Einzelnummer 10 Pfennige
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Franfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 131
Mittwoch, den 11. Mai 1932.
195. Jahrgang
21 mm breie Zelle im Krelſe Darmſtadt 23 Reſchspig.
Finanz=Anzeigen 35 Reſchspfg. Rellamezeile (92 mm
breit) 2 Reichsmark Anzelgen von auswärts 35 Reſchspfg.
FinanzAnzelgen 50 Reſchepfg. 92mm breite Rellame
zeille 3,00 Reſchsmark. Alle Preſe in Reſchsmark
(4 Dollar — 420 Mark. — Im Falle, höberer
Gewall, wie Krieg, Aufruhr. Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtiſcher Beitrelbung ſähl jeder
Rabat weg. Banklonto Deuſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbani.
Indersh,
Die große Ausſprache im Reichstag.
eberhitzte Akmoſphäre. — Scharfe Kritik der Rechken an der Wirkſchaftspolikik der Regierung. — Ein n
iſtiſches
unds- und Zinanzierungsprogramm. — Prokeft der NSDAP. gegen den Vorwurf des Landesverraks.
Zenkrum gegen Aufhebung des SA.-Berboks und Reichskagsauflöfung.
jedern,
Matralan
aße
* Groener zum SA.-Verbol.
in außenpolitkiſcher Druck. — Der verhängnisvolle
Su Bfell.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Im Reichstag hat es am Dienstag, am zweiten Tage der
5ſprache, ſchon wieder Skandalſzenen gegeben, die eben, weil
ich um den Reichswehr= und Reichsinnenminiſter handelt, nach
perſönlichen wie nach der politiſchen Seite hin Bedeutung
en können. Die Sitzung fing eigentlich ganz
verheißungs=
an. Nach einer ſcharfen, aber immerhin ſachlichen Rede des
tſchnationalen Bang folgte eine Programmrede des
National=
aliſten Straſſer, der angeblich als
Miniſterprä=
ent für Preußen von der NSDAP. in Ausſicht
rommen ſein ſoll und zum Schluß Formulierungen, fand,
wie ein verkapptes Bündnisangebot an das
ntrum gedeutet werden mußten. Allerdings folgte kurz
uf ſchon eine Abſchwächung, als Straſſers Fraktionsfreund
ring den Reichsinnenminiſter wegen des SA.=Verbotes
cierte und das Reichskabinett dabei eine Regierung der
Ilu=
en nannte.
Herr Groener, der im Verlaufe der Ausſprache das Wort
n, hatte den großen Trumpf, daß er in ſeiner
Begrün=
ag für das Verbot der SA. den Geheimbefehl
eſen konnte, worin den SA.=Leuten befohlen wird,
Falle eines Einmarſches regulärer
polni=
r Truppen ſich zurückzuziehen, alſo die
enze und die dort kämpfenden Truppen und
uppen im Stich zu laſſen. Um dieſen Befehl iſt in
letzten Wochen immer nur vorſichtig herumgeredet worden,
das Verfahren vor dem Reichsgericht machte es der Preſſe
öglich, davon offiziell Kenntnis zu nehmen. Nachdem aber
der letzten Tagung des Stahlhelms Dueſterberg die
Verſiche=
gegeben hatte, daß der Stahlhelm im Falle eines
Ueber=
s auf Deutſchland jeder Regierung zur Verfügung ſtände,
te Herr Groener dieſen Geheimbefehl zu einer ſehr
pein=
n Bloßſtellung der Nationalſozialiſten,
be=
en.
Zum Schluß gab es noch einen Skandal. Der
National=
liſt Straſſer ſtellte den höhniſchen Antrag, die Rede des
hsinnenminiſters durch Schallplatten im ganzen Lande
ver=
ten zu laſſen und die Sitzung ſolange zu vertagen, um dem
inett Gelegenheit zu geben, zu prüfen, ob Herr Groener
wei=
in noch die öffentliche Sicherheit in Deutſchland
gewähr=
en und die Armee führen könne. Vizepräſident Eſſer
beant=
tete Straſſers Bemerkung mit Ausweiſung. Herr Straſſer
e ſich nicht, die Nationalſozialiſten lärmten, die Sitzung
te aufzufliegen, worauf Eſſer durch Verlaſſen ſeines Platzes
Sitzung unterbrach. Der Aelteſtenrat ſchaltete ſich ein. Nach
deraufnahme der Sitzung zog Eſſer die Ausweiſung zurück
bedachte Straſſer mit einem Ordnungsruf. Die Sitzung
tte dann ihren Fortgang nehmen, aber das Intereſſe an den
eren Reden war erſchöpft.
In einem geſunden Staate lebt die Wirtſchaft von der
Politik, bei uns lebt ſeit 13 Jahren die Politik von der
Wirtſchaft mit dem Erfolge ihrer Zerſtörung. Insgeſamt
ſind im Rechnungsjahre 1931 trotz aller Steuererhöhungen
und Neubelaſtungen faſt anderthalb Milliarden weniger
aufgekommen als im Vorjahre. Man hat deshalb vor
der Anwendung letzter und verzweifelter Mittel nicht
zurückgeſcheut.
Die Vorverlegung der April=Rate aus Einkommenſteuer= und
Körperſchaftsſteuervorauszahlungen auf den März kann ich nur
als rechtswidrig bezeichnen. Sachlich bedeutet dieſer Vorgang
eine geſetzloſe 25prozentige Erhöhung der Einkommenſteuer,
ſtaatsrechtlich bedeutet er eine Etatsverfälſchung.
Unter Berückſichtigung ihrer bisherigen Ausblutung und
deſſen, was ſie noch in Ländern und Gemeinden zu tragen
hat, kann die deutſche Wirtſchaft auch einen 8= bis
9=Milliardenetat einfach nicht mehr tragen. Helfen kann
uns allein die Befreiung und Entlaſtung der freien
Wirt=
ſchaft bei grundſätzlicher Umſtellung des ſtaatsſozialiſtiſchen
Apparates.
Das gilt auch für die Arbeitsbeſchaffung. Bisher iſt das
Gegen=
teil geſchehen. Auf dem bisherigen Wege
notverord=
nen wir uns in den Untergang. Auch der neue
Etat wird mit.Notbexordnungen nicht zu halten
ſein. Wir ſtehen heute am Ende einer 13jährigen Politik der
Illuſionen einer Politik, die gemeint hat, daß ein Staat nicht
aus der Produktion, ſondern aus der Enteignung leben könne,
einer Politik, für die der Feind nicht draußen ſteht, ſondern
die gearbeitet hat unter der Parole „Der Feind ſteht rechts”.
Das Syſtem von heute iſt gewogen und zu leicht befunder.
Seine Uhr iſt abgelaufen. Das iſt der Sinn der letzten und
ſchwerſten Kriſe unſeres Volkes. Es bleibt heute nur noch
ein Wunſch: Daß der Zuſammenbruch dieſes Shſtems nicht den
endgültigen Zuſammenbruch unſeres Volkes bedeuten möge.
(Lebhafter Beifall rechts.)
Abg. Baltruſch (Onl. Reichsvgg.) ſtimmt dem
Schulden=
tilgungsgeſetz zu und lehnt einen weiteren Lohnabbau ab. auch
wenn er ſich hinter dem Schlagwort „Auflockerung der
Tarif=
verträge” verbirgt. Ohne Abſchaffung der Tribute kann unſere
Wirtſchaft nicht wieder in Gang gebracht werden. Wir erwarten,
daß in Lauſanne das „Nein” des Reichskanzlers aufrechterhalten
wird. Eine Autarkie kommt für Deutſchland nicht in Frage,
denn ſie würde den Lebensſtandard des deutſchen Volkes noch
tiefer herabdrücken. Ohne Wiederbelebung der
Unternehmungs=
luſt kann der Arbeitsmarkt nicht belebt werden. Das kann aber
nicht erreicht werden, wenn dauernd auf neue Wahlen
hin=
geſteuert wird.
Das nakionalſozialiſtiſche Arbeits=
Wirkſchaftsprogramm.
und
Der Sihungsberichk.
Berlin, 10. Mai.
Reichstagspräſident Löbe gibt bei Eröffnung der Diens=
FSitzung ein Telegramm bekannt, in dem der Präſident der
13öſiſchen Kammer dem Reichstage den Dank ausſpricht für
Beileidsbekundung zum Tode von Doumer und Albert
mas. Die erſte Beratung des
Schuldentilgungs=
etzes wird fortgeſetzt.
e Deukſchnakionalen fordern Wirtſchaftsfreiheil.
Abg. Bang (Dnl.) nennt es eine leere Farce, wenn der
dem Reichstage vorgelegt wird, obwohl die Regierung jetzt
7 die Abſicht verkündet, im Falle ſeiner Nichtannahme den
durch Notverodnung in Kraft zu ſetzen. Unter einem
lich parlamentariſchen Regime würde die Ablehnung des
S zum Rücktritt der Regierung führen müſſen, Deutſchland
de aber ſchon ſeit Jahren durch Notverordnungen am laufen=
Bande regiert. Wir leben in einem Zuſtande der
Verfat=
gsloſigkeit.
Ein Reichstag, der auf ſein höchſtes verfaſſungsmäßiges
Kecht, nämlich auf die gründliche Beratung und
Verab=
ciedung des Etats verzichtet, handelt ſelbſt
verfaſſungs=
widrig. (Sehr richtig! rechts.)
dem berfaſſungsrechtlich nicht haltbaren
Selbſtbewilligungs=
ahren des Reichsfinanzminiſters für die Kredite fallen wir
Cin die Zeit der Willkür und Unordnung vorkonſtitutioneller
en. Dieſe Vorlage wird unter keinen Umſtänden den
Zu=
menbruch des Haushaltsweſens aufhalten. Auch die
Nol=
aronungen vom Olktober und Dezember 1931 haben den
Aus=
c nicht bringen können. Sie haben im Gegenteil mit der
enden Strangulierung der Privatwirtſchaft und ihrer ſteigei=
Sozialiſierung das Unheil nur vertieft.
Abg. Straſſer (Natſoz.): Seit 1930 hat ſich trotz der
inzwiſchen aufeinanderfolgenden gewaltigennational=ſozialiſtiſchen
Wahlſiege an der Reichspolitik gar nichts geändert. Die
Re=
gierung führt nur den Kampf gegen uns, nicht aber den Kampf
für das deutſche Volk. Das iſt ſtaatspolitiſch um ſo
gefähr=
licher, als doch jedem klar iſt, daß ohne die
National=
ſozialiſten eine erfolgreiche Reichspolitik nicht
geführt werden kann. Der Aufſtieg der
National=
ſozialiſten iſt der Proteſt des Volkes gegen einen Staat, der das
Recht auf Arbeit und Wiederherſtellung des natürlichen
Aus=
kommens verweigert, weil er nur daran denkt, die Preiſe und
Gewinne der Börſe in die Höhe zu treiben. Dieſe große
antikapitaliſtiſche Sehnſuchtswelle, die durch das
deutſche Volk geht, findet ihre Befriedigung nicht erſt in der
Sozialdemokratie, die am 1. Mai den Maſſen nichts weiter zu
verheißen wußte als Arbeitszeitverkürzung, Völkerfriede und
Klaſſenhaß. Früher verlangten die Sozialdemokraten wenigſtens
den Lohnausgleich bei der Arbeitszeitverkürzung.
Die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften haben auf ihrem
Kongreß einen viel vernünftigeren Standpunkt
ein=
genommen als die Sozialdemokratiſche Partei. Ueber das
Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Gewerkſchaften läßt ſich
reden. Wir ſind bereit, daran mitzuarbeiten und ſehen in
dem im Organ der „Freien Gewerkſchaften” von Woytinfki
dafür entworfenen Finanzierungsplan viele Gedanken, die
unſere Gedanken ſind. Den Regierungsplan der
Spar=
prämienanleihe lehnen wir ab. Er verſucht eine Löſung,
die keine Nückſicht auf die Arbeiter nimmt und die für uns
unannehmbar iſt.
Unſere Partei wird ein beſſeres Arbeitsbeſchaffungsprogramm
vorlegen, das nicht das Gold als ſeine Grundlage betrachtet,
ſondern die beiden ewigen Werte, die es gibt, die Bodenſchätze
und die Arbeit. Falſch iſt der Satz; Kapital ſchafft Arbeit!
Nichtig muß es heißen: Arbeit ſchafft Kapitali (Lebhafter
Beifall.)
Wir verlangen eine Aenderung des
Verfaſſungs=
artikels 163 dahin, daß es künftig heißt, daß
jeder Deutſche das Recht auf Arbeit haben muß. (
Leb=
hafter Beifall.) Für Arbeitsbeſchaffung gibt es immer
Geld. Es iſt dafür beſſer angelegt, als für die Sanierung
von Banken.
Wir werden Arbeit ſchaffen durch die Schaffung von
Eigenhelm=
ſiedlungen. An dem Tage, an dem wir die Regierung
übei=
nehmen, wird der erſte Spatenſtich dazu gemacht. (Beifall.) Es
iſt ein liberales Schlagwort, wenn in dieſem Zuſammenhange
geſprochen wird von Kapital=Fehlleitung.
Kapital, das zur Arbeitsbeſchaffung verwendet wird, kann
niemals fehlgeleitet ſein, denn mit dieſer Arbeit wird neue
Arbeit und neues Kapital geſchaffen.
1½ Millionen Hektar Land in Deutſchland
müſſen dräniert werden. Hier zeigt ſich reiche
Arbeitsmöglichkeit. Noch viele Millionen
Hek=
tar von Oedland ſind urbar zu machen. Hier
kann die Arbeitsdienſtpflicht einfetzen.
Die in der freien Wirtſchaft ausgeführten Arbeiten müſſen
zum Tariflohn bezahlt werden, für die übrigen Arbeiten iſt die
Arbeitsdienſtpflicht da. Wenn der Staat erſt durch die
Arbeitsvergebung den Motor angekurbelt hat,
dann wird er in zwei Jahren von ſelbſt
weiter=
laufen; denn Arbeit erzeugt neue Arbeit. Die
bisherigen Siedlungsverſuche der Regierung weiſen ſchwere
Mängel auf.
Ein ſtaatliches Roggenmonopol wird ſich nicht vermeiden
laſſen, wenn wir endlich das Lohnproblem löſen wollen.
Die Kontrolle der Lebensmittelpreiſe und die Ausſchaltung
der Spekulation mit notwendigen Lebensmitteln
ermög=
licht es dem Staat erſt, dem Lohn eine wertbeſtändige
Grundlage zu geben.
Gegen unſere Arbeitsbeſchaffungspläne wird oft eingewendet,
wir ſeien in Deutſchland zu arm, Arbeit zu ſchaffen. Wir
ant=
worten: Gerade weil wir arm ſind, müſſen wir Arbeit ſchaffen,
um aus der Armut herauszukommen.
Wir wollen die Finanzierung des Arbeitsprogramms durch
eine eigens dafür beſtimmte Wirtſchaftsbank. Die
Erſpar=
niſſe an Arbeitsloſenmittel und das Mehraufkommen an
Steuern bieten die Möglichkeit für eine zuſätzliche
Kredit=
ſchöpfung, die unbedenklich iſt, wenn ein ſtarker Staat
dar=
über wacht, daß damit kein Mißbrauch getrieben wird.
Eine Neuorganiſation der Elektrizitätswirtſchaft muß dem
jetzigen Wucher bei den Licht= und Strompreiſen ein Ende
machen. Das wichtigſte iſt aber die radikale Senkung des
viel zu hohen Zinsfußes.
Auf dieſem Wege kommen wir zu einer Neugeſtaltung unſerer
ſozialen Struktur, zu einer Weltenwende. Wenn wir hier
unſer Programm vorlegen, ſo erkennen wir an, daß
Brüning an alle dieſe Probleme mit dem beſten
Willen herangegangen iſt. Aber es war ihm
unmög=
lich, ſeine Pläne durchzuführen, weil er ſeine ganze Kraft
dar=
auf verwenden mußte, die heterogenen Parteien
zuſammen=
zuhalten, mit denen er regiert. Mit einer Vielheit von kleinen
Parteien kann man in dieſer ſchickſalsſchweren Zeit nicht
re=
gieren. (Beifall bei den Natſoz.) Der Mann, der in Deutſchland
Arbeit ſchaffen will, muß ſich auf die Stimme des Volkes ſtützen
können. Er kann die Politik nicht machen mit Aufhäuſer oder
Hugo Wolff oder Silverberg: Dieſe Finanzkapitäne
und Wirtſchaftsführer haben verſagt. (unruhe
und Zurufe bei den Kommuniſten.) Regieren kann man nur mit
einer Volksbewegung, die ihrem Führer unbedingtes Vertrauen
entgegenbringt. So haben wir gegen Sie alle unſere
Be=
wegung aus Nichts aufgebaut. Zur Erfüllung unſerer Pläne
erhoffen wir die Hilfe des Herrgotts, das Urteil überlaſſen wir
der Geſchichte. (Lebhafter Beifall bei den Natſoz.)
Kritik des Landvolks.
Abg. Hepp (Lv.) ſchließt ſich dem nationalſozialiſtiſchen
Vor=
redner in der Kritik der Wirtſchaftspolitik der Regierung in
vie=
len Punkten an. In Deutſchland gebe es keinen Menſchen, der
eine Fortzahlung der Reparationen für möglich halte. Das
Ver=
bot der nationalſozialiſtiſchen Sturmabteilungen und Schutzſtaffeln
werde von der Landvolkpartei in keiner Weiſe gebilligt. Miniſter
Schiele habe das große Werk durchgeführt, den deutſchen
Getreide=
bau in der ſchwerſten Zeit vor dem völligen Verfall zu bewahren,
Anzuerkennen ſei auch die Tätigkeit des Miniſters Schlange. Die
Schutzmaßnahmen für den bäuerlichen Veredelungsverkehr hätten
leider den erhofften Erfolg nicht gehabt. Das ſei auf die
unglück=
liche Zuſammenſetzung des Kabinetts zurückzuführen.
Die erſten Abſtimmungen.
Damit iſt die erſte Beratung des Schuldentilgungsgeſetzes
be=
endet. Die Nationalſozialiſten beantragen Ueberweiſung der
Vor=
lage an den Haushaltsausſchuß. Dieſer Antrag wird im
Hammel=
ſprung mit 264 gegen 209 Stimmen der Nationalſozialiſten,
Kom=
muniſten und Deutſchnationalen abgelehnt.
Es folgt die zweite Beratung, in der das
Schuldentilgungs=
geſetz gegen die Stimmen der Nationalſozialiſten, Kommuniſten
und Deutſchnationalen angenommen wird.
8 8 der die Ermächtigung zur Sparprämienanleihe für die
Arbeitsbeſchaffung enthält, wird im Hammelſprung mit 245 gegen
224 Stimmen angenommen. In dieſem Falle hat auch die Deutſche
Volkspartei mit der Oppoſition geſtimmt. Die dritte Beratung
wird ſpäter ſtattfinden.
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Seite 2 — Nr. 131
Es folgt nun die allgemeine politiſche Ausſprache, mit der
die Mißtrauensanträge und die Anträge gegen das Verbot der
kommuniſtiſchen Gottloſenorganiſation und gegen die Aufhebung
der nationalſozialiſtiſchen Sturmabteilungen und Schutzſtaffeln
verbunden ſind.
Die Sozigldemokraken fordern die 40=Skunden=Woche.
Abg. Graßmann (Soz.) verlieſt zunächſt aus der
Zeit=
ſchrift „Diktatur” die Sätze, in denen von der Goltz ausſpricht,
daß die Nationalſozialiſten im Falle eines feindlichen
Ueber=
falles auf Deutſchland ſich dem Abwehrkampf nicht anſchließen
würden, ſplange noch das jetzige Regierungsſyſtem beſteht.
Der Redner polemiſiert dann gegen die Ausführungen des
deutſchnationalen Abg. Bang und weiſt darauf hin, daß die
ver=
armte deutſche Wirtſchaft heute noch immer 2½ mal ſo viele
Direktoren beſchäftigt wie die in der Vorkriegszeit. Die
Fehl=
leitung des Kapitals habe in den kartellierten
Betrieben immer ſchlimmere Formen angenommen in der
gleichen Zeit, in der Millionen von Arbeitsloſen als Bettler von
Haus zu Haus gingen. In dem Verſagen der
ſo=
genannten Wirtſchaftsführer dieſen Erſcheinungen
gegenüber liegt eine fürchterliche Bankrotterklärung des
kapita=
liſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems. (Beifall bei den Soz.) Die
Natio=
nalſozialiſten haben heute endlich das bisher von ihnen als
Geheimnis gehütete Arbeitsbeſchaffungsprogramm mitgeteilt. Die
von dieſer Seite ſo ſcharf bekämpften freien Gewerkſchaften haben
ſchon ſeit Januar 1930 immer wieder die Regierung dringend
erſucht, rechtzeitig die Arbeitsbeſchaffungsvorſchläge der
Gewerl=
ſchaften durchzuführen und vor allem die Ueberſtunden zu
ver=
bieten und die Arbeitszeit zu verkürzen. In der jetzigen Zeit
der akuten Not kann die Hilfe nicht von dem heute vorgetragenen
nationalſozialiſtiſchen Programm kommen, deſſen Verwirklichung
viele Jahre in Anſpruch nehmen würde. Die
Arbeitszei=
verkürzung auf höchſtens 40 Stunden wöchentlich
muß für alle Produktionsgruppen durchgeführt
werden, auch für die Eiſeninduſtrie, die ſich noch immer
dagegen ſträubt. Die Anbiederung Straſſers an die Freien
Gewerkſchaften iſt nicht echt. Der unerſchütterliche Glaube an
den Sozialismus wird uns zum Ziele führen. (Lebhafter
Bei=
fall bei den Sozialdemokraten.)
Nakionalfozigliſtiſche Angriffe
auf die außenpoliliſche Bührung.
Abg. Goering (Natſoz.): Das Kabinett
Brü=
ning, das ſich als Kabinett der Frontſoldaten!
vorgeſtellt hat, iſt tatſächlich ein Kabinett der
Illu=
ſionen. Dieſem Kabinett, das auf allen Gebieten
ver=
ſagt und alle Hoffnungen enttäuſcht hat, ſprechen wir in ſeiner
Geſamtheit unſer Mißtrauen aus. Es iſt nicht möglich,
an internationalen Verhandlungen mit Erfolg teilzunehmen,
wenn im Innern nicht eine kräftige völkiſche Politik gemacht wird.
Die bei dieſen Verhandlungen erreichte Iſolierung Frankreichs iſt
nicht ein Verdienſt Brünings, ſondern ſie iſt trotz und gegen das
Kabinett Brüning herbeigeführt worden. Brüning und Groener
haben die geringe Einſchätzung Deutſchlands als Machtfaktor
ver=
ſchuldet, wie ſich in den Fällen Danzig und Memel gezeigt hat.
Wenn ſich in beiden Fällen ſchließlich der deutſche Widerſtand
durchgeſetzt hat, ſo iſt das nicht dem Kabinett, ſondern der
natio=
nalen Welle zu danken. Der deutſche Sieg in Danzig und im
Memelgebiet trägt nicht das Signum Brünings, ſondern Hitlers,
(Lebhafter Beifall bei den Nationalſozialiſten.) Im Falle
Danzig warnen wir die Mächte, die es angeht.
Solange wir Nationalſozialiſten da ſind, wird Danzig nicht in
volniſche Hände fallen. (Lebhafter Beifall bei den Natſ.) Bei der
Abrüſtungskonferenz hätten wir gewünſcht, daß nicht ein
italieni=
ſcher Außenminiſter die deutſche Politik hätte vertreten und das
ſagen müſſen, was eigentlich ein deutſcher Staatsmann hätte
ſagen müſſen. (Beifall bei den Natſ.)
Das Berbot der SA. und 55.
betrachten wir als die moraliſche Abrüſtung des nationalen
Frei=
heitswillens durch die Regierung. Dieſe Sturmabteilungen und
SSchutzſtaffeln ſind keine Privatarmee, ſondern ſie dienten
aus=
ſchließlich dem Schutz unſerer Partei gegen den Mordterror der
GHegner. Wenn das Material Severings erſt gerichtlich geprüft
iſt, wird die Beſchuldigung des Landesverrates
gegen unſere Organiſation in nichts zerflattern. Wir wollen doch
die Reſſortgrenzen achten, für Landesverrat ſind Sie (zu den
So=
zialdemokraten) zuſtändig! Dieſe Aeußerung führt zu
ſtürmi=
ſchen Proteſtkundgebungen der
Sozialdemokra=
ten. Mehrere Sozialdemokraten rufen: „Dieſer Lump will uns
beſchimpfen!“
Vizepräſident Eſſer ruft den Abg. Goering wegen ſeiner
letzten Bemerkung zur Ordnung. Einige Sozialdemokraten rufen:
„Das genügt nicht, der Lump muß raus!”
*
Meit Mecherr Zur hungerhjagrfeier
des Muſikvereins
im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
am Dienstag, den 10. Mai 1932.
G. Fr. Händel: Der Meſſigs.
Für ſein Jubiläumskonzert hatte ſich der Muſikverein eines
der herrlichſten und bedeutendſten Werke aller Zeiten erwählt,
Händels Meſſias. Wer ſich heute entſchließt, dies Oratorium
aufzuführen, muß die Wahl treffen zwiſchen ganz verſchiedenen
Ausgaben. Händel ſelbſt hatte bei der außerordentlich kurzen Zeit,
in der er das Rieſenwerk ſchuf — nicht mehr als drei Wochen —
ſich auf verhältnismäßig kleines Orcheſter beſchränkt, nur wenige
Bläſer geſellen ſich von Fall zu Fall dem beherrſchenden
Streich=
orcheſter zu, das in den Chorſätzen durch Orgel, in den Soloſtücken
durch Cembalo ergänzt und harmoniſch vervollſtändigt wird.
Eine neue Ausgabe der Händelgeſellſchaft und eine ſtark, und
zu=
weilen nicht ſehr glücklich gekürzte Ausgabe von Fr. Chryſander
ſtellt dieſen Sachverhalt her. In Deutſchland wurde jedoch der
Meſſias bekannt und berühmt durch eine freiere Bearbeitung, die
kein Geringerer als W. A. Mozart perfaßt hat. Damals war
gerade der Brauch abgekommen, daß das Cembalo im Orcheſter
mitſpielte, und Mozart hat die Begleitung für ſeine Zeit dadurch
moderniſiert, daß er die zu ſeiner Zeit übliche Orcheſterbeſetzung
zur Norm für das Werk nahm und bei größter Pietät dem
Hän=
delſchen Original gegenüber, oft in jedem Sinne kongenial den
Satz farbiger machte. Da bei den zahlreichen Meſſias=
Auffüh=
rungen durch den Muſikverein ſtets die Mozart=Ausgabe benutzt
worden war, hatte ſich Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt entſchloſſen,
ſie auch der Feſtaufführung zugrunde zu legen.
Kein Oratorium ſpiegelt ſo Händels Perſönlichkeit und ſeinen
Geiſt wider wie der Meſſias. Der Meiſter ſtellte ſich den Text
ſelbſt aus der Bibel zuſammen und beabſichtigte, in ſeinem Werk
Verkündung, Leben und Wirken und die Heilswirkung des
Hei=
landes auf die Menſchheit darzuſtellen. Darum das weite
Aus=
holen im Anfang, der den Adventsgedanken breit betont, darum
die Schilderung der Geburt, des Wirkens, des Leidens und
Ster=
bens, der Auferſtehung, der Himmelfahrt — wir hielten es nicht
für geſchickt, dieſe Partie durch Striche völlig auszulaſſen
der Ausbreitung der Lehre Jeſu durch die Apoſtel und ſchließlich
im letzten Teil die Verherrlichung des Glaubens der Erlöſung
und der Anbetung. Beim Schaffen wird Händel oft an ſeine
Kindheit in Halle erinnert, wo er unter Leitung ſeines Lehrers
Zachow allſonntäglich die gleichen Texte im Chor mitgeſungen
hatte, und der Meſſias unterſcheidet ſich ſtark von den ihn zeitlich
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vizepräſident Eſſer: Wir haben nun anderthalb Tage lang
ruhig verhandelt und wollen doch nun weiter ruhig bleiben.
Abg. Goering (Natſoz.) fährt fort: Es iſt beſtritten
wor=
den, daß das Verbot der SA. auf ausländiſche
Ein=
flüſſe zurückzuführen iſt. Ich richte aber an den
Reichs=
kanzler die Frage, ob es richtig iſt, daß der Botſchafter
von Hoeſch in wiederholten Telegrammen darauf hingewieſen hat,
daß das Verbot der SA. für die Abrüſtungskonferenz und für die
weiteren internationalen Verhandlungen dringend notwendig ſei.
Reichskanzler Dr. Brüning:
Dieſe Frage kann ich ſofort dahin beantworten, daß in keinem
Telegramm des Botſchafters von Hoeſch von einem Verbot der
SA. auch nur die Rede war. (Lebhafte Hört!=Hört!=Rufe und
Rufe links: Schon wieder eine nationalſozialiſtiſche Lüge
zer=
platzt.)
Scharfer Prokeſt der Rakionalſozialiſten
gegen das SA.-Berbok.
Abg. Goering fährt fort: Während die SA. verboten wird,
läßt man das Reichsbanner beſtehen, das zum größten Teil aus
Sozialdemokraten beſteht, alſo aus Angehörigen einer Partei, die
die Kriegsdienſtverweigerung proklamiert hat.
Bei den Sozialdemokraten ſetzt hierbei ein neuer
Pro=
teſtſturm ein. Abg. Sollmann (Soz.) ruft: „Sie ſind ein
Lügner!“
Vizepräſident Eſſer ruft den Abgeordneten Sollmann zur
Ordnung.
Abg. Goering fährt fort: Ohne die SA. wäre die
Ord=
nung im Innern überhaupt nicht hergeſtellt worden. Die
Na=
tionalſozialiſten werden Deutſchlands Grenzen
ſchützen, aber ſie werden vorher mit den
Ver=
rätern im Innern aufräumen. (Lebhafter Beifall bei
den Natſoz.) Vor zwei Jahren wäre noch Zeit geweſen, endgültig
von dem Kurs mit der Linken abzugehen. Seitdem iſt der
natio=
nale Wille in Deutſchland aufs ſchärfſte unterdrückt worden, ſo daß
wir geradezu verpflichtet ſind, dieſem Kabinett unſer Mißtrauen
auszuſprechen. Wenn wir unſere Bereitſchaft zur Uebernahme der
Staatsführung ausgeſprochen haben, ſo nicht etwa aus Sehnſucht
nach Miniſterſeſſeln, ſondern um dem entgegenzuwirken, daß
Deutſchland dem Chaos nahe gebracht wird.
Rückkritt der Begierung Brüning gefordert.
Abg. Goering richtete dann weitere Angriffe gegen die
Sozialdemokraten und fährt fort: Jeder Tag, den die Regierung
Brüning länger am Ruder bleibt, vergrößert den
Scherbenhau=
fen, der von ihr geſchaffen worden iſt. Jetzt, nachdem wir aus
den Länderwahlen ſo ſtark hervorgegangen ſind, wenden wir uns
ausdrücklich an alle Parteien, die bewußt am Aufbau
Deutſch=
lands arbeiten wollen. Wir reichen ihnen die Hand zu
gemein=
ſamem Aufbau, laſſen aber auch darüber keine Unklarheit, daß
ein völlig neuer Kurs Platz greifen muß. Wer unter dieſen
Um=
ſtänden bereit iſt, mit uns zuſammenzuarbeiten, den werden wir
nicht zurückſtoßen. Die erſte Vorausſetzung für jede Aufbauarbeit
iſt, daß das Kabinett Brüning verſchwindet. Das Kabinett
Brü=
ning muß beſeitigt werden, damit Deutſchland leben kann! (
An=
haltender Beifall und Händeklatſchen bei den Nationalſozialiſten.)
Miniſter Groener zum SA.-Berbok.
Das Wort nimmt dann Reichsinnen= und Reichswehrminiſter
Groener: Wenn der Abg. Goering der Regierung und mir den
Vorwurf gemacht hat, daß wir durch das Verbot der S.A.
und S.S. der Nationalſozialiſten die moraliſche
Ab=
üſtung des Freiheitswillens herbeigeführt
hätten, ſo muß ich dagegen auf das ernſteſte
Ver=
wahrung einlegen. Erregt mit der Fauſt auf das
Redner=
pult ſchlagend): Ich verbitte mir das! (Händeklatſchen in
der Mitte — erregte Zurufe bei den Nationalſozialiſten.)
Von den Nationalſozialiſten werden nach dieſem Satz
Zwi=
ſchenrufe gemacht, von den Sozialdemokraten Gegenrufe. Abg.
Dr. Frick (Natſ.) ruft drohend nach links: „Infame Burſchen!“
Minutenlang dauert darauf der Lärm an, bis der Vizepräſident
endlich dem Miniſter wieder Ruhe ſchaffen kann.
Miniſter Groener: Herr Abg. Goering hat in außerordentlich
warmer Weiſe die Vaterlandsliebe der S. A. gerühmt.
Es war aber für die Staatsautorität nicht
er=
träglich, daß 400 000 tatbegierige junge Leute
nur ihrem Parteiführer zur Verfügung ſtehen,
und nicht dem Staat. Ich kann hier nicht das Material
vortragen, das uns in die Hände gefallen iſt, aber einiges
muß einmal geſagt werden zur Erläuterung
der Worte, die Hitler in Lauenburg geſagt hat.
(Die Abgeordneten Goring und Frank II machen erregte
Zwi=
ſchenrufe.
umgebenden Oratorien des Meiſters dadurch, daß in ihm Solo=
und Chorformen älteren Stils lebendig werden, und daß manche
Erinnerung an Werke früherer Meiſter, die der junge Händel
kennen gelernt hatte, eingeflochten wurden. Um ſo reicher ſind
die Ausdrucksmittel, um ſo größer die Plaſtik, die Bildhaftigkeit
der Tonſprache des Meiſters. Sie durch die Aufführung
hervor=
zuheben und zu unterſtreichen, iſt die künſtleriſche Aufgabe der
Ausführenden, die vor allem durch den Dirigenten und den Chor
ſehr gut gelöſt wurde. Der Chor war in den Frauenſtimmen
an=
nähernd, in den Männerſtimmen weit mehr als doppelt ſo ſtark
als bei ſonſtigen Konzerten, da nicht nur eine größere Anzahl
älterer Mitglieder wieder mitſang, ſondern auch Mitglieder des
Mozart=Vereins und der „Sängerluſt” den Chor verſtärkten. Der
Chor klang ſehr gut, einigen der raſchen, mit Koloraturen
durch=
ſetzten Sätze hätte man noch zwei Wochen längere Probezeit
ge=
wünſcht, die meiſten Chöre aber waren ausgezeichnet in Klang
ſchönheit, Tonreinheit und deklamatoriſcher Genauigkeit. „Wer
iſt der König der Ehren” wurde etwas allzuhaſtig deklamiert. Eins
fehlte zuweilen: Schattierung der Stärkegrade. Es war zu
Hän=
dels Zeit nicht üblich, die Stärkegrade aufzuzeichnen, wir wiſſen
aber genau, daß reichlicher Wechſel beliebt war. An manchen
Stellen fordert der Text geradezu auf, Gegenſätze zu bringen, aber
die große Linie wurde auch in der Dynamik durch den
Dirigen=
ten unerbittlich durchgehalten. Die vorzügliche Einſtudierung war
außer Dr. Schmidt=Iſſerſtedt den Herren Fr. Bohne und
E. Palm zu verdanken. Am Klavier, das leider etwas tiefere
Stimmung als das Orcheſter hatte, wirkte mit feiner Anpaſſung
Fritz Bohne. Mancher Hörer wird der Partitur gegenüber
er=
ſtaunt geweſen ſein, daß der erſte Chor „Denn die Herrlichkeit
Gottes, des Herrn” nicht nur vom Alt, ſondern auch vom Tenor
geſungen wurde. Die Berechtigung hierzu ergibt ſich aus dem
Umſtand, daß bei Händel der Alt noch nicht von Frauenſtimmen,
ſondern von hohen Tenören geſungen wurde, und daß ſich Händel
dieſen Anſang mit dem hohen a der Tenöre beſonders glänzend
gedacht hat, wogegen die tiefe Lage unſeres Choraltes hier ſehr
matt wirkt. Was die Soloſätze anbelangt, ſo hat der Meiſter in
dem Adventsteil den Sopran, die hellſte und freudigſte Stimme,
noch ſchweigen laſſen, um ihm recht viel vom Leben
Jeſu zu übergeben. Hier wird in manchen Aufführungen
vieles dem Tenor übergeben, wir durften uns darüber
freuen, daß alles außer „Doch du ließeſt ihn im Grabe nicht”
dem Sopran überlaſſen blieb, denn Thea Böhm=Linhard
ſang mit ihrer lieblichen und glockenreinen Stimme ſo herrlich
im Ausdruck, in der Ausſchöpfung des Wortſinnes an jeder Stelle
ihrer großen und verantwortungsvollen Partie, daß ſie in bezug
auf die ſtiliſtiſche Einfühlung vor den anderen Soliſten bedeutſam
hervorragte. So gut uns ihr ſympathiſcher Geſang von hieſigen
Konzerten und von Darbietungen im Rundfunk in Erinnerung
iſt, haben wir doch noch nie eine derart vollkommene und aufs
feinſte durchdachte und durchfühlte Leiſtung von ihr gehört.
Ledig=
lich die letzte=Arie fiel ein wenig ab. Der Sopraniſtin am nächſten
Mittwoch, 11. Mai 19
Miniſter Groener verlieſt dann den
Worklauk eines 59.-Befeßls.
daß beim Einmarſch polniſcher Truppen die SA. dem Fi
zur Verfügung gehalten werden ſoll. Hier ſteht ſchwarzr
weiß: „Kleine polniſche Banden ſind abzuwehren. Sobald
Aufmarſch reaulärer Truppen erfolgt, rückt die SA. in die
fohlenen Bereitſtellungsräume‟. Als Grund iſt angegeben:
wollen unſerem Führer unbedingt die SA. zur Verfü/
halten.” (Zuruf von den Nationalſozialiſten: „Ihnen doch
etwa!” — Von links wird geantwortet: „Das iſt. das Bekenn
des Landesverrats!”) Wenn unſere Grenzen bedroht wer
dann müſſen wir von jedem Deutſchen verlangen, daß er
dem Reiche zur Verfügung ſtellt, einſchließlich der SA. und
ſchließlich Hitlers. (Beifall bei der Mehrheit, Lachen und Un
bei den Nationalſozialiſten.) Die SA. war bis zum Herbſt
verhältnismäßig harmlos. Erſt mit dem Erſcheinen des H0
manns Röhm iſt ein neuer Zug in die SA. gekommen.
Tatſache, daß die ganze SA. in der Hand eines einze
Mannes ein unbedingt fügſames Werkzeug iſt, bedeutet ein
ſondere Gefahr. (Lärm und Lachen bei den Nationalſoziali/
Ich erinnere nur an den Hitler=Putſch. (Lärm bei den Natit
ſozialiſten.) Das Verbot der SA. war im Intereſſe der Ste
gutorität notwendig.
Die Forderung eines Verbots des Reichsbanners kol
dagegen nicht begründet werden, denn die SA. iſt gegen
Staat eingeſtellt, das Reichsbanner dagegen für den
(Lärm und Lachen bei den Nationalſozialiſten.)
Miniſter Groener verlieſt hierauf ſeinen Brief an
Reichspräſidenten, in dem er die Gründe darlegt, nach d
ſeiner Meinung nach ein „Verbot des Reichsbanners” nich
Frage komme, da das Reichsbanner im Gegenſatz zu der
überparteilich ſei und keine Umſturzbeſtrebungen verfolge.
Miniſter fährt fort: Wenn Abg. Goering darlegt, ohne SA. keine Ruhe und Ordnung in Deutſchland, ſo antworter
Ohne die SA. hätten wir ſeit Jahren Ruhe
Ordnung im Staate! (Stürmiſcher Beifall bei der I
heit.)
Wenn Abg. Goering nur für ſeine Partei die Vaterla
liebe in Anſpruch nimmt, ſo iſt das eine unerhörte Anmaß
Die Vaterlandsliebe hat in allen Parteien ihre Stätte
un=
will dafür wirken, daß ſie im ganzen deutſchen Volk in
ſtärker wird. (Beifall bei den Mittelparteien — Lärm und
lächter bei den Nationalſozialiſten.)
Lärmſzenen. — Unkerbrechung der Situng.
Abg. Straſſer (Natſoz.): Ich beantrage, daß dieſe Gro
rede durch Schallplatten in Deutſchland verbreitet wird (He
keit) und daß eine Pauſe eingelegt wird, damit das Reichskab
darüber entſcheidet, ob dieſer Mann weiterhin die öffen=
Sicherheit und die Armee in Deutſchland in Händen halten
Die Nationalſozialiſten begleiten dieſe Erklärung
Stra=
mit lautem Beifall und Gelächter.
Vizepräſident Eſſer weiſt den Abg. Straſſer wegen ſ
Angriffs auf den Miniſter aus dem Saal. Die Nationalſozia/K
proteſtieren lärmend gegen dieſe Maßnahme des Vizepräſide
Straſſer bleibt im Saal, und ſeine Freunde bringen laute
rufe aus. In dem ungeheueren Lärm verläßt gegen 18 Uhr
präſident Eſſer ſeinen Platz und unterbricht dadurch die Sit
Nach Wiedereröffnung der Sitzung gegen 19 Uhr teilt
yräſident Eſſer mit, der Aelteſtenrat habe ſich inzwiſchen mit
Vorfällen beſchäftigt, die zur Unterbrechung der Sitzung füh
Er, der Vizepräſident, habe vor der Unterbrechung den Abg. Sty
(Natſoz.) von der Sitzung ausgeſchloſſen, weil er und arß
verſtanden hatten, daß Straſſer von einer Gefährdung der öf
lichen Ordnung und Sicherheit durch Miniſter Groener geſpr
habe. Da das amtliche Stenogramm erweiſe, daß Abg. Sty
tatſächlich nur gefragt habe, ob Groener die Ordnung und
S=
heit noch gewährleiſte, nehme er, der Vizepräſident, die Aus
ſung zurück und halte nur den Ordnungsruf gegen den
Straſſer aufrecht. (Lachen und Zurufe bei den Kommuniſten,
Das Zenfrum gegen Aufhebung des SA.-Berb=
und Reichskagsauflöſung.
Abg. Dr. Bell (Ztr.) lehnt den Antrag auf Aufbebunn
SA.=Verbots ab. Der Einwand, daß es ſich um ein einſen
Unterdrückungsſyſtem gegen eine beſtimmte Partei handle, ent!
jeder Grundlage. Der Reichswehrminiſter, der durch ſeinen
kannten Erlaß Angehörigen der Nationalſozialiſten den Ein
in die Reichswehr gewährt habe, ſei ſicherlich gegen ſolchen
dacht gefeit. Der Redner wendet ſich weiter gegen die
An=
auf Reichstagsauflöſung und erklärt, ſeine Partei könne
die Verantwortung dafür übernehmen, daß das deutſche
nach drei nervenaufpeitſchenden Wahlgängen in die Aufregu
ſtand der Vertreter der ebenfalls ſehr großen und wichtigen
partie, einer der dankbarſten, die es für den Konzertgeſang
Manches alte Vereinsmitglied wird ſich daran erinnern, da
hier von Staudigl und Meſchaert früher geſungen wurde.
überlegener Sicherheit geſtaltete Alfred Paulus; in der Ab
ſtimmlich beſonders wuchtig zu wirken, geriet er nur an ein
Stellen in eine allzu breite und dadurch nicht mehr ſo ausdn
volle und bewegliche Tongebung. In der Koloraturbehand
leiſtete er Vorzügliches, hierin ſind Händels Forderungen am
Baſſiſten beſonders hoch. Die Altſoli ſang Gertrud Gerke,”
als früherer Sopraniſtin die Partie doch wohl unbequem tief
Dies mag der Grund geweſen ſein, warum ſie ſich vor allem
das ſchöne Singen einſtellte und zuweilen zu wenig charakteriſi
Denn die Paſſionsarie, in der die Geißelung durch die ſchä
Rhythmen der Begleitung gemalt wird, iſt barocke Schärfe
Charakteriſierung durchaus notwendig. Verhältnismäßig
ſtand Wilhelm Nentwig, der mit ſehr ſchöner Stimme bes
Tenoriſt, dem Stil der Kunſt Händels. Man kann ſo oft I
achten, daß Bühnenſänger ſich im Oratorium im Ausdruck
Re=
auferlegen, während doch beim Fehlen mimiſcher Ausdrucks”
lichkeiten die ſtimmliche und ſprächliche Charakteriſtik um ſo
konzentriert werden muß.
Das Landestheaterorcheſter ſpielte mit voller Hingabe an
herrliche Werk und den feſtlichen Anlaß, es war gut, daß durd
Aufſtellung die Streicher im Klang ſehr dominierten, ſie w
auch bemüht, der Gefahr zu entgehen, die bei Händel=
Auffüh=
gen immer noch beſteht, daß nämlich die häufige Detaché=Strin
zu allzu kurzem und abgeſetztem Ton verführt, was dadurch
fühlbarer wird, weil der Chor bei allen deklamatoriſchen Ch
regelmäßig ſehr ſcharf akzentuiert. Der große Zug, der durck
ganze Aufführung hindurchging, machte tiefen Eindruck auf
Hörer, die den ausgezeichneten Leiſtungen begeiſterten Be
ſpendeten. Möge die Feſtaufführung dem Muſikverein recht
Freunde neu werben, denn ſeine ſchwere und verantwortungs=
Aufgabe kann in heutiger Zeit nur dann mit Erfolg weitergel
werden, wenn ein ſtattlicher aktiver Chor und eine ſtattliche
meinde von regelmäßigen Hörern dieſe Beſtrebungen ſtützt.
Friedrich Nog
Nach der Aufführung vereinigten ſich der Vorſtand
Muſikvereins, verdiente Mitglieder, Freunde und geladene E9
gäſte im großen Saal des Städtiſchen Saalbaues zu einer 9
ſchaftlichen Jubiläumsfeier. Man ſah u. a. die Herren Fin
miniſter Kirnberger, der die Staatsregierung vertrat,
lat D. Dr. Diehl, Oberbürgermeiſter Mueller, Graf.
Hardenberg, Vertreter von Staats= und ſtädtiſchen Behoy
Vorſtände befreundeter Vereine, Künſtler, Künſtlerinnen (1
Generalmuſikdirektor Roſenſtock), Vertreter des Schriftt
uſw. uſw.
Während des gemeinſamen Mahles nahm Herr Staat
Balſer, der Präſident des Muſikvereins. Eelegenheit, die 4
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 131 — Seite 3
Aittwoch, 11. Mai 1932
aſſer wegen
Nationalſoi
es Vizepräſt
ringen lauf
gegen 18 10
durch die
Uhr tei
inzwiſchen
Sitzt
den Abg
er vorzeitigen Reichstagswahl geſtürzt werde. Er beſpricht
m die Stellung des Zentrums zu den letzten Wahlergebniſſen
wendet ſich dann dem Problem der Kriſenüberwindung zu.
ſehr anzuerkennen ſei, daß Straſſer ſich nicht auf negative
tik beſchränkt, ſodern etwas deutlicher über poſitive Ziele
ge=
chen habe, könne man doch auch dieſen Ausführungen den
rakter von verführeriſchen, aber unerfüllbaren Illuſionen nicht
grechen. Die Kreditverſprechungen Straſſers böten inſofern
e Garantie, als er wohl an die Ausgabe von Wertpapieren
e, während die Arbeitenden einen Lohn haben nollen, den
„uch verſilbern können. Auch die damit verbundene kleine
In=
on könnte leicht ein Sprung ins Verderben ſein. Auch in
Frage der Arbeitsdienſtpflicht ſeien Fragen von größter
Trag=
e ungeklärt.
Zu den außenpolitiſchen Problemen erklärte der Redner:
4. Auguſt 1914 zeigte ſich in dieſem Saale, daß der
Vater=
sgeiſt und Opferſinn im deutſchen Volke ſtark genug waren,
über alle Gegenſätze hinweg eine große Einheitsfront zur
Ver=
gung des Vaterlandes zu bilden. Jetzt ſtehen wir ror einer
ckſalsſtunde, deren Bedeutung wahrlich nicht zurückſteht
hin=
dem 4. Auguſt 1914. Losgelöſt von einſeitigen Bindungen,
Parteiintereſſen, ſollten ſich in dieſer Stunde die berufenen
ver aus allen Lagern zu neuer ſchöpferiſcher
Gemeinſchafts=
it zuſammenfinden. (Starker Beifall im Zentrem.)
Gegen 20 Uhr wird die Weiterberatung auf Mittwoch
vor=
ag 10 Uhr vertagt. Vorher ſteht die dritte Leſung des
Schul=
ilgungsgeſetzes auf der Tagesordnung. Außerdem Kleine
agen.
Von Tage.
Wie wir hören, iſt damit zu rechnen, daß der Leipziger
Ober=
ermeiſter Dr. Goerdeler Ende dieſer Woche zum
Reichswirt=
tsminiſter ernannt wird als Nachfolger für Prof. Warmbold.
wenn auf dieſe Weiſe das Reichskabinett wieder
vervollſtän=
iſt, rechnet man in politiſchen Kreiſen mit der Inangriffnahme
Problems der Betreuung der jugendlichen Erwerbsloſen.
Das Reichshaushaltsgeſetz für 1932 iſt nunmehr dem
Reichs=
ugegangen. Es fehlen allerdings noch einige Einzelhaushalte.
Reichsrat hat als Tag für den Beginn der Ausſchußberatungen
20. Mai in Ausſicht genommen. Die Ausſchußberatung dürfte
eine Woche in Anſpruch nehmen. Im Anſchluß daran ſoll
etat dann ſofort in einer Vollſitzung des Reichsrates, ſpäteſtens
18. Mai, verabſchiedet werden.
Die nationalſozialiſtiſche Reichstagsfraktion hat den Antrag
bracht, die Notverordnung über das Verbot der kommuniſti=
Gottloſenorganiſationen auf die entſprechenden
ſozialdemo=
ſchen Vereinigungen auszudehnen.
Der neugewählte württembergiſche Landtag hielt am Dienstag
mittag ſeine erſte Sitzung ab. Zum Präſidenten des
Land=
wurde der nationalſozialiſtiſche Abgeordnete Mergenthaler
ihlt.
der bisherige öſterreichiſche Landwirtſchaftsminiſter Dr.
Doll=
wurde vom Bundespräſidenten mit der Bildung der neuen
verung betraut, nachdem Bundeskanzler Dr. Bureſch erſucht
von einer Betrauung ſeiner Perſon abzuſehen.
Nach Berichten aus Agram ſind in verſchiedenen Gegenden
tiens und Bosniens Bauernunruhen ausgebrochen. Mehrere
ert Bauern drangen in die Stadt Banjaluka ein und
plün=
n eine Anzahl Geſchäfte.
die polniſche Preſſe kündigt das Erſcheinen eines Dekrets des
tspräſidenten an, wodurch die Zuſammenlegung des
Handels=
teriums und des Verkehrsminiſteriums verfügt werden ſoll.
das von Großbritannien vorgeſchlagene Programm für die
anner Konferenz iſt von Deutſchland, Japan und Frankreich
gommen worden. Die Antworten Belgiens und Italiens
noch nicht eingetroffen. Wenn die Zuſtimmung dieſer Länder
egen wird, wird die britiſche Regierung unverzüglich die
Ein=
igen zur Konferenz für den 16. Juni verſchicken.
der chineſiſche Geſandte Yen hat dem Generalſekretär des
rbundes einen ſoeben telegraphiſch eingetroffenen Bericht
nittelt, aus dem hervorgeht, daß einige deutſche Journaliſten,
en Unterſuchungsausſchuß des Völkerbundes in der
Man=
tei begleitet hatten, in Tſchangtſchun verhaftet worden ſeien,
lſich gegenwärtig noch in Haft befinden.
die 14. Japaniſche Diviſion iſt in Dairen eingetroffen, wo ſie
n ſechs Diviſionen ſtößt, die die militäriſche Macht Japans
Koreas und der Mandſchurei bilden. Der Kriegsminiſter
er=
daß die Abſendung von Verſtärkungen nach der
Man=
eei wegen der Unzulänglichkeit der mandſchuriſchen Polizei=
Militärkräfte notwendig ſei, um dem wachſenden
Banditen=
ſen entgegenzutreten.
Präfidentenwahl in Frankreich.
Verzicht Painlevés auf die Präſidenkſchaftskandidakur. — Lebrun ausſichtsreichſter Kandidat.
Der Abſtimmungskampf des Kongreſſes in Verſailles.
Lebrun der neue Präſidenk.
Verſailles, 10. Mai.
Zum Präſidenten von Frankreich wurde am
Dienstag vom Kongreß in Verſailles der
bis=
herige Präſident des Senates Albert Lebrun
gewählt.
Die Enkſcheidung des Kongreſſes.
Bereits nach 1 Uhr begann ſich der Kongreßſaal zu füllen.
Pünktlich um 2 Uhr erſchien der Präſident der
National=
verſammlung, Senatspräſident Albert Lebrun, von den ſchon
zahlreich anweſenden Senatoren und Abgeordneten ſtürmiſch
begrüßt. Doch fiel auf, daß ein Teil der Linken ſich an dieſer
Kundgebung nicht beteiligte. Tardieu und ſeine
Miniſter=
kollegen hielten ihren Einzug, ohne daß ihnen von ihren
An=
hängern eine Demonſtration bereitet worden wäre.
Punkt 2,15 Uhr erklärte Lebrun die Nationalverſammlung
für eröffnet. In bewegten Worten gedachte er des verſtorbenen
Präſidenten Doumer, während ſich ſämtliche Kongreßteilnehmer
und das geſamte Publikum auf den Tribünen von den Plätzen
erhoben. Nur die drei kommuniſtiſchen Abgeordneten blieben
ſitzen. Nach Feſtſtellung der 33 Schriftführer wurde der
Buch=
ſtabe ausgeloſt, bei dem die namentliche Abſtimmung zu
be=
ginnen hat. Es war der Buchſtabe „M”.
Das offizielle Ergebnis der Präſidenkenwahl.
Das offizielle Ergebnis der Präſidentſchaftswahl wurde vom
Vizepräſidenten des Senats bei Wiederaufnahme der Sitzung
des Nationalkongreſſes in Verſailles wie folgt verkündet:
Stimm=
berechtigt 902, Abſtimmende 826, weiße Zettel oder ungültig 49.
Es erhielten Albert Lebrun 633 (gewählt), Paul Faure 114,
Painlevé 12, Cachin 8, Verſchiedene 10 Stimmen.
Der Präſident fragte, ob irgendein Einwand gegen die
Ab=
ſtimmung erhoben würde. Da das nicht der Fall war, erklärte
er: „Ich erkläre den Senatspräſidenten Lebrun als gewählt zum
Präſidenten der Republik‟. Das Haus erhob ſich und ſpendete
lebhaften Beifall. Lediglich auf den kommuniſtiſchen Bänken
wurde geziſcht, getrampelt und Lärm geſchlagen. Noch heute
abend wird der Miniſterpräſident Tardieu dem neugewählten
Präſidenten die Amtsbefugniſſe übertragen, ſo daß von morgen
an Lebrun bereits das Amt des Präſidenten ausüben kann.
Die Aufgabe des neugewählken Präfidenken
iſt eine der ſchwierigſten, die je einem Präſidenten der dritten
Republik zugefallen iſt. Das Kabinett Tardieu muß der
Gepflogenheit entſprechend nach der Präſidentenwahl
zurück=
treten. Der Gepflogenheit entſpricht es aber auch, daß mit
Rückſicht auf die tragiſchen Ereigniſſe, die ſich am Freitag
ab=
geſpielt haben, das Kabinett neuerlich betraut wird. Das
Kabinett hat aber keine tragfähige Parlamentsmehrheit, weshalb
es geſtern beſchloſſen hat, nur zur Erledigung der laufenden
Geſchäfte im Amte zu bleiben. Wird das unter den gegebenen
Umſtänden genügen? Die „Geſchäftsführung” dauert nämlich
bis zum 10. Juni; inzwiſchen ſind aber wichtige Vorbereitungen
zu treffen, da am 16. Juni die Lauſanner Konferenz beginnt
und ſchon vorher in Genf ſchwerwiegende Entſcheidungen in
der Abrüſtungsfrage fallen. Der neugewählte Präſident hat
alſo heute abend oder ſpäteſtens morgen eine ſehr ernſte
Ent=
ſcheidung zu treffen.
Lebrun im Amk. — Kabinett Tardieu zurückgekreken.
Die erſte Handlung des neuen Präſidenten, als er im
Elyſée=Palaſt eintraf, war, daß er ſich in den zur Totenkapelle
ausgeſchmückten Großen Saal des Erdgeſchoſſes begab, wo auf
einem hohen Katafalk die Leiche des ermordeten Präſidenten
Doumer aufgebahrt iſt. Er legte am Fuße des Sarges einen
Blumenſtrauß nieder.
Der Präſident der Republik empfing darauf die
Glück=
wünſche des ſtellvertretenden Senatspräſidenten ſowie des
Kammerpräſidenten.
Später begab ſich Miniſterpräſident Tardieu in den Elyſée=
Palaſt, wo er die Geſamtdemiſſion ſeines Kabinetts überbrachte,
Präſident Lebrun bat Miniſterpräſident Tardieu, vorläufig die
Regierungsgeſchäfte weiterzuführen.
Albert Lebrun, der neue franzöſiſche Präſident, ſteht im Alter
von 60 Jahren. Er ſtammt aus Mercy=Ce=Haut bei Metz und iſt
ein Landsmann und politiſcher Schützling Poincarés. Seine
Fähigkeiten auf dem Gebiet der Verwaltung, die ihn beſonders
auszeichnen, entwickelte Lebrun zunächſt als Bergwerksingenieur
(er beſuchte mit Auszeichnung die Ecole Polytechnique und die
Bergakademie). Die parlamentariſche Laufbahn Lebruns begann
1900, als er in die Kammer gewählt wurde. Von 1911—1919 war
Lebrun mehrfach Miniſter unter Caillaux, Poincaré und
Clé=
menceau; in dieſer Eigenſchaft verwaltete er u. a. das gegen
Deutſchland gerichtete Blockademiniſterium und das Miniſterium
der befreiten Gebiete. Seit 1920 gehörte Lebrun dem Senat an,
wo er weniger als glänzender Redner, denn als fleißiger Arbeiter
in den Kommiſſionen hervortrat. Poincaré übertrug ihm die
Lei=
tung des Amortiſationsfonds, der zur Stabiliſierung des
franzö=
ſiſchen Franken errichtet worden war. Lebrun, der im Senat der
Poincaré=Gruppe der Republikaniſchen Union angehörte, ſollte
ſchon 1930 gegen Doumer auf Veranlaſſung von Poincaré und
Tardieu für die Präſidentſchaft kandidieren, doch vermochte der
damals etwas in Vergeſſenheit geradene Lebrun ſich nicht
durch=
zuſetzen. Der Senat wählte ihn aber als Nachfolger von Doumer
zu ſeinem Präſidenten, und ſo wurde jetzt Lebrun auch Nachfolger
DDoumers auf dem Präſidentenpoſten der Republik.
Painlevés Verzichl.
Painlevé, der auf Bitten ſeiner Freunde offiziell
ein=
gewilligt hatte, ſeine Kandidatur für die Wahl zum Präſidenten
der Republik anzeigen zu laſſen, hat in ſpäter Nachtſtunde ſeine
Kandidatur wieder zurückgezogen.
Die Zurückziehung der Kandidatur Painlevés, die von der
Mehrheit der Radikalen Senatsfraktion veranlaßt wurde, erklärt
ſich einmal aus dem Wunſche, nach der Ermordung des
Präſi=
denten Doumer dem Ausland eine Manifeſtation der
nationalen Einigung in einem Augenblick der
Landes=
trauer vorzuführen und dann aus der Tatſache, daß nicht die
neugewählte Kammer, ſondern die alte Kammer, die ja politiſch
ganz anders zuſammengeſetzt iſt, an der Wahl teilzunehmen
hatte.
grüßen. In der heutigen Zeit Jubiläumsfeſte zu feiern, iſt
dann zu verantworten, führte er aus, wenn man der Feier
Sinn gibt, wie es der unvergeßliche Präſident Otto
fskehl vor 25 Jahren getan hat, d. h. ſie als einen
Mark=
betrachtet, der gleichermaßen zur Beſinnlichkeit mahnt, aus
Vergangenheit zu lernen für die Zukunft. So, wie es im
ides einzelnen iſt, iſt es auch für einen Verein, der kultu=
Aufgaben zu erfüllen ſich zum Ziel geſetzt hat. So hat man
tlich in den Mittelpunkt der Feier das Konzert, allerdings
feſtkonzert, geſtellt. Aehnlich war es vor 50 und vor 25 Jah=
Auch bei dieſen Feiern wurde das Konzert zu einem
Sintnis zur Kunſt nicht des jeweils „modernen” Stils,
rn zur Kunſt ſchlechthin. Wenn wir aus der Daſeins=
)tigung des Muſikvereins ſchließen woll auf
und die Zukunft, ſind dabei zu betrachten, die Kunſt
das Kulturleben überhaupt und die Tatſache, wie die Be
ingen des Vereins Reſonanz finden in der Bevölkerung. Für
zeugen aber die überraſchend vielen Kundgebungen zum
Aläum, auch der Beſuch des heutigen Abends. Hier beſonders
grüßen die Herren Finanzminiſter Kirnberger, der den
nderten Herrn Staatspräſidenten vertritt, Oberbürgermeiſter
Iler als Repräſentanten der Stadt, die dem Verein immer
Berung zuteil werden ließ, beſonders in ſchweren Jahren, i.
allerdings der Verein beſtrebt war, nach Kräften auch der
erſchaft etwas zu ſein und zu geben, ferner den Herrn Gra
„ardenberg, der in Vertretung S. K.H. des Großherzogs
Senen iſt, dem der Verein ſtets Förderung zu danken hatte, die
*en Ausdruck fand in der Verleihung der goldenen Medaille
4tunſt zum 75. Jubiläum. Der Tatſache, daß der Verein auch
lSiea Saera pflegte, danken wir den Beſuch des Herrn Prälaten
r. Diehl. Ich begrüße ferner die Vertreter des
Landes=
rs und des Landesorcheſters, deſſen Anweſenheit Bürgſchaft
ſein möge, daß auch in Zukunft künſtleriſches Zuſammen=
Iten ermöglicht bleibt, weiter den Leiter der Städtiſchen
emie für Tonkunſt, Herrn Profeſſor W. Schmidt, mit dem
Beziehungen zum Inſtrumentalverein aufrecht erhalten
wer=
ndlich die Vertreter befreundeter Vereine mit gleichgeſinnten
ebungen, den Vorſitzenden des Heſſiſchen Sängerbundes, Herrn
ſterialrat Siegert, den Herrn Oberbürgermeiſter von
ls, der Stadtverwaltung Mainz, des Vereins der Theater=
De, des Vereins Alt=Darmſtadt, des Verkehrsvereins, Herrn
Schmidt, der auch die Vereinigte Geſellſchaft vertritt, endlich
Künſtler und Künſtlerinnen, beſonders den Soliſten des heu=
Konzerts und den Leiter, Herrn Dr. Schmidt=
Iſſer=
die Vertreter der Preſſe von Darmſtadt und auswärts
etren Muſikreferenten, Herrn Dr. Fr. Schmidt, den
Ver=
der Feſtſchrift uſw. Der Verein gedenkt gern in dieſer
De der verſtorbenen früheren Präſidenten, der Mitglieder,
m Weltkrieg, fielen, er begrüßt den noch lebenden früheren
Denten, Sanitätsrat Dr. Maurer, die Chrenmitglieder
Buß und Mattern. Eine angenehme Pflicht iſt es ihm, den
Auftrag des Vorſtandes auszuführen, die
Ehrenmitglied=
ſchaft anzutragen Herrn Profeſſor Dr. Fr. Schmidt, Frl.
Kullmann, Sanitätsrat Dr. Maurer, Julius Harres.
(Lebhafter Beifall.) Der Redner ſchloß mit dem Ausdruck der
Hoffnung, daß die Treue der Mitglieder dem Verein erhalten
bleiben möge, und daß der Verein dadurch weiterhin blühen
und gedeihen möge.
Herr Kleinſchmidt teilte mit, daß der Präſident,
Staats=
rat Dr. Balſer, auf einſtimmigen Beſchluß des Vorſtandes
zum Ehrenmitglied ernannt wurde. (Lebh. Bravo))
Im Namen der Ehren= und Feſtgäſte ſprach. Herr
Finanz=
miniſter Kirnberger herzliche Dankesworte für Begrüßung
und Einladung. Insbeſondere ſprach er die herzlichſten
Glück=
wünſche der Stadt Darmſtadt und der heſſiſchen Staatsregierung
aus. Beſonders die Stadt fühlt ſich eng mit dem Muſikverein
verbunden, dem ſie ihren guten Ruf als Muſik= und Kunſtſtadt
mit verdankt. Namens der Staatsregierung ſpreche er nicht nur
als Finanzminiſter. Wär es dies, ſo würde er nur dem Rechner
des Vereins ins Auge blicken und ſagen: „Geteiltes Leid iſt
hal=
bes Leid!” (Heitere Zuſtimmung.) Wie dem Verein, gehe es aber
auch dem Staat. Er muß nicht nur wirtſchaftliche, er muß auch
kulturelle Ziele verfolgen. Draußen im öffentlichen Leben tönt
eine atonale Muſik, gegen die Strawinſki Stümper iſt. Nur die
Hoffnung hält uns aufrecht, daß die Zeiten doch endlich wieder
beſſer werden. In dieſer Hoffnung ſpreche er dem Muſikverein
die herzlichſten Glückwünſche aus und damit den Dank der
Bür=
gerſchaft für die unendlich ſchönen Stunden, die wir dem
Muſik=
verein zu verdanken haben, beſonders für die heutige
Kunſtdar=
bietung, die neben dem Chor in erſter Linie dem Orcheſter, den
Soliſten und dem Stabführer zu danken iſt. Mit einem Hoch auf
den Jubelverein ſchloß der Redner unter lebhaftem Beifall.
Die Feſtmuſik ſtellte das Stadtorcheſter unter Kapellmeiſter
**
Willi Schlupp.
Das Heſſiſche Jugendherbergswerk.
Bearbeitet von O. Brambach, Darmſtadt, (1932). 308 S.
mit vielen Abbildungen, 2,80 RM.
Was unter den 25 Gauen des Reichsverbandes für deutſche
Jugendherbergen der Gau Südheſſen mit ſeinen rund 3000
Mitgliedern in mehr als 10jähriger Arbeit von 1919 bis Juli
1931 geleiſtet hat, wird hier in Wort und Bild feſtgehalten.
Das Geleitwort von Oberſchulrat Heinrich Haſſinger
um=
reißt knapp und klar die Aufgabe des Buches, dem leider ein
Inhaltsverzeichnis fehlt. Es ſollte die Organiſation, Auf=
und Ausbau der heſſiſchen Jugendherbergen, alſo die tatſächlich
geleiſtete Arbeit, die weiteren Pläne, Lücken und Wünſche
dar=
geſtellt werden. Wie das nun hätte gut geſchehen können,
zeigt der auf S. 192—201 eingefügte klar gefaßte Abſchnitt über
das Oberheſſiſche Jugendherbergswerk von
Stud.=Rat Dr. Flörke=Gießen.
Die Nachteile der chronologiſchen Anordnung, wie
ſie B. gewählt hat, werden nur z. T. durch ein Ortsverzeichnis
aufgehoben und ſind dem Bearbeiter im Fortſchreiten des
Buches wohl ſelbſt deutlich geworden (vgl. S. 156 Vorträge).
Trotz dem Mangel einer ſtraffen Dispoſition wird man aber
dem Bearbeiter, dem bewährten Geſchäftsführer des Gaues
Südheſſen, für das bunte Allerlei ſeines Berichtes
dank=
bar ſein. Er hat das Beſte gewollt: Werben für eine ihm
liebgewordene und für unſer Volk unſchätzbare Arbeit, die
gerade bei der großen Arbeitsloſigkeit durch das Netz von
Jugendherbergen der wandernden Jugend zugute kommt. Man
ſieht ordentlich, wie B. aus vielen, z. T. ſehr guten
Auf=
nahmen auswählte und die paſſenden Ausſchnitte
zuſammen=
klebte, um ſeinem Buch Leben und Farbe zu leihen.
Daß aber Setzer und Drucker ihn bei dieſer Abſicht ſo
wenig unterſtützt haben, bleibt mehr als bedauerlich. Ein
Buch, das der Jugend gewidmet iſt, ſollte vor allen Dingen
auch in ſeiner äußeren Geſtalt den Wertgedanken pflegen
und unter allen Umſtänden vorbildlich ſein. Statt deſſen aber
iſt das Buch, deſſen Druck ſich, anſcheinend aus Schriftmangel,
auf die Zeit von 1930—1932 erſtreckte, ſo ſchlecht geſetzt und ſo
ungleichmäßig gedruckt, daß ſich dafür die Darmſtädter
Buch=
drucker als Stand ſchämen müßten. „Gott grüß die Kunſt!”,
iſt ein löblicher Spruch; aber die Kunſt dieſes Buchdruckers iſt
ſchlimmſte Sudelei. Wenn auch einige Kliſchees flach
geätzt ſein mögen, ſo iſt man entſetzt über all die Bilder, die
plaſtiſch mit ſauberen Tiefen hätten kommen müſſen, die aber,
flach und unſcharf, ohne ſorgfältige Zurichtung, verſchwommen
drucken oder vollſtändig zugeſchmiert und verkleckſt ſind. Die
Formate der Bilder ſind ganz ungleichmäßig; die Aetzungen
ſind teilweiſe ohne jede Rückſicht auf den Satzſpiegel angefertigt.
Ihre Zuſammenſtellung und die Art, wie ſie in oder an den
Text geſtellt ſind, ſpottet oft jeder Beſchreibung. Manchmal
fehlt die Unterſchrift; auch ſind die Unterſchriften
ungleich=
mäßig geſetzt. Im Ortsverzeichnis kommen, abgeſehen von den
fetten Zahlen, zwei Sorten Ziffern wahllos durcheinander vor.
Der Satz ſpießt, d. h. zwiſchen den einzelnen Buchſtaben
und Zeilen kommen die Zwiſchenſtücke (Spatien und Durchſchuß)
hoch und drucken mit. Bei ſo verſchmiertem und ſchludrigem,
dazu bald grauem, bald ſchwarzem Druck iſt auch von
Regiſter=Halten (Zeile auf Zeile von Vorder= auf Rückſeite)
keine Rede. Alles in allem eine höchſt bedauerliche
Pfuſch=
arbeit, die wahrſcheinlich noch ein gut Stück Geld gekoſtet hat.
Im Intereſſe des Jugendherbergswerks, dem wir
auf=
richtig alle Förderung wünſchen, bedauern wir das.
Das Buch hätte, wenn es in ſeiner äußeren Form
vorbild=
lich geſtaltet wäre, ein wirklich echtes und wirkſames
Werbe=
mittel und Geſchenkbuch fein können! Schade!
A. H. Bräuning=Oktavig.
Seite
4
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Seite 4 — Nr. 131
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Danzig
ruf1 die Enkſcheidgung des Völkerbundes
gegen Polen an.
Danzig, 10. Mai.
Der Völkerbundskommiſſar in Danzig hat, wie erinnerlich, in
Sachen des Danziger Veredelungsverkehrs entſchieden, daß Polen
mit dem Ausſchluß der Danziger Veredelungswaren vom
polni=
ſchen Gebiet eine gegen den Sinn des Zollvereins verſtoßende
Action Urrecte beginnt. Polen hat dieſe Entſcheidung bis heute
ignoriert. Es iſt in ſeiner Nichtachtung ſo weit gegangen, daß es
eine neue Finanzſtrafbeſtimmung gegen die Einfuhr von Danziger
Veredelungswaren nach Polen erlaſſen hat.
Der Danziger Senat hat die Entſcheidung des
Völkerbunds=
kommiſſars gegen dieſe neuen polniſchen Maßnahmen angerufen,
die die wirtſchaftliche Lebeusfähigkeit Danzigs an der Wurzel
treffen. Danzig erblickt in der Nichtachtung der
Ent=
ſcheidung des Hohen Kommiſſars, ferner in dem
Er=
laß einer neuen Finanzſtrafbeſtimmung eine neue Action directe
Polens. Danzig erwartet, daß die Völkerbundsknſtanzen ihm den
feierlich verbrieften Schutz gewähren und zugleich ihren
Entſchei=
dungen die notwendige Geltung verſchaffen.
Die Danzig=polniſchen Skreitfragen
vor dem Völkerbundsrak.
Der Völkerbundsrat behandelte am Dienstag eine Reihe von
Danziger Fragen von grundſätzlicher Bedeutung. In den
verſchie=
denen, vom parlamentariſchen Unterſtaatsſekretär des engliſchen
Auswärtigen Amts, Eden, als Berichterſtatter vorgetragenen Be=
richten kam zum Ausdruck, daß der Völkerbundsrat
uneinge=
ſchränkt die bisherigen Entſcheidungen des Danziger
Völker=
bundskommiſſars beſtätigt hat. In der Gdinger Frage ſtellte
der Ratsbeſchluß feſt, daß Polen die Verpflichtung hat, den
Hafen von Danzig voll auszunutzen. Die weitere Frage, welche
praktiſchen Folgerungen aus dieſer Verpflichtung Polens zu
ziehen ſind, iſt noch offen geblieben. Der Hohe Kommiſſar ſoll
zunächſt beiden Parteien Gelegenheit geben, ihre Ausführungen
zu ergänzen. Danach dürfte alsbald ein neuer
Sachverſtändigen=
ausſchuß, beſtehend aus Juriſten und Wirtſchaftsſachverſtändigen,
zuſammentreten. Endgültig wurden die anhängigen Danziger
Eiſenbahnfragen erledigt. Es ſteht nunmehr rechtskräftig feſt,
daß bis auf die wenigen leitenden Beamten der geſamte
Beam=
tenkörper der Danziger Bahnen aus Danziger
Staatsangehöri=
gen ſich zuſammenſetzen muß, und daß die polniſche
Eiſenbahn=
verwaltung mit dieſen Beamten nicht nach Willkür verfahren, ſie
insbeſondere nicht gegen ihren Willen nach Polen verſetzen darf.
In der Frage der „action directe” beantragte der
Unter=
ſtaatsſekretär Eden die Einſetzung eines Juriſtenausſchuſſes.
Maſſigli (Frankreich) und der polniſche Außenminiſter Zaleſki
widerſetzten ſich dem ſcharf. Schließlich wurde der
Berichterſtat=
ter beauftragt, perſönlich maßgebende Juriſten hinzuzuziehen und
noch auf dieſer Tagung einen endgültigen Vorſchlag zu machen.
Der Danziger Senatspräſident Ziehm unterſtrich die
außerordent=
liche Bedeutung dieſer Frage für das Wirtſchaftsleben Danzigs,
Putſchgerüchte in Memel.
Memel, 10. Mai.
In der Nacht zum Dienstag ſind über die
litauiſch=
memelländiſche Grenze zahlreiche Jungſchützenverbände auf
Laſt=
autos und Fahrrädern in das Memelland gekommen. In den
Straßen von Memel fahren Jungſchützen umher. Die Be=
Mittwoch, 11. Mai 4
unruhigung in der Bevölkerung iſt außerordentlich ſtark.
befürchtet den Anmarſch weiterer bewaffneter Verbändet,
einen Putſch. Die Auffaſſung geht dahin, daß die von M;
eingeſetzten nachgeprdneten Stellen befürchten, ihre Poſte?
verlieren, falls ein neuer Gouverneur eingeſetzt wird, unz
dieſe Großlitauer deshalb vollendete Tatſachen ſchaffen mi
* Die litauiſche Regierung hat die behaupteten P
gerüchte zwar energiſch dementiert. Aber dennoch wird me
Dinge im Memelgebiet ſehr ſcharf beobachten müſſen. De
herige Gouverneur wird im Petrullis=Prozeß ſehr ſchleck
ſchneiden, und ſcheint ſich bereits darüber klar zu ſein, d
dann von der Bildfläche verſchwinden muß. In ſeiner er
Umgebung ſind daher dieſe Putſchgerüchte geteilt worden.
wollte ſich nicht nur auf das Memelgebiet beſchränken, ſof
wohl in ganz Litauen einen Putſch verſuchen, um Merkry
retten, womit dann natürlich auch die erheblichen Koſten
Anhänger ſichergeſtellt wären. Wir nehmen daher auch an
die Kownoer Regierung ſcharf aufpaſſen wird, was Herr M
vor hat.
Blutige Straßen-Demonſtrakion in Eſſen.
Eſſen, 10. 2
Im Verlauf von Straßen=Demoſtrationen kam e
Dienstag in Eſſen mehrfach zu ernſten Zuſammenſtößen zw.
den Demonſtranten und der Polizei. Zwei Polizeibe,
wurden verletzt, einer von ihnen durch einen Meſſerſtich/s
einem weiteren Zuſammenſtoß machte die hartbedrängte 9 der Schußwaffe Gebrauch. Zwei Demonſtranten ur
ſechsjähriger Junge wurden durch Schüſſe verletzt. Ann
anderen Stelle der Stadt wurde eine Polizeiſtreife mit
S=
beworfen, worauf die Beamten mehrere Schüſſe in die Lu
gaben. Drei Demonſtranten wurden verhaftet.
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Umſatzſteuer
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Abſchreibungen
Materialien=Konto
500.
749 146,92
36 945.36
26 825,89
2 627,50
4 830,99
11 400,95
20 480,47
4 718.50
RM. 874 490,21
„Waren=Ausgang
Haus=Konto
Waren=Beſtand:
reine Warenvorräte 1741,20
635,80
Materialien
Per Verluſt.
RM. 374
Mitglieder=Bewegung.
Stand am 1. Januar 1931: 59 Mitglieder, Abgang 5 Mitgl., Zugang 2.M0
Stand am 31. Dezember 1931: 56 Mitglieder
Haft=Summe: Nach Ab= und Zugängen wie oben am 31. Dez. 1931: RM. 40
Der Vorſtand:
gez. P. Stappel. K. Weſp.
Wir haben die Bilanz ſowie Gewinn= und Verluſt=Rechnung geprü
ſolche nach Vergleich mit den Büchern und Belegen für richtig befunden.
Darmſtadt, den 26. Januar 1932.
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Nr. 131 — Seite 56
twoch, 11. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 11. Mai 1932,
Achlung! Einheikswerke!
wie Friſt für die Offenlegung der Einheitswerte läuft am
M. ab. Die Liſten liegen für den Bezirk des Finanz=
Darmſtadt=Stadt im ſtädtiſchen Gebäude, Grafenſtraße 30,
r den Bezirk des Finanzamts Darmſtadt=Land im
Finanz=
m bei den zuſtändigen Bürgermeiſtereien offen. Es wird
Eigentümern von Grundbeſitz nahegelegt, die Möglichkeit
nſichtnahme in dieſe Liſten nicht zu verſäumen, da eine be=
Benachrichtigung über die feſtgeſtellten neuen
Einheits=
die eine wichtige Grundlage für die verſchiedenen Steuern
nächſten Jahren darſtellen, nicht mehr erfolgt. Gegen
geſetzten Einheitswerte kann bis zum Ablauf des 14 Juni
Jahres beim Finanzamt entweder ſchriftlich oder zu
Proto=
nſpruch erhoben werden.
Von der Hochſchule. Am heutigen Tage vollendet Geh.
Dr. phil, Dr. ver. techn. h c. Reinhold Müller
Profeſſor der Mathematik, ſein 75. Lebensjahr. Seit
ren hat der hochgeſchätzte und beliebte Dozent an der hie=
Shochſchule Darſtellende Geometrie als Hauptgebiet gelehrt
ſeimal das Amt des Rektors bekleidet. Für ſeine erfolg=
Unterſuchungen über Probleme der geometeriſchen
Bewe=
hre wurde ihm von der Techn. Hochſchule ſeiner Vaterſtadt
n 1928 die Ehrendoktorwürde verliehen. Wir wünſchen
iſtig und körperlich gleich ſpannkräftigen Fünfundſiebziger,
h nach ſeiner vor wenigen Jahren erfolgten Emeritierung
ſgezeichneter Lehrer und Wiſſenſchaftler tätig geblieben iſt,
nmte Fortdauer ſeiner vielſeitigen, erſprießlichen Wirk=
Ihren 80. Geburtstaa feiert heute Frau Eliſabeth Briatta,
olzhofallee 32, in geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtig=
Evangeliſch=kirchlicher Frauenverein der Petrusgemeinde.
monatlich ſtattfindenden Frauenabende wollen unſere
Mit=
zurzeit in die aktuellen Nöte der Zeit einführen und ihre
vom Standpunkt evangeliſchen Chriſtentums zeigen
Mor=
znnerstag abend wird Herr Pfarre= Irle einen Vortrag
über die Kriſis der Familie und der Erziehung in der
art und ihre Ueberwindung vom Evangelium aus.
Evangeliſche Stadtmiſſion E. V., Darmſtadt, Mühlſtr. 24.
trchlich=Poſitive Vereinigung veranſtaltet am kommenden
stag, dem 12. Mai, abends 8 30 Uhr, wieder einen
Vor=
end in Verbindung mit der Evang. Stadtmiſſion. An
Tage ſpricht Herr Studienrat Knöpp=Darmſtadt über
ema „Glaube und Volk bei Jeremia”. Wer ſich
heren wertvollen Vortragsdarbietungen erinnert, wird
ich wieder diesmal teilnehmen. Der Vortrag wird im
Stadtmiſſionsſaal abgehalten.
Seſſiſches Landestheater.
1931: RM.
Heſſiſches Landestheater. Heute Mittwoch, 20 Uhr, im
Haus: Erſtaufführung: „Die Rückkehr des
ver=
en Sohnes” von André Gide. Deutſch von Rainer
Rilke. Hierauf Uraufführung: „Oedipus” von André
deutſch von E. R Curtius. Inſzenierung: Guſtap
Har=
ühnenbild: Siegfried Sebba. — Donnerstag
Spiel=
nderung im Kleinen Haus. Infolge techniſcher
igkeiten muß die Vorſtellung, Alt=Heidelberg” am
Don=
dem 12. Mai, im Kleinen Haus ausfallen. Es geht
pbethes „Iphigenie” in der Inſzenierung von Guſtav
zum letzten Male in Szene. Die Vorſtellung „Alt=
Hei=
wird Sonntag, den 29. Mai, nachgeholt. Bereits
ge=
irten behalten für dieſe Vorſtellung Gültigkeit. — Im
Haus Wiederauftreten Anita Mitrovic in ihrer
Glanz=
s „Tosca” in der gleichnamigen Oper von Puccini.
weiteren Hauptrollen Albert Seibert, Albert Lohmann,
Vogt. Theodor Heydorn. Heinrich Kuhn. Muſikaliſche Lei=
Jr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt.
das „Weiße Röß!” im Heſſiſchen Landestheater. In der
=Rößl”=Vorſtellung des Heſſiſchen Landestheaters, die
amstag, den 14. Mai, zum erſten Male in Szene geht, gibt
Augen und Ohren gleichermaßen viel zu ſehen und zu
Die Reiſe geht nach St. Wolfgang, vor das altberühmte
im „Weißen Röß!” wir ſehen den Wochenmarkt, wir
ſpa=
uf die Alm und ins Salzkammergut, ja ſogar ins
Fami=
am See und in den Kuhſtall. Die Tanzgruppe brilliert
tnigfaltigen Tanzſchöpfungen: Tangos, Foxtrotts und
Palzer=Enſembles wechſeln einander in bunter Reihen=
Ein Spitzenballett mit ſoliſtiſchen Einlagen, ausgeführt
ene Scheinpflug, Hans Macke, Guſtav Blank und Kurt
ilden den Höhepunkt des zweiten Aktes. Die bedeutend
e Tanzgruppe ſteht unter Leitung von Hans Macke. Die
ſe für die zahlreichen Bühnenbilder und die vielen
wech=
bunten Koſtüme ſchuf Prof. F. K. Delavilla, die in den
ten des Landestheaters unter Leitung von Franz Langer,
egt und Viktor Storck ausgeführt werden. Es erſcheint
beſonderes Rößl=Heft mit luſtigen Beiträgen zum Ka=
Pperette” und reizenden Zeichnungen der Röß’!=Darſteller
Hand Prof. Delavillas.
Haupkverſammlung des Landesverbandes Heſſen des 1.9.A.
(Verein für das Deutſchtum im Ausland.)
Großes Haus. h. 11. Mai Keine Vorſtellung. tag, 12. Ma120—221g Uhr. C23. Tosca.
Preiſe 0.70—5.60 Mk. 1713. Mai Geſchloſſen wegen Generalprobe:
„Im weißen Rößl”. Kleines Haus. z. 11. Mai
20, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatzmiete II,11.
Erſtaufführung: Der verlorene Sohn. Hierauf
Uraufführung; Oedipus. Preiſe 0.70—5 Mk. 1 tag, 12. Mat 20—321 Uhr. Außer Miete, Fbhigenie.
Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk. 713. Mat Keine Vorſtellung.
Am 8. Mai 1932 hielt der Landesverband Heſſen des V.D.A.
ſeine diesjährige Hauptverſammlung in Form einer
Vertreter=
ſitzung im Hotel „Monopol=Metropol” zu Frankfurt a. M. ab. Der
eigentlichen Hauptverſammlung, die von über 100 Vertretern
aller Ortsgruppen beſchickt war, ging eine Beſprechung des
Ge=
ſamtvorſtandes zur Vorbereitung der Tagesordnung voraus
Staatsrat Block begrüßte die erſchienenen Vertreter herzlichſt
und ſtellte mit Genugtuung feſt, daß trotz der Wirtſchaftskriſe der
V.D. A. Heſſens bis jetzt ideell und materiell nicht gelitten habe.
Sein beſonderer Gruß galt Oberſchulrat Haſſinger, dem
Ver=
treter des Ehrenförderers des V. D. A., des Herrn Staatspräſidenten
Dr. Adelung, ferner Prof Sommerlatt (Frankfurter
Schulgruppenverband) und Prof. Dr. Cſaki=Hermannſtadt
Ober=
ſchulrat Haſſinger, der infolge anderweitiger Inanſpruchnahme
nur kurze Zeit anweſend ſein konnte, übermittelte die Grüße der
heſſiſchen Regierung und verſicherte den V D.A. ihres
unvermin=
derten Intereſſes, des Intereſſes an „einer Arbeit, die auf
unver=
rückbar neutraler Grundlage aufgebaut iſt und die, in Heſſen von
Anfang an ausgeprägter als anderswo, anſtrebt und weithin
er=
reicht hat, daß ſich in ihr die ſonſt noch ſo verſchiedenen
Anſchau=
ungen ſammeln können‟. Der V.D.A., getragen vom Glauben
an den einheitlichen Begriff des Deutſchtums im
Reiche und draußen, gehöre zu den Faktoren, die nicht über den
Begriff des Deutſchen und des Nationalen diskutieren,
ſon=
dern die ſich auf das ſchlichte Tun im Intereſſe des Vaterlandes
verlegen. In dieſem Sinne dürfe die Arbeit des V.D.A. geradezu
als befreiend angeſehen werden. Der V.D.A.=Anhänger, der an
irgend einer Stelle in die Arbeit eingeſpannt iſt, ſieht den Begriff
des Deutſchtums in einer zeitlich und räumlich
umfaſ=
ſenden Schau. Indem er das Deutſchtum in ſeiner
Ausdeh=
nung über die Kontinente hinaus als eine Einheit begreifen
ge=
lernt hat, wurde ihm auch der Blick dafür weiter und ſicherer, das
die deutſche Diaſpora zugleich ein Bild des geſchichtlichen Werdens
unſeres Volkes iſt. Durch ſie redet zu uns zugleich das deutſche
Werden und das deutſche Schickſal. Die Zähigkeit, mit der der
V.D.A. für den Volkstumsgedanken und ſein Recht kämpft,
ver=
bindet ſich mit dem Gefühl der Verantwortung. So iſt der
V. D.A. keine Sache der Politik, ſondern eine
kulturpoli=
tiſche Volksbewegung. Ihm geht es im
Volkstumsgedan=
ken zugleich um einen Menſchheitsgedanken, um den
Ge=
danken, daß niemand und keine Macht der Erde einem Volke das
Recht nehmnen darf, mit dem Pfund zu wuchern, das Gott ihm gab.
Für dieſes Recht einzuſtehen, das iſt eine Aufgabe, die
zukunft=
weiſend iſt und die über das uns ſelbſtverſtändliche Nationale
in den Bereich der Menſchheitsaufgaben hinweiſt. Reicher Beifall
wurde den Ausführungen des Redners zuteil.
Prof. Dr. Cſaki=Hermannſtadt, der langjährige Leiter des
nunmehr zum größten Teil eingegangenen deutſchen Kulturamtes
in Rumänien, ſprach zunächſt über die Organiſation des
deutſchen Volkstums in Großrumänien. Redner
ſchilderte die wachſende Erkenntnis von der Notwendigkeit des
Zuſammenſchluſſes der einzelnen Beſtandteile deutſchen
Volks=
tums, die von den verſchiedenſten Staaten her in den
großrumä=
niſchen Staatsverband gekommen ſind. Wenn ſich dieſe
Beſtand=
teile innerlich zuſammenfinden ſollen, bedarf es einer abſoluten
Zentralſtelle des Deutſchtums in Rumänien, die aber der
Vielfäl=
tigkeit der einzelnen Siedlungsteile Rechnung tragen und ſehr
be=
hutſam vorgehen muß. Nachdem das ſeitherige deutſche
Kultur=
amt in Siebenbürgen durch die Wirtſchaftskriſe abgebaut wurde,
— Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. Wie
ſchon bekannt, findet am Donnerstag, den 12. Mai, abends, im
Kleinen Saal des Städtiſchen Saalbaues ein Vortragsabend der
Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt ſtatt. Zum
Vortrag kommen Arien und Duette aus deutſchen und
italieni=
ſchen Opern, und den Schluß macht das Quintett aus den
Meiſter=
ſingern. Mitwirkende ſind die Damen: Waltraut Bernhardt,
Erna Brenner, Käthe Koebel. Annemarie Ottenheimer und Hanna
Stein, die Herren: Karl Ewald, Joſef Herzog, Karl Hoch, Hans
Kern, Georg Koop, Willy Schmitt und Karl Walter. Da dieſe
Abende ſich allgemeinen Zuſpruchs erfreuen, empfiehlt es ſich,
ſchon jetzt die Karten beim Sekretariat der Städtiſchen Akademie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, Telephon 3500, zu beſorgen.
Wiederhofuns
der Sondergorstetlans
Im Orpheum
tür die Leser des
A.
„Darmstädter Tagblazt‟
am Dennerstag, 12. Mal, abends 8/. Uhr
Parkett, Sperrsitz und Balkon einheitlicher Preis von 35 Pfg,
Estrade 25 Pfg. Erwerbslose gegen Ausweis auf allen Plätzen
20 Pfg. — Kartenausgabe ab hente 8 Uhr in der
Ge-
schäftsstelle des „Damstädter Tagblatt‟, Rheinstrasse 23.
— Eine Mutter kämpft um ihre Kinder, Frau Ada Wright,
die Mutter von zwei der unter Aufſehen erregenden Umſtänden
zum Tode verurteilten Negerjungen, hat uns geſtern nachmittag
in unſerer Redaktion aufgeſucht, um perſönlich einige
Erläute=
rungen zu dem Vortrag zu geben, den ſie dann am Abend hier
ge=
halten hat. Frau Wright kommt nach Europa, um das öffentliche
Intereſſe auf das Urteil zu lenken, das ihre Söhne mit noch ſechs
anderen jungen Negern — nach ihrer Ueberzeugung — unſchuldig
betroffen hat. Sie will alſo einerſeits die Gefahr eines
Urteils=
vollzugs von ihren Söhnen und den anderen Veruxteilten
abwen=
den, andererſeits ein Bild von der zunehmenden Spannung
zwi=
ſchen Weißen und Negern in Amerika geben.
Zwei billige Rheinfahrten nach der Loreley, mit Aufenthalt
in Niederheimbach (Märchenhain) und Rüdesheim, mit dem
Dampfer „Rheingold‟. Es empfiehlt ſich Karten rechtzeitig
vor=
her zu löſen im Zigarrenhaus Hugo de Waal, Darmſtadt,
Rhein=
ſtraße 14, Tel. 656. (Näheres ſiehe Anzeige.)
will man jetzt eine ſolche Zentralſtelle in Bukareſtz errichten. Es
iſt zu hoffen, daß dieſe Stelle in der Lage ſein wird, ihrer hohen
Aufgabe gerecht zu werden. Als zweiten Punkt behandelte
Red=
ner dann ſeine Erfahrungen, die er in den letzten Monaten als
Wanderredner in den verſchiedenſten Teilen Deutſchlands machte.
Er ſtellte das Vorhandenſein eines ziemlich ſtarken und
verläß=
lichen Stammes von V.D.A.=Mitarbeitern feſt, namentlich auch
in den ländlichen Volksſchulen. Anzuerkennen ſei auch die Arbeit
der Frauengruppen. Wichtig ſei aber vor allem, nicht nur V.D.A.=
Leute, ſondern vor allem ſolche, die der Bewegung noch
fernſtün=
den, in die Vorträge hineinzubekommen. Nur ſo könne der V.D.A.
auf die Dauer zur Meinung erziehen, daß der Auslandsdeutſche
aus realen Notwendigkeitsgründen daſeinsberechtigt iſt. Die
Aus=
ſtrahlung ſeiner Kultur ſei notwendig für die gaſtgebenden
Völ=
ker, aber auch für das deutſche Muttervolk zur Wegbereitung der
Beziehungen aller Art zu anderen Völkern. So müſſe die
orga=
niſche Erfaſſung der Bedeuung des Auslandsdeutſchtums das Ziel
der Erziehungsarbeit des V. D.A. ſein. Auch dieſem Redner dankte
lebhafter Beifall der Zuhörer. — Die eigentlichen Verhandlungen
brachten zunächſt den Jahres= und Geſchäftsbericht des
geſchäftsführenden Vorſitzenden Dr. Diemer, aus dem ſich ein
erfreulicher Stand der V.D.A.=Arbeit in Heſſen ergab: Ende 1931
umfaßte der L.V. Heſſen 38 Ortsgruppen mit 4280 ſowie 72 Schul=
und 8 Jugendgruppen mit 8400 Mitgliedern. Beſondere
Hervor=
hebung fanden die Pfingſtfahrt nach Aachen (250 Teilnehmer aus
Heſſen; Leitung: Dr. Scheuring, Dr. Weigand und
Schul=
rat Kremer), die Werbewoche, die den erfreulichen Betrag von
28 500 Mk. ergab, das Landesjugendtreffen in Groß=Umſtadt (Dr.
Neumann), die Schulungswoche in Bensheim (Dr.
Wei=
gand), Fahrt der Volkstumsgruppe, Führerausſprachen,
Vor=
tragstätigkeit, Preſſearbeit und Vereinszeitſchrift (Dr. Götz),
Studienfahrt von Lehrern aus dem Betreuungsgebiet,
Buchbe=
treuung (Wermbter), vor allem aber die Betreuungsarbeit,
der insgeſamt 42 200 Reichsmark zugeführt wurden. Der
Vor=
ſitzende ſprach Dr. Diemer den Dank der Berliner
Geſamtlei=
tung aus und überreichte ihm die große ſilberne
Ehren=
nadel. — Der Schatzmeiſter Philipps erſtattete den
Kaſ=
ſenbericht. Er ſchloß in Einnahmen und Ausgaben mit 69 000
Mark bei einem Kaſſenbeſtand von 12 800 Mk. am 1. Januar 1932
ab. Rektor Reul=Gießen erſtattet den Prüfungsbericht; dem
Schatzmeiſter wird Dunk und Entlaſtung zuteil. Die
Vorſtands=
wahl ergab die Wiederwahl des 1. und 2. Vorſitzenden (
Staats=
rat Block und Dr. Röhm), ſowie des geſamten Vorſtandes,
ſo=
weit die Mitglieder nicht um Befreiung von ihrem Amt gebeten
hatten. Neu in den Vorſtand werden gewählt: Studienrat
Eg=
gert=Michelſtadt, Wittgens=Mainz, Frau
Provinzialdirek=
tor Wehner=Mainz, Frau Prof Eger=Gießen und Prof.
Luſt=Darmſtadt. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen
wurden noch einzelne Punkte der Arbeit des laufenden Jahres
beſprochen, ſo vor allem die Pfingſtfahrt nach Elbing, die
Werbe=
woche, das Jugendtreffen, die Lehrerreiſe, Schulungswoche,
Füh=
rerausſprachen u. a. m. Unter Punkt „Verſchiedenes” lud die
Ortsgruppe Mainz zur nächſtjährigen Hauptverſammlung ein, und
Prof Meyer=Gießen machte unter dem Beifall der
Anweſen=
den Mitteilung von einer Ehrung Staatsrat Blocks durch das
deutſche Auslandsinſtitut in Stuttgart — Mit herzlichen Worten
des Dankes ſchloß der 1. Vorſitzende die vierſtündigen
Beratun=
gen. Ein gemeinſames Mittageſſen gab Gelegenheit zu
vertiefen=
den Ausſprachen.
Dr. Götz.
Feuerwehr= u. Sanilätsübung bei der Firma G. Merck.
Im Beiſein der Geſchäftsleitung der Firma E. Merck fand
vor einem größeren Kreis von Gäſten am Sonntag die
Jahres=
abſchlußprüfung der Sanitätskolonne des Roten Kreuzes der
Firma E. Merck, Darmſtadt ſtatt. Der Uebung lag die Annahme
einer Exploſion in einem Fabrikbetrieb zugrunde, die eine
ſtär=
kere Gasentwicklung, die durch künſtliche Nebel markiert wurde,
im Gefolge hatte. Die Tätigkeit der Feuerwehr war darauf
ge=
richtet, im Verein mit der Gasſchutzabteilung der
Sanitäts=
kolonne die Verletzten bzw. Gasvergifteten zu bergen und den
entſtandenen Brand abzulöſchen.
An einem proviſoriſchen Verbandsplatz außerhalb. des
Be=
reiches der Gasgefahr wurden dann von der Sanitätskolonne die
Verletzten ſachgemäß behandelt, bzw. die
Wiederbelebungsübun=
gen durchgeführt. Anſchließend fand die Kritik ſtatt, während
die Feuerwehr beim Ablöſchen eines Benzolbrandes die
Wirk=
ſamkeit des Schaumlöſchverfahrens demonſtrierte.
Namens der Firma ſprach Herr Dr. Karl Merck ſeine
An=
erkennung für das Geleiſtete im vergangenen Jahre aus,
wäh=
rend Herr Geheimrat von Hahn für das Heſſiſche Rote Kreuz
und Herr Branddirektor Winter für die Städtiſche Feuerwehr
ihrem beſonderen Dank Ausdruck gaben.
Sondervorſtellung für die Leſer des „Darmſtädter
Tag=
blatt” im Orpheum. Vor ausverkauftem Hauſe fand geſtern
abend für unſere Leſer eine Sondervorſtellung des ſenſationellen
Varietéprogramms ſtatt, über das wir anläßlich der Premiere
bereits ausführlich berichtet haben und das geſtern noch durch
einige neue Nummern wirkungsvoll bereichert war. Im
Mittel=
punkt des glänzend zuſammengeſtellten Programms ſtand
natür=
lich auch diesmal Brick, der Dompteur ohne Waffen, mit ſeinem
prachtvollen Löwen Habibi, an dem er ſeine bewundernswerten
und vom Ueblichen abweichenden Dreſſuren effektvoll vorführte.
Nicht minder beifällig wurden die faſzinierenden Vorführungen
des Illuſioniſten und Zauberkünſtlers Ferry Boſſo aufgenommen,
deſſen fabelhafte Geſchicklichkeit und Fingerfertigkeit wieder das
allgemeine Staunen erregten. Akrobatik, Tanz. Groteskkomik
und Geſang ergänzten aufs glücklichſte den Abend, der von
leb=
haftem Beifall beſchloſſen war.
Die Sondervorſtellung im Orpheum für Leſer des „
Darm=
ſtädter Tagblatt” wird, da ſehr viele Abonnenten geſtern keine
Karten mehr erhalten konnten, am Donnerstag abend 8½
Uhr wiederholt. Für Parkett, Sperrſitz und Balkon
ein=
heitlicher Preis von 35 Pf., Eſtrade 25 Pf., Erwerbsloſe erhalten
bei Vorzeigen des Ausweiſes auf alle Plätze Karten zum Preiſe
von 20 Pf. Kartenausgabe für dieſe Vorſtellung erfolgt
ab heute 8 Uhr wiederum nur in der Geſchäftsſtelle des „
Darm=
ſtädter Tagblatt”, Rheinſtraße 23.
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Seite 6 — Nr. 131
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 11. Mai
10 Jahre Gartenbaugenoſſenſchaft „Seitersweg
Man ſchreibt uns: Nach zehnjähriger Auslandstätigkeit,
reich an Enttäuſchungen und arm an Mitteln wieder zurückgekehrt
zn die alte Heimat, die ich ſo hoffnungsvoll verlaſſen hatte, führte
uich meine Liebe zur Natur am letzten Sonntag nicht zum
Blüten=
fet an die Bergſtraße, denn hierzu fehlten mir, wie ſo vielen
ute, die Mittel, aber ſie führte mich doch hinaus in das
Blüten=
under, das wir auch in der nächſten Umgebung unſerer Stadt
rohen Herzens genießen dürfen.
Vom Botaniſchen Garten kommend, ging mein Weg über die
„oſenhöhe zum Heiligen Kreuz, und auf der Höhe des
Seiters=
w ges glaubte ich an eine Fata Morgana, als ich in ein
Blüten=
er hineinſah auf einer Fläche, die bei meinem Weggange,
numlos, nur Quecken in Reinkultur zeigte. Ich ſah in die
in=
diſchen entſtandene Kleingartenkolonie am Seitersweg und ein
itiges Geſchick brachte mir einen dort tätigen Genoſſen als
ührer, der mich ſtaunend, freudetrunkenen Auges, vor der
her=
retiſch verſchloſſenen Pforte fand.
Ich hörte, daß die Genoſſenſchaft dort beſcheiden und von
vielen nicht gekannt ihr Eigenleben führt und fühle mich
ver=
zſichtet, da der Gang durch die Anlage für mich ein Erlebnis
be=
deutet, unſere Mitbürger auf dieſes ganz muſtergültige
Unter=
ehmen hinzuweiſen, ein Unternehmen, wie ich es ſchöner in keiner
Stadt des In= und Auslandes gefunden habe.
Schon beim Eintritt fällt die einheitliche Durchführung der
Inlage auf, die mit breiten, durch gefälligen, leider vielfach noch
nicht farbigen Zaun abgeſchloſſenen, bekieſten Wegen erſchloſſen iſt.
Vom Genoſſenſchaftsgarten an der Ecke, der ein ſchönes,
wer=
dendes Alpinum und Roſarium enthält und deſſen Pflanzen an
die Genoſſen koſtenlos abgegeben werden, beginnend, wechſelnd in
hunter Folge die Gärten in verſchiedenen Größen und iſt es eine
Freude zu ſehen, wie jeder nach ſeinem Geſchmack ſich ſein Gärtchen
geſtaltete.
Faſt überreich an Baumpflanzungen, belebt durch farbenfrohe
Lauben, die allerdings nicht alle geſchmackvoll in denſelben
ver=
ſteckt liegen, haben die Genoſſen ſich dort für ihre Mußeſtunden
ein Betätigungsfeld geſchaffen, das ſie der Natur näherbringt, und
Um die Woolworkh=Ziliale in Darmſtadt.
Von der Vereinigung des Einzelhandels von Darmſtadt und
Umgebung e V. wird uns hierzu geſchrieben:
Der geſtern veröffentlichten halbamtlichen Erklärung des
Miniſteriums des Innern müſſen wir entſchieden widerſprechen.
Das Miniſterium geht von einer durchaus falſchen Vorausſetzung
aus, wenn es ſich bei der der Firma Woolworth erteilten
Aus=
nahmebewilligung auf die Begrundung ſtützt, daß für die
unmit=
telbar Beteiligten durch das Jerbot der Eröffnung der Filiale
Woolworth eine unbillige Härte entſtünde. Das Intereſſe der
unmittelbar Beteiligten kann für die Erteilung der Genehmigung
auf keinen Fall maßgebend ſein, ſondern die Erteilung der
Ge=
nehmigung darf einzig und allein nur unter dem Geſichtspunkt
gerechter Abwägung der allgemeinen öffentlichen Intereſſen
er=
folgen. So führt in einem Artikel in der „Deutſchen
Wirtſchafts=
zeitung” vom 28. April 1932 Regierungsrat Dr. Michel=Berlin,
einer der Schöpfer der Notverordnung, wörtlich aus:
„Ausnahmen von der Sperre des § 1 können von den
oberſten Landesbehörden oder den von ihnen beſtimmten
Lan=
deszentralbehörden nach Maßgabe des Satzes 2 in § 1 nur in
Einzelfällen bewilligt werden, ſofern die beſonderen
ört=
lichen Verhältniſſe dies rechtfertigen. Die Bewilligung
der Ausnahme ſteht demnach in dem durch die Bindung an
beſondere örtliche Verhältniſſe eingeſchränkten Ermeſſen der
zuſtändigen Behörde. Für die Beurteilung dieſer beſonderen
örtlichen Verhaltniſſe iſt nicht das Intereſſe des
Antrag=
ſtellers, ſondern das durch die örtlichen Verhältniſſe bedingte
öffentliche Intereſſe maßgebend, wobei die geſamten
wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe des Bezirks (z. B.
die Zahl der ortsanſäſſigen Einzelhandelsbetriebe, Schichtung
und Kaufkraft der Bevölkerung, Verkehrsverhältniſſe) in
Be=
tracht zu ziehen ſein werden.”
Es wäre alſo die unbedingte Pflicht des Innenminiſteriums
geweſen, von ſich aus die Intereſſen gegeneinander abzuwägen,
wobei es außer jedem Zweifel ſteht, daß die bedrohten
Inter=
eſſen des ſchwerringenden geſamten Mittelſtandes gegenüber einer
etwaigen Schädigung einzelner Intereſſenten den unbedingten
Vorrang verdient hätten. Iſt es wichtiger, die Intereſſen
weni=
ger Handwerker und auswärtiger Lieferanten zu ſchützen, um
da=
mit eine einmalige größere Summe nach Darmſtadt zu bringen.
oder viele Darmſtädter Geſchäftsleute vor dem Untergang zu
be=
wahren und zu verhindern, daß auf Jahrzehnte hinaus große
Geſchäftsgewinne nach auswärts, ja, ſogar in das Ausland
wan=
dern? Warum legt man ferner im Miniſterium ſo wenig Wert
auf die Erhaltung der Steuerkraft der Darmſtädter
Geſchäfts=
welt:
Die Entſcheidung im Falle Woolworth kann nach Geſetz und
Billigkeit nicht zweifelhaft ſein: das Miniſterium aber verſtößt
mit der Erteilung der Genehmigung zur Eröffnung der Filiale
Woolworth unſeres Erachtens nicht nur gegen den Sinn und
Zweck des Geſetzes, ſondern wird darüber hinaus durch ſeine
Handlungsweiſe eine große Zahl von Darmſtädter
Gewerbetrei=
benden in eine verzweifelte Lage bringen.
Gartenbauverein Darmſtadt, e. V. Wir ſetzen unſere
Mit=
glieder hierdurch in Kenntnis, daß in dem Programm unſerer
Monatsverſammlung am kommenden Donnerstag eine kleine
Aenderung eintritt. An Stelle der unter Punkt 2 vorgeſehenen
Ausführungen des Herrn Grimm tritt ein Vortrag mit
Lichtbil=
dern des Herrn Vorſitzenden der Ortsgruppe Mainz der Deutſchen
Kakteengeſellſchaft über „Zucht und Pflege der Kakteen‟. Da ſich
unter unſeren Mitgliedern viele Kakteenfreunde befinden hat der
Vorſtand geglaubt, ſich die ihm bietende Gelegenheit nicht
vor=
übergehen zu laſſen, um auch über dieſen Teil der Blumenzucht
einmal näheres zu erfahren.
— Orpheum: Heute große Gala=Volksvorſtellung! Infolge des
überaus ſtarken Andranges bei der geſtrigen Vorſtellung findet,
zahlreichen Publikumswünſchen entſprechend, heute
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr, eine öffentliche Sonder=
Volksvor=
ſtellung des geſamten großen Mai=Varieté=Programms, u. zwar
bei Eintrittspreiſen von 40 bis 60 Pfg. (!) ſtatt. Der
Kar=
tenverkauf iſt im Verkehrsbüro. Telephoniſche Beſtellungen unter
389. (Siehe Anzeige.)
— Autoliſten. Soeben iſt die Autoliſte Nr. 86 erſchienen.
Dieſe verzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraftfahrzeugen jeder Art in den 18 Kreiſen des
Volksſtaates Heſſen (Kennzeichen VS, VR, V0)) für die
Zeit vom 16.—30. April 1932. Die Autoliſten
ent=
halten die ſonſt nicht zugänglichen Meldungen in
folgender Reihenfolge: Name Beruf, Wohnort des
Kraftfahr=
zeugbeſitzers; Fahrzeugart, Hubraum in ccm und PS (bei
Laſtkraft=
wagen: Eigengewicht in kg und P8); Fabrikat und
Motornum=
mer. Fabrikneue Fahrzeuge ſind durch * kenntlich
ge=
macht. Die Meldungen ſind geordnet nach den drei Provinzen
(V8, VR. V0) und Kreiſen, und innerhalb dieſer nach
Fahr=
zeugarten. Abgemeldete Fahrzeuge werden beſonders
ge=
führt. — Die Autoliſten ſind unentbehrlich, weil ſie
lau=
fend neueſtes Adreſſenmaterial liefern. Sie erſcheinen
alle 14 Tage, alſo monatlich zwei Liſten. Die ſpäteſtens
am 8. eines jeden Monats ausgegebene Liſte enthält die
Mel=
dungen vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats, und
die ſpäteſtens am 23. eines Monats ausgegebene Liſte die
Mel=
dungen vom 1. bis 15. des gleichen Monats. Wegen des
ermäßigten Bezugspreiſes vgl. Anzeige! Anfragen
richte man an den zuſtändigen Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.
was das für ſie bedeutet, beweiſt die Liebe, mit der alle Gärten
geheg: und gepflegt ſind.
Die Genoſſen ſetzen ſich aus allen Berufsſchichten zuſammen.
Es arbeitet der Miniſterialrat neben dem Maſchinenſchloſſer, der
höhere Kataſterbeamte neben dem Briefträger, und eine, allen
innewohnende Liebe zu ihrer gepachteten Scholle hat eine
Gemein=
ſchaft geſchaffen, wie ſie uns zurzeit ſo außerordentlich not tut.
Aus Unterhaltungen über den Gartenzaun konnte ich mit Freude
feſtſtellen, wie man hilfsbereit mit Rat und Tat ſich gegenſeitig
unterſtützt, wie einer von dem andern, vielleicht Erfahreneren zu
lerneſt ſucht, ohne ſeinen beſonderen Geſchmack aufgeben zu müſſen.
wahrlich eine Sache, die ſo biele heute begreifen und lernen
ſollten.
Es iſt nicht leicht, ein/ Werturteil über die außerordentlich
vielſeitige und ſchöne Anlage der ungefähr 200 Gärten zu ſällen,
beſonders muſtergültig und einheitlich in der Anlage und dem
Aufbau muß ich aber doch den Garten „Blau=Weiß”, mit der
japaniſchen Steinlaterne unter Roſenbogen erwähnen.
Ich nehme an, daß das Unternehmen mit Unterſtützung
un=
ſerer Vaterſtadt entſtand, und man darf ſie aufrichtig
beglück=
wünſchen, eine derartige Stadtrandſiedlung geſchaffen zu haben,
aber vor allem „Hut ab” vor dem Vorſtand und den tätigen
Ge=
noſſen ſelbſt, die, ohne Ausnahme in der Tretmühle des Alltags,
ſich für ihre Freizeit einen Geſundbrunnen für Leib und Seele
geſchaffen haben.
Noch eine Bitte an den Vorſtand zum Schluß meiner
Aus=
führungen. Treten Sie, wenigſtens in Ihrem Jubiläumsjahr, aus
Ihrer Beſcheidenheit heraus, hiſſen Sie, als Hinweis für alle
Naturfreunde und Gartenliebhaber, beſonders an den
kommen=
den Feiertagen, die Stadtfarben an Ihren Pforten, zum Zeichen.
daß Ihre Anlage allen denen offen ſteht, die Freude an der jetzt
im Brautkleid ſtehenden Natur haben, und ſeien Sie davon
über=
zeugt, daß viele Ihnen das zu danken wiſſen, und daß der Beſuch
Ihrer Gärten für viele bedeutet, was er für mich war, ein
Erlebnis.
Vorſicht mit der Frühjahrs=Lorchel!
Die Frühlingszeit iſt gekommen. Morcheln Lorcheln und
Beckerlinge erſcheinen. Die Lorchel — vielfach fälſchlich Morchel
benannt — tritt in den Frühlingsmonaten (März bis Juni)
be=
ſonders in ſandigen Kiefernwäldern truppweiſe, oft in großer
Zahl auf. Der hohle, weißliche Stiel iſt mitunter ganz im Boden
eingeſenkt, ſo daß nur der braune Hut mit ſeiner wulſtig=
falti=
gen Oberfläche aus der Nadelſtreu hervorſchaut. Durch ihre
braune Schutzfarbe wird die Lorchel oft überſehen.
Noch nicht genügend bekannt iſt es daß die Frühlings=Lorchel
(Helvella esculenta) als Giftpilz ſehr verhängnisvoll werden
kann. Sie hat auch in den letzten Jahren eine ganze Reihe von
Todesfällen und ſchweren Vergiftungen verurſacht. Wie ſchon
vor 100 Jahren bekannt war, bleibt der Genuß der Lorchel meiſt
(nicht immer!) ohne ſchädliche Folgen, wenn die Brühe der
genü=
gend (mindeſtens 5 Minuten) gekochten Pilze vor dem Genuß
weggeſchüttet wird. Sorgfältig (ungefähr 2 Wochen) getrocknete
Lorcheln ſollen gewöhnlich auch ohne dieſe Vorſichtsmaßregel
be=
kömmlich ſein.
Von manchen Menſchen wird die Lorchel auch mit dem
Koch=
waſſer vertragen. Zuweilen tritt erſt eine Erkrankung ein, wenn
eine zweite Lorchelmahlzeit in kurzem Zwiſchenraum nach der
erſten ſtattfand. Auf jeden Fall bleiben in bezug auf die
Gif=
tigkeit der Lorchel noch mancherlei Rätſel zu löſen.
Am beſten iſt jeglicher Genuß der Frühlingslorchel zu meiden.
Vom Pilzmarkt ſollte ein Pilz, der ſchon ſo viele Todesfälle
zur Folge hatte, ganz ausgeſchloſſen werden, wie das in
Oeſter=
reich ſchon der Fall iſt.
Ueber alle ſicheren Erfahrungen beim Lorchelgenuß,
insbe=
ſondere über Lorchelvergiftungen, erbitten wir (mit
Unter=
ſtützung durch das Reichsgeſundheitsamt) Mitteilung an die
Me=
diziniſche Fachkommiſſion der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde
(Dr. med. Welsmann, Pelkum bei Hamm i Weſtf.) oder an das
Mykologiſche Inſtitut der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde in
Darmſtadt (Heſſiſche Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=
Beratung).
Um auch die Kenntnis der gefährlichen Frühjahrs=Lor hel
entſprechend zu verbreiten, läßt die genannte Stelle auf ihre
reichsbehördlich empfohlene Knollenblätterpilz=Wandtafel eine
ſolche mit der naturgetreuen Darſtellung der Frühlings=Lorchel
folgen.
(Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde. Darmſtadt, Heſſiſche
Landes=
ſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung.)
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſf dſe letzte Bezugéquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Aus Heſſen.
Senkung weiteter ftaaklicher Gebühren.
Um den Verfall der Abmarkung der Eigentumsgrenze
damit dem der Kataſter entgegenzuarbeiten, ſind auf Gru=
Senkung der Koſten der Vermeſſungsämter die Gebühren
Wiederherſtellung der Grundſtücksgrenzpunkte, durch
machung vom 4. Mai 1932 erheblich herabgeſetzt worde
Senkung iſt dem Bodenwert entſprechend geſtaffelt und
im landwirtſchaftlich benutzten Gelände im Durchſchnitt 4
und darüber hinaus.
Aus den Gemeindeparlamenken.
Cr. Semd, 10. Mai. Gemeinderat. Beſetzung
meinderechnerſtelle. Zum dritten Male waren Bewerber z.
dung aufgefordert worden. Die Zahl war auf 9 zurückger
Nur einige der Bewerber hatten die Ausweiſe über ihr
tionsfähigkeit zur Hand, und die endgültige Prüfung de
ſowie die Wahl des Gemeinderechners wurde vertagt.
ſer Wahl ſoll von dem Gewählten ein Revers
unterſchrieb=
den, worin ſich dieſer verpflichtet, bei einem Jahresgeh
900 RM. unter Verzicht weiterer Anſprüche dieſes Amt
nehmen. In einem Schreiben des Landeskirchenamtes De
wurde das Erſuchen geſtellt”die auf das Gehalt des Org
Herrn Lehrers Bräunig, entfallende Lohnſteuer auf die G
zu übernehmen, da derſelbe im Vorjahre ſein Gehalt von
250 RM. ſenkte. Die Steuer macht den Betrag von 16.
aus. Doch fand dieſer Punkt mit 8 gegen 3 Stimmen Abl
Zwecks Aufſtellung des neuen Voranſchlages wurden Ge
bedienſteten die Gehälter neu feſtgeſetzt. Alle im Dienſte
meinde Stehende mußten ſich Abzüge gefallen laſſen.
teln am Gehalt des Bürgermeiſters war unmöglich. Zu
weiterungsarbeiten am Friedhof ſollen Lieferungen und
rung vergeben werden. Für Steine wurde, der Fuhrle
3,60 RM. pro Kubikmeter vom Bruch hierher verſteigen
Baugeſuch des Adam Morhard zum Zwecke der Errichtun
Wohnhauſes im Friedhofweg wird genehmigt.
Le. Groß=Umſtadt, 10. Mai. Ratsſitzung. Vor
in die Tagesordnung beantragte, das Ratsmitglied Se
Aufhebung des Eintrittskartenſyſtems bei den Ratsſitzung
ſeiner Auffaſſung ſei die Oeffentlichkeit nicht zur Genüge zu
ſitzung zugelaſſen. Der größte Teil der übrigen Ratsm
hält aber die Ausgabe von Eintrittskarten im Intereſſe
ordneten Geſchäftsführung für erforderlich, und der Ant
Seipel wurde mit 11 gegen 7 Stimmen abgelehnt. Von 9
glied Brohm wird nun der Antrag geſtellt, die Eintrit
ſollen von der Bürgermeiſterei abgegeben werden. Aug
Antrag wurde abgelehnt mit 13 gegen 5 Stimmen. Jede
mitglied erhält alſo weiterhin 2 Eintrittskarten zur Ab
Intereſſenten. — Herabſetzung des Waſſerzinſes. Es wa
tragt, jeder Haushaltung die erſten 5 Kubikmeter Waſſer p.
teljahr koſtenlos abzugeben.: Dieſer Antrag wurde bei S
gleichheit (9 gegen 9 Stimmen) abgelehnt. Der Punkt ſol.”
Aufſtellung des Voranſchlages 1932 zurückgeſtellt werden.
Soziale Kommiſſion wurden gewählt: Peter Hartmann 2.
nes Ritzert 3., Wilhelm Frieß 7., Ludwig Ganß (Wa
Heinrich Amend, Wilhelm Kirchmeyer. — Die Direktorn
der Oberrealſchule ſoll entſprechend dem Voranſchlag
werden. — Der Mietvertrag mit dem Hauptzollamt Offer
züglich des Zollamtes und der Untererhebeſtelle wird un
ben. — Ratsmitglied Seipel beantragt, eine Kommiſſior
ſtimmen, die die Verwendung der für Lehrmittel uſw. für bo
Kinder in der Volksſchule von der Gemeinde bewilligter
nachprüft. Der Rat beſchließt, hierzu die Leitung der &
erſuchen, den Schulvorſtand baldigſt einzuberufen, um
Beſchaffung der Lehrmittel für die in Frage kommender
zu beraten.
Da. Egelsbach, 6. Mai. Gemeinderat. Ein Ge
Adolf Schmidt um Gewährung von Wohlfahrtsunterſtützy
wiederholt abgelehnt, weil deſſen Ehefrau als komm=
Landtagsabgeordnete ſoviel Vergütung bezieht, daß eine
tigkeit in der Familie nicht vorliegen kann. Die Ange.
wurde öffentlich verhandelt, weil die Sache ſchon in öff
Parteiverſammlung debattiert worden war. Unterſr
anträge werden im Gemeinderat ſonſt nichtöffentlich erl.
Auf Anweiſung des Kreisamtes/ Offenbach beſchließt
meinderat, daß den Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger
Gemeindewohnungen wohnen, 25 Prozent der Unterſtüt
Miete einbehalten werden. Der Geſamtmietrückſtand bel
Kaffee Hag dient der
Ge=
sundheit, aber Sie zahlen
nur für den Genuß, Kaffee
Hag und Gualität sind eins.
— Chriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt E. V. Neue
Adreſſe: Eliſabethenſtraße 17. Ecke Wilhelminenſtraße. Heute
Mittwoch, abends 8.30 Uhr, Bibelſtunde für junge Männer. Wir
laden für dieſen Abend freundlichſt ein. Freunde und Gäſte
will=
kommen. Das Heim iſt jeden Abend ab 7 Uhr offen, worauf
wir nochmals aufmerkſam machen.
— Geſchäftsſchluß der Banken am Pfingſtſamstag. Die
Mit=
glieder der Vereinigung Darmſtädter Banken und Bankiers geben
heute im Anzeigenteil bekannt, daß die Geſchäftsräume am
Sams=
tag, dem 14. d. M. (Pfingſtſamstag), geſchloſſen bleiben. (Siehe
beſondere Anzeige.)
— In den Helia=Lichtſpielen, ſieht man nur noch kurze Zeit
Hans Albers und Käthe v. Nagy in dem ſenſationellen,
aben=
teuerlichen Ufa=Tonfilm „Der Sieger”.
— Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morgen den
neuen Joe May=Tonfilm „Zwei in einem Auto” (Eine Reiſe ins
Glück).
— In den Palaſt=Lichtſpielen läuft nur noch heute und
mor=
gen der neue ſpannende Kriminal=Tonfilm „Kriminalreporter
Holm” (Die Bombe platzt).
auf über 9000 RM. — Ein miniſterielles Schreiben an
waltung weiſt darauf hin, daß in Egelsbach teilweiſe
Wohlfahrtspflege zu hohe Sätze bezahlt und auch Nichtbe
unterſtützt werden. Die Regelung ſoll demnächſt durch eit
treter des Kreisamtes im Beiſein von Gemeindevertrete
finden. — Die Kanalbaufirma Ph. Müller 8. Söhne, St
gen, hatte nach Fertigſtellung des Kanalnetzes eine Nachf
von rund 21 000 RM. erhoben. Eine beauftragte Gemer
kommiſſion einigte ſich mit der genannten Firma auf 67
Der Gemeinderat iſt einverſtanden. — Dem Herrn Bürg
wird Ermächtigung gegeben, in bezug auf das vorgeſehener
beſchaffungsprogramm des Reiches unverbindliche Vorver.
gen zu führen, damit für die Gemeinde Egelsbach
Mittel geſichert werden, z. B. für Straßenherſtellung un
bach=Regulierung.
Zeit anhielt, ſo dürfte doch mit einem nicht unerheblichen
„L. 123.‟ Das Privileg der Steuerfreiheit des
Zwiſchenhan=
dels iſt mit Wirkung vom 1. Januar 1931 durch eine Neufaſſung
des 8 7 des Umſatzſteuergeſetzes auf Lieferungen im
Großhan=
del eingeengt und von der Innehaltung beſtimmter
Buchfüh=
rungsvorſchriften abhängig gemacht worden. Es kann
nun nach Ihrer Darſtellung des Einzelfalles von einer Lieferung
im Großhandel keine Rede ſein, ſo daß ſchon aus dieſem Grunde
allein eine Umſatzſteuerfreiheit nicht mehr beſteht.
Tageskalender für Mittwoch, den 11. Mai 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Zwei in einem
Auto”. — Helia=Lichtſpiele: „Der Sieger”
Palaſt=Lichtſpiele:
„Kriminalreporter Holm”. — Orpheum: Varieté.
an den Obſtbäumen zu rechnen ſein, die bis auf die Ap?
in voller Blüte ſtehen. Uebexhaupt leidet die Baumb!;
der jetzt ſchon mehrere Tage anhaltenden naßkalten 9
Sängers, einer Nachtigall, die ſich in den Gebüſchen
Steinbruch der Odenwälder Hartſteininduſtrie heimiſch
hat und des Nachts durch ihren herrlichen Geſang die Gef
freut. Der Nachtigallenſchlag iſt natürlich das Ziel v.
hörer, die ſich in warmen Abendſtunden in der Umge
halten, darunter auch welche von auswärts, die dies ſei
ſehr, weil die natürliche Befruchtung durch die Bienen
ſtigen Inſekten ſehr gehemmt iſt. — Frühlingszaul
ſeltener Gaſt hat ſich auch in dieſem Frühjahr in
hieſige=
ung wieder eingeſtellt, und zwar in Geſtalt eines ge
turereignis ebenfalls genießen wollen.
Cp. Pfungſtadt, 10. Mai. Einbruchsdiebſtal
Nachtzeit wurde eine Erkerſcheibe der hieſigen Schade u. F
Filiale in der Eberſtädter Straße eingeſchlagen. Aus der
auslagen wurden dann 30. Pfund Dauerwürſte ſowie ein B
Menge Edamer Käſe geſtöhlen. Von den Tätern iſt bisk
vekannt. — Am heutigen Dienstag konnte Frau Katharina A.
kenberger, in der Rheinſtraße wohnhaft, ihren 84.
tag begehen. — Die Einheitswertliſte liegt, wie die B1.
ſterei mitteilt, nur noch bis zum 14. Mai bei der Bürger
auf.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 10. Mai. Unwetter. In
rigen Abendſtunden ging über die hieſige Gemarkung
ei=
ter mit Hagelſchlag nieder. Wenn auch letzterer nicht ſe
Ak. Nieder=Ramſtadt, 10. Mai. Baumpflege. Je
wieder die Zeit, wo die Blutlaus an den Apfelbäumen
Dieſem Schädling muß ein beſonderes Augenmerk be
werden, weil er die von ihm befallenen Bäume ſtark
beſch=
außerdem ſich raſch verbreitet And auch die benachbarte
ganz ſchnell befällt. Blutlausherde müſſen deshalb be
ihrer Entſtehung ſchon energiſch bekämpft werden. Meiſ
eine Bevinſelung der befallenen Stellen mit Karbolineuu
befallene Aeſte ſollte man kurzerhand abſchneiden und ve=
Die Vertilgung der Blutlaus iſt polizeilicherſeits angeo
kann bei Säumigen zwangsweiſe durchgeführt werden.
Mittwoch, 11. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Nr. 131 — Seite 7
jnweihnng der Jugendherberge auf dem Sporkplaß
der Turnerſchaff Griesheim.
In den großen Aufgabenkreis, den ſich die DT. geſtellt hat,
ihte ſich die Einweihung der Jugendherberge auf dem
Sport=
atz der Turnerſchaft Griesheim würdig ein. Nach einem
gemein=
men Lied begrüßte der 1. Vorſitzende, Turner Kunz, die
Ehren=
eſte und zahlreich erſchienenen Turnfreunde mit herzlichen Wor=
In und dankte beſonders Herrn Oberſchulrat Haſſinger dem
Ver=
eter der Staatsregierung, und Herrn Oberinſpektor Döring als
ertreter der Liegenſchaftsſtelle des Finanzamtes Darmſtadt=Stadt
r ihre wertvolle Unterſtützung. Er wies beſonders darauf hin,
ß nur durch hingebungsvolle Arbeit und Opfetwilligkeit der
ereinsmitglieder dieſes Wekk erſtehen konnte und daß vor allem
auslöſchlicher Dank dem verſtorbenen Turnbruder Peter
Wall=
uſer gebühre, der auch die Anregung zur Errichtung einer
igendherberge gab. Nach ihm ſoll ſie auch Peter=
Wallhäuſer=
eibe” genannt werden. Darauf hielt Herr Oberſchulrat
Haſſin=
r die tiefempfunde Weiherede: Ueber dem Feſtefeiern, wollen
r nicht die Not vergeſſen, ſondern Auge in Auge mit der Not
d den Sorgen kraftvoll daran gehen, dieſe Not zu meiſtern oder
r doch wenigſtens das Schlimmſte zu nehmen, indem wir den
enſchen vor dem völligen Aufgeben und dem Verzicht auf jede
zunde und ehrliche Freude bewahren. Ein ſolches Feſt wie das
utige iſt zugleich ein hohes Lied der Arbeit. Man feiert nur aus
llem Herzen, wenn man zuvor mit ganzer Hingabe gearbeitet
t. Deshalb iſt eine Unterſtützung der Jugend, der Turn=,
Sport=
d Wandervereine und ähnlicher Organiſationen nötig, weil in
rer Arbeit der Wille zum Opfer und zur Hingabe liegt. Die
ttende Tat wird immer nur eingeleitet und getan werden
kön=
n durch Arbeit im kleinen. Dieſer Weg iſt mühſam und ſchwer,
er er iſt der einzige, der wirklich zum Aufſtieg führt. Auch das
ue Werk der Turnerſchaft legt Zeugnis ab von ihrem Streben
d ihrer Arbeit. Durch ſeine herrliche Lage iſt es eine ideale
ätte zum Tummeln und zur Erholung und gibt die beſten
Vor=
dingungen, daß hier ohne ſtarke finanzielle Belaſtung turneriſche
er ſonſtige Kurſe und Freizeiten abgehalten werden können. So
illen wir denn die Jugendherberge heute ihrer Beſtimmung
ergeben mit der Hoffnung, daß der Geiſt, der dieſes Werk
ge=
affen, in ihr wirkſam bleibe zum Segen der Jugend und unſeres
wer ringenden Volkes. Herzlicher Beifall dankte dem Redner
r ſeine von Herzen kommenden und zu Herzen gehenden Worte.
ach einem friſchen Lied der Turnerjugend wurde dann der
hlüſſel der Herberge Herrn Lehrer Senzel, dem
Ortsgruppen=
ter des Deutſchen Jugendherbergsverbandes überreicht, der mit
n Treugelöbnis, nach beſten Kräften ſeines Amtes zu walten, die
gendherherge in ſeine Obhut nahm. Bei dem ſich anſchließenden
undgang erregten die praktiſch eingerichteten und anheimelnden
iume allenthalben Entzücken, die Platz bieten für 40 Wanderer.
uzwiſchen hatten die einzelnen Abteilungen des Vereins Auf=
Uung genommen, und ein buntbewegtes Bild turneriſchen
Trei=
ns entwickelte ſich auf dem grünen Raſen. Darauf nahm das
t großer Spannung erwartete Handball=Werbeſpiel gegen die
te Mannſchaft des Sportvereins 98 Darmſtadt ſeinen Anfang.
war ein Genuß, dieſe flinken Sportgeſtalten ſpielen zu ſehen.
den Augenblick wechſelte das Bild, und das raſche Tempo wurde
s zum Ende durchgehalten. Obwohl die einheimiſche
Mann=
aft gerade in der letzten Zeit ihre beſten Leiſtungen zeigte, kam
s Ergebnis 14:3 doch nicht unerwartet. Anſtändig und offen
urde das Spiel durchgeführt, und dadurch wurde es im beſiten
nne des Wortes zu einem Werbeſpiel für den Handball. Den
Ab=
luß der ganzen Veranſtaltung bildete das Tiſchtennis=Turnier
gen Jung=Heſſen Darmſtadt, das viele Schauluſtige mit geſpannter
ihung der Jugendherberge zu einem wahren Weihetag.
Haupkverſammlung des Heſſiſchen Landes=Lehrerinnenverbandes.
Einweihnng der Mokorſprike und 40jähriges
abilänn der Freiwilligen Zeuerwehr Reichenbach.
D Reichenbach, 10. Mai. Unter Anweſenheit von Vertretern
Behörden der Nachbargemeinden, der Maſchinenfarik
Fran=
nthal ſowie der Gemeinde Reichenbach fand am Sonntag die
Ein=
ſtihung der Motorſpritze, verbunden mit der Feier des 40
jähri=
n Beſtehens der Freiwilligen Feuerwehr (F.W.), ſtatt.
An=
ließend an die Beſichtigung der Geräte auf dem Turnplatz wurde
te Schauübung vorgeführt, bei der neben der neuen M.Sp.
Notorſpritze) gleichzeitig die alten Geräte in Betrieb waren. Der
aterſchied bezüglich der Leiſtungsfähigkeit wurde auf dieſe Weiſe
fs beſte veranſchaulicht. In einer Anſprache gab der
Feuer=
ehrkommandant Peter Weyhrauch einen Rückblick über die
An=
affung der M.Sp. Er ſchilderte, wie gelegentlich des letzten
oßen Schadenfeuers, bei welchem die M.Sp. der Blaufabrik
er=
greich gewirkt habe, der Wunſch laut geworden ſei, ob es nicht
öglich ſei, auch für Reichenbach eine M.Sp. zu beſchaffen. Wie
nn eine auf der Generalverſammlung 1931 gebildete Kommiſſion
planmäßiger Arbeit durch Hausſammlungen und ſonſtige Spen=
i. Kommandant Weonkaufc de Menäün die Häſhe der Ec
e weiteren Feierlichkeiten Avollzogen ſich in der geräumigen
urnhalle. Herr Weyhrauch begrüßt nach einem ſinnvollen
Vor=
ruch im Namen der F.W. die geladenen Gäſte und
Feſtteilneh=
er und gedenkt in ehrenden Worten der 20 gefallenen
Kamera=
n. Darauf überbringt Herr Regierungsrat Dr. Fuchs die
lückwünſche der Kreisverwaltung. Er lobt den Geiſt der
Kame=
dſchaft und Nächſtenliebe, welche beiden Tugenden von der
Rei=
enbacher Wehr ſtets erfüllt worden ſeien. Die
Leiſtungsfähig=
it der Wehr ſei oft erprobt und für eine gute Ausrüſtung ſei
ſtets beſorgt geweſen. Er ſchließt mit dem Wunſche auf weiteres
ledeihen der Gemeinde zum Wohle und ihr zur Ehre. Herr
Bür=
irmeiſter Mink heißt alle Anweſenden in Reichenbach
willkom=
en und überbringt der Fw. F.W. die Glückwünſche der
Gemeinde=
erwaltung. Anſchließend gibt er einen intereſſanten Bericht über
n Werdegang der F.W. ſeit den 40 Jahren ihres Beſtehens. Eine
ahaltsangabe erübrigt ſich, da eine Veröffentlichung bereits
ſtatt=
funden hat. Die Ehrung der noch lebenden 7 Gründer des
Ver=
ns übernimmt der 1 Kommandant. Es ſind dies die Herren:
1ürgermeiſter Mink. Peter Deichert, Gg. Beutel 5., Hch. Mink,
1 g. Schneider, Gg. Ph. Bernhardt und Jakob Meyer. Herr Weyh=
4ruch übereicht jedem eine Ehrenurkunde und ſchließt mit einem
och auf die Gründer. Im Namen der Geehrtenzdankt Herr
Bür=
ermeiſter Mink und bringt ein Hoch auf die F.W. aus. Den
ge=
ütlichen Teil der Feier beſtritten die Kapelle Baumunk und
nige jugendliche Feuerwehrmänner mit ernſten und heiteren
tſorträgen.
C. Ober=Ramſtadt, 9 Mai Beratungsſtunde. Die
ächſte Beratungsſtunde des Evangeliſchen Wohlfahrtsdienſtes
Undet am Freitag, dem 13. d. M. nachmittags von 4—6 Uhr,
* der Kleinkinderſchule ſtatt. Generalverſammlung.
er Verkehrs= und Verſchönerungsverein Ober=Ramſtadt hält
ine diesjährige Generalverſammlung am Samstag dem
1t. d. M., abends 8 Uhr, bei Gaſtwirt Roth ab. —
Säug=
ingsfürſorge. Der Pfingſtfeiertage wegen fällt die
Bera=
ungsſtunde der Säuglingsfürſorge in der nächſten Woche aus.
Man ſchreibt uns: Der H. L. L. V. hielt ſeine
Hauptverſamm=
lung in Mainz ab. Die Tagung war ſehr ſtark beſucht, ein
er=
freulicher Beweis des Zuſammenhaltes der in unſerer großen
A. D. L. V.=Organiſation zuſammengeſchloſſenen heſſiſchen
Lehre=
rinnen und eine dankende Anerkennung für den heſſiſchen
Vor=
ſtand, der in ernſter, ehrenamtlich ausgeführter Arbeit ſich
uner=
müdlich für unſere Berufs= und Standesfragen einſetzt.
Frau Dr. Schalk die Vorſitzende des Vereins Mainzer
Leh=
rerinnen begrüßte die heſſiſchen Lehrerinnen am 7. Mai im
großen Saal des Völkerpädagogiſchen Inſtituts zu Mainz. Nach
gemeinſamem Kaffee erfolgte unter ſachkundiger Führung eine
Beſichtigung des intereſſant ausgeſtatteten Völkerpädagogiſchen
Inſtituts. Am Abend fand ein Vortrag von Herrn Prof. Wags
ſtatt: „Goethes religiöſe Entwicklung”. Im
Lebens=
gang und in den Lebenswerken Goethes, in ſeinen Dichtungen, die
Konfeſſionen ſind, hat der Redner zutiefſt nachgeſpürt nach
Hei=
ligem und Unheiligem in Goethes Entwicklung, nach dem Ringen
um Gott, um Erhabenheit und Ehrfurcht vor dem Göttlichen, um
Erfüllung des Chriſtentums in der Geſinnung und in der Tat,
die Goethe in edler Humanität ſieht: Edel ſei der Menſch,
hilf=
reich und gut — und die doch letzten Endes in ſeinem Alter immer
wieder ausklingt in tiefer Ehrfurcht vor der Göttlichkeit.
Der 2. Tag vereinigte die Lehrerinnen zur
Mitgliederver=
ſammlung. Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand die
Not=
verordnung der heſſiſchen Regierung vom 30. März 1932 mit
ihrer 10proz. Kürzung für definitive Lehrerinnen. Der H.L.L.V.
nimmt eingehend Stellung zu dem Problem. Die 1 und 2.
Vor=
ſitzende berichten klar und eindrucksvoll über die Verhandlungen
vor der Veröffentlichung, die leider dadurch, daß die Organiſa=
Mord im Odenwald.
Eine Frau erhängt ihren Mann.
Unterliebersbach, 10. Mai.
In einem einſamen Gehöft bei Unterliebersbach bei
Wein=
heim im Odenwald hat dieſer Tage eine Mitte der 30er Jahre
ſtehende Frau Toeſt ihren um ein Jahrzehnt älteren Ehemann
aufgehängt.
Wie wir zu dieſer Mordtat erfahren, hatte ſie ihren Mann
nach einem ehelichen Streit auf den Speicher des Hauſes gelockt,
wo ſie ihm unverhofft eine Schlinge um den Hals warf und ihn
über einen Dachbalken hochzog. Der zunächſt den Nachbarn
vor=
getäuſchte Selbſtmord wurde von dieſen nicht geglaubt, da ihnen
die von Frau Joeſt gegebene Darſtellung zu unwahrſcheinlich
er=
ſchien. Sie machten die Behörden auf dieſen unwahrſcheinlichen
Selbſtmord aufmerkſam, die ſich daraufhin am heutigen
Diens=
tag die Frau näher anſahen und ſie eingehend vernahmen. Im
Verlaufe des Verhörs legre ſie vor der Kriminalpolizei und der
Staatsanwaltſchaft ein Geſtändnis ab. Auf Grund ihrer
Aus=
ſage wurde ſie ſofort verhaftet.
* Nieder=Beerbach, 10 Mai. Die Spar= und
Darlehns=
ufmerkſamkeit verfolgten, und ein Schwank „Der Halsabſchnei= kaſſe hielt ihre Frühjahrsgeneralverſammlung ab. in der die
r”, der, im Freien von der Griesheimer Turnerjugend geſpielt, Bilanz von 1931 vorgelegt und genehmigt wurde. Nachdem dem
ien trefflichen Eindruck hinterließ. So wurde der Tag der Ein= Vorſtand und Rechner Entlaſtung erteilt worden war wurden für
die ausſcheidenden Vorſtands= und Aufſichtscatsmitglieder
Erſatz=
wahlen vorgenommen. Neu in den Vorſtand wurden gewählt:
Friedrich Liſt, Adam Heß, Philipp Mink. Als Gäſte waren
an=
weſend Herr Treuhandreviſor Scheäf, Herr Reviſionsaſſiſtent
Klam aus Ludwigshafen und Hexk Dr. E. Schmitt aus Frankfurt
a. M. Nach einem ausführlichen Bericht von Herrn
Treuhand=
reviſor Schaaf wurde zur allgemeinen Lage des Vereins Herrn
Dr. E. Schmitt das Wort erteilt. Er führte u. a aus, daß der
Verein die Schwierigkeiten, in die er durch die ſchweren
Verfeh=
lungen des früheren Rechners gekommen iſt, nicht in einem Jahr
überwinden kann. Er hoffe aber, ſobald die ſchwebenden Prozeſſe
durchgeführt ſind und der Verein ſeine alte Tätigkeit in vollem
Umfange wieder aufnehmen kann, daß es dann auch wieder
berg=
auf ginge Grundbedingnng ſei aber, daß ein treues
Zuſammen=
halten aller Genoſſen vorhanden iſt und in dem alten
genoſſen=
ſchaftlichen Geiſte gearbeitet wird.
B. Asbach i. Odw., 10. Mai. Am Sonntag fand im Gaſthaus
Lortz, hier, der diesjährige Frühjahrs=Bezirkstag des Bezirks
Reinheim-Reichelsheim der Kriegerkameradſchaft Haſſia ſtatt.
Der Bezirksvorſitzende Kamerad Röder aus Reichelsheim i. Odw.
begrüßte die anweſenden Delegierten, gedachte der im
vergange=
nen Jahr verſtorbenen Kameraden und dankte für das ſo
zahl=
reiche Erſcheinen. Es waren ſämtliche 31 Bezirksvereine
vertre=
ten. Die Rechnung für das Geſchäftsjahr 1931 wurde vorgeleſen,
für richtig befunden und dem Rechner Entlaſtung erteilt.
Kame=
rad Hofmann aus Reichelsheim ſprach über die
Kriegsbeſchädig=
ten= und Hinterbliebenenfürſorge. Kamerad Becker ſprach über
die Entwicklung und Einführung der Haſſia=Jugendgruppen und
bat die einzelnen Vertreter, in jedem Verein eine ſolche zu
grün=
den. Kamerad Fuchs hielt einen Vortrag über die Einrichtungen
der Kleinkaliber=Schützenabteilungen Ueber die Senkung des
Haſſia=Beitrages, fand eine rege Beſprechung ſtatt. Der zweite
Vorſitzende, Kamerad Barth, der unſeren Bezirk auf dem
Ver=
bandstag in Alzey vertreten wird, wurde beauftragt, dorten
da=
hin zu wirken, daß der Beitrag entſprechend herabgeſetzt würde.
Im Anſchluß fand noch eine gemeinſame Ausſprache unter den
Delegierten ſtatt. Der Vorſitzende ſchloß die Verſammlung und
wünſchte den Kameraden ein frohes Wiederſehen auf dem
Herbſt=
bezirkstag in Habitzheim.
D. Biblis, 10. Mai. Schweres Unwetter. Geſtern abend
zog ein ſchweres Gewitter=über das ſüdliche Ried; neben
gewal=
tigen Regengüſſen ging ein ſtarker Hagelſchlag nieder. Der Blitz
ſchlug in die Starkſtromleitung unmittelbar hinter dem Dorfe
ein; das elektriſche Licht erloſch wodurch das Unwetter in der
Dunkelheit um ſo ſchauerlicher erſchien. Der dichte Hagelſchlag hat
in der Obſtbaumblüte große Zerſtörung angerichtet.
Oberheſſen.
Gießen, 10. Mai. Auf der Straße erſtochen. Geſtern
abend gegen 10 Uhr kam es hier auf der Straße zu einem
Wort=
wechſel zwiſchen dem 34 Jahre alten Schreiner Joſef Neuerburg
aus Euskirchen und dem 28 Jahre alten Bergmann Friedrich Röll
aus Elberfeld, die ſich beide auf der Wanderſchaft befanden. Im
Verlaufe des Streites wurde Röll zu Boden geworſen und
ge=
ſchlagen. Plötzlich ſprang er wieder auf und ſtach mit einem
feſt=
ſtehenden Meſſer auf ſeinen Gegner Neuerburg ein, der durch
einen Stich ins Herz ſo ſchwer verletzt wurde, daß der Tod kurz
darauf eintrat. Röll wurde alsbald verhaftet und in polizeiliches
Gewahrſam gebracht. Die Urſache der Bluttat iſt in einem Streit
nach einem Wirtshausbeſuch zu erblicken, wobei eine Zecherei der
beiden Leute mit einem Schckuſteller und gewiſſe Zumutungen, die
Neuerburg an die Frau des Schauſtellers geſtellt haben ſoll, eine
Rolle ſpielten, und worüber die beiden unterwegs wieder
einan=
der in die Haare geraten waren.
tionen kaum unterrichtet waren, außerordentlich ſchwierig waren.
Dankend ſei die jederzeit bereitwillige Unterſtützung des
Heſſi=
ſchen Beamtenbundes auch an dieſer Stelle anerkannt.
Nach dem Wortlaut der Notverordnung werden den Lehrerinnen
zwar nach dem 10proz. Stunden= und Gehaltsabzug einige
Zuge=
ſtändniſſe gewährt, aber praktiſch haben ſie kaum Bedeutung;
z. B. volles Wohnungsgeld der nächſtniederen Tarifklaſſe (betrifft
als Neuregelung nur die Wenigen nach dem 1. 2. 1931
Angeſtell=
ten) — oder die Hinterbliebenenfürſorge (für die ledige
Leh=
rerin ohne Bedeutung).
Der Hinweis, Heſſen werde durch dieſe Regelung den meiſten
übrigen Ländern gleichgeſtellt, fordert zum Vergleich auf. Es
er=
gibt ſich die Tatſache, daß Sachſen, Bayern und Württemberg laut
Verfaſſung die weiblichen Lehrkräfte keinerlei
Ausnahmebeſtih=
mungen unterworfen haben. Die Verwendung weiblicher
Lehr=
kräfte in Preußen war an und für ſich anders geregelt. Preußen
hat ſeinerzeit bei der Neuregelung der Deputate und Bezüge der
weiblichen Lehrkräfte bedeutſame Ausgleichsmöglichkeiten gewährt.
z. B. gleiche Verteilung männlicher und weiblicher Lehrkräfte
(50 Prozent) in Mädchenſchulen, weibliche Leitung in den betr.
Schulen, bez, jeweils bei männl. Leitung eine weibl.
Oberſtudien=
rats= bzw. Konrektorinnenſtelle, die Bezüge der weiblichen
Schul=
leiter ſind denen der männlichen gleich, ferner bis vor kurzer Zeit
volles Wohnungsgeld ab 45. Lebensjahr.
Der H. L. L. V. nimmt zu dieſen für unſeren Stand ſo
be=
deutungsvollen Problemen eingehend Stellung und legt
Verwah=
tung dagegen ein, daß die in der Verfaſſung verankerten Rechte
der weiblichen Beamten durch die heſſiſche Notverordnung vom
30. März 1932 verletzt worden ſind.
Heimalbund für Heſſien eind die angrenzenden Gebiske
Im Schulmuſeum zu Frankfurt a. M. fand eine gut beſuchte
Tagung vom „Heimatbund für Heſſen und die angrenzenden
Ge=
biete” (Bund der Heimatſchulfreunde) ſtatt. Der Bund
betrach=
tet beide Heſſen und das Mittelrheingebiet als ſein Arbeitsfeld
und gliedert ſich in einzelne Ortsgruppen. Nach ſeinen
Satzun=
gen will er aus nationalen, ſozialen, kulturellen und
wirtſchaft=
lichen Gründen durch Heimatkenntnis zur Heimaterkenntnis, zur
Heimatliebe und zum Heimatſchutz führen. Erſtrebt wird die
Er=
füllung der Grundſätze des Heimatgedankens in Schule und
Volkskultur. Der Bund erblickt ſeine vornehmſte Aufgabe in der
Sammlung und Stärkung aller Bewegungen und Beſtrebungen,
die die Heimat erkunden, erforſchen beſchreiben, fördern und
ſchützen. Mitglieder des Bundes können Einzelperſonen
wer=
den, die ſich mit den Zielen des Bundes einverſtanden erklären,
ferner Körperſchaften, wie heimatkundliche Arbeitsgemeinſchaften,
Heimatvereine, Bildungs= und Berufsvereine, Schulen,
Behör=
den uſw. Bundesorgan iſt die in Mainz erſcheinende,
ausgezeich=
nete Heimatzeitſchrift „Die Heimat”. Zum erſten
Bundesvor=
ſitzenden wurde einſtimmig der bekannte Lehrer und
Heimat=
forſcher H. Eidmann=Darmſtadt gewählt, der Förderer
der Heimatmuſeenbewegung und bisherige Führer der
Heimat=
ſchulfreunde.
An den geſchäftlichen Teil der Tagung ſchloſſen ſich zwei
Vorträge, die in überzeugender Weiſe mit den Beſtrebungen des
Bundes vertraut machten und zeigten, daß es ſich verlohnt, an
der Verwirklichung der Bundesziele zu arbeiten. Herr
Eid=
mann (Darmſtadt) führte in ſeinem gefühlstiefen Referat vor
Augen, wie alle Nöte unſerer Zeit letzten Endes
Heimatno=
ſind, und wie Schule und Volkstum an der Heilung dieſer Not
mithelfen können. Der wertvollen Mitarbeit der
Heimat=
preſſe wurde dabei beſonders gedacht. Anſchließend hielt der
2. Vorſitzende des Heimatbundes, der Natur= und Heimatforſcher
F. Kallenbach=Darmſtadt der Direktor der Heſſiſchen
Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung, einen
ein=
drucksvollen Lichtbildervortrag über die von Amerika
ausgegan=
genen Naturpfadbeſtrebungen. Die ausführlichen Darlegungen
mit bunten Lichtbildern vom Darmſtädter Naturpfad
(bei Eberſtadt a. d. B.) zeigten, was ein Naturpfad für
Heimat=
pflege. Natur= und Heimatſchutz bedeuten kann. Seine
Ausfüh=
rungen überzeugten davon, daß neben der geſchichtlichen
Heimat=
forſchung die naturkundlich gerichtete Heimatbetrachtung
keines=
falls zu kurz kommen darf. An dieſen Vortrag ſchloſſen ſich
Füh=
rungen durch das Schulmuſeum und das Goethehaus an. Wir
freuen uns ob dieſer ſo anregend verlaufenen Tagung und hoffen
auf die Unterſtützung des Heimatbundes durch alie
Heimat=
freunde. Weitere Vorträge und Wanderungen werden im
ganzen Lande veranſtaltet
Nolwendigkeit der Unkraukbekämpfung.
Es iſt eine feſtſtehende Tatſache: „Wo Unkraut wächſt, da
könnte auch etwas anderes wachſen”, denn ſehr viele Unkräuter,
insbeſondere Hederich und Ackerſenf entziehen dem Boden
beträcht=
liche Nährſtoffmengen. Kein Wunder, wenn daher unſere
Kultur=
pflanzen, die zudem vom Unkraut leicht erſtickt werden, auf einem
ſtark verunkrauteten Felde zu kurz kommen müſſen. Millionenwerte
gehen noch heute der Landwirtſchaft alljährlich allein durch
Ver=
nachläſſigung der Unkrautbekämpfung verloren.
Gerade die jetzigen Witterungsverhältniſſe ſind dem Unkraut
günſtig, ſo daß in dieſem Jahre Hederich und Ackerſenf ſtark
auf=
treten werden. Kann auch durch entſprechende Bodenbearbeitung
und Jäten manches erreicht werden, ſo wird es ſich vielfach doch
nicht umgehen laſſen, noch andere Methoden der
Unkrautbe=
kämpfung zu ergreifen. So iſt insbeſondere der Hederich=Kainit
ein hervorragendes Mittel, welches bei gleichzeitiger Düngung
unſerer Kulturpflanzen das läſtige Unkraut zerſtört. Dieſe
Be=
kämpfungsart iſt gerade heute umſo wertvoller und wichtiger, als
ſie praktiſch koſtenlos iſt, da der Mehraufwand allein ſchon durch
die Düngerwirkung des im Hederich=Kainit enthaltenen Nährſtoffs
Kali mehr als gedeckt wird und die in dieſem Jahr mitunter
ver=
abſäumte Kalidüngung der Kulturpflanzen auf dieſe Weiſe
er=
folgreich nachgeholt werden kann. Zudem aber iſt der Hederich=
Kainit einfach in der Anwendung und vielſeitig in der Wirkung,
da wir zahlloſe Unkräuter, wie Diſtel, Kornblume, Windhalm,
Huflattich, beſonders aber Hederich und Ackerſenf durch Gaben
von 5—6 Zentner Hederich=Kainit je Morgen vernichten können.
Wichtig iſt nur, daß bei der Bekämpfung der richtige Augenblick
gewählt wird. Hat der Hederich 3—5 Blättchen angeſetzt, dann iſt
es Zeit, an einem Tage, der recht ſonnig zu werden verſpricht,
frühmorgens auf die taunaſſen Pflanzen den Hederich=Kainit
aus=
zuſtreuen.
Ein neuer Vorteil iſt für den Landwirt unter den heutigen
Geldverhältniſſen, daß Hederich=Kainit in dieſem Jahre in
beſon=
ders präparierten billigen Papierſäcken zu haben iſt, wodurch er
monatelang trocken und gut ſtreufähig bleibt.
Somit haben wir im Hederich=Kainit ein vortreffliches Mittel,
des ſo überaus läſtigen Unkrautes auf ſichere und billige Weiſe
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 11. Mai 1932
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Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe wohltuender Teilnahme
beim Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen, des
Herrn Friedrich Lautenſchläger
ſowie für die Blumenſpenden ſprechen wir unſeren
herzlichen Dank aus. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Weiß für die troſtreichen und ehrenden Worte,
der Freiwilligen Feuerwehr Darmſtadt, der Evangel.
Männervereinigung der Petrusgemeinde und den
Schulkameraden für die Ehrungen, ganz beſonders
aber auch den Brüdern des Evangel. Diakonen= und
Männerheims für die liebevolle Pflege.
Eliſe Lautenſchläger, geb. Heip
Familie Friedrich Lautenſchläger.
Darmſtadt, den 10. Mai 1932.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 131 — Seite 9
Er
Die „Autogramm=Not” der Filmſtars.
und berſchwand ſelbſt im Gedränge, während die Freundin die
u dem geplanlen Akkentar auf Lilian Harvey. Anſichtskarten unterſchrieb. In Amerika türmen ſich die Ge=
gramm=Wut als Mittel zu Verbrechen. — Der Autogramm=
— Marlene Dietrich und der Autogrammjäger. — Greta
gibt keine Autogramme. — Fairbanks und die Pikford
im Autogrammgetümmel.
er Charlottburger Doppelmörder Ernſt Waldow, der das
ar Baars getötet hat, wollte nach ſeinem eigenen
Ge=
is einen Ueberfall auf Lilian Harvey ausüben, um ſie zu
zen und, wie der Doppelmord an dem Ehepaar Baars
t. unter Umſtänden auch zu ermorden. Der Mörder
zw hat bereits im Bunde mit zahlreichen jungen Leuten
5aus der Lilian Harvey tagelang beobachtet, um
feſt=
en. wann ſich die berühmte Filmdiva zu Hauſe befindet.
zurſchen hofften, daß ſie dann ihre Juwelen im Hauſe
würden. Als Vorwand ſollte eine Bitte um
Auto=
ie dienen. Mehrere wollten in das Haus der Künſtlerin
eitig kommen, um von ihr Autogramme zu erhalten, und
hofften ſie, daß es ihnen ein Leichtes ſein würde, ihren
iberfall auszuführen. In Berlin hat ſich beſonders unter
ven Leuten, Jünglingen wie Mädchen, eine wahre
Auto=
wut entwickelt. Die jungen Menſchen ziehen von
Woh=
zu Wohnung der Filmlieblinge und zücken hier, wenn ſie
aſſen werden, ihre Anſichtskarten mit den Bildern der
ars und bitten um eine Unterſchrift. In den meiſten
werden ſie vorgelaſſen, denn in allen möglichen
Film=
gen wird den Leſern auseinandergeſetzt, welche Filmſtars
ramme geben. Aus dieſen Autogrammen entſtand
allmäh=
zn richtiger Markt. Vier Autogramme von weniger
be=
n Künſtlern werden für ein Autogramm eines Lieblings
n. Seltene Autogramme werden ſogar gekauft. Oft
aber dieſe Autogrammgeſuche Anläſſe zu allerlei
ver=
tiſchen Taten. Erpreſſungen ſind bereits vielfach
vor=
men, denn die jungen Mädchen behaupten, daß ſie
be=
worden ſind und glauben, Anſprüche ſtellen zu können.
neiſten denken natürlich nicht an derartige Verbrechen,
ein ſie wollen nur ihrer Sammelwut fröhnen. Als
ne Dietrich im vorigen Jahre vorübergehend in Berlin
wußten die Autogrammwüteriche ihre geheim gehaltene
ung auszukundſchaften, und eines Tages ſtand ſie einer
begeiſterter Verehrer und Verehrerinnen gegenüber. Sie
aber ein „Doubel” bei ſich, eine Frau, die ihr ähnlich ſah,
ſuche um Autogramme in dem Studio der Marlene Dietrich
zu wahren Bergen an, und ſie hätte einen großen Teil ihres
Tages mit Unterſchriften auszufüllen, wenn ſie alle die Karten
gleich zwei Autogramme, wie ſeinerzeit die amerikaniſchen
Blätter berichteten, die dieſen Rekord eines
Autogramm=
ſammlers großartig fanden. Kurze Zeit darauf verſuchte ein
anderer Jüngling bei Greta Garbo ein ähnliches Unternehmen.
Er kam als Friſeur, aber die göttliche Garbo, die Autogramme
nicht gibt, ließ ihn ſofort aus ihrer Wohnung entfernen. Von
Douglas Fairbanks wurde vor einiger Zeit gemeldet, daß er
von Einbrechern heimgeſucht wurde. Er unterhielt ſich mit
ihnen freundſchaftlich, erklärte ihnen, daß er nicht viel Geld
im Hauſe habe und bat ſie, ſich ſtill zu verhalten, damit ſeine
Frau, Mary Pickford, nicht aus dem Schlaf geweckt werde.
Die Einbrecher erwiderten ihm, daß ſie eigentlich nur
be=
abſichtigt hätten, von ihm und ſeiner Frau Autogramme zu
erhalten. Schließlich nahmen ſie die hundert Dollar, die
Fairbanks ihnen anbot. Außerdem erhielt jeder noch ein
Auto=
gramm und das Verſprechen, daß auch Mary Pickford ihnen am
nächſten Tage ihre eigene Unterſchrift ſenden werde. Die
Autogrammpeſt wütet nicht nur in Deutſchland, ſondern noch
in viel größerem Maße in Amerika. Aber auch die anderen
Länder ſind von dieſer Modekrankheit nicht verſchont.
Geſchäftliches.
Lilian Harvey,
die beliebte deutſche Filmdarſtellerin.
unterzeichnen wollte. Die Filmſtars werden in Amerika ſo
be=
wacht, daß es einem Fremden unmöglich iſt, zu ihnen zu
dringen. Trotzdem gelang es einem begeiſterten Jüngling, in
die Garderobe der Marlene Dietrich zu kommen. Er ließ ſich
in einem Korb verſchloſſen mit der Bahn hinſchicken. Das
„Wertpaket” wurde bei der Dietrich von den Gepäckbeamten
ab=
gegeben, und ein blonder Jüngling entſtieg dem Korb. Er
erhielt wegen ſeiner Unternehmungsluſt von der ſchönen Marlene
Pfingſten iſt beſtimmt gutes Wetter!
Wenn nicht draußen, dann ſicher zu Haus, wo auf feſtlich
gedecktem Tiſch neben Kaiſers köſtlich duftendem Kaffee der
fri=
ſche, hausgebackene Kuchen prangt, deſſen Zutaten ſämtlich aus
Kaiſers Kaffeegeſchäft ſtammen. Die ſparſame Hausfrau weiß,
warum ſie ihre Pfingſtbeſorgungen an den Vortagen des Feſtes
bei Kaiſers gemacht hat.
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Seite 10 — Nr. 131
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Rekordfahrt des „Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen, 10. Mai.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt am
Dienstag, gegen 8.30 Uhr früh, von ſeiner Fahrt
nach Südamerika zurücgekehrt. Es hat auf dem
Rückflug eine neue Höchſtleiſtung vollbracht, da
es an reiner Fahrtzeit von Pernambuco bis
nach dem Bodenſee nur 77½ Stunde benötigte,
gegenüber der durchſchnittlichen Normalfahrzeit
von rund 85 Stunden. Dieſer Erfolg iſt auf
die günſtigen Windverhältniſſe während des
Fluges, und nicht zuletzt auf die gute
Navigie=
rung zurückzuführen. Um 8.45 Uhr ging das
Luftſchiff über dem Flughafen bis auf etwa
50 Meter herunter und warf mittels Fallſchirms
zwei große Poſtſäcke ab. Da jedoch ein
aißer=
bewöhnlich ſtarker Weſtwind bis zu 12
Sekun=
denmetern wehte, konnte es nicht landen, auch
nicht bei einem zweiten Verſuch um 9.10 Uhr.
Erſt um 13.43 Uhr gelang es der Beſatzung, das
Luftſchiff, ohne Haltetaue abzuwerfen, glatt zu
landen.
Das Urkeil im Mordprozeß Hanrakh.
Düſſeldorf. Vor dem hieſigen
Schwur=
gericht begann geſtern der Mordprozeß gegen den
44jährigen Drogiſten Wilhelm Hanrath. Der
Prozeß findet unter lebhafter Anteilnahme der
Bevölkerung ſtatt, da die Tat des Hanrath
ſei=
nerzeit viel Aufſehen erregte. Am 6. Auguſt
1931 wurde die Inhaberin einer Drogerie, die
42jährige Frau Braunsdorf, als vermißt
ge=
meldet. Die Kriminalpolizei fand die Leiche
der Frau unter dem Schaufenſterkaſten des
Ge=
ſchäfts verſteckt. Frau Braunsdorf war der Hals
durchſchnitten worden; außerdem wies die Leiche
zahlreiche Nacken= und Halsſtiche auf. Der
Ver=
dacht der Täterſchaft richtete ſich ſofort auf
Han=
rath, der früher Beſitzer der Drogerie geweſen
war, dieſe dann aber an den Geliebten der Frau
Braunsdorf verkauft hatte, von dem ſie wieder
Frau Braunsdorf erwarb. Hanrath hatte mit
Frau Braunsdorf Streitigkeiten, da dieſe die
Wechſel monatelang, nicht bezahlt hatte, eine
Anzeige des Hanrath wegen Betrugs aber
nie=
dergeſchlagen worden war. Hanrath war nach der
Tat flüchtig gegangen; er wurde am 5.
Septem=
ber 1931 in Berlin, wo er unter falſchem
Na=
men lebte, wegen Betrügereien verhaftet. Bei
ſeiner Vernehmung ſtellte ſich heraus, daß er der
geſuchte Mörder war. Hanrath behauptet, die
Tat in einem Anfall von Raſerei begangen und
in Notwehr gehandelt zu haben, da er von Frau
Braunsdorf im Verlaufe eines Wortwechſels
an=
gegriffen worden ſei. Die Anklage lautet jedoch
auf Mord, da die Staatsanwaltſchaft auf Grund
der polizeilichen Ermittlungen Vorſatz und
Ueberlegung annimmt. Hanrath blieb bei der
geſtrigen Vernehmung bei ſeiner Darſtellung. Die
Kriminalbeamten, die in der Verhandlung
ver=
nommen wurden, bekundeten aber, daß auf
Grund der am Tatort gemachten Feſtſtellungen
anzunehmen ſei, daß Hanrath Frau Braunsdorf
im Lager des Geſchäfts über einem Spülſtein
getötet hat. — Im Verlaufe des Tages fand eine
Ortsbeſichtigung ſtatt. Hierbei verwickelte ſich
der Angeklagte in große Widerſprüche. Auf
Vor=
haltungen, er möge doch angeſichts der ihn
be=
laſtenden Tatbeſtandsmerkmale die Wahrheit
ſagen, erklärte Hanrath, er habe die Frau im
Laden getötet und nicht im Lagerraum. Nach
einſtündiger Beratung verurteilte das
Schwur=
gericht den des Mordes an der Frau
Brauns=
dorf angeklagten Wilhelm Hanrath wegen
Tot=
ſchlags zu 15 Jahren Zuchthaus. Der
Staats=
anwalt hatte die Todesſtrafe beantragt.
Viermal Zwillinge.
Die Mutter geſtorben.
Hermeskeil (Hunsrück). In einem
Nachbarort wurde eine Frau in den 30er Jahren
zum vierten Male Mutter von Zwillingen. Sie
ſtarb während der Geburt. Die Zwillinge ſind
dagegen wohlauf. Der Vater lebt mit den acht
kleinen Kindern in den dürftigſten
Verhält=
niſſen. Zwar haben ſich die Dorfbewohner der
Kinder angenommen, um ihnen die Mutter zu
erſetzen, ſo gut es eben geht, aber einſtweilen iſt
nicht abzuſehen, wie der Mann die acht
Kin=
der durchbringen will.
Betrunkener aus dem Zug geſtürzt.
Godesberg. Kurz hinter dem
Godes=
berger Bahnhof ſtürzte aus einem von der Ahr
kommenden Sonderzug ein junger Mann. Leute,
die den Vorfall bemerkt hatten, benachrichtigten
einen in der Nähe weilenden Bahnwärter, der
dem Verunglückten zu Hilfe eilte und ihn vom
Bahnkörper fortſchaffte. Es war Hilfe in der
letzten Sekunde, denn kurz darauf paſſierte ein
Eilzug die Stelle und hätte den Verunglückten
ohne Zweifel zermalmt, wenn die Retter nicht
ſofort zugegriffen hätten. Man vermutet, daß
der aus Aachen ſtammende junge Mann nicht
mehr ganz nüchtern war und ſich, um friſche Luft
zu ſchöpfen, ſoweit aus dem Abteilfenſter legte,
daß er das Uebergewicht bekam und
heraus=
ſtürzte. Bei dem Sturz hat er ſich erhebliche
Ver=
letzungen zugezogen, die aber nicht
lebensgefähr=
licher Art ſind.
Zwei Todesopfer bei einem Schiffszuſammenſtoß
auf dem Rhein.
Köln. In der Nähe des Rheinſtädtchens
Zons wurde am Montagmittag ein mit Schrott
beladener Schleppkahn von einem anderen Kahn
gerammt. Der Schleppkahn ſank in wenigen
Minuten. Während der Eigentümer und der
Matroſe mit ſeiner Familie gerettet werden
konnten, ertranken die Frau und das einige
Tage alte Kind des Eigentümers. Der Kahn
liegt mitten im Strom, ſo daß die Schiffahrt
be=
hindert iſt.
Das furchtbare (inſturz=Anglück in Lhon.
Mittwoch, 11. Mai 4
Neue Erdrutſchgefahr in Lyon
Arkillerie muß eingreifen.
Paris, 10. Mai.
Die Bergungsarbei(en an der Unglücksſtätte
mußten am Montagnachmittag infolge
ſtromen=
den Regens und neuer Erdrutſchgefahr wieder
unterbrochen werden. Der
Sachverſtändigenaus=
ſchuß ſetzte ſich mit der Militärbehörde in
Ver=
bindung und bat um Abkommandierung einer
Artillerieabteilung zu den Bergungsarbeiten.
Durch das Feuer von drei Schnellfeuergeſchützen
wurden dann mehrere tauſend Kubikmeter
über=
hängender Erdmaſſen zum Abſturz gebracht. Bei
der Beſchießung traf ein Geſchoß die
Häuſertrum=
mer und ſetzte dieſe in Brand. Die Feuerwehr
mußte darauf erneut eingreifen. Zurzeit liegen
noch 32 Menſchen unter den Trümmern. Am
frühen Morgen wurde zunächſt eine zum Glück
nicht ſchwerverletzte Frau geborgen. Einige
Srunden ſpäter konnte die furchtbar
verſtüm=
melte Leiche eines jungen Mannes freigelegt
werden, und kurz darauf die Leiche eines g
Insgeſamt ſind 13 Gebäude geräumt worde
32 Toke in Lyon.
Es beſtätigt ſich, daß bei der
Erdrutſch=
ſtrophe in Lyon 32 Meuſchen ums Leben ge
men ſind. Im Laufe des vorgeſtrigen
mußte die Hoffnung aufgegeben werden,
Teil der Verſchütteten noch lebend zu be
Bis Mitternacht wurden ſechs, meiſt ſchr
verſtümmelte und bis zur Unkenntlichkeit
ſtellte Leichen aus dem Schutt gezogen, dar
die Leichen mehrerer Frauen. 26 Mietel
eingeſtürzten Häuſer werden noch vermißt./
liegen höchſtwahrſcheinlich unter den Trüm
begraben.
Rieſiger Erdrutſch in Savoyen
Aus Chambéry in Savoyen werdenn
Erdrutſche gemeldet, durch die ſich ein g
Dorf in Gefahr befindet, verſchüttet zu wo
Etwa 2 Millionen Kubikmeter Erde habe,
in Bewegung geſetzt und rutſchen langſam
wärts ins Tal. Von zehn Häuſern auf
wandernden Oberfläche wurden drei bereits
kommen zerſtört, da die Erdmaſſen währen
Abrutſchens — wie bei Erdbeben — pb.
klaffende Riſſe bekommen, in denen Bäump
Häuſer verſinken. Die Bewohner der im
gelegenen Dörfer beeilen ſich, ihre Wohnn
zu räumen und lebendes und totes Invent
Sicherheit zu bringen.
Erſtes Originalbild von der Unglücksſtätte,
die nach der Kataſtrophe ein Bild des Grauens und Jammers bot.
Chslon
Seöne
16
Wratite
Unglücks-
stelle
Clermont
6
Grenoble
*8
St. Etienne
lllence
FRANN- ZeEſch
Aiogan
Mimes
Marseille
MTTFELLAND.NEER:
Lagekarte von Lyon.
Das erſte Bild von Eluy Beinhorns Landung in Aufkralien.
Die Ankunft Elly Beinhorns auf dem Flughafen der auſtraliſchen Hafenſtadt Sidney,
dem Ziel ihres großen Langſtreckenfluges. Behörden und Publikum bereiteten der mutigen deutſchen
Sportfliegerin einen begeiſterten Empfang.
Geheimrat Profeſſor Hehn, Würzburg, f.
Würzburg. Der Dekan der theologiſchen
Fakultät, Geheimrat. Dr. Johannes Hehn, iſt
vorgeſtern nachmittag einem kürzlich erlittenen
Schlaganfall erlegen.
Zwei Raubmörder feſtgenommen.
Mörs. In Welsheim (Württemberg) war
am 22. April die 67 Jahre alte Tiſchlerswitwe
Adis in ihrer Wohnung erdroſſelt aufgefunden
worden. Geſtern gelang es der hieſigen Polizei,
ihre Mörder feſtzunehmen. Als ſie die Papiere
zweier Straßengänger nachprüfen wollte, ſtellte
es ſich heraus, daß es ſich bei dieſen um die
bei=
den ſteckbrieflich geſuchten Burſchen handelte, die
im Verdacht ſtehen, die Greiſin ermordet und
deraubt zu haben.
Im Kraftwagen verbrannt.
Grevenbroich. Zwiſchen Noithauſen und
Hemmerden ereignete ſich am Montag abend ein
ſchweres Autounglück. Ein aus Richtung Jülich
kommender, mit drei Perſonen beſetzter
Kraft=
wagen, ſtieß beim Ueberholen von Radfahrern
mit einem Laſtwagen zuſammen und geriet
da=
bei durch Exploſion des Benzintanks in Brand.
Während der Chauffeur — wenn auch mit
lebens=
gefährlichen Brandwunden — gerettet werden
konnte, verbrannten die beiden anderen Inſaſſen,
ein Herr und eine Dame, bei lebendigem Leibe.
Der Chauffeur wurde ins Krankenhaus nach
Neuß geſchafft.
Rieſenluftſchiff „Akron
in ſchwerem Skurm.
Vergeblicher Landungsverſuch
Fortworth (Texas), 10.N
Das Rieſenluftſchiff „Akron” geriet be
Stadt San Angelo in einen ſchweren S
Sämtliche Einwohner der Stadt wurden!
miert, um bei einem Landungsverſuch des
ſchiffes Hilfe zu leiſten. Alle Verſuche, das
ſchiff auf die Erde zu bringen, ſchlugen
wegen des heftigen Sturmes fehl. Die „A
trieb ſteuerlos in der Richtung auf Chriſ
Man iſt über ihr Schickſal in größter Un
Späteren Nachrichten zufolge, nimmt das
ſchiff Kurs auf San Antonio. Es ſcheint, da
das Schiff trotz des Sturmes wieder völl
der Gewalt ſeiner Lenker befindet.
Schnee im Allgän.
Oberſtdorf. In den Bergen herrſcht
der Winterwetter. Es iſt in den letzten
Tagen Neuſchnee gefallen. Am Nebelhorn
40 Zentimeter Neuſchnee. Geſtern früh we
dort etwa 8 Grad Kälte verzeichnet.
Verlobung einer Rekordfliegerin
mit einem Rekordflieger.
London. Die durch ihren Alleinflug
Auſtralien bekannt gewordene Fliegerin
Johnſon hat ſich mit dem Flieger Molliſon
lobt, der kürzlich in Rekordzeit von England
Kapſtadt geflogen iſt.
Im Faltboot über den Ozean.
Liſſabon. Der öſterreichiſche Falt
fahrer Theodor Helm hat nunmehr die Er
nis erhalten, mit ſeinem ſechs Meter 1*
Faltboot allein die Fahrt über den Ozean
treten. Er nimmt Lebensmittel für drei M.
mit und beabſichtigt, Kurs über die Antill
nehmen.
Schwere Folgen eines Zyklons in Benga)
Kalkutta. Ein Zyklon von großer Ge
der ſchwere Schäden anrichtete, hat die
Mymenſingh in Oſt=Bengalen heimgeſucht.
einer großen Anzahl von Privathäuſern
auch das Gefängnis ein. Durch den Eit
wurden 22 Wärter und Gefangene getötet!
etwa hundert verletzt. Zweihundert volr
Gefangene ſind in der allgemeinen Verwit
entkommen. Die Geſamtzahl der Opfer
der Bevölkerung iſt noch nicht feſtgeſtellt.
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I.2415
ittwoch, 11. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 131 — Seite 11
üülSüdsAbsAtt
Schwimmen.
Tade. 1846 gegen Schw.=Cl. Jung=Deutſchland.
Anmerkung der Schriftleikung.
M Drn S Diffu EDe Nden it.
imm=Mannſchaftskampf dürfte beſonderes Intereſſe erwecken.
beiden. Vereine unterziehen die Leiſtungsfähigkeiten ihrer
nſchaft vor der Schließung des Winterſchwimmbetriebs noch
al einer ernſten Prüfung, und zwar in folgenden Wett=
Aifen; Herren: 10X50 Meter Freiſtil, 8X50 Meter doppelte
n. Waſſerballſpiel; Damen: 6450 Meter Lagen, 6450 Meter
6X50 Meter Freiſtil.
der Verlauf der beiden Herrenſtaffeln wird zeigen,
inwie=
die Turner den ſpurtſchnellen Leuten von Jung=Deutſchland
chſen ſind. In der Freiſtilſtaffel dürfte ſich ein lebhafter
pf entwickeln, bei dem der Klub wohl Sieger bleiben dürfte.
ſo abwechſelungsreich wird die doppelte Lagenſtaffel
wer=
bei der man jedoch nicht im voraus den Sieger beſtimmen
zumal das Seiteſchwimmen im DSV. kaum mehr gepflegt
die Damen der beiden Vereine dürften, falls ſie beiderſeits
Zampf komplett beſtreiten, ſich ebenfalls einen ſcharfen Kampf
en. In der den Wettkampf eröffnenden 6X50=Meter=Lagen=
1 ſind ſich die beiden Vereine faſt ebenbürtig; die
Entſchei=
dürften die letzten 50 Meter bringen. Das Ergebnis der
= und Freiſtilſtaffel iſt ungewiß. Die Freiſtilſtaffel wird
da=
in recht knappes Endergebnis mit ſich bringen
Im Waſſerball dürfte ein feſſelndes Spiel zu erwarten ſein.
re Eintrittspreiſe ermöglichen jedem den Beſuch des Abends.
Fußball.
SV. Roßdorf — Polizei Darmſtadt 2. 4:5.
Eine überraſchende, aber verdiente Niederlage mußte SV.
orf am Sonntag gegen die 2. Elf des Kreisliga=Meiſters
hmen. Man hatte ſich von der Sportvereins=Elf nach ihren
e Erfolgen in Arheilgen und Seeheim (6:0 und 10:1
ge=
gen) mehr verſprochen, und wurde gründlich enttäuſcht. Die
waren den Einheimiſchen in bezug auf Schnelligkeit und
uem Zuſpiel bedeutend überlegen, und Roßdorf hat es nur
n hervorragenden Linksaußen, der für die 4 Tore
verant=
lich zeichnete, zu verdanken, daß die „Niederlage nicht höher
efallen iſt.
ion Wirhauſen, Sonderm.—Rot=Weiß Darmſtadt 6:1 (3:1).
dieſes Treffen wurde flott und fair durchgeführt, auch
wur=
zeitweiſe anſprechende Leiſtungen gezeigt. Wirhauſen mit
altbekannten Kämpen Lang Weber, Melk. Volz, Weſp.
1, präſentierte ſich in einer recht guten Verfaſſung und konnte
große Mühe dieſen Sieg herausholen. Bei Rot=Weiß war
ermannſchaft und Läuferreihe gul, jedoch mangelte es im
m an der Zuſammenarbeit. Von Anfang war das Spiel
eglichen. Union wird allmählich leicht überlegen und konnte
Halbzeit das Reſultat auf 3:1 ſtellen. Nach Wechſel waren
Blau=Weißen weiter tonangebend und konnten bis Schluß
5:1 erhöhen. Schiedsrichter einwandfrei. — 1. Jgd.—SV.
tſtadt Jgd. 1:0.
in Zukunft über lokale Treffen, die bis abends 22 Uhr
beendet ſind, nur noch berichten, wenn uns
Mittei=
lung noch am gleichen Abend (Sonntags bis 1 Uhr,
werktags bis 23.30 Uhr) vorliegt.
Ausnahmsweiſe genügt telephoniſche Durchgabe des Reſultats.
Wir bitten die Herren Vorſitzenden, im beiderſeitigen
Wohle ihre Berichterſtatter oder Reiſebegleiter entſprechend
an=
zuweiſen.
kamen die Spiele um die Süddeutſche”, die aus finanziellen
Gründen im Ausſcheidungsſyſtem ausgetragen werden. Auf dem
VfB.=Sportplatz in Gießen wurde vor 5000 Zuſchauern der
Baden=
meiſter Kickers Ludwigshafen mit 6:3 aus dem Wetbewerb
aus=
geſchifft Dann mußte ſich Naunheim allerdings im nächſten Spiel
dem VfL. Neckargartach beugen und damit eine vielleicht im
Stillen gehegte Hoffnung auf das kommende Jahr zurückſtellen.
Der Kreismeiſter tritt in Darmſtadt in kompletter Aufſtellung an.
Gaumeiſterſchaftskämpfe in Saarbrücken während der Pfingſttage.
Der ſüddeutſche Kegler=Gau rüſtet zum diesjährigen großen
Gautreffen in Mannſchafts= und Einzelkämpfen in
Saar=
brücken, das während der Pfingſtfeiertage ſtattfindet. Alle
Ver=
bände haben Startberechtigung für die Mannſchaftskämpfe. Die
Verbandseinzelmeiſter ſind, durch Ausſcheidungskämpfe beſtimmt
worden. Zu den Mannſchaftskämpfen haben 32
Zehnermannſchaf=
ten auf Aſphalt, Bohle und Schere gemeldet, zu denen noch auf
der Amerikanerbahn 5 Fünfer= und ebenſoviel Zweiermannſchaften
hinzukommen. Für die Kämpfe um die Einzelmeiſterſchaften der
Männer Senioren und Frauen ſind 104 Meldungen abgegeben
worden. Es kommen dann noch die Kämpfe um die
Gauklubmei=
ſterſchaft hinzu, die von 15 Fünfer=Klubmannſchaften umſtritten
wird.
Die Keglervereinigung Darmſtadt iſt mit einer
Zehnermannſchaft, einer Verbandsklubmannſchaft ſowie dem
Ein=
zelverbands= und Seniorenmeiſter und der Meiſterin vertreten.
Die Beteiligten treten die Reiſe am 1. Pfingſttage mit einem
modernen Reiſewagen der Heag an, der morgens 5 Uhr von dem
Heaghaus abfährt. Einige Perſonen können, noch zu billigem
Fahrpreis Aufnahme finden. Die Rückfahrt erfolgt vorausſichtlich
am Pfingſtdienstag.
Kanuſport.
Kreisliga Südheſſen.
die „Aktien” für den Südheſſenvertreter ſind nach dieſem
rfolg gegen die Darmſtädter Poliziſten beſtimmt geſtiegen,
man damit rechnen muß, daß die weitaus ſtärkſte
Mann=
der Aufſtiegskandidaten, 03 Mombach, genau ſo gut in
uſtadt und Rüſſelsheim einen oder gar zwei Punkte holt, wie
ſorſonntag in Bürſtadt.
Zei den Aufſtiegſpielen zur Kreisliga ſetzten ſich
ensheimer durch. Sie bewältigten ihren Gegner, T. und
Herrnsheim, auf eigenem Platze bei klarer
Spielüber=
heit 3:0, und haben damit gute Ausſichten zum Aufſtieg.
Zei den Freundſchaftsſpielen kamen etliche
bemer=
derte Reſultate zuſtande. Germania Pfungſtadt konnte in
ertheim gegen Olympia einen glatten 3:0=Sieg buchen. Die
ſer verloren gegen eine ſtark komb. Waldhof=Mannſchaft 0:4.
nem ſehr harten Spiel kam es in Gernsheim, wo Mörfelden
hart in den Kampf ging. Die Gernsheimer ließen ſich jedoch
verblüffen und ſiegten 2:1.
Fr. Tgde. Darmſtadt—Naunheim.
Um Pfingſtſamstag empfängt die Freie Turngemeinde
aſtadt auf ihrem Platz, Müllersteich” einen Gegner, der
be=
it die Darmſtädter Anhänger des runden Lederballs
inter=
en wird. Naunheim der Meiſter des 9. Kreiſes
ATuSb., wird ſich der Platzelf zu einem Propagandaſpiel
! In den diesjährigen Serienſpielen konnten die
Naunhei=
die Abteilungsmeiſterſchaft der Kreisklaſſe mit 8 Punkten
prung erringen. Unter den 4 Abteilungmeiſtern der Kreis=
VfL. Bornheim Bockenheim und Egelsbach, gab man den
ſeimern die wenigſten Ausſichten auf die Erringung der
Hmeiſterſchaft. Man hatte ſich aber getäuſcht. In ganz
über=
nder Manier hat die Mannſchaft ſich den ſtolzen Titel
Kreis=
er geholt, die allgemein als Favoriten angeſprochenen
Ver=
mußten ganz überzeugende Niederlagen hinnehmen. Dann
Unsere Geschäftsräume und Schalter bleiben
am Samstag, den 14. Ma1 1932
(Pfingstsamstag)
eschlossen.
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England — Rumänien vom 13.—16. Mai in Torguay;
Polen — Holland vom 13.—15. Mai in Warſchau;
Irland — Ungarn vom 12.—14. Mai in Dublin;
Deutſchland — Oeſterreich vom 20.—22. Mai in Wien;
Schweiz — Monaco vom 14.—16. Mai in Zürich;
Italien — Spanien vom 16.—18. Mai in Rom:
Dänemark — Jugoſlawien vom 11.—13. Mai in Kopenhagen.
Der bekannte Leichtathlet Schneider=Rüſſelsheim.
einer unſerer beſten Leute im Kugelſtoßen, hat eine Anſtellung bei
der heſſiſchen Schutzpolizei gefunden. Er beſucht zurzeit die
Poli=
zeiſchule in Darmſtadt und ſtartet jetzt für den Pol. S.V.
Darm=
ſtadt. Es iſt nun wohl damit zu rechnen, daß Schneider in der
Schule weitere Fortſchritte machen wird.
Der Davispokalkampf Italien—Aegypten in Genua ſteht nach
dem zweiten Tage 2:1, nachdem die Aegypter, die am erſten Tage
glatt die Einzelſpiele verloren, am Dienstag das Doppel gewannen.
Tiſchtennis=Blitzturnier. Am Donnerstag, 19.30 Uhr, werden
im Rummelbräu, Rheinſtr. 101, um den Wanderpreis des
Sport=
vereins 1898 die vier beſten ſüddeutſchen Mannſchaften antreten.
Der vorjährige Sieger des Blitzturniers, Bar Kochba=Frankfurt
a. M., wird in der Aufſtellung Schimmel, N. Biener und J
Bie=
ner ſpielen, für Eintracht Frankfurt kämpfen Salinger, Eckhardt
Walther, für den 1. Frankfurter TTC. die beiden Ungarn Bellar
und Hedwig ſowie Schwarzſchild, des Sportvereins Farben
ver=
treten Wöbke, Schardt, Ploch und Wargin. Eintrittspreiſe
nied=
rigſt angeſetzt.
Tiſchtennis. Turnerſchaft Griesheim—TTC. „Jung=Heſſen”
3:12. Anläßlich der Einweihung der Jugendherberge auf dem
Sportplatz der Turnerſchaft Griesheim trafen ſich obige Vereine
zu einem Freundſchaftsſpiel. Jung=Heſſen gewann durch techniſch
beſſeres Können.
Ein Fußballkampf Süddeutſchland — Ober=Oeſterreich ſoll am
29. Mai in Ulm zum Austrag kommen.
Pfingſtfahrt des Deutſchen Kanuverbandes auf dem Rhein.
Eine machtvolle Kundgebung für den Deutſchen Kanuſport
wird die Pfingſtwanderung des Deutſchen Kanuverbandes auf
dem Rhein geben, die von Kehl bis Mannheim verläuft. Ueber
1000 Boote mit über 2000 Teilnehmern aus allen Teilen
Deutſch=
lands werden in gemeinſamer Fahrt für ihren Sport
demon=
ſtrieren. Ein Empfangsabend in der Stadthalle zu Kehl wird
die Hauptfahrt eröffnen, die am 1. Pfingſtfeiertag bis
Rappen=
wörth bei Karlsruhe geht und am 2. Feiertag in Mannheim
endet. Die Darmſtädter DKV.=Paddler werden durch die
Padd=
ler=Gilde des Rot=Weiß, VfR. vertreten, die an der Hauptfahrt
mit über 25 Paddlerinnen und Paddlern teilnimmt.
Am vergangenen Freitag ſind bereits 45 Boote in Chur
(Schweiz) zu einer Vorfahrt geſtartet. Dieſe Vorfahrt geht den
Rhein von Chur abwärts über den Bodenſee und dann weiter
von Konſtanz aus bis Kehl. wo ſich die Teilnehmer der Vorfahrt
mit den Teilnehmern der Hauptfahrt vereinigen.
Zirka 50 Perſonen werden dann von Mannheim aus noch
weiter fahren bis Köln. und bei dieſer Nachfahrt
am Pfingſtdienstag abend in Erſelden
eintreffen.
Die Darmſtädter DKV.=Vereine (der Kanuklub, der
Schwimmklub Jung=Deutſchland und die Paddelabteilung des
Rot=Weiß, VfR.) werden den Gäſten am Altrhein einen
kamerad=
ſchaftlichen Empfang bereiten und ihnen die Schönheiten des
Altrheins zeigen. Ein zünftiger Lagerabend beim Scheine des
Lagerfeuers, ſowie bei Geſang. Humor und Unterhaltung iſt
beabſichtigt. Bei ſchlechtem Wetter wird die Abendveranſtaltung
in das Gaſthaus zur Krone in Erfelden verlegt.
Hoffentlich iſt der Pfingſtfahrt des Deutſchen
Kanuverban=
des, die wohl die größte kanuſportliche Wanderfahrt dieſes
Jah=
res ſein wird, ein günſtiges Wetter beſchieden.
Termine der zweiken Dapispokalrunde.
Bis auf die im Gange befindliche Begegnung Italien—
Aegyp=
ten in Genua ſind die Begegnungen der erſten Europa=Runde
be=
reits erledigt. Auch von der zweiten Runde wurde das
Länder=
ſpiel Japan—Griechenland in Athen, das die Japaner mit 5:0
gewannen, ſchon zum Abſchluß gebracht. Die übrigen Begegnungen
der zweiten Runde finden wie folgt ſtatt:
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 11. Mai.
10.20: Schulfunk: Stadt und Land. Ein Wettbewerb von
Schul=
klaſſen.
15.15: Stunde der Jugend. Junge Leichtathleten erzählen. — Eine
Nachtwanderung im Speſſart.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Werke von
Beetho=
ven, Mozart, Schubert, Lortzing, Wagner, Reger u. a. Mitw.;
Hermine Zepp (Sopran), F. Löffler (Bariton). Am Flügel: O.
Senfext.
18.25: Stefan Großmann: Lebensſtil der Großſtädter.
18.50: Zeitfragen.
19.20: Neues aus aller Welt.
19.30: Außer Dienſt. Eine Erzählung von Hermann Keſſer.
20.00: Wiesbaden: Feſtkonzert anläßlich des 25jährigen Beſtehens
des neuen Kurhauſes.
22.00; Hilfe für die Donau=Staaten? Zeitbericht, bearbeitet von
Actualis.
22.30: Zeit Wetter, Nachrichten, Sport.
23.00: Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Adalbert Lutter.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 11. Mai.
9.00: Schulfunk: Von großer Fahrt. Hörfolge.
15.,00: Jugendſtunde: Ein Kampf mit Haſchiſch=Schmugglern.
15.45: Wera Freitag: Gaſtronomiſche Anregungen für die
Pfinaſt=
teiertage.
16.00: Pädagogiſcher Funk.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof, Dr. Ing. Haasler: Deutſche Wirtſchaft in China.
18.00: Volkstum und Exotik in der Muſik.
18.30: R. Jonas: Die Nutzbarmachung der flüſſigen Kraftſtoſfe
und ihrer Gemiſche.
18.55: Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
19.10: Dr. Welter: Ende des Kapitalismus?
19.40; Stadtinſpektor Bechthold: Der Wohlfahrtsbeamte.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Wien: Wien, Wien nur du allein. Mitw.: Bohéme=
Quartett, Hübert Mariſchka, Orcheſter Joſef Holzer.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Adalbert Lutter,
Weikerberichl.
Die Nordwindſtrömung an der Rückſeite des abziehenden
Finnlandtiefs befördert weiterhin kühle Ozeanluft ſüdwärts,
wo=
durch die Temperaturen zunächſt noch ziemlich tief zu liegen
kom=
men. Auch bleibt der Witterungscharakter dabei vorerſt etwas
unbeſtändig. Vorübergehend tritt wohl Aufheiterung ein und die
Sonnenſtrahlung greift etwas durch, aber die ozeaniſche Kaltluft
wird dann wieder Bewölkung hervorrufen und auch Anlaß zu
Gewitterſtörungen geben. Da nach dem Abzug des Finnlandtiefs
mit einem Vorgreifen des Biskayahochs zu rechnen iſt, tritt eine
kurze Wetterberuhigung ein. Jedoch zieht über dem Atlantiſchen
Ozean bereits ein neuer kräftiger Wirbel heran, der beim
Zu=
rückdrehen der Winde nach Süden zu Erwärmung, aber ſpäter
wieder Wetterverſchlechterung bringen dürfte.
Ausſichten für Mittwoch, den 11. Mai: Wechſelnd bewölkt mit
Aufheiterung, vorerſt noch kühl, dann etwas milder, Neigung
zu Gewitterſtörungen.
Ausſichten für Donnerstag, den 12. Mai: Nach vorübergehender
Beſſerung mit Erwärmung wieder Bewölkungsaufzug und
aufkommende Niederſchläge.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
[ ← ][ ][ → ] Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
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haben
währe
von
Wahl
große
Deut
daß
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hül
vor
ware
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mit
Ruck
ſollt
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de
a.u
de
ſtel
St‟
Ste
Fr.
na
Fort mit den Tributen!
Die Reparakionen die erſte und wichkigſte Urſache des Zuſammenbruchs des Weltverkrauens.
Ohne dauernde und endgültige Reparakions= und Schuldenregelung
Schaffung einer neuen Verkrauensbaſis unmöglich.
riger. Goldpfandbriefe bleiben meiſt unverändert vereinzelt
lagen ſie ½ Prozent höher. Liquidationspfandbriefe lagen un=
Die Bielſchaftsiäge der 9.0. Süroen, einheitlich jedoch überwiegend etwas nachgebend. Während
Alt=
beſitzanleihe ſpäter weiter leicht anziehen konnten gingen
Neu=
beſitz noch etwas zurück. Tagesgeld war zu 4½4 Prozent leicht.
Geheimral Boſch über die Tributfrage.
Warenwechſel waren zu 5 Prozent gefragt.
In der Generalverſammlung der J.G. Farbeninduſtrie A.=G.,
Frankfurt a. M., macht Geheimrat Schmitz zu der beantragten
Herabſetzung des Grundkapitals um 110 Mill. RM. nähere
Aus=
führungen. Nach erfolgter Herabſetzung des Kapitals um 110
Mill. RM. beſteht das Stammkapital der Geſellſchaft aus 850
Mill. RM. Stammaktien, 100 Mill. RM. Vorzugsaktien Serie 4
und 40 Mill. RM. Vorzugsaktien Serie B. Die Herabſetzung des
Grundkapitals wurde ohne Widerſpruch genehmigt, ebenſo auch
die vorgeſchlagene Satzungsänderung betr. Aufſichtsratstantieme,
die von 5 auf 3 Prozent herabgeſetzt wird, ferner Verringerung der
Zahl der ſtellvertretenden Vorſitzenden des Aufſichtsrates.
In dem Bericht der J.G. Farbeninduſtrie A.=G. über das erſte
Quartal 1932 heißt es, daß die Geſchäftslage der
Geſell=
ſchaft auch weiterhin unter dem Eindruck der
fort=
dauernden Weltkriſis und der ganzen
Unklar=
heit der wirtſchaftlichen Sit uation ſtand. Die im
Geſchäftsbericht dargelegten Störungen des internationalen
Zah=
lungs= und Warenverkehrs engten den Export noch mehr ein, da
in einzelnen Ländern noch weitere Beſchränkungen vorgenommen
wurden. Hierauf ergriff.
Geheimral Boſch.
der ſoeben von einer Auslandsreiſe zurückgekehrt war, das Wort
zu einer Rede, in der er betonte, daß die unmögliche
Reparations=
regelung im Verſailler Vertrag nach wie vor als die erſte und
wichtigſte Urſache des Zuſammenbruches des Weltvertrauens
an=
geſehen werden muß. Ohne dauernde und endgültige Reparations=
und Schuldenregelung ſei die Schaffung einer neuen
Vertrauens=
baſis unmöglich. Der Zuſammenbruch der geſamten
Weltwirt=
ſchaft erfordert, fuhr Geheimrat Boſch fort, unverzügliche
Maß=
nahmen zur Ueberwindung der gemeinſamen Not, und zwar
Maß=
nahmen, die den geſamten Fragenkomplex auf einmal und
endgül=
tig erledigen.
Beſonders Deutſchland iſt in einer äußerſt unglücklichen
Zwangslage. Wir haben den energiſchen Willen, unſere privaten
Schuldverpflichtungen abzudecken. Es iſt die einhellige Meinung
internationaler Wiſſenſchaft und Praxis, daß dies nur durch
Ex=
portüberſchüſſe geſchehen kann. Unſer guter Wille wird geſtört und
gehemmt durch die handelspolitiſchen Abſchließungsmaßnahmen
gerade der Staaten, die unſere Exportwaren als Entgelt für
Zah=
lungsverpflichtungen aufnehmen ſollten.
Man kann es der deutſchen Wirtſchaft nicht verdenken, wenn
ſie bei abnormen und verworrenen handelspolitiſchen
Aggreſſiv=
maßnahmen, die unſeren Export überall treffen,
Abwehrmaßnah=
men ergreift. Ich halte es aber für grundſätzlich falſch und muß
dies hier noch einmal ausdrücklich betonen, dieſe Maßnahmen unter
dem Geſichtspunkt einer autarkiſchen Abſchaltung der deutſchen
Wirtſchaft von der übrigen Welt durchzuführen.
Jeder internationalen Konferenz, die in der nächſten Zeit
be=
ſonders dringend und wichtig ſind, muß als Endziel vor Augen
ſchweben die Löſung der Völker aus ihrer wirtſchaftlichen
Ver=
krampfung. Dies kann nur erreicht werden durch:
1. Die Streichung aller politiſchen Schuldverpflichtungen.
2. Die Wiederherſtellung einer geſunden Vertrauensbaſis.
3. Durch den automatiſchen Abbau der Zollmauern und den
Wiederaufbau der Handelsbeziehungen im gegenſeitigen Vertrauen
5
und gegenſeitigen Verſtändnis.
Auf die zahlreichen Fragen aus den Kreiſen der Aktionäre
er=
widerte Geheimrat Schmitz, daß die Ausweiſung eines beſonderen
Poſtens für die Generalunkoſten in der Bilanz ſich in dieſem Jahre Mark. 3—2jährige Rinder 100—200 Mark, tragende Rinder 180
noch nicht durchführen ließ, daß jedoch in der nächſten Bilanz eine bis 360 Mark, Kälber 30—35 Pfennige pro Pfund Lebendgewicht.
ſolche Detallierung vorgenommen würde. Die Bewertung der
Be=
teiligungen und Vorräte entſpräche durchaus den derzeitigen
Ver=
hältniſſen. Bei dem rieſigen Umfang des Exportgeſchäftes hatte
der Konzern naturgemäß unter den Währungsſchwankungen zu
leiden, doch konnten größere Verluſte vermieden werden. Die
Währungsverluſte hielten ſich im vergangenen Jahre unter 10
Mill. RM. Aus dem Pfundſturz ſeien dem Konzern keine Schäden
erwachſen, da der geſamte Pfundbeſitz der Geſellſchaft bereits vier Berl,Handels=Geſ.
Wochen vor dem Pfundſturz verkauft worden wäre.
Hierauf wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1931 gegen
die Stimmen des Aktionärs Meyer, der 200 RM. Aktien vertrat,
genehmigt. Auch die vorgeſchlagene 7prozentige
Dividendenaus=
ſchüttung aus dem erzielten Reingewinn von 51.46 Mill. RM.
wurde gegen die Stimmen des Opponenten, deſſen Anträge im
glei=
chen Stimmenverhältnis abgelehnt worden waren, gutgeheißen.
Auf neue Rechnung werden 2,48 Mill. RM. vorgetragen.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Berliner Börſe eröffnete geſtern in freundlicher
Hal=
tung, da das Publikum wieder einige, im Hinblick auf die
bevor=
ſtehenden Feiertage und die Verhandlungen im Reichstag
aller=
dings ſehr kleine Kaufaufträge gegeben hatte. Die
Kursentwick=
lung war allerdings nicht ganz einheitlich. Das Ausland weiſt
keine ganz einheitliche Tendenz auf, am hieſigen Platze beſteht
bei der Spekulation noch immer etwas Deckungsbedürfnis. Der
Rückgang der Arbeitsloſenziffern, der ruhige Verlauf der
geſtri=
gen Reichstagsſitzung und die erfreuliche Entlaſtung des
Reichs=
bankſtatus in der erſten Maiwoche befriedigten. Im Verlaufe
wurde es, ausgehend von Farben und Siemens, allgemein etwas
lebhafter und feſter. Später wurde es wieder ruhiger, und die
höchſten Notierungen vermochten ſich nicht immer voll zu
behaup=
ten. Starkes Intereſſe beanſpruchte der Rentenmarkt, an dem
insbeſondere Altbeſitzanleihe auf anhaltende Hoffnungen auf
einen Umtauſch in die neue Prämienanleihe um insgeſamt 6 Pro= 88 Sachſen ..
zent anzogen. Neubeſitzanleihe lagen dagegen auf den
ablehnen=
den Urteilsſpruch im Aufwertungsprozeß uneinheitlich.
Reichs=
bahnvorzugsaktien waren lebhafter und feſter, im übrigen war
die Tendenz der feſtverzinslichen Werte nicht ganz einheitlich.
Von Ausländern waren Bosnier weiter freundlich, auch Ungarn
zogen an während Anatolier nur knapp behauptet lagen.
Am Berliner Geldmarkt ſetzte ſich eine Erleichterung durch,
Tagesgeld ging in der unteren Grenze auf 5½ Prozent zurück,
während Monatsgeld mit 6 bis 8 nom. unverändert blieb.
Auf Grund der ſchwachen New Yorker Börſe eröffnete die
Frankfurter Börſe in großer Zurückhaltung. Die Grundſtimmung 6’Berlin, „v.24/ 45.5
war aber weiterhin freundlich, zumal vom Publikum kleine
Kauf=
orders vorgelegen haben und auch der bisher ruhige Verlauf des
Reichstages befriedigte. Die Kursgeſtaltung war zwar nicht ganz
einheitlich, aber überwiegend nach oben gerichtet. Im Verlaufe
unterlagen die Kurſe mehrfachen kleinen Schwankungen. J. G. / 6%Mainz ...... . 43
Farben gingen noch unter das Anfangsniveau zurück, während KMannheimn27 48
andererſeits Kunſtſeideaktien bis zu 2 Prozent anzogen. Die 69 Biesbadenv.ss
übrigen Marktgebiete zeigten im allgemeinen keine größeren
Ver=
änderungen. Der im weiteren Verlauf bekannt gewordene 88 Heſſ. Landesbr.)
Vierteljahresbericht der J. G. Farbeninduſtrie bot keine
An=
regung. Starkes Intereſſe zeigte ſich erneut für Altbeſitzanleihe, 5½% Heſſ. 2bs.
die gegen den ſchon erhöhten Abendſtand nochmals 1 Prozent
an=
zogen. Neubeſitzanleihe lagen dagegen auf den ablehnenden
Ur=
teilsſpruch im Aufwertungsprozeß 14 Prozent ſchwächer, ebenſo
blieben Reichsſchuldbuchforderungen mit zirka 56 Prozent nur / 6% „Goldobligl 58
knapp gehalten und lagen am Börſenſchluß faſt :1. Prozent nied=
Infolge Fehlens jeglicher Anregung verkehrte die
Abend=
börſe in ſtiller Haltung.
Wirkſchaffliche Rundſchau.
Deutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft e. G. m. b. H.,
Darmſtadt. Die Geſellſchaft verzeichnet für 1931 Erträgniſſe
ein=
ſchließlich Unkoſtenbeiträge von 747 735 RM., denen Aufwendungen
für Gehälter, ſoziale Abgaben, Abſchreibungen, Unkoſten uſw. in
der gleichen Höhe gegenüberſtehen. Die Bilanz per 31. 12. 1932
verzeichnet in Mill. RM. Rückſtände auf Genoſſenſchaftskapital
0,116, Anlagevermögen 0,336, Guthaben in laufender Rechnung
0,138. In Anſpruch genommene dinglich geſicherte Darlehen 30,603,
und unter flüſſigen Mitteln Bank 1,700. Andererſeits werden
ausgewieſen: Genoſſenſchaftskapital 0,779, Verbindlichkeiten in
laufender Rechnung 0,129, Sparguthaben der noch nicht
zugeteil=
ten Bauſparer 25,975, Forderungen der Bauſparer für
Tilgungs=
erlaß aus Ausgleichsabgabe 2,261, aus nicht verbrauchtem
Verwal=
tungskoſtenbeitrag 1,515. Noch abzurufende Auszahlungen auf in
Anſpruch genommene Darlehen 2 179 Mill. RM. Der
Mitglieder=
ſtand betrug 37 088 bei 3,709 Mill. RM. Haftſumme.
Produkkenmärke.
Berliner Produktenbericht vom 10. Mai. An der
Produkten=
börſe war die Stimmung heute auf den meiſten Marktgebieten
ſchwächer. Im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft erfolgten bei
Weizen verſchiedentlich Realiſationen, anſcheinend auf Grund der
langſameren Abnahme der erſthändigen Vorräte und unter dem
Eindruck der günſtigen Witterungsverhältniſſe. Die
Anfangs=
notierungen lagen daher bis 3½ Mark ſchwächer; Roggen kam
in den vorderen Sichten mangels Intereſſes nicht zur Notiz.
Sep=
tember=Rogen war gleichfalls um 134 Mark rückgängig. Am
Promptmarkte zeigte ſich vereinzelt mehr Verkaufsluſt der
zwei=
ten Hand, insbeſondere für Weizen, und da ſich der Mehlabſatz
nicht gebeſſert hat, war das herauskommende Material nur zu
2 bis 3 Mark niedrigeren Preiſen als geſtern unterzubringen.
Am Roggenmarkte will man anſcheinend erſt die weitere
Ent=
wicklung abwarten; zwiſchen der Deutſchen
Getreidehandelsgeſell=
ſchaft und den brandenburgiſchen Mühlen iſt heute eine Einigung
dahingehend erfolgt, daß bei der Verwendung von Ruſſen=
Rog=
gen 30 Prozent Inlandsroggen vermahlen werden; die DGH. hat
nunmehr den Verkauf von Ruſſenware wieder aufgenommen.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 9./10. Mai. Auftrieb:
14 Ochſen, 21 Bullen, 589 Kühe oder Färſen, 427 Kälber, 950
Schweine. Marktverlauf: In allen Viehgattung mittelmäßig
be=
lebt, bei Großvieh abflauend. Ueberall langſam geräumt. Preis
pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Ochſen a1) 30—33,
b2) 20—25; Bullen c) 20—25; Kühe a) 20—27 b) 17—22, c) 15
bis 18: Färſen (Kalbinnen) 29—34; Kälber c) 36—42, d) 32—35;
Schweine b) und c) 40—42, d) 36—40.
Rindernutzviehmarkt in Gießen vom 10 Mai. Der heutige
Rindernutzviehmarkt in Gießen war mit 680 Stück Großvieh. 77
Freſſern und 195 Kälbern beſchickt. Bei regem Geſchäft herrſchte
beſondere Nachfrage nach Fahrkühen. Der Markt hinterließ nur
geringen Ueberſtand. Man bezahlte für Kühe 1. Qualität 320
bis 440 Mark, 2. Qualität 200—320 Mark 3 Qualität 100—200
Mark. Schlachtkühe 80—250 Mark ½—3jährige Rinder 80—160
Der Ausweis der Reichsbank.
Erfreuliche Enklaſtung in der erſten Maiwoch
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Mai 1932 he
in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der
in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 187,2
auf 3628,3 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben dit
ſtände an Handelswechſeln und Schecks um 0,1 Mill. auf
Mill. RM. zugenommen, die Beſtände an Reichsſchatzwechſel
16,3 Mill. auf 10,0 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um
Mill. auf 111,0 Mill. RM. abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammere
146,3 Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen
zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 137,2 Mil
3990,9 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 9.1.
auf 406,4 Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben ſi
Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 20,8
RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 362,8 Mill.
eine Abnahme um 41,9 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen habeß
um 5,1 Mill. auf 984,4 Mill. RM. vermindert. Im
ein=
haben die Goldbeſtände um 7,7 Mill. auf 851,1 Mill. RAF.
genommen, und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen u
Mill. auf 133,3 Mill. RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige D7
beträgt 24,7 Prozent gegen 24 Prozent in der Vorwoche.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 10. Mai ſtellten ſi
je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Han.
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung fü
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 55.59 RM. — Die Notier.
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferun
Zahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium.
99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM.)
gleichen in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM., Rein=
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 45—47 RM.,
ſilber (1 Kilogramm fein) 38.75—42.00 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 10. Mai ſtellten ſic
Kupfer: Mai 44 (44.50), Juni 44.50 (44.75). Juli 44.75
Auguſt 45 (45.50), September 45.25 (46), Oktober 46.75 (4
November 47 (47.25), Dezember 47.50 (48), Januar 48 (4
Februar 48.50 (49.25), März 49 (50), April 49.75 (50). Ten
ruhig. — Für Blei; Mai 15.75 (16.50). Juni und Juli
(17), Auguſt 16.50 (18), September 17 (18) Oktober 17.50
November 17.75 (19) Dezember 18 (19.50), Januar 18.50 (1
Februar 19 (20), März 19 (20.50), April 19 (21). Tendenz
los. — Für Zink: Mai 19.50 (19 75), Juni 19.50 (20.50),
19.75 (21), Auguſt 20 (21). September 20.50 (21.50), Oktob
(22). Nowember 21.50 (22.50), Dezember 22 (23), Januar:
(23.50), Februar 22.50 (24), März 22.75 (23.50), April 23.
Tendenz: luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, 4
Klammern Brief.
Kleine Wirkſchafsnachrichten.
Die Tätigkeit der deutſchen Münzſtätten erſtreckte ſich im
1932 auf die Ausprägung von 60 078 490 RM. 5=Reichsmarn
193 560 RM. 3=Reichsmarkſtücke aus Silber, 35 000 RM. 50=R
pfennigſtücke aus Nickel und 566 076 RM. 4=Reichspfennigſtück
Kupfer. Unter Berückſichtigung der wieder eingezogenen
beträge beläuft ſich der Geſamtmünzbeſtand Ende April auf
Mill. RM. gegenüber 1568 Mill. RM. Ende März.
Die Bilanz der Buntpapierfabrik A.=G. in Aſchaffenbur
1931 weiſt infolge der ungünſtigen Verhältniſſe einen Verlu.
rund 348 000 RM. aus der durch den Gewinnvortrag au=
Vorjahr auf 276 000 RM. vermindert wird. Der Verlu
durch Heranziehung der Sonderrücklage von 300 000 RM.
werden. (Im Vorjahre 5 Prozent Dividende.) Generalverſ
lung 24. Mai.
Der vollſtändige Stillſtand der Schuhausfuhr aus der Tſ.
ſlowakei hat die Schuhfirma Bata in Zlin ſchwer getroffen.
liche Neubauten ſind eingeſtellt worden. 5000 Bauarbeiter w.
bereits entlaſſen. Die Erzeugung in Zlin beträgt 130000
Schuhe täglich. Der Inlandsbedarf beträgt aber nur 75000
werden daher 55 000 Paar Schuhe täglich zuviel erzeugt. Vo
ſichtlich werden weitere 7000 Arbeiter entlaſſen werden. Di
ſamte Belegſchaft bei Bata beträgt 24 000 Arbeiter.
Berliner Kursbericht
vom 10. Mai 1932
Oeviſenmarlt
vom 10. Mai 19
Danatbank. . . . . .
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Ver
20.50
37.50
20.50
12.50
13.50
3275
42.125
16.75
14.—
88.—
89.875
ee
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u. 1
Köln=Neueſſen 4
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
glöcknerwerke.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn
Oberſchleſ. Korsw.
Orenſtein & Koppel
Mec
56.25
97.75
36.50
56.50
39.25
27.25
39.50
86.50
25.50
37.75
25.—
34.55
24.25
„e
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali=
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkalt
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Mcc
30.625
148.
55.25
15.875
96—
15.50
26—
64.—
16.25
29.—
Helfingfor=
Wien
Prag
Budapeſ.
Sofia
Holland
Sslo.
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Bährung
100 finn.Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengs
100 Leva.
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
1o0 Belga
100 Lire
100 Franes
ſGelds
7.143
5195
12.485
3.o55
170.83
7e 72
84.67
79.32
15.47
1.018
59.14
16.605 16.645
Brief
7.157
52.05
12-45:
2.o:
171.17
78.88
84.33
79.96
15.51
1.022)
4.209 4.217
59.26
21.69 121.73
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Sanetrolt
Portugal.
=
Athen
Iſtambu.
Kairo
Kanaba
uruguah
Ssland
Tallinn (Eſl.) 1
Riga"
Bährung Geit
100 Frankenl 2227
100 Peſetas 3.07
100 Gulden 19282
1 Yen
1.358
1 Milreis 0.304
Jugoſlawien 100 Dinar 7423
100 Escubvs 14.09 1
100 Drachm.) 2.944
1türk. 2. 20ie
t äghpt. 2 i5. g9
1 canad. Doll./3.756
1 Goldpeſo 1.344
100 isl. gr. 694*
100 eſtl. Kr. 1109.32
100 Lats
72.74
Darmffrädter anu Rärionaloant Suriktaut, Bittate der Arescher Ou
Frankfurter Kursbericht vom 10. Mai 1932.
Wiee
R
5½%Intern. ,
6%Baden ......
69 Bahern ...
6%Heſſen...."
6% Preuß. Staat
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſunsſch. 42r
Ab=
löſungsanl.. . ... / 432,
Dtſche. Anl. Ablö.
ſungsſch. (Neub.) 3.75
Deutſche Schutzge
bietsanleihe .. ../ 2.85
69 Baden=Baden. 45
6% Darmſtadt . . ./ 42.5
69 Dresden v. 26/ 44.5
68 Frankfurt a.M.
Schätze v.29/ 64.5
6%
b. 28
6% München v. 29 54
Goldobligl 53
Hhp.=Bk.=Liqnib, 75.3
434% „Kom.=Obl.! 67
6% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.
Vefke
57.5
53,5
58.5
62
As
5431.
62.25
ie Ln
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl., 45
69 Kaſſeler Land. Goldpfbr. 72.25
6%0 Naſſ. Landesbr
5!4% n Ligu, Obl 7921,
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.-Anl.
*AuslSer. 1 3821,
„„ Ser. II 50
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
629 Berl. Shp.Bk.)
5½%n Ligu.=Pfbr.
62 Frkf. Hyp.=Bk.
5½% n Lig. Pfbr./ 78.5
Goldoblig./ 54,75
83
Pfbr.=Bk.) 74
ASi.
„ Liqu. 83.25
62 Mein.Hyp.=Bk.) 71.25
5½% „ Lig. Pfbr. 7711,
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½%0 „ Lig.Pfbr. 82.5
635 Rhein.Hyp. Bk. 73.5
51/.%0 „Lig. Pfbr./ 77.6
Goldoblig. 59
6% Südd. Bod.
78.5
Cred.Bank
51/,% „ Lig. Pfbr. 80.5
6% Württ. Hhp.=B./ 78.5
6SDaimler=Benz: 42
62 Dt. Linol. Werkel 65.5
6%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl, 51.75) Dt, Atl. Telegr. 73
We 6
J. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L.E. B.
„ L.Inveſt.)
58 Bulg. Tab.b.02
41/.% Oſt. Schätzel
4% Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
41ſ.%
4% Türk. Admin.
42 „ 1. Bagdad
4% „ Zollanl.
41.% Ungarn 1913
41
1914
Goldr.
1910
Aktien
Ala. Kunſtziſde Unie
A. E. G. ... .. ...
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werkel
BrownBoverickCie.
Budems Eiſen..
Cement Heidelbergl 44
Karlſtadt 41.25
J. G.Chemie, Baſellt
Chem.Werke Albert!
Chade ........."
Contin. Gummiw.
Linoleuml
Daimler=Benz....
L6% Ber. Stahlwerkel 4r1 iino.—
Eanorr C. 6. -1.. ..h45
86.5
5.75
8.75
4.25
8.4
3.9
1.75
4u5
5.o5
43
26
58
52.5
42
138
*
Dt. Gold=u. Silber).
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerkel
„ Eiſenhandel.
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Sſchw. Bergwerk. /175
EßlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
f. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaume
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Lempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stammlt
Genüſſe
Junghans.
Kali Chemie .
Aſchersleben
Karſtadt, R.,.
Klein, Schanzlin.
Alöchnerwerke .... 24.5
127
36.5
20
41
55.5
13.5
28
967I.
38.75
19
36.75
56.5
18.5
20
40
39.75
*
123
86.
11.5
7.25
Ku
Laurahütte .....!
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch.
utz Gebr. Darmſt.
Mainkr.W. Höchſt.
Mainz=Akt.=Br.
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metllageſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Sberbebarf.
Phönir Bergbau ..
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunlohlen 15.
„ Elektr. Stamm
Stahlwerl
Riebeck Montar
Roeder Gebr
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali 449
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.,121
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Glektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glcsinduſtr.),
Siemens & Halske.
Südd. Zucker=A. G.)
Tellus Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ...
unterfranken ....
Ver. Stahlwerke.
Ultramarin ..
Boigt & Haeffner
Bayß= Freytag.!
3
39.75
35.5
Naar6e
97.5
I5.,
20
6
Weſteregeln Kali.I
Zellſtoff Baldhof.
Memel
Allg. Dt.Ereditanſt.
Badiſche Bank....
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Bayer. Hyp. u. V)
Berl. Handelsgeſ.
„ Sypotherbl./4
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat. Bl.)
Dt. Bank und Diel
Dt. Eff. u. Bechſell
Dresdner Ban!.
Frankf. Banl.
„ Hhp.=Bank ...
Mein.Hyp. Bank
Pfähz. Hyb.=Ban! .
Reichsbank=Ant ../4
Rhein. Hyp.=Ban!
Südd. Bob.=Cr.Bf.
Württb. Notenbon!
A. G. ſ.Vertehrsw.)
Allg. Lokalb. Kraftw!
7% Dt. Reichsb. Bzgl
Hapag ........."
Nordd. Lloyzd... .
Südd. Eiſenb.=Geſ!
Alianz. u. Stuttg,
Verſicherung 44
. Verein. Veri. 414
FrankonaRück= u. 4
Mannh. Berſich.
Otavi Minen ..
Schantung Haudel”
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 131 — Seite 13
poch, 11. Mai 1932
Roman von
Bennungs großer Zeind. Nurt Siodunak
(Nachdruck verboten.)
Copyright by Carl Duncker Berlag, Berlin 1931
grügk!” flüſterte der Arzt plötzlich und wollte Ralf mit
ziehen. Aber es war zu ſpät. Der Hund hatte witternd
e gehoben, ſtieß plötzlich ein klagendes Geheul aus unv
rch den Garten auf das Gitter zu.
mmen Sie doch, Mann!”
f aber hatte die Hände um das Gitter geklammert. Dort
Mutter. Er wollte ſich losreißen, aber da war der
hon bei ihm.
nar!” flüſterte Ralf. Er fühlte die Pfoten des großen
auf ſeiner Schulter, ein heißer Atem ſtrich über ſein
Ge=
nn flog er durch den Anprall rückwärts, verſuchte ſich
er feſtzuhalten, endlich hatte er das Halsband des Tieres
vas freudig heulend wieder hochzuſpringen verſuchte.
atz!” befahl Ralf leiſe und ſtreng. Sofort legte ſich
den Kopf mit der langen Schnauze erwartungsvoll und
tig ſeinem Herrn zugewendet.
Diener hatte ſein Buch niedergelegt, er richtete ſich
lang=
er ſah ſehr ehrwürdig und dienſtbefliſſen in einem
unklen Anzug aus.
Is hat Donar?”
r junge Herr iſt gekommen!” verkündete Selbender ſtill
bewegt, „Herr Ralf iſt wieder da!‟
ſah, wie der Arzt mit verzweifelter Gebärde abwehrte,
der war Ralf über das Gitter geſprungen, von dem
n Hund verfolgt.
biſt du, Ralf!” Ralf wartete. Er wäre am liebſten
kniet, hätte ſeine Mutter umarmt, ihre Hände geküßt.
riß ſich zuſammen, dachte an den Arzt — man muß
bewahren, man muß ſich in der Gewalt haben, man
nicht noch einmal hinreißen laſſen.
kommſt aber heute zeitig aus der Fabrik. Hat dich
ſchnell gehen laſſen — ja ja, er iſt immer zu gut zu
Lindern!“
ſtreckte ihre Greiſenhand aus, eine weiße langfingerige
it ſchmalem Handrücken und dünnem Gelenk. Ralf beugte
b, fühlte, wie die Finger über ſeine Züge liefen, ihm
r aus der Stirn ſtrichen. Er ſchloß bei dieſer Berührung
en. Behutſam faßte er nach der Hand und küßte ſie.
ins Haus, mein Junge”, ſagte Frau Alice Benning ein
Angeduldig. „Selbender lieſt mir vor, ich möchte gern, daß
er das Kapitel fertiggeleſen hat, ehe Vater kommt.” Und ſie gab
dem Diener ein Zeichen fortzufahren.
Selbender holte ein gewaltiges Taſchentuch aus ſeinem Rock
und ſchneuzte ſich. Ralf ſah ſeinen Blick, traurig, voll von Tränen.
Ralf wendete ſich ſchnell ab, um Selbender nicht weinen zu ſehen.
„Ralf!” rief die Stimme ſeiner Mutter plötzlich. „Nimm den
Hund mit, er winſelt nach dir!“
„Donar!” rief Ralf, faßte das Tier am Halsband, ſuchte es
zu beruhigen und führte es den ſtillen, kiesbeſtreuten Weg dahin,
ohne ſich umzublicken, ſchritt unbeirrt mit zuſammengebiſſenen
Zähnen.
Da ſtand Lien und faßte nach ſeiner Hand.
„Komm!” Ralfs Stimme war tief, verſagte, dann hatte er ſie
in der Gewalt. „Ich werde wiederkommen, Lien, trotz aller Aerzte.
Das iſt wie ein furchtbarer Traum — ich höre die Stimme meiner
Mutter, ſie ruft und ruft — und ich bin gezwungen, mich ſo zu
benehmen, wie man mich kommandiert, es iſt nicht auszuhalten,
Lien!”
Er ſtreichelte den Hund, der ſich beruhigt hatte und ernſt und
würdevoll an ſeiner Seite ſchritt.
„Ralf!” Liens Stimme war leiſe, aber ſehr fröhlich, „ich freue
mich mit dir, daß du noch eine Mutter haſt. Das haſt du
ver=
geſſen!“
Vierzehntes Kapitel.
Drei Wochen nach Ralfs Ueberſiedlung in das Ranſtatt=Werk
fragten zwei Männer mit braungebrannten Geſichtern, aber blauen
Augen und ſüddeutſchem Dialekt nach Herrn Rohmer. Sie
brach=
ten einige große Koffer mit, deren Ausladung ſie ſelbſt
überwach=
ten, zogen zu Ralf in die kleine Villa, arbeiteten in dem Anbau /
neben der Kraftzentrale. Sie hatten verſchloſſene Geſichter,
grüß=
ten immer höflich, ließen ſich aber mit niemanden, nicht einmal
mit dem ſtrengen Portier, der wie eine Figur mit tauſend Augen
vor dem Tore ſaß, in ein Geſpräch ein.
Sie ſchliefen abwechſelnd in ihrem Arbeitsraum, und ein
gro=
ßer ſtarker Wolfshund leiſtete ihnen Geſellſchaft. Meiſt befand ſich
der Hund in Begleitung der ſchmalen kleinen Frau Rohmer, der
Frau jenes verſchloſſenen, hochgewachſenen Mannes, der ſchnell
und abweſend über den Hof ſchritt und mit den beiden ſtummen
Arbeitern im Hauſe arbeitete.
Nach vierzehn Tagen bemerkten die Arbeiter der Ranſtatt=
Werke, daß eine kurze, ſtumpfe Antenne auf dem Dach des
An=
baues ſtand, die ſtatt einer Spitze eine blinkende Röhre trug.
Ranſtatt ſelbſt hatte einmal verſucht, Ralf in ſeinem
Ar=
beitsraum zu ſprechen. Aber die liebenswürdige Frau Rohmer
hatte ihn vorher in Empfang genommen, und ehe es ſich Ranſtatt
verſah, war er wieder im Geſpräch in ſeinem Verwaltungsgebäude
angekommen.
Dann nahmen die Sorgen ſo überhand, daß Ranſtatt ſich nicht
mehr um ſein Werk kümmern konnte. Der Tag war ausgefüllt
mit Beſprechungen, Reiſen, um Aufträge zu holen, Kredit ſuchen,
der die Lohnzahlungen an die Arbeiter ermöglichen ſollte. Zuletzt
hatte er verſucht, ſein Werk in eine Aktiengeſellſchaft zu
verwan=
deln. Aber er ſcheute ſich vor dieſem Schritt, der aufdecken mußte,
wie ſchlecht es um ihn ſtand.
Als er erfuhr, daß Juſt alle umlaufenden Wechſel der
Ran=
ſtatt=Werke aufkaufte, gab er ſich verloren.
Und dann kam jener furchtbare Sonnabend und
Monats=
letzte, an dem er ſeinen Arbeitern kündigte, um die Fabrik zu
ſchließen.
Es war vorüber. Ein langes Lebenswerk war geſcheitert.
Fünfhundert Familien werden kein Brot haben, Juſt wird das
Werk erſteigern und ſtilgegen, denn Juſt hatte kein Intereſſe, ſich
in den Zeiten der Wirtſchaftsnot zu expanſieren. Er wird das
Werk ausſchlachten, das Eiſen verſchrotten, die Häuſer auf
Ab=
bruch verkaufen und wird noch daran verdienen.
Und Ranſtatt wird den Reſt ſeines Lebens mit ſeiner
Schul=
denlaſt auf dem Rücken tatenlos und nutzlos umherlaufen, ein
alter, gebrochener Mann. Er hatte ſich bisher geſcheut, ſich mit
Benning über ſeine traurige Lage zu unterhalten. Benning konnte
ihm ja auch nicht helfen, und es lag doch offenkundig und klar,
wie ſchwer das Ranſtatt=Werk kämpfen mußte. Benning mußte es
erfahren haben, und wenn er Ranſtatt nicht ſelbſt fragte, das
Geſpräch auf dieſen Punkte brachte, es war augenſcheinlich, daß
Benning vermied, von der ſchwierigen Lage Ranſtatts zu ſprechen.
Ranſtatt konnte Benning nicht durchſchauen. War er reich?
War er mittellos? Benning lebte ſehr einfach. Einmal war
Ran=
ſtatt zu Gaſt in der kleinen Villa geweſen. Benning ſaß
ſchweig=
ſam, ſeine zerſprungene Pfeife im Mund. Die kleine Frau
ver=
ſuchte zu unterhalten. Ranſtatt wurde immer in ſich gekehrter,
ſtummer, ſchließlich war er froh, als er das Haus verlaſſen konnte,
um auf ſein einſames Zimmer zu gehen.
Aber er war nicht blind. Er ſah, daß dieſe Frau unter dem
finſteren Weſen dieſes Mannes litt. Sie verlor die Farbe, wurde
bleicher, durchſcheinender, und immer hielt ſie, wie Schutz ſuchend,
den großen Hund am Halsband feſt. Aber ſie lächelte und ſchwieg.
Oft richtete ſie das Wort an Benning, aber Benning antwortete
karg, ernſt.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſiſche Neueſte Nachrichten
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nicht zugänglich, also nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in folgender
Reihen-
folge: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahrzeugbesitzers,
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gewicht in kg und PS), Fabrikat und Motornummer, Fabrikneue
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geordnet nach den drei Frorinzen (S, VR, VO) und Kreisey,
und innerhalb dieser nach Fahrzeugarten. Abgemeldete
Fahrzeuge werden besonders geführt. Die Autolisten sind
unentbehrllch, weil sie laufend.
neuestes Adressenmaterial
liefer. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die spätestens am 8. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungen vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die spätestens am 23. eines Monats ausgegebene Liste die
Mel-
dungen vom 1.— 15. des gleichen Mongte.
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12 Monate: zum monatllchen Pauschalprels von
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