Einzelnummer 10 Pfennige
A
N
P
A
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:
wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Mal
31. Mal 2— Reichsmart und 20 Pfennig
ragegebühr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
ntimen 2.20 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
Mal ohne Beſtellgeld monatlſch 2,60 Reſchemarf.
anwortlſchteſt für Aufnahme von Anzeigen an
mmten Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
einen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
ſezſeher nicht zur Kürzung des
Fanfurt a. M.4304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 124
Mittwoch, den 4. Mai 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Fnanzänzeigen 50 Reſchepfg. 92mm breſte
Rellame=
zelle 3,00 Reichemart. Alle Preiſe in Reſchsmark
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfällung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fäll jeder
Rabatt weg. Banſklonto Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nalonalbank.
Neuer deutſcher Schritt in Kowno.
Deutſchland prokeſtierk ernenk gegen die Berſtöße gegen das Memelabkommen und warnk Likauen
vor Wahlbeeinfluſſungen und Wahlfälſchungen.
Lehke deutſche Warnung
or den Wahlen zum memelländiſchen Landkag.
Berlin, 3. Mai.
Der deutſche Geſandte in Kowno hat, wie wir von
unter=
eter Seite erfahren, geſtern erneut einen Schritt bei der
iſchen Regierung wegen der Memelangelegenheit unternom=
In einer Unterredung mit dem litauiſchen Außenminiſter
nius hat der Geſandte noch einmal die Aufmerkſamkeit der
iſchen Regierung auf die Vorgänge gelenkt, die nach
Auf=
ng Deutſchlands einen Verſtoß gegen das Memelſtatut
be=
in und abgeſtellt werden müſſen.
In politiſchen Kreiſen wird daran erinnert, daß bereits bei
Wahlen für den memelländiſchen Landtag im Jahre 1930
ihnliches Verhalten der Litauer zu einer Beſchwerde beim
erbund geführt und dann ſeine Erledigung in einem
iftwechſel zwiſchen dem damaligen deutſchen Außenminiſter
Furtius und dem litauiſchen Außenminiſter Zaunius
gefun=
hat. Zaunius hatte ſeinerzeit namens der litauiſchen
Re=
ng eindeutige Zuſicherungen für eine unbeeinflußte
Abſtim=
z und Wahlpropaganda gegeben. Damals wurden die
be=
rein großlitauiſch zuſammengeſetzten Wahlkreiskommiſſionen
Wahlvorſtände entſprechend dem Stärkeverhältnis der
Par=
umgebildet, ſo daß auch die deutſchen Parteien auf Grund
überwiegender Mehrheit genügende Vertretung bekamen.
luf dieſen Schriftwechſel iſt in den verſchiedenen deutſchen
7 an Litauen und die Signatarmächte Bezug genommen
en. Im übrigen ſcheinen
die verſchiedenen Schrikte Deutſchlands
wie auch die der Signakarmächke
rn einen gewiſſen Erfolg gehabt zu haben, als in den
letz=
ragen keine Ausſchreitungen mehr gegen die
Wahlpropa=
t der Memeldeutſchen vorgekommen ſind. Dieſe Tatſache
aber nicht dazu verführen, nun alles in beſter Ordnung zu
1; es wird unbedingt notwendig ſein, auch für den Reſt
Vahlkampfes ſchärfſte Aufmerkſamkeit auf die Entwicklung
ſinge im Memelland zu richten. In dieſem Zuſammenhang
enen Gerüchte Erwähnung, die davon ſprechen, daß von
annter litauiſcher Seite 50 000 gefälſchte Stimmzettel der
Telländiſchen Volkspartei an die Wähler verſchickt worden
um dadurch öffenbar das Wahlergebnis im litauiſchen
e zu beeinfluſſen. Es handelt ſich dabei, wie geſagt, um
hte, deren Richtigkeit von amtlicher Seite bisher noch nicht
eprüft werden konnte.
Die Pukſchpläne um Danzig.
Danzig, 3. Mai.
der Hohe Kommiſſar des Völkerbundes, Graf Gravina, hat
Generalkommiſſar der Republik Polen in Danzig, Miniſter
Papée, auf deſſen ſchriftliche Bitte um Darlegung ſeines
punktes in der Angelegenheit des vom „Daily Expreß”
inderen engliſchen Blättern veröffentlichten Telegramms
Putſchpläne in Danzig ebenfalls ſchriftlich geantwortet.
Gravina erklärt in ſeiner Antwort, daß er dem
Bericht=
er des „Daily Expreß” Greenwall, ſeine „ganze Empörung
ſeiner ſenſationellen Berichterſtattung zum Ausdruck
ge=
habe”, daß Greenwall indeſſen erklärt hätte, daß der
ſe Wortlaut mit den Originalen nicht übereinſtimme und
r keine Informationen von dem Hohen Kommiſſar ode:
Büro erhalten hätte.
ſenn der Korreſpondent des „Daily Expreß” im Zuſammen=
Hmit der Tätigkeit des Grafen Gravina behauptet, daß die
ſe Ueberſetzung mit dem urſprünglichen Text ſeines Berich=
Acht übereinſtimme, ſo iſt demgegenüber feſtzuſtellen, daß es
In der deutſchen Ueberſetzung nur heißt: „Die maßgebendſte
tlichkeit an Ort und Stelle, kein Pole oder Danziger”. Ob=
2 der engliſche Text noch nicht vorliegt, beſteht kein Anlaß,
r richtigen Uebertragung dieſer eindeutigen Auslaſſung zu
In.
Aund warkek die weitere Enkwicklung in Danzig ab.
ie Meldungen der Londoner Zeitungen über die Vorgänge
Anzig kamen der Oeffentlichkeit in England ſehr überraſchend,
her die engliſche Preſſe die Vorgänge im Korridor ſo gut
trncht berührte. In den zuſtändigen engliſchen Stellen wird
ben, daß bisher noch keine Mitteilungen über die
Ereig=
n Danzig vorliegen. Es beſteht jedoch ein ausgeſprochenes
ben, die Wichtigkeit der Vorgänge herabzumindern, obwohl
gliſche Regierung ſowohl auf dem Wege über Berlin wie
denf auf den Ernſt der Lage mehrfach aufmerkſam gemacht
iſt. London vertritt den Standpunkt, daß noch keine eng=
Schritte notwendig ſeien, ſolange ſich die Lage nicht weiter
er Sonderberichterſtatter des „Daily Heralds” in Danzig
die Bekanntgabe der Ziele der polniſchen Militariſten
hoffentlich die Rettung Danzigs bringen. Polen habe
! Menſchen in der Freien Stadt Danzig ihrer Lebensmög=
En beraubt, indem es ſich um die Entſcheidungen des Völker=
Ommiſſars und des Völkerbundsrates überhaupt nicht ge=
I habe. Danzig habe das Recht, Waren zollfrei nach Polen
den, dürfe dies aber trotzdem nicht. Polen ſei angewieſen,
Mnöiger Hafen unter Ausnutzung ſeiner vollen Leiſtungs=
22t Gebrauch zu machen und den Hafen von Gedingen nur
für ſeine Flotte und für ſeinen überſchüſſigen Handel zu
be=
nutzen. Statt deſſen ziehe Polen den Hafen von Gedingen vor in
der Hoffnung, Danzig durch wirtſchaftlichen Druck zu zwingen, an
Polen die Bitte um Einverleibung zu richten.
Der Berliner Berichterſtatter der „Morningpoſt” erklärt u. a.,
das Vorgehen Litauens gegen Memel habe in Deutſchland den
Eindruck erweckt, daß die Weſtmächte nicht ſehr ſtark an der
Durch=
führung der Garantien intereſſiert ſeien, die in den
Friedens=
verträgen den Regierungen gewiſſer von Deutſchland abgetrennter
Gebiete gegeben wurden.
Moskau über die Bedrohung Danzigs erregt.
Die Meldung engliſcher Blätter über eine beabſichtigte
Be=
ſetzung Danzigs durch die Polen hat in Moskau größtes Aufſehen
erregt. In politiſchen Kreiſen wird erklärt, die polniſche Regierung
würde, wenn ſie einen ſolchen Schritt unternähme, die Lage in
Oſteuropa erheblich verſchärfen. Die ruſſiſche Außenpolitik lege
Wert auf das Weiterbeſtehen Danzigs als Freiſtaat. Das
Dan=
ziger Problem ſei völlig anders als die Wilnafrage. Ein
polni=
ſcher Streich gegen Danzig könne in Oſteuropa unabſehbare Folgen
hervorrufen. Das Außenkommiſſariat der Sowjetunion hat noch
keinen amtlichen Bericht erhalten. Es verfolgt jedoch die
Ent=
wicklung in Danzig mit größtem Intereſſe.
*
Zwiſchen dem erſten und zweiken
Wahlgang.
Günſtige Ausſichken für die bürgerliche Linke
in Frankreich.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 3. Mai.
Der erſte franzöſiſche Wahlgang zeigt deutlich einen Ruck
nach links. Und zwar zugunſten der Radikalſozialiſten, der
bür=
gerlichen Linken. Das kann man durch keinerlei
Rechenkunſt=
ſtücke verſchleiern.
Sehr ruhige Wahlen bei großer Wahlbeteiligung,
Wieder=
wahl der Miniſter und der Parteiführer. Im allgemeinen
ſchnit=
ten die Deputierten der letzten Legislatur verhältnismäßig gut
ab, mit Ausnahme von Paul Faure, der neben Léon Blum der
praktiſche Führer der Sozialiſten iſt. In Creuſot, dem Sitz der
Rüſtungsinduſtrie, wurde er von einem Nationaliſten
ge=
ſchlagen, ein Sieg, auf den die Rechte beſonders erpicht war.
Ueberhaupt haben die Sozialiſten keinen Fortſchritt erzielt. Trotz
ihrem Optimismus können ſie zufrieden ſein, wenn ſie nach dem
zweiten Wahlgang keine Verluſte zugunſten der bürgerlichen
Lin=
ken haben.
Der zweite Wahlgang iſt wichtiger als der
erſte. Er wird über dreihundertneunundfünfzig Mandate
ent=
ſcheiden. Nach der allgemeinen Erfahrung hat die Linke,
beſon=
ders die Radikalſozialiſten, im zweiten Wahlgang mehr Glück als
die Rechte. Betrachtet man die einzelnen Reſultate, ſo erkennt
man, daß diesmal davon abgeſehen die Lage der Linken
gün=
ſtiger iſt. Das Bündnis zwiſchen den Sozialiſten und der
bürger=
lichen Linken für den zweiten Wahlgang iſt ſehr feſt. Bis zum
nächſten Sonntag wird der Kampf zwiſchen rechts und links ſehr
heftig ſein.
Es ſcheint, daß Tardieu durch ſeine letzte Belforter Rede,
durch ſeine Behauptungen, daß eine Linksregierung den
finan=
ziellen Verfall des Landes nach ſich ziehen würde, ſich viel
ge=
ſchadet hat. Er hat damit Herriot, der dem Scheine nach als der
eigentliche Sieger aus den Wahlen hervorgehen wird, nach links
gedrängt. Die Konzentration iſt dadurch nicht erleichtert.
Bemerkenswert iſt, daß Tardieus Partei im erſten Wahlgang
acht und die Gruppe Marin fünf Sitze an die Radikalen
ver=
loren haben.
Man tröſtet ſich damit, daß die Kommuniſten ziemlich ſchlecht
ſtehen und die Sozialiſten aller Wahrſcheinlichkeit nach nicht
ſtär=
ker werden. Die Bedeutung der Kommuniſten in Frankreich iſt
aber gleich null, wenigſtens parlamentariſch, und die Sozialiſten
ſind nur ein ſtatiſches Element in der Kammer oder waren es
zuletzt, eben weil ſie keine Kompromiſſe ſchloſſen. Worauf es bei
dieſen Wahlen allein ankommt, iſt die Ausſicht der
Radikalſozia=
liſten und der ſonſtigen bürgerlichen Linken. Es ſcheint, daß ſie
erfolgreich aus dem Wahlkampf kommen.
„Wahlfronk der Linken” im zweiten Wahlgang.
Die Haltung der Radikalen Partei für den zweiten
Wahl=
gang iſt heute abend offiziell bekanntgegeben worden. Nach Schluß
der Sitzung des Vollzugs=Ausſchuſſes gab die Parteileitung ein
Kommuniqué aus, in dem erklärt wird, daß gemäß den Statuten
der Partei und dem Beſchluß des Partei=Kongreſſes den
Partei=
leitungen in den einzelnen Wahlkreiſen aufgegeben wird, die
In=
tereſſen der Partei ſo gut wie möglich zu verteidigen und die
„republikaniſche Diſziplin” unter den republikaniſchen Kandidaten
zu wahren, um die Reaktion zu ſchlagen.
Dieſer Beſchluß der Parteileitung, der mit anderen Worten
der Bildung einer „geſchloſſenen Wahlfront der Linken”, alſo der
Sozialiſten, der Radikalſozialiſten und der Republikaniſchen
Soziak=
liſten gleichkommt, bedeutet nicht, daß die Radikalen
ge=
willt ſind, zuſammen mit den Sozialiſten in der
Form des Kartells eine Regierung zu bilden. Die Radikalen würden
nach ihren bisherigen Verlautbarungen die Sozialiſten allerdings
nicht grundſätzlich aus einer Regierungskombination ausſchließen,
die rechts bis zur Gruppe Tardieu reichen würde; zu einer
Wieder=
holung der Kartell=Regierung von 1924 hätten ſie jedoch keine Luſt.
*
Wird Macdonald zurückkreken?
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, Anfang Mai.
Nachdem die eigentliche Budget=Debatte nun vorüber iſt, hat
das Houſe of Commons wieder jene unerregte, faſt gelangweilte
Stimmung befallen, durch die das neue Parlament ſich vom
erſten Tage ſeines Beſtrebens ausgezeichnet hat. Sie iſt eine
unvermeidliche Folge der gegenwärtigen Zuſammenſetzung des
Unterhauſes. Die herrſchende Partei iſt zahlenmäßig zu groß,
die Oppoſition zu klein. Die Debatten ſind leblos und
uninter=
eſſant. Das Ergebnis der Abſtimmungen ſteht im voraus feſt.
Auch der Zudrang des Publikums iſt infolgedeſſen ein ſehr
ge=
ringer. Ja, die Abgeordneten ſelbſt zeigen wenig Eifer im
Be=
ſuchen des Hauſes. Oft ſind Dreiviertel aller Bänke leer. Eine
große Anzahl der faſt wider Willen gewählten Abgeordneten
hat ſo gut wie gar kein Intereſſe für die Erörterungen des
Hauſes. Doch auch ſo hervorragende Parlamentarier der alten
Schule, wie Winſton Churchill, enttäuſchen immer mehr und
mehr. Lloyd George iſt daß neue Parlament vollends zuwider;
er zeigt ſiche dort überhaupt nicht mehr. So hat ſich allmählich
der Eindruck gebildet, daß das Hoüſe of Commons zurzeit nur
eine ſehr/geringe Fühlung zu den reiten Schichten des Volkes
hat, und daß in nächſter Zukunft unbedingt irgend etwas
ge=
ſchehen muß, um das Parlament wieder mit etwas mehr Leben
und Regſamkeit zu erfüllen.
Selbſt eine Auflöſung des „natſonalen” Kabinetts wäre
unter dieſen Umſtänden der Uebel größtes nicht. Seit Wochen
geht bezeichnender/Weiſe in den Couloiken des Hauſes das
Ge=
rücht um, daß der Premierminiſter Ramſay Macdonald wegen
ſeines ernſten Augenleidens gezwungen ſein könnte, von ſeinem
Poſten zurückzutreten. Macdonald, heißt es ferner, gibt ſich viel
zu viel mit außenpolitiſchen Konferenzen ab und beſchäftigt ſich
viel zu wenig mit den inneren Sorgen des eigenen Landes.
Die Gerüchte von ſeinem bevorſtehenden Rücktritt ſind allerdings
prompt dementiert worden. Aber ſie werden trotzdem in
Weſt=
minſter und Wbitehall beharrlich weiter kommentiert. Desgleichen
die nicht minder intereſſante Frage, wer in dieſem Falle der
Nachfolger Macdonalds werden ſollte? Nach alter Sitte hätte
der ſcheidende Premier dem König einen Nachfolger
vorzuſchla=
gen und als ſolcher käme in erſter Linie nur Stanley Baldwin,
als Führer der ſtärkſten Partei des Parlaments, in Betracht.
Neben Baldwin werden aber auch Neville Chamberlain und Sir
Robert Horne oft genannt, ungeachtet der Tatſache, daß
Cham=
berlains Gichtleiden ihn für das anſtrengende Amt eines
Pre=
mierminiſters nur wenig geeignet machen dürfte, und Sir
Robert Horne nie beſondere Neigung bezeugt hat, ſeine
lukra=
tiven geſchäftlichen Intereſſen zugunſten eines, wenn auch noch
ſo hohen Regierungspoſtens aufzugeben. Ein neues Kabinett,
gebildet von einem der drei Genannten, würde, ſelbſt unter
Bei=
behaltung des nationalen Aushängeſchildes, ohne Zweifel einen
noch viel konſervativeren Charakter aufweiſen, als die
gegen=
wärtige Regierung, und der zurzeit von vielen beklagte „
charak=
terloſe” Zuſtand würde dann gewiß ein raſches Ende nehmen.
Handelt es ſich jedoch auf ſeiten der Konſervativen zunächſt
bloß um Zukunftsſpekulationen, ſo hat ſich im Lager der
Oppo=
ſition dieſe Woche bereits ein Ereignis vollzogen, das ohne
Zweifel angetan iſt im Schoße der parlamentariſchen
Arbeiter=
partei große Veränderungen mit ſich zu bringen: bei der
Nach=
wahl in Wakefield wurde der frühere ſozialiſtiſche
Wohlfahrts=
miniſter Arthur Greenwood wiedergewählt. Hierüber zeigt ſich
allgemeine Befriedigung, und zwar nicht nur bei der
Arbeiter=
partei, ſondern auch bei den Konſervativen und Liberalen. Denn
einer der hauptſächlichſten Gründe für die gegenwärtige
Leb=
loſigkeit im Parlament iſt die Tatſache, daß die Labour=
Oppo=
ſition während der letzten Wahlen ganz ihrer Führer beraubt
wurde. Der parlamentariſche Sprecher der Oppoſition iſt zurzeit
George Lansbury. Doch Lansbury iſt bereits über 70 Jahre alt.
Die anderen bedeutenderen Labour=Abgeordneten — Sir
Staf=
ford Cripps, Williams, Attlee und Morgan Jones — ſind
gleichfalls für die Rolle eines Führers der Oppoſition nur
wenig geeignet. Von all den Genannten iſt Greenwood ſtets der
Bedeutendſte geweſen. — Von ihm hofft man daher, daß er an
der Tätigkeit der gegenwärtigen, von ſich ſelbſt etwas zu ſehr
eingenommenen Nationalen Regierung ſcharfe Kritik üben und
in die Debatten und Arbeiten des engliſchen Parlaments wieder
einen ſtärkeren Hauch von wirklichem Leben hineintragen wird.
Eine derartige Aufmunterung wird von all Jenen ſehnlichſt
her=
beigewünſcht, denen der Ruf und das Anſehen der „Mutter der
Parlamente” am Herzen liegen.
Macdonalds Pläne für die nächfte Zeik.
London, 3. Mai.
Macdonald wird ſich am Donnerstag einer Operation des
Grünen Stars am rechten Auge unterziehen.
Nach einem heute vormittag veröffentlichten Bulletin iſt der
Zu=
ſtand des bereits vor einiger Zeit operierten linken Auges
zufrieden=
ſtellend und das Allgemeinbefinden ausgezeichnet. Morgen wird
Macdonald den Vorſitz in der Sitzung des Kabinetts führen, am
Nachmittag vom König in Audienz empfangen werden und am
Abend in die Klinik gehen. Er wird ſich ſechs Wochen lang
voll=
kommene Ruhe auferlegen müſſen, aber vor der Lauſanner
Kon=
ferenz wiederhergeſtellt ſein. Sein Entſchluß, an dieſer
teilzu=
nehmen, iſt der Hauptgrund dafür, daß er die Operation
unver=
züglich vornehmen laſſen will. Auf die Reiſe nach Genf muß er
natürlich verzichten. Die beunruhigenden Gerüchte, die von der
Gefahr einer Erblindung Macdonalds zu berichten wiſſen,
ſtim=
men, wie man erklärt, mit den Tatſachen nicht überein. Es
be=
ſteht kein Grund, daran zu zweifeln, daß ihm, natürlich bei
An=
wendung der notwendigen Sorgfalt und Achtſamkeit, ſeine Augen
noch auf lange Jahre hinaus ihren Dienſt leiſten.
Seite
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des
form
nachde
gangen
E=
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus 1
konföt
verluf
haben
währe
von
Wahl
große
Deutt
daß
den
hül
vor
ware
vor.
mit
Ruck
Seite 2 — Nr. 124
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 4. Mai 19
Heſſen forderk verſkärkte Weſthilfe.
Aus dem Finanzausſchuß des Landtags.
* Der Finanzausſchuß des Landtages ſetzte geſtern die
Etat=
beratung bei Kap. 19, Staatspräſidium, fort.
Auf die Frage eines Vertreters der nationalſozialiſtiſchen
Fraktion, welche Stellung die heſſiſche Regierung zur Frage der
parteipolitiſchen Betätigung der Beamten
einnehme, erklärt Staatspräſident Dr. Adelung, daß eine
ein=
heitliche Stellungnahme des Reichs und der Länder zu dieſer
Frage erwünſcht wäre. Das heſſiſche Geſamtminiſterium wird ſich
demnächſt mit der Frage befaſſen, welche Maßnahmen wegen der
Auswüchſe in der politiſchen Betätigung der Beamten zu ergreifen
ſind. Es treten heute Auffaſſungen über die Pflichten der
Beam=
ten im politiſchen Leben in Erſcheinung, die mit der Würde des
Beamten und mit ſeiner beruflichen Betätigung nicht mehr in
Einklang zu bringen ſind, und aufhören müſſen, ſoll nicht das
Be=
amtentum ſelbſt erheblichen Schaden erleiden. Wir müſſen bei
aller Freiheit der politiſchen Meinungsäußerung fordern, daß dieſe
Meinungsäußerungen in den unbedingt gebotenen Formen vor
ſich gehen. Die Betätigung von Beamten, wie ſie gegenwärtig in
vielen Fällen in Erſcheinung tritt, kann nicht geduldet werden.
Wenn die Mitgliedſchaft zu einer Partei allein ſchon ein ſolches
Verhalten zur Folge hat, dann müßte die Regierung in ihren
Maßnahmen weitergreifen. Es iſt bekannt, daß noch kein heſſiſcher
Beamter nur wegen ſeiner Zugehörigkeit zu einer politiſchen
Partei gemaßregelt worden iſt. Bei der Polizei allerdings iſt die
Zugehörigkeit zur Nationalſozialiſtiſchen und Kommuniſtiſchen
Partei verboten.
Die natſoz. Vertreter waren mit dieſer Erklärung nicht ganz
einverſtanden und beantragten, die Regierung möge unverzüglich
klar und eindeutig ihre Stellungnahme zur Zugehörigkeit heſſiſcher
Beamten zur NSDAP. und zu ihrer Betätigung für dieſe bekannt
gehen. — Der Antrag wurde mit den Stimmen der Antragſteller,
des Zentrums und der Kommuniſten angenommen.
Im weiteren Verlauf der Ausſprache kommt Staatspräſident
Dr. Adelung auf die mit der
Reichsweſthilfe
zuſammenhängenden Fragen zu ſprechen. Er betont, Heſſen müſſe
bei allem Verſtändnis für die notwendigen Sparmaßnahmen
for=
dern, daß die durch die Folgen des Krieges entſtandenen
beſonde=
ren Schwierigkeiten des Landes eine angemeſſene Berückſichtigung
ſeitens des Reiches finden, zumal das Land Entlaſtungen, wie
ſie anderen deutſchen Ländern durch Grenzfonds und Oſthilfe
zu=
teil werden, nicht erfahren hat. Dieſer Auffaſſung wurde
allge=
mein zugeſtimmt. Ueber die Einzelverwendung der
Reichsweſt=
hilfe werden Mitteilungen gemacht, die die Zuſtimmung des
Aus=
ſchuſſes finden, Folgende von einem Zentrumsvertreter beantragte
Entſchließung
wurde einſtimmig angenommen:
„Der Finanzausſchuß nimmt mit Bedauern davon Kenntnis,
daß die von dem Reich für eine Weſthilfe zur Verfügung geſtellten
Mittel im Rechnungsjahr 1932 noch weiter beſchränkt werden
ſol=
len. Der Finanzausſchuß iſt der Auffaſſung, daß eine weitere
Be=
ſchränkung dieſer Mittel für das Land Heſſen untragbar iſt und
bittet die heſſiſche Regierung, alles zu tun, um die wirtſchaftlichen
Intereſſen des Landes zu wahren. Insbeſondere möge die
Regie=
rung auch auf baldige reſtloſe Auszahlung der für 1930 und 1931
bereitgeſtellten Mittel hinwirken.”
Der zu dem Kapitel eingebrachte natſoz. Antrag, die
Regie=
rung möge bis zur Verabſchiedung des Etats 1932
Beförderungen, Ernennungen und Verſetzungee von Beamten
aus politiſchen Gründen nicht vornehmen,
wurde mit 9 Stimmen der Natſoz., des Zentrums und der
Kom=
muniſten gegen 3 Sozialdemokraten angenommen.
Der volksparteiliche Antrag, die Stelle des Miniſterialrates
auf den Inhaber zu bewilligen, und die Inhaberbemerkung bei
der Stelle des Legationsrates auszutauſchen, wurde mit fünf
Stimmen der Natſoz. gegen Soz. und Zentrum bei 2 Enthaltungen
abgelehnt. Das volksparteiliche Verlangen, Dispoſitionsfonds und
Fonds zur Förderung von Kultur und Wiſſenſchaft von 50 000
auf 40 000 RM. herabzuſetzen, wurde mit 5 Stimmen der
Koali=
tionsparteien gegen Kommuniſten bei Stimmenthaltung der
Natſoz. abgelehnt. Mit dem gleichen Stimmverhältnis wurden
die kommuniſtiſchen Anträge auf Streichung des geſamten
Kapi=
tels und Abſetzung der Aufwandsentſchädigung des
Staatspräſi=
denten abgelehnt. Mit den Stimmen der Nationalſozialiſten und
Kommuniſten wurde der kommuniſtiſche Antrag, den Betrag von
4000 RM. für Verfaſſungsfeiern abzuſetzen,
ge=
nehmigt.
Vom Tage.
Der Reichspräſident empfing geſtern den zurzeit in Berlin
wei=
lenden öſterreichiſchen Bundesminiſter für Unterricht, Herrn Dr.
Czermak, der von dem Berliner öſterreichiſchen Geſandten
be=
gleitet war.
Im Reichsinnenminiſterium wird zurzeit eine neue Gottloſen=
Notverordnung ausgearbeitet, die noch vor Pfingſten erſcheinen
und die Vorſchriften der Verordnung vom 28. März 1931
verſchär=
fen wird.
Die Verhandlungen über die Kurzarbeit der Angeſtellten in
der Gruppe Nordweſt führten noch zu keinem Ergebnis.
Der frühere hanſeatiſche Geſandte Dr. Karl Sieveking iſt in
Hamburg im 69. Lebensjahr geſtorben.
Die iriſche Regierung hat ein weiteres Geſetz vorbereitet, durch
das auch der Treu=Eid der iriſchen Beamten gegenüber dem König
von England abgeſchafft werden ſoll,
Der engliſche parlamentariſche Unterſtaatsſekretär bei dem
Außenminiſterium, Eden, iſt nach Genf abgereiſt, wo er an den
Sitzungen der Abrüſtungskonferenz teilnehmen wird.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Tardieu ſcheint von ſeiner
Heiſerkeit vollkommen geneſen zu ſein. Jedenfalls will er am
Mittwoch oder ſpäteſtens Donnerstagabend von ſeinem Kabinett
aus eine große Rundfunkrede anläßlich der Stichwahl halten.
Gegen den 12. Mai wird Tardieu ſich wieder nach Genf begeben.
Der Kongreß von Coſtarica hat Ricardo Jiminez Greamuno
zum Präſidenten der Republik gewählt. Dies iſt das drittemal,
daß Greamuno dieſes Amt bekleidet.
Chineſiſche Aufſtändiſche leiſten den japaniſchen Truppen
ent=
lang der Oſtchineſiſchen Eiſenbahn heftigen Widerſtand. Bisher
ſind nicht weniger als fünf Eiſenbahnbrücken von ihnen in die Luft
geſprengt worden.
Durch die zuſagende Regierungsantwort wurde der
national=
ſozialiſtiſche Antrag, für kriegsbeſchädigte Beamte die durchgehende
Arbeitszeit einzuführen, ſoweit dies die Erforderniſſe des
Dien=
ſtes geſtatten, für erledigt erklärt. Mit den Stimen der
National=
ſozialiſten und Kommuniſten bei Stimmenthaltung der übrigen
Mitglieder findet der nationalſozialiſtiſche Antrag Annahme, daß
alle von kriegsbeſchädigten Staatsdienern ausgehenden Anträge
dem Miniſterium direkt zur Entſcheidung vorgelegt werden.
Das Etatkapitel wird dann mit den Stimmen von
Sozial=
demokraten und Zentrum gegen Kommuniſten bei
Stimmenthal=
tung der Nationalſozialiſten gebilligt.
Kapitel 20, Staatsverlag,
ſchließt mit 114 300 RM. Einnahmen (minus 16 500 RM.) und
113800 RM. Ausgaben (minus 15 500 RM.). Es entſpann ſich
eine lebhafte Ausſprache zwiſchen Nationalſozialiſten und
Kommu=
niſten einerſeits und Regierung und Koalitionsparteien
anderer=
ſeits über das Weitererſcheinen der „DarmſtädterZeitung”,
mit der auch die Amtliche Preſſeſtelle verbunden iſt. Mit ſieben
Stimmen der Nationalſozialiſten und Kommuniſten wurde der
nationalſozialiſtiſche Antrag, die Herausgabe der „Darmſtädter
Zeitung” iſt ſofort einzuſtellen, angenommen. Ob die
Regierung den Beſchluß, falls er im Plenum eine Mehrheit
fin=
den ſollte, durchführen wird, iſt, wie wir hören, eine noch offene
Frage und die Kommuniſten haben daher bereits den Antrag
für die zweite Leſung angekündigt, in dieſem Falle den
Abgeord=
neten die Staatszeitung wenigſtens koſtenlos zuzuſtellen. Das
Kapitel ſelbſt wurde mit den Stimmen von Sozialdemokraten und
Zentrum gegen die Kommuniſten bei Stimmenthaltung der
Natio=
nalſozialiſten angenommen.
Kapitel 21, Vertretung beim Reich,
verzeichnet 23 600 RM. Einnahmen und 93 814 RM. Ausgaben.
Auf Antrag Greb (Chr.=Soz.) legte die Regierung dem Ausſchuß
eine Denkſchrift vor über die Aufgaben und die Tätigkeit der
Berliner Vertretung, Bei Stimmenthaltung der
Nationalſoziali=
ſten wurde der kommuniſtiſche Antrag, das Kapitel zu ſtreichen und
die Beamten der Berliner Vertretung anderweit unterzubringen, von
Sozialdemokraten und Zentrum abgelehnt. Mit dem gleichen
Stimmverhältnis wurde der volksparteiliche Antrag abgelehnt,
der Streichung des Geſandtenpoſtens und der
Aufwandsentſchädi=
gung forderte. Das Kapitel ſelbſt wurde bei Stimmenthaltung
der Nationalſozialiſten genehmigt. Ueber den
nationalſozia=
liſtiſchen Antrag, die Geſchäftsſtelle nur mit einem höheren
Be=
amten zu beſetzen, wird erſt bei der zweiten Leſung abgeſtimmt.
Der Ausſchuß ſetzt ſeine Beratungen heute fort und dürfte
ſchon den Etat des Innenminiſters in Angriff nehmen.
In einer Erklärung bezeichnet der nationalſozialiſtiſche
Abg. Döring die in Linksblättern aufgeſtellten Behauptungen,
er hätte der heſſiſchen Polizei Spitzeldienſte geleiſtet, es ſei gegen
ihn ein Verfahren eingeleitet worden, in dem der „Naziführer
Riemer” eine Rolle ſpiele, er ſei von der Parteileitung „beurlaubt”
worden, und die SS. werde illegal weitergeführt, insbeſondere im
Turnverein Jahn und im Kleinkaliberſchützenbund Darmſtadt, als
haltloſe Verleumdungen und Lügen.
Die Noklage der Kommunen.
Neue Eingabe des Reichsſtädtebundes
an das Reichsfinanzminiſterium.
Berlin, 3. M
Der Reichsſtädtebund teilt mit, daß er ſich unter Hin
auf die Notlage der Kommunen mit einer Eingab
das Reichsfinanzminiſterium gewandt habe, in der Anreg
gen für geſetzliche Maßnahmen enthalten ſeien.
die Städte lebensfähig zuerhalten. Bei dieſen
regungen handele es ſich u. a, um eine umgehende Reforn
geſamten Arbeitsloſenfürſorge, um unmittelbare
Beteiligun=
kreisangehörigen Städte an der Verteilung der zu erhöhe
Reichshilfen, um Einführung eines Klage=, Vollſtreckungs=
Konkursſchutzes zugunſten der Städte und endlich um den
unverſchuldet in Zahlungsverzug geratener Städte vor
Rechtsfolgen des Schuldnerbezugs.
Troſtloſe Finanzlage der Reichskaupkſtadt.
Berlin, 3. M
In der Berliner Stadtverordnetenverſammlung führte
kämmerer Aſch heute über den Haushaltsplan 1932 u. a
daß im Frühjahr 1931 das Berliner Budget mit einem
betrag von 67 Millionen RM. geſchloſſen habe. Dazu
etwa 33 Mill. aus dem Fehlbetrag 1930 und der Kaſſenb
der außerordentlichen Verwaltung mit etwa 50 Millionen
ſo daß wir mit einer weiteren Geldbeſchaffung von 150
RM. rechnen mußten. Die Geſamtverſchuldung der Stadt
Jahre 1931 aus dem Bewag=Erlös um über 180 Mill. RM.
mindert worden,
Weſentlich trüber als die unerfreuliche Haushaltslage
aber ſtellten ſich die Ausſichten für das Jahr 1932 dar. Di
der Arbeitsloſenverſicherung, der Kriſenfürſorge und von
Stadt gegenwärtig betreuten Familien betragen 1 112000
ſonen, gleich rund 25,8 Prozent der ortsanſäſſigen Berliner
völkerung. Der Etat 1932 ſieht ein Steueraufkommen von
408 Millionen RM. vor. Die Deckung der Steuerausfäl
durch die ſchwerwiegenden Eingriffe auf der Ausgabenſeit
Haushalts gelungen. Nicht gelungen aber ſei es, Deckun
den Bedarf der Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge zu erzielei
mindeſtens 166 Millionen erfordern werde. Das im Haus.
plan 1932 ſich ergebende Defizit von 113 Millionen RM.
Betrag, der der Stadt zur Erfüllung ihrer Fürſorgepflicht
über den Erwerbsloſen fehlt. Ohne die umfaſſende Hilf
Reiches für die Erwerbsloſen kommen wir nicht mehr durd
Keine Kurzarbeiks= und Ueberſtundenverordnn
für den Einzelhandel.
PdB. Berlin, 2. M
Der Entwurf einer Notverordnung über die Einführun
40=Stunden=Woche für beſtimmte Gewerbezweige und eine
hördlichen Genehmigungspflicht für alle Ueberſtunden wir
Zeit mit den Länderminiſterien und im Reichskabinett be
Der Referentenentwurf des Reichsarbeitsminiſteriums rege
1. Teil den allgemeinen Geltungsbereich. Hier iſt die B
mung wichtig, daß die ganze Verordnung nicht für Be
gilt, in denen in der Regel weniger als 10 Arbeiter ur
Angeſtellte beſchäftigt werden. Der 2. Teil des Entwurf
ſtimmt, daß in beſonders aufgeführten Wirtſchaftsgre
Mehrarbeit von Arbeitern und Angeſtellten durch die Get
aufſichtsbehörden genehmigt werden muß. Dieſe Genehmig
verpflichtung iſt im Entwurf ſehr weit ausgedehnt und ſoll
auch für den Großhandel, für das Geld, Bank= und B
weſen ſowie für die Privatverſicherung gelten. In der
zählung iſt der Einzelhandel hingegen nicht erwähn
Entwurf ſchließt ſich alſo erfreulicherweiſe der wiederhol
der Hauptgemeinſchaft des Einzelhandels dem Reichsar
miniſterium mit zahlreichen Beiſpelen dargelegten Auffaſſun
daß im Einzelhandel in beſonderem Maße elaſtiſche arbei
liche Dispoſitionen zwingend notwendig ſind. Die Verkü
der regelmäßigen Arbeitszeit auf 40 Stunden wird für
bau, Induſtrie der Steine und Erden, chemiſche Induſtrie,
vielfältigungsgewerbe, Teile des Nahrungs= und Genußi
gewerbes und des Baugewerbes vorgeſchrieben, und zwar
dem Entwurf) nur für die Arbeiter ſolcher Betriebe.
Nach dem lebhaften Bedenken, die von verſchiedenſten
pen der Wirtſchaft gegen die Einführung der 40=Stunden=
und beſonders gegen die Genehmigungspflicht auch tariflie
einbarter Mehrarbeit geltend gemacht werden, kann ma
warten, daß der Refrentenentwurf des Reichsarbeitsminiſte
im Laufe der Beratungen vielleicht noch erheblich geändert
Lichkenberg der Vorläufer.
Von Wilhelm Michel.
Die 190 Jahre, die nun ſeit Georg Chriſtoph Lichtenbergs
Geburt verfloſſen ſind, haben wenig an dem Abſeitsſtehenden
dieſes früheſten und ſcharfäugigſten Pſychologen Deutſchlanos
ändern können. Die Pſychoanalyſe zitiert ihn unter ihren
Vor=
läufern. Aber im Bewußtſein der Nation, in dem er dieſelben
Ehren genießen müßte wie Vauvenargues, Chamfort, Amiel,
Larochefoucauld in der franzöſiſchen Welt, hat er keinen
geſicher=
ten Platz. Eine beſtimmte Schärfe, Spitzigkeit und
Aufrichtig=
keit des Geiſtes entziehen ſich bei uns zu entſchieden den
volks=
tümlichen Maßſtäben. Lichtenberg ſagte ſelbſt einmal: „Ich
denke oder eigentlich ich empfinde ſehr viel, das ich nicht
auszu=
drücken imſtande bin, weil es nicht gewöhnlich menſchlich iſt und
daher unſere Sprache nicht dafür gemacht iſt. Es iſt auch nicht
zum Sprechen gemacht, ſo wenig als die Flecken auf meinem
Tiſchtuch zum Abſpielen auf der Geige‟
Dieſe „Ausdrucksnot” Lichtenbergs rückt erſt ins rechte Licht,
wenn man bedenkt, daß es nicht myſtiſche Verſtiegenheiten waren,
die er „dachte” oder „empfand” ſondern innerſeeliſche
Zuſam=
menhänge, Beziehungen zwiſchen Bewußtem und Unbewußtem
— Wirklichkeiten alſo, die er, ein Rationaliſt klarſter Prägung,
vor die Schau bekam, lange bevor ſie als legitimer Stoff der
Seelenforſchung anerkannt waren.
Weniger vielleicht mit ſeinen Gedanken, als mit ſeinen
Be=
obachtungen eilt Lichtenberg ſeiner Zeit voraus. Er hat als
Erſter eine Schicht von Realitäten angeſchnitten, die erſt heute
öffentlich bearbeitet wird. Er war in dem kontrollierbarſten
Sinn, den das Wort haben kann, ein Vorläufer. Nicht ſo, als ſei
die Gedankenwelt Nietzſches oder der Pſychoanalyſe oder der
Sprachkritik oder jene gewiſſe, durch den Namen James Joyce
bezeichnete Blickrichtung des modernen Romans durch ihn
ver=
urſacht— wohl aber ſo, daß er von dieſen modernen Poſitionen
aus mit blitzender Deutlichkeit erblickt wird, als Ahne und als
Zeuge.
Gerade an ſeinen konkreten Kleinbeobachtungen zeigt ſich am
ſinnfälligſten, was ihn aus ſeiner Zeit heraushebti und zur
heu=
tigen in Beziehung ſetzt. Er bemerkt z. B., daß er oft eine
andere Meinung hat, wenn er liegt, und eine andere, wenn er
ſteht. Er bemerkt, daß man, wenn man mit einer ſchlechten
Schere dickes Papier ſchneiden will, mit der Kinnlade energiſche
Bewegungen dazu macht, um nachzuhelfen; und er meint, ſolche
Hilfsverrichtungen führten wir ſicherlich ſehr oft aus, nicht nur
mit dem Körper, ſondern auch mit dem Geiſt. Er zeichnet auf:
Jemand geht lange unentſchloſſen in ſeiner Stube auf und ab.
Auf einmal findet er eine hölzerne Walze, auf der er
Kupfer=
ſtiche zugeſchickt bekommen hatte, und dieſer Prügel gibt ſeinem
Heiſt Stärke, und er faßt ſeinen Entſchluß. Ein andermal notiert
r, daß unſere Ohren die Glockenſchläge zu repetieren vermögen.
Ob es 1, 2 oder 3 geſchlagen hat, kann man noch lange nachher
ausmachen, auch wenn man während des Schlagens nicht
darauf geachtet hat. Wir haben alſo „Repetierohren”. Oder er
be=
merkt, daß man ſich die Züge von Menſchen, die man nicht
perſön=
lich kennt, in der Vorſtellung unwillkürlich nach den Silben und
Vokalen ihres Namens zurechtmacht, viel weniger nach den
Schil=
derungen ihrer Taten und ihres Charakters. Oder es fällt ihm
auf, daß kleine örtliche Schmerzempfindungen im Körper ſich bei
Dämpfung des Bewußtſeins (Schlaf oder Halbſchlaf) mächtig
vordrängen und eine viel größere Geltung beanſpruchen als
ihnen zukommt.
Von ſolchen kleinen, täglichen Begleiterſcheinungen unſeres
Tuns und Daſeins kramt er eine Menge aus. Er ſieht damit
eine Symbolik, die dem Bewußtſein ſeiner Zeit völlig unbekannt
war. Er tritt in eine Zone von Tatſachen, die
wiſſenſchaft=
lich erſt von der Pſychoanalyſe, erzähleriſch erſt vom heutigen
engliſchen Roman gewürdigt werden. Das Entſcheidende aber
iſt, daß dieſe Blicke ihm nicht als zufällige/,Gnaden” gegönnt
werden, ſondern daß er ſich grundſätzlich auf jenen Standpunkt
geſchwungen hat, von dem aus dieſe Blicke fällig werden; er
hat den Unterſchied zwiſchen dem Bewußten und dem
Unbewuß=
ten begriffen. Er hat grundlegend richtig geſehen, wie das
Unbewußte auf das Bewußte einwirkt, und dies zu einer Zeit,
die ſich in der einſeitigſten Weiſe an das Bewußte hielt und
ſelbſt durch die Gegenbewegung von Sturm und Drang nur
von einer Form der Geiſt=Gläubigkeit zu einer andern
ge=
führt wurde: von der Aufklärung zum Idealismus. Dieſes
Wiſſen um das Außerbewußte hebt ſeine Phyſiognomik
grund=
ſätzlich von anderen ab, z. B. von der Lavateriſchen. Es
be=
fähigt ihn, auf faſt ſchopenhaueriſche Art den Vorrang der
Empfindungen vor dem bewußten Urteilen auszuſprechen, indem
er ſagt: „Faſt jeder Ueberlegung geht ein gewiſſes beſtimmendes
Gefühl vorher, das bei glücklicher Gemütsbeſchaffenheit ſelten
trügt, und das der Verſtand nachher nur gleichſam ratifiziert.”
Er bekommt einen Hauptgedanken von Nietzſche vorahnend zu
faſſen, wenn er niederſchreibt: „Die Helden der alten Dichter
ſind ſehr von denen in Miltons „Verlorenem Paradies”
ver=
ſchieden. Sie ſind tapfer, klug und weiſe, aber ſelten nach
unſeren Sitten liebenswürdig und barmherzig. Sollte
viel=
leicht unſere chriſtliche Moral ihren Grund in einer gewiſſen
Schwachheit haben, in einer Feigheit, während ſich die andere
auf Stärke gründet?” Kein Zweifel: das iſt nicht ein
vor=
überhuſchender Schein von Nietzſches Umwertung, das iſt ſie
ſelbſt leibhaftig. Unfreiwillig zuckt ſie ins Wort bei einem
Menſchen, der ſeinen bewußten Geiſtesinhalten nach ganz ein
Kind ſeiner vernunftgläubigen und humanitären Zeit war.
Aber das Wiſſen um die Hintergründe der Seele war, faſt als
ein Fremdkörper, in dieſen Geiſt eingebrochen, und ſein Auge
das unbeſtechliche, großartig neidiſche Auge eines Buc
erblickte, was anderen ideologiſch verſtellt blieb. Man e
daß dieſer verkrüppelte kleine Phyſikprofeſſor von Göt
hundert Jahre vor Freud ausſprach: geradegewachſene Me
laſſen ſich gern allerlei Anſichten gefallen; ſowie aber einer
lich oder entſtellt iſt, ſo „hat er ſeine eigene Meinung!”
L=
berg iſt im Geiſtigen eine hohe Abwandlung des Falles
ſites, des Menſchen von der Schattenſeite, den die Ungur
mütterlichen Natur ins Bewußtſein und ins ſcharfe Erl
treibt. Lichtenberg war ein ſelbſtlos=gütiges Herz. Er ſte
lebenlangen Freundſchaften mit andern, er führte eine be
lich glückliche Ehe mit einer Frau, die ein einfaches Geſchö
den ärmſten Schichten war und die mit ganzer Seele au
hing. Da iſt nirgends in ſeinem Leben etwas Verbo
Aber im Geiſtigen oder vielmehr in ſeiner pſychiſchen G
ſituation beim Sehen und Denken iſt etwas, zu dem das
liche Gebrechen wie eine erklärende Parallelität paßt.
Spitzigkeit und Geſchliffenheit ſeiner Beobachtungen, die
keit, mit der ſein Blick die heimlichen Triebfedern menſe
Handlungen bloßlegt, das Lauernde und Geduckte
Späherhaltung, das großartig Indiskrete, überall
ſchlüpfende, in Höhlen und Schatten Bewanderte ſeiner
kogiſchen Abhorchungen und Abtaſtungen — das alles
Haltungen und Fähigkeiten eines „zu kurz Gekommenen
ſich mächtige Ausgleiche ſchafft und dabei im Geiſt ſo
bleibt, daß ſeine Einſichten auch all den Andern als und
hafte /Werte zuwachſen. Die Zwerge verwalten das Ge.
Tiefen.
Ueberall iſt es der Durchblick ins Hintergründige, Lei
Dämoniſche, was den Rang Lichtenbergſcher Wahrnehm
ſicherſtellt. Er weiß, daß Sprechen, einerlei wovon, ſcho.
Philoſophie iſt; daß derjenige, der die Deklination und
jugation in Händen hat, auch das Denken und Glaube
trolliert. Er kennt das Geheimnis, daß wir zwar viele
wir leſen, wieder vergeſſen, daß aber dieſes Vergeſſen Fil
dauen iſt, das die aufgenommene Nahrung in den Geile
hinabführt und ihm aſſimiliert. Er weiß, daß Gewöhnun
praktiſche Uebung, wichtiger iſt als das Vollſtopfen des
mit Wiſſen. Er hat bei zweijährigem Aufenthalt in Ei
ſoviel ausgezeichnete Erfolge der auf praktiſche Me
formung gerichteten engliſchen Erziehung geſehen, daß
erbitterten Kritiker der falſchen deutſchen Methoden wi.
weiß um die moderne Problematik des „Verſtehens”
ſagt: „Einen Menſchen recht zu verſtehen, müßte man d"
der nämliche Menſch ſein, den man verſtehen will.” Li.
einen ſo weittragenden Satz nieder wie den folgeno.”.
älteren Jahren nichts mehr lernen können häng.."
in älteren Jahren ſich nichts mehr befehlen laſſen wit
ſammen, und zwar ſehr genau‟. Erſt heute wiſſen"
Wahrheit eines ſolchen Satzes, der etwas ſcheinbar 2
Littwoch, 4. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 124 — Seite 3
ickeitt des Reichswirtſchaftsminiſters.
Keine Folgen für das Geſamkkabinekl.
nach wie vor völlige Uebereinſtimmung
zwiſchen Hindenburg und dem Kanzler.
Berlin, 3. Mai.
Wie verlautet, hat Reichswirtſchaftsminiſter Profeſſor Dr.
mhold ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht. Der heutige Empfang
Reichskanzlers beim Reichspräſidenten ſtand offenſichtlich im
mmenhang mit den Rücktrittsabſichten Dr. Warmbolds. Im
aufe dieſer eingehenden einſtündigen Ausſprache zwiſchen dem
ler und dem Reichspräſidenten hat ſich, wie von unterrichteter
mitgeteilt wird, eine völlige Uebereinſtimmung zwiſchen den
aſſungen des Reichspräſidenten und den des Reichskanzlers
die innerpolitiſche Lage und die gegenwärtigen
Kabinetts=
ungen ergeben.
Das Rücktrittsgeſuch des Reichswirtſchaftsminiſters Prof.
nbold kommt nach außen hin etwas überraſchend, ſachlich war
lerdings durch die Entwicklung der letzten Monate geboten
begründet. Warmbold iſt bei der Umbildung des Kabinettes
ing im Oktober des vorigen Jahres in das
Wirtſchaftsminiſte=
eingetreten als Vertrauensmann der Wirtſchaft und mit dem
eſprochenen Zweck, die Wirtſchaftspolitik etwas weiter nach
zu drehen, vor allem ſozialpolitiſche Experimente, die aus
bhängigkeit des Kanzlers von den ſozialdemokratiſchen
Reichs=
iimmen hätten entſtehen können, zu vermeiden. Erreicht hat
eſes Ziel nicht. Man hat von ſeiner Wirkſamkeit eigentlich
etwas geſpürt, wenn er allerdings auch hinter den Kuliſſen
ich alles verſucht haben mag, die Entſcheidungen des
Kabi=
s in ſeinem Sinne zu beeinfluſſen. Aber Herr Warmbold iſt
ausgeſprochene Kämpfernatur, kein Menſch der rückſichtsloſen
bogenfreiheit, und ſo hat er es nicht verſtanden, ſich gegen die
n Temperamente anderer Miniſter durchzuſetzen. Es iſt
viel=
kein Zufall, daß er ſchon die Dezember=Notverordnung nicht
zeichnet hat, weil er mit ihren Maßregeln nicht einverſtanden
Seither iſt er aber eigentlich dauernd in der Regierung in
Ninderheit geweſen: zum Reichsernährungsminiſterium iſt er
genſatz geraten bei der Deviſenbewirtſchaftung; in der
Be=
ung der Finanzlage und der Prämienanleihe kam er mit dem
sfinanzminiſter in Differenzen, zum Arbeitsminiſterium
ides Aufbaues des Arbeitsbeſchaffungsprogrammes und den
en zur 40=Stunden=Arbeitswoche. Herr Warmbold vertrat
luffaſſung, daß die Wirtſchaft möglichſt von allen Feſſeln
twerden müſſe, um auf dieſe Weiſe Arbeit zu ſchaffen.
verr Warmbold hat offenbar die Rückkehr des Kanzlers aus
abwarten wollen und hat dann, als er erkennen mußte, daß
Brüning ſich für die Arbeitsbeſchaffungs= und
Arbeitszeit=
läge Stegerwalds ausſprach, die unausbleibliche Folgerung
en und ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht. Es iſt töricht, wenn
demokratiſche Blätter im Zuſammenhang mit Warmbolds
ritt von einer großen Intrige gegen den Kanzler ſprechen.
Warmbold hat ſich immer nur als reiner Fachminiſter ge=
und ſich von der Parteipolitik fern gehalten. Er hat aber
dem Kanzler gegenüber zu erkennen gegeben, daß er einen
n zu verlieren habe und dieſen Namen nicht weiter aufs
ſetzen wolle. Trotzdem beſtand vielleicht die Gefahr für den
er, daß aus dieſem Rücktritt ei e Geſamtkriſe entſtehen
e. Wie ernſt er die Lage angeſehen hat, dafür iſt bezeichnend,
Ar die Kabinettsſitzung ſofort abgebrochen und ſich zum
Vor=
zum Reichspräſidenten begeben hat, um ſich die
er=
liche Rückendeckung zu ſchaffen. Er hat dann amtlich
feſt=
laſſen, daß er ſich in völliger Uebereinſtimmung
der Auffaſſung des Reichspräſidenten befinde.
abinettes im Augenblick nichts weiteres entſteht. Der Kanz=
ler wird ſich damit begnügen, das Rücktrittsgeſuch dem
Reichs=
bräſidenten zur Genehmigung vorzulegen und entweder ſofort
einen Nachfolger vorſchlagen oder, wie ſchon früher, den
Staats=
ſekretär v. Trendelenburg mit der Leitung des Miniſteriums
pro=
viſoriſch betrauen. Als Nachfolger Dr. Warmbolds iſt
wohl in erſter Linie an den Leipziger
Oberbürger=
meiſter Dr. Goerdeler gedacht, der bekannt wurde durch
ſeine Tätigkeit als Preisſenkungskommiſſar. Da er zurzeit
unter=
wegs iſt, werden die Verhandlungen mit ihm erſt am Mittwoch
aufgenommen werden. Daß er ſich allerdings zur Verfügung
ſtel=
len wird, dafür beſteht wenig Ausſicht, denn er hat aus ſeinen
deutſchnationalen Anſchauungen, auch nachdem er aus der Partei
Hugenbergs ausgetreten war, nie ein Hehl gemacht und wird ſich
ſachlich wohl kaum mit dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm
Steger=
walds abfinden können.
Was die Ausſichten des Kabinetts Brüning
angeht, ſo braucht der Kanzler, ſolange die politiſche Lage noch ſo
ungeklärt iſt, um ſein Kabinett wohl kaum Sorge zu haben.
Zen=
trum und Nationalſozialiſten ſtehen ſich immer noch beobachtend
gegenüber. Die Sozialdemokraten werden deshalb wohl in der
kommenden Reichstagswoche ihre Haltung zu Brüning kaum
än=
dern und ſo geht der Kanzler wohl mit faſt hundertprozentiger
Sicherheit in die nächſte Reichstagsſitzung und den
Mißtrauens=
antrag hinein, denn auch bei den übrigen Parteien iſt die Lage
unverändert.
Die Reichspräſidenkenwahl für gülkig erklärk.
Im Reichstag hatte ſich am Dienstag das Wahlprüfungsgericht
verſammelt, um ſich mit der Anfechtungsklage Hitlers gegen die
Reichspräſidentenwahl zu beſchäftigen. Die
Nationalſozia=
liſten hatten ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß durch
die Nichtgenehmigungdes RundfunksfürHitler,
durch Polizeimaßnahmen und Terror dem
Reichs=
präſidenten zum Siege verholfen worden wäre.
Gleichzeitig klagten die Sozialdemokraten über Terror der
Natio=
nalſozialiſten bei der Präſidentenwahl und die Vertreter des
Auf=
wertungsanwaltes Winter monierten, daß ihr Kandidat nicht aus
dem Gefängnis entlaſſen und ſo für die Wahlpropaganda
be=
hindert worden ſei. Irgendwelche Ueberraſchungen hat es, wie
von uns vorausgeſagt, nicht gegeben. Das Urteil wurde in den
ſpäten Abendſtunden gefällt. Danach ſtellt ſich das
Wahlprü=
fungsgericht auf den Standpunkt, daß das
Wahl=
ergebnis nicht anzuzweifeln iſt, auch wenn die
von den Nationalſozialiſten behaupteten
Vor=
kommniſſe in ihrem vollen Umfange bewieſen
würden, dennder Vorſprungdes
Reichspräſiden=
ten von Hindenburg mit nahezu 6 Millionen
Stimmen ſei zu groß, als daß er dadurch erklärt
werden könne.
Der Kampf um die Linienſchiffe.
Amerika für Beibehalkung. — England für Herabſehung der Tonnage. — Frankreich vermeider jede
Feſtlegung. — Deukſchland verweiſt auf die Verſailler „Muſter”-Beſtimmungen.
Flokkendebakke in Genſ.
Angriffscharakker der Linienſchiffe.
Genf, 3. Mai.
Im Flottenausſchuß der Abrüſtungskonferenz wurde heute
die Ausſprache fortgeſetzt über die Frage, ob die Linienſchiffe
als Angriffswaffen anzuſehen ſind.
Die Vereinigten Staaten von Amerika traten für die
Bei=
behaltung der großen Kampfſchiffe ein. Man konnte beobachten,
daß nach amerikaniſcher Anſicht die Abrüſtung zur See vorläufig
ihre Regelung gefunden hat und daß nach dem erſtrebten
Bei=
tritt Italiens und Frankreichs zum Londoner Dreimächtevertrag
die Flottenfrage bis 1936 zunächſt einmal ruhen ſoll.
Der engliſche Vertreter ſprach ſich unter Aufrechterhaltung
des engliſchen Standpunktes, daß die Linienſchiffe
Vertei=
digungsmittel ſeien, für eine Herabſetzung der Tonnage aus.
Auffallend war die Haltung der franzöſiſchen Delegation,
die jegliche Feſtlegung vermied, obwohl in den allgemeinen
Vor=
ſchlägen, die Frankreich der Abrüſtungskonferenz vorgelegt hat,
eine Herabſetzung der Tonnage bei den Linienſchiffen vorgeſehen
iſt. Eine unzweideutige Erklärung, daß Linienſchiffe als
beſon=
ders gefährliche Waffen anzuſehen ſind, ſchien dem franzöſiſchen
Vertreter im Hinblick auf die ſpäteren Entſcheidungen der
Kon=
ferenz unbequem zu ſein.
Der deutſche Standpunkt, der ſich aus den Deutſchland aus
dem Verſailler Vertrag auferlegten Verboten der großen
Linien=
ſchiffe ergibt, wurde nachdrücklichſt von dem deutſchen Vertreter,
Freiherrn v. Rheinbaben, zur Geltung gebracht,
Der ruſſiſche Vertreter erklärte, daß gerade in den letzten
Jahren durch techniſche Vervollkommnungen der
Angriffscharak=
ter der Linienſchiffe beſonders erhöht worden ſei.
Die übrigen Staaten entſchieden ſich größtenteils für einen
Angriffscharakter der Linienſchiffe.
Die Ausſprache über die Frage der Linienſchiffe wurde
ſo=
dann abgeſchloſſen, in dem der Vorſitzende des Flottenausſchuſſes
erklärte, er werde die dem Ausſchuß vorgebrachten Vorſchläge
und Anregungen dem Büro als Material überweiſen. Das
be=
deutet, daß ,die techniſchen Sachverſtändigen im
Flottenausſchuß über die ihnen geſtellten
Fra=
gen, ob die Linienſchiffe als Angriffswaffen
anzuſehen ſind, keine Entſcheidung getroffen
haben. Der Flottenausſchuß behandelte weiter
die Flugzeugkräger.
Der amerikaniſche Vertreter Senator Swanſon
erklärte, daß der Londoner Dreimächtevertrag doch die Frage der
Flugzeugträger geregelt habe und daß dieſer Vertrag bis zum
1. Januar 1937 Geltung habe. Er verteidigte die
Flug=
zeugträger unter dem Geſichtspunkt der
Be=
kämpfung der U=Boote und gab der Meinung Ausdruck,
daß während des Weltkrieges die U=Boote wirkſam durch ſolche
Luftbombardements bekämpft worden ſeien.
Freiherr v. Rheinbaben trat dieſer
Auffaſ=
ſung entgegen und erklärte, daß nur wenige U=Boote durch
Flugzeuge wirkſam bekämpft worden ſeien. Im übrigen forderte
v. Rheinbaben die Abſchaffung der Flugzeugträger entſprechend
der grundſätzlichen deutfchen Stellungnahme und unter
Beru=
fung auf die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages.
Die Verhandlungen des Flottenausſchuſſes werden morgen
früh fortgeſetzt.
Deukſchland forderk Abſchaffung der geſamken
Milikärluftfahrk.
Der Luftfahrtausſchuß der Abrüſtungskonferenz hat einen
kleinen Unterausſchuß für techniſche Sachverſtändige eingeſetzt,
der zunächſt einmal eine bis jetzt noch nicht vorhandene
Dis=
kuſſionsgrundlage ſchaffen ſoll. In dieſem Unterausſchuß hat
der deutſche Delegierte, Miniſterialdirektor
Dr. Brandenburg, heute weiteres Material zur
Begründung des deutſchen Antrags auf die
Ab=
ſchaffung der geſamten Militärluftfahrt
vor=
gebracht. Er führte aus, daß alle Militärflugzeuge offenſiven
Charakter tragen und die Zivilbevölkerung gefährden.
Beſon=
ders gelte das für Länder, die keinerlei Abwehrmittel hätten.
Miniſterialdirektor Brandenburg brachte heute morgen einen
neuen Antrag ein, der das von der Abrüſtung zu erfaſſende
Waffenmaterial der Militärluftfahrt dem Grade der
Gefährlich=
keit nach in folgende Kategorien einteilt: 1. Kampfmittel jeder
Art, die für den Abwurf von Luftfahrzeugen beſtimmt ſind;
2. Bombenflugzeuge; 3. Aufklärungsluftfahrzeuge inkluſive
Feſſel=
ballons und 4 Jagdflugzeuge.
Die Beratungen ſind von großer Bedeutung, da ſehr
grund=
ſätzliche und für die Luftfahrt entſcheidende Fragen zur
Erörte=
rung gelangen. Auch in dieſem Ausſchuß machen ſich
Beſtre=
bungen, die Zivilluftfahrt in den Kreis der
Abrüſtung einzubeziehen, geltend. Von deutſcher
Seite wird dies nachdrücklichſt bekämpft, wobei
die Anhänger dieſer Theſe, die vor allem auch von Frankreich
vertreten wird, dadurch in eine prekäre Lage gekommen ſind, da
die deutſchen Vorſchläge dem Gedanken, daß zivile Flugzeuge nicht
für militäriſche Zwecke verwendet werden dürfen, in wirkſamer
und praktiſch durchführbarer Weiſe Rechnung tragen.
13 wie das Lernen mit etwas rein Moraliſchem wie dem
ichen zuſammen verknotet, zu würdigen. Denn in der Tat
18 Lernen ein Leiden, dem die ſtarre Selbſtabſchließung
Ilters entgegenwirkt.
ſtundenlang verſenkt er ſich in ſeine Träume — nicht etwa
euſt am Phantaſtiſchen der Trauminhalte, ſondern immer
em Gedanken, daß im Traum die ſeeliſche Wirklichkeit, der
ikter klarer hervortrete, als im Wachen. Die moderne
nanalyſe geht genau den Weg den „Lichtenberg gelegentlich
mnet mit den Worten: „Die Träume können dazu nützen,
ie das unbefangene Reſultat von unſerem ganzen Weſen
llen, ohne den Zwang der oft erkünſtelten Ueberlegung.
Gedanke verdient ſehr beherzigt zu werden.” Er ſagt
einmal, daß auch die Geiſteskrankheiten wichtige Aufſchlüſſe
das Weſen des geſunden Menſchen liefern können. Damit
wie es ſcheint, ſogar den heutigen Methoden noch voraus.
eigentlich pathologiſches Material wird heute noch nicht ſo
einnere Durchforſchung des Menſchen benutzt, wie es
mög=
nd notwendig wäre.
s liegt auf der Linie der Geſamteinſtellung Lichtenbergs,
bei ſeinen Entlarpungen und Belauerungen ſich ſelbſt am
ſten geſchont hat. Er hat eine Selbſtſchilderung geſchrieben
dem Titel „Charakter einer mir bekannten Perſon” und
It er mit keinem ſeiner eigenen Geheimniſſe hinterm Berg.
ngt gleich mit der wichtigſten Tatſache, mit ſeinem
Ge=
u, an und bringt dann alles Mögliche ans Licht, Großes
Nikroſkopiſches, Ehrenvolles und Belaſtendes — nicht
weh=
oder weltſchmerzlich oder künſtlich ſalbſtironiſch, ſondern
mit einer intereſſierten Sachlichkeit, an der ſich der
Mathe=
r und Phyſiker erkennen läßt. Er geſteht lächerliche kleine
len, wie daß er wichtige Entſchlüſſe vom Weg einer Fliege
enſter abhängig macht, oder daß es ihn öfters geſchmerzt
Laß er ſeit zwanzig Fahren nicht mehr dreimal in einem
genieſt, noch ſich an das „Kümmeleckchen” geſtoßen hat.
Seiten davon bringt er ſo Ernſtes vor wie das Folgende:
and oft ein Vergnügen daran, Mittel auszudenken, wie ich
„Dder jenen Menſchen ums Leben bringen oder Feuer
an=
konnte, ohne daß es bemerkt würde, ob ich gleich nie den
Entſchluß gefaßt habe, ſo etwas zu tun, noch auch nur die
ſte Neigung dazu in mir verſpürt, und bin ſehr oft mit
Hedanken eingeſchlafen.” Mordwünſche als losgelaſſene
Iegungen, die gerade einmal einige Minuten im freien
Des berdämmernden Bewußtſeins herumtollen — das
ken=
heute und wiſſen, daß Aehnliches bei ſehr vielen Men=
Dorkommt. Aber wer hätte zu Lichtenbergs Zeit gewagt,
Iſfen zu ſagen? Lichtenbergs Selbſtſchilderung hat im ver=
En Jahrhundert vielleicht nur ein Gegenbeiſpiel, die
(aus Intimes von Baudelaire. Aber feſtzuhalten bleibt: der
mit dem dieſe Dokumente ſprechen, iſt nicht nur Mut, ſon=
Luch Einſicht. Er iſt die Einſicht, daß Bewußtes und Unbe=
Der Dichfer Ankon Wildgans †.
Anton Wildgans,
der frühere Burgtheater=Direktor, iſt im Alter von 51 Jahren
in Wien geſtorben. Seine Dramen, vor allem „Liebe‟, „Armut”,
„Dies jrae” erlebten an vielen deutſchen Bühnen eine große Zahl
von Aufführungen, ſeine Sonetten gehören zu den wertvollſten
lyriſchen Erzeugniſſen der letzten Jahrzehnte.
wußtes geſchieden ſind und daß ſie doch in ihrer Geſchiedenheit
zuſammengehören.
Der Blick auf dieſes Beieinander von Geſchiedenheit und
Zuſammenhang iſt es, der Lichtenberg zum Vorläufer ſtempelt.
Denn von wo man auch in modernes Forſchen und Denken
hineinſehen mag: es iſt überall auf eine erblickte „Aufſchichtung”
in der menſchlichen Pfhche wie in wirklicher Welt und Geſchichte
bezogen.
Kunſt., Wiſſenſchaft und Leben.
— Intendant Dr. Kronacher hat den Oberſpielleiter
und Dramaturg des Kaſſeler Staatstheaters, Jacob Geis, in
gleicher Eigenſchaft für die kommende Spielzeit an das
Frank=
furter Schauſpielhaus verpflichtet.
Heſſiſches Landeskheaker.
Kleines Haus. — Dienstag, den 3. Mai.
Lieder= und Arienabend Dr. Heinrich Allmeroth
und Johannes Drath.
Trotz ihrer großen Beliebtheit brachten es die beiden
vor=
züglichen jungen Sänger des Landestheaters nicht fertig, bei der
augenblicklichen Fülle von bedeutſamen Konzerten, das Kleine
Haus zu füllen. Sie hatten ein umfangreiches und im einzelnen
wie in ſeinen Gegenſätzen wertvolles Programm aufgeſtellt. Dr.
Allmeroth begann mit Liedern von Robert Schumann. Sein
umfangreicher, klangvoller Tenor hat eine gewiſſe Sprödigkeit,
die im Verein mit der dramatiſchen Akzentuierung den Sänger
mehr für die Oper als für den Liedſtil geeignet machen. So
er=
ſtand „Stille Tränen” von Juſtinus Kerner nicht ſo aus
geheim=
nisvollem Dunkel heraus, wie es Schumann beabſichtigt, ſo ſtand
auch bei „Mit Myrten und Roſen” und „Geiſternähe” die ganz
helle Stimmgebung oft zum Gegenſatz zum Liedinhalt, während
beim „Hidalgo” Inhalt und Klang übereinſtimmten. Joh.
Drath begann mit Liedern von Hans Pfitzner. Die
pracht=
volle Weichheit und Klangfülle ſeiner Stimme machte in
Verbin=
dung mit der reichen dynamiſchen Schattierung ſeinen Vortrag
zur wirklichen Ausdeutung der wertvollen Kompoſitionen, leider
iſt die Ausſprache ſehr undeutlich. „Michaelskirchplatz”, und
„Sehnſucht nach=Vergeſſen”” zeigten den Faxben= und
Empfin=
dungsreichtum der Pfitznerſchen Lyrik, Dehmels „Arbeitsmann”
iſt in wundervoller Herbheit wiedergegeben und wurde von Drath
ausgezeichnet geſtaltet. Eskfolgten 4 Duette von Peter
Cor=
nelius, deren wertvollſtes /Komm herbei, Tod” den ſtärkſten
künſtleriſchen Eindruck machte, während die anderen in ihrer
Weichheit mehr für die Hausmuſik geeignet erſcheinen. Am
ſchön=
ſten klangen die piano=Stellen, hier miſchten ſich die Stimmen gut,
während im Forte der Tenor ſtark herausſtach. Im zweiten Teil
kamen Opernſzenen, die beide Künſtler in ihrem eigenſten
Element zeigten. Drath ſang aus Verdis „Don Carlos”, aus
Marſchners „Hans Heiling”, mit beſonders vielem Humor
Mozarts und Roſſinis Figaro=Arien, reichſten Beifall dafür
ern=
tend und durch witzig kurze Wiederholung dankend. Allmeroth
ſang Bizet „Perlenfiſcher”, Meyerbeer „Afrikanerin” Offenbach
„Goldſchmied von Toledo” und ein Lied von Joh. Strauß,
wir=
kungsvolle Stücke, in denen er mit dem metalliſchen Forte ſeiner
Stimme prunkte. Auch bei ihm frenetiſcher Beifall wie auch bei
dem Duett, das beide Künſtler zum Schluß ſangen. Nach
über=
aus ſtarkem Beifall wurde noch ein Duett zugegeben. An Stelle
von Kapellmeiſter Zwißler hatte Erwin Palm die Begleitung
übernommen und führte ſie mit feinem Geſchmack, bedeutendem
P. N.
Können und ſtarker Einfühlung durch.
Seite
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangei
E.
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus u.
konföd
verluf
haben
währe
von (
Wahl
große
Deutſ
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
Seite 4 — Nr. 124
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 4. Mai
Wir haben uns verlobt:
Christa Kreuzer
Helmut Kramer
Darmstadt, den 4. Mai 1932.
Landwehrstraße 33
Schulstraße 2
Wir geben unſere Vermählung bekannt
Hugo Loewenthal
Bertel Loewenthal
geb. Friedmann
Darmſtadt, Heinrichſtr. 65
Frankfurt a. M.
Rel. Trauung: Donnerstag, 5. Mai, 1 Uhr nachmittags in
Frankfurt, Frankfurt=Toge, Eſchenheimer Landſtraße.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerz=
liche Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, heute früh 3 Uhr, meinen
herzens=
guten Mann, den treuſorgenden Vater ſeiner
Kinder, unſeren lieben Bruder, Schwager und
Onkel
Herrn
ohann Kump
Bäcker=Obermeiſter
nach einem kurzen, ſchweren, qualvollen Leiden
in nicht vollendetem 55. Lebensjahre, zu ſich in
die Ewigkeit abzurufen.
Im Aamen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabethe Kumpf, geb. Fiſcher
nebft Kinder.
Ober=Ramſiadt, den 2. Mai 1932.
6754)
Die Beerdigung findet Mittwoch, nachmittags
3 Uhr vom Sterbehauſe Bauſtraße 58 aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Unſere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter
und Urgroßmutter
Frau Sane Völcker, geb.
Moore
WBitwe des Sanitätsrats Dr. Ludwig Völcker
iſt heute Mittag im 86. Lebensjahre ſanft
ent=
ſchlafen.
Klara Bögel, geb. Völcker
Karl Bögel
Paula Bögel, geb. Schäfer
Urenkelkind Peter.
Darmſtadt, den 3. Mai 1932.
Inſelſtr. 15,
(6787
Die Beerdigung findet auf Wunſch der Verſtorbenen
in aller Stille in Arheilgen ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft, nach
lan=
gem, mit großer Geduld
ertrage=
nem Leiden unſere innigſtgeliebte
Mutter, Schweſter, Großmutter
und Schwiegermutter
R. 9. 100
bitte Brief abhol.
Beſſ. Frl., 37 J. a.
ſucht nette Freundin.
Ang. u. J. 93 Gſch.
Frau Katharina Koch
Klavierſkimmen
u. Reparaturen (
geb. Kern
im Alter von nahezu 73 Jahren.
in Darmſtadt und
Prov, Starkenburg.
Rud. Schuſter.
Grüner Weg 33, pt.
Darmſtadt, 1. Mai 1932 (6749
Liebfrauenſtraße 61.
Dieburg, Frankfurt=M., Karlsruhe
Die trauernd Hinterbliebenen
In deren Namen;
Heinrich Koch, Frankfurt a. M.
Grüne Fliegen,
Blaue Fliegen,
Fenſterdraht
Karl Brückner
Holzſtraße (6750a
am Brunnen.
Die Beerdigung findet ſtatt,
Mitt=
woch, den 4. Mai, nachmitt, 4 1hr
von der Kapelle des Waldfriedhofs.
Dankſagung.
1 Waggon
Saak= und
peiſekarkoffeln
ſelbfl., ſow. Ficht.=
Bohnenſtangen
ein=
getroffen. H.
Welz=
bacher, Kahlertſtr.
Nr. 47, Tel. 1780.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Ableben unſeres
lieben Entſchlafenen
Herrn Ferdinand Sammeth
ſagen wir unſeren herzlichſfen Dank.
Frau Eba Sammeth Wwe.
und Kinder.
Darmſiadt, den 3. Mai 1932,
Berchromen
Vernickeln
Verſilbern:
Verkupfern
Vermeſſingen
Verzinnen
Emaillieren
Färbungen
gut und preiswert
nur b. Fachmann
Karl Föbel
Grafenſtraße 16.
(295a)
Hochdruck=
(6759
Dr. Erp
verreist bis Pfingsten.
Fabrikat Holder,
kauf. Sie billig bei
Vertretung:
Dr. Blach, Hagelstr. 45, Tel. 1412
Dr. Buchhold, Aligestr. 19½, Tel, 3208
Dr. Nauheim, Landwehrstr. 14 Tel.4200
Jacob Scheid
Kirchſtraße
Telefon 360/361.
(958a)
Dam.=u. Kinderkleid.
werd. gutſitz.
preis=
wert angef.
Kirch=
ſtraße 19, I. (179a
Komplette Küche
4teilig,
n. Linoleum
aus=
gelegt u. Kühlfach
Mk. 145.
dto. 5teilig
Büfett, 1 Credenz,
1 Tiſch, 2 Stühle
nur 175.-—
Schreibtiſch
nußbaumpol 95.
eiche gebeizt 85.
Bücherſchränke
2türig 90.-
1türig 45.-
Aler Hags
nur Kl. Ochſeng. 5,
Ecke Landgraf=
Georgſtraße.
Guterh. 2tür.
Klei=
derſchr. nebſt
Bett=
ſtelle abzugeb. Pr.
25 ℳ. Näheres (*
Wenckſtr. 20, I. r.
Vollſt. Bett z. verk
Kirchſtr. 4, I. lks.
(fl. w. Gasherd, ſ.
gt. erh., ferner
Lü=
ſter m. Glocke u. 3
Kronen, bill. z. vk.
Hobrechtſtr. 10. pt.
Gebr. Federbetten abz.
Waldſtr. 33, II. r.
herr.=Fahrrad, auch
f. Knab.=Fahrx.
ge=
eignet preisw, abzg.
Eliſabethenſtr: 35,p.*
wß. eiſ, Bettſtelle
10.-, 1 dreiteik. Woll=
Matratze 20.— zu
verkaufen.
Näh. Geſchäftsſt.
ſchreibmaſchine
neu, mit Garantie,
ſpottbillig abzugeb.
Anfr. u. J. 86 Gſch.
(6736b)
Schreibt., Teppich,
I. elekt. Leuchter
zu verkaufen.
Roßdörferſtr. 16, II.
6 Stühle, 1 Küchen=
Anrichte, 1
Küchen=
tiſch, gut erh., bill.
abzug. Schreinerei
Uhland, Karlſtr. 54.*
Vogelkäfig, 70X55
X50 cm. u. Knab.=
Anzug (Orig.
See=
kadett) f. 8—11 J.,
beides faſt neu,
bil=
lig zu verkaufen. (*
Pallaswieſenſtraße
ſr. 35, parterre.
Herrenrad, w. neu,
mit Garant. 33 ℳ,
Damenrad mit
Ga=
rantie 35 ℳ zu vk.
Karlſtr. 14, Laden.
(6789b)
Gebr.
Schreibmaſchin.
billigſt z. vk. Heidel=
bergerſtr. 74, Hth.
(5610a)
Faſt neu. Damenſ.=
Mantel ſow. einige
Kinderſ.=Mäntel zu
vk. Friedrichſtr. 24,I.
Nianos
darunter
Marken=
inſtr., bill. zu verk.*
Laufs, Rhönring 35.
Dam.= u. Hrn.=Rad.
Mädch.= u. Knaben=
Rad b. z. vk. Hahn,
Schwanenſtr. 20. (*
Gt. erh. Kinderkg.
bill, z. vk. o. geg
Handwg. zu vert
Wilhelmſtr. 31, II.
1 Kaute Miſt abzu
geben. Aliceſtr. 21
(*md)
Die heutige Mode
mit ihren enganliegenden, betont
weiblichen Linien verlangt mehr denn
je ein von ersten Fachleuten
ge-
schaffenesCorsotella alsGrundlage für
ein gutsitzendes Kleld. Verlangen Sie
LINDAUERS
PrimaDonna Corsotella
und Sie werden entzückt sein.
L. Roth Nachf.
Inhaberin: Frau E. Nage
Ernst-Ludwigstraße 11
gegenüber der Marktpassage.
Gürben Hradty 2 Elntddergehitt. 44
Graue Haare
färben sich leicht und natürlich mit der
neuen Haarfarbe „Le Ma Ra‟ Packg. 3.—,
Parfümerie Müller
(6791a
am weißen Turm
u. Flliale Seifenhaus am Schlllerplatz
Nachener und Münchener i
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
Ab 2. Mai ds. Js. befinden sich unsere Geschäftsräume
Rheinstrasse 41
(Erdgeschoß).
Die Bezirks-Direktion: P Neumann
Haare
ausgekämmte u.
ab=
geſchnittene,
kauf=
laufend G. Kanzler
Friſeur, Schulſtr 12
(5263a)
Wäſcherei=Maſchin
zu kaufen geſucht,
ebenſo.
Anprobier=
piegel für Schnei
derin. Angeb. und
J. 63 Geſchäftsſt.
Gebr. Schreibmaſch,
auch reparaturbed.
zu kaufen geſ. Ang.
unt. J. 65 Gſchſt.
Küchenherd,
gebraucht, links, zu
kaufen geſucht. Ang
mit Preis u. J. 91
an die Geſchäftsſt.
Gartenmöbel,
Garnitur, weiß, in
nur gutem Zuſt.
z=
kaufen geſ. Ang. u.
J. 99 a. d. Gſchſt.
Zür Reise
und Wanderung!
Orig. Thermosflasche, ½ Ltr., das
bekannte Markenfabrikat . .1.0.75
Aluminium-Touristen-Pfanne . . 0.75
Schnellbräter u. ohne Fett zu braten
Spirituskocher . . . . von 0.25 an
Brot-Dosen, Alum. . . 0.50, 0.45, 0.40
Butter-Dosen mit Glaseinsatz . . 0.45
Feidflaschen mit gutem Filzbezug 2.45
Militär-Frinkbecher, Alumininm . 0.48
Trinkbecher, Alum., z. zusammenkl. 0.20
Alum. Salz- oder Pfefferstreuer 0.20
Aluminium Tee-Eſer . . . 0.25, 0.15
Aluminium Eier-Hüllen . . 0.25, 0.15
Aluminium Proviantdosen, groß 1.25
Alum. Zitronen-Pressen . . 0.35, 0.20
Kognakfiaschen, Alumininm, mit
. . 1.35, 1.00
Schraube
Alum inium-Besteck
2 und Zteilig . . . 0.75, 0.45, 0.35
Reisekoffer, Stadtkoffer, Taschen-Reise-Necessalres,
leer und gefüllt, Baderollen, Badekoffer usw.
ſetztmit
TB mSOlloR
Datt?
klein. bis mittl.
Schmiedeamboß,
gut erhalt., geſucht.
Angeb. unt. J. 64
Geſchäftsſtelle.
Prismen=Fernglas
zu kauf. geſ. Ang.
m. Pr. u. J.78 Gſt.
Gut erh. Piano a.
Pripathand z.
kau=
fen geſ. Ang. unt.
J. 67 Geſchäftsſt.
Guterh. Gaslamp
zu kauf. geſ. Ang
u. J. 60 Geſchſt.
1 Gartenpumpe zu
kauf geſ. Ang mi
Pr. u. J. 66 Gſch.*
Gebr., gut erhalt.
Handwagen, etwa
80X140 cm Brück.=
Hröße, zu kauf. geſ
Gebr. Hofmann,
Sensfelderweg 1.
Herd (Rohr links)
zu kaufen geſucht.
Angeb. unter J. 89
an die Geſchäftsſt.
Empire= od.
Bieder=
meier=Lüſter zu
kau=
fen geſucht. Angebote
mit Preis unter J96
an die Geſchſt. (*m
2tür. Kleiderſchrank
zu kauf. geſ. Ang.
unt. J. 98 Gſchſt. *
Hausfrauen Achtungt
Trustfrei.
Probieren Sie bitte —--
RäARIN
Wir wollen Sie von der
Qualität überzeugen!
(6628h
Deshalb erhalten Sie
von Montag, den
bls Samstag, den
2. Ma)
7. Mal
beim Einkauf von,
1 Pfund „Halla‟
Edelmargarine zu 608
½ Pfund gratis!
General-Niederlage
Darmstadt, Lauteschlägerstr. 26
Trustfrei
Zu haben in allen einschlägigen deschäffen,
Mee
kenklav. z. kauf. geſ.
Ang. u. J. 74 Gſt.
Vor Pfin=
Gebrauche Maſſen
v. getrag. Kleidern,
Schuhen etc.
Darum zahle die
höchſten Preiſe und
komme ſofort auf
Beſtellung. (6758b
V. Schaß
Telefon 1924,
Schloßgaſſe 23.
HRMACHER
A
* Kaatnnngnn. 22
(5182a)
Billige und gute
Raſerklingen
10 St. v. 20 H an.
Gr. Ausw. i. Mark.
la Raſierſeife
1 Stck. nur 12 3.
Heifen=Lehner
Waldſtr. 9. Tel. 215
(5636a)
Wer
unterhält
Leib=
wäſche für
allein=
ſtehenden Herrn?
Ang. u. J. 62 Gſt.
Bielefelder
Wäsche
Leinen /2752
Herrenwäsche
Damenwäsche
Braut-
Ausstattungen
Wäsche nach Maß
Lieferu
nur an Prluate
Georg Heyl
früher Hevl & John,
jetzi Vertreter einer
er ten Bielefelder
Wäschefabrik
DARMSTADT
Wilhelminenstr. 31,
1.Etage. Ruf 1074
Rehfeld’s
Regenkleidu
seiden Damen bei diesem
ständigen Wetter in freun
Erinnerung gebracht. Vor
Vielerlei der Formen, A
rungen und Größen, werde
nicht weniger überrasch
als von den erstaunlich nie
Preisen!
Rff
Größtes Spezialhaus für Damenkl
Pianos zu vermieter
A. W. Zimmermann
Darmstadt, Grafenstraße
(299a
Alte Damen=und Herren
werd. n. d. neueſten Formen umgeg
Velour=, Haar= und Strohhüte 2.50
Filzhüte
2.00
Reinigen und Bügeln die Hälfte.
Färben: ſchwarz 0.50, bunt 1.00
Garnteren m. neuen Bändernv. 0 75
Für fachm. Ausführung wird gare
Hulabritalion 9, Kifé
Darmſtadt, Grafenſtr. 39, gegenüb d.st
Frau A. Krueg
wissenschaftliche
Astro-Graphelogin
Sprechstunden V, 10-12 U, 2-8
Darmstadt, Hügelstr. 7, P.
Grabanlagen
ihre Ausſchmückung und Anterhe
Eigene große Kulturen und Beſte
L. Weicker, Friedhof=Alle
ROEDERsche LEIHBBLIOT
Grafenstraße 24 / Telefon
Lesemappen / Mod. Ron
Schallplatten
2
O
ekatier
Pliſſee / Hohlſaum
eigene Werkſtätte / bilſig
armſtädter Vogell
Telefon Nr. 4955 / Sch
Dekakur
Pliſſee
Hohlſgum
raſch
gut
billig!
E. Göbel Nachfolger
W. Rodenhäuſet
Zoolog. Handlung,
nur (678.
Schuchardftr. 11
Gründlichen
Klavier=Unterricht
für Anfänger und
Fortgeſchritt, erteilt
L. Indorf
Schwanenſtraße 72.
(2999a)
„Wittman:
Marut ſtraße 30.1
(272a)
Celloſtund. f.
Kna=
ben (Beſſungen). (*
Angeb. mit Preis
u. J. 58 Geſchäftsſt.
Die hygienisch verpa
Tolks-Lahnhüft
Nr. 10 in, Ia Oualitzt zu
bekommen Sie RUF in der
Parfümerie FRA
Elisabethenstraße 9 (4llein!
OMMERSPROSS
Sok. garant. Bezeit!
durch eink. Miftel. Auskunft 12‟
Fr. Franz, Hamburg 24
Rasierklingeh
nur im FachgeschäftK:
Alle Marken stets 10
2
10 St. Paket von
Parfümerie Il
9423a Elisabethenstraſe 2
Darmſtädter= Tagblatt/Heſſiſche=Reueſte Nachrichten
Reddt—44
Nitwoch, 4.Mai 1932
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 4. Mai 1932.
Heſſens älkeſter Lehrer †.
Am Montag, den 2. ds. Mts., wurde Herr Lehrex i. R.
nrad Wenzel, nachdem er noch am 28. März ds. Js. ſein
Lebensjahr vollenden konnte, auf dem hieſigen Friedhof zur
en Ruhe gebettet. Die Nachricht von ſeinem Ableben ruft
en Herzen vieler Darmſtädter die Erinnerung an längſt
ver=
jene Zeiten wach. Denn überaus groß war die Zahl derer,
zinſt in der Knaben=Mittelſchule zu ſeinen Füßen geſeſſen und
die Grundlagen zu ihrem ſpäteren Aufſtieg verdanken.
Wen=
ſt im Jahre 1840 zu Darmſtadt geboren, ſeine erſte dienſtliche
vendung führte ihn nach Bonsweiher und
Batten=
g. von 1863—1869 wirkte er an der hieſigen Garniſonſchule,
ſodann als definitiv angeſtellter Lehrer an der Stadtſchule i.
ſtädtiſchen Schuldienſt zu treten. Nach dem deutſch=
franzö=
n Krieg finden wir ihn 1873 als erſten Lehrer an der
neu=
ſindeten Knaben=Mittelſchule. Ihr bleibt er treu bis zum
cheiden aus dem Schuldienſt, ihr galt ſeine Lebensarbeit.
n dieſe Anſtalt bei dem älteren Geſchlechte unſerer Stadt
hohem Anſehen ſtand, ſo iſt dies hauptſächlich Wenzels
Ver=
t, der zu den tüchtigſten Lehrern der Schule zählte. Seit
m Ausſcheiden aus dem Schuldienſt im Jahre 1905 lebte er
Ulſter Zurückgezogenheit. Nach dem Heimgang ſeiner
Lebens=
rtin bezog er das Altersheim, ſein Leben beſchloß er in dem
des Eliſabethenſtiftes. W. ſtand bei ſeinen Amtsgenoſſen
ohem Anſehen, ſei raſtloſer Fleiß und ſeine umfaſſenden
tniſſe in Mathematik und den Naturwiſſenſchaften ſicherten
allſeitige Anerkennung. Bei aller Strenge, die ein
Grund=
ſeines Weſens war, fehlte es ihm doch nicht an wirklicher
nsgüte. Seine gewiſſenhafte Pflichterfüllung, ſein ſtrenger
htigkeitsſinn trugen ihm die Wertſchätzung ſeiner Schüler
An ſeinem Grabe gedachte Herr Rektor Born von der
ſchule, der ehemaligen Knaben=Mittelſchule, der Verdienſte,
er Heimgegangene ſich um dieſe Anſtalt erworben, und Herr
rer Seitz ſprach im Namen des Darmſtädter
Lehrerver=
ſowie des Landes=Lehrer=Vereins, deſſen Ehrenmitglied
el war. Auch die Vereinigung ehemaliger Schülerinnen des
ränniſchen Inſtituts ließ am Grabe des ehemaligen Lehrers
Kranz niederlegen.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
r Volksſchule in Braunshardt, Kreis Darmſtadt.
twohnung vorhanden und frei.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 26. April 1932 der
eiverwaltungsſekretär Joſef Schleiß zu Offenbach a. M.
in Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Juni 1932 ab.
Hohes Alter. Herr Georg Creter, Stadtſekretär i. R.,
Kiesbergſtraße 55, feiert heute ſeinen 80. Geburtstag in
geiſtiger und körperlicher Friſche.
Volkshochſchule. Die nächſte Vogelſtimmen=
Ex=
ion unter Leitung von Herrn Vonderheit findet am
tag, den 8 Mai, ſtatt und führt nach der Täubcheshöhle.
zunkt: 7 Uhr, Nordbahnhof.
Volksbank Darmſtadt. Da beabſichtigt iſt, die den
Gegen=
der Ermittlungen bildenden Verfehlungen gegen das
Ge=
ſchaftsgeſetz demnächſt durch die Große Strafkammer in
Inſtanz zur Aburteilung zu bringen, wie dies die
Notver=
ng vom 6. Oktober 1931 vorſieht, wurde, um dieſe Abſicht
wirklichen, die gerichtliche Vorunterſuchung eingeleitet.
Heſſiſches Landestheater.
rstag, 5.Mai 18—22½ Uhr. A 22. Die Walküre.
Preiſe 6 70—5.60 Mk. 6. Mai 19½—22½ Uhr. D 22 und T Gr. 1: 2, 3, 4, 5.
Don Juan. Preiſe 0.70—5.60. Kleines Haus. ſch. 4. Mat. Keine Vorſtellung. Stag, 5.Mai 20—22 Uhr. Piſtole und Tabakspfeife.
Preiſe 0.50—1.50 Mk.
6 Mai 120—22½ Uhr. T Gr. 8, 7, 8. Fphigenie.
Preiſe 6.50—4 Mk.
Heſſiſches Landestheater, Morgen Donnerstag, am
Him=
rtstag, geht Richards Wagners „Walküre” im Großen
in Szene. Die Brünnhilde ſingt wiederum Elly Doerrer
ationaltheater Mannheim als Gaſt, die wie der Beifall des
ums und die überaus günſtigen Preſſeſtimmen
übereinſtim=
gezeigt haben, dank ihrer herrlichen Stimme und hervorra=
Bühnenerſcheinung einen außergewöhnlichen Erfolg mit
rkörperung dieſer ſchwierigen Partie davontragen konnte.
Kleinen Haus wird die Darmſtädter Lokalpoſſe „Piſtole
Tabakspfeife” von Heinrich Rüthlein in der
Dar=
der Heſſ. Spielgemeinſchaft wiederholt. Es gelten
Ein=
eiſe — Samstag, den 7. Mai geht die langerwartete erſte
cholung der erfolgreichen Neueinſtudierung der „
Ita=
rin in Algier” von Roſſini in Szene, die leider in=
Erkrankungen im Perſonal immer wieder verſchoben wer=
Ißte.
Felix Weingartner dirigiert „Die Meiſterſinger von Nürn=
Nach dem Fidelio” und dem ſenſationellen Erfolge des
Beethoven=Konzertes wird Felix Weingartner am
Sonn=
n 8. Mai, Richard Wagners „Meiſterſinger von
berg” dirigieren. Die Vorſtellung der reizenden Ko=
„Nina” von Bruno Frank am Sonntag, den 8 Mai, im
. Haus, mit der das Heſſiſche Landestheater am 1.
Pfingſt=
ſein Gaſtſpiel im Kurtheater Bad=Nauheim eröffnet, iſt
imſtadt vorausſichtlich die letzte. Sie findet nicht außer
ſondern als 13. Vorſtellung der Zuſatzmiete II ſtatt.
Kärſorge für das Auslandsdeutſchtum trotz inlanddentſcher Not.
Zur Sanmelkäfigkeil des B. 9.A. in Rai 1932.
Auch in dieſem Jahre wendet ſich der heſſiſche
VD.A. an alle Deutſchen ohne
Unter=
ſchied von Partei, Konfeſſion und Stand
mit der Bitte um ein Scherflein für die Erhaltung
der deutſchen Kulturwerte bei den deutſchen
Volks=
ſplittern im Auslande. Dadurch, daß der V.D.A. ſein
Hauptaugenmerk in Zukunft auf den Schutz
des ſchwer gefährdeten deutſchen Oſtens richten wird,
gewinnt dieſe Arbeit auch in der heutigen Notzeit
den Charakter unbedingter Notwendigkeit. Auch die
Pfingſttagung, zu der aus Heſſen über 150
Er=
wachſene und Jugendliche fahren, findet deshalb im
Oſten in Elbing ſtatt. Im Folgenden bringen wir
aus berufener Feder eine Darſtellung der
Notwen=
digkeit der Volkstumsarbeit trotz der furchtbaren
Not im Innern des Reiches.
„Wer heute daran erinnert, daß viele Millionen von
Aus=
landdeutſchen, ein Drittel unſeres Geſamtvolkes, in ſchwerem
Kampfe um ihr nationales Daſein ſtehen und vielfach nur noch
durch den Glauben an das Verſtändnis und die Hilfe des
Mutter=
landes aufrechterhalten werden, der begegnet häufig der
vor=
wurfsvollen Gegenfrage: Können wir heute überhaupt
noch an die Auslandsdeutſchen denken oder gar
ihnen helfen in einer Zeit, in der das
Binnen=
deutſchtum im Reich den wohl ſchwerſten Kampf
ſeiner Geſchichte um ſein wirtſchaftliches und
nationales Daſein führt? Schon die Tatſache, daß dieſe
Frage in dieſer Form immer wieder geſtellt wird, beweiſt, daß
ein erheblicher Teil des deutſchen Volkes den Sinn der
volksdeut=
ſchen Idee und der volksdeutſchen Arbeit noch nicht begriffen hat.
Wenn es tatſächlich nur um eine caritative Fürſorgetätigkeit
ginge, ſo beſtände das engliſche Wort: „Nächſtenliebe beginne zu
Hauſe” zu Recht. Aber nach den Erlebniſſen des Weltkrieges und
der Nachkriegszeit kann es ſich für jeden, der in den Sinn und
den Gang des Geſchehens hineingehorcht hat, gar nicht um eine
moraliſche caritative Angelegenheit handeln, ſondern um die
Schickſalsgeſtaltung unſeres Volkes ſchlechthin. Es iſt ja eines der
wenigen großen und fruchtbaren Ergebniſſe der europäiſchen
Um=
ſturzbewegung ſeit 1914, daß die Deutſchen beginnen, wirklich ein
Volk zu werden und ſich als ein Volk zu fühlen. Es
gibt für jeden, der dieſe Zuſammenhänge einmal wirklich erlebt
hat, gar nicht mehr ein „drinnen und draußen‟. Die dem deutſchen
Volke auferlegten Friedensbeſtimmungen haben die
Fragwürdig=
keit ſtaatlicher Grenzführung im Hinblick auf den Volksbegriff
bloßgelegt. Sind etwa die Deutſchen in den von Preußen
abgetre=
tenen Gebieten oder die Nachkommen Andreas Hofers in Südtirol
oder die dreieinhalb Millionen Stammesgenoſſen in der
Tſchecho=
ſlowakei keine Deutſchen mehr, weil ſie durch ihnen
aufgezwun=
gene Grenzziehungen vom Deutſchen Reiche bzw. vom deutſchen
Oeſterreich abgetrennt worden ſind? Und ſind die treu an
Mutter=
ſprache und Väterart hängenden Siebenbürger Sachſen, die unter
unendlichen Opfern ihr Kulturleben aufrecht erhaltenen Balten
keine Volksgenoſſen? Die Lehre der letzten zwei Jahrzehnte iſt ja
eben die Ausweitung des Begriffes Volk und die
wirkliche Schickſalsverbundenheit aller Deutſchen, die ſich in Krieg
und Nachkriegszeit immer wieder gezeigt hat.
Man ſollte in dieſer Notzeit denjenigen, die den Begriff der
gegenſeitigen Volksfürſorge ſtaatlich einengen wollen, geradezu die
Gegenfrage ſtellen: Können wir es uns in dieſer
Not=
zeit leiſten, auf ein Drittel unſerer
Volksgenoſ=
ſen zu verzichten, deren Daſein vielfach gerade, weil es in
ſtetem Kampfe verteidigt und überprüft werden muß, die Werte
unſeres Volkstums beſonders lebendig verkörpert? Und ſelbſt wenn
man alle dieſe naheliegenden Erwägungen, wie ſie ſich aus dem
neuerwachten Volksgemeinſchaftsbewußtſein ergeben, außer acht
laſſen wollte, ſo müßte man gerade in dieſer Zeit ſchon aus
nüch=
ternen Zweckmäßigkeitserwägungen zu der Ueberzeu=
Verſchärfung der Deviſenbeſtimmungen
für den Reiſeverkehr ins Ausland.
Die Deviſenlage macht einige Verſchärfungen der
Beſtim=
mungen für den Reiſeverkehr nach dem Ausland und dem
Saar=
gebiet notwendig. Die Deviſenbewirtſchaftsungsſtellen werden
für nicht geſchäftliche Reiſen fortan den Nachweis der
Dringlich=
keit der Reiſe verlangen; bei Reiſen zum Kurgebrauch im
Aus=
land iſt hierbei die Vorlage eines amtsärztlichen Zeugniſſes
erforderlich.
Von einigen ausländiſchen Kurverwaltungen uſw. ſind in
letzter Zeit Proſpekte verſchickt worden, in denen deutſchen
Kur=
gäſten empfohlen wird, bei einem beabſichtigten Kuraufenthalt
im Ausland bereits einige Monate vor Antritt der Reiſe
regel=
mäßig Ueberweiſungen im Rahmen der Freigrenze vorzunehmen.
Es wird davor gewarnt, auf ein ſolches Vorgehen einzugehen,
da dieſes Verfahren eine Umgehung der Deviſenvorſchriften
dar=
ſtellt. Auch bei Geſchäftsreiſen wird ſtrenger als bisher darauf
geachtet werden, daß die Anforderungen an Deviſen als
berech=
tigt anerkannt werden können.
— Führung in der Ausſtellung des Dreiſtädte=Bundes. Die
nächſte Führung, die heute Mittwoch den 4. Mai, 4 Uhr,
ſtatt=
finden ſoll, hat Frau Dr. E. Freund=Fiſcher übernommen. Es
wird ſicher von Intereſſe ſein, auch einmal eine Künſtlerin ſelbſt
über ihre Arbeiten ſprechen zu hören. Es ſoll noch darauf
hin=
gewieſen werden, daß verſchiedene der Künſtlerinnen ſich bereit
erklärt haben, ihre Werke gegen wertentſprechende Waren
ein=
zutauſchen. Der Tauſch geſchieht nach perſönlicher Vereinbarung.
gung kommen: dieſe Feuerprobe, des volksdeutſchen Gedankens
muß überſtanden werden, damit alle die Leiden und Nöte
der Gegenwart erſt ihren Sinn bekommen, damit wir
am Leben bleiben. Iſt es auch unter dem Geſichtspunkt unſerer
politiſchen Selbſtbehauptung etwa gleichgültig, ob wir als ein
Sechzigmillionenvolk oder als ein Hundertmillionenvolk unſer der
materiellen und militäriſchen Hilfsmittel entblößtes, auf
mora=
liſche Kraftentfaltung doppelt angewieſenes Daſein in die
Wag=
ſchale werfen? Kein anderes Volk der Erde würde ſich die
Bedeu=
tung ſeiner Außenſtellung in der gegenwärtigen
Auseinander=
ſetzung über die kommende Geſtaltung Europas entgehen laſſen.
Und iſt es etwa für unſere Wirtſchaftsentwicklung, für
unſeren Außenhandel gleichgültig, ob deutſche Kaufleute draußen
der deutſchen Ware den Weg bahnen durch ihre oft in
jahrhunder=
terlanger Arbeit der Generationen, angeknüpften Beziehungen?
Der Handel folgt der Schule, das iſt eine alte
Erfah=
rung. Jede Erhaltung deutſcher Außenſiedlungen bedeutet eine
Verminderung deutſcher Arbeitsloſigkeit im Reich, bedeutet eine
Feſtigung deutſchen Anſehens, deutſchen Kredites. Jede Mark,
die auch heute noch dem Außendeutſchtum für die Erziehung
ſei=
ner Kinder in deutſcher Sprache und deutſchem Geiſt zur
Ver=
fügung geſtellt wird, trägt Zinſen. Man wende auch nicht ein,
daß heute wirklich „kein Geld” für dieſe Zwecke der
Volkserhal=
tung mehr da ſei. Immer noch werden Rieſenſummen für
Luxus=
bedürfniſſe ausgegeben, für die, wie die Erfahrung lehrt, Geld
da iſt. Wenn beiſpielsweiſe jetzt wieder ein Donkoſakenchor aus
einer mittleren Stadt Mitteldeutſchlands 30 000 Mark
heraus=
holen konnte und gleichzeitig ebenfalls wertvolle und auf
künſt=
leriſcher Höhe ſtehende Werbeveranſtaltungen zugunſten der
Volks=
genoſſen im Ausland mit einem Fehlbetrag abſchließen, ſo iſt das
ein Zeichen dafür, daß unſer Volk den Ernſt ſeiner Lage immer
noch nicht begriffen hat.
Der große organiſatoriſche Träger dieſer beſonders in der
Jugend ſo fruchtbar gewordenen Idee der
Volkszuſammengehörig=
keit aller Deutſchen iſt der Verein für das Deutſchtum
im Ausland. Dieſer große Verband hat, ebenſowenig wie in
den ſchlimmſten Jahren der Inflation, auch jetzt die Waffen nicht
geſtreckt vor der binnendeutſchen Not. Seine Geſchichte und ſeine
Leiſtungen geben ihm das Recht, gerade jetzt als Anwalt des
deut=
ſchen Gewiſſens aufzutreten. 12½ Millionen Reichsmark hat der
V. D.A. ſeit der Währungsfeſtigung dem deutſchen Außenvolkstum
zur Verfügung geſtellt und in den wichtigſten Notgebieten durch
Errichtung und Erhaltung von Schulen und Büchereien, durch
Studienbeihilfen an auslandsdeutſche Studenten, Kaufleute und
Handwerker, durch Förderung der Bildungs= und
Ertüchtigungs=
einrichtungen deutſcher Arbeiterkinder dafür geſorgt, daß die
ſchwe=
ren Volksverluſte, die uns im letzten Halbjahrhundert getroffen
haben, nicht noch größer und verhängnisvoller geworden ſind. Im
Reiche hat er durch ſeine über 8000 Gruppen, Ortsgruppen,
Schul=
gruppen, Frauengruppen, Jugendgruppen, Studentengruppen in
unermüdlicher und zäher Kleinarbeit dem volksdeutſchen
Gedan=
ken die Bahn gebrochen. Es iſt ein Verdienſt des V. D.A., wenn
heute in den Schulen ſchon die Jugend zum Bewußtſein der
Zu=
ſammengehörigkeit und Hilfsverpflichtung aller Deutſchen auf der
Erde erzogen wird. Das weitgeſteckte Ziel des V.D.A. und der
volksdeutſchen Bewegung iſt die Schaffung eines
deut=
ſchen Volksgefühles als ſelbſtverſtändlichen
Be=
wußtſeins. Der Begriff Deutſcher, der heute noch vielfach im
Sinne von reichsdeutſch gebraucht und empfunden wird, muß
ſei=
nen eigentlichen Sinn erhalten bzw. wiedererhalten. Ebenſo wie
es eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, daß beiſpielsweiſe durch die
Ar=
beitsloſenunterſtützung deutſche Volksgenoſſen vor dem phyſiſchen
Untergang bewahrt werden, ſo muß es eine Selbſtverſtändlichkeit
ſein, daß Deutſche auf Vorpoſten, Deutſche unter fremden
Völ=
kern, dort wo ſie in höchſter Not ſind, vor dem nationalen
Unter=
gang, d. h. vor dem Aufgehen in fremdem Volkstum bewahrt
werden.”
Schwurgericht.
Aw. Die letzte Sitzung des Schwurgerichts am Dienstag iſt
wieder eine Meineidsklage. Und wieder ſitzt ein Mädel
auf der Anklagebank, daß in einem Alimentenprozeß nur einen
Mann angegeben haben ſoll, während es mit zweien zu tun hatte.
Wenn man ja auch das Mädchen, das in dieſer Beziehung etwas
leicht zu ſein ſcheint, nicht gerade verteidigen kann, ſo kann einem
doch ſtilles Entſetzen befallen ob der Geſinnung der jungen
Män=
ner, die unter gar keinen Umſtänden irgendwelche Folgen ihres
Tuns tragen wollen Dann wird das Mädchen nachträglich ſchlecht
gemacht nach allen Regeln der Kunſt. Dabei ſoll der betreffende
junge Mann, wie man hört, in ganz guten
Vermögensverhält=
niſſen leben. Der von ihm angegebene Freund beſchwört, daß er
ebenfalls in der Empfängniszeit mit dem Mädchen
zuſammen=
kam, und das Gericht verurteilt das Mädel, das bis zum letzten
Augenblick ſeine Unſchuld beteuert, wegen Meineids zu der
Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus. Dazu
zwei Jahre Ehrverluſt und dauernde Eidesunfähigkeit.
— Das „Weiße Rößl” in Darmſtadt. Der Frühling kommt.
und mit ihm zieht in die ehrwürdigen Hallen unſeres Heſſiſchen
Schauſbielerin. Känern umd Mſfen ſtell ſich nit Luſt und Ziehe
um auf den Geiſt jenes altehrwürdigen Gaſthauſes zum „
Wei=
ßen Rößl” am Wolfgangſee dort, wo mancher, der ſchweren Zeit
zum Trotz, gern weilen möchte, und wohin er auf billigere Art
jetzt mit uns reiſen kann.
— Die Pfingſtrückfahrkarten. Die Feſttagsrückfahrkarten zu
Pfingſten können bis zum 17. Mai 24 Uhr einſchließlich (
Diens=
tag nach Pfingſten) benutzt werden.
u
EN0
D D
*
R
Schwarz
Mastbox=
Braun
Boxcalf.
Sstraße 43
Barmstadt
W
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 124
Darmſtädter Tagblatt / Heffiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 4. Mai 18
Seite
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des
form
nachde
gangen
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus u.
konföt
verluſ
haben
währe
von
Wahl
große
Deuti
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
Aus den Darmftädker Lichtſpielkheakern.
Union=Theater
bringt einen ausgezeichneten Felix=Breſſart=Film „
Holz=
apfel weiß alles‟ Ein Film, der dieſen erfolgreichen
Ton=
filmkomiker einmal von einer ganz beſonderen Seite zeigt: Als
Straßenſänger, als Schwerverbrecher und Bandenmitglied und
als — Schupo. In allen Situationen iſt der Künſtler auf der
Höhe. Die Handlung iſt eine intereſſante krimininelle
Tragi=
komödie, die von der Regie Victor Janſens gut und ſtraff
zu=
ſammengehalten wird.
*
— In den Helia=Lichtſpielen ſieht man ab heute Charlotte
Suſa, Hans Moſer und Werner Fuetterer in der luſtigen
Ton=
film=Komödie „Ehe m. b. H.‟, nach dem Bühnenſtück „Cauſa
Kai=
ſer” von Stärk und Eisler. — Am Himmelfahrtstag wird in
einer Film=Morgenfeier vormittags 11.15 Uhr der hochaktuelle
Kulturfilm „Der Kampf um die Mandſchurei” wiederholt.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute wieder ein
inter=
eſſantes Stummfilm=Doppelprogramm, und zwar 1. den
ſpannen=
den Senſationsfilm „Detektiv aus Liebe” mit William Fairbanks
in der Hauptrolle, und 2 einen Großfilm aus den bayeriſchen
Alpen „Wenn die Abendglocken läuten”.
— Zum Vortrag Hermann Wirths am 6. Mai wird uns
ge=
ſchrieben: Hermann Wirth. in Utrecht geboren, ſchon von ſeinem
Vater zu der Entwicklung ſeiner Lebensaufgabe vorbereiter,
ſtudierte in Utrecht und Leipzig Germaniſtik, Geſchichte und
Muſikwiſſenſchaft. Nach Berlin als Lektor für niederkändiſche
Philologie berufen, erlebte er in Deutſchland den Sommer
1914, trat freiwillig ins deutſche Heer ein und wurde im Laufe
der Kriegsjahre deutſcher Staatsangehöriger Vom preußiſchen
Kultusminiſterium erhielt Wirth im Jahr 1916 ſeine Ernennung
zum Univerſitäts=Profeſſor. Im Jahre 1919 heimgekehrt, begann
Hermann Wirth, vom Forſchungsdrang getrieben, die Denkmäler
der ſymboliſchen Volkskunſt im frieſiſch=niederſächſiſchen Gebiet zu
ſammeln. Aus dieſen kleinen Anfängen, aus faſt unbewußtem
Schaffen, erwuchs ſein Rieſenwerk: Die heilige Urſchrift
der Menſchheit.
— Prof. Dr. Wagemann über „Geld= oder Kreditreform”. Am
Samstag, den 7. Mai d. J., ſpricht der durch den Wagemann=
Plan weithin bekannt gewordene Profeſſor Dr. Ernſt Wagemann,
Präſident des Statiſtiſchen Reichsamtes und Direktor des Inſtituts
für Koinunkturforſchung auf Einladung der Volkswirtſchaftlichen
Geſellſchaft Darmſtadt über Geld= und Kreditreform” im großen
Saal der Vereinigten Geſellſchaft. Der Vortrag findet nur vor
geladenen Gäſten ſtatt. Um Intereſſenten eine Teilnahme zu
er=
möglichen, hat die Geſellſchaft eine beſchränkte Zahl von Karten
reſerviert, die auf beſondere Anfrage bei der Geſchäftsſtelle,
Rhein=
ſtraße 24, koſtenlos zur Verfügung ſtehen.
Luftfahrt=Sport. Am Mittwoch, den 4. Mai 1932,
veran=
ſtaltet der Heſſiſche Luftfahrt=Verein im Fürſtenſaal,
Grafen=
ſtraße 20, um 20,15 Uhr eine erſte Werbeveranſtaltung bei der
Ziele und Arbeitsprogramm näher dargelegt werden. Außerdem
hat ſich der durch zahlreiche internationale Spitzenleiſtungen
be=
kannt gewordene heſſiſche Flieger Dr.=Ing. von Langsdorff bereit
erklärt, einen Vortrag über ſeine Erlebniſſe bei Alpenflügen im
Leichtflugzeug und bei anderen Sportleiſtungen zu halten. Dr.
v. Langsdorff iſt durch ſeine Teilnahme an der erſten
Hochgebirgs=
überfliegung, der erſten Alpenüberquerung von Leichtzweiſitzern,
einen Höhenflug auf 6500 Meter einſitzig mit nur 20 PS und
zahlreiche andere Flugleiſtungen weit über die Grenzen
Deutſch=
lands bekannt geworden. Da die Ausführungen
allgemeinver=
ſtändlich ſein werden und beſonders ſchöne Luftbilder vorgeführt
werden, dürfte die Veranſtaltung für jeden an Sport und
Natur=
ſchönheiten Intereſſierten in Frage kommen.
Habibi fährt ſpazieren. Der prachtvolle Löwe des
Domp=
teurs ohne Waffen, Brick machte geſtern Nachmittag mit
ſei=
nem Herrn eine Spazierfahrt durch die Straßen Darmſtadts. Die
Propagandafahrt — Habibi ſaß in einem luftigen Käfig, und
ſein Dompteur bei ihm — hatte eine große Menge auf die Beine
gelockt, beſonders die Jugend gab dem König der Wüſte im
Käfig das Geleit.
— Eine nicht alltägliche Darbietung iſt zweifellos das
gegen=
wärtige Groß=Varieté=Programm im Orpheum, das an
Viel=
ſeitigkeit und Qualität kaum überboten werden kann. Ueber den
Inhalt wurde an dieſer Stelle ſchon eingehend berichtet. Auf die
ungewöhnlich niedrigen Eintrittspreiſe, die jedermann einen
Beſuch ermöglichen, und auf die Kürze des Gaſtſpieles, das nur
wenige Tage währt, ſei hierdurch beſonders hingewieſen. (Siehe
Anzeige!)
— Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt E. B.,
Eliſabethenſtraße 17. Ecke Wilhelminenſtraße Zu unſerer erſten
Familien=Bibelſtunde im neuen Heim laden wir hierdurch
freundl. ein, die heute Mittwoch abend ſtattfindet. Herr Studienrat
Knöpp hat die Stunde freundlicherweiſe wieder übernommen.
Waldgottesdienſt am Himmelfahrtstag. Wie in früheren
Jahren wird die Stadtmiſſion auch in dieſem Jahr wieder am
Himmelfahrtstage nachmittags um 4 Uhr hinter den
Hirſch=
köpfen einen Waldgottesdienſt abhalten. Der Poſaunenchor der
Stadtmiſſion wird ¼ Stunde vorher bereits an jener Stelle ſeine
Weiſen erklingen laſſen und dadurch für die Spaziergänger den
Sammelpunkt erkenntlich machen. Alle, die am
Himmelfahrts=
tage die Schönheit des Waldes genießen, ſind auch zum
Wald=
gottesdienſt herzlich eingeladen.
— An dem Frühgottesdienſt am Himmelfahrtstage auf dem
Fkankenſtein wirken mit der Evang. Kirchenchor Eberſtadt und
der Poſaunenchor der landeskirchl. Gemeinſchaft. Beginn 8 Uhr.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9.: Donnerstag (
Himmel=
fahrtsfeſt) bei ſchönem Wetter Ausflug nach Jugenheim;
Ab=
gang: vorm. 8 Uhr, Schulſtr. 9; für die, die in Beſſungen wohnen,
Abgang: 8,15 Uhr am Eingang vom Orangeriegarten. — Die
Teilnehmer, die nach Jugenheim fahren wollen, fahren bis
Jugen=
heim Poſt. Treffpunkt auf dem Heiligenberg. Nachm. 4 Uhr im
Dom (zwiſchen Seeheim und Jugenheim) Waldgottesdienſt
Bei ſchlechtem Wetter findet vorm. 9,30 Uhr im Gemeindeſoal,
Schulſtraße 9, ein Gottesdienſt ſtatt.
Kranichſtein. Wie in früheren Jahren findet auch am
dies=
jährigen Himmelfahrtstag Frühgottesdienſt in der Schloßkapelle
zu Kranichſtein ſtatt. Pfr. Grein=Arheilgen wird um 8 Uhr predigen.
Lokale Veranſtalkungen.
— Vereinigung von Katzenfreunden. Die
Mai=
verſammlung findet am Freitag, den 6. Mai. abends im
Für=
ſtenſaal des Reſtaurants Chriſt (Grafenſtraße) ſtatt. Wegen der
wichtigen Tagesordnung vollzähliges Erſcheinen erforderlich.
Gäſte willkommen. Vortrag von Herrn Dr. Schnabel. Tierarzt,
geſelliger Teil, Anfragen uſw. (Siehe heutige Anzeige.)
Train=Vereinigung 18 Darmſtadt. Heute
Mittwoch abend 8.15 Uhr Monatsverſammlung.
Eaeſcheosr Ir Woec der d. Muaf uns=
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Holzapfel weiß alles”;
Helia=Lichtſpiele: „Ehe mit beſchränkter Haftung”
Palaſt=Lichtſpiele: „Detektiv aus Liebe” und. Wenn
die Abendglocken läuten”. — Orpheum: Varieté —
Ludwigs=
höhe, Himmelfahrtstag, 5. Mai, vorm. 5 Uhr: Frühkonzert;
nachm. 4 Uhr: Konzert.
Aus Heſſen.
Dd. Arheilgen, 3. Mai. Schnitzeljagd. Der Auto= und
Motorradklub 1925 veranſtaltete am Sonntag eine Schnitzeljagd,
an der ſich 10 Maſchinen beteiligten. Die Strecke führte mit einigen
Umwegen und Sackgaſſen über Groß=Gerau, Mörfelden, Frankfurt
und zurück nach Arheilgen, insgeſamt ungefähr 70 Kilometer.
Sie=
ger wurden K. Karg auf D.K.W. 500 ccm., Ludwig Kunz auf
Horex und Heinrich Spengler auf D=Rad. — Am
Himmelfahrts=
tagmorgen um 7 Uhr unternimmt der Turnverein wiederum
ſei=
nen traditionellen Himmelfahrtsausflug mit Muſik in den Wald.
J. Griesheim, 2. Mai. D. T. — Einweihung der
Jugendherberge. — Turnſchau. — Handballſpiel
gegen SV. 98 Darmſtadt. Am Sonntag, den 8. Mai, wird
auf dem Turn= und Sportplatz der Turnerſchaft reges, turneriſches
Leben und Treiben herrſchen. Fleißige Turnerhände haben in den
letzten Wochen in einem Teil der Baracke aus kahlen, nüchternen
Räumen ein wahres Schmuckkäſtchen einer Jugendherberge
hervor=
gezaubert. Am 8. Mai ſoll nun nachmittags die feierliche
Ein=
weihung erfolgen. Anſchließend werden in einer Turnſchau
ſämt=
liche Abteilungen des Vereins, von den Schülern und
Schülerin=
nen bis zu den Aelteſten, Ausſchnitte ihrer Arbeit zeigen. Als
Ab=
ſchluß ſpielt zum erſtenmal in Griesheim die beſtens bekannte
1. Handballmannſchaft des Sportvereins 98 Darmſtadt gegen die
1. Mannſchaft des Vereins. Alles in allem, eine
Großveranſtal=
tung ſeltener Art, die ihre Anziehungskraft ſicher nicht verfehlen
wird. — Volksbank Griesheim. Am Samstag, 7. Mai,
abends 8 Uhr, findet im Gaſthaus „Zum Treffpunkt” die
General=
verſammlung der Volksbank Griesheim e. G. m. b. H. ſtatt.
— Eſchollbrücken, 3. Mai. Die in Eſchollbrücken wohnhafte und
allſeits beliebte Familie Geni gab in der Turnhalle zwei
wohl=
gelungene Varieté=Abende. Das reichhaltige Programm,
beſtehend aus 9 erſtklaſſigen Nummern, wurde von der vielſeitigen
Künſtler=Familie allein beſtritten. Sowohl der ganz vorzügliche
hängende Bambus=Akt, das waghalſige Doppeltrapez, welches von
den Damen mit größter Eleganz und Sicherheit ausgeführt wird,
und das ganz urkomiſch vorgeführte „Wunderpferd Hans”, welches
wahre Stürme der Heiterkeit erzielte, ebenſo die von den Herren
ausgeführten Ikariſchen Spiele, Steptanz und Clownerien,
ge=
fielen alle beſtens. Man kann der Familie Geni gratulieren zu der
glücklichen Zuſammenſtellung des Programms.
F Eberſtadt, 3. Mai. Himmeljahrt. Wie im vorigen
Jahre, ſo findet auch in dieſem Jahre am Himmelfahrtstag um
8 Uhr ein Frühgottesdienſt auf dem Frankenſtein
ſtatt. Die Feier wird dieſes Jahr durch die Mitwirkung des
hieſi=
gen Kirchenchores und des Poſaunenchores der landeskirchlichen
Gemeinſchaft verſchönert werden. Abmarſch mit der
Jugend=
gemeinde um 7 Uhr vom Gemeindehaus. — Am Himmelfahrtstag
verſieht Dr. med. Gaßner den ärztlichen Sonntagsdienſt.
— Traiſa, 3. Mai. Kaffee Waldesruh. Die Innen= und
Außenrenovierung iſt beendet, und bietet ſich dem Auge ein
herr=
liches Bild. Der frühere Beſitzer, Karl Diergarde, hat das Geſchäft
wieder ſelbſt übernommen. Zur Unterhaltung der Kinder iſt ein
beſonderer Spielplatz errichtet. Ferner iſt die Tierſchau aufgefüllt.
Überraſchend ſchnelle Schmerzbeſeftigung
bei Kopfschmerzen jeglicher Art, Migräne,
Neuralgien und rheumatischen Beschwen
den durch das ärztlich bestens empfohlene
Citrovanille. Unschädlich für Herz u. Megen.
6 Pulver- od. 12Oblaten-Packung RM. 1.05
G. Ober=Ramſtadt, 2. Mai. Der ſeit Jahren an Himmelfahrt
hier übliche Waldgottesbienſt im „Silberberg” beginnt
in dieſem Jahre mit Rückſicht daxauf, daß der Kirchenchor mittags
an einer auswärtigen Feier teilnehmen will, ſchon um 9.30 Uhr.
Abmarſch unter Begleitung des Poſaunenchors vom Marktplatz
aus um 9 Uhr. — Herrliches Frühlingswetter führte am erſten
Maiſonntag Unzählige hinaus in die Natur und beſonders in die
im erſten Grün prangenden Wälder. Sehr lebhaft war
natur=
gemäß auch der Auto= und Motorradverkehr durch unſeren Ort als
Durchgang nach dem vorderen Odenwald mit ſeinen beliebten
Ausflugszielen.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Mai. Deutſches Turnen im
Bühnenbild. Unter dieſem Titel veranſtaltete der
Turn=
verein 1877 e. V. D.T. am Samstag einen Werbeabend. Der ſehr
geräumige Saal des „Schützenhof” konnte die Erſchienenen kaum
faſſen; ein Beweis dafür, daß die Veranſtaltungen des
Turnver=
eins immer wieder eine beſondere Zugkraft haben. Die Feier
wurde eröffnet mit einer Begrüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden
Bürgermeiſter Rückert, der hierin auf Zweck und Ziele der
Deut=
ſchen Turnerſchaft beſonders einging. In ſteter Abwechſlung
folg=
ten dann Liedervorträge der Turnerſingmannſchaft, Frei=, Stab=,
Boden= und Sprungſeilübungen, Tänze und Reigen. Ein
Früh=
lingsſpiel der Schülerinnen und Schüler fand den ungeteilten
Beifall aller Anweſenden. Aus dem zweiten Teil des Programms
ſind Keulenübungen und Geräteturnen der älteren Turnerinnen
und Turner zu erwähnen. Ein Tanzſpiel „An der ſchönen blauen
Donau” fand lebhaftes Intereſſe und Beifall. Alle Mitwirkenden
taten ihr Beſtes, und Dank gebührt den Turnwarten Moter,
Kehr, Göckel, Stuckert und Fräulein Blum für die
Vorbereitungs=
arbeit, beſonders aber auch Herrn Lehrer Adelberger als
Diri=
gent der Turnerſingmannſchaft, dem die Einübung und Leitung
des muſikaliſchen Teils des Abends oblag und der ſich dieſer
Auf=
gabe glänzend entledigte. Mit einem Lied der
Turnerſingmann=
ſchaft und einem Schlußwort des erſten Vorſitzenden nahm die ſehr
anſprechende Veranſtaltung ihr Ende.
C. Ober=Ramſtadt, 3. Mai Sterbefall. An den Folgen
eines Schlaganfalles verſtarb hier im 55. Lebensjahr Herr
Bäcker=
meiſter Johann Kumpf. Der Verſtorbene gehörte u. a. mehrere
Jahre dem Kirchenvorſtand als Mitglied an. — Aus den
Ver=
einen. Während der Radfahrerverein 1893 am Himmelfahrttag
ſeine Mitglieder zu einer Frühtour nach Seeheim-Jugenheim
eingeladen hat, unternimmt der Turnverein 1877 einen
Familien=
ſpaziergang nach Nieder=Ramſtadt und der Odenwaldklub eine
Frühwanderung über die „Eiſerne Hand” nach Roßdorf. Um
12,30 Uhr fährt der Kirchengeſangverein nach der Schwedenſäule,
ſo daß es an Gelegenheiten zu Ausflügen und Wanderungen am
Himmelfahrttag beſtimmt nicht fehlt
An. Gr.=Zimmern, 3 Mai. Volksliederabend des
Arbeitergeſangvereins „Einigkeit”, Leitung Chor= und
Muſik=
direktor Simmermacher, Darmſtadt. Es kamen Volkslieder älterer
und neuerer Kompoſition zum Vortrag. Der ſchöne Vortrag der
Lieder bezeugt die gute Schulung des Vereins. Auch die
Baß=
ſololieder des Herrn Herwig=Darmſtadt, die mit wohlklingender,
ſonorer Stimme vorgetragen wurden, fanden ungeteilten Beifall.
Br. Seckmauern, 3. Mai. Am Himmelfahrtstage findet in der
Frühe um halb 8 Uhr ein Turnergottesdienſt in der ev.
Kirche ſtatt, um den Turnern vor Beginn der Götzwanderung den
Gottesdienſtbeſuch zu ermöglichen. Mittags um 2 Uhr findet unter
Mitwirkung des Poſaunenchors am Schlößchen (bei ſchönem
Wet=
ter) ein Waldgottesdienſt durch Pfarrer Otto Heldmann=
Seckmauern ſtatt.
m. Falken=Geſäß i. Odw., 3. Mai. Unter der ſchw
zen Fahne. Von hier und den umliegenden Orten beſucht.
am Sonntag hier eine Bauernkundgebung ſtatt. Auf dem
ſammlungslokal wehte die ſchwarze ahne, und das Lied derſ,
erklang. Landtagsabgeordneter Dr. Wagner=Darmſtadt ſpra
etwa zweiſtündiger Rede über die Not des Bauernſtandes und
derſelben abzuhelfen wäre. Wo ein Wille ſei, da ſei auch ein
Eine Ausſprache ſchloß ſich an und es wurde eine Entſchlie
gefaßt, nach der bei den heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe
Bauern keine Steuern mehr zahlen könnten. Stehend wurde
Horſt=Weſſel=Lied geſungen.
Ci. Erbach, 3. Mai. Abſchied des Herrn Kr
direktors v. Werner von ſeinen Mitarbeitern.
Abſchiednehmen des Erbacher Kreisdirektors in Sitzungen
ner Aemter und Körperſchaften ſchloß ſich in der letzten S
ſeiner dienſtlichen Tätigkeit die Verabſchiedung von dem
ſeiner Mitarbeiter im Kreisamte an. Ein mit Blumen
geſchmückter Tiſch im Sitzungsſaale grüßte den ſcheidenden
ſteher mit ſeinen Beamten und Angeſtellten. Herr Kreisdi
von Werner erinnerte daran, daß er ſchon oft habe Abſchied
men müſſen von ihm lieb geweſenen Wirkungsſtätten; der
ſchied heute aber ſei der entſcheidendſte; es gelte, von der Le
arbeit zu ſcheiden. Da ſei eine gewiſſe Wehmut ſchon zu b
fen und auch zu entſchuldigen. Doch ſei die Wehmut auck
inniger Dankbarkeit begleitet. Stets ſei ihm die freundlich
ſinnung, die er ſeinen Mitaxbeitern entgegengebracht habe,
herzlichſte erwidert worden; niemals ſei ihm ernſtlich in bö
liger Abſicht entgegengearbeitet worden. So denke er ger
ſeine Tätigkeit im ſchönen Odenwald zurück, und bitte, das
entgegengebrachte Vertrauen auch auf ſeinen Nachfolger üb
gen zu wollen. — Sinnige Abſchieds= und Dankesworte
nun Herr Regierungsrat Dr. Rindfuß im Namen der verſar
ten Angeſtellten und Beamten. In aufgeregter Zeit zum
der Geſchicke des Kreiſes berufen habe es der Scheidende i
wieder verſtanden, der ruhende Pol zu bleiben, und daneber
die Dienſt= und Verantwortungsfreudigkeit ſeiner Mitar
aufrecht zu erhalten. Ein reiches Wiſſen und langjährige (
rung ließen ihn zum vorbildlichen Führer werden. Das
gegebene Beiſpiel war ihm ſtets wichtiger als bureaukratiſch
ordnungen und Anweiſungen. Das Sein war ihm wertvoll
der Schein. So ſteht für uns die Scheideſtunde im Zeichen
licher Dankbarkeit und aufrichtiger Verehrung. Das Gedä
an den nun von uns gehenden Führer werden wir am tre
und beſten dadurch ehren, wenn wir verſuchen und danach ſt
es ihm gleichzutun an Pflichterfüllung und Opferbereitſchaf
reſtloſer Hingabe an Amt und Beruf. Als äußeres Zeichen
Gedenkens wurde dem aus dem Amte Scheidenden nun eine
getriebene Meſſingplatte überreicht, die von dem Odenwaldſ
Ernſt Streckhardt hergeſtellt wurde und auf der Rückſeite di
men aller Beamten und Angeſtellten des Kreisamtes (
trägt. Damit hatte die ſchlichte Abſchiedsfeier ihr Ende er
die gerade wegen ihrer Schlichtheit außerordentlich eindru
war und allen Teilnehmern zeitlebens in Erinnerung b
wird.
As. Erbach, 3. Mai. Eine Blütenfahrt andie B
ſtraße. Der Ausflug des evangeliſchen Kirchengeſangve
der am letzten Sonntag an die blühende Bergſtraße führte
wohl, begünſtigt durch das herrliche Maiwetter, als wohlgel
bezeichnet werden. Der Vorſtand hatte auch keine Mühe ge
die Vorbereitungen aufs genaueſte zu treffen und das In
für dieſe Fahrt zu wecken. So war es geſtern 90 Mitglieder
Freunden vergönnt ſich an dem friſchen Grün und der Blüten
der erwachenden Natur zu erfreuen. In aller Frühe ver
wir das Mümlingtal, und bald hatten wir die Höhen über
und das ſchöne Gerſprenztal erreicht; auch das Fiſchbachtal
durchfahren. Nach Beſichtigung des Schloſſes Lichtenberg u
ſchönen Parkanlagen wurde die Fahrt nach dem Modautal
fortgeſetzt. In Brandau, am Elternhaus des Dirigenten,
zum erſten Male Einkehr gehalten. Die Ruhepauſe geſtalte
zu einer wahren Weiheſtunde. Wunderbar erklangen die
dien des Veſpergeſangs und noch ſo manch ſchlichter Volks
Ein reichgedeckter Tiſch im gaſtfreundlichen Hauſe lohn
Sänger für die ausgezeichneten Darbietungen. Das nahe B
kirchen war auch bald erreicht, und von hier ab began
Aufſtieg nach dem Felsberg. Ein reges Leben und Treibe
Kommen und Gehen herrſchte hier in dem Meer von Felſe
dem Fuße des Berges, an der Kuralp, nahmen uns die
wieder auf, und nun durchfuhren wir das reizende Balt
Tal. In Jugenheim fanden wir freundlichen Empfang un
Verpflegung. In beſter Stimmung mußte aufgebrochen n
Nach einer äußerſt abwechſlungsreichen Fahrt an der ſchönen
ſtraße entlang erreichten wir unſer Reiſeziel Heppenheim
Beſichtigung des evangel. Gemeindehauſes und der evangel.
und nach Begrüßung durch Herrn Pfarrer Storck wur
„Halben Mond” Einkehr gehalten, wo uns der befreundet
penheimer Poſaunenchor bereits erwartete und uns immer
durch ſchneidige Muſik erfreute. Auch Herr Stadtpfarrer Sel
unſerer Einladung gerne Folge geleiſtet und verbrachte, vor
Erbachern freudig begrüßt, einige Stunden mit ſeinen fr
Gemeindegliedern. Die ſchönen Stunden an der blühenden
ſtraße gingen leider allzu ſchnell vorüber; ſchon wurde zun
bruch gemahnt. Auch die Rückfahrt über Fürth=Wegſcheide
ohne jegliche Störung und in beſter Stimmung, beſonders
der Jugend. — Amtstage Das Heſſiſche Kreisamt Erba
am Samstag, den 7. Mai 1932, vormittags von 10—12 1
dem Rathaus zu Reichelsheim einen Amtstag ab. — B
wechſel. Das ſeither in gräflichem Beſitz befindliche Har
Marktplatz=Bahnhofſtraße ging durch Kauf zum Preiſe vo
Mark in den Beſitz des Kutſchers i. R. Knößüber.
m Beerfelden, 3./Mai. Verſchiedenes. Zum ge
Schweinemarkt waren wohl etwa 156 Ferkel und Läuferſc
aufgetrieben, jedoch war bei den herrſchenden Geldverhäl
die Kaufluſt ſo gering, daß nur Käufe in geringem Umfan
geſchloſſen wurden. Pro Paax wurden bezahlt für Ferkel
RM., fur Läuferſchweine 33—50 RM. — Der Turnve
(DT.) hält am Mittwoch eine Spielerſitzung ab, auf der ül
nächſten Spiele beraten wird, ferner wird eine zweite Man
aufgeſtellt für das Spiel am 2. Pfingſtfeiertag gegen Mich=
— Schon eine Reihe von Jahren wird am Nachmittag des Hi
fahrtstages auf dem Sensbacher Friedhof ein Gottesdienſt
halten, dies iſt bei günſtiger Witterung auch für dieſes Ja
plant. Herr Stadtpfarrer Hofmeyer=Michelſtadt wird di
ſprache halten und der evangeliſche Jugendbund Michelſtad
mitwirken.
B.G. Rimhorn, 3. Mai. Generalverſammlun
Spar= und Darlehnskaſſe. Da der Vorſitzende.
Pfarrer Schwöbel, wegen plötzlicher Erkrankung nicht erſe
war, beſtimmte die Verſammlung den Direktor der Kaſſe,
Lehrer Degreif, zum Verſammlungsleiter. Nach kurzen
ßungsworten übermittelte derſelbe den Jahresbericht des
ſtands und Aufſichtsrats. Anſchließend verlas der Rechner H
die Jahresrechnung, verglich dieſelbe mit der vorjährigen
und ſtellte feſt, daß der Geſamtumſatz um etwa ein Fünftel
das Vorjahr zurückgegangen iſt. Von dem Reingewinn,
ungefähr auf 1200 RM. beläuft, ſollen 6 Prozent den Geſ
guthaben zugeſchrieben werden; der Reſt zur Hälfte der
ſervefonds und Betriebsrücklage. Die ausſcheidenden Vor
und Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt.
ADAM OPEL A-G- RUSSELSHEIM A-M:
V
Sich nur nicht mit Redensarten
zufrieden geben!
Tafsachen verlangen! — Tatsachen wie zum Beispiel diese: Je stärker das finanzielle
Fundament des einkaufenden Werkes ist und je größer die erforderlichen Menger
sind, desto günstiger werden Einkaufsbedingungen und Preise für Oualitätsmaterial
Als größte Automobilfabrik Deutschlands genießt Opel aus beiden Gründen diese
Vorteile, die sich wieder zum Vorteil des Opelkäufers im Preise der Wagen ausdrücken
OPELodbanggenan übenleae!
Die herabgesetzten Preise: 1,21fr. 4Z,. wn RM1890 m. 1,8lr. 62,. vn RM 209D on. Preise ob Werk, Beauene Zoklung”
bedingungen durch die Affg. Finanzierungs-Ges. Günstige Kasko-Vers. durch die Allg. Avtomobil-Vers.-A G. Machen Sie eine Probefahl"
GENERAL-VERTRETER: HAAS KBE
D. DARMSTADT RHEINSTRASSE 19/21
Nittwoch, 4. Mai 1932
Alls 4
Darmſtädter=Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 124 — Seite 7
v8. Fränkiſch=Crumbach, 3. Mai. Oeffentliche Ge=
„nderatsſitzung. Nach eingehender Beſprechung wurde
von Bürgermeiſter Hotz äußerſt ſparſam ausgearbeitete
Vor=
glag für das Rechnungsjahr 1932 genehmigt mit dem Zuſatz,
Steuerumſchlagſätze /nach Möglichkeit herabzudrücken. Die
„erumlagen betragen bei einer Voranſchlagsſumme von 61 297
„38500 Mark. — Ein Antrag an die Land= und
Forſtwirt=
tliche Berufsgenoſſenſchaft Darmſtadt, betr. Herabſetzung der
räge, die durch die außerordentlich hohe Veranlagung der
ndſteuer in unſeret Gemarkung zu hoch ſind, wurde ſeitens der
„fsgenoſſenſchaft abgeſehnt. — Der neu angelegte Dorfbach,
am Sportplatz entlang zieht, wurde zu 60 Pfg. per Quadrat=
angekauft. — Am 7 d. M. feiert Frau Katharina Renkel
ve in voller Rüſtigkeit ihren 78. Geburtstag.
Lampertheim, 3. Mai. Gemeinderatsſitzung.
Nach=
das Kreisamt Bensheim die Wahlakten über die Wahl des
Beigeordneten geprüft und ſich keine Beanſtandungen
er=
haben, konnte in der letzten Sitzung die Einführung
des=
n durch den Bürgermeiſter erfolgen. Es wird dem
Beigeord=
anheimgeſtellt, an einem der nächſten Amtstage auf dem
samt zu erſcheinen und den Eid auf die Verfaſſung zu leiſten.
a durch die Wahl des Beigeordneten ein Sitz in der kommu=
ärkung des Lampertheim—Gernsheimer Dammſyſtems will
Kreisamt mit den Beteiligten erſt noch einmal verhandeln
dann dem Gemeinderat Vorlage machen. — Die Pächter der
bogen 1. 2. 4a und 4b ſuchen um weiteren Pachtnachlaß nach.
1931 war bereits ein ſolcher von 10 Prozent gewährt und iſt
bereit, einen weiteren von 5 Prozent zu genehmigen, jedoch
rückwirkend für 1931. Sollten ſich die Pächter hiermit nicht
den geben, ſo müßte die Sache dem Jagdpachteinigungsamt
breitet werden, zumal die Jagd unter günſtigen Sätzen
ſei=
it verpachtet wurde. — Als Tag der Wahl eines zweiten
ſordneten wird der 29 Mai feſtgelegt. — Der ſeitherige
von 25 RM. pro Quadratmeter für Erbbegräbnisplätze
wird beibehalten, jedoch können ſolche für die Folge nicht mehr
ausgeſucht, ſondern müſſen anſchließend genommen werden.
Vor=
kauf findet nicht mehr ſtatt. — Nach längerer Erörterung wird
das Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuch des Alfred Hartwig genehmigt.
— Man iſt nicht abgeneigt, dem Fußballklub Olympia das noch
freie Induſtriegelände als Sportplatz zu überlaſſen, jedoch müſſen
erſt mit den ſeitherigen Pächtern Verhandlungen gepflogen
wer=
den. — Dem Kaninchenzuchtverein „Gut Zucht” wird das
ge=
wünſchte Gelände für Futterzwecke zur Verfügung geſtellt. — Der
Turnverein beabſichtigt, am Altrhein eine Bootshalle und eine
Badeanſtalt zu errichten. Es beſtehen aber bezüglich des
Gelän=
des verſchiedene Pachtverhältniſſe, die jedoch erſt geklärt werden
müſſen, ſodann ſoll aber der Verein raſchmöglichſt dasſelbe
er=
halten. — Einige Fälle betr. Einhaltung des Bürgerholzes als
Erſatz für rückſtändige Steuern, haben ſich als Härten erwieſen,
weshalb beſchloſſen wird, daß dieſelben alsbald bei der
Bürger=
meiſterei zwecks Bereinigung vorſprechen.
Aa. Wolfskehlen, 3. Mai. Aus dem Gemeinderat. Der
wichtigſte Punkt der am Montag abend abgehaltenen
Gemeinde=
ratsſitzung war die Prüfung der Gemeinderechnung vom
Rech=
nungsjahr 1930, die unter dem Vorſitz des Gemeinderatsmitglieds
Georg Schaffner 1. vorgenommen wurde und zu keinen
Beanſtan=
dungen Anlaß gab. Die Inſtandſetzungsarbeiten des
Treppen=
hauſes in der Schule an der Gernsheimerſtraße wurden dem
Bau=
unternehmer Dreeſen übertragen. Das Windfallholz ſoll für die
Gemeinde benutzt und durch einen Fuhrmann angefahren werden.
Eine Partie Wellen ſoll aus der Hand vergeben werden.
Cm. Wallerſtädten, 2/ Mai. Gemeinderat. Auf
An=
ordnung der Bürgermeiſterei dürfen von nun ab den öffentlichen
Gemeinderatsſitzungen nur ſolche Zuhörer beiwohnen, die im
Be=
ſitze einer Einlaßkarte ſind. Von den Gemeinderäten ſind ſolche
Karten erhältlich, aber nur in ſo geringer Anzahl, daß bei einem
Teil der Einwohnerſchaft Unzufriedenheit über dieſe Neuordnung
herrſcht. Veranlaſſung zur Ausgabe von Karten ſoll die Tatſache
gegeben haben, daß Gemeinderäte beim Eintreffen keine
Sitz=
gelegenheit mehr vorfanden.
ſg. Unter=Moſſau, 3./Mai. Gauwanderung der DT.
Gau 21 (Odenwald) der Deutſchen Turnerſchaft hat zum
telfahrtstag die Gbetzwanderung nach dem neuerbauten
turm auf dem herrlichen Lärmfeuer ausgeſchrieben. Um
ſr ſollen die Wandergruppen dort eintreffen.
Bad Wimpfen, 2. Mai. 53 ordentliche
Hauptver=
lung der Kreditkaſſe. Der Vorſitzende des
Auf=
ates, Oberlehrer i. R. Volz, erſtattete den Geſchäftsbericht.
er Teich gab den Kaſſenbericht. Der Geſamtumſatz im Jahre
ſetrug 4 838 157,72 RM., die Aktiva betragen 907 186,77 RM.,
aſſiva 899 570,38 RM. und der Reingewinn ergibt 7616/44
Dieſer ſoll nach dem Vorſchlag des Vorſtandes und Aufſichts=
und mit Genehmigung der Verſammlung in nachſtehender
verteilt werden: 8 Prozent Vergütung auf die eingezahlten
ftsanteile, gleich 2438,10 RM., Rücklage für den Reſerve=
2078,34 RM., für Betriebsrücklage 2100 RM. und für Bau=
1000 RM. Das Vermögen der Kaſſe beträgt nach dieſer
Ver=
g: Reſervefonds 16 591,15 RM., Betriebsrücklage 16 500
und Baufonds 13 000 RM., zuſammen 46 091,15 RM. Ende
ählte die Kaſſe 675) Mitglieder, im Laufe des Jahres 1931
25 Perſonen zu, und durch Tod oder Austritt gingen ab
rſonen, ſo daß Ende 1931 die Mitgliederzahl mit 675
un=
ſert blieb. Direktor Dr. Winkler=Krämer, Darmſtadt, dankte
freundliche Einladung und gab ſeiner Freude über den
ein=
n Verlauf der Tagung Ausdruck, und der Verbandsſekretär
llemann ermahnte in ſeinem lehrreichen Vortrag zu
äußer=
parſamkeit und treueſter Zuſammenarbeit im Sinne
weit=
ſter Selbſthilfe.
Schlierbach, 2. Mai. Zuſammenkunft der 50=und
ährigen. Geſtern fanden ſich die Fünfzig und
Sechzig=
n zuſammen, die vor 36 und 46 Jahren in der hieſigen Kirche
niert wurden. In ſtattlicher Anzahl waren die ehemaligen
meraden und =kameradinnen zum Wiederſehenstag
er=
i, wenn auch der Tod ſchon manche Lücken auch in ihre
geriſſen hat. Gemeinſam wurde der Vormittagsgottesdienſt
Die Kirche war zu Ehren der Jubilare feſtlich geſchmückt
aiengrün und Fruhlingsblumen. Beſonders feierlich
ver=
r Gottesdienſt, da die Kapelle Müller=Schmitt zuſammen
Orgel die Choräle „Lobe den Herrn, den mächtigen König
ren” und „Nun danket alle Gott” und dann allein „Sei
d Ehr dem Höchſten Gut” vortrug. Der Ortsgeiſtliche, Herr
* Hartmann nahm in ſeiner Predigt auf die Bedeutung
ges Bezug. Nach dem Gottesdienſt verſammelten ſich die
jjährigen bei Gaſtwirt Meiſter, die Sechziger bei Gaſtwirt
zum gemeinſamen Mittagsmahl. Bei dem gemütlichen
nenſein am Nachmittag trugen die Kapelle Müller=Schmitt
hieſige Männergeſangverein „Sängerluſt Muſikſtücke und
dene Chöre vor, ſo daß die Stunden des Beiſammenſeins
bilaren angenehm verſchönert wurden.
Gadernheim, 3. Mäi. Auf die Initiative des hieſigen
Po=
hors und des Deutſchen Turnvereins wird am
Himmel=
g ein Ausflug nach dem Kaiſerturm auf der
Neunkircher=
emacht, wobei der Poſaunenchor den muſikaliſchen Teil des
mms übernimmt. An dieſer Stelle ſei nochmals darauf
hin=
n, daß ſämtliche Einwohner Gadernheims zu dieſem
Aus=
rzlich eingeladen ſind.
Reichenbach i. Odw., 3. Mai. Dienſtjubiläum. Herr
r Römen von der Deutſchen Steininduſtrie A.G beging
Mai ſein 40jähriges Dienſtjubiläum. Die Angeſtellten und
liſter überreichten dem Jubilar eine Ehrengabe. —
Turn=
n. Der Deutſche Turnverein unternahm bei einer ſehr
Beteiligung von 110 Perſonen eine Frühlingswanderung
itzelbach.
Seeheim, 3. Mai. An Himmelfahrt, morgens um 7 Uhr,
uf dem Kreuzberg bei Seeheim eine Morgenandacht unter
kung des Poſaunen= und Kirchenchores ſtatt.
Jugenheim, 3. Mai. In ſchönſter Blüte ſteht das Stett=
1. Dort findet am Himmelfahrtstag im Naturbad das
reichkonzert ſtatt. Abends Tanz. (Siehe Anzeige.)
Zwingenberg, 3. Mai. Die Bergſtraße in ihrem
nſchmuck war vorgeſtern das Ausflugsziel Tauſender.
l an den Hängen waxen Menſchen, welche die Blütenpracht
en, anzutreffen. In einer — nicht zu den verkehrsreichſten
en — Stunde wurden hier in der Durchgangsſtraße 286
ind 540 Motorräder gezählt. Die Fahrräder zu zählen,
nöglich. Nimmt man an, daß die Wagen mit durchſchnitt=
und die Motorräder mit zwei Perſonen beſetzt waren,
* in einer Stunde 1938 Menſchen auf Motorfahrzeugen die
Be vaſſiert. Dieſe Berechnung unter Berückſichtigung der
zurückfahrenden Perſonen auf nur ſechs Stunden
ausge=
ergibt die ſtattliche Zahl von 11 628. 50 000 Menſchen
am Sonntag die Bergſtraße beſucht haben.
Auerbach, 3. Mai. Not=Gottes=Waldfeſt. Am
ſahrtstag finder auch in dieſem Jahre wieder nachmittag;
IS Waldfeſt an der Not=Gottes im Auerbacher Kirchenwald
gewohnten Weiſe ſtatt. Feſtprediger wird ſein: Herr
igendpfarrer Lic, von der Au aus Darmſtadt.
Auerbach, 3. Mai. Vorbereitungen zum
Blüten=
hon ſeit Wochen ſind die Vorbereitungen für den Feſtzug,
30 Nummern umfaſſen wird, und das Feſtſpiel, bei dem
Mitwirkende erforderlich ſind, im Gange. Geſtern abend
Der Ortsgewerbeverein auf Anregung der Feſtleitung noch
Ben wirtſchaftlichen Angelegenheiten des Feſtes befaßt, ſo
Zerkauf von Fleiſch= und Wurſtwaren neben dem von
I und ſonſtigen Lebens= und Genußmitteln im Fürſten=
IIo der Durchführung des Häuſer= und Straßenſchmuckes.
ſtändigen Gärtnermeiſter liefern hierzu auf Beſtellung
Eldigen etwa erforderlichen Guirlanden. Birkengrün wird
Sde tzern unentgeltlich verabreicht werden. Die hieſigen
Eldeſitzer haben!für den Abend des Feſtſonntages hin=
Vorbereitungen getroffen, um den Feſtteilnehmern
ab=
igsreiche Unterhaltung zu bieten.
dirſchhorn, 3. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
1.60 Meter, am 3. Mai: 1,59 Meter.
EEnsheim, 3. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
V30 Meter, am 3. Mai: —0,21 Meter.
— Heppenheim a. d. B., 3. Mai. Im Parkhotel „Halber Mond”
findet an Chriſti Himmelfahrt, Donnerstag, den 5. Mai, von
nach=
mittags 4 Uhr ab ein großes Konzert ſtatt. Es iſt eine erſtklaſſige
Kapelle dafür gewonnen, die neue und alte Stücke in künſtleriſcher
Weiſe zum Vortrag bringt. Es kann geſagt werden, daß am
kom=
menden Sonntag die Bergſtraße ſich wirklich in ihrem ſchönen
Lichte zeigt, denn alles ſteht in vollem Blütenſchmuck. — Von
abends 8 Uhr ab findet ein Tanzvergnügen ſtatt, auch da ſpielt
eine ſehr gute Tanzkapelle. (Siehe auch Inſerat.)
8. Lampertheim, 3. Mai. Einbruch ins Amtsgericht.
In der Samstagnacht brachen bis jetzt noch unbekannte Täter in
das Amtsgericht ein. Anſcheinend hatten ſie es nur auf die Kaſſe
abgeſehen, denn dieſelbe war erbrochen und daraus ein Betrag
von etwa 20 RM. entwendet. Die Polizei fahndet nach dem oder
den Tätern. — Die rote/Fahne auf der Kirche. Als am
Sonntagmorgen die erſten Einwohner an der evangeliſchen Kirche
vorüberkamen, prangte am Kirchturm, oberhalb der Uhr an einer
Stange, eine rote Fahne. Es muß ſchon ein geſchickter
Faſſaden=
kletterer geweſen ſein, der dieſe Leiſtung vollbrachte, denn die
Kirche war verſchloſſen.f
Bm. Hofheim (Ried), 2. Mai. Geländeübung. Die
hie=
ſige Ortsgruppe vom Roten Kreuz unternahm am Sonntag unter
Leitung des Kolonnenführers Scherer eine Geländeübung, die ſich
bei herrlichem Maiwetter nach Nordheim—Steinerwald—
Watten=
heim und zurück erſtreckte. Die Sanitäter waren ſehr bei der
Sache, und zeigten ſich die Bewohner genannter Orte ſehr
ent=
gegenkommend. — Exoffnungsſchießen. Die hieſige
Schüt=
zengeſellſchaft veranſtaltete ihr Eröffnungsſchießen bei reger
Be=
teiligung. Nach langer Winterpauſe wurden gleich
beachtens=
werte Reſultate erzielt, was beſonders von den Jungſchützen
be=
richtet werden darf. Verſchiedene Ehrenſcheiben wurden mit guten
Reſultaten ausgeſchoſſen.
Cp. Biebesheim, 2. Mai. Der Zuchtviehmarkt, der
be=
reits für den 10. Mai ausgeſchrieben war, kann an dem genannten
Termin nicht ſtattfinden.
2. Offenbach, 2. Mai. Störung des Gottesdienſtes
durch die Maifeier Zur Maifeier ſammelten ſich die
Kom=
muniſten auf dem Schulhofe der Techniſchen Lehranſtalten, die
Mehrheitsſozialdemokraten auf dem Schulhofe der Oberrealſchule
am Stadthauſe unmittelbar neben der Stadtkirche. Der
Gottes=
dienſt in der Stadtkirche, auf den die Demonſtrierenden gar keine
Rückſicht nahmen, wurde dabei durch Singen und Muſizieren ſo
geſtört, daß ſich der Geiſtliche mitten in der Predigt zu der
Be=
merkung veranlaßt ſah, die evangeliſche Kirche werde für die
Folge für Nichtwiederholung einer ähnlichen Störung des
Gottes=
dienſtes rechtzeitig Sorge tragen müſſen. — Das Polizeiamt hätte
auch die Störung vorausſehen müſſen und den Umzug und das
Sammeln dazu erſt nach Beendigung der öffentlichen Gottesdienſte
erlauben dürfen.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 4. Mai.
10.20: Schulfunk: Malz Erben gegen Kruſicke wegen=Herausgabe
einer Sache. Ein Zivilprozeß von Actualis.
15.20: Stunde der Jugend.
17.00: Konzert. Werke von Scharrer, Maſſenet, Raff. Mitw.: G.
Maeckel.
18.25: Dr. Wilker: Die Freizeitgeſtaltung des Erwerbsloſen.
18.50: Dr. Wolff: Buchhaltung und Kleingewerbe.
19.15: Zehn Minuten Nachrichten über Kunſt und Wiſſenſchaft.
19.30: Frühling an der Bergſtraße. Hörbericht von Paul=Laven.
20.00: Baden=Baden: Heitere Muſik. Ausf.: Städt. Kurorcheſter.
21.00: Wilhelm Lehmann. Zu ſeinem 50. Geburtstag. Einführung:
Dr. Kunz. Leſeproben: K. Graef.
21.30: Unheimliche Stunde.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.30: Mannheim: Klaviermuſik von Otto Boß.
23.15: Berlin: Nachtmuſik des Rundfunk=Orcheſters mit Soliſten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 4. Mai.
9.00: Schulfunk: Deutſche Geſchichte in der Ballade.
9.30: G. Hausdorf: Selbſterlernen von Plakatſchriften.
10.10: Schulfunk: Geſpräch zwiſchen dem bekannten
Flugzeugkon=
ſtrukteur Dr. Rumpler u. Dr. Keienburg.
14.45: Kindertheater: Durch die Wüſte. Hörſpiel nach Karl May.
15.45: Wera Freitag: Mein Küchengarten auf Balkon und Dach.
16.00: Lehrer Peterſen: Der Landlehrer als Büchereileiter,
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Marx: Techniſche Erfindung und Wirtſchaftskriſe.
18.00: Muſik und Raſſe. Einführung: G. Waldmann. Am Flügel=
Lili Kroeber=Aſche.
18.30: Geh. Juſtizrat Prof. Dr. Heilfron; Rechtsfragen des Tages=
18.55: Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
19.10: Geh. Reg.=Rat Dr. Demuth: Die Wirtſchaftslage Englands.
19.30: Alt=Berliner Tanzabend. Kapelle Otto Kermbach. Mitw.;
A. Fleßburg (Tenor).
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Der Strom — ein Leben. Auftakt von Eberhard Brahms.
22.00: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: München: Konzert des Funkorcheſters.
Noch immer erſtreckt ſich das Störungsſyſtem mit mehreren
Kernen von England quer über Deutſchland nach Polen hin,
ſcheint ſich aber weiter aufzufüllen. An der Rückſeite gelangt nun
etwas kühlere Ozeanluft nach dem Feſtland, wodurch der
Witte=
rungscharakter ſich etwas wechſelhaft, aber nicht gerade
unfreund=
lich geſtaltet. Aufheiterung und Bewölkung löſen ſich ab, und
zeitweiſe treten noch Regenſchauer auf, die teils von
Gewitter=
ſtörungen begleitet ſein dürften. Im Bereich eines ſich dann
herausbildenden Zwiſchenhochs kommt ruhigeres Wetter zuſtande,
das jedoch nicht von allzu langer Dauer ſein wird, denn über dem
Atlantik iſt eine neue Störung im Anzug, die nach vorheriger
Erwärmung wieder Wetterverſchlechterung bringen wird.
Ausſichten für Mittwoch, den 4. Mai 1932: Wechſelnd bewölkt
mit Aufheiterung, vorübergehend leichte Abkühlung, aber
im ganzen mild, einzelne, zum Teil gewitterartige
Nie=
derſchläge.
Ausſichten für Donnerstag, den 5. Mai 1932: Zunächſt
Wetter=
beruhigung und wieder wärmer, ſpäter erneute
Eintrü=
bung.
Haupiſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polſtſt und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
Zigaretten beträgt der
Jahresver-
brauch in den Vereinigten Staaten,
das entspricht einem Konsum pro
Kopf der Bevölkerung von 1000 Stück,
mehr als das Doppelte wie bei uns
in Deutschland. Der AMERKANER,
der auf allen Gebieten des Lebens
nach Höchstleistungen strebt, raucht
allerdings nur Zigaretten OHNE
MUNDSTÜck.
Wir pflegen den Typ einer solchen
Zigarette schon seit Jahrzehnten in
unserer Standardmarke
6 Pfg. ZIGARETTE ohne MUNDSTück
Verpackung zur Erhaltung des Aromas nur
in Weißblechschachteln zu 10, 25 und 50 Stück
25 ZIGARETTEN
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 124
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 4. Maf 1
Seite
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des
form
nachde
gangen
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus u.
konföt
verluf
haben
währe
von C
Wahl
große
Deut)
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
ſollte
die
Glä.
fina
nich
De
im
Sta
de
a.u
de
ſtel
Ste
u
Ein mit allem Komfort ausgeſtattetes
Maſchinengewehr=Abteilung beim Hindernislauf
„Verkehrsmittel” von einer Pferdekraft.
mit ſchwerem Maſchinengewehr.
Die dritte Kraftfahr=Abteilung der Reichswehr veranſtaltete in Berlin ein großangelegtes
Sport=
feſt, bei dem mehrere hohe Perſönlichkeiten als Zuſchauer anweſend waren. In das reichhaltige
Programm waren auch einige humoriſtiſche Vorführungen eingeſtreut.
Opfer der Berge.
München. Aus den Bergen werden mehrere
ſchwere Unfälle gemeldet. So ſtürzte auf dem
Untersberg der 22 Jahre alte Beamte Wilhelm
Schweiger im Roſſittental ab. Schweiger war
über den Oſtgrat aufgeſtiegen und dürfte durch
den Schnee durchgebrochen ſein. Die Leiche wurde
geborgen.
Auf dem Predigtſtuhl im Hochköniggebiet
ſtürzte der Bahnbeamte Stephan Zieſer aus
Biſchofshofen etwa 14 Meter tief in eine
Eis=
kluft ab. Der Schwerverletzte wurde geborgen,
ſtarb aber auf dem Transport.
Der 18jährige Münchener Gerhard Immy, der
zuſammen mit einem 17jährigen Freund die
Buchſtein=Südwand erklettern wollte, ſtürzte aus
200 Meter Höhe wahrſcheinlich infolge
Aus=
brechens eines Schrofenbüſchels tödlich ab. Die
Urſache des Unglücks dürfte in der völligen
Berg=
unerfahrenheit der beiden Jungen zu ſuchen ſein.
Beide waren ungenügend ausgerüſtet. Es fehlte
ihnen auch ein Seil und die übrige
Bergaus=
rüſtung.
Großfeuer in Düſſeldorf,
Düſſeldorf. Ein Großfeuer vernichtete in
einem Wohnhaus auf dem Hindenburg=Wall
geſtern nachmittag das Treppenhaus in den
oberen Stockwerken faſt völlig. Die Feuerwehr
mußte daher die Bewohner des Dachgeſchoſſes
über das Dach des Nachbarhauſes in Sicherheit
bringen. Ein Mann erlitt ſchwere Brandwunden.
Der Brand iſt durch Unachtſamkeit entſtanden. In
die im Parterre unter der Treppe ſtehende
Müll=
tonne war glühende Aſche geleert worden, die
weiterſchwelte und ſo das Treppenhaus in Brand
ſetzte. Das Feuer wurde erſt bemerkt, als der
Rauch bereits das oberſte Geſchoß erreicht hatte
und der Ausgang zum Teil verbrannt war. Der
Brand konnte in etwa einer Stunde gelöſcht
werden.
Großfeuer bei der Oberpoſtdirektion in Hamburg.
Hamburg. Im Gebäude der
Oberpoſtdirek=
tion Hamburg brach geſtern nachmittag aus
bis=
her unbekannter Urſache ein Großdachſtuhlbrand
aus, der große Aktenmengen vernichtete und
er=
hebliſchen Schaden anrichtete. Ein
Feuerwehr=
mann erlitt ſchwere Verletzungen. Beſonders
ge=
litten hat die uniter dem Brandherd gelegene
Hausmeiſterwohnung, in deren Räume ein
zu=
ſammenſtürzender Schornſtein hineinſchlug. Die
Feuerwehr arbeitete mit drei Schlauchleitungen
etwa zwei Stunden, bis der Brand lokaliſiert
war. Die Rjumungsarbeiten nahmen noch
mehrere Stun den in Anſpruch.
Wäſte Ausſchreikmgen von Spahts
in einer algeriſchen Skadk.
London. Times meldet aus Algier: Am
Abend des 1. Mai kam es in Bou Saada (Süd=
Algerien) zu wüſten Szenen. Ungefähr 50
Spa=
his liefen mit gezogenen Sädeln in den Straßen
umher, verwundeten mehrere Perſonen und
kämpften gegen die Polizei und ſelbſt gegen ihre
eigenen Unteroffiziere. Schließlich wurden die
Spahis in ihre Kaſerne zurückgedrängt. Der
Zwiſchenfall war durch einen Streit zwiſchen
Spahis und eingeborenen Ziviliſten
hervor=
gerufen.
Ein Doppelraubmord in Berlin.
Berlim. In der Großmannſtraße 5 in
Moabit wurde am Dienstag mittag ein
furcht=
bares Verbrechen enddeckt, dem das Hausbeſitzer=
Ehepaar Boars zum Opfer gefallen war. Einer
Mieterin, die ſchon am Montag abend vergeblich
verſucht hatte, die Miete zu bezahlen,
benachrich=
tigte, als ihr auch am Dienstag mittag nicht
ge=
öffnet wurde, den Hauswart. Mit Hilfe einer
Leiter verſchaffte ſich dieſer über den Balkon der
im erſten Stock liegenden Wohnung Einlaß. Er
fand den 69jährigen Wohnungsinhaber tot in
einer Blutlache im Büro liegen, während die
68jährige Ehefrau ebenfalls mit geſpaltenem
Schädel in der Küche lag. Die Polizei ſtellte feſt,
daß die Tat wahrſcheinlich mit einem Beil
aus=
geführt iſt und daß Mietgelder in unbekannter
Höhe geraubt worden ſind. Sämtliche Behältniſſe
waren durchgewühlt. Von den Tätern fehlt jede
Spur.
Drei Selbſtmorde am gleichen Tage
auf der gleichen Strecke.
Forſt. =Auf der Strecke Sorau—Forſt
er=
eigneten ſich geſtern vormittag unabhängig
von=
einander drei vollkommen gleichartige
Selbſt=
mrode. Bei Schönwalde warf ſich ein 42jähriger
Mann vor einen Güterzug, beim Bahnübergang
bei Berge ließ ſich ein Bäckergeſelle vom Zuge
überfahren, und wenige Stunden ſpäter mußte
der Lokomotivführer eines D=Zuges melden, daß
ſich bei der Blockſtelle Erlenholz ein Mann habe
überfahren laſſen, wie ſich herausſtellte, ein
Ge=
ſchäftsführer aus Forſt. In allen drei Fällen
dürfte das Motiv zur Tat in wirtſchaftlicher Not
zu ſuchen ſein.
Vier Knaben ertrunken.
London. In Frome (Somerſet) ſind
vor=
geſtern vier Schulknaben beim Spielen in die
durch Regengüſſe angeſchwollenen Fluten des
Frome=Fluſſes gefallen und ertrunken.
Der Stapellauf des Rieſentankdamp.
„Franz Klaſen”,
der jetzt auf der Deutſchen Werft in 9e
als erſter von ſechs Tankdampfern vont
lief, die von der Deutſch=Amerikaniſchel
leum=Geſellſchaft bei deutſchen Schiffswe.
Auftrag gegeben wurden. Jeder der
hat einen Rauminhalt von rund 18 000
und 10 000 Arbeiter finden bei den
Beſchäftigung.
Vorführung des erſten dentſchen Flugzeugs mit verſtellbaren Tragfläche
Aufnahme des neuartigen Flugzeuges bei vergrößerter Flügelſtellung.
Oben rechts: Der Konſtrukteur Profeſſor Schneidler.
Auf dem Berliner Flughafen wurde ein Flugzeug mit 50 % veränderlichen Tragflächen vorg
das von Prof. Dr. Schneidler=Breslau konſtruiert wurde. Durch die Verſtellung ſoll eine be
liche Verkürzung der Start= und Landeſtrecke erzielt werden, wodurch auch die Benutzung kle
Landeplätze mit verhältnismäßig großen Flugzeugen ermöglicht wird.
Reich und Ausland.
Rückkehr des letzken deutſchen
Kriegsgefangenen.
Kehl. Geſtern nachmittag kehrte nach mehr
als 13jähriger Abweſenheit Alfons Paoli
Schwartz, der letzte deutſche Kriegsgefangene, in
ſeine Heimat zurück. Schwartz war, als vor
13 Jahren die fvanzöſiſchen Truppen in Kehl
einzogen, als Altelſäſſer feſtgenommen worden,
weil er im Weltkriege im deutſchen Heere
ge=
kämpft hatte. Nach 13jähriger Gefangenſchaft auf
der Teufelsinſel und in Cayenne betrat Schwartz
vor etwa 8 Tagen zum erſten Male wieder
deut=
ſchen Boden, nachdem die deutſchen Bemühungen
um ſeine Freilaſſung endlich von Erfolg gekrönt
waren. Am Bahnhof hatten ſich Tauſende von
Menſchen eingefunden, und als um 16.05 Uhr
der Schnellzug einlief, wurde der ehemalige
Kriegsgefangene begeiſtert gefeiert. Nach einer
Reihe von Anſprachen trug man Schwartz im
Triumph zu ſeiner alten Wohnung, wo ihm
der Vorſitzende des Kehler Turnvereins von
1845 die Goldene Ehrennadel der Deutſchen
Turnerſchaft überreichte. Schwartz richtete vom
Fenſter ſeiner Wohnung Worte tiefempfundenen
Dankes an die außerordentlich große
Menſchen=
menge, die ihm immer und immer wieder
be=
geiſterte Ovationen darbrachte. Ein Mitglied
der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefan=
gener ſchilderte zum Schluß die raſtloſen
Be=
mühungen der Vereinigung und der amtlichen
deutſchen Stellen um die Freilaſſung des letzten
deutſchen Kriegsgefangenen.
„Graf Zeppelin” über den Kap Verdiſchen Inſeln.
Friedrichshafen. Um 17 Uhr MEZ.
befand ſich das Luftſchiff „Graf Zeppelin” auf
20 Grad 53 Min. Nord und 20 Grad 11 Min.
Weſt. Es hat Kurs auf die Kap Verdiſchen
In=
ſeln, die es um Mitternacht überflog. Das Schiff
hat gute Fahrt, an Bord iſt alles wohl.
„Graf Zeppelin” über Las Palmas.
Friedrichshafen. Nach einem
Funk=
ſpruch von Bord des „Graf Zeppelin” befand ſich
das Luftſchiff um 9.30 Uhr MEZ. über Las
Palmas.
Aus dem Schnellzug geſtürzt.
Wiesbaden. Bei der Ankunft eines
Schnellzuges auf dem hieſigen Bahnhof bemerkte
ein Reiſender, daß ſein Begleiter verſchwunden
war. Die Nachforſchungen ergaben, daß dieſer,
ein 28jähriger Mann, in Rheinbrohl aus dem
Zuge geſtürzt war. Der Verunglückte, der
ver=
mutlich anſtelle der Abort= die Wagentür
ge=
öffnet hatte, liegt erheblich verletzt im Neuwieder
Krankenhaus. Lebensgefahr beſteht nicht.
Der Richkhofen=Pokal
Mi den Auleler Seft.
Der Mannheimer Fluglehrer Schlerf,
der bisher nicht weniger als 77 Flugſchüler zu
fertigen Piloten ausgebildet hat, erhielt den
Richthofen=Pokal, einen Wanderpreis, der jetzt
zum erſten Male vergeben wurde.
Verſuchte Kindesenkfährang in B
nach amerikaniſchem Muſter.
Brüſſel. Eine Entführungsgeſchicht
amerikaniſchem Muſter, die jedoch gut
und die Verhaftung zweier „Schüler” de
führer des Lindbergh=Babys brachte, i
Tagesgeſpräch in ganz Brüſſel. In der
Woche hatte ein hieſiger Baron einen Br.
halten, in welchem ihm angekündigt wurd
ſein ſechsjähriges Töchterchen entführt u
mordet werden ſollte, wenn dem Briefſch
nicht ſofort die Summe von einer Million
ken ausgehändigt werde. Der Baron lie
Briefſchreiber mitteilen, er ſei bereit,
Franken zu zahlen, womit dieſer ſich zu
gab. Im Einverſtändnis mit der Polizei
eine Dienerin des Barons mit der Ueb
gung der Summe — in dem verſiegelten
befanden ſich jedoch nur alte Zeitungen
tragt. Der Briefſchreiber nahm das Pe
Empfang und traf ſich nicht weit von de
einbarten =Platz mit einem zweiten Mar
dieſem Augenblick griff die Polizei zu un
haftete beide. Der eine, ein Kellner,
von der ganzen Geſchichte nichts zu wiſſe
im Auftrag des anderen Mannes, eines
halters, gehandelt zu haben, was dieſer beſ
Der Letztere erklärte, er habe ſich ein Haus
wollen und nicht gewußt, auf welche ande
er ſich das Geld beſchaffen ſolle. Die beide
den in das Gefängnis eingeliefert.
Noch ein Maffia=Prozeß.
Palermo. Ein Rieſen=Prozeß geg
Angehörige der Maffia, der Ende Januar
Anfang genommen hat, iſt jetzt in Agrige
Ende gegangen. 120 Zeugen wurden
vern=
von denen zwei zuletzt ſelbſt angeklagt
Neun Angeklagte ſind während der Unter
und des Prozeſſes geſtorben, darunter e
führer der Maffia der Provinz Calta
Das Gericht hat 244 der Angeklagten zu
hausſtrafen von drei bis dreizehn Jahre
urteilt.
Nene Arbeit für 10000 denf
Weriltelfer.
Flugzeug=Aufnahme von der Bulkan=Kakafkrophe in Chile.
Der Ausbruch des Kordilleren=Vulkans Yeaguas
von einem chileniſchen Militärflugzeug aus aufgenommen, das von Regierungsſeite zur Erkundung
der Schäden in dem betreffenden Gebiet entſandt wurde, da die niedergegangenen Aſchenſchichten
die Annäherung für jedes andere Verkehrsmittel unmöglich machten.
Nittwoch, 4. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 124 — Seite 9
Geschichten aus aller Welt
die Lebensgröße eines Engels.
arb) Budapeſt. Einen bekannten ungariſchen Bildhauer
die Gattin eines nicht minder bekannten Gutsbeſitzers auf.
Womit kann ich dienen, gnädige Frau?‟
Mein Klärchen iſt zum Engel geworden”, erwiderte die Be=
„in in Tränen aufgelöſt. Der Bildhauer verſtand: Die Dame
ihr Kind verloren. Kleine Kinder, die ſterben, werden zum
die Dame faßte ſich ein Herz und fuhr fort: „Ich möchte mein
rbenes Mädelchen verewigen laſſen. In Marmor.”
Nan wurde handelseinig. Die trauernde Mutter beſtellte
i runden Preis von ſechstauſend Pengö die Nachbildung des
is in der Form eines Engels und in Lebensgröße.
er Bildhauer fertigte das Werk an: Klärchen als Engel in
sgröße.
ſie Beſtellerin verweigerte jedoch die Annahme. Mit der
indung keinen Kinder=Engel beſtellt zu haben, ſondern einen
enähnlichen Engel in Lebensgröße. Und nun geht ein
über=
rotesker Prozeß vor ſich: Die unabhängigen ungariſchen
Ge=
ſollen entſcheiden, wie groß eigentlich ein Engel in
Lebens=
ſei. Ob das Format eines Engels dem eines Kindes oder
ines erwachſenen ungariſchen Staatsbürgers entſpricht.
ller Wahrſcheinlichkeit werden Sachverſtändige herangezo=
Am ſachverſtändigſten könnten natürlich die
Jenſeitsbewoh=
der Frage Stellung nehmen. Die dürften aber nicht
ein=
ſem Rufe eines Kgl. ungariſchen Senatspräſidenten Folge
Und ſo werden Erdenmenſchen ihr Urteil fällen müſſen,
n Umfang im Ordnungsſtaat Ungarn ein „ausgewachſener”
tlengel aufzuweiſen hat?
Der Wünſchelrukenzauber.
D Rom. Die nagelneue Wiſſenſchaft der
Wünſchelruten=
ng, in Italien „Rabdomanzia” genannt, hat vor kurzem
ona den erſten Internationalen Kongreß ihrer Anhänger
inen können. Außer biederen Landwirten befanden ſich
ſen Kongreßteilnehmern ein Dozent der byzantiniſchen
Phi=
ein Geiſtlicher, ein Juriſt, ein Chirurg, eine berühmte
zielerin, ein robuſtes Dienſtmädchen, eine
Geflügelhändle=
d andere mehr. Auf dem Tiſch des Präſidenten war eine
Auswahl der verſchiedenſten Wünſchelruten und magiſcher
zur Schau geſtellt.
Unter den zahlreichen Rednern taten ſich hervor — ein
For=
ſcher telepatiſcher Phänomene, der einen äußerſt gelehrten
Vor=
trag über die Beſchaffenheit des menſchlichen Gehirns hielt, und
zum Schluß kam, daß wir Menſchen genau ſo wie Radioſtationen
mit einer Antenne ausgerüſtet ſind. Ferner ein Redner, der
einen lehrreichen Vortrag über Wünſchelrute und Luftſchiffahrt
hielt.
Sodann fuhr die ganze Geſellſchaft auf das Verſuchsfeld von
Pojano hinaus und zerſtreute ſich, mit Wünſchelruten und
Pen=
deln bewaffnet, über die grünen Wieſen auf der Suche nach
Waſſer und liſtig vergrabenen Mineralien. Ein ſeltenes
Schau=
ſpiel: trotz der kühlen Witterung ſind viele der Teilnehmer in
Hemdsärmeln, denn ſie raſen wie beſeſſene Marathonläufer
um=
her; andere hingegen haben ſich gedankenvoll weit entfernt und
ſchreiten langſam und geneigten Hauptes geradeaus, das Kinn
auf die Bruſt gedrückt, der ſtarre Blick in den Erdboden gebohrt.
Signorina Del Pio, die berühmte italieniſche
Wünſchelruten=
gängerin, bedient ſich weder einer Rute noch eines Pendels,
ſon=
dern hält nur eine Zigarette zwiſchen den Fingern, während ſie
behutſam kleine Schritte macht. Nichtsdeſtoweniger geraten die
Muskeln ihres linken Beines plötzlich in konvulſiviſche Zuckungen,
ihr Körper macht zitternde und hüpfende Bewegungen: ſie
be=
findet ſich bereits über einer Waſſerader!
Ein gelehrter Profeſſor bedient ſich wieder einer anderen
Methode: er rennt wie ein zwanzigjähriger Jüngling umher,
während die Rute und das Pendel in ſeinen Händen die tollſten
Bewegungen und Sprünge machen: auch er hat Waſſer gefunden!
Und nun erſcheint ein Neuling in der Kunſt der
Wünſchel=
ruten auf dem Plan: die Schauſpielerin Dina Galli. In einen
koſtbaren Pelz gehüllt, hält auch ſie eine Wünſchelrute in den
Händen. Plötzlich ſtößt ſie einen Schrei aus: Auch ſie hat Waſſer
gefunden.
Während man noch den Erfolg der Schauſpielerin beklatſcht,
hat eine deutſche Wünſchelrutengängerin, Fräulein Lotte Nettler
aus Mannheim, Metall gefunden. Am von ihr bezeichneten Punkt
wird eine Handvoll Flintenkugeln zutage gefördert.
Das iſt aber nichts gegen die geheimnisvollen Kräfte, die
ihre Mutter, Frau Nettler, angeblich ausſtrömt. Ihre Finger
ſtrahlen radiologiſche Emanationen aus, die durch Fenſterritzen
dringen. Das Experiment iſt nicht neu, ſie hat es bereits in
Gegenwart von Profeſſor Reichenbach in Wien vorgenommen.
Dieſe Strahlen können auch Wände durchdringen und haben die
Fähigkeit, kranke Organismen zu bezeichnen.
Kurz, der Kongreß verlief ſehr erfolgreich, und es wurde
beſchloſſen, daß Verona der Sitz eines ſtändigen Ausſchuſſes der
Wünſchelrutenforſcher werden ſolle".
Jſabella von Frankreich — kein Thronfolger.
(r) Brüſſel. Es läßt ſich nicht abſtreiten: in Anjou
herrſchte ein wenig Enttäuſchung, als bekannt wurde, daß kein
Prinz angekommen ſei, ſondern nur eine Prinzeſſin. Auf einen
Thronfolger hatte man gehofft. Wo er den Thron beſteigen
ſollte? In Frankreich! Und gleichzeitig ſollte dieſer Thronfolger
die Krone von Braſilien erhalten. Ganz unzweifelhaft gaben die
Eltern, Graf Henri von Paris und Jſabella von Orleans, dem
Ungeborenen mehr Ehren und Ehrentitel als ſonſt jemand, es
ſei denn die kleine Schar der Royaliſten, die nach wie vor an
die Wiederkunft des Königtums in Frankreich glaubt.
Graf Henri von Paris iſt die letzte Hoffnung aller
Roya=
liſten, denn er iſt der einzige Sohn des Herzogs von Guiſe, der
der direkte Kronprätendent iſt. Vor knapp einem Jahr hatten
Henri und Jſabella in Palermo geheiratet, das größte Feſt
übri=
gens, das dieſe Stadt je ſah. Viele Fürſten aus allen Teilen
der Welt waren herbeigeeilt, um den Zuſammenſchluß des
Hau=
ſes Guiſe mit dem von Orleans mitzuerleben.
Nun iſt das Prinzeßchen da. Man gibt ihm einen ſchönen
Namen und nennt es Jſabella Marie Laure Victoire von
Frank=
reich. Und dann hofft man weiter auf den kleinen Prinzen.
Die Eltern der Jſabella, Fürſt und Fürſtin Peter von Or=.
leans=Braganza, ſind ſehr bald wieder abgereiſt.
Die kleine Prinzeſſin hat eine wohledle Verwandtſchaft. Da.
hört man die Namen: Robert der Starke, Hugo Capet und St.
Louis. Sie iſt auch eine Ururenkelin des Louis Philippe. Ihr
Vater iſt ein Abkömmling des Herzogs von Orleans, des älteſten
Sohnes von Louis Philippe. Ihr Großvater, der Graf von Eu,
hatte die Prinzeſſin von Braganza geheiratet, die Tochter des
letzten Kaiſers von Braſilien. So wurde der Graf
Kronpräten=
dent von Braſilien. Sein Tod brachte dann die Nachfolgeſchaft
auf dieſen Anſpruch an die jüngere Linie des Hauſes Orleans=
Braganza.
Eine etwas verworrene, aber doch hiſtoriſch intereſſante
An=
gelegenheit, die ſich um dieſes kleine Weſen rankt. Intereſſanter
aber wäre ſie noch geworden, wenn die Prinzeſſin ein Prinz
ge=
weſen wäre.
Zus
dert den
Fachmann.
näß u. dock
ig durch
d-Brand
Stadtkaſſe.
221. (6013a
dwigſtr. 19
höne
Sechs=
vohnung m.
ubehör und
zg. baldigſt
Auskunft
braweg 5.
(3604a
iße 8, part.
6=Z.=Whg.
i billigſt z.
Anzuſehen
und 15—18
ih. daſelbſt
1. Schützen=
(5772a
=Wohng.
adtſtr. 15,II.
Z.=Wohng
Str. 16½, I.
I. Zubehör,
etc., z. vm.
I.=Ing. Gg.
rankf.=Str.
lef. 1500.*
ſpl. 23, II.
Norneweg=
z. 3. Juli.
54a)
raße 10
John. mit
1. Juli zu
äh.: Karl=
(Laden).
10a)
mmer
Entreſol,
Badez.,
randa, el.
is, reichl.
uh., freie,
lage, neu
ſof. od.
m. Näh.:
iſtr. 28, I.
Ra)
terſtr. 88
5=Zimm.=
Zub. zu
Läh. part.
13a)
ſtr. 20, 11
i. z. vm.
ihr. ( mdſ
Kleine
4-Zim.-Wohng
Ludwigſtraße 1, II.,
beſchlgnfr., monatl.
50 ℳ ſofort zu
ver=
mieten. — Näheres
Rothſchild, Markt 2.
(6790)
Schöne 3=Z.=Wohg.,
Neubau, 1. Stock,
m. allem neuzeitl.
Zubeh., eventl. m.
Garage, i. vorzügl.
Wohnlage, alsbald
zu vermiet. Angeb.
u. J. 73 Gſch. *mgd
Küche u. groß. Zim.
an kinderloſ. Ehep
o. ält. Dame i. beſſ.
Hauſe, 3. St., z. 15.
Mai beziehb. Ang
unt. J. 59 Geſchſt.
ünmöbl. Zimmer
W. Gläſſingſtraße 3, I.,
2 unmöbl. große Z.
per 1. Mai w. Heirat
Leere Zimmer
Hobrechtſtraße 1, II.
Tintenv.,2 ſch. leere
Südz. z. vm., Telef.,
Bad, Balkonben.,
eventl. Küche.
Gardiſtenſtr. 23, pt.
Zim., leer o. mbl.,,
m. Küchenben., bill.
z. vm. ab 15. 5. (*
1 leer. od. einf. mb.
Zimmer z. vermiet.
Näh. Geſchäftsſt.
Sonnige ſchöne
3-Zim.-Wohng.
mit Veranda in
herrl. Lage m.
Zu=
behör ſof. zu verm.
Eberſtadt, Alte
Schwanenſtraße 5.
Karlsſtraße 73
Laden mit Wohng.
ev. als Wohn. z. vm.
d.Miet. z. vm (5248a Feldmann. (6149a
Preiswerte 7=Zimmer=Wohnung
(1. Stock) mit allem Zubehör per 1. Jult d. J.
zu verm. Roßdörferſtraße 16, Ecke
Stift=
ſtraße bei Geyer.
(6597
Die Räume, in denen
U Poſtſtelle
bisher die
(6350b
Stiftsſtraße 9
untergebracht waren, werden infolge
des Eingehens der Poſtſtelle frei und
follen neu vermietet werden.
Be=
ſonders geeignet für Zahlſtellen mit
Schalterdienſt (Krankenkaſſe oder
dergl.) Termin nach Vereinbarung.
Angebote ſind zu richten an das
Eliſabethenſtift.
Drei ſonnige, ſchöne
(1383a
6 Zimmer=Wohnungen
Hügelſtraße 15 zu vermieten.
1 Xper ſofort, 2X per 1. Juli 1932
Gas, elektr Licht, Kachelofen=unlage
die 3.Zimmer und Vorplatz heizt.
Baderaum,e Bodenzimmer, 2 Keller.
Waſchküche beim Trockenboden. —
Beſichtigung täglich von 10—5 Uhr.
Auskunft u Schlüſſel unten i. Laden
im
ch & Rühl
elephon
2599
e, ganz hervorragend ſchöne lebendfriſche Seefiſche! zu vermieten. Näh.
heute und Freitag früh eintreffend.
Kabliau ohne Kopf, ganz u. geteilt, Pfd. nur 0.15
Pfund 0.25
ſchellſiſche, ſortiert.
... . . Pfund 0351E
e echte Makrelen ...
er Goldbarſch, ganz, ohne Kopf . . . . . Pfund 0.30 Neuherger, ſchöne
lachs, geputzt, im Ausſchnitt . . . . . . Pfund 035 Gürage ſtel.
De2 liau geputzt, im Ausſchnitt . . . . . . . Pfund 0 40 Gardt, Dieburger=
NeT rft. Schellſfiſch, ganz ohne Kopf, pfd. 0.45, i. Schn. 0.60 ſtraße 96. (675‟
Selälet
. . Pfund 0.25, 0.40 und 0.50
Droſe=Schollen und Rotzungen . . . Pfund nur 0.50 zu vermieten.
er ß=Zander
.. . Pfund nur 0.75) Ballonplatz 6. (*
De2, friſcher Heilbutt, ganz. Pfund. 0.85, im Schnitt 1.10
her Salm im Schnitt (wie Rheinſalm), Pfund nur 1.30
kgetroffen! Hochfeine leckere Matjesheringe, große
1. 0.25 große Filets, Stück 0.15 Neue Holl. Vollheringe Wienerſtk. 75, I.
Lei, alle Näucherwaren. Gebackene Fiſchkoteletts Pfd. 0.40 ſchön möb. Zimmer
ſand frei Haus auch am Donnerstag Morgen. (6779ab 15. Mai z. vm.*
Der Grobverkaul
in unseren
Vorzellan Rhlager
geht weiter.
Neu eingetroffen:
Obertassen, weiß und bunt . . . . 0.15
Tassen mit Untertassen 4 Stück 0.95
(bunt, Goldrand oder indisch blan)
Salat-Sätze, 3 Stück 23, 18 u. 16 cm 0.95
Obstsätze, 7teilig. mod. Dekore . . . 1.75
Frühstücks-Service, 5teilig .. . . . 1.75
Gedecke, Tasse, Untertasse u.
Dessert-
teller, neue mod. Dekore, 1 —, 0.75, 0.48
Speise-Service, Goldrand oder mod.
Strich-u. Rand-Dek., kompl. f. 6Pers. 12.75
Speise-Service, 45teilig, mod. Form 26.75
Speise-Serviee, 45tlg., eleg neue Dek. 32.75
Kaffee-Service für 6 Personen
neue schöne Muster und Formen
6.75, 4.75, 3.95, 2.95
Kaffeekannen, groß . . . . . Stück 0.50
Teekannen, groß . . . . . Stück 0.95
Obst-Schalen, Früchte-Dekore .. .0.38
Teller, Goldrand, Feston, Hach u. tief 0.45
Teller, weiß, Feston . . . . 3 Stück 0.90
Teller, Dessert, weiß, Feston
10 cm . .
. . 4 Stück 0.90
„Platten, oral. weiß Feston.
0.45
0.45
Schüsseln, T, weiß Feston
Einsatz-Tassen, bestes Fabrikat . . 0.38
de. Seosefrattte
Ludwigsplatz
Hessens größtes Spezlal-Geschäft für bessere
Haushalt- und Geschenk-Artikel, 1 (6752
e
Laden ſofort mit
Zim. z. vm. (3938a
für jede Branche
geeignet, mit oder
ohne Wohnung
gün=
ſtig zu vermieten.
Karlſtr. 25, Laden.
(5623a)
1X2, 1X3,
Büro oder
veſhäfsräune
Rheinſtr., parterre,
ab 1. Juni, gegeb. zuſammen od.
als Wohnung, auch
paſſ. für
Rechtsan=
wälte oder Aerzte,
Rudolph,
Schwanenſtraße 33.*
Garage
Heinrichſtr. 69, einf,
m 8. m. g. P. bil!
(4873a)
Schuchardſtr. 18, II,
g. m. 3. b. z. v. (Eim
Rheinſtr. 47, II. bei
Ripper, mbl. Zim.
ſof. bill. zu vm.
Kiesſtraße 52, I.
gut mbl. Zim für
25 ℳ zu vermiet.
Bismarckſtr. 53, II.
Wohn= u. Schlafz.,
elek. Licht, an
Ehe=
paar zu vermiet. (*
Hausfrauen!
kauft in den Geschäften mit dem
Schaufenster-Schild:
Frdl. möbl. Zimm.
an einen Studenten
ſofort zu vm. Näh.
Roquetteweg 6, II.
(6776)
GED
Möbl. Zimmer mit
voller Penſion für
nur 68 ℳ monatl.
zu verm. Angeb. u.
J. 103 a. d. Gſchſt.
Soderſtraße 44½, I.
möb. 3, ſep. E.,z. vm.*
Wittmannſtr. 35, p.
grß. möb. Zim. z. v.
(Emd)
Unser heutiges Angebot:
Große Bachgaſſe 5
Schöner Laden mit 2 Schaufenſtern
und Ladenzimmer, in dem Jahrzehnte
ein gutgehendes Friſeurgeſchäft
be=
trieben wurde, per 1. Juni 1932 billig zu
vermieten. Zu erfragen im II. Stock. (*
In beſter Geſchäftolage, mittl. Rhelnſtraße
4 jüohe heue DatdeHadal
mit Heizung ſofort zu vermieten.
Anfragen u. 6 184 an die Geſchſt. (6234a
Dul
jeſund
und
friſch
(I Bm 5943)
2 große, gut möbl.
Einzelzimmer
in ſehr guter Lage,
Inſelſtr. 34, 1. St.,
zu vermieten.
Even=
tuell Penſion.
Beckſtr. 62, III., ſ. gt.
möb. Zim. m.
Bad=
ben. zu vm. (*msm
Gedieg. möbl. Zim.
ſof. beziehbar. (276a
Hügelſtr. 15, Laden.
Möb. Zim. z. verm.
Preis 20 ℳ einſchl.
Bedien. Näh. Gſchſt.
(gm)
Alexanderſtraße 10,
kl. möbl. Zim., die
Woche 4 ℳ
Alexanderſtratze 10,
gut möbl. Zimmer,
monatl. 25 ℳ, m.
voller Penſ. 70 ℳ.
zu vermieten.
Soderſtraße 45, II.
gut möbl. Zimmer
mit Schreibtiſch per
ſof. zu vermieten.
Erbacherſtr. 46, I, I.
ſch. m. Z. n. Oſtbhf.
u. Woog a. H. od.
D. bill zu verm. (*
lLiebigſtr. 8, I.
Schä=
fer, gt. möb.
Wohn=
u. Schlafz. z. verm.
Emso)
Eliſabethenſtr. 29,
Stb., I. m. Z. m. 2
Bett., el. L., z. vm.*
Ludwigshöhſtr. 1½,
m. 3. m. e. L. 3 v.
Waldr. 55, pt., Ecke
Landgr.=Phil.=Anl.,
möbl. Zim., el. L..
ſof. zu vermiet.
Ludwigſtr. 15, Hth.,
zu vermiet., 20 ℳ, groß., gut
möblier=
mit Frühſtück 23 ℳ tes Zimmer an 2
monatlich.
Frankf.=Str. 38, pt.
gut mbl. Wohn= u. möbl. Zimm., el. L,
Mathildenſt. 12, p.,
g. m. 3. z. vm. Ems
Bismarckſtr. 82, m.
Z., ſep. Eing, el. L.,
Schreibt., zu vm.
Heidelb. St. 102, pt.
1—2 mbl. od. leere
Zim., a. m. Küch.=
Benützg., an
Ehe=
paar zu vermiet.
4 Stück in der Dose ... 50= Oelsardinen Unbdose
3 Dosen 1.00 35=
la Kokosfett
Tafel 0.32
Kokosfett
NEEwi 00, Betsehalt,nakel 0.45
Margarine
Pfund-Würfel 0.36
Zer-Schnittnndeln
rste NGEB
Pfund-Paket 0.50
este. AGEDA Nakkaroni
Pfund-Paket 0.50
Zweifrucht-Marmeladen:
Pfaumen-Apfel. . . 2 Pfnnd-Eimer 0.85
Johannisbeer-Apfel 2 Pfand-Eimer 0.90
Aprikosen-Apfel . . 2 Pfund-Eimer 1.00
Erdbeer-Apfel . . . 2 Pfund-Eimer 1.05
Ia Apfel-Gelee .. . 2 Pfund-Eimer 0.95
Kernseife, das beliebte 250 gr weiße
Würfelstück . . . . . .
0.16
Bohnerwachs, weiß u. gelb, per Dose 0.45
Bohnerwachs-Beize, rot ubramp. 0.45
Hausfrauen achtet bei Euren Einkäufen bei
den Originalpackungen und den Schaufenstern
auf das schwarz-weiß-blaue Etikett und Schild
—
E
A
Herren bill. z. vm.* Zimmer mit 2 Betten Zimmer für 15 ℳ
monatl., möbliertes
25 ℳ monatl. Beckſtr. 78, I. gut
Schlafz. z. verm. (*/ Schreibt. zu vm. (*
Luiſenſtr. 10, II., Vdh.,
großes, ſonn. möbl.
Zimmer, Fenſt. n. d.
Luiſenpl. z. v.
UWION BANK
Rheinstr. 24. Fernruf: 100,1010,3000,3001
Seite 19 — Nr. 124
Seite
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des
form
nachde
gangei
E.
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus n.
konföt
verluf
haben.
währe
von (
Wahl
große
Deut)
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
Darmſtädter Tagblatt /Heſſiſche=Reueße Nachrichten
chierte ſich ziemlich klar für ſeine, hohe Vorſpielniederlage in Heros von Wiesbaden verpflichtet, die im Jahre 1
Darmſtadt. Zu beachten iſt Eppertshauſens Sieg über Münſter. Kreis=Mannſchaftsmeiſterſchaft erringen konnte. Um jede
Der „Club” füddeutſcher Drikker?
Schlägt Eppertshauſen in den Punktkämpfen die gleiche Klinge, Beſuch des Box=Abends zu ermöglichen, ſind die Preiſe de
Mittwoch 4. Mak
Box=Abend Rof-Weiß Darmſtadt-Heros Wiesb
Nach faſt einjähriger Pauſe tritt die Boxabteilung de
weißen am Samstagabend an die Oeffentlichkeit. Daß w
dieſer Zeit das Training nicht ruhte, iſt eine Selbſtverſtänd.
Dies bezeugen auch die Erfolge, welche die Abteilung in
Zeit errungen hat. Um dem Darmſtädter Publikum einen ſt.
genußreichen Abend zu bieten, wurde die kampfſtarke Mat
Nach ſeinem großen Erfolg im Kampf gegen den FSV.
Frankfurt tritt nun am Himmelfahrtstag der 1. FC. Nürnberg
auf eigenem Gelände gegen den Pokalmeiſter Stuttgarter Kickers
zum entſcheidenden Kampf um die dritte ſüddeutſche
Vertreter=
ſtelle an. Der „Club” trifft hier auf eine Mannſchaft, die er
nicht unterſchätzen darf. Die Stuttgarter Kickers ſtellen eine
ſchnelle, gut trainierte, techniſch begabte und ſchußfreudige
Mann=
ſchaft, deren Können Achtung abnötigt. Die Mannſchaft iſt
zwei=
felsohne auch noch weiter entwicklungsfähig. Ob ſie indeſſen
heute ſchon in ſich gefeſtigt genug iſt, um einem „Club” in beſter
Verfaſſung widerſtehen zu können, bezweifeln wir. Die
Nürn=
berger Mannſchaft ſteht zurzeit auf dem Höhepunkt ihrer Form,
und es iſt anzunehmen, daß ſie auch die Stuttgarter Kickers ſicher
ſchlagen wird. Zumal ſie ja auch in dieſem Treffen noch den
Platzvorteil hat.
.. . und der übrige Sport am „Himmelfahrtstag”.
Fußball: Es gibt an dieſem Tage eine Reihe von ſehr
inter=
eſſanten Freundſchaftsſpielen. So tritt München 1860 gegen
Slavia Prag an, der Freiburger FC. erwartet den FC.
Pforz=
heim, Mainz 05 ſpielt gegen Schwarz=Weiß Barmen, in
Stutt=
gart kommt es zu einem Lokaltreffen Sportfreunde — VfB. und
in Mannheim veranſtaltet Phönix ein Jubiläums=Turnier, an
dem VfL. Neckarau, Phönix Ludwigshafen, SV. Waldhof und
VfR. Mannheim, alſo die beſten Mannſchaften der Gruppe
Rhein, teilnehmen. Im Frankfurter Stadion tragen Union
Nie=
derrad und Griesheim 02 das Endſpiel um den Frankfurter
Goldpokal aus — In Bologna ſteigt ein Studenten=
Fuß=
ball=Repräſentativkampf Italien —
Deutſch=
land, bei dem die deutſchen Intereſſen durch die verſtärkte Elf
der Univerſität Berlin wahrgenommen werden. Bukareſt iſt der
Schauplatz des Länderſpieles Rumänien — Jugoſlawien, und in
Budapeſt eröffnet Wacker München ſeine Reiſe nach Südoſteuropa
mit einem Spiel gegen „Attila”.
Leichtathletik: Im Frankfurter Stadion ſteigen die
traditio=
nellen Himmelfahrts=Kampfſpiele des DRA., an denen die
ver=
ſchiedenſten Sportarten, vornehmlich aber auch die Leichtathletik.
beteiligt ſind. In Berlin findet ein intereſſanter Clubkampf
zwiſchen BSC. und SSC. ſtatt. Intereſſe verdienen auch das
Sportfeſt der Hamburger Polizei und das Querfeldeinlaufen in
Düſſeldorf.
Tennis: In Wiesbaden beginnt das hervorragend beſetzte
Internationale Tennisturnier, während in Dresden. Duisburg,
Düſſeldorf und Köln lokale Turniere abgehalten werden.
Davis=
vokalkämpfe finden zwiſchen Ungarn und Finnland in Budapeſt
ſowie zwiſchen Schweiz und Belgien in Brüſſel ſtatt.
Motorſport: Mit dem Vergleichsrennen zwiſchen Wagen und
Flugzeugen findet das Wiesbadener Automobilturnier ſeinen
Höhepunkt und Abſchluß. Bei Nizza wird das Falicon=
Berg=
rennen für Wagen und Räder durchgeführt.
Radſport: Bahnrennen gibt es in Köln, Breslau, Elberfeld,
Halle, Bocholt Bochum und Frankfurt (Amateure), ſowie in
Paris (mit Sawall und Steffes) und in Heerlem (mit Schön).
Auch auf der Landſtraße herrſcht an dieſem Tage bei den
Rad=
fahrer ſtarker Betrieb.
Pferdeſport: In Rom wird das internationale Reitturnier,
an dem bekanntlich auch deutſche Offiziere teilnehmen, fortgeſetzt.
Galopprennen werden in Grunewald (Moderenntag), Dortmund
und Paris abgehalten.
* Splelabſchluß in der Starkenburger Kreisliga.
Am letzten Sonntag hat endlich auch die Starkenburger
Kreisliga ihre Punktkämpfe beendet. Das letzte noch ausſtehende
Verbandsſpiel: Union Wixhauſen — Union
Darm=
ſtadt wurde in Wixhauſen zum Austrag gebracht und ſah die
Darmſtädter mit 3:2 (1:0) erfolgreich. Damit iſt die
Verbands=
ſpielkampagne 1931/32 abgeſchloſſen, und wir ſehen nun folgenden
Schluß=Tabellenſtand der Kreisliga:
*) Das Entſcheidungsſpiel um die Kreismeiſterſchaft iſt in
der Tabelle mitgewertet.
Die Lage iſt durch die laufende Berichterſtattung an dieſer
Stelle im allgemeinen bekannt, ſo daß folgende
Schlußerläute=
rungen genügen: Union Wixhauſen, Viktoria Griesheim und
FSV. Groß=Zimmern müſſen den Weg in die A=Klaſſe antreten,
aus der dafür FV. Eppertshauſen und Rot=Weiß VfR.
Darm=
ſtadt aufſteigen. Aus der Bezirksliga kommen SV. 98
Darm=
ſtadt und Viktoria Walldorf, ſo daß die Spiele des nächſten
Jah=
res von 15 Vereinen beſtritten werden, ſofern es Polizei
Dacni=
ſtadt als Kreismeiſter nicht gelingt, zur Bezirksliga aufzurücken.
Iſt dies der Fall, ſpielt der Kreis mit 14 Vereinen, alſo trotz
verſchärften Abſtiegs genau wie im Vorjahr.
Privatſpielergebniſſe vom Sonntag.
3:2 (0:2)..
FC. Langen — Spielvgg. 02 Griesheim
FSV. 06 Heuſenſtamm — Sportvereinig Arheilgen 2:2 (2:1),
Germania Ober=Roden — SV. 98 Darmſtadt
Germania Pfungſtadt —
Hösbach
Germania Eberſtadt — V
Sachſenhauſen".
4:0 (0:0),
6:0 (2:0),
3:3//2:1),
5:2 (—
FV. Eppertshauſen — SV. Münſter
Arheilgen hat ſich ſcheinbar wieder erholt, denn das
Ergeb=
nis aus Heuſenſtamm kann ſich ſehen laſſen. Ober=Roden revan=
ſo kann man ſich auf allerhand gefaßt machen.
SV. 29 Erzhauſen — FV. Sprendlingen Reſ. 4:1 (1:0).
Mit dieſem beachtlichen Reſultat konnten die Erzhäuſer ihre
derzeitige Stärke gegen die Reſerven von Sprendlingen, welche
durch vier Leute der erſten Elf verſtärkt waren beweiſen. Die
Gäſte lagen faſt 10 Minuten lang im Angriff, doch die
aus=
gezeichnete Hintermannſchaft von Erzhauſen ließ dem gegneriſchen
Angriff keine Chance. Der Gaſtgeber wurde dann zuſehends
beſſer, der Halblinke erzielte das Führungstor. Das Spiel war
bis zur Pauſe gleichmäßig verteilt. Nach dem Wechſel mußte
Sprendlingen noch 3 Tore hinnehmen, Exzhauſen dagegen nur
1 Tor. Bei dem anſtändig durchgeführten Treffen fielen 2 Leute
jeder Partei durch fortgeſetztes Schimpfen auf
Für Himmelfahrtstag iſt SV. Mörfelden mit
einer kombinierten Mannſchaft verpflichtet.
Union Darmſtadt — SC. Ober=Ramſtadt.
Die ſpielſtarke Sonderelf der Union erwartet am
Himmel=
fahrtstag um 15.30 Uhr den A=Meiſter des Odenwaldes. SC.
Ober=Ramſtadt. Ober=Ramſtadt dürfte der bis jetzt ſtärkſte
Geg=
ner ſein, den ſich Unions Sonderelf verpflichtete. Wenn auch die
ſehr ſympathiſche Elf des Meiſters in den Aufſtiegsſpielen an den
Gegnern ſcheiterte, ſo iſt Ober=Ramſtadt eine Mannſchaft, die zu
kämpfen verſteht. — Vorher treffen ſich die Reſerven beider
Ver=
eine.
SpVg. 1928 Groß=Umſtadt — 2. Reichsbahn Darmſtadt.
Am Himmelfahrtstag empfangen beide Mannſchaften
der Sppgg. Gäſte aus Darmſtadt. Das Auftreten der zum
erſten=
mal hier ſpielenden Reichsbahn wird von den hieſigen
Sport=
anhängern mit beſonderem Intereſſe erwartet. Ihre Spielſtärke
und techniſch feine Spielweiſe läßt, wenn die Hieſigen in
komplet=
ter Aufſtellung antreten können, recht ſpannende Kämpfe
er=
warten.
FS. Heuſenſtamm — SVgg. 04 Arheilgen 2:2 (2:1).
Am Sonntag war Arheilgen einer Einladung nach
Heuſen=
ſtamm gefolgt. Nachdem Arheilgen gegen Fechenheim eine
emp=
findliche Niederlage hat einſtecken müſſen, glaubte man, daß es in
Heuſenſtamm mit einer erſatzgeſchwächten Elf nicht viel beſſer
werde. Die wenigen Begleiter erlebten jedoch eine angenehme
Enttäuſchung. Beide Mannſchaften hatten gleichviel vom Spiel.
Die letzten 10 Minuten ringt Arheilgen mit aller Wucht um den
Sieg, der auch verdient geweſen wäre, doch wurden im Uebereifer
drei „ſichere Sachen” verſchoſſen. Die Tore für A. ſchoſſen Heib
und Bauer, Schiedsrichter befriedigend. — 1. Jugend — Ober=
Ramſtadt 5:0; 2. Jugend — Griesheim 5:0.
* Handball im Odenwaldgau der 9.T.
Die Ergebniſſe vom 1. Mai: Reinheim — Erbach 4:6;
2. Mannſchaften 2:5; Altheim — Ober=Roden 5:10; 2.
Mann=
ſchaften 4:7; Zell — Momart 4:9; Zell 2. — Könia 3. 5:2;
König 2. — Böllſtein 1. 13:3; Spachbrücken — Kl. Zimmern 3:9;
2. Mannſchaften 0:5; Momart 2. — Beerfelden 5:6.
Aufſtiegs=
ſpiel: Wenig=Umſtadt — K.=Brombach 6:3.
Die reifere und techniſch beſſere Spielweiſe der Erbacher ſetzte
ſich in Reinheim glatt durch. Erbach brauchte ſein ganzes Können
noch nicht einmal herzugeben! Reinheims Torhüter zeigte eine
Leigſtung, die unbedingt Anerkennung verdient. — Die Sache in
Altheim gewannen die Gäſte mit Recht, weil ſie im Zuſammenſpiel
die Einheimiſchen überragten; Altheim verlor ſich im Einzelſpiel,
und jeder Stürmer glaubte, nur er könne Tore ſchießen. Bei den
2. Mannſchaften war Ober=Roden eine Klaſſe beſſer als der
Platz=
verein. — In Zell gab es unerfreuliche Dinge zu ſchauen. Die
Zeller 1. Mannſchaft und die Königer 3. ſollten es lernen, ihre
Niederlagen turneriſch zu ertragen und nicht dem Schiri die Schuld
dafür zu geben. Ebenſo nötig iſt es, daß die Zaungäſte und
An=
hänger die Fehler ihrer Lieblinge ſehen. Sportgeiſt hat nur der,
der die Leiſtung des Gegners anerkennen kann. Wenn das
Mund=
werk unliebſam in Erſcheinung tritt, iſt das ſportliche Können
in der Regel um ſo geringer. — Das Spiel in König
ver=
lief einſeitig zugunſten der Königer. Ein Lob ſei dem Böllſteiner
Tormann für ſeine gute und unverdroſſene Abwehr gezollt.
Die Begegnung in Spachbrücken geſtaltete ſich zu einem echten
Freundſchaftsſpiel. Dem durchſchlagskräftigeren Spiel der Gäſte
mußte ſich Spachbrücken beugen. Bei den 2. Mannſchaften ſtellte
Klein=Zimmern einen körperlich viel ſtärkeren Sturm als
Spach=
brücken. — Beerfelden ſpielte überlegen. Die Stürmerreihe fand
jedoch ein ſtarkes Hindernis in Momarts Torhüter. Das
Mo=
marter Spiel war ganz auf den Halblinken zugeſchnitten, der
aber gut abgedeckt wurde, ſo daß ſein Wirken ſtark gehemmt war.
— Auf dem kurzen, ſchmalen Platz in Wenig=Umſtadt verlor unſer
Gaumeiſter ſein 1. Aufſtiegsſpiel zur Kreisklaſſe. Die erſte
Viertel=
ſtunde gehörte K.=Brombach. Viermal kam Rettig zum Strafwurf.
dreimal ſauſte der Ball an die Querlatte. Pech! Wenig=Umſtadt
verſchaffte ſich dann etwas Luft, und auf Grund ſeiner eigenartigen
Spielweiſe gelangen ihm 2 Feldtore. Beim Stand 1:3 für Wenig=
Umſtadt wurde K.=Brombach nervös und verlor den
Zuſammen=
hang. Die Spieler verdarben ſich ſelbſt ſchönſte Angriffe und
An=
läufe. Hoffentlich zieht K.=Brombach aus dem Kampf die Lehre,
jeden Gegner ſehr ernſt zu nehmen und wetzt die Scharte beim
Rückſpiel wieder aus.
Kommenden Sonntag, den 8. Mai, iſt im Gau Spielſperre,
weil in Erbach ein Lehrgang ſtattfindet für
Vereins=
ſpielwarte Schiedsrichter und Schiedsrichter=
Anwärter. Der Lehrgang beginnt 8,45 Uhr mit dem
prak=
tiſchen Teil und dauert bis Nachmittags um 3 Uhr. Anſchließend
wird ein Handballſpiel ausgetragen: Gaumeiſter gegen
kombi=
nierte Mannſchaft, deren Kern Erbacher Spieler bilden, die zur
Verſtärkung gute Spieler aus andern Vereinen zugeſellt erhalten.
Reichsbahn Darmſtadt 2. — Gundernhauſen 1. 4:16 (2:7).
SV. 98 1. Jugend — Polizei 1. Jugend.
Am Himmelfahrtstag, nachm. 4 Uhr, ſtehen ſich auf dem
Sta=
dion obige Mannſchaften im letzten Verbandsſpiel gegenüber.
Polizei führt mit 2 Punkten vor den 98ern und werden letztere
daher alles aus ſich herausgeben, um durch einen Sieg
Punkt=
gleichheit und ſomit Gelegenheit zu einem Entſcheidungsſpiel zu
bekommen. Vorher ſpielen 98 3. Jgd. — Arheilgen 1. Jgd.
entſprechend niedrig gehalten.
Schwerathlekik.
Aus dem 2. Kreis des DASV
In der Oberliga regen ſich nach einer Pauſe die Mann
wieder. Der Freundſchaftskampf von 03 Kreuznach und
zei Darmſtadt, der Tabellenzweiten der beiden Oberl
zirke, iſt als Vergleich der Stärke beider Bezirke anzuſprech
Meinung, daß der 2. Bezirk durchweg beſſer iſt als der er
ſich auch in dieſem Kampfe nicht beſtätigt. Kreuznach
dürf=
in dieſer Aufſtellung das Beſte geſtellt haben, wie auch di
zei, außer Welter vielleicht, ſich nicht viel verbeſſern kant
auch H. Zehmer, der Kreuznacher Welter, kann ſchon eine
keren Gegner vertragen. Sein Bruder Georg, der in
Kampfe Uebergewicht brachte, beſtritt auch in den Ve
kämpfen dieſe Klaſſe. Mit dieſem Kampf, den er auch nack
ten gewann, iſt Kreuznach 10:6 Sieger, aber ſatzunggemäß
ſiegt. Die Poliziſten ſtanden mit Schnauber, Grünig,
Erbes, Knapp, Ließfeld und Siebert; Kreuznach mit:
G. Zehmer, Schütz, H. Zehmer, Adam, K. und W. Buſſe
Kämpfe über 20 Min, ſind Zeuge der Zähigkeit des K
Polizei entſchied 3 Kämpfe nach Punkten für ſich durch Sch
Knapp und Siebert, Kreuznach 2 durch G. Zehmer und K.
Schütz und H. Zehmer Schulterſieger.
Auch im Main=Speſſart=Bezirk herrſcht jetzt nach Abſch
Verbandskämpfe reger Betrieb in Freundſchaftskämpfen,
auf nahe Vereine in den Nachbargauen übergreifen. So
Eiche Hanau (Oberliga) gegen Turngemeinde Dieburg
liga) in Dieburg im Rückkampf und trug mit 11:8 den E
von. Müller, Schultheiß und Gebr. Nelde waren die Sie
Hanau. Den Vorkampf konnte Dieburg mit 10:9 für ſich
den. Dettingen mußte gegen Goldbach eine 8:10 Niederla
nehmen, gegen Siegfried Offenbach eine 11:9 Niederlage
gegen Siegfried Offenbach wurde jeweils im Vor= und R1
erſterer mit 118 Sieger.
An den nächſten Sonntagen werden die Mannſchaf
Raſenkraftſportler und Leichtathleten in den Gauen zu
kommen, da bis 15. Juli die Meiſter dem Kreis gemel
müſſen, die am 3. Juli in Neu=Iſenburg den Kreismeiſt
tragen.
Die deutſchen Reiter gefallen wieder.
Bei ausgezeichnetem Frühlingswetter und gutem Beſuc
am Montag unter Beteiligung zahlreicher deutſcher Rei
Reiterinnen das internationale Reitturni
Rom auf dem Littorio=Platze fortgeſetzt.
Die deutſchen Vertreter wußten im Pincho=Preis,
Zeitſpringen für Offiziere, wieder außerorder
gefallen. Als Maximalzeit waren bei einer Bahnlänge
Meter und 14 Sprüngen 2:22 Minuten feſtgeſetzt. Von
ſtarteten Reitern bewältigten dreizehn den Kurs fehlerl
unter die vier deutſchen Pferde: Benno, Provinz, Hasdru
Thora, Lange Zeit hatte es nach einem deutſchen Siege
ſehen, und die Zeit von „Benno” unter Oblt von Na
1:34 ſchien nicht zu überbieten. Erſt gegen Schluß gelang
der auch in Deutſchland bekannten Springerin Criſp
Oberſt Borſarelli mit 1:32,4 die beſte Leiſtung und damit
Sieg zu erringen. Den dritten Platz hinter Benno beles
vinz unter Oblt. von Noſtitz mit 1:36,4 vor dem F
Wermuth (Lt. Valerin) und Hasdrubal (Oblt. Lipper
11. Platz ſicherte ſich Thora (Lt. Brandt).
Weſentlich ſchlechter wurde im Amazonen=Jagdſprin
ſprungen „Von 24 Teilnehmerinnen blieben hier nur dre h
los. Die ſchnellſte Zeit erreichte mit 1:19,4 auf der bedeut
kürzten Bahn der Schimmel Nanuk unter Frau von
wobei ihm jedoch acht Fehler unterliefen. Frau von Opel
dann nochmals auf Arnim, konnte ſich aber ebenſo wie B/
von Oppenheim auf Revole und Regenbogen und
zeſſin Sigismund von Preußen auf Baladi
placieren. Der Sieg fiel an die Italienerin Baronin N
Heruville in 1:23,4 vor der Schweizerin Frau Stoffel au
niere (1:26) und der Ungarin von Lukacs auf Billon (1:3
Der zweite Mannheimer Renntag.
Der zweite Mannheimer Renntag der diesjährigen
hatte trotz der ungünſtigen Witterung einen guten Beſu
weiſen. Die Rennen ſelbſt brachten eine ſchnellere Abwick
die Veranſtaltung am Sonntag. Am Start war gutes 2
das meiſtens ſchon am Sonntag ſich getroffen hatte. Dem
Intereſſe begegneten der mit 2800 Mark ausgeſtattete M
preis, der Graf Bylandts Jagdkönig als Sieger ſah,
Rieſe=Jagdrennen, aus dem A. Weber=Nonnenhofers Bel=
Sieger hervorging.
Die Rhönrad=Sport=Geſ. Darmſtadt 1931,
(Chauſſeehaus Beſſungen) hält am Himmelfahrtst
mittags von 10—11 Uhr, eine Werbeveranſtaltung mit der
rade auf dem Paradeplatz Darmſtadt ab. Da der Rhön
noch neu iſt, ſollten ſich recht viele Sportlerinnen und
dieſe koſtenloſe Vorführung anſehen.
Turnerfechten. Beim Fechten der Oberſtufe der 2. Ge
in Königſtein i. T. konnte von der Turngemeinde Beſſun
Frau Seip den 5., Frau Haun den 6. Sieg erringen
neben den Fechtern Burkhardt (Säbel) und Haun FFlo
Säbel) berechtigt, an den Kreismeiſterſchaften in Trie
nehmen.
Im Vierländer=Boxturnier in Berlin am Montagab
Deutſchland durch Schleinkofer=München, Möhl=Bexlin un
löhr=Stuttgart zu drei Erfolgen und ſteht im Geſamtergel
ter Italien auf dem zweiten Platze. Kartz, Lütke und Ba
wurden geſchlagen.
Die beiden erſten Davispokalſpiele der Europazone b.
am Dienstag in Budapeſt und Brüſſel. In Budapeſt ſiche
die Ungarn am erſten Tage gegen Finnland eine Führ=
2:0. Mit dem gleichen Ergebnis beendeten die Schweizer in
den erſten Tag.
WElBLICH
Alleinſt. Dame ſich
Eink. möchte e, kl.
Haush. übern, ohne
Verg., etw. Platz f.
gute Möb. Ang. u.
J. 25 Geſchſt. (*im
Dame ſucht f. leichte
Hausarb. vormitt.
brav. Mädchen.
An=
geb. u. J. 87 Gſch.*
MANNLIcR
Friſeur! Jg. Herr.=
Friſ. ſucht, um ſich
. Damenfach weit.
auszubild. Stelle
tls Volontär. Ang.
u. J. 45 Geſchſt. (*
Geſ. kaufm. Lehrſt.
f. Jung. (ſchulfr.)
m. Kenntn. Sten.
u. Maſchſchr f. Lag.
u. Kont. Angeb. u.
G. 69. Geſchäftsſt.
MTNNLIcR
Untervertreter für
Markenart. Darmſt.
u. Umg. geſ.
Bedin=
gung 100 ℳ Kaut.
Ang. u. J. 72 Gſt.
Kaufmänniſcher
Lektläagf
von hieſiger
Bau=
ſtoffgroßhandlung
per 1. Juli geſucht.
Angebote unt. J. 61
Geſchäftsſt. (6746
Dif
und
hohen Verdienſt
finden Sie durch
Sammeln v. lebend.
Näheres durch Ott=
Jäger, Ulm a. D.,
Karlſtr. 10. (IV6777
Erſtes Nähmaſchinenhaus ſucht einen
zuverläſſigen Oberagenten
und einige
tüchtige Agenten
bei höchſten Bezügen. Ausführliche
An=
gebote u. F 97 a. d. Geſchſt. d. Bl. (V 6767
für Zier=Blumen-Fabrikakion.
Zier=Blumengeſchäft Johann Hümmer,
Röthenbach b. Weiden (Opf.).
12. Pfg. Rückporto iſt beizufügen. (6580b/ Geſchäftsſteike.
u
WElstich
Nettes Servierfrl.
per ſofort geſucht.
Zum Weißen Roß,
Sandſtraße 40,
Telefon 4751.
Selbſtändig.
Mäd=
chen, d. koch. kann,
in Haush. (3 Perſ.)
z. 15. d. M. geſucht.
Vorzuſtellen
vor=
mittags von 9—12
Uhr Eliſabethenſtr.
Nr. 29 (Laden).
Madcen
v. Land, nicht unter
18 Jahre, das ſchon
gedient hat als
Allein=
mädchen in beſſeren
Haushalt geſucht per
15. Mai. Bodenheimer,
Rheinſtr. 24, II.
S
tiſch? Nähe Marien
platz. Ang. u. F 101
Geſ. z. 31. Mai d. J.
Büroräume, 2—3
Zim., ca. 60 LIm, i.
zentral. Lage. Ang.
u. J. 77 Geſchſt. (*
Klein. hell. Raum,
15—20 qm. als
Werkſtatt für
ge=
räuſchloſen Betrieb
zu mieten geſucht.
Angebote an (6762
L. Steinfeld.
Mainz, Dahlbergſt.
Jg. Ehep. (1 Kind)
ſucht ſof. 2= od. 3=
Z.=Whg. b. z. 40 ℳ.
Ang. u. J. 12 Gſch.
3—4=Z.=Whg. ſucht
ält. Ehep, m. 2
er=
wachſ. Kind Pr. 40
b. 50 ℳ. Miete k.
1 J. vorausbez. w.
Gr. Mietk. vorh.
Ang. u. J. 71 Gſt.*
Jg. kinderl. Ehep.
ſucht 1 Zimm. m.
Küche. Ang. m. Pr.
2. J. 88 Geſchſt. 41
4=
mit Bad, in guter Lage, bis 15. Juli von
ruhigem Brautpaar geſucht. Mietpreis
60—75 Mk. Angebote unter J 75 an die
Geſchäftsſtelle d. Bl.
Eismaſchine,
mittl. Größe, ſowie
Eiskonſervator, ſof.
zu kaufen geſ.
An=
geb. m. Beſchreibg.
u. Preis unt. J. 105
a. d. Geſchſt. (6797
Jg. friſchmelk. Ziege
z. vk. Ruhtsſtr. 14.*
Einkagskiken
weiß. am. Leghorn,
ſchw. Rheinländer,
Barneveld.,
Enten=
küken(helleChamp.)
Geflügelhof Haag
Kaſtanienallee 71.
(4563a)
Mänzetkaber
von Mk. 2.— an. (6625a
Gartepfägser, Abfallholz
Stück Mk. 3.— Ztr. Mk. 1.10
Küferei Heim, Arheilgerstr. 53
Blükenrauſch der Bergſtraße.
Frühling: An der Bergſtraße hat dieſes romantiſche Wort
unſerer heutigen Zeit gerne lächelnd beiſeite geſchoben, ſeinen
reizenden Klang nicht verloren. Auch ſeinen Wert nicht. Denn
etratg moytaug, dieſes viel zu wenig beachtete Sonnenkind
utſchlands, prangt in einem einfach berauſchenden
Blüten=
nuck. Das iſt der Frühling! Nicht hervorgezaubert durch ein
r blühende Mandelbäume an erwachenden Hängen, durch
zit=
ide Frühlingsblumen in der kalten Märzluft, das iſt alles
ein Ahnen dieſer ſchier erdrückenden Schönheit und Schmelze
jetzt von Blüten übergoſſenen Bergſtraße Ueberall, von
Darm=
t bis Heidelberg, an der Kette der Odenwaldberge, dieſer
ze Gruß einer im blinkenden Sonnenſtrahl glänzenden
Früh=
islandſchaft. Und dieſe wie geſchaffen für einen wollüſtigen
ſtentaumel Sanft abfallende Hänge mit klebenden Weinbergen
Gärten, ſtruppige Berghäupter, mit aufleuchtenden Ruinen
Schlöſſern und Burgen, hingekuſcht an den Bergrand bunte
dte und Dörfer. Und davor die Ebene, bis zum Rand des
ſen himmels, wo der Rhein blitzt, dieſe Ebene, die die
Berg=
ße ſo aufreizend ſchön macht, weil der Gegenſatz Berg und
ne dieſem Bild das Großartige verleiht,
Gleich einem Maler ſtellt der Frühling aus. An den Hän=
und Bergfkanken ballt ſich das blendende Weiß aufgebroche=
Obſthäume zu einem feinen Dunſt. Kirſchen, Pflaumen,
Bir=
alles ſtrahlende Leuchter von unendlicher Süße. Und
dazwi=
wie verſchämt und ängſtlich, atmet das Roſa der
Pfirſich=
nchen. Um die weißflammenden Schwarzdornbüſche drängt
das junge Gkün der Raine und Bergwieſen, getüpfekt von den
men des Löwenzahnes, des Gänſeblümchens, des Hahnenfußes.
nenröschen, Gundermann, Sternmiere, Goldſtern, Bienenſaug
m übermütig an den Wegrändern, die Augen aufgeſchlagen
ſticken an dem bunten Teppich des Frühlings. Bis hinunter
je Städte käuft dieſe Flut der Blüten und nimmt die Gärten
Bergſtraßs in ſich auf und ſchießt dort auf zu
Flammenbün=
brennender Sträucher, blühender Bäume, leuchtender Blu=
Gelbe Forſythien, roter Feuerlack, blutrote Johannisbeeren,
rot flammende Magnolien werden von dem Blütenregen
be=
der aus den Kugeln—ſchaukelnder Blütenbäume taumelt.
r dieſem Meer verſinken die bunten Dächer der Städte und
tchen. Dafüber das goldene Netz der Frühlingsſonne,
an=
tet an den verdämmernden Rand der Ebene bis hinauf zum
nwald der Berge. Dort winken die Ruinen der Bergſtraße:
blenburg Windeck, Starkenburg, Auerbacher Schloß, Alsbacher
ß und Frankenſtein=umzingelt von dem ſchmelzenden Grün
rwachten Wälder. Tiefblau ſteht der Himmel darüber, und
die Tiler lugen die blauen Höhen des ferneren Odenwaldes.
Ver u Ul es leugnen, daß dieſes Land eigenartig ſchön und
ch wirkt. Gleich ob man ſich bei Seeheim, Jugenheim. Auer=
Bensheim, Heppenheim oder Weinheim unter blühende
ne ſetzt und dem Spiel und Geſang der Finken, Amſeln, Droſ=
Meiſen, Laubſänger andächtig zuhört. Nur ein wenig Herz
man haben, um begeiſtert zu ſein von dem intenſiven Grün
die eine Sphinx lauernden Ebene. Und fern im Horizont da
die Sonne die Türme von Speyer, Worms und Oppenheim
uchten, da verſchwimmt die Silhouette der Haardt. Aber
er=
n von den Wundern des Frühlings ſchauen wir die
Berg=
entlang, wie das Meer der Blüten an den Bergen des
waldes entlangwallt. Hinaufbrandend bis unter dämmernde
ränder, farbige Landhäuſer umzingelnd und hinausfühlend
ir ſmaragdenen Ebene über friſch gepflügte Aecker hinweg.
leberall möchte man ſein. Wandern in den herberen
Oden=
wo die Waldhänge in die Täler ſtürzen; draußen liegen
allen Gras der Wieſenteppiche mit den ſatten Bächen, mit
ahlloſen Sternen der Blumen, die blühende Bergſtraße mit
ſonnenüberſchütteten Städten und Dörfern vor ſich. Aber
lich zieht man doch durch eines der freundlichen Städtchen,
nſchmuck am Hut, eingereiht in die große Schar all derer,
r den Alltag des raſtloſen Lebens zurückkehren, den
berau=
en Frühlingsduft des Bergſträßer Frühlings innigſt nach
bringend.
Hans Holzamer.
Relac.
Lit der Einhardsbaſilika ſteht in naher Verbindung das etwa
Stunde entfernt liegende Rehbach. Von Steinbach gelangen
urch das liebliche Seitental an verſchiedenen Seen vorbei,
* Hüttenbetriebe im 18. Jahrhundert erinnern, nach Reh=
Größere Gutshöfe, kleine Bauernhäuſer und die im
Fried=
gende Kirche wechſeln in maleriſchem Bilde. Die zerfallene
wird nach Niederlegung des Langhauſes und
Wiederauf=
es Kirchturmesk in ihrem heutigen Zuſtand erhalten. Die
hung dieſer Kültſtätte dürfen wir nach den im Freien
den Steinſärgen auf die Karolingerzeit in Verbindung mit
zſilika zurückführen. Romaniſche und gotiſche Formen
wech=
dem weiteren Aufbau.
seßcnsrapt
eFunß-
SHenf „c
RR4 Geus T FRRNKENSTEIN
zsechein
„F2usENHEiM
InsBNC4
zwinGeNBERG
Enoengaich
Mit der elektriſchen Straßenbahn nach Eberſtadt. Am
Fried=
hof links, Zeichen — weiß, ſteigend nach 1 Stunde Burgruine
Frankenſtein (394 Meter Burglinde Kapelle Torturm. Ausſicht,
Gaſthaus). Zeichen 8 gelb an Blockhaus vorbei (Ausſicht!), zum
„von Herff=Tempel” nach 2 Stunden Seeheim. (Rathaus von 1599,
ehem. Großherzogliches Hoflager.) Zeichen 1) weiß nach 2½
Stun=
den Jugenheim, (Schloß Heiligenberg, evang. Pfarrkirche,
Stett=
bacher Tal, Balkhäuſer Tal.) Zeichen + blau=weiß, am Ernſt=
Pasaus=Denkmal porüber zur „Herzog=Ulrichs=Ruhe”, am
Kur=
haus Schloßberg” vorbei nach 3½ Stunden Alsbacher Schloß.
(257 Meter. Ringmauer, Wälle und Gräben ſowie der
Berg=
fried teilweiſe erhalten.) Um den Malſchenberg herum bis zur
Kreuzung mit Zeichen E gelb, dieſes weiter nach 5 Stunden
Auer=
bacher Schloß. (340 Meter. Schönſte Ruine an der Bergſtraße.
1674 von den Franzoſen zerſtört. Ausſicht. Gaſthaus) Mit
Zei=
chen — gelb nach 5½ Stunden Auerbach an der Bergſtraße (113
Meter. Fürſtenlager, Kirche von 1479, Villenviertel, Bergſträßer
Wein.) Rückfahrt.
Wanderung nach Jugenhein.
Für Sonntag, 8. Mai.
DRRMSTAPr
Tan182
WHaesTavT.
sßensrayr
ssgesinen
uRtchen *
79
mo550
70-
Leaste
secnein „ heufscn
EA , Arntgceh
4:15000e
Mit der elektriſchen Straßenbahn zum Böllenfalltor, Zeichen —
rot, rechts der Straße durch Wald, am Waldausgang Straße
ge=
radeaus nach 1 Stunde Nieder=Ramſtadt. An der Kirche links
durch Hohlweg zum „Breitenſtein” (337 Meter), ab durch Wald
und Feld nach 2 Stunden Nieder=Modau (228 Meter), Zeichen
weiß=blau, auf der Straße nach 3 Stunden Neutſch (315 Meter),
über die Neutſcher Höhe (360 Meter) nach 334 Stunden Ober=
Beer=
bach. Durch Hohlweg auf, durch Feld und Wald nach 414 Stunden
Ruine Tannenberg (330 Meter. Ehemalige Raubritterburg. 1399
zerſtört. Spärliche Trümmer). Auf Fuß= und Fahrweg ab durch
das Stetthacher Tal nach 5 Stunden Jugenheim an der Bergſtraße.
(Schloß Heiligenberg, evangeliſche Pfarrkirche, Balkhäuſer Tal.)
Rückfahrt mit Autobus.
Durch Bergſtraße und Odenwald: 99,5 km.
Darmſtadt — Alte Bergſtraße — Weinheim 36,5 km.
Weinheim — Fürth i. O. — Lindenfels . . 23,0 E.
Lindenfels — Bensheim — Darmſtadt . . 40,0 .
Darmſtadt — Eherſtadt (am ſog. Prozeßeck langſam
fahren, nicht überholen!) — nach der Kirche links, die Alte
Berg=
ſtraße nach — Seeheim (bereits 870 urkundlich erwähnt, das
ſchönſte Rathaus der Bergſtraße aus dem Jahr 1599) —
Jugen=
heim (Blick links auf den Heiligenberg mit goldenem Kreuz, in
der Nähe der Kloſterruine die Zentlinde, das Mauſoleum des
Hauſes Battenberg) — Alsbach (Ruine des Alshacher Schloſſes
„Burg Bickenbach”, erbaut im 12. Jahrhundert —
Zwingen=
berg (auf dem Marktplatz angebl. Schauplatz von „Hermann
und Dorothea”, alte maleriſche Kirche und Gäßchen, Reſte der
Be=
feſtigung, die als „Getwinc” die vorüberziehende Heeres= und
Handelsſtraße heherrſchte) — Auerhach (ſchöner, lohnender,
kurzer Spaziergang zum Fürſtenlager (Auerbacher Schloß, von den
Franzoſen 1674 zerſtört) — Bensheim (in der Innenſtadt
ſchöne alte Häuſer und Portale, Hauptſtr 37 — Heppenheim
(mit dem „Dom der Bergſtraße”, das 1551 erbaute Rathaus, die
1557 erbaute, ſehenswerte Liehig=Apotheke) — Laudenbach—
Hemshach (Vorſicht Stoppſtelle) — Sulzhach (
vorſchrifts=
mäßig fahren!) — Weinheim (Ruine Windeck, W. S. C.
Wachenburg) am Hotel „Pfälzer Hof” links in das romantiſche
Birkenauer Tal (rechts und vorſichtig fahren)) — an der
Weſchnitzbrücke kann man (ſ. Richtungstafel) nach der
Wachen=
burg” fahren. Erſtes Drittel vorſichtig, vor Kurven Zeichen
geben, der Reſt moderne, breite Autoſtraße mit mäßigen
Stei=
gungen, ſchönem Blick auf die Rheinebene. Hardt, Vogeſen uſw.)
—im Birkenauer Tal rechts Fuchsſche Mühle ſwenn nicht in
der Blütenpracht Seeheim oder Jugenheim Kaffeepauſe, dann
hier) — Birkenau — Reiſen — Mörlenbach —
Rim=
bach — Lärzenbach — Fürth — bis zur nächſten
Straßen=
kreuzung auf der Höhe links nach Gumpener Kreuz. links
nach Lindenfels (die „Perle des Odenwaldes”, herrlich
ge=
legen) — Gadernheim — nach Ortsausgang links bergab
nach — Bensheim — Darmſtadti
oder in Lörzenhach links ab — Mitlechtern — das
ſchöne Kirſchhäuſer Tal — Heppenheim —
Darm=
ſtadt.
Fahrk im Auko
durch die blühende Bergſtraße und Pfalz.
Am Sonntag, den 8. Mai.
— 165,3 km. —
Empfohlen vom Starkenburger Automobil=Club
(A. D. A. C.)
Darmſtadt — Weinheim — Mannheim — Ludwigshafen 53,3 km,
Ludwigshafen — Neuſtadt a. d. H. . . . . . . . 29,8 kmu,
Neuſtadt — Bad Dürkheim — Worms — Darmſtadt 82,2 Em.
Darmſtadt — die Bergſtraße — Halt! Auerhach:
Blütenfeſt der Bergſtraße mit Feſtzug — bis Weinheim — am
Ortseingang bei der Dap.=Großtankſtelle rechts über Brücke nach
Viernheim — Käfertal — Mannheim —
Lud=
wigshafen — Mutterſtadt — Hochdorf —
Mecken=
heim — Mußbach — Abſtecher nach Neuſtadt a. d. Hardt
rechts ab nach Deitesheim (vorher Abſtecher nach
Kö=
nigsbach) — Forſt — Wachenheim — Bad
Dürk=
heim (empfehlenswerter Abſtecher nach dem ſehr ſchönen
Iſenach=Tal mit ſchönen Picknickplätzen — Ungſtein—
Karlſtadt — Freinsheim (Rathaus) — Weiſenheim
am Sand — Lambsheim — Flomersheim —
Fran=
kenthal — Worms (Dom, Lutherdenkmal, Judenbad und
viels andere) Bürſtadt — Lorſch (Reſte des berühmten
Klo=
ſters, erbaut 766—774 unter Karl dem Großen) — Bensheim
Eberſtadt — Darmſtadt.
Inefehlenseverte Motels, Gastwirtschaften, Sommerkrischen
Parkhotel
alber Mond
Heppenheim a. d. B. —
risti Himmelfahrt
Donnerstag, den 5. Mal
erwählte Miktagessen.
Nachmittags ab 4 Uhr:
odesKonsers
Abends ab 8 Uhr:
TAABA
Pension RM. 5.— bis 6.—
enend 1. RM. 8.— Wochen-
T. RM. 11.
WV6771
Luftkurort Heppenheim
Gasthaus und Bension
„DarmstädterHof”
am historischen Marktplatz.
Preisw. Fremdenzimmer mit und ohne
Bension. — Gut bürgerl. Mittagstisch!
von RM. 1.— an. (V6794
R
Nonrod i. Sdw.
Höhenluftkurort direkt am Walde.
lo Penſionmit 4 Mahlzeit. 4.20—4.50 0
Telephon Niedernhauſen Odw. 27.
Zeitgemäße Preiſe für Wochen=Ende.
Inh.: C. Priedhok.
V4510)
PensionBaumbach,Wiebelsbach i.0.
5 Min. v Bahnhof Wiebelsbach-Heubach, dir a. Wald u. Wiese
Cate reichl 4 Mahlz, RM. 3 50 p Tag. /Tel. 273 Gr.-Umstadt
Pfingstaufenthalt im Odenwald!
direkt a. Walde, im Wieſental. — Gut bürgerl. Küche. 4 Mahlz.
pro Tag Mk. 3.50. Poſtautoverb. m. Stat, Zell, Kirch=Brombach,
Unkel u. Windiſch. Mühle, Langen=Brombach i 9., Tel, König 76. (V.6772
We, des nördl Schwarzwalds.
ei er Krhollnsbe Hrftligen. Berd Imte
Heit=
ertolge bei Verven-, Herz- und Stoffwechselkranken.
Sonne, Ruhe / Freischwimmbad / Tennis,
Reitsport, Kurmusik, Kurtheater, /Gesenkie Preise.
Prospekte durch die Kurverwaltung
R
„Koch ”.
Gute bürgerk. Küche zum
billigſten preiſe (1 6789
Lindenfels im Odw.
Hehrens- Mfagel, Tralsal
Gbeliebter Ausklugsplatz)
Am Himmelfahrtstag
ab morgens 5 Uhr: K0NZERT
auf besetstes Orchester.
Nachmittags ab 4 Uhr: TANZ
Eintritt frei
Eremdenzimmer, Wochenende, Pension
Das Tonzeri findel bei jeler Ailterung slal.
Sommerfrische
.. Penſion in ſchön. Gegend, Speſſ.=A
Höhenluft,3 Min, z. herrl. Wald.
Neu=
bau mit mod. Zim., Bad i. Hſe,10Min.
z. Freibad, ar. Garten, eig. Apfelw.=
Kelterei, 4 Mahlz. Mk. 3.50. W.6780 f
HB. Büttner, „Gaſthaus zur Poſt”
ASendelbach, gegenüb. Lohr a. M., Tel. *
ALohr 165, Bahnſtr. Ffm.=Würzb. Stat. Lohr. A.
Bitte Proſpekte verlangen.
Klein=Heubach a. Main
Gasthaus und Pension „Anker‟,
in der Nähe des fürſtlichen Parkes gel.
Behaglich ausmöbl. Zimmer mit Balkon.
Gute, volle und abwechslungsreiche
Ver=
pflegung. Penſionspreis einſchl. Nachm.=
Kaffee ℳK 3.50 pro Tag. — Beliebter:
Ausflugsort u. Pfingſtaufenthalt. Beſitzer:
B. Knapp. Tel. Amt Miltenberg 429 ( 6649
J.
8o‟ HELBAD TLUFTRURORTRKZR
Das Heutsche-Verjüngungsbad-Bergbahn
GCKI-RLETMA SCHIT TTRNEN
Gfr
Auskunft und Prospekte durch Staatliche Bod- Sder Kurverein Mlsbad isSchw- 3
UATTAOTN
Densſon ab Mk. 4.50, im Kurhaus ab Mk. 2.00
At
Bauschal-Kuren :— — Vergünstigungs-Kuren
27. Juni: Deutsche Rosen-Schau
Ausk. u. Prosp.d,d. Kurvenwaltung. Tel.94 u.1594
Ende 4
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
gangei
E
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus w.
konföt
verluf
haben
währe
von (
Wahl
große
Deutſ
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
Feſtſetzung von Söchſtzinsſätzen.
Aenderung des am 9. Japuar 1932 beſchloſſenen Abkommens durch den Zenkralen Kreditausſchuß
mit Wirkung vom 3. Mai.
ſtandsfähig und gut behauptet. Gleich nach den erſten Kurſen
er=
fuhr die Tendenz eine merkliche Befeſtigung. Das geſtern in dem
Die Beſchlüſſe
Amerikaniſchen Kongreß angenommene Geſetz, wonach die
Kauf=
kraft des Dollars auf den Stand von 1921—29 gebracht werden
ſoll, löſte bei der Spekulation ſtarke Neigung zu Deckungen aus.
des Zenkralen Kredikausſchuffes.
Bei etwas lebhafterem Geſchäft wurden die Anfangskurſe, die ſchon
Der Zentrale Kreditausſchuß hat folgende Beſchlüſſe über eine
Aenderung des am 9. Januar 1932 geſchloſſenen Abkommens über
die Feſtſetzung von Höchſtzinsſätzen für hereingenommene Gelder
gefaßt, die mit dem 3. Mai 1932 wirkſam werden.
In dieſen Beſchlüſſen heißt es:
Der Zentrale Kreditausſchuß ſetzt den Zinsſatz feſt. zu dem
normale Spareinlagen höchſtens zu verzinſen ſind.
Normale Spareinlagen ſind Einlagen auf Konten, die unter
Ausfertigung eines Sparbuches angelegt werden, der Geldanlage,
aber nicht den Zwecken des Zahlungsverkehrs dienen und über die
deshalb nur unter Vorlage des Sparbuches verfügt werden darf.
Der Zentrale Kreditausſchuß hat folgende Zinsſätze für
her=
eingenommene Gelder feſtgeſetzt:
Für normale Spareinlagen höchſtens
4 Prozent,
für täglich fällige Gelder in proviſionsfreier
Rech=
nung höchſtens
in proviſionspflichtiger Rechnung höchſtens . . 2½ „
für Kündigungsgelder, ſofern die
Kündigungs=
friſt oder feſte Laufzeit mindeſtens 1 Monat
und weniger als 3 Monate beträgt, höchſtens 4½4
ſofern die Kündigungsfriſt oder feſte Laufzeit
mindeſtens 3 Monate und weniger als 6
Mo=
nate beträgt, höchſtens
4½
ſofern die Kündigungsfriſt oder feſte Laufzeit
mindeſtens 6 Monate und höchſtens 364 Tage
beträgt, höchſtens
. 5
für feſte Gelder, ſofern ſie für einen Zeitraum
von mindeſtens 31 und höchſtens 61 Tage
her=
eingenommen ſind, höchſtens
unter den am Tage der Hereinnahme geltenden
oder höchſtens
unter dem jeweiligen Reichsbankdiskontſatz,
ſo=
fern ſie für einen Zeitraum von mindeſtens 62
und höchſtens 91 Tagen hereingenommen ſind,
höchſtens
unter den am Tage der Hereinnahme geltenden,
oder höchſtens
½
unter dem jeweiligen Reichsbankdiskontſatz,
ſo=
fern ſie für einen Zeitraum von mindeſtens 92
und höchſtens 364 Tagen hereingenommen ſind,
höchſtens den am Tage der Hereinnahme
gel=
tenden oder den jeweiligen
Reichsbankdiskont=
ſatz.
Dieſe Zinsſätze treten am 3. Mai 1932 in Geltung.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. April 1932 hat ſich
in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage
in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 474,3 Mill.
auf 3815,5 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände
an Handelswechſeln und =ſchecks um 256,3 Millionen auf 3145,5
Mill. RM., die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 19.3 Mill. auf
26,4 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um 198,7 Millionen auf
282,0 Mill. RM. zugenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
271,6 Mill. RM. in den Verkehr gefloſſen, und zwar hat ſich der
Umlauf in Reichsbanknoten um 252,9 Mill. auf 4128,1
Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 18.7 auf
415,5 Mill. RM. erhöht. Dementſprechend haben ſich die Beſtände
der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 11,7 Mill. RM.
er=
mäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 404,7 Mill. eine Zunahme
um 34,5 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen
Devi=
ſen haben ſich um 0,5 auf 989,5 Mill. RM. erhöht. Im
ein=
zelnen haben die Goldbeſtände um 1,1 Mill. auf 858,8 Mill. RM.
abgenommen und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 1,6
Mill. auf 130,6 Mill. RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und
deckungs=
fähige Deviſen beträgt 24,0 Prozent gegen 25,5 Prozent in
der Vorwoche.
Stabiliſierung des Dollars.
Das Amerikaniſche Repräſentantenhaus nahm am Montag einen
Geſetzentwurf an, der die Stabiliſierung des Dollars auf der
Ba=
ſis ſeines Wertes von 1926 durch das Bundesreſerveamt vorſieht.
Verſchiedene Blätter weiſen auf die große Bedeutung der
Golds=
borough=Vorlage für die amerikaniſche Währungspolitik hin und
bringen weitere Einzelheiten. Danach ſoll der Federal=Reſerve=
Board ermächtigt ſein, den jeweiligen Kreditbedarf durch
Vermeh=
rung der Umlaufsmittel Rechnung zu tragen. Zu dieſem Zwecke
ſollen jede Woche Staatspapiere in Höhe von etwa 100 Millionen
Dollar angekauft und die Diskontſätze entſprechend geändert
wer=
den. Weiterhin; ſeien, die Federal Reſervebanken in der Lage,
neue Noten im Betrage bis zu 9 Milliarden Dollars auszugeben.
Der neue Entwurf wird von amerikaniſchen Finanzkreiſen ſtark
bekämpft, da zu befürchten ſei, daß die Ausgabe von einigen
Mil=
liarden neuer Dollarnoten zur Inflation führen würde. Es ſei
daher auch kaum zu erwarten, daß ſich im Senat die notwendige
Zweidrittelmehrheit für die endgültige Annahme des
Geſetzent=
wurfes ergeben würde. Sollte der Entwurf auch im Senat
ange=
nommen werden, ſo wäre vorausſichtlich mit einem Veto des
Prä=
ſidenten zu rechnen.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Berliner Vormittagsverkehr und Vorbörſe lagen im
An=
ſchluß an Frankfurt etwas ſchwächer, doch zeigte ſich ſpäter, als die
Anfangsnotierungen feſtgeſtellt wurden, eine beachtliche
Wider=
ſtandsfähigkeit. Während das Publikum heute ſo gut wie gar nicht
im Markte war, zeigte die Spekulation vielfach Deckungsneigung.
Man ſprach in der Hauptſache über das im Repräſentantenhaus
in Waſhington vorgeſtern angenommene Geſetz, wonach die
Kauf=
kraft des Dollars auf den Stand von 1921 bis 1929 gebracht
wer=
den ſoll. In der Börſe waren die Meinungen üer die
Auswirkun=
gen dieſes Geſetzes, das allerdings noch der Annahme im Senat
bedarf, ſtark geteilt. Der Stellungnahme maßgebender
internatio=
naler Finanzkreiſe zu dieſem Plan ſieht man mit großem Intereſſe
entgegen. Jedenfalls rechnete man aber mit einer feſten New
Yorker Börſe für heute. Eine leichte Verſtimmung ging vom
Ab=
ſchluß der Reichsbahngeſellſchaft aus, zumal die Ausſichten für
dieſes Jahr wenig günſtig ſind. Die Kursgeſtaltung war nicht
ganz einheitlich; die Schwankungen nach beiden. Seiten betrugen
bis zu 1,5 Prozent. Ueberwiegend waren kleine Rückgänge
feſtzu=
ſtellen. Im Verlauf wurde es allgemein freundlicher, und auch
das Geſchäft erfuhr eine leichte Belebung. Die Hauptwerte zogen
bis zu 1,5 Prozent an. Der Reichsbankausweis per Ultimo April
wurde ziemlich günſtig aufgenommen. Deutſche Anleihen lagen
feſter, während Renten und Reichsſchuldbuchforderungen zur
Schwäche neigten. Am Berliner Geldmarkt blieb die Situation
unverändert zu geſtern. Tagesgeld ſtellte ſich auf 5,75 Prozent und
darüber;, für Monatsgeld war kein Satz zu hören.
Nachdem man noch im Frankfurter Vorbörſenverkehr
auf Grund der ſchwachen geſtrigen New Yorker Börſe und dem
un=
befriedigenden Reichsbahnabſchluß mit einer eher ſchwächeren
Ten=
denz gerechnet hatte, eröffnete die Börſe bemerkenswert wider=
teilweiſe 0,5—1.5 Prozent höher lagen, noch um bis zu 2,5 Proz.
überſchritten. Im Verlaufe blieben die Kurſe auf dem erhöhten
Niveau ziemlich gut gehalten, obwohl eine gewiſſe Unſicherheit um
ſich griff. Der Geſchäftsumfang erfuhr eine merkliche Einengung,
zumal die Kuliſſe ſtarke Zurückhaltung bekundete. In der letzten
Börſenſtunde erfuhr die Tendenz eine leichte Abſchwächung. Am
Geldmarkt war die Lage weiter erleichtert. Tagesgeld 5 Prozent.
An der Abendbörſe war man überraſcht, daß die geſtrige
New Yorker Börſe zu Beginn ſchwache Kurſe brachte, nachdem man
im Mittagsverkehr auf Grund der amerikaniſchen
Devalvations=
beſtrebungen mit einer feſten Börſe gerechnet hatte. Dies blieb
aber auf die Haltung der Abendbörſe ohne Einfluß. Der zu
er=
wartende Rücktritt des Reichswirtſchaftsminiſters Warmbold
machte ebenfalls keinen Eindruck; man glaubt nicht, daß es deshalb
zu einer weſentlichen Umbildung des Kabinetts kommen werde.
Bei ſtillem Geſchäft eröffneten die erſten Kurſe gegen den Berliner
zunächſt nur behauptet, doch ſetzte ſich ſpäter eine leichte Erhöhung
durch, zumal die Kuliſſe weitere Deckungsneigung bekundete. Die
Tendenz war bis zum Schluß der Börſe freundlich; J.G. Farben
erhöhten von 96,75 auf 97,25 Prozent. Auch der Rentenmarkt
zeigte weiter freundliche Tendenz.
Wirtſchaftliche Rundſchan.
Maſchinenbauanſtalt Venuleth u. Ellenberger A.G.,
Darm=
ſtadt. Ueber das Vermögen der mit 255 000 RM. A.K.
ausgeſtat=
teten Geſellſchaft, die Anfangs März ihre Zahlungen eingeſtellt
hat, iſt nunmehr am 26. April das Vergleichsverfahren zur
Ab=
wendung des Konkurſes eröffnet und Rechtsanwalt Dr. C.
Dingel=
dey in Darmſtadt zur Vertrauensperſon ernannt worden.
Ver=
gleichstermin am 25. Mai.
Ah. Rheinheſſiſche Weiß= und Rotweinverſteigerung. Der
Bü=
desheimer Winzerverein, Bingen=Büdesheim, bot 50 Nummern
Faßweine des Jahrgangs 1931 aus, von denen ein Teil naturrein
iſt. Bei gutem Beſuch und reger Kaufluſt wurde das ganze
An=
gebot bis auf drei Fäſſer Weißweine abgenommen. Es brachten
1931er Weißweine: 20 Stück Büdesheimer 400—500, 9 Halbſtück
240—350, durchſchnittlich je Halbſtück 230 Mk. 1931er
Frühbur=
gunder=Rotweine: 11 Halbſtück Büdesheimer 380—420, 8
Viertel=
ſtück 200—260, durchſchnittlich je Halbſtück 420 Mk.
Diebmärkke.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 2./3. Mai. Tatſächlich
auf dem Markte zum Verkauf: 22 Ochſen, 16 Bullen, 491 Kühe oder
Färſen, 340 Kälber, 752 Schweine. Marktverlauf: In allen
Vieh=
gattungen mäßig belebt, langſam geräumt. Es koſteten pro 50
Kilogramm Lebendgewicht: Ochſen a) 1. 30—33, b) 2. 20—25;
Bullen c) 20—25; Kühe a) 20—27, b) 17—22, c) 15—18; Färſen
a) 29—34: Kälber c) 32—38, d) 28—31; Schweine b) und c) 40
bis 42, d) 36—40.
Mannheimer Viehmarkt vom 3. Mai. Auftrieb — Zufuhren:
143 Ochſen, 178 Bullen, 232 Kühe, 392 Färſen, 957 Kälber,
44 Schafe, 2406 Schweine, 140 Wagenpferde, 263 Arbeitspferde,
102 Schlachtpferde und 4 Ziegen. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht
in RM.: Ochſen a) 32—35, b) 26—30, c) 26—30 Bullen a) 26
bis 29, b) 23—25, c) 20—23; Kühe a) 25—27 b) 20—24, c) 15
bis 17, d) 11—14; Färſen a) 34—36, b) 28—31, c) 25—28;
Käl=
ber a) 70—80, b) 45—48, c) 40—44, d) 36—40, e) 32—35: Schafe
a) 34—38, b) 30—34, c) 24—30; Schweine a) 40—42, b) 40—42,
c) 40—42, d) 39—41, e) 36—38, f) 32—34, g) 25—32. Es koſteten
pro Stück in RM.: Wagenpferde 900—1500, Arbeitspferde 500
bis 1600, Schlachtpferde 30—140; Ziegen 10—20. Marktverlauf:
Mit Großvieh mittel, geräumt; mit Kälbern lebhaft, ausverkauft;
mit Schweinen lebhaft, ausverkauft. Prämiierte Tiere aller
Klaſ=
ſen über Notiz. Erſtklaſſige Wagen= Arbeits= und Schlachtpferde
mittel, geräumt; „Pferde mittlerer Preislage begehrt.
Berliner Kursbericht
vom 3. Mai 1932
Der Reichsbahngbſchluß 1931.
Wenig erfrenlicher Ausblick. — Weikerer Verkel
rückgang. — Die Reparakionen müſſen verſchwint
Der Wekkbewerb ſoll geregelt werden.
Der Güteraustauſch durch die Eiſenbahn iſt mit 6.15 To
auf den Kopf der Bevölkerung auf den Stand des Jahres 190/
der Perſonenverkehr mit 20 Reiſen auf den Kopf der Bevölke
auf den Stand der Jahre 1913/14 zurückgeworfen. Dieſer Lage
ſprechen die ſtark zurückgegangenen Einnahmen mit über 721
RM., oder 16 Prozent weniger als 1930 und 28 Prozent we
als 1929. Da nicht die Möglichkeit beſtand, dementſprechend b.
Verringerung der Ausgaben gleichen Schritt zu halten, erga
als Folge für die Finanzführung 1931 eine Aufzehrung der
lichen Reſerven. Die Betriebszahl verſchlechterte ſich auf
d. h. von 100 RM. Betriebseinnahmen entfielen 94,12 RM
Betriebsausgaben.
Die Betriebsrechnung zeigt mit einer Einnahme von
Mill. (i. V. 4570,2 Mill.) RM. einen Rückgang von 721,6
RM. gegenüber 1930. Da bereits im Vorjahr die Einnahme
783,5 Mill. RM. geſunken waren, beſteht zwiſchen 1931 und
ein Minderertrag von 1505,1 Mill. RM. Nach der Gewinn
Verluſtrechnung ſtellten ſich die Ausgaben der reinen Bet
rechnung auf 3622,5 (4090,4) Mill. RM., vor Zahlung der Re
tionen ergibt ſich alſo ein Betriebsüberſchuß von 226,2 (
Mill. RM. Bei den Betriebsausgaben ſind alſo 467,9 Mill
eingeſpart worden, um für die Mindereinnahmen einen teilr
Ausgleich zu ſchaffen. Die Einſparung bei den Perſonalaus
betrug 320 Mill. RM., ſie iſt zurückzuführen auf die Verring
des Perſonalſtandes (Jahresdurchſchnitt 1931: 644 000 gegen
700 000), auf die Kürzung der Beamtengehälter um 10—14
und auf die Schiedsſprüche für Herabſetzung der Arbeiterlöh=
April und November. Die vom 1. Januar 1932 ab durch N.
ordnung eingetretenen weiteren Gehalts= und Lohnherabſetz
werden im Jahre 1932 eine Minderausgabe von 200 Mill.
verurſachen. Trotzdem ſtehen die Perſonalausgaben noch i
in einem ſtarken Mißverhältnis zu den Verkehrseinnahmer
Im Geſchäftsbericht wird bemerkt, daß der Ausbl
laufende Jahr ſehr wenig erfreulich ſei, da ſich der Ve
gang in den erſten vier Monaten des neuen Jahres w.
geſetzt hat. Wie wir erfahren, ſind die Einnahmen gegenüber
um 26,3 Prozent geſunken. Die Reichsbahn weiſt daher beſe
eindringlich darauf hin, daß die von ihr zu tragenden poli=
Laſten immer drückender werden. Es ſei deshalb dringend
wendig, daß neben der Frage der Reparationen auch die
des Wettbewerbs geregelt werde. Da ſich eine wirkſame Kor
des neu geregelten Kraftverkehrs bisher als kaum durchfü
erwieſen habe, müſſe unbedingt in dieſer Beziehung eine 2
rung eintreten. Die Reichsbahnverwaltung beſtreitet nich
in den zuſtändigen Reſſorts den Kraftwagenbewerb betre
Pläne bearbeitet werden. Es ſei aber nicht richtig, daß, wie
fach behauptet, bereits irgend ein Notverordnungsentwu
Reichsregierung vorgelegt worden ſei.
Kleine Wirtſchafisnachrichken.
Die Vereinigung weſtdeutſcher Mühlen G.m.b. H. Köln, k
zum 1. Mai lief, iſt laut Beſchluß einer Mitgliederverſamt
abermals proviſoriſch um zwei Monate verlängert worden.
entſprechenden Beſchluß hat die Süddeutſche Mühlenkonvent
Mannheim gefaßt.
Gelegentlich der in der Zeit vom 31. Mai bis 5. Juni
findenden DLG.=Wanderausſtellung in Mannheim wird an
in der Mannheimer Produktenbörſe zum erſten Male ein Get
handelstag abgehalten. Da Mannheim in der oberrheit
Getreidewirtſchaft führend iſt, ſteht zu erwarten, daß der
Ge=
handelstag einen zahlreichen Beſuch nicht nur aus der ni
Umgebung, ſondern auch von weither aufweiſen wird.
Der Präſident des engliſchen Handelsamtes Runcimat
derte in einer Rede auf dem Jahresbankett der Londoner Ha
kammer nachdrücklichſt, die Nationen ſollten ſofort „die ſe
Politik der letzten zwölf Jahre” verlaſſen und „eine vollſte
Beendigung aller Kriegsſchulden= und Reparationszahlu
herbeiführen.
Oeviſenmarlt
vom 3. Mai 19
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank. . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
83.—
21.25
37.50
21.25
13.50
14.125
25.125
29.
37.50
17.
13.75
91.
86.75
Jauſ
Elektr. Lieferun
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u. 1
Köln=Neueſſen /
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Korswv.
Orenſtein & Aoppell
58.875
53.—
96.50
34.875
54.125
37.25
2.—
38.50
83.50
24.
35.625
24.75
34.875
23.50
ee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.- Nrnb.Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Sohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Mfne
30.75
142.50
16.25
92.25
25.—
13.25
24.625
65.—
16.50
29.—
Helſingfor=
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig
Solland
Lslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Italien
Paris
Währung
100 finn.Mk.),
100 Schilling
100 Tſch.Kr.
100 Pengs
100 Leva.
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 s.Sta.
1 Pab. Peſo
1 Dollar. I.
100 Belga,
100 Lire. *
100 Francs
Geld
7.113
s19s
12.465
2.057
170.531
77 97
84. 42
77.02
15.40
1.0031
4.209
58.94
21s5
16.59
Riie
7.127
52.05
12.485
2,ags
171.17
78.13
84.58
77.181
15.44
1.007
4.217
F9.c6
21.69
16.63
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janerrol=
Jugoſlawien
Portugal
Athen.
Sſtambu=
Kairv
Kanada
Uruguah
Jsland
Tallinn (Eſtl.)
Riga.
Währung
100 Franken)
100 Peſetas
00 Gulben
1 Yen
Milreis
100 Dinar
00 Cscudos 14.04
100 Drachm.
1 türk. 2
ägypt. *
t canad. Doll
1 Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtil. Kr.
100 Lals
Gel
81.92
33 3:
32.43
1.87
0.24
7.4:
3.14
2.0
15.8:
3.15e
1.84
69
109.:
79.
Burmſtäoter und Kariokalbant Burafftaot, Billdte der Aressker O
Frankfurter Kursbericht vom 3. Mai 1932.
60 Dtſch Reichsanl
„ „v.21
53 %Intern.,
62 Baden .....
6%Bayern ....
68 Heſſen..
6% Preuß. Staat
6% Sachſen ...
Dtſche Anl.
Auslo=
ſunsſch. 4l Ab.
löſungsanl..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
6% Baden=Baden
6%Berlin. . .v.24
6% Darmſtadt .
6% Dresden v. 26
6% Frankfurt a.M.
Schätze v. 29
v. 26
82Mainz
68 Mannheim b.27
62 München v. 29
6% Wiesbaden v. 28
6% Heſſ. Landesbk.
„ Goldoblie
5½% Heſſ. 2d3.
Hyp.=Bk.=Liquid.
424% „Kom.=Obl.
6% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
6% „ Goldobligl
K
58
Ha
5c
62,5
73.5
64
40.5
3.75
2.8
72.5
51.5
74
555
Wi Meu
Bk. Girozentr. für
Heſſen, Goldobl.
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½%0 „ Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöf.=Anl.
4AuslSer.
„ Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)..
6% Berl. Hhp.Bk.
2%an Liqu.=Pfbr.
62 Frkf. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
„ Golboblig.
„ Pfbr.=Bk.
220 „ „ Liqu.
½ Mein. Hyp.=Bk.
2 20 n Lig. Pfbr.
2 Pfälz. Hyp.=Bk.)
½%0 „ Lig. Pfbr.
2 Rhein. Hhp. Bk
51I,%0 „Lig. Pfbr.
„ Goldoblig.
82 Südd. Bod.
Cred.=Bank
g. „ Lig. Pfbr
6% Würt, Hhp.B.
6SDaimler=Benz
680 Dt. Linol. Werkel 54
6%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld, Stahl.
6%Ber. Stahlwerkel 40—75
45
37.75
4.5
74.25
Ko
77.5
79
We
J.G. Farben Bondsl
5% Bosn. L.E.B
„ 2. Inveſt.
528 Bulg. Tab.v.02
41/,% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumänl
41ſ.%0
42
4% Türk. Admin.
„ 1. Bagdad)
„ Zollanl.
4‟
41ſ.% Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
Aktien
Rla. Kunſtzüde Unie
A. E. G.
AndregeNoris BZahn
Aſchaffbg.Brauerei
Zellſtof
Bemberg.
P.
Bergm. El.=Werke
BrownBovericCie.
Buderus Eiſen.
Cement Heidelbergl 42
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel130.5
Chem. Werke Abert!
Chade
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz....!
Dt. Atl. Telegr. ..
5.5
36.5
25.25
50
27.5
37.5
21
42
91.75
251.
10.75
Dt. Gold=u. Silber,
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerkel
„ Eiſenhandel.
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EslingenMaſchinen
Faber & Schleicher
J.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleg
Frankfurte
Gelſenk.
eſ f.elektr. u
ſoldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen!
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Lempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. . ...
Hochtief Eſſen ...
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stam
Genüſſel
Junghans.
Kali Chemie
„ Aſchersleben
Karſtadt, R...
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerke ....
An ...188351 Rnorr C, 5....f33
125
Sis
13.5
*=
15
19
34.5
54,25
17.5
40
39
83
117,
83
7.25
Mue
Laurahütte ......
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Müng. 142.5
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br.
Mannesm. Röhren!
Mansfeld Bergb.
Metllageſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Sberbedarf
Phönix Bergbau.
Reiniger. Gebb
Rh. Braun lohlen 150.25
„ Elektr. Stamm
„ Stahlwerle
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerke ..
Salzöetfurth Kali 142
Salzw. Heil
onn
Schöfferhof=Bind.,/1197,
Schramm, Lackſbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske. 4102
Südd Zucker=A. G.
Tellus Bergbau.
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard..
unterfranken ..
Ver. Stahlwerke.
„ Ultramarin.
Voigt & Haefſner.
Bahß 2 Frehztag.
78.25
31
68.5
38
35
49
95.25
5
Mi
Zelſtoff Waldhof=
Memel
Allg. Dt. Erebitanſt.
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Bayer. Hyp. u. B.
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothefb!
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Dt. Bank und Lie.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank.
Frankf. Bank ..
„ Hyp.=Bank
Mein. Hhp. Bank
Pfälz. Hyp. Ban!
Reichsbank=Ant .
Rhein. Hyp.=Banl
Südd. Bod. Cr. Bk.
Württb. Notenban
A.-G. ſ. Verkehrsn
Allg. Lokalb. Kraf
720 Dt. Reichsb. P
Hapag.
Nordd. Llohd..
Südd. Eiſenb.=
Allianz. u. Stutt
Verſicherung:
„„ Verein.Berfi.!
FrankonaRück=u.M
Mannh. Verſich.
Otavi Mi
Sne
Tittwoch, 4. Mai 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche =Neueſte Nachrichten
Nr. 124 — Seite 13
Roman von
Kall Bennings großer Zeind. Nurt Siodungk
(Nachdruck verboten.)
Copyrjaht by Carl Duncker Berlag, Berlin 1931
Herr Benning —‟, Seller berührte Ralf zaghaft mit dem
er, ſchielte auf Lien, die am Bug ſaß, „Ihre Frau?‟ Er
blin=
verlegen und fuhr ſich über die Naſe.
Ralf ſah zu Lien hin, ihr helles Geſicht war ſtaunend dem
twerk zugewendet. Sie wunderte ſich über alles — über die
des Turmes, die Schlankheit der Antennen, die mächtigen
en, die im Waſſer verſchwanden, die weiten Maſchinenhallen,
ich am Strand hinzogen, die kleinen Wellblechhäuſer, die die
tſtation wie Kücken die Henne umgaben.
Kalf nickte Seller zu: „Meine Frau,” ſagte er leiſe und ſtolz.
Bon!” erklärte Seller, und zog ſich befriedigt auf ſeinen Platz
k. Wieder lachten die Männer ſchallend, der harte Schlag
Zootsmotors ſetzte ein, und raſch kam das Ufer näher.
Nun, wie lebt ihr hier?” fragte Ralf und blickte die drei
ger der Reihe nach aufmerkſam an.
Leben? Wie kann man in Afrika leben —”, ſagte
Mann=
ruhig und faßte das Steuer feſter, „es gibt nicht viel zu.
ten, leider, wir machen verſchiedene Verſuche, lange will Herr
ing auch nicht mehr hier bleiben —, es iſt ganz gut — und
das Werk an die Portugieſen verkauft wird, bleiben wir
ticht hier —, alſo das ſind die Ausſichten.‟ Sein Geſicht war
Warum iſt mein Bruder nicht mit an das Schiff
gekom=
fragte Ralf endlich zaghaft.
einer antwortete.
Iſt ihm zu mühſam.” Seller erhob ſich, faßte das Haltetau,
Land zu ſpringen.
Wohl,” beſtätigte Mannheim ſchnell, „hat das Umherlaufen
ſehr gern!“
Aber er wußte doch, daß ich komme?” fragte Ralf ratlos,
nd das Boot an der Mole vertäut wurde. „Habt ihr das
elegramm nicht erhalten?"
ritſchuck ſchüttelte den Kopf. „Funktelegramm? Nee —,
aben keins bekommen —, die Portugieſen geben es nicht
die ſabotieren uns, wo ſie können —, wir ſind nur auf das
angewieſen.”
ſch habe von Liſſabon aus telephoniert —.‟
Vielleicht iſt es kein böſer Wille —”, lenkte Aritſchuck ein
ſichte Lien die Hand zum Ausſteigen, „ſie ſind manchmal n
nachläſſig —, wird man auch allmählich hier in Afrika.
itten es über den Sender in Tunis gehen laſſen ſollen. Die
ſſen arbeiten mit uns auf der Welle 1230. Da bekommen
lle Nachrichten. Jeden Tag laſſen ſie was von ſich hören,
ganz ſind wir dadurch nicht von der Welt abgeſchloſſen — Achtung
Frau Benning, hier iſt ne Stufe!”
„Danke!” Lien lächelte, wandte ſich dann blinzelnd nach Ralf
um. Jetzt hatte man die Rollen getauſcht, denn ſie trug anſcheinend
den Namen Benning und Ralf nannte ſich Rohmer. Sie blickte
wieder nach dem Maſchinenhaus hin, bemerkte eine kleine flache
weiße Villa, die ſich an die langgeſtreckte Halle anſchloß.
Ralf und Lien gingen auf die kleine weiße Villa zu. Ralf
wandte ſich um, aber die Arbeiter waren ihm nicht gefolgt. Sie
gingen zum Maſchinenhaus hinüber. Weshalb begleitete ihn
nie=
mand? Gehörte es ſich nicht, daß einer mitkam? Oder war es
nicht nötig, daß man ihm den Weg zeigte?
Es war nicht nötig. Ralf wußte, hinter welcher Tür Jaſper
Tag für Tag auf ihn wartete.
Er öffnete die Tür des kleinen Hauſes. Kühle friſche Luft
ſchlug ihm entgegen. Die kalten Kondenzwaſſer der Kraftſtation
machten das Leben in den Häuſern erträglich.
Noch immer hielt er Lien feſt, die unbeirrt neben ihm ſchritt.
Dann ließ er ihre Hand los, ſtand vor einer hohen ſchmuckloſen
Eichentür, eine runde, helle Klinke glänzte.
„Warteſt du hier einen Augenblick auf mich?” fragte er Lien
mit gepreßter Stimme.
Lien ſchüttelte den Kopf.
„Ich komme mit, ich muß doch deinen Bruder kennlernen,
ich muß doch endlich mal Hungogo die Hand geben —.” Sie nickte
ihm ermunternd zu, zog dann ſeinen Kopf herab und küßte ihn
auf den Mund.
„Geh, du großer Junge!"
Braucht man zum Schlafen Kraft?
Man kann ſich ſo zermürbt oder erſchöpft fühlen, daß ein
Ein=
ſchlafen unmöglich iſt. Es tritt dann der paradoxe Fall ein, daß
man vor lauter Ruhebedürfnis keine Ruhe findet. Wenn man
dieſen unnormalen Grad der Ermüdung überwinden und geſund
ſchlafen will, dann ſollte man ſeinen Körper vor dem
Schlafen=
gehen noch einmal gehörig ſtärken — nicht mit einer ſchweren
Speiſe, ſondern mit einer leicht verdaulichen Kraftnahrung.
Tau=
ſende von Menſchen nehmen zu dieſem Zweck Ovomaltine. Das
iſt eine konzentrierte Kraftnahrung aus Malz. Milch. Eiern und
Kakao, die den Magen nicht belaſtet, ſondern ſofort ins Blut
übergeht. Ovomaltine wird abends am beſten in Milch
ge=
trunken und ſchmeckt vorzüglich. Schon mit einer Doſe zu RM.
115 aus der nächſten Apotheke oder Drogerie können Sie einen
Verſuch machen. Wollen Sie erſt eine koſtenloſe Geſchmacksprobe,
ſo erhalten Sie dieſe von Dr. A. Wander G. m. b. H.,
Abtei=
lung 78, Oſthofen/Rheinheſſen.
(1 3754
Ralf klopfte. Jetzt wurde er ſich bewußt, daß er an die Tür
ſeines Bruders, angeklopft hatte, ſofort drückte er die Klinke
nieder.
„Herein!” rief eine Stimme. Es war Jaſpers Stimme.
Die Tür ſprang auf, dort ſaß Jaſper hinter dem Schreibtiſch
und wandte ihm ſeinen hohen, ſchmalen Kopf zu.
Ralf blieb in der Tür ſtehen, die Brüder blickten ſich in die
Augen.
„Da biſt du ja endlich, Flick,” ſprach Jaſper mit dunkler,
ſprö=
der Stimme.
„Da bin ich endlich, Hungogo!”
Jaſper drehte ſich mühſam, ſeine linke Hand faßte in die Ecke
des Schreibtiſches, holte Krücken hervor, dann ſtand er, lang und
pendelnd und kam beinlos mit einem Schwung bis in Ralfs Nähe,
„Dieſes weiſe Haupt hat dich ſchon lange erwartet, Flick!”
Er ſtreckte Ralf die linke Hand entgegen und Ralf ſah jetzt
erſt, daß ihm auch die Rechte fehlte. Ralf blickte Jaſper in die
Augen, ſah das vertraute, langerſehnte, längſt erträumte Licht in
dieſen Augen.
„Süß iſt deine Stimme, Hungogo,” lächelte er, und faßte nach
der Hand des Bruders.
Neuntes Kapitel.
Eine Woche nach dem Tode Arthur Bennings hatte im
Laboratorium der Niederſedlitzer Gummiwerke eine Exploſion
ſtattgefunden. Jaſper verlor dabei die Beine und die rechte
Hand. Der Grund dieſes Unglücksfalles war niemals
feſtzu=
ſtellen. Jaſper weigerte ſich auch, die Verſuche zu erklären, die er
im Laboratorium ausgeführt hatte, gab aber an, daß ſich
keiner=
lei exploſivartige Stoffe im Hauſe befunden hätten.
Damit gab ſich aber die Polizei nicht zufrieden. Jaſper,
zwi=
ſchen Tod und Leben ſchwebend, wurde auf Grund des
Spreng=
ſtoffgeſetzes angeklagt. Die Verſicherung weigerte ſich zu zahlen,
ehe dieſer Fall geklärt ſei.
Jaſper wartete die Verhandlung nicht ab er verſchwand
nach Afrika, fern vom Arm der Gerechtigkeit, die ihn dafür
be=
ſtrafen wollte, daß er Beine und Hand verloren hatte. Das
Verfahren wurde niedergeſchlagen, gerade als die Fabriken in
andere Hände übergingen.
Ralf fand ſeine Mutter in Afrika nicht vor, Koppenhöfer
hatte ihn belogen. Sie befand ſich in Koswig bei Dresden in
einer Heilanſtalt. Sie war nicht allein, Selbender, der alte
Die=
ner, hatte ſie begleitet. Dort wartete ſie, ſtumm und ſchwermütig,
gebrochen von den ſchnellen unerwarteten Schlägen des
Schick=
ſals, auf die Rückkehr ihres toten Mannes, auf die Wiederkehr
ihres verſchollenen Sohnes.
Ralf verſtand Koppenhöfer und war ihm jetzt für ſeine
Feig=
heit dankbar. Er kannte die Grenzen ſeiner Kraft. Sicherlich
wäre er zuſammengebrochen und hätte nicht den Mut gefunden,
hierher zu kommen. Jaſper hätte lange Zeit auf ihn warten
müſſen.
Er erzählte Jaſper ſeine Geſchichte, die Flucht aus dem
Zuchthaus, den Mut Liens, ihn in der Nacht aufzunehmen,
zeigte ihm die Pläne der drahtloſen Kraftübertragung. (F.f.)
enauswahl!
Mirgends billiger!
b. Traisa
Waldesruh
Castlldds Mädt
höne Tapeten
in herrlicher Blütenpracht
Linoleum, Stragula
Groß- und Kleinverkauf.
vorm. Frankfurter
19, Lorn & CO. Tapetenfabrik
Schleiermacherstraße 23 (am Gerſcht), (3800a
Ioleum und
rkettböden
nigt am besten:
vin . ."
.. . . Liter 0.90
nol mit Wachs . . . . Liter 2.00
en, Wände, Tapeten
gt verblüffend die neue Knetmasse
Iofix . . . . . große Dose 2.50
ung kostenlos!
(6792b
am
nhaus Hüller weißen Turm
lale Seifenhaus am Schillerplatz.
ſchfertige Oelfarben
a Fußboden — Glanzlacke
e I in größter Auswahl billigſt
beim
(6543b
ben-Fischer
Frankfurterſtraße 12—14
Mur 20=
Wannenbad im Römerbad
traße 7. Tel. 3834 Alle Arten
Bei allen Kaſſen zugelaſſen. (584a
aha
Mieder
Corselets
Leibbinden
Charmeusewäsche
und gut
(6720a
in der Fabrik Blumenthal-
24 (gegenüber der Alicestr.)
e
isekartoffeln
tner 3.70 Mk. frei Keller.
chthaus Freeſe
Telephon 4380.
(6796b
br. Ladeneinrichtung
ereierzeugniſſe, evtl m Eisſchrank,
geſucht. Angebote unter J 68
eſchäftsſt. d. Bl.
Prima überrheiniſche
Speiſekartoffeln
p. Ztr. 3.65.4 fr Haus.
Breidert, Obergaſſe 12 (*
Hier iſt:
Schuchardſtraße 10.
Genſatlonspreiſe
Sprechapp. ab 19.50
—
Standuhren,
Wanduhren „ 27.50
Taſch.=Uhren , 2.50
Armb.=Uhren 4.80
Nähmaſchinen ,„ 95.—
Damen=Sportsleute.
Berufs= u. Hr.=Fahr.
Fahrräder
ab 42.—
Fahrradſchl. ab 0.75
Fahrraddeck. „ 1.30
Pedale ...
1
Ketten
Felgen
1.—
Schutzbleche
Kettenſchützer,„ 1.—
„ 2.20
Sättel
Satteldecken „ 0.50
Satteltaſchen
1:0
Kinderſitze.
Kleidernetze „ 0.45
Lenker
Gabeln.
Gepäckträger „ 0.75
Laternen .. . 0.95
und alles andere
ſpottbillig!
Verſand n. ausw.
(6760)
Teht jeden an!
Bleichstraße 48 — Telefon 3026
früher Hotel Prinz Heinrich
Himmelfahrt ab 6 Uhr
Gartenakonzert
bei schlechter Witterung in den Lokalitäten,
Gleichzeitig empfeble ich meinen
bekannt guten Mittagstisch und die
reichhaltige Abendkarte
Schöne Fremdenzimmer von 2.— Mk. an
alle Sorten, reichhaltiges Lager.
TIüder Farbenhaus Lachmann, Bleichltr. 47
(5900a)
Köln-Düsseldorfer
Fahrplan
vom 30. 4. bis 15. 6. 32 ab Mainz
7.15 So bis St. Goarshausen
8.15, 9.30So, 10.00S, 11.00 bis Köln
14.30 b. Koblenz, 15 30So bis 48mannshaus.
Günstige Rückfabrgelegenheiten
S-Schnellfahrt, Sorznur Sonn-u. Feiertags
Besondere Ermäßigung durch billige
Tageskarten. Bückfahrscheine,
Kilometer-
hefte. Monats- und Jabreskarten, Schnl-.
Gesellschafts- und Sonderfahrten.
Auskunft und Fahrscheine durch die
Ageutur in Mainz (5653a
Verurnt
am
Halle-
platx U. L. AäNSGT 31959.
ladet alle Bekannten, Freunde und Gönner zum
Beſuch ein. Küche und Keller bieten das Allerbeſte.
Verbilligte Preiſe. — Kinderbeluſtigung.
Neue, große Tierſchau.
Es ladet freundlichſt ein der alte Beſitzer (6541a
Karl Diergardt.
Mk. 1000.—
gegen 7fache hypoth.
Sicherh. von
Selbſt=
geber geſucht. Ang.
unt. J. 94 Gſchſt.
3000 Mark
geg. gute Sicherheit
geſucht. Ang. unter
J. 88 a. d. Gſchſt.
8000.—
RM. auf1.
Hypoth. auf Wohn=
haus (Wert 50 000
RM.) aus
Privat=
hand geſucht. Ang.
u. H. 204 Gſch. (*gm
Nähmaschinen und Fahrrädel
vorte Ihafte Gelegenheitskäufe
A
1
Darmstadt, Schulstr. 71, (57954
Musik
Inſtr. u. f Saiten
Reparaturen
am beſten bei
Max Gerbert
nur Eliſabethenſtraße 34
Haus Alter.
u
Haben Sie
Geldſorgen?
Sie erhalten
Dar=
lehen f. alle Zwecke
direkt von
Selbſt=
geber. Gefl. Ang.
unt. J. 84 an die
Geſchäftsſtelle.
Alle Gewinne der belſebten
Darmstädter Pferde-Lotterie
Verden auf Wunsch in bar ausgezahlt.
Ziehung aarantiert Sonnabend.
Losc 2u 1 RMd. sind zu haben bef allen Lotterie-
Einnehmern u. den bekanntenVerkaufsstellen.
von Neubauten, Hypoth., Umſchuldung,
Bauſparverträge u. Zwiſchenkredit übern.
auf ſtreng reell. Baſis erſtkl. Fin.=Büro.
Anfr. unter A 244 Geſchſt. (49614
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 2 Portemonnaies m.
In=
halt. 1 Zehnmarkſchein. 1 Herren=
Arm=
banduhr. 1 Koffer mit verſchiedenen
Wäſcheſtücken. 1 Einglas mit goldener
Einfaſſung. 1 lederne Damenhandtaſche
mit Inhalt. 2 einzelne Handſchuhe. 1
Broſche. 2=Metermaß. 1 ſchwarzer ſeid.
Damenhandſchuh. 1 Beutel mit
Turn=
ſchuhen. 1 Portemonnaie. 1
Damen=
handtaſche. 1 Schal. 1 geſticktes
wolle=
nes Halstuch. 2 geſtreifte
Hemdenman=
ſchetten. 1 woll. Kindermütze. 2 Bund
Schlüſſel.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
In=
tereſſenten können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 11 beſichtigen.
Bauplanfeſilegung.
Der vom Stadtrat durch Beſchluß
vom 28. April 1932 gutgeheißene
Be=
bauungsplan über das Gebiet nördlich
der Seekatzſtraße zwiſchen Clemensſtraße
und Niebergallweg iſt gemäß Art. 5 der
Allgemeinen Bauordnung in der Zeit vom
19. Mai bis 6. Juni 1932 bei dem ſtädtiſchen
Hochbauamt, Grafenſtraße 30, zur
Ein=
ſicht offengelegt.
Einwendungen gegen den Plan ſind,
bei Meidung des Ausſchluſſes, während
dieſer Friſt daſelbſt vorzubringen.
Darmſtadt, den 30. April 1932.
Bürgermeiſterei. (St. 6783
Bebauungsplan.
Der Bebauungsplan über das Gebiet
zwiſchen der ehemaligen Main=Neckar=
und Main=Rhein=Bahn, deſſen Aufhebung
der Stadtrat am 28. April ds. Js.
be=
ſchloſſen hat, liegt gemäß Art. 5 der
All=
gemeinen Bauordnung vom 6. Mai bis
3. Juni d. Js. bei dem ſtädtiſchen
Hoch=
bauamt zur Einſicht offen.
Einwendungen gegen die Aufhebung
ſind bei Vermeidung des Ausſchluſſes
während dieſer Friſt daſelbſt vorzubringen.
Darmſtadt, den 30. April 1932.
Bürgermeiſterei, (St. 6782
Mehrere Darlehen
v. d. Deutſchen Bau
u. Siedlung m. hoh.
Kennziffer
umſtän=
dehalber zu verk.
Ang.zu. J. 90 Gſch.
Luftkurort
Ludwigshöhe
Telefon 591
Himmelfahrttag
Anfang
Frühkonzert uhr.
Choral vom Turm, ausgeführt vom
geſamten Stadtorcheſter (32 Muſiker)
Eintritt 20 Pfg.
Eintritt 20 Pfg.
Nachmittags ab 4 Uhr
Konzert
Eintritt frei.
Stadtorcheſter.
Beide Konzerte unter perſönl. Leitung
von Kapellmeiſter Willy Schlupp. (6786
Privalgeld
lang= u. kurzfriſtig.
Anfr. u. J. 92. Gſch.
Hypothek Mk. 15000 BONWOIÄCFHauS
Eberstadt
Ang. u. J. 80 Gſt. * M Hugenehmer Familienaufenlhalt !
Himmeltahrttag ab 3 Uhr nachn.
Kl. Haus
Konzert
nach Landesbk. a
ſehr gut. Objekt b.
hoh. Zinſ. geſ. Gefl.
mit Hof u. Stallg.
zu kaufen geſucht
w. Wohnung. (
Angebote u. J. 70
a. d. Geſchäftsſtelle.
Brauerei ſucht
tüch=
tige Wirtsleute f.
Lokal i. Darmſtadt,
u. J. 79 Geſchſt. (
Wirtſchaft (
braue=
reifrei), Miete
vor=
aus, zu pachten
ge=
ſucht. Angeb. unt.
J. 85 Geſchäftsſt. (*
Eilt! Tücht., kaut.. Wirtsleute
für bayr.
Bierwirt=
ſchaft ſofort geſucht.
an die Geſchäftsſt.
ausgetührt von dem bekannten
Kapellmeister L. Geiß. (6773
Vereinigung von Katzenfreunden.
Maigerſamm ung am Freitag, den 6. ds. Mis.,
beſte Lage. Ang. abds. 8 Uhr im Fürſtenſaal Chriſt), Grafenſtr.
Wegen wichtiger Tagesordnung vollzähliges
Erſcheinen erwünſcht. Eintritt frei. Gäſte
willkommen.
6738
EIEIIK
entflogen.
Wieder=
bringer Belohnung.
Eliſabethenſtr. 59.*
Steuerfreies
Motorrad,
Koffer=Grammoph.
abzugeben. Näh. in
der Geſchäftsſtelle.*
4 PS. Opel=
Zwei=
ſitzer mit Notſitz, in
Angeb. unt. J. 104 tadelloſ. Zuſtande,
billig zu verkaufen.
Näh. Geſchäftsſt. (*
6/25 Adler, offen
in nur tadelloſ.
Zu=
ſtande zu verkaufen.
Näh. Geſchäftsſt. /*m=
BMW., 750 ccm.,
m. Beiwagen, Mod.
30, in beſtem
Zu=
ſtand, z.
verkau=
fen. Näheres in
der Geſchäftsſt. (*
Zündapp, ſehr gut
erhalt., ſteuerfrei,
200 ccm, billig
ab=
zugeb. Hch. Störger,
Eberſtadt,
Schloß=
ſtr. 42, Tel. 291,
Schwarz. Kater, a.
„Fritz” hörend, ſeit
27. 4. entlaufen.
Wiederbring. Bel.
Mornewegſtr. 27, I.
Motorrad,
einwand=
frei, geg. ſof. Kaſſe
zu kauf. geſ. Ang.
u. J. 81 Geſchſt. (*
OPEL 4/16 BS
in beſt. Zuſt. z. verk.
Klappacherſtr. 28, I.
Anzuſ. vorm. ( md
Als Leihwagen
6 Sitzer 12/55 Opel
Spezialmotor, betr., mit
dichtver=
ſchließbar.
Gummi=
lederverdeck (feſten
Scheiben) f. ℳ 150.—
pr. Monat abzugeb.
Selbſt=Intereſſ. erh.
näh. Ausk. u. J 100
an die Geſchſt.
Motorrad,
500er Sportm. „
Ar=
die” Silberpfeil, w.
neu, preiswert zu
verkaufen. — Wo?
ſagt die Geſchſt.
Molgrrad
g. erhalt.. 300—500
ccm, zu kaufen
ge=
ſucht. Angeb. mit
Preis unter J. 95
a. d. Gſchſt. (67681
Seite 14 — Nr. 124
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 1. Mai
Seite
Ende 4
zurücke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
ganger
zöſiſche
Tardie
macht
tref
aus w.
konföt
verluf
haben
währe
von
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
nor
ware
vor
mit
Ruck
& Ln
Eein ernde
Snd Brslin ece.
Sunderiden dlösch,
ienliet etesen
Arter
rienie
EikLindusr
ien defages
Hauaa78
Ot
Kge
Brunnenschriften durch das Fachinger Zenfralbüro, Berlin 108 W8, Wilhelmstrade 55. Erhältlich In Mineralwasserhandlungen, Apotheken, Drogerlen usw. sowle bei Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl.7, Tel. 45
HELIA RIIm-Morgenfeler HELIA
Morgen Himmelfahristag vormitt. 11.15
Wiederholung des hochaktuellen Kultur-Tonfilms
Der Kampf um die Handschurei
Jngendliche zugelassen. Vorverkanf an der Helia-Kasse
Ab heute
Charlotte Susa, Hans Moser, Werner
Fütterer, in der humoristischen
Tonfilm Komödie:
(F.6748
Ehe mit beschränkter Haftung
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Hente
und folgende Tage
Felix Bressart, der Urkomische,
in dem neuen, originellen Tonfilm:
Holzapfel weiß alles
mit Jvan Peirovich, Gretl Theimer Theodor Loos
Anton Polntner, Uack Mylong-Müns w. T. 4.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Ab beute
Das interessante Doppelprogramm:
William Fairbanks in dem spannenden
Sensationsfilm:
Detektiv aus Liebe
Im II. Teil: Hans Beck-Gaden in dem Großfilm
ans den bayr. Alpen
Wenn die Abendglocken läuten
Jugendliche zugelassen. Beginn: 3.30, 5.45 u. 8.15 Uhr.
Gaststätte
Forsthaus Einsiedel
lch habe obige Gaststätte übernommen
und halte mich zum
Himmelfahrttag, ab 6 Uhr Früh
allen Ausflüglern von Darmstadt und
Um-
gebung bestens empfohlen. Ebenso wie
in dem von mir weiterhin unverändert
geführten „Hotel Prinz Carl”” werden
auch in der
Gaststätte Forsthaus Einsiedel
Küche und Keller bei zeitgemäßen
Preisen das Beste bieten.
(Engs
M. SCHNELLBACHER.
Himmelfahrttag
Ausflug
nach Roßdorf
Abmarſch um 7 Uhr
Turnhaus.
Einkehr bei Gaſtwirt
Krämer.
(6744
Bei Regenwetter
Früh=
ſchoppen im Turnhaus.
ORDHEUN HaI5 UhTN
DStannen und Lachen—
sind die Kennzeichen d.fabelhaften
IAttrakt1on z-
Programmos
mit BRICK
der Dompteur ohne Waffen
FERRY ROSSO
d. ausgez. IIlnsionist mit seinen
verblüffenden
Darbietungen und das (6795
große Beiprogramm:
Mn eg
0.60, 0.90. 1.25, 1.50
Karten Verk-Büro u de Waal.
Zum Haferkasten
(Ecke Elisabethen- und Waldstraße)
Wiedereröffnung am Himmelfahrttag
Indem ich meiner werten Nachbarschaft, meinen Gäster
und Freunden für das mir in meinem seitherigen Ge.
schäft: Restaurant Deutsches Haus, Waldstraße 23. be.
wiesene Wohlwollen bestens danke, bitte ich, dasselbe
auch auf meine neue Wirtschaft zu übertragen.
lch empfehle besonders meine gutbürgerliche Küche
Mittagstisch 80 Pfg.
Im Ausschank: Rummel-Spezialbier.
Am Himmelfahrttag Freikonzert
Um geneigten Zuspruch bittet
Ludw. Roth u. Frau
(seither „Deutsches Haus”, Waldstr. 23).
Himmelfahrt
Ersles Prühlings-Honzert
im Stettbachertal
10 Min. von Jugenheim und Seeheim
Naturschwimmbad
H. Rekowskl
Sporikaffee am Böllenſallor
Hleute der beliebte.
Kaffee- und kuchentag
Gedeek —90 ℳ, 1 Portion Kaffee oder
Tee usw., 2 Kuchen n. Ausw./ (6788
Einladung
zum Bortrag von Profeſſor Dr.
Wirth, auf Freitag, 6. Mai, abends
Hörſaal 326 der Techniſchen Ho
Thema: Bom Sinn des Lebens
nordiſcher Weltanſcham
Gegenwärtigkeit.
Eintritt 1 Mk. Stadenten frei. ga
Vorverkauf in der Köhler’ſchen
handlung, Schulſtraße 10, Leu
Ernſt=Ludwigſtraße 2
1 w. Kinderwagen!
zu verk.
Magdale=
nenſtr. 13, II., Vdh.*
Gebr. Dival
abzugebe
Näh. Geſchä
Me Neder Meladit.
MIOerr Ner,
Damen-Pullover
reine Wolle, 3 jour
gestrickt, mit Euff=
Armelchen ..
Fabelhaft billige
Damen-Mäntel
Jugendlicher Mantel
aus soliden Stoffen englischer
Art, ganz auf Kunstseide
16
gefüttert . .
Frühjahrs-Mantel
50
aus modern genoppten Stoffen,
fesche Form, gans gefüttert
Damen-Mantel
aus hochwertigen reinwollenen
Stoffen, ganz auf Kunstseide oder
Marocain gefüttert ..
Die bellebte
Kappe, flott
ge-
steckt, mit Blumen
garniert.
195
Modisch großer
Strohhut, grobes
Geflecht mit hübsch.
Samtbandgarnitur.
Blusen
aus maroc, uni und bedruckt, sowie
aus Trikot-Charmeuse, mit kurzem
oder langem Arm . . . . . . . . . 5.75