Einzelnummer 1.5 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Origmal=Alufſätze und eigenen Nachrichten m mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Sonntag, den 24. April 1932.
Nummer 114
195. Jahrgang
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Nellame=
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streilt uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf „Erfüſlung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fäll ſeder
Nabatt weg. Banſlonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
ie ſolierung Frankreichs in Gent
Jordergrund der Konferenzarbeik: Die Frage der Abſchaffung der Angriffswaffen nach dem Vorbild
des Verſailler Vertrags.— Deuſſchlands Kampf um Gleichberechkigung gehl weiter.
keiner Weiſe berührten, und es geht auch in Zeiten innerpolitiſcher
randmange Anertennang deulſcher Kämpfe entſchieden zu weit wenn der deutſchen Delegation in
dieſer Angelegenheit eine Schuld aufgebürdet wird.
Auffaſſungen
Tardien über ſeine Unkerredung mit Reichskanzler
anf der Abrüſtungskonferenz.
Genf, 23. April.
s Büro der Abrüſtungskonferenz hat heute mittag beſchloſſen,
ie Frage der qualitativen Abrüſtung, für die
er Hauptausſchuß der Konferenz in ſeinen geſtrigen
Be=
en ausgeſprochen hat, nunmehr nach der techniſchen Seite hin
ſearbeitet und geklärt werden ſoll. Schon die Annahme einer
ließung, die die Frage der Abſchaffung der Angriffswaffen
Vordergrund der Konferenzarbeit ſtellt, bedeutet auch für
hland einen erfreulichen Fortſchritt.
ſekanntlich war im Vorbereitungsausſchuß der Grundſatz der
ativen Abrüſtung hauptſächlich auf Betreiben Frankreichs
ſchaltet worden. Wenn er ſchon zu Beginn der jetzigen
Kon=
von einer großen Anzahl von Staaten gefordert und
nun=
allgemein anerkannt worden iſt und alsbald praktiſch
ver=
cht werden ſoll, ſo ſtellt das einen Erfolg des ſeit Jahren von
hland vertretenen Standpunktes dar, daß die im Verſailler
ig enthaltenen Verbote beſtimmter Waffen auch für die
all=
ne Abrüſtung richtunggebend ſein müßten. Es iſt der
kon=
t und nachdrücklich eingenommenen Haltung der deutſchen
ition gelungen, dieſer Forderung, die den Grundſatz der
berechtigung in ſich ſchließt, ſoweit Anerkennung zu
ver=
n, daß bei den letzten Verhandlungen die Vertreter Eng=
Amerikas und Italiens von ſich aus auf den Verſailler
ig als Vorbild für die Beſtimmung und Abſchaffung der
An=
vaffen hinwieſen. Außerdem iſt bekannt, daß die
Vereinig=
taaten ihren Abrüſtungsplan auch in anderen weſentlichen
en, z. B. in der Berechnung der Heeresſtärke, auf den
mili=
en Beſtimmungen der Friedensverträge aufgebaut haben
iß Stimſon ſeine jetzige Anweſenheit in Genf dazu benutzt,
e Durchſetzung dieſer Gedanken zu ſichern.
ach dem Anfangserfolg in der Frage der qualitativen
Ab=
g beſteht alſo auch Ausſicht darauf, daß die angelſächſiſchen
e zuſammen mit Italien und anderen, insbeſondere den
naviſchen Staaten, in der noch wichtigeren
Frage der quankikakiven Abrüſtung.
er Verringerung der Heere uſw., eine Linie ver=
und durchſetzen werden, die ſchon auf dieſer Konferenz der
Iſchen Forderung nach gleichem Recht für alle
hend gerecht wird. Der bisherige Verlauf der
Verhand=
zeigt die deutliche Tendenz der Herausarbeitung
Geſichtspunkten, die den franzöſiſchen
rſprechen, wobei der Grundſatz der
Gleichbe=
igung ſichtlich an Boden gewinnt.
ſe Iſolierung Frankreichs, die ſich geſtern gezeigt hat, iſt in
Hinſicht kein vereinzelter Fall, ſondern bezeichnend für die
ung auf der Konferenz; bei der Wendung, die die
Aus=
genommen hat, wird es den franzöſiſchen Vertretern immer
iger, ihre politiſchen Sonderbeſtrebungen mit
überzeugen=
rgumenten zu vertreten. Deutſchland hat alles Intereſſe
dieſe Entwicklung ſich auswirken zu laſſen und nicht durch
rprellen mit hochpolitiſchen Fragen dem franzöſiſchen Gegen=
Gelegenheit zu geben, ſeinerſeits politiſche Probleme aufzu=
und ſich dadurch der Fortſetzung der eigentlichen
Abrüſtungs=
zu entziehen. Die Anerkennung der deutſchen
Gleichberech=
wird immer ſelbſtverſtändlicher erſcheinen, je mehr die
he Abrüſtung der anderen nach der jetzt angebahnten
Me=
gefördert wird.
iſt deshälb nur zu begrüßen, daß die heutigen Beſchlüſſe
jros die ſofortige Weiterbehandlung durch Vertiefung der
hen Frage in der auch den deutſchen Forderungen
ent=
iden Richtung geſichert haben. Beſonders bedenklich iſt es
Ingelegenheiten der Verhandlungstaktik lediglich unter dem
5punkt innerpolitiſcher Zweckmäßigkeit zu ſehen, wie das
Kritik an der Haltung der deutſchen Delegation in der
Ien Sitzung geſchehen iſt. Man hat es als eine deutſche
lage hingeſtellt, daß der engliſche Außenminiſter ſelbſt ſeinen
iglichen Antrag über die qualitative Abrüſtung einer
Aen=
unterzogen hat. Dieſe Auslegung ſtellt die Tatſachen auf
Topf; denn in Wirklichkeit ändert die neue Entſchließung
nichts.
Te urſprüngliche Reſolution Simons bezweckte die Feſtſtellung
S undſatzes der qualitativen Rüſtungsherabſetzung, ohne des=
* die Simon von Anfang an ausführlich darlegte, die Frage
udizieren, ob die qualitative Herabſetzung durch Zerſtörung
irch Internationaliſierung der Angriffswaffen erfolgen ſoll.
ue, einſtimmig angenommene Entſchließung beſagt genau
. Die neue Faſſung bezweckte nur, die offenkundige fran=
Iſolierung mit Zuſtimmung derer, die ſie herbeigeführt
außerlich zu verdecken. Der franzöſiſche Standpunkt, daß die
tive Abrüſtung überhaupt nur im Zuſammenhang mit der
ationaliſierung erörtert werden ſolle, iſt mit dieſer Ent=
Aing zurückgewieſen worden. Für Frankreich iſt lediglich die
hkeit gewahrt, ſeine Theorien der Internationaliſierung,
eren Erfolgsausſichten ſich auch die franzöſiſche Delegation
Illuſionen hingibt, vor der Konferenz zu entwickeln. Wenn
Sigländer und Amerikaner durch dieſe äußerliche Konzeſſion,
Eſie ausdrücklich betonten, an ihrer eigenen Aufſtellung über
ethode der qualitativen Abrüſtung und an der zu
verfolgen=
ſichtung nichts ändert, die Zuſtimmung Frankreichs zu dieſer
eitgehenden Entſchließung erleichtert haben, ſo handelte es
: Zweckmäßigkeitsrückſichten, die die deutſchen Intereſſen in
Dr. Bräning.
Ueber die geſtrige Unterredung zwiſchen Reichskanzler Dr.
Brüning und dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Tardieu
be=
richtet der Außenpolitiker des „Petit Pariſien” aus Genf, Tardieu
habe nach der Unterredung erklärt, Dr. Brüning und er hätten
keinen Beſprechungsgegenſtand ausgelaſſen. Er — Tardieu —
habe niemals Gelegenheit gehabt, mit Reichskanzler Dr. Brüning
und Staatsſekretär v. Bülow ſich ſo eingehend auszuſprechen. Die
geſtrige Gelegenheit habe man benutzt, um die Deutſchland und
Frankreich intereſſierenden Fragen vorüberziehen zu laſſen.
Miniſterpräſident Tardieu habe, ſo fährt der Korreſpondent fort,
die Ideen, die bei dieſem Meinungsaustauſch zum Ausdruck
ge=
kommen ſeien, und den Geſamteindruck, der ſich ergeben habe,
für ſich behalten.
Macdonalds Genfer Bokſchaft.
„Nur durch Abrüſtung Sicherheik! — Schluß mit der
finanziellen Erbſchaft des Welkrieges!”
Die Internationale Vereinigung der beim Völkerbund
akkre=
ditierten Journaliſten hatte am Samstag die Delegierten der
Ab=
rüſtungskonferenz zu einem Frühſtück geladen.
Macdonald widmete Briand einen tief empfundenen Nachruf
und unterſtrich, daß es die Aufgabe der Abrüſtungskonferenz ſei,
zu einer tatſächlichen Herabſetzung der Rüſtungen zu gelangen,
weil nur durch Abrüſtung Sicherheit geſchaffen werde. Großer
Auf=
merkſamkeit begegnete die Ankündigung Macdonalds, er gehe zur
Lauſanner Konferenz in der feſten Erwartung, daß dort reiner
Tiſch mit den Nachkriegsproblemen, die noch nicht gelöſt werden
konnten, gemacht werde, und daß insbeſondere die unerfreuliche
finanzielle Erbſchaft des Krieges endgültig liquidiert werde. Der
Erfolg hänge nicht von einer einzelnen Nation ab, ſondern von der
Zuſammenarbeit aller Staaten.
Grandi hob hervor, daß das Abrüſtungsproblem zu
kompli=
ziert ſei, um zu erwarten, daß es ſchnell und mit einem Schlage
gelöſt werde. Er gab ſeiner Befriedigung Ausdruck, daß die
Kon=
ferenz jetzt auf dem Marſche ſei.
Botſchafter Nadolny ſchloß ſich den Ausführungen Macdonalds
und Grandis an und ſprach ſich im Intereſſe der Konferenz für
eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen den Delegierten und der
Preſſe aus.
Theunis lehnk den Vorſik der Lauſanner
Konſerenz ab.
Der ehemalige belgiſche Miniſterpräſident Theunis hat das
Angebot der Mächte, den Vorſitz auf der bevorſtehenden Lauſanner
Reparations=Konferenz zu übernehmen, abgelehnt. Theunis
be=
gründet ſeine Ablehnung damit, er habe ſich ſeit dem Jahre 1925
nicht mehr mit der Reparationsfrage beſchäftigt; daher ſeien andere
Perſönlichkeiten, wie z. B. Jaspar oder Francqui, die an der
Ausarbeitung des Youngplans teilgenommen hätten, beſſer
ge=
eignet, den Vorſitz über die Konferenz zu übernehmen.
nakionale Arbeitskonferenz
in Genſ.
Eine Rede des deutſchen Regierungsverkrekers.
In der Samstagſitzung der Internationalen Arbeitskonferenz,
die der Fortſetzung der Ausſprache über den Bericht des Direktors
des Internationalen Arbeitsamtes gewidmet war, äußerten
ſämt=
liche Redner den Wunſch auf eine ſchleunige und wirkſame Aktion
des Internationalen Arbeitsamtes zur Behebung der Weltkriſe.
Der deutſche Regierungsvertreter,
Mini=
ſterialdirektor Dr. Grieſer, entwickelte in einer großen
Rede vor der Konferenz die kataſtrophale Wirtſchaftslage
Deutſch=
lands und machte auf die Gefahren des gegenwärtigen
wirt=
ſchaftlichen Zuſtandes Deutſchlands aufmerkſam. Er erklärte, daß
ein Drittel der geſamten arbeitenden Bevölkerung Deutſchlands
arbeitslos ſei. Die Zahl der Arbeitsloſen und ihrer
Familien=
mitglieder umfaſſe ein Drittel der Geſamtbevölkerung
Deutſch=
lands. Die Arbeitsloſigkeit wirke ſich in kataſtrophaler Weiſe auf
die Löhne und die Kaufkraft der Bevölkerung aus. Der deutſche
Arbeiter, der keine Arbeit finde, werde zweifellos in Angſt und
Verzweiflung getrieben. Grieſer widerlegte dann die im
Aus=
land erhobenen Vorwürfe gegen die deutſche Sozialpolitik, die
neben der techniſchen Entwicklung vielfach als die Urſache der
deutſchen Wirtſchaftskriſe dargeſtellt werde. Dieſe Vorwürfe
ſeien völlig haltlos. Das Schickſal Deutſchlands hänge von der
Entwicklung der Weltwirtſchaft ab. Ohne die notwendige
Roh=
ſtoffzufuhr ſei Deutſchland nicht in der Lage, ſeine 60
Millionen=
bevölkerung zu ernähren und zu beſchäftigen. Nur ein
Waren=
austauſch ermögliche Deutſchland, ſeine Zahlungen aufrecht zu
erhalten, Grieſer begrüßte den Antrag der Arbeitergruppe, in
dem auf eine ſchleunige endgültige Löſung der Tributfrage
ge=
drungen werde, und appellierte zum Schluß, entſprechende
Maß=
nahmen auf dem Gebiet der Wirtſchaftspolitik und der
inter=
nationalen Sozialpolitik zu ergreifen.
* Die Woche.
Die geſamte deutſche Innenpolitik dieſer bewegten Tage wird
überſchattet von den heute ſtattfindenden Wahlen in den
wichtig=
ſten deutſchen Ländern, insbeſondere in Preußen. Acht Jahre
herrſcht dort unumſchränkt die Weimarer Koalition unter der
autokratiſchen Führung des Herrn Braun, und ähnlich wie ſeiner
Zeit hier in Heſſen haben ſich in dieſen langen Jahren ſolche
Maſſen politiſchen Zündſtoffes angehäuft, daß die rein negative
Parole „Fort mit dieſen Zuſtänden”, das Verlangen nach einer
grundſätzlichen Wandlung, überall die Maſſe beherrſcht.
Man weiſt auf die Barmats und Sklareks hin und fordert ein
ſauberes Preußen. Ueber die Berechtigung dieſer Forderung, über
die Berechtigung dieſer allgemeinen Stimmung, iſt kein Wort zu
verlieren. Es haben ſich insbeſondere in Berlin in dieſen trüben
Jahren der Nachkriegszeit Zuſtände herausgebildet, die mit Recht die
Empörung weiteſter Kreiſe herausfordern. Man wird auch ohne
weiteres ſagen müſſen, daß die preußiſche Regierung dieſen
Zu=
ſtänden nicht nur nicht mit der genügenden Schärfe
entgegen=
getreten iſt, ſondern daß eine ſich über ſo lange Jahre
er=
ſtreckende Parteiherrſchaft mit ihrer Cliquenwirtſchaft derartige
Zuſtände überhaupt erſt ermöglicht hat. Grundſätzlichen Wandel
verlangen die breiten Maſſen. Eine völlig veränderte
parteipoli=
tiſche Konſtellation wird zwar mit Sicherheit der neue preußiſche
Landtag aufweiſen, aber trotzdem ſcheint es leider ſehr
frag=
lich, ob dadurch der grundſätzliche Wandel geſchaffen ſein wird,
den man überall erhofft. Was wir im November in Heſſen im
Kleinen erlebt haben, wird ſich aller Vorausſicht nach jetzt in
Preußen im Großen wiederholen. Auch bei der Preußenwahl
wird der politiſche Radikalismus, gefördert durch die ſchweren
wirtſchaftlichen Nöte, neue Triumphe feiern und das Bürgertum
wird ſich in hellen Scharen den nationalſozialiſtiſchen Fahnen
zuwenden, in dem Gedanken, dadurch Raum zu ſchaffen für
einen gründlichen Wandel. Ebenſo wie in Heſſen werden
die Parteien der bürgerlichen Mitte und Rechten, welche all die
Jahre lang der Regierung der Weimarer Koalition in ſcharfer
Oppoſition gegenüber geſtanden haben, eine ſchwere Niederlage
erleiden. Wir haben das ja alles bereits im Oktober und
November erlebt, und der Erfolg war — daß auf dieſe Weiſe
alles beim Alten geblieben iſt, und daß die Regierung, die man
damals ſtürzen wollte, heute feſter ſitzt und unabhängiger iſt
denn je. Es beſteht durchaus die Gefahr, daß ſich die Dinge in
Preußen ganz ähnlich entwickeln.
Jede Politik lebt vom Kompromiß, ja gerade eine kluge
Politik muß vom Kompromiß leben, da ſie ja die vielfarbigen
Intereſſen aller Staatsbürger berückſichtigen muß. (Man denke,
um nur ein großes Beiſpiel zu nennen, an Bismarck.) Das
iſt eine Wahrheit, welche die Menſchen niemals gern hören und
inſonderheit nicht dann, wenn es ihnen ſchlecht geht. Auch das
iſt in der Natur der Dinge begründet. Wenn beiſpielsweiſe eine
Regierung hundertprozentig ohne Kompromiß eine
Wirtſchafts=
gruppe fördern könnte, ſo würde es dieſer Wirtſchaftsgruppe
zweifellos beſſer gehen. Es iſt alſo an ſich nicht verwunderlich,
wenn die Menſchen in Zeiten der Not ſich dem politiſchen
Radi=
kalismus zuwenden, der vorgibt, jedes Kompromiß abzulehnen.
In der Praxis aber ſehen nachher die Dinge doch weſentlich
anders aus. Eine Partei kann vor der Wahl, vorausgeſetzt, daß
ſie ein genügend weites Gewiſſen hat, jedem verſprechen, was er
ſich wünſcht. Will ſie dann aber regieren, muß ſie entweder
Kom=
promiſſe ſchließen, muß dem Nadikalismus den Rücken kehren
oder ſie muß auf eine aktive Politik verzichten. Das gigantiſche
Experiment der ruſſiſchen Sowjets ausgenommen, hat noch
nie=
mals in der modernen Geſchichte der Radikalismus auf die
Dauer zu regieren vermocht. Wenn die Wahlen zum preußiſchen
Landtag ſo ausfallen, wie man im allgemeinen annimmt, wird
die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſich vor ihre Schickſalsfrage
geſtellt ſehen, deren Beantwortung ſie kaum wird aus dem Wege
gehen können. Die Nationalſozialiſten müſſen ſich entſcheiden, ob
ſie ſich auch weiterhin, wie bisher in Heſſen, mit einer reiner
Negation alles Beſtehenden begnügen oder die Wendung zur
poſitiven politiſchen Arbeit unter Abkehr von ihrem bisherigen
Radikalismus vollziehen wollen — und können. Es iſt keine
politiſche Leiſtung, in Verſammlungen über das Unweſen der
Parteibuchbeamten zu ſchimpfen, um dann dort, wo man dazu
in der Lage iſt, die gleiche Perſonalpolitik nur mit umgekehrten
Vorzeichen zu machen, es iſt keine politiſche Leiſtung, über die
Ausgabenwirtſchaft des „Syſtems” zu ſchimpfen, um dann, wie
z. B. im heſſiſchen Landtag, Millionen=Ausgaben, für die auch
nicht der Schein einer Deckung vorhanden iſt, zu beantragen und
zu bewilligen. Es iſt vielfach in unterrichteten Kreiſen während
der letzten Zeit davon geſprochen worden, daß der
National=
ſozialismus nach den Preußen=Wahlen die auch von ihm als
notwendig angeſehene Schwenkung zur poſitiven Arbeit
voll=
ziehen wolle. Es wäre gewiß ſehr erfreulich, wenn das richtig
wäre. Aber dann müßte zu dem Wollen auch das Können
hin=
zukommen, und es müßte ſich erſt zeigen, ob die in dieſer
Maſſenbewegung unzweifelhaft vorhandenen wertvollen Kräfte
ſich in Zukunft werden beſſer durchſetzen können. Man müßte
auch in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung einſehen, daß der
gute Wille und anſtändige Geſinnung allein für die Politik
noch keineswegs ausreichen, ſondern daß gerade auf politiſchem
Gebiet ein hohes Maß von Fähigkeiten, Kenntniſſen und
Er=
fahrung hinzukommen muß, wenn für das Wohl des
Staa=
tes Erſprießliches geleiſtet werden ſoll. Man iſt noch kein
Staats=
mann, wenn man eine gute Agitationsrede zu halten vermag.
Agitationsreden haben wir allmählich in Deutſchland genug
ge=
hört und darüber faſt vergeſſen, an die ſachliche Arbeit zu
den=
ken. Sie aber iſt heute innen= und außenpolitiſch notwendiger
denn je.
In Genf wäre während dieſer letzten Tage beinahe ſo etwas
wie eine Entſcheidung gefallen, als das von England angeregte
Verbot der Angriffswaffen gegenüber der franzöſiſchen Theſe
eine Mehrheit fand. Herr Tardieu aber iſt ſchnell entſchloſſen in
den Schlafwagen geſtiegen, um ſeinem Kollegen Macdonald nicht
das Feld in Genf allein zu überlaſſen, und ſo kam dann noch im
letzten Augenblick das Kompromiß zuſtande. Freudig ſtimmte
ihm Herr Tardieu zu, freudig auch ſein Vertrauensmann, der
Rumäne Titulescu. Man hat gute Miene zum böſen Spiel
ge=
macht, denn das Kompromiß iſt, wenn man es ſich näher
an=
ſieht, doch für den franzöſiſchen Standpunkt nicht ganz
unbedenk=
lich. Die engliſche Theſe „Verbot der Angriffswaffen” und die
franzöſiſche Theſe „Internationaliſierung der Angriffswaffen”
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite
Seite 2— Nr. 114
Sonntag, 24. April 1
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die
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fina
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De
im
Sta
de
a.u.
de
ſtel
Ste
ül
ſollen für die Konferenz gleicherweiſe zur Erörterung
zuge=
laſſen ſein. „Die Abrüſtungskonferenz nimmt den Grundſatz der
qualitativen Abrüſtung an, d. h. ſie verbietet den Beſitz oder
den Gebrauch beſtimmter Rüſtungskategorien oder es erfolgt
eine Internationaliſierung dieſer Waffen durch ein
internatio=
nales Abkommen.” Nun glaubt aber ja wohl niemand in der
ganzen Welt, daß der franzöſiſche Vorſchlag der
Internationali=
ſierung, d. h. alſo die Schaffung einer Art Völkerbundsarmee,
bei der Einſtellung aller anderen Großmächte, insbeſondere
Eng=
lands, Italiens und der Vereinigten Staaten, irgendwelche
Aus=
ſichten auf Annahme hätte. Dann aber wird es ſelbſt franzöſiſcher
Rabuliſtik nicht ganz leicht fallen, aus der am Freitag gelegten
Schlinge des Entweder=Oder zu entſchlüpfen, ohne allzu viel
Federn zu laſſen.
Im übrigen kann man wohl feſtſtellen, daß die
Staats=
männer der Erde zurzeit zwar in Genf weilen, um an den
Be=
ratungen der Abrüſtungskonferenz teilzunehmen, daß aber die
Abrüſtungsfrage wohl kaum im Vordergrund der täglichen
Unterhaltungen ſteht. Man müßte ja auch ein unverbeſſerlicher
Optimiſt ſein, wenn man an einen wirklichen konkreten Erfolg
des Abrüſtungsgedankens glauben wollte, und ſo iſt der
Aufent=
halt in Genf eine erwünſchte Gelegenheit, die großen politiſchen
Probleme, die jetzt zur Entſcheidung drängen, in erſter Linie die
Reparationsfrage, ſoweit wie möglich zu klären. Ueber das
bis=
herige Ergebnis der Genfer Unterhandlungen ein Urteil zu fällen, iſt
ſelbſtverſtändlich ganz unmöglich, da die Einzelheiten noch viel
zu wenig bekannt ſind. Den Vorwurf zu geringer Aktivität wird
man auf alle Fälle dem deutſchen Reichskanzler nicht machen
können. Wir ſollten die Vorgänge in Genf ſehr ſorgfältig
verfol=
gen, nicht um etwa daraus innerpolitiſches Kapital zu ſchlagen,
ſondern weil es ſich dort um Deutſchlands Zuufnft handelt.
U.
Der Memel=Konflikk.
Die Wahlbeeinfluſſung der Likauer.
* Berlin, 23. April. (Priv.=Tel.)
Anbequeme Zeugen.
* Berlin, 23. April. (Priv.=Tel.)
Seit einiger Zeit ſtrömen deutſche Spezialarbeiter und
In=
genieure in großen Maſſen aus Sowjetrußland nach Deutſchland
zurück, weil die Ruſſen die Verträge gelöſt oder einfach gebrochen
haben und weil ſie mit den neuen Bedingungen, unter denen ſie
arbeiten ſollen, nicht einverſtanden ſind. Unter dieſen
Spezial=
arbeitern befinden ſich auch viele Mitglieder der kommuniſtiſchen
Partei, die ſeinerzeit nach Rußland gingen, weil ſie glaubten, im
ſowjetruſſiſchen Arbeiterparadies in Frieden leben zu können.
Viele von ihnen haben ſich jetzt im vertrauten Kreiſe ſehr
deut=
lich über die wahren Verhältniſſe in der Sowjetunion geäußert.
Ihre Berichte ſind ganz anders ausgefallen als die Reden der
Delegierten, die ununterbrochen im Auftrage der kommuniſtiſchen
Partei nach Moskau geſchickt werden, denen man dort nur das
zeigt, was für die Sowjetunion ſpricht. Die kommuniſtiſchen
Rückkehrer haben u. a. nach einem Bericht des „Vorwärts” ihren
Parteifreunden reinen Wein über die kataſtrophalen
Ernäh=
rungsverhältniſſe in der Sowjetunion eingeſchenkt. Einer dieſer
ZuP=Ausſkellung heimakkundlicher
Lichkbildnerei
aus dem Kreiſe Lauterbach im „Inſtitut für Völkerpädagogik”
in Mainz.
Der beſondere Rang der Darbietungen anläßlich der
Er=
öffnungsfeier dieſer intimen Ausſtellung am 17. April
recht=
fertigt einen ausführlicheren Bericht. Viele waren der Einladung
gefolgt; keiner hatte es zu bereuen. Jedem dürfte das Gehörte
und noch mehr das Geſehene unvergeßlich bleiben.
Oberſchulrat Haſſinger eröffnete die Veranſtaltung. Er gab
einen Einblick in die Tätigkeit der vor zwölf Jahren gegründeten
„Heſſiſchen Bildſtelle”, in die nicht abreißenden Kämpfe um ihr
Daſein. Bis zur Stunde wurde ſie mit kundiger Hand, ſelbſtloſer
Hingabe von Schulrat Lorentz=Lauterbach und ſeinem Mitarbeiter
Lehrer Lortz durch die Brandung der letzten Jahre geſteuert.
Dieſes Kulturinſtitut des Heſſiſchen Volksſtaates darf nicht auch
noch der alles niederreißenden Zeit zum Opfer fallen. Könnte
doch bei entſprechender Förderung die von der „Heſſiſchen
Bild=
ſtelle” bereits geleiſtete Arbeit, die Schulrat Lorentz im weiteren
Verlauf mit ſo ſichtbaren Beweiſen belegte, den Ruhm Heſſens
in alle deutſchen Lande tragen, ja ſelbſt darüber hinaus! „Es
wird die Zeit kommen, und wir wollen hoffen, daß ſie nicht mehr
allzu fern ſein wird, wo Volk und Nation denen dankbar ſein
werden, die ſich in materiell ungünſtigen Zeiten mit zäher
Ent=
ſchloſſenheit für die geiſtigen und kulturellen Bedürfniſſe eingeſetzt
haben, um nicht zu der materiellen Armut auch die geiſtige und
ſeeliſche Armut treten zu laſſen.” Mit Worten des Dankes an den
Leiter des „Inſtituts für Völkerpädagogik‟. Direktor Niemann,
der die Ausſtellung angeregt, an Schulrat Lorentz und ſeine
Mit=
arbeiter, an den Leiter des „Photographiſchen Inſtituts der
Tech=
niſchen Hochſchule” Profeſſor Limmer, und ſeine Aſſiſtenten,
Archi=
tekten Bär und Eichhorn, an den heſſiſchen Denkmalpfleger,
Ge=
heimrat Prof. Dr. Walbe, der aus dem reichen Schatz ſeiner
eige=
nen Aufnahmen beigeſteuert hatte, ſchloß die Eröffnungsanſprache,
deren idealiſtiſche Grundhaltung vollauf gerechtfertigt wurde durch
die unmittelbar folgende Erfüllung erweckter Erwartungen.
Ein kurzer Vortrag von Schulrat Lorentz führte in ſo fein
fühlenden Worten, wie ſie nur angeborene Hingabe an Heimat
und Beruf ausſprechen kann, in das Weſen der heimatkundlichen
Erziehung ein, die erſt mit Hilfe des Lichtbildes ihre notwendige
anſchauliche Geſchloſſenheit erhält. Der noch immer ſchwankende
räumliche Begriff „Heimat” in der Heimatkunde wurde klar
ge=
ſtellt: „Heimat iſt das räumlich zufällig begrenzte Gebiet, das die
Kinder innerhalb ihrer Schulzeit erwandern können”. Kein Wort
Bom Tage.
Das Memelmemorandum der Reichsregierung hat nach den
Eindrücken unſerer ausländiſchen Vertreter bei den
Signatar=
mächten offenbar eine ſehr gute Aufnahme gefunden. Selbſt die
Franzoſen ſollen zu verſtehen gegeben haben, daß ſie das
Ver=
halten der Kownoer Regierung ablehnen, und daß ſie nach wie
vor auf einer Wiederherſtellung der rechtmäßigen Zuſtände
be=
harren. Das Memorandum wird der Ausgangspunkt neuer
diplomatiſcher Vorſtellungen in Kowno ſein. Wir würden es
be=
grüßen, wenn die Signatarmächte das ihnen zugeleitete Material
benutzen würden, um ein neues Verfahren vor dem Haager
Schiedsgericht gegen Litauen einzuleiten. Das erſte Verfahren
ſteckt noch immer in ſeinen Anfängen. Vorausſichtlich wird man
erſt im Juni ſo weit ſein, um in die entſcheidenden
Verhand=
lungen eintreten zu können. Bis dahin ſind aber die Wahlen im
Memelgebiet, die am 4. Mai ſtattfinden, längſt erledigt. Da ſich
die Kownoer Regierung bisher geweigert hat, mindeſtens nicht
das geringſte unternommen hat, um mit der Wahlbeeinfluſſung,
der Knebelung der Preſſefreiheit, der Einbürgerung litauiſcher
Staatsangehöriger und ſonſtiger Uebergiffe aufzuräumen, werden
die bevorſtehenden Wahlen im Sinne der Litauer und nicht der
memelländiſchen Bevölkerung vor ſich gehen. Bis zum 4. Mai
iſt nicht mehr allzuviel Zeit zu verlieren, wenn erreicht werden
ſoll, daß wenigſtens in den letzten Minuten, das Wahlrecht in
ſeinem urſprünglichen Zuſtand wiederhergeſtellt werden ſoll. Es
iſt nunmehr Sache der Signatarmächte, ſchleunigſt eine
nachdrück=
liche Proteſtaktion in Kowno in die Wege zu leiten, da ſie die
volle Verantwortung für das Schickſal der memelländiſchen
Be=
völkerung übernommen haben, alſo auch verpflichtet ſind, jede
Verletzung der beſtehenden Verträge zu verhindern.
Kommuniſten hat erzählt, daß ſie in Rußland hungern mußten
und daß das Fleiſch, das ſie dort zu eſſen bekamen, buchſtäblich
verfault war. Butter hätten ſie niemals zu ſehen bekommen.
50 Familien aus Amerika hätten die Sowjetunion fluchtartig
verlaſſen, weil ſie das Jammerleben nicht mehr aushalten
konn=
ten. Auch die deutſchen Kommuniſten ſagten, ſie wollten lieber
in Deutſchland verkommen, als noch einmal in dieſe Hölle
fahren.
Dieſe Warnungen ſind der kommuniſtiſchen Parteileitung
zu Ohren gekommen, ebenſo auch der in Deutſchland weilenden
ruſſiſchen Kontrollkommiſſion. Im Berliner Bezirk der
kommu=
niſtiſchen Partei ſind daraufhin ein Dutzend Ausſchlußverfahren
eingeleitet worden, weil die Partei unangenehme Rückwirkungen
auf ihre Anhänger befürchtet. Weiterhin hat man den
Briefwech=
ſel, der zwiſchen deutſchen und ruſſiſchen Jung=Kommuniſten
organiſiert worden iſt, mit der ausdrücklichen Begründung
plötz=
lich unterbunden, daß die Lage in Sowjetrußland ſo kritiſch
ge=
worden ſei, daß dieſer Briefwechſel nicht mehr zweckmäßig ſei.
Offenbar haben die ruſſiſchen Jung=Kommuniſten zum Teil doch
recht bittere Klagen über die Verhältniſſe in der Sowjetunion
nach Deutſchland weitergeleitet. Es iſt anzunehmen, daß
ähn=
liche Ausſchlußverfahren auch in anderen Teilen des Reiches
eingeleitet worden ſind, um die unbequemen Zeugen der
bolfche=
wiſtiſchen Mißwirtſchaft möglichſt raſch aus der Partei
hinaus=
zuſetzen.
Saglſchlachten in München.
München, 23. April.
Die Eiſerne Front hatte am Freitag drei öffentliche
Wahl=
verſammlungen einberufen, für die der Berliner Polizeipräſident
Grzeſinſki als Hauptredner angemeldet war. Während die
Verſammlung im Wagnerſaal ohne Störungen durchgeführt
wurde, kam es im Hackerbräukeller zu einer ſchweren Schlägerei,
die, wie die Polizei mitteilt, durch nationalſozialiſtiſche
Zwiſchen=
rufer ausgelöſt wurde. Eine Anzahl Verſammlungsbeſucher
wurden hierbei beſonders durch Herabwerfen von Biergläſern
von der durch die Angehörigen der Eiſernen Front beſetzten
Galerie erheblich verletzt. Auch im Löwenbräukeller, in dem
Polizeipräſident Grzeſinſki anſchließend ſprach, kam es während
des Referats im rückwärtigen Teil des Saals zu einer ſchweren
Schlägerei zwiſchen Nationalſozialiſten und Reichsbannerleuten,
wobei mit Biergläſern, Stahlruten, Stühlen uſw. zugeſchlagen
wurde. Von den zahlreichen Verletzten mußten 35 Perſonen mit
mehr oder minder ſchweren Verletzungen in Krankenanſtalten
eingeliefert werden. Bei einem Verletzten beſteht Lebensgefahr.
37 Beteiligte wurden verhaftet.
zuviel, keines zu wenig. Aus den weiteren Ausführungen möchte
man einen kurſoriſchen Katechismus heimatkundlicher
Erziehungs=
grundſätze zuſammenſtellen. „In Heimat und Volkstum liegt
un=
ſere Zukunft” „Wem die Heimat nicht ſtumm bleibt, dem wird
auch die Welt draußen antworten.” „Es gibt keine nationale
Bil=
dung ohne Heimatbildung, und es gibt keine univerſale Bildung
ohne vorausgegangene nationale Bildung”. „Die Heimat gibt
uns konkrete Bilder, die uns immer die nächſten ſind. „Die
Heimat erfaßt den ganzen Menſchen; darin liegt ihr unerſetzlicher
Bildungswert” „Die Heimatkunde iſt Zuſammenſchau von Natur=
und Kulturkunde‟ Solche plaſtiſche Nähe des heimatlichen
Lebens=
raumes wird aber vor allem durch das Bild in die Sphäre
be=
wußten Schauens erhoben. Und wir treiben ja Heimatkunde,
da=
mit das räumlich Nahe auch zum bewußten geiſtig Nahen wird.
Bewußtes Schauen iſt ſeeliſche Konzentration auf den Sehakt.
Der bewußt ſchauende Menſch ſieht hinter die Dinge, er ſieht
etwas, was der Heimatloſe, der ohne Heimatkunde
Aufgewach=
ſene nicht ſieht, etwas, was größer, allgemeiner, geiſtiger iſt. Zu
ſolchem Schauen kann und ſoll die Heimatkunde erziehen. Das
Bild iſt Mittler. Das Bild verbindet Wiſſenſchaft und Sein,
Wort und Wirklichkeit, blaſſes Erinnern und unbeſtechliche
ob=
jektive Klarheit. Das ſtehende Lichtbild ſtellt ſich in erſter Linie
in den Dienſt einer Bilderchronik des geſchichtlich Gewordenen.
Das Laufbild, der Film, ſteht im Dienſt der Ueberlieferung des
gegenwärtigen Geſchehens. Alles, was mit menſchlichem Tun
un=
ſerer Zeit zuſammenhängt, kann wirkungsvoll nur durch das
be=
wegliche Bild erfaßt werden. Arbeitsgemeinſchaften ſollen für jede
Schule ein Lichtbildarchiv ſchaffen, eine durch das Wort niemals
erſetzbare Chronik der Anſchauung für die kommenden
Genera=
tionen. Die Negative ſollen in einer grundſätzlich auf Austauſch
eingeſtellten Kreisbildſtelle vereinigt werden. „Unſer Paradies
liegt nicht zwiſchen Euphrat und Tigris, nicht zwiſchen Ganges
und Brahmaputra, ſondern in der Heimat, im Elternhaus, in der
Kinderſtube, in der Schule.” Hier ſpielt ſich in der Tat das für
die Zukunft des Menſchen entſcheidende Vorderleben ab.
Dann gings in den Kinoſaal. Es war empfindlich kalt.
Aber im Handumdrehen wich die froſtige Stimmung einer
wach=
ſenden ehrlichen Begeiſterung für die unvergeßlichen Natur= und
Kulturbilder, die auf der Filmwand lebendig wurden. Schulrat
Lorentz iſt nicht nur ein Meiſter der Filmtechnik, er iſt auch
ein Meiſter der Beobachtung und richtigen Auswahl. Was man
Fah, war Studienmaterial für einen geplanten
zuſammenhängen=
der Großfilm, waren Filmausſchnitte, wie ſie ſich eben nur
ge=
legentlich in günſtigen Augenblicken der Filmkamera darbieten.
Gewiß noch ein buntes Allerlei, das aber in pädagogiſch
be=
ſonnener Kompoſition ein Filmwerk allererſten Ranges erwarten
läßt. Wurde doch ſchon in loſer Aneinanderreihung Szene für
Szene mit atemloſer Spannung verfolgt! Die heiter improvi=
Der nationalſozialiſtiſche Landtagsabgeordnete Buttler, auf
den vor einiger Zeit in Eberſtadt angeblich ein Revolverattentat
verüht worden iſt, hat jetzt ſein Mandat niedergelegt. Sein
Nach=
folger der Liſte nach dürfte Kaufmann und Stadtverordneter
Zuertz in Darmſtadt ſein.
Der Oberreichsanwalt hat beim Reichsgericht gegen Dr.
Goeb=
bels Anklage wegen Hochverratsverdachts beantragt.
Der volksparteiliche Reichstagsabgeordnete Hintzmann, der
Geſchäftsführer der Fraktion iſt, hat dem Parteivorſitzenden
Dingeldey in einem Schreiben ſeinen Austritt aus der Fraktion
und der DVP. mitgeteilt.
Für die Zeit vom 2. Mai bis zum 31. Juli wurde der
japa=
niſche Major Wakamatſu zur Dienſtleiſtung beim 1. Bataillon,
Infanterieregiment Nr. 15, in Gießen, kommandiert.
Der Termin für die Neuwahl des oldenburgiſchen Landtages
iſt auf den 29. Mai feſtgeſetzt worden.
Der Militärattaché der finnländiſchen Geſandtſchaft in
War=
ſchau, Oberſt Spenſſon, iſt unweit des Warſchauer Hauptbahnhofes
von ſechs Banditen überfallen, in ein Haustor gezogen und
be=
raubt worden. Der Führer einer Autodroſchke beobachtete den
Vorgang und holte die Polizei herbei. Die Täter konnten
feſtge=
nommen und die geraubten Gegenſtände ſichergeſtellt werden.
Die rumäniſchen Staatseinahmen ſind nach amtlichen Angaben
um über drei Milliarden Lei gegenüber dem Voranſchlag von
6 Milliarden zurückgeblieben. Die indirekten Steuern erreichten
nur ein Viertel des Voranſchlages. Die Zolleinnahmen ſind um
75 v. H. geſunken.
Im Palazzo Chigi in Rom ſind zwiſchen Emir Faiſſal und
Unterſtaatsſekretär des Aeußeren, Fani, die
Ratifizierungsurkun=
den des Freundſchafts=, Handels= und Niederlaſſungsvertrages
zwiſchen Italien und dem Hedſchas ausgetauſcht worden.
Dreißig indiſche politiſche Gefangene, die in einem
Eiſenbahn=
zug nach Delhi gebracht werden ſollten, entwaffneten die ſie
be=
gleitenden Polizeibeamten, wobei ein Poliziſt getötet und einer
verletzt wurde. Dann brachten ſie den Zug zum Stehen und
ent=
flohen.
Die Führerin der indiſchen Kongreßpartei, Frau Naidu, die
wegen Vorbereitungen der verbotenen Kongreß=Tagung
ver=
haftet worden war, wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Der Ausſchuß des Völkerbundes zur Prüfung der Lage in der
Mandſchurei iſt in Mukden eingetrofffen.
Die Mandſchurei.
Die ruffigh-japaniſchen Beziehungen.
Moskau, 23. Ay
Die Moskauer Preſſe bringt eine Tokioter Meldung f
den Inhalts: Das Kriegsminiſterium veröffentlicht eine
klärung der Militärbehörden über die japaniſchen Bezieh
zur Sowjetunion. Dieſe Meldung verneint das Vorhand
von Beziehungen zwiſchen der japaniſchen Armee und den
gardiſten und weiſt darauf hin, daß die japaniſchen M
behörden ſich von der Theſe, „daß die Erhaltung des Friede
Oſten ohne freunſchaftliche Beziehungen zwiſchen Japan uu
Sowjetunion unmöglich iſt” leiten laſſen. Die japaniſchen
den, die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung
Mandſchurei ergreifen, ſo heißt es in der Erklärung, beabſie
nicht, die Rechte oder die Intereſſen der Sowjetunion
letzen. Im Zuſammenhang mit der Zugkataſtrophe im Oſtah.
der Oſtchinabahn weiſt die Erklärung darauf hin, daß die
gelegenheit ſich im Stadium der Unterſuchung befinde un
„die Wahrheit in der nächſten Zukunft klar werden wird
Japans Mandſchprei=Polikik.
Tokio, 23. A
Der japaniſche Kriegsminiſter General Araki, hielt in
eine bedeutungsvolle Rede, in der er u. a. erklärte: Nichts
der Völkerbund, Rußland oder ſonſt irgend jemand tun
könne Japan von ſeinem Kurs abhalten. Die Lage in der
ſchurei ſei äußerſt bedrohlich. Rußland ziehe längs der G
Truppen zuſammen und verſtärke ſeine Luftſtreitmacht im
Oſten. Japan werde jeder Anwendung des Neunmächte=?
mens auf die mandſchuriſche Lage aufs Schärfſte Widerſtar
ſten. Es ſei Japans Aufgabe, die Mandſchurei zu einem Pg
auf Erden zu machen, in dem ſicherer Platz für jeden ſei.
Zeit, daß Japan ſich entſchließe, aus vollem Herzen mit der
mandſchuriſchen Regierung zuſammenzuarbeiten, um eine
Ziviliſation im Fernen Oſten aufzurichten
Neue Kämpfe bei Schanghal.
Nach einer Meldung der Telegraphen=Agentur der
Sowje=
haben japaniſche Truppen ſüdweſtlich von Schanghai die chine
Stellungen angegriffen. Nach ſtarkem Artillerie= und Maſ
gewehrfeuer trugen ſie den Infanterieangriff vor, der aber v.
Chineſen trotz erheblicher eigener Verluſte abgewieſen wurde
Wiederaufnahme der ruſſiſch=polniſch=-rumänif
Beſprechungen.
Warſchau, 23. Ap
Wie „Gazeta Warszawſka” meldet, hatte geſtern der
miniſter im Außenminiſterium Oberſt Beck mit dem Sowjets
ten Owſiejenka eine Beſprechung über die Erneuerung de
handlungen wegen des Nichtangriffspaktes und der Ueberby
der ſowjetruſſiſch=rumäniſchen Streitfragen. Am gleicher
fand in Genf zwiſchen Außenminiſter Zaleſki und Volkskon
Litwinow eine Beratung ſtatt. Das polniſche Blatt erfähr
ter, daß Tardieu vermutlich in Genf einen Empfang veran
wird, auf dem Zaleſki, Litwinow und Tituleſku zuſammen
werden.
Amerika und die Anerkennung Sowjetrußlan
Waſhington, 23. Ar
Angeſichts des kürzlich erfolgten Appells des demokre
Fraktionsführers Senator Robinſon (Arkanſas), endlich die
jetregierung anzuerkennen, da Amerika den Handel mit E
rußland dringend benötige, wurde im Staatsdepartement
die vom Staatsſekretär des Aeußern Hughes im Jahre 19.
geſtellten Bedingungen ſeien auch jetzt noch gültig, und der
punkt der Regierung habe ſich nicht geändert.
Erhöhte Alarmbereitſchaft der preußiſchen Pe
nach der Wahlzeil.
Berlin, 23. A
Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, h
Miniſter des Innern durch Polizeifunkſpruch an alle Obe
Regierungspräſidenten und den Polizeipräſidenten in Berl!
die Wahlen zum Preußiſchen Landtag bis um 18 UI
24. April Bereitſchaft der Polizei und Landjägerei ange.
Ab 18 Uhr gilt am 24. April erhöhte Alarmbereitſchaft
Polizei= und Landjägereiſchulen haben ſich am 24. Ap
12 Uhr mittags abrufbereit zu halten.
ſierenden Erklärungen von Schulrat Lorentz taten noe
Uebrige, die gefilmten Menſchen auch noch zum Spreck
bringen. Bauern aus dem Vogelsberg als Holzfäller im
lichen Wald. Bäume ſtürzen quer über die Bildfläche,
auf Schlitten abgeſchleppt zu bereitſtehenden Laſtautos,
letzten Köhler ſchichten in plaſtiſch=architektoniſcher Urform
Meiler aus Buchenſcheitern auf, entzünden ihn. Der alt
witterte Schmeerſchorſch von Kirtorf taucht vor ſeinem prin
Teerofen wie ein ſagenhaftes Waldweſen auf, zieht mit
Teerfäßchen von Hof zu Hof. Schindelmacher ſpalten
nageln die Schindeln an die Wetterſeite eines Hauſes.
„Euler” dreht noch freihändig ſeine Töpfe auf der Scheibe
Blutfinkenbauer, füttert ſeine hungrige Brut; allzuraſd
ſchwindet dieſes vergnügliche Bild. Seltene Pflanze,
Schmetterlinge, Eiszeitrelikte, ſchauen wir noch in ihrer
verbundenheit. Heilkräftige Arnika wird geſammelt, ganze 2
ladungen gehen in Frankfurter Apotheken. Himbeeren
Heidelbeerenſucher beleben den Wald. Flinke Hände d
ſchwingen, hecheln, ſpinnen noch den Flachs, haſpeln,
zetteln, weben. Manchen Handgriff wünſchte man ſich
inſtruktiverer Abfolge auseinandergelegt. Denn was
heu=
ausſterbenden handwerklichen Technikern nicht gefilmt w.
morgen für immer für die Geſchichte der Technik verloren.
im rembrandtiſchen Helldunkel liegende Altweiberſpinnſtube
uns an wie eine alte Volksſage. Stolz zeigt uns ein baue
Weber ſein ohne jegliche Vorzeichnung gewebtes Gebild.
Eine beſonders gewandte Spinnerin zwirnt auf ihrem Op
von vier Spindeln den Faden. Wir ſehen noch dem Wollre
bei der Arbeit zu. Das Leben und Treiben alter Volksſel
faltet ſich vor unſeren Augen, das Schäferfeſt am 28.
Alte Schäfer mit „Aſtrachenmützen” ſtehen beieinander, als
wir tief im Kaukaſus. Das Sommermarktfeſt in Scholt”
etwas Theater= und Spitzwegromantik zieht vorüber.
ernſter, elementarer ſind die Bilder der menſchlichen Arbe‟
ben auf den mit Felsblöcken überſäten moorigen Einode
Hoherodskopfs. Wie tief uns dieſe Landſchaft beeindruckh."
in ihrer Einſamkeit! Düſter, ernſt, ſtumm, uralt
lieb=
vulkaniſche Land vor uns. Man ſucht den Menſchen.
tritt uns in dieſer Filmpartie, die kein Ausſchnitt mehr. .
dern das Hohelied der Arbeit, als heſſiſcher Bauer.!
ingebrochener Kraft entgegen. Steinüberſätem moorige‟
ringt ſeine harte Fauſt grüne Matten ab. Felsblöcke we‟
unſäglich mühſeliger Arbeit mit Stemmeiſen aus dem"
Moorboden herausgebrochen, größere werden geſpkeie
geſchleppt, wie zu Stadtmauern aufgeſchichtet, um nagh. "
zu Schotter verarbeitet zu werden. Sprengtrichter we..
geebnet, Sickerkanäle gezogen. Die ſteinerne Wildnis verſe.
Nach zwei Jahren graſen anf ſchöner grüner Weide die ?
tag, 24. April 1932
tädter Tagblatt / Heſſtſche Neueſte Nachrichten
Nr. 114 — Seite 3
Landtagswahlen im Reich.
Die Preußenwahlen.
Preußen wird am heutigen Sonntag von 8 Uhr
vor=
bis 5 Uhr nachmittags gewählt. Da bereits zwei große
ungen voraufgegangen ſind, die für eine gute Einſpie=
Zählapparates geſorgt haben, wird mit einer
verhält=
z raſchen Feſtſtellung des Wahlergebniſſes zu rechnen
m 13. März lag das Abſtimmungsergebnis ſchon um
aachts vor, am 10. April weſentlich
Bei den Landtagswahlen iſt aber zu
tigen, daß ſich eine ganze Reihe von
um die Gunſt der Wähler bemüht,
infolgedeſſen die Auszählung doch
ngſamer vor ſich geht. An amtlicher
Stelle rechnet man damit, daß etwa
ttel der Ergebniſſe zwiſchen 2 und 3
ts vorliegen und daß der Reſt nach
nläuft, wobei aber mit gewiſſen
Ver=
m gerechnet werden muß. Immerhin
um 3 Uhr nachts doch wohl überſehen
e die Wähler ſich im weſentlichen
ent=
jaben. Erſt am Montag kann dann
zentlichen Ergebniſſe, alſo an die
Feſt=
herangegangen werden, welche Kan=
Is gewählt zu betrachten ſind.
preußiſche Regierung hat aber, wie
iſſen glauben, keineswegs die Abſicht,
wählten Landtag möglichſt frühzeitig
treten zu laſſen. Es iſt bereits ab=
Sache, daß der derzeitige preußiſche
ioch bis zum 19. Mai zuſammenbleibt
ann am 20. Mai auflöſt, da an dieſem
anntlich ſeine geſetzliche Arbeitszeit
Nach der Verfaſſung ſoll ein neuer
0 Tage nach der Auflöſung des alten
treten. Dieſe 30=Tage=Friſt erſtreckt
m 19. Juni. Der 19. Juni fällt aber
Sonntag, ſo daß der neue Landtag
am 20. Juni zuſammentreten wird.
damit zu rechnen ſein, daß die
preu=
ierung ohne Rückſicht auf den Willen
er ruhig mit dem bisherigen
Land=
arbeitet und von ihm vielleicht noch
gu die Weimarer Koalition Wert legen
ſte rabſchieden läßt. Der Präſident des
31: Landtages hat jedenfalls in ſeinem
us t die Möglichkeit, noch einmal zuſammenzutreten, offen
Die preußiſche Verfaſſung enthält keinen Paſſus, der
ſeſtimmten Zahl von Abgeordneten erlaubt, einen
An=
vorzeitige Einberufung des neuen Landtages zu ſtellen.
1ilſo wohl ſo kommen, daß vom Tage der Preußenwahl
et rund acht Wochen ins Land gehen, bis die
neugewähl=
rdneten in das Landtagsgebäude in der Prinz=Albrecht=
Berlin ihren Einzug halten können.
demokraten, 14 Staatsparteiler, 7 Volksparteiler und 2
Abge=
ordnete des Zentrums. Das ſind zuſammen 69 Abgeordnete.
Ham=
burg hat alſo zur Zeit eine Minderheitsregierung.
5. Anhalt: Die anhaltiſche Regierung wird getragen von
15 Sozialdemokraten und 2 Staatsparteilern. Bei einer
Geſamt=
zahl von 36 Abgeordneten ſtellt ſie demnach ebenfalls eine
Minder=
heitsregierung dar; deren Sturz wurde bisher dadurch
ver=
mieden, daß ſich bei Mißtrauensanträgen die Kommuniſten im
allgemeinen der Stimme enthielten.
W.85% des Reichsgebietz
dm, A.Mrt. geutäbLt
wirs
Einurchnof d. Cm2‟
Wä hlenden Lämden
ANHALT
351045
Mamsugs
1752 594 5
WÜRTTEMBC.
2580 235
BAVERN
379 594
Die Regierungskoalikionen
A neu zu wählenden Länderparlamenien.
Algenden geben wir einen Ueberblick über die Regie=
Etionen in den zur Zeit beſtehenden Länderparlamenten
e rtung bei der Erörterung der morgigen Wahlergebniſſe.
eußen: In Preußen regiert zur Zeit die Weimarer
die ſich parlamentariſch auf 137 Sozialdemokraten,
nsabgeordnete und 22 Staatsparteiler, alſo zuſammen
B3An insgeſamt 450 Abgeordneten ſtützt.
yern: Die bayeriſche Regierungskoalition ſetzte ſich
usſcheiden der Deutſchnationalen aus 40 Abgeordneten
Bdiſchen Volkspartei, 15 des Bayeriſchen Bauernbundes,
Dert tationalen und 4 Volksparteilern zuſammen. Sie ver=
E13 Abgeordneten über 70 Sitze gegen 43 der Oppoſition.
d Ausſcheiden der Deutſchnationalen ſank dieſe Mehrheit
zierungsanhänger gegen 54 oppoſitionelle Abgeordnete.
irttemberg: Der württembergiſche Landtag zählt
bAdnete. Den Regierungsparteien gehören 4 Deutſch=
und 15 Mitglieder des Bauern= und Weingärtnerbundes,
ſiteh er der Deutſchen Volkspartei, 16 Zentrumsabgeordnete
okraten, alſo zuſammen 47 Abgeordnete an.
mburg: Von den 160 Abgeordneten der Bürgerſchaft
dr gegenwärtige geſchäftsführende Senat auf 46 Sozial=
loder andere Geſetz, auf deſſen Durch= Preußen, Bayern, Hamburg, Württemberg und Anhalt, zuſammen faſt 85 Prozent
des deutſchen Reichsgebietes, wählen am 24. April ihre neuen Parlamente.
Rechenſchaftsbericht
des preußiſchen Miniſterpräſidenken.
Berlin, 23. April.
In einem Rechenſchaftsbericht der preußiſchen
Staatsregie=
rung, den Miniſterpräſident Dr. Braun am Samstag abend
7.30 Uhr über alle preußiſchen Sender einſchließlich Leipzig und
Hamburg gab, erklärte der Miniſterpräſident, man dürfe den
Zu=
ſammenhang zwiſchen Wirtſchaft und öffentlichen Finanzen nicht
überſehen. Für den Staat ſei Kriſenzeit ſtets doppelte und
drei=
fache Notzeit. In dieſem Falle ſei es leicht für den, der die
Zu=
ſammenhänge nicht kenne, auf den Staat zu ſchelten, und doch
ſei, trotz der finanziellen Notlage, Erhebliches geleiſtet worden.
Der Redner ſtellte feſt, daß allein in den letzten drei
Jahren die Geſamtleiſtung der
landwirtſchaft=
lichen Verwaltung des alten Staates weit
über=
troffen woren iſt. 1913 gab die landwirtſchaftliche
Verwal=
tung Preußens nur 58,3 Millionen aus, 1929 bis 1931 wurden
dafür 386 Mill. verwendet, mehr als 78 Millionen Mark — das
Vierfache der Leiſtungen des alten Staates — allein für die
Ent= und Bewäſſerung von Kulturländereien und für die
Er=
ſchließung großer Oedländereien, die einzig mögliche Art
fried=
licher Neulandgewinnung.
Fünf neue Bauerndörfer werden jede Woche nach den
Sied=
lungsergebniſſen des letzten Jahres errichtet, gegenüber der
Vor=
kriegszeit eine ganz erhebliche Mehrleiſtung.
In Preußen wurden von Ende 1924 bis Ende 1931
rund 12 Millionen Neubauwohnungen
fertigge=
ſtellt, zu denen noch 35 000 Wohnungen hinzukommen, die am
1. Januar d. J. im Bau waren. Aus der Hauszinsſteuer wurden
für dieſen Wohnungsbau rund 3½ Milliarden Mark verwendet,
rund 52 000 Wohnungen wurden für deutſche Land= und
Forſt=
arbeiter gebaut, d. h. für den Stand im Lande, der vor der
Staatsumwälzung unter den traurigſten Wohnungsverhältniſſen
gelitten hat. Dieſe 52 000 Wohnungen ſind aus der
wertſchaffen=
den Arbeitsloſenfürſorge beſtritten worden. Erſt der neue Staat
hat ferner an die Stelle des Almoſens und der Armenfürſorge
das Recht auf Arbeitsloſenunterſtützung geſetzt. Mit
Notſtands=
arbeiten wurden mehr als 124 Millionen Tagewerke Arbeitsloſer
geſchaffen. Insgeſamt wurden 700 Millionen Mark für
produk=
tive Erwerbsloſenfürſorgemaßnahmen eingeſetzt.
Keineswegs hat die preußiſche Regierung, erklärte Dr. Braun
weiter, einen Kulturabbau vorgenommen. Der Staat gab für
die Volksſchulen 1913 nur 155 Millionen aus, aber im
Jahre 1931 461 Millionen. Für die höheren Schulen,
für die der alte Staat 1913 24,3 Millionen auswarf, ſetzten wir
1931 49,2 Millionen aus, und während das alte reichere
Preu=
ßen 1913 22,6 Millionen für Univerſitäten und 5,5 Millionen
für Techniſche Hochſchulen verwendete, hatten wir 1931 57,6
Mil=
lionen für die Univerſitäten und 12,9 Millionen für die
Tech=
niſchen Hochſchulen übrig. Für Theater ſind 9,3 Millionen gegen
2 Millionen im Jahre 1913 ausgegeben worden.
Das Entſcheidende in der Leiſtung Preußens waren und
ſind aber die großen politiſchen Geſichtspunkte. Preußen hat ſich
ſtets als zuverläſſige und wertvolle Stütze der Reichspolitik
er=
wieſen, mochte es ſich um die Durchführung der großen
außen=
politiſchen Richtlinien handeln, die mit dem Namen
Streſe=
manns für immer verknüpft ſind, und die allein zur vorzeitigen
Räumung des Rheinlandes geführt haben, mochte es ſich um die
Abwehr der Inflationsgefahr, oder um Durchführung dringend
notwendiger wirtſchaftlicher und wirtſchaftspolitiſcher
Maßnah=
men handeln. Daneben hat Preußen das Seinige getan, um
durch Ueberwachung und Betreuung der preußiſchen Sparkaſſen
zu verhüten, daß dort Zuſammenbrüche erfolgten. Der preußiſche
Staat geht auf einer Reihe von beſonders wichtigen Gebieten
beiſpielgebend voran, um Privatmonopole zu verhindern und
willkürliche Preisfeſtſetzungen der großen Verbände auf Koſten
der Konſumenten zu vereiteln. Er hat gezeigt, daß auch der
Volksſtaat Unternehmungsgeiſt und Beweglichkeit beſitzen kann.
Die preußiſche Bergwerks=A.=G. z. B. iſt in Deutſchland auf dem
Gebiete der Erdölgewinnung vorangegangen.
Die Wähler könnten morgen beſtimmen, daß diejenigen Kräfte
am Ruder blieben, die das Geſchaffene erhalten und weiter
aus=
bauen wollen, ſie könnten aber auch beſtimmen, daß an die Stelle
des in ruhiger und ſteter Arbeit Geſchaffenen der Wille trete,
den Sprung ins Dunkle und Ungewiſſe zu tun.
Polikiſcher Zuſammenſtoß in Köln.
Köln, 23. April.
Als der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Wels und
der Kölner Polizeipräſident Bauknecht geſtern abend ein Lokal
verlaſſen wollten, wurden ſie von Nationalſozialiſten angegriffen.
Einer der Angreifer ſchlug dem Abgeordneten Wels mit der
Fauſt ins Geſicht. Polizeipräſident Bauknecht, der die Angreifer
zu beruhigen verſuchte, wurde gleichfalls tätlich angegriffen. Der
nationalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete Dr. Ley ſchlug dem
Polizeipräſidenten eine Weinflaſche über den Kopf. Ein Kellner
wurde ebenfalls blutig geſchlagen. Das Ueberfallkommando nahm
ſieben Nationalſozialiſten feſt, darunter den
Reichstagsabgeord=
neten Dr. Ley.
Ueber den Zuſammenſtoß gibt der Polizeibericht folgende
Darſtellung: In der vergangenen Nacht wurde der Abgeordnete
Wels in Begleitung des Polizeipräſidenten Bauknecht in dem
Reſtaurant, in dem er ſeit Jahren zu wohnen pflegt, durch etwa
zehn ebenfalls im Lokal anweſende Nationalſozialiſten unter
Führung des Reichstagsabgeordneten Ley tätlich angegriffen.
Durch unbeteiligte Zeugen iſt feſtgeſtellt, daß Dr. Ley einige Zeit
vor dem Vorfall telephonierte und daß kurz danach eine größere
Anzahl Nationalſozialiſten in das Lokal kam und am Tiſch des
Dr. Ley Platz nahm. Die Nationalſozialiſten verſuchten nach der
Tat fluchtartig das Lokal zu verlaſſen, wurden aber durch
Polizei=
beamte, die ſchon vorher durch den=Wirt des Lokals auf das
Treiben der Nationalſozialiſten aufmerkſam gemacht waren,
ge=
ſtellt. Die Vernehmungen der feſtgenommenen Nationalſozialiſten
ſind abgeſchloſſen worden. Die Zeugenvernehmungen haben im
weſentlichen eine Beſtätigung des von der Polizei gemeldeten
Tatbeſtandes ergeben. Die Angelegenheit wird noch heute der
Staatsanwaltſchaft übergeben werden, die wahrſcheinlich im
Schnellverfahren die Weiterverfolgung betreibt.
Der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei und die
ſozial=
demokratiſche Reichstagsfraktion haben an den Reichspräſidenten,
den Reichskanzler, den Reichsinnenminiſter und den preußiſchen
Innenminiſter ein Telegramm gerichtet, in dem unter
Bezug=
nahme auf den Ueberfall auf den Abgeordneten Wels und
Poli=
zeipräſident Bauknecht in einem Kölner Hotel dringend um
ener=
giſches Einſchreiten gegen die Täter und um rückſichtsloſes
Vor=
gehen gegen nationalſozialiſtiſchen Terror erſucht wird.
en Vogelsberger Bauern in eingepferchter
Gemeinde=
er mehr verſchwindet die Einzelhut, verſchwindet das
is weidende Vieh, das bislang das Landſchaftsbild
ergs belebte, verſchwinden die zahlreichen Hütejungen,
ſcin weit und breit bei den Bauern für den Sommer
Herrliche Bilder aus dieſer Zeit eines „
internatio=
rtentums hat Schulrat Lorentz im Film noch
feſt=
stwas Neues tritt an die Stelle: kollektive Gemeinde=
2irtliche Naturlandſchaft verwandelt ſich vor unſeren
d für Bild, durch zähe menſchliche Arbeit in Kultur=
Vor ſolchen Bildern muß jeder Peſſimismus klein
on dieſem Film geht eine ethiſche Kraft ſondergleichen
den ſauenden über. Dieſer Film gehört vor die Augen des
tſchen Volkes. Dieſer Film iſt keine enge, nur heimat=
Gdylle mehr. Es iſt ein Ehrenfilm deutſcher Arbeit,
auerntums. Man ſollte ihn dem Ausland vorführen,
Lonferenzen laufen laſſen. Die „Heſſiſche
Bild=
uß uns erhalten bleiben!
reuden fahren wir mit Schulrat Lorentz noch ins
nd. Wie viele kennen es? In einem Handbuch der
betitelt „Vaterländiſche Erdkunde”, ſucht man ver=
Schlitzer Ländchen, dieſes Stückchen Mittelalter, dieſe
*1 deutſchen Volkstums, dieſes vom Verkehr abgeſchloſſene
e heſſiſche „Lötſchental”. Das rauhe vulkaniſche Gebiet
Skopfs geht über in Buntſandſtein. Die Landſchaft wird
luf dem Weg nach Schlitz ſchauen wir in das Leben
Tet alter Dörfer. Ein Waſſerſchöpfrad dreht ſich auf ein=
I), unterſchlächtig getrieben vom Waſſer der Fulda,
Aldig ſchon ſeit Jahrhunderten Waſſer auf Waſſer auf
EVe Matten. Das burgenreiche Schlitz, die erſte chriſtliche
Sion im alten Buchonien, 812 von Fulda aus begründet,
* gsſtätte des geiſtlichen Inſpektors Ferd. Schlez, des
eſtalozzi, taucht vor uns auf. Schlitz, die Stadt des
—n ſchmalen, langen Bahnen liegt das weiße Gewebe
eiche, leitet wie friſch gefallener Schnee den Blick in
1f das burgenbekrönte Städtchen. Romantik umfängt
ESrutziger Burgenbau nach dem anderen dreht ſich vor
gen vorüber. Ein Trachtenzug bewegt ſich durchs
ge auf den idylliſchen Marktplatz. Ein Braut=, ein
e!Aen fährt mit vorüber. Ein ernſteres Bild: ein
Leichen=
dee urchs Dorf. Die Frauen in alter Trauertracht. In
hnen fallen die weißen (!) Trauerſchleier auf den
Inter. Packende Szenen! Tod und Leben hart neben=
Lir feiern eine Hochzeit mit. Der Rumpelwagen wird
— Gott ſeis geklagt — entartetem ſtädtiſchem
Haus=
die Berge weißen Leinens ſind echt ſchlitzeriſch. Wir
im Hof des Hochzeitshauſes. Im wirbelnden Reigen
die jungen Paare. Doch das Brautpaar ſelbſt ſchleicht
blichen Reigen herum, darf nicht mittun. Vorbei iſt
es mit den Freuden der Jugend, ein ernſteres Leben beginnt.
Ein anderes Bild aus dem Schlitzer Land. Bauern von Queck
ſind jenſeits der Fulda bei der Heuernte. Keine Brücke führt
übers Waſſer zum Dorf.
Mit hochbelandenem, ſchwankenden Wagen fährt man durch
die uralte Furt. Quer gehts durch die Fulda. Immer tiefer, bis
zum Kopf ſinken die Zugtiere ins Waſſer. Langſam tauchen auf
der parallel zum Ufer anſteigenden Furt Tiere und Wagen aus dem
Waſſer wieder auf. Ein einzigartiges Bild, eine Völkerwande=d
rungsſzene. Im Kontraſt dazu das moderne Waſſerwerk von Rim
bach; die Elektrizitätsquelle des Schlitzer Landes. Erneuter
Kof=
traſt! Wieder dreht ſich ein altes Schöpfrad ohne Haſt, eingefügt
noch in den Rhythmus der Natur, im dämmernden friedlichen
Ge=
filde. Ein Stückchen Morgenland auf heſſiſchem Boden. Ein
Heu=
wagen ſteht auf einſamem Hügel in dunkler Silhouette wie ein
Phantom gegen den mit flammenden Zirruswölkchen geſtreiften
unendlichen Abendhimmel. Mit dieſem Stimmungsbild ſchließt
Schulrat Lorentz ſeine Filmſchau. Direktor Niemann fand die
rechten Dankesworte. Ein unvergelichliches Werbemittel beſitzt
der heſſiſche Volksſtaat in dieſen Filmurkunden. Noch fehlen die
letzten Mittel zur Vollendung des geplanten Filmwerks. Gebe
jeder, was er dazu geben kann, und ſeis nur pfennigweiſe, daß in
Bälde der Großfilm von Schulrat Lorentz in alle deutſchen
Land=
die Kunde trage von einem noch ungebrochenen Volkstum auf
beſſiſchem Boden.
Wie die Filmſchau, ſo iſt auch die jedem zugängliche
Licht=
bildausſtellung im „Inſtitut für Völkerpädagogik” nur ein
im=
proviſierter Ausſchnitt aus dem vorhandenen Geſamtbeſtand.
Welch ein Reichtum wird da vor uns ausgebreitet aus einem eng
begrenzten Gebiet! Vor dem Film hat das ſtehende Lichtbild die
Möglichkeit ruhiger Verſenkung voraus. Die Sammlung von
Geh. Rat Prof. Dr. Walbe gibt vor allem mit ſcharfen 9: 12=
Aufnahmen einen geſchloſſenen Ueberblick über das Fachwerkhaus
des Kreiſes Lauterbach. Architekt Bär iſt Spezialiſt in
Einzel=
aufnahmen. Mit einer ihm angeborenen Liebe geht dieſer
Mei=
ſter der Leika allem Handwerklichen nach und enthüllt in ſeinen
Vergrößerungen Reize, die das Auge nur zu oft vor den
Original=
ſtücken überſieht. Man verſenke ſich doch in die herrlichen
Auf=
nahmen vom Gebälk der Teufelsmühle (1692 erbaut), dieſes
prachtvollſten ländlichen Fachwerkbaues Deutſchlands! Erſt durch
Wiedererziehang zu ſolcher intimen Nahſicht im heimatkundlichen
Unterricht wird dem oberflächlichen Schauen unſerer Zeit, das
ſchon an Blindheit grenzt, vorgebeugt werden können.
Ediſon prophezeite: „In zwanzig Jahren werden die Kinder
nur noch mit Bildern lernen und nicht mehr aus Büchern.” Eine
amerikaniſche Uebertreibung. Die Wahrheit liegt aber in der
Mitte. Das anſchauliche Bild rückt unaufhaltſam in den
Mittel=
punkt der Erziehung. Aber Bilder allein bleiben ſtumm. Wel=
cher Erzieher hätte dieſe Erfahrung nicht ſchon gemacht! Das
be=
ſeelende Wort muß das Bild verlebendigen, muß ſeinen Sinn
Iffenbaren. Wort und Bild bilden den Menſchen. Die „Heſſiſche
Bildſtelle” iſt ein unerſetzliches Inſtrument unſerer Volks=
Dr. Ernſt Zeh.
erziehung.
Komödien-Araufführung am Dorkmunder Stadkkhaker
„Intermezzo der Ehe‟.
Karl Irmler heißt der nun 50jährige poeta laureatus dieſes
Stückes. Er lebt in Dortmund, das ſchon vor einigen Jahren ein
Werk des ſtudienrätlichen Dichters ſah und ihm nun die
Genug=
tuung eines ganz großen, wenn auch zunächſt lokalpatriotiſch
be=
dingten Theatererfolges verſchaffte. Den Ernſt früherer Arbeiten
ſucht der Autor diesmal durch ein im Ton und in der Anlage
mehr gelockertes Spiel abzulöſen, ohne daß jedoch der Stil der
Komödie erreicht wird. Im Mittelpunkt der Handlung ſteht
Alexandra, die Frau des gütig=verſtehenden Nervenarztes Dr.
Erler, eine Frau, kapriziös und leicht mondän, die ihren Mann
in dem Glauben ließ, vor ihm habe ſie keinen anderen geliebt.
Tatſächlich aber war die große Liebe vor ihrer Ehe der Ruſſe
Georgi, der nun auf der Bildfläche erſcheint und einer der
In=
ſaſſen des Sanatoriums, die bürgerlich wohlige Atmoſphäre der
Ehe zu zerſtören ſucht. Auf vielen Umwegen gelingt es ihm auch,
bei der Frau die alte Liebe zu entflammen, doch ſchließlich zieht
Alexandra aus einer mehr verſtandes= als gefühlsmäßigen
Er=
wägung die Sicherheit ihres bisherigen Daſeins dem
romanti=
ſchen, aber unſicheren Traum der Verſprechungen vor. Das
Scherzo, dem Thema nach übrigens ſeriöſer als ſeine hier gegebene
undramatiſche Deutung, mündet in ein von Problematik freies
Moderato. So unterſcheidet ſich in der Konſequenz der Verfaſſer
von dem ſatiriſch ernſthaften und düſteren Ibſen, der ſonſt für
ſein Stück, was die Führung des nicht ungeſchickten, doch ſehr
weit=
ſchweifigen Dialogs angeht, nicht ohne ſtarken Einfluß geweſen
iſt. Die Aufführung unter der Regie Hanns Bogenhardts,
mit den hübſchen Bühnenbildern von Walter Giskes und mit
den Herren Scheven und Bartels als recht gute Vertreter
der Hauptrollen, hatte gutes Spielniveau. Das Dortmunder
Publikum tat mehr als ſeine Schuldigkeit und verſchaffte dem
immer wieder hervorgerufenen Autor eine Huldigung, wie ſie
der Beſonderheit des Anlaſſes entſprach.
Fnn.
* Würfelbücherei. Als neueſtes Bändchen dieſer originellen
Bücherreihe ließ die Geſellſchaft heſſiſcher Bücherfreunde erſcheinen
Gedanken” von Paul Wörner. Der Autor iſt ein alter
Darmſtädter, der mit großer Liebe an ſeiner Vaterſtadt hängt.
Seine Gedanken: Aphorismen, Sentenzen uſw. ſind geiſtvoll,
ehr=
lich, klug und meiſt originell. Sie umfaſſen alle Gebiete geiſtigen,
geſellſchaftlichen Lebens und — Menſchſeins. Beginnend mit Liebe
und endend mit Leid. Aus der Fülle der „Gedanken” glänzt manch
Goldkörnlein, aus verſtaubtem Nichts ans Tageslicht geſchürft, von
der Wahrheit langer Lebenserfahrung.
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Schwingſchiff=
Nähmafchine
(Viktoria) 2
Urſchel, Darmſtadt.
Schulſtr. 11. (5795a
Die „Nürnberger Bürgerzeitung” iſt das Spr
des Nürnberger und fränk. Hausbeſitzes, des
wirte=Gewerbes, des ſelbſtändigen Handwerk
Gewerbes wie überhaupt des geſamten Mittell
Die wöchentlich erſcheinenden Beilagen „Nün
Hausbeſitzer=Zeitung”, „Fränk. Gaſtwirter8e
und „Süddeutſche Mittelſtands=Zeitung”
ſich an Hand ihrer wertvollen redaktionellen ?
größter Beachtung, ſtets ſteigender Beliebige
ſtempeln die „Nürnberger Bürger=Zeitung
größten deutſchen Mittelſtandszeitung im
der Wirtſchaftspartei.
Das geſteigerte Intereſſe überträgt ſich nait
auch auf den Anzeigenteil, ſo daß Anzeigen?
fallend guten Erfolgen begleitet ſind.
Verlangen Sie unverbindlich Probenummern.”
angebot, wir ſtehen Ihnen hiermit gerne i!"
Sonntag, 24. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 114 — Seite 5
Aus ver Lanorshaupiftadt.
Darmſtadt, den 24. April 1932.
Sommerausſtellung Mathildenhöhe 1932.
Die diesjährige Sommer=Ausſtellung auf der Mathildenhöhe,
e im Mai eröffnet wird und bis Oktober dauern ſoll, wird von
r „Darmſtädter Gruppe” anläßlich ihres 12jährigen Beſtehens
ranſtaltet. Außer einer Reihe junger Berliner, Düſſeldorfer
d Münchner Künſtler als Gäſte ſind beſonders auch die
Mit=
jeder der Darmſtädter Gruppe und einige hieſige Gäſte mit
ößeren Kollektionen an der Ausſtellung beteiligt. Allen
heſſi=
en Künſtlern iſt unter Jury der Darmſtädter Gruppe die
Aus=
llung zugängig gemacht. Der Ausſtellung iſt ein beſonderes und
chſt intereſſantes Programm angegliedert, auf das zu gegebener
it an dieſer Stelle noch näher hingewieſen wird.
— Erledigt iſt: eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer
der Volksſchule in Sulzheim, Kreis Oppenheim.
— Ernannt wurde am 13. April 1932: der
Polizeihauptwacht=
iſter auf Probe Johannes Korb zu Darmſtadt unter Berufung
das Beamtenverhältnis zum Polizeihauptwachtmeiſter mit
rkung vom 1. Mai 1932.
— Die Sitzung des Stadtrates am Donnerstag, den 28. April,
17 Uhr im Rathaus, hat folgende Tagesordnung:
Oeffentliche Sitzung: 1. Aufſtellung eines
Bebauungs=
ns für das Gebiet nördlich der Seekatzſtraße zwiſchen
Clemens=
iße und Niebergallweg, 2. Aufhebung des Bebauungsplans
r das Gebiet zwiſchen der ehemaligen Main=Neckarbahn und
in=Rheinbahn (zwiſchen Pallaswieſenſtr. und Pfarrwieſenweg).
die ſtädt. Gewerbeſteuer für 1931; hier; die Erlaßmöglichkeiten
der Verringerung des Anlage= und Betriebskapitals und des
rags. 4. Bewilligung einer Beihilfe zu dem von dem
Landes=
dezuchtverein für Heſſen veranſtalteten Pferdemarkt am
April 1932. 5. Die Subventionierung der Heſſiſchen
Flug=
jebs=A. G.” für das Rechnungsjahr 1932. 6. Neufeſtſetzung der
derpreiſe für die ſtädtiſchen Badeanſtalten am Woog. 7
Bereit=
ung von Kleingärten für Erwerbsloſe; hier: Aufnahme eines
erzinslichen Darlehens bei dem Reichskommiſſar für die
vor=
tiſche Kleinſiedlung. 8 Antrag des Stadtratsmitgliedes Fröba
Genoſſen auf Aufhebung des Mietberechtigungskartenſyſtems.
Antrag der ſozialdemokratiſchen Stadtratsfraktion, die
Auf=
ng der Hekoga bzw. den Austritt der Stadt Darmſtadt betr.
Antrag der ſozialdemokratiſchen Stadtratsfraktion, die
Gas=
leitung nach Groß=Gerau betr. 11. Ergänzung der
Wohlfahrts=
itation. 12. Ankauf von Baumaterial zur Durchführung der
erbsloſenſiedlungen. 13. Aufnahme eines Darlehens zur
Er=
ung der Erwerbsloſenſiedlung. 14. Mitteilungen.
Städtiſches Archiv und Muſeum. Die Verwaltung und
Benutzerraum des Städtiſchen Archivs und Muſeums befinden
nunmehr Hügelſtraße 26, im ſogenannten „Purgoldſchen
s” Beſucher können dort von 8—1 Uhr und von 14.30—17
arbeiten.
Reichsverband bildender Künſtler Deutſchlands, Gau Volks=
Heſſen, E. V. In Erinnerung des glänzenden Erfolges den
R.V.b. K. D., Gau Heſſen, in ſeiner Veranſtaltung der
Weih=
tsmeſſe hatte, beabſichtigt der R.V. in verſchiedenen Etappen
en Räumen des ehemaligen Gewerbemuſeums in der
Neckar=
e, Ausſtellungen ſeiner Mitglieder zu veranſtalten. Die erſte
inſtaltung iſt eine Ausſtellung des „Drei=Städtebundes” von
ntag, den 24. April, bis 22. Mai. Die nächſte Veranſtaltung
die oberheſſiſche und rheinheſſiſche Kunſt auf den Plan brin=
Die Künſtlerſchaft erhofft, daß zu dieſen Veranſtaltungen vom
gen Publikum das gleich ſtarke Intereſſe entgegengebracht wird.
Städt. Akademie für Tonkunſt. Seit 3 Jahren iſt der Städt.
ſemie für Tonkunſt das Heſſ. Seminar für Sprecherziehung
r Leitung von Herrn Univerſitätslektor Profeſſor F. K.
Roede=
angegliedert. Das Sommerſemeſter beginnt am 26. April
Die Kurſe finden im Saal Mühlſtraße 70 ſtatt,
Sprechſtun=
des Herrn Profeſſor Roedemeyer daſelbſt Dienstag um 4.30
Auskunft und Anmeldung im Sekretariat der Städt.
Aka=
e für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36, Fernſpr. 3500 (Stadtamt).
Volkshochſchule. Am Montag, den 25. April, beginnen die
gänge des Sommerabſchnittes, die im einzelnen im Arbeits=
und auf dem Wochenzettel aufgeführt ſind. Ueber Zeit und
Qunterrichtet der Wochenzettel der kommenden Woche. Es ſind
71 Igemeinen die Lehrgänge, die im vergangenen Herbſt begon=
11 wurden, die nun im Sommer zu einem gewiſſen Abſchluß ge=
Et werden. Neu hinzugekommen iſt ein Lehrgang: Philoſo=
B)e Betrachtungen im Anſchluß an Goethes „Fauſt”, und
ndlagen der Hochfrequenz=Technik”. Im Zeichenunterricht
ſol=
iesmal Studien nach der Natur im Freien getrieben werden.
Anmeldungen ſind an die Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule,
Azldenplatz 17. zu richten.
Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Jahresverſammlung findet Mittwoch, den 27. April 1932,
U Uhr nachmittags, im Heylshof (Weyprechtſtraße 6) ſtatt. Im
il wird das Geſchäftliche erledigt. Nach einer Teepauſe folgt
im 2. Teil ein Vortrag von Frau von Schauroth über „Eine
nach Süditalien‟. Gäſte ſind willkommen.
Heſſiſches Landestheater.
Heſſiſches Landestheater. Die nächſte Wiederholung der
icksvollen Aufführung des Frontſtückes. Die endloſe
iße” von Graff und Hintze in der Inſzenierung von
ſer Haenel (Bühnenbild: S. Sebba) findet Dienstag, den
pril, im Großen Haus ſtatt.
Reichsdeutſche Uraufführung des „Oedipus” von André
Das Heſſiſche Landestheater bereitet unter der Regie von
Hartung die reichsdeutſche Uraufführung des Dramas
ipus” von André Gide, in der Ueberſetzung von Ernſt
t Curtius vor. Die Premiere iſt auf Samstag, den 7. Mai,
etzt. Am gleichen Abend wird ein Jugendwerk des
be=
iden franzöſiſchen Autors gegeben, und zwar „Der
ver=
ne Sohn” in der Uebertragung von Rainer Maria Rilke.
Oskar Karlweis, der für ein kurzes Gaſtſpiel am Montag.
5., und Dienstag, dem 26. April, im Kleinen Haus mit
muſikaliſchen Luſtſpiel „Ein entzückender Menſch”
etraz und der Muſik von Erwin Strauß nach Darmſtadt
geht aus dem berühmten Berliner Enſemble der Rein=
Bühnen hervor und arbeitete ſich bald zu einem der
be=
ten Film= und Operettenſtars Berlins und Wiens empor.
ärkſte Seite wird Oskar Karlweis ſein natürlicher jugend=
Charme nachgerühmt. Als Partnerin kommt mit Karlweis
kannte Wiener Schauſpielerin Chriſtel Mardayn=Thimig.
Die Bedeutung der Seefiſche
für unſere Polkswirtſchaft und Volksernätrung
Von Regierungsrat Finzel, Berlin.
Vom volkswirtſchaftlichen Standpunkte aus betrachtet, iſt es; brauch auf den Kopf des Deutſchen, 102 Pfund auf den Kopf des
eine kaum glaubliche Tatſache, daß alljährlich gegen drei Milliar= Engländers; aber der Engländer verzehrt daneben pro Kopf und
den Reichsmark deutſchen Geldes für die Einfuhr von Lebensmit= Jahr noch 55 Pfund Seefiſche, der Deutſche dagegen nur etwa 20
teln nach dem Auslande wandern. Das würde nicht nötig ſein, Pfund. Sehr leicht ließe ſich ein großer Teil der aus dem
Aus=
wenn jeder Volksgenoſſe ſich bewußt wäre, daß er ſeinen Teil dazu land bezogenen Lebensmittel durch vermehrten Seefiſchgenuß
er=
beitragen muß, die natürlichen Kraftquellen der Heimat im vollen ſparen. Wenn bei rd. 60 Millionen unſerer deutſchen Bevölkerung
Umfange auszunutzen. Deutſche Waren ſollen die Bedürfniſſe je Kopf jährlich nur 12 Pfd. Seefiſche mehr als bisher verzehrt
des deutſchen Volkes in erſter Linie befriedigen: jede Reichsmark, und dafür in gleicher Menge ausländiſche Lebensmittel mit einem
die in der deutſchen Volkswirtſchaft verdient wird, muß wiederum Gegenwert von beiſpielsweiſe 50 Pfg. je Pfund weniger eingeführt
dem deutſchen Markte zugeführt werden. Ganz beſonders trifft, würden, dann könnten wir Hunderte von Millionen Reichsmark im
dies auf die Ernährung unſeres Volkes zu. Hier muß die deutſche Lande behalten, was eine nicht zu unterſchätzende Stärkung unſerer
Produktion ſo geſteigert werden, daß nach Möglichkeit keine Nah= Volkswirtſchaft bedeuten würde, denn dadurch könnten ſich viele
rungsmitel mehr aus dem Ausland bezogen werden müſſen.
Erfreulicherweiſe arbeitet die deutſche Landwirtſchaft an der
Verwirklichung dieſer volkswirtſchaftlichen Forderung mit ſicht= ärztlicher und ernährungswiſſenſchaftlicher Seite feſtgeſtellt. Die
barem Erfolg; aber auch andere Erwerbszweige müſſen mehr als Seefiſchnahrung beſitzt die Eigenſchaft, worauf es bei der
Ernäh=
bisher zur gemeinſamen Arbeit auf dieſem Gebiete herangezogen, rung in erſter Linie ankommt, daß bei möglichſt geringer
Inan=
werden, wenn Deutſchland geſunden ſoll. In einer Zeit, in der ſpruchnahme der Verdauungsdrüſen und möglichſt geringer Be=
Reich, Länder und Gemeinden die Steuerſchraube über die Grenzen laſtung des Magens dem Körper möglichſt viel wertvolle Nährſtoffe
der Tragbarkeit angezogen haben, muß unbedingt mehr als bisher zuführt. Insbeſondere iſt es der hohe Eiweißgehalt des Fiſches,
nach Mitteln und Wegen geſucht werden, in erſter Linie die Ernäh= der ihn zu einem wertvollen Nahrungsmittel macht, während von
rung des Volkes auf dem billigſten Wege ſicherzuſtellen. Hier hel= den zahlreichen Mineralſalzen, die dem Fiſch innewohnen,
beſon=
fend einzugreifen, iſt auch die Aufgabe, der deutſchen Hochſee= ders Phosphor, Eiſen, Kalk und Jod zu nennen ſind, die für den
fiſcherei, damit die unermeßlichen Schätze des Meeres mehr als Körper= und Nervenaufbau und die Blutzuſammenſetzung des
bisher der deutſchen Volkswirtſchaft zugute kommen und unſer Menſchen von lebenswichtiger Bedeutung ſind. Außerdem iſt
be=
gutes deutſches Geld zum Segen der Allgemeinheit im Lande blei= ſonders bei den fetten Fiſchen ein hoher Gehalt an Lipoiden,
ben kann.
An den Küſten der deutſchen Nord= und Oſtſee fahren etwa 360, volle Vitaminträger. Bei Kranken und Rekonvaleſzenten ſind die
Dampfer auf den Fiſchfang, dazu kommen rund 130 Motorfahr= pſychiſchen Einflüſſe, die ſchon bei der Ernährung des geſunden,
zeuge und über 12 000 kleinere Fiſchereiboote ſowie 140 Logger für normalen Menſchen eine nicht zu unterſchätzende Rolle ſpielen, von
die große Heringsfiſcherei. Dieſe ſtattliche Flottille landet alljähr= noch viel größerer Bedeutung. Hier bietet die Fiſchnahrung den
lich in den deutſchen Fiſchereihäfen, etwa 650 Millionen Pfund Vorteil der mannigfaltigſten Zubereitungsweiſe, die es ermög=
Fiſche mit einem Handelswert von über 300 Millionen Reichsmark licht, genügend Abwechſlung in die Krankenkoſt zu bringen. Fiſch=
und gibt über 200 000 deutſchen Volksgenoſſen Arbeit und Brot, nahrung hat ſich bei faſt allen Krankheiten beſtens bewährt, ſei
Fürwahr ſtattliche Zahlen — und dennoch dringt immer wieder der es nun Gicht oder Rheuma, fieberhafte Erkrankungen, Magen=
Rufl zu uns: Fiſcherei in Not!
(Woran liegt das? Hauptſächlich an der Gleichgültigkeit des leiden, bei allen ſind Fiſche ein wertvolles Ernährungsobjekt, ohne
Volkes und ſeiner Unkenntnis in volkswirtſchaftlichen Dingen, ſo= die eine Djät kaum durchzuführen iſt.
dannſaber auch in gänzlich unverſtändlichen Vorurteilen gegen die
Seefiſchnahrung. Der Deutſche iſt ebenſo wie der Engländer vor= rung liegt es alſo, den Seefiſchverbrauch, die heimiſche Produktion,
wiegend Fleiſcheſſer; 104 Pfund Fleiſch kommen als Jahresver= zu fördern und Arbeits= und Verdienſtmöglichkeiten zu ſchaffen.
Arbeits= und Verdienſtmöglichkeiten ergeben.
Der geſundheitliche Wert der Seefiſchnahrung iſt von berufener
Lezithin und Coleſterin nachgewieſen. Seefiſche ſind auch wert=
und Darmleiden, Zuckerkrankheit, Hauterkrankungen oder Nerven=
Im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft und Volksernäh=
Der evangeliſche Kirchengeſangverein für Heſſen
begeht ſein 48. Jahresfeſt am Sonntag, Trinitatis den 22. Mai,
in Lauterbach mit einem Feſtgottesdienſt in der Stadtkirche um
13.30 Uhr (Feſtpredigt Pfr. Marx=Darmſtadt) und einer
Nach=
feier um 16 Uhr in der Turnhalle. Im Mittelpunkt der am
Montag, um 10 Uhr, im Konfirmandenſaal ſtattfindenden
Haupt=
verſammlung ſteht der Vortrag von Studienrat Borngäſſer=
Darmſtadt über: „Die alten Choräle in unſerer Zeit”. Im
An=
ſchluß an die Hauptverſammlung findet ein
Dirigenten=
kurſus für Leiter von Kirchenchören ſtatt, der bis Freitag, en
Mai, dauert. Vorträge halten: Oberkirchenrat D. Wagner,
Studienrat Borngäſſer, Darmſtadt Dr. Struve=Kaſſel
und Lic. v. d. Au=Darmſtadt. Die Teilnehmer zahlen für volle
Verpflegung und Unterkunft im Erholungsheim „Eichhof” pro
Tag 1.50 RM. Es ſind noch einige Stellen für Kursteilnehmer
offen. Meldungen ſind baldigſt erbeten an Pfr. Marx=Darmſtadt.
Liebigſtraße 20.
EPH.
Darmſtädter Mukkerkag 1932.
Ratskeller-Gaststätte Marktplat=
Zeitgemäße Preise für Speisen und Getränke. Anerkannt gute Küche.
½ Flasche Naturwein 1929 (Hausmarke) 73 einschl. Steuer. (6257
— „Alt Darmſtadt”, Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Nächſter Vereinsabend Donnerstag abend 8.30 Uhr
Fürſtenſaal. Vortrag von Herrn Dr: KarlWeitzel über:
Vorzeitliche Raubtiere unſerer Heimat‟. Der
Redner wird ſeinen Vortrag durch gute Lichtbilder erläutern.
Gäſte, die durch Mitglieder eingeführt ſind, ſind willkommen.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Heute vormittag 11,30
Uhr eröffnet, wie ſchon bekannt gegeben, Will Keſting,
Frankfurt, eine Ausſtellung ſeiner auf Konzertreiſen gezeichneten
Skizzen des Dirigenten Wilhelm Furtwängler. Eintritt frei,
Preiſe von 0.80—6.40 Mk. ag, 25. April. Keine Vorſtellung. tag, 26. April 120, Ende gegen 22½ Uhr. A 21. Die endloſe
Straße. Preiſe 0.,60—480 Mk. Kleines Haus. ſag, 24. April 119½, Ende gegen 22 Uhr. Dſt. Volksbühne. B.
(10 Vſt.) Gr. Tu II. Jphigenie. 0.60—4 50. tg, 25. April 120, Ende gegen 22½ Uhr. Außer Miete. Ein
entzückender Menſch. Preiſe 0.70—5 Mk. 1g, 26. April 20, Ende gegen 22½= Uhr. Außer Miete. Ein
eutzückender Menſch. Preiſe 0.70—5 Mk.
Zußleiden, ihre Entstehung.
und Verhütung!
Uber dieses Thema spricht Montag, den
25. April, abends 8 Uhr, Hans N. Hessel aus
Dresden, im Saale des Mozart-Vereins,
Schulstraße 8.
Eintritt frei!
Koch= und Back=Kurſus Bekanntlich wurden in letzter
Zeit wiederholt Backkurſe im Heaghaus gehalten, die allgemein
beifällig aufgenommen wurden. Da ſich die Anfragen zwecks
Ab=
haltung weiterer Kurſe häufen, hat ſich der Leiter dieſer
Ver=
anſtaltungen entſchloſſen, um den vielfachen Wünſchen gerecht zu
werden, am Dienstag, dem 26. April, einen Koch= und Backurſus
im Vortragſaal der Heag abzuhalten. Begrüßenswert iſt es, daß
dieſes Mal nicht nur ein ausgeſprochener Backkurſus eingelegt
iſt, ſondern auch das Kochen Berückſichtigung findet. Auf
Einzel=
heiten näher einzugehen dürfte ſich an dieſer Stelle erübrigen.
Unverbindliche Auskunft wird im Ausſtellungsraum der Heag
erteilt. Leiter des Kurſus iſt wiederum Herr Konditormeiſter
Hammer. (Siehe Anzeige.)
9
Malleersemlotn
jetzt Grafenstr. 39, gegenüber der Stadtkasse, (294a
— Warnung vor einer Schwindlerin. Von der
Stadtmiſ=
ſion werden wir gebeten, mitzuteilen, daß am Mittwoch
vormit=
tag zwiſchen 10 und 12 Uhr in verſchiedenen Häuſern der Nieder=
Ramſtädter Straße von einem Fräulein verſucht worden iſt,
Geld=
ſpenden zu erhalten unter der Angabe, es handle ſich um eine
Sammlung für die Evangeliſche Stadtmiſſion. Mühlſtraße 24.
Dieſe Perſon iſt eine Schwindlerin, die von der Stadtmiſſion nicht
beauftragt worden iſt. Die Stadtmiſſion ſchickt überhaupt
grund=
ſätzlich niemals Leute mit Liſten von Haus zu Haus, um
Geld=
beträge für ihre Arbeit zu erhalten. Man möge im
Wieder=
holungsfalle die betreffende Perſon unverzüglich der Polizei
über=
geben.
Es wird uns geſchrieben: Der Reichsausſchuß für den
Deut=
ſchen Muttertag hat nunmehr die Feier des Muttertages
endgültig, wie alljährlich, auf den zweiten Sonntag im Mai,
d. i. Sonntag, den 8. Mai 1932, feſtgeſetzt. Die Ver=
zögerung in der endgültigen Feſtſetzung iſt auf die unbeſtändige
innerpolitiſche Lage der letzten Wochen zurückzuführen, die die
Durchführung des Muttertages ungünſtig zu beeinfluſſen drohte.
Der Vorſtand der Ortsgruppe Darmſtadt im Reichsbund der
Kinderreichen Deutſchlands zum Schutze der Familie, E. V., der
in früheren Jahren ſtets die Geſchäftsführung im Darmſtädter
Ortsausſchuß für den Muttertag wahrgenommen, hat trotzdem
inzwiſchen Vorarbeiten geleiſtet, um auch den Muttertag in dieſem
Jahr in Darmſtadt in einem würdigen Rahmen durchführen zu
können. Gerade die Notzeit gebietet es, daß man der Mutter
beſonders gedenke und ſie ehre, da ſie allein es iſt, die alle Kunſt
der Haushaltführung aufbieten muß, um trotz der geringen
Wirt=
ſchaftsmittel ihre Familie über die Notzeit hinwegzubringen. So
ſoll der Ehrentag der Mutter ein ganz kleines Entgelt ſein für
all die Sorge und die ſchlafloſen Nächte unſerer Mütter.
Um nun den Muttertag auf breiteſter Grundlage durchführen
zu können, ſoll umgehend der Ortsausſchuß für die
Durchführung des Muttertages in Darmſtadt
wieder gebildet werden. Es ergeht daher an alle Behörden, die
Stadtverwaltung, die Stadträte. Vereine, die Preſſe, ſowie alle
Darmſtädter Bürger, die bereit ſind, im Ausſchuß für den
Darm=
ſtädter Muttertag tätig zu ſein, die Einladung zu einer Sitzung
am Mittwoch, dem 27. April, abends 20 Uhr. im
Kolpingshaus, Rheinſtraße 48, zu erſcheinen und den
Ortsausſchuß neu ins Leben zu rufen. (Beſondere perſönliche
Einladungen ergehen nicht mehr.)
Zubereitung von Fiſchgerichten im Gasherd. Der vom
ſtädtiſchen Gaswerk am Donnerstag veranſtaltete Vortrag über
die „Zubereitung von Fiſchgerichten im Gasherd” war von einer
zahlreichen Zuhörerſchaft beſucht, die mit großer Aufmerkſamkeit
dem Vortrag und den Vorführungen folgte. Die Vortragende,
Frl. Klingler, fügte ihrer einleitenden Begrüßung den Wunſch
an, daß alle Beſucher aus dem Vortrag die Ueberzeugung
ge=
winnen möchten, daß nur Gas raſch, ſauber und billig
arbeitet. Nach unſeren Feſtſtellungen dürfte dieſer Wunſch voll
und ganz in Erfüllung gegangen ſein, da insbeſondere die
prak=
tiſchen Kochvorführungen die mannigfachen
Verwendungsmöglich=
keiten einer modernen Gasküche überzeugend darlegten. Beſondere
Aufmerkſamkeit erregte auch die Vorführung der
Gaswarmwaſſer=
apparate, die den beſonderen Vorzug ſteter Betriebsbereitſchaft
haben. Die zahlreiche Nachfrage nach Eintrittskarten hat das
Gaswerk veranlaßt, einen weiteren Vortrag am Donnerstag,
dem 28. April abends, im Vortragsſaal, Eliſabethenſtr. 25½4,
ab=
zuhalten. Eintrittskarten ſind im Ausſtellungsraum,
Eliſabethen=
ſtraße 25½, koſtenlos erhältlich. (Siehe Anzeige).
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Er=
krankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der
Hausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind
am Sonntag, dem 24. April, folgende Aerzte zu deſſen
Ver=
tretung bereit: Dr. med. Gros., Heinrichſtraße 49. Tel. 201;
Dr. med. Nauheim, Landwehrſtraße 14, Tel. 4200; Dr. med.
B. Stern, Ludwigsplatz 6. Tel. 2587.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 24. April bis 1. Mai;
die Hirſchapotheke, Nieder=Ramſtädter Straße 21, und die
Nord=
endapotheke, Friedrich=Ebertplatz 17.
Unfall. Geſtern früh rutſchte ein Arbeiter an einer
Ab=
ladeſtelle ab und zog ſich innerliche Verletzungen zu, ſo daß er ins
Krankenhaus gebracht werden mußte.
Lokale Verauftalkungen.
Oſe hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Der Polizeiſportverein Darmſtadt macht
darauf aufmerkſam, daß die verſchobene Generalverſammlung
nun=
mehr am nächſten Mittwoch im Speiſeſaal, Holzhofallee 25,
ſtatt=
findet. (Siehe heutige Anzeige.)
— Hiſtoriſcher Verein. Der erſte Ausflug dieſes
Sommers führt am Samstag. dem 30. April, nach Alt=Heidelberg.
Es wird dort weniger das allgemein Bekannte, als das dem
Wandersmann im allgemeinen Entgehende beſichtigt werden.
Ab=
fahrt mit Kraftwagen ½2 Uhr vom Landesmuſeum. Anmeldung
ſpäteſtens bis Freitag, den 29. April, 12 Uhr, im Staatsarchiv.
Baumblüte in Seeheim=Jugenheim. Die
blau=
weiße Kraftfahrlinie hat während der Blüten=Sonntage ihren
Verkehr, die alte Bergſtraße entlang, verſtärkt. (Siehe Anzeige.)
Im Herrngartencafé findet heute nachmittag ſowie
abend Unterhaltungsmuſik ſtatt. Zwiſchendurch hört man die
Landtagswahlergebniſſe. (Siehe Anzeige.)
Ludwigshöhe. Sonntag nachmittag 4 Uhr Konzert.
Seite 6 — Nr. 114
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 24. April 1331
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Ein Paddletabend des Bereins für Leibesübungen
Rol-Beiß, V.ſ.R.
Der Verein für Leibesübungen Rot=Weiß V.f.R. veranſtaltete
geſtern abend einen Paddlerabend im großen Saal zur „Krone
der mit farbigen Wimpeln feſtlich geſchmückt war unter der Deviſe:
„Mit Faltboot und Kamera. . .‟ Die Veranſtaltung wies einen
außerordentlich ſtarken Beſuch auf, ſo daß der Saal bis zum letzten
Platze dicht gefüllt war. An dieſem abend wurde den Zuhörern
und Mitgliedern gezeigt, was der Paddelſport alles bietet, wie
der Paddler ihn auffaßt und betreibt. Sie wurden in alle „
Ge=
heimniſſe des Paddelns” eingeweiht, und beſonders die Liebe zu
der unvergleichlich ſchönen Gottesnatur geweckt.
Viele Kreiſe ſehen aber heute noch in dem Paddler lediglich
den gemütlichen Wochenendler, der alles andere lieber tut als
einen ernſthaften Sport zu betreiben. Gewiß trifft das auch heute
noch für zahlreiche „Paddler” zu. Selbſtverſtändlich nimmt auch
die Rot=Weiß=Paddlergilde die Annehmlichkeiten ſeines Sportes
gerne mit, in der Hauptſache iſt aber mit dem gemütlichen
Wochen=
endleben ernſter Sport verbunden, da der Paddler eben nicht nur
paddeln, ſondern auch ſchwimmt, ſpielt und wandert.
Zwei Gebiete ſind es vor allem, die höhere Anforderungen an
den Paddler ſtellen: Der Paddel=Rennſport und der Paddel=
Wan=
derſport. Erſterer iſt heute anerkannt gleichberechtigt mit allen
anderen Wettkampfarten, wie Rudern, Schwimmen, Leichtathletik
uſw. Nur kerngeſunde kräftige junge Menſchen können ihn
aus=
üben. Der Wanderſport dagegen, das ſogenannte Flußwandern,
iſt der Sport für alle, und gerade deshalb iſt er ſo wertvoll; kein
Menſch iſt zu jung, um im Boot zu wandern und keiner zu
alt dazu. Erſt das Flußwandern hat uns Schönheiten der
Natur=
erſchloſſen, die man früher nicht kannte. Die Höchſtleiſtung des
Flußwanderns ſehen wir in den Wildwaſſerfahrten, die oft größere
Anforderungen ſtellen als das Bergſteigen oder der Skilauf, deng
der Wildwaſſerfahrer muß nicht nur ein hervorragender
Wikd=
waſſertechniker ſein, ſondern auch gleichzeitig ein ſicherer
Schwim=
mer und ein Sportsman mit Mut, Tatkraft und Entſchloſſenheit.
Die Veranſtaltung wurde mit einem flotten Marſch der
Paddlerkapelle unter Gg. Magers Leitung eröffnet. Der
Vor=
ſitzende der Paddlerabteilung des Rot=Weiß V.f.R., Umbreit,
begrüßte in herzlichen Worten die Erſchienenen und wies auf die
Bedeutung des Werbeabends für den Paddlerſport hin. Einen
Lichtbildervortrag hielt dann Dr. Fr. Rechel, der den Altrhein
in Wort und Bild” in lebendig=leuchtenden Farben ſchilderte. Er
gab einen gedrängten klaren Ueberblick über den geographiſchen
Lauf des Altrheins ſeine Vorzüge für den Paddler. Er wußte
hübſche Stimmungsbilder, Bilder vom Paddeln, vom
Zeltlager=
leben und vom Kanuſport zu zeichnen, und ſo unmerklich, aber
eindringlich für dieſen idealen Sport zu werben. Er beſchrieb
ins=
beſondere das Tier= und Vogelleben am Altrhein, das von den
Paddlern de. Rot=Weiß V.f.R. weitgehends geliebt und geſchätzt
wird.
Nach einem Muſikſtück. Einmal am Rhein” ſchilderte
Wander=
wart E. Drieß anſchaulich die Wanderfahrten der Paddlergilde,
die alljährlich als Ferienfahrten ſeit 1924 unternommen werden.
Die Fahrten auf der Donau von Regensburg bis Wien, die
ver=
unglückte Wildwaſſerfahrt auf der Reuß und die dafür um ſo
ſchöneren Wildwaſſerfahrten auf dem Inn und 1931 auf dem
Ober=
rhein mit der Fahrt nach Erfelden entſtanden in friſchen
leben=
digen Worten und ſehr guten Lichtbildern. Dabei wurden die
Erlebniſſe der Paddler geſchildert und namentlich auf die
Kom=
bination von Berg= und Flußwandern hingewieſen. Lebhafter
Beifall dankte den beiden Referenten.
Das Wanderliederpotpourri und das Paddlerlied beſchloß den
erſten Teil. Zu Beginn des zweiten Teiles nahm Oberſchulrat
Haſſinger Gelegenheit, die Paddler herzlich zu begrüßen und
auf die gute Kameradſchaft der Rot=Weiß=Mitglieder hinzuweiſen.
— Unter den Ehrengäſten bemerkte man u. a. auch den 1.
Vor=
ſitzenden des Hauptvereins für Leibesübungen Rot=Weiß, Herrn
Graßmann.
Den Höhepunkt des 2. Teiles bildete der ausgezeichnete
Wal=
ther=Frenz=Film. „Wildwaſſerparadieſe in Oeſterreich und
Jugo=
ſlawien”, der erfreulicherweiſe am Montag nochmals läuft und
damit weiten Kreiſen die Möglichkeit zur Beſichtigung gegeben
wird. Von unzähligen Wildwaſſerfahrten, darunter zahlreichen
Erſtbefahrungen erzählt der Film, der erſt vor 3 Monaten ſeine
Uraufführung in Breslau vor 3000 Zuſchauern erlebte und
an=
ſchließend mit großem Erfolg in vielen Städten lief.
Die Befahrung der Enns, der Drau, der Drina, der Save, der
Steyr uſw. wird uns gezeigt. Wunderwerke der Natur erſchließen
ſich uns, aber auch die ſchweren Anforderungen erkennen wir welche
die Bezwingung dieſer Flüſſe an die Fahrer ſtellen. Das iſt
keine Wochenendelei, das iſt Sport in vollendeter Höchſtleiſtung.
Der Film fand lebhafteſtes Intereſſe und allgemeine
Beach=
tung. Er wurde umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen Ler
Paddlerkapelle — Nach dem offiziellen Programm blieb man noch
bei geſelliger Unterhaltung gemütlich zuſammen. Der Erfolg iſt
aber der Veranſtaltung ſicher, daß dem idealen Paddlerſport nicht
nur die alten Anhänger in Begeiſterung treu und anhänglich
bleiben, ſondern auch viele neue Freunde geworben wurden.
*
Der Film „Wildwaſſerparadieſe in Oeſterreich und
Jugo=
ſlawien” wird am Montag, abends 8,30 Uhr, im großen Saale
der „Krone” wiederholt. Auch die Rot=Weiß=Kapelle wird hierbei
wieder zur Unterhaltung beitragen. (Siehe auch morgige Anzeige.)
WeDen der Kafekefufg ie de Eechelung enerimrfkäanden
leitung von dem Waſſermeſſerſchacht bis zur Sterngaſſe ins Auge
gefaßt. Die Herſtellung der Zuleitung wurde nach den Vorſchlägen
der Direktion der Städtiſchen Betriebe in Darmſtadt genehmigt
und ſollen die erforderlichen Mittel im 1932er Voranſchlag
vor=
geſehen werden. Die Ausführung der erforderlichen Arbeiten ſoll
ſofort beginnen. — Die Feſtſtellungsbehörde in Mainz hat vor
einiger Zeit den Anſpruch der Gemeinde Griesheim und
den=
jenigen einer größeren Anzahl von Grundbeſitzern auf
Entſchädi=
gung der durch die 1930er Heuſchreckenplage entſtandenen
Flur=
ſchäden nur zur Hälfte ſtattgegeben. Auf erfolgte Berufung ſteht
nummehr Termin vor dem Reichswirtſchaftsgericht in Berlin am=
2 Mai d. J. an. Zur Wahrnehmung der Intereſſen der Gemeinde
und der beteiligten Grundbeſitzer in dieſem Termin wurde Herr / Pürgermeiſter, er ſolle die Amtseinführung des nationalſoz
Bürgermeiſter Feldmann beſtimmt.
Av. Groß=Zimmern, 23. April. Ratsſitzung. Der
Bürger=
meiſter teilt mit, daß der frühere Forſtwart Joh. Pullmann durch
Tod aus dem Gemeindedienſt geſchieden und das Ratsmitglied
Joh. Herbert 2. verſtorben iſt. Die Anweſenden ehren das
Anden=
ken der beiden Verſtorbenen durch Erheben von den Sitzen.
Der Bürgermeiſter hat den am 1. April in den Ruheſtand
treten=
den Lehrern, Rektox Cronenbold und Lehrer Sperb, im Namen
der Gemeinde ein Schreiben zugehen laſſen, worin er ihnen für
ihren Dienſt an der Jugend dankt. — Das Odenwälder
Ziegel=
werk in eigene Regie zu nehmen wird wegen Unrentabilität
ab=
gelehnt. — Die Konzeſſion für den neuen Inhaber des
Reſtau=
rants „Rheingold” wird genehmigt. — Die Schafweide wird für
400 Mark neu an Heider verpachtet — Die vom Gemeinderat
be=
ſchloſſene Herabſetzung der Wiegegebühren für Vieh von 1.20 Mk.
und 0,60 Mk. hat das Kreisamt weiter heruntergeſetzt auf 1 Mk.
und 0,60 Mk., der Gemeinderat ſtimmt zu. — Da die Gänſeweide
an der Waldſtraße durch Abhub der Raſenfläche ſtark vermindert
wurde, beſchließt der Rat, entſprechenden Erſatz zu ſchaffen. Der
Bürgermeiſter wird beauftragt, Gemeindegelände hinter der
Turnhalle durch Verhandlungen mit dem ſeitherigen Pächter frei
zu bekommen. — Der Rat Val. Pullmann hat ſein Mandat
nie=
dergelegt. Die angeführten Gründe hierzu erkennt der Rat an.
Die Hebammenverträge auf das ſeitherige Wartegeld von 200
Mark jährlich ſind gekündigt. Das Kreisamt Dieburg ſchlägt ein
Wartegeld von 50 Mark vor dem der Rat zuſtimmt. — Ebenſo
findet die Abänderung der Straßenfluchtlinie für das Grundſtück
der Witwe J. Hartmann 2., Ecke Reinheimer= und Darmſtädter=
Straße, die Zuſtimmung des Rates. — Ein Geländeſtreifen von
ungefähr 35 Quadratmetern an der Ringſtraße wird an die
Gebr. Blum abgetreten zum Preiſe von 2 Mark pro Quadrat=
Generalverſammlung des Sb. 98 Darmſtadi.
Unter zahlreicher Beteiligung aus der Aktivitas des Vereins
hielt der Sportverein 1898 am 22. April ſeine diesjährige
Generalverſammlung ab. In eingehenden Ausführungen ſchilderte
der erſte Vorſitzende die ſportliche und finanzielle Lage des
Ver=
eins. Seinem Bericht war zu entnehmen, daß trotz der Ungunſt
der wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Sportbetrieb in dem großen
Umfang früherer Jahre aufrechterhalten werden konnte. Bei
einem Duchſchnittsbeſtand von 22 Wettſpielmannſchaften wurden
im Geſchäftsjahr 1931/32 über 550 Wettſpiele ausgetragen; dieſe
Zahlen, zu denen noch der rege Sportbetrieb der aktiven und
jugendlichen Leichtathleten, der Boxer und der Tiſchtennis= und
Damenabteilung hinzukommen, ließen klar erkennen, daß die
98er ihrem ſeitherigen Prinzip: Sport auf breiteſter Baſis zu
be=
treiben, treu geblieben ſind. Wenn auch trotz Erhöhung des
Mit=
gliederbeſtandes die Einnahmen an Mitgliedsbeiträgen
zurückge=
gangen ſind, wie ja auch die Wettſpieleinnahmen in ihrer Höhe
die Wirtſchaftslage deutlich widerſpiegeln, erwies ſich die
Kaſſen=
lage des Vereins als durchaus geordnet. Die Sparſamkeit der
Wirtſchaftsführung kam wohl durch die Tatſache, daß die
fun=
dierte Schuldenlaſt des Vereins um 1800 Reichsmark verringert
werden konnte, am deutlichſten zum Ausdruck.
Die in der Generalverſammlung zur Diskuſſion geſtellten
Anträge betrafen rein verwaltungstechniſche, die Allgemeinheit
nicht intereſſierende Fragen. Nach Wahl des Herrn Oberingenieurs
Wöbke zum Alterspräſidenten wurde dem ſeitherigen
Verwal=
tungsausſchuß Entlaſtung erteilt. Die Neuwahl des Vorſtandes
ergab die einſtimmige Wiederwahl von Dr. Heß zum erſten
Vor=
ſitzenden und von Dipl.=Handelslehrer Fiſcher zum zweiten
Vor=
ſitzenden.
Orpheum — heute 2 Vorſtellungen. Die humorreiche
parodiſtiſche Revue „Im ſchwarzen Röß!” gelangt nachmittags,
4 Uhr, bei halben Kaſſenpreiſen, ungekürzt zur
Auf=
führung. Trotz der geringen Nachmittagspreiſe kann man auf
jede gelöſte Karte eine Perſan frei einführen! — In der
Abendvorſtellung werden die Wahlergebniſſe bekanntgegeben.
Montag abend iſt die letzte Vorſtellung von „Im ſchwarzen
Röß!” (Siehe Anzeige.)
—50 000 RM. in der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie
gezogen. In der geſtrigen Vormittagsziehung der Preußiſch=
Süddeutſchen Klaſſenlotterie wurden 50 000 RM. auf die
Num=
mer 135 220 gezogen. Dieſes Los wird in Viertelloſen in
Braunſchweig und in Niederſchleſien geſpielt.
Briefkaſſen.
Jeder Anfrage if die ſetzte Bezugsqultiung beizufügen. Anenyme Anfragen werden
nſcht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkelt.
H., hier. 1 Nach dem heſſiſchen Ausführungsgeſetz zum BGB.
verjähren in vier Jahren die Anſprüche auf Zahlung von Koſten
in Gerichts= und Verwaltungsſachen. Die Verjährung beginnt
mit dem Schluſſe des Jahres, in welchem der Anſpruch entſtanden
iſt. 2. Die Frage iſt zu allgemein geſtellt, Sie müſſen den Fall
im Einzelnen ſchildern.
J. Griesheim, 23. April. Gemeinderatsbericht.
Philipp Melk 3. beabſichtigt die Erbauung eines Wohnhauſes
außerhalb des genehmigten Ortsbauplans. Das Baugeſuch wurde
unter Zugrundelegung der von der Baukommiſſion
vorgeſchlage=
nen Bedingungen genehmigt. — Bei der Behandlung des
Bau=
geſuches des Valentin Höhl 17. ſind zwiſchen den Anſichten des
Gemeinderates und des Heſſ. Hochbauamtes in Darmſtadt
erbeb=
liche Verſchiedenheiten aufgetreten, weshalb ſich der Gemeinderat
bereits mehrere Male mit der Angelegenheit zu befaſſen hatte.
Der Gemeinderat beſchloß wiederholt, auf ſeinen früher gefaßten
Beſchlüſſen zu beharren. — Das Baugeſuch des Heinrich Mahr
wurde ebenfalls nach den Vorſchlägen der Baukommiſſion geneh=
meter. — Dem Antrag des Gewerkſchaftskartells und der KB
auf Auszahlung der vor dem 1. April 1932. gewährten Unt
ſtützungsſätze, ſtimmt der Rat einſtimmig zu. — Viel debatti
wurde über den in der nächſten Woche beginnenden freiwillie
Arbeitsdienſt. Die KPD. und SPD. lehnen ſolche Arbeiten ab.
Ebenſo konnte über die Einführung der Geſchäftsordnung
Rates der Gemeinde keine Einigung erzielt werden. Die K9
erblickt hierin eine Maßnahme gegen gewiſſe Parteien und
hebt Einſpruch dagegen. — Anſchließend war eine nichtöffe
liche Sitzung.
Db. Urberach, 23. April. Gemeinderatsbericht.
„Neuverpachtung der Schrebergärten im Erlenwald wurde gen
emigt, jedoch mußte der Pachtpreis, ſeither 1,05 Mk., auf 2,50
erhöht werden, um die Zins= und Waſſerunkoſten wenigſtens
bechen. Der Preis von 2,50 Mk. entſpricht daher, den Unkoſ
zund kann nicht als zu hoch erachtet werden, zumal die Päch
aaf deſſen Stücke Steuerfreiheit genießen, da die Gemeinde di
krägt. — Die Verfügung des Kreisamtes vom 9. 4. 32, betr.
Liquidationen vom Jahr 1930, wird zur Kenntnis gebracht
genehmigt. — Der Antrag des P. M. Seib wegen ſchwerer Urb
machung ſeines ihm zugewieſenen Allmendſtückes in den B
gerötten die Geſamtpacht zu erlaſſen, konnte nicht ganz entſprod
werden, indem dieſelbe nur auf 2 Mk. Ermäßigung fand.
Af. Neu=Iſenburg, 23. April. Aus dem Gemeinder
Gleich der erſte Punkt der Tagesordnung, die Einführung
Beigeordneten Luft, läßt die Geiſter heftig aufeinanderplatz
denn die ſozialdemokratiſch=kommuniſtiſche Mehrheit verlangt v.
kiſtiſchen Beigeordneten von der Tagesordnung abſetzen, da die
der Vertreter einer Partei ſei, die den heutigen parlamenkariſc
Zuſtand bekämpfe. Als der Bürgermeiſter trotzdem mit dem H
Eweis er habe im Auftrag des Kreisamts die Einführung v
zunehmen, mit der Verpflichtung Lufts beginnt, verlaſſen die 9
tragſteller den Saal und kehren erſt ach der ganzen Amtsha
lung wieder. In einer anſchließenden Erklärung des neuen 2
geordneten ſieht der Bürgermeiſter eine Kritik an der Verw
tung, die er als unberechtigt ſcharf zurückweiſt. Ein Gemein
ratsmitglied muß darnach nach dreimaligem Ordnungsruf
Sitzungsſaal verlaſſen, wonach allmählich Ruhe einkehrt. — (
Baugeſuch wird genehmigt. — Die Koſten zur Regulierung zwe
Waſſerläufe in Höhe von 5100 Mark werden in Anbetracht
letzten Hochwaſſerſchäden genehmigt. — Die Neuherſtelung
Friedensallee geſchah nicht zur Zufriedenheit der Gemeinde.
die ausführende Firma ſich weigert, eine Preisminderung
3000 Mark eintreten zu laſſen und eine nochmalige koſtenloſe Ob
flächenteerung vorzunehmen, wird der Bürgermeiſter beauftra
Klage zu erheben und einen Anwalt zu beſtellen. — Ein Ne
trag zur Ortsbauſatzung, der die Heranziehung der Anlieger
den Straßengeländeerwerbskoſten im Hinblick auf eine entſp
chende ſtaatliche Verordnung neu regelt, wird genehmigt.
Miete für das Schwimmbad=Reſtaurant wird auf Antrag
Pächters von 4500 auf 3600 Mark herabgeſetzt. — Abgelehnt w
ein Geſuch der Roten Sport= und Spielvereinigung, das Schwim
becken allen waſſerſporttreibenden Arbeitervereinen koſtenlos
Verfüguno zu ſtellen. — Zu einer kleinen Aenderung der V
gnügungsſteuer, zur Bierſteuerſenkung, zur Uebertragung ein
Wirtſchaftskonzeſſion und zur Verlängerung des Gaslieferun
vertrags mit der Stadt Offenbach, erteilt der Gemeinderat ſe
Zuſtimmung.
Aus den Darmſtädker eichtſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele
bringen ein ganz ausgezeichnetes Doppelprogramm, und zwar einen
und einen in jeder Beziehung meiſterhaft geſtalteten engltſchen nach 42jährigem Schuldienſt in den Ruheſtand getreten. Die M
Film „Das Mädel aus der Hafenkneipe” iſt darum
von beſonderer Eindringlichkeit der Darſtellungskunſt, weil
ſchein=
bar keine Berufskünſtler ſpielen. Mit Marie Dreßler und zuſammen Herr Lehrer Mall, in deſſen Hände zurzeit die Leitu
Wallace Beery an der Spitze ſind in dieſem Film Typen
ſchau=
ſchlechterdings nicht zu übertreffen ſind. Man muß die fremde
Mutter”, die Marie Dreßler darſtellt, geſehen haben, wie ſie ihre unter Ueberreichung einer Urkunde den Dank der Schulbehör
opferbereite Liebe zu dem Kind einer verdorbenen Mutter zu Herr Bürgermeiſter Feldmann hob die verſtändnisvolle
verbergen ſucht, unter der rauhen Schale, wie dieſe robuſte Frau,
die mit athletiſchen Männern fertig wird, Tränen der Rührung weiter zum Ausdruck, daß ſich der Ausſcheidende jederzeit all
heimlich zu verwinden weiß, wenn es ſich um das Kind handelt, meiner Beliebtheit und höchſter Wertſchätzung erfreute. Die b
das ſie wie ihr eignes liebt, und wie ſie ſchließlich mordet um
dem glücklich und reichgewordenen Mädchen die Herkunft ihrer herzliche Glückwünſche zum Ausdruck. Herr Schütz dankte für
richtigen Mutter zu verheimlichen, wie ſie ſich ſelbſt opfert um
des fremden Kindes Glückes willen. Adele Sandrock iſt das
in vielfach vergröbertem, aber auch in vielfach verinnerlichtem nur ſeine Pflicht getan habe, wofür er eigentlich gar keinen 9
Frauentyp, und man muß daneben das Spiel dieſes breiten ſpruch erheben könne.
derben Wallace Beery, ihres Partners ſehen. An dem iſt auch
nichts gekünſtelt, nichts gemacht. Das iſt der breitbeinige ſchwere
triebhafte Fiſcher, der in der Filmdarſtellungskunſt ſein Gegenſtück
nur in Jannings vielleicht findet, und das ganze eine ſo
wunder=
volle Milieuzeichnung, daß man das Fremde der deutſchen Sprache
in dieſen Mündern völlig darüber vergißt.
In kraſſem Gegenſatz dazu ſteht die gepflegte Aufnahme und tei bezichtigt, was ſelbſtverſtändlich nur den Zweck haben ſo
liſchen Films „Lady Dianas Perlen” mit der bildhübſchen
Norma Shearer, ein Stummfilm, der an ſeine beſten Zeiten in einem kleinen Ort aber iſt das unqualifizierbare Verhalt
erinnert und immer wieder das Bedauern um ſein Hinſcheiden
aufkommen läßt. Mrs. Chaney iſt das ſtrahlend ſchöne Werkzeug
einer kleinen ſauber arbeitenden Hochſtaplergeſellſchaft. Ihr Arbeitsamt gegen einen erwerbsloſen Vater zahlreicher Kind
Schickſal erfüllt ſich, als Lord Robert Dilling ihren Weg kreuzt,
den ſie lieben lernt und der ſie ſchließlich, trotz ihrer
Ent=
larvung als Perlendiebin, heiratet. Sie iſt ſelbſtverſtändlich als
Verbrecherin von einer ſo wundervoll geſpielten Ariſtokratie, daß
tatſächlich nur eine Norma Shearer in der Lage iſt dieſe
Rolle ſo entzückend durchzuführen. Die kleine elegante
Ver=
brecherin zwingt ſchließlich die ganze vornehme Geſellſchaft in
ihren Bann, deren Verlogenheit und deren Angſt ſie mit einer
ganz großen Geſte bloßlegt und überbrückt. Mit der
Hoch=
ſtaplerin Mrs. Chaneys Ende beginnt der Anfang der Lady
Dilling. Die Hochſtaplergeſellſchaft gibt großmütig die kleine,
Genoſſin frei.
Union=Theater.
der einmal Gelegenheit, den Münchener Komiker, die Verkörpe= führte. Die Polizei hat die Unterſuchung des Falles in die Hau
zu aufreizenden „Sternchennaſe” (weil ſie ſtets gen Himmel ſieht), Ramſtadt machen. — Brückenſperre. Die Brücke über d
und ſein ausgezeichnet freies, untheatraliſches, natürliches Spiel / Beerbach ſüdlich der Frankenbergermühle in der Gemarkung N1
iſt jeder Situation gewachſen. Seine Erlebniſſe in München und Ramſtadt iſt bis auf weiteres wegen Einſturzgefahr geſperrt.
in Berlin — Der Bayer bei den Preußen! — ſind eine Kette vor
Verwicklungen und von humoriſtiſchen Situationen. Ferdl ppPl den 25. d. M., vollendet Frau Adam Emich 1. Witwe, Wehrſtr.3
ſchließlich aus allen verfahrenen Situationen von ſeiner Bach= Aleitung der „Heag” von Eberſtadt über Nieder= nach Ober=Rar
halterin, der entzückenden Charlotte Ander, in den ſicheren
Hafen der Ehe gerettet. Ein kurzweiliger Film, der Freude und
gute Laune bringt. — Im tönenden Beiprogramm wird ein
ge=
ſchickter Kabarettfilm, in dem man u. a. die auch hier bekannten
Comedian Harmoniſtes wieder ſieht, und die vielſeitige neue
Wochenſchau gezeigt.
*
— In den Helia=Lichtſpielen ſingt heute und folgende Tage
Gitta Alpar, die populäre Sängerin, der gefeierte Liebling von
ganz Berlin, und ihr charmanter Partner Guſtav Fröhlich, in
ihrer erſten Tonfilm=Operette „Gitta entdeckt ihr Herz”, — Im
Rahmen einer Filmmorgenfeier wird heute vorm. 11.15 Uhr,
in den Helia=Lichtſpielen der intereſſante Kulturfilm „Am Rande
des ewigen Eiſes” zum letzten Male wiederholt.
Tageskalender für Sonntag, den 24. April 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Er und ſein
Tipp=
fräulein”; Helia=Lichtſpiele: „Gitta entdeckt ihr
Herz”; vormittags 11,15 Uhr: „Am Rande des ewigen Eiſes”;
Palaſt=Lichtſpiele.: „Das Mädel aus der Hafenkneipe‟
u. „Lady Dianas Perlen”. — Orpheum: Im ſchwarzen Rößl”.
— Hotel und Reſtaurant zur Poſt: Geſellſchaftsabend mit Tanz.
— Reſtaurant Bender, Eliſabethenſtraße: Schlußkonzert der drei
beliebten Künſtler. — Feſthalle, abends 20 Uhr: „Johann
Strauß mit ſeinem Wiener Orcheſter. — Ludwigshöhe 4 Uhr=
Konzert. — Konzerte: Rummelbräu, Schweizerhaus Eberſtadt,
Bismarckeck, Herrngarten=Lafé.
Aus Heſſen.
J. Griesheim, 23. April. Abſchiedsfeier für Her
ſehr guten amerikaniſchen Tonfilm in verdeutſchter Uebertragusg ! Rektor Schütz. Herr Rektor Schütz iſt am 1. April d.
glieder des Schulvorſtandes und des Lehrerkollegiums fanden
deshalb zu einer kleinen ſchlichten Feier im „Darmſtädter H
der Schule liegt, würdigte die Verdienſte des Herrn Schütz
ſpieleriſch tätig, die in der Realiſtik ihrer Darſtellungskunſt die Ausgeſtaltung der hieſigen Schule und überreichte ein kleit
Geſchenk der Lehrerſchaft. Herr Schulrat Storck übermitte
ſammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung hervor und brae
den Geiſtlichen brachten ebenfalls warme. Dankesworte u
ihm zuteil gewordenen Ehrungen in bewegten Worten und w.
in ſeiner bekannten beſcheidenen Art darauf hin, daß er imm
* Malchen, 23. April. Eingeſandt. Ein hieſiger
Einw=
ner bringt ſeit einigen Wochen unſeren ganzen Ort in Aufregu
In Darmſtädter Tageszeitungen und in einer Wochenſchrift
ſchienen verleumderiſche Artikel, die jeder Grundlage entbehre
Vorige Woche erſt wurden in einem Darmſtädter Blatt hieſi
Geſchäftsleute der Begünſtigung einer beſtimmten politiſchen Pe
techniſche ſzeniſche und darſtelleriſche Durchführung des eng= dieſe Geſchäftsinhaber zu ſchädigen Zwar iſt anzunehmen, d
die Käuferſchaft die ungerechtfertigten Anwürfe unbeachtet lä
des betr. Artikelſchreibers geeignet, Unfrieden zu ſäen. Den Höl
punkt ſeines Vorgehens bildete dieſer Vage die Anzeige bei
der deren kärgliches Daſein durch Handreichungen, nicht etr
gegen Bezahlung, ſondern vielleicht gegen Lebensmittel zu v
beſſern ſucht. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß die Denunziati.
aus der gleichen Quelle ſtammt, wie die benannten Artikel u
man weiß, daß der Verfaſſer und Denunziant, der ſeine politiſt
Anſicht und Parteizugehörigkeit wechſelt, wie ein anſtändig
Menſch ſein Hemd, ſelbſt allen Grund hätte, zurückhaltend zu ſei
Es wäre an der Zeit, daß die Polizeibehörde ſich dieſer Angelege
heit annimmt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 23. April. Hühnerdiebſtahl.
der Nacht vom 22 auf den 23. d. M. wurden aus dem Hühnerſt”
des Ingenieurs Berg am „Lohberg” 12 Stück Hühner geſtohle
Es handelt ſich um die Raſſe „weißes Leghorn‟. Die Diebe ſi
* In einer luſtigen Komödie von Joe Dallmann „Wenn ubekannt. Ein heute früh angeſetzter Polizeihund verfolgte ei
dem Eſel zu wohl iſt, geht er aufs Eis” hat man wie= gewiſſe Spur, die aber zu einem greifbaren Ergebnis noch ni
rung des bayeriſchen Typs, Ferdl Weiß, zu ſehen. Schon die genommen. Zweckdienliche Wahrnehmungen wolle man der Ge
Mimik dieſes Künſtlers, ſein ulkiges Geſichtsſpiel mit der gerade= darmerieſtation Ober=Ramſtadt oder der Bürgermeiſterei Niede
C., Ober=Ramſtadt, 23. April. Hohes Alter. Am Monta
ziert ſich als Chef, Herzensdieb, Kavalier, Rennfahrer= begibt ihr 87. Lebensjahr. — Offenlage. Die Pläne und Beſchre
ſich auf das „Glatteis” eines Berliner= Parkettbodens und wrd,) bungen für die Anlage einer elektriſchen Hochſpannungskabe
Kadt liegen bis einſchl. 28 d. M. während der Dienſtſtunden b.
der Bürgermeiſterei zur Einſicht offen. — Der Geſangve!
in „Germania” beteiligt ſich morgen, den 24. d. M. a
Jubiläumsfeſt des Geſangvereins Nieder=Beerbach und verbind
damit einen Ausflug über Nieder=Ramſtadt, die Mordach, na.
Nieder=Beerbach. — Odenwaldklub. Anſtelle der für Sont
tag, den 24. d. M., geplanten Wanderung nach dem Einſiede
findet eine ſolche nach Groß=Bieberau ſtatt, Abmarſch um 12‟
Uhr am „Löwen”, Rege Beteiligung erwünſcht. — Turnve
ein 1877 D. T. Der Turnverein 1877 (DT.) e. V. veranſtalt
am Samstag, den 30. April, abends 8,30 Uhr, im „Schützenho
ein Werbeturnen, betitelt „Deutſches Turnen im Bühnenbild
Seit Wochen ſind die Fachwarte der einzelnen Gebiete eifrig täti
um dieſer Veranſtaltung eine beſondere Note zu geben. Von de
„Kleinſten” der Kleinen bei Reigen und Spiel, bis zum vollend!
ten Geräteturner wird die Vorführungsfolge eine ſtete Abwee
ſelung bieten.
— Roßdorf, 23. April. Am morgigen Sonntag hat unſe.
evangeliſche Gemeinde einen beſonderen Jugendtag. Nachmitiol
wird Jugendgottesdienſt ſein, in dem die Wimpel unſerer
I=
ſcharen geweiht und Anker= und Sternfeier gehalten werden ſ0.
Abends um 8 Uhr iſt Jugendabend für die Gemeinde im Soat
der „Sonne‟ Da wollen unſere Jugendbünde und Jungſchare
zuſammen mit dem Poſaunenchor in Wort und Lied, in Spie
und Bild dartun, wie man deutſch und chriſtlich froh und fxon.
ſein ſoll. Auch zu dieſer Jugendfeier ſind alle Jungen und Aule
eingeladen. Die Veranſtaltung findet ohne Reſtzuration ſtate.
vnntag, 24. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten
Nr. 114 — Seite 7
eandwirke, bauk krebsfeſte Karkoffelſorken!
Menngleich es durch die ſtrenge Ueberwachung des amtlichen
nzenſchutzdienſtes gelungen iſt, die Ausbreitung des
Kartoffel=
ſes weſentlich einzuſchränken, ſo iſt doch die Gefahr einer
ſchleppung dieſer äußerſt gefährlichen Krankheit noch
keines=
s gebannt. Jeder Landwirt ſollte daher — ſoweit das noch
geſchehen iſt — den Anbau vollkommen krebsfeſter
Kartoffel=
ndurchführen, um den eigenen Betrieb wie den ſeiner
Nach=
vor Schaden und Unannehmlichkeiten, welche das Auftreten
Kartoffelkrebſes ſowohl für den Beſitzer verſeuchter
Grund=
als auch für die Nachbarbetriebe mit ſich bringt, zu bewah=
Dazu iſt noch zu bedenken, daß jeder neue Krebsherd auch
Verkauf und die Ausfuhr von Kartoffeln aus einem Gebiet
atlich einſchränkt, da die verſchiedenen Staaten eine gewiſſe
freie Zone des Urſprungsortes vorſchreiben. Ein Verzeichnis
krebsfeſten ſowie der krebsanfälligen Kartoffelſorten iſt bei
amtlichen Pflanzenſchutzſtellen, ebenſo den
Fachberatungs=
n für Landwirtſchaft koſtenlos erhältlich.
v. Groß=Zimmern, 23. April. Jahresverſammlung
Ortsgewerbevereins. Der Vorſitzende, Fabrikant
ell, hielt eine Rückſchau über das verfloſſene Geſchäftsjahr,
eich an Arbeit war. Den Kaſſenbericht erſtattete Herr Fröh=
Der Verein zählt 81 Mitglieder, zwei ſind im Vorjahr ver=
. deren Andenken die Verſammlung durch Erheben von den
rehrte. Eine rege Ausſprache fand über die neuerliche
Er=
ng der Krankenkaſſenbeiträge auf 6,3 Prozent ſtatt, die unter
Arbeitgebern große Beunruhigung hervorgerufen hat. Die
immlung beſchloß, energiſch gegen dieſe neue Belaſtung zu
ſtieren. — Schwerer Unglucksfall. Der Sohn des
wirts Karl Fritſch war mit Jauchefahren auf das Feld
be=
igt. Auf der Heimfahrt ſcheuten die Pferde und riſſen aus.
fahrer ſtürzte vom Wagen, der über ihn wegging. Der
Ver=
ickte trug einen ſchweren Oberſchenkelbruch und einen Bruch
ſchlüſſelbeins davon. Die vom Arzt feſtgeſtellten Verletzungen
n ſo ſchwer, daß er mit dem Auto in das Krankenhaus nach
irg überführt werden mußte.
Kleeſtadt, 23. April. Eine Storchengeſchichte.
n einer kleinen baulichen Veränderung am Schornſtein, auf
das Storchenneſt ruht, mußte im vergangenen Jahre das
entfernt werden. Nach der Rückkehr des Langſchnabels fing
be wieder gleich an zu bauen, doch auf der glatten Fläche
kein Aeſtchen liegen und immer wieder trug der Wind das
iaterial von dannen. Nachdem nun das Paar ſein vergeb=
Bemühen erkannte, zog es von dannen, um ſich eine neue
it zu ſuchen Dieſer Tage trafen zur beſonderen Freude der
r die Langbeine wieder ein, ließen aber vom Neſtbau ab.
= und Naturfreunde nahmen ſich nun der Wohnungsnot des
ſenpaares an und Herr Maurermeiſter Breitwieſer beſaß
iebenswürdigkeit, erſtieg das Dach des Hauſes Schäfer und
em Neſt eine gute Unterlage. Nun wird hoffentlich der
Lieb=
ſer Kinder wieder ſeine Wohnſtätte bei uns „aufſchlagen”.
k. Schaafheim, 23. April. Tödlicher Unfall. Der 63 Maurer und Landwirt Peter Höreth fiel vom Scheunen=
und zog ſich dabei ſchwere innere Verletzungen zu, an deren
n er verſchieden iſt. Es iſt dies hier ſeit zehn Monaten der
derartige Unglücksfall, von denen zwei tödlich verliefen. —
junge hieſige Nationalſozialiſten, welche in der Frühe des
Lärz (erſte Reichspräſidentenwahl) etwas allzu kräftig
ſchland erwache” riefen, wurden vom Schöffengericht
Groß=
dt wegen Ruheſtörung zu je 50 Mk. Geldſtrafe evtl. 8 Tage
gnis verurteilt.
Beerfelden, 23. April. Verſchiedenes. In der hie=
Turnhalle wird kommenden Sonntag abend der hieſige evgl.
dbund, dem B.D.J. angegliedert, der Allgemeinheit einen
haltungsabend bieten. Lieder und Aufführungen bilden
rogramm. — Die Volksbank hält kommenden Sonntag
nach=
im Hotel zur Traube ihre Generalverſammlung ab.
Heppenheim a. d. B., 23. April. Gewerbe und
dwerk. Unter dem Druck der beſtehenden Verhältniſſe blieb
hoffte ſaiſonmäßige Wirtſchaftsbelebung und die damit
ver=
ne Entlaſtung des Arbeitsmarktes hinter den Erwartungen
Symptome eines leichten Aufſtieges ergeben ſich für die
duſtrie. Im Rahmen des
Reichsarbeitsbeſchaffungspro=
is ſollen auch in unſerer Stadt 10 neue Doppelwohnhäuſer
rſtellung gelangen. Die Durchführung erfolgt durch
koſten=
urverfügungſtellung der Baugelände durch die Stadt, die
zierung durch Lieferantenkredite unter Garantieübernahme
eiches und erſtſtellige Hypothekenſicherung ihrer
Forderun=
benſo beſteht die Hoffnung, die bisher ſtillgelegte
Steinindu=
nach abſchließenden Verhandlungen wegen langfriſtiger
finanzierung bei der hieſigen Bezirksſparkaſſe neu beleben
nen. In kataſtrophaler Lage wurden Mitglieder der
hieſi=
ſolksbank, in der Hauptſache Kleingewerbetreibende und
ſandwerker, gebracht. Die Volksbank zedierte die ihren
Mit=
in eingeräumten langfriſtigen Kredite an die
Landesgenoſ=
ftshank in Darmſtadt, die mit Friſtſetzung bis 31. Mai die
kündigte.
Bad Wimpfen, 21. April. Aus dem Kriegerver=
Bei der vorgeſtrigen gemeinſamen Vorſtandsſitzung des
rvereins und Militärvereins hat ſich letzterer aufgelöſt und
45 Kameraden zum Kriegerverein übergetreten. Dieſer
menſchluß iſt ſehr zu begrüßen, weil beide Vereine nur der
verfolgen, die Kameradſchaft zu pflegen und bedürftige
Mit=
zu unterſtützen. Dieſe Aufgabe wird der Kriegerverein
hr tatkräftiger erfüllen können als bisher, da ſeine
Mit=
zahl jetzt mehr als 300 beträgt. Anläßlich dieſer
Vereini=
wurde beſchloſſen, am 29. Mai einen Dampferausflug nach
ſteinach zu machen. Der Verein übernimmt einen Teil der
oſten. An dem Ausflug können ſich bis zu 300 Perſonen
gen.
Nauheim b. Groß=Gerau, 23. April. Gemüſe= und
Großmarkt e. G. m. b. H. in Nauheim in Kon=
Die vor etwa einem halben Jahr in
Zahlungsſchwierig=
geratene Gemüſe= und Obſt=Großmarkt e. G. m. b. H., Nau=
1 ſt nunmehr in Konkurs geraten. Das Amtsgericht Gerau
tern das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwal=
Drde der Rechtsanwalt Hoefle in Groß=Gerau beſtimmt. Zur
ßfaſſung über die Beibehaltung des ernannten oder die
eines anderen Verwalters ſowie über die Beſtellung eines
ger=Ausſchuſſes und zur Prüfung der angemeldeten
Forde=
findet am Mittwoch, den 25. Mai, vormittags 10 Uhr, im
ericht Groß=Gerau ein Termin ſtatt. Der Konkurs der
Ge=
haft war unvermeidlich geworden, nachdem die Mitglieder
r letzten Generalverſammlung eine Erhöhung der
Stamm=
abgelehnt hatten, womit ein Vergleichsverfahren glatt
führen geweſen ware. Die Bemühungen, die Genoſſenſchaft
ilten, ſind nun endgültig geſcheitert. Dies iſt um ſo mehr
auern, als die Genoſſenſchaft in den vergangenen Jahren
ne außerordentlich ſegensreiche Tätigkeit entwickeln konnte.
ch durch eine unglückliche Geſchäftsführung geriet die
Ge=
haft in Zahlungsſchwierigkeiten. Erheblichen Schaden er=
Marktgenoſſenſchaft beſonders durch die Fernverkäufe ins
biet uſw. Die Marktgeſchäfte der Nauheimer
Genoſſen=
derden nunmehr von der Starkenburger Obſt= und
Gemüſe=
enoſſenſchaft (Stoga) in Groß=Gerau, die ihren Sitz
be=
b 1. April dieſes Jahres nach Nauheim verlegte, weiter=
Wallerſtädten, 23. April. Gräberfunde. Die
häufi=
inde bei Grabungen, wobei außer Gebeinen auch
Gegen=
der Steinzeit, Bronzezeit und Eiſenzeit entdeckt wurden,
n, daß unſere Gegend ununterbrochen ein Wohnplatz für
en geweſen iſt. Auch dieſer Tage ſtieß wieder ein Landwirt
darbeiten auf alte Gräber, die Gebeine, Urnen uſw. ent=
„Es dürfte ſich hierbei um Funde aus der Zeit 400 n. Chr.
Sachkenner weilten an Ort und Stelle und ſorgten für
tige Freilegung.
—
Für den Leser vom Land!
Es fehlt an der Zeit
zum Zeitungleſen im Sommer. Damit wird oft vom
Landmann die Abbeſtellung ſeiner Zeitung zum Frühjahr
begründet. Gewiß iſt ſeine freie Zeit im Frühjahr und
Sommer, zur Zeit der Feldbeſtellung, kürzer. bemeſſen
als im Winter. Aber ein paar Minuten zu einem kurzen
Ueberblick über das Tagesgeſchehen, die
Wirtſchaftsnach=
richten und — die Anzeigen ſollten und werdergt
ſchließlich auch an ſedem Tage über ſein. Ein baar
Minuten, die nicht nur unterhaltend ſind, ſondern vor
allem, wie ſchon in den vorgehenden Anzeigen gezeigt
wurde, wertvoll für ihn ſelbſt, und unentbehrlich für ſeine
Wirtſchaft, für ſeinen Betrieb. Schon nm der wertvollen
Winke wegen, die die Zeitung im Sommer für ſeine
Berufsarbeit, die Verwertung ſeiner Ware uſw. gibt,
ſollte der Landmann die Zeitung im Sommer ebenfalls
leſen und halten.
— Gernsheim, 23. April. Waſſerſtand des Rheins
am 22. April: —0,08 Meter, am 23. April: —0,10 Meter. (Morg.
5,30 Uhr.)
Rheinbeffen.
* Oſthofen, 23. April. Unter die Walze geraten. Der
bei Bürgermeiſter Brenner beſchäftigte Handarbeiter Joh.
Dei=
bert war auf einem Acker am Ortsausgang nach Weſthofen mit
landwirtſchaftlichen Arbeiten beſchäftigt. Als er auf kurze Zeit
von ſeinem Fuhrwerk (Pferd mit Walze) wegging, ſetzte ſich der
10jährige Junge des Mannes auf den Sitz der Walze. Das Pferd
zog an, wobei der Junge vornüber fiel und unter die eiſerne
Walze zu liegen kam, die über ihn hinwegging. Deibert fand ſeinen
Sohn blutüberſtrömt, aus Mund und Naſe blutend, bewußtlos
vor. Der Arzt ſtellte innere Verletzungen feſt.
Ad. Nierſtein, 23. April. Ein ſeltenes Arbeitsjubiz
gläum feierte dieſer Tage das Weingut Gg. Albrecht Schneider,
konnte doch der Winzer Georg Merz auf eine 60jährige Tätigkeit
im Dienſte dieſes Hauſes zurückblicken. Wegen der Seltenheit
die=
ſes Jubiläums war der Präſident der Landwirtſchaftskammer
hierher gekommen, um den Jubilar zu ehren, wobei er ihm die
goldene Medaille für treue Dienſte nebſt Urkunden überreichte,
Oberheſſen.
WSN. Lauterbach (Oberheſſen), 23. April. Großfeuer.
In dem Kreisort Allmenrod brach in dem Hauſe des
Schindler=
meiſters Habermehl 4. ein gewaltiges Feuer aus, dem das
Wohn=
haus, die Scheune mit großen Heu= und Strohvorräten, die
Schindlerwerkſtatt mit reichen Vorräten an Schindelmaterial, ein
Teil des Hausmobiliars ſowie ein angrenzendes Gebäude der
Gemeinde Allmenrod trotz eifriger Tätigkeit der Feuerwehr in
kurzer Zeit zum Opfer fiel. Das Feuer bedrohte zeitweilig auch
die Kirche und den Kirchturm, der an zwei Stellen zu brennen
anfing, zum Glück aber von einer Motorſpritze noch ſo ergiebig
unter Waſſer genommen werden konnte, daß er erhalten blieb.
Mftätte Beutſcher Bmchrang and me Pablellote 1ote 40.
(Zu Oskar Blumenthals 15jährigem, Todestag, 24. April 1917.)
* Vor 60 Jahren war es, als Oskar Blumenthal ſeine
„Deutſche Dichterhalle” herausgab, die damals einen,
leider in der Folgezeit nicht mehr erſtandenen publiziſtiſchen
Mittelpunkt für deutſche Lyrik bildete. Die Namen der
Mitarbei=
ter ſagen uns heute mehr als genug, um Bürge zu ſein für die
Gediegenheit des Unternehmens. Es ſeien nur einige genannt:
Emanuel Geibel, Hermann Lingg, KlausGroth,
Karl Stelter, Angelika von Hörmann, Adolf Wik—
brandt, Conr. Ferd. Meyer uſw.
Die Abteilungen „Textmuſterungen zu deutſchen Dichtern”
„Offener Sprechſaal”, „Kritiſches” bilden wahre Fundgruben für
den Literaturfreund, die „Poetiſchen Findlinge” bringen im
Fakſimile unveröffentlichte Gedichte von Wieland, Hamerling,
Lenau und andern. — Eduard von Hartmann beſpricht
Shake=
ſpeares „Romeo und Julia” Wilhelm Buchholz die verſchiedenen
Bearbeitungen von Goethes „Iphigenie”, der Herausgeber
be=
ſpricht den „Neuhochdeutſchen Parnaß” von Johannes Minckwitz
und die eben erſchienene „Venus Urania” von Ernſt Eckſtein,
immer geiſtreich, ſcharf treffend, niemals plump verletzend.
Ein kleines Lachkabinett für ſich iſt der wahrhaft klaſſiſche
Briefkaſten, aus dem hier einige Proben auf gut Glück
ausgewählt ſeien.
Prag (Ad. Kn.) Wegen der Unklarheit Ihrer Ausdrücke
war uns Ihr gedichtetes „Seelenrätſel” mehr ein Silbenrätſel.
Vor Druck zu bewahren.
Frankfurt (A. Z.) Die Endſtrophe Ihres Gedichtes
ge=
hört an den Anfang. Sie mußten alſo entweder mit dem Schluß
beginnen, oder, was uns noch viel lieber geweſen wäre, gleich
mit dem Anfang ſchließen!
H. P. in C. „Dein Auge” leidet an dem Gerſtenkorn
pro=
ſaiſcher Wendungen. — „Es iſt Ihnen egal, welches Ihrer
Ge=
dichte wir publicieren”, da Sie auf alle denſelben Wert legen”.
Demnach iſt unſer ganzer Unterſchied nur der: Für Sie ſind
alle Ihre Verſe gleich gültig, für uns aber alle gleichgültig.
Herrn Wilhelm Anthony Breslau. Sie bringen
in der Theaterchronik eine Kritik über Lindaus „Maria und
Magdalena”, die an Grobheit und plumper Tücke ſehr wenig, an
Sachkenntnis leider alles zu wünſchen übrig läßt. Für den Fall
nun, daß Lindau Sie in der „Gegenwart” totmachen ſollte, (was
ihm aber im Traum nicht einfällt, denn das lohnt ſich zu wenig),
vermachen Sie der „Dichterhalle”, teſtamentariſch Ihre
Reim=
verſuche. — Geſtatten Sie uns, zu konſtatieren, daß bis dato
Gottlob Nichts von Ihrem Geiſt auf den unſern übergegangen
iſt. Hoffentlich bewahrt uns der Himmel auch ſpäter davor.
Stuttgart (Dr. A. von W.) Ihre „Ballroſe” iſt eine
ganz nette Pflanze und nicht ohne poetiſchen Duft, hat aber doch
ſo viel metriſche Dornen, daß wir auf die gefandten Blätter
ver=
ichten und uns lieber entſchließen, dieſen Kelch an uns
vorüber=
gehn zu laſſen.
Quedlinburg (L. M.) „Mein Täubchen” „Der
Schmet=
terling”, „Die letzte Kuh”, — o Gott, wie groß iſt dein
Tier=
garten!
Nürnberg (G.) Ihrem „Sterbenden Tiberius”, eine
ſchöne Empfehlung von uns und er ſoll ſich — begraben laſſen.
A. Bg. in P. Da Sie uns nichts weiter zu ſagen haben, als
daß Ihr Leid „unſagbar” iſt, ſo hätte es wirklich nichts zu ſagen
gehabt, wenn Sie uns gar nichts geſagt hätten.
Adele in P. Das eingeſandte Muſenkind iſt zu ungeſund
ge=
baut: Jeder dritte Vers hat einen Fuß zu viel, die Gleichniſſe
hinken, die Hauptſtelle iſt recht platt, und dem Ganzen kann man
partvut nicht — auf die Beine helfen.
Hamburg (N. 3.) Ihr „Alter Geiger” iſt, nachdem wir ihn
geleſen haben, flöten gegangen. Der Papierkorb ſei ihm leicht!
Leipzig, R. — Für Gottſchalls beſte Komödie halten wir
die Tragödie: Herzog Bernhard von Weimar.
Straßburg (Bg.) Haben Sie keine Angſt, wir ändern
an Ihren Gedichten nichts, ſondern laſſen ſie genau das bleiben,
was ſie ſind: unveröffentlicht nämlich.
Wien (R. Sch.) Sie verwahren ſich ausdrücklich dagegen,
daß Ihre Erzeugniſſe „Nachahmungen von Heine” ſeien.
Beruhi=
gen Sie ſich: Es wird nach unſerm Dafürhalten Niemand zu
behaupten wagen, daß ein Gedicht von Ihnen einem Heine’ſchen
ähnlich ſähe,
L. St. Marburg. — Ihr Brief beginnt: Ich erlaube
mir, Ihnen in den Anlagen einige poetiſche Erzeugniſſe zu
über=
reichen”. — Nun haben wir allerdings in den Anlagen Ihre
poetiſchen Erzeugniſſe, leider aber in Ihren poetiſchen
Erzeug=
niſſen keine Anlagen gefunden. Wir= reſignieren alſo.
Graz (M.) Sie überſenden uns einige Gedichte mit dem
Schmeichelwort, daß Sie gern „die Beſten Ihrer Zeit zu
Rich=
tern haben”. — Es will uns eher ſo vorkommen, als ob Sie die
Richter Ihrer Zeit zum Beſten haben!
Brandenburg (Anton W.) Ihr Gedicht „An die
Mutter” mag ſehr ernſt empfunden ſein, doch können wir Ihnen
trotzdem nur raten, mit ſolchen Gedichten „bei. Muttern” zu
bleiben. Die Anfangsſtrophe:
Wenn ich beim Lampenlichte — ſitz einſam und allein,
So fallen mir Gedichte — Aus heiterm Himmel ein —
veranlaßt uns zu dem Wunſch, daß Sie lieber recht oft
Geſell=
ſchaft bei ſich haben mögen.
Frankfurt a. M. (E.) Sie geben uns in einem
recom=
mandierten Schreiben die Nachricht, in Verſen, daß auch in
die=
ſem Herbſt „die Blätter gelb” werden und „der Himmel grau”.
Dem ehrenden Vertrauen, das Sie uns durch die Mitteilung
einer ſo wichtigen und überraſchenden Neuigkeit bewieſen haben,
werden wir durch gewiſſenhafte Diskretion zu entſprechen ſuchen!
Schwerin (F. M.) Sie beginnen Ihr Gedicht „Vorbei”:
Es rauſcht der Freund, der kühle Bach
Zu Füßen mir vorbei,
Manch ſchönes Lied ahmt er mir nach —
Mir iſt es einerlei —
Laſſen Sie ſich um Gotteswillen niemals verleiten, aus dieſem
Bach zu trinken, denn wenn er Ihnen wirklich Ihre Lieder
nach=
ahmt, muß er entſchieden einen ſehr ſchlechten — Geſchmack
haben.
Glogau (B. B.) Ihren beſcheidenen Wunſch, für jedes
Ihrer Gedichte drei Thaler Honorar zu bekommen, wird
ſchwer=
lich eine Zeitungsredaktion erfüllen: der Pegaſus iſt heutzutage
das Pferd, das am wenigſten — abwirft.
A. W. in M. Sie ſchicken uns ein Gedicht, das die Muſe
Ihnen eingab, als Sie Ihrem Großvater zum Geburtstag eine
ſilberne Tabakdoſe überreichten. Nun ſchnupfen wir zwar nicht,
aber es wäre uns immer noch lieber geweſen, wenn Sie die
ſilberne Tabakdoſe uns überreicht und Ihrem Großvgter das
Gedicht geſchickt hätten!
Eſſen (A.) Ihre Lieder verraten die Nähe der Kruppſchen
Gußſtahlfabrik: ſie ſind „unter der Kanone!”
Wien (K. W.) Das Gedicht: „Dem Unfehlbaren” enthält
ſehr ehrenfeſte Gedanken, und wenn wir die Möglichkeit hätten,
würden wir Sie zum Abgeordneten oder Stadtrat wählen; auf
den Abdruck müſſen wir aber in Ehrfurcht verzichten.
Cöln (G. G.) Es gibt ein griechiſches Epigramm, das in
freier Ueberſetzung lautet:
Todbringend iſt der Eule Sang,
Der Nachts auf deinem Haus erklang,
Doch dein Geſang, Demophilus,
Die Eulen ſelber töten muß.
Wir wollen Sie natürlich nicht beregen, dieſen Vers auf ſich zu
beziehen. —
Zum Schluß ſei ein Gedicht wiedergegeben, das Oskar
Blumen=
thal im Heft 14 der Deutſchen Dichterhalle „Mit Vergnügen”
wiedergegeben hat. Es iſt entſtanden auf ſeine Kritik der „Sprüche
und Sinngedichte” von Hermann Dickmann (Wiesbaden 1873,
Chriſtian Limbarth) in Nr. 13, die der Verfaſſer offenbar mit
Humor aufgenommen hat."
Herrn Oskar Blumenthal gewidmet.
Wie der Habicht auf die Küchlein
Stürzt, mit ſeinem Kiel von Stahl
In der Fauſt, auf meine Sprüchlein
Grimmig Oskar Blumenthal!
Und die Henne, meine Muſe
Wird vor Schrecken ſtarr und fahl
Wie beim Antlitz der Meduſe
Arger Oskar Blumenthal!
Und nun prüfſt du. „Oh, wie graulich!
—Trockne Lehren ohne Zahl,
Zäh wie Leder, unverdaulich!”
Armer Oskar Blumenthal!
„Wahrer Dichter weiſe Sprüche
Sind wie Würze bei dem Mahl;
Dieſe ſind aus Knigges Küche
„Weiſer Oskar Blumenthal!
Und der Sprüche ſind dreihundert
Abgetan mit einemmal.
Sei dein Urteil hochbewundert
Richter Oskar Blumenthal!
Zwei nur haſt du dir erleſen
Weil ſie von der ganzen Zahl
Doch genießbar ſind geweſen
Edler Oskar Blumenthal!
Ach, das geht mir nah, ich weine!
Plötzlich deines Auges Strahl
Trifft ein H.... — „Das iſt der Heine!”
Scharfer Oskar Blumenthal! —
Und ich weiß, daß ſolchen Blick man
Findet, tief und genial,
Beuge mich, der kleine Dickmann
Vor dem großen Blumenthal.
Wiesbaden, den 9. Auguſt 1873.
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3½ Uhr, auf dem riedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche
Be=
keiligung:
Der Vorſtand.
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Statt Karten.
Dankſagung.
Für die beim Heimgange meines lieben
Mannes, unſeres guten Vaters,
Schwie=
gervaters, Großvaters, Bruders,
Schwagers und Onkels
Herrn
Johann Phil. Gerhardt I.
Gerichtsvollzieher i. R.
erwieſene aufrichtige Teilnahme,
ſo=
wie für die zahlreichen Kranz= und
Blumenſpenden ſagen wir Allen
herz=
lichen Dank.
(6232
In tſefer Trauer:
Fran Eliſabeth Gerbardt, geb. Röder
Familie Joh. Bach
Wilh. Schaffner und Frau.
Groß=Gerau, den 23. April 1932.
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Nochmals bedeutend herab=
In tiefer Trauer ſiehen wir an der Bahre
unſeres lieben Freundes und ſiandestreuen
Kollegen, der ſich in vorbildlicher Weiſe durch
ſirenge Pflichterfüllung auszeichnete.
Wir werden dem Dahingeſchiedenen ſiets ein
treues und ehrendes Andenken bewahren.
Darmſitadt, den 23. April 1932.
Verein Heſſiſcher Zahnärzte.
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Reichsverband der Zahnärzte Deutſchlands
Bezirksgruppe Darmſtadt.
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Gute Oualität bei ungewöhn!
Preiswürdigkeit. Reiches Lag
geb. Keſſel
iſt infolge eines Schlaganfalles durch einen ſanften
Tod erlöſt worden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Emilie Wilk
geb. Beiſt.
Darmſtadt, den 22. April 1932.
allen Weiten. Auswahlsend
sofort auf Anruf Nr. 2532.
Die Einäſcherung auf dem Waldfriedhof findet am
Montag, 25. April 1932, nachm. um 3 Uhr, ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir herzlichſt Abſtand
zu nehmen.
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Dankſagung.
für Haushalt u. Gewe
Für die überaus große Zahl lieber Anteilnahme,
ebenſo der Blumenſpenden für unſeren lieben,
her=
zensguten Vater, Schwiegervater, Großvater und
Urgroßvater
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Roguetteweg81 Tel. 2924.
Todes=Anzeige.
HeuteNachmittag verſchied ſanft nach längerem
Leiden mein innigſigeliebter Mann, unſer
lieber Bruder, Schwager und Onkel,
Franz Koch
im Alter von 78 Jahren.
Im Namen der irauernden Hinterbliebenen:
Chriſtine Koch, geb. Lauſier
Mühlſtr. 60.
Darmſtadt, den 22. April 1932.
Die Beerdigung findet Montag Nachmittag 2 Uhr von
der Kapelle des Friedhofs an der Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße aus ſtatt.
(6233
Todes=Anzeige.
Unſere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Urgroßmutter und Schweſter
Frau Roſine Seelbach
geb. Arnold
iſt heute im Alter von 72 Jahren nach kurzem
Kranken=
lager von uns gegangen.
In tiefer Trauer:
Friedrich Seelbach
Otto Seelbach
Luiſe Steiger, geb. Seelbach
Darmſtadt, den 22. April 1932.
Die Beerdigung findet am Montag; den 25. April,
vormittags 11½ Uhr, von der Kapelle des
Wald=
friedhofs aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die ſo überaus zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem Hinſcheiden unteres
ſo unverhofft aus unſerer Mitte geriſſenen
lieben Sohnes und Bruders
Heinrich
ſetzte Penſionspreiſe.
danken wir herzlichſt. Ganz beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Uhl für die troſtreiche
Grab=
rede, ſowie den „Vereinen für ihre ehrenden
Worte und Kranzniederlegungen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Heß I.
Weiterſiadt, im April 1932.
(6244
Jeremias Rühl
Theatermaler i. R.
danken wir von ganzem Herzen.
Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Köhler für ſeine
tröſtenden Worte, Herrn Profeſſor Kempin für den
Nachruf und Kranzſpende des Heſſ. Landestheaters,
Herrn Direktor Kiſſinger für die ehrenden Worte des
Kriegervereins Darmſtadt, auch den Diakonen und
allen denen, die unſeren Vater zur letzten Ruheſtätte
eleiteten.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
J. A.:
Margarete Rühl.
6254)
Darmſtadt, Goddelan, den 24. April 1932.
Liebfrauenſtr. 113, II.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die bielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Ableben unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Eliſabeth Dreſſel
ſagen wir Allen, beſonders Herrn Pfarrer Heß für ſeine
tröſienden Worte und den Gemeindeſchweſtern Lenchen
und Anna für ihre lange, liebevolle Pfiege unſern
in=
nigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 24. April 1932.
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An
Seite 10 — Nr. 114
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 24. April 1
Eine Prohe Lebensdeulung
FreifürLeler dieſes Blalles.
Der wohlbekannte Astrologe Prof. Roxroy ha
sich wieder entschlossen, für die Bewohner dieses
Landes ganz kostenfreie Probe-Horoskope ihres
Lebens auszuarbeiten.
Prof. Boxroys Ruhm ist soweit verbreitet. daß
er wohl kaum mehr einer Einführung durch uns
bedart. Seine Fähigkeit, das Leben anderer zu
denten, einerlei wie weit
entfernt sie auch von
Ihm wohnen mögen,
soll an-das Wunderbare
grenzen.
Selbst Astrologen von
verschiedenen
Nationa-
litäten und Ansehen in
der ganzen Welt sehen
In ihm ihren Meister und
folgen in seinen
Fuß-
tapfen. Er zählt Ihre
Fähigkeiten auf, sagt
Ihnen, wie und wo Sie
und ungünstigen Epochen Ires Lebens.
Beine Beschreibung vergangener gegenwärtiger
md mkünttiger Ereignisse wird Sie in Stannen vormittags 10 Uhr, in verſchloſſenem
versetzen und Ihnen helfen.
Herr Paul Stahmann, ein erfahrener Astrologe,
Ober-Niewiadom, sagt:
heit entsprechend. Sie sind ein sehr
gründ-
liches, wohlgelungenes Stück Arbeit. Da
ich seine planetarischen
Berech-
nungen undAngaben genau unter- den bleibt dem Herrn
Oberbürger=
sucht und gefunden, daß seine Arbeit in meiſter vorbehalten.
allen Einzelheiten perfekt, er selbst in dieser
Wissenschaft durchaus bewandert ist.‟
Wenn Sie von dieser Sonderofferte Gebrauch
machen und eine Leseprobe erhalten wollen,
genden Sie einfach Ihren vollen Namen und
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geschrieben) sowie Angabe, ob Herr, Frau oder
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Zeitung. Geld ist nicht notwendig. Sie können
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Ihres Landes (keine Geldmünzen einschließen)
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für mich aufgestellt hat, aind ganz der Wahr- Uhr, einlaufende Angebote können keine
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ich selbst Astrologe bin, habe! Die Genehmigung der Vergebung
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mutag, 24. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 114 — Seite 11
Die Bohranlage in dem Dorf Allendorf an der Eder.
nacht iſt die kleine Ortſchaft Allendorf in der Provinz Heſſen=Naſſau berühmt geworden.
Wünſchelrutengänger wurde eine Goldader aufgefunden, die auch nach Anſicht der Geologen
rgiebig ſein ſoll. Bereits im Mittelalter und im 18. Jahrhundert war das Edergold be=
und wurde von den damaligen heſſiſchen Landgrafen ausgewertet. Jetzt hat ſich die preu=
Regierung für dieſe Goldader intereſſiert, und Miniſter Hirtſiefer hat perſönlich Allendorf
Beſuch abgeſtattet. Die weiteren Unterſuchungen ſollen ergeben, ob ein Abbau der Ader
lohnend ſein dürfte.
Der Bahnhof von Sabac vom Waſſer umſpült.
Nach Rumänien und Ungarn iſt jetzt auch der Norden von Jugoſlawien von einer ſchweren
Hoch=
waſſerkataſtrophe heimgeſucht worden. Die Save hat viele Kilometer weit das Land überſchwemmt,
wodurch mehr als 25 000 Menſchen obdachlos geworden ſind.
Reich und Ausland.
Fahrplanmäßig!
uf Zeppelin” anf der Rückfahrt.
mburg. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin”
ſtern morgen um 0,30 Uhr in Pernambuco
nmäßig zur Rückfahrt auf und befand ſich
Uhr Greenwicher Zeit in der Nähe der
kocas, ungefähr 300 Seemeilen
nordöſt=
h. Pernambuco.
ſand—Argentinien in viereinhalb Tagen!
enos Aires. Zwei Fahrgäſte, die mit
raf Zeppelin” in der Nacht zum 18. April
edrichshafen abgefahren und am 20. April
8 Uhr in Pernambuco waren, ſind im
g nach Buenos Aires weitergereiſt. Dort
ie geſtern morgen ein. Sie benötigten für
ſe von Deutſchland nach Argentinien nur
ſalb Tage.
Uralzeff freigeſprochen.
lin. Nach mehr als fünfwöchiger
Ver=
g ſprach geſtern das Erweiterte
Schöffen=
den Kaufmann Uralzeff und den Rechts=
Dr. Türk=Dresden frei.
e waren angeklagt, durch betrügeriſche
ngen den Zuſammenbruch der
Raiffeiſen=
inYrbeigeführt zu haben.
nord eines Geſchäftsführers der AEG.=
Krankenkaſſe.
lin. Der Geſchäftsführer der Kranken=
* Allgemeinen Elektrizitäts=Geſellſchaft,
Knabe, hat ſich in der vergangenen Nacht
Wohnung erſchoſſen. Die Beweggründe
Or Tat ſind nicht auf geſchäftliche
Ver=
n zurückzuführen.
iger von Einbrechern niedergeſchoſſen.
lin. In Kalkberge wurde geſtern früh
rlandjäger Rehra aus Kalkberge von
inbrecher niedergeſchoſſen. Sein Zuſtand
klich.
a hatte zuſammen mit einem anderen
er die Einbrecher nach einem Einbruch
rhauſe verfolgt. In der Nähe von
Schön=
te Landjäger Rehra einen der
flüchten=
jrecher ein. Nach einigen Schüſſen ſchrie
jrecher auf. Rehra glaubte, ihn
getrof=
aben und lief auf ihn zu. Plötzlich
er=
aus einer Nähe von etwa fünf Schritt
üſſe, die ihn ſchwer verletzten. Er konnte
ur Straßenbahn ſchleppen; dann brach er
Zum 75. Geburtskag
lers der Bekeranen=Fürſorge.
ſ. Kommerzienrat Adalbert Stier,
ünder und Präſident des
Reichsver=
fur Unterſtützung deutſcher Veteranen,
Zeſtern ſeinen 75. Geburtstag. Der
band hat in den 20 Jahren ſeines
Be=
twa 8 Millionen Mark, an bedürftige
n der Kriege 1866 und 1870 verteilt.
Die alke engliſche Tradikion beherrſchk das brikiſche Welkreich
Oben: Prunkvolle Auffahrt des Vizekönigs von Indien zur Parlamentseröffnung in Delhi.
Unten: Ablöſung der Hochländer=Garde vor dem Schloß in Edinburgh (Schottland).
England iſt von jeher das Land der Traditionen, der prunkvollen Paraden und maleriſchen
Auf=
fahrten. Wo immer Englands Einfluß herrſcht, werden dieſe Traditionen übernommen, und ſelbſt
im fernen Indien ſieht eine Auffahrt des Vizekönigs zur Parlamentseröffnung nicht viel anders
aus als die Auffahrt des engliſchen Königs zum Parlament von Weſtminſter.
Raubüberfall auf einen Kaſſierer.
Die Täter mit 4000 Mark im Auto
entkommen.
Hamburg. Am Samstag nachmittag wurde
in der Bertaſtraße, im Stadtteil Barmbeck ein
Radfahrer, der für ſeinen Arbeitgeber Gelder in
Höhe von 4000 Mark kaſſiert hatte, von einem
Perſonenkraftwagen hinterrücks angefahren. Im
gleichen Augenblick ſprang ein Mann aus dem
Wagen, riß die Handtaſche mit dem einkaſſierten
Geld vom Gepäckhalter des Fahrrades und ſprang
ins Auto zurück, das dann in voller Fahrt
davon=
jagte. Die Täter konnten bisher noch nicht
er=
mittelt werden.
Polizeiſekretär mit Geldſchrankſchlüſſeln
ſpurlos verſchwunden.
Hamburg. Auf Veranlaſſung der
Schles=
wiger Polizei wird ein Polizeioberſekretär D.
ge=
ſucht, der unter Mitnahme einer größeren
Geld=
ſumme und der Geldſchrankſchlüſſel verſchwunden
iſt. Bisher fehlt von ihm jede Spur. Der
Ober=
ſekretär hatte die Kaſſe der Wirtſchaftsſtelle der
Schutzpolizei in Schleswig zu verwalten. Als er
morgens nicht zum Dienſt erſchienen war und
auch in ſeiner Wohnung nicht gefunden wurde,
ſchöpfte man Verdacht und ließ den Geldſchrank
aufſchweißen. Der fehlende Betrag wird nicht
ge=
nannt. Da ſich die Unterſchlagungen über längere
Zeit erſtrecken, ſoll er recht erheblich ſein.
Aushebung einer Falſchmünzerwerkſtätte
in Pforzheim.
Stuttgart. Die Kriminalpolizei in
Pforz=
heim hat eine Falſchmünzerwerkſtätte ausgehoben.
Drei der Falſchmünzer wurden verhaftet.
Zur Entdeckung führte eine Hausſuchung bei
einem Anſtreicher in Stuttgart, der für die KPD.
Plakate angeklebt hatte. Bei der Hausſuchung
fand man ein falſches Fünfmarkſtück und eine
Adreſſe, die nach Pforzheim wies. Die
Falſch=
ſtücke ſollten zur Bezahlung einer Rechnung für
KPD.=Abzeichen dienen und in Stuttgart
ver=
breitet werden.
Unterſchlagungen beim Deutſchen Touring=Club
in München.
München. Der beim Deutſchen Touring=
Club angeſtellte erſte Buchhalter Hugo Braun iſt
nach Unterſchlagung einer größeren Summe
ge=
flüchtet. Ueber die Höhe der Unterſchlagungen
laſſen ſich noch keine genauen Angaben machen.
Autobus=Unglück.
Ein Toter und 17 Verletzte.
Prag. Ein vollbeſetzter Perſonen=Autobus,
der aus Deutſch=Böhmen nach Prag fuhr, erlitt
an der Prager Stadtgrenze einen ſchweren
Un=
fall. Der Führer des Wagens verlor beim
Aus=
weichen die Herrſchaft über das Fahrzeug, das
fünf Meter tief über einen Damm auf zwei
Paſſanten herabſtürzte, von denen einer getötet
und der andere ſchwer verletzt wurde. Auch alle
16 Inſaſſen des Autobus wurden verletzt, ſieben
davon ſchwer. Der einzige, der bei dem Unfall
unverſehrt blieb, iſt der Chauffeur des Autobus.
Der Kuß auf der Parlaments=Galerie.
Budapeſt. Zu einem heiteren Zwiſchenfall
kam es in der vorgeſtrigen Sitzung des
ungari=
ſchen Abgeordnetenhauſes, die bis Mitternacht
währte. Während der Debatte, in welcher die
Regierung von der Oppoſition ſcharf
angegrif=
fen wurde, rief der Abgeordnete Szilagyi: „Auf
der Galerie wird geküßt”. Anlaß genug, daß der
Quäſtor des Hauſes ſich auf die Galerie begab
und die Ausweiſe von dem küſſenden Pärchen
verlangte, das ſich als ein Rechtsanwalt und eine
Schauſpielerin entpuppte. In ſeiner Eigenſchaft
als Hüter der Moral bezeichnete er das Küſſen
auf der Galerie als eine das Anſehen des
Par=
laments beinträchtigende Handlung. Da aber
keine Handhabe beſteht, gegen das Pärchen
ge=
richtlich vorzugehen, blieb ihm nichts anderes
übrig, als gegen den Saaldiener (!) ein
Ver=
fahren wegen Fahrläſſigkeit im Dienſte
einzu=
leiten. Außerdem wurde angeordnet, daß von
jetzt an nur diejenigen Abgeordneten Galerie=
Karten erhalten, die die Verantwortung für die
Galeriebeſucher übernehmen.
Deviſenſchieber verurkeilt.
Berlin. Das Schnellſchöffengericht
verur=
teilte den Juwelier Simon Weiſager wegen
fort=
geſetzten Verſtoßes gegen die Deviſenverordnung
zu ſechs Monaten Gefängnis, auf die 2 Wochen
der Unterſuchungshaft angerechnet werden, und
5000 RM. Geldſtrafe.
Weiſager hatte für eine Amſterdamer
Ju=
welenfirma in der Zeit vom 19. Januar bis
5. März deutſche Effekten, und zwar
Farben=
aktien und Reichsbahnanteile, im Geſamtbetrag
von über 700 000 RM. verkauft und den Erlös
dem Vertreter dieſer Firma übergeben, der das
Geld ins Ausland ſchaffte.
Ermittlungsverfahren gegen einen Börſenmakler.
Berlin. Wie die Juſtizpreſſeſtelle mitteilt,
hat die Staatsanwaltſchaft ein
Ermittlungsver=
fahren gegen den Börſenmakler Krantz
einge=
leitet. Krantz wird beſchuldigt, Effekten aus
aus=
ländiſchem Beſitz im Inland veräußert und über
den Verkaufserlös ohne Erlaubnis der
Deviſen=
ſtelle verfügt zu haben. Nach den bisherigen
Feſt=
ſtellungen haben die unzuläſſigen
Effektenver=
käufe einen Wert von mindeſtens 1 Mill. RM.
Gegen Krantz, der ſich zurzeit im Ausland
be=
findet, iſt Haftbefehl erlaſſen worden.
Ein weiteres Todesopfer des
Einſturzunglücks=
in Baſtia.
Paris. Einer der bei dem Einſturz des
Ge=
richtsgebäudes in Baſtia Verletzten iſt geſtern
ſeinen Verletzungen erlegen. Die Zahl der
Todes=
opfer beläuft ſich ſomit nunmehr auf 16.
Vier Arbeiter durch eine Granate getötet.
Brüſſel. In Langemark wurden vier auf
dem Felde arbeitende Arbeiter durch die
Explo=
ſion einer Granate getötet, die ſich noch vom
Kriege her im Boden befand.
Der Herausgeber des „Mancheſter Guardian”
ertrunken.
London. Der Herausgeber des „Mancheſter
Guarian” Eduard Tayler Scott, iſt im Alter von
48 Jahren bei einem Bootsunfall im
Winder=
mereſee ertrunken. Er fuhr mit ſeinem Sohn in
einem kleinen Segelboot, das plötzlich infolge
eines ſtarken Windſtoßes kenterte. Sein Sohn
konnte von einem anderen Boot aus gerettet
werden.
Sie erhiell den Münchener
Likerakurpreis 1932.
Ruth Schaumann,
die bekannte Schriftſtellerin und Bildhauerin,
erhielt den Literaturpreis der Stadt München
für das Jahr 1932. Ihr dichteriſches Werk ſetzt
ſich aus mehreren Sammelbänden zarter
reli=
giöſer Lyrik zuſammen.
Die furchkbare Ueberſchwemmungskakaſkrophe in Krogkien.
ſe preußiſche Regierung will alle Goldſchächke wieder in Bekrieb nehmen.
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichſten
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Seite 12 — Nr. 11
Sonntag, 24. April 11
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Zußball.
Ein muſtergülkiges Privaiſpiel.
FSV. Frankfurt — Wormatia Worms 2:2 (0:0).
Es muß vorweg geſagt werden, daß die Frankfurter
Mannſchaft mit fünf Erſatzleuten ſpielte. Knöpfle,
Grief, Wühler, Armbrüſter und Heldmann, alſo gerade die ſonſt
beſten Kräfte fehlten. Es ſpielten: Wolf; W. May. Nadler;
Fiſcher, Jakob May, Trepte: Sadtler, Knapp, Süß, Schuchardt,
Henſel. In der zweiten Halbzeit ſchied auch noch Nadler aus er
wurde durch Keck erſetzt. Wormatia trat dagegen mit ſeiner
kompletten Mannſchaft an, auch Winkler und L. Müller waren
da. Zur allgemeinen Ueberraſchung der 5000 Zuſchauer, die dieſem
Treffen am Samstag abend in Bornheim beiwohnten, lieferte
die ſo ſtark erſatzgeſchwächte Mannſchaft des FSV. ein geradezu
prächtiges Spiel. Nicht nur, daß ſie mit Hingabe kämpfte, ſie
zeigte vor allem eine techniſch bemerkenswerte Reife. Das
Zu=
ſammenſpiel war von faſt vollendeter Reife und ſo kam es, daß
dieſe erſatzgeſchwächte Elf dem Eintracht=Bezwinger nicht nur
ein ebenbürtiger Gegner, ſondern ſogar überlegen war. Das
Eckenverhältnis von 8:1 ſpricht deutlich genug, und den
Tor=
chancen nach hatten die Frankfurter auch einen knappen Sieg
verdient gehabt. Dabei ſpielte die Wormatia durchaus nicht
ſchlecht, im Gegenteil, man konnte auch in dieſem Spiel
konſta=
tieren, daß die Wormatia ſehr ſchöne Fortſchritte gemacht hat
und zurzeit in beſter Form iſt. Da beide Mannſchaften nicht nur
gute Leiſtungen boten, ſondern auch fair kämpften, ſo ergab ſich
ein geradezu muſtergültiges Privatſpiel. Die erſte Halbzeit
ver=
lief bei ſpannendem Kampf torlos. Nach dem Wechſel häuften
ſich die mitreißenden Situationen. Wormatia übernahm in der
4 Minute durch Winkler die Führung, Frankfurt glich durch eine
ſehr ſchöne Einzelleiſtung von Henſel aus. Schon vier Minuten
ſpäter, in der 15. Minute, war Henſel noch einmal erfolgreich.
Winkler ſtellte in der 18. Minute das Ergebnis auf 2:2.
Fiedler=Hanau leitete das Spiel korrekt.
Mikkeldeukſchlands Meiſter in Mainz.
Mainz 05 — Pol. S.V. Chemnitz 5:5 (3:3).
Der neue mitteldeutſche Meiſter, Pol.S.V. Chemnitz zeigte
am Samstag abend vor 5000 Zuſchauern in Mainz nicht das
Können, das man von einem Verbandsmeiſter erwartet, es war
aber auch keine ausgeſprochene Enttäuſchung. Kämpferiſch machten
die Sachſen einen guten Eindruck, ſie waren ſchnell. enorm fleißig
und ſchußfreudig. Das techniſche Können aber ging nicht über
den Durchſchnitt. In der Mannſchaft ſpielten übrigens drei
Erſatzleute, Tormann und beide Außenläufer, die ſich aber ſehr
gut hielten. Mainz lieferte eine ganz nette Partie, vor allem
im Sturm. Chemnitz ging durch Mädler und ein Selbſttor des
Mainzer Verteidigers, Dreisbach, in Führung. Der Mainzer
Rechtsaußen. Müller, erzielte einen Gegentreffer. Helmchen
ſchraubte aber das Ergebnis auf 3:1 für die Sachſen. Bei leichter
Ueberlegenheit holte ſich Mainz bis zum Wechſel durch Tore von
Scherm und Burkhardt noch den Ausgleich. Nach der Pauſe
kamen beide Mannſchaften bei verteiltem Spiel noch zu je zwei
Treffern. Mainz durch Müller und Scherm. Chemnitz durch
Schneider und Helmchen. Beck=Wiesbaden war als Schiedsrichter
ſchwach.”
Olympigruderer ohne Ausſcheidungen.
Neue Erklärung des Führers der deuſſchen Ruderer.
Die Vorbereitungen der deutſchen Ruderer für die Wettkämpfe
in Los Angeles ſind in vollem Gange. Sie beſchränken ſich nach
der Auswahl des Verbandsausſchuſſes auf zwei Vereine, Amicitia
Mannheim und Berliner Ruderklub, deren Vertreter im Vorjahre
ſämtliche deutſchen Meiſterſchaftsrennen mit Ausnahme des
Rie=
menzweiers an ſich bringen konnten. Bekanntlich ſoll Amicitia=
Mannheim im Achter und Vierer „ohne”, der Berliner Ruderklub
im Vierer „mit” und Doppelzweier vorbereiten.
Die Maßnahme des Verbandsausſchuſſes, der für dieſe
Aus=
wahl die Ergebniſſe des Jahres 1931 als ausſchlaggebend in
Be=
tracht zog, hat ſeit einiger Zeit verſchiedentlich Widerſpruch
aus=
gelöſt. Neuerdings wird verlangt, daß auf keinen Fall eine
Mann=
ſchaft nach Los Angeles entſandt werden darf, die ſich nicht in
dieſem Jahr als überlegen erwieſen hat, und es wird weiter
ar=
gumentiert, daß es unbegreiflich wäre, nicht nur vom ſportlichen,
ſondern auch vom materiellen Standpunkt aus betrachtet, wenn
Mannſchaften entſandt werden würden, die ſich nicht in
allerſchärf=
ſten Kämpfen des Jahres bewährt haben. Die Anſicht mag
prin=
ziviell richtig ſein, in dieſem beſonderen Falle aber muß man den
Ständpunkt des Verbandspräſidenten Pauli, den dieſer in der
Verbandszeitſchrift gleichzeitig als Meinung des
Verbandsaus=
ſchuſſes zum Ausdruck bringt, als allein maßgebend gelten laſſen.
Pauli, der ſich ſchon vor längerer Zeit einmal in der Frage des
Amicitia=Achters in einem offenen Briefe äußerte, ſagt u. g.:
„Die ſportliche Höchſtleiſtung des Jahres 1931 war
einwand=
frei überſehbar. Sie knüpfte ſich an den Namen von Vereinen
und Mannſchaften, die ſeit Jahr und Tag im Rennrudern
Her=
vorragendes geleiſtet haben. Der Sieg einer Mannſchaft in
einem für den Frühſommer 1932 angeſetzten Ausſcheidungsrennen,
der nach der Trainingslage in dieſer Zeit ein Zufallsſieg ſein
konnte, durfte nach pflichtmäßiger Meinung des Ausſchuſſes nicht
entſcheidend ſein. Ein unerwarteter Sieg einer Mannſchaft im
Frühſommer könnte auch keine Gewähr dafür bieten, daß ſie auch
Mitte Auguſt gleichwertig ſein würde. Es wäre auch kaum zu
ver=
antworten geweſen, das Training der ausgewählten, vielfach
be=
währten Vereine und Mannſchaften dadurch in ſeinem Aufbau zu
beinträchtigen, daß man ihnen die Aufgabe zugewieſen hätte, in
einem verfrühten Zeitpunkt die Höchſtform zu erreichen. Es iſt
unbeſtreitbar, daß dieſes Verlangen eine Belaſtung des
eigent=
lichen Hochzieles darſtellen müßte. Es iſt in dieſem beſonderen
Falle eine andere Grundlage für die Auswahl maßgebend
ge=
weſen. Dieſe Grundlage iſt das Vertrauen in die
bewährte Könnerſchaft. Mannſchaften, die ſich in vielen
Fällen ausgezeichnet haben und geradezu Standardleiſtungen
auf=
weiſen können, werden ihr Größtes leiſten, wenn ſie, durch keine
Ablehnung geſtört, ſich nur auf das eine Hochziel vorbereiten. Ob
ſie ſich vorher zum Wettkampf ſtellen, unterliegt ihrer
Entſchlie=
ßung und der der Trainingsleitung. Zeigen ſich dem
Sachverſtän=
digen ſei es bei einer Trainingsfahrt, ſei es bei einer Regatta,
offenſichtliche Mängel gegenüber dem Vorjahre — und ſolche ſind
erkennbar auch ohne Ausſcheidungsrennen — ſo werden die
Be=
rufenen auf ihre Meldung verzichten müſſen.”
Inzwiſchen hat Amicitia bereits einen Olympia=Achter in
Bau gegeben, der auf einer bekannten Werft in Würzburg der
Vollendung entgegengeht. Der Vierer „ohne” wird aus den
Ver=
einsbeſtänden entnommen, ebenſo wie auch bei Berliner
Ruder=
klub das vorhandene Material ausreicht, um die entſprechenden
Boote mit nach Amerika nehmen zu können.
Während die Mannheimer bezüglich der Zuſammenſetzung der
Mannſchaften noch recht geheimnisvoll tun hat der „Club” ſeine
Vorkehrungen in aller Oeffentlichkeit getroffen. Der Doppelzweier
wurde umgewechſelt, Boetzelen ſitzt jetzt auf Nr. 1, Buhtz auf Nr. 2.
Der Vierer hat zwei neue Leute bekommen, er rudert in der
Be=
ſetzung Schober, H. Hoeck, Meier, Eller (Schlag). Letztere beiden
wurden für A. Spremberg und H. Hiſtenmacher eingeſetzt. Der
Olympiaſteuermann wird entweder J. Schunack oder Neumann
heißen.
Polens Olympia=Skreitmacht.
Olympiſchen Spielen insgeſamt 24 Teilnehmer nach Los Angeles
zu entſenden, falls die Regierung den gewünſchten Betrag
be=
willigt. Die Expedition ſoll ſich aus zwei Leichtathleten (
dar=
unter eine Frau), 5 Fechter, 2 Ruderer, 3 Boxer, 4 Reiter. 1 Arzt,
3 Pferdepfleger, 1 Führer und 4 Delegierten für Fechten, Rudern.
Boxen und Reiten zuſammenſetzen. — Sollte der Zuſchuß der
Regierung jedoch nur die Hälfte der geforderten Summe aus= Ausſichten für Sonntag, den 24. April: Wechſelnd wolkig mit
machen, ſo erfährt die Zuſammenſtellung der polniſchen Vertreter
eine weſentliche Veränderung. Insgeſamt ſollen dann nur 12
(mit einer Frau), 4 Ruderer. 1 Fechter, 2 Boxer, 1 Zehnkämpfer
und 1 Koch.
Sportkalender.
Sonntag den 24. April 1932.
Handball.
11.00 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß — Arheilgen 04.
14,00 Uhr: Exerzierplatz: Damen: Polizei — Tv. Mainz 1817,
15,00 Uhr: Stadion: S.V. 98 — Tv. Pfungſtadt.
Fußball.
15,30 Uhr: Müllersteich: Fr. Tgde. — Michelſtadt.
Ringen.
10,00 Uhr: Eſchollbrückerſtraße 24: Einzelmeiſterſchaften der
A=Klaſſe des Odenwaldgaues.
Waſſerball.
Sportverein 98
hocken.
Techniſche Hochſchule 0:2.
Harry Stein deutſcher Federgewichts=Meiſter.
Noack gibt in der fünften Runde auf.
Der Meiſterſchafts=Kampftag im Berliner Ständigen Boxring
in den Spichernſälen hatte den Veranſtaltern ein ausverkauftes
Haus gebracht. Im einleitenden Kampf ſchlug der Münchener
Nefzger den deutſchen Exmeiſter Fritz Reppel=Herne in der
vierten Runde k. o. Der Schwergewichtskampf zwiſchen Eggert=
Berlin und dem Neger Beasley endete unentſchieden
nach=
dem der Neger ſich beſonders in der letzten Runde ziemlich wild
gebärdete und ſein ganzes Trick=Repertoire gezeigt hatte.
Ein ziemlich unerwartetes Ende nahm der Kampf um die
deutſche Federgewichts=Meiſterſchaft zwiſchen dem Titelverteidiger
Paul Noack und ſeinem Herausforderer Harry Stein. In der
fünften Runde mußte Noack den Kampf wegen einer Verletzung
der rechten Hand aufgeben und verlor ſo die Meiſterſchaft an
Harry Stein, der ſeinen Gegner in der dritten und vierten
Runde zweimal zu Boden geſchlagen hatte.
Im Schlußkampf des Abends zwiſchen dem Berliner
Sabottke und dem tſchechiſchen Doppelmeiſter Hampacher
lautete nach 8 Runden das Urteil unentſchieden. Hampacher
war durch ſeine größere Reichweite ſtark im Vorteil, ſo daß
Sabottke ſeinen entſcheidenden Schlag nicht anbringen konnte.
*
Heimer, der frühere Mittelſtürmer des FV. Saarbrücken, der
zuletzt bei München 1860 war, iſt zum FC. Biel (Schweiz)
abge=
wandert. Die Schweizer haben auch Verſuche gemacht, den jungen
repräſentativen Saarbrücker Mittelſtürmer Cohnen zu ziehen,
je=
doch blieben ſie hier erfolglos.
Sporklikerakut.
„Geſchichte der olympiſchen Spiele.*)
Die „Geſchichte der olympiſchen Spiele” von Profeſſor Dr.
Franz Mezö in Budapeſt wurde auf der 9. Olympiade 1928 in
Amſterdam mit dem olympiſchen Literaturpreis ausgezeichnet. Es
iſt die erſte umfaſſende Geſchichte der olympiſchen Spiele im alten
Griechenland, die ſich weitet zu einer Geſchichte des Sports und der
Leibesübungen überhaupt. Darüber hinaus berichtet das Werk in
einem beſonderen Anhang über die Wiedergeburt der olympiſchen
Spiele in der Neuzeit und ihre Entwicklung zu einer der
glanz=
vollſten, alle Völker verbindenden Veranſtaltungen unſerer Zeit.
Mit bewundernswertem Fleiß hat der Verfaſſer aus dem alten
und neuen Schrifttum alles zuſammengetragen, was über die
olympiſchen Spiele nur irgend Aufſchluß gibt: wir hören von
Olympia in Sage und Geſchichte, vom heiligen Hain mit ſeinen
zahlreichen Kultbauten, vor allem dem Zeustempel, in dem die
Sieger bekränzt wurden, von der Anlage der griechiſchen
Kampf=
bahn, dem Stadion, von den olympiſchen Feſttagen, den
Sieges=
feiern, den Kämpfern, den Zuſchauern, und vom allmählichen
Untergang der Spiele die über ein Jahrtauſend griechiſche Kultur.
befruchteten. Genaue Angaben bringt Mezö über ſämtliche
olym=
piſchen Kampfarten vor allem über Laufen, Ringen, Fauſtkampf,
Pankration (der Verbindung zwiſchen Ring= und Fauſtkampf),
Fünfkampf (Laufen, Springen, Diskuswurf, Speerwurf, Ringen),
Wagen= und Pferderennen uſw. Eine überſichtliche
Zuſammen=
ſtellung nennt am Schluß die wichtigſten olympiſchen Ereigniſſe
und die Namen berühmter Olympiaſieger. Der Verfaſſer, den
mitt=
lerweile eine Studienreiſe nach Griechenland führte, hat ſeine an
Ort und Stelle gewonnenen Erfahrungen in dieſer deutſchen
Aus=
gabe in Wort und Bild verarbeitet und ſein Werk damit ganz
weſentlich bereichert. Neu iſt auch der umfangreiche Anhang „Die
olympiſchen Spiele der Neuzeit” von Franz Miller. Nahezu
hun=
dert intereſſante Bilder, Aufnahmen von Ausgrabungen, alte
Vaſenbilder, Siegermünzen antike Sportgeräte griechiſche
Plaſti=
ken, ſowie zwei Karten ſchmücken das Werk. Der Präſident des
Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen und Vorſitzende des
Deutſchen olympiſchen Ausſchuſſes Dr. Lewald, widmete ein
be=
deutſames Vorwort. Das für die Geſchichte des Sports ſo
aufſchluß=
reiche Werk iſt gleich intereſſant für den Sportsmann von heute,
wie für den Forſcher und Verehrer antiker Kultur.
Von Prof. Dr. Franz Mezö. Mit einem Anhang „Die
olympi=
ſchen Spiele der Neuzeit” von Franz Miller. 280 Seiten mit 94
Bildern und 2 Karten. (Verlag Knorr u. Hirth G. m. b. H.,
Mün=
chen.) Geheftet 8 RM. Leinen 2,50 RM.
Wekkerbericht.
Nach wie vor bewegt ſich das Tief über dem Nordmeer,
welches ſeinen Kern wieder etwas vertieft und mehr nach
Schott=
land verlagert hat. An ſeiner Südſeite dringt weiter ozeaniſche
Luft, teils aus Südweſten, teils mehr aus Weſten kommend vor.
Das polniſche Olympiſche Komitee beabſichtigt, zu den Wenn ſich auch zeitweiſe noch etwas mildere Luft mit
ein=
miſcht, ſo beſteht doch die Möglichkeit, daß kühle Luft an der
Rück=
ſeite des Tiefs ſich mehr auswirkt, wodurch im ganzen leichte
Auffriſchung eintritt Einzelne, zum Teil ſchauerartige
Nieder=
ſchläge, die ſtellenweiſe auch von Gewittererſcheinungen begleitet
ſein dürften, ſind noch zu erwarten.
Aufheiterung, mild, jedoch etwas friſcher, einzelne Schauer,
zum Teil gewitterhafter Art.
Perſonen die Ueberfahrt antreten, und zwar 3 Leichtathleten Ausſichten für Montag, den 25. April: Teils wolkig, teils
auf=
heiternd, Temperaturen wenig verändert, jedoch ſpäter wieder
milder, im ganzen trocken.
Jung=Deutſchland Darmſtadt — Delphin Frankfurt 6:3.
Jung=Deutſchland kam mit dieſem Spiel einer alten
Verpflich=
tung nach. Ohne ſeinen beſten Mann, Orlemann, der durch
Leyerzapf erſetzt war, konnte es die eifrigen Frankfurter nicht
gerade zahlenmäßig überwiegend ſchlagen, doch der Frankfurter
Torwächter, der ſchon neulich in der Gaumannſchaft gegen die
Nationalmanſchaft Proben ſeines Könnens ablegen konnte,
ver=
hinderte eine zweiſtellige Niederlage.
In einem nicht beſonders ſchönen Spiel blieb die Hochſchule
mit obigem Reſultat verdienter Sieger.
Aympia=Ausſcheidungen der Amakeurboxer.
Die vom Reichsverband für Amateurboxer angeſetzten
Olympia=Ausſcheidungskämpfe wurden in Köln mit einigen
Treffen im Feder= und Mittelgewicht fortgeſetzt. Im
Feder=
gewicht trat als Erſatz für den erkrankten Düſſeldorfer Bracht
der Ruhrorter Scholten gegen Kramer=Köln an, der durch
den Punktſieg Scholtens ſtark benachteiligt wurde. In der
Mittelgewichtsklaſſe ſiegte zunächſt Rennen=Köln
in der dritten Runde durch k. o. über Schmidt=Elberfeld, ſein
Landsmann Müller unterlag dem Duisburger Storm nach
Punkten. Im Entſcheidungskampf zeigte ſich Rennen als beſſerer
Boxer und ſchlug Storm hoch nach Punkten.
Geſchäfliches.
Auf die im Anzeigenteil der heutigen Nummer enthaltene
forderung des Reitinſtitutes von Heinrich Schott, Hügelſtraf
wird beſonders hingewieſen, Sportbegeiſterten Kindern biet
hier Gelegenheit erſprießlicher Leibesübung gegen geringes
gelt, unter anerkannt vorzüglicher, fachmänniſcher Lei
(Siehe Anzeige.)
Aus der Radio=Induſtrie.
Die Firma Radio H. Mende & Co. G. m. b. H.,
Dresden=
der von der Direktion der ſechſten internationalen Ausſtellu
Saloniki die Goldene Medaille für hervorragende Leiſtunger
liehen worden iſt, brachte vor kurzem zwei neue Empfe
„Mende 198/280” auf den Markt, die ſich durch ganz beſo
Eigenſchaften auszeichnen.
Die Geräte beſitzen geeichte Wellenſkala, die jedes Suchen
flüſſig macht, ſowie Fading=Ausgleichsrohr RE 034.
Mende war der Ueberzeugung, daß eine wirkſame Fe
Begrenzung nur durch ein ſpezielles Rohr erzielt werden
Der elektriſche Aufbau beſteht aus zweimal Schirmgitter=Ho
quenz, einmal Schirmgitter=Audion, einmal Fading=Kompen
und einmal Schirmgitter=Penthode.
In bezug auf Leiſtung, Trennſchärfe und Qualität ſind
Apparate nicht mehr zu übertreffen. Beſonders hervorzuheb
die außerordentlich einfache Bedienung.
Gewinnauszug
1. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verbo
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II.
1. Ziehungstag
22. April 1.
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 34439
8 Gewinne zu 3000 M. 30407 107231 394338 397476
4 Gewinne zu 2000 M. 204218 236059
12 Gewinne zu 1000 M. 64133 145090 168329 226622 2711
329668
30 Gewinne zu 800 M. 10146 44216 65950 94488 193569 158
237586 264093 276805 285925 829003 358182 361386 366973 398
56 Gewinne zu 600 M. 12255 12528 52399 55749 59046 61‟
63738 71232 75541 76389 89193 80414 101917 109212 120477 159
168057 221160 243516 264335 271737 281093 298228 307022 316
336214 354694 379112.
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300
gezogen.
2 Gewinne zu 10000 M. 399849
4 Gewinne zu 6000 M. 2771 321158
4 Gewinne zu 8000 M. 83461 114273
4 Gewinne zu 2000 M. 214313 267642
28 Gewinne zu (000 M. 15089 28896 32379 80428 81730 218
222064 244627 265475 281697 284 181 286813 835097 379268
38 Gewinne zu 800 M. 10106 35304 63337 89261 89832 g0
103452 142081 210600 215160 216516 226619 235239 242301 257
314145 320011 323409 391 151
58 Gewinne zu 500 M. 10157 29564 40381 56468 74921
86527 88586 95783 110470 115317 117500 119480 130079 127
188764 153921 204481 223012 236860 241242 243276 286743 311
320113 385870 392048 395098 398916
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes, Werktags=Programm. 6: Wetter, Gymn
0 6.30: Gymnaſtik. 7: Wetter. — anſchl.: Frühkonzert. 0
Waſſerſtand. 11.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter.
gramm. O 12: Konzert. 6 12.50: Nachrichten. 0 12.55: Nau
Zeitzeichen. o 13: Konzert. 0. 14: Nachrichten. 14.10: W
konzert. 15: Gießener Wetterbericht. 8 15.05: Zeit, Wirtſche
meldungen. O 16.55, 18.15: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.15:
Programm, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 24. April.
7.00: Hamburg: Hafenkonzert.
8.15: Braubach a. Rh.: Morgenfeier.
9.20: Stunde des Chorgeſangs. Bekannte Weiſen in neueren
arbeitungen. Ausf.: Volkschor Harmonie, Wiesbaden.
10.20: Einführung in Wagners „Götterdämmerung”, 2. Akt,
H. Rosbaud.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Wo geheſt du hin?
12.10: Konzert.
13.00: Konzert.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer. Wiesba
14.10: Adminiſtrator Siebold: Was bringt der freiwillige Arb
dienſt der Landwirtſchaft. — Reg.=Rat Bertſche: Praktiſche Al
fürſorge auf dem Land.
15.00: Stunde der Jugend: Kaſperlſtreiche.
16.00: Pforzheim: Nachmittagskonzert des Symphonieorcheſters.
Werke von Mozart, Bizet, Offenbach, Lincke, Lehar u. a.
18.00: Eine Viertelſtunde Lyrik: René Schickele. Sprecher: L
Rainer.
18.15: Pater Dr. Müller: Die franziskaniſche Dichtung im
und 13. Jahrhundert.
18.45: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten.
19.00: Berlin: Wird noch bekanntgegeben.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Programm.
Wetter für die Landwirtſchaft. o 6.30: Gymnaſtik. o (a.
Frühkonzert. O 10.35, 13.30: Nachrichten. O 12: Wetter für
Landwirt. — anſchl.: Konzert u. Wiederholung des Wetterber
O 12.55: Nauener Zeit. 0 14: Konzert. 15.30: Wetter, B
S 18.55: Wetter für den Landwirt.
Deutſche Welle: Sonntag, 24. April.
6.45: Funkgymnaſtik.
7.00: Hamburger Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt,
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: Dipl.=Landwirte Deichmann u. Troeſcher: Beſuch des
ſchaftsberaters auf einem Bauernhof.
9.00: K. Förſter: Das neue Gartenantlitz der Frühlingsmonat
9.35: Wettervorherſage.
9.50: Danzig: Gottesdienſt.
11.30: Leipzia: Bach=Kantate: Wo geheſt du hin?
12.10: Dr. Michaelis: Zehn Minuten Lyrik.
12.20: Breslau: Mittagskonzert der Schleſiſchen Philharmonie
14.15: Lehrer Richter: Das erſte Schuljahr. Ein Wort an
Eltern.
14.45: Stuttgart: Hörbilder von den Deutſchen Waldlauf=Me
ſchaften der DSB. und DT.
15.15: Dr. Cohn=Wiener: Vom Pathos der Empfindſamkeit
künſtleriſche Weg des 18. Jahrhunderts.
15.35: H. M. Elſter: Langbehn, der Rembrandtdeutſche zu
Todestag des Dichters am 30. April).
15.55: Der Tänzer von St. Stephan, von Max Mell.
16.10: Unterhaltungsmuſik des Berliner Tonkünſtler=Orcheſters
17.50: Junge Generation ſpricht. Getrennte Weltanſchauungen
Gemeinſame Politik (Mehrgeſpräch).
18.30: Radfernfahrt Berlin-Kottbus—Berlin (Start und
(Schallplatten)
19.00: Orcheſterkonzert des Berliner Funkorcheſters. — Dazwil
Bekanntgabe der Wahlergebniſſe bis zur Feſtſtellung des
läufigen Endergebniſſes.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Unterhaltungskonzert der Kapelle Gebrüder Steier.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſeien.
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl 370
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdlenſt: Andreas 30‟
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neit”i
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Miſteilungen: Wilis Kuhlei
Druck und Verlag: L. C. Wlttich — ſämtlich in Darmſtad!
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übesnoſlte
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] eſiſche Brautpaar. Der Kirchendiener pfeift ein Liet
auf einem alten Inſtrument.
e, wenn ſie wirklich ſchön iſt, ſchämt ſich nicht mehr,
Bräutigam Augen und Geſicht zu enthüllen. In einer
ber entſprechen dieſe Hochzeitsgebräuche doch noch
un=
orſtellungen von morgenländiſcher Nomantik: die
t iſt die bunteſte, farbenprächtigſte und
zeremo=
ſtlichkeit des Lebens.
2s im Lande der Märchen und der „Cauſend und eine
Arabien, auf bibliſchem Boden in Paläſtina,
Opotamien in Aegypten, in Indien, in
in Perſien. Etwas aber ähnelt auch da den
des Okzidents: die kleinen Mädchen, die vor der
Suge hertrippeln und die feſtlich geſtimmten Führer
2llandarinenhüten und den vor hundert Jahren in
den Jabriken verkrächten Sulinderhüten, mit ihren
In Paläſtina reitet der Bräutigam unter dem Hoſiana der
Fellachen ſeiner Braut entgegen, während ein Fellache mit
einem blanken Schwert vor ihm herzieht.
In Aegypken reitet der Hochzeitsmuſikaut auf einem
reich=
geſchmückten Kamel vor dem Brautzug.
genommen, um zu zeigen, wie auch dort und damals ſchon die
Welt des Harems und der völligen Unfreiheit der Frau, aber
auch des geheimnisvollen mittelalterlichen Saubers des Orients
im Untergehen, der Geiſt der Emanzipation im
Vor=
dringen war. Die Cürkei hat dieſe Emanzipation der Frau
inzwiſchen am vollſtändigſten durchgeführt — es beſteht kein
Un=
terſchied mehr zwiſchen der berufstätigen, ſtudierenden, Sport
und Kunſt treibenden Frau dieſes einſt ſo märchenumwobenen
Landes an der Schwelle Aſiens und ihren Mitſchweſtern im
Abendlande mehr. Und wie in der Cürkei, ſo iſt auch in der
ibrigen Welt des Orients die Gleichſtellung der Frau,
damit aber auch das Verſchwinden vieler ſeltſamer und
eigen=
artiger Bräuche im Werden, wie wir ſie hier im Bilde
feſt=
gehalten ſehen.
Enten, Kapaunen, Cruthähnen unter dem Arm, um der Feier
ein würdevolles Gepräge zu geben und gleichzeitig den Gaumen
der Gäſte in Stimmung zu verſetzen.
Es iſt übrigens merkwürdig, wie ſich gewiſſe
Eigentümlich=
keiten des Ehezeremoniells über gauz Aſien und die Ceile der
Welt, die man gemeinhin Morgenland” bezeichnet, ohne
weſentliche Variationen ausgedehnt haben. Chineſen, Koreaner,
Hindus, Perſer, Araber uſw. haben weder ethniſch, noch
eligiös viel miteinander gemein; der Koran, der bei den
Mos=
emin dieſe Dinge regelt, die Weisheiten des Konfutſe und die
Lehren Buddhas ſind untereinander grundverſchieden. Dennoch
iſt all den hier im Bild gezeigten Völkern vor allem der für
unſer Empfinden unmögliche Sug gemein, daß Braut und
Bräu=
tigam einander vor der Hochzeit nicht zu ſehen bekommen.
mindeſtens offiziell nicht, wenn ſchon der moderne Geiſt auch
dieſen harten Swang in der Praxis vielfach abgemildert haben
mag. Uebereinſtimmend iſt ferner vielfach die Brautklei=
feſtgeſtellt haben, todunglücklich werden müßten. Dem iſt aber
nicht ſo. Auch hier ſpielt neben der Kindesliebe, die die Wahl
des Lebensgefährten vertrauensvoll den Eltern überläßt, die
Phantaſie eine entſcheidende Nolle. Beide zukünftigen
Ehe=
leute werden im voraus durch die blumenreichen Schilderungen
der Vorzüge ihrer ungeſehenen Partner, wie ſie ihnen Eltern
und Anverwandte oder die tüchtigen, gewerbsmäßigen
Heirats=
vermittler liefern, ſo ſehr intereſſiert und in freudige
Span=
nung verſetzt, daß es wohl häufig genug dann beim erſten
und entſcheidenden — Suſammentreffen zur „Liebe auf
ſchzeitsgebräuche im Oſten.
aprg end im Orient: eigentlich ein Paradox. Der Begriff
t nicht aus dem Fernen Oſten, ſondern aus dem Fernen
n. aus Holluwood. Swei Menſchen, die ſich kennengelernt
ebgewonnen haben und ſich durch dick und dünn
mitein=
durchkämpfen, erhalten am Ende als Preis der dichte-
Gerechtigkeit aus der Hand S. M. des Regiſſeurs das
Koreaniſches Hochzeitsfeſt.
Die Sippſchaft des jungen Bräutigams führt den jungen
Ehemann der Braut entgegen. Die Enten ſymboliſieren
das Glück.
den erſten Blick” kommt. Und für den allerſchlimmſten
Fall haben immerhin weite Ceile des Oſtens auch heute noch
den Ausweg der Vielweiberei — der freilich nur für den
männlichen Ceil eines Ehepaares einen gewiſſen Croſt dafür
bietet, wenn er ſich bei der erſten. Wahl” allzuſehr vergriffen
hat. Aber das iſt immerhin koſtſpielig und ſchon deshalb immer
mehr im Verſchwinden, die Einehe in immer größeren Ceilen
der Erde die Regel.
Die ganzen Wandlungen aber, die auch der Ehebegriff im
Orient durchgemacht hat, überſieht man am beſten, wenn man
zwei Werke des berühmten franzöſiſchen Romanciers Pierre
Loti miteinander vergleicht. In einem ſeiner erſten Nomane
„Aziuadeh” ſchildert er die Suſtände, wie ſie in der Cürkei noch
vor etwa fünfzig Jahren auf dieſem Gebiet lagen, an einem
tra=
giſchen Beiſpiel; und kurz vor dem Kriege hat er in einem ſeiner
letzten Bücher, den „Entzauberten”, das Chema wieder auf=
ea; Brauk und Bräutigam ſehen ſich zum erſten Male
in ihrem Leben.
end: ſie können die Ringe und die erſten Küſſe
wech=
ſich in die Kirche begeben. Im Orient und im Fernei
das Happy end in der Mehrzahl der Fälle ein Anfang,
PF beginning. Braut und Bräutigam kennen einander
licht. Oft erſt am Cage der Crauung wird dem jungen
Anskandidaten eröffnet, wer ſeine Sukünftige iſt.
Manch=
ir noch ſpäter, denn nach alter Sitte iſt die Braut unter
Schleiern verhüllt. Gewiß hat ſich auf dieſem Gebiet auch
Ant manches geändert. Der Schleier iſt nicht mehr uner=
Nequiſit des Hochzeitstages und der Hochzeitsnacht,
In Indien geht der Bräutigam mit einem gezogenen Schwert,
die Braut trägt als Symbol der Fruchtbarkeit eine Schale
mit Früchfen.
dung, der ſumboliſche und übrigens auch feierlich=kleidſame
Schleier, iſt die Mitführung von Fruchtbarkeitsſymbolen und
natürlich die feſtliche Muſik, die freilich für unſere Ohren nicht
immer melodiſch klingt.
Von unſeren Auffaſſungen ausgehend, müßten wir
unter=
ſtellen, daß Ehen, deren Partner ſich niemals zuvor geſehen,
geſchweige denn ihre ſeeliſche und ſonſtige Uebereinſtimmung
Seit=
Ende d
zurückke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
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ganget
zöſiſche
Tardie
macht
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aus u.
konföd
verluf
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von (
Wahl
große
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daß
den
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vor
ware
vor
mit
Ruck
Paur
e
Bon Karl Foerſter=Bornim.
Das bißchen Warnungstätigkeit des
Ge=
ruchsſinns kommt kaum in Betracht neben
ſeiner geheimnisvollen Sendung, die wir ſo
ver=
ſchwenderiſch wenig pflegen, faſt als ſetzten
wir dem Ohr nur Geräuſche vor.
Und doch gibts im Weltall immer mehr
(Wunderbares zu ſchnuppern und zu ſchnaufen,
auch wenn man zu Hauſe bleibt und nicht mit
der Naſe um die Erde reiſt, ſondern die Dinge
zu ſich reiſen läßt.
Feinheit der Sinne bereichert und verjüngt
lich im Laufe des Lebens.
Mit wie leichten und geringen Mitteln
kön=
nen Düfte für jung und alt in Wohnung und
Garten g zogen werden! Dazu gehört nur das
Wiſſen um ein paar bequeme Dauerpflanzen
des Gartens um Duftſträuße langen
Nach=
lebens und Sweige und Früchte ſtarken
Würz=
geruchs.
Man braucht ja keinen weiblichen, ſüßlichen
Geſchmack zu entfalten, ſondern kann die Dinge
bevorzugen, die etwas von uns verlangen und
lich ans Höchſte im Menſchen wenden. Ein
Mann parfümiert ſich nicht, aber Frauen und
Wohnräume hat er zuweilen gern als Cräger,
ja Inbegriffe von Düften, faſt wie Blumen
ſelber.
Wir können Düften nicht ihr Recht in
unſe=
rem Daſein werden laſſen ohne einen neuen
Pflanzen= und Gartenkultus, in den die alten
und neueſten weihrauchſpendenden Gewächſe
aller Monate des Gartenjahres mit einbezogen
werden, vor allem auch die Pflanzen und
Ge=
hölze der weitumherſtreifenden Düfte.
Su den Gartendüften tritt nun auch der
wild=
nishafte Nuch der Naturgartenbezirke, der
Stein= und Waſſergärten, mit unbeſtimmten
Würzen. Nur, was weit duftet, wandert
mit-
einander umher, webt ganz neue Duftklänge,
ſtellt ſich neu in den Dienſt der Morgenfrühe
und der Abendfriſche und ihrer feinſten
Bot=
ſchaften.
Hinter dem Veilchengeruch öffnen ſich
viel=
geſtaltige, vergeiſtigte Dufttiefen. Die alten,
rührenden Urdüfte wirken daneben faſt dumpf
und unerfahren. In Flieder= und
Jasmin=
gerüche iſt ein Sturm fremdartiger
Leidenſchaf=
ten hineingefahren und hat die leiſe
Volkslied=
ſchwermut hinweggefegt. Sie waren der
Ein=
gang eines tiefen Schachtes, in dem die Süchter
ahnungslos nieerhoffte Schätze erſchloſſen.
Manche Blumen vergnügen ſich mit
himmliſchen Duftmaskeraden. Paeoniendürfte
machen Roſengeſichter, löſchen aber die letzte
Leidensſchwere der Noſe ganz hinweg. Es geht
auch ohne das.
Neue Frühſommerphloxe, Kindern von
Som=
mermüttern und Srühlingsvätern, nehmen die
Duftwelle des Slieders noch einmal auf und
verwandeln ſie unbeſchreiblich. Primeln ſind in
„Aprikoſengerüche verliebt, meinen aber
eigent=
lich Marſchall=Niel=Roſen, wobei noch kleine
Heudüfte und Ceegerüche nebenherlaufen.
Aurikeln bringen Duftgenies hervor, die ſich
ganz aus den harmloſen Duftſchweſtern
heraus=
heben. Kleine, treue Schwertlilienarten, die
ſchon genug für’s Auge tun, halten noch
Pfir=
ſichdüfte bereit.
All die großen neuen Duftgeſtröme der
Gär=
ten klingen anders mit anderen zuſammen und
gehen nieerlebte Verbindungen mit dem
Wet=
ter= und Jahreszeitenhauche ein, mit letzter
und erſter Schneeluft, mit dem
Auferſtehungs=
duft der frühen Wochen, den unnennbaren
Duftſchätzen im Atmoſphärenwechſel ſchneller
Sommerwetterverwandlungen. Sie weben müde,
reife Düfte kontrapunktiſch in die junge,
auf=
ſteigende Jahreszeit und erregende Frühlings=
gerüche in herbſtſatte Lüfte.
Im Vorfrühlingsſchneegeſtöber fegt der
Würzgeruch des Indianerneſſellaubes durch die
Hecken. Die kleinen, unverwüſtlich treuen
Märzſchwertlilien wagen draußen im Garten
kaum zu duften. Aber manchmal im Simmer
erfüllen ihr ſoignierten Parfüms die Luft,
wäh=
rend in einer anderen Simmerecke aus dem
Schnee gepflückte Seidelbaſtzweige und
Winter=
heliotrop leiſe ihr fremdartiges Gedüfte
ver=
ſtrömen und draußen die Flocken fallen. Kleine
Vorfrühlingsheckenkirſchen tragen in den
Märzgarten ſchon ſüdliche Gardeniengerüche.
Oft haucht ſchon Anfang April das vorbrechende
Laub der ſchottiſchen Saunroſe himmliſche
Sim=
merapfeldüfte in kühle und warme
Huazinthen=
lüfte. Da, wo in der März=April=Wende
düften chineſiſcher Bergflüſſe um die Wette
duften.
Manche Gerüche machen reinen Ciſch mit
unſerem Leben und ſchenken dem Ciefatmenden
wunderliche Gefühle des Neugeborenſeins,
während andere Wiederkäuer der
Vergangen=
heit ſind.
Narziſſen gehören mit Lilien und Orchideen
zu den Pflanzen, deren Kreuzungen ganz
uner=
wartete Duftprovinzen erſchließen.
„. und neue Schönheitswellen ſpringen
aus der bereicherten Natur hervor. (Schiller.)
Edelginſtergerüche ſind wie Vorſpiele der
Strauchazaleendüfte, Farbenteppiche
dunkel=
blauer Swergſchwertlilien ſtrömen weithin ihre
Düfte in früher Orisloſe Lüfte des jungen Mai
und ſpäten April. Die Hornveilchen brauen an
ihren königlichen Palaſtdüften. Ein
Duftvor=
läufer des Saisblatts ſetzt ſeinen ganzen
Gar=
tenraum ſchon zur Maiglöckchenzeit Cag und
Nacht unter Wellen ſeiner vielgeſtaltigen Düfte.
Unglaublich verſchieden in der Duftbegabung
Huazinthen, Krokus, Alpenkreſſe, Veilchen und
Kaiſerkronen durcheinanderduften, wobei
letz=
teren die Nolle des Saxophons zufällt, müſſen
warme, ſonnefangende Sitzplätze ſein. All dieſe
Duftwochen ſind neuerlich mehrfach prolongiert
durch ſpäter blühende Arten und Sorten; die
gefüllten brauchen längere Seit zu ihrer Coilette.
Der Kampf gegen die Vergänglichkeit macht
auf der ganzen Linie Fortſchritte, und tauſend
neue Dinge ſind am Werke, Gefühl des großen
Vorüberganges abzumildern oder erhabener
und großartiger zu geſtalten.
Kleine, handfeſte Sträucher mit Crotzkräften
gegen Schatten und Dürre ſind auf der Bildfläche
erſchienen, deren roſa=weiße Blütenteller einen
wahrhaft göttlichen Duft in die frühen
April=
wochen tragen, den man nie ſo frühen Wochen,
kaum dem freien Garten zutrauen würde. Es
ſind chineſiſche Swerge aus dem großen
Ge=
ſchlecht der Schneeballſträucher. Dieſen Duft
mit dir zu atmen iſt wie eine Verſtändigung über
die höchſten und geheimnisvollſten
Angelegen=
heiten der Welt.
Wie leicht ſind all die ſchönſten großen und
kleinen Duftgeiſire des laugen Gartenjahres für
immer aufzubohren. Jene Gewächſe ſind treue
Lebensgenoſſen, deren Wunderkräfte außer
Verhältnis zu ihrer Beſcheidenheit ſtehen.
Der Märzſeidelbaſt hat eine große weiße
Duftſchweſter aus dem Kaukaſus bekommen, die
im April blüht. Es ſcheint der Natur alſo gar
nicht um eine ſo vereinzelte Duftlaune zu ſein.
Die Himalauawelt, deren Pflanzen ſchon in
die kleinen deutſchen Schrebergärten zu reichen
beginnen, ſandte eine wohlriechende Frühlings=
Clematis, deren veredelte roſa=weiße Sterne
nun ſchon Ende April mit den ſüßen Glycinien=
ſind die einzelnen Spielarten von Süchtungen
der Kletteroſen, Caglilien, Sommerphloxe,
Schwertlilien und Paeonien. Neben duftloſen
ſtehen Duftjuwelen, welche die Luft für’s ganze
Blumenorcheſter ihrer Nachbarſchaft ſtimmen.
Der blaue Senkgarten der Ritterſpornzeiten
iſt ſchon am frühen Morgen mit dem ſchweren
Süddufte der Kletterroſen erfüllt, in die ſich
Wildnelken= und Lindedüfte miſchen. Flug
eines Singvogels, ſelber zauberiſch über die
mannshohen blauen Blumengitter dieſes
Duft=
reiches hinwegſchwingend, rührt an ſeltſame
Ciefen dieſer Garten=Verzauberung.
Volksfeſt der Lindenblüte iſt auf allgemeines
Verlangen prolongiert. Die frühen und ſpäten
Arten bringen es nun auf neuen Wochen.
Es gehören nicht weiche, ſondern ſtarke, ganz
im Leben ſtehende Herzen dazu, fort und fort
durch die Jahre hin dieſe aufwühlenden
Herr=
lirhkeiten wieder über ſich ergehen zu laſſen. Sie
ſitzen zu Gericht über die Beſtändigkeit der
Herzen, ſagen uns nur dann ihre tiefſten Worte,
wenn ſie mit der Verwandlungskraft unſeres
Weſens zufrieden ſind, die der Beſtändigkeit ſo
eng verbunden. Wer ſich nicht in Gefahr
be=
gibt, kommt um.
Die große rhuthmiſche Wiederkehr der
Jah=
resdinge in veränderter Wiederholung verleiht
uns abenteuerlichſtes Gefühl des Schreitens in
Seit und Sukunft hinaus.
Cag und Nacht würzen die großen
Duftſpen=
der des Gartens den ſtändig wechſelnden Hauch
der Wetter und Gezeiten. Wir trinken die
Paradieſeslüfte wie Geneſungskräfte, auch
wenn wir noch ſo geſund ſind.
Wieviel kleine Blumenſträuße voller
Duft=
überraſchungen kann man jetzt pflücken, um ſie
anderen unter die Naſe zu halten und ſich an
ihrem unbeſchreiblichen Geſichtsausdr
weiden.
Ein Hängeprimelduft iſt „dernier
Pariſer Parfüms. Der Diptam haucht
dringende Simmerwürze, an der man
grüne Flammen entzünden kann. Eine
lauaglockenblume, innen bunt gezeichnet.
mit Cigergeruch parfümiert, und eine
Swergminze aus Sibraltar verblüf
ſchnuppernden Naſen. Chymian in E.
tungen reicht Würzgerüchen der Mitt
welt die nordiſche Bruderhand. Die
lilie aus China trägt ſchon mit einem
ſtiel auf Cage einen Duft ins Simn
jeden Eintretenden betroffen macht.
er ins Innere eines oſtaſiatiſchen
Welch ein Geiſtergruß aus fernſter
Kanada hat ſich einen niedrigen, phe
rieſentellrigen Holunder ausgedacht,
lehren ſoll, wie eigentlich Holunder der
zu duften hat. Er iſt Gärten noch ſo un
wie unſer kleiner, wohlriechender
zwerg der Alpen und Meeresſtrande.
Duftpauſen werden von mannshoh
weiden, von der Dufterdbeere „Ru
Machern”, fremden, ſchwergoldenen f.
renen Cürkenbuntlilien, rieſigen Goldb=
und neu zugereiſten chineſiſchen Celle
ausgefüllt, bis der ſchmetterlingsum
Sliederſpeerſtrauch ſchwere Düfte wie
ben Cuſpen in die Auguſt=Septemberlü
det. Dieſe auferſtandene Frühlingst
fragt eindringlich: „Wie haſt du dich
der Seit zwiſchen Culpen und Sliederſpr
halten?"
Neue Nachzügler des Sommerphlox
die Wochen mit ihren gekochten Obſtg
Durch die heißen Mittagsſtunden
Herbſtgärten weben zarte, an Banille
fende Düfte gewiſſer europäiſcher Bei
eines Knöterich aus dem Himalaua u
Capanwaldrebe, die in ähnliche O
ſchlägt. Dieſe Düfte ſind alle voll
nach einem transcendenten Süden und
chen doch immer pünktlich und zuverläſſig
Nordſtunde.
Beilchen nehmen Fruchtgerüche an ur
ſie in Laubmodergerüchen ſchwimmen.
paar der letzten dorfgartenharten
Chr=
mum machen ſich von herben Würzen
entfalten Düfte, die über den Geheimn
Herbſtes und Frühlings ſchweben.
Wir ſtehen am Anfang einer unendlidh
reicherung der Pflanzenwelt, die nicht
ſere Lebensluft von Frühling bis Sy
mit nie geahnten Schätzen würzt, ſond
in winterlichen Wohnungen und Creil
(vor allem durch das wie von fremdei
geborene Orchideenreich) immer mehr
der klingenden Lüfte erſchließt.
Der verſchwundene Brillant.
Von H. G. Wells.
Wir haben eben über Preiſe geſprochen, die
für Vögel erzielt werden können; nun, ich war
einmal dabei, als für einen Strauß dreihundert
Pfund bezahlt wurden,” ſagte der
Cierpräpa=
rator, der ſeiner unſteten Jugendzeit gedachte.
Er ſah mich über ſeine Brillengläſer an. „Und
ich habe geſehen, wie man einen andern nicht
für vierhundert Pfund hergab! Nein, es waren
ganz gewöhnliche Strauße, und ich möchte ſagen,
daß ſie nicht beſonders ausſahen wegen der
Lebensweiſe, die ſie bei uns an Bord aushalten
mußten. Es war auch nicht weiter ſchwierig,
ſich welche zu verſchaffen. Nur muß ich Ihnen
ſagen, daß einer von den fünf Straußen einen
Brillanten verſchluckt hatte.
Dieſer Brillant gehörte dem erhabenen
Mohini Padiſchah, einem in London und in
ſeinem Heimatlande durch ſeine Eleganz
be=
kannten Manne, deſſen häßlicher
Mulatten=
ſchädel von einem rieſigen Curban geſchmückt
wurde, der ſeinerſeits mit beſagtem Brillanten
verziert war. Der heimtückiſche Vogel,
ver=
mutlich angelockt durch den Glanz des Steines,
hatte danach gehackt und ihn ſofort
verſchlun=
gen; als er dann ſah, daß der Hindu ſich wie ein
Coller gebärdete, begriff er ſicherlich, daß er
otwas angeſtellt hatte, und lief ſchnell zu ſeinen
Gefährten zurück und miſchte ſich unter ſie, um
nicht herauserkannt zu werden.
AAll das hatte ſich in kürzerer Seit abgeſpielt,
als man braucht, es zu erzählen. Ich lief als
einer der erſten beim Geſchrei des Opfers
hin=
zu und kam gerade recht, um zu hören, wie
dieſer Heide ſeine ſämtlichen Götter verfluchte
angeſichts von zwei Matroſen und dem
Strau=
ßenwärter, die alle drei wie verrückt lachten.
Schließlich iſt es eine merkwürdige Art, ein
Schmuckſtück zu verlieren. Da der Wärter im
Augenblick des Diebſtahls nicht zugegen geweſen
war, wußte er nicht, welcher Vogel ihn
be=
gangen hatte. Infolgedeſſen war der Brillant
tatſächlich verloren. Um die Wahrheit zu ſagen,
regte es mich nicht übermäßig auf, denn dieſer
Hindu ſchwatzte uns ſchon zu lange die Ohren
voll mit ſeinem Brillanten. — Auf einem Schiff
verbreitet ſich eine ſolche Geſchichte wie ein
Lauffeuer. Eine Viertelſtunde war von nichts
anderem die Rede. Padiſchah vergrub ſich mit
ſeiner ſchlechten Laune zutiefſt in ſeiner Kabine.
Beim Diner ſchmollte er an einem kleinen Ciſch
in Geſellſchaft von zwei anderen Hindus; der
Kapitän neckte ihn etwas, und Padiſchah nahm
es ihm gewaltig übel. Dann, ſich zu mir
wen=
dend. vertraute er mir im Flüſterton an, daß
er die Bögel nicht kaufen, aber ſeinen
Bril=
lanten wieder haben wolle. Er verlangte, als
britiſcher Staatsangehöriger behandelt zu
wer=
den, wie es ihm zuſtand. Sein Brillant mußte,
koſte es was es wolle, wiedergefunden werden;
das war etwas, wovon er niemals abgehen
würde. Im Notfall würde er ſich an das
Ober=
haus wenden.
Indeſſen gehörte der Straußenwärter zu
den beſchränkten Menſchen, bei denen es
un=
möglich iſt, ihnen einen neuen Gedanken
einzu=
hämmern. Er weigerte ſich hartnäckig, den
Vögeln ein Abführmittel zu geben, wie ihm von
allen Seiten geraten wurde. Er hatte Auftrag,
ſie auf eine beſtimmte Art zu ernähren, und er
würde ſeine Stelle verlieren, wenn er ſie nicht
auf dieſe beſtimmte Art ernährte. Dieſer
Padiſchah war, wie die meiſten Bengalis, ein
richtiger Krakeler und ſprach von nichts
Ge=
ringerem, als die Vögel mit Beſchlag zu
be=
legen und einen Prozeß anfangen zu wollen.
Aber ein alter Herr, der einen Anwaltsſohn in
London haben mußte, erklärte, was von einem
Vogel verſchluckt wäre, würde ipso facto
er=
gänzender Beſtandteil dieſes Bogels; und der
einzige Ausweg für Padiſchah wäre,
Schaden=
erſatz zu verlangen. Aber der Gegner könnte
noch den Einwand der Fahrläſſigkeit erheben.
Er könne keinerlei Necht einem Strauß
gegen-
über in Anſpruch nehmen, der ihm nicht gehöre.
Dieſe Behauptungen verſtörten Padiſchah um
ſo mehr, weil die meiſten von uns dieſe Anſicht
als richtig bezeichneten. Kein Mann des Geſetzes
war an Bord, um das Problem zu löſen, ſo daß
jeder es am beſten verſtehen wollte.
Schließlich, als wir ſchon hinter Aden waren,
ſchien er ſich der allgemeinen Meinung
anzu=
ſchließen, und indem er den Straußenwärter
beiſeite nahm, ſchlug er vor, er wolle ihm ſeine
fünf Ciere abkaufen. Das gab am nächſten
Morgen beim Frühſtück eine nette Ausei
ſetzung. Der Wärter erklärte, er kön
über die ihm anvertrauten Vögel verfus
nichts brachte ihn dazu, ſie zu verkaufel
wie es ſcheint, erzählte er Padiſchah,
Euraſier, ein gewiſſer Potter, lie ihn
hätte abkaufen wollen; Padiſchah beei
uns mitzuteilen, was er von dieſem
dachte. Ich glaube indeſſen, die mei
uns waren der Anſicht, Potter hätie
Scharfblick bewieſen, und ich erinnere
als ich erfuhr, beſagter Potter hätte
unſeres Aufenthalts in Aden wegen des
kaufs nach London telegraphiert —
mich Dummkopf titulierte, weil ich eine
Gelegenheit nicht wahrgenommei hatte.
In Suez weinte Padiſchah richtige
als er erfuhr, Potter war Beſitzer del
geworden, und bot ihm umgehend für
zweihundertfünfzig Pfund, was 200
des Betrages vorſtellte, die Potter 10.
zahlt hatte. Potter entgegnete, er vu.
keinen Preis auch nur eine einzige
Oe=
geben, und er beablichtigte, ſie nace
umzubringen, bis er den Brillanten 2
hätte; ſpäter zeigte er ſich zugängliche."
Potter war ein wilder Spieler und 9
beſondere Art, mit den Karten umilge‟
glaube infolgedeſſen, daß er in dieſer
genheit nur das Mittel zu einem 9r9ſ‟
ſah. Sicher iſt, daß er wie zum Scheri"
die Vögel einzeln zu verſteigern, jedel.
anderen Käufer, zu einem Erſtgebor. 904
Pfund pro Cier, wobei er für ſich. Ne
FMMMNIt
Im Bilde ſein oder mcht im Bilde ſein.”
ſon Chriſta Winsloe.
Während es im gewöhnlichen Leben die
auptſache iſt, „im Bilde zu ſein”, ſo iſt es im
Imatelier unter Umſtänden eine Codſünde.
eſetzt den Fall, daß man eben nicht im Bilde
ſein hat. Und das trifft zu auf alle jene, die
cht ins Bild gehören. Su den nicht ins Bild
ehörenden zählen alle, von den Beleuchtern
gefangen, bis hinab zum Autor.
Ausgenom-
in diejenigen Schauſpieler, die momentan die
ene darſtelten.
Betritt man nun das Atelier, ſo empfängt
ion zuerſt ein Halb= oder Ganzdunkel. Es
hlt als Glücksfall, wenn einem nicht ſofort
e Wand den Weg verſperrt. Unerkennbare
alken, Stücke, Gitter, Kabel, elektriſche
haltſchränke, Geſtelle aller Art bilden ein
durchdringliches Dſchungel. Hoch oben ahnt
n irgendwo Licht. Während man nun auf
ichumwickelten Leitungsſchnüren weiter
her=
balanciert, ſich an Wänden halten will, die
ort nachgeben, weil ſie gar keine Wände ſind,
Eiſengitter klammert, die ſich biegen wie
ihr im Winde, lauſcht man wie ein Jäger
Walde auf die Geräuſche, in der ſchwachen
ffnung, ſich zu orientieren. Hämmern, Sägen,
rren von Glas, Angſtſchreie, von denen man
)t weiß, ob ſie zum Spiel gehören oder echt
„ Siſchen, Fluchen oder mehr weniger
par=
ſentariſch: „Ach was, den Kopf ſchneiden
ab”, „komm mal her, alte Krähe‟. Menſch
doch die Bratpfanne her” und endlich, „na,
nen wir nun?‟ Wenn das kommt, hat man
zu ſtehen und den Atem anzuhalten, denn
kommt das Kommando: „Achtung! Los!”
Autohupenſignal und Cotenſtille. Ein paar
rte klingen einſam und verlaſſen durch den
ſenraum, dann eine Kommandoſtimme:
us!” — und das große Durcheinander von
nmen, Hämmern, Klopfen ſetzt wieder ein.
ſas, die Prinzeſſin iſt. aus dem Bild gelau=
Der Operateur erklärt dem Regiſſeur,
die Darſtellerin den Kopf ein ganz klein
ig weiter nach rechts . . . nämlich, wenn
„im Bilde” zu ſein hat, darf man nicht
Ein Schauſpieler muß nicht nur ſpielen,
nein, er muß die Kamera im Auge haben, ohne
hineinzuſehen (das iſt auch ſo eine Codſünde).
Er muß das Mikrophon „wiſſen”, um
hineinzu=
ſprechen, ohne daß man ſieht, daß er
hinein=
ſpricht. Hat er im Gehen zu ſprechen, und das
iſt ſehr beliebt beim Silm, wo alles auf
Bewe=
gung ankommt, ſo nagelt man ihm Brettchen
als Hinderniſſe in den Weg, damit er ja nicht
zu weit läuft und an der Stelle ſpricht, an der
er zu ſprechen hat. Denn das Mikrophon liegt
unbeweglich in molligweiche Gummikiſſen
ein=
gebettet da und ſtarrt in die Luft.
Ein kleiner Kaſten mit einem
Gitterfenſter=
chen hängt an mehreren Drähten als Ohren,
kontaktlos mit der Umwelt, im Naum. Das
Mikrophon iſt das einzig Heilige im ganzen
Naum. Jeder darf gepufft und herumgeſchubbſt
werden, wenn es eilig iſt. Ueberfahren werden
von Geſtellen und Apparate tragenden
Män=
uern. Aufſtehen, Platz machen, hierhin
dorthin — nur das Mikrophon iſt ſouverän.
Fünf Männer ſind zu ſeiner Bedienung. Mit
der Hand wird es käum berührt. Es hat eine
ganze Auswahl von Geſtellen zum Ruhen. Kein
Wunder, daß es manchmal einſchläft. Dann
nimmt es ein Sachverſtändiger höflich in die
Hand, ergreift einen kleinen Holzhammer (
po=
liert) und ſchlägt ſanft, vorſichtig an die harten
Wände. Rebelliſch denkt man wohl: „Haben
wir ihn denn nötig, dieſen eingebildeten Kaſten?
Der den Silm verteuert, die Schauſpieler
ver=
rückt macht durch ſeine Anſprüche mit „Gu
leiſe”, „Su laut”, der mit konſtanter Bosheit
das für ihn geſprochene Wort nicht hört, wohl
aber den Slieger über dem Dache und das
Kniſtern der Bogenlampen. Und ſich dann nicht
anpaßt an Wiedergabeapparate und den
ſchön=
ſten Dialog zu einem Geräuſch macht, als
ſpräche man in eine Sießkanne. Muß er denn
da ſein, dieſer Cyrann?”
Erlauben Sie eine Gegenfrage: Gehen die
Leute, die gegen den Confilm ſind, in
Stumm=
filme?
Antwort: Nein.
Er muß ſein.
Sind Sie jetzt im Bilde?
VON WILHELM
HAUSENSTEIN
ſan klagt in unſeren Cagen über den
zu=
nenden Verfall nicht nur der anſtändigen
en, ſondern auch allen wahrhaft
menſch=
u Weſens überhaupt. Bis auf etliche, faſt
are Neſte der Ueberlieferung für den
Ver=
der Menſchen untereinander ſcheint zum
piel die Höflichkeit, zu der die Aelteren
r uns mit einer regelbildenden und das
ze der Geſellſchaft bedenkenden Strenge
gen worden ſind, von der Cafel der
Be=
ingen weggewiſcht. Wer dieſe
Ueberliefe=
zu erhalten und weiterzugeben verſucht,
den „Neuſachlichen” als ein Don Quichote,
man belächeln darf, weil er mit „abgelebten
nalitäten‟ Heit verliere. Aber der
Nieder=
der allgemeinen Höflichkeit iſt nur ein
pruchte, einen zurückzubehalten, um ſelbſt
Glück zu verſuchen.
) muß Ihnen ſagen, daß der Brillant, von
ich Ihnen erzähle, ſehr großen Wert hatte
kleiner jüdiſcher Edelſteinhändler, der mit
reiſte, hatte ihn auf drei= bis viertauſend
d geſchätzt), und der Gedanke, um die
Iße zu ſpielen, wurde mit allgemeiner Be=
94rung aufgenommen. Nun hatte ich früher
mit dem Straußenwärter geſprochen, und
aufe der Unterhaltung hatte er mir
an=
aut, einer der Vögel wäre krank und müſſe
verdorbenen Magen haben. Beſagtes
hatte am Schwanz eine faſt weiße Seder,
rch ich es leicht erkennen konnte, und als
ächſten Morgen der Verkauf mit ihm
be=
beeilte ich mich, Padiſchahs Erſtgebot
ünfundachtzig Pfund mit neunzig Pfund
erſteigern. Sweifellos ſah ich etwas zu
aus und andererſeits ſo beſorgt, den
Su=
auf dies Cier zu erhalten, daß viele es
Kten und ſich ſagten, ich müſſe einen „Cip”.
Padiſchah ſelbſt kämpfte derart
erbit=
daß er vollkommen verrückt zu werden
Schließlich eroberte es der Brillanten=
* für den Preis von
hundertfünfundſieb=
jund, und gerade in dem Augenblick, als
ammer fiel, ſchrie Padiſchah
hundertacht=
fund — wenigſtens behauptete es Potter.
eden Sall gehörte es jetzt dem jüdiſchen
er, und als man es ihm übergeben hatte,
fnete er ſich mit einem Gewehr und ſchoß
Potter gebärdete ſich wie ein
Irrſinni=
nd erhob Einſpruch, weil dies dem Ber=
Sumptom einer tieferen Verderbnis, von der
dieſes Seitalter ergriffen iſt. Erſcheinungen im
ßeitgenöſſiſchen Daſein, die unter dem
Stich=
wort „Korruption” zuſämmengefaßt werden,
ſind freilich bekannt genug; es iſt nicht nötig,
von ihnen im einzelnen neu zu beginnen.
Die Begriffe vom äußeren und inneren
An=
ſtand, ſind in unſeren Cagen ſchwer beleidigt.
Leugnen wir die Catſache nicht — ſie beweiſt
ſich täglich aufs neue ſelbſt und auf
hundertfäl=
tige Weiſe.”
Indeſſen ſoll davon diesmal gar nicht die
Nede ſein. Vielleicht von etwas anderem — ja
vom Entgegengeſetzten: nämlich von jenem
fort=
dauernden Beſtand der Anſtändigkeit in
un=
ſeren Cagen, den man unter den obwaltenden
kauf der vier andern ſchaden würde, und was
Padiſchah anlangt, ſo brauche ich Ihnen wohl
nicht erſt zu ſagen, daß er ſich wie ein richtiger
Strohkopf benahm.
Der kleineJude beklagte ſich nicht übermäßig
wegen ſeines Miſchgeſchicks — er hatte keinen
Brillanten in dem Strauß gefunden —, aber
Potter wollte den Verkauf nicht fortſetzen,
be=
por nicht ausdrücklich abgemacht ſei, daß
künf=
tig die Vögel ihren Käufern erſt übergeben
werden könnten, wenn die Verſteigerung
voll=
ſtändig beendet wäre. Da die Diskuſſion ſich
ins Unendliche zu ziehen drohte, vertagte man
die Angelegenheit bis zum nächſten Morgen.
Beim Diner ging es wieder los, und ich
ver=
ſichere Ihnen, es herrſchte ziemliche Aufregung;
aber zum Schluß behielt=Potter die Oberhand,
da niemand ihm beſtreiten konnte, daß er ſeine
Strauße beſſer verkaufen würde, wenn er ſie
bis zuletzt zurückbehielt. Der alte Herr mit dem
Anwaltsſohn erklärte überdies, daß er das Sür
und Wider wohl abgewogen, und wenn man
beim Aufſchlitzen eines der Vögel den
Brillan=
ten fände, ſo gäbe es keine Gründe dafür, den
Stein ſeinem rechtmäßigen Beſitzer
vorzuent=
halten. Ich wies dies damit zurück, daß der
Brillant dann unter das Geſetz über gefundene
Wertgegenſtände fallen würde. Darüber erhob
ſich eine neue hitzige Diskuſſion mit dem
Ergeb=
nis, daß es töricht wäre, den Strauß an Bord
des Schiffes zu töten. Worauf der alte Herr
verſuchte, uns unter Suhilfenahme juriſtiſcher
Ausdrücke zu beweiſen, dieſe Verſteigerung ſei
nichts als eine unerlaubte Lotterie.
Seitumſtänden nicht ſelten als eine Art von
Wunder zu bezeichnen recht wohl verſucht ſein
könnte. Es iſt nämlich wahr, daß der
menſch=
liche Anſtand gegen alle oberflächliche
Wahr=
ſcheinlichkeit noch in einem erſtaunlichen Maße
exiſtiert. Es gibt in dieſen heilloſen, von
hun=
dert düſteren Perſpektiven umſtellten und
ver=
ſperrten Seiten ja noch ſehr viel mehr reine
menſchliche Geſinnung und Lebensart, als man
nach den Berichten der Seitungen über das
Anwächſen der Korruption auf allen Gebieten
menſchlicher Betätigung erwarten dürfte. Nur
daß dies Beſſere, ſo ſcheint es, aufgehört hat,
öffentlich=unbefangen ins Sichtbare zu treten;
nur daß dies Beſſere begonnen hat, ſcheu zu
ſein und ſich in eine Einſamkeit zurückzuziehen,
die zwar tauſendfältig und abertauſendfältig
individualiſiert iſt, aber gleichwohl den
ſchwer=
mütigen und — das Wort iſt hier einmal kein
Mißbrauch — tragiſchen Schatten der
Verein=
ſamung an ſich trägt.
Man braucht, um die Spuren menſchlicher
Anſtändigkeit noch in einem Seitalter zu
fin=
den, das ſich, halb verzweifelt, halb zuniſch,
großenteils ſchon ſelbſt aufgegeben zu haben
ſcheint, nur die Erfahrungen des eigenen
all=
täglichen Lebens einigermaßen abzuhören. Man
hat etwa dem Sattler etwas zum Ausbeſſern
gegeben. Da ſitzt er nun in ſeiner Werkſtatt,
inmitten einer Epoche, die an allen Ecken und
Enden der Welt, namentlich in den großen
Städten, begonnen hat, ihr Abgleiten aus einem
menſchlichen, wahrhaft menſchlichen
Stand=
punkt, der in ſittlichen Begriffen, nein, in einer
ſittlichen Menſchennatur und
Menſchennatür=
lichkeit befeſtigt iſt (oder war), mit einer
hoff=
nungs= und ideenloſen Fripolität zu quittieren.
Da ſitzt dieſer Gewerbsmeiſter, der faſt allein
arbeitet (denn dieſe Jahre erlauben ihm keine
Gehilfen). Um ihn her, in ſeinem Naum, in
ſeiner Arbeit, an ihm ſelbſt, an ſeinen Händen,
die er vertraulich grüßend herhält, in ſeinem
Geſicht, in ſeinen geſchäftlichen Gepflogenheiten.
das heißt im Wert ſeiner Ware, im Inhalt und
in der Sorm ſeiner Forderung iſt noch der alte
menſchliche Anſtand: den böſen Seitumſtänden
zum Crotz, die er, gerade er, fühlt, der kleine
Meiſter, den die Nationalökonomie als den
Nepräſentanten einer ausſterbenden
Produk=
tionskategorie klaſſifiziert hat. Da ſteht er:
mit der Nuhe, der inneren Sicherheit, der
moraliſchen Unverletzlichkeit, die ein
freund=
licheres Jahrhundert zur Norm erhob. Iſt es
nicht wunderbar, daß dieſer Meiſter ſolche
Hal=
tung wahrt? Daß er ſie aus der heimlich
wir=
kenden Fülle ſeines menſchlichen Anſtandes gar
noch mit dem Schimmer des Humors ausſtattet,
Crotzdem waren die Gebote am nächſten
Morgen ſehr hoch. Die Catſache, daß es jetzt
nur noch vier Glücksmöglichkeiten ſtatt fünfen
gab, hatte naturgemäß eine ſehr empfindliche
Hauſſe verurſacht. Die Bögel wurden
durch=
ſchnittlich für 227 Pfund verkauft, und
merk=
würdigerweiſe erwarb Padiſchah nicht einen
nicht einen einzigen. Er ſchwätzte zu viel
und fing an, von Beſchlagnahme in dem
Augen=
blick zu ſprechen, wo er hätte überbieten müſſen;
andererſeits tat Potter nichts, um ihn zu
be=
günſtigen. Einer der Strauße fiel einem netten
kleinen Offizier zu, ein anderer dem kleinen
Kaufmann und der dritte den Maſchiniſten, die
zuſammengelegt hatten. Als alles zu Ende war,
bekundete Potter plötzlich tiefſtes Bedauern,
ſie verkauft zu haben, wobei er erklärte, er
verlöre dabei genau 1000 Pfund; aller
Wahr=
ſcheinlichkeit nach würde er doch nichts in dem
zurückbehaltenen finden, da er ſtets nur ein
Dummkopf geweſen ſei. Indeſſen geſtand er
mir, als ich ihn beiſeite nahm, ob er mir den
letzten freundſchaftlich abließe, er hätte ihn
ſchon; einem an Bord befindlichen Politiker
verkauft, der ſeine Urlaubszeit dem Studium
der indiſchen Gebräuche und ſozialen Fragen
gewidmet hatte. Dieſes Cier wurde für 200
Pfund verkauft. — Kurz, als wir nach
Brin=
diſi kamen, wurden drei dieſer Unglücksvögel
ausgeſchifft (trotz des Widerſpruchs des alten
Herrn, der behauptete, es verſtieße gegen die
Sollbeſtimmungen), und Potter und Padiſchah
verließen uns ebenfalls. Der Hindu ſchien toll
zu werden, als er ſeinen Brillanten ſich ſo ge=
zu dem er, Gott weiß es, eigentlich keinen „
An=
laß” hätte.
Und dies iſt nur ein Beiſpiel unter
unzähl=
baren, wahrhaft unzählbaren anderen!
Man verreiſt. Der Hausdiener im Gaſthof
putzt die Stiefel und die Kleider. Aber dieſer
da putzt ſie nicht eben recht und ſchlecht, ſondern
mit einer Sorgfalt, die aus einem wahrhaft
vollkommenen Berufsgewiſſen kommt. Man
ärgert ſich über eine rohe Behandlung der
Wäſche; aber es gibt auch das Gegenteil—
eine Sorgfalt der Wäſcherin, eine Achtung vor
dem Gegenſtand oder wie ſonſt man es nennen
will, die in dieſen Jahren der Liebloſigkeit
gegenüber Menſchen und Dingen billig in
Er=
ſtaunen ſetzen dürfte. Wie viel menſchlicher
An=
ſtand, wieviel anſtändige Innenwendigkeit iſt
im Leben ungezählter ſtiller Helden des kleinen
Lebens — ob ſie nun Schaffner in Crams und
Eiſenbahnen, ob ſie Caxichauffeure, Angeſtellte,
Arbeiter, Künſtler, Beamte, Lehrer ſind!
Wie=
viel reine Hingabe an die ſachlich beſtimmte
Aufgabe exiſtiert noch allenthalben! Und dies
alles um ſo gewiſſer, je natürlicher es geſchieht,
je ſelbſtverſtändlicher — obwohl es heute gewiß
nicht eben ſelbſtverſtändlich iſt! Um ſo gewiſſer
auch, als alle dieſe Menſchen, ihrer anſtändigen
Haltung kaum bewußt, aus ihr gar nicht viel
Weſens machen.
Und eben deshalb, weil ſie dies nicht tun,
wird man auch nicht auf den Gedanken kommen
dürfen, etwas wie eine, Mobiliſation” der
An=
ſtändigen vorzuſchlagen. Nein, da gibts überhaupt
nichts vorzuſchlagen, und eine Mobiliſation
ſchon ganz und gar nicht. Vielmehr wird es
richtig ſein, dieſen vielen unbekannten
Sol=
daten des anſtändigen Lebens, der anſtändigen
Menſchlichkeit ihr Daſein in der Stille zu
be=
laſſen: ihnen, die im Verhältnis zu Menſchen
und Dingen nur eben, aus einem zur Natur
gewordenen, zum Weſen ausgewachſenen
Be=
dürfnis heraus, das Rechte tun, zu ſagen, daß
ſie in dieſer Seit den Sinn des Menſchen
ver=
körpern; daß die Ordnung der menſchlichen
Welt auf der unſcheinbaren Anſtändigkeit
die=
ſer vielen beruht; daß ſie in letzter Inſtanz die
Erde und den Himmel für ſich haben — daß ſie,
allen täglichen Meldungen über die fauligen
Phänomene der Korruption zum Crotz,
wahr=
ſcheinlich ſogar noch immer die übergroße
Mehrheit ſind. Man wird genug getan haben,
wenn man dieſen Ungezählten, dieſen Stillen
und faſt Verſteckten geſagt hat, man wiſſe, daß
ſie exiſtieren, daß wir alle von ihnen leben und
daß man verſuchen müſſe, es ihnen zu vergelten,
indem man ſich Mühe gebe, es ihnen nächzutun,
weil es auf die Dauer nur darauf ankommen
könne, ihnen zu ähneln, zu gleichen. Denn die
Welt iſt nichts, gar nichts, ohne den
Lebens=
grund der anſtändigen Menſchlichkeit.
wiſſermaßen verflüchtigen ſah. Er wiederholte
allen, die es hören wollten, daß er die Ciere mit
Beſchlag belegen würde, und gab jedem, der
einen Vogel gekauft hatte, ſeinen Namen und
ſeine Adreſſe anz auf die Art, meinte er,
könn-
ten ſie nicht ſagen, daß ſie nicht wüßten, wohin
ſie ihm ſeinen Brillanten zu ſchicken hätten.
Na, es war ein ſchöner Lärm auf dem Kai.
Schließlich nahm jeder einen andern Sug. Ich
ſetzte die Sahrt bis Southampton fort, und dort
ſah ich beim Verlaſſen des Hafens den letzten
Strauß; es war der, den die Maſchiniſten
ge=
kauft hatten, und er ſtand nahe bei der
Lauf=
brücke in einer Art Korb, ein merkwürdiger
und grotesker Behälter für einen Brillanten
von derartigem Wert, falls er ihn wirklich in
einem Innern hatte.
... Das Ende der Geſchichte? Aber ich
habe es Ihnen ſoeben erzählt. Falls nicht ..."
vielleicht . Doch, es gibt etwas, was ſie ein
bißchen verſtändlicher machen könnte. Ungefähr.
eine Woche nach meiner Ankunft gehe ich durch
die Regent Street, um einige Einkäufe zu
machen, und wen ſehe ich. Arm in Arm und
höchſt vergnügt? Meinen Padiſchah und meinen
Potter! Wenn man es ſich recht überlegt, kann
man nicht umhin, zu denken . .
Ja, dieſer Gedanke iſt mir gleich gekommen.
Nun, verſtehen Sie, der Brillant war wirklich
echt. Und dann war Padiſchah ein Hindu aus
großem Hauſe. Ich habe ſeinen Nämen in den
Seitungen geleſen, ich habe ihn ſogar häufig
geſehen. Aber hatte der Strauß tatſächlich den
Brillanten verſchtuckt? Das iſt eine andre Frage.
Ende 4
zurücke
hat the
nach G
weil u.
des 9
form
nachde
ganger
Aiche
Tardie
macht
tref
aus w.
konföt
verluf
haben
währe
von
Wahl
große
Deut!
daß
den
hül
nor
ware
vor
mit
Ruck.
In meine Jugend, wo net bloß im große
Allgemeine, ſundern aach am Therjader alles
„bekanntlich” viel beſſer un ſchenner war, alſo
in meine Jugend, do hawwe ſe aach mitunner
dem Goethe ſein „Fauſt” als Ower gäwwe.
No un do bin ich beſunners gärn enei gange,
dann do hatt mer was for ſei Gäld. — s is net
ewich bloß geſchwätzt worrn, ſundern es war
aach Muſick debei, richdich Muſick, kaa ſo vun
dem iwwernadierliche Sfärengeſaiſel und
Sfären=
getön, wie letzten Winder in dem gebabbelte.
„Fauſt”. Sie hawwe allmitnanner ihr Sach
ge=
ſunge, was ſe zu ſage hatte, un zwiſchendorch
hawwe ſe als Ballätt gedanzt, richdich Ballätt
uff de große Fußzeh, un net wie heit, wo ſe
bloß ihr Exdremidhäte in de Gäjend
erum=
ſchmeiße, un ſchlenkern mit ihre Gliedmaße, wie
Groſchebobb. — Un de Deiwel is wärklich
unne aus de Höll eruff kumme, un net hinner
de Owebank evor; un es war aach e aſch
gruſe=
licher Kärl. der alde Riechmann; net wie de
Herr Paul Wegener, bei dem ich immer e bische
am alde Lorſch ſein Schwiegerſoh” hab denke
miſſe, wo e beriehmter Zärrgußklohn war.
No un de Kammerſenger Bär, däß war doch
wenichſtens aach en „Fauſt” un kag „Faiſtche‟
— — Ach, un wann’s dann am Schluß den
Mordsſchlag gedha hott, un däß ganze Kreemche
is mitſamſt dem Fauſt un dem Meffiſto in die
Diefe geſunke, un hinne is zu gleicher Zeit des
Gretche, vun lauder Engel gedrage, in de Him=
FF
mel enuff geſtieje — alſo mit aam Wort, do
war mer bis ins innerſte Mack geriehrt un
er=
griffe. — Un iwwerhaubt . . .
Bidde vielmols um Endſchuldichung, awwer
de Gaul is widdermol mit mer dorchgange, un
ich hab aus Verſähe widdermol vun alde
Ther=
jader=Erinnerunge geſchwärmt, was eichendlich
gornet mei Abſicht war, ſundern die ald Ower
is mer eigefalle, weil dodrinn die Stell
vor=
kommt, wo’s haaßt: „Ja das Gäld reſchiert die
Wäld.
Odder gibt’s heit e Ower, odder e Ahje,
odder e Kubblee, odder en Schlager, wo
ackdu=
wäller weer? Haaßt’s net ach heit in aam
fort: „Ja das Gäld reſchiert die Wäld?” — Un
is däß mit däre Gäldreſchiererei kaa Ower, wo’s
allemol zuletzt en Schlag dhut, un es ſauſt aaner
mit em annere in die Diefe? ...
Ich ſag bloß „Kreuger”, noochher wärd mer
ſchun wiſſe — Un des allerſchennſte: Der alde
Schwede hott ſogar mit dem Gäld, wo er
gor=
net hatt, die Wäld reſchiert. — He, ſoll mer
däß in unſerm uffgekleerte un gewitzichte
Zeit=
alder noch for menſchunmeechlich halte? — Odder
mißt mer heit net richdicher ſage: „Ja der
Schwindel reſchiert die Wäld?!‟ Däß reimt
ſich zwar net, awwer es ſtimmt däßhalb doch,
un wer abſelud uff=en Reim verſäſſe is, der
kaan jo meintswäje ſage: „Ja der Schwindel
reſchiert ’s Geſindel”.
Jedenfälls awwer, ob mer ſich jetzt en Vers
druffe mache kann odder net, es Gäld reſchiert
halt emol die Wäld. Wiſſentſchaftlich ausgedrickt
haaßt mer däß „Natzionalökonnemie‟.
Offe geſtanne, ich hab for ſo wiſſentſchaftliche
Fachausdrick immer en Mordsbammel, weil mer
nemlich nie waaß, was mer ſich drunner
vor=
ſtelle ſoll. Awwer ſoviel hab ich doch jetzt
eraus=
gefunne; alſo „Natzionalökonnemie” däß is,
wann ſich die Leit wunnern, warum ſe kaa Gäld
hawwe. In meine Jugend allerdings, wo mer
alſo ſo gärn geſunge hott: „Ja das Gäld
re=
ſchiert die Wäld!” — do hott mer vun ere
Natzionalökonnemie ſo gut wie gornir gewißt,
un wann die Leit kaa Gäld hatte, hawwe ſe
ſich dorchaus net driwwer gewunnert. — Heit
is awwer gottſeidank die Frog vollkumme
ge=
kleert. Die Leit hawwe zwar immer noch kag
Gäld, awwer ſie wiſſe wenichſtens warum.
Ja, ja, wann mer bei dene ſchwieriche Zeide
heit die Natzionalökonnemie net hette! — Mer
kann ſich zwar nir defor kaafe, awwer no, es is
doch immerhie e beruhichendes Gefiehl, wann
mer kaa Gäld hott, un waaß warum.
Frieher, do hawwe ſich wie geſagt die Leit
dodriwwer gorkaa Gedanke gemacht, ſie hawwe
afach gradſo in de Dag enei geläbt, un wann
ſe kaa Gäld hadde, hadde ſe kaans. Däßhalb
hott’s aach domals afach gehaaße: „Bezahle,
wann mer Gäld hott, is kag Kunſt; awwer
be=
zahle, wann mer kaans hott, däß is e Kunſt,
un die muß ich erſt noch lärne!“ — Däß war
jedenfalls em „Datterich” ſei
Natzionalökonne=
mie, un ich glaab, uffe afacher Formel kann
mer die ſchwierich Frog kaum bringe; ſie is heit,
drotz aller Wiſſenſchaft, noch dorchaus zudreffend,
un dodruff ſoll mer ſich bei de
Rebberatzions=
verhandlunge in Genf beruffe.
Woraus widderum evorgeh dhut, daß die
Natzionalökonnemie ohne Geld aach kaan Hund
hinnerm Owe vornäxe kann, dann es Gäld
re=
ſchiert die Wäld, un wann’s falſch is, wie dem
alde Schwede ſeins, dem gewäſene Finanz= un
Schwäwwelholzkeenich.
Manche Leit hawwe ſich aach ſchun driwwer
gewunnert, wo des Gäld eichentlich herkimmt.
Jano, nix Gewiſſes waaß mer net, es is äwe
do, beziehungsweis net do — meiſtens is es
net do. — Wann beim Staat kaans do is, ſo
behilft er ſich mit Nodverordnunge. Däß haaßt
mer dann „Staatsökonnemie‟
Jedenfalls däß is ſicher, mir ſin drotz aller
Natzionalökonnemie mit unſere Finanze aſch uff
em Holzwähk, dann es Gäld is des Wenigſte,
was die Meiſte hawwe. Bei Räjewädder is
es umgekehrt; do is widder es Gäld des
Meiſte, was die Wenigſte hawwe. Un
des allermärkwärdichſte is; je wenicher Gäld
mer hott, däſto billiger wärd alles; un
wann ſich däß Gäld haife dhut, dann ſteiche die
Preiſe in die Heeh wie en Luftballoh. —
Do=
driwwer hawwe ſich ſchun die bedeidenſte
Natzionalökonnome ihr hochwohllöbliche Köbb
verbroche.
Es gibt aach naife Gemieder, die maane,
wann’s am Gäld fehlt, ſo weer dem doch leicht
abzuhelfe, dann da braicht doch der Staat bloß
neies zu drucke. — Ja ſo afach is däß net, dann
mir miſſe doch unſern Goldſtandard halte, un es
därf däßhalb iwwer den Beſtand an
Gold=
blombe, den wo zu dem Zwäck unſer heechere
Staatsbeamte mit ſich erum drage, net enaus
gange wärrn; ’s is vun wäje de
Gold=
deckung ...
Em richdiche nooch mißt’s alſo heit haaße:
„Es Gold reſchiert die Wäld,” wie aach ſchun
es Gretche im gebabbelte „Fauſt” ſehr dräffend
ſeegt: — „Nach Golde drängt, am Golde hängt
doch alles; ach mir Armen!”
No ich hab jo dieſer Dage geläſe, daß mer
im Heſſe=Naſſauiſche drowwe, alſo gornet weit
vun unſere Neeh. e Goldmien endeckt hett,
e Goldbärchwärk, ſozuſage e heſſe=naſſauiſch
„Klondike”; un iwwer korz odder lang wärd
de Zuſtrom an Goldſucher eiſetze, ungefehr ſo,
wie ich däß neilich emol in dem Film „
Gold=
rauſch” geſähe hab.— Alſo: Aufnach
Allen=
dorf!
No däß is jo widder mol en Lichtblick, un
däßhalb mach ich mer aach weiter kaa Gedanke
mehr, ſundern nemm den letzte Reſt vun meine
Barſchaft un ſtiwwel uff die Mäß. Un wa
ich dem aldehrwürdiche Krakedull grad net
de Rache falle dhu, dann fahr ich e paarm
uffm Rieſerad, damit ich ſchwindelfrei wär”
e paarmol uff de Geiſterbahn, damit ich s Gr
ſeln verlärn; un wann dann noch was vun mei
Meßgeld iwwrich bleibt, bring ich meim Naſ
maul e Nodobfer, un kaaf mer bei unſerm al
eigeſäſſene Waffelbäcker, alſo bei meim al
Freund un Speezel. beim Sänge Schorſch, e vö
del Dutzend Waffele — no un dann ſieht m
jo widder weider bis zum nechſte Sunndag
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Ich hab neil
emol e paar Ausſprich beriehmter Menner
a=
de vurmärzliche un noochmärzliche Zeit uffe
wärmt, die wo mittlererweil ihr Gäldung ve
lorn hawwe. No un die Woch is mer widd
ganer eigefalle, nemlich dem Herr Jagow ſe
ner, der wo unnerm alde Reſchiem Bolleze
diräckter war in Preißiſch=Berlin, un wo em
unner ſehr kitzeliche Umſtend den klaſſiſche Au
ſpruch gedho hott: „Ich warne Neugi
riche!”
Jedenfalls, däß is aaner vun dene wenie
beriehmte Ausſprich, die wo heit noch ihr Gä
dung hawwe, un den wo mer unner alle Ur
ſtend behärziche ſollt, wann mer mit de Boll
zei net ins Gewärr kumme will.
Leider muß mer awwer immer widder fe
ſtelle, daß die Neigier net bloß e Haubtduger
vun de Weibsleit is, ſundern daß=en die naſ
weiſe Mannsbilder dorchaus nix noochgäwe.
So wars dann aach die Woch, wo ſe ſich i
Landdag widder emol zu=ere gemiedliche Au
ſprooch zuſamme geſetzt hadde. Un do lagfe d
Leit hie, daß mer glaabt, es dhet en Or ve
daalt wärrn!
Nadierlich wolle ſe net bloß ihr Neigierd5
friediche, naa, ſie wolle aach was erläwe.
No un wann die Sach ruhich verleeft, dann
ſe recht enddaiſcht, un ſage: „Ach gehaam, s w.
jo gornir los!” — — Dhut mer n awwer
Gefalle, un leßt ſe was „erläwe”, dann
is=
däß aach widder net recht. — Ja du liew
Strohſack, wie ſolls dann do die Bollezei ne
mache?!
Es beſte is, mer behärzicht in dene nerver
Zeide die ald Bollezeibeſtimmung: „Es ſolln
mehr, wie aaner allaans beiſamme ſteh!”
Un daß, wann’s „Draſſem” gibbt, immer d
Unſchuldiche krieje, däß wor ſchun unnerm al
Fritz ſo. Ich muß do an den Spaß denke,
die Buwe uff de Gaß mol den Wixeſel genä
hawwe. Wie en Butz kumme is, ſin ſe ausg
riſſe, bis uff aan, der wo bloß debei geſtant
un gornix gemacht hatt; un ausgerächent de
hott der Butz a geweſche. — No un wie=en ſe
Lehrer gefrogt hott: „warum greinſte dann?
do hott er geſagt: „Ei en Schutzmann hott m
uff de Backe gehaage, un ich hab dem Eſel go
nir gedho!” — Un do hott=er vum Lehrer no
a krickt — —
Ja, ſo is es halt; der Unſchuldiche muß ri
leide, um ſeiner Neigierde wille. .
Küchenzettel vom 25. April bis 1. Mai.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Getr. Gemüſeſuppe, Grießklöße mit
Obſt.
Dienstag: Sagoſuppe, Spinatauflauf,
Kar=
toffeln.
Mittwoch; Kerbelſuppe, Hackbraten,
Rahm=
kartoffeln, Salat.
Donnerstag: Ger. Haferſuppe, gefüllte
Pfannkuchen, Salat.
Freitag: Sauerampfer=Suppe, gedämpften
Fiſch, Kartoffeln.
Samstag: Reisſuppe, Heringskartoffeln.
Sonntag: Ochſenſchwanzſuppe, gefüllte
Kalbs=
bruſt, Erbſen, Kartoffeln. — Caramell=
Pud=
ding.
Wenn das Mantelfutter ſchadhaft
wird. Hat es ſich unter den Armen
durchge=
ſcheuert, meiſt die erſte Stelle, die die Spuren
langen Gebrauchs aufweiſt, dann kann ſich die
Hausfrau damit helfen, daß ſie in der Mitte des
Aermelfutters ein Stück herausnimmt, durch
an=
deres erſetzt und nach Art eines kleinen,
abge=
rundeten Boleroteils zugeſchnitten, den Mantel
von innen damit bekleidet. Hexen= oder
Fiſch=
grätenſtiche, oder eine leicht eingereihte
Seiden=
treſſe, vielfach ſchon mit Reihfaden käuflich,
decken dann den umgeſchlagenen Rand dieſes
Be=
ſatzteiles, ſo daß dieſer nicht wie ein Flicken
wirkt. Iſt das Futter innen am Aermelrande
durchgerieben, dann kann ſie ſich ebenfalls durch
Zwiſchenſetzen eines anderen Stückes in der
Aermelmitte helfen, um das heruntergezogene
Futter von neuem am unteren Rande
anzu=
ſäumen. Durchgeſtoßene Futterränder am Saum
dagegen, können praktiſch und elegant zugleich
durch einen etwa 30 Zentimeter hohen Streifen
von gemuſtertem Kunſtſeidenſtoff bei glattem
Innenfutter oder von einfarbigem Stoff bei
ge=
muſtertem Futter beſetzt werden. Leicht mit
Köpfchen eingereiht und von unten her verſtürzt
aufgeſetzt, wirkt dieſe Erneuerung wie eine
aparte Garnitur der Mantelabſeite.
Gefüllter Gänſehals. Dazu ziehe
man vorſichtig die äußere ſchlauchartige Haut
vom Gänſehals ab, vernähe eine Seite mit
dünnem Bind= oder Zwirnsfaden, um nun aus
einem halben, eingeweichten, ausgedrückten
Brötchen, Ei, etwas Peterſilie, ſowie Pfeffer,
Salz, evtl. Bratenreſten und der feingewiegten,
in Butter gedünſteten Gänſeleber und einigen
feingeſchnittenen Speckwürfeln eine pikante
Fül=
lung herzuſtellen. Mit dieſer ſtopfe man den
Hals nicht zu feſt, um dann auch die andere
Oeffnung zu vernähen. Darauf in Fett von allen
Seiten angebräunt, mit kochendem Waſſer bedeckt,
langſam weichgedünſtet, ſchmeckt dieſer gefüllte
Gänſehals zu Grün=, Rot= und Sauerkohl ganz
vorzüglich, wie auch erkaltet, in Scheiben
ge=
ſchnitten, als ſogenannte Gänſewurſt zum
Abend=
brot ſehr gut.
B.I.
Feiner Leberpudding. Die enthäutete
Kalbs= oder Schweinsleber, oder auch zu gleichen
Teilen, ſchabe man mit einem Löffel fein und
miſche ſie mit einem eingeweichten, ausgedrückten
Brötchen, einem Ei, einer nußgroßen,
feingerie=
benen Zwiebel, Salz und Pfeffer nach Geſchmack,
ſowie 50 Gramm feinwürfelig geſchnittenem
Speck. Dieſe Maſſe fülle man in eine gefettete
Form und koche ſie im Waſſerbad ½—3 Stunde.
Heiß geſtürzt, ſerviere man dieſen Pudding mit
einer Kapern=, Zwiebel= Sardellen= oder
Peter=
ſilienſoße. Erkaltet in Scheiben geſchnitten,
er=
gibt dieſer Leberpudding einen ausgezeichneten
Brotbelag.
Aehnlichkeiten.
Wirrſal, Kopf, Gedanke, Elend, Beginn, Freude,
Furcht, Qual, Empfang, Vermerk.
Man ſuche Wörter, die Gleiches oder
Aehn=
liches bedeuten. Deren Anfangsbuchſtaben
nen=
nen dann zwei, die ſich jetzt wieder in den Haaren
CarlDeubel.
liegen.
Magiſches Quadrat.
Neugier.
Ne
Nummer 464.
Endſpielſtudie 54.
5. Rinck in Barcelona.
(1. Preis im 3. internationalen
Studienwett=
bewerb der „Italia Scacchiſtica” 1925/26.)
b d e f g
1. Hat mehrerlei Bedeutung
2. Drgan im menſchlichen Körper.
3. Unglücksbote.
4. Stockwerk.
5. bewachſene Fläche.
Nach richtiger Ordnung der Buchſtaben
er=
halten die waagerechten und ſenkrechten Reihen
gleichlautende Wörter. Carl Deubel.
Beſuchskarten=Rätſel.
Mide lite lite nite.
Prüſtelung: Kex 7as. ei, Kes ras 18 515, h5. hf.
Löſung der Endſpielſtudie 53.
8. A. 2. Kubbel. Aus dem Nice=Gedenkturnier, 1917. (as
Lb5 Sc6 Be2 e7: Kal Dg6Lt5 Be5: Weiß macht remis.)
1. Se6—d41 lie3 ſam beſten) 2. Sböt lib3 3. Begb
De3 4.I43 Dr43 5. Deßt Da4 6. Delt 1417 Dd14
D:d1 und Weiß iſt patt: oder 1. .. Dg84 2. 8b34 Xb1
3. I.d3 (nicht 3. Be8D De3! und Weiß wird matt) 1d7 (g6)
4. Be8D Lres 5. Be4t. D:43 und Weiß iſt wieder patt.
Durch Umſtellung der Buchſtaben des Namens
iſt der Beruf des Herrn zu bilden.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 16.
Gitterrätſel.
Echo, 2. Homo, 3. Siam. 4. Togo, 5. Goar,
6. Afra. 7. Auto, 8 Tari, 9. Jran.
„Coſi fan Tutte‟.
Drei magiſche Quadrate.
I. Quadrat: 1. Karl. 2. Aloe, 3. Roſa, 4. Lear.
1. Quadrat: 1. Gold. 2 Omar, 3. Lade, 4. drei.
III. Quadrat: 1. Mark. 2. Arie, 3. Rigi, 4. Keil.
„Karl Goldmark”.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2380—B92.— Alle Rechte vorbebalten. Nachdt. verboe
„Morgen kommt der Juſtizminiſter hier 1
Zuchthaus!”
„Nanu, was hat der denn ausgefreſſen?
Die Erklärung. „Herr Lehrer,” meldete ,
der kleine Hans, „meine Schweſter hat die Me
ſern.” — Sofort packſt du deine Sachen und geh
nach Hauſe!” ſagte der Lehrer, „und komme
nicht wieder, bevor deine Schweſter geſund iſt.
— Als er draußen war, meldete ſich der kein
Max: „Herr Lehrer, ich möchte Ihnen nur dat
auf hinweiſen, daß Hans ſeine Schweſter
Amerika wohnt.”
Das Wichtigſte. Bäuerin (zum Apotheker)
„Schreiben S aber ganz deutlich auf die Md.
zin, was für den Bauer, und was fürs Pferd i
Wie leicht könnt: dem Pferde was paſſieren un
grad” jetzt vor der Ernte!”
Kaffeehausgeſpräch. A.: Ich werde im näch
ſten Monat meinen ganzen Betrieb rodikal 19
organiſieren. Und was machen Ihre Geſchäſte”
—B. „Ich habe auch kein Geld.”
Unter Kollegen. Baſſiſt Grundl: „Hatte v0
kurzem in Heidelberg koloſſalen Erfolg als Wal
fenſchmied”, Studenten ſpannten mir nach de
Vorſtellung die Pferde aus.” — Tenoriſt Meiek
„Iſt gar nichts! Auf meiner letzten amerith
niſchen Tournee, in Boſton, als ich den Lchen
grin” ſang, waren ſogar die Statiſten auf de
Bühne ſo entzückt, daß ſie mir den Schwan aus
ſpannten und den Nachen ſelbſt auf die Bihn
zogen.
Wichtiger. „Schon die geräuſchloſen Kinde:
wagen geſehen3” — „Ich hab nicht viel 309
— ein geräuſchloſes Baby wär mir lieber.
reifen als elegante Nachmittagsmode.
rüher einmal vertraten Streifenwirkungen
„bſolut ſportlichen, faſt könnte man ſagen:
iſtiſchen” Stil, und wurden nur
gelegent=
uch für die Alltagstrotteurkleidung
heran=
en, aber auch hier nur für ausgeſprochen
ittägliche Stücke oder aber für jene Modelle
indet, die die beruflich=tätige Frau im
zu tragen wünſchte. Natürlich handelte
h damals keineswegs um markante,
ſon=
faſt immer nur um Ton=in=Ton gehaltene
fen, etwa in Beige=Braun, in Weiß=
Grau=
irz uſf.
ſchiedenſten Arten verwendet, und um über dieſe
Mode, die heuer weiteſte Kreiſe beſchäftigt,
Auf=
ſchluß zu geben, haben wir ein paar nicht
all=
tägliche Modelle im Bilde feſtgehalten:
Erwähnenswert wäre vor allen Dingen die
geſtreifte Krawattenſeide, die man für ſeitlich
geknöpfte und mit einem Gürtel
zuſammenge=
haltene weſtenähnliche Bluſen heranzieht. Sie
haben lange, ebenfalls aus dem geſtreiften
Ma=
teriale hergeſtellte Aermel und rücken einen
ganz außerordentlich intereſſanten Stil in den
Vordergrund. Man pflegt dieſe Bluſen mit
Ein Garten=Pyjama
aus geblumtem Kretonne
ſieht ungemein reizvoll und eigenartig aus und
iſt doch ſehr leicht und billig herzuſtellen.
Natür=
lich trachtet man, ein beſonders ſchönes Muſter
zu wählen, wobei kleine Blüten= oder
Früchte=
motive am allerbeſten gefallen.
Ein derartiges Stück ſtellt die glückliche
Ver=
einigung eines Arbeitsanzuges und eines
Gar=
tenpyjamas dar und wird über einem
einfar=
bigen Polohemde mit aufgerollten Aermeln
ge=
tragen.
Der Overallſchnitt iſt in dieſem Falle ſehr
einem Male aber bringen die großen
ind Seiden=Fabriken geſtreifte Gewebe,
von allem bisher Geſehenen inſofern
UffS unterſcheiden, als die neueſten
Erzeug=
ihrem Kolorit ganz beſonders lebhaft
ſelbſt die gewagteſten
Farbzuſammen=
ſtelleo n bieten!
9a begegnet hier längs=, quer= und
dia=
a1 ſtreiften Materialien, die natürlich ganz
enartig wirken.
rgibt ſich aus der Zuſammenſtellung
Streifenrichtungen ein ungemein
in=
er Effekt.
9: ſtreifen an ſich ſind natürlich keines=
Slgelmäßig, ſondern werden gelegentlich
rch Wellenlinien u. dgl. unterbrochen,
Nu jene verſchwimmende Wirkung entſteht,
den Geſamteffekt, ſehr weſentlich und
O guten Eindruck entſcheidend iſt.
wenn die bunteſten Farben im
Strei=
erſcheinen (es iſt nämlich nicht ſelten,
n. Rot, Blau, Gelb und noch manch
ſchattierungen vereinigt werden), kann
nicht behaupten, daß dieſe Mode
auf=
ſei, und es fällt einem lediglich die
nders flotte, ſommerliche Wirkung auf,
ich von der eleganten Frau mit Freude
verden wird.
ich dürfen nur jene an die Verwen=
Streifenmaterial denken, die wirklich
ellos ſchlanke Figur haben, da dieſe
ſonſt durchaus fehlangebracht wären,
ine unterſetzte Geſtalt dadurch in ihren
noch betont werden würde. Allerdings
ſtärkere Frauen keineswegs gezwun=
Streifenmode vollkommen zu
über=
ſie ſich ja ihre Eigenart in Form von
i Details (Schals, Weſtenwirkungen
zunutze machen können.
Verarbeitung geſtreifter Gewebe iſt
nicht leicht und darf wirklich nur
mo=
ahrenen überantwortet werden, da es
i3 beſonderen Begabung, eines
gepfleg=
macks und einer vollendeten Technik
enn man hier Gutes bringen und nicht
werden ſoll.
ftes Material wird auf die allerver=
einem dunklen Rocke in Verbindung zu bringen
und gewinnt auf dieſe Weiſe eines der
ent=
zückenden Complets, die — durch ein
kurzärme=
liges Jäckchen ergänzt — in den führenden
Modeſalons Aufſehen erregen, (Bild 1.)
Auch das kleine Trotteurkleid, das aus Wolle
oder Seide gearbeitet ſein kann, holt vielfach
ſeine beſten Wirkungen aus Streifeneffekten,
wobei man durch die Verſchiedenheit der
Rich=
tung — wie ſchon früher angedeutet wurde
ſehr reizvolle Möglichkeiten zu finden vermag.
Unſere zweite Skizze macht mit einem
derarti=
gen Modell vertraut, bei deſſen Oberteil die
Streifen Längsrichtung haben, während die
durchgeknöpfte Rockpartie quer=verarbeitet iſt
und eine oberhalb des Gürtels angebrachte Paſſe
durch eine Diagonalverwertung des Streifs
den richtigen Uebergang vermittelt. Eine lichte
Garnitur aus Organdy, Piké oder einem
ähn=
lichen Materiale vermag einem derartigen
Stücke die vornehme Note zu geben.
Von bezauberndem Schick ſind die
verſchie=
denen mit geſtreiftem Materiale eingefütterten
Paletots. Man pflegt ſie beiderſeits tragbar
zu arbeiten, weil ſie dann viel beſſer ausgenützt
werden können. Ein angeſetzter Schal kommt
bei einem ſolchen Paletot vorzüglich zur
Gel=
tung. Wir führen dieſe Idee in unſerem
vor=
letzten und letzten Bilde vor Augen und zeigen,
daß zu dem Mantel ein Kleid gedacht iſt, das
aus dem einfarbigen Materiale des Paletots
verfertigt ſein müßte, ſo daß die Streifen des
Mantels und Schals um ſo beſſer zur Geltung
gebracht werden könnten.
Unſere Skizzen beweiſen, daß die
Streifen=
mode nicht geringe Möglichkeiten in ſich birgt,
die auch in den prominenten Werkſtätten
wahr=
genommen und in ſehr anregender Art
ausge=
wertet werden.
Die Hüte und Schuhe, die man zu Modellen
mit Streifenwirkungen trägt, müſſen unbedingt
einfarbig und ganz beſonders einfach ſein, da
es gerade hier außerordentlich wichtig iſt, trotz
der Lebhaftigkeit und außerordentlichen
Bunt=
heit des Muſters die elegant=dozente Note zu
Willi Ungar.
unterſtreichen.
günſtig, die aufgeſetzten Taſchen ſind ungemein
praktiſch und der durch Träger gehaltene „Latz”
des Oberteiles iſt ſehr flott in ſeiner Wirkung.
Die richtige Ergänzung einer ſolchen
Auf=
machung iſt durch einen breitrandigen
Leinen=
oder Strohhut gegeben.
Natürlich iſt ein derartiger Arbeitsanzug (bei
dem vor allen Dingen auf Farbechtheit des
Ma=
teriales geſehen werden muß) ſpäterhin auch für
die Sommerreiſe und für den Strand gut zu
Willy Ungar.
benützen! (Skizze.)
Es gibt gewiſſe Dinge in der Mode, deren
Kenntnis zum Verſtändnis der allgemeinen
mo=
diſchen Tendenz nötig iſt. Sind Ihnen dieſe
ge=
läufig, ſind Sie genügend orientiert, um jeden
Fehlgriff zu vermeiden? Die „Elegante Welt”
(Verlag Dr. Selle=Eysler A.=G., Berlin) bemüht
ſich, ihren Leſerinnen und Leſern dieſe
notwen=
dige Orientierung zu geben, und auch das ſoeben
erſcheinende neueſte Heft iſt in ſeiner
Reichhal=
tigkeit und Vielſeitigkeit wieder ein Beweis
dafür,
Schöne frühſommerliche Schuhe.
Die Schuhmode ſchließt ſich der übrigen
Tages=
mode inſofern an, als man nun auch auf dieſem
Gebiete kontraſtreiche Zuſammenſtellungen zu
ſchätzen weiß; es muß wohl nicht betont werden,
daß vor allen Dingen die verſchiedenen
ultra=
modiſchen Farbkombinationen Berückſichtigung
finden, alſo Blau=Weiß, Blau=Grau, Blau=Sand,
Rot=Beige, Grün=Grau uſf.
Eine vielbeachtete Neuheit ſind weiße
Schuhe, die man heuer nicht nur für den Strand,
ſondern auch für die Promenade in der Stadt zu
ſehen bekommen wird und die in Form blauer,
roter, grüner oder gelber Motive ſehr aparte
Farb=Akzente bringen werden.
Einige beſonders originelle Schuhe zeigen wir
in unſerer Skizze.
Für Trotteurzwecke iſt ein aus genarbtem
Leder hergeſtelltes Modell mit markanter Kappe
und Querblenden in abſtechender Farbe zu
emp=
fehlen, während zur nachmittäglichen
Auf=
machung die phantaſievolle Pumpsfaſſon das
Richtige iſt.
Die abendliche Sandale verbindet oft das
gemuſterte Material des Abendkleides (Imprimé
oder dgl.) mit einfarbiger Seide, ſofern man es
nicht vorzieht, ſie ganz in der
Hauptſchattierung=
des Kleides, und zwar einfarbig zu halten
(rechts). Für Promenadepumps wären noch die
hellen „Intarſien” auf dunklem Grunde
und=
als eigenartiger Modegedanke — originelle, in
der Mitte geknöpfte Halbſchuhe aus zweierlei
Leder anzuführen.
Willy Ungar.
Gewickelte u. geflochtene Schals
ſtellen endlich wieder einmal eine erfreuliche
Ab=
wechſelung dar und konnten in erſtaunlich kurzer
Zeit außerordentlichen Beifall erringen, um ſo
mehr, als hier eine Mode entſteht, die eine
ab=
ſolut „individuelle Note” der Trägerin
vor=
ausſetzt.
Es können hier allerlei Möglichkeiten
gefun=
den werden, um intereſſante Wirkungen zu
er=
reichen.
Am gebräuchlichſten iſt die Verwendung von
zweierlei Material, etwa von einfarbiger und
karierter Seide, die — wie dies unſere erſte
Skizze andeutet — zu einem „Zopf” verflochten
wird.
Falls man aber einen „kompakteren” Effekt
vorzieht und die ſogenannte „Kummet=Faſſon”
zu erreichen wünſcht, muß man für eine
entſpre=
chende Einlage ſorgen, ſo zwar, daß eine weiche
Rolle gearbeitet, entſprechend „eingedreht” und
rückwärts derart abgeſchloſſen wird, daß die zwei
Zipfel=Enden frei flattern, wodurch dieſer ſchicken
Garnierung des modernen Kleides jene Note
ge=
geben wird, die ſie zum Erfolge führen kann.
(Wenn man dieſen „Kummet=Schal” aus
geſtreif=
ter Seide herſtellt, iſt der Effekt ein ganz
be=
ſonders kapriziöſer. — S. Mittelbild!)
Zum Geſellſchaftskleid aber arbeitet man die
gewickelten Schals aus ſchwerem Marokko=Krepp
oder aus Satin in einer ſchönen Paſtellſarbe,
und zwar wird dann der Schal meiſt nur
einſei=
tig gedreht, während die andere Seite die flache,
loſe geſchlungene Form behält. (Letzte Skizze.)
Willy Ungar.
Heite
Nummer 114
latte
Sonntag, den 24. R.
Ende 4
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nach G
weil u.
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haben.
währe
von
Wahl
große
Deutſ
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
Herkules=Arbeit der Kreuger=Kommiſſion.
Immer neue Unregelmäßigkeiken werden aufgedeckk. — Weitere Berhaftungen bevorſtehend.
Kreugers Teſtamenk.
Zweiſelhafte Zinanzoperakionen.
Eine beſondere Abteilung der Kreuger=Kommiſſion hat ſich
damit beſchäftigt, Klarheit über die zahlreichen, von Kreuger in
verſchiedenen Teilen der Welt gegründeten Tochtergeſellſchaften zu
ſchaffen. Da nur ganz wenige dieſer Geſellſchaften in den
Bü=
chern oder Aufzeichnungen Kreugers zu finden ſind, hat ſich dieſe
Arbeit außerordentlich ſchwierig geſtaltet. Bisher ſollen zwar mehr
als 400 Tochtergeſellſchaften feſtgeſtellt worden ſein; man glaubt
aber, daß man noch Hunderte ſolcher Geſellſchaften entdecken werde,
die innerhalb des Konzerns und unter der perſönlichen Leitung
Kreugers ein mehr oder weniger ſcheinbares Daſein geführt hatten.
Dem Mitglied der Kreuger=Kommiſſion Prytz ſoll es durch
Verhandlungen mit amerikaniſchen Intereſſenten gelungen ſein,
für die ſchwediſche Zündholzgeſellſchaft günſtige Ergebniſſe zu
er=
zielen, die alle unmittelbaren Schwierigkeiten und andere
vorüber=
gehende Gefahrenmomente beſeitigten.
Die Wechſelagenten des Amſterdamer Marktes haben beſchloſſen,
ein Komitee zu bilden, das die Intereſſen der Inhaber von
Wert=
papieren des Kreuger u. Toll=Konzerns ſichern ſoll. Dieſer
Ent=
ſchluß iſt nach Fühlungnahme mit den Vereinigungen der
Wechſel=
agenten Frankreichs, Englands, der Schweiz und Deutſchlands
ge=
faßt worden.
Preſſemeldungen zufolge hat Jvar Kreuger nur ein Teſtament
hinterlaſſen, durch das einer Frau Ingeborg Eberth aus Stockholm
ein Legat von einer halben Million Kronen ausgeſetzt wird.
Aller=
dings iſt kein freier Nachlaß vorhanden.
Für Samstag wurden zwei neue Verhaftungen in der Kreuger=
Angelegenheit erwartet. Der ſchon verhaftete Reviſor Wendler
hat bei dem Kreuger=Konzern ein Gehalt von 100 000 Kronen pro
Jahr bezogen.
Die zum Konkursverwalter der Internationalen Match
Cor=
voration auserſehene Irving Truſt Comapny iſt vom
amerikani=
ſchen Gericht beauftragt worden, durch ihre Vertreter in New York
und Schweden Verhandlungen mit der Kreugerkommiſſion
einzu=
leiten.
Kreuger hat, wie die „Financial Times” meldet, im Jahre
1929 verſucht, das Zündholzmonopol für Spanien zu erhalten. Da
aber das ſpaniſche Geſetz, die Uebertragung der Aktienmehrheit
eines Monopols an einen Ausländer verbietet, habe Kreuger
be=
abſichtigt, einem Senator zwei Millionen Peſeta vorzuſchießen, der
ihm dann, als Strohmann gedient haben würde. Dieſer Senator
ſei während einer Reiſe nach Italien auf eine Klage Kreugers hin
verhaftet worden. Jetzt erfährt man, daß derſelbe Senator damit
gedroht habe, die Manöver verſchiedener Deputierten mit dem
Kreuger=Truſt aufzudecken.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Es war nicht zu erwarten, daß zum Samstag und einen Tag
vor den Preußenwahlen an der Berliner Börſe größere
Um=
ſatztätigkeit einſetzen würde. Man war aber doch über die
auffal=
lende Widerſtandsfähigkeit der Kurſe zu Beginn der Börſe
über=
raſcht, nachdem man vormittags noch auf Grund des vorgeſtrigen
flauen New Yorks ſchwächere Kurstaxen hören konnte. Das
Ge=
ſchäft war zwar weiter ſehr gering, die Deckungen ſchienen abex
doch noch nicht völlig aufgehört zu haben, ſo daß hierdurch den
Märkten eine gute Stütze geboten wurde. Zu der freundlicheren
Auffaſſung trug bei, daß man in Genf doch — wenn auch nur einen
kleinen Schritt — vorwärts gekommen iſt; ferner löſte die
Erklä=
rung der Royal Dutch=Gruppe Befriedigung aus, und ſchließlich
beruhigte, daß Burbach=Aktien nicht weiter im Kurſe nachgaben.
Die Inſolvenz der Alfred Lehmann A.G. machte keinen ſtärkeren
Eindruck. Beachtung fand auch, daß die Wirtſchaftsberichte aus
Amerika im Gegenſatz zur Börſentendenz in New York eher
zu=
verſichtlicher lauten. Rein kursmäßig gab es einige intereſſante
Sonderbewegungen. So konnten Chadeaktien um weitere 5,5 Mk.
anziehen, auch El. Lieferungen waren erholt und 2,25 Proz, höher.
Ferner zeigte ſich einige Nachfrage nach Schiffahrtsaktien und
Ne=
benwerten wie Vogel Telegraph, Goldſchmidt, während
anderer=
ſeits Bemberg, angeblich auf Exekutionen, um 2,25 Proz. gedrückt Danatbank. . . . . .
waren, und auch Ilſe=Genußſcheine durch eine 2proz. Abſchwächung
auffielen. Im Verlauf ſchien die Tendenz überhaupt hauptſächlich Disconto=Geſ.
infolge der Geſchäftsloſigkeit eher nach unten zu neigen, die Rück= Dresdner Bank
gänge hielten ſich bei den meiſten Werten aber im Rahmen von
Bruchteilen eines Prozentes und gingen nur bei Schultheiß und
Rhein. Braunkohlen bis zu 1 Prozent. Auch am Pfandbriefmarkt
wurden überwiegend ſchwächere Kurſe genannt, Altbeſitzanleihe / Bahr. Motorenw.
war allerdings feſter; auch Schutzgebiete wurden zirka 0,25 Proz. J. P. Bemberg
höher taxiert. Reichsſchuldbuchforderungen neigten aber zur
Schwäche. Von Auslandsrenten iſt heute nicht viel zu berichten. Berl. Maſch=Bau
Rumänen, Ungarn und Mexikaner bröckelten bis zu 0,25 Prozent / Conti=Gummi
ab. Mit Ausnabme von Mitteld. Stahl neigten auch Induſtrie= Deutſche Cont. Gos
obligationen im Verlauf zur Schwäche.
Am Berliner Geldmarkt war die Situation völlig unverändert.
Tagesgeld blieb unverändert mit 5½—5¾ Prozent an der
unte=
ren Grenze. Monatsgeld ſtellte ſich auf 7 Prozent und darüber.
Privatdiskont 5 Prozent.
Am Wochenſchluß zeigte die Frankfurter Börſe ein
un=
einheitliches Bild. Zu Beginn überwogene allerdings an den
Hauptmärkten die Kursbeſſerungen, mit Ausnahme von
Kali=
aktien, die aus den bekannten Gründen bei Burbach erhebliche
Rückſchläge zu verzeichnen hatten. So verloren Aſchersleben 6,
Weſteregeln 7 Prozent. Im übrigen blieb das Börſengeſchäft klein
bei größter Zurückhaltung angeſichts der bevorſtehenden
Wahlent=
ſcheidung in den verſchiedenen Landtagswahlen. Teilweiſe ſchritt
die Spekulation zu Deckungen, wodurch ſich auch meiſt die etwas 69 Preuß. Staat.
höheren Kurſe erklären, da Publikumsaufträge ſo gut wie nicht
vorlagen. Am Farbenmarkte eröffneten J.G. Farben 0,75 Proz. 89 Thſringen.
höher. Von ſonſtigen Chemiewerten Erdöl 0,5 Prozent feſter
da=
gegen Scheideanſtalt 0,25 Prozent niedriger. Am Markt für
Bank=
aktien lagen Reichsbank zu Beginn ½ Prozent höher. Schwächer
lagen Kunſtſeideaktien, von denen Aku 1,25, Bemberg 1,5 Prozent
verloren. Ungefähr behauptet waren Zellſtoffwerte. Von Trans= Dtſche. Anl.
Ablö=
portwerten lagen Reichsbahnvorzüge ½ Prozent niedriger. Am
Elektromarkt war die Kursgeſtaltung uneinheitlich; während AEG.
0,25 Proz., Lahmeyer 1,75 Proz, höher lagen, verloren Licht und Deutſche Schutzge
Kraft 2,5, Schuckert 0,5, Siemens 0,5 Prozent. Am Montanmarkt
eröffneten Gelſenkirchen 0,75 Prozent freundlicher. Die übrigen
Montanpapiere waren zu behaupteten Kurſen geſucht. Von hieſi= 6% Aachen b. 29
gen Werten lagen Holzmann 0,5 Prozent höher. Schiffahrtsaktien 6’Baden=Baden.
eher eine Kleinigkeit nachgebend. Am Anleihemarkt konnten Alt= 6o9 Darmſtadt v.35
beſitz ihre Aufwärtsbewegung fortſetzen und nochmals 8 Prozent
gewinnen. Schutzgebietsanleihe etwas freundlicher.. Die übrigen 6% Dresden.. ...
Renten und Anleihen hatten ſtilles Geſchäft bei kaum veränderten
Kurſen zu verzeichnen. Im Verlauf blieb das Börſengeſchäft
ruhig und luſtlos; die Kurſe bröckelten eher ab. Am Geldmarkt iſt
Tagesgeld leicht bei 4,75 Prozent.
Die Nachbörſe war ſchwach. Man nannte Farben mit 90.
Die Lage am Geld= und Deviſenmarkk.
Der Geldmarkt hat ſeine Flüſſigkeit auch in der abgelaufenen
Woche behalten. Tagesgeld blieb mit 4,5 Prozent während des
ganzen Berichtsabſchnittes leicht, nur in der Mitte der Woche 5½2% Heſſ. 2bs. auf größere Abdispoſitionen nach Berlin und infolge der
Fälligkeit der Gehaltsrate vorübergehend eine geringe Ver= 69e Prenß,
Ods=
knappung ein, wodurch der Satz auf 4,75 Prozent anzog. Das
Angebot von Privatdiskonten iſt recht klein, ſo daß die
vorlie=
gende Nachfrage nicht befriedigt werden kann. In Monatsgeld
kommen nur unbedeutende Abſchlüſſe zuſtande. Das Intereſſe für
Reichswechſel hat zurzeit faſt völlig aufgehört, dagegen konnten
Reichsſchatzanweiſungen mit 6 Prozent recht gut abgeſetzt werden.
Am Deviſenmarkt bildete der Kursverfall der ſchwediſchen
Währung, der im Zuſammenhang mit den Enthüllungen über die
Vorgänge im Kreuger=Konzern bereits in der Vorwoche eingeſetzt
hätte, das hervortretende Ereignis der Woche. Die ſchwediſche
Krone ſenkte ſich auf den tiefſten bisher verzeichneten Stand,
wobei der Einfluß auf die norwegiſche Währung deutlich zutage
trat, denn auch die Norwegenkrone wurde ſtark in Mitleidenſchaft
gezogen, und ſenkte ſich vorübergehend ſogar unter den Stand
der ſchwediſchen Deviſe. Im Gegenſatz hierzu konnte Kopenhagen
ſeine Poſition gut behaupten. Erſt in den letzten Tagen der Woche
kam die Deroute der beiden Norddeviſen zum Stillſtand. Eine
ganz ähnliche Parallelbewegung, allerdings in entgegengeſetztem
Sinne, zeigte die Entwicklung des öſterreichiſchen und ungariſchen
Deviſenkurſes. Der Pengö erfuhr eine ſprunghafte Steigerung
und wurde ſchließlich von der offiziellen Notiz geſtrichen, da durch
das Inkrafttreten des Clearing=Abkommens mit Ungarn ein freier
Handel mit ungariſchen Deviſen unterbunden wurde. Gleichzeitig
mit dem ungariſchen Pengö konnte ſich auch der öſterreichiſche
Schilling kräftig erholen. Zum Teil mag dies ſeine Begründung
darin finden, daß der bereits einſetzende Reiſeverkehr eine
Er=
höhung der Nachfrage und damit auch eine Verknappung des
Materials mit ſich bringt, andererſeits auch die neueſtens
getroffe=
nen Abmachungen über die Aufrechnung der deutſchen Guthaben
ſtimulierend wirkten. Die Diskontſenkung der Bank von England
kam in einer rückläufigen Bewegung des Pfundkurſes zum
Aus=
druck Bei der Abſchwächung gegenüber dem Dollar ſpielten auch
die Ausführungen des engliſchen Schatzkanzlers zum Budget eine
gewiſſe Rolle. Bemerkenswert war ferner die Feſtigkeit der
ſpani=
ſchen Peſeta.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Inderziffer der Großhandelspreiſe vom 20. April. Die
vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 20. April berechnete
Groß=
handelsindexziffer iſt mit 98,3 gegenüber der Vorwoche um 0.2
v. H. geſunken. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrar=
ſtoffe 94,6 (minus 0,3 v. H), Kolonialwaren 87,6 (minus 0,8 v. H.),
induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 89,1 (minus 0,2 v. H.), und
induſtrielle Fertigwaren 119,6 (minus 0,1 v. H.).
Gebr. Roeder A. G., Darmſtadt. Die Generalverſammlung der
Geſellſchaft genehmigte die bekannten Anträge der Verwaltung
und beſchloß die durch die Notverordnung notwendig gewordenen
Satzungsänderungen. Aus einem Reingewinn von 27 324 RM.
(137 153 RM.) werden ſatzungsgemäß 7 Prozent Dividende auf die
V.=Aktien verteilt, während die Stammaktien dividendenlos
blei=
ben (i. V. 7 Proz.) und der Reſtbetrag des Reingewinns auf neue
Rechnung vorgetragen wird. Der Aufſichtsrat wurde in ſeiner
bisherigen Zuſammenſetzung, mit Ausnahme des ausſcheidenden
Herrn Ludwig Roeder=Berlin, wiedergewählt.
Odenwälter Hartſtein=Induſtrie A. G., Darmſtadt. Die für das
Geſchäftsjahr 1931 vorgelegte Bilanz nebſt Gewinn= und
Verluſt=
rechnung der Geſellſchaft weiſt nach Abſchreibungen von 139 348
(186 883) RM. einen Reingewinn von 76 848 (75 493) RM. aus.
Der am 21. Mai in Darmſtadt ſtattfindenden Generalverſammlung
ſoll die Verteilung einer Dividende von wieder 5 Prozent auf die
Stammaktien und von wieder 6 Prozent auf die Vorzugsaktien
vorgeſchlagen werden.
Die deutſche Produktion von Original=Hüttenweichblei
ein=
ſchließlich kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich, wie der
Geſamt=
ausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen
Metallwirt=
ſchaft, Berlin, auf Grund der Bexechnungen des Statiſtiſchen
Büros der Metallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M., mitteilt, im
Februar 1932 auf 7573 Tonnen gegen 7482 Tonnen im Monat
Januar 1932.
Der Arbeitsmarkt in Heſſen und
Heſſen=Raſſau.
Die Arbeitsloſigkeit im allgemeinen ſtabil;
ſie feigt bei den Angeſtellkten.
Nach dem Bericht des Landesarbeitsamtes Heſſen iſt die
der Arbeitſuchenden in Heſſen und Heſſen=Naſſau in der e
Aprilhälfte um 6145 auf 335 967 geſunken, ſo daß ſich am 15.9
d. Js. mit rd. 55 900 Arbeitſuchenden eine Mehrbelaſtung vo
Prozent gegenüber dem Vorjahr ergibt. Die Auflockerung erſ
ſich ausſchließlich auf die Saiſonberufe, während die Arbeitsl
keit in einzelnen Gruppen der übrigen Berufe kaum zurückgeht
beſonders bei den Angeſtellten (Zunahme über 1800) noch w
ſteigt. In den Nichtſaiſonberufen haben zahlreiche Entlaſſu
von Lehrlingen (Neuausgelernten) aus Induſtrie und Gew
betrieben und von Angeſtellten infolge des Quartalsſchluſſe=
Lage ungünſtig beeinflußt.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänge
der Arbeitsloſenverſicherung iſt um 12110 von 84 077. auf 7.
zurückgegangen. Kriſenunterſtützung haben 95 074 Hauptu
ſtützungsempfänger erhalten, gegen. 95 563 (Abnahme 489) ar
März. — Die Zahl der am 31. März im Freiwilligen
beitsdienſt Beſchäfrigten hat ſich faſt verdoppelt; ſie iſt
1342 Ende Februar auf 2391 geſtiegen. Auch die Zahl der
Notſtandsarbeiten beſchäftigten Unterſtützungsempfä
iſt geſtiegen, und zwar von 325 Ende Februar auf 685 Ende 7
— Kurzarbeiterunterſtützung wurde in der Ie
Märzwoche an rund 12 000 Perſonen gezahlt, die in der Woche
an drei Tagen und weniger arbeiten.
Produkkenberichte.
* Mainzer Produktenbericht vom 22. April. Großhandelsr
pro 100 Kilo loco Mainz: Weizen 26—26,50, Roggen 21,50—
Hafer 16—18 Braugerſte 19,75—20,75, Futtergerſte 17—1
Malzkeime 12—13, Südd. Weizenmehl Spezial Null 40,40. Ro/
mehl 70proz. 29,50—30, feine Weizenkleie 11, grobe Weizen
11,50, Roggenkleie 11.25—11,75. Erdnußkuchen 13,50—14, K
kuchen 13—16,50, Palmkuchen 11—11,50, Rapskuchen 9,75
Soyaſchrot 12.75—13. Trockenſchnitzel 9—9,25, loſes Kleeheu
geb. Kleeheu 7.00, loſes Wieſenheu 5,50, geb. Wieſenheu 5,90,
ſchinenſtroh 5,80, Drahtpreßſtroh 6,00. Tendenz: ruhiger.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Das Geſchäft verli
der abgelaufenen Woche etwas freundlicher. Die in den Vorw
beſtehende Unſicherheit wegen des Stempelungszwanges iſt
hoben, ſo daß der Großhandel etwas größere Eindeckungen
nahm, zumal die Läger durch die beſſere Nachfrage des Kon
ſich ſtärker gelichtet haben. Die Preiſe für Balkaneier haber
weiter leicht ermäßigt, während deutſche und holländiſche Wau
neut 0,25 Pfg. anzogen. Es notierten in Pfg. pro Stück ab
Frankfurt: Bulgaren 5,50—5,60, Jugoſlawen 5,50—5.60, Rum
5,25—5,50, Holländer 5,50—7,50, Dänen 5,50—7,50, Flandern
bis 6.50, deutſche Landeier 5,80—6.50 deutſche Friſcheier 5,50—
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die zunehmenden
fuhren in deutſcher Butter ließen ſich ſelbſt zu erhöhten Pr
glatt räumen, weil aus dem bekannten Grunde Auslandsb
nur ſehr wenig zur Verfügung ſteht. Die Verkaufspreiſe des (
handels lauten (in 1 Zentner=Tonnen); holländiſche Butter
bis 142, deutſche Butter 130—134.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Vereinigung der amerikaniſchen Eiſen= und Stahle
teure hat eine Erklärung veröffentlicht, in der die Befürck
ausgedrückt wird, daß Deutſchland mehr noch als die Verein
Staaten unter den von der engliſchen Regierung neu eingefü
Prohibitivzöllen auf Eiſen und Stahl zu leiden haben würde.
Die belgiſche Regierung hat ſoeben beſchloſſen, die Kart=
und Tomaten=Einfuhr aus Frankreich wegen der Kartoffelt
Gefahr bis auf weiteres zu verbieten.
Berliner Kursbericht
vom 23. April 1932
Deviſenmarkt
vom 23. April 19
Berl. Handels=Geſ.
Deutſche Bank u. 7
Hapag.
Hanſa Dampfſch,
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bergmann Elektr.
84.—
23.50
40.—
Are
14.—
23.25
Aaa6
25.125
30.50
31.875
19.
13.25
7.
79.—
Men
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen /
Phil. Holzmann. .
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Oberſchleſ. Korsw.
Orenſtein & Koppel
Ref
53.25
90.375
34.875
50.25
33.50
2475
33.50
82.—
20.75
32.75
21.75
29.75
22.25
Polyphonwerke.
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kali=
Leonh. Tietz
Verein, Glanzſtoff
Berein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali
Agsb.= Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Aupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr.Drahtl
Wanderer=Werke
Mef
25.-
145.50
53.
14.50
94.—
26.
875
21.—
15.—
62.—
18.50
24.25
Helſingfor?
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Solland
Sslo
Kopenhagen
Stocholm.
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk
1o0 Schiling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva.
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Sta.
1 Pap.Peſo
Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Franes
Reit
7.283
15195
12.a65
3.057
170,53
77 52
86.26
76.32
15.75
1.033
4.209
58.97
21,68
Brief
7.297
52.05
12.385
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170.67
77.46
86.44
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103
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59,09
21.,67
16.585 16.625
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien.
Portugal.
Athen
Iſtambul
Kairo
Kanada
Uruguah
Fsland
Tallinn (Eſtl.)
Riga.
Währung
100 Franken
100 Beſetas
100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
100 Dinar
100 Escudos
100 Drachm.
t türk. 2
1ägypt. 2
canab. Doll)”
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
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Geid
81.70
33.07
82.67
1.369
0.279
7.423
14.34
5.345
2008
16.7
3.776
1.238
70,69
109.39
79.72
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, sutale der Oresdner 90
Frankfurter Kursbericht vom 23. April 1932.
82, Dtſch. Reichsan)
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62Baher .....
....."
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v. 29
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Hyp.=Bk.=Liquid.
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pfbr.=Anſt. G. Pf.
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Heſſen Goldobl.
62 Kaſſeler Land.
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6½ Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
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Dt. Komm.
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Dt. Komm. Samm.=
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„ Pfbr.=Bk.
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5½% „Lig.Vfbr.,
16% Preuß. Centrl.
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5½% — Lig.Pfbr.
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Bö.=Credit..
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Cred.=Bank ....
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6% BoigtcHäffne.
5. 6. Farben Bonds
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L.Inveſt.
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Aktien
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A. E. G. .. . . ... ..
AndregeNorisBahn
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Bergm. El.=Berke
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Buderus Eiſen.. .
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Karlſtadt
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Chem.Berke Albert
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Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Lichtu. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnerei
Faber & Schleicher
F.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guillegume
Frankf. Eas i. Lia.
Hof.
Gelſenk. Bergwerkl
Geſt.f.eletr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger . /1
Hafenmühle Frkft
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harvener Bergbau
Henninger Kempf.
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Au fſerm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen.
Holzmann. Phil
Flſe Bergb. Stamml
Genüſſe
Junghans .....
Kali Chemie .. ..
„Aſchersleben
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R......
Klein, Schanzlin..
glöcknerwerke ...
Knorr C. H.... ..
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte ......
Lech. Angsburg.
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Mannesm.=Röhren
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Motoren Darmſtadt
Deutz
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Phönix Bergbau.
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen.
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Stahlwerke ...
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Roeder Gebr.
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Sachtleben A. G.
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.,
Schramm. Lackfbr
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. ..
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
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Tellus Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ..
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Badiſche Banl....
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Berl. Sandelsge
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Comm. u. Privatl
Darmſt. u.Nat.=B!
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Dt. Cff. u. Wechſe
Dresdner Bank..
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Mein. Shp.Bank.
Sſt. Creditanſtalt
Pfälz. Shp. Ban
Reichsbank=An”.
Rhein. Hyp.=Ban
Südd. Bod.=Cr. Bl.
Wiener Banſvereit
Württb. Notenbanl
A.=G. f. Verkehrsw.
Allg. Lolalb. Kraftwl
72, Dt. Reichsb.Vzo
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Nordd. Lloyzd.. ..
Südd. Eiſenb.=Ge)
Alltanz. u. Stutg!
Verſicherung:
Berein,Beri.l”
Franfonacäicke u.0
Mannh. Berſich.”
Otavi Minen .
Schantungsmnbell
Roman von
Paul Rosenhayn†
(Rachdruck verboten.)
Ich danke Ihnen, Jenkins. Aber dieſe Reiſe machen wir
amen. Nein, ich nehme keine Ablehnung an. Warten Sie,
„icke Ihnen einen beſſeren Fürſprecher. Wir ſehen uns wohl
Dinner. Auf ſpäter alſo.”
die Tür ſchloß ſich hinter Haddington.
fenkins trat an das breite Fenſter und blickte ſinnend auf
ſeite Fläche des ſonnenbeſchienenen Meeres. Dort dehnte ſich
euchtende Bucht im Schmuck der Palmen und weißen
ſte. Das Silberband der „Corniſche” zog ſich an den Ufern
ind verlor ſich in der blaudämmernden Ferne.
in leichter Schritt klang auf. Elena Falieri war ins
Zim=
ſetreten; ihre Hand hielt einen großen Strauß roſa Nelken.
m Tag, Mr. Jenkins”, ſagte ſie mit einem ſtrahlenden
(n, „geht es Ihnen heute beſſer?” Sie legte die Blumen in
Arm.
fenkins zog ihre Hand an die Lippen. „Ich danke Ihnen,
me; es geht mir gut.‟ Er deutete auf das leuchtende Bild
em Fenſter und auf die Blumen. „Frühling draußen und
en.
lena trat dicht vor Jenkins hin und ſah ihm ernſt in die
„. „Mr. Jenkins, wie ſoll ich Ihnen danken, für Ihre
vol=
e Art, für Ihr gentlemanlikes Verhalten —” ſie ſtockte und
verwirrt die Augen. „Wirklich”, fuhr Elena mit leiſer
ne fort, „ich bewundere Ihr Taktgefühl, nicht, als ob ich
n Ihnen vorausgeſetzt hätte — aber warum ſoll ich es
be=
gen: meine prekäre Lage Lord Haddington gegenüber hätte
einliche Verlegenheiten bereiten müſſen, ohne Ihre
Deli=
enkins hob abwehrend die Hand. „Ich bitte Sie, Madame,
eſchämen mich.”
Elena ſchüttelte lebhaft den Kopf. „Nein. Sie ſollen mich
nicht für herzlos halten, für eine oberflächliche Frau, die über
Schickſale ſich gleichgültig hinwegſetzt. Mich drückt die Schuld —
die große Schuld, die ich mir durch Leichtſinn aufgebürdet habe.”
Sie legte die Hand an die Stirn und ſchloß die Augen. „Mr.
Jenkins, wiſſen Sie, daß ich das Lebensglück eines Menſchen
zerſtört habe? Wiſſen Sie, daß vielleicht durch meine Schuld
Francesco Teſti zugrunde gegangen iſt? Vielleicht war es nicht
Leichtſinn, vielleicht war es Liebe, ein wirklich hohes, edles
Ge=
fühl, das mich an Teſti feſſelte. Aber das würde meine Schuld
nicht kleiner machen — im Gegenteil.”
„Ich kann Sie darüber beruhigen, Madame, Teſti iſt es
ge=
lungen, von der Inſel Alina zu entkommen. Durch das
Geſtänd=
nis der Gloria Wynn wird es ihm auch gelingen, ſich zu
rehabili=
tieren. Sie hat bekundet, daß man — um Teſti aus dem Wege
zu räumen, gefälſchte Briefe unter ſeine Papiere brachte, die
ihn ſchwer belaſteten. Die Wynn hat ihn nach einem
wohlvor=
bereiteten Plan in die Falle gelockt. Damals, an jenem Abend in
Ventimiglia. Uebrigens”. Jenkins ſenkte die Stimme und beugte
ſich zu Elena hinüber, übrigens war auch Eiferſucht dabei im
Spiel. Ja, Gloria Wynn war heftig in Teſti verliebt; ſie fühlte
daß Sie die glücklichere Rivalin waren.”
„Und Teſti lebt in Freiheit?” fragte Elena mit leuchtenden
Augen.
Jenkins nickte.
„Ich muß zu ihm, ihn unterſtützen in dem Kampf um ſeine
Ehre. Ich muß verſuchen, ſeine Verzeihung zu erlangen.” Sie
ging erregt im Zimmer auf und ab. „Sehen Sie, Mr. Jenkins”,
ſagte ſie, „wenn ich auch ſchuldlos an der Intrige gegen ihn bin,
bleibt doch ein ſchweres Verſchulden auf meiner Seite: daß ich
ſo lange ſchweigen konnte. Damals, als Sie an Bord der
„Elena” kamen, wußte ich doch, Sie waren auf Alina geweſen.
Ich wagte es aber nicht, ganz offen mit Ihnen zu ſprechen.
Mein ſonderbares Weſen, meine Verwirrung müſſen Ihnen doch
aufgefallen ſein.”
„Gewiß. Ihr eigenartiges Verhalten an Bord diente dazu,
meinen Argwohn gegen Sie zu verſtärken. Damals ſchien es mir
kaum zweifelhaft, daß Sie es waren, die Teſti abſichtlich in die
Falle gelockt.”
„Ja, ich habe geſchwiegen, obgleich ich noch in derſelben
Nacht in Ventimiglia von ſeiner Verhaftung erfuhr. Ich habe
auch geſchwiegen, als Lord Haddington mir Teſtis Schickſal
er=
zählte, und habe geſchwiegen, als Sie mir gegenüberſtanden!
Geſchwiegen aus Eigennutz, um mich nicht zu kompromittieren.
Nicht wahr, Mr. Jenkins, Sie ſehen, ich muß verſuchen, dieſe
Schuld wieder gutzumachen!“
„Sie können es, Madame. Ich ſelbſt will Sie dabei
unter=
ſtützen.”
„Sie wiſſen, wo Francesco Teſti ſich aufhält?” fragte ſie
zaghaft.
„Fa. — er iſt in Cannes. Bei Miß Dorothy Crane und
ihrem Vater. Miß Dorothy war ſeine Braut — ſchon damals,
als er in Paris —
Elena ſenkte den Kopf. „Davon wußte ich nichts. Es wird
ſchwer ſein — aber ich muß auch das auf mich nehmen. Er
ſoll in den Augen ſeiner Braut:
„Nein”, ſagte Jenkins, „dieſes Opfer wird er von Ihnen
nicht annehmen. Aber geſtatten Sie mir, Madame, Ihnen zu
helfen. Teſti weiß noch nichts von dem Geſtändnis der Wynn.
Wie wäre es, wenn Sie ihm die Nachricht brächten? Sie
brin=
gen ihm damit nicht mehr und nicht weniger als ſeine Ehre
und ſein Glück.”
Elenas leuchtende Augen ſenkten ſich tief in die ſeinen; ihr
ſchönes Geſicht neigte ſich gegen ihn. Plötzlich ſchlang ſie die
Arme um ihn und küßte ihn herzhaft auf den Mund. „
Ver=
zeihung Mr. Jenkins, aber ich konnte keinen anderen
Dankes=
ausdruck finden.”
„Well, Madame”, ſagte Jenkins fchmunzelnd, ſo gehe ich
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Seite 20 — Nr. 114.
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