Darmstädter Tagblatt 1932


26. Juni 1932

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 176
Sonntag, den 26. Juni 1932.
195. Jahrgang

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ſtädter
und Nationalbank.

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Die Mioolt das Mancen.
37 Aweiſung des Vorwurfs mangelnder nalionaler Geſinnung. Feſthalfen an der Reichsverfaſſung
1Tan dem Polizeihoheiksrecht der Länder. Ablehnung jeder Verankworkung für die beabſichkigken
Mnahmen des Reiches. Eindringliche Warnung vor den Folgen. Wahrung der Skaaksaukorikäk
im Rahmen des Reichsrechls mit allen Mitkeln.
bayeriſche Staatsregierung auf dem Boden der
Mie Anmheeung des Aniſormvervolg. Reichsverfaſſung ſei und bleibe, wie ſich auch die
bayeriſche Bevölkerung von keinem anderen Reichsteil in der
Treue zum Reiche übertreffen laſſe.
2d irklärung der bageriſchen Regierung im Landkag

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München, 25. Juni.
iniſterpräſident Dr. Held gab am Samstag im bayeriſchen
PFelSihgerff Lr4rg die Erklärung ab, daß das bayeriſche Geſamtminiſterium
eiörmig beſchloſſen habe, es ſei nicht in der Lage, dem Erſuchen
eichsinnenminiſters, das allgemeine bayeriſche Uniformver=
fzuheben
, zu entſprechen, und zwar aus rechtlichen und ſach=
Erwägungen.
Die Rechtsgrundlage der bayeriſchen Anordnungen,
en Sie onhe, ſoorte Miniſterpräſident Dr. Held im Namen, der geſamten
ſchen Regierung im Landtag weiter aus,
iſt unbeſtritten.
ſerordnung des Reichspräſidenten vom 16. Juni 1932 hat
ſichi rauf beſchränkt, das bisherige reichsrechtliche Uniformverbot
urri e mit der Verordnung des Reichspräſidenten vom 28. März
18 hon früher geſchaffene beſondere reichsrechtliche Grundlage
ndesrechtliche Uniformverbote aufzuheben. Damit wurde
echtlich der Zuſtand wiederhergeſtellt, wie er bis zu der ge=
noi
n Verordnung vom 28. März 1931 beſtanden hat.
* keinem Wort kommt in der neuen Verordnung vom
Juni 1932 eine Willensmeinung des Herrn Reichsprä=
nten
als Notgeſetzgeber dahin zum Ausdruck, daß mit
* Inkrafttreten ſeiner Verordnung landeskechtliche Uni=
formverbote
ausgeſchloſſen ſein ſollten.
em früheren wie dem jetzt wieder geltenden Rechtszuſtand
nd iſt mangels einer entgegenſtehenden reichsrechtlichen
Reh ing die Berechtigung der Länder, auf Grund
iH: Polizeihoheit nach Maßgabe des Landesrechtes für
agen von Uniformenverbote zu erlaſſen, in keiner
ezweifelhaft. Die Verhältniſſe ſind in den einzelnen
keilen ſehr verſchieden. Von allen ruhig und ohne Vorein=
menheit
Denkenden aus den verſchiedenen politiſchen Lagern
gern
3 zugegeben werden, daß es der bayeriſchen Regierung in
letzten acht Jahren gelungen iſt, trotz der Zuſpitzung der
itiſchen Gegenſätze Gewalttaten in größerem Umfange zu
hindern und vor allem auch die Straße als öffentliches
kehrsmittel, für alle von größeren Ordnungsſtörungen
zuhalten. Als beſonders wirkſomes Mittel zur Aufrecht=
altung
der Ordnung und zur Vermeidung von Ausſchrei=
gen
hat ſich in Bayern der Ausſchluß der Parteiuniform
aus der Oeffentlichkeit bewährt.
im einem anderen Gebiete des Reiches ſind dank der Maß=
n
der bayeriſchen Staatsregierung ſo wenig blutige Zuſam=
Be vorgekommen wie gerade in Bayern.
bayeriſche Regierung weiſt den Vorwurf weit von ſich,
ſie durch polizeiliche Verbote ein nationale Bewegung
erdrücken möchte. Der weitaus größte Teil der bayeri=
ur
Bevölkerung will aber in der jetzigen ſchweren Zeit
dem Austragen der politiſchen Gegenſätze auf der
Straße nichts wiſſen,
dadurch Leben und Sicherheit der Staats=
er
gefährdet, die politiſche Zerriſſenheit
eutſchen Volkes vertieft, das Wirtſchafts=
r
noch ſchwerer erſchüttert und die Not der
en noch mehr vergrößert wird. Aus dieſem
de müſſen von allen politiſchen Richtungen
ſſe Opfer bei der Betätigung und dem Be=
Ɨnis ihrer Geſinnung auföffentlichen Stra=
end
Plätzen gebracht werden.
Gefahr eines gewaltſamen Umſturzes, durch den das
ich in ſeiner ſchweren Lage tödlich getroffen werden
ite, könnte ſonſt auch gegen den Willen der politiſchen
yrer heraufbeſchworen werden. Die Verantwortung für
Eſchlüſſe, wie ſie die Reichsregierung verlangt, iſt vor dem
wiſſen und vor der Geſchichte außerordentlich ſchwer, ſo
der, daß ſie die bayeriſche Staatsregierung ausſchließlich
Tenigen überlaſſen muß, die ungeachtet der von faſt allen
*dern geäußerten ſchweren Bedenken auf der Durchfüh=
rung
ſolcher Entſchlüſſe beſtehen wollen.
te immer auch die Entſcheidung der Reichsregierung aus=
wird
, möchte ich doch darüber keinen Zweiſel aufkommen
daß die bayeriſche Staatsregierung, auch wenn
e Verantwortung für die beabſichtigten
nrahmen des Reiches ablehnen muß, entſchloſ=
ſt
, im Rahmen der Reichsverfaſſung und des
Srechtes mit allen Mitteln und mit aller
fe gegen, jeden Bruch der Rechtsordnung
Unsbeſondere gegen alle Verſuche einzu=
ten
, die öffentliche Ordnung und Sicher=
zu
gefährden.
Im Schluſſe der Regierungserklärung gab der Miniſterprä=
bekannt
, daß er dem Reichspräſidenten heute die
lungnahme Bayerns in einem beſonderen
Eiben mitgeteilt habe, in dem betont wird, daß die

Der baneriſche Landkag billigk die Haltung
der Staaksregierung.
Das Hausnahm dann in Abweſenheit der ausgeſchloſſe=
nen
Nationalſozialiſten und der der Sitzung ferngebliebenen
Deutſchnationalen mit allen gegen die Stimmen der Kommuniſten
eine von dem Abgeordneten Wohlmuth (BVP.) verleſene Ent=
ſchließung
an, die ausſpricht, daß der Bayeriſche Land=
tag
die Staatsregierung mit aller Entſchieden=
heit
in dem Beſtreben unterſtützt, den inneren
Frieden zu gewährleiſten.
Die Entſchließung unterſtreicht, daß das oberpolizeiliche Ver=
bot
politiſcher Aufzüge und des Tragens von Parteiuniformen
weder mit einem Reichsgeſetz, noch mit einer Reichsverordnung
in Widerſpruch ſteht. Ein Eingriff des Reiches, der dieſe Schutz=
maßnahme
zerſchlagen würde, wäre weder vom Standpunkte des
Rechtes aus zu begründen, noch würde er der ſtaatlichen Verpflich=
tung
entſprechen, Unruhen und Gefährdung von Menſchenleben zu
verhindern. Die Begründung eines ſolchen Eingriffes könnte nur
in Rückſichten auf parteipolitiſche Wünſche einer einzigen Gruppe
geſehen werden, die höher eingeſchätzt würden, als das polizeiliche
Hoheitsrecht der Länder und als ihre Pflicht, für den Schutz der
öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu ſorgen. Der Landtag bil=
ligt
es, daß die bayeriſche Staatsregierung an den von ihr er=
laſſenen
Verboten feſthält, ſich gegen Eingriffe des Reiches wen=
det
und entſchloſſen iſt, Terror und Gewalttaten mit allen ſtaat=
lichen
Machtmitteln abzuwenden.
A
g"
Die Aufnahme der bayeriſchen Ankwork in Berlin.
Berlin, 25. Juni. (Priv.=Tel.)
Die ablehnende Antwort der bayeriſchen Regierung auf die
Forderung des Reichskabinetts, das bayeriſche Uniformverbot
wieder aufzuheben, hat in Berlin ſtark verſtimmt. Auf das Nein
aus München war man in Berlin ja vorbereitet. Aber die ſcharfe
bayeriſche Formulierung hat doch überraſcht. Man rechnet nun=
mehr
in hieſigen politiſchen Kreiſen damit, daß die neue politiſche
Notverordnung, die die Polizeihoheit der Länder mit Hilfe des
Art. 48 einengen wird, anfangs nächſter Woche herauskommt. Alle
Demonſtrations= und Uniformverbote werden dadurch generell be=
ſeitigt
, um ein einheitliches Vorgehen im ganzen Reich ſicherzu=
ſtellen
. Dabei ſoll aber, wie der Reichsinnenminiſter von Gayl
bereits früher den Ländern gegenüber betont hat, den Wünſchen
der Länder weitgehend entgegengekommen werden, ſo daß das
Reich nur die allgemeine Linie aufſtellt, die Länder aber durchaus
die Möglichkeit haben, im Einzelfall, wenn Gefahr im Verzug iſt,
vorzeitig einzugreifen und Ruhe und Ordnung auchrecht zu er=
halten
.
Ergänzungs=Nolverordnung in Sichk.
In der Kabinettsſitzung am Samstag erſtattete, wie wir er=
fahren
, der Reichsinnenminiſter über die Verhandlungen mit den
Länderregierungen unter Berückſichtigung aller damit zuſammen=
hängenden
Probleme einen ausführlichen Bericht. Das Kabinett
iſt ſich bereits über die Notwendigkeit und die Art einer einheit=
lichen
Regelung im Falle ablehnender Antworten der einzelnen
Länder ſchlüſſig geworden. Die etwa erforderlichen Maßnahmen
werden in Form einer Ergänzungsnotverordnung getroffen
werden.

Adolf Hitler

über den Konflikk zwiſchen Bayern und dem Reich.
München, 25. Juni.
Im überfüllten Zirkusgebäude ſprach geſtern abend Adolf
Hitler. Er erklärte, der Kampf gegen die deutſche Freiheitsbewe=
gung
werde heute umgefälſcht zu einem Kampf föderaliſtiſcher
gegen unitariſtiſche Elemente. Heute möchte Bayern der Mittel=
punkt
einer neuen politiſchen Lebensgeſtaltung ſein zu ſpät,
nachdem es jahrelang ſich darin gefallen habe, Berlin in allem
nachzuahmen. Jetzt ſchreie man von einer Beugung, Brechung
und Vernichtung des Rechts. Wo aber ſei das Recht gedroſſelt
worden? Da brauche man nur die jüngſten Ereigniſſe im Baye=
riſchen
Landtag ins Auge zu faſſen. Dieſe Methode der Rechts=
brechung
ließen ſich die Nationalſozialiſten nicht mehr gefallen;
denn ſie hätten nichts anderes getan, als ihre politiſche Meinung
durch ihre Uniform zu erkennen gegeben, ein durch die Verfaſſung
verbrieftes Recht. Entweder das Reich ſorge dafür, daß ſolche
Rechtsbrüche in Zukunft unterblieben, oder die Nationalſozia=
liſten
würden ſich dort, wo es ihnen möglich ſei, in Oldenburg
oder Mecklenburg, auf die Art ihrer Gegner Recht verſchaffen.
Wenn die Bayeriſche Volkspartei glaube, mit Gewalt die Natio=
nalſozialiſten
terroriſieren zu können und dann doch wieder an
eine Koalition mit ihnen denke, ſo täuſche ſie ſich in der ehren=
haften
Geſinnung der Nationalſozialiſten. Niemals auch würde
eine Linie, komme was da wolle, durch Deutſchland gezogen wer=
den
; dafür bürge das Banner, das heute über Deutſchland wehe.

* Die Woche.
Mitten im Kampf um die Zukunftsgeſtaltung Europas, im
Kampf des deutſchen Volkes um ſein Recht, iſt eines der be=
deutſamſten
und ernſteſten Probleme unſerer Innenpolitik auf=
gerollt
worden. Denn das Verhältnis zwiſchen Reich
und Ländern iſt auch heute noch, über 70 Jahre nach der
Gründung des Deutſchen Reichs, ein Problem, das noch keines=
wegs
ſeine endgültige Löſung gefunden hat und auch in ab=
ſehbarer
Zeit kaum finden dürfte. Man mag das noch ſo ſehr
bedauern, aber in der Politik muß man mit den tatſächlichen
Verhältniſſen rechnen, und es hat ſich noch immer als ver=
hängnisvoll
herausgeſtellt, wenn man das nicht genügend getan
hat. Die Frage Bundesſtaat oder Einheitsſtaat hat man zu
Bismarcks Zeiten und auch nachher bis zum Weltkrieg kaum
jemals amtlich oder halbamtlich erörtert. Auch in der Oeffent=
lichkeit
war wenig von ihr die Rede, und das neu gegründete
Deutſche Reich wuchs immer feſter zuſammen, ſo feſt, daß es
Krieg und Zuſammenbruch überdauerte. Es war ein organiſcher
Prozeß, der ſich ſo vollzog. Es war ein Unglück für das deutſche
Volk, daß man in der Nachkriegszeit in dieſen organiſchen
Prozeß mehr wie einmal mit täppiſcher Hand eingriff in dem
törichten Glauben, dadurch den Verlauf der Dinge beſchleunigen
zu können. Es iſt ſicherlich richtig, daß eine große Mehrheit
des deutſchen Volkes mit der Schaffung des deutſchen Bundes=
ſtaates
unſere ſtaatliche Entwicklung noch nicht für abgeſchloſſen
anſieht. Für dieſe Mehrheit des deutſchen Volkes iſt und bleibt
der dezentraliſierte Einheitsſtaat das Zukunftsziel, dem wir
zuſteuern müſſen. Das war auch die Auffaſſung der Schöpfer
der Weimarer Verfaſſung, aber ſie begingen den verhängnis=
vollen
Fehler, daß ſie verſuchten, ganze Entwicklungsſtufen zu
überſpringen. Wir haben das bitter büßen müſſen. Drei
ſchwere Reichskriſen waren das Ergebnis. Wir ſind auch dar=
über
hinweggekommen ohne ernſthafte Erſchütterung des Reichs=
gefüges
. Aber die deutſche Oeffentlichkeit hatte aus dieſen Vor=
gängen
ſcheinbar wenig gelernt. Aus parteipolitiſchen und
finanziellen Gründen, zum Teil auch aus einem etwas wirk=
lichkeitsfremden
Idealismus heraus, griff die öffentliche Mei=
nung
immer wieder nach dieſer Frage, ohne daß man ſich
darüber Gedanken machte, daß dadurch der notwendige ruhige
Entwicklungsprozeß immer wieder von neuem geſtört wurde.
Ein Gutes aber haben dieſe Erörterungen doch gehabt.
Sie haben Klarheit geſchaffen, Klarheit darüber, daß finanzielle‟
Gründe für die ganze Frage nicht ausſchlaggebend ſeint
können, ſchon deswegen nicht, weil ſelbſt die radikalſte Löfung
irgendwie ins Gewicht fallende Erſparniſſe nicht bringen würde,
daß die Stimmung in den ſüddeutſchen Ländern, vor allen
Dingen in Bayern, Württemberg und Baden, irgendwelche
Experimente auf abſehbare Zeit nicht erlaubt. Niemand be=
ſtreitet
, daß das Verhältnis zwiſchen dem Reich und Preußen
auf neue Grundlagen geſtellt werden muß, nachdem unter der
Herrſchaft der Weimarer Verfaſſung ſich mehr wie einmal ſchon
ſchier unerträgliche Verhältniſſe herausgebildet haben. Aber
die Erörterungen über den deutſchen Einheitsſtaat haben doch
immer wieder gezeigt, daß auch dieſes Problem gerade mit
Rückſicht auf das Verhältnis zu den ſüddeutſchen Ländern nur
mit äußerſter Vorſicht angefaßt werden kann, wenn nicht ſchwere
Erſchütterungen die Folge ſein ſollen. Mit Zwang und Ge=
walt
läßt ſich in dieſen Dingen nun einmal gar nichts erreichen.
Das innerliche Bekenntnis zum Reichsgedanken kann nicht er=
zwungen
werden. Das Deutſche Reich wird nur beſtehen, wenn
es getragen wird von der Geſamtheit des deutſchen Volkes in
Nord und Süd.
Das iſt der Hintergrund, vor dem ſich jetzt der ernſte Kon=
flikt
zwiſchen Reichsregierung und einer Reihe von Ländern
abſpielt. Die Tatſachen ſind zu bekannt, als daß man ſie noch=
mals
im Einzelnen aufzählen müßte. Der Konflikt begann,
als Herr v. Papen Preußen mit dem Reichskommiſſar drohte.
Die rein formelle Seite mag in dieſem Zuſammenhang uner=
örtert
bleiben. Die ſüddeutſchen Länder fürchteten die Schaf=
fung
eines Präzedenzfalles, und die Verſtimmung war da. Dann
kam die Aufhebung des Verbots der nationalſozialiſtiſchen
Sturmabteilungen die Aufhebung des Uniformverbotes von
Reichs wegen. Alsbald erließen aber Baden und Bayern kraft
ihrer Polizeihoheit neue Uniformverbote, Heſſen erließ ein neues
Demonſtrationsverbot, während in Preußen das alte Demon=
ſtrationsverbot
noch beſtehen blieb. Der Verſuch, die Angelegen=
heit
auf dem Wege direkter perſönlicher Verhandlungen zu
bereinigen, dem man von vornherein ſkeptiſch gegenüberſtehen
mußte, iſt fehl geſchlagen. In der Sitzung des bayeriſchen
Landtags vom 25. Juni gab der Miniſterpräſident Dr. Held
die Erklärung ab, daß das bayeriſche Geſamtminiſterium ein=
ſtimmig
beſchloſſen habe, es ſei nicht in der Lage, dem Er=
ſuchen
des Reichsminiſters, das allgemeine bayeriſche Uniform=
verbot
aufzuheben, zu entſprechen, und zwar aus rechtlichen
und ſachlichen Erwägungen. Rechtlich ſei auf Grund der Po=
lizeihoheit
der Länder ihr Recht, nach Maßgabe der landes=
rechtlichen
Beſtimmungen vorzugehen, unbeſtritten. Tatſächlich
ſei das Erſuchen des Reichsminiſters auch nicht mit rechtlichen,
ſondern mit politiſchen Erwägungen begründet. In Abweſen=
heit
der Nationalſozialiſten und Deutſchnationalen nahm der
bayeriſche Landtag dieſe Regierungserklärung mit allen gegen
eine Stimme an. So liegen die Dinge bis zur Stunde. Ein
offener Konflikt zwiſchen Reich und Ländern, ein Konflikt
ernſteſter Art im gleichen Augenblick, in dem die Lauſanner
Konferenz hoffnungslos zu ſcheitern droht!
Man hat verſucht, die ganze Angelegenheit auf eine partei=
politiſche
Formel zu bringen, es ſo hinzuſtellen, als ob es
ſich um nichts weiter handele als um die Rache des Zentrums
und der Sozialdemokratie für den Sturz der Regierung Brüning.
Daß derartige Dinge mit hineinſpielen, iſt, ſo unerfreulich das
auch ſein mag, unſtreitig richtig. Tatſächlich ſind die Rollen
über Nacht vollſtändig vertauſcht. Die gegenwärtige partei=
bolitiſche
Frontſtellung iſt geradezu grotesk. Die National=
ſozialiſten
, die das Reich bisher von den Ländern aus partei=
politiſch
erobern wollten, und infolgedeſſen noch unter der Re=
gierung
Brüning ſtets gegen den Berliner Zentralismus an=
gekämpft
haben, verlangen ebenſo wie die Deutſchnationalen,
die grundſätzlich Gegner eines ſolchen Zentralismus ſind,
ſchärfſtes Vorgehen gegen die widerſpenſtigen Länder. Auf der
anderen Seite verhandelt die traditionsgemäß zentraliſtiſch ein=
geſtellte
Sozialdemokratiſche Partei von Preußen aus mit den

9.

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 176

Bohern über eine Reviſion der Weimarer Verfaſſung im Sinne
eines Bundesſtaates Bismarckſcher Prägung. Alles das zeigt
die heilloſe Verworrenheit der Lage. Es zeigt aber doch auch,
daß man dieſe ganze Frage eben nicht einfach auf parteipolitiſche
Formeln bringen kann und darf. Wenn die Länder ſich
gegen Eingriffe des Reichs in ihre Polizeihoheit wehren, ſo
ſteht Ihnen das Recht der Reichsverfaſſung zur Seite. Darüber
kommt man doch mit einer eleganten Handbewegung nicht
hinweg.
War das Vorgehen des Reichs in dieſer Form durch die
Geſämtintereſſen des deutſchen Volkes unbedingt geboten, war
es klug? Wir ſollten uns in Deutſchland ernſtlich bemühen,
uns dieſe ernſten Fragen nüchtern und ſachlich zu beantworten,
nachdem wir vorher die Parteibrille abgeſetzt haben. Es iſt
zweifellos ein auf die Dauer unhaltbarer Zuſtand, wenn es
möglich iſt, daß durch politiſche Notwendigkeiten gebotene Maß=
nahmen
des Reichs von den Ländern her ſabotiert werden. Das
hat ſich während des vergangenen Jahrzehnts ſchon mehr wie
einmal peinlichſt herausgeſtellt. Man braucht nur an das Ver=
hältnis
zwiſchen Reich und Preußen zu verſchiedenen Zeiten
zurückzudenken. Das muß mit aller Deutlichkeit ausgeſprochen
werden, gerade wenn man, wie wir, entſchiedener Gegner eines
öden Zentralismus etwa nach franzöſiſchem Muſter iſt. Aber
gerade wenn man eine organiſche Entwicklung zum dezentrali=
ſierten
deutſchen Einheitsſtaat hin wünſcht, wird man das
jetzige Vorgehen der Reichsregierung nicht verſtehen können.
Das, was jetzt geſchah und vielleicht noch geſchieht, wirft uns
um 50 Jahre unſerer Entwicklung zurück. Zum Beweis dafür
braucht man ja nur an das zu denken, was jetzt alles aus
Bahern zu uns herüber tönt, und was umgekehrt in der natio=
nalſozialiſtiſchen
Preſſe über Bayern, doch immerhin das zweit=
größte
der deutſchen Länder, zu leſen iſt. Herr Schäffer, Vor=
ſitzender
der Bayeriſchen Volkspartei, appelliert an den Kampf=
geiſt
der bayeriſchen Jugend, ſpricht von den Tagen der Ein=
wohnerwehr
, und in nationalſozialiſtiſchen Zeitungen ſpricht
man in großen Ueberſchriften von bayeriſcher Unverſchämtheit
u. a., ganz abgeſehen von dem, was Herr Goebbels in Volks=
verſammlungen
unter dem Beifall ſeiner Zuhörer erklärt. Wie
man über alles das in abſehbarer Zeit wieder hinwegkommen
will, iſt einigermaßen unerfindlich.
Und das alles wegen eines Uniformverbotes! Uns ſcheint
ein ungeſtörtes Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern, ſprechen
wir es ruhig aus: der geſicherte Beſtand des Deut=
ſchen
Reiches tauſendmal wichtiger als ſämtliche Uniformen
aller nur irgendwie denkbaren Parteiorganiſationen! Man hat
kein Hehl daraus gemacht, daß der Reichsinnenminiſter, zu
beſſen Reſſort die Behandlung dieſer Fragen eigentlich ja wohl
gehört, einigermaßen anderer Anſicht iſt, als wie insbeſondere
Herr v. Schleicher, daß er aber mit ſeiner klareren Erkenntnis
nicht durchgedrungen iſt.
Auf der anderen Seite muß aber doch auch nachdrücklichſt
auf geradezu unerhörte Vorfälle der letzten Tage hingewieſen
werden, gegen die mit aller nur denkbaren Schärfe vorzugehen,
gerade die Länder alle Veranlaſſung hätten, die ſich durch die
Reichsmaßnahmen in ihrer Polizeihoheit bedroht fühlen. Wir
deuken hierbei in erſter Linie an die von den Kommuniſten
offenbar ganz planmäßig inſzenierten Krawalle, beſonders in
Preußen, gegen die trotz aller amtlichen Feſtſtellungen offenbar
doch nicht mit dem genügenden Nachdruck vorgegangen wird.
Man mag über Uniformen und Aufmärſche denken wie man
will, die Träger dieſer Uniformen, ganz gleich zu welcher
Pariei ſie gehören mögen, haben das gleiche Recht auf den
unbedingten Schutz des Staates, d. h. der Polizei, wie jeder
andere Staatsbürger. Und wenn tagtäglich roheſte
Ueberfälle ſich ereignen, ohne daß man faſt
jemals der Täter habhaft wurde, ſo darf man
ſich nicht wundern, wenn in der breiten Oeffent=
lichkeit
die Auffaſſung entſteht, daß hier mit
zweierlei Maß gemeſſen wird. Deswegen geht auch
die Erklärung des heſſiſchen Staatspräſidenten, die wir an
anderer Stelle wiedergeben, durchaus an den Dingen vorbei.
Die Aufhebung des SA.= und des Uniformverbotes hat zwar
tagtäglich zu blutigen Zuſammenſtößen geführt, aber wenn man
ehrlich ſein will, muß man doch ſagen, daß in dieſen Fällen die
Schuld ganz gewiß nicht bei den wieder auferſtandenen SA.=
Abteilungen liegt, ſondern daß die Zuſammenſtöße in der über=
wiegenden
Mehrheit der Fälle von den Kommuniſten plan=
mäßig
herbeigefährt worden ſind.
Es ſteht bis zur Stunde noch nicht feſt, was die Reichs=
regierung
nunmehr zu tun gedenkt, und wir geben daher die
Hoffnung nicht auf, daß ſie ſich nicht zu Schritten drängen läßt,
die kaum jemals wieder gut zu machen ſind. Mit um ſo
größerem Recht kann ſie dann von den Ländern verlangen, daß
dieſe mit unnachſichtiger Strenge gegen jede Störung der
öffentlichen Ruhe und Ordnung vorgehen, und ein ſolches Ver=
langen
würde um ſo wirkſamer ſei, als ja die Reichsregierung
die nötigen Machtmittel in der Hand hat, um ihm gegebenen=
falls
entſprechenden Nachdruck zu verleihen.
Es ſind außerordentlich ernſte Entſcheidungen, die Herr
v. Papen während ſeiner kurzen Anweſenheit in Berlin zu

Zwölf Maler malen eine Frau
und ein Bildhauer modellierk den Kopf.
Ein küngleriſches Problem? Ein pſpchelagiſches?
Oder: Ein Wik?
Zur Ausſtellung der Darmſtädter Gruppe auf der Mathildenhöhe.
I.
Die 13 Künſtler, die ihre Kunſt an einem einzigen Objekt
erproben und beweiſen, geben der diesjährigen Ausſtellung,
Malerei, Plaſtik und Graphik, der Darmſtädter Gruppe
auf der Mathildenhöhe das Signum. Selbſtverſtändlich umfaßt
die Ausſtellung mehr als dreizehnfaches Loslaſſen, mehr oder
weniger temperamentvoller Künſtler auf ein Objekt. Dieſe 13
aber geben der Ausſtellung zum mindeſten eine bemerkenswerte
ſtarke Propagandakraft. Sie ſollen darum der Beſprechung
vorangeſtellt werden.
Ein Witz? Sicherlich nicht. Dazu nehmen die 13 Künſtler
ihre Aufgabe viel zu ernſt. Sie nehmen ſie in der Mehrzahl
vielleicht ſogar zu ernſt.
Ein pſychologiſches Problem? Auch das kaum, denn mit
Ausnahme von zweien war, wie mir verſichert wird, die dar=
geſtellte
Dame den Künſtlern unbekannt. Sie wurden ganz
ſpontan vor eine neuartige, wenn auch höchſt intereſſante Auf=
gabe
geſtellt.
Bleibt alſo ein künſtleriſches Problem! Dem iſt bedingt
und unbedingt zuzuſtimmen.
Nicht ein Porträtproblem. In dieſer Richtung iſt das
Reſultat des Dreizehner=Wettbewerbes vielleicht von ganz be=
ſonderem
Intereſſe. Schon wer die 12 Gemälde nebeneinander
betrachtet und ſich von dem Wiſſen befreit, daß die zwölfmal
dargeſtellte Dame jeweils die gleiche iſt, wird im beſten Fall
bei dreien eine Porträtgleichheit in Verbindung mit einer
Aehnlichkeit feſtſtellen können. Für alle übrigen, im Grund auch
für dieſe 3, tritt das Objekt völlig in den Hintergrund und die
rein künſtleriſche, die rein maleriſche Aufgabe in gleichem Maße
in den Vordergrund.
Das heißt: Die 12 Maler malen nicht Frau Dr. H., ſie
malen in dieſem Problem jeweils ein Selbſtbildnis!
Wenn auch nicht ein Selbſtbildnis perſönlicher Art, ſo doch ein
Dokument ihres künſtleriſchen Könnens, eine Schriftprobe ihrer
maleriſchen Handſchrift.
Da iſt es nun intereſſant zu ſehen, welche Stellung die ver=
ſchiedenen
Künſtler, die durchweg verſchiedenen Temperaments

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 26. Juni

treffen hat. Es wäre beſſer für das deutſche Volk, wenn er
die kurze Gefechtspauſe in Lauſanne anſtattdeſſen zur Vor=
bereitung
der kommenden außenpolitiſchen Entſcheidungen ver=
wenden
könnte. Die Verhandlungen zu Ouchy haben genau
den Verlauf genommen, den wir von vornherein annahmen.
Nach wenigen Verhandlungstagen ſtehen die Dinge nunmehr
auf des Meſſers Schneide. Unverändert iſt bisher Frankreichs
Standpunkt, und man kann ſich eigentlich kaum vorſtellen, daß
Herr Herriot mit neuen Entſchlüſſen aus Paris zurückkehrt.

Wie ſtark ſich Frankreich dadurch iſoliert, beweiſt am deut
die Erklärung der Vereinigten Staaten auf der Genfe
rüſtungskonferenz, die einen ſchweren Schlag für Fro
bedeutet. Unverrückbar feſt liegt demgegenüber der d
Standpunkt. Mit vollem Recht kann Herr v. Papen dara=
weiſen
, daß das ganze deutſche Volk hinter ihm ſteht
er jede weitere Reparationsleiſtung grundſätzlich ablebnt
Welt ſteht am Scheidewege. Die nächſten Tage werd
Zukunft Europas beſtimmen.

Zwiſchenbilanz von Lauſanne.

Bedenken innerhalb des Reichskabinekts gegen die Taktik der deutſchen delegation. Kritik a
Jalerviews. Was haf der Reichswirtſchaftsminiſter den Zranzoſen verſprochen?
Welche Zuſagen hat der Reichskanzler bis jehzk gemachk?

*

Der Reichskanzler in Berlin.

Schärfere Umreißung der Richklinien für die deutſche
delegakion durch das Kabinekt.

Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der Reichskanzler von Papen iſt am Samstag mittag
programmäßig zu ſeinem auf 1½ Tage berechneten Wochenend=
beſuch
in Berlin eingetroffen. Er findet ein gehäuftes Maß
von Arbeit vor, das ſeine Zeit bis zum letzten Augenblick aus=
füllen
wird, zumal da er innerhalb ſeines Kabinetts bereits
die erſten Schwierigkeiten hat, die er in perſönlichen Be=
ſprechungen
auszugleichen verſuchen muß.
Zunächſt iſt Herr von Papen zum Reichspräſiden=
ten
gegangen, um ihm über Lauſanne und die inner=
politiſche
Lage Vortrag zu halten. Im Anſchluß
daran hat er dann im Kabinett über den bisherigen Gang
der Verhandlungen in Lauſanne eingehenden Bericht er=
ſtattet
. Man kann daraus ſchließen, daß die deutſche Dele=
gation
eine Verſtändigung nicht für ausgeſchloſſen hält, daß ſie
ſich aber über die Hinderniſſe, die noch zuüberwin=
den
ſind, keinerlei Illuſionen macht und einen negativen
Ausgang der Konferenz nicht für unmöglich hält.
Es ſcheint allerdings, daß

im Kabinett gegen die Taktik der deutſchen Delegation
Bedenken laut geworden ſind. Vor allem hat der Reichs=
wirtſchaftsminiſter
Dr. Warmbold ſich in ſeinen Be=
ſprechungen
mit den Franzoſen anſcheinend viel zu weit
vorgewagt und ihnen Verſprechungen gemacht, die als eine
Erſetzung der Reparationszahlungen durch eine Art pri=
vate
Tribute aufgefaßt werden könnten. Auch die nicht
immer ſehr glücklichen Interviews, die Herr von Papen
franzöſiſchen und amerikaniſchen Journaliſten gewährt
hat die Italiener beginnen ſchon darüber nervös zu
werden haben verſchiedentlich in Berlin den Eindruck
hervorgerufen, als ob der Kanzler geneigt wäre, den
Franzoſen weitgehende Zugeſtändniſſe zu machen, in der
Hoffnung, dafür dann von ihnen die Unterſchrift unter
den Verzicht auf alle Reparationszahlungen zu erhalten.

Die Ausſprache im Kabinett iſt deshalb wohl nicht nur
nützlich, ſondern auch notwendig geweſen, und dürfte dazu
führen, daß die Richtlinien, nach denen die deutſche
Delegation bisher in Lauſanne gearbeitet hat, noch genauer
gefaßt werden. Ebenſo dringend war aber auch die Aus=
ſprache
über die innere Lage, die durch den Konflikt
zwiſchen dem Reich und den ſüddeutſchen Ländern, namentlich
Bayern, weſentlich verſchärft worden iſt. (Wir verweiſen auf
unſere Meldung Die Aufnahme der bayeriſchen Antwort in
Berlin auf Seite 1. Die Schriftleitung.)

Der Reichskanzler
ſtellk franzöſiſche Berdrehungen richkig.

Reichskanzler v. Papen gab einem Vertreter des WTB. unter
Bezugnahme auf die Veröffentlichungen in der franzöſiſchen Preſſe
über die Unterhaltungen in Lauſanne am Freitag folgende Er=
klärung
:
Es war mir ſelbſtverſtändlich äußerſt wertvoll, daß ich in
Lauſanne Gelegenheit hatte, nicht nur mit den verantwortlichen
Staatsmännern der an der Reparations= und Kriegsſchuldenfrage
intereſſierten Mächte perſönlichen Gedankenaustauſch zu pflegen,
ſondern auch mit den Vertretern der ausländiſchen Preſſe mich

zu unterhalten. In einem Teil der franzöſ
Preſſe iſt aber der Niederſch lag der letzten u
haltung vor meiner Abreiſe aus Lauſanne in mi
ſtändlicher Form wiedergegeben worden. Be
gilt das von dem Paſſus, der von einem Recht Frank
auf weitere Reparationszahlungen handelt
in der Rede, die ich in der erſten Plenarverſammlung
habe, habe ich darauf hingewieſen, daß es ſich in Lau
nicht darumhandeln kann, die juriſtiſchen Ge
lagen, des Reparationsproblems zu erö=
ſondern
ausſchließlich die tatſächliche Lag
zu einer endgültigen Beſeitigung dieſes f
geſamte Weltwirtſchaft verheerenden Fr
komplexes zwingt. In dieſem Zuſammenhang /e
ich gegenüber den Vertretern der franzöſ
Preſſe wiederholt betont, daß die Wiede
richtung der Weltwirtſchaft ein Zuſamm
beiten beſonders zwiſchen Deutſchlan
Frankreich fordere eine Zuſammenarbeit, aus
Frankreich beſſere und greifbarere Vorteile erwachſen wür
die Fortführung irgend welcher Reparationszahlungen.
ſtunsunfähigkeit Deutſchland, ſei bekanntlich nicht von Der
herbeigeführt worden, ſondern eine Folge des Runs au ſr
Kapitalreſerven, der Verſtopfung aller normalen Kreditw I
der Zollmauern, die jedes Land um ſich errichtet habe. n
man alſo die Weltwirtſchaft wieder in Or
bringen wolle, dürfe man nicht bei der
tigung der politiſchen Kredite und Zahl ſen
ſtehen bleiben, ſondern müßte konſtruktive
nahmen ins Auge faſſen. Zu dieſer gemeinſan
ſtrengung ſei Deutſchland bereit, ſeinen Teil nach Kräfte /u=
tragen
.
Ich bin der Anſicht, daß der Entſchluß der europäiſche
mächte, ihre eigenen Angelegenheiten auf ſolcher Grun)
ordnen, den beſten Eindruck in den Vereinigten Staaten /=e
würde, und ich gebe die Hoffnung nicht auf, daßtr
in Angelegenheiten der Tribute ſehr eis
deutſch=franzöſiſchen Meinungsverſchied kei
ten der Weg zu einer gemeinſamen Akti en
europäiſchen Mächte gefunden werden wir

Die Lage in Lauſanne hat ſich bis zum Samstag abe /äl
weiter geändert. Der deutſch=franzöſiſche Gegenſatz beſteh Fei.
mindert fort. Die Vermittlungsverſuche der engliſchen R
die an irgendeinem praktiſchen Ergebnis ſelbſt weitgeher Lei=
eſſiert
iſt, ſind bisher erfolglos geblieben.
Die italieniſche Delegation in Lauſanne hat den
Delegationen ein Memorandum überreicht, in dem die
grundſätzliche Haltung Italiens zu den verſchiedenen, hier
handlung ſtehenden Fragen erneut zum Ausdruckkommt. J 4
beſteht darin nach wie vor auf der vollkom en
Reparationsſtreichung.
Die engliſche Botſchaft in Paris bezeichnet die Me
über ein Kompromiß, das Sir John Simon und Staat
Mellon betreffend die Haltung der engliſchen und der an
ſchen Regierung in der Reparations= und Abrüſtungsfra /es‟
ſchloſſen haben ſollen, als völlig unbegründet.
Aus Kreiſen des amerikaniſchen Staatsdepartement
erklärt, es ſei kein Wort wahr an dem Londoner Gerücht,
die Vereinigten Staaten und Großbritannien ein G
Agreement über die Reparations= und Kriegsſchulden
Fall abgeſchloſſen hätten, daß die Konferenzen in Lauſa
in Genf erfolglos bleiben würden. Die Haltung Amerika
ſer Frage bleibe unverändert.
Der japaniſche Zollkommiſſar in Dairen (Mandſchure au
mota, wurde von der chineſiſchen Regierung ſeines An
hoben, weil er auf Anweiſung der mandſchuriſchen Regie!
ßere Zollbeträge zurückbehalten hat.

ſind, zu dem Objekt einnehmen und wie ſie ſich künſtleriſch
dazu äußern.
In engſter Verbindung mit dem Objekt bleibt bemerkens=
werter
Weiſe nicht der Maler, ſondern der Bildhauer, der
Dreizehnte, der eigentlich nur loſe in die Gemeinſchaft hinein=
genommen
wurde. Fritz Schwarzbeck geht den ausdrucks=
vollen
, lebendigen, geiſtigen und ſinnlichen Zügen des Geſichts
liebevoll nach und geſtaltet anatomiſch gewiſſenhaft. Es gelingt
ihm dabei mit bemerkenswerter Prägnanz auch die für die Dar=
geſtellte
typiſche und ſtark ausgeprägte Partie am Mund und
Kinn; daß gerade dieſe Partie ſtark ausgeprägt und von der
Charakteriſtik nicht zu trennen iſt, beweiſt die Tatſache, daß
faſt ſämtliche Maler ſich damit beſonders befaſſen, auch die, die
es ſonſt ablehnen, auf das Porträt einzugehen.

Iſt alſo die Bildnisbüſte von Fritz Schwarzbeck rein naturali=
ſtiſch
aufgefaßt und formal=anatowiſch gewiſſenhaft, aber doch unge=
mein
lebendig und verinnerlicht, /ſolertſteht Kus der Aufgabe,
ein Bildnis zu malen, für die 42 6slex faſt ausnahmslos
ein reines Farben= oder Bildprsblemᛋ
Wenn man die ausgeſtellten Photographien von Grete
Schüler, von denen übrigens nur eine offenſichtlich mehr
gibt als eine Photographie ſchlechthin, alſo auf Charakter
Schlüſſe zuläßt mit den Gemälden vergleicht, ſo haben zwar
einige der Künſtler mit Erfolg charakteriſtiſche Haltung und
Geſichtszüge wiederzugeben verſucht, die Mehrzahl jedoch lehnte
das ab oder ſcheiterte an der Aufgabe. So entſtanden wie
bemerkt, Selbſtporträts oder Dokumente der eignen Handſchrift.
Zu den einzelnen Bildern iſt Folgendes zu ſagen: Alfred
Springer=Karlsruhe, Karl Deppert=Darmſtadt und
Richard Walter=Darmſtadt malten gemeinſam, gleichzeitig.
Daher die Gleichheit der Koſtümierung und die Betonung des
Schwarz=Weiß in den Gemälden. Während Deppert und Walter
ruhig und ſachlich an ihre Aufgabe herantreten, ſchlechthin ein
Bildnis malen, in dem wohl charaktervolle Geſichtszüge dem
Geſicht Leben geben, im übrigen aber nur die maleriſche Auf=
gabe
zu reizen ſcheint, Schwarz=Weiß der Gewandung in farbige
Harmonie zu Hintergrund und Fleiſchtönen zu bringen, ſieht
Alfred Springer etwas Dämoniſches, das wahrſcheinlich gar
nicht vorhanden iſt, in dem Geſicht, oder verſucht wenigſtens
ſeinem Bildnis einen ſatiriſch=überlegenen Ausdruck zu geben.
Die Löſung des Farbenproblems zeigt eine gewiſſe Gleichheit.
Hierbei iſt bemerkenswert, daß Walter bisher ausſchließlich
Landſchaftler war und noch nie Figürliches malte. Seine
Porträtauffaſſung erinnert etwas an einen frühen Picaſſo.
Wilhelm Kufittich=Mainz dürfte in der Problematik ſeiner
maleriſchen Aufgabe und der Art, wie er ſie löſt, dieſen dreien
anzugliedern ſein, wenngleich ſein letztes Wollen zu ganz an=

derem Ziel kommt. Man vergleiche dieſes Bild mit der
graphie! Ein Aufenthalt in Paris, jüngeren Datums,
bar von ausſchlaggebendem Einfluß geworden.
Profeſſor Joſef Plenk=Darmſtadt vertieft ſeine
noch erheblich und geſteigert ins Maleriſche. Sein
iſt ruhig und ſachlich, leidenſchaftslos, das ganze Gemält
im Kolorit und damit im bildhaften wie faſt alle ande
mi
ſtellt die ganze Figur des Objekts in den Mittelpuf
farbigen Flächenaufteilung.
Erich Martin=Offenbach nimmt in der Grut R
Sonderſtellung ein. Er zerſchlägt und verleugnet die 2
überhaupt die Porträtaufgabe faſt reſtlos. Für ihn
nur ein maleriſches Problem, das er in weichen, 1I
ſinnlichen, faſt ineinanderfließenden wolkigen Farbto!
In dem Mittelpunkt ſeiner zarten Farbenflammen ſeB
eirunde Geſicht mit feinen, zeichneriſch betonten Zugen.
Fritz Gils=Eberſtadt faßt ſeine Aufgabe ganz el
ſtreng architektoniſch, flächig löſt er die Figur auf und
ins Bildhafte auf die Leinwand. Gerade Linien ſe
ſtellt kehren immer wieder, und ſeine Farbengebung
und flächig, mit betonter Licht= und Schattenwirkun
lebendige Ausdruck, der trotzdem erzielt wurde, komſ.
illuſtrativer Plakatwirkung gleich.
Ganz merkwürdig geht Alexander Poſch an ſeine
heran. Er hat u. W. die Dame ſchon früher portrall
ſich alſo von dem Bekanntſein abſichtlich frei machen,
im Rahmen der Geſamtaufgabe bleiben. Es entſteht ſate

faſt ein masculines Weſen. Er malt die Dame im
Straßenkleid, mit farbig betonter Bluſe, Zigarette und
mütze. Es entſteht ein Sporttyp, der mit dem Oric 19/
nichts mehr zu tun hat, an das letztlich nur de
erinnern. Die kultivierten Farben aber und die Kühl
Delikateſſe, mit denen ſie nebeneinander geſetzt ſind erge!
mu
ungemein lebendige und eindringliche Bildwirkung.
Adolf Bode=Offenbach darf ſich, da es auch ihml Nra
die maleriſche Bildwirkung ankommt, erlauben, der 20"
Perſönlichkeit Poſe zu geben. Eine Poſe, die zu beg Nra
wäre, wenn man nicht nur das Farbige als künſtler.
laſſen wollte. Unmotiviert die Blume in der Linte‟

unmotiviert das Buch in der Rechten, wenn zu de
verträumt in Weiten gerichtete Blick genommen ."
maleriſche Wirkung berechnet auch die Ohrringe, I..
trägt keine. Das Kolorit als künſtleriſche Aufgabel.
trachtet, iſt Bodes Porträt allerdings mit das Vertvoll, 98
künſtleriſche Zielſtrebung ähnlich der von Martic,
Ergebnis aber ſehr weſensverſchieden von dieſem.
Georg Breitwieſer=Darmſtadt wirkt ſowohl, ſnd
Zeichnung, wie in dem ſtark betonten Kolorit faſt zu

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 176 Seite 3

iert M.
Stdten
S- ag,
eren
unde
din
Von

26. Juni 1932

Neue blutige Zuſammenſtöße.

Sche rei am Berliner Vorwärks-Gebäude. Ein Nakionalſozialift durch Bauchſchuß ſchwer verlehl.
der ichsinnenminiſter übergibt dem preußiſchen Innenminiſter das Makerial der Nakionalſozialiſten.
ſtellen laſſen, wer geſchoſſen habe. Als das Ueberfallkommando
Das unruhige Berlin.
der Polizei eingetroffen ſei, ſeien die Nationalſozialiſten bereits

chießerei beim Vorwärks-Gebäude.
is dem Reich und aus der Reichshauptſtadt liegen auch
heutes der zahlreiche Nachrichten von Ueberfällen, Schlägereien
und igen Zuſammenſtößen vor, die ein bezeichnendes Bild
auf Zerwilderung der politiſchen Sitten werfen. Dabei ſtellt
z ſmeraus, daß die Kommuniſten faſt durchweg die An=

geif nd die Nationalſozialiſten die Angegriffenen ſind, die
ſch cy1 die Angreifer natur=
ems
ir Wehr ſetzen, da ſie
icht- lens ſind, ſich willen=
chlachten
zu laſſen.
Nannich in den Abend=
ztſtunden
nahmen die
und
uſa enſtöße ſehr über=
zune

S lin hat wieder eine
mru! Nacht gehabt. In
gen ſchiedendſten Stadt=
ilem
ferlins machten die
Kom iſten Jagd auf Na=
on
ialiſten, wobei auch
ſied eſchoſſen wurde. So
ure ei einem ſolchen Zu=
68
im in Charlotten=
g
. !Nationalſozialiſt und
6

verſchwunden geweſen. Die Polizei habe ſofort eine Durch=
ſuchung
der Belegſchaft des Vorwärts vorgenommen, habe
aber bei den Arbeitern und Angeſtellten keinerlei Waffen ge=
funden
. Die Angelegenheit wird zurzeit von der Polizei weiter
unterſucht.
Wie bisher feſtſteht, ſind drei Perſonen durch Schüſſe ver=
letzt
worden, und zwar ein Nationalſozialiſt ſchwer durch Bauch=
ſchuß
. Ferner ſind zwei weitere beteiligte Perſonen, die Schuß=
wunden
davongetragen haben, auf dem Belle=Alliance=Platz

2 muniſt erheblich ver=
e Polizei nahm fünf

Kt
niſten feſt. In der
nu dorfer Straße ſchlu=
imuniſten
einen na=
m
aliſtiſchen Alleingän=
er
und gingen nach
eldentat flüchtig. In
dtſtraße in Steglitz
zu einer Schlägerei,
ſwei Perſonen durch
chls) verletzt wurden. In
buſchſtraße in Steg=
den
Nationalſoziali=
Kommuniſten be=
Ein Unbeteiligter
vurk: dabei durch einen
ſchuyn den linken Ober=
envrheblich
verletzt. Sechs
ou iſten ſind hier von
ſer lizei zwangsgeſtellt
vſorck! In Schöneberg
lu u ſich Nationalſoziali=
unnu
ann wurde durch Schläge über den Kopf ſchwer ver= noch nicht einwandfrei ermittelt werden.
tt. 1: der Nähe der Jannowitz=Brücke wurde ein National=
a
von 20 Kommuniſten überfallen und verletzt. Ein
Uun

mittag
vor dem Vorwärts-Gebäude.
ges/ maßen abgeſpielt haben:
ſtzuf en ſei, in das Gebäude eingedrungen und bis zum

Oben links: Polizei räumt eine Barrikade ab. Daneben: Ein eingeſetzter Panzerwagen.
Unten links: Ein Waſſerſchleuderwagen und ein Schnellauto der Polizei in einer Moabiter
Straße. Daneben rechts: Polizeipoſten mit Karabinern an einer Straßenecke des Unruhegebietes.
imuniſten und Reichsbannerleute. Dabei wurden einige zuſammengebrochen. Einer von ihnen trug das Reichsbanner=
ü
gewechſelt, die aber niemanden trafen. Ein Reichs= abzeichen. Die Parteizugehörigkeit des dritten Verletzten konnte
Mel Vorgang ſpielte ſich in der Annenſtraße, Ecke Neander= Die Mallonaliozläliftiſche Intervennion
tollſte Stück des Tages ereignete ſich jedoch am Sams=
bei
der Reichsregierung.
Berlin, 25. Juni.
Im Zuſammenhang mit dem geſtrigen Beſuch der national=
einige
geſchloſſene Züge von uniformierten National= ſozialiſtiſchen Abgeordneten beim Reichsinnenminiſter Freiherrn
hiahln, die von der Beerdigung eines von Kommuniſten v. Gayl iſt in der Preſſe davon die Rede, daß der Miniſter For=
mal
en Parteigenoſſen kamen, aus dem Redaktionsgebäude derungen der Nationalſozialiſten nachgegeben habe. Von zuſtän=
aldemokratiſchen
Vorwärts unter Feuer genommen diger Stelle wird das beſtritten und erklärt, daß der Reichsinnen=
vurc
; Ein Nationalſozialiſt erhielt einen ſchweren Bauchſchuß. miniſter v. Gayl in dieſer Beſprechung lediglich den Standpunkt
der Darſtellung der Polizei ſoll ſich die Angelegenheit der Reichsregierung dargeſtellt habe, während die nationalſozia=
liſtiſchen
Führer in erſter Linie den Beſchwerden über die Be=
Zeitungsverkäufer des Alarm ſei von mehreren läſtigungen, denen die Nationalſozialiſten in Uniform durch die
Nati 1 ſozialiſten überfallen worden und hatte ſich in das Kommuniſten ausgeſetzt ſind, Ausdruck gaben. Die National=
Vor/ ts‟=Gebäude hineingeflüchtet. Die Nationalſozialiſten ſozialiſten haben dem Reichsinnenminiſter darüber ſtichhaltiges
ieny) auf in einem Trupp, deſſen Kopfſtärke nachträglich nicht Material vorgelegt.
Es wurde verlangt, daß das Reichsinnenminiſterium auf
kſter) of vorgeſtoßen. Dort ſeien ſie vom Hausſchutz des das ſchärfſte gegen die intellektuellen Urheber der Mordhetze vor=
Vor/ ts zurückgeworfen worden. Hierbei ſei es zu einer gehen ſolle, damit die nationalſozialiſtiſchen Maſſen nicht in ihrer
hies ei gekommen. Es habe ſich jedoch bisher nicht feſt= Verzweiflung von ihrem Notwehrrecht Gebrauch machten. Es

hart-1
ſt n
Wicks
Darrt
lich
geſer!
Harx:
Nartc
Por=
darg!
auf. 1f
ſeber

r Verſuch zu charakteriſieren iſt unverkennbar, aber im
EtS uSdruck des Geſichts wahrſcheinlich abwegig. Auch ihm
* dieſem Verſuch in erſter Linie die Bildwirkung von
Lit.
Gegenſatz zu Breitwieſer iſt Willi Hofferbert=
dt
gar zu weich, vielleicht zu licht. Aber auch hier vom
Leugl der Porträtähnlichkeit, das hier übrigens nicht ſonder=
hervortritt
, vielmehr ungewollt zu ſein ſcheint, ab=
iſt
die maleriſche Wirkung reich und voller klingender
en. Was Poſch zu ſtark masculin ſieht, iſt hier zu
inin betont.
Scheld=Darmſtadt gibt in ſeinem temperamentvollen
am meiſten ein Selbſtbildnis, d. h. ein Selbſtbildnis
unſt. Etwas hart koloriert, faßt auch er den Typ der
ten Dame, ſeiner Eigenart entſprechend, als Sporttyp
te farbige Löſung ſeiner Aufgabe iſt hochintereſſant,
Max Streeſe.
und eindrucksvoll.

Die 4 Nachrichker.

nun
gedest
hnesl
nack
unb. d
Dra u
kultr)
ſehr

Befo
demſt
Her=
leiſt
1
der
kindsl
nen!
Ein/

ſchl.
Botei
maol

Von Max Halbe.
Zum Gaſtſpiel der literariſchen Poſſe Hier
irrt Goethe mit den 4 Nachrichtern vom 1. bis
3. Juli im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters.
4 Nachrichter in bewußter theatergeſchichtlicher Anleh=
die
einſtigen 11 Scharfrichter unvergeßlichen An=
S und vielleicht, wie dieſe, dazu berufen, auf dem von
tretenen neuen Wege des künſtleriſchen Brettls epoche=
zu
wirken. Mit der ¼ Scharfrichtern haben ſie das
liche und unbekümmerke künſtleriſche und literariſche
rigertum gemein. WielGemeinſames auch im politiſchen,
en, ſozialen Geſichtswinkel. Das Blickfeld einer neuen,
ftbewußt auftretenden Generation zeigt ſich. Aber auch
e Unterſchiede zwiſchen damals und heute kommen
denklichen Beobachter zum Bewußtſein. Damals ſtarkes
eten der dichteriſchen und muſikaliſchen Einzel=
n
. Betonte Individualitäten bei aller Geſchloſſenheit
emble=Wirkung. (Man braucht nur Namen wie Wede=
nnes
Ruch, Gummpenberg, Leo Greiner u. a. zu
Heute umgekehrt der Kollektiv=Gedanke herrſchend. Der
iritt zurück, ſo entzückend oft die perſönliche Leiſtung
er das Ganze bindet. Daher die ſtärkſten Wirkungen
Nachrichter von ihrer rhythmiſchen und tänzeriſchen Ge=
keit
ausgehend. Wer ſich vom Glauben, Hoffen, Zweifeln,
be und Skeptizismus des jungen Geſchlechts ein Bild
will, ſoll ſich die 4 Nachrichter anſehen.

*

Preisgekrönk!

Prokeſt gegen einen Likerakurpreis.
Wir haben kürzlich an dieſer Stelle den Roman von Käte
Biel Alle Wege führen zu Franz angezeigt. Die
Beſprechung umfaßte drei Sätze, und das war reichlich bemeſſen
für ein Stück ſchlechter Unterhaltungsliteratur. So gewiß es
das iſt, iſt es jedoch noch etwas anderes, nämlich ein preis=
gekröntes
Buch und darüber muß man wohl oder übel noch
ein Wort verlieren.
Der Roman, um es zu wiederholen, ſchildert in hergebrachter
Romanform die Jugendjahre eines Hamburger Kleinbürger=
mädchens
. Es iſt ſchwer einzuſehen, warum man literariſch die
Bekanntſchaft mit Menſchen pflegen ſoll, die einen im Leben
zu Tode langweilen würden, und zu ihnen gehört für meinen
Geſchmack die Heldin dieſes Romans, der urſprünglich den
genaueſt treffenden Titel führte Irma iſt ordinär. Gegen
ſolchen Geſchmack macht man heutzutage den Schlagwortbegriff
von der ſozialen Reportage geltend, und man könnte gewiß
mit ſich reden laſſen, wenn hier an einem Einzelnen das typiſche
Schickſal einer Schicht dargeſtellt wäre. Das iſt nicht der Fall.
Alſo muß die ordinäre Irma perſönliche bemerkenswerte Eigen=
ſchaften
haben, die ſie romanfähig machen. Die Beſonderheit
ihres Charakters kann man nur darin finden, daß ihre geringe
Intelligenz ausſchließlich in der Form ſexueller Neugier auftritt.
Sie verſchafft ſich denn auch recht früh Gelegenheit, dieſe Neugier
voll zu befriedigen, und nach einem vielſeitigen Liebes’leben,
das ſich durch die vollſtändige Abweſenheit aller nicht ausſchließ=
lich
ſexueller Gefühle auszeichnet, glückt es ihr mit zwanzig
Jahren, da ſie ſchon ziemlich reizlos geworden iſt, gerade noch,
den harmloſen Tölpel Franz unter Vortäuſchung unſchuldiger
Reinheit zur Ehe zu bewegen.
Dieſe fade unintereſſante und geſchmackloſe Angelegenheit
dauert 200 Seiten und wäre keiner Erwähnung wert, wenn
nicht eben jene beſondere Auszeichnung da wäre. Der Roman
erhielt nämlich den Literaturpreis des deutſchen
Staatsbürgerinnen=Verbandes. Das Preis=
richterkollegium
beſtand aus Gertrud Bäumer. Alice
Behrend. Alfred Döblin, R. Kayſer und Ina Seidel.
Ihnen müſſen wir, unbeſchadet ihrer ſonſtigen Fähigkeiten,
geiſtige Haltloſigkeit vorwerfen und die Ver=
antwortlichkeit
und Unterſcheidungsfähigkeit
in kulturellen Dingen abſprechen.
Oder ſollten dieſe anerkannten, zum Teil ſelbſt preisgekrön=
jen
öffentlichen Wortführer und Wortführerinnen verborgene
Werte erſpäht haben? Darüber gibt ein Aufſatz von Döblin Das

wurde erklärt, daß ſich bereits zahlreiche ruſſiſche Tſche=
kiſten
mit Duldung der preußiſchen Behörden in
den gefährdeten Gebieten befänden. Bilder und
genaue Perſonalien der ruſſiſchen Tſchekiſten konnten dem Reichs=
innenminiſter
übergeben werden, ebenſo chriffrierte Befehle mit
Mordaufträgen unter genauer Benennung der Namen, der Lokale
der Mörderkommandos und ihrer Schlupfwinkel, die der preußi=
ſchen
Polizei bereits bekannt ſeien. Schließlich wurde erklärt,
man werde es ſich einfach nicht mehr gefallen laſſen, daß täglich
unter den Augen der preußiſchen Polizei Dutzende von SA.= Leu=
ten
viehiſch ermordet oder ſonſt zuſammengeſchlagen würden.
Ausſprache zwiſchen dem Reichsinnenminiſter
und dem preußiſchen Miniſter Severing.
Herr v. Gayl hat dieſes Material am Samstag dem preußi=
ſchen
Innenminiſter Severing weitergegeben, der eine Unter=
ſuchung
der Vorfälle zugeſagt hat. Im Anſchluß an die Unter=
redung
mit dem Reichsinnenminiſter tritt der preußiſche Innen=
miniſter
den Aeußerungen in der nationalſozialiſtiſchen Preſſe ent=
gegen
, die eine falſche Darſtellung ſeiner heutigen Ausſprache mit
dem Reichsinnenminiſter Frhr. v. Gayl enthielten. In einem
Teil der nationalſozialiſtiſchen Preſſe werde mitgeteilt, daß der
preußiſche Innenminiſter Severing dem Reichsinnen=
miniſter
die Uebernahme der preußiſchen Polizei
durch das Reich angetragen und den Reichs=
innenminiſter
gebeten habe, möglichſt raſch
einen Reichskommiſſar einzuſetzen oder doch
wenigſtens die preußiſche Polizei der Reichs=
gewalt
zu unterſtellen, da er die preußiſche Po=
lizei
nicht mehr feſt in der Hand habe.
Von dieſen Behauptungen, ſo wird von maßgebender Stelle
weiter erklärt, ſei nicht ein Wort wahr. In einer Unterredung
zwiſchen den beiden Innenminiſtern habe der preußiſche
Innenminiſter die Reichsregierung vielmehr dringend
gewarnt, ohne durchſchlagende legale Gründe die Reichsauf=
ſicht
oder gar die Einſetzung eines Reichskommiſſars einem Lande
oder mehreren Ländern gegenüber in Anwendung zu bringen. In
Preußen ſei und bleibe die Polizei feſt in der Hand des Miniſters.
Dieſe Erklärung, die um den Kern der ganzen Angelegen=
heit
herumgeht, ändert nichts an der Tatſache, daß die National=
ſozialiſten
den kommuniſtiſchen Ueberfällen wehrlos ausgeliefert
ſind, wenn die Polizei nicht ſchlagfertiger eingreift. Nachdem
die bisherigen Mittel verſagt haben, werden die Regierungen
gezwungen ſein, den Kommuniſten gegenüber ſchärfer durchzu=
greifen
. Dabei wird auch jetzt noch an amtlicher Stelle betont,
daß an ein Verbot der Kommuniſtiſchen Partei nicht gedacht würde,
Der heſſiſche Staakspräſidenk zur innenpolikiſchen
Kriſe.
Darmſtadt, 25. Juni.
Auf Anfrage von journaliſtiſcher Seite äußerte ſich heute der
heſſ. Staatspräſident Dr. Adelung über die innerpolitiſche Kriſe
folgendermaßen:
In Heſſen beſteht ein Uniformverbot nicht mehr. Das
Demonſtrationsverbot hat ſich mit Rückſicht auf blutige Zu=
ſammenſtöße
während der Heſſenwahl wieder notwendig gezeigt.
Die Befürchtungen, die auch die Heſſiſche Regierung an die Auf=
hebung
des SA.= und Uniformverbotes durch das Reichskabinett
geknüpft hat, ſind leider in Erfüllung gegangen. In der Zeit
politiſcher Siedehitze, in der die Bevölkerung durch redneriſche
und journaliſtiſche Zügelloſigkeiten und Beſchimpfungen der
Staatsorgane in unerhörter Weiſe provoziert wird, mußte die
Wiederzulaſſung der verbotenen Parteiuniformen uſw. natür=
lich
aufreizend wirken und die Zuſtände noch verſchärfen. Es
iſt charakteriſtiſch, daß die nationalſozialiſtiſchen Kreiſe, die ſich
in hetzeriſcher Weiſe hervortun, nunmehr für ihre Privatarmee
das Recht des Selbſtſchutzes verlangen. Dann ſelbſtverſtänd=
lich
würden auch alle andern Organiſationen dieſes Recht für
ſich in Anſpruch nehmen. Ein ganz unmöglicher Zuſtand. Ich
habe den Eindruck, daß der Herr Reichsminiſter des Innern
ſich darüber ſelbſt klar iſt, welchen gefährlichen Weg es darſtellt,
die Polizeigewalt der Länder einzuſchränken, daß damit der
Schutz von Leben und Geſundheit der Bürger beeinträchtigt
würde: ich glaube aber, daß das Reichskabinett den National=
ſozialiſten
gegenüber Bindungen eingegangen iſt, denen es ſich
nicht zu entziehen vermag. Wir leben in der Zeit gefahrvollſter
innerer Kriſe. Der Herr Reichspräſident von Hindenburg hat
die Aufhebung des Uniform= und SA.=Verbotes an die Vor=
ausſetzung
geknüpft, daß die Meinungskämpfe ſich dann in
ruhigeren Bahnen abſpielen und Gewalttätigkeiten vermieden
würden; wenn ſich ſeine Erwartungen nicht erfüllen ſollten, ſo
ſei er entſchloſſen, gegen Ausſchreitungen jeder Art vorzugehen.
Die Erwartung des Herrn Reichspräſidenten hat ſich, wie vor=
auszuſehen
war, nicht erfüllt. Man darf nunmehr erwarten,
daß der Herr Reichspräſident, der parteipolitiſch nach keiner
Seite hin gebunden iſt, die Gefahr erkennt und jetzt ſeine Maß=
nahmen
trifft.

Ewig=Weibliche meldet ſich Auskunft, in dem der Richterſpruch
begründet wird. In dem Zynismus der Darſtellung und in
der Art, wie Irma den idealiſtiſchen Franz hinters Licht führt,
ſieht Döblin Zeichen des weiblichen Klaſſenbewußtſeins ihren
Unterdrückerherren gegenüber. Es heißt dann weiter: Es geht
uns Männern in den neuen Kriegsbüchern der Frauen nicht gut.
Wir erhalten fabelhaft unangenehme Belehrungen, die Ideologie
des Männerſtaats wird entlarvt und ausgehöhlt. Wir werden uns
auf Kampf einzurichten haben, Eros, der Streit, iſt aber der
König aller Dinge und kann nur gut tun. Jedenfalls zieht uns
das Ewig=Weibliche auf eine ſehr energiſche Weiſe hinan.
Goethe würde ſtaunen und ſich freuen!... (!!) Der
Idealismus liegt in weſenloſem Schein hinter uns Wir
finden dieſe Sätze des großen Romanciers von ſolcher Läppiſch=
keit
, daß wir uns eine Antwort erſparen. Vielleicht richtet die
junge Frauengeneration an ihre obgenannten Vertreterinnen
eine Antwort oder auch die Frage, was die moderne Frau
mit dem ſchwachhirnigen verlogenen Weibchentyp dieſes
Romans zu tun habe.
Ueber die Form endlich urteilt Döblin Stiliſtiſch: ſehr
ſauber, prägnant, logiſch, präzis. Wir greifen einige Probe=
ſätze
heraus:
Und ganz tief in ſeiner Seele taumelte ein Minderwertig=
keitskomplex
.
Elſe laborierte an einem Schnupfen.
Da die triebhafte Seite ihres Weſens völlig von dem
ſchwarzhaarigen Bureaudiener ausgefüllt war. . ."
Irmas Gemüts= und Charakteranlage und ihre geweckten
Sinne machten es dem Bureaudiener nicht weiter ſchwer, der
letzten fraulichen Erfüllungen teilhaftig zu werden, die ihr Leib
zu verſchenken hatte.
In dieſen Sätzen ſpiegelt ſich der künſtleriſche, pſychologiſche,
menſchliche Gehalt des preisgekrönten Buches getreulich wider.
Dr. N.

Golf, heute noch ein Spiel von wenigen, morgen vielleick
von jedermann. Das Juliheft der neuen linie bringt
dieſem Thema ein intereſſantes Interview mit dem jungen Golf
meiſter Stefan Samek und Bilder vom Golfheim in Lugano, de
der deutſche Architekt F. A. Breuhaus erbaut hat. Die ewige
Brunnen des Heils, die großen mitteleuropäiſchen Heilbäder, wer
den in Bild und Wort vorgeführt. Einen intereſſanten Beitra
ſteuerte Arnolt Bronnen zu den bisher unveröffentlichten neuer
Zeichnungen von Paul Scheurich über das Thema der ſchöne
Helena bei. Ein praktiſches Gegengewicht geben kosmetiſche Ra
ſchläge. Für die Ferien werden die wertvollen literariſche=
Beiträge, unter anderem von Hermann Heſſe, Richard Billinge
und die dritte der preisgekrönten Novellen, ſowie ungewöhnlic
ſchöne Photos von Tierehen, eine angenehme Unterhaltung geben
(Verlag Otto Beyer, Leipzig, Weſtſtraße 72.)

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 176

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 26. Juni

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antag, 26. Juni 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 176 Seite 5

Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 26. Juni 1932.
chwerer Verkehrsunfall im Roßdörfer Wald.
u der Nacht vom Samstag auf Sonntag, eine halbe Stunde
nyMitternacht, ereignete ſich auf der Straße von Darmſtadt
nsKoßdorf ein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Ein aus
ming Roßdorf kommender Motorradfahrer mit Soziusbeglei=
try
fuhr auf einen am Straßenrande haltenden Laſtwagenzug
a Zingen auf. Die beiden Motorradfahrer waren ſofort tot.
DuSchlußlicht des Anhängerwagens hat vorſchriftsmäßig ge=
hwt
. Wie Augenzeugen des Unfalls verſichern, hatten die Füh=
r
sLaſtkraftwagenzuges, der ſich auf einer Fernfahrt befand, eine
kuy Raſt eingelegt. Die Lichter der Wagen brannten jedoch vor=
ſah
smäßig. Vorüberfahrende Autofahrer gaben der Polizei
K.)nis von dem Unfall, die ſofort ein Kommando an die Unfall=
ſtss
entſandte, das die nötigen polizeilichen Ermittlungen an=
ſtos
und die Bergung der Toten veranlaßte. Wer die beiden

T.y, ſind, konnte bis zur Stunde noch nicht ermittelt werden.

eueralarm bei Merck. In der Nacht vom Samstag auf
S.uag brach aus bisher noch unbekannter Urſache in einem Ma=
ga
(in der Säurehalle) der Firma Merck Feuer aus, das mit
ra er Schnelligkeit um ſich griff. Die Betriebsfeuerwehr griff
ch ein. Auch die Städtiſche Feuerwehr wurde alarmiert, und
5 reinten Kräften gelang es ſchließlich, das Feuer auf ſeinen
H zu beſchränken. Bei Redaktionsſchluß dauerte der Brand
no n. Nähere Einzelheiten waren vorerſt nicht zu erfahren.
Freiwilliger Arbeitsdienſt. Die Heſſiſche Flugbetriebs=A.=G.,
ſie ceits ſeit mehr als ſechs Monaten ein freiwilliges Arbeits=
la
==auf dem Griesheimer Flugplatz unterhält, ruft erneut zur
Mng auf. Wir begrüßen dieſe Maßnahme und hoffen, daß
nternehmen von allen Seiten die Unterſtützung und För=
e
zuteil wird, die es, insbeſondere auch im Intereſſe der
lichen Arbeitsloſen, verdient.
Das Geſamtminiſterium hat am 18. Juni 1932, mit Wir=
zu
ſom gleichen Tage, Herrn Dr. med. Hans Dohmann in
tadt, Ohlyſtraße 71. die Dienſtverrichtungen eines Dol=
ers
und beeidigten Ueberſetzers der portugieſiſchen
Eme für die geſamte heſſiſche Staatsverwaltung übertragen.
* bisher als Dolmetſcher und Ueberſetzer der portugie=
Sprache beſtellte Profeſſor Dr. Leidolf in Darmſtadt iſt
ſesben.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 21. Juni der Lehrer
am: Volksſchule zu Mainz Georg Korndörfer auf ſein
Naſchen vom 1 Juli 1932 an. Auf Grund des § 1 de=
beis
über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli
(19. Dezember 1923, in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Okt.
9 Reg.=Bl. S. 249), tritt am 1. Juli 1932 in den Ruheſtand
de ohrer Philipp Beck zu Worms.
Ausſtellung des Reichswirtſchaftsverbandes bildender Künſt=
die
Ausſtellung im Gewerbemuſeum, Neckarſtraße, iſt von
ab Werktags von 101 und 46 Uhr, Sonntags von 10
ſis Uhr geöffnet. Außerdem macht der Verband nochmals auf
onntag, den 26. Juni, 11 Uhr vormittags, ſtattfindende
kof/ oſe Führung aufmerkſam. Führer: Herr A. M. Schwindt.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes am
Sc' ag, dem 2. Juli 1932, vormittags 9 Uhr: 1. Klage des
pr.: chen Bezirksfürſorgeverbands Landkreis Koblenz gegen den
ſer n Bezirksfürſorgeverband Kreis Dieburg wegen Erſatzes
voo irſorgekoſten für den minderjährigen Jakob Röſer. 2 Klage
ſes? dwig Jung zu Darmſtadt gegen die Entſcheidung des Kreis=
uuz
Darmſtadt wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum Aus=
9 von Wein und Likör in ſeinem Café. Darmſtadt. Rieger=
ple
! 3. Klage des Julius Hainebach zu Seligenſtadt gegen den
oid des Kreisamts Offenbach vom 19. April 1932 wegen
(7 teilung eines Wandergewerbeſcheins. 4. Antrag der Bür=

ſterei Langen auf Eröffnung des Diſziplinarverfahrens
ni m Ziele der Dienſtentlaſſung gegen den Verwaltungsſekre=
fa
-1). Chr. Sehring zu Langen.
Der Frauenverein der Kaplaneigemeinde lädt ſeine Mit=
zu
einem gemeinſamen Gang nach Traiſa auf Mittwoch,
gl5
Juni, ein. Treffpunkt um 3 Uhr am Böllenfalltor. Gang
1uden Wald oder Fahrt mit dem Omnibus bis Trautheim.
rrl dungen bis ſpäteſtens Montag mittag bei dem Vorſtand er=
t
.
Opernſchule der Städt. Akademie. Der Aufführung der
Fra Diavolo durch die Opernſchule der Städt. Akademie
ſür) nkunſt am 29. d. M., 20 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſi=
ch
0 Tandestheaters ſieht man allgemein mit großem Intereſſe
en en. Von den Studierenden der Opernſchule ſind dabei be=
ſch
at die Damen; Waltraut Bernhard und Annemarie Otten=
die
Herren: Karl Ewald. Joſef Herzog, Karl Hoch, Hans
Rel Georg Koop, Willy Schmitt und Karl Walther. Die muſi=
Leitung hat der Städt, Muſikdirektor Prof. Wilhelm
itt: die Spielleitung liegt in den Händen von Opern=
ſär
! Heinrich Kuhn; die Bühnenbilder beſorgt Elli Bütt=
nr
om Heſſiſchen Landestheater, Karten: Eliſabthenſtraße 36,
Tcl on 3500.

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus.

ag, 26 Juni

1922½ Uhr Außer Miete. Im weißen Rößl.
Ermäßigte Pr. 0.504 Mk.

ag, 28. Jun:

20, Ende gegen 2234 Uhr. 4 25. Jim und Fill,
Preiſe 0.604.80 Mk.

Kleines Haus.

20, Ende gegen 22½ Uhr. Städt, Akadamie
9 4ag, 28. Juni Aufführung der Opernſchule.
Generalprobe Fra Diavolo.
Heſſiſches Landestheater. Opern=Premiere der
e. Sonntag, 3. Juli, geht in neuer Einſtudierung und In=
ſs
ung Glucks Oper Iphigenie in Aulis in Szene.
1te Sonntag, den 26. Juni, die große Revue=Operette Im
en Rößl‟. Die Partie der Rößlwirtin ſpielt. Greta
P2 . G., der Sigismund wird erſtmalig von Hermann Gallin=
Schluß der Spielzeit. Die diesjährige
geben.
SS eit des Heſſiſchen Landestheaters ſchließt am 10. Juli, Für
Tieten ſind bis dahin noch folgende Vorſtellungen vorge=
Für die Miete 4 die Operette Jim und Jill und Iphi=
Lel in Aulis. Miete B erhält als letzte Vorſtellung Jim
ill, ebenſo Miete C. Miete D Die Meiſterſinger von
erg‟ (10. Juli), Miete 4 Iphigenie in Aulis und Die
Wre

Sommerſpielzeit im Heſſiſchen Landestheater. In einigen
beginnt im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
ſe-A2Sjährige Sommerſpielzeit, erſtmalig ausgeführt vom En=
des
Stadttheaters Gießen. Die Spielzeit umfaßt etwa
lel Wochen. Auch in dieſem Jahre ſoll wieder eine Platzmiete
sgt werden. Beſtellungen auf die Platzmiete werden ab Frei=
fa
n 1. Juli, in der Kaſſe des Landestheaters (Mietabteilung)
ongenommen. Die Preiſe ſind gegenüber dem Vorjahre
E=lich niedriger und ſind aus der heutigen Anzeige erſichtlich.
*d beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß die Abonne=
a
übertragbar ſind und in zwei Raten bezahlt werden kön=
le
Das Programm der Sommermiete ſieht neben 4 Schauſpiel=
* Operettenvorſtellungen vor. In Ausſicht genommen ſind zu=
Le folgende Werke: Vater ſein dagegen ſehr! Verſtehen wir
ur
(Gaſtſpiel von Frau Auguſte Praſch=Grevenberg,
Slnitglied des Meininger Landestheaters, eine gebürtige
tädterin); Frau, die jeder ſucht; Frauen haben das
De Die tolle Lola‟. Die Eröffnungsvorſtellung der Sommer=
It findet am Sonntag, den 10. Juli, abends 20 Uhr, ſtatt
* Aufführung des Luſtſpiels ... Vater ſein dagegen ſehr!
dward Childs Carpenter.

Die wiſſenſchaftliche Forſchung darf nicht notleiden!

Ein Appell der Ernf.-Ludwigs-Hochſchulgeſellſchaff an Skaak und Induſtrie zur Unkerſkühung
von wiſſenſchaftlichen Zorſchungen.
beläſſen und nur für den in Ruheſtand getreteten Herrn Geheim=
rat
Prof. Dr. Dingeldey Herrn Prof. Dr. Wagner und für
14. Haupkverſammlung
den verſtorbenen Herrn Direktor Heſſe Herrn Fabrikant Zinnkann

der Vereinigung von Freunden der Techn. Hochſchule
zu Darmſtadt e. B.
Ernſt-Ludwigs=Hochſchul=Geſellſchaft.
Am vergangenen Samstag fand die 14 Hauptverſammlung
der Vereinigung von Freunden der Techniſchen Hochſchule zu
Darmſtadt e. V. in der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Die Tagung
wurde um 10.15 Uhr durch den Vorſitzenden, Herrn Profeſſor Dr.
Rau, eröffnet, der insbeſondere Herrn Oberregierungsrat Hen=
rich
von der Staatsregierung begrüßte und die Grüße des Herrn
Staatspräſidenten übermittelte, der ſelbſt ſeine Teilnahme nicht
hatte ermöglichen können. Die große Zahl der Teilnehmer, ſo
führte der Redner weiter aus, iſt ein Zeichen dafür, wie hoch
die Aufgaben der Geſellſchaft in der Allgemeinheit eingeſchätzt
werden. Es ſei wohl ſelbſtverſtändlich, daß der Begriff der Hoch=
ſchule
mit dem der Forſchung verknüpft werde. Heute komme es
mehr als je darauf an. Beſonderes zu leiſten. Aus dieſem Grunde
iſt die wiſſenſchaftliche Forſchung beſonders wichtig. Man iſt
heute beſonders gezwungen, neue wiſſenſchaftliche Wege zu be=
ſchreiten
, um unmittelbar zu praktiſchen Erfolgen zu gelangen.
Die induſtriellen Werke können es ſich nicht mehr leiſten, auf dem
Gebiete der Forſchung große Ausgaben zur Verfügung zu ſtellen.
Die Aufgabe der Geſellſchaft iſt eine doppelte: Sie ſoll ſich der
bei der Not der Zeit bedeutſamen praktiſchen Forſchung anneh=
men
und dieſe auf die Hochſchule übernehmen, und in zweiter
Linie die freie Forſchung unterſtützen, die immer noch die Grund=
lage
des wirklich großen und weſentlichen Fortſchrittes iſt. Es
iſt Aufgabe des Staates, hier nicht die Mtel durch ſchematiſches
Beſchneiden ſo weit zu reduzieren, daß hierdurch ein Lebensnero
des deutſchen Volkes getroffen wird. Es bleibt die Aufgabe der
Vereinigung, hieran mitzuwirken, daß die Forſchung an unſerer
Hochſchule nicht notleidet. Ich begrüße Sie in dieſer Gemeinſam=
keit
einer ſchweren, aber darum beſonders wichtigen dankbaren
Aufgabe. Prof. Dr. Rau teilte am Schluſſe ſeiner Ausführungen
mit, daß Seine Magnifizenz, der Herr Reltor, durch eine unum=
gängliche
Beſprechung leider an der Begrüßung der Teilnehmer
verhindert ſei und der Verſammlung ſeine Grüße übermitteln
laſſe. Es wurde dann die
Erſtattung des Jahresberichts
durch den Vorſitzenden, Herrn Prof. Dr. Rau. vorgenommen, der
darauf hinwies, daß der Bericht naturgemäß nicht ſo umfangreich
ſein konnte wie in früheren Jahren. Spenden ſind in geringe=
rem
Maße eingelaufen, und es iſt nur durch äußerſte Opfer=
bereitſchaft
der Mitglieder möglich geworden, die Aufgaben der
Hochſchulgeſellſchaft einigermaßen zu erfüllen. Wie zu erwarten
war, iſt auch die Mitgliederzahl etwas geſunken und von 580 auf
556 zurückgegangen. Hiervon ſind 21 Herren durch Tod ausge=
ſchieden
, einige mußten ihren Austritt erklären, während 6 neue
Mitglieder aufgenommen werden konnten. Der Vortragende
konnte mitteilen, daß von der Firma Röhm u. Haas auch in
dieſem Jahre wieder 1000 Mark für das chemiſche Inſtitut ge=
ſtiftet
worden ſeien, während eine weitere Stiftung von 100 Mark
der Firma Wittemeyer=Mannheim eingegangen iſt. Profeſſor Dr.
Rau ſprach dieſen beiden Firmen den Dank der Vereinigung
aus. Von den der Geſellſchaft zur Verfügung ſtehenden Mitteln
ſind rund 9000 Mark im vergangenen Jahre für wiſſenſchaftliche
Unterſuchungen im Ingenieurlaboratorium. für Arbeit auf dem
Gebiete der praktiſchen Mathematik, für biologiſche Arbeiten und
für phyſikaliſche Unterſuchungen zur Verfügung geſtellt worden.
Aus dem Schweißungsfonds ſind wiſſenſchaftliche Arbeiten der
Herren Profeſſoren Thum, v. Rößler und Kayſer unterſtützt wor=
den
. Aus der Otto=Berndt=Stiftung ſind für Straßenbau= For=
ſchungsaufgaben
1000 Mark bewilligt worden und außerdem haben
Studierende Stipendien erhalten. Mit der Entwertung des
Vermögens, der Geringerwerdung des Mitgliederſtandes und der
erforderlich gewordenen Herabſetzung der Beiträge iſt die Gefahr
verbunden, daß die Geſellſchaft gerade in einer Zeit, wo ſie mehr
als je beanſprucht wird, ihre Aufgabe nicht mehr ganz zu er=
füllen
vermag. Prof. Dr. Rau richtet deshalb die Bitte an die
Anweſenden, ſich für Mitgliederwerbung einzuſetzen, und erteilt
daraufhin dem Rechner das Wort für die Jahresabrechnung.
Prof. Dr. Kammer machte darauf aufmerkſam, daß ſeit
1928/29, als die Einnahme noch 13 500 RM. betragen hatte, dieſe
auf 8260 RM. im Jahre 1930/31 zurückgegangen iſt, was auf den
Rückgang der Mitgliederzahl und die Herabſetzung der Beiträge
zurückzuführen iſt. Hierzu kommen die Zinſen des Vermögens der
Geſellſchaft, die ſich auf rund 2700 RM. belaufen, ſo daß für das
laufende Jahr 11 000 RM. zur Verfügung ſtehen. Demgegenüber
ſtehen an wichtigen Ausgaben 6200 RM. für die wiſſenſchaftliche
Forſchung und 1700 RM. für Druckſachen Verwaltungskoſten,
Porti uſw. Das Vermögen der Geſellſchaft hat augenblicklich
einen Nominalwert von 99 500 RM., während der Kurswert etwa
46 600 RM. beträgt. Das Geld iſt in ſicheren Papieren angelegt,
und es muß dafür Sorge getragen werden, daß das Vermögen
nicht angegriffen wird, um keine Kursverluſte zu erleiden. Außer
dem eigenen Vermögen verwaltet die Vereinigung noch 82 000
RM. der Otto=Berndt=Stiftung, des Ingenieur=Laboratoriums, des
Schweißungsfonds und des Holz=Forſchungs=Inſtitutes.
Neuwahl des Vorſtandes.
Nach der Berichterſtattung der Rechnungsprüfung durch Herrn
Dr. Schenk beantragt dieſer Entlaſtung des Vorſtandes.
Prof. Dr. Rau teilte alsdann mit, daß alljährlich ein Drit=
tel
der Mitglieder des Vorſtandes und des Vorſtandsrates aus=
ſcheiden
und durch Neuwahl ergänzt werden müſſen. Er bittet
aber, die zurzeit tätigen Herren nach Möglichkeit in ihrem Amt zu

Hausfrauenbund. In Gemeinſchaft mit der Herdfabrik und
Emaillierwerk G. m b. H. hier findet Mittwoch, den 29. Juni,
abends 8 Uhr, im Bürgerhof. Eliſabethenſtraße 2, durch die Vor=
tragsdame
der Firma ein Vortrag mit praktiſchen Vorfühungen
und Koſtpoben ſtatt. Die Vorführungen erſtrecken ſich hauptſächlich
auf Steriliſieren von Obſt und Gemüſe im Gasbackofen, backen
von verſchiedenem Obſtgebäck und Obſtauflauf, Koſtproben auch
von Oetker=Erzeugniſſen und von Welz=Ohler=Kaffee mit Glücks=
kleemilch
.
Schaukochen im Heaghaus. Die Alice=Eleonorenſchule macht
die Eltern ihrer Schülerinnen auf das am Dienstag, den 28. Juni,
3.30 Uhr, im Heaghaus ſtattfindende Schaukochen aufmerkſam. Die
Schülerinnen haben ſich zur Verfügung geſtellt, um durch Herſtel=
lung
der verſchiedenartigſten Eiergerichte mitzuwerben im Inter=
eſſe
der Verwertung deutſcher Friſcheier.

Ratskeller-Gaststätte Marktplatz
Auserlesene Speisenfolge. Mittag- u. Abendessen von 1.00 an.
In Küche und Keller nur das Beste zu zeitgemäßen Preisen. aaes

Orpheum. Der fröhliche Abend vom Tegernſee wird heute,
abends 8.30 Uhr, als einzige Sonntagsaufführung wiederholt.
Der heitere Abend, unter Mitwirkung der Tegernſeer Bühne ſo=
wie
der Meiſter=Jodlerin Sephi Höſer, des Zithervirtuoſen Toni
Huber, ſowie der beliebten urwüchſigen Schuhplattler und Wat=
ſchentänzer
löſte am geſtrigen erſten Gaſtſpieltage beim Publikum
großen Beifall aus. Heute gelangt einmalig d
r erprobte
oberbayeriſche Lachſchlager Das ſündige Dorf
zur Auf=
führung
. Die äußerſt niedrig geſtellten Eintrittspreiſe ſind
aus der heutigen Anzeige erſichtlich.
Herz=Jeſu=Hoſpital. Am Mittwoch abend 7.30 Uhr bot das
Mundharmonika=Orcheſter Darimundia‟ Darmaſtdt be=
ſtehend
aus 17 Mitgliedern, den Patienten des Herz=Jeſu= Hoſpi=
tals
eine angenehme Dämmerſtunde. Das Programm umfaßte
10 Muſikvorträge, wie Märſche, Potpourris uſw., welche auf den
ſogenannten Hohnerinſtrumenten vorgetragen und durch Radio=
Mikrophon zu den beiden Häuſern übergeleitet wurden, um ſämt=
lichen
Kranken dieſen muſikaliſchen Genuß bieten zu können.

zu wählen. Für einige noch ausſcheidende Herren werden die
Herren Prof. Dr. Walther, Mittaſch, Bankdirektor Bochow in den
Vorſtandsrat gewählt. Wie von dem Vorſitzenden mitgeteilt
worden iſt, hat die Karbidvereinigung auch in dieſem Jahre wie=
der
4000 RM. für ſpezielle Forſchungsaufgaben zur Verfügung
geſtellt.
Es folgen alsdann Vorträge der Herren Prof. Dr. Schöpf=
Darmſtadt über Probleme und Erfolge der organiſchen Chemie‟
und des Herrn Dr. Dr.=Ing. e. h. Schmidt von der J.G. Farben
über Die Entwicklung der deutſchen organiſch=chemiſchen Groß=
induſtrie
nach dem Kriege‟. Nach der Erledigung der Tages=
ordnung
um 13 Uhr fand ein gemeinſames Mittageſſen in der
Traube ſtatt, an das ſich um 15.30 Uhr
Beſichtigungen einiger Inſtitute der Techniſchen Hochſchule
anſchloſſen. Es wurde zunächſt das chemiſch=techniſche Inſtitut be=
ſichtigt
, das unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Berl ſteht.
Das Inſtitut iſt erſt ſeit etwa 4 Wochen eingerichtet und iſt dem
chemiſch=techniſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſchule angeglie=
dert
. Das Inſtitut befaßt ſich in ſeinen Forſchungsarbeiten im
weſentlichen mit der Unterſuchung von Brennſtoffen in feſter, flüſ=
ſiger
und gasförmiger Form. Außerdem befaßt ſich das Inſtitut
mit Arbeiten über die Entſtehung der Steinkohlen und des Erd=
öles
. Es iſt hier z. B. gelungen, Koks aus Baumwolle herzu=
ſtellen
, der ſich durch nichts von dem aus Steinkohlen gewonnenen
Koks unterſcheidet. So bringt man es fertig, Dinge in 6 Stunden
darzuſtellen, die die Natur in 6 Millionen Jahren erzeugt hat.
Es zeigt ſich auch hier wieder, wie wichtig für die Durchführung
beſonderer Forſchungsaufgaben die Unterſtützung durch die Induſtrie
iſt, da es den Techn. Hochſchulen vielfach nicht möglich iſt, die er=
forderlichen
Maſchinen zu beſchaffen, deren Anſchaffungspreiſe
ungeheuer hoch ſind, und es iſt deshalb überaus begrüßenswert,
daß die Induſtrie die Forſchung durch Ueberlaſſung wichtiger Ma=
ſchinen
unterſtützt. An die Beſichtigung des wirklich ſehenswerten
Inſtitutes ſchloß ſich die Führung durch das Straßenbau=Inſtitut,
deſſen Vorſtand Prof. Dr. Knipping iſt und das unter der Lei=
tung
von Regierungsbaumeiſter Gölz ſteht. Die Unterſuchungen
dieſes Inſtitutes erſtrecken ſich auf drei Hauptgebiete:
Unterſuchung von Bauſtoffen, die im Straßenbau Verwen=
dung
finden, Unterſuchung des Zuſammenbauvorganges und der
Eigenſchaften einer von einem Auftraggeber gewählten Mi=
ſchung
des Belages und weiterhin der Unterſuckung von Decken=
ausſchnitten
. Reine Materialunterſuchungen können in ausge=
dehntem
Maße an all den Stoffen vorgenommen werden, die als
Einbaumaterial für Straßendecken in Frage kommen. In erſter
Linie ſind hier zu nennen natürliches und künſtliches Geſtein, fein=
und grobkörnige Zuſchläge, alle Bindemittel, wie Aſphalte, Teere,
Miſchungen von Aſphalten und Teeren uſw. Neben dieſen Prü=
fungen
einzelner Straßenbaumaterialien werden auch Unter=
ſuchungen
an Belägen vorgenommen. Hierzu ſind zunächſt Mate=
rialprüfungen
an den Zuſammenbaukomponenten erforderlich.
Alsdann werden aus der fertigen Miſchung Probekörper ange=
fertigt
, die einer Anzahl charakteriſtiſcher Prüfungen unterworfen
werden, wie Gewichtsbeſtimmung, Waſſeraufnahme, Waſſerdurch=
läſſigkeit
, Druck= und Zugfeſtigkeit, Abnutzung uſw. Außerdem
können von dem Inſtitut auch Deckenausſchnitte von bereits ver=
legten
Belägen geprüft werden. Ein Rundgang durch das Stra=
ßenbau
=Inſtitut machte die Beſucher mit den weſentlichſten Ma=
ſchinen
, die für die oben geſchilderten Unterſuchungen erforderlich
ſind, vertraut. Auch hier hatte man wieder den Eindruck, daß mit
beſonderer Gründlichkeit dieſem wichtigen Gebiete die neueſten
Erfahrungen zugeleitet werden. Als Abſchluß erfolgte durch Prof.
Dr. Kayſer eine
Führung durch das Ingenieur=Laboratorium der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt.
Das Inſtitut wurde vor acht Jahren auf Veranlaſſung von Prof.
Dr. Kayſer ins Leben gerufen, um einem Bedürfnis nach ge=
naueſten
Unterlagen über, das Verhalten wichtiger Bauſtoffe ge=
recht
werden zu können. Es hatte ſich gezeigt, daß die vor dem
Kriege üblichen Methoden der Erforſchung einen Hochſtand er=
reicht
hatten, der kaum zu überbieten war. Hier ſoll von den
eingerichteten Ingenieur=Laboratorien ergänzend eingegriffen
und durch neuere Methoden die erforderlichen Unterlagen über
Bruchfeſtigkeit, Dehnungsfähigkeit uſw geliefert werden. Neu
aufkommende Materialien wie Eiſen=Portlandzement, Hochofen=
zement
uſw. mußten auf ihre Zuſammenſetzung und Brauchbarkeit
unterſucht werden. Als ſich das Bedürfnis nach einem hochwertigen
Stahl bemerkbar machte, der im Ausland bereits geſchaffen wor=
den
war, mußten Stahlſorten unterſucht und ihre Verwendungs=
fähigkeit
z. B. für Brückenbauten uſw. geprüft werden. Neue
Holzverbindungen mußten erforſcht werden, da die alten Zimmer=
mannkonſtruktionen
den Bedürfniſſen der modernen Technik nicht
mehr gerecht werden. Es wurden in Darmſtadt außerdem eine
Reihe von Unterſuchungen über Niet= und Schweißverbindungen
durchgeführt, womit der Nachweis gelungen iſt, daß ſich dieſe bei=
den
ergänzend beeinfluſſen. Es werden Schwingungsverſuche
durchgeführt, um die durch den Straßenverkehr bedingten Erſchüt=
terungen
von Gebäuden feſtzuſtellen und durch dieſe Unterſuchun=
gen
Aufſchluß über die in Frage kommenden geeigneten Mate=
rialien
zu erhalten uſw. Auch in dieſem Inſtitute wird gemein=
ſam
mit der Induſtrie vorgegangen und dieſer die hier gewon=
nenen
Erfahrungen übermittelt.
Nach der Beſichtigung der erwähnten Inſtitute erfolgte eine
Fahrt mit Autobuſſen, nach Mainz zur Beſichtigung des natur=
hiſtoriſchen
Muſeums und Erläuterung der neuen Funde im
Mainzer Becken und anſchließend Beendigung der Tagung durch
einen Abendimbiß in der Heſſiſchen Weinbaudomäne.
2. K.

Zwölflägige Fernfahrk Schwarzwald-Bodenſee-
Allgäu-Tirol-Zugſpiße-München.
Die Hauptreiſezeit hat bereits begonnen. Der allgemeinen
Wirtſchaftslage entſprechend, veranſtaltet die Sonderfahrten= Ab=
teilung
der Heſſiſchen Eiſenbahn=AG., Darmſtadt, vom Sonntag,
dem 10. Juli. bis 21. Juli 1932 eine verbilligte 12tägige Ferien=
reiſe
. Von Darmſtadt über die Bergſtraße durch den herrlichen
Schwarzwald nach Bad Liebenzell, weiter durch das entzückende
Nagoldtal wird der bequeme, ſtoßfreie Allwetter=Großkraftwagen
ſeine Route nehmen. Noch am ſelben Tage wird Ueberlingen am
Bodenſee erreicht. Gute Hotels und Privatquarkiere ſtehen zur
Verfügung und gemütliche Stunden beim Strandfeſt werden den
Abend am Schwäbiſchen Meer beſchließen.
Der zweite Tag bietet Erholung am Bodenſee, Spaziergänge
und Badegelegenheit für alle Teilnehmer. Am Dienstag, dem
12. Juli, wird Ueberlingen verlaſſen und langſam führt der We=
entlang
des Bodenſees nach dem alten Meersburg, und von dort
nach Friedrichshafen, wo eine Beſichtigung der Zeppelinwerft
und des Luftſchiffes Graf Zeppelin vorgenommen wird. Zum
Mittageſſen wird Lindau erreicht Am kommenden Tag geht
es durch das herrliche Allgäu mit ſeinen ſchönen Bergen über
die 1200 Meter hohe Jochſtraße nach Reutte in Tirol, um kurze
Zeit darauf am Zielpunkt Ehrwald zu ſein
Ehrwald, das Zugſpitzdorf. 1000 Meter hoch gelegen, am
Fuße der wuchtigen Zugſpitze mit ſeinem herrlichen Fernblick nach
den Mieminger Bergen, dem Wetterſtein und den Allgäuer
Alpen. Dort ſoll 4 Tage verweilt werden; Ausflugsmöglichkei=
ten
ſind in Hülle und Fülle vorhanden, und wer möchte nicht
einmal auf Deutſchlands höchſten Gipfel, auf die Zugſpitze! Er=
mäßigte
Fahrpreiſe ſind bereits für alle Teilnehmer geſichert.
Die Sonderfahrten=Abteilung der Heſſiſchen Eiſenbahn=AG.
teilt nur noch mit, daß die Rückfahrt über München geht und
daß auch dort noch 2 Tage zu Beſichtigungen uſw. zur Verfügung
ſtehen
Gleichzeitig findet am kommenden Mittwoch 8 Uhr abends,
in den Vortragsräumen der Heag ein Lichtbildervortrag ſtatt,
der allen Freunden und Bekannten einen Ueberblick über die
Schönheiten dieſer Reiſe geben ſoll. Alles Nähere wird noch durch
Anzeige bekannt gegeben und kann auch beim Lichtbildervortrag
ſelbſt geklärt werden.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 176

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Fünfte Jahresſitzung
der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
am 23. Zuni 1932.

Im Rahmen des Geſchäftsführungsberichtes für die Zeit ſeit
der letzten Sitzung konnte mitgeteilt werden, daß die Kammer
bei der auf Einladung des Heſſiſchen Polizeiamts Darmſtadt
ſtattgehabten Beſprechung über die Organiſationen des
zivilen Luftſchutzes vertreten war. Mit Rückſicht auf die
im Ausland, aber auch in einigen Teilen Deutſchlands bereits
weit fortgeſchrittenen Maßnahmen auf dieſem Gebiete iſt es zu
begrüßen, daß auch für den hieſigen Bereich die Initiative er=
griffen
wurde. Aufgabe der Kammer wird es ſein, in Verbin=
dung
mit den in Betracht kommenden Organiſationen der Indu=
ſtrie
für eine weitgehende Aufklärung der Wirtſchaftskreiſe
in
allen Fragen des Luftſchutzes zu ſorgen. Entſprechende Schritte
werden in die Wege geleitet werden.
Die Kammer war bei der Eröffnung der Deutſchen Land=
wirtſchaftlichen
Wanderausſtellung in Mannheim vertreten.
die ein wertvolles Bindeglied zwiſchen Landwirtſchaft, Induſtrie
und Handel darſtellt.
Eine Vertreterbeſprechung der Heſſiſchen Induſtrie= und Han=
delskammern
befaßte ſich mit der gegenwärtigen Wirtſchaftslage
und den damit zuſammenhängenden Fragen zukünftiger Wirt=
ſchaftspolitik
. Es wurde als notwendig bezeichnet, daß die deut=
ſchen
Induſtrie= und Handelskammern in ihrer Geſamtheit durch
den Deutſchen Induſtrie= und Handelstag dieſen Fragen erhöhte
Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Im Hinblick auf die ſchwerwiegen=
den
Bedenken, die der Durchführung eines Monopols für
das geſamte Verkehrsweſen, wie es ſeitens der Deut=
ſchen
Reichsbahngeſellſchaft angeſtrebt wird, entgegenſtehen, ſprach
ſich die Vertreterbeſprechung einmütig gegen dieſe Beſtrebun=
gen
aus.
In einer Entſchließung zur Frage der Geſtaltung der
Perſonentarife
kam zum Ausdruck, daß die von der Deutſchen Reichsbahn ge=
währten
Teilermäßigungen nicht den unabweisbaren Bedürfniſſen
unſerer Wirtſchaft entſprechen. Es müſſe nach wie vor gefordert
werden, daß die volkswirtſchaftlich überaus wichtige Frage einer
zeitgemäßen Geſtaltung der Perſonentarife in einer Weiſe gelöſt
werde, die der Geſamtheit der Verkehrs=Intereſſenten Rechnung
trägt. Eine ſolche Löſung ſetzt als erſte und wichtigſte Maßnahme
die Herabſetzung der allgemeinen Perſonentarife voraus. Gleich=
zeitig
wurde der Erwartung Ausdruck gegeben, daß von der
Reichsbahn den beteiligten Stellen im Lande, die über vielfältige
Erfahrungen aus der genauen Kenntnis der jeweils verſchieden
gearteten örtlichen Verhältniſſe heraus verfügen, mehr als bisher
Gelegenheit gegeben werden möge bei geplanten wichtigen Aende=
rungen
rechtzeitig eine gutachtliche Aeußerung abzugeben.
Die Notlage des Hotel= und Beherbergungsgewerbes in
Heſſen veranlaßte die Heſſiſchen Induſtrie= und Handels=
kammern
.
ſich erneut mit der Frage der Schaffung ausreichender Erleichte=
rungen
für dieſes Gewerbe auf dem Gebiete der Sonder=
gebäudeſteuer
zu befaſſen Nachdem verſchiedene deutſche Län=
der
der beſonderen Lage dieſes Wirtſchaftszweiges bereits da=
durch
Rechnung getragen haben, daß die Belaſtung mit Sonder=
gebäudeſteuer
(Hauszinsſteuer) der tatſächlichen Beſetzung der für
Fremde zur Verfügung ſtehenden Betten angepaßt wurde, iſt ein
gleiches Vorgehen des Heſſiſchen Staates geboten, wenn nicht das
heſſiſche Hotel= und Beherbergungsgewerbe weiterhin erheblich im
Wettbewerb mit den Heſſen benachbarten Gebieten benachteiligt
werden ſoll. Die Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern wer=
den
mit geeigneten Vorſchlägen an das Heſſiſche Finanzminiſte=
rium
herantreten.
Der Abſchluß der von den Heſſiſchen und Heſſen=Naſſauiſchen
Induſtrie= und Handelskammern gemeinſchaftlich bearbeiteten

Denkſchrift über die wirtſchaftliche Verflechtung des Rhein= Main=
gebiets
ſteht bevor. Im Hinblick auf das durch die Not der Zeit
gegebene dringende Gebot, alle nicht unbedingt erforderlichen
Ausgaben zu vermeiden, wird wohl davon Abſtand genommen
werden müſſen, dieſe Denkſchrift im Druck erſcheinen zu laſſen.
Der mit dieſer Denkſchrift verbundene Zweck, die ſtatiſtiſchen
Unterlagen für die wirtſchaftliche Struktur des Rhein=Mainiſchen
Wirtſchaftsgebietes den maßgebenden Stellen zugänglich zu
machen, kann durchaus durch die einfachere Form der Vervielfäl=
tigung
erreicht werden.
Eingehende Berichterſtattung fand über die letzte Sitzung
des Landeseiſenbahnrats Frankfurt a. M. ſtatt.
Die dort über die gegenwärtige Lage der Deutſchen Reichs=
bahn
gebrachten Ausführungen ſpiegelten wieder, in welchem
Maße dieſes größte Verkehrsunternehmen der Welt durch die all=
gemeine
Wirtſchaftskriſis in Mitleidenſchaft gezogen worden iſt.
Es wird in erſter Linie notwendig ſein, die Deutſche Reichsbahn=
geſellſchaft
von der ihr und damit der geſamten deutſchen Wirt=
ſchaft
aufgebürdeten Reparationslaſt vollſtändig zu befreien. Dar=
über
hinaus wird es aber auch weitgehender organiſatoriſcher
Maßnahmen bedürfen, um dieſes Groß=Unternehmen unter gleich=
zeitiger
Anpaſſung an die veränderre Wirtſchaftslage wieder zu
dem geſunden Träger des Perſonen= und Güterverkehrs auf der
Schiene zu geſtalten.
Ueber die wichtigſten, das Wirtſchaftsleben betreffenden
Beſtimmungen der Notverordnungen der neuen Reichs=
regierung
wurde ausführlich berichtet.
Es iſt nicht zu verkennen, daß durch die getroffenen einſchnei=
denden
Maßnahmen, wie ſie insbeſondere auf dem Gebiet der
Sozialverſicherung vorgenommen wurden, von weiten Kreiſen des
deutſchen Volkes ſchwerſte Opfer verlangen. Aus der Begründung
der Notverordnungen geht jedoch hervor, daß ohne dieſe Opfer
eine Aufrechterhaltung der wichtigſten Zweige der vorbildlichen
deutſchen Sozialverſicherung vermutlich in Kürze nicht mehr mög=
lich
geweſen wäre. Um dieſes große ſoziale Werk auf die Dauer
in ſeinem Beſtand zu ſichern, wird es aller Vorausſicht nach not=
wendig
werden, noch weitere organiſatoriſche Maßnahmen zur An=
paſſung
der Sozialverſicherung an die verminderte Leiſtungsfähig=
keit
der deutſchen Volkswirtſchaft zu treffen. Das Beſtreben der
Reichsregierung, durch Aufſtellung eines Arbeitsbeſchaffungspro=
gramms
die Arbeitsloſigkeit in Deutſchland zu mildern, wurde
beſonders hervorgehoben. Es wird hier allerdings darauf an=
kommen
, daß die aufgewandten Mittel in einer Weiſe Verwen=
dung
finden, die eine Beſchäftigung eines möglichſt großen
Kreiſes von arbeitsfähigen Perſonen ermöglicht, gleichzeitig aber
unter geringſter Aufwendung von Materialkoſten eine produktive
Verwertung der Arbeitskraft gewährleiſtet. In dieſem Zuſam=
menhang
iſt auch zu betonen, daß es nach wie vor die unabweis=
bare
Pflicht eines jeden Wirtſchaftszweiges und eines jeden Be=
triebes
iſt, zu prüfen inwieweit durch Geſtaltung der Arbeits=
zeit
und durch die Wahl geeigneter Produktionsmethoden mit ſelb=
ſtändigen
Maßnahmen zur Milderung der Arbeitsloſigkeit direkt
beigetragen werden kann. Auch die finanz= und ſteuerpolitiſchen
Beſtimmungen der letzten Notverordnungen belaſten den in der
deutſchen Volkswirtſchaft beſchäftigten Teil der Geſamtbevölkerung
ebenfalls beſonders ſchwer. Die ungewöhnlich ſchwierige Lage
der Finanzen des Reiches, der Länder und der Gemeinden, die
ein raſches Handeln erforderlich macht, ließen aber wohl kaum zu=
nächſt
einen anderen Ausweg zu. Nach Löſung des Reparations=
problems
wird aber auch hier erwartet werden müſſen, daß durch
Zeit und Verhältniſſe gebotene Vereinfachungen und Einſpa=
rungen
auf dem Gebiet der öffentlichen Verwaltung der Möglich=
keit
einer fühlbaren Minderung der Steuer= und Soziallaſten der
Weg geebnet wird.

Zigeunerinnenkapelle im Saalbau.

* Tegernſee-Abend.

Man gehe heute oder morgen abend in den Saalbau; man
wird es nicht bereuen. Dort ſpielt eine ungariſche Damenkapelle,
acht junge Mädels im ſchmucken Nationalkoſtüm; ein paar Geigen,
eine Flöte, ein Klavier, ein Baß (das einzige männliche Natio=
nalkoſtüm
) und Ungarns Spezialinſtrument: ein Cymbal.
Sie ſpielen, ſingen, und ihr Körper ſingt, ſpielt und ſchwingt mit,
und den Zuhörern gehts ſchließlich nicht anders. Ungariſche Muſik
und Wiener Walzer! Das Zuſammenſpiel iſt geradezu virtuos,
hinreißend der Vortrag; Rhythmus, Temperament, meiſterliche
Beherrſchung der Inſtrumente, alles iſt da und wirkt elektri=
ſierend
. Vom erſten Ton an iſt man gefangen und freut ſich,
und freut ſich immer mehr. Dieſe Zigeunerinnen verdienen, gehört
zu werden; ob ſie nun Brahmsſche Tänze ſpielen oder eine
Maritza=Fantaſie, Die ſchöne blaue Donau, aus dem Land
des Lächelns und wie die Stücke alle heißen, die geſtern in lie=
benswürdiger
Gebelaune und mitreißender Muſizierfreudigkeit
geboten wurden.
Wir hören, daß heute, Sonntag nachmittag 4 Uhr, ein Kon=
zert
eingeſchoben wird; gut ſo! Es wird ebenſo voll ſein, nie
die Abendkonzerte. Am Schluß ſtritten ſich die Leute, was am
ſchönſten war: der eine meinte: die Brahmstänze; ein anderer
ſtimmte für die Geſchichten aus dem Wiener Wald; wieder einer
ſchwärmte für die II. Ungariſche Rhapſodie von Liſzt, ein vierter
für die glänzend geſpielten Zigeunerweiſen von Saraſate (Ilma
Laſzlo), und jemand meinte: noch ſchöner und überhaupt das
ſchönſte des Abends wäre geweſen die ſchöne, ſüß geigende Diri=
gentin
Lilly Pataky! Ich glaube gar, dieſer Jemand war ich
ſelber.
0.

Das Union=Theater zeigt heute und folgende Tage den
neuen Senſationsfilm Es geht um alles. Nicht weniger
als vier bekannte Senſationsdarſteller, nämlich Luciano Alber=
tini
, Eddie Polo, Carl Auen und Domenico Gambini, wirken
neben Ernſt Verebes und Claire Rommer in Hauptrollen mit.
Der ſpannende Film führt hinter die Kuliſſen eines großen in=
ternationalen
Varietés. Dazu das reichhaltige Beiprogramm.
In den Helia=Lichtſpielen läuft nur noch heute und morgen
die luſtige Tonfilm=Operette Fräulein, falſch verbun=
den‟
. Dazu das reichhaltige Beiprogramm und die neueſte
Emelka=Tonwoche.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute und morgen
zwei Neuaufführungen im Doppelprogramm und zwar die
und die
Dirnentragödie Zwiſchen Nacht und Morgen.
deutſche Tonfilm=Groteske Der Schlemihl. Jugendliche
haben zum 1. Teil Zutritt.
Reſi=Theater. Der Großfilm York läuft heute zum
letzten Male in einer Jugendvorſtellung. Anſchließend gelangt
der Ufa=Tonfilm Einbrecher zur Vorführung.
Taubſtummengottesdienſt. Sonntag, den 3. Juli, nachmit=
tags
2.30 Uhr, findet im Gemeindehaus der Kiesſtraße Taub=
ſtummengotesdienſt
ſtatt. Wegen Fahrtausweis wende man ſich
an Pfarrer Heß, Hügelſtraße 6.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkran=
kung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Haus=
arzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonntag, den 26. Juni, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
bereit: Herr Dr. med. Erb, Wenckſtraße 23, Tel. Nr. 1208;
Herr Dr. med. Holzmann, Schwanenſtraße 73, Tel. Nr. 22;
Herr Dr. med. Kautzſch, Riedeſelſtraße 37, Tel. Nr. 880.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der ſich daran an=
ſchließenden
Woche den Nachtdienſt vom 26. Juni bis 2. Juli: die
Hirſchapotheke, Nieder=Ramſtädter Straße 21, und die Nordend=
Apotheke, Friedrich=Ebertplatz 17.
Briefkaſten.
W., hier. Laufende Inſtandſetzungskoſten 17 Prozent, große
Inſtandſetzungskoſten 8 Prozent der Friedensmiete.

Orpheum.
Eine humorvolle Angelegenheit mit Geſang und Tanz war
angekündigt, und ſo wurde der Abend auch, humorvoll und harm=
los
vergnügt, im Zuſchauerraum, wie auf der Bühne.
Zunächſt das Hauptſtück des Abend Die drei Dorf=
ſcheinheiligen
. Schwank in drei Akten, von Max Neal
und Max Ferner. Unter dem Titel Die drei Dorfſchein=
heiligen
und mit etwas anderer Perſoneneinteilung haben wir
dieſes Stück aus dem Tagebuch des Schaiblinger Sittlichkeits=
vereins
von der Schlierſeer Künſtlerſchar ſchon einmal, vor vier
Jahren auf der Bühne des Orpheums geſehen, und wie damals ſo
war auch geſtern dank dem urwüchſigen und derbkomiſchen Spiel
der wackeren Tegernſeer der Erfolg durchſchlagend.
Die Fabel des Stückes iſt dem bekannten Schwank. Die Spa=
niſche
Fliege entlehrt. (Mehrere alte Sünder auf dem Dorf, die
angeſehenen Stützenk=des örtlichen Sittlichkeitsvereins, kommen
durch das Auftauchen ihrer älten Sünden in arge Verlegenheiten
und müſſen bis zum glücklichen Ende des Schwankes allerhand
durchmachen. Auch einige Liebespaare ſpielen eine Rolle, bis
nach etzlichen Schwierigkeiten auch hier alles zu einem guten Ende
kommt. Der Schwank mißt ſich natürlich keine höhere Bedeutung
bei, iſt aber vortrefflich geeignet, über einige Stunden hinweg die
kleinen und großen Nöte des Alltags vergeſſen zu laſſen, beſonders,
wenn ſo ausgezeichnet, flott und wirkungsvoll geſpielt, d. h. derb=
dörfliches
Leben auf die Bühne geſtellt wird, wie von den Tegern=
ſeern
.
Ganz beſonders zu nennen ſind Marie Tiſchler, die beſ=
ſere
, aber böſere Hälfte des verlegenen Bürgermeiſters (Anderl
Schultes, der auch die Spielleitung hatte), Sefferl Höſer
und Anni Jetzelsberger, zwei feſche Dirndeln, und Jakob
Schwäble aus Schwaben, von Aloys Mayer rührend ſchüchtern=
humorvoll
gegeben. Das Publikum amüſierte ſich prächtig und
kargte nicht mit dem verdienten Beifall.
In den Zwiſchenakten gab es Tanz= und Muſikein=
lagen
,
Schuhplattlertänze,,
Watſchentänze,
Jodler u. a. der Meiſterjodlerin Höſer und Solovorträge
des trefflichen Zither=Virtuoſen Toni Huber.
Heute, Sonntag abend, gibt es in der zweiten Vorſtellung
außer dem abpechſlungsreichen Zwiſchenaktsprogramm noch den
bayeriſchen Lachſchlager Das ſündige Dorf.
Wer lachen
will, wird es auch in dieſer Vorſtellung ſicherlich können. Das bis
Donnerstag verlängerte Gaſtſpiel bringt noch ein für Darmſtadt
neues anderes Stück.

Lokale Veranftalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu befrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritl.
Im Herrngartenkaffee von 11 bis 12 Uhr Früh=
konzert
, ſowie Nachmittag= und Abend=Konzert. Bei ungünſtiger
Witterung Konzert in der Glas=Terraſſe.
Promenaden=Konzert. Heute Sonntag den 26.
Juni von 1112 Uhr, ſpielt ein Künſtler=Enſemble des Stadt=
orcheſters
unter Leitung von Konzertmeiſter P. Löſche im Herrn=
garten
=Caft.
Vereinskalender.

Schleſier=Verein e V. Ausflug nach Traiſa (zu
Scherer), Kinderfeſt. Abfahrt 14 Uhr, im Omnibus ab Heaghaus,
Luiſenſtraße, 14.10 Uhr ab Tierbrunnen, Nieder=Ramſtädter Str.,
14.15 Uhr ab Böllenfalltor und Rückfahrt gegen 19 Uhr.

Tageskalender für Sonntag, den 26. Juni 1932.
Union=Theater: Es geht um alles. Helia=Lichtſpiele: Fräu=
lein
, falſch verbunden. Palaſt=Lichtſpiele: Zwiſchen Nacht
und Morgen und Der Schlemihl. Orpheum: Das ſün=
dige
Dorf, Reſi=Theater: York und Einbrecher
Saalbaugarten: Zigeunerinnen=Orcheſter, ab 10.30 Uhr: Tanz.
Konzerte: Herrngartenkaffee, Rummelbräu, Sportkaffee am
Böllenfalltor, Waldſchlößchen Agugrien= und Terrarien= Aus=
ſtellung
, auf der Freilandanlage am Judenteich, von 820 Uhr.

Sonntag, 26. Juni

Vom Darmſtädter Aquarium.
Meerestiere auf der Ausſtellung des Vereins für Aquarier
Terrarienkunde Hottonia e. V., Darmſtadt.
Wohl einer der intereſſanteſten Zweige der Aquarienku
die Pflege und Beobachtung des Seewaſſeraquariums. Der
freund, der auf der Ausſtellung die Abteilung See=9
rien beſichtigt, wird ſich bei ſeinen Beobachtungen unſchu
das Leben und Treiben der Seetiere verſenken können. De
Anblick iſt durch die magiſche Beleuchtung elektriſchen Lich=
radezu
bezaubernd. Der Rochen aus der Nordſee, der
äußerſt ſelten in Aquarien der Liebhaber finden kann, erh
wie ein Drachen, der in der Herbſtzeit von den Kindern
Lüfte gezogen wird, während die Schollen vielfach i
feinen Seeſand bis auf die Augen eingegraben ſind, die Um
ſcharf beobachtend, um ſich jederzeit auf ihre Nahrung ſtü=
können
. Nur das geübte Auge wird die Geſtalt des eingegr
Fiſches, der ſich in ſeiner Färbung ſeiner Umgebung genau
paſſen verſteht, im Sande wahrnehmen. Der träge Seeſter
ſchlingt die eingebrachten Miesmuſcheln feſt und ſich
ſeinen Armen, bis die kräftigen Muskeln der Muſchel erlah=
daß
die Schalen zu klaffen beginnen. Erbarmungslos wir=
der
Inhalt von dem Seeſtern mit beſtem Appetit verzehrt
zu den anmutigſten Aquarienbewohnern aus dem Meere ſ
zu der Klaſſe der Hohltiere gehörigen Seeroſen und
nelken zu rechnen. Den Namen Seeroſen und Seenelken
ſie auch durchaus mit Recht und ihre zarten verſchieden
Farben, wie weiß, gelb, braun, grün, rot uſw., haben ihne
den poeſievollen Namen Blumentiere des Meeres einge
Vor allem Mittelmeer=Aktinien ſind in verſchiedenen pre
Farben reichlich vertreten. Die entfalteten Tiere gleicher
Roſe und die faſt ſtets in Bewegung befindlichen Tentakeln
unentwegt auf Beute. Wer von den Beſuchern das Glück ha
Fütterung dieſer eigenartigen Lebeweſen beizuwohnen, wit
wenig erſtaunt ſein darüber, wie der als Futter gereichte
wurm uſw. von dem Inhalt der in den Tentakeln befin
Neſſelkapſeln betäubt und dann alsbald in den Magen d.
roſe eingeſaugt wird. Auch Krabben, Garnelen und
ſiedlerkrebſe, vor allem aber auch die Wollhandk
mit ihrem Seitwärtsgang ſind auf der Ausſtellung zu
Pflanzen wie Seegras in ſaftigem Grün, wird der La
nur in getrocknetem Zuſtand von Polſtermöbeln uſw. her
Meerſalat, Meeralgen ſowie Korallenmoo
ſchönern den felſigen Hintergrund der einzelnen Seewaſſe
Es ſei noch darauf hingewieſen, daß Herr Schauſpiele=
ler
Sonntag, den 26. Juni 1932, nachmittags 4 und 6
eine Führung durch die Ausſtellung veranſtalten wir)
auch zu jeder anderen Tageszeit ſtehen Mitglieder des
den Beſuchern zur Erläuterung und Führung gerne zu
fügung.

Aus Heſſen.

Dd. Arheilgen, 24. Juni. Dringliche Gemeind=
itzung
. Für geſtern abend hatte der Herr Bürgermei
Anſchluß an eine Sitzung der Finanzkommiſſion zu einer
lichen Ratsſitzung, einberufen über die Regelung der We
nahme für das Gemeindeſchwimmbad, am Arheilger M
Mit Genehmigung des Gemeinderats werden nach langy
Verhandlungen die Verträge mit der Bernhard Appel
und dem Bernhard Schneider 3. über die Entnahme von
aus dem Bach oberhalb der Schleifmühle endgültig abge
Dg. Arheilgen, 25. Juni. Totengedenkfeier. J
men ſeines 70jährigen Vereinsjubiläums veranſtaltet der
verein Liederzweig am Sonntag (26. Juni), nachmitt
4 Uhr, auf dem Friedhof eine Totengedenkfeier. Oden
verein. Am Sonntag (26. Juni), vormittags, findet
Mitglieder des Odenwaldvereins eine weitere Beſichtigy
Landesmuſeums in Darmſtadt, unter Führung von Lehr
mann, ſtatt; an der Führung können ſich auch Nichtmi
beteiligen.
Griesheim, 25. Juni. Nach ſiebenjähriger
wißheit erhielt geſtern vormittag Herr Heinrich Groll
Rathenauſtraße von ſeinem Bruder Johannes eine Poſtka
Sidi Bel Abbes in Algerien, worin dieſer mitteilte, daf
ſeit ſieben Jahren in der franzöſiſchen Fremdenlegion befi
nun endlich dazu komme, ein Lebenszeichen von ſich zu
Groll, der große Sehnſucht nach der Heimat hat, iſt jetz
alt und ſeit 7 Jahren vermißt gemeldet. Wie er in die F
legion kam, ging aus der Poſtkarte nicht hervor. Jeden
er während der Beſatzungszeit hier von Werbern der F
legion aufgegriffen worden, die ihn nach Frankreich verſch
Jugend von heute. Am Donnerstag nachmittag
von einem Mitglied des Sportklubs Viktoria auf deſſen
platz drei Knaben im Alter von 6 bis 10 Jahren dabei
als ſie an den auf dem Sportplatz befindlichen Verkaufsk
verſuchten, dieſe mit Schlüſſeln aufzubrechen. In ihrem B
fanden ſich 10 verſchiedene Schlüſſel. Bei ihrer Vernehmur
die Gendarmerie gaben ſie an, im Auftrage von Aelte
handelt zu haben, jedoch ſtellte es ſich heraus, daß ſie die
zu Hauſe entwendet hatten. Die Schlüſſel hatten ſie am Te
her ſchon im Felde in der Nähe des Sportplatzes vergral
dieſelben kurz vor Begehung der Tat dort wieder gehol
ihren Angaben vermuteten ſie in den Verkaufshäuschen
waren, Zigarren, Zigaretten uſw. Heugrasverſ.
rung. Am Montag, 27. d. M., abends 8 Uhr, findet in
Zum grünen Laub, hier, eine größere Heugrasverſteigeru
B. Eberſtadt, 25. Juni. Perſonalien. Der Vorſt
hieſigen Poſtamts, Poſtmeiſter Bernhard Maykemper,
Beförderung zum Oberpoſtmeiſter mit Wirkung vom 1. J
als Vorſteher an das Forſtamt in Butzbach verſetzt worde
Maykemper hat ſich während ſeiner achtjährigen Tätig
Poſtvorſteher am hieſigen Platze in den Kreiſen der hieſi
völkerung ſo große Sympathien erworben, daß ſein Wegg
hier allgemein ſehr bedauert wird. Jugendfeſt. Das
feſt wurde geſtern in unſerer Volksſchule wieder in dem
Rahmen wie im vorigen Jahre gefeiert. Die Schulklaſſen
melten ſich morgens um 7.30 Uhr im Schulhofe, wo zun
üblichen Johannisbrezeln verteilt wurden. Anſchließend
nahmen die einzelnen Schuljahrgänge Ausflüge in die Ur
von Eberſtadt und vergnügten ſich dabei in der freien N
Spielen aller Art, wobei die Lehrer Veranlaſſung nahmen,
Sinn und die Bedeutung des Jugendtages hinzuweiſen.
licher Sonntagsdienſt. Den ärztlichen Sonntagsdi
ſieht am Sonntag, den 26. Juni, Dr. med. Kunkler.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 25. Juni. Wäſchediebſta.
der Nacht vom 24. auf den 25. d. M. wurden im Hofe
Wamboldt dahier verſchiedene aufgehängte Wäſcheſtüce
det. Als mutmaßliche Täter kommen in Frage zwei älter
Männer und ein kleinerer mit hellem Ruckſack, die in de
gegen 11 Uhr auf der Chauſſee vor dem Wamboldtſchen
im Straßengraben geſehen wurden. Krieger= und
ranenverein. Am Sonntag, den 3. Juli, nachmittags
ſtaltet der Verein im Garten des Gaſthauſes Zum Sch!
ein Militärkonzert bei freiem Eintritt.
C Ober=Ramſtadt, 25. Juni. Obſt= und Garte
verein. Im Gaſthaus Zum weißen Roß fand eine 2
lung des Obſt= und Gartenbauvereins Ober=Ramſtadt
welcher Herr Lehrer Röſch, hier, über den amerikan
Stachelbeermeltau referierte und die Anweſend
dem Projekt, für eine Roſenausſtellung in unſe
meinde vertraut machte. Der Referent führte aus, daß
nannte Meltau aus Amerika auch bei uns eingeſchleppt
ſei und auch in unſeren Gärten Verbreitung gefunden ha.
ſelbe verurſache ſo großen Schaden, daß der Anbau der
Stachelbeerſorten in Frage geſtellt werde, wenn das 4
des Pilzes nicht frühzeitig erkannt werde. Zur Kenntlich!
dieſer Krankheit wies der Redner darauf hin, daß die be
Triebe ein auffällig gedrungenes Ausſehen, verkümmerte
ſpitzen und kleine, unanſehnliche und vorzeitig abfallend.
ter haben. Die Bekämpfung dieſes Meltaues erforde
ſämtliche erkrankten Triebſpitzen abgeſchnitten und ſoſo
brannt werden. Stark befallene Sträucher vernichte 1
beſten ganz. Die projektierte Roſenausſtellung fand
Zuſtimmung ſeitens der Anweſenden, und findet am 10.2
von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags, im Gaſthat;
Löwen (Schneider), hier, ſtatt. Etwa 50 Roſenſorten we.
Groß=Steinheim für dieſe Roſenſchau bezogen, und auc
Roſenzüchtern wird Gelegenheit zum Ausſtellen geboten.
weitere Kollektion edelſter Roſen wird den Ausſtellungsb
Gelegenheit bieten, ſich für den Roſenbezug zu orientiet.
Roſen zu mäßigen Preiſen zu kaufen. Möge dieſes Prol
ſeits gewürdigt werden und die Roſenzucht günſtig Ve
helfen.


Der

[ ][  ][ ]

Son-!

26. Juni 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 176 Seite 7

Uh

Ginbengstiehfahl in Rahaus.
Dunf
Cf. Birkenau, 24. Juni.
Ei-z werer Einbruch wurde vergangene Nacht im hieſigen
atharzu rübt. Der Einbrecher, der mit den örtlichen Verhält=
vertraut
geweſen ſein mußte, drang mittels Nach=
ſiſſem
, das Rathaus ein. Aus einem Gefach eines Akten=

ſranks itnahm derſelbe den Schlüſſel zum Kaſſenſchrank und
zwen 3 aus demſelben ca. Mk. 130, in bar ſowie 56 ge=
ndenes
rtemonnaies mit zuſammen ca. Mk. 10 Inhalt. Der
eſſenſ ik war vollſtändig durchwühlt: auch hatte der Täter
dere änke geöffnet, doch da deren Inhalt ihm wertlos er=
ien
, us nichts entwendet. Außer dem Geld nahm der Ein=
die
in einem Aktenſchrank ſtehende neue Thales=
echer

ine im Werte von ca. Mk. 300,
ſchenr
mit. Die Schlüſſel
Ke
chrank nahm der Dieb auch mit. Der Täter hatte es
auf die heute auf dem Rathaus zur Auszahlung ge=
ſcheir

gtem erſtützungsgelder abgeſehen und war der Meinung ge=
ſen
. 3 ich dieſe Gelder im Kaſſenſchrank des Rathauſes befin=
n

Dieſe Gelder werden jedoch erſt Freitags früh auf das
nhau 1 r Auszahlung gebracht.

p.fen=Beerfurth i. Odw., 25. Junj. Am kommenden Mon=
dery
. d. M., feiert die hieſige Schule ſowie die Schulklaſſen
umm enden Ortſchaften gemeinſam auf der Vierſtöck das
jähm Jugendfeſt. Von jedem Jahrgang ſind die beſten
ausgenommen, die ſich im Wettlaufen und Turnen
üler
eiſe 2 gen wollen.
m i. Odw., 25. Juni. Zu unſerer Meldung vom 24. d. M.
um in einem Augenzeugen nachſtehender Bericht zu: Die
tzart der NSDAP. hatte unter ſich eine Sonnwendfeier

abre 7 und zur feſtgeſetzten Zeit hatten ſich die Mitglieder
ihre rauen und Kindern am beſtimmten Platz eingefunden.
glei Zeit waren aber auch die hieſigen Kommuniſten in
ger erſchienen. Es wurde ein Gedicht vorgetragen, wäh=
de
Ulzſtoß brannte, und dann ſprach ein Redner über die
deut. der Sonnenwende =Während dieſes Vortrages ſtimm=
die
imuniſten die Internationale an und übertönten alles.
die örten Aeußerungen der Nationalſozialiſten gingen die
mmu n zum tätlichen Angriff über und ſchlugen den Tele=
ohen
zwerker Frankenberger, der nicht von hier iſt, halb
Au nen Ruf Rot Front zurück trat auf dem Schauplatz
S Gegen 11 Uhr abends zogen dann die Kommuniſten
fallu und Plakaten, unter Abſingen ihrer Hetzlieder, durch
dri in ſie waren ja die Sieger. Soweit der Vorgang wäh=
de
innwendfeier. Ich füge noch hinzu, daß Fürth i. Odw.
zar der Herrſchaft der Kommuniſten ſteht. Am Rathaus
es aſten, in dem die KPD. ihre Hetzartikel aushängt und
fim
zu dem Wahllokal iſt bei jeder Wahl mit den kom=
ſtiß
: Abzeichen und der roten Wahlaufforderung verziert.
ſe dd der dagegen vorginge.
jerbach, 25. Juni. Heuernte. Infolge des ſchlechten
ers! Beginn des Monats, hat die Heuernte erſt vorige
A begonnen, und wäre jetzt in vollem Gange, wenn nicht
Res detter, das jetzt ſeit Beginn dieſer Woche eingeſetzt
die rbeit unterbrochen hätte. Der Ertrag verſpricht ſehr
en, wenn nicht die ganze Heuernte noch verregnet.
er ag. Infolge des ſchlechten Wetters konnte auch der
ſendr nicht wie ſonſt auf dem Spielplatz im Wald gefeiert
denu 2 Schulkinder zogen, mit Fahnen und Kopfkränzen ge=
ückt
Ech das Dorf, und dann wurden auf dem Schulhof
rlei ele wie Sacklaufen. Weckſchnappen, Eierlauf. Seil=
ger
w. aufgeführt und dabei die von der Gemeinde ge=
gen
lotzenwecke in luſtigem Wettſtreit erkämpft.
2 Wimpfen, 25. Juni. Feier des 60jährigen Be=
emi

er Realſchule und Jugendfeſt. Die Klaſſen
Any rigen der Schüler verſammelten ſich geſtern früh 9 Uhr
der: thalle. Herr Direktor Luley begrüßte die Erſchienenen
en Worten und gab einen geſchichtlichen Ueberblick der
iſchr eit Gründung 1872 bis heute. Herr Bürgermeiſter
Vertreter der Stadt gratulierte zum 60jährigen Jubi=
m
de ealſchule und verſprach, daß die Stadt ihr Möglichſtes
wiri m die Realſchule zu erhalten. Durch Geſänge, Gedicht=
äg
eigen, turneriſche Aufführungen, bei Kaffee und Bre=
f
.)., die Stunden ſchnell dahin. Die Jugendfeier der
Sſch3 fand des ſchlechten Wetters wegen von 89 Uhr in
Tu-A lle bei frohem Spiel ſtatt.
D8 ald=Michelbach, 25. Juni Aus dem Gemeinde=
W ung des Gemeindevoranſchlages. Im alten Etatsjahr
ind.
Gemeinde ein Einnahmeausfall von 30 000 RM. Die
sſtt) überweiſungen gingen um 3000 RM. zurück. Durch
Sern g der Gemeinde= und Landesſteuer gab es eine Min=
von
4300 RM. Die Steuerausfälle betrugen 2000
Erhöhung der Schulſtellenbeiträge und der Schulhaus=
verſchiedene
Umſchuldungen brachten eine unvorher=
henell
laſtung von 4000 RM. Die Bierſteuer war mit 6000
vd ſchlagt und brachte nur 3000 RM. Der Zuſchuß zur
ſenf:
ge erhöhte ſich durch die zunehmende Arbeitsloſigkeit
M. Die 300prozentige Bürgerſteuer war auf 11000
er net; es gingen aber nur 5000 RM. Bürgerſteuer ein.
ge
e Aufwand für die Wohlfahrtsfürſorge, Armenpflege
ſchlie)) der Pflegegelder für Sieche und Geiſtesſchwache be=
u

Sonniendleuer von Gdenialahöhen
Eine Feierſtunde im Wondra=Heim. Romankik im Odenwald. Sozigle und polikiſche Einigkeit
in der Pflege volkhaften Brauchs.

Der iſt in tiefſter Seele treu,
Der die Heimat ſo liebt wie du!
Auf der Höhe bei Lützelbach einen ſich einige wenige, aber
wundervoll gewachſene alte Eichen in merkwürdiger Formation
ein Spiel der Natur zu einem kleinen Hain, der heilige Tra=
dition
zu pflegen berufen iſt und von dem aufs herzlichſte zu wün=
ſchen
bleibt, daß er nicht eines Tages dem Materialismus der
Zeit zum Opfer fällt.
Auguſt Wondra iſt er gewidmet, dem viel zu früh ver=
ſtorhenen
Heimatmaler, der in ſeiner Kunſt auch ein Dichter war.
Ganz in der Nähe, in einem einfachen Bauernhäuschen, hatte er
ein Stübchen, in dem er Zuflucht fand oft, wenn das rau=
ſchende
Leben ihm zu laut und ſtürmiſch brauſte und er ſich hinein
verſenkte in die Wunder der Natur, deren landſchaftliche Bild=
ſchöpfung
ihn ſo oft begeiſterte zu Kunſtwerken hehrſter, reinſter
Schönheit. Hier ſtand oft ſeine Malerei, und auch in dem kleinen
wundervollen alten Eichenbeſtand. Hier auch ſteht ſein Gedenk=
ſtein
, der die Inſchrift trägt, die dieſem voranſteht.
Von hier ſchweift der Blick weit über die jenſeitigen Höhen
und Wälder in berückend, ſchönem, vielgeſtalteten, bildreichen
Halbrund.
Und von hier leuchten ſeit anderthalb Jahrzehnten um die
Sonnenwende Flammenſäulen in die Weite, von allen Höhen
ſichtbar. Und hier im Hain Wondras wird alljährlich eine Sonn=
wendfeier
veranſtaltet, die nun zur Tradition geworden,
denen Pflege heiliges Erbgut werden ſollte, wenn die
treibende Kraft, die ſelbſtlos und opferfroh bisher hier waltete,
einſt nicht mehr ſein ſollte.
Studienrat Karl Röhrig, der hier ſeit langem ſich zu
beſcheidenem Wochenend angeſiedelt, iſt des Spieles und Feſtes
Vater und Inſpirator, Studenten und junge Architekten, kunſt=
begeiſterte
Schüler und Schülerinnen ſammelt er zu freiem Spiel
für die Sonnenwendnacht, und von Jahr zu Jahr wächſt mit der
zunehmenden Begeiſterung für Feſt und Spiel die Möglichkeit, ſich
an künſtleriſche Aufgaben von Niveau zu wagen. Und die Land=
bevölkerung
, nicht nur von Lützelbach, wenn auch dieſe in
erſter Linie, widmet gern ihre Mithilfe zu den Vorbereitungen.
Beſucher kommen aus dem ganzen Odenwald, ſehr viele aus Darm=
ſtadt
: Künſtler, Studenten, Schlaraffen, Schülerinnen und Schü=
ler
, für die
das Spiel zum Feſt wird.
Niemand lädt ein, nirgends wird Propaganda gemacht, kein
feſtes Programm bekannt gegeben. Aber man weiß es, und zu
Hunderten ſtrömen Beſucher und Zuſchauer um die Dunkelſtunde
hinauf zum Hain.
Die wundervolle Freilicht=Naturbühne iſt längſt ſoweit
moderniſiert worden, wie der Zweck künſtleriſcher Darbietung
es zuläßt und erfordert. Primitives Fackellicht iſt elektriſcher
Anlage mit aus Blattverſteck erſtrahlendem Scheinwerfer ge=
wichen
. Hinter Blatt und Strauch auch das Orcheſter. Klaſ=
ſiſche
Muſik!
Man hat ſich heuer an den Sommernachtstraum
gewagt. Was auch wäre geeigneter, dieſe Stunde vor dem Ent=
fachen
des Flammenſtoßes Geleucht künſtleriſch zu verſchönen
und zu beleben. Die Elfen= und Rüpelſzenen ſind her=
ausgegriffen
. Ganz entzückend das zarte, wie das erfriſchend=
derbe
Spiel in dieſer romantiſch=ſchönen Szenerie, die zarte Muſik

as den Gemeinderatssitzungen-

act

4). RM. Davon hatte die Gemeinde 28 000 RM. aufzu=
ſger

as Finanzamt errechnete das Steuerſoll auf 75 675
nicle . gangen ſind aber bis jetzt nur 54 000 RM. Der Wald
Nar r Jahren für die Gemeinde eine gute Einnahmequelle.
Kel Waldwirtſchaft ſchließt mit einem Fehlbetrag von
Meie
ab; allein die Einnahme an Holzgeld war 6000 RM.
ſnge s im Vorjahr. Das Kapitel Schule brachte in Ein=
ie
1 ) RM. und forderte eine Ausgabe von 40 200 RM.
parungen auf den verſchiedenſten Gebieten konnten
D geſpart werden. Trotz des hohen Rechnungsreſtes aus
4 1930 in Höhe von 26 800 RM. brachte das Etatsjahr
EF efizit von 22 000 RM., das im neuen Voranſchlag un=
19
ge Ausid
ſeckt tergeführt wird. Der Voranſchlag für 1932 ſieht in
AE1 35 000 RM. vor; die Einnahme beträgt 133 000 RM.
Fri trag von 22 000 RM. iſt auf die verminderten Steuer=
nd
auf die für die bieſigen Verhältniſſe enormen Wohl=
zurückzuführen
. Nach längerer Ausſprache und Er=
ter
ter=
durch
den Bürgermeiſter und den Gemeinderechner
itde
Voranſchlag en bloe angenommen mit dem Vermerk,
nud t. Hilfe des Reiches der Fehlbetrag auszugleichen ſei.
Orngen, 25. Juni Gemeinderatsbericht. Herr
ter Zimmer wird mit der Weiterführung des Ge=
Nde/ haltes beauftragt, da der Voranſchlag noch nicht durch=
rden
konnte. Zu den Koſten der Realſchule muß die
Eir 7500 Mark weniger zuſchießen, als im Voranſchlag vor=

Die am 31. Dezember 1931 fällig geweſenen Nück=
E.
bei der Landeskommunalbank ſollen als kurzfriſtige

egen Urkunden der Gemeinde weiter belaſſen werden
lungsunfähigkeit der Gemeinde. Der Monatsbericht
DOrks für März ſchließt mit einem Fehlbetrag von 513,91
für April mit 130,40 Mark ab. bei Elektr. Werk
ein 1 erſchuß von 132,49 Mark bzw. 47406 Mark zu verzeich=
Platz auf dem Friedhof zur Errichtung eines Ehren=
des

dem Verein der Kriegsbeſchädigten und Hinterblie=
Genehmigt wird
hen ntgeltlich zur Verfügung geſtellt.
B.4 und Unterhaltungsvoranſchlag mit 26 700 Mark.
4r u=Iſenburg, 25. Juni. Aus dem Gemeinderat.
beie e
Me Ee Gdnderechnung für 1930 mit 1,400 Millionen RM. in Ein=

nahme und 1,341 Millionen RM. in Ausgabe Für den Betrieb
ſowie 0,432 Millionen RM. in Einnahme und 0,431 Millionen
RM. im Ausgabe Für das Vermögen wird genehmigt, ebenſo die
Abrechnung der verſchiedenen ſtädtiſchen Werke. Der Gemeinde=
voranſchlag
für 1932 kann erſt beraten werden, nachdem zwei
Komuniſten für je 3 Sitzungen ausgeſchloſſen worden ſind. Der
Finanz= und Verwaltungsausſchuß beantragt unveränderte An=
nahme
, und wiewohl ſowohl der Sprecher der Bürgerlichen als
auch der Redner der SPD. überall Ausſtellungen zu machen haben,
wird er gegen die Stimmen der Kommuniſten ſchließlich mit 1.650
Millionen RM. in Ausgabe und 1060 Millionen RM. in Ein=
nahme
angenommen Der Fehlbetrag von 0,590 Millionen RM.

wird aus dem Ausg)eichsſtock des Reiches und des Staates er=
wartet
, aus dem die Gemeinde auch im Vorjahr den entſprechen=
den
Betrag erhalten hatz Die Erbauung eines vierten Brun=
nens
, die nach Zuſtmchang des Betriebs= und Finanzausſchuſſes
ſchon begonnen iſt, wird nachträglich genehmigt. Die Firma Dr.
Schleußner A.=G. hat einen eigenen Brunnen erbaut, da das
Waſſer des Leitungsnetzes für ihre Zwecke um 2. Grade zu warm
ſei. Die Gemeinde konnte ſie daran nicht hindern, will aber ihre
Abwäſſer nur nach erhöhter Zuſchußleiſtung in den Kanal aufneh=
men
. Das Gelände der vorſtädtiſchen Kleinſiedlung, das zu=
nächſt
der Gemeinde nur pachtweiſe überlaſſen worden war, wird
ihr nunmehr für 80 Pfg. pro Quadratmeter angeboten, und der
Gemeinderat beſchließt, es zu dieſem Preis zu erwerben. Bei
der Ruhegeldordnung für die Gemeindearbeiter ſollen die Dienſt=
jahre
bei der Gemeinde voll in Anrechnung gebracht werden. Seit
der Inbetriebnahme des Selbſtanſchlußamtes iſt eine Feuermelde=
und Alarmanlage unbedingt notwendig, und es wird zu den 9040
RM. betragenden Koſten ein Zuſchuß von 4500 RM. genehmigt.
Die Verhandlungen wegen einer Senkung des Straßenbahn=
tarifs
der Linie 7 ſollen erneut aufgenommen werden. Der
Vertrag mit der hieſigen Aerzteſchaft betr. Behandlung der in
Gemeindefürſorge ſtehenden Perſonen wird gekündigt, da eine
Senkung der 8500 RM. betragenden jährlichen Unkoſten erreicht
werden ſoll.

*

leicht und geheimnisvoll umwoben von dem Rauſchen der Eich=
baumkronen
, durch die hin und wieder irrlichternder Scheinwer=
fer
fern fahrender Autos ſich zauberiſch ſtiehlt. Silbergießend,
das ſich ganz eigen ausnimmt im Dämmer=Nebelſchein.
Köſtlich die friſchen begeiſtert ſpielenden und anmutvoll tan=
zenden
, bildhübſchen jungen Mädel, denen Frl. Vilma Hof=
mann
, eine Lehrerin aus der Laban=Schule, die Tänze in kur=
zer
Zeit ſelbſtlos einſtudierte. Die ſporttrainierten Jungenkörper
in buntfarbenen Seidenkoſtümen ein blitzendes Farbenſpiel in dem
Dunkelgrün von Unterholz und Raſen. Beſonders wirkſam der
ſpukhafte Grotesktanz faſt Akrobatik der Puck=Geiſter.
Und derb, vielfach frei improviſierend die Handwerksmeiſter.
Titanias und Oberons Liebesſpiel umrahmt vom ſüßen Reigen=
geſang
der Elfen.
Und gegen Mitternacht dann das
Aufflammen des Rieſenholzſtoßes
zur Feuer= und Sonnenwendrede, die ein Darmſtädter Studieren=
der
geiſtvoll und kernhaft hielt. Erinnernd an den Sonnenwend=
mythos
und aus Sage und Mähr hinüberſpielend in die heutige
zerriſſen=düſtere Zeit, der Einwirkung einer reinigenden Flamme
ſo bitter not tut. Mahnend dann, aus der Vergangenheit zu
lernen. Einig zu werden in Liebe zu Volk und Heimat, der die
lohende, lodernde Flamme leuchten möge aus der Finſternis, zu
heller, lichterfüllter Zukunft.
Und mit dem Erlöſchen des Flammenſtoßes dann gemein=
ſames
Abſingen des Deutſchlandliedes. Ein Sturmſtoß zerriß die
glühende Brandpyramide und jagte Miriaden Funken weit hoch
in das Dunkel der Juninacht, die nicht warm und ſchwül, die
rauh iſt hier in den Odenwaldhöhen, aber klar und rein! Eine
Weihe= und Feierſtunde verrauſchte.

In den gaſtlichen Räumen der Penſion Zur Sonne in Lützel=
bach
fand die Jugend ſich mit den Odenwaldlern zur ſolennen
Nachfeier zuſammen. Hier gab ſich auch Gelegenheit, Dankesworte
zu ſagen Herrn Studienrat Röhrig, dem Akademiſchen Architek=
ten
=Verein Darmſtadt, dem Korps Chattia und den Oden=
wäldern
!
M. St.
1. Neckarſteinach, 25. Juni. Der Turner K. Zöller hat zwei
10jährige Mädchen vom Tode des Ertrinkens gerettet. Das eine
Mädchen war im Strandbad außerhalb des für Nichtſchwimmer
beſtimmten Badeplatzes gegangen und dem Ertrinken nahe. Die
beherzte Freundin wollte zu Hilfe kommen, wurde aber von der
Ertrinkenden umklammert, ſo daß beide Mädchen unterſanken. Im
letzten Augenblick kam der Retter in der Perſon des Turners
Zöller, der mit dem einen Arm die beiden Mädchen aus dem

Waſſer hob und mit dem anderen Arm ſchwimmend das Ufer er=
reichte
.
Hirſchhorn, 25. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
24. Juni 1,69 Meter, am 25. Juni 1,78 Meter.
Ck Erfelden, 25. Juni. Vor etwa 14 Tagen iſt im hieſigen
Neujahrsloch ein landw, Arbeiter aus Dornheim infolge eines
Herzſchlags ertrunken. Da ſeine Leiche noch nicht geländet iſt,
wurde dieſer Tage das Waſſer mit Netzen abgeſucht, was aller=
dings
erfolglos war.
Ca. Lorſch, 25. Junj. Johannimaxkt. Loxſch feiert am
Sonntag, den 26., und Dienstag, den 28. Juni d. J., ſeinen tra=
ditionellen
Johannimarkt. Auf dem Marktplatze hat die Firma
Haaſe=Hannover eine große elektriſche Autobahn aufgebaut, die
faſt den ganzen Marktplatz einnimmt und die für Lorſch eine Sen=
ſation
bedeutet und von den Kindern als Wunderding ange=
ſtaunt
wird.
Cp. Biebesheim, 24. Juni. Jugendfeſt. Die hieſige Volks=
ſchule
feierte heute vormittag auf dem hierfür beſtens geeigneten
Turnplatz des hieſigen Turnvereins ihr diesjähriges. Jugendfeſt.
Rektor Graffert hielt dabei eine der Bedeutung des Tages ent=
ſprechende
Anſprache, die von Liedvorträgen umrahmt war. Im
weiteren Verlauf des Feſtes wurden ein Fußballſpiel, volkstüm=
liche
Reigen und Turnübungen durchgeführt.
Dreieichenhain, 23. Juni. Auf Wunſch verſchiedener Ver=
eine
und vieler Beſucher unſeres Städtchens läßt der Geſchichts=
und Verkehrsverein das Burgfeſtſpiel Gerädert im Reichsbann=
forſt
Dreieich noch zweimal zur Aufführung gekangen. Das nächſte
Spiel findet am Samstag, den 2. Juli abends 9 Uhr, bei farben=
prächtiger
Scheinwerferbeleuchtung, dals zweite Spiel am Sonntag,
den 3. Juli, nachmittags 4 Uhr, üf der herrlichen Naturbühne im
Burggarten, ſtatt.
e. Kleeſtadt, 25. Juni. Jugendfeſt. Die Schulen von Klee=
ſtadt
und Schlierbach feierten das Jugendfeſt wieder zuſammen.
Die Kornblumenkränze auf den Köpfen der Mädchen, die bunten
Roſen auf den Röcken der Jungen und die vielen Fähnchen ver=
liehen
dem ſtattlichen Zug, der ſich unter Abſingen froher Marſch=
lieder
durch die Straßen Kleeſtadts bewegte, das Gepräge, das
Feſtesſtunden tragen ſollen. Alles war froh und luſtig. Durch den
herrlichen Wald ging es hinüber nach Schlierbach und von dort
nach dem ſchönen Waldſportplatz, wo ſich bald ein buntes Treiben
entwickelte.
4a. Langen, 25. Juni. Hohes Alter. Witwe Chr. Heck,
wohnhaft Keimſtraße, begeht am kommenden Dienstag ihren 80.
Geburtstag.
2. Offenbach, 24. Juni. Einſtellung von Jubelgaben.
Man ſchreibt uns: Im Jahre 1924 beſchloß die damalige Stadt=
verordnetenverſammlung
, den ſtädtiſchen Beamten und Bedienſte=
ten
nach 25= und 40jähriger Dienſtzeit eine Jubelgabe in Geld zu
reichen. Sie beträgt für eine Dienſtzeit von 25 Jahren 250 und
von 40 Jahren 400 Mark. Es wurden dafür im Jahre 1924 nur
841 Mark verausgabt. Im Entwurf des ſtädtiſchen Haushaltsplans
für 1932, alſo für das bereits begonnene Rechnungsjahr, ſind aber
für 37 Beamte und 31 Arbeiter 17 300 Mark für dieſen Zweck ein=
geſtellt
. Da der Haushaltsplan für 1932 noch nicht verabſchiedet iſt,
vielmehr derjenige für 1931 unbefriſtet über den 30. Juni hinaus
erſtreckt werden mußte, wird auch ſchon ein erheblicher Teil des
Betrages von 17 300 Mark verausgabt ſein. Nun gewähren das
Land Heſſen und das Reich ſolche Jubelgaben nicht. Sie gedenken
ihrer Beamten noch nicht einmal durch eine Ehrenurkunde, weil
eben die Mittel dafür nicht vorhanden ſind. Nun ſind auch für
unſere Stadt längſt andere Zeiten gekommen als dienjenigen, in
denen der oben angeführte Beſchluß der Stadtverordneten gefaßt
wurde. Die Stadt muß aus der Reichshilfe zur Erleichterung der
Wohlfahrtslaſten für dieſes Jahr einen Zuſchuß von 2 700 000
Mark in Anſpruch nehmen. Dieſer Reichszuſchuß wird natürlich
nur gewährt, wenn der Haushalt der Stadt mit äußerſter Spar=
ſamkeit
und eiſerner Strenge in den Abſtrichen aufgeſtellt iſt, und
deshalb wird die Zuwendung der genannten Jubelgaben, eine
Freigebigkeit in beſſerer Zeit, nächſtens wieder aufgehoben werden
müſſen. Es wäre aber zweifellos richtiger geweſen, ſie ſchon im
Entwurf nicht mehr erſcheinen zu laſſen, nachdem dieſes Jahr
5000 Mark mehr als vergangenes Jahr erforderlich wären.

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Für Magen= und Darm1
ſchlecht ſtoffwechſeln, ſch.
dauen und daher nicht a!
Für Geſchwächte u. Nervöſe
blicklichen Hebung des Kr
Für Kranke jeder Art zur 1
u. geiſtigen Erſtarkung u.
der allgemeinen Wider
Für alle Menſchen, die and
als Kaffee, Tee, Kakal
Milch nicht vertragen,
verſtopft, die Tee nicht
Kaffee nicht trinken dür
die Kraft, Stoff, Lebe=
gebrauchen
und Gegne‟
Koffein, Teein u. Theob
Reformhaus Ariſta
Reformhaus E0s ge

en
A
*
Eiſe

[ ][  ][ ]

Sc g. 26. Juni 1932

Ve3 werb Stadtrandſiedlung.
Preisgericht hat folgenden Ver=
aſſe
reiſe zuerkannt:
en eis der Entwurf mit dem Kenn=
m
Rote Scheibe‟, Verfaſſer: die
tekten Markwort & Seibert,
en 2 eis der Entwurf mit dem Kenn=
Kubus, Verfaſſer: Architekt
2.
Snbs, Mitarbeiter Architelt Carl
er,
ſen 2ieis der Entwurf mit dem
Swort Garten, Verfaſſer Kon=
Jaury,
Zreis der Entwurf mit dem
Swort Haus Selbſthilfe‟, Ver= w. Gläubiger drän=
unbekannt
.*
Ellauft wurden:
FEyirf mit dem Kennwort Eigner
iſt Goldes Wert, Verſaſſer: uns m. Ihren Gläu=
Spengler,
arf mit dem Kennwort Typ,
mſſer: Heinrich Göckel,
Sarf mit dem Kennwort Süd=
Verfaſſer: Dipl.=Ing. W. Kling.
E=irf mit dem Kennwort; 2002: Architekt Philipp Martin.
SAusſtellung der eingereichten m. Manſ. ab 1. Okt.
tBebsentwürfe findet in der Zeit v. höh. Beamten, 2
on 2tag, den 27. Juni bis einſchl. Perſ. Vorauszhl. d
K
den 4. Juli, nachmittags von Miete. Angeb. bi
im Muſikſaal des Städtiſchen 28. Juni u. R 230
alzy s, Eingang Riedeſelſtraße, ſtatt.
ticht ausgezeichneten Entwürfe
i * Zeit vom 7. bi8 9. Juli, vor=
ſtta
beim Städt. Hochauamt abzu=
olet


r Verfaſſer des Entwurfs Haus
elbſ32 wird gebeten, baldigſt ſeiner
kanntzugeben.
Siſtadt, den 25. Juni 1932.
Bürgermeiſterei.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 176 Seite 9

V

Ar) tontag, den 27. Juni, nach=
uitte
! 3 Uhr, verſteigere ich an Ort
S zwangsweiſe gegen Barzahlung

1 Kuh.

3r/ menkunft der Steigerer Kranich=
ur
ines ße 65.
KGw) 9. 4 tadt, den 26. Juni 1932.
hcttet
(9333
Craß
Sitsvollzieher in Darmſtadt.

Muß schnell räumen
deshalb
Besonders Billig-
Nur das Beste ist von Wert.
KoffereArneld
Grafenstraße 23
(9304
ab Mitte Juli Ludwigstraße, früher Warenhaus Knopf.

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A.

Innk

Rt

(932

Seite

Nr.

176

Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Luftſchuhübungen

in Oſtpreußen

Luftfahrt=Muſeum

Aus

erſten deutſchen

G

nfu
wa
Hd
di
dod
S
be

chs Gichtkranke in einem Haus.
mnisvolle Erdſtrahlungen als Krankheits=
Erreger?
rankfurt a. M. Ein mediziniſch hoch=
ſſanter
und merkwürdig gelagerter Fall
augenblicklich das Tagesgeſprach in einer
2 des Stadtteils Bornheim.
dem zur Linnéſchule gehörenden drei=
en
Rektoratsgebäude ſind bei ſämtlichen
oohnenden drei Familien ſeit einer Reihe
Jahren Gichterkrankungen zu beobachten.
vor etwa 22 Jahren erbaute Haus macht
ich und äußerlich keineswegs einen ſchlech=
as
heißt etwa feuchten Eindruck. Die In=
ume
ſind hell und luftig. Weder an Wän=
roch
an Decken zeigten ſich irgendwelche
igkeitsmerkmale, die das Auftreten von
ja begreiflich hätten erſcheinen laſſen. Es
kten an Gicht im Erdgeſchoß Frau Rektors=
Stecher, im erſten Stock Frau Rektor Hür=
id
ihre Mutter, im zweiten Stock Rektor
und Tochter. Dieſe Erkrankungen waren
enſthafter Natur, Fräulein Barth befindet
gen ihrer Gichtanfälle heute zur Kur in
Vörishofen. Einige der Erkrankten leiden
eit fünf Jahren an Gichtanfällen, andere
wa zwei bis drei Jahren. Auch bei Rektor
e haben ſich ſchon Symptome gezeigt, die
n Gichtleiden deuten.
Duplizität der Ereigniſſe iſt vor we=
Tagen einem der Hausbewohner zum Be=
in
gekommen. Er beſprach ſich mit dem
rzt der Familie Barth, und dieſer ließ ſich
rche durch den Kopf gehen und veranlaßte,
vei Ingenieure, darunter ein Marburger
rliſt, eine Unterſuchung vornahmen. Die
r inſpizierten dieſer Tage das Haus ins=
ere
aber die im zweiten Stock gelegene
ung, und ſie ſetzten einen modernen
apparat in Tätigkeit. Die Unter=
g
führte zu einem verblüffenden Reſultat.
4 ei Zimmern der genannten Wohnung rea=
der
Apparat beſonders ſtark, wodurch der
s geliefert war daß Erdſtrahlungen dieſe
e beeinfluſſen. Dieſe Ausſtrahlungen
n als ſo ſtark gekennzeichnet, daß ſie
Meter dicke Eiſenplatten zu
ddringen vermögen. Die Unter=
gen
werden ſich nicht auf dieſes Haus und
deſundheitszuſtand ſeiner Bewohner allein
Ɨnken dürfen, ſondern es wird auch zu prü=
n
, ob in den angrenzenden Gebäuden alles
iſt. Wir erfahren, daß in den nach
ſeimer Landwehr zu gelegenen Häuſer;
re Krebsfälle ſich ereignet haben und erſt
nigen Tagen eine ältere Frau dort dieſem
erlag. Es kann ſich hier natürlich um
eine Zufallsſache handeln, es wäre aber
in Betracht zu ziehen, ob hier nicht eine
Strahlenſorte die Quelle des Uebels bil=
Die Gichtfälle öffnen beſtimmt den Gelehr=
S Tor zu einem wiſſenſchaftlichen Neuland.

2frankfurter Univerſität erhält den Namen
hann Wolfgang von Goethe=Univerſität.
Tankfurt a. M. Bei der offiziellen
efeier der Univerſität am Samstag teilte
ektor am Schluß ſeiner Anſprache mit, daß
reußiſche Kultusminiſter der Univerſität
9 Tamen Johann Wolfgang von Goethe=
rſität verliehen habe.
rankfurter Bankier wegen verbotener
Deviſengeſchäfte verhaftet.
rankfurt a. M. Der Mitinhaber eines
henen Frankfurter Privat=Bankhauſes
Eu.
auf Anſuchen des Amtsgerichts Walds=
90 Baden) unter der Beſchuldigung verbo=
te
! Deviſengeſchäfte verhaftet. Ein Kunde
29 Zankhauſes ſoll Wertpapiere in Höhe von
Nr 80 000 RM. aus der Schweiz nach Deutſch=
=) unter Kenntnis des Bankiers geſchmug=
W. nd dann dem Bankhaus zum Verkauf über=
A9 haben. Der Beſchuldigte behauptet, daß
K unde ihm verſichert habe, daß der Erwerb
99 apiere in Ordnung gehe. Der Verhaftung
W. gegangen war vor einiger Zeit eine Revi=
Der Geſchäftsbücher der Firma durch die
S hndungsſtelle.
Raubüberfall auf eine Berliner Bank.
erlin. Ein verwegener Ueberfall wurde
Bm vormittag auf ein Bankhaus in der
ſtraße ausgeführt. Zwei Männer, mit Pi=
bewaffnet
, drangen in den Kaſſenraum
2Sielten die beiden Kaſſierer mit den Re=
*En in Schach und plünderten einen offen=
den
Geldſchrank. Mit ihrer Beute in Höhe
2/-000 RM. entkamen ſie im ſtarken Verkehr.

Die brandenburgiſche Stadk Oranienburg 700.Jahre alk.

Das Schloß in Oranienburg,
das der Große Kurfürſt in der Mitte des 17. Jahrhunderts ſeiner Gattin Louiſe Henriette errich=
ten
ließ, die dem Hauſe Oranien entſtammte und künftig der Stadt ihren Namen gab. Zuvor trug
der Ort, der 1232 zur Stadt erhoben wurde, den Namen Bötzow, ſo genannt nach der Ritterburg,
in deren Schutz ſie entſtanden war.
Die Skäkke der furchkbaren Springfluk=Kakaſtrophe an der merikaniſchen Küſte.

Der Strand der mexikaniſchen Stadt Mazatlan,
wo durch eine rieſige Springflut 500 Badegäſte ihr Leben verloren. Die Flut brach 800 Meter
in das Land ein und zerſtörte den größten Teil der Stadt.

Am Mikkwoch Urkeil im Sklarek=Prozeß
Berlin. Im Sklarek=Prozeß plädierte
geſtern zunächſt Rechtsanwalt Dr. Puppe als
Verteidiger des früheren Sklarek=Buchhalters
Lehmann. Er richtete dabei gegen den früheren
Oberbürgermeiſter Böß verſchiedene Vorwürfe.
Die Pelzaffäre, führte er u. a. aus, ſei eines
Oberbürgermeiſters der Reichshauptſtadt un=
würdig
, zumal die von Böß beliebte Zahlungs=
weiſe
vollkommen unverſtändlich ſei. Auch ſonſt
habe Böß ſehr eigenartig gehandelt. Die Expo=
nenten
der Parteien hätten ſämtlich in dieſem
Prozeß Schiffbruch erlitten, und es hätte ſich ge=
zeigt
, daß ſie für ihre Poſten vollkommen unzu=
reichend
geweſen ſeien. Der Verteidiger vertrat
die Rechtsauffaſſung, daß Lehmann an einen Be=
trug
nicht habe glauben können, und bemängelte
weiter den hohen Strafantrag gegen Lehmann,
obwohl dieſer der einzige geweſen ſei, der in
dem Verfahren keine Schwierigkeiten gemacht,
ſondern im Gegenteil zur Aufklärung beige=
tragen
hätte. Zum Schluß ſeiner Ausführungen
bat der Verteidiger für Lehmann um eine mil=

dere Strafe und Bewilligung einer Bewäh=
rungsfriſt
. Der Vorſitzende, Landgerichtsrat
Keßner, beabſichtigt, das Urteil am Mittwoch
vormittag 11 Uhr zu verkünden.

Deutſcher Kaufmann in der Mandſchurei
von Banditen ermordet.
Berlin. Wie der Nachtausgabe, aus
Charbin gemeldet wird, iſt in der Mandſchurei
ein deutſcher Kaufmann namens Wilhelm Pelz,
ein Bayer, von Banditen ermordet worden. Der
Kaufmann bereiſte in geſchäftlichen Dingen die
Mandſchurei. In der Nähe von Hingobitze wurde
er von Banditen überfallen. Er konnte ſich ihrer
jedoch erwehren und neun von ihnen erſchießen.
Die übrigen ergriffen die Flucht. Zei dem
Feuergefecht war er ſelbſt verwundet worden.
Als er ſich bis zur nächſten Ortſchaft ſchleppte,
wurde er aus dem Hinterhalt von einem an=
deren
Banditen erdolcht. Seine Beiſetzung er=
folgte
unter großer Beteiligung der Bevölke=
rung
, bei der ſein Kampf gegen die Banditen
große Begeiſterung erweckt hatte und die ihn als
Held betrauert.

Siegen. Die heimiſchen Blätter berichten
über den Familientag der Familie von Scheidt,
genannt Welſchpfennig: Rund 100 Mitglieder
der Familie aus allen Teilen des Reiches hat=
ten
ſich eingefunden. Der Familientag beſchloß,
einen Prozeß gegen den preußiſchen Staat, der
ſchon jahrelang ſchwebt, mit vereinten Kräften
weiterzuführen. Die Familie von Scheidt, deren
Ahnherren angeblich 1470 auf der Freusburg im
Siegtal ſaßen und im Mittelalter große Be=
ſitzungen
im Oberbergiſchen und im Siegtal,
ſpeziell im Betzdorfer und Kirchener Gebiet, ihr
eigen nannten, beſteht heute aus über hundert
Köpfen. Der Wert des von Preußen bei der
großen Flurbereinigung beſchlagnahmten Er=
bes
der Familie beträgt 50 bis 60 Millionen
Reichsmark. Die optimiſtiſchen Mitglieder der
Familie rechnen ſogar damit, daß auf jeden
Kopf der Familie mehrere Millionen Mark ent=
fallen
. Die Rechtslage, ſo behauptet der Fami=
lientag
, ſei für ſie recht günſtig.

Sprengſtoffanſchlag auf eine Lehrerwohnung.
Norden (Kreis Hannover). Auf das Haus
des Lehrers Gerken in dem Dorfe Oſteel wurde
nachts ein Sprengſtoffanſchlag verübt, und zwar
warfen die Täter, nachdem ſie eine Fenſter=
ſcheibe
zertrümmert hatten, einen Sprengkörper
ins Zimmer, der explodierte und in dem Raum
erheblichen Schaden an Möbeln und Wänden
anrichtete, ſowie auch die Tür demolierte. Ein
Brand, der infolge der Exploſion ausbrach,
konnte gelöſcht werden. Perſonen ſind nicht zu
Schaden gekommen. Die Täter konnten uner=
kannt
entkommen. Die Motive der Tat ſind
vorläufig noch unklar, da ſich Lehrer Gerke in
keiner Weiſe politiſch betätigte.
Ein Greiſenpaar geht gemeinſam in den Tod.
Straßburg. In dem unterelſäſſiſchen
Dorf Mühlhauſen hat der 68 Jahre alte Krämer
Naſt ſein Haus angezündet, ſeine Frau erſchoſſen
und ſich ſelbſt durch zwei Schüſſe ſo ſchwer ver=
letzt
, daß er bald darauf verſtarb. Nachbarn
retteten den Mann aus dem brennenden Hauſe,
doch war auch er bald tot. Die alten Leute ſind
durch wirtſchaftliche Not in den Tod getrieben
worden. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die
beiden alten Leute in gegenſeitigem Einver=
ſtändnis
gehandelt haben, denn ſie hatten zum
Sterben ihren Sonntagsſtaat angelegt.
Exmittierung mit Tränengasbomben.
Wien. In Donawitz (Steiermark) kam es
bei einer Exmittierung zu großen Ausſchrei=
tungen
. Etwa 900 Arbeitsloſe nahmen gegen die
Beamten, die mit Unterſtützung von Landjägern
die Exmittierung vornahmen, Stellung. Schließ=
lich
machten die Landjäger von Tränengasbom=
ben
Gebrauch. Die Arbeitsloſen ließen trotz=
dem
aber von ihren Verſuchen, die Exmittierung
zu verhindern, erſt ab, als ſich die Landjäger
ſchußbereit machten. Die Arbeitsloſen zogen
darauf vor ein Kaufhaus und warfen dort alle
Fenſterſcheiben ein.
Schweres Unglück bei Schießübungen.
Warſchau. Auf dem polniſchen Artillerie=
Schießübungsplatz bei Kowel ereignete ſiik, wäh=
rend
des Scharfſchießens ein ſchwerer Unfali. Ein
Geſchütz hatte einen Rohrkrepierer. Der Geſchütz=
verſchluß
wurde auseinandergeriſſen. Durch die
umherfliegenden Splitter wurden ein Korporal
und ein Kanonier auf der Stelle getötet. Zwei
weitere Artilleriſten erlagen ihren ſchweren
Verletzungen im Krankenhaus. Ein Soldat
wurde leichter verletzt.
Schneefall bei Bologna.
Rom. Infolge von heftigen Niederſchlägen
und Gewitterſtürmen macht ſich in Italien ein
erheblicher Rückgang der Temperatur bemerkbar.
Auf dem Apennin, bei Bologna, hat es ſogar
heftig geſchneit. Aus mehreren Gebieten wer=
den
Ueberſchwemmungen gemeldet. Eine Wind=
hoſe
hat in der Nähe von Venedig fünf Häuſer
abgedeckt. Ein Zementſtreifen von etwa 39 Kilo
iſt über 200 Meter weit geſchlendert worden.

Das berühmte Jagdflugzeug von Manfred von Richthofen.
Demnächſt wird auf dem Flugplatz Berlin=Johannisthal das erſte deutſche Luftfahrt=Muſeum der
Oeffentlichkeit übergeben werden. Hauptmann a. D. Krupp hat mit Wohlfahrtserwerbsloſen in
einer alten Fabrikhalle eine unüberſehbare Menge Material aus der Luftfahrt, darunter die erſte
Maſchine Orville Wrights, Richthofens Jagdflugzeug und eine große Zahl von Luftſchiffmodellen
und wichtigen Konſtruktionsteilen, zuſammengebracht. Mitunter mußte er mit ſeinen Arbeitern das
Material aus großen Schrotthaufen herausſuchen und es in mühevoller Kleinarbeit zuſammen=
ſetzen
und ausſtellungsreif machen.

Entgiftungstrupp der Feuerwehr in Alarmbereitſchaft.
eſen Tagen finden an mehreren Orten Oſtpreußens große Luftſchutzübungen ſtatt, die in
ſenheit der Vertreter vieler Staats= und Kommunalbehörden vorgenommen werden. Sie
ſt) den erſten Verſuch dar, im Nordoſten des Reiches, der feindlichen Angriffen im Kriegs=
le
zuerſt ausgeſetzt ſein würde, einen wirkſamen Schutz der Bevölkerung zu organiſieren.

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 176

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 26. Juni

Sport, Spiel und Jucnen

9. T. Sporkfeft in Darmſtadt.
Die erſten Enkſcheidungen ſind gefallen:
Fornoff (Tgeſ. 1875) Gaumeiſter über 5o0o Meker.

In den am Samstag nachmittag ausgetragenen Mehrkämpfen
konnten die nachſtehenden Turner als Sieger hervorgehen;
1. Jugend 1516 Jahre, Dreikampf: 1. Peter Fiſcher Tgſ.
Ober=Ramſtadt, 62 Punkte: 2. Deuker, Tſch. Griesheim, 59 P.
Kindinger Tgde. Beſſungen. 54½ P.; 4. Vollhardt, Tg.
Egelsbach, 46½ P.; 5. Müller, Tgde. Stockſtadt 441 P.
2. Jugend 1718 Jahre: 1. Werner, Vorwärts Langen 62
Punkte; 2. Reinheimer, Tv. Rüſſelsheim, 61: P.
Döfflein,
Tv. Gernsheim, 54 P.; 4. Euler, Tgſ. Darmſtadt. 53 P.; 5. Ben=
dorf
, Tv. Ober=Ramſtadt 51 P.
Turner Unterſtufe, Dreikampf: 1. Hoffmann, Tv. Rüſſels=
heim
, 58 P.: 2. Neutzſch, Tgſ. Darmſtadt, 54½ P.; 3
Göbek. Vor=
wärts
Langen, 54 P.; 4. Fiſcher Tgde. Darmſtadt. 53½ P.;
5 Sulzmann Tv. Urberach 53½ P
Turner Mittelſtufe, Fünfkampf: 1. Jakob Tgde Darmſtadt,
85½ P.; 2. Benerle, Tv. Ober=Ramſtadt, 83 P.; 3
Cezanne,
Walldorf, 82 P: 4. Knaub, Groß=Hauſen, 81 P.; 5. Löhr, Hep=
penheim
. 29½ P
5000=Meter=Lauf: 1.
Fornoff, Tgſ. Darmſtadt. 16:29,7: 2.
Pfeiffer, Bensheim; 3. Diehl. Dieburg.
Heute
Entſcheidungen in Einzelrennen und Staffeln. Ferner Oberſtufe
Mehrkampf und Turnerinnen Mehrkampf.
Als Abſchluß ein Handballwerbeſpiel, Tgſ. DarmſtadtTv.
Arheilgen.
Handball.
Polizei DarmſtadtTv. Heppenheim.
Heute nachmittag um 4 Uhr ſtehen ſich auf dem Polizei=
ſportplatz
obige Mannſchaften zu einem Freundſchaftsſpiel gegen=
über
. Das Vorſpiel in Heppenheim konnten die Poliziſten nur
knapp mit 7:5 Toren für ſich entſcheiden, was auf die ausgezeich=
nete
Spielweiſe der Turnerelf zurückzuführen iſt. Heppenheim
zeigt ein einwandfreies Handballſpiel, in dem die nötige Härte
mit der Spieltechnik gut verbunden iſt. Das Spiel verſpricht ſehr
intereſſant zu werden.
Das Repräſentativſpiel Süddeutſch=
land
Brandenburg iſt leider abgeſagt worden.

Tennis.

Juniorenelubturnier des TEC. Darmſtadt.
Auch der vorletzte Turniertag brachte keine Beſſerung des
Wetters. Trotzdem wurden ſämtliche Konkurrenzen bis in die
Schlußrunden gefördert, ſodaß das Turnier bei gutem Wetter mörgen
programmäßig beendet werden wird. Im Herreneinzel ſchlug
in dem einzigen noch ausſtehenden Spiel Langenbach Hauck 6:2,
6
2 und erreichte damit die Schlußrunde, die er gegen v. Harnier
zu ſpielen hat.
Im Juniorinneneinzel ſtehen Frl. Reuling
und Frl. Beuer im Endſpiel. Frl. Reuling ſchlug vorher Frl.
4ülp 6:3 7:5 Im Doppel der Junioren ſchlugen Langenbach=
Külp Müller=Berl leicht 6:2, 6:1, während in der unteren Hälfte
ſich Hauck=Wöbke und Scheele=v. Harnier einen ausgeglichenen
Kampf lieferten, den ſchließlich Hauck=Wöbke als das ausgegliche=
nere
Paar 6:3, 4:6 6:3 gewannen. Bei den Juniorinnen ſchlu=
Frl. Klingelhöffer=Frl. Löhlein zuerſt Frl. Brédan=Frl Bickel
6:2, 6:1 und blieben dann auch gegen Frl. Külp=Frl. Schneider
3:3 8:6 erfolgreich. In dieſem Spiel zeichnete ſich beſonders Frl.
Külp durch gutes Netzſpiel und ſichere Grundſchläge aus.
Die
indſpielgegner heißen hier Frl. Reuling=Frl. Beuer und Frl.
Klingelhöffer=Frl. Löhlein. Auch die Troſtrunden wurden bis
zum Endſpiel gefördert. Bei den Herren ſtehen v. Flotow und
Heuer im Finale, während bei den Damen Frl. Löhlein und Frl.
Bredan die Endrunde beſtreiten. Das Programm für Sonntag
ſieht folgende Einteilung der Endſpiele vor, die alle auf dem
ribünenplatz des TEC. ausgetragen werden: 9.30 Uhr Frl.
Reuling=Frl. Beuer. Anſchließend Langenbach=v. Harnier. An=
ſchließend
Frl. Reuling=Frl. BeuerFrl. Klingelhöffer=Frl. Löh=
lein
. 15 Uhr: LangenbachKülp-Hauck=Wöbke. Außerdem werden
am Vormittag die beiden Troſtrundenendſpiele erledigt.
Das Bezirks=Tennis=Turnier in Hanau=Wilhelmsbad
vom 1. bis 3. Juli d. J.
verdient in dieſem Jahre beſondere Beachtung, denn es iſt zum
erſtenmal auch für die in der deutſchen Rangliſte eingereihten
Damen und Herren offen. Geſpielt wird wieder in zwei Klaſſen,
Damen= und Herren=Einzel, Herren= und gemiſchtes Doppel. Zu
verteidigen ſind von Frl. Zint=Frankfurt a. M. und Klein=
logel
=Darmſtadt, die im vergangenen Jahre für die Einzelſpiele
geſtifteten beiden wervollen Wanderpreiſe. Die Spiele ſtehen unter
der Leitung Oskar Kreuzers.
Beim Davispokalkampf gegen England vom 8.
bis 10. Juli in Berlin werden wahrſcheinlich Prenn/Jaenecke das
Doppel beſtreiten.

Sporkkalender.
Leichtathletik.
Vor=u. nachm., Kranichſt. Str.: Main=Rheingau=Sportfeſt der D,.T.
Nachm.: Tgeſ. 75 TV. Arheilgen.
Handball.
9.30 Uhr, Dornh. Weg: Reichsbahn Reichsbahn Wiesbaden.
Fußball.
10.30 Uhr, Dornh. Weg: Reichsbahn Reichsbahn Wiesbaden.
Waſſerball.
16.00 Uhr, Woog: Tgde. 46 Tv. 60 Frankfurt a. M.
Hochſchul=Kreismeiſterſchaften in Darmſtadk.
Wie wir bereits mitteilten, finden am Samstag, den 2. Juli
1932, auf dem Hochſchulſtadion, die ſüdweſtdeutſchen Hochſchul=
meiſterſchaften
im Fauſtball und Waſſerball ſtatt. Beide Meiſter=
ſchaften
hat die Techniſche Hochſchule Darmſtadt zu verteidigen.
Die Waſſerballmannſchaft von Darmſtadt ſpielt in
folgender Aufſtellung: Schäfer: Gerke, Hampe; Orlemann;
Wolfsholz, E. Hanſt, Schmuck, Erſatz: F. Hanſt. Die Fauſt=
ballmannſchaft
: Weidmann, Becker, Uecker; Krebs, Dep=
penbrock
, Erſatz; Schmid, Milke, Kopf.
Ebenfalls findet an dieſem Tage ein Auswahlhand=
ballſpiel
ſtatt, für die am 30. und 31. Juli 1932 in Freiburg
ſtattfindenden Deutſchen Studentenkampfſpiele. Dieſes verſpricht
ein hochwertiger Kampf zu werden, iſt doch der komplette Sturm
vom Sportverein 98 ſowie der Torwächter Bender, Schwanheim,
für die A=Mannſchaft gemeldet worden. Genaue Aufſtellung der
Mannſchaften erfolgt in den nächſten Tagen.

Kreisliga Hüdheſſen.

Das Pokalendſpiel der beiden Bezirke Main und
Heſſen, das heute Sonntag nachmittag um 4 Uhr in Groß=Gerau
auf dem Spielfelde des Sportvereins 1916 ausgetragen wird
ſoll als Abſchluß der Saiſon 1931/32 gelten. Dieſes Spiel hat
mit Aufſtiegsmöglichkeiten nichts zu tun, jedoch wird es trotzdem
allgemein bei den Fußballintereſſenten ſeine Zugkraft nicht ver=
fehlen
. Als Vertreter für den Bezirk Heſſen und Main ſtehen
ſich zwei gute Kreisligamannſchaften gegenüber:
FV. 1919 Biblis07 Kriftel.
Alljährlich beſetzen die Bibliſer die Tabellenmitte bei den
Verbandsſpielen, und ſo war es auch in der letzten Saiſon. Ueber=
raſchenderweiſe
haben die Riedleute ſich jedoch dieſes Jahr außer=
dem
bis zum Pokalendſpiel der beiden Bezirke durchgerungen,
nachdem ſie im letzten Spiel durch einen 2:1=Sieg über Sprend=
lingen
die Heſſenpokalmeiſterſchaft errungen haben. Die Bibliſer
werden in Groß=Gerau zum letzten bedeutungsvollen Treffen mit
ſtärkſter Mannſchaft antreten, und da Kriftel auch nur als Kreis=
ligadurchſchnittsmannſchaft
bekannt iſt, müßte es eigentlich zu
einem Siege reichen.
Bei den Freundſchaftsſpielen ſind die Jubiläums=
feſte
von Olympia Lorſch und Spv. Hangenweins=
heim
beſonders zu erwähnen. In Hangenweinsheim hat man
ein Blitzturnier arrangiert an dem 8 Vereine: Gundersheim,
Eppelsheim. Flomborn, Dautenheim. Mannheim=Feudenheim
Dalsheim, Hangenweinsheim und Hofheim teilnehmen. Auch
Viktoria Neuhauſen feiert ſein 10jähriges Stiftungsfeſt, wobei
ein Jubiläumsſpiel zwiſchen Alem. WormsVfR. Bürſtadt aus=
getragen
wird. Zu erwähnen iſt noch die Begegnung Neuhauſen
Olympia Worms und Conc. GernsheimGroß=Rohrheim.

Geſchäftliches.

Schlankheit Elaſtizität Jugendfriſche, dieſes Streben der
heutigen Zeit hat ſeine Berechtigung nicht um der Mode wil=
len
, ſondern aus geſundheitlichen Gründen; denn es iſt nicht zu
leugnen, daß ſchlanke Menſchen mehr Lebensfreude empfinden, ſich
friſcher und froher fühlen, beweglicher und leiſtungsfähiger ſind
als korpulente. Das ſoll aber kein Anlaß ſein, gefährliche, gift=
haltige
und ſchädliche Entfettungsmittel anzuwenden, um eine Ge=
wichtsabnahme
zu erzwingen. Man kann auch auf bequeme, ge=
ſunde
Weiſe ſchlank werden, wenn man den bekannten Dr. Ernſt
Richters Frühſtückskräutertee trinkt, das angenehme wohl=
ſchmeckende
Getränk, das ärztlich erprobt und empfohlen und
überall verbreitet iſt. Ausführliche Broſchüren und Proben er=
halten
Sie koſtenlos von der Fabrik Hermes, München SW.,
Güllſtraße 7.

Hauptſchriftleitung: Rudelf Manve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streele für Sport: Karl Bohmann:
für den Handel: dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Reite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittelungen: Wlily Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wlttich ſämilſch in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.

Gleichbleibende Werltags=Vortragsfolge. 6: Wetter, Gym
6.30: Gymnaſtik. 7: Wetter. anſchl.: Frühkonzert. g
Waſſerſtand. O 11.50: Zeit, Programm, Wirtſchaftsmelda. H
12.00: Konzert. O 12.50: Nachrichten, Wetter. O 13.00: K=
0 14.00: Nachrichten. O 14.10: Werbekonzert. 0 15.00; G.
Wetterbericht. 0 15.10: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. 16,55.
Wirtſchaftsmeldungen. 19.15: Zeit, Programm, Wetter,
ſchaftsmeldungen.
Sonntag, 26. Juni
6.15: Bremer Hafenkonzert. Das gr. Geläute vom Bremer
8.15: Abtei Maria Laach: Katholiſche Morgenfeier.
9.15: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Muſikanten=Gilde.
baden.
10.00: Kufſtein: Konzert auf der Heldenorgel. Ausf.: Prof.
Heitmann.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Siehe, ich will viel Fiſcher aus
12.05: Mainz: Gutenberg=Feier. Ausf.: Erwerbsloſen=Orcheſte
die Männergeſangvereine von Groß=Mainz.
12.35: Konzert des Funkorcheſters.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbad
14.10: Stadtärztin Dr. Tache: Geſunde Frau, geſundes Vo
Kann auch heute noch die Rentabilität in der bäuerlichen Ge
haltung erreicht werden? Geſpräch.
15.00: Stunde der Jugend: Ein bunter Blumenſtrauß, zuſa
geſtellt von Ilſe Kamnitzer. Ein Sommerſpiel, von
Fliegel.
16.00: Kurhaus Homburg: Konzert.
18.00: Eine Viertelſtunde Lyrik: Alfons Paquet.
18.15: K. Hirſchfeld: Das Provinztheater.
18.30: Dreißig bunte Minuten.
19.00: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten mit Bericht vom Leichtathletik=Vierver
kampf in Wiesbaden.
19.30: Dämmerſchoppen bei Lutter und Wegner. Eine Hörfo. ſ.=
E. T. A. Hoffmann, von K. Berendt.
20.00: Konzert des Funkorcheſters. Soliſt: Prof. Havemann
line).
21.05: Alt=Hannoveraniſche und Alt=Preußiſche Märſche.
22.00: Der Bäckerjaggele oder Was Goethe einem
Teufel gab, von R. J. Kreutz.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport mit Bericht von der
furter Regatta.
22.45: Köln: Nachtmuſik der Kapelle Dajos Bela.

Königswuſterhaufen.

Rh
holung des Wetterberichts. 8 12.55: Nauener Zeit. 14:
6 15.30: Wetter, Börſe. 18.55: Wetter für die Landwi
Deutſche Welle: Sonntag, 26. Juni
6.00: Funkgymnaſtik.
Anſchl. Bremer Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwir
Anſchl. Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.20
Dipl.=Landwirt Möhring u. Dr. Hedwig Auſpitz: HE
und Landwirt.
8.55
Morgenfeier.
10.00: Kuſſtein: Konzert auf der Heldenorgel. Ausf.: F. He i.
10.45: Leipzig: Dr. Dieſel: Thüringen.
11.30
Leipzig: Bach=Kantate: Siehe, ich will viel Fiſcher au .
12.05: Katharina Holger: Zehn Minuten Lyrik.
12.15: Leipzig: Mittagskonzert des Sinfonieorcheſters.
14.00: Oberſtud.=Dir. Dr. Reiske: Das Elternhaus als Pf Eit
ſerer Jugend.
u
14.30: Dr. Michaelis: Aus dem großen Jahrhundert deutſcher pa.
15.00: Lola Landau=Wegner: Aegyptiſche Bauernhochzeit.
15.30: Eine Auseinanderſetzung mit den Hörerbriefen zu ta=
ſprächen
: KollektivismusIndividualismus; Maſchine u. Eh

(Mehrgeſpräch).
16.15: Gelſenkirchen: Ausſchnitt aus der Veranſtaltung: 50 Fut
evangeliſche Arbeiterverei
ſe.
16.3
30: Nachmittagskonzert. Muſikkorps des 3. Batls. 9. Inf 8s
16.45: Hamburg=Horn: Das Deutſche Derby
18.00: Dresden: Die Walküre, 1. Akt. Ein Bühnenfeſtſpiel v. Eh.
Wagner.
19.00: Dichterſtunde: Alice Fliegel lieſt eigene Dichtungen.
19.30: Stuttgart: Dämmerſchoppen bei Lutter und Wegne 10
Hörfolge um E. T. A. Hoffmann, von C. Berendt.
20.00: Surcouf, der Freibeuter, Komiſche Oper von R. Pla /
Während einer Pauſe: Tages= und Sportnachrichten,
Anſchl. Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Gerhard Hoffmann. Refrain Si
Alfred Grunert.
Weikerbericht.
Im Grenzbereich zwiſchen dem hohen Druck und der ſ0
den vorüberziehenden Störungen, fließt maritime L
Deutſchland vor, welche vorerſt den Witterungscharakter Iſ
Weitere Bevölkung tritt dabei auf und ſchauerartige Nie
ſind ſtreichweiſe zu erwarten. Im Bereich der Nordwe / .0
außerdem die kühle Witterung an.
Ausſichten für Sonntag, den 26. Juni 1932: Wechſeln!
mit Schauern, auch vorübergehend aufheiternd, für d Eches
zeit zu kühl, nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Montag, den 27. Juni 1932: Fortdauer EN0
ſelnd wolkigen und mäßig warmen Wetters.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

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N

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Aarsſmegel u Bild ind Work

Nummer 26

orgel

Afke

26. Zum 1932

Kaſperie kämpft gegen den Bazillas
Kaſperle=Theater in der Hygiene=Stunde

Bals 1M
Mer
Kaſperletheater in der Hygieneſtunde.
M4
htung, Achtung, ſo klingt eine Stimme
m1s hinu einer ſelbſtgezimmerten Bretterbude, und
it ur) rauf bittet ein Gongſchlag um abſolute Nuhe.
vordere Bretterwand hat einen rechteckigen
Au3) nitt, der ausſieht wie der einer Bühne. Und
der 1: nicht nur ſo aus, ſondern dieſe Oeffnung
ſtelld gar eine richtige Miniaturbühne dar.
WA nnen ſie von Nummelplätzen, Schützenfeſten,
M4 M0 Ja.9 rrkten uſw. unter dem Namen Kaſperle=
Cxter und ſind deshalb nicht wenig erſtaunt,
ſie 4 einem Male in der Schule, in einem Klaſſen=
ueiſt

der 9 zimdl anzutreffen.
ch ein Gongſchlag ertönt wie in einer rich=
Ne tig 9 Theatervorſtellung. Die jugendlichen Su=
ih
lſch d, werden ſtill, und in dem Bühnenrahmen der
50 Br4 rwand erſcheint Kaſperle und hält ſeinen
Bal ig: Achtung! Achtung! Große Gala=
R
bclellung: Kaſperle im Kampf mit

putzen ſoll. Weh dem! ſagt er,
der träge und nachläſſig iſt!
Seht nur hierher! Ich war auch
einmal monatelang ſo faul.
Mein Vater und meine Mutter
mahnten mich regelmäßig: Ka=
ſperle
, putz dir die Sähne!
Meine Sahnbürſte aber blieb
lange, lange trocken. Aber Bon=
bons
habe ich gelutſcht, bis eines
Cages auch die ſüßeſten Sucker=
lachen
bitter ſchmeckten. Der
Hahnteufel war in meinen
Mund gefahren. Ich bekam
Cropfen, warme Umſchläge,
Kamillentee, Heizkiſſen, mein
Geſicht ſchwoll wie eine Conne.
Was war da zu tun? Ich mußte
zum Doktor gehen, der griff zu
der ſchrecklichen Hange und
huch! draußen war er. Seht
euch dieſen Sahnteufel einmal
an, jetzt hat er meinen hohlen
Sahn zum Andenken bekommen.
In ſolchen und ähnlichen
Verſionen erzählt hier Kaſperle,
wie er durch ſchmerzliche Erfah=
rungen
klüger geworden iſt, und
wie er fetzt Cag für Cag mit

haf 20 GM 4e2 Bazillus.
sher war dieſes Kaſperle lediglich ein
4Pe/ s Kerlchen, das an nichts anderes dachte als
GM. Beluſtigung der Kleinen. Aber jetzt iſt
Kolle doch ernſter zu nehmen, denn er hat ſich
diel fgabe geſtellt, neben dieſen frohen Scherzen
etrul Rützlich es zu leiſten. In ſeinen drolligen
B=Allungen verſucht er, die Kinder auf einem
Orl, zu belehren, das ihm heutzutage am wich=
tigl
erſcheint: der Hugiene.
Uer Aufgabe entledigt ſich der Schelm unter
Hrl ten von Witzen und Späßen. Die Kleinen
r Ja, ſchmunzeln und lachen, und indem ſie Bei=
fakd
rtſchen, verlangen ſie ſtürmiſch da capo. Wenn Kaſperle
2 M od eine Luſt mehr hat, ſeine Witze noch einmal zu machen,
/9 dac ommt ja nächſte Woche ſowieſo die Wiederholung, denn
Kol le iſt in den Dienſt der Pädagogik getreten. Er

T.1 Unterricht in Geſundheitspflege.
0
belehrt ſeine kleinen Suhörer, wie man ſich täglich Hände
Wr
um) eſicht waſchen, wie man den Mund ſpülen und die Sähne
zsN

Kaſperle erzählt die Geſchichte von dem faulen Sahn, der nicht gepflegt wurde.
Ein Rieſenexemplar dient dabei als Anſchauungsmitkel.

Hahnbürſte, Waſſerglasund Hahnpulver bewaff=
net
gegen den Bazillus kämpft. Die Sahnbürſte iſt eine Lanze,
das Sahnpulver ſein Schießpulver und das Waſſerglas ſeine
Spritze.
Seitdem er mit dieſen Waffen hantiert, iſt er kerngeſund, der
Bazillus hat ſich geſchlagen zurückgezogen und nie mehr den Mut
aufgebracht, das ſo bewaffnete Kaſperle anzugreifen.

Creu dem Grundſatz, daß der menſchliche Geiſt kein Gefäß
iſt, in das Weisheit geſchüttet werden kann, zielt es die moderne
Pädagogik vor allem darauf ab, den Menſchen ſeinen natür=
lichen
Anlagen entſprechend zu führen, zu leiten und zu er=
ziehen
.

Gerade das Cheaterſpielen in der Schule iſt weniger ein
Unterrichts= als vielmehr ein Erziehungsmittel. Wer
einmal Gelegenheit gehabt hat zu erleben, mit welcher Swangs=
loſigkeit
ſich der Unterrichtsſtoff im Rahmen einer Cheatervor=
ſtellung
im Klaſſenzimmer darbietet, der wird davon überzeugt
ſein. Was unſer Beiſpiel betrifft, ſo wird ſich mancher fragen,
welche Nolle dann überhaupt der Lehrer ſpielt. Kaſperle
doziert ja, unterhält ſich mit dem Sahnteufel, der als Per=
ſon
im Bühnenrahmen erſcheint, zeigt ein Rieſenexemplar
von Sahn und demonſtriert daran in amüſanter Art, was aus
dem ungepflegten Sahn geworden iſt. Der Lehrer ſpricht
nicht ſelten die Nolle des Kaſpers, wenigſtens zunächſt. Dann
werden Wiederholungen eingeſchaltet. Die Nollen der dar=
ſtellenden
Puppen übernehmen die Schüler und ſind dabei nicht
nur ſelbſt durchaus bei der Sache, ſondern auch die Suhörer
paſſen auf wie die Spürhunde. Unrichtigkeiten werden ſofort
gerügt. Die Kinder melden ſich, der Lehrer überwacht.
Es entwickelt ſich ein Kontakt zwiſchen Bühne und Par=
kett
, wie man ſich ihn lebendiger kaum denken kann. Wieviel
Wiſſenswertes ſich daraus ergibt, zeigen die Niederſchriften, die
meiſt im Anſchluß an die Darbietungen erfolgen. Der Stoff wird
auf dieſe Weiſe zum wirklichen geiſtigen Eigentum.
Dasſelbe beabſichtigt übrigens auch die Seichen=
ſtunde
, der als Chema geſtellt wird: Washaben
wir in der Hugieneſtunde gelernt
und geſehen?
Da werden Sahnbürſten, Waſſergläſer gezeich=
net
, Männchen gemalt mit der böſen, dicken
Backe. Ganze illuſtrierte Geſchichten entſtehen,
freudigen und traurigen Inhalts, je nachdem die
Geſundheitsregeln des Kaſperles befolgt wurden
oder unbeachtet blieben.
So, Kinder, nun zeigt mal eure Sähne. Dieſe
Aufforderung iſt zugleich die praktiſche
Nutzanwendung alles Gehörten und Ge=
ſehenen
. Nun beginnt nicht etwa eine anſchließende
praktiſche Gurgel= und Sähneputzſtunde, aber
Stichproben werden gemacht, ſoweit nicht von
Seit zu Seit eine gründliche Nachprüfung durch
ſogenannte Schulzahnkliniken erfolgt.

Es ſteht ſtatiſtiſch einwandfrei feſt, daß nach
Einführung dieſer Hygieneſtunden ſchon manches
erfreuliche Neſultat erreicht worden iſt. Vielleicht
ſagt man hier richtiger, manches verhütet worden
iſt. Denn ihr eigentlicher Sweck beruht auf der
ſuſtematiſchen und richtigen Anwendung von
Vorbeugungsmitteln. Je früher man mit
ihnen beginnt, deſto beſſer!
Und doch kann ein wahrhafter Erfolg dieſer
Beſtrebungen nur in Verbindung mit dem Eltern=
haus
erreicht werden.

Alſo, Kinder, uun zeigt mal eure Sähne!

So modern uns dieſe Unterrichtsmethode für die erſte Be=
trachtung
auch ſcheinen mag, ſie baut ſich dennoch auf einem der
Hauptprinzipien auf, der ſich eng an den Namen Peſtalozzi
knüpft: Die Anſchauung iſt das Fundament aller
Erkenntnis.
Anſchauungsunterricht in erſter Linie wird den Kindern auch
hier geboten, nur die Form und Art der Darbietung hat ſich
geändert. Sie trägt heute in weitgehendſtem Maße dem Bewe=
gungs
=und Spieltrieb des Kindes Nechnung und räumt
deshalb nicht ſelten dem Cheaterſpielen einen weſentlichen Platz
innerhalb des Unterrichts ein.
Man denke da neben dem genannten Verfahren vor allem
an die Lehrmethoden, die den Schülern eine ausgeſprochene
aktive Betätigung zuweiſen. Der Fußboden des Klaſſen=
zimmers
wird zum Bühnenparkett, auf dem die A=B=C=
Schützen die dramatiſierte Geſchichte vom Wolf und den
ſieben Geißlein oder die Primaner Klaſſiker=Szenen
in der Originalſprache ſelbſt ſpielen.

Anfmerkſam hören die Schulkinder zu.

[ ][  ][ ]

ver=

Die breitausladenden, maſſiven Schlöſſer
mit ihren dunkelroten, vom Seewind, der ſeit
Jahrhunderten feinſte, ſalzigfeuchte Partikel=
chen
bis weit ins Innere trägt, ſchwärzlich an=
gewitterten
Mauern . . . Die großen Dome und
kleinen, vergeſſenen Kirchen, die irgendwo aus
einer Erlen= oder Pappelgruppe in einem Dorf
mitten im grünen, fetten Weidelande hervor=
lugen
mit ihren Siegeldächern und ſtumpfen
Cürmen, deren obere Geſchoſſe nach früheren
Bränden aus Holz gezimmert wurden ..
Ueberall ſieht man ſie in der weiten Ciefebene
von der Nordſee bis hin zu den endloſen Wäl=
dern
und dem ſandreichen Piaſſek der pol=
niſchen
Grenze, durch den ſich ein einſamer
Karren knarrend ſeinen Weg mahlt . . ."
All dieſe Bauten ſind aus der Landſchaft
herausgewachſen und ſtehen in einem innigen
Zuſammenhang mit ihr noch heute. Eine Sym=
bioſe
der Formen, Farben und des Stofflichen
ſelbſt, der Subſtanz.
Dieſer Bauſtoff, der Backſtein, der Siegel=
ſtein
: er iſt der Erde entnommen, die man aus=
geſchachtet
hat, um dann die gebrannten Steine
in ſie hineinzumauern, Gruften und Keller zu
wölben, auf denen das Schloß, der Dom errich=
tet
wurde. Nicht die häßlich gelben, aufdring=
lichen
Backſteine einer modernen, fabrikmäßig
erzeugenden Generation wurden zu dem großen
Werk verwendet. Schwere und dunkelrote
Steine ſind es, von einer heute nicht mehr be=
nutzten
Größe, ſo daß für Erneuerungen die
Siegelſteine aus einer eigens für dieſe Swecke
arbeitenden Siegelei bezogen werden müſſen.
Meterdick ſind die Mauern dieſer Back=
ſteinſchlöſſer
. Gewaltige Säulen tragen in den
Kirchen die kühnſten und zierlichſten Gewölbe.
Man ſtaunt ob der vollendeten Baukunſt
einer vergangenen Seit, die rein techniſch all
dieſe Probleme bewältigen konnte. Aber dieſe
Bauten zeigen noch eins: das Suſammenwirken
der einzelnen Sellen im Geſamten. Wieviel
hunderttauſend Siegelſteine mögen in den
Mauern der Marienburg ſtecken? Jeder Stein
an ſeinem Platz. Es ſind immer die gleichen
Sellen, welche Funktion auch immer der Ceil,
dem ſie angehören, in dem Geſamten ausüben
mag.
Man kennt eine Anzahl dieſer Backſtein=
burgen
und =kirchen überall im Reich. So St.
Marien zu Danzig, ſo Marienburg oder

Marienwerder. Oder das Holſtentor in Lübeck.
Aber daneben gibt es hunderte, kleinere oder
weniger bekannte große Bauten, die alle eigen
ſind in ihrer Art, die aber doch im Gegenſatz
zum ſüd= und weſtdeutſchen Bau, jedenfalls
vielen ſeiner bemerkenswerteſten Nepräſentan=
ten
einen großen einheitlichen Sug aufweiſen.
Der Kampf des expanſiven, aufſtrebenden Men=
ſchengeiſtes
, des ſich himmelwärts ſehnenden
Gemüts mit dem ſchlichten, einfachen und im
Grunde ungebärdigen Material, hat ihnen allen
ſein Seichen aufgedrückt. Daß die Bauherren
dies tauſendfach zerſplitterte, nach allen Seiten
atomhaft zerrinnende Material meiſterten, es
zum Dom und Schloß fügten, zeugt von ihrem
eiſernen Willen.
Daß ſie nicht nur aufeinandertürmten, Siegel
auf Siegel ſetzten; ſondern daß ſie allem das
richtige Verhältnis gaben, in allem das Maß
wahrten: Das kündet von ihrer Kultur, ihrem
eigenen inneren Maßhalten, der Geſchloſſenheit
einer Seit, die in der Baukunſt nicht das Sweck=
mäßige
als gewollten, künſtleriſchen Stil kannte,
weil alles ſich zweckvoll einordnete.
Solche Bauten ſieht man immer wieder,
etwa in Oſtpreußen, im Land des Deutſchen
Nitterordens. Staunenswert die harmoniſche
Ausgewogenheit der Innenräume in den
Schlöſſern...
All dieſe Denkmale ſind ſpürbar erwachſen
aus einer großen kulturellen Einheit heraus.
Aus einem Empfinden für das Wahrhaftige,
das Schlichte und das Große. Darum ſind all die
Remter, Konventzimmer, Hochmeiſterzimmer,
die Core, Dome, Nathäuſer ſo zeitlos in ihrer
Wirkung.
Man wird des tiefen Sinnes, den das Wort
bodenſtändig in ſich birgt, inne, wenn man
dieſe Bauwerke in aller Stille auf ſich wirken
läßt. Aehnliches vollzieht ſich in einem empfäng=
lichen
Gemüt beim Anblick eines alten Bauern=
hauſes
in den Marſchen, oder in Weſtfalen,
oder wo auch immer.
Man merkt wenn nicht hier, ſo nir=
gends
daß dies Bodenſtändig nicht bedeutet:
linkiſch, amuſiſch, tölpelhaft; auch nicht: unſach=
lich
, romantiſch, ſchwärmeriſch. Es iſt vielmehr
nüchtern, derb, wenn man will; irgendwie
niederſächſiſch im Innerſten. Sehr klar und aus
ſicherem Inſtinkt erwachſen. Und darum eben
künſtleriſch, wie es jene hartlinigen Holz=
ſchnitzereien
des Mittelalters ſind .. ."
Die Bauherren kamen vielfach ( Ritter=
orden
) aus dem Morgenland, wo ja ihre Orga=
niſation
gegründet worden war. Dort hatten
ſie das morgenländiſche Bauen kennengelernt.

Die Vorgange im Anker.
Eine ſchreckliche Kriminalgeſchichte. Von J. W. Bart.

Mr. Frank aus Boſton war zum erſtenmal
nach San Franzisko gekommen, um für ſeine
Etui=Erzeugung neues Abſatzgebiet zu erobern.
Auf der Hotelſuche kam er zum Grünen Anker,
der zwiſchen Hafen und Chineſenviertel gelegen
war. Da er als Fremder nicht wiſſen konnte,
daß ſich dem Bürger bei Erwähnung dieſes
Hotels alle Haare ſträubten, trat er ein und
verlangte ein Simmer. Der Portier gab ihm
Nr. 77 und einen Schlüſſel dazu, der die Ver=
wunderung
des Gaſtes erregte. Wie es in vielen
Hotels üblich iſt, die Simmerſchlüſſel an Stäben
zu befeſtigen, um das Einſtecken und Vergeſſen
zu verhindern, ſo war es auch hier; nur befand
ſich an Stelle des Stabes ein Gummiknüttel von
anſtändigem Ausmaß. Auf die Frage des Mr.
Frank, antwortete der Portier, daß dieſe Vor=
richtung
für Gäſte mit Minderwertigkeitsgefühl
gedacht ſei, denn im Grünen Anker habe man
pſuchoanalutiſches Verſtändnis. Gleichzeitig
wies er auf eine Cafel, die folgende Inſchrift
trug: Die p. t. Gäſte werden erſucht, Schuß=
waffen
größeren Kalibers und Meſſer von über
zehn Soll Länge im Hotelbüro deponieren zu
wollen.
Mr. Frank, ein Mann von heiterer Lebens=
auffaſſung
, freute ſich über dieſe Fürſorge und
ſchritt mit dem Selbſtgefühl des Bürgers im
Ordnungsſtagt zum Fahrſtuhl. Die Cür öffnend,
ſah er in der Ecke einen Mann ſitzen, der nach

Babuart vor ſich hinlallte. Was hat er denn?
fragte der Fabrikant teilnehmend, bekam aber
keine Antwort. Offenbar litt der Fremdling ſee=
liſch
, wofür bläulich unterlaufene Schwellungen
im Geſicht ſprachen, wie ſie nach einem Box=
kampf
aufzutreten pflegen. Mr. Frank ſchüttelte
ihn ſolange, bis der Mann mit einem Auge erſt
ſchätzend, dann vertrauend blinzelte. Hierauf
griff er nach ſeinem Genick, zog aus dem Kragen
ein ſchwarzes Etui, drückte es Mr. Frank in
die Hand und ſprach: Bringen Sie Diamanten
nach Polizeizentrale Stop habe ſie Billi=Billi
abgenommen Stop ganze Suwelenräuberbande
im Grünen Anker Stop Detektivinſpektor
Anderſon Stop. Er verwechſelte mich mit
einem Celegraphenamt, ſagte Mr. Frank und
ſteckte das Etui in die Caſche, während der
andere in den urſprünglichen Dämmerzuſtand
zurückkehrte. Gleich darauf geſellte ſich ein
Mann mit Bulldoggeſicht zu dem Paar im Lift,
ſchloß die Cür und drückte auf den Knopf,
worauf ſich der Aufzug in Bewegung ſetzte.
Während er dem intereſſeloſen Detektiv, die
Kleider durchſuchte, fragte er Mr. Frank, ob
er nicht ein Etui geſehen habe.
Natürlich, ſagte der tüchtige Kaufmann.
ich bin doch vom Fach. Was? rief der
andere, Sie ſind auch vom Fach? Bei mir ſind
Sie Sweiter. Geben Sie das Etui her, oder ich
radiere Sie aus; ich atme Sie ein.

Nie wären ſie auf die Idee verfallen, in eine
Landſchaft der weiten Ebene, über der ein
grauer Himmel regenſchwanger ſteht; in eine
Pflanzenwelt, die von der mediterranen völlig
verſchieden iſt, die Art ſüdlichen Bauens zu ver=
pflanzen
. Es widerſprach ihrem Sinn für das
Maß ebenſo wie ihrer hausbackenen Nüch=
ternheit
.
*
Man hat auf eine Bauperiode von barba=
riſcher
Unwiſſenheit, wie ſie in den Jahrzehnten
vor dem Weltkrieg im Reich ablief, eine ſolche
der Sachlichkeit folgen laſſen. Geglaubt,
wenn man möglichſt viel Flächen, viel Beton
und Stahl zeigte, alles in Würfel zerlegte, das
Ganze zweckvoll geſtaltet zu haben. In dieſe
Idee verrannte man ſich in einer ganz und gar
nicht ſachlichen Schwärmerei, einen Hang für
Exzentritäten. So daß ſolche Bauten einem
nüchternen (wirklich ſachlichen) Menſchen an=
muten
, wie eine Schuh=appſchachtel, in die
man ein paar Löcher geſchnitten hat (in ſolchen
Behauſungen pflegten wir als Kinder Maikäfer
und ähnliche Ciere zu halten).
Das Ganze fand man ſehr fortgeſchritten
und amerikaniſch. Ueber den Fortſchritt kann
man ſich nicht ſtreiten. (Sieburg hat einmal von
Frankreich geſagt, er liebe dies Land, in dem
der Fortſchritt der Ideen über die Idee des
FSortſchritts den Sieg davongetragen habe. Und
dann gibt es jenes köſtliche Bild Daumiers, wo
ein Oferd mit verbundenen Augen um den
Göpel ſtapft. Ueberſchrift: Le progres.) Was
aber das Amerikaniſche anbetrifft, ſo macht
uns ein kluger Engländer in der Cimes auf den
romantig Americanism aufmerkſam, in dem
Deutſchland ſich befinde. Man glaubt irriger=
weiſe
, das unbekümmerte Freiſein des Ameri=
kaners
von bürokratiſcher Enge und Be=
ſchränktheit
kopieren zu können. Und erzielt auf
Höflichkeit, dreſſierte Schalterbeamte, die
dann doch im paſſenden Augenblick das Schal=
terfenſter
herablaſſen..
Alles in dieſem Lande kommt vom Pro=
blematiſchen
her, vom Weltanſchaulichen.
Darum die Serklüftung und die abrupten
Bruchſtellen auch in der Entwicklung der
Bauten. Warum, ſo fragt die Cimes, war es
nicht möglich, die großen, überlieferten Stilarten
zu vereinfachen und mit den Grundſätzen moder=
ner
Konſtruktion in Einklang zu bringen?
Dieſer Verſuch iſt mit Glück unternommen
worden. Die neuen Backſtein= und Klinker=
bauten
(allerdings nicht alle ſind innerlich wahr=
haftig
und maßvoll) in Hamburg vor allem, aber
auch in anderen Städten, knüpfen an die große
Tradition an. Sie erwachſen wieder in neuer,
veränderter Form dem Boden, der Landſchaft,

Was denn begütigte Frank, Sie können
eins in Not haben, eins mit Saffianleder ge=
füttert
oder dasſelbe in Grün.
Wat ſacht er? ſprach das Bulldoggeſicht
und knirſchte ſchrecklich mit den Sähnen, denn
es glaubte, der andere erlaube ſich zu ſcherzen.
Sträffte die Muskeln des Oberarmes, daß die
Aermelnähte krachten, nahm mit der Fauſt an
der Kinnlade des Mr. Frank Maß und holte
ſoweit aus, als der beſchränkte Naum im Lift
zuließ. Der Bedrohte erinnerte ſich rechtzeitig
des pſuchoanalutiſchen Simmerſchlüſſels und
klopfte mit deſſen Ende ſeinen Partner auf den
Kopf. Das Bulldoggeſicht ſeufzte, verdrehte die
Augen und ſank auf die Plüſchbank neben dem
döſenden Inſpektor. In der vierten Etage aus=
ſteigend
, ſah ſich Mr. Frank einem ernſten
Herrn gegenüber, der ſo lang war, daß er ſich
jef bücken mußte, um in den Lift hineinſehen
zu können. Als er die Beſcherung wahrnahm,
fragte er bei Mr. Frank an, ob er nicht ein
Etui geſehen habe. Durch die Erfahrung klug,
die gebeugte Stellung des Neugierigen aus=
nützend
, beantwortete er die Frage, indem er
das bewährte Inſtrument betätigte, worauf der
Herr mit einem Hechtſprung in das Fahrſtuhl=
innere
verſchwand. Als der Portier die trau=
rige
Ladung unten ankommen ſah, kratzte er ſich
hinterm Ohr. Dann befeſtigte er eine Cafel mit
der Aufſchrift: In Neparatur an der Lifttür.
Im Simmer ſuchte Mr. Frank nach dem
Etui. Bei dem tüchtigen Kaufmann machten
Stuis den Lebenszweck aus. Es war daher nicht
zu verwundern, wenn er drei Muſterſtücke von

dem Klima, dem Milieu ſchlechthin.
N
Bauſtoff entſtammt.
Man kann den Sprinkenhof neben d. Eo
tor, oder das Chilehaus neben alte mne
ſchlöſſer ſtellen, ohne daß man die Aug mſo.
ßen muß. (Aber ſtellt die ſtein= odt Froh=
gewordenen
Steckenpferde moderner .t.
ten neben St. Marien in Danzia))
So geben dieſe alten Bauten dem, Loh,
und lernen will, eine Lehre. Sie helfe y.
Einſicht in das, was not tut: eine neu
grundlage zu ſchaffen, die nicht Sweck ine.
mit Exaltiertheit. Andersmachenw.
jeden Preis mit innerer Entwicklu
waſchene Internationalität mit einer a . on
ſtändiger Sicherheit erwachſenden ko, mit
ſchen Großzügigkeit verwechſelt.
Wenn man dieſe Gedanken nachd .
angeſichts der Marienburg oder des Fruo
burger Domes, des Holſtentors oder Friſt
Stifte in der Mark: dann erkennt zu
nationale Bedeutung, die dieſe BauttI
einem undeutſchen, ſchreieriſchen und
ſondern in einem fordernden und verp Frnd
Sinn haben.
Die Bauwerke aus Backſtein
ſchwerfällig und ernſthaft aus dem we Kordr
deutſchen Slachland. Und ſind in jei Keſe
etwas anderes als die heiter=üppiger / oct=- 41
bauten des baueriſchen Maintals ode
aller Größe leichten, hochragenden
Dome von Baſel und Freiburg bis
den feinziſelierten, ſpitzigen Cürmen.
iſt hier ganz anders. Beſchwingter,
In allem etwas von der Süße des 2 pweine !M
und dem prickelnden Neiz des Moſele kalem /
etwas von der warmen Sonne, die ſich Ftere
Flußtälern fängt und in Nebenhänge, Hraſt
einſtrömen läßt.
ine
Hier iſt alles gelöſter, und hat e
tauſendjährige Cradition, die in de Figer
ſpitzen ſitzt.
ales
Dort, im Lande des Bachkſteinbau
irgendwie eckig, ungelenk. Herb und bealten,
vielleicht auch etwas monotoner. Wir weit
Ebene ſich unterſcheidet von der Td
Mittelgebirges mit ſeinen reizvollen. m und
Senken.
Die große, überbrückende Einheit trit
da zutage, wo der Kampf mit der Mc) ſchie
ſt
bar wird, der aus einer gleiche
Grundhaltung heraus geführt wurd /WDieſer
Curm ſteigt leicht bis in luftige b-eher
reißt ſich nur ſchwer von der Scholle! Ae=
beide
nehmen ihren Weg aufwärts.
Es ſind Denkmäler des Deut us iu
einem beſonderen, tiefen Sinn: das S leurge
Münſter und die Pfarrkirche St. Eeſ
Dr. Scheu / ann
Danzig ..."

re!

früher in den Caſchen trug, ohne
erinnern, ſo daß anſtatt des Etuis,
die Hotelgäſte intereſſierten, eine
Werkſtätte des Mr. Frank zum Bo Lſ
Er öffnete es und fand es natürlich
ſundig kritiſierte er die ſchlechte
W
angeblichen Konkurrenzfabrikates,
er es wieder ein und begab ſich zum
nach dem Speiſeſaal.
*
An kleinen Ciſchen ſaßen Herk
king, von denen jeder ſeinen P0. L
ſchlüſſel neben ſich liegen hatte. Eine. L
gerade mit der Gabel am Kopf, der
danken beſchäftigten ſich mit dem ie
diadem, das ihm der Oetektivinſper
ſon entriſſen hatte. Er war Sil
Hel,
Haupt der großen Bande. Ohm 9
ub
der andern Ecke des Saales, an
Privatdetektiv Craggs aus Lhing. Laf
gekommen, weil er vernommen 94 ſan
die Wiederbeſchaffung eines Diade
beraubten Juwelenfirma Gebrugel.
Prämie von zehntauſend Oolars
K
ikd
ei. Der dritte anweſende Intere)!
Univerſalgauner Fox, ebenfalls dr Taofie
19
ein alter Dorn im Auge des Ma
N
Auch Fox träumte in ſtillen Stült.
Diadem und wollte es ſeinen
3
knöpfen.
Mr. Frank fühlte meſſerſcharfe 18 0
e
ſich gerichtet und richtig vermüle.
Unheil von dom Etui ausgehe, ent Fiagl
ſeiner, indem er es auf dem We La W
Eiſch fallen ließ. Natürlich ern!.

[ ][  ][ ]

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Augen warten auf S. M., den Kurgaſt.
s fängt, kommt man in dieſen Cagen an
ze, damit an, daß die Suganſchlüſſe abſolut
in Ordnung ſind; die Bäderzüge funktio=
nu
noch nicht, und die gewöhnlichen Bum=
my
hnen nehmen die Sache mit der Eile nicht
giſch; indeſſen, man kommt ſchließlich am
3. 1. Wenn der Fremde dann artig ſeine Fahr=
der
Eiſenbahn wieder zurückgegeben hat,
ſah dert er durch die Vorhalle des Badebahn=
hm
links und rechts, von hinten und von
von neubedreßten Hotelportiers flan=
die
ſich, in langen Winterabenden friſch
g-akt, mit den Sungen eines Engels und den
in eines Bären um den Fremdling be=
Wir haben die Auswahl unter zwanzig
nſchildern und ſind im Augenblick ver=
über
die verſchwenderiſche Fülle der
n, die uns, peinlich ſauber blankgeputzt,
en ſenſtrahlen.

ann geben wir das Gepäck endlich einem
deh erren Portiers, und von dieſem Augenblick
ad wir nicht mehr Fremde, ſondern Kur=
gf
2. (Was ſich äußerlich auch durch die Kur=
tStvemerkbar
macht.) Der Ceufel mag iſſen
jedenfalls war unſere Ankunft durch
Smzeichen ſignaliſiert worden; der Bou
ſt im Garteneingang, reißt ſtramm die Mütze
h=ᛋter und macht ruck=zuck mit ſeinen Ab=

Coſche ich.
auſiet

A S
N
ENihe
furkelit
2 r
De itil,
ſche
Meie
M0

ſ.), daß es nur ſo knallt. Etwas weiter
g reinwärts ſteht mit jovialem Lächeln der
Sangsportier; durch die goldene Brille
lal en die ſchlauen Augen dieſer Füchſe aller
Se, und ſeine Blicke gehen tief hinein in
.e Brieftaſche, ganz ſicher. Man behauptet
Empfangsportiers ſeien die trefflichſten
2 chenkenner, man kann ihnen durchaus
mi vormachen, ſchon aus der Bewegung, mit
* er Gaſt in die Weſtentaſche greift, um das
*geld hervorzukramen Allah muß den
ſchiſch erfunden haben! , weiß er über
2unft, Beruf, Bankkonto und Einkommen
Teid.
*
Ils wir zum Strand gehen, fragt uns der
O, ob er uns den Ciſch Nummer 6 ſtändig
U Sieren dürfe; ſelbſtverſtändlich, antworten
I wir wiſſen dann doch wenigſtens, wohin
Hbei dem mit leeren Ciſchen vollbeſetzten

gehören. Nührend, zu ſehen, mit welcher
2 und Sorgfalt jeden Cag die Ciſche neu
2lkt werden, immer wieder ſteht ein Strauß
S er auf jedem Ciſch der Flieder blüht an
dee ſetzt erſt mit gläubigen Augen wartet
Dotel, das iſt zur Vorſaiſon in der ganzen
ſo, immer wieder auf morgen. Wir haben
alles kritiſch zu betrachten; man freut ſich
E die guten Abſichten des Oſtſeehotels, auch

e. Billi=Billi, der Privatdektiv und Fox
imen lange Hälſe und Stielaugen. Wie
ne ich zum Etui? dachte jeder. Herr Sox
ute ſich des Vorteils, den Lichtſchalter
r ſich zu haben, und alsbald brach tiefe
ernis herein. Gleich darauf konnte man aus
Saalmitte ein dumpfes Krachen hören, wie
Inſt nur beim Kegelſchieben zu vernehmen
je drei Herren waren mit den Köpfen zu=
rengerannt
, als ſie nach der Stelle ſprangen,
irh das Etui befinden mußte. Da es wieder
wurde, waren die übrigen Gäſte erſtaunt,
dem Ceppich drei elegante Männer ſitzen zu
*, die mit den Köpfen nickten wie Pagoden
pen Sie vielleicht ein ſchwarzes Etui ge=
7?fragte der große Detektiv und ſah die
in anderen ſcharf an, denn wie ſollte er
n, daß er ſelbſt darauf ſaß. Billi=Billi,
rint als ſtarker Mann, griff in ſeiner Wut
je Weſtentaſche, holte einen Silberdollar
uis und biß davon kleine Stücke ab, die er
berühmten Detektiv ins Antlitz ſpie. Dieſer
2 vorſichtshalber den Simmerſchlüſſel mit=
Inmen, weshalb er in der Lage war, dem
Taſchten Billi=Billi überzeugt aufs Haupt
Hlagen, daß er ſich wie ein Igel einringelte
zu träumen anfing. Bei dieſer Amtshand=
war
der Detektiv aufgeſtanden, wodurch
Ctui ſichtbar wurde. Ha lachte kurz und
äriſch Detektiv Craggs und bückte ſich nach
Ctui. Leider kam er nicht dazu, denn eben
der Inſpektor Anderſon ein, der inzwiſchen
Ift aufgetaut war. Er ſah das Etui und den
In, der es aufheben wollte; da er ſeinen

dem verwöhnten Reiſenden die großen internatio=
nalen
Hotels der Auslandsbäder mit Geſchmack
und Geſchick zu erſetzen; die Preiſe ſind, vom
Luxushotel bis zur beſcheidenen Denſion.
heruntergepurzelt, und man wird gerade in die=
ſem
Jahr für alle Anſprüche etwas zu bieten
haben.
Als wir, von einem wahren Perſonaltroß zur
Cüre begleitet, zum Strand runterſchlendern und
einen Anſturm von Strandkorbbeſitzern nach hef=
tigem
Kampf abgewehrt haben, wobei als Verluſt
drei Reichsmark auf dem Schlachtfeld bleibt, als
wir durch die prächtige Allee nagelneuer

Strandkörbe, die alle auf ihre Mieter harren,
waten, entdecken wir am Strand einen Men=
ſchenauflauf
. Wir ſind alſo doch nicht die ein=
zigen
hier, eilen zum Strand, um zu ſehen, was
es gebe: eine junge Dame im feſchen gelben
Crikot ſchwimmt da im Waſſer herum, und alle
beſtaunen den Mut dieſes Schwalbenwunders,
das uns allerdings nicht im geringſten veran=
laſſen
kann, mit ihr zuſammen Sommer zu
machen.
Der feſche Kerl iſt wohl von der Badever=
waltung
gemietet, ſagt ein Herr. Er behauptet
zu gleicher Seit herablaſſend, er würde natür=
lich
auch baden, wenn er ſeinen Badeanzug nicht
vergeſſen hätte.
*
Als wir den reizenden Badeort wieder ver=
laſſen
müſſen, knallt die Sonne, das iſt immer
ſo, mit tropiſcher Glut auf den Strand. Hotel=
direktor
, Empfangschef, Portier, Pagen, Crä=
ger
geben uns den Abſchied, vom Fenſter des
Souterrains linſen zwei Köche habt Dank für
eure Kunſt; von oben blickt zärtlich das niedliche
Simmermädchen, das ſich ſo ſehr für uns inter=
eſſiert
hat. Wir wundern uns, ſo verwöhnt ſind
wir, daß zum Abſchied die Feuerwehrmuſik
fehlt. Aber oben auf einem Balkon ächzt
immerhin das Nadio: Wetterbericht für mor=
gen
: Sunehmende Erwärmung bei wolkenloſem
Himmel.
Es wäre ja ſonſt auch zu ſchade um die
ſchönen Bade= und Strandanzüge.

Kollegen nicht kannte, hielt er ihn für ſchädlich
und ſchlug ihn leicht mit dem Gummiknüttel.
Oetektiv Craggs fiel der Länge nach auf den
Ceppich, wo er ſich mit den Bewegungen eines
geübten Schwimmers fortzubewegen ſuchte. Die
allgemeine Verwirrung benützte Sox, um mit
dem Etui zu verſchwinden; der tüchtige Inſpek=
tor
aber eilte nach und kam gerade dazu, wie
der Gauner mit dem Lift, der indeſſen vom
Hauschineſen geräumt worden war, aufwärts
fuhr. Anderſon heftete ſich an die Spur des Un=
holds
, und eilte treppauf dem Lift nach. Als
guter Läufer ſtand er ſchon vor der Fahrſtuhl=
tür
, als Sox in der ſechſten Etage anlangte. Der
Gauner war aber ſo geriſſen, nicht auszuſteigen
und fuhr nach der neunten Etage. Der Beamte
gab ſich nicht geſchlagen, und wieder kam er
früher an als Fox, der, da es nicht höher ging,
den Aufzug abwärts dirigierte, gehetzt von dem
Kriminaliſten. Nach einer halben Stunde hine
dem Inſpektor die Sunge ſoweit heraus, daß ſie
ſeine Krawatte verdeckte.
Später ſchlich das gleichfalls erholte Bull=
doggeſicht
in das Simmer des Mr. Frank, um
ſich in einem Schrank zu verſtecken. Als der
Ruchloſe die Schranktür öffnen wollte, klang
Beſetzt heraus, denn drinnen ſaß ein Haus=
chineſe
mit älteren Nechten. Bulldoggeſicht
ſagte Pardon und ſtieg in den nächſten
Schrank. Mr. Frank ſuchte erſt ſpät ſein
Simmer auf. Beim Ausziehen des Nockes ent=
deckte
er in einer Caſche ein Etui und legte es
auf den Nachttiſch; dann ſetzte er ſich und ſchrieb
einen Brief. Unter dem Bett kroch geräuſchlos

Dievertauſchten Kinder
In dem ſenſationellen Kindervertau=
ſchungsprozeß
, der vor dem M.= Glad=
bacher
Gericht bereits ſeit 1½ Jahren
verhandelt wird, ſoll das Urteil am
kommenden Dienstag verkündet werden.
Unſer Berichterſtatter hat einen
Beſuch bei den Eltern der vertauſchten
Kinder gemacht und ſchildert nachfolgend
ſeine Eindrücke.
Frau Donk, eine rundliche Kleinbürgerfrau,
erzählt von dem Cage der Geburt ihres Sohnes=
Am 24. Oktober 1919, um 8 Uhr, kam das
Kind zur Welt. Bevor es in den Baderaum
gebracht wurde, ſah ich es mir an und prägte
mir ſeine Mer imale ein. Als mir am nächſten
Morgen die Schweſter das Kind brachte, ſah
ich ſofort, daß es nicht mein Kind war: mein
Kind hatte einen großen, dieſes hatte einen
ausgeſprochen kleinen Mund. Auf meinen Ein=
ſpruch
hin brachte mir die Schweſter ein anderes
mein Kind.
Am nächſten Morgen geſchah, ſo erzählt
Frau Donk weiter, die gleiche Verwechſlung.
Aber Schweſter, Sie haben ja ſchon wieder die
Kinder vertauſcht. Jetzt aber beruhigte mich
die Schweſter, eine Verwechſlung wäre unmög=
lich
, die Kinder veränderten ſich ſehr ſchnell in
in den erſten Cagen. Mit dieſem Beſcheid will
ſich Frau Donk ſchließlich zufriedengegeben
haben.
Im Nebenzimmer lag Frau Beuth, die am
gleichen Cage zwei Stunden früher eben=
falls
einen Sohn geboren hatte. Frau Beuth
hatte ihr Kind nach der Geburt nicht geſehen,
konnte daher eine Verwechſlung nicht feſtſtellen.
Sie iſt auch den Bedenken, die ihre Simmer=
nachbarin
im Laufe der nächſten Jahre, in denen
die Samilien, ſich ab und zu ſahen, äußerte,
immer mit Proteſt entgegengetreten.
Bis vor 2½ Jahren.
Da begegnete ſie der Frau Beuth mit deren
älterem, jetzt 18 jährigem Sohn. Die beiden
2jährigen angeblich vertauſchten Kinder
ſind in beiden Familien die jüngſten. Als Frau
Donk den Sohn der Frau Beuth ſah, rief ſie
ſpontan aus: Aber der iſt ja meinem Joſeph
wie aus dem Geſicht geſchnitten!
Die jetzt in beid en Familien aufkommen=
den
Sweifel wurden zur Gewißheit, als die
Gegenüberſtellung des 12jährigen Donk mit
dem älteren Sohn Beuth und die des 12jährigen
Beuth mit dem älteren Sohn Donk eine Aehn=
lichkeit
offenbarte.
Die beiden Familien ſtrengten daraufhin
völlig überzeugt, daß ihre Kinder im Aſyl ver=
wechſelt
worden ſind Seſtſtellungsklage an.
Frau Donk erzählt den Vorgang ſtockend,
ihre Cochter, eine ſchlanke, dunkelhaarige,
ſchmalgeſichtige Frau, unterſtützt ſie in ihrer
Schilderung.
Aber iſt es nicht trotzdem möglich, daß die
Natur ſich einen ſeltſamen Scherz erlaubt hat?
frage ich. Ihre Cochter zum Beiſpiel hat doch
in keiner Weiſe Aehnlichkeit mit Ihnen, ſie iſt
ebenfalls dunkelhaarig wie der angeblich ver=
tauſchte
Sohn, während Sie ſelbſt und Ihr
Mann blond ſind?"
Heftig proteſtieren beide Frauen: Ausge=
ſchloſſen
, völlig ausgeſchloſſen!
*
In einem kleinen Vorort von M.=Gladbach
wohnt die Familie Beuth.
Ausgeſchloſſen, ein Irrtum iſt völlig aus=
geſchloſſen
, die Kinder ſind beſtimmt ver=
tauſcht
worden, erklärte Herr Beuth, ein
ſelbſtbewußter, kleiner Mann, der Meiſter war
und jetzt ebenſo wie Herr Donk arbeits=
los
iſt.
Seine Frau, klein und verſchüchtert, erzählt
nun ihrerſeits den Vorgang: Frau Donk hat
ja ſchon immer von einer Verwechſlung ge=
ſprochen
, aber ich habe nie daran geglaubt, es

iſt mir auch jetzt noch ſchrecklich, mir vorzu=
ſtellen
, daß ich nicht meinen Sohn aufgezogen
habe!
Was ſagen denn die Kinder? Haben Sie
es ihnen nict geſagt?
Ja, wir mußten es ſagen: ſie wurden unters
ſucht und ausgefragt, es war nicht mehr. zu
verheimlichen, ſie ſind doch ſchon groß!
Und was ſagte Ihr Sohn?
Du biſt meine Mutter und keine andere‟
Und der kleine Donk?
Der wußte ſich, als das Gutachten des
Düſſeldorfer Gerichtsarztes Prof. Bergs feſt=
ſtellte
, daß wir alle aus einer Blutgruppe ſtam=
men
, gar nicht vor Freude zu laſſen. Na ſiehſte
Mutter, ich bin doch dein Sohn, ſagte er immer
wieder.
Was wollen Sie tun, wenn tatſächlich eine
Verwechſlung feſtgeſtellt wird, wollen Sie die
Kinder austauſchen?
Nein, auf keinen Fall. Wir wollen nur
unſer Necht haben.
Und glauben Sie aus dieſer Sache Negreß=
anſprüche
konſtruieren zu können?
Ja, antwortet Herr Beuth, fügt dann
zwar hinzu, daß er zuerſt nur Intereſſe an der
Aufklärung des Falles hatte. Jetzt will er aber,
nachdem das Krankenhaus ſich ſo merkwürdig
eingeſtellt hat, für die Kinder ſich in jeder
Weiſe durchſetzen...
*
In dem Evangeliſchen Aſyl, in dem vor 12
Jahren die beiden Kinder verwechſelt ſein
ollen, verſichert man auf die vielen Fragen, die
ſeit Bekanntwerden des Falles an die Schwe=
ſtern
gerichtet werden, daß die Kinder ſofort
nach der Geburt ein Pflaſter auf den Leib be=.
kommen mit den Namen der beiden Eltern,
wodurch eine Verwechſlung unmöglich gemacht
wird. Damals allerdings vor 12 Jahren
ſo erzählt die Schweſter war dieſe Kenntlich=.
machung noch nicht üblich. Nur das Protokoll,
welches Gewicht, Größe und ſonſtige Merkmale
feſthält, wurde aufgenommen. Die Schweſter,
die die beiden Frauen, Beuth und Donk, be=
treute
, iſt nicht mehr im Aſyl tätig. Sie wird
aber als eine außerordentlich tüchtige und zur
verläſſige Pflegerin geſchildert, die, wenn eine
Mutter Bedenken geäußert hätte, ein falſches
Kind erhalten zu haben, die Angelegenheit ſofort
nachgeprüft haben würde. Denn ſchließlich:
irren iſt natürlich menſchlich. Die Nachprüfung
aber hätte den Catbeſtand ſofort geklärt, da
laut Protokoll der eine Knabe 4. Sentimeter
größer als der andere war.
*
Die Familien ſtammen, wie die zunächſt vor=
genommene
Blutunterſuchung feſtgeſtellt hat,
aus derſelben Blutgruppe. Eine Beweisfüh=.
rung iſt auf dieſem Wege alſo nicht möglich.
Die Gutächten der verſchiedenen Aerzte gehen
zum Ceil auseinander, der gerichtsärztliche Aus=
ſchuß
der Rheinprovinz hat jedoch nach einer
Augen= und Kiefernunterſuchung an beiden Sami=
lien
feſtgeſtellt, daß die Kinder nach menſchlichem
Ermeſſen verwechſelt worden ſind.
Auf der Straße ſpielen die beiden Knaben
friedlich miteinander. Der eine, Joſeph Beuth,
blond, breitſtirnig wie Frau Donk, der andere,
Willi Donk, dunkel, ſchmalköpfig wie Frau
Beuth. Sonſtige Aehnlichkeiten ſind bei den
beiden runden Kindergeſichtern mit den ausge=
prägten
Süigen der Eltern die Väter ſehen
ſich außerdem etwas ähnlich für den Unbe=
teiligten
nicht feſtzuſtellen. Catſache iſt jedoch die
kreuzweiſe Aehnlichkeit zwiſchen den beiden
Swölfjährigen mit den älteren Söhnen der beiden
Jamilien.
Crotzdem: Erlaubt ſich die Natur nicht
manchmal merkwürdige Scherze? Die Entſchei=
dung
für die ſich Aerzte, Pſychiater und
Hellſeher aus dem ganzen Reich intereſſieren
wird hohe Anforderungen an die richterliche
Weisheit ſtellen.

der Detektiv aus Chikago hervor, nahm das
Etui und verſchwand unbemerkt. Nach einer
Weile ſah ſich Frank um und vermißte es. Orre
geworden, griff er in die Caſche und brachte
neuerdings eins hervor, von dem er dachte, er
habe es im Gedanken wieder eingeſteckt. Der
Vorgang wiederholte ſich, denn die Etuis gingen
weg wie friſche Semmeln. Einmal drehte ſich
Mr. Frank raſch um und gewahrte den Chine=
ſen
, der mit einem Etui zur Cür ſchlich. Der
tüchtige Kaufmann ſchleuderte dem Elenden ſeine
Füllfeder nach, daß ſie in deſſen Profil ſtecken
blieb und dort wedelte. Hierauf ſchoß der
Chineſe aus dem Simmer, warf aber dabei ſo
raſch die Cür hinter ſich zu, daß ſein Sopf ein=
geklemmt
wurde. Da Mr. Frank gerade die
Cür verriegelte, konnte ſich der Chineſe von
ſeiner Umgebung nicht mehr trennen. Aus
einiger Entfernung beobachtete Fox die Vor=
gänge
und ſchüttelte das Haupt. Swei Perſonen
hatte er in das Simmer Nr. 77 eintreten ge=
ſehen
, und ihrer drei waren wieder heraus=
gekommen
. Nach ſeinem mathematiſchen Empfin=
den
mußte jetzt noch einer hineingehen, damit
keiner drinnen wäre. Das Problem war ihm zu
hoch, daher kehrte er zum Alltag zurück und
nahm dem Chineſen das Etui weg. Als er ſah.
daß es leer ſei, gab er es dem Unglücklichen
zurück und verſprach ihm hoch und heilig einen
Negenwurm.
Von den übrigen Gentlemen hatte jeder ſein
leeres Etui; daher ſaßen ſie in ihren Simmern
und ſchimpften. Detektiv Craggs rauchte aus
ſeiner Shagpfeife und zog ſcharfe Schlußfolge=

rungen. Er war ein hervorragender Cheore=
thiker
.
Am nächſten Vormittag ging Mr. Frank
mit ſeinen Muſtern Geſchäfte machen und kam
auch zur Juwelenfirma der Gebrüder Bloch.
Mein lieber Mr. Frank, ſagte der alte Bloch,
Ihr Antrag ehrt mich. Leider bin ich aber ver=
ſorgt
, dann iſt meine Frau nicht da, ich müßte
auch vorher noch mit meinem verſtorbenen
Bruder ſprechen, und außerdem habe ich jetzt
keine Seit. Laſſen Sie mir Ihre Adreſſe da
und kommen Sie in zehn Jahren wieder. Weh=
mütig
lächelnd packte Mr. Frank ſeine Muſter
ein, als Detektiv Craggs das Geſchäft betrat.
Er ſah die Etuis auf dem Pult, er ſah Mr.
Frank, zog Schlußfolgerungen. Ein großes Licht
leuchtete. Er ließ ſich von Mr. Frank die
Muſter zeigen und verlangte immer noch mehr
zu ſehen. Endlich entdeckte der tüchtige Kauf=
mann
das Etui in ſeiner Nocktaſche und darin
das Diadem. Die Begeiſterung war groß. Der
alte Bloch grunzte, Craggs bekam zehntauſend
Dollars, Frank einen rieſigen Auftrag.
*
Die Seitungen waren voll von der großen Cat
des Detektivs Craggs. Billi=Billi bekam von
dieſer Lektüre Gedärmperwicklung und beging
Harikiri. Fox trug ſich mit dem Gedanken, ein
ehrſamer Bürger zu werden und Alkohol zu
ſchmuggeln; er überlegte ſich’s aber, folgte dem
abreiſenden Detektiv Craggs nach dem Bahn=
hof
, und im Gedränge, das dort herrſchte, ſtahl
er ihm die Brieftaſche.

[ ][  ][ ]

Soooche, aach dieſer Schmärz weer vor=
riewer
, un die Sorje vun uns genumme, dann
gottlob ſei Dank, mir ſin widder unner Dach
un Fach, un hawwe uns en Landdag zuſamme
gewehlt, der wo widder mol for e gud e värr=
del
odder valleicht aach e halb Jahr dem
Willen des Volks entſpricht, wie mer ſo ſchee
ſeecht, un wo ſich aller Vorausſicht nooch am
ſiwwede Juli in ſeine ganze Greeß dem heſſiſche
Volk bräſſendadiern dhut Vorausgeſetzt
nadierlich, daß ſe ſich bis dohie gut fiehrn, die
hoche Härrn, un daß net widder der aane odder
der annere drunner is, der wo ſchun e Ver=
gangenheit
hinner ſich hott, eh, daß der richdich
zu=ere Zukumft kimmt. Un vorausge=
ſetzt
nadierlich, daß ſich net edwelche hadd=
näckich
widder druff verſteife, daß ſe die Gildich=
keit
vun däre verzwickte un verzwackte Wahl
azweifele. Un vorausgeſetzt nadierlich,
daß ſich bis dohie net unſer feudale Reichsreſchie=
rung
eines anneren beſinnt, und ſetzt uns im
Heſſelendche en Staatskommiſſioneer
uff die Nas; dann in dem Fall is es nadierlich
aus mit de Härrlichkeid, ehe daß ſe a gefange
hott
Alſo mer ſieht, die Eckſiſtenz vun unſerm neie
Landdag is an allerhand Vorauſetzunge‟
geknibbt, un die Freifahrtſchei un die Diäde ſin
unſer Volkserwehlte noch gornet ſo ſicher.
Awwer ſei dem, wie em will, un ich mecht
bloß, weil mer uns alſo widder en neie Landdag
erausgefingert hawwe, ganz beſcheidentlich un
dorchaus unverbindlich en klaane Vorſchlag
mache. Nemlich der Schiller, wo bekanntlich e
großer Dichter gewäſe is, hott emol ganz bei=
leifig
geſagt: Wenn gude Reden ſie bekleidet,
dann fließt die Aweid munder fort, woraus
jeder einichermaße noch Vernimfdiche ſähe kann,
daß es zu Schillers Zeide vermudlich noch gor=
kaan
Landdag gäwwe hott. . .
Dodemit mecht ich nadierlich net geſagt
hawwe, un net behaubte, daß mer im alde Land=
dag
kag gude‟ Rede geheert hett, beileib net;
bloß daß unner der Begleidmuſik im alde Land=
dag
die Aweid munder fortgefloſſe weer, däß
kann ich net ſage. Un bei dene wenicher
gude‟ Redde is es kan Hoor annerſter gewäſe.
wann ich aach zugäwwe will, daß einiche der
Maanung gewäſe ſin, geht’s net mit gude
Redde, dann geht’s valleicht mit wenicher
gude, odder ſogar mit ganz ſchlechte...
Jedenfalls, ſoviel is ſicher, mir ſtehn gewiſſer=
maße
, drotz aller Redde, ob gude odder ſchlechte,
genau do, wo mer vor eme hallwe Johr aach
geſtanne hawwe, un die ganz Sach hott e ver=
deiwelt
Ehnlichkeid mit=ere Karreſäll, nor daß
jetzt e paar annere uff de Gail ſitze ...
No un weil mer halt net wiſſe kenne, wie ſich
die auserwehlte Baddeikonnifeern uffiehrn, in=
dem
mer jo bekanntlich die Landdagsberichte
meiſtens net läſe dhut, um daß mer ſich net un=
needich
ärchert, ſo mecht mer awwer doch gärn
wiſſe, wie die vun uns ſo ſorgfälldich auserkorene
Abgeordnete ſich verhalde, un mit welcher Ful=

minenz ſie des Blaue vum Himmel erunnerhole
un erunnerreiße, däß wo ſe uns verſproche hawwe.
Un do weer’s valleicht net ganz ua gebracht,
wann die Herrn Abgeordente jedesmol wann de
Landdag in Vakanz geht, vun=ere hoche Brie=
fungskommiſſion
e Zeichnis ausgeſtellt kreechte,
wo ſe uns, nemlich ihre vorgeſetzte Herrn un
Fraue Wehler vorlege mißte.
Ich maan nadierlich net, daß mer dene Ab=
geordente
e Armudszeichnis ausſtelle ſoll,
dann arm ſin mer jo all. Sundern ich maan viel=
mehr
e Zeichnis iwwer Fleiß un Bedrage, alſo
ſo e Art Siddebuch, wie mer zu unſere Zeit,
wo mer in Schul gange ſin, geſagt hott, un wo
ja aach wenicher es Wiſſe als wie haubtſächlich
es Bedrage e Roll geſpielt hott.
Un ſo kennt mer halt beiſpielsmeßich in dem
Siddebuch vun ſo=eme Abgeordente läſe: Fleiß:
ſehr gud, mäld ſich dauernd zum Wort, un is
ſtrebſam. Bedrage; nicht ganz ohne Dadel.
Bei=eme annern kennt mer valleicht läſe: Fleiß:
geniechend. Bedrage: gud bis ſehr gud, is be=
ſcheide
un baddeifromm. No un dene Abge=
ordnete
, wo ſo e Zeichnis vorweiſe, dene kennt
mer jo e Lobzeddelche ausſtelle, un kennt mit=en
ſo im große Ganze zufridde ſei.
Awwer mer kennt aach valleicht in ſo=eme
Siddebuch läſe: Fleiß; middelmeßich bis unge=
niechend
Bedrage; leßt ſehr zu winſche iwwrich.
ſechzig Ordnungsruf, arweid bloß mit=em Pult=
deckel
, krakehlt, fawriziert neie Schimbfwörder,
un ſchind Diäte. No un wann aaner ſo e
Zeichnis haambringt, dem muß mer nadierlich
die Lefidde läſe, nooch Strich un Fadem, un muß=
em
Strofarweide uffgäwe, bis er ſich beſſert.

Jedenfalls kennte uff die Art un Weis, nem=
lich
mit dene Siddebicher, mir Wehler am End
doch uff unſer Abgeordente mehr Eifluß krieje
als ſeidher, un es frogt ſich bloß, ob mer net aach
gleich ganz allgemein vun de Baddeie ſolche
Zeichniſſe afordern ſoll. Wie geſagt, es is nor
en unverbindlicher Vorſchlag, awwer ich glaab,
mer kennt domit manchem des Daſein als Ab=
geordenter
elend verſalze.
Un warum aach net? Uns verſalzt mer’s
jo aach! Ich ſag bloß: Salzſteier, un do
wärd mer ſchun wiſſe...
Freilich, es hawwe jo all die Zeid her die
Menſche immer nor vun de gude, alde Zeit ge=
ſchwärmt
, un wie do alles viel beſſer un ſchenner
geweſe weer. Un um dem beſcheidene Wunſch. un
däre dreie Sehnſucht meechlichſt ſchnell noochzu=
kumme
, hott alſo unſer feudale Reichsreſchierung,
däre wo mer jo allerhand reakzionäre Maßnahme
un Liebhawereie ſchun im voraus noochſage
dhut
einſtweile mol die Salzſteier eige=
fiehrt
.
Un äwe mit däre Salzſteier kumme mer wid=
der
langſam zurick in die vielberiehmte, vielver=
mißte
un hochäſtimierte gude alde Zeit. Däß is
emol ſo langſam de Affang. Un wann mer ſo
weider mache, dann ſin mer bald widder in Ur=
großvadders
=Zeide zurickverſetzt, wo mer net weit
iwwer ſei Gaß un iwwer ſei Stadtvärdel enaus=
kumme
is, un wo mer alle Juweljohr emol ver
Zufall dorch en reiſende Handwärksborſch, odder
valleicht gar dorch de Landbode e bische äbbes
vun de färne Wäld drauß erfahrn dhut . ..
Mir ſoll’s recht ſei, dann was mich bedrifft,
ich hab die reakzionäre Liebhawereie un Maß=
nahme
bereits eigefiehrt, ohne der güdichen
Mitwirkung unſerer feudalen Reichsreſchierung;
ich läb bereits widder in de gude alde Zeit. Un
wann beiſpielsmeßich mei Großvadder die Eiſe=
boh’
noch net gekennt hott, ſo kenn ich ſe net
mehr, indem ich mir den Luxus net mehr leiſte
kann; ich hab alſo de Verkehr mit de iwwriche
Wäld eigeſtellt. Die Poſt is for mich äwenfalls
en iwwerwundener Standpunkt, dann des Brief=
ſchreiwe
is e Sach, wo mehr koſt, als vierfimfdel
vun alle Brief, wo geſchriewwe wärrn, wert ſin.
s Dellefoh hab ich aach iwwerſtanne, un werr
infolchedäſſe aach net mehr falſch verbunne.
Un s elektriſche Licht? Du liewer Himmel,
e ald Oelfunzel dhut’s aach, odder en Kieſpahn,

die ſin aach net ſo unverſchemt gräll un hell, un
viel gemiedlicher; un mer geht ehnder ins Bett,

un lieſt net ſoviel dummes un verricktes
ſei Zeidung kann mer jo bei Dag läſe,
mer net ganz draus kimmt. Korzum mer
mit de Hinkel uff, un geht aach widder
ſchloofe; s is ganz, wie in de gude alde
un die reinſte Biedermeierei, uff deitſch:
arktie.
Bienche Bimmbern

Poſtſchkribbdumm: Unner uns
ich werr diß Johr net de aanziche Zeitgen
ſei, der wo die Eiſeboh ihrm Schickſal
Freifahrtkärtler iwwerloſſe muß. .
No, däß is aach kaan Schade, unſer A
groß und ſchee genuch, un es gibt imme
Leit, die kenne in Darmſtadt zwar jeden g
ſtag, awwer ſie wiſſe noch net, wo de Jud
is, un halte de Wähk dohie ſchun for
Wanderung, ja ſogar for beſchwerli
Awwer um an de Juddedeich zu kum
brauch mer weder Steicheiſe, noch Eispicke
brauch mer ſich net aſaale zu loſſe, ſälbſt
mer net ganz ſchwindelfrei is. M
afach vorm Oſtbahnhof rechts erur
Bahndamm endlang, odder am Afang vur
dörfer Wald links erum, am Bodd
Gadde vabei, bis zu dem freundilche Bahn.
un ſchun is mer am Juddedeich. Mer kan=
in
de Hausdabbe hiegeh, ſo glatt, ſau
bequem is der Wähk.
No un am Juddedeich hott uns beke
die Hottoniae Schmuckäſtche hiegeze
ſo en klaane Stellinger Tiergadde, ſozul
Minniadur=Hagenbeck, daß mer allen W
voll is. Beſchreiwe leßt ſich deß net,
das muß man geſehen haben, da muß m.
eingetreten ſein. Beſunners äwe, wo
noch emole Exdra=Ausſtellung vu
ſäldene un märkwärdiche Amviehbiumn
aſtalt hawwe.

F

Nadierlich hab ich die Woch aach gle
Endebärzelſen hiegeſchleift. Die hott M
Aage uffgeriſſe! No un wie mer v.
Ackwarium ſteh, wo däß Vieh drinn is, r
ſieht wie e Mondkalb, do hott mei
bärzelſen bald mich; un bald däß
ageguckt. Ich hab nadierlich gleich
was die domit hott ſage wolle. Aw
hab’s net uff mer ſitze loſſe, ſundern ha
däß Glas gefiehrt, wo die zwaa len
Kreizoddern drinn ſin un hab geſae
die guck derr emol genau a; un wann?
kimmſt, guckſe gleich emol in dein S
iwwerm Weſchdiſch; awwer ſei vorſi,
damit de net iwwer die Ehnlichkeid erſ
Däß hott geſäſſe. No un jetzt
widder e bische iwwer’s Kreiz. Ich hett
gärn noch den märkwärdiche Vochel gezei
wo verſchiedene in ihre Unkenntnis for
zung zwiſche ere Wirbärſcht uneme La
halte. Awwer wie geſagt, ſie hott mich ſt
un is fort. Was an ſich jo aach widde
Schade is, dann die verſpärrt doch bloß
de Platz

Fe.

Küchenzettel vom 27. Juni bis 3. Juli.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag, 27. Juni: Dillſuppe, gefüllte Kohl=
rabi
, Kartoffeln.
Dienstag; Brotſuppe, Schweinekoteletten,
Gurkengemüſe*) Kartoffeln.
Mittwoch: Spinatſuppe, Reisrand mit
Pilzen.
Donnerstag: Reisſuppe (Reſte), Schinken=
nudeln
mit Salat.
Freitag: Sauerampfer=Suppe, gedämpfter
Fiſch, Peterſilientunke, Kartoffeln.
Samstag: Gemüſeſuppe mit Fleiſch=Einlage,
Obſt.
Sonntag: Ochſenſchwanzſuppe, Schweinebra=
ten
, gemiſchtes Gemüſe, Salat, Kartoffeln,
Erdbeereis.
* Gurkengemüſe. Große Gurken wer=
den
ausgekernt und in kleine Stücke geſchnitten.
In heißer Butter und Zwiebeln die Gurken hin=
ein
mit Waſſer, Salz und Tomaten, ½ Stunde
weich dünſten. Vor dem Fertigkochen Mehl dar=
über
ſtäuben und feingewiegte Peterſilie und
ſauren Rahm, abſchmecken.

Probieren Sie einmal folgende Holunderblüten=
Rezepte.
Holunder=Kaltſchale. 341 Liter
Milch ſetze man mit 45 großen Blütendolden
zum langſamen Ausziehen aufs Feuer, legiere
ſie dann mit 1 Ei, das man mit 1 knappen Tee=
löffel
Kartoffelmehl verquirlte, füge Salz,
Zucker und 1 Teelöffel Butter bei und laſſe
das Ganze erkalten. Kurz vor dem Auftragen
ernte man die Blütendolden.
Holunderküchle. Dazu werden ſchöne
Blütendolden nur vom groben Hauptſtiel befreit,
dann mit kaltem Waſſer überbrauſt, in einen
dicken Eierkuchenteig von ½ Liter Milch, 1 Ei,
Mehl nach Bedarf, 1 Likörgläschen Rum, 2 =
löffel
Zucker oder 1 Eßlöffel Süßſtofflöſung, ſowie
1 Meſſerſpitze Salz getaucht, um ſie dann in
ſchwimmendem Fett auszubacken. Noch warm mit
Vanillezucker gepudert, ergeben ſie warm mit
oder ohne Vanilleſoße ſerviert, einen vorzüglichen
Nachtiſch oder erkaltet ein köſtliches Kaffeegebäck.
Holunderbowle. 34 große Blüten=
dolden
ſtreife man mit der Gabel von den Stie=
len
in eine Terrine und überſtreue ſie dick mit
Zucker, worauf man 1 Taſſe Rum darüber gießt
und zugedeckt 2 Stunden ziehen läßt. Dann fülle
man mit 1 Flaſche Moſel= und 1 Flaſche Rot=
wein
auf, gieße das Ganze durch ein ſauberes

Haarſieb und gebe wieder in die Terrine zurück.
Noch 12 kernloſe Zitronenſcheiben beigefügt
und die noch fehlende Süße durch geläuterten
Zucker ergänzt, füge man kurz vor dem Ser=
vieren
noch 1 kleine Flaſche Selterwaſſer bei.
*
Die neue Elegante Welt zeigt in ſchönen
Sommerbildern das ſonnige Leben am Strande
und in den Kurorten. Ueber die neueſten Tanz=
ſchöpfungen
berichtet ein gut illuſtrierter Artikel,
der die Baden=Badener Turniertage zum Thema
gewählt hat. Daß Gegenſtände nicht nur prak=
tiſch
, ſondern auch ſchön ſein können, beweiſt ein
Beitrag über Gartenmöbel. Der Knopf in
Front dürfte die Aufmerkſamkeit aller Frauen
erregen.

Nummer 473.,
Aufgabe 670.
A. F. Mackenzie.
(1. Preis, Mirror of American Sports,
zb 4 gh

1886.)

Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kd1 Df1 Tc6 La8, b4 8d7. f5 Bc2, e3, e7.
g4, g6: Kd5 Dn8 Tc3, d3 177, h1 Sk7 Bb5, b6, 42.
Aufgabe 671.
J. Drnek.
(2. Preis, Caſopis, 1921.)
Weiß: Kb2 Dh5 ge6 Be2. k2 (5):
Schwarz: Ket 1.b1 8b5 Ba7, 18 (5).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 668669.
668. 8. Hannemann. Der B15 muß geſtoppt werden, um
Zeit füreinen ſtillen Springerzugzu gewinnen. Aſo 1.Se2g1!
Droht 2. Sk3=k, und nun wickelnſich vier feine Schnittpunktſpiele
ab: 1. .. Thk4 2. 818; 1. 1. . Tak4 2. Se5; l.. ..Bk4
2. 8g7: 1... . Lf44 2. Kh7.
669. G. Heatheote, 1. Tcl 71 Droht 2. 8e3. Das acht=
fache
ſchwarze Springerrab weiſt 2 Selbſtblocks, 5 Selbſtver=
ſtellungen
und 1 Selbſtfeſſelung auf.

Die Wörter bedeuten von oben nach unten:
Indobritiſche Stadt am Ganges, 2. Teil des
Auges, 3. Schiffsſtrick, 4. Zierſtrauch, 6. fran=
zöſiſche
Stadt (Departem. Oberalpen), 9. Leucht=
ſtoff
, 10. Sinnesorgan, 12. Schweizer Kanton,
16. Körperglied, 17. Teil des Baumes.
Von links nach rechts:
5. Krokodil, 7. arabi=
ſches
Segelſchiff, 8. Zeitabſchnitt. 10. Gedicht,
11. Raubfiſch, 12. Nebenfluß des Rheines,
13. Tierkadaver, 15. Wild, 16. Papageienart,
18. Teil der Kirche.
Beim Freunde.
Ich ſuchte auf Freund K
In ſeiner K mit e,
Und fand ihn dort, gehüllt
In ſeinen F beim Tee.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 25.
Fächerrätſel.

Silbenrätſel.
1. Dehmel, 2. Ikarus, 3. Eintracht, 4. Ban=
derole
, 5. Ibis, 6. Effekt, 7. Niagara, 8. Er=
langen
, 9. Nullpunkt, 10. Sperling, 11. Chinin,
12. Weſpe, 13. Arion, 14. Einwand, 15. Redak=
tion
16. Modell, 17. Exil, 18,
Spektrum,
19. Orbe, 20 Viebig, 21. Oſſg. 22. Rathaus.
23. Jütland, 24. Ornament.
Die Bauernregel
lautet: Die Bienenſchwärme, ſo vor Johanni
fallen, ſind die beſten.

Logik.

AR4 Ah

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Rette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachde.

Der Sport hebt die Volksgeſundhei
Aber unſere Großeltern haben d
keinen Sport getrieben!
Deshalb ſind ſie eben auch geſtorbe
Die Gläſer. Herr Doktor, ich ſehe
Ja, Sie ſollten die Glä
ſchlechter.
Aber ich trage doch gar keine
ſeln.g
Ich meine auch die Schnapsgläſe
Waſſergläſer.
Uebung macht den Meiſter. Sie huſt ſEt
morgen ſchon viel leichter, meinte de
Das iſt kein Wunder
tröſtend.
der Patient betrübt. Ich habe die gat
geübt.
Ein Mißverſtändnis. Ein älterer 9e
nervös und hilflos von einer Abteilung
ßen Warenhauſes zur andern und ſah ſ
ſuchend um. Womit kann ich Ihnen
fragte ein aufnerkſamer Verkäufer.
meine Frau verloren, ſagte der Mar .
Sehr wohl, mein Herr, antworteti ſr0
dere, hilfsbereit nach dem Lift zeigend=
abteilung
im dritten Stock.
Auch eine Pädagogin. Petes dein ?.
mir, du hätteſt ihn einen alten Idioten
VAat
iſt das wahr?
Ja, Mama.
bin doch jedenfalls froh, daß du die
ſagſt.
Sein Geheimnis. Haben Sie wi..
30 Jahre ihre große Familie mit 20 M
Woche glücklich durchgebracht, fragte,
ſucher ungläubig. Pſtl Nicht ſl0dt
der wackere Landmann, meine Frau
ich nur 19,50 Mark verdient habe.

[ ][  ][ ]

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Achſtoffe als hochſommerliche Mode.

an weiß, erfreuten ſich früher einmal
rialien aller Art größter Beliebtheit.
liegt dieſe Zeit weit zurück und nur
tter und Großmütter entſinnen ſich ihrer
wiſſen genau, daß auch ein Waſchkleid
it wirken konnte. Mull nannte man
als die zur Verarbeitung gelangenden
nd, ſoweit man Bildern trauen darf,
te Wirkungen ungemein graziös und
iſch geweſen zu ſein.
zeigten nur einige Salons Waſch=
Leinenkoſtüme in ihren Kollektionen,

jede Dame weiß nun genau, daß gerade in der
abſichtlichen Primitivität außerordentlicher
Schick liegt.
Man wird alſo in nächſter Zukunft Leinen,
Kreton und ähnliche Materialien keineswegs
nur für Hauskleider verwenden, ſondern dieſe
Gewebe auch in der Promenademode vertreten
finden.
Sie haben den großen Vorzug, leicht zu
reinigen zu ſein, überdies noch den unſchätzbaren
Vorteil, geringe Anforderungen an die ohnedies
ſchon arg überlaſtete‟ Brieftaſche zu ſtellen; das

A

Sc immerhin mit einer gewiſſen Reſerve
Sſchaky rld aber ſchloſſen ſich zahlreiche maß=
enkn
Verkſtätten an, und was das Aller=
ſchti
=5 iſt: die elegante Frau erkannte ſelbſt,
96 ſin er nicht nur ganz neue modiſche Per=
ektirx
) eröffneten, ſondern daß auch die Mög=
hkei
5 ſtehe, mit geringen Mitteln ausge=
ichnen
Virkungen zu erreichen, was ja gerade
des eutigen Zeit Anlaß genug iſt, einer
dde A fall und Popularität zu ſichern.
Esr ſicherlich nicht leicht, den verſchie=
nen
A ſchbaren Geweben wieder Eingang in
zu verſchaffen, und es bedurfte hier
Go und der abſoluten Ueberzeugung der
rſch Aren Salons; allerdings darf der Ver=
9h ay ſtlos gelungen bezeichnet werden, denn

beltel.
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Sie
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zuk
mit
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de he i

chd lack und Korbgeflecht
un) Eig eine ſchöne und geſchmackvolle Ma=
Hall mmenſtellung für die Sitzgarnitur, die
A
ie Veranda, für den Garten und even=
Wochenendhaus braucht.
N De/ chleiflack ſoll möglichſt grellfarbig ſein,
ta 1r1: Naturſchattierung des Korbgeflechtes

Roh

A.2

inemt
ehr
übere!

inellen Kontraſt darzuſtellen. Es gibt
eme Lehnſeſſel dieſer Art und damit
nmende, entzückende, niedere Tiſchchen.
dies hat das Poſtament und der Schaft
n Gartenſchirmes die gleiche Schleif=
Die das Holz der Gartengarnitur und
Streifen ſeiner Leinenbeſpannung ſind
be Schattierung abgeſtimmt. R. H.

entſcheidende Moment aber dürfte die Tatſache
ſein, daß ſie luftig und leicht, mithin alſo die
richtige Aufmachung für die Hundstage in der
Stadt und für die zweckentſprechend=dekorative
Kleidung für die Urlaubstage in der Sommer=
friſche
, im Kurort uſf. ſind.
Den ganz beſonderen Schick der Waſchklei=
dung
erkennt man ſchon an Hand einiger Skiz=
zen
, weshalb wir eine Reihe leicht herzuſtellen=
der
und überaus gelungener Modelle in unſerem
Bilde vor Augen führen, wobei in erſter Linie
darauf zu verweiſen wäre, daß bei dieſen Ge=
weben
Waſch= und Lichtechtheit Grundbedin=
gung
iſt.
Ein Leinenkoſtüm in klaſſiſcher Form zei=
gen
wir als erſtes Modell; es kann in jed=
weder
Modefarbe (am dekorativſten iſt Erbs=
grün
, Mohnrot, Gelb, Sand uſf.) gehalten ſein
und wirkt in grobknotiger Bindung ſehr gut.
Die Rockpartie iſt leicht=glockig, die Jacke ganz
gerade, in der Mitte offenſtehend, mit einem
ſchmalen Gürtel verſchloſſen. Die mit einem
Bubenkragen garnierte weſtenartige Bluſe iſt
ebenfalls aus einem Waſchſtoffe hergeſtellt, hat
aber eine abſtechende Grundfarbe und lebhaft
ſchattierte Tupfen. Ein halbbreiter Leinenhut
in der Farbe des Koſtüms ſieht immer elegant
aus.
Aus jedem karierten Waſchmateriale läßt ſich
ein entzückendes Trägerkleid herſtellen, wie
wir es als zweite Skizze vor Augen führen;
überdies bedarf es hier noch eines hell= ein=
farbigen
Gewebes, um daraus die kleine Puff=
ärmel
=Bluſe zu arbeiten, die als Ergänzung
des Trägerkleides unerläßlich iſt.
Geſtreiftes Material ſieht für kleine Jacken=
kleider
immer ſehr originell aus; um aber nicht
allzu parante Effekte zu bringen, ſtellt man auch
dieſe Koſtüme gerne mit einem einfarbigen Ge=
webe
zuſammen, das für die Bluſe herangezogen
wird. (Vorletzte Skizze.) An Stelle der Jacken=
ärmel
werden oft nur kurze, ſehr eigenartige
Flügelchen vorgeſehen.
Gemuſtertes Leinen vertritt in letzter Zeit
oft die Stelle der Seidenimprimés, ſieht aber
bedeutend origineller und ungewöhnlicher aus,
ſo daß die elegante Frau dieſen buntdeſſinierten
Waſchſtoffen äußerſt ſympathiſch gegenüberſteht
Rock und Bolerojäckchen ſind aus farbig= orna=
mentiertem
Leinen hergeſtellt, während die mit
einem Rollkragen verſehene Bluſe und der breit=
randige
Sommerhut aus einfarbigem Leinen
gedacht ſind (letztes Bild).
Der weiße Leinenſchuh gilt als elegante Fuß=
bekleidung
in der Hochſommermode und wirkt
in Verbindung mit dem naturfarbenen Strumpf
ungezwungen und ungemein ſchick.

Cennis und Mode
ſind Faktoren, die man ſehr gut in Einklang zu
bringen vermag, wenn es auch noch immer
manche gibt, die der Meinung ſind, daß Sport
den Begriff Mode von vornherein ausſchalte.
Demgegenüber aber ſteht die Auffaſſung jener
Frauen, die nicht allein durch ihre ſportlichen
Leiſtungen, ſondern auch durch ihre Erſcheinung,
ſozuſagen durch ihr modiſches Profil Aufſehen
erregen und den Begriff Tennismode durch=
aus
rechtfertigen (wir wollen nur Cilli Außem,
Helen Wills und die göttliche Suzanne Leng=
len
nennen). Sie alle ſind davon durchdrungen,
daß auch die Mode am Tennisplatz nicht ſtändig
die gleichen Wege gehen könne, ſondern daß auch
dieſe Kleidung neuer Anregungen bedürfe und
mit der Tagesmode unbedingt gleichen Schritt
halten müſſe, wenn auch die wichtigen Faktoren
(volle Bewegungsfreiheit und leichte Waſchbar=
keit
) in der Tennisgarderobe niemals übergan=
gen
werden dürfen.
Ein guter Tennisrock muß bekanntlich immer
eine gewiſſe Weite haben, die einerſeits durch
Falten, andererſeits durch einen glockigen Schnitt
zu erreichen iſt. Da aber die gerade Silhouette
heuer vielfach großen Beifall findet, trägt gar
manche Tennisſportlerin einen geraden Sack=
Rock, der aber unbedingt beiderſeits geſchlitzt
ſein muß, wenn er für das Training in Frage
kommen ſoll.
Das markante Moment der neuen Tennis=
mode
iſt der Miederrock, der über die Taille

und iſt für jene beſtimmt, die ihre Garderobe
beſonders ſparſam zuſammenzuſtellen wünſchen,
alſo ein Kleid für vielerlei Gelegenheiten aus=
nützen
wollen. Mit ſeiner ſeitlich=faltigen Rock=
partie
und den kurzen Bauſchärmelchen, das an=
geſichts
ſeiner Weite in der Bewegung keines=
wegs
hemmt, entſteht hier ein Kleid, das ſicher=
lich
viele Anhängerinnen finden wird.
Eine Konzeſſion an die Knopfmode ſtellt das
im letzten Bilde der oberen Reihe ſkizzierte Kleid
dar. Seine eingeſchnittenen Taſchen, die Leg=
falten
und der im Napoleonſtil, gehaltene
Oberteil mit kurzen Schulterklappen ergeben
eine vortreffliche Geſamtwirkung. Während man
für den Tennisſport weiße Beinknöpfe wählt,
wird man ſie für die Sommerfriſche, alſo für die
Promenade, gerne gegen farbige Kugeln aus=
tauſchen
und einen in der Schattierung damit
übereinſtimmenden Schal vorſehen; für eine
Schiffsreiſe aber ſieht ein ſolches Kleid mit gol=
denen
Ankerknöpfen entzückend aus, ſo daß
ein derartiges Modell (mit auswechſelbaren
Knöpfen) ſicherlich in jeder Garderobe gut ver=
wertbar
iſt.
Vielfach kommt auch in der Tennismode der
Complet=Gedanke zum Ausdruck, indem
nämlich Rock und Bluſe mit einem Bolero (mit
kurzen Flügelärmeln) zuſammengeſtellt wird, ſo
daß auf dieſe Weiſe außer der richtigen Tennis=
dreß
auch noch eine reizvolle Promenadeauf=
machung
entſteht (unterſtes Bild),
Das Tenniskleid bietet alſo wie man ſieht
mancherlei modiſche Möglichkeiten, die zu
überſehen zweifellos ein Fehler wäre.
Robert Hohenberg.

reicht, alſo im ſogenannten Prinzeß=Stil ge=
halten
iſt.
In engſtem Zuſammenhang mit dieſer Mode
ſtehen die verſchiedenen Gürtelpaſſen, die natür=
lich
eine hohe Taillierung bedingen.
Im Prinzip begnügt man ſich zwar mit Rock
und Bluſe, doch gilt es als ſehr modern, auch
beim weißen Sport der Aufmachung hin und
wieder grellfarbige Akzente zu geben, ſo daß
etwa ein bunter Gürtel, eine farbige Krawatte,
ein Schal, ein buntes Jäckchen uſf. ſehr gut ge=
fallen
.
Da nämlich das Tenniskleid entweder ganz
kurze oder zum mindeſten gerollte, Aermel
hat, iſt eine kleine Umhülle für den Weg zum
Sportplatze unumgänglich notwendig.
Dieſe Jäckchen ſind wie ſchon früher ange=
deutet
wurde in lebhafter Farbe gehalten
oder bunt=deſſiniert. Ein überaus ſchickes Modeil
führen wir in unſerem dritten Bilde vor Augen:
es iſt aus farbig=deſſiniertem Leinen, aus bun=
tem
Shantung oder aus waſchechtem Kreton ge=
arbeitet
, hat lange Aermel und ein kurzes, ab=
ſtehendes
Schößel, das entzückend ausſieht. Für
die Straße trägt man zu dieſer Aufmachung
einen breitrandigen, verſteiften Leinenhut mit
einem farbigen Bande in der Hauptſchattierung
des bunten Jäckchenmateriales.
Abſolut ſportlichen Stil hat die erſte in un=
ſerer
Skizze feſtgehaltene Tennisdreß: hier iſt
alles auf Sachlichkeit eingeſtellt; der glockige Rock.
mit der geknöpften Paſſe, die Hemdbluſe mit
langer Krawatte aus eigenem Materiale, die
aufgerollten Aermel, ſowie die weiße Pullmann=
Kappe, die ſich ſchick und ſportlich ausnimmt.
Als Kompromiß zwiſchen Promenade= und
Tenniskleid iſt unſer zweites Bild aufzufaſſen

Der kleine, flache Cellerhut
gilt als führende Modeform der Saiſon, was
inſofern leicht erklärlich iſt, als er ſich er=
fahrungsgemäß
jeder Aufmachung vorzüglich
anpaßt.
Ein derartiger Tellerhut wirkt ſowohl zur
Vormittagskleidung (alſo zum Schneiderkoſtüm

oder zum ſchlichten Trotteurkleide) als auch zur
nachmittäglichen Garderobe (die natürlich viel
leichter und duftiger iſt) ganz vorzüglich und
es iſt ſomit ſehr begreiflich, wenn dieſe For=
men
bedeutende Erfolge zu verzeichnen haben
(Skizze).
Willy Ungar.

[ ][  ][ ]

Sonntag, den 2

Weitere Entlaſtung der Reichsbank.
Verringerung der Kapikalanlage der Bank um rund 120 Millionen Mark. Rückgang des Nokenumlaufs
um 98 Millionen Mark. Leichke Skärkung des Deckungsmakerials.

Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Juni 1932 hat ſich
in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank
in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 119,9 Mill.
auf 3336,9 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Be=
ſtände
an Handelswechſeln und =ſchecks um 112,4 Mill. auf 2868,6
Mill. RM., die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 1,0 Mill. auf
4 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um 6,5 Mill. auf 102,5
Mill. RM. abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
102,0 Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und
zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 98,5 Mill. auf
3716,9 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 3,5 Mill.
auf 397,3 Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die
Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 29,8 Mill.
RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 400,3 Mill. eine
Zunahme um 19,9 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 3,1 Mill. auf 961,4 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben
die Goldbeſtände um 0,9 Mill. auf 823,4 Mill. RM. und die Be=
ſtände
an deckungsfähigen Deviſen um 2,2 Mill. auf 138,0 Mill.
RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
beträgt 25,9 Prozent gegen 25,1 Prozent in der Vorwoche.
Die Lage am Geld= und Deviſenmarkk.
Zeigte der Geldmarkt ſchon in der Vorwoche eine bemerkens=
werte
Flüſſigkeit, ſo konnte ſich im abgelaufenen Berichtsabſchnitt
eine noch größere Entſpannung durchſetzen, obwohl der Tages=
geldſatz
während der ganzen Woche mit 4 Prozent nominell un=
verändert
blieb. Die anhaltende Geldflüſſigkeit iſt als eine Folge=
erſcheinung
der herrſchenden Kriſenlage in der Geſamtwirtſchaft
zu erklären. Nicht nur die Banken halten ſich ſo liquide wie
möglich, auch die Induſtrie iſt infolge des ſchlechten Geſchäfts=
ganges
in der Lage, dem Geldmarkt beträchtliche Mittel, die ſie
für ihre eigenen Zwecke nicht verwenden kann und die infolge=
deſſen
brach liegen, als kurzfriſtiges Geld zur Verfügung zu
ſtellen. Von der Börſe, die ſchon tagelang, man könnte faſt ſagen,
ſeit Wochen in Untätigkeit verharrt, wird der Geldmarkt kaum
beanſprucht. Hinzu kommt noch, daß ſehr große Beträge von
Wechſeln und Privatdiskonten fällig geworden ſind, und daß die
zurückfließenden Geldmittel nicht wieder am Wechſelmarkt unter=
gebracht
, ſondern mit Rückſicht auf die unſicheren Zeitverhältniſſe
kurzfriſtig als Tagesgeld angelegt werden. Infolgedeſſen gibt es
ein Geſchäft in Geld auf lange Sicht faſt überhaupt nicht mehr;
niemand will das Riſiko auf ſich nehmen, ſich länger zu binden;
die Anlage als Tagesgeld bietet dagegen verhältnismäßig grö=
ßere
Sicherheit. Am Wechſelmarkt glichen ſich bei ruhigem Han=
del
Nachfrage und Angebot ziemlich aus. Der Privatdiskontſatz
ſtellte ſich auf 4½/ bis 41 Prozent. Für Warenwechſel, die
nach wie vor ſehr begehrt ſind, wurden 5 Prozent bezahlt.
Am Deviſenmarkt unterlag der Dollar bemerkenswerteren
Schwankungen: die Herabſetzung des Diskontſatzes der New Yor=
ker
Bundesreſervebank blieb auf die Geſtaltung des Deviſen=
kurſes
nicht ohne Einfluß. Auch das engliſche Pfund lag an eini=
gen
Tagen recht ſchwach, was mit dem weiteren Abbau von
Hauſſepoſitionen in Zuſammenhang gebracht wurde. Die Reichs=
mark
verkehrte im Auslande in feſter Haltung. Der japaniſche
Yen erfuhr dagegen eine leichte Abſchwächung.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nach der Befeſtigung an der vorgeſtrigen Börſe gingen die
Kurſe der Berliner Börſe am Samstag nachmittag bereits wieder
zurück, und die Abwärtsbewegung ſetzte ſich in verſtärktem Maße
weiter fort. Beurteilte man vorgeſtern die Lauſanner Beſpre=
chungen
ſehr optimiſtilch, ſo war man geſtern wieder recht ſkeptiſch,
denn man ſagte ſich, daß ein merklicher Fortſchritt ja doch noch
nicht erzielt worden ſei. Das Hauptmoment, das die Stimmung
ungünſtig beeinflußte, war aber die Innenpolitik. Durch die
ſcharfe Erklärung des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Held in der
geſtrigen Landtagsſitzung, daß Bayern dem Erſuchen des Reichs=
innenminiſters
, das Uniformverbot aufzuheben, nicht entſprechen
werde, iſt die Situation natürlich wieder komplizierter geworden.
und es verlautet, daß eine Notverordnung am Mittwoch heraus=
kommen
wird. Zu dieſen Momenten kam der ſchwache Schluß
der vorgeſtrigen New Yorker Börſe hinzu, ferner die Zunahme
der Bankſchließungen in den Vereinigten Staaten, die Unruhen
im Reiche und die Annahme der nationalſozialiſtiſchen und kom=
muniſtiſchen
Steueranträge im Landtag, obwohl ihnen eigentlich
eine größere Bedeutung gar nicht zugemeſſen werden dürfte, da
ſie doch keine Wirkſamkeit erlangen können. Die Spekulation
ſchritt an faſt allen Märkten wieder zu Poſitionslöſungen, nach=
dem
ſie vorgeſtern eher etwas gekauft hatte, und auch das Publi=
kum
nahm, beſonders in Spezialwerten, Abgaben vor. Im allge=
meinen
waren 1= bis 2prozentige Verluſte feſtzuſtellen. Im Ver=
laufe
wurde das Geſchäft merklich ruhiger, und die Kurſe gingen
überwiegend um ein weiteres halbes Prozent zurück. Im ſpäte=
ren
Verlauf konnten ſich die Kurſe überwiegend leicht erholen.
Die Frankfurter Wochenſchlußbörſe ſtand unter dem Eindruck
wenig erfreulicher Nachrichten aus der Innen= und Außenpolitik.
Die Vertagung der Lauſanner Verhandlungen auf den Beginn
der nächſten Woche wurde mit Enttäuſchung aufgenommen; man
war vor allem über die unnachgiebige Haltung Frankreichs ver=
ſtimmt
. Auch innerpolitiſch iſt noch immer keine Entſpannung zu
erwarten. Die Annahme der Steueranträge im Preußiſchen Land=
tag
gab Grund zu weiteren Befürchtungen, insbeſondere im Hin=
blick
auf das Steuerprogramm der Nationalſozialiſten über die
Kapitalgeſellſchaften. Zu dieſen Momenten kam auch die Ab=
ſchwächung
an der vorgeſtrigen New Yorker Börſe und die anhal=
tenden
Zuſammenſtöße im Reiche. Die Spekulation nahm Wochen=
endglattſtellungen
vor, die zuſammen mit kleinen Verkaufsaufträ=
gen
des Publikums einen Druck auf das Kursniveau ausübten.
Im Durchſchnitt ergaben ſich Kursrückgänge um 1 bis 1½ Prozent.
Im Verlaufe der Börſe bewegte ſich das Geſchäft weiter in ſehr
engen Grenzen, doch waren Anſätze zu einer leichten Erholung zu
erkennen. Am Rentenmarkt konnten ſich Deutſche Anleihen be=
haupten
, Neubeſitz eröffneten unverändert, dagegen lagen Alt= Dtſche. Anl. Ablö=
beſitzanleihe
leicht abgeſchwächt. Der Geldmarkt blieb weiter
flüſſig. Tagesgeld ſtellte ſich auf unverändert 4 Prozent.
Auskauſch von deutſchem Skickſtoff gegen ägypkiſche
Baumwolle.
Wie wir aus Kreiſen des Bremer Baumwollhandels erfahren,
ſind die ſchon ſeit mehreren Monaten ſchwebenden deutſch= ägypti=
ſchen
Verhandlungen über einen Austauſch von Baumwolle gegen
Stickſtoff nunmehr zum Abſchluß gelangt. Ein unter der Führung
der Firma Boden u. Haac ſtehendes Konſortium von 12 Bremer
Baumwolleinfuhrhäuſern wird durch Vermittlung der Alexandri=
ner
Firma Miſr (Lindemann u. Co.) etwa 20 000 Ballen ägyp=
tiſcher
Regierungsbaumwolle übernehmen, um ſie an die deutſchen
Spinnereien abzuſetzen. Die Bezahlung der Baumwolle wird in
Reichsmark erfolgen. Somit wird durch dieſen Import eine Her=
ausgabe
von Deviſen an das Ausland nicht erforderlich, was für
Deutſchland und insbeſondere für die deutſche Baumwollinduſtrie
von ſehr großer Bedeutung iſt. Die Verſchiffung des ganzen
Quantums nach Bremen wird, wenn irgend möglich, auf deutſchen
Schiffen erfolgen=

Süddeutſcher Eiſenmarkk.

Die vergangenen Wochen brachten, am ſüddeutſchen Eiſen=
markt
ein weiteres Nachlaſſen des Geſchäftes. Die kurze Früh=
jahrsbelebung
, die lediglich die Händlerkundſchaft umfaßte und
von der die Verbraucherinduſtrie nicht berührt wurde, ſcheint be=
reits
wieder abzuflauen. Wenigſtens beſteht auch von Händler=
ſeite
nur wenig Neigung zur Tätigung neuer Abſchlüſſe, und der
Spezifikationseingang in Form= und Stabeiſen wie auch in den
übrigen Walzwerkserzeugniſſen konnte, nicht befriedigen. Die
wenigen an den Markt kommenden größeren Objekte in Stabeiſen
und Blechen waren ſtark umworben und konnten vielfach nur mit
Preisnachläſſen in Auftrag genommen werden. Verhältnismäßig
gut ließ ſich der Kleinverkauf ab Lager an, während Ladungs=
verkäufe
nur vereinzelt erfolgten.
Die uneinheitliche Lage wird gekennzeichnet durch die unter=
ſchiedlichen
Liefertermine der Werke, die für Stabeiſen 2 bis 6
Wochen und für Formeiſen glatter Einteilungen 13 Wochen
verlangen. Teilweiſe war auch Unterbringungsmöglichkeit zu
kürzeren Terminen geboten. Angeſichts der weiteren Verſchlech=
terung
der Lage der eiſenverarbeitenden Induſtrie beurteilt man
die weitere Marktentwicklung ſehr ungünſtig, zumal auch die all=
gemeine
wirtſchaftliche und politiſche Lage noch vollkommen un=
durchſichtig
iſt bzw. eine durchgreifende Aenderung der Konjunktur
noch nicht erkennen läßt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 22. Juni 1932.
Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 22. Juni berechnete
Großhandelsindexziffer iſt mit 96,2 gegenüber der Vorwoche um
0,2 v. H. geſtiegen. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 92,4 (plus 0,8 v. H.), Kolonialwaren 85,2 (plus 0,8
v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 87,0 (unverändert)
und induſtrielle Fertigwaren 117,5 (minus 0,2 v. H.).
Geſchäfte per Erſcheinen in deutſchen Auslands=Bonds. Nach=
dem
das Reichswirtſchaftsminiſterium den Handel in ſolchen deut=
ſchen
Auslandsbonds freigegeben hat, die mit der Beſcheinigung
einer deutſchen Effekten=Giro=Bank über die Handelbarkeit ver=
ſehen
ſind, hat die ſtändige Kommiſſion für Angelegenheiten des
Handels in amtlich nicht notierten Werten beim Centralverband
des deutſchen Bank= und Bankiergewerbes e. V., Berlin, beſchloſ=
ſen
, den Fälligkeitstermin für Geſchäfte, die per Erſcheinen in den
gedachten Werten geſchloſſen ſind, auf Montag, den 27. Juni 1932,
feſtzuſetzen. Dem Verkäufer kann auf Antrag von dem zuſtändigen
Ortsausſchuß eine Nachfriſt bewilligt werden, wenn er zur Lie=
ferung
deswegen nicht in der Lage iſt, weil ſich die Ausſtellung
der Zertifikate durch die Effekten=Giro=Bank verzögert hat. Auch
in dieſem Falle hat jedoch der Käufer dem Verkäufer Stückzinſen
nur bis zum 27. Juni ds. Js. zu vergüten.
Entſchließung des Verbandes, der deutſchen Zigaretten= In=
duſtrie
. Die ordentliche Mitgliederverſammlung des Verbandes
der deutſchen Zigaretten=Induſtrie faßte eine Entſchließung, in der
angeſichts der hohen Belaſtung der Zigarette durch die Tabak= und
Materialſteuer und den Zoll Befreiung der Banderolenſteuer von
der Umſatzſteuer und die Aufnahme des Tabaks in die Freiliſte
für die Ausgleichsſteuer gefordert wird. Dieſe Forderung werde
nicht nur im Hinblick auf die Intereſſen der Induſtrie geſtellt, ſon=
dern
auch im Hinblick auf, das fiskaliſche Aufkommen aus der
Tabakſteuer, da erfahrungsgemäß jede Ueberſpannung der Steuer=
ſchraube
zu einem Rückgang des Konſums und damit zu einem
ſolchen des Steueraufkommens führen muß.

Präferenzzölle
zwiſchen Deutſchland und Bulgarien

Viehmärkke.

Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 490 Stück, ver=
kauft
404 Stück, und zwar Milchſchweine das Stück zu 7 bis 13
RM., Läufer das Stück 15 bis 25 RM. Marktverlauf gut.

Zollermäſigungen für. entſprechende Angll von
Induſtrieerzeugniſſen. Der Vertrag ſtellt ein befriedig
gebnis der in vertrauensvollem und freundſchaftlichem
führten Verhandlungen dar.

* Mainzer Produktenbericht. Großhandelspreiſe pe E
loco Mainz am Freitag, den 24. Juni: Weizen 2626,
20,5021,50, Hafer 1618. Futtergerſte 1717,50,
11,50, Südd. Weizenmehl Spezial 0 39.90, Roggenmeh.
27,5028,50, feine Weizenkleie 8,658,75, grobe Weizer
Roggenkleie 10,5011, Weizenfuttermehl 11,50, Bierty77
bis 10,75, Erdnußkuchen 11,5011,75, Kokoskuchen 11
Palmkuchen 8,759, Rapskuchen 99,25, Soyaſchrot 10
Trockenſchnitzel 8,759 loſes Kleeheu 5,50, geb. Kleeh
ſchinenſtroh 5,60, Drahtpreßſtroh 5. Tendenz etwas fr
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 25. Juni.
großmarkt hat ſich die Lage im abgelaufenen Berick
wenig geändert. Von ſeiten des Konſums wird auch wei
der Tagesbedarf gedeckt. Bei kleinſten Umſätzen hielt
Preiſe zunächſt auf dem Stande der Vorwoche, zogen je
allgemein 0,5 bis 1 Pfg. an. Die Zufuhren in deutſchen
bis 0,75 Pfg. höher notierten, blieben ziemlich knapp.
ten in Pfg. ab loco Frankfurt a. M.: rumäniſche 5,75-

gariſche 6,256,50, ruſſiſche 5.506.00, holländiſche
flandriſche 7.07 25, däniſche 5,507,00, deutſche Lat
bis 7,50, deutſche Friſcheier 6.508,50.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 25. Jun
Berichtswoche war die Umſatztätigkeit am Buttermarkt
ſchränkt, und die Preiſe blieben gegenüber der Vorwo/
unverändert. Die Anlieferungen ſind um etwa 20 Pro
gegangen. Holländiſche Butter wurde etwas billige
aber der Abſatz blieb auch hier gering. Die Verkauf
Großhandels lauten: Deutſche Butter je nach Qualit
125 RM., holländiſche Butter 128 bis 130 RM., abfalle
tät 110 bis 115 RM.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Vermahlungsquote für Inlandsgetreide iſt
ordnung von 55 auf 60 Prozent heraufgeſetzt worden.
Die Kontingentverteilungsſtelle für Schreibwaren
mals darauf aufmerkſam, daß die Friſt zur Einreichur
trägen auf Zuteilung eines Kontingents ſeit dem 20.
verſtrichen iſt. Eine nochmals eingeräumte Nachfriſt
gültig mit dem Schluß der kommenden Woche, d. h.
1932, ab. Nach dieſem Termin noch einlaufende Ar
können nicht mehr berückſichtigt werden, da unmit
ſchließend die Verteilung des zur Verfügung ſtehend
gents vorgenommen wird.
Nach dem neuen Vergleichsvorſchlag von Junker
bau ſollen alle Gläubiger mit Forderungen bis zu 50
nerhalb vier Monaten nach Abſchluß des Vergleichs
werden. Dann ſoll eine Quote von 30 Prozent in ba
des kommenden Jahres bis zum Schluß 1933 gezahlt we
lich ſollen die Gläubiger eine weitere Quote von 30
der Form von Anteilen von Junkers Motorenbau erha
dieſe Anteile dann die Mehrheit der Anteile der Jum=
werden
. Der Status der übrigen Junkers=Komplexe /
in den nächſten Wochen fertig ſein.
Das Landgericht Leipzig hat als letzte Inſtanz in ei ſelng
vom 24. Juni 1932 feſtgeſtellt, daß die nach Erlaß der
rungsverordnung vom 23. Dezember 1931 ausgeſproche
ordentlichen Kündigungen von Leipziger Meßmietsvert;
ſam ſind. Durch dieſe Entſcheidung iſt nunmehr reſtlo
bezüglich der Wirkſamkeit derartiger Kündigungen geſch
den, und zwar nach der Richtung hin, daß praktiſch
gerichtlichen Kündigungen gültig ſind.

Berliner Kursbericht
vom 25. Juni 1932

Deviſenm
vom 25. Zun El

Mee
Danatbank . . . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag.
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
G.
9.
r. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
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D.
18.50
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18.50
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19.
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2056
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75.

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32.
50.625
48.375
25.25
31.50
84.
22.75
37.875
Ae

Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
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Hohenlohe=Werte
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act
30.75
148.25
52.
44.50
14.625
93.
20.
10.75
23.25

G.
12.50

Helſingfors
Wien
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Holland
Osle
Kopenhagen
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Buenos=Aires
New York
Belgien
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100 finn. Mk.
100 Schilling
1t00 Tſch. Kr=
100 Pengö
100 Leva.
100 Gulden
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100 Kronen
100 Kronen
E=Stg.
Pav. Peſo
1 Dollar
100 Belgg
100 Lire

ſGe.d
7.043
51.95
12.465
3.0
g8
1.
78.1
15.20
0.948
4.*
58.56
21.43
100 Franes 16.55 16.59 Riga

Brieft
7.05
52.05
12.48s
170
13
0.232l6
21.
58,68
21.47

Schweiz
Spanien
Danzig
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Rio deJaneiro!
Jugoſlawien
Bortugal
Athen
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100 Gulden
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100 Din
100 Eseudos
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türk. 4
tägypt. 2
ſteanab. Doll
1 Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats

Durmftädter ans Karionaroane Barmftaut, Iniane der Arescner

Frankfurter Kursbericht vom 25. Juni 1932.

M
390
v.*
6½%Intern.,
53Baden ....."
63Bahern ......
Heſſen .......
%0 Preuß. Staat.
6% Sachſen ......

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4½, Ab=
löſungsanl
..
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
....
6% Baden=Baden.
%Berlin. . .v. 24
% Darmſtadt . . .
Dresden v. 26
620 Frankfurt a.M.
es Sndde nich
v. 26
6% Mainz......
% Mannheimv. 27
FMünchen v.29
6% Wiesbaden v. 28
7 Heſſ. Landesbl.
Goldoblig
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hp.=Bk.=Liqnid.
34% Tom=Obl.
Preuß. Lds.,
pfbr.=Anſt. G. Pf
6% Golbobligl

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52.7
60.75
52
59.5
73.5

3721,
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2.45
37.5

36.7

48
34I,
64.75
45

Wei4
Bk. Girozentr.
Heſſen Goldobl
7 Kaſſeler Land.
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68 Naſſ. Landesbr.
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Dt. Komm. Samm.=
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6% Berl. Hyp. Bk.
1s%on Liqu.=Pfbr.
825 Frkf. Hyp.B
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83
Pfbr.=Bk.
Liau.
82 Mein.=Hyp.=Bk.
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838
5i3Fälzbhp.=Bil
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635 Rhein. Hhp.Bk.
.%0 Lig. Pfbr..
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51/,0
Lig. Pfbr.
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6%Daimler=Benz
% Dt. Linol.Werkel
6%Mainkrw. v. 26
32Mittelb. Stahl.,
82Ver.Stahlwerkel

39
63
75.75

32.5
48.5

84
76.75
46.2
64
81e
64.5
73.25
76
7871,
64.75
75
53

6
70.5

We
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
59
L.Inveſt.
5% Bulg. Tab. v.02
0 Oſt. Schätz
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41,%
85 Türk. Admin.
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1914
4=%
7o
Goldr.
42
1910
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A. E. 6.
.......!
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Bemberg, J. P..
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Chade
......."
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8971=

10.
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5.5

32
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30
15

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ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhanvel. ..
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Eichbaum=Werger.
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130.5
7
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39
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26.25
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90
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Verſt
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Mannh. Verſt.
Dtami Minen S5
Sae

[ ][  ][ ]

kag, 26. Juni 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 176 Seite 19

Ao
6
lehe ounet ein Benster

9

Kriminalroman von Harold Effberg.

(Nachdruck verboten.)

g, du denkſt an die Geſchichte im vorigen Jahr mit den
Per der Frau wie hieß ſie doch?
onia nickte. Die meine ich. Die Polizei weiß, daß
Ver1, Krach gehabt hat mit Dr. Krauße und daß Perkins
wür, das Zimmer verlaſſen hat. Die Sekretärin, die im Vor=
zim
z ſitzt, hat alles gehört
d dann ſoll er noch einmal zurückgekommen ſein und
ihn hoſſen haben? Was ſagt denn Perkins dazu?
s iſt es ja eben, Theo! Charlie iſt ſofort danach ab=
gers

b2 Weiter!
d..."
Sie ſuchte nach Worten
ddas ... das allerdümmſte iſt: er hat mich nach ſeinem
Beſ im Büro hier angerufen, mich gebeten, zum Bahnhof
zu Eien, um Abſchied von mir zu nehmen.
d auch das weiß die Polizei?
ſenkte den Kopf. Leider ja. Der Kommiſſar hat es
geſte abend auf raffinierte Art aus mir herausgeholt!
o pfiff durch die Zähne. Sie ſah ihn ängſtlich an.
* bearbeitet denn die Sache? fragte er ſchließlich.
mmiſſar Kaegler.
iger Kopf! Einer der beſten, den ſie haben! Aber
trotz-½ iſt dieſe Annahme doch Blödſinn!
aber der Kommiſſar iſt der Anſicht, Perkins könne nicht
zur geſchäftlichen Gründen, ſondern vielleicht auch aus Eifer=
ſuchr/
außes Tod gewollt haben.
tonia, du haſt doch nicht ... . ?"
ſah ihn hilflos an und konnte die Tränen nicht mehr
gri lten.
eo, was kann ich dafür
Ich habe mir doch aus
Erm tie etwas gemacht, und eines ſchönen Tages kam dann
ha=
und vorigen Sonnabend weißt du ja .. . und
ſtes nittag auf dem Bahnhof hat er mich gebeten, auf ihn
en, bis er zurückkäme! Nun weißt du alles.
war die Reihe an Theo, ins Weite zu ſtarren und die
Velr! au und häßlich zu finden. Aber er faßte ſich ſchnell.
r wollen mal die ganze Angelegenheit rein ſachlich be=
rach
Antonia! Einem Mann, der eben ſeinen Feind er=
choſ
5 hat, bleibt keine Zeit, ſich erſt noch ſchnell zu verloben,
evor flieht. Haſt du das dem Kommiſſar nicht ſofort klar
geme
nn es das nur wäre!
dann beichte ſie Theo alles, was ihr Charlie geſagt
ſattei d was unglücklicherweiſe ſelbſt in ihr Zweifel an ſeiner
ſchru ſigkeit geweckt hatte.
Ennr igter Preis Erhöhte Wirtschaftlichkeit.

Das ſind doch alles nur Zufälligkeiten! verſuchte Theo
Antonia zu beruhigen. Wenn man dem Beſchuldigten einen
Strick drehen will, kann man dergleichen nach jeder Tat rekon=
ſtruieren
. Auch das kann mich noch nicht überzeugen. Was
hat denn Kaegler nun vor?
Das weiß ich nicht. Ich habe nur gehört, wie er nach
meinem Geſtändnis mit dem Präſidium telephonierte und irgend
jemand erſucht hat, ſofort wie beſprochen nach Bentheim
zu funken. Was bedeutet denn das?
Na, das iſt doch klar! Bentheim iſt die Grenzſtation.
Wahrſcheinlich ſoll Perkins da aus dem Zug geholt werden.
Ob das gelungen iſt?
Theo mußte unwillkürlich lachen. Wenn Perkins wirklich
geſchoſſen hat, kannſt du Gift darauf nehmen, daß er mit dem
Zug nicht gefahren iſt.
Ach, Theo, du biſt wirklich ein guter Junge!
Schritte ließen ſie aufblicken.
Ein Mädchen bat Antonia, ans Telephon zu kommen, die
gnädige Frau ſei am Apparat.
Ach, ſprich du doch bitte mit Mama, Theo, bat Antonia.
Ich bin ſo verängſtigt! Sicher hat ſie mir wieder etwas
Schreckliches mitzuteilen.
Theo ſprang auf und folgte dem Mädchen ins Haus.
Antonia atmete freier. Es war vielleicht doch alles nicht
ſo ſchlimm, wie ſie es anſah. Das Motiv der Eiferſucht war
doch eigentlich lächerlich und hätte nur dann Sinn gehabt, wenn
Perkins das Gefühl hätte haben können, Krauße würde ihm
vorgezogen. Aber das war ja Unſinn! Hier an dieſer Stelle
hatten ſie in jener Nacht geſeſſen. Sie hatte im Dunkeln nur
den Umriß ſeines Kopfes und die weiße Hemdbruſt ſehen
können, während er mit ihr ſprach, ſo zärtlich ſprach, wie noch
nie ein Mann zu ihr geſprochen hatte. Und es war ihr ganz
ſelbſtverſtändlich geweſen, ihm in herzlicher Weiſe zu antworten.
Sie hatte ſich einfach nicht verſtellen können und mußte dem
unbekannten Zauber nachgeben.
Sie entſann ſich genau, worüber Charlie geſprochen hatte:
ob ſie England gut kenne, und ob ſie das Leben dort angenehm
finde? Ob ſie gern reiſe, er müſſe ſo viel unterwegs ſein und
denke es ſich herrlich, die Welt zu zweien anzuſehen.
Sie hatte ihm von ihrer engliſchen Freundin erzählt, mit
der ſie ihr erſtes Semeſter in Lauſanne verlebt und die ſie dann
in England beſucht hatte. Ihre Schwärmerei für das Mädchen
hatte ihn beinahe eiferſüchtig gemacht. Sie ſpräche ja von ihr
wie von einem Manne, hatte er halb im Scherz geſagt, und
ſie hatte zugegeben, daß tatſächlich an ihr ein Junge verloren

wäre. Deshalb hätte ſie auch einen männlichen Spitznamen:
Jimmie, ihr richtiger Name wäre Jeſſie Walker.
Während ſie noch daran dachte, ſah ſie Theo langſam die
Stufen der Terraſſe herunterkommen. An ſeinem zögernden
Schritt erkannte ſie, daß er etwas Unangenehmes erfahren haben
mußte und ſich überlegte, wie er es ihr ſchonend beibringen
konnte.
Du, Antonia, jetzt wird die Sache doch ernſt! Deine
Mutter hat eben aus dem Büro erfahren, daß Kraußes Formel
aus dem Treſor verſchwunden iſt . . .
Um Gottes willen!
Muß ich es noch ſagen?
Natürlich glaubt man jetzt
Und das allerſchönſte: man zweifelt daran, daß es der richtige
Perkins geweſen iſt! Was meinſt du dazu?
Antonia ſah ihn ſtarr an, ohne ein Wort zu ſagen.
Er ſoll die Formel genommen haben? flüſterte ſie vor
ſich hin. Das glaube ich nie und nimmer. Ich kann nicht
glauben, ſtöhnte ſie verzweifelt, daß Charlie ein . Dieb iſt.
Dieb? Raubmörder wäre das richtige Wort! Aber wo
ſteht denn geſchrieben, daß ein und dieſelbe Perſon Krauße
erſchoſſen und die Formel geraubt hat?
Aber Theo, mit dir iſt doch wirklich nicht zu reden. Wer
in aller Welt ſoll ihn denn ſonſt erſchoſſen haben, wenn nicht
der Betreffende, dem daran lag, in den Beſitz der Formel zu
gelangen?
Vorhin haſt du mir noch das Kompliment gemacht, ich
hätte einen beſonderen Grips für Straffachen, Antonia. Mit
vorgefaßten Meinungen an ſolche Dinge heranzugehen, kann
einen leicht auf die falſche Spur bringen. Bevor ich übrigens
das Zimmer nicht geſehen habe, kann ich mir kein rechtes Bild
machen. Wäre das nicht wenigſtens zu ermöglichen?
Sobald die Polizei das Zimmer frei gibt, wird Vater
ſicher nichts dagegen haben. Aber du weißt doch, wie er iſt, er
wird ſagen, man ſolle der Polizei nicht ins Handwerk pfuſchen.
Na, ſchließlich war ich ja ſechs Monate bei der Staats=
anwaltſchaft
, und in der Perlenſache habe ich damals jedenfalls
recht behalten. Wenn ich nur . . ."
Sie ſah ihn fragend an.
Wenn ich nur mit Kaegler ſprechen könnte! Ich kenne ihn
zwar, aber als was ſollte ich mich da hineinmiſchen? Dein
Bräutigam bin ich nicht... Freund der Familie reicht nicht..."
Das einzige wäre, wenn ich als Beauftragter meines Juſtiz=
rates
käme. Aber dazu müßte Lemanſky eine Vollmacht haben.
Von wem?"
Vom Beſchuldigten. Von Charles Perkins, und die werden
wir nicht kriegen.
Nein, ſagte ſie, nur um etwas zu ſagen. Ihre Gedanken
waren wieder bei dem Manne, der ſie in der dunklen Niſche
des Bahnhofes in ſeine Arme genommen und geküßt hatte.
War das nun der Sohn des Präſidenten Perkins geweſen oder
ein Hochſtapler, der eben einen andern über den Haufen ge=
ſchoſſen
hatte?
Theo trommelte nachdenklich auf der Stuhllehne herum.
(Fortſetzung folgt.)

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