Einzelnummer 10 Pſenzige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 110
Mittwoch, den 20. April 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkors oder gerichtlſcher Beitreibung fallt ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
egeniop der ſranzoſtſchen Sinmengrasge
jödie um die Abrüſtung. — Einwendungen der franzöſiſchen Skaakengruppe gegen ekappenweiſe Löſung
der Abrüſtung. — Ernſte Zweifel an der praktiſchen Beſchlußfähigkeit der Abrüſtungskonferenz.
Ziohceifpter in Genſ.
Skures Feſthalken an der franzöſiſchen
Sicherheitskheſe.
Genf, 19. April.
ſer geſtern vom Sonderausſchuß einſtimmig angenommene
ließungsentwurf über die ſtufenweiſe Herabſetzung der
Sngen, jedoch nur unter der Vorausſetzung der Durchführung
entſcheidenden erſten Stufe auf der gegenwärtigen
Ab=
gskonferenz, führte zu einem lebhaften Zwiſchenſpiel in der
m en Vormittagsſitzung des Hauptausſchuſſes.
errumäniſche Londoner Geſandte Titulescu
„ſortführer der franzöſiſchen Staatengruppe, ging zum
Gegen=
züber und ſuchte die auf amerikaniſchen Wunſch in der
Ent=
ung angenommene Forderung auf Herabſetzung der
Rüſtun=
if ein Mindeſtmaß durch eine einſeitige Auslegung
Entſchließung unwirkſam zu machen, indem er ſeine
Zu=
ſel tung zu dem Entwurf von der Annahme
essneuen, bisher noch nicht behandelten
An=
zes der tſchechoſlowakiſchen Abordnung zu
72der Tagesordnung abhängig machte.
tſchechoſlowakiſche Antrag, der deutlich die geſtrige
Ent=
eßung des Sonderausſchuſſes unwirkſam machen ſoll,
for=
entſprechend der franzöſiſchen Sicherheitstheſe, daß die
abſetzung der Rüſtungen nur unter Berückſichtigung der
onalen Sicherheit, der geographiſchen Lage, den
beſon=
n Bedingungen der einzelnen Staaten und den
inter=
onalen Verpflichtungen durchgeführt werden darf.
Titu=
u erklärte, daß die zur Abſtimmung vorliegende Ent=
=ſung und der bisher noch nicht behandelte
tſchechoſlo=
iſche Antrag ein untrennbares Ganzes bildeten. Die
Ver=
r Südſlawiens und Perſiens ſchloſſen ſich den
Erklärun=
gen Titulescus an.
DS uptausſchuß wurde damit unerwartet in die
geſchäftsord=
m= äßig außerordentlich ſchwierige Lage verſetzt, daß einige
IE) ingen ihre Zuſtimmung von der Annahme eines den
näch=
er; nkt der Tagesordnung berührenden Antrages abhängig
eſer offenſichtliche Gegenvorſtoß der
fran=
en Staatengruppe wurde von Litwinow
ſcharf kritiſiert. Litwinow erklärte, er lehne die
aIng Titulescus ab, und könne die Entſchließung unter
kei=
e ſtänden im Geiſte der rumäniſchen Auslegung annehmen.
ual er längeren bewegten Ausſprache ſtellte Henderſon ſchließ=
Entſchließungsentwurf des Sonderausſchuſſes als ſolchen
immung durch Handaufheben. Der Hauptausſchuß nahm
(chließung ſodann einſtimmig an, jedoch erhoben ſich
Lit=
irs und Titulescu gleichzeitig und erklärten, die Entſchlie=
Ir im Sinne ihrer Auslegung annehmen zu können. Die
ſch) Bedeutung dieſer Entſchließung iſt damit in Frage
erſte praktiſche Entſchluß der Abrüſtungskonferenz iſt
EI Vorgehen der franzöſiſchen Staatengrupep dadurch ſabo=
IE den. Das heutige Zwiſchenſpiel im Hauptausſchuß beleuch=
Heſamtlage der Abrüſtungskonferenz und hat allgemein
E neifel an der praktiſchen Beſchlußfähigkeit der
Abrüſtungs=
viel erregt.
ſechen fordern Berückſichkigung der Fakkoren
der nalionalen Sicherheil.
Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz behandelte
hier=
veiten Punkt der Tagesordnung, und zwar
Kriterien der Beſchränkung und Herabſetzung der
1ungen,
lickſichtigung der beſonderen Umſtände in den verſchiede=
Ländern,
Methode der Berechnung der Effektiv=Stärke nach den
rderniſſen der inneren Polizei und der nationalen
rheit.
Deſen Punkten lagen zwei einander völlig widerſprechende
Sor.
— ſchechoſlowakiſche Antrag, dem ſich die Vertreter von
Schweden, Spanien angeſchloſſen hatten, verlangt, daß
tungskonferenz grundſätzlich beſchließt, die Rüſtungen
—ereinbarte Mindeſtmaß herabzuſetzen unter Berückſich=
*: nationalen Sicherheit, der geographiſchen Lage und
e eren Bedingungen eines Staates.
Mand und Italien beſtehen auf Einlöſung
der Abrüſtungsverpflichkungen.
in beantragte, der italieniſche Außenminiſter Grandi,
üfung der Methoden für die Herabſetzung der
Rüſtun=
auf praktiſchem Gebiet durchgeführt werde.
Paniſche Botſchafter Sato trat für den
tſchechoſlowaki=
g ein.
lkere Ausſprache verlor ſich in allgemeinen theoretiſchen
n. Litwinow erklärte danach, es ſei unmöglich, die
Fak=
iationalen Sicherheit der einzelnen Länder allgemein
ſter Nadolny empfahl dem Hauptausſchuß die
An=
lialieniſchen Antrages. Es handle ſich nicht mehr um
ung, ſondern um die Durchführung des Artikels 8 des
Sbattes. Dieſer Forderung trage der tſchechoſlowakiſche
* Rechnung, während der italieniſche Vorſchlag auf die
urchführung der Abrüſtungsverpflichtungen hinziele.
Die Konferenz habe bereits ihren ernſten Willen auf Erfüllung
der Abrüſtungsaufgaben in der heute einſtimmig angenommenen
Entſchließung gezeigt.
Der Vertreter der franzöſiſchen Regierung, Paul Boncour,
brachte ſodann mit großem Nachdruck
die franzöſiſche Forderung
zur Geltung, daß derGrundſatzder
nationalenSicher=
heit und der internationalen Verpflichtungen
als maßgebende Richtlinien in die Entſchließung aufgenommen
werden müſſen. Er betonte, daß die franzöſiſche Regierung den
geſtrigen Beſchluß über die Herabſetzung der Rüſtungen auf das
Mindeſtmaß im Sinne des Artikels 8 des Völkerbundspaktes, alſo
ſomit nur mit Rückſicht auf die nationale Sicherheit und die
internationalen Verpflichtungen annehmen könne. Die
fran=
zöſiſche Abordnung ſtehe auf dem Boden des
tſchechoſlowakiſchen Antrages und müſſe gegen
den italieniſchen Vorſchlag Vorbehalte
anmel=
den. Ueber die Auslegung des Artikels 8 beſtehe zwar keine
Ein=
ſtimmigkeit, jedoch verlange die franzöſiſche Abordnung, daß
die Beſtimmungen über die Berückſichtigung der
nationalen Sicherheit im Wortlaut in die
end=
gültige Entſchließung über die Methode und die
Kriterien der Herabſetzung der Rüſtungen
auf=
genommen werden.
Unüberbrückbare Gegenſäße.
Der Hauptausſchuß ſetzte einen Redaktionsausſchuß ein, der die
verſchiedenen Vorſchläge zu Punkt 2 der Tagesordnung
zuſammen=
faſſen ſoll. In dem Redaktionsausſchuß ſind wiederum ſämtliche
Großmächte vertreten. Man will auf dieſe Weiſe verſuchen, die
heute zwiſchen dem italieniſchen Vorſchlag und dem Antrag der
franzöſiſchen Staatengruppe entſtandenen Gegenſätze zum Ausgleich
zu bringen. Der Vorſitz in dieſem Ausſchuß iſt wiederum dem
grie=
chiſchen Geſandten Politis übertragen worden.
* In manchen politiſchen Kreiſen iſt man mit der
Zuſtim=
mung Deutſchlands zu der geſtrigen Entſchließung der
Redak=
tionskommiſſion der Abrüſtungskommiſſion nicht ganz zufrieden,
weil man befürchtet, daß Deutſchland damit etwa auf den Anſpruch
auf ſofortige Durchführung der Abrüſtung ohne irgendwelche
ſichtbare Konzeſſion verzichtet habe. Auf der anderen Seite wird
von amtlicher Stelle nachgerühmt, daß damit der Verſuch, es
bei einer beſcheidenen Rüſtungsbegrenzung bewenden zu laſſen,
endgültig geſcheitert iſt und die Kommiſſion ſich mit der
An=
nahme dieſer Entſchließung auf die Durchführung einer wirklichen
Abrüſtung feſtlegt, was in der Tat ein Fortſchritt wäre. Fragt
ſich nur, ob damit das Entgegenkommen Deutſchlands hinreichend
bezahlt iſt. Vorläufig wird man damit zu rechnen haben, daß
es ſich hier auf beiden Seiten nur um ein taktiſches Manöver
handelt und zunächſt iſt es auch noch fraglich, ob der Ausſchuß
dieſe Entſchließung in der gleichen Form annimmt. Dann aber
bleibt noch entſcheidend, was man unter dem erſten Schritt
ver=
ſtehe. Vermutlich werden die Meinungen der deutſchen und
fran=
zöſiſchen Ausſchußmitglieder noch ſehr weit auseinandergehen.
Praktiſch iſt alſo für Deutſchland im ſchlimmſten Fall nicht viel
verloren und im beſten Fall nicht viel gewonnen, denn in
an=
gemeſſenen Zeitabſtänden ſind neue Abrüſtungskonferenzen
ein=
zuberufen, was ſchon in Art. 8 des Völkerbundsſtatutes
vor=
geſehen iſt.
Frankreich forderk Inkernakionaliſierung
der Zivillufffahrt.
Genf, 19. April.
Die in den franzöſiſchen Vorſchlägen vom 5. Februar angeregte
Internationaliſierung der Zivilluftfahrt als
Ergänzung jeder Abrüſtungsmaßnahme wird in
einer Denkſchrift, die die franzöſiſche Delegation dieſer Tage
der Abrüſtungskonferenz unterbreitet hat, ausführlich erläutert.
Die Denkſchrift erklärt, daß die Internationaliſierung der
Verkehrs=
luftfahrt, die die weſentlichen Souveränitätsrechte der Staaten
nicht berühre, allein ein wirkliches Hindernis für die
Verwen=
dung dieſer Luftfahrt zu militäriſchen Zwecken darſtellen könne,
ohne ihre Entwicklung oder ihren techniſchen Fortſchritt zu hemmen.
Die Denkſchrift ſchlägt eine Internationaliſierung in der Weiſe
vor, daß Luftfahrzeuge von einer noch zu beſtimmenden
Leiſtungs=
fähigkeit an in den ausſchließlichen Beſitz von internationalen
Or=
ganen übergehen, die beiſpielsweiſe die Bezeichnung „
Internatio=
nale Luftverkehrsvereinigung” führen könnten. Dieſe Organe
wären für alle allgemeinen oder wirtſchaftlichen Fragen des
Luft=
verkehrs zuſtändig, während der Betrieb der Strecken
internatio=
nalen Betriebsgemeinſchaften zu übertragen wäre. Die ſonſt ſehr
ausführliche Denkſchrift enthält keine Vorſchläge darüber,
wie etwaige Meinungsverſchiedenheiten
zwi=
der Vereinigung oder einem oder mehreren
in=
tereſſierten Staaten geregelt werden ſollen,
ob=
wohl die verſchiednen Verpflichtungen über die Beobachtung der
Grundſätze der Wirtſchaftlichkeit, über weiteſtgehende Erleichterung
des Ueberfliegens ſtaatlichen Gebietes und ſchließlich über die
Tragung von Betriebsverluſten auf den erſten Blick eine
unüber=
ſehbare Reihe von Reibungsflächen darzuſtellen ſcheinen.
Frankreich und Amerika.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 19. April.
In jener Zeit, als die Proſperität Nordamerikas ihren
Höhe=
punkt erreichte, erhob man in Paris bei jeder
Meinungsverſchie=
denheit mit Waſhington den Vorwurf der Gleichgültigkeit für
die wirtſchaftlichen und finanziellen Nöte Frankreichs und
Europas. Damals hieß es, daß das eigene Glück die Amerikaner
für das Unglück der anderen unempfindlich mache. Und es fehlte
nicht an Vorausſagen, daß, wenn einmal die USA. die
Schatten=
ſeiten einer fieberhaften Konjunktur kennen lernen ſollte, die
Haltung Frankreichs jenſeits des Ozeans eine andere Beurteilung
erfahren würde. Das alles war in der Zeit, als die franzöſiſche
Oeffentlichkeit am heftigſten gegen die Bezahlung der
inter=
alliierten Schulden Sturm lief.
Seither iſt die Konjunktur umgeſchlagen, ſo gründlich wie
vielleicht noch nie, und viele Dogmen amerikaniſchen Denkens
ſind von den Ereigniſſen erſchüttert worden. Nur die
ameri=
kaniſche Abneigung gegen die Wünſche und
Methoden der franzöſiſchen Außenpolitik blieb.
In Genf hat ſich bei dem amerikaniſchen Abrüſtungsvorſchlag
wieder einmal der alte Gegenſatz geäußert, dieſer Gegenſatz, der
(von allen ſchwerwiegenden ſachlichen Gründen abgeſehen) auch
durch die Pſychologie beider Völker bedingt iſt.
Immer wieder erheben ſich jetzt Stimmen, die Frankreich
eines ſyſtematiſchen Angriffs gegen die
Sicher=
heit des Dollars beſchuldigen, und ſo oft die Nachricht von
einer größeren amerikaniſchen Goldſendung nach Europa kommt,
erſcheinen die offiziöſen Widerlegungen in den franzöſiſchen
Blättern: man denke an alles andere eher als an Intriguen
gegen den Dollar. Ganz wie während der Tage, die der
Er=
ſchütterung des engliſchen Pfundes vorangingen . . .
Daß die franzöſiſche Finanzpolitik ebenſo wie die
Außen=
politik viel zu der internationalen Kriſe beitrug, — vor allem
durch das abſurde Feſthalten an der Reparationspolitik —
unter=
liegt keinem Zweifel. Aber es iſt ebenſo ſicher, daß Frankreichs
Lage finanziell und wirtſchaftlich keineswegs ſo beneidenswert iſt
wie man es noch oft glaubt. Es iſt unmöglich, weiter
die Behauptung aufrecht zu erhalten,
Deutſch=
land könne und werde noch Reparationen zahlen.
Im Wahlkampf wird dieſe Tatſache vorſichtig umgangen, aber
in dem Budget prangen nach wie vor die Summen, die
Deutſch=
land zahlen ſollte. Und in Amerika denkt man nicht daran, auf
die interalliierten Schulden zu verzichten.
Die finanzielle Seite der Abrüſtungsfrage wurde oft genug
in den Vordergrund geſtellt. Auf die franzöſiſche Bitte um einen
Schuldennachlaß wird von Amerika mit dem Ratſchlag
geant=
wortet, Frankreich ſolle abrüſten, dann werde es auch die Mittel
für die Bezahlung der interalliierten Schulden haben. Wenn
nicht, dann . . . Und hier folgten gewiß aufrichtige, aber doch
höchſt unbeſtimmte Hinweiſe auf die günſtige Wirkung, welche
die Abrüſtung in Europa auf die amerikaniſche Oeffentlichkeit
ausüben würde.
In Anbetracht der wirtſchaftlichen und finanziellen
Schwie=
rigkeiten Amerikas kann man vielleicht daran zweifeln, daß bei
einem wirklichen Erfolg der Abrüſtangskonferenz die
ameri=
kaniſchen Steuerzahler von einer Welle der Begeiſterung und
Großzügigkeit erfaßt und den europäiſchen Schuldnern,
ins=
beſondere Frankreich, die Schulden geſtrichen würden. Es ſteht
aber feſt, daß der Mißerfolg der Abrüſtungskonferenz die
gegen=
teilige Wirkung in Amerika auslöſen würde.
Das amerikaniſche Ideal=Bild der Abrüſtung geht nicht ſo
weit wie das deutſche. Aber die prinzipiellen Gegenſätze zwiſchen
der amerikaniſchen und der franzöſiſchen Anſchauung ſind noch
viel, viel größer; ſie ſind unüberwindlich. Amerika lehnt den
Völkerbund ab, und dieſe Ablehnung ſoll bei den in Waſhington
Regierenden noch viel ſchärfer ſein, als bei den in Europa
immer=
hin akklimatiſierten amerikaniſchen Diplomaten. Aber dieſe
amerikaniſche Diplomatie, die ſich als recht beweglich erweiſt,
verfolgt offenbar nur ein Ziel: durch die Abrüſtung
eine ſofortige und durchgreifende
Erleich=
terung der Rüſtungsausgaben zu erreichen.
Seit der Reiſe Lavals nach Waſhington ſollen die offiziellen
Beziehungen zwiſchen Frankreich und Amerika nicht ſchlechter
ge=
worden ſein. Aber die öffentliche Meinung Amerikas iſt
Frank=
reich gegenüber jetzt noch ungünſtiger geſtimmt. Die ſofortige
und ſcharfe Antwort Tardieus in Genf auf die Rede Gibſons
war vielleicht in Genf taktiſch für Frankreich günſtig, ja ſogar
notwendig. Der amerikaniſchen Oeffentlichkeit gegenüber war
ſie es nicht. Die Abrüſtungsfrage iſt wohl von dieſer Seite am
unbequemſten für die franzöſiſche Außenpolitik, wenn auch nicht
dies ihr wichtigſter Geſichtspunkt iſt. Aber von dieſer Seite
drängen ſich unumgängliche Entſcheidungen auf.
Die Nachrichten, die von jenſeits des Ozeans kommen, lauten
peſſimiſtiſch. Während bisher die führenden
Wirtſchaftsſachver=
ſtändigen der Ueberzeugung waren, daß der erſte Impuls für die
Ueberwindung der Weltwirtſchaftskriſe aus Amerika kommen
wird — eine Auffaſſung, die durch die Situation auf den
Roh=
ſtoffmärkten gerechtfertigt ſchien — fürchtet man jetzt das
Gegen=
teil. Große Erſchütterungen ſollen in der Wall=Street noch
bevorſtehen, die Aeußerungen der verantwortlichen
Wirtſchafts=
führer machen gar nicht, den Verſuch, dieſe Möglichkeit zu
ver=
ſchleiern. Und der Spielraum, der der ſtaatlichen Finanzpolitik
in Amerika offen ſteht, ſcheint merkwürdig eng zu ſein — oder
aber es ſind alle Möglichkeiten ſchon erſchöpft. Ein Anziehen
der Steuerſchraube im Intereſſe der europäiſchen Schuldner käme
nach den beſten Kennern der Lage für den Augenblick wenigſtens
gar nicht mehr in Frage. Frankreich kann alſo keine Rückſicht auf
ſeine eigene öffentliche Meinung von Amerika erwarten.
Seite 2 — Nr. 110
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 20. April 1932
Der Reichskanzler hat nach Berlin mitteilen laſſen, daß er
Ende der Woche Genf zu verlaſſen beabſichtige und nach Berlin
zurückkehre, um am Sonntag ſeiner Wahlpflicht zu genügen. Er
hat theoretiſch die Möglichkeit offen gelaſſen, daß er noch einmal
nach Genf fährt. Das iſt aber praktiſch mehr als unwahrſcheinlich,
weil unmittelbar nach den Wahlen die Beratungen
des Reichskabinetts über den Etat und das
Re=
formyrogramm beſchleunigt zu Ende geführt werden müſſen,
nachdem wertvolle Wochen nur aus Wahlrückſichten verloren
ge=
gangen ſind.
Es ſcheint auch feſtzuſtehen, daß der Reichskanzler den
fran=
zöſiſchen Miniſterpräſidenten Tardieu in Genf nicht mehr trifft.
Tardieu verſchiebt ſeine Reiſe nach Genf von Tag zu Tag. Es
macht nachgerade den Eindruck, als ob er einem
Zuſammen=
treffen mit dem Reichskanzler ausweicht, offenbar
aus wäahlpolitiſchen Gründen. Die Verhandlungen um die
Donau=
konföderation haben Tardieu einen ſtarken perſönlichen
Preſtige=
verluſt gebracht. Er glaubte, die engliſche Unterſtützung ſicher zu
haben und ſieht jetzt ſeine ſchönen Pläne in den Papierkorb fallen,
während der deutſche Gegenvorſchlag als die einzig mögliche Löſung
von allen Seiten anerkannt wird. So kann Tardieu nicht in den
Wahlkampf gehen. Er muß alſo verſuchen, noch einmal einen
großen Trumpf auszuſpielen, wofür das beſte Objekt immer noch
Deutſchland iſt. Man wird alſo gut daran tun, damit zu rechnen,
daß Tardieu in der kommenden Woche oder nach
den Länderwahlen doch noch mit ſeinen „
Ent=
hüllungen” über deutſche Geheimrüſtungen
her=
vortreten wird, die eigentlich ſchon vor einiger Zeit fällig
waren. Er rechnet offenbar damit, daß der Ruck nach rechts, der
vor allem in Preußen zum Ausdruck kommen wird, in Verbindung
mit dieſen „Enthüllungen” dem franzöſiſchen Wähler wieder einen
Ruck verſetzen und ihn nach rechts treiben wird.
Wenn auch Tardieu und Brüning in Genf ſich nicht treffen
ſollten, ſo hat der Kanzler doch mit faſt allen Außenminiſtern.
die in Genf anweſend ſind, perſönlich geſprochen. Soweit ſie den
Gläubigerſtaaten angehören, wird er ſie ſicherlich auch von der
finanzpolitiſchen Lage Deutſchlands, die ſich in den letzten Monaten
nicht gebeſſert hat, unterrichtet haben und erklärt haben, daß
Deutſchland nach AblaufdesHoover=Jahres nicht
imſtande iſt zu zahlen. Allerdings ſteht der amerikaniſche
Staatsſekretär des Aeußeren, Stimſon, vor der Schwierigkeit, daß
der amerikaniſche Etat die Schuldenzahlungen
aus Europaals Einnahmepoſten enthält, daß auch
der franzöſiſche Etat mit dieſen Einnahmen
rechnet. Frankreich wird alſo ſeine Zahlungen an Amerika
ein=
ſtellen, wenn es von Deutſchland nichts erhält. Zwiſchen beiden
Staaten beſteht allerdings der Unterſchied, daß die Vereinigten
Staaten das Ausbleiben der Zahlungen erſt im Herbſt ſpüren, die
Franzoſen dagegen ſchon früher. Wir vermuten, daß der Kanzler
nach ſeiner Rückkehr aus Genf bereits etwas im Bilde iſt, wie die
Amerikaner dieſer Tatſache pſychologiſch begegnen wollen.
Zeuiſche Pazifiſten fordern Skraffreiheit für Berrat
* Berlin, 19. April. (Priv.=Tel.)
Die Franzoſen haben ſich während der bisherigen
Verhand=
lungen über die Abrüſtung mit den ſogenannten „Enthüllungen
über deutſche Geheimrüſtungen” noch zurückgehalten, haben aber
ſchon früher zum Ausdruck gebracht, daß ſie ihre „
Materialſamm=
lung” im geeigneten Augenblick der Konferenz unterbreiten
wer=
den. Herr Tardieu verſucht bereits mit geheimen deutſchen
Rü=
ſtungen einen Teik ſeines Wahlkampfes zu beſtreiten. Er weiß
aber auch, daß er in Genf einen Reinfall erleben kann, wenn
er nicht ganz beſonders geſchickt vorgeht. Jetzt ſind ihm deutſche
Pazifiſten zu Hilfe gekommen. Da zwiſchen einigen dieſer
Orga=
niſationen und Franzoſen und Tſchechen finanzielle Beziehungen
vor Gericht feſtgeſtellt wurden, iſt anzunehmen, daß die
Einſchal=
tung der deutſchen Pazifiſten auf beſonderen Wunſch unſerer
Gegenſpieler erfolgt iſt. Der „Berliner Tag” iſt in der Lage,
weſentliche Teile jener Eingabe der Deutſchen Friedensgeſellſchaft,
des Deutſchen Moniſtenbundes, des Bundes der
Kriegsdienſtver=
weigerer und des Prof. Quidde an die Abrüſtungskonferenz zu
veröffentlichen. In dieſer Eingabe fordern die Verbände einen
internationalen Rechtsſchutz gegen das Deutſche Reichsgericht in
Fällen von ihnen etwa verſuchten Landesverrates und der
Denun=
ziation. In der Eingabe wird dem Wunſche Ausdruck verliehen,
ein internationales Abkommen zu erwirken, durch das alle an
der Konferenz teilnehmenden Staaten ſich verpflichten, kein
Strafverfahren gegen ſolche Perſonen mehr vorzunehmen, die
Eiſenbahnen im Weltverkehr. — Gekühlte Wagenzüge auf
Vollgummi.
Von Dr. Helmut Thomaſius.
Die Geſchwindigkeiten unſerer Verkehrsmittel wachſen. Das
bedeutet praktiſch ein zeitliches Schwinden der Entfernungen.
Was einſtmals eine lange Reiſe war, iſt jetzt eine kurze
gewor=
den. Manches früher fern erſcheinende Ziel bedeutet gegenwärtig
nur noch einen Ausflug, zu dem man ſich leicht entſchließt. Wir
alle werden beweglicher, reiſeluſtiger, reiſefreudiger. Den
allge=
mein angeſtaunten „weitgereiſten” Mann vergangener Zeiten gibt
es nicht mehr. Es iſt nichts Beſonderes mehr, daß man die Welt
geſehen hat und ſie kennt. Durch alle dieſe Umſtände verlieren die
Eiſenbahnen ihren lokalen Charakter. Sie müſſen ſich
den Bedürfniſſen des Weltverkehrs und der Weltreiſenden
anpaſſen. Sie müſſen, um nicht überflügelt zu werden, zu
man=
cherlei Verbeſſerungen greifen, Umſtellungen der mannigfachſten
Art vornehmen. Daher erleben wir es ietzt, daß die Eiſenbahn
deren Entwicklung bereits abgeſchloſſen erſchien, gegenwärtig einer
Art von Verjüngungskur unterworfen wird. Ueberall verſucht
man, ſie noch weiter zu verbeſſern, jeder einzelne Teil unterliegt
einer Prüfung auf ſeine Zweckmäßigkeit und darauf, ob es nicht
möglich iſt, ihn zu vervollkommnen. Der Reiſende kann bei dieſen
Beſtrebungen nur gewinnen. — Das Schwinden der Entfernungen
bewirkt auch, daß ſich der Zuſtrom der aus nördlichen Gegenden
kommenden Fahrgäſte nach heißen ſüdlichen Ländern beträchtlich
mehrt. Sie empfinden es unangenehm, ſtunden= oder tagelang
in heißen, ſonnendurchglühten Wagen dahinfahren zu müſſen.
Einen durchgreifenden Schutz gegen die Hitze gab, es eigentlich
nicht. Die Wagen vieler ſüdlicher Eiſenbahnen ſind mit
durch=
brochenen Fenſterläden verſehen, durch deren Oeffnungen der beim
Fahren erzeugte Gegenwind hindurchſtreicht. Er beſchleunigt die
Verdunſtung der Feuchtigkeit von der Oberfläche des Körpers und
wirkt dadurch abkühlend. Er ſelbſt iſt jedoch häufig ſehr heiß. Die
Erquickung iſt daher nicht immer ausreichend. Auch die
weißgeſtri=
chenen Dächer der Wagen, die die Sonnenſtrahlen zurückwerfen,
vermögen eine läſtige Erhitzung des Wageninnern nicht immer
zu verhüten. — Gegen Kälte kann man bei Eiſenbahnfahrten
ſchützen, indem man die Wagen heizt. Gegen Hitze gab, es bisher
kein Mittel, das ähnlich wie eine Heizung, jedoch im umgekehrten
Sinne, nämlich abkühlend, wirkte.
Auf einer mittelamerikaniſchen Eiſenbahn iſt jetzt ein Zug in
Dienſt geſtellt worden, der in einer Weiſe gekühlt wird, die im
Der Aelteſtenrat des Reichstags iſt nunmehr für Dienstag
den 26. April, nasmittags 17 Uhr, einberufen worden. Auf der
Tagesordnung ſteht die Feſtſetzung des Termins der nächſten
Reichstagsſitzung.
Da große Parteien den Wunſch haben, daß der Reichstag
baldigſt zu einer wenigſtens kurzen Tagung zuſammentritt,
rech=
net man in parlamentariſchen Kreiſen damit, daß der
Aelteſten=
rat die Einberufung des Reichstages für die erſten Maitage
be=
ſchließen wird. Arbeitsſtoff iſt aus den Ausſchußberatungen der
letzten Monate in reichem Maße vorhanden. Dagegen wird der
Etat für 1932 dem Reichstage bei dieſer Tagung noch nicht
vor=
liegen.
Gelegentlich einer Hausſuchung, die anläßlich der
Aufhebun=
der SA. bei deren Mitgliedern in Lohr a. M. abgehalten wurde,
wurden 32 Gewehre und 80 Uniformen nebſt Zubehör gefunden.
Ferner wurde in Rodenhach ein Maſchinengewehr mit Munition,
welches den Lohrer SA.=Leuten gehörte, beſchlagnahmt. In Lohr
waren viele der beſchlagnahmten Gegenſtände in der Apotheke
verſteckt.
Das oberſte polniſche Gericht hat die von den polniſchen
Staats=
angehörigen deutſcher Nationglität eingebrachte Klage gegen die
Seimwahlen im Bezirk Graudenz, Konitz, Tuchel abgewieſen.
Be=
kanntlich war wegen angeblicher formaler Verſtöße die deutſche
Liſte bei den Seimwahlen 1930 nicht zugelaſſen worden.
Der Ständige Internationale Gerichtshof trat zur Abwicklung
des mündlichen Hauptverfahrens im franzöſiſch=ſchweizeriſchen
Zonenſtreit zuſammen, in dem bereits im Auguſt 1929 und im
Dezember 1930 Zwiſchenurteile ergingen. Es ſteht zu erwarten,
daß das umſtrittene wirtſchaftspolitiſche Regime der Freizone von
Ober=Savoyen und des Landes Gex jetzt endgültig geregelt
wer=
den dürfte.
In London rechnet man damit, daß Macdonald am Mittwoch
abend eine Beſprechung mit dem franzöſiſchen Migiſterpräſidenten
Tardien in Paris haben wird.
Im ſüdafrikaniſchen Repräſentantenhaus erhob der Führer
der ſüdafrikaniſchen Partei, General Smuts, ſcharfe Vorwürfe
gegen die Regierung wegen ihrer Zuſtimmung zum Gebrauch der
deutſchen Sprache als dritte Amtsſprache in Südweſtafrika.
unter Berufung auf das anerkannte internationale Recht, ſowie
auf beſondere internationale Verträge öffentlich auf Verſtöße
gegen dieſe Verträge hinweiſen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich,
daß die Pazifiſten damit den Verſailler Vertrag meinen. Sie
führen denn auch weiter aus, auf Anzeige militäriſcher Stellen
hin erhebe das Reichsgericht Anklage wegen Landesverrats oder
wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe gegen alle Perſonen,
die in der Oeffentlichkeit auf Maßnahmen hinweiſen, in denen
eine Verletzung der militäriſchen Beſtimmungen des
Friedens=
vertrages erblickt werden müſſe. Am Schluſſe der Eingabe wird
auf die Beſeitigung der Interalliierten
Militärkontrollkommiſ=
ſion hingewieſen und erklärt, die Pazifiſten betrachteten es als
ihre Aufgabe, die Kontrolle fortzuſetzen, ſähen ſich aber in der
Erfüllung ihrer Aufgabe durch die deutſchen Gerichte und
Straf=
beſtimmungen gehindert, die ſie beſeitigt wiſſen wollen,
Dieſe Eingabe wird natürlich wieder ihre Runde durch die
ganze deutſchfeindliche ausländiſche Preſſe nehmen und für die
von Frankreich gewünſchte Stimmung gegen Deutſchland ſorgen.
Soweit wir hören, gibt es in Deutſchland noch keine geſetzlichen
Handhaben, um den Unterzeichnern dieſer Eingabe ſolche
Erklä=
rungen fernerhin unmöglich zu machen.
Berlin, 19. April.
Wir wir erfahren, wird das Reichskabinett in der nächſten
Woche ſofort nach Rückkehr des Reichskanzlers aus Genf den Etat
verabſchieden. In techniſcher Hinſicht iſt der Etat im
Reichsfinanz=
miniſterium bereits fertiggeſtellt. Es ſind nur noch einige Fragen,
die allerdings von entſcheidender Bedeutung ſind, offen, zu denen
insbeſondere die Frage der Arbeitsloſenfürſorge gehört. Ueber
dieſe Streitpunkte wird das Kabiyett in den nächſten Wochen in
erſter Linie zu entſcheiden haben. Nach Abſchluß der
Kabinketts=
beratungen wird der Etat dem Reichsrat zugeleitet. Auf Grund
der Informationen, die dem Reichsrat vorliegen, wird dort mit
dem Eingang des Etats für Ende April oder ſpäteſtens Anfang
Mai gerechnet. Da der Reichsrat für ſeine Beratungen etwa zwei
bis drei Wochen benötigt, iſt die Verabſchiedung des Etats durch
den Reichsrat erſt in der zweiten Maihälfte zu erwarten. Nach
dieſen Dispoſitionen wird der Etat alſo dem Reichstag erſt Ende
Mai vorgelegt werden können. Ende Mai oder Anfang Juni
be=
ginnt dann die große Sommertagung des Reichstages. Da die
vorläufige Etatsregelung am 30. Juni abläuft und das neue
Haushaltjahr am 1. Juni beginnt, ſtehen dem Reichstag für die
Etatsberatung nur vier Wochen zur Verfügung. Es wird
erheb=
licher Anſtrengungen bedürfen, um die Beratung in dieſem kurzen
Zeitraum durchzuführen. Es wird deshalb zwiſchen erſter und
zweiter Leſung des Etats auch kaum eine Unterbrechung in den
Plenarverhandlungen eintreten. Man wird vielmehr
Ausſchuß=
beratung und Plenarberatung des Etats nebeneinanderlaufend
durchführen müſſen.
Vor einem dicht beſetzten Haus und überfüllten Tribünen
hielt Schatzkanzler Chamberlain geſtern nachmittag ſeine
Budget=
rede. Chamberlain wies zu Beginn ſeiner Ausführungen auf
den günſtigen Abſchluß des letzten Budgets hin
das ſogar mit einem Ueberſchuß beendet werden konnte. Ins
beſondere habe die Einkommenſteuer einen Ueberſchu
von 19 Millionen Pfund über den Voranſchlag ergeben
Das Verdienſt hierfür ſei in erſter Linie der
wunderbaren Opferwilligkeit der engliſcher
Steuerzahler zuzuſchreiben. Dagegen blieben die Ein
nahmen aus der Erbſchaftsſteuer, die nur 65 Millionen Pfunf
einbrachte, um 18 Millionen Pfund hinter dem Voranſchlag zu
rück, da die großen Vermögen infolge der Wirtſchaftskriſe erhev
lich zuſammengeſchrumpft ſeien. Chamberlain wandte ſich als
dann dem Voranſchlag für das nächſte Finanziah
zu. Der Ausgaben=Etat wird auf einen
Geſamtbetra=
von 766 Millionen Pfund veranſchlagt, wobei der Tilgungsdien
einbegriffen iſt. Aus der Einkommenſteuer, die im kommende
Jahr infolge der Wirtſchaftskriſe erheblich geringere Beträg
bringen dürfte, erwartet Chamberlain Einnahmen von 260 Mil
lionen Pfund, aus indirekten Abgaben 264 475 000 Pfund. Di
Grenze der direkten Beſteurung ſei, ſo meint
Chamberlain, in England erreicht.
Auf das Zoll=Problem zu ſprechen kommend, erklärt
Chamberlain, er beabſichtige auf Grund der ihm durch das Zoll
geſetz gegebenen Vollmachten noch im Lauf dieſer Woche neu
erhöhte Einfuhrzölle feſtzuſetzen. Aus dieſen erwart
er eine weitere Einnahme von 5 Millionen Pfund. Näheres übe
dieſe Zölle teilte Chamberlain jedoch nicht mit, um Umgehunge
vorzubeugen. Die aus den demnächſt ablaufenden Anti=Dumpin=
Verordnungen zu erwartenden Einnahmen ſchätzt Chamberlai
auf 1 Million Pfund, die Erträgniſſe des Zolltarifs, ſoweit e
bisher nur auf 10 Prozent des Einfuhrwerts angeſetzt iſt, a:
27 Millionen Pfund. Auf Grund dieſer Berechnungen würde
die Einnahmen um 1 700 000 Pfund hinter der
Ausgaben=Etat zurückbleiben Zur Deckung dieſe
Unterſchieds wird in erſter Linie die Wiedereinführun
des vor einigen Jahren abgeſchafften Teezoll
von 4 Pence je Pfund für ausländiſchen Tee und von 2 Pen
je Pfund für Tee aus dem engliſchen Reich vorgeſchlagen. Darau
erwartet Chamberlain eine Einnahme von 3 600 000 Pfund. De
gegen erwartet Chamberlain einen Rückgang der Ein
nahmen aus der Zuckerſteuer um 2300000 Pfun
Außerdem ſchlägt er eine Herabſetzung der Steuer au
Motorräder vor. Weder die Einkommenſteuer noch d
Bierſteuer wird ermäßigt werden.
Zur Vermeidung heftiger und gefährlicher Währung
ſchwankungen plant Chamberlain die Schaffung eines be
ſonderen Gold= und Deviſen=Ausgleichs=Fond
Zu dieſem Zweck verlangt er Vollmachten, um nötigenfalls Go
und Deviſen bis zum Betrag von 150 Millionen Pfund auf de
Anleiheweg beſchaffen zu dürfen. Die Beſteuerung der Genoſſe
ſchaften wird in dem neuen Budget noch nicht beantragt, jede
ſchlägt Chamberlain vor, dieſe Frage einem Sonderausſchuß z
Prüfung vorzulegen.
Das neue Budget berückſichtigt einſtweilen in keiner
We=
die Einnahmen aus Reparationen und Kriegsſchulden oder
Ausgaben für ähnliche Zahlungen. Als Grund wird von Chai
berlain angegeben, daß dieſe Frage von den Entſcheidungen d
Lauſanner Konferenz abhänge. Nach Lauſanne werde er de
Parlament entſprechende weitere Vorſchläge unterbreiten.
Chamberlain ſchloß ſeine Ausführungen, die 1½ Stunden
Anſpruch genommen hatten, mit einer Warnung vor übe
trie benem Optimismus in bezug auf die Rückke
beſſerer wirtſchaftlicher Zuſtände.
In letzter Zeit haben ſich die Straftaten auffallend gemeh.
die Verbrechen und Vergehen gegen das Geſetz gegen den p
brecheriſchen und gemeingefährlichen Gebrauch von Syrengſtoff
zum Gegenſtand haben. Um ſolche Straftaten nach Möglichkeit
verhindern, haben ſich der preußiſche Handelsminiſter und 1
preußiſche Inneuminiſter veranlaßt geſehen, verſchärfte Me
nahmen zur Sicherung von Spxengſtoffvorräten gegen mißbräu
liche Verwendung zu treffen.
Gleichzeitig erſucht der preußiſche Juſtizminiſter die Str
verfolgungsbehörden erneut, in Verfahren wegen ſolcher Str.
taten auf eine Beſtrafung hinzuwirken, die ihrer Bedeutung
die öffentliche Sicherheit Rechnung trägt.
Grunde einer umgekehrten Heizung ſehr ähnlich iſt. Wie bei
die=
ſer, ſo laufen auch hier Röhren durch den Zug, und es ſind
Heiz=
körper oder richtiger ausgedrückt „Kühlkörper” aufgeſtellt, die in
ihrem Aeußern den Heizkörpern gleichen. Durch ein derartiges
Röhrenſyſtem läßt man bei der Heizung entweder Dampf oder
heißes Waſſer kreiſen.
Beim gekühlten Zug kommt kaltes Waſſer zur Verwendung,
deſſen Temperatur nicht allzu weit vom Gefrierpunkt liegt. Es
wird in einer beſonderen, mit der Lokomotive in Verbindung
ſtehenden Anlage bereitet. Dabei kommt ein Verfahren zur
An=
wendung, das eigens für dieſen Zweck entwickelt wurde, das raſch
große Mengen ſehr kalten Waſſers liefert und bei dem das warm
gewordene ſehr ſchnell wieder gekühlt wird. Der Zug hat ſich auf
Probefahrten derart bewährt, daß er wohl bald viele Nachfolger
haben dürfte. Vielleicht entſchließen ſich auch
Eiſenbahnverwal=
tungen der nördlicheren Gegenden zur Einrichtung künſtlich
ge=
kühlter Züge während der heißen Jahreszeit. Im Sommer
wür=
den die Reiſenden dies ſehr angenehm empfinden. Die Röhren
und Heizkörper der winterlichen Heizung könnten wohl meiſt ohne
weiteres zur Aufnahme des Kühlwaſſers verwendet werden. —
Um ein ſanfteres Fahren herbeizuführen, hat man erſt vor ganz
kurzer Zeit, vor wenigen Monaten, in Frankreich probeweiſe einen
Eiſenbahnwagen gebaut, der auf Vollgummireifen läuft. Aber
die Ereigniſſe überholen ſich auf der Eiſenbahn. Das Beſtreben
nach Verbeſſerungen iſt ſo groß, daß auch Neuerungen raſch durch
vielleicht Beſſeres erſetzt werden. Noch ſind die Verſuche mit dem
Vollgummireifen nicht abgeſchloſſen und ſchon iſt an ſeine Stelle
der Luftreifen
getreten. Es iſt eigentlich gar nicht einzuſehen, warum man auf
Schienen nicht auch mit Luftreifen fahren ſollte. Das zur
Ver=
wendung kommende Rad iſt ein Scheibenrad. Der Radreifen
um=
ſchließt alſo zwei große Metallſcheiben, die die Form abgeſtumpfter
Kegel haben. Durch dieſe Metallſcheiben wird die Hitze vom
Rei=
fen abgeleitet, die infolge der großen Geſchwindigkeit und der
Reibung entſteht. Die Scheiben ſelbſt kühlen ſich durch den beim
Fahren mit ihnen in inniger Berührung kommenden Wind
gleich=
falls raſch ab. Es iſt alſo hier eine beim Kraftwagen bereits
be=
währte Einrichtung, in einer der Eigenart der Eiſenbahn
ent=
ſprechenden Form auf dieſe übernommen worden. Im übrigen
entſpricht das Rad vollkommen dem gewöhnlichen Eiſenbahnrad.
Auf den Radreifen iſt der Luftſchlauch aufgebracht, der etwas
flacher gehalten iſt, als die Reifen, die wir am Kraftwagen zu
ſehen gewohnt ſind. — Die
Geſchwindigkeit ſoll gleichfalls ſtändig vergrößert
werden. Dabei ging man bisher inſofern etwas einſeitig vor,
man ſich in der Hauptſache bemühte, die Leiſtungen der Lo
motiven zu ſteigern. Eine Erhöhung der Geſchwindigkeit läßt
aber auch dadurch erzielen, daß man die Belaſtung der Maſch
verringert, daß man alſo einen Zug von geringerem Gewicht
ſie anhängt. Der ſtändig ſteigende Verkehr und wirtſchaftli
Gründe erfordern aber ſtets längere Züge, wirken alſo eigent
den Beſtrebungen nach Vergrößerungen der Schnelligkeit e
gegen. Es liegt hier ſomit eine ziemlich ſchwierige Frage 1
die man in jüngſter Zeit, dadurch zu löſen verſucht, daß n
Wagen aus Aluminium herſtellte. Der hölzerne Wagen hat neu
dings in immer größerem Umfang dem eiſernen Platz gema
Jetzt erſetzt man das Eiſen durch Aluminium. Vorerſt allerdi:
nur verſuchsweiſe. Das Aluminium und ſeine Legierungen
den auch auf anderen Gebieten eine ſtets ausgedehntere Verw
dung. Es erſcheint ſomit nicht ausgeſchloſſen, daß man auch be
Bau von Eiſenbahnwagen in Bälde von ihnen ausgedehnte
Gebrauch macht. Die neuen Aluminiumwagen ſind Güterwag
Mit Ausnahme weniger Teile beſtehen ſie faſt ganz aus 2
minium. Die Gewichtserſparnis iſt eine ſehr beträchtliche.
entſpricht bei einem Zug von ſechzig Wagen ungefähr dem
wicht von neun Wagen. Das ermöglicht nicht nur eine
Erhöh=
der Geſchwindigkeit, ſondern bedeutet auch einen ganz betra
lichen wirtſchaftlichen Erfolg, der ſich vor allem in einer Erſt
nis von Kohlen äußert. Erſt waren die Straßen, dann kamen
Eiſenbahnen. Ihre Einführung in die Mitte der Städte wi
durch die ſchon vorhandenen Baulichkeiten behindert. Die Be
höfe entſtanden alſo am Rande, wurden mit der Zeit ſelbſt 1
der eingebaut, bildeten mit ihren Schienenſträngen ein Verke.
hindernis. Hoch= und Untergrundbahnen folgten. Ihre Entk
lung wurde durch den nicht mehr abzuändernden Verlauf
Straßen und Häuſer gleichfalls behindert. Gegenwärtig geht
in New York mit dem Plane um, ſich von allen dieſen Hemmnt
frei zu machen. Die ins Land hinausführenden Bahnſtrecken /0
bis mitten in die Stadt hineingeführt werden, aber nicht m
wie dies gerade, in New York vereinzelt, ſchon der Fall iſl
unterirdiſchen Tunnels, ſondern geradeaus mitten durch die
ſer hindurch. Ganze Stockwerke ſollen gemietet und zu Bahnſt!
umgebaut werden. Das kann nur geſchehen, wenn es geling!
übrige Haus gegen die Erſchütterungen und den Lärm des
verkehrs zu ſchützen. Hierüber ſtellt man gegenwärtig Ve
an, und es ſoll bereits eine ſchallſichere Iſolierung gefunden
den ſein, die aus Metallſchildern, Filz und verſchiedenen and
Beſtandteilen beſteht. Ob aus der ganzen Sach= etwas wird ?
ſcheint noch nicht ſicher. Jedenfalls aber iſt ſie ein Zeichen 9
wie ſich die Eiſenbahnen bemühen, dem Reiſenden alle nur
haren Erleichterungen zu verſchaffen.
ch. 20. Rpril 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Coute i Tablade
Die Aakionaliozialiſten fordern Aufhebung der SA.-Nokverordnung oder Verbok auch der Linksverbände.
Innenminiſter Leuſchner lieft aus beſchlagnahmkem Makerial.
Der Abg. Keil=K. fordert zur Geſchäftsordnung, daß zahl=
Abg. Ohlhoff=SAP.
reiche kommuniſtiſche Anträge auf Aufhebung des
Demon=
dandtagsauflöſung abgelehnk.
bedauert, daß 10 Millionen Arbeiter am 10. April für
Hinden=
ſtrationsverbots, mindeſtens für den 1. Mai, Freilaſſung politi=
Daß der heſſiſche Landtag, etwas plötzlich einberufen,
vormittag zuſammengetreten war, konnte man ſchon an
z1 breren hundert Neugierigen erkennen, die ſich, wie das
r ſetzt üblich geworden, wiederum eingefunden hatten,
„l=gentlich auf den verſchiedenen Balkons erſcheinende Par=
De am Schickſal des Landes arbeiten zu ſehen. Während
17die Polizei ſo einige Arbeit hatte, ging es im Sitzungs=
3 Landtages für unſere derzeitigen Verhältniſſe gemäßigt
bdem zunächſt vier kommuniſtiſche Abgeordnete einen
wurf erlebt hatten.
das Ergebnis vorweg zu nehmen: Der heſſiſche
Land=
auu d nicht aufgelöſt, da die Nationalſozialiſten und
Kommu=
ol die erforderliche Zweidrittel=Mehrheit nicht aufbringen
Die Lage hat ſich offenbar etwas geändert. Während
fruar auch in maßgebenden Kreiſen anderer Parteien
5timmung für Neuwahlen vorhanden war, will man jetzt
e in dieſen Kreiſen den Nationalſozialiſten Gelegenheit
ſei der Beratung des Etats ihre Meinung zum Ausdruck
gen. Das iſt ja auch bis zu einem gewiſſen Grade ver=
, nachdem die nationalſozialiſtiſche Landtagsfraktion im
die Ablehnung einer damaligen Auflöſung damit
be=
e, daß zunächſt einmal die notwendigen
Sanierungsmaß=
durchgeführt werden müßten. Im übrigen blieben die
er und da erwarteten Senſationen aus. Auch der Antrag,
Regierung veranlaſſen ſollte, bei der Reichsregierung
ves SAl.=Verbotes vorſtellig zu werden, verfiel der Ab=
Ungefähr zwei Stunden ſprach Herr Leuſchner, Heſſens
iniſter, verſchanzt hinter wahrhaften Aktenbergen, die
terial enthielten, das bei den Hausſuchungen letzthin ge=
Das, was er aus dieſem Material vortrug, bot für den
Verhältniſſen Bekannten, kaum etwas Ueberraſchendes,
in aber doch den dokumentariſchen Beweis für manches,
cher abgeſtritten wurde. Brechend voll waren die
Tribü=
nicht doch vielleicht der eine oder der andere Zuhörer
achdenklich geworden iſt? Zwecklos, auf die Einzelheiten
ſen, Bemerkenswert aber die Stille, die während der
zwei Stunden in allen Reihen des Hauſes herrſchte.
t viel in der letzten Zeit vom Staat im Staate geſprochen.
m, was geſtern im heſſiſchen Landtag vorgetragen wurde,
ne Grund. Man mag mit manchem, was Herr Leuſchner
icht einverſtanden ſein. Ein Wort ſprach er aus, dem
jedingt und gerade auch auf der Rechten zuſtimmen ſollte:
nat, der nicht mehr den Willen hat, ſich ſelbſt zu
be=
in hat keine Exiſtenzberechtigung mehr. Das hat Treitſchke
on geſagt. In manchen Kreiſen des deutſchen Volkes
an das aber offenbar über der Parteipolitik vergeſſen.
ht und die Pflicht des Staates zur Selbſtbehauptung iſt
alle Male gegeben, ganz gleich, wie der Staat regiert
In der Not ſtehen wir zu dieſem Staat, ſo wie er
dieſem allein richtigen Standpunkt bekannte ſich noch
z kurz vor ſeinem Tode. Heute haben das leider manche
zmaligen Fraktionskollegen vergeſſen.
Beginn der Sitzung ſprach für die nationalſozialiſtiſche
Herr Dr. Beſt. Nach ihm hatten die SA. den alleinigen
es Saalſchutzes und der Propagandaſicherung. Zum
prach der heſſiſche Gauleiter der Nationalſozialiſtiſchen
Herr Lenz, und gab die militäriſche Organiſation der
imwunden zu, man habe ſie auch niemals abgeleugnet.
mir Graf Orindur ..
ging, wie geſagt, geſtern ſehr viel ruhiger zu, als wir
dem November im heſſiſchen Landtag gewöhnt ſind.
18 als Symptom für die Zukunft zu deuten ſein? Das
wünſchen, nicht nur im Intereſſen des Heſſenlandes.
ſen endlich heraus aus dem Parteigezänk. Es ſind ernſte
Aufgaben, die ein Parlament zu erledigen hat.
ident Werner eröffnet die 10. Sitzung um 10½ Uhr.
hüinen ſind dicht beſetzt, während im Plenum zahlreiche
tete fehlen.
ſcher Gefangener, Rücknahme des Rotfront=Verbotes uſw. ſofort
auf die Tagesordnung geſetzt werden. Der Redner, ſowie ſeine
Fraktionskollegen Roſt und Hammann ziehen ſich mehrere
Ord=
nungsrufe zu, als ſie dem Präſidenten parteiſche Geſchäftsführung
vorwerfen. Das Plenum lehnt die Beratung der kommuniſtiſchen
Anträge in der Dienstagſitzung ab.
Die Sitzung wird unterbrochen. Die Redezeit wird vom
Aelteſtenrat auf ½ Stunde begrenzt, wogegen die Kommuniſten
erneut proteſtieren. Präſident Werner gerät mit ihnen heftig
aneinander und ſchließlich werden die Abg. Hammann, Keil,
Lenz und Maurer aus dem Saal gewieſen. Der Präſident
ver=
bietet dem Abg. Hammann, der wiederholt von außen „
Ver=
fluchter Bandit” in den Saal ruft, das Landtagsgebäude.
Abg. dr. Beſt (Nafſoz.)
eröffnete dann die Ausſprache. Ausgehend vom Artikel 48 der
Reichsverfaſſung, der die Außerkraftſetzung verſchiedener
Grund=
rechte der Deutſchen erlaube, betont er, daß dieſer Artikel jedoch
nicht die Aufhebung des Anſpruches auf gleiche und gerechte
Behandlung aller Staatsbürger durch die Machthaber und auf
gleiche Anwendung der Geſetze gegenüber allen Staatsbürgern
zulaſſe. Die erſte Amtshandlung des neugewählten
Reichspräſi=
denten, das Verbot der SA.= und SS.=Formationen,
habe in weiten Kreiſen über die NSDAP. hinaus helle
Empörung hervorgerufen. Darin liege der Grund für den
Brief des Reichspräſidenten an General Groener. Gerade die
SA. ſei es geweſen, die in den beiden Wahlgängen um die
Prä=
ſidentſchaft den Frieden im Innern garantiert habe. (Heiterkeit
in der Mitte und links), Völlig ungenügend erachte die NSDAP.
die dem Verbot beigegebene Begründung. Strafbare
Handlungen könnten der SA. nicht
nachgewie=
ſenwerden. (Zwiſchenrufe: Sind ſchon nachgewieſen!
Wider=
ſpruch der Natſoz) Während Reichsbanner, Eiſerne
Front und Antifa bürgerkriegsbereit daſtünden, nehme man
den Nationalſozialiſten ihren Schutz. Die rigoroſe und brutale
Art der Durchführung der SA.=Notverordnung durch die heſſiſche
Regierung und Polizei ſtelle eine kalte Rache für den
Wahlaus=
fall vom 10. April dar. Die Polizei habe ſich über alle
Ge=
ſetze, über die Immunität der Abgeordneten und den
Schutz des Privateigentums hinweggeſetzt. „Die
Prätorianer=
garde der kaſernierten Polizei iſt kein Schutz des Staatsbürgers
mehr, ſie iſt zu einer ſteten Bedrohung geworden. Mit
Vor=
liebe werden Frauen und Greiſe mit dem Gummiknüppel
behandelt. Die moraliſche Qualität der jungen
Polizei und ihrer Offiziere ergibt ſich daraus, daß ſie
Schul=
den über Schulden haben und auch ſo den Bürger ſchädigen, der
für ſie erhebliche Steuermittel aufbringen muß. „Die politiſche
Tätigkeit der Nationalſozialiſtiſchen Partei werde durch die
Aktenbeſchlagnahme lahmgelegt. Paſſendes Material
veröffent=
liche das Innenminiſterium, es habe jedoch verſchwiegen, daß
z. B. im Falle des Waffenhändlers Hack auch Soz.
Waffen bezogen hätten. Dem jetzigen Syſtem des
abſolu=
ten Polizeiſtaates müſſe ſchnelſtens ein Ende gemacht werden,
damit an ſeine Stelle ein freier und gerechter Staat treten könne.
(Beifall bei den Natſoz.)
Abg. Roſt=Komm.
findet, daß das Verbot der SA. Hitler ſehr gelegen komme. Durch
die Abſchüttelung ſeiner teuren Privatarmee wolle er ſich nur
regierungsfähig machen. Die Sozialdemokratie ſtimme der
Auf=
löſung zu, damit nach dem Verbot der Eiſernen Front Herr
Groener, ſeine angekündigte Zwangsarbeit, der proletariſchen
Jugend durchführen könne.
burg geſtimmt haben. Dieſe 10 Millionen begrüßten auch das
SA.=Verbot, ſähen aber nicht, daß hinter dieſem erſten Schlag
gegen rechts ſchon der Schlag nach links folge. Da die
National=
ſozialiſten ihre SA. illegal weiterführten, ſtelle ihre Proteſtaktion
lediglich ein Scheinmanöver dar.
Innenminiſter Leuſchner,
neben dem einige Stöße beſchlagnahmten Materials aufgebaut
werden, dankt den Nationalſozialiſten für die Gelegenheit,
ein=
mal vor dem ganzen Lande zu dem Verbot der SA. Stellung
nehmen zu können. Er erklärt, die Regierung iſt nicht in der
Lage, bei dem Herrn Reichspräſidenten und bei der
Reichsregie=
rung für die Aufhebung des durch Notverordnung vom 13. April
ausgeſprochenen SA.= und SS.=Verbotes ſich einzuſetzen. Die
Regierung muß einen ſolchen Schritt ablehnen. Das Verbot iſt
nicht nur geſetzlich zuläſſig, ſondern auch aus ſtaatspolitiſchen
Gründen dringend notwendig geweſen.
S A. und S S. waren nach unſeren Feſtſtellungen und denen
wohl aller Länder vollſtändig militäriſch organiſiert.
Sie waren trotz aller Verſicherungen nicht legal und trotz
aller Beteuerungen auch bewaffnet. Sie waren auf den
Sturz der verfaſſungsmäßigen Regierung eingeſtellt, maßen ſich
polizeiliche Befugniſſe an und übten Gewalttätigkeiten aus. Aus
dieſem Grunde mußten ſie verboten werden.
Der Miniſter verlieſt dann etwa 1½ Stunde lang
Aus=
züge aus dem beſchlagnahmten Material, ſo u. a.
über die Art der militäriſchen Einteilung und Beförderungen,
über das Sanitätsweſen, den Nachrichten= und
Beobachtungs=
dienſt, aus Richtlinien über das Verhalten von SA. und SS.=
Leuten bei polizeilichen Verhaftungen und Durchſuchungen, aus
den Nichtlinien über Aufgaben und Zweck der Motorſtaffeln
und des Relaisdienſtes. Abg. Lenz betont in einem
Zwiſchen=
ruf, dieſe Vorbereitungen ſeien gegen Polen gerichtet, worauf
Miniſter Leuſchner erwidert: Es iſt richtig, die
Nationalſozia=
liſten haben ſich für Polen und wie gegen einen polniſchen
Einfall vorgegangen werden ſolle, ſo ſehr intereſſiert, daß ſie
von der preußiſchen Regierung ein
Landesverratsver=
fahren an den Hals bekommen haben, weil man dort der
Ueberzeugung iſt, daß das Verfahren, das die Nationalſozialiſten
im Oſten durchführen wollten, in einer Weiſe vor ſich gehen
ſollte, daß ſie das deutſche Vaterland im Stich gelaſſen hätten.
(Widerſpruch der Nationalſozialiſten. Sehr richtig in der Mitte.)
Für ihre Legalität iſt es kennzeichnend, daß ſie ſchon alle
Maßnahmen ergriffen hatten, um im Falle eines SA.=
Ver=
botes die Organiſation in Form von Geſang=,
Sport= und Kegelklubs weiterzuführen.
In ſeinen weiteren Ausführungen nennt der Miniſter dann
Perſonen, die von Nationalſozialiſten zum Verrat
polizei=
licher und Bahnſchutzgeheimniſſe aufgefordert wurden,
und jene, die den Einbruch in der Gießener Reichswehrkaſerne
ausführten. Was habe dieſe Tätigkeit, Beamte zu Verbrechen
und Vergehen zu verleiten, noch mit Saalſchutz zu tun? Wie
müſſe man ein ſolches Verhalten bezeichnen? Herr Hitler ſelbſt;
habe ſich zu den Dokumenten über den Landesverrat der Natſozn
in Preußen bekannt und dieſe Abſichten öffentlich gebilligtn
Keinen der Nationalſozialiſten, in deren Beſitz Waffen
gefunden=
worden ſeien, habe den nach dem Wort des oberſten Führers
fälligen Ausſchluß aus der Partei getroffen. In Rheinheſſen;
ſeien über 100 Piſtolen beſchlagnahmt worden, die auf
hollän=
diſchen Schiffen aus Belgien und Spanien eingeſchmuggelt
wur=
den. Im Zuſammenhang mit dem Fall Buttler und Hack konnte
der bayeriſchen Regierung zwei weitere illegale Waffenhändler
angezeigt werden. (Als der Miniſter die bei dem Abg. Döring
gefundenen Piſtolen aus der Taſche zieht, kommt es zu heiteren
Zwiſchenrufen.)
Das Braune Haus haben wir, erklärt der Miniſter, als
SA.=Kaſerne angeſehen und es zu recht geſchloſſen. Die
Immuni=
tät von Abgeordneten iſt nicht verletzt, Material das allein der
Abgeordnetentätigkeit dient, wurde und wird zurückgegeben.
Was die angeblichen Uebergriffe angeht, ſo brauchten die
hiffte-Telegramme” des Welkalls.
ndige Abnahme der Lichkgeſchwindigkeit
um 10 Km.-Sekunden.
ie ernſteſte Bedrohung der Relativitäts=Theorie.
eutet die Abnahme der Lichtgeſchwindigkeit? — Die
der Lichtgeſchwindigkeit in den letzten 60 Jahren.
Folgerungen.
Lichtgeſchwindigkeit und ihre Stetigkeit iſt eine der
ndlagen der Einſteinſchen Relatibitäts=Theorie. Dieſe
itsTheorie iſt bekanntlich zum Teil durch den ſo=
* Michelſonſchen Verſuch angeregt worden, bei dem ſich
erſchied in der Lichtausbreitung in der
Bewegungs=
der Ende oder ſenkrecht zu ihr erkennen ließ. Die
Licht=
igkeit wurde als nuniverſelle Conſtante” angeſehen, die
ſchaften hat, von der Bewegung der Lichtquelle nicht
zu werden. Einſtein kam auf dieſem Wege zu einer
Definition des Begriffes der Gleichzeitigkeit und zu
dien Zeitbegriff. Jedes Bezugsſyſtem hat ſeine Zeit,
ieſe „univerſelle Conſtante”, nämlich die
Lichtgeſchwin=
urchaus nicht ſtetig, wie es den Anſchein hat, ſondern
ab. Zahlreiche ganz autoritative Meſſungen, die ſich
gewöhnliche Feinheit und wiſſenſchaftliche
Gewiſſen=
auszeichnen, haben zu dem kaum noch zu verſchleiern=
Aß geführt, daß tie Lichtgeſchwindigkeit tatſächlich in
1 Jahren ganz erheblich und ganz ſtetig abgenommen
nit iſt nicht geſagt, daß ſie nicht auch ſchon früher
ab=
hat. Früher gab es nur nicht ſo einwandfreie
. Der franzöſiſche Aſtronom Gheury de Bray hat
den „Techniſchen Blättern” zum erſten Mal die be=
1 u und völlig einwandfreien Lichtmeſſungen der letzten
zuſammengeſtellt, um durch einen Vergleich feſtzuſtellen,
in welchem Maße die Lichtgeſchwindigkeit tatſächlich
nen hat. Die Meſſungen folgender Aſtronomen liegen
Iden verſchiedenen Jahren vor und ſind mit einander
chen:
Sekunden=
Jahr
Methode
om der Meſſung der Meſſung kilometer
300 400
1871
Zahnrad
299 940
1881
Drehſpiegel
299 885
1902
Drehſpiegel
299880
1904
Zahnrad
299 809
1924
Drehiſpiegel
299 796
1926
Drehſpiegel
lſtädt
299 778
1928
Zahnrad
Daraus geht hervor, daß während aller 7 Meſſungen in
be=
ſtimmten Zeiträumen die Lichtgeſchwindigkeit ſtets geringer
ge=
worden iſt. In den 60 Jahren hat ſie von 300 400
Sekunden=
kilometern bis auf 299 778 Sekundenkilometern abgenommen. Sce
iſt alſo um nicht weniger als rund 620 Kilometer in der
Sekunde geringer geworden. Das bedeutet, daß die
Licht=
geſchwindigkeit pro Jahr um 10 Sekundenkilometer abgenommen
hat. Das ſind Werte, die nicht mehr überſehen werden können,
und die mit den Forderungen der Relativitäts=Theorie kaum in
Uebereinſtimmung zu bringen ſind. Die Urſachen für die
Ab=
nahme der Lichtgeſchwindigkeit ſind uns nicht bekannt. Es iſt
möglich, ja vielleicht ſogar wahrſcheinlich, daß der ſogenannte
Aether, den die Lichtſtrahlen durchwandern, eine ſtändige
Ver=
änderung erfährt. Damit wären aber alle Anſchauungen über
die Struktur des Weltalls umgeworfen. Dieſe Feſtſtellungen
und Vergleiche des franzöſiſchen Aſtronomen ſind darum von
allergrößter Tragweite und dürften in abſehbarer Zeit zu
bedeut=
ſamen Reviſionen zahlreicher wiſſenſchaftlicher Hypotheſen über
das Weſen des Weltalls führen. Der Sonnenſtrahl iſt ein Bote
aus dem Weltenall, der mit unheimlicher Sicherheit Meldungen
bringt, die für uns heute allerdings noch chiffriert erſcheinen.
Dieſe „Chiffre=Telegramme des Weltalls” werden aber bald
dechiffriert werden müſſen, denn ſie ſind die wichtigſten
wahr=
nehmbaren Tatſachen über rätſelhafte Schöpfungsvorgänge.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Wiesbaden: Profeſſor Dr. Hermann Pagenſtecher,
Fach=
arzt auf dem Gebiete der Augenheilkunde von internationalem
Ruf, iſt im 88. Lebensjahre in Wiesbaden geſtorben.
Berlin: Frl. Dr. Stier=Somlo von der Staatsbibliothek
in Berlin wurde zum 1. Mai 1932 als außerplanmäßige
Biblio=
thekarin an die Univerſitäts=Bibliothek in Kiel verſetzt — Der
bisherige Referent im Preußiſchen Kultusminiſterium, Prof. Dr.
Haas, iſt zum Direktor der Pädagogiſchen Akademie Frankfurt
ernannt worden. — Zu Honorarprofeſſoren an der
Landwirtſchaft=
lichen Hochſchule in Berlin ſind die Direktoren Prof. Dr.
Neu=
mann und Prof. Dr. Mohs von der Verſuchs= und
Forſchungs=
anſtalt für Getreideverarbeitung in Berlin ernannt worden.
Frankfurt a. M.: Der außerordentliche Profeſſor an der
Uni=
verſität Kiel, Prof Dr. Erich Weniger, iſt zum
ſtellvertreten=
den Direktor der Pädagogiſchen Akademie in Frankfurt a. M.
er=
nannt worden,
Leipzig: Der bisherige außerordentliche Profeſſo” für
chine=
ſiſche Philologie an der Univerſität Leipzig. Dr Erich,Haeniſch,
hat den an ihn ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl d.— Sinologie
an der Univerſität Berlin, der durch die Entpflichtu g von Prof.
Otto Franke freigeworden iſt, angenommen.
Leipzig: Der Direktor des ſtädtiſchen Vieh= und Schlachthofes.
r Hafemann, iſt zum ordentlichen Honorarprofeſſor für
Schlachthofs=Betriebslehre in der Veterinärmediziniſchen
Fakul=
tät der Univerſität Leipzig ernannt worden.
Hefſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Dienstag, den 19. April.
Mignon.
Oper von A. Thomas, Text von Carré und Barbier.
Heute gaſtierte Hanſy Book als Philine für das neu zu
beſetzende Koloraturfach. Sie iſt eine ausgezeichnete Sängerin.
Ihr heller, kräftig tragender Sopran iſt weich und warm, ihre
Fertigkeit im kolorierten Geſang groß, ihr Spiel beſeelt, ihr
Auftreten gewandt; eine reife, routinierte Künſtlerin. Das
Aeußere ihrer Erſcheinung läßt freilich, ohne unſympatiſch zu
wirken, viele Wünſche offen. Als Koloraturſoubrette könnte ich
ſie mir ſchwer vorſtellen. Eine Käte Walter gibt es nicht ſo bald
wieder, und jede Nachfolgerin wird nur immer einen Teil ihrer
Rollen übernehmen können.
Neu war mir heute der Wilhelm des H Allmeroth, der
auch aus dieſer nicht dankbaren Rolle, wie immer, etwas zu
machen wußte. Aber wer hat ihm denn dieſen abſcheulichen Frack
angezogen? Auch Joh. Drath hörte ich zum erſten Mal als
Lothario. So ſchön er ihn ſang, hier wird die ſchwarze Farbe
zu ſehr vermißt. Den Friedrich gab auch nicht wie zuerſt
„„H.
F. Kutſchera, ſondern Schindler.
„Bergland in der Arktis‟. Die öſterreichiſche Spitzbergenfahrt
1931 Verlag „Das Bergland=Buch‟ Deutſche Vereins=
Druckerei A.=G. Graz=Wien=Leipzig=Berlin. In Leinen
ge=
bunden 2,85 RM.
Die öſterreichiſche Spitzbergen=Fahrt 1931, die unter der
Leitung des Dozenten Dr. R. Unterſteiner von den Herren Dr.
Machek. Innsbruck, Dr. Oedl. Salzburg, Doz. Dr. Sekarfotter,
Innsbruck und Dir, Dr. Tratz, Salzburg, unternommen wurde,
hatte eine doppelte Aufgabe zu löſen. Bergfahrten in den
Eis=
regionen der Smeerenburg= und Magdalenen=Bay im Nordweſten
Spitzbergens ſollten den Fahrtteilnehmern einen Einblick in dieſe
verhältnismäßig wenig bekannten Gebiete verſchaffen.
Gleich=
zeitig ſollte das Leben der Polarvögel an ihren Brutſtätten
ſtudiert und durch Beringung von Jungvögeln (im Einvernehmen
mit der Vogelwarte Roſſitten) ein Beitrag zu dem intereſſanten
Problem des arktiſchen Vogelzuges geleiſtet werden. Die reichen
Ergebniſſe der Fahrt, die durch beſonders günſtige Umſtände
ge=
fördert wurde, ſind nun in dieſem Buche niedergelegt. Man
er=
fährt mit Staunen und Verwunderung, wie viele Probleme das
arktiſche Bergland birgt und fühlt ſich doppelt gefeſſelt, wenn
man aus den reichen Bildbeigaben — hundert herrliche
Tief=
druckbilder nach Originglaufnahmen — die unvergleichliche
Schönheit und Gewalt der nordiſchen Landſchaft und den
Arten=
reichtum ihrer Vogelwelt kennen lernt.
in unserer Wirtschafts-Woche,
Seite 4 — Nr. 110
Seite 2—
Der
Ende der
zurückkehre
hat theore
nach Genf
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Am
Letzh
Nationalſozialiſten doch nicht gar ſo zimperlich zu ſein. Wo
tat=
ſächlich Unkorrektheiten vorliegen, wird eine Unterſuchung
durch=
geführt. Die meiſten Veröffentlichungen der Heſſ.
Landeszeitung über die Durchführung der Notverordnung
auf dem Lande ſind falſch geweſen. (Der Miniſter verlieſt
dazu eine Reihe von Vernehmungen über die Vorgänge in
Nier=
ſtein, Nieder=Eſchbach, Fränkiſch=Crumbach uſw.) Aus der Luft
gegriffen iſt die Behauptung, in Mainz habe das Reichsbanner
ſtädtiſche Betriebe beſetzt. Im ganzen geſehen hat die
Polizei ihre Aufgabe muſtergültig
durchge=
führt. Das wurde ihr dadurch erſchwert, daß SA.=Führer
vielfach ihre Leute dahin kommandiert haben, wo „etwas los”
war oder werden ſollte. Auch am Samstag befanden ſich vor
dem Landtag unter den Gymnaſiaſten und Lausbuben SA.=
Führer. So kommt die Polizei vielfach in Situationen, die ſie
ſelbſt nicht wünſcht, und Unbeteiligte müſſen vielfach ſtatt der
Provokateure leiden. Was die angebliche Vorzenſur der
Preſſe und die Warnung vom vergangenen Freitag an die
Zeitungen betrifft, ſo war das lediglich eine kollegiale
Hand=
lung des Leiters der amtlichen Preſſeſtelle, und dieſer
tele=
phoniſche Anruf iſt auch von allen Redaktionen, mit
Ausnahme der nationalſozialiſtiſchen, richtig verſtanden
worden. Die Beſchlagnahme des „NS. Kuriers” iſt erfolgt, weil
abſichtliche Auslaſſungen im Text den Eindruck einer erfolgten
Zenſur erwecken ſollten, ein Verfahren, das laut reichsgerichtlicher
Entſcheidung unzuläſſig iſt. Mit aller Schärfe weiſe ich die
neuerlichen Angriffe und Beleidigungen von nationalſozialiſtiſcher
Seite gegen die Polizei zurück, der ich im Namen der heſſiſchen
Regierung und der vernünftigen, friedliebenden Bevölkerung
Dank ſagen muß für die Ausübung ihres ſchweren Amtes.
Was das geforderte Verbot der übrigen Verbände
angeht — warum verſchweigt man das Wort Stahlhelm —, ſo
iſt das Reichsbanner nicht auf eine Stufe mit SA. und
SS. zu ſtellen. Es iſt als Schutz gegen die Rechtsverbände
ge=
gründet worden und dient der republikaniſchen Bevölkerung
und Verfaſſung. Angeſichts gewiſſer Zuſtände in Beamten= können”, vorſtellig zu werden, mit 29:27 Stimmen abgelehnt.
ſchichten muß ich ſagen, daß das Vorgehen der
badi=
ſchen Regierung durchaus meine Zuſtimmung banner und Eiſerne Front zu verbieten.
findet und ich hoffe, daß die Reichsregierung alsbald
ähnliche Schritte durchführt. Ein Staat, der ſich nicht
wehrt, iſt wert unterzugehen. (Beifall in der Mitte und links.)
Abg. Hoffmann
erklärt für das Zentrum, es begrüße die von der Reichsregierung
augeordnete Auflöſung der SA. und SS. und erwarte davon
eine Stärkung des Vertrauens in die Feſtigkeit und Sicherheit
des Staates, ſowie eine Befriedung des innenpolitiſchen Lebens,
Das Zeutrum hoffe, daß gemäß dem Wunſch des
Reichspräſi=
denten ähnlich geartete Organiſationen wie die SA. die gleiche
Behandlung erfahren. Am politiſchen Leben ſollten alle
wert=
vollen Kräfte des Volkes wirkſam mitarbeiten. Die Diktatur
einer Partei bedeute allerdings nur Zertrümmerung und
Ver=
armung. Das Zentrum lehne die vorliegenden
nationalſozialiſti=
ſchen Anträge ab, da es ſich um eine Reichsangelegenheit handele.
Abg. Schreiber=Staatsp.
findet das SA.=Verbot völlig gerechtfertigt. Statt einer erhofften
Propagandamöglichkeit hätten ſich die Nationalſozialiſten eine
Abfuhr durch den Innenminiſter geholt, wie ſie nicht ſchwerer hätte
ſein können. Für ein Verbot des Reichsbanners lägen keinerlei
Gründe vor,
Zinnkann=Soz.
polemiſiert gegen die Kommuniſten, die nicht wüßten, was ſie in nationalſozialiſtiſchen Verſammlungen aufgeſtellten
Behaup=
wollten. Zunächſt hätten ſie das Verbot der SA. gefordert, und
jetzt machten ſie der SPD. daraus einen Vorwurf. Man könne zum Nationalſozialismus geändert hätten; als Beweis hierfür
das Reichsbanner nicht verbieten, da es nicht militäriſch
organi=
ſiert ſei und niemals ſtaatsfeindliche Ziele verfolgt habe. Das reiflicher Ueberlegung bekanntgegebene Stellung der
Ablenkungsmanöver, das die nationalſozialiſtiſche Fraktion mit
ihrem Antrag auf Auflöſung des Landtages ihren
SA.=Leuten ſervieren wolle, werde nichts nützen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 20.
Abg. Lenz=Natſoz.
erwidert dem Miniſter, ſeine Ausführungen ſeien „romanhafte
Erzählungen” und dazu vielfach unrichtig. Die NSDAP. habe
die militäriſche Organiſation der SA.= und SS.=Formationen
niemals geleugnet. Während Miniſter Leuſchner hier
ſalbungs=
volle Reden halte, würden draußen von den Polizeikoſaken die
Menſchen zuſammengehauen. (Ordnungsruf.) Die
Schlußaus=
führungen des Redners, Innenminiſter Leuſchner regiere nach
Methoden mittelalterlicher Raubritter — bringen ihm zwei
wei=
tere Ordnungsrufe ein. In Bad Nauheim ſei bei einer
Be=
ſchlagnahme Geld verſchwunden, was bezeichnend ſei.
Abg. Fenchel=Lp.
verurteilt ein einſeitiges SA.=Verbot und erklärt ſeine
Zuſtim=
mung zu den nationalſozialiſtiſchen Anträgen.
Abg. Greb=Chr.=Soz.
fordert ein Verbot ſämtlicher militäriſch organiſierter Verbände,
um zu einer Beruhigung des innerpolitiſchen und
wirtſchaft=
lichen Lebens zu kommen.
Abg. Galm=Komm.=Opp.
warnt die Arbeiterſchaft vor der Illuſion, als wäre mit dem
SA.=Verbot etwa die fasciſtiſche Gefahr beſeitigt.
Nach Erwiderungen des kommuniſtiſchen Abg. Roſt iſt die
Ausſprache beendet.
gegeg die Komrzugiſten.
Berlin,
Von zuſtändiger Stelle erfahren wir, daß für gᛋ
eine polizeiliche Aktion bei kommuniſtiſchen Funkt fären
geordnet iſt, die ſeit heute früh bereits durchgeführt Io.
* Beobachtungen der politiſchen Polizei in Ber=
der letzten Zeit wiederholt zu der Feſtſtellung geführt
von Kommuniſten aus Lokalen plötzlich verſchwanden.
Nachforſchungen haben ergeben, daß ſie ſich in Keller
Lokalen zuſammenfinden, um Kleinkaliber=
Schießüb=
halten. Man hat daraus geſchloſſen, daß die Abſicht
In den Abfkimmungen
werden die nationalſozialiſtiſchen Anträge, bei der
Reichsregie=
rung um Aufhebung des SA.=Verbotes oder generelles Verbot
aller militäriſch organiſierten Verbände, „denen gewaltſame
Zuſammenſtöße mit Nationalſozialiſten nachgewieſen werden
Das gleiche Schickſal erleidet der Antrag, in Heſſen Reichs=
Für den Antrag „Der Heſſiſche Landtag löft ſich auf”
ſtim=
men nur Nationalſozialiſten, Kommuniſten und ein
Landvolk=
abgeordneter. Die notwendige Zweidrittelmehrheit iſt alſo nicht
erreicht.
Das Haus vertagt ſich um 15 Uhr auf unbeſtimmte Zeit.
Vor dem Landtagsgebäude und am Braunen Haus kam es
gegen Mittag zu Reibereien. Die Polizei drängte die Leute, zum
Teil unter Anwendung des Gummiknüppels, auseinander.
Freigabe des Braunen Hauſes in Darmſtadt.
Die Freigabe des Braunen Hauſes in Darmſtadt iſt am
Dienstag unter der Bedingung erfolgt, daß es nur als Parteibüro,
nicht aber als Parteikaſerne verwendet wird. Die NSDAP. hat
dieſe Bedingung angenommen. Der Wirtſchaftsbetrieb im
Brau=
nen Haus bleibt geſchloſſen.
Die deutſchen Biſchöfe und die Rakionalſozigliſten.
Trier, 19. April.
Die biſchöfliche Behörde in Trier nimmt zu den in letzter Zeit
tungen Stellung, wonach die deutſchen Biſchöfe ihre Einſtellung
ſei ein biſchöfliches Schreiben vorhanden. Die nach langer und
Biſchöfe zum Nationalſozialismus — ſo heißt es in
der Mitteilung der biſchöflichen Behörde — ſei und bleibe
immer noch dieſelbe ablehnende.
Hillers Erklärung var der ausländiſchen
im Mai 1929 aufgelöſten Rotfrontkämpferbund wiede
zu rufen. Der Rote Frontkämpferbund umfaßte b
löſung rund 100 000 Mitglieder, die durchgehend ſek
täriſch ausgebildet waren und bei dem Maiaufſtand
Weddin und Neukölln haben ja die kommuniſtiſchen S
reiche Todesopfer zu buchen gehabt. Bei der Auflöſu
frontbundes ſind etwa 20—30 000 Kommuniſten nicht
gegangen, ſondern haben ſich in antifasciſtiſchen
Ve=
ſammengefunden oder haben neue Terrorgruppen
nur aus wenigen Mitgliedern beſtehen, und ſchon viel
Schlägereien und auch den Polizeimord in Berlin
haben. Die Polizei hat geglaubt, jetzt zugreifen zu u
hat erhebliches Material beſchlagnahmt, das zurzeit ge
Nach Abſchluß der Unterſuchung wird man wohl
hör=
die Bildung des neuen Rotfrontkämpferbundes bereits
war.
Berlin, 1
Die drei angelſächſiſchen Journaliſten, die anläßlie
botes der SA. und SS. den Führer der NSDAP.
haben, veröffentlichen darüber folgende Erklärung:
Am 14. d. M. empfing Herr Adolf Hitler die drei
neten Journaliſten; H. R. Knickerbocker, Edgar A. M
Sefton Delmer um 14 Uhr im Hotel Kaiſerhof zu eir
er=
redung über das Verbot der SA. und SS. Ein Frage m
fünf Fragen wurde von uns aufgeſtellt und durch Dr. H ſaim
dem Auslandspreſſechef der NSDAP., Herrn Adolf Hit Ko
legt. Herr Hitler erklärte ſich bereit, uns gegenüher d E
zu beantworten, Dr. Hanfſtgengl war während der gan
der Unterredung zugegen.
Eine an Herrn Hitler geſtellte Frage lautete: Gla
daß die deutſche Regierung bei dem Verbot der SA. ausl Fchn
Druck nachgegeben hat?
Hierauf antwortete Hitler: Ja, nach meiner Ueb Fu
iſt das der Fall geweſen. Schon vor einem Jahr erſuchte F.
zöſiſche Regierung Dr. Brüning um die Auflöſung der
Brüning ſagte zu, er konnte aber erſt jetzt ſein
Verſp=
füllen.
Hierauf warf Herr Sefton Delmer die Frage ein: H
für dieſe Behauptung Beweiſe, Herr Hitler?
Herr Hitler antwortete: Nein, ich habe keine Bewe
(gez. Knickerlocke K
lungen übee
über deutſ Füt Ml. 45.—
ſchon früh) wunderſchöne
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Kind.=Bettm. Matr. neu
8 Mk., Schülervult
15 Mk. z. vk.
Heidel=
bergerſtr. 65 vt.
R
Co
Mi
Mi
Per
Mi=
Mie
K.
woch, 20. April 1932
zus der Landeshaupkfadf.
Darmſtadi, den 20. April 1932.
Schmückt unſere Stadf!
Verkehrsverein Darmſtadt E. V. wird auch in dieſem
ſu vie ſchon ſeit 30 Jahren diejenigen Balkone Vorgärten,
uſw. prämiieren, die in dem beſtgepflegteſten Zuſtand
größten Farbenfreude prangen. Die Berufsorganiſationen
irksgruppe des Landesverbands Heſſen im Reichsverband
tenbaues, die Ortsgruppe der Gartenbaubetriebe, der
verein Darmſtadt und der Gartenbauverein haben ſich dem
=Verein freudig zur Seite geſtellt und die Mitglieder
die=
einigungen ſind jederzeit bereit, das Publikum
fach=
zu beraten. Um in Ruhe alle Vorbereitungen treffen zu
iſt es bereits jetzt ſchon möglich, ſich für den Wettbewerb
nitees „Darmſtadt im Blumen= und Pflanzenſchmuck” an=
Auf dem Verkehrs=Büro, Ernſt=Ludwigsplatz 5
wer=
karten ausgegeben, gleichzeitig dazu ein beſonderes
Werbe=
über Blumenpflege.
vergangenen Jahr war die Zahl der Anmeldungen an=
400, wovon ein ſehr großer Teil prämiiert werden konnte.
zreſſe des ſchmucken Ausſehens unſerer Stadt iſt es
drin=
zünſcht, wenn von den gebotenen Möglichkeiten recht rege
gemacht wird.
Melden Sie den Blumenſchmuck Ihres Fenſters oder
alkons oder Ihres Vorgartens zu dem Wettbewerb koſten=
Sie an. Die Anmeldekarten und die nützlichen Ratſchläge
Sie in dem Verkehrs=Büro auf dem Ernſt=
Ludwigs=
ohne jede Gebühr.
Landesbibliothek. Wegen des Umzugs bleibt die
Aus=
m kommenden Freitag (22. April), am Dienstag
il) und Freitag (29. April) geſchloſſen. Die Leſeſäle ſind
wie immer.
ſolkshochſchule. Am Freitag, den 22. April, lieſt Dr. Max
nach einleitenden Worten über Leben und Schaffen von
elm Buſch” aus den Werken des Dichters. Der
Vor=
innt 20,15 Uhr im Saal 236 der Techn. Hochſchule.
Kar=
in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule und am
Saal=
zu haben.
ortragsabend im Heſſiſchen Automobil=Club. Wir möchten
dieſer Stelle auf den am kommenden Donnerstag, den
„ abends, im Roten Saal des „Hotels zur Traube” ſtatt=
Lichtbilder= und Film=Vortrag des Herrn Hans Deußen
s Krefelder Automobil=Clubs A. v. D.) „30=Tagefahrt auf
burgring”, der ſehr intereſſant zu werden verſpricht, hin=
Gäſte herzlich willkommen
0. Akademiekonzert. Am Donnerstag, den 21. d. Mts.,
0 Uhr, lernt das Darmſtädter Publikum im Städt. Saal=
Pianiſtin kennen, die in den letzten zwei Jahren in
roßſtädten größte Erfolge erzielt hat. Das Auftreten
Koleſſas wird in der Preſſe überall als ein
Er=
wid ein Erlebnis bezeichnet. Die Künſtlerin ſpielt das hier
cht gehörte 2. Konzert von Chopin; am ſelben Abend
rch den Inſtrumentalverein (Orcheſter der Städt.
Aka=
ir Tonkunſt) unter Leitung des Städt Muſikdirektors
Wilhelm Schmitt Graeners „Die Flöte von
Sans=
er zur Erſtaufführung gebracht. Den Abſchluß des Abends
e „Symphoniſchen Tänze” von Grieg. Karten im Sekre=
Fer Städt Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36,
3500 (Stadtverwaltung).
ſarmſtädter Künſtler auswärts. Johannes Drath hatte
n Konzert in Wuppertal großen künſtleriſchen Erfolg zu
„en. Wir leſen in Kritiken:
. „Wenn es nichts
geweſen wäre als der Beſuch Joh. Draths in Wuppertal
bend zu einem Genuß werden.” . . „Drath ſang im
il drei von Schubert vertont Goethe=Lieder, „Ganymed‟,
uis” und „Willkommen und Abſchied‟. Nach der Pauſe
er mit drei Liedern von R. Strauß, zuſammen mit
es Geſchickes‟. Der frenetiſche, in einem Geſangvereins=
„johl niemals gehörte Beifall, der nicht nur dem Sänger,
wohl noch mehr dem Menſchen Drath galt — erzwang
„Als Soliſt war Johannes Drath
ge=
rPgaben.”
worden. Der jetzt am heſſiſchen Landestheater Darmſtadt
ſympathiſche Bariton iſt ja von ſeiner hieſigen Bühnen=
, daß er nicht mehr der unſerige iſt. In drei Schubert=
(ach Terten von Goethe und dreien von R. Strauß be= fort, wo der Dom beſichtigt wurde.
hohe künſtleriſche Meiſterſchaft. Mit ſeiner
wohlgepfleg=
ſtem Vortrag ſich widerſpiegelnden muſikaliſchen Kultur
Jubels kein Ende.
Heſſiſches Landestheater.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 110 — Sefte5
Mise Hc 20 April 19½, Ende gegen 22½4 Uhr. B 21. Die endloſeStraße Preiſe 0 70—5 60 Mk. ig, 21.April 19½—22½ Uhr. C 21, Nazzia,
Preiſe 0,60—4 80 Mk. 2 April 19½, Ende gegen 2214 Uhr. B 22. Die endloſe
Straße. Preiſe 0.70—5.60 Mk. Kleines Haus. 20, April 19½—22½ Uhr. Bühnenvolksb. H (10. Vſt.) ohne
Wechſelm. Die Italienerin in Algier 0.70—5.— ig, 21. April Keine Vorſtellung. 2. April 19½—22½. Zuſatzm. 1V 11 u. Wechſelm. B.=Vlksb,
(10. Vſt.) Die Italienerin in Algier, 0.70—5.—
eſſiſches Landestheater. Die Erſtaufführung des
Front=
die endloſe Straße” von Graff und Hintze
be=
ite 19.30 Uhr im Großen Haus, Regie führt Günther
das Bühnenbild ſtammt von Siegfried Sebba.
Mit=
ſind ſämtliche Herren unſeres Schauſpielperſonals
Donnerstag, geht im Großen Haus Hans J. Rehfiſchs
Tragikomodie „Razzia” in der Beſetzung der
Erſt=
tg in Szene. — Das Programm für Samstag=Sonntag:
ßen Haus findet Samstag eine Wiederholung des
rfolgs „Die Dubarry” in der Inſzenierung
Raben=
ing unter der muſikaliſchen Leitung von Fritz Bohne,
e Walter in der Titelrolle, ſtatt. Im Kleinen Haus
ua”. Komödie von Bruno Frank gegeben. Für beide
Vorſtellungen gelten ermäßigte Preiſe. Für Sonntag
roßen Haus Wagners „Walküre” vorgeſehen. Die
de Leitung des Muſikdramas hat Dr. Hans Schmidt=
Im Kleinen Haus wird Goethes „Iphigenie” in
ſtierung von Guſtav Hartung in der Premierenbeſetzung,
Morgen, Donnerstag, beginnt an der Kaſſe des
dauſes der Vorverkauf zu den beiden Gaſtſpielen von
arlweis, der mit einem ausgezeichneten Enſemble
Mardayn=Thimig, Fritz Ley. Annemarie Schwind u. a.)
kag, dem 25., und Dienstag, dem 26. April im Kleinen
reizende muſikaliſche Luſtſviel „Ein entzückender
von Erwin Strauß zur Aufführung bringen wird.
lielplanänderung im Kleinen Haus. Infolge Erkrankung
Uptdarſtellers wird heute abend im Kleinen Haus ſtatt
kündigten erſten Wiederholung „Die Italienerin in
Oerdis „Traviata” mit Käthe Walter, Dr. Heinrich
und Johannes Drath in den Hauptrollen zur
Auf=
kommen. Muſikaliſche Leitung: Dr. Hans Schmidt=
19
359. Veranſtaltung.
Ein zahlreicher Hörerkreis hatte ſich zuſammengefunden, um
im Geiſte eine Alpenwanderung mit Herrn Dr. Tenner, der
über die „Darmſtädter Hütte und ihr Gebiet” ſprach,
zu machen.
Der verehrte Redner führte unter anderem etwa folgendes
aus: „Wenn ich es wage, in „Alt=Darmſtadt” über ein Gebiet zu
ſprechen, das ziemlich weit ab in dem ſchönen Land Tirol liegt,
ſo geſchieht es aus dem Grund, daß wir uns dort ebenfalls auf
Darmſtädter Grund und Boden befinden und ebenſo
heimatberech=
tigt ſind, wie in unſerer geliebten Vaterſtadt. Zugleich will ich
mit dem Haus bekannt machen, das Darmſtädter in einem
ent=
legenen Gebirgstal hingeſtellt haben, den Bergwanderern zu Nutz
und Frommen, der Vaterſtadt zur Ehre.”
Feſt verwachſen in dem Vereinsleben ihrer Heimat ſteht die
Sektion Darmſtadt des Deutſch=Oeſterreichiſchen Alpenvereins
über 60 Jahre da, ſtets bemüht, die Liebe zur Natur und Heimat
wachzurufen und den Blick für die weite, ſchöne Gotteswelt zu
ſchärfen.
So führte dann der Redner in die ſtillen Täler und lichten
Höhen des Grenzgebiets von Tirol gegen Vorarlberg, in das
ſchöne Ferwall.
St. Anton am Arlberg war Ausgangspunkt der Wanderung.
In bequemer Fahrt über Ulm, Friedrishafen, an dem Bodenſee
vorüber nach Bregenz, über Feldkirch und Bludenz gings zu dem
lieblichen Dörfchen St. Anton.
Aehnlich dem Gotthard erhebt ſich auch hier ein Gebirgsmaſſiv
mit verſchiedenen Gipfeln, zwiſchen denen ſich der Arlbergpaß oder
die Arlbergſenke hinzieht. Ein alter Völkerweg, den ſchon im
1. Jahrh. vor Chriſti die Römer zogen. Druſus überſtieg den
Arlberg, als er ſich in der Gegend des Bodenſees, mit ſeinem
Bruder Tiberius im Jahre 15 vor Chr., der von Gallien
heran=
rückte, vereinigen wollte, die Rhätier zu unterwerfen,
wahrſchein=
lich benutzte er aber nicht den heutigen Paß, ſondern den Weg
über Lech=Fermarin=Dalaas, der weniger ſteil geweſen, wie die
heutige Strecke über die Alpen.
Von Bludenz ſteigt der Zug ſteil das Kloſtertal aufwärts, oft
an ſteiler Felswand, um eine Höhendifferenz von 660 Metern zu
erringen. Die Bahnſtrecke iſt an vielen Stellen durch Felsgalerien
gegen Lawinenſchlag geſchützt.
Die Landſtraße führt über Stuben, die Alpe Rauz, zur
Arl=
berghöhe, dann hinab nach St. Chriſtoph, in ſüdlicher Richtung
zum „kalten Eck”, dann abwärts nach Oſten bis St. Anton. Hier
mündet von Süden her das Moostal, in deſſen hochgelegenem,
von einem Kranz ſtolzer Gipfel umhegten Urſprung, die „
Darm=
ſtädter Hütte” ſteht.
Hier beim Fernpaß und Scharnitz war der Heerweg der
Völ=
ker. Von Weſten kommend, ſind Arlberg und Brenner die
be=
quemſte und ſchnellſte Verbindung mit der Adria und weiter mit
dem Balkan und Orient. 1267 zog Rudolf von Habsburg mit
ſeinen Getreuen, den alten Heerweg, um zu Konſtantin von
Schwaben zu ſtoßen, der ſeine unheilvolle Fahrt, nach Italien
über das Lechtal, den Fernpaß und Brenner angetreten hatte
1363 kamen die Habsburger über den Arlberg, um die Grafſchaft
Tirol von der Margarethe Maultaſch zu übernehmen und gegen
andere Bewerber zu verteidigen.
Die Geſchichte erzählt hier von einem Findelkind, Heinrich
mit Namen, aus Kematen, es tat Knechtsdienſt auf Burg Arlen bei
St. Jakob am Arlberg, von der jetzt nichts mehr vorhanden iſt,
ſparte ſich Geld, ſammelte Spenden und ſtiftete hier auf der Paß=
höhe 1386 ein Hoſpiz, das er dem heiligen Chriſtoph weihte, als
Zuflucht für verirrte Wanderer. In der Kirche ſteht eine
Ko=
loſſalfigur des heiligen Chriſtoph, aus Holz geſchnitzt, von der
früher mancher Splitter abgeſchnitten wurde, der als Amulett vor
Heimweh und Gefahren der Reiſe ſchützen ſollte. Manches Stück
Geſchichte zog auch hier vorüber.
Hier auf einſamer Gebirgshöhe liegt die Waſſerſcheide von
Nordſee und Schwarzem Meer, gekennzeichnet durch ein Kreuz
mit Tafel und Inſchrift. Aber nicht nur Waſſerſcheide und
Lan=
desgrenze befinden ſich hier oben, auch die Grenze des Gebirges
ſelbſt zieht über die Arlberghöhe. Mit der Verſchiedenheit des
Geſteins bietet ſich hier, auch ein reiches Pflanzenbild. Nach
1½ſtündigem Steigen über Latſchen, Alpenroſen, kahle Matten,
die oft im Hochſommer noch Schnee in den Mulden führen, in
einer Höhe von 2285 Metern weitet ſich dem Auge der Blick. Hier
nach Weſten ſchaut man über das Wallgefahr, nach der Sceſaplana
und Zimba, dem Matterhorn, des Rhätikons; nach Oſten zum
hohen Riffler; im Süden weit ausgebreitet die Ferwallgruppe.
Es gibt wenig Orte im Hochgebirg, die man ſo bequem
er=
reichen kann, wie St. Anton, das ſich auch immer mehr zu einem
gutbeſuchten Luftkurort und Winterſportplatz entwickelt hat. In
ein paar kurzen Kehren führt hier der Weg zur „Darmſtädter
Hütte‟: 2400 Meter über dem Meeresſpiegel, in nächſter Nähe
der Gletſcher, und wohl ſelten hat man Gelegenheit, in der kurzen
Zeit von 3½ Stunden von der Eiſenbahnſtation in eine derartige
impoſante Hochgebirgsnatur zu gelangen.
Die Gründung reicht bis 1888, der Bau war an einen
Unter=
nehmer in St. Anton vergeben, und als am 12. Auguſt des
ge=
nannten Jahres etwa 30 Sektionsmitglieder zur Hüttenweihe
hinangeſtiegen waren, fanden ſie einen Trümmerhaufen. Ein
Sturm hatte die ganze Hütte über Nacht hinweggefegt, doch ein
Jahr ſpäter konnte ſchon ein neuer größerer Bau dem Verkehr
übergeben werden. Bei dem ſtets wachſenden Beſuch mußten bald
Vergrößerungen vorgenommen werden, bis im Jahre 1914 die
Hütte ihre jetzige Geſtalt erhielt. Wie heimelig ſitzt’s ſich beim
traulichen Lampenſchein im Herrgottswinkel, wenn draußen der
Sturm heult und die Nebel ziehen, oder Hochgebirgsgewitter
umtoſen, wenn Lawinen und Steinſchlag die ſteilen Bergwände
herunterdonnern, und das ſtete Rauſchen des Moosbaches aus der
Tiefe heraufklingt. Wenn in ſtillen, kalten Nächten die Sterne
in wunderbarer Klarheit herniederſcheinen und man ſich vor Kälte
ſchauernd in das gemütliche Führerzimmer, in welches Herdfeuer
ſeine gemütliche Wärme herüberſtrahlt, zu fröhlichem
Klampfen=
klang zuſammenſetzt und der rote Tiroler im Glaſe funkelt.
Un=
vergeßliche Stunden bietet das Hüttenleben. So bietet der
Aufenthalt auf der Hütte eine wirkliche Erholung und
Ausſpan=
nung, es ſind „Die Ferien vom Ich”.
Gar anſchaulich wußte der Redner zu erzählen von dem
Hoch=
gebirge mit ſeiner geologiſchen Formation, von der wunderbaren
Alpenflora und dem ſtillen Frieden der Berge.
Farbenprächtige Lichtbilder veranſchaulichten die feinen
Aus=
führungen, und mit Recht konnte der Vorſitzende, Herr Ph. Weber,
in ſeinen Dankesworten zu einer Ferienreiſe nach der „
Darm=
ſtädter Hütte” einladen.
Reicher Beifall wurde dem Redner für ſeine Darbietungen
gezollt.
Nächſte Veranſtaltung am 28 April. Vortrag von Herrn Dr.
Karl Weitzel über „Vorzeitliche Raubtiere unſerer Heimat;
(mit Lichtbildern).
— Der Präſident der Notgemeinſchaft der Deutſchen
Wiſſen=
em vor etwa Jahresfriſt erfolgten Fortgang, ſo mußte ſchaft beſucht Heſſen. Staatsminiſter a. D. Dr. Schmidt=Ott, der
Präſident der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft, traf anf
Samstag nachmittag in Darmſtadt ein und fuhr dann in=
Be=
gleitung von Staatspräſident Dr. Adelung, Finanzminiſter
Kirn=
berger, Miniſterialrat Hoffmann und Legationsrat Dr.
Heiner=
ng er ferner ein Duett aus „Boheme” und aus Verdis mann nach Oppenheim, wo die Katharinenkirche beſichtigt wurde.
Von da ging die Fahrt nach Mainz. Hier fand eine eingehende
Beſichtigung des auf der Zitadelle gelegenen Inſtituts für
Völker=
pädagogik unter Führung von Schulrat Niemann ſtatt. Am
Sonntag vormittag beſuchte Dr. Schmidt=Ott das Kloſter Lorſch.
deſſen Ausgrabungen, wie manch andere in Heſſen die
Not=
gemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft geholfen hat zu finanzieren.
1 her noch in beſter Erinnerung. Es iſt wirklich nur zu Profeſſor Dr. Behn, der Leiter der Ausgrabungen, berichtete über
die Erfolge. Darauf ſetzte der Präſident die Fahrt nach Worms
— Sonntagsverkauf am Meßſonntag. Auf Grund des 8 105b
ſtig klingenden Stimme und ſeiner ganzen auch in ein= der Gewerbeordnung in der Faſſung der Verordnung vom
5. Februar 1919 wird dem Handelsgewerbe der Stadt
Aich ſchnell in die Herzen ſeiner Hörer ein, und als er in Darmſtadt geſtattet, am Meßſonntag, den 24. April
der durch den ſpontanen Beifall erzwungenen Zugaben 1932, in der Zeit von 11 bis 18 Uhr die Ladengeſchäfte offen=
Figaro=Arie aus Roſſinis „Barbier” erſchallen ließ, zuhalten, ſowie Gehilfen und Lehrlinge zu beſchäftigen. Ferner
iſt auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen oder anderen
öffentlichen Orten unter Beachtung der Vorſchriften der
Polizei=
verordnung über die Verkehrsregelung in der Stadt Darmſtadt
vom 18 Auguſt 1931 am Meßſonntag erlaubt: 1. die Ausübung
des Gewerbes im Umherziehen und 2. der ambulante
Gewerbe=
betrieb von 11 bis 18 Uhr.
Feſttagsrückfahrkarten für Pfingſten 1932. Die Ausgabe,
der Feſttagsrückfahrkarten für Oſtern 1932 hat die deutſche
Reichs=
bahn in ihrem Ergebnis befriedigt. Infolgedeſſen werden auch
für Pfingſten die gleichen Vergünſtigungen gewährt. Die Karten
gelten für die Hin= und Rückfahrt auf der gleichen Strecke in
2. und 3. Klaſſe und haben eine Ermäßigung von 33½ Prozent.
Die Geltungsdauer iſt auf die Zeit vom 11. Mai bis
23. Mai feſtgeſetzt. Zur Hinfahrt gelten die Karten nur an den
Tagen vom 11. bis zum 16. Mai einſchließlich (die Hinfahrt muß
am 16. Mai, 24 Uhr beendet ſein), für die Rückfahrt nur an den
Tagen vom 13. Mai, 12 Uhr, bis zum 23. Mai einſchließlich (die
Rückfahrt muß am 23. Mai, 24 Uhr beendet ſein). Die
Be=
nutzung der FFD.=. FD.=, D.= und Eilzüge iſt gegen Zahlung
des vollen tarifmäßigen Zuſchlages geſtattet. Wegen der
Aus=
gabe von Feſttagsrückfahrkarten im Verkehr mit den
Privat=
bahnen und den Saarbahnen wird noch weiteres bekanntgegeben,
ebenſo über den Termin, ab wann die Karten ausgegeben werden.
Das Reiſebüro des Verkehrs=Vereins
Luiſen=
platz 4. Tel. 221, iſt mit der Ausgabe der Karten, die eine
billige Pfingſtreiſe ermöglichen, beauftragt worden.
— Aquarien= und Terrarienausſtellung. Der Verein für
Aquarien= und Terrarienkunde „Hottonia”, Darmſtadt,
beab=
ſichtigt, in der Zeit vom 19. Juni bis 3. Juli d. J. eine Aquarien=
und Terrarienausſtellung zu veranſtalten. Die Ausſtellung wird
auf der im Sommer des vorigen Jahres unter regſter
Anteil=
nahme der Darmſtädter Bevölkerung eröffneten Freilandanlage
des Vereins ſtattfinden, welche die Mitglieder der Hottonia”
in jahrelanger unentwegter Arbeit auf dem Gelände hinter dem
botaniſchen Garten gegenüber dem Judenteich geſchaffen haben.
Die Anlage iſt weiterhin reichhaltig ausgebaut worden, und ein
eigens errichtetes Glashaus wird dem Beſucher der Ausſtellung
Gelegenheit geben, nicht nur ein möglichſt abgerundetes Bild der
für die Beobachtung und Pflege in den Aquarien und Terrarien
in Betracht kommenden einheimiſchen Fauna und Flora zu
er=
halten, ſondern darüber hinaus auch in reicher Fülle die tropiſche
Aquarien= und Terrarienwelt zu beſichtigen. Der Beſuch der
Ausſtellung kann daher nur empfohlen werden.
Orpheum. „Im Schwarzen Röß’l”, die humorreiche
Pa=
rodie, findet allabendlich ſtärkſten Beifall. Die Revue die in
vieler Beziehung Neues bietet, findet uneingeſchränktes Lob aller
Beſucher. — Die Vorſtellungen währen indeſſen nur noch wenige
Tage. — Erwerbsloſe, Sozialrentner und Minderbemittelte
haben heute beſondere Preisvergünſtigungen. (Siehe Anzeige.)
Am Freitag, den 22. April. findet in der Aula der
Ludwigs=Oberrealſchule ein Kneipp=Belehrungsvortrag ſtatt. Von
ganz neuen Geſichtspunkten ausgehend wird der Redner des
Abends, der hier noch von ſeinen früheren Vorträgen her in
beſter Erinnerung ſteht, eine Materie behandeln, die allgemeines
Intereſſe fordert. Der Beſuch des Vortrages iſt daher intereſſant
und lohnend. (Näheres im Anzeigenteil der heutigen Ausgabe.)
für die Zeit vom 16. bis 30. April 1932.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
17. (18.) April: Ueber die an dieſem Tage ablaufende Schonfriſt
hinſichtlich der Umſatzſteuer=Voranmeldung und
Vorauszahlung iſt bereits in dem am 5. April 1932 an
dieſer Stelle erſchienenen Steuerkalender für die erſte
Aprilhälfte das Erforderliche geſagt worden.
20. April: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 15. April 1932 erfolgten Lohnzahlungen im
Markenverfahren und im Ueberweiſungsverfahren: im
letzteren jedoch nur dann, wenn die in der erſten Hälfte
des Kalendermonats einbehaltenen Lohnſteuerbeträge
für ſämtliche in einem Betriebe beſchäftigten
Arbeit=
nehmer den Betrag von 200 RM. überſtiegen haben.
(Keine Schonfriſt.)
20. April: Abführung der im Steuerabzugsverfahren
einbehal=
tenen Ledigenſteuer und der
Kriſenlohn=
ſteuer. (Keine Schonfriſt.)
25. April: Erſte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut gelbem
„Steuerbeſcheid über Vorauszahlungen
auf die ſtaatliche Grundſteuer,
Sonder=
gebäudeſteuer und Gewerbeſteuer für
das Rechnungsjahr 1932.” Ob. und in
wel=
cher Höhe Abſchlußzahlungen für das Rechnungsjahr
1931 zu zahlen ſind, wird in einer ſpäter ergehenden
Anforderung erſichtlich gemacht werden. (Schonfriſt bis
5. Mai 1932.) In der Stadt Darmſtadt ſind die
Vor=
auszahlungsbeſcheide zugeſtellt worden.
H. W. Wohmann.
Bezirksverein Beſſungen. Am Sonntag, dem 23. April,
abends 8.15 Uhr, findet in der „Beſſunger Turnhalle” die
Haupt=
verſammlung ſtatt, in der neben dem Jahres= und Kaſſenbericht
und den Vorſtandswahlen eine allgemeine Ausſprache über
An=
gelegenheiten des Beſſunger Stadtteils vorgeſehen iſt. Im
An=
ſchluß daran hält Herr Stadtrat Dr. Kollbach einen
Lichtbilder=
vortrag über „Die Schönheit der alten Deutſchen Stadt‟. Es
wird mit einer ſtarken Beteiligung der geſamten Beſſunger
Be=
völkerung gerechnet, da beſonders der Vortrag äußerſt
Wert=
volles und Belehrendes bieten wird. (Näheres in heutiger
Anzeige.)
Mit Faltboot und Kamera . . . bezeichnet die
Paddel=
abteilung des Vereins für Leibesübungen Rot=Weiß eine
Ver=
anſtaltung, die ſie am kommenden Samstag, dem 23. April,
abends 8.15 Uhr, im großen Saale der Krone, Schuſtergaſſe, zur
Durchführung bringen wird. Die Rot=Weiß=Paddelabteilung
leitet biermit eine Reihe von Darbietungen kanuſportlicher Art
ein, die ſie im Jahre ihres fünfjährigen Beſtehens veranſtalten
will. Die Eintrittspreiſe ſind trotz der großen Unkoſten
außer=
ordentlich niedrig gehalten. Da der große Saal der Krone nur
350 Perſonen faßt, empfiehlt es ſich, Karten im Vorverkauf zu
holen. Das gilt insbeſondere für reſervierte Plätze. Der
Vor=
verkauf findet im Sporthaus Adelmann, Rheinſtr. 12. Photohaus
Umbreit, Soderſtr. 8, ſowie in der Rot=Weiß=Geſchäftsſtelle,
Zigarrenhaus Hartmann. Grafenſtr. 20, ſtatt. (Siehe auch
heutige Anzeige.)
Im Union=Theater ſieht man ab heute die queckſilbrige
Anny Ondra in dem pikanten und amüſanten Ufa=Tonfilm
„Mamſell Nitouche” nach der Operette von H. Meilhac, Muſik
von Hervé, mit Georg Alexander, Oskar Karlweis. Hans
Junker=
mann.
In den Helia=Lichtſpielen wurde des großen Erfolges
wegen der luſtige Pat und Patachon=Film „Knall und Fall” noch
um einen Tag verlängert. — „Gitta entdeckt ihr Herz”,
der erſte Tonfilm mit der gefeierten Berliner Künſtlerin Gitta
Alpar und Guſtav Fröhlich läuft nicht ab heute, ſondern erſt ab
morgen in den Helia=Lichtſpielen.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute ein intereſſantes
Doppelvrogramm, und zwar Tony vam Eyck in dem neuen
Ton=
film „Kitty ſchwindelt ſich ins Glück” (Ausgerechnet 13). Regie:
Herbert Juttke. Im zweiten Teil ſieht man „Marcella Albani
in dem Abenteuerfilm „Die Flucht der Delia”, ſowie das gute
Beiprogramm.
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Ruck
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der blaue Wimpel
M Wntoentſcen Grenhang.
Während im vergangenen Jahre die große volksdeutſche
Pfingſtkundgebung von Aachen gleichzeitig ein Bekenntnis der
Dankbarkeit für die Treue des Rheinlandes war, pflanzt der
V. D. A. in dieſem Jahre ſeinen blauen Wimpel des
Volks=
gedankens über den oſtdeutſchen Grenzlanden auf. Die Tagung
in Elbing, der ſich Kundgebungen in Marienburg,
Königs=
berg und Danzig anſchließen, ſteht im Zeichen des Bekenntniſſes
zur oſtdeutſchen Aufgabe. Ein Feſtakt am Sonntag, den
15. Mai der auch durch den Deutſchlandſender und den
Oſtmarken=
rundfunk übertragen wird, bringt eine Anſprache des
Oberprä=
ſidenten Dr. Sieher als Vertreter der beim Reiche
verblie=
benen Oſtgebiete, des Oberbürgermeiſters Dr. Merten=Elbing,
des Danziger Senators a. D. Dr. Dr. e. h. Strunk als
Ver=
treter des entriſſenen Oſtdeutſchtums, des Abgeordneten Dr.
Roth=Siebenbürgen, als Sprecher der deutſchen Volksinſeln
des Oſtens. Das Schlußwort ſpricht bei dieſer weihevoll von
Orgelſpiel umrahmten Veranſtaltung der V.D.A.=Vorſitzende
Reichsminiſter a. D. Dr. Geßler. In der
Hauptver=
ſammlung wird der Revaler, Abgeordnete Dr.
Haſſel=
blatt einen Geſamtüberblick über die Lage der deutſchen
Volks=
gruppen, in Europa geben Regierungsrat Dr. Goedecke
ſpricht über den „Korridor als europäiſches Problem”. Im
Rah=
men der berufsſtändiſchen Veranſtaltungen findet eine
kauf=
männiſche Tagung unter Leitung von Senator Dr.
Burchard=Hamburg ſtatt. Es ſprechen Prof. Dr. Keyſer=
Danzig über „Die Kulturarbeit des deutſchen Kaufmanns im
Preußenland”, Geſchäftsführer des G. D. A. Elbing Dr.
Pen=
ner über „Die Lage des kaufmänniſchen Angeſtellten im Oſten”,
Reichstagsabgeordneter Lambach vom D. H. V. über „
Natio=
nale und wirtſchaftliche Aufgabe des deutſchen
Kaufmanns=
gehilfen in Ueberſee”. Unter Leitung eines Vertreters des
A. D. G. B. wird eine Arbeitertagung abgehalten, auf der
Landtagsabgeordneter Nowak, von den Freien Gewerkſchaften
über Die Lage des deutſchen Arbeiters in Oberſchleſien‟.
Ge=
ſchäftsführer Eudenbach von den chriſtlichen Gewerkſchaften
über „Die Lage des deutſchen Arbeiters im nordöſtlichen
Grenz=
gebiet; ſprechen wird. Eine Bauerntagung unter Leitung
des Regierungspräſidenten a. D. Graf Baudiſſin behandelt
Siedlungs= und Erziehungsfragen in der öſtlichen Landwirtſchaft/
Es werden u. a. ſprechen Freiherr von Gayl und Gutsbeſitzer
Radtke, Lakmediem. Eine Frauentagung, Studey
tentagung, zahlreiche Jugendkundgebungen. ein
Fackelzug, eine Abendfeier mit Bannerweihe, hek der
neben Generalſuperintendent D. Gennrich, Königsbekg, und
Dompropſt Prälat Sander, Frauenburg, der ſtellvertretende
Vorſitzende des Oeſterreichiſchen Bundesrats, Wien, Univ.=Prof.
Dr. Hugelmann Anſprachen halten, ergänzen im üblichen
Rahmen die Tagung. Ein bunter Feſtzug wird alle Eindrücke
noch einmal bildhaft zuſammenfaſſen. Die Kundgebungen an der
Marienburg ſind vor allem dem Abſtimmungsgedächtnis
ge=
widmet. Es ſprechen bei dieſer Gelegenheit Regierungspräſident=
Dr. Budding, Marienwerder, Bürgermeiſter Pawele/k, ſpiel „Der Diener zweier Herren” zur Aufführung, das von dem
Marienburg, die Abſtimmungsführer Graf Baudiſſin, Freihetr v.
Gayl, Konrektor Götz, Schriftleiter Worgitzki,
Oberbau=
rat Dr. Schmid hält im Remter der Marienburg ine
An=
ſprache „Von der Oſtdeutſchen Sendung der Marienburg‟. Die
Wiedervereinigung des Oſtpreußiſchen Schulvereins mit dem
V. D A. findet in Königsberg in einer beſonderen Kundgebung
am Mittwoch den 18. Mai, ſtatt. Ein Aufmarſch der Jugend
bringt Weiheſtunde und Feſtzug in Dan zig. Senatspräſident
Dr. Ziehm, Dr. Geßler, ſowie Prof, Dr. Hügelmann,
Wien, werden ſprechen.
Miſſionsvortrag in der Stadtmiſſion. Am Donnerstag,
dem 21. April, abends 8,30 Uhr findet im großen Saal der
Stadtmiſſion wiederum ein Miſſions=
Lichtbildervor=
trag mit dem Thema: „Ein Rundgang durch Herrnhut und
ſeine Miſſionsfelder” ſtatt. Herr Miſſionar Richter von der
Herrnhuter Brüdergemeinde wird an dieſem Abend aus der
ſegensreichen Geſchichte und Arbeit dieſer älteſten deutſchen
Miſ=
ſionsgeſellſchaft berichten. Da die Brüdergemeinde in dieſem
Jahr die Feier ihres 200jährigen Beſtehens begehen kann, wird
dieſer Miſſionsvortrag ein beſonderes Intereſſe beanſpruchen
können. Der Eintritt zu der Veranſtaltung iſt frei und
jeder=
mann dazu herzlich eingeladen.
Dampferexpedition des Norddeutſchen Lloyd Bremen.
(Aenderungen ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New
York ab Bremen=Bremerhaven: D. Columbus, 19.4. Nach
Nord=
amerika Weſtküſte MS. San Francisko, ab Hbg. 20. 4., ab Br.
23. 4. Nach Havana=Galveſton, D. Yoxk ab Br. 4. 5. Nach
Weſt=
küſte Mittelamerika und Mexiko, D. Arta, ab Hbg. 26. 4., ab
Br. 27. 4. Nach dem La Plata, D. Antonio Delfino ab Brhv
25. 4. Nach Madeira u. d. Kanariſchen Inſeln, D. Orotava, ab
Br. 23. 4. Nach Oſtaſien, D. Scheer, ab Br. 19. 4., ab Hbg 23. 4.
Nach Auſtralien, Mſ. Magdeburg, ab Hbg. 27. 4. ab Br. 30 4.
Nach der Levante ab Br. zirka 8 Abfahrten im Monat.
Geſell=
ſchaftsreiſen: Mittelmeerfahrt. D. Karlsruhe, ab Genua 29 4.
fahrt. D. Lützow, ab Br.=Brhv. 4. 7., D. Lützow, ab Br.=Brhx
21. 7., D. Lützow, ab Br.=Brhv. 6 8. Nähere Auskunft aller n= 84.7April, hier ſtatt. Nach einer vorherigen Hauptprobe beginnt
geſchloſſenen Linien erteilt bereitwilligſt Anton Fiſcher,Frank= um halb 3 Uhr der Feſtgottesdienſt, bei dem Herr Pfarrer
Irle=
furter Straße 12/14, Tel. 186.
Mittwoch, 20. 2
Eetelmmvei Sinttenonger kieit uo Ganrver
Ct. Der Sternritt des Provinzialverbandes der Starkenburger
Reit= und Fahrvereine am 17. April dieſes Jahres nahm einen
programmäßigen, und um es vorweg zu nehmen, glänzenden
Ver=
lauf. Um 11 Uhr vormittags rückten die aus Darmſtadt. Dieburg,
Höchſt, Langenbrombach, Habitzheim, Nieder=Ramſtadt, Griesheim,
Pfungſtadt Eberſtadt, Beerfelden, Groß=Umſtadt=Richen,
Arheil=
gen, Büttelborn, Schwanheim und Eſchollbrücken ſtammenden
Reit=
abteilungen nach Zurücklegung von Ritten bis zu 35 Kilometern
(hierzu der Rückmarſch, es bedeuten für den Sachverſtändigen 70
Kilometer Tagesmarſch, eine ganz erſtaunliche Leiſtung), unter
Vorantritt einer ausgezeichneten Kapelle in dem nur wenige
Kilometer von der Neunkircher Höhe entfernt liegenden Orte
Brandau ein, wo ſie außer einem zahlreichen Publikum der
Vor=
ſitzende des Provinzialverbandes Starkenburg, Herr Heil=
Habitz=
heim, und eine Reihe namhafter Perſönlichkeiten erwarteten.
Ueber 100 Reiter und auch Reiterinnen, unter dem Kommando
des Herrn Rittmeiſters Loeſch, nahmen nach einem Marſch durch
die Ortsſtraßen Aufſtellung an dem Marktplatz. Unter dem Ruf
„Stillgeſeſſen” erſtattete der Provinzialverbandsgeſchäftsführer
Loeſch Meldung an den Vorſitzenden. Herr Heil hielt eine kurze
und markige Begrüßungsanſprache und nahm hierauf den
Parade=
marſch ab. Ungezählte von Schauluſtigen erfreuten ſich an dem
glänzenden Anblick gut gepflegter Bauernpferde und den in
ſtatt=
licher Haltung daraufſitzenden Reitern. Nachdem die Pferde in gut
hergerichteten Ställen untergebracht waren, verſammelten ſich die
Teilnehmer zur befohlenen Zeit im Saale des Reiterkameraden
Jak Balz zum gemeinſamen Mittagsmahl. Neben einem guten
Hunger brachte man vorzügliche Stimmung mit. Die Reihe der
Tiſchreden eröffnete der Vorſitzende, Herr Heil, mit einer
Be=
grüßung aller Erſchienenen und insbeſondere der Gäſte. Beſonders
begrüßte er die neuerſtandene Reitabteilung Dieburg unter ihrem
rührigen Reitlehrer, Herrn Müth, ſowie als Senior des heutigen
Reiterkages,Herrn Oberforſtmeiſter i. R. Hofmann, und als jüngſte
Reiterin, Frl. Mechthild Müller, Hofgut Georgenhauſen, und
Dank für das Zuſtandekommen und Gelingen des heuti
tages ſagte er dem alten Reiterfreund Loeſch. Für die
bedankten ſich die mit Namen benannten Herren in
ſprachen.
Als Vertreter der Pferdezüchtervereinigung Gru
und Umgebung wünſchte Herr Landwirt Georg Schuch.
heim der ländlichen Rieterei ein weiteres Wachſen uf
auf daß der alte Reitergeiſt in den Herzen der jur
weiterleben möge zum Segen unſeres Vaterlandes
Weber, Geſchäftsführer des Landbundes Starkenburg,
zu Herzen gehenden Worten, daß ein Tag wie der k
echten deutſchen Reitergeiſt getragen ſei und ſein Wun
weitere Ausbreitung der ländlichen Reitergruppen kl
ein von der Verſammlung donnernd erwidertes
Für die Reitabteilung Brandau begrüßte deren Reitl
Eidenmüller, Lengfeld, alle Erſchienenen mit einem
Willkommensgruß, wünſchte frohe Stunden in Brandau
einen allſeitig guten Heimritt und daß der Reiterta
einem jeden Teilnehmer in ſtets guter Erinnerung ble
Nur allzu raſch vergingen bei Muſik und Tanz,
Walzer nach altem Stil von dem Seniorenreiter mit
Reiterin beſonderer Hervorhebung bedarf, die zum Ve
Alltages angetanen Stunden und um 4 Uhr ſchwan=
Reiter in die Sättel, um ihre Heimatorte rechtzeitie
erreichen zu können.
Dank ſei noch an dieſer Stelle den Landwirten Br
ſagt für die äußerſt gaſtfreundliche Aufnahme, die ſie
freie Unterkunft und Verpflegung der Pferde gewährt
Möge der in allem gut verlaufene Geländeritt, de
getan war, Land und Leute kennen zu lernen, ein 3
Liebe und Anerkennung unſeres edelſten und treueſten
abzulegen, weitere Kreiſe für den Pferdeſport werben,
unſexes deutſchen Vaterlandes.
Aus Heſſen.
Re mee"
19. April. Mietunterſtützung. Es herrſcht
ſvielfach Zweifel darüber, ob die für das Rechnungsjahr 1931
ge=
währten Mietunterſtützungen ohne weiteres auch für 1932
Gültig=
keit haben. Dies iſt nicht der Fall. Für das Rechnungsjahr 1932
wird die Mietunterſtützung niedriger ſein, da die Sonderſteuer
allgemein um 20 Prozent geſenkt wird. Anträge für 1932 können
erſt in einigen Wochen (der Termin wird noch bekannt gegeben)
nach vorgeſchriebenem Formular bei der Bürgermeiſterei geſtellt
werden. Die Friſt für Stellung von Anträgen für das
Rechnungs=
jahr 1931 iſt mit dem 15. März 1932 abgelaufen.
Dd. Arheilgen, 19. April. Poſaunenchor. Am Sonntag,
abend brachte der Poſaunenchor im Gemeindehaus Goldonis
Luſt=
wollbeſetzten Saal mit großem Beifall aufgenommen wurde. Alle
Rollen waren gut beſetzt, ſo daß die Aufführung mit den ſtilechten
Koſtümen und Kuliſſen wirklichen Genuß brachte. Hervorhebung
verdient L. Petri als Kaufmann Randolfo, Anna Weſp. als
Fre=
derico Raſponi und Wilhelm Benz, als Diener Truffaldino. Wegen
der ſtarken Nachfrage wird das Stück am Freitag abend
wieder=
holt werden.
Mututututf
Zür den Zeser vom kand!
Nicht die Politik allein
verlangt — um ſie kennen und kritiſieren zu können —
regelmäßiges, aufmerkſames Studium an Hand der Zeitung.
Daneben, oder vielmehr noch, bedingt die Wiriſchaft des
Tandmanns die Lektüre einer guten Zeitung während des
ganzen Jahres. Auch im Sommer. Die Zeitung bringt
gerade dann manches, auf das der Landmann in ſeinem
eigenen Intereſſe nicht verzichten kann, vor allem eine
Zeitung mit einem ſo reichhaltigen „Wirtſchaftsteil” wie
das „Darmſtädter Tagblatt‟. Der Landmann ſollte ſich
zwei=
mal überlegen, ob es gut iſt, es im Frühjahr abzubeſtellen.
Nieder=Ramſtadt 18. April. Einen feinen Lick
trag hatte der D.H.V. Der Vortragende, Herr v. Ohlho
ſtadt, der bewährte Reiſeleiter der Heag, führte
herrliche Zugſpitzgebiet, dem romantiſchen Alpenland
Wälder und Sturzbäche. Der intereſſante mit fröhlich
gewürzte Vortrag fand allgemeinen Beifall und n
eine große Zahl ganz beſonders ſchöner, klarer Lichtbil
ergänzt. Als Fortſetzung iſt uns ein weiterer Vortre
Innsbruck, die Dolomiten, nach Venedig”, in Ausſicht
An. Groß=Zimmern, 18. April. Ergänzung
einderates. Da das Ratsmitglied Valentin Py
freiwillig ſein Amt niedergelegt hat und Johannes se
durch Tod aus dem Gemeinderat ausgeſchieden iſt, wu m
am Freitag abend ſtattgehabten öffentlichen Sitzune
meindewahlkommiſſion feſtgeſtellt, daß der Metzger L.
der Fabrikarbeiter Frz. Dölcher zu Mitgliedern des
rates gewählt ſind.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzie Bezugsqulitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Abonnent W., hier. Nach der hier herrſchenden Verkehrsſitte
hat der Mieter den Zugang zu ſeiner Wohnung zu beleuchten,
205. Wenn es ſich um eine erſtſtellige Hypothek handelt;
wäre nur zurzeit der Verſuch zu unternehmen, von privater Seite
eine Zuſage zu bekommen. Im Uebrigen muß die Entwicklung
der wirtſchaftlichen Verhältniſſe abgewartet werden. Schließlich
darf nicht unerwähnt bleiben, daß die neuerlich ergangenen
Not=
verordnungen noch den Reichstag paſſieren müſſen.
200. Da der Verein eine Satzung haben muß, muß nach
dieſer verfahren werden. Daraus folgt doch, daß in der
General=
verſammlung den Mitgliedern über die Wirtſchaftsführung und
deren Erträgnis Bericht zu erſtatten iſt. Deshalb werden Sie
die Satzungen genau durchſehen müſſen, welche Handhabe die
Mitglieder haben, um Aufklärung zu erlangen.
Arheilgen, Hühnerwaſſer 1879. Beide Fragen bedürfen
münd=
licher Rückſprache; werktäglich vorm. 8,15 Uhr bei der
Schrift=
leitung. Nötige Unterlagen wären mitzubringen.
„Bürgerſteuer”. Reklamieren Sie beim Steuerbüro (
Stadt=
haus) unter Schilderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe.
Schluß iſt nur dann rechtswirkſam, wenn der 15 des Mongss
ein Sonntag war. Die Kündigung auf Ende April 1932,müßte
ſpäteſtens am 15. April erfolgen.
Alte Abonnentin. Erheben Sie Anzeige wegen ruheſtörenden”
Lärms beim Amtsanwalt des hieſigen Amtsgerichts.
F. R. Wir haben ſchon wiederholt darauf hingewieſen, daß
jedes Wachſen eines Bodens vorſichtig und unter Anwendung
eines die Glätte abſtumpfenden Materials erfolgen muß. Durch
ein Schild, das auf das geſchehene Wachſen aufmerkſam macht,
wird ſich der die Wachſung ausführende Mieter nicht von einer
Haftung davon befreien können, wenn die Vornahme der
Ar=
beiten nicht mit der gehörigen Sorgfalt erfolgt iſt. Belangt wird
auch derjenige, welcher die Beſchädigung durch Fahrläſſigkeit
ver=
urſacht hat.
Gebekszeiten in der Iſrgelitiſchen Beligionsgeſellſchaft
Donnerstag, 21. April: Peſſach. Vorabend: (Eruw
Taw=
ſchilin !) 7.05 Uhr. Morgens: 8 Uhr. Nachm.: 4.30 Uhr.
Freitag, 22. April: Vorabend: 8.15 Uhr. Morgens: 8 Uhr.
Samstag, 23. April: Vorabend: 6.55 Uhr. Morgens: 8 Uhr.
Nachmittags: 4.30 Uhr. Sabbatausgang: 8.20 Uhr.
Wochentags: Morgens: 6 Uhr. Abends: 7 Uhr.
Maariw: 8.20 Uhr.
o Erzhauſen, 19. April. Dekanatsfeſt. Das Jahresfeſt
Polarfahrt. D. Sierra Cordoba, ab Br.=Brhav. 5. 7. Nordkap=der Kirchengeſangvereine des Dekanats Darmſtadt, das dieſes
Jahr geteilt abgehalten wird, findet am kommenden Sonntag, den
Darmſtadt die Feſtpredigt halten wird. Der Gottesdienſt wird
(durch die teilnehmenden Kirchenchöre: Stadtkirche,
Petrusge=
meinde, Martinsgemeinde Darmſtadt, Meſſel, Arheilgen und Erz
hauſen durch drei Maſſenchöre verſchönt werden. Hieran ſchkkeßt
ſich eine Nachfeier im Saale „Zur Krone” an, wobei jeder Verein
zwei Volkslieder vortragen wird.
Griesheim, 19. April. Feuerwehr=Uebung. Am
Sonntag hatte die Freiwillige Feuerwehr ihre erſte diesjährige
Geräteübung im alten Schulhofe. Anſchließend fand im Gaſthaus
Zum grünen Laub” die Generalverſammlung der Wehr ſtatt.
Von jetzt ab ſoll bei jeder Uebung die Alarm=Sirene in Tätigkeit
geſttzt werden. Damit die Einwohnerſchaft beim Ertönen dieſer
Alaxm=Sirene ſich nicht unnötig in Aufregung begibt, ſei darauf
aufmerkſam gemacht, daß ein langanhaltendes Heulen der Sirene
kein Feueralarm iſt, während ein mehrmaliges Abſetzen tatſächlich
Feueralarm bedeutet. — Autounfall. Als geſtern
nachmit=
tag gegen 5 Uhr der Schutzmann Gernand von hier mit ſeinem
Fahrrad aus der Rathenauſtraße kommend, in die Neue Darm=
P 500. Eine Kündigung am 16. des Monats auf deſſen den. Die Gendarmerie nahm an Ort und Stelle den Tatbeſtand auf=
F Eberſtadt, 19. April. Grundſtück=Verpachtung. Dig
Tageskalender für Mittwoch, den 20. April 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Mamſell Nitouche‟
Helia=Lichtſpiele: „Pat und Patachon”; Palaſt=
Lichtſpiele; „Kitty ſchwindelt ſich ins Glück”. —
Or=
pheum: „Im ſchwarzen Rößl”. Freunde der Darmſtädter
Reglanſtalten, abends 8,30 Uhr: Monatsverſammlung bei
in der Kirchſtraße.
Se6
ſtädter Straße — Richtung Darmſtadt — einbiegen wollte, wurde.
von einem Auto, das aus der Richtung Darmſtadt kam durch=ᛋfburtstag feierte geſtern in voller Rüſtigkeit Frau Will
deſſen linkes Vorderrad das Hinterrad des Schutzmanns Gernand Wwe hier. — Kirchliches. Herr Joh. Philipp
erfaßt. Gernand kam hierbei zu Fall; ſein Fahrrad wurde zer= kürzlich als Erſatzmann für den verſtorbenen Auguſt Wi
trümmert. Der Führer des Autos, ein 34jähriger Kaufmann aus den hieſigen evangel. Kirchenvorſtand gewählt wurde,
Darmſtadt, hatte am 13. April d. J. ſeine Prüfung als Autofahrer geſtrigen Vormittagsgottesdienſt durch Herrn Pfarrer ”
abgelegt und geſtern ſeinen Führerſchein erhalten. Gernand er= pflichtet und in ſein Amt eingewieſen.
4o. Hergershauſen, 18. April. Lehrerwechſe
litt bei ſeinem Fall Prellungen und Verletzungen an beiden
Hän=
ginn des neuen Schuljahres trat Herr Lehrer Wißmüll
Wrundſtücke der evangeliſchen Kirche und Pfarrei in der Gemars
kung Eberſtadt und Pfungſtadt kommen am Mittwoch, den 2044
April, nachmittags, im evangeliſchen Gemeindehaus auf 9 Jahre,
beginnend mit Martini 1932, zur Neuverpachtung.
— Traiſa, 19 April. Spar= und Kohlenbezugsver=
jähriges Beſtehen in ſeiner jetzigen Form zurückblicken konnte, nach erfolgte die Wiederwahl des alten Vorſtandes unt
war auch diesmal eine beſonders rührige. Die Belieferung der zung eines neuen Beiſitzers. Bei dem weiteren Punkz
Mitglieder mit Brennmaterial erfolgte zur allgemeinen Zufrie= gesördnung „Kreisobſtbauverſammlung in Pfaffen=”
denheit. Der Geſamtumſatz weiſt gegenüber den Vorjahren einen kounte eine rege Beteiligung dafür ſichergeſtellt wer
kleinen Rückgang auf, hervorgerufen durch die allgemeine Wirt= ſchließend erfolgte eine rege Ausſprache über „Obſth.
ſchaftslage Immerhin waren es 21 Waggon Kohlen und Briketts, und ihre Verwendung im Kampfe gegen Obſtſchädlinge‟
die der Verein ſeinen Mitgliedern zum billigſten Preiſe zu= Frage „Miſtelbekämpfung” wurde zur Pflicht gemacht.
— Sandbach, 19. April. Die Sandbacher Freiiſt
führte. Wenn auch der Zentnerpreis gegenüber gleichen Vereinen
der Umgegend vielleicht etwas höher lag, ſo iſt das, wie der Vor= Feuerwehr hielt am Sonntagabend im vollbeſetzten
ſitzende zum Ausdruck brachte, in der Hauptſache in den örtlichen Gaſthauſes „Zur Sonne” ihre Gründungsfeier ab, die eine
Verhältniſſen begründet. Der Vorſtand wird kein Mittel unver= harmoniſchen Verlauf nahm. Der Vorſitzende der Wehr
ſucht laſſen, um die Preiskalkulation in dieſem Jahre ſo günſtig meiſter Karg, legte in ſeiner Begrüßungsanſprache die
wie möglich zu geſtalten. Die vom Schriftführer verleſenen Proto= auf die Notwendigkeit des Beſtehens einer gut aus)
kolle ſowie der Bericht des Rechners wurden genehmigt. Von dem Wehr gerade in Sandbach, wegen der hier vorhandenen
Bericht der Reviſoren über die Prüfung der Rechnung nahm die Anweſen, nämlich der beiden Gummifabriken, der Ernſ
Verſammlung Kenntnis. Entlaſtung wurde einſtimmig erteilt. Heilſtätte, ſowie des St. Marien=Waiſenhauſes. In
Die turnusgemäß ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder Heydt, nütziger, dankenswerter Weiſe hatten die beiden hieſige!
Göckel, Philipp und Rau wurden einſtimmig auf die Dauer von vereine, wie auch die Muſikapelle der Freiwilligen Na
drei Jahren wiedergewählt. An Stelle des verſtorbenen Vorſtands= in Höchſt, ihre Kräfte in den Dienſt der guten Sache 9e
mitgliedes Wilhelm Hauck wurde Herr Adam Pfeiffer m den Vor= erfreuten die Anweſenden durch köſtliche muſikaliſche 15
ſtand gewählt. Die Generalverſammlung faßte den Beſchluß, die liche Darbietungen. Die von Mitgliedern der jungen
Kohlen künftig auf der Brückenwaage zu verwiegen. Im Anſchluß deren Angehörigen vorgetragenen Sing= und Luſtſvie
an die Generalverſammlung berichtete der Vorſitzende über die den Stempel köſtlichen Humors, der denn auch ſeine Pi
den Zuſchauern nicht verfehlte.
dem Verein angegliederte Sterbekaſſeabteilung.
* Lichtenberg, 19. April. Die Ortsgruppe Lichte
Odenwaldklubs brachte, die Feier ihres 50jäh
ſtehens in Verbindung mit dem Jubiläum ihrer
Geſang=
die ſeit zehn Jahren mit ſteigendem Erfolg, das der
pflegt, und mit dem Dekorierungsfeſt. Der tannen
Kaiſerſaal des Schloſſes war überfüllt. Unter den Gä n
auch der Hauptausſchuß, der ſchon am Nachmittag zu ein E
reichen Sitzung zuſammengetreten war. In die
muſikal=
gaben der einfachen und würdigen Feier teilten ſich d iu
Breitwieſer und die Geſangsabteilung des Klubs die u. hr
Mitgründer und erſten Chormeiſter Lehrer Kuſchke, ſam
ihrem neuen Leiter Lehrer Hofmann erneut Prober f.
ſtaunlichen Könnens ablegte. Das bunte Programm bſen
ferner Zither= und Lautenſpiel, Geſangsvorträge und ei ſm
volle Theaterſzene. In gedankenreicher Rede ließ de ſhn
Vorſitzende der Ortsgruppe, Bürgermeiſter Schellh
Geſchichte der abgelaufenen 50 Jahre wieder aufleben u triu
dete die Ernennung des Oberbürgermeiſters Muelle S
Studienrates Dr. Götz zu Ehrenmitgliedern der Ortsgr
Dankesworten des Darmſtädter Oberbürgermeiſters, 4
reichen Führers des Geſamtklubs, folgte die markige
des Profeſſors Lippmann, der den Aufſtieg der in i
Jahrzehnt tretenden Geſangsabteilung ſchilderte und
dienten Leiter des Chores Lehrer Kuſchke, die Ur
Ehrenmitgliedſchaft überreichte. Die Auszeichnung der E
nahm Profeſſor Dr. Köſer vor. Zum achten Male erk ſr.
goldene Zeichen Heinrich Krell und Peter Vierhe
Ehrenzeichen für 40jährige Mitgliedſchaft erwarben Ph. ſa
Heinrich Walter und Adam Rückert.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 18. April. Werbeabe
Turnvereins. Nach dem Aufmarſch der Turner Ei
der erſte Vorſitzende Mahla alle Anweſenden. Zwei
Liedes „Ich hatt' einen Kameraden” ſingend, gedachte
im Weltkriege gefallenen Turnerkameraden. Im Progr=
ten abwechſelnd Volkstänze der Frauen, Geräteturnen de
Märchenſpiele der kleinen Schülerinnen und Pyrami
lung der Schüler. Von den Kleinen bis zu den Grof
die Leiſtungen ſehr gut.
n. Reichelsheim i. Odw., 19. April. Die Gene
ſammlung der „Sängervereinigung
Ei=
fand im Gaſthaus „Zum Adler” ſtatt. Der erſte Vorſitze
Weißbindermeiſter Scholl, eröffnete die Prſammlung 1
Rückblick auf das verfloſſene Vereinsjahr. Trotz der No
hat der Verein in gewohnter Weiſe weitergearbeitet ve
zwer Konzerte und nahm mit beſtem Erfolg am Gau
ſingen teil. Leider verlor der Verein einen ſeiner. b
treueſten Sänger, den Ehrenvorſitzenden Georg Bang
einen plötzlichen Tod. Als äußeres Zeichen der groß
ſchätzung ließ der Verein ein Bild des Verſtorbenen i
größe anfertigen, das im Vereinslokal zur Aufſtellung
— Unter Punkt Verſchiedenes wurde beſchloſſen, den B
inaktiven Mitglieder um 25 Prozent zu ermäßigen. Da
ein am diesjährigen Wertungsſingen nicht teilnehmen
ein Ausflug in die nähere Umgebung ſtattfinden. Der
Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt.
Ao. Altheim, 18. April. Hohes Alter. Ihre
Jahre lang ſegensreich an unſerer Schule wirkte, freiwil
wohlverdienten Ruheſtand. Da Herr W. noch eine 3/
ſeiner Dienſtwohnung verbleibt, wird die freigeworde
zunächſt durch Herrn Schulverwalter Fernges verwalte
Montag hier ſeinen Dienſt angetreten hat.
Az. Neuſtadt mit Burg Breuberg (D.J.H.), 18. Apri
verſammlung des Obſt= und Gartenbauverei!
herzlicher Begrüßung durch Herrn Bürg. Koch wurde dA
Juſtus Koch in gewohnter gewiſſenhafter Weiſe die
ablage erſtattet, die einen erfreulichen Ueberſchuß auf=
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 110 — Seite 7
poch, 20. Apriks 232.
us den Gemeindeparlamenken.
Fränkiſch=Crumbach, 18. April. Gemeinderats=
Die Rechnung von 1930 wurde genehmigt und dem
Lentlaſtung erteilt. Die Wegekommiſſion wurde
beauf=
ber das Brechen und Anfahren von 40 Kubikmeter
Roll=
zur Herſtellung einer Strecke Weges in Erlau mit den
bmern zwecks Herabſetzung des Preiſes zu verhandeln. Der
neiſter verlas eine Zuſchrift vom Kreisamt Dieburg hetr.
A zur Ortsſatzung der Vergnügungsſteuer. Demſelben
ügeſtimmt. — Eine Submiſſion über die Vergebung der
iher die Schleiersbach (Doktorsweg) wurde geöffnet und
meiſter Leonhard Born 3. vergeben. Dem Architekt Ph.
Yüler, der den Koſtenvoranſchlag hierüber unentgeltlich
1 e wurde für eine zweite Brücke an demſelben Weg über
fhach die Bearbeitung des Koſtenvoranſchlags übertragen.
Heubach i. Odw., 19. April. Gemeinderatsſitzung.
der T.=O. verhandelte als Hauptpunkt Prüfung der Rech=
30. Zum Vorſitzenden wird Gemeinderat Gg. Brücher 4.
Beſondere Beanſtandungen ergaben ſich keine. —
Ver=
s. Zu einem Antrag des Jagdpächters Pirazzi auf Jagd=
Aäßigung billigt der Gemeinderat im Entgegenkommen
achlaß von 25 Prozent. Die Bürgermeiſterei iſt beauf=
Afdieſer Baſis mit dem Pächter weiter zu verhandeln.
Aich des Gg Fiſcher 5. um Zulegung des vor ſeinem
Eigen=
indlichen Ablaufgrabens erfährt, abſchlägigen Beſcheid.
ine Rohrlegung auf eigene Koſten hat der Gemeinderat
nzuwenden, ſofern die Provinz die Genehmigung erteilt.
rforderliche Heuankauf für das Faſelvieh ſoll in der Weiſe
nmen werden, daß die Bewerber Angebote, enthaltend
27d Mengezahl, der Bürgermeiſterei vorlegen. — Die von
jerten Erwerbsloſen angefangenen Arbeiten ſollen fertig=
Averden; im übrigen erhalten verſchiedene neue
Antragſtel=
rſtützungen zugebilligt.
abenhauſen, 18. April. Gemeinderatsſitzung. Es
zunächſt für die am 8. Mai ſtattfindende Beigeord=
Apahl die einzelnen Kommiſſionen gebildet. — Der nach
rzlich erfolgten Beſichtigung des Friedhofes von Fried=
Aeftor Bauer=Darmſtadt angefertigte Plan für die Ge=
A der neuen Friedhofsanlage wurde vorgelegt und
aus=
beſprochen. Der Rat beſchloß, die Anlage nach dieſem
zunehmen und mit den Anpflanzungen von Bäumen und
rn ſofort zu beginnen. Der Gemeinderat ſtimmte der
ing neuer Uniformen für die beiden Schutzleute zu, drei
der Koſten ſoll die Gemeinde tragen, zwei Fünftel
über=
die Beamten. — Für die Holzſchnitzer ſollen die ſozialen
2. ganz auf die Gemeindekaſſe übernommen werden.
Egelsbach, 18. April. Gemeinderat. Feſtlegung der
zätze für die Realſteuern pro 1932: In einem
kreisamt=
chreiben war diesbezüglich Beſchluß des Gemeinderates
16. April gefordert, auch war darauf hingewieſen, daß
ndſteuer= und gewerblichen Ertragsſteuerſätze um etwas
m Durchſchnitt liegen und eine Erhöhung deshalb
ange=
i. Der Gemeinderat lehnte jede Steuererhöhung einſtim=
— Zur Prüfung der Gemeinderechnung vom Rechnungs=
30 teilte die mit der Vorprüfung beauftragte Kommiſſion
Beanſtandungen ſich nicht ergeben haben. Die Rechnung
ießt mit einem Rechnungsreſt von zirka 22 000 RM. in
ie. Vom jetzt abgelaufenen Rechnungsjahre 1931 gab der
eiſter einen kurz gefaßten Verwaltungsbericht, aus dem
ntlichſtes hervorzuheben iſt, daß die Einnahmen mit zirka
M. zurückblieben hinter dem vorgeſehenen Betrag. Mit
teren ungedeckten Betrag von 53 000 RM. ergibt ſich für
e Rechnungsjahr eine fehlende Summe von zirka 97 0994
genüber ſolchen Zahlen fand der Gemeinderat jedzes
Dis=
ür überflüſſig. Wenn nicht von irgendeiner Seite Hilfe
jann gehen die Gemeinden vollſtändig unter; derartigen
len Anforderungen ſind ſie mit ihren eigenen Steuer=
und ſonſtigen Einnahmequellen nicht gewachſen.
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13GZ.
Im Monat März iſt zwar eine Vergrößerung des
inländi=
ſchen Anteils an der deutſchen Lebensmittelverſorgung eingetreten.
die Rentabilitätsfrage der landwirtſchaftlichen Betriebe aber noch
immer nicht gelöſt worden. Solange die Preiſe für Erzeugniſſe
der bäuerlichen Veredlungswirtſchaft auf dem jetzigen Tiefſtand
beharren, ohne daß die Preiſe für die Betriebsmittel folgen, iſt
eine Aenderung nicht möglich. Wenn aber ein beträchtlicher Teil
der Betriebsmittelpreiſe wie die Steuern, Soziallaſten und Löhne
auf ihrem überhöhten Niveau beharren bzw. noch ſteigen, wie
Steuern, deren Inder zur Zeit 400 im Vergleich zu 100 im Jahre
1913 beträgt, tritt ſogar noch eine weitere Verſchlechterung der
Lage ein.
In gleichem Maße, wie die Wirtſchaftseinnahmen zurückgingen,
ſtieg der Steuerdruck an; faſt allenthalben vergrößerten ſich
da=
her die Steuerrückſtände.
Sehr unüberſichtlich und ſchwierig geſtaltete ſich die Lage auf
dem Kreditmarkt. Das Sicherungsverfahren hat in den
Oſtgebie=
ten die Möglichkeit zur Erlangung von Krediten ſehr ſtark
einge=
ſchränkt. Auch die Zwangsverſteigerungen gingen infolge des
Sicherungsverfahrens auf ein Minimum zurück bzw. hörten
voll=
kommen auf. Aus dieſem Grunde lag mit Ausnahme von
Notver=
käufen der Grundſtücksverkehr, faſt völlig lahm. Lediglich
Parzellen in guter Lage wurden beſonders in den mitteldeutſchen
Induſtriegebieten an Arbeiter und Erwerbsloſe verkauft.
Die Entwicklung der landwirtſchaftlichen Kulturen im
Früh=
jahr wurde durch den noch faſt bis Ende März anhaltenden ſtarken
Temperaturwechſel von Tag und Nacht ſehr verzögert. Wie weit
die Saaten durch Nachtfröſte geſchädigt ſind, ließ ſich bis Ende
März noch nicht überſehen. Jedenfalls ſind durch die
Witte=
rungsverhältniſſe die Beſtellungsarbeiten ſtark verzögert
worden. Als großer Nachteil wird der geringe Schnee= und
Regen=
fall in den erſten Monaten dieſes Jahres bezeichnet, weshalb
viel=
fach Befürchtungen über zu geringe Winterfeuchtigkeit geäußert
werden.
Die Umſtellung auf ſtärkeren, Weizenanbau bzw.
den Anbau von Sommerweizen iſt ebenfalls durch die
Witterungs=
verhältniſſe aufgehalten worden. Da die Winterweizenfläche nur
36 000 Hektar, das ſind rund 1,8 Prozent, vergrößert wurde, iſt
eine Ausdehnung des Sommerweizenanbaues um ſo
wünſchens=
werter, als wir damit auch die Möglichkeit der Selbſtverſorgung
mit dem beſonders benötigten kleberhaltigen Weizen erweitern
können. Der Zuckerrübenanbau, der auf Grund der
Kon=
tingentierung eingeſchränkt wurde, iſt im beſonderen durch Luzerne
und andere Futterpflanzen, ſowie durch Feldgemüſe und
Kartof=
feln erſetzt worden. Das Rheinland meldet zudem eine ſtarke
Zu=
nahme der Frühkartoffelanbauflächen.
Die Preisgeſtaltung landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe
hat nach anfänglicher Beſſerung für Butter= und Eierpreiſe wieder
ſinkende Tendenz aufzuweiſen. Die Viehpreiſe blieben nach wie
vor auf dem außerordentlichen Tiefſtand ſtehen. Abgeſehen von
dem Steigen der Ferkelpreiſe war eine gewiſſe, durch das Oſterfeſt
verſtärkte Belebung der Kälbermärkte zu verzeichnen. Die
Getreide= und Kartoffelpreiſe können im allgemeinen als
befrie=
digend bezeichnet werden.
Eine gewiſſe Erholung war auch auf dem Pferdemarkt
feſtzuſtellen. Aus dieſem Grunde war die Zahl der gedeckten
Stu=
ten in dieſem Jahre höher als im Vorjahr. Dagegen iſt die Lage
auf dem Rindviehmarkt, nach wie vor äußerſt ſchwierig.
Verſchiedentlich konnte Zuchtvieh mit nachweisbar hoher Leiſtung
abgeſetzt werden. Im großen und ganzen waren aber die
Abſatz=
möglichkeiten für Zuchtvieh wie im beſonderen für Schlachtvieh
unzureichend. Infolge des hohen Viehbeſtandes und der geringen
Verfütterung von Kraftfuttermitteln iſt das Vieh oft in einem
ſehr ſchlechten Ernährungszuſtand, woraus bei einer infolge der
geringen Niederſchläge ſich ergebenden Minderernte an
Futtermit=
teln eine weitere Verſchlechterung der Lage der Viehwirtſchaft
er=
folgen kann. Der Schweineabſatz hat ſich ebenfalls gegenüber
dem Vormonat nicht gebeſſert, doch zeigte ſich erfreulicherweiſe eine
geſteigerte Nachfrage nach Ferkeln. Ebenfalls konnte ein gewiſſes
Intereſſe für Zuchtſauen und tragende Sauen feſtgeſtellt werden.
Die Geflügelaufzucht konnte ſich infolge der zahlreichen
Sonnentage im März günſtig entwickeln. Leider iſt die Nachfrage
nach Küken ſehr gering. Die Legeleiſtung war infolge der Kälte
im Monat März noch ſchwach.
Auch die Lage der Forſtwirtſchaft hat ſich im
Berichts=
monat nicht beſſern können. In der Provinz Sachſen mußte
hochwer=
tiges Grubenholz als billiges Brennholz verkauft werden. Vielfach
iſt Holz unverkäuflich. Das Angebot wurde ſtellenweiſe noch durch
Windbruchſchäden vergrößert.
Beim Obſt= und Gemüſebau machten ſich die
Froſt=
perioden im März beſonders bemerkbar. Wenn auch die
Obſt=
bäume im allgemeinen ohne Schaden durch den Winter kamen, ſo
konnten doch mit Ausnahme der ſüdweſtdeutſchen Gebiete, in denen
ſtärkere Anpflanzungen beobachtet wurden, noch keine
Neuanpflan=
zungen ſtattfinden. Wie im vorigen Jahr kommen auch in dieſem
Jahr die Schäden aus dem Froſtwinter 1928/29 ſtark zum Vorſchein.
Die Beſtellungsarbeiten für Frühgemüſe ſind jedenfalls verzögert
worden, was auch für Spinat und Feldſalat gilt, deſſen Schnitt
erſt einige Zeit ſpäter erfolgen kann.
Der zweite Abſtich der 1931er Weine ergab eine recht gute
Entwicklung. Trotz einer gewiſſen Steigerung der Nachfrage
müſſen die Durchſchnittspreiſe von 300—400 RM. je Fuder noch
immer als völlig unzureichend bezeichnet werden. Mit den
Er=
gebniſſen, des Tabakbaues im vergangenen Wirtſchaftsjahr
iſt man im allgemeinen zufrieden geweſen. Man hofft, die
An=
bauflächen durch den Rückgang der Einfuhr infolge der
Deviſen=
einſchränkungen um 10 Prozent ausdehnen zu können.
Die Käufe von Betriebsmitteln, im beſonderen in
Kraftfuttermitteln, ſind ſtark zurückgegangen. Dagegen hat ſich
der Abruf von Düngemitteln durch die Regelung der
Düngemittel=
kredite etwas gebeſſert. Im Vergleich zu der gleichen Zeit im
Jahre 1929/30 betrug der Düngemittelabſatz vom 1. Juli 1931 bis
31. März d. J. 63,6 Prozent, während er im vorhergehenden Jahr
noch 77.7 Prozent betragen hatte. Der Kaliabſatz ſtellt ſich zur
Zeit etwas günſtiger dar als der Stickſtoffabſatz, wobei jedoch zu
berückſichtigen iſt, daß der Verkauf von Kalidüngemitteln im
Früh=
jahr eher aufhört als derjenige von Stickſtoffdüngemitteln.
Die bei ſinkenden Preiſen immer drückender werdenden
So=
ziallaſten haben eine Einſtellung von Arbeitskräften meiſt
unmöglich gemacht. Allenthalben iſt der Bedarf von Arbeitern
auf das nötigſte eingeſchränkt. In gewiſſen Gebieten iſt man dazu
übergegangen, die Arbeiter an den ſozialen Laſten zu beteiligen.
Lediglich Südweſtdeutſchland hat eine leichte Zunahme der
Nach=
frage im beſonderen nach jungen Arbeitskräften zu verzeichnen.
Cd. Michelſtadt, 19. April. Jubiläumsfeier des e
Kirchengeſangvereins Michelſtadt. Am Samstag
und Sonntag veranſtaltete der Kirchengeſangverein Michelſtadt
ſein 45jähriges Beſtehen. Vor einem ausverkauften Hauſe zeigte
der aktive Chor unter Leitung ſeines Dirigenten Herrn Rektor
Lerch, daß man es ernſt nimmt mit der den
Kirchengeſangver=
einen geſtellten Aufgabe. Der Abend wurde eingeleitet mit einem
Muſikſtück, ſodann ſprach Herr Stadtpfarrer Hofmeyer herzliche
Worte der Begrüßung, die Feſtrede hatte Herr Pfarrer Bürſtlein=
Offenbach übernommen und entledigte ſich dieſer Aufgabe in agm fmeinde. Im Vereinshaus, ſprach Herr Pfarrer Roſenkranz
Zöchſt i. Odw. 19. April Die Odenwälder Volks= vorzüglicher Weiſe. Herr Oberpfarrer Colin=Beerfeldensübek= vor einer=ſtattlichen Zuhörerſchaft über das aktuelle Thema:
G.m. b. H., Höchſt i. Odw., hielt ihre Generalverſamm= brachte dann Grüße von den Kirchengeſangvereinen des=Odenwal=
igen aus dem Reingewinn beträgt das Eigenvermögen ſchule) gezeigt.
100 Mark, ein Zeichen für abſolute Sicherheit der dem
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw. 18. April.
Generalver=
anvertrauten Gelder. Der Sterbekaſſenfonds iſt auf=kfammlung des Kreisobſtbauvereins Erbach Herr
emäßer Höhe. Die zahlenmäßige Verringerung der SRaks Kreisdirektor von Werner begrüßte die Anweſenden und dankte
und Guthaben in laufender Rechnung wurde durch Ver= für das zahlreiche Erſcheinen. Im Namen der Gemeinde hieß Herr
g der Aktippoſten „ausgeliehenen Kapitalien” ausge= Bürgermeiſter Dingeldein die Herren des Obſtbauvereins herzlich
Der Umſatz belief ſich auf 11,5 Mill. Mark. Der Reinge= willkommen. Anſchließend wurde ein Film von der 37. Deutſchen
äuft ſich auf 3 72025 Mark und wird laut Beſchluß der landwirtſchaftlichen Wanderausſtellung, die im vorigen Jahre in
erſammlung wie nachſtehend verteilt: 5 Prozent Divi=” Hannover ſtattfand, vorgeführt. Die Rechnung für das verfloſſene
11950 Mark. Zuweiſung zum Reſervefonds 420 Mark. Jahr wurde genehmigt. Die einzelnen Ortsgruppen des
Vereins=
ig zur Betriebsrücklage 1000 Mark und Vortrag auf neue, gaben dann Bericht über ihre Tätigkeit in dem abgelaufenen Jahk.
180,75 Mark. Der Vorſitzende berichtete über die Tätig= Da der erſte Vorſitzende. Herr von Werner, aus dem Vevein aus=
Aufichtsrates und die Geſchäftsführung des Vorſtandes ſchied, wird für die Zukunft der zweite Vorſitzende=ocerr
Gieben=
as den Bericht über die im September v. J. ſtattgefun= hain aus Michelſtadt i. Odw., die Geſchäfte führen.
bliche Reviſion. Für das verſtorbene Vorſtandsmitglied.
ektor Weidmann, wurde der ſeitherige Stellvertreter und 2 —Dh. Unter=Oſtern, 19. April. Beigeordneter
Fröhlich=
des Aufſichtsrates, Kaufmann Philipp Vogt, einſtimmig 18gte ſein Amt nieder Neuwahl findet am 24. April
ektor gewählt. Der Aufſichtsrat wurde ergänzt injolge ſtttt. Bis jetzt iſt nur ein Wahlvorſchlag eingereicht für Herrn
durch die Herren Klingmann, Klotz und Scherer: Die /Weimar. — Unſere Gemeindejagd wird nun auch, nach
lan=
ſatzungsgemäß ausgeſchiedenen Mitglieder beider Organe// gem Hin und Her, am Samstag, den 23. I. M. verſteigert. Durch
wiedergewählt. Nach einem Vortrag des Herrn Reviſors, das ſeinerzeit von Herrn Freudenberger aus Weinheim eingeſetzte
wald über die derzeitige Lage und die nächſten Auf= Muffelwild, welches zu einer ſtattlichen Zahl herangewachſen
iſt=
r Genoſſenſchaft und ihrer Mitglieder wurde mit dem entſteht großer Wildſchaden.
für weitere genoſſenſchaftliche Zuſammenarbeit die Vers
Bg. Unter=Moſſau, 18. April. Wie das Poſtamt=Erbach
ſo=
g geſchloſſen.
Ueben bekannt gibt, verkehrt der Omnihus morgens ab 16. April
Erbach, 19. April. Reichsopfer und Werbetag wieder vorläufig bis zum Beginn des Sommerfahrplanes um 737
Gaſthaus „Zur Burg Breuberg” ab. Der Vorſitzende, Rek= des und aus dem Neckartal und nahm anſchließendoie Ehrung für
thes, gedachte der im vergangenen Jahre verſtorbenen langjährige Mitgliedſchaft vor. Es erhielten Ehrenurkunden: 27
glieder, deren Andenken die Verſammlung durch Erheben Mitglieder für 10—25jährige Zugehörigkeit, gewiß auch ein
Sißzen ehrte. Der verſtorbene Herr Weidmann gehörte, ehrendes Zeichen ſowohl für die Mitglieder als auch für den
Ver=
ſſenſchaft ſeit ihrer Gründung an und war über 34 Jahre ein. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Armin Hofmann, neben
rochen bis zu ſeinem Ableben in der Verwaltung tätig, ſeiner 25jährigen Mitgliedſchaft nun auch ſchon 10 Jahre
Vor=
ffalls verſtorbene Herr Scherer war ſeit 1898 Mitglied ſitzender, was der Dirigent, Herr Rektor Lerch, gebührend
wür=
rte ſeit 1901 dauernd dem Aufſichtsrat an. Der Jahres= digte. Ein erſtklaſſiges Programm, bei dem der aktive Chor
zei=
des Vorſtandes wurde von dem ſtellvertretenden Vor= gen konnte, daß er auch geſanglich voll auf der Höhe ſteht, bei dem
Kaufmann Philipp Vogt erſtattet. Dadurch, daß die weiter auch die vorzüglichen muſikaliſchen Darbietungen eines
das Vertrauen durch Befriedigung ihrer Einleger erhal= Michelſtädter Orcheſters nicht vergeſſen ſein ſollen, gab dem
Ju=
te, iſt ſie vor großen Erſchütterungen verſchont geblieben, biläumsfeſt den würdigen Rahmen. Auch die Soliſten des Abends.
e den Spareinlegern immer großes Entgegeukommen ge= die Herren L. Frank. E. Frey und W. Hegny ernteten für ihre
rden, ohne dabei die Kreditnehmer und übrigen Kunden vorzüglichen Geſangsvorträge lebhaften Beifall. — Nach dem
Feſt=
zu laſſen. Der Erfolg des abgelaufenen Jahres dürfe, gottesdienſt am Sonntag vormittag fand dann noch am Ehrenmal
hder Höhe der Dividende, die diesmal etwas unter dem für die Gefallenen des Weltkrieges auf dem alten Turnplatz eine
1tz für Spareinlagen bliebe, gemeſſen werden, ſondern kurze, aber ergreifende Gedächtnisfeier ſtatt. — Ausſtellung.
ſie die Genoſſenſchaft ihrer Aufgabe als Bank in dieſem der Gewerbeſchule Michelſtadt. Die Gewerbeſchule
jre gerecht geworden ſei. Der Bericht wurde ergänzt durch zeigte bis zum Montag in einer Ausſtellung die von ihren
Schü=
rAngen über Zinsſätze, Aufwertung alter Spareinlagen die lern angefertigten Arbeiten und Zeichnungen. Es waren
Plakat=
licht und perſönliche Unkoſten der Genoſſenſchaft, ſowie entwürfe, Zeichnungen für Geſchäftsſchilder uſw. zu ſehen. Aus
gen der Kreditrückzahlung. Anſchließend verlas der Rech= dem Schreinerberufe waren eingelegte Sachen vorhanden, ſogar
tmann die Jahresrechnung. Aus der gedruckt vorlie= eine Uhr war ſo hergeſtellt. Einſicht in die ſonſtigen theoretiſchen
Zermögensbilanz iſt zu erwähnen, daß die Schuld bei der Erforderniſſe der Bauberufe gaben aufliegende Hefte über Bau=
Uleichſtelle keine Erhöhung erfahren hat und daß die Re= konſtruktion, Statik, Kalkulation uſw. In einem Saale für ſich
eiter geſtärkt wurden. Einſchließlich der vorgeſchlagenen, wurden die Arbeiten der Berufsſchule (gewerbliche Fortbildungs=
gendherbergen. Am 16. und 17. April führte de Uhr ab hier nach Erbach mit Anſchluß nach Michelſtadt. Der
band für Deutſche Jugendherbergen mit Hilfe=efner
9 Ortsgruppen in den meiſten Teilen unſeres Väterlandes
eicsopfer= und Werbetag für Jugendherbergen durcht
Verbandsleitung iſt ſich bewußt, daß dieſe ſegensreiche
ur in der heutigen Notzeit als ein Werk der geſamten
Jugend auch der Unterſtützung und Förderung des
ge=
eutſchen Volkes bedarf. Auch in Erbach und in dem benach=
Nichelſtadt iſt man bereit, dem Jugendherbergswerk mit
äſten zu helfen. Zu dieſem Zweck fand am Freitag abend
„Schützenhof” eine gemeinſame Vorbeſprechung der
bei=
igruppen ſtatt. Vertreten waren aus Erbach der
Turn=
ie Mädchengruppe des Odenwaldklubs, die Jugendſchaft
char junger Nation, der Jungfrauenverein und der
Jüng=
in; aus Michelſtadt waren erſchienen die Vertreter des
enwaldklubs, der Leiter der Michelſtädter Spielſchar, der
Piadſinderbund und die Chriſtlichen Pfadfinder. Die
lungen ſtanden unter der Leitung des Herrn Lehrer
dem geſchäftsführenden Vorſitzenden des
Jugendher=
bandes. Nach längerer Beratung einigte man ſich dahin.
* Lausſanmlung abzuſehen, dafür aber anfangs Mai in
en Städichen Erbach und Michelſtadt unter Mitwirkung
Inen Jugendverbände je einen gemeinſamen Werbeabend
Iſtalten. Die einzelnen Punkte des Programms wurden
en beſprochen.
Tehorn, 19 April. Waſſerſtand des Neckars am
LL: 170 Meter, am 19. April: 190 Meter. (Morgens
Hernshein, 10 April. Waſſerſtand des Rheins
Frie 006 Meter; am 19. April: 004 Meter, (Morgens
Abendkurs iſt unverändert. — Hohes Alter. Am 18. April
feierte die älteſte Frau von Ober=Moſſau, Frau Eva Margarete
Pfeiffer Witwe, geb. Schüler, ihren 82. Geburtstag.
By. Hirſchhorn, 18. April. Altbürgermeiſter Zipp
geſtorben Kaum hat ſich der Grabhügel über der ſterblichen
Hülle des Elektrizitätswerksbeſitzers Herrn Franz Joſef Zipp
ge=
ſchlöſſen, als wiederum eine Trauerbotſchaft unſer Städtchen
durcheilte. Am 17. April, vormittags, verſchied im Heidelberger
Krankenhaus der Bruder des Obengenannten, Herr
Altbürger=
meiſter Joſef Ferdinand Zipp, im 75. Lebensjahre. Herr Zipp war
von 1905 bis 1918 Bürgermeiſter unſerer hieſigen Gemeinde, bis
er infolge einer ſchleichenden Krankheit von ſeinem
verantwor=
tungsvollen Poſten zurücktreten mußte. Gewiſſenhafte
Amtsfüh=
rung und große Beliebtheit bei der geſamten hieſigen Bevölkerung,
welcher er beſonders in den ſchweren Kriegszeiten ein väterlicher
Berater war, ſicherten ihm die Sympathie und Wertſchätzung der
hieſigen Einwohnerſchaft zu. Den von ſo ſchweren Schickſalsſchlägen
betroffenen Hinterbliebenen wendet ſich allgemeine Teilnahme zu.
Ein intereſſantes Esbzeriment. Oh ein Flm das jeſe Bau des
Himmels, das ſatte Grün der Wieſen und das leuchtende Gelb der
Blüten richtig wieder eben kann, das könuen Sie ſelbſt ſehr einfach
prüfen, wenn Sie die hübſche blau=gelbe Schachtel des Voigtländer=
Films mit einem mittleren Gelbfilter aufnehmen, Kommt dabei das
Blau ſo dunkel und das Gelb ſo hell wie in der Natur ſſo gibt es ſtets
der Voigtländer=Film mit einem Voigtländer=Normalfilter Beta,
vier=
fach, wieder), dann können Sie beruhigt ſein. Wird aber das Blau
faſt ebenſo hell wie das Gelb, oder wvornöglich noch heller, dann nehmen
Sie lieber von jetzt ab den farbenrichtigen Voigtländer Film, (1 Bln 4113
Dp. Zwingenberg, 19. April. Vorgeſtern fand eine Uebung der
Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaften ſtatt, bei
welcher ſich das große Intereſſe der Feuerwehrleute für ihre
edle Sache erneut zeigte. — Die hieſige Ortsgruppe des
Oden=
waldklubs unternahm am Sonntag eine Tageswanderung von
Zwingenberg über das Fürſtenlager nach Elmshauſen—Knoden——
Schammbach-Bensheim. Trotz trüben Himmels war die
Beteili=
gung und auch die Stimmung eine gute.
U. Heppenheim a. d. B., 18. April. Evangeliſche Ge=
„China än der Schwelle einer neueren Zeit‟. Seine lehrreichen
Ausfährungen fanden in zahlreichen Lichtbildern eine
vortreff=
liche Illuſtration — Odenwaldklub. Nach längerer Pauſe
zunternahm die hieſige Ortsgruppe eine größere Tageswanderung,
die vielen Wanderern zum Teil neue, bisher unbeſichtigte Gebiete
erſchloß. Von Weinheim aus führte der Marſch entlang des
Berck=
heimſchen Parkes zum Gedenkſtein der Ortsgruppe Weinheim und
zum Pavillon. Ein weites Blickfeld bot ſich dem Beſchauer. Nach
Beſichtigung des Cedernhains führte der Weg die Wendſteige
auf=
wärts auf den Geiersberg, von wo aus man einen ſelten ſchönen
Einblick in den tiefen Odenwald, auf die blühende Bergſtraße und
in das Ried genoß. Nach kurzer Raſt in Ober=Flockenbach führte
die Wanderung nach dem Eichelberg mit der Mannheimer Hütte,
herunter nach Rippenweiher und dem idylliſch gelegenen Heiligen
Kreuz zur Endſtation Großſachſen.
8. Lampertheim, 18. April. Betriebsaufnahme im
umgebauten Poſtgebäude. Seit September v. J.
befan=
dew ſich die Dienſträume des Poſtamtes in einem Saale der
Eber=
hackbſchen Zigarrenfabrik in der Ernſt=Ludwigſtraße, da aſt dem
Poſtgebäude bedeutende Erweiterungs= und Umbauten
vorge=
nemmen wurden. Mit dem geſtrigen Tage wurde der Betrieb
wieder in dasſelbe zurückverlegt. Die Dienſträume ſind jetzt der
Neuzeit entſprechend eingerichtet. In nächſter Zeit wird auch der
Selbſtanſchluß in der Telephonie fertiggeſtellt ſein. Die
Haus=
anſchlüſſe wurden inzwiſchen ſchon entſprechend umgeſtaltet.
Anerkennung für jungen Lebensretter. Der
Bootshausbeſitzer Kern brach im Dezember vor. Js. auf dem Eis
des Altrheins ein und verſchwand in den Fluten. Er verſuchte
verzweifelnd, ſich zu retten, aber alle Verſuche mißlangen. Er gab
ſeinem am Ufer ſtehenden 11jährigen Sohne Anleitungen, die zu
ſeiner Rettung führen konnten. Der kleine Haus ſchaffte denn
auch ein Brett herbei, an welchem ein Seil befeſtigt wurde, ſchob
es auf der Eisfläche vor ſich her bis zur Unfallſtelle, und ſo gelang
es, an demſelben den Vater dem ſicheren Tode zu entreißen.
Nun=
mehr wurde dem tapferen Jungen durch den Bürgermeiſter, im
Auftrag des Miniſters des Innern eine Ehrenurkunde für
Lebens=
gettung und ein Geldgeſchenk von 20 RM. überreicht.
42. Langen, 17. April. Handwerkertagung. Am
heu=
tigen Sonntag fand hier im Gaſthaus „Zur Roſe” eine ordentliche
Mitgliederverſammlung des Bezirksverbandes Offenbach=Weſt
ſtatt. Nach Entgegennahme des Geſchäftsberichtes ſchritt man zur
Bildung eines ſozialpolitiſchen und eines kommunalpolitiſchen
Ausſchuſſes. Syndikus Dr. Kirmaier von der Handwerkskammer=
Nebenſtelle Offenbach hielt ein Referat über Handwerkerfragen
in der jetzigen Notzeit.
4e =Worms, 19. April. Verbrüht. Das viereinhalbjährige
Kind eines Weſthofener Vollziehungsbeamten fiel in einem
unbe=
wachten lAugenblick in die Badewanne, die mit kochend heißem
Waſſer gefüllt war. Obwohl das verunglückte Kind ſofort in das
Städtiſche Krankenhaus verbracht wurde, ſtarb es vorgeſtern an
den gkäßlichen Brandwunden. — Grabungen am
Nord=
kurm der Liebfrauenkirche. Mit behördlicher
Genehmi=
gung wurde am Samstag mit der Offenlegung eines vermauerten
Schachtes am Nordturm der Liebfrauenkirche begonnen. Es wurde
feſtgeſtellt, daß der Schacht in einer Tiefe von etwa 1,50 bis 2
Meter unter dem Nordturm verläuft. Er ſtammt ohne Zweifel
aus der Zeit der Zerſtörung der Stadt Worms, 1689, als die
Franzoſen den Dom und die Liebfrauenkirche ſprengen wollten.
Zweifellos diente der Schacht als Pulverkammer; glücklicherweiſe
kamen jedoch die Mordbrenner damals nicht dazu, dieſe erhabenen
Zeugen einer ſtolzen Vergangenheit zu vernichten. Am Ende des
Schachtes ſtieß man auf eine mit maſſiven Quaderſteinen
ver=
mauerte Pforte die ſicherlich zu einem Gewölbe führt, das ſich
unter dem Kirchenſchiff ausdehnen wird. Augenblicklich mangelt
es leider an den nötigen Geldmitteln, um durch umfangreiche
Grabungen intereſſantes Material ans Tageslicht zu fördern, das
uns Aufſchluß über die Zeit vor der Zerſtörung unſerer Stadt
gäbe.
* Friedberg, 19. April. Eines der bedeutendſten Geldinſtitute
der Wetterau, die Wetterauer Volksbank, hielt unter
dem Vorſitz von Rechtsanwalt Schröder ſeine Hauptverſammlung
ab. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß die Bank das Kriſenjahr 1931
als ein geſundes und lebensfähiges Inſtitut gut überſtanden hatte.
Die Bilanzſumme erreichte eine Höhe von 1,3 Millionen RM.,
die Rücklage beläuft ſich auf 48 000 RM., die Geſchäftsguthaben
betragen 128 220 M., die Haftſumme 678 001 M. Die Spareinlagen
betragen 770 800 RM., bei einer Mitgliederzahl von 482 Sparern.
Von dem Reingewinn in Höhe von 17 200 RM. konnten 6 Proz.
als Dividende verteilt werden.
Seite 8 — Nr. 110
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite
Ende
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Wahl
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ware
vor
mit
Ruck
Die Eheleute Hch. Hamm und Frau
Katharine geb. Deußer, Weiterstadt
feiern am 21. April das Fest der
Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldenen. 5993
Mif „uoch, 20. Apr
Todesanzeige.
Am18. April verſchied nach kurzem
Leiden unſereliebe Mutter, Groß=
und Urgroßmutter, Schweſter und
Tante, Frau
Anna Gerhard
geb. Bechtel
im 81. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Gerhard
Ehriſtine Wahlig, geb. Gerhard
Tina Zauſch, geb. Bechtel
Familie Franz Bechtel.
Darmſtadt, den 18. April 1932.
Die Beerdigung findet am
Donnerstag, den 21. April,
vor=
mittags 11 Uhr auf dem
Fried=
hof an der Nieder
Ramſtädter=
ſtraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen treuſorgenden, lieben
Mann, unſeren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Ludwig Haſſenzaht III.
Fabrikant
geſtern nachmittag 3½ Uhr plötzlich und unerwartet aus ſeinem
arbeits=
reichen Leben in ein beſſeres Jenſeits zu ſich abzurufen.
Für die trauernd Hinterbliebenen:
Frau Margarethe Haſſenzahl, geb. Stein.
Pfungſtadt, Gernsheim, den 20. April 1932.
(6044
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. April 1932, nachmittags
3 Uhr, vom Sterbehaus, Seileiſiraße 11, aus ſiatt. Einſegnung
10 Minuten vorher.
Mein trengeliebter Maun, unſer lieber, guter
Vater, Großvater, Bruder, Schwiegervater,
Schwa=
ger und Onkel
Herr Georg Horn
Privatier in Lindenberg i. Allgäu
iſt am 15 April, vormittags 8 Uhr, im 80,
Lebens=
jahre ſanft im Herrn entſchlafen,
In tiefer Traner:
Frau Katharina Horn
mit Angehörigen.
Lindenberg; Darmſtadt, den 20. April 1982,
Die Beerdigung hat am 17. April in Lindenberg
ſtattgefunden.
(5994
Dankſagung.
Für die uns in ſo reichem Maße
erwieſene Teilnahme beim Hinſcheiden
unſerer unerſetzlichen Mutter ſprechen
wir unſeren herzlichſten Dank aus.
Georg Finkernagel
Familie Max Gerbert.
Darmſiadt, den 20. April 1932.
Schuchardſtraße 13.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem Heimgang unſeres
unvergeß=
lichen EEntſchlafenen jagen wir Allen,
insbe=
ſondere Herrn Pfarrer D. Bergér für die
troſi=
reichen Worte am Grabe, ſowie der
Schuh=
macher=Innung Darmſtadt unſeren innigſten
Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Fran Marg. Germann, geb. Walter
und Kinder.
Darmſtadt, den 19. April 1932.
(6011
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 110 — Seite 9
20. April
WRiesentaube Miegt ider denGzean
Dr. Rumplers Flugbook in Sichk! — Geſpräch mit einem Erfinder.
eri
Eist
urn
tmt
Uur1
der bekannte Konſtrukteur und Erfinder Dr.
Rumpler ein Transozean=Flugboot für den
regel=
mäßigen Amerika=Verkehr geſchaffen. An ſeinem
Reich mit finanziellen Mitteln beteiligt.
Wir ſind in der Lage, als erſte ausführlich
über dies wohl bedeutendſte internationale
Flug=
projekt der Gegenwart zu berichten.
it Dr. Rumpler, dem Erfinder und Flugzeugbauer,
an Wizard” (deutſchen Zauberer), wie ihn die
Ame=
nen in Berührung kommt, kann ſich des Eindruckes
cht; die ſchmale, hohe Stirn, das weiche Haar, das
Auge, das geiſtig modellierte Geſicht ließen eher auf
ſer oder Dichter ſchließen, als auf eine Perſönlichkeit
er Energie und induſtrieller Bedeutung, der einſt eine
ze von Flugzeugen aus dem Boden ſtampfte. Dieſer
s Schöpferiſchen, Geſtaltenden vertieft ſich noch, wenn
ſchzigjährige von ſeinem Lebenswerk ſpricht, in dem
tiſche Magie eines ganzen Zeitalters ſpiegelt. Sein in
unte voraustaſtender Geiſt konzipierte mit
ſchöpferi=
igbootes, das die Welt je geſehen hat.
Der neue Transvzean=Rumpler.
ze Gebiet der modernen Kraftmaſchine befruchtet hat)
ie Zeichnungen, die wändelang in ſeinem
Arbeits=
gebreitet ſind, eine Galerie von graphiſchen Darſtel=
Längs= und Querſchnitten, eine Parade von exakten
n. von Millimeterkünſten des Gehirns und der
Reiß=
er ſyſtematiſche Niederſchlag von 10 langen Jahren
tfagender Forſcherarbeit. Der Laie ſteht mit
gänz=
figkeit vor dieſen erſchreckend unnahbar ſcheinenden
r Sachlichkeit, doch dauert es nicht lange, ſo beginnt
dem freundlich deutenden Wort des Geſtalters dieſer
Ordnung, die Zweckmäßigkeit, ja die kriſtalliſche
t ahnen, die hier in dieſen Konſtruktionen
eingefan=
einſt dem Erfinder bei der Geburt der Idee, ſo
ver=
uch in ſeiner Vorſtellungskraft das Bild eines
rieſen=
nfliegers: weitaus klafternd, mit einer Flügelſpanne
er erhebt er ſich mit 10 tauſendpferdigen
rauſchend über ſeinem Startplatz. Mehr als 150
aben ſich dem neuen Ozeanphönix anvertraut und
an ſeinem eleganten Flugbild mit der
kühngeſchnitte=
nie, die mit 300 Stundenkilometern die
zneidet, nicht die geringſte Belaſtung an, denn
ſämt=
a ſind in die Tragflächen eingebaut . . . ſie ſind nicht
igfel, ſondern dem tätigen Organismus des
Flug=
erkbar einverleibt und gleichzeitig der Geräuſchzone
In zehnjähriger geheimer Forſcher=Arbeit hat / Speiſezimmer, die elektriſche Küche und was ſonft zur
Beſich=
tigung reizt in einem ſo komfortabel eingerichteten Verkehrsmittel,
Beliebt es, durch den 2, 30 Meter hohen Gang zu pilgern,
Zuſtandekommen ſind die ſtaatlichen Verſuchsan= der wie ein bequemer Wandelgang quer durch die Tragflächen
ſtalten in Hamburg und Göttingen wie auch das läuft, oder das Spiel der 10 Druckpropeller zu
bewun=
dern, deren Surren nur gedämpft in die Kabinen der Stirnſeite
dringt, da der Fahrwind das Geräuſch nach hinten entführt. Um
5 Uhr wird zum Tee gebeten, während die Landſchaft pfeilſchnell
verübereilt, um 7 Uhr liefert die elektriſche Muſterküche ein
ſchmackhaftes Dinner, Mit lautloſer Pünktlichkeit und geſchulter
Eilfertigkeit entwickelt ſich das Programm der Reiſe wie auf
einem großen Schiff, es fehlt nicht Muſik, Unterhaltung und
ren, daß eine künſtleriſch geartete Perſönlichkeit hinreichende Bequemlichkeit für die Uebernachtung. — In
Southampton waſſert der Ozean=Rumpler an, um in kurzer
Zwiſchenlandung die engliſchen und franzöſiſchen Paſſagiere
auf=
zunehmen — um 8 Uhr am nächſten Morgen, ehe noch die
Fahr=
gäſte ſich den Schlaf aus den Augen gerieben haben, ſchwebt das
Boot ſchon mitten über dem Ozean, mit dem Kurs auf
Neiw York. Erſtes Frühſtück — zweites Frühſtück — Lunch —
Erregung der Feſtlandnähe. Durch die Kabinenfenſter bricht das
eigentümliche ſilbrige Licht des amerikaniſchen Himmels. Zwiſchen
Kaffee und Zigarette kommt die Freiheitsſtatue in Sicht, und
ſtigkeit das Zukunftsbild eines Transozean=Rieſen, des, noch bevor 24 Stunden ſeit dem Abflug von Berlin vergangen
ſind, geht der Rumpler auf den meilenweiten Untiefen des
Fahrwaſſers nieder und arbeitet ſich mit eigener Kraft in die
Hudſon=Bay. Alles in allem eine genußreiche, ſchnelle, ſichere
nſtrukteur (der durch ſeine vielfältigen Erfindungen / Fahrt”, ſchließt Dr. Rumpler dieſen freundlichen Ausblick, „für
jede Art von Wetter mit 100 Prozent Sicherheit errechnet und
für die internationalen Blitzfahrer nach Amerika nicht teurer als
Schiffskabine erſter Klaſſe, nämlich etwa fünfzehnhundert Mark.”
Vor allem Sicherheit!
„Dieſes ,Zauberwort” richtete ſich nur auf höchſt praktiſch
und einfach ſcheinende Aufgaben: neben der Schnelligkeit auch
größtmögliche Sicherheit für 150 Menſchenleben zu ſchaffen.
Zu=
nächſt mußte das gefährliche ,Biegungsmoment;, das beſondere
Sorgenkind jedes Großflugzeuges mit neuartigen Mitteln
behan=
delt werden, das um ſo ſtörender iſt, je mehr Gewichte ſich in
einem Teil des Flugzeuges zuſammenballen. Durch völlige
Dezentraliſation aller Laſten, durch den harmoniſch
gegliederten Kabineneinbau und vor allem die gleichmäßige Ver=
en Sie den Gedanken an einen Ueberſee=Flug
fort=
ſagt Dr. Rumpler lächelnd, ſo iſt es leicht, der
An=
ich die Gedankenſkizze zu Hilfe zu kommen, die mor=
Virkſamkeit ſein wird:
er Sommertag funkelt über dem Wannſee, dem
nid Heimathafen des Rumpler=Transozean=
Flug=
tlliſch ſchimmernd liegt der fliegende Ozeanrieſe auf
den Flut, umſchwärmt von einer Flottille von
Seg=
dtorbooten. Jetzt ertönt das Startkommando, Tücher
zahlloſen Kabinenfenſtern. Die Motoren ſpringen an
ne breite glänzende Gaſſe zieht der Vogel gemächlich
nen See. Einen Augenblick kurvt er wie ein ſilberner
weitgeſpannten Flügeln, dann dreht er ſich in den
chießt, ſich ſchnell von der Waſſerfläche hebend, mit
cenkraft und einer Anfangsgeſchwindigkeit von 280
in ſpitzem Winkel gegen den wolkenloſen Himmel.
nur, dann verklingt das Motorengeräuſch, das
Flammenbild am Horizont ſchrumpft ein und löſt
flimmernden Luft.
richten ſich die Amerikafahrer gemütlich ein und
je „Hausgelegenheit” an: die Rauch=, Leſe= und
Eine Schreibmaſchine für 8 Mark.
Die elektriſche Schreibmaſchine
des Schweizer Erfinders Georg Pelleton,
die ſo einfach konſtruiert iſt, daß ſie angeblich für den Preis von
2 Dollar (8,40 RM.) hergeſtellt werden kann. Pelleton hat ſeiner
Maſchine daher auch den Namen „Studenten=Schreibmaſchine‟
gegeben.
teilung der 10 Motoren über den ganzen Tragflächen=
Innen=
raum glaube ich dieſes Gefahrenmoment auf zuverläſſigſte Weiſe
beſeitigt zu haben. Dieſe Auflöſung der Kraftquelle in 10
Einzel=
faktoren hat ferner den Vorteil, daß im Anfang der Fahrt 4
Motoren und gegen Ende der Reiſe ſogar 6 Motoren wegen
irgendwelcher Störungen ruhig ausfallen können, ohne die
planvolle Ozeanüberquerung im geringſten zu beeinträchtigen.
Bedeutungsvoll iſt es ſchließlich auch noch, daß weder in der
Nähe der Fluggäſte noch des techniſchen Perſonals irgendwelche
Brennſtoffe lagern, da die Benzin=Behälter nicht innerhalb der
Tragflächen, ſondern in den beiden Booten untergebracht ſind.”
Wann fliegen wir nach Amerika?
„So iſt alles getan, was der techniſche Hochſtand unſeres
Zeitalters zu bieten vermag, um ein deutſches Ueberſee=Flugboot
zu ſchaffen, das die längſt erſehnte ſyſtematiſche Bedeutung
gewinnen muß im Verkehr von Kontinent zu Kontinent. Die
Gutachten und langjährigen, mit Reichsmitteln durchgeführten
Modellprüfungen der maßgebenden Stellen; der hydro= und
gero=dynamiſchen Verſuchsanſtalt in Hamburg und
Göttin=
gen ergaben einen ausgezeichneten Befund. Bei den deutſchen
Fachkreiſen wie in New York, wo ich im Vorjahre mein Projekt
vortrug, fand ich einefaſt unerwartete Begeiſterung.
Die Weltwirtſchaftskriſe verzögert augenblicklich die
hoffnungs=
voll begonnenen Finanzierungsverhandlungen mit Amerika, doch
habe ich keine Zweifel in eine endgültige Verwirklichung meiner
Pläne, ſobald auch nur eine leiſe Hoffnung auf Beſſerung der
Geſamtlage beſteht . . ., was nach meiner Ueberzeugung ſehr
bald ſein dürfte”, ſchließt Dr. Rumpler die intereſſante
zwei=
ſtündige Unterredung. „Und ich habe mit meinem Optimismus
immer Recht behalten.”
Dr. Ernſt Keienburg, Bexlin.
Geſchäftliches.
Bruchleidende ſowie die Herren Aerzte werden auf die
An=
zeige der Firma Paul Fleiſcher, Freisbach (Pfalz), in der heutigen
Nummer aufmerkſam gemacht.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 20. April.
10.20: Schulfunk: Eine halbe Stunde am Bankſchalter.
15.20: Stunde der Jugend. Rheinfahrt in alter Zeit. — Fried
Stern erzählt Geſchichten von malenden Dichtern.
17.00: München: Unterhaltungsmuſik. Werke von Moſzkowſki, Joh.
Strauß, Flotow, Komzak u. a.
18.25: Prof. Dr. Preiſendanz: Von alten Zauberbüchern.
18.50: Mannheim: Dr. Menninger: Rechenkniffe. Luſtiges und
vor=
teilhaftes Rechnen.
19.30: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe — Ihr Weſen
und ihre Bedeutung.
20.00: Liederſtunde. Ausf.: Joh. Willy (Bariton), H. Rosbaud
(Klavier).
21.00: Unbekanntes von Bekannten. Ein Eſſay mit Beiſpielen von
Dr. Leppmann.
21.40: Unterhaltungsmuſik.
22.20: Berlin: Irland — Englands große Sorge, Zeitbericht,
be=
arbeitet von Actualis.
23.00: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 20. April.
9.00: Schulfunk: Ein Wilhelm Buſch=Spiel: Fips der Affe.
9.30: H. E. Hirſchberg: Perſönliche Arbeitstechnik.
10.10: Schulfunk: Eine Donaufahrt von Paſſau zum Schwarzen
Meer.
14 30: Jugendſtunde: Muſikaliſche Bilderbogen.
15.00: Dr. Weiſe: Ben Akiba ſagt Gedankenloſigkeiten.
15.45: Dr. Margarete Altmann: Wie gewinnt die Landfrau eine
hygieniſch=einwandfreie Milch?
16.00: Dr. Wenke: Aus der Dichtung der Gegenwart.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Zörner: Welche Siedlerſtellen ſind heute rentabel?
18.00: R. Hernried u. Mitw.: Das Orcheſter und ſeine Inſtrumente.
18.30: Prof. Krauſe: Pflanzengeſellſchaften unſerer Heimat.
19.00: Prof. Dr. Müller: Wie ſuchen die Verbraucher die
Wirt=
ſchaftskriſe zu überwinden?
19.30: Königsberg: Alte und neue Tänze, Ausf.: Kl. Orag=Orcheſter.
Kapelle Ednur Runde.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.15: Geheimrat Prof. Dr. Waetzoldt: Goethe und die bildende
Kunſt.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.20: Hamburg: Unterhaltungskonzert des Norag=Orcheſters.
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Aürnberg, Kühnertsgaſſe 33
fernſprecher 2413
*
Die „Nürnberger Bürgerzeitung” iſt das Sprachrohr
des Nürnberger und fränk. Hausbeſitzes, des
Gaſt=
wirte=Gewerbes, des ſelbſtändigen Handwerkes und
Gewerbes wie überhaupt des geſamten Mittelſtandes.
Die wöchentlich erſcheinenden Beilagen „Nürnberger
Hausbeſitzer=Zeitung”, „Fränk. Gaſtwirte=Zeitung”
und „Süddeutſche Mittelſtands=8eitung” erfreuen
ſich an Hand ihrer wertvollen redaktionellen Beiträge
größter Beachtung, ſtets ſteigender Beliebtheit und
ſtempeln die „Nürnberger Vürger=Zeitung” zur
größten deutſchen Mittelſtandszeitung im Sinne
der Wirtſchaftspartei.
Das geſteigerte Intereſſe überträgt ſich naturgemäß
auch auf den Anzeigenteil, ſo daß Anzeigen von
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fallend guten Erfolgen begleitet ſind. gor=
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Seite 8 — Nr. 110
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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fina
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im.
Sta
de
Mit uoch, 20. April 193.
A
Die Eheleute Hch. Hamm und Frau
Katharine geb. Deußer, Weiterstadt
feiern am 21. April das Fest der
Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldenen. 5993
Todesanzeige.
Am18. April verſchied nach kurzem
Leiden unſereliebe Mutter, Groß=
und Urgroßmutter, Schweſter und
Tante, Frau
Anna Gerhard
geb. Bechtel
im 81. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Gerhard
Ehriſtine Wahlig, geb. Gerhard
Tina Zauſch, geb. Bechtel
Familie Franz Bechtel.
Darmſtadt, den 18. April 1932.
Die Beerdigung findet am
Donnerstag, den 21. April,
vor=
mittags 11 Uhr auf dem
Fried=
hof an der Nieder
Ramſtädter=
ſtraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen treuſorgenden, lieben
Mann, unſeren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Ludwig Haſſenzahl III.
Fabrikant
geſtern nachmittag 3½ Uhr plötzlich und unerwartet aus ſeinem
arbeits=
reichen Teben in ein beſſeres Jenſeits zu ſich abzurufen.
Für die trauernd Hinterbliebenen:
Frau Margarethe Haſſenzahl, geb. Stein.
Pfungſtadt, Gernsheim, den 20. April 1932.
(6044
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. April 1932, nachmittags
3 Uhr, vom Sterbehaus, Seileiſtraße 11, aus ſiatt. EEinſegnung
10 Minuten vorher.
Mein trengeliebter Maun, unſer lieber, guter
Vater, Großvater, Bruder, Schwiegervater,
Schwa=
ger und Onkel
Herr Georg Horn
Privatier in Lindenberg i. Allgän
iſt am 15 April, vormittags 8 Uhr, im 80,
Lebens=
jahre ſanft im Herrn entſchlafen,
In tiefer Traner:
Frau Katharina Horn
mit Angehörigen.
Lindenberg; Darmſtadt, den 20. April 1982,
Die Beerdigung hat am 17. April in Lindenberg
ſtattgefunden.
(5994
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Dankſagung.
Für die uns in ſo reichem Maße
erwieſene Teilnahme beim Hinſcheiden
unſerer unerſetzlichen Mutter ſprechen
wir unſeren herzlichſten Dank aus.
Georg Finkernagel
Familie Max Gerbert.
Darmſiadt, den 20. April 1932.
Schuchardſfraße 13.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem Heimgang unſeres
unvergeß=
lichen Entſchlafenen jagen wir Allen,
insbe=
ſondere Herrn Pfarrer D. Bergér für die
troſi=
reichen Worte am Grabe, ſowie der
Schuh=
macher=Innung Darmſtadt unſeren innigſien
Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Fran Marg. Germann, geb. Walter
und Kinder.
Darmſiadt, den 19. April 1932.
Liebfrauenſtr. 40.
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„Ueber Nacht gestind?
Fastjede Krankheit keiidar:
Redner: Psychologe Karl Boemer
Keine Kräuter-Tee-Kuren / Keine
Bestrah-
lungen / Keine Arzneien / Völlig neue Wese!
Der Tod sitzt im Blut und Barm.
Eintritt frei! Jngendliche kein Zntritt.
Nicht zu verwechseln mit anderen Vorträgen über
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 110 — Seite 9
h. 20. April 12,3
Dr. Rumplers Flugbook in Sichk! — Geſpräch mit einem Erfinder.
In zehnjähriger geheimer Forſcher=Arbeit hat
der bekannte Konſtrukteur und Erfinder Dr.
Rumpler ein Transozean=Flugboot für den regel=
Zuſtandekommen ſind die ſtaatlichen
Verſuchsan=
ſtalten in Hamburg und Göttingen wie auch das
Reich mit finanziellen Mitteln beteiligt.
Wir ſind in der Lage, als erſte ausführlich
über dies wohl bedeutendſte internationale
Flug=
projekt der Gegenwart zu berichten.
mit Dr. Rumpler, dem Erfinder und Flugzeugbauer,
man Wizard” (deutſchen Zauberer), wie ihn die
Ame=
nnen, in Berührung kommt, kann ſich des Eindruckes
hren, daß eine künſtleriſch geartete Perſönlichkeit
teht: die ſchmale, hohe Stirn, das weiche Haar, das
e Auge, das geiſtig modellierte Geſicht ließen eher auf
ſiker oder Dichter ſchließen, als auf eine Perſönlichkeit
ner Energie und induſtrieller Bedeutung, der einſt eine
nee von Flugzeugen aus dem Boden ſtampfte. Dieſer
des Schöpferiſchen, Geſtaltenden vertieft ſich noch, wenn
Sechzigjährige von ſeinem Lebenswerk ſpricht, in dem
hniſche Magie eines ganzen Zeitalters ſpiegelt. Sein in
ehnte voraustaſtender Geiſt konzipierte mit
ſchöpferi=
chtigkeit das Zukunftsbild eines Transozean=Rieſen, des
lugbootes, das die Welt je geſehen hat.
Der neue Transozean=Rumpler.
Lonſtrukteur (der durch ſeine vielfältigen Erfindungen
unze Gebiet der modernen Kraftmaſchine befruchtet hat)
die Zeichnungen, die wändelang in ſeinem Arbeits=
1sgebreitet ſind, eine Galerie von graphiſchen
Darſtel=
m Längs= und Querſchnitten, eine Parade von exakten
gen, von Millimeterkünſten des Gehirns und der
Reiß=
der ſyſtematiſche Niederſchlag von 10 langen Jahren
entfagender Forſcherarbeit. Der Laie ſteht mit
gänz=
loſigkeit vor dieſen erſchreckend unnahbar ſcheinenden
der Sachlichkeit, doch dauert es nicht lange, ſo beginnt
r dem freundlich deutenden Wort des Geſtalters dieſer
die Ordnung, die Zweckmäßigkeit, ja die kriſtalliſche
zu ahnen, die hier in dieſen Konſtruktionen
eingefan=
ie einſt dem Erfinder bei der Geburt der Idee, ſo
ver=
auch in ſeiner Vorſtellungskraft das Bild eines
rieſen=
eanfliegers: weitaus klafternd, mit einer Flügelſpanne
ieter erhebt er ſich mit 10 tauſendpferdigen
n rauſchend über ſeinem Startplatz. Mehr als 150
haben ſich dem neuen Ozeanphönix anvertraut und
man ſeinem eleganten Flugbild mit der
kühngeſchnitte=
llinie, die mit 300 Stundenkilometern die
ſſchneidet, nicht die geringſte Belaſtung an, denn
ſämt=
nen ſind in die Tragflächen eingebaut . . . ſie ſind nicht
ſängſel, ſondern dem tätigen Organismus des
Flug=
merkbar einverleibt und gleichzeitig der Geräuſchzone
ſchen Sie den Gedanken an einen Ueberſee=Flug
fort=
ſagt Dr. Rumpler lächelnd, ſo iſt es leicht, der
An=
durch die Gedankenſkizze zu Hilfe zu kommen, die
mor=
e Wirkſamkeit ſein wird:
oher Sommertag funkelt über dem Wannſee dem
und Heimathafen des Rumpler=Transozean=
Flug=
etälliſch ſchimmernd liegt der fliegende Ozeanrieſe auf
Inden Flut, umſchwärmt von einer Flottille von Seg=
Motorbooten. Jetzt ertönt das Startkommando, Tücher
18 zahlloſen Kabinenfenſtern. Die Motoren ſpringen an
eine breite glänzende Gaſſe zieht der Vogel gemächlich
ffenen See. Einen Augenblick kurvt er wie ein ſilberner
tit weitgeſpannten Flügeln, dann dreht er ſich in den
d ſchießt, ſich ſchnell von der Waſſerfläche hebend, mit
torenkraft und einer Anfangsgeſchwindigkeit von 280
n in ſpitzem Winkel gegen den wolkenloſen Himmel.
tute nur, dann verklingt das Motorengeräuſch, das
he Flammenbild am Horizont ſchrumpft ein und löſt
der flimmernden Luft.
ſen richten ſich die Amerikafahrer gemütlich ein und
die „Hausgelegenheit” an: die Rauch=, Leſe= und
Streng ſolides
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Speiſezimmer, die elektriſche Küche und was ſonft zur
Beſich=
tigung reizt in einem ſo komfortabel eingerichteten Verkehrsmittel,
Beliebt es, durch den 2, 30 Meter hohen Gang zu pilgern,
mäßigen Amerika=Verkehr geſchaffen. An ſeinem der wie ein bequemer Wandelgang quer durch die Tragflächen
läuft, oder das Spiel der 10 Druckpropeller zu
bewun=
dern, deren Surren nur gedämpft in die Kabinen der Stirnſeite
dringt, da der Fahrwind das Geräuſch nach hinten entführt. Um
5 Uhr wird zum Tee gebeten, während die Landſchaft pfeilſchnell
vorübereilt, um 7 Uhr liefert die elektriſche Muſterküche ein
ſchmackhaftes Dinner. Mit lautloſer Pünktlichkeit und geſchulter
Eilfertigkeit entwickelt ſich das Programm der Reiſe wie auf
einem großen Schiff, es fehlt nicht Muſik, Unterhaltung und
hinreichende Bequemlichkeit für die Uebernachtung. — In
Sonthampton waſſert der Ozean=Rumpler an, um in kurzer
Zwiſchenlandung die engliſchen und franzöſiſchen Paſſagiere
auf=
zunehmen — um 8 Uhr am nächſten Morgen, ehe noch die
Fahr=
gäſte ſich den Schlaf aus den Augen gerieben haben, ſchwebt das
Boot ſchon mitten über dem Ozean, mit dem Kurs auf
New York. Erſtes Frühſtück — zweites Frühſtück — Lunch —
Erregung der Feſtlandnähe. Durch die Kabinenfenſter bricht das
eigentümliche ſilbrige Licht des amerikaniſchen Himmels. Zwiſchen
Kaffee und Zigarette kommt die Freiheitsſtatue in Sicht, und
noch bevor 24 Stunden ſeit dem Abflug von Berlin vergangen
ſind, geht der Rumpler auf den meilenweiten Untiefen des
Fahrwaſſers nieder und arbeitet ſich mit eigener Kraft in die
Hudſon=Bay. Alles in allem eine genußreiche, ſchnelle, ſichere
Fahrt” ſchließt Dr. Rumpler dieſen freundlichen Ausblick, „für
jede Art von Wetter mit 100 Prozent Sicherheit errechnet und
für die internationalen Blitzfahrer nach Amerika nicht teurer als
Schiffskabine erſter Klaſſe, nämlich etwa fünfzehnhundert Mark.”
Vor allem Sicherheit!
„Dieſes ,Zauberwort” richtete ſich nur auf höchſt praktiſch
und einfach ſcheinende Aufgaben: neben der Schnelligkeit auch
größtmögliche Sicherheit für 150 Menſchenleben zu ſchaffen.
Zu=
nächſt mußte das gefährliche ,Biegungsmoment;, das beſondere
Sorgenkind jedes Großflugzeuges mit neuartigen Mitteln
behan=
delt werden, das um ſo ſtörender iſt, je mehr Gewichte ſich in
einem Teil des Flugzeuges zuſammenballen. Durch völlige
Dezentraliſation aller Laſten, durch den harmoniſch
gegliederten Kabineneinbau und vor allem die gleichmäßige Ver=
Eine Schreibmaſchine für 8 Mark.
Die elektriſche Schreibmaſchine
des Schweizer Erfinders Georg Pelleton,
die ſo einfach konſtruiert iſt, daß ſie angeblich für den Preis von
2 Dollar (8,40 RM.) hergeſtellt werden kann. Pelleton hat ſeiner
Maſchine daher auch den Namen „Studenten=Schreibmaſchine‟
gegeben.
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rA 244 Geſchſt.
(4961a
teilung der 10 Motoren über den ganzen Tragflächen=
Innen=
raum glaube ich dieſes Gefahrenmoment auf zuverläſſigſte Weiſe
beſeitigt zu haben. Dieſe Auflöſung der Kraftquelle in 10
Einzel=
faktoren hat ferner den Vorteil, daß im Anfang der Fahrt 4
Motoren und gegen Ende der Reiſe ſogar 6 Motoren wegen
irgendwelcher Störungen ruhig ausfallen können, ohne die
planvolle Ozeanüberquerung im geringſten zu beeinträchtigen.
Bedeutungsvoll iſt es ſchließlich auch noch, daß weder in der
Nähe der Fluggäſte noch des techniſchen Perſonals irgendwelche
Brennſtoffe lagern, da die Benzin=Behälter nicht innerhalb der
Tragflächen, ſondern in den beiden Booten untergebracht ſind.”
Wann fliegen wir nach Amerika?
„So iſt alles getan, was der techniſche Hochſtand unſeres
Zeitalters zu bieten vermag, um ein deutſches Ueberſee=Flugboot
zu ſchaffen, das die längſt erſehnte ſyſtematiſche Bedeutung
gewinnen muß im Verkehr von Kontinent zu Kontinent. Die
Gutachten und langjährigen, mit Reichsmitteln durchgeführten
Modellprüfungen der maßgebenden Stellen; der hydro= und
gero=dynamiſchen Verſuchsanſtalt in Hamburg und
Göttin=
gen ergaben einen ausgezeichneten Befund. Bei den deutſchen
Fachkreiſen wie in New York, wo ich im Vorjahre mein Projekt
vortrug, fand ich einefaſt unerwartete Begeiſterung.
Die Weltwirtſchaftskriſe verzögert augenblicklich die
hoffnungs=
voll begonnenen Finanzierungsverhandlungen mit Amerika, doch
habe ich keine Zweifel in eine endgültige Verwirklichung meiner
Pläne, ſobald auch nur eine leiſe Hoffnung auf Beſſerung der
Geſamtlage beſteht . . ., was nach meiner Ueberzeugung ſehr
bald ſein dürfte”, ſchließt Dr. Rumpler die intereſſante
zwei=
ſtündige Unterredung. „Und ich habe mit meinem Optimismus
immer Recht behalten.”
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10.20: Schulfunk: Eine halbe Stunde am Bankſchalter.
15.20: Stunde der Jugend. Rheinfahrt in alter Zeit. — Fried
Stern erzählt Geſchichten von malenden Dichtern.
17.00: München: Unterhaltungsmuſik. Werke von Moſzkowſki, Joh.
Strauß, Flotow, Komzak u. a.
18.25: Prof. Dr. Preiſendanz: Von alten Zauberbüchern.
18.50: Mannheim: Dr. Menninger: Rechenkniffe. Luſtiges und
vor=
teilhaftes Rechnen.
19.30: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe — Ihr Weſen
und ihre Bedeutung.
20.00: Liederſtunde. Ausf.: Joh. Willy (Bariton), H. Rosbaud
(Klavier).
21.00: Unbekanntes von Bekannten. Ein Eſſay mit Beiſpfelen von
Dr. Leppmann.
21.40: Unterhaltungsmuſik.
22.20: Berlin: Irland — Englands große Sorge, Zeitbericht,
be=
arbeitet von Actualis.
23.00: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 20. April.
9.00: Schulfunk: Ein Wilhelm Buſch=Spiel: Fips der Affe.
9.30: H. E. Hirſchberg: Perſönliche Arbeitstechnik.
10.10: Schulfunk: Eine Donaufahrt von Paſſau zum Schwarzen
Meer.
14.30: Jugendſtunde: Muſikaliſche Bilderbogen.
15.00: Dr. Weiſe: Ben Akiba ſagt Gedankenloſigkeiten.
15.45: Dr. Margarete Altmann: Wie gewinnt die Landfrau eine
hygieniſch=einwandfreie Milch?
16.00: Dr. Wenke: Aus der Dichtung der Gegenwart.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Zörner: Welche Siedlerſtellen ſind heute rentabel?
18.00: R. Hernried u. Mitw.: Das Orcheſter und ſeine Inſtrumente.
18.30: Prof. Krauſe: Pflanzengeſellſchaften unſerer Heimat.
19.00: Prof. Dr. Müller: Wie ſuchen die Verbraucher die
Wirt=
ſchaftskriſe zu überwinden?
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21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.15: Geheimrat Prof. Dr. Waetzoldt: Goethe und die bildende
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22.20: Hamburg: Unterhaltungskonzert des Norag=Orcheſters.
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Seite 10 — Nr. 110
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
20. Aprtl 1
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ſollte
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Glät
fina
nich
De
im
Sta
de
Zweiter inkernakionaler Aukoftraßen=
Kongreß.
Mailand. Der vom Internationalen
Auto=
ſtraßenamt in Genf einberufene zweite
interna=
tionale Autoſtraßen=Kongreß nahm geſtern hier
ſeine Arbeiten auf. Ein Vertreter des
Inter=
nationalen Arbeitsamts verlas eine Mitteilung
Albert Thomas”, in der auf die Notwendigkeit
umfangreicher Arbeitsbeſchaffung zur
Bekämp=
fung der Arbeitsloſigkeit hingewieſen und der
Bau eines europäiſchen Autoſtraßennetzes
emp=
fohlen wird, das in 50 Jahren mit einem
Koſten=
aufwand von vier Milliarden Goldfranken
ge=
ſchaffen werden ſollte. Der Präſident des
Or=
ganiſationsausſchuſſes des Kongreſſes, Dr.
Nuf=
feler (Bern), dankte Italien für die
Bereit=
ſtellung ſeiner Erfahrungen und Fachleute an
alle übrigen Länder.
Der Kongreß beſchäftigte ſich ſodann mit der
Beratung techniſcher Fragen.
Rieſiger Rauſchgiftſchmuggel aufgedeckt.
Berlin. Die Berliner Kriminalpolizei iſt
nach einer Meldung Berliner Blätter — in
Zuſammenarbeit mit der New Yorker Polizei
auf die Spur eines großen Rauſchgiftſchmuggels
gekommen, der anſcheinend von der Bande des
vor einiger Zeit in Berlin feſtgenommenen
Rauſchgifthändlers Del Gracio verübt worden iſt.
Zu Beginn dieſes Monats wurden in New York
auf dem Dampfer „Ile de France” ſehr große
Mengen Rauſchgifte beſchlagnahmt, die in
Spiel=
warenkäſten verpackt, nach Amerika
eingeſchmug=
gelt werden ſollten. Die Sendung ſtellte einen
Wert von etwa eineinhalb Millionen dar. Bei
der Suche nach der Herkunft der Narkotika
er=
gaben ſich Spuren, die darauf hindeuteten, daß
ſie aus Berlin ſtammten. Als der
Rauſchgift=
händler Del Gracio auf einem Berliner
Bahn=
hof verhaftet wurde, gelang es einem ſeiner
Mitarbeiter, der ſich Fried oder auch Wolf
nannte, zu entkommen. Die Berliner Polizei
er=
mittelte bei der Suche nach dem Flüchtigen, daß
er ganz in der Nähe des Anhalter Bahnhofs
Lagerräume gemietet hatte. Die Beamten
fan=
den dort leere Spielwarenkäſten vor, wie ſie
auch als harmloſe Verpackung für die Rauſchgifte
gedient hatten. Urſprungsort der
Rauſchgift=
mengen dürfte Konſtantionapel ſein.
Geſtändnis eines Deviſenſchiebers.
Berlin. Der vor einiger Zeit verhaftete
Berliner Juwelier Simon Weiſager, der in
drin=
gendem Verdacht fortgeſetzter Verſtöße gegen die
Deviſenordnung ſtand, hat geſtern dem
Staats=
anwaltſchaftsrat Jacoby, dem
Deviſendezernen=
ten „ein Geſtändnis abgelegt, daß er für rund
600 000 RM. deutſche Effekten, und zwar
Farben=
aktien und Reichsbahnanteile, im Auftrag von
Ausländern in Deutſchland verkauft habe.
Neue Deviſenſchiebungen aufgedeckt?
Lörrach. Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde
am Freitag beim Ueberſchreiten der Grenze der
Kaufmann Kahn aus Baſel feſtgenommen und
ſein Auto beſchlagnahmt. Die Feſtnahme
er=
folgte auf Veranlaſſung der Berliner Behörden
wegen des dringenden Verdachts des Effekten=
und Deviſenſchmuggels. Kahn hatte ſich im
Rheinland und in Berlin durch den Verkauf
deutſcher Effekten verdächtig gemacht. Die
Unter=
ſuchung führte zu der Feſtſtellung, daß Kahn
dieſe Effekten nur in der Schweiz aufgekauft
haben kann, und daß er auf dem gleichen Wege,
auf dem er die Effekten nach Deutſchland
ein=
ſchmuggelte, auch die dafür erhaltenen
Markbe=
träge in die Schweiz verbrachte. Dazu bediente
er ſich offenbar ſeines Autos, mit dem er
an=
ſtandslos mehrere Male die Grenze paſſieren
konnte, da er in Lörrach eine Niederlage für
einen Chemikalienhandel, den er erſt kurze Zeit
betrieb, unterhielt. Ueber den Umfang ſeiner
Schmuggeleien laſſen ſich Angaben noch nicht
machen, doch dürfte es ſich um Beträge handeln,
die mehrere Hunderttauſend Mark überſchreiten.
Strafantrag im Uralzeff=Prozeß.
Berlin. In der geſtrigen Verhandlung des
Uralzeff=Prozeſſes beantragte der Staatsanwalt
gegen Uralzeff wegen fortgeſetzten Betrugs in
Tateinheit mit ſchwerer Urkundenfälſchung ein
Jahr ſechs Monate Gefängnis und gegen Dr.
Türk wegen Betrugs ſechs Monate Gefängnis.
Wacker zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Berlin. Unter ungeheurem Andrang des
Publikums wurde geſtern mittag das Urteil in
dem Bilderfälſchungsprozeß verkündet. Der
An=
geklagte Otto Wacker wird wegen fortgeſetzten
Betrugs zum Teil in Tateinheit mit fortgeſetzter
ſchwerer Urkundenfälſchung zu einem Jahr
Ge=
fängnis verurteilt.
Der neue Präſidenk
des Deutſchen Anwallvereins.
Dr. Rudolf Dix,
der bekannte Berliner Anwalt und Notar, wurde
fum neuen Präſidenten des Deutſchen
Anwalt=
vereins gewählt. Gleichzeitig wurde der Sitz des
Unwaltvereins von Leipzig nach Berlin verlegt.
Inkereſſankes
Neuerungen der Reichsmarine, die den Beſuchern gezeigt wurden.
Flugzeug=Abwehrgeſchütze,
wie ſie jetzt die deutſchen Kreuzer zum Kampf
gegen feindliche Bomben=Flugzeuge erhielten.
Torpedorohr=Drillinge
mit neuartigem Beobachtungsſtand.
Auf der großen Flottenſchau in Schwinemünde wurden dem Publikum zahlreiche marinetechniſche
Neuerungen, vor allem der Armierung, gezeigt, die bewieſen, daß auch unter den Beſchränkungen
des Verſailler Diktat=Friedens die deutſche Flotte ein ſchlagfertiges Inſtrument der deutſchen
Wehrkraft geblieben iſt.
Das Berliner Philharmoniſche Orcheſter feiert ſein 50jähriges Beſtehen.
Blick auf den Feſtakt in der Philharmonie in Berlin. — Am Rednerpult der heutige Leiter
des Philharmoniſchen Orcheſters, Generalmuſikdirektor Furtwängler.
Das Philharmoniſche Orcheſter, heute eines der repräſentativſten Orcheſter Europas, feierte in
Berlin in einem würdigen Feſtakt ſein 50jähriges Beſtehen.
Rieſiges Feuer in der Hauptſtadt von Britiſch=
Honduras.
Belize (Britiſch=Honduras). In Belize, der
etwa über 10 000 Einwohner zählenden
Haupt=
ſtadt der britiſchen Kolonie Honduras, brach ein
Feuer aus, durch das drei Häuſerviertel zerſtört
wurden. Der Schaden wird auf eine Million
Mark geſchätzt. Menſchenleben ſind nicht zu
be=
klagen, doch ſind 400 Einwohner obdachlos
ge=
worden. Die zerſtörten Gebäude waren
größten=
teils Geſchäftshäuſer. Die Gäſte von zwei
gro=
ßen Hotels konnten rechtzeitig gewarnt werden.
— Wie erinnerlich, war die Stadt im September
vorigen Jahres von einem Wirbelſturm
heim=
geſucht worden, dem 1000 Menſchenleben zum
Opfer fielen.
Harmloſe Aufklärung der Giftgaſe
im Harburger Hafen.
Harburg=Wilhelmsburg. Die
Gift=
gaſe, durch die am Sonntag morgen einige
Per=
ſonen auf dem Dampfer „Courier” im
Harbur=
ger Hafen erkrankten, ſind, wie nunmehr ziemlich
ſicher feſtſteht, auf noch nicht ganz geklärte Weiſe
als Abgaſe des Schornſteins auf dem Schiff ſelbſt
entſtanden. Sämtliche Betroffenen haben ſich
in=
zwiſchen erholt und kommen ohne geſundheitliche
Schädigung davon Mit dieſer Aufklärung fallen
auch alle Schlußfolgerungen fort, die in einigen
Darſtellungen zum Teil unter Hinweis auf die
Hamburger Phosgenkataſtrophe an den
bedauer=
lichen Vorfall geknüpft worden ſind.
Aus Verſehen die eigene Frau erſchoſſen.
Saarbrücken. Durch einen
verhängnis=
vollen Irrtum iſt am Montag morgen gegen
4 Uhr die Gattin des Kolonialwarenhändlers
Ackermann aus Quierſchied ums Leben
gekom=
men. Die Frau war aufgeſtanden, um das
Schlaf=
zimmerfenſter zu ſchließen. Dabei wurde ihr
Ehemann wach, der in noch ſchlaftrunkenem
Zu=
ſtand glaubte, einen Einbrecher im Zimmer zu
ſehen. Er griff zur Waffe und ſchoß auf die
Ge=
ſtalt am Fenſter. Die Frau ſank tot zu Boden.
Die Kugel war ihr ins Herz gedrungen. Das
Ehepaar hatte ſtets in beſtem Einvernehmen
gelebt.
Frühjahrsverbandsübungen der deutſchen Flotte.
Swinemünde. Die diesjährigen
Früh=
jahrsverbandsübungen der Seeſtreitkräfte, die
am 11. April begannen, ſpielten ſich bisher in
der Gegend von Arkona und Saßnitz ab. Es
fan=
den Torpedobootsangriffe auf Kreuzer und
Auf=
klärungs= und Nachtübungen ſtatt. — Am
Mon=
tag nahmen in der Swinemünder Bucht die
gro=
ßen Verbandsübungen unter dem Befehl des
Flottenchefs Vizeadmiral Gladiſch ihren Anfang.
Gegen 8 Uhr morgens lief die geſamte Flotte
aus, um zunächſt Schleppübungen der Kreuzer
vorzunehmen. Die Uebung zeigte ein
ſeemänni=
ſches Manöver, bei welchem die „Emden” als
havariertes Schiff durch den Kreuzer „
Königs=
berg” in Schlepptau genommen wurde. Es
folg=
ten Tagesangriffe der Torpedoboote gegen die
Linienſchiffe, bei denen verſchiedene
Angriffs=
arten vorgeführt wurden. Mit Nachtübungen
der Torpedoboote, bei welchen den Torpedoboot=
Flottillen die Aufgabe geſtellt war, mit den
Linienſchiffen Fühlung zu nehmen, fanden die
Manöver ihren Abſchluß. Die Uebungen —
ge=
meinſame Gefechtsübungen und
Verbandsmanö=
ver — werden bis zum 22. April fortgeführt,
worauf die Schiffe in ihre Heimathäfen
zurück=
kehren.
Standort des „Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” meldete um 12 Uhr MEZ. folgenden
Standort: 21 Grad 48 Min. Nord und 22 Grad
55 Min. Weſt. Kurs auf Kap Verdiſche Inſeln.
Ein Felsſturz fordert drei Todesopfer.
Paris. Ein ſchweres Unglück, das drei
Ar=
beitern das Leben koſtete, ereignete ſich beim Bau
eines Dammes der Drac in der Nähe von
Gre=
noble. Ein rieſiger Felsblock, der das Ufer des
Fluſſes mehrere Meter weit überragte, löſte ſich
plötzlich, von dem anhaltenden Regen unterhöhlt,
los. Mehrere Arbeiter, die mit dem Bau einer
Stützmauer beſchäftigt waren, wurden verſchüttet.
Dxei von ihnen konnten erſt nach mehreren
Ta=
gen Arbeit
raben werden.
Der CochemerBerg abgeft
Die anliegenden Weinberge
völlig zerſtörl.
Kurz vor Redaktionsſchluß ereilt uns fo
Kataſtrophennachricht aus dem idylliſchen
ſtädtchen Cochem:
Am Dienstag abend gegen 23 Uhr ſind
10 000 Kubikmeter des Cochemer Berges mi
nerndem Getöſe, das weit über Cochem 5.
zu hören war, abgeſtürzt. Die Schre
Roettgen iſt von den Geſteinsmaſſen
gefegt worden. Die Lichtleitungen ſind zer
die Straßen meterhoch mit Geröll bedeck
jeglicher Verkehr auf der Provinzialſtraße
möglich gemacht worden. Die Schuttmaſſe
bis in die Moſel gefallen. Ein großer Te
Einwohnerſchaft von Cochem iſt trotz der
Stunde noch auf den Beinen aus Angſty.
gewaltigen Naturkataſtrophe, die über
freundliche Moſelſtädtchen hereingebroche
Von der Cochemer Seite her verſucht ma
Scheinwerfern das völlig im Dunkeln lie
Gelände zu erhellen. Der Bergrutſch d.
um Mitternacht noch an. Ob Menſchenlel
Schaden gekommen ſind, iſt noch unbe
Ueber die Höhe des angerichteten Sachſch
iſt noch jeder Ueberblick unmöglich. Die
genden Weinberge ſind völlig zerſtört.
Der rieſige Umfang des Ueberſchwemmu
unglücks in Südſlawien.
Belgrad. Während ſich die Blätte
her in der Berichterſtattung über die
ſchwemmung in Südſlawien große Zurückh
auferlegt hatten, wieſen ſie geſtern auf de
ſpielloſen Umfang des Unglücks hin. Die „2
ſpricht von einem neuen Pannoniſchen
das zwiſchen Belgrad und Brod an der S
einer Länge von faſt 200 Kilometer entf
ſei. Aus dieſer ungeheuren Waſſerwüſte
nur die Dächer der Häuſer in den Städte
Dörfern wie Inſeln hervor. Vom Flugzer
geſehen gleicht Slawonien einem rieſige
chipel mit tauſenden von Inſeln und Ke
Die Bevölkerung habe ſich nicht überall in
heit bringen können. Tauſende von M
ſäßen noch in ihren Häuſern, der Verzwe
und dem Hunger preisgegeben. Sie ſeie
nahe verloren, da niemand es wagen
ihnen Hilfe zu bringen.
Ein italieniſches Waſſerflugzeug abgeſt
Drei Tote, vier Verletzte.
Rom. Bei Orbetello forderte ein
zeugunglück drei Tote und vier Verletzt
einem Uebungsflug ſtürzte das Waſſerf!
des Oberleutnants Cuasconi vom Inſti
Seekrieg infolge eines Steuerfehlers ins
und überſchlug ſich. Der Oberleutnant,
ein Ingenieur der Fiatwerke und ein
der Fliegertruppe fanden den Tod. Dre
ziere und ein Soldat wurden verletzt.
Neues Erdbeben in Chile,.
New York. Ein heftiges Erdbeben
neuerdings in Chile verſpürt. Wie aus S
de Chile gemeldet wird, war der Erdſtoß;
kurzer Dauer. Man weiß noch nicht, ol
ſchenleben zu beklagen ſind. Der Bevö
von Santiago de Chile bemächtigte ſich
innerung an die jüngſte Tätigkeit ſüdam
ſcher Vulkane eine Panik. Viele Bewohr
ließen die Stadt und nächtigten im Frei
... und in China.
Wie die Agentur Indo Pacifique aus
hai meldet, hat ein Erdbeben in der
Hupei (Hupeh) zahlreiche Opfer geforde
Zahl der Toten ſoll ſehr beträchtlich ſein.
Die Erdbebenkataſtrophe bei Baku
Zwölf Perſonen getötet.
Moskau (über Kowno). Die Er
kataſtrophe bei der Inſel Swinoi im Ke
Meer hat nach dem Bericht eines Unterſt
ausſchuſſes großen Schaden angerichtet.
und Leuchttürme wurden völlig zerſtör
Männer, eine Frau und drei Kinder ſi
Leben gekommen.
Munitionsdepot in die Luft gefloge
Tokio. In einem hieſigen Vorort
Montag ein Munitionsdepot in die Lu
Exploſion war ſo ſtark, daß die umli
Häuſer zum Teil zerſtört wurden. Wievi
ſchen dabei ums Leben kamen, iſt noch 1
kannt.
Vergebliche Suche nach dem Kind Lind
New York. Auf Grund von geheime
richten, nach denen das Kind Lindberghs
des einlaufenden Lloyddampfers „Europe
Mädchenkleidern verborgen ſein ſollte
ſuchte die Polizei ſtundenlang das gand
das Kind wurde aber nicht gefunden.
Wegen Bekeiligung an den Kee
Bilanzfälſchungen verhafte
Direktor Carl Lange,
einer der drei Direktoren des Kreuger=b
die unter dem Verdacht, an den umſa
Fälſchungen des Zündholzkönigs betel
weſen zu ſein, in Stockholm verhaftel
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 110 — Seite 11
Ergebniſſe vom 17. April 1932:
z=Umſtadt — Münſter 2:2, Groß=Umſtadt 2. — Semd
ß=Zimmern — Damm 4:5, König — Erbach 8:3, Köyjg.2.
g 2. 2:1, Steinbach — Kirch=Brombach 6:5, Gundernhauſen
=Zimmern 2:6, Gundernhauſen 2. — Klein=Zimmern 2.
eim — Hainſtadt 5:2, Richen — Spachbrücken 6:4, Nieder=
2. — Böllſtein 1. 5:4, Momart 2. — Zell 2. 5:0, Beer=
Zell 6:8, Lengfeld — Groß=Bieberau 6:6.
iſter war in Groß=Umſtadt nur mit 10 Mann angetreten.
der Gaſtgeber mehr vom Spiel hatte, konnte er nicht
ge=
weil ſein Sturm vor dem Tor verſagte und die ſchönſten
ſerſchoß. So anſtändig und ritterlich dieſes Treffen
ver=
inturneriſch und unſportlich hatte ſich das vorhergebende
Groß=Umſtadt 2. — Semd 1., geſtaltet. Müſſen bei
Kämp=
rhalb der Gauvereine ſo oft die rauhen Seiten gezeigt
Leidet es der „Lokalſtolz” nicht, daß der Nachbar auch
egt, beſonders wenn er gut eingeſchult iſt? Müſſen dann
ſielweiſe und Unfreundlichkeiten an den Tag gelegt
wer=
trum die Leiſtung des ſiegreichen Gegners nicht neidlos
en wollen? Solange es hieran fehlt, mangelt noch vieles
itſchen Turner”. — In Groß=Zimmern wurde hart und
gekämpft, und es gab viel Strafſtöße. Damm war im
ntſchieden ſchneller und wuchtiger als ſein Gegner; der
e und der Torwart gefielen beſonders gut. Bei
Groß=
war die Mannſchaft außer Faſſung, Uneinigkeit herrſchte
des ganzen Spieles. Und das alles, weil man ſich
dar=
tt, wer einen Strafwurf werfen ſollte. — Die Sache in
itſprach nicht den hohen Erwartungen. Erbach war nicht
e Gegner, den man zu finden hoffte, König war die
Nannſchaft. Sein Sieg drückt eine einheitliche
Geſamt=
aus; alle Mannſchaftsteile nahmen daran gleichmäßig
achs 1. konnte nur die erſten 10 Minuten gefallen. Der
e das nötige Stehvermögen, die Läuferreihe arbeitete
defenſiv, es mangelte der Aufbau. Im Sturm gefielen
eler, die ruhig und aufopfernd durchhielten. Die
Ver=
verſchuldete übermäßig viel Strafwürfe. Den 2
Mann=
agegen gebührt für ihre feine Spielweiſe ein Geſamtlob.
nan uns ſagte, befindet ſich Kirch=Brombachs 1.
augen=
n einer ſchweren Kriſe. Die Spieler ſollten es ſich jetzt
Aufſtiegsſpielen gründlichſt überlegen, was ſie tun und
ſie und für den Gau auf dem Spiel ſtehen kann. — In
weilte Kirch=Brombach mit einer kombinierten
Mann=
ir 4 Spieler der ſeitherigen 1. Mannſchaft befanden ſich
— Gundernhauſen, ſtark erſatzgeſchwächt, verlor durch
ache Stürmerleiſtung. Bei den 2. Mannſchaften hatte der
in faſt kaum was zu beſtellen. — In der erſten Hälfte
ltheims 1. Klaſſe beſſer als Hainſtadt, deſſen Tormann
niger Eigenſinn 2 Treffer hätte verhüten können. Die
albzeit nahm öfter rauhe Formen an. Warum?—
Weil=
che Schiri in Richen ausblieb, einigte man ſich auf den
Schiri des Turnvereins Richen. Spachbrücken war mit
rentſcheidung nicht einverſtanden und führte Klage auch
tige Benacheiligung. Das Spiel ſelbſt war ſchnell und
gen, obwohl Richen Erſatz eingeſtellt hatte. — Nachdem
=Klingen der größte Teil des Kampfes ruhig verlaufen
iltete er ſich gegen Schluß hart, ſo daß der Schiri noch zu
ungen ſchreiten mußte. — Momart ſiegte ohne
Schwierig=
machte ſich durch ſeine unnötigen lauten Zurufe nervös.
eerfelden lag Zell bald 3:0 in Führung, fiel aber nun
und bot eine ſchwache Leiſtung. Einzelgang und
Innen=
ichterten Beerfelden die Abwehr. Kurz vor Schluß ſtand
noch 6:6. Im Endſpurt konnte Zell noch zweimal mit
ſenden.
Anläßlich des Gaujubiläums
n 24. April in König Fauſtball= und
Handballwerbe=
ball (Beginn 2,45 Uhr); Bezirk „Süd”: Böhmig
Berger (Beerfelden): Müller (Hetzbach) Schott (Beer=
Iffland (Hetzbach); Bezirk „Nord” Gg. Klenk
en), J. Seibert (Kl.=Zimmern); K. Buchert (Kl.=Zim=
Volz (Gr.=Bieberau); K. Klenk (Ernſthofen).
ball (Beginn 3.30 Uhr): (Kreisklaſſenmannſchaft, Hemd
weiß); Mühlhäuſer (Gr.=Umſtadt); May (Gr.=Umſtadt),
Gr.=Umſtadt) Wiedekind (Gr.=Zimmern), Böhm (Gr.=
Germann (Erbach); Koch, Wolf (Erbach), Magſam
adt), Grundge (Gr.=Zimmern), Angermayer (Gr.=Zim.)
rklaſſenmannſchaft, Hemd und Hoſe: blau: Ehrhardt (K.=
Schwöbel (Momart), Wehrheim (König), Klenk (Gr.=
Koch (N.=Klingen); Koch (König), Zink (K.=Bromb.),
N.=Klingen); Uhrig (König), Ripper (Gr.=Bieberau);
(König).
zanzn Odenwaldgau ſieht man mit größter Spannung
dballtreffen entgegen. Wer gewinnt? Das
vorauszu=
unmöglich. Wenn man bedenkt, daß ſich die
Meiſter=
nnſchaft aus 5 Vereinen zuſammenſetzt, ſo leuchtet es ein.
er Kreisklaſſe gegenüber etwas im Nachteil iſt.
Spiel=
fürften ſich beide Mannſchaften die Waage halten. Wer
aſſiges Spiel ſehen will, komme am 24. d. M. nach König.
Verlegung der Gauſchule für Turnerinnen.
für heute, abend, 8.15 Uhr, angeſetzte Uebungsabend
chule der Turnerinnen des Main=Rhein=Gaues, unter
von Oberturnlehrer Klenk=Bensheim (Gaufachwart),
iſtändehalber nochmals den Treffpunkt wechſeln, und
der dieſer Lehrabend jetzt im Turnhauſe der
Turn=
chaft Darmſtadt, Dieburgerſtraße, ſtatt.
Schreimmen.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — Tgſ. Offenbach 6:6.
eiche Zuſchauer waren Zeugen recht intereſſanter und
r Kämpfe. Die Turngeſellſchaften aus Darmſtadt und
ſtritten in allen Staffeln des Klubkampfes hart um den
) wie vorausgeſagt, konnte dieſer zumeiſt erſt in den
etern errungen werden. Das Unentſchieden in der
Ge=
ing beweiſt die gleichmäßige Stärke beider Vereine.
4mal 100 Meter Lagen, einſt eine Domäne der 75er
ieſe nur eine ſchwache Mannſchaft ſtellen und den Gäſten
nicht ſtreitig machen. Nachdem die 75er durch einen
ſiche=
inn der Jugend=Bruſtſtaffel den Schaden wieder
gut=
atten, konnte Offenbach nach hartem Kampf über 4mal
Freiſtil für Turner erneut die Führung übernehmen
ſerballſpiel Tgde. Beſſungen — Reichsbahn Darmſtadt
ßtere nach ausgeglichenem Spiel mit 3:2 für ſich ent=
Die Jugend=Lagenſtaffel war den Gaſtgebern nicht zu
nd der Punktvorſprung Offenbachs wurde egaliſiert. Den
Kampf des Abends ſah man in der Schwellſtaffel, 2, 4, 6,
4, 2 Bahnen. Die 5 erſten Leute der 75er verloren eine
e, doch ſchon die beiden Nächſten ſtellten den Anſchluß
er. Der vorletzte Darmſtädter holte einen Vorſprung
er jedoch durch einen kraſſen Frühſtart des Offenbacher
nnes mehr als gut gemacht wurde. Offenbach wurde
ſchlag erſter, mußte jedoch wegen drei Frühſtarts, und
Nann die Schwimmlage wechſelte, diſtanziert werden.
9 und Tv. Arheilgen ſtanden ſich mit Erſatz im
Waſſer=
tüber, Tgde, war gegen ſonſt nicht wieder zu erkennen
* nach hartem Kampf eine überraſchende 4:2 Niederlage
Die letzte Staffel des Klubkampfes, 10mal 50 Meter
Zwann Offenbach und ſtellte ſo das Endergebnis auf
*. Als Abſchluß der Veranſtaltung fand noch ein
Waſſer=
zwiſchen Tgſ. 1875 und Offenbach ſtatt, das erſtere 8:0
Diienbach hielt hierbei nicht das, was man ſich verſprach.
ür dieſes Jahr ein harter Kampf, der wochenlang um den
„Venbkeib in der Kreisliga tobte. Noch iſt die letzte Entſcheidung
Bicht gefallen, denn das Spiel in Pfiffligheim, wo V.f.R. Bürſtadt
antreten ſollte, iſt auf einen ſpäteren Termin verlegt worden.
Soviel iſt jedoch ſicher, daß Gernsheim, Hochheim und Hofheim
ihr Punktekonto derart erhöhen konnten, um nicht mehr von
Pfiffligheim eingeholt zu werden; nur eine Maßnahme zugunſten
der Normannen ſeitens der Behörde vom Spiel der Pfiffligheimer
in Biblis könnte hier evtl. noch eine Aenderung bringen. Es
werden demnach Pfiffligheim, Neuhauſen und Abenheim in den
ſauren Apfel beißen müſſen. Die Meiſterſchaftsfrage bleibt
vor=
läufig noch ungeklärt; Olympia Lampertheim iſt zurzeit ſehr gut
in Fahrt und gäbe in der heutigen Verfaſſung beſtimmt ebenſo
wie Bürſtadt einen würdigen Vertreter unſeres Kreiſes ab,
Bei einem Freundſchaftsſpiel in Lorſch zeigten ſie ſich von der
allerbeſten Seite und nahmen dementſprechend einen Sieg mit
nach Hauſe. Bei den Punkteſpielen war Gernsheim ſeinem Gegner
aus Lampertheim wieder einmal glatt überlegen, ſchoß aber nur
ſoviel Tore, daß es wenigſtens zu einem Punkt und damit gerade
noch zur Sicherung reichte. Hofheim und Hochheim lieferten gute
Partien und behielten auch bei ihren Spielen das beſſere Ende
für ſich. Allerdings waren die Gäſtemannſchaften, Neuhauſen und
Horchheim, ſehr gut beim Zeug und es koſtete die Platzbeſitzer
Mühe genug, die wichtigen Punkte zu holen. Die Tabelle;
V.f.R. Bürſtadt
Olympia Lampertheim
Olympia Worms
V.f. R. Lampertheim
F.V. Biblis
Starkenbg. Heppenheim
Spv. Horchheim
Conc. Gernsheim
F.V. Hofheim
Spv. Hochheim
Norm. Pfiffligheim
Viktoria Neuhauſen
Spv. Abenheim
Klaſſe 3, Ried.
Das einzige Verbandsſpiel dieſer Gruppe konnten die
Zwin=
genberger für ſich entſcheiden, indem ſie die Biebesheimer Turner
4:3 knapp beſiegen konnten. Dem guten Können der Einheimiſchen
ſetzten die Biebesheimer Gäſte, die ſich in letzter Zeit ſtark
ent=
wickelt haben, heftigen Widerſtand entgegen und erfochten ſo
wenigſtens einen moraliſchen Erfolg. Bei den
Freundſchafts=
ſpielen gab es recht intereſſante Reſultate. Olympia
Biebes=
heim konnte auf dem Unionplatz in Beſſungen 6:5 gewinnen;
07 Bensheim ſiegte in Pfungſtadt 4:2. Die noch junge Mannſchaft
des V.f.R. Fehlheim gewann gegen F. S. V. Seeheim 2:1. In
Bür=
ſtadt trat der Gruppenmeiſter der Gruppe 2. T.u. Spp. Herrnsheim,
an und ſtellte auf dem Pſlatz des Südmeiſtes ſein gutes Können
durch ein Unentſchieden (0:0) unter Beweis.
SV. 1910 Weiterſtadt — 1. FV. Langen=Reſerve 6:2 (4:1).
Am Sonntag weilte SV. Weiterſtadt in Langen, um gegen
die Ligaerſatz des 1. Fußballvereins ein Freundſchaftsſpiel
aus=
zutragen. Obwohl die Gäſte ihren Torwächter, Halblinks und
rechten Läufer erſetzen mußten, waren ſie ihrem Gegner, der
ſeine Mannſchaft durch 4 Spieler der erſten Mannſchaft verſtärit
hatte, weit überlegen. In der erſten Hälfte lieferten die Gäſte
ihrem Gegner eine ſehr große Partie. In kurzen Abſtänden
wurden durch dauernde Ueberlegenheit vier Tore gebucht. Zwei
weitere einwandfrei erzielte Tore wurden von dem ſonſt ſehr
guten Schiedsrichter nicht gegeben. Mit dem Halbzeitpfiff konnte
Langen durch ein Mißverſtändnis der Gäſtehintermannſchaft ſein
erſtes Gegentor erzielen. Nach Wiederbeginn legten die
Gaſt=
geber mächtig los. Bei Aufnahme eines ſehr ſcharfen Schuſſes
ſoll der Gäſtetorwart die Linie mit dem Ball, den er mit
vor=
geſtreckten Händen auffing, überſchritten haben, was den
Gaſt=
gebern das zweite Tor einbrachte. Nunmehr fanden ſich die
Gäſte wieder ſehr gut, und in kurzen Abſtänden konnten ſie das
fünfte und ſechſte Tor anbringen. Bemerkt ſei noch, daß das
Spiel auf ſehr hoher Stufe ſtand, jedoch durch die harte
Spiel=
weiſe des Gaſtgebers ſtark beeinträchtigt wurde. Die Gäſte
lieferten ein ſehr ſchönes Spiel. Sämtliche Spieler zeigten ihr
wirkliches Können und waren mit dem nötigen Elan bei der
Sache.
Die 1. Handballelf ſpielte zu Hauſe gegen Merck
Darm=
ſtadt 2. Nach ſchönem Spiel und dauernder Ueberlegenheit
mußten ſie ſich zum Schluß 3:2 geſchlagen bekennen. — Jugend
— Union Wixhauſen Jgd. 2:1. Schüler — Mörfelden Sch. 5:1.
Viktoria Griesheim — Alemannia Worms (Pokal) 3:2 (2:0).
In einem ſchönen temperamentvollen Spiel kam Viktoria
Griesheim zu einem, den Leiſtungen entſprechenden Siege. Die
Sturmreihe der Griesheimer war in einer glänzenden Verfaſſung
und kommt der Sieg voll und ganz auf deren Konto. Alemannig
Worms, die ihre Mannſchaft durch 5 Spieler aus der Liga
ver=
ſrärkt hatte (Torhüter, r. Verteidiger. Mittelläufer. Halbrechts
und Linksaußen) gab einen derart guten Gegner ab, daß das
Spiel die zahlreich erſchienenen Zuſchauer von Anfang bis zum
Ende zu feſſeln wußte. Bis zur Halbzeit war Griesheim z—eimal
erfolgreich, dann holte Worms ein Tor auf. Ein 30=Meter=
Straf=
ſtoß wurde direkt verwandelt und hatte Griesheim die alte
Tor=
differenz wiederhergeſtellt. Bis zum Schluß kann Worms noch
ein Tor aufholen. Schiedsrichter Lautz=Pfungſtadt leitete zur
Zufriedenheit beider Parteien.
„Deutſche Eiche” Roßdorfk1. — Darmſtadt 1910 2. 15:6.
Die neuaufgeſtellte zweite Ringermannſchaft des
Kraftſport=
vereins Darmſtadt 1910 folgte am vergangenen Sonntag einer
Einladung des Kraftſportvereins „Deutſche Eiche” Roßdorf zu
einem Freundſchaftstreffen, das die Platzherren mit viel Glück
für ſich entſcheiden konnten. Die Darmſtädter waren ihren.
Gegnern durchaus ebenbürtig und in den oberen Gewichtsklaſſen
ſogar überlegen. Wenn es aber trotzdem nicht zu einem Sieg
reichte, ſo lag es an der unproduktiven Kampfweiſe der
Darm=
ſtädter, die ihre routinierten Gegner viel zu leicht nahmen. Trotz
der Niederlage haben ſie jedoch den Beweis erbracht, daß ſie bei
richtiger Erfaſſung der Sachlage für die Zukunft einen
beacht=
lichen Gegner abgeben werden. Kampfleiter Eckart, 1895
Darm=
ſtadt, konnte, mit einigen Ausnahmen, befriedigen.
Bericht aus dem 2. Kreis (Mittelrhein) des DASV.
Gr=Zimmern weilte am Samstag abend zu ſeinem
erſten Kampf in Köln=Mülheim und hinterließ den beſten
Ein=
druck; die Punkte allerdings mußten dem Gaſtgeber überlaſſen
werden. Herbert im Bantam erzielte einen hohen Punktſieg über
Mehrſcheid. Danz im Halbſchwergew. einen Arbeitsſieg, Ohl. H.
erlitt von Nemeth eine Niederlage durch Arbeitsſieg ſeines
Gegners. Rheinhard im Weltergew., der vorjährige 3.
Jugend=
meiſter, konnte dem in beſter Form befindlichen deutſchen Meiſter
Möchel 20 Min. ſtandhalten, mußte ihm aber am Schluß den
Punktſieg überlaſſen. Doch dürfte die 13:4=Niederlage durch einen
möglichen Sieg ſchlecht aufzuholen ſein. Von Oberſtein iſt das
Reſultat bei Abgang des Berichtes noch unbekannt.
Aus dem 1. Bezirk der Kreisliga iſt noch der Kampf
Wald=
böckelheim-Bingen zu berichten, der von Bingen 15:5 gewonnen
wurde
Am Samstag abend ſtanden ſich in der Endrunde Bingen=
Büdesheim und Koſtheim als Bezirkserſte in Büdesheim
gegen=
über das mit einer 5:6=Niederlage für Koſtheim endete.
Das kreisoffene Ehrenpreis=Ringen der Feder= Leicht= und
Weltergewichtskl, in Neu=Iſenburg hatte trotz der ſchweren Zeit
eine anſehnliche Teilnehmerzahl zu verzeichnen. 50 Teilnehmer
haben ſich um die Plazierung geſtritten. Der Publikumserfolg
hätte ein beſſerer ſein können. Bewundernswert, daß die
Mann=
ſchaft von Gr.=Zimmern, die von ihrem Kampf in Mülheim per
Auto die Nacht durchfahrend in Iſenburg ankam, in den Reihen
der Kämpfenden zu finden war. Hans Ohl konnte den E
preis der Leichtgewichtsklaſſe mit nach Hauſe nehm
Am 24. April in Stuttgart.
Bekanntlich führen am 24. April DSB. und DT. gemeinſam
zum zweiten Male eine „deutſche” Waldlauf=Meiſterſchaft durch,
die in Stuttgart mit Start und Ziel auf dem Kickers==Platz in
Degerloch abgewickelt wird. Die Strecke führt zunächſt über
eine halbe Bahnrunde auf dem Hauptfelde der Kickers und dann
auf die Straße. Schon nach 300 Meter führt die Strecke durch
Wald mit leichtem Unterholz. Zwiſchen 600 und 900 Meter muß
eine beträchtliche Steigung genommen werden. Dafür führt der
nächſte Kilometer leicht bergab. Das Gefälle wird wiederum durch
eine Steigung abgelöſt. Nach 2500 Metern erreicht das Feld eine
Waldſtraße; weitere 700 Meter führen durch Wald und Unterholz
und münden in Wege durch Jungwald. Nach weiteren 200 durch
Wald führenden Metern wird der Kickers=Platz wieder erreicht.
Dort iſt eine Bahnrunde zu laufen und dann die geſamte 8 Klm.
lange Strecke zum zweiten Male zu paſſieren. Die Stuttgarter
Organiſatoren haben für die Waldlauf=Meiſterſchaften ein
inter=
eſſantes Rahmenprogramm aufgeſtellt.
58 Einzelläufer und 10 Mannſchaften am Start.
Das Meldeergebnis iſt gegenüber dem Vorjahre etwas
geringer ausgefallen, eine allerdings aus den widrigen
Wirt=
ſchaftsverhältniſſen erklärliche Tatſache. Qualitativ iſt die
Mei=
ſterſchaft aber der vorjährigen unbedingt ebenbürtig; denn alles,
was im Wald= oder Geländelauf einen Namen hat, iſt am Start
verſammelt. Es fehlt nur ein Favorit, der Wittenberger
Sy=
ring, der durch Krankheit verhindert iſt. Insgeſamt ſind 58
Mel=
dungen für den Einzellauf abgegeben worden, und um die
Mann=
ſchafts=Meiſterſchaften bewerben ſich 10 Vereine. Davon entfallen
39 Einzelläufer und 4 Mannſchaften auf die DSB.; 19
Einzel=
läufer und 6 Mannſchaften auf die DT. Im ganzen gehen 76
Läufer über die Strecke.
In der Meldeliſte finden wir neben dem Titelverteidiger
Kohn=Berlin deſſen Landsleute Mollitor und Behncke, Holthuis=
Weener, den Heeresmeiſter Scheler, Petri=Hannover u. a. Die
Mehrzahl der Gemeldeten entfällt auf den Süddeutſchen Verband.
Dieſer erſcheint mit ſeinem neuen Meiſter Bertſch=Stuttgart, den
Gebrüder Helber=Stuttgart, dem Münchener Kapp, Lindner und
Haag, Dſtdt. 98, Baumann, Kettner, Müller und Rath von den
Stuttgarter Kickers. Auch die ſüddeutſchen Turnkreiſe haben ſehr
gut gemeldet, während die Meldungen aus dem Reich aus beiden
Lagern nur ſpärlich eingingen. Für den Mannſchaftslauf liegen
die Meldungen von Polizei Berlin, Viktoria Hamburg, Kickers
Stuttgart, VfB. Stuttgart, SC. Marathon 21 Berlin, TV.
Waid=
mannsluſt Berlin, ATV. Feuerbach, TV. Köln=Ehrenfeld,
Turn=
gemeinde Frankfurt=Sachſenhauſen und Turnerbund Stuttgart vor.
Die aktiven Turuer der 1. Riege der Turngemeinde 1846
haben ſich mit den älteren, früher der erſten Turnerriege
angehö=
renden Mitgliedern, unter dem Namen Felſing=Riege
zuſammengeſchloſſen. Die Förderung des Turnens an den
Gerä=
ten in vollendeter Form, die Entſendung von Kunſtturnern zu
turneriſchen Veranſtaltungen und zur Teilnahme an geeigneten
Lehrgängen, waren die Gründe zur Bildung dieſer Felſing=Riege.
Die Jahnriegen der Turner in Frankfurt und Mainz gaben hierzu
das Vorbild. Am 18. September 1931, dem Geburtstage des
Gründers der Turngemeinde 1846, Heinrich Felſing, wurde die
„Felſing=Riege” gegründet. Seit dieſer Zeit hat die
Turnfertig=
keit ihrer aktiven Angehörigen gewaltige Fortſchritte gemacht und
dadurch wertvolle Arbeit zur Förderung deutſchen Geräteturnens
geleiſtet.
Bei einer in Halle ſtattgefundenen Tagung des Deutſchen
Kanu=Verbandes wurde das Sportprogramm für 1932 feſtgelegt.
Die Deutſchen Kurzſtrecken=Meiſterſchaften im Kajak und Kanadier
finden am 7. Auguſt auf dem Mai bei Frankfurt ſtatt. Eine
Woche ſpäter werden auf der Donau, oberhalb von Paſſau die
Langſtrecken=Meiſterſchaften zum Austrag gebracht. Der
Austra=
gungsort für die Meiſterſchaften im Kanuſegeln ſteht noch nicht
feſt: die Kanupolo=Meiſterſchaften fallen in dieſem Jahre aus. Zur
offiziellen Verbands=Wanderfahrt wurde die diesjährige
Pfingſt=
fahrt des Oberrhein=Mainkreiſes auf dem Rhein (von Chur bis
Köln) erklärt. Man rechnet mit einer Teilnehmerzahl von rund
1000 Booten.
Um den Meden=Pokal. — Die Paarungen der Vorrunde.
Die Bundesleitung hat nunmehr den Spielplan für die
Vor=
runde um die Mannſchafts=Meiſterſchaft der Bezirke (Meden=
Pokal) feſtgelegt. Alle Begegnungen werden am 21. und 22. Mai
ausgetragen. Die Einteilung wurde wie folgt vorgenommen:
Zone A in Zoppot: Bezirk 3 (Berlin Rot=Weiß) gegen Bezirk
Danzig; Bezirk 1 (Oſtpreußen) raſtet; Zone B in Kiel: Bezirk 4
(Berliner Verband) gegen Bezirk 6 (Weſtfalen); Bezirk 5 (
Ham=
burg) gegen Bezirk 13 (Thüringen); Zone C in Chemnitz
Bezirk 2 (Schleſien) gegen Bezirk 8 (Rheinland); Bezirk 7 (
Han=
nover) gegen Bezirk 14 (Sachſen); Zone D in Mannheim:
Bezirk9 (Heſſen) gegen Bezirk 11 (Württemberg);
Bezirk 10 (Bayern) gegen Bezirk 12 (Baden). — Die in der
Vor=
runde geſchlagenen Mannſchaften kämpfen im Rahmen der zweiten
Runde einen Wettkampf um den dritten Platz in der betreffenden
Zone aus.
Walter Neuſel, der in London und Paris beſonders
erfolgreiche und beliebte weſtdeutſche Schwergewichtsboxer, ſchlug
jetzt in Paris den Franzoſen Forgeon in der erſten Runde k. o.
Der neue mitteldeutſche Meiſter, Pol.=S.V.
Chemnitz, ſpielte am Samstag in Aſchaffenburg gegen Viktoria
und am Tage darauf in Mainz gegen den Heſſenmeiſter Mainz 05.
Der Davispokalkampf Deutſchland—Indien iſt
nun=
mehr endgültig für die Zeit vom 7. bis 9. Mai nach Berlin
(Rot=Weiß) angeſetzt worden.
Schindler=Chemnitz gewann die Abendrennen auf der
Erfurter Radrennbahn überlegen vor Maidorn,
Großimaling=
haus, Saal und Huhn.
Finnland ſpricht dem Internationalen Leichtathletik=
Verband das Recht ab, ſeinen Weltrekordmann Nurmi zu
dis=
qualifizieren. Derartige Maßnahmen könnten nur durch die
National=Verbände getroffen werden.
Die neue Islandſtörung dehnt ſich weiter ſüdwärts über die
Britiſchen Inſeln aus, ſo daß der dort herrſchende
Hochdruckein=
fluß zum Schwinden kommt. Durch Ausläufer des Tiefs dürfte
wieder ozeaniſche Luft nach dem Feſtland gelangen, welche die
Temperaturen mehr ausgleicht und zunächſt Milderung bringt.
Ausſichten für Mittwoch, den 20. April: Im ganzen milder,
wech=
ſelnd wolkig mit Aufheiterung, keine oder nur vereinzelte
Niederſchläge.
Ausſichten für Donnerstag, den 21. April: Weiterhin wechſelnd
wolkig mit Neigung zur Aufheiterung, einzelne Niederſchläge,
anfänglich wenig Aenderung der Temperaturen, jedoch ſpäter
etwas auffriſchend.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wiriſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſſeton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr. Herbert.Neite;
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhie;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer haf 14 Seiten.
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Ruck
Nummer 110
Darmſt
latte
Mittwoch, den 20.A,
Geſchäftsbericht der J. 6. Farben A. 6., Frankfurt a. M.
Rückgang des Abſakes. — 51,5 Millionen Mark Reingewinn. — Berminderung der Belegſchaft.
Die J.G. Farbeninduſtrie AG., Frankfurt a. M., weiſt für das
Geſchäftsjahr 1931 einſchließlich 6,94 Mill. RM. Vorjahresvortrag
ein Geſamtroherträgnis von 162,25 (223,42) Mill. RM. aus. Die
Zinſen auf Teilſchuldverſchreibungen erforderten wie im Vorjahre
14,98 Mill. RM., abgeſchrieben wurden 55,58 (57,29) Mill. RM.,
für Steuern wurden 40,23 (56,00) aufgewendet, ſo daß ſich ein
Reingewinn von 51,46 (95.16) Mill. RM. ergibt, aus dem
be=
kanntlich 7 (12) Prozent Dividende zur Ausſchüttung gelangen
ſollen. 2,48 (6,95) Mill. RM. ſollen zum Vortrag auf neue
Rech=
nung gelangen.
Im Geſchäftsbericht wird darauf hingewieſen, daß die Gefahr,
die ſich aus der ſchroffen Repatriierung eines großen Teiles der
Kredite hätte ergeben können, für die Geſellſchaft dank ihrer
gün=
ſtigen Liquidität und des Nichtvorhandenſeins von Bankſchulden
nicht gegeben war. Den mittelbaren Schäden, die ſich aus dem
Nichtfunktionieren des internationalen Zahlungs= und
Warenver=
kehrs ergaben, konnte ſie ſich jedoch nicht vollſtändig entziehen.
Der Abſatz in Farbſtoffen und Färbereihilfsprodukten hat eine
gewiſſe Stabilität gezeigt. Ein etwas ſtärkerer Rückſchlag in den
europäiſchen Induſtrieländern konnte zu einem weſentlichen Teil
durch beſſere Geſtaltung des Ueberſeegeſchäfts ausgeglichen
wer=
den. Der Abſatz in den Produkten der Chemikalienſparte erwies
ſich als recht widerſtandsfähig, ſo daß gegenüber dem Vorjahr nur
eine geringe Minderung eintrat. Das Ergebnis des Geſchäftes
der Abteilung Pharmazeutika und Pflanzenſchutz „Bayer=Meiſter=
Lucius” konnte noch befriedigend geſtaltet werden. Das
Speziali=
täten=Geſchäft zeigte weiterhin ſtetige Entwicklung; es fand
wert=
volle Bereicherung durch Aufnahme verſchiedener neuer Produkte.
In pharmazeutiſchen Chemikalien konnte eine nennenswerte
Um=
ſatzſteigerung erzielt werden. Auf dem photographiſchen Gebiete
kann das Geſamtergebnis als befriedigend bezeichnet werden; der
Abſatz iſt nur geringfügig zurückgegangen.
Auf dem Gebiet der Kunſtſeide hat ſich der Abſatz mengenmäßig
gehoben, die Preiſe litten nach wie vor unter ſtarkem Wettbewerb.
Die rückläufige Abſatzbewegung auf dem Stickſtoffmarkt hielt auch
im Berichtsjahre an. Die ſich ſtändig verſchlechternde Lage der
Landwirtſchaft machte ein Herbſtgeſchäft im Inlande nahezu
un=
möglich; im Auslandsgeſchäft konnte der Abſatz im allgemeinen
aufrechterhalten werden. Im Stickſtoffgeſchäft für techniſche Zwecke
iſt der Abſatz beträchtlich geringer geweſen als im Vorjahr. Auf
dem Hydrier=Gebiet wurden weitere techniſche Fortſchritte erzielt.
Die Braunkohlen=Förderung belief ſich auf 15,97 Mill. To. gegen
17,38 Mill. To im Vorjahr, die Förderung von Steinkohle auf
0,86 (1.,06) Mill. To.
In der Bilanz werden u. ausgewieſen (in Mill. RM.: Nicht
weiter begebene Stammaktien 160,65, nicht weiter begebene V.=
Aktien Serie 4. 100,0, rückſtändige Einzahlungen auf V.=Aktien B
26,61. Der Beſtand an eigenen Aktien, der am 31. Dezember 1930
— abgeſehen von zu Umtauſchzwecken beſtimmten
Vorratsſtamm=
aktien im Nennwerte von 160,65 — 49,92 betrug, hat ſich auf 114,35
erhöht. Der Generalverſammlung wird bekanntlich vorgeſchlagen,
hiervon 110,0 einzuziehen, ſo daß noch 4,35 St.=Aktien im Beſitze
der Geſellſchaft verbleiben. Der Zuwachs an eigenen Aktien im
Jahre 1931 iſt intern auf Pari abgeſchrieben.
Anlagen 466,50 (494,19), Beteiligungen 275,33 (351,11),
Vor=
räte 238,91 (307.29), Forderungen an Konzerngeſellſchaften 87,89
(84,16), ſonſtige Forderungen 328,67 (358,13), Bankguthaben 83,86
(139,34), dagegen Stammaktienkapital 850 (799,35),
Teilſchuldver=
ſchreibungen vom Jahre 1928 274,61 (249,64), Verbindlichkeiten
bei Konzerngeſellſchaften 71,05 (65,22), ſonſtige Verbindlichkeiten
146,78 (232,08). Bankverbindlichkeiten (i. V. 12,24) werden nicht
mehr ausgewieſen,
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Bei ſehr ruhigem Geſchäft war der heutige Berliner
Effek=
tenverkehr auf einen ſchwächeren Ton geſtimmt. Die anhaltend
ſchwache Veranlagung der Auslandsbörſen, insbeſondere der
ſtän=
dige Rückgang der New Yorker Aktienkurſe, der ſchleppende Gang
der Genfer Verhandlungen, die Ungewißheit über den Ausgang
der Preußen=Wahlen und endlich der veröffentlichte Abſchluß der
J.G. Farbeninduſtrie waren Momente, durch welche die an ſich
ſchon geringe Unternehmungsluſt der Spekulation wieder
gedroſ=
ſelt wurde. Die bei den Banken eingelaufenen Publikumsorders
waren ſtark im Abnehmen begriffen und dürften wohl auch vor
der Wahl nicht mehr ſtärker zunehmen. So mußte ſchon das wenige
herauskommende Material verhältnismäßig große Abſchläge
be=
wirken. Unkontrollierbare Gerüchte wollten von einer neuen Bank=
Inſolvenz wiſſen, doch ſcheint das Angebot an den einzelnen Märk= Hanſa Dampfſch.
ten jedenfalls zum Teil mit der vorgeſtern erfolgten
Zahlungsein=
ſtellung des Deutſchen Kreditvereins, zuſammenzuhängen. Vor
Beginn des amtlichen Verkehrs kam es mehrfach zu Schwankun= Bayr. Motorenw.
gen, dann lagen die erſten offiziellen Kurſe zumeiſt etwa 1 Proz.
unter den Schlußnotierungen von vorgeſtern. Stärker gedrückt
waren Zellſtoff Waldhof, Schultheiß, Kaliaktien, Lahmeyer.
Deut=
ſche Kabel, R.W.E. und Schuckert, die bis zu 3 Prozent einbüßten.
Recht ſchwach lagen auch Gelſenkirchen, die 31½—33 Prozt.
notier=
ten. Hamburg=Süd erſchienen ſpäter mit Minus=Minus=Zeichen,
der Kurs wurde etwa 6 Prozent niedriger mit 43 taxiert.
Dem=
gegenüber fielen Akkumulatoren durch Plus=Plus=Zeichen auf:
ſpä=
ter wurde dieſes Papier 5,5 Prozent über den Kurs vom 16. April
feſtgeſetzt.
Im Verlauf war das Geſchäft ſehr klein. Es kam an
ein=
zelnen Märkten weiter etwas Ware heraus, ſo daß ſich
überwie=
gend kleine Abbröckelungen ergaben. Im übrigen war die
Kurs=
geſtaltung nicht ganz einheitlich. Deutſche Anleihen im Verlaufe
eher leicht abbröckelnd.
Die Börſe hatte außerordentlich geringes Geſchäft. Das
Haupt=
geſprächsthema war der Abſchluß der J.G. Farbeninduſtrie, der
ziemlich ungünſtig aufgenommen wurde, da eine Reihe von Fra= 6%
gen offen bleiben. Zwar wurde eine ſtärkere Kriſeneinwirkung 6% Preuß. Staat.
auch auf das Weltgeſchäft der JG. Farben erwartet, gleichzeitig
wird die immer noch vorhandene beachtliche Flüſſigkeit günſtig 88 Thüringen.
beſprochen, doch laſſe der Bericht auf der anderen Seite vor allem
Angaben über die Kriſenmonate 1932 und Angaben über die
Wäh=
rungsverluſte in den letzten Monaten vermiſſen. Die beſondere
Unterſtreichung des Verluſtgeſchäfts an Benzin fand Beachtung.
Die Spekulation verſuchte, mit ziemlichen Verkäufen den Kurs
ſtark zu drücken, was ihr auch bis zu einer Spanne von 1,5 Proz.
gelang. JG. gingen jedoch offenbar unter Einwirkungen von
In=
terventionen zunächſt nicht unter 85 Prozent. Für die übrigen Deutſche Schutzge
Märkte wirkte die nachlaſſende Beteiligung des Publikums
außer=
ordenlich lähmend ſich aus. Hier ſcheinen die bevorſtehenden
Wahlen die übrigen Zurückhaltung auszulöſen, auch bilden die 6%0 Aachen o. 29
ſchwachen Auslandsbörſen weitere Veranlaſſung des fehlenden
Intereſſes des Börſenpublikums. Am Chemiemarkt blieben die
Kurſe neben dem JG.=Rückgange von 1,5 Prozent ziemlich unver= 69
ändert. Kunſtſeide, beſonders Aku, bis 1,25 Proz, ſchwächer. Zell= 68 Dresden..
ſtoffakten leicht gedrückt. Am Elektromarkt ſetzte ſich der Kurs= 68 Frankfurt a.M.
rückgang fort. So verloren Schuckert und Siemens je 1,5 Prozent,
Lahmeyer 1 Prozent, AEG. dagegen gut behauptet. Von
Montan=
werten gaben Phönix 1,25, Stahlverein 8, Mannesmann 0,75,
Gelſenkirchen 0,50 Prozent nach. Ziemlich, ſtark gedrückt waren
Kaliwerte, die auf Grund ihrer letzten Steigerung bei jetzt aus= 62München .....
gebliebener Nachfrage für Aſchersleben um 3,5, Weſteregeln 4,75 62Nümberg..
Prozent zurückfielen. Von Einzelwerten ſind die Kursſteigerungen
von Junghans mit 1,50, Holzmann von 1 Prozent zu verzeichnen.
Der Anleihemarkt lag wie der Aktienmarkt ohne Anregung
und hatte nur geringe Umſätze zu verzeichnen. Altbeſitz und
Neu=
beſitz unverändert. Schutzgebiete eine Kleinigkeit niedriger. 5½% Heſſ Lds.
Schuldbücher 0,25—0,50 Prozent abgeſchwächt. Pfandbriefkurſe
meiſt unverändert. Auch der Geldmarkt bleibt ohne Veränderung
und noch leicht. Tagesgeld 4½ Prozent.
Die Abendbörſe in Frankfurt ſtand völlig unter dem
Ein=
druck der Verlautbarungen über die neuen verſchärften Beſtimmun=
gen gegen den Effektenſchmuggel, die eine Anmeldepflicht für
Wert=
papiere vorſehen bei großer Verſchärfung der Strafbeſtimmungen.
Man erwartet von dieſen Beſtimmungen eine Erſchwerung des
Geſchäfts. Das Geſchäft an der Abendbörſe war nur klein. JG.
Farben lagen 0,25 Prozent über Mittagsſchluß. Stärker angeboten
waren Reichsbank, die im Verlaufe bis 1 Prozent verloren. Auch
Kaliwerte eher etwas ſchwächer. Die übrigen Märkte lagen ruhig,
aber gleichfalls meiſt etwas matter. Am Anleihemarkt blieben
Stadtanleihen weiter gefragt. Von Auslandsrenten Mexikaner
etwas freundlicher. Farben ſchloſſen 85,25 Prozent.
Deutſch=ungariſches Clearingabkommen.
Zwiſchen dem Deutſchen Reich und Ungarn iſt ein Abkommen
über die Zahlungen aus dem deutſch=ungariſchen Warenverkehr
abgeſchloſſen worden, das im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht iſt und
vom 20. April an vorläufig Anwendung findet. Dieſes Abkommen
ſieht ein Abrechnungsverfahren für die Forderungen aus dem
gegenſeitigen Warenverkehr vor. Zahlungen aus dieſem
Waren=
verkehr werden künftig nur bei der Reichsbank in Berlin bzw. der
Ungariſchen Nationalbank in Budapeſt geleiſtet werden; dabei iſt
kein Unterſchied gemacht, ob die Forderung vor oder nach
Inkraft=
treten des Abkommens entſtanden iſt und ob ſie auf Reichsmark,
Pengö oder andere ausländiſche Valuta lautet. Für das
Abrech=
nungsverhältnis zwiſchen beiden Notenbanken iſt ein der
Gold=
parität des Pengö entſprechender Umrechnungsſatz von 100 Pengö
gleich 73,42 RM., 100 RM. gleich 136,2 Pengö, vereinbart worden.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die deutſche Kupfererzeugung im März 1932. Die deutſche
Kupfererzeugung ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung
der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin, auf Grund
der Berechnungen des Statiſtiſchen Bureaus der Metallgeſellſchaft
A. G., Frankfurt a. M., mitteilt, im März 1932 auf 4644 To. gegen
4254 To. im Februar 1932. Die deutſche
Kupferraffinadeproduk=
tion (Raffinade= und Elektrolythkupfer) betrug im März 1932:
13 549 Tonnen gegen 13 085 Tonnen im Februar 1932.
Bank für Handel und Grundbeſitz, Frankfurt a. M. Der von
der Bank für Handel und Grundbeſitz vorgeſchlagene Vergleich iſt,
nachdem die Gläubiger mit großer Mehrheit weit über die
geſetz=
lich notwendigen 75 Prozent hinaus dem Vergleich zugeſtimmt
haben, nunmehr vom Gericht beſtätigt worden. Die von der GV.
beſchloſſene Erhöhung der Geſchäftsanteile von 200 auf 500 RM. iſt
im Genoſſenſchaftsregiſter eingetragen worden. Der vom Reich
gewährte Zuſchuß von 100 000 RM. wird dadurch zur
Weiterfüh=
rung des Bankgeſchäftes frei und die Bank hat ihre Schalter für
den Kundenverkehr wieder eröffnet. Es beſteht die Abſicht, daß
die für den 1. Juli 32 vorgeſehene Zahlung der erſten
Vergleichs=
quote bereits früher erfolgt.
Immobiliſierung der Erſten Kroatiſchen Sparkaſſe. Wie die
Blätter übereinſtimmend aus Agram melden, hat die Erſte
Kroa=
tiſche Sparkaſſe um Bewilligung eines Zahlungsmoratoriums
nachgeſucht. Das Aktienkapital dieſer Kaſſe beträgt 75 Millionen
Dinar. Sie wurde im Jahre 1846 gegründet und gehört zu den
älteſten Kreditinſtituten in Mitteleuropa. Die Spareinlagen
be=
liefen ſich Ende 1930 auf rund zwei Milliarden Dinar. Die Erſte
Kroatiſche Sparkaſſe iſt an zahlreichen Induſtrieunternehmungen
in Kroatien beteiligt, darunter an der Slavonia Holzinduſtrie AG.,
an der Erſten Jugoſlawiſchen Waggon=, Maſchinen= und
Brücken=
bau A.G. in Brod, an der Jugoſlawiſchen Elin A.G., an einigen
Schiffahrtsgeſellſchaften uſw. Die Schwierigkeiten des Inſtituts
waren ſchon ſeit einiger Zeit bekannt und ſind noch durch das neue
jugoſlawiſche Agrargeſetz geſteigert worden, durch das der
Exeku=
tivverkauf bäuerlicher Liegenſchaften weſentlich eingeſchränkt
wor=
den iſt. Das Inſtitut konnte daher zahlreiche Forderungen nicht
eintreiben.
Die Opfer der Kreuger=Machenſchafte
Frankreich verlierk 250 Millionen Franken.
Amerika 200 Millionen Dollar.
Der „Intranſigeant” beſchäftigt ſich am Montag mit der
der Rückwirkungen des Kreugerkrachs auf Frankreich. Die
ſonders in der ausländiſchen Preſſe verbreiteten Gerüchte übe
Verpflichtungen des Kreugerkonzerns gegenüber franzöſiſchen
ken ſeien außerordentlich übertrieben. Die Geſamtſumme der
pflichtungen könne auf etwa 500 Millionen Franken geſchätzt
den. Etwa die Hälfte dieſes Betrages müſſe als verloren ge
250 Millionen Franken ſeien in vollkommen normaler Weiſe
auf Dollar lautende Staatsobligationen gedeckt. Bei der and
Hälfte handelte es ſich um Bankkredite, bei denen allerdings
luſte unvermeidlich erſchienen.
Der ſchwediſche Bankier und Präſident der ſchwediſchen
holzgeſellſchaft Rydbeck iſt geſtern in Paris eingetroffen. E.
ſich ſofort mit verſchiedenen Bankiers in Verbindung geſetzt un
über die Folgen der Kreuger=Fälſchungen und den allzem
Zuſammenbruch des Konzerns beſprochen. Man mißt den Verl
lungen des ſchwediſchen Bankiers in Paris eine große B
tung bei.
In New Yorker gut unterrichteten Finanzkreiſen ſchätzt ma
Verluſte, die der amerikaniſche Markt infolge des Zuſammenb
des Kreuger=Konzerns erleidet, auf etwa 200 Millionen
Weniger die Maſſe der kleinen Sparer, als vielmehr Groß=S
lanten ſollen die Opfer der Kreugerſchen Machenſchaften ſein
Biehmärkle.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 18./19. April. Ta
lich auf dem Markt zum Verkauf: 29 Ochſen, 22 Bullen, 558
oder Färſen, 315 Kälber, 630 Schweine. Preis pro 50 Kilo Le
gewicht in RM.: Ochſen: a) 1. 30—31, b) d. 20—24; B.
c) 20—24: Kühe: a) 20—27, b) 17—22, c) 15—18; Färſen:
bis 33; Kälber: c) 32—38, d) 28—31; Schweine: b) und
bis 43, d) 36—40. Marktverlauf: In allen Gattungen ruhig,
ſam geräumt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Aus 769 000 gegen 812 000 RM. Bruttogewinn des Geſe
jahres 1931. der Pfälziſchen Mühlenwerke A.G. werden der
am 29 April nach 188 000 (220 000 RM. Abſchreibungen i. V.
149 000 (100 000) RM. Rückſtellung 7 Prozent (8 i. V.) Divi
vorgeſchlagen.
Vor der Großen Hilfsſtrafkammer begann geſtern die
mehrere Monate berechnete Hauptverhandlung gegen den
mann Alois Weber u. Gen. Es handelt ſich um die zweifell
Geſchäfte der Bank für deutſche Beamte, die mit Millionenver
Ende Oktober 1929 zuſammengebrochen war.
Die Bank von Finnland hat den Diskontſatz auf 6½ P
geſenkt.
In Cherbourg ſind geſtern an Bord des Dampfers „Br.
173 Barren Gold im Werte von 270 Millionen Fr. angeko
und nach Paris weiterbefördert worden.
Sieben große polniſche Banken darunter die Warſ
Handelsbank, die Poſener Erwerbs=Genoſſenſchaftsbank, die
ſchauer Diskontbank, die Allgemeine Vereinsbank und die
bank haben geſtern eine Mitteilung veröffentlicht, wonach
das vergangene Geſchäftsjahr wegen des ſtarken Umſatzrüg
keine Dividende ausſchütten werden.
In gut unterrichteten Kreiſen verlautet, daß die grie
Regierung demnächſt einen Aufruf an das Land erlaſſen wer
der Aufforderung, alles in Privatbeſitz befindliche Gold dem
zur Verfügung zu ſtellen, um die Goldreſerven der Natione
zu erhöhen.
Reuter meldet aus Santiago de Chile, daß die Vorlage
die Devaloriſation des chileniſchen Peſos, durch die praktiſch
die Goldwährung aufgeben wurde, die Deputiertenkamme
ſiert hat.
Berliner Kursbericht
vom 19. Ppril 1932
Oeviſenmarlt
vom 19. April 1
Bert. Handels=Geſ.
Danatbank. . . . . ..
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag.
Nordd. Llohzd
A. E. G.
J. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
B.—
23.50
43.—
23.625
14.50
15.125
25.375
29.75
34.50
19.75
13.75
78.—
Muue
Clektr. Lieferung
J. 6. Farben.
Gelſ. Beraw.
Geſ.f.elektr.Untern.
Harpener Bergbot
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen 1
Phil. Kolzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=untn
Oberſchleſ. Korsw.
Orenſtein & Koppell
Ne
56.—
85.375
315i6
49.125
33.—
25.—
31.—
87.—
22.50
33.—
20.50
30.—
21.50
Polypkonwerke.
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tiet
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerle
Weſteregeln Alkali
Agsb. Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hirſch Kupfer.
Eohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelZelegr. Draht
Wanderer=Werte
Vn
7875
5o
5o
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Eslo
Kopenhagen
Sträholm.
London.
Buenos=Aires
New York.
Belgicn.
Italien
P
Paris
Mährung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 T.Sta.
1 Pap. Peſo
t Dollat.
100 Belga
100 Lire.
100 Franes
Ge dBrief
7343
150 45
12.465
64.94
3.057
170.68
77 92
87.16
77.52
15.25
1.048
4.209 4
58.98 I
21.63
7351
50.55
12.405
65.C6
3.a63
171.02
78.04
87.:4
77.68
15 891.
105=
4.217
59.10
21.85
16.605, 16.645
Eckweiz
Sporien
Danzig
Japan
Rio de Janerrol;
Jugoſlawien 100 Dinar
Portugal
UAtken.
Iſtambu
Kairo
1
Kanada
uruguay
Jsland
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung Ge
100 Frankenlsl.
100 Peſetas 33 2
100 Gulden (9a,8
Yeu
1 Milreis
100 Eseudod 14.5
100 Drachm) 5.4
1 türt. 2 20
1äghpt. 2 16.3
cangd. Soll/3,78
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
1100 Lats
4, oiiühe der Bresuher 2
Frankfurter Kursbericht vom 49. April 1932.
Me
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Dtſche. Anl.
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Otſche. Anl.
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ſungsſch. (Neub.
bietsanleihe.
6%Baden=Baden.
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6% Darmſtadt v. 2
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v. 20
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68Mannheim v. 26
v.27
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6% Heſſ. Landesbi.
„ Goldoblig
Hhp.=Bk.=Liquid
43%0 „Kom.=Obl.
6% Preuß. Ods.
pſbr.=Anſt. G. Pf.
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43.5
52.5
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 110 — Seite 13
Paul Rosenhayn
(Nachdruck verboten.)
Präfekt fiel dem Detektiv ins Wort. Ich weiß, was Sie
ollen, Monſieur Jenkins. Dieſe Kerle holen die Ware
ht nur das, Herr Präfekt. Sie bringen auch friſche Ware.
e iſt der Verſchiffungshafen für ein neu erfundenes Opiat,
er Schweiz hergeſtellt wird. Das Dironyl wird von hier
Aegypten geliefert — es ſollen ganz beträchtliche Umſätze
ſerden.”
Präfekt unterdrückte einen Fluch; er zog die Uhr. „Es
Elf. Ich glaube, wir kommen jetzt gerade zur rechten Zeit
diſo.”
ins nickte. Schweigend ſaßen die Männer im Boot, das
nach der Kaimauer hinüberglitt.
nſieur Jenkins”, ſagte der Präfekt, während ſie die
rach der Straße hinaufſtiegen, „darf ich Sie bitten,
zu=
ein ins „Paradiſo” zu gehen? Ich werde inzwiſchen noch=
Poſten inſpizieren. Aber vergeſſen Sie nicht, ſich
umzu=
ſtan hat zum Paradiſo nur im Frack oder Smoking
Zu=
r ſehen uns in einer halben Stunde — leben Sie wohl,
VIII.
galonierte. Diener drehte, die Mütze in der Hand,
die Glastür. Zwei Pagen liefen vor Jenkins her
n die Flügeltüren auf. Das lichtdurchſtrömte Veſtibül
illt von Stimmengewirr und gedämpften
Orcheſter=
die durch die pendelnden Glastüren drangen.
ins ging langſam die breite Treppe hinauf, die nach
en der Galerie führte. Der große Tanzſaal des
o” war in ein bunt wechſelndes Licht getaucht. Auf
kett, umgeben von einem Kreis von Bewunderern,
h im weichen Takt eines Tangos ein junges
Tänzer=
ihre geſchmeidigen Bewegungen und die überlegene
t, mit der ſie kunſtvolle Figuren des Tanzes
aus=
verrieten die Profeſſionals.
ins warf einen ſchnellen Blick durch den Raum.
Saal ſtellte den Vorhof einer mexikaniſchen Hazienda
geſchickt war das Milieu wiedergegeben und der
Ein=
eckt, ſich im Freien zu befinden. Die Decke des Saales
inen ſüdlichen Sternenhimmel vor. Bläuliche Nacht lag
Bosketts, die Weg waren flankiert von Blumenbeeten
in glühenden Farben. In dem dunkelſchimmernden Laub der
Bäume ſtrahlten Lampions: rot und gelb; ſie tauchten die Wege
in ein geheimnisvolles Dunkel, aus dem die farbigen Mantillen
der Frauen ſich leuchtend hervorhoben.
Lebende Vögel ſaßen in den Aeſten und ſtarrten mit
er=
ſchrockenen Augen in das lärmende Getriebe ringsum. Ueber
dem Ganzen lag der Zauber einer exotiſchen Nacht. Die
ſchwer=
mütige Weiſe des Tangos begleitete die langſamen und graziöſen
Rhythmen der Tänzer.
Applaus ſetzte ein; das Paar verbeugte ſich dankend. Es
wurde heller; ein Jazzband warf hämmernd die harten Takte
eines Foxtrotts in den Saal.
Jenkins nahm an einem Tiſch der Rampe Platz.
„Wünſcht der Herr zu ſpeiſen?” fragte der Kellner.
Danke. Bringen Sie mir eine Flaſche Sherry.”
Der Detektiv muſterte ſeine Umgebung. Es war ſchwer, die
Art des Publikums zu erkennen. Die meiſten Frauen waren
im Koſtüm erſchienen, die Herren trugen Dominos oder zum
Frack die ſeidene Larve. Trotzdem ſchien es unverkennbar, daß
hier die beſte Geſellſchaft von Marſeille verſammelt war. Die
großen Hotels der „Cannebiere” und der Rue de Rome
ent=
ſandten ihre prominenten Gäſte. Die Sprachen aller Nationen
der Erde ſchwirrten durcheinander.
Jenkins Blick flog hinüber nach den Saaleingängen. Ein
Lächeln trat in ſeine Züge: dort die zwei bretoniſchen Fiſcher
waren zweifellos die Vorpoſten des Polizeipräfekten. Ihre
breit=
ſchultrigen Geſtalten und die Plumpheit ihrer Bewegungen
paßten ausgezeichnet zu ihren Koſtümen, aber dem ſcharfen
Auge des Detektivs entgingen doch nicht die unverkennbaren
Charakteriſtiken ihres Metiers.
Der Kellner brachte den Sherry.
Unten aus dem Dämmer der Bosketts kam der zärtliche Ton
einer Mandoline; ein Ständchen lang auf. Ein weicher Bariton
ſang mit ſchwärmeriſchem Ausdruck den ſpaniſchen Text,
ſum=
mend unterſtrich der Chor den Refrain des Liedes.
In dieſem Augenblick fühlte Jenkins, daß ein Blick auf
ihm ruhte. Er hob den Kopf; dort drüben, in der Loge ihm
gegenüber, ſaß Elena Falieri. Ihre großen dunklen Augen
waren mit einem fragenden Ausdruck auf ihn gerichtet. Sie
hatte den feingeſchnittenen Kopf leicht auf die Hand geſtützt,
und ihre Lippen preßten ſich feſt zuſammen. An ihrer Seite
ſaß Lord Haddington. Gerade jetzt hob der Lord ſein Glas
gegen Jenkins. Der Detektiv erwiderte den Gruß. Elena wandte
den Kopf zur Seite.
Jenkins erhob ſich und ging mit langſamen Schritten durch
das Rund der Balkonbrüſtung. Von der entgegengeſetzten Seite
ſah er den Polizeipräfekten kommen, der ſchlendernd, rechts und
links Grüße tauſchend, ſich der Loge Lord Haddingtons näherte.
Elena beugte ſich zu Sir Erneſt hinüber, ſie wechſelte einige
Worte mit ihm. Er ſah ſie erſtaunt an, dann winkte er
gleich=
mütig dem Kellner.
„Hallo, Mr. Jenkins”, begrüßte er den herantretenden
Detektiv, „erfreut, Sie zu ſehen. Trinken wir noch einen Whisky
in der Bar? Madame wird ſich freuen, noch eine Weile mit
Ihnen plaudern zu können
„Pardon, Monſieur, habe ich die Ehre, mit Sir Erneſt
Haddington?‟ Der Polizeipräfekt war an die Herren
heran=
getreten.
Der Lord nickte und muſterte den Fremden mit hochmütiger
Miene.
„Verzeihung, mein Herr, ich habe einige Fragen an Sie zu
richten.”
Haddington machte eine ungeduldige Handbewegung. „Sie
ſehen, ich befinde mich in Geſellſchaft. Ich verſtehe nicht
Der Franzoſe zog mit einer entſchuldigenden Geſte die
Schultern hoch. „Ich bedauere, mein Herr, Sie ſtören zu müſſen.
Geſtatten Sie mir, mich vorzuſtellen, ich bin der Polizeipräfert
von Marſeille
Elena Falieri raffte die Handſchuhe vom Tiſch und ſtieß
unwillig den Stuhl hinter ſich fort.
Der Präfekt machte eine zierliche Verbeugung. „Ich bin
untröſtlich, Madame. Verzeihen Sie dieſe Unhöflichkeit aber
ich finde
„Mein Herr,, ſagte Haddington in kühlem Ton, „ich ſtehe zu
Ihrer Verfügung. Aber Sie ſehen, wir waren im Begriff zu
gehen. Es iſt wohl ſelbſtverſtändlich, daß ich Madame zunächſt
zum Wagen bringe.”
„Im Gegenteil. Ich muß Sie bitten, Madame” der Präfekt
wandte ſich mit unerſchütterlicher Höflichkeit an Elena, „mir noch
einige Augenblicke das Vergnügen Ihrer Gegenwart zu ſchenken.”
Lord Haddington fuhr auf. „Das iſt aber doch
Bitte, mein Herr, vermeiden Sie jedes Aufſehen. Dort iſt
ein kleiner Nebenraum. Haben Sie die Güte, mir zu folgen.”
Er ging den anderen voran in den Hintergrund der Loge
und öffnete eine kleine Tür.
„Mr. Jenkins”, wandte ſich Lord Haddington achſelzuckend
zu dem Detektiv, „es tut mir leid — Sie ſehen —
„Oh bitte”, unterbrach der Präfekt, „ich lege Wert darauf,
ſaß Monſieur Jenkins an dieſer Unterredung teilnimmt.”
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Beginn: 3.30, 5.45 und 8.20 Uhr.
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