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Armſtäd
Sagblatt
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachriſchten mr mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Donnerstag, den 19. Mai 1932.
195. Jahrgang
Nummer 138
2I mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspig.
Finanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Reilamezeile (92 mn
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
Bei
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz.
fällt ſeder
Beſtreibun
erichtiſch
Konkurs oder
Rabaſt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Natonalbant.
Deutſche Klage gegen Polen.
Schwere wirkſchaftliche Schädigung des Fürſten Pleß durch Polen wegen ſeines Deutſchkums.
Glig unberechkigke polniſche Skeuerforderungen. — Deutſchland verklagt Polen wegen Verlebung
des Minderheikenverkrages vor dem Haager Gerichtshof.
nd.
Zeugn.
L.4
ISlt
einel
Hüg
Der Zal Pleß.
Der Völkerbundsrak verſtändigk.
Haag, 18. Mai.
je Reichsregierung hat heute beim Ständigen Internatio=
Gerichtshof eine Klage gegen den polniſchen Staat auf
der Minderheitenſchutzbeſtimmungen der Artikel 65, 67
8 des Genfer Abkommens über Oberſchleſien von 1922
ein=
ht. Es handelt ſich dabei um die bekannten Streitfälle
zwi=
dem der deutſchen Minderheit in Oberſchleſien angehörenden
un Pleß und der polniſchen Regierung, die bereits wiederholt
ſölkerbundsrat beſchäftigt haben.
eer deutſche Vertreter im Völkerbundsrat, Graf Welczek, hat
Heneralſekretär des Völkerbundes mitgeteilt, daß die deutſche
rung ſich mit einer Klage gegen Polen an den Internatio=
Haager Gerichtshof gewandt habe. Die deutſche Regierung
ſabei von der Erwägung aus, daß nach den bisherigen
Er=
ngen weitere Einſprüche beim Völkerbundsrat gegen die
ſetzten Unterdrückungsmaßnahmen der polniſchen Regierung
die deutſche Minderheit in Oberſchleſien in dieſem Falle
os ſind.
*
er Fall des Fürſten Pleß, der als Führer der deutſchen
Min=
t in Polniſch=Oberſchleſien ſeit Jahren von den polniſchen
den auf alle mögliche Art, insbeſondere durch völlig
unbe=
ſte Steuerforderungen, wirtſchaftlich geſchädigt wird, hat den
bundsrat ſchon wiederholt beſchäftigt. Die polniſche
Regie=
hat ſich einer gütlichen Regelung dieſer Angelegenheit
bis=
ets entzogen, ſo daß der deutſchen Regierung nichts übrig
als nunmehr Polen wegen Verletzung des
Min=
eitenvertrages vor dem Haager
Gerichts=
zuverklagen. Die Frage iſt von grundſätzlicher Bedeutung,
ſich hier, nicht wie fälſchlicherweiſe von Polen behauptet
um eine private Steuerangelegenheit des Fürſten Pleß
han=
ondern um eine Frage des Minderheitenſchutzes.
ie polniſche Regierung hat bisher bereits 17 Klageverfahren
em Internationalen Haager Gerichtshof verloren. Sie hat
nehrfach vor dem Völkerbundsrat eine offene Verletzung der
erheiten=Schutzverträge zugeben müſſen. Dieſe Tatſachen
ge=
n beſondere Bedeutung im Hinblick auf die von der pol=
Regierung jetzt lebhaft betriebene Propaganda, in der
Sep=
rtagung des Völkerbundes ſich von neuem den jetzt fällig
denen halbſtändigen Sitz im Völkerbundsrat zu ſichern.
ſen werden in internationalen Kreiſen die Ausſichten
Po=
ür den halbſtändigen Ratsſitz wenig ausſichtsreich beurteilt.
er Borſtoß gegen die Zivillufffahrt
in Genſ.
jeutſchlands Ankrag auf völlige Beſeikigung
der gefamken Milikärluftfahrk abgelehnk.
Genf, 18. Mai.
der Luftfahrtausſchuß der Abrüſtungskonferenz hat heute
ſer Diskuſſion der Frage begonnen, ob und welche
Luft=
in im Sinne der vom Hauptausſchuß aufgeſtellten Direktiven
qualitative Abrüſtung einbezogen werden ſollen. In wel=
Richtung ſich auch dieſe Debatte vorausſichtlich bewegen
geht aus einem Antrag der Staaten der Klei=
Entente hervor, in dem u. a. behauptet wird, daß
inem Kriege die Zivilflugzeuge ebenfalls
militäriſche Zwecke verwendet werden
iten.
in einer viel beachteten Erklärung brachte der deutſche
treteer Miniſterialdirektor Brandenburg
eginn der Sitzung nochmals den deutſchen Standpunkt zum
ruck. Er erklärte, der Bericht des Unterausſchuſſes trage
den beſonderen Verhältniſſen Rechnung, die in den Ländern
en, die über keinerlei Abwehrmittel weder aus der Luft,
von der Erde aus verfügen. Hier liege ein grundſätzlicher
ſcher Unterſchied vor. Der deutſche Vertreter wies auf den
ailler Vertrag hin, der als Auftakt zu einer
emeinen Abrüſtung die völlige Beſeitigung
leſamten Militärluftfahrt zu Lande und zu
er eingeleitet habe. Von dieſem Geſichtspunkt aus
die geſamte Militärluftfahrt unterſchiedlos als beſonders
ib die nationale Verteidigung bedrohend und die
Zivil=
kerung gefährdend nunmehr namhaft gemacht werden.
ſterialdirektor Dr. Brandenburg erklärte zum Schluß, daß
te Unterſuchung der dem Ausſchuß geſtellten Aufgabe die
ge entſcheidend ins Gewicht falle, welche Waffen
Lande beſonders wirkſam zugute kommen,
einen politiſchen Angriffswillen habe.
er Berückſichtigung der Lage der Länder
Luftabwehr müſſe die geſamte
Militär=
ahrt als beſonders bedrohliche
Angriffs=
eempfunden werden.
Die Debatte ließ deutlich erkennen, daß die Mehrheit des
chuſſes einer Entſcheidung über die Frage der Abſchaffung
geſamten militäriſchen Luftfahrt aus dem Wege gehen
Miniſterialdirektor Brandenburg verwahrte ſich
Ner Erwiderung energiſch gegen den Vorwarf, daß er in un=
Nger=Weffe politiſche Fragen angeſchnitten habe. Auf die
Ausführungen des belgiſchen Vertreters zum Verſailler=Vertrage
zitierte der deutſche Delegierte die Präambel zum Teil 5:des
Var=
ſailler Vertrages, den Artikel 198 und die Mantelnote vom 16.
Juni 1919, aus denen klar hervorgeht, daß Deutſchland auch die
militäriſche Luftfahrt verboten worden iſt, um ihm eine Politik des
Angriffs unmöglich zu machen. Zum Schluß begründete er
woch=
mals den bekannten deutſchen Antrag, der die geſamte militäriſche
Luftfahrt und den Abwurf von Kampfmitteln aus Flugzeugem als
beſonders offenſiv bezeichnet. Dieſer Antrag wurde mit 22 gegen
7 Stimmen abgelehnt. Für den deutſchen Antrag haben
Deutſch=
land. Oeſterreich, Ungarn, Bulgarien, Rußland, China und die
Türkei geſtimmt.
Das Kriegsverhütungsabkommen
vom Völkerbundsrat den Regierungen übexwieſen.
Genf, 18. Mai.
Der Völkerbundsrat, der in der vorigen Woche ſeine Tagung
wegen der Pariſer Beerdigungsfeierlichkeiten unterbrochen hatte,
trar am Mittwoch vormittag zu einer kurzen öffentlichen Sitzung
zuſammen, in der der Ratspräſident zunächſt der japaniſchen
Re=
gierung das Beileid des Völkerbundsrates zu der Ermordung
des japaniſchen Miniſterpräſidenten zum Ausdruck brachte.
Die von dem beratenden Militärausſchuß des Völkerbundes
ausgearbeiteten Durchführungsbeſtimmungen für das
Kriegsver=
hütungsabkommen des Völkerbundes wurden den an der
Ab=
rüſtungskonferenz beteiligten Regierungen überwieſen. Dieſes
Abkommen ſieht im Kriegsfalle die ſofortige Entſendung eines
neutralen Sachverſtändigenausſchuſſes durch den Völkerbundsrat
an den Streitort vor.
Der deutſche Ratsvertreter, Graf Welezek, gab hierzu eine
Erklärung ab, in der er darauf hinwies, daß die in den
Durch=
führungsbeſtimmungen vorgeſehenen Mußnahmen über die
Ein=
ſtellung von Luftangriffen im Kriegsfalle von den ſchwebenden
Verhandlungen der Abrüſtungskonferenz über die von
Deutſch=
land geforderte fällige Abſchaffung aller Lufrüſtungen abhängig
ſei. Falls die Abrüſtungskonferenz zu der Abſchaffung der
Luft=
rüſtungen ſchreite, ſo würden damit die in den
Kriegsver=
hütungsabkommen vorgeſehenen Maßnahmen gegen die
Luft=
angriffe ſelbſtverſtändlich hinfällig ſein.
Der Prozeß Meyer-Beckers verſchoben.
Skellk Likauen das Verfahren ein?
Kowno, 18. Mai.
Der Prozeß gegen Schulrat Meyer und den
Reichsdeutſchen Beckers, der bekanntlich auf den 24. Mai
feſtgeſetzt war, iſt am Mittwoch durch einen
Geſchäftsordnungs=
beſchluß des Kownoer Kriegsgerichtes auf unbeſtimmte
Zeitverſchoben worden. Der Beſchluß geht auf einen Antrag
des Staatsanwaltes beim Kriegsgericht, General Wiemer,
zurück=
der von vornherein der Auffaſſung geweſen ſein ſoll, daß das
Material gegen Meyer und Beckers nicht ausreiche
und völlig unzulänglich ſei. Das Anklagematerial iſt äußerſt
dürf=
tig und keineswegs geeignet, die ſchwere Anklage gegen die
Be=
ſchuldigten auch nur im entfernteſten zu rechtfertigen. Die Anklage
ſtützt ſich im weſentlichen auf folgendes:
Bei Beckers iſt bei ſeiner Verhaftung am 25. März eine
Land=
karte von Litauen und verſchiedene Landkartenhefte von
oſtpreu=
ßiſchen und memelländiſchen Gebietsteilen gefunden worden
Außer=
dem fand man bei ihm verſchiedene Notizen ſowie ein Schreiben
über angebliche Einmarſchpläne des Stahlhelms in das
Memel=
gebiet und eine deutſche Ueberſetzung eines Schreibens des
litau=
iſchen Schützenverbandes. Die Unterſuchung ſoll angeblich ergeben
haben, daß Beckers einige Male die Memellandführer Schulrat
Meyer und Gutsbeſitzer Eonrad aufgeſucht und dieſen Nachrichten
über die Möglichkeit eines Aufſtandes (!) zwecks Anſchluß des
Memelgebiets an Deutſchland übermittelt haben ſoll.
Beckers ſoll auch eine Autofahrt durch Memel und Umgebung
gemacht haben. Bei dem Schreiben über die angeblichen
Ein=
marſchpläne des Stahlhelms, das offenbar das
Hauptbelaſtungs=
ſtück darſtellt, handelt es ſich jedoch lediglich um einen anonymen
Brief, in welchem ein völlig Unbekannter davon ſpricht, „daß der
Stahlhelm ins Memelgebiet vorzurücken ſich bereit macht”.
Fer=
ner wird mitgeteilt, daß die Litauer von dieſen angeblichen
Ab=
ſichten des Stahlhelms unterrichtet ſeien und beſchloſſen hätten,
in dieſem Falle die Memellandführer Conrad, Gubba, Meyer,
von Dreßler und Kraus, an den das Schreiben gerichtet war,
nebſt ihren Familien zu erſchießen. Das zweite Beweisſtück, das
urſprünglich zu einem „Geheimdokument” geſtempelt war, iſt ein
einfaches Flugblatt des litauiſchen Schützenverbandes in Memel,
das überall offen ausgelegen hat und das auch keinen
Geheim=
vermerk trägt. In dieſem Schreiben wird wieder auf die
an=
geblichen deutſchen Abſichten hingewieſen und zum Eintritt in
die Schützenvereinigung und zur Abwehr aufgefordert. Dieſes
Material iſt nun dem Unterſuchungsrichter Novitzki, der auch die
erſte Vorunterſuchung führte, zurückgereicht worden. Beide
An=
geklagten haben während der Vorunterſuchung jede Schuld von
ſich gewieſen, und Beckers hat außerdem betont, daß er nur nach
Memel gekommen ſei, um dort eine Filiale ſeiner Berliner
Firma zu gründen. Die Anklage iſt aber trotzdem auf Grund
der oben genannten „Beweisſtücke” bisher aufrecht erhalten
wor=
den, wobei man ſich auf die in Litauen gültigen Paragraphen 111
und 49 des alten ruſſiſchen Strafgeſetzbuches ſtützte, und von
„Geheimſchreiben” und von „Nachrichten, die vor fremden
Staa=
ten geheimgehalten werden müßten”, ſprach. Es iſt zu hoffen,
daß die nachträgliche Unterſuchung nun zu einer Freilaſſung der
Angeklagten überhaunt”führt.
Produkkive oder unproduktive
Beeisattang!
Von
Dr. Paul Ruprecht, Dresden.
Im allgemeinen iſt jede Verwaltung, ſogar die
wirtſchaft=
licher Betriebe unproduktiv, denn ſie ſchafft keine Güter im
Sinne der Wirtſchaft, die deshalb die Ausgaben für ſie nicht als
Erzeugungskoſten, ſondern als Unkoſten verbucht. Wenn eine
Verwaltung als produktiv angeſehen werden ſoll, dann kann ſie
es alſo nur mittelbar ſein. Ein Beweis dafür iſt die
Steuer=
verwaltung. Macht ſie die Unternehmerarbeit ergebnislos und
führt dadurch zur Unternehmermüdigkeit, dann iſt ſie
unproduk=
tiv; ſucht ſie jedoch das Gegenteil davon z. B. dadurch zu
er=
reichen, daß ſie den erfolgreichen Unternehmer vor dem
erfolg=
loſen begünſtigt, dann iſt ſie produktiv oder kann es wenigſtens
ſein. Ebenſo wie eine Verwaltung die Produktivität der
Wirt=
ſchaft günſtig beeinfluſſen kann, ſo kann dieſe aber auch
unaus=
genutzt bleiben, wenn die Verwaltung verſagt, oder mangelhaft
organiſiert iſt. Dies gilt z. B. für die Landwirtſchaft;
wenig=
ſtens ſagte darüber ein ſo zuſtändiger Kritiker wie der bekannte
Züchtungsforſcher Prof. Erwin Baur=Müncheberg gelegentlich
der Erörterung der Frage, ob die deutſche Landwirtſchaft das
deutſche Volk ohne Auslandszufuhr ernähren könne, Folgendes:
„Bei der faſt hoffnungslos verfahrenen Lage, in der wir uns
heute befinden, hilft nur eine planvolle quaſi kriegsmäßige
Mobi=
liſierung der Landwirtſchaft, eine Art Planwirtſchaft auf Zeit.
Dazu fehlt uns aber heute jeder Verwaltungsapparat! Wir
haben in Deutſchland zweifellos die ſchlechteſte Organiſation der
landwirtſchaftlichen Verwaltung bei allen Kulturländern. Dabei
geben wir für dieſen Verwaltungsapparat Summen aus, mit
denen man die beſte, überhaupt erdenkliche Organiſation
bezah=
len könnte.”
Daß bei uns in dieſer Weiſe noch immer Kapital
fehlgelei=
ter wird, iſt überhaupt nicht zu verantworten. Zunächſt zwingr
uns nämlich allein die Höhe unſerer Auslandsverpflichtungen
dazu, unſere Landwirtſchaft ſo zu entwickeln, daß wir in unſerer
Ernährung von dem Ausland möglichſt unabhängig werden.
Ferner müſſen wir die Landwirtſchaft als den größten Abnehmer
der Induſtrie auf dem Binnenmarkt wieder kaufkräftig machen,
um die Arbeitsloſigkeit zu verringern. Endlich aber gibt eine
Ausgeſtaltung der landwirtſchaftlichen Verwaltung zu größerer
Produktivität die Möglichkeit, unproduktive Zweige unſerer
auf=
geblähten Verwaltung abzubauen und die dabei erzielten
Erſpar=
niſſe zu einer Verbeſſerung der erſteren auszunutzen. Dies gilt
vor allen Dingen von der Reichsfinanzverwaltung. Bei einem
Verhältnis der Bevölkerung zwiſchen England und Deutſchland
von 100:146 verhält ſich der Perſonalſtand der Finanz= und
Steuerverwaltung wie 100:575. Die Koſten der Verwaltung
be=
tragen in Deutſchland 557,7 Millionen RM. Ihnen würde in
England unter voller Berückſichtigung der höheren deutſchen
Be=
völkerungsziffer nur ein Aufwand von 141 Millionen RM.
gegenüberſtehen. Nun wird niemand behaupten, daß unſere
Reichsfinanzverwaltung produktiv in dem hier erwähnten Sinne
wäre. Dazu trägt nicht zum wenigſten ihr Buchprüfungsdienſt
bei, denn auf ſeine Tätigkeit iſt es zum größten Teil
zurück=
zuführen, daß die Steuererhebung in Deutſchland für das
Unter=
nehmertum ſo oft den Charakter der Schikane erhält und die
Unternehmermüdigkeit ſteigert. Dieſer Eindruck wird noch
da=
durch verſchärft, daß die Ergebniſſe des Buchprüfungsdienſtes
im Vergleich zu ſeinen Koſten auffallend gering ſind.
Steuer=
hinterziehungen hat er nämlich bisher in ſo geringem Umfange
nachweiſen können, daß ſeine Beibehaltung damit niemals
ge=
rechtfertigt werden kann. Was er aber ſonſt an Mehrſteuern
herausholt, iſt im weſentlichen auf Aenderungen der von den
Steuerpflichtigen vorgenommenen Bewertungen, insbeſondere
der Abſchreibungen zurückzuführen. Da ſich aber deren
Ueber=
treibung bei der im Geſetz vorgeſchriebenen Bilanzkontinnität in
den folgenden Jahren für die Steuerbehörden wieder ausgleicht,
ſo ſind die Erfolge des Buchprüfungsdienſtes rein buchmäßig
und lohnen daher nicht die für ihn in die Millionen gehenden
Ausgaben des Reiches, denen vielleicht nicht geringere von ſeiten
der Wirtſchaft gegenüberſtehen, da wohl auf jeden Buchprüfer
die Arbeitskraft eines Beamten der Wirtſchaft entfällt, der ihm
zur Verfügung ſtehen muß. Ganz beſonders wenig aber lohnen
ſich dieſe Ausgaben in Zeiten wie den jetzigen, wo es im
Intei=
eſſe der Allgemeinheit geradezu wünſchenswert iſt, daß die
Be=
triebe in der Bildung von Reſerven nicht behindert werden.
Das iſt zum mindeſten nicht zu verantworten, ſolange der
Staat die von der Wirtſchaft mühſam erarbeiteten Groſchen
da=
zu benutzt, die überhöhten Leiſtungen der Sozialverſicherung
und deren aufgeblähten Apparat aufrecht zu erhalten. Auch hier
laſſen ſich erhebliche Einſparungen bei den unproduktiven
Ver=
waltungskoſten erzielen, um ſie produktiven Zwecken zuzuführen.
Man ſtelle ſich nur vor, wie einfach die Verſorgung eines
nicht=
verſicherten Kranken iſt und wie kompliziert die des Mitgliedes
einer Ortskrankenkaſſe. Während der erſtere ſeinen Arzt beſtellt
und ihn ohne Verurſachung irgendwelcher Verwaltungskoſten
bezahlt, ſind dieſe bei den letzteren meiſt größer als das
Arzt=
honorar. Werden dieſe Ausgaben und der koſtſpielige mit den
heutigen Krankenkaſſen verbundene Apparat nun durch die
Vor=
teile dieſer Verſicherung gerechtfertigt?
Sie ſollen darin beſtehen, daß auch der Arme ohne Scheu
vor den Koſten und ohne daß dieſe der Allgemeinheit zur Laſt
fallen, ſich im Bedarfsfalle in ärztliche Behandlung begeben
kann. Das läßt ſich aber auf einem einfacheren und mit weniger
Verwaltungskoſten verbundenen Verfahren, als es das der
heu=
tigen Krankenverſicherung darſtellt, erzielen, wie namhafte
Fach=
leute in gutachtlichen Aeußerungen zu dieſer Frage zahlenmäßig
nachgewieſen haben. Die dazu gemachten Vorſchläge haben vor
allen Dingen neben einer Verbilligung der Verwaltung den
Vor=
zug, daß dabei der Verſicherte an dem Ergebnis der Kaſſe
intereſſiert iſt und daß er ſie deshalb nur in Anſpruch nehmen
wird, wenn er wirklich krank iſt. Manche der Vorſchläge haben
uuch noch den Vorteil, daß ſie die Koſten der
Krankenbehand=
lung dem Verſicherten ſelbſt und nicht einer anonymen
Einrich=
tung auferlegen, alſo nicht das Verantwortungsgefühl ertöten,
wie es das jetzige Verfahren tut. Was aber von der Verwaltung
der Krankenverſicherung gilt, das gilt auch von der übrigen
Sozialverſicherung. Auch ſie läßt ſich nämlich vereinfachen und
verhilligen, wenn ſie, anſtatt dem Verſicherten jedes Riſiko ab=
Seite 2 — Nr. 138
nehmen zu wollen, zur Einſchränkung der Anſprüche ſein
Ver=
autwortungsgefühl zu ſtärken ſucht.
Wie auf den nur als Beiſpiel angeführten Gebieten, ſo
laſſen ſich gewiß an noch vielen andern Stellen unſerer
aufge=
blähten öffentlichen Verwaltung Erſparniſſe erzielen. Man darf
jedoch nicht glauben, daß es leicht ſein wird, ſie durchzuführen.
Dazu ſind die Widerſtände dagegen und iſt die Scheu vor der
öffentlichen Meinung zu groß. Das hat mit beſonderer
Deutlich=
keit die im vorigen Jahre überflüſſigerweiſe aus dem letzteren
Grunde eingerichtete Bankenaufſicht gezeigt. Weil es jedoch
da=
mals ſchon nicht mehr möglich geweſen iſt, ſtaatliche Mittel für
ſo unproduktive Verwaltungserweiterungen freizumachen, ſo hat
man deren Koſten dem Bankgewerbe aufgebürdet. Nach dieſer
Erfahrung aber kann nicht oft genug die Notwendigkeit der
Ver=
waltungsvereinfachung betont und dem deutſchen Volke geſagt
werden, daß es vor ſich ſelbſt die Tatſache nicht verantworten
kann, daß eine Verwaltung, die ſein wichtigſtes Gewerbe
produk=
tiver als bisher geſtalten kann, nicht ſachgemäß ausgeſtaltet wird,
und andere Verwaltungen, die ihren Koſten nicht die
eni=
ſprechenden Ergebniſſe gegenüberſtellen können, in ihrem
bis=
herigen Umfange aufrecht erhalten werden, nur weil gewiſſe
Widerſtände dagegen nicht zu überwinden ſind.
Vom Tage.
Der Auswärtige Ausſchuß iſt nunmehr vom Vorſitzenden, dem
Abgeordneten Frick (Nat.=Soz.), für Dienstag, den 24. Mai,
ein=
berufen worden. Auf der Tagesordnung ſteht der Bericht des
Reichskanzlers und Reichsaußenminiſters über die Genfer
Ver=
handlungen, Tribute, ausländiſche Schulden, Abrüſtung,
Memel=
land und Danzig.
Der kommnniſtiſche Antrag auf Einberufung des Reichstages
zum 19. Mai iſt abgelehnt worden, weil das für die Einberufung
erforderliche Drittel der Zahl aller Reichstagsabgeordneten nicht
hinter dieſem Antrag ſteht.
Die Reichsleitung der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbei=
terpartei hat ſämtliche Dienſtſtellen der Partei angewieſen, keine
Eintrittserklärungen für die NSDAP. mehr anzunehmen. Dieſe
Maßnahme wird mit der ſehr großen Zahl von Neuanmeldungen
für die Partei begründet. Die Mitgliederſperre, die am 25. Mai
beginnt, ſoll vorläufig bis zum 15. Juli 1932 dauern.
Die Zahlung der Juni=Rate der öſterreichiſchen
Völkerbunds=
anleihe iſt nach einer amtlichen Mitteilung geſichert. Gegenüber
anderslautenden Preſſemeldungen wird feſtgeſtellt, daß die
erfor=
derlichen Beträge in Deviſen ſich bereits vollſtändig in den Händen
des Treuhänders dieſer Anleihe befinden.
Der ehemalige litauiſche Miniſterpräſident und Finanzminiſter
Petrullis wurde wegen Ueberſchreitung ſeiner Amsbefugniſſe zu
zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Der ehemalige Gouverneur
Merky entzog ſich der Vernehmung vor Gericht, indem er als ſeinen
Wohnſitz Memel angab, ſo daß er nicht vor dem Kownoer Gericht
erſcheinen brauchte. Merky war bekanntlich durch die
Zeugenaus=
ſagen Woldemaras ſchwer kompromittiert.
Die ſüdſlawiſchen Behörden haben ſeit Montag die Grenze um
die italieniſche Stadt Zara und ihr Hinterland abgeſchloſſen. Die
Maßnahme ſoll mit politiſchen Unruhen in Belgrad im
Zuſammen=
hang ſtehen. Aus Agram werden republikaniſche Kundgebungen
gemeldet.
Der Präſident der Abrüſtungskonferenz. Henderſon, dementiert
die Gerüchte, die von einer Vertagung der
Abrüſtungsverhandlun=
gen infolge der politiſchen Lage in Frankreich und der Attentate
in Tokio wiſſen wollen.
Die ſowjetruſſiſche Regierung hat auf der Abrüſtungskonferenz
einen Antrag eingebracht, nach dem ſich die Regierungen
verpflich=
ten ſollen, der Konferenz Mitteilungen über die in den
Rüſtungs=
induſtrien der einzelnen Länder angelegten Privatkapitalien zu
machen, damit grundſätzlich eine weſentliche Verminderung dieſer
Privatkapitalien erreicht wird.
Die 1. engliſche Minenſuchflottille iſt geſtern vormittag auf
dem Wege von England nach der Oſtſee vor Brunsbüttel
einge=
troffen und hat nach Paſſieren der Brunbüttelkooger Schleuſe die
Kanalfahrt nach der Oſtſee angetreten.
Der engliſche Premierminiſter Macdonald iſt geſtern nach
ſei=
nem Heimatort Loſſimouth abgereiſt. Seine Rückkehr nach London
iſt für den 13. Juni vorgeſehen.
Der iriſche Präſident de Valera beabſichtigt, perſönlich an der
Reichskonferenz in Ottawa teilzunehmen, falls dies ohne
weſent=
liche Störung der Regierungsangelegenheiten möglich iſt.
Die Lage in Bombay hat ſich etwas beruhigt, nachdem alle
Truppen zur Wiederherſtellung der Ordnung eingeſetzt worden ſind.
Die Geſamtzahl der Todesopfer beträgt 88.
Der Sekretär des amerikaniſchen Schatzamtes hat erklärt, daß
die Regierung gegen die Gold=Borough=Bill, wonach die
Vereinig=
ten Staaten vom Goldſtandard abgehen ſollen, iſt.
Der amerikaniſche Handelsattaché in Berlin telegraphierte an
das amerikaniſche Handelsamt, daß die Beſſerung des
einheimi=
ſchen Kreditmarktes und ein erhöhtes Vertrauen in die politiſche
Zukunft den Grund für eine Feſtigung des deutſchen
Anleihe=
marktes bilden könnte.
Merck-Goethe.
Zur Gedächtnisausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor.
Darmſtadt feiert in dieſer Ausſtellung ſeinen Goethe
näm=
lich den Freund des Kriegsrats Johann Heinrich Merck; den
„Wanderer und oft begrüßten Gaſt im Kreis der Darmſtädter
Empfindſamen; den Dichter der Huldigungen an Pſyche (
Karo=
line Flachsland) und Urania (Hofdame v. Ziegler); und
ſchließlich den Schöpfer ſo mancher Lieder und Geſänge aus der
Seele der Darmſtädter Landſchaft.” Unterrichtend und plaudernd
trägt die Ausſtellung dieſe verſchiedenen Beziehungen Goethes
zu Darmſtadt vor. Der Kopf des Dichters erſcheint inmitten des
Kabinetts von Schattenriſſen, die die Große Landgräfin
eigenhändig, mit Hilfe des Silhouettierſtahles, geſchnitten hat.
Das alte Darmſtadt entrollt ſich in zeitgenöſſiſchen
Aquarel=
len von Bogen, von Schmidt, namentlich auch von
Suſe=
mihl, der ſich als ein Künſtler von feiner Kultur der Farbe
und hochſtehender maleriſcher Anſchauung erweiſt. In
zahl=
reichen Bildern Franz Huths tut ſich das goethiſche Weimar
mit den Innenräumen ſeiner Schlöſſer auf. Hermann
Pfeif=
fer, bekannt als Illuſtrator des bei Hohmann erſchienenen
„Datterich”, ſchildert die Goethezeit in einer langen Reihe von
Schattenriſſen, die nach Briefen, Dichtungen und Berichten
charakteriſtiſche Szenen des empfindſamen Lebens von damals
bringen; nicht ohne den leiſen Humor, der uns Heutige
anwan=
deln muß, wenn wir uns die nette Karoline Flachsland als
geknickte Lilie, an den Felſen des Herrgottsberges lehnend,
vor=
ſtellen ſollen.
Das ſind lauter mittelbare Bemerkungen zum Thema
Goethe”, aber ſie haben die Wärme und Geſprächigkeit der
ört=
lichen, perſönlichen Anſpielung und der rein lokalen Mittel.
Dieſe Ausſtellung hat Darmſtadt gemacht. Sagt ſie über
Goethe nicht das Umfängliche und Erſchöpfende, ſo iſt ſie doch
einmalig und überall auf eine wirkliche, nur hier gegebene
Be=
ziehung zu dem Dichter geſtellt. So war z. B. nur hier die
ſchöne, feſſelnde Ueberſchau über den Merck=Kreis und die
Hof=
geſellſchaft möglich, die in der Bildnis=Reihe des
Ober=
lichtſaales gegeben iſt. Es handelt ſich da meiſt um Leihgaben
aus großherzöglichem Beſitz. Man ſieht Karl Auguſt und Luiſe,
Anna Amalia und die Große Landgräfin, Ludwig TK. und den
Erbprinzen. Namentlich tritt als Porträtiſt der gewandte,
ſchmieg=
ſame Strecker hervor, deſſen Pinſel ſo recht geſchaffen war,
höfiſche und geſellſchaftliche „Legende” mit Geſchmack zu malen,
blühende Wangen, koſtbare Goldſtickereien und unerſchütterte
ſoziale Struktur. Seine „Karoline Flachsland” iſt inzwiſchen faſt
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 19. Mai 19
Noch keine Klärung in Japan.
Schwierige Einigung mit der Milikärparkei. — Der ſtellverkrekende Chef des Generalſtabes lehnt die Uel
nahme des Kriegsminiſteriums ab. — Bildung eines überparkeilichen Kabinetts?
Die Berhandlungen
über die Umbildung des Kabineits dauern an.
Tokio, 18. Mai.
Die Verhandlungslage über die Umbildung des japaniſchen
Kabinetts iſt bis jetzt noch nicht verändert. Der vorläufige
Mini=
ſterpräſident Takahaſi hatte am Dienstag eine längere
Unter=
redung mit dem japaniſchen Miniſter Suzuki, der, wie bekannt,
zum Miniſterpräſidenten
auserſehen iſt. Suzuki
er=
klärte ſich unter der
Be=
dingung bereit, das
japa=
niſche Kabinett zu bilden,
daß vorher eine
Verſtän=
digung mit der Militär=
2
partei zuſtande käme. Es
haben zwei
Zuſammen=
künfte zwiſchen Suzuki
und Vertretern der
Mi=
litärpartei, ſtattgefunden,
wobei keine Einigung
er=
zielt wurde. Der
japa=
niſche Außenminiſter
Ja=
ſhiſawa hat den Wunſch
ausgeſprochen, in dem
neuen Kabinett nicht
ver=
treten zu ſein. General
Miſaki, der
ſtellvertre=
tende Chef des
General=
ſtabes, hat es abgelehnt,
den Poſten des
Kriegs=
miniſters zu übernehmen.
Er ſei dafür, daß Araki
Kriegsminiſter bleibe. Die
geſamte japaniſche Preſſe
iſt der Anſicht, daß Araki
weiter im Amt bleiben. Der tödlich verwundete Generalkonſul Murai
werde.
wird weggetragen.
Der frühere Marine= Bekanntlich ſchleuderte vor kurzem während einer großen japaniſchen Truppenparade, die im Hon
miniſter Admiral Kato. Park in Schanghai abgehalten wurde, ein Koreaner eine Bombe gegen die große Tribüne, auf der
veröffentlicht in der
Zei=
tung „Hotſchi Schimbun”, große Zahl hervorragender japaniſcher Perſönlichkeiten verſammelt war. Die Exploſion hatte eine f.
eine Erklärung, in der es dare Wirkung. Verſchiedene hohe Würdenträger wurden ſchwer verwundet, der Generalkonſul M
heißt, daß die Politik des
Kabinetts Inukai ein
Fehlſchlag geweſen ſei. Das Kabinett habe keine einzige Frage
zu löſen verſtanden. Das neue Kabinett müſſe vor allem national
ſein. Seine Politik müſſe zur Feſtigung der Stellung Japans
führen. Er, Kato, begrüße deshalb die Bildung eines
überpartei=
lichen Kabinetts, in dem die Militärkreiſe mitarbeiten müßten.
Nach einer Preſſemeldung haben die Oppoſitionsparteien beſchloſſen,
ſich an der Bildung einer nationalen Regierung zu beteiligen.
Chineſiſcher Widerſtand gegen Japan
in der Mandſchurei.
Charbin, 18. Mai.
Chineſiſche Aufſtändiſche brachten heute 40 Meilen von
Char=
bin entfernt, einen Expreßzug zum Stehen und verwüſteten die
Wagen. Ein ruſſiſcher Paſſagier wurde dabei ſchwer verletzt. Auch
auf der Hu=hai=Eiſenbahnlinie griffen chineſiſche Banditen einen
Perſonenzug an. Ein engliſcher Ingenieur erlitt dabei ſchwere
Verletzungen.
Die Stadt Ilan, bisher einer der wichtigſten Stützpunkte der
chineſiſchen Freiſchärler, wurde am Mittwoch von japaniſchen
Truppenabteilungen eingenommen. Die Chineſen hatten am
Dienstag 35 Mann der dortigen japaniſchen Beſatzung getötet.
Die Freiſchärler zogen in der Richtung nach Fuchin in der Nähe
der ſibiriſchen Grenze ab. Auch bei Chaotung, weſtlich von
Char=
bin, wurden etwa 2000 Chineſen nach einem erbitterten Kampf
mit japaniſchen Infanterietruppen und Flugzeugbrigaden in die
Flucht geſchlagen.
Schwere Unruhen in Spanien.
200 Bomben beſchlagnahmk.
In Moron (Provinz Sevilla) beſchlagnahmte die
Polize=
ſchwere Bomben, die bei der für die nächſten Tage geplanten
ſtandsbewegung der Syndikaliſten verwandt werden ſollten.;
Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor und verfügte
Schließung der ſyndikaliſtiſchen Gewerkſchaftshäuſer.
Erſtes Originalbild von dem Bombenatkenkak in Schanghai.
Der Attentäter wird abgeführt.
ſtarb an den erlittenen Verletzungen.
Ein neues Rundſchreiben des Papfke
gegen die Gokkloſen und die niedrige Selbſtſug
Rom, 18. M
Das neue Rundſchreiben des Papſtes über die gegenwän
Nöte der Menſchen, das heute abend durch Radio von der Vat
ſtadt aus in verſchiedenen Sprachen auszugsweiſe verbreitet
beginnt mit den Worten „Die Liebe Chriſti drängt uns”. In
Rundſchreiben heißt es: Der Heilige Vater erhebt aufs neue
Stimme, um „alle zu mahnen, ſich zu vereinen und ſich mit
Kraft den Uebeln, die die ganze Menſchheit drücken und den
ſchlimmeren, die ſie bedrohen, entgegenzuſtellen.”
Der Papſt fragt nach der Wurzel der Wirrniß und findet
der Gier nach irdiſchen Gütern. Unterdeſſen machen ſich, ſo ſag
Papſt, die Umſturzparteien das allgemeine Elend zunutze und
rollen immer ſchamloſer die Banner der Gottloſigkeit und des
ſes gegen jegliche Religion. Früher waren die Gottloſen verei
in der großen Menge, heute dagegen bilden ſie in verſchiel
Ländern ein feſt geſchloſſenes und wohlgegliedertes Heer.
Papſt beſchwört alle Völker der Erde, abzulaſſen von der nied
Selbſtſucht und alle Kräfte in einer einzigen Front zu vereinen
dieſem Kampfe für die Religion und den ſozialen Frieden
man alle erlaubten menſchlichen Mittel gebrauchen.
Im letzten Teil des Rundſchreibens fordert dann der
auf, das Feſt des Hl. Herzens Jeſus für die ganze Kirche zu e
Tage heiliger Liebe und Bitteifer zu machen.
lann
tei,
Aiter
zur Griſaille geworden, aber ſie hat ihren Reiz, der aus der
Gegend des Bürgerlich=Idylliſchen ſtammt, behalten, und ſein
berühmtes Bildnis des Kriegsrats wird immer ein Zeugnis
ver=
feinerter maleriſcher Kultur und ein geiſtreiches, nobles Wort zu
einem bedeutenden Thema bleiben. Dankbar begrüßt man ein
Bildnis des Architekten Georg Moller, des Schöpfers des
klaſſi=
ziſtiſchen Darmſtadt (1784—1852). Es iſt eine Arbeit von Franz
Hubert Müller und zeigt einen Dichterkopf mit ungemein wachen
Augen und ſehr intelligentem Mund; das Geſchliffene, das
Ge=
bildete und von Grund aus Verſtändige des Mannes ſtellt ſich
einleuchtend dar, dieſelben Züge, mit denen ſeine Bauten heute
noch das Bild der Stadt ſo glücklich beeinfluſſen. Ganz anders
ſein Nachbar Gleim (von J. H. Tiſchbein), der mit freundlich
verſchwiemelten Augen und genießeriſchem Mund daneben hängt.
Von Intereſſe iſt auch ein Bildnis, von dem nicht feſtſteht, ob es
unſeren berühmten Landsmann Georg Chriſtoph Lichtenberg
(1742 geb.) oder deſſen Vater, den Oberramſtädter Pfarrer,
ſpäteren Superintendenten zu Darmſtadt, darſtellt. Gegen die
erſtere Annahme dürfte ſprechen, daß das Bild keinerlei
Andeu=
tung von Lichtenbergs augenfälligem Körperfehler (Buckel)
ent=
hält und mit keinem Zug auf das Liſtige, durchdringend Witzige
und Koboldiſche im Weſen dieſes bedeutenden Geiſtes eingeht.
Den wichtigſten Beſtandteil der Ausſtellung bilden aber die
Hinweiſe auf Johann Heinrich Merck. Sein phantaſtiſch
vielſeitiges und überall dem Erfolg entgegengereiftes
Lebens=
werk tritt hier anſchaulich hervor. Mammutkiefer, Wirbelknochen
von Sauriern, Leitfoſſilien aus den eiszeitlichen Kieſen der
Rheinebene zeugen von ſeiner Arbeit als Naturforſcher. Ein
Entwurf zur Reform des Zeichenunterrichts erweiſt den
eminen=
ten Pädagogen, der in Merck ſteckte. Zahlreiche Originalbriefe
und andere Schriftſtücke reden von Mercks Tätigkeit als
führen=
der Literaturkritiker ſeiner Zeit (in Wielands „Teutſchem
Mer=
kur”), als Unternehmer (Kattunfabrik, Spinnerei), als profunder
Kunſtkenner und dauernder Berater mehrerer fürſtlicher
Kunſt=
ſammlungen. Seine verlegeriſche Betätigung iſt bezeugt durch den
Erſtdruck des „Götz”, des Aufſatzes „Von deutſcher Baukunſt”,
der Werke von Oſſian, Goldſmith, Lenz, und im Zuſammenhang
damit trifft die höchſt verdienſtvolle Arbeit der „Hochfürſtlichen
Hof= und Canzleybuchdruckerei” des heutigen
Verlags=
hauſes L. C. Wittich, eindrucksvoll hervor. Dieſes Haus
hat auch das bedeutende Linné=Werk gedruckt, deſſen
Abbildun=
gen von C. Felſing geſtochen und koloriert wurden. Welcher
hohe Aufſchwung der Darmſtädter Druck= und
Reproduktions=
technik damit angebahnt war, das erweiſen die architektoniſchen
und naturwiſſenſchaftlichen Tafelwerke der Zeit, die in einem der
oberen Kabinette gezeigt werden.
Die ausgelegten Briefe erzählen darüber hinaus Vieles von
der außerordentlichen Schätzung, die Merck überall genoß, wo Geiſt
genug war, um ſeine Bedeutung zu faſſen. Das Eigentliche
Bedeutung muß ſich natürlich der anſchaulichen Darſtellung
ziehen. Seinem Freund Goethe war er in entſcheidender
Zei=
richtender und rettender Führer. Er gehört zu den Begrün
moderner Kunſtwiſſenſchaft. Er hat ſeiner Zeit mit ſeinem 1
ſtechlichen Wertgefühl, mit ſeinem kühn in Neuland vorſtoße
Denken außerordentliche Dienſte geleiſtet. Seine Briefe an
vater, die der um Merck ſo einzigartig verdiente Dr. Bräun
Oktavio vor einigen Jahren publizierte, enthalten Wichti
zur Grundlegung moderner Phyſiognomik als alle Arbeiten
Adreſſaten. Er allein war der Kern und Träger jenes Darmſt
Kreiſes, in dem Goethe die für ihn atembare Luft fand, und
ſtanziell geht die geiſtige Tradition Darmſtadts, die
lebendiger als je wirkſam iſt, auf Merck zurück und auf k.
andern. Die Fürſten konnten das Atmoſphäriſche, die Ank
punkte in den Inſtituten ſchaffen; den erſten autochthonen
halt der Ueberlieferung hat Merck geſtiftet. Mit Recht
Darmſtadt daher in dieſer Ausſtellung das Poſitive, das Er
gekrönte und Segenſtiftende des Merckſchen Lebenswerkes in
Vordergrund. Senſationsbedürfnis verweilt heute noch oft
Vorliebe bei Mercks traurigem Ausgang. Aber was wäre
Tod wert ohne das Leben, das ihm vorausgegangen iſt?
triſte Arbeit, die weinerlichen, blümeranten Gefühle zu hätſ
die ſich beim Anblick dieſes Todes (eines Todes aus Ger
depreſſion infolge körperlichen Leidens) einſtellen mögen! W.
iſt allein, was Merck Poſitives gedacht, geſchaffen hat und
ihn immer wieder glänzend hervortreten läßt, ſobald wir
heutigen Poſitionen aus den Scheinwerfer nach rückwärts i!
Vergangenheit richten.
Adam Anthes zeigt in der Ausſtellung einen überlel
großen Goethekopf (Gips) und eine Goethemaske; letztere
die durchgearbeiteten Alterszüge, erſterer ſtellt in einem
linigen, redneriſchen Ausruf die ewige Jugend Goethes dar
Zu der Ausſtellung haben außer dem Großherzog
Ludwig zahlreiche Perſönlichkeiten und Inſtitute Leihgabei
ſpendet, ſo die Familie Merck, das Landesmuſeum, die La
bibliothek, das Stadtmuſeum, die Archive, verſchiedene Kün
nicht zuletzt auch das Realgymnaſium, dem die Tafeln zur Mo
logie der Pflanzen und die Apparatur zur Farbenlehre zu
ken ſind.
Möge Darmſtadt der Fülle von Lehre, Anſchauung und
freude, die hier geboten iſt, die rechte Aufmerkſamkeit ſche
Die Ausſtellung hat ein heimatliches Herz und reicht doch zu
in die Weite hinaus, an Großes beran.
—
Wilhelm Mich
nnerstag, 19. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 138 — Seite 3
Die Aufgaben der Reichgregierung
Erſt Abſchluß der ſachlichen Arbeiten, dann erſt Ergänzung des Kabinekts.
Die Perſonenfrage noch in der Schwebe.
* Der Kanzler
m Dienslag vor dem Auswärligen Ausſchuß.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
der Kanzler hat ſich entſchloſſen, zunächſt die Arbeiten des
nettes vorwärts zu treiben und erſt zu einem ſpäteren
Zeit=
an die Ergänzung der Reichsregierung heranzugehen. Er
ſich die weitere Entwickelung etwa ſo, daß die
Kabinetts=
ungen etwa Anfang oder Mitte der kommenden Woche zum
luß gebracht werden, daß in der Zwiſchenzeit der
Reichs=
ſent über den Stand der Regierungsarbeiten ins Bild geſetzt
und der Kanzler nach der Rückkehr Hindenburgs aus Neudeck
hm die Perſonenfragen durchſpricht. Von einer gründlichen
ganiſation der Regierung will Dr. Brüning nichts wiſſen.
ill vielmehr alles in der Schwebe laſſen und nur Wehr= und
ſchaftsminiſterium neu beſetzen. Herr Goerdeler ſcheint
end=
für den Eintritt in die Regierung gewonnen zu ſein. Etwas
s dagegen ſteht es mit General Schleicher, den der Kanzler
fordert hat, die Nachfolgeſchaft Groeners anzutreten. Herr
icher iſt dadurch in eine Zwickmühle geraten. Es darf wohl
iommen werden, daß der Kanzler General Schleicher dieſen
ig im Einvernehmen mit dem Reichspräſidenten unterbreitet
Heneral Schleicher hätte danach alſo die Wahl, ſich entweder
Punſche ſeines direkten Vorgeſetzten, des oberſten Leiters der
macht, zu fügen oder überhaupt aus der Reichswehr
auszu=
en. Es wird allgemein vermutet, daß Schleicher in das
Kabi=
intritt, obwohl er bisher zur Uebernahme des Miniſteramts
bereit war, wenn die Regierung eine völlig andere
Zu=
enſetzung erfahren hätte.
ür den Kanzler dürfte dieſe Regelung wohl in erſter Linie
ußenpolitiſchen Gründen erwünſcht ſein. Er möchte ſein
Kabi=
n dieſem Augenblick nicht betont nach rechts drehen oder gar
ationalſozialiſten mit hineinnehmen, damit ihm der Vorwurf
egenſeite erſpart bleibt, daß ſein reparationspolitiſcher Kurs
ließlich durch Rückſichten auf rechts beſtimmt werde, obwohl
egenſeite eigentlich eingeſehen haben müßte, daß in dem
an=
benden Ziel, der Beſeitigung der Tribute, das ganze deutſche
jeinig iſt. Herr Dr. Brüning wird am kommenden Dienstag
uswärtigen Ausſchuß Gelegenheit haben, ſeine
Reichstags=
nach verſchiedenen Richtungen hin zu ergänzen. Er wird über
fenfer Verhandlungen in dieſem Kreiſe eingehender berichten
n. Er wird auch über die Abrüſtung ſprechen und ebenſoüber
evorſtehende Lauſanner Konferenz. Er iſt klug genug, um
zu überſehen, daß ſeine Kabinettsſchwierigkeiten ihm auch in
nne Ungelegenheiten bereiten können.
leber die ſachlichen Arbeiten dringt nur wenig aus dem Ka=
Mehrere Haushaltsabſchnitte, ſo der Wehretat, der
Innen=
nd Verkehrsetat, ſind dem Reichsrat zugeleitet. Im Kabinett
noch der wichtigſte Abſchnitt über die Finanzverwaltung mit
orgeſehenen Einnahmen des Reiches. Ehe dieſer Abſchnitt
dem Reichsrat zugeleitet iſt, werden die Beratungen dort
in Fluß kommen. Der Reichsrat wird ſich mindeſtens 10 bis
ge mit dem Etat befaſſen müſſen, infolgedeſſen kann weder
aushaltsausſchuß des Reichstages, noch deſſen Plenum ſich
ieſen Dingen beſchäftigen. Daraus ergibt ſich, daß mit einem
imentritt des Reichstages vor Lauſanne nicht gerechnet
n kann. Dafür wird aber eine Reihe von
Reichstagsausſchüſ=
reits die Arbeit aufnehmen. Neben dem Auswärtigen
Aus=
ſind der Haushaltsausſchuß, der Steuerausſchuß, der
Woh=
ausſchuß und der handelspolitiſche Ausſchuß einberufen.
der ſozialpolitiſche Ausſchuß tritt in der nächſten Woche
zu=
en. Fragt ſich nur, ob bei allen dieſen Ausſchußberatungen
twas Nennenswertes herausſpringt, zumal im Kabinett die
nuungen, insbeſondere, über die Unterſtützungen der
Er=
loſen, noch nicht überbrückt ſind.
Der Reichsbund der Höheren Beamken
an den Kanzler.
er Reichsbund höherer Beamter hat an den Kanzler fol=
5 Telegramm gerichtet: „Die Beamtenſchaft beobachtet mit
ider Sorge die Beſtrebungen einflußreicher
Intereſſengrup=
auf die künftigen Beratungen durch informiert erſcheinende
notizen Einfluß zu gewinnen und die Reichsregierung auf
den Weg einer neuen beſonderen Belaſtung der Beamten zu
drängen. Die ſcharfen Dementis, die die
Reichs=
regierung vor den Wahlen gegen jede Nachricht
von bevorſtehenden Gehaltskürzungen richtete,
ſind von der Beamtenſchaft nicht vergeſſen
wor=
den. Die Staatsautorität müßte einen empfindlichen Schlag
er=
leiden, wenn trotz dieſer wiederholten Zuſicherungen eine neue
irgendwie geartete Belaſtung der durch vier Gehaltskürzungen
ſchwer betroffenen Beamtenſchaft zur Tatſache würde.”
Zuſammenkrikk des neuen preußiſchen Landkags
am 24. Mai.
Im preußiſchen Landtag ſind bereits die erſten
Vorbereitun=
gen für die erſte Sitzung am 24. Mai getroffen. Nachmittags 3 Uhr
wird der nationalſozialiſtiſche Abg. General Litzmann die
Ver=
ſammlung mit der Frage eröffnen, ob ſich im Hauſe ein noch
älteres Mitglied befindet. Da dieſe Frage verneint wird,
über=
nimmt er als Alterspräſident zunächſt die Leitung der Geſchäfte,
bis der neue Landtagspräſident gewählt iſt. General Litzmann
will die Gelegenheit benutzen, um eine kurze Anſprache an das
Haus zu halten, die dann der Ausgangspunkt für etwaige
Koali=
tionsbeſprechungen bilden wird. Die Regierung Otto Braun tritt
am 23. Mai zurück. Es ſteht feſt, daß Herr Braun keine Neigung
beſitzt, als geſchäftsführender Miniſterpräſident weiter zu
am=
tieren. Er will möglichſt raſch eine Klärung der Verhältniſſe
herbeigeführt wiſſen.
Auskrikt des Graſen zu Dohna aus der 9.B.P.
In einem längeren Schreiben an den Führer der DVP.
Dingeldey hat der Bonner Strafrechtslehrer Prof. Dr. Graf zu
Dohna ſeinen Austritt aus der Partei erklärt.
Er ſchreibt in ſeinem Brief u. a., daß er ſchon ſeit längerer
Zeit innerlich in Oppoſition zur Partei geſtanden habe,
nament=
lich ſeitdem die Partei in Oppoſition gegen die Regierung
ge=
treten und die immer von Streſemann feſtgehaltene Mitarbeit
an der Regierung abgelehnt habe. Er habe auch die ſtarke
Hin=
neigung der Partei nach rechts nicht gut mitmachen können.
Wenn er ſeinen Austritt erſt jetzt erklärt habe, ſo ſei dies
ge=
ſchehen mit Rückſicht auf ſeinen alten Freund Geheimrat Kahl,
dem er die Treue halten wollte. Nachdem Prof. Kahl aber
ge=
ſtorben ſei, habe er den Augenblick für geeignet gehalten, ſeine
Austrittserklärung abzugeben.
Die deutſchen Lehrer fordern
Schuh der Jugend gegen polikiſche Berhekung.
Roſtock, 18. Mai.
Auf der Tagung des Deutſchen Lehrervereins ſprach der
Vor=
ſitzende des D.L.V., Georg Wolff, über das Thema: „Schule,
Lehrerſchaft und Deutſcher Lehrerverein in der Gegenwart. Die
deutſche Lehrerſchaft, ſo führte er aus, ſehe mit ſchmerzlichem
Be=
dauern, daß die Welt des Geiſtigen und damit die Bedeutung von
Schule und Erziehung in der Wertſchätzung des Volkes geſunken
ſei. Sie werde an ihrem Teil mitarbeiten an einer Höherſchätzung
der geiſtigen Kräfte der Schule und der Erziehung. Sie fordere
aufs neue die einheitliche deutſche Volksſchule auf der Grundlage
des deutſchen Volkstums, die die Lehrerſchichten und Anſchauungen
in ſich vereinige. Der Deutſche Lehrerverein bitte alle Kreiſe um
Schutz der Jugend, um Erhaltung und Ausbau der Schule,
um das Höchſtmaß erziehlicher Fürſorge für das junge Geſchlecht.
Er warne vor einer vorzeitigen Politiſierung
des jungen Geſchlechts und vor der
Hinein=
ziehung der Kinder in politiſche Tageskämpfe.
Zum Schluß der Tagung wurde eine Entſchließung
angenom=
men, in der alle Kreiſe eindringlichſt zum Schutze der Jugend,
ins=
beſondere auch gegen deren politiſche Verhetzung aufgefordert
wer=
den, ferner der Ausbau der Schule ſowie das Höchſtmaß von
er=
zieheriſcher Fürſorge für das heranwachſende Geſchlecht gefordert
wird. Es ſei Pflicht des Staates, alle erziehungsfördernden Kräfte
zu wecken und zu ſtärken. Der D.L.V. bekenne ſich zu dem auf der
Gleichberechtigung und der ſtaatsbürgerlichen Mündigkeit aller
Volksgenoſſen beruhenden Volksſtaat.
as iſt mit dem Mainzer Domſchak?
Von Prof. Emil Waldmann,
Direktor der Bremer Kunſthalle.
für die Dauer des Monats Mai zeigt der Londoner
Kunſt=
er Spink eine Ausſtellung deutſcher mittelalterlicher
die beſtritten iſt durch Leihgaben faſt ausſchließlich aus
Beſitz des Kapitels am Mainzer Dom und durch drei
ilde aus dem Muſeum in Worms.
die Ankündigung teilt mit, die Ergebniſſe aus den
Ein=
geldern ſollten einem wohltätigen Zwecke zugute kommen.
Nan ſieht dort zunächft, als Leihgaben des Wormſer
ums (Paulus=Muſeum), die drei älteſten Tafelgemälde der
hen Kunſt überhaupt, Heiligenbilder von Petrus, Paulus
Nicolaus von Bari in den alten Rahmen; aus der zweiten
des 13. Jahrhunderts, Werke, deren Stil ſowohl den
nalereien im Pfalter von Landgraf Hermann von
Thürin=
ioch nahe ſtehen, aber auch ſchon gewiſſe Verwandtſchaft
ſem Soeſter Altarſtück in Berlin haben. Alſo Werke von
außerordentlicher künſtleriſcher Bedeutung.
inter den Leihgaben aus Mainz ſtehen an erſter Stelle
etwa 6 Zentimeter große Schmuckſchnallen aus dem
fahrhundert, Kreuze in Goldfiligranen mit Perlen,
Ame=
n und Saphiren reich beſetzt. Beiſpiele für die ſpäteſte
der fränkiſchen Juwelierkunſt. Daneben liegt der erſt im
1926 in ſeinem Grabe gefundene, mit einem Mondſtein
rte Goldring des Erzbiſchofs Aribo von Mainz aus dem
Viertel des 12. Jahrhunderts. Es ſchließen ſich ſehr
re gemalte Bücher, goldgeſchrieben auf purpurnem Grund,
der Trierer Werkſtatt an, die in ſilbergetriebene Deckel des
Jahrunderts eingebunden ſind. Aus derſelben Zeit der
nite ſilbervergoldete Profankelch, mit durchſichtigem Email
nückt und am Fuß mit reizenden Reliefs von Liebespaaren
ert. Wahrſcheinlich Pariſer Arbeit.
Endlich ſieht man, um nur die Hauptwerke zu erwähnen,
Reihe von Prieſtergewändern aus dem 15. Jahrhundert
von Teppichen, ſowohl den Chimärenteppich wie den
mannteppich, prachtvolle Arbeiten aus dem dritten Viertel
5. Jahrhunderts. Und ſo weiter . . .
Can fragt ſich, weshalb Kunſtwerke des hohen und ſpäten
chen Mittelalters zu einem wohltätigen Zweck in einer
Ooner Kunſthandlung ausgeſtellt ſind. Ob hier nur
wirk=
kunſtleriſches Intereſſe vorliegt, vielleicht als ein kleiner
tang für die irgendwann einmal kommende deutſche Kunſt=
ausſtellung in der Royal Academy, die natürlich auch
Meiſter=
werke aus dieſer Periode des deutſchen Kunſtſchaffens zeigen
wird? Oder ob das Mainzer Domkapitel in Geldnot iſt? Ob
es, nach dem Vorgang des Welfenſchatzes zu erwarten ſteht, daß
auch dieſe Werke Deutſchland verlaſſen ſollen? Ob Mainz
ver=
kaufen will oder am Ende gar ſchon verkauft hat? Dann hat
die ganze Ausfuhrliſte des national wertvollen Kunſtgutes
überhaupt keinen Zweck mehr.
Luiſe Dumonk F.
Luiſe Dumont iſt nicht mehr! Dieſe Trauernachricht ſchlug
wie ein Blitz in den Pfingſtfrühling ein. Seit Tagen lag ſie an
einer doppelſeitigen Lungenentzündung ſchwer darnieder,
heraus=
geriſſen aus den ſtolzen Plänen und Verhandlungen um das
kommende Deutſche Theater am Rhein, das in Köln erſtehen ſollte.
Frau Luiſe Dumont=Lindemann.
Nun ſind dieſe Arbeiten in ein kritiſches Stadium geraten, denn
daß „Luiſe” die treibende und organiſatoriſch beherrſchende Kraft
war, läßt ſich nicht abſtreiten.
Was Luiſe Dumont (ſie hieß eigentlich Heinen und nannte
Köln ihre Heimat) dem deutſchen Theater geweſen iſt, braucht
Wirklich 1000o0 fkellungsloſe
Akademiker
oder ſchnelferkige Urkeile?
Man ſchreibt uns:
In der Oeffentlichkeit werden in der letzten Zeit höchſt
be=
unruhigende Nachrichten gebracht über ein dauerndes
rieſenhaf=
tes Anſteigen der Zahl der ſtellungsloſen Akademiker, man ſpricht
von 100 — 200 000. In teilweiſe ſenſationeller Aufmachung
er=
ſcheinen ſtatiſtiſche Berechnungen, durch welche dieſe Behauptung
bewieſen werden ſoll. Auf Grund dieſer Zahlen werden dann
Forderungen nach radikaler Einſchränkung der höheren Schulen,
nach Sperre der Hochſchulen, nach Arbeitsſtreckung in den
akade=
miſchen Berufen erhoben, die von den einſchneidendſten Folgen
ſein müßten. Es ſollte eigentlich ſelbſtverſtändlich ſein, daß die
Grundlagen für ſolche Forderungen bieb= und ſtichfeſt ſein
müſſen. Das aber iſt leider in weiteſtem Maße nicht der Fall.
Die erwähnten Berechnungen beruhen auf Arbeiten von
Dr. Achner, München, und Prof. Müller, Mannheim. Der
erſtere berechnet die vorausſichtlichen Schülerzahlen der höheren
Schulen bis zu dem Jahre 1934, und Prof. Müller unternimmr
es, auf Grund dieſer Berechnungen die Zahl der Abiturienten
und der berufsreifen Akademiker bis zum Jahre 1947 (!)
voraus=
zuſchätzen. Die Zahlen, zu denen er kommt, wären
niederſchmet=
ternd, wenn es nicht eben bloß „Schätzungen” wären.
Das Verdienſt, die Zahlen auf das zurückgeführt zu haben,
was ſie ſind, gebührt dem Geſchäftsführer des Deutſchen
Philo=
logenverbandes, der in zwei längeren Aufſätzen im Deutſchen
Philologenblatt Nr. 16 und 17, die auch als Sonderdruck zur
Verfügung ſtehen, die Ergebniſſe Achuers und Müllers
ein=
gehend unterſucht. Mit Recht betont er, daß es in der heutigen
Zeit, in der wir kaum auf morgen rechnen können, ein gewagtes
Unterfangen iſt, die Entwicklung auf Jahre hinaus „
vorausbe=
rechnen” zu wollen, daß Berechnungen, die die wirtſchaftliche
Depreſſion, den Geburtenrückgang, die Verſchlechterung der
Aus=
ſichten des akademiſchen Arbeitsmarktes, die ſchulpolitiſche
Ent=
wicklung, den Schrumpfungsprozeß der höheren Schule, die
Sparmaßnahmen uſw. außer Acht laſſen und ſo tun, als ob die
Verhältniſſe von 1925—29 als konſtant angenommen werden
könnten, zu falſchen Ergebniſſen kommen müſſen. Er zeigr
dann an dem vorliegenden
Tatſachenmaterial=
fur die Jahre 1930 und 1931, wie falſch die
Zah=
len im Einzelnen ſind. Für 1930 hat z. B. Achner 32000
(zwveiunddreißig Tauſend!) Sextaner mehr angenommen, als es
in Wirklichkeit waren, für 1931 28000, d. h. in zwei Jahren
60 000 zuviel. Ebenſo haben viel mehr Schüler die Schule
ver=
laſſen, als Achner annimmt. Danach kann ſich jeder ſelbſt ein
Vild machen, wie falſch die weiteren Berechnungen ſein müſſen,
die darauf aufgebaut werden, zumal die von Müller, die bis
1947 (!) gehen. Wenn man dazu nimmt, daß alle Zahlen über
dic vorhandenen Akademiker reine Schätzungen und Annahmen
ſind, ſo iſt ohne weiteres erſichtlich, welchen Wert derartige
Auf=
ſtellungen haben. Sie werden aber geradezu zu einer Gefahr,
wenn ein Dr. Sikorſki und andere darauf umſtürzende
For=
derungen begründen.
Enkziehung der Unkerrichtserlaubnis
für drei polniſche Lehrer.
Bütow, 18. Mai.
Der Regierungspräſident von Köslin hat drei im Kreiſe
Bü=
tow anſäſſigen Lehrern an polniſchen Minderheitsſchulen die
Un=
terrichtserlaubnis entzogen, weil ſie ihr Gaſtrecht in Deutſchland
nicht ſo aufgefaßt haben, wie es den für einen Gaſt notwendigen
Gepflogenheiten entſpricht. Es handelt ſich um die polniſchen
Lehrer Labon in Rudolfswalde (früher Oſlawdamerow),
Ledo=
chowſki in Platenheim und Gabruch in Gröbenzin.
Da mit dem Fortfall der Unterrichtserlaubnis zugleich der
Grund für den Aufenthalt der drei polniſchen Lehrer in
Deutſch=
land hinfällig iſt, hat der Landrat des Kreiſes Bütow den drei
Herren die Aufenthaltserlaubnis entzogen. Daraufhin haben ſie,
wie erſt jetzt bekannt wird, noch vor dem Pfingſtfeſt Deutſchland
verlaſſen und ſind nach Polen zurückgekehrt.
Die Nachfolgeſchaft Alberk Thomas”.
Entgegen anders lautenden Gerüchten wird von unterrichteter
Genfer Seite feſtgeſtellt, daß in der Frage der Nachfolgeſchaft des
verſtorbenen Direktors des Internationalen Arbeitsamtes noch
keine Entſcheidung getroffen worden iſt. Der Verwaltungsrat wird
ſich in einer am 1. Juli nach Genf einberufenen Sitzung zwar mit
der Frage des Nachfolgers beſchäftigen; nach dem jetzigen Stand
der Dinge iſt anzunehmen, daß der Verwaltungsrat zunächſt
ein=
mal ein Proviſorium ſchaffen wird.
kaum unterſtrichen zu werden. Eine markante Perſönlichkeit,
ſelbſt große Darſtellerin naturaliſtiſcher und klaſſiſcher
Frauenge=
ſtalten und von der Magie der deutſchen Sprache als Trägerin
alles Seeliſchen geradezu beſeſſen, baute ſie nach raſtloſen
Wander=
jahren im Jahre 1905 das Schauſpielhaus in Düſſeldorf auf.
Sorg=
ſamſte Pflege des Wortes und werktreue Wiedergabe ſeiner
dra=
matiſchen Gedanken bildeten das oberſte Geſetz der Regie. Als
Ibſenbühne gewann das Haus ſchnell Ruf und Anſehen. Jede
Stil=
art erſchien in charaktervoller und ſauberer Ausprägung.
Star=
weſen ward aufs ſchärfſte bekämpft und die ganze Kraft der
ge=
ſchloſſenen Enſemblewirkung geweiht. Dieſe ſtrenge Zucht konnte
wohl bis an die Grenzen des Zuläſſigen gehen und zur
Abdroſſe=
lung freier gerichteter Perſönlichkeitswerte der Schauſpieler
füh=
ren. In den letzten Jahren opferten auch ſie als Hüter ideeller
Bühnenkunſt dem Zeittheater ihren Tribut und fanden manchen
Widerſtand. Doch waren beide, Luiſe Dumont und Guſtav
Linde=
mann, nicht mit der Seele dabei, die gehörte dem deutſchen
Kul=
turtheater, in deſſen Bahnen ſie mit den beiden Fauſt=
Inſzenie=
rungen wieder bewußt und programmatiſch einlenkten. Gerade
die Aufführung des zweiten Teils von Goethes Fauſt als eine
Regiegroßtat von unerhörter Eindringlichkeit brachte das
Schau=
ſpielhaus noch einmal in Weſtdeutſchland in aller Munde. Sie
ſollte der Auftakt zu den umfaſſenden Plänen des Deutſchen
Theaters am Rhein ſein.
Eine große Frau und Künſtlerin, nicht immer leicht zu
ver=
ſtehen, iſt mit Luiſe Dumont dahingegangen. Ob das Düſſeldorfer
Schauſpielhaus mit ihr und durch ſie eine Tradition aufgebaut
hat, muß ſich jetzt erweiſen. Zur Stunde iſt der Verluſt hart und
ſchmerzlich.
Retus.
4p. Paul Steinmüller: Notwende. Kart. Preis 90 Pfg. Verlag
Martin Warneck. Berlin W. 9.
Das Buch handelt in 21 kurzen Artikeln von den Nöten und
den ſeeliſchen Leiden unſeres Volkes. Durch den Peſſimismus,
von dem es erfüllt iſt, klingt die Hoffnung auf die Geneſung des
Volkes hindurch, die nur in ſeinen Keimzellen, in jedem
einzel=
nen Menſchen, beginnen kann. Not weicht nur dann, wenn man
demütig ſich zu ihrer Urſache bekennt und ſeines Nächſten Kreuz
zu dem eigenen macht. Einen Weg gibt es der bietet Zuflucht
vor dem Sturm der Zeit. Er heißt die Liebe. Es hat ſich eine
ſolche Kältezone um uns gebildet, daß wir die Sprache der Liebe
nicht mehr verſtehen. Die Tröſter, die ſagen, wir werden auch
diesmal dürchhalten, helfen uns nicht. Keiner von uns wird die
Wende unſerer Not herbeiführen. Das vermag nur einer:
Jeſus. Retten kann uns nur wenn wir Einkehr bei ihm halten.
Der unaufhörlich an unſere Tür pocht, der die Not und das Leid
kennt, wie keiner, der des Menſchen Weſen erforſcht und um
Schuld und Rettung weiß.
durch Fr. Hartmann,
appr. Heilgeh.,
Grafenſtr. 20, II. lks.
Telefon 1454.
Auf Wunſch Haus=
(6068
beſuch.
drau Siernete Keſfer
geb. Rupprecht
im 76. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Lehrer i. R. Alfred Keſſel
Familie Studienrat Reuter, Steitin
Familie Reg.=Baurat Keſſel, Schotten.
Darmſiadt, den 17. Mai 1932.
(*
Dſe Beerdigung findet am Freitag, den 20. Mai, vormittags 11½ Uhr,
auf dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir freundlichſt abſehen zu wollen.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben
Mann, unſeren treuſorgenden Vater, Schwager und
Onkel
Georg A. Bauer
Reichsb.=Oberſekretär i. R.
am Dienstag, den 17. Mai im Alter von 56 Jahren
nach kurzem ſchweren Leiden zu ſich zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Maria Bauer, geb. Hohenadel.
Kranichſtein, den 18. Mai 1932.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 20. Mai,
vormittags 10 Uhr, auf dem Waldfriedhof zu
Darm=
ſtadt ſtatt.
Liegeſtühle
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Karl Brückner
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n. d. Hochſchule. (*
Pankratiusſt. 14, p.
Dankſagung.
Für alle Beweiſe herzlicher
Anteil=
nahme beim Ableben meines lieben
Mannes, ſage ich hiermit herzlichſten
Dank. Insbeſondere ſei Herrn Pfarrer
Marx für die troſtreichen Worte am
Grabe gedankt; ebenſo den Diakonen
des Ev. Männerheims und den
Schwe=
ſtern der Ev. Johannesgemeinde für
die liebevolle Pflege. Dem
Eiſenbahn=
verein und dem Eiſenbahn=Werkſtätten
verein danke ich für die
Kranznieder=
legung. Allen denen, die mir während
der Krankheit und in den ſchweren
Tagen beim Ableben ſo treu zur Seite
ſtanden, ſei hiermit allerherzlichſt
ge=
dankt.
Frau Margarete Maurer Wwe.
Darmſtadt, den 18. Mai 1932.
Blumenthalſtr. 61.
(7502
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die uns anläßlich des
Ab=
lebens unſerer lieben Mutter
Frau Barbara Stiefenhofer
bewieſene Teilnahme ſagen wir
herzlichen Dank.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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mnerstag, 19. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 138 — Seite 5
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 19. Mai 1932.
Radiofreuden und Leiden.
in guter Radiomuſik wird jeder ſeine Freude haben, lehr=
und intereſſante Vorträge verkürzen die Zeit und werden
en Empfängern mit beſonderem Intereſſe angehört. Auch
übrigen Darbietungen finden ihren Anhängerkreis, ſei es,
dehrſtunden, Kinderſtunden und Körperübungen abgehalten
noder die — vielen allerdings weniger zuſagende
Neger=
zu deutſch „Jazz”, zum Tanze lockt. Immerhin der
zhörer, der einen guten Apparat zu Hauſe hat, iſt ſo
begei=
daß er dieſe moderne Errungenſchaft mit Recht nicht mehr
möchte — aber dabei leider nur allzuoft ſeine ganze
Mit=
vergißt.
ind hier beginnen die Radioleiden! Es gibt Leute,
bends abgearbeitet zu Hauſe ſich erholen möchten, im Kreiſe
Familie ſich unterhalten, Bücher und Zeitungen leſen
wol=
nd nach aller Haſt des Tages noch auf ein Stündchen
Ruh=
n möchten. Es gibt andere, die ſchwere Sorgen und
Kum=
haben, und deshalb ungeſtört für ſich ſein wollen. Sie haben
icht ſelbſt einen Radioapparat im Hauſe aber das
Pro=
m ſagt ihnen für heute nicht zu, ſie wollen einmal, wenn
nur für kurze Stunden. raſten. Sehr oft wird ihnen aber
Raſt genommen und der ſchönſte Abend zum Aerger. Von
Seiten tönen ihm, für ſich allein genommen, harmoniſche
in der Summe aber ein furchtbares Durcheinander von
cher und Niggermuſik, von Vortragsſtimmen und „Bunten
den” entgegen, je nachdem der liebe Nachbar gerade ſeine
der Auslandswelle eingeſchaltet hat. Gewiß nimmt man
riedlicher Mitteleuropäer an, daß das Fenſter der
nach=
hen Wohnungsſtube nicht mit der ausgeſprochenen Abſicht,
anderen zu ärgern, offen gelaſſen wurde, es war wohl nur
ßlichkeit. Aber dieſe Vergeßlichkeit wird häufig kurzerhand
llgemeinen Sprachgebrauch mit „Rückſichtsloſigkeit” bezeich=
Wir können uns dieſes harte Urteil nicht zu eigen machen,
darf wahrſcheinlich nur eines dringlichen Hinweiſes um
elen Klagen, die uns täglich zugehen, verſtummen zu laſſen.
ſind überzeugt, daß auch ohne den Ruf nach der Polizei
ſoweit in ſich geht, ſeinen Nächſten nicht abſichtlich zu
be=
n. Abends, und natürlich auch morgens früh, wenn vielen
ztätigen Menſchen vor den neuen Sorgen des kommenden
der Kopf wirklich nicht nach Radioprogrammen ſteht,
man beim Radioempfang die Fenſter ſchließen
eine Kunſtgenüſſe für ſich allein genießen; ſchließlich gibt
doch auch ſonſt nichts ab, was man als „ſein teuer erſtan=
Eigentum” beanſprucht — und lüften kann man ſeine
ung auch in den Empfangspauſen. Es ergeht daher
noch=
die dringende Bitte an alle Radiohörer: Laßt die
Radio=
en euren Mitmenſchen durch tägliche und nächtliche
Ruhe=
igen nicht zu Leiden werden!
Das Zweigpoſtamt Darmſtadt 4 (Stiftsſtraße 9) wird mit
uf des Monats Mai aufgehoben. Als Erſatz wird am
ni in dem Hauſe Dieburger Straße 19 (Ecke Stiftsſtraße)
Poſtagentur neu eingerichtet.
Heſſiſches Landestheater.
Darmſtadt, die Stadt der Blumen.
Blumenſchmuck an Häufern und Fenſtern, dir und anderen zur Freude, deiner Pakerſtadk zur Zierde!
Alljährlich, wenn die erſten Strahlen der Frühlingsſonne
leuchten, werden die überwinterten Blumenſtöcke ans Fenſter
ge=
rückt. Iſt es doch der Wunſch faſt aller Hausfrauen, Blumen um
ſich zu haben, Blumen im Heim und Blumen am Fenſter. Die
Sehnſucht nach Leben, nach Freude und Farbe iſt es, die uns
Inii 43
(
Blumenfreunde werden läßt. Leider bleibt die Sehnſucht nach
einem Garten vielen Menſchen. beſonders den
Großſtadtbewoh=
nern heute noch unerfüllbar. Bei ihnen bildet dann das
Blu=
menbrett am Fenſter oder Balkon den einfachen und beſcheidenen
Ausdruck von Gartenfreude und Blumenglück. Aber warum ſeid
ihr ſo beſcheiden in euren Anſprüchen an Blumenſchmuck und
Blumenglück?
Ein bißchen mehr davon dürfte euch gerade zur heutigen
Notzeit nicht ſchaden und iſt überdies gar nicht koſtſpielig. Mit
geringen Mitteln laſſen ſich prächtige Wirkungen erzielen. Da
kann man z. B. das Stadtbild der Groß= und Kleinſtadt äußerſt
wirkungsvoll beleben, man kann architektoniſche Linien ſehr
vor=
teilhaft betonen; man kann Einzelteile, z. B. Erker und
Chör=
lein, beſonders hervorheben; man kann ſogar häßliche Teile einer
überwundenen Baukunſt liebevoll verdecken und man kann endlich
viele, viele nüchternen Baukäſten und Mietskaſernen freundlich
beleben, ihnen ſo das Harte und Unfreundliche nehmend. Und
wie hübſch iſt ein Bauernhaus im Blumenſchmuck; alte ernſte
Steinhäuſer und anheimelnde Fachholzbauten werden mit
Blü=
ten geziert, noch wärmer, freundlicher und verraten ſchon
vor=
weg, welcher traute Sinn und Geiſt hinter dieſer blumigen
Pracht hauſt. Daher ſchafft viele Blumen an Fenſter und
Bal=
kone, an Chörlein und Erker, ſchmückt mit vielen
farbenpräch=
tigen Blumen Haus und Heim. Unerſchöpflich iſt die Auswahl.
Altbekannt und viel verwendet ſind die Geranien oder
Pelar=
gonien. Vom tiefſten Rot bis zum ſchneeigſten Weiß laſſen ſie
mannigfaltige Anwendungen zu.
Aeußerſt wertvoll und dankbar ſind auch Petunien als
Bal=
konpflanzen. Sie werden aus Samen angezogen, ſind deshalb
billig und erfordern nicht viel Pflege, Blumengröße und
Farben=
pracht iſt hier ſo mannigfaltig wie bei faſt keiner anderen Art.
Nan kann mit ganz geringen Mitteln direkt verſchwenderiſch mit
Blumenflor wirken. Weiße, rote, blaue und bunte Farben klein=
und großblumig ermöglichen dies Auch die ſogenannten
Nelken=
petunien verdienen Erwähnung. Im Mai pflanzt man ſie in den
Balkonkaſten, wobei dann beſonders auf reichliches Gießen zu
achten iſt, da ſie ſonſt im Blumenflor nachlaſſen. Auch für leichte
Dunggüſſe ſind ſie ſehr dankbar.
Neben dieſen drei Univerſalpflanzen für den Balkonſchmuck
gibt es aber noch eine Anzahl anderer Pflanzen, über die mag
ſich beim Gärtner beraten läßt.
Bei einigem Beobachten findet der Blumenfreund bald
her=
aus, welche Handgriffe den Balkonpflanzen förderlich ſind.
Darum bringt Blumen, viele Blumen an Fenſter und Balkone,
ſich ſelbſt und den Mitmenſchen zur Freude und Erholung.
— Hausfrauenbund. Wie im vergangenen Jahre, iſt für den
26. Mai eine Autofahrt durch unſeren ſchönen Odenwald nach
Nonrod geplant, Karten hierzu erhalten unſere Mitglieder in
der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 7, in den Sprechſtunden von 10
bis 12.30 Uhr, außer Samstags, bis 24. Mai.
erstag, 19. Mai / Earmen. Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk g, 20. Mat. Keine Vorſtellung. tag, 21. Mat 19½ Ende nach 22½ Uhr. C24. Im weißen
Rößl. Preiſe 0.70—5.60 Mk. Gutſcheine Nr. 1,
2 und 3 beſchränkt gültig. Kleines Haus. 20—22½ Uhr. Zuſatzmiete Vl 14. Der berlorene
epltag, 19. Mai Sohn. Hietauf; Oedipus. Preiſe 0,60—4.50 Mk. g, 20 Mai 20—22 Uhr. Außer Miete, Veranſtaltet von der
Lit =Künſtl. Geſellſchaft. Mädchen in Uniform.
tag, 21. Mal Keine Vorſtellung.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend wird „Carmen”
Bizet gegeben mit Anita Mitrovic in der Titelrolle, deren
irperung dieſer Partie zu einer ihrer hervorragendſten
ingen gezählt wird. Den Don Joſé ſingt Joachim Sattler den
nillo: Albert Lohmann, Muſikaliſche Leitung: Karl Maria
ler. Um weiteſten Kreiſen den Beſuch des hervorragenden
ugkräftigen Werkes zu ermöglichen, ſind die Preiſe ermäßigt.
Kleinen Haus wird zum erſten Male, der André=Gide=Abend
rholt: „Der verlorene Sohn”, deutſch von Rainer
a Rilke, hierauf die Uraufführung „Oedipus”, in der
rtragung von Ernſt Robert Curtius. Freitag findet im
Feſt=
aus Worms ein Gaſtſpiel des Landestheaters mit Benatzkys
e=Operette „Die drei Musketiere” ſtatt. Samstag
Wieder=
ig der großen Revue=Operette „Im weißen Rößl‟. Die
ihrung iſt der Hauptmiete ( zugeteilt. Sonntag im Großen
Zur Feier von Richard Wagners Geburtstag (22. 5. 1813)
nnhäuſer” unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Hans
idt=Iſſerſtedt. Die Titelpartie ſingt Albert Seibert. — Im
ten Haus: „Der verlorene Sohn” von André Gide
aufführung) und „Oedipus von André Gide (
Urauffüh=
in der Inſzenierung von Guſtav Hartung.
Das Heſſ. Landestheater und der Südweſt=Rundfunk Frank=
Der Südweſtfunk und das Heſſ. Landestheater veranſtalten
inſam am 30. Mai eine Aufführung von „Dido und
eas” von Henry Purcell, „Tempo des Tages” von
s Eisler und „Der Tag des Herrn Karl” von Ernſt
. Die Aufführung ſoll dem Verſuch dienen. die Möglichkeiten
inſamer Arbeit zwiſchen Theater und Rundfunk zu erproben.
ie Regie des Abends hat der künſtleriſche Leiter des
Südweſt=
chen Rundfunks: Ernſt Schön, die muſikaliſche Leitung der
Umeiſter des Heſſiſchen Landestheaters: Dr. Hans
Schmidt=
ſtedt, Bühnenbilder: Wilhelm Reinking.
Sommer-Ausgabe 1932
ist erschienen
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Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
— Bühnenvolksbund. Die Miete II ſchließt anfang Juni
mit dem neuen reizenden Luſtſpiel von Dr. Eugen Gürſter
„Wetter morgen veränderlich‟. Der Miete K werden demnächſt
„Cavalleria” und „Bajazzo” zugeteilt. Zum Abſchluß bringen
wir „Rigoletto” in Neueinſtudierung. Um den Mitgliedern den
großen Erfolg des „Weißen Röſſels” nicht ganz vorzuenthalten,
hat der Bühnenvolksbund, mit der Generaldirektion ſich dahin
verſtändigt, daß in ſeiner Geſchäftsſtelle eine Anzahl Karten zu
ganz beſonders ermäßigtem Preis ausgegeben werden. Es wird
um Vormerkung gebeten.
Betrifft:
At
Preisausschreiben
Die Lösungen müssen bis 21. Mai, abends,
in unseren Händen sein. Später eingehende
können nicht mehr berücksichtigt werden.
Der Verlag.
Hanni Köhlers Indienfahrk.
* Eine ſportgeſtählte, ſonnenverbrannte junge Dame,
tem=
veramentvoll, mit echtem Motorſportgeiſt ſteht vor uns:
Fräu=
lein Hanni Köhler. Sie weiß von ihrer 20 000=Kilometer=
Indienfahrt kurzweilig, flott und mit feinem Humor zu erzählen.
Man ſieht, ſie erlebt die ganze ſchwierige Reiſe in Erinnerung
nochmals und ſie verſteht, ihre Zuhörer im Geiſte teilnehmen zu
laſſen an den eindrucksvollen Phaſen und Ereigniſſen dieſer Fahrt.
Der Starkenburger Automobilklub hatte Frl.
Köhler für dieſen Vortragsabend im Gartenſaal des Städtiſchen
Saalbaus gewonnen, und deſſen Vorſitzender, Oberſt Schröder.
begrüßte herzlich die Vertreter der Behörden, die Mitglieder der
befreundeten Automobilklubs, die Angehörigen der
Sportver=
bände und des Vereins für das Deutſchtum im Ausland, und vor
allem die Rednerin ſelbſt. Er wies auf die Bedeutung dieſer
Auslandfahrt durch Indien hin, durch die deutſcher Name in
ferne Lande getragen wurde.
In ihrer lebendigen Art ſchilderte dann Frl. Köhler an
Hand vorzüglicher Lichtbilder ihre gefahr= und
verwantwortungs=
volle Fahrt, die ſie und ihr Sportkamerad. Herr Ryſchka, auf
zwei Ardie=Maſchinen mit den glückhaften Nummern I 4 3844,
3845 und dem deutſchen Kraftfahrzeichen D. unter den Wimpeln
des A.D.A.C. von dem wundervollen Ceylon mit ſeinen
herr=
lichen Landſchaftsbildern nach Indien führte. Es iſt unmöglich.
in engem Rahmen ausführlich die Fülle der Erlebniſſe
wieder=
zugeben, die dieſe beiden mutigen Fahrer im Orient hatten.
Sie durchfuhren Wüſtenſtrecken, arbeiteten ſich über faſt
unfahr=
bare Wege, bei einer Hitze von 40 und mehr Grad durch Indien,
durchquerten Belutſchiſtan. Perſien, kamen von Bombay,
Tehe=
ran, Bagdad und Damaskus und erreichten ſchließlich
wohlbe=
halten ihre deutſche Heimat. Trotz vorübergehender Erkrankungen
infolge der übergroßen Hitze legte Frl. Köhler die 20 000
Kilo=
meter zwiſchen Colombo und Berlin wohlbehalten zurück, eine
gewaltige Leiſtung für eine Frau, die mit ihr zugleich für
Deutſchland eine wertvolle Induſtrie=Propaganda im Ausland
verband
Lebhafter Beifall dankte ihr am Schluß. Herr Oberſt
Schrö=
der überreichte als Zeichen beſonderer Anerkennung der mutigen
Sportlerin den Starkenburger Automobilklub=Wimpel.
— Bibelſtunde der Stadtmiſſion in Beſſungen. Da die
Beſ=
ſunger Mädchenſchule während der Pfingſtferien geſchloſſen
bleibt, kann die Beſſunger Bibelſtunde der Stadtmiſſion am
kom=
menden Freitag abend nicht ſtattfinden. Die nächſte
Bibel=
ſtunde iſt infolgedeſſen erſt am Freitag, den 27. Mai.
100 000=Mark=Gewinn der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſen=
Lotterie gezogen. In der 2. Klaſſe der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlotterie wurde am Mittwoch einer der beiden 100 00=RM.=
Gewinne gezogen. Der Gewinn fiel auf die Nr. 64 559, die in
Achteln geſpielt wird, und zwar in der erſten Abteilung in
Thü=
ringen und in der zweiten Abteilung im Rheinland.
Die Notküchen der Winterhilfe halten ihre Sprechſtunden
Dienstags und
Don=
numehr an folgenden Tagen ab: Zentrale:
nerstags, von 9—11 Uhr vormittags, Beſchaffungs=Ausſchuß:
Dienstags bis Freitags von 9—10 Uhr vormittags.
Leichter Verkehrsunfall. Geſtern mittag, um 13 Uhr, ſprang
Ecke Grafenſtraße ein vollbeſetzter Straßenbahnwagen, der ſich
in langſamer Fahrt befand, aus den Gleiſen und ſtellte ſich quer
über die Rheinſtraße. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Der
Unfall ereignete ſich anſcheinend dadurch, daß ſich die Schienen
infolge der plötzlich aufgetretenen Hitze der letzten Tage
aus=
gedehnt hatten. Nach dreiviertelſtündiger Arbeit konnte durch
die Heagarbeiter der Wagen wieder aufs Gleis geſtellt werden.
Inzwiſchen wurden die in Richtung von und nach der Bahn
fah=
renden Züge durch die Bismarckſtraße umgeleitet.
Schwerer Motorradunfall. In der Nacht zum Dienstag
ſprang auf der Straße Darmſtadt—Meſſel eine Hirſchkuh beim
Ueberqueren der Straße in ein Motorrad. Während der
Motor=
radfahrer mit leichten Verletzungen davonkam, wurde der
Sozius=
fahrer, ein 34jähriger Arbeitsloſer aus Darmſtadt, über die
Ma=
ſchine hinweg auf die Straße geſchleudert und erlitt ſchwere
Ver=
letzungen. Die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz
brachte den Verletzten in das Stadtkrankenhaus Darmſtadt. Die
Hirſchkuh wurde bei dem Zuſammenſtoß getötet.
Rendsburg
Heide
srnförde K Fchmann
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 138
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 19. Mai 19
Aus dem Wahlkampf.
Verſammlung der N.S.D.A.P. in Darmſtadt.
* Die von der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen
Arbeiter=
partei geſtern abend in der Woogsturnhalle einberufene, recht
gut beſuchte Wahlverſammlung wurde von Kreisleiter Heß
er=
öffnet, der auch auf die bekannten Vorgänge an Pfingſten in
Reinheim zu ſprechen kam.
Mitte keine günſtigen Ausſichten für die Neuwahl und glaubt,
daß für den Sozialismus marxiſtiſcher Prägung nun auch der
Niedergang beginne. Prof. Werner erinnerte hierauf an
ver=
ſchiedene Geſchehniſſe im Heſſiſchen Landtag und im Reichstag
und betonte, aus eigener Kenntnis und aus ſeinen vielfachen
parlamentariſchen Erinnerungen heraus, daß auf der anderen
Seite ſchon lange ein mehr als rauher Ton und ein wenig
ſchö=
nes Fauſtrecht herrſche Zu der Beſprechung der Winterhilfe=
Anträge im Landtag übergehend, erklärte der Redner, daß bei
allen von den Nationalſozialiſten eingebrachten Anträgen und
Anregungen immer alle ſozialen und wirtſchaftlichen Momente
eingehend berückſichtigt worden ſeien. Sich ſcharf gegen die in
Deutſchland und auch in Darmſtadt um ſich greifende
Verbrei=
tung der Einheits=Warengeſchäfte wendend, forderte Prof.
Wer=
ner, daß im deutſchen Volke möglichſt viele ſelbſtändige
wirt=
ſchaftliche Exiſtenzen erhalten werden müßten. Er gab einen
Ueberblick über die Arbeit der nationalſozialiſtiſchen
Landtags=
fraktion und proteſtierte u. a. gegen die Feier des
Verfaſſungs=
tages da von der Weimarer Verfaſſung ja doch nur der § 48,
Abteilung II. übrig geblieben ſei. Die Frage der Abfindung
des Großherzogs ſei lediglich vom rechtlichen Standpunkt aus zu
betrachten ein Standpunkt, den auch die Sozialdemokratiſche
Partei früher eingenommen habe. — Das deutſche Volk werde
heute mit Notverordnungen auf Grund einer Verfaſſung regiert,
die es nicht verſtanden habe, den Einzelſtaaten ihr Leben zu
er=
möglichen. Daher müſſe bei der Löſung der Reichsreform auch
der Finanzausgleich zwiſchen Reich. Ländern und Gemeinden
einer vernünftigen Löſung entgegengeführt werden. Der Kampf
müſſe auch mit aller Kraft ausgetragen werden gegen die Dawes=
und gegen die Young=Parteien. Vorüber ſei die Zeit des
Bür=
gertums das glaube, nur auf ſeine eigene Klaſſe geſtützt und
ohne die Kräfte der deutſchen Arbeiter und der deutſchen Bauern
weiter herrſchen zu können.
Der Sozialismus bedeute für die
Nationalſozialiſten nicht Kollektivismus ſondern den Grundſatz,
daß Gemeinnutz vor Eigennutz gehe. Der deutſche Sozialismus
wolle ein Volk von möglichſt vielen ſelbſtändigen Exiſtenzen und
wolle, geſtellt auf den deutſchen Boden der deutſchen Bauern, daß
das Kapital dem deutſchen Volke diene, nicht aber es beherrſche.
Um des deutſchen Volkes willen gehe der Kampf der
national=
ſozialiſtiſchen Bewegung. Schließlich nahm der Redner Stellung
gegen die Politiſierung der Juſtiz; der Richter dürfe nicht dem
Staate dienen, ſondern nur der Gerechtigkeit
Die Verſammlung nahm einen ruhigen Verlauf.
* Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Die ſozialiſtiſche Arbeiterjugend von Babenhauſen
ver=
anſtaltete am 11. Oktober vorigen Jahres einen Umzug durch
die ganze Umgebung, bei dem auch die Muſikkapelle und etliche
ſonſtige Angehörige des Reichsbanners teilnahmen. Es kam
da=
bei einmal in Hergershauſen und dreimal in Babenhauſen zu
Zuſammenſtößen mit Nationalſozialiſten, die, wie die
national=
ſozialiſtiſchen Zeugen heute bekunden, zum Schutz ihres
Stamm=
lokals in Babenhauſen aus der ganzen Umgebung dorthin
be=
ordert waren. Die angeklagten 10 Leute des Reichsbanners und
der Arbeiterjugend aus Babenhauſen und Umgebung, die keine
Schuld an den Vorfällen haben wollen, behaupten, die
National=
ſozialiſten hätten ſie durch Zurufe u. ä. gereizt, was auch von
den Zeugen teilweiſe beſtätigt wird. Zwei Nationalſozialiſten
wurden verprügelt und erlitten leichte Verletzungen am Kopf.
beim drittenmal wurde nur einem ſtädtiſchen Beamten gedroht,
und beim letztenmal wurde ein Haus, in das ſich einige
Natio=
nalſozialiſten zurückgezogen hatten, mit Steinen beworfen und
ein Fenſter zertrümmert.
Das Amtsgericht in Offenbach ſprach in der Verhandlung
erſter Inſtanz im Februar d. J. zwei von den zehn Angeklagten
mangels Beweiſes frei. Fünf Angeklagte wurden wegen
ein=
fachen Landfriedensbruchs zu je vier Monaten Gefängnis
verur=
teilt, zwei erhielten wegen Aufforderung zu Gewalttätigkeiten
und Vergehens gegen das Geſetz zur Bekämpfung politiſcher
Aus=
ſchreitungen je 3 Monate und der letzte wegen gefährlicher
Kör=
ververletzung ebenfalls drei Monate Gefängnis. Die
Staats=
anwaltſchaft und die acht Verurteilten legten Berufung ein.
Die Große Strafkammer ſpricht am Mittwoch zwei der
Angeklagten mangels Beweiſes frei, die in erſter Inſtanz
je drei Monate Gefängnis erhielten. Vier, darunter einer
der in erſter Inſtanz Freigeſprochenen, erhalten wegen
ein=
fachen Landfriedensbruchs je drei Monate
Ge=
fängnis. Der zweite in erſter Inſtanz Freigeſprochene
er=
hält wegen gefährlicher Körperverletzung vier
Monate Gefängnis. Beſonders erſchwerend iſt für ihn,
daß er ſelber Nachtſchutzmann, „Hüter der Ordnung;
iſt. Die
beiden wegen Aufforderung zu
Gewalttätigkei=
ten uſw. Veruteilten erhalten zu ihren
Gefängnisſtra=
fen von je drei Monaten noch eine Geldſtrafe von je
50 RM., und für die Freiheitsſtrafe eine dreijährige
Bewäh=
rungsfriſt. Dem letzten wird ſeine Strafe von drei auf
zwei Monate Gefängnis herabgeſetzt
Der
Vor=
ſitzende ſchließt die Verhandlung nach 9 Uhr abends.
* Aus den Darmſtädker Lichtſpielkheakern.
Palaſt=Lichtſpiele
bringen außer der Komödie Der falſche
Feldmar=
ſchall”, mit Roda Roda, die bereits früher mit Erfolg lief.
ein neues Pat und Patachon=Luſtſpiel „Schritt und
Tritt, das in der hauptſächlich von Jugendlichen beſuchten
Nachmittagsvorſtellung Stürme von Beifall und Gelächter
her=
vorrief. Der kleine Dicke und der lange Dürre ſind genügend
bekannt, und man braucht nicht ſtets aufs neue die Art ihrer
Komik zu ſchildern — die Namen Pat und Patachon ſind für
ihre zahlreichen Anhänger Empfehlung genug. So ſei nur
ver=
raten, daß die beiden Helden diesmal ihre Lorbeeren als
Rekru=
ten erringen und damit der Zahl der Militärluſtſpiele ein neues
zugkräftiges hinzufügen.
*
— Im Union=Theater wird des großen Erfolges wegen „Ben
Hur” der gewaltigſte und erfolgreichſte aller Filme noch bis auf
weiteres vorgeführt. Jugendliche haben Zutritt.
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute unwiderruflich
zum letzten Male Willy Fritſch und Camilla Horn in dem
char=
manten Tonfilm=Luſtſpiel „Der Frechdachs‟. Dazu das gute
Ton=Beiprogramm und die neueſte Emelka=Tonwoche.
— Oberheſſen aus der Vogelſchau, gemalt von Otto
Schnei=
der, Mainz. iſt im Schaufenſter der Papierhandlung
Gieſel=
berg, Wilhelminenſtraße, ausgeſtellt. Das Bild gibt ſehr gut
die landſchaftliche Eigenart Oberheſſens mit dem Vogelsberg
wieder. Uebertreibungen ſind glücklich vermieden. Leider wird
die ſchöne Arbeit nicht wie das mitausgeſtellte Blatt
Rhein=
heſſen, vom gleichen Künſtler, als Werbeblatt in Druck
ausge=
führt werden. Die Auffaſſung eines Münchener Ateliers hat den
Vorzug erhalten.
Lokale Beranſtalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle ir adwie als Beſprechung oder Kritilk.
Städt. Saalbau. Heute abend 8 Uhr: großes Saalbau=
Garten=Konzert, unter perſönlicher Leitung von Kapellmeiſter
Willy Schlupp. Ein abwechſlungsreiches Programm verſpricht
den Beſuchern des Konzerts in Darmſtadts ſchönſter
Gartenloka=
lität einige genußreiche Stunden. (Siehe heutige Anzeige.)
Im Wiener Kronenbräukeller konzertiert
mor=
gen. Freitag, das geſamte Stadtorcheſter, unter Leitung ſeines
Kapellmeiſters Willi Schlupp, bei freiem Eintritt.
Tageskalender für Donnerstag, den 19. Mai 1932.
chtſpieltheater. Union=Theater: „Ben Hur”; Helia=
Lichtſpiele: „Der Frechdachs”; Palaſt=Lichtſpiele:
„Schritt und Tritt” und „Der falſche Feldmarſchall”:
Reſi=
denz=Theater: „Der Kongreß tanzt”. —
Städt. Saalbau.
abends 8 Uhr: Garten=Konzert. —Bürgerhof. Eliſabethenſtr.,
abends 20 Uhr: Reichsbund der Kriegsbeſchädigten:
Verſamm=
lung. — Reſtaurant Kaiſerſaal, Grafenſtraße, abends 20 Phre
Prwvat=Tafeldeck=Kurzus
Kirchliche und weltliche Veranſtaltungen.
Pfingſtfeiern auf dem Lande. — Pflege der Vereinskäkigkeit.
Dx. Wembach=Hahn, 18. Mai. Die Waldenſer Gemeinde
Wem=
bach=Rohrbach hielt auch in dieſem Jahr wieder ihr Miſſionsfeſt
im Walde (Hohenſtein) ab. Es iſt dies die 20. Veranſtaltung
die=
ſer Art. Herr Dekan Michel aus Darmſtadt hielt einen Vortrag,
in dem er ſeine perſönlichen Erlebniſſe in China ſchilderte. Die
Veranſtaltung wurde verſchönt durch den Reinheimer
Poſaunen=
chor unter Leitung von Herrn Strücker, ſowie durch den
Rohr=
bacher Kirchenchor, unter der ſicheren Stabführung von Frau
Pfarrer Frank. Die Veranſtaltung nahm einen guten Verlauf.
Br. Seckmauern, 18. Mai. Die Jungmännerfreizeit,
die über Pfingſten von Landesjugendpfarrer von der Au=
Darm=
ſtadt in Seckmauern abgehalten wurde, hatte eine Beſucherzahl
von 25 Perſonen aus der engeren und weiteren Umgebung
ver=
einigt. Neben Vertiefung in Gotteswort wurden auch
Wanderun=
gen in unſere nahen ſchönen Wälder ausgeführt. Außer dem
Po=
ſaunenchor wirkten auch die Jugendbünde zur Verſchönerung des
Gottesdienſtes durch Wechſelgeſänge mit.
Ax. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg (O.J.H.), 18. Mai.
Kirchliches. Am 2. Pfingſtfeiertage wurde im Kirchſpiel
Sand=
bach-Neuſtadt in der hieſigen ev. Kirche goldene
Konfir=
mation gefeiert, damit war die Feier der Siebzigjährigen
ver=
bunden. Die gemütliche Zuſammenkunft fand im „Ochſen” ſtatt.
R. Nieder=Klingen i. Odw., 18. Mai. Am 2. Pfingſtfeiertag,
nachmittags um 2 Uhr. fand auf dem hieſigen Kirchplatz ein
Miſ=
ſionsfeſt ſtatt. Der Platz war bis auf das letzte Eckchen beſetzt.
Herr Pfarrer Sehrt aus Ueberau hieß alle herzlich willkommen.
Alsdann hielt Herr Miſſionar Michel aus der Baſeler Miſſion
einen Vortrag, der von den Anweſenden mit größter
Aufmerkſam=
keit aufgenommen wurde. Die Jungfrauenvereine aus den
umlie=
genden Ortſchaften verſchönerten die Feier durch Liedervorträge.
Zum Abſchluß hielt der Herr Dekan des Dekanbezirks Reinheim
eine Anſprache, in der er auf die Arbeit des Miſſionswerkes
hin=
wies.
Dx. Ernſthofen, 18. Mai. Wie alljährlich, hatten ſich im
Kirch=
ſpiel Ernſthofen am 2. Feiertag die 50=Jährigen zu einer ſchlichten
Feier verſammelt. Erſtmalig hatten ſich die 60=Jährigen dieſer
ſchönen Sitte angeſchloſſen. Am Vormittag fand gemeinſamer
Kirchgang ſtatt. Der Frauenchor Ernſthofen, unter der
feinſinni=
gen Leitung von Frau Pfarrer Becker, trug viel zur Verſchönerung
der Feier bei.
Cp. Pfungſtadt, 18. Mai. Für Verkehr und
Heimat=
pflege. Die neu ins Leben gerufene, unter dem Vorſitz des
Bürgermeiſters Schwinn ſtehende „Arbeitsgemeinſchaft für
Ver=
kehr und Heimatpflege” hat ihre Arbeiten aufgenommen. Gerade
noch rechtzeitig vor Pfingſten konnten in der Nähe des Galgens
und in den Anlagen an dem Sandbach neue Ruhebänke aufgeſtellt
werden. In der Klingsackertanne und Malchertanne wurden
unge=
fähr 30 neue Schilder angebracht. Die Markierung ſehenswerter
Orte ſoll in Kürze beendet ſein
G. Ober=Ramſtadt, 18. Mai Verkehrs= und
Verſchö=
nerungsverein. Die bei Mitglied Gaſtwirt Roth
ſtattgefun=
dene Hauptverſammlung des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins
wurde vom 1. Vorſitzenden, Rektor Lehr, geleitet. In kurzen
Aus=
führungen ſtreifte er die letztjährige Vereinstätigkeit und erteilte
dem Schriftführer Henkel das Wort. Dieſer erſtattete den Jahres=
und Rechner Schneider den Kaſſebericht. Die Berichte gaben zu
Beanſtandungen keinen Anlaß. Bei der anſchließenden
Vorſtands=
wahl wurde der ſeitherige Vorſtand einſtimmig wieder= und an
Stelle eines aus dem Vorſtand freiwillig ausgeſchiedenen Mit=
gliedes Weißbindermeiſter H. Weber in dieſen neugewählt.
Ausſprache über die kommende Vereinsarbeit war eine recht
und ergab für den Vorſtand manche wertvolle Anregung.
Verwirklichung der im allgemeinen Intereſſe liegenden
Ver=
beſtrebungen macht es aber vor allem notwendig, daß der V.
durch Zugang neuer Mitglieder in ſich und finanziell geſ
wird.
Bm. Hofheim (Ried) 18. Mai. Rad=Sporttag. Der
ſige Radfahrerverein „Viktoria=Blitz” veranſtaltete am 2. Pfi.
tag im „Kaiſerhof” einen Rad=Sporttag, unter Beteiligung
ſchiedener auswärtiger Brudervereine. Die Vereine zeigten
lei Künſte auf dem Stahlroß, wie Vierer= und Sechſer=Kun
gen, Einzelkunſtfahren, Pyramiden uſw. und auch einige Rad
ſpiele. Die Beſucher ſpendeten reichen Beifall. Abends fand
gutbeſuchter Ball ſtatt. — Nach einem Freundſchaftstreffen g
Rot=Weiß Darmſtadt, welches mit 4:2 Toren für Hofheim
ging, hatte der Fußballverein gemütliches Beiſammenſein
Tanz im „Löwen” wo abends dann ein Frühjahrsball ſtatt
Auch in geſanglicher Hinſicht war unſer Ort über Pfin
auswärts gut vertreten. Das Sängerquartett weilte am 1. Pfi
tag beim Waldkonzert der „Harmonie” Bürſtadt und am
Vo=
tag des 2. Pfingſttages beim Kritikſingen des M. G.V. Wo.
Neuhauſen, woſelbſt auch der Männergeſangverein beteiligt
Am Nachmittag weilten beide Vereine und auch der Kir
geſangperein „Cäcilia” in Wattenheim beim Liedertag des
tigen „Frohſinn”.
Zöglingswetturnen. Dem hie
Turnverein wurde das Zöglings= u. Schülerwetturnen des
5. Gau Rheinheſſen, übertragen, welches am 5. Juni ſtattfi
Da der eigene Platz nicht ausreicht, wird noch der angren=
Platz des Arbeiter=Sportvereins benutzt, der bereitwilligſt
Verfügung geſtellt wurde. In einer Verſammlung hat man
alle Vorarbeiten geregelt, und wird ſich der hieſige Verein
mühen, die Kampfſtätten allen Anforderungen gerecht zu
ten, wie auch den jungen Jahnjüngern einen angenehmen Au
halt zu bereiten.
Weiterſtadt, 18. Mai. Turngemeinde 1891 (
Die Turngemeinde veranſtaltete am 1. Pfingſtfeiertag in i
Vereinslokal vor überfülltem Saal ihr diesjähriges Frühj
ſchauturnen. Den kernigen Begrüßungsworten des zweiten
chers, Turner Beſt, folgte ein recht wirkungsvoller Prolog
Schülerin. Das ſehr reichhaltige Programm, welches ſich nur
den Augen der Anweſenden abwickelte, zeigte die übergroße
beit, die hier von ſeiten der Turnwarte geleiſtet wurde. Au
Vorführung einzugehen, würde zu weit führen, man kann
nicht umhin, einzelne zu unterſtreichen. Recht ſinnvoll war
Bewegungschor der Turnerinnen und Turner. Reizend ware=
Darbietungen der Schülerinnen, Starken Eindruck hinterlie
Sprechchor „Wieland der Schmied”, von Turnern zu
Gehö=
bracht. Der Inhalt dieſes Werkes iſt wirklich geſchaffen für u
heutige Not. Den Abſchluß des Abends bildeten Gruppenk
der Schülerinnen, die reichen Beifall fanden. Recht gut war
Geräteturnen der Turner, welches leider infolge vorger
tunde nicht ganz zur Vorführung gelangen konnte. Tuner R
Schenk, der muſikaliſche Leiter des Abends, trug durch Violin
mit ſeinen Schülern recht weſentlich zur Verſchönerung bei=
Einlagen des Spielmannszuges hinterließen wie immer
guten Eindruck. Mögen der Turngemeinde noch lange Zeit T
wie Rektor Schenk, Oberturnwart Vetter und die Turnr
Schydlowſki, Römer und Hahn angehören, dann wird es
Anhängern vergönnt ſein, noch recht frohe mit echtem
Turner=
beſeelte Stunden zu verleben.
Tagung der heſſiſchen landwirtſchafklichen
Genoſſenſchafken.
Der Verband der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaf=
ten hat ſeinen 68. Verbandstag auf Freitag, den 20. Mai, nach
Darmſtadt in den Städtiſchen Saalbau einberufen. Am gleichen
Tage finden auch die ordentlichen Generalverſammlungen der
Lan=
desgenoſſenſchaftsbank und der Landwirtſchaftlichen
Zentralgenoſ=
ſenſchaft ſtatt.
Aus dem Jahresbericht iſt erſichtlich, daß trotz der allgemeinen
Notlage, die naturgemäß auch an den Genoſſenſchaften nicht
ſpur=
los vorübergehen konnte, das Gefüge der genoſſenſchaftlichen
Or=
ganiſation feſtblieb. Der landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsbau
er=
wies ſich durchweg als widerſtandsfähig und zäh. Die Zahl der dem
Verband angeſchloſſenen Genoſſenſchaften ſtieg in 1931 um 20 auf
1115 Die größte Zunahme haben die Verwertungsgenoſſenſchaften
und Viehverwertungsgenoſſenſchaften, in der zahlenmäßig ſtärkſten
Gruppe, den Kreditgenoſſenſchaften, war die Entwickelung in der
erſten Hälfte des Berichtsjahres normal. Das genoſſenſchaftliche
Abſatzgeſchäft hat trotz der Ungunſt der Verhältniſſe erfreuliche
Fortſchritte gemacht. Bei den Molkereigenoſſenſchaften ſtieg die
An=
lieferung gegenüber 1930 um 13,1 Millionen Liter (rund 20
Pro=
zent) auf 81,9 Millionen Liter. Auch die Milchabſatzorganiſation
zeigt eine erfreuliche Weiterentwickelung. Die
Winzergenoſſen=
ſchaften hatten gegen Ende des Jahres in mengenmäßiger Hinſicht
befriedigenden Abſatz, die erzielten Preiſe decken jedoch kaum die
Geſtehungskoſten Bei den Obſt= und
Gemüſeverwertungsgenoſſen=
ſchaften übien die dauernd fallenden Verkaufspreiſe für Obſt und
Gemüſe, größtenteils bedingt durch die ſtarke Konkurrenz des
Auslandes, einen nachteiligen Einfluß auf die Geſchäftstätigkeit
aus. In der Eierverwertung verſpricht man ſich von der
Einfüh=
rung des Handelsklaſſengeſetzes und von der Kennzeichnung von
Hühnereiern eine weſentliche Beſſerung. Die
Viehverwertungs=
genoſſenſchaften, deren Beſtand ſich im Berichtsjahre um acht
ver=
mehrte, brachten den angeſchloſſenen Landwirten erfreuliche
Vorteile.
Kopfwäsche allein genügt nicht! Erst durch
Nach-
spülen mit „Haarglanz” wird Haarwäsche zur
voll-
kommenen Haarpflege und das Haar bleibt gesund
93
und schön. „Haarglanz” liegt jedem Beutel
Schwarz-
kopf-Schaumpon bei. Weiße Packung 20Pfg., grüne Extra-
Packung sowie „Estra-Blond” mit Schaumbrille 27 Pfg. P
Ef. Meſſel, 18 Mai. Beratungsſtunde. Am Freitag, den
20. d. M., nachmittags von 2—3 Uhr, findet in der
Kleinkinder=
ſchule in der Bahnhofſtraße eine Beratungsſtunde der Mutter=
und Säuglinsfürſorge ſtatt. — Der Geſangverein „Treue” Meſſel
feierte am 1. Pfingſtfeiertag ſein 25jähriges Beſtehen, verbunden
mit einem Liedertag. Der Dirigent des Vereins, Herr Volk,
Meſ=
ſel, konnte gleichzeitig auf ſeine 25jährige Tätigkeit als Dirigent
zurückblicken.
Dd. Arheilgen, 18. Mai. Gemeinderatsſitzung. Am
Donnerstag abend um 8 Uhr findet auf dem Rathaus eine
Ge=
meinderatsſitzung ſtatt. — Spargelanbau. Die Spargelernte,
die ſchon vor 14 Tagen begonnen hat, hat bei der jetzigen
günſti=
gen Witterung ihren Höhepunkt erreicht. Täglich werden von hier
etwa 10 Zentner in die Großſtädte verſandt.
J Griesheim, 18. Mai. Die Gewerbeſcheine für 1932 können
gegen Errichtung von 2 Mark bei der Untererhebeſtelle während
der feſtgeſetzten Kaſſenſtunden in Empfang genommen werden.
Zur Behebung von Mißverſtändniſſen weiſt die Bürgermeiſterei
darauf hin, daß diejenigen Steuerpflichtigen, die Antrag auf
Be=
willigung der Mietunterſtützung ſtellen, nicht wie ſeither vorläufig
die ganze Sondergebäudeſteuer geſtundet wird, ſondern nur der
Betrag per Ziel, der für 1931 gewährten Mietunterſtützung. Die
Grundſteuer ſowie der die Mietunterſtützung von 1931
überſtei=
gende Betrag und Sondergebäudeſteuer 1932 ſind alſo jeweils
an den Fälligkeitstagen bei den zuſtändigen Kaſſeſtellen zu
ent=
richten. — Am Donnerstag, den 19. Mai d. J., findet auf dem
Rathaus eine Gemeinderatsſitzung mit folgender Tagesordnung
ſtatt: 1. Waſſerverſorgung des Uebungsplatzes und des
Wirt=
ſchaftsviertels, 2. Gewährung eines Zuſchuſſes zur Schulſpeiſung,
3. Feſtſetzung der Tagegelder für die Gemeindevertreter, 4. Ge=
Mitteilungen,
ſuch der Vereinigten Lebensmittelhändler 5
Steuer= und Stundungsgeſuche, 7. Wohlfahrts= und
Armen=
ſachen.
* Groß=Bieberau, 18. Mai. Das ſchöne Feſt der Goldenen
Hochzeit feiert am Dienstag, den 24. Mai, der frühere Kaufmann
=Meyer=Meyer mit ſeiner Ehefrau Regina, geb. Darmſtädter. Beide
Ehegatten erfneyen ſich noch einer guten Rüſtigkett,
Cp. Pfungſtadt, 18. Mai. Hohes Alter. Am Mit
konnte Altveteran Georg Höhl 2. ſeinen 84. Geburtstag beg
Donnerstag nachmittag findet ſeitens der Gemeinde eine
tere Grasverſteigerung ſtatt. — Die Bürgermeiſterei weiſt d
hin, daß die Gewerbeſcheine für 1932 innerhalb 14 Tagen
Zollamt abzuholen ſind.
Ee. Gadernheim, 18. Mai. Einbruchsverſuch. Am zw
Pfingſttagabend wurde verſucht, bei dem Bierverleger, Herrr
Gärtner, in die im oberſten Stockwerk gelegenen Räume
brechen, in der wahrſcheinlichen Vermutung, dort einen durch
Pfingſtgeſchäft eingegangenen größeren Geldbetrag vorzufi
Der Dieb wurde jedoch von der gerade in das betreffende
Zi=
eintretenden Hausfrau überraſcht, nahm die zwecks Einſte
angelegte Leiter weg und ergriff die Flucht. — Motor;
Unfall. Der Poſtaushelfer Wilhelm Meyer von hier wurd
zweiten Pfingſtfeiertagabend zwiſchen Darmſtadt und Ebe
durch große Autolichter derart geblendet, daß er mit dem M
rad ganz auf den Rand der Fahrbahn geriet und zu Falle
wodurch er ſich einen Fingerbruch zuzog.
D. Biblis, 18. Mai. Verſuchter Einbruch. Heute
gegen 12 Uhr verſuchten Einbrecher im Gehöft des Händlers
Metzgermeiſters Fränkel in der Darmſtädter Straße einen
auszuführen. Sie wurden jedoch rechtzeitig bemerkt, und na
Reißaus, zumal heimkehrende Fußballer, die in Groß=Rohr
auf dem Maimarkt ein Spiel ausgetragen hatten, in d
Augenblick des Weges kamen und auf die Hilferufe der Bewo
ſofort herbeieilten. Die ungebetenen Gäſte haben wahrſche
über den Hinterhof, durch die Scheune und über die angrenze
Gärten das Weite geſucht.
Cp. Biebesheim, 18. Mai. Die Witwe G. Rothermel, in
Rheinſtraße wohnhaft, konnte geſtern ihren 82. Geburtstat
gehen.
Hirſchhorn, 18. Mai. Waſſerſtand des Neckars
16. Mai: 1,94 Meter; am 17. Mai: 2,00 Meter. (Morg. 5,30
— Gernsheim, 18. Mai. Waſſerſtand des Rhein.
17. Mai: 1,44 Meter; am 18. Mai: 1,50 Meter. (Morg. 5,30
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 18. Mai. Zwei Selbſtmordverſuch
einer Nacht. Vorgeſtern abend gegen 19 Uhr verſuchte
ei=
jähriger Einwohner aus Lampertheim ſich von der Straßenl
aus in den Rhein zu ſtürzen. Gerade in dem Augenblick al.
Lebensmüde Anſtalten traf, vom Brückengeländer aus abzuſ
gen, ſprangen einige Paſſanten herzu, die den Selbſtmor.
didaten zurückhalten konnten. Jedoch gebärdete er ſich wie
und verſuchte ſich immer wieder loszureißen, um dennoch ſein
haben auszuführen. Er wurde daraufhin der Polizeiwach
Rhein übergeben, die den Selbſtmörder in Schutzhaft nahr
In der geſtrigen Nacht gegen drei Uhr wurde wiederum ein S
mordverſuch verübt. Ein hieſiger Arbeiter wurde von einer
zeiſtreife in der Römerſtraße auf dem Boden liegend angetr
An beiden Händen blutete er ſehr heftig; ein Taſchenmeſſe
neben ihm, mit dem er ſich die Pulsadern geöffnet hatte.
Anlegung eines Notverbandes wurde der Lebensmüde in ber
loſem Zuſtande in das Städtiſche Krankenhaus verbracht,
bedenklich darniederliegt. Im erſten Falle iſt die Urſache bi=
Stunde unbekannt, im zweiten Falle iſt der Selbſtmordverſuc
wirtſchaftliche Schwierigkeiten zurückzuführen. — Ueberf
Ein Arbeiter aus Leiſelheim wurde vorgeſtern abend von
Unbekannten in dem Vorort Worms=Pfiffligheim in hinterli
Weiſe überfallen und ſchwer mißhandelt. Nach der brutalen
ließ der Rowdy den Ueberfallenen blutüberſtrömt liegen
machte ſich aus dem Staube. Mit ſchweren inneren Verletzu
einem Schlüſſel= und Naſenbeinbruch wurde der Unglücklick
das Städtiſche Krankenhaus überführt.
Oberheſſen.
Gießen, 18 Mai. Mit lebensgefährlichen Bre
wunden in die Klinik eingeliefert wurde der Arbeiter
mund aus Kleinlinden. Er iſt bei Röchling in Wetzlar be
tigt. Beim Umſchalten des elektriſchen Stromes traf ihn ple
eine Stichflamme ins Geſicht. Er erlitt furchtbare Verbren
gen an Kopf, Geſicht, Hals und Händen. Da auch die Auger
fährdet ſind, wurde er der Augenklinik überwieſen.
— Hain=Gründau, 14. Mai. Wie wir hören, beabſichtig.
Landesjugendpfarrer für das ſüdliche Oberheſſen am 2. Son
nach Trinitatis, den 5. Juni, auf der Ronneburg ein
meines evangeliſches Jugendtreffen abzuhalten. Herr
D. Dr. Dr. Diehl hat ſeine Teilnahme in Ausſicht geſtellt.
ein reichhaltiges Programm vorgeſeben. Nähere Nachrichten
gen noch.
mnerstag, 19. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 138 — Seite 7
Der blaue Wimpel über dem deutſchen Oſten
J.9. A. Jugend — Deukſchlands zuverſichklich Hoffen! — Skndenk, Arbeiter, Kaufmann und Bauer
in V. 9. A.-Arbeit. — Deukſch und kren allerwege! — Zehnkanſend im Feſtzug.
Neca
Pfingftkagung des 1. 2. A.
Eigener A. St.=Bericht des D. T.
III.
„Wir woll’n das Wort nicht brechen,
Buben werden gleich —
Woll’n predigen und ſprechen
Vom heil’gen Deutſchen Reich!
—
koch während ich dies ſchreibe, klingt unaufhörliches
Heil=
zum Schreibzimmer des Hotels und Trommelſchlag und
und immer wieder „Deutſchland über alles! —
Man
ja zunächſt Bedenken gegen Elbing. Die weite Reiſe, der
die „Polengefahr” und was alles ins Feld geführt wurde.
rechnete mit 5 Tauſend Feſtgäſten aus dem Reich. Es
en beinahe doppelt ſoviel. So daß der Feſtzug, in dem
en 7½ Tauſend deutſchen Jugen und Mädchen aus allen
n Deutſchlands, noch etwa 2½ Tauſend aus Oſt= und
reußen marſchierten, gut 10 Tauſend Teilnehmer fand, und
30 Tauſend umſäumten die Straßen, die der Zug in
ndernswerter Diſziplin und Ordnung — vorbildlich von
Elbinger Schupo geleitet (gleichwie der Fackelzug am
bend) paſſierte. Etwa 20 Muſik= und Trommler=Korps
en die Marſchmuſik, die Saarländer ihr Saarlandlied, das
den Einwohnern überall mit Klatſchen und
Tücher=
nken begrüßt wurde. Gleichwie die Treuſchwurgruppen
den abgeriſſenen Gebieten. Vor der ſtark vertretenen
ve Heſſen marſchiert in jugendlicher Friſche Staatsrat
ck und quittiert dankend unſere vereinigten Darmſtädter
Frankfurter Heil=Rufe.
ie Wimpelweihe, der Fackelzug und der Feſtzug, geben,
immer, der V.D.A.=Kundgebung den äußeren bildhaft
en Ausdruck, der haften bleibt bei allen, die ihn erleben.
aftet beſonders aber bei der Jugend, die ſelbſt ihn ſchafft.
wundervolle Jugend iſt das, die einem den
ſen an eine glückhaftere deutſche Zukunft wohl vermitteln
färken kann.
Jie mögen den Polen, die ja alles hier beſpitzeln, die Ohren
igen haben, was waren ihre Gedanken beim Anblick des
nierten Rathauſes und Domes?
ſon der Abendfeier und Bannerweihe noch dies: Nach den
Feſtanſprachen ſangen die Tauſende des oſtpreußiſchen
eitsdichters „Wenn alle untreu werden”. Unter dieſen
ſen ordneten ſich Wimpel und Standarten zu einem
wun=
len Geſamtbild. Von beiden Seiten her ſchloß ſich der
der Fahnen und Wimpel um die mit ſchwarzen
Trauer=
el geſchmückten Wappenträger der aus den abgetrennten
ten verlorenen Städte: Memel, Danzig, Thorn, Schwetz,
penz, Liſſa, Pirſchau, Kulm, Poſen, Gneſen, Konitz, Brom=
Hohenſalza, Strasburg. Und dann wurden die Worte
ugelmanns, des ſtellv. Vorſitzenden des öſterreichiſchen
esrats, die niemand hörte ohne tief ergriffen zu ſein, zu
Huldigung für dieſe Städte, zu einem Sehnſuchtsſchrei
zum großen Deutſchen Volk und Reich!” und immer
r zum Gelübde der Treue zum Deutſchtum.
ann gab der Redner für alle zu weihenden Wimpel den
erſpruch, den ich an den Eingang dieſes Berichts ſetzte.
nter dem zum in Sonnengold getauchten, blauen
Früh=
ſimmel emporjauchzenden Deutſchlandlied hoben ſich
ählter Tauſende Schwurhände! —
Preſſeempfang durch die Stadt Elbing.
u dem von der Stadtverwaltung Elbing veranſtalteten
abend waren u. a. Oberpräſident Dr. Siehr und die
nder Behörden, ſowie die Vorſtandsmitglieder des V. D.A.
Ehrengäſte erſchienen. Oberbürgermeiſter Dr. Merten
ſchil=
in launiger Rede intereſſante Einzelheiten aus der
Ver=
nheit der Stadt Elbing und begrüßte die Preſſevertreter
herzlichſte. Reichsminiſter a. D. Dr. Greßler dankte
zu=
der Stadt für die liebendswürdige Aufnahme der V. D.A.=
und für die Einladung zu dem Preſſeabend, der in ſo
oniſcher Weiſe die führenden Perfönlichkeiten des V.D.A.
ſie Preſſe mit den leitenden Perſönlichkeiten der Stadt
zu=
enbrachte. Der Preſſe dankte er für ihre ſo überaus
ver=
nisvolle Unterſtützung der V. D.A.=Arbeit, die ein über dem
iſtreit ſtehendes Gut iſt und als ſolches auch von der
aller Richtungen in verſtändisvollſter Weiſe behandelt
Der deutſchen Auslandspreſſe den „unbekannten Soldaten
ſolkstumskampfes” dankte er für die Erfüllung ihrer Miſ=
IIs Träger der Volkstumserhaltung. Preſſeleiter
Baden=
dankte im Namen der erſchienenen Preſſevertreter der Stadt
ſe entgegenkommende Unterſtützung der Preſſearbeit. Der
der Preſſe wird darin beſtehen, daß in dieſen Tagen der
Elbing und das Problem des deutſchen Oſtens überall
ſcheinung treten, wo Deutſche in der Welt wohnen. Schrift=
Scheuermann wies auf die engen und fruchtbaren
Arbeits=
ungen zwiſchen Preſſe und V. D.A. hin und gedachte dabei
Tatſache, daß der Preſſeleiter des V. D.A. zum 10. Mal
Preſſeamt der Pfingſttagung leitet. In angeregter
Unter=
ng blieben Gaſtgeber und Gäfte noch lange Zeit
bei=
der.
Der arbeitsreiche letzte Tag! — Ausklang.
luch der Tagung Abſchluß war von herrlichſter
Pfingſt=
überſtrahlt. Während die Jugend ſchon vom frühen
en an die Straßen mit Muſik und Geſang und mit
leben=
endem glückhaft=frohen Lachen erfüllte, fanden ſich die
Fach=
ſen wieder zu ernſter Arbeit zuſammen:
die Studententagung wurde durch den Leiter der
miſchen Ortsgruppen, Gerichtsreferendar Neumann,
ge=
der als Gäſte Rektoren und Profeſſoren aus Königsberg,
9, Bonn, Münſter, Jena uſw. begrüßen konnte.
keichsminiſter a. D. Dr. Geßler mahnte in einer kurzen
rache zur Einigkeit im Ziel und forderte alle Anweſenden
mehr und mehr in den Reihen des V.D.A. mitzuarbeiten
em Ziele, in jedem Deutſchen die ſelbſtverſtändliche
Ge=
ug zu erzeugen, daß auch nicht ein Strich deutſchen Landes
gegeben oder als verloren aufgegeben werden dürfe. — Der
der Univerſität Königsberg ſtellte in ſeinen Ausführungen
ſeits das Verhältnis zwiſchen Univerſität und Volkstum
IS. Wie die Hochſchule aus dem deutſchen Volkstum ihre
Kräfte entnehme, ſo müſſen ſie auch wieder
volkstums=
nd auf ihre Schüler einwirken. — Dieſe Ausführungen
trich unter beſonderer Darſtellung der Danziger Verhält=
Profeſſor Dr. Klöppel als Vertreter von Rektor und Senat
Lechniſchen Hochſchule in Danzig.
Sodann ergriff Graf zu Eulenburg=Wicken als
Ver=
treter der Oſtmark das Wort. Er wies auf die Gefahren hin,
welche der Provinz Oſtpreußen drohen, und kennzeichnete ihre
eigenartige Kampfesſtellung, welche in der Mitte zwiſchen
Reichs=
deutſchtum und Auslandsdeutſchtum ſich befinde. Mit
eindring=
lichen Worten mahnte er, den Geiſt des Angriffs und nicht den
der bloßen Verteidigung über unſere Volkstumsarbeit zu ſtellen.
Es gelte nicht nur die Bereitſchaft zu ſtärken, fernerhin kein
deutſches Land mehr preiszugeben, ſondern man müſſe mehr
und mehr den Willen erwecken, auch verlorenes deutſches
Land wieder heimzuführen. — Es folgten Referate der Herren
Reg.=Rat a. D. Maßmann und Dr. Horand Horſa Schacht. Die
Vorträge wurden mit großem Beifall aufgenommen. — Mit der
Verleſung der Glückwunſchtelegramme befreundeter Verbänve
und dem Aufrufe zur weiteren Arbeit ſchloß Referendar
Neu=
mann die Tagung gegen 1 Uhr.
Die Arbeitertagung ſtand unter dem Motto „Deutſche
Arbeiterſchaft drinnen für deutſche Arbeiterſchaft draußen‟. Die
Tagung war von den Gewerkſchaften einberufen und wurde von
Stadtverordnetenvorſteher Wallbrecht geleitet, der beſonders
darauf hinwies, daß, während von draußen Frohſinn der Jugend
aufklingt, die Tagung der Arbeiter von tiefem Ernſt überſchattet
ſei. Der wirtſchaftliche Niedergang Elbings treffe die
Arbeiter=
ſchaft beſonders hart. Die deutſche Arbeiterſchaft aber, die mit
allen Faſern ihres Herzens an der deutſchen Republik hängt,
hält die Treue ihrer Brüder im beſetzten Gebiet und iſt bereit,
für das Deutſchtum zu geben, was notwendig iſt.
Landtagsabg. Nowak=Gleiwitz überbrachte Grüße der
ſchickſalverbundenen oberſchleſiſchen Arbeiterſchaft. Auch der
Berliner Arbeiterſchaft müßte zum Bewußtſein gebracht werden,
daß ſie nicht mehr geborgen lebt, ſondern 165 Kilometer von
der Grenze entfernt, an der es für den deutſchen Arbeiter kein
Ausweichen gibt. Wenn die innendeutſche Arbeiterſchaft das
einſieht, wird ſie anders Stellung nehmen, als es in der
Ver=
gangenheit der Fall war. Allzuwenig iſt über den V. D.A. in
der Arbeiterſchaft bekannt. Nicht jeder iſt wie ich in der Lage zu
beurteilen, was der V.D.A. draußen leiſtet. Wenn über die Art
ſeiner Betätigung und Werbung im Innern auch in vereinzelten
Fällen innerhalb der Arbeiterſchaft Bedenken entſtehen könnten,
ſo kann doch ſeine Tätigkeit draußen nicht in Zweifel gezogen
werden. Als deutſche Nation ſind wir heute waffenlos und
machtlos und daher mehr als je zuvor auf den Beſtand und
die Sympathien des Auslanddeutſchtums unter fremder
Staats=
oberhoheit angewieſen. Mit aller Ueberzeugung bin ich deshalb
beim V.D.A. und arbeite rückhaltlos mit. Wenn teilweiſe noch
zwiſchen der organiſierten Arbeiterſchaft und dem V. D.A. ein
kühles Verhältnis befteht, ſo kommt das daher, daß man
fälſch=
licherweiſe die Arbeit des V.D.A. mit einem lauten
Worr=
nationalismus verwechſelt, den der V.D.A. ablehnt. Das
natio=
nale Bekenntnis der Arbeiterſchaft iſt anderer Art. Die
Arbeiter=
ſchaft iſt gewillt, mit der Tat ihre nationale Geſinnung zu
be=
währen, wo es erforderlich iſt. Sie bekennt ſich zu einem
phraſenloſen Deutſchtum der Tat, und zwar gerade auch aus
Rückſichtnahme auf die Brüder auf vorgeſchobenem Poſten. Der
V. D.A. anerkennt die Organiſation der Arbeiterſchaft, wie dieſe
Tagungen es beweiſen. Der Redner ſchloß: „Wir verlangen die
Geſchloſſenheit des deutſchen Volkes für die Forderung: Hände
weg von der deutſchen Sozialkultur!”
Die kaufmänniſche Tagung befaßte ſich naturgemäß
mit Angeſtellten= und wirtſchaftlichen Fragen, und ſchließlich im
Referat des Reichstagsabg. Lambach mit den nationalen und
wirtſchaftlichen Aufgaben des deutſchen Kaufmannsgehilfen in
Ueberſee: Wenn ſich der junge Kaufmannsgehilfe im Auslande
überhaupt halten will, ſo werden an ihn verſchiedene
Anfor=
derungen geſtellt. Neben der beruflichen Tüchtigkeit, und zwar
einer Leiſtung über dem Durchſchnitt werden körperliche
Ge=
ſundheit und Charakterfeſtigkeit, aufgeſchloſſenes Weſen
Wider=
ſtandsfähigkeit gegen Entbehrungen leiblicher und ſeeliſcher Art
und gute Allgemeinbildung für den erfolgreichen Aufenthalt im
Ausland ausſchlaggebnd ſein. Es iſt zu beachten, daß die
Mehr=
zahl der deutſchen Kaufmannsgehilfen im Auslande im jungen
Lebensalter ſteht. Herr Lambach ging dann auf die einzelnen
Gebiete näher ein, und kam zu dem Schluß: So wie die Hanſe,
der mächtige Bund deutſcher Kaufleute im 14. Jahrhundert, ſeine
Außenhandelsbeziehungen und Niederlaſſungen an fremden
Ge=
ſtaden in ihrem Beſtand ſicherte und in ihrem Wohlergehen
förderte, gilt es, dem deutſchen Kaufmannsgehilfen in der Welt
die Stellung erſchließen zu helfen, die ihm auf Grund ſeiner
Bildung und Volkszugehörigkeit gebührt und ihn befähigt, im
freien Wettbewerb der Nationen als Kaufmann und als
Deus=
ſcher ſeinen Mann zu ſtehen.
Die Bauerntagung war aus ländlichen, aber auch
ſtädtiſchen Kreiſen unter beſonders hervortretender Beteiligung
auch der Frauen ſo ſtark beſucht, daß ſich bei ihrer Eröffnung
der Große Saal des Gewerbehauſes als beinahe unzureichend
erwies. Regierungspräſident a. D. Graf Baudiſſin begrüßte
die Vertreter aus allen deutſchen Siedlungsgebieten herzlich und
betonte, daß gerade in einem ſo ausgeſprochen
landwirtſchaft=
lichen Gebiete wie hier im deutſchen Oſten ſich uns die
Erkenni=
nis aufdrängt: Die Art, wie ein Volk die natürlichen
Be=
dingungen in Grund und Boden ausnutzt, iſt ein Zeichen für
ſeine beſondere Eigenart. Oſtfragen ſind weſentlich Agrarfragen,
und die oſtdeutſche Landwirtſchaft ſetzt ihre Ehre darein, ein
Vorbild für den Selbſtbehauptungskampf des geſamten Volkes
zu ſein. Gutsbeſitzer Strüvy=Peiſten, der Vorſitzende des
Land=
wirtſchaftlichen Verbandes, Oſtpreußen, gab dann in großen
Zügen einen packenden Bericht über die Entwicklung der Lage
des Nährſtandes in dieſem durch die unſinnige Grenzziehung
von ſeinen natürlichen Abſatzgebieten abgeſchnürten Lande. Dank
der Schulung durch den deutſchen Ritterorden und der
auf=
bauenden Arbeit der preußiſchen Könige iſt Oſtpreußen in
über=
raſchend kurzer Zeit nach dem Ruſſeneinfall wieder in der Lage
geweſen, zwei Millionen Deutſche jenſeits der Grenzen der
Provinz zu ernähren. Aber mit dieſer ungeheuren Leiſtung iſt
eine furchtbare Verſchuldung Hand in Hand gegangen, und das
ſchlimmſte, was die Bilanz negativ machen könne, wäre, wenn
das Landvolk zu verzweifeln beginnt. Wenn die Polen ihre
Zugriffsabſichten verwirklichen wollten, würden ſie die
Erfah=
rung machen, daß die Oſtpreußen ihre Heimat bis
zumletzten Manne verteidigen würden, wenn auch
mit unzureichenden Waffen. (Stürmiſche Zuſtimmung).
Freiherr von Gayl, der ehemalige Abſtimmungskommiſſar
von Allenſtein, wies in einem groß angelegten Vortrage über
die Oſtſiedlung als eine Lebensfrage des deutſchen Volkes nach,
das Oſtſiedlung für uns unentbehrlich iſt, daß wir ſie aber
zwar mit warmen Herzen, aber mit kühlem Verſtande betreiben
und dabei die beſonderen Wirtſchaftsnotwendigkeiten der
oſt=
preußiſchen Scholle und des oſtpreußiſchen Klimas berückſichtigen
müſſen. — In knapp umriſſenen lapidaren Ausführungen
um=
riß dann Gutsbeſitzer Radtke=Lakmedien die Aufgabe der
Er=
ziehung in der Bekämpfung der Agrarkriſe, deren wir durch
Peſſimismus niemals Herr werden können, ſondern nur durch
treue Selbſterziehung, die im eigenen Betriebe beginnt. Treue=
Grüße des abgetrennten Deutſchtums überbrachten dann Senator
Caſpar Muth, Temesvar und Dipl.=Landwirt Keßler=Saargebiet,
worauf unter großer Begeiſterung ein Vertreter der Jugend aus
Mitteldeutſchland namens aller in Elbing verſammelten
Jugend=
lichen das Gelübde ablegte, in Zukunft noch unermüdlicher für
den V. D.A. zu arbeiten mit dem Ziele: Oſtpreußen bleibt
deutſch und der Korridor muß wieder deutſch
werden. (Stürmiſches Bravo!)
Ein gemeinſames Feſtmahl gab Gelegenheit, Dank zu ſagen
denen, die die Tagung ſo ausgezeichnet durchgeführt haben, und
der Stadt Elbing für ihre Gaſtfreundſchaft. — Nach dem Feſtzug
fanden ſich die Landsmannſchaften in den verſchiedenen Lokalen
zuſammen, bis für viele ſchon die Scheideſtunde ſchlug. — Den
Glücklicheren winken noch große nationale
Kund=
gebungen in Marienburg, Königsberg, Danzig, über die ein
Max Streeſe.
Schlußbericht folgen ſoll.
*
Dr. Geßlers Dank!
Deutſche Volksgenoſſen!
Mit herzlichem Dank und in tiefer Freude blicken wir auf
dieſe Pfingſtfeier in Elbing zurück. Wir wußten, daß man
gerade hier für die großen heiligen Aufgaben der Erhaltung von
Väterart und Mutterſprache, der unſer V. DA. dient, Verſtändnis
haben würde. Hat Elbing doch ſelbſt mit dem geſamten vom
Reich abgetrennten oſtdeutſchen Land am eigenen Leibe die
Be=
drohung deutſcher Volksart geſpürt. Nach dieſen 4 Tagen
ein=
drucksvoller Feiern und begeiſterter Kundgebungen wiſſen wir
aber, daß dank der Begeiſterung und Opferwilligkeit der
Ein=
wohner Elbings und ſeiner Umgebung tatſächlich das Herz des
großen deutſchen Geſamtvolkes in den Mauern dieſer Stadt
ge=
ſchlagen hat.
Wir alle, die wir Gäſte Elbings geweſen ſind, die Führer
der volksdeutſchen Schutzarbeit, die Vertreter deutſcher
Volks=
gruppen aus den verſchiedenſten Gegenden der Welt und
be=
ſonders der deutſchen Jugend aus allen Gauen unſeres großen
ſchönen Vaterlandes, wir reichen Euch zum Abſchied im Geiſte
noch einmal die Hände und rufen Euch zu: Behaltet uns in
Eurer Erinnerung!
Behaltet aber auch für alle Zeit in Erinnerung, was der
Sinn unſerer Reden und Aufmärſche, unſerer Lieder und
Fahnen war.
Wir 100 Millionen Deutſche drinnen und draußen, wir
alle, die wir eines Volkes ſind, wir wollen uns als Brüder
fühlen, über alle Grenzen des Staates, der Parteien, der
Kon=
feſſionen hinweg, unbeſchadet aller Gegenſätze, die uns ſonſt
trennen mögen! Euer Volkstum ſoll aber kein Wortdeutſchtum,
ſondern ein Tatdeutſchtum ſein. Schreibt Euch feſt in Kopf
und Herz den Namen des Verbands, dem jeder von Euch in
Zukunft angehören ſollte, der es ernſt meint mit der Pflicht
gegen ſein Volk, des Verbandes aller Deutſchen drinnen und
draußen, der Euch in dankbarem Gedenken an dieſe Tage ein
herzliches Lebewohl zuruft.
Je größer, je ſchöner! Es gibt nur eins, das noch ſchöner als
Ihre eigenen Aufnahmen iſt, und das ſind Vergrößerungen davon.
Natürlich nur dann, wenn ſie ſchön ſcharf ſind und nicht ſo
grob=
körnig, wie man das manchmal unter dem Motto „künſtleriſche
Un=
ſchärfe” ſieht. Beim Vergrößern des Bildes wird nämlich auch das
Korn des Filmes mitvergrößert, und daher wird eine
Vergröße=
rung um ſo feiner, je feinkörniger der Film war. Wenn Sie alſo
Ihre ſchönſten Bildex vergrößern laſſen wollen (und das lohnt
ſich!), dann nehmen Sie lieber Voigtländer=Film, weil der ein ſo
feines Korn hat, daß man ihn direkt „Feinkornfilm der lichtſtarken
Filme” nennen könnte. Ihr Photohändler hat ihn, und er koſtet
nicht mehr.
(T Bln 4113
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 19. Mai.
15.30: Freiburg: Stunde der Jugend. Das deutſche Handwerk.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: H. Hofele
(Bariton). Am Flügel: O. Seyfert.
18.25: Stunde des Buches: Von Bergen und Bergſteigern.
19.00: Berlin: Graf, Weſtarp: Deutſchlands Stellung unter den
Mächten.
19.30: Friedrich Kayßler lieſt aus: Ferne. Roman eines D=Zug=
Wagens, von Hermann Roßmann.
20.00: Der Menſch Nr. 17381. Hörſpiel von Leo Lania.
21.00: Sinfoniekonzert
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 19. Mai.
15.00: Kinderſtunde: Kunterbunt.
15.45: Käthe Miethe: Das Gute in der ſchweren Zeit
16.0
Gewerbelehrer Wallis: Heilpädagogik in der Berufsſchule.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Lange: Auf deutſchen Spuren in Schweden.
18.00: Oberkonſiſtorialrat Schoßz: Die Einheit des deutſchen
Pro=
teſtantismus.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Graf Weſtarp, M.d.R.: Deutſchlands Stellung umter den
Mächten.
19.30: Breslau: Der Rundfunk im Volke. Zur Tagung des
Zentral=
bildungsausſchuſſes der Katholiken Deutſchlands.
20.15: Beethoven—Bruckner. Ausf.: Berliner Funkorcheſter,
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Adalbert Lutter.
Wekterberichk.
Deutſchland liegt im Bereich hohen Druckes, der uns zunächſt
noch heiteres Wetter mit erneutem Temperaturanſtieg bringt. Mit
dem Vorwärtsſchreiten der neuen Atlantikſtörung erfolgt wieder
Zuſtrom warmer Luft, die in Gemeinſchaft mit der Erwärmung
auf dem Feſtland Anlaß zu Gewitterſtörungen gibt.
Ausſichten für Donnerstag, den 19. Mai: Weitere Erwärmung.
meiſt heiter und trocken.
Ausſichten für Freitag, den 20. Mai: Anfangs noch meiſt beiter,
ſchwül, aufkommende Gewitterſtörungen oder vereinzelte
Niederſchläge.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wiriſchaft: Rudolf Maupe; für Feutlleton, Reicb und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmans;
für den Handel: dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darinſſadt.
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Seite 8 — Nr. 138
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Darmſtädter Tagblatt/ Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 19. Mai 1
Das erſte Bild von der Unwekker=Kakafkrophe im Moſelkal.
Das furchkbare Aukobus=Anglück im Südharz.
Eingeſtürztes Haus in Güls,
dem nahe Koblenz gelegenen Moſelſtädtchen, das hauptſächlich von der Unwetter=Kataſtrophe
betroffen wurde.
Der Reichspoſttourenwagen nach dem Abſturz.
Auf der ſteilen Straße zwiſchen Hohegeiß und Sorge im Südharz verlor der Lenker eine=
Pfingſtausflüglern beſetzten Tourenwagens in einer Kurve die Gewalt über den Wagen, der
Abhang hinabſtürzte. Drei Tote und acht Schwerverletzte wurden aus dem Wagen geborgen
nachdem er ſich überſchlagen hatte, auf den Rädern ſtehen blieb.
Heich und Ausland.
Ein aufregendes Rettungswerk.
Bad Münſter am Stein. Ein
leicht=
ſinniger Bergſteiger verſuchte, die ſteile Wand
des Rotenfelſen, an der ſchon mancher
Wag=
halſige ſein Leben durch Abſturz hat laſſen
müſſen, trotz Warnungen zu erklettern. Was
bisher noch niemals gelang, konnte auch er nicht
fertig bringen. Er vermochte 140 Meter Höhe zu
erreichen, und dort blieb er auf einer kleinen
Felsnaſe hilflos ſitzen. Auf die gellenden
Hilfe=
rufe des Verſtiegenen alarmierten
Spaziergän=
ger die Polizei. Unter Leitung von
Bürger=
meiſter Buch aus Rüdesheim wurden die
Ret=
tungsarbeiten in Angriff genommen. Zwei junge
Leute aus Münſter am Stein ließen ſich anſeilen
und kletterten von der Höhe des tückiſchen Felſens
unter großer Lebensgefahr bis zu dem Kletterer,
dem ſie ein Seil und Gurte zuwerfen konnten,
an denen der junge Mann in die Höhe gezogen
wurde. Nach drei Stunden kamen alle, Retter
und Geretteter, auf der Höhe des Felſens völlig
erſchöpft an. Die Kreuznacher Sanitätskolonne
nahm ſich der Leute an.
westti
Pfco
150 000 Mark Veruntreuungen
in einer Kölner Gaſtwirtſchaft.
Köln. Anfang voriger Woche wurden der
Geſchäftsführer und der Buchhalter einer
Köl=
ner Großgaſtſtätte unter dem Verdacht der
Un=
terſchlagungen in Höhe von 30 000 Mark
feſtge=
nommen. Der Vernehmungsrichter ordnete die
Freilaſſung der Beſchuldigten an. Die
Staatsan=
waltſchaft verfügte jedoch erneut ihre
Verhaf=
tung, da ſich die Beſchuldigten nach den
Bekun=
dungen des Beſitzers der Gaſtſtätte weitere
Ver=
untreuungen haben zuſchulden kommen laſſen,
deren Höhe auf 120 000 Mark beziffert werden,
ſo daß der Gaſtſtätte alſo ein Schaden von 150 000
Mark entſtanden ſein ſoll. Der Geſchäftsführer
genoß bei dem Inhaber großes Vertrauen. Die
Beſchuldigten beſtreiten, ſich in dieſer Höhe der
Unterſchlagungen ſchuldig gemacht zu haben.
52 Tote bei einem Tunneleinſturz in Chile.
Berlin. Nach einer Meldung Berliner
Blätter aus Santiago de Chile ſtürzte ein Teil
des neuen Transandiſchen Tunnels bei
Lonqui=
may in der Provinz Cortin ein, wobei 52
Ar=
beiter verſchüttet wurden. Die
Rettungsmann=
ſchaften konnten die Verſchütteten nur noch als
Leichen bergen.
Die Eröffnung der Deutſchen
Kunſt=
ausſtellung in Rom.
Die Gattin des deutſchen Botſchafters v. Schubert
begrüßt den italieniſchen König. — Neben dem
König der deutſche Botſchafter v. Schubert.
In Rom wurde die Ausſtellung der Mitglieder
der Deutſchen Akademie feierlich eröffnet. An
der Spitze der prominenten Gäſte wohnte der
italieniſche König der Eröffnung bei.
Ein Schwindler legk ein Geſtändnis ab. — Der Enkführer des Lindbergh=Kindes
Suche nach den Enkführern.
NewYork. Die Führer der Polizei und die
Staatsanwaltſchaft hielten am Dienstag abend
in Hopewell eine Beſprechung ab, die bis in die
Morgenſtunden andauerte. Nach der Beſprechung
benachrichtigte der Staatsanwalt den
Gouver=
neur von New Jerſey, Moore, daß er ihm eine
Mitteilung von größter Bedeutung zu machen
hätte. Um was es ſich dabei handelt, iſt noch
nicht bekannt geworden.
Weiter wird gemeldet: Durch einen wahren
Theater=Coup ſind die bisherigen Feſtſtellungen
und Ergebniſſe in der Lindbergh=Affäre wieder
in Frage geſtellt worden. Der Schiffbauer Curtiß,
aus deſſen Erklärungen man glaubte, die
An=
haltspunkte für die Perſönlichkeiten der
Ent=
führer und Mörder des Lindbergh=Babys
gewin=
nen zu können, hat in einem Brief an den
Poli=
zeioberſten Schwartzkopf erklärt, daß er alle ſeine
Mitteilungen aus den Fingern geſogen und
nie=
mals mit den Entführern des Lindbergh=Kindes
in Verbindung geſtanden habe. „Ich habe
nie=
mals die Männer kennengelernt, die ich
Lind=
bergh angegeben habe. Sie ſind alle Geſchöpfe
meiner Einbildung mit Ausnahme eines
ein=
zigen, der jedoch mit der Affäre nichts zu tun hat”,
ſchreibt Curtiß in dieſem Brief und bedauert,
Lindbergh ſolche Unannehmlichkeiten geſchaffen zu
haben.
In gewiſſen Kreiſen iſt der Verdacht
aufge=
taucht, daß dieſes Geſtändnis von den
Entfüh=
rern des Lindbergh=Kindes „inſpiriert” worden
ſei, die Curtiß mit dem Tode bedroht hätten.
Die Polizei weiſt aber vorläufig eine ſolche
Mög=
lichkeit entſchieden zurück. Curtiß wird
gegen=
wärtig unter polizeilicher Ueberwachung gehalten
und wahrſcheinlich des Betruges gegenüber der
Staatsgewalt angeklagt werden. — Nach den
Gründen ſeiner angeblich falſchen Darſtellungen
befragt, ſoll Curtiß erklärt haben, daß er ſich
durch die Veröffentlichung ſeiner Mitteilungen
Autoren=Honorar habe beſchaffen wollen.
Nach bisher unbeſtätigten Meldungen aus
Monterry in Mexiko ſoll dort ein gewiſſer Harry
Fleiſcher verhaftet worden ſein. Er geſtand, an
der Entführung des Lindbergh=Kindes
teilge=
nommen zu haben. Das Kind ſei bei dem
Ver=
ſuch, es über die Leiter zu entführen, abgeſtürzt
und geſtorben. Die Behörden in Monterrey
leh=
nen entſchieden eine Stellungnahme zu dieſem
hartnäckigen Gerücht ab. Die in Monterrey
er=
ſcheinende Zeitung „El Sol” meldet aber mit
aller Beſtimmtheit die Verhaftung und fügt
hin=
zu, daß die mexikaniſchen Behörden nur auf eine
Anweiſung Waſhingtons warteten.
Sklarel=Prozeß.
Vergiftungsverſuch des Bürgermeiſters Kohl?
Berlin. Bürgermeiſter Kohl, der im
Skla=
rek=Prozeß ausſagen ſollte, und gegen den ein
Verfahren ſchwebt, wurde unter
Vergiftungser=
ſcheinungen ins Krankenhaus eingeliefert. Aus
dem Bericht des Gerichtsarztes über den
Ge=
ſundheitszuſtand des angeklagten Bürgermeiſters
Kohl ging hervor, daß ſich Kohl wahrſcheinlich
infolge Mißbrauchs eines Schlafmittels eine
leichte Vergiftung zugezogen hat. Kohl ſei in
das Moabiter Krankenhaus übergeführt
wor=
den, wo man eine Magenſpülung vorgenommen
habe. Da der Gerichtsarzt der Anſicht war, daß
ſich das Befinden Kohls am ſpäten Nachmittag
wieder beſſern würde, beſchloß das Gericht, die
Verhandlung zu unterbrechen, um nötigenfalls
gegen 6,30 Uhr im Krankenhaus eine kurze
for=
male Verhandlung durchzuführen und ſo den
Sklarek=Prozeß über die dreitägige
Verhand=
lungsfriſt hinwegzubringen.
Beginn des Devaheim=Prozeſſes.
Berlin. Am Mittwoch vormittag begann
vor der dritten Großen Hilfsſtrafkammer beim
Landgericht I der Devaheim=Prozeß. Angeklagt
ſind der Generaldirektor Wilhelm Jeppel, der
Paſtor Dr. Paul Cremer, deſſen Sohn, der
Pro=
kuriſt Ernſt Wilhelm Cremer, der Kaufmann
Guſt. Holmar Clauſſen, die Direktoren H. Kocks
und P. Jeppel und der Paſtor Ad. Müller, die
ſich wegen Betrugs, einfacher und ſchwerer
Urkun=
denfälſchung, Blankettfälſchung, Vergehens gegen
die Konkursordnung, rechtlicher Untreue,
Bilanz=
fälſchung, ſowie wegen Vergehens gegen das
G.m.b.H.= und das Genoſſenſchaftsgeſetz zu
ver=
antworten haben. Zunächſt wurde von der
Ver=
teidigung die Zuſtändigkeit der Hilfsſtrafkammer
beſtritten, da nach dem Gerichtsverfaſſungsgeſetz
kein Angeklagter ſeinen ordentlichen Richter
ent=
zogen werden dürfe. Die Vorunterſuchung habe
man nur aus formalen Gründen geführt, um
eine Strafkammer=Verhandlung unter Ausſchluß
einer Berufungsinſtanz konſtruieren zu können.
Demgegenüber ſtellte die Staatsanwaltſchaft feſt,
daß die Vorunterſuchung den
Geſetzesbeſtimmun=
gen entſprechend geführt worden ſei, und daß es
ſich hier um kriminelle Verfehlungen einzelner
Angeklagter handele. Die Strafkammer ſtellte ſich
auf den Standpunkt, daß die
Geſetzesbeſtimmun=
gen gewahrt worden ſeien und begann mit der
Vernehmung der Angeklagten.
Eiſenbahnanſchlag geplank?
Vier Tote, ein Schwerverletzter bei Exploſion
einer Dynamitpatrone.
Warſchau. Am Dienstag fanden Hirten
in der Nähe einer Eiſenbahnbrücke eine größere
Dynamitpatrone, die explodierte, als ſie daran
herumhantierten. Vier Burſchen im Alter von
18 bis 22 Jahren wurden auf der Stelle getötet.
Ein fünfter Hirt trug ſchwere Verletzungen
da=
von. — Im Krankenhaus mußten ihm beide
Arme abgenommen werden. Die
Sicherheitsbe=
hörden haben den Verdacht, daß mit der
Dyna=
mitpatrone ein Eiſenbahnanſchlag beabſichtigt
worden war.
Ein ſiebentes Todesopfer des Autounglücks
im Harz.
Braunſchweig. Im Krankenhaus von
Clausthal ſtarb in der vergangenen Nacht der
bei dem ſchweren Autounglück im Harz
verun=
glückte Hermann Grauert aus Goslar. Damit
ſind dem furchtbaren Unglück bisher ſieben
Men=
ſchenleben zum Opfer gefallen. Einige
Schwer=
verletzte ſchweben noch in Lebensgefahr.
Das Autounglück in Vintſchgau.
Meran. Zu dem gemeldeten Unfall eines
reichsdeutſchen Autobus bei Malz, der entgegen
der erſten Meldung nicht umkippte, ſondern im
Erdreich ſtecken blieb, liegen nun folgende
Ein=
zelheiten vor:
Ein Autobus aus Forchheim kam von den
Haiderſeen herab über die Heide gegen Malz.
Auf abſchüſſiger Straße der Paßhöhe verſagte die
Bremſe des Wagens, und der Chauffeur ſah ſich,
um ein größeres Unglück zu verhüten, gezwungen,
den vollbeſetzten Wagen von der Straße in die
Wieſe zu lenken. Der Autobus war jedoch
der=
art im Lauf, daß er ſich mit dem Vorderteil
ſei=
ner Karoſſerie tief in das Erdreich der Böſchung
eingrub. Einige Paſſagiere wurden durch den
heftigen Anprall über den Wagen
hinausge=
ſchleudert. Faſt die Hälfte der 30 Inſaſſen
er=
litten Verletzungen.
Suche nach der Bertram=Expedition.
London. Von Surabaya (Java) iſt ein
Marineflugzeug nach Koepang entſandt worden,
um nach dem Verbleiben der ſeit einiger Zeit
verſchollenen Bertram=Expedition zu forſchen.
Auch an in der Nähe befindlichen Schiffe iſt die
Aufforderung ergangen, ſich an der Suche nach
dem Junkers=Flugboot zu beteiligen.
Die Brandkakaſtkrophe auft
franzöſiſchen Dampfer
linna.‟
„wrorges Phinlppar
Man rechnet mit 100 Todesopfe
Aden. 253 Ueberlebende der Schiff
ſtrophe des franzöſiſchen Dampfers „Georges
lippar” ſind am Dienstag abend an Bor
engliſchen Dampfer „Mahſud” und „Contre
hier angekommen. Die übrigen 420 Gerer
die der ruſſiſche Petroleumdampfer „Sowje
Neft” aufgenommen hatte, ſind auf hohe
von dem franzöſiſchen Dampfer „André de
übernommen worden, da der ruſſiſche Oelda
für die zahlreichen Perſonen weder hinrei
Nahrungsmittel noch Unterkunftsmöglich
verfügbar hatte. Der Dampfer „André de
wird heute in Dſchibuti (Franzöſiſch=Somale
erwartet. Aus’den Berichten der in Ad
gekommenen Schiffbrüchigen geht hervor de
mit gerechnet werden muß, daß mindeſten
Paſſagiere der erſten Klaſſe von den Fla
überraſcht wurden und bei lebendigem Leib
brannten.
Das Erdbeben auf Celebes.
20 Tote.
Amſterdam. Neueren Meldungen aus
derländiſch=Indien zufolge iſt das Erdbeb
Nordoſtcelebes, über das bereits am 16.
kurz berichtet wurde, das ſchwerſte geweſet
ſich dort ſeit 20 Jahren ereignet hat. D
zwiſchen mehrere der zahlreichen Schwerver
ihren Verwundungen erlegen ſind und
andere mit dem Tode ringen, dürfte die Za
dem Erdbeben zum Opfer gefallenen
Me=
leben auf 20 ſteigen. Die größten Verheer
wurden in der Ortſchaft Kakas angerichte
zahlreiche tiefe Erdrutſche entſtanden und
500 Wohnungen zerſtört wurden. In dieſer
allein ſind ſieben Tote und 130. Verletzte
klagen. Das Meteorologiſche Inſtitut in
via hat feſtgeſtellt, daß der Herd des Bebens
auf Celebes, ſondern in der Molukken=See,
in der Mitte zwiſchen der Inſel Celebes un
Inſel Halmaheira, zu ſuchen iſt.
Drei Kinder verbrannt.
Buckingham (Quebec). Beim B.
eines Hauſes kamen hier drei Kinder im
von 3, 5 und 11 Jahren in den Flammer
Ihre Mutter und weitere 5 Kinder konnte
der Feuerwehr gerettet werden.
Das Werbeplakat
für das Hambacher Feſt.
Das eindrucksvolle Plakat,
das zur Hundertjahrfeier des Hambacher
herausgegeben wurde. Die Feier, die am 2‟
in dem pfälziſchen Ort Hambach unter Teil
weiter Kreiſe aus ganz Deutſchland ſtatt
ſoll an den Tag der Patrioten erinner
vor 100 Jahren zu der Schloßruine von 9e.
hinaufmarſchierten, um dort ein Bekenntn
die deutſche Einheit abzulegen.
onnerstag, 19. Mai 1932
darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 138 — Seite 9
Sport, Sptel und Jucnen
Rahmenkämpfe beim Stadtfkaffelkag
am Sonnkag nachmitkag 16.30 Uhr
auf dem Hochſchul=Skadion.
Wie alljährlich, ſo finden auch in dieſem Jahre, und zwar
kommenden Sonntag, im ganzen Reich die Stadt=
Staffel=
ſtatt. In Darmſtadt wird der
Großſtaffellauf
ormittags 11 Uhr in 10 verſchiedenen Klaſſen auf der
Rhein=
e geſtartet. Am Nachmittag führt diesmal der
Akade=
che Sportclub Darmſtadt die Werbeveranſtaltung
dem Hochſchulſtadion durch, die für die Sache der
Leibes=
g werben ſoll.
Die Siegerehrung der am Vormittag
ausge=
genen Stadtſtaffel wird auch während der
hmittagsveranſtaltung durchgeführt.
Ein äußerſt wirkungsvolles und allſeitiges Programm i
zu=
gengeſtellt worden. Eine Ausleſe gymnaſtiſcher, turneriſcher
ſportlicher Spiele rollt in bunter Reihenfolge ab.
Medizin=
ymnaſtik führt der Polizei=S.V. durch Einige Klaſſen
gymnaſiums zeigen Bodenturnen und Turnen am Gerät die
nſtädter „Turnerſchaft Keulenübungen, Reichsbahn=TSV.
rradvorführungen. Die Leichtathletik iſt durch Staffeln
ver=
außerdem wird der Acht=Kilometer=Langlauf
die Meiſterſchaft von Darmſtadt (
Verkehrsverein=
derpreis) ausgetragen. Ein Puſhballſpiel des A.S.C., ein
yſpiel zwiſchen dem Deutſchen Hochſchulmeiſter und der
zer Städtemannſchaft, ſowie ein Fußballſpiel (2X20
Minu=
zweier A.H.=Mannſchaften SV. 98 — Akad. SC. Darmſtadt.
vervollſtändigen das Programm.
Die Mainzer Hockey=Mannſchaft iſt aus den beiden dort
füh=
in Vereinen. Mainzer TV. 1817 und Mainzer Ruderverein
umengeſtellt. Die erfahrenen Spieler des Mainzer
Hockey=
ers, des TV. 1817, ſind mit den Talenten des in letzter
ſtark aufſtrebenden Rudervereins geſchickt gepaart, ſo daß
völlig homogene und äußerſt ſpielſtarke Elf zu erwarten iſt.
inſer Hochſchulmeiſter kommt ſoeben mit drei Siegen aus
Spielen von dem Bruchſaler Pfingſtturnier zurück, wobei
in einziges Gegentor hinzunehmen brauchte. Die Siege
en gegen bekannte ſüddeutſche Mannſchaften — z. B. den
Mannheim 46 — errungen. Es iſt ſomit ein ſpannendes,
inem Ausgang völlig offenes Spiel zu erwarten.
Die Mannſchaften ſtehen:
D.
Leuchs;
Henle,
Richter;
Faber,
Harzer,
Lendle;
Botzong, Gärtner, Scholz. Ganzel, Löhrer.
Mundo. Schreiber. Wahl. Watrin. Boßmann;
Fiſcher.
Maurer,
Ginſel;
Knobloch,
Flammer;
inz:
Rindt.
Der Eintrittspreis ins Hochſchulſtadion iſt in
Anbe=
des werbenden Zweckes der ganzen Veranſtaltung ſehr
ge=
gehalten, ſo daß es jedem möglich iſt die Veranſtaltung zu
hen. Insbeſondere aber richtet der (
tadt=Ausſchuß für
Lei=
duung an ſeine ihm angeſchloſſenen Vereine die Bitte die
lieder auf den Beſuch der Nachmittagsveranſtaltung noch
be=
rs aufmerkſam zu machen.
1 n7
Fußball.
Polizei Darmſtadt — Mainz=Mombach 03.
in dem wichtigſten Aufſtiegſpiel der Gruppe Heſſen treffen
ieſe Mannſchaften am kommenden Sonntag. 14.30 Uhr, auf
Polizeiſportplatz. Dieſes Spiel entſcheidet über die Frage,
der beiden Männſchaften berechtigte Ausſichten zum
Auf=
der erſten Klaſſe hat. Mombach hat durch ſeine Niederlage
üſſelsheim ſeine Poſition nicht halten können. Auch
Poli=
onnte ihren Gegner Bürſtadt nicht vollends bezwingen. Sie
allerdings durch das Fehlen drei ihrer beſten Spieler
ge=
ſcapt. Da es ſich um ein Spiel von entſcheidender
Bedeu=
handelt, iſt über den vermutlichen Ausgang nichts
voraus=
en Ob Polizei komplett antreten kann, ſteht dahin. Der
iſt auf jeden Fall eine Frage des Glücks der Tagesform
er größeren Nervenkraft. Sonſt dürfte kaum etwas eine
ſpielen.
Sportverein 1898.
leber Pfingſten weilte eine kombinierte Mannſchaft vom
98 im Schwarzwald und trug mit wechſelndem Erfolg
Spiele in Haßlach und Donaueſchingen aus. Der Gegner des
Tages, der A=Meiſter FSV. Haßlach, im Kinzigtal, legte ein
inlich gutes Können an den Tag, und ſo mußten die
Darm=
die durch Verletzung ihres Torhüters ſtark gehandicapt
n, trotz ausgeglichenen Feldſpieles eine hohe 9:3 Niederlage
einſtecken. Am zweiten Tage war den Darmſtädtern ein beſſerer
Erfolg beſchieden, denn ſie brachten es fertig, den in der dortigen
Kreisliga an zweiter Stelle ſtehenden FC. Donaueſchingen, der im
letzten halben Jahre noch kein Spiel verloren hatte, mit 2:1 zu
bezwingen. Das Spiel ſtand auf beachtlicher Stufe und wurde im
großen und ganzen fair durchgeführt.
Rotweiß A. H. — „Hota‟ Darmſtadt. Heute, Donnerstag,
nachmittags 4,30 Uhr, empfangen die Alten Herren von Rotweiß
auf dem Platze an der Rheinallee die Mannſchaft der hieſigen
Hotelangeſtellten.
SV. 1922 Roßdorf — Eintracht Darmſtadt 3.: 2.
Die hochſommerliche Witterung machte ſich bei den Leiſtungen
der Spieler ſtark bemerkbar. Dennoch konnte dieſes Spiel am
Pfingſtmontag weſentlich beſſer gefallen als das am vergangenen
Sonntag gegen Polizei Darmſtadt. Das lag vor allem an der
Roßdörfer Mannſchaft ſelbſt, die diesmal wenigſtens zeitweiſe
ein weit beſſeres Spiel lieferte, wenn ſie auch von ihrer beſten
Form noch weit entfernt war und noch viele Wünſche offen ließ.
Dagegen war man von Eintracht Darmſtadt etwas enttäuſcht,
denn die Gäſte, zeigten diesmal nicht das techniſch ſchöne und
flache Spiel, wie wir es voriges Jahr von ihnen ſahen. Vielmehr
wurde von einzelnen Gäſteſpielern recht hoch gekickt, worunter die
Flüſſigkeit des Spieles ſehr litt. Roßdorfs Leiſtung war in ſeiner
Geſamtheit beſſer und der knappe Sieg vollauf verdient.
Schieds=
richter Friedrich=Ober=Ramſtadt enttäuſchte 22 Spieler und die
Zuſchauer. — 2. Mſch. 3:1 für R.
Handball im Odenwaldgau der 9.T.
Pfingſtfeiertag: Erbach — T.B. Georgie=Stuttgart
6:5. Gr.=Zimmern — Fechenheim 7:6; 2. Mannſchaften 1:3. Gr.=
Bieberau — Wolfskehlen 7:3. Beerfelden"
— Sp. G. Eintracht=
Frankfurt 9:12. Spachbrücken — Tv. Zwingenberg 5:6. Zell 1.
Neu=Iſenburg 2. 6:12. Momart — Kickers=Offenbach 8:2.
Rein=
heim 1. — Crumſtadt 1. 12:5.
2. Pfingſtfeiertag: Erbach — T.B. Georgi=Stuttgart
5:6. Gr.=Zimmern — Rödelheim 5:6. Reinheim — Wolfkehlen 5:4.
Reinheim 2. — Gr.=Bieberau 2. 3:2. Lengfeld 1. — Altheim 1. 9:6.
2. Mannſchaften 11:3. Langſtadt 1. — Semd 1. 6:6. 2.
Mannſchaf=
ten 5:2. König 2. — Hainſtadt 1. 5:4. Zell 2. — Böllſtein 1. 5:3.
Richen 1. — Gr.=Zimmern 2./3. 11:7. Momart — Neu=Iſenburg
14:6. Beerfelden
Michelſtadt 1. 4:7. 2. Mannſchaften 2:20.
Steinbuch 1. — Sp.Gem. Eintracht=Frankfurt 7:9. Heubach
Hamm 2:2. Kl.=Zimmern — N.=Kingen 1. 6:4. 2 Mannſchaften 3:4.
Gundernhauſen — Merck=Darmſt, komb. 8:10. Pfeddersheim 1.
König 1. 8:9. Alzey 1. — König 1. 6:3 (hierzu ſiehe Bericht).
Pfingſtfeiertag: Erbach hatte ſich einen vorzüglichen
Gegner verſchrieben, der auch am 2. Tag einſprang, als die Polizei
Darmſtadt ausblieb. Beide Spiele ſtanden techniſch und ſportlich
auf der Höhe! Ueber Gr.=Zimmern iſt bereits berichtet.
Nachzu=
tragen wäre, daß Fechenheims 2. keinen guten Eindruck hinterließ.
Bei der Sache in Gr.=Bieberau arbeitete in der 1. Halbzeit
Wolfskehlen viele Torgelegenheiten heraus, doch Peter im Gr.=
Bieberauer Tor hielt ſicher. Er war der beſte Mann des Platzes!
In der 2. Halbzeit ſchoß Gr.=Bieberau in 6 Minuten 4 Tore und
ſtellte hiermit ſeinen Sieg ſicher. Die große Hitze nahm dem Spiel
etwas an Schnelligkeit, aber nichts an Härte. — Die techniſche
Ueberlegenheit Frankfurts war klaſſenmäßig. Frankfurt lag aber
weniger an hoher Torzahl als an einem ſchönen Lehrſpiel. Und
das gelang vollkommen! — Zwei gleichwertige Gegner trafen in
Spachbrücken aufeinander und führten einen ritterlichen Kampf
durch, bei dem Zwingenberg glücklicher Sieger blieb
In der
1. Halbzeit leiſtete Zell guten Widerſtand (6:5), nach dem Wechſel
wurde ſeine Hintermannſchaft ſchwach und verſchuldete die
Nieder=
lage, die dem Spielverlauf nach etwas zu hoch ausfiel. —
Offen=
bach kam mit einer überalterten Mannſchaft nach Momart und
glaubte, die Odenwälder im Handumdrehen abtun zu können. Die
Sache nahm den umgekehrten Verlauf, lediglich Offenbachs
Tor=
wart verhinderte eine noch größere Niederlage ſeiner Elf. — Fünf
Minuten lang gab Crumſtadt den Ton in Reinheim an und ſchoß
in dieſer Drangperiode 2 Tore. Danach drehte Reinheim auf und
ſiegte überraſchend hoch. Wäre Crumſtadts Tormann nicht ſo
eigen=
ſinnig geweſen, wären es 4 Tore weniger für ſeine Mannſchaft.
2. Pfingſtfeiertag: Ueber Erbach und Gr.=Zimmern iſt
berichtet. — Daß ein Platz, der mit hohem Gras beſtanden iſt, in
dem der Ball vollſtändig verſchwindet, kein einwandfreier
Spiel=
platz iſt, hätte Reinheim wiſſen müſſen. Der Verlauf des Spieles
war denn auch entſprechend! Immerhin bildete der Mißſtand für
Wolfskehlen keinen Entſchuldigungsgrund, daß die Mannſchaft ihre
Gegners und den Schiri mit gemeinen Ausdrücken belegte. Die
ge=
häſſige Spielweiſe der Gäſte ſtieß auch ab. Reinheim führte mit 3:1
bis zur Halbzeit. Nach der Pauſe glich Wohlskehlen aus. Beim
Stande 4:4 konnte Reinheim durch Strafwurf ſiegen.
Lengfeld
hatte in der 1. Halbzeit mehr vom Spiel. In der 2. Hälfte ſchoß
Altheim hintereinander 3 Treffer. 10 Minuten vor Schluß zog der
Platzverein wieder gleich und erzielte in einem mächtigen Endſpurt
noch 3 Tore. Sieg verdient! — Die Begegnung in Langſtadt
ver=
lief ruhig und ſportlich. Semd zeigte vorerſt ſchönes
Zuſammen=
ſpiel und errang ſeine Erfolge (3:6). Nach dem Wechſel klappte
es weniger gut. Langſtadt nutzte die Schwäche aus und erzielte
noch ein Unentſchieden. — Hainſtadt erſchien in König mit zehn
Mann. Bis zur Pauſe hatte Königs 2. das Spiel in der Hand.
Nachher ließ der Eifer nach und Hainſtadt kam auf. — Die Zeller
zweite, verſtärkt durch Spieler der erſten Mannſchaft, gab
Böll=
ſtein einen gleichſtarken Gegner ab, ſo daß ein ſpannendes Spiel
zuſtande kam. — Obwohl Gr.=Zimmern in Richen mit 9 Mann
angetreten war, ging es mit 4:0 in Führung, konnte dieſe aber nicht
halten, ſondern wurde bald eingeholt und dann in gleichen
Ab=
ſtänden immer mehr überholt. Das laute Schreien ſollte ſich Richen
abgewöhnen!
Die ſehr gute Hintermannſchaft Neu=Iſenburgs
verhinderte in Momart eine noch höhere Niederlage. — Das
aus=
geglichene Treffen Beerfelden — Michelſtadt gewannen die Gäſte
durch ihren ſchußfreudigen Sturm. Bei den 2. Mannſchaften ſtellte
Beerfelden ſeine Schußkanone aus der 1. ein und erzielte ſo das
hohe Ergebnis. Nachahmenswert iſt dieſes Beiſpiel nicht! —
Zu=
nächſt halten ſich Steinbuch und Frankfurt die Waage. In der
zwei=
ten Halbzeit wurſtelte der Platzverein zuviel und auch der
Tor=
mann ließ zu wünſchen übrig. Die beſten Teile bei Frankfurt
bil=
deten Innenſturm und Mittelläufer. — Die Platzweihe in
Heu=
bach brachte das ganze Dorf auf die Beine. Turnbruder Adrian
hat einen muſtergültigen Spielplatz geſchaffen!
Nach dem
Feſt=
zug und einem Weiheſpruch ſtieg das Treffen Heubach — Hamm,
das Heubach, dank der vorzüglichen Leiſtung ſeines Tormannes,
unentſchieden geſtalten konnte. — Ein torreiches Spiel führten
Gundernhauſen und Mercks Sp.=Abt. durch. — Der Tv. König
un=
ternahm eine Pfingſtfahrt nach Rheinheſſen. Aufnahme und
Gaſt=
freundſchaft der Pfeddersheimer Turnbrüder waren nicht mehr zu
überbieten. Das Treffen ſelbſt ſtand lange 8:4 für den Gaſtgeber,
Im Endſpurt holte König dann 5 Tore heraus. Alzey zeigte
voll=
ſtändig die kalte Schulter. Selbſt mit dem Schiri klappte es nicht,
Er war vom eigenen Verein und amtierte in der 1. Halbzeit ſo
parteiiſch, daß er in deru 2. Halbzeit durch einen andern Vereins=
Schiri erſetzt werden mußte.
Am kommenden Sonntag ſpielen: Schaafh. — Langſt. 1. 3,15 Uhr,
2. Mſch. 2 Uhr. Zell — Richen 2,30 Uhr. Zell
K.=Brombach 2.
1,15 Uhr. Heubach — Ober=Ramſtadt 3 Uhr. Steinbach —
Mo=
mart 3.15 Uhr. 2. Mannſchaften 2 Uhr, Lengfeld — Erbach 3.15
Uhr. Lengfeld 2. Spachbrücken 2. 2 Uhr. Gr.=Zimmern 1. —
Tgſ.
Darmſtadt 1. 3.45 Uhr. 2 Mannſchaften 2,30 Uhr. Beerfelden 1.
Erbach 2. 2,30 Uhr. Kl.=Zimmern —
Reinheim 3.30 Uhr,
2. Mannſchaften 2,30 Uhr. Georgenhauſen —
Gr.=Zimmern 3.
3 Uhr. Hergershauſen — Münſter 3 Uhr. Böllſtein—
N.=
Klin=
gen 2. 4 Uhr. Semd — Altheim 3.15 Uhr. Semd 2. — Münſter
2.30 Uhr. Mlg.=Grumbach — Steinbuch 1. 2.30 Uhr. König 1.
Merck Darmſt. 3,30 Uhr. 2. Mannſchaften 2,15 Uhr.
Tv. 85 Nieder=Ramſtadt — Mtv. 62 Cronberg i. T. 3:9 (0:5).
Mit der Verpflichtung des Mtv. Cronberg hatte man
wirk=
lich keinen ſchlechten Griff getan. Die Gäſte hielten ganz das,
was man ſich von ihnen verſprach, ſie zeigten ein Spiel, das
ein=
fach begeiſtern mußte, und zwar ganz beſonders in der 1. Hälfte.
Durch ihr gutes Flügelſpiel arbeiteten ſie zahlreiche
Torgelegen=
heiten heraus, welche auch mit fünf ſchönen Toren bis zur Pauſe
verwertet wurden. Demgegenüber kam der Gaſtgeber überhaupt
nicht zur Geltung, man vermißte ſehr das gewohnte Flügelſpiel.
Nach dem Wechſel klappte es bei Nieder=Ramſtadt weſentlich
beſſer, und es konnte auch auf 5:3 aufholen. In der reſtlichen
Spielzeit kam Cronberg wieder gut in Schwung und konnte mit
vier weiteren Treffern den Sieg ſicherſtellen. Doch erſcheint der
Torunterſchied, entgegen dem Spielverlauf in der 2. Hälfte,
etwas zu hoch. Schiedsrichter Seng=Egelsbach genau. — 2.
Mann=
ſchaft — Tv. Eberſtadt, komb. 3:4 (1:0).
TSV. Braunshardt — Spv. 1919 Biebrich 7:1 (3:0).
TSV. Braunshardt — T.= u. Spp. Worfelden 6:6 (5:2).
Die Braunhardter konnten bei ihren Pfingſtſpielen einen
Sieg und ein Unentſchieden buchen. Trotz dieſer Erfolge war
man über die Stürmerleiſtungen der Platzelf ſehr enttäuſcht. Der
Angriff hat zweifellos viel von ſeiner früheren Durchſchlagskraft
eingebüßt. Man vernachläſſigt das früher gewohnte
Kombina=
tionsſpiel und verſucht, ſich wieder mehr im Einzelſpiel
durch=
zuſetzen. Die Hintermannſchaft dagegen konnte recht gut
gefal=
len. Für beide Spiele mußten die Braunshardter auf einige
Erſatzſpieler zurückgreifen, die ſich gut anließen, ohne jedoch die
Leiſtungen der „Etatmäßigen” zu erreichen.
Von den Gäſten aus Biebrich hatte man ſich mehr
ver=
ſprochen. Sie ſpielten zwar recht ſchön zuſammen und waren den
Einheimiſchen im Feldſpiel ebenbürtig, jedoch verſtand ihr Sturm
das Freilaufen nicht und konnte lediglich nur einen Strafwurf
zum Ehrentreffer verwandeln. Anders dagegen am 2. Tag, wo
Worfelden einen weit beſſeren Gegner abgab. — Braunshardt, 2.
Worfelden, 2., 14:4: Braunshardt, Jgd. — Spv. Biebrich,
Jgd., 13:4.
Süddeukſche Medenſpiele in Mannheim.
Die Mannſchaften von Heſſen und Württemberg.
In der Vorrunde um den Meden=Pokal des Deutſchen
Tennis=
bundes ſtehen ſich am Samstag in Mannheim die
Bezirksmann=
ſchaften von Heſſen und Württemberg ſowie die von Baden und
Bayern gegenüber. Alle vier Verbände haben ihre Vertretungen
bereits nominiert und werden in folgender Beſetzung antreten:
Heſſen: 1. Goſewich, 2. Tücher 3. Erwen, 4. Henke,
5. Kleinlogel, 6. Endriß; Erſatz: Hammel.
—
Würt=
temberg: 1. Wille, 2. Reindl, 3. Graf Wrangel, 4. W. Fritz,
5. Reickert, 6. Ißler. — Baden: 1. Dr. Buß=Mannheim, 2. Wezel=
Pforzheim, 3. Dr. Fuchs=Karlsruhe, 4. Weihe=Freiburg, 5.
Oppen=
heimer=Mannheim, 6. Ferwig (Pſeudonym); Erſatz: Dr.
Hilde=
brandt=Mannheim, Pollack=Saarbrücken, Salmony=Mannheim. —
Bayern: Helmis, Stentz, Mitterer, Deſſart (alle Nürnberg),
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(7516
[ ← ][ ][ → ]vähre
Der deutſche Außenhandel im April.
Rückgang des Ausfuhrüberſchuſſes um 46 Millionen Mark. — Skeigerung des Imporks.
Außenhandelsziffern kaum abzuſchwächen. Zu den
Anfangsnotie=
rungen ergaben ſich überwiegend Abſchwächungen bis zu 1 Proz.
Im Zeichen der Wirkſchaftskriſe.
Darüber hinaus waren Licht u. Kraft 3 Proz und Lahmeyer 5,25
In der Entwicklung der Einfuhr iſt nach dem ſtarken
Rückgang im Vormonat im April wieder eine beträchtliche
Stei=
gerung eingetreten. Wertmäßig war die Einfuhr im April mit
27 Mill. RM. um 63 Mill. RM., d. h. um 17 v.H., höher als im
März d. Js. Mengenmäßig beläuft ſich die Zunahme ſogar auf
mehr als 20 v. H., da der Durchſchnittswert der Einfuhr um etwa
3 v.H. geſunken iſt. Durch die Saiſonbewegung findet dieſe
Zu=
nahme, mit der die Einfuhr — mengenmäßig betrachtet — noch
über den Stand der Monate Januar und Februar d. Js. hinaus
geſtiegen iſt, keine Erklärung, da ſaiſonmäßig etwa der gleiche
Umfang der Einfuhr wie im März erwartet werden konnte.
Offenbar handelt es ſich dabei zu einem Teil um eine Reaktion
auf die unverhältnismäßig ſtarke Schrumpfung der Warenbezüge
im Vormonat.
Die Erhöhung der Einfuhr entfällt im weſentlichen auf die
Gruppen Lebensmittel und Rohſtoffe die um 30 bzw. 32 Mill.
RM. höher ausgewieſen ſind. Die Fertigwareneinfuhr hat ſich
dagegen wert= und mengenmäßig kaum verändert. Soweit ſich
jetzt ſchon überſehen läßt, ſind an der Steigerung der Einfuhr im
April im weſentlichen folgende in der Hauptſache Lebensmittel
und Rohſtoffe nach Deutſchland liefernde Länder beteiligt: die
Niederlande (Küchengewächſe), Rußland (Getreide), Argentinien
(Wolle), die Vereinigten Staaten von Amerika (Baumwolle und
Kupfer), Niederländiſch=Indien (Oelfrüchte). Die deutſchen
Wa=
renbezüge aus der Schweiz ſind weiter geſunken.
Die Ausfuhr belief ſich im April auf 472 Mill. RM.
Hinzu kommen Reparations=Sachlieferungen im Betrage von 9
(Vormonat 11) Mill. RM. Gegenüber dem März iſt die
Geſamt=
ausfuhr ſomit um 46 Mill. RM. geſunken. Dieſer Rückgang iſt
nur zu einem kleinen Teil durch die weitere Senkungen der Preiſe
zu erklären. Der gewogene Ausfuhr=Durchſchnittswert liegt um
etwas mehr als 1 v.H. unter dem Vormonatsſtand. Auch wenn
dieſe Senkung des Ausfuhrdurchſchnittswertes hinter dem
tatſäch=
lichen Rückgang der Ausfuhrpreiſe zurückbleiben ſollte, handelt es
ſich bei der wertmäßigen Abnahme der Ausfuhr doch überwiegend
um eine Schrumpfung der Ausfuhrmengea. Im großen und
gan=
zen entſpricht dieſe Abnahme der Ausfuhr im April zwar der
ſaiſonüblichen Tendenz, jedoch iſt dabei zu berückſichtigen, daß im
Vormonat die Ausfuhr entgegen der Saiſontendenz bereits
ab=
genommen hatte.
Der Rückgang der Ausfuhr entfällt ausſchließlich auf die
Gruppe Fertigwaren, deren Ausfuhrwert um faſt 11 v.H. unter
dem Stand des Vormonats liegt. Die Ausfuhr von
Lebensmit=
teln und Rohſtoffen hat ſich etwa auf der Höhe des Vormonats
gehalten.
Soweit ſich bereits jetzt feſtſtellen läßt, war für die
Entwick=
lung der Geſamtausfuhr vor allem der Rückgang der Ausfuhr
nach Großbritannien und Rußland entſcheidend. In der
Geſtal=
tung der Ausfuhr nach Großbritannien wirken ſich offenbar
nun=
mehr die neu eingeführten Zollmaßnahmen vollſtändig aus. Die
Ausfuhr nach Rußland unterliegt infolge ihrer Zuſammenſetzung
(hauptſächlich Großmaſchinenanlagen und Großeiſenerzeugniſſe)
im allgemeinen beträchtlichen Schwankungen. Bezüglich der
wei=
teren Ausfuhrentwicklung nach Rußland laſſen ſich daher aus dem
Aprilergebnis noch keine Schlüſſe ziehen. Abgeſehen hiervon,
ſcheinen in der Verteilung der deutſchen Ausfuhr auf die einzelnen
Abſatzländer keine nennenswerten Veränderungen eingetreten zu
ſein.
Die Handelsbilanz ſchließt im April mit einem
Aus=
fuhrüberſchuß in Höhe von 45 (März 152) Mill. RM. ab.
Ein=
ſchließlich der Reparations=Sachlieferungen belief ſich der
Aus=
fuhrüberſchuß auf 54 Mill. RM.
Die Veränderungen in der Warenbewegung zeigen im
ein=
zelnen folgendes Bild:
An der Steigerung der Einfuhr von Lebensmitteln
ſind zunächſt ſolche Waren beteiligt, deren Einfuhr im März ſich
vermindert hatte, nämlich Kaffee (plus 6 Mill. RM.), S:dfrüchte
(plus 2,4 Mill. RM.). Jahreszeitlich erhöht iſt die Einfuhr von
Küchengewächſen (plus 3,3 Mill. RM.). Im übrigen hat vor
allem die Einfuhr von Roggen (plus 4,5 Mill. R.), von Gerſte
(plus 4,5 Mill. RM.) und von Mais und Dari (plus 4,1 Mill.
RM.) zugenommen. Stark vermindert iſt die Einfuhr von Butter
(minus 3,9 Mill. RM.).
Auch in der Rohſtoffeinfuhr ergeben ſich
Einfuhrſteige=
rungen zunächſt bei ſolchen Erzeugniſſen, deren Einfuhr im
Vor=
monat eine Abnahme zu verzeichnen hatte. Geſtiegen iſt nämlich
insbeſondere die Einfuhr von Wolle (plus 9,8 Mill. RM.), von
Rohtabak (plus 3,4 Mill. RM.) und von Mineralölen (plus 3,4
Mill. RM.). Zugenommen hat im übrigen auch die Einfuhr von
Baumwolle ((plus 4,3 Mill. RM.), die auch im März geſtiegen
war, ferner die Einfuhr von Oelfrüchten und Oelſaaten, Oelkuchen
und Kupfer.
In der Fertigwareneinfuhr ſind im einzelnen
weſent=
liche Veränderungen nicht eingetreten.
Die Abnahme der Ausfuhr von Fertigwaren verteilt
ſich auf eine große Anzahl von Warengruppen. Beſonders ſtark
iſt der Rückgang bei Werkzeugmaſchinen (min. 6,1 Mill. RM.),
elektrotechniſchen Erzeugniſſen (min 4,1 Mill. RM.), Keſſeln und
Maſchinenteilen (min. 3,2 Mill. RM.), Farben, Firniſſen, Lacken
(min. 2,8 Mill. RM.).
In der Entwicklung der Rohſtoffausfuhr iſt
bemerkens=
wert eine Steigerung des Abslandsabſatzes an Holzſchliff,
Zell=
ſtoff (plus 2,9 Mill. RM.) und an Steinkohlen (plus 2,9 Mill.
RM.). Abgenommen hat die Ausfuhr an nichtölhaltigen
Säme=
reien und Kaliſalzen.
In der Ausfuhr von Lebensmitteln und
Geträn=
ken ſind im einzelnen keine nennenswerten Veränderungen
feſt=
zuſtellen.
Im Rahmen der Reparations=Sachlieferungen
hat ſich gegenüber dem Vormonat die Ausfuhr von
Eiſenfertig=
waren etwas vermindert.
*
Franzöſiſche Außenhandelsbilanz. Der franzöſiſche
Außen=
handel in den erſten vier Monaten des Jahres 1932 iſt ein
Spie=
gelbild der allgemeinen Wirtſchaftskriſe und der von der
franzöſi=
ſchen Regierung mit beſonderer Schärfe angewandten
Kontingen=
tierungspolitik, die ſich in einer ſtarken Schrumpfung des
geſam=
ten Warenaustauſches kundmacht. Die Einfuhr betrug 10 195
Millionen Fr. gegenüber 15 711 Millionen in den erſten 4
Mona=
ten des letzten Jahres, was einen Rückgang von über 5 Milliarden
Franken bedeutet. Die Ausfuhr belief ſich auf 7037 Millionen Fr.
(i. V. 11 270 Millionen), iſt alſo gegenüber dem Vorjahr um 4233
Millionen Fr. zurückgegangen. Der Rückgang des geſamten
Han=
delsvolumens gegenüber dem Vorjahr beläuft ſich auf nicht
weni=
ger als 36 Prozent, nämlich annähernd 35 Prozent für die
Ein=
fuhr und 38,5 Prozent für die Ausfuhr.
Berliner und Frankfarker Effekkenbörſe.
Die Tatſache, daß die innerpolitiſche Situation noch immer
keine Klärung erfahren hat, ſowie Gerüchte über die Möglichkeit
einer Vertagung der Lauſanner Reparationskonferenz
veranlaß=
ten an der Berliner Börſe die Spekulation, auch weiterhin
Zu=
rückhaltung zu üben, zumal die Nachrichten aus der Wirtſchaft und
die Meldungen von den meiſten Auslandsbörſen keinerlei
An=
regung boten. Eine recht unliebſame Ueberraſchung brachte die
Außenbilanz für April. Der Reichsbankausweis für die zweite
Maiwoche mit einer Geſamtentlaſtung von rund 150 Millionen,
einer Zunahme der Gold= und Deviſenbeſtände um 6,3 Millionen
und einer Beſſerung der Deckung von 24,7 auf 25,3 Prozent war
zwar an ſich recht günſtig, vermochte den ſchlechten Eindruck der
Prozent gedrückt, da ein Zufallsangebot von je etwa 8 Mille nur
ſchwer Unterkunft fand. Außerdem gaben Harpener, Vogel Draht
und Deſſauer Gas je 1,75 Proz. nach. Conti=Gummi, Holzmann
und Spenska waren dagegen auffallend feſt; letztere erſchienen
ſogar mit Plus=Pluszeichen. Im Verlaufe war die Tendenz
un=
einheitlich. Farben und Montane zogen bis zu etwa 1 Proz. an.
Elektrowerte lagen überwiegend ſchwächer.
Die Frankfurter Börſe lag außerordentlich ſtill. Die
Orderloſigkeit wirkt ſich allmählich kataſtrophal aus. Das
Aus=
land hält ſich von den deutſchen Börſen ganz zurück. Deutſche
Publikumskäufe, die in der letzten Zeit immer noch mit Rückſicht
auf eine gewiſſe Sachwertpſychoſe vorhanden waren, haben unter
dem Eindruck der innerpolitiſchen latenten Kriſe nun nachgelaſſen.
Auch finden engliſche Preſſebetrachtungen über einen ungünſtigen
Ausgang der Lauſanner Reparationskonferenz bei der Kuliſſe
ſtärkere Beachtung, ſo daß die Spekulation bei allerdings nur
ge=
ringer Unternehmungsluſt eher als Abgeber auftrat. Gleichzeitig
verwies man auf den Rückgang der Außenhandelsziffern, während
demgegenüber der Reichsbankausweis auch mit Rückſicht auf die
Deviſenbilanz ein günſtiges Bild brachte. Eine Ausnahme von
den ſchwächeren Anfangskurſen machten Holzmann, die auf die
große Liquidität des Unternehmens 1,5 Prozent anzogen. Auch
Reichsbankanteile 1,25 Prozent höher. Hier will man
Tauſch=
operationen gegen J. G.=Aktien beobachtet haben. J.G. eröffneten
1,25 Proz. ſchwächer und ſchwankten ſpäter bei 92 Proz. Die
übri=
gen Chemiewerte, wie Scheideanſtalt, Erdöl und Rütgers gut
gehalten. Kunſtſeide bröckelten bis 0,5 Prozent ab. Bei Zellſtoff
lagen Waldhof 1 Proz. höher, während Aſchaffenburg kaum
ver=
ändert waren. Von Schiffahrtswerten Hapag 0,5, Lloyd 0,25
Prozent ſchwächer. Der Elektromarkt zeigte nur Kursrückgänge.
Es verloren Siemens 1. Schuckert 2, Geſfürel 0,5. AEG.. 0,25
Prozent. Ziemlich widerſtandsfähig lag der Montanmarkt.
Be=
ſonders wieder Gelſenkirchen bevorzugt, die bis 41 anzogen und
gegen den erhöhten Vortagskurs nochmals 0,75 Proz. gewannen.
Stahlverein und Phönix eine Kleinigkeit höher. Auch Kaliwerte
befeſtigt. Am Rentenmarkte kam eher etwas Ware heraus, was
zu leichter Kursabſchwächung führte. Schuldbücher ſpäte
Fällig=
keiten bis ½ Prozent niedriger, dagegen Anleihen gehalten.
Alt=
beſitz ſogar ½ freundlicher. Im ſpäteren Verlauf konzentrierte ſich
das Geſchäft in der Hauptſache auf wenige Montanwerte,
beſon=
ders Gelſenkirchen und dann JG. Farben ſowie Reichsbankanteile,
die ſich gut behaupteten. Auch Holzmann weiter leicht anziehend.
Tagesgeld leicht bei unverändert 4 Prozent.
Die Abendbörſe hatte kaum Geſchäft zu verzeichnen.
Publikumsorders fehlten vollkommen. Die Spekulation iſt noch
immer zurückhaltend angeſichts der innen= und außenpolitiſchen
Ungeklärtheit. Der geſtern veröffentlichte Reichsbankausweis, der
eine Zunahme der Deviſen zeigt, wurde günſtig aufgenommen.
Die wenigen genannten Kurſe waren meiſt behauptet. Etwas
Ge=
ſchäft war nur in J.G. Farben und Stahlverein. Auch der
Ver=
lauf der Börſe brachte keine Aenderung. Am Rentenmarkt waren
von ausländiſchen Renten Türken etwas lebhafter, von deutſchen
Werten Altbeſitz niedriger bei 428.
*
Vom 19. Mai ab wird die Notierung der Aktien des Vereins
für Chemiſche Induſtrie A.G. nach erfolgtem Umtauſch in Aktien
der Deutſchen Gold= und Silberſcheideanſtalt eingeſtellt.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 14. Mai hat ſi
der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der
an Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 140,2
auf 3479,0 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die
ſtände an Handelswechſeln und Schecks um 136,9 Mill. auf 3
Mill. RM., die Lombardbeſtände um 8,6 Millionen auf
Mill. RM. und die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 3,8
auf 6,2 Mill. RM. abgenommen. An Reichsbanknoten und
tenbankſcheinen zuſammen ſind 71,7 Mill. RM. in die Kaſſer
Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlau
Reichsbanknoten um 67,9 auf 3922,9 Mill. RM., derjenig
Rentenbankſcheinen um 3,8 Millionen auf 402 5 Mill. RM.;
ringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Re
bank an Rentenbankſcheinen auf 24,6 Mill. RM. erhöht.
fremden Gelder zeigen mit 353,9 Mill. RM. eine Abnahme
8,9 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen habe
um 6,3 Millionen auf 990,7 Mill. RM. erhöht. Im einze
haben die Goldbeſtände um 0,4 Millionen auf 851,5 Mill.
und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 5,9 Mill
139.:
Millionen RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige
ſen beträgt 25,3 v.H. gegen 24,7 v.H. in der Vorwoche.
t
Schärfſe Zevuenkonkrone in humanten verfüg
Der „Monitor offizial” vom Mittwoch veröffentlicht
Miniſteratsbeſchluß vom Dienstag, wonach für
Rumänie=
ſchärfſte Deviſenkontrolle und Bewirtſchaftung verfügt
Freier Deviſenhandel, Ankauf und Verkauf von Gold und De
ſind verboten. Die Zuteilung erfolgt nur durch die National
Jede Ausfuhr von Lei und fremden Banknoten ohne Zu
mung der Nationalbank iſt verboten. Privatbanken dürfen
Vorräte nur an die Nationalbank verkaufen. Ausländiſche
haben werden von dieſer Verfügung zunächſt nicht betroffen
Produkkenmärkke.
Die Bedingungen der neuen Prämien=Anleihe. Ueber die
Modalitäten, mit denen die neue Prämien=Anleihe des Reichs
ausgeſtattet werden ſoll, werden bereits Einzelheiten bekannt, die
allerdings die zuſtändigen Stellen noch nicht beſtätigen, da die
Dinge noch im Fluß ſeien. Der Zeichnungskurs iſt mit Pari,
die Verzinſung mit 4,5 Prozent vorgeſehen. Die Höhe der
aus=
zugebenden Anleihe wird nicht begrenzt. Die Verloſung ſieht im
Verlauf der ſechs Jahre, in denen die Anleihe getilgt werden
muß, verſchiedene Hauptgewinne zu je 300 000 RM., ſowie eine
Reihe kleinerer Prämien vor. Darüber hinaus wird die Anleihe
wie die 4½prozentige Anleihe von 1931 mit einer weitgehenden
Steuerfreiheit ausgeſtattet werden.
Frankfurter Produktenmarkt vom 18. Mai. Es notie
Weizen 28,50, Roggen 22,50, Sommergerſte 20,00 nom., Hafe
17,25—17,75 Weizenmehl ſüdd. 40—40,25, desgl. niederrhein
40—40,70, Roggenmehl. 70proz. 28—29,75, Weizenkleie 10.4/
10,60, Roggenkleie 10,50. Tendenz: ruhig. — Induſtriekarte
hieſiger Gegend 3—3,10 RM. pro 50 Kilo bei Waggonl
Tendenz: ruhig.
Biehmärkke.
Schweinemärkte in Oberheſſen. Vorgeſtern fand in Lid
Schweinemarkt ſtatt, der einen Auftrieb von 650 Ferkeln
Springern zu verzeichnen hatte. Der Markt wurde bei ſt
Nachfrage raſch geräumt. Man bezahlte für Ferkel bis zu
Wochen alt 12—13 RM., für 6—8 Wochen alte 14—17 RM
Springer 22—24 RM. pro Stück. — Der vorgeſtrige Schn
markt in Schotten war mit über 700 Ferkeln und L4
ſchweinen beſchickt. Nach flottem Handelsverlauf verblieb nu
ringer Ueberſtand. Es wurden erzielt für bis zu ſechs W
alte Ferkel 10—12 RM., 6—8 Wochen alte 12—16 RM.,
Wochen alte 16—18 RM., Läuferſchweine etwa 25 RM. pro
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Der Vergleichsvorſchlag der A. Borſig G.m.b.H., Berli
vom Amtsgericht Berlin=Wedding beſtätigt worden.
Die Bleiſtiftfabik H. C. Kurz A. G., Nürnberg, ſchließ
Geſchäftsjahr 1931 mit einem Geſamtverluſt von 49 435 RA
nachdem bereits im Jahre 1930 ein Verluſt von 42 067 RM.
ſtanden war. Der Rohertrag der Geſellſchaft iſt 1931 auf 0.41
Mill. RM. zurückgegangen. Unkoſten und Abſchreibungen erfo
ten 0.41 (0,54) Mill. RM.
Die Dürrwerke AG. Ratingen, hat aus dem Inlande
ſchiedene größere Aufträge auf Lieferung von Dampfkeſſeln
Feuerungsanlagen im Geſamtwert von etwas über 1,5 Mill.
erhalten. Es wird deshalb möglich ſein, nach Beendigung der
arbeiten zur Ausführung der Aufträge die Belegſchaft des 2
zu vergrößern.
Die erſte Schöpfung Ivar Kreugers, die Baugeſellſchaft
ger u. Tolls Byggnads A.B., die von der Kreuger=Kriſe nick
troffen iſt, hat ihren Namen geändert. Die Firma wird kü
nur Tolls Byggnads A.B. heißen.
In Schanghai wurde in Anweſenheit von Geheimrat Dr.
helm von Opel eine neue Opel=Verkaufsniederlaſſung eröffne
Me
unet
Nu
M
uand
M
Fpic,
N04
einer
mir
Aebe
itenl,.
a0
reckt
en
Srutfce Bunr and Aibrokte Gefrafchaft
Berliner Kursbericht
vom 18. Mai 1932
Deviſenmarkt
vom 18. Mai 19
Me Hu
Danatbank. . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Rcc
20.50
35.75
20.50
12.-
22.—
12.50
22.875
38.—
18.50
89.50
87.
Miee
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. unter
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell
90.— Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer 24.50 Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires 100 Kronen
100 Kronen
E=Stg.
Pap. Peſo 84.3
78.12
15.
1.013 84.4
78.28
15.451
1.017 39.25 Hohenlohe=Werke 18.— New York Dollar 4. 209 .217 25.50 Lindes Eismaſch. 64.25 Belgien 100 Belga 59.04 34.7 VogelTelegr. Draht 15 Italie 100 Lire 21.67 24.25 Wanderer=Werke 30.— Paris 100 Franes 16.605 16.645
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Faneiro
fugoſlawien
Bortugal
Athen
Fſtambul
Kairv.
Kanada
Urugnatz
Jsland
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung
100 Franken!
100 Peſetas
100 Gulden
Yen
Milreis
100 Dinar
100 Escndosi !
100 Drachm.
1 türk.
t äghpt. 2
1canad. Do
1 Gol
ſeſo
Kr.
100 isl
100 eſtl. Kr.
100 Lats
Gel
2.32
34 7.
1.3
7.42
14.0
294
15
n
4
Surmftäuter und Kariohalbant Barmftadt, umiarr dee Brescher O
Frankfurter Kursbericht vom 18. Mai 1932.
KSDtſch. Reichsanl
„v.27
6½
5½%Intern.,
6%Baden .......
6%Bahern ......
% Heſſen ......"
26 Preuß. Staat.
6% Sachſen ......
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4/=
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löſungsanl.. ..
Dtſche. Anl.
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ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schußge=
bietsanleihe ....
6% Baden=Baden
6%Berlin. ..v. 24
% Darmſtadt . .
6% Dresden v.
6%0 Frankfurt a. M
Schätze v. 2‟
6%
v. 26
6% Mainz..
Mannheimv.
München b. 29
3 Wiesbaden b.28
6% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig
5½% Heſſ. Lds..=Bk.=Liguid.
4% „Kom.=Obl.
Preuß. Lds..=Anſt. G. P
8% „ Goldobkg
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54
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75.75
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Heſſen, Goldobl.
% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% „Liqu. Ob.
Dt. Komm.
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mel=Ablöſ.=Anl.
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Dt. Komm. Samm.
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6% Berl. Hyp. Bk.
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A. E. G. ......
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Aſchaffbg.Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werke
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Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
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J. G. Chemie, Baſell
Chem.Werke Albert
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Contin. G
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Dt. Atl. Telegr.
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Linoleumwerkel
Eiſenhandel.
Ohckerhoff u. Widml
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
tu. Kraft,
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Faber & Schleicher
7. G. Farbenindn
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.)
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. . ...
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stan
„ Genüfſe
Junghans .......
Kali Chemie ...
Aſchersleben
Karſtadt, R.......
Klein, Schanzlin.
Alöchnerwerke ....
Knorr C. H. 1./1445
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2211.
40
66.25
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18.5
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7es
Re
Lahmeher &.Co.)
Laurahitte ......
Lech, Augsburg ...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br.
Mannesm. Röhren
(ansfeld Bergb.
ſetllageſ. Frankf..
tiag. Mühlenba=
MontecatiniMaild
Notoren Darmſtadt
Oberbedarf ......
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebbertl 50
Rh. Braunkohlen
Flektr. Stamm
Stahlwerke .
Riebeck Montan..
Roeder Gebr. ....
Rütgerswerke .
Salzdetfurth Ka
Salzw. Heilbron
Schöfferhof=Bind.,/122.25
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleltr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske. 110
Südd. Zucker=A. 6.
Tellus Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ...
unterfranken .....
Ver. Stahlwerke . . 17.25
Ultramarin.
Voigt & Haeffner.
Banß Frentag.
A
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23.5
7.5
161.25
41.75
36
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A.
12
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20
Kue
Zellſtoff Waldhof.
Memel
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank...
f. Brauinduſt.
Barmercantverein
Baher. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ..
Hypotherbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Dt. Bank und D.
dt. Ef. u. Wechſel
Dresdner Ban!
Frankf. Banl .
„ Hhp.=Ban!
Mein. Hyp. Ban:..
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Ant.
Rhein. Hyp.=Bank.)
Südd. Bod.Cr. Bk.
Württb. Notenban!
A.-G. ſ. Verkehrsw.)
Ig. Lokalb. Kraftw
78 Dt. Reichsb. Big
Hapag ........."
Nordd. Lloyzd.. ..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz. u. Stuttg
Verſicherung.
Verein. Verſ.
FrankonaRück=u. M
Mannb. Verſich.
Otavi Minen ..
475 Schantmg Hanbell
[ ← ][ ][ → ]nnerstag, 19. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 138 — Seite 11
Radd Bennings grober Zeind.
Roman von
Naust Jodhunat
(Nachdruck verboten.)
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1931
klötzlich kam es Ralf zum Bewußtſein, wie gut er ſeine
geſpielt haben mußte, um dieſen Mann zu täuſchen.
„Iſch muß mir erſt neue Direktiven von meinem Chef holen,
Juſt. Ich ſehe, ich bin nicht genügend präpariert, um
n antworten zu können!“
fuſt lächelte gewinnend, reichte dem Beſucher die Hand.
ergriff ſie, verbeugte ſich knapp und ehrerbietig, ſah ein
in Juſts Augen aufblitzen. Juſt wandte ſich um, mur=
„Einen Augenblick, lieber Rohmer”, faßte nach dem
rat.
Bitte?” rief er, „du biſt es, liebe Viktoria”, er ſtand ſo.
r Ralf den Rücken zuwendete und den Telephontiſch ver=
und Ralf, hellhörig, wach, geſpannt, hatte plötzlich das
I, daß Juſt in den Apparat hineinſprach, ohne Partner,
ch am anderen Ende der Leitung niemand befand. „
Natür=
fuhr Juſt eilig fort, nich komme gleich nach Haufe, ich
einen Gaſt mitbringen, du mußt mir nicht böſe ſein, ich
noch eine kleine Beſprechung zu beenden, ich hoffe, daß er
ticht abſagt, es iſt Ingenieur Rohmer. Ja, du wollteſt
och ſchon immer kennenlernen, wie?"
uſt hielt den Hörer, als erzähle ihm eine Stimme wichtige
keiten.
ſo weit war es mit ihm. Ralf wurde ſich ſeiner Macht
zt, ſo weit, daß Juſt log? Juſt mußte die Vereinigung
ngen. Ralf ſah, wie nahe er ſeinem Ziele war. Er fühlte,
r dieſen Mann am Kragen hielt.
eſegnet ſeien deine Gedanken, Bruder Jaſper, halali!
uſt hing ab.
ſch hoffe, Sie haben gemerkt, in welcher Zwangslage ich
Biktoria, meine Frau, iſt ſehr ſtreng, wenn es ſich um
ſche Pflichten handelt, jeder Samstagabend gehört ihr. Ich
dabei ſein. Ich kann mir Geſchäftsfreunde mitbringen,
ſo=
h will, kann arbeiten, ſoviel ich will, aber zu Hauſe ſpeiſen
ch. Kommen Sie, ſeien Sie heute mein Gaſt, vielleicht
fin=
ſir einen Weg und lernen uns verſtehen. Sie wiſſen nicht,
el mir an einer Einigung der nationalen Werke liegt, es
in Lebensziel”, ſchloß er getragen, ſeine Augen bekamen
harten, eiſernen Glanz, man mußte ihm glauben. „Sie
en alſo?”
r ſtreckte wieder Ralf die Hand hin, Ralf verbeugte ſich
7d, den Blick zu Boden gewendet, er wußte, daß Juſt jetzt
orgefühl ſeines Sieges heimlich lachte.
Zwanzigſtes Kapitel.
tichts ſchien ſich verändert zu haben. Das große Haus mit
er Steinfaſſade, ein wenig verwittert, mit weiten Tür=
fenſtern, die von kleinen Balkons umgeben waren, blickte
herr=
ſchaftlich und patriarchaliſch in den weiten Park hinaus.
Es war Qual, Schmerz, eine Wunde, die nicht verheilen
konnte, da ſie keine Ruhe fand. Hier durch dieſes Huas jetzt
ſchreiten zu müſſen, durch Zimmer, in denen in jeder Ecke, an
jedem Platz die Schemen der Erinnerung ſtanden,
bewegungs=
los, lautlos, um über Menſchen mit wunden Herzen
herzu=
fallen.
Ralf zögerte auf der Schwelle.
„Kommen Sie bitte.” Juſt lief voraus, ſofort erleuchtete ſich
das Treppenhaus, ſtrahlte bis zum Dach empor, es war, als
erwache jetzt das ganze Gebäude aus einem Schlaf, geweckt von
ſeinem Herrn und Beſitzer.
Man hatte umgebaut, hatte die Wände mit neuem Stoff
beſpannt, den Türen einen anderen Anſtrich gegeben, moderne
Möbel ſtanden kalt und eckig in der Halle, ſogar das
geſchwun=
gene Treppengeländer war erſetzt, zog ſich aus hellem Meſſing
glatt und ſchmucklos die Stockwerke hinan.
Fremd, einfach, zweckmäßig, kühl; das Haus mit der alten
Faſſade barg ein neues Herz.
„Gefällt Ihnen die Einrichtung? Alles noch etwas neu, nicht
wahr, aber man lebt ſich ſchnell ein, glauben Sie mir” erklärte
Juſt eilig, als müſſe er wie ein Reiſender ſchnell einige Worte
wechſeln, ehe der Zug ſich in Bewegung ſetzte. Das iſt das Reich
meiner Frau, ich habe das Haus übernommen mit allen Möbeln
und Einrichtungsgegenſtänden, ich hätte es ja am liebſten in dem
alten Zuſtand gelaſſen, ich fühle mich wohl in der Umgebung
Sage mir, was Du gefrühſtückt haſt —
und ich werde Dir ſagen,
was Du heute leiſten wirſt!
Ob man mit dem linken oder rechten Fuß aufgeſtanden iſt — das
iſt ſchließlich gleichgültig. Ob man aber kräftig oder ungenügend
das kann für Stimmung und Tatkraft von
gefrühſtückt hat.
höchſter Wichtigkeit ſein. Nicht jeder kann morgens Eier, Schinken
und Brötchen eſſen — aber jeder kann ſich mit einem wirklichen,
leicht verdaulichen Kraftzuſchuß ſtärken. Menſchen, an die das
Leben beſondere Anforderungen ſtellt, trinken deshalb zum
Früh=
ſtück die wohlſchmeckende, konzentrierte Ovomaltine=Kraftnahrung,
die aus Malz, Milch. Eiern und Kakao hergeſtellt iſt. Die ein=
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heſſen.
einer Ilien Kaumansfantlie, dechalb hobe ich auch in meinem
Arbeitszimmer im Werk nichts geändert. Wie es der frühere
Be=
ſitzer verlaſſen hat, ſo ſteht es noch heute, etwas altmodiſch
zwar und umſtändlich, der Mann kam mit der Zeit nicht recht
mit, aber es gefällt mir ſo. Aber hier habe ich nichts zu ſagen”,
lächelte er, und ſein Lächeln war ſo quälend und unangenehm,
daß Ralf die Augen zu Boden ſenkte. „Ich laſſe auch gern
meiner Frau freie Hand, ſie hat ja zu Hauſe gelernt, was
Ge=
ſchmack heißt. Bitte, entſchuldigen Sie mich.”
Er lief ſchnell die Treppe hinauf. Ralf wagte nicht, ihm
nachzublicken, aus Angſt, daß ſein Geſicht ihn verraten könnte,
Juſt hatte das Zimmer ſo gelaſſen, wie es war,
umſtänd=
lich und altmodiſch, nicht mit der Zeit mitgekommen, wie? Weil
er das Fluidum des ehrbaren Kaufmanns liebte, aber ſelbſt
nicht hatte, deshalb, und am liebſten hätte er die Zimmer ſo
bezogen, mit all den Ueberlieferungen und Gedanken einer alten
Patrizierfamilie.
„Herr Rohmer?” fragte eine dunkle Stimme. Ralf wandte
ſich um, verbeugte ſich, ein wenig ſteif, korrekt, wie es dem
Techniker eines Werkes zukam, „mein Mann hat Sie hier warten
laſſen. Sieht ihm ähnlich.”
Ralf beugte ſich über die Hand, die Viktoria ihm
entgegen=
ſtreckte. Er vergaß ſeine Steifheit, ſeinen gezwungen korrekten
Ton, wie groß, wie damenhaft war dieſe Frau.
Wie kam Juſt zu dieſer Frau?
„Frank hat mir ſchon ſchon von Ihnen erzählt, Herr
Roh=
mer, Frank ſchwärmt von Ihnen, er hat Sie doch heute im
Warterqum angeſprochen.” Viktoria lachte, ein dunkles
klingen=
des Lachen, ſie hatte einen großen geſchwungenen Mund mit
ebenmäßigen, blitzenden Zähnen, ihre dunklen Augen wurden
ſchmal, und einen Augenblick lang ſah ſie wie ein junges
Mäd=
chen aus.
„Frank kennt nur Sympathien und Antipathien und macht
keine Kompromiſſe, mich liebt er und meinen Mann kann er
nicht leiden, das hat er ſicherlich ſchon erzählt, wie ich ihn
kenne, und Sie hat er auch in das Herz geſchloſſen, er iſt ein
großes Kind, mein Bruder!”
Sie waren im Herrenzimmer angekommen, der Raum war
mit dunklem Holz verkleidet, niedrige Büchergeſtelle zogen ſich
an den Wänden hin, kleine, breite Stühle mit kurzen Beinen
ſtanden herum, wie wahllos hingeſtellt.
Viktoria bot Ralf mit einer ruhigen Handbewegung Platz
an, Ralf ſetzte ſich ein wenig vorſichtig in die niedrigen Seſſel
und bemerkte zu ſeiner Verwunderung, daß er gut ſaß.
Viktoria lächelte: „Man gewöhnt ſich daran, ſogar wir mit
unſeren beſonders langen Beinen.”
Sie ſaß ungezwungen, damenhaft, mit langen, ſchlanken
Füßen, die in feſten Schuhen ſteckten, ihr Rock war kurz und
ſportlich, ſie trug eine Art Hemd mit Kragen und Krawatte,
ſchien eben vom Sportplatz gekommen zu ſein, ohne Zeit
gefun=
den zu haben, ſich umzukleiden. Jedes Kleidungsſtück paßte zu
ihr, ſicherlich ſah ſie in langen Abendkleidern weiblicher aus,
aber ſicher auch ſo damenhaft kühl, unberührbar.
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Darmſtadt, den 19. Mai 1932.
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