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1
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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ſchentſich Zmaligem Erſcheinen vom I. April
April 2— Reichsmari und 20 Pfennig
gebühr, abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
en 2.20 Reichsmart frei Haus. Pofibezugspreis
ohne Beſtellgeld monatlich 2,60 Reſchämart.
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den Bezſeher nicht zur Kürzung des
reſes. Beſſellungen und Abbeſtellungen durch
ohne Verbindlichkeit für uns. Poſtiſcheckonio
Franfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Donnerstag, den 21. April 1932.
Nummer 111
195. Jahrgang
27 mm breite Zeit im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichepfa.
FinanzAnzeigen 35 Reſchspfg. Neklamezeiie (92 mm
breit)2 Reichtmast.Anzeigen von auswärte 35 Reiſchspfg.
FinanzeAlnzeigen 50 Reſchepfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 200 Reichemark. Alle Preiſe im Reichsmark
(1 Dollar — 420 Martl — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg. Aufnbr, Strelt uſw., eriſcht
ſede Verpſſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beirelbumg fälli ſeder
Rabat weg. Bankkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Rationalbant.
Kampf um die Angriffswaffen:
Klare Fronken. — Enkſcheidende Skunden. — Die Abſchaffung der Angriffswaffen ein Präfſtein
für den Abrüſtungswillen. — Jſolierung Frankreichs in Geuf. — Geſchrei nach Sankkionen.
Genfer Kompromiß
ſihet die Rethoden der Begrenzung und
Heraßfekung der Rüſtungen.
Genf, 20. April.
vom Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz am
Diens=
geſetzte Redaktionsausſchuß hat zum Punkt 2 der
Tages=
g (die Methoden und die Kriterien der Begrenzung und
tzung der Rüſtungen) einſtimmig eine Entſchließung
an=
nen, die einen Mittelweg zwiſchen dem italieniſchen und
hechoflowakiſchen Vorſchlag darſtellt. Nach der
Entſchlie=
tüſſen bei den Kriterien und Methoden der Begrenzuag
rabſetzung der Rüſtungen entſprechend den Beſtimmungen
tikels 8 des Völkerbundspaktes die Rüſtungen auf das
nationalen Sicherheit und der Durchführung der
inter=
len Verpflichtungen zu vereinbarende Mindeſtmaß
herab=
verden. Ferner muß der geographiſchen Lage und den
be=
n Bedingungen jedes einzelnen Staates Rechnung
getra=
eden. Zu einem ſpäteren Zeitpunkt ſollen die Methoden
werden, und zwar ſoll die Herabſetzung und
Begren=
r Rüſtungen für jeden einzelnen Staat geſondert
durch=
werden.
Hauptausſchuß hat am Mittwoch dieſe Entſchließung
nmen. Gegen die Entſchließung ſtimmte Rußland. Der
ß wandte ſich dann der
Frage der qualitakiven Abräſtung
engliſche Außenminiſter Simon trat in einer großen
nit außerordentlichem Nachdruck und großer
Ueber=
skraft für den Vorſchlag der engliſchen Abordnung ein,
ſich jetzt die Abrüſtungskonferenz endgültig für den
itz der qualitativen Abrüſtung ausſprechen ſoll.
dem engliſchen Vorſchlag erklärt die
Abrüſtungskonfe=
daß ſie den Grundſatz der qualitativen Abrüſtung, d.h.
Abſchaffung, Vernichtung und das Verbot der
Ver=
ung beſtimmter Hauptwaffenkategorien annimmt. Der
ſche Vorſchlag ſtellt ſich damit vollſtändig auf den
n der italieniſchen und amerikaniſchen
Abrüſtungsvor=
ſe und in ſchroffen Gegenſatz zu den franzöſiſchen
An=
n, nach denen die großen Angriffswaffen dem
Völker=
bund zur Verfügung geſtellt werden ſollen.
iniſter Simon hob zur Begründung des engliſchen
Vor=
die in gleicher Richtung liegenden Erklärungen der füh=
Staatsmänner der übrigen Mächte an. Simon betonte,
ſt davon überzeugt, daß die endgültige Abſchaf=
und Vernichtung der Großangriffs=
7 den erſten entſcheidenden Schritt für die allgemeine
ig darſtellt. — Die Ausführungen des engliſchen
Außen=
wurden mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen.
Deukſchlands Skandpunkt.
r größter Aufmerkſamkeit der ganzen Verſammlung
er=
h Sir John Simon der deutſche Vertreter, Botſchafter
das Wort. In einer Rede, die von der Konferenz
ſem Intereſſe verfolgt wurde und deren Wirkung ſich
luß in einem außerordentlich ſtarken Beifall bei einem
Teil der Delegierten äußerte, ſetzte ſich Botſchafter
Any für die Abſchaffung der ſchweren
An=
waffen ein, wobei er insbeſondere ausführlich die
ind durch den Verſailler Vertrag auferlegte einſeitige
Aing dieſer Waffen heranzog und an dieſem Beiſpiel den
führte, daß die Forderung nach Abſchaffung dieſer
tegorien praktiſch durchführbar iſt. Der deutſche Vertre=
Alt ſich ſeine endgültige Stellungnahme zu den
franzö=
orſchlägen vor, die darauf ausgehen, dieſe ſchweren
An=
fen zu internationaliſieren und dem Völkerbund zur
ig zu ſtellen. Er ließ aber keinen Zweifel, daß ſchon
äufige Prüfung der franzöſiſchen Vorfchläge ergeben
6 ihre Durchführung zu einer wirklichen Abänderung
ragen würde.
Iny ſchloß ſeine Ausführungen mit einem Appell an die
z, in dem er nachdrücklichſt betonte, daß die
Ent=
ngüber dieſen erſten Schritt, den die
Kon=
uf dem Gebiet der Abrüſtung zu tun habe,
Aeutſchen Volk als ein Prüfſtein dafür
Tden werde, ob die Konferenz tatſächlich
Ilen habe, zu wirklichen und entſcheiden=
rüſtungsmaßnahmen zu gelangen.
Italien für den engliſchen Vorſchlag.
Kampf um die von England, Italien, den Vereinigten
und Deutſchland gemeinſam geforderte Feſtlegung der
* 2 sskonferenz auf den Grundſatz des Verbotes und der Ab=
2 aller ſchweren Angriffswaffen, geht unter großer Span=
Aufmerkſamkeit des Saales vor ſich. Der italieniſche
Aliſter Grandi gab eine kurze Erklärung ab, in der er
geſchränkt auf den Boden des engliſchen Antrags ſtellte.
Die franzöſiſche Skagkengruppe
92gen den engliſchen Vorſchlag.
ſüdſlawiſche Abordnung hat als Wortführer der ſran=
Staatengruppe den Antrag der engliſchen Regierung auf
der qualitativen Abrüſtung ſomit gegen die
Abſchaf=
ſchweren Angriffswaffen einen Gegenvorſchlag
einge=
deutlich die franzöſiſchen Wünſche zum Ausdruck bringt.
Wichtiger als die Aufhebung der einzelnen Rüſtungskategorien ſei
die Schaffung wirkſamer Sanktionsmaßnahmen.
Im Kriegsfalle ſoll der Völkerbundsrat ermächtigt werden, die
ſchwere Artillerie und die Tanks der kriegführenden Mächte zu
beſchlagnahmen und ſie zur Verfügung des angegriffenen Staates
zu ſtellen. Die Verwendung von Bombenflugzeugen und chemiſchen
Kriegswaffen ſoll auch im Falle rechtmäßiger Verteidigung
ver=
boten ſein. Falls jedoch ein Staat dieſe Beſtimmungen überſchreite,
ſei der Völkerbundsrat verpflichtet, dieſen Staat in Bann zu
er=
klären. Sämtliche Völkerbundsmächte ſeien ſodann verpflichtet,
dem angegriffenen Staat mit Waffengewalt zu Hilfe zu eilen.
Die Kriegsſchiffe und Unterſeeboote mit weitem Aktionsradius
ſollen verboten ſein.
Die Abrüſtungskonferenz ſteht ſomit jetzt mitten in der
ent=
ſcheidenden Ausſprache über die Abſchaffung der ſchweren
Angriffs=
waffen, in der ſich eine ſcharfe Trennung zwiſchen der engliſchen,
italieniſchen, amerikaniſchen und deutſchen Auffaſſung auf der
einen Seite und den Forderungen der franzöſiſchen Staatengruppe
auf der anderen Seite abzeichnet.
Brüning bleibt in Genf.
* Der Reichskanzler hat am Dienstag abend plötzlich ſeine
Pläne wieder umgeſtoßen und nach Berlin mitteilen laſſen, daß er
noch bis in die nächſte Woche hinein in Genf bleiben werde. Er
wird ſeiner Wahlpflicht am Sonntag in Achberg in der Nähe von
Lindau genügen.
Was dieſe Verſchiebung ſeiner Rückfahrt nach Berlin
veran=
laßt, darüber ſieht man noch nicht ganz klar. Der Wunſch,
Mac=
donald zu ſprechen, kann nicht ausſchlaggebend geweſen ſein, denn
der engliſche Miniſterpräſident wird am Donnerstag in Genf ſein.
Zeit und Gelegenheit zur Ausſprache wäre alſo hinreichend
ge=
boten. Der offiziös geltend gemachte Geſichtspunkt, es wäre
allge=
mein bedauert worden, daß der Kanzler ſeinerzeit nicht nach
Lon=
don gefahren ſei, um ſo notwendiger wäre es jetzt, daß er ſeinen
Genfer Beſuch nicht vorzeitig abbreche, klingt nicht ſo einleuchtend
und man wird annehmen müſſen, daß hier ein Spiel mit
ver=
teilten Rollen geſpielt wird, und zwar um Tardieu, der ſeine
Fahrt nach Genf von Tag zu Tag verſchiebt. Er wollte
urſprüng=
lich ſo lange warten, bis der Kanzler weg war, hat aber jetzt
an=
deuten laſſen, daß es unſicher ſei, ob er überhaupt nach Genf
kommen könne, weil er durch Reiſen in ſeinem Wahlkreiſe
feſtge=
halten werde. Jedenfalls hat aber der Kanzler zeigen wollen, daß
er einer Begegnung mit Tardieu nicht ausweicht.
Vielleicht iſt auch die Sorge entſcheidend geweſen, daß die
Franzoſen doch noch in der Woche zwiſchen den Preußenwahlen
und ihren Kammerwahlen eine Granate auf den Tiſch den Hauſes
in Genf deponieren, deren Exploſion uns gefährlich werden könnte,
weshalb es gut iſt, wenn der Kanzler ſelbſt ſofort zur Abwehr
und zum Angriff zur Stelle iſt.
Tardien reiſt mit Macdonald nach Genf.
Paris, 20. April.
Der engliſche Premierminiſter Macdonald iſt heute nachmittag
kurz nach 5 Uhr auf dem Luftwege in Paris eingetroffen. Er
wird um 21,50 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug nach
Genf weiterreiſen. Die Zwiſchenzeit wurde mit einer längeren
Be=
ſprechung zwiſchen Macdonald und dem franzöſiſchen
Miniſter=
präſidenten Tardieu ausgefüllt.
Die Ueberraſchung des heutigen Abends bildete der plötzliche
Entſchluß des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Tardieu,
zuſam=
men mit dem engliſchen Premierminiſter Macdonald heute abend
noch um 21,50 Uhr nach Genf abzureiſen. Miniſterpräſident
Tar=
dieu teilte dieſen ſeinen Entſchluß nach ſeiner Unterredung mit
dem engliſchen Premierminiſter mit und gab als Begründung
dann an, um die Beſprechung mit Macdonald fortſetzen zu
kön=
nen, werde er heute abend nach Genf mitfahren.
Die Beſprechung zwiſchen beiden Miniſtern begann um
19 Uhr und dauerte 40 Minuten. Es wurden, wie ein
Comnmu=
nigué mitteilt, alle die beiden Länder intereſſierenden Fragen,
vor allem auch die Abrüſtungsfrage, beſprochen.
Der überraſchende Entſchluß des franzöſiſchen
Miniſter=
präſidenten legt die Vermutung nahe, daß man in den gegenwärtig
brennendſten Fragen, wie den Reparationen, der Abrüſtung und
der Hilfsaktion für die Donauländer, vor wichtigen
Entwicklun=
gen ſteht.
Das Reparalionsproblem.
Amerikas Standpunkk unveränderk: „Kein
Schulden=
nachlaß, ſolange für Rüſtungen Rieſenſammen
ausgegeben werden.”
Senator Borah gab am Dienstag, veranlaßt durch die Smith=
Rede vom 14. April, eine Erklärung zur Kriegsſchuldenfrage ab
und betonte, daß die europäiſchen Nationen ſehr wohl in der
Lage ſeien, ihre Schulden zu zahlen. Eine teilweiſe Streichung
der Schulden auf der von Smith vorgeſchlagenen Grundlage
be=
deute einen Verluſt für den amerikaniſchen Steuerzahler.
„Kein Dollar Schuldenzahlung”, hob Borah mit Rachdruck
hervor, „kommt vom ausländiſchen Steuerzahler. Deutſchland
zahlt für Alle. Die Steuerzahler Englands, Frankreichs und
Italiens zahlen für Rüſtungen. Solange für Armee und Marine
Rieſenſummen ausgegeben werden, kann eine Herabſetzung der
Kriegsſchulden unmöglich die Rückkehr zur Proſperität bringen.”
Weiter erklärte Borah, Amerika denke garnicht an eine
Schuldenſtreichung, ſolange Europa die Reparationsfrage nicht
gelöſt habe, die den Schlüſſel zur Lage Europas bilde. Auch
Ver=
handlungen über weitere Anleihen ſeien vor der Löſung der
Reparationsfrage völlig ausſichtslos.
* Zwiſchen Wallſkreek und den Bulkanen
Eine Doppeltragödie Südamerikas.
Aus London wird uns geſchrieben:
Die erſten Meldungen über gewaltige Vulkanausbrüche in
den Anden Südamerikas verſetzten weite Kreiſe Londons in
Aufruhr. Die Telegramme berichteten von furchtbaren
Ver=
wüſtungen, über die Pampas und Urwälder werde ein
Aſchen=
regen faſt 2000 Kilometer weit an den Atlantiſchen Ozean
ge=
tragen, die Sonne verfinſtere ſich, Feuerſchlünde öffneten ſich,
und giftige Gafe vernichteten Menſchen und Herden. Flugzeuge,
die ins Erdbebengebiet aufgeſtiegen waren, um Hilfe zu bringen,
mußten unverrichteter Dinge wieder heimkehren, weil
Natur=
gewalten ihren Flug verhinderten, aber bald wurde es klar,
daß das Ausmaß der Kataſtrophe nicht ſo groß war, wie man
anfangs befürchtete.
Man kennt das genaue Ausmaß der vulkaniſchen Kataſtrophe
in Südamerika noch nicht, man weiß nicht, wieviel
Menſchen=
leben verloren, wieviel Kulturwerte vernichtet worden ſind, aber
das Grollen der Erde und die Entfeſſelung der Naturgewalten,
das Wirken kosmiſcher Kräfte, hat die Bewohner Südamerikas,
wenn auch nur für kurze Zeit, mit Furcht erfüllt. Es ſcheint
nichts ſo feſt gefügt wie der Boden, auf dem wir ſtehen, und
die Wohnungen errichten. Wenn die Erde wankt, ſo brechen auch
die Fundamente des menſchlichen Selbſtbewußtſeins zuſammen,
mit den Mauern der granitenen Paläſte berſten auch die
Grund=
lagen politiſcher und ſozialer Formen und hilfloſes Grauen vor
dem Unbekannten erfaßt die Kreatur. Als die Aſchenwolken den
Himmel verfinſterten und ſich als düſtere Decke über Buenos
Aires niederſenkten und der Weſtwind ſturmartig die Waſſer des
La Plata=Stromes aufpeitſchte, da erfaßte auch die
Spaziergän=
ger auf der Calle Victoria und in Belgrano jene Angſt vor
der übermenſchlichen Macht, vor der jeder Stolz dahinſchwindet,
und wie einſt, vor faſt 200 Jahren, flüchteten wieder viele in
Kirchen und Kapellen, um Gnade vor den Gewalten der
Ewig=
keit zu finden. Dann erſt kehrte die Beſinnung wieder.
Die Pampa iſt nur wenig beſiedelt. In Patagonien ſpielen
Zeit und Entfernung noch immer keine Nolle, dort geht alles
ſeinen gewohnten, abwechflungsloſen Lauf. Die Grundbegriffe
des Menſchenlebens ſind dort „Manana” (morgen) und „
Pacien=
cia” (Geduld). Dort in Patagonien liegen die rieſigen
Schaf=
farmen, die an Ausdehnung einem Fürſtentum gleichen, und die
Gefrierhäufer, ſonſt iſt der Boden unfruchtbar und öde, es iſt
immer windig und ſtaubig, es iſt ein troſtloſes Land, aber wen
Patagonien und die ſüdlichen Pampas einmal eingefangen
haben, den geben ſie nicht mehr frei. Dort findet der Menſch
die große Ruhe und wird von keiner Ziviliſation geplagt. Er
liebt das ferne Brüllen des Puma, das Heulen des Wolfes,
das Schnalzen des Guanacos. Das Blöcken von Tauſenden von
Schafen klingt ihm wie Muſik, und ſelbſt der widerliche Geſtank
des Skunks kann ihn nicht abſchrecken. Man reitet in kurzem
wiegenden Galopp mit den Gauchos Hunderte von Kilometern
durch Einſamkeiten dahin und kommt dann in eine Eſtancia, in
der der Gaſt wie ein Freund empfangen wird und in der er
ſolange zu Hauſe iſt, wie es ihm paßt. Er trinkt ſeinen Mate,
ſeinen Wisky oder Wein, er ruht in der Hängematte und träumt
mit den Wolken, die über den Himmel dahinfegen, und er
ver=
gißt die graue Sorge um das Heute und Morgen. In den
Städten ſind die Straßen noch meiſtens ungepflaſtert, ſelbſt in
der Petroleumſtadt Rivadavia, um die etwa 1000 Bohrtürme
liegen, die mehr als eine Million Tonnen Oel jährlich liefern.
Gewiß hat auch die Pampa ihre ſchweren Nöte, die Preiſe für
die Wolle ſind gefallen, die Gefrierhäuſer können ihre Ware
nicht abſetzen, der Handel ſtockt und das Elend pocht an vielen
Türen . . . und nun hat der Sturm über die endloſen Flächen
den Aſchenregen gebracht, in dem die Gauchos ein Zürnen des
Himmels erblicken und deſſen Erſcheinen ſie ſich nicht zu
er=
klären wiſſen. Denn die Wirtſchaftskriſe, in die die
Naturgewalten in Chile jetzt hineinwetterten, iſt zweifellos das
ſchickſalſchwerere Ereignis, die weitaus ſchlimmere und — trotz
aller vulkaniſchen Nachwehen — nachhaltigere Plage.
Die chileniſche Regierung iſt jetzt zurückgetreten, nachdem
die Erwerbsloſen aus den Salpeterfeldern in die Städte geſtrömt,
die Flotte aufs neue mit Meuterung gedroht und auch Militär
und Gendarmerie ihre Unzufriedenheit mit dem Regime in
nicht mißzuverſtehender Weiſe geäußert hatten. Chile hatte bis
1930 ſtets einen großen Ausfuhrüberſchuß, der dazu diente, die
Zinſen auf das im Inland arbeitende fremde Kapital
aufzu=
bringen und darüber hinaus die Verdienſte der Ausländer in
Chile und die Ausgaben der Chilenen im Auslande, beſonders
in der Vergnügungsſtadt Paris, über die Grenzen wandern zu
laſſen. Genau genommen hat ſelbſt dieſer Ausfuhrüberſchuß nicht
ausgereicht, es war notwendig, daß jedes Jahr noch ſehr
be=
trächtliche Summen vom Auslande nach Chile hineingeſteckt
wur=
den. Beſonders die Nordamerikaner haben nach dem Kriege ganz
gewaltige Summen in der Kupfer= und dann in der
Salpeter=
induſtrie angelegt, ſo daß heute das
nordamerika=
niſche Kapital in Chile etwa 700 Millionen
Dollar ausmacht (gegen nur 320 Millionen Dollar engliſches
und 125 Millionen deutſches Kapital, während die übrigen
Staaten, Italien, Holland, Schweiz uſw., weitere 150 Millionen
Dollar in Chile ſtehen haben).
Die gewaltige Weltkriſe ließ 1930 den Ausfuhrüberſchuß
vollſtändig verſchwinden, und an neue Anleihen iſt ſeit Juni
1930 auch nicht mehr zu denken geweſen. So fehlten die nötigen
Debiſen, nicht nur um die Zinſen für die Staatsſchulden an das
Ausland aufzubringen, ſondern auch für die Bezahlung der
privaten Schulden und ſelbſt für die bisherige Einfuhr. Am
einfachſten wurde die Frage der Staatsſchulden geregelt. Chile
ſtellte den Zinſendienſt ein, zunächſt unter Hinterlegung des
Wer=
tes in chileniſcher Währung, und als auch das undurchführbar
wurde bei dem ſteten Rückgang der Staatseinnahmen, erklärte
der Staat ein Moratorium. Es iſt auch auf Jahre nicht
abzuſehen, wann Chile ſeinen Schuldendienft wieder aufnehmen
wird. Schwieriger war die Bezahlung der privaten
Schulden. Auch hier griff der Staat ein. Ohne beſonderes
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Seite 2 — Nr. 111
„Stillhalteabkommen” wie in Deutſchland verbot er jegliche
Be=
zahlung von Schulden an das Ausland. Für die laufenden
kaufmänniſchen Schulden aus den inzwiſchen in Chile verkauften
und bezahlten Importen aus den vergangenen Monaten richtete
er ein beſonderes Abzahlungsſchema ein: Zunächſt ſollten jeden
Monat zwei (!) vom Hundert bezahlt werden, dann alle zwei
Monate vier vom Hundert und ſchließlich waren auch dafür
keine Devifen mehr da. Die Einfuhr ſollte für die Zukunft nur
in den unbedingt notwendigen, in Chile ſelbſt nicht herſtellbaren
Waren erlaubt ſein. So ſollte der Ausgleich der Zahlungsbilanz
durch „rückſichtsloſe Energie” erreicht werden.
Wie anders ſtellte ſich die Durchführung dieſes großzügigen
Planes in der Wirklichkeit. Es wurde in Santiago eine
beſon=
dere Kommiſſion der ſtaatlichen Zentralbank für Deviſenkontrolle
geſchaffen. Dieſe ſollte ſämtliche aus dem Export fließenden
Deviſen erhalten und nach großen ſtaatspolitiſchen
Geſichtspunk=
ten verteilen. Ganz beſonders ſchwierig wird aber die Lage
da=
durch, daß faſt die geſamten nordamerikaniſchen
Exportintereſſen in einer einzigen Hand
ver=
einigt ſind. Die Gebrüder Guggenheim, die
großen Kupferkönige der Vereinigten Staaten,
beherrſchen in Chile faſt die geſamte Kupfer= und
Salpeter=
induſtrie. Sie ſind die eigentlichen Herren der chileniſchen
Ausfuhr.
So wurde das Deviſenmaterial, das in die Hände der
Re=
gierung kam, immer knapper und knapper, und die Nachfrage
nach Deviſen im Inlande immer dringender und drängender.
Sehr bald tat ſich ein Schleichhandel in Deviſen auf.
die ſogenannte „Schwarze Börſe”. Und da verließ die Regierung
die Energie. Sie wagte nicht, gegen dieſen wilden Handel
vor=
zugehen, der ſo gar nicht mit dem Geiſt der Deviſenkontrolle in
Einklang zu bringen war, ſie glaubte, die berühmte Vogel=
Strauß=Politik verfolgen zu können und die „Schwarze Börſe‟
einfach zu ignorieren. Nur die Kontrollkommiſſion blieb feſt. Sie
bewertete den chileniſchen Peſo immer noch mit 50 Pfennig und
verſuchte krampfhaft, zu dieſem Kurs Deviſen zu erhalten. Es iſt
verſtändlich, daß die Nordamerikaner nicht gerade mit
beſon=
derem Vergnügen ihre Deviſen an die Kontrollſtelle ablieferten,
wenn ſie im freien Markt mehr als das Doppelte dafür
bekom=
men hätten. Dazu kam im September noch der Fall des
engli=
ſchen Pfundes. Der Salpeterpreis blieb in
Schil=
ling unverändert während die
Geſtehungs=
koſten in Chile durch die Höherbewertung des
Peſo im Vergleich zum Pfund um ein Drittel
geſteigert wurden.
Schließlich brachte die Regierung ein neues Währungsgeſetz
heraus, das die Kupfer= und Salpeterfirmen zwingen wollte,
nicht nur einen Teil, ſondern alle Deviſen der
Kontrollkom=
niſſion zur Verfügung zu ſtellen, zu einem zwar höheren, aber
immerhin noch willkürlich von der Regierung feſtzuſetzenden
Kurs. Gleichzeitig ſollten alle Depots und Schulden in fremder
Währung, ſoweit ſie in Chile gehalten werden oder von Chilenen
im Ausland, der Zentralbank angeboten werden müſſen.
Nun trat die Regierung zurück, ein Uebergangsminifterium
wurde gebildet, und nun erhebt ſich die Frage: Rückkehr zur
alten Ordnung vom Schlage des Regimes des energiſchen
Ibanez, des „Muſſolinis Südamerikas”, oder Abgleiten in die
dunklen Tiefen der Kommune. Die letzte Entſcheidung liegt aber
vielleicht gar nicht bei den Chilenen ſelbſt, ſondern bei Wallſtreet
und den Vulkanen.
Kriſen überall! Selbſt die große transandiſche
Eiſen=
bahn, die von Buenos Aires mitten durch das Herz der Pampa
nach Chile an den Stillen Ozean führt, die einzige große
Verkehrsader quer durch Südamerika, iſt in
ihrem Beſtehen bedroht und will den Verkehr
inſtellen. Sie iſt infolge der hohen Tarife unrentabel
ge=
worden und ſtaatliche Zuſchüſſe konnten bisher nicht aufgebracht
werden. Der Schienenweg führt durch das Erdbebengebiet und
es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die vulkaniſchen Ausbrüche
ſchweren Schaden angerichtet haben und noch anrichten werden.
Die Periode der Beben iſt noch nicht beendet. Wie aus Santiago
gemeldet wird, hat der Quizapo, der gefährlichſte der chileniſchen
Vulkane, von neuem begonnen, gewaltige Maſſen Lava
auszu=
werfen, die ſich die Abhänge hinabwälzen und alles auf ihrem
Wege vernichten. Die Magnamaſſen werden auf Hunderte von
Metern unter Feuergarben in die Luft geſchleudert und vom
Winde fortgetragen. Jetzt hat ſich der Aſchenregen mehr nach
Norden gewpandt, überſchüttet die tropiſchen Wälder am
Pilko=
mayo und dringt bis Aſuncion vor. Die Hauptſtadt Paraguays
war auf die Naturerſcheinung vorbereitet, aber der Paraguayer
lebt primitiver als der Argentinier, und Gebiete des Chaco ſind
der Kultur noch nicht erſchloſſen. Der Guarani=Indianer ſieht in
dem Aſchenregen ein Zürnen der Gottheit und ein böſes
Vor=
zeichen für die Zukunft. Ueberall, auch in Südamerika, kündet
ſich eine Menſchheits= und Zeitenwende an. Die Wirtſchaftsnot
und die Menſchennot werden unerträglich, die alten Formen und
Heimittel gelten nicht mehr, und da Menſchheitskataſtrophen
meiſtens von kosmiſchen Revolutionen begleitet werden, ſo haben
die Abergläubiſchen vielleicht nicht ganz Unrecht, wenn ſie den
Aſchenregen über den Häuptern der Menſchen als eine
Auffor=
derung zur Buße und Umkehr anſehen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 21. April 1
Vom Tage.
Reichsinnenminiſter Groener empfing erneut den Führer des
Reichsbanners, Höldermann, um die Durchführung des von dem
Reichsbanner eingeleiteten Abbaues der Sonderorganiſationen zu
erörtern.
Zu der Meldung, daß von mehreren Länderregierungen beim
Reichsinnenminiſterium der Antrag geſtellt worden ſei, das
Reichs=
banner zu verbieten, wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß
im Reichsinnenminiſterium von ſolchen Anträgen nichts bekannt
geworden ſei.
Vor dem Oberlandesgericht Breslau hatten ſich die Arbeiter
Hiemer und Scholz wegen Landesverrats zu verantworten. Die
Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Der
Angeklagte Schulz wurde wegen Verbrechens gegen das
Spionage=
geſetz zu vier Jahren Zuchthaus, der Angeklagte Hiemer zu zwei
Jahren Zuchthaus verurteilt.
Die Nachricht über große Waffenfunde in Lohr beſtätigt ſich
nicht in dem gemeldeten Umfange. Gefunden wurden nur einige
alte Militärgewehre, außerdem eine große Anzahl Platzpatronen,
dazu die Uniformen der ſämtlichen SA.= und SS.=Leute in Lohr.
Die litauiſche Regierung hat die Haftbeſchwerde von Schulrat
Meyer abgewieſen. Auch die Bemühungen der in Kowno
anweſen=
den Frau Schulrat Meyer, eine Ueberführung ihres an einem
Ma=
genleiden erkrankten Gatten in ein Krankenhaus zu erwirken, ſind
geſcheitert.
Die britiſche Regierung hat durch ihren Botſchafter in Berlin
wegen der deutſchen Kohleneinfuhrbeſchränkung Vorſtellungen
er=
hoben. Dem Vernehmen nach iſt die deutſche Regierung mit der
Prüfung dieſer Frage beſchäftigt.
Vor dem dichtbeſetzten Iriſchen Landtag brachte am Mittwoch
nachmittag der iriſche Miniſterpräſident De Valera das
angekün=
digte Geſetz über die Abſchaffung des Treueides ein. Danach ſollen
die Landtagsabgeordneten von der Ablehnung des Treneides zur
engliſchen Krone beim erſtmaligen Zuſammentritt des Landtages
nach den Neuwahlen entbunden werden. Das Geſetz wurde nach
kurzer Verhandlung in erſter Leſung angenommen.
Die Samuel=Liberalen haben beſchloſſen, die neuen
Tarifvor=
ſchläge der engliſchen Regierung in allen Stadien zu bekämpfen.
Der Zwieſpalt innerhalb des engliſchen Kabinetts über die
Zoll=
politik der Regierung wird diesmal ernent in den Vordergrund
treten.
Die in letzter Zeit wieder aufgetretenen Unruhen an der
indi=
ſchen Nordweſtgrenze dauern an. Geſtern wurde in der Nähe von
Peſchawar ein engliſches Flugzeug von Aufſtändiſchen abgeſchoſſen;
der Pilot fand dabei den Tod.
Am Mittwoch ſind ſämtliche Angeſtellten der chineſiſchen
Oſt=
bahn aus Proteſt gegen die Verhaftung von 40 Angeſtellten der
Eiſenbahn in einen Generalſtreik getreten. Das japaniſche
Ober=
kommando hat erklären laſſen, daß es den Generalſtreik mit allen
Mitteln bekämpfen werde.
Anelng Oroht alt Handelstang.
Das deutſch=amerikaniſche
Handelsvertrags=
verhälknis.
Waſhington, 20. April.
Das Staats= und das Handelsdepartement bereiten Noten an
europäiſche und lateinamerikaniſche Regierungen vor, in denen
Vergeltungsmaßnahmen gegen Ausnahmezollbehandlung
ameri=
kaniſcher Waren angedroht wird. Zunächſt ſollen ſolche Noten an
Frankreich und Spanien und ſpäter an Deutſchland, Oeſterreich
und beſonders Argentinien geſandt werden.
Hohe Regierungsbeamte rechnen bei den geſpannten
franzö=
ſiſch=amerikaniſchen Handelsbeziehungen mit der Möglichkeit eines
Handelskrieges. Das Staatsdepartement ſtellte eine Liſte von 150
amerikaniſchen Warengattungen zuſammen, auf denen frnzöſiſche
Sonderzölle liegen. Die amerikaniſche Regierung will die
Ant=
wort auf die Note abwarten, bevor Kampfmaßnahmen ergriffen
werden.
* An amtlicher Berliner Stelle wird uns verſichert, daß man
über einen ſolchen Schritt der amerikaniſchen Regierung noch nicht
unterrichtet worden iſt. Es wird darauf hingewieſen, daß das
Handelsdepartement in Waſhingkon ſich ſchon ſeit geraumer Zeit
mit dem amerikaniſchen Export nach Europa beſchäftigt, der durch
die europäiſchen Schutzzölle ſtark rückläufig iſt. Frankreich iſt durch
ſeine Einfuhrkontingente am weiteſten gegangen und es hat
zwi=
ſchen Paris und Waſhington ernſthafte Differenzen gegeben.
So=
weit Deutſchland in Frage kommt, muß darauf hingewieſen werden,
daß der deutſch=amerikaniſche Handelsvertrag auf der Baſis der
Meiſtbegünſtigungsklauſel abgeſchloſſen iſt und die amerikaniſchen
Waren daher nicht ſchlechter behandelt werden, als die der
an=
deren Länder. Man glaubt in Berlin nicht daran, daß die
Amerf=
kaner einen Handelskrieg eröffnen werden, weil ſie darauf
ange=
wieſen ſind, den europäiſchen Abſatzmarkt ſich zu erhälten. Sie
könnten allerdings die zentraleuropäiſchen Länder ſtark entlaſten
und kaufkräftiger machen, wenn ſie in der Reparations= und
Schuldenfrage, ſowie in der Reform des Verſailler Syſtems ihre
politiſche Macht in die Waagſchale werfen würden.
Hie Sieuung iii oflen.
Zri Erhalkung dentſchen Weſens und
deufſcher Kylkar.
Berlin, 20. Ar
Amtlich wird mitgeteilt: Am 19. April 1932 fand unte=
Vorſitz des Reichsarbeitsminiſters eine Beſprechung ſämtlich
der Durchführung der landwirtſchaftlichen Siedlung betei
Reichsminiſter ſtatt.
Die Abwicklung der Oſthilfe mit ihrem großen Landanfa
gleichzeitig die Forderung breiter Kreiſe nach ländlicher 9
lung verlangen eine poſitive Löſung. Die Reichsregierung
in einem großzügigen Siedlungswerk im Oſten eine ſchöpf
Tat des Wiederaufbaues nach all den notwendigen, abe
negativen Abwehrmaßnahmen zum Schutze von Staat und
ſchaft. So kann auch der gegenwärtige furchtbare Druck de
tätigkeit und ſeeliſchen Zermürbung vor unſerem Volk geno
werden.
Zwei Millionen Morgen Land, das trotz
Hilfsmaßnahmen den bisherigen Eigentümern nicht er
werden kann, ſoll zehntauſende neuer Siedle
deutſchen Oſten feſt verankern. Die Guts= und
arbeiter wie die Bauernſöhne des Oſtens, in der alten Heime
verwurzelt und mit neuem Blut aus dem Ueberfluß der
wirtſchaft des Weſtens belebt, bilden einen feſten Wall zuz
haltung deutſchen Weſens und deutſcher Ku
im deutſchen Oſten. Für Tauſende wird die hoffnun
Erwerbsloſigkeit behoben, Handel und Gewerbe im Oſten k
neu aufblühen.
Trotz aller Nöte der Wirtſchaft und Schwie
keiten der Finanzen des Reichs iſt die Reich
gierung entſchloſſen, die erforderlichen M
bereitzuſtellen. Dieſe neue Siedlung wird aber im (
ſatz zu den Siedlungen einer wirtſchaftlich günſtigeren Verge
heit ſo einfach und ſparſam errichtet werden müſſer
ſie dem Siedler auch unter ungünſtigen wirtſchaftlichen Ve
niſſen ein dauerndes Fortkommen bildet. Darum muß abe
der neue Siedler auf alle überſteigerten
Anſp=
verzichten. Nur das notwendigſte an Einrichtungen un
bäuden aus billigem bodenſtändigen Material, wo immer n
aus Holz, kann ihm für den Anfang bereitgeſtellt werden
umfaſſender Weiſe muß der Siedler ſelbſ
Aufbau mitwirken.
Der freiwillige Arbeitsdienſt muß u
gehende Hilfe leiſten. Neue Siedlungsfor
müſſen ohne bürokratiſche Hemmungen
Schematismus für dieſes Werk gefunden werden. Die
reitſchaft weiter Kreiſe zur Mitarbeit in al
ei Formen von Gemeinſchaften und Bünden
voll ausgewertet werden. Eine außergewöhnliche
verlangt außergewöhnliche Maßnahmen.
Die geſetzgeberiſchen Maßnahmen zur Förderung dieſes 2
ſind in Vorbereitung. Sofort nach Rückkehr des Kanzlers
ſie im Kabinett verabſchiedet werden.
*
* Nun endlich iſt der jahrelange Streit zwiſcher
Reſſorts um die Federführung in der Siedlung beigeleg
es iſt zu hoffen, daß das nationale Werk der Oſtſiedlun
befonderen in ſchnellerem Tempo weitergeführt wird. Au
eine Siedlung im größten Ausmaß ſtehen Deutſchland Me
genügend zur Verfügung, in erſter Linie die jüngeren Be
ſöhne,aber auch unter denMillionen Arbeitsloſen ſindZehntar
erſt kürzlich vom Lande gekommen oder ſind willens, den
um die eigene Scholle mit aller Energie durchzufechten. Geli
der Regierung Brüning, hier raſch zu Taten zu kommen,
beginnt damit die große nationale Aktion der Rückbildur
Abwanderung aus dem Oſten, eine neue Kulturwand
die der Entvölkerung unſerer Oſtprovinzen ein Ende macht
Arbeit und Kaufkraft ſchafft und allen Eroberungsverſuche
Polen oder Litauen einen undurchdringlichen Damm bode
diger deutſcher Bauern entgegenſtellt.
der 2.9.B. zum 5A.-Berboi.
Der D.O.B. veröffentlicht folgende Entſchließung:
Deutſche Offizier=Bund, ſchließt ſich im Rahmen der nati=
Front den entrüſteten Kundgebungen gegen die Notveror
an, durch welche die SA.= und SS.=Abteilungen der Nat
ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter=Partei aufgelöſt ſind und
völlig einſeitig gegen einen Teil der nationalen
Bewegun=
gegangen worden iſt. Er fordert Rücknahme dieſer Maßrege
gleiches Recht für alle durch ihre Ausdehnung auf das 9
banner, auf deſſen Organiſation und öffentlich bekanntge!
Zielſetzung die für die Begründung der Notverordnung zuge
tenen Sätze der Reichsregierung in vollſtem Maße zutreffen
der Zug in den 400.
Eine rätſelhafte Tierwanderung.
Von Arthur Kuhnert.
Ueber die großen Wanderungen der Lemminge
ſind ſchon wichtige Forſchungen angeſtellt worden,
da man durch ſie dem geheimnisvollen Weſen der
Tierwanderung überhaupt näher zu kommen hofft.
Die folgenden perſönlichen Beobachtungen unſeres
Mitarbeiters auf einer Islandreiſe dürfen wohl auf
ganz beſonderes Intereſſe der Tierfreunde rechnen.
Ein beſtändiges Geheimnis umgibt die Tiere. Wir wiſſen
nichts von ihnen, nichts von dem Geheimnis ihrer Sprache, nichts
von dem Geheimnis ihrer Art zu denken, nichts von den
In=
ſtinkten, die ſie führen. Nur äußere Merkmale und
Gewohnhei=
ten ſind erforſcht, und auch der, der meint, damit ſchon etwas
erkannt zu haben, wird immer wieder ſein Unvermögen ſpüren,
auch nur das geringſte vom Weſen der Tiere zu erfaſſen und
die Grenze zu überſchreiten, die uns vom Urſtand des Tieres
trennt. Wer einmal ein Tier ſterben ſah, der wird immer und
immer daran denken, denn in ſolchen Augenblicken wird unſere
Hilfloſigkeit und die Weite, die uns von den Tieren trennt, ſo
ſtark, daß man wohl meinen kann, den Tod ſelbſt mit Händen
zu fühlen.
Wir kamen damals von Island und zogen durch Norwegen.
Unſer Geld war knapp, wir mußten trotz der Nachtfröſte im
Zelte übernachten. Nicht weit von der Mündung eines kleinen
Gebirgsbaches in das Meer ließen wir uns alſo häuslich nieder
und krochen bald unter unſere Decken, um es warm zu haben.
Schon während der ganzen Zeit waren uns die Möven
auf=
gefallen, die ſonderbar aufgeregt weit in das Land hineinflogen,
ohne daß wir die Urſache dieſer Aufregung hätten entdecken
kön=
nen. Wir ſelbſt konnten der Grund nicht ſein, denn wenn wir
auch die einzigen Menſchen in der einſamen Gegend waren, ſo
ließen uns die Möven doch ziemlich unbeobachtet. Nur die
gro=
ßen Naubmöven ſenkten ſich zuweilen bis zu uns herab,
um=
kreiſten uns ſtumm und ſtrichen dann wieder landeinwärts ab.
Obwohl wir von Island her an Vogelgeſchrei gewöhnt waren,
machten uns der Lärm und die ſichtliche Aufregung der Vogel
doch auf die Dauer nerbös. Als nun auch zu allem noch das
ſcharfe Krächzen von Raben kam, ſtanden wir mit dem Entſchluß,
fetzt irgendetwas zu unternehmen, auf und da ſahen wir, was
los tiar.
Wir fahen es nur, wir verſtanden nichts, denn vor uns, dort,
wo ſich der Strand erhob, bewegte ſich der ganze Hang. Es
ſchien, als wären alle Steine ins Rollen gekommen. Es gab
keine unbewegte Stelle mehr, nichts, was nicht überflutet war,
und dort, wo Felſen lagen, Inſeln in dem Strom, dort rann
es darüberhin wie dunkle Waſſerfälle und ſtrömte daneben,
rechts, links und quoll in immer neuen Mengen über den Berg.
Ind zugleich vernahmen wir es. Wir hörten ein Raſcheln und
Trippeln, Quieken und Schreien, hörten ein einziges in ſeiner
Fremdheit beängſtigendes Geräuſch und erkannten, daß alles,
was ſich dort bewegte, Tiere waren, und daß das Heer der Vögel
über dieſem Strom ſtand und unaufhörlich darauf herabftieß.
„Ratten!” ſchrie einer von uns, „Alles Ratten!“
Wir fuhren zuſammen. Noch konnten wir es nicht faſſen, daß
das alles Tiere waren, die da den Hang herunterſtrömten, die
ſich gleich einer ungeheuren dunklen Welle auf uns zuſchoben.
Wir meinten wohl, daß wir nicht ſchreien dürften, daß das alles
an uns vorüberginge, wenn wir ſtumm und regungslos blieben.
„Still!” — flüſterte einer. Wir ſtarrten auf den Hang. Es war
keiner unter uns, der nicht jetzt noch glaubte, daß der Zug der
Tiere ſo plötzlich wie er gekommen war, in ſeiner ganzen
Un=
wahrſcheinlichkeit verſchwände.
Und dann hatte uns eines der Tiere erreicht. Braungelb
war es, im Nacken ſchwarz gefleckt, mit gelben Streifen am Kopf.
Wie ein kleiner Hamſter ſah es aus mit ſeinen ſcharfen ſchwarzen
Augen und ſeinen gebleckten Nagezähnen, keine Ratte, Gott ſei
Dank, keine Ratte
„Lemminge ſind es!” fiel einem von uns ein. „Ja, es iſt
ein Lemmingzug!“
Und es waren Lemminge, tauſende und abertauſende. Jetzt
erreichten uns mehr Tiere. Sie ſtockten, trippelten hierhin und
dorthin, richteten ſich auf, quiekten, wurden ſchon weitergedrängt,
neue ſtürzten auf uns zu, knurrten und rannten um uns herum,
und wieder kamen welche, ſchon ſtanden wir in einer dünnen
Menge, die nur einen Augenblick vor uns ſtutzte, um dann ſofort
ihren Weg wieder aufzunehmen.
„Dann jagt ſie doch zurück! Die rennen ja ins Meer! Zurück!
Zurück!, ſchrien zwei, drei von uns zur gleichen Zeit. Das löſte
unſere Erſtarrung. Wir ſprangen auf, wir ſtellten uns dem Zug
der Lemminge entgegen, wir bedachten nicht die Sinnloſigkeit,
wir handelten, wie man nur in der Angſt handeln kann. — Aber
das war es: wir alle hatten Angſt, eine quälende Angſt. Nicht der
Tiere wegen, die waren kleine, ungefährliche Burſchen auch in
dieſer Menge, die uns nichts taten und uns nichts tun wollten.
aber vor dem Unerklärlichen, das da vor uns geſchah, davor
hatten wir Angſt. Tauſende von Tieren wurden von einem
un=
faßbaren Drang getrieben, von einem unbegreiflichen Inſtinkt
geführt, Tauſende von Lemmingen ſtürzten ſich den Abhang
hinunter zum Meer. Sie ſtellten ſich auf, wenn wir vor ihnen
waren, ſie ſchrien uns an, biſſen in die Stöcke, m unſere Schuhe,
nur daß wir den Weg freigäben, nur daß wir keinen au
Richtung drängten. Nicht ein einziger ließ ſich von uns a.
ten, eher ſtarb er, eher ließ er ſich von den Raben ode
Möven angreifen, eher blieb er liegen auf dem Weg der an
und opferte ſich für ihren Tod.
In dieſen Augenblicken, in denen wir inmitten des Lem
ſtromes ſtanden und unſere Hilfloſigkeit nicht faſſen konnt
dieſen Augenblicken ſpürten wir etwas von dem Geheimnt
Tiere. Ich weiß, wir ließen unſere Stöcke ſinken, wir ſt
ſtill. Vielleicht auch ſchlugen wir die Kragen unſerer Jacken
vielleicht ſchmerzte es uns, wenn wir ſeltſam krampfhaft ſch
mußten, vielleicht hielten wir alle unſere Arme feſt an ur
preßt, ſtumm in dem breiten Zug der Tiere.
Wir ſahen, wie die Lemminge Felſen angriffen, die
im Weg ſtanden, wie ſie gegen ſie anſprangen, vor ihnen hi
herrannten, wie ſie vor ihnen zuſammenbrachen, wie ſie be
ten, ſie mit ihren ſcharfen, kleinen Zähnen zu zernagen un
ſie dann ſchließlich einen Weg fanden und auch über dieſe
kamen. Und wir ſahen, wie ſich die Lemminge ohne Zoge
den Gebirgsbach warfen, um ihn zu durchſchwimmen, i.
mitgeriſſen wurden, herumgewirbelt, gegen Steine gepreß!
ſie ſich ſtauten, viele Ertrunkene ſchon, und wie ſie ſo eine
waren für die nächſten.
Und während ſie zogen und zogen, ſtrichen unabläſſ
Möven und Raben über ſie hin, ſtürzten ſich kreiſchend 9
hackten um ſich, wurden abgeſchlagen von den ſich verzn
wehrenden Lemmingen und ließen ſich mit der Beute nebe.
Eulen auf den Felſen nieder, neben den vielen Eulen, die
ſatt und müde inmitten des Stromes hockten.
Und dann erreichten ſie es, das Meer. Wir ſahen die
zögern, wir ſahen ſie anhalten, wir fahen, wie ſie ſich auſſ
als wollten ſie in das Rauſchen der Wellen hören. Schon
waren die nächſten heran, und dann noch mehr, ſchon ſie
ſie Leib an Leib am Strand, ſchon drängten die letzten
da, da fingen die, die vorne waren, an, hin und her zu le
dort, wo der Strand flach war, und ſie kamen mit den e
in das Waſſer, und die Wellen kamen ihnen entgegen, und
ſtürzten ſie ſich hinein, und in der gleichen Richtung, die Ne
Berg herunter ſchon gehabt hatten, ſchwammen ſie hinaue;
unheimlich eilig, von Möven erwartet und mühelos geſch”
von den Wellen auf und ab geworfen, an den niederen Ni
zerſchellt. Und dennoch ſchwammen viele, viele, weit 9e
waren ſie noch zu ſehen, wie ſie die kleinen Köpfe über 2
hielten, und dann noch weiter draußen, fern ſchon, mue
treibend, Tote, taufend Tote, noch immer von tauſend Le
gefolgt, bis nicht ein Lemming mehr am Ufer war, De
Meer den Zug der tauſend Toten umſchloß und Me””
ſchwemmte, weit hinans, weit, wet.
verstag, 21. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 111 — Seite 3
JA. und Roidmanſtenätfe.
Ein inkereſſanker Brief.
beſſiſche Regierung veröffentlicht täglich von dem Mate=
„s ſie bei den Hausſuchungen nach der Auflöſung der SA.
gefunden hat. Wir haben von dieſem Material bisher
r wenig veröffentlicht, da es ſich in vielen Fällen um
eiten handelt. Heute publiziert die heſſiſche Regierung einen
es von der Boxheimer Angelegenheit her allgemein
be=
nationalſozialiſtiſchen Abg. Dr. Beſt, der für viele
unſe=
r beſonders intereſſant ſein dürfte. Der Brief lautet:
Darmſtadt, 6. September 1931.
J, Gau Heſſen
Bismarckſtraße 11.
jabteilung.
An die Reichsleitung der NSDAP.
München, Briennerſtraße 45.
Rechtsabteilung.
Rechtsabteilung des Gaues Heſſen der NSDAP.
betrach=
hre Aufgabe nicht nur die Beratung und Vertretung der
ing in Rechtsangelegenheiten, ſondern auch die Vor=
Aung aller rechtlich bedeutſamen
Handlun=
r Gauleitung, insbeſondere in legislativer Hinſicht.
dabei Fragen von grundſätzlich=
programma=
oder allgemein=rechtspolitiſcher
Bedeu=
u löſen ſind, werden wir ſelbſtverſtändlich die rechtzeitige
nahme mit der zuſtändigen Abteilung der Reichsleitung
ſäumen. So wird das von uns entworfene Programm für
ſche Politik der Partei im neuen Landtage der
Reichs=
nächſtens vorgelegt werden. (Welche Abteilung iſt für
fü ugen zuſtändig?)
Ereigniſſe der letzten Zeit — mehr noch die erwarteten
virklich eingetretenen — geben jedoch Veranlaſſung, Fälle
e zu faſſen, in denen eine regionale Führung der Partei
ne Gauleitung) rechtlich bedeutſame Anordnungen treffen
ihne mit der Reichsleitung Fühlung
neh=
i können. Für dieſe Fälle müßten beſtimmte
Richt=
s Handelns vereinbart werden, um zu verhüten, daß
ent=
je Reichsleitung vor unerwünſchte vollendete Tatſachen
4 urd oder daß die betr. regionale Führung nachher
des=
werden muß.
ſetzen folgende Entwicklung der Ereigniſſe voraus:
dem Zuſammenbruch der Erwerbsloſenfürſorge der
rtigen Reichsregierung gelingt es der KPD., mit
Unter=
der hungernden ſtädtiſchen Maſſen, die Gewalt in den
an ſich zu reißen und die Behörden des gegenwärtigen
zu beſeitigen.
ſind — bei aller Legalität unſerer Handlungen
über die Vorſchrift des § 360 3. 10 RStGB. hinaus
ichtet, dieſen Erfolg zu verhindern und ziehen unſere
ie uns naheſtehenden Kräfte aus den Städten heraus,
jnächſt — unter Zernierung der Städte — das flache
von örtlichen kommuniſtiſchen Gruppen,
Zerſtörungs=
kommandos uſw., zu ſäubern.
ſehörden weggefallen ſind, hat der tatſächliche Machthaber
tund die Pflicht, die Verwaltung des von ihm
beherrſch=
etes zu übernehmen. Erſte Aufgabe dieſer Verwaltung
neben der Verpflegung der eigenen Truppe — die
Sicher=
ſes nackten Lebens der Bevölkerung ſein. Dieſe iſt —
ins=
wenn kleinere Städte und ſpäter auch größere zu
ver=
nd — nur durch vollſtändige Erfaſſung und rationierte
ig der vorhandenen Nahrungsmittel und ſonſtigen
dürfniſſe durch unſere Führung möglich. Die
ührung dieſer Erfaſſung und Verteilung
nach den jeweiligen Möglichkeiten und
Undigkeiten richten; für unſer Gebiet ſind die Grund=
Einvernehmen mit den in Frage kommenden Fachberatern
dwirtſchaft) feſtgelegt.
allgemeiner Bedeutung iſt jedoch die Frage der
Aidigung für die beſchlagnahmten
Lebens=
niſſe. Da zu befürchten iſt, daß der Bürgerkrieg das
zahlreiche Kampfgebiete teilen und jede
zuverläſ=
rbindung mit der Reichsleitung
unter=
wird muß für die Entſchädigungsfrage rechtzeitig eine
getroffen werden, weil für die Durchführung der
Ent=
z letztlich die neue Reichsgewalt haftet.
ſehe nur zwei Möglichkeiten der
Ent=
ungsfrage:
ir geben für jede Beſchlagnahme Gutſcheine aus, die
bry ſer — als Requiſitionsſcheine — ſpäter eingelöſt werden,
als Gelderſatz oder Erſatzgeld — zunächſt in dem betr.
mlaufsfähigkeit beſitzen und ſpäter eingelöſt werden.
ſir beſchlagnahmen ohne Gegenleiſtung. Dafür
ibergehend reine Naturalwirtſchaft eingeführt;
alle Lebensmittel (im weiteſten Sinne) an uns
abzu=
id erhält das für ihn Notwendige zugeteilt. Jeder
Han=
heldverkehr iſt verboten. Jede Zwangsvollſtreckung, jeder
f. jede Mietzahlung uſw. (ſelbſtverſtändlich auch jede
pflichtung) iſt aufgehoben. Jede Vermögensverſchiebung
kſam. So wird als mittelbare Gegenleiſtung für die
Be=
ne des geſamten Wirtſchafts ertrages (
landwirtſchaft=
te, gewerbliche Produktion, Zins= und Mietertrag uſw.)
genwärtige Vermögensſtand gegen jede Ver=
änderung ſichergeſtellt. (Selbſtverſtändlich wird auch die
Arbeits=
kraft der Menſchen beſchlagnahmt und im Wege einer Dienſtpflicht
für die Produktion der Lebensbedürfniſſe und für die Erhaltung
der Vermögenswerte — Häuſer uſw. — eingeſetzt.) Einzelheiten
erübrigen ſich wohl hier.
Um zu wiſſen, welche Verordnungen zu entwerfen und der
regionalen Führung im Ernſtfalle zur Verfügung zu ſtellen ſind,
müſſen wir die Anſichten und Abſichten der Reichsleitung kennen.
Ich bitte deshalb, die folgenden Fragen zu prüfen und die
Ent=
ſcheidung der zuſtändigen Stelle in der Reichsleitung herbeizu=
Iſt die Führung der NSDAP., falls nach
Ab=
lauf der vorausgeſetztenEntwicklung die
Reichs=
gewalt bei ihr liegt, bereit,
1 entweder die von den regionalen Führungen
ausgegebenen Gutſcheine von reichswegen
einzulöſen, oder
2. die zur Erhaltung des Vermögensſtandes
au=
geordneten Maßnahmen:
Vollſtreckungs=
moratorium, Nichtigkeit von
Rechtsgeſchäf=
ten, Aufhebung des Laufs aller Zinſen und
ſonſtigen laufenden Zahlungen uſw. mit
Rück=
wirkung Geſetz werden zu laſſen?
Ich nehme an, daß die Rechtsabteilung der Reichsleitung
zu=
ſtändig und bereit iſt, dieſe Fragen vorzuprüfen und mit ihrem
Gutachten der zuſtändigen politiſchen Inſtanz zur Entſcheidung
vorzulegen.
Heil!
Leiter der Rechtsabteilung des Gaues Heſſen der NSDAP.
An dieſem Brief iſt zweierlei außerordentlich bemerkenswert.
Während die Reichsparteileitung der NSDAP. ſeinerzeit nach der
Veröffentlichung jenes Boxheimer Dokumentes von einer
reinen Privatarbeit des Herrn Dr. Beſt ſprach, die für die
Reichs=
parteileitung in keiner Weiſe maßgebend ſei — Herr Hitler nannte
ſie in einer Verlautbarung eine Unverſchämtheit —, beweiſt der
vorliegende Brief, daß Herr Dr. Beſt vorher ganz
offi=
ziel bei der Reichsleitung der NSDAP.
ange=
fragt hat. Wenn in dem Boxheimer Dokument die
entſchädi=
gungsloſe Enteignung aller Lebensmittel vorgeſehen war, dann
iſt das offenbar auf eine entſprechende Antwort der Reichsleitung
der NSDAP. hin erfolgt.
Zum anderen aber wird es gerade für die ſtädtiſche
Be=
völkerung nicht ohne Intereſſe ſein, daß die NSDAP. im Falle
kommuniſtiſcher Unruhen in keiner Weiſe beabſichtigt hat, ihre
SA.=Abteilungen zur Abwehr einzuſetzen, ſondern vielmehr die
Städte zunächſt völlig den Kommuniſten überlaſſen wollte. Für
viele, die in den SA.= und SS.=Abteilungen der NSDAP. einen
wirkſamen Schutz gegen kommuniſtiſche Unruhen geſehen haben,
deren Herd erfahrungsgemäß ſtets in den Städten zu ſuchen iſt,
dürfte das eine herbe Enttäuſchung bedeuten.
* In einer Erklärung der Reichsleitung der NSDAP. vom
Mittwoch abend wird daran feſtgehalten, daß „ihr von dem
Boxheimer Entwurf nicht das geringſte bekannt war, bevor er
ſeinerzeit amtlich der Oeffentlichkeit übergeben wurde” und es
wird geſagt, die Reichsleitung habe niemals eine Aufrage
Dr. Beſts, die den Entwurf betreffe, erhalten, insbeſondere ſei die
Reichsleitung nie ſeitens Dr. Beſts oder eines anderen mit der
Abfaſſung des Entwurfes beteiligten Herren angegangen
wor=
den, Stellung zu nehmen.
Die Preußenaktion gegen die Komanuniſten.
Vorläufiges Ergebnis der Unkerſuchung.
der verbokene „Rofe Fronkkämpferbund‟
illegal forkgeführt.
Berlin, 20. April.
Der Polizeipräſident teilt mit: Die nach längeren
Beobach=
tungen am geſtrigen Tage vorgenommenen Hausſuchungen bei
Funktionären des „Antifasciſtiſchen Kampfbundes” und des
ſo=
genannten „Noten Frontkämpferbundes” haben ergeben, daß der
verbotene „Rote Frontkämpferbund” illegal
fortgeführt wurde. Ueber den Umfang und die Bedeutung
des Fortſetzungsverſuchs kann im Augenblick noch nichts geſagt
werden.
Feſtgeſtellt wurde, daß der Tiſchler Emil Paffrath, der Maler
Wilhelm Mohn und der Reichstagsabgeordnete Paul Hornick
maßgebend an den Verſuchen beteiligt geweſen ſind, den R.F.B.
illegal fortzuführen. Ob die oben genannten Organiſationen,
der „Antifasciſtiſche Kampfbund” und der „Arbeiterſchützenbund”
mit den Angelegenheiten des verbotenen Rotfrontkämpferbundes
zu tun hatten, wird noch geprüft.
Ueber die am Dienstag in Harburg=Wilhelmsburg
ſowie in den Regierungsbezirken Lüneburg und Stade
durchgeführten Hausſuchungen bei Kommuniſten erfahren wir von
zuſtändiger amtlicher Stelle, daß der Verdacht, der zu der
Maß=
nahme geführt hat, durch das Ergebnis der Aktion in vollem
Umfange beſtätigt wurde. Es wurde erwieſen, daß der verbotene
Rote Frontkämpferbund auch weiterhin beſteht, und zwar in
Verbänden, die in den einzelnen Ortsgruppen der beiden
Re=
gierungsbezirke verſchiedene Benennungen führen. Es wurde
feſtgeſtellt, daß die Mitglieder des verbotenen RFB. jetzt in der
Hauptſache von dem Kampfbund gegen den Fascismus, aber auch
von Sport=, Turn= und Schießklubs uſw. erfaßt werden.
Zeuergefecht zwiſchen Polizei und Kommuniſten.
Hindenburg, 20. April.
Die Polizeipreſſeſtelle teilt mit:
Am Mittwoch gegen 1,30 Uhr ſchritt eine Polizeiſtreife auf
der Broja=Straße gegen fünf Perſonen ein, die ruheſtörenden
Lärm verurſacht hatten. Bei der Feſtſtellung ihrer Perſonalien
leiſteten dieſe Leute Widerſtand, ſo daß die Polizei vom
Gummi=
knüppel Gebrauch machen mußte. Die Täter flüchteten und ſtießen
an der Ecke Rheinbabenſtraße auf etwa 30 bis 40 Perſonen, mit
denen ſie ſich vereinigten. Aus der Menge kamen Rufe: „Los,
gegen die Polizei!‟ Darauf fielen zwei bis drei Schüſſe, die von
den Beamten erwidert wurden. Jetzt ſtieß die Menge gegen die
nur aus zwei Mann beſtehende Polizeiſtreife vor, die ſich in den
Hof der Grube Oſtfeld zurückziehen mußte. Unter Führung des
Monteurs Lachetta wurde der Grubenhof belagert. Es ſetzte ein
Steinhagel gegen die Beamten ein, ſo daß der größte Teit der
Fenſterſcheiben der Grubenhofgebäude zertrümmert wurde. Es
kam zu einer Schießerei, bei der von den Angreifern etwa 25 bis
30 Schüſſe abgegeben wurden. Als die Beamten und der
Gruben=
wächter ihre Munition verſchoſſen hatten, traf das
Ueberfallkom=
mando ein. Die Menge flüchtete nach dem Bahnhof Poremba,
wo ſie einen Eiſenbahnwagen mit Heu und Stroh anzündete.
Während des Brandes gelang es den Beamten, drei Leute, unter
ihnen den Führer Lachetta feſtzunehmen. Alle drei Verhafteten
ſind Kommuniſten. Die Angreifer hatten einen Verletzten, den
ſie auf der Flucht mitnahmen. Lachetta war bereits vor dieſen
Ausſchreitungen mit mehreren Leuten in eine Gaſtwirtſchaft
ein=
gebrochen und hatte dort eine Hochzeitsgeſellſchaft geſprengt.
Die Prüfung des Makerials über das Reichsbanner.
Berlin, 20. April.
In einem Teil der Preſſe iſt in den Erörterungen über die
Prüfung des Materials über das Reichsbanner behauptet
wor=
den, daß vor der Rückkehr des Reichskanzlers aus Genf keine
abſchließende Entſcheidung getroffen werden wird. Vom
Reichs=
innenminiſterium wird demgegenüber darauf hingewieſen, daß
ſelbſtverſtändlich der Reichskanzler über den Gang der Dinge
auf dem Laufenden gehalten wird und daß ebenſo
ſelbſtverſtänd=
lich alle Entſcheidungen in engſtem Einvernehmen mit dem
Kanzler getroffen werden. Dies iſt aber auch möglich, ſolange
der Reichskanzler in Genf weilt.
In dieſem Zuſammenhang wird zu den Behauptungen, daß
eine Reihe von Länderregierungen das Verbot des
Reichsban=
ners gefordert hätten, von unterrichteter Seite in Ergänzung
der bereits gemeldeten Nichtigſtellung betont, daß auch beim
Reichsrat kein derartiger Antrag auf Verbot des Reichsbanners
eingegangen iſt.
* In parlamentariſchen Kreiſen, die gute Fühlung zu der
Reichsregierung haben, glaubt niemand recht daran, daß der
Reichsinnenminiſter nach Prüfung des ihm vom Reichspräſidenten
zugeleiteten Materials zu einem Verbot des Reichsbanners
kom=
men wird. Der Führer des Reichsbanners, Höltermann, iſt
vor=
ſichtig genug geweſen, rechtzeitig alle Kampfabteilungen, die
an=
geblich nur zur Abwehr geſchaffen waren, freiwillig aufzulöſen,
und berief ſich auch in einer Unterhaltung, die er am Dienstag
mit dem Reichsinnenminiſter Groener hatte, darauf, daß
Be=
denken, die vielleicht gegen einzelne Organiſationen des
Reichs=
banners vorhanden geweſen ſein könnten, durch die von ihm
ge=
troffenen Maßregeln hinfällig geworden ſeien. Es ſcheint
wirk=
lich, daß Herr Groener ſich damit begnügen will, allerdings,
in=
dem er allgemein gültige Richtlinien aufſtellt für die Bildung
von Jugendſportverbänden. Das würde praktiſch bedeuten, daß
alſo das Reichsbanner in der Form, wie es heute beſteht, bleiben
kann und daß auch die Nationalſozialiſten demnach das Recht
und die Möglichkeit hätten, von ſich aus die gleichen
Jugend=
ſportverbände einzurichten.
Hefſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Mittwoch, 20. April 1932.
Die endloſe Straße.
in Frontſtück von S. Graff und C. E. Hintze.
der Vorhang ſich ſenkt, zieht die endloſe Straße
e dumpfe Straße der Menſchen, die in die Schlacht
jaufhörlich, unerſchöpflich, endlos!
ſier Bildern wird der Krieg geſchildert, wie er iſt:
art, unerbittlich, und wo ein Urteil der Verfaſſer
durch=
ſcharfer Kritik.
Unterſtand an der Front mit ſeinen Schrecken uad
meradſchaftlichkeit gibt den Grundton. Seit drei Wochen
Kompagnie hier ein furchtbares Daſein, ſchwer an
an Entbehrungen, an Verluſten; geführt von einem
in, der voll menſchlichen Mitgefühls unter ſeinen
Leu=
ſweiten Bild hat die Kompagnie eine Unterkunft im
ager hinter der Front erreicht. Eine Ruhepauſe in Lille
Lille mit ſauberen Betten, guter Verpflegung und
en Mädchen. Als Bote aus der Etappe erſcheint der
Umeiſter, die Weinflaſche in der Satteltaſche. Voll
ng auf die Erholung in Lille klingt das
Argonner=
das nächtliche Lager.
die Hoffnung iſt vergeblich. Die Front iſt durchbrochen.
chen Reſte der Kompagnie müſſen von neuem eingeſetzt
Ziebenzehnjährige aus dem Depot kommen zur
Verſtär=
alten Mannſchaften und auch die Offiziere überkommt
bare, lähmende Zweifel an dem Erfolg. Der Glaube
ieg ſchwindet. Der Hauptmann, von Zweifeln
geſchüt=
t zu ſich ſelbſt zurück, — in Pflichterfüllung, in Er=
I ein unabwendbares Schickſal. Der Marſch nach Lills
=brochen.
er und dumpf zieht die Truppe neuen Kämpfeck
ent=
auf endloſer Straße . . . Der Vorhang fällt.
er Haenel hat die Kriegsbilder in ſtillem,
eindring=
alismus zu erſchütternder Wirklichkeit geſtaltet.
vertrieb nicht. Er haſchte nicht nach Senſationen. Er
lichkeit, eindringliche Wirklichkeit. Der Unterſtand, die
inter der Front, die Uniformen wirkten überzeugend in
hlichkeit. Ueber der Kampfzone ſpannte ſich ein
un=
nächtlicher Himmel mit ſuchenden Scheinwerfern und
eln. Das dumpfe Grollen der Kanonen, das Rattern
Niuen=Geivehre, das Sauſen der Fliegerbomben gaben
ſtung. Bald war die Kompagnie, die Maſſe, die Kame=
radſchaft Träger der Handlung; bald traten Einzelſchickſale
her=
vor und enthüllten ſich im Geſpräch von Mann zu Mann. All”
dies brachte Günter Haenels Spielleitung im Rahmen der
von S. Sebba entworfenen Bühnenbilder ausgezeichnet zur
Geltung.”
Die Beſetzung war außergewöhnlich günſtig. Faſt in allen
Fällen deckte ſich die Rolle mit der Eigenart des Schauſpielers.
Der von verhaltener Menſchlichkeit erfüllten Geſtalt des
Hauptmanns entſprachen Emil Lohkamps feine, äußerlich
etwas herbe und doch innerlich bewegte Art, ſeine ſchlanke
Figur, ſein in Aeußerlichkeiten ſparſames und doch ſpannendes
Spiel. Dem Leutnant, jünger an Jahren und leichter in der
Lebensauffaſſung, gab Werner Hinz beherrſchten Umriß.
Die Kompagnie der Soldaten war an ſich eine geſchloſſene
Einheit, und doch trat die Verſchiedenheit der Charaktere
allmäh=
lich plaſtiſch hervor; Karl Paryla, der rege, kritiſche Kopf,
Hermann Gallinger, der praktiſche Realiſt, Kurt
Weſter=
mann, das beruhigende Gemüt. C. H. Peters, der
tapfer=
biedere Soldat, dem die Kompagnie zur Heimat geworden iſt.
Kurt Schindler, Joſef Sieber: alle wirkungsvoll an ihrer
Stelle.
Dem Zahlmeiſter, dem typiſchen Etappen=Helden, gab Joſef
Keim den rechten bramarbaſierenden Ton. Fein gezeichnet war
der junge Fähnrich von Hans Macke. Als glückliche Beſitzer
ungefährlicher Heimatſchüſſe brachten Paul Maletzky und Karl
Walther heitere Züge in das ernſte Bild.
Ernſt und ſchwer; denn es iſt ein Bild aus dem Jahre 1917.
Es ſpiegelt nicht die herrliche Begeiſterung des Jahres 1914.
Das Schickſal des Krieges hat ſich gewendet. Der tragiſche
Aus=
gang wirft ſeine Schatten voraus.
Das Haus dankte den Darſtellern am Schluſſe mit warmem
Beifall.
Solz „Eine amerikaniſche Tragädie.”
Uraufführung der dramatiſchen Bearbeitung von Theodore
Dreiſers Roman im Wiener Deutſchen Volkstheater.
Die Dramatiſierung eines epiſchen Werks iſt immer eine
weifelhafte Sache. Der Roman folgt anderen Grundgeſetzen als
das Drama. Man kann bei der Dramatiſierung (oder Verfilmung)
eines Romans wohl das Gerippe der Handlung notdürftig
her=
ſtellen, alles übrige aber, was der Dichtung als Dichtung erſt
Leben und Atem verleiht, kommt zu kurz. Die Vorausſetzungen,
die der Roman für das tiefere Verſtändnis des Werdegangs ſeiner
Charaktere ſchafft, ſubtile Motivierung, Feinheiten in der
ſeeli=
ſchen Entwicklung, nicht zuletzt die vielen Möglichkeiten einer
plaſtiſch eindringlichen Darſtellung der Milieuwelt, all das fehlt.
So werden aus Dreiſers ſozialem Anklageroman, der zeigt, wie
ein junger. Menſch. ſchuldlos ſchuldig durch die troſtloſen Zuſtände
ſeiner Umgebung zum Verbrecher wird, einzelne Handlungsfetzen
herausgeriſſen, die in plumpſter Weiſe vergröbern und vieles,
was aus dem Roman mit Notwendigkeit hervorgeht, künſtlich und
unorganiſch erſcheinen laſſen. Der Art und Weiſe, wie Clyde,
der Hauptheld des Ganzen, ſich ſeiner armen Geliebten entledigt,
um durch die Heirat mit der Reichen eine höhere ſoziale Stellung
zu erklimmen, fehlt die pſychologiſche Fundierung weil die
Bit=
terniſſe, die ſeeliſche Vereinſamung und die Entſagungen ſeiner
Jugendjahre, aus denen letzlich ſein Verhängnis wächſt,
über=
gangen werden. Gerade die Aufzeigung dieſes Entwicklungsganges
aber machte den künſtleriſchen Wert des Romans aus. Dafür hat
die Dramatiſierung kein Organ. Was ihr nicht in ihre
lrimi=
naliſtiſch=effektvolle Handlungsſphäre paßt, wird gewaltſam
unter=
drückt, wird brutaliſiert. Dieſe Grobſchlägtigkeit in der
Handlungs=
führung und Charakterzeichnung konnten auch die an ſich recht
anſprechenden ſchauſpieleriſchen Leiſtungen (Joſef Schildkraut in
der Hauptrolle) nicht abſchwächen.
Dr. 4. S.
Ehrung des „Rembrandtdeukſchen”.
Julius Langbehn. Der Rembrandtdeutſche” ſtarb vor 25
Jah=
ren am 30. April in Roſenheim und wurde in Puch bei
Fürſten=
ſeldbruck auf dem Dorffriedhof neben der uralten Linde, in deren
Stamm die heilige Edigna im 14. Jahrhundert als Rekluſe lebte,
begraben. Langbehn hatte ſeinem Freunde Momme Niſſen (jetzt
P. Benedikt im Dominikanerorden) den Wunſch geäußert, auf
dieſem Friedhof begraben zu werden. Das kleine Grabkreuz iſt
nunmehr durch ein größeres erſetzt worden: Ein Komitee von
Verehrern und Verehrerinnen Langbehns hat die Mittel für eine
würdige Ausgeſtaltung des Grabes geſammelt. Bei einer
Kon=
kurrenz erhielt der Münchener Bildhauer Profeſſor Theodor
Ge=
orgii den Auftrag. Er ſtellte ein ſchlichtes, von ihm ſelbſt
ge=
ſchmiedetes Kreuz her. Die durchaus geglückte wirkungsvolle
Leiſtung gehört mit zu den beſten Werken des Künſtlers.
Am Sonntag, dem 1. Mai dieſes Jahres, findet eine
Ge=
dächtnisfeier ſtatt, zu welcher der Katholiſche Akademikerverband
und ſeine Ortsgruppe München, nicht nur die Mitglieder des
Bundes, ſondern alle Verehrer und Freunde Langbehns einladen.
Die beſte Fahrgelegenheit vom Hauptbahnhof München iſt
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Seite 4 — Nr. 111
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 21. April
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In tiefer Trauer:
Familie Friedrich Weber
Tapeziermeiſter.
Darmſtadt, den 21. April 1932.
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mutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante ſagen wir herzlichen Dank,
beſon=
ders den Herren Pfarrern Nürnberger, Ober=
Ramſtadt und Mangold, Griesheim für die
troſtreichen Worte, den Altersgenoſſen, wie
auch für alle Kranzſpenden.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familien Weſtrupp, Beber und Moog.
Traiſa, Ober=Ramſtadt, Darmſtadt,
den 20. April 1932.
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onnerstag, 21. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 111 — Seite,5
Aus der Landeshauptſkadk.
Darmſtadt, den 21. April 1932.
Agnes Wisthaler †.
Im Dienstag, den 19. April, iſt das frühere Mitglied des
estheaters, Agnes Wisthaler, im Alter von 81 Jahren
ge=
m. Sie war von 1909 bis 1921 als Vertreterin des reiferen
ein geſchätztes Mitglied unſerer Bühne. Der Name
Wis=
iſt mit der Darmſtädter Theatergeſchichte eng verbunden.
ſater der Verſtorbenen, Max Wisthaler, kam 1845 vom
Hof=
z München hierher und blieb dem damaligen Hoftheater bis
Ende ſeiner Künſtlerlaufbahn treu; als hochangeſehenes
*mitglied ſtarb er am 8. Juni 1892. Auch die Mutter, Anna
Hy. gehörte von 1838 bis zu ihrer Penſionierung 1879 unſerer
H=an; ſie ſtarb 1885. Die Schweſter Anna Wisthaler wirkte
09 als Sängerin und Schauſpielerin hier. Leitung und
Per=
des Landestheaters werden der beſcheidenen liebenswürdigen
ein freundliches Andenken bewahren.
Erledigt iſt eine Schulſtelle für einen katholiſchen Lehrer
r Volksſchule zu Nackenheim, Kreis Oppenheim. Mit der
kann das Amt eines Rektors verbunden werden. Eine ſehr
Dienſtwohnung kann zur Verfügung geſtellt werden.
Jubiläum. Am 20. April d. J. feierte Herr Direktor Guſtav
nheimer im Hauſe Gebrüder Trier, Eiſengroßhandlung,
djähriges Dienſtjubiläum. In Anbetracht des Ernſtes der
atte der Jubilar gebeten, von einer größeren Feier Abſtand
men und fand die Ehrung des Jubilars nur im engeren
in den Geſchäftsräumen der Firma Gebrüder Trier ſtatt. —
eſſiſche Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt hat Herrn
heimer durch Ueberreichung eines Diploms anläßlich ſeines
igen Jubiläums geehrt.
Hohes Alter. Am 22. April feiert Frau Auguſte
Stau=
er, eine in der Frauenbewegung wohlbekannte
Perſönlich=
n Kreiſe ihrer zahlreichen Familie ihren 80. Geburtstag.
Ruheſtörungen durch Motorräder. Mit Eintritt der
n Jahreszeit kommt regelmäßig eine größere Zahl von
ädern zur Anmeldung. Die Klagen über Beläſtigungen
erſonen durch Geräuſch, Rauch, Dampf oder üblen Geruch
daher zurzeit erneut in der Bevölkerung auf.
Ins=
re wird geklagt über Perſonen, die den Motor ihres
des im Stand unnötigerweiſe laufen laſſen oder
Fehl=
gen mit donnerartigem Getöſe und ſonſtige Beläſtigungen
veräuſch verurſachen. Dieſe vielgehaßten motorradfahrenden
jrer ſind nicht aus beruflichen oder ſportlichen Gründen
ierte Geſchäftsleute, Handwerker oder Arbeiter, ſondern
hauptſächlich jugendliche ſogenannte „Amateurfahrer”.
beſchäftsſchluß, bis ſpät in die Nacht hinein muß die
1 de Mitwelt die neue „Maſchine” bewundern und die
möglichſt nach allen Richtungen durchfahren werden.
Räubern der Nachtruhe gilt der Kampf. Das Polizeiamt
die alljährlich, in dieſer Zeit verſchärfte Kontrollen
durch=
laſſen und Fahrzeuge, deren techniſche Beſchaffenheit den
iften nicht entſpricht, aus dem Verkehr ziehen laſſen. Möge
Hinweis genügen, um unangenehme Folgen für den
en abzuwenden.
Der Sonntagsverkauf am Meßſonntag für die
Laden=
iſt von 13 bis 18 Uhr (nicht von 11 Uhr ab) geſtattet.
Orpheum. „Im Schwarzen Röß’l”, die humorreiche
findet allabendlich ſtärkſten Beifall. Die Revue, die in
Zeziehung Neues bietet, findet uneingeſchränktes Lob aller
Die Vorſtellungen währen indeſſen nur noch wenige
Erwerbsloſe, Sozialrentner und Minderbemittelte haben
eſondere Preisvergünſtigung! (Siehe Anzeige.)
Heſſiſches Landestheater.
23 April
19½—22 Uhr. Außer Miete. Nina.
Ermäßigte Preiſe 0.50—3 Mk=
Heſſiſches Landestheater. Heute, Donnerstag, wird 19,30
Großen Haus „Razzia”, Tragikomödie von Hans J.
in der erfolgreichen Inſzenierung von Kurt Hirſchfeld
Allt. Freitag findet die erſte Wiederholung der
Neuein=
ig des Frontſtückes von Graff und Hintze „Die
end=
traße” ſtatt. Regie Günther Haenel, Bühnenbild:
) Sebba. Zwei Vorſtellungen zu ermäßigten
en. Samstag, den 23. April. finden zwei Vorſtellungen
zigten Preiſen ſtatt; im Großen Haus die Operette nach
von Theo Mackeben „Die Dubarry. Im Kleinen
Nina” Komödie aus dem Leben einer Filmdiva von
frank mit Beſſie Hoffart in der Titelrolle. Sonntag gehr
en Haus Richard Wagners „Walküre” in Szene. Die
che Leitung des Werkes hat Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt.
nen Haus wird „Iphigenie” Schauſpiel von Goethe,
nſzenierung von Guſtav Hartung wiederholt. Die „
Ita=
in in Algier”, die durch Profeſſor Röhr neuentdeckte
pper, die am letzten Samstag im Kleinen Haus nach
ein=
m Preſſeurteil einen ſenſationellen Erfolg hatte, iſt
in=
von der Münchener, ſowie von der Wiener Staatsoper
worden.
lskar Karlweis, dem prominenten Gaſt in dem
muſika=
uſtſpiel „Ein entzückender Menſch” am Montag,
und Dienstag, dem 26. April, im Kleinen Haus, geht
er Ruf als Schauſpieler, wie als Operettendarſteller und
vorauf. Karlweis geht aus dem berühmten Berlin=
Enſembles Max Reinhardts hervor. Beſonders bekannt
r durch ſeine Mitwirkung in den berühmten Inſzenie=
Mar Reinhardts des „Schwierigen” von Hofmannsthal
„Fledermaus”, in welcher letzteren er die Rolle des
Orlofsky auf eine völlig neuartige und originelle Weiſe
pern wußte. Auf Grund dieſer ſpeziellen Erfolge arbeitete
weis bald zu einem der bekannteſten und begehrteſten
n= und Filmſtars empor. Sein letzter großer Erfolg iſt
vtrolle in dem muſikaliſchen Luſtſpiel. Ein entzückender
in dem er in Darmſtadt mit ſeinem Wiener Enſemble
wird.
Tee Smüdkelar Menten Sattſost!
Mrige Hae tag, 21. April 191——221 Uhr. C. 21. Nazia.Preiſe 0.60—4 80 Mk. 22 April 19½3, Ende gegen 22½ Uhr. R. 22. Die endloſe
Straße. Preiſe 0.70—5.60 Mk. , 23. April 20—22½ Uhr Außer Miete. Die Dubarry.
Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk. Kleines Haus. tag, 21.April Keine Vorſtellung. 22 April 19½—22½, Zuſatzm. W11 u. Wechſelm. B.=Vlksb.
(10. Vſt.) Die Italienerin in Algier. 0.70—5—
Zur Reichs=Seeſiſchwerbewoche.
24. bis 30. April 1932.
„Fiſcherei in Not!” lautet der Ruf von der deutſchen Nord=
und Oſtſeeküſte. Die reichen Seefiſchanlandungen unſerer
deut=
ſchen Fiſchereifahrzeuge finden ungenügenden Abſatz. Der Fiſcher
kann mit dem erzielten Erlös kaum die Selbſtkoſten decken. Es
beſteht Gefahr, daß die Betriebe nicht mehr voll aufrechterhalten
werden können. Das bedeutet Sorge und Arbeitsloſigkeit für
Tauſende. Die deutſche Seefiſcherei iſt ein wichtiger Zweig im
deutſchen Wirtſchaftsleben. Mit den Seefiſchen aus deutſchen
Fängen und den Erzeugniſſen aus der deutſchen Fiſchinduſtrie
kann der deutſche Lebensmittelmarkt in weit höherem Maße als
bisher beliefert werden; gewaltige Summen für die
Lebens=
mitteleinfuhr könnten noch eingeſpart werden. Jeder Deutſche
ſollte daher nach Kräften bemüht bleiben, durch reichlichen
Ver=
zehr dieſes hochwertigen und bekömmlichen Nahrungsmittels der
deutſchen Seefiſcherei in ihrer jetzigen Notlage zu helfen und
einen rein deutſchen Wirtſchaftszweig zu ſtützen.
Mit „Haarglanz”: vollkommene Haarpflegel
Schwarzkopf-Haarglanz ist das hygienisch notwendige Stärkungs-
und Verjüngungsbad nach der Kopfväsche. Er neutralisiert die
bei jeder Kopfwäsche ins Haar eindringenden Rlkalien. Er zieht
das gequollene Haar wieder zusammen — er adstringiert es —
und läßt es schneller trocknen. Dadurch gewinnt das Haar seine
natürliche, jugendliche Straffheit wieder. Es beweist seine
neugewonnene Festigkeit und gänzliche Reinheit durch
den strahlenden Glanz. „Haarglanz” liegt jedem Beutel
Schwarzkopf-Schaumpon bei. Weiße Packung 20 Pfg.,
grüne Extra-Packung mit Schaumbrille 27 Pfg.
— 1. F.C. „Union” 1913 e. V. Darmſtadt. Am Sonntag, den
24. April, Anfang 20 Uhr, veranſtaltet der 1. Fußballclub „Union”
einen Theater=Abend! In liebenswürdiger Weiſe hat ſich
unſer ſehr verehrter Herr Adolf Volz, der hier noch in beſter
Er=
innerung ſtehende Laienſpielgruppenleiter, mit faſt wenigen
Aus=
nahmen der Mitwirkenden bei der Weihnachtsfeier zur Verfügung
geſtellt. Es gelangen zur Aufführung: „Die neue Küchenfee‟,
Bur=
leske mit Geſang und Tanz in 1 Akt, ſowie „Das Hollandmädel”
Schwank in 3 Aufzügen. Ferner werden die Herren Hilfert und
Diehl einige ſehr geſchmackvolle Humoresken zum Vortrag
brin=
gen und für recht angenehme Unterhaltung ſorgen.
— ’s Müllers Liſſil vunn Michelboch. Wer am letzten
Sonn=
tag die Veranſtaltung des Odenwaldklubs Frankonia im
Rummelbräu beſuchte, hatte einige vergnügte Stunden zu
ver=
leben. Durch die echte Spielweiſe der Darſteller, vergaß man
die Gegenwart, man ſah ſich zurückverſetzt in die alte Zeit in
einem Dorf im Odenwald. Ein herrliches Spiel, das die Liebe
zur Heimat wach hält. Stürmiſcher Beifall dankte den Spielern.
— Einen Lichtbildervortrag über Trier und die Moſel
ver=
anſtaltet die Turngemeinde 1846 am Samstag, den 23. d. M.
alends, im Kneipſaal des Turnhauſes am Woogsplatz. Trier iſt
zu Beginn des Monats Auguſt in dieſem Jahre die Feſtſtadt des
35. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſtes. Zahlreiche Lichtbilder
wer=
den die Schönheiten und die gewaltigen Reſte antiker Bauwerke
dieſer ſpätrömiſchen Kaiſerreſidenz, ſowie die landſchaftlichen Reize
ihrer näheren Umgebung veranſchaulichen. Die Paddelabteilung
der Turngemeinde wird zur Teilnahme an dem Kreisturnfeſt eine
Waſſerwanderung nach Trier unternehmen und auf dem Hinweg
von ihrem Bootshaus in Erfelden aus bis Koblenz, und auf dem
Rückweg von Trier wiederum bis Koblenz ihre Boote benützen.
Auch dieſe Bilder von dem lieblichen Moſeltal werden die
Schön=
heiten der Moſellandſchaft eindrucksvoll erkennen laſſen. Die
Ver=
anſtaltung findet bei freiem Eintritt ſtatt.
— Bezirksverein Beſſungen. Die Hauptverſammlung findet.
was hiermit berichtigend mitgeteilt ſei, am Samstag, dem
23. April (nicht Sonntag), ſtatt.
Im Intereſſe der Portoerſparnis wird die Beachtung der
Beſtimmungen des Ausſchreibens vom 22. Mai 1922 — zu Nr.
St.M. 9616 — den Behörden nochmals ganz beſonders zur Pflicht
gemacht. Hiernach ſind alle Antwortſchreiben auf Geſuche bei
denen ein ſtaatliches Intereſſe nicht vorliegt und ein Freiumſchlag
nicht beigefügt war, nicht frei zu machen, ſondern unter der
Be=
zeichnung „Portopflichtige Dienſtſache” zu verſenden.
Die „Sommerwohnung” des kleinen Mannes. —
Der Balkon als Skäffe der
Der Balkon hat im Frühling und Sommer eine
ungewöhn=
liche ſoziale und geſundheitliche Bedeutung, denn er iſt
gewiſſer=
maßen die „Sommerwohnung” des Mittelſtandes. Heut kann ſich
ſelten eine Familie eine Erholungsreiſe gönnen. Auch zu weiten
Spaziergängen iſt nicht viel Zeit und Gelegenheit vorhanden, ſo
daß zahlreiche Menſchen aller der Vorteile verluſtig gehen würden,
die Luft und Sonne bieten, wenn ihnen nicht der Balkon die
Ge=
legenheit geben würde, die Freuden und Nützlichkeiten des
Som=
mers zu genießen. Der Balkon iſt im Sommer die wichtigſte
Stätte der ganzen Wohnung, und er muß darum auch richtig
be=
handelt werden, wenn er ſeinen Zwecken gerecht werden ſoll. Es
iſt falſch, ihn mit allerlei Möbeln auszufüllen, die in der
Woh=
nung keinen Platz haben. Dadurch wird der Luftraum verringert,
der für das Wohlbefinden des Menſchen notwendig iſt. Es iſt
alſo nicht nur ein Schönheitsfehler, ſondern auch ein
geſundheit=
licher Nachteil. Fernerhin iſt es falſch, den Boden des Balkons,
der meiſt aus Stein, Zement oder Ziegeln beſteht, unbekleidet zu
laſſen. Man muß ja nicht gerade einen perſiſchen Teppich auflegen,
der durch Wettereinflüſſe beſchädigt werden kann. Eine
Stroh=
matte, die billig iſt, tut es auch. Es handelt ſich darum, von den
Füßen die Kälte fernzuhalten, die von dem Steinfußboden
aus=
ſtrahlt, was auch im Sommer unangenehm werden kann. Durch
die Abkühlung der Fußſohlen wird der Blutumlauf nach den Füßen
gezogen und erleidet auf dieſe Weiſe eine Störung, deren
Wir=
kungen man nicht vorausſehen kann. Manche ſogenannte
Erkäl=
tungskrankheit, die im Sommer auftritt und für die ſcheinbar
gar keine Urſachen vorhanden ſind, dürfte auf dieſen unbekleideten
Steinboden der Balkons zurückzuführen ſein. Eine Strohmatte
hält die Steinkühle ab und hat außerdem den Vorteil, daß ſie die
Füße nicht wärmt, was an heißen Sommertagen ſehr angenehm
iſt. Endlich achte man darauf, daß der Balkon zwar der
Luftzu=
fuhr gut ausgeſetzt iſt, daß aber keine Zugluft entſteht. Man
ſchließe alſo alle Fenſter und Türen, die nach dem Balkon führen.
Wenn es auch an heißen Sommertagen ſehr angenehm iſt, nach des
Tages Arbeit und Schweiß bequem auf dem Balkon zu ſitzen und
ſich abzukühlen, ſo denke man doch daran, daß man eben ſitzt, d. h.
ruht, und ſeine Stellung nicht verändert. Dadurch wird der
Luft=
zug nicht nur unangenehm, ſondern auch gefährlich. Dies gilt für
Richtige und falſche Behanelung des Balkons.
Erholung und Geſundheit.
ſogenannte Loggias, die von Mauern auf beiden Seiten
abge=
ſchloſſen ſind. Offene Balkons müſſen auf der Windſeite geſchützt
werden. Ein Tuch, das auf einem Rahmen geſpannt wird, genügt
völlig, um den leichten Windſtrom abzuhalten. Bei Kälte oder
ſtarken Stürmen ſitzt man nicht auf dem Balkon. Endlich achte man
darauf, daß der untere Raum, der meiſt offen iſt, durch Papier
oder Pappe gegen Luftſtrömungen abgedeckt wird. Da man im
Sommer den größten Teil des Tages hier verbringt, ſeine
Mahl=
zeiten einnimmt ſeine Zeitung lieſt und wohl auch am Abend
ſeinen Skat ſpielt, ſo wird man Wert darauf legen, den Balkon
auch ſchön zu geſtalten. Der ſchöne Anblick iſt ja auch eine
Er=
holung, denn er erfreut das Gemüt und beruhigt die Nerven.
Es iſt alſo nicht herausgeworfenes Geld, wenn man ein paar Mark
dafür anwendet, ſeinen Balkon zu ſchmücken. Hauptſächlich kommen
dafür Blumen in Betracht, die nicht nur der erfreulichſte Schmuck
des Sommers ſind, ſondern auch den Eindruck der freien, ſchönen
Natur erhöhen. Wer auf Farbenpracht keinen Wert legt, nimmt
ſeine Käſten mit wildem Wein hervor, der jahraus, jahrein als
Zierde dient, ſtreicht ſie neu an und hat den Schmuck, den er
braucht. Andere aber werden Blumen vorziehen, zumal es
zahl=
reiche ſehr dankbare Gewächſe gibt, die als Schmuck dieſer
Sommer=
wohnung außerordentlich geignet ſind. Wichtia iſt, daß die Erde
friſch und nicht ſauer iſt. Sie muß alſo möglichſt in jedem Jahr
erneuert werden. Das koſtet nicht viel und bringt zahlreiche
An=
nehmlichkeiten. Reizende Balkonblumen ſind die Begonien, die
Glockenblumen, die Geranien, die Fuchſien, und die Winden. Wer
nicht nur für Schönheit, ſondern auch für guten Duft ſorgen will,
verwendet den herrlichen Goldlack, der zu den dankbarſten
Pflan=
zen des Sommers gehört. Er iſt eine wahre Zierde jedes
Balkon=
kaſtens. Man vermeide es aber, ihn mit anderen Pflanzen
zu=
ſammenzuſetzen. Das erſte Gebot der Schönheit iſt eine mögliche
Gleichfarbigkeit. Man kann alſo nicht hellblaues Vergißmeinnicht
mit dem dunkelbraunen Goldlack zuſammenſtellen. Dagegen
wer=
den Vergißmeinnicht und Stiefmütterchen eine ſchöne
Farben=
miſchung ergeben. Die Buntheit iſt ſchön, aber ſie muß küſtleriſchen
Geſchmack haben. Darum können z. B. alle blauen Blumen in
allen Tönungen zuſammengepflanzt werden, da ſie ein
einheit=
liches Bild eines ſchönen Teppichs gewähren. Nun ſorge jede
Haus=
frau für ſich.
Die Kirche für Erweiterung des „Freiwiligen
Arbeitsdienſtes”
EPH. Der Präſident des Deutſchen Evangeliſchen
Kirchenaus=
ſchuſſes hat ſich in einer Eingabe an die Reichsanſtalt für
Arbeits=
loſen=Verſicherung und Arbeitsvermittlung namens der im
Kir=
chenbund zuſammengeſchloſſenen deutſchen Landeskirchen gewandt
und zur Frage der Abänderung der Verordnung über den
Frei=
willigen Arbeitsdienſt” vom Juli v. J. Stellung genommen. Er
erkennt grundſätzlich den Wert des Freiwilligen Arbeitsdienſtes
beſonders im Intereſſe der Jugend an, hält aber eine
Er=
weiterung der genannten Verordnung für notwendig, wenn dieſe
in größerem Umfang als bisher fruchtbar werden ſoll.
Insbe=
ſondere werden die folgenden Aenderungen als erwünſcht
bezeich=
net: Erweiterung des Perſonenkreiſes der im „Freiwilligen
Ar=
beitsdienſt” durch Reichsmittel unterſtützt wird, weſentliche
Er=
höhung der auf Siedlungskonto gutzuſchreibenden Beträge, um
der Jugend einen wirkſamen Anreiz zu bieten, ſich eine eigene
Zukunft zu ſchaffen, Erweiterung der Verwendungsmöglichkeit der
Beträge, die bisher nur auf Siedlungskonto gutgeſchrieben werden
konnten, zur Begründung jedes dem Jugendlichen entſprechenden
Berufs.
— Verein Freundinnen junger Mädchen. In den
Heimaben=
den für ortsfremde junge Mädchen findet in dieſen Wochen ein
eifriges Proben ſtatt, wollen wir doch Freunde unſerer Sache
einen Blick tuen laſſen in die Art unſerer Jugendarbeit. Im
Mit=
telpunkt unſeres öffentlichen Abends am Sonntag, den 1. Mai,
abends 8½ Uhr, im Feierabend, ſteht ein Sprechchor, der eifrige
Mitarbeit der Mädchen erfordert. Daher ſind die nächſten
Heim=
abende ganz mit Proben ausgefüllt. Auch Volkstänze und ein
kleines von Jula Hartmann für unſere Zwecke verfaßtes
Theater=
ſpiel „Unter dem Stern” ſoll aufgeführt werden, das das Leben
und Treiben unſerer Donnerstagabende gut ſchildert. Der Abend
findet dieſes Jahr im Feierabendſaal (nicht in der Loge) ſtatt, da
ſich der Saal als zu klein erwies. Da wir viele Freunde haben,
hoffen wir auch dieſs Jahr auf einen ſtarken Beſuch.
Abladen von Schutt auf öffentlichen Wegen und Plätzen
ſowie auf Privatgrundſtücken. Wir haben Veranlaſſung, erneut
darauf hinzuweiſen, daß das Abladen von Schutt und Baugrund
auf öffentlichen Straßen und Plätzen nur mit ſchriftlicher
Er=
laubnis des Tiefbauamts und nur an den in dieſer Erlaubnis
bezeincheten Stellen zuläſſig iſt. Bei Zuwiderhandlungen wird
neben der Beſtrafung des Schuldigen der Schutt oder Baugrund
auf Koſten des Verbringers entfernt werden. Desgleichen iſt das
Abladen von Schut oder Baugrund auf Privatgrundſtücken nur
mit Erlaubnis des Eigentümers oder deſſen Vertreters zuläſſig.
Inhaber von Bauplätzen, die eine Erlaubnis zum Abladen von
Schutt oder Baugrund zwecks Ausfüllung dieſer Plätze erteilen,
haben dafür Sorge zu tragen, daß keine in Fäulnis übergehende
Abfallſtoffe, die den Boden verunreinigen können, auf die
Bau=
plätze verbracht werden. Falls eine die Geſundheit gefährdende
Verunreinigung des Bodens durch Verbringung derartiger
Abfall=
ſtoffe auf einem Baugelände feſtgeſtellt wird, wird die Beſeitigung
auf Koſten des Eigentümers angeordnet werden.
Gegen die Schnaken! Nach 8 3 der Polizeiverordnung über
die Bekämpfung der Schnakenplage vom 6. Februar 1913 ſind die
Grundſtückseigentümer oder, falls die Grundſtücke vermietet oder
verpachtet ſind, die Mieter oder Pächter verpflichtet, auf
Auf=
forderung der Ortspolizeibehörde in den von ihr bezeichneten
Orts= und Gemarkungsteilen in den Monaten April dis
Sep=
tember einſchließlich mindeſtens einmal monatlich die auf ihrem
Grundſtück befindlichen Jauchen= und Abortgruben mit einem zur
Vernichtung der Schnakenbrut geeigneten Mittel (Saprol.
Pe=
troleum oder dergleichen) zu übergießen. Bei Unterlaſſung
er=
folgt Beſtrafung und polizeiliche Durchführung der Maßregeln
auf Koſten der Säumigen.
— Schloßbeleuchtungen in Heidelberg. Für die diesjährigen
Schloßbeleuchtungen in Heidelberg ſind jetzt die Termine
feſt=
gelegt worden. Die erſte Beleuchtung wird anläßlich der Deutſchen
Landwirtſchaftsſchau in Mannheim am 4. Juni ſtattfinden die
zweite am 25. Juli anläßlich des Deutſchen Sängerbundesfeſtes
in Frankfurt a. M. Zwei weitere Beleuchtungen ſind im Auguſt
und September vorgeſehen, deren genaue Daten noch nicht
feſt=
ſtehen.
941 wertvolie
UAlAE
Pe
Rogonte/ kär
dae
mSN 4g-90
Ubet
alle deutschen Sender:
Jeden Freitag vormittag
Sanne und Ella
plaudern im Radio
Seite 6 — Nr. 111
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 21. April 1
Ende 4
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große
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daß
den
hül
nor
ware
vor.
mit
Ruck
Aus den dumfädler Aclpielhellen.
* Palaſt=Lichtſpiele
bringt einen ſehr hübſchen Tonfilm mit Tony van Eyck. „Kikty
lerin beſonders geeignet. Sie ſtellt in der kleinen Kitty, dem
E. Wixhauſen, 20. April. Volksliederabend des Ge=
Aufwaſchmädchen irgendeines Hotels eine Filmfigur von ganz ſangvereins „Liederkranz”. Unter der bewährten
Lei=
eigenartigem Reiz. Dieſe kleine Kitty wird eines Tages hinaus=
geworfen, weil ſie in der Küche durch ihr Singen und Tanzen
den ganzen Betrieb ſtört. „Mit Liſt und Tücke ſchwindelt ſie ſich
durch ihr armes Daſein, bis ſie ſich auch in die Adoptierung durch
einen reichen Fabrikanten hineinſchwindelt. Hier beginnt dann
aus dem Schwankſtoff ein Drama ſich zu geſtalten. Sie gerät
in den Verdacht eines Diebſtahls, aber es gelingt ihr nicht nur
ſich von dieſem Verdacht zu reinigen und den wahren Dieb nach
allerlei Fährniſſen zu ſtellen, ſondern ſie gewinnt damit auch noch
Herz und Hand des Neffen des reichen Adoptivvaters. Es iſt
manches originell und hübſch auch in der Fabel dieſes Films,
das Stärkſte aher iſt die ſchauſpieleriſche Verkörperung der kleinen
Kitty durch Tonn van Eick. Sie gehört heute wohl zu den
zukunftsreichſten Künſtlerinnen der Bühne und des Films.
Das Beiprogramm bringt einen ſtummen Abenteurerfilm nicht
ganz neuen Datums „Die Flucht der Delia”.
Aus Heſſen.
Aus den Gemeindeparlamenken.
Dd. Arheilgen, 20. April Geſangverein Frobſinn.
Wie im vorigen Jahre tritt der Verein auch in dieſem Jahr
wie=
ſchwindelt ſich ins Glück; iſt der Titel der Handlung, derum mit einer Revue in die Oeffentlichkeit. Unter dem Nameſt
die eine wirkungsvolle Miſchung von Luſtſpiel und Tragödie iſt. „Funkrevue” bietet der Verein am Samstag und Sonntag abend
Gerade für dieſen komplizierten Charakter iſt die junge Künſt= im Gaſtkaus Zum goldenen Löwen eine auserleſene Darbietung.
tung von Herrn Merker=Griesheim wurden die vorgetragenen
Lieder tonrein zu Gehör gebracht. Herr O. Kleinberg=Darmſtadt,
welcher bei ſeinem letzten Hierſein großen Erfolg hatte hat auch
in dieſer Veranſtaltung durch ſeine Virtuoſität im Violinſpiel die
Zuhörer begeiſtert. Frau A. Landzettel erntete durch ihre
Ge=
ſangsvorträge ebenfalls dankbaren Beifall.
o. Erzhauſen, 20. April. Die Bäckerinnung „Arheilgen und
Umgegend hielt hier in der „Krone” eine Verſammlung ab, deren
Zweck war die feierliche Ueberreichung der Geſellenbriefe an: G.
Schäfer=Worms, bei W. G. Benz=Arbeilgen. P. Wembacher, bei
Fr. Krug=Wixhauſen, G. Hoppe bei Wilh. Weber=Weiterſtadt. G.
Bermer bei H. Pons=Gräfenhauſen. Emil Adam bei H. Dieter=
Ar=
heilgen. Die Feier wurde mit Muſik eingeleitet, worauf
Ober=
meiſter J. Meyerhöfer durch eine ſinnreiche Anſprache die Feier
eröffnete und dem Vorſitzenden der Prüfungskommiſſion. Herrn
Krug das Wort erteilte. Dieſer ſchilderte in kernigen Worten
den Werdegang der Zunft. Unter anderem richtete er an die
In den Helia=Lichtſpielen iſt heute die große Premiere Bäckermeiſter die Bitte, möglichſt die jungen Geſellen weiter zu
mit Gitta Alpar, der populären Sängerin, dem gefeierten beſchäftigen Die Feier verlief in ſchönſter Weiſe, ſie ſchloß mit dem
Liebling von ganz Berlin und ihrem charmanten Partner Guſtav Deutſchlandlied.
Fröhlich in ihrer erſten Tonfilm=Operette „Gitta entdeckt
ihr=
o. Erzhauſen, 20. April. Die Spar= und Leihkaſſe Erz=
Herz‟. Der Film der ein Ereignis für Darmſtadt ſein wiss, hauſen G. m. u. H. hielt ihre Generalverſammlung ab. Den
Ge=
läuft zurzeit in allen deutſchen Großſtädten mit größtem Erfolg, ſchäftsbericht erſtattete der Vorſitzende Breidert. Auf Vorſchlag
Die Regie führte der bekannte Regiſſeur des Films „Mädchen des Aufſichtsratsvorſitzenden Becker wurde dem Vorſtand und
in Uniform”. Carl Froelich.
Rechner Entlaſtung erteilt. Wiedergewählt wurden der Aufſichts=
— Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage Fratsvorſitzende Becker der Vorſ Breidert ſowie Vorſtandsmitglied
die queckſilbrige Anny Ondra in dem pikanten und amüſanten Jakob Lotz und der Rechner auf weitere drei bzw. vier Jahre ein=
Ufa=Tonfilm „Mamſell Nitouche” nach der Operette vons H./ſtimmig. Der Raiffeiſen=Verband Ludwigshafen äußerte ſich im
H. Mailhac, Muſik von Herve, mit Georg Alexander, Oshar Verhältnis zum vorigen Jahr, daß die Bilanz drei Monate früher
Karlweis. Hans Junkermann u. a.
als ſonſt eingeſchickt wurde, und bittet die Verwaltung, trotz der
Aus dem Gerichksſaal.
Ar. Schon wieder verhandelte das
Bezirksſchöffen=
gericht Unterſchlagungen uſw. eines Beamten. Der
Bahn=
hofvorſteher eines Ortes im Odenwald wird beſchuldigt,
im Laufe etwa eines Jahres eingenommene Gelder in Höhe von
ungefähr 1200 RM. unterſchlagen, und um dieſe Unterſchlagungen
zu verdecken, ſeine Bücher falſch geführt zu haben. Außerdem ſoll
er einem Milchhändler Fracht in doppelter Höhe berechnet haben,
ſo daß der um rund 170 RM. geſchädigt wurde. Der Angeklagte.
der mit Frau und vier Kindern ein Nettoeinkommen von
217 RM. hatte behauptet, er habe höchſtens 600 RM. für ſich
verbraucht. Er habe öfter Defizit gehabt in ſeinen Büchern, weil
er der Arbeit nicht mehr gewachſen geweſen ſei, er glaube auch,
daß er irgendwie betrogen worden ſei. Das Gericht verurteilt
ihn wegen Amtsunterſchlagung und falſcher
Buch=
führung und wegen Betrugs zu insgeſamt neun
Mo=
naten Gefängnis, abzüglich acht Wochen Unterſuchungshaft.
Zu ſeinen Gunſten ſei zu berückſichtigen, daß er tatſächlich nicht
im Beſitz ſeiner vollen Geſundheit war und ſeinen Dienſt nicht
mehr voll ausfüllen konnte.
Es wird dann gegen einen hieſigen Kaufmann wegen
Mietwuchers verhandelt. Der Angeklagte hatte ſich als Vertreter
einer Brauerei ein Wiesbadener Reſtaurant gepachtet und das
Inventar käuflich erworben. Die Friedensmiete betrug zu jener
Zeit 3000 RM. und für das Inventar und die Inſtandſetzung will
er etwa 18 000 RM. aufgewandt haben. Er verpachtete nun das
Lokal weiter für 307 RM monatlich und außerdem noch 200 RM.
ſogenannte Leihgebühr für das Inventar, das nach acht Jahren
in den Beſitz des Pächters übergehen ſollte. Außerdem mußte
der Pächter noch 8 Prozent für das inveſtierte Kayital — die
1800 RM. — bezahlen, ſo daß die Pacht über 600 RM. monatlich
ergab. Außerdem mußte der Pächter das Bier von ihm beziehen.
Der erſte Pächter konnte ſich nicht halten. Dem zweiten Pächter
Le. Groß=Umſtadt, 20. April. Ratsſitzung. Die Lief
der ausgeſchriebenen Brennmaterialien, für die ſtädtiſche,
bäude wird der Auguſt Brücher 2. Witwe hier übertragen
zwar 30 Zentner Fettnußkohlen 2 pro Zentner 1,65 und 30
ner Briketts pro Zentner 1.15 RM. Die Lieferung von 3u6
Hafer für das Faſelvieh wird dem Landwirt Ernſt Eid
(Hundertmorgen) zum Angebot von 8,50 RM. pro Ztr üh
gen. Der Bürgermeiſter trägt die Aufſtellung der Stadtkaſſe
l=
den Stand der Ausgaben vom 31. März 1932 vor. Gleick
wird gewünſcht, daß bis zur nächſten Sitzung auch eine Auft.
über den Stand der Einnahmen vorgelegt wird. Der Rat
Einſpruch gegen die in der Verfügung des Kreisamtes Di
vom 1. d. M. feſtgeſetzten Unterſtützungsſätze für
Wohlfahr=
werbsloſe. Der Gemeinderat iſt mit dem Vorſchlag der Land
ſchaftskommiſſion über die Pachtermäßigung für die ſtäd
Grundſtücke einverſtanden. Der Rat beſchließt erneut di
hebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Groß=Umſto
Höhe von 10 Prozent. Die vorgetragene Satzung wird ang
men; ſie liegt bis zum 26. April auf der Bürgermeiſterei
und tritt mit dem 1. Mai in Kraft. Der Rat nimmt Ker
von einem Schreiben der Direktion der Oberreal= und Hi
Landwirtſchaftsſchule vom 3. April 1932, den Gemeindeb
zur Schule betreffend. Hiernach beträgt der Beitrag für
18 672 RM. Die Holzverſteigerungsbedingungen werden für
dahin geändert, daß in Ziffer ), d) und e) noch die Orte
Sandbach und Klein=Umſtadt aufgenommen werden. Folß
abgehaltene Verſteigerungen werden genehmigt: a) Verſteig
vom 19. 3. 32 bezügl. des Reinigens der Straßen und öffent
Plätze für die Zeit vom 1. 4 32 bis 31. 3. 33; b) Verſteig
vom 19. 3. 32 bezügl. des Fahrens, Schmierens, Reinigen
Anfeuchtens des Leichenwagens für die Zeit vom 1. 4. 32 bis
1933, und c) die Verſteigerung vom 18. 3. 32 betr. das F
des Sprengwagens für die Zeit vom 1. 4. 32 bis 31. 3. 33—
Abgabe von 46 Haufen Laubſtreu zum Preiſe von 2,50 RA
einen Haufen von 5 Kubikmeter wird gutgeheißen. Zahlun
Martini 1932. Bei Zahlungsverzug ½ Prozent Zinſen pro 9
Cp. Crumſtadt, 20. April. Der Gemeinderat he
größer und ſchwieriger gewordenen Arbeit dem Rechner Lotz ihren,/,
Dank auszuſprechen. Was die Bilanz ſelbſt angeht, wurde feſtge=/ Erhöhung der Realſteuerſätze abgelebnt. Die Anmeldung
ſtellt, daß der Umſatz um 2900 Mark zurückgegangen iſt. Die Pflichtfeuerwehr zur Haftpflichtverſicherung wurde beſch
Spareinlagen ſind um nicht ganz 1000 Mark zurückgegangen, das Die Verpachtung der der Gemeinde gehörenden Grundſtücke
iſt eine Senkung von ganz 6 Prozent. Mit der Minderung der wegen der niedrigen Gebote nicht genehmigt.
Spareinlagen wurde auch auf Minderung, der Darlehen und
Warenausſtände hingewirkt. Beide Poſitionen, ſind um rund rat. Die hieſigen Jagdpächter erſuchten ſeinerzeit die Gen
10000 Mark geſenkt worden. Der Verein hat faſt 100 Prozent. um Jagdpachtnachlaß in Höhe von 30 Prozent. Mit den ang
Souveränität gewahrt und ſteht geldlich faſt auf eigenen Füßen;ᛋ nen 15 Prozent nicht zufrieden, wendeten ſie ſich an das Jagd
Der Zinsfuß für Einlagen betrug im Jahre 1931 6,5 Prozent, für) Fmigungsamt woſelbſt ſie nun 17½ Prozent Nachlaß für
Kredite etwas über 8 Prozent, dadurch wurden den Mitgliedern” ſetzielten. — Betreffs Beſchäftigung von Ausgeſteuerten wur
vielen anderen Genoſſenſchaften gegenüber 3 Prozent, das iſtin der ſchloſſen, ab 1. Mai alle Ausgeſteuerten in der Gemeinde z
Geſamtheit nahezu 6000 Mark in einem Jahre geſpart. An Immoz ſchäftigen, je nach der Höhe der geſetzlichen Unterſtützung.
bilien wurden 842 Mk. an Mobilien 100 Mk. abgeſchrieben, dem geheimer Sitzung wurde eine Anzahl Geſuche privater Nat,
Reſervefonds wurden 637,57 Mk. zugeſchrieben. Weiter wurde be= ledigt.
kanntgegeben, daß die Genoſſenſchaft während der Saiſon eine
Spargelabnahmeſtelle für die Hauptgenoſſenſchaft Ludwigshafen
* Traiſa 20. April. Liederkonzert. Der Arbeite
einrichtet. Von den Züchtern wurden vorläufig 23 Morgen zu= ſangverein „Eintracht” veranſtaltet am Sonntag, 24. d. M. a
geſagt. Das weitere wollen Züchter und Vorſtand in den erſten im Saale „Zur Krone” ſein Frühjahrs=Liederkonzert unter I.
Tagen noch feſtlegen. Um 7 Uhr wurde die von 85 Mitgliedern, tung ſeines Dirigenten Herrn M. Herfurth=Darmſtadt und
das ſind rund 30 Prozent, beſuchte Verſammlung, durch einen Mitwirkung der Hauskapelle Gebrüder Heß, ſowie der 5
Appell des Vorſitzenden an die Mitglieder mit dem Hinweis da5 Paluckeak, Boſſert und Herfurth jun.
Geld des Dorfes dem Dorfe, geſchloſſen.
verlangte er nun kurzerhand 507 RM. Raumpacht monatlich ab
und behauptet heute, darin ſeien 200 RM. Amortiſationsgeld für
das Inventar enthalten. Der Pächter beſtreitet das und auch in
dem Vertrag iſt davon nichts enthalten. Der Sachverſtändige
bekundet, daß das Inventar, das recht verbraucht ſei,
aller=
höchſtens 2500 RM. wert war, und daß eine Friedensmiete von
4500 RM. reichlich geweſen ſei, das Lokal ſei überdies ſchon ſeit
Jahren unrentabel geweſen. Das Gericht verurteilt ihn nur in
einem Fall wegen Mietwuchers zu einer Geldſtrafe von
300 RM., hilfsweiſe 15 Tagen Gefängnis.
Nach der Polizeiverordnung über die Verkehrsregelung
in der Stadt Darmſtadt vom 18. 8. 1931 8 28 ſind bei dem Auf=
und Abladen ſowie bei dem Transport von Gegenſtänden, die
erhebliches Geräuſch erzeugen, wie eiſerne Träger. Metallröhren
Griesheim, 20. April. Landwirtſchaftliches. Herr
und Stangen, Bleche, Ketten und dergl. geeignete Maßnahmen !
zu treffen, die dieſe Geräuſche auf ein Mindeſtmaß beſchränken= Landwirtſchaftsrat Dr. Schmaldt, der bereits im vergangenen Stunde bereitete die Chorgemeinſchaft Kuhn,
einem Kleinauto (BMW.) überfahren. Das Auto fuhr weiter
ohne ſich um das verletzte Kind zu kümmern. Das Mätchen wurde
anſcheinend mit einem Oberſchenkelbruch, in das Stadtkrankenhaus
eingeliefert.
— Unbekannte Selbſtmörderin. Geſtern abend gegen 6 Uhr
ließ ſich eine bis jetzt noch unbekannte weibliche Perſon auf der
dem D=Zug 86 überfahren. Der Unglücklichen wurden beide Beine
vom Körper getrennt, und der Tod muß auf der Stelle
eingetre=
ten ſein. Es handelt ſich um eine etwa 25jährige Frau, die
einen Trauring mit den verſchlungenen Buchſtaben H. P. und
iſoliert die Buchſtaben F. E. mit dem Datum 26. 5. 31 trug.
Zwei weiße Taſchentücher tragen die Buchſtaben C. B. Die Tote
hat auf dem rechten Schulterblatt einen Pfefferflecken. Ihre
Klei=
dung beſteht aus grau= und ſchwarzkariertem Mantel, ähnlich
far=
biger Strickmütze, dunkelroter Bluſe, die hellrot und weiß geblümt. ein, da innere Organe nicht verletzt ſind.
iſt, einfachen ſchwarzen Rock, weißen Unterrock, weißes Trikothemd 4a. Eberſtadt, 20. April. Das diesjährige
Frankenſtein=
hraune Kunſtſeideſtrümpfe und ſchwarze Lackſpangenſchuhe Dieß
Frau führte Doublé=Armbanduhr, Halskette, Broſche, kleine
Sachdienliche Mitteilungen an das Landeskriminalamt, Erkens / Hochſprung, Weitſprung und Frejübungen) Außerdem kommt
nungsdienſt, Darmſtadt, Tel. 3350—59, erbeten.
Brlefkaſten.
Ider Anfrage iſt die irtzie Bezugdauittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
uicht beantwortet. Die Deantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Vielleicht handelte es ſich um einen beſchädigten Schein. Wegen and 3 Korbmacher, die alle ihre Prüfung gut beſtanden.
weiterer Auskunft müßten Sie ſich an die hieſige Reichsbankf
wenden.
Aus den Parkeien.
ſtadt. Die in unſerem Halbjahrsprogramm vorgeſehene öffent4
liche Kundgebung, die am Freitag, dem 22. April, in der Krone die Singſtunde auf Samstag, 23. April, abends 8.30 Uhrz
ver=
vorgeſehene Redner. Herr Reichstagsabgeordneter Dr. Köngeter, und Baubeſchreibung über die Verlegung einer elektriſchen
Hoch=
im preußiſchen Wahlkampf unabkömmlich iſt. Der neue Termin wannungskabelleitung mit einer Betriebsſpannung von 20 000
wird bekannt gegeben.
Die Radikal=Demokratiſche Partei läßt noch Rathaus dahier offen.
einmal auf ihre heute (Donnerstag) abend ſtattfindende
Ver=
ſammlung hinweiſen.
lung. — Städt. Saalbau, 20 Uhr: Zehntes Akademie=Konzert.
Wie ſiehen die Preiſe?
für Produkie der Landwirtſchaft, für den Wein aus der
3ter Ernte, für den Tabak, fürs Vieh und fürs
Ge=
treide? Die ſeweiligen Tagespreiſe muß der Landmann,
der Winzer auch im Sommer wiſſen, wenn er nicht=zul
ſeinem eigenen Schaden unter Preis oder zu früh
ver=
kaufen will. Wer ſagt ſie ihm, wer gibt auf Grund einer
vergleichenden Zuſammenſtellung der Geſamt=
Markt=
erſcheinungen ſchon frühzeitig Vorausſagen über die
wahrſcheinliche künftige Preisentwicklung? Eine
Tages=
zeitung mit einem ſo umfaſſenden, gutunterrichteten
Wirtſchaftsteil wie das „Darmſtädter Tagblatt‟. Der
Landmann ſollte es auch während des Sommers im
Haus behalten — zu ſeinem Nutzen.
f. Roßdorf, 20. April. Kriegsgräberfürſorge.
Sammelergebnis betrug den anſehnlichen Betrag von 21460
Bf. Meſſel, 20. April. Beratungsſtunde. Am Fr
en 22 ds. Mts, nachmittags von 2—3 Uhr, findet in der
kinderſchule in der Bahnhofſtraße eine Beratungsſtunde der
iter= und Säuglingsfürſorge ſtatt.
Steuerliches.
Finanzamt weiſt darauf hin, daß jeder Arbeitgeber oder Ab
nehmer, der eine Steuerkarte von 1931, Steuermarkenblätter
ſonſtige Steuerabzugsbelege im Beſitze hat, verpflichtet iſt,
baldigſt an das Finanzamt abzuliefern.
Cp. Dieburg, 20. April. Erwerbsloſen= Demon
ion. Geſtern nachmittag kam es hier im Anſchluß an ein
werbsloſenverſammlung zu einer größeren Straßendemonſtr
Obwohl eine Deputation auf dem Kreisamt mit dem Kreisdi
Hemmerde verhandelte, der eine Prüfung der Beſchwerden
den Abbau der Unterſtützungen zuſagte, zogen die Demonſtr
nach dem Kreisamt, deſſen Zugang allerdings durch die Ge
merie und Ortspolizei abgeſperrt werden konnte. Auf die
von dem Nahen der Menge brach der Kreisdirektor ſofort di
ſprechungen mit den Delegierten ab. Da die Menge eine dro
Haltung annahm, erſchien bald darauf das Ueberfallkomr
aus Darmſtadt, das bei der Räumung der Zugangsſtraßer
=Kreisamt ſogar mit dem Gummiknüppel vorgehen mußte.
Bk. Schaafheim, 20. April. Hohes Alter. Der Lan
Winter landwirtſchaftlichen Unterricht an der hieſigen Berufs= 4ſich in Stärke von über zweihundert Sängerinnen und
Kind überfahren Ecke Schuknecht=Straße und Rhöyeing ſiſchule erteilt hat, iſt bereit, auch in den Sommermonaten Rund” gern aus den Geſangvereinen der Orte: Seligenſtadt,
Groß=
wurde geſtern abend gegen 6 Uhr ein 1jähriges Mädchen von gänge durch die Gemarkung zu unternehmen, um die Theorie heim, Stockſtadt und Babenhauſen zuſammenſetzt, mit
Herr Philipp Hauck 4, ein angeſehener Mitbürger, vollende
23. April bei guter Geſundheit ſein 80. Lebensjahr. Der Jr
iſt ein Bruder des verſtorbenen früheren Bürgermeiſters und
tagsabgeordneten Georg Hauck 3.
r Babenhauſen, 19. April. Konzert. Eine genuß
r Babenhauſen, 20. April. Hohes Alter. Der älteſte
Dh. Reichelsheim i. Odw., 20. April. Am Sonntag fan
Bergturnfeſt findet am Sonntag, 39. Mai, ſtatt. Das ver= ordentliche Generalverſammlung über das 59. Geſchäftsjah
bandsoffene Wetturnen für Turner, Turnerinnen und Jugendlichs I Volkshank m. b. H. zu Reichelsheim im Gaſthaus „Zum g0l
ſchwarzen Kamm, einen Schlüſſelbund und 3,10 RM. beisſich. Abeſteht aus einem leichtathletiſchen Vierkampf, (Kugenkſtoßen Engel” ſtatt. Der Mitgliederſtand von 585 hat ſich im lauf
Geſchäftsjahr um drei Mitglieder verringert. Die Haftſumme
ſort in der Praxis zu zeigen. Es können an dieſen Unterrichts= zegppellz=Konzert dem geſangsfreudigen Publikum von hier
gängen, die unentgeltlich ſind, fortbildungsſchulpflichtige Schüler, Auswahl der 15 geſungenen Chöre, Kompoſitionen von Br.
ſowie jüngere und ältere Landwirte teilnehmen. Von großem /Mendelsſohn, Schumann und Lendvai, verriet dne guten mu
Wert wäre eine Beteiligung für die in dieſem Jahre entlaſſenen, ſchen Geſchmack des Chorleiters, Herrn Clemens Kuhn. Di
Berufsſchüler, die bereits im Winterhalbjahr, die theoretiſche ſanglichen Leiſtungen des Chores ſtanden auf einer beachten
Ausbildung erhalten haben. Die Unterrichtsgänge finden bei ge= ten Höhe. Als Soliſtin ſang Frl. Käthe Muhn (Sopran)=Di
Bahnſtrecke zwiſchen Arheilgen und Darmſtadt bei Km. 244 von nügender Beteiligung jede Woche Freitags vormittags ſtatt und Lieder und Arien ernſten und heiteren Charakters. Die Kle
dauern etwa 4 Stunden. — Vorſicht beim Hantieren begleitung lag in den Händen von Herrn Hans Lorz=Darn
mit Schußwaffen. Am Montag nachmittag hantierte ein
junger Mann mit einer Piſtole, dabei ging ein Schuß los, der wohner unſeres Städtchens, Herr Hch. Willand 8, volle
einem jungen 18jährigen Burſchen, dem er die Piſtole zeigte, Und geſtern ſein 87 Lebensjahr. — Die älteſte Frau unſerer Gem
jedenfalls nicht ahnte, daß dieſelbe noch geladen war, in den Leib; Frau A. Willand 1. Witwe, iſt vergangene Nacht im
ging. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der junge Maſkn Alter von 89 Jahren geſtorben. Sie bewohnte etwa 40 Jahr
durch ein Sanitätsauto in das Krankenhaus nach Darmſtadt vers kleine Gemeindehäuschen auf der ſtädtiſchen Bleiche und bea
bracht. Die Verletzung ſoll, wie man hört, nicht ernſter Natur tigte dort jahrzehntelang gewiſſenhaft die Wäſche,
der Jubiläums=Wanderpreis wieder zur Austragung. — Die
älte=
ſte Einwohnerin Eberſtadts. Witwe Margarethe Delp geb.
Preiß, iſt im Alter von 90 Jahren geſtorben.
Nieder=Ramſtadt, 20. April. Am Sonntag, den 24. d MM.,
nachmittags, findet im kleinen Saale des Gaſthauſes „Zur Poſt”
in Nieder=Ramſtadt die feierliche Ueberreichung der Geſellenbriefe
W.W. 1. Vergleichen Sie die Antwort unter H. F. im an die diesjährigen Junggeſellen, durch den Ortsgewerbeverein
Briefkaſten vom 18. d. Mts. 2. Davon iſt uns nichts bekannt. Nieder=Ramſtadt ſtatt. Geprüft wurden 4 Maurer, 2 Weißbinder
4k. Nieder=Ramſtadt, 20. April. Geſangverein „Eintracht=
Freundſchaft‟ Der Verein beteiligt, ſich am kommenden
Sonntag an dem aus Anlaß des 40jährigen Jubiläums des
Ge=
ſangvereins „Frohſinn”=Nieder=Beerbach ſtattfindenden Liedertag
und verbindet damit gleichzeitig einen Familienausflug Abmarſch
Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmß um halb 2 Uhr am alten Kriegerdenkmal. Für dieſe Woche wirg
ſtattfinden ſollte, muß um einige Tage verſchoben werden, da der legt. — Kabelleitung der „Heag‟. Die Ueberſichtspläne.
Volt von Eberſtadt über Nieder=Ramſtadt nach Ober=Ramſtadt
liegen zwei Wochen lang zur Einſicht der Intereſſenten auf dem
G. Ober=Ramſtadt, 20. April. Evangeliſcher=
Wohl=
fahxtsdienſt. Auf die Sprechſtunden des Evangeliſchen
Kreis=Wohlfahrtsdienſtes, welche alle 14 Tage Freitags von 4.6
Fogesllender ſir Douneslag, der 21. Auf zus.
Uhr in der Kleinkinderſchule ſtattfinden und deren Inanſpruch=
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Mamſell. Nitouche”7
nahme koſtenlos iſt, werden die Gemeindeglieder erneut hingewie=
Helia=Lichtſpiele: „Gitta entdeckt ihr Herz”; Palaſt= ſen. Nächſte Sprechſtunde am 29 April. — Fälligkeiten.
Lichtſpiele; „Kitty ſchwindelt ſich ins Glück”. — Fürſten= Das Waſſergeld für die Monate Januar bis März und der
Bei=
ſaal, Grafenſtraße, 20 Uhr: Gartenbauverein:
Monatsverſamm=
trag zur Land= und Forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft ſind
innerhalb acht Tagen an die Gemeindekaſſe zu bezahlen.
Bm. Hofheim (Ried), 20. April. Aus dem Gemei
tragen von 582 Mitgliedern mit 592 Geſchäftsanteilen 8
RM. Gegenüber dem Vorjahre haben ſich die Haftſummen um
RM. vermindert, dagegen die Geſchäftsguthaben um 3544
vermehrt. Die Jahresrechnung von 1931 wurde abgeſchloſſet
ſeinem Reingewinn von 8744 00 RM. Der Delkrederefonds 1
von 6000 RM. auf 12000 RM. erhöht. Der Reingewinn 1
wie vom Vorſtand und Aufſichtsrat vorgeſchlagen, wie folgt
teilt: dem Reſervefonds wurden 4 150,03 RM., 7 Prozent
dende, 4594,00 RM. zuſammen 8744,02 RM. zugeführt. Im
zen beträgt jetzt der Reſervefonds 28 402,27 RM. und der
krederefonds 12 000 RM. Dem Führer der Bank, Herrn.
wurde allgemeines Lob zuteil für ſeine muſtergültige Füh
Uf Birkenau, 19. April. Bühnenſchautur
Das Bühnenſchauturnen des Turnvereins 1886 e, V.
kenau war, wie auch in den vergangenen Jahren, ſehr gut b
und einwandfrei durchgeführt. Nach einem von einer Turneri
ſprochenen Prolog begrüßte der erſte Vorſitzende, Herr Bi
meiſter Jakob, die Erſchienenen. Die Deutſche Turnerſchaft
den Abend mit einem Gruppenbild aller Mitwirkenden unter
Abſingen der dritten Stroyhe des Deutſchlandliedes.
By. Hirſchhorn, 19. April. Ueberreichung der
Fellenbriefe. Am Sonntag nachmittag fand im Gaſ
„Zum Hirſch” dahier die feierliche Ueberreichung der 6e
briefe an die Prüflinge ſtatt. Der Vorſitzende des hieſigen.
gewerbevereins und Geſellenprüfungsausſchuſſes, Herr Tül
meiſter Georg Schweitzer, begrüßte die Prüflinge und deren
Teil anweſenden Eltern und beglückwünſchte erſterc,. 0
ſchönen Erfolgen. Nach kurzen Dankesworten des 2. Vorſitz!
des Gewerbevereins, Herrn Buchbindermeiſter Ad. Bert0l,
die Prüfungskommiſſion und des Junggeſellen Ioſei
Schloſſer, konnte Herr Schweitzer die ſchlichte aber eindruck=
Feier ſchließen.
nnerstag, 21. Aprfl 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 111 — Seite 7
Rreisobſtbauverein für den Kreis Erbach.
n Pfaffen=Beerfurth fand, wie ſchon kurz gemeldet, die
s=Hauptverſammlung des Kreisobſtbauvereins für den Kreis
ſtatt, die der Vorſitzende, Herr Kreisdirektor von Werner,
reundlichen Begrüßungsworten eröffnete und dabei
gleich=
mitteilte, daß dieſe Verſammlung auch ſeiner Veabſchiedung
Treisobſtbauverein gelte, da er jetzt wegen Erreichung der
ſü grenze in den Ruheſtand trete und nach faſt neunjähriger
eit im Kreiſe Erbach dieſen verlaſſe, um in ſeine Vaterſtadt
Htadt zurückzukehren.
ie von dem Rechner und Schriftführer des Vereins, Herrn
ſtsführer Weißmantel=Erbach, vorgetragene Jahresrechnung,
n den Vorſtandsmitgliedern, Herrn Lehrer i. R. Falter=
und Herrn Baumſchulenbeſitzer Werner=Reichelsheim,
vor=
war, fand einſtimmige Annahme.
erauf berichteten die Ortsgruppenvertreter über die
Tätig=
r Ortsvereine im verfloſſenen Jahre, Leider hat die bei dem
n Punkt im vorigen Jahre ausgeſprochene Hoffnung des
Vorſitzenden, daß im kommenden Jahre kein Verein mit
Jahresbericht zurückſtehen möge, ſich in dieſem Jahre noch
rfüllt. Doch muß anerkannt werden, daß in zahlreichen
Orts=
in ſehr erſprießliche Arbeit geleiſtet wird. Von verſchiedenen
n wurde dabei betont, wie durch einwandfreie Bedienung
erbrauchers durch den deutſchen Obſtbau die Einfuhr des
diſchen Obſtes und damit die Abwanderung des deutſchen
nach dem Ausland abgedämmt werden kann. Hier kann
utſchen Obſtbau noch praktiſche Aufbauarbeit geleiſtet werden.
vor der Redner des Tages, Herr Lehrer Ohl=Steinbuch,
ort ergriff, machte der Vorſitzende Mitteilung von dem
es Obſt= und Gartenbauvereins Darmſtadt über die
Wieder=
ung des vor dem Weltkriege in Darmſtadt regelmäßig
ab=
nen Obſt= und Kartoffelmarktes, der ſich allgemeiner
Be=
it erfreute und den Beſchickern einen guten Abſatz ſicherte.
nn berichtet Herr Lehrer Ohl=Steinbuch über die
Beſtre=
ſeines Vereins um Hebung des Obſtabſatzes. Er berichtet
ſehr Intereſſantes und mahnt die anweſenden Vertreter, daß die
ſchlechten Zeiten nicht Grund dafür ſein dürfen, jetzt alles gehen
zu laſſen, wies geht, damit wir uns nicht ſchämen müſſen vor
un=
ſeren Vorfahren, die auch ſchon ſchlechte Zeiten, vielleicht noch
ſchlechtere wie heute durchzumachen hatten und die allem zum
Trotz durchgehalten haben.
Herr Bürgermeiſter Hofferberth=König dankt dem ſcheidenden
Vorſitzenden in tiefempfundenen Worten für die langjährige
Führung des Vereins in kritiſchſten Zeiten und ſein Intereſſe, das
er der Sache ſtets entgegengebracht hatte und wünſcht ihm in ſeimer”
Vaterſtadt, nach der er nun überſiedeln will, einen noch recht
be=
ſchaulichen Lebensabend.
Der zweite Vorſitzende des Vereins, Herr Schloßverwalter
Giebenhain=Schloß Fürſtenau, der von jetzt ab die Geſchäfte des
Vereins zu führen hat, bittet als zweiter Vorſitzender um das
Vertrauen der Ortsgruppen.
Im Verlaufe der Verſammlung war noch ein Film der
deut=
ſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft über die vorjährige
Wander=
ausſtellung in Hannover gezeigt worden. Zur Vorführung ſtand
ein Apparat der Heſſiſchen Bildſtelle zu Darmſtadt zur Verfügung,
der ſehr ſchöne lichtſcharfe Bilder zeigte. Der Film gab einen
Ueber=
blick über alles bei einer derartigen Veranſtaltung Gebotene, das
für den praktiſchen Landwirt ſehr viel Wiſſenswertes in ſich birgt
und das dieſer heute mehr wie je braucht, und lud zum Beſuch der
in den Tagen vom 31. Mai bis 5. Juni d. J. in Mannheim
ſtatt=
findenden diesjährigen Ausſtellung der Deutſchen Landwirtſchafts=
Geſellſchaft ein.
Es fand dann noch die mit der Jahreshauptverſammlung ſtets
verbundene Gratisverloſung, die jedem Teilnehmer etwas bringt,
und zu der reiche Spenden zur Verfügung ſtanden.
Nach Schluß der Verſammlung fand ſich noch eine größere
Zahl Teilnehmer zuſammen, die der Süßmoſtfabrik G. m. b. H.
Pfaffen=Beerfurth einen Beſuch abſtatteten.
Das Rakhaus in Klein=Geran durch Feuer zerſtörk.
Klein=Gerau, 20. April.
Das um 1600 erbaute und unter Denkmalſchutz ſtehende
Rat=
haus in Klein=Gerau wurde durch eine Feuersbrunſt, faſt völlig
zerſtört. Die im Turm befindliche Glocke iſt geſchmolzen und
her=
abgeſtürzt. Eine an dem Gebäude vorübergehende
Starkſtromlei=
tung wurde zerſtört, ſo daß die Lichtleitung unterbrochen und die
Löſcharbeiten erſchwert wurden. Es gelang lediglich, die im
Rat=
haus aufbewahrten Akten und das Inventar zu retten.
Ca. Lorſch, 19. April. Schießſport. Das
Eröffnungs=
feßen des Schützenvereins Lorſch erfreute ſich eines überaus
guten Zuſpruchs. Beſonders groß war die Beteiligung beim
Wett=
bewerb um die Ehrenſcheiben. Die beſten Erfolge hatten Herr
Dentiſt Schneller, Herr Zimmermeiſter Beck, ferner Frau
Schnel=
ler, ſowie die Herren Friedrich Wagner, Jakob Roſenberger und
Karl Egner Erfreulich groß war auch die Teilnahme im Kampfe
um den Wanderpreis, geſtiftet vom Schützenverein ſelbſt. Der
Wettſtreit wird am nächſten Sonntag fortgeſetzt. Bis jetzt ſteht
Herr Dr. Schultz mit 64 Ringen an der Spitze.
— Gernsheim a. Rh., 20. April. Waſſerſtand des Rheins
am 19. d. M.: 0,04 Meter, am 20. d. M.: 0 Meter — jeweils
um 5.30 Uhr morgens.
Oberheſſen.
Seeheim, 19. April. V. D. A., Gruppe Untere Bergſtraße,
tverſammlung. Nach Erledigung des geſchäftlichen
der ſich dank der umſichtigen Leitung der Vorſitzenden, Frau
ſchnell abwickelte, ſprach Herr Pfarrer Wagner=Bensheim
id zahlreicher ſchöner Lichtbilder über Siebenbürgen, das
lich für längere Zeit bereiſt hatte. Redner verſtand es,
ees Bild über die Eigenart von Land und Leuten zu geben
„1:vielhundertjährigen Kampf bis in die Gegenwart um die
rling ihres Deutſchtums anſchaulich zu ſchildern
es wenig lenzlichen Wetters war vorgeſtern wiederüm ein.
r. Fremdenverkehr feſtzuſtellen. Die Baumblüte
noch immer auf Frühlingsſonne, die ſie noch ſehr zurück=
Das hieſige Arbeiterſportkartell veranſtaltete
ſportabend, der ſtark beſucht war. Die ſportlichen wie
ge=
en Darbietungen fanden reichen Beifall. Der Ertrag des
iſt beſtimmt für Teildeckung der Unkoſten, die durch die
Erbauung einer Sporthütte entſtanden ſind. — Ihre Goldene
Hochzeit feierte vorgeſtern das Ehepaar Joh. Liſt 5. Der
Geiſtliche, Herr Pfarrer Reith, ſegnete das Paar am Schluſſe des
Gottesdienſtes ein, nachdem er einer kurzen Anſprache Hiob 22, 24,
25 zugrunde gelegt hatte. Im Auftrage des Landeskirchenamtess
und der Gemeinde Seeheim überreichte er einen gerahmten=
nſt=
leriſchen Wandſpruch.
Dp. Zwingenberg, 20. April. Die Gemeindekaſſe Zwingenberg
macht bekannt, daß ſie nicht in der Lage iſt, Gemeindeſteuern und
fſonſtige Gemeindegefälle aus den Rechnungsjahren 1931 und
frü=
her fernerhin zu ſtunden, da ſie ſelbſt Zahlungsverpflichtungen
nachkommen muß. Um nicht zu Härtemaßnahmen greifen zu
müſ=
ſen, iſt mit der hieſigen Bezirksſparkaſſe vereinbart worden.
Auf=
wertungs=Guthaben bei der letztgenannten Kaſſe von Schuldnern
der Gemeinde Zwingenberg mit Aufwertungs=Rückſtänden der
Gemeinde bei der Bezirksſparkaſſe zu verrechnen.
b. Gießen, 19. April. Eine
verhängnisvolleBraut=
hrt. Die ſchöne Volksſitte des Brautwagens iſt noch in vielen
Orten Oberheſſens bei der ländlichen Einwohnerſchaft üblich.
Da=
bei herrſcht weiter der alte Brauch, daß der Brautwagen am
Orts=
ausgang durch Vorſpannen eines Seiles gehemmt wird. Der
Bräu=
tigam muß das Weiterfahren durch eine Geldſpende erwirken. Als
dieſek Tage ein Brautwagen von Burkhardsfelden nach Oppenrod
fuhr, ſprangen plötzlich mehrere Burſchen aus der Deckung, um zu
hemmen. Die Pferde ſcheuten und riſſen den hochbeladenen
Leiter=
wagen herum, ſo daß dieſer umſtürzte. Der Bräutigam wurde in
hohem Bogen in die Straßenrinne geſchleudert, kam aber mit dem
Schrecken davon. Die wildgewordenen Pferde ſchleiften den
Wagen noch eine Strecke fort, ſo daß faſt ſämtliche Möbel zerſtreut
und beſchädigt wurden. Porzellan, Bilder, Spiegel, Kochgeſchirr,
Glaswaren gingen vollſtändig in Trümmer. Der Schaden iſt
ſehr groß.
b. Ortenberg, 20. April. Eine ſchwere Bluttat
ereig=
ete ſich im nahen Bleichenbach. Bei einem Tanzvergnügen in
einer dortigen Wirtſchaft hatte ein betrunkener Handwerksburſche
„Heil Moskau” in den Saal gerufen. Durch dieſen Ausruf gerieten
nun mehrere junge Burſchen in Wortwechſel, der in eine
Schläge=
rei ausärtete und nachher auf der Straße ſein blutiges Ende fand.
Der 25 Jahre alte Schneider Friedrich Streum aus Aulendiebach
erhkelt mit einem dicken Knüppel einen Schlag auf den Kopf, daß
er ſofort tot zuſammenbrach. Ferner mußte der 24jährige Heinrich
Kahn aus Aulendiebach ſchwer verletzt in die Gießener Klinik
befördert werden. Die ſofort alarmierte Polizei nahm die beiden
Täter, den Bäcker Heck und den Arbeiter Meith aus Aulendiebach,
feſt und lieferte ſie ins hieſige Gefängnis.
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Seite 8 — Nr. 111
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 21. April
50 Jahre St. Gokkhard=Bahn.
Die Süd=Einfahrt des 14 Kilometer langen St. Gotthard=Tunnels,
des techniſchen Meiſterwerkes der St. Gotthard=Bahn, deren Bau 10 Jahre dauerte. 1882 konnte
dann die Bahn, die lange Zeit die berühmteſte Alpenbahn war, dem Verkehr übergeben werden.
Das gefährlichſte Ankorennen der Welk.
Der Start zum „Großen Preis von Monaco”,
der in den kurvenreichen Straßen des winzigen Fürſtentums ausgefahren wurde. Das
wurde von dem Italiener Nuvolari gewonnen. Zweiter wurde mit dem geringen Abſta
3 Sekunden der Deutſche Carracciola.
Reich und Ausland.
Der nächſte Ankobahn=Kongreß
ſindel in Frankfurk a. M. ſtakt.
Mailand. Der 2. Internationale
Auto=
bahnen=Kongreß, der vom 18. bis 20 April in
Mailand tagte, hat als nächſten Tagungsort
einſtimmig Frankfurt a. M., den Sitz der
Ha=
fraba, gewählt. Einladungen lagen auch von
Leipzig und Köln vor. In den Vorſtand des
Internationalen Büros für Autoſtraßen wurden
für Deutſchland die Herren Prof. Dr.=Ing.
Heil=
mann von der Autobahn Leipzig—Halle (Leha),
Oberregierungsrat Dr. Zierau und
Generaldirek=
tor Willy Hof, beide von der Hafraba, gewählt.
Der Kongreß ſtellte in einer Entſchließung
feſt, daß der Bau von Autobahnen nicht nur aus
wirtſchaftlichen Erwägungen, ſondern auch aus
ſozialen gerechtfertigt ſei, wodurch die
Mitwir=
kung des Staates nötig werde. Es müſſe
des=
halb eine Zuſammenarbeit ſtattfinden. — Von
den Vorſchlägen in dem Expoſé des Direktors
des Internationalen Arbeitsamtes in Genf,
Albert Thomas, nahm der Kongreß Kennlnis
und beauftragte das „O.J.A.R.” (Office
Inter=
national des Autoroutes), Maßnahmen für die
Verwirklichung von Autobahnen unter enger
Fühlungnahme mit den Regierungen und den
intereſſierten internationalen und nationalen
Organiſationen zu treffen.
Hauptverſammlung der Kaiſer=Wilhelm=
Geſellſchaft.
Frankfurt a. M. Die Kaiſer=Wilhelm=
Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften
hält ihre 21. Hauptverſammlung am 30. Mai in
Frankfurt a. M. ab. Nach dem Jahresbericht des
Präſidenten, Profeſſor Planck, werden drei
Vor=
träge gehalten. Es ſprechen Profeſſor Dr
Hau=
ßer. der Direktor des Inſtituts für Phyſik am
Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut für mediziniſche
For=
ſchung in Heidelberg über „Farben in der
be=
lebten Natur”, Geh. Juſtizrat Prof. Dr. Bruns,
der Direktor des Inſtituts für ausländiſches
öffentliches Recht und Völkerrecht der Kaiſer=
Wilhelm=Geſellſchaft in Berlin über das Thema
„Der internationale Richter”, und Prof. Dr.
Hartmann, wiſſenſchaftliches Mitglied des
Kai=
ſer=Wilhelm=Inſtituts für Biologie in Berlin=
Dahlem über „Befruchtung und Sexualität”.
Uebernimmt Preußen die Allendorfer Goldmine?
Kaſſel. Der preußiſche Miniſter für
Han=
del und Gewerbe, Dr. Schreiber, weilte
zuſam=
men mit Vertretern von der Bergakademie
Clausthal in Allendorf, um ſich die ſo ſchnell
be=
rühmt gewordene Goldmine des
Wünſchelruten=
gängers Ludwig Koch anzuſehen und über das
bisherige Forſchungsergebnis Informationen
einzuziehen. Wie das „Kaſſeller Tageblatt”
mel=
det, ſcheint die preußiſche Regierung ſich mit der
Abſicht zu tragen, den Betrieb in eigene Regie
zu nehmen. Eine Beſtätigung für dieſe Abſicht
der Regierungsſtellen war bisher nicht zu
er=
langen.
Gold= und Silbermünzen im Berliner Märkiſchen
Muſeum geſtohlen.
Berlin. Diebe drangen geſtern nacht in
das Märkiſche Muſeum ein, ſchlugen dort die
Scheiben einer Vitrine, in der Gold= und
Silber=
münzen aufbewahrt werden, ein, und raubten
100 Stück Gold= und Silbermünzen aus den
Jahren 1701 bis 1840.
Einer der Diebe rief gegen Morgen bei einer
Zeitung an und meldete dort den Einbruch. Er
erklärte, daß er einmal in einem Zeitungsbericht
„gut abgeſchnitten” habe und ſich dafür jetzt
„revanchieren” wolle.
Berufung im van=Gogh=Prozeß.
Berlin. Im Bilderfälſchungsprozeß hat der
Kunſthändler Otto Wacker, der zu einem Jahr
Gefängnis verurteilt worden iſt, Berufung
ein=
legen laſſen.
Standortmeldung von „Graf Zeppelin”.
Hamburg. Das Luftſchiff „Graf
Zeppe=
lin” befand ſich geſtern 11,05 Uhr Greenwicher
Zeit zwiſchen den Inſeln St. Paul und
Fer=
nando Noronha. Das Luftſchiff wird voraus
ſichtlich gegen 18 Uhr in Pernambuco landen.
Siams Königshaus feierk ſeine 150jährige Regierungszeik.
Die Bergſturz=Kakaftro
bei Cochem.
Oben: Die von 80 Matroſen geruderte Königsgondel. — Unten: Die Feſt=Prozeſſion.
In der Mitte wird auf einer Sänfte der König von Siam getragen.
Anläßlich der 150jährigen Regierungszeit des ſiameſiſchen Königshauſes fanden in Bangkok,
Hauptſtadt von Siam (Hinterindien), große Feierlichkeiten ſtatt.
der
Das Sklarek’iſche Jagdſchloß.
Berlin. Im Sklarek=Prozeß wurden
wei=
tere Zeugen über das Leben und Treiben der
Sklareks und ihrer Freunde im Jagdſchloß in
Waren vernommen. Der Diener Reckin erzählte,
daß der Stadtverordnete Roſenthal,
Bürger=
meiſter Schneider und Stadtbankdirektor Schmidt
die häufigſten Gäſte geweſen ſeien. Sechs
Frem=
denzimmer ſeien ſtets beſetzt geweſen,
Stadibank=
direktor Schmidt habe im Sommer 1929 ſogar
ſeinen Sommerurlaub in Waren mit Frau,
Toch=
ter und Nichte verbracht.
Willi Sklarek erklärt, daß damals alles von
der Gaſtfreundſchaft der Sklareks erfreut
ge=
weſen ſei. Jeder hätte jeden in Waren abgcküßt.
Heute wolle man aber von den Sklareks nichts
mehr wiſſen.
Der Prozeß gegen Weber und Genoſſen.
Berlin. In der heutigen Verhandlung
wegen des Zuſammenbruches der Bank für
Deutſche Beamte kam u. a. zur Sprache, daß dem
Bruder des Angeklagten Joſeph Weber von der
Bank ein Kredit von 100 000 Mark zum Bau
einer Villa bewilligt worden ſei. Der Angeklagte
Weber erklärte hierzu, daß er die Entſcheidung
über den Kredit dem Aufſichtsrat überlaſſen habe.
Das Geld mußte ſpäter zurückgezahlt werden,
weil der Reviſionsbericht die Kreditbewilligung
an ein Aufſichtsratsmitglied ſchwer bemängelte.
Grubenbrand im Saatgebiet.
Wellersweiler. In der Wellersweiler
Grube brach geſtern Feuer aus, ſo daß die
Beleg=
ſchaft nicht einjahren könnte. Der Betrieb der
Grube iſt vorläufig ſtillgelegt.
Kein Geld mehr für die amerikaniſche
Lufffahrt.
Waſhington. Der Voranſchlag des
ameri=
kaniſchen Marine=Budgets weiſt gegenüber dem
Vorjahr eine Kürzung der Kredite um 32
Mil=
lionen Dollar auf. Die Ausgaben betragen
326 340 000 Dollar. Präſident Hoover hatte nur
eine Herabſetzung der Kredite um etwa 16
Mil=
lionen Dollar gefordert. Ueberraſchenderweiſe
ſind für die Luftſchiffe keine Kredite mehr
ein=
geſetzt worden; ſelbſt für die weitere
Inſtand=
haltung der „Los Angeles” iſt kein Geld mehr
da. — Für Schiffbauten werden 41 230000
Dollar einſchließlich der Moderniſierung
veral=
teter Bauten vorgeſehen. Im Jahre 1933
wird die amerikaniſche Flotte dem Voranſchlag
zufolge 306 Einheiten umfaſſen, wobei die
U=Boote mitgezählt ſind.
Hapagmotorſchiff „Kulmerland” rettet Beſatzung
eines lettiſchen Dampfers.
Die Hamburg—Amerika=Linie empfing von
ihrem auf der Ausreiſe nach Oſtaſien befindlichen
Motorſchiff „Kulmerland” ein Radiotelegramm,
nach dem die „Kulmerland” am Dienstag, den
19. April, morgens 8,30 Uhr, auf 42 Grad
nörd=
licher Breite und 9½ Grad weſtlicher Länge, alſo
auf der Höhe von Vigo, die aus 23 Perſonen
beſtehende Beſatzung des leckgeſprungenen und
geſunkenen lettiſchen Dampfers „Selonija”
ge=
rettet hat. Motorſchiff „Kulmerland” wird die
gerettete Beſatzung in ſeinem nächſten
Anlauf=
hafen Genua landen.
Wie zu der Bergſturzkataſtrophe bei
weiter bekannt wird, war der Berg ber
den letzten Tagen überaus unruhig.
ſtürzten kleinere und größere Felsmaſſen
Im Laufe des Dienstags ſtellten Beobae
poſten feſt, daß ſich die Spalten im
Be=
um etwa einen halben Meter verbreitert
Gegen 18 Uhr ereigneten ſich weiter größ
ſtürze, wobei die erſten Geſteinsmaſſen die
erreichten. Beim Eintritt der Dunkelhe
die Stadtverwaltung die Gefahrenſtel
einem Scheinwerfer beleuchten. Am Be
zeigte ſich eine immer regere Tätigkeit de
maſſen, die ſich beſonders an den beiden
des Bergmaſſivs ablöſten. Kurz vor
löſten ſich dann am Fuße des Felſens ung
Geſteinsmaſſen und der Berg ſetzte ſich
wegung. Unter donnerartigem Getöſe ſtür
Felsmaſſen ins Tal. Hohe Stichflammen
aus dem Chaos die durch die Zerſtört
Stromleitungen verurſacht worden
Gleichzeitig erloſch der Scheinwerfer, der
Stromleitung angeſchloſſen war. Als die
leitung nach kurzer Zeit wieder hergeſtel
waren nur noch ungeheure Geröllmaſſen z
über denen bis weit ins Tal hinein dichte
wolken lagerten. Die Provinzialſtraße
und über von Felsmaſſen bedeckt. Dauerr
ſich noch Geſteinsmaſſen ab und ſtürzen i
Geröllhalde in die hochaufſpritzende Mo
Der Berg iſt immer noch nicht zur R
kommen. Es ſcheint ſich mit unheimlicher
heit ein weiterer Abſturz vorzubereiten.
Da die abgeſtürzten Erdmaſſen die
verſperren, wird der geſamte Verkehr u
Cochemer Brücke auf das jenſeitige M.
umgeleitet. Die Räumungsarbeiten konnt
nicht in Angriff genommen werden, da
frühen Morgen dauernd Erd= und Fel
zu Tal rollen. Die Höhe des abgeſtürzter
teiles beträgt 115 Meter, die Länge 200
die Tiefe der Grundfläche 180 Meter.
Gerade geſtern hätte eine Kommiſſion
und Stelle prüfen ſollen, ob ſich eine Spr
des Cochemer Berges empfehle, um weite
heil zu verhindern. Der Berg hat die
ſelbſt entſchieden.
Scott will den England—
Auſtralien=
verbeſſern.
London. Der engliſche Flieger E
heute auf dem Flugplatz Lympne zu eine
nach Auſtralien aufgeſtiegen. Scott bea!
einen neuen Schnelligkeitsrekord für dieſ
ſtrecke aufzuſtellen.
Fliegerbomben auf aufſtändiſche Kurl
Bagdad. Am Dienstag kam es zu
größeren Gefecht zwiſchen der von en
Flugzeugeſchwadern unterſtützten Irakarn
den aufſtändiſchen Kurden, die von dem
Barzan geführt werden. Durch eine e
Flugzeugbombe wurden zehn Kurden
Ein Flugzeug wurde abgeſchoſſen. Die bei
ſaſſen wurden getötet.
Großfeuer im Marinearſenal von Buenos
Buenos Aires. Im Marinearſe
Buenos Aires brach am Dienstag ein Gi.
aus, das ſehr raſch um ſich griff und ung
Schaden anrichtete. Zuerſt ereignete
Reihe von ſchweren Exploſionen, die in d
zen Stadt hörbar waren. Kurze Zeil
ſtand ein Lagerſchuppen in hellen 94
Trotzdem ſofort mehrere hundert Mann
wehr eingeſetzt wurden, fraß ſich das
raſend ſchnell weiter. Bald ſtanden
ſech=
ſchuppen in Flammen, die mit Holz, Fard
Lebensmitteln angefüllt waren. In eine
bäude befanden ſich mehrere Sauerſtoſlo.
die mit lautem Knall explodierten. Le
mehreren Stunden gelang es den Wehl.
weiteres Ausbreiten des Feuers zu de.”
Japaniſches Munitionslager in die
geflogen.
Tokio. In einer hieſigen Vorſtadt
bisher noch ungeklärter Urſache ein Mu”
lager in die Luft geflogen. Etwa 300
in der Umgebung wurden mehr ode."
ſchwer beſchädigt.
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 111 — Seite 9
nnerstag, 21. April 1932
Sas lebenr de SsenterMitlloſats
der China 5 Millionen Lire zur Bekämpfung Europas vermachte.
e Verwandten, die das Teſtament anfechten, erzählen.
Frau Heinrichs, eine Dame in den 70er Jahren, die in einem
Am 5. Mai findet vor dem Brixener
Zivil=
gericht der Termin in dem
Teſtamentsanfech=
tungsprozeß ſtatt, den die Verwandten des
ge=
heimnisvollen Bettler=Millionärs führen, der
be=
bekanntlich ſein Vermögen der chineſiſchen
Re=
gierung zur Bekämpfung der europäiſchen Raſſe
vermacht hat. Mit dieſem Prozeß wird ſich
viel=
leicht das Geheimnis lüften, das um dieſen
merk=
würdigen Mann ſchwebt. — Unſere Mitarbeiterin
hatte als erſte Journaliſtin ein Interview mit
der Wortführerin der Baſſeſchen Verwandten
Frau Nivelle in Bonn.
schon als Kind verſtand ihn niemand . . ." die lebhafte
rin erzählt in dem leichten rheiniſchen Tonfall die
Lebens=
ſte des Heinrich Baſſe, durch den die ſtille, gut bürgerliche
r Familie mit einem Schlag zum Mittelpunkt des Welt=
5 ſſes geworden iſt.
5ein Vater hatte eine gutgehende Schlachterei; er ließ
ch das Einjährige machen und ſchickte ihn dann zu den
r Huſaren . . . Als er nach Hauſe kam, war der Vater
en. Der Sohn ſollte das Geſchäft übernehmen; ein Jahr
n er es auch ſchlecht und recht . . . aber das
Schlachterhand=
ag ihm nicht. Er verkaufte Haus und Geſchäft, ſetzte ſich
en jüngeren Geſchwiſtern und der Mutter auseinander,
d ſein Erbe und ging fort — hinein in ein Leben, das ſo
huerlich enden ſollte.
ifang der 20er iſt er damals geweſen. Ein merkwürdiger
79 der immer verſchloſſen, vor allem aber ein
Frauen=
rwar! Zuerſt ging er nach Belgien, dann nach Frank=
3ach Amerika, kam nach Europa zurück, lebte in Italien..
wrnte ſo alle Sprachen, war überall zu Hauſe.
nd ſein Beruf ..
leich, als er von Bonn fort ging, fing er an mit dem
7c hen Erbe zu ſpekulieren . . . mit viel Glück, wie wir
ch Bonn kam er nur alle paar Jahre, er hatte früher
ort ein Bankkonto. Manchmal beſuchte er die Familie,
Aaber fuhr er, ſo wie er gekommen war, wieder fort.
frl e, Bekannte erzählten dann, daß ſie den Heinrich wieder
ſim geſehen haben.”
. . und ſo ſchlecht gekleidet war er .. wo er doch ſoviel
at.
Aus Geiz..
zig war Heinrich Baſſe bereits als junger Menſch geweſen.
ſchrieb ihm die Familie von einem Ausflug eine
Anſichts=
da bekam ſie einige Tage darauf einen groben Brief".
50 ſoch für ſolche Dummheiten kein Geld aus!”
rch dieſes ſonderbare Verhalten hatte er ſich mit vielen
Ar Verwandten und Bekannten von früher entzweit . . . eine
fri ſtsgeſchichte ſpielte hinein Als ſein Bruder (der
ß9 ſon geſtorben iſt) ihn einmal in Paris auf der Straße
ſat ehte ſich Heinrich Baſſe um und ging ohne Gruß davon
15 letzte Mal hat er 1913 ſeine Kuſine, Frau Heinrichs,
n beſucht. Vor 10 Jahren ſahen ihn dann Bekannte
nmal in Bonn auf der Straße . . . tief gebückt, mit
Haar, in unſauberer, ſehr ſchäbiger Kleidung ging er
h ihne rechts noch links zu ſchauen.
in ſah ihn niemand mehr.
wir die Todesnachricht bekamen, beauftragten wir eine
e, eine Lehrerin, die in einem Erziehungsheim bei Brixen
., doch einmal Nachforſchungen anzuſtellen, wie Heinrich
ſaß elebt hat und wie er geſtorben iſt.
ſe Lehrerin ſchrieb uns dann, unter welch furchtbaren
im ſen er geſtorben iſt.
einer Kammer für 12 Mark Monatsmiete, hatte er die
z4 rei Monate ſeines 81jährigen Lebens gehauſt. Woher er
eich en, wußte niemand. Erſt ſpäter erfuhr man, daß er
erd im Jahre 1927 in Brixen geweſen und dort plötzlich —
hn ezahlung ſeiner Miete von 300 Lire — verſchwunden
ſar Nan hielt ihn für einen armen bedauernswerten Mann.
n etwas ſonderlich geworden war. Nur ein Schälchen
as er in eine Blechbüchſe füllen ließ, und Kartoffeln und
war ſeine einzige Nahrung. Der Gang zum
Kauf=
in einziger Weg. Den ganzen Tag hockte er in ſeinem
Raum, ſchloß ſich ein, ließ niemanden zu ſich herein.
en die Wirtin ſich den Eintritt erzwang, um ab und zu
huc u machen, ſtellte er ſich brummend daneben und paßte
U ] ihrer Bewegungen auf.
eines Tages — — da fand ihn die Wirtin tot am
liegen. Er war einem Herzſchlag erlegen. Der Arzt
ht dem völlige Kraftloſigkeit und Unterernährung feſt. Er
chſtäblich am Hunger geſtorben. Der Leichenbeſtatter
hE ohne Hoffnung — in den alten Lumpen nach etwas
eler die Beerdigung und fand — unter ſchmutziger Wäſche
ſte mit Gold! 20 000 Lire . . . Er ſuchte ungeheuer
weiter und fand: ausländiſche Wertpapiere,
Treſor=
zu verſchiedenen Banken, Bankabrechnungen in allen
Ohen Sprachen, Aktiencoupons, außerdem merkwürdige
egk itionen und Ausweiſe.
Leichenbeſtatter benachrichtigte das Gericht, das dieſe
ſtlng kaum glauben wollte . . . ſchließlich kam ein Notar,
wer’n den ſeltſamen Nachlaß und rechnete ein Vermögen von
a Millionen Lire — etwa 1 Million Mark zuſammen!
leich wurden auch die vorhandenen Teſtamente geöffnet
bot ſich dem Notar eine neue Ueberraſchung. Während
D beiden älteren Teſtamenten, das erſte ſtammt aus dem
— /13, das Vermögen den Verwandten vermacht war, ſtand
Oiletzten Teſtament, das einige Wochen vor dem Tode
ge=
gis war, folgendes zu leſen:
ſch, Endesunterzeichneter Heinrich Baſſe, geboren 1850 in
am Rhein, verfüge hiermit, daß mein ganzes Vermögen
Alem und unbeſchränktem Eigentum dem chineſiſchen Volk
A aſien bzw. der Regierung derſelben zufallen ſoll, mit
Eel Punſche, daß es zur Bekämpfung der europäiſchen Raſſe
Ve ndung finden möge.
. der Bonner Grabſtätte der beiden achtenswerteſten
r der Familie . . ." (jetzt folgt der Name nicht etwa
Eltern, die dicht daneben eine große Familiengrabſtätte
AA ſondern die Grabſtätte der Familie der unverheirateten
.) „möchte ich begraben ſein.”
Bekanntwerden dieſes ſonderbaren Teſtaments, das den
2r Ort in helle Aufregung verſetzte, erſchienen bei dem
al nes Tages drei Chineſen — der Geſandte der Republik
hn in Rom, ein Legationsſekretär bei der chineſiſchen
a½ haft und der chineſiſche Generalkonſul in Bozen —, ließen
O. Notar die Erbberechtigung geben, nahmen die Kiſte mir
00 Lire und die Bankausweiſe, ſtatteten auch dem
ſr2 des verſtorbenen Heinrich Baſſe einen Beſuch ab und
Ae. auch nicht, zum Kirchhof zu gehen, um dort einen Kranz
de des Mannes niederzulegen, der ihrem Lande 5
Mil=
ire zur Bekämpfung der europäiſchen Raſſe vermacht hat.
irrten ſich im Grabhügel und ſo kam — tragiſches Schick=
)einrich Baſſe ſelbſt um den einzigen Kranz, der ihm
worden war . ..
war Ende September v. J. — etwa zur gleichen Zeit,
* Benachrichtigung von dem Tod Heinrich Baſſes bei Frau
, der Kuſine Baſſes, eintraf. (Wie ich auf dem
Ein=
eldeamt erfuhr, hatte das Auswärtige Amt in
)as ſich ſcheinbar für die Angelegenheit ebenfalls
inter=
e Ttt, einen Stammbaum der Familie Baſſe beim Ein=
eldeamt eingefordert, um die Verwandten ausfindig zu
Damenſtift bei Bonn lebt, wußte ſich nicht zu helfen und übergab
die Angelegenheit mir, ihrer Nichte
Ich habe dann erſt einmal alle Verwandten benachrichtigt
und habe dann Dr. von Lachmüller in Brixen beauftragt, das
Teſtament anzufechten. Dies — irre Teſtament . das den
Chineſen doch gar nichts nützen kann: mit 5 Millionen Lire kann
man doch gewiß nicht die weiße Raſſe vernichten . . .! Schon
daraus geht hervor, daß Heinrich Baſſe nicht mehr völlig klar
var . . .! Dr. von Lachmüller ließ ſofort alle Bankkonten Baſſes
ſperren . . . es war zum Glück noch nicht zu ſpät!“
„So haben die Chineſen außer den 20000 Lire kein Geld
weiter erhalten?‟
„Nein . . .! Alles andere liegt auf den Banken feſt — bis
zum Entſcheid des Prozeſſes!”
„Und Sie hoffen, ihn zu gewinnen?”
„Dr. von Lachmüller, der neulich hier in Bonn war, macht
uns alle Hoffnungen. Aus alledem geht doch klar hervor
wie er gelebt hat: daß er ſeiner Sinne nicht mehr mächtig
war . . . ſprudelt die lebhafte Rheinländerin.
„Aber wenn er nun tatſächlich ſchlechte Erfahrungen mit den
europäiſchen Staaten gemacht hat . . .? Seine vielen Reiſen
beweiſen zum mindeſtens ſeine Kenntnis...
Frau Nivelle lacht. Ihr unkomplizierter gerader Sinn kann
ſich in die Dunkelheiten dieſes ſonderbaren Lebens nicht
hinein=
fühlen".
„Ein Ausweis des franzöſiſchen Geheimdienſtes, ein
Schrei=
ben der Sowjetregierung, Briefe des Auswärtigen Amtes aus
London ſind doch gefunden, außerdem ein Bild von Kaiſer
Wilhelm II. aus Dorn vom vorigen Jahr
„.. ja und
ſogar mit einem Brief” vollendet Frau Nivelle, „in dem der
Kaiſer ſchreibt: „Mein lieber Herr Baſſe!” und ſich für die
Geburtstagglückwünſche, die ihm Baſſe wohl geſandt hat, bedankt.”
„Und wie erklären Sie ſich das alles?”
„Ja — erklären können wir es uns auch nicht. Auch der
Rechtsanwalt ſieht da noch nicht klar. Aber: wenn er ein
Ge=
heimagent geweſen wäre — noch dazu für verſchiedene Staaten
auf einmal — hätte dann wohl der Kaiſer an ihn: Mein lieber
Herr geſchrieben? Wir wiſſen nur, daß er Bankgeſchäfte
gemacht hat, alles andere . . . iſt uns ein Rätſel wie ſein ganzes
Leben".
Irma Fiebig.
Sport, Sotel und Jurnen
der Spork des Sonnkags.
Der kommende Sonntag bringt wiederum ein äußerſt
reich=
haltiges Sportprogramm.
Fußball.
In den beiden Abteilungen der ſüddeutſchen
End=
ſpiele können die Entſcheidungen fallen. Gewinnt Eintracht
Frankfurt ihr letztes Treffen gegen den FK. Pirmaſens, ſo iſt
ſie Meiſter der Abteilung Nordweſt, Teilnehmer am
Finale zur ſüddeutſchen Meiſterſchaft und an den Endſpielen des
D.F.B. In dieſem Falle iſt der FSV. Frankfurt Tabellenzweiter.
Ein Unentſchieden oder eine Niederlage der Eintracht ſchafft
Ver=
wicklungen und Terminſchwierigkeiten, da die Frankfurter in
dieſem Falle noch das ſeinerzeit 0:0 beendete Spiel in
Saar=
brücken, bei dem einige der Frankfurter international abgeſtellt
waren, nachholen können. In der Abteilung Südoſt
be=
nötigen die Münchener „Bayern” ein Unentſchieden aus ihrem
Treffen in Pforzheim zur Abteilungsmeiſterſchaft. Der 1. FC.
Nürnberg würde dann Zweiter und wäre auf die Spiele mit
dem Pokalmeiſter Kickers Stuttgart und dem Zweiten der
Ab=
teilung Nordweſt angewieſen, um ſich für die DFB.=Runde zu
qualifizieren. Die Sppgg. Fürth hat ein bedeutungslos
gewor=
denes Treffen gegen den FV. Raſtatt auszutragen. — Neben den
Endſpielen intereſſieren in Süddeutſchland in erſter Linie die
Aufſtiegsſpiele, bei denen auch der Bezirk Main=Heſſen
erſtmals vertreten iſt. Der Spielplan lautet in Gruppe Main
Sppg. Rüla — Kickers Aſchaffenburg. Germ Okriftel — Sportfr.
Frankfurt, VfB. Friedberg — Kick. Obertshauſen; in Gruppe
Heſſen: F. Vg. Mainz=Mombach — Pol. Darmſtadt, VfR.
Bürſtadt — Opel Rüſſelsheim — Nach Abſchluß der Endſpiele
und der Pokalrunden iſt die Zahl der Privatſpiele wieder
ſehr ſtattlich geworden. Aus der umfangreichen Liſte nennen wir
folgende Treffen: FSV. Mainz 05 — Pol. Chemnitz (Sa.), Vikt.
Aſchaffenburg — Pol. Chemnitz; FSV. Frankfurt — Wormatia
Worms (Sa.) SV. Feuerbach — Wormatia Worms; Freiburger
FC. — VfL. Neckarau, Spfr. Eßlingen — VfB. Stuttgart.
Teu=
tonia München — Kickers Stuttgart, Wacker München — DSV.
München (Sa.) Auf Reiſen befinden ſich ebenfalls einige
ſüd=
deutſche Mannſchaften: Sparta Prag — 1. FC. Nürnberg, Germ.
Herne — Rotw. Frankfurt (Sa.), SV. Höntrop — Rotw.
Frank=
furt, Bor. M.=Gladbach — Kick. Offenbach (Sa.), Schwarzw.
Eſſen — Kick. Offenbach. — Im Reich gehen die Endſpiele in
allen Landesverbänden weiter. Im Weſten ſteigt in Duisburg
das zweite Zwiſchenrundenſpiel zur WSV.=Meiſterſchaft zwiſchen
Schalke 04 und Meidericher Sp.V. und in Düſſeldorf kommt
wahr=
ſcheinlich das Pokalendſpiel zwiſchen VfL. Benrath und Rheydter
Sp.V. zum Austrag. Mitteldeutſchland wickelt zwiſchen
S. u. BC. Plauen und Wacker Halle ſeine Pokal=Vorſchlußrunde
ab; im Norden ſteigt die 2. Runde der Endſpiele zwiſchen
Arm Hannover — HSV. und Altona 93 — Holſt. Kiel;
Ber=
lin ſieht Tennis=Boruſſia mit dem Stettiner SC. im Kampf und
im Baltenverband ſpielt Viktoria Stolp gegen den VfB.
Königsberg. In Dresden ſteigt ein Repräſentativſpiel
Mittel=
deutſchland — Niederöſterreich, zu dem die
Oeſter=
reicher eine recht ſtarke Elf geſtellt haben. — Das wichtigſte
Er=
eignis aus dem Ausland iſt das 47. Endſpiel um den vor
50 Jahren eingeführten engliſchen Pokal zwiſchen Arſenal und
Newcaſtle United im Wembley=Stadion. Oeſterreich beſtreitet
in Budapeſt mit 4= und B=Mannſchaft Länderſpiele gegen Ungarn.
Rugby.
In der Zwiſchenrunde zur deutſchen
Meiſter=
ſchaft treffen ſich Hannover 97 Linden und Tennis=Boruſſia
Berlin. Hier iſt mit einem glatten und einwandfreien Siege der
Hannoveraner zu rechnen, die dann im Endkampf am 1. Mai zu
Hauſe auf die Heidelberger RG. treffen.
Handball.
Nach den Meiſterſchafts=Vorrunden der D.S.B. und D.T. iſt
es diesmal auf den Handballfeldern etwas ruhiger.
Leichtathletik.
Das Ereignis des Tages iſt die zweite deutſche Waldlauf=
Meiſterſchaft in Stuttgart, die von Kohn=Berlin im Einzellauf
und Polizei Berlin im Mannſchaftslauf verteidigt wird.
Ge=
meldet haben dazu 58 Einzelläufer und 10 Mannſchaften, davon
39 Einzelmitglieder und 4 Mannſchaften aus der D.S.B. Außer
Schaumburg und Syring ſind die beſten deutſchen Wald= und
Geländeläufer am Start.
Tennis.
Der Deutſche Tennis=Bund hat in Berlin 13 Spieler aus
allen Teilen Deutſchlands zu einem Uebungskurſus für das vom
bis 9. Mai in Berlin ſtattfindende Davispokalſpiel gegen
Indien zuſammengezogen. Aus dem internationalen Kalender
verdienen noch die Landesmeiſterſchaften von Griechenland in
Athen und Italien in Mailand Intereſſe.
Schwimmen.
Ein Klubkampf zwiſchen Magdeburg 96 und Poſeidon Leipzig
in Magdeburg und ein verbandsoffenes Feſt in Eſſen bilden das
ganze Programm.
Radſport
bringt die Saiſoneröffnung der beiden ſüddeutſchen Bahnen in
Frankfurt und Nürnberg. In Frankfurt ſtarten in den
Dauerrennen Möller. Deederichs Chriſtmann, Schäfer und Bréau;
in Nürnberg gehen Weltmeiſter Sawall, Schindler Gilgen.
Prieto und Wynsdau an den Start. Elberfeld eröffnet mit
Krewer, Hille, Thollembeek und Metze, und auf der Berliner
Olympiabahn fahren am Samstag Bauer, Lohoff. Pawlack
und Huhn. Die neu erbaute Pariſer Prinzenparkbahn bringt
in drei Läufen über je 100 Kilometer die Ausſcheidungen zur
franzöſiſchen Stehermeiſterſchaft mit insgeſamt 21 Fahrern.
Pferdeſport.
Der Sonntag bringt Galopprennen in Grunewald, Frankfurt
Düſſeldorf. Hamburg=Horn und Paris.
Ringen.
In Nürnberg ſteigt am Samstag der Nin=Länderkampf
zwiſchen Deutſchland und der Tſchechoſlowakei und ein zweiter
internationaler Kampf führt in Mannheim Baden=Pfalz und
Elſaß=Lothringen zuſammen.
Verſchiedenes.
as Ereignis der Motorſportler iſt der „Königspreis von
Rom” — In Leipzig geht der traditionelle Kunſtturn=
Dreiſtädte=
kamf wiſchen Leinzig. Hambug und Berlin in Seene.
Süddentſche Handballmeiſterſchaft.
Endſpiel am 1. Mai.
Das Rückſpiel um die diesjährige ſüddeutſche DSB.=
Handball=
meiſterſchaft zwiſchen dem VfR. Mannheim und der Sp.Vg. Fürth
wird am 1. Mai, nachm. 2 Uhr, in Mannheim ausgetragen. Den
Fürthern die das Vorſpiel in Fürth 9:3 gewannen, genügt ein
Unentſchieden um das Erbe des S.V. 98 Darmſtadt als
ſüd=
deutſcher Meiſter anzutreten.
Darmſtädter Turnerſchaft e. V.
Am Samstag nachmittag, 4.30 Uhr, findet das zweite
Auswahlſpiel in Handball der Darmſtädter Turnerſchaft ſtatt.
Da nach dieſem Spiel, das auf dem Platze des Reichsbahn
T. u. Sp. V. ausgetragen wird die endgültige Mannſchafts=
Aufſtellung für die Turner=Stadtelf erfolgen ſoll bitten wir alle
Spieler um pünktliches Erſcheinen. Das erſte Wettſpiel iſt
be=
reits auf den folgenden Samstag feſtgelegt worden und wird
vorausſichtlich auf dem 1875er Sportplatz ſtattfinden.
Kegler=Bereinigung Darmſtadk und Umgebung.
50=Kugelkampf der Senioren und Frauen.
Dieſem ſportlichen Kampfe wird in jedem Jahre ein
beſon=
deres Intereſſe entgegengebracht. Das ältere Semeſter — 55 und
mehr Jahre — gibt ſich im 50=Kugelkampf ein Stelldichein. Auf
der Bahn im Konkordiaſaale treffen ſich am nächſten Sonntag
22 Senioren und 11 Frauen, die ihr ſportliches Können zeigen
wollen. Spannende Kämpfe ſind zu erwarten, da gute Kräfte
un=
ter den Teilnehmern zu finden ſind. Meldungen beim Sportwart.
Ringen.
Einzelklaſſenringen der A=Klaſſen=Vereine des Gaues Odenwald.
Am Sonntag findet in der Polizeiſporthalle, Eſchollbrücker
Straße 24, das Einzelklaſſenringen der A=Vereine des Gaues
Odenwald im Bantam= und Schwergewicht ſtatt. Infolge der
Fülle der Kämpfe iſt der Beginn auf 10 Uhr vorm. feſtgeſetzt
Da von den beteiligten Vereinen nur die beſten Kräfte entſandt
werden, iſt mit äußerſt hartnäckigen Kämpfen zu rechnen.
Ein=
trittspreiſe äußerſt niedrig.
Paavo Nurmi ſcheint ſicher mit einer Aufhebung der über
ihn verhängten Sperre zu rechnen, da er bereits mit ſeinen
Klubkameraden für einen Angriff auf den viermal 1500=Meter=
Weltrekord trainiert.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 21. April.
15.30: Stunde der Jugend. Zwei Rabengeſchichten von Ernſt
Ei=
mer. — Luſtige volkstümliche Sport= und Scherzübungen.
17.00: Darmſtadt: Akademie=Konzert. Ausf.: Inſtrumentalverein
Darmſtadt. Soliſtin: Lubka Koleſſa (Klavier).
18.25: Zeitfragen.
18.50: Die Staatsverfaſſung der Völker: Oeſterreich. Vortrag.
19.30: Operetten=Konzert des Funkorcheſters.
20.00: Scarpins Streiche. Hörſpiel nach Moliére.
21.20: Studien=Konzert. Ausf.: Herta Reinecke (Sopran), W. Zilliy
(Klavier). Mitglieder des Funkorcheſters.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Nachtmuſik des Tanzenſembles der Stuttgarter Philharmonie.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 21. April.
10.10: Schulfunk: Eine naturkundlich=muſikaliſche
Frühlingsbetrach=
tung mit Schallplatten.
15.00: Kinderſtunde: Kunterbunt.
15.45: Manna Copony: Die Mütterſchule des Peſtalozzi
Fröbel=
hauſes in Berlin.
16.00: Dir. Merck: Zum Gedächtnis Georg Kerſchenſteiners.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Schadher: Das deutſche Bevölkerungselement in der
Wirtſchaft der öſterreich=ungariſchen Nachfolgeſtaaten.
18.00: R. Ghatberg u. H. Wegener: Neue Songs.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.30: Dr. Amend: Aus der Praxis des bäuerlichen
Wirtſchafts=
beraters.
20.15: Kopenhagen: Europäiſches Konzert.
ca. 21.15: Tages= und Sportnachrichten.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Hamburg: Tanzmuſik des Scarpa=Orcheſters.
Wekkerbericht.
Die Islandſtörung hat ſich ſüdöſtlich verlagert, ſo daß der
Kern jetzt über Schottland liegt. Ihre Warmluft iſt dabei
be=
reits über Frankreich und Weſtdeutſchland vorgedrungen. Im
Bereich der Südweſtluft ſchreitet die Erwärmung auch über unſer
Gebiet weg, wobei gleichzeitig das Niederſchlagsfeld über
Eng=
land bei ſeiner Weiterbewegung bis in unſeren Bezirk vorgreifen
dürfte. Jedoch ſteht eine ſtärkere und längere Beeinfluſſung der
Wetterlage durch die Druckſtörung nicht in Ausſicht.
Ausſichten für Donnerstag, den 21. April: Dunſtig und
neblig=
wolkig, fortſchreitende Milderung, etwas Regen, ſpäter
wechſelnd wolkig mit Neigung zu Aufheiterung, ſüdweſtliche
Winde.
Ausſichten für Freitag, den 22. April: Wechſelnd wolkig mit
Aufheiterung, mild, jedoch wieder etwas friſcher, vereinzelt
leichte Schauer
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortſich für Politit und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heſche Nachrichten: Max Streeſe;, für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bilt und Wort: Dr. Herbert Rette;
fär den Inſeratentel und geſchäftliche Mittelungen: Willy Kuble;
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämiſch in Darmſſadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hot 12 Seiten.
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Ende 4
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ummer 111
Donnerstag, den 21. Apr
1
d
Zur Oeviſenbewirtſchaftung.
Scheideanſtalt auf behaupteter Baſis beachtet. Kunſtſeide bröckelten
zu Beginn 0,5 Prozent ab. Der Zellſtoffmarkt zeigte unveränderte
Eine neue Verordnung des
Kurſe für Waldhof und Aſchaffenburg. Elektrowerte äußerſt ſtill
bei vereinzelten Kursbeſſerungen, ſo Siemens 0,5, Licht u. Kraft
0,25, A.E. G. 1 Prozent. Am Montanmarkt lagen Gelſenkirchen
Reichspräſidenken.
0,75 Prozent höher, Stahlverein behauptet. Otavi gingen von 11,5
Im Reichsgeſetzblatt vom 19. April wird folgende
Ver=
ordnung veröffentlicht:
Auf Grund des Artikels 48 Abſatz 2 der Reichsverfaſſung
wird verordnet:
Artikel I.
Die Verordnung des Reichspräſidenten über die
Deviſen=
ewirtſchaftung vom 1. Auguſt 1931 (RGBl. I, S. 421) wird wie
olgt geändert:
1) In 8 18 wird hinter Abſatz 1 folgende Vorſchrift als
Ab=
ſatz 2 eingefügt:
Der Verſuch iſt ſtrafbar
Die bisherigen Abſätze 2 und 3 werden Abſätze 3 und 4.
2) Der bisherige Abſatz 4 des § 18 erhält als Abſatz 5
folgende Faſſung:
Neben der Strafe können die Werte, auf die ſich die
ſtraf=
bare Handlung bezieht, zugunſten des Reichs eingezogen werden,
auch wenn ſie dem Täter oder einem Teilnehmer nicht gehören.
Iſt die Einziehung eines ſolchen Wertes nicht ausführbar, ſo kann
auf Einziehung eines entſprechenden Geldbetrags erkannt werden;
das Gericht kann dies auch nachträglich durch Beſchluß anordnen.
Die Einziehung unterbleibt, wenn der von der Einziehung
Be=
troffene nachweiſt, daß er von der Straftat weder Kenntnis hatte
noch haben konnte, wenn er von der Straftat auch keinen Vorteil
gehabt hat. Der Feſtſtellung des Wertes ausländiſcher
Zahlungs=
mittel und von Forderungen in ausländiſcher Währung iſt der
nach den Vorſchriften dieſer Verordnung errechnete mittlere
Kurs=
wert im Zeitpunkt der verbotenen Handlung zugrunde zu legen.
3) Hinter Abſatz 5 des 8 18 wird folgender Abſatz 6
ein=
gefügt:
Kann keine beſtimmte Perſon verfolgt oder verurteilt werden.
ſo kann auf die Einziehung ſelbſtändig erkannt werden.
Der bisherige Abſatz 5 wird Abſatz 7.
4) Dem 8 19 wird folgende Nr. 3 angefügt:
3) Die einer Stelle für Deviſenbewirtſchaftung gegenüber
übernommenen Verpflichtungen oder von einer ſolchen Stelle
ge=
machten Auflagen nicht, nicht in der beſtimmten Friſt oder nicht
ordnungsgemäß erfüllt.
5) Hinter § 20a wird folgende Vorſchrift eingefügt:
20b
Wegen einer Zuwiderhandlung gegen die Vorſchriften der
Verordnung über die Deviſenbewirtſchaftung und der
Durch=
führungsverordnungen kann ein Deutſcher auch dann beſtraft und
verfolgt werden, wenn er die Tat im Ausland begangen hat.
Artikel II.
1) Wer gewerbsmäßig den Handel mit Wertpapieren
be=
treibt oder vermittelt, iſt verpflichtet, Wertpapiere, die ihm von
Perſonen angeliefert werden, die nicht Deviſenbanken (8 2 Abſ. 3
der Verordnung über die Deviſenbewirtſchaftung) ſind, oder die
er an ſolche Perſonen ausliefert, unter Angabe der Nummern
der Stücke, des Namens und der Anſchrift des Einlieferers oder
Empfängers ſpäteſtens binnen einer Woche der örtlich zuſtändigen
Stelle für Deviſenbewirtſchaftung anzuzeigen. Er hat ſich die
Gewißheit der Richtigkeit der die Perſon des Einlieferers oder
Empfängers betreffenden Angaben zu verſchaffen.
2) Auf Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchrift finden die
in den 88 19. 20. der Verodnung über die Deviſenbewirtſchaftung
angedrohten Strafen und ſonſtigen Maßnahmen Anwendung.
Artikel III.
Die Reichsregierung wird ermächtigt die Vorſchriften über
die Deviſenbewirtſchaftung, wie ſie ſich im Zeitpunkt der
Be=
kanntmachung aus der Verordnung über die
Deviſenbewirt=
ſchaftung, den zu ihrer Aenderung oder Durchführung erlaſſenen
Veroronungen ſowie dieſer Verordnung ergeben, als Verordnung
über die Deviſenbewirtſchaftung und als
Durchführungsverord=
nung hierzu unter fortlaufender Paragraphenfolge und unter dem
Datum des Tages der Bekanntmachung neu bekannt zu machen.
Die Reichsregierung kann dabei gegenſtandslos gewordene
Vor=
ſchriften weglaſſen und den Wortlaut ändern, ſoweit der Inhalt
dadurch nicht berührt wird.
Artikel IV.
Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in
Kraft.
Berliner und Frankfurker Effekten=
Freiverkehr.
Nachdem man im geſtrigen Vormittagsverkehr, verſtimmt durch
neue Kursrückgänge in New York mit einer ſchwächeren Börſe
gerechnet hatte, zeigten die offiziellen erſten Berliner Kurſe
gegen vorgeſtern ziemlich behauptete Tendenz. Hinſichtlich des
Ausganges der Preußen=Wahlen herrſchte natürlich auch
weiter=
hin eine ſtarke Unſicherheit; im übrigen fehlte es an irgendwelchen
Momenten. Die Kunden=Aufträge hielten ſich aus dieſem Grund
in engſten Grenzen, während die Spekulation in den großen
Pa=
vieren eher zu Deckungen neigte. Für Farbenaktien beſtand einige
Kaufneigung, da die Aeußerungen der Preſſe zum Abſchluß der
J.G. Farbeninduſtrie im allgemeinen nicht ungünſtig lauteten.
Außerdem fanden die Ausführungen des amerikaniſchen Senators
Boxah zur Schuldenfrage und ſeine an die europäiſchen
Gläubiger=
ſtaaten gerichtete Aufforderung, Vernunft walten zu laſſen,
ſtär=
kere Beachtung. Viel beſprochen wurden die jetzt bekanntgegebenen
Durchführungsbeſtimmungen zur Verordnung über den
Effekten=
handel mit dem Auslande, über deren Auswirkung in der Praxis
man recht geteilter Meinung war. Feſtzuſtehen ſcheint jedoch, daß
dieſe Beſtimmungen das an und für ſich ſchon kleine Geſchäft
wei=
ter einengen werden, wenngleich natürlich auch illegale Verkäufe
verhindert werden dürften. Auf dieſe letzte Wirkung führte man
einen Teil der geſtrigen Deckungen zurück. Was die Kursgeſtaltung
im einzelnen anbelangt, ſind geſtern Hoeſch=Obligationen, A.G. für
Verkehrsweſen, Reichsbank=Anteile, Holzmann, Harpener,
Sie=
mens und J.G. Farben mit Gewinnen von 1—1,5 Prozent zu
er=
wähnen. Andererſeits gingen Deſſauer Gas, Vogel Draht,
Feld=
mühle, Aku, Waldhof, Schultheiß, Charlottenburger Waſſer,
Deutſch=Atlanten, Deutſch Erdöl, Rheiniſche Braunkohlen, Felten,
Geſfürel und R.E.W. im gleichen Ausmaß zurück.
Im Verlaufe vermochte ſich eine Beſſerung durchzuſetzen, die
beſonders an den Hauptmärkten zu Gewinnen bis zu 1,5 Prozent
führten. Im allgemeinen war eine Geſchäftsbelebung aber nicht
zu verzeichnen. Intereſſe fanden beſonders J.G. Farben,
Gelſen=
kirchen, Conti Gummi, Licht u. Kraft, Siemens Vereinzelt waren
auch kleine Abbröckelungen feſtzuſtellen. Deutſche Anleihen nicht / 89o Berlin ...
ganz einheitlich, Altbeſitz freundlicher, Neubeſitz knapp behauptet.
Die Frankfurter Börſe lag ohne beſondere Anregung.
Nach wie vor fehlte nennenswertes Publikumsintereſſe, ſo daß
nach Erledigung der erſten Aufträge das Geſchäft völlig ins
Stok=
ken geriet. Auch die Spekulation verhält ſich ziemlich reſerviert.
Bisherige Verlautbarungen über eine bevorſtehende Notverord= 68Mannheimp.?e
nung über ſtraffere Handhabung im Effektenhandel veranlaßten
Eindeckungen. Man befürchtet, daß eine ausgedehnte Spekulation
künftig überhaupt unterbunden wird. Etwas freundlicher
ſtimm=
ten Auslaſſungen über engliſche Initiative zur Streichung der
Reparationsſchuld. Die freundlichere Grundſtimmung bei allen
Märkten ging vom Farbenmarkte aus, wobei J.G. ſchon zu
Be=
ginnn 0,75 Prozent und ſpäter nochmals 1 Prozent höher lagen.
Hier wurden auch größere Tauſchoperationen von J.G. Baſel, die
mit 4 Prozent niedriger bei 128 angeboten waren, gegen
Frank=
furter J.G. beobachtet. Die noch immer über 40 Prozent
betra=
gende Spannung zwiſchen beiden Aktienkategorien wird als
un=
berechtigt angeſehen, zumal ſie auch früher nur zirka 20 Prozent
betrug. In den übrigen Chemiewerten waren etwas Erdöl und
auf 10, alſo ziemlich ſtark zurück. Kaliwerte unverändert. Von
Einzelaktien ſetzten Holzmann ihre Steigerung langſam fort.
Etwas lebhafter und ziemlich feſt waren Reichsbankanteile, die
gegenüber ihrem Kurſe von 101,25 am Vortag ſchließlich auf 104
Prozent anzogen. Sehr ruhig und kursmäßig kaum verändert war
der Rentenmarkt. Schuldbücher gut gehalten. Am
Pfandbrief=
markt ſcheint eher etwas Ware am Markte zu ſein.
Schutzgebiets=
anleihe bei 2,1 unverändert. Altbeſitz 0,25 Prozent niedriger. Im
weiteren Verlauf blieb die Börſe außerordentlich ruhig, zeigte
aber weiterhin unter Führung des Farbenmarkts und von
Reichs=
bankanteilen eine freundliche Stimmung. Tagesgeld leicht bei
4,75 Prozent.
Die Abendbörſe verlief bei ſehr kleinem Geſchäft. Die
bevorſtehenden innen= und außenpolitiſchen Entſcheidungen
bewir=
ken größte Zurückhaltung. Daneben verweiſt man auf die Tendenz
der Auslandsbörſen, von denen New. York allerdings etwas
freundlicher war. Noch immer verſtimmen die Verlautbarungen
über die neue Notverordnung bezüglich Nummernaufgabe bei
Effektenlieferungen, wodurch beſonders die Geſchäfte des
Privat=
bankiers erſchwert würden. Immerhin lagen Farben zu Beginn
0.25 Prozent freundlicher. Reichsbankanteile lagen 1 Prozent über
Berliner Schluß. Die übrigen Märkte waren ebenfalls meiſt gut
behauptet. Am Rentenmarkt hörte man Schutzgebiete etwas
freundlicher. Farben ſchloſſen 87,75, alſo plus 0,75 Prozent.
Die Unkerſuchung der Kreuger=
Angelegenheil.
Der Vorſitzende der Kreuger=Kommiſſion, Generaldirektor
Nothin, erklärte geſtern der Schwediſchen Telegraphen=Agentur,
alles deute darauf hin, daß die Aufgabe der Kommiſſion viel
grö=
ßer und verwickelter ſei, als man anfangs angenommen habe. Er
könne noch nicht ſagen, wann die Unterſuchung abgeſchloſſen ſein
werde. Eine vorläufige Prüfung habe gezeigt, daß die
wirtſchaft=
liche Lage von zwei der bedeutendſten Tochterunternehmungen,
Spenska Tändſticks Aktiebolaget und L. M. Ericſſon, eine
Fort=
ſetzung der Tätigkeit bei Entgegenkommen der Gläubiger zulaſſe.
Generaldirektor Nothin erklärte ſchließlich, daß die
Unregel=
mäßigkeiten bei der Kreuger u. Toll A.B. 1925 angefangen hätten.
Ob Unregelmäßigkeiten ſchon früher vorgekommen ſeien, könne
er nicht ſagen. Neues Material für die Unterſuchungen der
Poli=
zei liege bei der Unterſuchungskommiſſion noch nicht vor.
Produkkenberichke.
weinverſteigerung des Weingutes Peter Lotz in Harrheim
(Rhh.) gelangten 1930er und 1931er Harxheimer, Hahnheimer,
Gau=Biſchofsheimer und Ebersheimer Gewächſe zum Ausgebot.
Bei gutem Beſuch und mittelmäßiger Kaufluſt wurden erzielt für
18 Halbſtück 1930er verbeſſert 250—310, durchſchnittlich 275 Mk.:
37 Halbſtück 1931er verbeſſert 240—300, durchſchnittlich 260 Mark;
27 Halbſtück 1931 natur 260—430, durchſchnittlich 330 Mk.; 6
Halb=
ſtück 1930er und 2 Halbſtück 1931er gingen zurück.
Frankfurter Produktenbericht vom 20. April. Weizen 267,50
bis 270, Roggen 225, Sommergerſte 195—200, Hafer 165—172,50,
Weizenmehl ſüdd. Spezial Null mit Austauſchweizen 39,25—40,25,
desgl. Sondermahlung 38,25—39,50, Weizenmehl niederrh. Spezial
Null mit Austauſchweizen 39,25—40, desgl. Sondermahlung 38,25
bis 39,25. Roggenmehl 29—30, Weizenkleie 10,85—11, Roggen=
kleie 11,00. Tendenz: ruhig.
Berliner Kursbericht
vom 20. April 1932
Zunahme der Bohlfahrls=Erwerbsloſen in Heſſer
Im Volksſtaat Heſſen ſind nach den neueſten Ermittelung
des Heſſiſchen Landesſtatiſtiſchen Amts die von den Arbeitsämte
anerkannten, bei den Bezirksfürſorgeſtellen gezählten Wohlfahr
erwerbsloſen gegenüber dem Vormonat von 42 219 auf 43 318
31. März 1932 geſtiegen. Um die gleiche Zeit des Vorjahrs wa.
24 492 Wohlfahrtserwerbsloſe ermittelt worden. Die Zunah
im Laufe des Monats März hat ſonach ihr Tempo im Vergleich
den vorangegangenen Monaten verlangſamt. Während in 189
zirken ſich die Wohlfahrtserwerbsloſen noch um 1591 vermehrt
ging ihre Zahl in fünf Bezirken um 492 zurück.
Keine Einſchränkung
der engliſchen Bunkerkohlen=Einfuhr.
Die Bergwerksbeſitzer=Vereinigung Großbritanniens immt
einer Erklärung gegen das in der Antwort der deutſchen Reg
rung auf die britiſchen Vorſchläge wegen Beſchränkung der br
ſchen Kohleneinfuhr nach Deutſchland angeführte Argument &
lung, daß 850 000 Tonnen Kohlen von England jährlich als B
kerkohle, unbeeinflußt von Einfuhrbeſchränkungen, an die deutſe
Freihäfen geliefert werden könnten. Nach einer am 8. April
die Deviſenbewirtſchaftungsſtelle beantragten Anweiſung dür
deutſche Firmen, die Bunkerkohle einführen, nur Zahlungen
eine Menge leiſten, die der im entſprechenden Monat des Vorf
res eingeführten Kohlenmenge entſpricht. Dieſe neue Regelt
werde nur auf britiſche Kohle angewandt und ſtelle, entgegen
beantragten Zuſage, eine Einſchränkung auch der engliſchen B
kerkohleneinfuhr dar. Dieſe Beweisführung der britiſchen Be
werksbeſitzervereinigung deckt ſich in weitem Umfange mit 4
ſtellungen des Vereins der Importeure engliſcher Kohle in H.
burg bei den zuſtändigen deutſchen Regierungsſtellen. Auch
Tatſache, daß amtliche deutſche Schreiben in ſo kurzer Friſt in C
land bekannt werden, laſſe — wie von unterrichteter Seite
geteilt wird — eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen der engliſe
Bergwerksbeſitzervereinigung und gewiſſen intereſſierten deutſ
Kreiſen vermuten, die in gleicher Weiſe daran intereſſiert.
Material gegen die von der Regierung auf dem Gebiete der e
liſchen Kohleneinfuhr verfolgten Politik herbeizuſchaffen.
Zur Sache ſelbſt wird uns von unterrichteter Seite mitget
daß die angezogene Anweiſung an die Deviſenbewirtſchaftur
ſtellen vom 8. April das ausdrückliche Ziel verfolgt, die der
liſchen Regierung gegebene Zuſage, die Einfuhr von
Bunkerk=
keinerlei Einſchränkungen zu unterwerfen, auch deviſenpolitiſchk
ſichern. Der deutſchen Deviſengeſetzgebung iſt die engliſche B
kerkohle in gleicher Weiſe wie alle anderen Einfuhrwaren un
worfen. Wenn im Rahmen der Deviſenbeſtimmungen eine R
lung vorgenommen wird, die der engliſchen Bunkerkohle den
jahresabſatz in vollem Umfange gewährleiſtet, ſo liegt keine
kriminierung, ſondern im Gegenteil eine ausgeſprochene
Be=
zugung der engliſchen Bunkerkohle bei der Deviſenzuteilung
Ein Vorgehen gegen die getroffene Regelung läuft ſomit den
liſchen Intereſſen entgegen. Die engliſche Bergwerksbeſitzer
einigung iſt offenbar einer irreführenden Unterrichtung zumO
gefallen.
Viebmärkke.
* Darmſtädter Viehmarkt vom 20. April. Aufgetrieben we
5 Ochſen, 146 Kälber, 3 Schafe. Die Preiſe für Kälber ſtel
ſich auf a) 37—42, b) 32—36, c) 26—31 Pfg. pro Pfund. Spi.
tiere über Notiz. Marktverlauf ſchleppend.
Frankfurter Viehmarkt vom 20. April. Aufgetrieben wa
Seit dem letzten Markt 104 Rinder, ferner 1004 Kälber,
Schafe und 493 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Leb
gewicht: Kälber b) 40—44, c) 35—39, d) 30—34; Schafe a) 1
bis 32, c) 23—29: Schweine c) 36—39, d) 35—39, e) 32-
Marktverlauf: Kälber, Schafe mittelmäßig, ausverkauft: Schw
ſchleppend, ausverkauft. — Fleiſchgroßhandelspreiſe. Ochſenfl
1. 50—56, 2. 43—48; Bullenfleiſch 43—48; Kuhfleiſch 2. 32.
3. 25—30; Kalbfleiſch 1. 65—72, 2. 55—62: Schweinefleiſch 1/
bis 55. Geſchäftsgang ruhig. Eingebracht waren: 587 Vie
Rinder, 115 Kälber, 6 Hämmel und 482 halbe Schweine.
Deviſenmarkt
vom 20. April 19.
Verl.Handels=Geſ.
Danatbank. . . .
Deutſche Bank u. /
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
83.—
23.50
42.50
23.50
14.875
15.50
25.75
28.75
33.875
17.50
12.—
79.—
76.50
Ne
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Beraw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen 4
Phil. Solzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr. .
Maſch.=Bau=untn.
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppell
Rae
55.25
Mas
32.125
48.50
34.—
24. 625
32.—
85.50
21.—
32.50
26.—
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Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Eslo.
Kopenhagen
Stoaholm.
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien
Paris
Währung
00 finn.Mk.
100 Schilline
ſto0 Tſch. Kr.
100 Pengö
ſu00 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar
u00 Belga
100 Lire
100 Francs 1
Riit
7.343
150 95
12.465l1
3.057
170,68
76 82
86.81
77.52
15.37
104:
4.209
53.98
21.88 3
6. 605/1
Brief
7.357
51.05
12.425
—.
3.063
m109
76.98
86.99
77.86
15 91
1.047
4.217
59.10
21.67 ſs
16.645!
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Mio de Janerro
Jugoſlawien.
Vortugal
Athen
Iſtambul
Kairo
Kanada
Uruguah
3sland
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
Yen
0l1 Milreis
100 Dinar
100 Cscubos 14.,49
100 Drachm.
1 türt. 2
k ägypt. 2
eanad. Doll
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats
Rd
21.62
33. 17
82.67
1.329
0.279
7.423
Faß
2.008
16.29
3.786
1.e18
70.43
109.39
72,52
Durmſtäuter ans Karicharoant Surläftast, Sitiatt ort Arrsckrr Bu
Frankfurter Kursbericht vom 20. April 1932.
S2, Dtſch. Reichsan
5½%Intern.,
6%Baden.
62Bayern
6%
v.28
6% Heſſen
v. 29
6%0
6% Preuß. Staat
6% Sachſen......
......
82 Thüringen. .
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4.Ab=
löſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Reub.)
Deutſche Schutzge
bietsanleihe
680 Aachen o. 29
69 Baden=Baden.
6% Darmſtadt v. 26
v. 2
6%.
69 Dresden.
6%0 Frankfurt a. M.
v. 26
v. 26
8SMainz
v. 25
68 München
8% Nürmberg.
6%Biesbaden ..
6% Heſſ. Landesbk.
„ Golbobligl
5½% Heſſ. Obs.=
Hhp.=Bk.=Lionib.
4½% „Kom.=Obl.
6% Preuß. Obs..=Anſt. G. Pf.
6½ Golboblig
38
2.95
Ae
*
*
56
73.8
W Me
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
16% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
82Naſſ. Landesbk.
5½½ „ Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ. Anl.
*AuslSer. I
„ Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).,
6% Berl. Hyp.Bi.
½%nLiqu.=Pför.
825 Frkf.=Hyp.=Bt.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
„ Pfbr.=Bk
„ Liqu
82 Mein.Hhp=Bk.
5½8 Lia. Bfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% „ Lig. Pfbr.
62 Preuß. Boden
ered.=Bank ..."
5½% Lia.Bfbr..
16% Breuß.Centrl.=
Bodener=Bank
15½% — Lig.Pfbr.
6% Rhein. Hhp. Bk.
½%„ Lig. Pfbr.
85 Rhein.=Weſtf.=
Bd. Fredit. ..
6% Sädd. Bod.=
Cred.=Bonk ...
54x Ba Bfhr.)
Mif
6% Daimler=Benz! 42
6%0 Dt. Linol. Werke
68 Klöckner=Wertel 5321
% Mainkrw. v. 261 69.25
62o Mitteld. Stahl.
% Salzmannn.,Co
62Ver.Stahlwerkel 39.5
6% VoigtcHäffnerl 55.75
4
3. 6. Farben Bonds/ 80l=
5% Bosn. L.E.B.
L.Inveſt.
5% Bula. Tab.b. 02/ 8.75
4½% Oſt. Schätzel 97l,
42 Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumänl 4.4
5 ½%
s.85
48
4.2
4 2 Türk. Admin.
1.5
72.5 14% „ 1. Bagdad
49
Zollanl.
75.
229 ungarn 1913
72.35 4½9
19141
Goldr.) 5.4
1910
81.5
Aktien
Ria. Kunſtziide Unt
32.5
75.25 12. E. G.
80), AndregeNorisBahn
Aſchaffbg.Brauereil
Zellſtoffl 28.5
3
Bemberg, J. P...
Bergm. El.=Werkel
BrownBovericCie.! 23
Buderus Eiſen.
72.15
gement Heidelbergl 42.5
Karlſtadt 44
5
F. G. Chemie, Baſell128.5
71.75 Chem.Berke Abert! 21
Chade .......... 191
Contin. Gummiw.
„ Linoleuml 21
S5
Da iier=Benz ... —
46.5
73.5
72
36
47.5
72
Mift Fch
Erdöl ......!"
„ Gold=u.
Silber=
ſcheide -Anſtalt
Linoleumwerke
„ Eiſenhandel.
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnerei
Faber & Schleicher
J.6. Farbeninduſtr.
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Felt. & Guillegume
Frankf. Casi. Lig.
Hof..
Getfent. Bergwerk
Geſ.f.elettr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
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Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
benninger, Kempf.
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Hirſch Kupfer. . . . .
Hochtief Eſſen ...
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſſel
Junghans.
KaliChemie .. . ."
„ Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R... . .. .
Klein, Schanzlin..
Rlöchnerwerke ...
Knorr C. H.
Lahmehyer & Co. ..
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Hech. Augsbrurg.
52.5
124
25
14
41.75
S5
66
186
8.5
19
48.75
17.5
14
132.5
40
34.5
*
86.75
11
86
9.25
Löwenbr. Minch. ſ.
Lüdenſcheid Metall
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Mrameri „
Ia
41
86
28.25
16
37
32
26.5
145
149
115
47.75
54
Me He
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72 Dt. Reichsb. Bze
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Nordb. Llotzd.: 1 1.0.
Südd. Eiſenb.=Geſi.
Aluanz. u. Stuttg d:
Verſicherung..
„Verem Berit
FranfonaRückeu.
Mannh. Verſich..
NIIAM MIaer Madtld
Roman von
Paul Rosenhayn †=
(Nachdruck verboten.)
dington ließ ſeine Blicke verſtändnislos zwiſchen dem
iden und dem Detektiv hin und hergehen. Kopfſchüttelnd
Elena, die das Zimmer betreten hatte. Es war ein
klei=
imer Raum, ganz mit hellen Seidentapeten beſpannt,
irten Farben mit den zierlichen Boulemöbeln
geſchmack=
monierten. Es mochte ein koſiges Separee ſein, beſtimmt
galante Stunde. Der Präfekt ging mit ſchnellen
Schrit=
der großen Ständerlampe am Divan und knipſte das
Der warme Schein erfüllte den Raum mit zärtlichem
r.
ia zog fröſtelnd den Pelz über die Schultern, ihr
ſchma=
klopfte ungeduldig den Boden.
rf ich bitten, ſich kurz zu faſſen?” ſagte der Lord
un=
id Sie, Lord Haddington, der Eigentümer der Jacht
die ſeit einigen Tagen im Hafen von Marſeille liegt?”
erdings.”
tut mir leid, mein Lord, aber ich muß Ihnen die
Mit=
nachen, daß ich mich gezwungen ſehe, Ihre Jacht an die
gen zu laſſen.”
Erneſt ſchoß das Blut in den Kopf; er hatte eine
hef=
gegnung auf den Lippen, aber er bezwang ſich. „Was
fallen?” fragte er kühl.
ine Beamten haben beobachtet, daß von Bord Ihres
aus Opiumſchmuggel betrieben wird.
r Präfekt”, Haddington ſtand dicht vor dem Sprechen=
3 iſt eine unerhörte Anſchuldigung. Sie werden mir —”
iben wir bei der Sache, Sir Erneſt. Ich weiß genau
ſage. Es ſind von der Elena verbotene Waren an Land
worden. Noch dazu in einer Form, die auf einen ſeit
and vorbereiteten —‟
Sie weiterſprechen, Herr Präfekt, geſtatten Sie mir
ge. Wollen Sie mir erklären, weshalb Sie darauf
be=
iß Madame Falieri ſich dieſe unerquicklichen Dinge
an=
uß. Ich lehne es ab, Ihre weiteren Fragen zu
beant=
bevor ich nicht darüber von Ihnen eine befriedigende
bekommen habe."
Der Präfekt verbeugte ſich vor Elena, die der Unterhaltung
mit nervöſer Ungeduld gefolgt war. „Niemand empfindet es
ſchmerzlicher als ich, Madame, Ihnen dieſe Unbequemlichkeit
be=
reiten zu müſſen. Allein wir wiſſen, daß Sie ſeit Wochen an
Bord der Jacht waren. Die Vorkommniſſe des heutigen Tages
und wahrſcheinlich auch der vorangegangenen ſind derart, daß
Sie —
„Herr Präfekt”, unterbrach Lord Haddington brüsk, „ich
ver=
bitte mir entſchieden derartige Inſinuationen. Mir fehlt jeder
paſſende Ausdruck, um Ihr Verhalten gebührend zu
kenn=
zeichnen.”
„Es dürfte geratener ſein, mein Herr”, ſagte der Präfekt mit
eiſiger Stimme, „Sie bemühen ſich, unſer Geſpräch in derſelben
verbindlichen Form weiterzuführen, in der ich es begonnen habe.
Ich müßte andernfalls —
Lord Haddington lachte grell auf. „Das nennen Sie eine
verbindliche Form? Sie beleidigen in meiner Gegenwart eine
Dame auf das ſchwerſte und verlangen von mir gewiſſermaßen,
ich ſoll dazu lächeln.”
„So kommen wir nicht weiter, Sir Erneſt. Ich bedaure, mich
in weitere Kontroverſe nicht einlaſſen zu können.”
„Was wollen Sie alſo von mir?” fragte der Lord unwirſch.
„Ich muß Sie und Madame Falieri bitten, mir ſofort auf
die Präfektur zu folgen.”
Eine Pauſe entſtand. Aus dem Saal drangen die
Orcheſter=
klänge, das Stimmengewirr der Menſchen und der ſchleifende
Takt der Tanzenden in die bedrohliche Stille des Zimmers.
Lord Haddington machte keine Miene, der Aufforderung des
Präfekten zu folgen, der mit ſichtlicher Ungeduld an der Tür der
Loge wartete.
„Wir können vielleicht zu einer ſchnelleren Löſung der Dinge
kommen”, fagte Jenkins mit ſeiner kühlen Stimme, „wenn Sie
geſtatten, Herr Präfekt, daß ich Sir Erneſt hier an Ort und
Stelle beweiſe, wie richtig Ihre Beobachtungen und Maßnahmen
ſind.”
Elena hob den Kopf und ſtreifte den Detektiv mit einem
ſchnellen Blick. „Mr. Jenkins”, ſagte ſie mit unſicherer Stimme,
„Sie könnten wirklich annehmen, daß —
„Wir wollen die Tatſachen für ſich ſprechen laſſen, Madame‟,
erwiderte Jenkins orakelhaft, „darf ich bitten?‟ Er ging mit
ſchnellen Schritten quer durch das Zimmer. Drüben in der
Niſche eines Alkovens öffnete er eine ſchmale niedrige Tür. Sie
war ſo verſteckt in die Tapete eingelaſſen, daß ſelbſt der kleine
Porzellanknopf des Schloſſes kaum ſichtbar wurde.
Ein bodenartiger Raum, mit Wirtſchaftsgerümpel angefüllt,
tat ſich auf.
Gedämpfter Applaus klang aus dem Saal herüber, das
Stampfen der Tanzenden ſchien die Bohlen in vibrierendes
Schwingen zu verſetzen. Der Raum verengte ſich zu einem
düſte=
ren Korridor. Im ungewiſſen Licht einer ſchwachen Glühbirne,
die drahtgeſchützt dicht unter der niedrigen Decke hing, verlor
ſich der Gang in ein geheimnisvolles Dunkel. Eine ſchmale,
lukenartige Tür zur Rechten zeigte zerbrochene Glasſcheiben, die
vor Schmutz undurchſichtig waren. Jenkins hob den verroſteten
Riegel und öffnete einen Türflügel: unten ſchlugen ſchwärzliche
Wellen klatſchend gegen die Mauer.
„Wir ſind hier im Speichergebäude, das wir vom Hafen
ge=
ſehen haben”, flüſterte Jenkins dem Präfekten zu.
„Das Paradiſo ſteht alſo mit dem Speicher in direkter
Ver=
bindung?”
„Ja. Dadurch ermöglichen es die Schmuggler, das Gebäude
von der Waſſerſeite aus als unbewohnt erſcheinen zu laſſen.”
Eine Brettertür wurde aufgeriſſen; heller Lichtſchein fiel auf
den dunklen Korridor. Im Rahmen der Tür ſtand die
Sil=
houette eines Mannes. „Wer iſt da?” fragte eine herriſche
Stimme. Jenkins trat blitzſchnell auf den Fragenden zu: ſeine
Hand umklammerte mit hartem Griff die Rechte des Mannes.
Er drängte den Ueberraſchten in das Zimmer hinein und drehte
ihm mit einem behenden Jiu=Jitſu=Griff den Revolver aus der
Hand.
Drei Männer, die um einen in der Mitte des Zimmers
ftehenden Packtiſch ſaßen, ſprangen auf.
„Legen Sie die Hände auf den Tiſch, meine Herren”, befahk
Jenkins.
Die Ueberraſchten gehorchten; während der Präfekt an ihnen
vorbei zur gegenüberliegenden Wand ging, betraten auch Lord
Haddington und Elena Falieri den ſeltſamen
Verſammlungs=
ort. Es war ein großer Speicherraum. Der rohe Packtiſch und
einige Stühle bildeten das ganze Mobiliar.
Jenkins drehte ſich zu dem Manne an der Tür herum.
„Guten Abend, Kapitän Falcon.‟ Der Angeredete betrachtete ihn
mit faſſungsloſem Staunen. „Ich begreife Ihre Verwunderung,
Kapitän, ſagte Jenkins. „Wenn es nach Ihnen gegangen wäre,
tände ich freilich nicht hier.”
(Fortſetzung folgt.)
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Die Ausgabe der Mietgutſcheine für
April und Mai erfolgt am Montag, den
25. April 1932, in der Zahlſtelle der
Stadtkaſſe, Grafenſtraße 30 (Erdgeſchoß,
Laden), und zwar für die
Empfangs=
berechtigten,deren Name beginnt mit dem
Buchſtaben G .. . von 7 —9 Uhr,
H u. J „ 9—12
—
K u. I. „ 12—3
Die Ausgabe, für die weiteren
Buch=
ſtaben wird in den Tageszeitungen noch
bekannt gegeben.
(St.6075
Städt. Wohlfahrts= und Jugendamt.
Arbeitsvergebung.
Für das ehem. Reſidenzſchloß hier,
ſollen auf Grund der
Reichsverdingungs=
ordnung im öffentlichen Wettbewerb
ver=
geben werden:
Die Erd= und Betonarbeiten
zur Unterfangung der Fundamente der
Außenmauern des ſüdöſtl. Schloßteils
am Marktplatz. Leiſtungsverzeichniſſe und
Pläne ſind, ſoweit Vorrat reicht, gegen
Erſtattung der Selbſtkoſten (1,50 RM.)
auf unſerem Amt, Paradeplatz 3,
Zim=
mer 13, nur unmittelbar für Anbieter
erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen
und mit der Aufſchrift „Unterfangung
Schloß” verſehen, zum Eröffnungstermin
am Freitag, den 6. Mai, vormittags
10 Uhr, einzureichen. Die Eröffnung
findet in Gegenwart der erſchienenen
Bewerber oder deren Stellvertreter ſtatt.
Zuſchlagsfriſt 6 Wochen.
(6078
Darmſtadt, den 20. April 1932.
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
Herſteigerangs andeige.
Am Freitag, den 22. April 1932,
vorm. 10 Uhr, ſollen in meinem
Ver=
ſteigerungslokale Luiſenſtraße 32,
folgende Pfänder zwangsweiſe gegen
Barzahlung verſteigert werden,
insbe=
ſondere:
1 Anzugſtoff (grau), 1 Warenſchrank.
1 Theke, 1 große Partie Wein, eine
Reiſeſchreibmaſchine (Diamant), eine
Adlerſchreibmaſchine, 1
Sprechappa=
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Glasſchränke, 1 Partie Lüſter und
Lampen, 1 Schalttafel, 1 Büfett ein
Doppelſchreibtiſch, 1. Nationalkaſſe,
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aller Art, 1 Marmortiſch, 1
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(6076
Darmſtadt, den 20. April 1932.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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Seite 12 — Nr. 111
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten
Donnerstag, 21. Hprtl 1
Heute und folgende Tage
ANHV ONDRA
einer der beliebtesten Sterne am
Lustspielhimmel in dem amüsanten
Ufa- Tonfilm:
Heute die große Premiere!
Mamsell
Miteuche
Ein Ereignis für Darmstadt!
Der erste Film der großen Sängerin!
M At
und ihr Partner
Austau rohlic
In der großen Tonfilm-Operette
Heute und folgende Tage
Ein hervorragendes Doppelprogramm!
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in dem neuen Tonfim:
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Nitouche bringen Iustigstes Drunter
und Drüber, Verwirrungen,
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Beginn: 3 45, 6.00 und 8.20 Uhr.
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Paul Otto u. a.
Ein Safe wird beraubt, ein Schmuck
und 20000 Mark fehlen, aber Kitty
jagt dem Dieb die Beute wieder ab.
Im II. Teil:
Der Abenteuerfllm:
Darmſtad
Ernſt=Ludwig
Büchſenmache
(5320a)
Die Flucht der Delia
nach Victorien Sardons
„Le seeret de Delia"
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