Ginzelnummer 10 Pfennige
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Franfurt a. M. 41301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 140
Samstag, den 21. Mai 1932.
195. Jahrgang
21 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspig.
Finanz=Anzeigen 35 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
Freit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 35 Reichepfg.
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4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht
ede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
uſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung ſällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und Darme
ſtädter und Nationalbani.
as franzöſiſche „Programm” für Laufanne
akorium ſtatt Streichung der Reparalionen und Kriegsſchulden. — Einſchränkung der Militärausgaben.
Wiederaufnahme des franzöſiſchen Dongu=Planes. — Schaffung europäiſcher Borzugszölle.
Zuſammenſchluß der Inhaber gegenwärkig nokleidender Anleihepapiere.
Fhnlock beſkehl auf ſeinem Schein.
n einem Telegramm aus Baſel weiſt ein
Sonderkorreſpon=
von Havas unter Berufung auf eine Umfrage in
ſen des Völkerbunds und der B. J. 3. darauf
daß die Lauſanner Konferenz, die unter
an=
n Verhältniſſen nur eine
Reparationskon=
enz hätte ſein können, eine viel weitergehende
le in den letzten Tagen die Lage der Länder Mitteleuropas
des Balkans in den Brennpunkt der Aufmerkſamkeit gerückt
en ſei.
der Korreſpondent entwickelt ein ganzes Programm der
n Perſönlichkeiten darſtellt. Es enthält folgende Punkte:
Ein Moratorium für ſämtliche politiſchen Schulden=
Repa=
gen und interalliierte Schulden, und zwar ein
Morato=
n, und nicht eine Annullierung, die zweifellos
deutſchen fordern würden, da ein Moratorium alle
Ailichkeiten für die Zukunft noch offen laſſe.
amerikaniſche Faktor des Problems dürfe nach Anſicht der
en Kreiſe nicht ein Hindernis für eine derartige Maßnahme
a. denn die Regierung der Vereinigten Staaten könnte von
durch die europäiſche Gemeinſchaft im ſolidariſchen Intereſſe
fenen Entſcheidung nur Kenntnis nehmen.
gleichzeitig ein wichtiges Vertrauenselement
ffen werden, wenn die an der Lauſanner Konſerenz
teil=
enden Staaten unverzüglich, ohne den Ausgang der
Abrü=
in ihren Militärausgaben einzuſchränken,
in=
für eine noch zu beſtimmende Periode ſie für ihre
Militär=
ts eine Maximalgrenze feſtſetzten, die nicht überſchritten
en dürfe.
Um eine Wiederbelebung der Wirtſchaft in Europa zu
er=
chen, und um insbeſondere die Wirtſchaft der Donauſtaaten
ſem Zuſammenbruch zu retten, müßte die Konferenz den
auplan der franzöſiſchen Regierung wieder
hmen und erweitern und die Schaffung von
euro=
chen Vorzugszöllen beſchließen, an denen
ebenſo=
ſein würden. Auf dieſe Weiſe würde damit der etwas in
Hintergrund getretene Gedanke, der einſt, bei Schaffung der
päiſchen Kommiſſion Ariſtide Briands, maßgebend geweſen
diederaufgegriffen werden.
Endlich würde dieſe Bemühung um eine
wirk=
ftliche und Zollſolidaarität in Lauſanne auf
inziellem Gebiet zu ergänzen ſein durch den
ammenſchluß der Inhaber gegenwärtig
not=
ender Anleihepapiere. Man würde ſich bemühen,
dieſer Richtung etwas Aehnliches zu ſchaffen, wie es im
ver=
enen Jahre zwiſchen den Privatbanken mit den in gewiſſen
zäiſchen Ländern eingefrorenen Krediten geſchehen ſei. Das
ſo ſchließt der Korreſpondent, einige Probleme und
Lö=
en, die die Lauſanner Konferenz zu treffen haben würde.
3u Anfang der Meldung des Havas=Korreſpondenten wird
noch, gewiſſermaßen als Begründung, ausgeführt, daß die
anner Konferenz ſehr ſchnell die Abrüſtungskonferenz in den
ergrund drängen dürfte. Eventuelle Ergebniſſe der
üſtungskonferenz ſeien vom Schickſal der
ſanner Konferenz abhängig. Die Lage der
Welt=
izen, und insbeſondere die Lage einer immer größer werden=
Anzahl Gläubigerſtaaten, ſei derart, daß nach Anſicht einer
en Anzahl von Xeobachtern eine dringende Prüfung und
ng dieſer Probleme erforderlich ſei. In den intereſſierten
ſen halte man nichstdeſtoweniger die Situation für nicht
un=
ar, wenn die Regierungen in Lauſanne Entſchluß= und
Soli=
ätsgeiſt zeigten. Die angeführten Mittel ſeien geeignet, die
eine Wiederbelebung der Geſchäfte günſtige Atmoſphäre zu
ſen.
Miniſterrak in Pgeis.
lures Feſthalken an den franzöſiſchen Theſen.
indſäkliche Enkſcheidungen der neuen Begierung
vorbehalten.
Paris, 20. Mai.
Unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik hat heute
nittag ein Miniſterrat ſtattgefunden. Nach dem amtlichen
Imuniqué hat Miniſterpräſident Tardieu zunächſt über die
zenpolitiſche Lage Bericht erſtattet und die
Vorkeh=
gen erläutert, die er angeſichts der außergewöhnlichen
Be=
ſungen getroffen habe, unter denen die Regierung die
Fort=
ung der im Gange befindlichen Verhandlungen über die
Ab=
ung, die Reparationen und die Donaufrage zu ſichern habe,
ei die Kontinuität in die Verteidgung der franzöſiſchen
The=
gewährleiſtet werden ſolle, ohne daß die Regierung irgend=
Ge grundſätzlichen Entſcheidungen trifft, die der neuen
Re=
ung vorbehalten bleiben müßten.
Tſchärfung der Ausländerkonkrolle in Frankreich.
Danach unterbreiteten Miniſterpräſident Tardieu und
Innen=
ſter Mahieu folgende Maßnahmen zur Verſchärfung der Aus=
Lerkontrolle in Frankreich dem Miniſterrat, der ſie annahm:
Die Paßkontrolle an der Grenze, die durch die kurze Zeit
des Haltens der Züge erſchwert wird, wird in Zukunft dadurch
verſchärft, daß die Kontrollbeamten auf den Grenzbahnhöfen die
Paris, 20. Mai. Züge beſteigen, um während der Fahrt die genaue Kontrolle der
Ausweispapiere vorzunehmen. Die Grenzpolizeipoſten haben alle
Tage an die Direktion der Sicherheitspolizei in Paris die Liſte
der Eingereiſten zu ſenden. Die Ausländer, die keine
ordnungs=
mäßigen Ausweispapiere vorlegen können, werden ſofort zur
Ausweiſung gemeldet.
Die ſogenannten „Nanſen=Päſſe”, die Ausländern ausgeſtellt
gabe und Verantwortung haben werde, da werden, die in ihrer Heimat keinen Paß bekommen können,
wer=
den von dem franzöſiſchen Konſul nur noch auf Grund eines
Be=
ſchluſſes des Innenminiſters und des Außenminiſters viſiert oder
in Frankreich ausgeſtellt. Außerdem wird die Hotelkontrolle
ſchärfer, und die Hotelbeſitzer ſind verpflichtet, binnen 24
Stun=
ilfe, das, wie er erklärt, die Anſichten der von ihm be= den die Liſte der bei ihnen eingetroffenen Fremden dem
Polizei=
kommiſſar zuzuſtellen.
Karkellängſte in Frankreich.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 20. Ma.
Nichts läßt darauf ſchließen, daß die
poli=
tiſche Klärung in Frankreich beſchleunigt wird.
Dem Kongreß der Sozialiſten, auf dem die „Entſcheidung fallen”
ſoll, wird der Kongreß der Radikalen folgen, in dem auch die
Ein Teil der amerikaniſchen Einwände würde beſeitigt „Entſcheidung getroffen” werden ſoll. Und dieſem Kongreß der
Radikalen werden ſich die Kongreſſe der gemäßigten Parteien
an=
ſchließen ..
In Wirklichkeit jedoch kann auf den Parteikongreſſen unter
skonferenz abzuwarten, beſchließen würden, freiwillig den gegenwärtigen Umſtänden nichts entſchieden werden. Bei einer
Kammer, in der die Kräfteverteilung von Grund auf geändert
wurde, die zu einem Drittel neue Deputierte enthält, iſt es
un=
möglich, auf Parteikonferenzen im voraus alles zu klären. Jede
neue Regierung, wie ſie auch zuſammengeſtellt ſein wird, wird
einen taſtenden Verſuch darſtellen, einen Verſuch, der allerdings
auch gelingen kann. Das wird man aber erſt in ein paar Wochen
ſehn.
In der Zwiſchenzeit — denn erſt Anfang Juni iſt es möglich,
die neue Kammer zuſammenzurufen — herrſcht in der Politik eine
eigenartige und keineswegs erfreuliche Stimmung. Durch alle
Frankreich und Polen, wie Deutſchland und Italien betei= möglichen Manöver wird die Situation noch mehr verdunkelt als
es nötig wäre.
Die große Preſſe möchte nur eins, das Kartell der Linken,
alſo die Teilnahme der Sozialiſten in der Regierung, vereiteln.
An und für ſich iſt es auch nicht wahrſcheinlich, daß eine Regierung,
die nur aus Radikalen und Sozialiſten gebildet wäre, ſich lange
halten könnte, die Sozialiſten ſind eben zu doktrinär. Aber die
Angſt vor dem Kartell ſcheint doch ſehr ſtark zu ſein, ſie beeinflußt
alle Urteile. Es iſt dies eine Art künſtlich erzeugte
Alarmpſy=
choſe, welche auf die Außenpolitik verhängnisvoll wirken kann.
Die Lage wird in noch viel dunkleren Farben dargeſtellt als ſie in
der Wirklichkeit iſt.
Die Bedeutung der innenpolitiſchen Ereigniſſe in Deutſchland
wird beſonders ſtark übertrieben.
Die Ausſichten der Lauſanner Konferenz werden in einem
übertrieben peſſimiſtiſchen Ton kommentiert, und man behauptet,
daß die Hälfte der Arbeit auf den Herbſt vertagt wird. In der
Abrüſtungsfrage zeigt man eine ähnliche Nervoſität, und ſelbſt die
Rede Boncours wurde von rechts ſehr heftig angegriffen. Man
ſtellt ſie als illoyal gegen Tardieu und ſeine Regierung dar;
Bon=
cour ſoll ſchon im Auftrage der zukünftigen Linksregierung
ge=
ſprochen haben. Und das alles, weil er die Meinung ausſprach,
daß Frankreich die Konferenz nicht ſprengen darf. Man ſieht, wie
weit die Empfindlichkeit der Rechtskreiſe geht, trotzdem die
Um=
riſſe der neuen Regierung noch ganz unſicher ſind.
Gläubiger=Demarche in Griechenland.
Paris, 20. Mai.
Wie Havas aus Athen berichtet, haben der italieniſche
Ge=
ſandte und der franzöſiſche Geſchäftsträger eine ähnliche Demarche
beim griechiſchen Außenminiſter unternommen, wie der engliſche
Geſandte am Samstag. Außenminiſter Michalakopoulos erklärte,
Griechenland werde ſeine Verpflichtungen ſeinen Gläubigern
gegen=
über in einem mit ſeinen lebensnotwendigen Bedürfniſſen
verein=
barten Maße erfüllen.
Das neue öſterreichiſche Kabinekk
gebildel.
WTB. Wien, 20. Mai.
Das neue Kabinett iſt zuſtande gekommen und hat folgende
Zuſammenſetzung:
Bundeskanzler, Aeußeres undLandwirtſchaft:
Dr. Dollfuß (Chr.=Soz.), Vizekanzler und gleichzeitig betraut
mit der handelspolitiſchen Sektion des Außenminiſteriums:
In=
genieur Winkler (Landbund); Inneres: Bachinger (
Land=
bund); Finanzen: Dr. Weidenhoffer (Chr.=Soz.); Juſtiz:
Dr. Schuſchnigg (Chr.=Soz.); Unterricht: Dr. Rintelen (Chr.=
Soz.); Soziale Verwaltung: Dr. Reſch (Chr.=Soz.); Heerweſen:
Vaugoin (Chr.=Soz.); Handel: Jakoncig (Rechtsauwalt in
Innsbruck, Vertrauensmann des Heimatblocks); Sicherheit:
Mini=
ſterialrat Ach (Bundeskanzleramt). — Das Kabinett beſteht ſomit
aus ſechs Chriſtlich=Sozialen, zwei Landbündlern, einem
Ver=
trauensmann des Heimatblocks und einem Beamten,
Die Oonaukriſe.
Von
Benito Muſſolini,
italieniſcher Miniſterpräſident.
Copyright by King Features Syndicate.
Nachdruck und Ueberſetzung, auch
aus=
zugsweiſe, verboten!
Wieder kommt ein S. O.S.=Ruf aus den Donauländern. Seit
dem ſogenannten „Verſailler Frieden” haben wir einen Hilferuf
nach dem andern beantworten müſſen, beſonders aus Oeſterreich
und Ungarn, aber wir mußten jetzt die unangenehme
Feſt=
ſtellung machen, daß nur Linderungsmittel verabreicht worden
ſind, welche die grundlegenden Wirtſchaftsprobleme dieſer Länder
nicht berührten. Es beſteht jetzt die Abſicht, Oeſterreich, Ungarn,
der Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien und Rumänien, den Erben
des früheren öſterreichiſch=ungariſchen Kaiſerreiches, durch
Neu=
ordnung der Zolltarife neue Wirtſchaftsbeziehungen zu ſchaffen.
Der neue Plan, oder vielmehr die verſchiedenen Pläne, ſehen die
Eröffnung von Handelskanälen innerhalb des Territoriums
die=
ſer Donauſtaaten vor. Mehrere Vorſchläge ſind deshalb
vorhan=
den, weil außer den genannten Staaten Großmächte exiſtieren,
deren Handel ebenfalls in dieſe fünf Länder dringt und jede
einen anderen Plan ausgearbeitet hat.
England, Frankreich, Italien und Deutſchland ſind die vier
Großmächte, deren Intereſſen durch eine wirtſchaftliche
Stabili=
ſierung an der Donau ſtark betroffen ſind. Jede dieſer vier
Mächte hat ſich darüber ausgeſprochen, was geſchehen müßte,
und daher exiſtieren vier Entwürfe, von denen zwei mehr oder
weniger übereinſtimmen. Dieſe müſſen erörtert werden, bevor
ein Beſchluß darüber gefaßt werden kann, welcher Weg
einzu=
ſchlagen iſt. Die fünf Donauſtaaten ſelbſt werden auch etwas
zu dieſem Thema zu ſagen haben, da ja ihre eigenen Intereſſen
auf dem Spiele ſtehen, ſo daß ſchließlich die Intereſſen von neun
Nationen in Betracht gezogen werden müſſen. Dadurch wird das
Donauproblem außerordentlich kompliziert, aber es muß
unbe=
dingt eine Löſung gefunden werden.
Eine ſolche Löſung iſt deshalb dringend notwendig, weil
dieſe fünf Naticſtieve heute unter einer finanziellen und
induſtriellen Stägnation keiden, welche ſie an den Rand des
Zu=
fammenbruchs bringt. Die Lage in Mitteleuropa war ſeit dem
Waffenſtillſtang ſtets xühelos und unſicher, und die
neugeſchaf=
fenen Nationen des früheren öſterreichiſch=ungariſchen Reiches
haben eine Zeit ſo großer wirtſchaftlicher Schwäche und Not
durchgemacht, daß jetzt das Ende ihrer Widerſtandskraft erreicht
iſt und ſie vor einer traurigen Zukunft ſtehen, falls nicht eine
Neuordnung des Wirtſchaftsſyſtems ſtattfindet.
Die Aufteilung des alten öſterreichiſch=ungariſchen Reiches
war die verhängnisvolle Folge des Verlangens nach nationaler
Unabhängigkeit, welches ſich ſeit der franzöſiſchen Revolution in
der ganzen Welt verbreitet hatte. Es gibt zu denken, daß die
Staatenunion des alten öſterreichiſchen Reiches ſo lange
zuſam=
menhielt, trotzdem ſie aus einem ſo unnatürlichen Moſaik von
Raſſen, Glaubensbekenntniſſen, Sprachen und Kulturen beſtand.
Die große Stärke des öſterreichiſchen Reiches beruhte nur in
einer traditionell ſtarren Verwaltung, einer gemeinſamen Armee,
den in Jahrhunderten erworbenen Gewohnheiten und vor allem
dem Zauber der myſtiſchen Idee des heiligen römiſchen Reiches.
Nationalitätsbewußtſein als Grundlage eines einheitlichen
Wiederaufbaues war die große Lonamiſche Kraft bei der
Schaf=
fung des modernen Europa. Dieſe Kraft hörte jedoch in den
letzten Jahren auf, zentripetal zu ſein und droht zentrifugal zu
werden und zur Zerſetzung zu führen, wenn ſie nicht in
ver=
nünftigen Grenzen gehalten wird. Es iſt unmöglich, jedem
Stammesinſtinkt und Raſſenſtolz vollkommene menſchliche
Gerech=
tigkeit widerfahren zu laſſen. Das Beiſpiel der Vereinigten
Staaten hat bewieſen, daß jahrhundertealte Erbfeindſchaft
inner=
halb einer oder zweier Generationen unter einer gemeinſamen
Nationalität verſchwinden kann.
Im Gegenſatz zu den Vereinigten Staaten, welche den
Be=
weis erbrachten, daß es möglich iſt, jahrhundertealten Haß unter
einer Flagge zu vereinen, hat das öſterreichiſche Reich ſeine
Ein=
heit bewahrt, indem es eine Raſſe gegen die andere ausſpielte
und nie verſuchte, ſie zuſammenzuſchweißen. Oeſterreich zog das
mittelalterliche Motto „Entzwei und regier” vor, was nicht ſehr
weitblickend war, da das Kaiſerreich durch die Steigerung des
„Haſſes innerhalb ſeiner Grenzen ſtets ſeinem eigenen Volke
fremd war. Klügere Staatsmänner hätten durch Eintreten für
die Rechte der Minderheiten nach organiſcher und deshalb
dauernder Einheit geſtrebt und ihnen auf dieſe Weiſe die
Mög=
lichkeit genommen, aus ſentimentalen Hinweiſen auf ihre
Schwäche Nutzen zu ziehen. Ideologien ſind ſtärker als
wirt=
ſchaftliche Intereſſen. Der Haß, der von Metternich und ſeinen
Nachfolgern genährt wurde, ſcheint viel mächtiger geweſen zu
ſein als die wirtſchaftlichen Kräfte, welche das Kaiſerreich hätten
regieren ſollen.
Die Zerſplitterung des alten Reiches erfolgte, um die
poli=
tiſchen Forderungen ſeiner verſchiedenen Teile nach nationaler
Selbſtändigkeit zu befriedigen. Unglücklicherweiſe wurde jedoch
bei der Feſtlegung der Grenzen dieſer neuen Nationen der
wirt=
ſchaftliche Faktor nicht in Betracht gezogen, und die Folge war
ein vollkommenes Chaos wirtſchaftlicher Zerſtückelung, das dazu
führte, daß einige Länder ihren früheren öſterreichiſch=ungariſchen
Genoſſen vollſtändig alle Handelsmöglichkeiten abſchnitten.
Die fünf Nationen bildeten zuſammen ein ziemlich
voll=
kommenes wirtſchaftliches Ganzes. Heute ſind ſie in zwei
über=
wiegend induſtrialiſierte und drei überwiegend
landwirtſchaft=
liche Nationen geteilt. Soweit ſie das Syſtem hoher Schutzzölle
angewandt und auf dieſe Weiſe den natürlichen Güteraustauſch
verhindert haben, iſt in den geſamten induſtriellen und
land=
wirtſchaftlichen Betrieben eine ſchwere Stagnation eingetreten.
Die Induſtrieländer waren ihrer natürlichen Märkte beraubt,
weil ihre verhaßten Nivalen, die Agrarländer, ihre Güter nicht
kaufen wollten und umgekehrt.
Mehrere dieſen Ländern gewährte Anleihen, an denen
Ita=
lien ſich in großzügiger Weiſe beteiligt hat, weil es im Intereſſe
aller liegt, daß ihre Nachbarn ſo wohlhabend wie möglich ſind,
konnten die notwendige wirtſchaftliche Stabilität nicht
herbei=
führen. Die Zeit iſt jetzt gekommen, dieſen Nationen wieder auf
die Beine zu helfen, weil die wirtſchaftliche Struktur ganz
Europas von dem Wiederaufbau dieſer mitteleuropäiſchen
Natio=
nen abhängt. Das Schickſal dieſer 20 Millionen Menſchen iſt mit
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. Mai 194
währe
von
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Glä.
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Seite 2 — Nr. 140
dem zukünftigen Schickſal der geſamten weſtlichen Ziviliſation
verknüpft.
Die vier Pläne, die von den vier Großmächten
vorgeſchla=
gen wurden, haben alle ihre Schwierigkeiten. Großbritannien
hatte eine wirtſchaftliche Zollunion zwiſchen den Donauſtaaten
vorgeſchlagen. Dieſe Idee wurde jedoch mit Hinblick auf die
zahl=
reichen anderen wirtſchaftlichen Intereſſen, welche ſich auf die
Grenzen der Donaugruppe konzentrieren, aufgegeben. Frankreich
hat ein Schutzzollſyſtem unterbreitet, welches auch keine vollſtändige
Löſung darſtellt, weil ſowohl Deutſchland als Italien Verträge
mit dieſen Staaten geſchloſſen haben. Ihr Intereſſe an dieſen
Verträgen muß berückſichtigt werden, bevor ein allgemeiner Plan
in Erwägung gezogen werden kann.
Deutſchland hat immer die Idee einer Vereinigung mit
Oeſterreich gehabt. Deutſchland fürchtet, daß entweder eine
Zoll=
union oder ein Syſtem von Vorzugszöllen es in ſeinen
gegen=
wärtigen Handelsverträgen mit Oeſterreich ſchädigt und auf dieſe
Weiſe die tatſächliche Wirtſchaftsunion, die es ſeit Jahren mit
Oeſterreich durchzuführen verſucht, zunichte gemacht wird. Ich
möchte aber bemerken, daß Deutſchland viel mehr an der
Wieder=
belebung des geſamten Donaubeckens intereſſiert ſein müßte.
Oeſterreich bildet einen kleinen Teil, während die großen Märkte
Deutſchlands ſich bis zur Donau erſtrecken. Ein
Wiederaufbau=
plan für die Donauſtaaten würde Deutſchlands
Handelsmöglich=
keiten in dieſen Ländern vergrößern, während, wenn man ſie
induſtrieller und landwirtſchaftlicher Stagnation überläßt, die
Gefahr eines vollkommenen Zuſammenbruchs beſteht. In dieſem
Falle hätte dann niemand mehr irgendwelche
Handelsmöglich=
keiten. Wir müſſen uns entſcheiden, ob wir eine Blüte dieſer
Länder herbeiführen wollen, was für alle Teile vorteilhaft wäre
oder uns mit der Möglichkeit, daß es überhaupt keine Märkte
mehr gibt, abfinden.
Frankreich iſt an der Wiedergeſundung dieſer Länder wegen
ſeiner großen dortigen Inveſtitionen und wegen der
Reparatio=
nen und Schulden beſonders intereſſiert. Der große Kampf um
den Handel berührt Frankreich nicht ſo ſehr wie Deutſchland,
das ſich daran gewöhnt hat, die Beherrſchung der
mitteleuro=
päiſchen Märkte als ein angeſtammtes Recht anzuſehen. Der
franzöſiſche Plan ſah ein Vorzugszollſyſtem innerhalb dieſer
fünf Staaten vor, aber dies könnte unüberſchreitbare Grenzen
für andere Länder errichten. Es würde ſchon genügen, um den
Handel verſchiedener Nachbarn zu lähmen, zu denen auch
Italien gehört, und würde dazu führen, daß neue Probleme
auftauchen, ehe noch die alten gelöſt ſind. Außerdem würden
auch mehrere kleine Staaten durch ein organiſches
Schutzzoll=
ſyſtem betroffen werden. Kleine Nationen wie Bulgarien und
Griechenland würden ſofort von jeder Handelsmöglichkeit mit
den umgebenden Nationen abgeſchnitten ſein, obgleich dieſe
bei=
den Länder ebenſo wie alle anderen eines wirtſchaftlichen
Wiederaufbaus bedürfen.
Großbritannien ſteht gegenwärtig am Vorabend der
Wiri=
ſchaftskonferenz des Imperiums in Ottawa, und obgleich es
ſehnlichſt die Herbeiführung einer Löſung der Donaufragen
wünſcht, kann es vor Befragung ſeiner Dominions keine
weit=
gehenden Verpflichtungen eingehen. Es kann nicht gegen die
Politik des Imperiums handeln und wird daher daran
ge=
hindert, eine konkrete und dauernde Löſung vorzuſchlagen.
Italien iſt an der ganzen Donaufrage ſtark intereſſiert und
hat in ſehr ſubſtantieller Weiſe ſeinen Wunſch bewieſen, bei
dem Wiederaufbau der Länder mitzuarbeiten, welche einſt das
öſterreichiſch=ungariſche Kaiſerreich bildeten. Italien iſt wohl
ihr nächſter Nachbar und hat auch als rechtmäßiger Erbe von
Trient und Trieſt an der Auflöſung des Kaiſerreiches
teilge=
nommen, Italien iſt der beſte Kunde Jugoſlawiens, von dem
es im Jahre 1930 Waren im Werte von 705 Millionen Lire
kaufte, während Jugoſlawien nur Waren im Werte von 262
Millionen Lire von Italien bezog. Die Handelsbilanz war
immer außerordentlich günſtig für unſere nächſten Nachbarn,
und jede Aenderung dieſer Handelsbeziehungen würde
Jugo=
ſlawien viel ſchwerer treffen als Italien. Im übrigen erfreuen
ſich auch die anderen Donauſtaaten einer günſtigen
Handels=
bilanz mit uns. Die Tſchechoſlowakei, Oeſterreich, Ungarn und
Rumänien kaufen alle weniger von uns als ſie uns verkaufen.
Rumänien kaufte von uns im Jahre 1930 nur Waren im
Werte von 162 Millionen Lire, während wir Waren im Werte
von 500 Millionen kauften.
Italien iſt trotz dieſer paſſiven Handelsbilanz, die ſich in
normalen Zeiten auf jährlich 3 Milliarden Lire beläuft, bereit,
ein Projekt zu fördern, welches zur Wiedergeſundung der
Donauſtaaten beiträgt. Als weiteren Beweis für dieſe
Bereit=
ſchaft hat Italien ſowohl finanzielle als wirtſchaftliche
Ab=
machungen getroffen, welche ihre wirtſchaftliche Stagnation
be=
heben ſollten.
Die Frage iſt doppelt kompliziert, weil ſie durch die
natür=
liche Eiferſucht und den Vorkriegshaß der fünf Donauſtaaten
erſchwert wird. Als günſtiges Zeichen iſt es anzuſehen, daß alle
Mächte die abſolute Notwendigkeit eines modus vivendi zur
Wiederherſtellung des wirtſchaftlichen Gleichgewichts anerkennen.
Die intereſſierten Mächte werden zwiſchen Chaos und
Wohl=
ſtand zu wählen wiſſen.
Darmgifte.
Wer an dauernder Verſtopfung leidet, hat gewöhnlich ſchlechte
Laune. Daneben können ſich aber auch andere läſtige Beſchwerden
zeigen: Abgeſchlagenheit, Unluſt zu geiſtiger und körperlicher
Ar=
beit, Schwindelgefühl, ſchlechter Geſchmack im Munde,
Appetit=
loſigkeit, Gefühl der Völle und Herzklopfen. Das ſind dieſelben
Be=
ſchwerden, wie ſie auch bei Verdauungsſtörungen vorkommen.
Da=
neben zeigen ſich manchmal Schmerzen rheumatiſcher Art, das
Aus=
ſehen verändert ſich, der Schlaf wird unruhig, Pickel oder
Neſſel=
ſucht der Haut treten auf, und alles das trägt nur zur
Verſchlech=
terung der Stimmung bei. Sie wird beſſer, wenn ſich die
Verdau=
ung regelt und die Verſtopfung behoben iſt. Seit alter Zeit nimmt
man an, daß dieſe Veränderungen und daneben eine ganze Reihe
von Krankheiten, die bei ſolchen mürriſchen, übellaunigen,
ver=
ſtopften Menſchen recht häufig auftreten, durch Darmgifte
verur=
ſacht werden, die in die Blutbahn dringen und von hier aus
ge=
fährliche Wirkungen entfalten. Vielleicht beruht die Empfehlung
von Blutreinigungskuren, die ja immer noch ſehr beliebt ſind, auf
ſolchen Anſchauungen. Es hat auch eine Zeit gegeben, in der
ange=
ſehene Aerzte die Bedeutung der Selbſtvergiftung vom Darm aus
ſehr hoch einſchätzten. Heute wird dagegen die Entſtehung ſchwerer
Krankheiten durch Darmgifte nur noch bei dem Beſtehen gewiſſer
Stoffwechſelkrankheiten anerkannt. Daß jedoch bei verzögerter
Darmentleerung und Zurückhaltung von Dauminhalt Unbehagen
und ſchlechte Laune hervorgerufen werden können, muß anerkannt
werden. Findet ein völliger Darmverſchluß ſtatt, ſo kann ſogar eine
ſchwere Vergiftung entſtehen, die nur durch ſofortige Operation
behoben wird.
Was wiſſen wir nun von den Darmgiften? Iſt es wahr, daß
ſie meiſt durch Verdauung des Eiweißes und Zerſetzung desſelben
entſtehen und läßt ſie ſich durch eiweißarme, alſo fleiſchloſe Koſt
vermeiden, wie die Vegetarier behaupten? Die phyſiologiſchen
Chemiker, ſo nennt man die Leute, die ſich mit der Chemie des
Stoffwechſels befaſſen, kennen eine ſehr große Reihe von Giften,
die im Darm entſtehen. Sie ſtammen zum großen Teil aus dem
Eiweiß, entwickeln ſich aber auch durch Gärung von Kohlhydraten
und werden zu einem nicht geringen Teil von den
Verdauungs=
ſäften ſelbſt geliefert. Darmgifte ſind alſo immer vorhanden. Es
beſtehen nun aber zahlreiche Einrichtungen, um dieſe Stoffe
mög=
lichſt ſchnell zu beſeitigen und zu entgiften. Wird täglich
Stuhl=
gang entleert, ſo verſchwindet der größte Teil auf einfachſtem Weg.
Regelung der Verdauung iſt alſo eine wichtige Vorbedingung für
die Geſunderhaltung des Körpers. Das weiß nicht nur jeder Arzt,
ſondern auch jeder Laie hat das an ſich ſelbſt beobachtet.
Außer=
dem beſtehen aber noch drei wichtige Schutz= und Entgiftungs=
Die neue Außenpolitik Japans.
Mekhode der „Eiſernen Hand”
in der Mandſchurei.
EP. Tokio, 20. Mai.
Der alte Staatsmann Fürſt Sayonji traf am Donnerstag in
Tokio ein und hatte längere Beratungen mit maßgebenden
poli=
tiſchen Perſönlichkeiten. Sayonji, der ſtändig von einem ſtarken
Polizeiaufgebot bewacht wird, beabſichtigt, wie zuverläſſig
ver=
lautet, dem Kaiſer die Annahme der Forderungen der
Militär=
partei zu empfehlen. — Innenminiſter Suzuki wird vorausſichtlich
heute mit der Bildung eines nationalen Kabinetts beauftragt
werden.
Die Beiſetzung des ermordeten Miniſterpräſidenten Inukai
fand am Donnerstag unter großem zeremoniellen Gepränge ſtatt.
Die Attentäter vom Sonntag wurden den Militärbehörden
über=
antwortet, die ſie demnächſt vor ein Kriegsgericht ſtellen werden.
Wie verlautet, werden jetzt die Richtlinien der neuen
japa=
niſchen Außenpolitik durch eine Ausſprache zwiſchen dem
kom=
menden Miniſterpräſidenten Suzuki und den japaniſchen
Mili=
tärſtellen durchgearbeitet. Sie ſollen ſich von der Politik des
bisherigen Kabinetts ſcharf unterſcheiden. In bezug auf die
Mandſchurei ſoll die Politik der eiſernen Hand durchgeführt
werden, während gegenüber Schanghai keine Aenderung
eintre=
ten ſoll. Was die Sowjetunion angehe, ſo ſolle keine weſentliche
Aenderung eintreten, doch könnten Verwicklungen entſtehen,
wenn die Sowjetregierung Japan in der Mandſchurei
Schwie=
rigkeiten bereiten ſollte.
Polizeigklion gegen die Terroriſten.
WTB. Tokio, 20. Mai.
Wie verlautet, bereitet die Polizei einen großangelegten
Feldzug vor, um die Terroriſten feſtzunehmen. Dieſe
Ter=
roriſten, Urheber der letzten Anſchläge, ſollen zu drei
verſchie=
denen Gruppen gehören, die in engem Zuſammenhang arbeiten.
Es ſind dies die Gruppe „Brüderlichkeit und Blut”, deren
Mitglieder, 300 an der Zahl, den Finanzminiſter Inuje und
den Großinduſtriellen Takumadan ermordet haben, die Gruppe
der 120 jungen Offiziere, die man für die Ermordung Inukais
verantwortlich macht, und die „Todesbande der Landwirte”, die
300 Mitglieder zählt, und die die Anſchläge gege ndie elektriſchen
Kraftſtationen am Sonntag verübt haben ſoll.
Neue revolukionäre Bewegung
in Spanien.
Rieſige Bombenfunde in Sevilla.
Mailand, 20. Mo
Die revolutionäre Bewegung, die, wie verlautet, geſtern
Sevilla ausbrechen ſollte, konnte in letzter Minute dank der W.
ſamkeit der Polizei vereitelt werden. Dieſe hat in dem Vie
Santa Cruz in der Nähe der Kathedrale in Sevilla nicht wen
als 700 Bomben aufgefunden. Es wurden Werkſtätten entdeckt,
aufs modernſte zur Fabrikation von Munition eingerichtet wa
Die Polizei hat ſofort umfangreiche Vorbeugungsmaßnahmen
troffen, ſo daß man jetzt der Anſicht iſt, daß die Bewegung, die
Syndikaliſten und Anarchiſten angefacht wurde, bereits im Ke
erſtickt iſt.
Nach den Plänen der Revolutionäre ſollten zuerſt auf
Kaſernen Bomben geworfen werden, um ſowohl unter den
daten als auch unter den Zivilperſonen eine Panikſtimmung
vorzurufen. Die Polizei nahm bisher 30 Verhaftungen vor. —
Zuſammenhang mit dieſem beabſichtigten Aufſtand bringt man
Flucht von 21 Gefangenen aus dem Gefängnis in Cadiz. E
der Flüchtlinge, der Flugzeugmechaniker Franco Rada, konnte
der eingefangen werden.
8 Stimmen Mehrheit für Abſchaffung des
iriſchen Treueides.
FU. Dublin, 20. Me
Das Geſetz zur Abſchaffung des Treueides wurde am 7
nerstag vom Iriſchen Landtag verabſchiedet. Die Schlußabf
mung erfolgte mit 77 zu 69 Stimmen. Die Arbeiterpe
ſtimmte geſchloſſen auf ſeiten der Regierung. Anträge
Cosgrave=Partei auf eine Streichung derjenigen Artikel
Geſetzes, die ſich gegen die Vorrangſtellung des engliſch=irif
Vertrages gegenüber der iriſchen Verfaſſung richteten, wu
ebenfalls mit demſelben Stimmenverhältnis abgele
de Valera betonte in ſeiner abſchließenden Rede, daß
Iukrafttreten des Geſetzes keineswegs eine Trennung vom
liſchen Weltreich bedeute.
8 Kilomeler von der Sowjekgrenze.
Japaniſche Truppen in Sachalian.
TU. Charbin, 20. Mai.
Die japaniſchen Truppen, die am 16. Mai Charbin verlaſſen
haben und auf dem Flußweg nach der Stadt Sachaljan
ver=
ſchickt wurden, werden in dieſen Tagen in Sachaljan landen
und den Aufenthaltsort des Generals Ma beſetzen. Durch das
Eintreffen japaniſcher Truppen in Sachaljan wird ſich die
politiſche Lage im Fernen Oſten weiter zuſpitzen, da ſich
Sachal=
jan nur etwa acht Kilometer von der ſowjetruſſiſchen Grenze
gegenüber der Stadt Blagoweſchtſchenſk befindet.
Die Telegraphenagentur der Sowjetunion teilt mit, daß die
in der New York Times vom 19. Mai 1932 veröffentlichte
Mel=
dung über die Einberufung von vier Jahrgängen
Militärdienſt=
pflichtiger zum Manöverdienſt durch abſolut nichts begründet ſei.
Feuergefecht zwiſchen Sowjekmilikär und Streikenden
TU. Warſchau, 20. Mai.
Wie die polniſchen Blätter melden, kam es in Kiew im
Zuſammenhang mit einer Streikbewegung von einigen tauſend
Arbeitern, die in den Militärdepots beſchäftigt ſind und ſeit
einiger Zeit keine Löhne mehr erhalten hatten, zu blutigen
Zu=
ſammenſtößen zwiſchen Militär und Streikenden. Die
Arbei=
ter ſollten mit Militärgewalt gezwungen werden, die Arbeit
wieder aufzunehmen. Darauf ſtürmten die Arbeiter ein
Waffen=
lager und verſahen ſich mit Gewehren. Es kam zu einem
regel=
rechten Gefecht. Erſt nach Heranführung von zwei Regimentern
zur Verſtärkung konnte der Widerſtand der Arbeiter gebrochen
werden. 16 Führer wurden ſofort erſchoſſen. Etwa
600 Arbeiter wurden verhaftet. Der Leiter der
Kiewer GPu. Menadze, hat Selbſtmord
be=
gangen.
anlagen. Die erſte iſt die Darmwand ſelbſt. Solange ſie geſund iſt,
ſorgt ſie für eine weitgehende Entgiftung. Die aufgeſorgten
Nah=
rungsſtoffe gelangen durch die Darmwand in die großen
Blut=
adern, und das geſamte Blut aus dem Darm ſammelt ſich in einem
großen Blutleiter — der Pfortader — und wird durch ſie zur
Leber geführt. Die Leber iſt ein Filterapparat. Aus ihr gelangt
das Blut in brauchbarem Zuſtande in den großen Blutkreislauf.
Das Pfortaderblut enthält jedoch ſtets Darmgifte. Spritzt man
einem Kaninchen etwas Dünndarminhalt in eine Ohrvene, ſo geht
das Tier in kurzer Zeit an einer Vergiftung durch Darmgifte
zu=
grunde. Wird jedoch der Darminhalt in die Pfortader des Tieres
gebracht, ſo bleibt es am Leben und zeigt keinerlei
Krankheits=
erſcheinungen. Der giftige Dünndarminhalt wird alſo in der Leber
entgiftet. Schließlich gibt es noch eine dritte Entgiftungsanlage,
das ſind die Nieren. Sie reinigen das Blut, das bereits durch den
Körper gefloſſen iſt und ſcheiden Schlacken und ſchädliche Stoffe
im Urin aus Verſagen die Nieken infolge Krankheit, ſo kann eine
Selbſtvergiftäng des Organismus eintreten, wenn nicht auf
an=
dere Weiſe/für Beſeitigung der ſchädlichen Stoffe geſorgt wird
Der Geſunde iſtäalſo gut vor einer Schädigung durch
ſelbſtgebil=
dete Darmgifte geſchützt. Rur bei einer krankhaften Schädigung
der Darmwand, bei überreichlicher Giftbildung oder anhaltender
Verſtopfung können ſich ſolche ungeheuren Mengen von Giften
bilden, daß die Leber als zweiter Schutzwall ſtark überlaſtet wird.
Dann entſtehen die unbehaglichen Empfindungen, die oben
be=
ſchrieben wurden. Durch Regelung der Verdauung, unter
Um=
ſtänden durch eine zweckmäßige Anregung bzw. Entlaſtung der
Leber kann aber bald Wandel geſchaffen werden. Die
Behand=
lung ſtützt ſich alſo in erſter Linie auf eine Wiederinſtandſetzung
der Leiſtungsfähigkeit der Schutzorgane. Dabei können
Brunnen=
kuren eine wichtige Rolle ſpielen. Eine Beſchränkung der
Fleiſch=
nahrung allein hat keinen Zweck. Wir wiſſen nämlich, daß ſich
auch im hungernden Darm reichlich Darmgifte bilden. Viel
wich=
tiger iſt die Darmreinigung und Darmregelung. Das geſchieht
teilweiſe mit Hilfe gewiſſer Medikamente, dann aber auch durch
Regelung der Ernährung. Eine Verminderung der
Fleiſchernäh=
rung kann dabei günſtig ſein. Laktovegetabiliſche Diät, d. h.
Be=
vorzugung von Milch und Gemüſe, iſt oft empfehlenswert. Das
iſt aber nur ein Teil, und zwar ein beſonderer Teil des
Behand=
lungsplanes. Der Arzt wird in jedem Falle verſuchen, die
Stoff=
wechſelſtörung in ihrer beſonderen Eigenart zu erkennen und vor
allem beſtrebt ſein, die Darmtätigkeit auf eine möglichſt
natür=
liche Weiſe zu regeln, ohne jedoch den Darm zu reizen.
Blutrei=
nigungsmittel, die ja eigentlich nur Darmreinigungsmittel ſind,
können dabei wertvolle Dienſte leiſten, ſoweit ſie nicht ihrerſeits
wieder eine Darmreizung hervorrufen. In vielen Fällen müſſen
aber Leber und Nieren eine genaue Aufmerkſamkeit geſchenkt, die
Zuſammenſetzung des Urins, die Tätigkeit der Haut, die Zuſam=
Vom Tage.
Der deutſchnationale Antrag auf Einberufung
Reichstages für den 24. Mai, der von den Nationalſozial
und Kommuniſten unterſtützt wurde, iſt vom Reichstagspräſi
ten gleichfalls abgelehnt worden.
Als Nachfolger des verſtorbenen Reichstagsabg. D.
Kahl wird als nächſter Bewerber auf der Reichsliſte der 2
Senator a. D. Beythien in den Reichstag einziehen. Beyt
iſt bekannt als Vertreter mittelſtändiſcher Intereſſen. Von
bis 1923 war er Senator der Stadt Hannover. 1920 wurde er
erſten Male für die DVP. in den Reichstag gewählt, dem en
1930 angehörte.
Die Landesleitung des ſteiriſchen Heimatſchutzt
bandes hat ihre Loslöſung von der politiſchen B
desführung, die im Oeſterreichiſchen Nationalrat durch
Abgeordnete vertreten iſt, beſchloſſen. Sie erklärt jedoch, b
zu ſein, „die militäriſche Abwehrfront gegenüber dem Bolſche
mus” aufrechtzuerhalten.
Die polniſche Regierung hat das Abkommen mit Frank
über die Tätigkeit der franzöſiſchen Militärmiſſ
in Polen gekündigt. Die franzöſiſche Militärmiſſion
Polen am 1. Auguſt verlaſſen. Man betont, daß dieſer Sc
Polens keine politiſche Bedeutung habe, ſondern lediglich durd
Beendigung der Aufgabe der franzöſiſchen Miſſion bedingt
weſen ſei.
Die Lage in Bombay war geſtern weſentlich ruhiger
an den vorausgegangenen Tagen. Immerhin wurden auch ge
wieder 12 Perſonen getötet und etwa 100 verletzt. Die
Unr=
beſchränkten ſich diesmal auf das Induſtrieviertel. Da faſt
liche Baumwollfabriken geſchloſſen ſind, wurden vorüberge
50 000 Perſonen arbeitslos. — Die Geſamtzahl der Op
der Unruhen beträgt, ſoweit bisher feſtgeſtellt werden konnte,
Tote und 1100 bis 1200 Verletzte.
Geheimnisvolle Brandſtiftungen werden aus 23
ſchen Dörfern in dem Gebiet von Unao gemeldet. 19
Perſ=
ſind bei dieſen Bränden ums Leben gekommen. Man glaubt,
es ſich bei den Brandſtiftungen um organiſierte
Terro=
handelt.
menſetzung des Blutes beobachtet werden. Jede Verſtopfung
länger als zwei Tage anhält, muß unbedingt zunächſt einmal
ſeitigt werden. Das iſt die wichtigſte Vorbedingung. Iſt ſie
füllt, ſo ſchwinden nicht nur die körperlichen Beſchwerden,
dern auch die ſchlechte Laune, der Mißmut und die Trauri
beginnen zu weichen und machen einem tatkräftigen, friſch
Lebensgefühl Platz. Dadurch wird die Krankheitsangſt übert
den, der Appetit hebt ſich, man verträgt die normale, gemi
Koſt und fühlt ſich wieder geſund.
Dr. Georg Kaufman
Friedrich Märker, Typen. — Autokraten und Demokraten.
im Verlag Eugen Rentſch, Erlenbach=Zürich.
Zwei ſchön ausgeſtattete Bücher, von denen das eine
95, das andere mit 60 Abbildungen verſehen iſt. „Typen”
die Grundlage der Märkerſchen Charakterkunde. Im Gege
zur landläufigen Charakterkunde, unterſcheidet Märker ſ
zwiſchen den Grundkräften und den abgeleiteten und zuſam!
geſetzten Eigenſchaften und Begabungen. Von drei Grundkre
(Lebenserhaltungstrieb, Ahnung, Bewußtſein) ausgehend,
er den Charakter Stufe um Stufe auf und macht die Kop
men von innen her verſtändlich. Vielleicht am bedeutendſte
ſein Kapitel über die Skirne in der er überraſchende Zuſam!
hänge erſchließt. Märker arbeitet mit gut durchdachten und
ziſen Begriffen und iſt doch immer anſchaulich. Man findet 1
Gedanken über verſchiedenſtes, über den Unterſchied von 9
und Frau, über den Sonderling und den Golem, über das 9
des Vorſichtigen und des Helden, über Witz und Fronie. —
zweite Buch bringt mit ſeinen charakterologiſchen Bildniſſen
praktiſche Anwendung des Syſtems. Mit einer Studie
Goethe und Schiller wird der Band eingeleitet; es folgen 2
niſſe von Kleiſt, Goya, Eichendorff, Marées, Anderſen, 2l
und Doſtojewſki, wobei beſonders der Gegenſatz herausgearb
wird zwiſchen dem ſonderlingshaften, in die Welt ſeiner eig
Bruſt gefangenen Menſchen und dem der Außenwelt 7
wandten. Der Leitgedanke des folgenden Teiles (Studien
Napoleon, Friedrich den Großen, Bismarck, Stein, Ebert,
denburg und Ludendorff) iſt, feſtzuſtellen, welche Kopfformen
Eigenſchaften für den Menſchen der Gewalt und Eroberung
welche für den Menſchen der Sicherung und Anpaſſung Ge
teriſtiſch ſind. In den folgenden Aufſätzen wird das 2h
variiert bei den Unternehmern Rockefeller, Ford, Ballin und
den Diplomaten Machiavelli, Metternich, Richelieu, Streſen
Im ganzen kommt dem Syſtem Märkers die Bedeutung
intereſſanten und ertragreichen Vorſtoßes auf dem Gebie!
Charakterforſchung zu. Dazu kommt, daß ſeine Darſtellungs!
ſo iſt, daß jeder Leſer bereichert wird an literariſchen,
leriſchen und hiſtoriſchen Kenntniſſen,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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amstag, 21. Mai 1932
Landtagswahlen am 19. Juni.
Vorverlegt
aus Rückſichk auf die Landwirtſchaft.
Als Termin der Neuwahl für den heſſiſchen Landtag, der
äufig auf den 3. Juli feſtgeſetzt war, iſt endgültig der 19. Juni
mmt worden. Dieſe Vorverlegung entgegen der erſten
An=
igung erfolgte, wie von Regierungsſeite mitgeteilt wird, auf
ache an die Regierung herangetragenen Wünſche.
Ausſchlag=
nd war die Rückſicht auf die ländliche Bevölkerung.
Die Offenlegung der Liſten hat vom 29. Mai bis 5. Juni
de Tage einſchließlich) zu erfolgen.
Auf Grund der Art. 18, 1 und 20 des Landeswahlgeſetzes ſind
Landeswahlleiter einzureichen:
bis zum 2. Juni abends 7 Uhr, die Wahlvorſchläge und
bis zum 28. Mai, abends 7 Uhr, die etwaigen
Verbindungs=
erklärungen der Liſten.
Das öffentliche Anſchlagen von Druckſchrifken.
Amtlich wird mitgeteilt: In letzter Zeit haben die Fälle, in
n Zeitungen und ſonſtige Druckſchriften an öffentlichen Plätzen
ſchlagen werden, derart überhand genommen, daß ſich der heſ=
Innenminiſter veranlaßt ſieht, die Kreisämter und
Polizei=
r auf die Vorſchriften des Art. 48 des heſſiſchen Preſſegeſetzes
11. Auguſt 1862 erneut hinzuweiſen. Hiernach dürfen bei
ſung der geſetzlich angedrohten Strafe Druckſchriften nur an
in Stellen öffentlich angeſchlagen oder angeheftet werden, die
den Ortspolizeibehörden als hierzu geeignet bezeichnet
wor=
ſind. Mit Rückſicht darauf jedoch, daß durch das Anſchlagen
derartigen Druckſchriften nicht nur das Straßenbild
verun=
wird, ſondern auch die Menſchenanſammlungen, die ſich
er=
ungsgemäß häufig vor derartigen Anſchlagstafeln bilden,
ver=
hindernd wirken, und ſehr oft der Ausgangspunkt von
ungen der öffentlichen Ordnung ſind, ſoll die
Genehmi=
g zur Anbringung ſolcher Tafeln nur in
be=
ders begründeten Fällen erteilt werden. Im
meinen wird es — nach Anſicht der Behörden — genügen,
: die Zeitungen am Redaktionsgebäude angeſchlagen
en.
*
Alſo fühlen wir uns erneut auf das heſſiſche Preſſegeſetz vom
e des Heils 1862 hingewieſen. Wir möchten uns den ſchüchter=
Vorſchlag erlauben: Vielleicht zieht man das Geſetzeswerk
früherer Jahrhunderte zu Rat; wir ſind überzeugt, daß man
orgfältigem Suchen ſicherlich auch Erlaſſe findet, welche die
Preſſe überhaupt verbieten.
leitere Zunahme der Wohlfahrtserwerbsloſen.
Im Volksſtaat Heſſen ſind nach den neueſten Ermittlungen
öeſſiſchen Landesſtatiſtiſchen Amts die von den Arbeitsämtern
kannten, bei den Bezirksfürſorgeſtellen gezählten.
Wohl=
serwerbsloſen gegenüber dem Vormonat von 43 318 auf45 751
30. April 1932 geſtiegen. Um die gleiche Zeit des
Vor=
res waren 24977 Wohlfahrtserwerbsloſe er=
It. Die Zunahme im Laufe des Monats April hat ſonach ihr
vo im Vergleich zum März wieder erhöht. Im April 1931 hatte
ſunahme nur den vierten Teil des diesjährigen Umfangs
be=
n. Während in 15 Bezirken ſich die Wohlfahrtserwerbsloſen
um 2681 vermehren, ging ihre Zahl in 8 Bezirken um 248
Zenkrum und Nakionalſozialiffen.
UNB. Berlin, 20. Mai.
Die „Germania” beſchäftigt ſich mit den Erklärungen Adolf
rs in der Sitzung der nationalſozialiſtiſchen Landtagsfraktion
dem Artikel Kubes im Nationalſozialiſtiſchen Preſſedienſt. —
Blatt bemerkt, das Zentrum nehme die Erklärung Hitlers
Zenntnis, die er aus völlig freien Stücken und offenbar nach
vierigen Beratungen und Auseinanderſetzungen innerhalb
* Partei jetzt der Oeffentlichkeit unterbreitet habe, daß die
nalſozialiſtiſche Bewegung nicht gewillt ſei, in irgendeine
Re=
ngskoalition einzutreten. Die NSDAP. habe zwei
Möglich=
gehabt, ihren Wahlerfolg auszuwerten: entweder die ſach=
Arbeit, die allerdings bei der politiſchen Kräfteverteilung
der für Hitler ſo wichtigen Stärke der Fraktion, nur in einer
ierung mit anderen politiſchen Gruppen möglich ſei, oder aber
die Fortſetzung der bisherigen Agitationspolitik mit dem Ziele,
wenn möglich, den abſoluten parteipolitiſchen Einfluß zu
gewin=
nen. Wenn ſich Hitler jetzt für den letzteren Weg entſchieden habe,
ſo ſei das ſeine Sache. Nur möge der „Völkiſche Beobachter” dann
endlich aufhören, die Dinge in völliger Umkehrung der Tatſachen
ſo darzuſtellen, als ob das Zentrum die NSDAP. daran hindere,
„das verfaſſungsmäßige Recht zur Staatsführung” auszuüben.
Wenn die NSDAP. eine Koalition nicht eingehen wolle, dann
werde ſie allein die Verantwortung zu tragen haben.
Die deutſche Ankwork
auf Auberks Ausführungen im Heeresausſchuß.
TU. Genf, 20. Mai.
Im Heeresausſchuß der Abrüſtungskonferenz gab am
Frei=
tag der deutſche Vertreter, Geſandter v. Weizſäcker, eine
Er=
klärung zur Entgegnung auf die Ausführungen des franzöſiſchen
Vertreters Aubert ab. Der deutſche Vertreter betonte, daß die
Sicherheit unter den gegenwärtigen Verhältniſſen bereits völlig
kompromittiert worden ſei. Gerade die Aufgabe der
Abrüſtungs=
konferenz wäre es, die Sicherheit wieder herzuſtellen. Der
Ver=
treter Frankreichs habe einen Unterſchied zwiſchen einem
an=
greifenden und ſich verteidigenden Staat gemacht. Zweifellos
wäre es richtig, dem Verteidiger möglichſt viele
Verteidigungs=
mittel bei der endgültigen Regelung der Abrüſtungsfrage zu
getvähren und dem Angreifer möglichſt geringe Angriffsmittel
zu belaſſen. Man müſſe jedoch daran denken, daß die Rollen
ſich auch umkehren könnten. Die Hauptfrage ſei jetzt für die
Konferenz, eine Gleichheit der Sicherheit für alle Staaten
her=
beizuführen. Der franzöſiſche Vertreter hätte von der
Relativi=
tät der Rüſtungen geſprochen. Geſandter v. Weizſäcker ſchlug
vor, in den Bericht des Heeresausſchuſſes folgenden Satz
ein=
zufügen: „Je geringer das Kaliber der für die
Landesver=
teidigung beſtimmten Geſchütze auf der einen Seite iſt, um ſo
niedriger muß auf der anderen Seite das Kaliber der Geſchütze
feſtgeſetzt werden, die einen weſentlichen Angriffscharakter
tragen.”
Der deutſche Vertreter im Heeresausſchuß hat damit in
voller Klarheit von neuem den Anſpruch auf gleiche Sicherheit
und Gleichberechtigung in den Rüſtungen aufrechterhalten.
Die Völkerbundshilfe für Oeſterreich:
Einſekung eines Unkerausſchuſſes!
TU. Genf, 20. Mai.
Die vertraulichen Beratungen, die im Rahmen des
Garan=
tieausſchuſſes für Oeſterreich über das öſterreichiſche Hilfegeſuch
ſtattgefunden haben, haben zu keinerlei praktiſchen
Ergebniſſen geführt. Von öſterreichiſcher Seite iſt — wie
verlautet — der Wunſch auf eine neue 100=Millionen=Schilling=
Anleihe zum Ausdruck gekommen. Der Vertreter Frankreichs
hat jedoch zunächſt die Garantien der vier oſteuropäiſchen
Staa=
ten, Rumänien, Tſchechoſlowakei, Ungarn und Jugoſlawien als
Vorausſetzung einer derartigen Anleihe gefordert, während der
Vertreter Englands eine neue Anleihe für Oeſterreich ablehnte.
In den Auffaſſungen der Sachverſtändigen ſind ſcharfe
Gegen=
ſätze zutage getreten. Während auf der einen Seite auf die
Notwendigkeit einer ſofortigen Anleihe für Oeſterreich
hinge=
wieſen wurde, wurde von anderen Sachverſtändigen ein
Trans=
fermoratorium als der einzig mögliche Ausweg erklärt. Der
Vertreter der Tſchechoflowakei richtete einen ſcharfen Angriff
gegen die öſterreichiſche Regierung, der er vorwarf, durch
eige=
nes Veſchulden in die gegenwärtige ſchwere Notlage gekommen
zu ſein. Es iſt nunmehr in Ausſicht genommen, daß der
engere Finanzausſchuß zur Prüfung des öſterreichiſchen
Hilfegeſuches aus Vertretern der europäiſchen Großmächte
Deutſchland, Italien, Frankreich, England, ferner Belgien,
Schweiz und Holland unter Hinzuziehung von maßgebenden
Beamten der Wirtſchaftsorganiſationen des Völkerbundes
be=
ſtehen ſoll. Dieſer Ausſchuß ſoll ſich nach Wien zur Prüfung
der geſamten Finanzlage Oeſterreichs begeben. Man erwartet,
daß in der morgigen Sitzung des Völkerbundsrates die
allge=
meine Feſtſtellung vorgenommen werden wird, daß Oeſterreich
ſeinen fälligen internationalen Verpflichtungen nicht mehr
nach=
kommen kann. Im übrigen jedoch werden ſich die Beratungen
lediglich auf die Einſetzung des Unterausſchuſſes beſchränken.
Es kann jedoch kaum ein Zweifel beſtehen, daß eine wirkſame
finanzielle Hilfe für Oeſterreich vom Völkerbund nicht zu
er=
warten iſt, und Oeſterreich daher wohl kaum der
Notwendig=
keit der Erklärung eines Transfermoratoriums aus dem Wege
gehen kann.
Die Tage der Fliederblüke.
Von Wilhelm Michel.
Die ganze Mauer des Gartens entlang bauſcht ſich Buſch an
h der Flieder. Die Stämme ſind alt und hoch. Deshalb ſind
äußerſten Zweige, an denen die Blüte herausſchäumt, jedes
r weiter von der Erde fort. Man darf ſie beim
Herunter=
en nicht zu ſehr biegen; Fliederzweige brechen leicht, und
i ſehen die weißen Wunden ſchmerzlich aus. Alſo: blühen
n, hoch oben, wo das Sonnenlicht auf einer Blütenbran=
3 ſchimmert und unermüdlich die Bienen ſummen.
Fliederbüſche haben eine unbeſchreibliche Lebenskraft. Die
zeln treiben unter der Erde fort und ſchicken manchmal weit
Stamm, mitten im Weg, die jungen Gerten heraus. Letztes
hat der Gärtner zahlloſe junge Triebe, die zwiſchen den
: Stämmen hochgekommen waren, herausgeputzt. Jetzt ſehe
den Erfolg: für jeden beſeitigten Drieb ſind zehn neue aus
Erde geſprungen. Es ſprudelt nuk ſo aus=dem Boden von
jungen Fliederruten, und jede chat ſchon drei, vier
Blatt=
gen.
Leben unten und Leben droßen im „Licht, unbändig,
un=
bhaft, wie nach der Weiſe Conkad,Fekdinand Meyers: „
Ge=
iſt nicht genug!"
Jeden Morgen, wenn man vom Fenſter aus die Blütenfülle
eht, die den Garten zudeckt, iſt es wie ein ſtiller Schrecken.
Dolden ſind jeden Morgen voller als man ſie vom vorigen
in Erinnerung gehabt hat. Sie hängen verſchwenderiſcher
er, ſie breiten ſich oben phantaſtiſcher aus. Sie ſtehen wie
ndarten, ſie hängen wie Glocken, Sie gehen wie Wogen hoch
rieſeln in Kaskaden herunter, Trauben aus Licht, aus Weiß
Lila und Duft.
Die Fliederblüte iſt eine von jenen Naturäußerungen, in
in etwas Mächtiges, Betäubendes, Unerſättliches lebt. Auch
Pflanzenleben gibt es, ähnlich wie bei den Tieren, eine
Ge=
t und ein Aufbäumen. Die Fliederblüte will alles
über=
dellen, ſie füllt die Welt wie Herbſtgold oder wie ein
herz=
es Gewitter, nur daß ihre Gewalt von zarter und liebender
iſt. Wenn man das Geſicht in die Dolden hält, iſt
Flieder=
ſe kühl wie Schnee, ſie iſt ſanft und zärtlich in den paſtellenen
ben und doch erfüllt von einem leidenſchaftlichen Schwung.
Desgleichen ihr Duft. Alle Menſchen werden ſchön, wenn ſie
atmen. Alte Geſichter überſcheint ein Glanz, junge Züge
ibfen ſich und leuchten von innen; ſie werden zu Spiegeln,
denen das Blühende lacht. Ich könnte mir denken, daß
ſche Menſchen nur vom Fliederduft her wiſſen, was Poeſie
Iſt es ein Zufall, daß eins der ſchönſten Märchen von
Anderſen nach dem Fliederſtrauch heißt? Sein Duft bringt die
Märchen der Kindheit zurück, jene Geſtalten und Länder, die die
wunderbare Doppeleigenſchaft haben, ſehr ferne zu ſein, ſo daß
alle Schwermut ſich nach ihnen ſehnen kann, und zugleich völlig
gegenwärtig und unbekümmert — wie die Amſeln und Finken,
die der Fliederduft anſcheinend bezecht macht, ſo daß ſie Garten=
und Hofräume mit Silberklirren ihres tollen Singens
über=
ſchütten.
Der Frühling iſt der ſchönſte Beſcheid, den die Natur dem
„Unerſättlichen” im Menſchen tut. Ich meine damit jenes
Ver=
langen nach Fülle, jene gebauſchte Vorſtellung von
Lebensfeſt=
lichkeit, die jedem in den Winkeln der Seele ſitzt und von der
Wirklichkeit immer nur karg abgefertigt wird.
Jetzt, im Frühling, findet dieſes Verlangen ſein Genüge.
Wölbung über Wölbung, hängen die Laubmaſſen der Bäume
über Gartenmauern in alle Straßen herein. In die Bläue des
Himmels geht der Blick endlos hinauf. Die Kaſtanienblüte, rot
und weiß, die Apfelblüte, die hundert Waldtäler durchſchäumt —
das ſind die Feſte, die uns jetzt gegönnt ſind.
Aber im Herzen dieſes Feſtes wohnt die Fliederblüte mit
ihrer Lieblichkeit, ihrem Schmachten, ihrem beſeelten
Ueber=
ſchwang.
Filme auf .. Schallplatken.
Eine bedeutſame techniſche Neuerung. — Töne werden zu Bildern.
Der Wert des neuen Verfahrens für die Tonfilme.
inf. Es wird gemeldet, daß die bekannte Tonfilmfirma, die
„Triergon=A.=G” eine bedeutſame Neuerung geſchaffen habe,
durch die das Filmband im Kino überflüſſig wird. Es werden
Filme auf Schallplatten aufgenommen. Es iſt eine
bedeut=
ſame Neuerung, die hier angekündigt wird, und deren Tragweite
man heute noch nicht überſehen kann. In höchſt ſeltſamer Form
werden die Filmaufnahmen hergeſtellt. Man iſt gewohnt, dieſe
Aufnahmen auf lichtempfindlichem, photographiſchem Material zu
machen. Kein Menſch hat jemals etwas anderes gedacht, als daß
man Bilder auf Filmen oder Platten herſtellt. Nun wird man
eines Neuen belehrt. Man kann ſie auch nach dem neuen
Ver=
fahren auf Schallplatten aufnehmen. Natürlich erſcheinen hier
auf der Grammophonplatte nicht irgendwelche Photographien
oder überhaupt körperliche Wiedergaben von Erſcheinungen. Das
Bild kommt auf einem großen Umweg zuſtande. Die Schallplatte
unterſcheidet ſich äußerlich nicht von einer Muſikplatte, denn die
Bilder werden hier in der Schellackmiſchung mit Hilfe von
Na=
deln „aufgenommen”, die ihre Zeichen und Runen in die Platte
eingraben, ganz ahnlich, wie der Vorgang bei Aufnahme von
Tönen iſt. Mit Hilfe eines lichtempfindlichen Apparates werden
auf photoelektriſchem Wege die Lichteindrücke, die von dem be=
Nr. 140 — Seite 3
*
Zur Arbeitszeitfrage
erhalten wir die nachſtehende Zuſchrift, die wir gern
veröffent=
lichen, obwohl wir nicht in allen Punkten mit ihr übereinſtimmen,
Durch die Ankündigungen des Reichsarbeitsminiſteriums iſt
die Diskuſſion über die Arbeitszeitverkürzung wieder wachgerufen.
Von vielen Seiten iſt bekanntlich eine anderweitige Regelung der
Arbeitszeit ſeit längerer Zeit gefordert worden. Wie bei allen zur
Bekämpfung der augenblicklichen Weltwirtſchaftskriſe
vorgeſchlage=
nen Maßnahmen ſtehen ſich auch hier erbitterte Gegner und
be=
geiſterte Anhänger gegenüber.
Da nun dieſer Tage hier Ausführungen veröffentlicht
wur=
den, die die Unwirkſamkeit und die Nachteile einer
Arbeitszeit=
verkürzung beweiſen ſollen, ſei im folgenden die Frage einmal
unter anderen Geſichtspunkten beleuchtet.
Tatſache iſt, daß wir augenblicklich in Deutſchland (und genau
ſo natürlich auch in allen anderen Wirtſchaftsländern) ein
be=
ſchränktes Quantum an Arbeit zu leiſten haben. Dieſes Quantum
iſt bedeutend geringer, als es bei voller Ausnutzung der zur
Ver=
fügung ſtehenden Arbeitskräfte und Produktionsſtätten geleiſtet
werden könnte. Man hat mit den verſchiedenſten Mitteln (
Staats=
aufträge, Lohnſenkungen, Kreditverbilligung uſw. uſw.) immer
und immer wieder verſucht, das Quantum der zu leiſtenden
Ar=
beit zu erhöhen. Alle dieſe Beſtrebungen haben den gewünſchten
Erfolg nicht gebracht, da es nicht gelungen iſt, den weſentlichſten
Faktor für eine Erhöhug der niedrigen Umſatzziffern, nämlich die
Wiederkehr des allgemeinen Vertrauens, zu bewirken. Es bleibt
auch äußerſt fraglich, ob allgemeine Zuverſicht und allgemeines
Vertrauen in die zukünftige Entwickelung durch die Maßnahmen
einer einzelnen Regierung überhaupt herbeigeführt werden
können.
Die Tatſache des geringeren Umſatzes hat zunächſt dazu
ge=
führt, daß ein langſam immer größer werdender Teil der
Arbeit=
ſuchenden aus den Betrieben entlaſſen wurde, während der in den
Betrieben bleibende Teil nach wie vor mit gleicher
Arbeitsinten=
ſität zu arbeiten hatte. Erſt als in einzelnen Betrieben die
Um=
ſatzziffer ſo ſtark zurückging, daß eine Teilung in Vollarbeitende
und Nichtarbeitende einfach nicht mehr möglich war, führte man
in ſolchen Unternehmungen eine Verkürzung der Arbeitszeit ein.
Die Durchführung iſt für den Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht
einfach, aber ſie iſt überall lösbar. Dieſe Tatſache kann in
Anbe=
tracht der reichlichen Beiſpiele wohl kaum beſtritten werden.
Mit einem geſetzlichen Eingriff in die Regelung der
Arbeits=
zeit will man nun das, was einzelne Betriebe aus
privatwirt=
ſchaftlichen Gründen längſt eingeführt haben, verallgemeinern.
Das iſt ſicherlich für diejenigen Betriebe, die zurzeit voll arbeiten,
eine organiſatoriſche Belaſtung. Ob ſie ſich materiell auswirkt, iſt
zu bezweifeln. Jedenfalls kann den Unternehmern, die heute noch
in der glücklichen Lage ſind, ihr Unternehmen voll auszunutzen,
ein Opfer, wie es andere Unternehmer ſchon längſt bringen
muß=
ten, ruhig zugemutet werden.
Allerdings ſollte bei den geſetzlichen Maßnahmen behördliche
Aufſicht und behördlicher Genehmigungszwang keinesfalls in
An=
wendung kommen, denn die Erhaltung der vollen Beweglichkeit
eines Betriebes iſt augenblicklich wichtiger denn je. Aber wir
haben ja auch ſchon ſeither in faſt allen Tarifverträgen
Regelun=
gen bzgl. der Ueberſtundenarbeit gehabt, und es bedarf daher nur
einer neuen Definition, was als Normalarbeitszeit und was als
Ueberſtunde anzuſehen iſt. Faſt alle Tarifverträge ſehen vor, daß
die geleiſtete Ueberſtundenarbeit mit einem höheren Lohn bzw.
Gehalt wie die innerhalb der normalen 48ſtündigen
Wochen=
arbeitszeit geleiſtete Arbeit zu vergüten iſt. Dabei war es nur
fehlerhaft, daß die Regelung dieſe Zuſatzvergütung voll dem
Arbeitnehmer zufließen ließ.
Tatſächlich iſt es doch ſo, daß der normal Arbeitende zunächſt
mit ſeinem Normaleinkommen rechnet. Erhöht ſich ſein
Einkom=
men durch Mehrarbeit, ſo kann er auch zufrieden ſein, wenn er
für dieſe Mehrarbeit nicht das relativ gleiche wie für die normale
Arbeitszeit, geſchweige denn ſogar eine beſondere Zulage erhält.
Andererſeits ſind die Arbeitgeber daran gewöhnt, Mehrarbeit als
etwas beſonders Teueres wegen der eingeführten Zuſchläge
anzu=
ſehen. Dieſe Zulagen haben wohl wirkſamer wie irgend ein Geſetz
die Ueberſtundenarbeit verhindert. Praktiſcherweiſe könnte man
alſo eine elaſtiſche Neuregelung der Arbeitszeit dadurch erreichen,
daß der Arbeitgeber auch weiterhin für Mehrarbeit einen
Zu=
ſchlag zahlen muß, während der Arbeitnehmer für die Mehrarbeit
eine geringere Vergütung erhält. Die zwiſchen der Ausgabe des
Arbeitgebers und der Einnahme des Arbeitnehmers liegende
Spanne ſollte der Reichsanſtalt für Arbeitsloſen=Verſicherung oder
dem Wohlfahrtsamt der betr. Gemeinde zur Verfügung geſtellt
werden. Bei einer ſolchen Regelung ſind Arbeitgeber und
Arbeit=
nehmer intereſſiert, Ueberſtundenarbeit zu vermeiden.
Wenn das Reichsarbeitsminiſterium dieſen Weg einſchlüge,
würde ſich die Regelung der Arbeitszeit aus Gründen der
Renta=
bilität des Unternehmens alſo ganz von ſelbſt, d. h. ohne
behörd=
liche Konzeſſion, Aufſichtsführung uſw., einſpielen.
Es wäre neu feſtzulegen, was eigentlich als
Normalarbeits=
zeit pro Woche anzuſehen iſt, und wieweit man bei Feſtlegung die=
treffenden Bilde ausgehen, in Stromſtöße verwandelt, die auf
der Schallplatte ihre Einwirkung hinterlaſſen. Durch das
um=
gekehrte Verfahren können dann dieſe Runen wieder in
Licht=
eindrücke zurückverwandelt werden. Selbſtverſtändlich müſſen die
Vorgänge die größte Geſchwindigkeit haben, um als Bilder
nach=
her für das Auge ſichtbar zu werden. Da aber auch die Töne der
Schallplatten eine große Geſchwindigkeit der Nadelbewegung
er=
fordern und trotzdem in voller Reinheit im Lautſprecher
er=
ſcheinen, ſo iſt nicht zu befürchten, daß die Umwandlung der
Runen in Bilder leiden kann, wenn auch dabei
Geſchwindigkei=
ten erforderlich ſind, die nur ſchwer vorſtellbar ſind. Die Bilder
müſſen in zahlreiche Punkte geteilt werden, die auf der
Schall=
platte ihre Eindrücke hinterlaſſen. Insgeſamt ſind es rund
250 000 Impulſe, die in jeder einzelnen Sekunde erforderlich
wer=
den, um ein Bild auf dieſe Weiſe mit Hilfe der
Grammophon=
platte zu erzeugen. Techniſche Schwierigkeiten beſtehen heute
kaum mehr, und wenn ſie vorhanden ſind, dann dürſte es nicht
ſchwer ſein, ſie zu überwinden. Verſuche, die bisher mit dieſem
neuen Verfahren gemacht worden ſind, ſollen gute Ergebniſſe
erzielt haben./ Das Verfähren hat in mehreren Beziehungen
Be=
deutung, und zwar hauptſächlich für den Tonfilm. Die
Wieder=
gabe wird erleichtert, Gefahren des Zerreißens des Films ſind
nicht vorhanden. Allg Schwierigkeiten, die von der ungeheuren
Länge des Filmbandes ausgehen, fallen fort, da das Filmband
durch mehrere Schallblatten erſetzt werden kann. Die
Aufbewah=
rung ſeltener und wertvoller Bilder iſt mit Hilfe der
Schall=
platte viel einfacher und dauernder. Wir haben gehört, daß die
Lebensdauer eines Films in Wirklichkeit nur wenige Minuten
beträgt. Wenn er oft genug vorgeführt iſt, iſt er für weitere
Aufführungen unbrauchbar. Die Filmarchive, wo bedeutſame
Bilder aufbewahrt werden, werden allmählich eine Sammlung
toter Dinge, da die Filme dem Zahn der Zeit zum Opfer
fal=
len. Die Schallplatte iſt viel dauerhafter, und wird darum
be=
ſonders zu Muſeums= und Archipzwecken erhebliche Bedeutung
er=
langen. Von der „Mutterplatte” können die Abzüge immer
wie=
der neu genommen werden. Endlich iſt es ſehr bequem. neben
den Bildrunen auch die Tonrillen einzugraben, ſo daß in einer
einzigen Platte das geſamte Vorführungsmaterial vereinigt iſt.
Auch auf dem Filmſtreifen ſind zwar vielfach die Töne und
Bil=
der gleichzeitig vorhanden. Aber der gleiche Ablauf von Ton
und Bild wird auf der Schallplatte leichter durchzuführen ſein,
als auf dem Film. In jedem Fall handelt es ſich um eine
be=
deutſame Neuerung, deren Entwicklung man mit Intereſſe
ver=
folgen muß, angeſichts der großen Wichtigkeit, die der Tonfilm
heute auf zahlreichen Gebieten des modernen Lebens erlangt hat.
Die Bücherſtube Bodenheimer
zeigt Aquarelle und Zeichnungen der Dresdenerin Ellen
Scharowſky. Eine hübſche, nicht ſehr ſtarke Begabung,
namentlich für leicht erzählte Szenen des täglichen Lebens; da
zeigt ſich Kultur der Farbe und ein ſicherer Blick für das
W. M.
Charakteriſtiſche, in leicht ſatiriſcher Wendung.
Seite 4 — Nr. 140
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. Mai 19
konfot
haben
währe
Wahl
große
Deut
daß
de
ware
vor
mit
Ruck
ſes Begriffes von dem ſeitherigen 210=Stundenmonat abweicht.
Das läßt ſich aber aus den Statiſtiken über die Zahl der zurzeit
in Deutſchland geleiſteten Arbeitsſtunden im Vergleich zu der Zahl
der Arbeitsloſen ohne weiteres ermitteln. Es wäre verkehrt, den
einzuſchlagenden Weg ſchrittweiſe zu betreten. Bei teilweiſer
Lö=
ſung wird die erwünſchte Entlaſtung der Arbeitsloſenziffer nur
in geringem Maße eintreten und es würde dadurch der Gedanke,
durch Arbeitszeitverkürzung wieder möglichſt alle Arbeitſuchenden
in die Betriebe hereinzubekommen, in Mißkredit gebracht.
Durch die Arbeitszeitverkürzung wird das Volkseinkommen
als Ganzes nicht geſchmälert. Alſo wird auch durch ſie die
Konſum=
kraft, die das Arbeitsquantum weſentlich beeinflußt, nicht
ge=
ſchwächt. Sie belaſtet die Unternehmen materiell nahezu gar nicht.
Augenblicklich bezahlt der vollarbeitende Betrieb ja auch nicht nur
die bei ihm arbeitenden Arbeitnehmer, ſondern durch Steuern
und Abgaben auch eine entſprechende Anzahl von Arbeitsloſen.
Er verlangt nur, daß der eine voll arbeitet, während der andere
zu vollem Nichtstun verurteilt iſt. Bei glücklicher Löſung der
Arbeitszeitfrage würde er nur noch Arbeitende zu bezahlen haben.
Die Ausgaben des Unternehmers wären nicht höher, als ſie es
augenblicklich ſind. Die Einnahme des vollarbeitenden
Arbeit=
nehmers wird allerdings reduziert. Zwiſchen ihr und der
Ein=
nahme des Arbeitsloſen tritt eine Nivellierung ein. Wirkt ſich der
Fortfall der vollkommen unproduktiv verausgabten
Unterſtützungs=
gelder erſt aus, kann das pro rata Temporis gezahlte Entgelt aber
wieder um ein entſprechendes Maß erhöht werden.
Zweifellos würde der enorme Rückgang der
Arbeitsloſen=
ziffer den eine draſtiſche, allgemeine Verkürzung der Arbeitszeit
zur Folge haben muß, äußerſt weſentlich zur Wiederkehr der
all=
gemeinen Zuverſicht und des allgemeinen Vertrauens beitragen.
Dadurch wird ſich dann auch der darniederliegende Konſum
wie=
der heben, und es könnte vielleicht ſchon nach kurzer Zeit die
Nor=
malarbeitszeit wieder erhöht werden.
Die Arbeitszeitverkürzung iſt eine Maßnahme, die den in
relativ glücklicher Lage befindlichen Vollarbeitenden Opfer auf=
erlegt, dafür aber den unverdient Arbeitsloſen hilft und
zweifel=
los dem Volksganzen nützt.
Die Gewerkſchaften gegen weiteren
Sozialabbau.
* Berlin, 20. Mai. (Priv.=Tel.)
Wie ſchon berichtet, ſind die Beratungen des Kabinetts
über den Etat 1932 und die Fürſorge für die Arbeitsloſen
be=
reits zu einer gewiſſen Klärung gekommen, ſo daß die
zuſtän=
digen Reſſorts zurzeit die entſprechenden Geſetzentwürfe
aus=
arbeiten. Es iſt unverkennbar, daß gewiſſe Vorſchläge auf den
energiſchen Widerſpruch einiger Miniſter, namentlich des
Reichs=
arbeitsminiſters Stegerwald, geſtoßen ſind. Stegerwald hat ſich
offenbar in den Beſprechungen mit den Gewerkſchaftsführern
davon überzeugt, daß er nicht nur bei den Freien
Gewerkſchaf=
ten, ſondern auch bei ſeinen eigenen Chriſtlichen Gewerkſchaften
eine ungewöhnlich heftige Kritik auslöſen wird, wenn es zur
Durchführung von Maßnahmen kommt, die nach Anſicht der
Gewerkſchaften und Verbände für dieſe nicht tragbar ſind. Der
Vorſtand des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes läuft
denn auch gegen die Pläne der Regierung bereits Sturm. Er
verlangt Aufrechterhaltung der Arbeitsloſenverſicherung, wendet
ſich gegen die geplante Verkürzung der Unterſtützungsdauer in
der Verſicherung, wie überhaupt gegen einen weiteren Abbau auf
ſozialpolitiſchem Gebiet. Die Erweiterung des freiwilligen
Ar=
beitsdienſtes gefällt ihm ebenfalls nicht, er will darüber nur
mit ſich reden laſſen, wenn im Rahmen des
Arbeitsbeſchaffungs=
programms die tariflich vereinbarten Löhne und
Arbeitsbe=
dingungen Geltung haben ſollen, womit allerdings der ganze
Arbeitsdienſt in die Luft geſprengt würde. Die Gewerkſch.
drohen ſchon jetzt mit einem ſcharfen Kampf, wenn es zu
Verkürzung der Unterſtützungsdauer in der Arbeitsloſer
ſicherung kommen ſollte. Dieſer Vorſtoß der Gewerkſchaften
von den Sozialdemokraten im „Vorwärts” unterſtützt.
Aber auch andere Parteien werden die geplanten Maß
men und Unterlaſſungen der Regierung zum Anlaß ſcht
Angriffe gegen das Kabinett machen, das ja von der Allger
heit neue erhebliche Opfer fordert. Der Kanzler, der vor eir
Tagen die Gewerkſchaften empfing, hat ſich heute ſehr einge
mit den Vertretern der Handwerkskammern unterhalten.
Vordergrund ſtanden die Wünſche des Handwerks zu den
herigen Notverordnungen, zur Oſthilfe uſw. Der Kanzler
den Handwerkern auch mitgeteilt, wie die Regierung in
bevorſtehenden Arbeitsbeſchaffungs=Maßnahmen das Hand
einſchalten will.
Auch heute wieder dringen zahlreiche Einzelheiten übe=
Abſichten des Kabinetts in die Oeffentlichkeit. Sie widerſpr
ſich jedoch zum Teil nicht unerheblich, eben weil die Fo
lierung und Entſcheidung im Kabinett noch nicht getroffe=
Geſchäftsbericht der Reichspoft.
Berlin, 20. M
Nach dem Geſchäftsbericht der Deutſchen Reichspoſt
das IV. Quartal des Rechnungsjahres 1931 if
Verkehr in allen Verkehrszweigen mit Ausnahme des 9
paketverkehrs gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres zu
gegangen, beſonders der Wertbrief=, Poſtauftrags= und
grammverkehr. Die Zahl der Poſtſcheckkonten nahm im Ber
vierteljahr um 2052 zu. Sie betrug Ende März 1015 013.
Zahl der Rundfunkteilnehmer hat ſich um 187 588 auf 416
erhöht. In den Monaten Januar und Februar 1932 habe
Einnahmen der Deutſchen Reichspoſt rund 288 Mill. RM.
Ausgaben rund 294 Mill. RM. betragen. Der Kaſſenabſ
für März ſteht noch nicht feſt.
IHRE VERLOBUNG ZEGEN AN
FRIEDEL LUDMO.
WILLT TREUSCH
DIPL.-ING., ASSISTENT AN DER TECHN.
HOcHSCHULE
Soderſtr. 34
Gretel Hofferbert
Franz Tuchen
Verlobte
Darmſtadt Friedrich Ebert=Platz 12
DARMSTADT
PANKRATIUSSTR. 58
22. MAl 1932
UEBERAU
(7657
Ihre Vermählung zeigen ergebenst an
Helmuth Haenisch
Hedwig Haenisch
geb. Kunkel
Darmstadt, 2t. Mai 1932
Frankfurterstr. 90
Berlin NW. 6
Karlstr. 43
Ihre Vermählung zeigen an
Hans K. Schoelkopf
Diplom-Volkswirt
Anna Marie Schoelkopf
geb. Laufz
Darmstadt, 21. Mai 1982
Saalbaustr. 9
Todes=Anzeige.
Heute Morgen 2 Uhr verſchied plötzlich und unerwartet mein
lieber, guter Mann, mein treuer Lebenskamerad, unſer lieber,
guter, hilfsbereiter Onkel, Großonkel, Bruder und Schwager
Heit Sütev Oinn
Gaſtwirt
im faſt vollendetem 61. Lebensjahre.
In tiefem Schmerz:
Frau Franziska Grüll, geb. Rähl.
Darmſtadt, den 20. Mai 1932.
Die Einäſcherung ſindet Dienstag, den 24. Mai 1932 um 4 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
(7626
Meine liebe, herzensgute Frau, unſere treubeſorgte
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Emmh Rupprecht
geb. Reuter
wurde heute Abend von ihrem ſchweren Teiden durch
den Tod erlöſt.
In tiefem Schmerz:
Heinrich Rupprecht
und Angehörige.
Darmſiadt, den 19. Mai 1932.
Rheinſtraße 97.
Die Beerdigung findet in der Stille ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte abzuſehen.
(7610
Kirchliche Trauung: Samstag, den 21. Mai, nachmittags
2½ Uhr, in Darmstadt, Stadtkapelle. (7621
Statt beſonderer Anzeige.
Heute Nachmittag iſt unſereüber alles geliebte
treuſorgende Mutter, unſere herzensgute
Großmutter und Urgroßmutter, unſere liebe
Tante und Schwägerin, Frau
geb. Nieß
infolge Schlaganfalles in faſt vollendetem
86. Lebensjahre in die Ewigkeit heimgegangen.
In tiefer Trauer:
Amalie von Burſtin, geb. Haller
Anna Reimherr, geb. Haller
Toni Haller
Auguſt Haller
Oberſt a. 9. von Burſtin
Regierungsrat Reimherr
Margerit Haller, geb. Bühring
nebſt Enkeln und Urenkel.
Ihre VERMAHLUNG geben bekenr.
Georg Schmahl und Frau
Elisabeth, geb. Darmstädter
Zessungerstraße 110
Felsingstreße
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 22. Mai, nachm. 2 Ul
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Darmſtadt den 19. Mai 1932.
Mathildenſtr. 27.
Die Einäſcherung findet ſtatt am Montag,
den 23. Mai 1932, 10 Uhr vormittags, auf
dem Waldfriedhof Darmſtadt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir freundlichſt
Abſtand zu nehmen.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Heimgang
unſe=
res lieben Vaters, Herrn
Ad. Schaffnit
ſowie die zahlreichen
Blumen=
ſpenden, ganz beſonders aber für
die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Köhler ſagen wir
herz=
lichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 21. Mai 1932.
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Darmſtädter Tegblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 140 — Seite 5
stag, 21. Mai 1932
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 21. Mai 1932.
nannt wurde am 12. Mai 1932 der
Gendarmeriehaupt=
eiſter a. Pr. Heinrich Schnell zu Gießen, unter
Beru=
n das Beamtenverhältnis, zum
Gendarmeriehauptwacht=
mit Wirkung vom 1. Mai 1932 an.
den Ruheſtand verſetzt wurde am 12. Mai 1932 der Lehrer
Volksſchule zu Ober=Breidenbach, Kreis Alsfeld, Karl
auf ſein Nachſuchen vom 1. Juni 1932 an „Auf Grund
1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten
m 1. Juni 1932 in den Ruheſtand: Studienrat an der
„Oberrealſchule in Darmſtadt Heinrich Getroſt. — Auf
des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten
er Direktor Obermedizinalrat Dr. Karl Oßwald bei
ndes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Gießen, am 1. Juni 1932
Ruheſtand.
hloßmuſeum. Es wird darauf hingewieſen, daß die
Ein=
reisermäßigungen am Sonntag, den 22. Mai letztmalig
ſind. — Am Sonntag ſind um 11 und 11.30 Uhr
vormit=
in allen Wochentagen um 11 und 11.30 Uhr vormittags
n 3 und 3.30 Uhr nachmittags Führungen. Dauer einer
ig etwa 1½ Stunden. — Die Holbeinſche Madonna kann
eſondert von den Führungen beſichtigt werden.
Die Ausſtellung des Dreiſtädte=Bundes wird nun ganz
be=
morgen, Sonntag, den 22. Mai, von 10 bis 1 Uhr. zum
Male geöffnet ſein. Das lebhafteſte Intereſſe — eswaren
te etwa 1200 Beſucher aus allen Kreiſen der Bevölkerung
e ſich auch bei den verſchiedenen Führungen, die immer
lankbaren Hörerkreis fanden.
Heſſiſches Rotes Kreuz. Im Kindererholungsheim des
en Roten Kreuzes in Bingenheim (Oberheſſen) ſind für
2. Juli d. J. beginnende Knabenkur, zu der Knaben im
von 6 bis 10 Jahren aufgenommen werden können, noch
Plätze frei. Da die Kurzeit ſich faſt vollſtändig mit den
n Sommerferien deckt, werden manche Eltern gewiß froh
hrem Kind einen Erholungsaufenthalt dort gönnen zu
Anmeldungen haben baldigſt bei der Geſchäftsſtelle des
Frauenvereins. Dieburger Straße 21 (Sprechſtunde
vormit=
zu erfolgen, wo auch die erforderlichen
Aufnahmeformu=
erhalten ſind. Die Kurkoſten betragen 2,50 RM. täglich.
100 RM. für die 30 Tage dauernde Kur. Im
Bedürftig=
le kann vom Heſſiſchen Roten Kreuz ein Zuſchuß bis zur
der Koſten gewährt werden. Entſprechende Anträge ſind
Anmeldung mündlich oder ſchriftlich zu ſtellen.
Orpheum. Heute. Samstag, und morgen, Sonntag,
findet die Erſtauffuhrung des neueſten dreiaktigen
kes „Otto in tauſend Nöten” oder „Otto hat die
verkehrt gemacht”, von Edgar Zeinecke und Max Neal, ſtatt,
ther überall die größten Lacherfolge erzielte. Die beiden
n ſpielen in dieſem neueſten Lachſchlager ihre Zuſchauer
tige Schwankſtimmung und Schwanklaune hinein lebhaft
ſt das Feuerwerk ihrer tollen Einfälle und ihres Witzes.
lich wird das Publikum auch hier in vergnügteſte Laune
n, und iſt daher der Beſuch wärmſtens zu empfehlen. Die
ttspreiſe ſind nochmals zurückgeſetzt. (Siehe Anzeige.)
Zu dem ſchweren Unfall eines Darmſtädter Kraftwagens
rnberg, über den wir am Mittwoch berichteten, wird uns
em Beſitzer des Kraftwagens, Herrn Homöopath Metzler,
eilt: Mein Auto bewegte ſich auf der Hauptſtraße und war
der von rechts kommende Wagen. Irgendein Hindernis
jeder vor uns, noch wurde die Sicht irgendwie beeinflußt.
Notorradfahrer kam in ganz langſamem Tempo bis an die
wo er freie Ueberſicht hatte, und dann ſchoß er plötzlich
ollgas in die Kurve und fuhr meinem Wagen in ſpitzem
in den linken Kotflügel. Durch den heftigen Anprall
mein Wagen gegen die Laterne geſchleudert, dieſe brach
d fiel in die auf die Straßenbahn wartenden Menſchen.
Fahrer konnte den Motorradfahrer ab Mitte der Straße
icht ſehen, da er ja im ſpitzen Winkel von hinten auf den
igel des Autos auffuhr.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. 19½. Ende nach 22½ Uhr. C24. Im weißentag, 21 Mai Rößl. Preiſe 0.70—5.60 Mk. Gutſcheine Nr. 1,
2 und 3 beſchränkt gültig. ag, 22 Mai 19, Ende nach 22½ Uhr. Dſt. Volksb. C /16. Vſt.)
Gr. I bis IV. Tannhäuſer. Pr. 0.70—5.60 Mk. g, 23. Mar. Keine Vorſtellung. ag, 24. Mat 19½, Ende gegen 23 Uhr. 4 23. Im weißen
Rößl. Preiſe 0.70—5.60 Mk. 19—33½ Uhr. Außer Miete. Gaſtipiel Paul
och, 25. Mai /Wegener. Fauſt (1. Teil). Volksvorſtellung zu
ermäßigten Preiſen 0 50—4 Mk. erstag, 26. Mai
191—22½ Uhr. Bühnenvolksb., K (17. Vorſt.)
Cavalleria ruſtieana. Hierauf: Der Bajazzo.
Preiſe 0.70—5.60 Mr. g, 27. Mat 20, Ende nach 22½ Uhr. D24 und Dſt. Volksb. B
(11. Vſt.) Gr. III u. IV. Die endloſe Straße.
Preiſe 0.60—4.80. 19½, Ende gegen 23 Uhr. B 24. Im weißen
tag, 28. Mai Rößl. Preiſe 0.70—5.60 Mk.
tag, 29 Mai 19—22 Uhr. T Gr. 1,. 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8.
Im weißen Rößl. Preiſe 0.70—5.60 Mk. Kleines Haus. ſtag, 21. Mat. IKeine Vorſtellung. tag, 22. Mai 120—221 Uhr. Zuſatzmiete W 11. Der berlorene
Sohn. Hierauf: Oedipus. Preiſe 0,60—4.50 Mk. ag, 23. Mat. — Keine Vorſtellung. ſtag, 24 Mat. Keine Vorſtellung. 120—22)4 Uhr, Zuſatzmiete II12. DieFtalienerin
Doch, 25. Mai in Algier. Preiſe 0.60—4.50 Mk. erstag, 26. Mai / Keine Voriellung. ag, 27. Ma: Keine Vorſtellung. Ptag, 28 Mai. Keine Vorſtellung. tag, 29. Mai Keine Vorſtellung.
Heſſiſches Landestheater. Heute, Samstag wird im Großen
die große Revue=Operette von Hans Müller und Ralph
itzky „Im weißen Rößl” wiederholt. Inſzenierung: Hans
hbach; muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler; Bühnen=
und Koſtüme: F. K. Delaville; Tänze: Hans Macke. — Mor=
Sonntag, wird Richard Wagners Geburtstag (22. 5. 1813)
ert durch eine Aufführung des „Tannhäuſer” im Gro=
Haus. Die Titelpartie ſingt Albert Seibert: Eliſabeth: Anny
toſch; Venus: Anita Mitrovic. Die muſikaliſche Leitung hat
Hans Schmidt=Iſſerſtedt. — Im Kleinen Haus wird die
er=
eiche Uraufführung des „Oedipus” von Andrs Gide, vor=
„Die Rückkehr des /verlorenen Sohnes” von
Té Gide, beide Werke in der Inſzenierung von Guſtav Har=
(Bühnenbild: Sigftie) Sebba) wiederholt. Den Oedipus
Hermann Gallinger. Den verlorenen Sohn ſpielt Emil
amp. — Gaſtſpiel Paul Wegener in „Fauſt”
eil als Volksvorſtellung. Zu einer letzten
Auf=
ung des „Fauſt” 1. Teil von J. W. von Goethe als
Volks=
ſtellung zu bedeutend ermäßigten Preiſen
och einmal Paul Wegener gewonnen worden. Somit iſt
, die die bedeutſame Inſzenierung des „Fauſt” von Guſtav
kung in der hervorragenden Beſetzung mit Paul Wegener als
hiſto, Emil Lohkamp als Fauſt und Leny Marenbach als
tchen (Bühnenbild: Wilhelm Reinking) noch nicht geſehen
en, dieſe letzte Gelegenheit gegeben. — Die letzte
Auf=
rung im Kl. Haus am Freitag, den 3. Juni.
Kleine Haus ſchließt am 3. Juni mit einer Aufführung der
„Die Italienerin in Algier” von Roſſini. Bis zu
em Tage müſſen die Tauſchgutſcheine der Zuſatzmieten ein=
It ſein.
Kleine und große Betrüger.
Geldfälſchungen, ein beliebkes, aber gefährliches „Mikkel” zur Behebung der Geldkngppheit.
Der Skreik um den Pelzmankel.
Aus dem Gerichksſaal.
Am. Kleine und große Betrüger ſaßen am Freitag zumeiſt
auf der Anklagebank des Bezirksſchöffengerichts.
Zu=
nächſt ein junger Hilfsarbeiter aus Dieburg, der ſeiner
Geldknappheit mit Münzfälſchung abzuhelfen ſuchte. Dreißig
50=Pfennigſtücke hat er, nach ſeinen eigenen Angaben, gefälſcht,
die er aus einer Miſchung von Blei und Lötzinn anfertigte, und
die er meiſt anſtandslos abſetzen konnte. Der Angeklagte erhält
unter Zubilligung mildernder Umſtände eine
Gefängnis=
ſtrafe von neun Monaten, von denen drei Monate auf
die Unterſuchungshaft berechnet werden.
Der Vertreter einer Stoffirma in Mannheim glaubte bei
der Berechnung ſeiner Proviſion benachteiligt zu werden, und um
das auszugleichen, beſtellte er kurzerhand im Namen einer
Be=
kannten vier Meter Seidenſtoff. Als der nachher nicht bezahlt
wurde, kam die Sache heraus und der Angeklagte der dem
Ge=
richt heute mit größter Mundfertigkeit zu beweiſen ſucht, daß nach
ſeiner Meinung nichts Unrechtes geſchehen ſei, erhält vier
Wochen Gefängnis.
Der dritte Angeklagte iſt etwas großzügiger. Er arbeitete in
einer hieſigen Elektrogroßhandlung als Rechtsberater mit, ſtand
aber in keinem feſten Anſtellungsverhältnis, ſondern erhielt ein
monatliches Fixum und anfangs noch gewiſſe Prozente. Vor
Jah=
ren nun hatte er in einem hieſigen Geſchäft für ſeine damalige
Braut eine Pelzjacke gekauft, die er aber nicht bezahlte, da ſie ſo
ſchnell zerriſſen ſei, weil der Pelz angeblich ſchlecht war. Auf ge=
Eine Ausſtellung des Bereins für Aguarien= und
Terrarienkunde „Hokkonia”, Darmſtadt.
Wie wir exfahren, beabſichtigt der hieſige Verein für
Aquarien= und Terrarienkunde „Hottonia‟, Darmſtadt, in der
Zeit vom 19 Juni 1932 bis 3. Juli 1932, auf ſeiner
hin=
ter dem Botaniſchen Garten, gegenüber dem Judenteich,
gele=
genen Freilandanlage eine Aquarien= und Terrarienausſtellung
größeren Stils zu veranſtalten. Die Vorbereitungen ſind zurzeit
in vollem Gange. In einem eigens errichteten, geräumigen
Glas=
haus ſollen neben der einheimiſchen Fauna und Flora
insbe=
ſondere auch die in den letzten Jahren in immer größerer Zahl
importierten farbenprächtigen exotiſchen Zierfiſche, die ſich durch
ihre Paarungsſpiele, eigentümliche Brutpflege und ſonſtige
hoch=
intereſſante Eigentümlichkeiten auszeichnen, ſowie einheimiſche
wie tropiſche Reptilien und Lurche und auch Pflanzen
über=
ſeeiſcher Länder vertreten ſein. Einen ganz beſonderen Anreiz
für die Beſucher werden vor allem auch die vielen wohlbeſetzten
Terrarien des in weiten Kreiſen bekannten Fräulein Fahr
bie=
ten, die als langjähriges Mitglied der Hottonia ihr geſamtes
Tiermaterial an Schlangen, Aligatoren, Eidechſen, Rieſenfröſchen
uſw. der Ausſtellung zur Verfügung ſtellen wird. Die
Frei=
landanlage ſelbſt wird während der Ausſtellungszeit in vollem
Blütenſchmuck mit ihren Teichen, Freilandbecken und =Terrarien
den Beſuchern weiteſtgehend Gelegenheit geben, insbeſondere
un=
ſere einheimiſchen Aquarien= und Terrarientiere in ihrer
natür=
lichen Umgebung kennen zu lernen. Es kann daher die
Erwar=
tung ausgeſprochen werden, daß eine wirklich dem heutigen Stand
der Aquarien= und Terrarienliebhaberei entſprechende
Ausſtel=
lung zuſtande kommen wird, ſo daß der Beſuch der Ausſtellung
nur empfohlen werden kann.
Dr. Dralle’s
Rasieroreme
macht das Rasieren
zum Genuß
Große Tube nur noch
— Zum Jubiläum der Landsmannſchaft „Darmſtadtia”. Von
dem Altherxenverband der „Darmſtadtia” geht uns zu dem
50jährigen Jubiläum folgende zuſammengefaßte Notiz zu: In
Gießen beging die Landsmannſchaft Darmſtadtia in Anweſenheit
von faſt 200 Alten Herren und zahlreichen Freunden und Gäſten
ihr 50jähriges Stiftungsfeſt. Am 11. Februar 1882 gründeten
13 Herbſtabiturienten des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums in
Darm=
ſtadt die Vereinigung, die nach der Herkunft ihrer Mitglieder bei
ihrer Anmeldung bei der Univerſität den Namen „Darmſtadtia”,
mit den Farben violett=weiß=rot annahm. Im Jahre 1893
voll=
zog die von Anfang an waffenfrohe Verbindung den Uebergang
zum Coburger L.C., der heutigen Deutſchen Landsmannſchaft. In
ihr hat ſie einen Aufſtieg genommen, wie er den Gründern, von
denen Oberforſtmeiſter Eidmann heute noch in Darmſtadt lebt,
wohl kaum vorſchweben konnte. Ueber den eigenen Rahmen
hin=
aus, hat ſie bei der Verbreitung der Landsmannſchaft über
Uni=
verſitäten und Hochſchulen in Heidelberg. Gießen und Darmſtadt
vor allem tätig mitgewirkt, während ſie im Innern ihre
Mit=
glieder zu tüchtigen Männern heranzuziehen ſuchte, die heute in
allen akademiſchen Berufen im Heſſenland und außerhalb der
weiß=roten Grenzpfähle ihren Mann ſtehen. Die Verehrung und
Hochachtung, die man ihr an der Univerſität in Bürgerſchaft und
Stadtverwaltung Garniſon und Landsmannſchaft entgegenbringt,
kam in vollem Maße auf dem Feſtkommers zum Ausdruck, wo
Seine Magnifizenz der Rektor, Prof., Dr. Vanſelow,
Bürger=
meiſter Dr. Seib, Oberſtleutnant Klepke. Landeskommandant von
Heſſen, Vizepräſident Dr. Dahlen u. a. beredte Worte dafür
fan=
den. Auch die Patenſtadt Darmſtadt hatte es ſich nicht nehmen
laſſen, der Landsmannſchaft brieflich und durch den Mund des
Herrn Medizinalrats Dr. Zimmermann ihre Wünſche zu
über=
mitteln, die dankbar und freudig aufgenommen wurden.
Barmädtel Tan wianbael
Sommer-Ausgabe 1932
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 26.
Vereinskalender.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. K. K Schützen=Abteilung hat
Sonntag, den 22. Mai, ab 9,30 bis 11,30 Uhr Uebungsſchießen
und Schießen einer geſtifteten Ehrenſcheibe. Vollzähliges
Er=
ſcheinen erwünſcht.
Tageskalender für Samstag, den 21. Mai 1932.
Helia=
Lichtſpieltheater. Union=Theater: Ben Hur”
Lichtſpiele: „Haſenklein kann nichts dafür”; Palaſt=
Lichtſpiele; Schritt und Tritt”” und „Der falſche
Feld=
marſchall”; Reſidenz=Theater: „Der Kongreß tanzt”
— Orpheum: „Otto in 1000 Nöten” — Herrngarten=Café, ab
4 Uhr: Kunſtlerkonzert; abends 8 Uhr: Opernabend. — Hotel
und Reſtaurant Poſt: Großer Tanz=Abend. — Gaſthaus Knauf,
Bleichſtr. 48: Garten=Konzert. — Konzerte: Schuls Felſenkeller.
Hotel und Cafs=Reſtaurant z. Waldſchlößchen. — Bürgerhof,
abends 8,15 Uhr: „Ueber Nacht geſund.
richtlichem Wege wurde er dann zur Zahlung verurteilt, dachte
jedoch gar nicht daran, zu bezahlen. Dieſe Pelzfirma wollte nun
über ſeine Tätigkeit und ſeinen Verdienſt Recherchen einziehen
und fragte bei obiger Firma deswegen an. Die Antwort wax, er
habe nur ein paar Tage dort gearbeitet und habe keinerlei
For=
derungen an die Firma. Unterſchrift unleſerlich. Später ſtellte
ſich heraus, daß er den Brief ſelbſt geſchrieben und unterſchrieben
hatte, wie er heute behauptet, mit Wiſſen und Willen ſeines
Chefs. Dieſer beſtreitet jedoch heute unter Eid, etwas von der
ganzen Angelegenheit gewußt zu haben. Die ſehr ausführliche
Beweisaufnahme dreht ſich hauptſächlich um das
Anſtellungsver=
hältnis des Angeklagten, und es ſtellt ſich heraus, daß er in einem
Prozeß vor dem Arbeitsgericht als Kläger gegen die Firma
gerade das Gegenteil von dem ſagte, was er heute als Angeklagter
behauptet. Er erhält, da er ganz offenſichtlich die Unwahrheit
ge=
ſchrieben hatte, wegen Betrugs drei Wochen
Gefäng=
nis. Er braucht die Strafe indeſſen nicht zu verbüßen, wenn er
ſich 5 Jahre gut führt und außerdem bis zu Weihnachten 1932 die
Schuld an die Pelzfirma abgegolten hat.
Zwiſchendurch hat ſich ein Viernheimer Maurer
we=
gen Beamtennötigung und Bedrohung zu
ver=
antworten. Wenn ihm mal etwas nicht nach Strich und Faden
ging, erregte er ſich außerordentlich, ſo bedrohte er eines Tages
den Viernheimer Oberſekretär, dem er erklärte, er werde keines
natürlichen Todes ſterben, bei der nächſten Revolution werde ſich
ſchon eine Kugel für ihn finden und dem Bürgermeiſter drohte
er mit ähnlichem, als dieſer ihm eine Beſcheinigung nicht
aus=
ſtellen wollte. Er erhält unter Zubilligung mildernder Umſtände
einen Monat und eine Woche Gefängnis.
Inſekkenleben in Darmſtadl.
Ein Vortragsabend des Gartenbauvereins.
Der Vorſitzende Brohm, eröffnete die ſtark beſuchte
Monats=
verſammlung des Gartenbauvereins Darmſtadt e. V. mit einigen
Erläuterungen über das Sommerprogramm des Vereins. Zunächſt
erhielt Kuſtos Dr. Heldmann das Wort. Er führte die
Zu=
hörer an Hand ſeiner Lichtbilder in Darmſtadts landſchaftlich ſo
abwechſlungsreiche Umgebung. Je nach der Landſchaft iſt das
In=
ſektenleben verſchieden. Der Vortragende beſchränkte ſich auf die
Darbietung der Lebensweiſe einiger alleinſammelnder Bienen und
Weſpen und einiger Grabweſpen. Zur Anlage ihrer Niſtſtätte
werden Wegraine und Feldſteine bevorzugt. Die Furchenbiene
läßt ihre Brut ſich in Erdzellen entwickeln. Ebenſo machen es die
Grabweſpen unſrer weſtlichen Sandgebiete. Sie verſorgen ihre
Nachkommen aber nicht mit Honig und Blütenſtaub wie die
Bie=
nen, ſondern mit Raupen, Fliegen, ja ſogar auch mit Bienen. Die
Blattſchneiderbiene baut in verlaſſenen Erdgängen Zellen aus
Blattſtückchen. Die Harzbiene klebt trichterförmige Zellen aus
Harz an Steine. Die Mörtelbiene formt an Steinen Zellen aus
Steinbröckchen und überzieht eine Gruppe von Zellen mit einer
Mörtelſchicht. Aehnlich ſieht das Neſt einer Mörtelweſpe aus; doch
benutzt dieſe nur Mörtel zum Zellenbau. Zwei Pillenweſpenarten
kleben ihre — kleinen Lampenſchimen und Kugeln ähnlichen —
Mörtelzellen ebenfalls an Steine. Noch eine andere Weſpenart,
die ihre Zellen in Lößwänden gräbt, formt aus dem Baugrund
kleine Filigranſchornſteine vor dem Eingang des Niſtgangs. Die
Niſtſtätten oder deren Nachbildungen der erwähnten
Inſekten=
arten ſind auch in der Zoologiſchen Abteilung des Heſſiſchen
Lan=
desmuſeums zu ſehen. Der Vortrag, deſſen Inhalt vielen
Zu=
hörern etwas ganz Neues bot und von überaus feiner
Beobach=
tungsgabe des Redners Zeugnis ablegte, fand vielen Beifall. In
einem weiteren Referat erläuterte ein andrer Redner die
Ver=
wendung beſtimmter Süßſtofftabletten zur Geſchmacksverbeſſerung
von Obſt= und Beerenweinen im Haushalt. — Ein Vertreter der
Deutſchen Kakteengeſellſchaft, Urban aus Mainz, hielt nun einen
Vortrag über Kakteen; an Hand ſchöner und recht
anſchau=
licher Lichtbilder ſprach er über die Heranzucht, die Pflege und die
ſonſtige Behandlung dieſer jetzt ſo beliebten vielgeſtaltigen
Pflan=
zen. Auch dieſer Vortrag fand lebhaften Beifall. — Gärtner
Horn hatte eine ſehr ſchöne Sammlung aus den verſchiedenen
Kakteenarten im Vorſaal ausgeſtellt und erhielt dafür den
Mo=
natspreis. — In dem gleichen Raum hatte auch die
Metallwaren=
handlung C. J. Wenz von hier eine vollſtändige Sammlung der
neuartigen „Wolf=Gartengeräte” ausgeſtellt. Der Hauptvorzug
dieſer Geräte beſteht darin, daß ihre erleichterte Handhabung durch
Ziehen geſchieht, was auch an einer Bilderreihe recht deutlich
ver=
anſchaulicht wurde. Mit der üblichen Freiverloſung wurde die
um=
fangreiche Tagesordnung erſchöpft.
Grimm.
* Aus den Darmſtädker Lichkſpieltheakern.
Helia.
„Haſenklein kann nichts dafür.” Titus
Haſen=
klein, ſeines Zeichens ein biederer Schneidermeiſter in X. gerät
in der benachbarten Landeshauptſtadt, wo er ſeine Tochter
be=
ſuchen will zufällig in eine Wahlverſammlung und bekommt dort
ein Glas Bier mit einer toten Fliege darin ſerviert. Das iſt der
Anlaß für ſeinen markigen Ausſpruch: „So eine Sauwirtſchaft!
Dieſe Zuſtände müſſen anders werden!” der allgemeinen Beifall
findet und ſeinerſeits der Anlaß iſt, daß Haſenklein gewiſſermaßen
im Schlafe Abgeordneter und weiter im Handumdrehen —
Prä=
ſident wird. Natürlich iſt das nicht allein das Werk des
Zu=
falls, die ebenſo raſche wie kurzfriſtige Karriere des guten
Schnei=
dermeiſters hat noch andere, nicht weniger komiſche Gründe und
als dieſe nicht mehr vorliegen, wird Haſenklein ebenſo ſchnell
wieder vom Präſidentenſeſſel in ſein privates Daſein
zurückge=
ſtürzt. — Das Ganze kann man eine politiſche Satire nennen.
inſofern es das Gelächter der Zuſchauer über politiſche
Zeitzu=
ſtände, über Parlamentarismus, Wahlredner, Abgeordnete uſw.
hervorruft. — Kräftiges Gelächter übrigens. Als unerlaubt
hef=
tige Satire wurde es von der Filmprüfſtelle aufgefaßt, die in erſter
Inſtanz den Film verbot. Höchſt überflüſſigerweiſe, kann man ſagen,
denn es fehlt alle Schärfe und Gehäſſigkeit, die ein ſolches Verbot
be=
gründen könnte. Wohl wird mit den draſtiſchſten Mitteln und
mit tollen Uebertreibungen gearbeitet, aber die Wirkung iſt ſtets
von ſo ſchlagender Komik, daß die hervorgerufenen Lachſtürme
zum Teil aus berechtigtem Spott über politiſche Unſinnigkeiten
kommen, und aus zum anderen Teil (bei den grotesken
Unwahr=
ſcheinlichkeiten) beſtimmt nicht ſtaatsgefährdend, wohl aber
ge=
ſundheitsfördernd ſind. Zu ſolcher Wirkung trägt neben der
ein=
fallsreichen. gelungenen Regie in erſter Linie Haſenklein ſelber
bei, will ſagen Jakob Tiedtke, der dieſer Hauptperſon alle
Züge ſeines draſtiſch charakteriſierenden Humors verleiht. F
— Im Union=Theater läuft nur noch heute und worgen der
gewaltigſte und erfolgreichſte aller Filme „Ben Hur”.
Jugend=
liche haben Zutritt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
ein Doppelprogramm von Format und zwar Pat und Patachon
in ihrer neueſten Tonfilm=Groteske „Schritt und Tritt”
ferner in Neuaufführung „Der falſche Feldmarſchall”, mit Vlaſta
Burian, Roda Roda und Fee Malten in den Hauptrollen.
Jugendliche haben Zutritt.
Lokale Veranſtallungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachte,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krſilt.
Die Zuſammenkunft ehem Schülerinnen des
Hofm. Inſtituts zu Darmſtadt erfolgt Samstag, den 28. Mai,
auf dem Hl. Kreuz. Die Feſtrede hält, Frau Prof. Heraeus.
(Vergl. heutige Anzeige.)
— Hotel und Reſtaurant zur Poſt. Heute,
Sams=
tag, morgen, Sonntag, die beliebten Tanz=Abende im Hotel und
Reſtaurant zur Poſt, am Hauptbahnhof. Die gute
Stimmungs=
kapelle Rodemer ſpielt auf. (Siehe heutige Anzeige.)
Im Herrngarten=Café findet heute, ab 4 Uhr und
8 Uhr, Künſtlerkonzert, ſowie morgen, Sonntag, von 11 bis 12 Uhr
Frühkonzert bei freiem Eintritt ſtatt. (Vergleiche Anzeige.)
Schuls Felſenkeller. Samstag und Sonntag:
Gartenkonzerte, ausgeführt vom Stadtorcheſter bei freiem
Ein=
tritt. (Vergleiche Anzeige.)
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
A
macht
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konföt
verlu
haben
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Ruck
ſollt
die
Glä.
fina
nich
Sta
Seite 6 — Nr. 140
Aus Heſſen.
F Eberſtadt, 20. Mai. Waldſtreu. Die Bürgermeiſterei
fordert alle diejenigen, die ſich zur Selbſternte von Waldſtreu
ge=
meldet haben, auf, ſich zwecks näherer Anweiſung alsbald mit dem
hieſigen Forſtamt in Verbindung zu ſetzen. Die Abfuhrſcheine
kön=
nen vom Dienstag nächſter Woche ab auf der Gemeindekaſſe in
Empfang genommen werden. — Jakob=Kreuzkraut. Alle
Grundſtücksbeſitzer werden durch die Bürgermeiſterei aufgefordert,
auf ihren Aeckern auftretendes Fakob=Kreuzkraut innerhalb
vier=
zehn Tagen zu entfernen, ſanbernfalls die Säumigen Beſeitigung
dieſes Krautes auf ihre Koſten durch Beauftragte der Gemeinde
zu gewärtigen haben. Stxomſperre. Wegen dringender
Arbeiten am Leitungsnetz wird der Strom am Sonntag, den 22.
Mai, von etwa 5 bis 8 Uhr vormittags geſperrt ſein, jedoch nur
für das Gebiet der Villenkolonie. — Aerztlicher
Sonntags=
dienſt. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht am Sonntag, den
22. Mai, der prakt. Arzt Dr. med Gaßner. —
Beratungs=
ſtunde. Am Montag, den 23. Mai, nachmittags von 3—4 Uhr,
findet in der Gutenbergſchule wieder eine Beratungsſtunde der
Mutter= und Säuglingsfürſorge ſtatt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 20. Mai. Hohes Alter. Am 21.
d. M. kann der hier Fahrſtraße 6 wohnhafte Landwirt Heinrich
Müller II. ſeinen 86. Geburtstag feiern. Er iſt noch in ſeltener
körperlicher und geiſtiger Friſche und in der ganzen Umgegend
als ſogenannte „lebende Chronik” bekannt. Auf allen, auch ſehr
weit zurückliegenden Gebfeten weiß er Beſcheid, und gar mancher
Streitgegenſtand verdankk ſeine Aufklärung dem guten
Gedächt=
nis und der umfaſſendey Sachkenntnis des Geburtstagskindes. —
Miſſionsgottesdienſt. An Stelle des in den Ruheſtand
getretenen, hier gut bekannten Miſſionars Rottmann wird ſich
deſſen Nachfolger, Herr Miſſionar Michel, am Sonntag, den
29. Mai, der Gemeinde im Vormittagsgottesdienſt in der hieſigen
Kirche vorſtellen. Am Abend findet in der Kirche ein
Lichtbilder=
vortrag ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 20 Mai. Goldenes Ehejubiläum.
Am 21. d. M. iſt es den Eheleuten,/Hauptlehrer i. R.
Würten=
berger vergönnt, bei gſte4 Geſundheit und ſeltener
Geiſtes=
friſche ihr Goldenes Ehejybiläum zu begehen. Auf den gleichen
Tag fällt der 72. Geburtstag der Frau Würtenberger. Sowohl
als Pädagoge wie als ausgeßeichneter Muſikkenner ſtand und ſteht
Herr Würtenberger im öffentlichen und Vereinsleben weit über
die Grenzen unſerer Gemeinde hinaus in hohem Anſehen. Heute
noch dirigiert er den Kirchengeſangverein und iſt Organiſt der
Evgl. Kirche
G. Ober=Ramſtadt, 20. Mai)Schwimmbad=Eröffnung.
Am Sonntag, den 22. Mai, findet die offizielle Eröffnung des
hie=
ſigen Schwimmbades für die Bodeſaiſon 1932 ſtatt. Die Eintritts=
und Badepreiſe haben gegenüber dem Vorjahr eine
zeitentſpre=
chende Ermäßigung erfahren.
f. Roßdorf, 20. Mai. Generalverſammlung. Die
Landwirtſchaftliche Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft, e. G. m.
b. H., hält am Sonntag, den 22. Mai, im Gaſthaus „Zur Traube‟
ihre Generalverſammlung ab.— Die Gewerbeſcheine für Rj. 1932
können gegen Entrichtung der Stempelgebühr von 2 RM. bei der
Untererhebſtelle in Empfang geſommen werden. — Zur Behebung
von Mißverſtändniſſen weiſt die Bürgermeiſterei darauf hin, daß
bei denjenigen Steuerpflichhigen, die Antrag auf Bewilligung
der Mietunterſtützung ſtellen hicht wie ſeither vorläufig die ganze
Sondergebäudeſteuer geſtunder wird, ſondern nur der Betrag pro
Ziel der für 1931 gewährten Mietunterſtützungen. Die Grundſteuer
ſowie der die Mietunterſtützung von 1931 überſteigende Betrag
der Sondergebäudeſteuer 1932 ſind an den jeweiligen
Fälligkeits=
tagen bei den zuſtändigen Kaſſeſtellen zu entrichten. — Am
Mon=
tag, 23. Mai, abends 8.30 Uhr, findet Uebung der
Pflichtfeuer=
wehr ſtatt.
Reinheim, 20. Mai. Artillerie=Verein des
vor=
deren Odenwaldes, Sitz Reinheim. Am kommenden Sonntag, den
22. Mai, unternimmt der Artillerie=Verein einen Spaziergang
nach den Hundertmorgen beh Ueberau zu Kamerad Seibold. Dort
findet die diesjährige Geceralverſammlung nebſt gemütlichem
Beiſammenſein mit Familienangehörigen ſtatt.
Seckmauern i. Odw., 20. Mai. Hier fand eine im Rahmen
des Heſſenbundes abgehaltene Freizeit unter Leitung des
Landes=
jugendpfarrers Lic. v. d. Au ſtatt, an der 25 Jugendliche aus
Starkenburg und Rheinheſſen und 10 einheimiſche teilnahmen.
Die Bibelarbeit behandelte die Geſtalt des Barnabas. Bei den
Spaziergängen am Nachmittag hahmen auch die Mitglieder der
evangeliſchen Mädchenvekeitigung teil. Dabei wurden viele
Lie=
der gelernt. Im Gemeindegottesdienſt predigte der
Landesjugend=
pfarrer über Epheſer 4, 1—16/Der Chor der Jugendlichen ſang
drei Lieder. Die Freizeit war nur durch das feundliche
Entgegen=
kommen des Otsgeiſtlichen und der großen Gaſtfreundſchaft der
evangeliſchen Gemeinde möglich. Es iſt zu hoffen, daß dieſe
Frei=
zeit in dem etwas abgelegenen Teile unſerer Heimat eine
Be=
fruchtung der dortigen Arbeit bedeutet. Möchte ſie allen
Teilneh=
mern zum Segen gereichen.
Ce. Mümling=Grumbach, 20 Mai. Zeltlager der B.K.=
Gruppen Heſſens. Die,K.=Gruppen Heſſens (
Bibelkreis=
gruppen) hielten ein Zeltlager In den ideal gelegenen
Steinbrü=
chen am Oſtausgang von BAimling=Grumbach ab. Vertreten
waren die Gruppen Gießen, Fredberg, Butzbach, Offenbach, Mainz
und Darmſtadt mit ungefähr/100 Teilnehmern. Die
organiſato=
riſchen Arbeiten lagen in den Händen des Ortsgeiſtlichen, deſſen
unermüdlicher Tätigkeit der glatte und glänzende Verlauf der
Veranſtaltung zu danken iſt.
Ci. Erbach, 20. Mai. Motorradſport. Der Odenwälder
Reiterverein e. V. Erbach plant ſchon längere Zeit die Abhaltung
eines Motorradrennens aufedew hierzu ſehr geeigneten Gelände
der hieſigen Sportanlage In einer gemeinſamen Sitzung zwiſchen
ihm und dem beteiligten Klühl wurde das Rennen nunmehr auf
Sonntag, den 19. Juni, feſtgeſetzt. — Das Schwimmbad
wurde eröffnet und erfreut ſich eines ſtarken Beſuches. Die
Bade=
preiſe ſind z. T. bis zu 50 Proz. ermäßigt. — Die hieſige
Feuer=
wehr hält kommenden Sonntag in der Frühe eine Uebung ab.
— Vorgeſtern feierte Babette Ehrenfeld Wwe. geb. Schuſter
ihren 80. Geburtstag.
Bg. Unter=Moſſau, 20. Mai. Einſtellung des
Omni=
busverkehrs. Nachdem vor Jahren durch die Okva erſtmals
eine Kraftverbindung unſeres Dorfes mit der Kreisſtadt Erbach
durchgeführt wurde und dieſe vor nun gerade zwei Jahren durch
die Reichspoſt übernommer wurde, ſoll im Sommerfahrplan ab
22. Mai dieſer Betrieb wegen angeblicher Unrentabilität völlig
eingeſtellt werden. W4s Aewbt, iſt eine einmalige Hinfahrt
Mitt=
wochs früh 7.30 Uhr; diek allerdings bis Ober=Moſſau (Brauerei
Schmucker) läuft und dann übek die Marbach nach Erbach führt.
Jede Rückfahrt fehlt. Das iſt ein ſo ſchlechter Erſatz, daß zu hoffen
ſteht, die Poſt möge dies als vorübergehend anſehen und im
Win=
ter zur ſeitherigen Form zurückzukehren. — Impfung. Das
Kreisgeſundheitsamt Erbach hat den Impftermin für Ober= und
Unter=Moſſau auf Donnerstag, den 26. Mai, nachm. 4.30 Uhr bzw.
5.30 Uhr jeweils im Schulhaus angeſetzt. Nachſchau eine Woche
ſpäter.
m. Schöllenbach i. Odw., 20
Fußballklub konnte von der Gek
als Sportplatz erhalten und ha
ſolchen an S. Erl. den Grafen
4g. Lindenfels, 20. Mai.
(Mai. Der hier neu gegründete
inde kein geeignetes Stück Land
ſich nun um Ueberlaſſung eines
zu Erbach=Fürſtenau gewandt.
Wiederſehensfeier. Als
Tagungsort hatten ſich die im Jahre 1892 aus dem Seminar zu
Alzey entlaſſenen Lehrer diesmah Lindenfels ausgewählt.
Dieſe Zuſammenkunft fapd geſtern ſtatt. Von den 39 damals
Entlaſſenen ſind noch 24 am Lebex, davon noch 12 im Schuldienſt
tätig. Nach einer Beſichtigang der hieſigen Granit= und
Syenit=
werke machte man einen Gang über die Litzelröder und den
Schen=
kenberg auf den Friedhof. Daſelbſt wurde am Grabe des Herrn
Lehrers Berg, der dieſem Jahrgang angehörte, zum Gedächtnis
der verſtorbenen Klaſſenbrüder ein Kranz niedergelegt. Ein
mehr=
ſtündiges gemütliches Zuſammenſein im Hotel „Odenwald” ſchloß
ſich an.
Cf. Birkenau, 18. Mai. Durch den Witterungsumſchlag
ver=
anlaßt, hatte der Turnverein/886 e. V. Birkenau ſein
Schwimm=
bad bereits am Pfingſtſonntag eröffnet. Es erfreute ſich, trotzdem
die Eröffnung noch nicht offüzrell bekannt geworden war, eines
ſehr ſtarken Zuſpruchs. Der Verein hat die Badepreiſe weſentlich
geſenkt.
Bad=Wimpfen, 18. Mai. Verſchiedenes. Am erſten
Pfingſttagabend fand eine Beleuchtung der Kuranlage ſtatt. Es
hatten ſich viele Beſucher eingefunden, darunter viele Fremde.
Von Baum zu Baum ſchlangen ſichsbuntfarbige Lampions=
Girlan=
den, die gepflegten Raſenflächen waren umſäumt von Hunderten
kleinen gelben, grünen, roten und blauen Lichtern; das modern
gebaute und ſchön gelegen kKurmittelhaus hob ſich in einem roten
Lichtermeer vom Hintergrund Ab. Der Geſangverein „Konkordia”
erntete viel Lob und Beifall. Dank und Anerkennung erhielt auch
die fleißige Bergwerkskapelle Kochendorf für die vortrefflichen
Muſikſtücke. Zahlreiche Fremde äußerten freudige Bewunderung,
Samstag, 21. Mai 19:
Aus den Gemeinderatssitzungen.
Die erſten Wahlvorbereikungen. — Steuer= und Pachkſähe werden neu feſtgeſekt. — Straßen=Herſtellun
arbeiten. — Die Waſſerverſorgung des Truppenübungsplaßzes bei Griesheim.
D1. Arheilgen, 20. Mai. Oeffentliche
Gemeinderats=
ſitzung. Nach Eröffnung der Sitzung bringt der Bürgermeiſter
zur Kenntnis, daß auf Grund der 3. Notverordnung die Bezüge
der Gemeindebeamten vom Kreisamt im Einverſtändnis mit dem
Miniſterium des Innern nach beſtimmten Gruppen feſtgeſetzt
wor=
den ſind. Weiterhin gibt er einen Antrag der Pächter der
Ge=
meindejagd auf Pachtermäßigung bekannt. Diesbezügliche
Ver=
handlungen ſollen demnächſt vor dem Pachteinigungsamt
ſtattfin=
den. Da die Wahlbezirke nur 2500 Wähler haben ſollen, wird die
Gemeinde anſtatt in 4eint5 Wahlbezirke neu eingeteilt, und zwar
mit folgenden Wahlbkälen: 7Schulturnhalle, 2 Kirchenſchule,
3. Rathaus, 4 Schulhaus in der Mühlſtraße, 5. Kranichſtein. Zu
Punkt 3 der Tagesordyung veklieſt der Bürgermeiſter eine
Ver=
fügung des Ladesfinanzamtese wonach auf Antrag der
landwirt=
ſchaflichen Genoſſenſchaften, analog den ſtaatlichen Sätzen,
dieſel=
ben Erleichterungen der Gewerbeſteuer gewährt werden können,
wie den Einzelgewerbetreibenden. Die Herſtellung der Floßrinne
an der Endſtation der elektriſchen Straßenbahn verweigert die
Gemeinde, da die Provinzialſtraßenverwaltung, die das größte
Intereſſe an der Verhütung von Verkehrsunfällen auf den
Durch=
gangsſtraßen haben ſollte, die Gewährung eines Zuſchuſſes
abge=
lehnt hat. Zu 5. wird die Pauſchalvergütung für die
Vergnügungs=
ſteuer des Kinobeſitzers aufgehoben und an ihre Stelle die
Ein=
führung der Einzelbillettſteuer beſchloſſen. Außerhalb der
Tages=
ordnung wird noch beſchloſſen, 25 Zentner Heu für das Faſelvieh
vom Wenigſtnehmenden zu kaufen. Dem Bademeiſter Brücher wird
die Genehmigung zur Erbauung eines kleinen Hauſes auf ſeinem
Grundſtück am Schwimmbad erteilt. Die Badepreiſe bleiben
die=
ſelben, wie im vorigen Jahre.
J. Griesheim, 20. Mai Gemeinderatsbericht vom
19. d. M. 1. Bezüglich der Waſſerverſorgung des
Truppenübungs=
platzes und des Wirtſchaftsviertels wurden die zwiſchen dem
Finanzamt Darmſtadt=Stadt (Liegenſchaftsſtelle) und der
Bürger=
meiſterei getroffenen Vereinbarungen in Form eines
Vertrags=
entwurfs dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht. Auf Grund
dieſer Vereinbarungen verpflichtet ſich die Gemeinde, das
La=
ger Griesheim mit Waſſer aus dem SXdtiſchen
Waſſerwerk der Stadt Darmſtaßtkzufverſorgen.
In dem Vertragsentwarf iſte die Vertragsſauer auftein Jahr
feſt=
geſetzt, während dex Waſſeckörlis für das Laſer Grtesheim 25 Pf.
pro Kubikmeter betEggen ſoll. Der Gemeindergk ſtimmte dem
Vertragsentwurf grundſätzkch zu, nur ſoll 8 5 Abſatz 1 dahin
ab=
geändert werden, daß ſich-Ae-Höhe des Waſſerpreiſes nach den
je=
weiligen Geſtehungskoſten einſchließlich der ſonſtigen in Betracht
kommenden Zuſchläge zu richten hat. Im übrigen wurde die
Ver=
waltung beauftragt, darauf hinzuwirken, daß die Laufzeit des
Vertrags auf drei Jahre ausgedehnt wird. Vor dem endgültigen
Vertragsabſchluß iſt dem Gemeinderat nochmals Vorlage zu
machen. — 2. Für eine weitere Schulſpeiſung wurde aus
Ge=
meindemitteln ein Betrag von zirka 50 Mark zur Verfügung
ge=
ſtellt unter der Vorausſetzung, daß ſich das Kreiswohlfahrtsamt
mit demſelben Betrag beteiligt. — 3. Die Tagegelder für
aus=
wärtige Dienſtgeſchäfte für nicht beamtete Gemeindevertreter
wurden wie folgt feſtgeſetzt: für einen halben Tag 4 Mk., für
einen ganzen Tag 8 Mk. — 4. Die Vereinigten
Lebensmittel=
händler haben in einer Eingabe lebhafte Klage darüber geführt,
daß ihnen in den größeren Lebensmittelgeſchäften, die ihren Sitz
außerhalb der Gemeinde haben und innerhalb der Gemeinde
Fili=
alen unterhalten, eine Konkurrenz entſtehe, die ihre Exiſtenz
ernſtlich gefährde und ihre ſteuerliche Leiſtungsfähigkeit in Frage
ſtelle. Sie fordern deshalb die ſofortige Einführung einer Filial=
ſteuer. Der Antrag wurde der Finanzkommiſſion zur Prü
und Ausarbeitung geeigneter Vorſchläge überwieſen. —
Ankauf von 44 Quadratmeter Straßengelände zum Preis
1 Mark pro Qm. wurde beſchloſſen. — 6. Das Baugeſuch des
Frantz wurde in zuſtimmendem Sinne erledigt. — 7. Als
vertretende Urkundsperſonen wurden die Gemeinderäte 9
nagel II. und Schick beſtimmt. — 8. Die Bedingungen für die
nutzung der Schulturnhalle in der Friedrich=Ebert=Schule und
Schulſälen durch Vereine wurden dem Gemeinderat zur Kenn
gebracht. Der Gemeinderat ſah zunächſt von einer endgült
Eptſcheidung ab. — 9. Das Kreisamt Darmſtadt hat die Ei
lung der hieſigen Gemeinde in vier Abſtimmungsbezirke ange
Der Gemeinderat ſtimmte der Anregung zu.
C. Ober=Ramſtadt, 20. Mai. Gemeinderatsſitzu
Als Urkundsperſonen fungieren die Ratsmitglieder Frankenbe
und Heiſel. — Nach den Reichs= und heſſiſchen Beſtimmungen
len die zur Durchführung öffentlicher Wahlen zu bilde
Stimmbezirke nicht mehr als 2500 Einwohner haben. Die
ſichtsbehörde hat deshalb eine Neueinteilung der Stimmbe
verlangt, die nach den Vorſchlägen der Verwaltung vorgenom
wird. Als Wahlokale werden beſtimmt der untere Saal des n
und des alten Rathauſes und der Schulſaal Darmſtädterſtraß
— Die Firma Georg Schröbel, Küchenmöbelfabrik, will zur
weiterung ihrer Feuerlöſchanlage eine Waſſerleitung mit drei
dranten innerhalb ihres Anweſens verlegen. Das Kulturbau
hat hierfür gewiſſe Bedingungen ausgefertigt, von denen der
Kenntnis nimmt und gegen den Antrag Einwendungen nicht
hebt. — Bezüglich der Koſten für die Herſtellung des Stäuwe
bei der Eismühle wird ein Schreiben der Firma Wacker u. D
Söhne, G. m. b. H., Niedex=Ramſtadt, und Konſ., bekannt gege
die vorgelegte Abrechnung Fepoch nicht anerkannt und die
waltung beauftragt, in der Sache beim Kreisamt vorſtellie
werden. — Der Arbeiterſportverein „Vorwärts” will das Si
platzgelände in der „Aue” käuflich erwerben und bietet pro !
dratmeter 0,40 RM. Nach längerer Ausſprache wird eine de
tive Beſchlußfaſſung darüber heute ausgeſetzt. — Ein Geſuch
Chriſtian Gunkel, 6 um Verlängerung der Pachtzeit für
Zimmerplatz wird abgelehnt. — Auf Antrag der ſozialdemok
ſchen Gemeinderatsfraktion wird beſchloſſen, beim Kreisamt
Ausſchreibung der 2. Schutzmannsſtelle zur Wiederbeſetzung zu
antragen. — Ferner ſollen ſämtliche angeſtellten Gemeindebeaz
Anſtellungsurkunden für widerrufliche Anſtellung erhalten,
Wilh. Breitwieſer wird einſtimmig als Bürgermeiſtereiaſſiſten
1. 4. 32 widerruflich angeſtellt. — Im Anſchluß hieran werde
nichtöffentlicher Sitzung Wohlfahrtsſachen beraten.
Cm. Wallerſtädten, 19. Mai. Gemeinderatsſitzt
Unter Vorſitz des Bürgermeiſters Gerhardt fand auf dem Rat.
eine Gemeinderatsſitzung ſtatt, in der die alte Streitfrage zwi
Kirche und Gemeinde folgende Regelung fand: Die Gemeinde
der Kirche 1000 Quadratmeter=Land zum Pfarrgarten ab.
Gegenleiſtung verzichtettdierKirche auf das Grundſtück worau
Gemeinde vor Jahren ein Schulhaus erbauen ließ. Seither
das Schulhaus als Eigentum der Gemeinde auf Kirchei
Außerdem wird die Forderung auf Rückzahlung von 3000 9
Organiſtengehalt niedergeſchlagen. Damit iſt eine Frage erle
die ſchon viele Verhandlungen erforderlich machte. — Zu der
nannten Sitzung waren die Räte der Arbeiterfraktion nicht
ſchienen, da ſie mit der Maßnahme, Einlaßkarten zu den of.
lichen Gemeinderatsſitzungen auszugeben, nicht einverſtanden
Trotzdem war die Sitzung beſchlußfähig.
Bd. Alsbach a. d. B., 20. Mai. Das für den 3. Juli angeſetzte
40jährige Stiftungsfeſt der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr und
das mit dieſem Feſt verbundene Kreisfeuerwehrfeſt des Kreiſes
Bensheim wurde verlegt. Es findet am 9. und 10. Juli d. J. ſtatt.
—Hier wurde ein Kind des Arbeiters Paul Schulze von dem als
gefährlich bekannten Hund der Witwe L. in den Arm gebiſſen, ſo
daß ärztliche Hilfe in Apfbfuchfgenommen werden mußte. — In
letzter Woche fand hier=auf der Wärgermeiſterei eine Sitzung des
Spruchausſchuſſes des Arbeitsantkes Darmſtadt unter Vorſitz des
Herrn Regierungsrats Röß ſtatt. Es wurde über die Einſprüche
einer großen Anzahl Atbeitsköſenunterſtützungsempfänger gegen
erhaltene Beſcheide des Arbeitsamtes, betr. Unterſtützungsentzug
und Strafbefehle verhandelt. Nur einigen wurde das Recht zum
Bezuge von Arbeitsloſenunterſtützung zugeſprochen, während die
meiſten nur inſofern einen Erfolg erzielten, daß die verhängten
Geldſtrafen zurückgezogen wurden und die zu Unrecht erhaltenen
Unterſtützungsgelder von einer eventuell ſpäter von der
Reichs=
anſtalt zu erhaltenden Unterſtützung nicht abgezogen werden.
Wechseliahre..
die gefürchteten Beschwerden, wie aufsteigende Hitze, Angstgefühle,
Aufgeregtsein, Schwindelanfälle werden durch Lilan-Fluid rasch
und günstig beeinflußt. Lilan-Fluld ist ein köstliches
Pflanzen-
extractgemisch von z. T. exotischen Heilkräntern, angenehm und
beguem zu nehmen. Es bringt allen zuverlässig die gewünschte
Be-
seitigung dieser Beschwerden. Lilan-Fluld wird ärztlich als
kräf-
tiges Körpertonikum bei Altersbeschwerden und nervösen
Reizer-
scheinungen verordnet. Die Herstellung untersteht ständig ärztlicher
Kontrolle.Bestandteile:Extr. Jun.sen chen. Vis.-Mal.-Phas.-Zing.-Viol
Kurpackung RM 1.80 — Nur in Apotheken. Niederlagen: Löwen-
Apotheke, Ballonplatz, Hirsch-Apotheke, Nieder-
Ramstädter-
straße 21, Bessunger-Apotheke, Wittmannstraße 1. (IV.6363
Dp. Zwingenberg, 19. Mai. Der Geſangverein
Sän=
gerkranz. Zwingenberg,/welcher am 29. d. M. ſein
hundert=
jähriges Beſtehen feiert, iſt gegenwärtig mit Vorbereitungen rege
beſchäftigt. Wenn ſich auch die Feier den Zeitverhältniſſen
an=
paſſen muß, wird doch der „Perein und mit ihm die
Einwohner=
ſchaft Zwingenbergs bemüht ſein, das Feſt würdig zu begehen.
Bd. Von der Bergſtraße, 20. Mai. Die Spärgelernte iſt
jetzt in vollem Gange. Die Erträge ſind durch die überaus
gün=
ſtige Witterung ſehr gut und die Preiſe dementſprechend ſchon
ganz gewaltig geſunken Exſte orte wird mit 20, zweite mit 15
bis 17, dritte Sorte mit 40 Pfennig pro Pfund bezahlt. — Die
Maikäfer treten hier dieſes Jahr maſſenhaft auf und richten
beträchtlichen Schaden an den Obſtbäumen an. In manchen
Gegen=
den ſind die Bäume von dieſen Schädlingen ganz kahlgefreſſen. —
Die Kirſchen haben ſehr viele Früchte angeſetzt, ſo daß mit
einer guten Ernte gerechnet werden kann. Nur noch wenige Tage
und die erſten Maikirſchen kommen auf den Markt.
Betrifft:
Preisausschreiben
Die Lösungen müssen bis 21. Mai, abends,
in unseren Händen sein. Später eingehende
können nicht mehr berücksichtigt werden.
Der Verlag.
74596
S. Lampertheim, 20. Mai
Beigeordnetenkandida=
ten Für die am 29. d. M. ſtattfindende Wahl eines zweiten
Bei=
geordneten ſind 3 Wahlvorſchlägegeingereicht und zugelaſſen
wor=
den, und zwar kandidieren 4füe die Nationalſozialiſtiſche Deutſche
Arbeiterpartei Wagnermeiſter Adam Göbel 2., für das Zentrum
Gemeinderat Karl Oberfeld 2. and für die Kommuniſtiſche Partei
Bahnbeamter Johann Georg WWagner. Mit einer Stichwahl iſt
wohl zu rechnen — Zerſtörungswut. An einem am Rathaus
angebrachten Barometer wurde nachts die Schutzſcheibe
eingeſchla=
gen und die Zeiger herausgeriſſen. Man iſt den Tätern auf der
Spur.
des Kreiſes Erbach.
Ci. Erbach, 20. Ma
Hier tagten im Hotel. Zum Odenwald” die im
Krei=
hand zuſammengeſchloſſenen Gemeindevorſteher, um gemeit
Stellung nehmen zu können zu all den Fragen, die gegenwe
eine Gemeindeverwaltung beſonders tief beſchäftigen.
Zunächſt entbot der Vorſitzende des Kreisverbandes Er
Bürgermeiſter Dengler von hier, allen Erſchienenen herzl
Gruß, Beſonders begrüßte er unſeren neuen Kreisdirektor 5
Dr. Braun und den Vorſitzenden des Landesverbandes
heſſiſchen Bürgermeiſter, Herrn Bürgermeiſter Alexand
Gonſenheim. Dieſem Gruß ſchloß ſich noch einmal der Dan
für den in den Ruheſtand verſetzten Herrn Kreisdir
tor von Werner. Als äußeres Zeichen der Dankbg
ſoll dem aus dem Amte Geſchiedenen eine von dem
wälder Maler Vetter=König hergeſtellte Federzeichnung überr
werden,
Kreisdirektor Dr. Braun dankte für die freundliche
grüßung, erinnerte an die beſonders ſchwierige Lage verſchied
Gemeinden und bezeichnete als geeignete Mittel der Hinder
überwindung offeng Zuſammenarbeit, gegenſeitiges Vertre
und geſunden Optintismus. Ihm ſchloß ſich als nächſter Re
Bürgermeiſter Alcxachber an, der zunächſt die freundli
Begrüßungsworte des (Kreisvoxſitzenden herzlich erwiderte
anſchließend zu ſeinemt Vortrag: „Beſoldungsreform
Vergütung der Bürgermeiſter” überleitete. Eine
klaren Ausführungen folgende lebhafte Ausſprache trug noch
ſentlich zur Vertiefung und Klärung bei.
Anſchließend behandelte dann Bürgermeiſter Dengler
Thema: „Finanznot der Gemeinden‟. Es iſt ein wa
Leidensweg, den viele Gemeinweſen hier gehen müſſen.
fahrtslaſten, Schadenerſatzklagen zurückgehende Steuereingä
hohe Zinſenlaſt, ausbleibende Hilfe von Staat und Reich ſind
einzelne der vielen Faktoren, die zur Verzweiflung treiben k.
ten. Viel zu wenig bekannt ſei die Tatſache, daß der pro
tuale Anteil der Wohlfahrtslaſten in vielen Landgemeinden h
ſei als in der Stadt. Anſchließend behandelte der Vortrag
nun noch die einzelnen Rubriken der aufzuſtellenden Voranſch
Auch hierbei konnte faſt nur Betrübliches feſtgeſtellt werden.
Gemeinden gerade unſerer Gegend hatten früher in ihren
dern die entſcheidende Einnahmequelle. Heute ſind auch die
dungen Zuſchußgebiete geworden. Jagden und Fiſchereien e
ben ebenſo niedere Einnahmen. Das Entſcheidende iſt nun,
den überall ſinkenden Einnahmen allenthalben ſteigende
gaben gegenüberſtehen, ſo daß der Zuſammenbruch ſchließlich
ausbleiben kann. Weiterhin verlangte der Redner eine gri
liche Vereinfachung der Steuererhebung. Die trefflichen Aus
rungen löſten lebhaften Beifall und eine eingehende Ausſpr
aus. Mit herzlichen Dankesworten an alle ſchloß Bürgerme
Denglex nach Erledigung der Tagesordnung die an Anregur
reiche Sitzung.
Bn. Hirſchhorn, 20. Mai. Motorradunfall. An
Kurve beim hieſigen Poſtamt ereignete ſich geſtern nachmittag
noch glimpflich verlaufener Motorfadunfall. Zwei dicht aufeit
derfolgende Motorräder mit Beiwagen kamen durch die G)
der Straße an dieſer Stelle ins Schleudern, wodurch die Fal
auf das Pflaſter geworfen wurden. Sie kamen glücklichern
mit leichteren Verletzungen und Hautabſchürfungen davon.
Zum Lohnkonflikt. Der Streik an der hieſigen Stauſ
dauert zurzeit noch an. Die Arbeit wurde geſtern Morgen
von ungefähr 10 Mann unter den geſtellten Bedingungen wi
aufgenommen.
— Hirſchhorn a. N., 20. Mai. Waſſerſtand des Ne‟
(Pegel) am 19. d. M.: 2,08 Meter, am 20. d. M.: 1.98
Mete=
jeweils morgens 5.30 Uhr.
— Gernsheim a. Rh., 20. Mai. Waſſerſtand des Rh
(Pegel) am 19. d. M.: 1,53 Meter, am 20. d. M.: 1,41 Metet
jeweils morgens 5.30 Uhr.
— Rüſſelsheim, 20. Maj, Frevelhafte
Verkeh=
ſtörung. Auf der Landſtkaße Rüſſelsheim—Groß=Gerau w.,
nachts zwei dicke Baumſtämme quer über die Sraße gelegt.
des Weges kommende Radfahrer bemerkten das Hindernis und
ſeitigten es, bevor ein Unglück geſchehen konnte. Ob es ſich
einen Anſchlag oder einen Dummenjungenſtreich handelt, ko
noch nicht feſtgeſtellt werden.
umstag, 21. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 140 — Seite 7
andwirtſchaf
ſiches Senofſienſchaftsweſen.
4 ſtarken Willen der Landwirtſchaft, die Nok zu meiſtern, beweiſt die einmülige Zuſammenarbeit der
Mit=
dsgenoſſenſchaften. — Trob der Schwierigkeiten in Kriſenzeit erſtaunliche Leiſtungen aus eigener Kraff.
Weikere Zörderung des heimiſchen Abſahgeſchäftes.
68. Verbandskag
s Verbandes der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaffen.
Wie alljährlich, hielt auch geſtern der Verband der
heſſi=
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften ſeinen Verbandstag im
bau ab. Die Not der Zeit fordert gerade für die
Landwirt=
außerordentliche Maßnahmen, und es darf als ein Zeichen
ſeitigen Vertrauens gewertet werden, daß die Beteiligung
pirtſchaftlicher Kreiſe an der Verſammlung geſtern ſehr groß
Dank der umſichtigen Führung, die jede nur mögliche
Iui=
ſe ergreift, die Lage der Landwirtſchaft zu beſſern, iſt gerade
eſſen der genoſſenſchaftliche Zuſammenſchluß der Landwirte
eiteſtem Maße gelungen. Trotz der Kriſenzeit war es
in=
beſſen auch möglich, eine ganze Reihe von Vorteilen zu er=
Die Standardiſierung wurde im abgelaufenen Jahr
wei=
urchgeführt und durch den planmäßig organiſierten Abſatz
ſcher Produkte der Inlandsmarkt geſtärkt. Selbſtverſtändlich
auch die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften gerade jetzt
in Notzeiten einen ſchweren Kampf zu beſtehen, aber dank
Zuſammenhaltens konnten die Arbeiten durchgeführt
wer=
ſo daß die einzelnen Referenten in ihren Jahresberichten,
Verkennung der beſtehenden Schwierigkeiten, doch berech=
Hoffnungen auf Beſſerung der Lage ausſprechen konnten.
edingung iſt und bleibt jedoch die weitere Unterſtützung de:
niſation durch die Landwirte.
tſprechend der Not der Zeit fand der 68. Verbandstag
Verzicht auf den ſonſt üblichen Begrüßungsabend
zuſam=
mit den ordentlichen
Generalverſammlun=
der Landesgenoſſenſchaftsbank und der
Land=
ſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft an einem
tatt. Wiederum hatten ſich unſere heſſiſchen Genoſſenſchaftler
ahlreich im „Städtiſchen Saalbau” in Darmſtadt eingefun=
Verbandspräſident Molkereidirektor Bill=Oſtheim
eröff=
die Tagung mit herzlichen Begrüßungsworten an die
Er=
enen, insbeſondere die Ehrengäſte, unter ihnen Vertreter der
rung, Miniſterialdirektor Dr. Rößler, Miniſterialräte
er und Bauer, Oberregierungsrat Morneweg.
Ver=
der Stadt Darmſtadt, der Landwirtſchaftskammer, des
Land=
s, der Freien Bauernſchaft, des Reformbundes der
Guts=
der Landwirtſchaftsämter, der Düngerſyndikate Profeſſor
ſeſſous von der Univerſität Gießen, die beiden Töchter des
ders des Reichsverbandes, Frl. Viktoria und Hermine Haas
ſie Pertreter der Preſſe. Er gab einen kurzen Rückblick über
zwierigen Verhältniſſe des Berichtsjahres. Der
rwerde aber den Mut nicht ſinken laſſen. Wie ſeither, werde
u 1 der Hoffnung auf beſſere Zeiten die liebe Scholle, mit der
17d ſeine Vorfahren ſchon ſeit Jahrtauſenden eng verbunden
weiterbebauen. In warmen Worten des Nachrufes ehrte
ſo=
der Präſident die Toten des Jahres, insbeſondere das ver=
Ine Verbandsausſchußmitglied Rektor Weidmanu=Höchſt
w. Zum ſtillen Gedenken erhoben ſich die Anweſenden von
Plätzen. Nach Feſtſtellung, daß die Tagung ordnungsmäßig
rufen ſei und nach Ernennung des Verbandsſekretärs Dr.
emann zum Schriftführer wurde Verbandsdirektor Berg
Jahresbericht für 1931
Vort erteilt. Der Referent führte aus: Die Wirtſchaftskriſe
ch im abgelaufenen Jahre außerordentlich verſchärft,
Allent=
n kennzeichnen ſteigende Arbeitsloſigkeit, Währungsentwer=
und Preisgabe der Goldparität den wirtſchaftlichen Nieder=
Deutſchland liegt im Breunpunkt der Ereigniſſe. Die Lage
landwirtſchaft iſt kataſtropbal geworden. Die Kriſe hat jetzt
die bäuerliche Veredlungswirtſchaft erfaßt. Dennoch hat das
dirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen bis jetzt erſtaunlicherweiſe
Virtſchaftskriſe ſtandgehalten, obwohl die Not auch heute an
küren der Genoſſenſchaften klopft. Es gilt jetzt überall im
ſenſchaftsweſen Erträgniſſe und Unkoſten im Gleichgewicht
ilten und, wo nötig, zur Geſunderhaltung des Betriebes
e Beſchränkungsmaßnahmen zu ergreifen. Ob wir den
Tief=
in unſerer Wirtſchaftslage erreicht haben, vermag niemand
gen Rein geſchäftsmäßig betrachtet iſt eine weitere
Veren=
auf dem Kapital= und Geldmarkt kaum denkbar. Der
Reichs=
nd umfaßte Ende 1931 36 038 Genoſſenſchaften mit rund
illionen Mitgliedern und ſomit 90 Prozent ſämtlicher
be=
den landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften Die
RNationaliſie=
sbeſtrebungen im Reich machten weitere Fortſchritte. Im heſ=
Verband ſtieg die Zahl der Genoſſenſchaften von 1090 auf
In Heſſen iſt das Genoſſenſchaftsnetz ſchon ſehr enginaſchig
rden, auf 318 Hektar landwirtſchaftlich genutzte Fläche
ent=
eine landwirtſchaftliche Genoſſenſchaft. Heſſen ſteht damit an
Stelle, Geld= und Warenzentrale ſind im Rahmen der
Mög=
it den Intereſſen der Genoſſenſchaften gerecht geworden,
den Kreditgenoſſenſchaften war die Entwicklung in
erſten Hälfte des abgelaufenen Jahres normal. Dem nach
Bankfeiertagen einſetzenden Anſturm auf die Spareinlagen
en ſie ſtandhalten. Ohne beſondere Hilfe, ohne
Inanſpruch=
e großer Bankkredite haben die Kreditgenoſſenſchaften von
bis Dezember 1931 Rückzahlungen in Höhe von 6,3 Millionen
Ssmark — zirka 10 Prozent aller Einlagen geleiſtet. Den
tlichen Sparkaſſen wurde in der Zahlungskriſe durch einen
ſit von mehr als 1 Milliarde RM. die Zahlungsfähigkeit
glicht. Zur Sanierung und Wiederherſtellung der
Zahlungs=
keit ſdeutſcher Großbanken leiſtete die Reichsregierung groß=
Hilfe. Man wird deshalb verſtehen können, wenn ländliche
und Darlehenskaſſen nach ihren erſtaunlichen Leiſtungen
eigener Kraft zu der Forderung kommen, daß ihnen zur
Be=
igung der ſaiſonmäßigen Anſprüche Kredithilfe zuteil werden
müſſe. Das genoſſenſchaftliche Warengeſ chäft hatte
gleichfalls unter dem Niedergang der Wirtſchaft zu leiden. Die
Be=
züge ſind mengenmäßig um 5. Prozeut, wertmäßig um 8 Prozent
zurückgegangen. Jede neue Maßnahme, ſei es Zollerhöhung,
Auf=
hebung von Einfuhrſcheinen, Vermahlungszwang, ſtaatliche
Stützungskäufe, veranlaßten Käufer oder Verkäufer, eine
abwar=
tende Haltung einzunehmen, ſo daß die Warenumſätze im Bezugs=
und Abſatzgeſchäft ſtarken Schwankungen unterworfen waren. Bei
den Molkereigenoſſenſchaften ſtieg die Anlieferung in 1931 um
13,1 Mill. Liter (rund 20 Prozent) auf 81,9 Mill. Liter. Die
Milchabſatzorganiſation hat durch das neue
Milch=
geſetz erfreulichen Auftrieb erhalten. Die Winzergenoſſenſchaften
konnten, wenn auch nicht im Preis, ſo doch im Abſatz mit dem
Er=
gebnis zufrieden ſein. Die Obſt= und Gemüſeverwertung
ließ zu wünſchen übrig. Die Eierverwertug wird durch die
Einfüh=
rung des Handelsklaſſengeſetzes eine Beſſerung erfahren. Die
Viehverwertungsgenoſſenſchaften dehnten ſich
wei=
ter aus und brachten erfreuliche Vorteile. In der
Reviſionstätig=
keit iſt der beſſiſche Verband weit über ſeine geſetzlichen Pflichten
hinausgegangen. In 1931 wurden 8417 Reviſionen (77.3 Prozeut
aller Verbandsgenoſſenſchaften) vorgenommen. Der Frage der
Ausbildung der Verwaltungoorgane und des genoſſenſchaftlichen
Nachwuchſes wurde Beachtung geſchenkt. Sie iſt eine Lebeusftage
für das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen. Mit der
Auffor=
derung zu weiterer treuer Mitarbeit und der Feſtſtellung, daß das
Genoſſenſchaftsweſen als landwirtſchaftliche Organiſation, die die
Kleinarbeit und Aufbautätigkeit Schritt für Schritt verkörpert,
dazu berufen ſei, zu einem guten Teil am Wiederaufbau
mitzu=
helfen und ſomit in dem ihm gezogenen Rahmen poſitiv= und
ſegensreiche Arbeit leiſten könne, ſchloß der Referent unter Beifall
der Verſammlung ſeine Ausführungen.
Der Präſident dankte dem Verbandsdirektor und ſeinen
Mit=
arbeitern für die im Berichtsjahre geleiſtete Arbeit.
Miniſterialdirektor, Dr. Rößler überbrachte die beſten
Wünſche der Regierung und dankte allen in der Leitung des
Ver=
bandes ſtehenden Herren, daß ſie in der Kriſenzeit durch Umſicht
und Tatkraft das Genoſſenſchaftsweſen in Heſſen vor allzu ſtarken
Erſchütterungen bewahrt haben. In der Diskuſſion ſprachen
Rothemeyer=Sankt=Johann und Oekonomierat Korell=
Angenrod, Letzterer forderte in eingehenden Ausführungen
Wie=
derherſtellung der Rentabilität der Landwirtſchaft und ermahnte
zur Einigkeit,
Jahresrechnung und Bilanz wurden von Verbandsſekretär
Dr. Hillemann vorgetragen. Sie fanden nach Bericht von
Gutsbeſitzer Schätzel=Guntersblum über die vorgenommene
Reviſion, die zu keinen Beanſtandungen geführt habe, einſtimmige
Annahme; ebenſo wurden dem Verbandsdirektor und dem
Enge=
ren Ausſchuß mit 407 gegen 1 Stimme Entlaſtung erteilt. Unter
Anfragen und Mitteilungen lag nichts vor, ſo daß Präſident
Bill mit dem Wunſche auf geſundes Wiederſehen im kommenden
Jahre die Tagung ſchließen konnte.
2. 0. G.P. der Landwirkſchaftlichen
Zenkralgenoſſenſchaft Darmſtadk.
Unter ſehr ſtarker Beteiligung fand nachmittags die
42. Ordentliche Generalverſammlung der Landwirtſchäftlichen
Zentralgenoſſenſchaft Darmſtadt ſtatt. Der Vorſitzende,
Guts=
beſitzer Lawall Erbes=Büdesheim, eröffnete die Verſammlung
mit herzlichen Begrüßungsworten. Es gelte in der heutigen
Gene=
ralverſammlung Rückſchau zu halten über die Arbeit im
abgelau=
fenen Jahr, ihre materielle und ideelle Auswirkung. Von der
Zentralgenoſſenſchaft könne man ſagen, daß ſie ſtark und
ge=
feſtigt daſtehe. Anſchließend erteilte der Vorſitzende zur
Erſtaltung des Geſchäftsberichkes
und der Vorlage der Jahresrechnung und Bilanz
Direktor Berg das Wort. Der Referent führte etwa
folgen=
des aus: Der Mitgliederbeſtand mit 583 Genoſſenſchaften hat ſich
nicht geändert. Der Geſamtumſatz (Warenausgang) beziffert ſich
mengenmäßig auf 3 354 538 Zentner, und wertmäßig auf
16 953 317.— RM. Das bedeutet mengenmäßig einen Rückgang
von 5 Prozent, und wertmäßig von 8 Prozeut. Der Referent
ging dann im einzelnen auf die Umſätze in künſtlichem Dünger,
Futtermitteln, Saatgut und Sämereien, Brennmaterialien und
landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräten ein. Bedauert müſſe
werden, daß von den Kontrollunterſuchungen nicht mehr Gebrauch
gemacht werde, 1930 konnten 7 116,59 RM., 1931 nur 3 844 64 RM.
rückvergütet werden. In längeren Ausführungen behandelte
Direktor Berg den Abſatz landwirtſchaftlicher Produkte. In
Ge=
treide war der Weltmarkt im Berichtsjahr von gewaltigem
Ueberſchuß beherrſcht. Vermahlungszwang, Zoll. Maismonopol,
Koppelung von Inlandsgerſte durch Bezugsſchein mit
ausländi=
ſcher. Abgabe von eoſiniertem Roggen zu Futterzwecken, die
Mog=
lichkeit, gegen Tauſchſchein Weizen und Noggen auszuführen,
wirkten preisſtützend Durch Witterungsverhältniſſe war in
Noggen eine Mißernte die Qualität des Weizens ließ ſehr zu
wünſchen übrig. Die Gerſtenernte war mengenmäßig gut,
gug=
litativ jedoch unbefriedigend. Die Brauinduſtrie nahm wenig auf
Der verordnete Einfuhrſchein für Malz konnte eine merkliche
Marktentlaſtung nicht bringen. Erſt im November kam die
Brau=
gerſtenſtützung für eine Geſamtmenge von 450 000
Doppelzent=
uern, wovon auf Heſſen 48 000 Dopelzentner entfielen. Im
Be=
richtsjahr erſchien das Lagerſcheingeſetz für Getreide. Von der
Lombardierungsmöglichkeit wurde kein Gebrauch gemacht.
Da=
gegen wurde der Bevorſchuſſungskredit über die Getreide=
Indu=
ſtrie= und =Commiſſion=A.=G. in Anſpruch genommen. An
Kar=
toffeln wurden bis Ende April namhafte Mengen in das
an=
grenzende Ausland ausgeführt. Der Preis zeigte anſteigende
Tendenz, unſere Abladungen waren begehrt. Die Werbung für
heſſiſchen Spargel wurde erfolgreich fortgeſetzt. Bei Gurken hat
ſich die vertraglich gebundene Anbaufläche gegen das
Vorjahr=
etwa verdoppelt. Zeitweiſe betrug der Anfall täglich mehr als
50 Waggons. Die Standardiſierung wurde weiter ausgebaut.
Durch Uebernahme der Geſchäfte der
Obſtverwertungsgenoſſen=
ſchaft Ingelheim wurde die Abſatztätigkeit in Obſt und Gemüſe
erweitert. Zuſammenfaſſend könne feſtgeſtellt werden daß die
Mitgliedsgenoſſenſchaften ſich immer mehr in den Dienſt der
Er=
faſſung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe ſtellen. Die Erkenntnis,
daß die Zeitumſtände die beſte Marktfähigmachung der
Erzeug=
niſſe erfordere, ſei im Wachſen begriffen. Eo ſei zu wünſchen, daß
die örtlichen Genoſſenſchaften ſich noch mehr wie ſeither dem
Ab=
ſatzgeſchäft widmeten. Uebergehend auf die Jahregrechnung und
Bilanz wies der Referent darauf hin, daß im Jahre 1931 ein
Gewinn von 182 392.52 RM. erzielt werden konnte. Die
Debi=
toren gingen gegenüber dem Vorjahre um annähernd eine
Mil=
lion zurück. Da mit außerordentlicher Vorſicht vorgegangen
wurde, iſt die Bonität der Außenſtände vertretbar. Man könne
mit dem geſchäftlichen Ergebnis vollauf zufrieden ſein. Heute
ver=
füge die Zeutralgenoſſenſchaft über offene Reſerven in Höhe von
2 Millionen. Der Vorſitzende dankte den Herren Direktoxen für
die umſichtige Leitung des Betriebes und erteilte mit
Zuſtim=
mung der Verſammlung anſchließend Direktor Strasburger
zu dem Thema
„Wſchlige Tagesfragen im genoſſenſchaftlichen
Warenverkehr”
das Wort. Der Referent vertrat den Standpunkt, daß man
Waren, die man unbedingt entbehren könne, nicht aus dem
Aus=
land einführen dürfe. Das gelte auch für Saatmaig. Das
Al=
bauverhältnis in Deutſchlaud ſei aber ſo, daß bei dem Bedarf an
Mais nur ein Sechſtel im Inland anfalle. Man müſſe daher auf
Virginiamais zurückkommen. Im übrigen werde die allgemeine
Einfuhr über kurz oder lang noch mehr zurückgehen, da es an
Deviſen mangele. Hier müſſe daran erinnert werden, daß der
reiche Ausfall der Obſterute den Erzeugern nicht den erwarteten
Lohn brachte. Während Winterobſt nur zu ſtark gedrückten
Preiſen Abſatz fand, konnte man beobachten, daß die
Großmarkt=
hallen vorwiegend mit Bananen und Apfelſinen angefüllt waren,
Der Referent ging dann auf die Verhältniſſe in der
Dünger=
induſtrie ein. Bei Thomasmiehl zeige ſich eine ſtarke Verknappung.
Der derzeitige Preis werde nicht gehalten werden können; man
werde wohl wieder auf Superphosphat zurückkommen müſſen. Im
Intereſſe der Volkswirtſchaft, insbeſondere der Landwirtſchaft,
müſſe bedauert werden, wenn der Düngerbezug zurückginge. Bei
der Empfehlung von Miſchfutter, ausgenommen Miſchungen der
D. L. G. und bekannten Fabriken, ſei Vorſicht geboten. Meiſt ſind
ſie zu teuer, Reichsminiſter Schiele habe bei der Tagung der
weſt=
fäliſchen Genoſſenſchaften betont, man müſſe zu einer Beſſerung
der Abſatzformen kommen. Dem müſſe zugeſtimmt werden, man
brauche nur auf das Obſt= und Gemilſegeſchäft hinzuweiſen,
Zwiſchenhandelsgewinne, wie beiſpielsweiſe beim Spargel, ſeien
eine ſchwere Belaſtung für den Erzeuger. Die bekannten
Ziel=
ſetzungen ſeien ſehr zu begrüßen. Obſt= und
Gemülſeverwertungs=
genoſſenſchaften hätten es ſchwer. Dieſes Geſchäft erfordere ſtarken
finanziellen Rückhalt. Notwendig ſei vor allem auch die
Aus=
nützung der beſtehenden Abſatzformen. Dies werde gerade beim
Getreideabſatz von den Genoſſenſchaften nicht genügend beachtet,
Tatſache ſei, daß der groß=genoſſenſchaftliche Abſatz gute
Fort=
ſchritte zu verzeichnen habe. Durch Abſchluß von Anbauverträgen
könne der Abſatz noch wirkſam gefördert werden; für die
Angebots=
regelung ſei dies von größter Wichtigkeit. Nach Erörterung einiger
geſchäftlicher Fragen im Verkehr mit den Ortsgenoſſenſchaften kam
Direktor Strasburger auf den erfreulichen finanziellen Stand der
Zeutralgenoſſenſchaft zu ſprechen und ſchloß mit dem Appell an die
Teilnehmer, die genoſſenſchaftliche Zielſetzung im eigenen
Inter=
eſſe der Mitglieder noch mehr wie ſeither zu fördern. Die
intereſ=
ſanten Ausführungen der Referenten fanden lebhaften Beifall.
Den Bericht des Aufſichtsrateg erſtattete der
Vor=
ſitzende. Für die Reviſionskommiſſion des Aufſichtsrates berichtete
Molkereidirektor „Keipp=Wallenrod über die Prüfung der
Jahregrechnung und Bilanz, die zu Beanſtandungen keinen
An=
laß gab. An der Diskuſſion beteiligten ſich Altvater=Melbach,
Münz 6.=Albach, Dechent=Spiesheim und Direktor
Strasbur=
ger, Anſchließend trug der Vorſitzende folgende Anträge des
Auf=
ſichtsrates vor: Genehmigung der Jahresrechnung und Bilanz
für das Geſchäftsjahr 1931, Entlaſtung des Vorſtaudes,
Verweu=
dung des Reingewinng in Höhe von 182 392.,52 RM. (einſchließlich
Gewinnvortrag 1930) in folgender Weiſe: Für den Reſervefonds
100 000 RM., für die Betriebsrücklage 50 000 RM., für die 12 Verzinſung der Geſchäftsguthaben (Stand 31 12. 1931)
27 900 RM., Vortrag auf neue Rechnung 4 492,52 RM. Bilanz
und Vorſchläge über die Gewinnverteilung wurden ohne
Augs=
ſprache einſtimmig angenommen, ebenſo wurde dem Vorſtand und
Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt.
Zu Punkt Wahlen wurde das durch Ablauf der Wahlueriode
ausſcheidende Vorſtandsmitglied Biegler=Dorndürkheim und
die Aufſichsratsmitglieder Beyer=Bechtheim, Jäger=
Ober=
hörgern. Keipp=Wallenrod, Kopp=Reinheim, einſtimmig
wie=
dergewählt. Anſtelle des zurückgetretenen Vorſtandsmitgliedes
Dettweiler=Laubenheim und der Aufſichtoratsmitglieder Beiſer 5.=
St. Johann und Oek=Nat Keller=Spiesheim wurden durch
ein=
ſtimmigen Beſchluß Diehl=Gau=Odernheim in den Vorſtand,
und Ebling=Schornsheim und Schätzel=Guntersblum, in
den Aufſichtsrat gewählt. Zu Punkt „Wünſche und Anträge” lag
nichts vor, ſo daß der Vorſitzende mit Dank an die Erſchlenenen
vie eindrucksvoll verlaufene Verſammlung ſchließen konnte.
Obetheſſen.
Bad Nauheim 20. Mai. Bis zum 19. Mai 1932 betrug der
Geſamtbeſuch 5747 Gäſte, darunter 700 Ausländer. Anweſende
waren am 19. Mai 1032: 2354 Gäſte.
Gießen, 20. Mai. In die Lahn geſtürzt und
ertrun=
ken iſt beim Spielen das 9jährige Söhnchen des Reichsbahn= 4
aſſiſtenten Fink von hier. „Das Kind wurde durch die Strömung
abgetrieben. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden.
Vom Vogeloberg, 20. Mai. Vorſicht beim Boden in
offenen Teichen! In den Schalkbachteſchen bei Herbſtein
badeten einige junge Leute, als plötzlich einer von ihnen an einer
tieferen Stelle verſank. Der 20jährige H. Ruhl ſprang dem
Er=
trinkenden nach und konnte ihn ſchließlich mit großen
Auſtreu=
gungen ans Ufer zurückbringen. Die ſofort angeſtellten
Wieder=
belebungsverſuche waren von Erfolg gekrönt.
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Seite 8 — Nr. 140
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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macht
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große
Deut
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de
hül
vor
ware
vor.
mit
Ruck
Nachrichten des Standesamks Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 13. Mai: Schachner, Friedrich, Schloſſer,
73 J., Fuhrmannſtr. 16. Maurer, Konrad, Werkhelfer i. R., 59 J.,
Blumenthalſtr. 61. Am 14. Mai: Mundanjohl, Käthe Hildegard,
2 Mon., Gr.=Kaplaneigaſſe 37. Am 13. Mai: Trautmann.
Karo=
line Maria, geb., Gutbrod, 69 J., Witwe des Schuhmachermeiſters,
Heinheimerſtr. 61. Am 14. Mai: Rauch, Helene, 8 J., Ober=
Klin=
gen. Am 15. Mai: Siller, Adolf Friedrich, Bäckermeiſter, 46 J.,
Biebesheim, Kr. Gr.=Gerau. Stein, Carl Ludwig, Inſtallateur,
41 J., Mathildenſtr. 34. Gardt, Hermann Heinrich,
Polizeihaupt=
wachtmeiſter 58 J.. Dieburgerſtr. 96. Stiefenhofer, geb.
Schwei=
tzer, Marie Barbara Amalie, 74 J., Witwe des Lehrers, Nieder=
Ramſtädterſtr. 30. Spieß, Margarete, geb. Heinz, Ehefrau des
Weißbinders, 37 J.. Nieder=Beerbach, Kreis Darmſtadt. Am
16. Mai; Baumann, Klara, Küchenmädchen, ledig, Bahnhofspl. 20.
Kle
Auguſte, geb. Mai, 82 J., Witwe des Fußgendarmen, wohnhaft
Rundeturmſtr. 8. Minor, Magdelena Joſefine, 5 J., wohnhaft
Matbildenpl. 15. Braun, Wilhelmine, geb. Lutz, 73 J.. Witwe
des Werkmeiſters i. R., Grüner Weg 3. Keſſel. Eleonore, geb.
Rupprecht 75 J., Ehefrau des Lehrers i. R. Schloßgartenplatz 12.
Am 19. Mai: Weichſel. Ernſt Guſtav, Friſeur, Emilsſtr. 1. Am
18. Mai: Walter, Eliſabetha, geb. Stutz, 72 J., Witwe des
Schuh=
machers Moosbergſtr. 79. Hofmann, Helene, Dienſtmädchen, ledig,
25 J., Gräfenhauſen, hier, Grafemſtr. 9.
Kirchliche Nachrichten.
Evangeliſche Gemeinden.
Sam 8tag (21. Mai).
Stadtkirche. Abend 7,30 Uhr:Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde. Pfarrer F.Müller.
Sonntag Trinitatis (22. Mai).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer F. Müller. — Der
Kinder=
gottesdienſt füllt aus. Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geoffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Schloßgemeinde. Dekan
Zimmer=
mann. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Delan Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx, Liebigſtraße 20.
Gemeindehans (Kiesſtraße 17). Sonntag, 22. Mai, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für
die Reformationsgemeinde (Oſt). Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm. 11,30 Uhr:
Chriſten=
lehre für die Reformationsgemeinde (Weſt). Pfarrer Wagner. — Abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 23. Mai, abends 6 Uhr: Knappengruppe
der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde. — Dienstag,
24. Mai, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkirche. — Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde. — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde. — Mittwoch,
25. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde. — Freitag, 27. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Kaplanei=
gemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 24. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Schloßgemeinde. — Mittwoch, 25., und Samstag, 28. Mai, nachm. 4 Uhr: Strickſchule. —
Donnerstag, 26. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21. Fernſprecher
No. 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe.
Sprech=
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr u. nachm. (außer Samstags) von 5 bis 6 Uihr. Fernſprecher
4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung in
Wohnungs=
angelegenheiten, Cheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
— Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten.)
Gemeindeamt für Kirchenſtenerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis 6 Uhr.
(Mittwochs nur von 3—4,30 Uhr). Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag, vorm. von 9 bis 12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunfts=
ſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10 bis 1 Uhr Fernſprecher 2288
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, anſchließend: Chriſtenlehre für beide
Abteilungen der Martinsgemeinde Weſt. Landeskirchenrat D. Waitz. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt, zugleich Jahresfeſt des Frauenvereins. Pfarrer Beringer. — Vorm.
11 Uihr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde=Oſt. Pfarrer Beringer.
Martinsgemeinde. (Veranſtaltungen.) Dienstag, 24. Mai, abends 8 Uhr, im
Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Mittwoch,
25. Mai, nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule. —
Donners=
tag, 26. Mai, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im
Gemeinde=
haus: Mädchenvereinigung (Weſt); Mauerſtr. 5: Poſaunenchor. — Freitag, 27. Mai,
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung, ältere Abteilung. — Samstag,
28. Mai, nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule.
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottezdienſt. Pfarrer Goethe. — Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt.
Veranſtaltungen: Mittwoch, 25. Mai, nachm. 2 Uhr: Strickſchule.
Panl=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkoloniei. Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für den
Oſt=
bezirk. Pfarrer Weiß. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weiß. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 22. Mai, abends 8,15 Uhr: Jugendvereinigung.
Montag, 23. Mai, abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Gruppenbeſprechungen.
Dienstag, 24. Mai, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. — Mittſoch, 25. Mai, nachm.
4 Uhr: Mädchenjungſchar in der neuen Trainkaſerne. — Donnerstag, 26. Mai, abends
8 Uhr: Poſaunenchor. — Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Jüngerenkreis. —
Abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadpfinderſchaft in der neuen Trainkaſerne. — Freitag,
27. Mai, abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag,
28. Mai, abends 7,30 Uhr: Singefreis.
Pauluskirche Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Rückert. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 22. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung:
Offent=
licher Abend (Fahrtenbericht). — Montag, 23. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund. —
Dienstag, 24. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 26. Mai, Spaziergang
des Frauenvereins auf die Ludwigshöhe. Abmarſch um 3 Uhr von der Kirche. —
Sams=
tag, 28. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Ev. Sonntagsverein: Nachm. 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden. —
Donnerstag, 26. Mai abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion. (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. —
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Männerabend. —
Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
Herr Bringmann. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Bringmann. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibel: der Beſſunger Mädchenſchule (Werkunterrichtsraum, part.). — Samstag, abends
815 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag: Beteiligung an dem Jugendtreffen
in Aſchaffenburg. — Nachm. 4,45 Uhr: Fugendbundſtunde für junge Mädchen. —
Diens=
tag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen. (Prakt. Krankenpflege.) —
Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C. Jungſchar für Mädchen. — Abends
8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. (Vortrag von Herrn Bringmann.)
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. — Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinder=
und und E. C.=Jungſchar für Knaben.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden Donnerstag, 19. Mai: Volkstanz.
Samstag, 21. Mai 19
Donnerstag, 26. Mai: Mailieder. — Sonntag, 23. Mgi: Fahrt nach Gronau (e
tagskarte Bensheim) ab 14. 23.
Ehriſtlicher Verein junger Männer e. V. (neue Adreſſe: Eliſabetheuſtr. 15
Wilhelminenſtraße). Sonntag, abends 8,15 Uhr: Familien= und Elternabend:
Frühling iſt da!) Muſik, Geſang, Deklamation und Anſprache. — Mittſvoch, a
8,30 Uhr: Bibelſtunde für junge Männer. — Donnerstag: Heimabend. —
abends, auf dem Sportplatz. — Jungvolk (14 bis 17 Jahre): Dienstag, abends s
Jungvolkgruppenabend: „Von der Oſtſee bis an den Rhein in Lichtbildern.”
abends, auf dem Sportplatz. — Sonntagnachmittag, 22. Mai, wird in der Z
ſtunde bekanntgegeben. — Sonntagabend beim Familienabend. — Jungſchar
bis14 Jahre):Samstag, 21. Mai: Tagesfahrt. Treffen 8 Uhr: Böllenfalltor. — Mit
nachm. 4,30 Uhr: Jungſcharſtunde. — Freitag, nachm. 4,30 Uhr, auf dem Sportpl=
Samstag, 28. Mai, nachm. 3 Uhr: Treffen an der Odenwaldbrücke zum
ſpiele. Bei ſchlechtem Wetter B. K. im Heim.) — Donnerstag, 28. Mai, nachm. 4
Tierbrunnen: Spielen. — Freitag, 27. Mai, abends 8,15 Uhr: Heimabend für
und „Heliand”, — Samstag, 28. Mai, nachm. 4 Uhr: B.=K. im Heim. —
28., und Sonntag, 29. Mai, Heliandfahrt. (Näheres am B.=K.=Eck.
Die Chriſtengemeinſchaft. In der Städt. Akademie ſür Tonkunſt, Eliſabethenf
Sonntag, 22. Mai, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Prebigt. 11,20 Uhr: 6
fonntagshandlung. — Im Raum, Alexanderſtr. 22.: Mittwoch, 25. Mai, 7.45
Menſchenweihehandlung. 20,15 Uhr: IIffentl. Vortrag über das Johannesevange
Donnerstag, 26. Mai, 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangl. Gemeinſchaft Darmſtadt, Schulſtr. 9. Sonntag, 22. Mai, vorm. 9,3/
Predigtgottesdienſt. vorm. 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt; abends 8 Uhr: Gottesl
Stadtmiſſionsinſp. Bringmann. Montag, 23. Mai, abends 8,15 Uhr: Jugend
Dienstag, 24. Mai, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. Mittwoch, 25. Mai, nachm.
Kinderbund. — Donnerstag, 26. Mai, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jederma
herzlich eingeladen.
Methodiſten=Gemeinde (Evang, Freilirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 2
Vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt. Thema: „Heil den
mütigen.” Prediger E. Bültge. Mittwoch, 25. Mai, abends 8 Uhr: Bibel= und G
ſtunde. Prediger F. Bültge: Freitag, 27. Mai, abends 8 Uhr: Frauen=Miſſions=
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 22. Mai, vorm
Uhr: Andacht. Vorm. 11,15: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr: Jugendbunde
Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abends 8Uhr: Bibelſ
(Prediger Kruſt.)
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Society) in Darn
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. Thema am 22. Mai: Seele und Leib. Gol
Text: 1. Korinther 3:16.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche Griesheim. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Ma
10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. 4. Frauenvereinsverſammlung. Abends 8,30
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottes)
Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 2 Uhr: Mitgliederverſammlung des C
Bundes. Montag: Frauenverein. Dienstag: Nachm. 4,30 Uhr: Jungſchar Mädche
Grupps. Nachm. 6 Uhr: Jungſchar Buben. Abends 8,30 Uhr: Kirchengeſangt
Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Jungſchar Mädchen jüng. Gruppe. Abends 8,30 Uhr: Ir.
bund Wartburg. Donnerstag: Poſaunenchor. Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. 8,45 Uhr: Chriſtenlehre. 9,30 Uhr: Gottest
10,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleine
Montag: Jungvolk. Mittwoch: Mädchengruppe. Donnerstag, Frauenabend.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 22. Mai, vorm. 9,30
Hauptgottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Dienstag, Jugendverein
Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Frauenvereint Freitag: Jungmädchenverein
Evangeliſche Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 22. Mai, 9,30 Uhr: Gottes
10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Jugen
ein. Dienstag: Bibelſtunde. Mittwoch, 5 Uhr: Mädchenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirche
Donnerstag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Mütterabend. Poſaunenchor im
ſaal. Freitag, 4—6 Uhr: Sprechſtunden des evgl. Wohlfahrtsdienſtes. 8,30 Uhr: M
verein. Samstag: Jugendverein.
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Einträge in das Handelsregiſter. Ab
teilung A: Am 13. Mai 1932
hinſicht=
lich der Firma: S. Feitler, Darmſtadt
Kommanditgeſellſchaft. Sie hat am
1. Juli 1931 als ſolche begonnen. — Sa
lomon Feitler Witwe Antonie geb.
Minden iſt mit Wirkung vom 1. Juli
1931 als perſönlich haftende
Geſellſchaf=
terin aus der Geſellſchaft ausgeſchieden.
Gleichzeitig iſt Rudolf Steinberg
Ehe=
frau Erna geb. Feitler in Darmſtadt
als perſönlich haftende Geſellſchafterin
in die Geſellſchaft eingetreten. — Es iſt
ein Kommanditiſt eingetreten. — Die
perſönlich haftende Geſellſchafterin
Ru=
dolf Steinberg Ehefrau Erna geb.
Feit=
ler iſt von der Vertretung der
Geſell=
ſchaft ausgeſchloſſen.
Abteilung B: Am 9. Mai 1932
hin=
ſichtlich der Firma: Deutſche Bank und
Disconto=Geſellſchaft, Filiale Darmſtadt,
Darmſtadt: Die Generalverſammlung
vom 23. März 1932 hat die
Herab=
ſetzung des Grundkapitals um 141 000 000.
Reichsmark beſchloſſen. Die Herab
ſetzung iſt durchgeführt. Das
Grund=
kapital beträgt jetzt: 144 000 000 RM.
Dr. Otto Abshagen, Berlin. Dr. Peter
Brunswig, Berlin, Johannes Kiehl,
Berlin, Dr. Ernſt A. Mandel, Berlin,
Hans Rummel, Berlin, ſind zu
Proku=
riſten beſtellt mit der Maßgabe, daſ
ein jeder von ihnen gemeinſchaftlich
mit einem Vorſtandsmitgliede oder mit
einem anderen Prokuriſten die
Geſell=
ſchaft vertreten kann. Die genannten
Prokuriſten ſind im Rahmen ihrer
Ver=
tretungsbefugnis auch zur Veraußerung
und Belaſtung von Grundſtücken
ermäch=
tigt. — Die Zeichnungsbefugnis der
bis=
her bereits beſtellten Prokuriſten iſt
da=
hin erweitert worden, daß gemäß § 10
Abſatz 2 der Satzung je zwei Prokuriſten
gemeinſchaftlich die Firma der Zweig
niederlaſſung in Darmſtadt
rechtsver=
bindlich zeichnen können. — Durch
Be=
ſchluß der Generalverſammlung vom
23. März 1932 iſt der
Geſellſchaftsver=
trag geändert. — Oscar Schlitter, Emil
Georg von Stauß, Dr. Peter Brunswig,
Johannes Kiehl, Dr. Otto Abshagen,
Dr. Jacob Berne, Otto Sperber, Dr.
Kurt Weigelt, Fritz Wintermantel, Fritz
Bruck, Karl Burghardt, Fritz
Heinrichs=
dorff, Dr. Ernſt Mandel, Oswald
Rös=
ler, Dr. Karl Ernſt Sippell, Hans
Rum=
mel ſind aus dem Vorſtand ausgeſchie
den. — Am 13. Mai 1932 hinſichtlich
der Firma: Gebrüder Roeder
Aktien=
geſellſchaft, Darmſtadt: Durch Beſchluf
der Generalverſammlung vom 23. April
1932 iſt in der Beſtimmung des Geſell
ſchaftsvertrags über den Gegenſtand des
Unternehmens der Satz: „insbeſondere
die Weiterführung des bisher unter der
Firma Erſte Darmſtädter Herdfabrik
und Eiſengießerei Gebrüder Roeder in
Darmſtadt betriebenen Handels= und
Fabrikgeſchäftes” geſtrichen worden. —
Durch den vorgenannten Beſchluß iſt
der Geſellſchaftsvertrag geändert: — Als
nicht eingetragen wird veröffentlicht:
Die Generalverſammlung wird unter
Mitteilung der Tagesordnung durch
einmalige Bekanntmachung (§ 22 des
Geſellſchaftsvertrags) durch den
Vor=
ſitzenden des Aufſichtsrates oder den
Vorſtand einberufen. Alle von der
Ge=
ſellſchaft ausgehenden
Bekanntmachun=
gen müſſen durch den Deutſchen
Reichs=
anzeiger, eine Frankfurter Zeitung und
eine Darmſtädter Zeitung erfolgen (S 22
des Geſellſchaftsvertrags).
(760
Darmſtadt, den 18. Mai 1932.
Amtsgericht=Darmſtadt.
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während der Büroſtunden auf 51
Besuch bei Leaua.
Eeinnerung, an den Diktator von Jeru.
Von Erna Pinner.
Der frühere peruaniſche Staatspräſident
ſtarb vor kurzem in der Gefangenſchaft in
der politiſchen Verbrecherkolonie von St.
Lo=
renzo, in die er ſelbſt zehn Jahre lang ſeine
Feinde deportiert hatte.
Mai kam ich in Lima an. Schon auf der Fahrt vom Hafen
„dr ſah ich überall Mauerreſte aus Lehm. „Was iſt das?"
ch Senor M., der mich chauffierte.
or=Inka=Städte. Mit Dynamit geſprengt.”
paar Tage ſpäter wußte ich, was ich vorher nicht gewußt
aß die um 1000 erſt eingewanderten Inka eine
Indianer=
aren, die fabelhaft als Militär= und Staatslcitung war.
ka=Kultur hatten ſie von den Indianerſtämmen
übernom=
e ſie ſchon tauſend Jahre früher beſaßen.
den dieſem uralten Lima ſteht ein dreihundert Jahre altes
Das Lima der ſpaniſchen Eroberer, der ſpaniſchen
Herr=
er ſpaniſchen Vizekönige, die mit großer Grazie ihren mau=
Palaſtſtil in die feuchte Tropenküſte ſetzten. Hinter den
ver=
n holzgeſchnitzten Balkonen ſaßen die Damen der
Gran=
ſichtbar für die Paſſanten.
Indianer=Eroberer trugen ſich in ihrer ſüdamerikaniſchen
ſehr ſpaniſch. Ich habe mich oft gefragt, als ich in dem
ſchönen Palazzo des auswärtigen Miniſteriums die großen
urchſchritt, woher eigentlich die gemalten Damen an derf
ſamals ihre modiſchen, ſteif abſtehenden, goldgeſtickten
Toi=
er hatten. Sie mußten ungeheuer viel Geduld beſitzen, denn
gelboot brauchte mindeſtens zwei bis drei Monate von
nach Südamerika und war nur hundert Tonnen groß!
lenſch würde heute damit eine ſolche Seereiſe wagen, wo.
iff von 8000 Tons ein kleines Schiff iſt und eines von 100
um eine Fiſcherbarke.
Paſſion für ſchöne Frauen iſt auch in dem tröpiſchen
nicht erſchlafft. Seltener ſah ich ein gemütlicheres
Luſt=
un als den Palazzo „Pericholi”, den ein ſehr verliebter
er Vizekönig ſeiner Geliebten baute. Pera heißt Hündin
ola heißt Indianerin. Indianer=Hündin. Etwas
italieni=
rde Pericholi daraus.
den dieſen Denkmälern der weltlichen Vergnügen der
Er=
ſteht das Inquiſitionsgebäude. Hier tagte der Senat an
Eiſch von unheimliſchen Dimenſionen. Der ketzeriſche An=
ſtand hier vor ſeinen Richtern, der Anklägerkaber war
ar hinter einer Türe und ſprach durch ein Loch. Als
dieſes Loch beſah, erſchien mir das ganze Ausmaß
mittel=
er Grauſamkeit ſehr nahe. Nur die Nuance, es auf altem
rboden zu finden, war neu.
imponierte mir ſehr, daß ſie ſpaniſchen Damen der letzten
nderte ſich in Südamerika trotz aller Schwierigkeiten nach
ten europäiſchen Mode kleideten. Ich konnte alſo,
nach=
das Studium des hiſtoriſchen Lima beendet hatte und
ei Tage fpäter dem modernen Lima widmete, nicht
er=
die heutige Peruanerin beim Fife oclock in dem luxu=
Country=Club nur mit Indianerfedern bekleidet zu ſehen.
tuſend Pfund hat der Spaß gekoftet”, ſagte Senor M.,
Klubanlage deutend, und beſtellte zwei neue Pisco Fizz,
8 aus Zitrone, Pisco, Zucker und geſchlagenem Eiweiß
ah mir die tanzende peruaniſche Geſellſchaft, gemixt mit
dern und Amerikanern. Ich ſtellte feſt, daß der
Durch=
der Damenbeine auch nicht ſchlechter ausfiel als bei uns,
ß hier wiederum reiche Mädchen oft dieſelbe Unanſehn=
lichkeit aufwieſen, wie in Europa. Der Tanz=Gent, auf ſpaniſch
„Pye” ſchillerte in allen Nuancen, rötlichbraun bis violett und
trug mit großer Haltung ſeinen merkwürdig gutſitzenden Anzug.
In der Bar aß ich „Seviche de Senorita”, Auſtern mit
ſcharfem Katchoub angerührt, Krebſe, die in Peru beſonders
groß ſind, und Erdbeeren mit Rahm. Meine wilden
Indianer=
vorſtellungen verſanken im Nebel, der übrigens zu den
beſon=
deren Merkmalen dieſer Stadt gehört.
Ich fuhr die ſchöne Avenide Leguia herunter. Aus tauſend
Kandelabern brannte das Licht. Wenn ich bedachte, daß vor
dreißig Jahren noch Straßenkämpfe in Lima an der
Tages=
ordnung ſtanden, und daß man an der Stelle, wo heute der
Country=Klub ſteht, die Leichen verbrannte, ſo muß ich ſagen,
es iſt wirklich allerhand getan worden. So breit angelegte
Avenuen habe ich nur noch in Barcelona geſehen. Neue
Rieſen=
bauten von Kliniken, ungewöhnlich ſchöne Parkanlagen, Plätze,
Muſeumsbauten, geteerte Autoſtraßen ins Land, ein
Villen=
viertel in reizendem ſpaniſchen Kolonialſtil, ganze Blöcke mit
Miethäuſern, jedes Haus mit fünf Separateingängen, hat man
errichtet. Lima iſt wirklich die Großſtadt an der Weſtküſte
Süd=
amerikas geworden.
„Alles in zehn Jahren gebaut”, ſagte Senor M.
„Von wem?”
Als ich vierzehn Tage in Lima war, wußte ich die Antwort.
Aber es war ſehr ſchwer geweſen, es zu erfahren. Niemand hatte
gewagt, ſich wirklich genau zu äußern, denn „Präſident Leguia”,
war faſt der einzige mächtige, ja ſchrecklich mächtige Diktator, den
die Welt damals beſaß.
Vielleicht könnte man ihn noch mit Gomez in Venezuela
ver=
gleichen, aber der Vergleich wäre falſch. Gomez: Diktatur war
keine Diktatur, ſondern die Herrſchaft eines Negerhäuptlings.
Leguia iſt ein Mann mit nationalenzZielen, ein Mann, der über
Leichen gehend ſein Vaterland hob. „Er iſt der Ludwig der
Vierzehnte von Lima”, ſagte gelegentlich eines Tees jemand,
aber er ſagte es vohſichtig und leiſe. Die Wände in Lima hatten
Ohren. Jedermanwwar beinahe ſein eigener Spion. Die
allge=
meine Aengſtlichkeft, mit der jeder vermied, den Namen „Leguia”
auszuſprechen amüſierte mich, aber ich ertappte mich einige Tage
ſpäter dabei, es ebenſo zu machen.
Eines nachts ſah ich ihn zum erſten Mal. Ich ſah durch die
Straßen Limas einen bewaffneten Motorradfahrer mit
bewaff=
netem Beiwagen fahren, vor dem alles auswich. Dicht dahinter
ein geſchloſſenes Auto. Die Schutzleute ſalutierten. „Leguia”,
Die haarſträubendſten Sachen wurden angedeutet. Von
Fol=
terungen, gebrochenen Armen, von Tauſenden von Verbannten.
Aber nur angedeutet.
Jeden Tag ſah ich wie eine blaue Haifiſchfloſſe San Lorenzo
im Hafen liegen, die Inſel der politiſchen Gefangenen. Währeno
der vierzehn Tage hörte ich von einer Menge Deportationen.
„Wer dem Alten im Weg iſt, kommt weg”, ſagte jemand
ein=
mal beſtimmt, erſchrack aber gleich wieder über ſeinen Mut.
Vierzehn Tage lang ſah ich überall herrliche Parks, Gebäude,
Straßen, hörte ich das ſtaatsmänniſche Lob dieſes Mannes.
Vierzehn Tage hörte ich auch entſetzliche Sachen über die
Art, wie er ſich rückſichtslos behauptete.
Ich fing an, neugierig auf dieſen Mann zu werden und
wollte ihn unbedingt ſehen.
Es glückte mir auch. Leguia empfing mich. Man hat oft
höchſt kliſcheehafte Vorſtellungen von Menſchen, und ſo erwartete
ich von dieſem Diktator äußerlich ein entſprechendes Formar,
einen Alba, einen Condottiere, einen breitſchultrigen Typ oder
mindeſtens doch einen Athleten mit einem intellektuellen Geſicht.
Ich hatte mir ein paar Sachen auf ein Papier gekritzelt, die
ich ihn fragen wollte, hochpolitiſches Zeug, denn ich wollte von
ihm ernſtgenommen werden.
Zu meiner Beſtürzung fing der ſchmale, kleine, reizende
Herr mit dem weißen Haar und dem ſchwarzen Schnurrbart an,
mir den Hof zu machen. Nichts von Politik, von Staatskunſt, von
Emigration und von Raſſenfragen.
Ob mir das Klima bekäme, fragte er ſtrahlend. Wie ich die
Inkaſtoffe fände. Er nahm mich abſolut nicht ernſt, aber er ſagte
mir entzückende Sachen. Wir unterhielten uns zwanzig Minuten.
über zweitauſend Jahre alte Stoffe von Indianern, nicht über
ihre Kultur ſonſt, nein, lediglich über ihre Stoffe.
„Ich habe Präſident Hoober einen ſolchen Stoff aus einem
Inkagrab geſchenkt”, ſagte er. „Was hätte ich ihm Schöneres
von Peru ſchenken können?“
„Ich nickte.
Natürlich verließ ich ihn, entzückt von ſeinem Scharm.
Iſt es erlaubt, in Europa einen großen Thrannen
ent=
zückend zu finden, einen Mann, der um ſeines Landes, ja
viel=
leicht auch um ſeines Vermögens willen (denn hier geht alles halb
und halb) im europäiſchen Sinne entſetzliche Dinge tut? Ich
glaube, es iſt nicht erlaubt.
Am anderen Tage fuhr ich weg von Lima. Zwei Schiffstage
die regenloſe Wüſtenküſte entlang. Dann ging es viele Tage
hinauf, bis auf faſt 5000 Kilometer über die Kordilleren, dem
Dach von Peru. Die Tage ſind heiß, die Nächte eiſig. Oefen ſind
unbekannt. Die vulkaniſchen Gletſcher leuchten karminrot in einer
Luft hart wie aus Glas. Hier liegt „Cuzco”, auf indianiſch der
Nabel. Hier oben in einer dünnen Atmoſphäre, für wenige
Menſchen erträglich, liegen die älteſten Ruinen von
Menſchen=
hand, ſchlägt das Herz von Peru.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 21. Mai.
15.30: Stunde der Jugend. Wettbewerb.
17.00: Konzert des Funkorcheſters. Soliſt: A. Leopolder (Klavier).
18.25: A. Fendrich: Der Mythos über Berthold Schwarz.
18.50: G. Schwarz: Laufendes Band und Arbeiterſchickſal.
19.30: H. J. Jaretzki: Vom Clown der Manege zum Exzentrik des
Varietés.
20.00: Sonderdienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.15: Karlsruhe: Orcheſterkonzert des badiſchen Landestheater=
Or=
cheſters. Werke von Dvorak, Mozart, Berlioz.
21.45: Der Stein. Rundfunk=Kantate von Herbert Trantow.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Berlin: Tanzmuſik.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 21. Maf.
9.30: Stunde der Unterhaltung.
14.45: R. Dieter: Rund um den Rennwagen.
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Ein Auslegerboot.
15.45: Margarete Preul: Was muß die Hausfrau von der
See=
fiſchverwertung wiſſen?
16.00: Dr. Landau: Die Entdeckung der Naturſchönheiten.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: San.=Rat Dr. Peyſer: Der Lärm als Krankheitsurſache,
17.50: Prof. Dr. Fitzner: Die Renntierjäger der Eiszeit.
18.05: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30: Prof., Dr. Fiſcher: Moderne Raſſentheorien.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Vortrag von Dr. Wrede.
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20.00: Leipzig: Heitere Stunde.
21.00; Bremen: Phantaſien im Bremer Ratskeller. Heitere
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der Vorrat noch reicht, bei ſofortiger
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na
An
Seite 10 — Nr. 140
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. Mai 1
Jubiläumskagung des Evangeliſchen Kirchenbundes.
Links: Die Wittenberger Schloßkirche, in der vor 10 Jahren, am Himmelfahrtstag 1922, über den
Gräbern der Reformatoren der „Deutſche Evangeliſche Bund” feierlich geſchloſſen wurde und in
der nun vom 25. bis 27. Mai die Jubiläumstagung des Bundes ſtattfindet. — Rechts: D. Dr.
Kapler, der Präſident des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes, der das vollziehende Organ
des Bundes iſt. In dem Kirchenbund ſind die 28 evangeliſchen Landeskirchen Deutſchlands auf
föderativer Grundlage zuſammengeſchloſſen.
Ein inkereſſanker Konkurrenk bei dem Inkernakionalen Avustent
Der mit einer neuartigen Stromlinien=Karoſſerie verkleidete Mercedes=Wagen,
mit dem v. Brauchitſch das Internationale Avusrennen beſtreiten wird.
Frankfurt a. M. Die Kaiſer=Wilhelm=
Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften hält
ihre diesjährige Hauptverſammlung am 30. und
31. Mai in Frankfurt a. M. ab. Die Kaiſer=
Wil=
helm=Geſellſchaft zur Förderung der
Wiſſenſchaf=
ten wurde am 11. Januar 1911 gegründet aus
Anlaß der Jahrhundertfeier der Univerſität
Ber=
lin in der Abſicht, die Wiſſenſchaften,
insbeſon=
dere durch Gründung und Erhaltung
natur=
wiſſenſchaftlicher Forſchungsinſtitute zu fördern.
Bei ihrer diesjährigen Tagung werden in der
öffentlichen Hauptverſammlung ſprechen Prof.
Dr. Hauſſer (Heidelberg) über „Farben in der
belebten Natur”, Geheimrat Prof. Dr. Bruns
(Berlin) über „Der internationale Richter” und
Prof. Dr. Hartmann (Berlin=Dahlem) über „
Be=
fruchtung und Sexualität”.
Der Landſchaftsmaler Paul Baum f.
Marburg. Im 73. Lebensjahre verſtarb
nach kurzer Krankheit in San Gimignano in
Ita=
lien der in Marburg, anſäſſige bekannte deutſche
Landſchaftsmaler Profeſſor Dr. h. c. Paul Baum.
Baum hinterläßt zahlreiche Bilder über
Deutſch=
land, Italien, Frankreich, Flandern.
21. Deutſcher Feuerwehrtag in Karlsruhe.
In den letzten Tagen ſind nunmehr die
Ein=
ladungen des Hauptausſchuſſes des 21. Deutſchen
Feuerwehrtages in Karlsruhe (5.—8. Auguſt) an
die einzelnen Feuerwehren ſowie Beſtelliſten für
Teilnehmerkarten, Quartierkarten,
Tagungs=
ſchrift uſw. zum Verſand gebracht werden.
Im Segelflugzeug von der Waſſerkuppe
nach dem Vogtland.
Von der Waſſerkuppe. Am
Donners=
tag nachmittag ſtartete der Diplomingenieur
Peter Wedel, der Fluglehrer der Fliegerſchule
Waſſerkuppe der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft, im
Segelflugzeug „Cumulus”, geſchleppt von einem
Motorflugzeug. Das Segelflugzeug löſte ſich in
300 Meter Höhe vom Motorflugzeug und ſegelte
längere Zeit über dem Heidelſtein, bevor es auf
Strecke ging. Die Landung erfolgte abends in
der Gegend von Plauen im Vogtland in einer
Entfernung von 160 Kilometern.
Der Segelflug, der bei faſt völliger Windſtille
und unter Ausnützung thermiſcher Luftſtröme,
d. h. der durch die ſtarke Bodenerwärmung
auf=
ſteigenden warmen Luftmaſſen erfolgte, dürfte
etwa gleich lang ſein wie der während des
vorigen Rhön=Flugwettbewerbs auf der
Waſſer=
kuppe unter gleichen Umſtänden ausgeführten
Fluges Kronfelds, da die früheren Langſtrecken=
Segelflüge faſt immer entweder vor der Front
eines Gewitters oder mit Ausnützung des
Auf=
windes an Hängen von Gebirgen erfolgt ſind.
Eiſenbahnunfall in Dortmund.
Dortmund. Im Verſchiebebahnhof
Dort=
mund fuhr geſtern vormittag eine
Rangierab=
teilung auf einen Güterzug auf, der im
Bahn=
hof vor einem Ausfahrtſignal hielt. Bei dem
Anprall wurden vier Eiſenbahnbedienſtete
verletzt.
Vor 100 Jahren erfand ein Deutſcher
das Phosphor=Zündholz.
Jakob Friedrich Kammerer,
geboren 1796 in Eningen (Württemberg),
erfand 1832 die Phosphor=Reibzündhölzer.
Die erſte Aufnahme des Junkers=Skrakoſphären=Flugzeugs „Ju 49‟
Vorderanſicht des neuen Höhenflugzeugs. — Oben links: Dr. Asmus Hanſen, deſſen
Konſtruktions=
zeichnungen dem Bau des Flugzeugs zugrunde lagen.
Das neue Junkersflugzeug „Ju 49”, mit dem der erſte Motorflug in die Stratoſphäre verſucht
wer=
den ſoll, iſt ganz aus Dur=Aluminium hergeſtellt und luftdicht vernietet. Die Sicht nach unten
wird durch ein periſkopähnliches Sehrohr möglich gemacht. Die Steighöhe ſoll bis zu 16 000 Meter
betragen. Die in dieſer Höhe erreichbare Geſchwindigkeit wird auf etwa 500 bis 600 Kilometer pro
Stunde geſchätzt, wodurch zum Beiſpiel die Entfernung Berlin — New York in 10 bis 12 Stunden
zurückgelegt werden könnte.
Die Anklageſchrift gegen Sylveſter Matuſchka
iſt von der Wiener Staatsanwaltſchaft kurz vor
Pfingſten,dem Unterſuchungsrichter, übergeben
worden. Nachdem jetzt die Anklage zur Kenntnis
des Attentäters gebracht iſt, ſoll die
Verhand=
lung gegen Matuſchka am 10. und 11. Juni
ſtatt=
finden, doch iſt es möglich, daß die Verhandlung
noch eine weitere Verzögerung erfährt. Als
Vor=
ſitzender des Schöffenſenats wird
Oberlandesge=
richtsrat Dr. Zeidler genannt Die Anklage wird
Staatsanwalt Dr. Freiinger vertreten. Sie
lautet auf das Verbrechen der boshaften
Be=
ſchädigung fremden Eigentums unter beſonders
gefährlichen Umſtänden (§ 87 des öſterreichiſchen=
Strafgeſetzbuches). Der Strafſatz hierfür iſt
ſchwerer Kerker von einem bis zu fünf Jahren,
nach Größe der Gefahr auch bis zu zehn Jahren.
Die Strafdrohung bis zu 20. Jahren Kerker
kommt bei dem Wiener Prozeß gegen Matuſchka
nicht in Frage, da dieſer Prozeß ſich nur auf das
Attentat von Anzbach bezieht, bei dem ein
Un=
fall nicht entſtanden iſt. Die Anklageſchrift
um=
faßt 25 Seiten. Darin werden die
Vorbereitun=
gen Matuſchkas zum Anzbacher Attentat, durch
das ein Schnellzug zur Entgleiſung gebracht
wer=
den ſollte, geſchildert. Dabei werden auch die
Anſchläge von Jüterbog und Bia Torbagy
er=
wähnt.
Die Beiſetzung Toni Schmids.
München. Die Münchener
Bergſteigerge=
meinde gab geſtern nachmittag im Waldfriedhof
dem am Wiesbachhorn tödlich verunglückten
Bergſteiger Toni Schmid das letzte Geleit. Noch
ſelten hat man bei einem Leichenbegängnis eines
toten Alpiniſten ſo zahlreiche Beteiligung
ge=
ſehen. Das Grab zierten viele Kränze aus
Latſch=
grün, Edelweiß und Bergblumen. In ſeiner
Trauerrede würdigte der katholiſche Geiſtliche den
Gipfelſtürmerdrang des jungen Bergſteigers und
betonte, daß die Kirche dieſen Zug zur Höhe
ſegne und erſt in jüngſter Zeit die Weihe der
Bergſteigergeräte in das Ritual aufgenommen
habe. Die Vertreter der alpinen Vereine und
Verbände, denen der Verunglückte angehörte,
würdigten gleichfalls die bergſteigeriſchen
Lei=
ſtungen des Verſtorbenen, die in der ganzen
Welt Aufſehen erregten.
Geheimbrennereien en gros durch die Polizei
ausgehoben.
Oldenburg. Von Beamten der
Geheim=
polizei wurden in den letzten Tagen mehrere
Ge=
heimbrennereien im ſüdlichen Oldenburg
ausge=
hoben. Die Täter konnten ermittelt und
feſt=
genommen werden. Eine der Geheimbrennereien,
die in Kayhauſer aufgedeckt werden konnte, war
bereits ſtillgelegt, während ſich die Betriebe in
der Nähe von Cloppenburg in vollſter Tätigkeit
befanden.
Emir Feiſal (links), der Vizekönig von Hedſchas,
dem Beduinen=Reich im Oſten der arabiſchen
Halbinſel, wird auf ſeiner Europareiſe jetzt auch
für einige Tage in der Reichshauptſtadt
Aufent=
halt nehmen.
Vernehmung der Angeklagten im
Devaheim=
prozeß beendet.
Berlin. Im Devaheimprozeß wurde am
Freitag die Vernehmung der ſieben Angeklagten
abgeſchloſſen, ſo daß das Gericht nunmehr in die
Beweisaufnahme und Zeugenvernehmung
ein=
treten kann. Der nächſte Verhandlungstag iſt
auf Dienstag nächſter Woche anberaumt.
Rieſiger Fabrikbrand in Paris.
Paris. Um Mitternacht brach im 20.
Pari=
ſer Stadtbezirk in einer großen Möbelfabrik und
einer daneben liegenden Gerätefabrik ein Brand
aus, der rieſigen Umfang annahm. Faſt die
ge=
ſamte Pariſer Feuerwehr iſt aufgeboten worden,
um an den Löſcharbeiten teilzunehmen.
Eine halbe Million Kronen unterſchlagen.
Kopenhagen. Der bei der
Hypotheken=
vereinigung „Oeſtifternes Hypothek Forening”
beſchäftigte Buchhalter Klinke iſt geſtern wegen
Betrügereien, die ſich auf rund 500 000 Kronen
belaufen, verhaftet worden.
Das Ende des Dampfer
„Georges Philippar”
Das Schiff im Sinken.
Paris. Der franzöſiſche Dampfer „E
Philippar” brennt immer noch und iſt
wärtig eine einzige Flamme mitten im
Es iſt unmöglich, ſich dem Schiff zu nähe
beginnt allmählich zu ſinken.
Aus den erſten offiziellen Berichten des
täns des „Georges Philippar” geht hervo
das Feuer, das in einer Kabine ausbra
raſender Schnelligkeit um ſich griff. Der K
beſtätigt, daß zahlreiche Paſſagiere des 2
angeſichts des ſchnellen Umſichgreifen=
Feuers keine Möglichkeit mehr hatten, ih
binen zu verlaſſen, und daß ſie erſtickten.
die ins Meer ſprangen, konnten gerettet u
Der Kapitän hat um 8 Uhr morgens, a
Schiff bereits ſechs Stunden brannte, den
fer verlaſſen.
Aus einem Telegramm an die Angeh
geht hervor, daß die Mainzer, die ſich ar
in Brand geratenen franzöſiſchen
Paſſagie=
fer „Georges Philippar” befanden, gerette
Es handelt ſich bekanntlich um den Ing
Valentin und einen Monteur, die beide
Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg in
china auf Montage waren und um die E
des Erſteren.
84 Vermißte bei dem Schiffsbre
Eden. Nach einer Mitteilung des
geries Martimes beträgt die endgültige
der Geretteten des Dampfers „Georges
par” 683, ſo daß ſich die Zahl der Vermißt
84 belaufen würde. Der ausgebrannte
des Dampfers iſt geſtern 15 Uhr geſunken.
Die „Georges Philippar” völlig ausgeb.
und geſunken.
Wie Havas aus Aden berichtet, iſt der
brannte Rumpf des Dampfers „Georges 9
par” 145 Meilen nordöſtlich von Kap Gua
geſunken, nachdem er ſeit der Feuersbrunſ=
160 Meilen abgetrieben war. Das Sch
vollſtändig ausgebrannt. Nach dem „Temp
len ſich an Bord des Dampfers drei Mil
Gold und Silber in Barren befunden hab
Ein franzöſiſches Waſſerflugzeug abgeſt
Paris. Ein franzöſiſches Waſſerflu
deſſen Baſis das Flugzeugmutterſchiff „Kon
dant Teſte” war, iſt am Donnerstag in der
von Beirut ins Meer geſtürzt. Während der
rer ertrank, konnte der Begleiter, ein franzt
Oberſt, mit ſchweren Verletzungen gel
werden.
Transaklankikflug
einer amerikaniſchen Fliegerin
New York. Vom Teterboro=Flug’e
New Jerſey iſt geſtern nachmittag die bei
Fliegerin Amalia Earharth=Putam nach Ha
Grace abgeflogen, von wo ſie zu einem 2
atlantikflug nach Europa ſtarten will. Sie
wie ſeinerzeit Lindbergh, dieſes kühne A
allein durchführen.
Die amerikaniſche Fliegerin Amalia Earl
hat auf ihrem geplanten Ozeanflug eine C
zurückgelegt. Aus St. John (Neubraunſch
kommend, iſt ſie um 14 Uhr (Ortszeit) in
bour Grace gelandet.
tag, 21. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 180 — Seite 11
tſpiele: Bickenbach — V. f. R. Mannheim; Büttel=
Mörfelden. Nauheim — Pfungſtadt. Vorwärts Langen
nz 1817, Seeheim — Heddernheim, Heppenheim —
Auer=
rumſtadt — Lorſch, Egelsbach — Dreieichenhain, Gerns=
Hamm, Buchſchlag — T.=u. Spp. Langen (Reſ.), Groß=
— Mörſtadt, Zwingenberg — Hahn, Biebesheim —
Groß=
m. Arheilgen (Reſ.) — Spv. 98 (Reſ.), Bickenbach, 2.
Griesheim 3. u. Jgd. — Groß=Gerau, 2. u. Jgd.,
Nieder=
nſtadt — Sppg. Arheilgen. Urberach — Götzenhain.
mer wieder dasſelbe bunte Bild. Einigen Spielen iſt
e Bedeutung beizumeſſen. Vornehmlich verſtehen es die
tungen von Bickenbach und Langen, die Spielſtärke durch
htung großer Gegner zu heben. Die Abſicht iſt unſchwer
inen. Während Bickenbach wohl nach der Führerrolle im
trebt, möchte Langen nicht wieder in die Gefahr des
Ab=
ineingezerrt werden. Aber auch andere Vereine, wie
Nie=
ſtadt und Crumſtadt bemühen ſich ſehr um die Feſtigung
If. — Wenn die Pfungſtädter nach Nauheim fahren, ſo
ſie ihre Fauſtballer mit. Das wiederholt ſich jedes Jahr.
itzelf machte in letzter Zeit von ſich reden, doch ſcheint die
der Gäſte ſtärker zu ſein. Im Fauſtball kann es
umge=
mmen. Mörfelden nimmt jetzt auch die Beziehungen zu
inern auf, und wir ſind geſpannt, was es in Büttelborn
et. Seeheim hat ſich Gäſte aus der Frankfurter Kante
ben. Wir ſahen ſie ſchon öfters bei uns Einiges
Kopf=
en wird die verwaiſte Stelle des Mittelſtürmers den
See=
ſchon machen. Heppenheim ſchnitt im Vorſpiel nicht
ge=
inzend ab Crumſtadt begeht ein Wagnis, denn Lorſch iſt
ch gut. In Egelsbach werden neue Beziehungen aufge=
Ganz beſonders unternehmungsluſtig iſt Nieder=Ram=
Die Liga der D.S.B. wird Zugkraft ausüben. Sie zu
be=
wo Vereine der Kreisklaſſe nicht ſiegen konnten, halten
er normalen Verhältniſſen nicht ganz für möglich. Unter
igen Spielen, die meiſtens ſtark lokalen Charakter tragen,
n die Begegnung in Zwingenberg mit Hahn hervorheben,
ſehr aufwärts ſtreben.
Beſſungen findet, wie üblich, vormittags ein Lehrgang
Schiedsrichter und Anwärter ſtatt.
Um den Aufſtieg zur Kreisklaſſe.
Kirch=Brombach — Wenig=Umſtadt.
h der 3:6=Niederlage des Odenwaldmeiſters im Vorſpiel
etzt noch eine Gelegenheit, um der gänzlichen Ausſchaltung
ſehen. Bisher haben gewonnen: Wenig=Umſtadt
rombach 6:3 und Sprendlingen — Wenig=Umſtadt 4:1.
iis melden unter 2389, Darmſtadt. 19 Uhr.)
Weiß Darmſtadt — Turnerſchaft Griesheim.
kommenden Sonntag ſpielt Rot=Weiß mit beiden aktiven
haften gegen die Turnerſchaft Griesheim. Die Gäſte
ver=
ie oberſte Handballklaſſe der Deutſchen Turnerſchaft.
Spiel=
ſtehen ſie kaum hinter den Darmſtädtern zurück, haben
n Plus im Kampf um den Ball. Es wird demnach ein
ausgeglichenes Spiel, vor allem bei den erſten
Mann=
zu erwarten ſein. Mit Rückſicht auf die Stadtſtaffeln wur=
Spiele auf den ſpäten Nachmittag verlegt. 2. Maunſch.
um 3 Uhr, die 1. Mannſchaften um 4 Uhr auf dem
Rot=
latz.
Tv. 85 Nieder=Ramſtadt — Sppg. 04 Arheilgen.
den Sonntag, nachmittags 3.30 Uhr, hat ſich
Nieder=
dt die Bezirksligamannſchaft der Spvg. 04 Arheilgen nach
rpflichtet. Es iſt zweifellos der ſtärkſte Gegner, der bisher
er=Ramſtadt ſpielte. Die Arheilger, durch die letzten
Ver=
iele in der Bezirksliga der DSB. bekannt geworden, wer=
Nieder=Ramſtädtern ein Spiel zeigen, dem die
einheimi=
unnſchaft nur mit dem Einſatz des ganzen Könnens
ſtand=
kann. Vorher: 2.30 Uhr: Reſerven, 1.30 Uhr: Schüler —
verramſtadt, Schüler.
T.=V. 1897 Bickenbach — V. f. R. Mannheim.
e bekannt, treffen ſich obige Mannſchaften zu einem
ſchaftskampf am 22. Mai in Seeheim auf dem Waldſport=
Mannheim ſpielt komplett mit: Mäntele; Zillhardt,
Zieg=
dnacker, Morgen. Schwarzelbach; Schimmelburg, Sornber=
Zees, Hofmann. Fiſcher; Bickenbach mit: Schneider,
kert. Hennemann. Jakobi, Keil; Herpel 2. Dingeldey,
t; Herpel 1., Zeißler; Opper. — Das Spiel findet, wie
rwähnt, in Seeheim auf dem Waldſportplatz, um
ſr nachmittags, ſtatt.
Fußball.
Polizei Darmſtadt — Mombach 03.
Dieſes mit größtem Intereſſe erwartete Treffen wird
Sonn=
tag, 14.30 Uhr, ausgetragen. Nur ein Punkt trennt noch die
bei=
den Rivalen. Die Mombacher werden mit ihrem ſtärkſten
Auf=
gebot die Aufſtiegfrage zu löſen verſuchen, die Niederlage der
Gäſte in Rüſſelsheim darf nicht darüber hinwegtäuſchen, daß
Mombach großes Können beſitzt. Die Poliziſten ſind durch ihren
Punktverluſt gegen Bürſtadt gewarnt. Wenn man mit richtiger
Selbſteinſchätzung und erforderlichen Verantwortungsgefühl an
die bevorſtehende Aufgabe herangeht, dann iſt ſie ſchon halb
ge=
löſt. Wir nehmen an, daß die Polizeimannſchaft dieſe
Erfor=
derniſſe des Tages hinreichend zu würdigen weiß. Im
Einver=
ſtändnis beider Vereine wurde der Spielbeginn wegen der um
16.30 Uhr beginnenden Werbeveranſtaltung auf dem
Hochſchul=
ſtadion von der Behörde auf 14.30 Uhr feſtgeſetzt.
Union Darmſtadt — Rot=Weiß.
Wir weiſen noch einmal auf das heute abend 6 Uhr,
auf der Rennbahn, ſtattfindende Spiel hin.
Sppg. 1928 Groß=Umſtadt — Sonderelf Union Darmſtadt.
Sonntagnachmittag 3.15 Uhr empfängt die Spvg. Groß=
Um=
ſtadt die Sondermſch. von Union Darmſtadt. Gegen die Routine
und das Können der alten Kreisligaſpieler hat die heimiſche Elf
einen äußerſt ſchweren Stand. Um ehrenvoll zu beſtehen, bedarf
es des vollen Einſatzes jedes Spielers. Den Umſtädter
Sport=
anhängern wird durch die Verpflichtung der Elf ein beſonderer
ſportlicher Genuß geboten.
Eintracht Darmſtadt.
Am Sonntag nachmittag ſpielt eine komb. Mannſchaft in
Seeheim a. d. B. gegen den dortigen FSV. zur Einleitung des
Handballſpiels Bickenbach — V. f. R. Mannheim. — Da dieſes
Spiel mit einem Vereinsausflug verbunden iſt, wird gebeten.
recht zahlreich zu erſcheinen. Abfahrt 13 Uhr. Verkehrsbüro
(80 Pfg. Hin= u. Rückfahrt).
S.=V. 98, A. H. — F.=C., Bensheim, A. H.
Die 1. Alt=Elf ſpielt am Sonntag. 13.45 Uhr, auf dem
Sta=
dion gegen die Alten Herren des F.=C. Bensheim.
Freie Turngemeinde Darmſtadt.
Die Fußballabteilung hat am Sonntag wieder ein
vollbeſetz=
tes Programm. Die 1. Elf ſpielt in Dietzenbach. Anſtoß 15.30
Uhr. Man darf auf den Ausgang geſpannt ſein, denn
Dietzen=
bach hat ſich in der letzten Serie als Kreisklaſſenverein gut
ein=
geführt. 1b und 2. Elf ſpielen in Stockſtadt, Anſtoß 15 Uhr, bzw.
13.30 Uhr. Die Alten Herren geben ihr erſtes Debüt in
Ar=
heilgen, Anſtoß 16.30 Uhr. Jugend empfängt am Müllersteich,
um 14.30 Uhr Gäſte aus Bickenbach. 1. Schüler 9.30 Uhr in
Griesheim, 2. Schüler ſpielfrei.
Kreisliga Südheſſen.
Tennis.
T.E. C. Darmſtadt, Jun. — T.H.C. Wiesbaden, Jun.
i Sonntag, vormittags 10 Uhr, treffen ſich dieſe beiden
mannſchaften auf den Plätzen am Böllenfalltor zu einem
ettkampf. In der Darmſtädter Mannſchaft ſpielen Colin.
nier, Langenbach, Münſter, Külp. v. Flotow u. Frl.
Reu=
irl. Bäuer, Frl. Külp. Frl. Klingelhöffer.
Deukſchland führk 2:0
im Davispokalkampf gegen Oeſterreich in Wien.
i prachtvollem Sommerwetter und bei ausgezeichnetem
Be=
hm am Freitagnachmittag auf dem Hauptplatz des Wiener
lubs im Prater das zur zweiten Runde des
Davispokal=
werbes zählende Treffen Deutſchland — Oeſterreich ſeinen
von im Eröffnungs=Match konnte Daniel Prenn, der
eichs Spitzenſpieler Mateijka überraſchend in nur drei
mit 6:2, 10:8, 6:1 ſchlug, für Deutſchland den erſten Punkt
Man hatte mit einem härteren Widerſtand des Oeſter=
5, der kürzlich im Kampf gegen die Tſchechoſlowakei
Rode=
enzel ſchlug, gerechnet. Ueberraſchend ſchnell wurde
Gott=
v. Cramm im zweiten Spiel mit dem Oeſterreicher
Ar=
fertig. In knapp einer Stunde ſtand der Sieg des jungen
veraners mit 6:2, 6:0, 6:4 feſt. Beide lieferten ſich einen
und dadurch weit gefälligeren Kampf. Nach menſchlichem
en iſt damit zu rechnen, daß Deutſchland den Kampf im
Ge=
zebnis ſicher gewinnt.
je Fifa hat beſchloſſen, den Sitz des Generalſekre=
S. das zukünftig von Dr. Jvo Schricker=Karlsruhe
verwal=
rd, nach Zürich zu verlegen.
00 Läufer nehmen auch in dieſem Jahre wieder am
lauf Potsdam=Berlin (29. Mai) teil.
Die Rückrunde der Spiele um den Aufſtieg zur
Be=
zirksliga beginnt mit zwei ſehr bedeutungsvollen Treffen:
Polizei Darmſtadt — 03 Mombach, Opel Rüſſelsheim — V. f. R.
Bürſtadt. Beide Vorſpiele endeten äußerſt knapp, weshalb
eigent=
lich normalerweiſe mit einem Sieg der Platzbeſitzer gerechnet
werden müßte. Die Theorie iſt jedoch gerade in der
Vorrunde=
ſchon zweimal korrigiert worden, und man würde es wohl als
großen Erfolg, aber keineswegs mehr als Senſation betrachten,
wenn Mombach und Bürſtadt einen oder gar zwei Punkte holen
würden.
Bei den Spielen um den Aufſtieg zur Kreisliga
iſt das erſte Rückſpiel:
Spv. Herrnsheim — Spv. Weinsheim
vorentſcheidend für die Placierung und damit für die Sicherung
der zweitbeſten Klaſſe. Der Spv. Weinsheim konnte unter drei
Bewerbern bis jetzt am beſten überzeugen. Er gewann das
Vor=
ſpiel und verſtand, es, auch in Bensheim zwei Punkte zu holen.
Herrnsheim iſt bis jetzt noch ohne jeglichen „Zähler”. Vielleicht
gelingt es, die erſten Punkte zu holen.
Nachdem Olympia Lampertheim bei den Spielen um
den Bezirkspokal ausgeſchieden iſt, hat der Südheſſenkreis
nur noch eine Vertretung: F.V. 1919 Biblis. Auf dem Bibliſer
Platz ſteigt nun am Sonntag das Zwiſchenſpiel:
F. V. 1919 Biblis — Mainz Bretzenheim.
Ueber den Gegner iſt wenig bekannt; man ſollte jedoch
an=
nehmen, daß es die Bibliſer ſchaffen werden.
Man hat ſich geeinigt, und nun ſteigt doch ſchon ein Spiel
um die endgültige Meiſterſchaft von Südheſſen.
Es treffen ſich in dieſem Nachholſpiel:
Olympia Worms — Olympia Lampertheim.
Es wäre nicht ausgeſchloſſen, daß die Wormſer „Kleeblätter”
bei ihrer derzeitig guten Form das Spiel für ſich
entſchei=
den — — damit wäre dann dieſe endloſe Frage wenigſtens
ge=
klärt.
Bezüglich der Freundſchaftsſpiele ſcheint nach dem
ausgiebigen Pfingſtprögramm eine Ruhepauſe wohlzutun. Man
hat nämlich bis jetzt noch nichts von derartigen Treffen für
die=
ſen Sonntag gehört.
Fechken.
Junioren=Säbelfechten der Gruppe III „Mittelrhein”
in Darmſtadt.
Für den Fechternachwuchs ſind innerhalb der Gruppen die
Juniorenkämpfe mit die bedeutenderen Wertungsprüfungen.
Da=
bei werden nicht nur Siege und Plaketten errungen, ſonden es gilt
auch, den Aufſtieg in die Seniorenklaſſe, und damit größere
Betä=
tigungsmöglichkeit zu erkämpfen, was aber nur 3 bis 5 beſten
Fechtern ermöglicht iſt. Am Sonntag wird das Säbeltreffen
ſteigen. Die Durchführung iſt dem Darmſtädter Fecht=Club
über=
tragen und wird auf deſſen Fechtboden, dem Turnſaal in der
Soderſtraße ſtatfinden. Von 10 Uhr vormittags ab werden die
Vor= und Ausſcheidungsrunden, und nachmittags die
Schlußrun=
den der Sieger ausgetragen. Sportfreunden iſt freier Zutritt
geſtattet.
7. Stuttgarter Langſtreckenwettfahrt.
Am Sonntag, den 22. d. M., findet in Stuttgart die erſte
Langſtreckenwettfahrt des Oberrhein=Mainkreiſes im D.K.K. ſtatt.
Die Paddelabteilung des D.S.C „Jungdeutſchland e. V. hat
zwei Rennen belegt, und zwar Rennen 1. Herren=Zweier für
Junioren mit der Mannſchaft Fasler=Müller, und Rennen 3
Her=
ren=Zweier für Anfänger (Thomas=Schmank). Die Darmſtädter
treffen auf Mannſchaften aus Stuttgart, Frankfurt,
Ludwigs=
hafen und Maxau. Man darf auf das Abſchneiden der Darmſtädter
geſpannt ſein, da dieſer Start der erſte für dieſes Jahr iſt und
man noch nicht über das Stärkeverhältnis der einzelnen
Mann=
ſchaften unterrichtet iſt.
des Ausſchuſſes für Leibesübungen.
Zu dem am morgigen Sonntagvormittag 11 Uhr auf der
Rheinſtraße ſtattfindenden Groß=Staffellauf wird vom
Ausſchuß für Leibesübungen noch mitgeteilt, daß die Ausgabe der
Startnummern und Staffelſtäbe am Sonntag früh.
pünktlich um 10.30 Uhr, im Schloßhof erfolgt. — Die
Preis=
verteilung findet nachmittags 6 Uhr bei der
Werbever=
anſtaltung im Hochſchulſtadion ſtatt. — Um eine raſche und
ein=
wandfreie Durchführung des Staffellaufes zu gewährleiſten, wird
das Publikum gebeten, während des Verlaufes desſelben die
Fahrbahn freizuhalten. Die zum Austrag kommenden
Wan=
derpreiſe ſind im Schaufenſter der Parfümerie Müller, am
Weißen Turm, ausgeſtellt.
Die 10 Mannſchaften des SV. 98 treffen ſich um 9.30 Uhr,
im Realgymnaſium, die Rot=Weiß=Teilnehmer finden ſich um
10 Uhr auf dem Rot=Weiß=Platz ein. Die Tgeſ. 75 nimmt mit
17 Läufern teil.
Schöne Erfolge heſſiſcher Polizeireiter
auf dem Aachener Turnier.
6 erſte Siege fallen nach Darmſtadt.
Das zweite weſtdeutſche Polizeiturnier wurde mit dem
Aache=
ner Pfingſtturnier des A.L.R.V. zuſammengelegt. Das Aachener
Pfingſtturnier war offen für Zivil= und Polizeireiter, das
weſt=
deutſche Polizeiturnier offen für außerpreußiſche Polizei. Im
gan=
zen erſchienen nahezu 300 Pferde, wovon die Polizei Zweidrittel
ſtellte. Die ausgeſchriebenen Konkurrenzen lagen ganz im Bereich
der Leiſtungen, die der tägliche Polizeidienſt an Reiter und Pferde
ſtellt. Es war daher beſonders lehrreich, die eigenen Leiſtungen
mit den Leiſtungen auswärtiger Reiter zu vergleichen. Daß die
Darmſtädter Reiter dieſe Prüfung mit Erfolg beſtanden haben,
das bewieſen ihre Erfolge. Eine von heſſiſchen Polizeireitern
un=
ter Leitung von Pol.=Oberleutnant Spatz gezeigte Schaunummer,
ein Springreiten „Das Roſenwunder” bildete die tägliche
Attrak=
tion des Programms, gut einſtudiert, in jeder Phaſe mit größter
Sicherheit exakt dargeboten, löſte ſie bei den zahlreichen
Zu=
ſchauern ſtets äußerſt ſtarken Beifall aus. — Polizeioberſt Freyer
konnte das leichte und zwei mittelſchwere Jagdſpringen auf der
Stute „Winde” und die mittelſchwere Dreſſurprüfung auf „
Quä=
ker” gewinnen, ſo daß auf Polizeioberſt Freyer allein vier erſte
Preiſe entfielen. — Einen glänzenden Ritt zeigte
Polizeiwacht=
meiſter Horn auf der Stute „Wanda", die das Jagdſpringen für
Anfänger gewann. Horn ging als letzter an den Concours und
konnte die bis dahin beſte Zeit um 7 Sekunden unterbieten.
Pol.=Oberwachtmeiſter Kraus belegte im Glücksjagdſpringen den
3. Platz Pol.=Oberwachtm. Maurer den 6. Platz im mittelſchweren
Jagdſpringen und Pol.=Wachtmeiſter Nold den 13. Platz im
Jagd=
ſprigen für Anfänger. In einem leichten Jagdſpringen, das die
heſſiſchen Polizeireiter (Quadrillereiter) unter ſich austrugen,
konnte Pol.=Oberwachtmeiſter Bauer den Sieg an ſeine Fahne
heften.
Gewinnauszug
2. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
2. Ziehungstag
19. Mai 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 113733
6 Gewinne zu 5000 M. 41981 138876 327324
2 Gewinne zu 3000 M. 316977
4 Gewinne zu 2000 m. 115564 179961
26 Gewinne zu 1000 . 17245 43818 163930 179558 193961 232956
243281 245520 253095 284250 336744 337132 381 186
36 Gewinne zu 800 M. 11430 14403 45938 67056 60397 62421
68644 81340 81599 89573 111200 124133 138132 203995 211057
225702 288529 295352
68 Gewinne zu 600 M. 14212 31937 36576 65272 66013 70853 75470
82944 102364 114043 152202 157705 175117 176396 195269 213304
220385 230267 237122 238940 254438 257952 263892 294884 299493
309507 320089 320773 329646 336367 338511 361584 384863 388809
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300-M.
gezogen
2 Gewinne zu 50000 M. 3040
2 Gewinne zu 10000 M. 13578
4 Gewinne zu 3000 M. 309050 341910
8 Gewinne zu 2000 M. 152745 232807 289453 289637
32 Gewinne zu 1000 M. 1148 4653 8192 143691 204257 211418
222124 258082 270026 290769 366735 374825 376650 381647 385918
396846
42 Gewinne zu 800 M. 8062 36528 65578 78932 94257 120403
137445 149968 156479 206579 210635 214122 237054 248492 252644
318354 318975 349710 353379 369345 380322
46 Gewinne zu 500 M. 1716 15176 39791 40536 67608 74008 75567
75974 83943 154119 172872 175114 196428 207083 223991 242639
268700 273749 286512 287819 357429 359545 360124
Die Ziehung der 3. Klaſſe der 39. Preußiſch=Süddeutſchen
(265. Preußiſchen) Staatslotterie findet am 15. und 16. Juni 1932 ſtatt.
Wekterbericht.
Infolge der kräftigen Erwärmung ſchrumpft das
Hochdruck=
gebiet allmählich zuſammen und wird mehr ſüdöſtlich
zurückge=
drängt. Somit wird den Ausläufern des Atlantiktiefs die
Mög=
lichkeit gegeben, auf das Feſtland vorzugreifen und Anlaß zu
Gewitterſtörungen zu geben, die auch etwas Gewitterregen mit ſich
bringen und leichte Abkühlung zur Folge haben. Da die Störung
jedoch keine große Energie beſitzt, dürfte eine weſentliche
Beein=
fluſſung durch ſie nicht ſtattfinden, im großen ganzen bleibt alſo
das ſommerliche Wetter erhalten.
Ausſichten für Samstag, den 21. Mai: Schwüles Wetter, nach
Ge=
witterſtörungen vorübergehend leichte Abkühlung.
Ausſichten für Sonntag, den 22. Mai: Teils bewölkt, teils
auf=
heiternd, vereinzelt noch etwas Gewitterregen.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wori: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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Nummer 140
Samstag, den 21
G.). der Landesgenoſſenſchaftsba
Arbeitsbeſchaffung und Bauwirtſchaft.
Wege zum Ankrieb für unſere Geſamkwirtſchaft. — Ein Arbeitsbeſchaffungsprogramm
zur Erleichkerung der Lage Deukſchlands erforderlich.
Eine Kundgebung der Bauwirkſchaft.
Die Deutſche Geſellſchaft für Bauweſen veranſtaltete geſtern
in Gemeinſchaft mit 35 Verbänden der Architektenſchaft, des
Bau=
gewerbes, der Bauſtoffinduſtrie, des Baunebengewerbes ſowie
des Bauſtoffhandels in Berlin eine Kundgebung unter dem
Thema „Arbeitsbeſchaffung und Bauwirtſchaft”.
Das erſte Referat hielt der Präſident der Reichsanſtalt für
Arbeitsvermittelung und Arbeitsloſenverſicherung, Geheimer
Re=
gierungsrat Dr. Syrup. Das Darniederliegen des
Baugewer=
bes wirke ſich infolge ſeiner Schlüſſelſtellung zwangsläufig auf
den geſamten deutſchen Arbeitsmarkt aus. Eine Million Althäuſer
ſeien vorhanden, deren Inſtandſetzung eine
Beſchäftigungsmöglich=
keit für mehrere hunderttauſend Bauarbeiter geben würde. Für
das Tiefbaugewerbe komme neben den Arbeiten der Reichsbahn
und der Reichspoſt vornehmlich der Straßenbau in Betracht.
Da=
neben ſeien Regulierung hochwaſſergefährlicher Waſſerläufe,
bau=
wichtiger Talſperren und landwirtſchaftliche Meliorationen zu
er=
wähnen. Wenn nun ein Teil dieſer volkswirtſchaftlich
hochbedeut=
ſamen Arbeiten ausgeführt werde, ſo ergäbe ſich daraus ein
ſtar=
ker Antrieb für unſere Geſamtwirtſchaft.
Bankdirektor E. Wildermuth, Vorſtandsmitglied der
Deutſchen Bau= und Bodenbank, gab nähere Erläuterungen zu
den Arbeitsbeſchaffungsmöglichkeiten und zu den Inſtituten, die
Träger für Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen ſein könnten. Der
Zeitpunkt für die Inangriffnahme eines
Arbeitsbeſchaffungspro=
gramms ſei jetzt gegeben, da die politiſchen Entſcheidungen im
Laufe dieſes Sommers fallen müßten, die zu einer Erleichterung
der Lage Deutſchlands beitragen könnten.
Als letzter Redner forderte Reichstagsabgeordneter
Zimmer=
meiſter Freidel u. a. Wiedereinführung der freien
Bauwirt=
ſchaft auf allen Gebieten und wandte ſich gegen die Regiebetriebe,
ſoweit ſie nicht lebenswichtigen Intereſſen dienten, und gegen die
Schwarzarbeit im Baugewerbe.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nachdem die vorgeſtrige Frankfurter Abendbörſe kleine
Er=
holungen gebracht hatte, glaubte man im geſtrigen Berliner
Vormittagsverkehr, daß ſich dieſe Beſſerungen an der Börſe
wür=
den behaupten können. Dieſe Hoffnungen wurden jedoch durch die
offiziellen Anfangskurſe enttäuſcht. Auf den meiſten Märkten lag
wieder etwas Angebot vor, und die Spekulation bekundete keine
Neigung, dieſe Ware aufzunehmen. Die vorgeſtrige New Yorker
Börſe war zwar im allgemeinen gut ſtetig, doch vermochte hiervon
keine Anregung auszugehen, zumal die Umſatztätigkeit auch in
Amerika ſehr eng begrenzt iſt. Gegen die vorgeſtrigen
Mittags=
ſchlußkurſe ergaben ſich zahlreiche Verluſte bis zu 1 Prozent.
Dar=
über hinaus waren Kaliwerte bis zu 2,5 Prozent, Ilſe 4 Proz.,
R.W. E., Akkumulatoren Feldmühle und Leopoldsgrube bis zu
3 Proz. abgeſchwächt. Burbach, Chadeaktien und Stöhr, waren
demgegenüber bis zu 2 Prozent feſter. Im Verlauf war die
Ten=
denz recht uneinheitlich; Farben und Gelſenkirchen lagen feſter
und ſchienen die Allgemeinſtimmung zunächſt in günſtigem Sinne
beeinfluſſen zu wollen. Später wurde es jedoch auf den meiſten
anderen Märkten wieder bis zu 1 Prozent ſchwächer. Conti=
Gummi fielen durch einen Rückgang von 1,75 Proz. auf. Auch
Gaswerte neigten ſodann zu weiteren Rückgängen. Die
Anlage=
märkte neigten gleichfalls überwiegend zur Schwäche. Lediglich
Altbeſitzanleihen waren eine Kleinigkeit erhöht.
Die geſtrige Frankfurter Börſe eröffnete wider Erwarten
in erneut ſchwacher Tendenz, nachdem man noch auf Grund der
leichten Erholung an der Abendbörſe mit weiterem
Deckungsbe=
dürfnis der Spekulation gerechnet hatte. Da aber die
innerpoli=
tiſche Lage durch die in der vorgeſtrigen Fraktionsſitzung der
Na=
tionalſozialiſten eingenommene Haltung eine weitere Zuſpitzung
erfahren hat, kam auf faſt allen Marktgebieten erneut Material
heraus, wobei ſowohl die Bankkundſchaft als auch die Kuliſſe
als Verkäufer auftraten. Hinzu kam, daß auf die zum Ultimo des
Monats vorzunehmende Abwicklung der Terminengagements
mindeſtens zur Hälfte noch Angebot zum Verkauf vorliegt. Bei
wieder nur kleiner Umſatztätigkeit ergaben ſich im Durchſchnitt
Rückgänge bis zu 1 Prozent. Darüber hinaus verloren von
Spe=
zialwerten J.G. Farben 1,75 Proz., Licht u. Kraft 2 Proz.,
Salz=
detfurth 2 Proz. Siemens 1,5 Proz., und Allgem. Lokal= und
Kraftwerke 1½ Prozent. Auch am Montanmarkt wurde die
ſeit=
herige Widerſtandskraft gebrochen, traten doch hier ebenfalls
Ver=
luſte bis zu 1 Proz. ein. Gelſenkirchen gingen ſpäter ſogar um
125 Proz. zurück. Niedriger eröffneten außerdem: Reichsbank,
Schiffahrtsaktien, A. E. G. und Rütgerswerke, die bis zu 1 Proz.
ſchwächer tendierten. Relativ behauptet blieben dagegen
Schuk=
kert, Zellſtoff Waldhof, Stahlverein und Deutſche Linoleum.
Chadeaktien zogen etwa 2 Mk. an.
Nach den erſten Kurſen trat auf größere Käufe ſeitens der
Banken eine Erholung für einzelne Werte um bis zu 1 Prozent
ein, doch blieb die Haltung unſicher. Im Verlauf hielt die
Ge=
ſchäftsſtille an und die Kurſe unterlagen leichten Schwankungen,
die Veränderungen hielten ſich indeſſen in engen Grenzen.
Gel=
ſenkirchen Bergwerk konnten 1 Proz, ihres Anfangsverluſtes
wie=
der aufholen, während Conti Gummi durch ſchwache Veranlagung
(minus 2 Prozent) auffielen. Die Börſe ſchloß auf dem erholten
Niveau nicht immer behauptet. Am Rentenmarkt lagen
Reichs=
ſchuldbuchforderungen weiter flau und erneut 1,5 Proz. niedriger,
ebenſo gingen Altbeſitz um 0,25 Prozent zurück, lagen aber ſpäter
wieder etwas erhöht. Gold= und Liquidationspfandbriefe
ver=
kehrten uneinheitlich bei Abweichungen von 0 25—0,50 Prozent
nach beiden Seiten. Kommunal= und Induſtrie=Obligationen
neig=
ten dagegen meiſt zur Schwäche. Reichsbahn=V.A. verloren ein
Prozent. Von fremden Werten gewannen Anatolier zuerſt 0.25
Proz., gingen im Verlauf jedoch wieder auf Vortagsniveau zurück.
Am Geldmarkt beſtand im Hinblick auf den kommunalen
Geld=
bedarf für Lohn= und Gehaltszahlungen etwas Nachfrage, ſo daß
der Satz für Tagesgeld auf 4,5 Prozent erhöht wurde.
Die gegen Schluß der Mittagsbörſe einſetzende leichte Erholung
konnte ſich an der Abendbörſe weiter fortſetzen. Beſonders
anregend wirkte dabei die ſehr feſte New Yorker Börſe. Das
Ge=
ſchäft blieb jedoch klein, da nach wie vor noch größte Zurückhaltung
herrſcht und Publikumsorders immer noch der Börſe fernblieben.
J.G. Farben zogen 0,75 Prozent an. Reichsbankanteile gut
be=
hauptet. Am Elektromarkt lag Licht u. Kraft 0,5 Prozent
freund=
licher. Auch Montanwerte eher etwas gebeſſert. Der
Renten=
markt und Anleihen lagen feſt. Im Verlaufe blieb das Geſchäft
klein. Farben ſchloſſen 91,25.
Kreuger & Toll gehl in Konkurs.
Die Unterſuchungskommiſſion der Kreuger=Angelegenheit hat / 6% Darmſtadt . . . .
geſtern ihre Aufgabe beendet und dem Vorſtand der Kreuger u. 6½ dresden b.26
Toll A.B. einen ausführlichen Bericht über die ganze Sachlage
übergeben. Kreuger u. Toll A.B. wird jetzt Konkurs anmelden;
gleichzeitig kann man damit rechnen, daß die verſchiedenen Kreu= 6%Mainz.......
ger=Moratorien aufgehoben werden.
Aus dem Bericht geht hervor, daß Betrügereien bedeutenden
Umfanges vorgekommen ſind, die ſchon weit zurückliegen:
ſicher=
lich mindeſtens acht Jahre, wahrſcheinlich aber noch länger.
Die Unterſuchungen über die Lage der Kreuger u. Toll A.B. 60
ließen mit Gewißheit feſtſtellen, daß die nicht bevorrechteten
Gläu=
biger nur eine ſehr niedrige Quote bekommen können. Die
Kom=
miſſion ſtimmte daher dem Vorſchlage zu, daß der Vorſtand der
Kreuger u. Toll A.B. bei der Regierung die Aufhebung des
Mo=
ratoriums beantragen ſoll, worauf die Eröffnung des Konkurs= 68 „ Goldoblig
verfahrens erfolgen ſoll.
Neue wirkſchaftliche Hilfsmaßnahmen
in Amerika.
Beſſere Ausnühung der Gelder der amerikaniſchen
Bundesreſervebanken. — Bildung eines Banken=
und Induſtriellen=Komikees.
Als Ergebnis der dieswöchentlichen Beſprechungen der Leiter
der Federal=Reſervebanken in Waſhington und der Erklärung
Hoovers zu den zur Bekämpfung der Wirtſchaftsdepreſſion
not=
wendigen „Kriegszeitmaßnahmen” haben 12 führende Bankiers
und Induſtrielle unter dem Vorſitz von Owen Young einen
Aus=
ſchuß auf Veranlaſſung des Gouverneurs Harriſon von der New
Yorker Federal Reſervebank gegründet. Zweck der Neugründung
iſt die Ausnützung der nach Inkrafttreten der Glaß=Steagall=Bill
möglichen Kreditausweitung, die aber von der Bankwelt in der
Praxis noch nicht durchgeführt worden iſt. Gleichzeitig
beabſich=
tigt man, das Niveau der Rohſtoffpreiſe zu erhöhen. In der erſten
Sitzung des Ausſchuſſes wurden lediglich organiſatoriſche Fragen
beſprochen. Die induſtriellen Mitglieder des Ausſchuſſes haben
die Aufgabe, dieſem notleidende, aber kreditwürdige Unternehmen
zu empfehlen, für die dann die Bankmitglieder die erforderlichen
Kredite beſchaffen ſollen. Dem Ausſchuß gehören u. a. an:
Mit=
chell von der National City=Bank, Reynolds von der Firſt
Natio=
nalbank, Sloan vom General Motors=Konzern und Teagle von
der Standard Oil Company. New Jerſey.
Die New Yorker Morgenblätter bringen in großer Aufmachung
eine Ankündigung des Gouverneurs des Federal Reſerve Board,
Harriſon, daß unter dem Vorſitz Owen D. Young ein Ausſchuß
führender Bankiers und Induſtrieller gebildet worden ſei, um ein
beſſeres Zuſammenarbeiten der Banken und der Induſtrie und
eine dementſprechende Ausnutzung der Gelder der Federal Reſerve=
Banken herbeizuführen. Dem Komitee gehören die Präſidenten
der führenden New Yorker Großbanken an, ferner der American
Telephone and Telegraph Co., der Standard Oil Company of
Jerſey, der General Motors Corporation, der American Radiator
und Standard Sanitary Corporation, ſowie der Conſolidateg Gas
Company of New York.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Verfahren, Bad=Nauheim: Kfm Otto Born
in Obermörlen. Af. 9. 7., GlV. 6. 6., Prft. 18. 7. Höchſt i. Odw.:
Fa. J. Glenz in König, Inh. Kfm. Georg Friedrich Glenz. Af.
4. 6., GlV. u. Prft. 20, 6. Nieder=Olm: Verſt. Kfm. Karl Balz
in Nieder=Saulheim. Af. 1. 6. GlV. u. Prft. 8. 6. Offenbach
a. M.: Fa. Reinhold Meiſer, Möbel= und Bettenhaus in Klein=
Steinheim. Af. 6. 6., GlV. 2. 6., Prft. 7. 7. Philipp Weiß,
Zigar=
renhandlung in Dietesheim. Af. 6. 6., GlV. 2. 6., Prft. 30. 6. —
Beendete Konkurſe. Darmſtadt: Chriſtian Vöglin, Inh.
eines Geſchäfts mit photograph. Artikeln in Arheilgen. Mainz:
Kfm. Eduard Siegel in Wiesbaden, Inh. der Fa. Hugo Meyer
u. Co., Seifen= und Putzartikel, in Mainz; „Schreiner Karl
Bek=
ker II. Inh. einer Möbelhandl. Offenbach: Fa. Chemiſche Fabrik
Offenbach a. M. A. G.; Fa. Schmitt u. Lehr, Fabrik feiner
Leder=
waren in Hauſen. Neue Vergleichsverfahren. Mainz:
David Heinrich Jerz, Inh. der Firma H. J. Jerz, Landesprodukt. in Bodenheim. VerglT. 2. 6. Offenbach a. M.: Firma
Famet Werke Melber u. Co. A.G., Metallwarenfabrik in
Frank=
furt a. M., gewerbliche Niederlaſſung in Lämmerſpiel. VerglT.
9. 6. Seligenſtadt (Heſſen): Fa. A. J. Altmann Söhne, o.H.,
Schuhfabrik. VerglT. 9 6. — Beendete
Vergleichsver=
fahren. Darmſtadt: Jacob Schüler, Inh. der Fa. Jacob
Schü=
ler, Manufakturwaren. Worms: Fa. J. F. Raſor,
Eiſenwaren=
handlung. Fa. Albert Hofmann, Schiffswerft und Keſſelſchmiede.
Die Landesgenoſſenſchaftsbank e.G.m.b.H. zu Darmſta)
ihre G.V. geſtern im Städt. Saalbau ab. Den Geſchäftsberi,
das 19. Geſchäftsjahr erſtattete Direktor Dr. Winkler
mer. Am 31. Dezember 1931 waren der Bank 1 Zentralge
anſtalt, 410 Kreditgenoſſenſchaften, 19 Bezugs= und Abſatzge
ſchaften, 11 Winzergenoſſenſchaften, 17 ſonſtige Genoſſenſ
2 Vereinigungen, 2 Einzelperſonen, zuſammen 462 Mit
mit 837 Geſchäftsanteilen zu je RM. 3000 gleich 2 51100
Geſchäftsguthaben und einer Geſamthaftſumme von 16
RM. angeſchloſſen. In dem neuen Geſchäftsjahr haben bish
Genoſſenſchaften je einen weiteren Anteil übernommen. 2
ſchäftsguthaben ſind ſomit um RM. 6000 und die Haftſum
RM. 40 000 geſtiegen.
Die Bilanzſumme einſchließlich der
Wechſelverb=
keiten beträgt rund RM. 18 518 000.—. Der Jahresumſatz
ſich auf 770 621 000 RM. An Guthaben in laufender Re
und an Einlagen auf Termingeldkonto weiſt die Bilanz mir
2 380 000 aus. In laufender Rechnung ſind RM. 8 694000
liehen, wozu an Forderungen aus weitervergebenen A
RM. 7 305 000 kommen. Der Wechſeleingang von RM. 58
verteilt ſich auf 13 300 Diskontwechſel und 16 500 Inkaſſo=
Der Eingang an Schecks betrug RM. 27 894 000 und ſetzt
119 000 Abſchnitten zuſammen.
Die flüſſigen Mittel der Bank ſtellten ſich am
Jahre=
auf RM. 1 631 400 und haben im Laufe dieſes Jahres eir
tere Steigerung erfahren.
Das Unkoſtenkonto iſt weiter geſenkt worden und
gegen das Jahr 1929 um RM. 112 000 gleich 27,4 Prozei
mindert. Aus dem regelmäßigen Geſchäft hat die Bank ein
winn von RM. 152 554,81 erzielt, der den des Vorjahres
Geringes noch überſteigt. Dieſes in Anbetracht des me
anormalen Wirtſchaftsjahres äußerſt befriedigende Ergeb
durch den übermäßigen Kursſturz der Deutſchen Reichsa
Ablöſungsſchuld mit Ausloſungsſcheinen, aus denen der
papierbeſtand faſt ausſchließlich beſteht, um RM. 123 358
ſchmälert worden und beträgt infolgedeſſen nur RM. 29
Die Landesgenoſſenſchaftsbank e. G.m.bH. hat es bewußt abg
ihren Wertpapierbeſitz zu den durch die Notverordnung v
Dezember 1931 geſetzlich zuläſſigen höheren, ſogen. Brür
kurſen, einzuſtellen. Es wurden daher nur die für den 3.
1931 geltenden Tageskurſe von zirka 39 Prozent berückſicht
In der Generalverſammlung vom 20. Mai d. J. wur
Vorſchlag des Vorſtandes, den Reingewinn von RM. 20
den Reſerven zuzuweiſen, gegen drei Stimmen genehmigt.
ehrenamtlichen Vorſtandsmitglied wurde Direktor Mahn v
Volksbank Neckarſteinach mit 118 Stimmen gewählt.
Mit Worten des Dankes ſchloß der Verſammlung=
Direktor der Winzergenoſſenſchaft Scheuermann=
Ober=
heim, die Verſammlung.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
An der Frankfurter Wertpapierbörſe kamen geſtern 665
Reichsſchuldbuchforderungen, Fälligkeit 1939, zur Verſteis
die einen Kurs von 56,5 Prozent erzielten.
In der Abwicklung der Nordwolle=Konkursmaſſe iſt ei
terer Teilabſchluß erreicht worden. Es iſt gelungen, das jer
liegende Werk Langenſalza aus der Konkursmaſſe zu löſen
eine Gruppe zu veräußern, die ihren Sitz in dem Gebi
Eupen hat. Es ſoll ſich dabei um ein deutſches Unternehme
deln. Das Werk Langenſalza bleibt ſelbſtändig.
Die künftigen Aktionäre der neuen Brennabor=Geſe
haben in ihrer Beſprechung in Brandenburg zuſtimmend
nis von der am 29. April d. Js. erfolgten Gründung der B.
borwerke A. G. genommen.
Die Alsfelder Volksbank und der Alsfelder Vorſchuf
beabſichtigen, ſich unter Mithilfe des Reichs zu vereinigen
Volksbank wird die Aktiven und Paſſiven des Vorſchußvere
Wege der Fuſion übernehmen und die Geſchäfte unter der F
bezeichnung „Alsfelder Volksbank” weiterführen.
Auf eine Verfügung des polniſchen
Finanzminiſterium=
den jetzt bei der Verzollung von den Zollbehörden nicht wie
10 Prozent, ſondern 20 Prozent des Zollbetrages als Man
tionsgebühr erhoben. Das bedeutet im allgemeinen eine
zentige Erhöhung aller Zölle.
Das Ungariſche Oberhaus ſtimmte am Donnerstag dem 1
ungariſchen Handelsvertrag, dem franzöſiſch=ungariſchen He
abkommen und dem Bericht des Außenminiſters über die
lung der deutſch=ungariſchen Handels= und Verkehrsbeziel
ohne Ausſprache zu.
Berliner Kursbericht
vom 20. Mai 1932
Deviſenmarkt
vom 20. Mai 14
Berl.Handels=Geſ.
Danatbank . ....
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
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Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell
Veffe
60.75
90.25
40,625
49.875
39.50
25.25
42.—
85.50
24.50
36.50
23.—
32.75
21.—
Meee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.
Nf
26.75
147.—
53.625
15.75
96.50
19.—
12.25
24.50
62.50
13.25
29.50
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt.
Sofig
Holland
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm.
London.
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Baris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 S.Sta.
1 Pav. Peſo
1 Dollar.
00 Belga
1o0 Lire 2
100 Franes
ſGelde
7.123
5195
12.485
3.057
170.93
7709
84. 42
78.62
15.43
1.o09
4.209
59,06
21.86
16.805
Brieft
7.137
52.05
12.485
3.063/
171.2
77.1
84.58
78 76
15.41
1.012
4.217
59.18
21.70
15.645
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de T aneiro
Fugoſlanuen 100 Dmnar
Portugal.
Athen.
Iſtambu=
Kairo.
Kanada
1
1
Uruguay
Fsland.
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Bihrung
1 0 Franken)
10 Beſetas
400 Gulden
Yen
Milreis
100 Escudos
100 Drachm.
türk. s
Täghpt. 2
1canad. Doll./”
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats
Rii
62.34
34 7
32.74
1.31
0.31
7.44
14.0s
2.94
2.01
15.84
3.70e
1.94
6a4
109.3
79.7
Durmſtäuter und Kariondisane Barmftaut, Iime der Fresoher B
Frankfurter Kursbericht vom 20. Mai 1932.
Wee
„v.27
6%
5½%Intern.,
6%Baden .......!
6% Bahern .....
68 Heſſen......
6% Preuß. Staat.
6% Sachſen ......
Dtſche. Anl. Auslo.
ſungsſch. 4I,
Ab=
löſungsanl.. ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche Schutzge
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden.
6% Berlin. . .v.24
6% Frankfurt a.M.)
Schätze v. 29
v. 26
6% Mannheim v. 27
62 München v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
„ Goldoblig
5½% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Lignid.
43% ; Kom.=Obl
6% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.
64.25
54
58
60
51
61
40.85
3.25
2.55
G
4.75
53
RX
53
N58
66Sl
Sis
Wie
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.)
6% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½%0 „ Ligu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
tAuslSer.
„„ Ser. III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
6% Berl. Hyp. Bk.
5½%n Ligu.=Pfbr.
625 Frkf. Hhp.=Bk.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
6%
Pfbr.=Bk.
689
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„ Ligu.
62 Mein=Hhp.=Bk.)
5½% „ Lig. Pfbr.,
6% Pfälz.Hyp.=Bk.
5½% n Lig.Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.
51/.% „Lig. Pfbr.
„ Goldoblig,
82 Südd. Bod.,
Cred.=Bank ...
51/.0 „ Lig. Pfbr.
6% Bürtt. Hyp.=B.)
6%Daimler=Benz.
6% Dt. Linol.Werk
68Mainkrw. v. 26
88Mitteld. Stahl.
6BBer. Stahlwerkel
46
75
78
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4
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2.5
78.5
541
73.25
81.5
82.75
R.e5
58.75
81.5
79.5
39.25
66
73.75
51.75
37.5
8% VoigteHäffner
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. 2.E.B
L. Inveſt
5% Bulg. Tab. b.02
2a Oſt. Schätzel
g Oſt. Goldrentel
5%vereinh. Rumän
41,70
4‟
420 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdadl
429 „ Zollanl.
41ſ.% Ungarn 1913
1914
41.20
4‟
Goldr.
1910
490
Aktien
Ala. Kunſtzide Unie
A. E. G. .......
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg.=Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werkel
BrownBovericCie.
Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſell
Chem.Werke Abertl 28
Chade .. . . . . . . . . /203
Contin. Gummiw.
Linoleun
Daimler=Renz...
Dt. Atl. Telegr. ..
Erböl ......
766
89
8.75
9
415
8.1
3.85
1.75
2.25
5
5.25
5.05
wee
22.1
60
22.5
35.5
18
22
24.5
42.5
86.5
29
11
56.5
Dt. Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt 126.75
„ Linoleumwerke
Eiſenhandel.
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EälingenMaſchinen
Faber & Schleicher
F.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Gnilleaumel
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwer=
Gef f.eleſtr. Untern
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger . 1
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.)
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Flſe Bergb. Stamml1 22
„ Genüſſe
Junghans ......"
Kali Chemie .....!
„ Aſchersleben.
Karſtadt, R.. . . . .
Klein, Schanzlin ..
glöckhnerwerke ....
Knorr C. 6.. ... .145
40
60
64
38
90,
14
40.5
50.5
17.25
17
53
40
39
28
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415),
85.5
Gl.
23.75
Kue 4
Laurahitte ....."
Lech, Angsburg...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm. Röhrer
Mansfeld Bergb.
Metllageſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf ..
Phönir Bergbau..
Reiniger. Gebbert 50
Rh. Braunkohlen ./156.5
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„ Stahlwerke ...
Riebeck Montan. .
Roeder Gebr. ...
Rütgerswerke ...
Salzdetfurth Kali 1147
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Schöfferhof=Bind. /123
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Siemens & Halske. 106
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ...
unterfranken .....
Ver. Stahlwerke.
Ultramarin.
Voiat & Haeffner.
Bahß Frehztag:
122
V.
3
F.
68.5
39.25
37.5
43.5
54.75
43
98
8
18
21
„Pl.
Weſteregeln Kali.=
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Memel
Allg. Dt. Ereditanſt.,
Badiſche Bank..
Br. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Baher. Shp. u. V.
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Hypothelbk.)
Comm. u. Privatb.)
Darmſt. u. Nat.=Bl.)
Dt. Bank und Die
Dt. Eff. u. Bechſell
Dresdner Ban!
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Reichsbank=Ant .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.Cr.Bk.)
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Allg. Lokalb. Kraftw
78 Dt. Reichsb.Bzgl
Hapag ....."
Nordd. Lloyzd. .. .
Südd. Eiſenb.=Geſ
Alianz. u. Stuttg,
Verſicherung ...
„ Verein. Ber).
Frenkonaſſück u.2
Mannh. Verſich. .
Otavi Minen ..
Schantung Hanbell
tag, 21. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 140 — Seite 13
Roman von
Tad/ Bennings großer Feind. Nust Siodunak
(Nachdruck verboten.)
Cophright by Carl Duncker Berlag, Berlin 1931
lächelte verbindlich und wandte ſich der Dame des
zu: „Gnädige Frau — es iſt unhöflich bei Tiſch darum
en. aber ich ſollte um halb acht in der Fabrik anrufen.
es nach acht — Sie entſchuldigen mich.”
itte bitte!” Juſt erhob ſich jovial, „Pflicht geht vor,
Sie, kommen Sie!‟ Er klopfte Ralf auf die Schulter,
ich, bieder, er hatte ſicherlich beſchloſſen, den Angriff auf
Art zu beginnen.
nn ſtand Ralf am Apparat, hörte Liens Stimme, leiſe,
ſchreckt. Alles verſank — der Haß, die Spannung, die
Ge=
an Juſt.
ch warte ſchon lange”, ſagte Lien. „Komm ſchnell, Ralf.”
itzlich war ihre Stimme erloſchen. Er rief nach der
Zen=
tiemand antwortete, ſtand am Telephon, von Angſt
er=
endlich meldete ſich das Amt, dann der Nachtportier,
ie Leitung nach Ihrer Wohnung iſt in Ordnung, Herr
e!” ſagte des Portiers tiefe, feſte Stimme, die Ralf die
viedergab.
herlich war nichts vorgefallen. Lien rief nach ihm, ſie
ne Benachrichtigung geblieben, hatte ihn ſchon vor
Stun=
vartet, deshalb ängſtigte ſie ſich!
z er in das Eßzimmer trat, überflutete ihn wieder die
e, unverſtändliche, unbegründete Angſt.
un?” fragte Juſt, er hatte eine mächtige Zigarre im
ſeinen eiſigen, blaſſen Augen entging Ralfs Verſtörtheit
sicherlich hatte er mit Ranſtatt geſprochen, und Nanſtatt
im die Meinung geſagt.
h bitte um Entſchuldigung!” Ralf verſuchte zu lächeln,
dumme unbegründete Angſt in ſeinem Herzen zu über=
„Ich muß in das Werk zurück. Ich hoffte heute frei
Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, daß man mich
ſt die Pflicht”, ſagte Juſt. Er war plötzlich froh, daß
Nann verſchwand. Er ſollte zum Teufel gehen, man wird
nſtatt verhandeln, nicht mit dieſem Querkopf. Mit
Ran=
ar eher fertig zu werden. Juſt bedauerte ſeine
Ein=
f beugte ſich über Viktorias Hand, die ſich mit feſtem Druck
als ſei Ralf ein vertrauter, langjähriger Freund.
ſah wie im Traum einen Diener, der ihm den Hut
Der Wagen fuhr vor.
aſſen Sie mich an das Steuer!” rief Ralf, ſchob den
eur zur Seite. Es war ihm gleichgültig, was der Mann
m dachte, was Juſt denken würde, wenn der Mann ihm
te.
ſtob mit Vollgas in die Nacht hinaus.
atte es eilig, wegzukommen!” Juſt trat vom Fenſter fort.
or die joviale Maske. „Dieſer Querſchädel, ich werde ihm
enick brechen! Das iſt der Erſte, der fliegt!“
Zweiundzwanzigſtes Kapitel.
Was Neues, Thiele?” Ralf ſchritt ſchnell weiter, als der
Nachtportier verneinte, überquerte den Fabrikhof, blieb wie
an=
gewurzelt ſtehen. Da heulte ein Hund? Donar heulte? Der
Schall kam dumpf abgeriſſen.
Wer hatte den Hund eingeſperrt?
Da drang das Jaulen des Hundes, kurz, erregt, freudig
durch die Stille. Ralf öffnete das Tor des Geräteſchuppens, ein
Schatten ſchoß heraus, der Hund ſprang winſelnd empor, drehte
ſich, verſchwand in der Nacht.
„Donar! Hier!” ſchrie Ralf, begann zu rennen, der Hund
wandte ſich nicht um, lief auf das Haus zu, auf die kleine
Villa. Lien!
Ralf lief ſo ſchnell er laufen konnte an den langen Hallen
vorüber, die ſtumm mit mattglänzenden Fenſtern dalagen wie
große ſchlafende Urwelttiere. Der ſchwarze Schornſtein ſchien
ſchräg in den Himmel zu ragen, gebogen, drohend, als wollte er
auf den Hof niederſtürzen. Hoch flimmerten die Sterne.
Die kleine Villa lag dunkel, einige Fenſter waren geöffnet.
Dunkel? Lien ſchlief?
Winſeln, dort ſtand der Hund an der Tür, kratzte, ſprang
hoch, warf ſeinen gewaltigen Körper dagegen. Ralf riß die Tür
auf, der Hund drängte ihn zur Seite, ſprang die Treppen
empor.
Licht!
Dort oben ſtand der Hund ſtarr, geſpannt, die ſpitze
Schnauze am Türſpalt, ſchnuppernd, leiſe knurrend.
Liens Zimmer!
Ralf ſprang die Treppen empor, verſuchte den Hund
zurück=
zuhalten, öffnet die Tür, ſtolperte, fiel faſt, erlangte mühſam
das Gleichgewicht wieder, vom Hund vorwärtsgeriſſen.
Zwei Menſchen kämpften — ſtumm, erbittert, lautlos.
Der Hund ſprang, ein Menſch ſchrie entſetzt hoch. Golders
Stimme.
Poltern, Stürzen der Stühle, Fluchen. Dann hatte Ralf den
Lichtſchalter gefunden.
Golder lag am Boden. Ueber ihm ſtand, breitbeinig,
knur=
rend, die Schnauze dicht über Golders Kehle, der Hund,
be=
wegungslos, zitternd vor Angriffsluſt.
Lien, das Kleid zerriſſen, mühſam mit den Händen
zu=
ſammenhaltend, lehnte an der Wand, nach Atem ringend. Sie
erblickte Ralf, ſah den Hund, den wehrloſen Golder, über ihr
ſtarres Geſicht begannen Tränen zu laufen. Dann lief ſie Ralf
entgegen, umklammerte ihn, barg den Kopf an ſeiner Schulter.
Ralf ſtreichelte ihr Haar.
„Ruf doch die Beſtie”, gurgelte Golder am Boden mit
her=
vorquellenden Augen, verſuchte in ſeine Taſche zu faſſen,
lang=
ſam, vorſichtig. Sicherlich ſuchte er nach der Waffe.
„Nimm das Vieh weg!” Bei der geringſten Bewegung
knurrte der Hund bedrohlich, klappte die hellen Zähne zuſammen.
„Donar!” rief Ralf. Der Hund blickte ſich um, zog ſich dann
vorſichtig zurück, ohne Golder aus den Augen zu laſſen.
„Hierher!” Faſt unwillig ſchritt der Hund an Ralfs Seite,
duckte ſich angriffsluſtig, ſpitzte die Ohren. Ralf merkte an
ſeinem Fuß das Vibrieren des erregten Hundekörpers.
Golder erhob ſich ächzend, wortlos, faßte ſich an die Kehle,
zog ſeine Krawatte gerade. Dann ſchritt er, mit vorſichtigem
Blick auf den Hund, langſam rückwärts zur Tür, griff in wie
Taſche, fand die Waffe. Jetzt kehrte der Mut zurück. Er zdg
ein beleidigtes, freches Geſicht.
Wie der Hund knurrte.
„Paß auf dein Vieh auf, wenn du es behalten willſt,” ſagte
Golder mit wütender Stimme, „wenn er jetzt noch mal kommt,
ſchieße ich ihn zwiſchen die Rippen.”
Ralf antwortete nicht. Er trat einen langen Schritt auf den
Verbrecher zu, riß ihn hoch und warf ihn die Treppe hinab.
Langſam ſchritt Ralf die Treppe hinab. Lien rief angſtvoll
ſeinen Namen. Golder, mühſam wieder auf den Füßen, wich
vor=
ſichtig und furchtſam zurück. Er wollte etwas ſagen, aber unter dem
Blick des anderen blieb ihm das Wort in der Kehle ſtecken.
Das Pförtnerhaus. Ralf öffnete die kleine Eiſentür, die ins
Freie führte. Wartete.
Golder verſchwand in der Nacht.
„Wenn dieſer John Golder nochmals das Fabrikgelände
be=
tritt, halten Sie ihn feſt und rufen die Polizei”, ſagte Ralf zu dem
ſchläfrigen Mann, überlegte, wandte ſich nochmals um: „Nein,
melden Sie es mir vorher!“
Er pfiff dem Hund und ſchritt zum Haus zurück.
Dreiundzwanzigſtes Kapitel.
Direktor Blackmann trug noch den großkarierten Reiſeanzug,
weiche gelbe Wolle mit breitgeſchnittenen Schultern. Sein Kopf
paßte nicht recht auf die auswattierte Jacke, er war zu ſchmal, von
Zimmerluft gebleicht. Blackmann wird niemals den Eindruck
eines Sportmannes machen können, auch nicht mit Hilfe des beſten
Schneiders.
„Der Zug hatte Verſpätung”, murmelte er, als er in das
Konferenzzimmer trat. Juſt und Heintze warteten ſchon auf ihn.
„Sie hätten das Flugzeug nehmen ſollen.” Juſt war wütend.
Er liebte nicht, wenn man ihn warten ließ. Er verlangte
Pünkt=
lichkeit von ſeinen Mitarbeitern.
Es war nicht zu leugnen, es gab Sorgen. Aber das war kein
Grund, ſeine Mitarbeiter unhöflich zu behandeln. Man kann wohl
befehlen: Fahr nach Paris, ſprich mit dem alten Thalemann, ſieh,
was du aus dem harten Schädel herausſchlägſt, aber man kann
nicht verlangen, das Leben dabei aufs Spiel zu ſetzen.
Juſt hatte ſchlecht geſchlafen. Er fühlte ſich nicht wohl.
Vik=
toria war daran ſchuld. Viktoria ſprach ſeit Tagen nur das
Nötigſte. Sie war erſt drei Wochen hier, ſchien ſich aber mit dem
Gedanken zu tragen, wieder abzureiſen. Dann hatte Juſt nachts
an ihre Tür geklopft. Die Tür aber war verſchloſſen geweſen,
Man verſchließt dem Ehemann nicht die Tür, zumal wenn er
Sor=
gen hat, Sorgen, die über den Kopf zu wachſen drohen.
„Ich bringe nichts von Thalemann mit. Er hat ſich ganz
un=
ſinnig gebärdet, er rührt nicht den kleinen Finger, hat er
geſchrie=
ben. Wir ſollen zum Teufel gehen!“
(Fortſetzung folgt.)
R
afédaldesruk
Inhaber: Karl Diergardt
Traiſa, ca. 20 Minuten vom Böllenfalltor. (6541a
Laffee und Kuchen. Schattiger Garten (ſtaubfreie Lage)
derbeluſtigung. Tierſchau. Jeden Mittwoch u. Samstag
Boe Kaffee=und Kuchentag dooe
Stes Reinheimer Tonfilm-Thezter
Sonntag, den 22. Mai
mstag, den 21. Mai
läuft der große Tonflm
Mur am Rhein
Ia möcht ich leben
mit dem Untertitel:
Der Rhein ist wieder Freil
Beiprogramm:
er zehnte Geburtstag
Sonntag 2 Uhr Vorstellung.
(7598
Hiig
gegen (6836b
zproſſen
treine Haut.
ZM. 1.75 und
M. 2.25.
rfümerie
Mers Soh
Schickſal
Veränderg.
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Seite 14 — Nr. 140
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