Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 156
Montag, den 6. Juni 1932.
195. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufräge und Leiſtſung von Schadenerſaßz. Bei
Konſurs oder gerichtlicher Beſtreſbung ſäll ſeder
Nabalt weg. Banſionio Deuſche Bont und Darme
ſtädter und Naiſonalbank.
Aafgebug der gaſcen koberbrgmängent!
iniſter kündigk Reviſion der polikiſchen Nokverordnungen, Aufhebung des SA.- und Uniform=Berbokes an.
Neue Nolverordnung noch dieſe Woche. — Rechksmehrheit in Mecklenburg=Schwerin.
e Abichken des Freiheren v. Gayl.
Enkwurf der Nolverordnung fertiggeſtellk.
Königsberg, 4. Juni.
teichsinnenminiſter Frhr. v. Gayl äußerte ſich zu einem
ktionsmitglied der „Oſtpreußiſchen Zeitung” über die poli=
4 Lage und die nächſten Abſichten des Kabinetts. Der
Mi=
erklärte auf die Frage nach dem Programm für ſein
Art, insbeſondere hinſichtlich des SA.=Verbotes, in kürze=
Zeit würde eine neue Faſſung der Verordnungen
Ur die Aufrechterhaltung der Ruhe und
Ord=
gergehen, durch die alle Ungerechtigkeiten gegenüber
ationalen Bewegung in ihren verſchiedenen Formen
aufge=
würden. Im Gegenſatz zu früher werde das Kabinett nicht
kleine Anrempelung in der Oeffentlichkeit mit der ganzen
ere ſeiner Machtvollkommenheit ahnden Nur grobe
An=
fe und Verunglimpfungen, beſonders gegen
Perſon des Herrn Reichspräſidenten,
wür=
beſtraft werden. Die Regierung werde nicht nur für
und Ordnung, ſondern auch für das Recht und die
Sicher=
des einzelnen Staatsbürgers ſorgen.
m Zuſammenhang mit der Frage der
Reichstags=
len wandte ſich Frhr. v. Gayl gegen die Grüchte
Ardie Aenderung des Wahlgeſetzes. Die Wahlen,
tonte der Miniſter mit allem Nachdruck, ſollen die
unver=
te Willensmeinung des deutſchen Volkes zum Ausdruck brin=
Jede Einſchränkung und Behinderung dieſer
Willens=
ung werde vom Kabinet abgelehnt. Der Miniſter ſtellte
Schluß die Gerüchte über die angeblich geplante Einſetzung
Staatskommiſſars für Preußen richtig.
Vie die „T.U.” zu der vom Reichsinnenminiſter Freiherrn
ayl in Königsberg angekündigten Neuregelung der verſchie=
Beſtimmungen zur Aufrechterhaltung der Ruhe und
Ord=
von unterrichteter Seite erfährt, iſt im
Reichsinnenminiſte=
bereits der Entwurf einer entſprechenden Not=
Yordnung fertiggeſtellt, der als erſtes das
Reichs=
ett bei ſeinem Wiederzuſammentritt vorausſichtlich am
Diens=
beſchäftigen wird. Die neue Notverordnung ſoll
ächſt alle bisherigen politiſchen
Notverord=
gen (nicht die wirtſchaftlichen) aufheben und
einige Beſtimmungen in neuer Faſſung
ent=
ten. Aufgehoben würden vor allem das SA.=
SS.=Verbot, ſowie das Uniformverbot. Die
ſammlungsfreiheit und die Preſſefreiheit
den in weiteſtem Umfange wiederherge=
Alt. Beſtehen bleiben würden in erſter Linie
Beſtimmungen über Waffenbeſitz und
Waf=
ragen, ferner einige Beſtimmungen, die grobe unrichtige
iffe in der Preſſe und in Verſammlungen verhindern ſollen.
das Kontrollrecht des Reiches über die
Wehr=
bände dürfte aufrecht erhalten bleiben. Mit
Veröffentlichung der Notverordnung iſt Ende der Woche zu
en.
Was hak der aufgelöfte Reichskag
geielſter!
Der jetzt aufgelöſte 5. Reichstag, deſſen Lebensdauer nur
Lonate betrug, hat im ganzen 64 Sitzungen abgehalten und
große Anzahl von Geſetzen verabſchiedet. Viele — und zwar
)e die einſchneidenſten — geſetzlichen Beſtimmungen ſind
je=
in dieſen 20 Monaten, z. T. unter Mitwirkung des Reichs=
1'. durch Notverordnungen erlaſſen worden. Auch wo das
ament an dieſen Notverordnungen nicht mitwirkte, hat es
Anteil an ihrem Beſtand, denn alle Notverordnungen wurden
räglich im Reichstag beraten, und keine von ihnen wurde von
aufgehoben.
Die erſte Stelle unter den Vorlagen, die der 5. Reichstag
bſchiedet hat, nimmt der Reichshaushaltsplan für 1931 ein.
er ſeien erwähnt das neue Schuldentilgungsgeſetz, das zu=
1 die Ermächtigung für die Reichsregierung zur Auflegung
Prämienanleihe, für die Arbeitsbeſchaffung mit umfaßt.
r den vom Reichstag angenommenen Geſetzen befinden ſich
16 Verträge mit fremden Staaten, zumeiſt Ergänzungen zu
henden Handels= und ſonſtigen Wirtſchaftsabkommen.
Hinzu kommen noch eine ebenſo große Anzahl von
Initiativ=
en, die auf Anträge aus dem Hauſe zurückgehen. Eines dieſer
8e brachte eine Herabſetzung der Miniſtergehälter und der
lordnetendiäten. Ferner wurde das Preſſegeſetz im Sinne
” ſtärkeren Ehrenſchutzes geändert. Die Zahl der
angenom=
en Anträge, die nicht unmittelbar geſetzgeberiſche Maßnahmen
Lolge hatten, beträgt viele Hunderte. Weiter hat der Reichs=
93 Interpellationen meiſt bei der Etatsberatung miterledigt.
Zahlreiche Vorlagen konnten jedoch vom Reichstag nicht
ver=
iedet werden. Einige von ihnen ſind dann durch
Notverord=
in Kraft geſetzt worden, nachdem ſie vom Reichstag
vor=
ten worden waren; hierzu gehören das Handelsklaſſengeſetz,
Ausbau der Angeſtelltenverſicherung, das Penſionsverſiche=
1Sgeſetz und das Golddiskontbankgeſetz. Gänzlich durchgefallen
durch die jetzige Auflöſung des Reichstags 17
Regierungsvor=
n darunter wichtige Auslandsverträge, wie die Verlängerung
des ſogenannten Berliner Vertrages mit der Sowjetunion und
das Abkommen über die Vereinheitlichung des Wechſelrechts. Das
gleiche Schickſal hat rund 100 Anträge und Initiativgeſetze aus der
Mitte des Reichstags ereilt. Weitere Hunderte von Anträgen und
Initiativgeſetzen der Parteien ſind wenigſtens beraten worden,
blieben aber in den Ausſchüſſen ſtecken und können nun gleichfalls
nicht mehr verabſchiedet werden; auch unter ihnen befinden ſich
wichtige Vorlagen, wie die Strafrechtsreform, die ſchon den
vier=
ten Reichstag beſchäftigt hatte und von dem kürzlich verſtorbenen
Abg. Dr. Kahl (DVP.) durch Neueinbringung als Initiativgeſetz
in den fünften Reichstag hinübergerettet worden war.
Die Wahlen in Mecklenburg=Schwerin.
Nakionalſozialiſten erreichen faſt zweiken Präſidenken=
Mclanfund Rid iferafel.- Felfsneniel.
Der Wahlſonntag in Mecklenburg=Schwerin iſt vollkommen
ruhig verlaufen. Nachdem ſich während der vergangenen Woche
auf dem Lande verſchiedentlich Zuſammenſtöße zwiſchen
Angehöri=
gen der Eiſernen Front und der NSDAP. ergeben hatten, iſt es
heute ruhig; die Ordnungspolizei wurde an keiner Stelle
ein=
geſetzt. „Aus den größeren Städten wird eine auffallend
ſchwä=
chere Wahlbeteiligung gemeldet.
Das vorläufige endgültige Ergebnis, das am
Sonntag abend amtlich ausgegeben wurde, läßt 20
Wahlbe=
zirke unberückſichtigt. Es handelt ſich um
Landgemein=
den, deren Ergebniſſe am Sonntag nicht mehr zu erwarten ſind.
Sie können allerdings dazu führen, daß ſowohl die
National=
ſozialiſten als auch die Kommuniſten noch ein Mandat erhalten,
da ihnen nur wenige Stimmen fehlen. Der neue mecklenburgiſche
Landtag mit jetzt ſchon 58 Abgeordneten wird größer ſein als der
alte vom Jahre 1929, der nur 51 Sitze umfaßte.
Bei etwa 80prozentiger Wahlbeteiligung wurden 359 453
Stimmen abgegeben, und zwar für
107 669 Stimmen — 18 Sitze (20)
Sozialdemokraten
26 850
Kommuniſten.
„ ( 3)
175884
Nationalſozialiſten
29 „ ( 2)
Bürgerl. Arb.=Gem. d. Mitte
(Staatsp., Gr. f. Volksw.) 7867
32 683
Deutſchnationale
Arb.=Gem. nat. Mecklenb.
(DVP., Wirtſch., Chr.=Soz.) 7443
1 „ (23)
947
SAP.
(Im alten Landtag hatte die Mecklenburgiſche Bauernpartei
noch 1 Abgeordneten für 8087 Stimmen erhalten. Die Partei hat
diesmal Stimmabgabe freigeſtellt.)
Nachſtehend noch einige Vergleichszahlen, die über die
Ver=
änderungen der Wählerſtimmung Aufſchluß geben.
Reichstagswahl Reichspräſidentenwahl
14. 9. 1930 1. Wahlgang 2. Wahlgang
452774 458115
8022
62 655
57 128
396 142 388 441
87,5 Proz. 85.2 Proz.
393 711 383 992
33 104
48493
23 504
442346
Stimmberechtigte
Abgegebene Stimmen 361 152
81.,6 Proz.
Wahlbeteiligung
358 169
Gültige Stimmen
124 922
Sozialdemokraten
27644
Kommuniſten
72028
Nationalſozialiſten
139 030 178 076
Bürgerl.
Arbeitsgemein=
ſchaft der Mitte
Deutſchnationale.
Arbeitsgem. nationaler
Mecklenburger
SAP.
Die neue Regierung Benizelos im Amk.
Der Staatspräſident hat die neue, von Venizelos gebildete
Regierung vereidigt. Während Michalakopulos das
Außenmini=
ſterium wieder übernommen hat, ſind verſchiedene Miniſterpoſten
mit Anhängern der Venizelos=Partei neubeſetzt worden. Man
rechnet mit der Kammerauflöſung nach der Lauſanner Konferenz
und Neuwahlen etwa Mitte Auguſt. Die griechiſche Regierung
wird in Lauſanne durch den Außenminiſter und den
Finanzmini=
ſter vertreten ſein.
Die Kominkern regt ſich.
TU. Moskau, 5. Juni.
Das Präſidium des Vollzugskomitees der Kommuniſtiſchen
Internationale hat beſchloſſen, am 28. Juni in
Deutſch=
land einen Antifasciſtentag als Kampftag gegen die
Regierung v. Papen abzuhalten. Dieſer Tag ſoll unter der
Parole der Vereinigung der Arbeiterkreiſe Deutſchlands unter
Führung der KPD. im Kampfe gegen das Bürgertum ſtehen.
Wie in Moskau verlautet, nehmen die hieſigen
poli=
tiſchen Kreiſe zu der Neubildung des Kabinetts von Papen eine
abwartende Stellung ein. Es heißt hier, daß die Stellung des
neuen Kabinetts gegenüber der Sowjetunion vorläufig nicht
ab=
zuſehen ſei. Die neue Reichsregierung werde trotz der
antiruſſ=
ſchen Einſtellung des Reichskanzlers v. Papen die Rapallo=Politik
fortſetzen, die als Grundlage für die Stabiliſierung des Friedens
in Oſteuropa zu bewerten ſei,
Bombenanſchlag gegen Muſſolini
enldeckk.
Ein Emigrank kommk mit falſchem Paß und Bomben
auf der Schneſt.
EP. Rom, 5. Juni.
In der Nähe der Piazza Venezia, wo ſich der Regierungsſitz
Muſſolinis befindet, hat die Polizei am Samstagnachmittag 3 Uhr
ein Individuum verhaftet, das mit einem auf den Namen Angelo
Galdini lautenden Schweizer Paß verſehen war. Der
Ver=
haftete war im Beſitz von zwei Bomben und
einem geladenen Revolver. Auf der Polizei
konnte er, als, der kürzlich aus. dem Ausland
zurückgekehrte Angelo Sbardelotto
identifi=
ziert werden; ſein Paß war geſchickt gefälſcht. Im
Ver=
hör gab er zu, ein Attentat gegen Muſſolini beabſichtigt zu haben.
Die Verhaftung erregt in politiſchen Kreiſen und in der
Bevöl=
kerung großes Aufſehen. Man nimmt allgemein an, daß der
Mann im Auftrag antifasciſtiſcher Flüchtlingskreiſe im Ausland
nach Rom gekommen iſt, um den Anſchlag auf den italieniſchen
Regierungschef auszuführen. Sehr geſpannt iſt man darauf, zu
erfahren, wie er zu dem gefälſchten Paß und zu den beiden
Bom=
ben gekommen iſt. Die Polizei ſetzt ihre Fahndungen eifrig fort.
— Der Attentatsplan hätte im übrigen wenig Ausſicht gehabt, zu
gelingen, weil für die Einweihung des Denkmals für Anita
Gari=
baldi wegen gleichzeitiger Teilnahme des Königs und Muſſolinis
umfaſſendſte Vorſichtsmaßnahmen getroffen waren und niemand
im Voraus wußte, welchen Weg der Wagen Muſſolinis nehmen
werde.
„Sozialiſkiſche Republik Chile” gebildet
EP. Santiago de Chile, 5. Juni.
Die Revolution in Chile, die zu dem Zweck angezettelt war,
um die ſozialiſtiſche Republik auszurufen, iſt von Erfolg geweſen.
Der Aufſtand ging von den Fliegertruppen aus, deren Offiziere
ſich in großer Anzahl der ſozialiſtiſchen Bewegung angeſchloſſen
hatten. Bei Ausbruch der Rebellion hatte die Regierung den
Belagerungszuſtand verhängt und Preſſezenſur über das ganze
Land eingeführt. Obgleich ihre Truppen etwa ein Dutzend
auf=
ſtändiſche Offiziere feſtnehmen konnten, griff die Bewegung, an
deren Spitze der ehemalige chileniſche Militärattaché in London,
Oberſt Grove, und der frühere Miniſter Martinez ſtehen, raſch um
ſich. Die revolutionären Truppen in Stärke von etwa 3000 Mann,
die über 40 Flugzeuge verfügen, rückten in Laſtautos gegen die
Hauptſtadt Santiago vor, beſetzten die Stadt und zwangen den
Präſidenten der Republik, Montero, ſowie die Regierung zum
Rücktritt. Bei den Kämpfen um den Präſidentenpalaſt wurden
drei Perſonen getötet und 60 verletzt. Eine revolutionäre Junta,
beſtehend aus dem ehemaligen Botſchafter in Waſhington, Davila,
General Puga und Oberſt Grove, übernahm die
Regierungs=
gewalt. Wie verlautet, ſoll der verbannte ehemalige liberale
Prä=
ſident Aleſſandry die Präſidentſchaft übernehmen. Die Junta
pro=
klamierte die ſozialiſtiſche Republik und veröffentlichte einen
Auf=
ruf an das chileniſche Volk, worin, erklärt wird, die Republik
befreie ſich von dem kapitaliſtiſchen Imperialismus, dem Einfluß
der ausländiſchen Bankiers und des ruſſiſchen Bolſchewismus. Den
Arbeitsloſen werde ſofortige Beſchäftigung und den Hungernden
Brot verſchafft werden. Zu dieſem Zwecke werde die Regierung
eine durch die großen Vermögen garantierte Anleihe auflegen und
die Spekulation mit Lebensmitteln ſtreng beſtrafen.
Die in Santiago anſäſſigen Engländer und Amerikaner haben
ein Freiwilligen=Korps gebildet, um den Beſitz der Ausländer zu
ſchützen. Die neue Regierung wird nämlich allgemein als
fremden=
feindlich betrachtet, und man befürchtet, daß ſie zur
Nationaliſie=
rung der vielfach in Händen von Ausländern befindlichen
öffent=
lichen Unternehmungen ſchreiten wird.
Bisher 500 Tote beim Erdbeben in Meriko.
TU. New York, 5. Juni.
Nach weiteren in Mexiko=Stadt eingetroffenen Meldungen
aus den abgelegenen Gegenden des Erdbebengebietes, wird die
Zahl der Toten bisher mit 500 angegeben. Hiervon entfallen 300
auf das Gebiet Guadalajara im Staate Jalisco. Man befürchtet,
daß die Zahl der Toten noch weiter ſteigen wird. Insgeſamt ſind
20 Ortſchaften zerſtört worden. Am ſchwerſten haben die Städte
Zamora, Juchitan und Mascota gelitten.
Da die Behörden mit weiteren Beben rechnen, ſind die
Schu=
len, Theater, Reſtaurants und Kirchen geſchloſſen worden. Man
nimmt an, daß ſich der Herd des Bebens im Stillen Ozean, in der
Nähe von Colima befindet.
Deutſcher Faltbootfahrer tot aufgefunden.
TU. London. Wie aus Las Palmas berichtet wird, wurde
nahe der Küſte von Arreeife die Leiche des Deutſch=Oeſterreichers
Theodor Helm in ſeinem Gummifaltboot, mit dem er den
Ozean überqueren wollte, auf dem Meere treibend
auf=
gefunden. Das Boot war bis zum Rande mit Waſſer gefüllt,
und das Segel war vollkommen zerriſſen.
Seite 2 — Nr. 156
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 6. Juni 1
Darmſitadt, den 6. Juni 1932.
* Ein ſchwerer Autounfall ereignete ſich heute
morgen, gegen ¼4 Uhr, auf der Chauſſee Darmſtadt—Eberſtadt.
Etwa 50 Meter vor dem Ortseingang Eberſtadt fuhr ein
Per=
ſonenwagen III A 096 auf einen Ferntransportzug aus Bielefeld.
Bei dem Zuſammenſtoß wurde der Perſonenwagen faſt vollſtändig
zerſtört. Ein Inſaſſe erlitt dabei ſchwere Verletzungen, ein anderer
leichtere Wunden. Beide Verletzte mußten ſofort in ärztliche
Be=
handlung nach Eberſtadt gebracht erden. Die Gendarmerie
Eber=
ſtadt hat die Unterſuchung der Schuldfrage eingeleitet.
Kriegerverein Darmſtadt. Die am 4. ds. Mts. im Vereinslokal
„Eintracht” ſtattgehabte Monatsverſammlung erfreute ſich wieder
eines guten Beſuches. Nach Anerkennung der Niederſchrift der
letzten Monatsverſammlung wurden die an den Verein gelangten
Einladungen bekannt gegeben, und zwar des Kam. Kv. 1874 zum
Ausflug nach Nieder=Ramſtadt am 5. ds. Mts., ferner wurde
ge=
beten zur Teilnahme an dem Ausflug der Kriegerkameradſchaft
„Germania” am Sonntag, den 12. Juni, nach Eberſtadt (Abmarſch
2.30 Uhr nachmittags ab Endſtation der elektriſchen Straßenbahn,
Landskronſtraße) ferner Einladung zur Rheinfahrt der Kb. und
Kh. Provinzialfürſorgeſtelle Mainz, nach St. Goar am 18. ds.
Mts. Ferner lädt die Ortsgruppe des „Werwolf” Darmſtadt zu
ihrer Fahnenweihe am 25. ds „Mts., abend 8 Uhr, im großen Saal
des „Zentral=Hotel” ein und bittet um zahlreiche Teilnahme.
So=
dann wird der Veranſtaltungen der Haſſiajugend in Alzey am
12. ds. Mts., der Jugendführertagung in Kaſſel im Juli und der
Jugendwettkämpfe der Provinz Starkenburg am 24. Auguſt
Er=
wähnung getan und auf das Kleinkaliberſchießen hingewieſen.
Beſonderes Intereſſe erregte dann der Vortrag des Kam. Major
Krauße d’Avis: „Eigene Erlebniſſe in der Türkei” mit
Lichtbil=
dern im Jahre 1925. Zunächſt gab er eine kurze Darlegung über
ſeine Eindrücke von der Türkei und konnte feſtſtellen, daß die
Spu=
ren des Weltkrieges noch nicht verblichen ſeien und eine völlige
Umgeſtaltung zugunſten des Landes eingetreten ſei. Eine rein
türkiſche Scheidung mache ſich bemerkbar. Die Sitten, insbeſondere
der Frauen, ſind nach europäiſcher Art umgeſtellt. Land und Heer
ſeien im Gegenſatz zu unſerem deutſchen Vaterland mehr dem
Auf=
ſtieg als dem inneren Hader — der politiſchen Bewegung —
zu=
getan. Die Stimmung der Türken iſt durchaus deutſchfreundlich.
während die übrigen Ausländer mehr oder weniger mit einem
gewiſſen Mißtrauen behandelt werden. Die deutſche Sprache iſt
dort zu Waſſer und Land, ſelbſt bei den Ausländern,
Verkehrs=
ſprache. Zahlreiche Lichtbilder zeigen, von Smyrna ausgehend,
über Bruſſa, Skutari, am Marmarameer entlang, Konſtantinopel,
ſehr große Abwechſlung aus der Jetztzeit und aus dem Altertum.
Reicher Beifall und Dankesworte ſeitens des Vorſitzenden an den
Redner bekundeten die großartige Wirkung des Vortrages.
Die „Blue Jazz=Ladies”, die bei der geſtrigen
Sonntagsvor=
ſtellung einen ſenſationellen Erfolg hatten, ſetzen heute Montag
abend ihr Gaſtſpiel fort. (Siehe Anzeige.)
weißen Rößl. Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk. Dienstag, 7. Junt
20 Uhr. 90 Fahre Liedertafel Darmſtadt.
Jubiläums=Konzert. Preiſe 1, 2 und 3 Mk 20—22½ Uhr. B 24. Wetter für morgen:
Mittwoch, 8. Juni veränderlich! Preiſe 0.60—4.80 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Der Vorverkauf für die am
Sams=
tag, den 11. Juni, ſtattfindende Wiederholung der Revue=Operette
„Im weißen Rößl” beginnt bereits heute Montag vormittag
an der Tageskaſſe des Großen Hauſes.
Am 7. Juni 632 ſtarb ein Mann, der wie nur ganz wenige
einen gewaltigen Einfluß auf die Geſtaltung der Welt ausgeübt
hat, Abul Kaſem ben Abdallah, genannt Mohammed. (Ton auf
der zweiten Silbe), d. h. der Geprieſene. Er war im Jahre 571
in Mekka geboren und gehörte dem Stamm der Koreiſchiten an,
der die Herrſchaft in Mekka ausübte und den Schlüſſel zur Kaaba,
dem Nationalheiligtum der Araber, beſaß. Sein Urgroßvater
Haſchin war ſogar Scheik des Stammes geweſen und hatte große
Macht und erheblichen Reichtum beſeſſen; ſeine Eltern aber waren
arm. Wieviel von ſeinen uns überlieferten Jugendſchickſalen
Ge=
ſchichte, wieviel Legende iſt, iſt ſchwer feſtzuſtellen. Er ſoll mit
ſeinem Oheim Abu Jalib, bei dem er nach dem frühen Tode ſeiner
Eltern Unterkunft gefunden hatte, in ſeinem zwölften Jahre eine
Reiſe nach Syrien gemacht und dort das Chriſtentum und das
Judentum näher kennen gelernt haben. Später hütete er in der
Wüſte die Herden, und hier in der Einſamkeit hat er wohl zuerſt
tief nachgedacht über die Fragen des Glaubens. Er erhielt darauf
die Stelle eines Karawanenführers im Dienſte der reichen
Kauf=
mannswitwe Chadidſcha und heiratete dieſe dann in ſeinem
fünf=
undzwanzigſten Lebensjahre. Ihr Reichtum gewährte ihm die
Mittel nach einigen großen Reiſen ſich zu beſchaulichem Leben
zurückzuziehen und ſich vorzubereiten auf ſein ſpäteres Wirken, das
ſo gewaltige Folgen haben ſollte.
Die Religion ſeines Volkes urſprünglich Anbetung der
Ge=
ſtirne, war zu einem nichtigen Fetiſchismus und rein äußerlichen
Götzendienſt herabgeſunken. Deſſen Widerſinnigkeit war ihm klar,
und der Glaube an einen einzigen Gott ſtand in ihm feſt. Da er
nun in ſeinem phantaſiebegabten, vielleicht ſogar etwas
krank=
haft veranlagten Geiſte infolge ſeines Nachgrübelns über die
höchſten Dinge von Viſionen und Träumen heimgeſucht wurde, ſo
hielt er ſich von Gott dafür auserſehen, bei ſeinem Volk Wandel
zu ſchaffen, hielt ſich zum Prophetenamt berufen. Epileptiſche
Anfälle, die ihn öfter heimſuchten, beſtärkten ihn in dem Glauben,
ein Auserwählter Gottes zu ſein. Jedenfalls war Mohammed kein
Betrüger, ſondern glaubte ſelbſt an ſeine göttliche Sendung.
Etwa in ſeinem vierzigſten Lebensjahr 610 oder 612 trat er
mit ſeinen Lehren an die Oeffentlichkeit, angeblich nach zwei
Er=
ſcheinungen des Engels Gabriel, der ihm das Auftreten als
Pro=
phet befohlen habe. Den Götzendienſt der Araber lehnte er ſchroff
ab; es gibt nur einen Gott, iſt der oberſte Grundſatz ſeiner Lehre.
Das Chriſtentum, das ſich damals in öden Streitigkeiten über
ein=
zelne Dogmen, beſonders die Dreieinigkeit betreffend, zerfleiſchte,
und das Judentum, das zu einſeitig national war, konnten ihn
nicht feſſeln, wohl aber nahm er von beiden etwas und ſchuf es
in
— Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl) vom
6. Juni an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufgeſtellt:
Boeker, Hans: Tiere in Braſilien. Stuttgart 1932, 32/158.
Borel, Emilie: Zeit und Raum. Stuttgart 1931 31/770.
Calvin, Joannes: Opera Selecta, Vol. 1, III, IV. Monachii,
MCNXKFIII. 32/526. Cherbuliez, A. E.: Die Schweiz in
der deutſchen Muſikgeſchichte, Leipzig 1932, Sg. 503. Bd. 18.
Froſt, Julius: Die aktuellen Fragen der Agrarpolitik. München
1932. 32/207 Kaſtein, Joſef: Eine Geſchichte der Juden,
Ber=
lin 1931, 32/647. Keyſer, Erich: Die Geſchichtswiſſenſchaft,
München 1931, 31/791. Kliutſchewſkij, W.: Geſchichte
Ruß=
lands, Bd. 1—4, Berlin 1926 32/637. Koenige Heinrich:
Handausgabe des Handelsgeſetzbuches, Mannheim 1932, 32/625.
Loebenſtein, Frieda: Klavier=Pädagogik, Leinzig 1932 32/89.
Loeffler. Eugen: Das öffentliche Bildungsweſen in
Deutſch=
land, Berlin 1931, 31/773. Peterſen, Carl: Deutſcher und
Nordiſcher Geiſt, Breslau 1932, 32/B8. Schneider, Reinhold:
Philipp der Zweite, Leipzig 1931, 32/648. Sieck, Rudolf:
Capri. Stuttgart 1931, 32/249. Thalmann, Marianne: Die
Anarchie im Bürgertum München 1932, 32/142 Wahl Hans:
Goethe und ſeine Welt, Leipzig 1932, 32/138 Wehle, Gerh. F.:
Die Orgel=Improviſation, Leipzig 1932, 32/488. Vom 20. Juni an
verleihbar Vormerkungen werden im Leſeſaal
entgegengenom=
men. — Die Ausleihe der Landesbibliothek iſt ab Montag wieder
regelmäßig geöffnet.
* * Als Abſchluß der Baumeiſter=Tagung fand in der Aula
der Höheren Landesbauſchule ein akademiſcher Akt ſtatt, in deſſen
Mittelpunkt ein Vortrag über „Wiſſenſchaft,
Bau=
wiſſenſchaft, Bauſchulen” ſtand. Die Gäſte, Direktoren
und Vertreter der höhexen techniſchen Lehranſtalten, des
Lehrkör=
pers der Darmſtädter Schule uſw. wurden durch den
Ehrenvor=
ſitzenden Koch herzlich begrüßt. Anſchließend hielt Studienrat
Dipl.=Ing. Hainz ein Referat, in dem er u. a. ausführte:
Die techniſchen Wiſſenſchaften ſind heute überall ebenſo
an=
erkannt wie alle anderen Wiſſenſchaften. Sie ſind ein Glied der
Wiſſenſchaft überhaupt. Die Bauwiſſenſchaft ein
Bruch=
teil der techniſchen Wiſſenſchaften, hat ſich erſt richtig entwickelt,
als die Naturwiſſenſchaften ihren mächtigen Aufſchwung nahmen.
Copernikus, Kepler, Galilei, Newton, Leibniz und dann eine
ſtatt=
liche Reihe von Forſchern haben die wiſſenſchaftlichen Grundlagen
gelegt, und damit kamen dann auch die techniſchen Schulen.
Ueberblickt man die Entwicklung der Technik, und insbeſondere
der Bautechnik, ſo zeigt ſich eine rieſige Steigerung. Größere
Lei=
ſtungen der Maſchinen, größere Geſchwindigkeiten, größere Brücken,
höhere Häuſer. Aber die rieſige Entwicklung unſeres Verkehrs gab
auch wieder die Möglichkeit, die Städte auseinanderzuziehen und
zur Siedlung überzugehen, alſo zum Kleinen.
Bei dem Bauweſen fallen beſonders die großen Werte
für unſere Volkswirtſchaft ins Auge; und zwar ſind es nicht nur
die wirtſchaftlichen Werte, ſondern auch die geſundheitlichen, die
ſeeliſchen und ſchließlich die erzieheriſchen Werte, welche aus dem
techniſchen Schaffen und den techniſchen Werken hervorgehen.
Die hochentwickelte Bautechnik ſtellt aber auch hohe
Anfor=
derungen an die Schulen, deren Lehrgang zweckentſprechend
ge=
ſtaltet werden muß: Gewerbeſchulen, Bauſchulen Hochſchulen. Von
den Bauſchulen, jetzt höhere techniſche Lehranſtalten, muß eine
ſtarke Anpaſſung an die Erforderniſſe der Baupraxis verlangt
werden, unter Berückſichtigung der Verantwortlichkeit. Beſonderer
läſſigt werden.
Aber lohnt es ſich heute überhaupt noch, Techniker
auszubil=
den? Haben nicht jene recht, welche da glauben, wir ſtünden heute
am Ausklang des techniſchen Zeitalters? Große Wiſſenſchaftler
und Techniker zeigen uns immer wieder neue Perſpektiven, neue
Wege des menſchlichen Forſchungsgeiſtes: Von der Spannkraft der
Dämpfe und Gaſe zum elektriſchen Strom, Waſſerſtoff als Wär=
meſpeicher, Zerſchlagen der Atome, Anziehungskräfte der Geſtirne
(Ebbe und Flut), elektriſche Ströme der Atmoſphäre. Vulkane.
Kurz, es gibt kein Stillſtehen der techniſchen Entwicklung. Kriſen
kommen als Folgen von techniſchen Revolutionen: Handarbeit —
Maſchinenarbeit, Rationaliſierung, aber auch als Folgen falſcher
Organiſation, falſcher Bedarfsberechnungen. Die Technik hat nicht
verſagt, ſondern die Organiſation.
Es ſollen die Energien der Natur ausgebaut werden, es ſollen
aber auch die menchlichen (körperlichen und geiſtigen) Energien,
allerdings ohne Raubbau, ausgenutzt werden, zum Wohle des
ganzen Volkes. Falſche Berechnungen führen hier genau ſo zu
Erſchütterungen, wie falſche ſtatiſche Unterſuchungen zum
Zuſam=
menbruch eines Bauwerks führen. Der Techniker mit ſeinem Drang
nach abſoluter Wahrhaftigkeit, ſeinem Gefühl für
Gleichgewichts=
ſtörungen iſt vielleicht mehr als mancher andere dazu berufen, in
der Erziehung der Völker zur geſunden Staatsauffaſſung
mitzuwir=
ken. Dazu bedarf er aber einer guten Allgemeinbildung, welche in
den Hochſchulen ſtark gepflegt wird und bei den techniſchen
Lehr=
anſtalten unbedingt — im Rahmen der Vorbildung der Schüler
vorhanden ſein muß. Dann wird es uns gelingen, unſere
Abſolventen zu Hochleiſtungen als Menſchen und als Baumeiſter
zu führen, zum Segen unſeres Volkes.
Die Ausführungen fanden ſtarken Beifall.
Eine Ausſtellung
von Arbeiten der Studierenden und Arbeiten aus der Praxis von
Abſolventen, der Höheren Landesbauſchule im Gewerbemuſeum
wurde durch Oberſchulrat Schneidt eröffnet. Eine Führung
durch die Ausſtellung, in der ausgezeichnete ſaubere und exakte
Arbeiten zu ſehen waren, wurde unter Führung der Studienräte
Röhrich, Hainz und der übrigen Lehrkräfte der Schule
vorgenom=
men. — Mit Worten des Dankes an die Leiter der Höheren
Lan=
desbauſchule, den Lehrkörper und den Darmſtädter A.=H.=Bund
ſchloß der Vorſitzende des Bundes deutſcher Baumeiſter die
arbeits=
reiche Tagung.
Verein Deutſcher Ingenieure, Ortsgruppe Darmſtadt. Am
Dienstag, den 7. Juni 1932, 20.15 Uhr, ſpricht im Saal 326 der
Techniſchen Hochſchule Darmſtadt Herr Privatdozent Dr. Schrenk
(Deutſche Verſuchsanſtalt, für Luftfahrt), Berlin, über „Das
Flugzeug der Gegenwart und ſeine
Entwick=
lungsrichtungen”. Gäſte und Angehörige der
Vortrags=
gemeinſchaft techn, wiſſenſchaftlicher Vereine ſind willkommen.
(Vgl. Anzeige.)
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute zum letzten Mal
das amüſante Tonfilm=Luſtſpiel „Ein Lied, Ein Kuß, ein Mädel”,
Dazu das reichhaltige Beiprogramm. Jugendliche haben Zutritt.
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage „Buffalo Bill, der tollkühne Reiter”. Tom Tyler, der
beliebte Wildweſtreiter, ſpielt die Rolle des Buffalo Bill. Im
zweiten Teil ſieht man Pat und Patachon in dem luſtigen
Film=
werk. Im Bankhaus”. Dazu die neueſte Ufa=Tonwoche.
Jugend=
liche haben Zutritt.
Die diesjährige Sommerausſtellung auf der Mathilder
die von der Darmſtädter Gruppe anläßlich ihres zwölfjäh n
Beſtehens veranſtaltet worden iſt, wurde geſtern vormittag i! .
weſenheit des Herrn Staatspräſidenten und zahlreicher Ver ,„
von Regierung, Stadt und Darmſtädter Geſellſchaft eröffnet.
Zur Einleitung ſpielte das Kleinberg=Quartett den erſte
des Streichquartetts Nr. 2 in D=Dur von A. Borodine.
Alexander Poſch, der Führer der Darmſtädter Gruppe, bes
dann die Anweſenden und ſprach den Dank an Staat und
Wert ſollte auf Schaffung von Demonſtrationslaboratorien gelegt
werden. Auch die Weiterbildung der Lehrer darf nicht vernach=
für die Finanzierung der Ausſtellung aus. Er gab dann
kurzen Ueberblick über die zwölfjährige Arbeit der Darmſ
Gruppe. Als dieſe 1920 am Kunſthorizont der Stadt Dary
erſchien, hatte ſie einen ſchweren Stand infolge der allgen
ſchweren Lage und der beſonderen Situation gegenüber
Expreſſionismus, von dem ſie das übernahm, was ihr ver
tungswert erſchien. Trotzdem hatte ſie ſich beim hieſigen Pub
raſch eingeführt und konnte eine Schule gründen, die meb
hundert Schüler aus allen Schichten der Bevölkerung hatte
Inflation machte ihrem Beſtehen ein Ende; es folgte ein
innen gewendetes Wirken, mit dem Ziel, die jungen Ko
durch ſorgfältig gepflegte Kollegialität und ſchärfſtes Urt
ihrer Arbeit zu fördern. Die heutige Ausſtellung ſoll die 7
barkeit dieſes Wirkens bezeugen; jedem Mitglied und de
Ausſtellung geladenen Gäſten iſt ein breiter Raum für ihre
zur Verfügung geſtellt. — Eine beſondere Note erhielt die
ſtellung durch den Punkt des Programms „12 Maler
1 Frau”, deſſen Durchführung durch das große Intereſſe m
war, das Frau Dr. Henrich dieſer Aufgabe entgegenbrachte
das Opfer, das damit gebracht wurde, ſprach Herr Poſch am
ſeiner Eröffnungsanſprache Frau Dr. Henrich den lebhaften
namens aller Beteiligten aus.
Auf die Ausſtellung ſelbſt werden wir demnächſt mit
ausführlichen Beſprechung eingehen. Jedenfalls iſt ſie von
fallend gutem Niveau, ebenſo reichhaltig wie intereſſant, un
hält ſoviel Vorzügliches, daß ſie ein beſonders erfreuliches Er
des Darmſtädter Kunſtlebens darſtellt.
Feſtkonzert der Liedertafel 1842. Anläßlich eines Liede
konzertes ſchrieb Profeſſor Noack u. a.: „Karl Grim betrack
für ſeine wichtigſten Dirigentenaufgaben, für andere einzu
und lebende Komponiſten zu Gehör zu bringen neben der
verſtändlichen Pflege wertvollſten Gutes früherer Zeiten.”
Tradition iſt Karl Grim auch wieder bei dem Feſtkonzert tr
blieben. Neben dem bewährten alten Deutſches Liederſpie
Heinrich von Herzogenberg, das in Darmſtadt noch nicht
geführt wurde, ſtehen die „Feldlagerlieder aus dem Dreiß
rigen Krieg” des jungen, aufſtrebenden Darmſtädter Kompo
Bernd Zeh. Bernd Zeh hat ſich in der Muſikwelt einen gute
verſchafft. Kartenvorverkauf: Muſikhaus Arnold am
Turm und Cruſius am Kapellplatz.
— Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Der Gabelsber
Stenographenverein von 1861 bringt hiermit nochmals ſeine
abend in der Ballonſchule beginnenden neuen Anfängerku
Erinnerung. Es wird auf die geſtrige Anzeige des Verein
wieſen und erneut betont, daß eine vorherige Anmeldung
Kurſen nicht erforderlich iſt.
Verfilmte Legende.
Ein Dolomiten=Film von Leni Riefenſte
Was bisher im Tonfilm noch nicht gezeigt wurde, hat
Riefenſtahl in dem von ihr inſzenierten Film „Das b
Licht” zum erſtenmal filmiſch geſtaltet. Eine Berglegend
den Dolomiten, die ſie ſelbſt von den Bauern des Sarnta
hört hat und die dann auch unter Mitwirkung d
Bauern verfilmt worden iſt. „Das blaue Licht” gleißt in
Vollmondnacht an der Felswand auf und verſetzt die
gläubiſche Bevölkerung in unheimliche Angſt. Um dieſe C
nung rankt ſich nun die Geſchichte der Junta, einer
Zauberin, die aus ihrer Bergeinſamkeit ins Tal kommt u
Männer des Dorfes betört, ſo daß ſie ihr folgen müſſen u
abſtürzend vom ſchwindelnden Grat — den Tod finden.
In monatelanger, mühevoller Arbeit hat Leni Riefenſta
Film dieſes Inhalts geſchaffen. Das ungewöhn
Thema und ſeine künſtleriſch überragende Geſtaltung. D
lung und Photographie ſenſationelle bergſport
Leiſtungen, die Schörheit der Naturbilder und die vo
matiſcher Spannung erfüllte Handlung machen den Film zu
ungewöhnlichen Erlebnis. Leni Riefenſtahls P
iſt Mathias Wiemann. Die Muſik des Films kompt
Giuſeppe Becce. Der Film, der auch für Jugendliche zug
iſt und amtlicherſeits für „Künſtleriſch wertvoll” erklärt
erſcheint ab morgen. Dienstag, in den Helia=Lichtſpielen.
Tageskalender für Montag, den 6. Juni 1932.
Helia=Lichtſpiele: Ein Lied, ein Kuß, ein Mädel”; Palaſt
ſpiele: „Buffalo Bill” und „Im Bankhaus”. — Orp
12 Blue Jazz=Ladies.
um, wie es für die Sitten und die Denkweiſe ſeines Volkes und ben, teils durch geſchickte, den Feind teilende Unterhandlung
die Lebensbedingungen der Nomaden unter den klimatiſchen und
geographiſchen Verhältniſſen Arabiens paßte. Beſonders von den
damaligen Anſchauungen des Judentums hat er ſehr viel in ſeine
Lehre aufgenommen. Erſt ſpäter, als er ſeine Glaubenslehre mit rend er anfangs gegen überwundene Feinde milde verfuhr,
dem Schwerte gegen die Feindſchaft der Koreiſchiten zur Geltung
brachte, verkündete er, daß jeder, der für den Glauben fechtend
falle, ſofort der Freuden des Paradieſes teilhaftig werde.
Der Kreis ſeiner Anhänger war anfangs nur ſehr klein und
beſchränkte ſich hauptſächlich auf ſeine Verwandten. Von vielen
wurde er einfach für verrückt erklärt. Allmählich gewann er jedoch erſten Male nach Mekka. Er eroberte nun den größten Teil
mehr Anhänger, ſo daß die Koreiſchiten beſorgt wurden, durch ſeine biens und feſtigte ſeine Macht ſo ſehr, daß er ſich mit den he
Predigten gegen den Götzendienſt werde das Anſehen des
Heilig=
tums in Mekka und damit ihr Einkommen aus den Pilgerbeſuchen Byzanz Heraklius und den perſiſchen König Siroes, des
geſchmälert, und daß ſie ihn deshalb nachſtellten. Sein Anhang tigen Chosroes Sohn, auffordern, den Islam anzune
nahm aber trotzdem zu, und zwar beſonders in den Nachbarſtädten,
vor allem in Jathrib, deſſen Einwohner von jeher den Mekkanern
feindlich geſinnt waren. Auf dem „Huldigungshügel”=Akabg ſchloß
Mohammed mit 73 Gläubigen aus Jathrib einen Treübund. Seine /Feldzug gegen die Stämme im Südoſten Mekkas die Erol
Feinde in Mekka wurden dadurch noch mehr gereizt. SeineAn=ᛋ Aräbiens. Im März 632 unternahm er eine große Pilge
hänger mußten die Stadt verlaſſen, und ſchließlich müßte auch
Mohammed ſelbſt mit ſeinem ſpäteren Schwiegerbater Abü Beky
fliehen. Nur eine Viſion hielt ihn in ſeinem Unglück
aufrechti=
daß er auf geflügeltem Roſſe zum Tempel in Jekuſalem und dann
durch ſieben Himmel zum Throne Gottes entrückt werde, wo ihm.
neue Kraft verliehen wurde. Auf der Flucht entging er der Sage
nach ſeinen Verfolgern nur dadurch, daß Gott vor einer Höhle,
in die er ſich geflüchtet hatte, eine Spinne ihr Netz bauen und
Tauben niſten ließ. Vom Jahr dieſer Flucht, arabiſch Hedſchra, durch nichts irgendwie bewieſen. Er wurde an der Stelle
datieren die Mohammedaner ihre Zeitrechnung; das Datum
wurde ſpäter willkürlich auf den 16. Juli angeſetzt. Jathrib erhielt erweiterten Moſchee zu Medina und iſt natürlich ein Ort de
in der Folge den Namen al Medina, d. h. die Stadt (nämlich ehrung für die gläubigen Pilger.
des Propheten).
Hier ſtand Mohammed nun als Prophet und unbeſchränkter Pläne kaum ahnen, daß die Ausdehnung ſeiner Religion
Herrſcher an der Spitze einer kleinen, aber äußerſt kriegeriſchen
Schar von ausgewanderten Landsleuten aus Mekka und vielen / über die ganze nördliche Hälfte von Afrika reichen ſollte. Ju
Einwohnern von Medina. Bald nach ſeiner Ankunft in Medina
verheiratete er ſich, nunmehr 50 Jahre alt, mit Abu Bekrs Tochter
Aiſcha, und fortan mehrte ſich die Zahl ſeiner Frauen alljährlich.
Er begann nun einen erbitterten Kampf gegen die Koreiſchiten.
Zunächſt lauerte er ihren Karawanen auf und ſchädigte ſo ihren pheten und nur mit Mühe gelang es 1683 Wien vor ihren
Handel, dann ſchlug er ſie 624 in einem blutigen Kampf bei Bedr.
Im folgenden Frühjahr rückten die Mekkaner aber 3000 Mann Europa bis auf einen kleinen Teil verdrängt iſt, beten 220
ſtark gegen Medina heran. Mohammed, der dieſen kaum
1000 Mann entgegenſtellen konnte, erlitt am Berg Ohrd ſeine erſte der Erde, die Suren des Koran, davon der weitaus größte
Niederlage und wurde ſelbſt verwundet. Die Mekkaner ſchritten
daraufhin im Sommer 627 zur Belagerung von Medina, doch der Türkei und den Balkanſtaaten, noch beinahe 4 Millione
wurde die Gefahr teils durch einen um die Stadt gezogenen Gra= europäiſchen Rußland noch über 2 800 000.
gewandt. Nach Abzug des Gegners wendete ſich Mohammed
die mit den Mekkanern verbündeten jüdiſchen Stämme, unte
ſie und ließ 700 Juden hinrichten. Ueberhaupt zeigte er ſich.
rächſüchtig. Sein perſönliches Leben blieb auch bei wach
Macht einfach und beſcheiden; ſein einziger Luxus war die
größerung ſeines Harems.
628 kam mit den Koreiſchiten ein zehnjähriger Waffenſti
zuſtande, und im folgenden Jahre wallfahrte Mohammed
gendſten Plänen befaſſen konnte. So ließ er den Kaiſe
630 rückte er dann endlich auch mit 10 000 Mann gegen
und zwang dieſes zur Unterwerfung. Die Götzenbilder
Kaaba wurden zertrümmert. Danach vollendete ein glän
nach Mekka, an der zum erſten Male kein Andersgläubige
nehmen durfte.
Nun rüſtete er zu einem großen Kriegszug gegen die 2
tiner, doch ſollte er dieſes Unternehmen nicht mehr aus
können. Er erkrankte Ende April an heftigen Fieberſchauer
Phantaſien und ſtarb am 7. Juni 632 mittags. Er ſelbſt w.
Ueberzeugung, von einer Jüdin, die von ſeinen Feinden be
worden ſei, Gift erhalten zu haben, jedoch iſt dieſe Anſch,
ben, wo er geſtorben war. Sein Grab befindet ſich innerha
Bei ſeinem Tode konnte Mohammed trotz ſeiner hochfliee
bis China und Oſtindien im Oſten, bis Ungarn im Weſte
Spanien wurde zeitweiſe eine Beute der Moslems, und
reich wurde bedroht, bis der Franke Karl Martell ihnen
der Schlacht von Tours und Poitiers Halt gebot, und 900
ſpäter zitterte das Deutſche Reich vor den Anhängern des
ſturm zu bewahren. Ja, noch jetzt, nachdem ihre Herrſche
lionen Menſchen, das iſt faſt 15 Prozent der Geſamtbevöll
in Aſien, etwa 90 Millionen in Afrika, aber auch in Euro=
intag, 6. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 156 — Seite 3
eien
12. Kreisfeuerwehrtag
erbandes der freiwiligen Feuerwehren im Kreiſe Darmftadk, verbunden mit dem 50jährigen Beſtehen
der Freiwilligen Feuerwehr Meſſel.
der Verband der ſreiwilligen Feuerwehren des Kreiſes
Darm=
hielt am Samstag und Sonntag, in Verbindung mit dem
feſt der Freiwilligen Feuerwehr Meſſel, dort ſeinen 12.
Kreis=
wehrtag ab.
m Samstag ſchloß ſich an die Tagung der Kommandanten
eſtaurant Laumann die
öffentliche Delegierten=Verſammlung
ier begrüßte der Vorſitzende, Kreisfeuerwehrinſpektor
Karp=
die Teilnehmer auf das herzlichſte, insbeſondere den
Ver=
der Aufſichtsbehörde, Herrn Regierungsaſſeſſor Dr. Eckſtein
Kreisamt. Ohne Ausſprache wurde das letzte Protokoll,
ſo=
er Kaſſenbericht genehmigt. Den Tätigkeitsbericht erſtattete
feuerwehrinſpektor Karpfinger. Der Kreis Darmſtadt
einſchließlich der 2 freiwilligen Werkswehren (Firma Merck,
ſtadt, und Röhrauto, Ober=Ramſtadt), 23 freiwillige und
ichtfeuerwehr (Eſchollbrücken). Es ſei zu wünſchen, daß auch
Gemeinde bald eine freiwillige Feuerwehr beſitze, die den
en und verantwortungsvollen Dienſt freiwillig, und nicht
sweiſe, ausführe. Der Kreis hat einen Mannſchaftsſtand
135 freiwilligen und 772 Pflichtfeuerwehrleuten. Mit
Aus=
der Gemeinden Arheilgen, Griesheim, Eberſtadt und Eich,
den den freiwilligen Feuerwehrleuten noch Pflichtfeuerwehr
nden. Wenn in den Gemeinden genügend freiwillige
Feuer=
eute vorhanden ſeien, könnte auf die Pflichtfeuerwehr
ver=
werden.
er Kreis Darmſtadt verfügt (ohne Darmſtadt und Merck)
1900 Meter Schläuche. Mit Ausnahme von 2 Gemeinden hat
bemeinde eine fahrbare mechaniſche Leiter, 6 Gemeinden
m Beſitz von 2 mechaniſchen Leitern. Die Stadt Darmſtadt
och 3 mechaniſche Leitern mit Beſpannung und eine
Auto=
eiter, die Firma Merck beſitzt ebenfalls 2 mechaniſche Leitern.
chläuchen hat Darmſtadt 3000 Meter und Merck 9500 Meter.
Treisautoſpritze, die in Darmſtadt untergebracht iſt gehören
ſeter. Darmſtadt beſitzt 2 Autoſpritzen Merck 1 Auto und
idzugmotorſpritzen, außerdem verfügt Darmſtadt und Merck
einen Schaumgenerator und verſchiedene Handfeuerlöſcher
k 250—300). Seit dem letzten Kreisfeuerwehrtag waren an
n zu verzeichnen:
10 Großfeuer, 0 Mittelfeuer, 2 Kleinfeuer, 2 Waldbrände
ußerdem wurden die Wehren zu verſchiedenen Hochwaſſern
iert.
ne ganz ſeltene Aufgabe hatten die Wehren 1930 bei der
linlandung in Griesheim; die tatkräftige und muſtergültige
beit bei der Landung wurde auch anerkannt. Redner wies
ſers auf die intereſſanten Vorträge des ſtellvertretenden
feuerwehrinſpektors Herborn über Rauch= und Gasſchutz=
und die Handfeuerlöſcher hin.
e Waſſerverhältniſſe ſind in den Gemeinden Eich= und
Eſcholl=
n im Kreis ſehr gut. Auch die Ausrüſtung der Wehren iſt
gemeinen als gut zu bezeichnen. Bei der Anforderung noch
der Ausrüſtungen muß auf die finanzielle Not der
Gemein=
kückſicht genommen werden. Dabei dürfen aber die
Aus=
gen der Feuerwehrleute, die zu deren Sicherheit dienen oder
ettung von Menſchenleben, nicht leiden.
edner wies dann insbeſondere auf dringend erforderliche
Ge=
nd Ausbildung der einzelnen Leute hin, die ſich auch darauf
ken müſſe, Menſchenleben oder Verunglückte zu retten. Er
darauf hin, daß bei Bränden beſondere Aufgabe, der Führer
Lommandanten ſei, Neugierige in anſtändiger Weiſe, unter
eis auf die Gefahren, zurückzuweiſen und die Brandſtelle
ab=
ren. Politik ſolle innerhalb der Wehren nicht geduldet
wer=
a hierdurch nur Zwietracht geſät werde. Bei der Feuerwehr
a. Heppenheim a. d. B., 5. Juni. Todesfall. Der
lang=
ge Direktor der hieſigen Landes=Heil= und Pflegeanſtalt,
nedizinalrat Prof. Dr. Dannemann, iſt geſtorben. Der
rbene leitete ſeit dem Jahre 1915 die Anſtalt. Ausgerüſtet
inem umfaſſenden Wiſſen und großer ärztlicher Erfahrung,
g es ihm, den verantwortungsvollen Aufgaben, die der
Lei=
der Anſtalt beſonders in den ſchweren Kriegs= und
Nach=
zeiten geſtellt waren, gerecht zu werden.
Biblis, 4. Juni. 1100=Jahrfeier der Gemeinde
lis. Der Gemeinderat befaßte ſich in ſeiner letzten Sitzung
rſtes mit einem Antrag der Freiw. Feuerwehr Biblis um
uß für das 50jährige goldene Jubiläumsfeſt am 44 und 15.
ſt 1932, wobei zugleich die 1100=Jahrfeier der Gemeinde
s mitverknüft werden ſoll. Es iſt beabſichtigt, anläßlich
Gemeindefeier eine Denkſchrift von Biblis und Umgebung
ertigen. Dieſe hat auch ein in Darmſtadt wohnender Bibliſer
err Heuſer — bereits entſprechend vorbereitet und dem
ſer Ortsparlament anheimgeſtellt, ein beachtliches Werk der
atkunde von Biblis und Umgebung herauszugeben. Die
dertreter werden mit Herrn Heuſer im Laufe der nächſten
e diesbezüglich verhandeln. Einer Doppelveranſtaltung —
Jahrfeier der Gemeinde und 50jähriges Jubiläumsfeſt der
FORTUNA
bereitt:
sorglose,
glückliche
Fahrt!
müſſe der Wahlſpruch lauten: „Einer für alle und alle für einen!“
Er dankte dem Kreisamt und den Bürgermeiſtern im Namen des
Kreisverbandes für die Unterſtützung und ſchloß: „In Deutſchland
verbrennen alljährlich für 500 Millionen Sachwerte, oder täglich
für 1½ Millionen. Da iſt es doppelt notwendig, daß wir auch
fer=
nerhin zuſammenarbeiten, im Intereſſe der Gemeinden, zum Segen
aller,
Die Grüße und Wünſche der Aufſichtsbehörde überbrachte
Re=
gierungsaſſeſſor Dr. Eckſtein, der auf die Wichtigkeit des
Feuer=
löſchweſens hinwies und den Wehren Dank ſagte für die ſtete
Hilfsbereitſchaft im Intereſſe des ganzen Volkes.
Auch der Bürgermeiſter der Gemeinde Meſſel fand herzliche
Worte der Begrüßung, insbeſondere dafür, daß man den
Kreis=
feuerwehrtag, mit dem Jubelfeſt der Meſſeler Wehr verbunden habe.
Bei der ſich anſchließenden Vorſtandswahl, wurde der
ſeit=
herige Vorſtand einſtimmig wiedergewählt. Vorſitzender iſt
Kreis=
feuerwehrinſpektor Karpfinger, 2. Vorſitzender ſtellv.
Kreisfeuer=
wehrinſpektor, Herborn=Darmſtadt, Schriftführer Kommandant
Hofmann=Darmſtadt, Rechner Weingärtner=Darmſtadt,
Ausſchuß=
mitglieder: Schmidt=Griesheim und Gimbel=Arheilgen.
Zu einer längeren Ausſprache kam es über den nächſten
Ta=
gungsort. Hier fiel zwiſchen Wixhauſen und Erzhauſen die Wahl
auf Erzhauſen. Der nächſte Kreisfeuerwehrtag findet 1935 ſtatt.
Den Abſchluß des Delegiertentages bildeten 3 Vorträge:
Regierungsaſſeſſor Dr. Eckſtein ſprach über Rechte und Pflichten
der Feuerwehr, Franz Benz=Arheilgen über Dachkonſtruktionen
und deren Gefahren bei Bränden und Brandinſpektor Herborn
über die verſchiedenen Gas= und Rauchſchutzgeräte. Anſchließend
fand eine praktiſche Vorführung dieſer Geräte ſtatt.
Der Sonntag brachte Exerzieren der Feuerwehr und ein
Brandangriff vor der Gaſtwirtſchaft Laumann. Alle Uebungen
fanden die uneingeſchränkte Anerkennung der Kritiker.
Das mit dem Kreisfeuerwehrtag verbundene 50jährige
Jubel=
feſt der Freiwilligen Feuerwehr Meſſel fand unter einmütiger
Beteiligung der ganzen Gemeinde ſtatt. Es gehört wohl heute zu
Seltenheiten, daß ſich ſowohl am Fackelzug als auch am Feſtzug die
Vereine aller Richtungen beteiligen. Es hatte ſich an den
Veran=
ſtaltungen kein Verein ausgeſchloſſen. So fand denn am Samstag
unter muſikaliſchen, geſanglichen, turneriſchen und ſportlichen
Dar=
bietungen ein richtiges Volksfeſt nach dem Fackelzug auf dem
Feſt=
platz ſtatt. Am Sonntag bildete die Gedächtnisfeier für die
ver=
ſtorbenen und gefallenen Feuerwehrleute den Auftakt zu der
Ver=
anſtaltung am Ehrenmal. Von den auswärtigen Wehren waren
Vertreter aller Gemeinden erſchienen, die an dem impoſanten
Feſt=
zug am Nachmittag teilnahmen. Die Feſtrede auf dem Feſtplatz
hielt der Bürgermeiſter, und in längeren Ausführungen ſprachen
auch Regierungsaſſeſſor Dr. Eckſtein und Kreisfeuerwehrinſpektor
Karpfinger.
Die Ehrung der Jubilare
war Gegenſtand einer eindrucksvollen Handlung. Für die
Staats=
regierung überreichte Regierungsaſſeſſor Dr. Eckſtein den
Feuer=
wehrleuten aus Meſſel, die über 50 Jahre im F.rwehrdienſt
tätig ſind, Glückwunſchſchreiben der Heſſ. Regierung,
Kreisfeuer=
wehrinſpektor Karpfinger überreichte ihnen das Ehrenkreuz des
Landesverbandes der freiwilligen Feuerwehren, und der
Bürger=
meiſter ein Diplom. Es handelt ſich um die Feuerwehrleute
Kon=
rad Germann 7., Thomas Laumann, Jakob Laumann 6. und
Wil=
helm Hickler 1. Außerdem wurden ausgezeichnet für 40jährigen
Feuerwehrdienſt Johann Fröhner und Robert Riebſchläger und
für 25jähr. Feuerwehrdienſt Martin Reitz und Joh. Ad. Hickler.
Den 50jährigen wurde ſeitens der Gemeinde auch ein Geldgeſchenk
überreicht.
Beide Veranſtaltungen fanden die uneingeſchränkte
Anteil=
nahme der geſamten Bevölkerung und verliefen in jeder Weiſe
js.
harmoniſch.
12. Berkrekerkag
der heſſiſchen Gemeindebeamken.
WSN. Friedberg, 5. Junk,
Am 4. und 5. Juni fand in Friedberg der 12. Vertretertag
der Gewerkſchaft heſſiſcher Gemeindebeamten und Angeſtellten ſtatt.
In der von Vertretern aus allen Teilen des Landes ſtark
beſuch=
ten Tagung wurden Referate über die Anſtellungsnot der
Beam=
tenanwärter und die Rechtsverhältniſſe der Angeſtellten erſtattet.
Der von der Organiſationsleitung vorgelegte Voranſchlag wurde
einſtimmig gebilligt. Beachtung verdient die
Zurverfügungſtel=
lung größerer Mittel für die Durchführung von Prozeſſen gegen
die Verletzung verfaſſungsmäßig geſchützter Rechte der Beamten.
Die Wiederwahl des Vorſtandes wurde einſtimmig vorgenommen.
Am Sonntag wurde in Vorträgen über „Beamtenſchaft und Kriſe‟
zu den Maßnahmen der Aufſichtsbehörden, die auf Grund der
heſſiſchen Verordnungen getroffen wurden, Stellung genommen.
Nach eingehender Ausſprache, an der ſich auch Vertreter der
Staatsregierung beteiligten, wurde eine Entſchließung
angenom=
men, in der es u. a. heißt: Durch die Anordnungen der heſſiſchen
Regierung wurde den Gemeindebeamten das von dem
Miniſter=
des Innern ſelbſt als notwendig fortſchrittliche Entwicklung
be=
zeichnete, geſetzlich zugeſprochene Recht auf Anrufung der
Beſol=
dungsſchiedsgerichte genommen. Die Organiſationsleitung wird
deshalb beauftragt, gegen jede Rechtsverletzung, die ſich aus den
Anordnungen der Kreisämter ergibt, für den betreffenden
Beam=
ten Klage bei den ordentlichen Gerichten einzureichen. Von den
Gemeindevertretungen wird erwartet, daß ſie von der durch die
Notverordnung gegebenen Möglichkeit des Einſpruchs gegen die
durch die Aufſichtsbehörden feſtgeſetzten Bezüge Gebrauch machen.
Die Gemeindebeamten und Angeſtellten erblicken in der
Aufrecht=
erhaltung ihrer Rechtsanſprüche eine der erſten Verpflichtungen
des Staates und machen auf die Folgen aufmerkſam, die aus der
einſeitigen Entrechtung ihres Berufsſtandes entſtehen müſſen.
Durch die Betreuung der Opfer der Kriſe ſind den Gemeinden
Be=
laſtungen entſtanden, denen ſie nicht mehr gewachſen ſind und die
den finanziellen Zuſammenbruch der Gemeinden herbeiführen
müſſen. Es muß als dringendſte finanzpolitiſche Aufgabe angeſehen
werden, hier Abhilfe zu ſchaffen, die jedoch nicht durch noch ſo
ſtarke Kürzung der Gehälter herbeigeführt werden kann.
Feuerwehr — ſteht nichts im Wege. Der Antrag der Freiwill.
Feuerwehr auf finanziellen Zuſchuß ſoll bis nach der Verhandlung
mit Herrn Heuſer zurückgeſtellt werden. — Im Punkt 2
geneh=
migte der Gemeinderat die Heugrasverſteigerung vom 31. 5.
da=
hingehend, daß alle den Taxationspreis erreichten Gebote gelten
ſollen, während alle Untergebote jedoch nur zum Taxationspreis
abgegeben werden können. — Der Abtretungsvertrag
zwiſchen der Landeskomunalbank und Girozentrale für Heſſen in
Darmſtadt und der Gemeinde Biblis bezüglich der kurzfriſtigen
Darlehen wurde in der im Schreiben vom 30. Mai 1932
vorgeleg=
ten Faſſung genehmigt.
Af. Neu=Iſenburg, 4. Juni. Unfall. Geſtern morgen fuhr
ein Perſonenauto in der Frankfurter Straße beim Ueberholen
ein vom Wilhelmshof bei Sprendlingen kommendes Laſtfuhrwerk
an, obwohl ſich dieſes vorſchriftsmäßig rechts hielt. Der Kotflügel
des Autos ſtreifte zupächſteden Wagen und riß ſodann das
wert=
volle ſechsjährige Händpferß zuſammen, ſo daß es alsbald von
einem Frankfurter Pferdemetzger abgeſchlachtet werden mußte. —
Das Jugendfeſt ſoll auch dieſes Jahr wiederum gefeiert
wer=
den, und zwar am Samstag, den 25. Juni. — Volksbücherei.
Bis auf weiteres werden nur noch Freitags abends Bücher
aus=
gegeben.
Liederkag und Chormeiſter=Ehrung in Mainz.
Zu Ehren ſeines Chormeiſters Herrn Joſ. Uihlein
ver=
anſtaltete der Männergeſangverein „Einigkeit” Mainz im
Frank=
furter Hof einen Liedertag, zu dem von nah und fern eine große
Anzahl großer und kleinerer Vereine ihre Mitwirkung zugeſagt
hatten. Hier wurde alſo einmal ein Geſangvereinsfeſt nicht im
früher üblichen Rahmen des Geſangswettſtreites gefeiert, ſondern
in einem Liederkonzert, bei dem ein ſachverſtändiger Kritiker den
Vereinen eine an der Hand der Partitur geſchriebene Kritik
über=
gab, und zuletzt in einer Ausſprache mit den Dirigenten und
Ver=
einsvorſtänden die Leiſtungen wertete. Während manche Vereine
nicht über das Stimmenmaterial und über die Geſangstechnik
ver=
fügten, um wirklich zur künſtleriſchen Geſtaltung zu gelangen,
brachten Vereine wie „Liedertafel” und „Männergeſangverein”
Mainz=Koſtheim, „Frauenlob” Mainz, „Cäcilia” Wiesbaden,
„Quartett”, Mainz=Zahlbach. „Sängerluſt”, Mainz=Bretzenheim,
„Germania”, Bornheim. „Einigkeit. Heidesheim, „Harmonie‟
Mainz und „Geſang= und Wanderfreunde” Offenbach Leiſtungen
von bedeutender künſtleriſcher Qualität. Willkommene
Ab=
wechſlung brachte der Mainzer Spinnklub mit einem hübſch
ge=
ſungenen gemiſchten Chor.
Im Anſchluß an den Liedertag erfolgte die Ehrungsfeier bei
der die Tochter des Jubilars, eine vorzüglich ausgebildete Altiſtin,
zur Klavierbegleitung von Frl. Käte Hackebeil das Alleluja
aus Mozarts Kantate „Exultate” und Zueignung von Richard
Strauß ſang. Frl. Aenni Uihlein und ihre Begleiterin
ernte=
ten reichſten Beifall. Es folgte vom ſtattlichen
Männergeſangver=
ein Heidesheim und dem feſtgebenden Verein der Vortrag des
Chores „An die Muſik” von W. Koch. Die eigentliche Ehrung und
Ueberreichung der Geſchenke wurde durch einen Prolog, geſprochen
von Frau Baptiſtella, eingeleitet. Für den Verein ſprach
dann mit herzlichen Worten der Vorſitzende Eugen Mark, für
den Heſſiſchen Sängerbund der zweite Vorſitzende Dr. Reen, der
den Ehrenſängerbrief des Deutſchen Sängerbundes und die
gol=
dene Ehrennadel des Heſſiſchen Sängerbundes überreichte
Rek=
tor Simrock=Offenbach, der Vorſitzende des Heſſiſchen
Chordiri=
gentenverbandes, erzählte von den Zeiten, als er und Uihlein
jung waren und überreichte eine Gabe des Verbandes. Noch
zahl=
reiche Anſprachen und Gaben folgten, ein Zeichen für die enge
Verbundenheit der Sänger und der Vereine untereinander. Die
Herzlichkeit der ganzen Feier war ein Dokument für die geleiſtete
wertvolle Kulturarbeit, für den Sinn für Gemeinſchaft und
Einig=
keit, der in Sängerkreiſen herrſcht, und ein Fundament deutſchen
Gemütes in der Zerriſſenheit unſerer Zeit. Zum Schluß dankte der
Jubilar in bewegten, von Herzen kommenden Worten. F. N,
By. Langen, 4. Juni. In einfacher Weiſe wird die hieſige
evangeliſche Gemeinde am Sonntag das 25jährige
Dienſt=
jubiläum ihres Pfarrers Weber, als erſten Pfarrers an der
hieſigen Kirche, feiern. Der Jubilar wird trotz ſeiner geſchwächten
Geſundheit am Hauptgottesdienſte teilnehmen. Darauf wird ihm
der Kirchenvorſtand ein kleines Andenken übergeben. Leider muß
Herr Pfarrer Weber krankheitshalber aus dem Amte ſcheiden und
demnächſt in den Ruheſtand treten.
des neuen Dunlop Aufo-Reifens
für besondere Anforderungen:
Dst
S
A
Doer Tod
KCAHZ
Ay
R
WuADAAE
UFEERuNS Nuk Dugcn deN
ANERKANNFEN HANDEI!
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[ ← ][ ][ → ]Bedoche
Gar. reines Schweineſchmalz 2 Pfund 75 9
Kokogfett blütenweiß . . . . 2 Pfund 589
Haushalt=Margarine . 2 Pfund 588
Hannoverſche Markenbutter ½ Pfund 6BA
Deutſche Eier extra groß 10 Stück 759
Friſche Eier groß . . . . . 10 Stück 58₰
Speiſe-Eſſig=Eſſenz . . . . . 1 Flaſche 60=
Speiſe=Salz fein und grob . . 5 Pfund 239
Kriſtall=Soda . . . . . . . . 5 Pfund 29 9
Feiner gemahlener Zucker . . 2 Pfund 75
Bürfelzucker Dominowürfel . 2 Pfund 85 8
Puderzucker . . . . . . . . 2 Pfund 95 9
Kösliner Käschen 20%, 2 Stück ca. 200 gr 25 9
½ Pfund 35 ₰
Vanille=Waffeln
Eisbonbons gewickelt . . . ½ Pfund 35 9
Vollmilch=Schokolade 3 Tafeln a 100 gr 55
Halbbitter=Schokolade 2Tafeln 4 100 gr 25
m. b. II. Frankfurterſtraße
Karlsſtraße 7 Ecke Landwehrſtr.
Telefon 3835
Telefon 4276
Todes=Anzeige.
Meine liebe Frau, unſere gute Mutter
Frau
geb. Bauer
wurde am Freitag, den 3. Juni, 8 Uhr abends,
im Alter von 59 Jahren von ihrem ſchweren,
ge=
duldig ertragenen Leiden durch einen ſanften Tod
erlöſt.
In tiefem Schmerz:
Hugo Franz
Erich Franz, Reichsbankbeamter
Erna Franz
Darmſtadt, Bremen, den 5. Juni 1932. (8445
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten hiermit die ſchmerzliche
Nachricht, daß unſere liebe unvergeßliche
Groß=
mutter, Schweſter, Schwägerin und Schwiegermutter
geb. Weller
am 4. Juni, nach langem ſchweren mit Geduld
ertragenem Leiden, im Alter von 75 Jahren, ſanft
entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 5. Juni 1932.
Jahnſtr. 18.
Gretel Speyer,
Friedrich Speyer und Frau Marie
geb. Weller,
Marie Hörr, verwitw. Speyer,
Berta Speyer Wwe.,
Ludwig Hörr.
Die Beerdigung findek am Dienstag auf dem
(844,
Beſſunger Friedhof ſtatt.
Unerwartet entſchlief nach
lan=
gem Leiden unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter
(8446
und Tante
Frau
Katharina Heilmann Bwe.
geb. Spalt
im Alter von 87 Jahren.
Darmſtadt, den 4. Juni 1932.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Käthe Heilmann
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 7. Juni, nachm. 3 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
Seite 4 — Nr. 156
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 6. Juni
enginas graßer Zeind.
Roman
von
Kurt Siodmak
(Nachdruck verboten.)
Cophright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1931
„Ich bin an allem Schuld, an allem, allem, hören Sie zu,
Benning, und verurteilen Sie mich, ich habe Geiſter gerufen, ich
wurde ſie nicht wieder los, ſie wuchſen über meinen Kopf.
Spielten Ball mit mir. Gingen ihre eigenen Wege. Nichts konnte
ſie mehr aufhalten.
Ich weiß alles, Benning: Sie haben eine Erfindung, eine
große, weltumwälzende Erfindung. Sie haben mit dieſer
Er=
findung Juſt zerbrochen. Warum? Sind Sie glücklicher jetzt, da
Sie Ihr Ziel erreicht haben? Anſtatt dieſe Erfindung zu
ver=
wenden, um Frieden, Glück zu ſchaffen, Benning! Was haben
Sie getan!“
Es ſtimmte, der alte Mann hatte recht. Berge wurde
ge=
ſtürzt, um eine Maus zu erſchlagen.
„Ich aber darf Ihnen nichts vorwerfen, ich nicht, Benning!
Sie haben ſich Gründe zurechtgelegt, nach ihnen gehandelt, ich
verſtehe. Mein ganzes Leben verlief nur ſo, rollte ſchneller
und ſchneller. Jetzt ſitze ich hier, ein gelähmter alter Mann.
Hören Sie zu, Benning?”
Thalemann ſtrich ſich mit zitternder Hand die weißen
ſchüt=
teren Haare aus der Stirn, einer hohen, freien, gewölbten
Stirn, einer Stirn, in der klare Gedanken geboren wurden. „Jih
habe auch mein Leben von Haß leiten laſſen, einem dummen,
kindlichen Haß gegen Ihren Vater, ja, gegen Arthur Benning!
Hören Sie auch, Ralf Benning? Niemals haben Sie etwas
er=
fahren. Auch Ihr Vater wußte nichts bis zu dem Augenblick,
als er hier im Zimmer ſtand, einige Stunden vor ſeinem Tod!
„Ich habe Arthur ſchon auf der Schulbank gehaßt. Arthur,
den ſchönen Arthur Benning. Ich durfte ſein Freund ſein, ein
Freund, der ſeine Aufgaben löſte, ſeine Arbeiten machte, oh, es
war eine heiße Freundſchaft. Ich habe ihn ſehr gehaßt und war
ſtolz und glücklich, in ſeiner Nähe bleiben zu dürfen. Und
da=
mals ſchon, ohne Grund, ohne beſonderen Anlaß, hat ſich der
Gedanke in mich gegraben: Benning ſoll dich brauchen, Benning,
dem das Glück in den Schoß flog, einmal ſollte er als
Bitten=
der zu mir kommen, und mein ganzes armſeliges Leben habe ich
darauf hingearbeitet, um dieſe Stunde zu erleben!
Lächerlich, wie? Der Gedanke eines dummen kleinen
buck=
ligen Jungen. Er hat das ganze Leben in mir wie ein Giftpfeil
geſeſſen.
Es war nicht einfach. Benning war tüchtig, er hatte mich
auch vergeſſen, ich verſchwand aus ſeinem Geſichtskreis. Er
arbeitete ſich hinauf, ſeine Fabrik wuchs, ich warf mich auf kauf=
männiſche Transaktionen. Ich verſuchte ſeine Aktien in die Hand
zu bekommen. Ich heiratete, nur um einen Sohn zu haben.
Dieſer Sohn ſollte in der Benning=Fabrik ſitzen, er ſollte
erben, was Benning in ſeinem Leben erreicht hatte. Das war
mein Ziel: der ſchöne, große, vom Glück verwöhnte Benning,
er ſollte ſein ganzes Leben für den kleinen, buckligen Thalemann
gearbeitet haben!
Nun? Das iſt eine große Idee, wie? Man kann ſchon ſein
Leben in dieſes Gleis fahren, kann mit dieſen Gedanken alt
werden. Es iſt doch immerhin ein Ziel!”
Thalemann ſchwieg. Der große Hund ſtöhnte im Schlafe.
Ralf ſaß zurückgelehnt, mit halbgeſchloſſenen Augen, wach, ſeine
Bruſt ſchmerzte, er blickte in Tiefen, die er nicht geahnt hatte.
Wie nichtig ſind die Gründe, die Menſchen vernichten, Menſchen
leben, Menſchen ſterben laſſen! Ein kleiner buckliger Schuljunge
haßt ſeinen Kameraden.
„Ich hörte, daß Benning das afrikaniſche Werk baute. Das
wird viel Geld koſten. Er wird in ſchwierige Lagen kommen,
er wird ſeine Hilfsmittel überſchätzen, dachte ich mir uno
wartete.
Nun, ich brauchte einen Sohn, ich hatte ja viel Geld, ich
konnte mir auch eine Frau kaufen, ich hatte auch eine Tochter.
Sie können ſich nicht die Verzweiflung denken, als Viktoria auf
die Welt kam, eine Tochter, dann aber kam Frank, und ich hatte
wieder Boden unter den Füßen!
Frank! Wie Unrecht habe ich ihm getan! Ich glaubte, daß
alle ſeine Gedanken in von mir vorgeſchriebenen Bahnen laufen
müßten. Ich hatte vergeſſen, daß ich früher ein armer Junge
geweſen war, daß Frank im Reichtum großgezogen wurde, daß
er ein anderes Bild hatte, daß er nicht verſtehen würde, was
ich von ihm wollte, daß meine harten Hände ihm nur ſchaden,
nicht nützen könnten.
Und in meiner Verzweiflung, als ich merkte, daß Frank
niemals ſo werden würde, wie ich mir geträumt hatte, ſah ich
Juſt, und Juſt, der kleine Sekretär, ſchien alles das zu beſitzen,
was ich an Frank vermißte.
Ich war zu ſelbſtherrlich, Benning, ich habe wieder eine
Kleinigkeit vergeſſen: daß Juſt einen eigenen Kopf hatte, eigene
Gedanken, daß er mir nur folgte, um mir die Waffen aus der
Hand zu nehmen, ſich ſelbſtändig machte, mich verließ, wie ich
meine Kinder von mir geſtoßen hatte.
Es gelang ihm, daß ich Frank verſtieß. Ich war bli
ſah nicht, was Juſt angerichtet hatte! Juſt borgte ihm
Frank hatte Spielſchulden, er konnte doch nicht zu ſeinem
kommen, zu ſeinem Vater, den er fürchtete, und dann
mir Juſt, Frank hätte die Kaſſe beſtohlen, er wies na
Frank den gleichen Betrag im Klub bezahlt hatte, der
Kaſſe fehlte. Ich glaubte Juſt, ich ſah nicht, daß mein
Schwert ſich gegen mich wendete. Ich verzweifelte: mein
Sohn ein Dieb, und ich verlor ihn.
Viktoria zwang ich, Juſt zu heiraten. Juſt, der jetz
Sohn geworden war, und das erſte, was Juſt tat: er
a=
gegen mich, er brauchte mich ja nicht mehr!
Hören Sie zu, Benning, verfluchen Sie mich, ver
Sie einen alten Mann, den die Geſpenſter nachts beſuche
quälen. Ich habe den Prozeß in Polen angeſtrengt, ic
Fingerzeige gegeben, ich wollte, daß Benning eine große
brauchte im Augenblick, als er ſein Kapital in Afrika fe
hatte.
Und es war wie ich berechnete: Piterman in Englan
das Wechſelgiro ab. Ich hatte Piterman benachrichtigt, d
Benning in Schwierigkeiten befand. Und dann kam der
Augenblick meines Lebens, meines verpfuſchten Lebens
in dieſem Zimmer ſtand Arthur Benning und ſuchte
H=
mir, nach vielen, vielen Jahren. Piterman hatte ihm
Wink gegeben. Benning kam.
Und da war mein Lebenszweck erfüllt. Ich vern
meine Hilfe. Es war ganz leicht, Hilfe zu verweigern, ie
ja alle Trümpfe in der Hand! Verſtehen Sie das, Ral
ning, Sohn des toten Arthur Benning, verſtehen Sie, we
iſt, Haß über ein Menſchenalter hinaus!
Benning ging. Und jetzt begann Juſt ſein Spiel, Juſt
mit Benning, verſchaffte ihm das Giro, Juſt! Hinter 1
Rücken! Er fälſchte die Wechſel, das war der einfachſt
für ihn.
Dann kam Benning wieder. Juſt war nicht zu finden
ning kam zu mir, er hatte noch zehn Stunden Zeit. Ich
nichts von den Wechſeln. Ich weigerte mich, in dieſe ſchr
Sache einzugreifen. Juſt hatte das getan? Unmögliche
Benning ſo verzweifelt, daß er mit dieſer Geſchichte b.
Hilfe ſuchte?
Benning ſtarb, verflucht ſei dieſe Stunde, in der
wieder fortgeſchickt habe, verflucht der Tag, an dem ic
glaubte, verflucht ſei mein ganzes Leben!”
Thalemanns dunkle Augen waren weit aufgeriſſen,
a=
er, wie Benning ſich aus dem Flugzeug ſtürzte. Er
kleine Schreißtropfen erſchienen auf ſeiner Stirn.
(Schluß folgt.)
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[ ← ][ ][ → ]dieſe
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Maf
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Tontag, 6. Juni 1932
Nr. 156 — Seite 5
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nie Kandbadt-Ueberraschung.
difſerTelbenfeig
Twrselnshent i kMdie
Der neunmalige Deukſche Meiſter Polizei Berlin 8:3 (4:1) geſchlagen.
* Wormſer Turner-Reuling durch 7 :3 (5:1½-Gefolg über MTV. Herrenhauſen 9T.-Meiſter. — Endſpiel am 19. Juni.
Polizei Weißenfels 28B. Meiſter.
Jolizei Berlin verdienk 8:3 (4:1) geſchlagen.
Ein ſportliches Großereignis gab es am Sonntag in
ſau, wo die Deutſche Sportbehörde ihre beiden Endſpiele
ie Deutſche Handballmeiſterſchaften für Männer und Frauen
Austrag brachte. Vor über 10 000 Zuſchauern, darunter 2000
enfeldſern, die mit Sonderzügen und Autobuſſen den
mittel=
hen Meiſter begleiteten, ſchlug der Polizei=SV. Weißenfels
überaus ſpannendem Kampfe den neunmaligen DSB.=Mei=
und erſten „deutſchen” Meiſter, Polizei Berlin, einwandfrei
3 (4:1). Dabei muß noch geſagt werden, daß der Berliner
iter Cuchra eine noch höhere Niederlage durch ſeine
ausge=
eten Paraden verhinderte.
die Mitteldeutſchen waren ſofort im Angriff, doch brachte
die Berliner in Führung. Der Weißenfelſer Linksaußen
ikorn erzielte jedoch bald darauf den Ausgleich und brachte
darauf ſeine Mannſchaft 3:1 in Front. Die drückende
Ueber=
heit der Weißenfelſer wird durch ein weiteres Tor des
Ulſtürmers Seiler auch zahlenmäßig zum Ausdruck ge=
Mit 4:1 für Weißenfels ging es in die Pauſe.
lach dem Wechſel hatten die Weißenfelſer Poliziſten zunächſt
Schwächeperiode, während Berlin ſtark aufkam. Bald aber
n ſich die durch das Publikum mächtig angefeuerten
Weißen=
wieder auf und erhöhten durch Seiler das Ergebnis
7:1. Nachdem Ruck zahlreiche Frei= und Strafwürfe für
n glänzend abgewehrt hatte, mußte er doch ſchließlich einen
en Wurf des Berliner Mittelſtürmers Bartel paſſieren
Wenig ſpäter zieht dann Weißenfels durch Hille 3. auf
avon. Die Reichshauptſtädter verſuchen nun mit aller Macht,
drohende Schickſal abzuwenden und ſind durch Voß noch
al und zum letzten Male erfolgreich. Dann erzielt der
Ddeutſche Sturmführer Seiler für ſeine Farben den
ſieben=
rreffer, und Proprawa ſtellt mit 8:3 den Sieg endgültig
„Damit iſt zum erſten Male die ſeit zehn Jahren
ausge=
ne Meiſterſchaft der DSB. den Berlinern entriſſen worden.
Lolizei=SV. Weißenfels trifft nun am 19. Juni im
Ent=
dungsſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft auf den
Tur=
eiſter TV. Herrnsheim=Worms.
TV. Hermsheim ſiegt 7:3 (5:1)
Der Ml. Kengelluel.
im MTV. Herrenhauſen und dem TV. Herrnsheim=Worms
en ſich am Sonntag in Hannover zwei Vereine
gegen=
die ſich zum erſten Male um die Handball=Meiſterſchaft der
chen Turnerſchaft trafen. Vor 5000 Zuſchauern kamen die
nſer zu einem etwas überraſchenden Sieg über Herrenhauſen
7:3 (5:1). Die Hannoveraner hatten diesmal einen ihrer
ſteſten Tage, da der Sturm durch zu viel Innenkombination
eſten Chancen verdarb. Die Süddeutſchen ſpielten zwar
tiv, hatten aber einen wurfſicheren Sturm, der auch den
tanteil an dem durchaus verdienten Siege hatte.
Das Spiel:
die Süddeutſchen waren bereits nach wenigen Minuten
er=
eich; der ausgezeichnete Halbrechte Köſtner brachte ſeine
nſchaft in Führung. Nachdem Herrenhauſen auch einen 13=Ball ausließ, gelang es ſpäter den Wormſern, durch
ms und Köſtner auf 3:0 zu erhöhen. In der 12.
Mi=
war es wieder Köſtner, der das Ergebnis auf 4:0
ver=
te. Nun kamen die Norddeutſchen längere Zeit ſtark auf,
erſt in der 25. Minute fiel durch den Linksaußen
Spitt=
im Alleingang der erſte Treffer. Kurz vor dem Pauſenpfiff
dann der Wormſer Mittelläufer Mebach die alte
Tor=
enz wieder her: 5:1.
Kach dem Wiederbeginn war zunächſt Herrenhauſen — ſtark
euert durch die Zuſchauer — im Vorteil, und der Halblinke
in konnte ein Tor aufholen. Nach 14 Minuten konnte
ns durch Wiegand zum ſechſten Male, und nach weiteren
Minuten durch den gleichen Spieler auf 7:2 erhöhen und
t den Sieg ſicherſtellen. Im Endkampf kam dann
Herren=
n noch einmal ſtark auf, aber trotz verzweifelter
Anſtren=
glückte ihnen durch Bergmann nur noch das dritte Tor,
50. Charlofkenburg bleibt Handball Meiſter
der Huaffelnent.
Eintracht Frankfurt 4:1 (2:1) geſchlagen.
In Deſſau wurde am Sonntag auch das Endſpiel der Frauen
die Handball=Meiſterſchaft DSB. ausgetragen. Vor einer
n Zuſchauermenge verteidigte der SC. Charlottenburg ſei=
Titel erfolgreich durch einen 4:1 (2:1)=Sieg über den
ſüd=
chen Meiſter Eintracht Frankfurt. Der Sieg der SCC. war verdient, ſie beſaßen vor allem die größere Routine
die ausgeglichenere Mannſchaft. Frankfurt hat ſeine
Nieder=
in erſter Linie dem vollſtändigen Verſagen ſeiner
Läufer=
zuzuſchreiben. Auch der Sturm war nur mittelmäßig,
da=
konnte trotz der Niederlage Torhüterin und Verteidigung
gut gefallen.
Vorwärts Breslau Turnerinnen=Meiſter.
Infolge des Verſagens, ihrer Läuferreihe unterlagen die
en des Stadt=SV. Frankfurt auf heimiſchem Boden gegen
bärts Breslau knapp 3:4 (2:3).
Pokalkarnier des V. ſ. R. Schwaſheim.
Sportverein 98 Pokalſieger.
= u. Sp.=Gmde. Höchſt—TG. Schwanheim 3:2 (2:0).
„V. 98—Polizei Frankfurt 6:3 (3:0).
TG. Schwanheim—Polizei Frankfurt 4:7 (2:4).
SV. 98—T.=Sp. Höchſt 10:1 (4:1).
Anläßlich des 5jährigen Beſtehens des VfR. Schwanheim
ligten ſich die 98er an deren Handballturnier und wurden
3 Erſatzleuten verdienter Pokalſieger. Vormittags konnten
roß verhaltenen Spiels die Frankfurter Polizei recht ſicher
gen. Schiedsrichter Heckel konnte gefallen. — Nachmittags
n die 98er dann zum entſcheidenden Spiel gegen T.= u. Sp=
Höchſt an. Auch dieſe Begegnung konnte überlegen
ge=
nen werden. Wenn auch vielleicht viel Lattenſchüſſe dem
ſter Torwächter zu Hilfe kamen, konnte doch ein zweiſtelli=
Reſultat erzielt werden. Schiedsrichter Fränkel hatte, ein
tes Amt. Die Veranſtaltung war mit 2000 Zuſchauern ſehr
beſucht.
Handball in der 9.T.
Ober=Ramſtadt — Nieder=Ramſtadt 6:2 (6:1), Hahn —
Eber=
ſtadt 8:3 (2:2), Auerbach — Holzhauſen 7:3 (4:2), Münſter —
Seligenſtadt 14:2 (5:0), Stockſtadt — Groß=Rohrheim 16:2 (8:1),
Groß=Hauſen — Hamm 7:3 (4:1).
Die wenigen Handballſpiele laſſen unſchwer erkennen, daß
man allerorts für die turneriſchen Wettkämpfe rüſtet. Der D.T.=
Meiſter iſt ermittelt. Eine kurze Ruhepauſe, und das neue
Spiel=
jahr beginnt.
Ueber das Ober=Ramſtädter Spiel iſt man ſofort im Bilde,
wenn man es als Lokalderby bezeichnet. Eichner=Langen hielt es
in den Grenzen. Die Platzelf hatte vor der Pauſe weit mehr vom
Spiel und zog mit 6:1 davon, darunter drei Strafwürfe. Nach
der Pauſe verteidigte Nieder=Ramſtadt taktiſch und ſicher. Kein
Erfolg wurde mehr zugelaſſen. Dagegen gelang es den Gäſten,
ein Tor aufzuholen. — Eberſtadt bot in Hahn eine ſchwache
Par=
tie. Hahn kam nach der Pauſe ſtark auf und ſiegte recht hoch.
Nikolai hatte kein leichtes Amt. — Auerbachs Gäſte ſind 4=Meiſter
im Taunus=Gau. Sie pflegen ein einfaches Spiel, ſo daß der
Platzelf der Sieg leicht fiel. Man vertrug ſich beſtens. Eine ſehr
ſchlechte Rolle ſpielte Seligenſtadt in Münſter, obwohl die Gäſte
4=Klaſſe ſpielen. Sie hatten nichts zu beſtellen. Dieſelbe Rolle
ſpielte Groß=Rohrheim in Stockſtadt, worüber man eigentlich
er=
ſtaunt ſein muß. Groß=Hauſen hat ſeine Elf immer noch nicht
vollzählig beiſammen, trotzdem reichte es glatt gegen Hamm.
Fauſtballturnier in Pfungſtadt.
Teilnehmer: Pfungſtadt, Tgde. 1846 Darmſtadt, Tgde. 1846
Worms, Tv. Gernsheim. Ein bunt bewegtes Bild. Ueberall flog
ein Ball. Vorzügliche Leiſtungen. Mancher alte Turnersmann
wunderte ſich über die Entwicklung dieſes Spieles. Die Vereine
waren mit je vier Mannſchaften vertreten; Gernsheim ſchickte nur
die Frauen. Pfungſtadts Erſte ſiegte hoch über Darmſtadt mit
48:34. Worms war ebenbürtig mit 3835 und 27:29. Letzteres
Spiel verdient wegen der geringen Fehlbälle beſondere Beachtung.
Die beiden 46er ſpielten 33:33. Unter den älteren Turnern ſiegte
Pfungſtadt auf der ganzen Linie, da ſeine Hintermannſchaft ſehr
ballſicher iſt. Gauvertreter Roth erſchien im Turnerkleid bei der
A.H. der Darmſtädter. Die Frauen rangieren: Worms,
Pfung=
ſtadt, Darmſtadt und Gernsheim. Ein herrliches, echt turneriſches
Treffen.
Keller=Seeheim gab ein ſchönes Stimmungsbild über den
Lehrgang für Sommerſpiele. Die 51 Vertreter der Vereine
folg=
ten dem intereſſanten Tagesprogramm, aus dem man folgende
Lehrarbeit herausnehmen könnte: Zeunert über Regelkenntnis,
Dr. Schmidt über Praktik im Handball und Lehr über Fauſtball.
Leider war Hennemann verhindert durch das Aſchaffenburger
Turnier.
Handball=Turnier des Tp. Aſchaffenburg.
Polizei Darmſtadt Pokalſieger.
Der Turnverein 1860 Aſchaffenburg veranſtaltete geſtern ein
Pokalturnier, an dem der TV. Bickenbach, TV. Nieder=
Roden, Tgſ. Bockenheim und Polizei Darmſtadt
teilnahmen. Da Nieder=Roden und Bockenheim mit der erſten
Ausloſung nicht einverſtanden waren, mußte erneut ausgeloſt
werden. Als erſte traten TV. Bickenbach-Polizei Darmſtadt an.
Von Anfang an war die Polizei den Bickenbacher Turnern
über=
legen. Bei der Pauſe ſtand das Spiel 6:3 für Polizei. Nach
dem Seitenwechſel erhöhte die Polizei auf 10, während
Bicken=
bach nur noch zu einem Erfolg kam. Anſchließend ſpielte Nieder=
Roden gegen Bockenheim. Das Spiel konnten die Nieder=
Rode=
ner mit 6:2 für ſich entſcheiden. Am Nachmittag trat Bickenbach
gegen Bockenheim um den 3. und 4. Platz an. Hier ſiegte
Bicken=
bach mit 11:4 Toren. Das Endſpiel fand zwiſchen Polizei und
Nieder=Roden ſtatt. In einem ſehr langſamen und lahmen Spiel
ſiegte die Polizei mit 12:5 Toren und war damit Pokalſieger.
Sportabteilung Singer Darmſtadt. Am Sonntag ſpielte die
Privatſchule Singer Darmſtadt gegen die Odenwaldſchule in Ober=
Hambach. Nachdem die Odenwaldſchule zunächſt 2:0 in Führung
lag, fanden ſich die Gäſte; ſie ſiegten ſchließlich 9:5.
Die Fußball=Ueberraſchung von Leipzig.
Dder Norden ſchlägk Süd im Pokal=Endſpiel 2:1 11:1)
Das Endſpiel um den Pokal des Deutſchen Fußball=Bundes
war eine arg verpfuſchte Angelegenheit. Zunächſt gab es eine
Enttäuſchung für den Bund ſelbſt, denn es kamen nur 5000
Zu=
ſchauer zum Leipziger VfB.=Platz. Gerade die ſächſiſchen
Metro=
polen Leipzig und Dresden ſind eben in letzter Zeit vom Bund
— aus übrigens ſehr naheliegenden Gründen — mit großen
Fuß=
ballereigniſſen überfüttert worden. Dann hielt aber auch das
Spiel nicht das, was es verſprach. Es war eine ziemlich zahme
Angelegenheit, und ſchließlich iſt als dritter Faktor der
Enttäu=
ſchung noch die Tatſache zu verbuchen, daß der Kampf ein völlig
irreguläres Ergebnis fand. Trotzdem der Süden gegen die beſte
Mannſchaft Norddeutſchlands nur eine zweite Garnitur ſtellte,
war ſeine Mannſchaft doch während des ganzes Spieles
ton=
angebend. Sie erzielte auch eine Unzahl von Eckbällen, aber
Torerfolge konnte ſie bis auf einen, von Leichter erzielten
Tref=
fer, nicht buchen. Dagegen kam Norddeutſchland durch zwei
Tref=
fer von Wolpers zum Sieg. Die dem Spielverlauf und den
Leiſtungen nach unverdiente Niederlage des Südens iſt in erſter
Linie auf die mangelnde Schußkraft des Innenſturms und auf
das ſchlechte Spiel der Außenläufer zurückzuführen.
Die Fußhall=Ergebniſſe.
Endſpiel um den DFB.=Bundespokal.
In Leipzig: Süddeutſchland — Norddeutſchland . 1:2 (1:1)
Weitere Repräſentativſpiele.
In Metz: Lothringen — Saar . .
„ . 3:2 (1:0)
In Bonn: Weſtdeutſchland — Luremburg . . . . 6:0 (2:0)
In Baſel: Städteſpiel Baſel — Freiburg . . . . 2:1 (0:0)
Süddeutſchland.
Um den Aufſtieg zur Bezirksliga.
Gruppe Heſſen: Opel Rüſſelsheim— Polizei Darmſtadt 4:2. FVg.
Mombach — V. f. R. Bürſtadt 1:1.
Gruppe Main: V. f. B. Friedberg — Kickers Aſchaffenburg 2:1.
SpVgg. Rüla — Sportfr. Frankfurt 0:5. Germania Okriftel
— Kickers Obertshauſen 1:1.
Gruppe Rhein: FG. Rohrbach — V. f. L. Neuſtadt 1:2. FG.
Lud=
wigshafen — V. f. R. Kaiſerslautern 2:3.
Gruppe Saar: FV. Quierſchied — Eintracht Trier 1:3. SV.
Völk=
lingen — Pfalz Pirmaſens 1:2. FV. Homburg — FC.
Algen=
rodt 0:0.
Gruppe Baden: SpVgg. Freiburg — Frank. Karlsruhe 1:3. FC.
Konſtanz — Sportfr. Forchheim 1:2.. FV. Offenburg—SpVgg.
Troſſingen 0:0.
Gruppe Württemberg: Sportfr. Stuttgart — SC. Stuttgart 2:1.
Sportfr. Heilbronn — Norm. Gmünd 0:1. FC. Tailfingen —
FV. Niefern 23.
Gruppe Nordbayern: Germ. Nürnberg — SpVgg. Erlangen 1:3.
FC. Burgkundſtadt — SpVgg. Hof 6:2.
Gruppe Südbayern: Ulmer FV. 94 — Armin München 4:1.
Mün=
chener SpVgg. — BC. Augsburg 1:4.
Geſellſchaftsſpiele.
SpVgg. Mannheim 07 — V. f. L. Neckarau (Sa.) 2:3. FC.
Heidelberg — Kickers Stuttgart (Sa.) 3:2. FK. Pirmaſens —
1. FC. Pforzheim 1:1. V. f. R. Mannheim — Germania
Fried=
richsfeld 1:1. 1860 München — SpVgg. Köln=Sülz 07 (Sa.) 5:0.
Schwaben Augsburg — SpVgg. Köln=Sülz 5:1. Bayern Hof.
Teutonia München 4:5. Phönir Ludwigshafen — Alemannia
Worms 4:2. SC. Stuttgart — Kickers Stuttgart 3:0. FC.
Frei=
burg — FC. Mülhauſen 2:1. Städteſpiel Lahr — Straßburg 1.3.
SV. Wiesbaden — SV. Waldhof 1:1. Boruſſia Neunkirchen —
FC. Pforzheim 2:1. Union Niederrad — Urberach 6:2. SSV.
Ulm — V. f. B. Stuttgart 4:3.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
SV. Hamborn 07 — SpVgg. Fürth (Sa.) 4:8. Stadt=Elf.
Recklinghauſen — SpVgg. Fürth 2:2 Alem. Aachen — Kickers
Offenbach (Sa.) 5:5. FVg. Bleyerheide — Kickers Offenbach 5:3.
Tennis=Boruſſia Fulda — FSV. Frankfurt 2:1. Alem. Aachen—
Wormatia Worms 2:3. Chemnitzer BC. — 1. FC. Nürnberg 177.
1 SV. Jena — 1. FC. Nürnberg (Sa.) 1:6. Vf.R.,/Vogtl. FC.
Plauen — Teut. München 4:0. SV. Schmalkalden — V. f. R.
Fürth 0:7. Sportfr. Eſſen — SV. Kaiſerslautern 2:3.
Spiele im Reich.
Weſtdeutſchland: Turu Düſſeldorf — Schalke 04 1:6. Solingen=
Gräfrath — Fortung Düſſeldorf 0:;6. SSV. Barmen — SSV.
Elberfeld 3:0. Meidericher SV. — Schwarz=Weiß Eſſen 3:2.
Arminia Bielefeld — V. f. L. Benrath 6:5.
Zweite Berliner Pokalrunde: Viktoria 89 — Adlershofer BC. 2:1.
Blau=Weiß — Fußballring Stettin 5:1. Spandauer SV.
Südſtern 3:4. Berliner SV. 92 — Stargarder SC. 1:0.
Wil=
mersdorfer SC. — BFC. Preußen 5 :2. B.V.G. — Union
Oberſchöneweide 1:3. Polizei SV. — V. f. L. Stettin 2:1.
Union Potsdam — Nord Stettin 1 :2. Komet Stettin —
Norden=Nordweſt 2:8. Polizei Stettin — Meteor 06 Berlin
3:2. VfB. Stettin — Poſt SV. Berlin 2:3. Swinemünder
SC. — Minerva 93 Berlin 077.
Weitere Spiele: Hertha/BSC. — Garbarina Krakau (Sa.) 5:4.
Ring Dresden — Tennis=Bor, Berlin (Sa.) 2:3. Arminia
Han=
nover — V. f. L. Benrath (Sa.) 5:2. Stadt=Elf Breslau —
Hertha/BSC. Berlin 2:5.
Spiele im Ausland.
Länderſpiel: In Kopenhagen: Dänemark — Belgien . . . 3:4
Aufſtiegsſpiele in Süddeutſchland.
Die Aufſtiegsſpiele in Süddeutſchland nähern ſich ihrem Ende.
Seit längerem ſtand ſchon der Aufſtieg der beiden zur Gruppe
Südbayern gehörenden Vereine Ulm 94 und Sp.Vg. Landshut
feſt. Auch in der Gruppe Württemberg hatte ſich der SC.
Stutt=
gart den Auftieg bereits geſichert. Mit den Spielen am Sonntag
erreichten nun die Aufſtiegskämpfe ihren Höhepunkt, denn in faſt
allen Kreiſen fanden Treffen von entſcheidender Bedeutung ſtatt.
Als neue Bezirksligiſten gingen daraus hervor: Nordbayern:
Germania Nürnberg, SpVg. Erlangen. — Rhein: Germania
Friedrichsfeld, VfR. Kaiſerslautern. — Baden: FV. Offenburg. —
Saar: Eintracht Trier.
Um den Aufſtieg der Gruppe Heſſen.
Bei den Aufſtiegsſpielen der Gruppe Heſſen iſt die Lage noch
völlig verwickelt. Obwohl die Spiele kurz vor dem Abſchluß ſtehen,
haben noch alle vier Vereine Ausſichten, den Aufſtieg zu erringen.
Opel Rüſſelsheim ſiegte überraſchend über den bisherigen
Tabel=
lenführer Polizei Darmſtadt mit 4:2, und FVg. Mombach—V.f.R.
Bürſtadt trennten ſich unentſchieden 1:1.
Spiele Tore Punkte V. f. R. Bürſtadt 5 8:7 6:4 Polizei Darmſtadt 5 15:11 5:5 FVg. Mainz=Mombach 5 8:10 5:5 Opel Rüſſelsheim 7:10 4:6
Polizei Darmſtadt—Opel Rüſſelsheim 2:4 (2:1).
Für den Platzverein mußte ein Erfolg herauskommen, wenn
er für den Aufſtieg noch in Frage kommen ſollte. Die
Rüſſels=
heimer haben das Spiel mit gewiſſem Verdienſt gewonnen. Daß
die Poliziſten eine ſolche Niederlage hinnehmen mußten, iſt vor
allem an dem Verſagen einiger Spieler zu ſuchen. Torwart
Klein befindet ſich zurzeit in einer Schwächeperiode. Gegen flache
Bälle iſt er ſehr unſicher. Bei ſchnellem Erfaſſen der Lage hätte
er mindeſtens zwei Tore verhindern müſſen. Die Verteidigung
Kaſpar, Scheuermann arbeitete, ohne jedoch beſonders
hervorzu=
ſtechen. Die Läuferreihe mit Bönſel in der Mitte, fiel in der
zweiten Hälfte ganz ab. Nur Stephan konnte durch ſeine
Auf=
merkſamkeit und Kopfballtechnik befriedigen. Der Sturm hatte
in dem Techniker Pfeiffer und dem ſchnellen Flügelſtürmer
Matthes ſeine beſten Kräfte. Balſer in der Mitte der ſchwächſte
Mann auf dem Platze. Aber auch nicht in einer Spielphaſe
brachte er es zu etwas Erſprießlichem. Göbel und Müller
ver=
ſtanden es nicht, den Sturm zu einer Einheit zu ſchmieden. Ganz
anders lagen die Dinge bei den Rüſſelsheimern. Trotzdem ſie
bei der Pauſe mit 2:1 im Hintertreffen lagen, waren ſie nach
der Pauſe von einer Schaffensfreude und einem Tatendrang
be=
ſeelt, der den Poliziſten zum mindeſten um die Hälfte fehlte.
Der beſte Mann der Rüſſelsheimer war der Mittelſtürmer Kraus.
Er bediente ſeinen Flügel mit ſauberen Vorlagen, er ſelbſt
er=
zielte nicht weniger als drei Tore. Den übrigen Mannſchaftst
Seite 6 — Nr. 156
teilen gebührt ob ihres Eifers beſondere Anerkennung. Der
Schiedsrichter Beſt (Höchſt) leitete befriedigend.
In der erſten Viertelſtunde zunächſt nervöſes Abtaſten
bei=
derſeits. Durch zu langes Trippeln Bönſels kommt der Ball zu
dem Rüſſelsheimer Linksaußen, der zu Kraus weiterleitet. Gegen
deſſen Schuß iſt Klein machtlos. Die Polizei läßt ſich durch
die=
ſen Erfolg nicht einſchüchtern. Durch ein wunderbares Dribbling
und anſchließenden Torſchuß Pfeiffers kommt Polizei zum
Aus=
gleich. Gleich nach dem Anſtoß erzielt Müller den
Führungs=
treffer. Pauſe 2:1 für Polizei. Nach Halbzeit kommt
Rüſſels=
heim mächtig auf. Die Hintermannſchaft wehrt ſich zunächſt
tapfer. Zwiſchendurch vermaſſelt Balſer einige glatte Chancen
durch allzu großes Sicheinſetzen. Die Rüſſelsheimer ließ man
immer mehr Oberhand gewinnen, und man regte ſich auch nicht,
als Rüſſelsheim den Ausgleichstreffer erzielte. Die Einnahme
des 1. Tabellenplatzes verpflichtet aber, und deshalb hätte die
Polizeimannſchaft ganz andere Regiſter aufziehen müſſen. Durch
ein Selbſttor Johes kommt Rüſſelsheim zur Führung. Man
er=
gab ſich in das noch vermeidliche Schickſal, ſtatt alles auf eine
Karte zu ſetzen und alles aus ſich herauszugeben. Durch
Straf=
ſtoß Kraus' ſchraubt Rüſſelsheim das Ergebnis auf 4:2. Das
Spiel iſt ſomit entſchieden.
Haſſia Bingen — SV. 98 Darmſtadt 4:2 (1:1).
Die 98er waren geſtern in Bingen zu Gaſt und lieferten den
Haſſiaten ein äußerſt ſpannendes Freundſchaftstreffen. Leider litt
das Spiel unter der unzulänglichen Leitung eines Bingener
Schiedsrichters, und wenn das Spiel in ſportlichem Rahmen
ver=
lief, ſo iſt es nur der fairen Auffaſſung der beiden Mannſchaften
zu danken. Die Bingener haben unter Leitung des bekannten
Wieners Heinlein wirklich viel gelernt, und haben heute eine
äußerſt ſchlagfertige Mannſchaft zur Stelle. Man war in Bingen
von der guten Leiſtung der Darmſtädter Mannſchaft überraſcht,
denn man hatte nach dem Sieg der Haſſia gegen V. f. L. Neu=
Iſenburg mit einer höheren Niederlage der Darmſtädter
Mann=
ſchaft gerechnet. Die 98er gingen gleich zu Beginn in Führung,
welchen Treffer die Bingener durch einen ſtrammen Schuß des
Exfrankfurters Euler ausglichen. In der zweiten Hälfte verloren
die 98er ihren Torwächter durch Verletzung. Die Gaſtgeber hatten
natürlich dadurch etwas Oberwaſſer und erzielten 2 Tore, die
unter normalen Verhältniſſen nicht gefallen wären. Auf der
an=
deren Seite hatten die Gäſte noch einige Chancen, die zum Teil
im Uebereifer verſchoſſen wurden oder in nicht gerügten Fouls
der Hintermannſchaft der Gaſtgeber endeten. Kurz vor Schluß
blieb es Eßlinger 1. vorbehalten, einen Treffer aufzuhalten.
SV. Roßdorf — SV. 98 Pokalm. 3:9 (1:6).
Im Rahmen der 10jährigen Jubiläumswoche des SV.
Roß=
dorfs war man auf dieſes Rückſpiel (Vorſpiel 3:4 für D.) ſehr
geſpannt, traute man doch der heimiſchen Mannſchaft, vertraut
mit dem harten Boden des kleinen Platzes, einen Sieg zu. Aber
die Gäſtehintermannſchaft, taktiſch richtig ſpielend, ließ den
geg=
neriſchen Sturm nicht zur Entwicklung kommen, und deckte
beſon=
ders Noßdorfs beſten Stürmer, den Linksaußen, gut ab, ſo daß
auch die beſtgemeinten Angriffe Roßdorfs zunichte wurden.
Tarm=
ſtdts Läufer, im Veil uf des Spieles immer beſſer in ſi ait
kommend, ließen es auch am Aufbau nicht fehlen, insbeſondere
der Mittelläufer gab Vorlage auf Vorlage, ſo daß letzten Endes
die Erfolge nicht ausbleiben konnten. Wenn auch die Platzbeſitzer,
die mit dieſem Spiel ihre Jubiläumsſportwoche, anläßlich ihres
10jährigen Beſtehens eröffneten, dasſelbe nicht für ſich entſcheiden
konnten, ſo waren doch die Zuſchauer mit den gezeigten
Leiſtun=
gen zufrieden und tröſteten ſich damit, daß das beſſere Spiel des
Gegners einen Sieg verdiente. Das Spiel wurde von Müller=
Griesheim zur Zufriedenheit beider Parteien geleitet.
SV. 1898 (Jugend).
1. Jgd.—1. Jgd. Weiterſtadt, dort, 2:1. 4. Jgd.—2. Jgd.
Die=
burg, hier, 11:1. 1. Schüler—2. Schüler 98 3:3.
Germania Eberſtadt—Union Darmſtadt 5:2 (4:0).
Mit dieſem Sieg gelang es den Eberſtädter Germanen, für
ihre im letzten Verbandsſpiel erlittene 4:1=Niederlage gründlich
Revanche zu nehmen. Bei Union ſchlugen die beſtgemeinten
An=
griffe durch ungenügendes Verſtehen der Sturmreihe fehl, ſah
man doch in der gänzlich umgeſtellten Mannſchaft viele fremde
Geſichter, die die alten noch nicht voll erſetzen konnten. Das
Spiel, das ſich immer im Rahmen des Erlaubten bewegte,
wurde ſchnell und eifrig durchgeführt. Die Germanen Kaiſer und
Hebermehl lieferten eine große Partie und waren gegen das
Städteſpiel am letzten Sonntag nicht wieder zu erkennen.
Früh=
wein und Darmſtädter, der erſtmalig Verteidiger ſpielte, waren
mit die beſten Unioniſten. Sonſt dürfte keiner der 22 über den
Durchſchnitt hinweggekommen ſein. Hoffentlich hat die
Spiel=
leitung der Union aus dieſem Treffen auch etwas gelernt.
Bereinsſporifeft der Freien Turngemeinde Darmſtadk
Geſtern hielt die Freie Turngemeinde Darmſtadt ihr
inter=
nes Vereinsſportfeſt ab, das ſich einer guten Beteiligung von
ſeiten des Nachwuchſes zu erfreuen hatte, während die
Beteili=
gung der Aktiven manche Wünſche offen ließ. Es wurden zum
Teil ausgezeichnete Leiſtungen geboten. Leider zwang der kurz
vor 11 Uhr einſetzende Regen zu Einſchränkungen.
Der Nachmittag ſah dann die Fußballer auf dem Plan.
Darmſtadt —Egelsbach 4:4 (3:2).
Bei Darmſtadt ſieht man manch anderes Geſicht, als die
Mannſchaft den Raſen betrat. Spielerverletzungen wirken ſich
aus. Doch hielt die Mannſchaft, was man von ihr erwartete.
In der zweiten Halbzeit fiel ſie allerdings dem Tempo zum
Opfer. Die erſte Hälfte des Spiels verlief ziemlich ausgeglichen.
Der gefährliche Egelsbacher Sturm erfährt eine gute Betreuung
durch die Hintermannſchaft des Gaſtgebers. Der Darmſtädter
Sturm findet ſich nicht richtig, und dennoch gelingt ihm das erſte
Tor. Egelsbach kann aber kurz darauf durch Handelfer
ausglei=
chen, und als einmal der Halblinke nicht genügend gedeckt wird,
iſt das 2:1 fertig. Bis zur Pauſe holt dann aber Darmſtadt
noch auf und geht ebenfalls durch Handelfer in Führung. Nach
der Halbzeit drängt der Gaſt mit aller Gewalt auf Gleichſtellung
des Reſultats. Die Darmſtädter Hintermannſchaft hat eine ganze
Zeit ſtark zu verteidigen, ſie kann nicht verhindern, daß durch
Kopfball auf Flanke von rechts das 3:3=Reſultat zuſtande kommt
Die Darmſtädter Fünferreihe bietet jetzt einen zerriſſenen
Ein=
druck, der Linksaußen wirkt nur noch als Statiſt. Durch
ver=
kehrte Zurückgabe zum Tormann kann Egelsbach das Reſultat
auf 4:3 ſtellen. Bei einem der Darmſtädter Angriffe kann ein
Verteidiger Egelsbachs in höchſter Bedrängnis nur durch
Eigen=
tor klären, ſo Darmſtadt zum 4:4 verhelfend, das auch das
Schlußreſultat bleiben ſollte. Ein knapper Sieg des Gaſtes wäre
wohl richtiger geweſen, immerhin war Darmſtadt ſehr eifrig.
Den Schiedsrichter haben wir ſchon beſſer geſehen, manchesmal
waren ſeine Entſcheidungen anzuzweifeln. Es wurde ihm
aller=
dings ſein Amt nicht leicht gemacht. — Schüler 1.—2. 12:0.
Sporttagungen in Los Angeles.
Im Rahmen der Olympiſchen Spiele in Los Angeles haben
ſämtliche großen Sportverbände ihre Tagungen vorgeſehen,
die in den Räumen des Biltmore=Hotels abgehalten werden und
vom Organiſations=Ausſchuß für folgende Tage angeſetzt worden
ſind:
Internationaler Leichtathletik=Verband: 28. Juli, 8./9. Aug.
Internationaler Amateur=Boxverband: 8. bis 10. Auguſt.
Internationaler Turn=Verband: 7. Auguſt.
Internationaler Schwimm=Verband: 5. und 14. Auguſt.
Internationaler Fecht=Verband: 27. Juli.
Internationaler Kraftſport=Verband: 1. Auguſt.
Außerdem pagt das Internationale Olympiſche Komitee am
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Jubiläumsſpiele von Rol=Weiß Darmſtadk.
Der geſtrige Sonntag, als Haupttag der Sportwerbe=Woche,
war für den Jubilar in jeder Beziehung ein voller Erfolg. Die
zahlreichen Zuſchauer wurden nahezu 6 Stunden durch recht
in=
tereſſante Darbietungen gut unterhalten. Neben den Vertretern
der einzelnen Sportverbände war das Stadtamt für
Leibesübun=
gen durch Herrn Med.=Rat Dr. Friedrich vertreten.
Die Alten Herren mochten mit der Begegnung gegen
Sport=
verein 98 den Anfang. Rot=Weiß konnte das Spiel durch ſeine
beſſere Geſamtleiſtung 2:0 gewinnen. Alsdann betraten die
Fuß=
baller das Feld.
Rot=Weiß — Germania 94 Frankfurt 3:2 (2:1).
Mit dem Gegner wächſt das Können. Rot=Weiß brachte es
fertig, alles Vorhergeſagte über den Haufen zu werfen, und
be=
ſiegte ſeinen großen Gegner einwandfrei. Wohl war ein jeder
der Frankfurter in bezug auf Technik, Tricks und Einzelleiſtung
beſſer, aber all dies genügte nicht, den Siegeswillen der Rot=
Weißen, welche in der Hauptſache vor der Pauſe eine überraſchend
gute Partie lieferten, zu untergraben. Bei verteiltem Spiel kann
Rot=Weiß in der 18. Minute in Führung gehen, welche die Gäſte
erſt einige Zeit ſpäter durch einen Handelfer ausgleichen konnten.
Kurz vor dem Wechſel kann der Darmſtädter Halblinke eine feine
Kombination mit unhaltbarem Schuß abſchließen und abermals
ſeinem Verein die Führung bringen. In der zweiten Hälfte zeigen
die Gäſte feine Technik, ohne jedoch die aufmerkſame Deckung der
Rot=Weißen überwinden zu können. Ein Elfer verhilft den Rot=
Weißen zur klaren Führung; noch einer wird verſchenkt, was ſich
beinahe rächte, denn kurze Zeit darauf gelang den Gäſten der
zweite Treffer. Frankfurt ſetzt zum Endſpurt ein und wird in
den Schlußminuten leicht überlegen, doch die Rot=Weißen können
dieſe bangen Minuten erfolgreich beſtehen und verlaſſen mit dem
Sieg den Platz. Röckel=Eintracht entpuppte ſich als ein
aufmerk=
ſamer und brauchbarer Schiedsrichter.
Während anſchließend rund 200 Aktive auf der Laufbahn für
Rot=Weiß demonſtrierten und auf dem Platze zeigten, was
inner=
halb des Vereins geübt und gepflegt wird, hielt der Vorſitzende,
Herr Graßmann, die Begrüßungsanſprache, in deſſen Verlauf er
in kurzen Worten den Werdegang des Vereins ſchilderte. Das
bunte Bild war verrauſcht, als die Rhönradabteilung von
Reichs=
bahnſp. Darmſtadt mit drei Rädern einige Vorführungen brachte,
welche von den Zuſchauern mit ſtarkem Beifall belohnt wurden.
5,30 Uhr kamen dann die Handballer zum Wort.
Rot=Weiß — TV. Frieſenheim 5:5 (3:2),
Wir wollen vorausſchicken, die Gäſte rechtfertigten mit den
gezeigten Leiſtungen ihren guten Ruf. Die Mannſchaft verfügt
über alles, was eine Handballelf braucht. Sehr gut war vor allem
das ſchnelle und ſichere Kombinieren der Stürmerreihe. Auch
Rot=Weiß, welcher leider ohne Treſſer und Lehr antreten mußte,
zeigte, ohne auf die frühere Form zu kommen, daß die Elf noch
immer etwas kann. Die Mannſchaft hat unbedingt mit dieſer
Hintermannſchaft eine gute Waffe, und wenn die Stürmer ſich
beſſer verſtehen lernen, wird es auch in dieſem Jahre wieder zu
einem guten Platz in der Tabelle langen. Das Treffen begann
mit guten Angriffen der Rot=Weißen, welche auch bald eine 2:0=
Führung brachten. Durch einen Schockball wird Mayer getäuſcht
und zum erſten Male geſchlagen, während kurze Zeit Rettig
durch=
ging und den dritten Treffer erzwang. Kurz vor dem Wechſel
gelingt den Turnern der zweite Erfolg. Nach der Pauſe wird der
Kampf etwas ſchärfer. Arnold holt mit unhaltbarem Schuß den
4. Treffer. Nun wachen die Gäſte aber auf. Wunderbare
An=
griffe, die an Schnelligkeit kaum zu überbieten ſind, bringen den
Turnern nicht nur den Ausgleich, ſondern auch die Führung. Rot=
Weiß ſetzt noch mal an und Rettig bringt einen Strafſtoß zum
Ausgleich an. Löffler=Mainz pfiff gut. Das Reſultat entſpricht
dem Spielverlauf.
Poſt Darmſtadt 1.— Union Darmſtadt 2. 2:3.
Das ſehr ſchön durchgeführte Spiel war von Anfang bis Ende
lebhaft und wurde von Schiedsrichter Mühlbach=Darmſtadt gut
geleitet.
Fechken.
Darmſtädter FC.—Wiesbadener FC.: Herren 9:16, Damen 16:9.
Die Florettmannſchaftskämpfe der beiden Clubs fanden den
erwarteten Verlauf. Bei den Herren waren die Darmſtädter den
Wiesbadener nicht gewachſen, die mit ihrer ſtärkſten Gruppe
an=
traten. Trotz hartnäckigem und zähem Kampfeifer mit
außer=
ordentlicher Schärfe im Angriff der Darmſtädter Fechter konnten
nur 9 Siege gegen 16 herausgeholt werden. Beſonders
bemer=
kenswert waren die 3 auswärtigen Senioren Adam, Cron und
Glöckner, die mit alter Turnierpraxis die ſchönſten Angriffe
ab=
fingen und mit ſicherem Nachſtoß ihre Treffer ſetzten. Anders bei
den Damen, die mehr gleichartig und auf gleicher Fechtart
ele=
gant ihre Gefechte durchfochten. Hier konnten erfreulicherweiſe
die Fechterinnen des DFC. Siege holen, die erſte der 5 Runden
ſogar durchaus, und zum Schluß war das Ergebnis umgedreht
wie bei den Herren, alſo 16 Siege mit 9 Niederlagen. Von den
Darmſtädter Herren zeichnete ſich Kutſchera als beſter aus mit
3 Siegen. Bei den Damen glänzte Frl. Engel, die alle Gefechte
überlegen gewann und allein 5 Siege holte. Ihr folgten als
zweite Frl. Fuchs mit 4 Siegen und Frl. Niebel als dritte mit
3 Siegen. Alles in allem, es wurden ſcharfe, aber ſchöne
Ge=
fechte geliefert. Ein zahlreiches, intereſſiertes Publikum war
vom Anfang bis zum Schluß den Kämpfen ein ſchöner Rahmen
und hielt 4 Stunden lang aus.
Kegler=Bereinigung Darmſtadk und Umgebung.
Konzelmann=Pokalkämpfe.
Geſtern begannen auf der Bahn in der „Eintracht” die
Wett=
bewerbe zum wertvollen Konzelmann=Pokal. Den erſten
Start hatte Klub „Gut Holz” Eberſtadt, der mit ſeiner Riege,
die durch Unfall eines Teilnehmers etwas beeinträchtigt wurde,
es auf 2508 H. brachte. Ihm folgte der Klub „Rau Holz”, deſſen
Riege ſich mit der Bahn weniger zurecht fand und nur 2270 H
zur Strecke brachte. Als dritte Klubriege folgte „Kranz”
Eber=
ſtadt. Die von ihr gewohnte gute Leiſtung blieb diesmal aus.
Das Geſamtergebnis ſtellte ſich auf 2381 H.
Dann trat der Titelverteidiger „D.K. 1911=BV.” an, deſſen
Start beſondere Aufmerkſamkeit gezollt wurde. Es zeigte ſich
bald, daß die Riege in Hochform ſich befindet, denn ihr
Geſamt=
ergebnis ſtellte ſich auf 2711 H., womit ſie einen Vorſprung
er=
rungen hat, der wohl ſo leicht nicht eingeholt werden wird. Die
Kämpfe werden nächſten Samstag und Sonntag fortgeſetzt.
Schießſport.
Windmühle Darmſtadt Gaumeiſter.
Geſtern beſtritt SSC. Windmühle Darmſtadt den Gaukampf
im KK.=Schießen unter Leitung des Gauvorſitzenden,
Oberſchützen=
meiſter Engel. Bedingungen dieſes Kampfes ſind: 5 Schützen
2 60 Schuß und 3 Serien liegend, kniend, ſtehend auf 12er=
Ring=
ſcheibe. Hierbei erzielte Windmühle 3192 Ringe und vertritt
ſo=
mit den Gau Darmſtadt bei den nun folgenden Bezirkskämpfen.
Beſter Tagesſchütze Hans Ehrig mit 659 Ringen.
Der Kampf um die Gaumeiſterſchaft im Großkaliberſchießen
findet am kommenden Sonntag auf den Ständen der Priv.
Schützengeſellſchaft Darmſtadt am neuen Schießhaus ſtatt. Hierzu
haben gemeldet: Priv. Schützengeſellſchaft Darmſtadt, Schütz.=Ver
Offenbach, Schütz.=Geſ. Dreieichenhain, ſowie Schießſportklub
Windmühle Darmſtadt, wobei es zu intereſſanten Kämpfen
kom=
men dürfte.
Montag, 6. Juni 19
Der Reichspräſidenk in Hoppegarker
Avenkin gewinnk das „Union”=Rennen.
Die Entſcheidung des Berliner Derbys, des „Union=Renn
am Sonntag in Hoppegarten geſtaltete ſich zu einem großen ſ
lichen und geſellſchaftlichen Ereignis. In Erwartung des R
präſidenten von Hindenburg, der nach dem dritten Rennen in
gleitung ſeines Sohnes erſchien, war die Bahn auf allen Pl
überfüllt. Der Vizepräſident des Union=Clubs, Graf Spreti
grüßte den Reichspräſidenten und geleitete ihn in die Ehren
Von bedeutenden Perſönlichkeiten bemerkte man unter and
auch den Reichswehrminiſter General von Schleicher, den Che
Heeresleitung Generalleutnant von Hammerſtein und den
ralinſpektor der Kavallerie, Generalleutnant Hirſchberg.
Für die klaſſiſche „Union”, in der die Dreijährigen nod
letzten Prüfung unter ſich vor dem ſchweren Derby unter,
wurden, kam nur ein Sechſerfeld an den Start. Allein drei P
hatte der Stall Weinberg mobil gemacht, deſſen Farben
Janus, Fauſtgraf und Gryllos vertreten wurden. Trotzdem ge
der große Wurf diesmal nicht, denn Aventin, auf dem Jock=
Pretzner ein famoſes Rennen ritt, wurde knapper, aber le
Sieger und zeigte ſich als vollwertiger Erſatz für Widerhall
untätig im Stall ſtehen mußte, da er ſchon vorzeitig aus
Meldeliſte geſtrichen worden war. Nachdem kurze Zeit Janu
der Spitze gelegen hatte, übernahm Fauſtgraf das Kommand
Janus, Palaſtpage und dem Reſt. In der Geraden ging zu
der Favorit Palaſtpage in Front. An der Innenſeite rückte
Aventin plötzlich auf und gewann nach einiger
Gegenweh=
einen Hals. Klar zurück endete Mio d’Arezzo. Die Zeit b
2:20,4 für die 2200 Meter lange Diſtanz.
In der Fliegerprüfung, der „Goldenen Peitſche”, kam
einem Proteſt, da Winkelried ſeine Konkurrenten ſtändig
links getrieben hatte. Bei der Vernehmung ſagte jedoch
Haynes aus, daß das Pferd auch ſchon im Training dieſe
wohnheit habe, woraufhin das Renngericht den Proteſt u
aufhob.
Jgnorant=Rennen. Dreijährige, 2200 Mark. 1600 Meter;
u. C. v. Weinbergs Osculor (Streit), 2. Offenbach, 3. K1
Toto: 22: Platz: 12, 18, 16. 2—K. Ferner: Charm,
Traumkönig, Fauler Zauber, Lucina, Marcellina, Intern
Serva.
Pauline=Rennen. Zweijährige Stuten, 2800 Mark, 1000 M.
1. Weinbergs Ausflucht (O. Schmidt), 2. Exploſion, 3.
kunſt. Toto: 27: Platz: 10, 11, 11. ½—4. Ferner:
Domäne Inge, Confetti, Turnierfehde, Panorama.
Adonis=Rennen. Verkaufsrennen, für Dreijährige, 2800
1600 Meter: 1. Horaleks Rogau (Svehla), 2. Faienza, 3.
dame Lafitte. Toto: 89; Platz: 25, 15, 26. ½—K. Fe
Immermein, Liebesfeuer, Nebukadnezar, Maximilian, A
Amön, Piano.
Goldene Peitſche. Ehrenpreis und 6500 Mark, 1200 M
1. P. Mülhens Winkelried ((Haynes), 2. Rochus, 3. Pa
Toto: 89; Platz: 30, 24. H.—K. Ferner: Viadukt, W
Sextus.
Union=Rennen. Dreijährige, Ehrenpreis und 28000
2200 Meter: 1. Geſt. Schlenderhans Aventin (Pretzner),
laſtpage, 3. Mio d’Arezzo. Toto: 45; Platz: 15, 11.
Ferner: Fauſtgraf, Gryllos, Janus.
Adalbert=Rennen. Zweijährige Hengſte und Wallache,
Mark, 1000 Meter: 1. Frau J. v. Opels Anlaſſer (9
2. Gregorovius, 3. Roman. Toto: 43; Platz: 15, 13, 13.
Ferner: Triſtan, Glasbläſer, Marſilius, Metullus, Sa
Chilos, Jahrhundert.
Gaſtfreund=Rennen. 2800 Mark, 1800 Meter: 1. Abtei
1. Bayers Nomos (Böhlke), 2. Machiavel und Lyſias,
Rennen. Ferner: Yvorne, Alpenflieger, Markgräfin, A
Sylvius, Feſtkönigin, Moira. Toto: 42; Platz 19, 2
H.—tot. 2. Abteilung: 1. Bernhards Lagina (Ham
2. Gafron, 3. Ledina. Toto: 66; Platz: 19, 15, 28.
Ferner: Frundsberg, Irrigoyen, Marion, Sternkarte, E.
Optant, Flugſchüler. Sieg=Doppelwette: Rogau — Ar
860:10.
Zum achken Male „Rund um Schokten”
Bulli (NSU.) fährt neuen Bahnrekord. — 40 000 Zuſchau
Das kleine oberheſſiſche Kreisſtädtchen Schotten ſtand
einmal ganz im Zeichen des Motorſports. Der rührige V.
berger Automobil= und Motorrad=Club trug zum achten Mal
klaſſiſches Rennen „Rund um Schotten” aus, das durch die C
ziehung des zweiten Meiſterſchaftslaufes eine beſondere No
hielt. Trotz ſtarker Regengüſſe am Vortrage, fanden ſich au
ganzen Umgebung etwa 40 000 Sportbegeiſterte ein. Das R
verlief bei ausgezeichneter Organiſation ohne Unfall, wenn
davon abſieht, daß bei einem Tribünenbruche einige Zuſ
leicht verletzt wurden. Den Auftakt bildete das Rennen de
wagenfahrer über drei Stunden — 52,8 Kilometer, bei den
geſamt 11 Kokurrenten ſtarteten. In der 600=Kbzm.=Klaſſe
ſich gleich Kahrmann=Fulda an die Spitze und ſiegte mit
Stundendurchſchnitt von 89,7 Kilom. In der großen Bein
klaſſe fuhr Joſef Möritz=München (Victoria) nicht nur die
Zeit, ſondern mit 93,2 Stundenkilometern auch neuen Str
rekord für Beiwagenmaſchinen. Das zweite Rennen der Aus
fahrer ging über 2 Runden — 35 Kilom. und brachte 29 5
an den Start. Hier erwies ſich der Sieger der 350er=5
Wagner, Bieber bei Offenbach, auf MAG. mit einem Stu
durchſchnitt von 90,4 als weitaus beſter Mann. Die Hauptko
renz des Tages bildete der zweite Meiſterſchaftslauf, zu den
58 gemeldeten Fahrern 45 antraten. Dieſe hatten in allen
Klaſſen 12 Runden — 212 Kilometer zurückzulegen. Ein
Regenſchauer behinderte das Tempo nicht, ſondern dämpfte n
Staubentwicklung auf der Straße. In der 250=Kbzm.=Klaſſe
der Chemnitzer DKW.=Fahrer Winkler vor dem Fuldaer
Kahrmann, der anfänglich geführt hatte. Die 350er=Klaſſe
von Anfang an eine ſichere Beute des Godesbergers Ernſt
(Imperia), mit einem Stundenmittel von 97,9 Kilom., vor
ſich ſtets auf dem 2. Platz haltenden Nürnberger Ley. J
Halbliterklaſſe zog Bullus (NSU.) vom Start weg davon
größerte ſeinen Vorſprung mit einem Durchſchnitt vo 102,44
metern. Sein Sieg konnte aber, da Bullus Engländer i
den Meiſterſchaftslauf nicht gewertet werden; dieſen holte ſi.
an zweiter Stelle einkommende Popp Giggenbach=Mü=
(Rudge), vor dem Frankfurter Klein. In der großen Klaſ
1000 Kbzm. ſiegte nach anfänglicher Führung von
Rüttchen=
lenz ſchließlich Eduard Kratz=Oberohmen (DKW.), der die
Zeit, aller deutſchen Fahrer mit einem Stundenmittel
98,9 Stundenkilometern herausfuhr.
Großer Autopreis von Italien.
Als erſter der Großen Automobil=Preiſe der einzelnen
tionen gelangte am Sonntag, auf der berühmten Monzaba
Nailand, der von Italien vor 50 000 Zuſchauern zum Au
In dieſem, als Fünf=Stundenrennen ausgetragenen Wettbe
kam die italieniſche Marke Alfa Romeo zu einem neuen
in dieſer Saiſon, denn ihr Meiſterfahrer Nuvolari konnte
Vorjahresſieg wiederholen. Er bewältigte in den fünf St
337,608 Kilometer und fuhr dabei einen Stundendurchſchni
67,521 Kilom. Weniger Glück hatte ſein Markengefährte
ciola, der bei Maſchinendefekten koſtbare Zeit verlor und er
der ins Rennen eingriff, als ſeine Gegner fünf Bahnlängen
rung hatten. „Caratſch” konnte dieſen rieſigen Vorſprun
ürlich nicht mehr aufholen und belegte ſchließlich nur den
Platz. — Gleich nach dem Start übernahm Nuvolari die Füh
bwohl Fagioli alles verſuchte, um an die Spitze zu kon
mußte er ſchließlich die Ueberlegenheit Nuvolaris anerkenne!
beendete das Rennen mit 8 Kilom. im Rückſtand liegen
Zweiter, vor Borzzacchini, Campari und Dreyfuß.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 156 — Seite 7
ontag, 6. Juni 1932
Pretzn
*6 1
Sechs Titel fallen nach Darmſtadt.
Die beiden Gruppen Main—Heſſen des Süddeutſchen Fuß=
und Leichtathletik=Verbandes trugen — wie in den Vor
ihre Meiſterſchaften gemeinſchaftlich als
Bezirksmeiſter=
naus. Als Austragungsort wurde, um der Leichtathletik in
s neuen Auftrieb zu geben, die Nibelungenſtadt gewählt,
(ktiven mußten — abgeſehen von nicht gerade idealem
Wet=
im Intereſſe dieſes wohlgemeinten Zweckes eine
verhältnis=
ſchlechte Laufbahn in Kauf nehmen. Leider ſtellte ſich bald
z, daß bei dem noch ſchlechteren Publikumsbeſuch die
Er=
ng des beabſichtigten Zweckes hinfällig wurde. Als weiteres
o dieſer Meiſterſchaften kam die zahlenmäßig geringe
Betei=
r der einzelnen Vereine hinzu. Ein 100= und 400=
Meter=
mit 3 Endteilnehmern kann auf keinen Fall befriedigen. Die
ch in einigen Diſziplinen erreichten guten Leiſtungen, und
ſich pünktliche und reibungsloſe Abwicklung allein konnten
r anderen Seite nicht einen überzeugenden Eindruck ſichern.
itereſſant iſt zunächſt zu melden, daß Kurz=Offenbach in den
tſtrecken ſich den Eintrachtlern als überaus gleichwertig er=
und daß die Darmſtädter Leichtathleten vor allem wieder in
Littel= und Langſtrecken ihre Ueberlegenheit erneut beweiſen
n. So liefen am Vormittag Haag und Lindner bei
regne=
a Wetter über 10 000 Meter ein ſpannendes Rennen für ſich,
hließlich in guten und, gegenüber den Vorjahren,
verbeſſer=
eiten Haag mit etwa 50 Meter Vorſprung für ſich entſcheiden
Am Nachmittag holte ſich Stepp (ASC.) in guter Zeit,
vor Blind (SV. 98), über 1500 Meter den Titel. Auch im
Neter=Lauf placierte ſich der ASC. durch Schilgen vor Ha=
SV. 98). Ueber 4X1500 Meter entſpann ſich ein feiner
f zwiſchen Eintracht Frankfurt und SV. 98, den ſchließlich
(4:29 Min.), Gellweiler (4:31 Min.), Lindner (4:24 Min.),
(4:24,9 Min.) für Darmſtadt entſchieden. Im Dreiſprung
Deppenbrock (ASC.) im Stechen zu Meiſterehren, und im
swerfen wurde Schneider (Polizei Darmſtadt) mit mäßiger
ng Sieger, nachdem er im Kugelſtoßen — wohl infolge ſeiner
ngenden dienſtlichen Verpflichtungen — hinter Berg=
Frank=
nur Zweiter werden konnte. Bei den Frauen ſicherte
rl. Stepp (SV. 98) im Alleingang mit ihrer Klubkameradin
über 800 Meter wieder den Titel. Schließlich konnten
hauer, Krauth, Gunſt, Schupp (SV. 98) in der 4X400=
Meter=
hinter den beiden Mannſchaften von J.G. Frankfurt den
itz belegen. Im Speerwerfen kam Krichel (SV. 98) diesmal
uf den 3. Platz, wie Steuerwald (Polizei) im Kugelſtoßen.
damen des SV. 98 konnten über 4X100 Meter den dritten,
m Hochſprung durch Frl. Schleicher noch den vierten Platz
hen.
Einige Ergebniſſe:
erren: Diskuswerfen: 1. Schneider, Pol. Darmſt.,
Meter; 2. Holler, SC. 1880 Frankfurt, 36,07 Meter. —
=Meter=Laufen: 1. Haag, SV. 98 Darmſt., 34:11,1 Min.
idner, SV. 98, 34:23,4 Min. 3. Siegel, Poſt Frankf., 35:30,2
— 4X400=Meter=Staffel: 1. JG.=SV. Frankf. I. 3:33,9 Min.
„SV. Frankfurt II., 3:35,3 Min. 3. SV. 98 3:37,2 Min. —
ſrung: 1. Fuchs=Kreuznach 1.79 Meter, 2. Hohlbein=FSV. Fr.
Neter. — 1500=Meter=Lauf: 1. Stepp=ASC. Darmſt.
Min. 2. Blind=SV. 98 4:12,2 Min. 3. Lohberger=Eintr.
:24,6 Min. — 400=Meter=Lauf: 1. Maerten 52,1 Sek., 2. Jo=
4,4 Sek., beide JG.=SV. — 800=Meter: Knoeckel=80 Fr. 2,04
2. Schilling=Eintr. Fr. 2:04,6 Min. 3. Krauth=SV. 98 D.
Min. — 110 Meter Hürden: 1. Swothelm=SV. Wiesbaden
Sek., 2. Sander=SV. Wiesb. 19,5 Sek. — Weitſprung: 1. Haſ=
=Eintr. Fr. 6,70 Meter. — 100=Meter=Lauf: 1. Mährlein=
Fr. 10,9 Sek. 2. Kurz=BSC. Offenb. 11 Sek. 3. Eldracher=
Fr. 11 Sek. — Kugelſtoßen: 1. Berg=JG. Fr. 14,08 Meter.
mneider=Pol. D. 13,73 Meter. 3. Steuerwald=Pol. D. 11,64,5
r. — Speerwerfen: 1. Kern=SV. Wiesb. 51,28 Meter, 2. Hol=
Fr. 50,73 Meter. 3. Krichel=SV. 98 D. 49,95 Meter. 4. Stein=
=ASC. D. 48,62 Meter. — 5000=Meter=Laufen: 1. Schilgen=
„D. 15:48,9 Min. 2. Habich=SV. 98 16:06,2 Min. — 200=
=Laufen: 1. Kurz=BSC. Offenbach 23,1 Sek. 2. Schmidt=
Fr. 23,8 Sek. 3. Huſch=JG. 24,1 Sek. — Dreiſprung: 1.
penbrock=ASC. Darmſt. 12,88 Meter. 2. Witte=F.=
Frankf. 12,88 Meter (durch Stechen entſchieden); 3. Wald=
=Eppertshauſen 12,46 Met. — 400=Meter=Hürden: 1. Schwet=
SV. Wiesb. 59,9 Sek. 2. Mott=Eintr. Fr. 60,6 Sek.
00=Meter=Staffel: 1. SV. 98 Darmſtadt 17:47,9 Min.,
ntracht Fr., 17:52,2 Min. 3. SV. Wiesb 18:30,4 Min.
0=Meter=Staffel: 1. Eintracht Fr. 44,9 Sek. 2. JG. Fr. 45,2
Stabhochſprung: 1. Kern=SV. Wiesb. 3,20 Meter. 2. Ar=
SV. Wiesb. 2,90 Meter.
amen: Speerwerfen: 1. Frl. Siebert=JG.=SV. Fr. 32,46
r. — Kugelſtoßen: 1. Frl. Siebert=JG.=SV. Fr. 9,96 Meter.
iskuswerfen: 1. Frl. Reuter=SC. 80 Fr. 36,49 Meter.
Neter=Laufen: 1. Lorenz=Eintr. Fr. 27 Sek., 2. Ewe=Eintr.
8,6 Sek. 3. Braun=JG. Fr. 30,1 Sek. 4. Klingler=SV. 98
Sek. — 800=Meter=Laufen: 1. Stepp 2:47,8 Min., 2. Luley
Min., beide SV. 98 D. — Weitſprung: 1. Siebert=JG. Fr.
Meter. 2. Köhler=Eintr. Fr. 4,79 Meter. — Hochſprung:
Ihler=Eintr. Fr., 2. Gerke=SV. Wiesb., 3. Siebert=JG., jede
Neter (durch Stechen). — Frauen: 4X100 Meter: 1. FSV.
4,8 Sek. 2. JG. Fr. 55 Sek., 3. SV. 98 57 Sek. (
Eintracht=
el im Vorlauf diſtanziert). — 100 Meter: 1. Lorenz=Eintr.
Sek. 2. Leonhardt=Eintr. 12,9 Sek.
Nordbayeriſche Leichtathletikmeiſterſchaften.
Im Sportpark des 1. FC. Nürnberg wurden am Sonntag
Vor= und Nachmittag die Nordbayeriſchen
Leichtathletik=
erſchaften ausgetragen. Die Ergebniſſe waren zum Teil
gut. Bei den Frauen tat ſich beſonders Frl. Dollinger
Ir, die allein drei Meiſterſchaften für ſich buchen konnte. Ihr
brung von 5,44 Metern und die gute 12,4=Sekunden=Zeit
* 100 Meter ſind beſonders hervorzuheben. Bei den
Her=
vollbrachte Ebner=Schweinfurt im Dreiſprung mit 13,3c
anſprechende Leiſtung. Im Weitſprung ſprang
Kopp=
berg 7.03 Meter.
Meiſterſchaften der Gruppe Rhein.
Am Sonntag wurden auf der Anlage des SV. 98
Schwetzin=
gen die Einzel=Meiſterſchaften der Gruppe Rhein bei gutem
Be=
ſuch zum Austrag gebracht. Die erreichten Zeiten ſind zum Teil
ſehr gut. Gut war auch die Beteiligung von 13 maßgebenden
Vereinen mit rund 100 Teilnehmern. Ausgezeichnet iſt die Zeit
von Abel=VfL. Neckarau von 1:57,9 für die 800 Meter. Einen
Doppelerfolg trug Georg Abel davon, der das Diskus= und
Speer=
werfen an ſich brachte. Im Hochſprung verſagte Enders=VfR
Neuſtadt, der vor 14 Tagen erſt 1,82 Meter erreichte, am
Sonn=
tag aber nur 1,73 Meter überſprang. Bei den Damen wurde
Frl. Egger vom VfR. Mannheim ſogar dreifache Preisträgerin.
Sie ſiegte im Fünfkampf, Kugelſtoßen und Diskuswerfen.
Württembergiſche Leichtathletik=Meiſterſchaften.
Auf dem Sportclub=Platze in Stuttgart begannen am
Sams=
tag die leichtathletiſchen Meiſterſchaften der Gruppe
Württem=
berg. Mit 250 Teilnehmern ſind die diesjährigen Meiſterſchaften
ausgezeichnet beſetzt. 800=Meter=Sieger wurde Paul von den
Stuttgarter Kickers in der ſür den frühen Termin ſehr guten Zeit
von 1:57,8; auch der an zweiter Stelle eingekommene Rühle vom
V.f.B. blieb unter der Zweiminuten=Grenze. Die 5000 Meter
holte ſich Altmeiſter Helber I in 15:40,6, hart bedrängt von dem
ſüddeutſchen Waldlaufmeiſter Bertſch=V.f.B. Stuttgart. Die
vier=
mal 400=Meter=Staffel holten ſich die Stuttgarter Kickers
mit der Mannſchaft Sannwald Scriba, Münzinger und
Heiden=
reich in 3:33 Minuten. Schauffele brachte das Diskuswerfen
mit 39,18 Meter an ſich; das Hammerwerfen gewann Gayſert=
Höfingen mit 33,77 Meter und im Dreiſprung ſiegte Kreß=
Heil=
bronn mit 12,40 Meter.
Die Kämpfe am Sonntag hatten bei dem Publikum großes
Intereſſe ausgelöſt. Paul (Kickers) ſicherte ſich ſeine zweite
Mei=
ſterſchaft im 1500 Meter=Lauf mit 4:04,6 vor Lang (Heilbronn)
4:09,6 und Haller I (Reichsb. Stuttg.) 4:12,4, dagegen waren
ſei=
nem Clubkameraden Münzinger die 400 Meter in 52,4 Sek.
nicht zu nehmen. Die größte Ueberraſchung der ganzen
Meiſter=
ſchaften brachte jedoch die 4X100 Meter=Staffel: die Stuttgarter
Kickers, die ſeither unbeſtritten die Hegemonie in dieſer Staffel
hatten, mußten ſich in einem wundervollen Rennen eine
ſenſatio=
nelle Niederlage gefallen laſſen. Der V.f.B. Stuttgart ſiegte
durch beſſere Kurven= und Wechſeltechnik ſeiner Läufer erſtmalig
über den großen Rivalen.
Württembergiſche Volksturner=Meiſterſchaften.
Die Volksturnkreismeiſterſchaften des 1. Turnkreiſes
Schwa=
ben kamen am Sonntag bei wechſelnder Witterung im Ulmer
Sta=
dion zur Durchführung. Die beſten Leiſtungen waren der
Hoch=
ſprung des Göppingers Haag über 185 Meter und der
Stabhochſprung von Müller (TV. Kuchen) über 3,83 Meter.
100 Meker in 10,3 Hekunden.
Jonath läuft Weltrekord in Bochum.
Die bei etwas kühlem Wetter und nur vor 3000 Zuſchauern
am Sonntag in Bochum abgewickelten nationalen Leichtathletik=
Kämpfe brachten auf der ganzen Linie hervorragende Leiſtungen.
Den Vogel ſchoß dabei der deutſche Doppelmeiſter Jonath=Bochum
ab, der die 100=Meter=Strecke in der neuen Weltrekordzeit von
10,3 Sekunden zurücklegte. Von innen nach außen ſtarten über die
kurze Sprintſtrecke Geerling, Borchmeyer, Jonath, Vent und
Kör=
nig. Das Feld kam gut vom Start, Jonath erſchien nach 40 Metern
an der Spitze und gewann überlegen gegen Geerling, der in den
letztern Metern Borchmeyer vom dritten Platz verdrängen konnte.
Knapp dahinter folgten Körnig und Vent. Falls alle
Beſtim=
mungen erfüllt ſind, dürfte der Anerkennung des Weltrekordes
von Jonath nichts im Wege ſtehen. In der amtlichen Liſte der
Welthöchſtleiſtungen hält der Amerikaner Paddock ſeit dem Jahre
1921 den Rekord mit 10,4 Sekunden.
Der zweite Probelauf der National=Staffel über 4 mal 100
Meter fiel wieder ſehr befriedigend aus. Die
Olympiamann=
ſchaft lief in der Beſetzung Körnig, Vent, Borchmeyer und
Jonath 41,4 Sekunden und ſchlug dabei die weſtdeutſche
Mann=
ſchaft, die 42 Sekunden benötigte. Im zweiten Lauf tauſchte man
Geerling gegen den Turner Vent aus, und diesmal kam die
Natio=
nalſtaffel mit 41,3 Sekunden ſogar noch zu einer beſſeren Zeit, die
weſtdeutſche Mannſchaft folgte hier 5 Meter zurück. Den beſten
Eindruck hinterließ beide Male Jonath, während Körnigs Lauf
wieder einmal ſehr verkrampft wirkte. Die beſte Zeit des
Jahres über 400 Meter lief der deutſche Meiſter
Metz=
ner, der — ohne zum Kämpfen gezwungen zu ſein — überlegen
in 48,6 Sekunden ſiegte. Ueber 800 Meter konnte Lefeber=
Düſſeldorf den Schlußangriff Dr. Peltzers abwehren und gewann
in 1:56,4. Ueber 3000 Meter war Schaumburg=
Ober=
hauſen über Helpapp=Stettin und Dieckmann=Hannover ſiegreich.
Mit ſeiner Jahresbeſtleiſtung wartete Weltrekordmann
Emil Hirſchfeld mit einem Wurf von 15,75 Meter auf. Der
deutſche Zehnkampfmeiſter Sievert konnte hier allerdings nicht
ganz mit und warf faſt einen ganzen Meter weniger. Sievert
ent=
ſchädigte ſich dann aber durch einen Sieg im Diskuswerfen, wo er
44,47 Meter erreichte und Emil Hirſchfeld auf den zweiten Platz
verwies.
Ben Eaſtman, der hervorragende amerikaniſche Mittelſtreckler,
ſtellte zwei neue Weltrekorde auf: die 800 Meter durchlief er in
1:50 Min. und die 880 Yards in 1:50,9 Min.
Bei den franzöſiſchen Tennismeiſterſchaften gewann Helen
Moody=Wills das Endſpiel im Damen=Einzel gegen Mme.
Mathieu mit 7:5, 6:1. Für das Endſpiel im Herren=Einzel haben
ſich Cochet und der Italiener de Stefani durch Siege über Bernard
bzw. Roderich Menzel qualifiziert.
Am Sonntag wurde in Heidelberg die Regatta bei guter
An=
teilnahme des Publikums ausgetragen. Auch die Beteiligung
durch 25 Vereine iſt als durchaus befriedigend zu bezeichnen. Von
den Ergebniſſen iſt beſonders der Sieg des Mannheimer RC. im
Zweier vor Hellas Offenbach überraſchend. Paul=Frankfurter
RG. zeigte eine gute Leiſtung, hätte aber bei früher einſetzendem
Tempo beſſer abſchneiden können. Der Olympia=Achter von
Ami=
citia konnte erſt nach hartem Kampfe gegen Kaſtel mit ¼ Längen
gewinnen.
TEC. Darmſtadt—SC. 1880 Frankfurt 9:0
TEC. Jun.—Rot=Weiß Mainz Jun. 7:2.
Am Samstag nachmittag in Frankfurt hatten die 80er, die
am Vormittag über den TC. Höchſt erfolgreich waren, gegen
Darmſtadt 1. nie etwas zu beſtellen, wenn man auch
berückſichti=
gen muß, daß Frankfurt durch Erſatz geſchwächt war. Die Spiele
erbrachten im einzelnen folgende Ergebniſſe: Herreneinzel: Claß
—Biermann 6:3, 6:3, Kleinlogel-Hildebrandt 5:7, 6:4, 7:5,
Endriß—Rahmann 6:0, 6:3, Sennewald-Levi 6:1, 6:1,
Wer=
ner—Schlichtermann 6:3, 7:5, Müller—Dr. Jecker 6:3, 8:6.
Her=
ren=Doppel: Claß=Müller-Rahmann=Schlichtermann 1:6, 6:2,
6:1, Kleinlogel=Werner=—Hildebrandt=Levi 6:4, 7:5, Sennewald=
Endriß—Dr. Jecker=Ladenburg 6:4, 7:5. — Durch dieſen Sieg
hat ſich der TEC. für das Zonenendſpiel gegen den SC.
Forſt=
hausſtraße qualifiziert, das am kommenden Sonntag in
Darm=
ſtadt ſtattfindet.
Am Sonntag vormittag ſiegten in Darmſtadt die Junioren
des TEC. gegen die Mainzer Jugend überlegen. Nachdem eine
5:0=Führung herausgeholt war, zwang der andauernde Regen zum
Abbruch des Spiels. Die beiden Clubs verzichteten je auf 2 noch
ausſtehende Spiele. Die erfolgreiche Mannſchaft ſetzte ſich aus
den Jugendſpielern v. Harnier, Langenbach, Münſter, Külp,
Hauck, Müller und Berl zuſammen.
Beim Mannheimer Tennisturnier fielen erſt zwei
Entſchei=
dungen, die reſtlichen ſind erſt am Montag fällig. Im Damen=
Einzel ſiegte Frau Friedleben über Frl. Hammer im Finale leicht
mit 6:2, 6:3, während im Gemiſchten Doppel Frau v. Reznicek=
Dr. Buß über Frl. Sander/Jaennecke nach Kampf 7:5, 6:3 ſiegten.
Die Leſer werden auf das neue Produkt der bekannten
Quali=
täts=Zigarettenfabrik Zirini G. m. b. H., Dresden — Ultra=
Zigarette —, aufmerkſam gemacht.
Der Firma Zirini iſt es geglückt, nicht nur den Preis
niedriger zu geſtalten, ſondern auch die Qualität dieſer Preislage
erheblich zu ſteigern.
Ein neuer Dunlop=Autoreifen.
Die Deutſche Dunlop Gummi Compagnie in Hanau a. M. hat
in dieſen Tagen einen neuen Autoreifen auf den Markt gebracht;
er heißt: Dunlop Fortuna!
Er weiſt gegenüber der Dunlop Standardausführung eine
erhebliche Verſtärkung des Cordunterbaues und eine kräftigere
und dickere Ausführung der Gummilauffläche auf. Außerdem iſt
der Reifen weſentlich verbreitert. Die Firma Dunlop ſagt mit
Recht von dieſem ihrem neuen Erzeugnis: es iſt der Reifen für
beſondere Anforderungen.
Frankfurt a. M.
Montag, 6. Juni
15.20: Margarethe Skrodzki: Die Schutzarbeit der deutſchen Frau
im Oſten.
17.00: Konzert des Funkorcheſters.
Anſchl. Lieder und Arien. Ausf.: R. Bröll (Tenor).
18.25: Prof. Behrmann: Kolonien als wirtſchaftliche
Ergänzungs=
räume.
18.50: Engliſch.
19.30: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: A. M.
Topitz (Tenor). Am Klavier: A. Hagen.
20.30: Goldrauſch auf Alaska. Hörfolge von Alice Fliegel. Muſik
von E. Grothey.
21.30: Die Entwicklung des deutſchen Streichquartetts. Brahms=
Abend. Ausf.: Wendling=Quartett.
22.40: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.55: München: Nachtmuſik.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Montag, 6. Juni
9.30: Dr. Tews: Bildung zur Arbeit und Bildung zur Muße.
10.10: Breslau: Schulfunk. Hörbericht aus der Odertalkokerei bei
Deſchowitz am St. Annaberg i. Oberſchleſien.
12.05: Schulfunk: Engliſch für Handelsſchulen.
15.00: M. Geis: Ein heiteres Kapitel aus der Arlen=Novelle=
Romanze in altem Kognak.
15.40: O. Buchmann: Was hat Deutſchland auf den Olympiſchen
Spielen 1932 zu erwarten?
16.00: Lehrer Uebe: Leiſtungsverminderung der Volksſchule.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: D. Dr. Schweitzer: Strömungen in der evangeliſchen
Theo=
logie der Gegenwart.
18.00: Dr. Pechel: Der Naturalismus in der Dichtung des 19.
Jahrhunderts.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.20: Stunde des Landwirts.
19.35: Prof. Dr. Saitſchick: Lenin und die geiſtigen Grundlagen des
Bolſchewismus.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Breslau: Das Luſamgärtlein. Querſchnitt nach Max
Dau=
thendey von F. Schnack. Muſik von E. A. Voelkel.
20.50: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Nürnberg: Wien in Nürnberg. Ein heiterer Abend,
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Adalbert Lutter.
Wekkerbericht.
Die Skandinavienſtörung füllt ſich weiter auf und zieht
nord=
öſtlich ab. Indeſſen iſt über Deutſchland der Luftdruck etwas
an=
geſtiegen, ſo daß wieder eine ſchmale Hochdruckbrücke entſtanden iſt.
In ihr dürfte ſich etwas freundlicheres Wetter einſtellen. Durch
abſinkende Luftmaſſen wird mehr Aufheiterung und ſomit auch
Er=
wärmung eintreten. Da jedoch der Luftdruck nicht beſonders hoch
iſt und keine einheitliche Windſtrömung beſteht, iſt die Bildung
einzelner gewitterartiger Störungen nicht ausgeſchloſſen.
Ausſichten für Montag, den 6. Juni: Ruhigeres, teils
aufhei=
terndes, teils bewölktes Wetter, meiſt trocken, etwas wärmer.
Ausſichten für Dienstag, den 7. Juni: Weitere Beſſerung in
Ausſicht.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortſich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſſeion, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer;, für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble;
Druck und Verſag: T. C. Wittich — ſämilſch in Darmſtadt
Für unverlangie Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung n ich t übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 156
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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in der reizenden Tonfilm-Operette:
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Schneeberger und Bela Balacz den
schönsten aller bisher erschienenen Hochgebirgsfilme.
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TOM TTLER, in dem Wildwest-Abentener:
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Im II. Teil:
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Eine Berglegende aus den Dolomiten.
Anmerkung: Eine mutige, ihrem Werk und ihrer
Besessenheit gläubige Frau hat den Kino-Himmel
eingestürzt. Leni Biefenst ahl hat erreicht, was
sie erstrebte: Eine einmalige Filmdichtung, einen
Film, zu den unvergeßlichen zu stellen. Am
Grün-
donnerstag bei seiner Uraufführung war das
Publi-
kum wie entrückt — es hatte in einer andern Welt
gelebt — nur langsam kehrte der Alltag zurück.
Leni Riefenstahl hat das Wunder des deutschen
naturerfühlenden Films, wie ihn der Kreis um
Arnold Fanck schuf, bereichert. In den Dolomiten
und im Tessin-Tal wurde mit den Sarntaler Bauern
die Legende von einem zauberischen blauen Licht,
das aus einer unerreichbar scheinenden Bergspalte
in Vollmondnächten leuchtet — gestaltet. — Bei
diesem neuen Bergflm handelt es sich nicht mehr
um „Photographie‟. Riefenstahl und Schneeberger
„drehen” nicht, sie scheinen über den Ather zu
ge-
bieten. Hier ist das Schwarz-Weiß zu solcher
Fertig-
keit gesteigert, Nebelberge so nahegerückt, Täler
mit Schäflein, tief verborgenen Fahrstraßen, die
Hochgebirgswelt so einzigartig herrlich aufgenommen,
daß man die Meister der graphischen Künste, die
Naturmaler neuer und früherer Jahrhundete zitieren
muß. Die Meisterschaft, mit der Riefenstahl und
Schneeberger in virtuoser Uberlegenheit mit
Sonnen-
strahlen auf Berggipfeln, Halden und Baumkronen,
mit blauen Grotten und Wolken spielen, hat
ihres-
gleichen nicht in der Geschichte der
Kino-
matographie. Ganz zu schweigen von der
Repro-
duktionskunst an den Sarntaler Bauerntypen selbst.
Die Apostel vom Bamberger Dom, van Goes gotische
Köpfe, die Radierwerke süddentscher Meister geben
das Leben im Antlitz der Bauern nicht gültiger.
Das ist ein Film für die Freunde der ewigen Berge.
Ein Drama, das den Zuschauer tief packt, das an
das Innerste rührt. Die Legende von Guiseppe
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