Einzelnummer 10 Pfennige
Tanz
Fpelle 2.0
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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31. Mai 2— Reichsmark und 20 Pfennig
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immten Tagen wird nſcht übemommen.
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echligt den Bezieher nſcht zur Kürzung des
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Franfurt a. M. 4394.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 142
Montag, den 23. Mai 1932.
195. Jahrgang
21 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspſa.
Finanz=Anzelgen 35 Reſchspfgl Rellamezelle (92 mm
breitls= Reichemarl.Anzeigen von auswärts 35 Relſchspfg.
FinanzeAnzelgen 50 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 300 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 4.20 Mark” — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr. Strell uſw. erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtliſcher Beltreſhung ſällt jeder
Nabalt weg. Banſkionio Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
ſcher Frau
ichaſt 4
Mtattädlielt i gadutt.
Admiral Graf Saiko mit der Regierungsbildung beaufkragk. — Kompromiß zwiſchen Armee=Ulkimakum und Parlamenk. — Vor Neuwahlen in Japan?
terreichs Kampf um Lebenoder Skerben. —9as Wiener Echo der Völkerbundsabſage.—Griechiſche Regierung zurückgekreken.
ngland für Reparakions=Kompromiß zu Laſten Deutſchlands. — Curkius in Moskau. — Herriok ſoll „Mitkelblock” bilden.
Parlamenk gegen Milikärdikkakur.
TU. Tokio, 22. Mai.
Die Kabinettskriſe in Tokio hat eine unerwartete Wendung
ommen. Nach einer Unterredung mit dem „älteren
Staats=
an”, Prinz Saijongi, hat Admiral Graf Saito ſich zu der
Bil=
g eines nationalen Kabinetts bereiterklärt. Graf Saito hatte
Sonntag eine Audienz beim Kaiſer. In unterrichteten Kreiſen
cht man von Graf Uſchidaals als künftigen Außenminiſter und
Takahaſchi als Finanzminiſter.
Die Beauftragung Saitos mit der Kabinettsbildung kann als
npromiß zwiſchen den Forderungen der Armee und der die
Par=
entsmehrheit bildenden Saijukai=Partei angeſehen werden. Der
rer der Saijukai=Partei, Suzuki, erklärte am Samstag vor den
teiführern, er werde, falls er mit der Regierungsbildung
be=
ragt werde, von neuem ein Parteikabinett zuſammenſtellen. Auf
elben Verſammlung wurde der Beſchluß gefaßt, ſich aufs
rfſte allen verfaſſungswidrigen Verſuchen der Armeekreiſe zur
chtergreifung zu widerſetzen und im Notfalle in gemeinſamem
gehen mit der Minſeito=Oppoſition die Verfaſſung zu ſchützen.
2b ein Kabinett Saito die Zuſtimmung des Parlaments finden
), iſt fraglich. Es wird daher bereits von der Auflöſung des
laments geſprochen.
Japaniſche Riederlage bei Tſitſikat.
TU. Charbin, 22. Mai.
Nach einer Meldung aus Tſitſikar iſt es etwa 100 Kilometer
ch von Tſitſikar zu einem Gefecht zwiſchen japaniſchen Trup=
und chineſiſchen Freiſchärlern gekommen, wobei die Japaner
llagen wurden. Die Verluſte auf beiden Seiten ſind ſehr groß.
Reichsaußenminiſter a. 9. Curkius
in Maskau eingekroffen.
TU. Moskau, 22. Mai.
Der ehemalige Reichsaußenminiſter Dr. Curtius iſt in
Mos=
eingetroffen. Er wurde von dem deutſchen Botſchafter von
ſen und von Beauftragten der Sowjetregierung empfangen.
Montag ſind Empfänge bei Litwinov und Kreſtinſky
vorge=
n. Die Reiſe Curtius trägt, wie betont wird, keinen
itiſchen Charakter.
Es ſcheint angeſichts der politiſchen Hochſpannung um Ruß=
und Deutſchland überflüſſig, zu betonen, daß ein deutſcher
enminiſter a. D. in dieſem Augenblick, nur ohne politiſche
enabſichten nach Moskau fahren kann.
Die Ausſichten der
Regierungs=
neubildung in Frankreich.
TU. Paris, 22. Mai.
An der auf Dienstag nachmittag angeſetzten Beſprechung des
iſidenten der Republik wird außer Herriot und
Tar=
auch noch der Finanzmiſter Flandin teilnehmen, um den
rer der zukünftigen Kammermehrheit und mutmaßlichen
Mi=
rpräſidenten ſowohl über die inneren wie die äußeren
finan=
en Fragen ins Bild zu ſetzen. Tardieu ſeinerſeits wird
Her=
einen umfaſſenden Ueberblick über die auswärtige Lage und
beſonders über das Tribut= und Abrüſtungsproblem geben.
politiſchen Kreiſen begrüßt man die Initiative des
Staats=
denten, da auf dieſem Wege die Kontinuität gewahrt bleibe
darüber hinaus eine Verſtändigung zwiſchen
Her=
tund den Gruppen der Mitte angebahnt
wer=
könne.
Obgleich die Bedingungen Leon Blums für den Eintritt ſeiner
tei in die Regierung offiziell noch nicht bekannt ſind, glaubt
doch jetzt ſchon, das ſozialiſtiſche Programm in fünf
tpunkte zuſammenfaſſen zu können: 1. Sofortige Herabſetzung
Heeresausgaben um 25 v. H.; 2. Schaffung eines allgemeinen
1icherungsſyſtems, das die Arbeitsloſenverſicherung und
Agrar=
cherung einſchließt; 3. Verſtaatlichung der Eiſenbahnen, des
gsportweſens, des Verſicherungsweſens und des Bergbaues;
ontrolle der Banken, Börſen, Aktiengeſellſchaften und ſo wei=
5. Schaffung von ſtaatlichen Kommiſſariaten für die
Bewirt=
tung (Preisregulierung uſw.), des Getreides, des Weines
des Zuckers.
Daß ſolche oder ähnliche Forderungen bei den
Radikalſozia=
auf grundſätzlichen Widerſtand ſtoßen müſſen, unterliegt gar
im Zweifel.
Niemand kann von Oeſterreich
Selbſtmord verlangen.
EP. Wien, 22. Mai.
Die Entſcheidung, die geſtern in Genf in der öſterreichiſchen
Frage getroffen worden iſt, wird von der heutigen Wiener Preſſe
mit unverkennbarer Enttäuſchung aufgenommen. So ſchreibt das
chriſtlich=ſoziale Regierungsorgan, die „Reichspoſt”, das
Er=
gebnis der Genfer Beratungen ſei bedrückend. Es habe ſich nicht
bloß um eine nationale Angelegenheit Oeſterreichs gehandelt,
ſon=
dern am finanziellen Wiederaufbau Oeſterreichs hänge auch das
Schickſal Mitteleuropas. Um ſo tragiſcher müſſe es anmuten, daß
die Herren der Welt den düſteren Klang des Stundenſchlages nicht
verſtehen wollten. Die Bilanz des geſtrigen Tages ſei, daß
Oeſterreich vorläufig auf ſeine eigenen Kräfte
verwieſen wurde. Jetzt heiße es, darauf bedacht zu ſein, daß
Oeſterreich die wenigen Reſerven, über die es noch verfüge, ſolange
als möglich erhalte, um den nackten Exiſtenzkampf führen zu
kön=
nen. Oeſterreich müſſe ſich für den Krieg der Selbſtbehauptung
entſchließen. Wenn ſich Oeſterreich zu
außerordent=
lichen Maßnahmen entſchließen werde, ſo habe
es gehandelt wie ein aufrechter, redlicher
Ver=
walter. Niemand könne von ihm einen Selbſtmord verlangen.
Die bürgerlich=liberale „Neue Freie Preſſe” ſchreibt in
ähnlichem Sinne und konſtatiert, daß Oeſterreich die Not auf den
Fingern brenne. Oeſterreich wiſſe das Wohlwollen, mit dem man
es in Genf behandelt habe, zu ſchätzen. Aber Wohlwollen ſchaffe
keine Währung, und aus Wohlwollen könne man keine Deviſen
erzeugen. Die Worte könnten über den Mangel an Taten nicht
hinwegtäuſchen. Der Entſchluß über das Moratorium müſſe in
wenigen Tagen fallen. Das ſei gewiß traurig, aber es gehe
um Leben und Sterben.
Das ſozialdemokratiſche Zentralorgan, die „
Arbeiter=
zeitung”, bezeichnet die Entſcheidung in Genf als eine ſchwere
Niederlage der Regierung. Der Plan der Regierung ſei es
ge=
weſen, ſich in Genf vom Völkerbundsrat ein Transfermoratorium
empfehlen zu laſſen. Statt deſſen wäre Oeſterreich in ziemlich
unwirſchem Tone bedeutet worden, daß es ſich ſeiner
Verpflich=
tungen zu erinnern habe. Was die Regierung nach dieſer
empfind=
lichen Schlappe tun werde und was aus, dem geplanten und
offenbarunvermeidlichen Transfermoratorium
werden ſoll, ſei vorläufig nicht zu überſehen.
Kabineit Venizelos zurückgetreken.
EP. Athen, 22. Mai.
Premierminiſter Venizelos überreichte am Samstag abend
dem Präſidenten der Republik, Zaimis, den offiziellen Rücktritt
des Geſamtkabinetts. Wie verlautet, empfahl Venizelos dert
Präſidenten die Bildung einer Konzentrationsregierung unter
Führung des Chefs der Republikaniſchen Union. Papanaſtaſiu.
oder des Chefs der National=Republikaniſchen Partei, General
Kondilis. Die Kammer hat ſich bis zur Beilegung der Kriſe
vertagt.
Generalſtreik erwarkei.
Infolge des Rücktritts der griechiſchen Regierung iſt der
Streik der Poſt= und Telegraphenbeamten, die ſich gegen die
Spar=
maßnahmen des nunmehr zurückgetretenen Miniſterpräſidenten
Venizelos aufgelehnt hatten, abgeflaut. Dagegen iſt die
Stim=
mung für einen allgemeinen Streik lebhafter geworden, zumal
die Eiſenbahner und Bäcker ſehr ſtreikluſtig geworden ſind. Da
eine weitere Ausdehnung des Streiks erwartet wird, wird ſowohl
in Athen, wie auch in der Provinz das Militär in Bereitſchaft
gehalten. Es ſind ſtrengſte Befehle ausgegeben worden, den
ge=
ringſten Verſuch einer Ruheſtörung im Land ſofort zu
unter=
drücken.
1500 Bomben beſchlagnahmk.
Anarchiſtiſche Berſchwörung in Spanien.
EP. Madrid, 22. Mai.
Die zahlreichen Bomben= und Sprengſtoffunde der letzten Tage
werden vom Innenminiſter in einer Erklärung mit einer von den
anarchiſtiſchen Arbeiter=Gewerkſchaften angezettelten Verſchwörung
in Zuſammenhang gebracht, die am 29. Mai in ganz Spanien zum
Ausbruch kommen ſollte. Bisher ſind 1500 Höllenmaſchinen und
Bomben beſchlagnahmt worden. In Madrid entdeckte die Polizei
ein Sprengſtofflager, in dem ſich 105 Pakete Dynamit von je
2 Kilogramm und mehrere Revolver ſowie eine Bombe befanden.
Dieſer Sprengſtoff ſollte dazu dienen, die Waſſerbehälter, die
Be=
wäſſerungsanlagen, die Brücken, Straßen und Eiſenbahnlinien in
Andaluſien zu zerſtören. Außerdem ſollen die Verſchwörer
ge=
plant haben, das Innenminiſterium in die Luft zu ſprengen.
Sämtliche Büros der anarchiſtiſchen Gewerkſchaften wurden
ge=
ſchloſſen. Die Polizei nahm etwa 100 Verhaftungen vor. Der
Gouverneur von Sevilla erklärte, die Revolutionäre hätten die
Abſicht gehabt, einen Miniſter und einen ehemaligen Miniſter, zu
ermorden.
Anbrauchbare Ratſchläge des Maklers.
Macdonald weichk aus?
TU. London, 22. Mai.
Der diplomat che Korreſpondent des „Obſerver” glaubt
Mit=
teilung über die Reparationspolitik machen zu können, die
Macdonald in Lauſanne verfolgen wolle. Es erſcheine
unvermeid=
lich, daß die Engländer in Lauſanne dieſelbe Taktik einſchlagen
würden wie auf der Abrüſtungskonferenz, das heißt, ſie würden
verſuchen, ſchrittweiſe die nur noch auf dem Papier ſtehenden
Tribute zu verringern. Einen neuen Plan an die Stelle des
Youngplans zu ſetzen, ſei unvermeidlich, wenn nicht gleichzeitig
die Kriegsſchulden neu geregelt würden. Es werde daher
er=
wartet, daß die engliſche Abordnung folgende Ziele verfolgen
werde:
1 Verlängerung des Hoovermoratoriums bis nach den
amerikaniſchen Präſidentenwahlen.
2. Reviſion des „Mechanismus”, wie er im
Reparations=
moratorium vorgeſehen ſei. Die Art, wie die ungeſchützten
Zah=
lungen verrechnet würden, mache die Buchführung über die
Schulden, die doch niemals bezahlt würden, nur noch
unfrucht=
barer.
Die Bedeutung von Lauſanne liege hauptſächlich darin, daß
die Konferenz die Möglichkeit einer franzöſiſch=deutſchen
Ver=
ſtändigung biete. Ein endgültiges Angebot Brünings, das die
Möglichkeit einer Regelung mit Amerika und eine Verlängerung
des Moratoriums ermögliche, würde Herriot am beſten darin
unterſtützen, die franzöſiſchen Anſichten mit den Tatſachen in
Ein=
klang zu bringen. Allerdings erſchwerte der von der nationalen
Seite auf Brüning ausgeübte Druck eine derartige Geſte ſehr,
wenn nicht Herriot die deutſche öffentliche Meinung davon
über=
zeugen könne, daß die Brüningſche Politik beſſer ſei als die
Hitlerpolitik der Schuldenverweigerung.
Deulſcher Beamkenbund gegen Beſchäftigkenſtener.
CNB. Berlin, 22. Mai.
Gegen eine Sonderbelaſtung der Beamten im Rahmen der
Beſchäftigenſteuer hat der Deutſche Beamtenbund beim
Reichs=
kanzler durch ein Telegramm Einſpruch erhoben, in dem es heißt:
Wie zuverläſſig verlautet, ſoll die Beamtenſchaft in die
Freigrenze für die Beſchäftigtenſteuer nicht
einbezogen werden. Unter Hinweis auf den
unſozia=
len Charakter einer ſolchen Maßnahme erheben wir
ſchärf=
ſten Einſpruch gegen jede Sonderbelaſtung und
erſuchen erneut um eine Rückſprache vor der Entſcheidung des
Reichskabinetts.
Amerikaflug von „90. X‟ geglückk.
EP. Madrid, 22. Mai.
Das deutſche Rieſenflugboot „Do. K”, das am Samstag früh
von Harbour Grace (Neufundland) aus mit 14 Perſonen an Bord
ſeinen Flug über den Atlantiſchen Ozean angetreten hatte, ging
Samstag abend 22 Uhr 15 wohlbehalten im Hafen von Horta auf
den Azoren nieder. Der Flug wurde von ſchönem Wetter
begün=
ſtigt und dauerte 13 Stunden 15 Minuten; er verlief ohne jeden
Zwiſchenfall. — „Do. k” hat ſofort nach Ankunft ſeine
Benzin=
vorräte ergänzt und iſt um 9 Uhr 20 Sonntag früh aufgeſtiegen.
Es landete um 20 Uhr 45 MEZ. in Vigo (Spanien).
Segelflieger Oelsner tödlich abgeſtürzt.
Borkum. Am Abſchlußtage der Segeflugwoche auf Borkum,
an der eine große Anzahl weſtdeutſcher und norddeutſcher
Flug=
vereinigungen teilnahmen, ereignete ſich ein tödlicher Unfall. Der
Segelflieger Oelsner von der Fliegergruppe Hamborn ſtürzte aus
einer Höhe von etwa 50 Meter infolge Bruchs der linken
Trag=
fläche ab und war ſofort tot.
Bei einem Großfeuer in den Deutſchen Induſtriewerken in
Spandau, dem das Modell=Lager, die Aluminium=Gießerei und die
Schmiedewerkſtatt zum Opfer fielen, wurden fünf Feuerwehrleute
verletzt.
Im Hamburger Hafen entſtand in den Schuppen der
Staatszimmerei ein Großfeuer. Auch ein Lagerhaus für
Zelluloid=
durchgangsgüter wurde vernichtet.
Wegen der ſchweren Zuſammenſtöße zwiſchen Polizei und
Er=
werbsloſen in Waltershauſen iſt auf Antrag der Sozialdemokraten
und Nationalſozialiſten der Thüringer Landtag
einbe=
rufen worden.
In Rom trat der Kongreß der Ozeanflieger
zu=
ſammen, der von Muſſolini feierlich eröffnet wurde.
Die mittelamerikaniſche Republik San Salvador wurde von
einem Erdbeben heimgeſucht. In den Städten San Juan und
Oſulutan wurde beträchtlicher Gebäudeſchaden verurſacht. Sechs
Perſonen wurden getötet und 21 verletzt. — Die
Erderſchüt=
terungen wurden auch in Nikaragua verſpürt, jedoch ſind hier
keinerlei Opfer zu beklagen; auch die Sachſchäden ſind ſehr gering.
Seite 2 — Nr. 142
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 23. Mai 19
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mit
Ruck
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſiadt, den 23. Mai 1932.
Kriegsbeſchädigien-Sahrt durch den Odenwald.
* Ein ſchöner Brauch des ADAC., an dem auch in dieſem Jahre
trotz der ſcharfen wirtſchaftlichen Not feſtgehalten wurde, iſt die
Schwerkriegsbeſchädigtenfahrt durch landſchaftlich ſchöne
Gegen=
den unſerer engeren Heimat. Der dem ADAC. angehörende
Starkenburger Automobilclub führte geſtern eine
prachtvolle Fahrt durch, die nach mühevollen Vorarbeiten des
Vorſtandes, insbeſondere der Herren Oberſt Schröder,
Oberregie=
rungsrat Dr. Bernheim und Jakobi als Sportleiter, und dank
der bereitwilligen freudigen Zurverfügungſtellung der nötigen
Wagen durch die Mitglieder, die größtenteils ſelbſt ſteuerten,
einen ausgezeichneten Verlauf nahm. Selbſt der Wettergott
be=
günſtigte die Fahrt, es war weder zu heiß, noch regnete es, dagegen
leuchtete die Frühlingsſonne auf einige beſonders ſchöne
Land=
ſchaftsbilder. Die Organiſation hatte jedem mitfahrenden
Kriegs=
teilnehmer vorher eine Platznummer ausgehändigt, ſo daß die 127
Kriegsbeſchädigte, die größtenteils durch ſchwere Beinverletzungen
und aus finanziellen Gründen ſonſt keine größeren Ausflüge
un=
ternehmen können, reibungslos und bequem in den etwa 50 am
Startplatz haltenden Kraftwagen Platz fanden und einen ſchönen
Nachmittag verleben konnten.
In flotter, prächtiger Fahrt ging es über Ober=Ramſtadt,
Hahn, Wembach, von wo ſich auf der Höhe ein herrlicher
Rund=
blick auf das weite Land zwiſchen Lichtenberg und Otzberg bot,
über Groß=Bieberau, Brensbach, Ober=Gerſprenz nach Vierſtöck.
Unterwegs wurde eine kurze Raſt gemacht, dann ging es weiter
über Langen=Brombach, König, Mümling=Grumbach, Höchſt nach
Groß=Umſtadt und der Zielſtadt Dieburg.
Hier war im „Weißen Roß” ein freundlicher Empfang. Blumen
zierten die Tafeln, auf denen Kuchen und duftender Kaffee den
Gäſten vorgeſetzt wurde und als Abſchluß leckere Wurſt und Bier!
Der Vorſitzende des Starkenburger Automobilclubs. Oberſt
Schröder nahm Gelegenheit, einige herzliche Worte an die
Fahrtteilnehmer zu richten. Dank ſprach er beſonders den
Club=
mitgliedern aus, die die Fahrt trotz der wirtſchaftlichen
Schwierig=
keiten durchführten. Dank zollte er allen Stiftern, u. a. der
Metz=
ger= und Bäcker=Innung Darmſtadt, der Schätzel=Brauerei Groß=
Umſtadt. Er betonte, daß der Zweck dieſer Fahrt darin beſtehe,
unſeren Schwerkriegsbeſchädigten zu beweiſen, daß Deutſchland
ihrer und ihrer ſchweren Opfer an Blut und Geſundheit in tiefſter
Dankbarkeit gedenkt. Die Fahrt habe aber auch ein Stückchen
deutſchen Vaterlandes gezeigt, das wahrlich wert iſt, daß zu
ſei=
nem Schutze Opfer gebracht wurden. Die Fahrt, die ohne
Rück=
ſicht auf Parteizugehörigkeit alle Teilnehmer zuſammenführte,
will aber auch das Gemeinſchafts= und
Zuſammengehörigkeits=
gefühl unterſtreichen und ſtärken. In dieſem Sinne wurde ein
begeiſterndes Hoch auf das deutſche Vaterland ausgebracht, nach
dem das Deutſchlandlied geſungen wurde.
Als Vertreter der Stadt Dieburg begrüßte Beigeordneter
Knapp die Fahrtteilnehmer aufs wärmſte und gab ſeiner Freude
Ausdruck, daß Dieburg als Ziel und Aufenthalt der Fahrt
ge=
wählt wurde. — Ihren aufrichtigſten Dank gaben in beredten
Worten die Vertreter der an der Fahrt teilnehmenden Verbände
Ausdruck, und zwar die Herren Wagner für die Haſſia, Maul
für den Centralverband, der Kriegsbeſchädigten, Tiſch für den
Reichsbund der Kriegsbeſchädigten. Meiſinger für die
Ehren=
legion, Ritterſchaft Darmſtadt. — Fritz Tramm erfreute mit
Lie=
dern zur Zupfgeige; die Vereinigung ehem. Militärmuſiker ſpielte
unermüdlich während des Kaffeeaufenthalts und während der
Fahrt zur Freude der Teilnehmer auf.
Ohne Zwiſchenfall ging es dann durch die herrlichen Wälder
zwiſchen Dieburg und Darmſtadt nach Hauſe. — Eine Fahrt war
beendet, die vielen unvergeßliche Genüſſe brachte.
— Kunſtgeſchichtliche Führung durch Worms veranſtaltet am
Sonntag, den 29. Mai, die Volkshochſchule unter Leitung der
Kunſthiſtorikerin Marie Frolich. Die Führung wird
haupt=
ſächlich die Stadtanlage mit Mauern und Türmen berückſichtigen,
den Dom und die übrigen romantiſchen Bauten, die
Luthererin=
nerungen, die Dreifaltigkeitskirche, eine der früheſten und
be=
deutendſten des Proteſtantismus, das ehemalige Ghetto uſw. Das
Andreas=Müſeum, daß eine 5000jährige Entwicklungsgeſchichte der
Stadt aufzeigt, ſoll mit einer beſonderen Führung beſucht
wer=
den. Abfahrt über Goddelau vormittags. Anmeldungen ſind an
die Volkshochſchule, Mathildenplatz 17, zu richten. Gäſte
will=
kommen
— Volkshochſchule. Unſere Mitglieder erhalten zur
Vorſtel=
lung „Fauſt” für Mittwoch, den 25. Mai, im Großen Haus des
Landestheaters ermäßigte Karten in unſerer Geſchäftsſtelle.
Stadtorcheſter im Herz=Jeſu=Hoſpital. Am Mittwoch
be=
reitete wiederum das hier in allen Kreiſen ſo ſehr beliebte Stadt=
Orcheſter den Patienten des Herz=Jeſu=Hoſpitals genußreiche
muſi=
kaliſche Darbietungen. Es kamen zum Vortrag einige flott
ge=
ſpielte Märſche, Ouvertüren, Potpourris uſw. Durch die
wohl=
tuende Abwechſlung der Muſikſtücke, die unter der trefflichen
Lei=
tung des Herrn Stadtkapellmeiſters Schlupp vorgetragen wurden,
wurde bei den Kranken frohe Stimmung hervorgerufen. Wie üblich,
ſo wurde auch dieſe künſtleriſche muſikaliſche Veranſtaltung der
harmoniſchen Klänge durch Lautſprecher zu den beiden Häuſern
den Patienten übertragen, ſo daß der muſikaliſche Genuß den
Pfleglingen voll und ganz gegeben werden konnte. Von dieſer
Stelle aus ſagen die Patienten dem Herrn Oberbürgermeiſter der
Landeshauptſtadt und dem Stadtorcheſter und ſeinem Leiter, Herrn
Stadtkapellmeiſter Schlupp, für dieſe muſikaliſche Freude
herz=
lichen Dank.
T0us heitar Heulnd i der Korofee.
5 Jahre Erfahrungen mit Hindenburg=Damm.
Deutſchland wächſt.. . — Wie die Natur das Neuland bei Sylt
ſchuf. — 650 Hektar „gehobenes” Land und 350 Hektar Neuland.
Es ſind jetzt faſt 5 Jahre her, ſeitdem der „Hindenburg=
Damm” zwiſchen dem Feſtlande und der Inſel Sylt eröffnet
wurde, und es hat ſich in dieſer Zeit gezeigt, daß die
Erfah=
rungen nicht nur auf reiſetechniſchem Gebiete außerordentlich
günſtige ſind. Die Erwartungen, die man an den Bau dieſes
Dammes knüpfte, ſind in überraſchender Weiſe erfüllt worden.
Es hat ſich nämlich hier ein beträchtliches Neuland gebildet.
Insgeſamt kann man ſeinen Umfang auf rund 1000 Hektar
be=
meſſen. Davon ſind allerdings „nur” 350 Hektar reines
Neu=
land, während ungefähr 650 Hektar dadurch entſtänden ſind,
daß das Land ſich gehoben hat. Der /Hindenburg=Damm hat
die Strömungsverhältniſſe hier beeinfluß) und)auf dieſe Weiſe
zu einer Vergrößerung Deutſchlands in der) Nordſee
beige=
tragen, die bei dem Bau des Dammes in dieſer Art und Größe
nicht erwartet wurde. Vor allen Dingen war es überraſchend,
daß ſich das „Neuland” im Süden der Inſel gebildet hat,
während man annahm, daß ſich dieſe Landneubildungen
wahr=
ſcheinlich an der Nordſeite zeigen werden. Dann iſt die
Feſt=
ſtellung erfreulich, daß das Neuland ſich hauptſächlich an der
Inſel gebildet und dadurch zu ihrer Vergrößerung beigetragen
hat. Man hatte wohl meiſtens vermutet, daß die Anlandungen
an dem Damm ſelbſt erfolgen werden. Hier iſt es auch zu
Neu=
landbildungen gekommen, die durchaus erfreulich ſind, da ſie zur
Sicherung des Dammes beitragen. Aber der weſentliche Teil
des Neulandes bildete ſich an der Inſel ſelbſt. Noch iſt das
Land weich und für Siedlungen augenblicklich und in den
nächſten Jahren nicht geeignet. Aber darauf kommt es nicht an.
Bedeutſam iſt der Umſtand, daß hier große Neubildungen vor
ſich gegangen ſind, ein Zeichen dafür, daß der Dammbau in
günſtigſtem Sinne in dieſer Beziehung einen Einfluß ausgeübt
hat. Das Land trägt augenblicklich zahlreiche Pflanzen und
wird vielleicht ſchon in 10 bis 20 Jahren für Siedelungen
reif werden. Dieſe Gewächſe ſind augenblicklich darum von
Bedeutung, weil ſie das Neuland gegen die Angriffe des
Meeres ſchützen und zu ſeiner Befeſtigung beitragen. Wenn die
Neulandbildung in dem Maße fortſchreitet, wie dieſe erſten fünf
Jahre erhoffen laſſen, dann wird hier Deutſchland ohne
Son=
dermühe und Unkoſten im Laufe der Jahre eine beträchtliche
Von der Heag=Fahri nach Benedig.
— Die Sonderfahrt der Heag in den bekannten Allwetter=
Heag=Großkraftwagen hatte in der Pfingſtwoche ein beſonders
be=
liebtes und ſchönes Reiſeziel; es galt die Schönheiten des
Südens einer Reiſegeſellſchaft darzubieten.
Ueber Stuttgart—Ulm—Memmingen—das bayriſche
Allgäu-
am Fuß der Zugſpitze entlang — ging es nach Tirol — Innsbruck
und die Dolomiten, deren Herrlichkeiten bei prächtigſtem Wetter
genoſſen werden durften, waren die Vorboten für den Glanz der
unvergleichlichen, unvergeßlichen Lagunenſtadt Venedig. Hier war
für die dreitägige Fahrt eine Raſt von etwa drei Tagen
vor=
geſehen, bei welcher reichlich Gelegenheit geboten war, ſich in die
Kunſt und Vergangenbeit Venedigs zu vertiefen oder ganz nach
Wunſch die Naturſchönheiten dieſer herrlichen Stadt auszukoſten.
Die Rückfahrt führte die Teilnehmer über Verona und den
Garda See, wo das Wochenende verbracht wurde Von herrlichſtem
Wetter begünſtigt, von froher Stimmung beſeelt, wird die
Teil=
nehmerſchar der Heag=Reiſe an dieſe Fahrt ſtets freudig
zurück=
denken und dem Reiſeleiter Herrn von Oelhafen für ſeine
ſtändigen Bemühungen um das Gelingen der Fahrt Dank zollen,
Gleichen Dank gebührt Herrn Paſche und den vortrefflichen
Fahrern.
An dieſer Fahrt haben 70 Perſonen teilgenommen. Sehr
viele konnten nicht mehr mitgenommen werden. — Vom 5. bis
14. Juni findet eine Wiederholung dieſer unvergeßlich ſchönen
Fahrt ſtatt. Die Teilnehmer werden am Dienstag, dem
24. Mai, abends gegen 10 Uhr am Heag=Haus
Luiſenſtraße ankommen.
Der Radfahrerverein 1900 unternahm eine 2tägige
Wan=
derfahrt nach Groß=Oſtheim zwecks Teilnahme an dem 30jährigen
Jubiläumsfeſt des dortigen Bundesvereins. Mit dem Beſuch
die=
ſer Veranſtaltung war gleichzeitig die 2. Vereinswanderfahrt
ver=
bunden, an welcher ſich 20 Mitglieder beteiligten. Die anläßlich
des Feſtes ausgeſchriebenen Wettbewerbe wieſen gute
Beteili=
gungen auf. Auch die Kunſtfahrer des Vereins hatten hierbei
regen Anteil. Im Einer=Kunſtfahren (Jugend) konnte der 8jähr.
Adolf Gaulrapp mit 138,8 Punkten einen 2. Preis erringen. In
der Klaſſe: Einer=Kunſtfahren (alle Klaſſen) wurde Gaulrapp mit
233,3 Punkten Sieger. Dichtauf mit 226,4 Punkten folgte Leonh.
Rodemich mit einem 2. Preis. Im Zweier=Kunſtfahren (alle
Klaſ=
ſen) ging die Mannſchaft Gaulrapp=Rodemich an den Start.
Lei=
der waren die beiden Fahrer bei der letzten Uebung von Pech
ver=
folgt. Durch eingetretenen Raddefekt wurde die letzte Uebung
nicht mehr gewertet, und dadurch kamen die Fahrer um ihren
verdienten Sieg. Mit 299,8 Punkten erhielten ſie einen 2. Preis.
Die Siegermannſchaft R.V. 1922 Münſter konnte nur kurz mit
303,2 Punkten gewinnen. Auch am Feſtzug beteiligte ſich der
Verein. In guter Stimmung kehrten die Teilnehmer in die
Hei=
mat zurück.
Sommer-Ausgabe 1932
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 26.
— Männergeſangverein Concordia (gegr 1883). Am 30 Mai
findet in der Aula des Realgymnaſiums eine Volksliederſtunde
ſtatt. Herr Muſikdirektor Adam Simmermacher hat eine Fülle
ſchöner Volkslieder älterer und neuerer Kompoſition
zuſammen=
geſtellt, die zum Teil hier noch nicht geſungen worden ſind. Ganz
beſonders durfte der Chor „Heckenkind” (Gedicht von Hermann
Löns), von A. Simmermacher intereſſieren, der an dieſem Abend
ſeine Uraufführung erlebt. Als Soliſten des Abends wurden die
Herren Carl Walther, Tenor am Heſſiſchen Landestheater, und
Mitglied Ludwig Herwig, Baſſiſt, gewonnen. Der Eintrittspreis
iſt den jetzigen Zeitverhältniſſen angepaßt.
— Die Deutſche Reichspoſt ſenkt die Nebenſtellengebühren. Am
1. Juli treten ermäßigte Gebührenſätze für
Fernſprechneben=
anſchlüſſe und Zuſatzeinrichtungen in Kraft. Namentlich ſind die
Apparatebeiträge herabgeſetzt worden, wodurch den Teilnehmern
die Einrichtung und Erweiterung von Nebenſtellenanſchlüſſen
er=
leichtert wird. An Apparatenbeitrag ſind künftig zu zahlen für
eine Nebenſtelle für gewöhnlichen Apparat 15 RM. ſtatt 20 RM.
Die Monatsgebühren für den Nebenanſchluß ſind gleichfalls
er=
mäßigt worden. Bei den Großanlagen koſtet ein Nebenanſchluß
künftig nur 3,60 RM. monatlich gegen 4,30 RM. Alle Teilnehmer,
bei denen ſich die Monatsgebühr ändert, erhalten von ihrem
Ver=
mittlungsamt Nachricht.
Tageskalender für Montag, den 23. Mai 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Schanghai=Expreß”;
He=
lia=Lichtſpiele: „Haſenklein kann nichts dafür”; Palaſt=
Lichtſpiele: „Schritt und Tritt”; Reſidenz=
The=
ater: „Bomben auf Monte Carlo".
Vergrößerung erfahren und zahlreiche Siedelungsmöglichkeiten
gewinnen. Auch an der Nordſeite des Dammes haben ſich
lang=
ſam Anzeichen herausgebildet, die darauf ſchließen laſſen, daß
auch hier in kürzerer oder längerer Zeit an Landneubildungen
zu denken iſt. Man muß abwarten, in welcher Form ſie ſich
zeigen werden, und wo ſie vor ſich gehen werden. Das Meer
hat ſeine eigenen Geſetze, auf die der Menſch keinen Einfluß
hat. In jedem Falle ſind durch den Bau des
Hindenburg=
dammes ſehr wertvolle Erfahrungen auf dem Gebiete der
künſtlichen Anlandungen an den Nordſeeinſeln gewonnen
wor=
den. Die Zerriſſenheit der frieſiſchen Inſelwelt, die durch
vor=
geſchichtliche gewaltige Sturmfluten geſchaffen wurde, kann
viel=
leicht auf dieſem Wege durch Menſchenhand wieder beſeitigt
werden. Der Menſch wird auch auf dieſem Gebiete im Kampf
gegen die Natur Sieger bleiben.
Von Deukſchlands Hohen Schulen.
Frankfurt a. M. In der naturwiſſenſchaftlichen Fakultät der
Univerſität iſt Dr. phil. Gottfried Fraenkel aus München als
Privatdozent für Zoologie und vergleichende Phyſiologie
zuge=
laſſen worden.
Heidelberg. Die Jahresverſammlung des Franklin=Inſtituts
in Philadelphia beſchloß, Dr. Philipp Lenard=Heidelberg mit
der Franklin=Medaille, der höchſten amerikaniſchen Auszeichnung
für Leiſtungen in der Phyſik, auszuzeichnen.
Würzburg. Hier iſt im Alter von 83 Jahren der frühere
lang=
jährige Ordinarius für indiſche Literaturgeſchichte und
Sanskit=
forſchung an der Univerſität Würzburg, Geheimer Regierungsrat
Prof. Dr. Julius Jolly geſtorben.
Greifswald. Anläßlich des Pommerſchen Muſikfeſtes 1932, das
vom 7. bis 9. Mai in Greifswald ſtattfand, wurde der bekannte
Violinvirtuoſe Prof. Guſtav Havemann von der philoſophiſchen
Fakultät der Univerſität Greifswald zum Ehrendoktor ernannt.
Danzig: Als Nachfolger von Prof. Kriſchen iſt für das
Amts=
jahr vom 1. Juli 1932 bis 30. Juni 1933 der Ordinarius für
Landwirtſchaftslehre, Profeſſor Dr. Otto E. Heuſer, zum
Rek=
tor der Techniſchen Hochſchule Danzig gewählt worden.
Königsberg i. Pr. Im Rahmen eines Feſtaktes in der Aula
der Albertus=Univerſität fand die feierliche Uebergabe des
Rek=
toramtes ſtatt. Der bisherige Rektor, Profeſſor Dr
Mitſcher=
lich, übergab die Abzeichen der Würde dem neugewählten Rektor,
Profeſſor Dr. med. Arthur Birch=Hirſchfeld.
Preußens Steuern vor und nach den Befreiungskriegen. Die
wirtſchaftliche Depreſſion in Deutſchland wird vielfach auf das
Steuerſyſtem wie auf die Höhe der Steuern und Abgaben
zurück=
geführt. Nun hat Preußen vor 100 Jahren ſchon einmal eine ähn=
Landesbibliokhek.
Neue Erwerbungen der Landesbibliothe
vom 23. Mai an, auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufge
1 Dangers, Robert. Wilhelm Buch. Sein Leben und ſein?
Berlin (1930). 32/460. 2. Davies, David. Das Problen
20. Jahrhunderts. Berlin 1932. 32/166. 3. Everth, Erich.
Oeffentlichkeit in der Außenpolitik. Jena 1931. 32/492. 4. Fiſ.
Irving. Die Zinstheorie. Jena 1932. 32/144. 5. Geirin
Karl. Joſeph Haydn Potsdam (1932). 32. 4 26. 6. Hedin,
Jehol. Die Kaiſerſtadt. Leipzig 1932. 32/119. 7. Heilb
Adolf. Käthe Kollwitz. Berlin=Zehlendorf o. J. 32/218. 8.
ſen=Starkenburg und Umgebung. Frankfurt a. M.
32/146. 9. Hoppé, E. C. Der fünfte Kontinent. Berlin=
(1931). 32 4 15. 10. Seymour, Charles. Die vertraul
Dokumente des Oberſten Houſe. Stuttgart 1932. 32/102. 11.
dermann, Heinz. Goethes Menſchgeſtaltung. Bd. 1: Der
Goethe, Berlin 1932. 32/137. 12. Kriſis. Ein politiſches
feſt. Weimar (1932). 32/123. 13. Liebſtoeckl, Hans. Die
heimwiſſenſchaften im Lichte unſerer Zeit. Zürich (1932).
14. Simon, Charles. Erlebniſſe und Gedanken eines alten
ſteigers 1880—1930. Zürich=Leipzig (1932). 32/529. 15. UIb
(Anton). Kunſtgeſchichte Oſtpreußens von der Ordenszeit bi
Gegenwart, Königsberg i. Pr (1932). 32/535. 16. Wahle,(
Deutſche Vorzeit. Leipzig 1932. 32/213. 17 Walter (Hein
Joachim (Albert) und Friedlaender. Die Deutſche
Gebühre=
nung für Rechtsanwälte nebſt den landesgeſetzlichen Vorſch;
über die Gebühren der Rechtsanwälte. 9. Aufl. München
32/257. Vom 6. Juni an verleihbar. Vormerkungen werde
Leſeſaal entgegengenommen.
Im Union=Theater ſieht man ab heute den neueſten
lene=Dietrich=Film „Schanghai=Expreß” mit Marlene Dietrick
Anna May=Wong in den weiblichen Hauptrollen. Dieſer,
Joſef von Sternberg geſchaffene Senſationsfilm bedeutet eine
neuten Triumph für Marlene Dietrich. Es iſt die phanta
aktuelle, nervenaufpeitſchende, vor Spannung berſtende Me
ſchilderung einer Epiſode aus dem chaotiſchen Fernen Oſten.
zu das reichhaltige Beiprogramm.
In den Helia=Lichtſpielen läuft heute zum
Male der neue Tonfilm Haſenklein kann nichts dafür” mit.
Tiedtke als „Präſident für einen Tag” in der Hauptrolle.
ein reichhaltiges Beiprogramm. Jugendliche haben Zutritt.
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man heute zum I
Male ein Doppelprogramm von Format, und zwar Pat
Patachon in ihrer neueſten Tonfilm=Groteske „Schritt und
ferner in Neuaufführung „Der falſche Feldmarſchall” mit 2
Burian, Roda Roda und Fee Malten in den Hauptrollen. Ju
liche haben Zutritt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
Montag, 23. Mat Keine Vorſtellung.
Dienstag, 24. Mat
19½, Ende gegen 23 Uhr. A 23.
Rößl. Preiſe 0.70—5.60 Mk.
Im w
19—23½ Uhr. Außer Miele. Gaſtpiel
Mittwoch, 25. Mai /Wegener. Fauſt (1. Teil). Volksvorſtellu
ermäßigten Preiſen 0 50—4 Mk.
Kleines Haus.
Montag, 23. Mai Keine Vorſtellung.
Dienstag, 24 Mai Keine Vorſtellung.
Mittwoch, 25. Mai
20—22½ Uhr, Zuſatzmiete II 12. Die Italie
in Algier. Preiſe 0.60—4.50 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Morgen Dienstag
Wiederh=
der großen Revue=Operette „Im weißen Röß.!” von
Müller, Muſik von Ralph Benatzky. Das große Ausſtattung
erfreut ſich mit ſeiner heiteren Handlung und ſeinen grag
Melodien, ſeinen großen Tanzeinlagen und Aufzügen der u
minderten Gunſt des Publikums. Die Preſſeſtimmen ſind ſich
über einig, daß die Inſzenierung von Hans Strohbach, die ſze
und koſtümliche Ausſtattung von F. K. Delavilla, die
ſchöpfungen Hans Mackes und die muſikaliſche Leitung von
Maria Zwißler höchſten künſtleriſchen Anforderungen entſpr
„Fauſt 1. Teil von Goethe mit Paul Wege
als Mephiſto. Die „Fauſt”=Inſzenierung Guſtav
Har=
geht noch ein letztes Mal Mittwoch, den 25. Mai, und zwa
Volksvorſtellung zu bedeutend ermäßi
Preiſen (0,50—4 RM.), in Szene. Paul Wegener ſpielt u
als Gaſt den Mephiſto, ſeine gerühmteſte Rolle. Auch die 1
Beſetzung iſt die der Premiere mit Leny Marenbach als Gr=
und Emil Lohkamp als Fauſt. Im Kleinen Haus
Wiederh=
der erfolgreichen Neueinſtudierung der „Italieneri;
Algier” von Roſſini.
Uraufführung am Heſſiſchen Landestheater. Der Südfun
anſtaltet gemeinſam mit dem Heſſiſchen Landestheater am 30
die ſzeniſche Uraufführung einer der früheſten Barock=O
„Dido und Aeneas” von Henry Purcell zuſammen mi
von zwei ſzeniſchen Runfunk=Kantaten „Tempo des Ta
von Hanns Eisler und „Der Tag des Herrn Karl
Ernſt Schön. Die Regie des Abends führt Ernſt Schön, der
leriſche Leiter des Südweſtfunks, Frankfurt a. M. Muſike
Leitung: Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt.
liche Notzeit überwunden. Der Vergleich der Steuerregelun
und nach den Befreiungskriegen mit der Gegenwart ergib
ſtaunliche Parallelen. Mit der Gründlichkeit des Hiſtoriker
handelt Miniſterialrat im Reichsfinanzminiſterium Dr. Dr.
bower in einem umfangreichen, ſoeben erſchienenen W
die ſteuerlichen Maßnahmen, die Preußen nach dem Zuſan
bruch ergriffen hat. Wie 1918, ſo mußte auch nach 180
materielle und formale Neuordnung der Steuern an das
gebene anknüpfen. Daher wurde dem preußiſchen Steue
und Steuerverwaltungsrecht Ende des 17. und 18. Jahrhun
der erſte Teil gewidmet. Die Reformen des materiellen St
rechts nach dem Kriege 1806/07 knüpfen an Vorſchläge an
Frhr. vom Stein für eine finanzielle Mobilmachung entu
hatte. Der Gedanke einer echten Einkommenſteuer tauch
und wird in Oſtpreußen in die Tat umgeſetzt. Aber Stei
mag nur Notmaßnahmen zu treffen. Die erſte ſyſtematiſche E.
reform iſt das Werk Hardenbergs von 1810. Die Prol
der Allgemeinheit und Gleichheit, der Ergiebigkeit und der
quemlichkeit, der Vereinfachung der Verwaltung ſtanden ſcho
mals im Vordergrund. Hardenberg hat den Gedanken der
Einkommenſteuer verlaſſen, ſich mit Surrogaten (Klaſſen=
Kopfſteuer) begnügt und nach wie vor die Steuern vom
brauch und Verkehr in den Mittelpunkt geſtellt. Eine Geſun
brachte die Reform nicht. Sie bildete aber die Grundlage
die große Reform von 1818 bis 1822. Auch letztere hat mat
nicht befriedigt. Eine Einkommenſteuer fehlt, die Ungleichm
keiten der Grundſteuer ſind nicht beſeitigt, zahlreiche Privil
nicht gebrochen. Wer im Zollverein einen Kitt für das De
Reich ſieht, wird es bedauern, daß nicht verſucht wurde, zu
wirklichen Steuerſyſtem zu kommen. Ein ſolcher Verſuch
infolge des Abgangs Steins unterbleiben. Neben den mat
len Steuerreformperſuchen behandelt die Arbeit Problem
Verwaltung und Beamtenſchaft. Auch hier Kämpfe nach
und außen wie heute, über Formulierung und Auslegung
Geſetze, über Beamtenrechte und epflichten, Fragen der U
und Unterordnung, Einzelfragen wie: Abſchied oder Bleiben
Bahn dem Tüchtigen, Landmannſchaftsprinzip und andere
heitsregeln der Verwaltung”. Alle Probleme ſind aber nur
richtig zu verſtehen, wenn man ſie, wie es Grabower tut, in
großen Zuſammenhang mit dem Druck des Tilſiter
Frieden=
ſeiner Nachwirkungen, mit Vorbereitung, Durchführung und
wirkung der Befreiungskriege, mit den Kämpfen zwiſchen
und neuer Zeit in der Wirtſchafts= und ſozialen Politik
ethiſchen und kulturellen Fragen ſtellt. — Ueber allem aber
wie die Arbeit immer wieder betont, bei allen führenden
ſönlichkeiten der Zeit ein Gedanke, die Rettung und Erha
des Staates.
1) Preußens Steuern vor und nach den Befreiungskr
Von Miniſterialrat Dr. Dr. Grabower. Mit einem G
wort von Joh. Popitz. 712 S. Verlag von Otto Liebmann.
lin W. 57. 36 M., geb. 38,50 M., für Abonnenten der Deu
Juriſten=Zeitung 32 M., geb. 34,50 M.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 142 — Seite 3
3m
Nontag, 23. Mai 1332
nach Jagdſchloß Kranichſtein.
Einer der Männer, die 1860 den Ruf zur Sammlung der
ſchen Turnvereine ergehen ließen und unterzeichneten, iſt Dr.
hinand Goetz geweſen, ein Leipziger Turner mit gewaltigen
rergaben. Er iſt ſchon bei Begründung der D. T. an führender
le tätig geweſen, und ihm war es vergönnt, bis in den
Welt=
g hinein verantwörtlich die Geſchicke des deutſchen Turnens
ſeeinfluſſen und zu leiten, Jahrzehnte hindurch als
Geſchäfts=
er, dann als erſter Vorſitzender der D. T., von welhem Poſten
erſt als 91jährigen der Tod abberief.
Jahrzehnte hindurch ſtand das Werden und das Geſchick der
unter ſeinem Einfluß, und ſeiner Arbeit und ſeinem
Führer=
at iſt es vor allem zu danken, wenn die D. T. durch alle
An=
ungen und Schwierigkeiten von innen und außen hindurch ſich
ſem feſtgefügten Verband von heute entwickeln konnte.
Kein Wunder, daß eine ſo überragende Führernatur in den
hen der D. T. ſelbſt Anerkennung und Würdigung findet und
man den Namen Goetz in der D. T. hoch und wert hält! Viele
eine, viele Riegen haben ſich nach ihm benannt. Das
Goetz=
in Leipzig, das heute der D. T. gehört, zeugt von der
Ver=
ing, die ihm die Turner über das Grab hinaus
entgegen=
gen, und in vielen Schriffen und Aufſätzen wird ſein Name
chren gehalten.
Aber auch in den Wäſſen 4obt die Erinnerung an ihn fort
zuletzt bei der Jugend. Deshalb hat man auch einen Tag im
Jjahr, der ſo recht geeignet erſcheint, die Sehnſucht des Men=
und vor allem des Großſtädters, nach Licht, Luft und Sonne
Natur zu erfüllen, der Erinnerung an den großen
Turner=
er geweiht.
Auch der Main=Rheingau ehrt den Führer am kommen=
Sonntag, den 29. Mai, mit ſeinem allgemeinen
Wan=
tag der Goetz=Wanderung nach dem Jagdſchloß
nichſtein bei Darmſtadt. Noch iſt die Welt am ſchönſten,
der Lenz hat in Wald, Feld und Flur tauſendfach Boten
r Schönheit entſandt. Hunderte von Turnerinnen und
Tur=
aus dem einheimiſchen Gau der D. T. ziehen deshalb hinaus
Freie, um unbeſchwert durch „Handwerks= und
Gewerbes=
ſe” befreit von der Feſſel des Alltags, fernab von
gasgeſchwän=
mn Arbeitsſtätten und ſtickiger Büroluft, Lebensodem zu
ſchlür=
der Natur nahezukommen. Nicht ſchöner und beſſer kann ſo
Wandertag in der D. T. begangen werden, als in Verbindung
dem Namen dieſes Mannes, der faſt drei Menſchenalter im
ſte deutſcher Turnerei gewirkt hat, und der wie einſt Jahn
Curnen nicht nur einſeitige körperliche Betätigung, etwa an
Geräten, ſah, ſondern dem Turnen der Inbegriff aller
Leibes=
gen war, und der unter den vielen turneriſchen
Betriebs=
en dem Wandern einen wertvollen und wichtigen Platz
ein=
umen wußte. So werden auch am 29. Mai Hunderte in die
esnatur hinausziehen, um Lebenskräfte zu gewinnen und
an=
ſeits den Namen eines ihrer Beſten und Größten zu ehren.
cht iſt die Wanderung als Sternwanderung, dies bedeutet, daß
Hauvereine ihre Anmarſchwege aus Nord, Süd, Weſt und Oſt
auswählen und um 11.30 Uhr in Kranichſtein eingetroffen
Daſelbſt Feierſtunde, unter Mitwirkung der Turnerſänger
Darmſtadt. Feſtwieſenbetrieb der Jugend und Beſichtigungen
Sammlungen im Schloß Kranichſtein, das bekanntlich die
e Geweihſammlung Europas beherbergt.
in König i. Odw.
Die am Sonntag zu einer Tagung nach Bad König
be=
ſen Vertreter der Kurzſchriftvereine aus dem Kurzſchrift=Be=
Darmſtadt, unter denen ſich auch der Vorſitzende des
Heſſiſch=
uiſchen Kurzſchriftverbandes, Landtagsdirektor Werner
d, wurden von dem Vorſitzenden des Odenwaldgaues,
Flek=
tein, als Gäſte des Vereins König herzlich begrüßt. Neu
nommen in den Bezirk wurden die Vereine Münſter und
ſſenburg. Die Zahl der Vereine, die dem Bezirk angeſchloſſen
iſt damit auf 22 geſtiegen, die zuſammen 1683 Kurzſchriftler
ſſen. Aus den Bexichfen dr Vertreter ergab ſich ein gerade
erfreuliches Bilg über die Geſamtlage auf ſtenographiſchem
t. Die Erwerbskoſigkeit chat vielfach Mitgliederſchwund und
iinderung des Unterrichtsbetriebes zur Folge gehabt.
Hier=
mit vereinter Kraft zü kämpfen, um über die Notzeit
hin=
tkommen, war Ai9 Parble, das den Vertretern mit auf den
gegeben wurde. Die Kaſſenreviſion ergab keine Beanſtandun=
Anſtelle des von ſeinem Amte zurückgetretenen
Bezirksvor=
ſen Heißt=Eberſtadt wurde der Vorſitzende der Darmſtädter
ographenverdinigung (1907), Kanzleioberſekretär Karl Gerſt,
mmig gewählt. Ferner wählte die Verſammlung als zweiten
tzenden Steinbrecher=Darmſtadt, als Schriftführer Lang=
Eber=
als Rechner Schlicht=Darmſtadt, als Wettſchreibobmann
p=Darmſtadt, als Beiſitzer Büttel=Eberſtadt,
Fleckenſtein=
g. Eichner=Langen, Mahr=Groß=Gerau. In den
Prüfungsaus=
für die Handelskammerprüfungen wurde der neue
Bezirks=
ſende gewählt. In den Wettſchreibausſchuß wurden gewählt
iz=Darmſtadt, Ewald=Groß=Gerau, Lana=Eberſtadt,
Schnei=
ſarmſtadt (ſtellv. Wettſchreibobmann). Volk=Darmſtadt,
Sei=
armſtadt, Schmidt=Eberſtadt. Der 28 Bezirkstag findet
rbindung mit dem 50. Vereinsjubiläum des Vereins Groß=
1 im nächſten Jahre in Groß=Gerau ſtatt.
Herabſetzung der Teilnehmerzahl bei Jugendfahrten. Um
jahrten Jugendlicher in kleineren Gruppen zu ermöglichen
ſie Reichsbahn ſich entſchloſſen, auf jederzeitigen Widerruf
im 31. Dezember 1932 gemeinſchaftliche Fahrten Jugendlicher
20 Jahren zu Zwecken der Jugendpflege mit ſachverſtändigen
ern ſchon zuzulaſſen, wenn der halbe Fahrpreis für 6 anſtatt
r 10 Erwachſene bezahlt wird. Die Jugendlichen müſſen
behördlich anerkannten Jugendpflegeverein angehören.
darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 21. Mai
per Pfund oder Stück in Rpfg.); Gemüſe: Spargeln,
rte 25—40. 2. Sorte 15—25. Kohlrabi 15—20, Karotten
) Gelbe Rüben 6—8, Rote Rüben 8—10, Schwarzwurzeln
5, Spinat 5—7. Rotkraut 12—15. Weißkraut 12—15. Zwie=
2—15. Knoblauch 80 Rhabarber 8—10. Tomaten 80—90,
alat. Lattich 40—50, Kopfſalat 12—25. Salatgurken 50—70,
tenkohl 60—70. Rettich 10—15. Meerrettich 90—100.
toffeln: Spätkartoffeln 4—5. — Obſt: Tafeläpfel
5, Wirtſchaftsäpfel 10—15. Apfelſinen 5—12, Zitronen 4—10,
nen 50—60.
Eßwaren: Süßrahmbutter 160—180.
butter 130—140 Weichkäſe 25—30, Handkäſe 3—12. Eier,
6—
Wild und Geflügel: Hühner 80—120
120. Tauben 50—80, Ziegenlämmer 60. —
Fleiſch=
ſtwaren: Rindfleiſch, friſch 56—70. Kalbfleiſch 70
einefleiſch 70—90, Dörrfleiſch 110. Schinken 120. Wurſt 50
40, Wurſtfett 50. Schmalz. ausgelaſſen 70.
Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika=Linie
ral/Kosmos=Linien). Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen
halten. Ab Hamburg: Nach New York: D. New York 25. 5.
uxhaven 26. 5.), M.S. Milwaukee 29. 5., D. Albert Ballin
(ab Cuxh. 2. 6.). D. Hamburg 8. 6. (ab Cuxh. 9. 6.)
Kanada (Gemeinſchaftsdienſt Havag/Lloyd): D. Hagen
M. S. Milwaukee 29 5. — Nach der Weſtküſte Nordame=
(Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd); M.S. Seattle 1. 6
hwaben 11. 6. — Nach Cuba—Mexiko (in Gemeinſchaft mit
Bean=Linie): D. Seſoſtris 3. 6., M.S. Rio Panuco 18.
Weſtindien (in Gemeinſchaft mit dem Nordd. Lloyd, Bre=
und der Reederei H. C. Horn, Flenburg): D. Antiochia
M.S. Orinoco 11 6. ein Dampfer 18. 6.. D. Eupatoria
— Nach der Weſtküſte Zentral=Amerikas (Gemeinſchafts=
Hapag/Lloyd): D. Vancouver 21. 5.. M.S. Seattle 1. 6.
Uruguay und Argentinien: D. General Artigas 21. 5.. D.
rwald 21. 5. D. Liguria 8 6., D. General San Martin
Nach Südhraſilien (in Gemeinſchaft mit der
Hamburg=
merikaniſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft und dem Nordd.
D. Paraguay 9. 6., D. Tenerife 30. 6. — Nach der Weſt=
Südamerlkas (in Gemeinſchaft mit der Roland=Linie. Bre=
und. Deutſche Dampfſchiffahrts=Geſ. Kosmos, Hamburg):
Odenwald 24. 5.. ein Dampfer 7. 6. M.S. Oſiris 21. 6.
Oſtaſien (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd): D. Alſter 25. 5
hemnitz 28. 5.. M.S. Sauerland 1. 6., ein Dampfer 4. 6.
Auſtr.
D. Moſel 11. 8. Nach Südafrika (Deutſch=Auſtraliſche
iſchiffs=Geſellſchaft, A.=G., Hamburg): D. Dortmund 8. 6.
kona 22. 6. — Hamburg—Rhein=Linie: Wöchentlich zwei
Irten — Hamburg-London=Linie: Wöchentlich drei
Ab=
en. — Mitgeteilt durch das Reiſebüro der Hamburg—Ame=
Linie, Luiſenplatz 1. Tel. 1308.
Die Reichsregierung hat vor kurzem die Erklärung abgegeben,
daß bei den in Ausſicht genommenen Siedlungsbauten
ausſchließ=
lich bodenſtändige deutſche Bau= und Werkſtoffe Verwendung
fin=
den ſollen, in erſter Linie und wo immer auch möglich, Holz aus
deutſchen Wäldern. Die „Arbeitsgemeinſchaft Holz”, die in der
ſchwerſten Notzeit der deutſchen Forſtwirtſchaft von allen ihren
Gliedern als einer der Hauptträger der Selbſthilfe gebildet
wor=
den iſt und die Aufgabe hat, durch ſachkundige Werbung und
ob=
jektive Beratung aller Kreiſe der Verbraucherſchaft dem deutſchen
Holz den Zugang zum Markte gegenüber der Schleudereinfuhr
fremder Länder zu erhalten und der ungerechtfertigten
Verdrän=
gung des Holzes auf den verſchiedenſten Verwendungsgebieten zu
ſteuern, trägt den Anforderungen des Siedlungsbaues bei ihren
Arbeiten beſonders Rechnung.
Auch in dieſem Jahre erſcheint die „Arbeitsgemeinſchaft Holz
wieder auf der Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchafts=
Geſellſchaft mit einem großen Hof „Deutſches Holz” in Mannheim,
nachdem ſie durch ihre eindrucksvolle Schau im vorigen Jahre in
Hannover einen beachtlichen Erfolg errungen hatte. In
Mann=
heim ſteht nun in Würdigung der Siedlungsbeſtrebungen unſerer
Wirtſchaftsführung die für dieſe Zwecke geeignete Bauweiſe im
Vordergrund. Man wird deshalb zwei Siedlungshäuſer
verſchie=
dener Syſteme in Blockbau= und Holzgerippebauweiſe errichten
und zeigen, daß gerade das Holzhaus für den Siedler nicht nur in
techniſcher Hinſicht, ſondern auch aus wirtſchaftlichen
Geſichtspunk=
ten große Vorteile bietet. Deshalb ſind die Muſterhäuſer in
Kon=
ſtruktion und Raumaushaltung den Anforderungen der Zeit
ent=
ſprechend geſtaltet und zeigen, wie bei ſparſamſtem Aufwand eine
in jeder Beziehung befriedigende Bauleiſtung auf dem Wege des
Holzhausbaues erzielt werden kann. Baufachleuten und
bauluſti=
gen Landwirten und Siedlern wird durch Offenlegung der
Kon=
ſtruktionen als Beiſpiel veranſchaulicht, wie ein derartiges
Holz=
haus zweckmäßigerweiſe errichtet werden muß. Weiterhin dient
ein geeignetes Wochenendhaus den Aufklärungszwecken für den
Holzhausbau.
Für den praktiſchen Landwirt wird man ein Schuppengebäude,
das als Düngerſchuppen oder Maſchinenhalle Verwendung finden
kann, in einfacher, neuzeitlicher Konſtruktion vorführen. Ein mit
geringſtem Aufwand errichteter Schweineſtall Lochowſchen Syſtems
aus Holz beweiſt dem Fachmann die ausgezeichnete Erfüllung aller
biologiſchen und hygieniſchen Bedingungen eines derartigen
Stall=
gebäudes für Schweinezucht und =mäſtung. In mehreren
Abtei=
lungen werden die Erzeugniſſe des holzverarbeitenden Gewerbes
gezeigt, dabei eine neuzeitlich eingerichtete Stellmacherwerkſtatt im
Betrieb. Zahlreiche landwirtſchaftliche Maſchinen, unter der
Ver=
wendung deutſchen Holzes erbaut, beleben den geräumigen
Holz=
hof, der, von hohen Maibäumen überragt, und in nächſter Nähe
des Haupteingangs liegend, das Augenmerk aller Beſucher auf ſich
ziehen wird. Dem Charakter der mittel= und ſüdweſtdeutſchen
Landwirtſchaft Rechnung tragend, zeigt man auch Frühbeetfenſter
und Gewächshäuſer aus deutſchem Holz und einen großen
moder=
nen Grünfutterſilo zu neuzeitlicher Futterkonſervierung, der, in
Holz ausgeführt, beſondere Vorteile bietet.
Damit die Landfrau nicht zu kurz kommt, wird an hölzernem
Gerät, was ſie im Haushalt, in Küche und Keller, in der
Klein=
tierzucht u. dgl. braucht, alles aus deutſchem Holz gefertigt,
aus=
geſtellt, und auf die Vorteile des Werkſtoffes Holz hingewieſen.
Der Weinbau ſpielt in Mannheim ſelbſtverſtändlich eine
beſon=
dere Rolle. Eine kleine Sonderſchau zeigt die Zweckmäßigkeit der
Holzverwendung in dieſem für den Weſten und Süden ſo
wich=
tigen Betriebszweig der Bodenwirtſchaft.
Einen techniſchen Fortſchritt auf dem Gebiete der
Holzver=
wendung verkörpert eine ſtationäre Holzgasgeneratorenanlage,
die einen Gasmotor ſpeiſt, der über einen Dynamo die
Elektrizi=
tät für die im Holzhof nötige Beleuchtung und Kraft erzeugt. Den
Fachmann wird eine überſichtliche Zuſämmenſtellung der in den
benachbarten Gebieten erzeugten Holzſortimente intereſſieren und
hier beſonders die im mittel= und ſüddeutſchen Waldbeſitz
zahl=
rich beheimateten Edelhölzer, die im deutſchen Möbelbau an die
Stelle der vom volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkt heute meiſt als
überflüſſig zu betrachtenden ausländiſchen Edelfurniere treten
ſollten.
Die Holzſchau in Mannheim iſt ein erneuter Beweis für die
mit zäher Energie immer wieder in Angriff genommenen
Selbſt=
hilfebeſtrebungen der deutſchen Forſtwirtſchaft, die durch eine
denkbar ungünſtige handelspolitiſche Lage neben der allgemeinen
ſchweren Wirtſchaftskriſe am Rande des Unterganges ſteht;
wäh=
rend immer noch rieſige Holzmengen aus dem Auslande über
unſere Grenzen kommen, müſſen die deutſchen Waldbeſitzer, ob
Staat, Gemeinden oder Private, ihre Einſchläge wegen
Unver=
käuflichkeit des Holzes einſtellen. Es iſt offenſichtlich, daß es
dem Waldbeſitz auch durch die eifrigſten Maßnahmen auf dem
Ge=
biete der Werbung, durch fachliche Beratung und ſonſtige
Mög=
lichkeiten der Selbſthilfe, nicht gelingen wird, allein die Lage zu
meiſtern. Dazu gehört eine tatkräftige Hilfe auf
handelspoliti=
ſchem Gebiete ſowohl nach außen als auch nach innen, in erſter
Linie eine Anpaſſung der Eiſenbahnfrachten an den Wert des zu
transportierenden Holzes, zu dem ſie heute in einem
erſchrecken=
den Mißverhältnis ſtehen. Anerkennenswert iſt aber das
Beſtre=
ben der Forſtwirtſchaft, auch aus ſich heraus alles zu verſuchen,
der ſchweren Not Herr zu werden; deshalb wäre es zu begrüßen,
wenn die neue Werbeveranſtaltung „Deutſches Holz” dadurch von
Erfolg begleitet würde, daß Baufachleute, Landwirte, Weinbauer
und darüber hinaus weiteſte Kreiſe ſich belehren laſſen, an wie
vielen Stellen mit Vorteil und mit Zweckmäßigkeit deutſches Holz
Verwendung finden kann.
Dg. Arheilgen, 21. Mai. Einführung der
Wohl=
fahrtsmarken. Zwecks Einſchränkung bzw. Bekämpfung des
in den letzten Jahren ſtark überhand genommenen Bettelns hat
die Bürgermeiſterei nunmehr auch in unſerer Gemeinde die
Wohl=
fahrtsmarken eingeführt. Dieſé Gutſcheinhefte, die auf 50 Marken
zu je 2 Pfg. lauten, ſind zum Preiſe von 1 RM. auf der
Bürger=
meiſterei erhältlich und werdenkan jedermann abgegeben. Anſtatt
des Bargeldes, das man ſeithgt den Bettlern überreichte, ſind
die=
ſen die Marken auszuhändigen. Da der Bettler die geſammelten
Gutſcheine auf der Bürgermeiſterei in Geld einlöſen muß und
da=
durch gewiſſermaßen einer Kontrolle unterſteht, ſo iſt die
Einfüh=
rung der Wohlfahrtsgutſcheine eine geeignete Mßnahme, um den
Unfug des Bettelns wirkſam zu bekämpfen.
Dü. Arheilgen, 21. Mai. Reitturnier. An dem Turnier
der ländlichen Reitervereine auf der D. L. G.=Ausſtellung in
Mann=
heim am 3. und 4. Junig nehmen als Vertreter des Kreiſes
Darmſtadt des Junglandbudges 3 Mitglieder der hieſigen
Reit=
abteilung teil. Außer den Ginzelwettbewerben beſtreiten ſie
zu=
ſammen mit einem Reiter aus Griesheim und zweien aus
Wix=
hauſen das Abteilungsreiten unter Leitung des hieſigen
Reit=
lehrers Schmitt
Griesheim, 21. Mai. Gemeindeſteuerbeſcheide.
Die Beſchwerde über die Vorauszahlungen auf die Umlagen und
die Sondergebäudeſteuer der Gemeinde, des Kreiſes und der
Pro=
vinz für das Rechnungsjahr 1932 ſind in den letzten Tagen in den
Beſitz der Steuerpflichtigen gelangt. Bis zur Zuſtellung der
end=
gültigen Steuerbeſcheide für 1932 ſind die Vorauszahlungen in
Höhe der einzelnen Zielbeträge jeweils bis zum 25. der Monate
Mai, Juli, September Noember 1932, Januar und März 1933
bei der Gemeindekaſſe zü entrichten. Die Steueranſätze entſprechen
den vorjährigen Raten, Kdoch iſt die Sondergebäudeſteuer
gegen=
über dem Vorjahre um20 vym Hundert geſenkt worden. Gegen
den Vorauszahlungsbeſcheid iſt nach § 237 der
Reichsabagaben=
ordnung die Beſchwerde zuläſſig. Sie iſt bis zum Ablauf eines
Monats nach Zuſtellung des Beſcheides bei der Bürgermeiſterei
einzulegen. Durch Einlegung des Rechtsmittels wird die
Wirkſam=
keit des Beſcheides nicht gehemmt, insbeſondere die Erhebung der
Vorauszahlungen nicht aufgehalten. Bei nicht rechtzeitiger
Zah=
lung erfolgt, ſoweit nicht Stundung gewährt iſt, auf Koſten des
Schuldners Mahnung und erforderlichenfalls Zwangsvollſtreckung.
Außerdem werden Verzugszuſchläge erhoben. — Sprengung
von Munition. An der ſüdlichen Grenze des ehemaligen
Truppenübungsplatzes in der Nähe der Beckerntanne wird zurzeit
wieder die aufgefundene ſcharfe Munition (Blindgänger)
ge=
ſprengt. Beim Betreten dieſes Geländes iſt daher größte Vorſicht
geboten.
Überraſchend ſchnelle Schmerzbeſeitigung
bei Kopfschmerzen jeglicher Art, Migräne,
Neuralgien und rheumatischen Beschwer
den durch das ärztlich bestens empfohlene
Citrovanille. Unschädlich für Herz u. Magen.
6 Pulver- od. 12Oblaten-Packung RM. 1.05
Cp. Pfungſtadt, 21. Mai /Gpargeldiebſtähle. Aehnlich
wie in der Gemarkung Eſcholkbkücken ſind jetzt auch hier
Spargel=
diebſtähle vorgekommen. Auf die Ergreifung der Täter wurden
Belohnungen ausgeſetzt.
Cp. Pfungſtadt, 22. Maß=Vie Grasnutzungs=
Ver=
ſteigerung von den der Gemeinde gehörenden Grundſtücken
am Weidäckerdamm uſw. exbkachte einen Geſamterlös von 122
RM. — Im Alter von 75 Jähren iſt Landwirt Ludw. Spieß3.
geſtorben.
Aa. Gräfenhauſen, 21. Mai. Ber Gemeinderat hat
be=
ſchloſſen, das Gemeindebackhaus renovieren zu laſſen. Der
ſeit=
herige Fußballplatz ſoll der Reterabteilung des Junglandbundes
überlaſſen werden, während am ſogenannten Rotböhl ein neuer
Sportplatz angelegt werden ſoll.
Ch. Hainſtadt, Kr. Erbach, 21. Mai. Der hieſige Verkehrs= und
Verſchönerungsverein, welcher ſich die Hebung des
Fremdenver=
kehrs in erſter Linie zur Aufgabe geſetzt hat, hat in der letzten
Sitzung die Eintragung des Pereins beſchloſſen. Die Eintragung
wurde beim Amtsgericht Höchſt i. Odw. bereits vorgenommen.
Ebenſo wurde beſchloſſen, daß ein Gemarkungsrundgang erfolgen
ſolle, an dem ſich ſämtliche Mitglieder beteiligen können, zwecks
Aufſtellung von Ruhebänken und dgl.
Ch. Breitenbrunn, Kr. Erbach: 21. Mai Hohes Alter. Am
23. d. M. feiert der Vater des hieſigen Bürgermeiſters Seeger
ſeinen 92. Geburtstag. Er iſt ohl einer der älteſten Bewohner
des Odenwaldes. Er befindek ſich in ſeltener geiſtiger und
körper=
licher Friſche.
Ai. Vielbrunn, 23. Mai. Unſer Mitbürger Herr Johann
Heckler, ein geiſtig und körperlich anſcheinend Unüberwindlicher,
kann am 23. Mai ſeinen 72. Peburtstag feiern. Wie von Jugend
auf, ergreift er auch heute pich jede Verdienſtmöglichkeit, um auf
eigenen Füßen zu ſtehen ung ſich nicht von anderen ſtützen zu laſſen.
Auch bekleidet er in unſerer Gemeinde verſchiedene Dienſtpoſten
mit vorbildlicher Gewiſſenhaftigkeit. Seine Ehefrau kann am
26. Mai ebenfalls ihren 72. Geburtstag begehen.
Ag. Lindenfels, 20. Mai. Erneuerung. Die Orgel der
hieſigen katholiſchen Kirche werde vorige Woche einer Renovation
unterzogen. Die kleine unſcheinbare Orgel ſtellt in der
Zuſam=
menſtellung der Regiſter ehn wahres Kunſtwerk dar. Die
Her=
ſtellungskoſten betragen etwe 1000.— RM., die durch verſchiedene
Wohltäter aufgebracht worden ſind.
13. Verbandskag in Bad=Nauheim.
WSN. Bad=Nauheim, 22. Mai.
Unter der außerordentlich ſtarken Beteiligung von rund 800
Perſonen aus allen Teilen des Volksſtaates Heſſen hielt hier
Samstag und Sonntag der Bäckerinnungszweigverband. Heſſen
ſeinen 13. Verbandstag ab. Die Tagung begann am Samstag
nachmittag mit einer Geſamtvorſtandsſitzung und einer Sitzung
der Lehrlingsreferenten, die ſich mit Fragen der Heranbildung
eines guten Nachwuchſes beſchäftigte. Ein Begrüßungsabend im
Teichhaus ſchloß ſich an.
Der Verbandstag ſelbſt fand in großem Vorleſungsſaal des
Kerckhoff=Inſtituts ſtatt und wurde Sonntag vormittag vom
ſtell=
vertretenden Verbandsvorſitzenden Olbert=Darmſtadt eröffnet. Nach
ben Begrüßungsanſprachen wurden zunächſt der Geſchäfts= und
der Kaſſenbericht, die im Druck vorlagen, ohne Ausſprache
ein=
ſtimmig genehmigt und dem Kaſſierer und dem Geſamtvorſtand
Entlaſtung erteilt. Annahme fand ein Antrag, den Verbandstag
1933 mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Notzeit ausfallen zu
laſſen und ſtatt deſſen einen Obermeiſtertag abzuhalten, deſſen
Tagungsort noch zu Geſtimme bleibt. Ferner ſoll der
wirt=
ſchaftlichen Lage durch Richteshebung der Beiträge für die letzten
beiden Monate dieſesJahres Rechnung getragen werden. Bei
der Ergänzungswahl ßunWVorſtand wurde anſtelle des
ver=
ſtorbenen Vorſitzenden Finger der ſeitherige ſtellvertretende
Vor=
ſitzende Olbert=Darmſtadt mit Stimmenmehrheit zum
erſten Vorſitzenden gewählt. Zum Schriftführer wurde
Bäckermeiſter Ludwig=Darmſtadt beſtimmt. Die ſatzungsgemäß
ausſcheidenden Beiſitzer wurden durch Zuruf einſtimmig
wieder=
gewählt.
Darauf hielt Syndikus Dr. Maurer einen Vortrag über die
wirtſchaftliche Lage des Bäckergewerbes, die er an Hand von
Zahlenmaterial über die Konkurſe, Zwangsverkäufe und
Offen=
barungseide als verheerend bezeichnete. Die Haupturſache der
großen Notlage ſieht der Redner in den allgemeinen
Erſchei=
nungen der Wirtſchaftskriſe, in der Arbeitsloſigkeit, in einer
ver=
fehlten Wirtſchaftspolitik der Regierung, einem unerhörten
Steuerdruck, in der ſcharfen Konkurrenz durch die öffentliche Hand.
die Konſumvereine und Warenhäuſer, ſowie in den unproduktiven
Soziallaſten. Allen dieſen Erſcheinungen, ſo führte der Redner
aus, müſſe der geſchloſſene Kampf des Bäckergewerbes und des
Handwerks überhaupt gelten, wobei eine Einflußnahme auf
die politiſchen Parteien unerläßlich ſei. In der anſchließenden
Ausſprache wurden einige der in dem Referat angeſchnittenen
Fragen noch weiter erörtert. Die Beratungen fanden erſt um
½2 Uhr ihren Abſchluß.
d. Rimbach i. Odw., 20. Mai. Gemeinderatsſitzung.
Geſtern abend fand unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters
Schäfer eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Der Rat
geneh=
migte einſtimmig das Rücktrittsgeſuch des Ratsmitgliedes Georg
Weigold. Auf das Geſuch des N. W. um Verlegung einer
Ab=
wäſſerleitung im Mühlbächleinwex ſoll vor der Beſchlußfaſſung
eine Ortsbeſichtigung durch den Rat ſtattfinden. — Die Erhebung
des im Voranſchlag für das Rj. 1931 vorgeſehenen Sprunggeldes
ſoll alsbald erfolgen. Als beſondere Kommiſſion bei der
Feſt=
ſtellung werden die Ralsmitgligder Schwöbel, Trautmann, Schütz
beſtimmt. Diejenigen/htſäuenbeſitzer, die im Rj. 1931 nicht in
der Lage waren, ihre Hartéffeln für den Faſelſtall anzuliefern,
haben dies im Rj. 1932 nacuholen. — Der von J. Pf. 2 noch
zu beanſpruchende Ho hruepkohn, der ihm von ſeinem Rottmeiſter
nicht ausbezahlt wurde, ſolk durch Beſchäftigung der betreffenden
Rotte bei Gemeindearbeiten abverdient werden. — Der Rat iſt
einſtimmig damit einverſtanden, daß das zur Rückzahlung fällige.
Einjahresgeld der Landeskommunalbank-Girozentrale
Darm=
ſtadt, das zur Aufſtockung des Volksſchulhauſes verwendet wurde,
als täglich fälliges Darlehen, unter den Bedingungen, die
für kurzfriſtige Kommunalkredite gelten, in einer beſonderen
Schuldurkunde, die in der geſtrigen Sitzung bekanntgegeben ward,
anerkannt wird. Der Rat beſchließt, den hieſigen
landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaften auf Antrag die kommunale
Gewerbe=
ſteuer in dem gleichen prozentualen Verhältnis aus
Billigkeits=
gründen zu ermäßigen, wie ihnen die ſtaatliche Gewerbeſteuer
er=
mäßigt wird. — Verſchiedene Anträge auf Gewährung von
Wohlfahrtsunterſtützung, Wochenfürſorge, auf Erlaß von
Vor=
zugszuſchlägen und Steuerſtundung ſchloſſen ſich an.
Bd. Hähnlein, 21. Mai. Auf dem hieſigen Friedhof wurden
von einem Grabe, welchesgreich mit Blumen geſchmückt war, die
Hälfte der Blumen geſtohlgn. Sämtliche Blumenſtöcke wurden
fach=
gemäß durch Zerreißen der Wurzelſtöcke geteilt, ſo daß die
ge=
ſtohlene Hälfte wieder verpflanzt werden kann. Anzeige iſt erſtattet
und wäre es zu wünſchen, wenn die gewiſſenloſen Frevler bald
gefaßt und exemplariſch beſtraft würden.
Hirſchhorn, 23. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
20. Mai: 1,98 Meter; am 21. Mai: 1,82 Meter.
Cn. Erfelden, 22. M. Die älteſte
Ortseinwohne=
rin, Dorothea Maul.itim 90. Lebensjahre geſtorben.
Aa. Klein=Gerau, 21. Mai. Der Vorſchuß=
Kreditver=
ein G. m. b. H. Klein=Gerau erzielte im abgelaufenen
Geſchäfts=
jahre 1931 bei einem Geſamtumſatz von 405 249,66 RM. einen
Reingewinn von 1 895,22,MM. Die Spareinlagen ſtanden am
Ende des Geſchäftsjahres kust 100 135,68 RM. zu Buch. Die
Ge=
ſchäftsguthaben vermehrtew ſich um 466.05 RM., während die
Haftſumme eine Vermehrung um 600 RM. erfuhr. Die
Geſamt=
haftſumme der Mitglieder ſtellte ſich auf 12900 RM. Die
Mit=
gliederzahl iſt auf 129 geſtiegen.
Seite 4 — Nr. 142
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 23. Mai 193
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Von Kurt Siemers.
* Wallfahrt zur Gralsburg. 700 Meter unten blinzeln die
Lich=
ter katalaniſcher Dörfer und Städte. Im weichen Abendduft
glei=
ten Sterne, die Lichter fremder Schiffe zwiſchen Barcelona und den
Balearen. Station Monſerrat: Reklameanpreiſungen,
Hotelhaus=
knechte. Späte Pilger entſtiegen einem knatternden Autobus.
Wallfahrer ziehen durch das Tal, aber nicht mehr mit wehenden
Standarten, ſondern im Touriſtenauto graſen die modernen
Gral=
ſucher von Barcelona aus in einigen Stunden den Montſerrat
ab. Autos hupten, und ein Grammophon krächzte unheilig in die
erhabene Gottesſtille. Die Knaben der klöſterlichen Muſikſchule
ſpielten lärmend Ball.
Ich ließ mir im Kloſter eine Zelle anweiſen und erlegte dafür
meine 5 Peſeten. Kahle weiße Wände, ein Feldbett, Blechgeſchirr.
Da auf mein Rufen niemand hört, muß ich mich an vergangene
Soldatenzeiten beſinnen und ſelbſt die Lagerſtatt in Ordnung
bringen.
Im Kloſterbezirk ſind alle Bekanntmachungen in Spaniſch und
Katalaniſch abgefaßt, auch dort, wo eine Aufſchrift „Bar und
Reſtaurant” den Weg zu einem Gaſtkeller weiſt. Neben mir ſitzen
händedrückende Brautpaare, die der ſchwarzen Jungfrau von
Montſerrat einen Beſuch machen und dabei des Himmels Segen
für den künftigen Haushalt erflehen. Spanier haben mir
ver=
ſichert, daß dieſer Familienſegen auch oft durchaus fahrplanmäßig
nach der abgelaufenen Zeit eintrifft, denn für die jungen Leute
bietet oftmals die Wallfahrt die erſte Gelegenheit zu ungeſtörtem
Beiſammenſein.
Mir gegenüber nahm ein bäuerliches Paar ſeine
Abendmahl=
zeit. Er aß mit dem Hut auf dem Kopfe. Sie hatte ſich die
un=
gewohnte Serviette ſo um den Halz gezogen, als ob ſie ſich raſieren
laſſen wollte. Er langte weitausholend über den Tiſch nach Brot
und Oliven. Alles, was in den Bereich ſeiner ungeſchlachten
Hände kam, vertilgte er mit lautem Behagen. Vom Wein goß ſich
der junge Burſche zuerſt ein, und dann gönnte er auch ſeinem
Mädchen einen Mund voll. Aber ſie ſahen ſich dabei tief in die
Augen, wie es die Liebesleute auf der ganzen Welt tun, und
ſchließlich ſtreichelte der Burſche ſeinem ſchwarzäugigen Mädchen
die rotangelaufenen Strangulationsmerkmale, die das Mundtuch
an ihrem Hals hinterlaſſen hatte. Ihm hatte es hörbar gut
ge=
ſchmeckt. Man hätte ſeinen befriedigten Schluckauf im
Laut=
ſprecher hören können. Die Apfelſinen wie den Fiſch hatte das
Mädchen mit dem Meſſer bis tief in den Mund gegeſſen.
Hin=
gegeben lehnten die beiden aneinander, und ihre derbe Einfalt
hatte etwas Beluſtigendes und Rührendes zugleich.
Um halbzehn Uhr hatten die großen Eiſenpforten den Frieden
des Kloſters gegen die profane Welt abgeſchloſſen. Meine Schritte
hallten in den Kloſtergängen. In meiner Zelle war nichts
ge=
richtet. Vierſprachig aufgebracht, rief ich nach Waſſer. Schließlich
nahm ich ſelbſt den Blechkrug in die Hand und ſtieg 3 Treppen
zum Brunnen hinunter. Ueber mir ſchaute eine Schar höchſtlichſt
beluſtigter Lausbuben von der Escoliana, der ſpaniſchen Schule
für geiſtliche Muſik, genießeriſch vergnügt dem murrenden
Frem=
den zu. Und dann brachten mir die unchriſtlich ſchadenfrohen
Singeknaben ein Ständchen. Aber es war kein kloſterfeierliches
Salve Regina, ſondern ſie ließen täuſchend naturgetreu eine ganze
Hühnerfarm auf mich herniedergackern und =krähen. Mein
Spa=
niſch kam ihnen offenbar ſehr ſpaniſch vor, und ihre mokanten
Zurufe verklangen ſo hell im Abend, daß ich ſchließlich über mich
ſelber lachen mußte, als ich mein Waſchwaſſer nach oben ſchleppte.
In den Gängen des Kloſters wiſperte, kicherte und quiekte
es; die Pilgerſcharen pellten ſich aus. Jährlich kommen ihrer um
Zehntauſend, um den Segen des Himmels auf den künftigen
Ehe=
ſtand durch freundliche Vermittlung der ſchwarzen Jungfrau
herab=
zubeten. — Ein ſanftes und tiefes Murmeln, wie von Litaneien,
wagte ſich ſchüchtern hervor, und allmählich verſickerten Lichter und
Gelächter in der Sammetruhe des Abends von Montſerrat.
Nacht in der Kloſterzelle auf der Gralsburg: Hier hütete die
fromme Ritterbruderſchaft der Templeiſen den Hl. Gral, aus dem
Chriſtus das letzte Abendmahl mit ſeinen Jüngern nahm und in
dem nachher Joſef von Arimathia das Blut des Gekreuzigten
auf=
fing. Keltiſche Sagen, provenzaliſche Legenden und Myſtik
deutſchen Minneſanges haben an dem bunten Bilderteppich der
Gralserzählung gewirkt und ihre blinkenden Fäden
hineingewo=
ben.
Um das Jahr 1100 iſt ſchon der Gral, deſſen katalaniſche
Be=
zeichnung ſoviel wie Schüſſel bedeutet, in Genua gezeigt worden
und von dort nach Paris gewandert. Hier, auf Wolfram von
Eſchenbachs Munſalväſche, löſte alljährlich am Karfreitag eine
vom Himmel herniederfliegende Taube die Wunderkraft des Grals
von neuem. König Amfortas lag hier ſiech an ſeiner Wunde, bis
Parcivals „Tumbheit” ihn vom Krankenbette erlöſte. —
Eine Fliege ſummt durch die unendliche Dunkelheit meiner
Kloſterzelle, und dies Summen löſt ſich mir im Halbtraum zum
Zauber Wagnerſcher Gralsmuſik. — Ich ſpüre den Wundenſchmerz
des Amfortas, ein funkelnder Lanzenſchaft ſtreift jäh an meinen
Augen vorüber. Verwirrt ſchrecke ich hoch. Ein greller Morgen
hat durch die enge Lücke des Fenſterſchutzes ſeinen goldenen
Helios=
pfeil nach mir geſtoßen.
Ich ſpringe mit einem Satz aus dem Bett, um die Votivmeſſe
in der Frühe um 6 Uhr nicht zu verſäumen . . . Ich ſtoße die
Fenſterläden zurück, über denen die Tauben gurren. Mein Blick
fällt über den Platz vor dem Kloſter. Der Schoß des Berges ſcheint
ſich, wie Wilhelm von Humboldt ſagt, abſichtlich geöffnet zu haben,
um die Stätte der Benediktinermönche aufzunehmen. Die
Ge=
bäude ſtehen nach der Ebene zu vor einem furchtbar ſchroffen
Ab=
grund. Der länglich ſchmale Platz wird zu beiden Seiten von
ungeheuren Felswänden eingeſchloſſen. Als ich den Blick zu den
Bergſpitzen hebe, ſtehen die Säulen wie Pfeifen einer ungeheuren
Orgel im roten Brand des jungen Morgens.
Die Tauben hocken wie freundliche Boten des Himmels in den
Zellenfenſtern der Kloſterbrüder.
Die Felſen werfen ſchwere, blaurote Schatten. Vor 400
Jah=
ren hat ſich ein ungeheurer Felſen über dem Kloſter gelöſt und das
Hoſpital zertrümmert, unter dem man nachher 9 Tote und 40
Ver=
wundete hervorgezogen hat."
Ehe die Matutina läutet, ſind auch die anderen Pilger wach
geworden, die recht weltliche Schlager trällern. Seit über 1000
Jahren kommen ſie hier zum Holzbilde der Hl. Jungfrau
gewall=
fahrt, die angeblich der Apoſtel Lukas mit eigener Hand verfertigt
hat. Petrus hat es mit nach Spanien gebracht, und als es
wäh=
rend der arabiſchen Herrſchaft in der Einſamkeit der Berge
ver=
ſteckt worden war, gingen um das Jahr 880 Hirten einem
nächt=
lichen Licht und ſingenden Engelſtimmen nach. Sie fanden das
Marienbild in der Felſenwüſte. Da es nicht von der Stelle zu
bewegen war, beugte man ſich dem göttlichen Willen und gründete
hier das Kloſter, das Karl V. oft beſucht hat. Als er nach dem
neunten Beſuch ſtarb, hielt er eine am Altar zu Montſerrat
ge=
weihte Kerze in der Hand. Sogar Ludwig XIV., die
allerchriſt=
lichſte Majeſtät von Frankreich, verlieh den Wallfahrern zum
Montſerrat geiſtliche Vorrechte, und Don Juan d’Auſtria, der hier
gern ſein Leben beſchloſſen hätte, ſchickte nach der Seeſchlacht von
Lepanto Fahnen und Leuchter des türkiſchen Admiralsſchiffes nach
Mocktſerrak, das damals als einer der berühmteſten
Wallfahrts=
orte der Chriſtenheit galt.
AAlsſich,in die Kirche trete, ſchwillt der Chor der Mönche
orgel=
ſanft geßef Has dunkle Gold der Rokokowände, die von huſchenden
Keßenlichtern geſtreichelt werden
Zwiſchen das Murmeln der Betenden haucht die Orgel ihre
ſchwebenden Celeſti. Knieende Paare, gläubig verſunken. Frauen
in ſchwarzen Schleiern, Mädchen in bunten Kleidchen, die kaum bis
an die Knie reichen, alte Leute mit Betſchemeln, die umſtändlich
von einem Altar zum andern wandernd, in die Knie ſinken.
Feier=
lich brennen Weihkerzen. Die Luft iſt ſchwer von Räucherwerk
und Geſang. —
Weit hinten verblaſſen rötliche Ampeln, die glühende
Dämme=
rung rauchig überflammend. Ueber goldenem Strahlengezack
thront die ſchwarze Jungfrau mit dem Jeſuskinde, prächtig
an=
getan und mit einer hohen Goldkrone auf dem Haupte. Vor der
Santa Imagen hinter der Höhe des Hauptaltars legte Ignatius
von Loyola die große Beichte ſeines Lebens ab. Vor dem von
Alter und Weihrauch geſchwärzten Bilde der Santa Virgen hing
er ſeine glänzende Rüſtung auf und hielt Waffenwacht in härener
Bettlerkutte, mit dem Pilgerſtabe in der Hand, für immer
ritter=
licher Diener der himmliſchen Jungfrau.
In einer nahen Grotte ſchaute der ſpätere Ordensgeneral die
Geheimniſſe der Dreieinigkeit und der Weltſchöpfung.
Lieblich thront über den goldenen Strahlen die ſchwarze
Jung=
frau mit dem Kinde. Schlanke Lilienblumen wachſen aus ihren
gebenedeiten Händen, und eine ſilberne Gralstaube umſchwebt ihre
milde Majeſtät. So ſehe ich ſie, eine himmliſche Mohrenkönigin,
in den Glanz des ſpaniſchen Morgens tauchen. Hinter dem Altar
ſteigen Frauen zu dem heiligen Bildnis empor. Während die
Fratres rückſichtslos mit den Stühlen zu klappern beginnen,
er=
ſchauern Brünſtige und Inbrünſtige in andachtsvoller
Zerknir=
ſchung und drücken dem Bilde ihre Küſſe der Demut auf. —
Draußen färben ſich die violetten Nebelſchatten röter und
ſtrahlender. Hinter einem palmenumfächelten Denkmal unter
Zypreſſen baut ein Maler ſeine Staffelei auf. Ein dicker
Süd=
franzoſe, der ſich mir als Weinhändler aus der Gegend von
Bor=
deaux vorſtellt, choleriſch ſchimpft: der Autobus=Lenker ſei
lachend davongefahren, ohne auf ihn zu warten. Alles grinſt
teil=
nehmend und ein wenig ſchadenfroh — die Schüler von der
be=
rühmten Muſikſchule des Kloſters, die Herren Hausknechte, und ein
Schmunzeln läuft wie Morgenſchein über die feiſte Gutmütigkeit
eines Mönchsgeſichtes. Der Franzoſe platzt beinahe, und er ſchimpft
ſprudelnd auf die W. Cs., deren Benutzung freilich beſondere
Ziel=
künſter erfordert, er gießt Kübel bordeſiſcher Ironie über die
wall=
fahrenden Pärchen aus, denen die Jungfrau nach 9 Monaten ein
promptes Wunder beſchert. Dabei läuft er bordeauxrot an. Ah,
auel pays ...!
Oui Monsieur, auel pars! Sehen Sie, wie man in die erhabene
Felſeneinſamkeit dieſe frommen, aber ideenloſen Steinmetzarbeiten
geſtellt hat. Dieſe nichtsnutzigen Denkmäler, Kreuze und Kapellen
pfuſchen der erhabenen Gottesnatur nichtsnutzig ins Handwerk.
Aber in den Felſen hängen 13 Einſiedeleien, in denen die Vögel
den Klausnern die einzige lebende Geſellſchaft waren. Dort fin
wir nichts von frommem Kitſch, dort redet Gott aus mächti
Klüften, unter denen das Gewölk wogt, wie ein aufgeree
Meer ... Vom Turm des Hl. Hieronymus aus, 1240 Meter h.
ſehen wir hinunter auf das Kloſter, bis zu den Pyrenänengipi
und zu den Balearen, die im Mittelmeer ſchwimmen, und 1
können alle, die einfältig gottſeligen Herzens ſind, wie Parſi
Zwieſprache halten mit jenem König des Himmels, dem mit
alterliche Inbruſt das Myſterium der Gralsburg gedankenk
aufgerichtet hat
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werde
nicht beaniwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
V. B. Art 14 der 1. Durchführungs= und Ergänzungs
ordnung über Zinsſenkung auf dem Kapitalmarkt vom 23.
1931 beſtimmt, daß der Gläubiger einer Hypothek, deren
ligkeitsbedingungen infolge der Zinsherabſetzung verändert
den (was ja hier wohl zutreffen wird, auch wenn diesni
vereinbart iſt, ohne Einhaltung einer Kün
gungsfriſt vorzeitig kündigen kann, wenn
Schuldner länger als einen Monat mit einer Zinszahlung
Verzug iſt. Sie werden alſo unbeſorgt wegen der rückſtänd
Zinſen mit allen gerichtlichen Mitteln vorgehen können.
Koſten gehen zu Laſten des Schuldners. Eine Einſtellung
Zwangsvollſtreckung (des Zwangsverſteigerungsverfahrens)
kö=
wohl nur dann in Frage kommen, wenn der Schuldner an N
zahlung der Zinſen ſeit ſo langer Zeit wirklich ſchuldlos w
A. W. in 3. Sie werden ſich eine Abſchrift des Ehevertr
vom Amtsgericht beſchaffen müſſen, damit man erſehen kann,
alles darin ſteht.
B. B. Ohne genaue Kenntnis der Satzung können wir zu
geſtellten Fragen keine Stellung nehmen. Senden Sie des
ſolche an uns ein.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 23. Mai.
15.20: Elſe Aßhoff: Die Frau des neuen Indiens.
17.00: Woran erkennſt du ſie? Lehrgang mit muſikaliſchen
B=
ſpielen über die Stilwandlungen der Muſik. Ausf.: Philhar
Orcheſter Stuttgart. Vortrag: E. Kahn.
18.25: Dr. Kummer: Geburt, Hochzeit, Tod.
18.50: Engliſch.
19.30: Italieniſche Volkslieder, Ausf.: V. Orſin (Tenor), H. Ro
baud (Klavier).
20.30: Sling zum Gedächtnis. Vorſpruch: Dr. Lotte Spitz.
21.00: Symphoniekonzert. Soliſt: F. Malata (Klavier).
22.00: Scheinfirma der Arbeitsloſen. Schallplattenbericht.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport,
22.45: München: Nachtmuſik.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Montag, 23. Mai
9.30: Praktiſche Winke für Kleingärtner.
14.45: Kinderſtunde: Kinderzeitung.
15.40: Liſa Tetzner: Hunderttauſendmal warum.
16.00: Rektor Kayſer: Die Behandlung der Ganzſchrift im Deutſch
unterricht der Volksſchule.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Hildebrandt: Aus der Geſchichte der Lithographie
18.00: Prof. Paul: Die Oſtſee und ihre Randländer.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.20; Joh. Böttner: Feldmäßiger Gemüſebau 1932.
19.35: W. Diefenbach: Der Ausbau des europäiſchen Rundfunks i
Jahre 1932.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Hannover: Militärkonzert.
21.15: Breslau: Schleſiſche Hochzeit im Mai. Text von H. Ch.
Kaergel. Muſik von K. Sczuka.
22.20: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
22.40: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
23.00: München: Konzert des kl. Funkorcheſters.
Weikerberichl.
Mit dem Vorwärtsſchreiten der Kanalſtörung nach der
ſee hin ſind an ihrer Südſeite kühlere Luftmaſſen vorgedru
die uns Bewölkung und Niederſchläge ſowie Temperatura
gebracht haben. Durch die Rückſeite des Tiefs wird vorerſt y
kühle Luft nach dem Feſtland gelangen und noch zu wechſelnd
kigem Wetter mit gelegentlichen Niederſchlägen führen. Mit
gleichzeitig von Weſten her einſetzenden Barometeranſtieg
jedoch für ſpäter wieder beſſeres Wetter in Ausſicht.
Ausſichten für Montag, den 23. Mai 1932: Mäßig wa
wechſelnd wolkiges Wetter, auch wieder aufheiternd,
etwas Regen.
Ausſichten für Dienstag, den 24. Mai 1932: Teils wolkig,
aufheiternd, trocken, mäßig warm, tagsüber wieder b
nende Erwärmung.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchafft: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Rel
Ausland und Heſſiſche Nachrichien: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhm
ſür den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baue
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. HerbertNette
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Die heutige Nummer hat 8 Geiten
94.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied infolge einer
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Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr (7759
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Znhaber hoher Kriegsorden u. der Rettungsmedaille.
Maria Minnich, geb. Rauch
Hildegard Sipp, geb. Minnich
Julius Sipp
Gertrude Sipp.
Darmſtadt, den 23. Mai 1932. Rheinſtr. 51, I.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 142 — Seite 5
Sddeatfaſtätid i on.
le drei ſüddeukſchen Berkreker in der Zwiſchenrunde zur Deukſchen Bußball=Meiſterſchaft ſiegreich.— Auch Schalke dabei.
e Paarungen für die Vorſchlußrunde.
Der Spielausſchuß des Deutſchen Fußball=Bundes hat ſoeben
Paarungen für die Vorſchlußrunde der Deutſchen
Meiſter=
ſt wie folgt getroffen:
In Dresden (Platz des D.SC.); Eintracht Frankfurt —
Schalke 04. (Schiedsrichter Flachowſki=Werdau).
In München (Platz von 1860): Bayern München — 1. FC.
enberg. (Schiedsrichter Fink=Frankfurt a. M.)
Bei den Kämpfen um die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft hat
ſüddeutſche Verband einen ſo großen Erfolg gehabt, wie er
langen Jahren nicht mehr zu verzeichnen war. Alle drei
ſeutſchen Vertreter haben ſich auch in der Zwiſchenrunde
ſieg=
durchgeſetzt, ſo daß an der Vorſchlußrunde neben den
ſüd=
ſchen nur noch ein Vertreter eines anderen Verbandes
be=
igt iſt. Dieſer vierte Klub iſt der weſtdeutſche Meiſter
ilke 04. Die übrigen fünf Verbände ſind bereits ſämtlich
aus=
jaltet. Bereits in der Vorſchlußrunde am nächſten Sonntag
den alſo ſchon zwei ſüddeutſche Mannſchaften
aufeinander=
ſen, während der dritte ſüddeutſche Vertreter gegen Schalke 04
len wird.
Ueber 100 000 Zuſchauer.
Bemerkenswert iſt, daß in den vier Spielen der
Vorſchluß=
de insgeſamt 100 000 Zuſchauer zu verzeichnen waren, alſo
r als bei den acht Treffen der Vorrunde. Allerdings waren
mal auch die Paarungen intereſſanter. Die Ziffer iſt um ſo
htenswerter, als in den letzten Tagen doch das Intereſſe des
rtpuhlikums durch zahlreiche andere große ſportliche
Ereig=
in Anſpruch genommen war.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Deutſche Meiſterſchaft. Zwiſchenrunde.
Frankfurt: Eintracht Frankf. — Tennis=Bor. Berlin 3:1 (1:1)
Leipzig: Polizei Chemnitz — Bayern München . 2:3 (1:3)
Bochum: Schalke 04 — Hamburger Spottverein . . 4:2 (2:1)
Hamburg: Holſtein Kiel — 1. FC. Nürnberg . . 0:4 (0:2)
Repräſentativſpiele.
nchen: Süddeutſchland — Niederöſterreich .. . 3:3 (2:2)
ſeldorf: Weſtdeutſchland — Süddeutſchland . . . 3:5 (3:1)
ſſel: Diables=Rouges” — Weſtdeutſchland . . . 0:5 (0:1)
1:1 (1:1)
g: Tſchechoſlowakei — Oeſterreich
then: Deutſch= — Polniſch=Oberſchleſien . . . . 1:1 (0:1)
Einkrachk ſiegk ſicher mit 3:1.
Tennisboruſſia Berlin leiſtet ſtarken Widerſtand.
In der Nacht zum Sonntag hatte es einen
Witterungsum=
ſchlag gegeben. Dieſer Umſtand wirkte ſich günſtig aus, denn bei
anhaltender Hitze wären wohl kaum die 20 000 Zuſchauer
gekom=
men, die den prächtigen Hauptkampfplatz des Stadions
umſäum=
ten. Zum Glück blieb es auch noch während der Stunden des
Spieles trocken, ſo daß auch die Spieler vom Witterungsumſchlag
Vorteil hatten. Es kam indeſſen nicht zu dem großen Spiel, das
viele erwartet hatten. Die Eintracht dominierte zwar in jeder
Halbzeit eine halbe Stunde lang mit ihrem beſſeren Spiel, ſie
gab ſich aber nicht voll aus. Berlin beſchränkte ſich faſt ganz auf
ein reines Defenſivſpiel, ſo daß es ſelten zu einem wirklich
flüſſi=
gen Kampf kam. Frankfurt übernahm in der erſten Halbzeit
durch Ehmer die Führung, Berlin glich aber kurz vor der Pauſe
durch Handſchumacher aus. Nach der Pauſe ſtellten, dann die
Frankfurter durch Treffer von Ehmer und Stubb (Elfmeter)
ihren Sieg ſicher.
Die Frankfurter boten nicht ihre beſte Leiſtung. Sie
ſpielten faſt ſtändig ziemlich verhalten, was beſonders in der erſten
Halbzeit in Erſcheinung trat. In dieſer Spielphaſe war auch die
Kombination des ſüddeutſchen Meiſters nicht ſo exakt und flüſſig
wie ſonſt. Nach der Pauſe wurde aber das Spiel der Frankfurter
weſentlich beſſer. In der Ballbehandlung und im Zuſammenſpiel
überrragten die Süddeutſchen den Berliner Meiſter glatt. Es
gab aber auch Schwächen im Spiel der Frankfurter. So war der
Tormann Schmitt zeitweiſe reichlich nervös. Um ſo beſſer
ſpiel=
ten aber die beiden Verteidiger, beſonders der ruhige, ſehr ſichere
Schütz. Die Läuferreihe verhielt ſich — ganz gegen ihre
Gewohn=
heit — etwas zu defenſiv, ſo daß es oft zwiſchen Läuferreihe und
Sturm eine erhebliche Lücke gab. Im Sturm waren Ehmer und
der auch auf Linksaußen gut gefallende Schaller die treibenden
Kräfte. — Berlin verhielt ſich meiſt defenſiv. Ganz
hervor=
ragend arbeitete das Verteidigungs=Dreieck, aber auch die
beweg=
liche Läuferreihe gefiel. Lediglich im Aufbau verſagte ſie, da ſie
ihre ganzen Kräfte auf die Abwehr konzentrierte. Im Sturm
zeigte ſich Handſchuhmacher als ein Sturmführer von Format.
Man ſah verſchiedentlich ſehr gute Leiſtungen von ihm, es
man=
gelte ihm aber an der nötigen Unterſtützung nach beiden Seiten
und rückwärts, da die Halbſtürmer meiſt zu weit zurückgingen.
Recht gefährlich wurden mitunter die beiden ſchnellen
Außenſtür=
mer Schröder und Pahlke.
Dondelinger=Köln genügte als Schiedsrichter.
„Cluh” gewinnk nach Belieben.
„Lehrſpiele” engliſcher Mannſchaften.
rlin: Bundes=Elf — Everton (Samstag) . . . 2:2 (1:1)
ipzig: Leipzig — Chelſea (Samstag) . . . . 3:7 (1:3)
nnaver: Bundes=Elf — Everton . . . . . . 2:3 (1:3)
uttgart: Kickers/V. f. B. komb. — Chelſea . . 0:3 (0:2)
Süddeutſchland.
Aufſtiegsſpiele.
uppe Heſſen: Pol. Darmſtadt — FVg. Mombach 4:1.
Opel Rüſſelsheim — V. f. R. Bürſtadt 1:2.
ppe Main: Kickers Obertshauſen — SpVgg. Rüla 3:2.
Ger=
mania Okriftel — V. f. B. Friedberg 2:0. Kickers
Aſchaffen=
durg — Sportfreunde Frankfurt 2:3.
ſppe Württemberg: „Norm. Gmünd — SC. Stuttgart 1 3.
V Niefern — Spfr. Stuttgart 1:3. FC. Tailfingen — Spfr.
Heilbronn 1:1.
ppe Baden: Frank Karlsruhe — SpVgg. Troſſingen 2:1.
Spfr. Forchheim — FV. Offenburg 1:3. SpVgg. Freiburg —
FC. Konſtarz 2:1.
wpe Südbatzern: Ulmer FV. 94 — SpVgg. München 6:0.
FC. Luſtenau — BC. Augsburg 3 :0. Armin München —
SpVgg. Landshut 1:
ſppe Nordbayern: V. f. R. Schweinfurt — SpVgg. Hof 4:0.
Germ. Nürnberg — FC. Burgkundſtadt 3:2.
ſppe Rhein: „V. f. R. Kaiſerslautern — FG. Rohrbach 3:0.
Germ Friedrichsfeld — Ludwigshafen 03 3:2.
ppe Saar: Eintracht Trier — SV. Völklingen 0:0. Pf
Pir=
maſens — FV. Homburg 2:0. SC. Algenrodt — FV.
Quier=
ſchied 15:1.
Privatſpiele.
FSV. Frankfurt — Alemannia Worms (Sa.) 1:0. Kickers
enbach — FSV. Mainz 05 (Sa.) 3:2. Hanau 60/94 — Hanau
(Sa.) 1:2. Blau=Weiß Bürgel — Kickers Offenbach 0:0.
Ger=
tia Bieber — SpVgg. Griesheim 2:2. FC. Mannheim 08 —
13 Ludwigshafen 5: 4. FVg. Kaſtel — SpVgg. Sandhofen
.) 0:0. FV. Saarbrücken — Boruſſia Neunkirchen 3:0. SV. 05
Saar Saarbrücken (Priv, Pok.=Runde) 1:4. Boruſſia
Neun=
den — SV. Feuerbach (Sa.) 46. SC. Freiburg — Amicitig
rnheim 4:1. FV. Lörrach — Amicitia Viernheim (Sa.) 3:1,
V. Ulm — Sportfr. Eßlingen (Sa.) 6:1. SpVgg. Paſing —
cer München (Sa.) 1:5. Wacker München — Schwaben Augs=
9 21.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
Dresdener SC. — SpVgg. Fürth (Sa.) 4:3. SpVgg. Leivzig
SpVgg. Fürth 3:3, TV. Mayen — Rot=Weiß Frankfurt (Sa.)
Odenkirchen 07 — Rot=Weiß Frankfurt 3:4.
Fußball im Reich.
ſtdeutſchland: B. f. B. Bielefeld — Arminia Hannover 6:1.
Schalke 96 — SpVgg. Köln=Sülz 07 3:2. SpVgg. Herten —
SpVgg. Köln=Sülz 07 1:6.
rliner Pokalſpiele: BV. Luckenwalde — Minerva 45. Union
Oberſchöneweide — Viktoria 89 2:4. Norden=Nordweſt —
Be=
wag 2,3. Adlershofer BC. — Polizei SV. 5.3. V.f. B.
Pan=
r9w — Berliner SV. 92 5:2. Spandauer SV. — Wedding 1:1.
V. f. B. Hermsdorf — V. f. B. Luckenwalde 2:3
ſtige Spiele: Südthüringen — FAC. Wien (in Coburg) 5:1.
Gutsmuts
Nordthüringen — FAC. Wien (in Erfurt)
Dresden — SuBC. Plauen 6:1. 1. Vogtl. FC. Plauen
Wacker Leipzig 53. Wacker Halle — V. f. B. Schönebeck 7:1.
SC. 08 Breslau — FV. 06 Breslau 6:2. Städteſpiel
Königs=
derg — Stettin 1:1. Stettin — Berlin 0:5.
1. FC. Nürnberg — Holſtein Kiel 4:0 (2:0)
Auf dem Viktoria=Platz in Hamburg kam der 1. FC.
Nürn=
berg im Kampf mit dem norddeutſchen Zweiten zu einem ſehr
ſicheren Sieg. Leichter als man vielfach erwartet hatte, fertigte
der „Club” Holſtein Kiel mit 4:0 (2:0) Treffern ab. Bei
drückender Hitze hatten ſich 20 000 Zuſchauer eingefunden, die
erleben mußten, daß die Süddeutſchen ihrem Gegner in llen
Teilen dieſes Spieles klar überlegen waren.
Anfänglich waren beide Mannſchaften nervös. Die Kieler
ſpielten friſch und unbefangen, aber auch etwas hart und wenig
planvoll. In der 4. Minute hatte Ritter bereits eine gute
Tor=
gelegenheit, die er aber verpaßte. Holſtein verwirkte eine Reihe
von Strafſtößen. In der 12. Minute kam Nürnberg gut durch,
Cramer lief heraus, wurde aber umſpielt, doch rettete
Lager=
quiſt auf der Torlinie. Der Nürnberger Sturm ſpielte techniſch
ausgezeichnet, aber allzu umſtändlich. Einigemale verzögerte er
günſtige Schußgelegenheiten. In der 15. Minute wurde Wildmaier
bei einem Zuſammenſtoß mit Kalb verletzt und ſchied für kurze
Zeit aus. Nach einer halben Stunde wurde die Ueberlegenheit
Nürnbergs deutlicher und in der 36. Minute fiel auch der erſte
Treffer, den Kund durch einen überraſchenden Schuß erzielte.
Acht Minuten ſpäter fiel bei anhaltender Ueberlegnheit durch
einen placierten Schuß von Schmidt der zweite Treffer.
Die zweite Halbzeit ſtand faſt ganz im Zeichen der
Süd=
deutſchen. Schon in der 6. Minute erhöhte Hornauer mit
einem prachtvollen Schuß auf 3:0. Die Kieler ſpielten nun wieder
ſehr hart und es gab jetzt bei den Nürnbergern einige Verletzte
So humpelte Weikmann auf dem Alatz herum, ohne noch viel
nützen zu können. Dann ſchloß Hornauer einen wundervollen
Lauf mit einem noch ſchöneren Schuß zum vierten Treffer ab.
Damit war der Höhenunkt des Kampfes überſchritten, das Spiel
flaute ab. Nürnberg gab ſich mit dem Vorſprung zufrieden,
legte aber in den letzten Minuten noch einmal einen kräftigen
Endſpurt hin, bei dem Hornauer die Chance eines fünften
Tref=
fers verpaßte. Vorher war noch Kund verletzt und für zehn
Minuten zum Ausſcheiden gezwungen worden.
Kurze Kritik.
Beim Sieger war das Abwehrtrio einſchließlich Köhl ſehr
zuverläſſig. Hervorragend ſpielten die Außenläufer. Kalb war
zwar zu langſam, er zeigte jedoch, daß er immer noch der alte,
große Stratege iſt. Im Sturm überragten die beiden
Außen=
ſtürmer. Das Innentrio hatte in dem gewandten Hornauer ſeinen
beſten Mann.
Bei Kiel war Cramer im Tor ſehr ſchwach, ſeine
zahl=
loſen Fehler konnten auch durch die gute Verteidigung nicht
wieder wettgemacht werden. Die Läuferreihe verſagte, und im
Sturm wurde Ludwig ſo gut abgedeckt, daß der ganze Angriff
nicht zur Entfaltung kommen konnte.
Diſchereith=Berlin war ein ausgezeichneter Spielleiter.
Schalke ſchlägt den 9.5.5.
vor über 30 000 Zuſchauern klar mit 4:2 (2:1).
Es war zu erwarten, daß der verhältnismäßig kleine Platz
von T.u.S. Bochum nicht die Maſſen faſſen würde, die aus allen
Teilen des Ruhrgebietes zuſammen eilten, um ihren Meiſter
Schalke 04 im Kampf mit den Hamburger Rothoſen zu ſehen. Die
Platzanlage war überfüllt, als auf polizeiliches Geheiß die Kaſſen
geſchloſſen werden mußten. Ueber 30 000 Zuſchauer ſtanden in
qualvoller Enge, aber ſie wurden auch durch einen intereſſanten
Kampf und durch einen ſchönen Sieg des weſtdeutſchen Meiſters
belohnt. Schalke war in beſter Verfaſſung. Lediglich die Vertei=
digung zeigte einige Schwächen, die aber durch das gute Spiel des
Torhüters Mellage wieder ausgeglichen wurden. Die
Läufer=
reihe ſpielte ſehr eifrig, ganz hervorragend aber war der Sturm,
der auch allein dieſen Kampf entſchieden hat. Die Kombination
war elegant, man verſäumte aber auch nicht, ſie mit den
notwen=
digen Torſchüſſen abzuſchließen. Bei Hamburg war
überraſchen=
derweiſe das Schlußtrio nicht auf der Höhe. Es muß dabei
allerdings berückſichtigt werden, daß Beier ſchon in der 25. Min.
eine Verletzung erlitt, die ſeine Arbeitsfähigkeit ſtark
herabmin=
derte. Der beſte Mannſchaftsteil der Hamburger war noch die
Läuferreihe, während der viel zu hoch ſpielende Sturm gar nicht
gefallen konnte.
Schalke ſchoß in jeder Halbzeit zwei Treffer, und zwar durch
Kuzorra, Nattkämper, Czepan und Rothardt, während die beiden
Gegentreffer für Hamburg durch Noack und Speiſtrup fielen.
Auch „Bayern” München ſekzt ſich durch.
Polizei Chemnitz in Leipzig nach hartem Kampf 3:2 (3:1) beſiegt.
Man rechnete auch in Süddeutſchland damit, daß die
Mün=
chener „Bayern” in Leipzig beim mitteldeutſchen Meiſter Polizei
SV Chemnitz einen ſehr harten Widerſtand finden würde. In
dieſen Erwartungen ſieht man ſich nicht getäuſcht. Die Münchener
waren zwar die techniſch beſſere Mannſchaft, aber Chemnitz glich
die Mängel durch eine hervorragende körperliche Kondition, durch
einen Rieſeneifer und durch enorme Schnelligkeit wieder aus.
Bei der Pauſe hatten die Münchener zwar einen 3:1=Vorſprung
erkämpft, aber ſie mußten dann nach dem Wechſel alle Energie
aufwenden, um den Sieg nicht wieder zu verlieren. Chemnitz
ſtürmte ſtändig an, und mehr als einmal lag für die Sachſen
der Ausgleich in greifbarer Nähe.
Nachdem am Vormittag in Leipzig noch eine drückende Hitze
geherrſcht hatte, gab es in den Mittagsſtunden einen
Gewitter=
regen, der Spiel und Spielern ſehr zuſtattenn kam. Ueber
30 000 Zuſchauer fanden ſich im Wackerſtadion ein, um hier
einen wirklich vackenden Kampf zu erleben.
München ſchoß in der erſten Halbzeit durch Rohr, Bergmaier
und Schmidt drei Treffer, während Chemnitz durch Treffer von
Schneider und Helmchen auf 2:3 herankam.
Süddenkſchland kroht den Wienern.
Süddeutſchland — Nieder=Oeſterreich 3:3 (2:2).
Vor 17 000 Zuſchauern fand am Sonntag in München das
Repräſentativſpiel zwiſchen Süddeutſchland und Nieder=Oeſterreich
ſtatt. Oeſterreich konnte nur eine ſogenannte zweite Garnitur
ſtellen, da die öſterreichiſche Elite in Prag gegen die Tſchechen
an=
treten mußte. Aber auch Süddeutſchland konnte nicht mit ſeiner
beſten Elf antreten, da die drei in der DFB.=Runde beſchäftigten
Mannſchaften Eintracht Frankfurt, Bayern München und 1. FC.
Nürnberg nicht zur Spielerabſtellung herangezogen werden
konn=
ten. Es war alſo in gewiſſer Beziehung ein Kampf unter
glei=
chen Vorausſetzungen, und Süddeutſchland kann mit dieſem
Ergeb=
nis gegen die augenblicklich beſte Fußballnation des europäiſchen
Feſtlandes durchaus zufrieden ſein. Beide Mannſchaften waren
gegenüber den vorgeſehenen Aufſtellungen nur wenig verändert.
Süddeutſchland hatte den erkrankten Kreß durch Ertl=München
und Langenbein=Mannheim durch Fiſcher=Pforzheim erſetzt. Bei
den Oeſterreichern ſpielte Blum für Purz in der Verteidigung.
Außerdem ſchied der Wiener Tormann Raftl nach 15 Minuten
verletzt aus und wurde durch Billia erſetzt. Beide Mannſchaften
befanden ſich in ausgezeichneter Verfaſſung. Die Oeſterreicher
waren techniſch überlegen, was die Süddeutſchen, durch ihre
Energie und ihren Kampfgeiſt ausglichen. Süddeutſchland ging
durch Merz in Führung, der Wien durch Hiltl und Horpath zwei
Treffer folgen ließ. Rutz glich aber wieder aus. Nach der Pauſe
ſchoß Kaſtenſtadler den dritten ſüddeutſchen Treffer, den Horvath
kurz vor Schluß wiederum ausglich.
Die Kritik.
Die Wiener ſpielten mit Raftl=Rapid: Rainer. Blum (beide
Vienna): Mock=Auſtria Smiſtick=Rap. Gall=Auſtria; Molzer=Auſtr.,
Müller. Hiltl (beide WAC.), Horvath=Wacker Viertel=Auſtria. Die
Mannſchaft hatte keinen ſchwachen Punkt. Ueberragend ſpielte der
Erſatztormann Billig, der für den verletzten Raftl in der 15. Min.
einſpringen mußte. In der Verteidigung waren Blum und
Rai=
ner hervorragend, und in der Läuferreihe ragte Mock durch ſein
blendendes Zuſpiel hervor. In der Sturmreihe lieferte der
wie=
ſelflinke Horvath ein famoſes Spiel.
Süddeutſchland ſpielte mit Ertl=1860 München; Appis=
Fürth, Oberſt=Pforzheim; Hergert=Pirmaſens, Leinberger=Fürth,
Schäfer=1860 München: „Fiſcher=Pforzheim, Lachner=München,
Rutz=Frankfurt. Rühr=Schweinfurt, Merz=Pforzheim. Einer der
beſten Leute der ſüddeutſchen Elf war der Läufer Hergert, der
Leinberger weſentlich übertraf; auch Schäfer ſpielte beſſer als der
Fürther. In der Verteidigung war Appis etwas beſſer als Oberſt.
Ertl im Tor hatte gute und ſchwache Momente; verhinderte aber
gerade gegen Schluß die Niederlage der Süddeutſchen.
Ausgezeich=
net war der Sturm beſetzt. Hier war Rutz der große Führer, der
beſonders mit den Pforzheimer Außenſtürmern gut
zuſammen=
arbeitete. Schwach war Lachner. Rühr wurde verletzt und durch
Kaltenſtadler=München erſetzt.
Süddeukſcher Sieg in Düſſeldorf.
Die weſtdeutſche „Rheinſtaffel=Elf” 5:3 (1:3) geſchlagen.
Anläßlich des traditionellen „Rheinſtaffel=Laufes” wurde am
Sonntag nachmittag im Düſſeldorfer Rheinſtadion auch ein
Re=
präſentativſpiel Süd= gegen Weſtdeutſchland ausgetragen, bei dem
aber beide Verbände nur zweite Garnituren ſtellten. Es ſpielten:
für Süddeutſchland: Gisvert (Wormatia); Schreiber (FSV.
Frankfurt), Huber (KFV.): Größle (Neckarau) Tiefel (
Nieder=
rad), Haber (Waldhof); Hörnle (Ludwigshafen) Winkler (
Wor=
matia). Leichter (Niederrad), Heldmann, Henſel (beide FSV.
Frankfurt).
Da das Wetter ſehr zweifelhaft war, kamen nur knapp 5000
Zuſchauer. Dieſe erlebten zudem noch in der erſten Halbzeit durch
die ſüddeutſche Mannſchaft eine Enttäuſchung. Während die
Weſt=
deutſchen ſich gleich gut fanden, friſch und unbekümmert ſpielten
zur
ha
no
we
nac
mach
t
a:
konföt
verluf
haben
währe
von
Wahl
große
Deut
daß
den
hü
vor
ware
vor
mi
ſoll.
Glä.
Seite 6 — Nr. 142
und auch klar in Vorteil kamen, fanden ſich die Süddeutſchen
ſchlecht. Die Verſtändigung zwiſchen Läuferreihe und Sturm ließ
lange Zeit zu wünſchen übrig, und auch der Sturm untereinander
verſtand ſich ſchlecht. Lediglich die linke Flanke und der
Rechts=
außen Hörnle gingen an. Bei den Weſtdeutſchen entpuppte ſich
der Halbrechte Mehl als ein ſehr ſchußfreudiger und beweglicher
Stürmer. Er konnte auch in der 13., 24. und 30. Minute drei
Treffer für den Weſten erzwingen. Erſt nach dem dritten Tor des
Gegners fand ſich der Süden beſſer. Die Kombination lief jetzt
leidlich, und in der 35. Minute fiel auch durch Heldmann auf
Vorlage des Rechtsaußen Hörnle der erſte Gegentreffer. Die
Ver=
beſſerung der Süddeutſchen hielt nach der Pauſe an. Während es
erſichtlich wurde, daß die Rheinländer vor der Pauſe ihre ganze
Kraft verbraucht hatten, kamen nun die Gäſte erſt richtig in ihr
Element. Getrieben von dem ſehr gut ſpielenden Mittelläufer
Tiefel, griff der umgeſtellte Sturm immer wieder an. Sein
Zu=
ſammenſpiel war ſehr gut, und ſo fiel Tor um Tor. Die vier
Treffer erzielte der jetzt in der Mitte ſtürmende Wormate
Wink=
ler, zwei davon nach Alleingängen.
Fußball im Ausland.
Ungarn: Ofener Elf — Nemzetti 1:0. III. Bezirk — Kispeſt 3:1.
Attila — Hungaria 0:1. Bocskay — Vaſas 3:2.
Italien (Meiſterſchaft); Bari — Ambroſiana 0:0. Lazio Rom —
Juventus Turin 0:3. FC. Turin — AS. Rom 2:1. FC.
Mai=
land — Trieſt 1:1. Aleſſandria — Pro Patria 6:1. Bologna
— Brescia 6:1. Genua 93 — Neapel 1:0. Caſale —
Mo=
dena 7:0. Pro Vercelli — Florenz 1:0.
Frankreich: Red Star Paris—Amiens AC. 3:2. Re. St./Racing
— Newcaſtle United 3:1.
Deutſche Meiſterſchaft im Arbeiter=Fußball.
Nürnberg=Oſt Meiſter.
Im Nürnberger Stadion kam vor 10 000 Zuſchauern das
End=
fpiel um die deutſche Meiſterſchaft im Arbeiter=Fußball zum
Aus=
trag. Sieger blieb die Mannſchaft von Nürnberg=Oſt, die
über Kottbus 93 mit 4:1 Treffern einen verdienten Sieg
davontrug.
Die erſten Spiele der zweiten Runde in der Gruppe Heſſen
brachten die Ablöſung des bisherigen Tabellenführers Mainz=
Mombach durch die Darmſtädter Poliziſten und den VfR.
Bür=
ſtadt. Mainz=Mombach verlor in Darmſtadt 4:1 und Opel
Rüſſelsheim mußte ſich zu Hauſe von Bürſtadt knapp 2:1 ſchlagen
laſſen. Mit Ausnahme von Rüſſelsheim, das nun ſchon mit drei
Punkten im Rückſtand liegt, haben alle Vereine noch Ausſichten,
den Aufſtieg zur Bezirksliga zu erringen.
Die Tabelle:
Polizei Darmſtadt 4 Spiele 13:7 Tore 5:3 Punkte
VfR. Bürſtadt
. 4
7:6 „ 5:3
7:9
F.Vg. Mainz=Mombach 4
4:4
Opel Rüſſelsheim . 4 „ 3:8 „ 2:6
Polizei — Mombach 03 4:1 (2:0).
Vor etwa 1500 Zuſchauern trafen ſich obige Mannſchaften zu
dieſem wichtigen Entſcheidungsſpiel. Beide Mannſchaften waren
ſich noch deſſen bewußt, denn es wehte ein erfreulich friſcher Zug
durch die Reihen. — Als Schiedsrichter amtierte Müller (
Beiert=
heim) anſprechend.
Von Anfang an entbrannte ein harter, raſſiger Kampf, wobei
ſich die etwas umgeſtellte Polizeimannſchaft in eine Hochform
hin=
einſpielte, wie man ſie in den letzten Spielen oft vermißte.
Pfeif=
fer führte den Angriff ſo wunderbar, daß die ganze Elf mitging
und dem ganz konfus gemachten Gegner das Spiel vorwiegend
diktierte. Pfeiffer bot eine mitreißende Leiſtung. Dem guten
Mittelläufer Bönſel mit ſeinen beiden Außenläufern Stephan und
Goebel II gebührt dank ihrer aufopfernden Zerſtörungsarbeit und
ihres Eifers ein beſonderes Lob. Das Innentrio mit Göbel,
Bal=
ſer, Pfeiffer demonſtrierte mit den beiden flinken Außenſtürmern
Johe, Müller ein eindrucksvolles Syſtem, das ſich in der Technik.
Wendigkeit und nicht zuletzt in der Schußkraft ſo feſt un gut erwies,
daß die heute gewiß nicht ſchlechte Mombacher Hintermannſch.
kapi=
tulieren mußte. Die ſchlagfertige Hintermannſchaft mit Klein,
M. Kaſpar, Scheuermann hatte zudem gegen den ſchlechten
Mom=
bacher Angriff recht leichtes Spiel. Sie entledigte ſich ihrer
Auf=
gabe ohne Tadel. Die Mombacher ſind von ihrer alten Form weit
entfernt. Gut waren der linke Verteidiger, Endemann im Sturm
und der Rechtsaußen, der den Ehrentreffer erzielte.
Das Spiel ſelbſt beginnt mit aufgeregtem Abtaſten beiderſeits
Gute Gelegenheiten auf beiden Seiten werden von den nervöſen
Stürmern ausgelaſſen. Als die Polizei endlich anfing, flach zu
ſpie=
len, kam der Umſchwung. In der 6. Min. erzielt Pfeiffer den erſten
Treffer. Nur ſtoßweiſe kommen die Mombacher in
Gefechtsſtel=
lung, wobei immer der Mombacher Linksaußen frei zum Schuß
kommt. In der 25. Min. ſendet Pfeiffer nach guter Kombination
des geſamten Sturmes zum 2:0 ein. Mombach kommt nur zu 4
Eckbällen. Nach dem Seitenwechſel das gleiche Bild. Feine
Kom=
binationen, wobei ſich die Gäſte vergebens bemühten,
durchzukom=
men. In der 19. Min. ſchiebt Pfeiffer eine ſaubere Vorlage an
Balſer, und es ſteht 3:0. Im Gegenzug fällt durch einen
verwan=
delten Strafſtoß der Ehrentreffer für Mombach. Nach einer gut
überſtandenen, kurzen Drangperiode der Mombacher geht Polizei,
nachdem Bönſel und Göbel ihre Plätze tauſchten, nochmals zur
Offenſive über. Dem unermüdlichen Pfeiffer ſollte auch das
4. Tor gelingen.
Arheilgen 04 — SV. Eppertshauſen 4:1 (3:0).
Dieſes Samstagabend=Spiel war ein Treffen der verpaßten
Torgelegenheiten. Was beide Mannſchaften, insbeſondere der
Kreisneuling Eppertshauſen, am Arheilger Mühlchen zeigten.
ſtand nicht auf beſonderer Höhe; allerdings mag die Hitze mit
daran Schuld geweſen ſein.
Poſt Darmſtadt — Spvg. Erzhauſen 2:7. — 2.
Mann=
ſchaften 0:4.
Juniorenfechten in Darmſtadt.
In der hellen, luftigen Turnhalle des Gymnaſiums fanden
geſtern die Juniorenmeiſterſchaften des Deutſchen Fechter=Bundes
in leichtem Säbel ſtatt. zu der 24 Meldungen vorlagen. Es waren
vertreten: Frankfurt, Offenbach, Bensheim. Mannheim, Stuttgart
Mainz, Rüdesheim, Wiesbaden und Darmſtadt. Gefochten wurde
in vier Vorrunden, zwei Zwiſchenrunden und einer Schlußrunde.
Wenn auch in den Vorrunden manches nicht ganz vollwertige
Ge=
fecht unterlief, ſo waren doch in den folgenden Kämpfen gute und
hartnäckige Gefechte zu ſehen. Von 12 Fechtern aus den
Zwiſchen=
runden rückten 9 zur Schlußrunde auf. Die Schlußkämpfe zeigten
ſpannende Momente, die den vollen Beifall des zahlreich
erſchie=
nenen Publikums fanden. Den Siegern wurden anſchließend die
Plaketten überreicht. Zur Seniorenklaſſe rücken auf: 1. Hirt,
Offen=
bach, 5 Siege: 2. Schlotter, Rüdesheim, 4 Siege; 3. Zacharias,
Frankfurt, 3 Siege; 4. Miller, Stuttgart, 3 Siege.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
An dem Spiel= und Sportwerbetag in Butzbach hat geſtern
die Turngemeinde Darmſtadt 1846 teilgenommen. Aus dem
Fauſt=
ballblitzturnier am Samstag ging Darmſtadt 46 als erſter Sieger
hervor: T.u. S. Butzbad — Tgde. Darmſtadt 46 33:31 P.; Polizei
Butzbach — Tgde. Darmſtadt 46 32:10 P. Anſchließend folgte ein
Handballſpiel T.u. S. Butzbach gegen Tgde. 46, das mit einem
Tor=
ergebnis von 8:8 endete. In dem Leichtathletik=Vereinswettkampf
ſiegte Darmſtadt 46 gegen Butzbach mit 22 Punkten Vorſprung.
Im Handballblitzturnier, an dem ſich 9 Vereine beteiligten,
be=
legte die Tgde, trotz ſchärfſter Konkurrenz den 3. Platz. Die
Ver=
anſtaltung brachte ſchöne Kämpfe und wickelte ſich zur vollſten
Zufriedenheit beider Vereine ab.
Beim Olympia=Werbefeſt in Leipzig ſtellte
Wei=
mann im Speerwerfen mit 69.54 Meter einen neuen deutſchen
Rekord auf. Geerling gewann den Sprinterdreikampf vor
Biebach=Halle.
Die Groß=Staffelläufe des Sonntags brachten in
den Hauptklaſſen die folgenden Sieger: Rheinſtaffel: Heſſen
Preußen Kaſſel; Alſterſtaffel: Viktoria Hamburg; „Quer durch
Leipzig”: VfB. Leipzig; Fürt=Nürnberg: 1. FC. Nürnberg;
Stutt=
garter Stadtſtaffel: Kickers.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
im 95B.-Endſpiel.
Neben der zweiten Runde um die Deutſche Fußball=
Meiſter=
ſchaft, bildeten die Vorſchlußſpiele um die Handballmeiſterſchaften
der D.S.B. und D.T. am Sonntag einen weſentlichen Beſtandteil
des Sportprogramms.
Polizei Berlin — Polizei Weißenfels.
Für das Männer=Endſpiel der D.S.B. qualifizierten ſich die
Polizeimannſchaften von Berlin und Weißenfels. Während die
Berliner in Deſſau mit 16:5 (8:2) einen ganz klaren und
über=
legenen Sieg errangen, dankt Weißenfels ſeinen 9:5=(4:2=)Sieg
über Fürth in erſter Linie der Tatſache, daß die Mitteldeutſchen
auch diesmal wieder auf eigenem Platze vor 10 000 für ſie
einge=
ſtellten Zuſchauern ſpielen durften; eine Belaſtung, der die „
Klee=
blättler” nicht gewachſen waren.
Wie wir erfahren, ſoll das Endſpiel in Weißenfels
ſtattfinden. Nach der bisherigen Bevorzugung der Mitteldeutſchen
traut man dem DSB.=Spielausſchuß auch dieſes unglaubliche Stück
zu, zumal die Zuſchauerzahl von 10 000 Köpfen im Endſpiel ſicher
nicht nur erreicht, ſondern ſogar überboten werden wird. Da es
nun einmal bei der DSB. nach den Finanzen, und nicht nach der
ſportlichen Gerechtigkeit, zu gehen ſcheint, wird ſelbſt der ſonſt
all=
mächtige Berliner Polizeiſportverein gegen dieſen Akt nichts
Er=
folgreiches unternehmen können. — Für das Damen=
End=
ſpiel haben ſich
SC. Charlottenburg — Eintracht Frankfurt
qualifiziert. Der Titelverteidiger SCC. ſchlug in Dresden die
Damen des SCC. überlegen 4:1, während Eintracht Frankfurt in
der Vorſchlußrunde ſpielſrei war.
Bei den Turnern gab es zunächſt eine große
Ueberra=
ſchung. Zunächſt konnte der TV. Worms=Herrnsheim in Krefeld
den TFK. Niederpleis 8:4 bezwingen und ſich zum erſten Male für
das Finale qualiſizieren, und außerdem verlor die T. i. B.
Ber=
lin zu Hauſe gegen den MTV. Herrenhauſen/Hannover mit 2:5
(0:3), ſo daß die Berliner, die im Vorjahr erſt im Endſpiel gegen
Krefeld=Oppum unterlagen, diesmal ausgeſchaltet ſind.
TV. Herrnsheim — MTV. Herrenhauſen
heißt alſo die Parole für das Endſpiel, und ſo kann es unter
Umſtänden dem Mittelrheinkreis gelingen, ſeit acht Jahren
wie=
der einmal eine deutſche Meiſterſchaft nach Hauſe zu bringen.
Vorwärts Breslau — Stadt=SV. Frankfurt,
die ſich ſchon im vergangenen Jahr im Endſpiel gegenüberſtanden,
haben ſich aus diesmal wieder für das Damen=Finale
quali=
fiziert. Der Stadtſportverein ſchlug in Krefeld zuerſt den TV.
Kre=
feld 55 mit 3:1 und dann die Turngemeinde Witten 5:1. In Berlin
gewann Vorwärts Breslau zuerſt gegen T. i. B. Berlin 5:3, und
dann gegen die Hamburger Turnerſchaft 6:1.
Der füddeutſche Meiſter enkkäuſcht.
Sppgg. Fürth unterliegt Pol. Weißenfels 9:5 (4:2).
Mit der Anſetzung des Vorſchlußſpiels um die deutſche
Hand=
ballmeiſterſchaft zwiſchen den Meiſtern von Mittel= und
Süddeutſch=
land nach Weißenfels hatte die D.S.B. in finanzieller Hinſicht
Er=
folg. Etwa 10 000 Zuſchauer wohnten dem Kampfe bei, in dem
lei=
der der ſüddeutſche Meiſter nicht annähernd das gegen Spandau
und Halle gezeigte Können erreichte. Die Fürther ſpielten völlig
zuſammenhanglos und konnten in keiner Phaſe des anſtändigen und
fairen Kampfes ihre ſonſtige Spielweiſe erreichen. Es ſchien, als
habe die ungerechtfertigte Anſetzung des Treffens nach Weißenfels
und die nutzloſen Proteſte der Fürther bei den Herren der D. S.B.,
die Elf der „Kleeblättler” völlig deprimiert. Fürth machte einen
matten Eindruck, und die ganze Elf verſagte.
Aus dem Spielverlauf.
Der Kampf fing ſchon wenig verheißungsvoll für Fürth an, als
Weißenfels nach 2 Minuten durch Treffer von Seiler 2:0 in
Füh=
rung lag. Fürth kam dann etwas auf und verwandelte durch Trag
und Zacherl zwei Strafwürfe zum Ausgleich. Hille und Seiler
brachten aber Weißenfels bis Halbzeit wieder auf 4:2 in Führung
Nach der Pauſe ſchoſſen Seiler und Koreus zwei weitere
Tref=
fer, die den Stand des Spieles auf 6:2 ſtellten. Fürth war hier
ſchon rettungslos geſchlagen. Der Kampfgeiſt lebte wieder etwas
auf, als Träg einen dritten Treffer erzielte. Dann ſchoß aber
Weißenfels Halblinker Lindner, den Dölfel vor der Pauſe immer
gut gehalten hatte, drei Treffer und ſtellte das Spiel auf 9:3. Im
ſchönen Endſpurt der Fürther erzielten dieſe durch Goldſtein und
Zacherl noch zwei Tore, die den Endſtand auf 9:5 verbeſſerten.
Der Sieg der Weißenfelſer war durchaus verdient. Die Elf
hat aber dennoch kaum Ausſichten, im Endſpiel gegen die Berliner
Polizei zu ſiegen und dieſer den Weg zur 10. DSB.=Meiſterſchaft
zu verlegen.
Schiedsrichter Pöthmann=Barmen ließ den Kampf ziemlich
gehen, und es iſt nicht ſein Verdienſt, daß das Spiel anſtändig und
fair verlief. Hätten nicht beide Mannſchaften den ernſten Willen
beſeſſen, ein anſtändiges Treffen zu bieten und von Anfang bis
Schluß dieſen Grundſatz nie verlaſſen, ſo wäre Herr Pöthmann
vielleicht arg in Nöten gekommen.
TV. Herrnsheim — TFK. Niederpleis 8:4 (5:1).
Die Wormſer Turner erfochten in Krefeld auf dem ihnen
un=
gewohnten Grasboden einen verdienten Sieg. Der Kampf war
im allgemeinen gleichwertig, doch verſtand Niederpleis nicht, die
vorhandenen Chancen ſo erfolgreich auszunutzen wie Herrnsheim,
Bei den Wormſern waren die Läuferreihe und der linke Flügel
die beſten Teile; von der linken Seite aus fielen auch die meiſten
Tore. Schon nach 3 Minuten führte Herrnsheim 2:0. Niederpleis
holte dann einen Treffer auf, aber Herrnsheim ſchraubte das
Er=
gebnis bis zur Pauſe auf 5:1. Nach dem Wechſel fiel zunächſt ein
ſechſter Treffer, dann kam Niederpleis zu zwei Toren und
Herrns=
heim erhöhte auf 7:3. Im Endſpurt erzielte jede Mannſchaft noch
einen Treffer.
Die Kämpfe in Berlin.
Bei den Männern gab es eine große Ueberraſchung, da ſich
die Turngemeinde in Berlin von dem MTV. Herrenhauſen mit
2:5 beſiegen ließ.
Bei den Damen ſiegte der Titelverteidiger Vorwärts
Bres=
lau zunächſt über die Turngemeinde in Berlin mit 5:3 und dann
im zweiten Spiele über die Hamburger Turnerſchaft mit 6:1. Die
Hamburgerinnen hatten am Vormittag den TV. Frankenberg mit
5:4 ausgeſchaltet.
Handball in der 2.T.
Aufſtiegsſpiel: Kirch=Brombach — Wenig=Umſtadt 7:11(4:6).
Privatſpiele: Bickenbach — VfR. Mannheim 11:9
(6:3), Groß=Zimmern — Tgſ. 1875 Darmſtadt
8:3 (5:0; TSV. Braunshardt — Beſſungen 5:15
(3:8)!, Vorwärts Langen — Mainz 1817 6:3 (3:2),
Nau=
heim — Pfungſtadt 11:4 (5:1)!. Sprendlingen — T.
u. Spv. Langen 6:6 (3:4), Egelsbach — Dreieichenhain 9:3
(4:0), Zwingenberg — Hahn 4:7 (3:3), Seeheim —
Hed=
dernheim 7:2 (3:2), Crumſtadt — Lorſch 3:4 (2:1),
Heppen=
heim — Auerbach 7:4 2:1), Poſt Darmſtadt — Erzhauſen
5:3 (3:2), 2. Mſch. 1:1 (0:0), Bickenbach 2. — Zell 9:9,
Ar=
heilgen Reſ. — Spv. 98 Reſ. 3:3 (1:1).
Große und berechtigte Freude im Mittelrheinkreis:
Herrns=
heim im DT.=Endſpiel.
Aber auch die Privatſpiele laſſen aufhorchen. Neben
unerwar=
tet hohen Siegen gab es auch ebenſolche ſaftige Niederlagen.
Hier=
zu melden die Vereine:
Bickenbach: Die vollzählige Platzelf und die Mannhei
Gäſte mit zwei Erſatzleuten lieferten ſich vor zahlreichen und
fallsfreudigen Zuſchauern ein großes Spiel. Bickenbach befi
ſich zurzeit in Glanzform. Es ſchälte ſich bald eine leichte Ue
legenheit der Platzelf heraus. Glänzend verſtand es Hennem
abwechſelnd ſeine Außenſtürmer als Torſchützen einzuſetzen. D
ideenreiche Angriffe war Mannheims Abwehr vor eine g
Aufgabe geſtellt, die ſie nicht erfüllen konnte. So lag Bicken
11:6 in Führung. Eine Schwäche der Abwehr nützten die 4
kurz vor Schluß zu drei Toren aus. Zeunert großzügig.
Seeheim erzielte vorher einen klaren Sieg gegen Fr
furter Meiſterklaſſe. Vor der Pauſe hielten ſich die Gäſte
ta=
um ſpäter ihrem Tempo zum Opfer zu fallen. Wiemer gefiel
Groß=Zimmern befand ſich in Hochform. Anders kö
man ſich den klaren Sieg über die gewiß nicht ſchlechte Tgſ.
kaum erklären. Ueber ihre Niederlage waren die Gäſte manck
ungehalten.
Beſſungens Sieg aus Braunshardt kommt wie
Bombe. Ueberall klappte es tadellos. Geyer ſtürmte. Glück
Schuß, ſo daß ſich die überrumpelte Platzelf ſchließlich
gar=
mehr zuſammen fand.
Langens Elf iſt wieder im Kommen. Doll eröffnete g.
zu Beginn durch Drehwurf den Torreigen. Bei leichtem Vo
der Platzelf mit 3:2 in die Pauſe. Dann kamen die Mainzer
und zogen gleich. Der Schluß gehörte Langen, wobei ſein St
drei Prachttore ſchoß.
Nauheim: Vor Jahren, als Pfungſtadt nach Meiſterſ
ten erzielte, hieß ſeine Schwäche ſtets Nauheim. Das ſcheint
noch nicht geändert zu haben. Ein verträgliches Spiel, das
heim ſtets leicht im Vorteil ſah. Das bekannte Innentrio ſch
ſeinen ſchußſicheren Außen immer wieder Torgelegenheiten.
gänzend erfahren wir aus Pfungſtadt, daß vier Spieler der
E=
bereits am Vormittag drei Fauſtballſpiele austrugen, die ſie
gewannen (50:25, 36:24, 25:24) und in der Abwehr Kiſſel
Nickel fehlten. Daher nützte Vogel die Lücke bei Strafwürfen
ſchickt aus und ſchoß ſieben Bälle direkt ein. Sein Schuß ſei
mit dem Feicks gleichzuſtellen. Trotzdem, Nauheim war beſſen
Sprendlingens Spiel gegen die benachbarten Lang
(DSB.) war reichlich hart. Eine ſchöne Leiſtung der Platzelf
ſie die Partie von 2:4 auf 6:4 ſtellte.
Egelsbach brauchte ſich nicht ganz zu entfalten, da 2
eichenhain noch zu primitiv ſpielte.
Zwingenberg. Auch eine Niederlage muß ertragen
den. Hahn ſchälte ſich als die beſſere Elf heraus und ſiegte
dient Bei der Platzelf gab es einen Verweis.
Crumſtadt: Während ſich die Zuſchauer öfters über
Schiri aufregten, vertrugen ſich die Spieler ſehr gut. Der
Hüter ſtärkte das Vertrauen der Crumſtädter dermaßen, da
den Lorſchern eine gleichwertige Partie lieferten.
Heppenheim: Endlich ein Lichtblick. Der alte
herrſcht wieder. Jederzeit offen, nahm das Spiel einen ſch
Verlauf. Auerbach etwas im Nachteil, aber nie entmutigt. G
Schluß hätte es für die Gäſte allerdings finſter werden kön
wenn die Latte nicht gerettet hätte. Geibel tat das Seinige
das Spiel bei den Zuſchauern lange in Erinnerung zu laſſen.
Die Darmſtädter Poſt ſchwingt ſich mächtig auf,
ein Sieg über Erzhauſen kommt nicht von ungefähr. In
Verbandsſpielen mußte ſich die Poſt noch 9:1 und 7:1 beugen.
Auch Arheilgens Zweite vollbrachte eine gute Leiſt
indem ſie gegen die durch Fiedler verſtärkte Reſerve der 98er
3:3 erzielte. Dem mit Ueberlegung durchgeführten Spiel der
ſetzte Arheilgen großen EEifer entgegen.
Und nun zu Kirch=Brombach: Es war ein ſchwe
Tag, der die Hoffnung auf die Kreisklaſſe begraben hat. Vie
ſprechend begann das Spiel. Bald 2:0, und damit war es
Es folgten vier Tore der Gäſte. Dann 4:4, ein Aufflackern,
nichts nützte, 4:6 und 5:7. Unliebſame Vorkommniſſe führte
Platzverweiſen bei Kirch=Brombach. Ein ruhiges Ende mit
für die Gäſte. Schiri aus Sachſenhauſen griff energiſch durch.
Rot=Weiß Darmſtadt — Turnerſchaft Griesheim 11:9.
Geſtern hatte Rot=Weiß die Turnerſchaft Griesheim zu
Das Spiel wurde von Anfang bis zum Ende in einem ſehr ra=
Tempo durchgeführt. Es war jederzeit offen und glich mehre
Kampf um den Ball, als einem techniſch durchgeführten E
Die Gäſte verſtanden es jederzeit, den von Rot=Weiß heraus
beiteten Torvorſprung annähernd wieder auszugleichen.
Die=
dem Spiel einen beſonderen Reiz. Schon zu Beginn nimmt
Weiß das Heft in die Hand und legte 2 Tore vor. Es dauert
nicht lange, bis Griesheim durch 2 Gegentreffer den Ausgleie
zielt. Bei verteiltem Feldſpiel wogt der Kampf auf und ab.
Weiß geht bald wieder in Führung und bleibt dann immer
2 bis 3 Toren im Vorteil. — Die 2. Mannſchaften kämpfe
bittert und hart 6:5.
Merck Darmſtadt 2. — Tv. Weiterſtadt 1. 10:0 (5:0).
Mercks 2. Mannſch. führte ein ſchönes Kombinationsſpiel
dem die Weiterſtädter Turner nicht gewachſen waren. Gleich
Beginn mußte ſich Weiterſtadt zum erſten Male geſchlagen b.
nen. W. will unbedingt den Gleichſtand erzielen, aber all die
gemeinten Bälle wurden eine Beute des Darmſtädter Torhü
Unſportlich handelte der Gäſtehüter, der ſeine Kameraden
Stande von 7:0 im Stich ließ. Schmidt=98 Darmſtadt pfiff pro
Radſpork.
Der Velociped=Club Darmſtadt 1899
nahm an dem 30jährigen Stiftungsfeſte des Radfahrerver
„Germania” Groſt=Oſtheim teil. Die Wanderfahrer machten
größere Fahrt durch den Odenwald über Klingenberg dahin.
rend die Motorſportabteilung, von Miltenberg kommend,
Nachmittag auf dem Feſtplatz eintraf. Bei den ausgetrae
Wettkämpfen errangen Trietſch, Hofmann, Menger, Pfirſe
Sauer, Zink im Schulreigen den 3. Preis. Beim Korſo be
VC. 99 den 1. Platz.
Das Straßenrennen „Rund um Frankf
wurde von dem Kölner Ludwig Schorn im Endſpurt einer
köpfigen Spitzengruppe mit einer halben Radlänge vor
Soſſenheim gewonnen.
Die Nürnberger Radrennen (Goldenes Rad)
dem Witterungsumſchlag zum Opfer. — In Halle ſiegte
meiſter Sawall vor Schindler. Sauſin. Metze und Neuſtedt.
Neuer Weltrekord im 100=Meter=Bruſtſchwimmen.
Cartonnet ſchwimmt 1.13.6 Minuten.
Der Franzoſe Jacques Cartonnet, der vor vier Woche
200=Meter=Bruſtſchwimmen mit 2,44,6 einen neuen Europak
geſchaffen hatte und dem Weltrekord (2,22 Min.) recht nahe
bewies, daß ſeine damalige Leiſtung kein Zufallserfolg war
Freitag ſchwamm Cartonnet im Pariſer Hallenbad Lido die
Meter=Strecke und ſchuf mit ſeiner Zeit von 1,13,6 eine
Welthöchſtleiſtung. Den alten Rekord hielt der Amerikaner S
mit 1,14.
Motor und Sport. Der großen Bedeutung des Avusren
das am 22. Mai ausgetragen wird, entſprechend, hat die bete
Zeitſchrift „Motor und Sport” das ſoeben erſchienene He
dieſer impoſanten Veranſtaltung gewidmet. In ſehr geſch.
Weiſe wird der ſportliche Wert des Rennens überhaupt als
die Schwierigkeiten der Rennſtrecke gewürdigt, ſo daß der
dieſes reich illuſtrierten Heftes im voraus ausgezeichnet
dieſes wohl wichtigſte Automobilſportereignis informiert
Ein Artikel über Kompreſſoren wird für manche Kraftfahre:
noch nicht ganz erfaßte Einrichtung verdeutlichen. Ein R
Teſt, Beſchreibung des neuen Hanomag und der Schluß=?
(Preis 50
„Autokurioſa” verdienen beſondere Erwähnung.
an den Kiosken oder Vogel=Verlag, Pößneck.)
nontag, 23. Wei 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 142 — Seite 7
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entmutigt.
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ung zu laſſe.
ächtig aut
beugen
Stadt=Staffellauf in Darmſtadt.
Herten: ASC. ſiegt im Haupklauf vor SB. 98. — Damen: Sb. 98 gehl vor Polizei durchs Ziel.
Turnerinnen bleiben dem Stark fern.
Zeidesdeang woirst.
Trotz der zunächſt regneriſchen Witterung hatte der
dies=
ge Werbeſonntag des Stadtausſchuſſes für Leibesübung ſeine
ehung auf Publikum und Vereine nicht verfehlt. Dicht
ge=
gt umlagerten die Zuſchauer Start und Ziel an der
Haupt=
in der Rheinſtraße. Die Teilnahme an den
Staffelwettbewer=
jatte ſogar noch eine Verbeſſerung erfahren, obwohl die
Darm=
er Turnerſchaft in den Herrenkämpfen leider nur ſchwach
ver=
n war, die Turnerinnen dem Werbelauf ſogar völlig
fern=
eben waren. Dieſes Abſeitsbleiben der Turnerſchaft die
genügend Kräfte verfügt, iſt bedauerlich, da der
Stadtaus=
dem Leiſtungsniveau der Vereine entſprechend, reichliche
gahl an Konkurrenzen geboten hat. Aber auch die
Vorort=
ne hatten diesmal ſchwach gemeldet, lediglich Tgeſ. Ober=Ram=
und Tg. Eberſtadt waren erſchienen. Die ſtarken
Vereini=
en der DT. und DSB z. B in Arheilgen, Griesheim, Pfung=
Meſſel. Roßdorf. Nieder=Ramſtadt, Eberſtadt waren nicht
eten, und der eigens für die Landvereine geſtiftete
Ehren=
des Amtes für Leibesübung wurde nur von zwei Vereinen
itten.
Zei den Laufkonkurrenzen gab es in allen Klaſſen heftige
ionskämpfe. Am erfolgreichſten ſchnitt SV. 98 ab, der fünf
Siege (dabei zweimal den ausgeſchriebenen Wanderpreis)
iltig errang, an zweiter Stelle rangiert Polizei mit zwei
Siegen. Trotz der glatten Straße ſind die erzielten Zeiten
weg ſehr beachtlich. Die Damen verbeſſerten noch ihre
vor=
ge Leiſtung.
im Hauptkampf lieferten ſich der Traditionsſieger ASC.
5V. 98 einen heißen Gang. ASC. hatte eine ſehr ſtarke
Ver=
ng an den Start geſchickt. — Schilgen ſoll aus ſportlichem
eiz ſogar auf einen Sprung von Locarno nach Darmſtadt
ge=
en ſein. — Nach der halben Strecke lag SV. 98 zwar mit
ſeter in Führung, mußte dieſe jedoch nach einigen Wechſeln
ten. Schilgen holte über 1500 Meter etwa 100 Meter
Bo=
eraus, Weißäcker verlor zwar 10 Meter, auch die drei
fol=
n 98er verringerten den Vorſprung der Akademiker, doch
allein verſchaffte den Rothoſen weitere 35 Meter
Vor=
g, ſo daß dieſe den neuen Wanderpreis des „Darmſtädter
latt” in 20:53,3 Min., vor SV. 98 in 21:01.9 Min., zum erſten
in Beſitz nahmen. Zwiſchen den 75er Turnern und
Rot=
gab es noch einen erbitterten Strauß um den 3. Platz, den
urner mit 20 Sek. Vorſprung ſchließlich beſetzten. Durch einen
ger auf der langen Strecke war die zunächſt gut im Rennen
de Polizei auf eine ausſichtsloſe Poſition gekommen.
Nachſtehend die Ergebniſſe der Wettbewerbe:
klaſſe 1. Tagblatt=Wanderpreis Hauptklaſſe, offen für alle
ne, auch für auswärtige: 1. ASC. in 20:53,2 Min. (mit Burk.
n. Wacker. Hartnacke, Heyl, Lulay, Stepp. Doeppenbroik,
hardt. Martinaglia, Samesreuther, Werner, Schilgen,
Gisler, Botzong); 2. SV. 98, 21:01,9 Min.; 3. Tgeſ.
ſtadt, 22:43,3 Min.; 4. Rot=Weiß, 23:04,1 Min; 5. Polizei.
(laſſe 2. Staatspräſidenten=Wanderpreis, offen für alle
Turn=
t und Vereine der Kl. B und C der DSB. in Darmſtadt und
tten: 1. Polizei in 10:05,1 Min. (mit Eldracher. Lang,
er, W. Schönig, Ritzel. Eckert, Jayme Matthes, Stahl, Hah=
Moßner, Koch. Rothermel, Seng Doerr); 2. Tgm.
Beſ=
n. 10:42,2 Min.; 3. Reichsbahn, 11:44,6 Min.
klaſſe 3, Wanderpreis des Ausſchuſſes für Leibesübungen,
für alle Turn= und Sportvereine aus Darmſtadts Vororten;
eſ Ober=Ramſtadt in 3:20,8 Min.; 2. Tgeſ. Eberſtadt in
Min.
llaſſe 4, Alkoda=Wanderpreis, offen für Fußball= und
Hand=
reibende Turn= und Sportvereine in Darmſtadt und Vor=
SV. 98 in 10:20.7 Min, (mit Orlemann, Hercher,
Fied=
iß, Markwart, Leichtlein, Rothenburger, Hühner, Rieger,
r. Joſt, Pipyig, Freund, Werner, Förſter); 2. ASC. in
Min., 3. Polizei in 10:25 Min.; 4. Merck in 10:42,3
— SV. erhält damit endgültig den wertvollen Wanderpreis,
ermal errungen.
klaſſe 5, Merck=Wanderpreis, offen für Vereine aller
Sport=
aus Darmſtadt und den Vororten: 1. Polizei in 3:22 Min.
Krämer, Horn, Breuer, Molla, Bott, Eppel. Dietz, Jörg,
Becker, Steuerwald, Döß, Bünau): 2. Deutſche Jugendkraft in
3:24,6 Min.: 3. Tg. 46 in 3:42,6 Min.
Klaſſe 6, Stadt=Darmſtadt=Wanderpreis, offen für Jugend=
Mannſchaften, 1914 und ſpäter geboren: 1. SV. 98 in 6:59 Min.
(mit Klein 1, Ramm, Doer, Hornfiſcher, Balſer, Dietrich.
Weid=
mann, Boller, v. Flotow 2, Knöß. Nordhaus, Cloos, Maul 1,
Iſrael, Traiſer Wieſeneck); 2. Polizei in 7:31.2 Min.; 3. SV. 98,
II., in 7:33,4 Min.; 4. SV. 98, III., in 8:9,3 Min.
Klaſſe 7. Heag=Wanderpreis, offen für Schüler=Mannſchaften,
1917 und ſpäter geboren: 1. SV. 98 (mit Raab, Thomas, Frantz,
Spengler, Ludwig, Zimmer, Boßler, Neumann, Werner, Henrich.
Storck 2, Seitz, Roeder Moceck, Scherf, Lücker, Böttger, Klein 2);
2. Polizei in 5:25.,5 Min.; 3. SV. 98, II., in 5:36,8 Min.
Klaſſe 9, Opel=Wanderpreis, offen für Damen (Turnexinnen
und Sportlerinnen) aus Darmſtadt und den Vororten: 1. SV. 98
in 3:53,9 Min. (mit Feldmann, Klingler, Weſp. L. Nagel, Schenck,
Link 1 und 2. Reichwein, Lulay 2, L. Wittmann, Späth, Moceck,
Nungeſſer, F. Lulan, Starkloff). — Der Wanderpreis geht damit
in den Beſitz des SV. 98, als viermaliger Gewinner, über.
2. Polizei in 4:04 Min.; 3. SV. 98, II., in 4:08 Min.
Klaſſe 10, Wanderpreis des Verkehrsvereins. Einzelläufer aus
Darmſtadt und Vororten 8 Kilometer: 1. Haag in 25 :28,4 Min.;
2. Lindner in 25:57,5 Min. (beide 98), 3. Fornoff, Tgeſ. 75, in
26:42 Min.
Wie alljährlich hatte die Schutzpolizei durch Abſperrung der
Strecke für einen reibungsloſen Verlauf der Kämpfe geſorgt.
Mit=
glieder des Darmſtädter Automobilklubs hatten ſich für die
Zeit=
nehmer zur Verfügung geſtellt, ſo daß auch die nötige Kontrolle
ausgeübt werden konnte. Einſprüche beim Rennen 4, wegen
an=
geblichen Ueberſchreitens einer Wechſelmarke durch ASC. und
SV. 98 — die Wechſelſtriche waren durch den Regen faſt völlig
ab=
gewaſchen — und wegen Benutzung eines eigenen Staffelſtabes
durch einen Turnverein wurden als unerheblich für das Ergebnis
anerkannt, ſo daß die Veranſtaltung, von Ausſchußmitglied Engel
wieder flott und ſauber organiſiert, ohne Verſtimmung auslief.
Abſchließend führte der SV. 98 noch einen kurzen Werbelauf
durch verſchiedene Straßen durch.
Wie ſich herausſtellte etwas zu ſpät, begann das in dieſem
Jahr vom ASC. ausgerichtete.
Rahmenprogramm
auf dem Hochſchulſtadion. Die wirkungsvollen,
abwechſlungs=
reichen und zum Teil auch erheiternden Darbietungen zogen ſich bis
faſt 7.30 Uhr abends hin. Gymnaſtiſche und turneriſche
Vorfüh=
rungen zeigten Polizei=SV. (Medizinball), Realgymnaſium
(Turnen) Darmſtädter Turnerſchaft (Keulenübungen der
Turne=
rinnen) Reichsbahn (Turner und Turnerinnen an 4 Rhönrädern),
ASC. (Puſhball).
Der gleichzeitig ausgetragene 8=Kilom.=Langlauf für
Einzelläufer hatte nur ein kleines Feld übrig gelaſſen, denn nur
drei Läufer hielten die Lange Reiſe durch: Haag (SV. 98) ſiegte
in 25:28,4 Min, vor ſeinem Lehrmeiſter und Klubkameraden
Lindner (25:57,5 Min.) und ſeinem früheren Turnbruder Fornoff
(Tg. 75), der 26:42 Min. benötigte.
Die Siegerehrung nahm Oberſchulrat Haſſinger vor
der vorher die Grüße der Landesregierung überbracht hatte. Bei
der Ueberreichung der Ehrenpreiſe forderte er die Wettkämpfer und
Leiter der Bewegung auf, unbeirrt vom Parteihader des Tages
treu zuſammenzuarbeiten, um ein junges Geſchlecht heranzubilden
das, in ſich feſt gegründet, wahrhaft frei und vom Willen zu Volk
und Volksgemeinſchaft beſeelt iſt.
Das Hockeyſpiel zwiſchen dem Deutſchen Hochſchulmeiſter
Techn. Hochſchule Darmſtadt gegen eine aus Mainzer TV. 1817 und
Mainzer Ruderverein kombinierte Elf brachte den Gäſten einen
knappen 1:0=(1:0=)Sieg. Die Mainzer Elf entwickelte einen
fabel=
haften Eifer, während die Hochſchüler infolge großen Schußpechs
zu dem verdienten Ausgleich nicht gelangten. — Ueber 6X60 Meter
lieferten ſich vier Alte=Herren=Staffeln ein recht ſpannendes
Rennen, das die älteſte Staffel, SV. 98 (234 J.), mit 15 m Vorſprung
in 47,7 Sek., vor ASC. (189 J.), durchs Ziel gehen ſah. Knapp
da=
hinter lagen die Mächtigen des Stadtamts für Leibesübung (214
Jahre) und die ſtrengen Pädagogen des Realgymnaſiums (151 J.).
Ebenſo wie die Jugend am Vormittag, ſo zeugten zum Schluß auch
die 22 Alten Herren des ASC. und SV. 98 im 1:5= (0:3=)
Fuß=
ballſpiel für die jungerhaltende Kraft regelmäßiger und
vernünf=
tiger Leibesübung.
Deukſchland ſiegt im Davis=Pokal
mit 3:2 Punkten über Oeſterreich.
m Wiener Prater wurde am Sonntagnachmittag das
Davis=
reffen der zweiten Runde zwiſchen Deutſchland und
Oeſter=
abgeſchloſſen. Deutſchland ſiegte mit 3:2 Punkten und
quali=
ge ſich damit für die dritte Runde, die unſere Mannſchaft
in Irland, und zwar vorausſichtlich in der erſten
Juni=
in Berlin, auszutragen hat.
ſei drückender Hitze, aber ſchon ſtark bewölktem Himmel, trat
ſſt Gottfried v. Cxamm gegen den öſterreichiſchen Spitzen=
Mateika an. Unter ſtarker Anteilnahme des zahlreichen
kums, das noch eine günſtige Wendung für Oeſterreich
er=
te, gab es einen harten Kampf, bei dem ſich der Deutſche von
beſten Seite zeigte. v. Cramm führte bereits mit 6:2 2:6,
77, 7:6 und 30:0 im entſcheidenden Spiel, als ein heftiger
terregen zum Abbruch des Treffens zwang. Erſt nach einer
von faſt zwei Stunden konnte die Begegnung fortgeſetzt
n. v. Cramm ſicherte ſich jetzt ſchnell mit 8:6 den Satzgewinn
ſolte damit auch den entſcheidenden Punkt für Deutſchland
s.
ſie letzte Begegnung zwiſchen D. Prenn und dem Wiener
ins hatte danach keine beſondere Bedeutung mehr. Prenn
te ſich auch nicht mehr an und überließ dem Wiener, der
ens in weit beſſerer Form als am Freitag ſpielte, mit 6:4,
3 den Sieg.
ddeutſche Meden=Tennisſpiele in Mannheim.
n Mannheim wurden am Samstag die Meden=
Vorrunden=
der Zone D ausgetragen. Erwartungsgemäß ſetzten ſich die
ſchaften der Bezirke Heſſen und Baden ſiegreich durch
Heſ=
jegte gegen die Vertretung des Bezirks Württemberg mit
dährend Baden gegen die Bayern mit 9:0 ſiegreich blieb.
Zaden Sieger der ſüddeutſchen Zone. Heſſen verliert 1:8.
m Sonntag wurden bei ſchönem, nicht heißem Wetter die
nſpiele der ſüddeutſchen Zone fortgeſetzt. Wie zu erwarten
ſicherte ſich Baden im Endſpiel gegen Heſſen den Endſieg
:1Punkten, 17. 4 Sätzen und 123:78 Spielen,
hat mit dem gleichen Ergebnis wie auch im vergangenen
verloren. Einen harten Kampf gab es zwiſchen Dr. Buß
Loſewich, den Dr. Buß auf Grund ſeiner größeren
Sicher=
m Grundlinienſpiel 11:9, 6:4 gewann. Ueberraſchend gut
ich Tücher=Kaſſel, der den in der Rangliſte weit über ihm
den Pforzheimer Wezel 8:6 4:6, 6:3 beſiegte.
n der Troſtrunde verlor Bayern gegen Württemberg
13 Punkten, 14:10 Sätzen und 131:121 Spielen.
ennisklub Grünweiß hatte die Veranſtaltung ausgezeichnet
iſiert.
Die Ergebniſſe:
ſaden=Heſſen: Dr. Buß (B) — Goſewich (H) 11:9, 6:4,
(B) gegen Tücher (H) 8:6, 4:6, 6:3; Weihe (B) gegen
R (H) 6:3, 6:2; Oppenheimer (B) gegen Henke (H) 6:2, 6:3;
uchs (B) gegen Kleinlogel (H) 6:0, 6:2; Ferwig (B) gegen
ß (H) 3:6, 6:3, 7:5; Doppelſpiele: Dr. Buß=Oppenheimer
gegen Goſewich=Henke (H) 6:1, 6;1, Dr. Fuchs=Wezel (B)
Tücher=Kleinlogel (H) 1:6, 6:3, 6:2: Ferwig=Pollack (B)
Erwen=Hamel 8:6, 6:2. Geſamtergebnis; Baden — Heſſen
unkte, 17:4 Sätze, 123:78 Spiele.
Meden=Tennisſpiele im Reich.
Die Meiſterſchaft der Bezirksmannſchaften des Deutſchen Ten=
Lundes um den zum Andenken an C. A. Meden, den Mitbe=
gründer und erſten Präſidenten des Deutſchen Tennisbundes, die
ſogenannten Meden=Spiele, wurden am Wochenende in
Mann=
heim, Kiel, Danzig und Chemnitz begonnen.
Rheinland ſiegt in Chemnitz.
In Chemnitz landete am Samstag die rheiniſche Vertretung
gegen Schleſien einen Sieg mit 6:3 Punkten, 12:8 Sätzen und
108:94 Spielen, Bemerkenswert iſt, daß dabei Kuhlmann von
Bräuer 6:4, 8:6 geſchlagen wurde. Im zweiten Spiel des Tages
ſchaltete Sachſen die Hannoveraner mit 7:2 Punkten, 11:4 Sätzen
und 92:48 Spielen aus. In der Entſcheidung am Sonntag ſiegte
Rheinland gegen Sachſen mit 6:3, 12:9, 101:85. Die Rheinländer
treffen in der Vorſchlußrunde auf den Bezirk Baden, der in
Mannheim Heſſen ausſchaltete.
Berliner Siege in Danzig und Kiel.
In Kiel ſiegte am Samstag der Berliner Tennisverband
über Weſtfalen mit 9:0 Punkten, 10:0 Sätzen und 109:46 Spielen.
Im zweiten Kampf gewann Norddeutſchland gegen Thüringen
mit 7:2 Punkten, 15:5 Sätzen und 99:58 Spielen. In der
Ent=
ſcheidung gewannen die Berliner knapper als erwartet über
Nord=
deutſchland mit 6:3 Punkten, 14:6 Sätzen und 11:71 Spielen.
In Danzig war der Titelverteidiger Rotweiß Berlin am
erſten Tage ſpielfrei. Bezirk Danzig ſchaltete Oſtpreußen mit 7:2
Punkten, 15:5 Sätzen und 115:78 Spielen aus. Am Sonntag
ver=
loren dann die Danziger gegen Rot=Weiß Berlin mit 9:0.
Nach=
dem alle ſechs Einzelſpiele mehr oder weniger überlegen von
Ber=
lin gewonnen wurden, und der Sieg von Rot=Weiß feſtſtand, mußte
der Kampf kurz nach Beginn der Doppelſpiele infolge eines
wol=
kenbruchartigen, langanhaltenden Regens abgebrochen werden.
Die Danziger verzichteten auf die reſtlichen Punkte.
In der Vorſchlußrunde trifft nun der Berliner
Tennis=
verband mit den Vertretern von Rot=Weiß Berlin zuſammen.
T. E. C. Darmſtadt, Junioren — T. H. C. Wiesbaden, Jun., 11:4.
Auch das zweite diesjährige Clubwettſpiel brachte der Jugend
des T. E. C. einen klaren Sieg. Diesmal unterlagen die
Wiesba=
dener Junioren, die auf einer Pfingſtferienreiſe vorher in
Bens=
heim und Weinheim geſiegt hatten. Bei den Junioren lieferten ſich
Colin und Schäfer einen intereſſanten Grundlinienkampf mit
ſel=
ten reinen Schlägen den der Darmſtädter 6:1, 8:6. als der ſicherere
Spieler, gewann. Bei den Juniorinnen gelang Frl. Reuling ein
weiterer, ſchöner Erfolg. Frl. Radermacher wurde 977 6:2
ge=
ſchlagen. Während von den übrigen Einzelſpielen 4 an Darmſtadt
und 3 an Wiesbaden fielen, gingen mit einer Ausnahme alle
Doppel und gemiſchten Doppelſpiele an T.E.C., der mit 14:4 P.
(24:9 Sätzen, 178:124 Spielen) gewann.
T. G. D. 1846.
Infolge des am Sonntagvormittag niedergegangenen Regens
war eine größere Anzahl der zu den Gruppen=Vorſpielen der B=
Klaſſe gemeldeten Damen nicht erſchienen. In den erſt am
Nach=
mittag begonnenen Spielen waren die beiden Darmſtädter Damen
Graetz und Adelberger in ihren Gruppen nach harten
Kämpfen ſiegreich und haben ſich ſomit für das Kreistennisturnier
in Trier qualifiziert.
Die Entſcheidung im Kampf um den Europa=Pokal iſt
noch nicht gefallen. Oeſterreich konnte am Sonntag in Prag vor
28 000 Zuſchauern gegen die Tſchechoſlowakei nur 1:1 (1:1) ſpielen
und hat damit lediglich Punktgleichheit mit dem bislang
führen=
den Italien erreicht.
Bei den Olympia=Ausſcheidungen der
Amateur=
boxer in Frankfurt qualifizierten ſich Böhm=München, Riecker=
München und Leis=Mittelbexbach für die weitere Teilnahme an
den Kämpfen,
Inkernakionales A9AC.-Avus=Rennen.
Der Engländer Earl Howe (Delage) Sieger der „Kleinen Klaſſe”.
Das bisher größte automobilſportliche Ereignis auf der
Berliner Avus hatte am Sonntag bei ſchönſtem Wetter den
er=
warteten Maſſenbeſuch — über 250 000 Zuſchauer
um=
ſäumten die weite Fläche um die Bahn — aufzuweiſen. Auf
den Geraden und beſonders in der Nord= und Sudkurve bot ſich
ein farbenfrohes Bild. In den dicht gefüllten Logen waren
zahl=
reiche hohe Perſönlichkeiten erſchienen, ſo die Botſchafter von
England, Frankreich, die Geſandten Oeſterreichs und der Tſchechei,
der Polizeipräſident und der Kommandeur der Berliner
Schutz=
polizei, ſowie der erſt vor einigen Tagen in Berlin eingetroffene
Emir Feiſſal.
Der Tag begann gleich mit einem Weltrekord von
Henne, der auf einer 500 ccm BMW.=Maſchine mit
fliegen=
dem Start über 5 Kilometer die bisherige Höchſtleiſtung des
Engländers Handley von 192,720 Stdkm. auf 198,150 Stdkm.
ſchraubte.
Von 21 gemeldeten Wagen gingen in der Klaſſe bis 1500 ccm.
17 an den Start. Hier war eine Strecke von 196,561 Kilometer
(10 Runden) zurückzulegen. Schon gleich nach dem Sart ſetzte
ſich der Engländer Earl Howe an die Spitze, er konnte faſt zwei
Runden gegen ſeine Gegner bis zum Ziel gutmachen. Mit einer
Fahrzeit von 1:06:42,5 Stunden und einem Stundenmittel von
176,9 Kilometer war der Engländer um über 20 Kilometer
ſchneller als der Sieger des Vorjahres. Hinter Earl Howe hatte
ſich der Münchener Steinweg auf Amilcar auf den
zweiten Platz mit erheblichem Abſtand gelegt und behauptete
dieſen Platz bis zur neunten Runde. Der dicht dahinter liegende
Engländer Barnes auf Auſtin machte in den beiden letzten
Runden erheblich Boden gut und konnte in den letzten 500 Metern
Steinweg ſogar noch überholen und den zweiten Platz erringen.
Barnes erhielt auch als Schnellſter der Wagen bis 800 ccm.
den Sonderpreis für dieſe Klaſſe. Von den deutſchen Wagen
konnte ſich nur Macher auf DKW. bis zum Schluß behaupten,
während Simons, May und Bauhofer ſowie der einzige von
Kohlrauſch geſteuerte BMW.=Wagen auf der Strecke blieben.
Das Rennen der großen Klaſſe.
v. Brauchitſch (Mercedes=Benz) ſiegt. — Ein tödlicher
Unglücks=
fall. — Varzi und Chiron nicht am Start. — Campbell
aus=
geſchieden.
Durch einen tödlichen Unglückfall wurde das Rennen der
großen Wagen getrübt. Fürſt Lobkowics (
Tſchecho=
ſlowakei) kam in der erſten Runde auf ſeinem Bugatti kurz
vor dem Einbiegen in die Südkurve von der Bahn auf den
Grasſtreifen, überquerte die Gegengerade und der Wagen blieb
am Abhang zerſchellt liegen. Der Fahrer flog im hohen Bogen
auf die dicht daneben liegenden Bahngleiſe und trug dabei
ſchwere Verletzungen davon, denen er nach kurzer Zeit im
Kran=
kenhauſe erlag.
Einen raſſigen Zweikampf bekamen die Zuſchauer im
Rennen 2, das über 15 Runden — 294,226 Kilometer
führte, zwiſchen v. Brauchitſch und Caracciola zu ſehen. In dem
16 Fahrer ſtarken Feld traten noch einige Veränderungen ein. So
mußten Chiron und Varzi dem Start fernbleiben, da beide
für das am gleichen Tage ausgefahrene Rennen um den Großen
Preis von Caſablanca ihre Meldungen abgegeben hatten. Für
ſie gingen die beiden Franzoſen Divo und Bouriat ins
Rennen. Beide lagen bis zur zweiten Runde abwechſelnd in
Führung, vor Caracciola auf Alfa Romeo, mußten aber wegen
Maſchinenſchadens aufgehen. Bouriat hatte wenigſtens die
Genugtuung, zwei Weltrekorde gebrochen zu haben; er
verbeſſerte für die Klaſſe 3000 bis 5000 ccm die alten
Höchſt=
leiſtungen über 50. Kilometer auf 200,6 Stdkm. und über 50
engliſche Meilen auf 201.1 Stdkm. Mit Durchſchnittsrunden von
195 Kilometer ſetzte ſich inzwiſchen Caracciola an die Spitze des
Feldes, der von dem jungen v. Brauchitſch (Mercedes Benz)
ge=
jagt wurde. Aufder Geraden kamv Brauchitſch ſtets ziemlich an den
führenden Carraciola heran, der aber durch ſeine größere
Kurven=
technik immer wieder davonzog. Der bis dahin an dritter Stelle
gelegene Dreyfus auf 16 Zylinder Maſerati fuhr in der
5. Runde mit 206 Stdkm. die ſchnellſte Runde, wurde aber
in der achten Runde durch Motorſchaden zur Aufgabe gezwungen.
Das Feld lichtete ſich immer mehr. Nach der neunten Runde
befanden ſich nur noch 7 Wagen im Wettbewerb. Als einer der
erſten fiel auch der Weltrekordler Sir Malcolm Campbell
aus der Konkurrenz, der in der erſten Runde ſchon
Oelleitungs=
bruch erlitt. Im zweiten Teil des Rennens kam es dann zu
einem erbitterten Duell zwiſchen Caracciola und v. Brauchitſch.
die ſich von den übrigen Fahrern abſonderten und ihr Rennen
allein fuhren. Nachdem v. Brauchitſch in der achten Runde für
kurze Zeit an Caracciolg vorbeigegangen war, glückte ihm unter
dem toſenden Jubel der Zuſchauer in der letzten Runde das gleiche
Manöver und — einmal in Front — ließ er ſich den Sieg nicht
mehr ſtreitig machen. Caracciola paſſierte mit geringem Abſtand
als Zweiter das Ziel. Faſt eine Runde zurück kam der Schweizer
Bergmeiſter Stuber (Bugatti) als Dritter vor Hans p. Stuck
und Dr. Kotte durchs Ziel. Den Wanderpreis für die
ſchnelkſte Runde erhielt der Franzoſe Dreyfus, der
in der vierten Runde 209,84 Stdkm. herausfuhr.
Großer Tag in Hoppegarken.
Laotſe ſiegt im Hindenburg=Rennen vor Tantris.
Die alljährliche Hindenburg=Veranſtaltung hatte
Hoppegar=
ten am Sonntag trotz der Konkurrenz des großen
Automobilren=
nens auf der Avus einen enormen Beſuch zugeführt. Standen doch
auf dem Programm, außer dem Hindenburg=Rennen, dem
wert=
vollſten Handicap des geſamten deutſchen Rennbetriebes, noch mit
dem Kiſaßzony=Rennen und dem „Silbernen Pferd” drei
Prüfun=
gen erſten Ranges auf dem Programm. Der Reichspräſident
wohnte den Rennen diesmal nicht bei, da er zur Erholung
außer=
halb Berlins weilt. Mit ſeinen 18 Startern wurde das
Hinden=
burg=Rennen zu einem äußerſt ſpannenden Wettbewerb. Nach
längerem Aufenthalt am Start führte, als ſchließlich die Bänder
hochſchnellten Feuerzauber vor Tarquinius Superbus, Edelknabe,
Laotſe und Ghazi, während Herodias und Filmenau den Beſchluß
bildeten. In der Geraden löſten ſich Laotſe und Edelknabe vom
Felde, während aus dem Hintertreffen Palfrey und Tantris zu
ihnen aufrückten. Die vier Pferde lieferten ſich einen
packen=
den Kampf, den ſchließlich Laotſe um einen Kopf gegen
Edel=
knabe für ſich entſchied und damit unter dem Höchſtgewicht von 63
Kilo ſchon ſein drittes Rennen in ununterbrochener Reihenfolge
gewann. Nur einen Kopf zurück folgte Tantris als Dritter knapp
vor Palfrey und Genio. Im Kiſaßzony=Rennen erlitt
Stammesfahne eine neue unerwartete Niederlage. Alemannia
ſchlug im Spurt Inſtanz knapp aber ſicher. — Einen weiteren
Kopfſieg gab es im „Silbernen Pferd” der über 2600
Meter führenden Steherprüfung, wo Silberſtreif Donatelli hinter
ſich ließ.
Die Doppelwette Laotſe — Silberſtreif ergab 360:10.
Fauſtina=Rennen. Für Dreijährige. 2200 Mark. 1600 Meter.
Geſtüt Weils Coblenz (Staroſta), 2. Bittſteller, 3. Faienzc=
Toto: 46, Platz: 12, 13, 13. 7—5. Ferner: Arlecchino, Charm,
Ephraim, Nebukadnezar, Krokus, Fliegenpilz, Lucona
Ausnahme=Rennen. 2800 Mark. 1400 Meter 1. totes Rennen
zwiſchen Lampes Papageno (Staroſta) und Irländer (Narr).
3. Reichswehr. Toto: 31, 19: 12, 13: T—2. Ferner: Wokeus,
Alten=
berg.
Hindenburg=Rennen. Ausgleich 1 Ehrenpreis und 16 000
Mark. 1600 Meter. 1. Stall Landswerths Laotſe (Blume), 2.
Edel=
knabe, 3 Tantris 4. Palfrey, Toto; 75 Platz: 24, 30, 37, 16.
K—K. Ferner: Markgraf, Viaduct, Null Ouvert, Tarquinius
Su=
perbus, Napoleon, Eſto Vir, Filmenau, Maſaniello, Ghazi,
Feuer=
zauber, Herodias. Tumult, Adebar, Genio.
Kiſaßzony=Rennen. Für dreijährige Stuten. 7800 Mark 1600
Meter. 1. M. J Oppenheimers Alemannia (M. Schmidt), 2.
In=
ſtanz, 3. Oſtermädel, Toto: 128. Platz: 46, 37, 25. ½—H. Ferner:
Abneigung, Stammesfahne, Terra, Arabeske, Roſifera
Silbernes Pferd. Ausgleich 1. Ehrenpreis und 5200 Mark.
2600 Meter 1 Butzkes Silberſtreif (Printen), 2. Donatello,
3. Lanfranchi Toto: 45, Platz: 17, 21, 17. K—5. Ferner; Makrele,
Geranium Vichy, Nemrod
Kamille=Rennen Verkaufsrennen. 2200 Mark. 1800 Meter.
1. Oppenheimers Margherita d’Arezzo (M. Schmidt); 2.
Pera=
ſperum, 3 Maiennacht. Toto: 91. Platz: 17, 12. 12. H—1½.
Fer=
ner: Meiſterpolier, Agitator, Melodei, Fiametta, Iſchtar,
Bota=
fogo Dalfin.
Conteſſa=Maddalena=Rennen Ausgleich 3. 2800 Mark. 2000
Meter. 1. Mills Oſtade (Haynes), 2. Everone, 2. Luxus, 4. Elvi.
Toto: 63, Platz: 21, 36, 22. H—5. Ferner; Advaita, Aſtoria,
Kir=
giſe, Wotan, Honeska, Marion, Nomos, Golo, Moira, Frohwalt,
Cyklov, Wilma.
Seite 8 — Nr. 142
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 23. Mai 19
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vor
ware
vo
Rall Beunings grober Zeind.
Roman von
Kurt Siodmak
(Nachdruck verboten.)
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1931
„Im Speiſezimmer warten!” Lien band ſich hoheitsvoll die
Schürze ab, Donar und Frank begaben ſich auf den Weg,
ſchlichen den Gang entlang, beide mit ſchlechtem Gewiſſen.
Män=
ner haben nichts in der Küche zu ſuchen.
Dann erſchien Lien nach einer Anziehminute, während
Frank weiſe Lehren an Donar richtete, daß Erziehung das
Wichtigſte im Leben ſei, und daß, Erziehung zu vergeſſen, ein
grober Fehler ſei.
Lien kam in einem weißen, wolkigen Kleid und ſetzte ſich
auf den Diwan neben Frank, wie Frank es erſehnt hatte.
„Nun, wie ſind Sie mit Ihrer Arbeit zufrieden?” fragte
ſie und ſtellte die Füße auf den breiten Rücken Donars.
„Ausgezeichnet”, erklärte Frank begeiſtert, „das iſt doch
keine Arbeit, immer im Kreiſe herumzugondeln und dem
Vor=
dermann ans Rad zu fahren. Dreimal bin ich heute mit dem
Rad ausgerutſcht, ich habe mir die Knie und die Hände
auf=
geriſſen, durch das Schutzleder hindurch, aber ich habe auch
heute eine Reifenpanne gehabt. In der Kurve weggeknallt. Jetzt
haben ſie wieder im Labor zu tun und ſuchen herum, bis ſie
glücklich eine Fehlerquelle entdeckt haben. Unterdeſſen kann ich
auf Glasſplittern einen neuen Reifen zum Teufel fahren! Aber
immerhin beſſer als im Büro zu ſitzen und Marcels
Sauerampfergeſicht zu betrachten.”
„Sauerampfergeſicht?"
Lien war verwundert.
„Sauerampfer iſt eine gelblichgrüne, ſehr ſauer ſchmeckenoe
Pflanze. Sie wächſt wild”, erklärte Frank.
„Wir werden heute allein eſſen, Ralf kommt wieder nicht,
er hat eine Sitzung” ſie ſeufzte.
Frank ſeufzte auch. „Ich ſeufzte vor Glück”, geſtand er dann
und blickte verſonnen und mit tragiſchem Geſicht auf die kleinen
Füße Liens, die ſich in Donars Fell verbargen.
Die dicke Köchin brachte mit Würde ein großes Tablett,
ſtellte es wortlos auf den Tiſch, verließ das Zimmer, ohne
an Frank einen Blick zu verſchwenden.
Frank ſetzte ſich ſeufzend.
„Ich habe mich in Sie verliebt, Frau Lien, und Sie
behan=
deln mich wie einen Schuljungen, während doch Herr Rohmer
immerhin meint, ich wäre erwachſen genug, ihm ſeine
Gummi=
reifen mit Motorrädern zum Teufel zu hetzen!“
Er begann eifrig und hungrig zu eſſen. Er hatte einen
un=
geheuren Appetit mitgebracht. Lien lächelte, als er ſich wieder
den Teller füllte.
„Ich habe mir ein Zimmer in der Stadt genommen”
er=
klärte er, „ich wohne nicht mehr in dem alten Haus von
Mar=
cel, ich habe kein Intereſſe, ſeine einſchmeichelnde Stimme zu
hören. Viktoria iſt wieder verreiſt, ſoviei ich weiß, und das hat
mir Juſt vollkommen verekelt. Ich verdiene ja jetzt ehrliches
Geld, und da kann ich mir auch ein Zimmer leiſten, ich ſage
Ihnen, das tut wohl, von ſelbſtverdientem Geld zu leben.”
„Sie haben doch ſchon eine Menge durchgebracht”, ſagte
Lien, „Summen, die in keinem Verhältnis zu dem Gelde ſtehen,
das Sie jetzt wöchentlich ausgezahlt bekommen!“
„Natürlich habe ich das”, bekannte Frank, „aber es hat mir
nicht viel Spaß gemacht. Sie kennen meinen alten Herrn nicht.
Er ſitzt in Paris wie ein Eremit. Er hat es mir verdammt
übel=
genommen, daß mir das Geld ſo davonlief, und ſchließlich hat
er mich rausgeſchmiſſen. Daran war Juſt ſchuld, aber wenn ich
jetzt überlege, bin ich ihm faſt dankbar, daß er mir damals das
Geld gepumpt hat, das ich in einer Nacht verjuxt hatte. Es
iſt eine ganz richtige Geſchichte”, er lehnte ſich zurück, ſchenkte
ſich ein großes Glas Waſſer ein und langte nach einem rieſigen
Pudding, der zitternd ſein Ende erwartete. „Juſt war ein
klei=
ner Pintſcher bei meinem alten Herrn, eine „Sublaterne”, wie
ich ihn nannte. Ich weiß nicht, was der alte Mann für einen
Narren an ihm gefreſſen hatte. Jetzt iſt er wohl endlich gel
Da war auch Viktoria ſchuld daran. Sie iſt mit Jeffris d.
gebrannt und hat ihn in England geheiratet.
Sie kennen Jeff nicht? Das war der patenteſte Kerl ſ
je exiſtierte. Ein großer Kerl, ſo lang wie Herr Rohmer, (r
nicht ſo ernſt, ganz blond, ſo eine Art engliſches Weißb
und wenn er ſein Engliſch ſprach, verſtand ich vor Knarren
Raſſeln faſt kein Wort.
Viktoria hat ihn ſehr geliebt. Ich habe ihn auch ſehr
gehabt. Wir waren die beſten Freunde. Er heiratete Vik
und das nahm der Alte ſehr übel und ſperrte prompt
Geldſchrank zu. Nun, er hat ja nichts anderes als den
ſchrank, und immer wendet er das infame Mittel an, wer
etwas bei uns erreichen will. Jetzt kann er nicht mehr an
toria und mich damit heran, jetzt kann er uns nicht meh
mit imponieren, und das ärgert ihn ſchwer.
Jeff hatte auch nicht viel Geld. Er war der zweite
eines engliſchen Lords, eines ſehr reichen Mannes, der
leider tot iſt. Hätte ihn gern kennengelernt, ſoll ein
Mann geweſen ſein.
Und wie das ſo üblich iſt, erbte der erſte Sohn den g
Zimt und der kleinſte auch irgendein hohes Legat, die an
gingen in die Wildnis. Jeff war eine Zeitlang in Kanad
der Polizei geweſen, muß ein ſehr feiner und harter
ſein. Er hatte noch eine Narbe von einem Schuß, als i
kennenlernte.
Dann heiratete er Viktoria. Der Alte machte die Kaſ
wie geſagt, und Jeff verſuchte zu arbeiten. Das fiel ihm ſ
kann ich begreifen. Iſt auch verdammt ſchwer, arbeit
müſſen. Alles ſchien gut zu gehen. Sie hatten Geld. Vi
verſöhnte ſich wieder mit dem alten Mann, alles ſchien rich
laufen. Da legt ſich Jeff eines Tages hin und ſtirbt. Es
furchtbar, Frau Lien!” Frank betrachtete ſinnend den
und fuhr dann mit belegter Stimme fort:
„Alſo, Jeff war tot. Viktoria fuhr noch einige Wock
der Mutter Jeffs nach England, kam dann zurück. Vater ſg.
kein Wort. Viktoria reiſte viel, immer war ſie unterweg
könne ſie nicht mehr auf einem Fleck bleiben. War in
ſchriften abgebildet, Vater ſagte kein. Wort, ſchickte ihr
Summe. Ich fand das damals anſtändig von ihm.
(Fortſetzung folgt.)
J. Herr, 20 Jahre
wünſcht mit
gleich=
alterig. geb. Herrn
zwecks
Freundſchaft
bekannt zu werden.
Gefl. Offert., mögl.
mit Bild, u. M. 5
a. d. Geſchſt. (7761
Pakenk=
Matrachen
in allen Größen.
Reparatur. billigſt.
Karl Brückner
Matratzenfabrik,
Holzſtraße
a. Brunnen. (7488b
In drei Tagen
Nichtraucher
durch
Mitok=Mundwaſſer.
Nur zu haben
in der
Parfümerie
Müller
am Weißen Turm.
(212a)
Fahrradreifen
fabr.=friſch, größte
Auswahl, (7643a
BENZ
Kaufhaus für
Fahr=
radbedarf
Grafenſtraße 20.
Vervielkältigungen
Ahschriften
S. Guttmann
8 Wilhelminenstr. 8
182a
Mehrere wen. geſp.
Diallet
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