Eingelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
chentlſch 7mallgem Erſchelnen vom 1. Dmi
8 0. Junl 2— Reſchsmart und 20 Pfennig
egebühr, abgeholt 2.— Reſchsmark, durch die
iren 220 Reſchzmark frel Haus. Poſtbezugspreis
nl ohne Beſtellgeld monatlich 2,60 Reſchomart.
ſworiſchteit für Aufnahme von Anzelgen an
mten Tagen wird nicht Gbermommen. Nichte
en einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
gt den Bezieher nſcht zur Kürzung des
breſel. Beſelngen 1ud sbbeſelungen dnch
f ohne Verbindlſchkelt für uns. Poſſchechtomte
Franffurf a. M. 4u04.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattt.
Nummer 160
Freitag, den 10. Juni 1932.
195. Jahrgang
Anzeigenpreis:
7I mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
FnanzAinzeigen 50 Reſchepſg. 92mm breite Rellames
zeſſe 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reiſchemark
ſt Dolat — 420 Mard. — Im Folſe Keberie
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konturz oder gerſchtiſcher Beitreſbung fäll” ſeder
Nabatt weg. Banſlonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Ae
Tur ogruiiiitt der Meniiiiititetg d. Tahft.
Pflege der Eigenark der deutſchen Skämme. — Schrikkweiſe Reichs= und Verfaſſungsreform.
Reakkion, ſondern organiſchen Forkſchrikk. — Warme Liebe für das richkig verſtandene Wohl der arbeikneh
en.
Großzügige Oſtſiedlung. — Ausmerzung undeukſcher Einflüſſe in Rundfunk und Zilm.
Die Miniſterpräſidenken von Bayern. Würkkemberg und Baden erſuchen um gemeinſame Unkerredung mit Reichspräſidenk von Hindenbutg.
Darum wollen wir einen organiſchen Fortſchritt und
keinen Nückſchritt.
r Verfaſſungsminiſter im Reichsrak.
* Wirkſchaftspolikiſche Aufgaben
Ver=
Berlin, 9. Juni.
in der heutigen Sitzung des Reichsrats hielt
Reichsinnen=
ter Freiherr v. Gayl eine Rede, in der er nach
einlei=
n perſönlichen Worten der Erinnerung und des Dankes an
ſitglieder des Reichsrats, dem der Miniſter faſt elf Jahre
Zevollmächtigter ſeiner Heimatprovinz Oſtpreußen angehört
u. a. ausführte: Wenn ich nicht im Reichsrat den
politi=
wirtſchaftlichen und kulturellen Brennpunkten unſeres öffent=
Lebens nahegeſtanden und in ihm eine hohe Schule des
ſchen Lebens durchgemacht hätte, wäre ich dem Rufe des
3. Reichspräſidenten nicht gefolgt. Ich hätte ihn gebeten,
anderen, erfahrenen Mann an meiner Stelle zu ernennen,
us eigenſter Anſchauung die Bedeutung und die
verfaſ=
mäßige Stellung des Reichsrats beſſer zu erkennen und zu
gen Gelegenheit gehabt hätte. Die langjährige
Zugehörig=
um Reichsrat hat mir den Mut geſtärkt, in ſchwerſter Zeit
ornenvolle Amt des Reichsinnenminiſters zu übernehmen.
ch habe erkannt, daß die ſtärkſten Kräfte unſeres Volkes in
Heimatboden und der Liebe zur angeſtammten Heimat
wur=
daß die
Eigenart der deutſchen Stämme etwas Heiliges iſt,
des Verſtändniſſes und liebevoller Pflege bedarf, und daß
ulturelle Hochſtand unſeres Volkes nicht der Befruchtung
iner Zentrale, ſondern der Mannigfaltigkeit des Lebens in
einzelnen deutſchen Ländern ſein Daſein rerdankt. Wir
n daher die Eigenart des Eigenlebens der deutſchen Länder
erſtändlich nicht antaſten. Für Preußen erwarten wir
be=
rs das raſche Zuſtandekommen einer verfaſſungsmäßigen
rung, von der wir hoffen, daß ſie in den großen Fragen der
n mit der Reichsregierung übereinſtimmt und in lebendiger
ing mit uns arbeiten wird.
us dieſer Ueberzeugung heraus werde ich die
Aufgabe der Reichsreform
en. Es iſt noch nicht die Zeit gegeben, auf dieſem Gebiet
Stellungnahme der Reichsregierung auszuſprechen. So
end dieſe Reform auch iſt und ſo ſehr ſie zuſammenhängt mit
iotwendigen Maßregeln zur Vereinfachung und Verbilli=
1 der öffentlichen Verwaltung, ſo liegen heute dringendere
ben vor, deren Löſung die Stunde gebieteriſch fordert. Das
tet kein Aufſchieben auf die lange Bank.
die Reichsregierung kann aber die dringenden Fälle ihrer
ben nur ſchrittweiſe löſen. Das Gleiche gilt von der
Verfaſſungsreform.
Weimarer Verfaſſung, die Grundlage unſeres öffentlichen
s, deren Hüter ich als Reichsinnenminiſter pflichtgemäß
ſt ſeit ihrem Beſtehen vielfach durch die Geſetzgebung
durch=
t und nach unbeſtrittener Anſicht weiteſter Kreiſe aller poli=
Richtungen reformbedürftig. Zweierlei aber muß ich in
1: Zuſammenhang beſonders betonen:
Is Gerede von einer geplanten Aenderung der Verfaſſung
der Richtung der Wiederaufrichtung der Monarchie
iſt ein törichtes und darum ſchädliches Geſchwätz.
ürde mir erbärmlich vorkommen, wenn ich auf dem
Mini=
ſel verſuchen würde, meine perſönliche, nicht nur ange=
1e und anerzogene, ſondern in langen Jahren auch
ſelbſt=
bene Ueberzeugung zu verleugnen, daß ich die Monarchie
ie angemeſſenſte Staatsform für ein Volk halte, und daß
eſchichtlich geſehen, mir der Verdienſte des bisherigen
½s= und Kaiſerhauſes um das deutſche Volk ſtets dankbar
be=
bin. Ich bin aber der Ueberzeugung, daß in dieſen Zeiten
lampfes um Sein oder Nichtſein die Frage der Staatsform,
blik oder Monarchie, keine Frage iſt, die unſere Zeit,
ge=
ge denn die gegenwärtige Reichsregierung, zu löſen hat.
als die Form ſteht der Staat der Deutſchen, den zu retten
einzige Pflicht iſt. Ich denke als Verfaſſungsminiſter
daran, unſer Volk durch Aufrollung der Frage der
Staats=
in neue Verwirrung zu bringen und ich verbitte mir
deut=
eden Zweifel an meiner in die Hand des Herrn
Reichs=
enten gelobten Verfaſſungstreue. So wie ich denken der
Reichskanzler und die übrigen Mitglieder des Kabinetts.
um zweiten ein Wort über die angebliche
reaklionäre Einſtellung des Kabinekts
meiner Perſon. Wir müſſen die nun einmal in der
Oef=
ckeit erfolgte Abſtempelung als Reaktionär mit Würde
inen gewiſſen Humor tragen, bis das deutſche Volk einmal
z, wie falſch dieſe Kennzeichnung geweſen iſt. Wir wiſſen,
man Vergangenes nicht wiederherſtellen kann, wie man
en nach alten Plänen und Bildern wieder aufbaut. Ein
iſt ein Lebeweſen, das niemals ſtillſtehen oder ſich
zurück=
ckeln kann zu einem geweſenen Zuſtand=
Wir ſind keine Vertreter einſeitiger Standes= oder
Berufs=
intereſſen, ſondern Reichsminiſter, deren Sorge und Liebe jedem
einzelnen Volksgenoſſen gehört. Zu den tiefſten und ſchönſten
Erlebniſſen meines Lebens gehören die Zeiten, in denen ich
im Kriege monatelang mit deutſchen Männern aller Klaſſen und
Berufe den Unterſtand teilte, und die Tage der Volksabſtimmung
in Allenſtein, in denen ich Führer eines in ſich über alle ſonſtigen
Schranken hinweg einigen Volkes zu ſein das große Glück
hatte. Wenn ich je eine Binde vor den Augen getragen habe,
ſo iſt ſie in jenen Zeiten gefallen, in denen ich das hohe
Er=
lebnis hatte, daß der Heimat ärmſter Sohn auch ihr
treueſter war ohne Rückſicht auf ſeine politiſche
oder berufliche Einſtellung. Damals reifte in mir
eine warme Liebe auch zu dem ärmſten und am ſchwerſten ſich
durchs Leben ſchlagenden Volksgenofſen, die für mein Leben
Beſtand haben wird. Wie ich denkt die ganze Regierung.
Wir wiſſen, daß wir unſer Volk nur erhalten können, wenn
wir in warmer Liebe uns einſetzen für das richtig
verſtan=
dene Wohl der breiten arbeitnehmenden Maſſen. Wir
müſſen dabei in den Kauf nehmen, daß manche Maßnahme
zunächſt wenig volkstümlich ſein und mißverſtanden
wer=
den wird. Das kann uns nicht hindern, unſere Pflicht zu
tun. Wir tun ſie aber, getragen von heißer Liebe zu allen
Volksgenoſſen, mögen ſie dieſe Liebe erwidern oder nicht.
Gleichmäßige Gerechkigkeit gegenüber allen
Donfſchen Rraungen.
die ſich bei ihrer Betätigung im Rahmen der Verfaſſung und der
Geſetze halten, iſt unſere vornehme Aufgabe. In dieſem Sinne
wird eine Neuordnung der Vorſchriften über die
Aufrecht=
erhaltung der Ruhe und Sicherheit in den nächſten Tagen
er=
folgen, welche die Beſtimmungen über Verſammlungen
und Aufzüge, die Preſſe und die
militärähn=
lichen Organiſationen unter Milderung des
beſtehenden Zuſtands regelt. Ueber Einzelheiten kann
ich erſt ſprechen, wenn der Entwurf die Billigung des Herrn
Reichspräſidenten gefunden haben wird.
Das Kabinett geht dabei von der Abſicht aus, daß
Wahlvor=
bereitungen der politiſchen Gruppen Freiheit zu laſſen, damit in
der auf den 31. Juli feſtgeſetzten Wahl der Wille unſeres Volkes
unzweideutig zum Ausdruck kommen kann. Ich gebe dabei der
beſtimmten Hoffnung Ausdruck, daß alle Kreiſe unſeres Volkes
ſich der ſtaatsbürgerlichen Pflicht bewußt ſein werden, ihr Tun
im Rahmen der Geſetze zu halten und Gewalttätigkeiten und rohe
Verunglimpfungen ihrer andersdenkenden Mitbürger zu
unter=
laſſen. Ich will aber als Innenminiſter keinen Zweifel darüber
laſſen, daß ich, wenn dieſe Erwartung ſich nicht erfüllen ſollte,
die öffentliche Ruhe und Ordnung mit allen Machtmitteln
des Staates zu ſchützen,
den Willen und die Nerven habe. Von den vielen Aufgaben,
die ſonſt noch meiner harren, werde ich mich mit Unterſtützung
des ganzen Kabinetts mit beſonderer Freude und Liebe der
Pflege des Deutſchtums innerhalb und
außer=
halb der Grenzen des Reiches annehmen. Auch an der
Erhaltung des wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens unſerer
ſchwer getroffenen Grenzgebiete im Oſten, Weſten, Norden und
Süden werde ich mit Eifer arbeiten.
In dieſem Zuſammenhang ein kurzes Wort über die für die
Grenzländer, insbeſondere den Oſten, ſo wichtige
Siedlungsfrage.
Ich habe in 24 Jahren ſelbſt in meiner Heimat an
der Neuſchaffung von rund 300 Dörfern auf
150 000 Hektar Fläche an leitender Stelle
mit=
gearbeitet und binoft öffentlich als — Vorkämpfer der
länd=
lichen Siedlung hervorgetreten. Ich wäre nie in ein Kabinett
eingetreten, von dem ich nicht die Ueberzeugung hätte, daß es ſich
dieſer ſo wichtigen nationalen und ſozialen Aufgabe nicht mit
dem notwendigen Eifer und der Großzügigkeit widmen will, wie
das notwendig iſt. Ueber dieſe Dinge wird ſich am Samstag
im Deutſchen Landwirtſchaftsrat der zuſtändige Herr
Reichsernäh=
rungsminiſter ausführlich äußern. Ich betone hier nur, daß eine
geſunde, lebensfähige, ſtellenſchaffende Siedlung eines der
wich=
tigſten Glieder der Kette von Maßnahmen iſt, die für den
deut=
ſchen Oſten getroffen werden müſſen.
Reich, Länder und Gemeinden ſind angewieſen auf ein
pflicht=
treues, gut ausgebildetes und in geſicherter Lebensſtellung
be=
findliches
Beamkenkum.
Ich bekenne mich bei meinem Amtsantritt zum
Berufsbeamten=
tum, das zu erhalten und zu pflegen unſere Pflicht iſt. Die Not
der Zeit iſt an dem Beamtentum nicht vorübergegangen. Sie
(Fortſetzung auf Seite 2, zweite Spalte.)
der Reichsregierung.
— Die neue Reichsregierung hat in ihrem bekannten Aufruf
verſprochen, nicht zögern zu wollen, den „Kampf um die
Er=
haltung der Lebensgrundlagen des Volkes, insbeſondere auch
der werktätigen Bevölkerung in Stadt und Land unverzüglich
aufzunehmen‟. Sie hat es mit Recht vermieden, nähere
Ver=
ſprechungen zu machen, die nur einen propagandiſtiſchen Wert
haben könnten, weil angeſichts des immer weiter
fortſchreiten=
den Niederganges der deutſchen Wirtſchaft, die Anzeichen einer
allgemeinen Konſolidierung nicht aufzuweiſen hat, tatſächlich
nichts verſprochen werden kann. Auch die Regierung Brüning
mußte ihre Hauptkraft auf die Bekämpfung der innerdeutſchen
Wirtſchaftskriſe verwenden, und wenn es ihr nicht vergönnt
war, den eigentlichen Urſachen der zum Teil durch die
zerrüt=
teten Verhältniſſe der Weltwirtſchaft bedingten deutſchen Kriſe
entgegenzutreten ſo mag dies daran gelegen haben, daß akute
Kriſenmomente höchſter Gefahr befonders im Verlaufe des
letzten Jahres eintraten, deren ſofortige Beſeitigung notwendig
war und daher die ganze Kraft einer Regierung erforderte.
Somit mußte ſich die Regierung Brüning damit begnügen, die
überall herausgetretenen Spitzenerſcheinungen der Kriſe
abzu=
brechen und der ſchwer am Boden liegenden deutſchen
Wirt=
ſchaft wenigſtens den erzwungenen beſcheidenen Rahmen zu
erhalten, in dem ſich eine wirtſchaftliche Tätigkeit ohne
weit=
gehende Stockungen überhaupt aufrechterhalten ließ. Es iſt
ver=
ſtändlich, daß durch dieſe Art der Kriſenbekämpfung der
vorüber=
gehende Druck von der Wirtſchaft, ſo wie er von den
Spitzen=
erſcheinungen der Kriſe ausging, wohl genommen werden
konnte, daß aber in den grundlegenden Urſachen keine Aenderung
eintrat. Hinzu kam, daß die Regierung Brüning daneben ihr
Hauptaugenmerk auf die außenpolitiſche Entwicklung richten
mußte, um wenigſtens von dieſer Seite eine Milderung des auf
der Wirtſchaft laſtenden Druckes ſicherzuſtellen. Die Wirtſchaft
iſt dabei als Ganzes betrachtet weiterhin geſchwächt worden,
und der außerordentliche Rückgang ihrer Steuerkraft mit der
Folge rückgängiger Steuereinnahmen zeigt wohl am deutlichſten,
in welchem Maße eine bis zu einem gewiſſen Grade
zwangs=
läufige Wirtſchaftspolitik die Wirtſchaft in eine immer
ungün=
ſigere Lage gebracht hat. Dieſe Zwangsläufigkeiten beſtehen
ſelbſtverſtändlich weiter, und auch die neue Regierung wird ſie
zu beachten haben, wenn ſie eine Aenderung des
wirtſchafts=
kolitiſchen Kurſes im Sinne einer Befreiung der Wirtſchaft
vor=
zunehmen gedenkt.
Die größte Sorge bildet nach wie vor die Stabilität der
deutſchen Währung, für die ſich auch die Regierung Brüning
trotz zahlreicher Schwierigkeiten und Widerſtände immer wieder
mit Erfolg eingeſetzt hat. Auch die neue Regierung hat im
Kinblick auf die Wichtigkeit der Währungsfrage als erſte
Kund=
gebung auf wirtſchaftlichem Gebiete darauf hingewieſen, daß alle
Währungsexperimente und alle unſoliden Kreditoperationen
unter allen Umſtänden vermieden werden ſollen. Dieſe
Kund=
gebung war um ſo mehr nötig, als man infolge des agrariſchen
Einfluſſes auf die Regierungsbildung gewiſſe Befürchtungen
haben konnte. Es beſteht jedoch kein Anlaß zu der Annahme,
daß ſich an der bisherigen Haltung in der deutſchen
Währungs=
politik etwas ändern wird; weder eine Preisgabe der Mark,
noch ein Verlaſſen der Goldwährung kommt in Frage. Zwar
erreicht ſchon ſeit längerer Zeit die Deckung der Banknoten
bei der Reichsbank nicht mehr die im Reichsbankgeſetz
vor=
geſchriebene 40prozentige Deckung durch Gold und Deviſen.
Aber die Tatſache, daß trotzdem die Reichsmark ſtabil geblieben
iſt und ſich ſogar nach Ueberwindung der Kreditkriſe im vorigen
Jahre einer bemerkenswerten Feſtigkeit auch im Auslande
er=
freut, beweiſt tatſächlich, daß es nicht, wie man vielerſeits heute
noch annimmt, für die Stabilität einer Währung auf den
Prozentſatz des Deckungsverhältniſſes ankommt. Ihr Wert
bzw. ihre Wertbemeſſung richtet ſich vielmehr nach der
quanti=
tativen Begrenzung des Geldumlaufs und nach dem Tempo, in
dem das umlaufende Geld ſeine immer wiederkehrende
Rege=
neration findet. Mit anderen Worten, der Geldumlauf muß in
einem beſtimmt begrenzten Verhältnis zur Höhe der Produktion
gehalten werden und genau ſo wie der Wert einer Ware
markt=
mäßig nicht ſinken kann, wenn ſie ſtets gegenüber der
Nach=
frage knapp im Angebot bleibt, iſt es mit der Reichsmark, die
ihren Wert behalten muß, ſolange ihr umlauf knapp bleibt.
Dieſe Feſtſtellung iſt wichtig, und ſie gilt auch für das
ſo=
genannte Wunder der Rentenmark, deren Stabilität nicht etwa
darin begründet war, daß ſie, übrigens fiktiv, durch Grund und
Boden gedeckt war, ſondern eben in der knappen Kreditpolitik
des damaligen Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht. Dieſelbe
Politik hat die Bank von England verfolgt, als ſie den
Gold=
ſtandard aufgab, bei dem es ſich um nichts anderes handelte
als ein Valutadumping, um die Selbſtkoſten des engliſchen
Exports im Konkurrenzkampf gegen den der anderen Länder
herabzuſetzen. Da die Bank von England keine entſprechende
Krediterweiterung vornahm, ſondern im Gegenteil durch
Herauf=
ſetzen ihres Zinsſatzes bei Aufgabe des Goldſtandards für einen
unveränderten Geldumlauf ſorgte, konnte ſich eine inflatoriſche
Wirkung überhaupt nicht ergeben. Sicher aber iſt, daß jede
Seite 2 — Nr. 160
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 10. Juni 1.
Krediterweiterung, die vom Staat aus ihren Ausgang nimmt,
inflatoriſchen Charakter beſitzt, weil eben vom Prinzip der
Knapphaltung der geſamten Umlaufmittel abgegangen wird.
Dieſe Erkenntnis währungspolitiſcher Zuſammenhänge iſt heute
Allgemeingut geworden, und darum ſind auch jegliche
Befürch=
tungen hinſichtlich der deutſchen Währung grundlos und, wo ſie
auftreten, meiſtenteils eigennützig, wie die Börſenentwicklung
der letzten Woche zeigt, bei der das Publikum wieder einmal
der Leidtragende geweſen iſt.
Eine andere große wirtſchaftspolitiſche Aufgabe, die die
ſtärkſten Anforderungen an die neue Regierung ſtellt, iſt der
Ausgleich des öffentlichen Etats in einer noch nie dageweſenen
Kriſenzeit. Nur mit alleräußerſter Energie kann an die Löſung
dieſer Aufgabe herangegangen werden, und die zu
ergreifen=
den Maßnahmen müſſen von einer überzeugenden
Durchſchlags=
kraft ſein, da der Ausgleich im weſentlichen auf dem Wege der
Herabdrückung der Ausgaben der öffentlichen Hand bei der
Un=
möglichkeit höherer Steuereinnahmen gefunden werden muß.
Die Koſten der ſtaatlichen Verwaltung ſind im Verhältnis zu
den Aufbringungsmöglichkeiten der ärmer gewordenen Nation
zu hohe, und die allgemeine Verwaltung muß über die ſchwachen
Anſätze einer Verwaltungs= und Finanzreform hinaus
weſent=
lich verbilligt werden, was nur durch die Verkleinerung des
Verwaltungsapparates und die Vereinfachung der Verwaltung
in Reich, Ländern und Gemeinden möglich iſt. Genau ſo
ver=
hält es ſich mit den ſozialen Aufwendungen, die die höchſten
Anſprüche an die öffentlichen Etats ſtellen, und auf
ſozial=
politiſchem Gebiete wird darum die Arbeit der neuen
Regie=
rung am vordringlichſten, zumal nach ihren eigenen Worten
die Sozialverſicherung vor dem Bankrott ſteht. Dabei bildet
ſelbſtverſtändlich die Arbeitsloſenfrage die ſchwerſte Sorge, und
die neue Reichsregierung muß in dieſer Hinſicht ganze
Reform=
arbeit leiſten, indem ſie nicht nur den Inhalt vorhandener
Formen zu ändern ſucht, ſondern auch die Formen der
Sozial=
politik überhaupt einer gründlichen Nachprüfung unterzieht. Dieſe
Reform kann natürlich nicht von heut auf morgen durchgeführt
werden, nachdem der Staat ſich auf dieſem Gebiete viel zu
weit vorgewagt und auf dieſe Weiſe die eigentlich den
Arbeit=
gebern und Arbeitnehmern ſelbſt zukommende ſoziale
Verant=
wortung genommen und durch ſeine eigene erſetzt hat. An die
Stelle der ſtaatlichen Wohlfahrtsanſtalt muß wieder die
leben=
dige Kraft der ſozialen Bewegung, die ihre Grenze in den
feſt=
ſtehenden Aufgaben des Staates der Arbeitgeber und der
Arbeit=
nehmer finden, geſetzt werden, denn nur ſo können die
Sozial=
laſten der öffentlichen Etats in wirkſamer Weiſe verringert
werden und durch die dann freiwerdenden Mittel, die
ſicher=
lich dabei auch herausſpringen, neue Arbeitsplätze geſchaffen
werden.
Für die Arbeitsbeſchaffung kommen zwei Wege in Frage,
die Siedlung, die auf Steigerungsmöglichkeiten zu unterſuchen
iſt, und wenn ſich ſolche nicht herausſtellen, gegebenenfalls einer
Einſchränkung gegenüber den bisherigen Abſichten zu
unter=
werfen iſt, um nicht nutzlos Gelder zu verſchwenden, und
ge=
wiſſe öffentliche Aufträge, bei deren Erteilung mit Rückſicht auf
die angegebenen währungspolitiſchen Zuſammenhänge die
Ge=
währ von vornherein gegeben ſein muß, daß die inveſtierten
Kredite bzw. Gelder ſich ſchnellſtens amortiſieren und verzinſen
laſſen. Von Milliardenbeträgen kann natürlich dabei keine Rede
ſein. Dagegen wird man dem freiwilligen Arbeitsdienſt und
der Frage der Einführung der Arbeitsdienſtpflicht eine viel
größere Rolle beimeſſen dürfen, allerdings muß auch hier die
Koſtenfrage genau geprüft werden. Das beſte Mittel zur
Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit bleibt aber nach wie vor die
Befreiung der Wirtſchaft von den Feſſeln, die ihr unter
Ver=
nachläſſigung der pariätiſchen Bedeutung und infolgedeſſen
ent=
ſprechenden wirtſchaftspolitiſchen Behandlung von Arbeitgebern
und Arbeitnehmern, von Kapital und Arbeit auferlegt worden
ſind. Man kann heute wohl annehmen, daß die Wirtſchaft als
ſolche Verſtändnis für die verzweifelte Stimmung breiteſter
zur Arbeitsloſigkeit verurteilter Volksmaſſen hat, und daß ihr
nicht daran liegt, die Rechte der Arbeiterſchaft zu mißachten.
Ihre Ausübung muß aber im Rahmen der wirtſchaftlichen
Möglichkeiten und in Anpaſſung an die heutigen allgemeinen
Verhältniſſe erfolgen, um einſeitige und den wahren
Wieder=
aufbau der deutſchen Wirtſchaft verhindernde Belaſtung zu
vermeiden und nach dem Geſetz der Notwendigkeit der
Volks=
gemeinſchaft unter Anerkennung der gleichberechtigten
Inter=
eſſen von Produktion und Arbeit zu handeln. Die Freiheit des
Einzelnen und der Wirtſchaft muß wiederhergeſtellt werden,
damit ſich beide im Bewußtſein ihrer Verantwortung für das
Ganze elaſtiſch der heutigen Notlage des ganzen deutſchen
Volkes anpaſſen. Die Vergangenheit hat jedem Arbeitnehmer
gezeigt, daß ihm nur der Lohn ſicher ſein kann, der auf die
Rentabilität des ihn beſchäftigenden Unternehmens die gebotene
Rückſicht nimmt. Gleichmäßige Behandlung von Kapital und
Arbeit iſt eine der weſentlichſten Vorausſetzungen für den
Wiederaufſtieg.
Adolf Hitler am Dienskag im Rundfunk.
Wie verlautet, iſt im Programm der Deutſchen Welle am
kommenden Dienstag eine Rede des Führers der NSDAP.
Adolf Hitler, vorgefehen.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
hat verhindert und verhindert leider auch in nächſter Zukunft
noch, gewiſſe Ungerechtigkeiten in den Einſtufungen ſofort und
voll zu beſeitigen. Wir ſind aber bemüht, allen Beamtengraden
und Behördenangeſtellten die Laſten der Zeit nach Möglichkeit
zu erleichtern, um ſie in ihrer dem Allgemeinwohl ſo
notwendi=
gen Arbeitsfreudigkeit zu erhalten.
Wichtig und notwendig ſcheint mir auf dem Gebiete des
ge=
ſamten kulturellen Lebens unſeres Volkes, insbeſondere auch im
Rundfunk- und Lichtſpielweſen
die Betonung und Pflege deutſchen Geiſtes und die Ausmerzung
aller undeutſchen fremden Einflüſſe, die zeitweilig weite Kreiſe
des deutſchen Volkes befremdet haben. Die Erkenntnis dieſer
Notwendigkeit und der Wille zu einem eigenen deutſchen Leben
wachſen heute ſtändig in unſerem Volke. Aufgabe der
Reichs=
regierung und in ihr des Innenminiſters iſt es, dieſem Willen
gerecht zu werden und die machtvolle nationale Bewegung der
Gegenwart als eine Staat und Volk erhaltende Kraft zu werten
und zu benützen. Jede Mitarbeit, insbeſondere der deutſchen
Ju=
gend, iſt uns dabei willkommen.
Das neue Kabinett ſteht vor ſchwerſten Aufgaben, die
ge=
löſt werden müſſen, wenn unſer Volk nicht untergehen ſoll. Wir
gehen trotz aller Anfeindungen mit friſchem Mut und
Ver=
trauen an unſere Pflichten. Wir hätten Mut und Vertrauen
nicht, wenn wir uns nicht auf eigenes Können und eigene
Kraft ſtützen würden. Wir nehmen beides aus dem feſten
Glauben an unſer Volk und aus dem unerſchütterlichen Glauben
an eine höhere Gerechtigkeit, die über dem Leben der Völker
waltet und die Deutſchland nicht vergeſſen wird.
Weil wir, durchdrungen von dem Gefühl der
Verantwor=
tung, vor unſerem Gott und unſerem Volk dieſen Glauben in
uns fühlen, haben wir uns in ſchwerſter Stunde bereiterklärt,
das Steuer in die Hand zu nehmen und unter Einſatz unſerer
beſten Kraft zu führen.
Die Geſchichte wird lehren, ob wir recht getan haben
oder nicht.
Der Vertreter Preußens im Reichsrat, Staatsſekretär
Weis=
mann, dankte dem Miniſter für ſeine Worte, wobei er u. a.
her=
vorhob, es könne bei der politiſchen Einſtellung des neuen
Reichsinnenminiſters ohne weiteres vorausgeſetzt werden, daß
die föderaliſtiſche Grundlage des Reiches bei ihm in treuer Hut
ſein würde. Es ſeien auch weiterhin alle Vorausſetzungen für
ein harmoniſches Zuſammenwirken zum Wohle des Reiches
und der Länder gegeben.
In Erledigung ſeiner Tagesordnung genehmigte der
Reichs=
rat dann Satzungsänderungen, u. a. der Weſtdeutſchen Boden=
Creditanſtalt in Köln und der Deutſchen Hypothekenbank in
Mei=
ningen, die durch die ſogenannte kleine Aktienrechtsreform
not=
wendig geworden ſind. Er ſtimmte den Aenderungen an den
Vor=
ſchriften über die Aufſichtsräte dieſer Anſtalten zu. Weiter erklärte
ſich der Reichsrat auch mit der Veräußerung einiger
Grund=
ſtücke in den ehemaligen Befeſtigungsanlagen
von Mainz an die Stadt Mainz und in Köln an die
dortige evangeliſche Kirchengemeinde einverſtanden. Da dieſe
früher dem Reich gehörenden Grundſtücke im Beſitz der
öffent=
lichen Hand bleiben oder wenigſtens weiterhin gemeinnützig
ver=
wendet werden, ſo erfolgt der Verkauf zu einem gegenüber dem
geſchätzten Wert angemeſſenen ermäßigten Preis.
von Guhls Programm.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der erſte von den Miniſtern des neuen Kabinetts, der für
ſein Reſſort mit einem beſtimmten Programm hervortritt, iſt der
Innenminiſter v. Gayl, der ſcheinbar ſo etwas wie der
Sprech=
miniſter des Kabinetts werden ſoll. Er hat ſich im Reichsrat
dem er ſelbſt länger als ein Jahrzehnt als Vertreter Oſtpreußens
angehörte, in ſeiner neuen Eigenſchaft am Donnerstag vorgeſtellt
und bei dieſer Gelegenheit den Reichsrat als Erſatz für den
Reichstag benutzt.
Man wird zugeſtehen müſſen, daß ſeine Rede ſehr klug und
in den Formulierungen ungewöhnlich geſchickt war, nicht nur in
ihrem ideellen, ſondern auch in ihrem materiellen Teil. Er hat
ſich dabei, was nach ſeiner ganzen Vergangenheit eigentlich eine
Selbſtverſtändlichkeit iſt, zu einem vernünftigen Föderalismus
bekannt, zu der Pflege der Eigenart der deutſchen Stämme,
da=
bei aber gleichzeitig eine Reichsreform und Verfaſſungsreform
angekündigt. Er hat keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß er
ſelbſt Monarchiſt iſt, aber ebenſo deutlich ausgeſprochen, daß
un=
ſere Zeit noch keinen Raum läßt, um über die Staatsform zu
ſtreiten, da vorläufig die Rettung des Staates die enizige Pflicht
iſt. Ebenſo eindrucksvoll war die Art, wie er ſich und das
Kabi=
nett gegen die Abſtempelung als reaktionär verteidigte und dafür
den Grundſatz des organiſchen Fortſchritts aufſtellte.
Die Rede iſt im Reichsrat ſehr gut aufgenommen worden.
Es iſt immerhin kennzeichnend, daß der preußiſche Vertreter als
Ergebnis die Feſtſtellung traf, daß auch weiterhin alle
Voraus=
ſetzungen für ein harmoniſches Zuſammenwirken im Reichsrat ge=
geben ſeien, dem ſich am Samstag der Reichskanzler
vorſtellen will.
Die Senigkion
war es unter dieſen Umſtänden, daß die Miniſteror
denten von Bayern, Württemberg und Baden den R
präſidenten um einen gemeinſamen Empfang gebeten
Ein ungewöhnlicher Schritt, deſſen politiſche Bedeutung ſio
beurteilen läßt, wenn über Zweck und Abſicht dieſes Be
nähere Mitteilungen vorliegen, wenn man ſich nach den
bi=
gen Stimmen aus Bayern auch ſchon einiges denken kanr
Auch der alte Reichstag rührt ſich noch einmal. Die S
demokraten haben die Einberufung des Auswärtigen Ausſch
der ja bis zum neuen Reichstag noch weiterbeſteht, gefo
Da aber der Kanzler und auch der Außenminiſter bereit
Dienstag nach Lauſanne fahren wollen, iſt kaum damit zu
nen, daß vorher noch Zeit für eine Ausſprache im Auswä=
Ausſchuß iſt.
Die BBC. zum Probleng Reich und Länder.
UNB. München, 9. J
Die Bayeriſche=Volkspartei=Korreſpondenz befaßt ſich
den Gerüchten, daß die neue Reichsregierung ſich des
Planes bedienen wolle, durch einen ſogenannten Reichskomu
die Regierungsverhältniſſe in Preußen in Ordnung zu bri
und verweiſt auf den grundſätzlich ablehnenden Standpun=
Bayeriſchen Volkspartei zu ſolchen Plänen. Die Baye
Volkspartei betrachte ein ſolches Projekt nicht nur als vo
höchſt bedenklich, ſondern auch als verfaſſungsrechtlich unzu
Es hieße das Verhältnis zwiſchen Reich
Preußen und damit die verfaſſungsmäß
Beziehungen zwiſchen Reich und Ländern ü
haupt durch einen Staatsſtreich von oben
Grund aus ändern. Ein derart weittragender Ei
in die ſtaatlichen Rechte des größten deutſchen Landes
ſeiten des Reiches würde eine Zerſtörung der inneren Str
der Reichsverfaſſung bedeuten, wozu keine Reichsregierun
kein Reichspräſident befugt ſeien.
Nau dee Areaßen Holveroronnng
Die Preußiſche Regierung hat, um eine Aufhebun=
Notverordnung durch den Landtag zu verhindern, ihre
maßnahmen auf Grund der Reichsnotverordnung vom 24.
in Kraft geſetzt. Verfaſſungsrechtlich wäre alſo die Folge
dieſe Notverordnung eine Reichsangelegenheit iſt, daß alſ
der Reichspräſident von ſich aus eine Aufhebung der
verordnung vornehmen könnte. Dieſe ſtaatsrechtliche
Ded=
wird andererſeits wieder beſtritten. Nach der bisherigen
ſprechung des Staatsgerichtshofes iſt aber kaum wahrſche
daß der Landtag, wenn er in der nächſten Woche zuſan
tritt, Gelegenheit hat, ſich mehr als kritiſch zu dem ganzen
zu äußern. Es wäre aber immerhin denkbar, daß das
an das ſich die Beamten Preußens wegen ihrer Schlechterſt
bereits gewendet haben, dem Reichspräſidenten gegenübe
denken hinſichtlich der preußiſchen Regelung der Zwangsſpe
der Beamten anmeldet und Vorſchläge zur Abänderung
breitet. Darüber wird aber wohl erſt in einigen
Näheres zu erfahren ſein.
Vom Tage.
Durch Verordnung des Reichsinnenminiſters ſind
Stimmliſten und Stimmkarteien für die Reichstagsn
vom 10. bis 17. Juli auszulegen.
Zwiſchen der Preußenregierung und der P
ßiſchen Staatsbank iſt ein 35=Millionen=Kr.
abkommen unterzeichnet worden.
Durch die preußiſche Notverordnung werden
die Penſionäre erfaßt.
Der Uebertritt der früheren DVP.=Abg. Schmid=s
dorf und Meyer zu Belm zur DNVP. wird von der DV‟
nicht überraſchend bezeichnet, da mit der Wiederaufſtellun
Genannten für die Reichstagswahl nicht mehr zu rechnen wa
In Kamen ereigneten ſich auf der Straße nach Unna ſ
Zuſammenſtöße zwiſchen Reichsbannerleuten und 9
Die Polizei wurde beim Räumen des Schlachtfeldes angeg
und machte von der Schußwaffe Gebrauch. Von Reichsbanne
gliedern wurde auch geſchoſſen. Zwei Schützen wurden verl
Der Landesverband Anhalt der DVP. hat
Austritt aus der DVP. erklärt wegen der Dingeldeyſchen 9
auf Zuſammenſchluß aller bürgerlichen Parteien.
Der Deutſche Beamtenbund hat in einem Teleg
an den Reichskanzler die Aufhebung der preußiſchen Son
laſtung für Beamte bzw. die Notverordnung vom 24. 8.
fordert.
In einer Entſchließung proteſtiert der Deutſche
amtenbund gegen den Antrag der preußiſchen Na
nalſozialiſten auf Auflöſung des Polizeibe
tenverbandes als Eingriff in die verfaſſungsmäßig ge
leiſtete Vereinigungsfreiheit.
Zamilienleben in Rußland.
Die Familie ſtirbl.
Von Hans Hillmer.
Alle Häuſer in Rußland — ſelbſt die Neubauten — haben
einen merkwürdigen unangenehm=aufdringlichen Geruch
Moderluft. Niemand weiß, woher er kommt. Iſt er eine
Be=
ſtätigung der ſeltſamen Tatſache, die jeder Architekt beobachtet,
daß Wohnungen, die nicht bewohnt ſind, Möbel, die nicht
ge=
pflegt werden, langſam verfallen; verfallen wie ein lebendiges
Weſen, dem die Pflege und Liebe fehlt?
In Moskau gibt es kein Familienleben mehr. Kein
Familienleben im Sinne des Europäers. Die Familie ſtirbt.
Und dieſes Sterben, dieſes langſame Hinſiechen hat für den
Europäer etwas ſo tief Erſchütterndes, daß er es nie vergißt.
Hier ſterben nicht nur Menſchen — ſeeliſch und körperlich —
hier ſtirbt etwas, das Jahrhunderte, Jahrtauſende überdauerte;
hier ſtirbt Geſchichte, Tradition, ſtirbt mehr; ein Gottesgeſetz.
Ich will einen ruſſiſchen Bekannten in Moskau aufſuchen.
An einem Vorkriegsgebäude finde ich die angegebene Nummer.
Die früher in ſich abgeſchloſſenen Wohnungen ſtehen offen. An
der früheren Diele — einem langen, ſchlecht beleuchteten Gang, —
liegen die „Wohnungen” je ein Zimmer für eine Familie. Ganz
am Ende des Ganges finde ich an einer Tür, deren Füllung
mit alten Kiſtendeckeln ausgebeſſert iſt, den Namen des
Be=
kannten. Ich klopfe.
Die unverſchloſſene Tür öffnet ſich, und ich ſtehe in einem
Zimmer — nein, in einer Abſtellkammer beſtenfalls!
Unverwend=
bar ſtehen die Möbelſtücke übereinander; koſtbare Möbel — zwei
wundervolle Truhen mit Moſaikarbeit ſehe ich — alles
auf=
einander getürmt, faſt bis zur Decke. Sie bedecken die Wände,
die mit Tapetenreſten in allen Farben und Muſtern mühſelig
beklebt ſind. Aus den Ritzen bröckelt der grauweiße Kalk der
brüchigen Wand hervor. Im Vordergrund ſteht ein Tiſch, drei
Stühle daran, die man erſt geſchickt hin und herrücken muß,
um zu dem angebotenen Platz zu gelangen. Die Hausfrau
ſieht mein Erſtaunen und errötet auf eine traurige Art, die
einem ans Herz rührt. 12 Räume bewohnten ſie einſt. Vieles
iſt ſchon verkauft, aber ſie können ſich ſo ſchwer von allem
trennen, ſoviel teure Erinnerungen hängen daran, und dann:
es iſt der Notpfennig. Das Gehalt des Mannes und der
Frau — auch die Frauen müſſen ja arbeiten — reicht nur
ſelten aus. Dann müſſen die Stücke verkauft werden eines
nach dem anderen; denn nur ſehr wenig wird dafür gezahlt.
An der einen Wand ſteht ein Bett, hier ſchläft der Mann.
Die andere Ecke iſt die „Küche”; auf dem Fenſterbrett ſteht ein
Spirituskocher, eine Pfanne und ein paar Töpfe. Feuer= oder
Basherd kennt man in Moskau nicht mehr. Nur ſehr wenige
Familien beſitzen zwei Spirituskocher, ſo teuer ſind ſie und
auch kaum zu bekommen.
Der Ofen iſt kalt, denn nur zweimal in der Woche darf
der Ruſſe in Moskau heizen und heute iſt „heizloſer” Tag.
November — draußen ſind minus 4 Grad Celſius und im
Zimmer vielleicht 2 Grad Wärme. Das einzige Fenſter geht
auf einen Hof hinaus, die Sonne kommt niemals hierher.
Ein Drittel des Raumes iſt durch einen Vorhang getrennt;
dort hinter ſtehen die Betten der Frgu, des vierjährigen Sohnes
und der Mutter. Enganeinander gedrängt die Schlafſtellen
kein Gang trennt ſie; ein Verſchlag ohne Licht umd Luft.
Eine Waſchgelegenheit iſt nirgends zu ſehen. Draußen auf
dem Flur iſt für alle Bewohner dieſes Stockwerks ein
Waſſer=
hahn mit gewöhnlichem Ausguß. Hier waſchen ſich die fünf
Familien, die in der früheren Siebenzimmerwohnung leben.
Der Fußboden unter dem Ausguß fault, eine ſtändige
Waſſer=
lache ſteht dort und niemand fühlt ſich verpflichtet für Ordnung
zu ſorgen in Räumen, die er nicht ausſchließlich allein benutzt.
So iſt der Menſch. Die Häuſer gehören dem Staat!
Dies der äußere Rahmen des „Familienlebens”, der ſelbſt
in der harmoniſchſten Familie langſam zerſetzend, zerſtörend
wirken muß; — das Ziel des Kommunismus! Aber noch tiefer
iſt der Eingriff in die Sitten und Gebräuche, die gleichſam die
Pfeiler der Familie einſt waren.
Einen Sonntag gibt es in Rußland nicht mehr. (Es ſind
Beſtrebungen im Gange, ihn wieder einzuführen.) Zwar haben
die Arbeitenden ihren „freien Tag”; an keinem Tage jedoch
ruhen die Maſchinen. Kein Tag der Woche iſt wirklich Feiertag;
Tag der Entſpannung, des Friedens, an dem alle ausruhen
und nur ſelten einmal haben die Eheleute das Glück, daß ihr
freier Tag auf denſelben Tag trifft. Auch die abendliche
Feier=
ſtunde im Kreiſe der Familie iſt den Ruſſen genommen.
Täg=
lich ſind Sitzungen, politiſche Vorträge, Propaganda=Kurſe
an=
geſetzt — offiziell zwar „freiwillig”, aber wehe dem, der nicht
teilnimmt. Abgehetzt, überſättigt von den ewigen Phraſen kehren
die Menſchen — Männer und Frauen — abends ſpät in ihre
erbärmlichen Behauſungen zurück.
Und dieſes graue Einerlei der Tage unterbricht kein Feſttag;
kein Weihnachten, kein Oſter= oder Pfingſtfeſt. Sie exiſtieren in
Rußland, wie alles, was an das Chriſtentum erinnert
mehr. Selbſt die Ferienzeit führt die Familie nicht wiede
ſammen. Der Mann fährt z. B, im Juni, die Frau im A
Von der Behörde oder vom Arzt wird Ort und Zeit beſt=
Sanatorium X. heißt das vorgeſchriebene Reiſeziel. In g.
Sälen, gemeinſam mit zahlreichen Unbekannten, ſchlafen
leben dort die, die dringend der Ruhe und Erholung bedi
denn das Leben in Rußland iſt nervenzerſtörend,
Und die Kinder, die letzten und ſtärkſten Bindegliede
Familie? Sobald ſie ſchulpflichtig ſind, werden ſie nach
lichkeit in Kinderheimen untergebracht. Die furchtbaren 2
verhältniſſe erleichtern zwar vielen Eltern zuerſt den Gede
ſich von dem Kinde zu trennen, aber nach kurzer Zeit 1
Kind erzogen in einer völlig familienfeindlichen Atmoſphe
ohne Gott, ohne Tradition der Familie, der Mutter,
Vater entfremdet, und jetzt gibt es keine Möglichkeiten
das Kind zurückzugewinnen.
Bis über die Großjährigkeit hinaus legt der Staa
die Menſchen die Hand. Ein ruſſiſcher Student, den ich
Zufall kennen gelrnt hatte, bekam eines Tages ein Teleg
aus ſeiner Heimat. Sein Vater lag auf dem Sterbebett.
Student legte dem Rektor der Univerſität das Telegramt
und bat um Urlaub.
„Darum willſt Du Dein Studium unterbrechen, Genoſt
Das gibt es nicht. Du biſt für den Staat da und nich
die Familie!”
Es half dem jungen Mann — der übrigens Parteikomn
iſt, kein Flehen und Bitten; er iſt nicht fortgekommen.
Betritt man zum erſten Mal ruſſiſchen Boden, ſo wr
man ſich, daß bei der Gepäckkontrolle beſonders nach
zeitſchriften gefahndet wird. Erſt ſpäter erfährt man den C.
Eine gut gekleidete Frau ſcheint den ruſſiſchen Machth
gefährlich; weil das Intereſſe der Männer dadurch zu
in Anſpruch genommen wird. Darum dürfen keine ausländ
Modebilder und Zeitſchriften ins Land; der Trieb der F
ſich zu ſchmücken, darf keine Anregung finden. Die run
Warenhäuſer, die — wie alles — verſtaatlicht ſind, führe
armſelige Fähnchen zu völlig unberechtigten Preiſen.
Modergeruch die Familie ſtirbt. Und langſam
zugleich Sitte und Schamgefühl, Feinheit und Sauberkei”
gleich ſtirbt jegliche Kultur. Ich gehe durch die Straßen
ſehe in die Wohnungen, die keine Gardinen, keine Vorl
ſchützt. In einem Raume von etwa 3X4 Meter zähle ich
Betten, — Betten? Lagerſtätten, die zum Teil nut
reitag, 10. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 160 — Seite 3
ineidsprozeß Abel. — Adolf Hikler als Zeuge über die Südkirol=Polikik ſeiner Parkei. — Zuſammenſtoß
nit der Verkeidigung. — 800 Mark Ordnungsſtrafe für Adolf Hiller wegen Ausſage=Verweigerung.
erhalfen.
Aindem
nung bumn
alſo die t
it iſt, df
er bisheriur
kaum wahnt
miniſters
ng und di
lionen:
nung
München, 9. Juni.
Am Dienstag begann vor dem Schwurgericht München das
ahren gegen den Berliner Schriftſteller Werner Abel. Abel
vor dem Landgericht München in dem Beleidigungsprozeß,
Idolf Hitler gegen mehrere Perſönlichkeiten angeſtrengt hatte,
bei dem es ſich um die Vorwürfe handelte, die gegenüber
r wegen ſeiner angeblichen Stellungnahme zur Südtiroler
e gemacht wurden, als Zeuge erklärt, daß Hitler durch
mittlung eines italieniſchen Hauptmanns
zliorati italieniſche Gelder erhalten habe.
Prozeß wurde dann ausgeſetzt. — In der Zwiſchenzeit iſt
Abel ein Verfahren wegen Meineids eingeleitet worden.
In der Verhandlung hielt Abel die im Falle Migliorati
chten Angaben aufrecht und ergänzte ſie noch in einzelnen
ten. So habe er ſelbſt geſehen, wie Migliorati einmal 10 000
dann 50 000 RM. durch Könitz für den Hitler=Kreis
gege=
habe, und von Migliorati gehört, daß dieſer durch
Ober=
ant Rechny in Wien und Innsbruck für Major Pabſt 1,5
2,5 Millionen Lire gezahlt habe. Die Niederſchrift, die
inerzeit über die Unterredung in der Schelling=Straße zwi=
Hitler und Migliorati uſw. gemacht habe, habe er in zwei
iplaren nach Oſtpreußen geſchickt. Die Zuſammenkunft im
rzer Hof”, wo Hitler und Migliorati bekannt geworden
fand nach ſeiner Angabe zwiſchen dem 24. und dem 28.
ber ſtatt. Am 5. November ſei Migliorati fortgefahren, am
ovember war er — Abel — verhaftet worden.
Nachdem am Mittwoch der bayeriſche Generalſtaatsanwalt
Roth, die Mutter des Angeklagten, der Sachverſtändige Pro=
Kronenfeld, der Reichstagsabgeordnete Heines und der
Ita=
r Morio Albini vernommen worden waren, wurde in der
terstags=Verhandlung
Zeuge gehört. Er erklärte daß er Werner Abel nie
per=
h kennen gelernt habe. Ueber die Verſammlung der Infan=
Schüler und Roßbach=Leute, wo nach der Angabe Abels die
ellung Hitlers und des Italieners Migliorati, ſowie die
inbarung einer Beſprechung ſtattgefunden haben ſoll, erklärt
r, daß er verſpätet in dieſe Verſammlung gekommen ſei,
ſo=
eine Anſprache gehalten, dann nur noch einige kurze Worte
Roßbach gewechſelt und darauf die Verſammlung verlaſſen
Er könne auf das beſtimmteſte verſichern, daß er an jenem
keinem Italiener vorgeſtellt worden ſei und daß er mit
nie=
en eine Vereinbarung für eine ſpätere Beſprechung getroffen
Den Namen des angeblichen Italieners Migliorati habe
s zu dieſem Prozeß nicht gekannt. Er habe überhaupt noch
als eine Unterredung mit einem Italiener in dem von Abel
ſpteten Sinne geführt, daß die NSDAP. eine beſtimmte
irol=Politik machen wolle und dafür eine Unterſtützung von
en erwarte oder annehme. Er habe in Geſprächen mit
Ita=
in immer geſagt, es würde ſeinen Kampf für eine
deutſch=
niche Verſtändigung erleichtern, wenn man in Südtirol ge=
Erleichterungen eintreten laſſen würde. Es ſei in ſolchen
n auch von Italienern erklärt worden, daß, wenn erſt
ein=
die geſamte Atmoſphäre zwiſchen Deutſchland und Italien
nigt ſein würde, eine gewiſſe freundſchaftliche Behandlung
Südtiroler Frage in die Wege geleitet werden könnte. Er
berzeugt, daß die Lage der Südtiroler auf dieſem Wege
er=
ert würde.
ditler verſicherte unter ausdrücklicher Bezugnahme auf
ſei=
n Eid, er könne gerade ſeine Italienpolitik der
Verſtän=
gung und Verſöhnung zwiſchen Italien und Deutſchland
rantworten, weil er finanziell überhaupt nichts mit dem
Auslande zu tun habe.
luf die Bemerkung des Vorſitzenden, es werde behauptet, daß
ationalſozialiſtiſche Bewegung aus dem Auslande, auch aus
früher feindlichen Auslande, Geldunterſtützungen erhalten
erwidert Hitler, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung
großdeutſche Organiſation ſei, die nicht nur in Deutſchland
Oeſterreich, ſondern überall verbreitet ſei, wo Deutſche in
Velt leben. Es ſei klar, daß in unruhigen Zeiten, wie z. B.
end des Ruhrkampfes, die Deutſchen in der ganzen Welt
be=
würden, und daß dann von ihnen kleinere Unterſtützungen
eBewegung dem Nationalſozialismus zugefloſſen ſeien. Die
eingegangenen Unterſtützungen ſeien
ſelbſtver=
ſtändlich auch nur von dieſen auslandsdeutſchen
Gruppen der NSDAP. hereingekommen. Das Geld
ſei aber von Deutſchen gegeben worden und niemals von einem
Franzoſen, Engländer oder ſonſt einem Ausländer. Die NSDAP.
habe niemals von ſolchen Ausländern Geld genommen oder Geld
verlangt oder Geld empfangen. Insbeſondere habe ſie von
Italien keinen Lire bekommen.
Im weiteren Verlauf bezeichnete Adolf Hitler die
Behaup=
tungen Abels, die NSDAP. habe von Italien Gelder erhalten,
weshalb die Partei ihre bekannte Stellung zur Südtiroler Frage
eingenommen habe, als eine glatte Lüge. Als der Vorſitzende den
in Erregung geratenen Zeugen zu beſchwichtigen ſuchte, rief dieſer
laut in den Saal: „Das ſind Behauptungen, die, wenn
ich ſie nicht widerlegen kann, mich zwingen, zur
Piſtole zu greifen.” Hitler begründete dann nochmals ſeine
Stellung zur Südtiroler Frage.
Er halte es für richtig, auch im Intereſſe der Südtiroler
ſelbſt, zu einer Verſtändigung mit Italien zu kommen.
Nicht, daß die Nationalſozialiſten kein Gefühl für die
Süd=
tiroler Frage hätten, aber mit Gefühlsausbrüchen könne
man nicht helfen. Hier müßte eine weitſchauende politiſche
Neuorientierung eintreten.
Auf die Frage des Rechtsanwalts Erhardt, ob Hitler bekannt
geworden ſei, daß Vertreter ſeiner Partei Verhandlungen mit
Italien geführt hätten, erklärte Hitler: „Was heißt Vertreter der
Partei? Das könnten nur Leute ſein, die mich perſönlich
vertre=
ten; denn die Partei bin ich.” Auf die weitere Frage, ob Hitler
jemand beauftragt habe, mit Muſſolini oder der italieniſchen
Re=
giaerung zu verhandeln, antwortet Hitler, mit einem
entſchie=
denen „Nein”
Eine Reihe weiterer Fragen der Verteidiger Abels wird vom
Gericht nicht zugelaſſen. Schließlich kam es im Verlauf der
Frage=
ſtellungen zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen Adolf Hitler
und den beiden Verteidigern, Rechtsanwalt Erhardt und Dr.
Roſenfeld. Als dieſe Hitler fragten, ob es richtig ſei, daß die
Hitierbewegung Gelder von den Skodawerken und dem
Schneider=Creuzot=Konzern bezogen hätte, fuhr
Hit=
ler in höchſter Erregung auf und ſchrie den Verteidigern zu: „Ich
laſſe mich nicht beleidigen, was füllt Ihnen ein? Ich kann es
vor den Millionen meiner Anhänger nicht verantworten, mich hier
inſultieren zu laſſen. Ich gebe dieſen jüdiſchen Rechtsanwälten
keine Antwort mehr!” (Beifallklatſchen im Zuhörerraum.) Der
Vorſitzende ermahnte Hitler zur Ruhe und machte ihn darauf
aufmerkſam, daß er vom Gericht zugelaſſene Fragen der
Nechts=
anwälte beantworten müſſe. Hitler betonte nochmals, daß es für
ihn und ſeine geſamte Bewegung unerträglich ſei, in dieſer Weiſe
inſultiert zu werden. Alle dieſe Dinge, die ihm hier
vorgehalten würden, ſeien von A bis Z erlogen.
Auch wiederholte Verſuche des Vorſitzenden, Hitler zu bewegen,
den Anwälten Antwort zu geben, blieben erfolglos.
Nach längerer Beratung des Gerichtshofes wurde die
Ver=
handlung wieder aufgenommen. Der Vorſitzende teilte mit, daß
der Angeklagte und ſeine Verteidiger auf dem Gerichtsgang vor
dem Schwurgerichtsſaal angerempelt worden ſeien und daß er,
der Vorſitzende, deshalb die polizeiliche Räumung des Ganges
veranlaßt habe. Sodann verkündete der Vorſitzende, daß das
Ge=
richt den Zeugen Hitler wegen Verweigerung des Zeugniſſes zu
einer Ordnungsſtrafe von 800 Mark ſowie zur Tragung der durch
die Vexweigerung verurſachten Koſten verurteilt habe. Ferner
wird der Zeuge Hitler wegen Ungebühr in der Sitzung zu einer
Ordnungsſtrafe von 200 Mark verurteilt.
Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld gab hierauf eine Erklärung ab,
wonach es der Verteidigung infolge des Verhaltens des Zeugen
Hitler unmöglich ſei, die Wahrheit zu ermitteln. Die Aeußerung
des Zeugen hindere die Verteidigung, an ihn Fragen zu richten,
die die Verteidigung für notwendig halte. Das müſſe feſtgeſtellt
werden, damit die Oeffentlichkeit wiſſe, woran es liege, wenn die
Wahrheit in dieſem Prozeß nicht ermittelt werde. Auf Einwirken
des Vorſitzenden erklärte ſich Hitler bereit, Fragen zu
beantwor=
ten, die das Gericht an ihn ſtelle, dagegen aber werde er Fragen
der Verteidigung nicht mehr beantworten. Der Vorſitzende ſtellte
feſt, daß er keine Fragen an Hitler mehr habe. Er richtete an
die Verteidigung die Aufforderung, ob ſie ihre Fragen durch das
Gericht dem Zeugen Hitler vorlegen laſſen wolle. Dieſen
Vor=
ſchlag lehnte die Verteidigung ab. Damit war Hitler entlaſſen.
Im weiteren Verlauf verlas der Vorſitzende das Protokoil
über die kommiſſariſche Vernehmung des in New York
lebenden Italieners Migliorati. Migliorati erklärt in
dieſem Protokoll, daß er Kaufmann ſei und niemals Hauptmann
geneſen ſei. Er ſei ſeit 1917 ſchweizeriſcher Staatsangehöriger und
ſei weder am Fascismus, noch am Nationalismus intereſſiert. Im
Oktober 1323 habe er ſich 30 Stunden lang zum Beſuch ſeiner
Schweſter in München aufgehalten und habe dabei den Abel
als Prinz Yſenburg kennen gelernt. Dagegen habe er
Hitler niemals geſehen und beſonders niemals Geider der
italie=
niſchen Fasciſten den Nationalſozialiſten angeboten oder
ver=
mittelt.
In der Nachmittagsſitzung wurde zunächſt das Protokoll Über
die kommiſſariſche Vernehmung des Hauptmanns a. D. Dohrn
verleſen. Er bekundete, Migliorati überhaupt nicht kennen gelernt
zu haben. Er beſtätigt, daß er durch Abel bei Seißer,
Loſſow und Ludendorff ſowie beim
Kabinetts=
chef des Kronprinzen eingeführt wurde.
Darauf wird. Oberleutnant a. D. Roßbach vernommen.
Abel habe ſich, wie er ſich deutlich erinnere, als Prinz Yſenburg
ausgegeben und ihm auch irgendeinen Ausweis auf dieſen Namen
gezeigt. Abels Behauptung, er — Roßbach — wiſſe von
Geld=
angeboten an Hitler, ſtimme nicht. Es ſei auch ausgeſchloſſen, daß
Abel ihn mit einem italieniſchen Hauptmann bekannt gemacht
habe. Er ſelbſt habe von Abel kein Geld bekommen, auch nicht
von anderer Seite zur Uebermittlung an Hitler. — Aus den
wei=
teren Zeugenvernehmungen iſt noch hervorzuheben die Ausſage
des Kapitänleutnants a. D. Hofmann, der bekundete, daß er
von Hitler ſeinerzeit mit der Organiſierung der S.A. betraut
worden war, und auf Befragen der Verteidigung erklärt, daß er
und ſeine Mitarbeiter in dieſer Zeit der Hochinflation mit
ſchwei=
zeriſchen Franken bezahlt wurde. Woher das Geld ſtamme, wiſſe
er nicht. — Als hierauf von der Verteidigung der Antrag auf
Vernehmung des Leutnants a. D. Scheringer zum Beweis dafür,
daß die Ausſagen Hitlers nicht glaubwürdig ſeien, geſtellt wurde,
kam es zu einer Kontroverſe zwiſchen der Verteidigung und dem
Vorſitzenden wegen der Bemerkung des Rechtsanwalts
Roſen=
feld: Er finde es begreiflich, wenn man einer Perſönlichkeit wie
Hitler gegenüber gewiſſe Hemmungen habe. Der Vorſitzende
er=
widerte, wenn in dieſer Bemerkung ein Vorwurf gegen eine
Be=
hörde enthalten ſein ſolle, müſſe er ſich ganz energiſch dagegen
verwahren. — Nach anderthalbſtündiger Beratung verkündete das
Gericht den Beſchluß, entſprechend dem Antrag der Verteidigung
Landgerichtsrat Dr. Roll, den Unterſuchungsrichter Dr.
Win=
tersberger, General Ludendorff, Leutnant
Scherin=
ger, Rechtsanwalt Frank II. und ferner nochmals Adolf
Hitler zu laden. Die Vernehmung Ludendorffs iſt für
Frei=
tag anberaumt.
Miniſterpräſidenken=Beekend in Paris.
* Macdonald hat die Einladung Herriots angenommen und
wird zuſammen mit ſeinem Außenminiſter, Sir John Simon,
am Samstag abend auf der Durchreiſe nach Genf in Paris
eintreffen. Dieſes Miniſterpräſidenten=Weekend kann unter
Um=
ſtänden für das Ergebnis der Lauſanner Konferenz von
aus=
ſchlaggebender Bedeutung ſein. Es iſt ja bekannt, daß die
Engländer mit aller Macht auf einen poſitiven Erfolg der
Reparationskonferenz drücken. Macdonald hat auch bis vor
wenigen Wochen noch geglaubt, daß der Widerſtand der
Fran=
zoſen nicht unüberwindlich wäre. Allerdings ſind auch die
Engländer der Ueberzeugung geweſen, daß mit Tardieu leichter
zu arbeiten geweſen wäre als mit Herriot, weil Tardieu den
Ehrgeiz hatte, etwas zuſtande zu bringen, während Herriot
nicht ſtark genug iſt, um ſich von der inneren Angſt vor der
Oppoſition Tardieus zu befreien.
Die Agentür Hadas berichtet von einem angeblichen
Pro=
jekt der engliſchen Regierung, das drei
Mög=
lichkeiten enthalte: entweder vollkommene
Strei=
chung der Reparationen oder eine einmalige
Schluß=
zahlung Deutſchlands oder nach einem längeren
Moratoriumeine gekürzte Annuität. Das ſind drei
Möglichkeiten, von denen freilich für die deutſche Politik
nur die erſte diskutabel iſt, weltwirtſchaftlich geſehen
auch die einzig dankbare Löſung.
und Reparalionen.
EP. Waſhington, 9. Juni.
Das amerikaniſche Staatsdepartement veröffentlichte am
Mittwoch abend eine Erklärung über die Kriegsſchuldenfrage,
der am Vorabend der Lauſanner Konferenz eine nicht zu
unter=
ſchätzende Bedeutung beizumeſſen iſt.
Staatsſekretär Stimſon betont darin, daß die amerikaniſche
Regierung „kein von fremden Mächten befürwortetes Programm,
das die vollſtändige Annullierung der Kriegsſchulden und der
Neparationen vorſehe, annehmen werde‟.
Die Vereinigten Staaten ſeien nach wie vor der Anſicht,
daß die Annullierung oder Herabſetzung der Reparationen ein
rein europäiſches Problem darſtelle, und daß eine darauf
be=
zügliche Entſcheidung der Gläubigerſtaaten Deutſchlands in
keiner Weiſe eine ähnliche Entſcheidung der Vereinigten Staaten
in der Frage der Kriegsſchulden rechtfertigen könnte.
atzen beſtehen. Ein Mann kleidet ſich gerade aus. Ein
rer ſitzt am Tiſch und lieſt die Zeitung. Eine Frau, nur
einem Unterkleid bekleidet, ſpült Geſchirr ab. Zwei junge
ſchen haben ſich bereits niedergelegt. Drei kleine Kinder
en halbnackt zwiſchen den Betten herum. Das iſt der
ge Wohnraum dieſer achtköpfigen Familie. Die Einrichtung.
)t aus einem Tiſch, ein paar Hockern, einem
Küchenſchrank=
chen Möbel und den — Lagerſtätten. Die Kleider hängen
Nagel an der Wand. Auf der Fenſterbank ſtehen wenig
litanregende Dinge: Speiſereſte, ein Knuſt Brot . . . da=
7 die notwendigſten Toiletteartikel".
An einem der letzten Tage meines Moskauer Aufenthalts
nete ich einem kleinen Pferdeſchlitten. Eine Frau faß
auf ihrem Schoß trug ſie einen Kinderſarg; kein Kranz,
Blumen darauf. So brachte ſie ihr Kind zum Friedhof.
n..."
an Ammers=Küller: Die Frauen der Coornvelts, 2. Teil:
rauenkreuzzug. Wohlfeile Ausgabe. 400 Seiten. In Leinen
bunden 2,85 RM.
S iſt zu begrüßen, daß der Verlag Carl Schünemann auch von
Sweiten Teil des beruhmten Romans eine billige, dabei
vor=
ich ausgeſtattete Ausgabe herausgebracht hat, wird es
da=
doch weiteſten Kreiſen ſelbſt in der heutigen Zeit möglich
cht, ſich das bedeutungsvolle Werk zuzulegen. Ueber den
In=
des Romans „Frauenkreuzzug” ſei kurz geſagt, daß er mit den
enden Darſtellungsmitteln, die den Weltruf Jo van
Ammers=
begründet haben, den Wahlrechtskampf der Frauen be=
1-11, der in ſeinem endlichen Siegesergebnis für die Stellung
Leſchlechter zueinander beſtimmend geworden iſt. Neben ſeinen
literariſchen Qualitäten kann das Buch auch als pſycholo=
2 Dokument gewertet werden, wie es wohl nur eine ſo feine
lerin des weiblichen Herzens geben konnte.
Na Horn: „1001 Wink für die Hausfrau”, ein praktiſchet
Rat=
der für jeden Haushalt. Erna=Horn=Verlag, Frasdorf i.
lemgau (Obb.). 112 Seiten, broſchiert, Preis 1,20 RM. und
Pfg. Porto.
IIna Horn, die bekannte Verfaſſerin verſchiedener größerer
Wirtſchaftlicher Werke hat ein neues Buch herausgebracht, das
Hausfrau ein ſtets bereiter Helfer ſein ſoll: über alle
Ge=
des Haushalts ſind in überſichtlicher Form zuſammengeſtellte,
und prägnante Ratſchläge in dem gut ausgeſtatteten Büch=
2u finden. Das Buch wurde von der Verfaſſerin im Eigen=
19 herausgegeben, um es auf dieſe Weiſe infolge ſeines ſehr
Sigen Preiſes weiteſten Kreiſen zugänglich zu machen. Es iſt
aus der Praxis in jahrelanger Arbeit geſchönfte Sammlung
Erfahrungen, Rezepten und brauchbaren Methoden zur Ver=
Lung und Vereinfachung der hausfraulichen Arbeit.
Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. — Donnerstag, den 9. Juni.
„Die Balküre‟
von Richard Wagner.
Die Brünnhilde ſang Elſe Link als Aushilfsgaſt. Wir
kennen die Wiesbadener Primadonna, die übrigens vor Jahren
als jugendlich=dramatiſche unſerem Enſemble angehörte, als eine
ausgezeichnete Künſtlexin.4 Sie iſt völliy ausgereift hat Stil
und das große Formgt. Wir freuen uns über den ſtarken
Er=
folg ihrer prachtvollen Leiſtung.
Als Wotan gaſtierte Adolf Martini aus Kiel auf
Anſtellung. Er beſitzt bei ſtattlicher äußerer Erſcheinung ein
ſchönes Material von ausgeſprochen dramatiſcher Farbe, das
indes nach Höhe und Tiefe nicht umfangreich iſt, etwas tief ſteckt,
und daher häufig großer Tragfähigkeit entbehrt. Die aus
eigenem Inneren ſtrömende, ſchöpferiſche Geſtaltungskraft fehlt.
Er zündet nicht und errang auch heute keine großen
Sym=
pathien. Wäre er ein junger Anfänger, würden beſſere
Aus=
ſichten vorhanden ſein. Das iſt aber nicht der Fall. v, H.
„Die Flaſche” Seemannsballade in 3 Akten, nennt ſich die
Miſchung aus Rührſtück und Kuddeldaddeldu, die Ringelnatz
ver=
faßt hat und mit ſeinem Enſemble hier aufführt. Die Flaſche,
von der man annahm, daß es eine Boddel Whisky wäre, aus der
im Stile Ringelnatzſcher Matroſenhalladen geſoffen würde, iſt
leider letzten Endes der Behälter einer Flaſchenpoſt, die am
ſenti=
mentalen Schluß des Stückes den Seemannstod des Matroſen
Hans Pepper dem ruſſiſchen Fürſten und der Hamburger
Kellne=
rin Petra — die drei arg düene Akte lang zwiſchen dem Fürſten
und dem Matroſen in ihre Liebe ſchwankt — anzeigt. Kurz,
Ringelnatz hat aus einer unverſtändlichen Anwandlung heraus
ein Schauſpiel geſchrieben, das auch die herzlichſten Freunde
ſei=
ner komiſchen Muſe enttäuſchen muß. Indeſſen ſei nicht
verſchwie=
gen, daß es prächtige Momente gibt, und das ſind alle, in denen
Ringelnatz ſelbſt als oller ehrlicher Seebär auf der Bühne ſteht.
Um dieſer Momente willen lohnt ſich der Beſuch. Schon das
Ge=
ſicht, dieſes urkomiſche, im Grunde ſehr traurige und ganz
kind=
liche Profil dieſer merkwürdigen, herzhaften Menſchentype zu
ſehen, iſt eine reine Freude. Und dann, er ſpielt nicht den
Matro=
ſen Hans Pepper, ſondern iſt es, wie er leibt und lebt, und in
ſolcher Echtheit gibt er mit ein paar Geſten und kernigen oder
rührenden Worten einen prachtvollen Kerl, deſſen Daſein genügt,
um über die ſchwach konſtruierte und die dürftig gefügte
Hand=
lung hinwegzutröſten. Alſo, man ſehe ſich Ringelnatz an und
freue ſich an dieſem ausgefallenen originellen Menſchenkind —
und verzeihe ihm die ſchwachen Stunden, in denen er, ſtatt zur
Flaſche zu greifen, „Die Flaſche”, Seemannsballade in 3 Akten,
*
ſchrieb.
„Den=Schi=Chua‟. Das Leben eines chineſiſchen Studenten.
Ein Bio=Interview. (Malik=Verlag, Berlin.)
Was geht in China vor? Vor allem: wie leben dieſe 500
Mil=
lionen Menſchen? Das Buch „Den—Schi—Chua” von S.
Tret=
jakow — dem Autor des Theaterſtückes „Brülle China” — gibt
zum erſten Male eine umfaſſende Antwort auf dieſe Fragen. Wir
folgen einem jungen Chineſen aus Setſchuan durch 23 Jahre ſeines
Lebens. Wir erfahren zum erſten Male in allen Einzelheiten, wie
es in einem chineſiſchen Kreis, einem Dorf, einem Hauſe zugeht.
Wir dringen in das Schickſal von Familien aller Schichten des
Landes. Es iſt nicht ein beliebiges Schickſal, nicht ein beliebiger
Schauplatz, den wir kennen lernen. Der Vater des jungen Schi=
Chua, aus der Familie der Den, war ein Freund und Mitarbeiter
des großen chineſiſchen Revolutionärs Sun=Yat=Sen. Er
organi=
ſierte die Volksrevolution in Setſchuan. Er bereitete dort den
Aufſtand vor, der die Mandſchus ſtürzte, leitete den Geheimbund,
der die Revolution durchführte, ſtand an der Spitze revolutionärer
Truppen, mußte wieder fliehen und kam wieder zu Macht und
An=
ſehen. In der Atmoſphäre angeſpannter revolutionärer Kämpfe
wächſt der junge Schi=Chua auf. Wir nehmen mit ihm an den
geheimen Verſammlungen, den Aufſtänden und Feldzügen teil, die
der Vater leitet. Schi=Chua führt das Werk des Vaters fort.
Nach dem Weltkriege geht er nach Peking, ſchließt ſich den
revolu=
tionären Studenten an und kommt ſchließlich nach Moskau auf die
chineſiſche Univerſität, die den Namen Sun=Yat=Sens trägt.
In „Den=Schi=Chua” liegt ein in jeder Beziehung einzigartiges
Buch vor, das nicht nur dem europäiſchen Leſer eine neue Welt
erſchließt, ſondern zugleich ein neues Kapitel in der Geſchichte der
literariſchen Formen eröffnet.
Wie die Köchin Wetterl in Wien kocht. Ein Kochbuch.
Her=
ausgegeben von L. Richard, Groſchlattengrün, Bayern, im
Selbſtverlag. Die Verfaſſerin kommt dem Wunſch entgegen,
ein=
mal etwas von den Geheimniſſen der Wiener Küche zu erfahren.
Selbſt Wienerin, weiß ſie Beſcheid. Sie gibt auf gedrängtem
Raum, damit das Büchlein recht billig ſei, eine große Anzahl kurz
gefaßter Rezepte.
Seite 4 — Nr. 160
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
STATT KARTEN
DIE GLÜCKLICHE GEBURT UNSERER
TOCHTER UTE ZEIGEN WIR AN
LISBET LAMRE
GEBORENE WITTICH
DR. HELGO LAMPE
LEIPZIG S 3 (SCHLEGELSTRASSE I), 8. UUN1 1932
2 gr. ſch. Zimm. u.
Wohnk. i. g. Hſe. a.
beſſ. kdl. Ehep. o.D.
z. vm. Näh. Geſchſt.
(8604)
Leere Zimmer
—2 gr. leere frdl.
Zimm. m. kl. Küche
an berufst. Dame
abzg. Anzuſ. vorm.
vor 10, mitt. 12—4
abends 7—
Heinrichſtr. 154, III.
2 leere Zimmer
mit fließd. Waſſer,
Heizg., Tel. i. Hſe.,
per 1. 7. ev. a. früh.
i. Tintenvt. zu vm.
Ang. O. 187 Gſt. (*
Sonntag Nacht verſchied
ſantt nach nur eintägiger
Krankheit unſere liebe, gute
Schweſter
Fräulein
Philippine Bach,
geb. Schuchmann, u. Töchter
Georg Schuchmann
und Familie
Bernhard Schuchmann
und Familie
Frankfurt a. M.
Darmſtadt, den 10. Juni 1932.
Grafenſtr. 41, II.
Die Einäſcherung fand in der
Stille ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
Joh. Georg Vogel
Oberpoſiſchaffner i. R.
ſagen wir Allen, beſonders Herrn Pfarrer Bergér
für die troſtreichen Worte innigen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 10. Juni 1932.
(8581
Von der Reise zurück!
Dr. Waldemar Sattler
Facharzt für Lungen-Krankheiten
Darmstadt, Alexandraweg 25
af
Kriegerverein
Darmſtadt.
Künstl. Zähne 3.00 Mk.
Garantie für guten Sitz und Haltbarkeit.
Reparaturen in einigen Stunden.
Fran Joſeph. Dentiſtin
J. Joſeph, Dentiſt, Marktplatz 4
im Fiſchhaus Fertig. (8252b
Geſtern verſchied unſer lieber
Kamerad und treues Mitglied
Herr Ernſt Ludwig
Reichsbahn=Betriebs=Afſiſtent.
Die Beerdigung findet am
Frei=
kag, den 10. d. Mts., nachmittags
4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche
Be=
teiligung.
Der Vorſtand,
8570)
Oekatieren, Pliſſee
Hohlſaum /eigene Werkſtätte/ billig ? gut
Darmſtädter Pogelhaus
Telefon Nr. 1955 (4135a). Schulſträße
Massagen spez, Ischias-
Massagen im
ömerbad, Zimmerstr. 7 9
Das
Reihenhaus
Phil. Röth=Weg 52
iſt zu vermieten.
Intereſſent. erhalt.
Auskunft: „
Stadt=
haus, Rheinſtraße
Nr. 16/18, Zim. 48.
(St.8584)
Der
Schuhladen
Grafenſtraße Nr. 18
iſt ab ſofort
an=
derweitig zu
ver=
mieten. Näh. tägl,
von 4—6 Uhr im
Reſtaurant
Kaiſerſaal.
(TV,7296)
Garage frei
Landwehrſtraße 21,
Telef. 2250. (7980a
Berichtigung.
Die Beerdigung von
Herrn Wilhelm Bergſträßer
findet heute um 2½ Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
Biete ſchöne 4=Zi.=
Whg., ſuche ſchöne
3=Zi.=Whg. Ang. u.
O. 186 an Geſchſt. (*
Sonnige
6=Zim.=Wohnung
Hügelſtraße 15
mit viel Zubehör
zu vermieten.
Auskunft im Laden.
(6995a)
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und die
zahlreichen Blumenſpenden bei dem Heimgange unſerer
lieben Entſchlafenen
Frau Margarete Speher Wwe.
ſagen wir Allen herzlichen Dank, insbeſondere Herrn
Pfarrer Müller für die troſtreiche Grabrede, ſowie
den Schweſtern des Städt. Krankenhauſes und der
Paulusgemeinde für die liebevolle Pflege.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Gretel Speher.
(8574
Darmſtadt, den 9. Juni 1932.
Tintenviertel.
6=Zim.=Wohnung
ſofort oder z. 1.
zu vm. Näh.
Ohly=
ſtr. 69, Erdg. (4207a
Mühlſtr. 37
einf. ſep. Z. zu vm.
(*dfs)
Einf. mbl. Zi. pt.
f. Fräul. zu verm.
Zu erfr. Gſchſt. (*if
Schöne ſonnige
Fünf=Zimmer=
Parterre=Wohnung
mit allem Zubehör
in gutem Hauſe f.
monatlich ℳ 80.—
alsbald zu vm. (*
Ang. u. O. 208 Gſt.
Beſchlagnahmefreie
3—4= Zimmer=Whg.
ab 1. Juli zu vm. (*
Ang. u. O. 195 Gſt.
Heinrichſtr. 69. einf.
m. Z. m. g. P. bill.
(8338a).
In gut. ruh. Hauſe
mbl. od. leer. Zim.
m. gt. rchl.
Mittag=
tiſch Pr. 50 ℳ z. v.
Ang. O. 200 Gſt.
Bismarckſtr. 82, pt.
mbl. Zi., ſep. Eg.,
el. L., a. H. o. D.z. v. *
Schuchardſtr. 14, I.
mbl. Zi. m. el. L.
u. Schreibt. z. v.
mit 1 groß. 2kl.
Tadenn Schaufenstern
sowie 2 Nebenräumen
für Metzgerei
in erster Geschättslage anderweitig
abzugeben. Antragen unter 0. 207
an die Geschättsstelle d Bl. (8578
Gr. ſchön. Zimmer
m. Küche u. Keller
a. ält. Frau o. Frl
zu vm. Näh. Gſt. (*
Guterh. weiß.
Kin=
derbett bill. abzug.
Anzuſ. zw. 8 u. 12.
Riedeſelſtr. 54,II. (
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim Heimgange
unſeres lieben, guten Entſchlafenen
Martin Friedrich
ſagen wir allen Freunden, Bekannten und Nachbarn und allen denen,
die ihm das letzte Geleit gaben, und für die vielen Blumen= und
Kranzſpenden unſeren herzlichſten Dank.
Ganz beſonders danken wir Herrn Pfarrer D. Berger für ſeine
liebevöllen, tröſtenden Worte. Auch danken wir unſerem Landesverein
Oberheſſen für die herzliche Teilnahme und Kranzniederlegung, dem
Geſangverein Olympia für das letzte Geleit und Kranzniederlegen,
dem Sparverein Süd=Oſt ſowie dem Heizer= und Maſchiniſtenverband
für die Kranzniederlegungen.
In tiefem Schmerz:
Frau Katharine Friedrich Ww.
und Kinder.
Darmſtadt, den 9. Juni 1932.
Arheilgerſtr. 48.
Modern. Eßzimmer
(Eiche) mit
Schlaf=
divan ſehr billig zu
verkaufen. Angb. u.
O. 194 an Gſchſt. (*
1 großes prachtvoll.
Eßzimmer
dkl.=braun, ſchwer
Eich., f. 380= z. vk.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Grß. Packkiſten
zu ℳ2 per St.
ab=
zugb.
Pallaswieſen=
ſtr. 153. Tel. 422.*fs
Weißes, lack. eiſ.
Kinderbett
mit Matr. zu verk.
Kiesſtr. 133, II. (*
20 große Hobboks
(neu), Eimergröße,
Stück 70 Pf. z.
ver=
kaufen. Wo, zu erf.
i. d. Geſchäftsſt. (*
Gelegenheitskauf!
Schuhe
Ia. Gummi, in
all. Farben nur
A
Bade
Hauben
9
in allen Farben
von GDa
Parfümerie
Elisabethenstr. 2.
(858
Feinſte tagesfriſche oberheſſiſche
Zentrifugen=Butter
½ Pfnnd 0.70
Friſche Eier
10 Stück 0.58 und 0.64
erhalten Sie im Spezialgeſchäft
ALBERTMUTH
Schuſtergaſſe 6 (8608
4 Prozent Rabatt!
Umſtändehalber
einige
Perſ. Tepp.
„. Brauen
an Private
billig zu verkaufen.
Angeb. unt. O. 222
a. d. Geſchſt. (8599
Freitag, 10. Juni 193
Feine Kühneraagenme
Gut erhalten. Bett
mit neuen Matratz
u. Nachttiſch zu vk.
Hohlerweg 23, II.I.
Herrenrad . 8.—M
ſowie Damenrad
vill. zu verk. (8598
Karlſtr. 14, Laden.
Rasierklingen
nur im Fachgeschäftkaufen
Alle Marken stets vorrätig
10 St. Paket von 20 Pfg. ar
Parfümerie Tllmanr
6423a Elisabethenstraße 21.
Habe 1 faſt neues
modernes, gutes (
kaum
Piand geſpielt,
f. nur 420 ℳ abzg.
Neue Pianos ſ. bill.
Fiſcher,Rhönring79.
Nähmaſch.,
Kleider=
chrank, 1= u. 2tür.,
Sofa,
Eck=Eisſchrank
billig zu verkf.
kleine Bachgaſſe 8.
4flamm. Gasherd
mit Backofen
zu verkf. Beſ. 5—7
Bismarckſtr. 22, III.
Gelegenheitskauf!
Paddelboot, neu, 31,
0 cm. br., 5,43 m.
lang, mit 2 Padd
für 45 ℳ zu verkf
Philipp Klink,
Dornberg bei Groß=
Gerau.
2 Gaslp., 3 Stühle
kl. Komm. zu jed.
annehmb. Pr. z. vk.
Clemensſtr. 14,I. (*
Gebr. Herrenräder
20.— 24.— 32.—
zu vkf. Fr. Schmidt,
Bleichſtraße 32. (
Herren= u. Damen
ad n. neu, billig *
Döngesborngaſſe 3.
Mod., ſehr gut erh.
Kinderwagen (*
preiswert zu verkf.
Eliſabethenſtr. 32
„Seit Jahren litt ich an Hük
augen und empfindlicher Haut. Ich
ſuchte ſcheinbar jedes Mittel. Da la
eines Tages, wie ein Sauerſtoff=Ba
3 Tagen 13 Hühneraugen entfernte
Wurzeln und allem, ſo daß ſie nie
derkamen. So entdeckte ich Saltrat
dell, das jedes Hühnerauge in läng
einer Woche vertreibt. Jetzt ſind n
Füße ſo kräftig und geſund wie vo
Jahren, und ich habe keinerlei So
wegen Hühneraugen und empfindl
Haut.” Saltrat Rodell vertreibt Hül
augen ſchnell und ſchmerzlos dad
daß das Waſſer mit Millionen von
zigen Sauerſtoffbläschen durchſetzt :ſ
die in die Poren Ihrer Haut ein!
gen und die hühneraugenlöſenden &
unmittelbar bis tief in die Wurzel
härteſten Hühnerauges bringen. 9
ſchmerzende Füße finden ſofort
L=
rung. Jedes Paket wird verkauft
der ausdrücklichen Garantie: Geld zu
wenn nicht zufriedenſtellend. Erhä
in allen Apotheken, Drogerien und
ſchlägigen Geſchäften. Deutſches Erzeu
Auslieferungsl.: H. Schefold, Fran
a.M., Cranachſtr. 22. Tel. Speſſart 61
(II. Bln. 8568)
Farben=Krauth zesss Elifabethenſtr. 4.
Stabil. Herrenrad
M. Adler bill. z. vk.
Eliſabethenſtr. 35,p.*
Ein weißer Kie
wagen bill. zu
Kittlerſtr. 45,
Warenabgabe nur un Mitgl
gr. Pak. 0.62
Mitor, Edelſeife
kl. Pak. 0.32
Nitor, Edelſeife
GEG Famos, das ſelbſttätige Waſch=
.. 1 Pfd.=Paket nur 0.60
mittel.
½ Pfd.=Paket nur 0.32
GEG Solex, das Waſch= und Bleich=
Paket 0.15
mittel .
GRG-Nitor
Btwas ganz Neues als
dem Konsumverein!
Reinste Rdelscife
in Puluerform=
GEG Bleichſoda . . . . . . . Paket 0.12
la Kernfeife, 200 gr EE . von 0.10 an
Stück 0.28
la Prefſantſeife ..."
Rinu, Spül= u. Abwaſchmittel
330 gr . ."
„. . . Paket 0.20
Amo=Scheuerſand, fein u. grob Paket 0.12
GEG Metallputz . . . Flaſche von 0.17 an
große Tube 0.60, kleine Tube 0.38
f. 6E8 Zahnpaſta . . .
0.55, „ „ 0.35
GEG Hautcreme.
. . . Stück 0.25
GEG Herdputzkegel (putzt und poliert zugleich)
GEG Schuhereme, ſchwarz, Ooſe von 0.10 an
GEG Herdputzpaſte Tube 0.33
la Bierwurſt, a Krakauer
ff. Mettwurſt.
Ia Preßkopf
prima Rindswürſtchen ..
Pfd. 0.88
Pfd. 1.00
Pfd. 0.90
Pfd. 0.75.
1a Plockwurſt, Salami . . . . . Pfd. 1.05
.. . . Pfd. 1.20
ff. Cervelatwurſt
ff. Schinken, gekocht . . Pfd. von 1.30 an
ff. Leb.= u. Blutwurſt in 1 Pfd.=Doſ. Ooſ. 0.50
Ochſenmaulſalat, Fleiſchſalat, Delik.=Würſtchen, Büchſenfleiſch in Ia Qualität.
Stück 0.08½. 0.07½. 0.07 und 0.06
Ia friſche Eier ...
ff. Bonbons, Schokoladen, Kekſe, Brauſewürfel, Puddingpulver, Fruchtſäfte
Aus unſeren 3 Fleſchabgabeſtellen:
ff. Rindfleiſch .... . . pfd. 0.60 ff. Schweinefleiſch . . . . . . Pfd. 0.80
Beſtes Ochſenfleiſch . .
. Pfd. 0.70 ff. Schweinekoteletts . . . . . Pfd. 0.88
la Kalbfleiſch . . . . Pfd. von 0.75 an
la Friſch= und Dauerwurſt, feine Aufſchnitte, ff. Schinken, roh und gekocht.
Aus unſerer Großbäckerei:
ff. Miſchbrot, Roggenbrot, Weißbrot, Schrotbrot, Vollkornbrot, la Brötchen, Kuchen,
(8590
Gebäck, Torten, Zwieback.
Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen nach
8 152 des Genoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. — Soweit wir Nichtmitglieder beim Einkauf in
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.
eitag, 10. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 150 — Seite 5
M.
und eim
vertreiſt
ges brinne
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 40. Juni 1932.
Ruheſtandsverſetzungen. Am 3. Juni 1932 wurden der
rechnungsrat bei der Heſſiſchen Landes=Hypothekenbank Wil=
Molter zu Darmſtadt und der Rechnungsrat bei dem
ſterium der Finanzen Auguſt Keller zu Darmſtadt auf
d des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten
1. Juli 1932 ab in den Ruheſtand verſetzt.
Tagung der heſſiſchen Schulgeographen. Der Verband heſ=
Schulgeographen, dem Lehrer aller Schulgattungen
ange=
hält am 25. Juni hier ſeine Hauptverſammlung ab. Außer
zericht des Vorſitzenden, Studienrat Dr. Knieriem=Bad=
Nau=
über den Verband und die Lage der Geographie ſtehen
wich=
nethodiſche Referate auf der Tagesordnung U a. berichtet
Herbert=Worms über das Ergebnis einer Umfrage betref=
Stoffverteilung in den Oberklaſſen der höheren Schulen, und
die urkundliche Unterrichtsverteilung an den höheren Schu=
Ueber Stoff= und Unterrichtsverteilung in der Grundſchule
auf der Oberſtufe der Volksſchule ſpricht Stadtſchulrat Dr.
Mainz. Außerdem findet Neuwahl des Vorſtandes und der
hüſſe ſtatt.
Hohes Alter. Am 11. d. M. feiert Frau Eliſabeth Becker
e, hier, Holzſtraße 10, ihren 86. Geburtstag.
Stadtbücherei. Wegen der jährlich notwendigen Reviſion,
n die Schalter der Stadtbücherei vom 4. Juli bis
uguſt geſchloſſen. Alle entliehenen Bücher ſind
ſpä=
s am Fälligkeitstage, in der Zeit vom 13. Juni bis 2. Juli
zugeben. Die letzte Bücherausgabe erfolgt am 11. Juni. Der
al bleibt wie immer geöffnet.
Markusgemeinde. Der Gemeindeverein veranſtaltet am
)des 13. Juni, im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17 einen
zwei=
oetheabend, in ſchlichter Form, an dem Pfarrer Vogel
zeigen will zum rechten Verſtändnis Goetheſcher
Dich=
n. Die Mitglieder des Frauen= und Männer=Vereins
wer=
u zahlreichem Beſuch eingeladen. Gäſte aus anderen
Gemein=
nd willkommen.
= Opernſchule der Städt. Akademie. Die diesjährige
Opern=
hrung „Fra Diavolo” von Auber findet am 29. d. M.,
leinen Haus des Heſſ. Landestheaters, unter Leitung des
Muſikdirektors Prof. Wilhelm Schmitt ſtatt. Spielleitung:
iſänger Heinrich Kuhn muſikaliſche Einſtudierung; Hofrat
Ottenheimer, Chöre (Akademiechor): Bernd Zeh. Orcheſter:
mmental=Verein (Orcheſter der Städt. Akademie für „Ton=
Konzert der Polizeikapelle. Anläßlich des Roten=
Kreuz=
ſpielt die Polizeikapelle am Sonntag, den 12. Juni. von
in die Wuf+2 Uhr, an der Katholiſchen Kirche.
* In den Helia=Lichtſpielen läuft heute und folgende Tage
finden ſoion ſa2 Riefenſtahls, der bekannten Alpiniſtin, erſte Film=
Inſzenie=
wird verl /r1 „Das blaue Licht”, eine Filmlegende aus den Dolomiten.
grantie: 60 5 eſſante Beifilme und die neueſte Emelka=Tonwoche
vervoll=
inſtellend Eſſt gen das Programm. Jugendliche haben Zutritt.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute in einem Senſa=
* Doppelprogramm den zweiten und Schlußteil, des mit
Snung erwarteten Wild eſt=Tonfilms Buffalo Bill, die
ende Prärie‟. Der erſte Teil iſt in dieſem Film zum beſ=
Verſtändnis kurz wiederholt. Vorber ſieht man Richard
adge in dem Senſationsfilm „Hilfe! Polizei!” und das glte
ogramm. Jugendliche haben Zutritt.
Im Reſi=Theater läuft heute zum letzten Male der große
Imerfolg. Die drei von der Tankſtelle‟. Ab morgen ſieht
Willi Forſt in einer Jagd um die Erde als „Peter Voß,
Nillionendieb‟”.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Die Konzertſängerin Frl.
un Steuer. Schülerin von Herrn Profeſſor Dr. Noack,
bei einem Wohltätigkeitskonzert in Fürth in Bayern rei=
Beifall. „Fränk. Kurier”, den 30. Mai 1932: Fräulein
r=Darmſtadt, die über ein glänzendes Stimmaterial ver=
und den Inhalt der Lieder in hervorragender Weiſe zu
ge=
i verſteht. Dabei beſitzt ſie eine ausgezeichnete Schulung und
rragende Textausſprache. „Nordbayeriſche
Zei=
g. den 26. Mai 1932: Zu den angenehmſten
Ueberraſchun=
es Abends gehörte das Auftreten einer hochbegabten
Darm=
r Konzertſängerin Frl. Gudrun Steuer, die in einer
Aus=
von Brahmsſchen Liedern vorzügliche Ausbildung hochwer=
Sopranmittel verriet „Immer leiſer wird mein Schlum=
und das „Wiegenlied” waren Leiſtungen, die nichts ande=
Is größte Begeiſterung auslöſen mußten. „Bayeriſche
kszeitung”, den 27. Mai 1932: Die reifſte Leiſtung des
ds bot ein Gaſt, Frl. Gudrun Steuer aus Darmſtadt. Ihr
diges Stimmaterial gehorcht einer vollendeten Technik
ether Tagblatt”, den 25. Mai: Geſpannt waren wir
frl. Gudrun Steuers Auftreten, und wie angenehm waren
iberraſcht, als ſie mit hellem und doch weichem Sopran die
mung Brahmsſcher Lieder durch den Saal trug. Aehnlich
andere Zeitungen.
Heſſiſches Landestheater.
morgen: veränderlich! Preiſe 0.60—4 80 Mk: tag, 11 Junt 19½, Ende nach 22¾ Uhr. Außer Miete. Im
weißen Rößl. Ermäßiate Preiſe (,50—4 Mk. tag, 12 Juni 20—22½ Uhr. Außer Miete. Die luſtige Witwe.
Ermäßigte Preiſe 0.50—4 M..
Fagd im kumz in Hessen=
Nalur- und Wildfrevel: Es muß mehr Rückſichk auf den Wildbeſtand, insbeſondere
in Wald und Feld genommen werden.
zu geben draußen in Feld und Wald frei herumzulaufen,
beher=
zigt würden.
Beachket die Schonzeik!
Jeder wirkliche Naturfreund wird uns hierin beipflichten.
Jungliere
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Jagdklub e. V., Darmſtadt.
Rot=, Dam= und Rehwild beenden ihre Verfärbung und ſetzen
noch. Während der Rehbock ſeinen Kopfſchmuck blitzblank gefegt
hat, iſt dieſer beim Rot= und Damwild noch in der Entwicklung
begriffen.
Vom 1. Juni an darf der Rehbock in Heſſen geſchoſſen werden,
und es beginnt für die meiſten Jäger die große Zeit im Jagdjahr.
Nicht alle Revierbeſitzer ſind mit dieſem Datum des Aufgangs der
Rehbockjagd einverſtanden, weil die Getreidefelder jetzt ſchon
ge=
nügend Deckung bieten und die Birſch ſehr erſchweren. Gerade die
beſten Böcke — die heimlichen — ſind um dieſe Zeit nicht ſo leicht
vor die Büchſe zu bekommen. Das hat aber auch wieder ſein Gutes,
denn ſie werden die Blattzeit erreichen und für einen kräftigen
Nachswuchs ſorgen.
Ganz gewiß iſt, daß die heſſiſche Vorſchrift, wonach der Bock
erſt vom 1. Juni ab geſchoſſen werden darf, auf die Qualität
un=
ſeres Rehwildes einen nicht zu unterſchätzenden Einfluß haben
wird. Auch das Wildpret des Rehwildes iſt jetzt um vieles beſſer,
nachdem der Haarwechſel beendet iſt.
Dieſe ſchönſte Zeit des Jagdjahres ſollte der Jäger nicht zu
übler Grenzſchießerei und Anſitz dort benützen, wo er nicht ſein
ſollte, ſelbſt wenn das Geſetz kein Hindernis dazu in den Weg legt.
Die Landwirtſchaft treibende Bevölkerung ſei hiermit
drin=
gend gebeten, ſich des Schutzes der Tierwelt in Feld und Wieſen
anzunehmen, indem ſie ſich vor dem Abmähen der Kleeäcker und
Wieſen davon überzeugt, daß keine Rehkitze gefährdet ſind, die
ge=
wöhnlich den Meſſern der Mähmaſchine verfallen. Etwas ganz
Fürchterliches iſt der Anblick des auf dieſe Weiſe zerfetzten
Jung=
wildes! Sehr leicht iſt unter Durchgehen der betr. Stücke und durch
Scheuchen direkt vor der Mahd feſtzuſtellen, ob ſich Kitze in hohem
Graſe oder Klee gedrückt haben. Wenn ein einzelnes älteres Stück
Rehwild abſpringt, iſt dies beſtimmt anzunehmen. Darum iſt es
ein Gebot der Menſchlichkeit, auch die Kitzen herauszujagen, bevor
ſie jammervoll zugrunde gehen.
Sonſt brauchen die Reviere Ruhe. Noch ſetzen die Geißen, das
Federwild brütet bis gegen Ende des Monats. Die Faſanenhähne
haben vom 1. d. M. ab Schonzeit.
Auf wildernde Hunde und Katzen, die in der jetzigen
Jahres=
zeit das meiſte Unheil anrichten, ſei des Jägers Augenmerk
be=
ſonders gerichtet.
Gerade in den letzten Tagen wieder hat ein Jagdpächter in
ſeinem direkt bei Darmſtadt gelegenen Revier drei Rehgeiſen, die
je 2 Junge bei ſich trugen, und ein männliches Stück Rehwild,
von wildernden Hunden geriſſen, aufgefunden. Durch Paſſanten,
die in einem der Fälle das grauſame Tun des Hundes mit
zu=
ſahen, konnte der Hundebeſitzer feſtgeſtellt werden.
Man ſtelle ſich die gräßlichen Qualen des zu Tode gehetzten
Wildes vor, das ſeinen Mutterfreuden entgegenſah. ganz
abge=
ſehen von dem nicht geringen Schaden, der dem Jagdpächter
ent=
ſtanden iſt. In den nachweisbaren Fällen muß der Hundebeſitzer
natürlich für den Schaden aufkommen.
Dies alles wäre nicht notwendig, wenn unſere wiederholten
Mahnungen an die Hundebeſitzer; ihren Tieren keine Gelegenheit
Soeben werden die ſeitens des Heſſiſchen Miniſteriums
erlaſ=
ſenen neuen Beſtimmungen zum Naturſchutzgeſetz veröffentlicht.
Das Wichtigſte für Jäger iſt das Verbot der Anwendung des
Schrotſchuſſes auf Rot= und Damwild während des ganzen Jahres,
auf den Rehbock während der Schonzeit des weiblichen Rehwildes.
Vom Landesverein Heſſen ADJV. (Darmſtadt,
Oſannſtraße 8) wird uns geſchrieben: Trotz zahlreicher
Veröffent=
lichungen in der Tages= und Fachpreſſe wird teils aus
Unkennt=
nis teils aus Unaufmerkſamkeit, vielfach aber leider auch mit
Abſicht immer noch mancher Natur= und Wildfrevel begangen.
Das Ausnhemen von Gelegen jagdbarer und nicht jagdbarer,
Vögel, vor allem von Faſanen und Rebhühnern, das Berühren
oder gar Mitnehmen von Rehkitzen und Junghaſen kommt immer
noch vor und verurſacht ſchweren volkswirtſchaftlichen Schaden.
Vielfach wird dabei, wenn es ſich um Rehkitze handelt,
ange=
nommen, daß dieſe, wenn die Ricke nicht zugegen iſt, dem
Ver=
hungern preisgegeben ſind. Dies iſt falſch! Gerade in den erſten
Wochen nach der Setzeit läßt die Ricke das Kitz bei Annäherung
von Menſchen ruhig in der Wieſe ſitzen, da ihr das kleine, noch
unbeholfene Geſchöpf nicht ſchnell genug folgen kann. Sobald
aber keine Gefahr mehr beſteht, nimmt die Ricke das Kitz ſofort
wieder an und bringt es in Sicherheit. Ebenſo verfährt
Rot=
wild. Deshalb dürfen aufgefundene Kitze nicht gefangen
wer=
den. Wer es doch tut, verſtößt gegen die Jagdgeſetze und ſetzt ſich
der Beſtrafung aus.
Beſonders beim Mähen werden zahlreiche Gelege zerſtört,
und große Mengen Jungwild werden vernichtet. Es kann
des=
halb nicht ernſtlich genug darauf verwieſen werden, dem
Jung=
wilde die erforderliche Schonung angedeihen zu laſſen. Das iſt
nicht nur Aufgabe der Revierinhaber, ſondern überhaupt aller
verſtändigen Menſchen, die die Natur erhalten wiſſen wollen und
deshalb ihre Aufmerkſamkeit ſolchen Elementen zuwenden mögen,
die abſichtlich Schaden anrichten. Was nützt es, wenn der
Land=
wirt ein Gelege ſchont und es beim Mähen umgeht, wenn es tags
darauf von Frevlerhand zerſtört und beraubt wird! Was nützt
es, wenn mit vollem Recht wildernde Hunde und Katzen
fern=
gehalten werden, aber Bubenhände das hilfloſe Jungwild
auf=
nehmen, um es in der Gefangenſchaft zugrunde gehen zu laſſen!
Die Verödung der Natur iſt wahrlich ſchon weit genug
fortge=
ſchriten, als daß nicht jeder, der Freude hat am freilebenden
Tier, Anſpruch darauf erheben kann, daß ſolchem Treiben Einhalt
geboten wird.
An alle Natur= und Heimatfreunde ergeht daher die Bitte,
bei Spaziergängen, Wanderungen und allen ſonſtigen
Gelegen=
heiten ihr Augenmerk auf jeden derartigen Natur= und
Wild=
frevel zu richten und ertappte Täter rückſichtslos und ſofort zur
Anzeige zu bringen, insbeſondere auch ſolche, die Hunde
außer=
halb der öffentlichen Wege frei umherlaufen laſſen. Gern wird
ſich ein Revierinhaber, der ſolchermaßen Unterſtützung findet
er=
kenntlich zeigen. Und in faſt allen deutſchen Ländern gibt es
Landes= und Bezirksvereine des Allg. Deutſchen
Jagdſchutzvereins, die bereit ſind, für ſolche Anzeigen,
die zur Beſtrafung der Täter führen. Belohnungen zu zahlen.
— Vor dem Schnellrichter. Zu dem unter dieſer Stichmarke
gebrachten Gerichtsbericht in unſerer geſtrigen Ausgabe iſt zu
be=
merken, daß die Studenten nicht Angehörige eines Darmſtädter
Corps, ſondern einer Darmſtädter Burſchenſchaft waren.
Spendet nächſien Sonntag dem
Rotkreuztag
1. Darmftädter Flugkurnier.
für die freiwillige Sanitäts=Haupt= Kolonne
vom Roten Kreuz Darmſiadt, Sanitätswache
Fernruf 400.
Zonntag, 12. Junt: Bad=Nauheim „Fphigenie auf Tauris”.
Heſſiſches Landestheater. Heute Freitag, Wiederholung
rfolgreichen Komödien=Neuheit „Wetter für morgen:
— Samstag und Montag: Wiederholungen
inderlich”
Weißen Rößl‟. Der Erfolg der Rößl=Vorſtellung iſt
oß, daß die Samstags=Vorſtellung wiederum faſt völlig
aus=
uft iſt und es ſich empfiehlt, ſich für die Montagsvorſtellung
eitig um gute Plätze zu bemühen. Der Preiſe ſind
herab=
t. — Sonntag, den 12. Juni, zu ermäßigten Preiſen: „Die
ige Witwe” von Lehar. Dies hervorragende Werk der
hen Operette wird zum letzten Male gegeben. Inſzenie=
Rabenalt—Reinking; „muſikaliſche Leitung: Dr. Hans
idt=Iſſerſtedt. — Am Sonntag gaſtiert das
Schauſpiel=
nble mit „Iphigenie auf Tauris” in Bad=Nauheim.
Haſtſpiel des Berliner Künſtler=Kabaretts „Die Katakombe‟
15. Juni im Kleinen Haus. Unter Leitung von Werner
der noch vor wenigen Jahren Mitglied des Heſſiſchen
Lan=
eaters war, gaſtiert im Kleinen Haus am 15. Juni das
er=
eiche Berliner Kabarett „Die Katakombe”. Unter Anſage
Conferenciers, der auf dieſem ſpeziellen Gebiet ſich durch
Originalität und ſeinen witzigen Charme als einer der hoff=
Svollſten unter den Berliner Karoyphäen gleichen Fachs
er=
n hat, wird das Programm beſtritten von Künſtlern meiſt
dlichen Alters.
Tageskalender für Freitag, den 10. Juni 1932.
=Lichtſpiele: „Das blaue Licht”. — Palaſt=Lichtſpiele: Buf=
Union=Theater: Perſil=
0 Bill.” und „Hilfe! Polizei!”
nfilm” — Orpheum: Gaſtſpiel Joachim Ringelnatz.
ſidenz=Theater: „Die drei von der Tankſtelle‟. — Konzerte:
Wiener
Kronenbräu=
rrngartenkaffee, Cafe=Reſt Oper.
ler: Militär=Konzert. — Heaghaus, 16 und 20 Uhr: Vortrag
er Glanzplätten.
*
Lokale Veranftalkungen.
Die hlerunter erſchelnenden Notzizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriti.
— Der Mittelrheiniſche Architekten= u.
In=
genieur=Verein beſichtigt heute, Freitag, nachmittags, die
Ausſtellung alter Glasmalereien im Landesmuſeum. Treffpunkt
3 Uhr, am Hauptportal. Damen und Gäſte willkommen. (Vergl.
Anzeige.)
—Die 12 Blue Jazz.=Ladies in Jugenbeim.
Dem Beſitzer des Hotels „Goldene Krone”. Jugenheim a. d. B.,
iſt es gelungen, das bekannte Damen=Orcheſter, das mit ſtarkem
Beifall im Orpheum in Darmſtadt gaſtierte, für zwei Gaſtſpiele
und zwar am Samstag, dem 11., und Sonntag, dem 12. Juni
1932, abends, zu gewinnen. Ein ganz beſonderer Genuß wird es
ſein, daß die Kapelle dort auch zum Tanz aufſpielt. (Vgl. Anz.)
— Im Wienerkronenbräukeller findet heute abend
unter Leitung von Herrn Kapellmeiſter Willi Schlupp ein großes
Militärkonzert bei freiem Eintritt ſtatt. (Vergl. Anzeige.)
Wechseliahre..
die gefürchteten Beschwerden, wie aufsteigende Hitze, Angstgefühle,
Aufgeregtsein, Schwindelanfälle werden durch Lilan-Fluid rasch
und günstig beeinflußt. Lilan-Fluld ist ein köstliches
Pflanzen-
extractgemisch von z T. exotischen Heilkräutern, angenehm und
bequem zu nehmen. Es bringt allen zuverlässig die gewünschte
Be-
seitigung dieser Beschwerden. Lilan-Fluid wird ärztlich als
kräf-
tiges Körpertonikum bei Altersbeschwerden und nervösen
Reizer-
scheinungen verordnet. Die Herstellung untersteht ständig ärztlicher
Kontrolle Bestandteile:Extr. Jun sen chen. Vis.-Mal.-Phas-Zing.-Viol
Kurpackung RM 1.80 — Nur in Apotheken. Niederlagen: Löwen-
Apotheke. Ballonplatz, Hirsch-Apotheke, Nieder-
Ramstädter-
straße 21, Bessunger-Apotheke, Wittmannstraße 1. (TV.6363
Nur noch wenige Tage trennen uns von einer bedeutenden
flugſportlichen Veranſtaltung. Der junge Darmſtädter Motor=
Flugſport=Club ſtellt ſich der Oeffentlichkeit mit dem erſten
Darm=
ſtädter Flugturnier vor. Die Leitung liegt in den Händen
be=
währter Praktiker des Flugſports. Das umfangreiche Programm
ſieht Kunſtflüge, Fallſchirmabſprünge. Geſchwindigkeitsrennen,
Bombenabwürfe, Feſſelballonabſchuß, einen zweifachen
Segel=
ſchleppflug, eine Flugzeugverfolgung durch Automobile.
Geſchwa=
derkunſtflüge und vieles andere mehr vor. Die Eintrittspreiſe
ſind entſprechend der wirtſchaftlichen Notlage jedes Einzelnen
extra niedrig angeſetzt. Dem Publikum werden durch eine
Laut=
ſprecheranlage von der Radio=Großhandlung Genton die
notwen=
digen Erläuterungen über Flugfiguren uſw. gegeben. Der
Be=
ginn der Veranſtaltung wird auf 15.30 Uhr feſtgeſetzt. Ab 12 Uhr
können Paſſagierflüge mit Sportflugzeugen von 3 Mark aufwärts
unternommen werden. Die Heag wird einen verſtärkten
Wagen=
verkehr nach dem Flugplatz bis zur Jahnſtraße unterhalten. (Vgl.
auch heutige Anzeige.)
Vorverkauf: Adelmann, Skurnik, Berkehrsbüro, de Waal 22
Aus den Parkeien.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsguitiung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Dle Beantwortung erfolgt obne Rechtsverblndliſchketit.
„Ma‟. Darüber werden Sie wohl am Heſſiſchen
Landes=
ſtatiſtiſchen Amt hier die gewünſchte Auskunft erhalten können.
„No. 100‟. Wegen Urkundenfälſchung wird derjenige, der die
Zeichnungsliſte in der beſchriebenen Form verändert hat, belangt
werden können.
— Deutſche Volkspartei Darmſtadt. Wie bereits
mitgeteilt, findet am kommenden Samstag, abends 8.15 Uhr, in
der Krone eine Mitliederverſammlung ſtatt, bei der Frau Aſſeſſor
Schwarzhaupt=Frankfurt über das Thema „Die Stellung
des Nationalſozialismus zur Frau” und der Landesvorſitzende
Dr. Niepoth über, Entſtehung, Sinn und Ziel der
bürger=
lichen Einigung” ſprechen werden. Wir bitten unſere
Mitglie=
der um recht zahlreichen Beſuch.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerlei
Ven=
antwortung; für ſie blelbt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantworſich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, iönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung gicht begründet werden.
Kurz vor Beginn der derzeitigen Spielzeit gab die
General=
intendanz des Landestheaters in einem Proſpekt bekannt, welche
Schauſpiele, Opern, Operetten uſw. zur Aufführung gelangen
ſollten. Darunter befand ſich auch der Ring des
Nibelun=
gen. Dies wurde von der großen Wagnergemeinde in
Darm=
ſtadt und Umgebung um ſo freudiger begrüßt, als dieſe
Opern=
trilogie unbegreiflicherweiſe 4 Jahre lang auf der Darmſtädter
Bühne, nicht zur Aufführung gelangt iſt. In der laufenden
Spielzeit wurde bis jetzt nur die Walküre gebracht. Dank der
vortrefflichen Beſetzung war die Vorſtellung muſtergültig und
ausgezeichnet, was ja auch ſeitens des Publikums und der Kritik
anerkannt wurde.
Falls die Generalintendanz jetzt nicht mehr den ganzen Ring
zur Aufführung bringen will, ware es doch angezeigt,
wenig=
ſtens „Siegfried” in Szene gehen zu laſſen, wofür ja erſte Kräfte
vorhanden ſind. Frau Doerrer vom Nationaltheater Mannheim,
die als glänzende Darſtellerin der Walküre bei einem
kunſt=
liebenden Darmſtädter Publikum noch in vorzüglicher
Erinne=
rung ſteht, könnte wohl unſchwer für die Brünhildenrolle
gewon=
nen werden.
In dieſem Zuſammenhang erſcheint der Wunſch berechtigt,
daß in der nächſten Spielzeit der Ring des Nibelungen
nach vier Jahren im Zuſammenhang nicht bloß in Ausſicht
ge=
ſtellt, ſondern auch wirklich aufgeführt wird, was auch Herr
v. Hahn in ſeiner Kritik der Walkürenaufführung als ſehr
wün=
ſchenswert bezeichnete.
Eine interessante Aufgabe stellt Ihnen Schwarzkopf in seinem neuen Prospekt „Kopf zerbrochen‟!
Lassen Sie sich diesen Prospekt kostenlos im
Fach-
geschäft aushändigen: Preise winken für 5 Minuten
Kopfzerbrechen! — Und gleichzeitig hören Sie
Genaueres über „Haarglanz”, die wissenschaftliche
Vervollkommnung der Haarpflege: „Haarglanz”
neutralisiert das Haar, erhält es straff, elastisch und
gesund. Das Haar läßt sich leichter und haltbarer
frisieren und erfreut Sie und andere durch seinen
wundervollen Glanz!
„Haarglanz” liegt jedem Beutel Schwarzkopf-
Schaumpon bei. Weiße Packung 20 Pfg., grüne Extra-
Packung und Extra-Blond mit Schaumbrille 27 Pfg.
SCHWARZKOPR-HAARPELEGE
vollkommen durch Haarglanz‟
Seike 6 — Nr. 160
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 10. Juni 19
Aus Heſſen.
Dd. Arheilgen, 9. Juni. Der Bürgermeiſter bringt ein
Schrei=
ben des hieſigen Ortsgewerbevereins zur Verleſung mit der Bitte
an die Gemeinde, die Waren im Orte zu kaufen. Des weiteren
verlieſt er ein Schreiben der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, die
auf eine frühere Anfrage der Gemeinde mitteilt, die
Arbeiter=
entlaſſungen ſeien durch verminderte Einnahmen und die
derzei=
tige Wirtſchaftsſchrumpfungen bedingt. Genehmigt wird die mit
den Jagdpächtern Mohr und Krenkel getroffene Vereinbarung
über eine 25prozentige Ermäßigung des Pachtpreiſes. Die
Ver=
waltung wird ermächtigt, mit dem dritten Pächter, Bürgermeiſter
Meinhardt aus Weiterſtadt, dieſelbe Regelung zu treffen. Der
Punkt 3, Vergebung der Uniformröcke und Bluſen für die
Feuer=
wehr, wird zurückgeſtellt. Zu 4. wählt der Gemeinderat den
Bür=
germeiſter Jung zum Vertreter der Gemeinde auf dem demnächſt
ſtattfindenden Landgemeindetag in Heidesheim. Der Punkt 6 iſt
erledigt, da der Antragſteller vor der Sitzung ſein Geſuch
zurück=
zog. Außerhalb der Tagesordnung werden für die bevorſtehende
Land= und Reichstagswahl folgende Wahllokale beſtimmt: 1.
Be=
zirk: Schulturnhalle, 2. Bezirk: Kirchenſchulhaus, 3. Berzirk:
Rat=
haus, Bezirk Kranichſtein: Gaſtwirtſchaft Jung. Weiterhin wird
noch beſchloſſen, die Zinsgarantie für die Verlegung der
Gaslei=
tung in der Jahnſtraße zu übernehmen.
Eſchollbrücken, 8. Juni. Der Gemeindeabend, der
die=
ſer Tage abgehalten wurde war ein Ereignis für Eſchollbrücken.
Die Gruppe Werwolf der Darmſtädter Johannes=Gemeinde hatte
die Ausgeſtaltung des Familienabends übernommen. Herr
Pfar=
rer Kempf begrüßte die zahlreich erſchienene Gemeinde. Er wies
darauf hin, daß die Kirche dazu berufen iſt, in unſerem Volke
Brücken zu bauen und die Einigkeit zu fördern. „Großes Werk
ge=
deiht nur durch Einigkeit.‟ Dann gab er einen kurzen Abriß des
Lebens und Schaffens von Hans Sachs. Nun folgten
Fahrten=
lieder und luſtige Geſänge. Den meiſten Beifall der Darbietungen
der Laienſpielgruppe fanden die luſtigen „Hans=Sachs=Stücke:
„Der geſtohlene Schinken” und „Der fahrende Schüler”, die beide
fein dargeſtellt wurden. Man kam aus dem Lachen nicht heraus.
Beſonders zu erwähnen iſt, daß Herr Bürgermeiſter Kiſtinger den
Veranſtaltern des Abends für die frohen Stunden dankte, die
Evangeliſchen zum Zuſammenſchluß aufforderte und darauf auf
die Bedeutung der Schweſternſtation für die Gemeinde hinwies,
die nun durch freiwillige Beiträge wieder erſtehen ſoll. Mit dem
Verſe des Deutſchlandliedes: „Einigkeit und Recht und Freiheit”
ſchloß der Abend, der allen in froher Erinnerung bleiben wird.
Mögen dieſem erſten evang. Familienabend weitere folgen.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 9. Juni. Landtagswahl. Die
Geſamtzahl der Stimmberechtigten hieſiger Gemeinden beträgt
1982, wovon entfallen auf den Stimmbezirk I Wähler mit den
Anfangsbuchſtaben A bis einſchl. L — 1127 und auf den Stimmbez. II
Wähler mit den Anfangsbuchſtaben M bis einſchl. 3 — 855. Die
Wahllokale ſind die gleichen wie bei den vorausgegangenen
Wah=
len. — Ernteſchäden. Die ſchweren in der Letztzeit
nieder=
gegangenen Regen haben die mit Getreide beſtellten Grundſtücke
ſehr beſchädigt. Vielfach ſieht man ganze Stücke wo das zurzeit
in Blüte ſtehende Korn wie gewalzt auf dem Boden liegt. Die
Körnerbildung wird daurch ſtark beeinträchtigt. Andere
Getrei=
dearten ſind glücklicherweiſe weniger betroffen. Immerhin dürfte
der Schaden aber wieder beträchtlich genug werden.
G. Ober=Ramſtadt, 9. Juni. Ganz Deutſchland ſteht im
Zei=
chen des Rotkreuztages, und nächſten Sonntag, den 12. Juni,
ſollen in allen Gemeinden Sammlungen für das Rote Kreuz, das 1
Million 300 Tauſend Mitglieder umfaßt, ſtattfinden. Letzten
Mon=
tag fand deshalb im Rathaus dahier eine gemeinſame Sitzung der
Vorſtandsmitglieder des hieſigen Alicefrauenvereins und der
Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz ſtatt. In
der=
ſelben wurde beſchloſſen, von Blumenverkäufen und
Straßenſamm=
lungen Abſtand zu nehmen, da für Landgemeinden nur
gutorgani=
ſierte Hausſammlungen zu empfehlen ſeien. Zu dieſem Zwecke
werden in 15 Sammelbezirken hilfsbereite Damen und Herren aus
beiden Vereinen die jetzt recht ſchwierige Sammeltätigkeit
über=
nehmen. Möge denſelben ein freundlicher Empfang und guter
Erfolg beſchieden ſein. — Alicefrauenverein. Der
hie=
ſige Alicefrauenverein wird in der erſten Hälfte des Monats Juli
ſeinen diesjährigen Ausflug per Omnibus nach Wiesbaden
unter=
nehmen und beſte Führung gewährleiſten. —
Turngeſell=
ſchaft. Die Turngeſellſchaft e. V. Ober=Ramſtadt wird ihr
kürz=
lich des ſchlechten Wetters halber verlegtes Frühlingsfeſt jetzt am
Samstag, den 11., und Sonntag, den 12. Juni, auf ihrem Platz an
der Roßdörfer Straße abhalten.
An. Groß=Zimmern, 9. Juni. Freiwilliger
Arbeits=
dienſt. In der Gemeinde Groß=Zimmern iſt nun auch der
frei=
willige Arbeitsdienſt zugelaſſen. Träger des freiwilligen
Arbeits=
dienſtes iſt die Gemeinde. Für das erſte Projekt, gemeinnützige
Arbeiten im Gemeindewald, ſollen 30 jugendliche Arbeiter auf
die Dauer von 20 Wochen zugelaſſen werden. Bis jetzt ſind
25 Leute zugelaſſen. Es läuft ferner ein weiterer Antrag für
30 jugendliche Arbeiter für ein neues Projekt in dem
Gemeinde=
wald, das zurzeit in Bearbeitung genommen iſt.
In. Harpertshauſen, 8. Juni. Schwerer Schaden durch
das Regenwetter. Wenn ſchon die Regen der letzten
Wochen manches ſchöne Stück Korn umgelegt hatten, ſo hat
nun=
mehr der dichte Regen und der Sturm in der Nacht von Sonntag
auf Montag faſt den größten Teil des Roggens unſerer
Gemar=
kung teils ganz flach auf den Boden oder kreuz und quer
umge=
legt und ſomit die berechtigten Hoffnungen der Landwirte auf
eine gute Kornernte voll und ganz zunichte gemacht. Daß dieſe
Schädigung in der heutigen Notzeit eine ganz beſonders tiefe und
nachhaltige Wirkung haben wird, dürfte ohne weiteres klar ſein.
Auch in den Nachbargemeinden iſt das gleiche trübe Bild.
r. Babenhauſen, 8. Juni. Vom Spargelbau. Das
Re=
genwetter der letzten Tage war für die Spargelbauer nicht günſtig.
Von welcher Bedeutung gerade der Spargelanbau für
Baben=
hauſen und die Nachbarorte iſt, geht daraus hervor, daß während
der Haupterntezeit hier täglich über 250 Zentner Spargel
ver=
ſandt werden. Die hieſige Gemüſe= und
Abſatzgenoſſen=
ſchaft iſt ſeit ihrer Gründung von dem lobenswerten Streben
geleitet, nur erſtklaſſige Spargel zu verſchicken. Von überall her
bekommt ſie Anerkennungsſchreiben, in denen die Güte und der
Wohlgeſchmack der hieſigen Spargel gelobt wird.
Höchſt i. Odw., 9. Juni. Wegen der Landtagswahl, die hier
im evag. Gemeindehaus ſtattfindet muß der für den 19. Juni
angekündigte Gottesdienſt für Gehörloſe auf den 26. Juni
ver=
ſchoben werden. Wegen Ausweis wende man ſich an hieſiges
Pfarramt.
As. Erbach, 8. Juni. Wiſſenſchaftlicher Kurſus in
Stockheim. Anläßlich des Wiſſenſchaftlichen Kurſes, der am
Dienstag und Mittwoch im „Anker” zu Stockheim abgehalten
wurde, fand auch dieſes Jahr wieder ein Begrüßungsabend in
Form einer geſelligen Veranſtaltung ſtatt. Wie der Vortrag am
Nachmittag, ſo war auch die Abendveranſtaltung äußerſt gut
be=
ſucht. Mit dem Chor. „Die Nacht” von Schubert wurde der
Be=
grüßungsabend eröffnet. Dekan Schaefer=Michelſtadt hieß dann
alle Beſucher herzlich willkommen. Sein beſonderer Gruß galt dem
Referenten, Herrn Dr. med. Kunkel=Berlin, dann auch den
Mitwirkenden, den beiden Kirchenchören von Erbach und
Michel=
ſtadt dem Mädchenbund und dem Eichenkreuz von Erbach und den
Chriſtlichen Pfadfindern zu Michelſtadt. In edlem Wettſtreit
wechſelten nun die Darbietungen der einzelnen Vereine der beiden
Nachbarſtädtchen miteinander ab. Ein ſelten ſchöner Kunſtgenuß
wurde noch durch den Kurſusteilnehmer Herrn Lehrer Möbus=
Kortelshütte geboten, der in wunderbarer Weiſe eine Arie aus
„Freiſchütz” zu Gehör brachte; die Begleitung am Klavier hatte
Fräulein Krenkel=Michelſtadt übernommen. Mit einem kleinen
Theaterſtück der Michelſtädter Pfadfinder und dem Dank des
Kurſusleiters wurde der wohlgelungene Abend beſchloſſen.
Bd. Unter=Moſſau, 9. Juni. Gemeinderat. Die
Tages=
ordnung der dringlichen Sitzung umfaßte nur einen Punkt. Auf
einen Antrag hin faßte der Gemeinderat einſtimmig den
Be=
ſchluß, Adolf Hitler zum Ehrenbürger des Dorfes zu ernennen.
Aas dem beſſiſchen Wahlkamp
1!
Aus der Wahlkäligkeik der Nakionalen Einheitsliſte.
Arheilgen, 9. Juni. Bei gutem Beſuch entwickelten geſtern
abend auf der ſtattgefundenen Verſammlung der Nationalen
Ein=
heitsliſte die Herren Dr. Neubauer=Darmſtadt und Pfarrer Veidt=
Frankfurt a. M. die Idee der Sammlung des deutſchen bzw.
heſſi=
ſchen Bürgertums. Neubauer als erſter Redner beleuchtete
vor=
nehmlich die heſſiſchen Verhältniſſe und wies treffend darauf hin,
daß gerade der verfloſſene Landtag die Unfähigkeit der radikalen
Parteien, insbeſondere der Nat.=Soz., zu wirklich fruchtbringender
Arbeit gezeigt habe. Als Ergebnis der Tätigkeit des im
Novem=
ber v. J. gewählten Landtags ſei ein Verſagen dieſer Parteien
auf der ganzen Linie feſtzuſtellen. Sie haben vorwiegend
prak=
tiſch unbrauchbare Antrage geſtellt, wie z. B. die
Winterhilfe=
anträge, die ſie ſpäter ſelbſt, als ſie zur Ausführung kommen
ſollten, verleugneten. Redner ſchloß mit der Hoffnung, daß das
Bürgertum, das zum großen Teil bei der letzten Wahl den Nat.=
Soz, ſeine Stimme gegeben habe, nun ſeine Geſchicke wieder ſelbſt
in die Hand nehme und nichtsmehr eine Partei wählen würde,
die ſtändig ſozialiſtiſche Beſtrebungen verfolgt.
Pfarrer Veidt als zweiter Redner behandelte in der
Haupt=
ſache Fragen der großen Meichspolitik und wies zunächſt darauf
hin, daß die heſſiſchen Wählen ein Barometer ſeien für die
dem=
nächſtige Reichstagswahl. Die Propaganda der Nazis ſtehe unter
dem Zeichen der Erringung der Macht; wer die Zuſammenhänge
einigermaßen verfolge, müſſe bedenken, daß die Erwartungen, die
die Nazis ihren Wählern einpflanzen, gar nicht auf einmal,
ſon=
dern beſtenfalls nur ganz allmählich erfüllt werden können. Bei
einer daher unausbleiblichen Enttäuſchung der großen Maſſen
ſtehen wir vor der großen Gefahr einer Diktatur, die vom
deut=
ſchen Volk nicht ſo leicht hingenommen würde wie vom
italieni=
ſchen; das furchtbarſte ſei der Riß, der gegenwärtig durch das
ge=
ſamte deutſche Volk gehe. Das Parlament habe ſeinen Sinn
ver=
loren in dem Moment, wo man in ihm nur ein Mittel zur
Er=
ringung der Macht ſehe und nicht mehr die Stätte ſachlicher
Ar=
beit für die Geſamtheit. Redner ſtreifte vor Schluß nochmals
die Hauptgründe, die zum Sturz des Kabinetts Brüning geführt
haben und findet es ſehr bedenklich, daß in der erſten
Verlaut=
barung der neuen Reichsregierung der Siedlungsgedanke in
kei=
ner Weiſe erwähnt ſei. — Anſchließend an die ſehr beifällig
auf=
genommenen Ausführungen der beiden Redner Diskuſſion und
Schlußwort des Verſammlungsleiters.
Auerbach, 9. Juni. Geſtern abend fand hier eine
Wahlver=
ſammlung der „Nationalen Einheitsliſte” ſtatt, die bei
außer=
ordentlich ſtarkem Beſuch einen ſehr befriedigenden, wenn auch
zum Teil ſturmiſchen Verlauf nahm. Die Tatſache, daß auch die
Nationalſozialiſten ſtark vertreten waren und ſyſtematiſch
Stö=
rungsverſuche unternahmen läßt vermuten, daß man von dieſer
Seite die in der Einheitsliſte kverkörperte Sammlung des
Bür=
gertums als das Zeichen beginnender Aktivität des Bürgertums
betrachtet und darin nicht mit Unrecht ine Gefahr für die
natio=
nalſozialiſtiſche Bewegung ſieht. DiesRedner des Abends, Prof.
Axt Studienaſſeſſor Schneider und Polizeiverwaltungsſekretär
Ahl verbreiteten ſich eingehend über die Verhältniſſe in Heſſen,
die troſtloſen Verhältniſſe des Bürgertums überhaupt, und
leg=
ten dar, daß angeſichts der bolſchewiſtiſchen Tendenzen auch
inner=
halb der Nationalſozialiſtiſchen Partei das Bürgertum vor
ſozia=
liſtiſchen Experimenten nur bewahrt werden könne bei einer
Enttäuſ
m. Hetzbach i. O., 8. Juni. Jagdglück. Bekanntlich iſt der
„Sechſerbock” in der Regel das Höchſte, was auf der Rehjagd zu
erreichen iſt, nur ganz ſelten zeigt das Rehgeweih mehr Enden.
Der Pächter eines Teils der hieſigen Gemeindejagd hatte dieſer
Tage das Glück, einen herzhaften ungeraden Achter zur Strecke
bringen zu können. Ein weiterer Glücksſchuß, wenn auch in
be=
ſcheidenerem Teil, gelang dem hieſigen Bürgermeiſter durch die
Erlegung eines kapitalen „Sechſers”.
m. Beerfelden, 7. Juni. Schweinemarkt. Trotz des
regneriſchen Wetters war der Viehmarkt mit über 200 Ferkeln
und Läuferſchweinen befahren. Bei flottem Verkaufsgeſchäft
wur=
den je nach Alter und Ausſehen pro Paar bezahlt für
Läufer=
ſchweine 35—50 RM., für Ferkel 20—25. ja 28 RM.
WerKaffee trinkt, kann sich
heute Kaffee Hag leisten.
Seit 1930 ist er 310b billiger.
Cf. Birkenau, 7. Juni. DBS.=Verſammlung. Im
Ver=
einshaus fand geſtern im Beiſein des Vorſitzenden der Deutſchen
Bau= und Siedlungsgemeinſchaft Darmſtadt anläßlich der
Ver=
gebung des 25. Baudarlehens (Jubiläumsdarlehen) an die
Orts=
gruppe Birkenau eine Werbeveranſtaltung ſtatt. Der Beſuch
war ſehr gut. Der Vorſitzende der Ortsgruppe Birkenau.
Ge=
meinderat Georg Hirth begrüßte die Erſchienenen auf das
herz=
lichſte. Hierauf ergriff der 1. Vorſitzende der DBS., Direktor
Griebel, das Wort. „Er begrüßte es als beſonders erfreulich,
daß die Gemeinde Birkenau durch Gewährung von Darlehen
zur Auffüllung der Spärguthaben der hieſigen Mitglieder der
DBS. die Erlangung der Anwartſchaft ermöglichte und auch
ſelbſt Hausanwärteranteile übernommen habe. Sodann gelangte
das von Herrn Appel=Lorſch verfaßte Theaterſtück „Das
väter=
liche Erbe” zur Aufführung, welches ſehr guten Anklang fand.
Nach dem Theaterſtück ergriff noch Oberpoſtrat Wittich,
Vorſitzen=
der des Beirats der DBS., das Wort und hob beſonders noch
einmal Zweck und Ziel der Bau= und Siedlungsgemeinſchaft
hervor.
* Alsbach, 9. Juni. Am 10. Juni des Jahres 1839 wurde Herr
Georg Bonin, der den größten Teil ſeines langen Lebens hier
ver=
brachte, den jedermann kennt und ob ſeines biederen, gemütlichen
und harmloſen Weſens hoch ſchätzt, geboren. Er kann ſomit am
Freitag ſeinen 93. Geburtstag feiern. Wer früher mal einen Gang
nach dem Alsbacher Schloß machte wird ſich des Genannten, der
faſt ein halbes Jahrhundert lang da oben den Wirtſchaftsbetrieb
führte, gern entſinnen.
Dp. Zwingenberg, 6. Juni. Geſtern fand in der hieſigen
Markthalle die diesjährige ordentliche Generalverſammlung der
Bergſträßer Obſt= und Gemüſezentrale, e. G. m. b. H.,
Zwingen=
berg, ſtatt, welche ſehr gut beſucht war. Die Tagesordnung
um=
faßte die nachſtehenden 10 Punkte: Geſchäftsbericht des Direktors
über das abgelaufene Geſchäftsjahr; Vorlage und Genehmigung
der Jahresrechnung und Bilanz für /1931; Bericht des
Aufſichts=
rates über die vorgelegte Bilanz:Entlaſtung des Vorſtandes für
ſeine Geſchäftsführung; Verwendung des Reingewinns; Wahl
des Vorſtandes: Wahl des Aufſichtsrates; Aenderung der
Markt=
ordnung: Verſchiedenes; Anträge. 4 Trotz Schwierigkeiten
verſchie=
denſter Art, insbeſondere Mangel an Abſatzmöglichkeit, ſind im
Jahre 1931 verhältnismäßig gute Erfolge zu verzeichnen geweſen.
Dem Punkt 2 wurde Genehmigung erteilt. Bei Punkt 3 ergaben
ſich bezüglich der vorgelegten Bilanz keinerlei Anſtände. Dem
Vorſtande wurde für ſeine Geſchäftsführung Entlaſtung erteilt.
Der Reingewinn wird für Schuldentilgung (Gebäude uſw.)
ver=
wendet. Bezüglich der Zuſammenſetzung von Aufſichtsrat und
Vor=
ſtand iſt eine Aenderung nicht eingetreten. Unter Punkt 8 wurde
beſchloſſen, daß die Genoſſenſchaft künftig alle Verkäufe im Auftrag
des Produzenten tätigt. Unter Verſchiedenes wurden einige
kleinere die Genoſſenſchaft betreffende Angelegenheiten
erle=
digt. Die Verſammlung, welche auch von auswärtigen Mitglie=
dern gut beſucht war, nahm einen guten Verlauf.
dieſer Partei in der Hoffnung auf Beſſerung das letzte Mal
Stimme gegeben habe.
Hofheim i. Ried, 10. Juni Heute Freitag abend finde
Gaſthaus Kaiſerhof eine Wahlverſammlung der „Natior
Einheitsliſte” ſtatt, bei der die Kandidaten Landwirt Ko
Glaſer und Lehrer Greb ſprechen werden.
Der Chriſtlich=Soziale Volksdienſt
beteiligt ſich an der „Nationalen Einheitsliſte” in dem Ber
ſein, daß er zu dem Gedankengute der Arbeitsgemeinſchaft 9
volles beizutragen hat. Wir Chriſtlich=Soziale ſtehen in al
Unruhe und Verwirrung der Zeit noch auf Ewigkeitsgrund
rufen auch in die Wahlkämpfe hinein das unerſchütte
Gottesgebot, daß die Menſchen ſich untereinander lieben
Wer einmal die Gedankenloſigkeit verabſchiedet und das D
einanderhaſten und Streiten der Menſchen, der Parteien,
Stände und Klaſſen, der Staaten und Völker mit ruhiger 1
legung, mit tiefem Nachdenken betrachtet, der muß es ja
ſehen, daß der Ungehorſam gegen das Liebesgebot der er
Weisheit, daß der Haß zwiſchen Volksgenoſſen und zwiſchen
kern alles Unglück in der Welt verſchuldet. Träte an die
der Eigenliebe und der Selbſtſucht im Einzelleben und Vi
leben die wahre chriſtliche Nächſtenriebe, ſo wäre mit e
Schlage die Umwandlung von der Zerfleiſchung zu einmü
Aufbauarbeit vollzogen. Der erbärmliche Grundſatz
regiert die Welt” verurſacht endloſe Rauferei, Kriege und
vergießen, — er muß fallen und erſetzt werden durch den
geiſtbegabten Menſchen einzig würdigen Grundſatz: „Geiſtre
die Welt”. So wünſchen wir Volksdienſtleute dem Zuſam
ſchluſſe der Beſonnenen und Denkenden, der in der Einheit
zum Ausdruck gekommen iſt, daß der Ewigkeitsgedanke der
ſtenliebe die Haupttriebfeder ſei. Dann werden ſich auch u
zeitlichen Belange am beſten ordnen. Am nächſten Montag
im „Feierabend” ſpricht der preußiſche Landtagsabgeordnete
feſſor Veidt=Frankfurt über die unerſchütterlichen G.
lagen und Ziele des Chriſtlich=Sozialen Volksdienſtes, ein
derer Redner über die Landtagswahl.
Nationalſozialiſtiſche Wahlverſammlung in Mainz.
Auch die zweite Wahlkundgebung der NSDAP. in
Mai=
der Stadthalle hatte einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen.
erſter Redner war Prinz Auguſt Wilhelm von Preu;
M. d. L., verpflichtet worden, der in Zſtündigen Ausführu
über das Thema „Mit uns aus der Not” referierte. Er get
eingangs des unvergeßlichen Gauführers Peter Gemeinder,
dem er im Auguſt vorigen Jahres kurz vor Gemeinders To
ſammen in der Mainzer Stadthalle geſprochen hatte, und
faßte ſich dann mit der politiſchen Lage, wie ſie ſich in der
kriegszeit entwickelt hat. — Dann ſprach Frau Elsbeth Zan
Reichsführerin der nationalſozialiſtiſchen Frauenſchaft, die
Aufgaben der deutſchen Frau und Mutter im Staate umriß.
behandelte eine Reihe aktueller Probleme u. a. lehnte ſie
Aufhebung des 8 218 ſcharf ab. Mit dem Horſt=Weſſel=Lied
die ruhig und ohne Störung verlaufene Kundgebung ihr En
*
Ao. Altheim, 9. Juni Wählerverſammlung.
Verſammlung der NSDAP. fand geſtern abend im Saale
Gaſthauſes zum Löwen ſtatt. Es ſprach Dr. Gerlach, Groß
ſtadt. Die Verſammlung war gut beſucht.
Bezitkskag des Haſſiabezirkes Waldmichelbach-5
in Rimbach.
1A. Rimbach, 9. Juni. Da am Sonntag der hieſige Veter=
und Militärverein, gegründet 1872, ſein 50jähriges Beſ
feierte, hatte der Haſſiabezirk Waldmichelbach—Fürth ſeinen
jahrsbezirkstag hierher verlegt, der faſt von allen Vereinen
gut beſucht war und einen ſchönen Verlauf nahm. Im Mittel.
der Tagung ſtand die Beratung der Anträge zum Verbandste
Alzey. Ebenſo wurde ſeitens der Obmänner der Jugende
lungen, der Kleinkaliberſchützenabteilungen, der Kriegsbeſch
ten= und Hinterbliebenen Rechenſchaftsberichte abgelegt, aus 1
erſichtlich wurde, welche Arbeit geleiſtet und wieviel ſchöne
folge zu verzeichnen waren. Dank des unermüdlichen Bemi
des Bezirksvorſtehers, des Herrn Oberamtsrichters Muhl. 8
ſowie der Mitarbeiter im Bezirksvorſtand, der Herren Ober=
Inſpektor Knaup. Birkenau, Untererheber Bickel, Affolte=
Bürgermeiſter Röth, Hammelbach, des Kriegsbeſchädigtenobm
Ritter, Unterſchönmattenwag, des Bezirksſchießleiters Sann.
terſchönmattenwag, und des Bezirksjugendführers Heid, Aff.
bach. Der Bezirk umfaßt 24 Vereine mit 1059 Mitgliedern
dem Stand zu Beginn des Jahres 1932. Genannten Herren u
wiederholt der Dank für ihre Mühe und Arbeit aus der
ſammlung heraus ausgeſprochen. Die Ausſprache verlief teil
recht lebhaft, doch nahm ſie einen reibungsloſen Verlauf. Si
gann um 10.30 Uhr und dauerte bis nachmittags gegen 1.30
Am Nachmittag fand dann die Jubiläumsfeier des gaſtgebe
Vereins ſtatt. Der Beſuch der auswärtigen Vereine war beint
tigt durch das zweifelhafte Wetter und die Landwirtſchaf
Ausſtellung in Mannheim. Die Feſtlichkeit fand in der der
gut beſetzten Turnhalle ſtatt, wo neben den Feſtreden und A
vorträgen, kleinere Theaterſtückchen, Geſangsvorträge des Ge
vereins Liederkranz das Programm ausfüllten. Den noch I
den Gründern des Vereins wurden Ehrenurkunden und El
abzeichen ſeitens des Vereins und Haſſiaverbandes überr
Gleichzeitig wurde der neuerbaute, Schießſtand auf dem Turn
eingeweiht und durch ein Preisſchießen ſeiner Beſtimmung
geben. So nahm der Haſſiabezirkstag des Haſſiabezirks 2
michelbach-Fürth und das 50jährige Jubiläumsfeſt des
ranen= und Militärvereins Rimbach trotz der allgemeinen
ſenzeit und mancher Widerwärtigkeiten doch einen ſch
Verlauf.
Bt. Auerbach, 8. Juni. Eröffnung des Obſtmark
Der hieſige Obſtmarkt, ein behördlich genehmigter Großmarkt
hieſigen Obſt= und Verwertungsgenoſſenſchaft
m. b. H wurde am Dienstag, den 7. Juni 1932, für d
Jahr eröffnet. Es wird täglich (auch Sonntags) nachmittags
1 Uhr Markt gehalten. Zur Anlieferung gelangen bei Be
Kirſchen und Erdbeeren. Die Kirſchenernte wird bis zu
mittleren Ernte Ertrag bringen, während man ſich aus den
beeranlagen, die als die ausgedehnteſten der heſſiſchen Bergſt
angeſehen werden können, eine Vollernte verſpricht, Bisher
die Witterung für die Entwicklung der Erdbeeren ſehr günſtie
ſind bisher ſchon Erdbeeren von frühen Sorten gepflückt worde
W. Heppenheim a. d. B., 6. Juni. Geflügelzuchtver
In den ſehr gut beſuchten Mitgliederverſammlungen des Gefl:
zuchtvereins wurden eine Reihe von Referaten über prakt
Themen und Zeitfragen der Geflügelzucht, des Tauben= und B
taubenſports gehalten. Der Brieftaubenſport erzielte durch
nahme an den Kursflügen Preistour Ansbach 11 Preiſe, P
tour Neumark 5 Preiſe und Preistour Straubing 9 Preiſe,
damit äußerſt zufriedenſtellende Erfolge. — Diebſtahl.
einem Pumphäuschen am Tonwerk wurden nach Aufbrechen
Vorhängeſchloſſes von bisher nicht ermittelten Tätern mel
Gegenſtände geſtohlen.
j. Von der Bergſtraße, 8. Juni. Die diesjährigen Verſt,
gerungen des Obſtgroßmarktes Weinheim In
begannen am Mittwoch, den 8. Juni. Verſteigerungszeiten: A
tags 16 Uhr, Sonn= und Feiertags 14 Uhr. Es werden zun
Erdbeeren und Frühkirſchen angeliefert. Eine ſehr beachtensu
Neuerung wird erſtmalig in dieſem Jahre durch den Verſand
Obſtes in Kühlwaggons eingeführt.
Rum Kochon von Gemülsens
[ ← ][ ][ → ]ag, 10. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 160 — Seite 7
Sgehobene Falſchmünzerwerkſtäkke in Mainz.
12 Perſonen verhaftet.
Mainz, 9. Juni.
dem Hauſe Löhrſtraße Nr. 69 betreibt der Chauffeur
g in unauffälliger Weiſe eine „Private Speiſewirtſchaft”.
nnte man die Wahrnehmung machen, daß es gerade kein
ähltes Publikum iſt, das dort verkehrt. Im Hinterhaus im
itock wohnt der ehemalige Bäcker und jetzige Invalide Andr.
nberger mit ſeiner Familie von ſeiner Rente, und die
eiH Söhne, der Graveur Andreas und der Former Paul
Wei=
wrger, von der Wohlfahrtspflege unterſtützt, in
beſchau=
ſicha uhe. Nichts verriet, daß dort Dinge vor ſich gingen, die
Strafgeſetzbuch in Widerſpruch ſtanden. Vor ungefähr
fahre verließen die beiden Söhne die elterliche Wohnung
„gen gemeinſchaftlich 2 Manſarden bei einem Schreinermei=
Koblenzer Reul Nr. 2. Und auch dort wurden keine
Wahr=
gen gemacht, die darauf ſchließen ließen, daß die Brüder
as Geſetz verſtießen. Ende vorigen Jahres tauchten hier
den benachbarten Städten Darmſtadt, Frankfurt a. M.,
den uſw. falſche 5= und 3=Markſtücke ſowie 4=Pfennigſtücke
ie Mainzer Kriminalpolizei konnte nach einiger Zeit
feſt=
daß der Chauffeur und Wirt Hering aus der Löhrſtraße
Beſitz von Falſifikaten befand, und eine Hausſuchung bei
jerte eine größere Anzahl von falſchen 5= und 3=Markſtücken
e Partie Werkzeuge zutage, womit die falſchen Geldſtücke
It wurden. H. kam in Unterſuchungshaft und wurde kürz=
Bezirksſchöffengericht wegen Falſchmünzerei zu 1 Jahr
tis verurteilt. Seine Frau erhielt 3 Monate Gefängnis,
1 von dem Münzverbrechen ihres Mannes Kenntnis hatte,
ne Anzeige erſtattete.
den letzten Tagen erhielt nunmehr die Kriminalpolizei
Nitteilung, daß auch die Brüder Weizenberger ſich
nzverbrechens ſchuldig machten und außer dem Vater W.
e Reihe anderer Perſonen an dem Vertrieb der Falſifikate
chbarten Orten und Städten beteiligt ſeien. Geſtern vor=
ſw., ſowie Material zur Herſtellung der Falſifikate. Der
Fund wurde von der Polizei beſchlagnahmt. Bei ihrer
nung gaben die Falſchmünzer zu, daß ſich die eigentliche
ſände fiel. Auf Grund der Angaben der Verhafteten wur=
Laufe des Tages von der Kriminalpolizei nicht weniger
9 Perſonen von hier feſtgenommen, die ſich an dem Abſatz
ſchgeldes beteiligt haben ſollen. Weitere Verhaftungen
och bevor. —
ünzerwerkſtätte in einem Hauſe der Lotharſtraße befinde.
iminalpolizei hob die Falſchmünzerwerkſtätte ſofort aus,
hr das geſamte Material zur Herſtellung des Falſchgeldes
Groß=Gerau, 6. Juni. Nachdem in 3 Bezirkskonferenzen
ren Kreisſchulrat Lorentz=Lauterbach und Lehrer
Mauer=
ſt über Heimatforſchung und ihre Bedeutung für den
ht geſprochen hatten, begaben ſich am Freitag etwa 100
um des Kreiſes mit Herrn Schulrat Loos nach Mainz zur
gung des in der Zitadelle am Gautor untergebrachten
Völ=
gogiſchen Inſtituts. Nach der Begrüßung durch den Direk=
Anſtalt, Herrn Dr. Niemann, fand ein Rundgang durch
chiedenen Räume ſtatt, wobei der Leiter der Anſtalt die
Sübernahm. Er betonte mit beſonderer Freude, daß
ge=
lunP Lehrer des Kreiſes Groß=Gerau als die erſte geſchloſſene
von Lehrern ſein Inſtitut beſuchten und hoffe, daß ſie nicht
ten Male hierherkämen. Anſchließend ließ in dem
eben=
rin eingerichteten Kinoraum Herr Schulrat Lorentz ſeinen
Geſchick und praktiſchem Künſtlerſinn in langer Arbeit
ingetragenen Vogelsbergfilm laufen, der nur in
Aus=
geboten wurde und über 1 Stunde dauerte. Es iſt nicht
eſagt, wenn man dieſes Werk aus dem Kreiſe Lauterbach
litzer Land als ein Meiſterwerk jenes alten, erfahrenen
rs bezeichnet; ſicherlich wird jener Film nach ſeiner
Aung überall allgemeinen Anklang finden und gehört wohl
beſten Lehrfilmen, die bis jetzt beſtehen. Denn er iſt
n, um altes oberheſſiſches Volksleben, aber auch
aus=
e Handwerke im Film feſtzuhalten. Herrn Direktor
Nie=
ie Herrn Schulrat Lorentz dankte die Lehrerſchaft durch
reichen Beifall.
Rüſſelsheim. 9. Juni. Verbandsſchießen. Am
fand hier ein Verbandsſchießen der
Intereſſengemein=
reinigter Schützenvereine des Riedes und unteren
Main=
att. Es brachte folgendes Ergebnis: A=Klaſſe: 1. Preis
üitz” Rüſſelsheim 899 Ringe; 2. Schützengeſellſchaft Okrif=
Ringe; 3. „Diana Rüſſelsheim 868 Ringe 4. Edelweiß
im (88 Ringe. B=Klaſſe; 1. Preis Schützengeſellſchaft
en 1077 Ringe: 2. „Tell” Haßloch 1062 Ringe; 3. „
Edel=
tüſſelsheim 1068 Ringe und „Tell” Mainz=Zahlbach 1057
4. „Tell” Bodenheim 1054 Ringe. Den Wanderpreis der
3 errang mit 544 Ringen „Edelweiß” Rüſſelsheim. Den
z ſchoß Regenbogen=Sindlingen. Feſtmeiſter wurden:
Am=Sindlingen 36 Ringe, 2. Johann Schilling=Rüſſelsheim
Uige, 3. Hock=Okriftel 35 Ringe und Janſen=Okriftel
ſch, 8. Mai. Die Keglervereinigung Darmſtadt und Umg.
der in Nr. 154 v. 4. 6. 1932 von Lorſch unter „Kegelrekord‟
en Notiz folgendes feſt: Der derzeitige deutſche Rekord bei
ſeln auf Aſphalt iſt 657 Holz, erreicht vom derzeitigen deut=
Eundesmeiſter Nöldner in Stettin während der Austragung
itſchen Bundesmeiſterſchaften in Hamburg im Auguſt 1931.
zig wurden keine Deutſchen Bundesmeiſterſchaften für 1932
Tagen, ſondern die Meiſterſchaften des Sächſiſchen
Kegler=
in Bautzen. Die Deutſchen Bundesmeiſterſchaften für 1932
in Leipzig am 16. Juli 1932 ausgetragen. Als weitere
iſtungen bei 100 Kugeln auf Aſphalt ſind aus letzter Zeit
eichnen: 1. Darmſtadt: Ausſcheidungskegeln 1931/32: 628,
Holz; 2. Würzburg: Bayeriſche Bundesmeiſterſchaft auf
624 Holz; 3. Saarbrücken: Süddeutſche Gaumeiſterſchaf=
) Holz.
Hofheim (Ried), 7. Juni. Zöglings=und
Schüler=
rnen. Das diesjährige Zöglings= und Schülerwettur=
2. Bezirks, 9. Kreis Mittelrhein der D.T., war dem
hie=
urnverein übertragen und nahm am Sonntag einen faſt
sloſen Verlauf. Schon in den erſten Frühſtunden trafen
eine des Bezirks hier ein, wo ſie am Gottesdienſt teilnah=
Mit einigen Unterbrechungen durch die ungünſtige
Witte=
urden bis über die Mittagsſtunden hinaus die Wettkämpfe
agen, wobei mitunter recht anſehnliche Leiſtungen erzielt
Nach allgemeiner Mittagspauſe marſchierten in langem
I die Teilnehmer durch mehrere Ortsſtraßen nach dem
atz, wo Lehrer Baltz eine herzliche Begrüßungsrede an die
Turner richtete. Das Nachmittagsprogramm, beſtehend
gemeinen Freiübungen, Muſterriegenturnen, Staffelläufen
ielen, konnte reibungslos abgewickelt werden. Anſchließend
inn die Siegerverkündigung ſtatt.
g. Gernsheim, 7. Juni. In die Apotheke wurde ein Einbruch
verübt. Obwohl ein Polizeihund ſogleich zur Stelle war, konnte die
Spur der Täter nicht ausfindig gemacht werden. Seitens des
Geſchä=
digten wurden 100 RM. Belohnung für die Namhaftmachung der
Täter ausgeſetzt. — Laut Beſchluß des Gemeinderats können
Vieh=
beſitzer, die mit der/Fählung des Sprunggeldes länger als ein
halbes Jahr rückſtändig ſind, folange ihr Vieh dem Faſelſtall nicht
zuführen, bis die Schülden bezahlt ſind. — Die Gernsheimer
Ge=
meindejagd wurde auf die Dauer von 8 Jahren zum jährlichen
Preiſe von 3000 RM. an die Herren Theodor Bauer=Gernsheim
und Wilhelm Böttiger=Biebesheim verpachtet.
g. Gernsheim, 9. Juni. Bei der Schweinezählung wurden
hier=
orts 1305 Schweine, 5 Hausſchlachtungen und 27 Kälber gezählt.
Sonnengebräunte Haut
RTallAyg!
(IHbg605)
wurde zunächſt in aller Stille der Vater Weizenberger und
auf deſſen Söhne Andreas und Paul W. von einem
größe=
igebot von Kriminalbeamten in ihren Behauſungen
feſt=
en. In den Manſarden der Brüder W. fand die Polizei
ße Anzahl von falſchen 5= und 3=Markſtücken, 4=Pfennig=
Gernsheim a. Rh., 9. Juni. Waſſerſtand des Rheins
am Pegel in Gernsheim am 8. Juni, morgens 5.30 Uhr: 1.12 m,
am 9. Juni, morgens 5.30 Uhr: 1,27 m.
Hirſchhorn a. N., 9. Juni. Waſſerſtand des Neckars
am Pegel in Hirſchhorn am 8. Juni, morgens 5.30 Uhr: 1.91 m,
am 9. Juni, morgens 5.30 Uhr: 1,73 m.
P. Nauheim (Ried), 7. Juni. Infolge der kühlen,
regneri=
ſchen Witterung der letzten Tage trat im Ried in der
Spargel=
ernte eine große Stockung ein. Die Erträge ſind ſehr
zurückge=
gangen, was eine erhebliche Steigerung der Preiſe zur Folge
hatte. Am Montag konnten die meiſten Spargelfelder wegen
Ueberſchwemmung und ſtarker Aufweichung des Bodens nicht
be=
treten werden.
Geſchäftliches.
Der lachende Kavalier von Frans Hals
hat Pate geſtanden zu einem originellen Proſpekt für Mey u.
Edlich in Leipzig, die Herſteller des bekannten Mey=
Kra=
gens. Der Proſpekt, der der heutigen Stadtausgabe beiliegt, ſei
der Lektüre und Beachtung empfohlen.
Der Kreislauf des Heilmittels!
Wie keine andere Arznei, hat der Lebertran bewieſen, daß
man den ſeit uralten Zeiten gebräuchlichen Volksmitteln oft eine
Bedeutung beimeſſen muß, von welcher der Fernſtehende kaum eine
Ahnung hat, und die von der Wiſſenſchaft dann gleichſam erſt neu
entdeckt werden muß.
Scotts Emulſion kann als das indealſte Nähr= und
Kräfti=
gungsmittel angeſehen werden und genießt auch deshalb ſeit ca.
50 Jahren in allen Kulturländern ungeteilte Anerkennung.
Da jedoch ein großer Unterſchied zwiſchen den verſchiedenſten
Emulſionen beſteht, ſo iſt es wichtig, auf die Originalmarke
„Scott” zu achten, die durch die typiſche Schutzmarke — Mann
mit Dorſch — leicht zu erkennen iſt.
Weiterbericht.
Der Abbruch der kühlen Witterung ſteht bevor, denn über
den Britiſchen Inſeln dringt, unter gleichzeitigem Barometerfall,
Warmluft vor. Bei uns wird zunächſt, noch begünſtigt durch den
hohen Druck über Frankreich, die Bewölkung abnehmen, ſo daß
mehr aufheiterndes Wetter einſetzt, dem jedoch ſpäter, mit dem
Vorwärtsſchreiten der neuen Störungsausläufer, eine gewiſſe
Be=
einfluſſung bevorſteht, die ſich bei weiterer Erwärmung durch
ein=
zelne Niederſchläge oder Gewitterſtörungen bemerkbar machen
wird.
Ausſichten für Freitag, den 10. Juni 1932: Wärmer, bewölkt,
jedoch mehr aufheiternd, zunächſt trocken.
Ausſichten für Samstag, den 11. Juni 1932: Weitere
Erwär=
mung, zeitweiſe ſtärker bewölkt, vereinzelte Niederſchläge oder
Gewitterſtörungen.
geschichten aus adler Wert
Herr Kovacs wird Konkobeſiher.
(avk) Budapeſt. Annähernd vierzig Jahre diente Herr
Kovacs treu und brav ſeiner Firma und wickelte deren Wiener
Geſchäfte zur allgemeinen Zufriedenheit ab. Alle Zoll= und
Grenz=
beamten zwiſchen Oeſterreich und Ungarn kannten ſchon den
altern=
den Beamten, der die vierſtündige Reiſe von Budapeſt nach Wien
und zurück Woche für Woche unternahm.
Annähernd vierzig Jahre verliefen die Geſchäftsreiſen ohne
jegliche Aufregung. Kovacs ſtieg in ſeinem Wiener Stammhotel
ab, nahm eine ſchlechte Mahlzeit ein und beſuchte die Kundſchaft,
um noch am Abend desſelben Tages die Heimfahrt anzutreten.
Nach vierzig Jahren emſiger Arbeit kam aber der nüchterne
Biedermann Kovacs in perſönliche Berührung mit dem in aller
Welt beſungenen „ſüßen Wiener Mädel”. Schuld daran war der
Frühling in Wien und die bedauerliche Tatſache, daß er
gelegent=
lich der letzten Reiſe über Sonntag in Wien bleiben mußte,
folg=
lich vierundzwanzig Stunden der ſogenannten Verſuchung
ausge=
ſetzt war. Er konnte der Verſuchung nicht widerſtehen, machte ſich
einen guten Tag, beſuchte in Geſellſchaft der feſchen Wienerin
mehrere Vergnügungslokale und ließ ſich zuguterletzt verleiten,
zum erſten Male in ſeinem Leben ein Pferderennen zu beſuchen.
Um ſich die Einrichtung anzuſehen. Es blieb leider nicht nur beim
Anſehen verſteht ſich, ſondern es wurde geſetzt. Erſte Runde,
zweite Runde, dritte Runde: Oh du lieber Auguſtin, das Geld
war hin. Leider nicht das Geld des Privatmannes Kovacs
ſon=
dern das der Budapeſter Firma. Die erſten drei Rennen haben
die Hälfte der mit Mühe und Not einkaſſierten 600 Schillinge
ver=
ſchlungen, Kovacs wiſchte ſich den Schweiß von der Stirne ließ
die unheilbringende Wienerin ſtehen, wartete nicht erſt das Finiſh
ab, ſchmiß ſich in den nächſten Zug und meldete ſich, in Budapeſt
angelangt, ſchnurſtraks bei der Polizei. Er wurde wunſchgemäß
in Schutzhaft genommen. Nach einer qualvollen Nacht in der Zelle
wurde er verhört und erzählte dem Polizeibeamten ohne
Beſchöni=
gung die Geſchichte ſeines Fehltritts: „.. und da habe ich
ein=
geſehen, daß alles verloren ſei." „Wo ſind denn die reſtlichen
300 Schillinge geblieben?”, erkundigte ſich der Polizeioffizier.
„Die habe ich auf „Gamin” geſetzt und die Beſtie hat mich
auch im Stich gelaſſen!“
Der Ordnungshüter horchte auf: „Wie kommen Sie darauf?”
„Nach meinem wertbeſtändigen Pech nach den erſten drei
Rennen nehme ich das ohne weiteres an”, meinte Kovacs
reſig=
niert.
„Woraus hervorgeht, daß Sie ein zerfahrener Menſch ſind
und außerdem den Kopf verloren haben”, fällte der Polizeioffizier
ſein Urteil und drückte dem Faſſungsloſen eine Sportzeitung in
die Hand. Da konnte der Verbrecher ſchwarz auf weiß leſen, daß
„Gamin” das Finiſh überlegen gewonnen habe. Noch dazu wider
Erwarten!
Der „Pechvogel” hatte die Kleinigkeit von neuntauſend
Schil=
lingen gewonnen. Die Firma verzieh ihrem treuen Beamten
deſ=
ſen einzigen Fehltritt. Kovacs ſchwar, die nächſten vierzig Jahre
abermals alle Wienerinnen und alle Pferde aus ſeinem Leben
auszuſchalten. Dafür hat er jetzt ein Bankkonto!
in einen einzigen Scherbenhaufen verwandelte. Entſetzen,
Ge=
ſchrei, Polizei; der Händler droht, den Taxilenker zu lynchen.
Die ganze Komödie wird reſtlos zu Ende geſpielt, Polizei und
Verſicherungsgeſellſchaft genarrt, und letztere muß in die Kaſſe
greifen und zahlen. Aber wie das immer ſo geht, je mehr er hat,
je mehr er haben will — das neuartige Geſchäft wurde auf eine
„zu breite Grundlage” geſtellt — — und ſo der reizende Trick
entdeckt, was für den Beteiligten allerdings weniger reizende
Fol=
gen hatte und nunmehr den Erfindergeiſt in neue Bahnen lenken
muß, um bei dieſen ſchlechten Kriſenzeiten den Einnahmen
künſt=
lich nachzuhelfen.
Neue ſpaniſche Vornamen.
(gss.) Madrid. Das ſpaniſche Juſtizminiſterium hat in
die=
ſen Tagen ein Dekret erlaſſen, das neue Beſtimmungen feſtſetzt
über die Eintragungsmöglichkeiten in das Zivilregiſter. Bisher
konnten die ſpaniſchen Neugeborenen lediglich ſolche Vornamen
er=
halten, die im Kalender der katholiſchen Kirche figurieren. Dieſen
Zuſtand fand man nun nach der einmal vorgenommenen
Tren=
nung von Staat und Kirche als veraltet, und außerdem ſollte
man eben auch in der Namenserteilung merken, daß eine neue
Luft durch die Halbinſel weht. Daher jenes Dekret, nach dem
nunmehr „eintragsfähig” lediglich folgende Namensgruppen ſind:
a) ſämtliche Namen, die in den Kalendern irgend einer
Reli=
gionsgeſellſchaft figurieren, ſowie die Namen von Perſonen,
die im Altertum lebten und ſich ehrenhafter Berühmtheit
er=
freuten.
b) Jene Namen, die urſprüngliche politiſche Begriffe ausdrücken,
ſoweit ſie ſich auf die modernen Demokraten beziehen.
c) Alle Namen, welche Dinge bezeichnen, wie z. B. Blumen,
Sterne und überhaupt ſämtliche Haupt= und Nebenwörter,
ſoweit dieſe nicht ſchon im Laufe der Zeit zu Beſtandteilen
von Familiennamen geworden ſind und ſich innerhalb des
Rahmens guten Geſchmacks bewegen.
Soweit das Dekret. Wie der Leſer ahnt, kann man ſich da
auf allerhand Dinge gefaßt machen. Wie bald wird man ein
Fräulein „Freiheit Maier” oder „Demokratie Müller” erleben.
Wie ſchön klingt „Frau Gleichheit Schulze” und „Gerechtigkeit
Obermüller” —, vielleicht läßt ſich auch „Fräulein Parlament
Kern” konſtruieren. Der Gipfel und dem Buchſtaben des Geſetzes
nach denkbar wäre jedenfalls „Frau Republikſchutzgeſetz Bauer”,
Aber auch eine Viſitenkarte mit „Alpenveilchen Schuſter” iſt nicht
übel und paßte fein zu jener des „Herrn Fixſtern Unterhauſer”
oder „Großer Bär Kleinhuber‟. Denken Sie ſich noch eine „
Son=
nenblume Gernegroß” und „Diſtel Klein” und Sie werden
über=
zeugt ſein, daß wir hier in Spanien endlich mit den alten
Vorur=
teilen aufgeräumt haben und der Modernität richtunggebend
vor=
anſchreiten!
Der Goldzahn=Dieb.
Ein neues Geſchäft!
(Cr.) Athen. Athen iſt die Stadt der Autotaxis. Es gibt
deren ſo viele, daß der Geſchäftsgang ſchlecht iſt und mancher
Auto=
taxibeſitzer kaum ſeine Unkoſten decken kann. So kamen
verſchie=
dene „ganz geſcheite” Taxilenker auf die findige Idee, ſich wenn
auch auf etwas ungeſetzmäßige Weiſe, den Einnahmeausfall „
aus=
zugleichen”. Wozu iſt man verſichert? Und die Verſicherungen
ſind an ſich ſo reich, daß ſie ſchon blechen können. Athen verfügt
aber außer Taxis noch über eine Menge fliegender Händler, die
mit kleinen Handkarren in der Stadt herumfahren, um ihre Ware
den Hausfrauen anzubieten. Und darunter gibt es auch „
fah=
rende Glas= und Porzellanläden”. Mit denen ging nun der
Taxi=
chauffeur ein Kompagniegeſchäft ein. Auf das fahrbare
Glas=
geſchäft wurden zerbrochene Gläſer, Kannen und alles, was ſonſt
noch zerbrechlich iſt, oder ſchon zerbrochen war, aufgeladen; „nur
einige wenige ganze Sachen blieben als „Deckung” oben auf. Nun
zog der Händler los, und an einer beſtimmten Stelle kam der „
ver=
einbarte” Zuſammenſtoß, der den ganzen gläſernen Kramladen
(g) London. Vor den langfingrigen Händen der
Taſchen=
diebe iſt bekanntlich nichts ſicher — aber der Fall, der in der
engliſchen Preſſe aus Kalkutta gemeldet wird, dürfte in der
Kri=
minalgeſchichte doch ein Novum ſein. Auf die Anzeige eines
Zu=
fallszeugen hin wurde dort von der Polizei ein indiſcher
Ein=
geborener feſtgenommen, der beſchuldigt wird, während der Nacht
in die leichtgebauten Hütten der Eingeborenen eingedrungen zu
ſein und ſeinen ſchlafenden Landsleuten die — Goldzähne
geſtoh=
len zu haben. Allerdings hat er ſie ihnen während des
Schlum=
mers nicht etwa aus dem Kiefer gezogen — dabei wäre ſicherlich
ſogar ein abgehärteter indiſcher Fakir erwacht) ſondern er ſuchte
ſich bloß ſolche Opfer aus, die ein falſches Gebiß mit vergoldeten
Zähnen beſaßen. Bekanntlich ſind vergoldete Zähne auch wenn
ſie falſch ſind, in Indien ein beſonders beliebter Schmuck, und
unſer Goldzahn=Spezialiſt brauchte nicht lange nach Opfern zu
ſuchen, war er doch Hausdiener bei einem engliſchen Zahnarzt, der
eine ausgedehnte Eingeborenenpraxis beſitzt, und ſo immer
unter=
richtet, wer ein falſches Gebiß mit goldenen Zähnen beſaß. Das
Eigenartige dabei iſt, daß der Täter, der ſein Gewerbe ſchon faſt
ſeit Jahresfriſt betreibt, bisher noch keinen einzigen der erbeuteten
Goldzähne verkauft hat, und man darf daher wohl annehmen,
daß es ſich bei ihm um einen krankhaft veranlagten Fetiſchiſten
handelt.
ſ.
Geſchäfts=
am Freitag
ein
t. Tagblatt”
(8603)
enſchirm
geblieben.
a. Schalter
Geg.Belohn.
1. C. Ruppel
rieſtr. 52. (*
MALicK
ſcht.
ſender
n. Motorrad
em Verdienſt
rt geſucht.
unt. O. 202
chſt. (8572
Armband
Heltpatent
D. R.=P. ſoeben erteilt. Für unſeren
Haushaltungsartikel, der enormen
Ver=
dienſt abwirft und vollkommen
konkurrenz=
los iſt, ſuchen wir tüchtigen Herrn.
der über Betriebsmittel von ca. 1000 Mk.
verfügt. Ang. u. A. T. 757 an die Ann.=
Exp. D. Schürmann, Düſſeldorf. (IV. 8580
Mrſcäf
m. gut. Schulbildg.
u. Ktn. i. Mſchſchr
und Stenograph.
jur. Büro geſ. Ang.
u. O. 190 Geſchſt.
Fleißiges und ehrl.
Hausmädchen
m. gut. Zeugniſſen
für ſofort
Reſtaurant
Schloßgaſſe
geſucht.
Hottes,
1.
Spez.=Geſchäft für verſilb. Beſteche u. Metallwaren
ſucht per 1. Juli für Vertauf und Büro
weibl. Lehrling
mit beſſer, Schulbildung. Verlangt w. gute
Umgangskormen u leichte Auffaſſungsgabe,
mögl. Kenntn. in Stenogr. u. Schreibmaſch.
Bewerbungen mit Zengnis=Abſchriften und
Bild unter O 211 an die Geſchäftsſtelle. (*
Lichtbilder
uſw. ſind für den Einſender werivoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber
wer=
den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen ſeweils ſchnellſtens
zurück=
zuſenden.
(1605a
Auf Chlffre=Anzeigen keine
Original=
zeugniſſe einſenden.
WElBLICH
Geſucht ein Mäd
chen f. Haus= und
Feldarbeit. Sehr gt.
Pflege u.
Familien=
anſchl. Krankenkaſſe
frei, von Lohn
ab=
geſehen. Kann ſof
eintreten. Ang. u
O. 191 a. d. Geſchſt.
(8560)
—
Mädchen, 21 J., in
all. Hausarbeit.
er=
fahr., ſucht Stell. z.
1. od. 15. 7. Ang.
u. O. 216 Geſch. (*
Mädchen, 19 Jahre
(Württemb.) ſucht
Stelle ab 1. 7. 32.
Lohn n. Uebereink.
Näh. Annaſtr. 23,pt.
(Emf)
Tücht. Alleinmädch.,
mit ſämtl.
Haus=
arbeit, vertr. ſ. ſich
zu 15. Juni zu
ver=
änd. (Gt. Zgn.) Ev.
wird a. Laufſtelle
angen. Angeb. u.
O. 189 Geſch. (8538
2 Glucken mit
Wyandotte= Kücken
zu verkf. u. Glucke
zu führ. Knapp.
Herdweg Nr. 11. (*
Deutſche
Schäfer=
hündin mit Stb.,
dreſſ., in gt. Hände
z. verkf.
Pankra=
tiusſtr. 26½, I. r.
Wir müssen schnell räumen
Unser
Totaf MauVerkäu
wegen Geschäfts-Aufgabe
dauert nur noch bis zum 20. Juni.
Schleuderpreige
für deutsche Oualitäts-Arbeit
Heriha-Dauer-Schuh
Bchalauß Herlnd
Grafenstraße 18
8597
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 160
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ainerkannſches Mrolatttillen Autd Hauf deurſchen Mafter.
Ein nach dem Prinzip des deutſchen Flugzeugkonſtrukteurs Dr. Rumpler erbautes amerikaniſches
Tropfen=Auto, das auf der großen techniſchen Ausſtellung in New York größte Beachtung fand.
Sämtliche Teile des Chaſſis ſind, um den Luftwiderſtand herabzumindern, in Stromlinienführung
gehalten. Damit beginnt das Stromlinien=Prinzip, das mit dem Sieg des Wagens v. Brauchitſch,
der erſt kürzlich bei dem internationalen Avus=Rennen in Berlin triumphierte, ſich auch in Amerika
durchzuſetzen.
Freitag, 10. Juni
der Hurt eines neuen Auteten Motdtruurs.
Der Ingenieur Otto Lührs mit ſeinem Raketen=Motorrad,
das er bei dem Oldenburger Motorradrennen vorführte.
Neiuf and Austand.
Der 90jährige Heimaldichter
Adolf Skolke.
Frankfurt a. M. Der weit über
Frank=
furt bekannte Heimatdichter Adolf Stoltze wird
am 10. Juni 90 Jahre alt. Friedrich Stoltze und
ſein Sohn Adolf Stoltze, das ſind zwei Namen,
die in der Heimatliteratur Frankfurts und in
der geſamten main=rheiniſchen Landſchaft einen
hellen Klang haben. Dem unverwüſtlich
lebens=
frohen Dichtergreis werden an ſeinem 90.
Ge=
burtstag ganz beſondere Ehrungen zuteil. Am
Donnerstagabend fand ein Fackelzug der
Ver=
eine und Stoltze=Verehrer vom Opernplatz zum
Haus des Dichters in der Miquelſtraße ſtatt.
Am Freitag vormittag werden die
Gratulan=
ten Adolf Stoltze in ſeiner Wohnung
beglück=
wünſchen und der Rundfunk eine Stoltze=Feier
veranſtalten. Abends findet im Schauſpielhaus
eine Feſtaufführung von Adolf Stoltzes „Alt=
Frankfurt” ſtatt, wozu Rudolf Presber einen
Prolog dichtete. Das Neue Theater veranſtaltet
am Sonntag eine Stoltze=Matinee mit
an=
ſchließender Aufführung eines Stückes des
Dich=
ters. Verſchiedene Vereine planen beſondere
Stoltze=Arende.
Das Unglück bei dem Hochzeitsſchießen
in Oberems.
Oberems (Taunus). Der Landwirt Karl
Weil, der vermutlich den unglücklichen Schuß
beim Hochzeitsſchießen am vergangenen Sonntag
abgegeben hat, durch den der 14jährige Walter
Göbel getötet wurde, hat jetzt geſtanden, daß er
geſchoſſen hat. Nicht erwieſen iſt allerdings
bis=
her, daß der unglückliche Schuß aus ſeinem
Ge=
wehr kam. Die Gendarmerie hat jetzt den von
Weil benutzten Militärkarabiner im Keller des
Weilſchen Hauſes gefunden. Ebenſo fand ſie
hinter einem tiefen Brunnen ſcharfe deutſche und
franzöſiſche Munition und mehrere leere
Patro=
nenhülſen, die von der Hochzeitsſchießerei
ſtamm=
ten. Ein Sachverſtändiger iſt damit beſchäftigt,
feſtzuſtellen, ob die in der Nähe des Tatorts
ge=
fundene Kugel die tödliche iſt. Weiter erſtreckt
ſich die Unterſuchung gegenwärtig auch dahin, die
anderen Schützen, die am Hochzeitstage
geſchoſ=
ſen haben, zu ermitteln. Der bedauerliche
Vor=
fall hat dazu angeregt, Schritte zu unternehmen,
damit das Hochzeitsſchießen in Zukunft verboten
wird.
Devaheim=Prozeß.
Berlin. Im Devaheim=Prozeß wurde in
der Donnerstagsverhandlung eine dem
Proku=
riſten Ernſt Wilhelm Cremer, dem Sohn des
Paſtors Cremer, zur Laſt gelegte
Untreuehand=
lung erörtert. Es handelt ſich dabei um einen
zugunſten Ernſt Wilhelm Cremers
abgeſchloſ=
ſenen vorgetäuſchten Sparvertrag, bei dem dann
die Zuteilung ſatzungswidrig erfolgte. Der
Sach=
verſtändige Grade ſtellte hierbei feſt, daß die
Zuteilung in pflichtwidriger Weiſe, entgegen
den Satzungen, erfolgt wäre.
Verteidiger=Plädoyers im Sklarek=Prozeß.
Berlin. Im Sklarek=Prozeß plädierte der
ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete
Rechts=
anwalt Landsberg als Verteidiger des
kommu=
niſtiſchen Stadtrats Degener. Er wandte ſich
gegen die Ausführungen des Oberſtaatsanwalts,
der die politiſchen Beamten als nicht
einwand=
freie, entwurzelte Exiſtenzen bezeichnet habe, die
ohne Vorkenntniſſe und Bildung in ihre Stellen
gekommen ſeien. Der Oberſtaatsanwalt habe die
politiſchen Parteien als Gebilde von Narren und
Trotteln hingeſtellt.
Rätſelhaftes Verſchwinden einer dreizehnjährigen
Schülerin.
Berlin. Das rätſelhafte Verſchwinden der
13jährigen Schülerin Irene Zottmann aus
Nürnberg beſchäftigt zurzeit auch die Berliner
Kriminalpolizei. Es verlautet, daß das Mädchen
zunächſt nach München und dann nach Berlin
wollte, um ſich dort bei den Filmgeſellſchaften
nach dem Schauſpieler Roman Navarro zu
er=
kundigen. Sie iſt aber weder dort noch hier
ge=
weſen. Es iſt demzufolge die Vermutung
auf=
getaucht, daß das Mädchen von einem Manne
verſchleppt worden iſt, der ihren Filmfimmel
be=
nutzte, um ſie an ſich zu locken. Nachfragen in
Berlin haben ergeben, daß die Kleine hier noch
nicht bei Filmgeſellſchaften vorgeſprochen hat.
Auch die weibliche Kriminalpolizei iſt zu der
Suche nach der Vermißten herangezogen worden.
Selbſtmord der Fliegerin
Lend Bernſtein.
Paris. Größte Senſation hat in
Fliegerkreiſen eine Nachricht aus Bi
Algerien hervorgerufen, nach der die Le
bekannten Fliegerin Lena Bernſtein
dortigen Pferderennbahn aufgefunden
iſt. Man vermutet, daß die Fliegerin,
geborene Deutſche iſt und ſich naturaliſier
Selbſtmord begangen hat. Sie war vor
Zeit nach Algerien geflogen, um ſich fü
neuen Rekordflug vorzubereiten. Es ſche
ſinanzielle Schwierigkeiten ſie an der
rung ihres Planes hinderten, und daß
Zeitlang daran dachte, ſich einer Zirku
anzuſchließen, um auf dieſe Weiſe Geld
Liebhabereien zuſammenzuſparen. Len
ſtein wurde im Jahre 1906 in Leipzig
und machte 1926 ihr Pilotenexamen.
zwei Weltrekorde, den Langſtreckenrekor)
rader Linie mit 2268 Kilom. und den
rekord mit 35 Stunden, 46 Minuten,
Schwerer Betriebsunfall in Dortmu
Dortmund. Auf dem Hoerder
ereignete ſich vorgeſtern nachmittag ein
Betriebsunfall. Der Haken eines Kr
dem eine Tonne glühenden Eiſens in d
gezogen wurde, riß plötzlich ab und die
ſtürzte herab. Durch das glühende Me
litten zwei Arbeiter ſo ſchwere Br
letzungen, daß an ihrem Aufkommen ge
wird. Drei Arbeiter konnten nach Anleg
Notverbänden wieder entlaſſen werden.
Das Schuldkonto einer Räuberbande: 86
Belgrad. Wie das „D. V.” au
Betſchej, in der Wojwodina, berichtet,
dort Untaten einer Räuberbande aufget
in der Kriminalgeſchichte beiſpiellos
dürften. Es wurde feſtgeſtellt, daß die
mindeſtens 86 Morde verübt hat. Die
Opfer wurden erſchoſſen, acht Perſonen er
Die Verbrechen reichen bis in die Zeit
ſturzes zurück. Auf Grund von Zeugene
wurden am Montag in Tſcharug, im
einer Gerichtskommiſſion, die acht Grä
Erſchlagenen geöffnet. Die Aerzte ſtelltei
Skeletten feſt, daß den Opfern die Schä
trümmert und die Rippen gebrochen wor!
Bis jetzt wurden 60 Perſonen verhaftet
wurden allerdings 57 wieder auf freien
ſetzt.
Leichenfunde aus dem Weltkrieg.
Paris. Immer noch werden von de
zöſiſchen Ausgrabungsdienſt in der ehe
Kampfzone zahlreiche Leichen deutſch
franzöſiſcher Soldaten gefunden. Im M
den in der Gegend von Arras und
insgeſamt 553 Leichen geborgen, darur
Ueberreſte von 430 deutſchen Soldaten,
zu einem geringen Teil identifiziert
konnten.
Ein Unfall auf der Beſuv=Rundbal
Neapel. Auf der Veſuv=Rundbal
infolge falſcher Weichenſtellung drei Wa
Frühzuges Pompeji-Neapel bei der K
mit der Automobilſtraße entgleiſt und
ſtürzt, wobei ſie eine Fabrikmauer umril
Bahnarbeiter wurde getötet, zwölf 2
ſchwer und fünf leicht verletzt.
Fahrgäſte und Beſatzung des ſpaniſchen D
„Teide” gerettet.
London. Nach einer Meldung aus
lona hat die Reederei des mit 800 Fal
an Bord bei der Inſel Fernando Po ge
ten ſpaniſchen Dampfers „Teide” bekat
ben, daß alle Perſonen gerettet worde
Die beiden engliſchen Dampfer „Agrau
„Henry Stanley” beteiligten ſich an d
tung. Die „Agram” hat 85 Schiffbrüe
Fernando Po gelandet.
Oberbürgermeiſter Walker ſoll abgeſetzt
New York. In einer 15 Punkte
tenden Anklageſchrift fordert der Unterſt
leiter Seabbury den Gouverneur Rooſev
Oberbürgermeiſter Walker wegen Pſ.
letzung durch Annahme von Geldern, der
kunft nicht genügend geklärt iſt, vom
entfernen. Einen Hauptanklagepunkt bi
Kreditbrief der Omnibusgeſellſchaft übel
Dollar, mit denen Walker ſeine Eut
finanziert hat.
Drei Tote und drei Schwerverletz!
bei einem Feuergefecht in San Frand
NewYork. In San Franzisko wul
einem Feuergefecht zwiſchen Polizei un
diten drei Perſonen getötet und drei we
ſchwer verletzt, daß mit ihrem Tode !
wird.
Deutſche Fahnen bei der Parade für Amerikas gefallene Kriegskeilnehmer.
Die Stahlhelmleute mit der deutſchen und der Stahlhelm=Flagge
bei der Parade zu Ehren der gefallenen Amerikaner.
Bei dem Aufmarſch für die Gefallenen=Gedächtnisfeier in Detroit (USA.) waren zum erſten Male
auch deutſche Kriegsteilnehmer vertreten. Unter den 20 000 Mitgliedern der verſchiedenſten
mili=
täriſchen und zivilen Verbände fanden die Mitglieder der deutſchen Stahlhelm=Organiſation
beſondere Beachtung.
Meitſa and Liee uin Gustrdrt.
Ein Arbeiter und ſein Begleithund mit Gasmasken.
Die Möglichkeit eines Fliegerüberfalls hat jetzt auch Deutſchland veranlaßt, Vorbereitungen zur
Organiſation eines Luftſchutzes zu treffen. Augenblicklich werden auf einem Verſuchsgelände bei
Oranienburg intereſſante Verſuche mit neuen Gasmasken gemacht, die insbeſondere an den Tieren
erprobt werden, die für die Landesverteidigung in Betracht kommen.
Schwere Blukkaf.
Bielefeld. Der Gaſtwirt Breſſelhaus,
der auf dem Schloß Holte bei Bielefeld eine
Gaſtwirtſchaft betreibt, wurde in der
vorver=
gangenen Nacht erſchlagen aufgefunden. Seine
Ehefrau, deren Vater und eine Hausangeſtellte
ſind durch Hammerſchläge ſchwer verletzt worden.
— Zu der Bluttat auf Schloß Holte, bei der
der Gaſtwirt Breſſelhaus in ſeiner Wirtſchaft
er=
chlagen wurde, werden folgende Einzelheiten
bekannt: Der Täter iſt kurz nach 3 Uhr in das
Schlafzimmer des Wirtes eingedrungen. Er hat
ſofort auf den Wirt eingeſchlagen und ihm die
tödlichen Schläge beigebracht. Als die Frau
ihrem Manne zu Hilfe eilen wollte, erhielt ſie
zwei wuchtige Hammerſchläge über den Kopf, ſo
daß ſie zuſammenbrach. Der etwa 70 Jahre
alte Vater des Wirtes, der das Schlafzimmer
betrat, wurde von dem Täter ebenfalls mit
einem Schlag zu Boden geſtreckt. Inzwiſchen
war das Dienſtmädchen in das Schlafzimmer
der Eheleute geeilt. Zwiſchen ihm und dem
Mörder entſpann ſich ein Kampf, bei dem es
dem Mädchen gelang, den Räuber zu
überwäl=
tigen und ihm, obwohl es ebenfalls ſchwer
ver=
letzt wurde, den Hammer zu entreißen. Das
Mädchen ſchlug auf den Burſchen ein, bis der
Hammerſtiehl abbrach. Der Täter flüchtete und
konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.
Vater von elf Kindern tödlich verunglückt.
Düſſeldorf. Ein Bauunternehmer, der
auf einem Fahrrad nach Hauſe fahren wollte,
wurde vorgeſtern auf der Landſtraße von einem
Kraftwagen überfahren. Der Verunglückte, der
etwa 50 Meter von dem Auto mitgeſchleift
wurde, war ſofort tot. Er hinterläßt elf Kinder.
Wanderung iber das „Lärmfeuer” nach Erbach.
(Für Sonntag, 12. Juni.)
111
wurfechl
ten 6/M1
ten m 1E4
einer 4.4
i F1
A
e
1
roße Heerſchau des Odenwaldklubs iſt am kommenden Sonn=
Erbach. Freudiger Anlaß führt Tauſende zuſammen an
jätte, an der des Bundes Wiege ſtand. Vor 50 Jahren ward
denwaldklub gegründet in ſehnſuchtsvollem Streben, die
ſeiten des deutſchen Vaterlandes kennen zu lernen, das ſeine
ne in einem ſtolzen, ſtarken Reich geeint hatte, und Hei=
1 und Fremden durch. „Touriſtik” den verkannten und
ver=
en Odenwald zu erſchließen. Als Anreger der
Wander=
ls Förderer des Verkehrs, als Hüter und Bewahrer koſt=
Vätererbes, als Ueberwinder aller Gegenſätze zwiſchen
und Land, als Spender reiner Freuden, als Erzieher zu
em Lebensgenuß und zur Anerkennung jedweder ehrlichen
nicht zuletzt als Hort der Einigkeit iſt dieſer machtvolle
der ſeine Ortsgruppen, weit mehr als 100 an der Zahl,
n Rhein, Main und Neckar ausſtreut, für Ungezählte ein
geworden. Wer in unſeren Landen hat ſich noch nicht ſeiner
iſſigen Wegbezeichnung anvertraut, wer iſt noch nicht zu
Türmen und Warten emporgeſtiegen, wer hat nicht, vom
ter überraſcht, dankbar ſeine Schutzhütten aufgeſucht, wer
cht am Feierabend die volkstümliche Zeitſchrift „Unter der
Unde” geleſen und ſeine Karten und Führer ſtudiert, um
Wandertag vorzubereiten? Deshalb begleiten unſere beſten
ze dieſen wahrhaft vaterländiſchen Verein, der den von
Gründern gewieſenen Weg im Wechſel der Zeiten niemals
en hat. Von der konſtituierenden Verſammlung in Erbach
April 1882, die einer von dem Dieburger Kreisrat
Hall=
veranlaßten Vorbeſprechung auf dem Weiler Zipfen folgte
n Forſtmeiſter Ihrig zum Führer erkor, bis zu der
Fünfzig=
er am kommenden Sonntag iſt die Zahl der Mitglieder
reunde des Klubs in die Tauſende gewachſen, unverändert
ſen iſt aber die Zielſetzung, die dem Goethewort gerecht
„Friſch hinaus, wo wir, dem erdgeborenen Rieſen gleich,
SrRers.
FFzett
NENBRCK
Sonntagskarte Erbach. Fahrpreis ab Oſtbahnhof 2,60 Mk.
Fahrt mit der Odenwaldbahn nach Zell-Kirchbrombach. Ueber
die Bahn ohne Zeichen auf der
„ehäuis Straße, durch Langen=Brombach
nach 1½4 Stunden „Spreng” (362
Meter, Gaſthaus). Zeichen + rot.
in ſüdweſtlicher Richtung, nach 2
Stunden „Morsberg” (517 Meter),
am „Steinernen Tiſch” vorbei,
nach 3 Stunden „Dahnbuche”, auf
dem „Bildweg” nach 3½ Stunden
„Lärmfeuer”, (501. Meter, höl=
72NchEt 2T. zerner Ausſichtsturm, 1931 errich=
1o.
tet, Ausſicht). Zeichen A gelb,
no8Sau
in nordöſtlicher Richtung nach 4½4
VenBgen
Stunden Obermoſſau (337
Me=
ter, weit auseinander gebauter
Ort: „So lang wie Moſſe.”)
Zei=
chen — weiß, auf zur „Schwarzen Chauſſee”, rechts ab, an der
Kreuzeiche vorbei nach 51 Stunden Erbach (Schloß mit
berühm=
ten Sammlungen, Stadtkirche, Rathaus, Haus der Echter von
Meſpelbrunn, Töptereien, Elfenbeinſchnitzereien), Rückfahrt.
von der Berührung unſerer Mutter kräftiger uns in die Höhe
reißen.‟ Der Ort der Feſttagung liegt in dem grünen Wieſental
der Mümling an einer Stelle, an der die Berge ſich dem Waſſer
nähern. Das Herz der Siedlung iſt der Herrſcherſitz der Erbacher
Grafen; das Städtchen, im Weſten von Buchen, im Oſten von
Obſtbäumen flankiert, zehrt heute noch von dem Ruhm, deſſen
Vater der letzte regierende Graf iſt, Franz I., ein Mann
vielſei=
tiger Intereſſen, der verſtändnisvolle Sammler und der
Begrün=
der der Erbacher Elfenbeinſchnitzerei. Warum man gerade dieſem
echten Odenwälder, wenn er auch Reiſen nach Italien gemacht
und Freude an römiſchen Altertümern bekundet hat, in dem
Denk=
mal auf dem Marktplatz die Gravität eines togaumhüllten
Rö=
mers gegeben hat, bleibt natürlichem Geſchmack immer
Geheim=
nis. Dieſer „Römer” ſchaut nach dem langgeſtreckten Barockbau
des mächtigen dreigeſchoſſigen Schloſſes, das ein maſſiger
Rund=
turm, ein Ueberbleibſel der alten Burg mit ſpitzem Schieferhelm,
einer ſpäteren Zutat, überragt. Rechts ſchließt ſich ein
Renaiſ=
ſance=Bau an, der Archipbau mit der Torfahrt. Dann folgt die
alte Wache mit Säulengang. Auf die Weidmannsfreude der
Er=
bacher deuten im Vorgarten die beiden Rieſenhirſche aus Bronce.
„Klein=Nürnberg” tritt uns entgegen, wenn wir den Blick nach
der Mümling=Partie wenden. Den Nordoſten des Marktplatzes
beſetzt das maleriſche Rathaus, hinter dem der mächtige Turm
der evangeliſchen Stadtkirche emporſteigt. Das ſchöne Portal
führt in „das Städtel”, in das uralte Städtchen, die
mittelalter=
liche Heimſtatt der adeligen Burgmannen. Im Oſten halten zwei
alte Platanen an der Mümlingbrücke Wache. In Steinen wird
Geſchichte lebendig, wenn wir uns durch das Städtel tummeln.
Die in die Gaſſe hineinſpringenden Häuſer und Häuschen künden
von alten Zeiten wie der Brunnen, den heute noch fleißige Hände
zu Pfingſten mit Blumen ſchmücken. Alles iſt auf einen kleinen
Bezirk zuſammengedrängt. Man braucht nicht Stunden lang
her=
umzulaufen, um die denkwürdigen Bauten, zu muſtern. Bald
ſtehen wir vor dem mit rotem Gebälk durchzogenen Fachwerkbau
des Schwenkſchen Hauſes, bald vor dem Wohnhaus des Echter
von Meſpelbrunn, in dem Fürſtbiſchof Julius von Würzburg, der
menſchenfreundliche Stifter des Julius=Spitals, ſeine Jugend
ver=
bracht haben ſoll, bald packt uns ein trotziger Bau mit ſtrengen,
ernſten Linien, mit hohem Treppengiebel und ſteilem Dach, einſt
der Sitz des Burggrafen, das „Steinerne Haus”, das man im 18.
Jahrhundert zum „Tempelhaus” umgetauft hat. Allerdings
braucht der Kreisdirektor, der heute in ein ſchloßartiges
Amts=
gebäude geht, hinter den Burgmannen des Städtels nicht
zurück=
zuſtehen. Ihm folgend, genießen wir die Pracht der uralten
Ka=
ſtanienallee, die eine Zierde des Stadteingangs, und laſſen uns
den Schauplatz des großen Odenwälder Volksfeſtes zeigen, das
unter dem Namen des Eulbacher Marktes weithin bekannt iſt.
Impkehlenswerte Hotels, Gastwirtschaften und Sommerkrischen
NSSA
.
Fae
Aap HEllBAD VUUFTRURORT RKZA
Das HHeutsche-Verjüngungsbad-Bergbahn
SCTDIEDDNA SSLIAS NESNEN
RfrR
Auskinff ind Drospekte durch Staatliche
Bag-
verwoltumg oder Kunverein Wldbad isSchro=
VI.6040
UANACH
RadinmSolbad. bens ab Mk. 5.00, im Kurhaus
A ab M.10.--Bauschalkuren,-Vergünstigungskuren
N 25. bis 27. Junl. Deutsche Rosenschau,
Ausk. u. Brosp. d. d. Kurverwaltung. Tel. 94 u.1594
enheim a. d. Bergstr.
Raäfenr. Wenläche Nu”
(direkt am Bahnhof).
Schöne Gartenwirtschaft.
Glasveranda.
Uebenzimmer.
Mod. eingericht. Fremdenzimmer,
Wochenende.
(.7941
Mittags ab 12 Uhr Diner ab 1.22,
Reichhaltige Tages- u. Abendkarte.
Kaffee- Kuchen, Wormser
Apostel-
bräu, ff. gepfleste Flaschen- und
Glas veine.
Telephon 260.
Besitzer: Anton Rößlnger.
ht das schöne
(V 8095
einde-Schwimmbadl”
ugenheim a. d. B.!/
Meustadt i. 0. — „Nasthof zum Ochsen”
Gute Erholung finden Sie zu 3.50 pro Tag bei guter und
reichl. Verpfleg. Schwimmgelegenheit. Liegewiese. O
Refer, u. Prospekte frei. (.6899) Bes.: Wilhelm Treser. Tel. 12
Direkt a. Walde,
Sommeraufenthalt im Odenwald! im Wieſental.
Gut bürg. Küche 4 Mahlz, pro Tag 3.20 ℳ. Wochenende n.
Vereinbarung. Poſtautoverb. m. Stat. Zell/Kirch=Brombach.
Unkel u. Windiſch, Mühle, Lang.=Brombach i. O., Tel. König 76.
(V.7538)
Prinatpension Molte bietet gemütl.
Hainstadt 1. 0. 4nkenthalt. Pengionspreis 3.30 pro
Tag bei vorzüigl. Küche, dieß. Wasser. o Eigene Land u
Milchmirtschaft o Strandbad e 5 Min v. Wald. (V.8576
SHühenluftkurort Dielrunn j. 9.
S Gaſth aus, Metzg. u. Penſion „zum Odenwald”.
S Gute, bürg.Küche, f. Waſſer. Liegewieſe dir a. Hauſe.
Penſ. v.3 5an. Tel 8. Beſ. A. Deitrich. (1,7844
Besuchen Sie Ernsttal i. Odw.1 z
Inmltten des fürstllch leininglschen Wiloparks
Penslon von 4.50 Mk. an. Geschw. Hemberger,
„Fbei Bielbrunn i. H.
Gasthaus u. Pension Fremhor Beſitzer Joh. Stier.
Gute u. reichl. Verpflegung aus eig. Landwirtſch. Penſion
3.50 Mk. bei4 Mahlzeiten. Mod Zimmer, fließ. Waſſer. Bad
K iHauſe Ruh. Lage inritt Wald Bahnſtat Köniai O. V.3132
„Frankfurter Hof”
Heppenheim a. d. B.
Wein, Bier, Kaffee (v 8457) Rheiniſche Bedienung!
tannenumrauſchter, landſchaftlich reizvoll in die
Oppengu, Gebirgswelt eingebetteter klimatiſcher Luftkurort
Der anerk. vorteilh. Standort f. d. ſchönſt. Punkte d. nördl. u. mittl.
Schwarzwald. Ausk. u Proſp.; Kur= u.Verkehrsverein, /II Ka 4114
—Der ideale Luftkuror!
LICHTENBERG
im Odenwald
p haltet in Dieburg in der
Kraftfahrer „Schönen Ausſicht”,
Rhein=
gauſtraße 38, Einkehrl Gemütl. Aufenthalt
bei Radio=Muſtk und guter Bedienung.
Garten=Lokal, Nebenzim. m. Klavier, 18458
Telephon 357.
Fiſchers Keller nabacher Tal—or. Umſtadt
Penſion: Erwachſene 3.50, Kinder bis 14 Jahre 2 50
RLichEs senwinMaab
-Pension,„Schloss Lichtenberg‟
een zion /4 Mahlz.) ab Mk. 4 50. Prosp
s Gg. Schellhags Lichtenberg 1.0dw.
I.7914
Darmstadt 2 Tand).
bei Lichtenberg i. O.
IA Gaſthaus, Metzgerei u. Penſion
Beſitzer: Joh. Hofferbert.
B0N Tel. 43, A. NiedernhauſenO.
e Penſion zu 3.30 ℳ pro Tag.
und Nebenzimmer. (.8593
iuat-Pensfon Röder
2unkirchen im Odw.
eAr ſich Erholungsſuchenden. Gute,
2. Küche. Zivile Preiſe, V.7655
Enau. Gasthaus zur Krone
im Bahnhof. — Eig. Schlacht, Altbek.
aus. Gut bürg Küche Buer, pra. Weine
denbill. Preiſen. Beſ. AdamFries.
eef. 2280 Amt Weinheim. (V.213
Gaſthaus und Penſion
” (Beſitz.: Ph.
Mn grünen Baum Mayer Wwe.)
Neunkirchen i. 9dw.
und reichliche Verpflegung!
bei billigſter Berechnung.
38. Amt Ernſthofen=
C.8594
(Kinder werden begufſchtigt) Cartenlohal und
Rebenzimmer für Vereine. Beſitzer oto Cavelius.
Krafttahrer und Wanderer stärkt euch in
Café und
Gastwirtschaft Anfon Limberg
midvll. Höchster Rondell /Frau Nauses)
Gemütl. Aufenthalt bei Musik und guter
Bedienung, Eigene Schlachtung. (W 7729
s Lothammer s
* Kurkotel
Stahdbad Rönig i. O.
Führende Gaſiſtätte. Penſ.=Preis von 4 ℳ an.
Eigene Stahlquellen, billigſte Bade=u.
Trink=
kuren. /Kurgarten /Kurkonzerte / Fernruf 95.
Bad König i. odenw.
Nahe
Pension Lust „m Wai4
Enden Brholungszuchende beste Kufnahme.
Hnertannt gute Küche. Mädige Preise=
Uaszo
Faf Wunsch Wit.
Bensheim an der Bergſtraße
Weinſtuben Mühlum
zimmer in ruhiger Lage. Gute bürgerliche Küche.
Spezialhaus für Natur=Bersfträßer=Bein. (,85221
Gaſthaus und Penſion
(17765
„Vierstöck‟ —
Zurgviertel
Bahnſtation: Kirch=Beerfurth i. Odenw.
— Telefon: Amt Reichelsheim Nr. 71.—
Mitten i. Wald geleg, Saal f. Geſellſchaften
u Vereine. 30 Fremdenzim Penſionspr. 4.,
Billiges Wochenende — Inh.: Gg. Weber
Beerfelden i. Odenw.
Tel. 226. Zimmer mit
Hotel 2raube, Frühſtück von 2.50 an.
Großgarage. — Großer Saal. (V ,7856
Höhenluftkurort 500 m über dem Meere
heſſiſchen.
Rothenberg bdenwald
genannt der heſſ. Schwarzwald
Lafthaus und Penlion 2. „Idler”
Gute bürgerliche Küche
Moderne Zimmer. Fließendes
Waſſer, Zentralheizung. Bad im
Hauſe. Autoverbindung
Hirſch=
horn—Beerfelden. Telephon 1
Besitzer: W. Karl Schwinn. W. 7174
Trosel i. Odw.
Gasthaus u. Penslon „zur Rose‟
Am Wald geleg , ſchöne Zim. m. fl. Waſſ., Bad, ruh.
Lage, gute Verpſl., b. 4Mahlz. 3,50. eig.
Landwirt=
ſchaft, Saal, Gartenwirtſch Autoverb m. Weinheim.
Beſ 6g. Dörſam, Telef. Meinheim 27fs. V717s
Pens. Haus Probst
Weschnita 1. 0dM. Inhab. Jakob Lenz
Angenehmer Erholungsaufenthalt in
herrl. waldreich Höhenluft. Liegewieſe,
Gute Verpflegung. Mäßige Preiſe,
Tekefon Fürth i. Odw, 43k; FF:7236
Siegfniedbnunnen:
GRAS-ELLENBAch
im Odenwald, 500 m hoch. 15 Minuten von
Station Wahlenüber Weinheim. Gutes Haus
Staubfrei, nahe b. Tannenw. Speisesaal mit
Glasveranda u. Liegeterrasse, Scbwimm- u.
Sonnenbad. Pens, k. läng Zeit. Rm.4.-bis 4.50
Val. Dörsam, Tel. Waldmichelbach 31.
Zwingenberg a. Neckar
Hotel-Pension „Schiff-Post‟
Gegründet 1767 u. seither Familienbesitz
Pension 4.00 Mk., Hießendes Wasser.
Strandbad. Direkt am Neckar am Walde
gelegen. Postagentur im Hause.
V7118)
Besitzer: Georg Leit=
Kurhotel und Pensfon
Zum „Naturalisten”
Hirschhorn am Neckar
Bes.: K. Schäfer (V7219) Telefon 8
Erſtes Haus am Platze / Penſion /
Geſell=
ſchaftsräume Groß ſchatt Garten
Auto=
hallen Spezialität Forellen= u. Aalgerichte.
Luttkurort Klein-Heubach a. Main
gegenüber dem Kloſter Engelberg.
Gasth. u. Pens. „Löwensteiner Hof‟
Erſte u. älteſte Gaſtſtätte am Platze! (Für
Sommergäſte beſt. empf.) 50 m v. d. fürſtl.
Löwenſtein. Schloßpark. Penſ.=Pr. 3.70,0.
Auto=Unterk. Tel. 421, Amt Miltenbera.
V.7061!
Beſitzer: Ang. Cosfeld.
Lankarort HeschntteLd.
Beſucht den idhll. geleg. „Erbacher Hof”
Penſtionspr. 3,80. — Billiges Wochenende.
Tel. Fürth i, O. 427. Adam Müller, (17765
Klingenberg a. M.
Gasthaus „zur Krone‟"
ſeit 500 Jahre im Familienbeſitz, 5 Min. v. Bahnhof;
Eigene Metzgerei und Weinbau. Billige und gute
Erholungsſtätte. Tel 84. Beſ. Wilh Kuhn. W 7060
Luftkurort Laudenbach a. M.
Herrl. gelegen, zwiſch. Klingenberg u.
Miltenberg (Bahnſtat.). Schöne
Wald=
ſpaziergänge mit Ruhebänken u. herrl.
Au=ſicht ins Maintal. Strandbad mit
eingebaut. Becken für Nichtſchwimmer
und anſchl. großem Raſenſpielplatz.
„Gasthaus zum goldenen Engel"
eig. Metzgerei, Autohalle, 100 m zum
Strandbad, la Verpfleg. Penſ.=Preis
bei4 Mahlzeiten Mk. 3.,70.
Beſ. 2. Glenz, Tel. 31, Amt Klingenberg.
Gafé und Pension „Waldlust” direkt
am Wald geleg.„Terraſſe mit prachtvoll.
Ausblick ins Maintal. Penſionspreis
Mk. 3.80 und 4.00 bei 4 Mahlzeiten.
Neuer Beſ. W. Graſſig.
Villa, Sommerruh‟, Priv.=Penſ,Haus
I. Ranges, ſchöne ſonn, Fremdenzim;
Glasveranda,wunderb. Fernſicht, Auto=
Garage beſte Verpfleg. v. Mk. 8 80 an.
V.7845)
Beſ. K. F. Kraus.
Höhenluftkurort Hartmannshain
imbogelsberg, foom 1. d. N., amFußed
Herchen=
hainer Höhe. Gaſthaus und Penſion Rühk
(Eigene Metzgerei und Lanowirtſchaft
alt=
bekannte gute Penſion in herrlicher Wieſen=
und Waldgegend, Penſionspreis 3.80 Mk.,
4 Mahlzeiten,
(8575
Neuenbürg Schwarzwald.
im württemberg.
Der Lieblingsaufenthalt der
Erholungs=
bedürſtigen, leicht=, Herz= und
Nerben=
kranken. Hervorr Aerzte. In allen Häuſern
e mäßigte Preiſe. Keine Kurtaren, proſpehte
(8563
durch den Verkehrs=Verein.
Seite 10 — Nr. 160
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 10. Inmi 13
Die Hauptanziehunskraft üben jahraus jahrein die Sammlungen
des Schloſſes. Hier kommt jederman auf ſeine Rechnung. Der
Jäger hat ſeine helle Freude an Wundergebilden der Natur, wie
ſie zu Hunderten die Sammlung von 155 abnormen
Hirſch=
geweihen, die Sammlung von 539 ſtarken Rehbockgehörnen und
die Hirſchgalerie darbietet, die von keiner zweiten Sammlung
überboten wird. Der Waffenkenner verfolgt in dem Ritterſaal
und in der Gewehrkammer die Entwicklung des deutſchen
Waffen=
handwerks an vielen wertvollen Stücken. Der Geſchichtsfreund
verweilt bei dem Sarkophag, in dem einſt die Gebeine Einhards,
ſeiner Gattin Imma und deren Verwandte Giſela ruhten. Der
Naturhiſtoriker ſtudiert den Wandel des Koſtüms an den
zahl=
reichen Erbachiſchen Grabdenkmälern, den Archäologen feſſelt die
reich ausgeſtattete Antikenſammlung mit den Marmorbüſten
römi=
ſcher Kaiſer und dem überlebensgroßen Standbild Hadrians, ſein
beſonderes Intereſſe wecken die berühmte Büſte Alexanders des
Großen und der von Rätſeln umhüllte Helm von Cannae, der
ſeinen Weg vom Schlachtfeld durch die vatikaniſchen Sammlungen
nach Erbach gefunden haben ſoll. Der Freund des
Kunſthand=
werks bewundert die Leiſtungen der Glasmalerei, des
Holz=
ſchnitzens und nicht zuletzt der Elfenbeinſchnitzerei, die Graf Franz
neben der in Erbach ſeit alters üblichen Töpferei einbürgerte.
Kunſtvolle Drechſlereien und Schnitzereien, die er in der
Kam=
pagne und in Wien geſehen hatte, veranlaßten ihn, das
brotver=
heißende Kunſthandwerk nach dem Odenwald zu verpflanzen. In
der Tat hat die Elfenbeinſchnitzerei manchem Haus und Beſitz
gebracht, und es gab Zeiten, in denen fremde Händler die
Schmuck=
ſtücke den Arbeitern noch unter dem Schnitzmeſſer wegkaperten.
Aber eine Laune der Mode will auch dieſe Blüte des
Kunſthand=
werks knicken. Dagegen hat der Wechſel des Geſchmacks die 1822
gegründete Wörnerſche Brauerei, das Erbacher Brauhaus, weniger
berührt. Sein edles Naß wird am Sonntag in guten Gaſtſtätten
die Feſtteilnehmer wieder erfreuen, und keiner wird die Inſchrift
wiederholen, die ein enttäuſchter Kroat im dreißigjährigen Krieg
an die Türe ſeines Quartiers ſchrieb:
„Zu Erpach in dem Odenwald
E. K.
Gibt’s nichts zu freſſen, iſt ſere kalt.”
Fahrt im Auko durch den Hochſpeſſark.
— 199,8 km. —
Empfohlen vom Starkenburger Automobilklub (A.D.A. C.).
Darmſtadt — Babenhauſen — Aſchaffenburg —
Det=
tingen — Kahl — Alzenau
.. . 58,0 km
Alzenau — Michelbach — Schöllkrippen — Glashütten
— Kahlquelle . . . .
. . . . . . 36,0 Em
Kahlquelle — Engländer — Lichtenau — Rohrbrunn 33,8 km
Rohrbrunn — Eſchau — Kleinwallſtadt — Obernau
— Aſchaffenburg — Dieburg — Darmſtadt . . . . 71,7 Em
Von Darmſtadt — Einſiedel — Dieburg — Babenhauſen —
über die Mainbrücke (hier kurz auf der Höhe halten, ſchöner Blick
links zum Pompejanum, das ſchöne alte Schloß, das Guſtav Adolf
gerne auf den vielen Mainzer Wappenrädern an ſeinen Fenſtern
uſw. nach Schweden gebracht hätte, die intereſſante Stiftskirche
u. a. Beſichtigung der Stadt ſehr empfehlenswert, beſonders das
Pompejanum, von deſſen Terraſſen ſchöner Blick auf Main,
Oden=
wald und Speſſart, am Pompejanum Libanon=Cedern) — von der
Brücke gerade aus — links halten, nach — Dettingen; gerade aus
bis Kahl, rechts ab nach — Alzenau — Michelbach —, hier rechts
ab in den Kahlgrund, an der ſchönen Herrenmühle vorbei, nach —
Mömbwis — Schimborn, hier links halten nach — Schöllkrippen
— Glashütten bis zur Kahlquelle (ſehr ſchöner Picknickplatz am
Waldeingang) — durch den herrlichen Hochwald bergauf, auf der
Höhe rechts zum Forſthaus Engländer, dort links ab (Vorſicht!)
nach Jakobsthal — Heigenbrücken — Neuhütte — bergauf zum
Wirtshaus „Lohrerſtraße”, die Hauptſtraße überquerend nach —
Lichtenau, dort rechts ab, Richtung Weibersbrunn, an der
Straßen=
kreuzung links nach — Rohrbrunn (dann „Wirtshaus im
Speſ=
ſart” aus Hauffs Märchen, dicht dabei Jagdſchloß Diana,
tauſend=
jährige Eiche), Richtung Wintersbach — in das Elſava=Tal —
Hobach — Eſchau — Schippach, mit Ruine einer Wallfahrtskirche,
nach — Elſenfeld, rechtsmainiſch bleibend nach — Kleinwallſtadt —
Sulzbach — Obernau — Aſchaffenburg — Babenhauſen —
Die=
burg — Darmſtadt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 10. Juni.
10.20: Schulfunk. Der Weſterwald. Ein Hörbild.
17.00: Konzert. Ausf.: Orcheſter des Weſtdeutſchen Rundfunks.
Kammerchor des Weſtdeutſchen Rundfunks. Soliſten: H. Jol
(Klavier), H. Wocke (Bariton).
18.25: Adolf Stoltze. Zum 90. Geburtstag des Frankfurter Dichte
18.50: Mannheim: Aerztevortrag: Ueber Desinfektion.
19.20: Oberpoſtinſpektor Trageſer: Die Luftpoſt im Jahre 1932.
19.30: Volkslieder aus dem Oſten. Geſungen von Brunbi
Möckeſch (Sopran) und M. v. Wiſtinghauſen (Baritonl. Am F
gel: O. Seyfert.
20.15: Leichte Kavallerie. Komiſche Oper von F. von Suppé.
21.15: Eine Schulſtunde im Jahre 3000.
22.20: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
22.45: Nachtmuſik. Ausgeführt vom Rundfunk=Orcheſter.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Freitag, 10. Juni
10.10: Frankfurt: Schulfunk. Der Weſterwald. Ein Hörbild.
15.00: Jungmädchenſtunde: Was wir leſen.
15.40: Jugendſtunde: Praktiſches Naturforſchen.
16.00: Direktor Braune: Berufsausbildungsproblem der Fürſorg
erziehung.
16.30: Leipzia: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Maſur: Riſiko und Lebensverſicherung des Menſchen de
Gegenwart.
18.00: Dr. Krammer: Das Mittelalter und die Einheit der aben
ländiſchen Kultur.
18.30: K. L. Nottebohm: Reparationen im Auslande vom Stanl
punkt des Ueberſeekaufmanns.
19.00: Stimme zum Tag.
19.15: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Zahnärzte.
19.35: W. Brink: Warum Bücher?
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Waſhington: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſprich
20.15: Stuttgart: Leichte Kavallerie. Komiſche Oper von Supp
21.15: Edwin Fiſcher ſpielt und dirigiert.
22.15: Fünf Minuten: Wegweiſer ins Wochenende.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Oscar Jooſt.
Sobad
4
Sbernessen
BEWAHRTE HEILOUELLEN • SCHONER ALTER PARK
PREISWERTE PAUSCHALKUREN
Kf
R
Wohin am Sonntag?
Nach Oppenheim am Rh. in
Saladin’s
Straußwirtschaft
Gemütliche Räume im alten Patrizierhaus.
V.8094
Prima Weine, billigſt.
WIDde, des nörd Schwarzy
Ziel aller Erholungsbeuürftigen. / Berülmte
Heil-
erfolge bei Nerven-, Herz- und Stoffwechselkranken.
Sonne, Ruhe / Freischwimmbad / Tennis,
Reitsport, Kurmusik, Kurtheater. /Gesenkte Preise.
Prospekte durch die Kurverwaltung
350—400m 1. d. M. Linie Pforzheim-forb. 8000 Kurgäste
Altberühmte radiumhaltige Heilquellen für
Frauenleiden /Rheuma /Gicht /Nervenleiden
Bronchitis / Magen / Darm / (Verstopfung)
Blutarmut / Bade- und Trinkkuren / 2
Bade-
ärzte 1 Idealer Waldluftkurort / Kuranlagen
Kursaal / Trinkhalle / Kurkonzerte / Kurtheater
Oberes Badhotel (P. 7-8.50 M.)
Unteres Badhotel (P.6—7H.)
Kurhaus Dr. Bauer /P.6.50-8 M.)
Sanator,: Kurpark Dr. Bauer
z. Dr. Seeger (P. 6—8 M.)
Hotels: z. Adler (P. 5—6 M.);
z. Lamm (P. 5—6 M.); zum
Ochsen (P. 5—7 H.); Hotel
Drucksachen durch Nebenstehende und die Städt. Kurverwaltung & Schlag (P. 5—6 M.).
JALieoollZet
Thermalbad u. Luftkurort i. württ, Schwarzwald!
Gasthöfe: z. Burg (P.44.*
z.Herzog Eberhardp.
5 M.); z. Hirsch (P.4,5
M.): z. Iöwen /P. 4.50
z. Sonne (P. 4—5 M
Waldhorn /P. 4—5 M
Fremdenheime: Landh. *
(P. 4—4.50 M.); Haus!
herr (P. 56.50 M.);
denheim Luise /P. 44.
Pension Rösch /P. 4.5
Pension Stark /P. 4—
Spoct, Sptel und Jucnen
der Spork des Sonnkags.
Der Sport hat jetzt ereignisreiche Wochen. Entſcheidende
Meiſterſchafts= und Länderkämpfe drängen ſich mit den
Ausſchei=
dungs= und Vorbereitungskämpfen für die Olympiſchen Spiele auf
einen kurzen Zeitpunkt zuſammen.
Fußball.
Für die deutſche Fußballwelt gibt es in dieſen Tagen nur
ein Geſprächsthema: das Endſpiel um die Deutſche
Meiſterſchaft im Nürnberger Stadion zwiſchen
Ein=
tracht Frankfurt und Bayern München. Das
Nürn=
berger Stadion rechnet mit einem Beſuch von über 50 000
Zu=
ſchauern. Millionen aber warten mit Spannung auf den Ausgang
des Kampfes, der von allen Fachleuten als offen” erklärt wird.
Die beiden durchaus gleichwertigen und tüchtigen Mannſchaften
werden ſich ſicher einen packenden Kampf liefern. Beide ſind gut
gerüſtet und dem Außenſtehenden bleibt nur das eine zu
wun=
ſchen: daß der Kampf fair verlaufen möge.
Das Fußball=Programm des Tages iſt aber mit dem Endſpiel
noch nicht erſchöpft. Da werden zunächſt einmal die
Aufſtiegs=
ſpiele fortgeſetzt. In verſchiedenen Gruppen ſind bereits die
Entſcheidungen gefallen, in anderen ſind ſie in Kürze zu
erwar=
ten. Am Sonntag ſpielen u. a: Gruppe Main: Kickers
Oberts=
hauſen — Sportfr. Frankfurt, Kickers Aſchaffenburg — Germania
Okriftel. V. f. B. Friedberg — Sppg. Rüla; Heſſen: Bürſtadt —
Pol.=SV. Darmſtadt, Mainz=Mombach 03 — Opel Rüſſelsheim.
Dann gibt es aber auch noch zahlreiche
Freundſchafts=
ſpiele. Wir erwähnen nur FSV. Frankfurt — Union
Nieder=
rad, SV. Wiesbaden — FK. Pirmaſens, Sportfr, Eßlingen —
V.f L. Neckarau, das Jubiläumsturnier von Phönix Mannheim,
Phönix Karlsruhe — KFV. (Samstag), Sppg. Fürth — Wacker
München (Sa.), Feuerbach — Raſtatt, Raſtatt — Böckingen,
Boruſſia Fulda — Wormatia Worms und V. f. B. Stuttgart —
Schalke 04. In Freiburg ſoll ein Städteſpiel Freiburg-
Karls=
ruhe ausgetragen werden. 1. FC. Nürnberg und V. f. R. Kai=
Frankreich in Bukareſt und Schweden — Belgien in Stockholm.
Handball.
Zum Beſten des Olympiafonds veranſtaltet die Deutſche
Sportbehörde an den nächſten Sonntagen einen
Vierverbän=
dekampf im Handball, der am 12. Juni mit den folgenden
Be=
gegnungen ſeinen Anfang nimmt: Weſt= gegen Süddeutſchland in
Aachen und Mitteldeutſchland — Berlin in Magdeburg. — Das
intereſſantere der beiden Spiele iſt zweifelsohne das in Aachen,
wo zwei ſehr ſtarke Mannſchaften aufeinander treffen.
Tennis.
In der 3. Runde der Kämpfe um den Davis=Pokal
trifft Deutſchland am Wochenende in Berlin auf Irland.
Unſere Vertreter Prenn, v. Cramm, Dr. Deſſart und Nourney
ſtehen hier vor einer ſchweren Aufgabe, es iſt aber zu hoffen, daß
ſie den Kampf — wenn auch nur knapp — gewinnen. Die
üb=
rigen Begegnungen der 3. Runde ſind: Dänemark-Japan in
Kopenhagen, Polen—England in Warſchau und Schweiz—Italien
in Montreux. Kleinere Turniere finden in Stuttgart, Chemnitz
und Berlin ſtatt.
Leichtathletik.
Ganz hervorragend beſetzt iſt das internationale
Sport=
feſt in Frankfurt a. M., das gelegentlich der Einweihung
des neuen J.G.=Platzes ſtattfindet. Faſt 20 in= und ausländiſche
Olympiakandidaten, darunter Leute wie Hirſchfeld. Douda,
Geer=
ling, Rinner, Metzner, Beccali (Italien) und Dr. Peltzer, geben
ſich hier ein Stelldichein. Ein großer Teil der deutſchen
Spitzen=
könner ſtartet gleichzeitig in Amſterdam. Nationale
Begeg=
nungen gibt es außerdem noch in Braunſchweig und Berlin (
Ko=
met). Ein Repräſentativkampf Elſaß — Baden findet in
Straß=
burg ſtatt.
Schwimmen.
Der Schwimm=Länderkampf Deutſchland —
Frank=
reich in Düſſeldorf wird über die 4X200=Meter=Crawl und im
Waſſerball beſtritten. In beiden Diſziplinen wird es einen
har=
ten Kampf geben, jedoch iſt zu hoffen, daß er mit einem deutſchen
Sieg endet. Hervorragend beſetzt ſind die „Rahmenkämpfe”, die
anläßlich des Länderkampfes durchgeführt werden.
Rudern.
Regatten gibt es an dieſem Sonntac in Karlsruhe,
Würz=
burg, Frankfurt (Oder), mit Amicitia Mannheim, Luzern (mit
deutſcher Beteiligung, Köln (Stadtregatta), Dresden, Halle und
Lübeck.
Motorſport.
Das Internationale Keſſelbergrennen des Bayeriſchen A.C.
wird für die Europa=Bergmeiſterſchaft der Wagen und für die
Deutſche Bergmeiſterſchaft der Motorräder gewertet. Es weiſt in
allen Klaſſen eine ganz hervorragende Beſetzung auf. — Die
ADAC.=Dreitagefahrt und die AvD.=Heimatfahrt erreichen am
Sonntag ihren Abſchluß.
Radſport.
Bahnrennen gibt es am Sonntag in Berlin (Start der
Nationalmannſchaft), Hannover, Halle, Bochum, Budapeſt (mit
Damerow), Boxdeaux (mit Engel) und in Paris (mit Möller).
Von den Straßenrennen ſeien die Bayeriſche
Rund=
fahrt, die DRU.=Straßenmeiſterſchaft in Berlin, „Rund um
Leip=
zig) und der „Große Straßenpreis von Köln” erwähnt.
Am Montag werden auf der Frankfurter Stadionbahn die
Vorläufe zur Meiſterſchaft von Deutſchland für Berufsfahrer
(Omnium) ausgetragen.
Pferdeſport.
Galopprennen gibt es am Sonntag in Frankfurt a. M.
Hannover, Leipzig, Köln und Chantilly. — In Berlin=Ruheleben.
kommt das Deutſche Traberderby zum Austrag.
Zußball.
Zonen-Endſpiel am Böllenfallkor.
T.n. E.C. Darmſtadt — SC. Forſthausſtraße Frankfurt.
Im Vorjahre ſtanden ſich die beiden Vereine im En!
gegenüber. Heute treffen ſie, bedingt durch die neue Zone
teilung, bereits vor der endgültigen Entſcheidung aufeina
Wer den ſpannenden Verlauf der Kämpfe im vorigen Jahr
ſehen hat, die den Darmſtädtern einen 6:3=Sieg brachten,
auch am 12. Juni nicht verſäumen, ſich die diesjährige Begee
der beiden ſpielſtarken Mannſchaften anzuſehen, die auch die
wieder guten Sport verſpricht. Die Darmſtädter ſtützen ſie
die Mannſchaft: Kleinlogel, Claß, Endriß, Tennewald, We
Müller und Steffan (Erſatz), während die Frankfurter mi
Mannſchaft Bäumer, Donner, Sigwart, Jung, Mehl und Ce
antreten werden. Hoffentlich gelingt der einheimiſchen Vertr
in dieſem Spiel ein weiterer Erfolg und damit der Zonener
in der Gruppe Frankfurt. Die Spiele beginnen auf der
anlage des Tennis= und Eisklubs Darmſtadt bereits um 9
vormittags und werden auch am Vormittag ſchon beendet
am Nachmittag den Beſuch des Darmſtädter Flugturniers
möglichen.
Handball.
Reichsbahn Darmſtadt—TV. Arheilgen.
Am Samstag abend 6,30 Uhr, Dornheimer Weg,
ein Freundſchaftsſpiel gegen den Turnverein Arheilgen
Reichsbahn, die in letzter Zeit beachtliche Reſultate gegen
Gegner erzielte, muß ſich gewaltig anſtrengen, um gegen A
gen, den Kreismeiſter aufzukommen. Deshalb iſt ein
Spiel zu erwarten. Eintrittspreiſe ſind ſehr gering.
Sportabt. Merck Darmſtadt — Tgſ. 75.
Am Samstag abend 6.30 Uhr treffen ſich Sportabt. Mer=
Tgſ. 1875 Darmſtadt auf dem Sportplatz an der Maulbeer
Da dieſes Spiel die erſte Begegnung obiger Vereine iſt, wir
einem raſſigen Spiel zu rechnen ſein. — Merck 2. fährt am
tag nachmittag zu einem Freundſchaftsſpiel nach Braunshar
VfR. Bürſtadt—Polizei Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag treffen ſich obige Mannſchaften zu
dem bedeutendſten aller Aufſtiegsſpiele. Bürſtadt benötigt aus
dieſem Spiel nur einen Punkt, um Bezirksligiſt zu ſein. Nach
den erſten ſchwachen Spielen ſcheint ſich die Mannſchaft
über=
haupt zu einer ſchlagfertigen Elf entwickelt zu haben. Die Erfolge
in Rüſſelsheim. Mombach, auf fremden Plätzen, ſprechen hierfür
eine beredte Sprache. Bezeichnend iſt aber auch die Tatſache, daß
die Mannſchaft auf heimiſchem Gelände nur zwei Punkte holen
konnte. Die Polizei hat immer noch an ihrer Unbeſtändigkeit zu
leiden. Nach ſehr guten Spielen folgen in der Regel äußerſt
ſchwache Spiele. Wenn die Mannſchaft auch vergangenen
Sonn=
tag gegen Rüſſelsheim verlor, ſo kann man doch nicht an der
Tatſache vorbei, daß ſie nach ſchlechten Spielen auch wieder
Glanztage hatte, wobei die größere Konzentration und der Wille
zum Sieg ausſchlaggebend waren. Die Parole der Mannſchaft
muß am Sonntag alſo ſein: „Sieg, nochmals Sieg, und
aber=
mals Sieg!” Mitgliedern und Freunden deren Begleitung der
Mannſchaft angeſichts des entſcheidenden Spiels eine große Rolle
ſpielt, iſt Gelegenheit geboten, in bequemer oder verbilligter
Omnibusfahrt nach Bürſtadt zu gelangen. Abfahrt 13,30 Uhr,
Wache 24.
Rot=Weiß Darmſtadt—FC. Egelsbach.
Am kommenden Sonntag. 11 Uhr empfangen die Rot=
Weißen den FC. Egelsbach zum Rückſpiel. Die Gäſte ſind durch
die verfloſſenen Verbandsſpiele genügend bekannt. Neben einer
Anzahl techniſch vollendeter Spieler beſitzt die Mannſchaft einen
guten Kampfgeiſt, der ſie zu einem ſchwer ſchlagenden Gegner
ſtempelt. Man wird naturgemäß auf das Abſchneiden von Rot=
Weiß geſpannt ſein, da ſich beide Gegner auch in den
kommen=
den Verbandsſpielen gegenüberſtehen werden. Das Vorſpiel an
Pfingſten ging für die Darmſtädter verloren. Der Spielausgang
ſcheint offen.
Vorher, um 9.30 Uhr, treffen ſich die Reſerven beider
Vereine.
Die Alten Herren ſpielen Samstag abend gegen die Alten
Herren des Akadem. Sportklubs auf dem Hochſchulplatz.
SV. 1898 (Jugend).
1. Jgd. ſpielfrei. 2. Jgd —1. Jgd. Arheilgen, hier Samstag,
17 Uhr. 3. Jgd.—2. Jgd. Wixhauſen dort. Abfahrt 11.20 Uhr
Hauptbahnhof. 4 Jgd.—2. Jgd. Arheilgen, hier, 9.30 Uhr. 1.
Schü=
ler—1. Schüler Wixhauſen dort Abfahrt 12.50 Uhr
Hauptbahn=
hof 2. Schüler—1. Schüler Eberſtadt, dort. Abmarſch 12 Uhr
Beſſunger Turnhalle.
Schwimmen.
Jung=Deutſchlands Damen ſiegen in Heidelberg.
Den Rückwettkampf des im April ausgetragenen Klubke
der Damen Jung=Deutſchlands gegen Nikar Heidelberg ko
die Darmſtädterinnen auch in Heidelberg zu einem
ſchöne=
folg geſtalten. Lagen= und Kraulſtaffel ſahen die Damen
Deutſchlands als glatten Sieger, während nur in der Bruſt
hart um den Sieg gekämpft werden mußte. Jung=Deutſc
Damen haben dadurch erneut ihre führende Stellung im 2
Maingebiet bewieſen Ergebniſſe (Bahnlänge 23,75 m): Leg
fel 384 Bahnen: 1. Jungdeutſch, 4,27,2 (Müller, Gebauer,O)
2. Nikar (20 Meter zurück). — Kraul 6X2 Bahnen:
Deutſchland, 3,50 (Müller, E. Nagel, Gebauer, Kelle
Weicker, Oſann); 2. Nikar (15 Meter zurück). — Bruſt
Bahnen: 1. Jung=Deutſchland 4.23,2 (Luley, Stepp. Ive
Weicker, Gebauer, Oſann).
Kegler=Bereinigung Darmſtadt und Amgebun
Wie ſchon geſagt veranſtaltet die Kegler=Verein
Darmſtadt die Osmar=Thomas=Kämpfe ebenfalls am 12.
auf den Bahnen im Bürgerverein. Von 9 Uhr früh ab
jedes Verbandsmitglied ſich beteiligen. Die Konzelm
Pokalkämpfe auf der Eintrachtbahn in der Eliſabether
werden fortgeſetzt. Da ſpielſtarke Klubriegen antreten,
ſpannende Kämpfe zu erwarten.
Im Davispokal=Kampf Japan — Dänemark, der zur d
Runde zählt und am Donnerstag in Kopenhagen in Angri
nommen wurde, führen die Japaner nach dem Gewinn der
erſten Einzelſpiele 2:0.
Jean Taris=Paris ſtellte im 1500=Meter=Crawl=Schw'
mit 19:59 Min. einen neuen Landesrekord auf.
Hauptſchriffleitung: RudolfMauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, N*
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl B3h‟
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bau
„Dſe Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nettei
für den Inſeraienteil und geſchäftiche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Witiſch — ſämilſch in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich t übernomme
Die heutige Nummer hat 14 Seiten:
[ ← ][ ][ → ]AAUAA TAAPAL UHOA TAeZ
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
10. Juni 1932.
Selbstaufnahme
von Schallplatten.
vernaln
engerdefin
*Rinch9!
wenP.!
beim uteb
Uvion Rörch0 4
eion Stark ſ.
nige Gebiete der Rundfunktechnik haben ſich in
verhält=
ig kurzer Zeit einen ſo großen Kreis von Anhängern
tereſſenten ſchaffen können wie gerade die Selbſtaufnahme
an hallplatten. Urſprünglich eine reine Baſtlerangelegenheit,
neuerdings auch der Laie dieſer neuen Technik ein großes
ſe entgegen, nachdem er ſich bei Bekannten oder in
Freundeskreis davon überzeugen konnte, daß man die
ufnahmeverfahren in letzter Zeit erheblich vervollkommnet
Uerdings unterſcheidet ſich der Laie in einem Punkte
ſchhaltig von dem Baſtler; er will alles möglichſt in
inzigen Stück zuſammengebaut haben und ſo beguem,
wie bei der Bedienung eines Rundfunkapparates
förm=
r auf einen Knopf zu drücken braucht. Dieſen Wunſch
voll und ganz der in Abbildung 1 dargeſtellte
Schackto=
ein Apparat, der erſtmalig auf der Leipziger
Frühjahrs=
ezeigt wurde. Hier iſt alles in einem immerhin noch
gen Koffer zuſammengebaut, Nundfunk=Netzempfänger,
echer, Schallplattenzuſatz und die Vorrichtung zum
Selbſt=
nen von Schallplatten. Der Apparat iſt für
Wechſel=
ſchluß vorgeſehen, kann auf verſchiedene Netzſpannungen
altet werden und iſt ſo vielſeitig verwendbar. Vorne
ffer iſt der Rundfunkempfänger eingebaut, er arbeitet
Stufen und liefert eine Ausgangsleiſtung von 2,5 Watt.
nter dem Empfänger angeordnete Plattenteller wird
inen Synchronmotor angetrieben, braucht, alſo keinerlei
ig, da durch die Netzfrequenz automatiſch die Um=
Szahl 78 in der Minute eingehalten wird. Oben im
ſt ein dynamiſcher Lautſprecher eingebaut. Links hinten
bb. 1: Kofferapparat für Emptang, Wiedergabe und
Selbstautnahme.
Ecke iſt der Tonabnehmer angeordnet für die Wieder=
Eon Schallplatten, während die auf der rechten Seite be=
1e Schneidedoſe der Aufnahme von Schallplatten dieni.
Eſei Schaltern kann man die Apparatur leicht für die
ver=
ien Zwecke einſtellen, alſo auf Rundfunkwiedergabe,
ink=Aufzeichnung, Mikrophonaufnahme, Plattenwieder=
Außerdem kann man während des Aufnahmevorganges
Zetätigen eines Schalters den Lautſprecher der
Schneide=
rrallelſchalten, um ſo eine Kontrolle zu haben.
türlich mußte für die Bedienung durch einen Laien alles
ſt einfach angeordnet werden. Man hat daher auch die
Uig der Schneidedoſe unterhalb des Plattentellers
ein=
denn die Schneidedoſe muß ja während der Aufnahme
geführt werden, daß ſich wie bei einer Induſtrieſchall=
Rille neben Rille in genauem Abſtand legt. Durch einen
trieb wirkt die Achſe des Plattenmotors auf die Achſe,
lche ſich die Schneidedoſe dreht. Durch die oben
ſicht=
chraube kann ein Konus angezogen werden, durch den der
der Schneidedoſe mitgenommen wird und ſo den nötigen
b bekommt. Der Schacktograph arbeitet mit
Gelatine=
die durchſichtig ſind, beiderſeits beſpielt werden können
t einer Stahlnadel beſchriftet werden. Das Nadelgeräuſch
Ang trotz großer Lautſtärke der Platten, die etwa 200 Mal
ſog. Sichelnadeln abgeſpielt werden können. Einen
auf die Güte der Apparatur ſowie des Plattenmaterials
an vielleicht daraus ziehen, daß die Kopie einer
Induſtrie=
atte kaum vom Original zu unterſcheiden iſt. So iſt
Sweiſe die Kopie einer von der Hindenburg=
Rundfunk=
ufgenommenen Schacktograph=Platte immer noch als gut
eichnen, obwohl ja bekanntlich ſchon die Rundfunküber=
1g von Schallplatten abgenommen wurde, alſo zwiſchen der
alrede und die Wiedergabe der Kovie nicht weniger als
latten=Aufnahmevorgänge liegen! Der Preis einer dop=
9 beſchriftbaren Platte von 25 Zentimeter Durchmeſſer
ſich, das dürfte ja wohl hauptſächlich intereſſieren, um
1,50 RM. Den Baſtler, bei dem ja bereits ein
Rund=
pfänger und wohl auch ein Schallplattenzuſatz vorhanden
ereſſieren hauptſächlich die verſchiedenen Anordnungen
ihrung des zum Beſchriften der Platten benutzten elek=
Tonarmes. Von Vorteil iſt es hier natürlich, wenn eine
ge Anordnung ohne weiteres in Verbindung mit jedem
imotor benutzt werden kann, alſo ohne umſtändliche
Ab=
ngen oder gar Umbauten. Um uns einen Ueberblick
ſchaffen, wie derartige Vorrichtungen aufgebaut ſind,
wir als Beiſpiel die Selbſtaufnahmeanordnung einer
ten deutſchen Firma betrachten, die auf der Leipziger
viel Intereſſe fand. Wie wir der Abbildung 2
men, wird die Doſe durch eine Leitſpindel geführt, die
den Enden in einer Haltevorrichtung gelagert iſt. Unv
Haltevorrichtung wird in der Plattenebene drehbar
ge=
von einem kleinen Böckchen, welches ſeitlich vom
Platten=
montiert wird. Die Leitſpindel trägt am einen Ende
hneckenrad, welches ſeinerſeits in die Spindel des
Auf=
ſes eingreift, welches wir in der Mitte des
Platten=
erkennen. Dieſes Aufſatzſtück enthält ein Spannfutter,
2 durch die oben ſichtbare Schraube angezogen werden
Dieſem Aufbau zufolge kann man den Aufſatz bei allen
ntellern montieren, einerlei, ob. der Achsſtummel dick
dünn iſt. Gleichzeitig wird die zu beſchriftende Platte
Dell tellerförmigen Fuß dieſes Aufſatzes feſtgehalten, es
* ſich alſo eine beſondere Sicherung gegen Verdrehung
Ate. Die Doſe iſt mit einem Gußſtück verbunden, welches
eine mit Gewinde verſehene Nut beſitzt. Damit wird
die Doſe auf die Leitſpindel am Rande der zu beſchriftenden
Platte aufgeſetzt und erhält ſo ihren Vorſchub, der etwa 4½
Rillen auf den Millimeter ausmacht.
Auch hier ſchneidet man mit einer Stahlnadel in eine
Gelatinefolie, obwohl man natürlich in der Wahl des
Platten=
materials freie Hand hat. Will man eine Platte aufnehmen,
ſo ſchwenkt man den Haltearm mit der Leitſpindel zur Seite,
legt die neue Platte auf, befeſtigt ſie durch Aufſetzen des
Mittelſtückes und ſchwenkt den Arm mit der Leitſpindel wieder
bei, bis das Schneckenrad in Eingriff kommt mit der Spindel
des Aufſatzes. Nunmehr kann die Schneidedoſe auf die
Leit=
ſpindel aufgeſetzt werden.
Die Anordnung dient aber auch der Wiedergabe von
Schall=
platten! Zu dieſem Zweck kann man durch Löſen einer
Schraube die Leitſpindel entfernen und durch einen etwas
dünneren glatten Führungsſtab erſetzen, auf den ſich zwei im
Gußſtück untergebrachte Führungsrollen lagern und ſo der
Doſe eine gute Bewegungsmöglichkeit bieten. Zur Wieder=
Abb. 2: Selbstaufnahme-Vorrichtung.
gabe wird die gleiche Doſe benutzt, die durch die beſondere Art
ihrer Führung überall auf der wiederzugebenden Platte
tangential ſteht. Handelt es ſich um eine ſelbſtaufgenommene
Platte, dann wird man vom Aufſatzſtück inſofern Gebrauch
machen, als es die Platte gegen unerwünſchte Verdrehung
ſichert, ein Antrieb der Leitſpindel kommt ja hierbei nicht in
Frage, da jetzt der glatte Führungsſtab eingeſetzt iſt. Die
Vor=
richtung iſt nett durchdacht, nimmt nur geringe Antriebsenergie
in Anſpruch und koſtet einſchließlich Doſe für Aufnahme und
Wiedergabe 45 RM. Zum Schneiden von Platten benutzt man
in der Ausgangsſtufe eine Röhre RE 304 oder RE. 604, aber
man kann, das ſei ausdrücklich betont, auch mit der RE. 134 der
Penthode RES 164 bereits befriedigende Ergebniſſe erzielen.
im Aufbau.
die viele Schauluſtige lockt. Mit einem ſehr glücklichen Griff
hat man einen Verſuch zur Löſung dringendſter wirtſchaftlicher
häuſer, die aus einem Wettbewerb hervorgegangen ſind, wurden 250 Grad vorgewärmt.
auf dem Ausſtellungsgelände errichtet. Daneben ſind 70 Modelle
derartiger Häuſer zu ſehen. Der Grundbau — die Keimzelle
des Hauſes — wird ſchon für 2500 RM. geliefert. Außerdem
obiger Preisgrenze, neue Bauarten.
Ruckſack bis zum Wochenendhaus, iſt ein anderer Teil des
Aus=
wie gute Sportplätze anzulegen ſind.
Die Ausſtellung, die ſich geſchickt in die
vorhandenen Geländeflächen und
Gebäulich=
keiten einfügt, der Mittelpunkt des Ganzen
bildet der Funkturm, bietet eine reiche Fülle
von Anregungen zum Studium der
aktuell=
ſten, vielleicht aber auch ſchwierigſten
Bau=
aufgabe, deren Löſung gefunden werden muß,
wenn das Problem der
Arbeitsloſenbeſchäf=
tigung durch Siedlung wirkungsvoll gefördert
werden ſoll.
Belgien genötigt, unter Umgehung des holländiſchen
Hoheits=
gebietes eine eigene verbeſſerte Schiffahrtsſtraße nach Antwerpen
zu bauen.
Dieſer Neubau bietet für die deutſche Technik aus
ver=
ſchiedenen Gründen ein beſonderes Intereſſe. Die größte
tech=
niſche Schwierigkeit beſtand darin, daß auf einer kurzen Strecke
von 9,6 Kilomter Länge bei einer Einſchnittstiefe von 63 Meter
die ungeheure Bodenmenge von 23 Millionen Kubikmeter zu
befördern iſt. Wegen der geſchickten Vorſchläge zur Löſung
dieſer Schwierigkeiten wurde bei der im Jahre 1929
vorgenom=
menen Ausſchreibung der Arbeiten der Zuſchlag einer
deutſch=
belgiſchen Arbeitsgemeinſchaft erteilt. Von deutſcher Seite ſind
hierbei die Firmen Hoch=Tief A.=G., Eſſen, und Dyckerhoff u.
Widmann A=G., Wiesbaden, beteiligt. Der Vorſchlag dieſer
Firmen ſah vor, ſtatt eines Doppelſtollens zur
Material=
förderung in dem tiefen Einſchnitt zwei Doppelſtollen vorzuſehen,
wodurch erhebliche Schwierigkeiten überwunden werden konnten.
Ende des Jahres 1929 wurde der Auftrag erteilt. Bereits
Mitte Februar wurde mit den Arbeiten an den vier Stollen
und Anfangs Juni mit den Baggerarbeiten in dem Einſchnitt
begonnen. Welche Leiſtung notwendig war, um eine derartige
Arbeit in Angriff nehmen zu können, erhellt daraus, daß die
Stollen, mit einem Querſchnitt von 14 Quadratmeter, 1300 bzw.
1600 Meter lang ſind. Für den Baggerbetrieb mußten 60
Kilo=
meter Geleis mit etwa 100 Weichen verlegt werden. Zum
Aus=
hub und zur Beförderung des Bodens ſind 14 Löffelbagger,
1 Eimerkettenbagger, 70 Lokomotiven und über 1000
Kaſten=
kipper erforderlich. Ueber die Größe der zu bewältigenden
Erdmaſſen kann man ſich ſchwer einen Begriff machen. Die
größte Querſchnittsfläche des Abtrages hat einen Inhalt von
6500 Quadratmeter. Würde man beiſpielsweiſe in die Achſe
des zukünftigen Kanales das Monument ſtellen, ſo müßte es
noch um 13 Meter erhöht werden, damit der Scheitel die frühere
Erdoberfläche berühren würde. Würde man die Fläche ſo
um=
geſtalten, daß ſie ein Rechteck bildet und ihr die Höhe des
Monumentes geben, ſo würde ihre Breite etwa der Länge der
Marktfront des Schloſſes oder der Länge des Marſtall am
Mathildenplatz entſprechen.
KURAEMITTEILUNAEN
* Maſchinen. Zu Unrecht wird immer wieder der Maſchine
die Schuld an der gegenwärtigen Wirtſchaftskriſis zugeſchoben.
Foohne, Lurt und Haus. Nur die Unkenntnis techniſcher Zuſammenhänge kann zu
derarti=
gen Behauptungen führen. Eine von dem Verein deutſcher
Ma=
ſchinenbau=Anſtalten veröffentlichte Statiſtik über die Summe
der in Maſchinen angelegten Kapitalien weiſt nach, daß jährlich
in Deutſchland in der Nachkriegszeit nicht mehr, ſondern erheb=
Trotz der Not der Zeit hat es das Ausſtellungsamt der lich weniger Maſchinen als in der Zeit vor dem Kriege
ange=
ſchafft wurden. Setzt man die im Jahre 1913 verwandte Kapi=
Stadt Berlin zuwege gebracht, wiederum auf dem Ausſtel= talſumme gleich 100, ſo wurden in der Zeit von 1924 bis 1929
lungsgelände um den Funkturm eine Schau entſtehen zu laſſen, nur 80 Prozent, im Jahre 1931 nur noch 40 Prozent erreicht.
Große Hochdruckkeſſelanlagen für Rußland ſind einem deut=
und ſozialer Fragen gemacht. Man hat das Problem zu er= ſchen Induſtriewerk in Auftrag gegeben worden. Das
wärme=
techniſche Inſtitut Moskau hat zwei Löffler Hochdruckkeſſel für
faſſen geſucht, das unſerer heutigen Zeit am nächſten liegt, das je 130 Tonnen ſtündlich normale, 150 Tonnen ſtündlich dauernd
Problem des kleinen Hauſes und des zugehörigen Gartens. Den höchſte und 160 Tonnen ſtündlich Spitzendampfleiſtung bei 130 4t
Schwerpunkt der Ausſtellung bildet das Anbauhaus. Dieſes und 500 Grad C. beſtellt. Das chemiſch gereinigte Speiſewaſſer
Schlagwort, anderwärts wählte man den Ausdruck „wachſendes wird in Anzapfvorwärmern auf 210 Grad erhitzt und danach in
Haus”, bezeichnet einen Bau, der ſich ſeinen Bewohnern und Rauchgasvorwärmern auf 250 Grad gebracht. Eine
Umwälz=
deren Bedürfniſſe ſo anpaßt, daß mit zunehmendem Wohlſtand pumpe fördert den Sattdampf in einen Strahlungsüberhitzer der
und auch mit zunehmender Kopfzahl jeweils durch Anbauten die Brennkammern allſeitig umkleidet. Zur Heizung wird
Koh=
ein organiſches Ganzes geſchaffen werden kann. 30 Verſuchs= lenſtaubfeuerung benutzt. Auch die Verbrennungsluft wird auf
MEUE BüCHER UND ZEITSCHRIFTEN
zeigen verſchiedene Firmen in Muſterhäuſern, die außerhalb 7 50 Jahre Röchling, Völklingen, die Entwicklung eines
rheini=
des Wettbewerbs entſtanden ſind, allerdings ohne Einhaltung ſchen Induſtrieunternehmens, bearb, von R. Nutzinger, H.
Boehmer und O. Johannſen Saarbrücken=Völklingen 1931. Ge=
Dem Wochenende und allem, was dazu notwendig iſt, vom brüder Hofer, 328 S. m. 339 Ab. Preis Ganzleinen 12 RM.
Die Wiederkehr des 50. Jahrestages, an dem Röchling die
ſtellung gewidmet. Es wird gezeigt, wie bei moderner Arbeits= Völklinger Eiſenhütte kaufte, hat der Leitung Veranlaſſung
ge=
weiſe der Körper ermüdet und die Notwendigkeit zur Ruhe geben, eine Denkſchrift über die Entwicklung der Röchlingwerke
in Luft und Sonne entſteht. Weiter wird aber auch gezeigt, verfaſſen zu laſſen. Sie ſtellt einen wertvollen Beitrag zur
Ge=
welche techniſchen Hilfsmittel zur Erlangung eines befriedigen= ſchichte der deutſchen Schwerinduſtrie, insbeſondere des
Saar=
den Wochenendes notwendig ſind. Für Wandern, für den reviers dar In dieſer Geſchichte ſpiegelt ſich der gewaltige Auf=
Waſſerſport, für Spiele und Wettkampf ſind tauſenderlei Dinge ſchwung wider, den Deutſchland in der Vorkriegszeit erlebte, all
zuſammengetragen. Beſonders hervorzuheben iſt eine Aus= die Not, die der Weltkrieg verurſachte, und der Kampf, der nach
dem Zuſammenbruch zur Erhaltung des Deutſchtums im
Grenz=
ſtellung des Muſeums für Leibesübungen, wo gezeigt wird, land ausgefochten wurde. In all dieſer Zeit ſtand das Werk
unter der verantwortlichen Leitung der Glieder einer Familie.
Neben vielerlei Anregung, die der Pflege der Natur im In einem beſonderen Teil des Buches wird die techniſche Ent=
Heim dienen, wie ſie der Tierfreund im Aquarium und wicklung der Hütte geſchildert die nicht nur Spiegel einer glän=
Terrarium, im Vogelbauer benützt, oder wie ſie in öffentlichen, zenden Vergangenheit iſt, ſondern die zeigt, daß das Werk ſelbſt
Gärten oder in der freien Natur auf dem Wildpfad gepflegt führend und fördernd bei Neuerungen mitwirkte. Als
Unter=
wird, dient eine beſondere Abteilung der Kultivierung des lagen dienten dem Verfaſſer einesteils die Akten, andernteils
aber auch die Erinnerungen alter Werksangehöriger. In der
Kleingartens. 22 Gärten mit den dazugehörigen Lauben ſind Niederlegung derartiger vergänglicher Erinnerungen liegt ein
auf der Ausſtellung zu ſehen. Darunter Gärten beſonderer beſonderer Wert ſolcher Denkſchriften, da der Einzelne nicht zum
Art, wie etwa für den Blumenfreund, für den Tier= Niederſchreiben kommt und erſt in der Zuſammenfaſſung vieler
liebhaber, für den Kinderreichen und andere Sonderzwecke. Erinnerungen ein abgerundetes Bild entſteht.
Riesenbrücke über den Kleinen Belt.
*Der Albertkanal.
Die Schiffahrtsverbindung zwiſchen dem
Induſtriebecken von Lüttich und dem Hafen
von Antwerpen leidet unter großen
Schwie=
rigkeiten. Abgeſehen von der geringen
Lei=
ſtungsfähigkeit des beſtehenden Kanales, es
können nur Schiffe von 450 Tonnen
Trag=
fähigkeit verkehren, bilden das Stadtgebiet
von Maaſtricht, die Drehbrücke bei
Heren=
thals und 24 Schleuſen ſo große Hinderniſſe,
daß für den kurzen Weg 12 Tage Fahrzeit
be=
nötigt werden. Schon ſeit langem plant man
deswegen Verbeſſerungen dieſer wichtigen
Waſſerſtraße. Gemeinſchaftliche Pläne, die
Belgien mit Holland aufgeſtellt hat, ſind nicht
ausgeführt worden, da Holland unterhalb
Maaſtricht abzweigend, einen beſonderen
Ka=
nal, den Juliang=Kanal., zu bauen begann.
Der Kanal, der bei Maaſtricht die Maas und
damit die Verbindung mit Rotterdam
er=
reicht wird für Schiffe von 2000 Tonnen
bemeſſen. Auch die Maas unterhalb
Mags=
bracht ſoll für dieſe Schiffgröße ausgebaut
wer=
den. Durch dieſes Vorgehen Hollands ſah ſich
Teilanſicht der im Bau befindlichen 1200 Meter langen Brücke,
die den Kleinen Belt zwiſchen den däniſchen Provinzen Jütland und Fünen
über=
ſpannen wird. Die Brücke, die eine der längſten Europas
wird, ſoll ſowohl dem
Eiſenbahnverkehr als auch dem Auto= und
h: dienen.
Nummer 160
blatt,
Freitag, den 10.
Entſpannung am Geldmarkt.
Geringe Beſſerung der Nokendeckung, aber Verringerung der Gold= und Deviſenbeftände.
Der Ausweis der Reichsbank.
Darmſtädker volksbank e. G. m. b. H.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Juni 1932 hat ſich
in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der
Bank in Wechſeln, Schecks, Lombards und Effekten um 97,8 auf
3531,4 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände
an Handelswechſeln und =ſchecks um 41,2 Mill. auf 3031,4 Mill.
RM. zugenommen, die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 12.0
Mill. auf 6,3 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um 128,0 Mill.
auf 129,2 Mill. RM. abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
80,1 Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und
zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 71,2 Mill. auf
3889,4 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 8,9 Mill.
auf 404,4 Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die
Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 228 Mill. RM.
erhöht und die fremden Geldſcheine mit 357,5 Mill. RM. eine
Ab=
nahme um 73,0 Mill. RM. erfahren.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
mit 4,7 Mill. auf 986,6 Mill. RM. verringert.
Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 14,3 Mill. auf 848,4
Mill. RM. abgenommen und die Beſtände an deckungsfähigen
Deviſen um 9,6 Mill. auf 138,2 Mill. RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
beträgt 25,4 Prozent gegen 25 Prozent in der Vorwoche.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Im Gegenſatz zu dem wieder recht ſchwachen New York
er=
öffnete die geſtrige Berliner Börſe in auffallend
widerſtands=
fähiger Haltung. Noch kurz vorbörslich konnte man niedrigere
Kurstaxen hören, die aber den erſten offiziellen Notierungen nicht
mehr entſprachen, da bei den Banken kleine Kauforders der
Kund=
ſchaft eingetroffen waren, zu denen ſich ein gewiſſes
Deckungs=
bedürfnis der Kuliſſe geſellte. Ziemlich feſt lagen Bankaktien,
von denen A.=G. für Verkehrsweſen und allgemeine Lokal u. Kraſt
je 1 Prozent gewannen, ferner waren Montanwerte unter
Füh=
rung von Rheinſtahl wieder begehrt, und ſchließlich machte ſich für
Tarifwerte einiges Intereſſe geltend. Andererſeits eröffneten
Schubert u. Salzer in Reaktion auf die vorgeſtrige Steigerung 3
Prozent und Braunkohlenwerte, unter Vorangehen von Ilſe, in
denen das Angebot wieder nur klein war, bis zu 3¾ Prozent
niedriger. Das Geſchäft war nach wie vor ſehr klein, da die ſich
aus der neuen preußiſchen Notverordnung ergebenden
Belaſtun=
gen auf der einen Seite zwar verſtimmten, man andererſeits von
ihnen aber eine Entlaſtung des Etats erwartet. Ferner
befrie=
digte, daß entgegen den vorgeſtrigen Gerüchten keine akuten
Kaſſen=
ſchwierigkeiten beim Reiche beſtehen. Auch im Verlaufe blieb an
den Aktienmärkten das Geſchäft ruhig, es ſetzten ſich aber meiſt
Erholungen um Bruchteile eines Prozentes durch, da ſich auf
Grund vorliegender ausländiſcher Preſſemeldungen die
Hoffnun=
gen für Lauſanne etwas gebeſſert haben. Am Rentenmarkt war
die Stimmung allgemein freundlicher. Am Berliner Geldmarkt
machte die Erleichterung weitere Fortſchritte, Tagesgeld war in
der unteren Grenze ſchon mit 5½ Prozent erhältlich, während
Monatsgeld mit 6 bis 8 Prozent nom. unverändert blieb. Die
Nachfrage nach Privatdiskonten hielt an.
Die Frankfurter Börſe blieb wieder ohne ſtärkere Bewegungen
und Anregungen. Die preußiſchen Notverordnungen konnten ſich
ebenſowenig auswirken als die vom Reich noch zu erwartenden
Beſchlüſſe. Das Kennzeichen der Börſe iſt ausgeſprochene
Order=
loſigkeit, da das Publikum weder am Aktienmarkte, noch am
Ren=
tenmarkte irgendwelche Kauf= oder Verkaufsneigung bekundet.
Die Tendenz der Börſe blieb ziemlich widerſtandsfähig.
Kurs=
beſſerungen überwogen, ohne daß ſie ein größeres Ausmaß
an=
nahmen. J.G. Farben ſchwankten bei 90 Prozent auf
Vortags=
kurs. Scheideanſtalt ½ Prozent freundlicher. Rütgers ſetzten ihre
Aufwärtsbewegung in Erwartung der bevorſtehenden
Bilanz=
beſchlüſſe wiederum fort. Sehr ſtill lagen Zellſtoffe, auch
Kunſt=
ſeide kaum beachtet. Aku ¼ Prozent leichter. Am Elektromarkt
überwogen Kursbeſſerungen. So gewannen Siemens 1¾,
Ges=
fürel 1, Licht u. Kraft 1 Prozent. Unverändert waren Schuckert,
Lahmeyer und AEG. Am Montanmarkte machte ſich neuerdings
wieder für Gelſenkirchen Intereſſe bemerkbar, die bei etwas
größe=
rem Umſatze 8 Prozent anzogen. Auch Rheinſtahl und
Mannes=
mann je ½ Prozent höher. Kaliwerte gut gehalten, nur
Weſter=
egeln 1 Prozent leichter, dagegen Aſchersleben 1 Prozent höher.
Von Einzelwerten gaben Metallgeſellſchaft 1½ Prozent nach. Auch
Holzmann in Nachwirkung der Abſchlußveröffentlichung noch leicht
gedrückt. Sehr ſtill verlief der Rentenmarkt.
Die Abendbörſe verlief äußerſt ſtill, war aber in ihrer
Grund=
ſtimmung freundlich. Lediglich Reichsbankanteile im Verlauf um
1½ Prozent niedriger. Gut gehalten waren vor allem
Montan=
werte und der Elektromarkt. Der Rentenmarkt war ohne
Be=
wegung. An Kurſen hörte man J.G. Farben 89½, Reichsbank
120½—119, Rütgers 29½, AEG. 20½, Siemens 118, Licht u. Kraft
64½, Phönix 18½, Gelſenkirchen 40½ und Aku 33½.
wirkſchaftliche Rundſchau.
Frankfurter Hof A.=G. Dieſe Hotelgeſellſchaft ſchließt für
1931 mit einem Betriebsverluſt von 94256 RM. gegenüber
60 000 RM. Gewinn im Vorjahre. Dazu kommen Abſchreibungen
von 306 756 RM., ſo daß als Geſamtverluſt abzüglich 58 105 RM.
Gewinnvortrag noch 342 907 RM. verbleibt, der aus der Reſerve von
343 000 RM. gedeckt wird. Im Hotelgewerbe ſei ein Rückgang der
Frequenz um 34 Prozent zu verzeichnen. Im Frankfurter Hof
ſelbſt war noch ein Ueberſchuß erzielt worden, dagegen im
Eng=
liſchen Hof infolge der hohen Pacht, die inzwiſchen ſtark geſenkt iſt,
noch ein beträchtlicher Betriebsverluſt. Die Bilanz zeigt im
ein=
zelnen (alles in Mill. RM.): Grundkapital unverändert mit 3,632,
geſetzliche Reſerven 0,36, Hypotheken 0,83 (0,88), Kreditoren 0,086
(0,13) andererſeits das Anlagevermögen mit 3,24 (3,71),
Umlaufs=
vermögen, und zwar Debitoren und Kaſſe 0,9 (0,98), Vorräte 1,37
(0,77) RM. Im laufenden Jahre wirken ſich die
verkehrsfeind=
lichen Maßnahmen, die Sonderbeſteuerungen der Gaſtſtätten uſw.
in ſteigendem Maße nachteilig aus. Nicht nur die Gäſte, ſondern
auch die Frequenz der ausländiſchen Beſucher war in den erſten
fünf Monaten ſtark rückläufig, und man erwartet auch für die
nächſte Zeit kaum eine Beſſerung. (Generalverſammlung am 30.
Juni.)
Schuhfarik Herz A.=G., Offenbach a. M. Die Schuhfabrik
Herz A.=G., Offenbach a. M., die anfangs Mai Stillegungsantrag
geſtellt hatte, wird ihren Offenbacher Betrieb am 30. Juni 1932
auf unbeſtimmte Zeit einſtellen. Das Zweigwerk Münſter bei
Dieburg wird den Betrieb jedoch aufrecht erhalten. Eine Stockung
in der Belieferung der Kundſchaft wird durch die Stillegung des
Offenbacher Betriebes nicht eintreten, da die Aufträge zum Teil
aus den vorhandenen Vorräten erfüllt und zum anderen von dem
Zweigwerk Münſter zur Ausführung gebracht werden.
Konferenz der tſchechoſlowakiſchen Wollwareninduſtrie. In
einer von der Brünner Handelskammer einberufenen Konferenz
der tſchechoſlowakiſchen Wollwareninduſtrie wurde die Baſeler
Reſolution betr. die Zollherabſetzung für Wollwaren einſtimmig
begrüßt. Es ſei allerdings notwendig, daß alle vorübergehenden
Hinderniſſe des Warenaustauſches zwiſchen den einzelnen Staaten
behoben werden. Ueberdies verlange die tſchechoſlowakiſche
Woll=
wareninduſtrie, daß das Uebereinkommen nicht an Vorbehalte
ein=
zelner Staaten gebunden ſei. Der Beſchluß der tſchechoſlowakiſchen
Wollwareninduſtrie, die bereit ſei, ihren eigenen Zollſatz im
In=
tereſſe der Ermöglichung internationaler Geſchäftsbeziehungen
aufzugeben, ſei der erſte konkrete Beitrag der tſchechoſlowakiſchen
Induſtrie zur Herabſetzung der Zölle auf Grund eines
internatio=
nalen Abkommens.
Geſunde Grundlage nach Sanierung.
Die Darmſtädter Volksbank e. G. m. b. H., Darmſtadt, die im
Auguſt 1931 ihre Schalter ſchloß und nach Annahme des
Vergleichs=
vorſchlages (85 Prozent zuzüglich 15 Prozent, falls dazu noch das
Inſtitut ohne Gefährdung ſeiner Exiſtenzgrundlage in der Lage
iſt) am 7. Dezember die Schalter wieder öffnete, legt ihren
Jah=
resabſchluß 1931 vor. Gleichzeitig wird eine Monatsbilanz zum
31. Mai 1932 beigefügt, woraus eine abſolut erfreuliche
Entwick=
lung des ſanierten Inſtituts hervorgeht. Die geſunde Grundlage
des Unternehmens und das Vertrauen der Genoſſen geht daraus
hervor, daß inzwiſchen rund 180 000 RM. auf den erhöhten
Ge=
ſchäftsanteil eingezahlt ſind, da ßvon den geſicherten Bankſchulden
inzwiſchen rund 200 000 RM. zurückgezahlt, daß die
Giroverbind=
lichkeiten vom 31. Dezember in Höhe von 526 000 RM. inzwiſchen bis
auf 54 000 RM. abgewickelt wurden und daß die Bankguthaben
be=
reits wieder auf 833 000 RM. angewachſen ſind. Infolge der
be=
ſtehenden Liquidität wurden bereits 92 000 RM. Vorſchüſſe auf
die erſt Ende 1932 fällig werdende erſte Quote zur Verfügung
ge=
ſtellt. Wie wir hören, wird das Inſtitut, falls die allgemeinen
Verhältniſſe nicht noch troſtloſer werden, möglichſt ſchon im
Früh=
herbſt die geſamte. Ende des Jahres fällige Quote verteilen. Der
Abſchluß 1931 weiſt noch einen Verluſt von 74 827 RM. aus, der
allerdings auf Abſchreibungen auf Außenſtände zurückzuführen iſt.
Bekanntlich wurden bei der Sanierung insgeſamt etwa 3 Mill.
RM. abgeſchrieben. Im einzelnen zeigt die Bilanz, der wir zwecks
Beurteilung der jetzigen Entwicklung die Monatsbilanz zum 31.
Mai 1932 in Klammer beifügen, Geſchäftsguthaben 1 139 (176 478)
RM., Spareinlagen 1,425 (1,299) Mill. RM., Depoſiten 1,77 (1,71)
Mill. Kontokorrenteinlagen (freies Geld) 0 11 (0,32), dazu durch
Vergleich gebundene Einnahmen 1,85 Mill. Bankſchulden 1.15
(0,94), andererſeits Kaſſe 19 714 (16 073) RM.
Reichsbankgut=
haben 25 251 (13955) RM., Wechſel 197 240 (297 483),
Bankgut=
haben 462 233 (832 861), Vorſchüſſe 302 800 (239 000) Forderungen
4,85 (4,49) Mill. und Grundſtücke 0,26 (0,26) Mill. RM. Die
Zahl der Mitglieder betrug Ende 1931 zuſammen 2328.
General=
verſammlung am 13. Juni.
Die Arbeitsmarkklage in Heſſer
und Heſſen=Raſſau.
Keine Belebung des Arbeitsmarkies.
Ueber die Arbeitsmarktlage im Bezirk des Landes
amtes Heſſen in der Zeit vom 16. bis 31. Mai wird mi
Die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes hat in der
Maihälfte keine Belebung erfahren. Die Zahl der Arbe
den ging insgeſamt um 3039 oder 0,9 Prozent auf 323,57
Die Entwicklung in den verſchiedenen Berufsgruppen iſt ne
heitlich, jedoch bewegen ſich die Veränderungen in engen
Der Abgang an Arbeitſuchenden erſtreckt ſich hauptſächlich
Gruppen Bergbau mit minus 178, Steine und Erden mi=
Metallinduſtrie minus 793, Holzgewerbe minus 309, Bau
minus 800, häusliche Dienſte minus 356 und Lohnarbeitr
der Art minus 399. In der Landwirtſchaft iſt nur eine
ringe Abnahme (41) zu verzeichnen. Geſtiegen iſt die
loſigkeit beſonders in der Papierinduſtrie (plus 109), Le
ſtrie (plus 439), im Bekleidungsgewerbe (plus 358) und
nigungsgewerbe (plus 110). Aehnlich iſt es auch in den e
Arbeitsamtsbezirken, von denen die Arbeitsämter Fulda,
Offenbach, Treyſa, Wiesbaden und Worms ſchon wieder
an Arbeitſuchenden hatten. Die Zahl der Unterſtützten 5
Arbeitsloſenverſicherung iſt um 4458 auf 52 042 und in der
fürſorge um 2950 auf 86 744 zurückgegangen; die der Wol
erwerbsloſen iſt von 115 691 am 30. April auf 119 723 am
geſtiegen.
Freiwilliger Arbeitsdienſt auch in Oeſterte
MAdundchäcäft. Zur ſäide i zucen ge
und gemeinnützigen Vereinen, die die Sorge für den Lebe
Produkkenmärkke.
Mannheimer Produktenbericht vom 9. Juni. Weizen inländ.
(75/76 Kilo), gut, geſund und trocken 27,75—28,25, Roggen inländ.,
gut, geſund und trocken 21,75—22, Hafer inländ. 17,50—19,
Som=
mergerſte inländ. 20—20,50, Futtergerſte 18—18,25, gelber La=
Plata=Mais mit Sack 15,75, Soyaſchrot (Mannheimer Fabrikat)
prompt 10,25, Biertreber mit Sack, inländ. 10,50—10,75, ausländ.
10.25—10,50, Trockenſchnitzel loſe 8,50, Wieſenheu loſe 5 60—6,00,
Rotkleeheu 5,80—6,20, Luzernkleeheu 5 90—6,60, Stroh: Preßſtroh
Roggen=Weizen 3,80—4,20, Hafer=Gerſte 3,40—3,80, Weizenmehl
Roggen=Weizen 3,80—4,20. Hafer=Geſtre 3,40—3,80, Weizenmehl
Spezial 0 (Südd. Großmühlenpreis ab Mühle) mit Sack mit
Aus=
landsweizen 40,00, Rogenmehl (70prozentige Ausmahlung) mit
Sack 27.75—29, feine Weizenkleie mit Sack 8,75—9, Erdnußkuchen
11,25, Hühnerweizen 10,50 Tendenz ruhig. Nachdem die
Forde=
rungen für in= und ausländiſches Brotgetreide wieder erneut
zuruckgegangen ſind, verkehrte die Vorbörſe in ruhiger Haltung.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Wie die Handelsvertretung der USSR. in Deutſchland und
der Stahlwerksverband mitteilen, ſind die Verhandlungen, die in
den letzten Tagen wegen der ſtrittigen Frage der 150 000=Tonnen=
Obtion auf Walzmaterial geführt wurden, in freundſchaftlicher
Weiſe geregelt worden.
Kommerzienrat Felix Heumann iſt nach ſchwerem Leiden im
Alter von 63 Jahren geſtorben. Der verſtorbene Generaldirektor
der Steinfurt Waggonfabrik A.=G., Königsberg, war einer der
erſten Männer der oſtpreußiſchen Wirtſchaft. Vor kurzer Zeit
konnte er das hundertjährige Beſtehen der Steinfurt A.=G. feiern.
Er gehörte zugleich dem Vorſtand der deutſchen Wagenbauer an
und war im Aufſichtsrat zahlreicher oſtpreußiſcher Unternehmungen.
Die Skoda=Werke, die im vorigen Jahre eine Dividende von
28½ Prozent verteilt haben, werden in dieſem Jahre keine
Divi=
dende ausſchütten.
Berliner Kursberich!
vom 9. Juni 1932
halt von Arbeitsloſen übernehmen, ein Zuſchuß für gemei
Arbeiten gewährt wird, die ſonſt nicht durchgeführt würde
Biehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 9. Juni. Aufgetrieben :h
Ochſen, 153 Kälber, 1 Schaf. Die Preiſe für Kälber ſte
auf a) 34—38, b) 29—33, c) 24—28 Pfg. pro Pfund, Sp
über Notiz. Marktverlauf: langſam geräumt.
Rinder=Nutzviehmarkt in Gießen. Der Rinder=Nutzv ſ
in Gießen hatte bei einem Auftrieb von 700 Stück Groß=
Freſſern und 239 Kälbern lebhaften Geſchäftsverlauf zu
nen. Man bezahlte für Milchkühe oder hochtragende Kühe
350 bis 430 Mark, 2. Qual. 200 bis 280 Mark, 3. Qual.
180 Mark, Schlachtkühe 75 bis 300 Mark, ½—½jährige
70 bis 130 Mark, ½—2jährige Rinder 100 bis 170 Mark.
Rinder 180 bis 360 Mark, Kälber 30 bis 35 Pfg. pr.
Lebendgewicht. Für beſſere Tiere wurden höhere Preiſe!
Schweinemarkt in Gießen. Der Schweinemarkt in
war mit 232 Ferkeln beſchickt. Das Handelsgeſchäft verli
pend. Man bezahlte für Ferkel bis zu 6 Wochen alt 1
Mark, 6 bis 8 Wochen alt 15 bis 16 Mark, 8 bis 13 Woche
bis 20 Mark.
Mannheimer Viehmarkt vom 9. Juni. Zufuhr: 118
9 Schafe, 156 Schweine, 1288 Ferkel und Läufer, 3 Ziegen
men 1574 Stück. Preis für 50 Kilogramm Lebendgewicht
Kälber b) 38—41, c) 32—36, d) 26—30; Schafe b)
Schweine nicht notiert. Preiſe pro Stück in RM.: Ferl
Wochen 9—13. Ferkel über 4 Wochen 15—17, Läufer
Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, Ueberſtand; Ferkel.:9
fer mittel.
Frankfurter Viehmarkt vom 9. Juni. Auftrieb: 242 5
vom letzten Markt, 1292 Kälber, 72 Schafe, 799 Schwei
zahlt wurde pro Pfund Lebendgewicht: Kälber b) 38—40.
37, d) 25—32: Schafe a1) 30—33. b) 26—28; Schweine b)
c) 38—41, d) 37—40 e) 35—39. Marktverlauf: Kälber un
ruhig, geräumt: Schweine mittelmäßig, ausverkauft. F
großhandelsmarkt: Ochſenfleiſch 1 63—66. dito 2
Bullenfleiſch 55—60; Kuhfleiſch 1 45—50, dito 2 30—40
fleiſch 1 65—73, dito 2 50—56; Schweinefleiſch 1 48—5
gebracht waren: 856 Viertel Rinder, 170 Hämmel, 4 Käl
471 halbe Schweine. Geſchäftsgang: ruhig.
Deviſenmar
vom 9. Juni
Tisconto=Geſ. 31.75 7. G. Farben
Gelſ. Bergw. Dresdner Ban= 18.50 Geſ.f.elektr. Untern. Hapag 11.50 Harpener Bergbau Hanſa Dampfſch. 20.— Hoeſch Eiſen u. Nordd. Lloyho 12.50 Köln=Neueſſen A. E. G. 20.50 Phil. Holzmann Bahr. Motorenw. 32.25 Kali Aſchersleben C. P. Bemberg 32.— Klöcknerwerke Bergmann Elektr. 18.50 Mannesm. Röhr. Berl. Maſch.=Bau 12.75 Maſch.=Bau=Untn. Conti=Gummi 79.50 Oberſchleſ. Kuksw Deutſche Cont. Gas 78.75 Orenſtein e Koppe.
61.75
62.25
89.625
40.25
51.50
44.873
24,75
32.—
33.
23.12
39.—
22.25
32,75
22.125
Mue
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kalt 1
Leonh, Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein, Stahlwerk
Weſteregeln Alkal
A.sb.=Narb.Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
ZogelTelegr. Drah
Wanderer=Werke
32.5
23.875
143.50)
54.—
57.50
16.25
92.50
11.375
15.55
63.25
14.50
23.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
O3lo.
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New Yorl
Belgien
Italien
Puris
Bährung /
100 finn. Mk.
100 S hilling
100 Tſch. r.
100 Bengö
ſ100 Leva
00 Gulden
10) Kronen
109 Kronen
100 Kronen
1 2. Sta.
1 Plp. Peſo
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
109 Franes
GeldBrieſ
7.1431 7.15
319; (52.05
3.03) 3,031
170.73, 171,07
77.121 71.2
81.57/ 84.7
79.17 73.3.
15.48 15.5.
0.943 0.252
12.4351 12.4853
31.77
21.51
59.8)
21.55
15.305, 15.645
Schweiz
Soanien
Danzig
Fapan
Rio de Finetro
Figoſlawien
Bortugal
Athen
Iſtambu
Kairo=
Kanada
Uruguay
Fland
Tallinn (Eſtl.) 1
Riga
Währung
10) Franker
100 Bsſetas
100 Gulben
Yen
31 Milreis
100 Dinar
100 Eseudos
100 Drachm.
1 türk. 4
1ägypt. 2
teanad. Doll
1 Golopeſo
100 ist. Kr.
103 eſtl. Kr.
100 Lals
Durmſtädter and Kationnlonne Sarmnaot, Büinte bei Sreucher 4
Frankfurter Kursbericht vom 9. Juni 1932.
6S Dtſch Meichsanl
„v.231
6%o
5½%Intern.
6%Baden..
6%Bayern
6% Heſſen ..
6% Preuß. Staat,
68 Sachſen ...
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4/.
Ab=
löſungsanl..
Otſche. Anl. Ablö,
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schupge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden. / 40
6%Berlin. ..b.24
6% Darmſtadt . . . .
6% Dresden v. 26
62 Frankfurt a.M.
Schätze v. 29/ 57.5
v. 26
6%
6% Mainz.......
62 Mannheimv. 27
69 München v. 291
68 Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbt./ 68.75
6%. „ Goldobli
5½% Heſſ. Lds.,
Syp.=Bk.=Liquid.
494% „Lom.=Obl.
6% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.)
6% „ Goldoblig
Rn
53
55.75
51:.
60
46.75
74
49
38.1
2.45
37.5
51"
73.4
69
Pie H
Br. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.)
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% „ Liqu. Lbl
Dt. Komm. Sam4
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. 1
„„ Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz),
62o Berl. Hyp. Bk.
5½%n Ligll.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk..
5½% „ Lig. Pfbr. 76.5
6% Goldoblig.
60
Pfbr.=Bk. 68
51
„ Ligu.
68 Mein,Hyp.=Bk. 68.5
5½% „ Lig. Pfbr.
6%0 Pfälz. Hyp.=Bk./ 73.75
5½%0 „ Lig. Pfhr./ 812/
6% Rhein. Hnv. Bk. 68.5
5!/.%0 „Lig. Pfbr.,
62lo
Goldoblig,/ 54
68 Südd. Bod,
Cred.=Bank.
311 % „ Lig.Pfbr. 81
6% Württ. Hhp.=B 72.5
62Daimler=Benz 38
69 Dt. Linol. Werke
62Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl.
6%Ver. Stahlwerkel
43
Ar6
48
68
79.5
69.5
50
81.5
76
74.5
39.
6% VoigtéHäffnen
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.,
5% „ L.Inveſt.
5% Bulg. Tab. v.02
41/,% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
41/,70
4%
4% Türk. Admin.
420 „ 1. Bagdadl
4% „ Zollanl.
41ſ.% Ungarn 1913/
41/.%0
1914
Goldr.
49
1910
Altien
Rla. Kunſtzide Unie
A. E. G. ..... ... .
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg.Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werkel
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen...
Cement Heidelbere
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſel
Chem.Werke Albert
Chade ..... . . . . . /187.5
Contin. Gummiw.
„ Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl .......!
90
3.55
2.97
17.
31
19
25.5
39
38.5
142
24
6225
A.e
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhandel. ..
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EzlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
7. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Grilleaumel
Frankfurter Hof.
Gelſent. Bergwert 40.75
Geſ f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger /149.5
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hinorichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. ..
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm
„ Genüſſel
Junghans .......!
Kali Chemie ..."
„ Aſchersleben .
Karſtadt. R.. .. .
Klein, Schanzlin
Klöcknerwerke ....!.
Knorr C. H.. ... .!!
132.5
31.5
15.5
43.25
25
89.25
52
16
15.5
40
90
90.5
11.9
86.5
Lahmener KCo.—
Laurahüitte .„
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.,
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb. .
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf ......!
Phönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunſoylen .
Elektr. Stamm
„ Stahlwerke ..
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerzwerke .. 29.25
Salzdetfurth Kalt ,
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind. , 124
Schramm, Lackſbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleltr. / 56.75
Schwarz=Storchen
SiemGlasinduſtr.
Siemenz & Halste. 1
Südd. Zucker=A. G.)
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ..
Tießz Leonhard ..
Anterfranken ....
Ver Stahl.verke.
Ultramarin ..109
Voigt & Haeffner
Wayß * Freytag:
26
6.73
164
65.5
148
49
49
48.5
15.25
Mee
Zellſtoff Waldyof
Memel
Allg. Dt. Crebitan
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauindn!
BarmerBankver”
Bayer. Syp. u.
Berl. Hanvelsge
Hypothek
Comm. u. Priva
Darmſt. u. Nat. 2
Dt. Bank und 2
Dl. Eff. u. Wech
Dresdner Ban 1.
Frankf. Ban!
„ Hyp.=Ban!
Mein. Hhp. Ban
Pfälz. Hhp.=Ban
Reichsbank= Ant
Nhein. Hyp.=Bal
Südd. Bob.=Fr.2
Württb. Notenbo
A.G. ſ. Vertehrs
Allg. Lolalb. Kra‟
720 Dt. Reichsb. 2
Hapag ....."
Nordd. Lioyd.
Südd. Eiſenb.0
Allianz. u. Stu‟
Verſicherung
Verein.B
FrankonaRück=”
Mannh. Berſich.
Otavi Minen
Schantung Hande
itag, 10. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 160 — Seite 13
MALAALNIA
Novelle
von Adolf Calgan
W5
BI
eteh H.
über 9.
und FH
(Nachdruck verboten.)
rnſt Heimwaldt kam heim mit flackernden Blicken. Eliſabeth",
iun wohl für ihn verloren; aber etwas in ihm bäumte ſchon auf der Wanderung nach Glaibach. Noch war eine
an=
ſch gegen das Aufgeben ſeiner ſehnlichſten Hoffnung auf. genehme Kühle in den Wäldern, ein friſcher Morgenwind wehte;
ar nur ein dünner Faden, der ihn noch an dieſem Hoffen ſo war es noch recht angenehm zu wandern. In leuchtender
ſt: der eigentümlich=beredte Blick, der ihn getroffen hatte; Fülle brach die Sonne zwiſchen den Bäumen hervor und tauchte
ver ſagte ihm, daß er ihn richtig gedeutet hatte? Bald den Waldboden in einen Glanz von flimmerndem Golde; es war
ich ein Schleier muder Reſignation auf ſein noch zucken= ſo feierlich=ſtill ringsum, und der Vögelein bald ſchwermütige,
prennendes Herz. Allmählich ward Ernſt wieder Herr bald jubelnde Lieder klangen wie leiſe, gedämpfte Orgeltöne in
ich ſelbſt. —
einem weiten Dome.
ne banale, alltägliche Weisheit ſagt, daß es immer anders
als man es ſich gedacht hat. An Ueberraſchungen iſt das er ſo durch den ſchweigenden grünen Wald ſchritt. Auf der
henleben denn auch wirklich nicht arm, an guten ſowohl, einen Seite erhob ihn die feierliche Morgenſtille des Sonntags
ſchlimmen.
n einem heißen Tag des Mai, da der Sommer bereits Verlangen, ſich und ſein Selbſt aufgehen zu laſſen in dem Er=
Herrſchaft angetreten zu haben ſchien, erlebte Ernſt Heim= fülltſein von etwas Höherem, was ſein Herz ahnend ſpürte;
eine ſolche Ueberraſchung. Er arbeitete angeſtrengt und aber auf der anderen Seite legte ſich eine leiſe Bangigkeit
och nicht mit ganzem Ernſt bei der Sache. Schließlich beunruhigend auf ſeine Seele, wenn er an das dachte, was er
er: „Die unerträgliche Hitze wird es ſein!” ſtand auf vom heutigen Tage erwartete. Als Eliſabeth Gerner vor einigen
ing ans Fenſter. Aber er traute ſeinen Augen nicht, als Tagen in ſeinem Heimatdorfe geweſen war, da hatte er wie
einmal Frau Gerner mit ihrer Tochter die Straße her= beiläufig geſagt, er beabſichtigte am kommenden Sonntag nach
imen ſah. Er war ganz erregt vor freudigem Schreck, Glaibach zu gehen, wo in einem ſtillen Waldwinkel ein ſchlichter
ihnen die Tür öffnete: Eliſabeth ſah ihn ernſt, aber mit Gottesdienſt ſtattfinden ſollte. Eliſabeth hatte geantwortet, ſie
Befangenheit an. Frau Gerner wollte ſeiner Mutter ginge vielleicht auch hin, und da hatte er ſich vorgenommen, in
1 Beſuch machen; ſie war ab und zu immer einmal ge= ihr Elternhaus zu gehen und ſie zu fragen, ob ſie mit ihm
n, aber Ernſt war ja meiſt in der fernen Univerſitäts= gehen wolle. Aber nun, wenn ihm eine Enttäuſchung wurde,
geweſen und hatte ſie daher ſelten geſehen. Nun durfte wenn ſie nicht da war, oder wenn ſie nicht mit ihm gehen
wieder mit dem ſchönen Mädchen plaudern, durfte er ſie wollte? Nach dem Beſuch Eliſabeths, der ſein ganzes Hoften
dem Vorangegangenen wenigſtens einmal noch in ſeiner, wieder kühn hatte emporflackern laſſen, würde eine ſolche
Ent=
haben und ihr in die lieben Augen ſchauen; als man täuſchung ihm ſchwer zu ſchaffen machen, das fühlte er. Uno
päter einen kleinen Spaziergang machte ging er ſtolz und ſo wuchs mit jedem Schritt ſeine Sehnſucht, Eliſabeth zu ſehen,
reude an ihrer Seite. Sie ſah ſo lieb aus in ihrem aber ebenſo die bange Ungeduld, wie es werden würde.
en weißen Kleide, ihre Augen ſchauten ſo treuherzig
in ihren Zügen prägte ſich falſchloſe Einfachheit und
heit aus: wo blieb da das häßliche Zerrbild, das man es gemächlich bergab. Und wie er ſo immer vergeblich der
in Glaibach von ihr zeichnete? In nichts zerſtob es verzehrenden Unruhe in ihm Herr zu werden verſuchte, tauchte
m bezaubernden Eindruck ihrer Natürlichkeit, die Ernſt plötzlich eine Geſtalt auf dem Wege vor ihm auf. Ernſt ſpürte
r gemacht dünken konnte.
hließlich kam das Geſpräch auf ſie ſelbſt. Sie erzählte nein! Wie kam er nur auf ſo einen Gedanken?! Irgend ein
rer Tanzſtunde, von den Herren, die daran teilgenommen früher Spaziergänger wahrſcheinlich; wer ſonſt!
aber wie von etwas, was ihr inneres Weſen gar nicht
e, was zu den Außendingen gehöre, zu den Erſcheinungen, es war ein weibliches Weſen. War es doch am Ende Eliſabeth?
nmen und wieder gehen. Und in dieſem Zuſammenhang / Die Erregung in Ernſt wuchs faſt ins Uferloſe. Immer näher
ie dann: „Ich weiß, daß die Leute in Glaibach über mich kamen ſich die beiden einſamen Menſchen, und da — jetzt
er=
aber ich kümmere mich nicht darum!‟ Das ſagte ſie ein= kannte Ernſt das junge Mädchen: es war Eliſabeth.
ber beſtimmt, ſo daß Ernſt ſich wunderte.
8 Frau Gerner und ihre Tochter an dieſem Abend mit lachte ihn an, und die leichte Verlegenheit ob dieſer Begegnung
iſenbahn davonfuhren, lächelte Eliſabeth dem jungen malte ihr Geſicht anmutig rot. Etwas verwirrt reichte ſie ihm
den in der alten Innigkeit wieder zu und winkte lebhaft die Hand, beide vermochten zunächſt gar nichts zu ſprechen;
tals zurück. Ernſt ſtand da, das Herz halb voll Seligkeit, ſtumm gingen ſie eine Weile nebeneinander her. — „Wo kommſt
ußte doch nicht recht, ob er dieſen Tag als einen Sonnen= du denn eigentlich her?” fragte auf einmal der junge Mann.
es Glücks, das er ſchon in unerreichbare Fernen gerückt / Wieder erſchien das reizende Rot der Verlegenheit auf ihrem
e, anſehen dürfe oder nicht.
Der anbrechende Sonntagmorgen fand Ernſt Heimwaldt
Verſchiedenerlei Empfindungen erfüllten Ernſts Bruſt, als
zu einer andachtsgleichen Geſtimmtheit, fühlte er das wonnige
Nun hatte er den Gipfel der Höhe erreicht, und bald ging
ein ſtürmiſches Herzklopfen: war das am Ende gar —? Aber
Die Geſtalt kam näher; nun war es kein Zweifel mehr:
„Du biſt’s!” rief er ihr überraſcht entgegen, und Eliſabeth
hübſchen Mädchenantlitz, und leiſe entgegnete ſie: „Ich habe eine
kleine Spazierfahrt gemacht und komme von der Talſtraße.”
Von der Talſtraße? dachte Ernſt; aber ſie kam doch von der
entgegengeſetzten Richtung! Sollte ſie am Ende auf ihn
ge=
wartet haben? Sie wußte ja, daß er kommen würde. Aber
er wollte das Mädchen nicht mit inquiſitoriſchen Fragen quälen,
ſo ſchwieg er ſtille. Doch eine ſchüchterne kleine Glücksgewißheit
war in ſeinem Herzen aufgegangen, und die wollte er
feſt=
halten, die ſollte ihm hell ſtrahlen, wenn ſich auch ſein
Lebens=
weg wieder trüben würde.
Und zum erſtenmal fühlte Ernſt Heimwaldt die eigenartige
Süßigkeit, mit einem geliebten Mädchen allein zu ſein, an ſeiner
Seite durch den lieblich grünenden Wald zu gehen, und über
ihnen flötete und zwitſcherte es wie von ſtillem Liebesglück.
Ernſt war es wie ein Traum, aus dem zu erwachen er zitterre,
Aber er durfte immer weiter träumen, den ganzen langen
Sommertag. Selbſt das Erſcheinen des Jünglings, der als
Eliſabeths Liebhaber galt, konnte das anmutige Traumgewebe,
das um Ernſt geſponnen war, nicht zerſtören. Das war am
Nachmittag, als man ſich im Elternhauſe Eliſabeths befanv.
Abſichtlich ließ er einen weiten Raum zwiſchen ſich und dena
jungen Mädchen, aber Eliſabeth behandelte das
Tanzſtunden=
herrchen, das ſeine Hoffnung wohl weiter geſpannt haben mochte
als ſein Geiſt reichte, recht kühl und fand immer wieder
Gelegen=
heit, zu Ernſt zu treten, mit ihm zu plaudern und ihn aus
leuchtenden Mädchenaugen anzulachen. Außerdem wußte Ernſt
ſeit dem Morgen, daß ihr der andere ganz und gar
gleich=
gültig war, und daß ſie nichts ſehnlicher wünſchte, als daß er
endlich fortbliebe. Das hat er denn auch nach dieſem Tage
getan.
Am Abend dann, als der glutheiße Frühſommertag zu
Ende ging und es allmählich etwas kühler zu werden begann,
mußte Ernſt Abſchied von Glaibach nehmen. Diesmal wollte
er mit der Eiſenbahn zu ſeinen Eltern zurückkehren, aber zur
nächſten Bahnſtation hatte er einen Weg von einer Stunde.
Einige Glaibacher begleiteten ihn ein Stück Wegi vor allem
war die Familie Gerner dabei. Ernſt ging wieder wie im
Traume neben Eliſabeth her; ihr weißes Kleid leuchtete vor
ihm, als ſie einen engen Wieſenpfad entlang gingen, faſt benahm
es ihm die Sinne, die geliebte Geſtalt in blühender Jugend ſo
nahe zu ſehen. Und wenn ſie miteinander ſprachen, dann
geſchah es mit einem ſo feierlichen Ernſt, wie es nur die ſtill
verhaltene Liebe tut, die in Blicken ſpricht, aber noch nicht in
Worten. Ernſt tat an dieſem Tage einen kleinen Blick in des
Mädchens Seele, und er ſah, daß ſie nicht ſo war, wie man ſie
im Dorfe ſchilderte, daß ſie ihre ſchöne Heimat liebte, daß ſie
an ſeichten Büchern keinen Gefallen hatte und an
Vergnügungs=
ſtätten vorüberging, die auf die Senſationsgier der Menſchen
eingeſtellt waren. Und dieſes Mädchen galt bei der lieben
Mitwelt als nach Vergnügungen und Liebeleien gierig! Ach,
manchmal war auch er geneigt geweſen, dem zu glauben, was
man von ihr erzählte, und dennoch hatten ihn alle Faſern
ſeines Herzens zu ihr hingezogen! Nun freute er ſich doppelt,
daß ſie anders war, ganz anders, als es mitunter den Anſchein
haben mochte; die königliche Freiheit, womit ſie über dem
Gerede der Leute ſtand, das war es wohl zumeiſt, was man
ihr im Dorfe nicht vergeben konnte.
(Fortſetzung folgt.)
Beschleunigter
Schuh-Verkauf
wegen Aufgabe unseres Ladenlokales.
Eine selten günstige Gelegenheit gute
und erstklassige Herren-, Damen-
und Kinder-Schuhe
weit unter Preis einzukaufen.
Harkt
SLOTA
Markt
(8383
—1½ Pfd.
fehle:
Bjahr. Hägnchen ſchwer
ichtvolle Poularden
Pfd.nur;
penhuhner 70 Pfg. 1.Sauden
blämmer Pfd. nur 55 Pfg.
braten in jeder Größe
„Kiesſtraße 15
Schrodet Telefon496s
am 9. Juni.
höhe a. Pegel
. Luftwärme
Waſſerwärme
7Uhr: 160 C.
spolizeiwache.
Mrerfc
Schſ.=u.
Kalbs=
r. J. Anthes,
tr. 27. (8591b
Miktag..
und Abendkiſt
von 50 bis 95 Pfg.,
vegetariſche und
Fleiſchküche. (244a
Reform=Reſtauran=
Alexanderſtr. 4. I
ommen
PRossen
werden unter Garantie durch
Stärke B besei-
VENUStist. R 1.60, 2.,75.
Pichel, Miteſſer Stärke
derie Frank, Elisabethenstrasse
T-Liebig, Luisenstraße 4 (II.Bln51
ch Schaefer, Ludwigsplatz 7
derie Tilmann, Elisabethenstr 21
Guten Mittagstiſch
rhalt. 4—6 Herren
in Metzgerei
preis=
weret. Zu erfragen
in der Geſchſt.
Ekagenhaus
2X5=Zimmer= und
Mandſardenwohng.,
Garten u. Garage,
in fein. Lg., Nähe
Weyprechtſtr. Umſt.. günſt. zu vkf.
Anz. ca. ℳ 10 000.
Wohng. w. frei. (*
Ang. O. 193 Gſchſt.
Wirtſchaft
m. ſehr gut. Umſatz
günſt. zu verpacht.*
Ang. u. O. 214 Gſch.
ca. 5—600
Garken am Nähe
Schlachthaus g. bar
zu kauf. geſ. Ang.
u. O. 221 Geſch.
Bauplatz
Garten mit
Obſt=
bäumen zu vkf.
Ang. O. 188 Gſchſt.
Wirtſchaft m.
Gar=
ten, 2=Zim.=Wohg,
gr. Ort b. D. für
ℳ 90 pro Monat,
paſſend f. jg. Leute,
zu vermiet. Kleine
Kaution. Näher. b.
Dingeldein,
Land=
wehrſtr. 39, Tel. 2067.
(8569)
Nofverkauf!
Opel 2=Sitzer,
neu bereift, lackiert
und überholt, zum
Spottpreis v. 350ℳℳ
zu verkf. A. Glatz,
Neckarſtr. 26. (860.
Oilder Onett
Die große Spargelegenheit
kin- und Cheviot- Oua-
litäten in schönen Mus-
terungen und solidher
Ausstattung aus reinwollenen Che-
Mote und vortrettlichen
Kammgarnen, beson-
ders schöne Streiten-
Musterungen nur Mt. AB.— nur Mt. BB.— Sonder-Posten sonder-Posten Sport-Anzüge Sport-Anzüge flotte moderne Muste-
rungen in den bellebten
arauen und beigen
Farbtönen reinwollene Chevlots in
neuesten, besonders
frischen Farben, zuf
Lüster-Verarbeitung nur Mt. 15‟ nur Mr. DB. Katg
Flanell-Hosen
in neuen modernen
Uni- und Streiten-
Musterungen, stau-
nenswerte Auswahl für.
jede Figur
nur Mk. 8.35 50
6.50 4.50 Kansuch
Wasch-loppen!
nur 6.— 5.— 3.75 2.50
Sonder-Posten
Lüster-Saccos
nur 12.- 8.50 6.50 4.75
Sonder-Posten
Tussor-Saccos
nur 8. 756.50 4,75 3.25
Sonder-Posten
Herren-Anzüge
auserles, feine
Kamm-
garnstoffe, neue graue
Farbtöne in der
erst-
klassigen Steda-
Ver-
arbeitung
nur Mk.
B8.—
Sonder-Posten
Knickerbockers
in hundertfacher
Aus-
wahl, neue,
geschmack-
volle Farbensortimente,
weitfallende Formen
nur Mk. 9.75
3.n5 4.50
3o
Sonder-Posten
unser. Knab.-Abteilung:
Kb.-Waschanzüge
nur 2.90 275 1.95 1.25
Knb.-Waschhosen
nur 2,75 195 1.50 0.95
Tirol.-Anz., kompl.
nur 8.50 6.75 4.50 2.50
Die ungewöhnlichen Vorteile dieser Sonderposten
demonstrieren unsere 7. Schaufenster!
BilligerRehhraten
Rehkeule . Pfd. Mk. 1.20
Rehrücken
1.20
0.90
Rehbug"
Rehragout
0.60
Heinrich Grimm
Schulſtr. 16 gsr Telefon 115
wie Hyp., Darleh.,
Wer Geld ſuchl. Kauf= u. Baugeld,
zahle jetzt keine Vorſchüſſe, ſond, wende
ſich zw. koſtenloſer Auskunft ſofort an
Kunold, Georgenſtr. 5, I. Bei
An=
fragen Rückporto erbeten. (8007a
Mod. 3=Zim.=Whg.
in ruhiger Gegend
von einz. Herrn p.
1. 10. geſucht. Ang.
u. O. 212 Gſchſt. (*
Einf. möbl. Zimm.
im Zentr. zu miet.
geſ. Ang. m. Preis
u. O. 198 Gſchſt. (*
Alleinſt. Frau ſucht
leer. Zim. m. Neb.=
Raum u. Keller o.
Manſ. Preisang. u.
O. 220 a. d. Geſch.*
Durchgaſung.
Sachgemäße
Be=
kämpfung von
Un=
geziefer aller Art.
Sbel & Lotz
Eliſabethenſtraße 31
Fernruf 461. (8084a
Dauerwellen-Werbepreis
morgens 6 Mk., mittags von 8 Mk. an
Salon moderner Haarpflege
Hans Weißmann
Schulstr. 3 (8547b) Tel. 1007
8587
HINTERM DARMSTAEDTER SCHLOSS-SCHLOSSGRABEN 13413a
500 ccm. Opel, ſehr
gut erh., bill. z. vk.
Eidenmüller,
Wendelſtadtſtr. 40.
(8605)
500 ccm. NSül. mi
el. L. umſtandshlk
ſpottbillig zu verkf
Landwehrſtr. 29,H. (
Dixi 2=Sitzer, ſehr
gut erh., bill. z. vk.
Eidenmüller,
Wendelſtadtſtr. 40.
(8606)
Auto
4120 PS. Fiat, in
guter Verfaſſung,
günſtigſt abzugeber
Angeb. unt. O. 219
a. d. Geſch. (8592b
Zum 1. Oktober (*
4—5-3i.-Wohg.
mit Veranda und
evtl. Gartentanteil
zu mieten geſucht.
Angeb. mit Preis
u. O. 204 a. Geſchſt.
N
Einfam. Hausod.7 Zimm.=Wohng.
nur mit Zentr.=Heiz. „in Tintenviertelgegend
zu mieten geſucht. Angeb. unt. O 201 Geſch.
5—6=Zimmer=Whg.
bis ℳ 80.— Miete
zum 1. 10 geſucht.
Ang. an F. Barth,
Stuttgart,
Kräher=
wald 305. (VI,8567
Leeres Zimmer
mögl. part. m. ſep.
Eing. zu miet. geſ
Ang. O. 203 Gſt. (*
1—2.-Zimmer=
Whng. m. Küche
ſucht Mitglied des
Landestheaters. (*
Schriftl. Ang. mit
Preis a. d. Portier.
2=Zim.=Wohn. geſ.
v. ruh., pkt. z Miet.
Off. u. O. 218 Gſch.*
Ein neuer Rekord
Durch ganz beſonders
günſti=
gen Großeinkauf
in Kaffee
biete ich Ihnen aus täglich
friſcher Röſtung mit meiner
unübertroffenen
Rekordmischung
einer zentralamerikaniſchen
Edelmiſchung (feines Aroma,
ſehr kräftig, ſehr ausgiebig)
das Beste
von allem, was Ihnen heute
in der Preislage von 2.60 Mk.
m.4%Rückvergütung alſonetto
für 2.50 RM.
geboten werden kann.
Machen Sie einen Berſuch!
Jeder Verſuch ein Kunde!
8600
Kaffee=Röſterei
Ludwig Starck
Spezial=Kaffee= u. Tee=Abtlg.
Darmſtadt
Nirchſtraße Ecke Holzſtr., Tel. 2517
Lieferung frei Haus!
Seite 14 — Nr. 160
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freſtag, 10. Juni
Morgen Samstag, den 11. Juni
und
Sonntag, den 12.Juni
abends 8.30 Uhr
Heute und folgende Tage
Ab hente
Der außergewöhnliche Erfolg!
Ein Spitzenwerk deutscher Filmkunst.
Im Sensations-Doppelprogramm
der mit Spannung erwartete zweite und letzte Teil:
W
und Bühnensch
EUberall vom Publikum
rasender Begeisterung aufgenomr
Eintritt einschließlich Tanz 1 M
Letzter Autobus nach Bensheim und Darmstadt 1
and- Mieder
Achtung! Ab he
in der Großſchlächter
Pault, Karlftr.
GroßerKalbfleiſch=Abſch
Corselets
Leibbinden
Charmeusewäsche
hochwertige Qualitäten
am billigsten
dlrekt in der Fabrik m. elg. Weberel u. Konfektlon
Sauerborn Nachf., Biumenthalstraße 24
zegenüber der Allcestraße.
(6720a
Das Giade Eent
Prima Kalbsbruſt.
Prima Kalbsragout
Prlma Kalbsnierenbraten 2
Prima Kalbskeule. . . Pfd.
Qualitäts=Ochſen= und B
Rindfleiſch . . . . Pfd. B
Hackfleiſch, ſtets friſch . Pfd
Lenden und Roaſtbeef im Aus
Tel. 2928. Stadtverſand.
Eine Berglegende aus den Dolomiten
HAUPTDARSTELLER:
Grafenſtr. 6 — neben dem Poſteingang
Fernruf 1022.
Benzin — Wagen waſchen
Hebebühne
Abſchmieren mit Hochdruckpreſſe
Garagen
bei billigſter Berechnung.
(8582a
Ste fiebern u. zittern vor Erregung über
diesen echtesten aller Indianer-Tonfilme
Der Inhalt des I. Teils wird in diesem Schlußteil kurz
wiederholt, sodaß der Film auch von denjenigen
Besuchern verstanden wird, die keine Gelegenheit
hatten den ersten Teil zu sehen.
Vorher zeigen wir:
Richard Talmadge in
Lent Riefenstahe
Hathias Wiemann, Beni Führer, Max Holzboer.
und die filmungewohnten Menschen jener
Landschaft — Sarntaler Bauern.
Fachmänniſche reelle Bedienung.
Maschinen-
schreiben
(Zehnfg.=Blindſchr.=
Methode) tägl. von
17 b. 21 Uhr
Karls=
ſtr. 23 pt. unt. bew.
Leitung. Daſelbſt a.
Anmeldung f. Kurſe
i. Einheitskurzſchrift
Stenogr. Vereinigg.
(8384a)
Ein Thema, wie es noch nie im Tonfilm gestaltet
worden ist. Unwiderstehlich fühlt man sich
ge-
fangen von der zauberhaften Atmosphäre des Films,
der für zwei Stunden in eine Welt der Schönheit
und traumhaft spannender Geschehnisse führt.
10 koſtet Ihr Anzug zu bügeln,
und entſtauben. Reparat=
Ae4 gends beffer und billiger als
Abholen u. Zuſiellen gratis.
Schneiderei u. Bügelanftalt
Beſſungerſtr. 2 (Caden). (* Unl
erteilt:
Kammer=
muſiker Sturmfels,
Gutenbergſtr. 51.
Honorar zeitgem.
(4977a)
Ein Filmwerk voll gefährlichster Sensationen, die
von Richard Talmadge persönlich ausgeführt wurden.
Dazu das gute Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt.
Dazu das interessante Beiprogramm
und die neueste Emelka-Tonwoche,
Jugendliche haben Zutritt. (V.8564
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uh
Münſterländer Kornbrann
wieder eingetroffen zum ermäßigte
von RM. 2.60 per Liter ohn
— Verkauf in ſeder Menge. Vo
geeignet zum Anſetzen.
Adler=Drogerie, Anton Fi
Frankfurterſtraße 12/44 Telef
Ihr Fahrrad
19jähriges Mädel
mit gut. Charakter,
wünſcht ſich eine
nette Freundin.
Ang. u. O. 213 Gſt.
repariert wirklich
fachmänniſch
Komödie von Eugen Gürster
Preise 0.60—4.80 Mk
Brafenſtr. 20. 82022
Keine Vorstellung
Kleines Haus
Pfund 2.60 ℳ
nur bei
Schellhaas
Karlſtraße 50.
(6096a)
Nur Freitag
Samstag und
Sonntag
abends 81/, Uhr
Gastspiel Joachim
Gebr. Nähmaſchine
geg. Knaben= oder
klein. Herrnfahrrad
zu tauſchen geſ.
Möbeltransport!
Günſt.
Rückladungs=
gelegenh. n.
Mann=
heim geboten. Ang.
u. O. 196 Geſchſt. (*
Hente Freitag, abends 8 Uhr
Großes
Militär-Konzert
Leitung: Herr Kapellm. Willi Schlupp.
Eintritt frei. (8585
Sonntag ab 7 Uhr abends
KONZERT Eintritt frei.
der König der Bohémiens
mit Berliner Ensemble
in der Seemanns-Ballade
Die Flasche
Großer Herd
zu kaufen geſ. Ang.
A
Guterh. Rollwand
Preise ab 50 H. Karten: Verk
zu kaufen geſ. Ang.
u. O. 197 Gſchſt.
Vollständige Ausbildung in
künstlerisch. Klavierspiel
auch für Anfänger, Theorie, Analyse,
Instrumen-
tatlon, Konzertbegleitung, Korrepetition. (8562
Büro u. H. de Waal. Tel. 389. (*
Waren Sie ſchon im Schieferſtein
Lichtenbergſtraße 72.
Da gibts 1 Portion Hausmacher
Burſt und 3 Bler für S0.
(Eigene Schlachtung)
Prima Rheinwein, Glas 20c
Heute ab 8 Uhr Konzert,
8595) Der neue Inhaber Peter Menz.
Kleiner Herd
oder Plattofen
zu kaufen geſ. Ang
u. O. 205 Gſchſt. (*
1. Klaas, Friedrichstraße 141/,, I.
günstliche Wasthseiche
jeinmsschige güt lerbtisk.
Hues ne
auslick. „B. LSS
aar
Sport-Föckihen
fur jete
Baump, Garautie: 0091.
Herven-Socken neue
ur mit den größtel
Unster in 1iel. Fafb. 42 2
Huee nen
uua nen
Abteilung
vortanzug P4
Große Ochsengasse
Schustergasse 8
Empfehle in gleichmäßiger, prima Oualität u. a.:
Bauchlappen, frisch u. gesalzen . . 0.60
Kotelett, frisch und gesalzen.
O.85
Lendchen und Schnitzel
1.10
Zarter Rippenspeer.
1.20
ausgel. reines Schwelnoschmalz 0.63
ger. Schweinebacken
0.65
ger, Hausm. Leber- u. Blutwurst
eng und breit
1.50
2Pfd. ger. Hausm. Leber-u. Blutw.
eng und breit
U.eo
ger, Thür. Leber- und Rotwurst
mit viel Leber- und Fleischstücken . . . 0.80
Besichtigung alter Glasmalereien
im Landes-Museum
heute, Freitag, nachm 3 Uhr.
14
Wir können aber nicht nur dichten,
Nein, nein, ſehr gut auch Autos richten.
Brüder Prieger, Frankfurterstr.
Prima mageres Dörrfleisch
ohne Rippen
nur von eigener Schlachtung, Salzung und
Wach-
holderräucherung, solange Vorrat reicht
anstatt 1.10 0.80
bel 2 Pfund 0.75
Diese Preise für Dörrfeisch gelten bis Montag,
den 13. Juni einschl.
Ernst-Ludwigstraße 1
Das Theater der guten
Tonwiedergabe.
Hente letzter Tag:
Der große Tonfilm-Erfols
Die 3 von der Tankstelle.
Für diese Woche kommen 58 prima Schweine
zum Verkauk.
Sämtl. Wurstwaren sind ohne Geraube (Innereien) von
Ochsen, Rind usw.
Kein Stadtversand (8579
nuhmd
thenstk:
Ab morgen:
eter Uoss, der Millionendiel
mit Willi Forst.
Hau
mstadt,
2