Einzelnummer 10 Pfennige.
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ugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
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Franffurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 126
Freitag, den 6. Mai 1932.
195. Jahrgang
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zeile 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchilſcher Beltreibung ſäll jeder
Rabait weg. Banſklonto Deuiſche Bani und
Darm=
ſtädter und Natſonalbank.
Deutſcher Wahlſieg in Memel.
ſchellen likauiſche Terrormaßnahmen. — Niederſche
Wo blieben die früheren likauiſchen Skimmen?
Kowne.
utſche Mehrheik im Memel=Landtag.
TU. Memel, 5. Mai.
Nach dem nunmehr vorliegenden Geſamtergebnis der
memel=
iſchen Landtagswahl vom Mittwoch ergibt ſich folgendes Bild:
Aitſche:
zialdemokraten.
auer:
oßlitauiſche
Volks=
id Arbeiterpartei
(ſeither beide zuſ. 5 Sitze),
litter: Verband d. litauiſchen Landwirte 620 — 0 Sitze,
Hausbeſitzerliſte
236 — 0 Sitze.
die Wahlbeteiligung, die außerordentlich groß war, dürfte
5 v. H. heranreichen. In einer ganzen Anzahl von Orten
te die Bevölkerung geſchloſſen zu 100 v. H. Selbſt Kranke
Gebrechliche wurden auf Tragbahren zu den Wahllokalen
gen.. Das Wahlergebnis, das eine deutliche Antwort auf die
ſche Gewaltpolitik darſtellt, hat im ganzen Memelgebiet
ordentliche Genugtuung und Befriedigung ausgelöſt.
Die litauiſchen Parteien
gten im letzten Landtag über insgeſamt fünf Sitze. Da aber
er jetzigen Wahl durch die widerrechtliche Einbürgerung von
itauern noch etwa 9000 litauiſche Stimmen hinzugekommen
was bei der für das jetzige Ergebnis errechneten
Wahl=
gszahl von 2100 mindeſtens 4 Mandaten entſprechen würde,
ten die Litauer, rein rechneriſch, neun Sitze erhalten müſſen.
öirklichkeit aber ſtehen ihnen nach dem Wahlergebnis auch
al nicht mehr als fünf Mandate zu. Nimmt man an, daß
eu Eingebürgerten geſchloſſen für die litauiſchen Liſten ge=
Athaben, ſo ergibt ſich die Frage, wo die bisherigen
Aänger der Litauer im Memelgebiet
geblie=
ind. Bei der Landtagswahl im Jahre 1930 erhielten die
r insgeſamt, alſo ohne die Einbürgerung, 10 054 Stimmen.
ſie jetzt aber ihre Stimmenzahl trotz der hohen Wahlbetei=
und der 9000 „neuen Memelländer” nur auf 12 005
Stim=
eigern konnten, ſo ergibt ſich die Tatſache, daß den Litauern
I anzen bisherigen gebietsanſäſſigen Anhänger bis auf 1951
gelaufen ſind. Wären die Maſſeneinbürgerungen alſo nicht
und wäre die Wahlbeteiligung nicht eine höhere geweſen,
ten die Litauer wahrſcheinlich überhaupt kein Mandat er=
Vor der Freilaſſung des Schulrats Meyer?
ie in Memel bekannt wird, haben der Gouverneur Merkys
andesdirektor Toliſchus ſich bereit erklärt, ſich auf Wunſch
ertreters der Quäker, Gildemeeſter, mit der
Staatsanwalt=
des Kriegsgerichts in Kowno in Verbindung zu ſetzen, um
eilaſſung des volksparteilichen Führers Schulrat Meyer,
Geſundheitszuſtand bekanntlich ſehr ſchlecht iſt, zu erwirken.
rlautet, ſoll Schulrat Meyer bis ſpäteſtens Freitag, 15 Uhr,
en werden.
Memeler Dampfbook” zu dem Wahlergebnis.
den Wahlergebniſſen bemerkt das „Memeler Dampf=
Die Wahlen ſind ein großes, gewaltiges und erhebendes
tnis der Memelländer für die Autonomie des
Memel=
s und für die memelländiſche Heimat geworden. Der
groß=
he, mit Gewalttätigkeiten aller Art und in einem bisher
ekannten Ausmaß an Agitation geführte Generalangriff iſt
en Fronten ſiegreich abgeſchlagen worden. Das Ergebnis
S ein ganz überwältigender Erfolg der Mehrheitsparteien
tet werden. Sehr ſtark iſt der Rückgang der Borchertas=
(Großlitauer), die trotz der ſtarken Zunahme der
Wahl=
igten und der außerordentlich ſtarken Wahlbeteiligung von
timmen auf 4509 Stimmen zurückgegangen iſt. Dieſer
Ver=
r Borchertasliſten wird mehr als wettgemacht durch die
ne der Liſten der großlitauiſchen Angeſtellten und Arbeiter,
der Hauptſache auf die Maſſeneinbürgerungen
zurückzu=
iſt, die von 1961 Stimmen bei den letzten Wahlen auf 6868
ſind. Wenn der großlitauiſche Sturmangriff abgeſchlagen
iſt, iſt dies vor allem dieſer geradezu einzig daſtehenden
keiligung zu verdanken, die auch den letzten Memelländer
Urne gebracht hat.
Dank den Memeldeukſchen!
Der deutſche Wahlſieg im Memelland löſt eine ſchwere Be=
„ Die in Deutſchland entſtanden war angeſichts der litau=
Lerkormaßnahmen gegen das memelländiſche Deutſchtum.
Lahlergebnis iſt ein leuchtendes Zeichen, wie ſtark die
länder an ihrem Deutſchtum hängen und wie tief
be=
ihr Anſpruch auf Unterſtützung des Reiches in ihrem
un die Erhaltung ihres Volkstums iſt.
2i die größten Optimiſten in Deutſchland hatten auf Grund
2 Eten Einbürgerungen von Großlitauern mit einem
Man=
uinn der litauiſchen Parteien von 3—4 Sitzen gerechnet.
en durſte der ſtarke Terror der litauiſchen Gruppen nicht
2 ät werden. Aber dieſer Terror hat anſcheinend dazu
ge=
daß ſeibſt viele Stimmberechtigte, die bei der letzten Wahl
für litauiſche Liſten geſtimmt hatten, ſich jetzt ausgeſprochen
deut=
ſchen Parteien zugewandt haben. Die bisherige deutſche Mehrheit
im memelländiſchen Landtag iſt unerſchüttert. Daneben ſtehen
noch die Sozialdemokraten und Kommuniſten, die ebenfalls in
ihrer ganzen politiſchen Arbeit rein deutſch eingeſtellt ſind. Die
Litauer behalten alſo gerade ihre bisherigen 5 Mandate.
Die Wahlen haben in Kowno die größte Beſtürzung
ausge=
löſt, denn man kann ſich das „Verſagen” der Litauer nicht
er=
klären. Auf Grund der Einbürgerungen hatte man mit
min=
deſtens 10 Mandaten gerechnet. Ein Miniſterrat iſt in Kowno
ſofort einberufen worden, um ſich mit dem Wahlausfall zu
be=
ſchäftigen.
Die Memelbevölkerung hat ſich erneut ſehr eindeutig für ihre
Heimatpolitik ausgeſprochen. Für die Signatarmächte der
Memel=
konvention iſt nunmehr die Notwendigkeit gegeben, auf
beſchleu=
nigtem Wege für die Wiederherſtellung der Selbſtverwaltung zu
ſorgen. Gerade der für die Litauer ungünſtige Wahlausfall könnte
dazu führen, daß Ueberraſchungen eintreten und die Heißſporne
in der litauiſchen Regierung zu Gewaltmaßnahmen greifen. Die
weitere Entwicklung der Dinge muß daher von den deutſchen
Stellen auf das aufmerkſamſte verfolgt werden.
Reichsführerkagung des Stahlhelms in Magdeburg.
CNB. Magdeburg, 5. Mai.
Auf der Reichsſtahlhelmführertagung wurde heute in der
Stadthälle ein Führerappell veranſtaltet, bei demder erſte
Bundesführer Franz Seldte über das Thema „Unſer eigener
Weg” ſprach. Seldte betonte erneut, daß der Stahlhelm keine
Partei ſein wolle. Der Stahlhelm ſei in ſeinen Handlungen und
in ſeiner Organiſation vollkommen frei und unabhängig. Wenn
der Stahlhelm zur Reichspräſidentenfrage Stellung genommen
habe, ſo habe er dies für nötig gehalten, weil es ihm trotz
ſelbſt=
loſeſter Arbeit nicht gelungen ſei, die nationale Oppoſition
zu einen.
Bundesführer Major Wagner ſprach über das Thema „Der
Stahlhelm im Kampf um den Staat‟. Er erklärte, es ſei das
Ziel des Stahlhelms, daß ſich das deutſche Volk wieder
berufs=
ſtändiſch gliedere. Der Staat ſolle ſich in alle Dinge des
wirt=
ſchaftlichen Lebens nicht einmiſchen, ſondern die Staatsführung
ſoll frei werden für die großen Aufgaben der Erhaltung und
Mehrung des Reiches.
Oberſtleutnant Dueſterberg ſprach über „Die ewige
Soldaten=
aufgabe des Stahlhelms”. Als Hüter des geiſtigen Erbes von
zwei Millionen Gefallenen und ſechs Millionen Verwundeten aller
Schichten — ſagte er — ſetze der Stahlhelm ſeinen ſchweren Kampf
fort, bis endlich Deutſchlands Freiheit wieder errungen ſei.
Poincaré erklärk: „Der Krieg iſt noch nicht beendel!”
TU. Paris, 5. Mai.
Der ehemalige Miniſterpräſident Poincaré hat einem
Mit=
arbeiter des „Intranſigeant” in Straßburg eine Unterredung
ge=
währt, in der er u. a. ausführte, ſoweit er die Stimmung
über=
blicken könne, herrſche im Hinblick auf die Stichwahl faſt überall
Ungewißheit. An die Wiederholung des Kartells von 1924 glaube
er nicht. Es gebe zwei Arten von Radikalſozialiſten: Solche wie
Herriot und ſolche wie Daladier. Wenn Herriot an die Macht
ge=
langen ſollte, ſo werde er die früheren Fehler ſicher nicht
wieder=
holen, Herriot und Marin hätten im Jahre 1926 unter ſeiner
Führung zuſammengearbeitet und ſeien ſtets einer Meinung
ge=
weſen. Daladier ſei dagegen ein unverbeſſerlicher „Kartelliſt‟ Er
perſönlich denke vorläufig noch nicht daran, ins politiſche Leben
zurückzukehren, doch wolle er damit nicht ſagen, daß er ſich
end=
gültig zur „ewigen Ruhe” verurteilt habe. Alles hänge von ſeiner
Geſundheit und den Aerzten ab. Er meine, daß der Krieg noch
nicht beendigt ſei (!) und daß man daher nicht das Recht habe,
ſich untereinander zu bekämpfen.
Verſchmörung gegen Präſidenk Zamora?
WTB. Madrid, 5. Mai.
Die ſpaniſche Preſſe veröffentlicht Einzelheiten über ein
Kom=
plott gegen Präſident Alcala Zamora, das von der Polizei
ent=
deckt worden ſein ſoll. Die Verſchwörer hatten angeblich
beſchloſ=
ſen, Zamora während ſeines kürzlichen Aufenthaltes in Valencia
zu ermorden. Auch auf Miniſterpräſident Azana und mehrere
Re=
gierungsmitglieder ſoll ein Anſchlag geplant geweſen ſein.
„Heraldo” will berichten können, daß die an der Verſchwörung
beteiligten Perſonen die Bildung einer ausſchließlich aus
extrem=
rechtsſtehenden Perſönlichkeiten beſtehenden Regierung geplant
hätten. Sie hätten über reichliche Geldmittel verfügt. Mehrere
Verhaftungen ſind vorgenommen worden.
Stgaksſtreich in Kankon.
EP. Schanghai, 5. Mai.
In Kanton iſt ein neuer Staatsſtreich erfolgt durch den
dor=
tigen Militärgouverneur Tſchang Tſchai=tong, der ſich in den Beſitz
der Macht geſetzt hat. Dieſer ſoll mit General Feng in
Ver=
bindung ſtehen.
Geſtern wurde das Waffenſtillſtandsabkommen
über Schanghai zwiſchen den Vertretern Chinas und Japans
unterzeichnet. Die Feindſeligkeiten werden demnach ſofort
eingeſtellt und eine gemiſchte Kommiſſion regelt die Zurückziehung
der Truppen.
Die Genfer Debakte
über die Unkerſeebooks- und Minenfrage.
WTB. Genf, 5. Mai.
In der heutigen Vormittagsſitzung des Flottenausſchuſſes der
Abrüſtungskonferenz wurde die Ausſprache über die Unterſeeboote
fortgeſetzt.
Der italieniſche Delegierte legte einen Entſchließungsentwurf
vor, der die gleichzeitige Abſchaffung der Linienſchiffe und
Unter=
ſeeboote vorſieht. Den Ausführungen des italieniſchen Vertreters
ſchloß ſich der chineſiſche Delegierte an. Der polniſche Vertreter
ſprach ſich gegen die Abſchaffung der Unterſeeboote aus, da ſie für
einige Staaten die einzige Defenſivwaffe darſtellten. Der
japa=
niſche Vertreter ſprach ſich im gleichen Sinne aus. Der Vertreter
der Vereinigten Staaten, Senator Swanſon, wies auf die
beſon=
dere Gefährlichkeit der Unterſeeboote nicht nur für die
Handels=
ſchiffe, ſondern auch für die Zivilbevölkerung hin. Ihre
Beibehal=
tung würde die Schrecken eines neuen Krieges nur vergrößern.
Die Vereinigten Staaten ſeien bereit, die Unterſeeboote
abzu=
ſchaffen, weil Amerika den Zweck der Konferenz erfüllen wolle,
Sollten ſich aber die anderen Mächte nicht mit dieſem Standpunkt
einverſtanden erklären, ſo ſei es nur gerecht, daß auch die durch
andere Verträge gebundenen Staaten die Unterſeeboote
beibehal=
ten und ausbauen dürften.
Der Flottenausſchuß trat darauf in die Ausſprache über die
Kontaktminen ein. Auch hier ergab ſich wieder die alte
Meinungs=
verſchiedenheit. Während der deutſche Vertreter, Frhr. v.
Rhein=
baben, wieder auf die Deutſchland durch den Verſailler Vertrag
auferlegten Abrüſtungsverpflichtungen hinwies und auch jede über
den Verſailler Vertrag hinausgehende Abrüſtungsmaßnahme
be=
grüßte, wieſen der engliſche und der italieniſche Vertreter auf den
Defenſivcharakter der Kontaktminen gegen die Unterſeeboote hin
und verlangten die gleichzeitige Abſchaffung der Minen und der
U=Boote.
Der Flottenausſchuß hat nunmehr ſeine mehrtägigen
Be=
ratungen über die Frage, welche Schiffsgattungen in die vom
Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz grundſätzlich beſchloſſene
qualitative Abrüſtung einzubeziehen ſind, abgeſchloſſen.
In der Frage, welche Seerüſtungskategorien einen
ausge=
ſprochenen Angriffscharakter haben, gingen die Meinungen ſehr
weit auseinander. Wenn zwiſchen den Großmächten eine
grund=
ſätzliche Einigung über ſo bedeutſame Fragen wie die der
Linien=
ſchiffe, der Unterſeeboote und der Flugzeugträger nicht zu erzielen
war, ſo ſcheint der weitere Verlauf der Verhandlungen leider zu
keinen großen Hoffnungen zu berechtigen. Man wird nunmehr
verſuchen, zunächſt in privaten Beſprechungen ſich über den
weite=
ren Gang der Beratungen klar zu werden. Am Montag wird
das Büro des Flottenausſchuſſes ſich mit den an den
Hauptaus=
ſchuß zu verfaſſenden Bericht beſchäftigen Ob dieſer konkrete
Vor=
ſchläge enthalten wird, ſcheint nach dem Stand der Dinge fraglich.
Skarke Goldabflüſſe aus Amerika.
EP. New York, 5. Mai.
Infolge der gegenwärtigen Schwäche des Dollars hat die
Gold=
ausfuhr aus den Vereinigten Staaten wieder beträchtlichen
Um=
fang angenommen. An Bord der „Bremen” und an Bord der
„Berengaria” ſind geſtern insgeſamt 14 Millionen Dollar in
Goldbarren abgegangen. Davon ſind ſechs Millionen für
fran=
zöſiſche und vier Millionen für ſchweizeriſche Rechnung beſtimmt.
Vom Tage.
In Bad Reichenhall fuhr ein Perſonenzug auf einen haltenden
Sonderzug des Reichsbahn=Sportvereins Roſenheim. Es wurden
etwa 40 Reiſende leicht verletzt, die jedoch ſämtlich die
Reiſe fortſetzen konnten.
In der Nähe von Klauſenburg wurde der Kraftwagen
einer fünfköpfigen Jagdgeſellſchaft, die in angeheitertem Zuſtande
eine Bahnſchranke öffnete, vom Schnellzug erfaßt. Das
Fahrzeug wurde 50 Meter weit mitgeſchleift, bis der Zug zum
Stehen gebracht war. Die fünf Inſaſſen warer, tot.
Aus Eiferſucht erſchoß in Gelſenkirchen der Inhaber der
Firma Wimpfheimer=Meyer, Hartwig Cohn, ſeinen Kompagnon
Iſidor Wimpfheimer, deſſen beide 10 und 6 Jahre alten Söhne und
ſich ſelbſt. Frau Wimpfheimer erlitt einen Nervenzuſammenbruch.
Zwiſchen der U. d. S. S. R. und Eſtland wurde geſtern ein
Nichtangriffspakt abgeſchloſſen. Die Unterzeichnung
erfolgte im Moskauer Außenamt.
Die 12köpfige Beſatzung des ruſſiſchen Robbenfängers
„Centroſojos” wurde nach einwöchigem Treiben auf einer Eisſcholle
von Norwegern geborgen.
Nach einer Mitteilung der behandelnden Aerzte iſt die wegen
grünen Stars erfolgte geſtrige Operation am rechten Auge
Macdonalds glücklich verlaufen.
Bei einem Wirbelſturm im öſtlichen Bengalen wurden
geſtern 20 Perſonen getötet. Etwa 100 Verletzte wurden in
Krankenhäuſer eingeliefert.
Graf Zeppelin in Pernambuco gelandet.
Friedrichshafen. Wie der Luftſchiffbau mitteilt, iſt das
Luft=
ſchiff Graf Zeppelin, geſtern vormittag um 9 Uhr MEZ. in
Per=
nambuco glatt gelandet.
Seite 2 — Nr. 126
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 6. Mai 1
Seite
Ende 4
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Sta
ſtel
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Fre
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 6. Mai 1932.
Skarker Wanderverkehr am Himmelfahrtstag.
hätte man eigentlich erwarten ſollen, daß der Himmelfahrtstag
ein wahrer Maientag werden würde. Aber am Morgen pfiff ein
recht kühles Lüftchen, und mancher Wanderer wird geſchwankt
haben, ob er die traditionelle Himmelfahrtstour antreten oder im
warmem Bette bleiben ſolle. Doch es blieb wenigſtens trocken, ab
und zu ſandte die Sonne wärmende Strahlen hernieder. Mit dem
vorgeſehenen gemütlichen Picknick im Walde war es freilich nichts,
und auch der Aufenthalt in den Waldreſtaurants war eine recht
froſtige Sache. Aber für einen rechten Wanderer war das Wetter
gerade recht. Tauſende waren es, die am Himmelfahrtstag
unter=
wegs waren, um die Heimat zu durchſtreifen und ihre Schönheiten
kennen zu lernen. Mit Liederſang und Lautenklang gings durch
den grünenden Wald. Stark beſucht war wieder die Bergſtraße mit
ihrer Blütenpracht. Tauſende Autos und Motorräder belebten
die Landſtraße, und in den Ausflugsorten herrſchte freudiges
Ge=
dränge in den Reſtaurants. Am Abend hatte die Eiſenbahn alle
Hände voll zu tun, um die Wanderer wieder heimzubefördern.
— Jubiläum. Der Schuhmachermeiſter Jakob Hofmann in
Darmſtadt, Helfmannſtraße, feiert morgen in voller Friſche und
Rüſtigkeit ſein 40jähriges Geſchäftsjubiläum.
Kriegerverein Darmſtadt. Sonntag, den 8. Mai, nachm.,
Bezirkstag in Rohrbach. Teilnahme für jedes Haſſiamitglied
mög=
lich. Abfahrt Darmſtadt, Luiſenplatz, nachm. 1,45 Uhr.
Geſamt=
fahrpreis 50 Pfg.
— Gautagung der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefan=
gener e. V., Gau Südweſtdeutſchland, in Darmſtadt. Die
Orts=
gruppe Darmſtadt der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefan=
gener e. V. teilt mit, daß am Samstag, den 7. Mai, 20,30 Uhr,
und Sonntag, den 8. Mai, 9 Uhr, im Vereinslokal, Waldſtraße 2,
Gaſthaus „Zur Stadt Coburg” der Gautag des Gaues
Südweſt=
deutſchland der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener
ſtattfindet. Alle in Darmſtadt und Umgebung wohnhaften
ehe=
malige kriegsgefangenen Deutſchen werden auf die am Sonntag
ſtattfindende Haupttagung beſonders aufmerkſam gemacht. Hier
wird die günſtige Gelegenheit geboten, das Leben und Wirken in
der Kriegsgefangenen=Bewegung näher kennen zu lernen. Der
ge=
ſchäftsführende Bundesvorſitzende der Reichsvereinigung
ehemali=
ger Kriegsgefangener, Kamerad Dr. Givens=Berlin, nimmt an
dieſer Tagung beſtimmt teil.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
Freitag, 6 Mai 19½—22½ Uhr. D 22 und T Gr. 1, 2, 3, 4, 5.Don Juau. Preiſe 0.70—5.60 Samstag, 7 Mai 20—22½ Uhr. Bühnenvolksb. K (15. Vorſt.
Die endloſe Straße. Preiſe 0 60—4.80 Mk. Sonntag, 8 Mai 17—22 Uhr. Bühnenvolksb. H (11. Vſt.) Die
Meiſterſinger von Nüruberg. Pr. 0.80 — 6.40 M. Kleines Haus. Freitag, 6. Mai 20—22½ Uhr. T Gr. 6, 7 u. 8. Jphigenie.
Preiſe 0.50—4 Mk. Samstag, 7 Mai 20—22½ Uhr. Zuſatzmiete V 14. Die Italienerin
in Algier Preiſe 0.60—4.50 Mk Sonntag, 8 Mai 19½—22 Uhr. Zuſatzmiete Vl, 13. Nina.
Preiſe 0.60—4.50 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Mozarts „Don Juan” wird
heute abend 19,30 Uhr im Großen Haus wiederholt. — Morgen,
Samstag, 20 Uhr, erſte Wiederholung von Roſſinis Oper „Die
Italienerin in Algier”. — Im Großen Haus wird „Die
endloſe Straße”, das Frontſtück von Graff und Hintz, in
der Inſzenierung von Günther Haenel (Bühnenbild: Siegfried
Sebba) wiederholt.
Felix Weingartner dirigiert „Die Meiſterſinger von
Nürnberg”, Felix Weingartner beendet ſein diesjähriges
Diri=
genten=Gaſtſpiel in Darmſtadt mit Richard Wagners „
Meiſter=
ſingern von Nürnberg‟. Die Hauptpartien ſingen: Evchen:
Anny v. Stoſch, Magdalene: Anna Jacobs, Stolzing: Albert
Sei=
bert; Hans Sachs: Albert Lohmann; David: Eugen Vogt;
Koth=
ner: Franz Notholt; als Pogner gaſtiert Heinz Schlüter=Hagen
in Vertretung des erkrankten Herrn Herrmann. — Im Kleinen
Haus wird zum letzten Male „Nina”, die erfolgreiche Komödie
von Bruno Frank wiederholt.
Liederkag der Darmſtädter Sängerſchaft.
Die Darmſtädter Sängerſchaft hält am 9. Juli in der
Feſt=
halle ihren diesjährigen Liedertag ab. Es ſingen 5 Gruppen mit
je 165—255 Sänger. Zu Gehör gebracht werden 4 Maſſenchöre,
und zwar „Mein Deutſchland” von C. A. Mangold, „Deutſches
Seemannslied” von Arnold Mendelsſohn. „Deutſches Volksgebet
von Janoske und „Ein Lied vom deutſchen Lied” von Paul
Otten=
heimer, Uraufführungen mit Orcheſter, Damen= und Knabenchor.
Der Chor „Ein Lied vom deutſchen Lied” kann von den einzelnen
Vereinen beim Gauvorſitzenden umgehend in Empfang genommen
werden. Die Proben für die Maſſenchöre finden unter der
Lei=
tung von Gauchormeiſter Etzold am Montag, den 20. Juni, und
Montag, den 27. Juni, ſtatt, die Hauptprobe einſchließlich
Or=
cheſter, Damen= und Knabenchor am Freitag, den 8. Juli 1932. Die
Gruppenchöre werden noch bekanntgegeben.
Aenderung des Sonderzugprogramms
der Reichsbahndirekkion Mainz.
Die für das ganze Reichsbahngebiet für Pfingſten geſchaffenen
Reiſeerleichterungen, insbeſondere die in der Zeit vom 11. bis 23.
Mai gültigen Feſttagrückfahrkarten mit 33½½ Prozent
Fahrpreis=
ermäßigung machen es notwendig, eine Aenderung des
Sonder=
zugprogramms vorzunehmen. Die für 5. bis 8. Mai geplante
Son=
derfahrt nach Weimar, Oberhof i. Thüringen und Bad Kiſſingen
und der in die Pfingſten fallende Sonderzug nach Dresden, Bad
Schandau und Leipzig, vom 17. bis 23. Mai, fallen aus. Dagegen
fährt der für Sonntag, den 8 Mai, vorgeſehene Zug nach
Milten=
berg und Wertheim a. M. Die ſchöne Mainfahrt nach dem
ſonni=
gen, wonnigen Maintal findet beſtimmt auch bei denen Anklang,
die ſich bereits vorgenommen haben, an der vom 4. bis 11. Juni
vorgeſehenen Sonderfahrt nach München, Garmiſch=Partenkirchen
und Mittenwald teilzunehmen Bei dieſer vielverſprechenden
Fahrt, deren äußerſt günſtige Preisgeſtaltung in einigen Tagen
veröffentlicht wird, genießen die Reiſeteilnehmer eine
Fahrpreis=
rmäßigung von 50 Prozent.
Beachten Sie bitte das
Preisausschreiben
in unserer Ausgabe vom 7. Mai 1932.
Der Verlag.
6846b)
Photographiſches Inſtitut der Techniſchen Hochſchule. Am
Montag, den 9. Mai, mittags 12 Uhr, findet im Inſtitut eine
Be=
ſprechung über die Vorleſungen und Uebungen des
Sommerſeme=
ſters ſtatt. Damen und Herren, die an den Uebungen teilnehmen
wollen, werden gebeten, zu der Beſprechung zu erſcheinen.
Muſikverein. Heute, Freitag, abends 8 Uhr, findet Probe
für die Herren im Mozartſaal, fur die Damen im Muſikverein
ſtatt. Es wird um vollzählige Teilnahme gebeten.
— Verein ehem. 117er Darmſtadt. Auf den heute abend im
Vereinslokal ſtattfindenden Vereinsabend mit Konzert
wird aufmerkſam gemacht und in Rückſicht auf anweſende
aus=
wärtige Gäſte um zahlreiche Beteiligung gebeten.
2aie Veranſtalkungen.
Die hierunſer erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Sinweiſe auf Anzeigen zu betradhten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— 1. FC. „Union” 1913 E. V. Darmſtadt. Auf
viel=
ſeitigen Wunſch der Vereinsmitglieder ſowie der uns
naheſtehen=
den Gönner= und Geſellſchaftskreife wird am Samstag, den
Mai 1932, abends 20 Uhr, im Saale des Vereinshauſes „Zum
Chauſſeehaus”, Heidelbergerſtraße 89, ein „Frühlingsfeſt
mit Tanz” veranſtaltet. Die Veranſtaltung iſt gedacht als
Wie=
derholung der bei dem Theaterabend vom 24. April vorgetragenen
Muſik= und Theaterſtücke. Der Eintrittspreis zu dieſer
Wieder=
holung der Theaterveranſtaltungen iſt volkstümlich und für
Nicht=
mitglieder auf den geringen Unkoſtenbeitrag von 35 Pfg. feſtgeſetzt.
Tageskalender für Freitag, den 6. Mai 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Holzapfel weiß alles”
Helia=Lichtſpiele: Ehe mit beſchränkter Haftung”;
Palaſt=Lichtſpiele: „Detektiv aus Liebe‟. — Orpheum:
Varieté.
Zu Karl Köhlers 100. Geburkskag
Am 6. Mai d. J. jährt ſich zum 100. Male der
Gebu=
eines Mannes, der wegen ſeiner hervorragenden Verdienſte u
evangeliſche Landeskirche Heſſens auch heute noch nicht ver
ſein ſollte. Es iſt der Oberkonſiſtorialrat und Superintender
Provinz Rheinheſſen, D. Dr. Karl Köhler.
Als Sohn des Hofpredigers, ſpäteren Oberkonſiſtorialrat
Prälaten D. Köhler in Gedern geboren, beſuchte Karl Köhle
Gymnaſium zu Darmſtadt unter Diltheys Leitung, dana
Univerſität Gießen und das Predigerſeminar zu Friedberg.
dreijähriger Lehrtätigkeit am Schmitzſchen Inſtitut in
Dar=
wurde er Vikar zu Rüſſelsheim und hierauf Vikar des Darmſ
Stadtpfarrers Dr. Ludwig, der ihn als Vierzehnjährigen ko
miert hatte. Seine pädagogiſche Begabung führte ihn im
1858 in das Lehramt zurück und zwar diesmal an das Gymn
zu Darmſtadt. Nach fünfjähriger Tätigkeit an dieſer Stelle
er 1863 als Profeſſor an das Predigerſeminar nach Friedbe
rufen, wo er neben Schwabe und Diegel wirkte. Dieſer 19
lang währenden Stellung als Lehrer des theologiſchen Nachn
folgte im Jahre 1882 Köhlers letzte Amtsſtellung als Super
dent der Provinz Rheinheſſen. Zehn Jahre lang hat er
hohe Amt verſehen, bis er am 1. Juli 1892, zwar noch im ri
Alter von 60 Jahren, aber infolge ſchwerer Krankheit, ge
wurde, in den Ruheſtand zu treten. Nur noch eine kurze Ze
Ruhe ſollte ihm beſchieden ſein: Am 30. Dezember 1895 fe
ſeine Erlöſung von ſchwerer unheilbarer Krankheit, un
2. Januar des folgenden Jahres ſenkte man ſeine ſterbliche
in die Erde des Darmſtädter Friedhofs.
Karl Köhlers Lebensgang war von den Zeitumſtände
äußeren Erfolgen in hohem Maße begünſtigt, er war jedoc
ſelbſt ein feſter klarer männlicher Charakter und eine he
wickelte intelluktuelle und würdevolle Perſönlichkeit. Wer
Erwerbung des Dr. phil vom Jahre 1859 und des Ehrendokto
Theologie vom Jahre 1867 bei ſeiner Herkunft und ſeiner
bahn auch nichts Auffallendes bedeuten, hatte er doch ſein
rufung zum Abgeordneten der Landesſynode (1873—1882)
Ernennung zum Mitglied der oberſten Kirchenbehörde und
Ernennung zum 1. Stadtpfarrer von Mainz neben dem Ar
Superintendenten zweifellos ſolchen Anlagen zu verdanke
bekunden, daß er über eine Fülle von Fähigkeiten verfügte
daß dem in der Tat ſo war, beweiſt auch die von Köhler a
verſchiedenſten Gebieten trotz ſeiner nicht geringen Amts
entfaltete literariſche Tätigkeit, Köhler war nämlich nick
Prediger, Profeſſor, Oberkonſiſtorialrat, Kirchenpolitiker
Kirchenrechtslehrer, ſondern zugleich auch ein Mann, den es
wieder drängte, die verſchiedenſten Probleme, die ihm an
zen lagen, wiſſenſchaftlich zu verarheiten und zu löſen.
Schrifttum aber, das von ihm ausging, war orientiert an
kirchlich=theologiſchen Stellung und entſprang letzten Ende
ſeiner tiefen Neigung zur Reformations= und Kirchenge
So erklären ſich nicht nur ſeine beiden kirchenpolitiſchen S
gegen den Mainzer Biſchof Ketteler von 1868 und 1869
auch ſein ſtarkes Intereſſe für die Verfaſſung und die Re
ſtaltung der heſſiſchen Landeskirche, für deren Synodalver
er ſchon lange vor dem Inkrafttreten der heſſiſchen Kirck
faſſung eingetreten war und deſſen Richtung insbeſonde
Streitſchriften gegen Dieffenbach und Schloſſer über dieſe
vom Jahre 1873 erkennen laſſen. Seiner wiſſenſchaftliche
gung ſind auch die größeren kirchenrechtlichen Bücher ſeiner
über das Kirchenrecht der evangeliſchen Kirche im Großher
Heſſen (1884), über die Simultankirchen im Großherzogtum
(1889) und das Lehrbuch des deutſch=evangeliſchen Kirche
(1895), endlich aber auch die kleine, erſt 1927 gedruckte
biographie vom Jahre 1892 entſprungen.
Karl Köhler war nach dem Urteil ſeiner Zeitgenoſſe
beſtechender hinreißender Prediger, was er ſagte war al
dankenreich und wohldurchdacht und beruhte auf einer
religiös=theologiſchen Ueberzeugung. Von Natur aus ern
zurückhaltend, ja oft unnahbar, vermochte er die Menſche
immer ſchnell zu gewinnen, wo es aber geſchah, offenbe
ſeinen Mitmenſchen eine ungewöhnliche Wärme und Liebe.
in allem ein reiches Theologenleben, dem die Kirche tie
regung und ſtarke Befruchtung zu verdanken hatte, dem *
älteren Generation noch heute ein treues Andenken bewahr
und das auch für unſere heutige ſo gänzlich anders gearte
noch als ein Vorbild theologiſcher Wurde und hochange
Männlichkeit gelten kann.
Wilhelm Mül
— Das Union=Theater bringt nur noch heute Felix 2
in dem neuen, originellen Kriminal=Luſtſpiel „Holzapfe
alles”.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute
lotte Suſa, Hans Moſer und Werner Fuetterer in der
Tonfilm=Komödie „Ehe m. b. H.”‟.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute das
eſſante Stummfilm=Doppelprogramm, den ſpannenden Senſ
film „Detektiv aus Liebe” und einen Großfilm aus den bay
Alpen „Wenn die Abendglocken läuten”.
* Der fünfhunderkjährige Alkar.
Zum 6. Mai.
Von Hans Sturm.
Die Meiſter des großen Genter Altars, Hubert und Jan
van Eyck, ſtammten aus dem Dörflein Maaſeyk bei Maaſtricht.
Damaligem Brauch gemäß nannten ſie ſich nach
ihrem Heimatort und galten in Flandern und
den Niederlanden als geſchickte Miniaturen= und
Buchmaler. Jan war der Schüler ſeines um faſt
fünfundzwanzig Jahre älteren Bruders und half
ihm bei jeglichem Auftrag. Von den früheren
Werken der Brüder wiſſen wir kaum etwas, über
ihrem Werdegang liegt tiefes Dunkel.
Um das Jahr 1410 begannen die
niederlän=
diſchen Maler an Stelle der Waſſerfarben die
beſſeren Oelfarben zu verwenden, und die
Chro=
niſten ſchreiben die Erfindung dieſer neuen
Tech=
nik den Brüdern van Eyck, vor allem dem
jünge=
ren Jan, zu. Vaſaxi berichtet in ſeinem 1550
erſchienenen Werk darüber: „Jan war mit der
alten Malart unzufrieden. Beſonders ärgerten
ihn die Irrtümer bei der Zeitberechnung,
ver=
urſacht durch das längſame Trocknen der Bilder.
Da er einige Kenntniſſe in der Chemie beſaß,
ſuchte er einen den Trockenprozeß beſchleunigenden
Firniß zu berditen, um nicht mehr auf die Sonne
warten zu müſſen. Er miſchte Lein= und Nußöl
mit anderen Ingredienzien und fand, daß die
Miſchung der Farben mit Oel weit beſſer
aus=
fiel als mit dem harten Waſſer, ein feſteres,
kräf=
tigeres Kolorit ergab und den früheren Firniß
überflüſſig machte.‟ Durch dieſe Vervollkommnung
— wohl die Frucht vieljähriger Studien und
Verſuche — wurde die alte Technik umgeſtoßen;
die großen Maler konnten erſtehen. Dieſe
künſt=
leriſche Umwälzung mit ihrem gewaltigen
Ein=
fluß auf die ſpätere Malerei iſt der ruhmvolle
Auftakt zur Geſchichte der plämiſchen Malerei
des fünfzehnten Jahrhunderts. Und, als ob alles
bei ihrem Erſcheinen überraſchend ſein müſſe, trug
das erſte große Werk, bei dem die neue Technik
voll zur Anwendung kam, das Datum des Jahres 1432, und es
war kein anderes als das unſterbliche Altarblatt: Die Anbetung
des makelloſen Lammes.
Ob Vaſaris vielumſtrittene Annahme ſtimmt oder nicht
ſtimmt, iſt unwichtig der Tatſache gegenüber, daß das Werk der
Brüder van Eyck zum erſtenmal Zeugnis ablegt vom Menſchen
der neuen Zeit. Im Jahre 1420 kamen die Brüder nach Gent,
um im Auftrage des reichen Patriziers Jodukus Vyd und ſeiner
Ehefrau einen Altar für die Seitenkapelle der
Johanneskathe=
drale — jetzt St. Bavo — zu malen. Hubert begann das
gran=
dioſe Triptychon, erſann die Idee, ordnete den Plan und führte
einen Teil des Entwurfes aus, der zeigt, daß er ſowohl in den
Motiven als auch in der Behandlung des Figürlichen ſich an die
überkommene Art der mittelalterlichen Miniaturmaler, Bildhauer
und Teppichwirker hielt. Um das Jahr 1426 wurde er durch den
Tod mitten aus der Arbeit geriſſen, und Jan malte auf Wunſch
des Stifters Vyd, des edlen Herrn von Pamele, an dem Werr
weiter. Am Morgen des 6. Mai 1432 fügte er dem letzten Bild
die Inſchrift ein: „Der Maler Hubert van Eyck, der größte aller
Maler, begann das Werk. Johannes, in der Kunſt der zweite,
vollendete es auf den Wunſch des Jedocus Vyd im Jahre 1432
Singende Engel, ein Ausſchnitt aus einem Flügelbild des weltberühmten Genter Altars.
paares Vyd, und in der Mitte Johannes, den Evangeliſt
Vorläufer und den Verkünder. Das Verkündigungsbild wi
vier Tafeln gekrönt, auf denen die Propheten Zacharie
Michäas und zwei Sibyllen dargeſtellt ſind. Die beiden
der Stifter gehören zu den früheſten Porträts der niede
ſchen Malerei und gewinnen trotz ihrer herben Schlichth
durch beſondere Bedeutung. Das Mittelſtück des geö
Altars ſtellt in großartiger Kompoſition die Anbetun
Lammes auf Erden dar. Auf einer
knienden Engeln in weißen Gewändern
benen Opfertiſch ſteht das Lamm, deſſei
aus einer Bruſtwunde in einen Kelch flief
ihm im Vordergrund ſprudelt der Brunn
Lebens. Links kommen die altteſtamer
Geſtalten zur Anbetung und zum Bo
Lebens, rechts knien die Apoſtel und die
und Biſchöfe, dahinter harren Jungfrau
Palmen in den Händen des Anblicks, vo
drängt der endloſe Zug der Märtyrer
Auf dem linken Seitenſtück kommen ſtolze
während auf dem rechten Einſiedler und
Wald und Straße verlaſſen, um dem La
huldigen. Ihnen ſchreitet der Rieſe
phorus voran, ein gutes Gegengewicht ge
Ritter. Ueber dem Mittelbild ſchwebt die
des heiligen Geiſtes und verbindet den
Teil des Werkes mit dem oberen, dem
Hier thront die erhabene Geſtalt Gott
ihm zur Seite Maria und der Täufer, und
dieſen ſingende und muſizierende Enge
beiden äußerſten ſchmalen Tafeln trag
Bilder unſerer Stammeltern aus dem Pa
Das ganze Werk enthält, wenn man die
Seiten zählt, nicht weniger als zwanzig
mit nahezu dreihundert Figuren, die zuſ
gehalten werden durch die einende Ik
Erlöſungsgedankens. Ueber den Anteil d
der an den einzelnen Tafeln ſagt Fro=
„Wenn, wie man nach allem glauben m.
der Urheber des Mittelbildes und der
Flügel iſt, von denen man in St. Bavo
nur die hundert Jahre ſpäter von Coxie ?
tigten Kopien beſitzt, ſo hatte er ſich nur
am 6. Mai.‟ Dieſe Worte ſind ein wunderſames Zeichen
brüder=
licher Liebe, die der Jüngere dem Aelteren auch im Leben immer
erwies, denn auf Grund der ſignierten Tafeln und anderer
ſchriftlicher Zeugniſſe geht zweifellos hervor, daß nicht Hubert,
ſondern Jan der Begabtere geweſen iſt; Hubert war das
tech=
niſch ſichere große Talent, Jan dagegen das zukunftweiſende
Genie.
Wie die meiſten mittelalterlichen Flügelaltäre iſt auch der
Genter Altar „als großes Buch des Heils” angelegt, das auf
der Außenſeite die Vorgeſchichte, auſ der Innenſeite die
Er=
füllung des Erlöſungswerkes enthält. Geſchloſſen zeigt der Altar
auf zwölf Tafeln in der oberen Hälfte Mariä Verkündigung,
auf der unteren rechts und links Bildniſſe der Stifter, des Ehe=
Geiſte und gemäß der Manier ſeines Bru
entwickeln. Aus eigenem lieh er den Geſichtern größere
heit, gab ihnen mehr Menſchlichkeit, mehr Reichtum und
genaue Echtheit in der Architektur, in den Stoffen und
Vergoldungen. Vor allem aber führte er die Freiluft
Anblick blühender Landſchaften und blauer Fernen. Sc.
rückte er das, was der Bruder in mythiſchem Glanze
byzantiniſcher Grundlage erhalten hatte, auf das Nioe
Erdenhorizontes herab.”
Hierin liegt die Bedeutung Jan van Eycks und ſeine.
ten Werkes, das eine neue Epoche der Kunſt und der
heit einleitete und nun über fünf Jahrunderte hinuhe‟
unſere Tage als eines der wertvollſten Dokumente dees
ländiſchen Geiſtes.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 126 — Seite 3
Aus Heſſen.
ſt. Traiſa, 5. Mai. Obſt=und Gartenbauverein.
eider mußte der für die Monatsverſammlung vorgeſehene Vor=
„ag wegen völliger Heiſerkeit des Herrn Referenten zurückgeſtellt
ſerden, und zwar bis zur Sitzung am 6. Juni (Montags, im
Heſ=
ſchen Hof). Der Vorſitzende, Herr Gutsverwalter Seydel, hatte
Freundlichkeit, einzuſpringen und aus dem Stegreif
aufſchluß=
iche Darlegungen über „Befruchtung der Blüten verſchiedenſter
rtund die Feinde des Fruchtanſatzes” zu geben, die von der gut
ſuchten Verſammlung beifällig aufgenommen wurden. Eine
leb=
ifte und ſehr wertvolle Ausſprache ſchloß ſich an. — Der Beſuch
* Deutſchen Landwirtſchaftsausſtellung in Mannheim wurde auf
n Mai feſtgelegt. Liſtenumfrage wird ſofort geſchehen. Die Hin=
,6 Rückfahrt mit Autobus wird 2,50 RM. koſten, das
Eintritts=
id etwa 1 RM. betragen. Eine Beſichtigung des Botaniſchen
artens in Darmſtadt ſoll im Juni ſein. Etwas ſpäter wird ein
ing unter fachverſtändiger Leitung durch den Eberſtädter Natur=
7d führen. Zum gemeinſamen Beſchaffung von Spritzmitteln
Schädlingsbekämpfung und deren richtigen Anwendung wurde
en den
entit
gedrutt
und
Kirch
tte, dem
s den Herren Johannes Fornoff. Peter Rauch und Bock ſen. ein
ſonderer Beratungsausſchuß gebildet.
g Ober=Ramſtadt, 5. Mai. Winterhilfe 1931/32 in
ſer=Ramſtadt. Unter Leitung des Herrn Pfarrers Nürnberger
der aus allen Vereinen und Körperſchaften mit
Wohlfahrts=
trebungen zuſammengeſetzte Ausſchuß recht guten Erfolg zu
ver=
chnen. Die Opferwilligkeit in unſerer Gemeinde hat ſich
wie=
um beſtens bewährt. 28 Damen und zwei Herren ſammelten
turalien und Geldbeträge und erzielten dabei ein ſehr gutes
gebnis, beſonders in Kleidungs= und Wäſcheſtücken. Die ſehr
chlich eingegangenen Kleidungsſtücke ſind nach vorausgegange=
Desinfektion in hingebender Weiſe von vielen Damen aus
in Bevölkerungsſchichten im Rathaus in mehreren Wochen
ſor=
kt, nach Bedarf gründlich repariert und teilweiſe umgearbeitet
rden. Die Beitragsſammlung ergab 180,90 RM., und die
Zu=
adungen vom Volksliederabend aller hieſigen Geſangvereine,
er Veranſtaltung der beiden Deutſchen Turnvereine, des
Sport=
bs 1928 und der Weihnachtsaufführung der Belegſchaft der
hrwerke beliefen ſich auf 844,50 RM. Hierzu kamen noch 5 RM.
iderheiträge und 1,50 RM. Zinſen in laufender Rechnung. So
nten zur Beſchaffung von neuen Kleidern und Schuhen für
ulkinder ſowie Wäſche 525,90 RM. verausgabt und 4 RM. bar
gehändigt werden. Der großen Notlage in unſerer Gemeinde
hnung tragend, wurde der Geſamtbetrag von 529,50 RM. für
erſtützungen ausgegeben, und konnte der Aufforderung zur
jeferung eines Bruchteils des geſammelten Geldbetrags an den
iswohlfahrtsausſchuß leider nicht entſprochen werden. In 642
zelfällen ſind an Notleidende verteilt worden: 586 einzelne
idungs= und Wäſcheſtücke für Erwachſene und Schulkinder, 115
r alte und neue Schuhe, 14 Paar Kinderſchuhchen und 207
idungs= und Wäſcheſtücke für Kleinkinder. Durch die „
Pfund=
wurde weiter die Ausgabe von 540 Pfund Lebensmitteln
öglicht. Auch ſind 117 Gutſcheine je 1 RM. ausgegeben
wor=
ferner etwa 18 Zentner Kartoffeln und Obſt ſowie 7 Zentner
nnmaterial. Allen Spendern, den Sammlerinnen und Samm=
und beſonders den Damen für die fleißige Näharbeit und die
eleiſtung beim Verteilen der Gaben, den Vereinen und der
gſchaft der Röhrwerke, die durch Veranſtaltungen die
Winter=
m Grohleng unterſtützten, ſei herzlicher Dank geſagt. Die Winterhilfe
herzogt
132 iſt inzwiſchen in der Schlußſitzung verabſchiedet worden
hen Kir
dem Rechner, Herrn Rektor i. R. Hofmann, wurde Entlaſtung
lt. Möge ſich die allgemeine Wirtſchaftslage recht bald beſſern
die Winterhilfe im nächſten Winter entbehrlich machen.
4u. Neuſtadt mit Burg Breuberg (V. J.H.), 5. Mai. Am letz=
Samstag fand im Gaſthaus „Zum Schwanen” die fällige
uptverſammlung ſtatt, die von Herrn Bürg. Koch
er=
twurde. Der von Herrn Wilhelm Köbler erſtattete
Jahres=
ht wurde gutgeheißen. Die Rechnungsablage erfolgte durch
n Trabolt und ergab einen kleinen Ueberſchuß; ein Teil
da=
ſoll für eine größere Bank an der unteren Mümlingbrücke
vendung finden. Bei dem Punkte „Vorſtandswahl” wurde
angjährige erſte Vorſitzende Herr Bürg. Koch einſtimmig zum
nvorſitzenden. Herr Lehrer Koch zum 1. Vorſitzenden, Herr
ſbindermeiſter Juſtus Koch zum 2. Vorſitzenden ernannt. Die
gen Beiſitzer blieben in Amt und Würden; neu hinzu kam
Heinrich Eidmann.
Erbach, 5. Mai. Wanderung. Die hieſige Ortsgruppe
Odenwaldklubs unternimmt kommenden Sonntag, den 8. 5.,
fünfte Wanderung in dieſem Jahre; ſie führt aus dem
Müm=
ins Gerſprenztal und berührt Kohlgrube, Vierſtöck, Schnel=
Fränkiſch=Crumbach und Gerſprenz. Der Abmarſch erfolgt
Uhr vom „Schützenhof” aus. Führer ſind die Herren
Katzen=
r und Neff. — Jugendbewegung. Das „Eichenkreuz”,
iſtaltet kommenden Sonntagabend im Gemeindehauſe einen
und Spielabend.
x. Airlenbach, 5. Mai. Friedhofseinweihung. Vor
rer Zeit hatte die hieſige Gemeinde ein Stück Neuland
er=
en, das an den alten Friedhof anſchließt; dieſer iſt voll
auf=
ucht. In der letzten Woche wurde die Einfriedigung, ein
r Lattenzaun, fertiggeſtellt, ſo daß am Sonntag die
Ein=
ungsfeier ſtattfinden konnte. Herr Pfarrer Knodt=Beerfelden
unter reger Anteilnahme der Bevölkerung eine ergreifende
rache und weihte ſchließlich anſchließend das neue Grundſtück
übergab es ſeiner Beſtimmung.
P. Wald=Michelbach, 5. Mai. Die Freiwillige Feuer=
* Ober=Waldmichelbach unternahm mit einem
Allwetter=
n der Reichspoſt einen Ausflug nach Wimpfen. Dort wurden
Salzbergwerk und die Salinen beſichtigt. Daran ſchloß ſich
iittags unter der Leitung des dortigen Verkehrsvereins ein
gang durch die Stadt an. — Die evangel.
Kirchenge=
nden von Wald=Michelbach und Siedelsbrunn
veranſtalte=
uf dem Lichtenklinger Hof ein Kinderfeſt. Eine ſtattliche
Kinder und ein großer Teil der Elternſchaft zogen unter den
gen des Poſaunenchors aus und verlebten gemeinſam einen
gen Nachmittag.
Ih. Weſchnitz i. Odw. (Luftkurort), 5. Mai. Die vor längerer
ſtattgefundene Verſteigerung der Gemeindejagd, muß
derer Umſtände wegen jetzt nochmals wiederholt werden;
erneute Jagdverſteigerung findet am Freitag mittag dieſer
e im „Erbacher Hof” ſtatt. — Das beſtbekannte Fremdenheim
bſt verlegte ſeinen hieſigen Fremdenbetrieb vergrößert in
Schwarzwald. Das Anweſen hier ſoll privat vermietet
wor=
ein auf einige Zeit.
Soſtav=Adolf=Feier an der Schwedenſäule bei Erfelden.
EPH Am Himmelfahrtstage fand an der Schwedenſäule bei
Erfelden am Altrhein eine machtvolle evangeliſche Kundggebung zu
Ehren des Schwedenkönigs Guſtav Adolf ſtatt. Eingeladen hatten
dazu der Zweigverein Groß=Gerau, Oppenheim und Ried=Modau
des Guſtav=Adolf=Vereins in Verbindung mit den Kirchenchören
und Poſaunenchören der Dekanate. Trotz der Ungunſt der
Witte=
rung am Himmelfahrtstag hatten ſich mindeſtens 12000 Menſchen
aus Starkenburg und Rheinheſſen zur gemeinſamen Feier im Wald
um die Erinnerungsſäule vereinigt. Zu Fuß rückten die einzelnen
evangeliſchen Vereine an, auf Autos, Rädern und allen möglichen
Waſſerfahrzeugen kamen andere.
Das Jahr 1932 wird in beſonderer Weiſe der Erinnerung an
das Wirken Guſtav=Adolfs in Deutſchland gewidmet ſein. Die
geſt=
rige Feier bildete für Heſſen den Auftakt der kirchlichen Feiern,
nachdem ſchon im vorigen Jahre im Dezember, in Erfelden an
dem Schwedenhaus, in dem Guſtav Adolf vor ſeinem denkwürdigen
Rheinübergang übernachtete, eine Erinnerungstafel angebracht
worden war. Daß gerade Heſſen 1932 an den Guſtav=Adolf=Feiern
in beſonderem Maße beteiligt ſein muß, iſt verſtändlich. Einmal
hatte Guſtav Adolf in unſerem Lande, in Mainz, ſeine Reſidenz
aufgeſchlagen und eine Regierung eingerichtet und lärigere Zeit
gelebt. Zum anderen aber iſt das Heſſenland beſonders eng mit
dem vor hundert Jahren, 1832. gegründeten Guſtav=Adolf=Verein
verbunden. Der Darmſtädter Prälat Zimmerman hat als
Mit=
gründer ihm die entſcheidende Richtung ſeiner Wirkſamkeit
ge=
geben, nämlich im Sinne ſeines Schutzherren durch tatkräftige und
hilfsbereite Unterſtützung bedrängter evangeliſcher
Glaubensgenoſ=
ſen in der Diaſpora, namentlich in Geſtalt des Kirchen= und
Schul=
baues, zu deren Sammlung und Rettung beizutragen.
So iſt es verſtändlich daß das Heſſenvolk ſo lebhaften
Anteil an den Erinnerungsfeiern nimmt. Von ſeiten der
Kirchen=
behörde waren erſchienen: Prälat Profeſſor D. Dr. Dr. Diehl,
Vizepräſident Dr. Dahlem, der Superintendent der Provinz,
Oberkirchenrat Dr. Müller, die Oberkirchenräte Dr. Büchler und
Dr. Horre, Ferner der Präſident des Landeskirchentages.
Staats=
archivdirektor Dr. Hermann. Die Leitung der ganzen
Veranſtal=
tung lag in der Hand von Pfarrer Preß=Leeheim. Nach der
Er=
öffnung durch die gewaltig wirkenden Poſaunenchöre ſprach Dekan
Vogel=Gernsheim ein Grußwort, indem er auf die hiſtoriſche
Be=
deutung des Ortes hinwies. Nach einem gemeinſam geſungenen
Choral hielt Prälat D. Dr. Dr. Diehl die Anſprache. Er ſchil=
derte die Lage der Lutheriſchen und Reformierten in den Landen
links des Rheines unter ſpaniſch=habsburgiſcher Herrſchaft vor dem
Erſcheinen Guſtav Adolfs. Es wird daraus verſtändlich, daß dieſer
allgemein als Retter und Befreier aus drückender Not begrüßt
wurde. Aber das allein iſt noch nicht das Weſentliche an ſeiner
Geſtalt. Wichtiger iſt, wie er nun aus dem Geiſt der Reformation
heraus und in Verwirklichung ihrer Ideen den neugebildeten
Staat geſtaltet hat. Er hat es verſtanden, allen Konfeſſionen,
einſchließlich der Katholiken, Schutz und Freiheit für ihren
Glau=
ben zu verſchaffen, und alle Kräfte zu aufbauender Arbeit
zu=
ſammenzufaſſen. Er iſt damit der Wegbereiter der erſt ſpäter voll
verwirklichten proteſtantiſchen Staatsidee geworden, in der die
Parität herrſcht, und hat die ſozialen, wirtſchaftlichen und
kul=
turellen Kräfte der Reformation zur Entfaltung gebracht. —
Darnach ſprach Pfarrer Wagner=Bensheim namens des
Heſ=
ſiſchen Hauptvereins der Guſtav=Adolf=Stiftung. Er grüßte
er=
freut die große Verſammlung, die ihr Intereſſe an der Sache
Guſtav Adolfs bekunde. Er ſchilderte die Entſtehung und das
Wach=
ſen des Guſtav=Adolf=Vereins und zeigte, wie beſonders
notwen=
dig heute ſein Wirken iſt, da namentlich im Oſten und im Süden
deutſche Evangeliſche in ſchwerſter Bedrückung um Glauben und
Heimat ringen. Er verwies auf Litauen, Polen, Siebenbürgen
und andere Länder und forderte zur Opferwilligkeit und Treue
auf. — Als dritter Redner ſprach ein Vertreter Schwedens,
Direk=
tor Gullbrandſſon, Bad Soden. Sehr ſympathiſch berührte
es, wie er die Geſinnungsverwandtſchaft und Freundſchaft des
ſchwediſchen und deutſchen Volkes hervorhob. Während des
Krie=
ges habe Schweden wohlwollende Neutralität geübt. Auch jetzt
glaube es an den neuen Aufſtieg des deutſchen Volkes und wünſche
für die Zukunft, daß beide Nationen geleitet würden von der
Ge=
ſinnung: Treue um Treue! Darauf legte er einen Lorbeerkranz zu
Ehren ſeines großen Königs nieder. Mit ihm waren Schweden
aus Wiesbaden und anderwärts gekommen. — Das Schlußwort
ſprach darnach Superintendent Oberkirchenrat Dr. Müller. Der
zuſammenfaſſende Eindruck des Tages iſt das Gefühl des Dankes,
vor allem auch gegenüber dem Manne, dem die Feier galt. Wir
hören aber auch, was er von uns zu fordern hat, Treue zur Kirche,
Gehorſam gegen Gottes Willen, Zuſammenſchluß zu gemeinſamer
Tat! Gemeinſam geſungen erklang darauf mächtig das Lied „Nun
danket alle Gott!” womit die Feier ihren Abſchluß fand. Sie wird
lange im Herzen aller Teilnehmer nachklingen.
e.
Cf. Birkenau, 5. Mai. Arbeitsloſigkeit. Die Zahl der
von dem Arbeitsamt Weinheim ſowie von der Gemeinde
Unter=
ſtützten iſt etwas zurückgegangen. In Unterſtützung des
Arbeits=
amtes ſtehen ca. 120 Perſonen und in Unterſtützung der Gemeinde
(Wohlfahrtserwerbsloſe) 110 Perſonen. Durch die zur Zeit recht
lebhafte Bautätigkeit haben einige Bauhandwerker Arbeit
bekom=
men, woraus in der Hauptſache der Rückgang hergeleitet werden
kann. 25 ledige arbeitsloſe Unterſtützungsempfänger werden zur
Zeit von dem Turnverein 1886 als freiwillige Arbeitsdienſtwillige
bei der Vergrößerung des Turn= und Spielplatzes des Vereins
beſchäftigt. — Einen recht kläglichen Verlauf nahm dieſes Jahr
der ſogen. Pfingſtmarkt. Von einem „Markt” kann ja ſchon
ſeit Jahren nicht mehr geſprochen werden. Das ſchöne Wetter des
Sonntags hatte eine größere Anzahl Fremder hierher geführt,
doch der folgende eigentliche Markttag wies infolge des ſchlechten
Wetters überhaupt keinen Verkehr auf.
d. Rimbach, 5 Mai. Gauliedertag des Heſſiſchen
Sän=
gerebundes, Gau Weſchnitz. Es beteiligten ſich 15 Geſangvereine
mit annähernd 500 Sängern. Als Kritiker fungierte Herr Prof.
Dr. Friedrich Noack. Die Leitung hatte Herr Gauchormeiſter Hook
(Viernheim). Als feſtgebender Verein hatte der Geſangverein
Liederkranz Rimbach für den Nachmittag gleichfalls in der
Turn=
halle ein Konzert vorgeſehen. Um 2 Uhr nachmittags bewegte ſich
ein ſtattlicher Feſtzug unter Beteiligung vieler auswärtiger und
Ortsvereine unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle Rimbach durch
die Straßen Rimbachs. Hierauf wurde auf dem Turnplatz unter
Stabführung des Herrn Gauchormeiſters Hook=Viernheim als
Maſſenchor „Deutſches Volksgebet” von F. Janoske geſungen, dem
ſich eine wuchtige Feſtanſprache des Herrn Pfarrers Anthes=
Rim=
bach anſchloß. Ein gemütliches Beiſammenſein in der Turnhalle,
umrahmt von verſchiedenen Chören des Geſangvereins Liederkranz
und Muſikſtücken der Feuerwehrkapelle Rimbach, gab dem
Nach=
mittag einen würdigen Abſchluß.
1. Aus dem Odenwald, 4 Mai. In Tröſel konnten die
Ehe=
leute Leonhard Haſſel II. und Chriſtina, geb. Weber, das Feſt der
goldenen Hochzeit in Geſundheit und Lebensfriſche feiern. Dem
Jubelpaare wurden durch die Oxtsbehörde und die
Einwohner=
ſchaft viele Ehrungen zuteil.
Dr. Neckarſteinach, 5. Mai. Odenwaldklub. Bei
zahl=
reicher Beteiligung fuhr der hieſige Klub mit zwei Autos nach
Schöllenbach, um von da über Heſſelbach die Wanderung nach dem
Leininger Park zu beginnen. Das herrliche Maiwetter brachte die
muntere Wanderſchar bald in eine vorzügliche Stimmung. Bei der
Raſt im Park wurde ein gemeinſames, zum erſtenmal zubereitetes
Eſſen eingenommen. Die Jugend hatte es hier vortrefflich
ver=
ſtanden, die älteren Wanderer mit Muſik und allerlei Kurzweil
zu unterhalten. Bedauert wurde, daß dort die Natur noch nicht
ſo weit fortgeſchritten war wie hier im Neckartal und an der
Berg=
ſtraße. Von Ernſtthal erfolgte der Rückmarſch bis Kailbach, wo
die Teilnehmer von den Autos aufgenommen wurden, um wieder
nach hier gebracht zu werden. Dieſe herrliche Maiwanderung wird
wohl allen in Erinnerung bleiben. — Der Verkehrsverein
brachte auf ſeiner Generalverſammlung den Bericht über die
Ar=
beiten aus dem vergangenen Jahr. Hervorzuheben ſind beſonders
die Bemühungen um den Ausbau des Strandbades. Eine größere
Anzahl Naturholzbänke wurden in der näheren Umgebung
auf=
geſtellt. Gelegenheit, zum Parken für Autos iſt in genügender
Weiſe gelöſt, nur vermißt man hier an Sonntagen die Autobuſſe der
Heag aus der Reſidenzſtadt und anderer Unternehmungen,
Bei Kopfſchmerzen,
(I Mch 42
nervöſen, rheumat. und gichtiſch. Schmerzen haben ſich Togal=Tabletten
hervorragend bewährt. Wenn Tauſende von Aerzten dieſes Mittel
ver=
ordnen, können auch Sie es vertrauensvoll kaufen. In allen Apothek.
Er=
mäßigter Preis Mk. 1.25. 12,6%Lith., 0,46% Chin., 74,380 Acid. acet. salic.
Wanderkreffen in Wiesbaden.
WSN. Wiesbaden, 5. Mai.
Zu dem heute hier abgehaltenen Wandertreffen des
Reichs=
verbandes deutſcher Gebirgs= und Wandervereine hatten ſich etwa
2000 Mitglieder der großen Wandervereine aus dem
Mittelrhein=
gebiet, dem Odenwald, Speſſart, Vogelsberg, Taunus,
Weſter=
wald und Hunsrück eingefunden. Durch dieſe zahlreiche
Beteili=
gung hat die Veranſtaltung ihren Zweck, eine Werbekundgebung
für das Wandern in Deutſchland und für die deutſchen Kur= und
Badeorte zu ſein, vollauf erreicht. Nach einem impoſanten Umzug
durch die Stadt verſammelten ſich die Teilnehmer vor dem
Rat=
haus, wo ſie durch den Vorſitzenden des Rhein= und Taunusklubs
Wiesbaden, Juſtizrat Blackert, begrüßt wurden. Den
Willkommen=
gruß der Stadt Wiesbaden entbot Oberbürgermeiſter Krücke Mit
der Bitte, auch weiterhin ſtets für die deutſchen Kur= und
Bade=
orte zu werben, verband der Oberbürgermeiſter die Hoffnung, daß
das einmütige, alle Parteigegenſätze überbrückende
Zuſammenwir=
ken in den Wandervereinen in Deutſchland allgemein den
Gedan=
ken wecken möge, daß doch alle deutſchen Volksgenoſſen Kinder der
einen Mutter Germania ſeien. Das Hoch des Oberbürgermeiſters
galt dem Reichsverband deutſcher Gebirgs= und Wandervereine.
Für den Landeshauptmann von Naſſau feierte Dr. Wehn die
Schönheiten des deutſchen Wanderns. Treffliche Worte zur
Ver=
mittelung des deutſchen Wandergeiſtes fand der Vorſitzende des
Reichsverbandes deutſcher Gebirgs= und Wandervereine, Stadtrat
Jaſpert=Frankfurt a. M. Wem Gott rechte Gunſt erweiſen will,
den ſchicke er im Mai nach Wiesbaden. Die deutſchen
Wanderver=
eine ſeien auf dem rechten Wege, die deutſchen Volksgenoſſen der
Natur wieder näher zu bringen. Dem Reichsverband ſeien zurzeit
rund 250 000 Mitglieder angeſchloſſen, ſo daß behauptet werden
könnte, daß ſich etwa 2 Millionen Menſchen für das Wandern
durch deutſche Gaue begeiſtern und es pflegen. Zum Schluß ſeiner
ſehr beifällig aufgenommenen Rede verlas der Vorſitzende eine
Entſchließung, die gleichzeitig an 15 Orten in Deutſchland, wo
Wandertreffen ſtattfanden, angenommen wurde, und in der alle
Deutſchen aufgefordert werden, die Ziele der deutſchen
Wander=
vereine zu unterſtützen. Die Hauptloſung ſei: Wandert in
Deutſch=
land! Mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland und mit dem
Deutſchlandlied fand die impoſante Werbekundgebung ihren
wür=
digen Abſchluß.
Be. Hirſchhorn, 5. Mai. Vom Forſtamt Rothenberg.
Der in Forſtkreiſen beſtbekannte Leiter des Forſtamtes
Rothen=
berg, Herr Oberforſtmeiſter Hugo Gilmer, trat mit Wirkung
vom 1. Mai d. J. wegen Erreichung der Altersgrenze in den
wohl=
verdienten Ruheſtand. Herr Oberforſtmeiſter Gilmer leitete als
Amtsvorſtand das Forſtamt Rothenberg 23 Jahre lang und
er=
freute ſich, ſowohl bei der hieſigen Bevölkerung als auch in ſeinem
Amtsbezirk, und nicht zuletzt bei ſeinen ihm untereſtellten
Beam=
ten, großer Achtung und Wertſchätzung.
W Heppenheim a. d. B., 5. Mai.
Nationalſozialiſti=
ſche Verſammlung. Im vollbeſetzten Saal des Gaſthauſes
„Zum goldenen Anker” ſprach der Gauleiter für Heſſen, Herr Lenz,
über das Thema „Unſer Kampf um Heſſen”. —
Windthorſt=
bund. Im Vereinshaus ſprach Herr Studienrat Dr. Kunz von
Bensheim über das weltanſchauliche Problem des
Nationalſozia=
lismus, wobei er beſonders auf die Kontroverſe Staat und Kirche
einging. — Hauptverſammlung des Obſt= und
Gartenbau=
vereins. Der Vorſitzende, Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Schül,
erſtattete den Bericht über das verfloſſene Vereinsjahr. Nach
Verleſung der Rechnungsablage und Entlaſtung des Rechners,
Herrn Lehrer Wolf, ergriff der Geſchäftsführer, Herr
Obſtbau=
inſpektor Orthmann, das Wort zu einem Vortrag: „Beſtellung des
Hausgartens”. Hierauf erfolgte die Bekanntgabe der
Prämi=
ierung für Balkon= und Fenſterſchmuck im vergangenen Jahr.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 4 — Nr. 126
Freitag, 6. Mai 193
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II
Sommer-Mantelstoffe
reine Wolle, neue Farben und Webarten
per Meter 4.75, 300, 1.83
6805)
Keine Beſeitigung des Vorfahrtrechts der Straßenbahnen.
In den letzten Tagen iſt in den Tageszeitungen mehrfach die
Nachricht verbreitet worden, daß das Vorfahrtrecht der
Straßen=
bahnen beſeitigt worden ſei. Dieſe Nachricht trifft in dieſer
Form nicht zu und bedarf daher ſchon im Intereſſe der
allge=
meinen Verkehrsſicherheit der Richtigſtellung.
Die Verkehrsregelung an Wegekreuzungen iſt ſeit mehreren
Jahren eine heftig erörterte Streitfrage, die im Laufe der Zeit
zu einer erheblichen Rechtsunſicherheit und damit zu einer akuten
Gefahr für die Verkehrsſicherheit geführt hatte. Die
Straßen=
bahnen verlangten unter Berufung auf ihre Bedeutung als
Maſſenverkehrsmittel und nicht zuletzt auch aus allgemeinen
Sicherheitsgründen die reichsgeſetzliche Anerkennung des ſeit
Jahr=
zehnten bewährten und im Landesrecht ſowie in örtlichen
Polizei=
vorſchriften feſtgelegten Verkehrsgrundſatzes, daß
Schienenfahr=
zeugen da, wo keine örtliche Verkehrsregelung durch Polizeibeamte.
oder Verkehrsſignale ſtattfindet, vor anderen Wegebenutzern das
Vorfahrtrecht zuſteht. Demgegenüber ſtand die insbeſondere von
den Einzelkraftfahrern erhobene Forderung nach einer
gleich=
mäßigen Behandlung aller Wegebenutzer mit Einſchluß der
Schienenfahrzeuge im Straßenverkehr, wobei die
Verkehrsbedeu=
tung der einzelnen Verkehrsmittel, insbeſondere die berechtigte
Sonderſtellung der Maſſenverkehrsmittel, gefliſſentlich außer acht
gelaſſen wurde.
Der Herr Reichsverkehrsminiſter hat geglaubt, in ſeiner
Vor=
lage an den Reichsrat zur Ergänzung der Verordnung über
Kraft=
fahrzeugverkehr eine Regelung treffen zu ſollen, die zwar
prak=
tiſch im weſentlichen das Vorfahrtrecht der Straßenbahnen
ſicher=
ſtellt, ohne jedoch dieſe Tatſache klar und eindeutig zum Ausdruck
zu bringen. Er hat nämlich an dem Vorrecht des
Hauptverkehrs=
weges gegenüber dem Seitenwege, das ſchon ſeit dem Jahre 1926
in der Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr enthalten iſt,
feſt=
gehalten und nunmehr dahin ergänzt, daß ähnlich wie ſchon in
ein=
zelnen Ländern alle mit Schienengleiſen belegten
Straßen grundſätzlich zu Hauptverkehrswegen
erklärtwerden. Gleichzeitig wurde auf die fortgeſetzten
Vor=
ſtellungen der Straßenbahnen hin durch genaue Feſtlegung der
Begriffe „Hauptverkehrsweg” und „Seitenweg” wenigſtens für die
geſchloſſenen Ortsteile jede Auslegungsmöglichkeit dieſer Begriffe
durch eine ſich häufig widerſprechende Rechtſprechung beſeitigt.
Durch die Erklärung der mit Schienengleiſen belegten Straßen
zu Hauptverkehrswegen, die nunmehr für das ganze Reichsgebiet
gilt, beſitzen die Straßenbahnen nach wie vor das Vorfahrt=
recht an allen Wegekreuzungen zwiſchen einem Hauptverkehrsweg
und einem Seitenweg. Das iſt der ausgeſprochene Sinn dieſer
Be=
griffsbeſtimmung, die, wie der Herr Reichsverkehrsminiſter in
der Begründung zu ſeinem Vorſchlage ſelbſt ausführt, „im
In=
tereſſe einer raſchen Abwicklung des Straßenbahnverkehrs
zweck=
mäßig erſcheint”
Es bleiben danach allein diejenigen Fälle offen, in denen ſich
zwei Hauptverkehrswege kreuzen. Aber auch in ſolchen Fällen
kann nach der neuen Faſſung der Verordnung über
Kraftfahrzeug=
verkehr den Straßenbahnen ein Vorfahrtrecht auf Grund
ent=
ſprechender Polizeivorſchriften zugeſtanden werden, nur muß in
derartigen Fällen den übrigen Wegebenutzern an ſolchen Stellen
das jedesmalige Nahen der Straßenbahn durch geeignete
Ver=
kehreinrichtungen ſichtbar gemacht werden.
Die ganze Regelung findet, was noch ausdrücklich zu betonen
iſt, nicht auf Eiſenbahnen, ſoweit ſie nicht Straßenbahnen ſind,
Anwendung. Dieſen Bahnen ſteht, auch wenn ſie elektriſch
be=
trieben werden, alſo wenn ſie ſtraßenbahnähnlichen
Charakter haben, nach wie vor in jedem Falle die
Vor=
fahrt zu.
Die Straßenbahnen haben ſich von Anfang an gegen eine
der=
artig verklauſulierte Formulierung der
Vorfahrtrechtsbeſtimmun=
gen gewandt. Auch haben ſie immer wieder darauf hingewieſen,
daß die Einführung der Lichtzeichen an einzelnen Stellen,
ab=
geſehen von der Verurſachung unnötiger Koſten, eine ſtändige
Ge=
fahrenquelle bilden werde, weil ein jederzeit ſicheres und
ein=
wandfreies Funktionieren der Lichtzeichen nicht gewährleiſtet
wer=
den kann. Der Herr Reichsverkehrsminiſter hat dieſen Bedenken
nicht Rechnung getragen, und der Reichsxat hat gegen eine
erheb=
liche Minderheit, die ſich für die klare Feſtlegung des
Vorfahrt=
rechts der Schienenfahrzeuge eingeſetzt hat, durch
Mehrheitsbe=
ſchluß den Kompromißvorſchlag des Reichsverkehrsminiſters
an=
genommen. Es wird nunmehr abzuwarten ſein welche
Aus=
wirkungen in der Praxis die getroffene Regelung haben wird.
Im Ausland iſt das Vorfahrtrecht der Schienenfahrzeuge ganz
überwiegend anerkannt. Selbſt in Paris, deſſen
Straßenver=
kehr um ein Vielfaches den Verkehr Berlins und jeder anderen
Stadt in Deutſchland übertrifft, iſt den Straßenbahnen
ausdrück=
lich das Vorfahrtrecht vor allen anderen Wegebenutzern durch
Ar=
tikel 13 der Pariſer Straßenverkehrsordnung eingeräumt. Es bleibt
zu bedauern, daß man ſich in Deutſchland nicht zu einer gleichen
klaren und eindeutigen Verkehrsregel, die noch dazu dem
natür=
lichen Empfinden entſpricht, hat entſchließen können.
A—t. Goddelau, 4. Mai. Odenwaldklub. 5. Wanderung
auf den Kühkopf. Lehrer Mauer, wohl einer der beſten Kenner
des Kühkopfs, führte in 6ſtündigem Marſch die 50 Teilnehmer auf
unbekannten Wegen nach allen geſchichtlich denkwürdigen Punkten.
Bei der Frühſtücksraſt an der Spanierſchanze hielt er einen
inter=
eſſanten Vortrag über den Rheinübergang Guſtav Adolfs.
Nach=
dem ſich alle an der Guntersblumer Fähre bei Blum erholt
hat=
ten, trat man bei herrlichem Sonnenſchein den Rückweg nach
Stockſtadt an. — Taunusklub. Am Sonntag beſuchte der
Taunusklub Wiesbaden mit 180 Perſonen den Kühkopf. Sie
hiel=
ten auf dem Forſthaus bei Schröder ihre Mittagsraſt. Durch das
lange anhaltende kühle Wetter war es allerdings für die
Apfel=
blüte zu früh.
Gernsheim, 5. Mai. Der hieſige Orcheſterverein hielt
am Dienstag abend im Saalbau „Darmſtädter Hof” bei gutem
Beſuch ſein diesjähriges Frühjahrskonzert ab. Die
muſi=
kaliſche Leitung lag in Händen des Herrn Dirigenten Philipp
Trommershäuſer, der ſich ſeiner geſtellten Aufgabe vollkommen
gewachſen erwies. Als Soliſten waren zur Mitwirkung gewonnen
die Herren Mautſchka aus Mainz (Flöte) und Veith aus
Darm=
ſtadt (Xylophon). — Kommenden Sonntag nachmittag findet im
Saalbau „Darmſtädter Hof” die feierliche Ueberreichung der
Ge=
ſellenbriefe an die Neuprüflinge, deren Zahl über 30
be=
trägt, ſtatt. Zu dem feierlichen Akt ſind der Stadt= und
Schulvor=
ſtand, Lehrherren, Eltern und alle Gewerbetreibenden eingeladen.
— Im Monat April wurden beim Standesamt Gernsheim
folgende Einträge vollzogen: 8 Geburten, 2 Sterbefälle und vier
Eheſchließungen. — Dem Förſter der ſüdlichen Forſtwartei des
hieſigen Gemeindewaldes, Herrn Johann Fell 3., gelang es
Diens=
tagnacht, zwei Wilddiebe zufaſſen. Mit Hilfe der
Gen=
darmerie wurden die beiden, die aus Hähnlein ſtammen, im
hieſi=
gen Polizeigewahrſam untergebracht und am Mittwochmorgen
dem Amtsgericht hier vorgeführt. Nach Feſtſtellung der
Perſo=
nalien erfolgte die Freilaſſung der beiden Wilddiebe, die in
näch=
ſter Zeit ſich wieder zu verantworten haben.
Briefkaſten.
H. R. Das in 1910 erbaute Haus ſtand unter Mieterſchutz.
Dieſer letztere iſt ab 1. April 1932 aufgehoben für
Mietverhält=
niſſe über Wohnungen mit einer Friedensmiete von 1200
Mark an in den Orten der Ortsklaſſe 4, von 900 Mark an in
ſolchen der Ortsklaſſe B, von 600 Mark an in ſolchen der
Orts=
klaſſe C. von 450 Mark an in ſolchen der Ortsklaſſe D. Hiernach
müſſen Sie beurteilen, ob, was wir hier unterſtellen möchten, der
Mieterſchutz in dieſem Landort im Fragefall noch fortbeſteht. Ob.
eine Klage auf Aufhebung des Mietverhältniſſes beim jetzt ohne
Beiſitzer entſcheidenden Amtsgericht hier Erfolg haben kann, hängt
weſentlich davon ab, daß Sie dartun können, daß für Sie aus
be=
ſonderen Gründen ein ſo dringendes Intereſſe an der Erlangung
der Mieträume beſteht, daß auch bei Berückſichtigung der
Ver=
hältniſſe des Mieters die Vorenthaltung eine ſchwere
Unbillig=
keit für Sie darſtellen würde. Jedenfalls empfiehlt ſich, einen
gütlichen Ausgleich zu verſuchen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 6. Mai.
17.00: München: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters. Werke
von Beethoven, d’Albert, Delibes, J. Strauß u. a.
18.25: Prof. Dr. Beutel: Vom Irrwahn der Aſtrologie.
18.50: Aerztevortrag.
19.20: Volks= und Studentenlieder. Ausf.: Ellen Watteyne und
Franz Baumann.
19.45: Sonderdienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.00: Karlsruhe: Unterhaltungskonzert des Philharmon. Orcheſters
Karlsruhe.
21.00: Zwei Kurzgeſchichten von Trude Wolf. 1. Der Schluß vor
dem Anfang. 2. Sehnſucht — ein grober Unfug.
21.20: Baden=Baden: Konzert für Cembalo, Werke von Händel,
Bach, Vivaldi.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Nachtkonzert des Rundfunkorcheſters.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Freitag, 6. Maf.
10.10: Schulfunk. Auf Giraffenfang in der bſtafrikaniſchen Steppe.
15.00: Jungmädchenſtunde. Jugend hilft der Jugend.
15.40: Jugendſtunde. Oſtſibiriſches Erlebnis.
16.00: K. Herbſt: Was ſoll mit der ländlichen Fortbildungsſchule
werden?
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Schultze=Jahde: Erlebnis und Ausdruck.
18.00: Marie Luiſe König und H. Schultze=Ritter: Verſchollene
deutſche Muſik aus der Zeit Bachs.
18.30: W. Eggert: Wie ſucht die Arbeiterſchaft die
Wirtſchafts=
kriſe zu überwinden?
19.00: Aktuelle Stunde.
19.15: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
19.35: Dr. Falkenfeld: Der Erwerbsloſe in der Erwachſenenſchule.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Leipzig: Aus klaſſiſchen Operetten. Soliſten: Elſa Kochhann
(Sopran), F. Wolf (Tenor). Das Leipziger Sinfonie=Orcheſter.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Leutnant Komma. Satiriſches Spiel von F. Maar,
22.40: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
23.00: Veranſtaltung für die Soziale Radiohilfe.
Anſchl. Tanz=Muſik. Kapelle Robert Gaden, Refraingeſang: R.
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ſchauern einen entzückenden Anblick.
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Hagenbecks waren die Erſten und ſind heute noch die Einz
die See=Elefanten aus der Süd=Polarzone einführen.
GlrbeisKkautg 4et2s Elndortgelntt. 44:
Am 7. Mai ſind 25 Jahre ſeit der Eröffnung des Carl Hagen!
ſchen Tierparkes in Altona=Stellingen vergangen. Die T
handelsfirma Carl Hagenbeck wurde ſchon 1849 gegründet. (
Hagenbeck übernahm ſie 1866 von ſeinem Vater und machte
zum beherrſchenden Weltunternehmen. Seine Söhne Hein
und Lorenz Hagenbeck, die gegenwärtigen Inhaber, betreiben
Stellinger Tierpark, den Welt=Tierhandel, Tierfang und 2
import, Einrichtung und Belieferung ganzer Zoologiſcher Gä
und Wildparks, Völkerſchauen, Wanderzirkuſſe, Zuſammenſtell
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Freitag,
6. Maf 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 126 — Seite 5
Der Sport vom Himmelfahrtstag.
Alub” Süddeukſchlands 3. Verkreker
bei der Zußballmeiſterſchafk.
Trotzdem der Himmelfahrtstag in dieſem Jahre recht früh fiel
die Witterung für manche Sports zu kühl war, gab es doch
recht ſtattliches Sportprogramm. Sogar die Leichtathleten
n ſich ſchon ſehen.
Im Fußball intereſſierte zunächſt das Entſcheidungsſpiel
die dritte ſüddeutſche Vertreterſtelle für die
ſche Meiſterſchaft. Vor 15 000 Zuſchauern ſchlug in Nürnberg
1. F.C. Nürnberg den ſüddeutſchen Pokalmeiſter
Stutt=
r Kickers ganz überlegen mit 5:0 (4:0). Süddeutſchland
nt jetzt alſo an der Deutſchen Meiſterſchaft mit den drei
Mann=
en Eintracht Frankfurt, Bayern München und 1. F. C.
Nürn=
teil. Man ſollte annehmen, daß es einer von dieſen drei
nſchaften gelingen ſollte, den Meiſtertitel wieder nach
Süd=
chland zu bringen, nachdem er zwei Jahre lang in Berlin war.
in Frankfurt kam im Rahmen der Stadionkampfſpiele auch
Endſpiel um den Frankfurter Goldpokal zur
Durch=
ing. Das Spiel endete überraſchend mit einem 4:3(3:2)=Sieg
Treisligiſten Griesheim 02 über Union Niederrad. — Von den
eichen Privatſpielen des Tages verdient der 2:1(0:0)=Sieg
ihnung, den die tſchechiſche Berufsſpielermannſchaft Slavia
in München über die unter Form ſpielende Mannſchaft von
erreichte.
Die Leichkakhleken
bei vier größeren Veranſtaltungen in Erſcheinung. In
Ber=
ib es einen Klubkampf SSC. gegen BSC., den
erwartungs=
z der SSC. gewann. Kohn=Berlin, der deutſche
Waldlauf=
r, ſiegte im Düſſeldorfer Hindernislaufen, während
Holthuis=
er ein ſtark beſetztes Hindernislaufen in Hamburg gewann.
Frankfurter Stadion=Kampfſpiele waren zwar nur lokal
be=
ſie brachten aber doch einige bemerkenswerte Reſultate. So
Geerling=Eintracht in 11,1 Sek. über die kurze Strecke gegen
Klubkameraden Eldracher. Berg vom J.G. Sportverein
im Kugelſtoßen, das er mit 14,39 Meter gewann, eine
er=
che Verbeſſerung, und auch der „Weitſpinger Haſſinger=
Ein=
war mit ſeiner 6,82=Meter=Leiſtung in Anbetracht deſſen,
ie Saiſon gerade erſt beginnt, ſchon recht gut in Form.
m Hockey gab es das Endſpiel um die Brandenburgiſche
mmeiſterſchaft, das vom Berliner SV. 92 über THC. Friedenau
:1 gewonnen wurde.
Die Zußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchlands dritte Vertreterſtelle:
eidungsſpiel in Nürnberg: 1. FC. Nürnberg — Stuttgarter
ickers 5:0 (4:0).
Rückſtändige Pokalſpiele:
Württemberg/Baden: Sportfreunde Eßlingen — Sportklub
reiburg 4:3.
Um den Frankfurter Goldpokal:
piel: Union Niederrad — Sp.Vgg. Griesheim 02 3:4,
Geſellſchaftsſpiele:
60 München — Slavia Prag 1:2. Sportfr. Stuttgart —
Stuttgart 4:3. Freiburger FC. — 1. FC. Pforzheim 3:3.
kaſtatt — Phönix Karlsruhe 3:5. Viktoria Aſchaffenburg
kers Offenbach 4:3. FSV. Mainz 05 — Schwarz=Weiß Bar=
:4. Phönix Mannheim — Phönix Ludwigshafen 1:3. Jahn
sburg — Slavia Prag (Mittwoch) 1:5. Waldhof Mann=
— VfR. Mannheim 4:0.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen:
„Vgg. Köln=Sülz 07 — FV. Saarbrücken 2:5. Attila
z — Wacker München 5:2.
Spiele im Reich:
Berliner Pokal=Hauptrunde: Viktoria 89 — Rapid 93 4:1.
rtverein — Brandenburg Charlottenburg 2:0. Amateure
FC. Neukölln 3:2 nach Verlängerung. Norden/Nordweſt
dia Wilhelmsruh 5:7. Blau=Weiß — Stern 89 10:1.
eitere Spiele: BV. Luckenwalde — VfL. Merſeburg 5:2.
uts Dresden — DFC. Prag 2:0. Fortuna Leipzig — Bo=
Halle 3:2. Magdeburg komb. — Dresdner SC. 1:6.
Wer=
emen — Auſtria Wien 1:8. Arminia Hannover —
For=
düſſeldorf 177.
Lab” ſchlägt Skukkgarker Kickers 5:0 14:0).
II dem gleichen Reſultat, mit dem der 1. FC. Nürnberg am
1g in Karlsruhe das erſte Ausſcheidungsſpiel um die dritte
ſche Vertreterſtelle gegen den FSV. Frankfurt gewonnen
lertigte der „Club” am Himmelfahrtstage in Nürnberg
909 Zuſchauern im entſcheidenden Spiel auch den
ſüd=
in Pokalmeiſter Stuttgarter Kickers ab. Der 1. FC.
Nürn=
alſo dritter ſüddeutſcher Vertreter bei der Deutſchen
Fuß=
eiſterſchaft, und man muß ſagen, daß er ſicher eine ſehr
ertretung des Südens ſein wird.
* Züſchauer kamen auch diesmal wieder auf ihre Rechnung,
er Club lieferte erneut eine in allen Teilen gute Partie.
** und Verteidiger waren allen Anforderungen gewachſen.
Sauferreihe war der alte Stratege Kalb nicht in der
lenden Verfaſſung, die er in Karlsruhe gegen die Frank=
Leichte, ſeine kleinen Schwächen wurden aber durch das ganz
Sviel der Außenläufer Weikmann und Oehm wettgemacht.
Urm hatte im linken Flügel Kund=Schmidt wieder eine ganz
ice Waffe. Friedel und der rechte Flügel Hornauer=Gußner
Dor der Pauſe ebenfalls in beſter Verfaſſung, nach der
Zeite aber verſchiedenes nicht mehr recht klappen.
Wahr=
lechten ſich die Leute auch angeſichts des ſicheren Sieges
Zurückhaltung auf.
Bei Stuttgart hatte der Torwart gute und ſchlechte Momente.
Die Verteidigung, in der Mihalek überragte, unterſtützte ihn gut.
Die Läuferreihe arbeitete mit Fleiß und Geſchick, aber gegen den
ſchnellen, flüſſig arbeitenden und ſehr ſchußfreudigen Nürnberger
Sturm kam ſie nicht immer mit. Im Sturm wurde der
Mittel=
ſtürmer ſo ſtark abgedeckt, daß er nicht zur Entwicklung kam. Die
beiden Flügel gaben ſich wohl redliche Mühe, und ſie zeigten auch
zuweilen recht hübſche Angriffszüge, aber gegen die gute Deckung
des Clubs war nicht anzukommen. — Freiländer=Mannheim fand
als Schiedsrichter bei den beiden Mannſchaften keine
Schwierig=
keiten, er konnte ruhig und korrekt ſeines Amtes walten.
Ausdem Spielverlauf: Stuttgart nahm den Kampf
forſch auf und brachte auch einige Härten in das Spiel, die aber
vom Schiedsrichter gleich unterbunden wurden. Das Spiel war
dann in der Folge fair. Die Situationen wechſelten ſchnell, beide
Mannſchaften waren im Angriff. Die Clubſtürmer nützten aber
die Situationen beſſer und ſie konnten ſchon in der 5. und 6.
Minute durch Treffer von Hornauer eine 2:0=Führung
über=
nehmen. Der Kampf war dann dank guter Leiſtungen der
Schwa=
ben eine Zeitlang ausgeglichen. Allmählich wurden die
Nürn=
berger aber wieder überlegen. Im Anſchluß an einen Eckball
er=
reichten ſie in der 35. Minute durch einen Kopfball von Schmidt
das dritte Tor. Ein viertes, nicht ganz einwandfreies Tor erzielte
in der 44. Minute Friedel. Gußner hatte vor der Flanke den
Ball mit der Hand berührt, jedoch entging dieſer Moment dem
Schiedsrichter. Nach der Pauſe begann Stuttgart mit ſchönen und
geſchloſſenen Angriffen, die ſich aber bald an der ſoliden
Nürn=
berger Deckung totliefen. Nürnberg wurde ſchließlich wieder
deut=
lich überlegen, und Hornauer ſchoß in der 10. Minute den
fünften Treffer. Der Club drängte weiter, und er hatte auch noch
zahlreiche Torchancen, aber Stuttgart verteidißte jetzt gut. Es
kam lediglich noch zu einigen Eckbällen.
Union Darmſtadt (Sondermſch.)—SC. Ober=Ramſtadt 3:2 (2:1).
Nachdem nun auch der 4=Meiſter des Odenwaldes geſchlagen
das Feld verlaſſen mußte, dürfte die Sonderelf von Union den
Be=
weis geliefert haben, daß ihre in den letzten Wochen ſehr
ein=
drucksvollen Siege über bedeutende Vereine der A=Klaſſe keine
blinden Zufälle waren. Wenn auch die Elf in dieſem Treffen nicht
ihr ſonſt gewohntes flüſſiges Spiel zeigte, ſo war ſie doch meiſt
tonangebend, und nur dem ausgezeichneten Tormann verdankt
Ober=Ramſtadt, daß das Reſultat nicht deutlicher ausfiel. Das
Spiel zeigte eigentlich wenig; beide Sturmreihen machten einen
müden Eindruck und ließen manche ſchöne Chance ungenützt
vor=
übergehen. Schiedsrichter Mühlbach (Eintracht Darmſtadt) hatte
bei der fairen Spielweiſe ein leichtes Amt. — Liga=Erſatz gegen
Ober=Ramſtadt 2. Mſch. 5:0=Sieg.
SC. Ober=Ramſtadt—Eintracht Darmſtadt.
Nach einer kurzen Ruhepauſe empfängt Eintracht in
Fort=
ſetzung der Privatſpiele am Sonntag vormittag um 11 Uhr den
obigen Gegner. Die Spielſtärke des A=Meiſters ſteht feſt, und es
bedarf beſtimmt einer ſehr guten Leiſtung der Eintracht, wenn die
Darmſtädter ehrenvoll beſtehen wollen. Die Einheimiſchen
wer=
den das Spiel mit veränderter Mannſchaftsaufſtellung beſtreiten,
erſtmalig ſteht Ganß wieder zur Verfügung; dadurch hat Eintracht
ſehr an Durchſchlagskraft gewonnen. — Vorher 2. Mſch.
Union Wixhauſen — Rotweiß Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Privatſpiele begibt ſich Rotweiß
am kommenden Sonntag mit ſeiner erſten und Alten Herren=Elf
nach Wixhauſen. Die Begegnung der beiden erſten Mannſchaften
dürfte recht intereſſant werden, da ſich in dieſem Falle der
Auf=
ſteigende und Abſteigende treffen. Die überaus freundſchaftlichen
Beziehungen, welche beide Vereine ſchon ſeit Jahren zueinander
pflegen, garantieren für anſtändigen Sport in beiden Spielen. Die
Fahrt nach Wixhauſen wird per Rad ausgeführt, ſo daß das Ganze
einem Ausflug gleichkommt. Treffpunkt bei Löffler (Waldſtr.),
nachmittags 1 Uhr. — Die 2. Mannſchaft fährt zur Boruſſia nach
Dornheim, um das Rückſpiel zu erledigen.
Kreuzuacher Handball=Turnier.
Polizei Darmſtadt ſiegreich.
Der 1. FC. 02 Kreuznach führte bei ſchönem Wetter ein
Handball=Blitzturnier durch, das eine ſehr ſtarke Beteiligung
gefunden hatte. Im Entſcheidungsſpiel des Turniers ſtanden
ſich die Polizei Darmſtadt und Pfalz Ludwigshafen gegenüber.
Die Darmſtädter ſiegten verdient mit 2:0, nachdem ſie bei der
Pauſe ſchon mit 1:0 in Führung gelegen hatten. Ergebniſſe:
Pfalz Ludwigshafen—FSV. Mainz 05 2:0, FSV. Mainz 05—
FC. Kreuznach 1:1, Pol. Dſtdt.—FC. Kreuznach 9:0, Pol. Dſtdt.—
Pfalz Ludwigshafen 3:3, Pfalz Ludwigshafen—FC. Kreuznach 02
6:2, Pol. Darmſtadt — FSV. Mainz 05 6:1. Entſcheidungsſpiel:
Pol. Darmſtadt — Pfalz Ludwigshafen 2:0 (1:0). Damen:
Mainz 05—FC. Kreuznach 1:1, 1. FC. Kreuznach—Mainz 05 2:1.
Die Siegerehrung fand in harmoniſcher Stimmung ſtatt,
wo=
bei es den Kreuznachern an Dankesworten für die hübſche
Ver=
anſtaltung nicht gefehlt hat. Die Darmſtädter Polizei mußte mit
3 Erſatzleuten (2 Stürmer, 1 Verteidiger) und ohne Reſerven zum
Auswechſeln, das Turnier beſtreiten, weshalb der Sieg um ſo
höher zu bewerten iſt.
Bensheim — Reichsbahn 3:5 (1:2).
Trotz ſechs Erſatzleuten lieferte die Reichsbahn ihrem
Gaſt=
geber ein jederzeit offenes und im beſonderen in der Verteidigung
und im Sturm überlegenes Spiel, auch Hahndorff im Tor hielt
was zu halten war. Bensheim, eifrig von Anfang bis zu Ende,
ſpielte nicht ſchlechter, aber der Sturm aktierte zerfahren und
un=
genau, während auf der Gegenſeite der Sturm mehr und
gefähr=
licher ſchoß. Der Schiedsrichter hatte bei dem ſauberen Spiel
beider Mannſchaften leichte Arbeit.
Kunſtkurnkampf
der Heſſen=Großgaue in Darmſtadk.
Das Geräteturnen iſt wohl ein wichtiger Teil des Turnens,
aber eben nur ein Teil, denn es ſteht gleichberechtigt neben
ande=
ren Uebungszweigen wie z. B. volkstümlichem Turnen, Spiel,
Schwimmen, Fechten. Doch in dieſem Rahmen ſtellt das
Geräte=
turnen eine ſehr wertvolle Uebung dar, denn gerade bei ihm gilt
es, den Körper ſyſtematiſch durchzubilden und zu ſchulen, und ihm
jene Kräfte und Eigenſchaften zu verleihen, die mit anderen
Uebungen nicht im gleichen Maße erworben werden können.
Man wird aber kaum eine feſte Grenze finden können, wo im
Geräteturnen die „Kunſt” anfängt, wo das Können des Anfängers
und mittelmäßigen Turners allmählich in jene turneriſche
Lei=
ſtung übergeht, die man allgemein mit Kunſt= oder Gipfelturnen
bezeichnet. Ein Unterſchied grundſätzlicher Natur iſt auch nicht
vorhanden, da die Urformen dieſelben ſind und nur ein
folge=
richtiger Aufbau, ein geſchicktes Aneinanderreihen einzelner
Uebungsteile und kühne Verbindungen geben dem Ganzen den
Schwung, den Rhythmus und die Eleganz.
Eine „Symphonie der Kraft, des Mutes und der Schönheit”,
hat man ſchon ſo oft das Turnen am Reck genannt, und es iſt
wahrlich ein prächtiger Anblick, wenn ſehnige Turnergeſtalten die
Stahlſtange meiſtern, wenn ein Schwung den anderen ablöſt und
überleitet, aneinandergereiht gleichſam Glieder einer Kette von
Bewegungen. Das Können am Gerät iſt für den Turner kein
Erfolg, der bei den günſtigſten Vorbedingungen ſchon nach
Jahres=
friſt erreicht wird, ſondern nur emſige und regelmäßige Arbeit
an ſich ſelbſt vermag erſt die ſchwierigen Aufgaben des
Geräte=
turnens zu löſen. Immer wieder ſind es neue Formen, die in der
Geräteturnkunſt gefunden werden und ihm kein beſtimmtes Ziel
ſetzen. Hierin liegt ein beſonderer Anreiz. So kann man wohl
be=
haupten, daß das Geräteturnen in erſter Linie ſeine Beliebtheit
dem Formenreichtum zu verdanken hat, der ſowohl den
ausüben=
den Turner als auch den Beſchauer ſtets aufs neue zu feſſeln weiß.
Daher iſt auch die große Anziehungskraft zu erklären, die
Kunſt=
turnveranſtaltungen auch auf ſolche ausüben, welche dem Turnen
fernſtehen. Wenn nun noch dazu der Reiz des Wettkampfes kommt,
ſo iſt vollends der Anreiz auch für die breite Maſſe des Publikums
gegeben.
So haben ſich ſeit einer Reihe von Jahren die großen
Kunſt=
turnkämpfe eingebürgert, von denen wohl der Kampf Hamburg——
Berlin-Leipzig als größter und richtunggebender beſonders
her=
vorgehoben werden muß. Auch in Heſſen hat ſich der
Kunſtturn=
kampf der drei Groß=Gaue Main=Rhein, Heſſen und Rheinheffen,
der am Sonntag, den 8. Mai, in der Turnhalle der Turngemeinde
Darmſtadt ſtattfindet, zu einem beſonderen Ereignis geſtaltet.
Zum viertenmale trifft ſich dort die Elite der heſſiſchen
Kunſt=
turner, und man wird imponierende Kämpfe an Reck, Barren und
Pferd ſchauen können.
Die Mannſchaften:
Gau Rheinheſſen ſtellt eine ganz hervorragende
Kunſtturn=
mannſchaft, die erſt am vergangenen Sonntag gegen die
Saar=
gaue den Kampf gewinnen konnte, ins Feld. Zweimal wurde
Rheinheſſen bereits Sieger im Heſſenkapmf und unter den acht
Auserwählten ragen beſonders Genß, Neumann, Krimmel und
Kretz hervor. Ergänzt wird die Mannſchaft durch Müller,
Linde=
mann, Göbig und Schlik, die in den Leiſtungen den vorgenannten
wenig zurückſtehen dürften.
Als ernſter Gegner tritt wieder die Mannſchaft vom Gau
Heſſen in den Kampf. Gelegentlich des erſten Kampfes konnte
Heſſen als Sieger hervorgehen und dürfte er diesmal wieder alles
daranſetzen, den Kampf zu gewinnen. Seht, Sinwell, Ahrens und
Reuter, letzterer erſter Sieger vom Deutſchen Turnfeſt in Köln
1928, ſind bekannte Turner Heſſens, Eckard, Schick, Goetſch und
Ebersbächer durften des öfteren ſchon ihre Fertigkeiten im
Kunſt=
turnen unter Beweis ſtellen.
Der Main=Rhein=Gau ſtellte in der Mannſchaft Fiedler, Benz,
Schwinn und Blumenſchein als die ſtärkſten des Gaues auf. Bauer,
Neu=Iſenburg, dürfte als Neuling mit ſehr ſchönen Leiſtungen
aufwarten. Steffan, Lüdgemann und Kramer ſind als ſolche zu
nennen, die ihre Mitkämpfer auf das Beſte unterſtützen.
Die Gauſchule der Turnerinnen umrahmt das
Wettkampf=
programm mit einigen Vorführungen, ſo daß eine
abwechſelungs=
reiche Turnfolge geboten werden dürfte.
Ergänzend ſei noch zu bemerken, daß die Veranſtaltung
pünkt=
lich um 2.30 Uhr beginni und ein Vorverkauf von Karten in der
Tageswirtſchaft der Turnhalle Woogsplatz ſtattfindet.
Beginn des Wiesbadener Tenniskurniers.
Das ausgezeichnet beſetzte Internationale Wiesbadener
Tennisturnier nahm am Himmelfahrtstage ſeinen Anfang. Das
Wetter blieb zwar trocken, aber es war doch trübe und kühl, fo
daß verhältnismäßig nur wenige Zuſchauer kamen. Dabei
brachte ſchon der erſte Tag ſehr ſchöne und ſpannende Spiele,
was vor allem vom Damen=Einzel gilt. Im Mittelpunkt
des Intereſſes ſtand hier die Begegnung zwiſchen Frl. Weihe=
Freiburg und der Amerikanerin Mrs. Burke, die ſchließlich nach
lebhaftem Kampf von der Deutſchen mit 4:6. 6:4, 6:4 gewonnen
wurde. Dagegen wurde die Hannoveranerin Frau Stephanus
von der zweiten Amerikanerin, Mrs. Corbiere mit 7:9, 6:4, 6:1
geſchlagen. Recht leicht gewannen ihre erſte Runde Frl.
Krah=
winkel mit 6:2, 6:1 gegen Frl. Zimt=Frankfuri und Frau
Nep=
pach mit 6:2, 6:2 gegen Frl. Leefeldt. Die Damen Horn, Peitz
und Friedleben kamen ohne Spiel in die zweite Runde. — Im
Herren=Einzel gewann der Engländer Hughes ſein erſtes
Spiel gegen den Wiesbadener v. Ende leicht mit 6:1, 6:1 und
auch ſein Landsmann Kingsley hatte keine Mühe, über den
Wiesbadener v. Schertel 6:0, 6:1 erfolgreich zu bleiben. Henkell=
Berlin ſchlug den jungen Berliner Blau=Weißen Uhtmöller mit
6:2, 6:3, während W. Menzel=Berlin über den Rot=Weißen
Denker mit 6:3, 6:1 ſiegte. Der talentierte Rot=Weiß Schieder
kämpfte den Altmeiſter Uhl mit 6:2, 3:6, 6:3 nieder. — Im
Herren=Doppel erregte vor allem das ausgezeichnete Spiel
zwiſchen. W. Menzel/uthmöller und Lund Schieder Beifall.
Menzel/Uthmöller ſiegten nach wechſelndem Kampf, der in erſter
Linie durch das gute Netzſpiel von Menzel entſchieden wurde,
Seite 6 — Nr. 126
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 6. Mai 1.
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mit 6:4, 3:6, 6:3. Hughes/Kingsley kamen durch einen 6:1, 6:1
Erfolg über die Saarbrücker Kombination Pollack/Weigelt
be=
reits in die dritte Runde.
In den Abendſtunden des Donnerstags gab es beim
Inter=
nationalen Wiesbadener Tennisturnier im Herren=Einzel
noch einige intereſſante Begegnungen. Altmeiſter Froitzheim
beſiegte den jungen Berliner Schieder mit 6:1, 6:4. Der
Eng=
länder Kingsley gab einen neuen Beweis ſeines routinierten
Könnens, indem er den Berliner Blau=Weißen Pietzner, der ſich
zeitweiſe heftig zur Wehr ſetzte, mit 6:4, 8:6 abfertigte. Auch
Dr. Buß=Mannheim benötigte nur zwei Sätze, um den
Ber=
liner Nachwuchsſpieler Schwenker 6:2, 6:3 zu ſchlagen.
TEC. Darmſtadt Junioren — TC. Mainz Junioren 20:9.
Das Juniorenclubwettſpiel in Mainz ſah TEC. Darmſtadt,
krotzdem wieder einige neue Leute in der Mannſchaft ſpielten, als
Sieger. Von den Spielen, die zum großen Teil glatt an den Club
fielen, ſei beſonders der Sieg von Frl. Reuling erwähnt, die die
beſte Mainzerin einwandfrei ſchlug. Für die übrigen
Gewinn=
punkte zeichnen alle anderen Spieler gleichmäßig, die
Junioren=
ſaiſon des T. u. EC. ſo erfolgreich eröffnend.
Tiſchtennis: TiTe=Club „Falke” — „Jung=Heſſen” 3:12. Am
Mittwoch abend trafen ſich obige Vereine im „Perkeo”. Falke hielt
ſich tapfer, konnte die Niederlage aber nicht aufhalten. Rückſpiel am
18. Mai 1932 im „Perkeo”.
Davispokalkampf Deutſchland-Indien.
Nachdem jetzt alle indiſchen Davispokal=Spieler in Berlin
eingetroffen ſind, wurde am Himmelfahrtstage die Ausloſung
für die Vorrundenſpiele der Begegnung zwiſchen Deutſchland
und Indien vorgenommen. Die Kämpfe beginnen im Samstag
nachmittag auf den Berliner Rotweißplätzen und werden am
Montag beendet. — Der genau Spielplan: Samstag 14.30
Uhr: Charanjiwa — v. Gramm; A. Madam Mohan — Prenn.
Sonntag, 16 Uhr: Charanjiwa/Partner—Dr. Deſſart/Partner
Montag, 14.30 Uhr: Madam Mohan—v. Gramm: Charanjiwa
—Prenn.
Davispokal=Vorrunde der Europazone.
Ungarn ſchlägt Finnland 5:0.
Der erſte Vorrundenkampf in der Europazone um den
Davispokal endete in Budapeſt mit dem erwarteten Siege der
Ungarn über die Finnen mit 5:0. In den beiden letzten
Einzel=
ſpielen am Himmelfahrtstage konnten die Finnen nur geringen
Widerſtand leiſten. Gabrovits ſchlug Biaudet in drei 6:1=
Sätzen und v. Kehrling war über Grotenfelt mit 6:0, 6:3, 6:4
erfolgreich.
Schweiz-Belgien 5:0.
Der zweite Kampf zwiſchen der Schweiz und Belgien in
Brüſſel endete am Himmelfahrtstage ebenfalls mit einem hohen
5:0=Sieg der Schweizer. Fiſher ſiegte über van Zuylen 8:6,
6:1, 8:6, und Aeſchlimann gab dem Belgier Emeins mit
6:3, 6:2, 6:2 das Nachſehen.
Boxabend Rol=Weiß Darmſtadt - Heros Wiesbaden.
Eingeleitet wird der Boxabend der Rotweißen—Heros
Wies=
baden am Samstag abend, 8.30 Uhr, im Mathildenhöhſaal, mit
drei Schaukämpfen, ausgeführt von Mitgliedern des Vereins.
Es folgt ein Rahmenkampf des jugendlichen Staudt gegen einen
gleichaltrigen Wiesbadener Kämpfer. Hieran ſchließen ſich
fol=
gende Hauptkämpfe. — Fliegengewicht: Krauß=Wiesbaden,
der diesjährige Kreisjugendmeiſter, Kuhn=Darmſtadt, der im
ver=
gangenen Jahre die Kreismeiſterſchaft in der Seniorenklaſſe
innehate. Obwohl Krauß ein ſehr flinker Kämpfer iſt, dürfte doch
Kuhn der Sieg kaum zu nehmen ſein. — Bantamgewicht:
Lohr=W., Kreism. 1931/32, gegen Blum=D., Kreisjugendmeiſter
1932. Blum, der ein ſchneller Angreifer iſt, wird gegen den
Fighter Lohr keinen allzu leichten Stand haben. Er wird ſich
ſehr anſtrengen müſſen, um zum Sieg zu gelangen. —
Feder=
gewicht: Krämer=W., Gaumeiſter 1932, gegen Eiſenberg=D.,
Gaumeiſter 1931. Hier ſtehen ſich zwei gleichwertige Kämpfer
gegenüber und darf man auf den Ausgang dieſes Treffens
ge=
ſpannt ſein. — Leichtg.: Beſier=W., Gau= und Stadtmeiſter
1931, gegen Groß=D. Letzterer, erſtmalig im Ring ſtehend, wird
gegen den alten Wiesbadener Ringfuchs Großes leiſten müſſen.
Dennoch ſcheint der Ausgang offen. — Welterg.:
Krieten=
ſtein 2.=W., Kreisjugend= und Stadtmeiſter 1931, gegen Diehl=D.,
Gaumeiſter 1931. Diehls Schlagkraft wird gegen Krietenſteins
Technik ſtehen. Auch hier läßt ſich über den Verlauf des Kampfes
nichts vorausſagen. — Mittelgewicht: Für den verletzten
Köhler muß der noch jugendliche Gaubatz=D. einſpringen. G., der
bei ſeinen letzten Kämpfen großes Können zeigte, dürfte gegen
Krietenſtein 1.=W. einen ſchönen Kampf liefern. —
Halb=
ſchwer.: Der in guter Form befindliche Walther=D. trifft auf
Teichmann=W., gegen den er wohl ein geringes Plus hat. —
Im Schwerg., dem Hauptkampf, ſieht man Bauer=D.,
Gau=
meiſter 1931, und Weißenberg=W. Gaumeiſter 1932. Bauer hat
hierbei Gelegenheit, für die kürzliche Niederlage Revanche zu
nehmen.
Alles in allem darf man den Kämpfen mit Spannung
eni=
gegenſehen. Da mit einem großen Andrang zu rechnen iſt,
empfiehlt es ſich, rechtzeitig zu erſcheinen. Die Eintrittspreiſe ſino
derart niedrig gehalten, daß jedem der Beſuch der intereſſanten
Begegnung Heros=Wiesbaden — Rot=Weiß, V. f. R.=
Darmſtadt möglich iſt. Saalöffnung 7.30 Uhr.
Der Radſpork am Himmelfahrtskage.
Obwohl das Wetter am Himmelfahrtstage traditionsgemäß zu
Wünſchen übrig ließ, waren zahlreiche Rennen angeſetzt, und die
Veranſtalter wurden denn auch für ihre Mühe belohnt. Lediglich
die Rennen in Breslau=Grüneiche mußten infolge des Regens um
24 Stunden verſchoben werden.
In Halle teilten ſich Schindler und der Hannoveraner
Möller in die Erfolge. Möller holte ſich das 40=Kilometer=
Er=
öffnungsrennen knapp aber ſicher, während über 60 Kilometer der
Bahnmatador Schindler mit einer Zeit von 48.27,4 einen neuen
Bahnrekord vor Krewer und Möller herausfuhr. In Köln
ſtar=
teten die Nachwuchsfahrer. Als beſter erwies ſich Neckar=Weſtig,
der Hodey=Eſſen, Wenzel=Köln und Plath=Neuß hinter ſich ließ.
Einen ganz großen Erfolg hatte der deutſche Fliegermeiſter
Steffes=Köln in Paris. Im „Großen Himmelfahrtspreis”,
den Scheerens=Belgien vor Michard gewann, ſchlug er im
Endkampf der Zweiten keinen geringeren als den Dänen Falck
Hanſen. In den Dauerrennen erlitt Weltmeiſter Sawall eine
Schlappe und mußte ſich im Geſamtergebnis mit dem vierten Platz
hinter Paillard, Lacquehay und Linart begnügen.
Auf den Landſtraßen herrſchte ebenfalls reger Betrieb.
Loh=
mann=Bochum kam bei „Rund um Dortmund” (140 Kilometer)
in 4:10.00 Stunden nach ſeinem Siege in Berlin=Cottbus=Berlin
zu einem neuen ſchönen Erfolge. „Rund um München” (158
Kilo=
meter) ſah den Freiburger Favoriten Hauſer in großer Form und
ſchließlich in 6:07.00 erfolgreich. „Rund um Leipzig” (170
Kilo=
meter) gewann der Einheimiſche Grindel in 5:03.27. Die beſten
Berliner Bundesfahrer ſtarteten in „Rund um die Hainleite‟
(250 Kilometer) und machten das Ende unter ſich aus. Sieger
wurde Riſch in 7:58.15 vor Händel und auch in den übrigen
Klaſſen ſtellte Arminia Hannover die Sieger. Der „
Straßen=
preis von Magdeburg” wurde endlich eine Beute von Michaelis=
Magdeburg in 4:42.54.
Im Auslande wurde Sieronski bei „Rund um Paris” (240
Kilometer) zur Aufgabe gezwungen, während der Süddeutſche
Altenburger hinter dem in 6:53.43 ſiegreichen Belgier Tommies
noch den 16. Platz belegte. Lüttich=Baſtogno=Lüttich (215
Kilo=
meter) gewann der Belgier Hoyux in 5:32.00 im Endſpurt. Der
vorjährige Sieger Buſe=Berlin belegte den vierten Platz und von
den übrigen Deutſchen befand ſich noch Stöpel in der 11köpfigen
Spitzengruppe.
Eine Sorge des Olympia=Komikees ausgeſtanden.
Deutſche Sportler in den Anzügen,
die jetzt der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen für die
Bekleidung der deutſchen Olympia=Mannſchaft beſtimmt hat. Es
handelt ſich um „eine zweiteilige Kombination aus einer
zwei=
reihigen kurzen Jacke und einer unten geſchweift gehaltenen Hoſe.
Der Anzug wird in zwei Farben geliefert, und zwar als
Arbeits=
anzug in Kornblumenblau und für die Kämpfe ſelbſt in ganz
Weiß mit goldenen Knöpfen” — Wir wiſſen, daß unſere Olympia=
Vertreter im Kampftrikot eine beſſere Figur machen werden und
hoffen, daß ſie die geſchweifte Kombination den „Offiziellen” zu
ihrem „Kampf” reſtlos zur Verfügung ſtellen. Sorgen muß das
Olympia=Komitee haben . . . ."
Inkernakionales Wiesbadener Aukomobilkurnier.
Trotz der unfreundlichen und unbeſtändigen, aber wenigſtens
trockenen Witterung hatten ſich zum Abſchluß des Wiesbadener
Automobilturniers am Himmelfahrtstag auf dem Flughafen in
Erbenheim annähernd 15 000 Zuſchauer eingefunden. Pünktlich
um 3 Uhr erfolgte der Start zum erſten Kraftwagenrennen für
Wagen bis 800 Kubikzentimeter. Zurückzulegen waren auf einer
ovalen, teilweiſe reichlich unebenen Grasbahn von 2000 Meter
Länge von jeder Gruppe zehn Runden. Die beſte Zeit des Tages
erzielte bei den Kraftwagen der Münchener Steinweg
(Amilcar) mit 13:11.2 und einem Stundenmittel von 79 Klm.
In der Gruppe III (Wagen über 1500 ccm.) ſchieden die beiden
Favoriten, Prinz zu Leiningen (Bugatti) und Pietſch=Neuſtadt
i. Schw. (Bugatti) durch Magnetdefekt bzw. Schaden an der
Ben=
zinleitung aus; hier ſiegte Lewi=Dresden (Bugatti) in 13:49
(75,9 Stdn.=Klm.). In der erſten Gruppe der kleinen Wagen
blieb Hedderich=München gleich am Start ſtecken. Da auch der
Berliner DKW.=Fahrer Macher in der erſten Runde ausſchied,
war der Weg", für den von Anbeginn an führenden Münchener
Kohlrauſch (BMW.) zum Siege frei. Bei den Rennen der
Flugzeuge flog Winkler=Wiesbaden in 10:16.2 die beſte
Zeit heraus. Auch die Flugzeuge hatten je 10 Runden zu
durch=
fliegen. — Den Beſchluß der Veranſtaltung bildeten die
Ver=
gleichsrennen zwiſchen Flugzeug und Auto in drei
Gruppen. In allen drei Rennen blieben die Kraftwagen in Front.
Ergebniſſe: Kraftwagen bis 800 ccm. (Gruppe I): Erſter
Kohlrauſch=München (BMW.) 13:43.4 (76,2 Std.=Klm.); 2.
Bäu=
mer=Bünde i. W. (BMW.) 14:11.2; 3. Medderich=München
(BMW.) 15:59.1. — Gruppe II, Kraftwagen über 800 bis 1500
ccm. (ausſchließl. Tourenwagen): 1. Sauerwein=Mainz (Bugatti)
15:19.1 (64,5 Std.=Klm.); 2. Merck=Darmſtadt (Mercedes=
Benz) 15:42.3; 3. Roſenauer, Mediaſch in Rumänien (Lancia),
15:44.3; 4. Weichelt=Saarbrücken (M. G. Magna) 16:10.
Gruppe III, über 1500 ccm: 1. Lewi=Dresden (Bugatti) 13:49
(75,9 Std.=Klm.); 2. Frye=Düſſeldorf (Bugatti) 15:08.1.
Gruppe IV, Rennwagen 800 bis 1500 ccm.: 1. Steinweg=München
(Amilcar) 13:11,2 (79 Std.=Klm., beſte Zeit der Kraftwagen);
2. Graf Lurani=Mailand (Alfa Romeo) 13:33; 3. Seibel=Diez an
der Lahn (Bugatti) 15:23.
Rennen der Flugzeuge. Gruppe I, bis 30 PS.: 1. Felmy=
Frankfurt a. M. (Klemm=Mercedes) 13:39.2; 2. Arndt=Wiesbaden
(Klemm=Mercedes) 14:20. — Gr. II, bis 70 PS.: 1. Winkler=
Wiesbaden 10:16.2 (Klemm=Hirth, beſte Zeit der Flugzeuge);
2. Frl. Görgen=Trier 10:51.2 (Klemm=Hirth). — Gr. III, über 70
PS.: 1. Elflein=Wiesbaden (Klemm=Argus) 10:57: 2. Dr. Volckert=
Bad Kreuznach (Klemm=Argus), ohne Zeit. — Veregleichsrennen,
Gr. T (Auto 5, Flugzeug 8 Runden): 1. Lewi (Bugatti), Dresden,
5:58.3; 2. Winkler=Wiesbaden (Klemm=Hirth) 6:26.2. — Gr. II
(Auto 5, Flugzeug 7 Runden): 1. Kohlrauſch=München (BMW.)
6:32.2; 2. Felmy=Frankfurt (Klemm=Mercedes) 8:31.1. Gr. III
(Auto 5, Flugzeug 8 Runden): 1. Steinweg=München (Amilcar)
6:01.1; 2. Elflein=Wiesbaden (Klemm=Argus) 6:22.1.
Für die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft wurden die weiteren
Termine wie folgt angeſetzt: 1. Zwiſchenrunde am 22. Mai,
Vor=
ſchlußrunde am 29. Mai und das Endſpiel am 12. Juni.
Die ſüddeutſchen Fußball=Verbandsſpiele der Saiſon 1932/33
beginnen für die Bezirksliga bereits am 7. Auguſt, dem erſten
Sonntag nach der vierwöchigen Juli=Sperre.
Englands Ligameiſter Everton und der Pokalmeiſter
Newcaſtle United die beide demnächſt nach Deutſchland kommen,
lieferten ſich am Mittwoch in Newcaſtle einen ſpannenden Kampf,
der 0:0 endete.
An den franzöſiſchen Tennismeiſterſchaften
in der zweiten Hälfte Mai nehmen deutſcherſeits die Herren
Prenn, v. Cramm, Dr. Deſſart, Nourney, ſowie die Damen
Außem, Peitz und Krahwinkel teil.
Walter Neuſel, der aufſtrebende deutſche
Schwerge=
wichtsboxer, beſiegte in Paris den Engländer Gater in der
dritten Runde durch k. v. Riethdorf=Berlin gewann gegen
Caſi=
nelli nach Punkten.
Guſtave Roth verteidigte ſeinen Titel als Europameiſter
im Weltergewichtsboxen durch einen Punktſieg über ſeinen
Lands=
mann Desmedt erfolgreich.
Ernie Schaaf, der deutſch=amerikaniſche Schwergewichtler,
konnte bei einer Veranſtaltung in Holyoke den auch in
Deutſch=
land bekannten Teddy Sandwina nur knapp nach Punkten beſiegen.
Walter Neuſel, nach Schmeling und Müller unſer beſter
Schwergewichtler, boxt am 13. Mai im Berliner Sportpalaſt
gegen Mc. Corcindale, den Bezwinger von Hein Müller.
Helen Madiſon ſchwamm wieder einmal Weltrekord;
ſie verbeſſerte in Frisco ihre eigene Höchſtleiſtung im 50=Meter=
Crawlſchwimmen von 31 auf 30.2 Sekunden.
Japans Leichtathleten ſind ſchon jetzt gut in Form.
Nambu erreichte im Weitſprung 7,76 und Olympiaſieger Oda im
Dreiſprung 15,55 Meter.
Doudas neue Welthöchſtleiſtung im Kugelſtoßen mit 16,05
Meter wird keine Anerkennung finden, ſo daß Emil Hirſchfeld mit
mit ſeiner Leiſtung von 16,045 Meter Inhaber des Weltrekordes
bleibt.
Seinen Verletzungen erlegen iſt der Breslauer
Amateur=Radfahrer Nickel, der am Sonntag bei den Rennen in
Lilienthal geſtürzt war.
Ein ſchwarzer Tag der deukſchen Reiker in Ro
Nach den ſchönen Erfolgen, die die deutſchen Reiter in
herigen Verlauf des Internationalen Turniers in Rom zu
zeichnen hatten, waren ſie am fünften Tag vom Pech verfolg
einem ſtarken Aufgebot erſchienen ſie im Premio Urbe,
ſchweren Jagdſpringen über 13 Sprünge, die ſich über 1140
verteilten. Wie ſchwierig die Aufgabe war, zeigt ſchon am
daß von 93 Teilnehmern nur neun fehlerlos über die Bah
gen, darunter nicht ein einziger Deutſcher. Oberlt. Haſſeſt
auf „Deutſch” als Erſter und kam ſchon am dritten Sprung z.
Der ſympathiſche Reiter ſtürzte ſo unglücklich, daß er
Krankenhaus übergeführt werden mußte. Das
ſcheiden des beliebten deutſchen Reiters löſte überall tiefſte
dauern, beſonders bei ſeinen Kameraden, aus, die unter den
druck des Sturzes nicht ihre beſten Leiſtungen offenbarten
Stelle von Oberlt. Haſſe ſteuerte dann Hauptmann v. Bar
den kapitalen Springer Derby, der in Ermangelung ſein
wohnten Reiters ebenfalls ſtürzte und ſich dabei eine tiefe 7
wunde an der Vorderhand zuzog, ſo daß die deutſche Man
im Kampfe um den Muſſolini=Pokal nicht nur auf einen
beſten Reiter, ſondern auch auf das beſte Pferd verzichten
Der Sieg fiel an den Franzoſen Vermouth unter Lt. Valler
einer Zeit von 2:18.4. Die nächſten vier Plätze belegten du
Italiener, und zwar Doloroſa (Lt. Centofanti) 2:19.8,
(Hptm. Lombardo) 2:24.2, Brich (Oberlt. Caccandra) 2:2
Giulio Ceſare (Hptm. Pinna). — Das Befinden von Obertl.
der in Rom beim Reitturnier unglücklich ſtürzte, iſt am Abe
friedenſtellend. Der ſympathiſche deutſche Reiter hat nur
leichtere Verletzungen, die zum Teil von Hufſchl
herrühren, und muß vorläufig noch das Bett hüten.
Moderennkag in Grunewald.
Doppelwette Henriette=Aquilon bringt 2764:10.
Der vom Berliner Rennverein in Gemeinſchaft mi
Reichsverband der deutſchen Modeinduſtrie veranſtaltete
renntag auf der Grunewaldbahn hatte bei dem ungünſtigen
nicht den erwarteten großen Erfolg. Wenn es auch ſpäter au
zu regnen, verſpürte man doch eine empfindliche Kälte, u
zahlreichen Mannequins zeigten ſich in den Pauſen nur m
Mänteln und Koſtümen, von farbigen Sommerkleidern be
die Zuſchauer nicht viel zu ſehen. Das ſportliche Progran
ſtark unter den ſchmalen Feldern. Immerhin kamen im Pr
ten=Jagdrennen noch ſieben beſſere Steepler an den Start,
les führte trotz ſeiner hohen Bürde bis in den letzten Boge
dann aber geſchlagen. Aquilon 3. zog hier in Front un
einen Schlußangriff von Perſea leicht zurück. Die vielgew
Lagina und Vigor traten nie in Erſcheinung. Das Dan
Jagdrennen holte ſich Meute erwartungsgemäß überlegen
Lohland, während das Glückspilz=Jagdrennen mit dem Sie
Neupkatin eine Ueberraſchung zeitigte. Unerwartet kam a=
Erfolg von Henriette im Mai=Rennen der Dreijährigen
Stute ſchlug den nicht ganz glücklich gerittenen Feuerzaube
heftigem Kampf um einen Kopf. Die Doppelwette Henriette
lon 3. brachte die ſenſationelle Quote von 2764:10.
Eichwald=Hürdenrennen. Für Maiden. 2300 Mk. 3000
1. Geſt. Weils Lamdo (Unterholzner), 2. Prinzeſſin, 3. R
Toto: 20. Pl.: 13, 15. ½—8. Ferner: Prievluſa. — Glü
Jagdrennen. Herrenreiten. 2300 Mk. 3200 Meter. 1. B
Neuplatin (Rupprecht), 2. Teutobold, 3. Till Eulenſpiegel.
Pl.: 34, 19, 4—5. Ferner: Sternfahrt, Mundſchenk, Me
Mai=Rennen. Für Dreijährige. 3000 Mk. 1400 Meter 1. O
lers Henriette (Ohlenburg), 2. Feuerzauber, 3. Immerheim
88. Pl.: 15, 11. K.—H. Ferner: Praeter Propter. — Dar
Jagdrennen. Herrenreiten. 3000 Mk. 3600 Meter. 1.
Heynitz Meute (v. Mellenthin), 2. Lohland, 3. Fidus. Tc
Pl.: 24, 25. 2½—1. Ferner: Rechberg, La Margna, Edelf
Präſidenten=Jagdrennen. 1. Ehrenpreis und 6000 Mk. 380
1. Heinz Stahls Aquilon III (Eperjeſſy), 2. Perſea, 3.
Toto: 32. Pl.: 31, 55, 21. 1—1½. Ferner: Herakles,
Lagina, Staroſte. — Calvello=Hürdenrennen. 3500 Mk. 300
1. Fleßners Cyklop (W. Schmidt), 2. Caſtor, 3. St.
Toto: 43. Pl.: 15, 15. F—8. Ferner: Francesco. —
Rennen. 3000 Mk. 1600 Meter. 1. Helfert und Sandners
webel (Göbl), 2. Henvill, 3. Kerner, 4. Lyſias. Toto: 145.
37, 24, 33, 26. K.—1. Ferner: Tarnſchild. Fiametta, Or=
Silvius, Honeſtus, Wigbert, Ad arenam, Sternkarte, E.
Polydor, Wunderblume.
Rennen zu Hamburg.
Frühjahrspreis. 2800 Mk. 2000 Met. 1. Schumanns Gre
(Grabſch), 2. Kavalleriſt, 3. Sonnenglaube. Tot.: 35, Pl.:
F/—6. F.: Anton. — Lockſtedter=Rennen. 2200 Mk. 1200
1. Goetſchkes Auch einer (Pförtke), 2. Yellow and Black,
wahl. Toto: 62. Platz 21, 19. K.—2. Ferner: Diantk
Bahrenfelder=Rennen. Verkaufsrennen. 2200 Mk. 1000
1. Frau von Opels Sergius (K. Narr), 2. Immerfre
Immerzu. Toto: 15. Platz: 11, 13, 14. 4—2½. Ferner: Ka
Maſſo d’Arezzo, Mangrove, Treuſchin. — Amſinck=Me
3500 Mk. 1600 Meter. 1. Baron Buxhoevedens Eſto Vir
mann), 2. Adebar, 3. Liberator. Toto: 22. Platz: 13, 14,
bis H. Ferner: Virulin, Gebt Feuer, Vierzeiler, R
Borſteler=Pokal. Ehrenpreis und 3500 Mk. 1400 Meter.
Nymphenburgs Sextus (Grabſch), 2. Winkelried, 3. Jahrt
Toto: 87. Pl.: 14, 14. 1—4. Ferner: Mauve. — Hörnkam
gleich. 2800 Mk. 2000 Meter. 1. Frau Pahls Elpi (Pför
Schäferburg, 3. Alpenflieger. Toto: 26. Pl.: 13, 16, 18.
Ferner: Smaragd, Golo, Luxus, Fanfare. — Mai=Au
2800 Mk. 1400 Meter. 1. Weismanns Dominikaner (P
2. Piſtole, 3. Krautjunker. Toto: 24. Pl.: 12, 12, 14.
Ferner: Amönenwarte, Fernamt, Pollyduck, Marketende
Pferdeſport=Notizen.
Aroma, die hochgehaltene Dreijährige des Hauptgeſtüt
ditz, wird nach ihrem Unfall im Hoppegarten=Eröffnungs
bei dem ſie ſich eine Feſſelfiſſur zugezogen hatte, keine
mehr beſtreiten. Die junge ausgezeichnet gezogene Stut
ſchon jetzt in die Graditzer Stutenherde eingereiht.
Grand Parade, der unter Jockey F. Templeman als
raſchungsſieger aus dem engliſchen Derby von 1919 hervore
im Exning Geſtüt in Newmarket eingegangen. Seine Nächl!
gewannen bisher 225 Rennen und rund 123 743 Pfd. S
Am erfolgreichſten trat Diophon für ihn ein, der 1924 die
Thouſand Guineas” gewann.
Wekterbericht.
Immer noch lagern Störungsreſte über Norddeutſchla
der Oſtſee, wodurch in Verbindung mit dem hohen
Nordweſten fortgeſetzt kühle Ozeanluft nach dem Feſtland h.
Die Temperaturwerte ſind ſeit geſtern ſchon erheblich 3.
gangen und lagen heute morgen in unſerem Bezirk 4 bis
tiefer als vor 24 Stunden. Die kühle Luft wird we
neben Aufheiterung wechſelhafte Bewölkung hervorrufen 1
einzelt auch noch zu ſchauerartigen Niederſchlägen führen.
Ausſichten für Freitag, den 6. Mai: Weiterhin wechſelnd
mit Aufheiterung, mäßig warm, vereinzelte Schauer.
Ausſichten für Samstag, den 7. Mai: Noch keine weſentlic.
derung.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feulheienn
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Kar! 37
ür den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andrea‟ 24
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. HerbertNelle"
für den Inſeratentel und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kühlei
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadl
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nicht übemel
Die heutige Nummer hat 8 Seitin.
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Nr. 126 — Seite 7
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Das Führende Kaufhaus
Freitag, 6. Mai 1932
Muts Ssematasgeodee Sentt
Roman von
Kurt Siodmak
M
ten,4
*9
W
Janik
(Nachdruck verboten.)
Cophright by Carl Duncker Verlag. Verlin 1981
W
Er ſagte ſie, kurz nach dem Aufſtieg in Paris zu der
Sekre=
in die mitflog. Beide waren allein in der Kabine. Ein paar
„ſelige Worte. „Sagen Sie meinen Söhnen, ſie ſollen ſich vor
ſt hüten. Merken Sie ſich den Namen Juſt”!”
Juſt?” fragte Ralf erſtaunt. Er hatte dieſen Namen noch
gehört.
Hu wirſt ihn ſchon noch kennenlernen. Ihm gehören jetzt
ere Fabriken. Er hat ſich einen feinen Truſt aufgezogen, er
ſchon tüchtig, das muß man ihm laſſen, dem Marcel Juſt.
Juſt!” Ralf ſchüttelte ratlos den Kopf. Was ſollte er mit
em Namen.
Jaſper lachte lautlos, ergriff ſeine Krücken und pendelte
ch den Raum. Plötzlich blieb er ſtehen, hing auf den Stelzen
vor Ralf, und Ralf blickte in fremde, flackernde Augen,
„de Augen im Geſicht ſeines einzigen Bruders.
Verſtehſt du mich jetzt, wie ich das Wort Juſt in mich
ge=
en hat? Juſt! Hütet euch vor Juſt! Tauſend Tage habe ich
artet, jetzt iſt die Zeit um, jetzt werden wir ihn packen, jetzt
er ſelbſt ſpüren, was das iſt, Schmerzen, Ohnmacht,
Hilf=
rkeit, Wehrloſigkeit — alles werden wir ihm vergelten, Auge
Auge, Zahn um Zahn”.
Er ſchwang ſich rückwärts, ſtand neben ſeinem Schreibtiſch.
„Du mußt mir helfen, Ralf, du mußt mir deine Hände
n. deine Beine — ich will kein Krüppel mehr ſein — ich
nicht!“
„Hungogo”, flüſterte Ralf tonlos, „hör, Hungogo, ich bin
hier — du biſt nicht mehr allein, Hungogo!”
Jaſper fühlte die Hand des Bruders, die ſich auf ſeinen
gelegt hatte, er hob ſein Geſicht, ein verſteinertes,
unbeweg=
z Geſicht. Doch jetzt erwachten die Augen.
„Ich weiß, daß du mir helfen wirſt, Ralf”, er atmete auſ.
wenn ich es nicht immer gewußt hätte, hätte ich es nicht
unge ausgehalten.”
ßlötzlich wurde er wieder munter, lebhaft, ſeine Augen
ſten.
Siehſt du, das wird ein Spiel, ein richtiges wundervolles
(. Jetzt haben wir alle Trümpfe in der Hand, jetzt wollen
hn hetzen, wie er uns gehetzt hat.”
zie ſaßen ſich gegenüber — ſtumm. Eine ſtarre, herriſche
t ſpann dunkle, unentwirrbare Fäden. Das war die
Vollen=
des Lebens: Auge um Auge, Zahn um Zah.!
is war ganz ſtill. Ralf rauchte.
fuſt! Der Name hatte ſich in ſein Hirn eingefreſſen.
Ich laſſe dir Bedenkzeit”, flüſterte Jaſper, „Flick — eine
de Bedenken, Denken! — Flick! Denk auch an mich, an
er, an dich!"
Er ſchwang ſich hoch, pendelte zur Tür.
Jetzt war Ralf allein.
Er hörte wie durch Schleier Stimmen vor der Tür. Liens
Stimme. Jaſper antwortete, dann entfernten ſie ſich.
Juſt!
Der Name ſtand vor ſeinen Augen wie in Stein gemeißelt.
Elftes Kapitel.
„Kommen Sie mit, Lien.” Jaſper lehnte ſich gegen die Tür
des Arbeitszimmers, die er ſoeben geſchloſſen hatte. Ralf ſaß in
dem Raum. Ralf mußte jetzt allein bleiben.
„Iſt Ralf da drin?” fragte Lien aufmerkſam, bemerkte, daß
Jaſper ſich abſichtlich gegen die Tür lehnte, „ich möchte Ralf
gern ſprechen — und übrigens, was heißt „Sie‟? Wir ſagen uns
wohl nur an den ungraden Tagen „du‟
„Tu mir den Gefallen”. Jaſpers Geſicht wurde jung — jetzt
glaubte ſie ihn ſich vorſtellen zu können, wie er früher geweſen
war: ein gutmütiger ſchlanker Junge, den alle Menſchen liebten
— „Ralf hat da drin eine Kleinigkeit zu arbeiten. Es wäre ſehr
nett von dir, wenn du ihn jetzt nicht ſtören würdeſt!“
„Stören — ſiehſt du, in dieſer langen Zeit, auf der langen,
langen Reiſe, niemals habe ich die Möglichkeit gehabt, Ralf zu
ſtören — doch kaum iſt er ein paar Stunden hier — ſchon
ſtöre ich ihn —
„Augenblicklich gehſt du ihm noch ausreichend im Kopf
herum, kleine energiſche Frau! Komm, ſei nett zu mir, du
woll=
teſt dir doch das Werk anſehen? Ich zeige es dir — und dann,
wenn wir alles geſehen haben, ſteht dir dein Ralf wieder zur
Verfügung!”
Jaſper ſchwang ſich ſchnell vorwärts, er hielt den Kopf
ge=
ſenkt, ſtarrte auf die breiten Steinflieſen des Bodens, der immer
feucht erſchien. An den Wänden, an den Kanten liefen ſchmale
Rohre, aus denen kühles Waſſer floß. Ventilatoren in allen
Ecken trieben die feuchte Luft durch Abzugskanäle in das Freie,
Lien machte große Schritte, um ihm folgen zu können.
„Lauf nicht ſo ſchnell, Jaſper”, bat ſie endlich.
„Verzeih”, murmelte er er hatte ſie anſcheinend vergeſſen.
Sie kamen zu einer kleinen Eiſentür. Jaſper bat Lien mit
einer freundlichen Kopfbewegung, die Klinke herunterzudrüicken.
Eine weite Maſchinenhalle tat ſich vor ihnen auf. Wuchttg,
wie lagernde Elefanten, ſtanden drei rieſige Turbinen im
Raum. Ihre Leiber, ragten ſchwarz und glänzend aus dem
Boden, kleine Treppen führten an ihren Eiſenwänden hinauf.
Auf einem dieſer Ungeheuer ſaß Aritſchuck auf einem kleinen
Schemel, eine Zeitung in der Hand.
Georg Hartmenn
nd Frau Ella, geb. Lepp
Vermählte
mstadt, Heinrich-Fuhrstr. 19.
hl. Trauung: Samstag, den 7. Mai 1932, 2½ Uhr
in der Stadtkapelle.
Statt jeder beſonderen Nachricht.
Todes=Anzeige.
ſott der Allmächtige, der Herr über Leben und Tod,
zt in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluß heute ganz
lötzlich und unerwartet meinen lieben Mann, unſeren
erzensguten Vater, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager
7d Onkel
Herrn Philipp Maher
Bürgermeiſter
und Gaſiwirt der Penſion „Zum grünen Baum”
vollendeten 38. Lebensjahr nach ganz kurzer
Krank=
it durch einen ſanften Tod zu ſich in die Ewigkeit
rufen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Kätchen Mayer Wwe.
und drei Kinder, Neunkirchen
Familie Bickelhaupt, Neunkirchen
Familie Gaſiwirt Böhm, Tützelbach.
e Beerdigung findet am Samstag, den 7. Mai,
chmittags um 2 Uhr, in Neunkirchen ſtatt. (6867
Dankſagung.
die uns beim Heimgang unſeres lieben
Ent=
ifenen
Georg Schütz, Rektor i. R.
ſeſene Teilnahme ſagen wir hiermit herzlichen Dank.
onders danken wir Herrn Pfarrer Mangold für ſeine
mempfundenen troſtreichen Worte, ſowie allen
Be=
en ſeiner Kollegenſchaft und den Vereinen für die
=Ehrung.
Frau M. Göckel Wwe.
Familie Emil Schütz
Familie Karl Schütz
Familie Karl Wagenknecht.
ſgeim b. Darmſt, Frankfurt a. M., Arheilgen b. Darmſt,
den 3. Mai 1932.
gnisabſchriften
- ſind für den Einſender wertvoll
verden in vielen Fällen dringend
Stigt. Anſere Auftraggeber
wer=
daher gebeten,
Bewerbungs=
erlagen jeweils ſchnellſiens
zurück=
inden.
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gniſſe einſenden.
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Die Beerdigung unſeres Ehren=
(6668
mitglieds
Friedrich Lautenſchläger
findet Samstag, 7. Mai, nachm.
15 Uhr, auf dem Beſſunger
Fried=
hof ſtatt. — Antreten 14¾4 Uhr,
Südeingang des Friedhofs (
Hein=
richwingertsweg.
Das Kommando.
an die Widerniſſe dieſes Lebens iſt der
Kranke und Schwache. Sorge deshalb durch
täglichen Genuß von Köſtritzer Schwarzbiet
dafür, daß du geſund und im Bollbeſitz
Deiner geiſtigen und körperlichen Kräfte
bleibſt. Köſtritzer Schwarzbier iſt mehr als
ein wohlſchmeckendes Getränk, es iſt ein
wertvolles Nahrungsmittel und ſchafft ge
ſundes Blut. Köſtritzer Schwarzbier iſt in
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„Drei Turbo=Dynomos, jede leiſtet fünfundzwanzigtauſend
Kilowatt!” erklärte Jaſper trocken.
Lien antwortet nicht. Sie ſah nur drei eiſerne Ungeheuer,
die Zahl verſtand ſie nicht. Ihr imponierte viel mehr der ruhige,
zeitungleſende Aritſchuk auf dem Rücken des elektriſchen
Ele=
fanten.
Es war lautloſe Stille in dem gekachelten Raum. Dann
hörte Lien ein feines, tiefes Brummen, ſie ſpürte eine leiſe
Vibration, als ſei unter dem Boden ein rieſiger, eifriger
Bienen=
ſchwarm gefangen. Sie warf einen kleinen Blick auf Jaſper.
Jaſper hatte wieder ſein undurchdringliches, verſchloſſenes
Ge=
ſicht aufgeſetzt. Er überlegte.
„Jaſper”, Lien berührte ihn freundſchaftlich, „wenn du mir
etwas zeigen oder erklären willſt, ſo darfſt du nicht vergeſſen,
daß ich hier bin. — Du haſt vorhin geſagt: Sei nett! Alſo ich
gebe dir den Wunſch zurück: ſei nett, Jaſpar!”
Jaſper lächelte, nickte, zog ein ſpitzbübiſches Geſicht, das Lien
traurig ſtimmte. „Ich werde ſehr nett ſein, komm weiter, kleine
Frau!‟ Er beobachtete eine Meßuhr, deren Zeiger leiſe ſchwankte.
„Die Turbinen laufen mit halber Kraft”, ſtellte er feſt, nickte
Aritſchuck zu, überquerte ſchnell den Raum, ſchritt durch, eine
kleine Tür, er mußte ſich bücken, denn über ſeinem Kopf zogen
ſich mächtige Leitungen dahin, Rohre von rieſigem Durchmeſſer.
„Das da drin waren Niederdruckturbinen. Das hier ſino die
Leitungen, Niederdruckdampfleitungen zu den Turbinen. In ihnen
ſtrömt der ſiedende Waſſerdampf mit einer Geſchwindigkeit von
fünfhundert Metern in der Sekunde, alſo doppelt ſo ſchnell wie
ein Infanteriegeſchoß. Er trifft auf die Schaufelräder der
Tur=
binen, ſetzt deren Anker in Bewegung. Um die Anker ſind
Wick=
lungen gelegt, die den elektriſchen Strom erzeugen. Verſteyſt du
das, kleine Frau?”
„Ja”, erklärte Lien zögernd, „aber wo wird das Waſſer
ge=
heizt, damit es ſiedet?“
Jaſper nickte erfreut. Sie hatte wenigſtens eine Frage
ge=
ſtellt, die von Nachdenken zeugte. Er ſchöpfte ein wenig
Soff=
nung, daß er ſeinen Führerdienſt nicht ganz umſonſt
undernom=
men hatte.
„Wie lange willſt du eigentlich hierbleiben?” fragte er,
wäh=
rend er vor einem großen Keſſel ſtehen blieb, einem bauchigen
Eiſentopf, der faſt an die Decke der hohen Halle reichte.
„Bis Ralf wieder abfährt”, erklärte Lien verwundert, „biſt
du vielleicht anderer Anſicht?”
Jaſper ſchüttelte den Kopf. Es war ſchwer, ſchwerer als
Maſchinen zu erklären. Vielleicht würde ſie ihn niemals
ver=
ſtehen!
„Hier in dieſem Keſſel”, er wies mit ſeinem Krückſtock auf
das eiſerne Ungetüm, „befindet ſich das Meerwaſſer, das die
Kreiſelpumpen durch die Saugleitungen hineingepreßt haben.
Das Waſſer hat gegen dreißig Grad Wärme. Es wird in der
Nähe der großen Parabolſpiegel fortgeſogen, die die
Meeres=
oberfläche erhitzen. Du haſt ſie geſehen, als du ankamſt —
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Seite 8 — Nr. 126
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