nmer 10 Pfeunige.
4
N
Tat
TA
*
R
R
K
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom I. Mal
31. Mal 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
agegebühr, abgeholt 2.— Reſchsmark, durch die
nturen 2.20 Reichsmark frei Haus. Poftbezugspreis
Nal ohne Beſſellgeld monatlſch 2,60 Reſchemark.
mtwortlichkeit für Aufnahme von Anzeigen an
nmien Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
znen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
higt den Bezieher nicht zur Kürzung des
gspreſſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
uf ohne Verbindlichteit für uns. Poſiſcheckkonte
Franfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshaupiſtadt
Wöchentliche iUlnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattat.
Nummer 137
Mittwoch, den 18. Mai 1932.
195. Jahrgang
2I mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 23 Reſchepig-
Finanz=Anzelgen 35 Reſchspfg. Reliamezelle (92 mm
breit) 2 Reichsmark Anzeigen von auswärte 35 Neſchepfg.
Finanz=Anzeigen 30 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 2.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
ſ4 Dollar — 420 Marfl. — Im Falle höherer
Gewal, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Reichstag am 6. Juni ungewiß.
Etatsberakungen des Reichskabinekks noch nichk abgeſchloſſen. — Rechkzeikige Verabſchiedung durch den
Reichskag in Frage geſtellk. — Während der Lauſanner Konferenz kein Reichskag.
Sommerkagung unwahrſcheinlich. — Früheſter Termin des Wiederzuſammenkrikks im Herbft.
mehr zu kürzen, dann können die Perſonalausgaben nicht heran=
Wieser ein Morßeroronungs-Etä1. gezogen werden, weil ſich der durch den Verſailler Vertrag
ohne=
hin ſchon genug beſchnittene Perſonalbeſtand unſerer Wehrmacht
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
nicht noch weiter vermindern läßt. Es blieben lediglich die Auf=
Der Aelteſtenrat des Reichstages hat dem Reichstagspräſiden=
Löbe das Recht eingeräumt, die nächſte Sitzung des Reichstags
ſich aus einzuberufen. Es iſt zunächſt allgemein davon
geſpro=
worden, daß der Reichstag wahrſcheinlich am 6. Juni
zu=
nentreten und dann die nicht zur Durchführung gelangten
immungen nachholen, ſowie die Etatsberatungen beginnen
Inzwiſchen iſt es aber wieder unbeſtimmt geworden, ob es
vem 6. Juni bleibt.
Das Reichskabinett iſt mit ſeinen Etatsberatungen noch
im=
nicht fertig. Es hat am Dienstag nachmittag ſeine
Beratun=
fortgeſetzt, die ſich im weſentlichen um die Geſtaltung der
Ein=
jenſeite des Etats drehen. Dabei bereitet die Geldbeſchaffung
größten Schwierigkeiten. An Steuererhöhungen oder an ein
s großes Notopfer will man nicht mehr recht heran. Die
Steuer=
inge haben auch ergeben, daß die Steuerkraft des
kes erſchöpft iſt und daß weitere Abgaben doch
auf dem Papier ſtehen bleiben würden. Auch
uusländiſchen Sachverſtändigen, die im Auguſt und im
Dezem=
des vorigen Jahres ihr Gutachten über die Verhällniſſe in
ſchland abgaben, haben ſchmucklos feſtgeſtellt, daß die
Lei=
sfähigkeit des deutſchen Volkes auf ſteuerlichem Gebiet nicht
ir zu ſteigern iſt, daß vielmehr eine rückläufige
Be=
ung der Steuereingänge ſchon zurzeit zu verzeich=
und auch fürdie weitereZukunft zuerwarten iſt.
Urſprünglich wollte das Kabinett am Donnerstag oder
Frei=
en Etat verabſchieden und ihn an den Reichsrat weiterleiten.
ſat aber ſeine Dispoſitionen wiederholt ändern müſſen und
auch am Donnerstag noch nicht ſo weit ſein, um den
Haus=
lan an den Reichsrat abgeben zu können. Vielleicht wird man
Ende Mai dazu in der Lage ſein. Der Reichstag müßte
mit einem Monat Verſpätung — er ſollte ſchon am 2. Mai
Haushaltsplan erhalten — in die Etatsberatungen
hinein=
n. Bis zum 6. Juni kann er aber unmöglich fertig ſein. Die
iſchen anberaumte Sitzung des Haushaltsausſchuſſes des
stages wird alſo wieder verſchoben werden müſſen.
An einen Zuſammentritt des
Reichstags=
nums am 6. Juni wird ebenfalls nicht mehr zu
den=
ſein. Am 16. Juni tritt bekanntlich die Lauſanner
liferenz zuſammen, an der neben dem Reichskanzler Dr.
ting einige Reichsminiſter teilnehmen werden. Die
außen=
iſchen Verhandlungen laſſen es nicht ſehr ratſam erſcheinen,
Reichstag während dieſer Zeit zuſammenzuberufen, ſchon
des=
n nicht, weil der Kanzler und der Reichsfinanzminiſter bei
Etatsberatungen nicht zur Verfügung ſtehen können. Wie
2 in Lauſanne verhandelt wird, läßt ſich heute noch nicht
ehen. Von Frankreich her wird ſchon angedeutet, daß eine
agung um 6 Monate angeſtrebt werden ſoll. Es iſt aber
ich, ob das andere Mächte mitmachen werden. Wir werden
falls darauf drängen, daß jetzt endgültig Klarheit geſchaffen
mit dem Reparationsſyſtem aufgeräumt wird. Im Zeitraum
einer Woche wird eine derartige Konferenz natürlich nicht
ab=
ießen ſein. Der Monat Juli wird ſchon zu Ende gehen. Im
i oder Auguſt wird man den Reichstag kaum
Immenbekommen, ſo daß wohl früheſtens mit einer
bſttagung gerechnet werden kann, in die dann
gleich=
eine Ausſprache über die Lauſanner Konferenz
einzubezie=
wäre. Da aber am 1. Juli das neue Etatsjahr in
fttritt, müßte bis dahin der Hauhaltsplan auf
Notverordnungswege Geſetzeskraft erlangen.
Am Wehr=Ekak darf im Inkereſſe der
Landes=
verkeidigung nicht gerükkelt werden.
der Haushaltsabſchnitt, der ſich auf die Reichswehr und die
1smarine bezieht, wird auch diesmal wieder, namentlich auf
SLinken, zum Gegenſtand ſehr eingehender Betrachtungen ge=
It werden. Schon jetzt läßt ſich erkennen, daß die
ein=
ten Summen eine beſtimmte Kritik auslöſen werden, die
im weſentlichen darin gipfeln wird, daß im gegenwärtigen
dunkt auch die Reichswehr noch weitergehende
Sparmaß=
ten durchzuführen hat.
Der Reichswehretat ſieht für Heer und Marine Ausgaben
öhe von ungefähr 670 Millionen vor. Soweit wir
unter=
t ſind, wird es im Kabinett über dieſe Summe keine
Strei=
iten mehr geben. Die Reichsregierung ſteht auf dem
Stand=
t, daß eine weitere Droſſelung der Ausgaben mit den
Zie=
der Landesverteidigung unvereinbar ſei, und daß die
Wehr=
an Schlagkraft nur noch weiter einbüßt, wenn durch eine
Zuſammenſtreichung der Wehrausgaben nun auch noch die
erialbeſchaffung in Mitleidenſchaft gezogen werden ſollte.
Ausbildung der Mannſchaften iſt bereits im Verkümmern
iffen. Seit dem Juli vorigen Jahres hat ſich die
Reichs=
gewaltigen Einſchränkungen unterworfen. Wir erinnern
an die Uebungen, die faſt durchweg abgeſetzt wurden, ſo daß
icht einmal möglich war, noch im Bataillonsverband zu
exe=
n. Wenn auf dieſem Gebiet weiter geſündigt wird, läßt die
gkraft der Reichswehr naturgemäß nach, was im Augenblick
* Angriffs auf unſere Landesgrenzen verhängnisvoll werden
Auch die Verlangſamung des Bautempos der in Auftrag ge,
nen Kriegsſchiffe iſt ſehr gefährlich. Wir werden unter die=
Umſtänden erſt nach Jahren die alten Kriegsſchiffe
verſchrot=
können. Würde manddazuTübergehen, den Wehretat noch
wendungen für den Flottenbau und das Heeresgerät. An
derar=
tigen Dingen ſollte man aber nicht ſparen, wenn gewiſſe Nach=;
barſtaaten ernſthaft mit dem Plan umgehen, ſich deutſche Gebiete
anzueignen. Wieviel die Reichswehr im vergangenen Jahr
frei=
willig geſpart hat, wird ſich erſt feſtſtellen laſſen, wenn der
Reichsrechnungshof im Beſitz ſämtlicher Unterlagen iſt.
Politiſch wäre es auch unklug, den Etat zu kürzen, weil wir
nicht wiſſen, welchen Verlauf die Abrüſtungskonferenz nehmen
wird. Sämtliche Staaten haben ihren Heeres= und
Material=
etat unverändert gelaſſen, zum Teil ſogar noch erhöht. Der
Grund dafür liegt in der zur Beratung ſtehenden
Abrüſtungskon=
vention, die als brauchbarſtes Mitel für die Abrüſtung die
Be=
ſchränkung der Ausgaben vorſieht. Wenn wir alſo jetzt
nied=
rigere Summen in den Etat einſetzen, dann kann es uns
paſ=
ſieren, daß wir nach einer Annahme dieſer Konvention
ge=
zwungen werden, den ſchon gekürzten Etat noch weiter zu ſenken,
während die übrigen Nationen von ihren alten, erhöhten Aus= ausgehen würden. Es liegt alſo für Deutſchland nicht die
geringſte Urſache vor, mit irgendwelchen Vorleiſtungen
aufzu=
warten. Im Laufe des Etatsjahres wird ſich vielleicht von ſelbſt
herausſtellen, ob die Reichswehr hier oder dort doch noch
Ein=
ſparungen vornehmen kann. Was ſie dann zu wenig verbraucht,
kommt ſowieſo dem Reich zugut.
Eine neue Oſtverordnung.
* Berlin, 17. Mai. (Priv.=Tel.)
Ein Berliner Abendblatt macht Mitteilungen über einen im
Reichsarbeitsminiſterium ausgearbeiteten Referentenentwurf einer
„Verordnung des Reichspräſidenten über die Förderung der
land=
wirtſchaftlichen Siedlung”. Der Zweck dieſer Verordnung beſteht in
der Bereitſtellung großer Flächen für die Siedlung. Während bis
her die Zwangsverſteigerung nur von den Gläubigern des
Grund=
ſtückseigentümers beantragt werden konnte, wird mit der in
Aus=
ſicht genommenen neuen Verordnung „im öffentlichen Intereſſe‟
für das Reich ein Ausnahmerecht geſchaffen, mit welchem die
bis=
herigen Schutzbeſtimmungen der Oſthilfe für die Gläubiger und
ſür die Schuldner aufgehoben werden, um die Siedlungspläne des
Reichskabinetts leichter verwirklichen zu können.
In dem Entwurf wird beſtimmt, daß der Oſtkommiſſar, der
Arbeitsminiſter oder die von jedem von ihnen beſtimmten
Dienſt=
ſtellen die Zwangsverſteigerung beantragen oder einem bereits
angeordneten Zwangsverſteigerungsverfahren beitreten können,
wenn wegen Ausſichtsloſigkeit des Entſchuldungsverfahrens die
Eröffnung des Sicherungsverfahrens abgelehnt oder das
Siche=
rungsverfahren aufgehoben wird. Auf Grund der bisherigen
ge=
ſetzlichen Beſtimmungen war bei derartigen
Zwangsverſteigerun=
gen die Verſagung des Zuſchlages zuläſſig. Dieſe Beſtimmung wird
in dem Referentenentwurf beſeitigt, ſo daß für den
Oſthilfeſchuld=
ner zweierlei Recht geſchaffen wird. Gerät er an einen
Privat=
gläubiger, ſo ſteht ihm der Oſthilfeſchutz zur Seite, gerät er jedoch
an den Staat, ſo genießt er keinen Schutz mehr. Zunächſt handelt
es ſich hierbei nur um eine Geſetzesvorlage, die das
Reichsarbeits=
miniſterium noch nicht verlaſſen hat. Es bleibt abzuwarten, ob ſie
vom Miniſter Stegerwald an das Kabinett geht und ob ſie auch.
die Zuſtimmung der Mehrzahl der Miniſter finden wird.
Schleicher und Goerdeler beim Reichskanzler.
* Berlin, 17. Mai. (Priv.=Tel.)
Der Reichskanzler Dr. Brüning hat die erſten Beſprechungen
über die perſonelle Umbildung ſeines Kabinetts aufgenommen.
Er hat am Dienstag vormittag mit dem General Schleicher, der
im Wehrminiſterium den Poſten eines Staatsſekretärs
inne=
hat, geſprochen. Er hat am Nachmittag den Leipziger
Oberbür=
germeiſter Dr. Goerdeler, der dieſem Kabinett noch als
Kom=
miſſar für die Preisbildung angehört, empfangen.
Mit beiden Herren hat er ſich unzweifelhaft über die
Be=
ſetzung der freigewordenen Miniſterien unterhalten. Es iſt
an=
zunehmen, daß der Kanzler dem General Schleicher die
Nach=
folge Groeners im Reichswehrminiſterium angeboten hat. Ueber
den Ausgang der Unterhaltungen wird ſtrengſtes Stillſchweigen
bewahrt. Das läßt nicht gerade auf einen poſitiven Verlauf der
Unterredung mit dem General Schleicher ſchließen. Vielleicht iſt
dem Kanzler von General Schleicher und auch von Herrn Dr.
Goerdeler nahegelegt worden, eine großzügige perſonelle
Um=
gruppierung vorzunehmen, wobei aber wieder auf die
Verhält=
niſſe zwiſchen dem Reich und Preußen Rückſicht zu nehmen wäre.
In Preußen iſt aber vorläufig alles ruhig. Die
Nationalſozia=
liſten wollen ihre erſte Fraktionsſitzung am 19. Mai abhalten.
Das Zentrum hat ſich auch noch nicht entſchieden. Von
Koali=
tionsgeſprächen hört man alſo nichts. Am 24. Mai wird aber
der preußiſche Landtag zuſammentreten, nachdem einige Tage
zu=
vor das Kabinett Braun zurückgetreten iſt. Dann müſſen ſich
allmählich auch die Dinge in Preußen entſcheiden.
Das letzte Wort bei den perſonellen Veränderungen im
Reichskabinett ſpricht natürlich der Reichspräſident. Er will erſt
Ende dieſes Monats von ſeinem Gut Neudeck bei Berlin
zurück=
kehren. In den nächſten Tagen will der Staatsſekretär beim
Reichspräſidenten, Meißner, ihm auf Neudeck einen Beſuch
ab=
ſtatten. Er wird wahrſcheinlich nicht nur einen Bericht über die
Arbeiten des Kabinetts liefern, ſondern dem Reichspräſidenten
auch ſchon Informationen über den Stand der Verhandlungen
Brünings mit den verſchiedenen Perſönlichkeiten überbringen.
Sarisengen aus Amerktd.
— Es iſt nicht das erſte Mal, daz wie jetzt wieder
alarmie=
rende Nachrichten aus Amerika kommen, die nichts anderes
be=
ſagen, als daß die Vereinigten Staaten Inflation machen wollen,
um der dort herrſchenden Wirtſchaftskriſe Herr zu werden. Auch
in dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten hat ſich die
Wirt=
ſchaftskriſe mehr und mehr verſchärft, die neue Kreditpolitik
konnte die Schrumpfung der Wirtſchaft nicht aufhalten; die
Zahl der Arbeitsloſen iſt weiter geſtiegen, und die Finanzlage
der Staaten und Kommunen nimmt bedrohliche Formen an, ſo
daß ſich die Regierung Hoover täglich vor die Löſung ſehr
ernſter Probleme geſtellt ſieht. Die amerikaniſche Regierung hat
bereits verſchiedene Verſuche unternommen, von der Kreditſeite
her die Wirtſchaft anzukurbeln und die Unternehmertätigkeit
zu beleben. Es ſei an die Aenderung des amerikaniſchen
Bank=
geſetzes erinnert, die es den Notenbanken ermöglichte, erhebliche
Aufkäufe von Regierungswerten vorzunehmen und damit
zu=
ſätzliche Geldmittel in die Banken und über ſie in die
Wirt=
ſchaft zu pumpen, um ſie liquide zu machen, es ſei ferner an die
Gründung der Reconſtruction Corporation erinnert, die weiter
nichts war, als eine Nachahmung der Deutſchen Akzept= und
Garantiebank, alſo eine Sanierungsbank, um neue Inſolvenzen
von Bankinſtituten nach Möglichkeit zu vermeiden. Der Zweck
dieſer Maßnahmen beſtand in einer erzwungenen
Kreditexpan=
ſion, die ſich jedoch nicht in dem erwarteten Umfange als
ge=
eignet erwies, die Wirtſchaft wieder zu beleben. Im Hinblick
auf die Schwere der Wirtſchaftskriſe iſt es nicht verwunderlich,
daß ſich auch in Amerika die Stimmen gemehrt haben, die nach
dem engliſchen Beiſpiel in einer Abwertung des Dollars den
einzig möglichen Ausweg fehen (Dgbei wird aber nicht, wie
viel=
fach behauptet, etwalan eme völlige=Aufgabe des Goldſtandards
gedacht, wobei darauf varwieſenkſei, daß gelegentlich des
Be=
ſuches des fränzöſiſchen Miniſtkrpräſidenten Laval Präſident
Hoover in einer gemeinſamen Erklärung mit dieſem das
Feſt=
halten am Goldſtandard ausdrücklich betont hatte, ſondern
viel=
mehr will man den Wert des Dollars auf einer beſtimmten
Baſis feſtſetzen und auf dieſe Weiſe die von vielen für
not=
wendig erachtete Ausdehnung des Geldvolumens vornehmen.
Unter Berückſichtigung dieſer Zuſammenhänge muß man die
neueſten Meldungen aus Amerika betrachten, die allerdings im
Augenblick noch nicht in genügend präziſer Form vorliegen, um
ſich ein klares und abgerundetes Bild machen zu können. Dieſen
Meldungen liegen zwei Vorgänge zugrunde. Im amerikaniſchen
Repräſentantenhaus hat ein bisher unbekanntes Mitglied
namens Goldborough in dieſen Tagen den Antrag geſtellt, die
Kaufkraft des Dollars dem allgemeinen Preisſtand anzupaſſen,
wie er in den Jahren 1921—1929 beſtanden hatte. Ein
ent=
ſprechender Geſetzentwurf ſoll das Bundesbankenſyſtem
beauf=
tragen, die notwendigen Maßnahmen durchzuführen, und zwar
durch eine Kontrolle des Kreditvolumens und des umlaufenden
Geldes. Gleichzeitig hat der Senat einen ähnlichen
Geſetzent=
wurf angenommen, der die Geldbehörden verpflichten ſoll, den
Dollar auf der Baſis von 1926 zu ſtabiliſieren. Beide
Geſetz=
entwürfe empfehlen finanzpolitiſche Maßnahmen zur
Herbei=
führung einer wirtſchaftlichen Erholung, Maßnahmen, die
aller=
dings in der vorliegenden Form gefährliche
Währungsexperi=
mente darſtellen. Der Antrag des Herrn Goldborough iſt mit rd.
290 gegen 60 Stimmen im Repräſentantenhaus angenommen
tvorden; dieſes Stimmenverhältnis läßt zunächſt einmal
erken=
nen, daß eine große Anzahl von Repräſentanten an der
Be=
ratung des Antrages überhaupt nicht teilgenommen oder ſich
der Stimme enthalten haben. Geht man von der Formulierung
des Antrages aus, ſo kann man ſich des Eindrucks nicht
er=
wehren, daß weder bei ſeiner Feſtlegung noch bei ſeiner
An=
nahme ſachliche Ueberlegungen, die die Zuſammenhänge klar
erkennen, entſcheidend geweſen ſind, wenngleich auf der anderen
Seite der geſunde Kern nicht verkannt werden darf. Die
Kauf=
kraft des Dollars, gemeſſen an den Großhandelspreiſen, liegt
heute erheblich über dem Durchſchnitt der Jahre 1921—1929
bzw. 1926, und einer Herabſetzung der durchſchnittlichen
Kauf=
kraft des Dollars auf das Niveau dieſer Jahre würde bedeuten,
daß ſich die Großhandelspreiſe um 50—60 Prozent und das
allgemeine Preisniveau um 35 Prozent erhöhen. Dieſes Rezept
iſt in England und in den von ſeiner Währung abhängigen
Ländern angewandt worden, indem man den Goldſtandard
auf=
gab. Nach dem Antrage des Herrn Goldborough ſoll aber der
Geldumlauf erheblich geſteigert werden, und zwar ſollen bis zu
9 Milliarden Dollar neue Geldmittel in die Wirtſchaft gepumpt
werden. Man will alſo eine allgemeine ſtarke Erhöhung der
Preiſe durch dieſe Maßnahme ſchaffen, die praktiſch nichts
ande=
res bedeuten würden als die Beendigung der bisher ſehr
vor=
ſichtigen Währungs= und Kreditpolitik der Vereinigten Staaten.
Denn daß eine Vermehrung des Geldumlaufes von zurzeit 2,5
Milliarden Dollar auf 11,5 Milliarden Dollar Inflation iſt und
die Währung zerſtören muß, zumal dann nicht nur die fremden
Kapitalien, ſondern auch amerikaniſche Gelder aus Amerika ins
Ausland flüchten würden, ſteht wohl außer allem Zweifel. Von
einem Golddollar würde man dann auch nicht mehr ſprechen
können, und die internationalen Beſtrebungen zur Aufgabe des
Goldſtandards als Regulativ der Währungen würden eine neue
ſtarke Stütze finden mit der Folge verſtärkter Goldabflüſſe aus
Amerika nach Frankreich, eine Entwicklung, die von erheblicher
Bedeutung für die internationale Verſchuldung wäre. Was nun
die Steigerung des allgemeinen Preisniveaus anbelangt, ſo liegt
die auch von uns an dieſer Stelle wiederholt vertretene
Auf=
faſſung, und das iſt der geſunde Kern, zugrunde, daß die
Um=
kehr der Wirtſchaftsdepreſſion ihren Ausgang von der
Steige=
rung der Preiſe nehmen muß, genau ſo wie ihr Fallen die
Weltwirtſchaftskriſe im Oktober 1929 eingeleitet hat. Aber eine
Preishauſſe kann nicht diktiert werden, das zeigen die
Erfah=
rungen mit den Preisſenkungsaktionen. Die Preiſe können nur
ſteigen, wenn dem Angebot an Gütern eine höhere Nachfrage
gegenüberſteht. Wohl haben die Vereinigten Staaten von
Amerika mit ihren wirtſchaftlichen Maßnahmen ſeit Beginn
dieſes Jahres den Verſuch gemacht, die Kaufluſt zu erhöhen, es
ſind, wie eingangs erwähnt, durch Erhöhung des Notenumlaufs
erhebliche Geldmittel neu in den Verkehr gebracht worden, ſo daß
von einem Geldmangel in Amerika nicht geſprochen werden
kann. Aber, worauf es ankommt, die neu gegebenen Kredite, die
den Zweck hatten, die Inveſtitionstätigkeit anzuregen, neue
Arbeitsplätze zu ſchaffen und durch Einſtellung von
Arbeite=
kräften den Konſum zu heben, wurden nicht in Aufreiſen zu=
Ewommen,z weilkeben die Unternehmungsluſt gering ing und ſpen=
I. — A:G.
Seite 2 — Nr. 137
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 18. Mai 19
Seite
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
ganger
E=
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus n.
konföt
verluſ
haben
währe
von (
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de
Weiteſte Kreiſe der amerikaniſchen Wirtſchaft haben ſich
viel=
mehr dagegen geſträubt, von den erhöhten Geldofferten der
Notenbank Gebrauch zu machen, und ſchließlich gibt es keine
Inſtanzen in einer individualiſtiſch geführten freien Wirtſchaft,
die Unternehmer dazu zu zwingen. Es würde demnach nach
dieſen Erfahrungen gar keinen Sinn haben, den Geldumlauf
durch ein gefährliches Währungsexperiment zu vermehren, wie
denn auch das Federal Reſerve Board von der ihm bereits
früher gegebenen Ermächtigung, Papiergeld gegen Deckung durch
Schatzamtsanleihen auszugeben, überhaupt noch keinen Gebrauch
gemacht hat. Das Schatzamt und das Federal Reſerve Board
bekämpfen daher die empfohlenen Maßnahmen, und es iſt
anzu=
nehmen, daß ſie vom Senat und vom Präſidenten Hoover
ab=
gelehnt werden. Hoover kann aber auch aus dem Grunde den
Antrag des Herrn Goldborough nicht Geſetz werden laſſen, weil
ſelbſt eine kontrollierte Inflation des Dollars die Weltwirtſchaft
einer neuen ſchweren Belaſtungsprobe ausſetzen würde;
jeden=
falls ſollte man nicht annehmen, daß er es tut. Gewiß würde
allen Ländern der Welt und beſonders denen, die am
Welt=
exporte ausſchlaggebend beteiligt ſind, die Hebung des
inter=
nationalen Preisniveaus ſehr erwünſcht ſein. Sie muß jedoch
auf geſunder und ſicherer Grundlage ruhen, die die Gewähr
dafür gibt, daß nicht nach einiger Zeit wieder das Gegenteil
eintritt und ſich dann in ihrer Wirkung die bisherigen noch
überſteigende Kataſtrophen ergeben. Die Steigerung der
ameri=
kaniſchen Preiſe, deren Bedeutung bei der Stellung Amerikas
in der Weltwirtſchaft für die Geſtaltung des internationalen
Preisniveaus erheblich iſt, hat nur dann einen Wert, wenn ſie
auf organiſchem Wege vor ſich geht, ſo daß ſich die übrigen
Länder ohen Bedenken anſchließen können. Erſte Vorausſetzung
dafür iſt die Stabilität des Dollars auf dem gegenwärtigen
Stande. Man kann nur hoffen, vor allem im Intereſſe
Deutſch=
lands, daß Amerika nicht den Weg gefährlicher
Währungs=
experimente beſchreitet, um der Wirtſchaftskriſe zu Leibe zu
gehen. Der Rückkehr des Vertrauens würde ſonſt ein weiterer
Riegel vorgeſchoben werden, und Vertauen braucht die
Welt=
wirtſchaft in erſter Linie, um wieder zu geſunden. Auch Amerika
kann nur aus der internationalen politiſchen Verſtändigung den
größten Nutzen ziehen. In dieſer Hinſicht poſitive Ergebniſſe zu
gewinnen, wird die Aufgabe der bevorſtehenden internationalen
Konferenzen ſein, an deren Erfolg auch Amerika in höchſtem
Maße intereſſiert iſt.
Ein weiteres Hoover=Feierjahr.
Die Forderung der amerikaniſchen Demokraten.
Hoovers Wiederwahl geſichert?
Vom Tage.
Waſhington, 17. Mai.
Der Führer der Demokratiſchen Partei, Smith, erläuterte in
ſeiner geſtrigen Rundfunkrede ſeinen Vorſchlag eines weiteren
Kriegsſchuldenmoratoriums. Smith erklärte, daß der Kongreß
noch vor ſeiner Vertagung ſeine im Dezember gefaßte Reſolution,
die ſich gegen ein weiteres Entgegenkommen Amerikas in der
Kriegsſchuldenfrage wendet, aufgeben und Hoover zu
Verhand=
lungen mit den Schuldnerregierungen ermächtigen müſſe, da ſonſt
die ganze Welt weiter in Ungewißheit lebe.
Dieſe Erklärung Smiths, ſowie die faſt gleichlautende
Pe=
tition der Eiſenbahnergewerkſchaften wird naturgemäß in
amt=
lichen Kreiſen Amerikas nicht kommentiert, Bemerkenswert iſt
jedoch, daß weder in den Zeitungen, noch im Kongreß der
Pro=
teſtſturm entfacht wurde, der ſich bei dem einjährigen Hoover=
Moratorium erhob. Senator Wagner erklärte, die Zahlungen
der Alliierten machten nur einen kleinen Teil des
amerikani=
ſchen Budgets au.: Der einzige vernünftige Weg ſei, Präſident
Hoover freie Hand zur pflichtgemäßen Prüfung und zu evtl.
Verhandlungen mit Europa zu geben, inzwiſchen aber durch die
Annahme eines großzügigen Arbeitsprogramms die Depreſſion
wirkſam zu bekämpfen.
In Parlamentskreiſen hält man die Wiederwahl Hoovers
bei den kommenden Präſidentenwahlen für geſichert. Mag
glaubt, daß die Mehrzahl der demokratiſchen Führer ſich mit der
Wiederwahl Hoovers abgefunden habe und entſchloſſen ſei, an
den Bemühungen Hoovers zur Bekämpfung der Wirtſchaftskriſe
aktiv teilzunehmen.
Bombenanſchläge bei Malagg.
Malaga, 17. Mai.
Auf einem Eiſenbahngleis kurz hinter dem Bahnhof von
Malaga explodierten vier Sprengbomben. Der Schaden iſt
be=
deutend. Die Polizei hat drei Perſonen, die als Urheber in
Frage kommen, verhaftet. In der Schule in Malaga wurden
60 ſpaniſche Syndikaliſten feſtgenommen, die eine geheime
Ver=
ſammlung abhielten.
Reichskanzler Dr. Brüning hat dem preußiſchen
Staatsmini=
ſter Dr. Steiger zur Vollendung des 70. Lebensjahres in einem
beſondere Schreiben ſeine herzlichſten Glückwünſche ausgeſprochen.
Die Reichstagung der deutſchen Lehrer nahm eine
Entſchlie=
ßung an, in der eine Steigerung der Kaufkraft der Arbeitnehmer
und Verbraucher gefordert wird. Alle Finanzmaßnahmen und
wirtſchaftlichen Aufbaupläne ſeien ſo durchzuführen, daß das
Real=
einkommen keine weitere Einbuße erlcidet und daß die
Arbeits=
loſen wieder in das Wirtſchaftsleben eingegliedert würden.
In der geſtrigen erſten Sitzung des neugewählten
Anhalti=
ſchen Landtags wurde mit den Stimmen der Rechten der
national=
ſozialiſtiſche Abgeordnete Rechtsanwalt Dr. Nicolai (Deſſau) zum
Präſidenten gewählt. Erſter Vizepräſident wurde der bisherige
ſozialdemokratiſche Präſident Paulig, zweiter Vizepräſident der
Deutſchnationale Dr. Kraatz.
In einem Brief an den Steieriſchen Heimatſchutzverband
er=
klärt Dr. Pfrimer, daß er ſeine Führerſtelle und ſeine ſonſtigen
Ehrenſtellen im Heimatſchutz niederlege. Er begründet ſeinen
Ent=
ſchluß mit der Nichtübereinſtimmung mit der Haltung der
Bundes=
leitung.
Der Vorſitzende des Rates der Bundesvolkskommiſſare
Molo=
toff richtete an den japaniſchen Finanzminiſter Takahaſhi ein
Telegramm, in dem er der japaniſchen Regierung das Beileid der
Sowjetregierung aus Anlaß der Ermordung des
Miniſterpräſi=
denten Inukai ausſpricht.
Die techniſchen Ausſchüſſe der Abrüſtungskonferenz haben ihre
Arbeiten wieder aufgenommen. Sie beſchäftigen ſich weiter mit
der Angabe derjenigen Rüſtungskategorien, die unter das Verbot
der ſchweren Angriffswaffen fallen ſollen.
Der Arbeitsmarkt in Italien hat mit der ſaiſonmäßigen
Ein=
ſtellung von landwirtſchaftlichen Arbeitern eine leichte Belebung
erfahren. Seit der letzten Zählung hat ſich die Zahl der
Arbeits=
loſen um 53 000 auf rd. eine Million vermindert, wovon 282000
Unterſtützung beziehen.
Der Ruſſe Paul Gorguloff, der den Präſidenten der
franzöſi=
ſchen Republik Doumer erſchoſſen hat, wird, wie „Eche de Paris”,
ankündigt, höchſtwahrſcheinlich im Monat Juli ſich vor dem
Pari=
ſer Geſchworenengericht zu verantworten haben.
England hat gegen die Einſtellung des griechiſchen
Schulden=
dienſtes bei der griechiſchen Regierung Proteſt erhoben. Es iſt nicht
ausgeſchloſſen, daß die Frage der Einſtellung des Schuldendienſtes
durch Griechenland Gegenſtand der Konferenzbeſprechungen in
Lau=
ſanne ſein wird.
Die Oppoſition der Iriſchen Arbeiterpartei gegen de Valeras
ſelbſtherrliche Politik gegenüber England nimmt jetzt ſchärfere
Formen an. Der frühere iriſche Präſident Cosgrave hielt in
Dublin eine Rede, in der er ſich für die Einhaltung des
engliſch=
iriſchen Vertrages ausſprach.
Der amerikaniſche Senat hat die von dem Abgeordnetenhaus
ingenommene Erhöhung der Einkommenſteuer, die nach den Sätzen,
vie ſie während des Krieges beſtanden, geplant war, mit 49 gegen
31 Stimmen abgelehnt. Für die hohen Einkommen war eine
Ein=
kommenſteuer bis zu 65 Prozent vorgeſchlagen worden.
weoltlerie Reilglonstännpie i Sndien.
Blukige Zuſammenſtöße zwiſchen Hindus
und Mohammedanern in Bombay.
Bombay, 17. Mai.
Die Straßenkämpfe zwiſchen Mohammedanern und Hindus
dau=
erten hier auch am Montag mit unverminderter Heftigkeit an. Die
Zahl der Perſonen, die ſeither ums Leben kamen, wird mit 70
an=
gegeben, die der Verletzten auf etwa 1000 geſchätzt. Etwa 300 Läden
wurden geplündert und zahlreiche Häuſer in Brand geſteckt.
Bis=
her hat es ſich als völlig unmöglich erwieſen, die ſtreitenden
Par=
teien voneinander zu trennen.
Der Gouverneur Sir Frederic Sykes, der das Wochenende im
Gebirge verbrachte, kehrte mittels Flugzeugs nach Bombay zurück.
Aus Puna und anderen Orten wurden militäriſche Verſtärkungen
nach Bombay entſandt. Panzerwagen durchfahren die Straßen.
Zahlreiche Einwohner verlaſſen fluchtartig die Stadt. In den
überfüllten Hoſpitälern liegen zahlreiche Perſonen, die durch
furchtbare Meſſerſtiche verwundet ſind und die einen
grauen=
erregenden Anblick bieten.
Bisher beſteht keinerlei Ausſicht auf eine Beilegung der
Strei=
tigkeit, vielmehr ereignen ſich in den verſchiedenſten Stadtteilen
ſtündlich neue Bluttaten. Auch am Dienstag haben ſich wieder
er=
bitterte Zuſammenſtöße zwiſchen Hindus und Mohammedanern in
verſchiedenen Teilen der Stadt ereignet. Trotz einem verſtärkten
Truppen= und Polizeiaufgebot konnten die ſpontan ausbrechenden
Maſſakers der beiden feindlichen religiöſen Parteien nicht
verhin=
dert werden, wobei ſieben Perſonen getötet und etwa 50 verletzt
wurden. Bisher wurden bei den Ausſchreitungen insgeſamt 71
Perſonen getötet und etwa 800 verletzt. Den Behörden iſt es noch
nicht gelungen, die Ruhe in der Stadt endgültig wieder herzuſtellen,
ſo daß mit neuen Zuſammenſtößen von Fanatikern gerechnet wer=
den muß.
Der Schwerpunkk der franzöſiſchen
Bohrnr.
Borerſt keine außenpolitiſche Kursänderung.
Von unſerem X=Korreſpondenten.
Paris, 17. M(
Die Eigenart der innenpolitiſchen Lage bringt es
mi=
daß die gegenwärtige und vorläufige franzöſiſche Regierun
von jeder außenpolitiſchen Manifeſtation zurückhalten muß.
empfindet das aber als einen Mangel und ſucht einen Erſa
die offiziellen Stellungnahmen. Das bedeutet ſoviel, daf
geſamte Preſſe mit beſonderer Energie die Außenpolitik Tar
betont und jeden Zweifel über die kommende Außenpolit
zerſtreuen ſucht, mit Ausnahme der äußerſten Rechtspreſſe
ſich jetzt ſchon für die Oppoſition vorbereitet. Man fühlt
irgendwie, daß dies nicht genügt, und die Rede Boncours
den Kriegsteilnehmern in Dijon iſt aus dieſem Gefühl
ſprungen. Paul Boncour, der als Senator nicht mehr zur &
liſtiſchen Partei gehört, hat ſeine Verbindung zu den Sozia;
bewahrt. Das hindert ihn aber nicht, in diskreter Forn
Apologie der Außenpolitik Tardieus zu unternehmen. Die
lungnahme des Reichskanzlers Brüning hat hier nämlich
ſtarke Verſtimmung ausgelöſt.
Während aber in der Preſſe und vor einigen
Verſ=
lungen über die Außenpolitik geredet wird, liegt der Schr
punkt der Politik in der ſtillen Auseinann
ſetzung über die kommende Regierung. Der
greß der Sozialiſten, der am 27. Mai zuſammentritt, ſol
Entſcheidung über die große Frage: Kartell oder 1
zentration bringen. Die Sozialiſten tun ſo, als ob
Entſcheidung von ihnen allein abhängen würde. In Wirkli
aber werden die Radikalſozialiſten von rechts ſehr ſtark
beitet; man möchte faſt ſagen, umſchmeichelt. Die Entſcher
liegt alſo nur bei ihnen; ſie können die zukünftige Regierun
wohl auf die Sozialiſten, wie auch auf die Mitte und die
mäßigte Rechte ſtützen, wenn ihnen auch dieſe letztere Loſung
erſt nicht ſympathiſch erſcheint. Die Wunden des Wahlkan
ſind noch nicht vernarbt und die Wahlbündniſſe noch nicht
geſſen.
Die eigentliche Entſcheidung über die Orientierung der
Regierung wird aber weder der Kongreß der Sozialiſten,
der Kongreß der Radikalen bringen. Ebenſowenig die Ver
lungen über die Angleichung der Doktrinen und der Min
forderungen. Erſt die politiſche Praxis wird ergeben, wi
neue Regierungsmehrheit zuſammengeſetzt werden ſoll, und
erſt nach einigen Monaten. Darum wird vielfach mit dem
danken geſpielt — beſonders in den gemäßigten Kreiſe
eine Verſuchsregierung, etwa eine reine, radikal
liſtiſche Regierung, die von den Sozialiſten geſtützt werdennr
zu bilden. Eine ſolche Löſung hatte innenpolitiſch gewiß
an ſich, aber Frankreich ſteht vor großen außenpolitiſchen
ſcheidungen, und dazu möchte man eine Regierung, die ſich
eine ſtarke Mehrheit ſtützt. Die Radikalſozialiſten haben
ſcheinbar noch keine klare Konzeption von ihrem außenpoliti
Programm. Die Erklärungen, die man hört, ſind entweden
das Ausland beſtimmte, ſelbſtverſtändliche Aeußerungen übe
Kontinuität der franzöſiſchen Außenpolitik, oder aber höchſt
Doktrinen. Eine Klärung iſt weder innen= noch außenpo
vorhanden.
Rückkrikk der belgiſchen Regierung
infolge Gegenſatzes in der Sprachenfrage.
Brüſſel, 17. M
Die Regierung Renkin hat heute nachmittag in einem
nettsrat ihren Rücktritt beſchloſſen; der Miniſterpräſident
morgen dem König die Demiſſion des Kabinetts überreiche
Das Kabinett iſt demnach an dem Gegenſatz innerhall
Regierungskoalition, der zwiſchen Liberalen und den Flär
Katholiken in der Sprachenfrage entſtanden war, geſcheitert
iſt verfrüht, von den Ausſichten einer neuen Regierungsbil
zu ſprechen, jedenfalls erſcheint es aber als ſicher, daß im Ar
blick weder die Liberalen, noch die Katholiken Neuwahlen
ſchen, insbeſondere nicht angeſichts der bevorſtehenden wich
internationalen Konferenzen.
Krawalle in Kalkukka.
Bei Krawallen zwiſchen Hindus und Mohammedanern
den heute vormittag der ſtellvertretende britiſche Polizeichef
eine Anzahl weiterer Polizeioffiziere und Beamte verletzt.
Zuſammenſtöße wurden durch Steinwürfe auf eine mohamn
niſche Prozeſſion hervorgerufen. Die Polizei ſchoß in die M.
wobei 20 Perſonen verletzt wurden.
„Seaſon”-Beginn in England.
Stratford, ein „engliſches Bayreuth”? — Eröffnung der „Royal
Arademy Show”. — Engliſche Debütantinnen von heute.
Fremde in England. — Die geheiligte Tradition
der „Seaſon”
Von George Popoff.
London, im Mai.
Den eigentlichen Auftakt zur „Seaſon” bildete in dieſem
Jahre nicht, wie ſonſt, die Eröffnung der Sommerausſtellung
der Königlichen Akademie der Künſte, ſondern die feierliche
Einweihung des neuen Shakeſpeare=Theaters
in Stratford=am=Avon. Entgegen den enthuſiaſtiſchen
Preſſe=
meldungen, war die Feierlichkeit in Stratford jedoch, ehrlich
ge=
ſtanden, eine recht triſte Angelegenheit: lange und langwveilige
Reden, eine mehr als mittelmäßige Vorſtellung, ein höchſt
ge=
ſchmackloſer Putz von künſtlichen Blumen an allen ehrwürdigen
Shakeſpeare=Stätten. In Kürze, ein echt engliſches Volksfeſt mit
all dem Durcheinander und all der Trübſeligkeit ſoldher Feſte.
Die Herren Diplomaten und Fremden von Diſtinktion, die eigens
zum Feſtakt nach Stratford gekommen waren, kehrten denn auch,
kaum daß der offizielle Teil zu Ende war, dem neuen
ſchauer=
haft häßlichen Memorial=Theater ſchleunigſt den Rücken und
verbrachten den Reſt des Weekends mit Beſichtigung des
reizen=
den Shakeſpeare=Städtchens und mit Ausflügen in die
Um=
gegend von Stratford, nach Charlecote Park, nach Warwick
Caſtle, nach den Ruinen von Kenilworth, nach dem Kurort
Leamington und nach anderen maleriſchen Flecken der
unver=
gleichlich ſchönen und abwechſlungsreichen Grafſchaft
War=
wickſhire.
Die Ausflugsorte von Warwackſhire und einige herrlich alte
Tudor=Häuſer in Stratford ſelbſt — kaum aber das neue
Thea=
ter und deſſen künſtleriſche Darbietungen — werden denn auch
in Zukunft die Hauptattraktion für den nach Shakeſpeare=Land
kommenden Fremden bleiben. Es iſt während der letzten Tage
und Wochen in England viel darüber geſchrieben worden, ob
aus Stratford ein „engliſches Bayreuth”
ge=
ſchaffen werden könnte oder nicht? „Wagner und
Shakeſpeare” ſchrieb ein angeſehenes Londoner Blatt, „ſind
bei=
des Titanen. Doch Shakeſpeare iſt der größere von den beiden.
England muß für Shakeſpeare ein ebenſo würdiges Denkmal
die Deutſchen es für Wagner errichtet haben.
Strat=
i muß ein zweites Bayreuth werden, mehr — ein
uth!“
Zur Beruhigung jener, die ſich diesſeits und jenſeits des
Kanals über dieſe Frage erregen ſollten, ſei jedoch gleich
mit=
geteilt, daß das Unterfangen, aus Stratford ein „engliſches
Bayreuth” zu ſchaffen, bereits glänzend mißlungen iſt.
An=
ſtrengungen, die auf dieſes Ziel hinſtrebten, ſind in England ſeit
Jahrzehnten gemacht worden und ſtets an den gleichen Urſachen
geſcheitert. Sie werden ſolange weiter mißlingen, bis die
eng=
liſche Schauſpielkunſt ſich nicht endgültig von ihren veralterten
klaſſiſchen Regiebegriffen befreit haben wird, bis man ſich nicht
entſchließt, die Shakeſpeare=Feſtſpiele nach London, dem einzigen
künſtleriſchen Zentrum Englands zu verlegen und bis nicht
Mittel und Wege zu einer ſprachlichen Moderniſierung und
Populariſierung Shakeſpeares in England gefunden werden.
Bis dato waren die hauptſächlichſten Beſücher der Feſtſpiele
von Stratford Amerikaner. Selbſt während der Einweihung
des neuen Memorial=Theaters ſah man kaum eine nennenswerte
Anzahl gebildeter Englänvck. Auchrdie Hauptmittel zum Bau
des neuen Theaters ſins hön Amerikanern hergegeben worden.
Die ausgepowerten Amexikaner würden heute ihr Geld am
liebſten zurückerhalten. Die Zahl amerikaniſcher Beſucher iſt
während der letzten zwei Jahre um mehr als die Hälfte
zurück=
gegangen. Und im neden Memorial=Theater werden, das
er=
fuhr man ſchon jetzt, während des größten Teils des
kommen=
den Jahres nicht Shakeſpeares Dramen und Komödien, ſondern
— amerikaniſche Gangſterfilme gezeigt werden. Gewiß kein
viel=
verſprechender Anfang für ein „engliſches Ueber=Bayreuth‟.
An dem Tage, da die Ausſtellung der „Royal Academy”
er=
öffnet wird, pflegt gewöhnlich die Sonne — auch ſie hält in
England viel auf Tradition — zum erſten Mal im Jahr
ordent=
lich zu ſcheinen. Der graue regneriſche Piccadilly,
auf dem die Akademie liegt, iſt am Morgen des
Ausſtellungstages wie verwandelt. Alles iſt mit einem
Male licht, froh und ſommerlich. Ueberall ſieht man wie zum
ſonntäglichen Kirchgang feſtlich gekleidete Menſchen. Und den
ganzen Piccadilly entlang zieht ſich im Schneckentempo eine
un=
überſichtlich lange Reihe von privaten und gemieteten Autos,
die alle im großen Portal des Burlington Palais verſchwinden.
Indeſſen die livrierten Chauffeure und Footmen warten,
be=
ſehen ſich die Lords und Ladies ein bißl die Bilderausſtellung.
Man erwartet vom „Londoner Salon” nie viel und iſt kaum
enttäuſcht. Es ſind jedes Jahr Bilder gleicher Art: ſtets ein
ſchlechtes Porträt des Königs und ein gutes der Königin, ſtets
ein Zirkusbild der Dame Laura Knight und eine neobibliſche
Kompoſition des Uebermodernen Mark Simon, ſtets eine große
Anzahl von Bildern, die das engliſche Landleben darſtellen, und
eine noch größere Anzahl von franzöſiſchen und italieniſchen
Landſchaften in kühlen, engliſchen Farben. Alles ſehr nett und
brav, in althergebrachter, traditioneller Manier. Doch im a
meinen ein unverkennbar niedriges Niveau und vor allem
völliger Mangel wirklich ſtarker, hervorragender Talente.
beiden einzigen Genies der modernen engliſchen Malk
Auguſtus John und Walter Sickert glänzen gewöhnlich 4
Abweſenheit, wohl weil ihnen, den längſt Arrivierten, die 1:
tiven Beſtellungen auch ohnedies ſicher ſind.
Das Publikum trägt dieſer Mittelmäßigkeit des Dargel
nen entſprechende Rechenſchaft. Die meiſten Leute drehen
Bildern ungeniert den Rücken zu und unterhalten ſich laut
angeregt über den glücklich überſtandenen Winter und über
Freuden der bevorſtehenden „Seaſon” Man ſieht die n
würdigſten Erſcheinungen: alte, mit Hörrohren bewaff
Damen, die ſich in Rollſtühlen durch die Säle ftoßen laſſen,
in Vatermörder gepreßte Herren, die wie Disraeli oder E
ſtone ausſehen, ſüßlich ſchöne victorianiſche „Beauties” und
langweilt hin und her flanierende Beau Brummels. Die
öffnung der „Rohal Academy Exhibition” iſt eben in Englan
keiner Weiſe mehr eine künſtleriſche, ſondern ſeit der Nieder!
der engliſchen Kunſt begonnen hat, bloß noch eine rein 9‟
ſchaftliche Angelegenheit. Alle faſſen es ſo auf. Selbſt der
biſchof von Canterbury und der Dean der St. Pauls Kathed
die beide bei ſolchen eleganten Anläſſen nie fehlen, plau
lachend und ſcherzend mit Lady X. und Lady Z. und kümn
ſich den Deubel um die edle Malerei ..
Die Hauptperſon einer jeden engliſchen „Seaſon” iſt
Debütantin. Eine Debütantin iſt ein junges M.
chen, das bei Eintritt in die große Welt!
geſellſchaftliche Akkolade durch eine feier!
Vorſtellung bei Hofe erhält. Dieſe Prozedur mit
dazugehörenden Bällen, Empfängen, Theaterbeſuchen, Toile
und anderen überflüſſigen Dingen koſtet gewöhnlich pro 2
tantin 50 000 bis 100 000 Mark. Aber zur Befriedigung
Eitelkeit iſt den Menſchen bekanntlich nichts zu teuer, ſelbſt
in dieſer Kriſenzeit und am wenigſten in England, dem Le
der Snobs.
Einſt war eine Debütantin, ein roſarotes, zartes, pai
artiges Weſen, das nur mit Mama, Tante oder Gouvern
ausging und auf alle Fragen errötend (unbedingt erroie
bloß „Ja” oder „Nein” hinzuhauchen pflegte. Das hat ſich
Zeitalter der Rglls=Royce=Automobile, der Manhatten=Coak!
und der Rothermere=Beaverbrook=Preſſe ſelbſt in England
ändert. Und eine engliſche Debütantin von heute benötigt
nur die Dienſte einer Hofdame, einer Schneiderin und *
Coiffeurs, ſondern mehr noch diejenigen — — eines „Pub!
Agents”.
twoch, 18. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 137 — Seite 3
Oeſterreichs ernſte Finanzlage.
Hilferuf an den Völkerbund. — Verhandlungen über ein Transfer=Morakorium.
Angariſches Verlangen nach einem vollſkändigen Auslands=Morgkorium.
Weg für eine ungeſunde Ausdehnung des Kreditgeſchäfts öffnen
ferreiceſche Beetſenſchwierigreiten. wollen. Eine ſtrenge Ausleſe der Verpflichtungen ſei im
Gegen=
teil die Vorausſetzung jener Maßnahmen, mit denen der Geld=
Wien, 17. Mai.
e Präſident der Nationalbank. Dr. Kienböck, und der
Sek=
ſef Dr. Schüller, die in den nächſten Tagen in Genf erwartet
,, dürften dort mit den zuſtändigen Völkerbundsſtellen
Ver=
ungen über einTransfermoratorium
fürOeſter=
führen. Ihre Reiſe hat, wie von zuſtändiger Seite verſichert
den Zweck, das Transfermoratorium, das nicht mehr zu
um=
ſei, im Einvernehmen mit dem Völkerbund zu erlaſſen.
1=ſterreich liege ſehr daran, dieſen, in der Deviſenlage
be=
ten Schritt ohne jede feindſelige Spitze gegen den
Völker=
u unternehmen. Dr. Kienböck werde noch einmal die
Unter=
gdes Völkerbundes für eine Hilfe für Oeſterreich erbitten.
er keine bindende Zuſage erhalte, dürfte das
Transfer=
prium zur Tatſache werden. Es werde vorausſichtlich ſchon in
Woche erfolgen. Es ſei noch fraglich, ob für die am 1. Juli
n Verbindlichkeiten die nötigen Deviſen bereitgeſtellt
wer=
nnten. In Wirtſchaftskreiſen mache ſich eine Strömung
be=
ir, auch dieſe Deviſenmengen für die Einfuhr zu retten. Ob
ölkerbunds=Anleihe von dem Transfer=Moratorium
ausge=
en ſein wird, iſt gleichfalls noch unbekannt.
ſie das Blatt von führender finanzieller Seite erfahren
will, ſeien von einigen maßgebenden Gläubigern
Schwierig=
gegen ein ſolches Teilmoratorium zu erwarten. Dieſe
Gläu=
verlangten die reſtloſe Gleichſtellung aller Anleihebeſitzer,
olgerichtig zu einem allgemeinen Zins= und
Tilgungsmora=
führen müßte.
1 Oeſterreichs Hilferuf an den Völkerbund erklärte Bundes=
Dr. Bureſch einem Berichterſtatter des „Morgen‟: Der
ichiſche Schritt beim Völkerbund darf keinen Anlaß zu irgend
Beunruhigung geben. Der Bund, die Länder und die
Gemein=
erden die Zinſenfälligkeiten in Schilling ſelbſtverſtändlich er=
Daß der Ankauf von Deviſen und Valuten augenblicklich
chwierigkeiten ſtößt, iſt infolge des gewaltigen Rückganges
portierenden Induſtrie und der Landwirtſchaft und infolge
tückganges des Fremdenverkehrs eine zwangsläufige
Er=
ung. Es handelt ſich keineswegs um die Einſtellung
Zahlungen. Es wird nur die Umwandlung der
Allingszahlungen, die früher ebenſo erfolgt ſind, in
ändiſche Valuten vorausſichtlich nicht
ſtatt=
können. Jetzt hat der Völkerbund das letzte Wort. Vielleicht
er einen Ausweg. Mit der Sicherheit unſerer
ita hat die Angelegenheit garnichts zu tun.
Ungarns Zahlungsverpflichkungen.
Budapeſt, 17. Mai.
e größte Oppoſitionspartei des ungariſchen Parlaments, die
i der unabhängigen kleinen Landwirte, hat im
Abgeordne=
us einen Antrag eingebracht, der die Regierung auffordert,
telle des bisherigen Transfermoratoriums für eine gewiſſe
nuer ein vollſtändiges Moratorium für alle Auslandsſchul=
Ingarns zu erklären und auch die bisher noch erfolgende
tierung der Amortiſationsbeträge bei der Nationalbank
tellen.
ſer Antrag wird damit begründet, daß Ungarn infolge der
ſckelung ſeiner einſtigen wirtſchaftlichen Einheit durch den
ensvertrag, der allgemeinen Weltkriſe und des kataſtrophalen
ſturzes der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe auch mit dem
Willen ſeinen Zahlungsverpflichtungen nicht weiter
nach=
en könne.
n parlamentariſchen Kreiſen wird, wie „Az Eſt” erfahren
will, dem Antrage beſondere Bedeutung beigemeſſen, da
der frühere Miniſterpräſident Graf Bethlen und ein großer
der regierenden Einheitspartei die darin vertretene
Auf=
g teilen ſollen.
lien fordert Berzicht auf überſpannke nakionale
Ziele durch inkernakionale Zuſammenarbeit.
Rom. 17. Mai.
luf dem Jahrestag des Verbands der Banken von Italien
ete Finanzminiſter Mosconi, mit der Herabſetzung des
Dis=
itzes habe die italieniſche Regierung in keiner Weiſe den
preis in den Grenzen gehalten werden ſolle, die der heutigen
Lage entſprächen. Die Schwierigkeiten im
Kredit=
geſchäft ſeien, ſo führte Mosconi aus, durch die
Er=
höhung der Zollſchranken, die Einſchränkung
des Wechſelgeſchäfts, ſowie durch Moratorien
und Zahlungseinſtellungen, die vielfach zur
Aufrechterhaltung einer ausgeglichenen
Zah=
lungsbilanz ergriffen worden ſeien, noch
ſchlimmer geworden. Bei dem Anhalten dieſer
Miß=
ſtände und angeſichts der überall aufgetretenen Verluſte ſei die
internationale Zuſammenarbeit nötig. Dieſe
Probleme reichten über die Grenzen der einzelnen Länder
hin=
aus. Der gerade und ſichere Weg zur Beſeitigung der
Haupt=
urſachen der gegenwärtigen Kriſe ſei von Muſſolini immer
wie=
der verkündet worden. Italien habe ſich zur Uebernahme der für
ſeine Verhältniſſe ſehr beträchtlichen Opfer für das Werk des
allgemeinen Aufbaues bereit erklärt und konkrete, ſofort
wirk=
ſame Löſungen mitgeteilt, die von logiſchen und geſunden
Wirt=
ſchaftsgrundſätzen eingegeben und von jedem Vorurteil und von
politiſchen Zielen frei ſind. Leider habe ſich im
interna=
tionalen Leben noch keine entſchloſſene
Um=
orientierung für unerläßliche allgemeine
Zu=
ſammenarbeit ergeben, die den Verzicht auf
über=
ſpannte nationale Ziele, die ſich für alle als gleich
ſchädlich erwieſen hätten, notwendig mache. Während der letzten
großen internationalen Erörterungen dürfte Italien freilich nicht
die Hände in den Schoß legen und ausſchließlich auf eine günſtige
Aenderung im Verfolg dieſer internationalen Beſprechungen
war=
ten. Es müſſe vielmehr von ſich aus ſelbſt durch eigene Aktionen
die eventuell eintretende Beſſerung vorbereiten.
Engliſche Skimme gegen die Vorherrſchaft Frankreichs.
London, 17. Mai.
Der „Daily Expreß” veröffentlicht einen Leitartikel, in dem
die engliſche Regierung davor gewarnt wird, Oeſterreich
wei=
tere Geldmittel zur Verfügung zu ſtellen. England brauche ſein
Geld ſelbſt für das Empire; andererſeits ſeien Frankreich
und ſeine ſüdöſtlichen Bundesgenoſſen ſowie die
Friedensverträge ſchuld an den
Schwierigkei=
ten, mit denen Oeſterreich zu kämpfen habe. England habe
genug Geld dafür bezahlt, daß Frankreich den
Diktator Europas ſpiele. Europa müſſe ſich
ſelber gegen Frankreich ſchützen.
Ruſſiſch=japaniſche Kriegsdrohung
Rußland befürchket japaniſche Angriffe nach Uebernahme der Regierungsgewalt durch exkreme japaniſche
Nakionaliſten. — Ruſſiſche Truppenzuſammenziehungen an der mandſchuriſchen Grenze.
einen Zuſammenſtoß mit den Japanern
vorbe=
reitet haben. Sehr beachtlich iſt aber die Rundfunkan=
Die Milikärrevolke in Japan.
ſprache des Chefs des Moskauer Generalſtabes,
der von einer ungeheuren Gefahr für die Sowjetunion
Allmakum der Armee: Bildung einer nakionglen ſpricht und ſo tut, als ob mit einem japaniſchen Angriff nach der
Uebernahme der Regierung durch die nationaliſtiſchen Elemente
Regierung geforderk.
gerechnet werden müßte. In Berlin glaubt man aber nicht, daß es
Tokio, 17. Mai.
Die japaniſche Armee iſt mit einem Ultimatum
hervorgetreten, in dem ſie die Bildung einer
na=
tionalen Regierung verlangt.
Man glaubt, daß das Ultimatum der japaniſchen Armee
be=
rückſichtigt werden könne, da nach der Verfaſſung der
Kriegsmini=
ſter aus der Zahl der Generäle gewählt werden muß und daher
ein Kabinett nicht ohne Billigung der Armee, die jetzt die
Beteili=
gung an einem Parteikabinett ablehnt, gebildet werden kann.
* Im Auswärtigen Amt in Berlin ſind bisher nur einige
kurze Telegramme aus Tokio eingetroffen. Auch bei der japaniſchen
Botſchaft in Berlin liegen vorläufig nur ſpärliche Nachrichten über
die Offiziersrevolte vor. Soweit ſich die Dinge von Berlin aus
auf Grund der verſchiedenen Preſſemeldungen überſehen laſſen,
glaubt man in der Wilhelmſtraße nicht, daß eine neue Regierung
von dem außenpolitiſchen Kurs des ermordeten
Miniſterpräſiden=
ten Inukai abweichen kann, weil auch ſie mit den politiſchen
Re=
alitäten des Fernen Oſtens rechnen muß. Richtig iſt allerdings,
daß das Schanghaier Abenteuer und die Liquidierung dieſes
Unternehmens im geſamten japaniſchen Volk eine maßloſe
Erbitte=
rung hervorgerufen hat. Auch die Fehlſchläge in der Mandſchurei
haben das Ihrige dazu beigetragen, um eine gereizte Stimmung
zu ſchaffen, die ſeit Monaten von den extremen nationaliſtiſchen
Elementen, wie ſie namentlich in der Vereinigung „Der ſchwarze
Drachen” zu finden ſind, ausgebeutet wird. Dieſem Treiben
ge=
hören vornehmlich jüngere Offiziere an, die fortgeſetzt die
bisherige Regierung mit Vorwürfen überhäuft haben und auf
die auch gewiſſe Sonderaktionen in der Mandſchurei
zurückzufüh=
ren ſind, die vielfach als eine Rebellion des Offizierkorps
aufge=
faßt wurden.
Von dieſer Seite her wird nicht nur ein energiſches
Auftreten den Chineſen gegenüber, ſondern auch ein
Vorſtoß gegen die Sowjetunion gefordert. Es iſt
infolgedeſſen nicht verwunderlich, wenn der ruſſiſche Rundfunk ſeit
einiger Zeit durch Vorträge die Bevölkerung des Fernen Oſtens
militäriſch zu ſchulen verſucht. Und wenn die ruſſiſchen
Be=
hörden ſich durch Verlegung der Eiſenbahndirektionen ſich auf
ſchon ſehr bald zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Ruſſen und
Ja=
panern kommen wird. Es wird vielmehr die Anſicht vertreten, daß
die Sowjetunion, die allerdings eine erhebliche
Trup=
penmacht im Fernen Oſten verſammelt hat, aus
innenpolitiſchen Gründen alles unternehmen wird, um
einem Zuſammenſtoß mit den Japanern
auszu=
weichen. Entſcheidungen über das, was werden ſoll,
lie=
gen aber zuerſt in der Hand des japaniſchen Kaiſers,
von dem jedoch anzunehmen iſt, daß er den nationaliſtiſchen
Ele=
menten nachgeben und für die Bildung einer nationalen
Regie=
rung mit Diktaturvollmachten eintreten wird.
Die Regierungskriſe in Japan.
Der Oberſte Rat der japaniſchen Armee hat beſchloſſen, die
Uebernahme des Kriegsminiſteriums durch ein Mitglied der
Armee nur dann zu geſtatten, wenn eine überparteiliche
Regie=
rung zuſtande kommt. Die Zuſammenſetzung der neuen Regierung
iſt noch nicht beſtimmt. Der greiſe Staatsmann Fürſt Sayonji,
von deſſen Beratungen mit dem Kaiſer dieſe Frage abhängt, hat;
ſeine Ankunft in Tokio abſichtlich um einige Tage verzögert,
da=
mit ſich die politiſche Lage in der Zwiſchenzeit klären kann.
Polikiſcher Mord in Sofia.
Mazedonierführer Mihailoff erſchoſſen.
Sofia, 16. Mai.
Profeſſor Dimitri Mihailoff, der Präſident des letzten
maze=
doniſchen Kongreſſes, wurde durch einen unbekannten Täter
meuchlings erſchoſſen.
Der einzige Zeuge der Mordtat war ein ſechsjähriges Kind.
Prof. Mihailoff, der im 50. Lebensjahre ſtand, hat ſich ſtets um
die Einigung der verſchiedenen, ſich bis aufs Blut befehdenden
mazedoniſchen Parteien bemüht. Sein Tod erregt in allen
Krei=
ſen der mazedoniſchen Bevölkerung größte Beſtürzung.
der „Publicity Agent” wird vom Vater der jungen
Debü=
n bezahlt. Er hat dafür zu ſorgen, daß in möglichſt vielen
Szeitungen und Wochenſchriften die Photographie des hol=
Geſchöpfs erſcheint und daß überall möglichſt viel
Klatſch=
en über ſie abgedruckt werden. Erſt wenn dieſes Ziel er=
und Cynthia (die meiſten engliſchen Debütantinnen heißen
hia) in allen Blättern wie ein Filmſtar oder wie eine
Par=
nitsbill beſprochen worden iſt, dann ſagen ſich Papa und
ia mit Befriedigung: „Unſere Cynthia hat in der großen
einen Bombenerfolg gehabt, ein Lord als Schwiegerſohn
icity drängt, an Publicity hängt hier alles".
Mit Beginn der Londoner „Seaſon” ſind wieder, wie
all=
terreicher uſw. Eigentlich ſollte man meinen, daß
n allen Ländern der Welt herrſchende Wirtſchaftskriſe die
e vom Reiſen abhalten würde. Aber das ſcheint keineswegs
Fall zu ſein. Für eine Reiſe nach England langts bei
armen Europäern immer noch. Und recht haben ſie! Denn
de in ſolch einer Miſerenzeit, da die Leute überall den Kopf
ren haben, iſt es doppelt ratſam, auf einen Sprung nach
and rüberzukommen und ſich mal mit eigenen Augen anzu=
„wie’s die Engländer machen ..
Von höherer Warte betrachtet, iſt auch die vielgeſchmähte
voner, Seaſon” eine lobenswerte und höchſt ernſte
Ange=
heit. Sie zeugt beſſer als irgendetwas, wie die Engländer
Sturm= und Kriſenzeiten ihr berühmtes ſeeliſches
Gleich=
cht zu erhalten verſtehen — durch unerſchütterliches
Treu=
een und Feſthalten an alten Sitten und Tradationen, ſelbſt
ni es ſich auch nur um reine Aeußerlichkeiten handeln ſollte.
„Seaſon” bedeutet für die Engländer nicht nur eine Reihen=
* von drei abwechſlungsreichen Amüſiermonaten. Es iſt eine
dariſche Einrichtung, die mit dem geſamten öffentlichen und
tiſchen Leben der Nation aufs engſte verwachſen und längſt
inem Symbol geworden iſt.
Daher wird auch in dieſem Jahre (in dieſem Jahre gerade!)
wieder genau ſo vonſtatten gehen, wie in ungezählten
eren Jahren: der König und die Königin werden nächſte,
hen von Windſor nach London zurückkehren, ſie werden ſo
ſo viele Hofeouren abhalten, das Derby wird geritten, der
BBall wird getanzt werden, in Convent Garden wird
Wag=
geſpielt, in Ascot werden graue Zylinder getragen, auf der
al Garden Party im Park des Buckingham Palaſtes wird
und Limonade getrunken werden, alles wie ſonſt, alles wie
1. Kriſen? Pah! Kriſen kommen, Kriſen vergehen. Die eng=
„Seaſon” bleibt beſtehen. Und John Bull wäre ein Narr,
in er vom Leben nicht das nehmen würde, was es ihm ſo.
hiebig darzubieten hat . ..
Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. — 16. Mai.
Im weißen Rößl.
Revueoperette von Müller und Benatzky.
Es iſt eine ſonderbare Sache mit dieſem Stück. Man
ver=
urteilt es nach ehrlicher künſtleriſcher Ueberzeugung, man lächelt
us ſicher!‟ Das iſt der Geiſt des neuen England: nach über ſeinen Siegeszug durch die Welt, man glaubt ſich
außer=
halb ſtellen zu können, und ſchon ſpürt man, daß eine geradezu
magiſche Kraft von dem Werk ausgeht, die unbegreiflich bleibt,
ich, eine Menge Fremde nach England gekom=; und alle zu ihm hintreibt. Auch bei uns hält Erfolg und Beſuch
— Deutſche Holländer, Schweizer, Ungarn, in ſtarkem Maße an. Es iſt erfreulich, daß die überaus große
Mühe der Einſtudierung belohnt wird. Unſere Aufführung iſt
voll Originalität, Schwung und muſikaliſch=tänzeriſchem Leben.
In der Rollenbeſetzüingf überraſchte die Zuteilung der
Haupt=
rolle an FranziskaKinz. Wir bewundern die große
Schau=
ſpielerin im ernſten, häuptſächlich im modernen Drama.
Selbſt=
verſtändlich, daß ſie auch g Saſepha Voglhuber eine Leiſtung
von Temperament und Format gab. Aber eine Rößlwirtin iſt
ſie nicht. Dazu fehlt Charme, Humor, — und Geſang, denn
es iſt ſchließlich doch eine Operettenpartie. Und damit ging dem
Stück ein gut Teil Reiz verloren. Die Rolle gehörte unſerer
Käte Walter. Dahingegen ſteht Joachim Sattler mit
über=
legener Sicherheit im ganzen Umfang ſeiner führenden Rolle.
Er iſt, ähnlich wie neulich in der Luſtigen Witwe, mit ſeinem
famoſen Leopold der eigentliche Sieger des Abends. Es
ver=
einigen ſich bei ihm in ungewöhnlichem Maße muſikaliſche
Quali=
tät mit flotter Darſtellungsgabe und einem geſcheiten,
liebens=
würdigem Humor. Unübertrefflich ſein Potpourri=Couplet in der
Gemeinderatsſzene.
Zwei weitere vortreffliche Typen ſind Joſef Sieber als
Gieſecke, und Werner Hinz als ſchöner Siegismund, die mit
ihrer draſtiſchen Komik allein ſchon durch ihr Auftreten zünden
und immer wieder packend ins Publikum vorſtoßen. Das
Klär=
chen Sanny Heilmanns wirkt hiergegen etwas dünn; das
Familienbad=Bild fällt ſtark ab. Heinrich Allmeroth iſt
ein eleganter Dr. Siedler; er findet in Leny Marenbach
nicht die geeignete Partnerin: Ottilie iſt eine Soubrettenpartie.
Ein niedlicher Piccolo iſt Jenny Wiener, ein würdiger
Kaiſer Franz Joſeph Kurt Weſtermann. Zahlreich ſind die
kleinen gut beſetzten Rollen, von denen Maria Kienzl als
Briefkathi und Käte Gothe als Präſidentin des
Jungfrauen=
vereins hervorgehoben ſeien. Viele entzückende Tänze kommen
vor: die Girls und Boys in blau, in rot, im Wiener Walzer,
die echten bayeriſchen Schuhplattler und Watſchentänze, die mit
virtuoſer Beſchwingtheit erfüllten Solis von Hans Macke,
Dund Frene Sceeentg
WE
Oberſpielleiter H. Strohbach nach Darmſtadt berufen.
Der Oberſpielleiter der Kölner Oper, Hans Strohbach, iſt
ab nächſter Spielzeit an das Darmſtädter Landestheater berufen
worden.
Araufführung im Münchener Skeinickeſaal.
Der weithin bekannte Buchhändler G. Steinicke, bei dem
ſich Berliner Unternehmungsgeiſt mit Schwabinger
Künſtler=
phantaſie aufs glücklichſte vereinen, gibt ſeine Bücherſtube auf und
wandelt ſein Unternehmen, wie ſchon lange geplant und allſeits
gewünſcht, in ein literariſches Kabarett um. Die intimen, zirka 200
Perſonen faſſenden Räume, berühmt durch die
Nachtwandler=
feſte während der Faſchingszeit, ſollen zugleich kleineren
Bühnen=
werken moderner Autoren eine Heimſtätte bieten, die ſich an
einen erleſenen, rein literariſch intereſſierten Zuſchauerkreis richten.
Die Uraufführung von Wolfgang Petzets Komödie
„Clarence und die Nutznießer” gaben dem neuen
Unter=
nehmen den richtigen Aufkakt. — W. Petzel, als erfolgreicher Autor
politiſch=ſatiriſcher Feuilletons und Bühnenſtücke ſchon wiederholt
hervorgetreten, verdankte diesmal dem Verein Schauſpiel der
Gegenwart” die unterkder Aumſichtigen Leitung Willi
Cro=
nauers zum vollen Erfolg führende Darſtellung ſeines Werkes.
Eine kräftige und ſehrsvergnügliche Satire auf die „
verant=
wortungsbewußte” Journakiſtik und des
Luſtbarkeitsunternehmer=
tums: Der junge, grüne 8chwarzfährer/ der die erſte
transatlan=
tiſche Reiſe des Strato=Raketenflugzeuges heimlich mitmachen will,
ſieht ſich bei der Ankunft durch Preſſe und Impreſario in den
Mittelpunkt des Weltintereſſes geſtellt, während von dem genialen
Erfinder und Piloten niemand Notiz nimmt. — Der blinde
Paſſa=
gier macht aber eine Art Läuterung durch und trennt ſich im
2. Akt energiſch von Schmarotzern und Nutznießern, darunter auch
ſächſelnden und mauſchelnden Kabarettdirektoren und
erlebnis=
gierigen Weibchen. — Der etwas zweifelhafte. Held” der Handlung
geht aber in ſich und gewinnt, von der Oeffentlichkeit jetzt
ge=
ſchmäht, die Achtung und die Hand der menſchlich wertvollen
Chriſtine, der Schweſter des Erfinders — ohne auch diesmal
der Aufdringlichkeit einer ſenſationslüſternen Preſſe entgehen
zu können.
Die Stärke des Stückes liegt im ſprühenden Witz des Dialoges;
neben einigem derbem Ulk eine Fülle geiſtreicher Einfälle und fein
geſchliffener Pointen. W. Petzet kennt ja das Preſſemilieu
gründ=
lich genug, um einige ſcharf beobachtete, höchſt ergötzliche Figuren
zeichnen zu können.
Aber warum mußte der 3. Akt in eine recht ſentimentale
Liebesgeſchichte mit „happy end” auslaufen, eine vergebliche
Kon=
zeſſion an den Publikumsgeſchmack, die den Intentionen der ſonſt
ſo gelungenen Zeitſatire ſcheinbar widerſpricht? — Vielleicht
wären hier einige Aenderungen ratſam, wenn das Stück, wie zu
erwarten iſt, noch über andere Bretter geht. — Jedenfalls war das
Publikum, das ſich aus Münchens beſten litarariſchen Kreiſen
zu=
ſammenſetzte, von Anfang an in fröhlichſter Stimmung und
ſpen=
dete dem Dichter= und den Darſtellern reichſten Beifall. — A.6.
Seite 4 — Nr. 137
te
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangei
E
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus n
konföt
verluf
haben
währe
von (
Wahl
große
Deut;
daß
den
hül
vor
ware
vor.
mit
Ruck
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
A
O
Ihre Vermählung geben bekannt
Wilhelm Nack und Frau
Gertrud, geb. Böckner
Pfingſten 1932.
Königslutter
a. Elm
Darmſiadt
Tauteſchlägerſtr.
Die kirchl. Trauung fand am 2. Feiertag
in der Schloßkirche ſtatt.
Donnerstag, den 19. Mai begehen die
Eheleute Wilhelm Poth und Frau
Kätha, geb. Breitwieſer,
Arheilger=
ſtraße 82, das Feſt der
Silbernen Hochzeit. (
Am 18. Mai begehen die Eheleute
Roſa und Jean Baumann, hier,
Dornheimerweg 24, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Heute früh iſt meine heißgeliebte Frau, unſere gute
Tochter, Schwiegertochter und Schweſter
Krau eelvd Schtffer
geb. Meiſi
nach langem, ſchwerem Teiden, in tiefem Glauben ſanft
entſchlaten.
Franz Clemens Schiffer
Martha Meifl, geb. Menge, Potsdam
Herbert Meiſl
Thereſe Schiffer, geb. v. Roſſum, Berlin.
Odenwald= Schülerheim Michelſtadt,
den 17. Mai 1932.
7467
Die Beiſetzung findet am Donnerstag, nachm. um 2 Uhr,
von der Friedhofskapelle in Michelſtadt aus ſtatt.
Am 2. Pfingſtfeiertage nahm Gott der Allmächtige
nach ſchweren Leiden meinen lieben Mann, unſeren
guten Vater, unvergeßlichen Sohn, Bruder,
Schwie=
gerſohn, Schwager und Onkel
Heinia Saum
im 33. Lebensjahr zu ſich in die Ewigkeit.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Dina Daum, geb. Weickert u. Kinder
Familie Heinrich Daum und Kinder
Familie Weickert und Kinder.
Darmſtadt, den 17. Mai 1932.
Lauteſchläger ſtr. 28.
(7436
Beerdigung: Mittwoch, den 18. Mai, 3 Uhr
nach=
mittags auf dem alten Friedhof.
Statt beſonderer Anzeige.
Nach langem ſchwerem Leiden verſchied heute unſere
liebe, gute Mutter, Schweſter, Schwägerin,
Schwieger=
mutter, Großmutter und Tante
Frau Wilhelmine Braun
geb. Lutz.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ferdinand Braun.
Darmſtadt. Grünerweg 3, Düſſeldorf, Aürnberg, Konſianz,
11. Mai 1932.
Die Beiſetzung findet am Freitag, den 20. ds. Mts.,
vormittags 11 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes
(Nieder=Ramſtädterſtraße) aus ſtatt. (7458
Die Todesſtunde ſchlug zu früh,
Doch Gott der Herr beſtimmte ſie!
Todes=Anzeige.
Heute Pfingſtmorgen 4.30 Uhr entſchlief im
Eliſa=
bethenſtift zu Darmſtadt nach kurzem, ſchwerem
Leiden mein lieber, guter Mann und treuſorgender
Vater, Schwiegerſohn, Bruder, Schwager u. Onkel
Herr
Aoo) Hiieerich einer
Bäckermeiſter
im 47. Lebensjahre.
Im Zamen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Magdalene Siller
verw. Schaffner, geb. Müller.
Biebesheim, den 15. Mai 1932.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachm. 2½ Uhr
in Biebesheim ſtatt.
(7442
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme, ſowie die vielen Kranz= und
Blumen=
ſpenden bei dem Hinſcheiden unſerer lieben
Entſchlafenen
Frau Eliſabeth Schott
geb. Matthes
ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Emil Schott, Obereichmeiſter i. R.
Darmſtadt, den 18. Mai 1932.
OMMERSPROSSEN
Sof. garant, Begeitigung,
durch ginf. Mittel. Auskunft kostenlos
Fr. Franz, Hamturg 24. Mf.s884
Dam.=u. Kinderkleid.
ſtraße 19, I. Ka9
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die zahlreichen Beweiſe
herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgang unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen
Herrn Friedrich Döll
ſowie für die Blumenſpenden
und die troſtreichen Worte des
Herrn Pfarrer Beringer ſpreche
ich meinen herzlichen Dank aus.
Für die (7454
trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabethe Döll Bwe.
Dr. Waldemar
Kattler
verreiſt
bis 28. Mai.
Die Vertretung hat
Herr
Dr. Scherer
übernommen. (7439
Mehrere geſpielte
Mangs
darunter
1 Berdux,
1 Steinway,
1 Römhildt,
wie neu, ſehr billig,
Piang-Berg
Hügelſtr. 32, Tel. 126
(7466b)
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit
werſchied am 16. Mai 1932 im
Alter von 30 Jahren
Fräulein
Klara paumann
aus München.
Beerdigung findet am Mittwoch,
den 18. Mai 1932, ½12 Uhr
vor=
mittags, von der Kapelle des
Waldfriedhofs aus ſtatt.
Frau Mahr.
Darmſtadt, den 18. Mai 1932.
Nach 6jähriger Tätigkeit an mehreren
größeren Krankenhäusern habe ich
mich als
Prakt. Arzt
Hier, Stiftsstr. 7, Tel. 1978
(seither, Wohnung von
Herrn Dr. Wißmann)
niedergelassen. (*gms
Dr. med. B. Lewandowski
Sprechstunden: Vormitt. v. 9-12 Uhr
Nachmitt. v. 2-5 Uhr
Zugelassen zu allen Krankenkassen,
außer Orts-, Land-, u. Betriebskassen.
Dr Neubert
hat sich m Lindenfels 1.
Odv-
als Arst niedergelassen.
Su allen Kassen zugelassen,
außer sunächst zuOrts-,Betriebs-,
Band- u. Innungskrankenkassen.
Sprecstunden m Wochentagen:
Montags bis Freitags 10—12 und 2—3,
Samstags 10—1 Uhr.
(7282b
Kaus „W0indeck‟, Napstraße, Cel. Nr. 7.
Mittwoch, 18. Mai 19=
Heute abend entſchlief ſanft nach
kurzem Krankſein unſere liebe
gute Mutter, unſere
Schwieger=
mutter, Großmutter u.
Urgroß=
mutter
Frau Eliaberg Atein
geb. Klein.
im 80ten Lebensjahr,
Die trauernden Kinder
und Enkelkinder.
Darmſtadt, Feldbergſtr. 105.
den 16. Mai 1932.
(7449
Die Beerdigung find. am
Donners=
tag, den 19. Mai 1932, nachmitt.
3 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt:
Lesemappen / Mod. Roma
Schallplatten
Gegen
Pichel. Miteſſer
Stäu
Haarfarbewiederherste!!
Gloria
gibt jedem greuen
Naturfarbe wieder. F
flasche 75Pf., Fl. 225:
Parfümerie Tilln
6sa Elisabethenstraße 21.
Parkettwichse, Bohnerbeize fe1
M. J. Katzauer, Mühlst. 19. Tel,1
Geb. Wtw., 50 J., m.
ſich. Eink., tadell.
Er=
ſchein., perf.
Haus=
frau, wünſcht Herrn
in ſich. Poſ. kennen
zu lern. zw. Heirat.
Witwer mit 1 Kind
ang. Ang. u. L 28
Geſchäftsſtelle.
K. M.
Brief nicht erhalt.
Erb. Nachr.
haupt=
poſtlagernd G. W
Jg. Witwe nimmt
Wäſche jed. Art an
bei beſt. Behandlg.
und Raſenbleiche.
Ang. u. L. 44 Gſch.
ekakieren
Pliffe
Hohlſaum,
Kordinieren.
Konkurrenz=
los billig!
E. Göbel Nachf.
W. Rodenhäuſer
Zoolog. Handlung,
nur Schuchardſtr. 11.
(7470)
Enklaufen
junge Kurzhaar=
Dackel=Hündin,
auf der recht. Seite
ein haarloſer Fleck.
Gefl. Nachricht. erb.
A. & J. Monnard,
Feldbergſtraße 38,
Telefon 2201. (7473
Gelb. Wellenſittich
entflogen.
Wiederbringer
er=
hält Belohnung. (*
Heidenreichſtr. 39, I.
Wellenſittich, grün,
entflog. Ring H E
782. Belohnung.
Hicklerſtr. 5, part
Ardie
500 ccm., tadellos
laufend,
(7029a
nur Mk. 250.—
Donges & Wiest
Heinrichstraße 52
Mathis
Zweisitzer
tadeltos laufend,
zu Mk. 375.—
ab-
zugeben, (7030. gutſitz, preis= Donger & Wiest
wert angef. Kirch= Heinrichstraße 52.
Für wenig Geld
ein komplettes Bett!
entaltend:
1 Bettstelle mit starker Zugfeder-Matratze
1 Matratzenschoner 1 Zteil. Matratze m. Keil
1 gutes Deckbett 1 Federkissen
komplett Mk. 63.
komplett Mk. 55.-
komplett Mk. 75.-
komplett Mk. 69.-
In 3 Stockwerken zeigen wir Ihnen
Oualitätswaren in Betten und Bettwaren.
Betten-Etagen
Fritz Schatz
(7452
Elisabethenstr. 6.
Pianos zu vermieten
A. W. Zimmarmann
Darmstadt, Grafenstraße 21
Ve
F. M. W.
ſteuerfrei, neueſte
Modell, faſt neu
weit unter Preis,
Heinrichſtraße 52
Donges & Wlest
Beßn 2"
Reste
von 3—6 Meter
viele gleiche Stücke T (Charmeuse) für Unterkleider
per Meter
Voile, Bemberg Voile „as.1os, 0.88 12
Hoter
500 ccm, Touren,
w. neu, ſpottbillig
Donges & Wieſt,
Heinrichſtraße 52.
(7460)
8/38 Mercedes
zweitürige
Innen=
ſteuerlimouſine, in
beſtem Zuſtand u.
voll. Betrieb,
um=
ſtändeh. f. 1800 ℳ
zu verkaufen. Ausk.
erteilt. W. Lebert
Heidelbergerſtr. 25,
Telef. 3954. (7440
Tornar
600 ccm, Sport,
Tach., Licht, Horn,
ſpottbillig! (746.
Heinrichſtraße 52,
J. Donges & Wieſt.
Opel=Limuſine
4/16. tadellos erhalten
ſpottbillig abzugeben
Donges & Wiest
Heinrichſtr. 52. (7028a
Motorrad=Beiwag.
billig (Teilzahlung)
zu verkaufen.
Wen=
delſtadtſtraße 40. (
Der neue
B.M. W.3,2
vollſchwingachswag.
Modell 32, iſt jetzt
lieferbar. — Machen
Sie eine Probefahrt
und Sie kaufen
kei=
nen anderen. (7038a
J. Donges & Wiest
Heinrichſtraße 52.
BMW. 400 ccn
neueſtes Modell,
ſehr preiswert!
Donges & Wieſt,
Heinrichſtraße 52.
(7036O)
Weißes Kinderbett
u. Sportwagen zu
kaufen geſ. Angeb.
u. L. 31 Geſchſt. (*
Gut erhaltenes
Klavier
gegen bar zu
kau=
fen geſucht. Ang.
u. L. 20 Geſchſt. (*
Telefon 778
Kaufe getrag.
Klei=
der, Schuhe, ſowie
Boden= u.
Keller=
kram u. Flaſchen
Blum
H. Bachgaſſe 7.
Haare
ausgekämmte u. ab
geſchnittene, kauft
aufend G. Kanzler,
Friſeur, Schulſtr. 12.
(5263a
Knabenfahrrad, gut
erh., zu kaufen
ge=
ſucht. Angeb. unt.
L. 14 Geſchäftsſt. (*
Handwagen geſucht.
Angeb. unter L. 1
a. d. Geſchäftsſt.
Kaufe
unter ſtrengſter
Diskretion
getragene Kleider,
Schuhe uſw.
M. Winwizki,
Holzſtraße?
Poſtkarte genügt.
K
5000 Mark
als erſte Hypothek
nur von Selbſtgeb.
ſof. geſucht. Ang.
u. L. 29 Geſchſt.
1. Hypokhek
aus Privathand v.
Beamt. i. feſt.
Stel=
lung f. Neubau geſ.
Sicherh. in
Liegen=
ſchaften vorhanden.
Ang. u. L. 38 Gſch.
7457al Wollen Sie eine
Schreibmaschine
wirklich vort eilhaft kaufen
Dann fordern Sie unverbindl. Offe
d. Postschliessfach No. 84, Darmst.
Alte gamen-und Herrenl
werd. n. d. neueſten Formen umgear
Velour=, Haar= und Strohhüte 2.50
2.00
Filzhüte
Reinigen und Bügeln die Hälfte.
Färben: ſchwarz 0.50, bunt 1.00
Garnieren m. neuen Bändernv. 0 75
Für fachm. Ausführung wird garal
Hutkabrikalion B, KiFF
Darmſtadt, Grafenſtr. 39, gegenüb. d. Sta
Jeder kann
mit geringen monatlichen Zahlun
teure Hypotheken ablösen
kaufen
bauen
durch die
Sparka
Westdeutsche
Hau- ( II. Ge
Köln a. Rhein, Breitestraße 94
General-Vertretung: A. 6. R
Wixhausen b. Darmst., Messelerstk
UI78
ROEDERsche LEIHBIBLIOTHt
Grafenstraße 24 / Telefon 21
Ommen
PrOSSe
werden unter Garantie
2Stärke B be
VENUStist. 4 10.
Parfümerie Frank, Elisabethenstra
Drogen-Liebig, Luisenstraße 4 (II.I
Friedrich Schaefer, Ludwigsplatz 7
Parfümerie Tillmann, Elisabethenst
UMION BANR
Rheinstr. 24. Fernruf: 100,1010,3000,30
333
Uittwoch, 18. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 137 — Seite 5
Aus der Landeshauptſkadk.
Goldene Regeln für Sonne, Luft und Waſſer.
Darmſtadt, den 18. Mai 1932.
Herrliche Pfingſfeierkage.
Pfingſten 1932 wird in der Chronik ſchöner Pfingſtfeiertage
an der Spitze ſtehen müſſen. Obwohl in dieſem Jahre
Pfing=
außergewöhnlich früh fiel, und der Mai bis kurz vor die
rtage ſich von einer recht unangenehmen Seite gezeigt hatte,
n uns die Feiertage ein Wetter gebracht, wie es ſchöner nicht
konnte. Alle Schönheiten des Frühlings und Sommers
ver=
iten ſich an dieſen beiden Tagen zu einer wundervollen
Sym=
je: das junge Grün und die Blütenpracht des Mai, und der
ſpendende, herzerquickende Sonnenſchein des Sommers. Wer
te da nicht hinausziehen in Wald und Feld, in die
Schön=
n unſerer deutſchen Heimat in der Nähe und in der Ferne?
war ein gewaltiges Bekenntnis des heutigen Menſchen zur
ir, das dieſen wundervollen Pfingſttagen das Gepräge gab.
nur der Wald ein ſchattiges Plätzchen aufwies, da lagerten
iche Menſchen, die bei Sang und Klang ſich des Lebens in der
n ſchönen Natur erfreuten. So ſind die diesjährigen
Pfingſt=
tage zu wahren Segensſpendern für die Menſchen geworden,
heute mehr denn je Kraft und Mut für den Lebenskampf
der Natur zu ſchöpfen gezwungen ſind. Aus dem Odenwald,
Bergſtraße, überallher kommen uns Nachrichten von einem
enbeſuch während der beiden Feiertage.
Auch der Körper brauchk eine „Verkehrsregelung”. — Die Angft vor der „Zugluft”. — Warun die Menſchen
beim Baden erkrinken. — Ein einfaches Mikkel gegen die Gefahren beim Bagen.
Ein leichkes Mitkel gegen Sonnenſtich und Hitzſchlag.
Wanderklub „Falke 1916‟, Darmſtadt.
Pfingſtwan=
ung 1932. Es wird uns geſchrieben: Ein wundervolles
dergebiet hatte ſich uns erſchloſſen. Von Wiesbaden aus
n wir unter der geſchickten Führung von H. Appel und H.
ven, auf ſtändig bergauf und bergab führenden Wegen, über
ſeim, Frauenſtein mit ſeiner Ruine zum Grauen Stein
ge=
dert, hatten im eleganten Bad=Schlangenbad längere Zeit
tet und waren gegen Abend in Fiſchbach angelangt, wo wir
wohlvorbereiteten Quartiere bezogen. Der zweite Feiertag
dem Wiſpertal, dem romantiſch=lieblichen. In früher
Mor=
unde brachen wir auf mit den Vöglein um die Wette ſin=
Ueber die Rieſenmühle führte der Marſch, dann zu Ort
Ruine Geroldſtein, weiter zur Laukenmühle mit dem Schloß
Ständig wechſelten die Ausblicke von den ſchmalen
Wan=
jaden aus, die ſich abwechſelnd rechts und links der Wiſper
halbem Hang hinziehen. Man intereſſanter Fels wurde
er=
rt, manche alte Burg winkte uns aus ſteiler Höhe, aber auch
ur heißer brannte die Sonne auf uns herab. Der
Sauer=
nen beiLorch a. Rh. kam uns da gerade recht, zu letzter Raſt un=
Durſt zu löſchen. Breiter wurde jetzt das Tal. noch ein letzter An=
und dann lag er vor uns, der Rhein — Lorch, unſer Ziel — die
nburgen an den Hängen und auf den Höhen. Ein ſchneller
pfer brachte uns bald darauf nach Aßmannshauſen zur
tra=
tellen Einkehr in die Bauernſchänke. Und wie ſo oft — im
ſchritt gings zum Zug, der die Teilnehmer gegen 11 Uhr
er nach Hauſe brachte, zum glücklichen Abſchluß zweier
wun=
oller Wandertage im Kreiſe froher Wanderfreunde und lie=
Gäſte.
Gebäck und Auflauf im Gasbackofen. Da der letzte
Don=
tag=Vortrag, der die Herſtellung von „Gebäck und Auflauf
Hasbackofen” behandelte, überfüllt war und viele Beſucher
m Einlaß finden konnten, wird der gleiche Vortrag am
Don=
tag, den 19. Mai, abends 8 Uhr, im Ausſtellungsraum des
verks. Eliſabethenſtraße, 25½, nochmals wiederholt. Die
de an den ſchönen, warmen Sommertagen wird noch erhöht,
die Hausfrau den Küchenherd beiſeite ſtellen und mit einem
gerät arbeiten kann. Damit werden die vielen
Unannehm=
eiten, die ſich bei Benutzung eines Kohlenherdes einſtellen,
einmal beſeitigt. Kein hoher Anſchaffungspreis angenehme
ungsweiſe in Raten, billigſter Betrieb und erſtklaſſige
Koch=
zniſſe ſind Vorzüge, die die Volkstümlichkeit und allgemeine
ebtheit der Gasgeräte bedingen. Im nächſten Vortrag, fürg
Eintrittskarten im Ausſtellungsraum erhältlich ſind, werden
liche Gasgeräte praktiſch vorgeführt. Nach dem Vortrag wird
gewünſchte Auskunft erteilt. (Siehe heutige Anzeige.)
— Städtiſche Badeanſtalten am Woog. Die Eröffnung der
dies=
igen Badezeit erfolgt heute: Mittwoch den 18. Mai. Vom heu=
Tage ab ſind die ſtädtiſchen Badeanſtalten am Woog bis auf!
eres täglich ununterbrochen geöffnet, und zwar das Frauenbad!
vormittags 6 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit, das
Her=
ad und das Licht=Luftbad von vormittags 5 Uhr bis zum
Ein=
der Dunkelheit. Die Badepreiſe ſind gegen das Vorjahr zum
um 10 Prozent. zum Teil um mehr als 10 Prozent herabgeſetzt:
den. — Die Temperatur des Waſſers beträgt bereits 20
Grad=
ius.
Heſſiſches Landestheater.
1
Die beginnende warme Jahreszeit bringt einen
Maſſenan=
ſturm der Menſchen auf Sonne, Luft und Waſſer. Der Körper,
der während des Winters in dicke Kleider gehüllt und von
Sonne und Luft abgeſchloſſen war, erlebt plötzlich eine
Revolu=
tion. Sonne, Luft und Waſſer ſind Kräfte, die den Blutkreislauf
völlig umwälzen und dadurch ebenſowohl nützen, wie ſchaden
können. Es kommt dazu, daß von der Sonne und dem Waſſer
noch überdies den Menſchen große und tödliche Gefahren durch
ſchickſalhafte Zufälle drohen. Sowie die Badezeit eröffnet wird,
mehren ſich die Nachrichten von Unglücksfällen, die durch
Ertrin=
ken eingetreten ſind. Seltſamerweiſe ſind es gerade junge Leute,
die den Tod durch Ertrinken finden. Als Urſache für den
Er=
trinkungstod wird immer Herzſchlag angegeben. Man wunderte
ſich ſtets, daß ſo viel junge Leute an Herzſchwäche leiden und
zu Herzſchlag neigen. Wiſſenſchaftliche Unterſuchungen, die von
dem berühmten öſterreichiſchen Forſcher und Nobelpreisträger
Prof. Barany vorgenommen wurden, haben ergeben, daß der
Ertrinkungstod meiſt eine andere Urſache hat, nämlich die
Rei=
zung des Labyrinths im Ohr. Dieſes Labyrinth iſt der Sitz des
Gleichgewichts, und wenn es gereizt wird, verliert der Menſch
die Möglichkeit der Orientierung im Waſſer. Der jähe
Tem=
peraturwechſel zwiſchen, der warmen Luft und dem kühlen
Waſſer, wie er beim Sprung ins Waſſer vor ſich geht, genügt
ſchon, um eine Störung der Funktion des Labyrinths zu
be=
wirken. Dann kann der untergetauchte Menſch nicht mehr den
Weg an die Oberfläche finden, da er nicht weiß, was unten und
oben iſt. Zugleich bewirkt dieſe Reizung des Labyrinths eine Art
von Fallſucht, durch die der Menſch genötigt wird, ſich in
Win=
dungen und Krümmungen auf dem Boden des Fluſſes zu
be=
wegen. Tierverſuche ergaben ganz eindeutig bei Filmaufnahmen,
daß die Reizung des Labyrinths als Haupturſache des
Ertrin=
ikens angeſehen werden muß. Vor dieſer Störung des
Gleich=
gewichtsorgans iſt kein Menſch ſicher. Wer alſo ſich hüten will,
der ergreife rechtzeitig Vorſichtsmaßnahmen, zumal dieſe ohne
jjede Mühe durchzuführen ſind. Zwei kleine Wattebäuſche, die
vor dem Baden in die Ohren geſteckt werden, verhüten die
Rei=
zung des Labyrinths und damit auch den Ertrinkungstod.
Sehr viele Todesfälle werden in der warmen Jahreszeit
auch durch Hitzſchlag und Sonnenſtich hervorgerufen. Nun glaubt
man, daß man dieſen Elementargewalten gegenüber waffenlos
daſteht. Dieſe Annahme iſt aber falſch. Hitzſchläge ſind nicht nur
durch Einwirkung von außen, alſo durch Sonnenſtrahlen oder zu
heiße, feuchte und ſchwüle Luft hervorgerufen, ſondern auch in
ganz erheblichem Maße durch chemiſche Vorgänge im Körper.
Der Stoffwechſel iſt in großem Umfange geſtört. Nun gibt es ein
einfaches und recht harmloſes Mittel, um dieſen Gefahren des
Hitzſchlages zu begegnen. Im Körper werden nämlich durch den
Schweiß nicht nur zahlreiche notwendige Salze ausgeſchieden,
ſondern auch Säuren erzeugt, durch die die alkaliſchen Blut= und
Zellenbeſtände geſchädigt werden. Um dieſe Uebel zu beſeitigen,
durch die der Hitzſchlag begünſtigt wird, nehme man etwas
Doppelkohlenſaures Natron. Wer zum Schwitzen und zu
Hitzege=
fahren neigt, der muß ſchon beſonders bei Spaziergängen und
Märſchen vorher etwas Natron in Waſſer aufgelöſt zu ſich
neh=
men, um die ſchlimmen Folgen abzuwenden. In jedem Falle tut
man gut daran, an warmen Tagen immer etwas Natron bei ſich
zu führen, das auch in Tablettenform zu haben iſt, um im Falle
der Gefahr ſofort Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. In
verhältnismäßig kurzer Zeit wird das Wohlbefinden des
Men=
ſchen wieder hergeſtellt und die Spannkräfte, die durch die
Säurevergiftung lahmgelegt ſind, werden wieder aktiviert. Das
ſind einige kleine goldene „Verkehrsregeln” für den Körper, die
er für den Umgang mit Sonne und Waſſer braucht.
Die „Zugluft” gehört auch zu den Gefahren, die der
Som=
mer bringt. Der Menſch iſt feucht, und wenn von derſelben
Seite unausgeſetzt der Wind den Körper trifft, wird er an einer
Stelle abgekühlt und der Verkehr der Stoffe im Körper erleidet
eine Schädigung. Man muß darum darauf achten, daß man
nicht von einer einzigen Stelle aus abgekühlt wird. Wind ſchadet
nichts, denn er umſpült meiſtens den ganzen Körper. Auch wenn
man geht, hat man dieſe Gefahr nicht zu befürchten. Wenn man
dagegen im Zimmer ſitzt oder auf dem Balkon oder in einem
Garten und ſich nicht bewegt, ſondern ſtets dieſelbe Körperſeite
der gleichmäßig darüber hinſtreichenden Luft ausſetzt, dann wird
man mit Sicherheit darauf rechnen dürfen, daß man irgendeine
leichtere oder ſchwerere Krankheit bekommt, denn der „
Stoff=
wechſelverkehr” iſt nicht mehr geregelt und es gibt allerhand
Zu=
ſammenſtöße innerhalb des Körpers.
woch, 18. Mai 191. Ende nach 22½ Uhr. B 23. Im weißen
Rößl. Preiſe 0.70—5.60 Mk. Gutſcheine Rr. 1,
2 und 3 beſchränkt gültig nerstag, 19. Mai 19½—2234 Uhr. T Gruppe 1, 4, 7 und 8.
Carmen. Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk. tag, 20. Mat. Keine Vorſtellung.
Kleines Haus.
woch, 18. Mai. 1Keine Vorſtellung.
nerstag, 19. Mai
20—221 Uhr. Zuſatzmiete Vl14, Der berlorene
Sohn. Hierauf; Oedipus. Preiſe 0.60—4,50 Mk.
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Das Geſamt=Gaſtſpiel;,
des Neuen Theaters in Frankfurt, das auf Einladung derd
Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft am nächſten Freitag, den
220. Mai, im Kleinen Haus des Landestheaters ſtattfindet, bringt
die Aufführung des ſpannenden Schauſpiels von Chriſta
Wins=
loe „Mädchen in Uniform‟. Dem Schauſpiel liegt
der=
ſelbe Stoff wie dem berühmten Film gleichen Namens zugrunde,
ſo daß für alle Kenner des Films ein Vergleich von hohem
In=
tereſſe ſein dürfte. Der Kartenverkauf an der Theaterkaſſe iſt
eröffnet. Die Mitglieder der Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft
zwerden gebeten, ihre Eintrittskarten heute, Mittwoch, oder
Don=
nerstagvormittag an der Theaterkaſſe gegen Vorzeigen der
Mit=
gliedskarte unentgeltlich in Empfang zu nehmen. (Siehe Anz.)
Dr. Dralle’s
Rasierereme
macht das Rasieren
zum Genuß
Grole rube nur noch S0pi.
Kaufmannsjugend und Freizeitgeſtaltung. Es wird uns
ge=
ſchrieben: In keiner Zeit war die Frage einer ſinnvollen und
zweckmäßigen Urlaubsgeſtaltung ſo bedeutſam, wie gerade heute.
wo die Not der Zeit auf allen laſtet. Schon immer hat der Bund
der Kaufmannsjugend im DH.V. beſondere Anſtrengungen
ge=
macht, um ſeine Mitgliedſchaft bei dieſen Fragen recht wirkſam
zu unterſtützen. So findet in dieſem Jahre in Obernhof (Lahn)
eine Zeltlager=Woche ſtatt, auf der die Lehrlinge und
Jungkauf=
leute ihren Urlaub recht billig und angenehm verbringen können.
Das Lager bringt neben Wanderung und Sport
nationalroli=
tiſche Vorträge, Feierſtunden und Geländeſpiele.
Heag=Sonderfahrten. Eine Reihe verbilligter
Nachmittags=
fahrten werden von der Sonderfahrtenabteilung der Heſſ.
Eiſen=
bahn=A.=G. für die nächſten Tage vorbereitet. Die herrlichen
Mai=Nachmittage im Odenwald zu verbringen, ſoll die Parole
für die nächſten Tage ſein. In Anbetracht der ſtarken Nachfrage
empfiehlt es ſich frühzeitig die Karten zu beſtellen, auch
tele=
phoniſche Platzbeſtellungen werden entgegengenommen. Alles
Nähere im heutigen Inſerat und im Heaghaus, Zimmer 6.
Telephon 3390.
tag, 20. Mai
20—22 Uhr. Außer Miete, Veranſtaltet von der
Lit.=Künſtl. Geſellſchaft. Melodie des Geldes.
Betrifft:
Heſſiſches Landestheater. Heute Mittwochabend, wird im
ßen Haus die Revueoperette „Im weißen Röß’l”
wie=
olt. Die beiden erſten Aufführungen Pfingſtſamstag und
ngſtmontag, fanden vor dichtgefüllten Häuſern ſtatt, und das
räftige Stück erntete ſtarken Beifall. Die abwechſlungsreiche
zenierung von Hans Strohbach, die entzückenden Bühnenbil=
und Koſtüme von Prof. F. K. Delavilla und die
wirkungs=
en Tänze der Tanzgruppe, unter Leitung von Hans Macke,
der orig. Bayeriſchen Schuhplattler veranlaßten das
Publi=
zu ſtürmiſchem Beifall auf offener Szene und bewies, wie
einzelne Geſangs= und Tanznummern die Zuſchauer ſpontan
riſſen. — Morgen. Donnerstag, wird Bizets „Carmen”
ge=
en, mit Anita Mitrovic in der Titelrolle. Don Joſé ſingt
chim Sattler. Micaela: Anny v Stoſch, Escamillo: Albert
mann. Muſikaliſche Leitung; Karl Maria Zwißler. — Im
inen Haus findet um 20 Uhr die erſte Wiederholung des
e=Abends Der verlorene Sohn” (Erſtaufführung)
„Oedipus” (Uraufführung) ſtatt. Beide Werke, in der
zenierung von Guſtav Hartung (Bühnenbild: Siegfried
ba) waren ein großer literariſcher und theatraliſcher Erfolg,
ſich weit über Darmſtadt hinaus bemerkbar gemacht hat. Nicht
die Darmſtädter Preſſe, ſondern auch Frankfurter und
Ber=
r Zeitungen und zahlreiche Stimmen führender
Perſönlichkei=
in Kunſt und Literatur ſtimmen darin überein, daß hier
i der intereſſanteſten Werke des großen Dichters für die
tſche Bühne gewonnen wurden. — Am Sonntag, den 22. Mai,
Richard Wagners Geburtstag (22 Mai 1813) mit einer
fführung des Tannhäuſer” gefeiert. Muſikaliſche Lei=
9: Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt. — Um allen Hauptmieten
glichſt die erſten Aufführungen des Weißen Röß’!‟
ommen zu laſſen, wird der Miete C die Vorſtellung „Im
ßen Röß!” am Samstag, den 21. Mai, zugeteilt.
7459b
Preisausschreiben.
Die Lösungen müssen bis 21. Mai, abends,
in unseren Händen sein. Später eingehende
können nicht mehr berücksichtigt werden.
Der Verlag.
Im Union=Theater wird des großen Erfolges wegen „Ben
Hur”, der gewaltigſte und erfolgreichſte aller Filme, noch bis auf
weiteres vorgeführt. Jugendliche haben Zutritt.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man heute unwiderruflich
zum letzten Male Willy Fritſch und Camilla Horn in dem
char=
manten Tonfilm=Luſtſpiel „Der Frechdachs”. Dazu das gute Ton=
Beiprogramm und die neueſte Emelka=Tonwoche.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute ein Doppelprogramm
von Format, und zwar Pat und Patachon in ihrer neueſten
Ton=
filmgroteske „Schritt und Tritt”, ferner in Neuaufführung „Der
falſche Feldmarſchall” mit Plaſta Burian, Roda Roda und Fee
Malten in den Hauptrollen. Jugendliche haben Zutritt.
— Kriegergedächtnisfahrt nach Frankreich. Der Reichsbund
der Kriegsbeſchädigten, der am 23. Mai 15 Jahre beſteht,
Orts=
gruppe Darmſtadt, bietet ſeinen Mitgliedern eine Fahrt nach den
Kriegergräbern und den Schlachtfeldern von Verdun und den
Ar=
gonnen. Angehörige willkommen. Näheres in der
Verſamm=
lung. (Siehe heutige Anzeige.)
Kino-Neueröffnung.
* Während der Pfingſtfeiertage wurde das frühere
Reſi=
denztheater am Weißen Turm neu eröffnet. Der Beſitzer
der Kaſſeler Lichtſpieltheater Herr Levin=Berlin, hat das
Theater innen und außen umfaſſend renovieren laſſen. Schon die
Faſſade in ihrem ſchmucken Gewand macht einen freundlichen
Ein=
druck, der jetzt noch durch den reichen Blumenſchmuck anläßlich
der Eröffnung erhöht wird. Im Theater ſelbſt wurde eine
voll=
kommen neue Beſtuhlung eingebaut. Zwei vorzügliche, moderne
Klangfilmapparate gewährleiſten auch der neuen Tonleinwand
eine vorzügliche Reproduktionswirkung der Vorführungen. Der
Vorführung=(Bildwerfer=)Raum hat durch erhebliche
Erweite=
rung nach den modernſten bautechniſchen und unter
Berückſich=
itigung aller feuerſicheren techniſchen Errungenſchaften eine
we=
ſentliche Verbeſſerung erfahren. Selbſtverſtändlich iſt für gute
Ventilation und vorſchriftsmäßige Notausgänge geſorgt, ſo daß
ſowohl für angenehmen Aufenthalt, wie für die denkbar größte.
Sicherheit geſorgt iſt. Die Geſchäftsführung hat Herr Laube
fübernommen. Die Eröffnungsvorführungen die neben einem
reichen Beiprogramm den entzückenden Tonfilm „Der
Kon=
greß tanzt”, mit Lilian Harvey und Willy Fritſch, brachten.
waren ausverkauft.
Zweijährige Konzeſſionsſperre für Schankwirtſchaften in
Heſſen. Der Miniſter des Innern hat auf Grund des § 21.
Ab=
ſatz 2 des Gaſtſtättengeſetzes vom 18. April 1930 angeordnet, daß
bis zum 1. Oktober 1934 im Volksſtaat Heſſen Erlaubniſſe für
neu zu errichtende Schankwirtſchaften jeder Art grundſätzlich nicht
erteilt werden dürfen. Ausnahmen dürfen nur in ganz
beſon=
ders gelagerten Fällen von den Kreisämtern zugelaſſen werden.
Die Anordnung gilt nicht für Anträge, die am Tage des
In=
kraftretens (17, 5. 1932) der Erlaubnisbehörde erſter Inſtanz
vorgelegen haben.
Darmſtädter Kraftwagen verurſacht einen ſchweren
Verkehrs=
unfall in Nürnberg. Am Pfingſtmontagabend fuhr, wie aus
Nürnberg gemeldet wird, ein Darmſtädter Perſonenkraftwagen
an einer Straßenbahnhalteſtelle in der Regensburger Straße in
Nürnberg, als der Chauffeur einem entgegenkommenden
Motor=
rad ausweichen wollte, auf den Bürgerſteig, wo ſich eine große
Anzahl auf die Straßenbahn wartender Perſonen befanden. Das
Auto riß einen Laternenpfahl um und fuhr in die
Menſchen=
gruppe hinein. Das Motorrad fuhr dem Kraftwagen noch in die
Seite. Durch das Auto und den umſtürzenden Laternenpfahl
wurden elf Perſonen verletzt, darunter acht ſchwer. Die Inſaſſen
des Kraftwagens, der Homöopath Hans Metzler und deſſen Frau
aus Darmſtadt, blieben unverletzt. Der Chauffeur erlitt leichte
Verletzungen an der Stirn. Dem Motorradfahrer, der eine
Gehirnerſchütterung davontrug, mußte ein Fuß abgenommen
werden.
Lokale Veranſkallungen.
Vortrag Frl. Hanni Köhler. Frl. Hanni Köhlex,
den meiſten Sportfreunden von den Motorradrennen auf der
Opelbahn her bekannt, wird heute abend 8 Uhr, im Städtiſchen
Saalbau, bei freiem Eintritt, als Gaſt des „Starkenburger
Auto=
mobil=Clubs”, von ihrer Fahrt durch Indien erzählen. Allen
Sportliebhabern und Naturfreunden wird der Vortrag in
anre=
genden Stunden einen lebensvollen Eindruck von fernen Ländern
und Menſchen vermitteln.
Im Schloßkeller konzertiert täglich nachmittags und
abends die deutſch=ruſſiſche Kapelle Lutſchinuſchka, die
mit ihren ſchmiſſigen, temperamentvollen Muſikdarbietungen den
lebhafteſten Beifall der Beſucher findet.
Briefkaſten.
J. W. Hn. Da bei Ableitung der Hausabwäſſer das
öffent=
liche Intereſſe und insbeſondere hygieniſche Gründe
ausſchlag=
gebend und Zuſagen der geſchilderten Art nach öffentlichem Recht.
jederzeit widerruflich ſind, erſcheint es angezeigt, daß Sie ſich in
dieſer techniſchen Frage an das Kreisamt wenden, das ja doch
letzten Endes die Entſcheidung zu treffen hat.
Tageskalender für Mittwoch, den 18. Mai 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Ben Hur”; Helia=
Lichtſpiele: Der Frechdachs”; Palaſt=Lichtſpiele:
„Schritt und Tritt” und „Der falſche Feldmarſchall”;
Reſi=
denz=Theater: „Der Kongreß tanzt”. — Schuls
Felſen=
keller, Dieburgerſtraße: Gartenkonzert.
Ar
K5
ite
Ende
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des
form
nachde
gangei
E
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus n
konföd
verluf
haben
währe
von (
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
Seite, 6 — Nr. 137
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 18. Mai 1
Aus Heſſen.
Dd. Arheilgen, 17. Mai. Jubiläumsliederkag. Anläßlich
ſei=
nes 40jährigen Beſtehens veranſtaltete der Geſangverein „
Sänger=
luſt” am 2. Pfingſtfeiertag einen Liedertag, an dem außer den
ört=
lichen Geſangvereinen noch einige befreundete Nachbarvereine
teil=
nahmen. Vormittags fand auf dem Friedhof unter Mitwirkung
des evangeliſchen Poſaunenchors eine würdige Gedächtnisfeier für
die verſtorbenen und gefallenen Sangesbrüder des Vereins ſtatt.
Der Nachmittag war ganz dem Qed gewidmet. Die von den
teil=
nehmenden Vereinen zum Vortrag gebrachten Chöre wurden von
den zahlreichen Zuhörern mit großem Beifall aufgenommen. Zum
Abſchluß der Jubiläumsfeier fand abends in den Räumen des
Gaſthauſes „Zum weißen Schwanen” ein Feſtball ſtatt, der die
Mitglieder und Freunde des Vereins nochmals zu einigen frohen
Stunden vereinte.
P. Büttelborn, 17. Mai Einweihung des
Volks=
hauſes. Das von der Büttekhoxner Arbeiterſchaft freiwillig
aus=
geführte neue Volkshaus würdg an Pfingſten feierlich ſeiner
Be=
ſtimmung übergeben. An der Einweihung beteiligten ſich ſämtliche
freien Vereine, insbeſondere die Freie Sport= und
Sängervereini=
gung Büttelborn, die Kreistucknerriege Urberach und der
Männer=
geſangverein Einigkeit Groß=Gerau.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 17. Mai. Blutlaus. Einer
Bekannt=
machung des Kreisamtes zufolge ſind vorhandene Blutlausherde
umgehend zu beſeitigen, widrigenfalls auf Grund der ergangenen
Polizeiverordnung Strafanzeig” und Beſeitigung auf Koſten der
Baumbeſitzer erfolgt. Die örtlſche Blutlauskommiſſion wird ſich
in Kürze von den getroffenen Maßnahmen an Ort und Stelle
überzeugen. Spritz= und Bekämpfungsmittel hält der Obſt= und
Gartenbauverein zur Verfügung.
C. Ober=Ramſtadt, 17. Mai. Schwimmbad. Die hieſige
Schwimmbadgeſellſchaft hat dieſer Tage, trotz der ungünſtigen
Finanzlage, eine der Not unſerer Zeit entſprechende Senkung der
Eintritts= und Badepreiſe beſchloſſen, und hofft, daß der dadurch
entſtehende Verluſt durch größere Inanſpruchnahme wieder
aus=
geglichen wird. Für das Badjahr 1932 wurden neben den
Mo=
natskarten nun auch „Fünferkartey” für Kinder und Erwachſene
eingeführt und die Preiſe für Einzel= Monats=, Zuſchauer= und
Badewäſchekarten weſentlick h kabgeſetzt. Eine weitere, für
Dauerbeſucher angenehme Neuerung wurde dadurch geſchaffen, daß
die Monatskarten jetzt vom Löſungstage ab, einen vollen Monat
gelten, alſo nicht wie ſeither mit Schluß des Kalendermonats ihre
Gültigkeit verlieren. Der Schwimmbadbetrieb iſt ſeit Pfingſten
ſchon im Gange; die offizielle Eröffnung desſelben erfolgt aber
erſt am nächſten Sonntag, den 22. Mai. Die drei
Schwimmbad=
vereine werden beſtrebt ſein, durch geeignete Veranſtaltungen den
Beſuch unſeres Volks=Schwimmbades, das mit Recht eines der
ſchönſten der näheren und weiteren Umgebung genannt werden
darf, günſtig zu beeinfluſſen.
f. Roßdorf, 17. Mai. Steuer. Gegenwärtig werden die
Steuervorauszahlungsbeſcheide über Umlagen und
Sonder=
gebäudeſteuer der Gemeinde, des Kreiſes und der Provinz für das
Rj. 1932 zugeſtellt. Sie gelten nicht als endgültige Beſcheide;
dieſe folgen erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkte, nachdem die Höhe
der Ausſchlagsſätze feſtſteht* Das erſte Ziel iſt bis 25. Mai bei
der Gemeindekaſſe fällig. —Wakdfeſt. Das am 1.
Pfingſtfeier=
tag von dem Geſangverein „Liederzweig” im Gemeindewald
ver=
anſtaltete Waldfeſt erfreute ſich eines guten Zuſpruchs. Auch viele
Auswärtige hatten ſich eingefunden. Es waren einige vergnügte
Stunden, die man in unſerem herrlichen Wald verleben durfte.
Muſik= und Geſangsvorträge wechſelten miteinander ab.
r. Babenhauſen, 17. Mai. Seinen 86. Geburtst ag
feierte am Dienstag, den 17. Mai, der letzte Altveteran von
1870/71 in unſerem Stätchen, Herr Philipp Hafner. Der im
Gemeindehaus wohnende Jubiharklebt in den dürftigſten
Ver=
hältniſſen und iſt wegen ſeines Geſundheitszuſtandes an ſein
Stübchen gefeſſelt. — Der Sportverein, Germania 1912‟
der ſeit einigen Jahren unter der aufbauenden ſportbegeiſterten
Führung ſeines 1. Vorſitzenden, Herrn Karl Köhler, ſteht, beging
die Feier ſeines 20jährigen Beſtehens durch ein großes
Sport=
turnier am 2. Feiertag auf dem Exerzierplatz.
Ds. Nieder=Kainsbach. 17. Maic Hohes Alter. Frau Eliſe
Spatz kann am Donnerstag, den 19.4. Mts., ihren 76. Geburtstag
feiern.
Gi. Erbach, 17. Mai. Bezirksſparkaſſe Erbach. Die
hieſige Bezirksſparkaſſe ſetzt ihre kürzlich begonnene Vortragsreihe
über die Finanzierung im Wohnungsweſen fort. Am Mittwoch, den
18. Mai, ſpricht Herr Otto Hägert abends im Gaſthaus „Zu den
drei Haſen” in Michelſtgdt und am Donnerstag, 19. Mai, abends,
bei Gaſtwirt Helm in Güttersbach über die Finanzierung von
Neu=
bauten und Kauf von Woſnhäpfern und über Ablöſung von
Hypo=
theken durch die öffentlichen Bauſparkaſſen. Mit dem Vortrag ſind
Filmvorführungen verbunden. — Am Samstag nachmittag fuhr
Am Römer” ein Motorradfahrer in voller Fahrt auf ein Auto.
Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt; die Fahrer ſelbſt blieben
unverletzt.
Bn. Hirſchhorn, 17. Mai. Aus dem Gemeinderat. In
der letzten Gemeinderatsſitzung ſtanden folgende Angelegenheiten
zur Beratung: Das Umgehungsſtraßenprojekt machte eine Verlän=
gerung der Abwaſſerkanäle der Anwohner der „Jahnſtraße”
not=
wendig. Auf den von denſelben eingereichten Antrag werden die
Koſten, die für die durch den Bau der Umgehungsſtraße notwendig
gewordenen Verlängerung der Waſſerlaufkanäle an der
Jahn=
ſtraße entſtehen, zu Zweidrittel auf die Gemeinde übernommen,
das weitere Drittel iſt von den betreffenden Hausbeſitzern zu
tra=
gen. — Für das Pachtjahr per 1. Februar 1932—1933 werden die
Pachtgelder für die hieſigen Gemeindejagdbezirke auf Antrag der
Jagdpachter um 25 Prozent der Frſprünglichen Pachtbeträge
er=
mäßigt. — Mit dem vock dem hieſigen Verkehrs= und
Verſchöne=
rungsverein eingereichten Antmag, das Gelände vor dem
Ge=
meindehaus an der Hatptſtraße als „Parkplatz” zu bezeichnen,
kann der Rat ſich nicht einverſtanden erklären und wird dieſes
Gelände hierfür nicht als geeignet gehalten. — Für das
Rech=
nungsjahr 1931 wird der von der Firma J. A. André Sohn als
Großabnehmer zu entrichtende Waſſerzins nach der Feſtſtellung des
Verbrauchs durch Waſſermeſſer durchweg auf 5 Rpfg. pro
Kubik=
meter feſtgeſetzt. Bezüglich der Waſſerabnebmer, welchen
Waſſer=
meſſer geſetzt ſind, wird der Waſſerzins wie in der
Waſſerbezugs=
ordung angegeben, vom Rechnungsjahr 1931 ab feſtgeſetzt. Bei
einem Waſſerverbrauch von mehr als 10 000 Kubikmeter pro Jahr
zählt die betreffende Perſon als Großabnehmer und wird für den
dieſe Menge überſteigenden Verbrauch der Waſſerzins allgemein
mit 5 Rpfg. pro Kubikmeter berechnet. Für das Rechnungsjahr
1932 wird der Waſſerzins bei der Einſchätzung wie ſeither
feſt=
geſetzt, wobei die reichsgeſetzliche Senkung von 10 Prozent
einzu=
treten hat. — Der von der Siedlungskommiſſion des
Neckar=
verkehrsverbandes in Neckargemünd eingereichte Antrag vom 26.
v. M wird nicht genehmigt. — Wegen Rücktritts der ſeitherigen
Schuldienerin Trautmann wird die Stelle der Schuldienerin an
der Kloſterſchule zunächſt der Joſef Knöll Ehefrau von hier vom
1. Juni d. J. ab übertragen. — Ein Einführung von
Bettler=
marken in hieſiger Gemeinde wird genehmigt.
O. Reichenbach i. O., 17. Mai. Ausdem
Gewerbever=
ein Im hieſigen Gewerbeverein ſprach der Syndikus der
Hand=
werkskammer Dr. Kollbach über das Thema: „Unſere
Forde=
rungen als gewerblicher Mittelſtand . Nachdem er eingangs die
heutigen Seuerverhältniſſe geſtreift hatte, referierte er über die
ſozialen Verſicherungen, die heute nicht mehr ihrem urſpünglichen
Zweck entſprechen würden. (Weiter ſprach er über die
Waren=
häuſer, die er als Hauptſchädlingg des gewerblichen Mittelſtands
bezeichnete, und Einheitspxeiskäden und Konſumpereine, die
ge=
genüber den Gewerbetreibenden ſteuerlich bevorzugt ſeien. Dem
Woolworthkonzern, ſei es möglich geweſen, im letzten Jahre
70 Prozent Dividende zu verteilen. Zu verwerfen ſei es, wenn
Gewerbetreibende ſelbſt, wie es ſchon oft vorgekommen ſei. in
Warenhäuſern ihre Einkäufe tätigten. Der intereſſante Vortrag
löſte eine lebhafte Ausſprache aus.
A. Schlierbach, 17. Juni. Feſtnahme eines
Ein=
brechers. Einem hieſigen Burſchen fiel in der Freitagnacht
gegen 12 Uhr eine verdächtige Perſon auf, weshalb er ſie
feſt=
nahm. Bei der Unterſuchung ſtellte es ſich heraus, daß der
Ver=
haftete einen Bund Schlüſſel bei ſich trug. Er wurde der
Gen=
darmerie in Lindenfels zugefüchrk. Es ergab ſich, daß es einer der
Einbrecher war, die kurzs vorher im Kolonialgeſchäft Haun in
Lindenfels eingebrochen waren und einen erheblichen Geldbetrag
aus der Ladenkaſſe entwendet und allerlei Waren mitgenommen
hatten.
Bt. Auerbach, 17. Mai. Bergſträßer Blüten= und
Frühlingsfeſt. Das am Peßten Sonntag vor Pfingſten
in=
folge heftigen Regens unterbtochene Feſtſpiel ſoll am Sonntag,
5. Juni, alſo drei Wochen nach Pſingſten, auf der Herrenwieſe des
Fürſtenlagers aufgeführt werden Damit wird auch das Volksfeſt
im Fürſtenlager verbunden ſein, das ſich alsdann mit Konzert,”
Tanz uſw. anſchließen wird.
Todes= und Unfall=Chronik.
Freitod. — Schwere Verkehrsunfälle während der Feierkage. — Zolgen des Unwekters:
Blitzſchläge auf Bahngeleiſe.
r Babenhauſen, 17. Mai. Selbſtmord. Am Morgen des
2. Pfingſtfeiertages wurde der im 24. Lebensjahre ſtehende
Zahn=
arzt, Herr L. Kepper von hier, ſchwer verletzt in einer Blutlache
liegend, in ſeinem Zimmer aufgefunden. Die Bemühungen des
ſchnell herbeigerufenen Arztes, den noch lebenden jungen Mann
am Leben zu erhalten, waren leider vergeblich. Er hatte ſich gegen
Morgen eine Kugel in den Kopf geſchoſſen, die ſeinen Tod
her=
beiführte. K. hatte ſich vor einem Jahre hier als Zahnarzt
nieder=
gelaſſen, er hatte eine gurgehende Praxis und erfreute ſich
all=
gemein großer Beliebtheit. Die Motive zur unſeligen Tat ſind
unbekannt.
Ed. Winterkaſten, 17. Mai,Freitod. Der ledige Landwirt
Philipp Lannert, der ſchon längere Zeit an Schwermut leidet, hat
ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Während die
üb=
rigen Hausbewohner auf dem Felde tätig waren, fanden ſpielende
Kinder den Lebensmüden im Laubſchuppen ſeines Hofes am
Heu=
wagen hängend vor.
Ae Worms, 17 Mai. In den Rhein gegangen Vor
etwa 14 Tagen verſchwand der 71jährige Penſionär Heinrich Baier
aus Pfeddersheim, ohne daß man über ſeinen Verbleib etwas
er=
fahren konnte. Nun wurde in der Rähe von Ginsheim eine Leiche
geländet, die als die desVrſchwundenen identifiziert werden
konnte. Die Leiche wies einige Schkammen und Schürfungen auf,
die zweifellos nicht auf einen Unglücksfall, ſondern auf ein
Ent=
langgleiten am Flußſand oder Eufer hindeuten. Was den Greis in
den Tod trieb, iſt bisher unbekannt. — Nachts wurden auf dem
Neumarkt und in der Kämmererſtraße in zahlreichen Geſchäften
Fenſterſcheiben und Schaukäſten zertrümmert und die Auslagen
geraubt.
Bn. Hirſchhorn, 17. Mai. Motorradunfall. Ein
ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich geſtern nachmittag, gegen
4 Uhr. auf der Neckartalſtraße gegenüber von Ersheim. Der
Motorradfahrer, Hermann Retts aus Weiden=Oberpfalz geriet
beim Ueberholen eines=Pexſonenwagens an deſſen Kotflügel und
wurde auf die Mitte der Fahrſtraße geſchleudert. Als in
dem=
ſelben Augenblick ein ſchweret Hollbeſetzter Omnibus der
Reichs=
poſt aus entgegengeſetzter Richtung kam, geriet der Unglückliche
unter deſſen Räder. Mit ſchwerem Schädel= und Schenkelbruch
wurde der Verletzte von der hieſigen Freiw. Sanitätskolonne
nach Anlegen eines Notverbandes nach dem St.
Bonifaziuskran=
kenhaus verbracht, wo er beim Eintreffen bereits ſeinen ſchweren
Verletzungen erlag.
dem ein Düſſeldorfer junger Motorradfahrer und deſſen S
fahrerin, die einem Fußgänger ausweichen bzw. zu deſſen
bremſen mußten, von emem/dicht nachfolgenden Automobil
fahren und ſchwer vepletztzu Fall gebracht wurden, wobe
Lenker eine Gehirnerſchüttgrung und er ſowie ſeine Braut
Kontuſionen im Geſicht dabontrugen. Beide Verunglückte
der ebenfalls verletzte Fußgänger, ein hieſiger Geſchäftsma
erſtere beſinnungslos —, mußten durch das Krankenautomob.
Freiwilligen Sanitätskolonne in das hieſige Hoſpital ver
werden.
W. Heppenheim a. d. B., 17. Mai. Motorradung
Ein aus der Werléſtraße kommender Motorradfahrer fuhr
Einbiegen in die Darmſtädter Straße auf ein vorüberfahu
Auto. Der Motorradfahrex trug ſchwere Verletzungen davo
ſein Rad wurde ſtark beſchädigt; wie man hört, ſoll der
ohne Führerſchein und das Rad ſteuerlich nicht gemeldet ſe
riges Kind wollte in kurzer Abweſenheit ſeiner mit Holzhauen
beſchäftigten Mutter mit dem Beile ebenfalls Holz zerkleinern,
P. Kelſterbach, 17. Mai. Schwerer Unfall. Ein
dreijäh=
hieb ſich aber zwei Finger ab.
P. Raunheim, 17. Mai. Infolge eines Zuſammenſtoßes
zwi=
ſchen einem Perſonenauto aus Mainz und einem Motorradfahrer
aus Neu=Iſenburg auf der higſigen Ortsſtraße mußte dem
Motor=
radfahrer ein Fuß amputiertwerden. Der Autofahrer wurde als
Schuldiger vom Einzelrichter in Groß=Gerau wegen fahrläſſiger
Körperverletzung zu 50 Mark Geldſtrafe verurteilt.
Dp. Zwingenberg, 17. Mai. Unfall. Der jüngſte Sohn
des Kartoffelhändlers Hch. Keib won hier, welcher, auf ſeinem;
Fahrrad von Alsbach kommend an der Einmündung der
Als=
bacher in die Darmſtädter Straße einem von Darmſtadt
kom=
den Auto ausweichen wollte, wupde von einem anderen, ihm
ent=
gegenkommenden Auto erfaßt Er erlitt komplizierte
Beinver=
letzungen und Schnittwunden an den Händen, die ſeine
Ueberfüh=
rung in das Bensheimer Krankenhaus erforderlich machten.
B5. Bensheim, 17. Mai. Motorradunfall. An der
gegen Auerbach gelegenen Shell=Großtankſtelle ereignete ſich am
zweiten Feiertag, abends gegen 6 Uhr, ein ernſterer Unfall, in=
P Gernsheim, 17. Mai. Unfäl le. Eine hier angeſtellte
rerin ſtürzte ſo unglücklich vom Fahrrade, daß ſie einen dopn
Beinbruch erlitt. Ein Schloſſer verletzte ſich beim Arbeiten
einem Schnitzmeſſer derart am Unterleib, daß er ins Kranke‟
gebracht werden mußte.
P. Gonſenheim, 17. Mai. Blitzſchläge. Während de
witters, welches am Pfingſtmontag abend über Rheinheſſen
das Ried zog, hatten ſich mter dem Eiſenbahnviadukt m
Radfahrer untergeſtellt. Der/Bltzkſchlug in das Bahngleis
traf einen jungen Mayn aus Aachen, der ſich auf einer Pf
fahrt befand. Der linke Amm wurde gelähmt, ſo daß ſich der
letzte in ärztliche Behandkung begeben mußte. Eine in der
ſtehende junge Frau blieb unverletzt. Auf der Landſtraße Ge
heim Heidesheim ſchlug in der Nähe des Schloſſes Waldk
der Blitz in einen mit zehn Perſonen beſetzten Laſtwagen,
ſonen wurden, wie durch ein Wunder, nicht verletzt.
Cf. Birkenau, 17. Mai. Der Mord auf der Kühr
In Verbindung mit der ſcheußlichen Mordtat auf der Kühruk
am Montag vergangener Woche eine junge Frau ihren ei=
Mann auf dem Speicher erhängte, wurden von der hieſigen;
darmerie zwei junge Leute aus Weinheim feſtgenommen, wel
ſtundenlanger Vernehmung vor der Gendarmerie Birkenau
im Laufe der Nacht ein zumfckſſendes Geſtändnis ablegten.
nach war die Mordtat von der Ehefrau Jöſt, geb. Perske
ihren Weinheimer Freunden bis in alle Einzelheiten ausg
und vorbereitet wordens Auch hatten ihr dieſelben ihre Hilf
geboten. Am Morgen nach dem Mord lagen die Mitwiſſer
halb der Kühruhe an einem Waldrande auf Beobachtung, ur
über die Ausführung der Tat zu vergewiſſern. Als ſie jedoch
das Erſcheinen der Gendarmerie wahrnahmen und ſahen, daſ
Freundin, die Ehefrau Jöſt, abgeführt wurde, verließen ſie
ihren Beobachtungspoſten und begaben ſich auf dem raſe
Weg in ihre Wohnungen nach Weinheim. Bei der erſten Ve
mung, unmittelbar nach der Mordtat am Dienstag vergan
Woche hatten beide hartnäckig jede Mitwiſſerſchaft geleugnet.
— Langen, 17. Mai. Keine Mordtat, ſondern 7
eines Ziegenkadavers. Beim Aufräumen einer J.
grube fanden Arbeiter ein=Skelett, von dem ſie glaubten, d.
von einem Menſchen herrührte=Sie benachrichtigten die Ge
merie und dieſe wiederum die Mordkommiſſion. Die Aufregun
ſich begreiflich, war abersunnöttg, denn eine nähere Unterſu
erwies, daß es ſich um as Skelett einer von zwei Jahren
mißten Ziege handelte. Der Kadaver, der durch das lange 4
in der Jauche ſeine Form verändert hatte und deſſen au
Grube ragenden Teile eine frappante Aehnlichkeit mit
eines Menſchenſkelettes hatte, ließ allerdings für den ober
lichen Blick eine ſolche Verwechſelung zu.
50- 69- und 70jährige ſehen ſich wieder.
Ein ſchöner Brauch auf dem Lande.
Ds. Fränkiſch=Crumbach. 17. Mai. Wiederſehensfeier.
Am 1. Pfingſtfeiertag fand hier im Gaſthaus „Zur Traube” die
Wiederſehensfeier der 50=Jährigen ſtatt. Am Morgen wurde ge=
Nach dem Gottesdienſtewußde gemeinſam die Ehrung der ſeit der
ſchloſſen am Gottesdienſt teilgenommen. Pfarrer Fernges gedachte
in kurzen ſchönen Worten der Kubilare und beglückwünſchte ſie.
Konfirmation geſtorbenen/ Schulkämeraden vorgenommen, wobei
Kamerad Scholl eine kurge Anſprache hielt. Am Nachmittag traf
man ſich dann zu gemüthichem=eiſammenſein im Gaſthaus „Zur
Traube‟. — Am kommenden Sonntag findet hier eine
Bezirks=
übung der Freiwilligen Sanitätskolonne des Odenwaldes ſtatt. Als
Kritiker erſcheinen die Herren Provinzialinſpektor für die Provinz
Starkenburg, Herr Dr. Simmet=Birkenau und Landesvorſitzender
Geheimrat von Hahn. Als Vertreter des Kreisamts erſcheint Herr
Regierungsrat Walter=Dieburg. — Hohes Alter. Frau Eva
Marie Lutz feiert am Donnerstag, den 19. Mai, ihren 76.
Ge=
burtstag.
Bf. Brensbach i. Odw., 17. Mai. Wiederſehensfeier
der 50= und 70=Jährigen Am geſtrigen 2. Pfingſtfeiertag
hatten die 50= und 70=Jährigeh hieſigen Kirchſpiels eine
Wieder=
ſehensfeier veranſtaltet. Dieſelbe nahm mit gemeinſamer
Teil=
nahme am Vormittagsgottesdienſt ihren Anfang. Hierbei konnte
Herr Pfarrer Blankerts durchkaußerordentlich geſchickte und
paſ=
ſende Worte die Zuhörer feſſeln. Am Nachmittag fand dann die
Nachfeier der 50=Jährigen im Gaſthaus „Zur Poſt” und der 70=
Jährigen im „Ochſen” ſtatt.
W. Heppenheim, 17. Mai. Evangeliſche Gemei
Am kommenden Sonntag findet in unſerer Stadt das Treffe
evangeliſchen Bläſerchöre des Dekanats Zwingenberg ſtatt,
etwa 140 Bläſer anweſenh ſein werden. Bei günſtigem Wette
det vormittags um 740/Uhrkauf verſchiedenen Plätzen der
Choralblaſen ſtatts Un 10 4Ahr ſchließt ſich im Erbacher Ta
Waldgottesdienſt an und um—41 Uhr eine Standmuſik aller
ſer auf dem Graben. Den Nachmittag verbringen die Verein
der Starkenburg. — Holzverſteigerung. Morgen
woch, den 18. Mai, findet im Saalbau Kärchner nachmittags
Verſteigerung von Buchen=Scheit= und Buchen=Küppelholz
dem Gemeindewald ſtatt.
Dy. Sprendlingen, 13. Mai. Die Volksbank hielt ar
Mai I. J. in der Turnhalle der Turngemeinde ihre 47. or
liche Generalverſammlung ab. Von den 601 Mitgliedern
leider nur 90 Genoſſen erſchienen. Von dem Genoſſenſchaf
band waren Herr Verbandsdirektor Dr. Hillemann und R
Grünewald aus Darmſtadt anweſend. Der Reingewinn
ferte ſich trotz der geldarmen Zeit auf 8445 Mk., von denen
Mark für Abſchreibungen verwendet und der Reſt von 2694
an den Reſervefonds auf Vorſchlag von Vorſtand und Auf
rat mit Genehmigung der Generälverſammlung übern
wurden. Dividende wurde nicht ausgeſchüttet. Die Vorlag
Bilanz für 1931 fand die Genehmigüng der Verſammlung.
dem Reviſionsbericht ging hervor/ daß die Kaſſe gut und
wiſſenhaft geführt wird. / Dem Vorſtand und Aufſichtsrat 1
Entlaſtung erteilt. Dje ausſcheidenden Aufſichtsratsmitg!
Gg. Ebert 1. und Gg. Stroh 2. wurden wiedergewählt un
Stelle der freiwillig ausgeſchiedenen Mitglieder Hch. Schäfe
und Philipp Schäfer 11. wurden die Herren Karl Hermann
becker und Heinrich Neubecker 4. gewählt. Einige kleine
Satz=
änderungen wurden zurückgeſtellt und ſoll in einer nächſten
neralverſammlung hierüber nochmals verhandelt werden.
der recht harmoniſch verlaufegen Verſammlung wurde mitge
daß die Volksbank über anſehnliche Reſerven verfügt. Der
ſitzende des Aufſichtsrats. Herr Gg. Ebert 1., richtete an die
weſenden Genoſſen die Bitte, in ihren Freundeskreiſen dab
wirken, daß keine entbehrlichen Gelder zu Hauſe verwahrt,
dern zur Kaſſe gebracht werden, damit dem heimiſchen Hand
geholfen werden kann. — Reit= und Fahrverein.
Sommer-Ausgabe 1932
ist erschienen
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
im November 1931 gegründete Reit= und Fahrverein häl.
Sonntag, dem 22. Mai 1. J., ſein erſtes Anreiten ab, zu we
auch einige Vereine der Umgegend ihr Erſcheinen zugeſagth
Oberheſſen.
Gießen, 14. Mai. Ei
Landwehr=Regts. 1
Offiziervereinigung und des
gegend ſtatt. Die Zuſamme=
und in der „Stadt Lauterbe
teiligung der Angehörigen
ne Wiederſehensfeier
6 4findet am 22. Mai ſeitens
s Landwehrvereins Gießen und
mnkünfte ſind im Hotel „Hindenl
ch‟. Es wird mit einer ſtarken
des ehemaligen Landwehr=Infan=
m. Beerfelden, 17. Mai. Wiederſehensfeiern. Auch
in unſerem Kirchſpiel hat es ſich ſeit einigen Jahren eingebürgert,
daß die Wiederſehensfeierm der gleichzeitig Konfirmierten auf den
erſten Pfingſttag abgehalten werden. So ſammelten ſich auch
vor=
geſtern vor dem Hauptgoktesbienſt die Fünfzig= und
Sechzigjähri=
gen im Pfarrhof und zogen in feierlichem Zuge zum Gottesdienſt;
dieſer, der Bedeutung des Tages entſprechend, ſchon ein
Feſtgot=
tesdienſt, bekam durch die Teiknahme der Genannten noch eine
be=
ſondere Note, der Herr Oberpfarrer Colin in ſeiner Feſtpredigt
den richtigen Ausdruck zu geben verſtand. Der Kirchenchor
ver=
ſchönte die Feier durch eine Anzahl wohlgelungener Geſänge.
Ci. Erbach, 17 Mai. Wiederſehensfeier. Die
Wie=
derſehensfeier der 50=, 60= und 70jährigen am Pfingſtmontag war
von allen Altersſtufen ſehr gut beſucht. In gemeinſamem Zuge
ſchritt man zum Gottesbienſt Dke Feſtpredigt hielt Herr Pfarrer
Haßlinger. Der Mänvergeſangverein „Liederkranz” und der
Poſaunenchor halfen die Feiex durch Darbietungen verſchönern.
Dem Gottesdienſt ſchloß ſich (eine Abendmahlsfeier an. Nach
einem Rundgang durch die Stadt vereinigten ſich die Feiernden
jahrgangsweiſe in verſchiedenen Gaſthäuſern der Stadt zum
Mit=
tagsmahl und zur Nachfeier, die übe all bei froher Stimmung
verlief. — Frühandacht. An der „Not Gottes”, im
Bruder=
grund, wurde geſtern in der Frühe ein Gottesdienſt abgehalten.
der im friſchen Majengrüns ſehr”ſtimmungs= undsweihevoll=
verg=
lief.
Regiments Nr. 116 gerechnet.
— Gießen, 17. Mai. Zum Truppenübungsplatz
druf begibt ſich unſer Reichswehr=Bataillon vom 1. bis 27.
um dort Uebungen im Regimentsverband abzuhalten. —
ſiums gegründet und ließ ſich Auerſt im Kaffee Ebel nieder.
50jähriges Jubilänm hegeht gegenwärtig die Lan
mannſchaft „Darmſtadkka” Sie wurde im November
von 13 Abiturienten des Dammſtädter Ludwig=Georgs=Gy”
erfolgte die Aufnahme nghen Koburger L. C. Aus dem Poſt!
zogen die Darmſtädter 1894 in die „Pulvermühle” an der 2
Seit 25 Jahren beſitzen ſie ihr eigenes Heim in der Klinikſt
das 1927 erweitert wurde. Im Weltkrieg ſind 43 „Darmſtäl
den Heldentod fürs Vaterland geſtorben.
— Ulrichſtein, 17. Mai. Eine Ehrung für 9
bürgermeiſter Hch. Rüh4 fand anläßlich ſeines 80.
Geb=
tages ſtatt. Er lenkte faſt 40 Kahre die Geſchicke unſeres Geb
ſtädtchens, und zwar von 1886 bis 1924, er iſt von 1888 bis
Mitglied des Kirchenvorſtandes und ſeit Jahren Abgeordnete.
Dekanatstage. Die Bürgermeiſterei, die Sparkaſſe, der Kirchen
ſtand und das Dekanat Schotten ehrten den Jubilar.
— Ortenberg, 17. Mai. Ein großes Vogelsber
Sängerfeſt veranſtaltete der Gau Vogelsberg=Süd in unſ
Gebirgsſtädtchen. Damit verdinden war das 3. Gauwertungsſi
das von den Herren Semperz/Darmſtadt und Dr. Werner=F.
furt gerichtet wurde. Die Leitung hatte Gauchormeiſter Ri
Gedern. Namens der Stadk ſprach Bürgermeiſter Pfeiffer,
grend der=Gaworſitzende,„Lehrer Sinner=Bleichenbach, die
Feil=
hiekt.
Nittwoch, 18. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 137 — Seite 7
friedlofe Oſten. — Anf vorgeſchobenem, aber nicht verlorenem Poſten! — Oſtprenßen-Treue zum Reich.
Korridorfahrt
Kerſchükkernde Eindrücke. — Oſtpreußens „Zugang zur Weichſel”.
D. 9.A.-Arbeit als Symbol.
ſingftkagung des 1. 9.A.
Eigener M. St.=Bericht des D. T.
II.
Elbing, Pfingſten 1932.
Abſeits der Tagung ermöglicht der Regierungspräſident in
nenwerder den Preſſevertretern der V.D.A.=Tagung eine
rt zur Korridorgrenze. Wenn etwas imſtande war, die
tleichem Maße erſchütternde wie anklagende Wirkung des
lats „Der friedloſe Oſten” auf ihre Wahrhaftigkeit und
Be=
igung zu prüfen und zu beſtätigen, war es dieſe Fahrt.
Herzen möchte man jedem deutſchen Kämpfer, aber auch
m einigermaßen noch Gerechtigkeit empfindenden Menſchen
Fahrt wünſchen.
Entriſſenes Land, zerriſſenes Land, erſt wenn man es mit
nen Augen geſehen hat, fühlt man, wie widerſinnig, wie
cht und wie unhaltbar dieſe mit Herrn Wilſons unerfüllten
ikten entſtandene Verſailler Erfindung iſt. Und wer die
ridorfahrt mitgemacht hat, weiß es nun mit voller
Gewiß=
daß Oſtlandſchickſal deutſches Schickſal iſt, in welchem dieſer
nannte polniſche Korridor die weſentliche Rolle ſpielt. Die
Gefangenenlager erinnernden Drahtgitterkäfige auf den
ge=
ten Bahnhöfen ſind Symptome des ungeſunden
Menſchen=
tandes, welcher der Vater des ſogenannten polniſchen
ridors und des Freiſtaates Danzig iſt. Der Zug fährt
h reiches Land, vorüber an Wieſen und Feldern, an Hügeln
Wäldern, an Städten und Dörfern, deren ganze Bauart
Anlage deutſch iſt. Und es geht einem nicht ein, daß hier
lich ein anderes Volkstum, das Polentum, leben und wirken
und daß all das, was das deutſche Volk hier ſeit vielen
rhunderten geſchaffen hat, ihm nunmehr verloren ſein ſoll.
r das Lähmende dieſes Erlebniſſes wirkt ſich nachher ins
enteil um, es wirkt erregend. Lähmend wirkt der Anblick
zu einem faſt lebloſen Schiffahrtsweg gewordenen Weichſel,
nend wirken die Paßvorſchriften und die Abriegelung dieſes
aſchen Landes; faſt wie ein Gefangener fährt der Deutſche
ch ſein Land. Die Fenſter und Türen dürfen auf keinem
ſnhof im Korridor geöffnet werden, die Namen der deutſchen
dte ſind verſchwunden und wenn man Tzcew und Chojnice
weiß man nicht, daß dies Dirſchau und Konitz heißen ſoll.
Alles iſt dem des Polniſchen Unkundigen rätſelhaft, an den
tionen, Wagen, Eiſenbahnbüros, ſelbſt an den
Bedürfnis=
alten ſind die Aufſchriften nur polniſch, und bei
Fahrgeld=
löſung erhält man einen vollſtändig unverſtändlichen Schrieb
ſie Hand gedrückt, alles in deutſchem Land! Der Verkehr der
iſchen und Güter iſt erſchwert und zerriſſen und ſo geht dieſer
erſinnige Trennungsſtrich durch alle Beziehungen des
Volks=
ns. Wer die Franzoſenzeit an der Ruhr die Beſatzung
Rheinland erlebte, der kann im Korridor Erinnerungen
auf=
hen. So waren auch damals an den Grenzen des beſetzten
ietes die Paß= und Zollſchikanen, ſo herrſchte auch dort eine
geriſche Polizei, alle als Friedensſendboten von Perſailles.
mhöfe und Brücken faſt ohne Verkehr, Land ohne ſeine
e Wirtſchaft, die Lahmlegung und bewußte Zurückdrängung
8 Deutſchen werden aber zuletzt aus dem lähmenden zum
egenden Erlebnis. Der Korridor wird zur Erziehung zum
Sdeutſchen Gedenken; über dieſe künſtliche Grenze hinüber
ein Gruß:
Dies Land war deutſch und iſt deutſch!!
Dieſes Treue= und Deutſch=Bekenntnis tönt einem entgegen
allen Wegen und Fahrten im Oſtland. Aus ernſtem Mund,
aus verbiſſenem Schweigen. Dies Bekenntnis und die
verſicht „Wir ſchaffens doch noch! Wir laſſen uns.
t zermürben, wir wiſſen, daß unſere Stunde einſt wieder
men muß!” Wahrlich: die ſtarken Feſten deutſcher
lkheit, hier im Oſten ſtehen ſiel Umbrandet
ar, aber unerſchüttert!
Regierungsrat Dr. Goedecke=Marienwerder führte uns.
r weniges will ich an Tatſächlichem berichten. Man nehme
Karte zur Hand, aber eine neue mit dem „Korridor”. Ueber
uhm gings (Laſtauto) nach Weißenberg. Von hier
„Weſtpreußenkreuz” dem Wahrzeichen der Treue, das
weit=
aus abgeriſſenem deutſchen Land zu ſehen iſt, bietet ſich
rlicher Rundblick über das Weichſel=Nogat=Delta mit dem
ſeitigen Ufer, das polniſch iſt und der Marienwerder
drung. Dann zur Dreiländerecke und der
Weißen=
rger Schleuſe. Dieſe, ein deutſcher Schutzbau gegen
derſchwemmung, wurde zwar nicht Polen, aber Danzig
eſprochen, ſein Kontrolle aber iſt internationaliſiert!
hts geſchieht, kein deutſcher Beamter darf in Tätigkeit treten,
in Hochwaſſer und Ueberſchwemmung drohen. Die Polen
ſen kein Intereſſe, irgend etwas zu ſchützen, was deutſch iſt.
de Weichſelufer ſind polniſch! Auch da, wo die
Weichſel=
enze iſt und eigentlich die Strom=Mitte=Grenze ſein ſoll.
Dämme allerdings dürfen wir unterhalten.
An den „fünf polniſchen Dörfern” vorbei, wo der
Grenz=
ſung wegen eine Umgehungsſtraße gebaut werden mußte,
h Kurzebrack, dem einzigen „Zugang Oſtpreußens zur
ichſel”. Die ſchöne Münſterwalder Brücke hier in der Nähe,
rde von den Polen abgebrochen. Dieſer „Zugang” wird
ürlich von Polen „kontrolliert‟ Es iſt alfo keiner! In dem
ſchhäuschen, das früher dazu diente, auf drohende Hochwaſſer=
2 Eisgefahr aufmerkſam zu machen, haben ſie ſich eingeniſtet.
maſchinellen Einrichtungen, von denen ſie nichts
ver=
iden, ſind im Kriegsmuſeum in Warſchau mit der Aufſchrift
beutet in der Schlacht bei Kurzebrack” (!!) —
In Marienwerder kurze Anſprache, wie überall ausklingend
unerſchütterlichem Treue=Gelöbnis und der Bitte: Sagts
ſeim, das wir aushalten, daß wir aber die
Gewiß=
it, die Zuverſicht haben müſſen, das ganze
utſche Volk, das Vaterland ſteht hinter uns!
ſe Weiheſtunde im uralten Marienwerder Dom ſchloß den
Zurück zur Tagung. Vorbildlich arbeiten die Elbinger
geszeitungen. Im Zwei= und Vierfarben=Rotationsdruck
er=
einen die Begrüßungsnummern. Alles iſt auf V. D.A.
ein=
kellt. Wundervolles, warmes Sonne durchgoldetes
Pfingſt=
tter!
Aus der Frauentagung ſei noch der herzerfriſchende
Vor=
g von Frau von Vopelius über das Saargebiet erwähnt,
1 dem eindrucksvollen Schluß:
„Gott, laß die Pflicht uns verſäumen nicht!
Laß uns, Trutz Teufel und allen Gewalten
heilig und deutſch unſere Heimat erhalten!“
Einzelberichte der Vertreterinnen aus Eſtland, Lettland,
Siebenbürgen, Dänemark (Nordſchleswig), dem Banat und
Memelgebiet zeigten, daß die Berufslage der deutſchen Mädchen
auch im Auslande infolge der Wirtſchaftskriſe ungeheuer
ſchwie=
rig geworden iſt. Ueberall verzichten ſie häufig auf eine
Be=
rufsausbildung zugunſten eines ungelerntes Erwerbes, und der
Beſtand der Lehranftalten iſt ſtark gefährdet. Man erfuhr von
Unterbringung der jungen Mädchen in häuslichen, ländlichen
und handwerklichen Berufen. Einmütig betonten die
Ausland=
deutſchen, daß ſie in den Berufsfragen der jungen Mädchen
dringend um Rat und Hilfe der Frauenberatungsſtelle des
VDA. bitten, da eine Reihe von Berufsausbildungen, die
wich=
tige kulturelle Arbeit für die Minderheiten bedingen, nur durch
die Ausbildung in Deutſchland erreicht werden können.
Der Pfingſtſonnabend brachte nach den
Sport=
wettkämpfen der Jugend die geſchloſſene Sitzung des
Hauptausſchuſſes, die Dank der ausgezeichneten Führung
Dr. Geßlers das Bild geſchloſſener Einheit gab, und dann
die Hauptverſammlung in der Aula des ſchönen
Baues — Meiſterwerk neuer Sachlichkeit — der Pädagogiſchen
Akademie.
Dr. Geßler eröffnete nach einem Orgelvorſpiel die
Ver=
ſammlung mit einem Willkommensgruß an alle Erſchienenen,
ins=
beſondere an die Vertreter der Behörden. Miniſterialdirektor
Dr. Löhrs überbrachte die Grüße des preußiſchen
Innen=
miniſters und betonte dabei, daß die preußiſche Regierung den
Entſchluß, die Tagung im bedrohten Nordoſten abzuhalten, ganz
beſonders begrüßt habe. Die Wünſche und Grüße der
Reichs=
regierung überbrachte Miniſterialrat Tiedje. Er ſprach im
be=
ſonderen für die Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes und
die Deutſchtumsabteilung des Reichsminiſteriums des Innern.
Der beſondere Gruß der Reichsregierung gelte vor allem dem
Vorſitzenden des V. D.A., Dr. Geßler, deſſen Erfahrung und
Autorität eine Gewähr dafür biete, daß der V. D.A. in diefer
ſchweren Zeit unbeirrt und zielbewußt ſeinen Weg weiter gehe.
„Die Volkstumsarbeit”, ſo betonte Miniſterialrat Tiedje, „iſt
getragen von tiefſten religiöſen Kräften, vom Geiſte eines
männ=
lichen und eutſchen Chriſtentums. Möge die Jugend dieſes Feuer
der Volksliebe frei halten von allen Wirtſchafts= und
Partei=
fragen.” Für das Preußiſche Miniſterium für Wiſſenſchaft,
Kunſt und Volksbildung ſprach Miniſterialrat Trendelenburg,
der im einzelnen das Verhältnis von Schule. Erziehung und
Volkstumsarbeit beleuchtete und darauf hinweiſen konnte, daß ſich
die preußiſche Unterrichtsverwaltung dieſer Fragen ganz
be=
ſonders annehme. Die Grüße des Evangeliſchen
Oberkirchen=
rates und der Evangeliſchen Kirche in Altpreußen überbrachte
der geiftliche Vizepräſident Oberdomprediger D. Burghart.
Ober=
bürgermeiſter Dr. Merten und Amtsgerichtsrat Pigloſiewicz
begrüßten die Hauptverſammlung im Namen der Stadt Elbing
und des Landesverbands Weſtpreußen des V. D.A.
Zur großen Genugtuung aller Freunde der
Deutſchtums=
arbeit brachte die Tagung den Anſchluß des
Oſt=
preußiſchen Schulvereins an den Verein. Er gilt
nunmehr als Landesverband Oſtpreußen des Vereins.
Zwei Vorträge von größter Sachlichkeit und Tiefe führten
die Verſammlung in die aktuelle Problemlage des Grenz= und
Auslanddeutſchtums ein. Dr. Haſſelblatt, der
Rechts=
berater der deutſchen Volksgruppen in Europa, referierte
aus=
führlich über die gegenwärtige Lage der deutſchen Außengebiete,
und Regierungsrat Dr. Goedecke=Marienwerder, ſprach über den
„Korridor als europäiſches Problem” Im Anſchluß an ſeinen
Vortrag wurde die untenſtehende Entſchließung einſtimmig
angenommen.
Der geſchäftliche Teil der Hauptverſammlung fand
nach=
mittags ſtatt. Hier ſtanden die Fragen der inneren Organiſation
des Vereins im Vordergrund. Admiral Seebohm erſtattete den
Geſchäftsbericht. Die Organiſation iſt im Ausbau begriffen, die
Finanzgebahrung iſt trotz der Not der Zeit nicht unbefriedigend,
wenn auch die wirtſchaftliche Lage einen Rückgang der
Ein=
nahmen im Gefolge hatte. Die Wahl des Ortes für die
nächſt=
jährige Hauptverſammlung wurde dem Vorſtand überlaſſen.
Zahlreiche Einladungen liegen bereits von Städten aus dem
Reiche und Oeſterreich vor. Die ausſcheidenden Mitglieder des
Hauptausſchuſſes wurden mit wenigen Ausnahmen neugewählt,
ebenſo der Hauptvorſtand einſtimmig wiedergewählt. Die
Haupt=
verſammlung gab ein reichhaltiges Bild von der umfangreichen
Betreuungsarbeit und dem inneren Leben des V. D.A.
Am Nachmittag verſammelte ſich die ſangeskundige Jugend
des Vereins zu einem Singewettſtreit im Gewerbehaus unter
der Leitung von Walter Gerwig, Berlin.
Um 4 Uhr nachmittags verſammelten ſich die Jugendgruppen
zu zwei großen Vorträgen. Studiendirektor Dr. Treut (Berlin=
New York) ſprach in der Bürgerreſſource über die Anfänge des
deutſchen Selbſtbehauptungskampfes im Korridorgebiet und
Dr. Fechter, der bekannte Schriftſteller, ein Sohn der Stadt
Elbing, über „Die Stimme des deutſchen Oſtens” in der
Heinrich=
von=Plauen=Schule. — Den Beſchluß des Tages bildete ein
impoſanter Fackelzug, der ſich von 20½ Uhr durch die Straßen
der Stadt bewegte.
Entſchließung.
Die in Elbing tagende Hauptverſammlung des
V. D.A. ſtellt auf Grund der abgeſtatteten Berichte feſt, daß im
vergangenen Jahr in der Lage des Auslanddeutſchtums,
ins=
beſondere des europäiſchen, nicht zu überſehende
Verſchlech=
terungen eingetreten ſind.
Als die eine Urſache iſt die Weltwirtſchaftskriſe
anzuſehen. Der Schrumpfungsprozeß des Außenhandels aller
mitteleuropäiſchen Staaten hat das in Handel und Induſtrie
tätige Auslanddeutſchtum vielfach härter getroffen, als die
Staatsbürger der Mehrheitsvölker. Gleiches gilt bezüglich der
Folgeerſcheinungen einer überall fortgeſchrittenen
Zwangs=
regelung wirtſchaftlicher Fragen durch ſtaatliche Maßnahmen.
Das Bauerntum des Auslanddeutſchtums, insbeſondere in
Süd=
oſteuropa, ſteht in ſchwerſter Kriſe, welche ſich infolge der
Ver=
zögerung einer mitteleuropäiſchen Löſung des Abſatzes der
land=
wirtſchaftlichen Produkte in ſteigendem Maße vertieft hat.
Trotz überall — bei allen auslanddeutſchen Gruppen —
feſt=
zuſtellender Steigerung der Opferbereitſchaft und
Entſchloſſenheit zur Selbſthilfe ſind die entſcheidenden
kulturellen Volksorganiſationen des Auslanddeutſchtums, in
erſter Linie Schule und Kirchenweſen, ſchwer
be=
droht.
Als zweite weſentlichſte Urſache der allgemeinen
Verſchlech=
terung iſt eine neue nationaliſtiſche Welle feſtzuſtellen, die in den
meiſten mittek=oſteuropäiſchen Staaten die rechtlichen
Grund=
lagen des national=kulturellen Eigenlebens der Auslanddeutſchen
zu unterhöhlen droht. Es iſt im Berichtsjahr wieder eine große
Zahl von ſtaatlich unterhaltenen, bzw. unterſtützten Schulen
ge=
ſchloſſen, darüber hinaus iſt die ohnehin beſcheidene
Betätigungs=
grundlage des kuturellen Eigenlebens rechtlich und tatſächlich
fortſchreitend weiter eingeengt worden, entgegen den auch in der
Völkerbundsſatzung rechtlich feſtgelegten Grundſätzen.
Die bereits totgeglaubte Aſſimilationstheorie — das
angeb=
liche Recht des Staates auf zwangsweiſe Entnationaliſierung —
erlebt unter der Kampfdeviſe einer ſtaatlichen „Einheitskultur”
eine bedauerliche Wiederkehr. In dieſem Kampfe ſind zunächſt
die nationalen Minderheiten, darüber hinaus jedoch die
Be=
ziehungen zwiſchen den Staaten und Völkern des europäiſchen
Völkermiſchgürtels das Opfer.
Dieſe ſchmerzlichen Feſtſtellungen ſind dem V. D.A. und dem
ganzen deutſchen Volke im Reich ein erneuter Anſporn zur
unermüdlichen, geſteigerten Arbeit. Je weniger der deutſche Staat
unter den heutigen außenpolitiſchen und innerwirtſchaftlichen
Verhältniſſen in der Lage iſt, helfend einzugreifen, um ſo ſtärker
und lebendiger muß die Selbſthilfebewegung des deutſchen
Volkes einſetzen, wie ſie im Verein für das Deutſchtum im
Aus=
land verkörpert iſt. Möge jeder Deutſche immer wieder daran
denken, daß jeder dritte Volksgenoſſe heute außerhalb der
Reichsgrenzen lebt, und daß unwiederbringlich verloren iſt, was
heute nicht gerettet wird.
Aus dem geſchäftlichen Teil der Hauptverfammlung iſt
zu erwähnen:
Die Organiſation iſt im Ausbau. Die
Finanz=
gebarung iſt trotz der Not der Zeit und der wirtſchaftlichen
Lähmung eine nicht unbefriedigende, wenn auch zu betonen iſt,
daß die wirtſchaftliche Lage auch die Einnahmen des V. D.A.
hat ſinken laſſen. Die nach vierjähriger Amtsdauer
ausſcheiden=
den Hauptausſchußmitglieder wurden mit wenigen Ausnahmen
wieder gewählt. Zu den Vertretern der
Schulgrup=
pen kommen 4 hinzu. Die Hauptverſammlung wählte
ein=
ſtimmig den Hauptvorſtand wieder, ſo daß die
Ge=
ſchicke des Vereins für das Deutſchtum im Ausland in den
Händen liegen von: Reichsminiſter a. D. Dr. Geßler,
Vorſitzen=
der; Konteradmiral a. D. Seebohm=Berlin, 1. ſtellvertr. und
geſchäftsführender Vorſitzender: Hofrat Dr. Barta=Wien, 2.
ſtell=
vertr. Vorſitzender; Reg.=Rat Maßmann=Berlin ſtellvertr.
Schatz=
meiſter; Profeſſor, Dr. Speher=Berlin, Schriftführer;
Berufs=
ſchuldirektor Schulz=Berlin, ſtellvertr. Vorſitzender; Frau Bamler=
Eſſen, Studienrat Dr. Breckner=Berlin für das Stipendienweſen;
Senator Dr. Burchard=Hamburg, Studienrat Durach=Dresden,
Oberkonſiſtorialrat D. Heckel=Berlin, Monſignore Prälat Dr.
Kreutz=Freiburg i. Br., Frau Sabine Köpke=Darmſtadt,
Frau Elſe Punckel=Berlin, Leiterin des Frauendienſtes;
Ober=
ſtudiendirektor Dr. Luſchey=Berlin, Frau Marie Rabl=Leipzig,
Studienrat Rumpf=Berlin, Leiter der Jugendarbeit; Dr.
Steinacher=Berlin, Geh. Reg.=Rat von Stuemer, als Vertreter
der Deutſchen Akademie, München, und Rechtsanwalt und Notar
Thiede, Berlin=Charlottenburg. Die Stelle des verſtorbenen
Schatzmeiſters, Vizepräſident a. D. Kauffmann, den der V. D.A.
am 4. Mai verloren hat, blieb vorläufig unbeſetzt, weil mit
Kürze auf die Zeit keine geeignete Perſönlichkeit als Schatzmeiſter
gefunden wurde. An Stelle des aus dem Vorſtande
ausgeſchie=
denen Landesrates Prof. Dr. Huebler, Graz, wurde Dr.
Semet=
kowſki, Graz, gewählt.
Der Pfingſtſonntag
zeigt das gewohnte, erfriſchendbunte, von der Jugend getragene
Bild in den Straßen, die, abgeſehen von den Stunden des
Gottesdienſtes, wiederklingen, von Muſik, Geſang und
Trommel=
klang.
Den Vormittag füllen gleichzeitige Tagungen der
Studenten, ein Feſtakt der Jugend, der Hauptfeſtakt, aus,
der durch Rundfunk übertragen, und der Mehrheit unſerer Leſer
dadurch vermittelt ward. Der ernſte und ſchlichte Saal trägt als
einzigen Schmuck ein paar Lorbeer=Kugelbäume neben dem
Rednerpult. Ringsum geben Fahnen, Flaggen, Standarten und
Wimpel den bunten Rahmen zum feierlichen Akt. Zehn
Stuhl=Reihen ſind Preſſevertretern vorbehalten!
Feierlicher Orgelklang leitet über zur erſten Anſprache, die
Oberpräſident Dr. h. e. Siehr=Königsberg hält. Es folgen
ſolche von Elbings Oberbürgermeiſter Dr. Merten, von
Senator Dr. h. c. Strunk=Danzig als Vertreter des entriſſenen
Deutſchtums, des Abgeordneten Dr. Roth=Hermannſtadt und
das Schlußwort des Vorſitzenden, Reichsminiſter Dr. Geßler. —
Weihevolle Orgelklänge von Muſikdirektor Wagner beſchließen
den Feſtakt.
Zur gleichen Zeit findet Feſtakt der Jugend ſtatt.
Am Nachmittag dann das nun ſchon gewohnte, aber immer
wieder erhebend und hoffnungsfroh wirkende Bild der
Maſſen=
kundgebung bei der Bannerweihe im „Vogelſang”, dem
berühmten und beliebten Ausflugsvorort der Elbinger. Im
hel=
len Sonnenſchein begann rings im Grün des prangenden
Früh=
lings, den frohes Vogelgezwitſcher muſikaliſch beſtätigt, die
Grup=
pen um ihre Wimpel geſchart. Dazu viele Tauſend Beſucher,
Laut=
ſprecher vermitteln die Anſprachen und Weiheſprüche von
Gene=
ralſuperintendent Dr. Gennrich=Königsberg, Domprobſt
Prä=
lat Sander=Frauenberg und Univerſitätsprofeſſor Dr.
Hugel=
mann vom öſterreichiſchen Bundesrat.
In langen Zügen mit Muſik und Trommelklang gehts nach
der Weihe zurück zur Stadt, ein vorgeahntes Bild des Feſtzuges
am Montag. — Der Abend ſieht Hauptvorſtand und Preſſe als
Gäſte des Oberbürgermeiſters von Elbing. Max Streeſe.
Antworttelegramm des Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg
an den Verein für das Deutſchtum im Ausland.
Den in Elbing verſammelten Vertretern der
Schutzvereins=
bewegung des Auslandsdeutſchtums und der deutſchen Jugend
danke ich für ihr treues Gedenken und für das Gelöbnis, auch in
ſchwerſter Zeit die Verbundenheit, mit den deutſchen Brüdern
außerhalb der Reichsgrenzen zu pflegen und immer enger zu
ge=
ſtalten. Möge die Arbeit des V.D.A. ſtets von weiteren Erfolgen,
begleitet ſein zum Segen unſerer deutſchen Volksgemeinſchaft.
von Hindenburg, Reichspräſident.
Senatspräſident Ziehm telegraphiert aus Genf:
„Zu meinem großen Bedauern an Teilnahme durch Genſer
Ratstagung verhindert. Wünſche Beratungen guten Erfolg und
rufe allen „Willkommen im Oſten beſonders bei uns in
Dan=
zig” zu.
Präſident Ziehm.”
Reichskanzler Dr. Brüning an die Elbinger V.D.A.=Tagung.
Den Vertretern der Schutzvereinsarbeit und des
Ausland=
deutſchtums beſte Grüße und Wünſche, für das Gelingen ihrer
Tagung. Die Auslanddeutſchen dürfen überzeugt ſein, daß in
Deutſchland auch bei größter Not im Innern das Bewußtſein der
feſten Verbundenheit mit den Volksgenoſſen außerhalb der
Reichs=
grenzen ſtets lebendig bleiben wird.
Reichskanzler Dr. Brüning.
A
EId
Mag.
MrFkitknaß
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 137
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 18. Mai 1
ſe
Das 2=Zug-Unglück bei
Der Weikbewerb um das Reichs=Ehrenmal.
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
ganger
E
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus n.
konföd
verluſ
haben
währe
von (
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de
au
de
ve
ſtel
St‟
Ste
Fre
na
wo der Köln=
Die Unglücksſtelle vor dem Hauptbahnhof Bremen,
Hamburger D=Zug entgleiſte. Drei Wagen des Zuges wurden zertrümmert,
zwölf Perſonen wurden verletzt.
Blick in die Berliner Ausſtellung der 3000 eingeſandten Entwürfe
für das künftige Reichs=Ehrenmal bei Berka, von denen jetzt der Prüfungsausſchuß 20 zur nä
Auswahl beſtimmte.
Reich und Ausland.
Das Wolkenbruch=-Unglück im Moſeltal.
Bisher vier Tote geborgen.
Koblenz. Von der Untermoſel weiter
ein=
laufende Nachrichten beſtätigen, daß es ſich um
ein Unglück größten Ausmaßes handelt. Das
Ge=
lände, das von dem Wolkenbruch betroffen
wurde, erſtreckt ſich noch über Winningen hinaus
bis etwa Hatzenport, dem bekannten Weinort.
Allerdings iſt es nicht möglich, aus dieſen
Ge=
meinden Nachrichten zu erhalten, da auch hier
die Telephonleitungen zerſtört und die
Zugangs=
wege von Geröll und Schlamm überdeckt ſind.
Von Reiſenden, die mit der Eiſenbahn
moſel=
abwärts gekommen ſind, wird berichtet, daß in
der Gegend von Hatzenport der Wolkenbruch die
Weinberge auf weite Strecken verſchlammt hat.
Die Rebſtöcke ſamt dem Weinbergboden wurden
zu Tal geſchwemmt. In den weſtlichen
Randge=
bieten des Unglücks war der Wolkenbruch von
Hagelſchlag begleitet, bei dem taubeneigroße
Hagelkörner niedergingen, Gärten und Felder
vernichtet und ſelbſt Perſonen verletzt wurden.
Stundenlang floß der Wolkenbruchſchlamm zu
Tal. Zwiſchen Güls und Winningen hat die
Höhe der Waſſermaſſen drei Meter betragen.
Bis 24 Uhr waren fünf Tote geborgen, und
zwar eine Frau mit ihren vier Kindern, die
beim Einbruch des Unglücks ſich von der Straße
in eine Waſchküche flüchteten und dann von den
einſtürzenden Trümmern begraben wurden.
Koblenz. Zu dem Unwetterunglück bei
Güls erfahren wir noch: In einer kleinen
Ka=
pelle im Mühlental bei Güls iſt durch die
Gei=
ſtesgegenwart und perſönliche Tapferkeit einiger
Schupobeamten ein Unglück allergrößten
Aus=
maßes vermieden worden. Etwa 20 Ausflügler,
die den Nachmittag zu einem Spaziergang
be=
nutzt hatten, flüchteten vor dem
hereinbrechen=
den Unwetter in die Kapelle. Die Flutwelle, die
dann das Tal herabſauſte, ſetzte die Kapelle im
Augenblick faſt bis zur Decke unter Waſſer. Durch
die Gewalt des Waſſers wurden die Menſchen
gegen die Decke geſchleudert und ſtanden dann,
als ſich die Fluten etwas beruhigten, bis zum
Halſe im Waſſer. Ein Entweichen war
unmög=
lich. Mütter und Männer hielten die Kinder in
die Höhe, ſo daß ſie knapp noch in dem
Zwiſchen=
raum zwiſchen Decke und Waſſer atmen konnten.
Einige Eingeſchloſſene wurden durch den
plötz=
lichen Anprall an die Decke verletzt. Als die
erſte Schuporettungspatrouille auf die
verzwei=
felten Hilferufe der Eingeſchloſſenen hin
ein=
traf, blieb kein anderer Weg zur Rettung, als
durch die Decke. Die Beamten ſchlugen das Dach
ein und ſchafften durch dieſe Breſche die faſt
Ertrinkenden einzeln in Sicherheit. Von den
Befreiten mußten drei mit ſchweren Verletzungen
in ein Krankenhaus gebracht werden. Ein
jun=
ges Mädchen erlitt einen Nervenſchock. Infolge
der Dunkelheit war es am Abend der
Kata=
ſtrophe nicht mehr möglich, den rieſigen Schaden
auch nur annähernd abzuſchätzen.
Todesſturz des deutſchen Makierhorn=
Bezwingers.
tid (ſitzend.
mit ſeinem Bruder Franz, mit dem er im Vor=
Dus brundandind unf ver „wrürges khinppat
Widerſprechende Meldungen über die Zahl der Opfer.
Die Arſache ein Anſchlag? — Gerücht über Munikionskransporke.
Eine myſteriöſe
Schiffs=
kataſtrophe.
Wie Havas aus Marſeille weiter bereichtet,
iſt bei der Reederei des Dampfers „Georges
Philippar” ein Telegramm des Kapitäns
einge=
gangen, der auf funkentelegraphiſchem Wege
mitteilt, daß die Mehrzahl der Paſſagiere und
der Beſatzung des Schiffes ſich an Bord der drei
Dampfer befindet, die an den Rettungsarbeiten
beteiligt ſind. Die Zahl der Paſſagiere,
ungerech=
net die Kinder, ſoll ſich auf 250 Perſonen
belau=
fen haben.
Ueber die genaue Zahl der Paſſagiere und der
Beſatzung ſowie der Geretteten iſt noch immer
keine vollkommene Klarheit vorhanden. Nach
Havas ſollen von den etwa 900 Perſonen an
Bord 450 gerettet worden ſein. Nach einer
Mel=
dung des „Paris Midi” aus Marſeille dagegen
ſollen ſich 600 Paſſagiere und 500 Mann
Be=
ſatzung (2) an Bord befunden haben.
Nach einer Havasmeldung aus Aden brennt
das Vorderſchiff des Dampfers noch immer. Das
Schiff liegt 15 Grad nach Backbord geneigt. Sein
gegenwärtiger Standort iſt 50 Seemeilen (
nörd=
lich von Cap Guardafui.
„Paris Midi” veröffentlicht über die Urſache
des Brandes ein Telegramm aus Marſeille, in
dem es heißt: Gerüchtweiſe verlautet aus
Mar=
ſeille, daß es ſich bei der Feuersbrunſt an Bord
des Dampfers „Georges Philippar” um einen
Anſchlag handelt. Vor der Abfahrt des
Damp=
fers aus Marſeille, alſo Ende Februar, habe die
Pariſer Sicherheitspolizei der Reederei des
Dampfers in Marſeille mitteilen laſſen, daß
Kommuniſten behaupteten, das Schiff
transpor=
tiere Munitionsvorräte nach Japan. Man habe
geplant, das Schiff im Suezkanal in die Luft zu
ſprengen, und zwar ſo, daß es in die Kanalrinne
zu liegen komme, um jeden ſpäteren
Waffen=
transport nach Japan unmöglich zu machen.
Dieſe Mitteilung der Sicherheitspolizei ſei
da=
mals nicht beſonders beachtet worden, weil der
Dampfer „Georges Philippar” keine Munition
transportiert hätte, ſondern nur ein auf ein
Auto montiertes Maſchinengewehr. Auch die
Unterſuchung an Bord des Dampfers vor dem
Auslaufen habe keinerlei Verdacht erweckt.
Trotz=
dem ſei eine Fahrplänänderung vorgenommen
worden. So habe der Dampfer nicht, wie
vorge=
ſehen, 12 Stunden vor Port Said gelegen,
ſon=
dern nur zwei. Auf dieſe Weiſe habe das Schiff
den Suezkanal einen halben Tag früher als
vor=
geſehen paſſiert.
Die an Bord des Dampfers „Contractor” in
Aden eingetroffenen Ueberlebenden des
Damp=
fers „Philippar” erklären, das Feuer ſei um
2 Uhr früh in einer Kabine entſtanden und habe
ſich mit ungeheurer Schnelligkeit ausgebreitet;
die Paſſagiere ſeien nach vorne geflüchtet. Die
Zerſtörung der Funkanlage habe verhindert, den
Ruf SOS. auszuſenden. Viele Paſſagiere hatten
ſich, da ſie die Boote nicht erreichen konnten, in
das von Haifiſchen wimmelnde Meer geſtürzt. Die
Ueberlebenden erzählen erſchütternde Szenen.
Viele ſind von ihren Familienangehörigen
ge=
trennt worden, über deren Schickſal ſie nichts
wiſſen. Ein 2½jähriges Kind und ein noch
jün=
geres befinden ſich ohne Eltern an Bord des
„Contractor”.
Eine andere Meldung beſagt, daß die
Geſell=
ſchaft Meſſageries Maritimes bekanntgibt, daß
es nicht den Anſchein habe, als ob eine größere
Anzahl Perſonen ums Leben gekommen iſt, daß
aber wahrſcheinlich einige Perſonen an den
er=
littenen Brandwunden geſtorben ſind. — Sowohl
von ſeiten dieſer Geſellſchaft als auch von der
Sicherheitspolizei wird die Möglichkeit eines
Attentats auf das entſchiedenſte zurückgewieſen.
Der franzöſiſche Oſtaſiendampfer
„Georges Philippar”.
Beſorgnis um das Schickſal der
Flugzeug=
expedition Bertram.
jahre die erſte Beſteigung der Nordwand des
Matterhorns durchführte. Jetzt fand Toni Schmid
bei einem Verſuch der Bezwingung des
Wiesbach=
horns (Tirol) den Tod.
Paris. Havas meldet aus Bima (
Nieder=
ländiſch=Indien), daß der deutſche Flieger Hans
Bertram, der einen Flug um die Welt
unter=
nimmt, Bima verlaſſen habe, um ſich nach Port
Darwin zu begeben.
Amſterdam. Nach einer weiteren
Mel=
dung aus Batavia iſt man in Koepang auf
Ti=
mor ohne Nachricht über das unter Führung des
Fliegers Bertram auf einem Weltfluge
befind=
liche Junkers=Flugboot, das am Sonntag früh
von Koepang nach Port Darwin geſtartet war.
Bertram war bis Montag früh in Port Darwin
nicht eingetroffen. Die Behörden haben
Nachfor=
ſchungen eingeleitet
Führerloſe Lokomotive raſt auf Güterzug.
Flucht vor der GPu.
Warſchau. Auf der Eiſenbahnſtation
Kaj=
danow ereignete ſich ein nicht alltägliches
Eiſen=
bahnunglück. Eine führerloſe Lokomotive, die
von der ſowjetruſſiſchen Grenze heranſauſte, fuhr
auf einen Güterzug auf und zertrümmerte
meh=
rere Wagen. Einige Mitglieder der Zugbeſatzung
wurden verletzt. Wie ſich herausſtellte, war die
Lokomotive auf der ſowjetruſſiſchen Grenzſtation
von einem Eiſenbahner beſtiegen worden, der
vor Agenten der GPu, die ihm auf der Spur
waren, flüchten wollte. Er ſetzte die Lokomotive
in Gang und fuhr auf polniſches Gebiet. Dicht
vor Kajdanow ſprang er ab und flüchtete in den
nahegelegenen Wald, während die Lokomotive
führerlos ihre Fahrt fortſetzte und das Unglück
herbeiführte.
Die Banditen „arbeiten” weiter.
New York. Fünf Banditen überfielen in
der vergangenen Nacht eine Bank in Streator
Illinois und raubten 50 000 Dollar. Die
Ban=
diten drangen nach Schalterſchluß in das
Ge=
bäude ein, ſperrten den noch anweſenden
Kaſ=
ſierer und ſeine Frau in das Direktionszimmer
ein und raubten in aller Ruhe die Bank aus.
Die Polizei hetzten ſie durch Telephonanruf zu
einer angeblichen Verbrecherjagd ans andere
Ende der Stadt.
Den Enkführern.
des Lindbergh=Kindes
auf den Ferſen?
Oberſt Lindbergh hak ſein ganze
Bermögen geopferk.
New York. Die Polizei iſt überzeug
Entführer und Mörder des Lindbergh=K
identifiziert zu haben. Die Ausſagen dess
feſſors Gondon, der mit den Entführern ve
delte, und des Schiffsbauers Curtis ſtir
darin überein, daß einer der Entführer deu
Abſtammung, ein anderer Italiener und
dritter Braſilianer iſt. Zwei andere M7/
und eine Frau ſollen eine nur nebenſäc
Rolle bei der Entführung geſpielt haben,
Schiffsbauer kann jedoch nicht mehr mit
ſtimmtheit ſagen, in welchem Schiff die
führer das Weite geſucht haben. Er glaubt
es ſich um einen Schoner gehandelt hat.:
ganze Küſtenwachtdienſt iſt daraufhin alar.
worden und ſücht die Gewäſſer nach dem
führerſchiff ab. — Die Polizei iſt der A
daß die Entführer urſprünglich nicht die A
hatten, das Kind zu ermorden. Da ſie aber k
Ausweg aus der Affäre ſahen, dürften ſie
halb den Mord begangen haben.
Die Blätter berichten, daß das Vern
Lindberghs durch die Entführungsaffäre
völlig aufgebraucht worden ſei. 200 000 T
ſoll Lindbergh geopfert haben. Er ſoll bei
Bank einen Kredit von 25 000 Dollar aufge
men haben, um das Löſegeld zu bezahlen.”
ſein ganzes Vermögen habe Lindbergh in A
von Flugzeugeſellſchaften angelegt, deren
wert ſtark geſunken iſt.
Gerichtliche Unterſuchung
wegen der Lindberghſchen Löſegeldzahlun
New York. Das Geſchworenengerich
Bronx eröffnete die Unterſuchung wegen
Zahlung von 50 000 Dollar Löſegeld an die
geblichen Entführer des Lindbergh=Kindes.
Unterſuchung hat jedoch nichts mit der En
rung des Kindes zu tun, da hierfür die Ge
in Jerſey zuſtändig ſind. Die New Jerſeyer
hörden erwägen die Ausſetzung einer Beloh
von 100 000 Dollar für die Ergreifung
Mörders.
Sechs Toke beim Aufobusunglüt
im Harz.
Braunſchweig. Das furchtbare
Au=
glück zwiſchen Clausthal und der Soeſetal
hat im ganzen ſechs Todesopfer gefordert.
Verletzten befinden ſich ſämtlich im Kranken
Clausthal.
Wie zu dem ſchweren Kraftwagenunglue
Oſterode weiter bekannt wird, hat ſich die
der Toten inzwiſchen auf ſechs erhöht, und
ſind ums Leben gekommen der 72jährige
lide Karl Brodhage, der 35jährige Erwin ?
hage, der 61jährige Oberzollſekretär Karl
pius, der 36jährige Poſtſchaffner Joh. 9
ſämtlich aus Goslar, ferner Frau Marie 9
aus Wienhauſen bei Zelle und Fräulein E
wetz aus Berlin.
Wie der Kraftwagenführer Kugler aus
lin erklärt, iſt das Unglück darauf zuri
führen, daß plötzlich, als ſich das Ausflügler
in ſteiler Abfahrt befand, die Bremſen *
Der Wagen fuhr mit einer Geſchwindigkeit
etwa 60 bis 80 Kilometern. Um das Schlin
zu verhüten und den Abſturz in einen Abs
zu vermeiden, hat Kugler den Wagen 9
einen Hang auf der linken Straßenſeite
ſteuert. Von hier aus rollte er zurück und
ſchlug ſich. Dabei wurden alle Mitfahre
einſchließlich des Kraftwagenführers,
Frau und ſeines Kindes, die ſich ebenfalls
dem Wagen befanden, verletzt. Infolge des
ken Autoverkehrs in dieſer Gegend hätten
bald Hunderte von Menſchen an der Ung
ſtelle eingefunden, die den Verunglückten
Hinzuziehung von Sanitätsperſonal die
Hilfe leiſteten.
Meran. Bei Mals im Vintſchgau v
glückte am Pfingſtmontag ein reichsden
Autobus mit 32 Fahrgäſten auf der Fahrl
Reſchenſcheideck nach Meran. Der Autobus II
anſcheinend infolge Verſagens der Bremſen
und ſtürzte auf eine Wieſe. Acht Perſonen
den leicht verletzt.
ſtwoch, 18. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 137 — Seite 9
Eine Merliodroige Ausofang.
danken zur Handball=Vorſchlußrunde der 2.5.5.
Die DSB. hat dieſer Tage die Paarungen zur diesjährigen
blußrunde der Männer und Frauen bekanntgegeben. In
Süd=
chland hat man ſich nicht wenig über die von der DSB.
ge=
ene Einteilung gewundert. Es iſt allerdings nicht unbekannt,
die ſüddeutſchen Vereine innerhalb des faſt durchweg
nord=
ch orientierten Handballbetriebes der DSB. kein beſonderes
hen genießen. An dieſer Erkenntnis kann die ſüddeutſchen
baller niemand irre machen. Die halbamtlichen und amtlichen
emeinungen bekannter DSB.=Handballführer gelegentlich der
erlagen führender Mannſchaften aus dem Reich gegen
ſüd=
che Vereins= oder Verbandsmannſchaften haben die
Berech=
g dieſes Standpunktes ſchon ſeit Jahren bewieſen.
Pas ſich die DSB. aber mit der „Ausloſung zur
Vorſchluß=
e um die diesjährige Meiſterſchaft geleiſtet hat, geht
ent=
en zu weit und ſollte von allen amtlichen ſüddeutſchen
Stel=
nit Nachdruck zurückgewieſen werden. Die
Benachteili=
gder Spielvereinigung Fürth kann und darf ſich
züddeutſche Fußball= und Leichtathletik=Verband nicht gefallen
ſelbſt auf die Gefahr hin nicht, mit der DSB. in einen
en Konflikt zu kommen.
Im die unglaubliche, an die Fürther geſtellte Zumutung
ſaupt verſtehen zu können, muß man ſich die diesjährige Vor=
Zwiſchenrunde wieder in Erinnerung rufen. In der jetzigen
hlußrunde ſtehen noch die beiden mitteldeutſchen Vertreter
ei Weißenfels und Polizei Deſſau, der deutſche Meiſter Polizei
n und unſer ſüddeutſcher Vertreter Spielvereinigung Fürth.
In der Vorrunde gab man nach bewährtem Muſter der
Poli=
erlin zu Hauſe den leichteſten Gegner der Runde, den
Balten=
er Hindenburg Allenſtein. In der Zwiſchenrunde ſchickte man
Zerliner zwar nach auswärts, aber nicht etwa nach
Mittel=
hland, ſondern nach Mannheim zum V.f.R., der ſcheinbar
verren aus dem hohen Norden unter den übrig gebliebenen
Mannſchaften der leichteſte Gegner ſchien. In der gleichen
unde ſpielte der Polizeiſportverein Weißenfels zu Hauſe gegen
V.f.B. Aachen und der Polizeiſportverein Deſſau zu Hauſe
den Polizei S.C. Kottbus. Die Fürther waren ebenfalls
nuſe und warfen die Spandauer Polizei aus dem Rennen.
in der Zwiſchenrunde ließ man den Polizeiſportverein Wei=
Is ſpielfrei und die Deſſauer Poliziſten ſpielten wieder zu
e, wo ſie den norddeutſchen Vertreter St. Georg Hamburg
halteten. Die Fürther aber mußten nach Halle und kehrten
einem Siege zurück.
für die Vorſchlußrunde war es nun als ſelbſtverſtändlich
an=
en, daß die Fürther wieder zu Hauſe ſpielen oder daß zum
eſten die Deſſauer endlich auch einmal ein Spiel auswärts
tagen müſſen. Daß der Polizei Weißenfels in der Zwiſchen=
Ruhe gewährt wurde, müßte doch die logiſche Folge haben,
die Elf, die einmal zu Hauſe und das zweitemal gar nicht
mindeſtens ebenfalls reiſen würde. Was hat man ſtatt
getan? Die Paarung lautet:
Polizei Weißenfels — Sppgg. Fürth.
Polizei Deſſau — Polizei Berlin.
Veißenfels war alſo in der erſten Runde zu Hauſe und
r zweiten Runde ſpielfrei, um in der dritten Runde wieder
auſe anzutreten. — Deſſau ſpielte die erſte und zweite
ſe daheim und darf ſogar in der dritten Runde noch zu Hauſe:
en. — Fürth ſpielte ein Spiel zu Hauſe und eines
aus=
das gleiche gilt für die Polizei Berlin.
Vie der DSB.=Spielausſchuß dieſen Beſchluß (von einer
loſung” im Sinne des Wortes kann ja hier keine Rede ſein)
ndet wäre intereſſant, zu erfahren. Die einzig richtige und
ſte Einteilung wäre die geweſen, daß Fürth zu Hauſe die
erſtmals reiſenden Deſſauer empfinge, und daß Weißenfels
Berlin in Weißenfels oder Berlin ſpielen müſſe. Warum
e es nicht ſo gemacht?
leber die Urſachen dieſer Maßnahme bringt eine Nürnberger
ng Vermutungen, die wir uns zwar nicht ohne weiteres zu
machen wollen, die aber auch nicht ganz von der Hand zu
n ſind. Es iſt leider ſo, daß in Nürnberg und Fürth mit
ballſpielen nicht viel zu ernten iſt. Auch Polizei Berlin
ver=
zu Hauſe kein allzugroßes Publikum anzuziehen. Dagegen
t Mitteldeutſchland den früher finanziell ſehr fruchtbaren”
eutſchen Boden abgelöſt zu haben. Eine Beſtätigung nach
Richtung hin wäre allerdings eine Senſation. Sie würde
iſen, daß es der DSB. bei dieſen Spielen nicht um den Sport,
rn um das Geld ginge, und das wäre ſehr bedauerlich. Wir
en dann wenigſtens der DSB. einige andere Wege weiſen,
Handballetat zu verbeſſern. Wenn beiſpielsweiſe der DSB. ſeine Reiſetätigkeit etwas einſchränken würde, wären
rhin einige Hundert Mark zu ſparen. Wir können
beiſpiels=
durchaus nicht einſehen, daß zu einem in Mannheim
ſtatt=
nden Handballſpiele zwiſchen V.f.R. Mannheim und Polizei
in ein DSB.=Vertreter aus Hamburg kommen muß, um die
chnung vorzunehmen. Das hätte ein ortsanſäſſiger Funktionär
mit der gleichen Erfahrung und Gewiſſenhaftigkeit tun kön=
Das iſt nur ein Beiſpiel von vielen.
Süddeutſchland muß dringend fordern, daß dieſe
Vorſchluß=
e nicht beſtehen bleibt. Die kommende Spielwartetagung der
. wird ſich dann grundſätzlich mit dieſer Frage zu befaſſen
n.
Pferderennen zu Dresden.
Preis von Großenhain. Ehrenpreis und 3000 Mk., 1900 Me=
1. Herdings Wilderich (Varga), 2. Suus, 3. Prieſter. Toto 15.
Preis von Bühlau. 3000 Mk., 1600 Meter: 1. Saubers
Son=
laube (Haynes), 2. Pale, 3. Courtiſane. Toto 57, Platz 20,
Kopf—Z. Ferner: Donnergott, Tenor.
Preis von Dresden. Ehrenpreis und 3700 Mk. 2000 Meter:
eſt. Schlenderhans Glücksſtern (Sadjik), 2. Narciß, 3.
Gre=
er. Toto 29, Platz 20, 20. 5—Z. Ferner: Groll.
der Autopreis von Nimes wurde von Benoit (Bugatti) vor
fus (Maſerati) gewonnen.
Charles Pelliſſier, der bekannte franzöſiſche Rennfahrer, zog
ei einem Sturz auf der Bahn in Nizza unter anderem einen
lterbruch zu.
Groß=Skaffellauf
des Ausſchuſſes für Leibesübungen.
Der am kommenden Sonntag, den 22. Mai 1932.
vor=
mittags von 11—12 Uhr, auf der Rheinſtraße ſtattfindende Groß=
Staffellauf des Ausſchuſſes für Leibesübungen wird wie in
den früheren Jahren als Pendelſtaffel auf einer 2000 Meter
ge=
raden Strecke in der Rheinſtraße ausgetragen. Das Ziel befindet
ſich am Hauptpoſtgebäude, der Wendepunkt (2000 Meter) hinter der
Straßenüberführung am Hauptbahnhof, nächſt der Stirnſchneiſe.
Während der Dauer des Laufes in der Zeit von 11 bis 12 Uhr
vor=
mittags wird auf dieſer Strecke der Automobil= und Wagenverkehr
umgelenkt, um die einwandfreie Durchführung des Laufes zu
ge=
währleiſten. Auch iſt dadurch eine Gefahr für die am Staffellauf
teilnehmenden Läuferinnen und Läufer ausgeſchloſſen. Die
Eintei=
lung des Laufes ſieht neun Leiſtungsklaſſen vor, ſo daß es jedem am
Lauf teilnehmenden Verein möglich iſt, ſich mit Erfolg an dem
Staffellauf zu beteiligen. In der Hauptklaſſe (Klaſſe 1) kann jeder
Verein, auch von auswärts, teilnehmen, während in den Klaſſen
2 bis 8 nur unter gewiſſen Bedingungen teilgenommen werden
kann. In der Klaſſe neun ſtarten nur Vereins=Damenmannſchaften.
Die ſchon bei den vorausgegangenen Staffelläufen von Staat,
Stadt und Privaten geſtifteten äußerſt wertvollen Wanderpreiſe,
die erſt nach dreimaligem Siege hintereinander in den Beſitz der
betreffenden Vereine übergehen, ſind auch in dieſem Jahre mit zur
Verteidigung ausgeſchrieben. Der Staffellauf, der, wie alljährlich,
an einem Sonntag in vielen Städten Deutſchlands zur
Durchfüh=
rung gebracht wird, iſt als eine großzügige Kundgebung für die
Sache der Leibesübung gedacht. Sie verſpricht auch in Darmſtadt
in dieſem Jahre wieder nach den vom Ausſchuß für Leibesübungen
getroffenen Vorbereitungen ſich zu einen Erfolg zu geſtalten. Den
Abſchluß der Veranſtaltung bildet nachmittags eine ſportliche
Werbeveranſtaltung im Hochſchulſtadion bei der
auch die Darmſtädter Turnerſchaft ihre Mitwirkung zugeſagt hat.
Fußball.
ſprochen. Schiedsrichter Kratzenberg=Sprendlingen war, obwohl er
ein einwandfreies Tor für Rot=Weiß nicht gab, dennoch ein guter
V. C. Egelsbach — Rot=Weiß Darmſtadt 7:2 (2:1).
Am 1. Feiertage mußten die Rot=Weißen auf dem kleinen
gefürchteten Egelsbacher Platz eine hohe Niederlage einſtecken.
Vor=
weg ſei aber betont, daß das Reſultat den gezeigten Leiſtungen
abſolut nicht entſpricht. Rot=Weiß war, trotzdem die Elf
erſatz=
geſchwächt antreten mußte, dem Gaſtgeber vollſtändig gleichwertig,
und noch 20 Minuten vor Schluß beim Stand von 2:2 wußte man
noch nicht, wie der Sieger heißt, als die Darmſtädter das Pech
hatten, zwei verletzte Spieler umzuſtellen, wodurch gerade die
Hin=
termannſchaft geſchwächt wurde. Egelsbach erkannte die Sache und
erzielte in den letzten Minuten 5 Tore. Zwar hat Egelsbach
ver=
dient gewonnen, aber ein 4:3 hätte dem Spielverlauf eher ent=
Leiter.
V.V. Hofheim — Rot=Weiß Darmſtadt 4:2 (2:1).
Zu dem Spiel am zweiten Feiertage traten die Rot=Weißen in
der gleichen Aufſtellung wie am Vortag an. In dieſem
Treffen=
zeigte die Mannſchaft trotz der Müdigkeitserſcheinungen ebenfalls
eine ganz gute Leiſtung, und nur eine gute Portion Schußpech der
Darmſtädter haben die an ſich recht guten Hofheimer den Sieg zu
verdanken.
SV. 1910 Weiterſtadt — SV. Laudenbach 5:2 (4:0).
Am 1. Pfingſtfeiertag unternahm SV. Weiterſtadt einen
Ver=
einsausflug mit dem Reichsbahn=Omnibus nach Heidelberg und
Schwetzingen. Nach Beſichtigung des Schloſſes und des
Schwet=
zinger Stadtgartens wurden am Nachmittag in Laudenbach zwei
Freundſchaftsſpiele mit der 1. Mannſchaft und der Jugend
aus=
getragen. Obwohl die Gäſte nicht komplett zur Stelle waren, ſo
konnten ſie doch infolge ihrer beſſerer Technik und Taktik beide
Spiele für ſich entſcheiden. Das Spiel an ſich litt jedoch ſehr unter
der ſtarken Hitze und der Müdigkeit der Spieler, die durch den
Ausflug ſehr abgeſpannt waren. Immerhin dürfte das Spiel
für den Gaſtverein ſeine Anziehung nicht verfehlt haben. Schon
gleich nach Anpfiff entwickelte ſich ein lebhaftes Spiel, bei dem
die Gäſte ſtark im Vorteil waren, und in kurzen Abſtänden
konn=
ten ſie 4 Tore erzielen. Den Reſt bis zur Pauſe ſpielten ſie ſehr
verhalten. Auch die Hintermannſchaft brauchte ſich trotz der
großen Hitze nicht allzuſehr zu verausgaben. Nach dem
Seiten=
wechſel erzielten die Weiterſtädter gleich ihr fünftes Tor.
Nun=
mehr unterband der Schiedsrichter durch ſeine nicht immer
ein=
wandfreien Abſeitsentſcheidungen die ſchönſten Torgelegenheiten
der Gäſte. Die Gäſte verlegten ſich nunmehr auf Kombination.
da der Sieg bereits voll ſicher ſtand. Bei einer Kopfabwehr des
Gäſteverteidigers entſchied der Schiedsrichter Elfmeter, der den
Gaſtgebern, auch den erſten Gegentreffer einbrachte. Durch dieſen
Er=
folg angeſpornt, kamen die Gaſtgeber etwas beſſer auf, und
ledig=
lich durch allzu leichtſinniges Spielen der Gäſtehintermannſchaft
konnten ſie noch ein zweites Tor erzielen. Mit dem Schlußpfiff
konnte Weiterſtadt als verdienter Sieger das Feld verlaſſen. Im
Anſchluß ſtanden ſich die Jugendmannſchaften gegenüber. Auch
hier konnten die Weiterſtädter als verdienter Sieger mit 3:1
das Spielfeld verlaſſen.
* Kreisliga Südheſſen.
Es ſchien, als ob über Pfingſten endlich die
Meiſterſchafts=
frage endgültig gelöſt werden würde. Dem war jedoch nicht ſo!
Es kam zu Verhändlungen und ſo wurde das wichtigſte Spiel:
Pfiffligheim — V.f. R. Bürſtadt bis nach den Aufſtiegſpielen
verſchoben und findet dann am 19, Juni ſtatt. Natürlich hat
Lampertheim nach Lage der Dinge ebenfalls beantragt, daß ſeine
drei Nachholſpiele verſchoben werden, und demgemäß wurde das
erſte dieſer drei Spiele: Hochheim — Olympia Lampertheim
ebenfalls nicht ausgetragen. Wir haben wohl einen
Südheſ=
lenvertreter, aber keinen Südheſſenmeiſter bei
den Aufſtiegſpielen zur Bezirksliga. Wie dieſer „gordiſche
Kno=
ten” gelöſt werden ſoll, iſt eine große Frage.
Für den Kreis Südheſſen ſind die Ausſichten bezüglich des
Aufſtiegs ſeines Vertreters wieder etwas geſunken, nachdem
Mombach ſich in Rüſſelsheim nicht durchſetzen konnte.
Sehr zahlreich waren an den Pfingſtfeiertagen die
Freund=
ſchaftsſpiele. Etliche Mannſchaften waren auf Reiſen und
ſchlu=
gen ſich recht tapfer. Hauptſächlich zwiſchen den Vertretern un=
ſerer vier heſſiſchen Kreiſe des Bezirks wurde manch heftiger
Strauß ausgefochten. Die Reſultate lauten.
Union Darmſtadt — FV. Biblis 4:3; FV. Biblis — Conc.
Gernsheim 3:3; FV. Biblis — Germ. Eberſtadt 2:2; FV.
Hof=
heim — Rot=Weiß Darmſtadt 4:2; Spp. Bobenheim — FV.
Hof=
heim 3:3; FV. Rheingönnheim — Olympia Worms 0:4; Kickers
Frankenthal — Olympia Worms 2:5; Spvg. Bockenheim —
Olympia Lampertheim 0:7; V. f. L. Lampertheim — FV.
Lud=
wigsburg 4:1; Norm. Pfiffligheim — Spv. Mutterſtadt 3:2;
Spp. Horchheim — Hochfelde 2:2; Olympia Weiſenau — Olympia
Lorſch 1:5; Spv. Koſtheim — Olympia Lorſch 2:3; Spv.
Kreuz=
nach — Olympia Lorſch 3:4.
Ganz beſonders beachtlich erſcheint die Leiſtung und der
Er=
folg von Olympia Lorſch bei dieſen aufeinanderfolgenden Spielen
anläßlich ihrer Pfingſtreiſe; auch Biblis war ſehr emſig, wenn
auch nur teilweiſe erfolgreich. Die Wormſer „Kleeblätter” haben
durch zwei Bombenſiege auf fremden Spielplätzen gegen
ſpiel=
ſtarke Kreisligamannſchaften ihr gutes Können erneut unter
Beweis geſtellt.
Verſpätete Darmſtädter Ergebniſſe: Fußball:
Poſt Darmſtadt — Poſt Bingen 5:2.
Geza Janek, der bekannte erfolgreiche Jockei, hat in
Königs=
berg einen Selbſtmordverſuch gemacht, den man auf eine
Nerven=
erkrankung zurückführt. Janek ſchwebt mit ſchweren Verletzungen
in Lebensgefahr.
Paul Krewer konnte bei Dauerrennen im Haag ſo gute Leute
wie Baillard, Snoek, Blekemolen und Hopkins ſchlagen.
Geſchäftliches.
Auf vielſeitigen Wunſch findet für Damen jeden Alters in
Darmſtadt. Reſtaurant Kaiſerſaal, Grafenſtraße, von Frl. Herta
Jaeger ein ſehr lehrreicher, überall mit großem Beifall
aufge=
nommener Privat=Tafeldeck=Kurſus ſtatt. Der Kurſus
findet theoretiſch und praktiſch mit Tafelgerät ſtatt. (Vergl,
Anzeige.)
Das Praktiſche ſetzt ſich immer wieder ſiegreich durch! Das
beweiſen auch die in dieſen Tagen im Hotel „Darmſtädter Hof”
ab=
gehaltenen intereſſanten und praktiſchen Vorführungen des neuen
Zuſchneideapparates „Frohne‟. Es iſt in der Tat jeder, auch der
noch ſo unbewanderten Hausfrau möglich, die geſamte Garderobe
ohne Schwierigkeiten zuzuſchneiden. Ein Beſuch dieſer
Vorfüh=
rungen kann allen Hausfrauen und hausmütterlichen Haustöchtern
nur empfohlen werden. (Siehe Anzeige.)
Rundfunk=-Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 18. Maf.
15.20: Stunde der Jugend. Luſtiges von Fahrt und Lager. —
Vom Handballſpiel.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.25: Mannheim: Dr. Menninger: Rechenkniffe. Luſtiges und
vor=
teilhaftes Rechnen.
18.50: F. W. Schönfeld u. P. Laven: Werkſtudenten.
19.30: Zur Feier des 150jährigen Geburtstages des Freiſcharführers
von Lützow. Hörbericht aus der Lützow=Kirche in Rogau bei
Zob=
ten.
20.00: La Gioconda. Oper von Amilcare Ponchielli.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Berlin: Nachtmuſik.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 18. Maf.
9.30: G. Hausdorf: Selbſterlernen von Plakatſchriften.
214:50:*Der Tag:des guten Willens.
F15.10: Jugendſtunde: Schiffskataſtrophen an der Nordküſte, Rügens.
15.45: Eva Förſter: Was können unſere Landfrauen von der DLG.=
Ausſtellung in Mannheim lernen?
16.00: Rektor Pietſch: Volksſchularbeit und Kleinſiedlung.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Pachnicke: Alte und neue Volksbildung.
18.00: R. Hernried u. Mitw.: Das Orcheſter und ſeine Inſtrumente.
18.30: Dr. Kamnitzer: Europa. Imaginäres Geſpräch mit
Doſto=
jewſki.
18.55: Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
19.10: Dr. Treuherz: Kriſenerſcheinungen in den
Goldinflations=
ländern.
19.40: Min.=Rat Dr. Feßler: Der Beamte und die
Wirtſchafts=
politik der Gegenwart.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Frankfurt: La Gioconda. Oper von Amilcare Ponchielli.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Gerhard Hoffmann. Refraingeſang:
Max Menſing.
Wekkerbericht.
Bei der kräftigen Erwärmung haben ſich die flachen
Stö=
rungen in der von Nordweſten nach Südoſten ſich erſtreckenden
Rinne tieferen Druckes raſch weiter ausgebildet und unter
Um=
drehen der Winde nach Weſten zu Kaltluft nach dem Feſtland
hinbefördert. Infolgedeſſen kam es durch die ſchnelle Abkühlung
vielerorts zu Gewitterſtörungen und auch zu leichteren
Nieder=
ſchlägen. Die Auswirkung der Störungstätigkeit wird aber nicht
von langer Dauer ſein. Zunächſt bleibt bei der noch herrſchenden
Weſtluftzufuhr wechſelhafte Bewölkung beſtehen, womit auch
teil=
weiſe gewitterartige Schauer verbunden ſind. Allgemeiner
Baro=
meteranſtieg wird jedoch das kontinentale Hoch kräftigen, ſo daß
ſpäter in ſeinem Bereich wieder mehr aufheiterndes Wetter und
auch Erwärmung einſetzen wird.
Ausſichten für Mittwoch, den 18. Mai 1932: Anfänglich noch
wechſelnd bewölkt mit vereinzelten, gewitterartigen Schauern,
dann wieder aufheiternd und wärmer.
Ausſichten für Donnerstag, den 19. Mai 1932: Vorwiegend
trockenes und auch vielfach aufheiterndes Wetter.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wiriſchaft: Rudelf Mauve; für Feuilleton, Relch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bähmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas:Dauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Btid und Wort: Dr. Herbert Nefte;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtſich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n icht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
bründlichen
vier=Unterricht
Anfänger und
geſchritt. erteilt
Indorf.
ſanenſtraße 72.
(2999a)
d, leicht,
ſtadt=
m, für
Stadt=
eb z. kauf. geſ.
u. L. 39 Gſch.
lucken m. Kük.
rk. Eid,
Eſcholl=
erſtr. 44, Neue
ukaſerne.
am. Leghorn
Rheinländer,
jeveld.,
Enten=
n(helleChamp.)
ügelhof Haag
ſtanienallee 71.
(4563a)
Wachſamer
Schäferhund
umſtändehalber zu
verkaufen. Zuſchr. u.
L. 46 Geſchſt. (7463
Klein. Schoßhündch.
Zwerg=
Seidenhaar=
ſpitzch., rein wß., m
Stammb. z. vk. Ang.
u. L. 13 Geſch. (
Spiegelſchr. f. Wäſche
od. Kleider, 2 vollſt.
nußb. Betten, billig
zu verk. Herdweg 95,
Gartenhaus.
verſchied. 3=Röhren
Geräte ſehr billig
L. Landzettel,
Speſſartring 2.
Gut erh. 2tür.
Eis=
ſchrank m.
Glasein=
lage zu verkauf. (
Zu erfr. Geſchäftsſt.
Gut. Löwe=Lautſpr.
f. 12 ℳ z. vk. Ang.
u. L. 26 Geſchſt. (*
3 Metallbetten mit
Matratzen a 10 ℳ.
1 Mahag.=Waſcht. m.
Marm. 25ℳ, 1Mah.=
Kldrſchrk. m. Facette
30ℳ, 1 wß.
Kleider=
ſchrk. 20 ℳ, 1
Waſch=
tiſch 10 ℳ. Tiſch,
Stühle, Bilder und
Diverſes ſpottb. zu
verk. weg. Wegzug.
N. Ramſt. Str. 47, IIIr.
1 Nähmaſch., 1
Bett=
ſtelle m. Sprungr.,
1. Federb. z. verk.
Hoffmann,
Blumen=
thalſtr. 73, II. lks.*
Korbmöbelgarnitur
z. vk. Wienerſt.65.
elektr. Bügeleiſen,
1 Kinderklappſtuhl,
1 Kinderbett
Zelektr. Lampen,
1 Kinderwag z. vk.
Näh. Geſ häftsſt.
Leere Kiſten
zu verk. Darmſtadt,
Mühlſtraße *10.* (
Million Einwohner
hat die Pfalz. Hiervon werden die
kaufkräftigsten Kreise durch die
weit-
aus größte pfälzische Zeitung, die
Pfälzische Rundschau
erfaßt. Jede Werbung in der Pfalz
kann erst durch die Mitbenutzung
der Pfälzischen Rundschau als
er-
folgversprechend angesehen
wer-
den. — Man verlange
Kostenan-
schläge und Unterlagen durch die
Werbeabteilung Ludwigshafen a. Rh.
Herrenzimmer,
benig gebraucht, zu
verk. Zu beſichtig
jederzeit.
Heidel=
bergerſtr. 129,II. r.
Preisw. geg. Kaſſe
zu verk.: 1 Piano,
Nußbaum, Fabrikat
Uebel & Lechleiter,
ſchweres, guterhalt.
Stück. Frankf.=Str.
4, I., nur zwiſchen
3 u. 5 Uhr nachm.”
Schuhm.=Nähmaſch.
und Walze f. 20 ℳ
zu verkaufen.
Caſtritius,
Luwigsplatz 3.
Gebr. Küche
bill. abzug. Michels,
Grafenſtr. 23, II. (*
Gt. Herrenr. 20
Damenr. 25ℳ z. vk
Döngesborng. 3.
Wanderer-
Damenrad
weit unter Preis.
Heinrichſtr. 52, (Büro)
(7039a)
Kinderwagen
billig zu verkaufen
Clemensſtr. 3, I.
Guterhalt.
Kinder=
liegewag. billig zu
verkaufen. Nieder=
Ramſt.=Str. 51, I.
Gelegh.=Kauf!
2 Reiſe-Schrbm.
Urania Piccolo
u. Diamant, ferner
1 eich. Soenecken=
Dipl.=Schreibt.
m. Zentralverſchluß
Größe 87X153.
ſowie ein desgl.
Akken=Rollſchrk.
Grß. 124X220X38
alles in beſt. Zuſt.,
für die Hälfte des
Neuanſchaffungspr.
ſof. zu verkauf. bei
L. Grünfeld
An= und Verkauf,
Schloßgaſſe 8. (7464
Faſt neues, erſtklaſſ.
mit 13 Regiſtern,
nur 360 ℳ netto.
Bechſtein=Piano
w. neu, nur 650 ℳ.
Faſt neues modern.
nur
Piand 450 ℳN.
Fiſcher, Rhönring79
2.
Gebr.
billigſt z. vk.
Heidel=
bergerſtr. 74, Hth.
(5610a)
Gasbadeof. m.
Zim=
merhzg. u.
Zink=
badewanne, beides
n. ſehr gut erhalt.,
billig abzug. Adolf
Kling, Grafenſt. 35.
Grüne Fliegen,
Blaue Fliegen,
Fenſterdraht
arl Brückne
Holzſtraße (6750a
am=Brunnen.
Berchromen
Vernickeln
Verſilbern
Verkupfern
Vermeſſingen
Verzinnen
Emaillieren
Färbungen
gut und preiswerk
nur b. Fachmann
Karl Föbel
Grafenſtraße 16.
(295a)
Waſſerſchlauch,
ſowie alle
Eilfs
kaufen
bei (958a
Jacob Scheid
Lirchſtraße
Telefon 360/361.
Ende
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangei
E
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus n.
konföt
verluſ
haben
währe
von (
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de
a.u
de
ſtel
Nammer 137
Mittwoch, den 18.J
Nach der dreitägigen Feiertagsunterbrechung ſchätzte man im
Vormittagsverkehr an der Berliner Börſe etwas höhere
Kurſe, zumal in Montanen, beſonders in Gelſenkirchen, Nachfrage
beſtand. Die amtlichen Eröffnungskurſe zeigten dann aber kein
ganz einheitliches Ausſehen. Teilweiſe waren kleine
Abſchwä=
chungen feſtzuſtellen, die aber ebenſo wie die Beſſerungen bei nur
geringen Umſatzen eintraten. Der Ordereingang aus
Kunden=
kreiſen war noch außerordentlich klein, und die Spekulation
ver=
hielt ſich im Hinblick auf die Vorgänge in Japan und die ſehr
undurchſichtige innerpolitiſche Situation in Deutſchland völlig
abwartend. Die ſchwache Veranlagung der deutſchen Bonds an
der geſtrigen New Yorker Börſe verſtimmte um ſo mehr, als am
Aktienmarkt eine kräftige Erholung am Schluß des Verkehrs
ein=
getreten war. Die verhältnismäßig ſteife Veranlagung des
Ber=
liner Geldmarktes, die im Gegenſatz zu der internationalen
Geld=
flüſſigkeit ſteht, war ein weiterer Unſicherheitsfaktor. Hinzu kam,
daß man befürchtet, der plötzliche Tod des holländiſchen Bankiers
Sternberg werde möglicherweiſe noch zu Glattſtellungen an
deut=
ſchen Plätzen führen. Schwächer eröffneten insbeſondere Siemens
mit einem Verluſt von 2,5 Prozent. Im Freiverkehr waren
Win=
tershall auf die Erwartung ſchlechter Bilanzziffern im gleichen
Ausmaße gedrückt, konnten ſich jedoch ſpäter, anſcheinend auf
In=
terventionen, wieder gut erholen. Bis zu 4 Prozent feſter waren
Hanſa Dampf, die anfangs plus plus notierten, Stöhr, Chade=
Aktien und Weſteregeln. Elektrizitätswerke Schleſien gewannen
ſogar 6 Prozent. Lebhafter gehandelt wurden Reichsbankanteile
und Montane. Deutſche Anleihen waren nicht ganz einheitlich,
Altbeſitz etwas ſchwächer, Neubeſitz leicht anziehend. Die
Renten=
märkte lagen ziemlich ſtill, Reichsſchuldbuchforderungen hatten
nur kleine Veränderungen aufzuweiſen, während
Reichsbahnvor=
zugsaktien ſich erneut beſſern konnten. Im Verlauf war die
Tendenz unter kleinen Schwankungen eher etwas freundlicher.
Das Geſchäft blieb allgemein ruhig. Ausländer waren im
allge=
meinen nicht ſtärker verändert, lediglich Anatolier fielen durch
recht feſte Veranlagung auf. Im Gegenſatz zu der Flüſſigkeit an
den internationalen Märkten zeigte der Berliner Geldmarkt ein
ziemlich ſteifes Ausſehen. Tagesgeld zog auf 5½ Prozent und
darüber an, Monatsgeld blieb unverändert 6—8 Prozent nom.
Die Frankfurter Börſe lag nach den Pfingſtfeiertagen
uneinheitlich und vor allem unſicher. Die Feſtigkeit in der letzten
Zeit beruhte ausſchließlich auf Spekulationsgeſchäften der Kuliſſe
und auf geringeren Anlagekäufen des Publikums, während das
Ausland ſich am deutſchen Börſengeſchäfte desintereſſiert zeigte.
Allerdings ſcheinen immer noch in gewiſſem Umfange Beträge
aus Stillhaltegeldern in Aktien angelegt zu werden, woraus ſich
die mehrfachen Schwankungen erklären, denn die Spekulation
war zu Beginn der Börſe eher als Abgeber am Markte, wobei ſie
auf die Vorgänge in Japan, ferner auf die deutſche unſichere
außenpolitiſche Situation verweiſt. Engliſche Preſſeſtimmen
be=
zeichnen die Ausſichten für die Lauſanner Konferenz durch
Wi=
derſtand der Franzoſen als ſehr ungünſtig. Die innerpolitiſche
Situation tritt unter dem Eindruck der Außenpolitik etwas
zu=
rück. Die Hauptſtütze der Börſe ging vom Montanmarkte aus, der
auf rheiniſche Käufe hin zumeiſt ſchon zu Beginn kleine
Kurs=
ſteigerungen brachte, ſo für Stahlverein um 0,75, Gelſenkirchen
0,50, Buderus 0,25 Prozent. Am Elektromarkt waren Schuckert
in Nachwirkung der liquiden Bilanz um 0,75 Prozent höher.
Auch Lahmeyer auf die Dividendenvorſchläge der
Tochtergeſell=
ſchaften weiterhin um 1 Prozent erholt. Dagegen lagen AEG.
um 1.25, Siemens um 2 Prozent ſchwächer. Am Zellſtoffmarkt
Waldhof 0,50, Aſchaffenburger 0,25 Prozent freundlicher. Der
Farbenmarkt lag ziemlich unſicher und ſchwankte zwiſchen 93,50
und 94 und war gegen die letzte Notierung knapp behauptet.
Scheideanſtalt nach anfänglichem leichten Rückgang auf letzten
Kursſtand erholt. Schiffahrtswerte bröckelten weiter leicht ab.
Am Kalimarkt Weſteregeln um 1,5 Prozent auf Paris befeſtigt.
Im einzelnen zeigten Reichsbahnvorzüge eine leichte Erhöhung
um 0,25 Prozent, Holzmann auf Dividendenerwägungen um ½8
Prozent und Reichsbankanteile um 1 Proz. Der Anleihemarkt
lag ohne Anregung bei kaum veränderten Kurſen.
Neubeſitzan=
leihe um ½, Altbeſitz um ³ Prozent höher. Auch der ſpätere
Börſenverlauf zeigte keine weſentliche Veränderung. Farben
blieben etwas unter 94 Prozent. Am Deviſenmarkt lag der Yen
auf die Vorgänge in Japan ſchwächer bei 31,25 gegen den Dollar.
Der Dollar lag gegen Europa=Valuten unverändert. Die
ſpani=
ſche Valuta erneut etwas feſter. Tagesgeld leicht und 4,5 Prozent.
Nach Ablauf der erſten Börſenſtunde neigte die Tendenz weiter
nach unten. Farben 92,5 Geld.
Die Abendbörſe war ſchwach beſucht und verlief ſtill.
Die Spekulation iſt ſtärker zurückhaltend unter Hinweis auf die
ungeklärte innen= und außenpolitiſche Lage. Auch der überwiegend
ſchwächere Verlauf der Auslandsbörſen drückte etwas auf die
Börſenſtimmung. Etwas Geſchäft war nur am Farbenmarkt, wo
J.G. Farben 0,5 Prozent über Berliner Schluß lagen. An dem
Elektromarkt lagen Siemens 0,5 Prozent niedriger angeboten,
AEG. behauptet. Die übrigen Werte lagen meiſt unverändert.
Auch Renten und Anleihen ſtill. Farben ſchloſſen bei 92¾ Proz.
nach vorübergehend 93 Proz.
Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Nachfrage nach
hölzern war infolge einer leichten Belebung der Siedlungst
keit drei bis vier Wochen hindurch etwas reger, was ſich in g
ren Avſchlüſſen der Sägewerke äußerte. Schleſiſche Werke kon
tach Norddeutſchland parallel beſäumte Blockkiefer zu etw
Mark frei Kahn Norddeutſchland für Hobelzwecke liefern, und
Oberſchleſien wurden etwa zehn Kahnladungen 20 Millim=
Schalbretter zu 27 bis 21 Mark frei Kahn
Empfangsſtation=
kauft . Die Schalbretterpreiſe haben eine leichte Erhohung ge,ᛋ.
In den letzten Tagen iſt es aber am Bauholzmarkt wieder e
ruhiger geworden, und es haben auch die Nachfragen bei den
ken einen geringeren Umfang. Dagegen zeigt der Handel in g
Tiſchlerholz (Stammkiefer) eine leichte Belebung. Freilich
die erzielbaren Preiſe, für die Sägemühlen äußerſt unbefr
gend. Durch den vermehrten Umſatz kann dieſer Uebelſtand
ausgeglichen werden. Die Preiſe für Ruſſenſtamm, die nock
zwei Wochen etwa 70 Mark ab Kreuz=Schneidemühl betr.
ſind neuerdings im Großhandel auf 66 bis 68 Mark zurückg
gen. Der Druck der oſtpreußiſchen Stammware hat dazu ge
Immerhin konnten im Berichtsabſchnitt etwa 1000 Kubik=
Stammware nach einer vorliegenden Schätzung von den
werken an den Platzholzhandel aus Oſtdeutſchland verkauft
den. Das Geſchäft in aſtreinen Seitenbrettern iſt ſchleppen
worden, da die Küchenmöbelinduſtrie in Weſtfalen und im
land von Woche zu Woche ſchwächer beſchäftigt und nicht ge
iſt, ſich in Abnahmeverpflichtungen zu ſtürzen, die ſich mit
weiter zurückgehenden Abſatz von beſſeren Küchenmöbeln
nicht in Einklang bringen laſſen. Ein Abſchluß von etwe
Kubikmeter Seitenbrettern nach der Provinz Hannover 1
bekannt.
Biehmärkte.
* Mainzer Viehmarkt vom 17. Mai. Tatſächlich auf
Markte zum Verkauf: 16 Ochſen, 12 Bullen, 460 Kuhe oder ir
ſen, 260 Kälber, 835 Schweine. Preis pro 50 Kilo Lebendgeſcht
Phil. Holzmann A.G., Frankfurt a. M. Die Bilanzſitzung der
Ph. Holzmann A.G. findet am 28. Mai ſtatt. Im abgelaufenen
Geſchäftsjahr 1931 wirkte ſich der allgemeine Rückgang am
Bau=
markt, der beſonders in der zweiten Jahreshälfte kataſtrophal
zu=
rückging, auf das Ergebnis ungünſtig aus. Im allgemeinen konnte
die Kapazität im Durchſchnitt nur mit 40—50 Prozent ausgenützt
werden. Im neuen Jahre war in der deutſchen Bauwirtſchaft
der Beſchäftigungsgrad in den Monaten Januar und Februar
nur etwa 10 Prozent, während er ab März bis heute durch das
Saiſongeſchäft ſich auf etwa 20 Prozent hob. Das
Auslands=
geſchäft iſt ſo gut wie ganz unterbunden. Trotzdem konnte die
Holzmann A.G. ihre finanzielle Poſition voll behaupten; ſie
ver=
fügt über eine ausgezeichnete Liquidität. Wie verlautet, habe
ſich die Höhe des Bankguthabens gegenüber dem Vorjahr (i. V.
9,85 Mill. RM.) kaum verändert, ſo daß allein das Bankguthaben
den Kurswert des 20 Millionen RM. betragenden A.K. überſteigt.
Aus dem Baugeſchäft ſei über die Abſchreibungen hinaus noch ein
Reingewinn erzielt worden. Ob allerdings ſich die Verwaltung
zu einr Dividendenausſchüttung entſchließt, wird neben der
Berückſichtigung der Liquidität vor allem von der
Beur=
teilung der Geſchäftsmöglichkeiten der reſtlichen Monate 1932
abhängen. Die Dividendenfrage ſoll erſt in der Bilanzſitzung
Ende dieſes Monats entſchieden werden.
Die Abſchlüſſe der württembergiſchen Lahmeyer=Gruppe. Die
Kraftwerk Altwürttemberg A.G. Ludwigsburg ſchließt
bekannt=
lich mit einem Reingewinn von 0,48 (0,62) Mill. RM., woraus
5½ (7) Prozent Dividende verteilt werden. Der Stromabſatz iſt
auf 24 (20,5) Millionen Kilowatt geſtiegen. Die Bilanz zeigt
in Mill. RM.: A.K. 8,40, Geſ.=Reſerve 0,84, Kapital=Tilgungs=
und Erneuerungsrücklage 3,63 (3,31), Gläubiger 4,08 (4,38),
andererſeits Anlagen 16,08 (15,95), Wertpapiere 0,55,
Bankgut=
haben 0,02 (0,03), Außenſtände 0,52 (0,56) Vorräte und
halb=
fertige Anlagen 0,24 (0,31) Mill. RM. Wertpapiere enthalten
nom 376 000 Growag=Aktien, nom. 0,24 Mill. Aktien der
Würt=
tembergiſchen Sammelſchienen A.G., ſowie 4000 RM. Aktien der
Neckarwerke A. G. — Bei der Großkraftwerk Württemberg A.G.
betrug der Reingewinn bekanntlich 8500 (8400) RM., woraus eine
Dividende wieder nicht zur Verteilung kommt. In Kochendorf
ſtieg die Erzeugung auf 35 (27) Mill. Kilowatt.
Hauptabneh=
ier ſind Kraftwerk Altwürttemberg und das Ueberlandwerk
Hohenlohe=Oehringen. Der Ueberſchußſtrom konnte nur zu
ge=
drückten Preiſen abgeſetzt werden. Die Bilanz zeigt in Mill.
RM.: A.K. 2,90, Kapitalrücklage= und Erneuerungskonto 1,07
(0,95) Gläubiger 1,41 (1,55), andererſeits Anlagen 3,47 (3,77)
Beteiligungen 1,40, Schuldner 0,13 (0,15), Material 0,12 (0,13)
Mill. RM. Das Konto Beteiligungen enthält nom. 0,27 Mill.
der Württembergiſchen Sammelſchienen A.G., nom. 1,87 Mill.
Schill. der Vorarlberger Illwerke.
Die New Yorker Oelkonferenz. Geſtern fand die erſte offizielle
Vollſitzung der internationalen Oelkonferenz in New York ſtatt.
Die Vertreter von Amerika, England und Rußland haben
erſt=
malig die internationalen Oelprobleme gemeinſam beſprochen,
wobei die Vertreter der Royal Dutch=Gruppe, der Burmah Oil
Co. ſowie der Anglo Perſian Oil Co. die Intereſſen der
rumäni=
ſchen Oelproduzenten wahrnahmen. — Die New York Times
er=
fährt hierzu, daß der Vorſchlag der Engländer, das Sowjetöl
unter Zugrundelegung der Ausfuhr von 1931 in Höhe von 5,1
Millionen Tonnen aufzukaufen, auch die Zuſtimmung der
ameri=
kaniſchen Oelgruppen finde. Man erwartet aber einigen
Wider=
ſtand von ſeiten der Ruſſen ſelbſt, da dies die Aufgabe der
Selbſt=
ſtändigkeit der ruſſiſchen Oelausfuhr bedeuten würde. Man glaubt
aber trotzdem, daß eine Verſtändigung möglich ſein wird, da
Ruß=
land ſeinen Abſatz im Ausland noch wenig entwickelt habe und
ſeinen heimiſchen Bedarf ſteigern werde.
Berliner Produktenbericht vom 17. Mai. Wie immer nach
längeren Verkehrsunterbrechungen kam das Geſchäft am
Pro=
duktenmarkt heute nur ſchleppend in Gang. Käufer und
Verkäu=
fer ſtehen ſich zunächſt abwartend gegenüber, da beſondere
An=
regungen fehlen. Beſonders in Roggen war die
Unternehmungs=
luſt des Handels und der Mühlen äußerſt gering, da man
an=
ſcheinend mit der Möglichkeit weiterer Regierungsmaßnahmen
rechnet. Infolgedeſſen kamen im handelsrechtlichen
Lieferungs=
geſchäft Roggennotierungen zunächſt nicht zuſtande, und auch in
prompter Ware, die zur Kahnverladung vereinzelt angeboten iſt,
war die Umſatztätigkeit gering. Weizen alter Ernte wurde
da=
gegen entſprechend der Verſorgungslage vereinzelt 1 Mark höher
bezahlt; im Lieferungsgeſchäft traten gleichfalls leichte
Preis=
beſſerungen ein. Die günſtigen Witterungsverhältniſſe trugen
taturgemäß auch zur Zurückhaltung der Käufer bei. Am
Mehl=
markt iſt das Geſchäft, wie immer nach den Feiertagen, ſehr ruhig,
die Preiſe waren wenig verändert. Für Hafer hielten ſich
An=
ggebot und Nachfrage in mäßigen Grenzen.Wer,Lieferungsmarkt
eröffnete bis 1,50 Mark höher. Gerſte weiterkſehr rnhig.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 17. Mai
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 52,25 RM. — Die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
ver=
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164 RM.
Reinnickel, 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus auf
44—46 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 39,25—42,53 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 17. Mai ſtellten ſich für
Kupfer: Mai 42,50 (43,25), Juni 42 (42.50), Juli 42,25 (43,75),
Auguſt 42,50 (43,50), September 43 (44), Oktober 44 (44,50)
No=
vember 44,50 (45,50), Dezember 45 (46,50), Januar 45,50 (46,25)
Februar 45,50 (47), März 46 (48), April 46,50 (48,50) Tendenz:
flau. Für Blei: Mai 15 (16,50), Juni 15,50 (16,50), Juli 16
(17), Auguſt 16 (17,50), September 16 (18) Oktober 17 (18,50),
November 17 (19) Dezember. Januar 17,50 (19,50). Februar,
März, April 18 (20). Tendenz; luſtlos. Für Zink: Mai 19
(20), Juni 19 (19,50), Juli 19,50 (20,50) Auguſt 20,50 (21,50)
September 20,75 (21,50), Oktober 21 (22), November 21,50 (22,50),
Dezember 22 (23), Januar 22,50 (23,50), Februar 22,75 (24),
März 23 (23,25), April 23 (24) Tendenz; luſtlos. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
in RM.: Ochſen a) 1. 30—33, b) 2. 20—25; Bullen c) 20/
Kühe a) 20—26, b) 17—22, c) 15—18: Färſen 28—32: Kſe
c) 36—40, d) 32—35: Schweine b) und c) 40—42, d) 3uc
Marktverlauf: In allen Viehgattungen ruhig; bei Schn ſe=
und Großvieh geringer Ueberſtand.
i. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 484 Stück; ve ſft
wurden 417 Stück. Preiſe für Milchſchweine 8—16 Mk., Ofer
17—23 RM. das Stück. Marktverlauf: gut.
Mannheimer Viehmarkt vom 17. Mai. Auftrieb: 143 Ten,
145 Bullen, 301 Kühe, 311 Färſen, 839 Kälber, 18 Schafe//10
Schweine, 5 Ziegen, zuſammen 4072 Stück. Preiſe für 50 ilo
Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 32—34, b) 26—30, c) 2e30
Bullen a) 26—28, b) 23—25, c) 29—22: Kühe a) 24—26.
bis 23. c) 14—16, d) 10—13; Färſen a) 32—34, b) 28—30,
bis 28; Kälber b) 42—45, c) 36—40, d) 32—36, e) 2730,
Schafe b) 22—30; Schweine b) 38—40, c) 39—41, d) 3.40,
e) 36—38, f) 32—35; Ziegen: Stück 12—20 RM. Marktve uf:
Großvieh ruhig, kleiner Ueberſtand; Schweine und
Kälberſes=
gleichen.
Frankfurter Viehmarktbericht vom 17. Mai. Aufgett
waren: 1019 Rinder, darunter 257 Ochſen, 85 Bullen, 388
und 250 Färſen, ferner 294 Kälber, 9 Schafe und 3665 Schr
Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen a) 1.
2 28—31, b) 24—27: Bullen a) 28—30, b) 22—27; Kühe
bis 27, b) 22—24, c) 18—21; Färſen 32—35, b) 28—31,
bis 27: Kälber b) 43—46, c) 38—42, d) 30—37: Schafe
notiert; Schweine a) 35—39, b) 38—40 c) und d) 37—40,
bis 36. Marktverlauf: Sperrmarkt. Rinder langſam, gerger
Ueberſtand; Schweine langſam, geringer Ueberſtand; Kälbe ſind
Schafe, mittelmäßig, geräumt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Der Präſident der Handelskammer Saarbrücken, Dr. eh
wig von Boch, der Generaldirektor der Firma Villeroy u. bch,
iſt geſtern kurz nach Mitternacht in Mettlach an einem Her:lag!ſ
verſchieden.
Der Londoner Goldpreis betrug am 14. Mai 1932 für
Unze Feingold 113 Schill. 7 Pence. Eine Umrechnung in /M.
konnte nicht vorgenommen werden, da ein Kurs für das em ſche Fm.B!
Pfund in Berlin nicht feſtgeſetzt worden iſt.
Die „Europa” hat in Cherbourg Goldbarren im Werrbon/,
255 Millionen Franken ausgeladen, die für franzöſiſche Reeung
beſtimmt waren. In New York iſt am letzten Samstag ſold 4000
für rund 9,75 Millionen Dollar ausgeführt worden.
Berliner Kursbericht
vom 17. Mai 1932
Deviſenmarkt
vom 17. Mai 19
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank . .
Deutſche Bank u. /
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
84.—
Aft
36.—
20.50
12.125
19.—
12.75
23.—
33.75
Arré
18.—
AX6
89.—
90.50
Deutſche Erdöl
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f. elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
59.75
66.25
93.—
ARk4
56.—
44.—
if
40.—
90.—
27.25
39.75
25.62E
35.50
24.625
Polyphonwerke / 46.75
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali 1100.-
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
30.—
151.—
56.—
17.125
11.25
25.25
56.
16.75
29.25
Helſingfors
Bien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
ew York
Belgien
Italien
Paris
Währung
00 finn. Mk.
00 Schillin
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 L=Stg.
1 Pap. Peſo
Dollar.
100 Belga
00 Lire‟
100 Francs
Geld
7.133
51 95
12.46:
3.o05.
170.8
77 12
94.2:
78.32
15.38
1.013
4.209
59.12
21.67
16.605
Brief
7.147
52.05
12.485
3.063
171.2:
77.2
84.31
78.48
1.0171
4.217
59.24
21.71
16.645
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambul
15.421Kairo
Kanada
Uruguay
Island
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
Milreis
100 Dinar
100 Escudos
100 Drachm
1türk. 4
1ägypt.
lcanad. Doll.
1 Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats
Gel
82.3-
34 4
82.6.
1.3.1
0.3-
7.4 R.
14.0 K.
2.9 P
15.7 6.3z
3.73 274
1.8
69.) 89.*
109. 09.,60
79. R9.0 4
Tariokaldant Särmſtaor, Bmare der
Frankfurter Kursbericht vom 17. Mai 1932.
We
„b. 27
5½%Intern.
6%Baden ......"
6%Bayern ...."
6% Heſſen ......
6% Preuß. Staat
6% Sachſen..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4:/=Ab=
(öſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche Schutzge
bietsanleihe ..
6% Baden=Baden
6%Berlin. ..v. 24
6% Darmſtadt . .
6O Dresden v. 2
6% Frankfurt a. M.
Schätze v. 29
v. 26
82Mannz eu.....
6% Mannheim v. 27
6% München v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbr.
Goldoblig
5½½% Heſſ. Lds.-
Hyp.=Bk.=Liquid.
434% „Kom.=Obl.
6% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.
6% Goldobkit
Ve
57
54.5
58
61.25
46.25
n4.75
62
42.75
32l=
2.85
45
41.75
44
62.5
43
44.75
53
83
657
55
30 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk
5½% „ Liqu. Ob
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+AuslSer.
„ „ Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
60 Berl. Hyp.B1
5½%, Ligu.=Pfb=
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr
6% „ Goldoblie
„ Pfbr.=Bk.
6%
5½9
„ Liqu.
6% Mein. Hyp.=Bk.
5½% Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bk
51/% „Lig. Pfbr.
Goldoblig
9 Südd. Bod.
Cred.=Bank ....
51/,% „ Lig. Pfbr.
5% Württ. Hyp.=B.
3%Daimler=Benz.
6% Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
6¾Mitteld. Stahl.
6% Ber. Stahlwerke
Af
745
79
Arf
52.5
5.25
79.5
78.5
542=
81.75
72.5
R.5
m.25
B3.2l
59‟
M.2
81.5
A
41.25
73%.
M
J. G. Farben Vonds
50 Bosn. L.E. B.
„ L.Indeſt.
52 Bulg. Tab. b.02
41/.% Oſt. Schätze
4%0 Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
41ſ=% „
40
4% Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
4% Zollanl.
41ſ=% Ungarn 1913
19141
4/.%0
Goldr.
1910
43
Aktien
Mla. Kunſtziide Unie
A. E. G.
AndregeNoris Zahr
Aſchaffba. Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, J. P...
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen. . . .
Cement Heidelbere
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſel136
Chem. Werke Albertt
Chade
...
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Kefegr. .
„Erdöl .......!
69.5
89
8.75
La
8.05
3.9
1.6
2.75
2.1
5.5
40.5
23
60
52.5
21.25
6.7
43
41
29.5
89.75
30
Re
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerke
„Eiſenhandel..
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ
Licht u. Kraft
chw. Berg
EzlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Gnilleaume
Frankfurter Hof. / 19
Gelſenk. Bergwerk
Geſ f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen,
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbaul 47.75
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
„ Genüſſ
Junghans ..
Kali Chemie ...
„ Afchersleben .
Karſtadt, R.
Klein, Schanzlin.
Klöchnerwerke".
Knorr C. H.......!
129
35.5
40.5
64
33.25
14.25
40
56
18
151
40
42.5
28
Ma5
40.25
90
14.1
Rré
27.5
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte ...."
Lech, Angsburg ...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. .
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metllageſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf
Phönix Bergbau.
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkollen .1161.5
Elektr. Stamm
Stahlwerke .
Riebeck Montan
Roeder Gebr. ...
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali 456
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr
Siemens & Halske
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ...
Knterfranken ..
r. Stahlwerke ..
Ultramarin".
Voigt & Haeffner
Wahß Freytag.
Rre
24.5
2.5
4
60
43.5
gel.
48
15
22
Zadiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Bayer. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgef..
Hypothelbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Dt. Bank und Die
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban:
Frankf. Bank
Hhp.=Bank.
Mein. Hyp. Ban1..
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant ..
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Württb. Notenban!
A.-G. ſ. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftwv
7% Dt. Reichsb. Vze
Hapag ......."
Nordd. Lloyd. . .
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz. u. Stuttg.
Berſicherung ..
„ Verein. Berſ.
FrankonaRück= u. N
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Schantung Handels
(Nachdruck verboten.)
der junge Mann ſeufzte. „Dann werden Sie lange warten
n= er iſt nämlich ſooo beſchäftigt!‟ Er hatte mit komiſch
be=
ter Stimme geſprochen. Ralf mußte lachen.
Ich heiße Thalemann, Vorname Frank, Beruf: Schwager des
g Juſt!” ſtellte ſich der junge Mann vor und machte auf dem
eine kleine exakte Verbeugung mit Hackenzuſammenſchlagen.
ichelte dabei gewinnend.
Rohmer!” Ralf nannte ſeinen Namen, er murmelte ſchnell,
ſein Gegenüber hatte ihn doch verſtanden.
Sie ſind der geheimnisvolle Ingenieur, vom alten
Ran=
ſ” rief er erfreut und hob ſein überraſchtes Jungengeſicht,
hin froh, daß ich Ihnen begegnet bin!“ Er hielt impulſiv
Hand Ralf entgegen.
Geheimnisvoll?” fragte Ralf, „warum ſol ich denn geheim=
II ſein?“
Marcel hat oft von Ihnen geſprochen, er hat nicht
heraus=
imen, woher Sie eigentlich kommen, und das hat ihn am
en intereſſiert! Ich plaudere hier aus der Schule, aber ich
gar keine Gewiſſensbiſſe, ich habe niemals eine Spur von
ſſen Marcel gegenüber, wenn ich ehrlich ſein ſoll!“
5o, Juſt hatte ihm nachſpioniert? Das war zu erwarten.
Mein Beruf, Schwager von Juſt zu ſein, iſt nicht leicht. Jetzt
Beiſpiel warte ich ſeit eineinhalb Stunden auf den Herrn
geſtern habe ich eine Stunde gewartet, und dann bin ich
lich fortgegangen. Abends hat er mich angefaucht, weshalb
icht dageblieben bin. Er hätte ſoo dringend mit mir zu ſpre=
Nun? Deshalb läßt er mich heute wieder hier ſitzen?”
„Ich kenne Ihren Herrn Schwager leider noch nicht”, erklärte
freundlich. Die Offenheit des Jungen machte ihm Spaß.
„Na, dann rate ich Ihnen, verſchaffen Sie ſich das Vergnügen
erſt, wenn Sie aus dem Zimmer kommen, werden Sie
be=
in, ihn kennengelernt zu haben! Verdammt, jetzt holt er mich
ich!”
Eine Tür öffnete ſich, Frank Thalemann erhob ſich, ſchnitt
eine bedauernde, abſchiednehmende Grimaſſe, ſchritt dann
die Türöffnung. Man ſah ihm ſogar von rückwärts an, wie
en er ging.
e Ralf machte ſich auf eine lange Wartezeit gefaßt, doch ſchon
einer Minute erſchien Frank wieder, luſtig, mit rotem Geſicht.
„Diesmal iſt es ihm auch nicht gelungen, mich einzuſtellen”,
nelte er erfreut im Vorübergehen und zwinkerte Ralf erlöſt
„Ich bin frech geworden, und das kann ſeine Autorität nicht
nagen!"
„Bitte”, rief eine ungeduldige Stimme.
Ralf ſchritt durch die Tür.
Und ſtand das erſtemal ſeinem Todfeind gegenüber.
Neunzehntes Kapitel.
„Bitte, nehmen Sie Platz!” ſagte Juſt ſchnell, ohne
aufzu=
in und ordnete einige Briefe auf ſeinem Schreibtiſch.
Ralf kannte dieſen Tiſch, dort, in dem großen, ein wenig
ſchad=
i Lederſeſſel hatte ſein Vater geſeſſen. Dort hing die alte
Roman von
rober Zeind Nurt Soduat
Cophyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1931
Uhr mit dem verſtimmten Schlagwerk, da ſtand das Barometer.
Vater liebte es, Barometer zu betrachten, nach dem Wetter zu
ſehen, alle Uhren gingen unter ſeiner Hand richtig, alle
Inſtru=
mente waren geeicht und wieſen keine Fehlerquellen auf.
Juſt zog den fahrbaren Telephonapparat zu ſich heran. Noch
immer hatte er den Blick nicht gehoben. Ralf hatte Zeit, ſich zu
ſammeln, das Geſicht zu betrachten.
Er hatte ſich ein anderes Geſicht vorgeſtellt, das war der
Kopf eines ſchwer arbeitenden Mannes, mit faltiger, fliehender
Stirn, breiten Augenwülſten, tiefen Schläfen. Die Haare waren
tief in der Stirn angeſetzt, und Ralf bemerkte, daß die Stirn
aus=
raſiert war, ein feiner bläulicher Streifen zeigte den wahren
Haaranſatz. Auch die Hände waren gutgeſchnitten, die Nägel
je=
doch breit in den Kuppen, der Daumen fleiſchig mit dickem
Mus=
kel. Die Ohren weiß, anliegend, faſt ohne Windungen.
War das ein Menſch, den man haſſen mußte?
Juſt telephonierte immer noch, drückte viele Knöpfe, ſprach
ſchnell, mit halblauter Stimme.
Plötzlich wurde Ralf unſicher, er ſah die Schultern dieſes
Mannes, ſie waren ſchmal, etwas fallend, ſelbſt der
gutgeſchnit=
tene Anzug hatte nicht ihre Form ganz verdecken können.
Da legte Juſt den Hörer hin und hob das Geſicht Ralf
entgegen.
Ralf ſah die Augen Juſts, und jetzt wußte er, daß er Feind
dieſes Mannes bis zum Tode ſein werde.
„Sie kommen von Herrn Ranſtatt — im Auftrage des Herrn
Ranſtatt?” fragte Juſt, „Herr —” er blickte ſuchend auf den
Anmeldezettel, „Ingenieur Rohmer.”
Juſt ſpielte Theater, es war offenſichtlich, es war auch zu
merken, hätte Frank Thalemann nicht von Juſt erzählt. Erſt
Intereſſe, das bis zum Spionieren nach Herkunft und
Ver=
gangenheit ging, und jetzt erinnerte er ſich nicht einmal des
Namens!
„Ich habe Vollmacht des Herrn Ranſtatt erhalten”, erklärte
Ralf höflich und zurückhaltend, legte ſoviel Zuvorkommenheit in
ſeine Stimme, wie es ihm möglich war. Es gab nur eine
Taktik: er mußte Juſt in Sicherheit wiegen, mußte ihn glauben
laſſen, daß er, Ralf, ein ſchwacher Gegner ſei.
„Dann kann ich Ihnen ja gleich ſagen, um was es ſich
handelt!” Juſt blätterte wieder in ſeinen Papieren, als müſſe
er ſich erinnern, warf aber einen plötzlichen Blick auf Ralf,
einen ſcharfen, wachen, überlegenden Blick.
Man mußte vorſichtig ſein, man durfte dieſen Mann
nie=
mals unterſchätzen. Das war ein Raubtier, das auch in der
Falle gefährlich iſt.
„Herr Ranſtatt wandte ſich vor einiger Zeit an mich mit der
Bitte, ſein Werk mit zu übernehmen. Er war ſicherlich der
Meinung, daß in dem ausgedehnten Konzern, den ich kontrolliere,
ſein Werk mit aufgenommen werden konnte. Leider war
da=
mals die geſchäftliche Lage nicht derart günſtig, daß ich dieſem
Projekt nähertreten konnte. Mittlerweile hat ſich ja Ranſtatt
auch etwas erholt, wie mir ſcheint.”
Nr. 137 — Seite 11
Kunſtpauſe. Blick auf Ralf, ſanfter Blick, nachdenklich,
ver=
ſchleiert. Ralf rührte ſich nicht. Juſt fuhr ſchnell fort: „Ich
habe in Erinnerung der Schwierigkeiten der Ranſtatt=Betriebe
nochmals die Sachlage überprüft und bin heute in der Lage,
die Werke zu übernehmen. Selbſtverſtändlich bin ich bereit,
in Anbetracht der anders gearteten Verhältniſſe heute einen
neuen Vertrag zu entwerfen. Sie verſtehen mich, ich bin neben
dem Kaufmann in erſter Linie Menſch.‟ Er ſchwieg, wartete.
Er nahm wie in Gedanken einen gewaltigen Füllfederhalter und
wog ihn ſpielend in der Hand.
Ralfs Herz vereiſte: das war ſeines Vaters Halter, damit
hatte ſein Vater geſchrieben. Wie kam dieſer Halter in die Hände
„uſts? Die Fabrik war übernommen worden, mit Möbeln,
Einrichtungsgegenſtänden, alles war ſo geblieben, wie in einer
überrumpelten Stadt, in die der Feind eingedrungen iſt.
„Soweit ich informiert bin”, ſagte Ralf und ſtarrte auf die
Hand Juſts, „beabſichtigt Herr Ranſtatt gegenwärtig nicht, ſein
Werk fremdem Einfluß auszuliefern, ſoviel ich weiß, ſtehen die
Ranſtatt=Aktien beſſer als die Ihres Konzerns.”
„Was aber im Augenblick nicht zur Diskuſſion ſteht”
unter=
brach Juſt langſam und blickte Ralf erſtaunt an. „Herr —”, er
ſuchte wieder den Namen auf dem Zettel.
„Rohmer!” half ihm Ralf beſcheiden. Man mußte dieſem
Mann ſein Spiel laſſen, um ihn um ſo ſicherer zu fangen.
„Herr Rohmer”, fuhr Juſt eintönig fort, „Sie haben den
ſtrikten Auftrag, meinen Vorſchlag abzulehnen?”
Er ging aufs Ganze, er war nicht zu fangen, Ralf wich
ſofort aus.
„Ich habe keinen endgültigen Beſchluß mitgebracht, für eine
befinitive Ablehnung fehlt mir die Vollmacht!“
„Sie, Herr Rohmer, würden alſo, wenn es von Ihnen
ab=
hinge, meinen Vergleichsvorſchlag nicht annehmen? Als
Tech=
niker werden Sie nicht viel von kaufmänniſchen Dingen
ver=
ſtehen, in dieſem Fall würde ich alſo lieber mit Herrn Ranſtatt
ſelbſt verhandeln. Sie müſſen in erſter Linie die Tragweite
eines ſolchen Zuſammenſchluſſes berechnen, es ſind zwei Werke,
darunter das Ranſtatts, die ſich noch nicht in unſeren Konzern
eingefügt haben. Noch arbeiten wir gegeneinander, verlieren
Kapital dabei.‟ Er gab alſo zu, daß es Geld gekoſtet hatte.
Juſt gab eine Niederlage zu, Ralf richtete ſich geſpannt auf,
würde er ſich noch weiter hinreißen laſſen, noch dringender ſeinen
Antrag machen?
Aber Juſt verkroch ſich in ſein Schneckenhaus.
„In erſter Linie iſt die wirtſchaftliche Lage anzuſchneiden”
fuhr er belehrend fort, ſeine Augen muſterten Ralf, durchdrangen
ihn, als ſeien ſie unabhängige Lebeweſen, als wären ſie auf
der Suche, Schwächen zu finden, den Gegner zu durchſchauen,
ihn zu ſezieren, „und ein allumfaſſender Konzern iſt in der
Lage, den Preis auf dem Markt ſo zu geſtalten, daß er nicht nur
exiſtiert, ſondern auch Rücklagen ſchafft weiterbaut, wächſt—
Ralf blickte Juſt ſcheinbar gleichmütig an, aber jeder Nerv
war geſpannt. Dieſer Mann war kein Schwätzer. Welchen
Zweck verfolgte er mit ſeiner Rede?
Plötzlich ſprang Juſt ab.
„Wir würden Sie natürlich auch in dem neuen Rahmen
weiter beſchäftigen, Sie würden bei uns ein viel umfaſſenderes,
intereſſanteres Gebiet bei erheblich höherem Einkommen zu
be=
arbeiten haben”, ſeine Stimme war gewinnend, ſchaltete die
Möglichkeit aus, daß ſeine Worte wie Beſtechung aufzufaſſen
ſeien.
(Fortſetzung folgt.)
arlsſtraße 73
n mit Wohng.
Is Wohn. z. vm.
mann. (6149a
jede Branche
anſchließender
m.=Wohg. u. 2
enr. bill. z. vm.
karlſtraße 25.
(5623a)
erräumem. Büro
n Erdgeſchoß
1. Juli 1932
ermieten. (*st
ügelſtraße 21.
15 Mk. zu
agen vermiet.
onplatz 6.
chöner großer
Keller
rt z. vermieten.
chſtr. 8. (7325b
vermiet.: Wil
ninenſtr. 5 (am
ſenpl.) 1. Stock:
ſi., Küche, rchl..
ſeh. Zu erfrag.
(helmſtraße 9,.I.
eph. 1266. (*sm
Herrſchaftliche
6=Zimm.=Wohng.
(part.) Bad. Ver.
reichl. Zub u. F.=
Miete z. 1 7. z. vm.
Heidelbg. Str. 9½ I.
(6957a)
Künſtlerkolonie
Lucasweg 23,
Ecke Olbrichweg
Hpt. herrſch. 6=Zi.=
Wohng., Ztr.=Hzg.
. 1. 7. zu vermiet.
(7180 b)
6=Zimm.=Wohnung
Frank.=Str. 16½, I.
m. reichl. Zubehör,
Veranda etc. z. vm.
Näher. Dipl.=Ing.
Gg. Hinkel,
Frankfurterſtr. 18, I.
Telephon 1500.
Sonnige
6=Zim.=Wohnung
Hügelſtraße 15
mit viel Zubehör
zu vermieten.
Auskunft im Laden.
(6995a)
Aüodie TolBer
ist’s in kürzester Zeit mit unserem
Aora. Nao TerNdaf
wegen vollständiger Aufgabe.
Wir verkaufen
die noch vorhandenen Restbestände
da joucm annchsdien Preiß!
Sehr ermäßigte Preiſe.
Kühler Grund
im herrlichen Mühltal (7478
voch: Kaffee=Kränzcher
— Telefon 8 Eberſtadf. Autobushalteſtelle.
Annaſtraße 8, part.
neuzeitl. 6=Z.=Whg.
z. 1. Juli billigſt z.
vermiet. Anzuſehen
10—12 und 15—18
Uhr. Näh. daſelbſt
1. Stock u.
Schützen=
ſtraße 16. (5772a
Beſchlagnahmefreie
Zimmer=Wohnung
Heizung, Monatsmiete 90.— Mk.
in beſter Lage zu vermieten.
geb. unt. K 122 an die Geſchſt. (7116a
beſter Geſchäftslage, mittl. Rheinſtraße
auhe helle Burd==täume
mit Heizung ſofort zu vermieten.
ragen u. G 184 an die Geſchſt. (6234a
der Bismarckſtraße zu vermieten:
A.ſonn 4Zimmerwohng. Preis./100.—.
one ſehr gr.3 Zimm.=Wohn. Pr. ℳℳ 75.—
Ide Wohnungen im 1. St., mit Bad und
Dehör, ſind vollſtändig neu hergerichtet.
Neres Vietoriaſtraße 53.
Ludwigstraße 14
Darmstadt
NB. Billig zu verkaufen: Ladentische und Theken, Regale,
eine Menge Holz, Leitern, Dekorations-Gegenstände sowie
Beleuchtungskörper.
7453
Veinſtraße 28, ſehr geeignet als Büro
* für Arzt, Zahnarzt und dgl., ab
Jauu: zu vermieten. Näheres Ver=
Herungsbüro Hickſtein & Weiß,
Rhein=
aße 28, Telefon 235l.
Herrſch. 6=Zi=Whg.,
Badez., 2. St., Süd.
fr. Lg., viel Zubeh.
Juli od. ſp. z. vm.
Anzuſeh. v. 11—1
Alicenſtr. 13, pt.
5=Zimm.=Wohng.,
evtl. m. Manſarde,
Waldſtraße 18,
ſofort zu vermiet.
Näheres daſelbſt
Hinterb. Volksküche.
(7379 b)
Schulſtraße 10
5=Zim.=Wohn. mit
Bad ab 1. Juli zu
verm. Näh.;
Karl=
ſtraße 25 (Laden).
(6010a)
5 Zimmer
und 2 Entreſol,
Hochpart., Badez.,
große Veranda, el.
Licht, Gas, reichl.
Zubeh., ruh., freie,
ſonnige Lage, neu
hergericht., ſof. od.
ſpät. zu vm. Näh.
Hoffmannſtr. 28, I.
(3137a)
4=Z.=W. z. 1. 7. 32
z. vm. Anz. ab 10
Uhr. Darmſtr. 26.*
Suche 2—33.-W.
geg. 3 Zim.=W.
Neu=
bau Rhönring.
Ang=
u, L 22 Geſchſt.
A
s Zimm.=Wohnung
evtl. mit Räumen f
Gewerbezw., a. getr.
zu verm. Angeb. u
L 23 Geſchſt.
Schöne 3 Zim.=Wohn. zu
vm. Näh. Geſchäftsſt.
Schöne
3=Zimm.=Wohnung
in Neubau a. d. el.
Bahn in Griesheim
ſofort zu vermieten.
Näh. Beſſungerſt. 43
daſelbſt. (6955 a
Dere Zmie
Leer, ſonn. Part.
Zim. für 15 ℳ z. vm.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Gr. Manſardenz.
leer, ſepar. Eing., ab
1. Juni zu vermiet.
Kahlertſtr. 42, pt. (*
Riedlingerſtr. 20, II
2 leere Zimmer,
Küchen=
benutzung, ſofort zu vm.
Anzuſ. nur v. 4—5 Uhr. (
Schön, leer. Zimm.
m. elektr. L. zu
ver=
mieten. Zu erfrag.
Neckarſtraße 9, I.
Kiesſtr. 81, pt.,
1—2 leere Zim. m.
el. Licht an ältere
Dame z. vermiet.
Hinmöbl. Zimmer
W.=Gläſſingſtr. 3, I.
2 unmbl. große Zi
p. ſof. w. Heirat d.
Miet z. vm. (5248
Heinrichſtr. 69, einf
m. B. m. g. P. bil!,
(4872a)
Martinsſtr. 66½,
1 o. 2. g. m. Z. m
od. o. Küchb. z. v.
Mauerſtr. 15, ein
ch. m. 3. 3. vm.
Karlsſtraße 85, pt.,
ſchön möbl. Zimm.
1. 6. zu verm. (*
I
Villenkol. Eberſtadt.
In ſchön gel. Einf.=
Haus beſchlagnfreie
4=Zim.=Wohn., Bad,
Küche, Balk., reichl.
Zubeh., gr. Garten,
an ruh., kinderloſe
Fam. zu vm. Neue
Darmſtädterſtr. 149.*
ſch.-Wohg
5 Zimm., Ztr.=Hzg
zu verm. Neubau.
Abels, Traiſa,
Waldſtr. 59. (7302a
Arheilgen.
Nähe Bahnh.
Kra=
nichſtein, ſchöne 3=
Z.=W. nebſt Küche
u. ſonſt. Zubeh. ſof
zu verm. Preis 35ℳ
Näh. Auskunft bei
Glock, Zugführer.
Blumenthalſt. 36,I.*
K
Suche kleines
ſier
A
Angeb. unt. L. 18
a. d. Geſchſtäftsſt.
Suche 2 Zim.=Wohn.
mit Küche. Angeb. u.
—
237 Geſchäftsſt. E
Einf ſep. Zim. zu
vm. Mühlſtr. 37. (746
*2
Möbl. Zim. z. vm.
Näh. Geſchäftsſt.
Suche z. 1. Juli eine
3- Zimm.-Whg.
(Johannisviertel),
Nähe Liebigſtraße
bevorzugt. Ang. u.
K. 188 Geſch. (Egm
Georgenſtr. 6, II, gut
möbl. Zim. in ruhig.
H. an berufstät. Herr:
od. Dame zu verm. (*
Nd.=Ramſtädterſtr. 49, II
ſchön möbl. Zimmer in
gutem Hauſe zu verm.
Von jg., kinderloſ.
Ehepaar eine 1=od.
2=Zim.=Wohng. per
ſof. geſucht. Ang.
unter L. 27 an die
Geſchäftsſtelle.
Gedieg. möbl. Zim.
ſof. beziehbar. (276a
Hügelſtr. 15, Laden.
Alicenſtr. 35, II. m
3. ſof. z. vm. (*mf
Gebildetes Fräul.
ſucht in ſchön. Lage
(Geg.
Lehrerinnen=
heim) zwei
unmöb=
lierte Zimmer.
An=
geb. m., Preisang.
u. L. 9.Gſchſt. (*mf
5 Zim.-Wohng.
ſonnig,
beſchlagnahm=
frei, geſucht, 1. oder
2 Stock bevorzugt,
ober
Kleines, Landhaus,
mit Garten Nähe
Darmſtadt, Preis
nicht über 100 Mk
Bedingung: Bad u.
neu hergerichtet.
An=
gebote unt. I, 48 an
die Geſchäftsſt. (7476
Suche bis 1. Juni
gut möbl. Zim., mögl.
i. Zentr. d. Stdt. Ang.
u. L 34 Geſchäftsſt. (*
Möbl. Zimmer
nähe Hochſchule, ſof.
evtl. 1. 6. zu mieten
geſ. Angeb. m.
Preis=
angabe u. L 35 Gſchſt.
Suche bis 1. Jun
ſchöne 3=Z.=Wohng.,
Manſ. nicht
ausge=
ſchloſſen. Ang. unt.
2. 17 Geſchäftsſt.
Suche ab 1. Auguſt
2—3=Zim.=Wohng.
m. Bad (leer oder
möbl.) Tintenv. ev.
Neubau. Ang. unt.
L. 15 Geſchäftsſt. (*
2—3=Zim=Wohng.
von 2 Perſonen
ge=
ſucht, wenn auch
re=
daraturbed. Angeb.
u. L. 12 Geſchſt. (
Aetl. Ehep. (
Aka=
dem.) ſucht gute
3—4=Zim.=Wohng.
Preisang. u. L. 10
a. d. Geſchäftsſt. (*
Jg. kindl. Ehepaar
ſucht m. Z. m. eig.
Kochgel. n. üb. 20ℳ
Ang. u. L. 19 Gſt.*
Bill. möbl. Zimm.
ſofort geſucht. Ang.
mit Preis u. L. 30
a. d. Geſchäftsſt. (*
Gut bürgerlich.
Privat=Mittagstiſch
Aliceſtr. 2, I.
Eing. Frankfurtſtr.
gegenüb. d. Hrngt.
(*fm)
Neubau, 5 Zimm.,
Bad, günſt. Hypoth.
unkündbar (zurzeit
Brotfiliale), ſofort
beziehb., m. 2000 ℳ
Anzahlg. zu verk. *
Ang. u. L. 36 Gſch.
Einfamilien-
Haus
3—4 Zimmer mit
Zubeh. v.
kinder=
loſ. Ehepaar zum
1. 8. od. 1. 9. d. J.
in Darmſtadt od.
Vorort zu mieten
geſucht. Ang. u.
L. 47 a. d. Gſch.
2X5=Zimmer=Haus
m. Zubeh. im
Tin=
tenviertel, 800 qm
Garten, mit freiw.
Wohnung zu verk.*
Ang. u. L. 33 Gſch.
Ver-
zinkte
Eimer
Wannen
Waschtöpfe
Einkochapparate
Badewannen
kaufen Sie billig bei
DFrohmannsco.
Elsenhandlung (7451
Lager: Luisenstr. 32/34
Seite 12 — Nr. 137
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 18. Maf 1
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangei
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus
konföt
verluſ
haben
währe
von (
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
Reichzbundd. Kriegsbeſchädigtenpp.
Donnerstag,
Verſammlung 19. Mai,20 Uhr
im „Bürg
bethenſtraße.
Vortrag Dr. Scherf, LVA.: Sozialverſicherung.
Kriegergedächtnisfahrt nach Frankreich.
15 Jahre Reichsbund.
Vollzähliges Erſcheinen erbittet:
7438)
Der Vorſtand.
Houg Bonderkant ien.
Mittwoch, 18. Mai, Abfahrt 13.30 Heaghaus
Eberstadt-Mühltal- Kuralge (8paziergang
Feisenmeer) Jugenheim-Seekeim-
Darm-
stadt. Fahrpreis Mk. 1.80.
Sonntag, 22. Mal, Abfahrt 7.00 Heaghaus
Altrhein-Erfelden
Fahrpreis Mk. 1.30.
Sonntag, 22. Mai, Abfahrt 13.00 Heaghaus
Schloßß Lichtenberg
Fahrpreis Mk. 1.80.
Mittwoch, 25. Mal, Abfahrt 13.30 Heaghaus
Neunkirchen mit Spaziergang
Neun-
kircher Höhe. Fahrpreis Mk. 1.80.
Ae
Heue Kurse
in der Reichskurzschrift beginn
Freitag, den 20. Mai
Dienstag, den 24. Mai
abends 7½ Uhr in uneeren eig
Unterrichtsräumen (kein Schu
Ecke Zeughaus- und Schleiermacher
(Eingang Schleiermacherstraße
Spargel
Auskunft und Karten Heaghaus, Zimmer 6,
Telefon 3390.
(7471
aus jung. Anlagen,
täglich friſch,
unge=
waſchen, zum
billig=
ſten Tagespreis.
J. Fornoff
Lebensmittel,
Taunusſtr. 15. (6837a
Ortsgr. Darmſtadt.
und Tritt
Ein Genuß ist Schulbier
unter Kerzenlichtern
Mittwoch — Samstag — Sonntag
die beliebten
Garten-Konzerte
auf
Schul’s Felsenkeller
Dieburgerstraße 85.
Sonntag, 22. Mai
1932,
Familienwan=
derung Heppenh.—
Zell—Schönberg—
Bensheim.
Abfahrt
Haupt=
bahnhof 7.00 Uhr,
Südbahnh. 7,03Uhr.
Alles Nähere und
Tiſchkarten bei
Friedrich Tillmann,
Eliſabethenſtr. 21.
Schluß der
Ein=
zeichnungsliſten am
Freitag, 20. 5. 32,
auf dem Klubabend
i. d. „Krone‟. (7437
Ergötzliche, tragikomische und
galante Abenteuer des kleinen
Dicken und des langen Dürren
auf dem Kasernenhof und dem
Manöverfeld
Pat u. Patachon in Schritt u. Fritt-
da geht ganz Darmstadt lachend mit!
Ferner in Neuanfführung
die originelle Köpenickiade
Der falsche
Feldmarschafl
Wegen Wegzug zu verkaufen:
1 Beranda=Glasabſchluß in Holz, ca. 5.20 m
lang, 1.95 m hoch, 2teilig mit je 4 Doppel=
Fenſter 1.30 X 1.30, bezw. 1.30 X 53.
Einzel=
fenſter, eingeteilt in je 8 bezw. 4 Glasflächen,
evtl. werden Fenſter auch einzeln abgegeben.
Ferner noch einige andere Fenſter mit u. ohne
Glas. 1 große Partie mediz. Flaſchen, rund,
(Rollflaſchen bezw. Pulvergläſer) mit u. ohne
Glasſtöpſel in weiß, blau und braun. Größen
zwiſchen 100 g bis 3000 g Inhalt, ferner
Borzellantöpfe mit 50 — 500 g. 1 eiſerne
Dezimalwage mit Laufgewicht, Traglaſt
1000 Kilo, 2 Schneidemaſchinen, für Taback
und Drogen, 2 Schrot=Mühlen, 1 Magg=
Mühle, 1 Siebmaſchine, 1 Miſchtrommel,
1 Schnitzelmaſchine, 1 Darre, 2X 5m. mit
Ofen=etc. Anlage. Transmiſſion Vorgelege,
Riemen und Scheiben, 1 Kaſſenſchrank,
4 Theke, ca. 5m lang, mit Schalteraufſatz,
1 Doppelpult mit Drehſtühlen, 1
Stolzen=
berg=Rolljalouſie=Aktenſchrank, 2 teilig,
ca. 220 cm hoch, 1 Partie Bretter, Bohlen,
Kanthölzer, in verſch. Längen und Breiten.
Anzuſehen nur zwiſchen 10— 12 Uhr
vor=
mittags Bismarckſtr. 45, Hinterbau.
Täglich Beginn der Kurse
für Anfänger und Vorgeschritter
— Tages- oder Abend-Unterricht
20 jährige Unter richtserfahrun,
Auskunft von 10—12, 2—4 u. 7—
abends dortselbst.
— Einziger Verein Darmstadte, der
gesamten Unterricht nicht in
Schulhause abhält. —
Ot
SFenograpnt
O
OM
Ecke Zeughaus- und Schleiermach
(Eingang nur Schleiermacherstr.
Zuverlässig u. schnell!
Steuer- u. Fährerscheinfrei, RM. 4
MANMLICH
Aiiler eopt
Rheinstraße 39
Gelegenheitskauf!
Schuhe, la Gummi
ni
in allen Farben",
Sauu Hauben alle Farben, von
Partumerie Frand str. 9 (7489
1.00
0.23.
Elisabethen-
Umzug
erfordert den
Elektro=Fachmann.
Sachgemäß u. doch
billig durch
Elefkro=Brand
neben d. Stadtkaſſe.
Telef. 2221. (6013a
mit
Wlasta Furjan, Roda-Roda
Fee Malten.
Vorher: (V.7474
Das gute Beiprogramm.
Beiladung
Auf vielseitigen Wunsch
Wiederholung des Vortrags
A.
„Gebäck und Auflauf”
im Gasbackofen
am Donnerstag, den 19. Maf 1932,
im Vortragssaal des Gaswerks,
8t 7448 Elisabethenstraße 25½/.
Eintrittskarten im Ausstellungsraum
Elisa-
bethenstraße 25½ kostenlos erhältlich.
Direktion der städt. Betriebe.
Woog, am 17. Mai.
Waſſerhöhe a. Pegel
3,87 m. Luftwärme
172 C. Waſſerwärme
vorm. 7 Uhr 190 C.
Woogspolizeiwache.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginn 3.45, letzte Vorst. 8.15 Uhr.
in Richtg. Frankf.,
Hanau, Gelnhauſen,
Büdingen /
Mann=
heim. Heidelberg,
Karlsruhe, Stutt
gart / Mainz. Bin
gen, Koblenz, Bonn
Köln nehmen an:
Behringer
E Weyrauch,
Karlſtraße 110,
Telefon 4527. (7450
Zahntechniker, in
Kautſchuk= u.
Gold=
arb. perfekt, ſucht
Stellung. Angeb. u.
K. 142 a. d. Gſchſt.*
WEIBLICH
Reiſender m.
Klein=
wag. ſucht Beſchäft.
gleich welcher Art.*
Ang. u. L. 24 Gſch
16j. Mädch., w. d.
Haushaltungsſchule
beſ. hat, f. Haush.
geſ. Vorz. m.Zeugn.
zw. 4 u. 6 Nieder=
Ramſt.=Str. 79. (*
MäNNLICH
Großes Haus 19.30 bis geg 23Uhr
Hessisches
F23
Landestheater
Mittwoch
18. Mai 1932
Kleines Haus
Im weißen R6ß!!
Revueoperette von Benatzky
Preise 0.70—5.60 Mk
Keine Vorstellung
Herr oder Dame
f. I. Arb. bei Einl.
v. 300 ℳ ſofort
ge=
ſucht. Eilang. unt.
L. 25 a. d. Gſchſt.
Farben=Krauth Zetzs Eliſabethenſtr. 4
in beguemen Couchs, Polstersessel I. Sofas
Große Auswahl
Auf alle Logervorräte gewähre ich bis auf weiteres
hoken Rabatt
(7203b
Ausführung sämtl. Tapezierarbeilen / Spannen u. Aufhäugen Von Vorhängen
Makratzen Dekorationen
Garl Herber,
Luisenstraße 34 /36 (am alten
Palaisgarten) — Telephon 1916.
Dekatieren
2
Pliſſee / Hohlſaum
(4135a
eigene Werkſtätte / billig / gu
armſtädter Vogelhaus
Teleſon Nr. 1955 7 Schulſtraße
Die hygienisch verpackte
Tons Halnbalste
Nr. 10 in Ia. Gnalität a SA,
bekommen Sie RUF in der
Parfümerie FRANK
Elisabethenstraße 9 (Alleinverkan
Likerar.-Künftl.
Geſellſchaft.
Freitag, 20. Mai,
8 Uhr,
im Kleinen Haus
Geſamtgaſtſpiel des
Neuen Theakets
Frankfurt:
„Mädchen
in Uniform”.
Schauſpiel von
Chriſta Winsloe.
Die Mitglieder
wer=
den gebeten, ihre
Eintrittskarten
Mittwoch od.
Don=
nerstag vormittag
an der Theaterkaſſe
gegen Vorzeigen der
Mitgliedskarte
un=
entgeltlich in
Emp=
fang zu nehmen.
Karten für
Nicht=
mitglieder zu 0,60 ℳ
bis 4.50 ℳ an der
Theaterkaſſe. (7477
Für Mk. 46.
wunderſchöne
Fahrräder
2 Jahre Garant.
Ballon=Räder
3 Jahre Garant.
Nur ℳ 60 u. 75.
Nehme alte Räd.
in Zahl. (5731a
Georg Hahn,
Fahrr.=Schloſſerm
Schwanenſtr. 20.
Herrenrad
neu, weit unt. Prei=
Heinrichſtr. 52, (Büro),
(7040a)
Frauen und Töchter!
Auf vielseitigen Wunsch fndet für Damen jeden Alters in Darmstadt, Restaurant
Kaisersaal, Grafenstraße, weißer Saal, mein sehr lehrreicher, überall mit
großem Beifall aufgenommener
Prigat-TafeldeckrKursas
statt. Der Kursus findet theoretisch und praktisch mit Tafelgerät statt. Ge-
Wir ſuchen
ſof. allerorts
ſtreb=
ſame Perſonen für
Beſchätigung v. d.
Wohnung aus uſw.
nach u.
Arbeits=
unterlagen (TV7444
Wochenverdienſt
bis 90 Mk.
Erz. Verdienſt w.
nachgewieſen. Riſiko
ausgeſchloſſen. Off.
u. 186 an die Ann.=
Exped. M. Lückertz,
Münſter i. Weſtf.
deckt und dekoriert werden verschiedene Tische. Gesellschaftliche
Umgangs-
formen für Gastgeber und Bedienung. Servieren, korrekte Eßweise, Vorstellung,
Verhalten bei Besuchen und in allen Lebenslagen.
Donnerstag, den 19. und Freitag, den 20. Mai 1933
Tageskursus von 3—6½½, Uhr. Abendkursus von 8—111/, Uhr. — Um es jeder
Dame zu ermöglichen, beträgt, das Honorar für beide Tage nur Mk. 4.—, zahl-
Herta Jaeger
bar bei Beginn.
Bankfach
Volontärſtelle frei.
Bewerber (innen)
mit höh. Schulbild.
richten Angeb. mit
Zeugn.=Abſchr unt.
L. 41 a. d. Geſchſt.
(7465)
Lichtbilder
uſw. ſind für den Einſender
wer=
u. werden in vielen Fällen dring
benötigt. Unſere Auftraggeber
den daher gebeten, Bewerbur
Unterlagen jeweils ſchnellſtens zur
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine Origit
zeugniſſe einſenden.
Motor= und Hand=
Raſenmähmaſchinen
repariert u. ſchärft
Schloſſerei und
mechan. Werkſtätte
H. R. Ningler,
Darmſt., Waldſtr. 17
Teleph. Nr. 3290.
(7380 b)
Sämtliche
Weißbinder=
arbeiten
(auch Faſſaden)
werd. zu
Friedens=
preiſen ausgeführt.
la Referenzen. Ang.
unter L. 16 an die
Geſchäftsſt. (8443a
Tapeken!
aufziehen per Rolle
50 H unt. Garant.
erſtkl., ſaub. Arbeit.
Ang. u. L. 43 Gſch.
Außergewöhnlich
kräftige, pickierte
Tomatenpflanzen
auch aus Töpfen,
St. 12 Pfg., blüh.
Petunien in allen
Farb., St. 15 Pfg.,
Geranium St. 30 u.
50 Pfg.,
Gartennel=
ken, gefüllte Stück
10 Pfg.,
Gemüſe=
pflanz. 100 St. 80Pfg.
Gärt=
nerei Barban
Dieburgerſtr. 105.
Von 12—2 geſchloſſ.
Aſternpflanzen,
frühblüh. Sorten,
alle Farb. gemiſcht,
100 St. 1.80 fr. Hs
Konrad Mahr,
Traiſa, Röderweg41.
Tägl. friſch.
Spar=
gel v. junger
An=
lage, 1.. 2. Sorte.
ſowie Suppenſargel
bei Wend,
Ganz erſtklaſſige,
überrheiniſche
Speiſekartoffeln
p. Ztr. 3,65 frei
Haus. Breidert
Riedeſelſtraße 61, 74Obergaſſe 12.
Billige und gute
Raſierklingen
10 St. v. 20 H an.
Gr. Ausw. i. Mark.
la Raſierſeife
1 Stck. nur 12 R.
Seifen=Lehner
Waldſtr. 9. Tel. 215.
(5636a)
Wir eröffnen in Kürze
Verkaufsſtelle
in Darmſtadt
für unſere erſtklaſſigen Erze
niſſe in Pralinen, Schololad
und Kakaopulver.
Blumenkaſten
Pflanzenkübel
Erbſendrahl.
Karl Brückner
Holzſtr., a. Brunnen.
(7455b)
Ford 2 To
Lieferwagen
faſt neu, ſehr preis=
(7041a
wert.
Donges & Wiest
Heinrichſtraße 52.
A
WElBLICH
Geb. Frau. 50 erin,
vereinſ., m. feſt. Rente
ſ. Aufnahme in guter
Fam., wo ſie ſich im
Haush. betät. könnte
oh. Entgeld. Bergſtr.
auch angen. Ang. u.
2 32 Geſchſt. md
Tücht., ſolid, und in
allen Zweigen des
Haush. erfahrenes
Alleinmädchen ſ ucht
Stelle bis 1. Juni.
An=
geb. u. 2 40 Gſchſt.
Erste Spezialfabrik in feiner Damenwäsche und
Stickereien wünscht in allen Städten
Verkaufs-
stellen zu errichten und sucht tüchtige und
angesehene Personen mit netter Wohnung an guter
Geschäftslage, um den Verkauf gegen hohe Provision
zu besorgen. — Preise und Qualität der Ware
sind von keiner Konkurrenz erreichbar, daher gufe
Verkäufe in allen Damenkreisen jeden Standes
garantiert. In vielen Städten und Plätzen bereits
mit großem und dauerndem Erfolg durchgeführt.
Prächtige Kollektionen werden an Damen in
Kommission gegeben, die in geordneten fnanziellen
Verhältnissen leben. Anmeldungen unter Chiftre
S. 645 an Rudolf Mosse, Stuttgart.
Tücht. füng. Büglerin
ſucht Stelle. Angeb. u.
L 42 Geſchäftsſt. (*
St 939
Geſuch
fleiß., zuverla
i. all. Hausar.
durchaus bewa
Alleinmädt
in ein Arzthau
Darmſtadt.
vorhand. —
n. Zeugn. u.
unt. L. 45
74621
Trotz wirtſchaftlicher Notlage (IIM
finden Damen und Herren
glänzende Existe
durch den Vertrieb einer neuen paten
Erfindung auf dem Gebiete des
fahrens. Unſer Generalvertreter
Donnerstag, den 19. 5. im Hotel
ſtädter Hof, Darmſtadt, von 10 zu ſprechen.
Seefried-Vertrieb, Nürnt
Wir ſuchen deshalb
erſtklaſſige Verkäufer
im Alter von etwa 25 Jahren, die nach beſter Ausbildi
im Verkauf beſter Qualitätsware und im Umgang
feiner Kundſchaft erfahren ſind und entſprechende Z
niſſe vorweiſen können. Nur ſolche Bewerbungen hab
Zweck. Angebote mit Lebenslauf u. Zeugnisabſchriften
Moſt G. m. b. H.
Kakao= und Schokoladefabriken — Gegr. 18
Halle (Saale),
II Ha.7
Passender Benu& Fi
Erauen und Töchte