Darmstädter Tagblatt 1932


18. April 1932

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G.
mumer 40 Peuntge

Bezugspreis:

tuich 2maligem Erſcheinen vom 1. Aprit
Fit 2 Reichsmari und 20 Pfennig
br. abgeholt 2. Reſchsmark, durch die
20 Neſchemark frei Haus. Poſtibezugspreis
ne Beſtellseld mongtich 2,60 Reſchämari.
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Franfurt a. M. 130t.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Pöchentliche illuſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattet. aufträge und Teſtung von Schadenerſah. Bei
Nummer 108
Montag, den 18. April 1932.
195. Jahrgang

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ſede Verplichtung auf Erfüllung der Anzelgen=
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Rabatt weg. Banffonto Deuiſche Bank und Darme
ſtädier und Natſonalbank.

achſen nur 382½ Wahlbekeiligung.
Dresden, 17. April.
vorläufige Geſamtergebnis des heute durchgeführten
tiſchen Volksentſcheides auf Auflöſung des ſächſiſchen
s, der von Nationalſozialiſten und Deutſchnationalen
t wurde, beſagt: Bei 3 664 047 Wahlberechtigten wurden
Ja=Slimmen und 53 442 Nein=Stimmen abgegeben. Un=
ren
20 770 Stimmen, Die Geſamtzahl der abgegebenen
beträgt demnach 1392 254, alſo knapp 38 Prozent der
chigten. Der Volksentſcheid auf Landtagsauflöſung in
ſt alſo geſcheitert.
Auflöſung in Oldenburg.
Oldenburg, 17. April.
malſozialiſten und Kommuniſten hatten im Dezember
Volksbegehren auf Auflöſung des Oldenburgiſchen
3, der am 17. Mai 1931 gewählt worden war, einge=
t
rund 80 000 Stimmen (20 000 Stimmen waren nur
fing zunächſt Mitte Januar das Volksbegehren durch.
rde der Volksentſcheid durchgeführt. Maßgebend war die
der abgegebenen Stimmen. Für den Volksentſcheid
h Nationalſozialiſten, Deutſchnationale, Kommuniſten
volk eingeſetzt, die zuſammen im jetzigen Landtag die
haben. Sozialdemokraten, Staatspartei und Zentrum
ihlenthaltung beſchloſſen. Es wurden abgegeben 125 365
mit Ja, 5796 mit Nein. Ungültig waren 1079 Stim=
uit
iſt das Schickſal des jetzigen Oldenburgiſchen Land=
egelt
. Die Neuwahlen werden wahrſcheinlich am 29.
inden.
Eufin meldef:
Eutin, 17. April.
Volksentſcheid über die Landtagsauflöſung im olden=
Landesteil Fürſtentum Lübeck ſtimmten mit Ja
it Nein 872 von insgeſamt 25 100 Stimmberechtigten.
Gelingen des Volksentſcheids iſt die Mehrheit der ab=
Stimmen ausſchlaggebend, nicht die der Stimmberech=
Preſſe zum Groener=Arkikel.
Berlin, 17. April.
rtikel des Reichswehrminiſters Groener Mein Stand=
türd
von der Mehrzahl der Berliner Blätter ausführlich
e0 ben und beſprochen. Die D. A. 3. ſchreibt, man werde
dürfen, ob dieſer Aufſatz in dieſer Form nach dem
Reichspräſidenten noch zweckmäßig geweſen ſei. Der
Anzeiger weiſt darauf hin, daß der Artikel vor
des Reichspräſidenten geſchrieben ſein ſoll und betont,
ne Veröffentlichung aber ohne weiteres hätte verhin=
wenn
der Reichsinnenminiſter nicht der Anſicht wäre,
ihalt des Artikels mit dem übereinſtimme, was er als
chlig auf Grund des Schreibens des Reichspräſidenten
ha) Die Germania ſagt, ob der im Artikel ge=
andpunkt
Groeners über die Reichsbannerformationen
Schreiben des Reichspräſidenten ſowie nach gewiſſen=
E ifung des übermittelten Materials über das Reichs=
ter
Korrektur unterzogen werden müſſe, bleibe abzu=
4s B. T. hebt hervor, daß in den führenden Kreiſen
M Hanners die Erklärung Groeners, er könne ſich die For=
h
dem Verbot des Reichsbanners nicht zu eigen machen,
e Genugtuung hervorgerufen wie der Brief des Reichs=
ziemliche
Ueberraſchung bewirkt habe. Die Erklärung
r daß er ſich nicht habe entſchließen können, auch das
er aufzulöſen, muß nach Auffaſſung der Deutſchen
wie eine Vorwegnahme des Ergebniſſes der von
3 verlangten Prüfung wirken. Der Vorwärts
irtikel Groeners ſchon als eine Antwort auf den Brief
45 an und ſchreibt u. a.: Mit erfreulicher Schnelligkeit
rief Hindenburgs die öffentliche Erklärung Groeners
3 ein Verbot des Reichsbanners nicht in Frage komme.
2 iſiſche Zerſekzungskäligkeit in der Reichswehr
9Zeichswehrminiſterium teilt mit: In der Zeit vom
bis 10. 4. 1932 wurden 36 Fälle von Zerſetzungsver=
ſämtlich
von Kommuniſten ausgingen, gemeldet. In
In Zeit wurden neben bereits bekannten Zerſetzungs=
Ihn neue Zerſetzungsbroſchüren und =blätter in vielen
von Exemplaren Soldaten zugeſtellt. Im gleichen Zeit=
den
von der Polizei und von Soldaten ſelbſt 26 Kom=
die
ſich mit der Zerſetzungstätigkeit in der Reichswehr
eſtgenommen und der Beſtrafung zugeführt.
Degnkragt Diſziplinarverfahren gegen ſich.
Berlin, 17. April.
anwalt Dr. Lütgebrune teilt u. a. mit, das ,Berliner
habe die Behauptung aufgeſtellt, Hitler habe vor der
en Preſſe erklärt, die Auflöſung der SA., ſei unter dem
Frankreich erfolgt. Da dieſe Behauptung geeignet ſei=
in
zu erwecken, als ob Hitler ſeine Pflichten als Be=
Sht habe, habe Hitler durch Rechtsanwalt Dr. Lütge=
den
Untrag auf Einleitung eines Diſzilplinarverfah=
ſich
geſtellt und für die Dauer dieſes Verfahrens ſeine
rung von den Amtsgeſchäften bei der braunſchweigi=
tSrebierung
beantragt. Hitler habe eine ſolche Er=
Shals abgegeben. Wegen übler Nachrede habe Hitler
2 gegen den Chefredakteur Theodor Wolf und den poli=
riſtleiter
Dr. Bretholz geſtellt und um die Erhebung
ichen Klage nachgeſucht,

Unkerredung zwiſchen 2r. Brüning
und Skimſon.
WTB. Genf, 17. April.
Die für die neue Woche angekündigten politiſchen Beſprechun=
gen
über die großen internationalen Fragen, die demnächſt zur
Entſcheidung kommen, ſind heute eingeleitet worden durch eine
Zuſammenkunft zwiſchen dem Reichskanzler Dr. Brüning und dem
amerikaniſchen Staatsſekretär Stimſon. Am Nachmittag begab
ſich Reichskanzler Dr. Brüning in Begleitung des Staatsſekretärs
des Auswärtigen Amtes v. Bülow, zu dem Vertreter der Ver=
einigten
Staaten.
Der Reichskanzler wird morgen mit dem däniſchen Außen=
miniſter
Munch zuſammentreffen, mit dem er gewiſſe handels=
politiſche
Fragen, die die Intereſſen der beiden Länder betreffen,
beſprechen dürfte.
Unbegründeke Aufregung über ein Frühſtück.
CNB. Paris, 17. April.
Das Frühſtück, das Reichskanzler Dr. Brüning geſtern in
Genf anläßlich des 10. Jahrestages des Abſchluſſes des Vertrages
von Rapallo zu Ehren Litwinows und der Sowjetdelegation gab,
wird von einigen hieſigen Zeitungen als willkommener Anlaß zu
ebenſo heftigen wie unberechtigten Ausfällen gegen Deutſchland
benutzt. Irgendeine maßgebende franzöſiſche Stelle hat offenbar
die franzöſiſch=ruſſiſchen Verhandlungen über den Abſchluß eines
Nichtangriffspaktes vollkommen vergeſſen und ſucht jetzt aus
einem ſelbſtverſtändlichen Akt reiner Höflichkeit Kapital zu ſchla=
gen
. So meint das Echo de Paris, Deutſchland habe ſich in
aller Oeffentlichkeit mit Sowjetrußland kompromittiert.
Tardien zur kommenden Lauſanner
Konferenz.
EU. Paris, 17. April.
Tardieu hielt am Sonntag nachmittag in Giromagny in ſei=
nem
Wahlkreis Belfort eine große Wahlrede, in deren Verlauf
er erklärte:
Auf der Lauſanner Konferenz würden die franzöſiſchen Unter=
händler
einer ſchweren Aufgabe gegenüberſtehen. Die Bedingun=
gen
, unter denen das Hoover=Moratorium geboren ſei, beſtänden
fort; die Auffaſſung derjenigen Mächte aber, die dieſem Mora=
torium
zugeſtimmt hätten, ſei jedoch heute nicht mehr die gleiche.
Für Frankreich ſei eine Regelung dieſer Angelegenheit nur dann
unannehmbar, wenn allein die Gläubigermächte dadurch belaſtet
würden.
* Ftanzöſiſcher Querſchnift.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 17. April.
Man zeigt ſich recht wortkarg über die Beſprechungen zwiſchen
Stimſon und Tardieu. Die Abrüſtungsfrage ſcheint überhaupt
gerade in dem Augenblick, da ſie von amerikaniſcher Seite auf=
gerollt
wird, die franzöſiſche Oeffentlichkeit weniger angenehm zu
ſein als früher. Dagegen wird man nicht müde, die Probleme
der Donauſtaaten zu erörtern, und zwar in einem recht zuverſicht=
lichen
Tone. Für Frankreich handelt es ſich ja auch um eine Pre=; man betont darum immer wieder, daß die franzöſiſche
Politik mit der engliſchen im Donauproblem prinzipiell, ſch in
Cinklang befinde.
Die Innenpolitik ſtand unter der Wirkung der Rede des
Juſtizminiſters Paul Reynaud. Von allen großen Wahlreden
wurde und wird ſie am meiſten umſtritten. Denn ſie wurde in
einem Tone gehalten, welcher ſich ganz eigentümlich von jenem
der großen Wahlrede Tardieus unterſcheidet. Während Tardieu
alle Türen für die Zuſammenarbeit mit der bürgerlichen Linken
offen hielt, wandte ſich Paul Reynaud, mit einer Schärfe, die
nichts zu wünſchen übrig ließ, gegen die Radikalen. Kein Wun=
der
, daß in gemäßigten Kreiſen, die am meiſten an einer Kon=
zentration
intereſſiert wären, Befürchtungen auftauchten, die
Brücken nach links wären jetzt abgebrochen.
Es ſcheint ſo, als ob man den Erfolg der bürgerlichen Linken
im Wahlkampf gar nicht mehr in Zweifel ziehen würde. Herriot
wird von allen Seiten umworben, und wenn Paul Reynaud ihn
angriff, ſo tat er es darum, weil er auf die Annäherung Tardieus
etwas zu kühl antwortete. Herriot zeigt ſich überhaupt ſehr zu=
rückhaltend
, eine Taktik, die geeignet iſt, ſowohl die Rechte wie die
Sozialiſten in Verlegenheit zu bringen. In den Wahlbezirken be=
ſteht
an ſehr vielen Punkten das Kartell der Linken, zwiſchen
Marxiſten und bürgerlichen Gruppen. Das erlaubt aber keine
Folgerungen für das ſpätere Verhalten der Partei. Wie dem auch
ſei, die Radikalſozialiſten ſind einer Konzentration nicht abge=
neigt
, ſie wollen aber um keinen Preis mit dem rechten Flügel
der jetzigen Regierungsmehrheit zuſammenarbeiten. Und gerade
dieſem rechten Flügel gehört der Juſtizminiſter Paul Reynaud
an. Man ſpricht viel von der Uneinigkeit der Rechten. Es beſteht
auch keine Ausſicht mehr, die verſchiedenen Streitigkeiten zwiſchen
Fraktionen und Perſönlichkeiten noch vor den Wahlen zu beſei=
tigen
. Im Gegenteil erſcheint es jetzt wahrſcheinlich, daß die
jetzige Regierungsmehrheit nach den Wahlen in die Brüche geht
und ein Teil von ihr gegen eine eventuelle Konzentrationsregie=
rung
in Oppoſition geraten wird,

Was im Fünfjahresplan vergefſen iſt:
Schiebungen.
FU. Moskau, 17. April.
Die Zentralkommiſſion der Kommuniſtiſchen Partei gibt be=
kannt
, daß die großen Werke von Stalingrad Leſo=Export die
Holzprodukte für die Ausfuhr nach dem Ausland erzeugen, falſche
Angaben über ihre Tätigkeit gemacht haben. Sie haben in ihren
Berichten angegeben, daß ſie den Fünfjahresplan erfüllt und große
wirtſchaftliche Erfolge erzielt hätten. Die Werke wurden deshalb
mit verſchiedenen Auszeichnungen bedacht. Die Leiter der Werke
erhielten Belohnungen. Ein Kontrollausſchuß ſtellte aber jetzt
feſt, daß die Werke ihren Plan nur zu 46 v. H. erfüllt haben.
Weiter wurden Schiebungen entdeckt, an denen nicht nur partei=
loſe
Elemente, ſondern auch führende Mitglieder der Kommuni=
ſtiſchen
Partei in Stalingrad teilgenommen haben. Die Zentral=
kontrollkommiſſion
der Kommuniſtiſchen Partei hat beſchloſſen, die
geſamte Leitung der Werke ihrer Aemter zu entheben und zur
Verantwortung zu ziehen.
Kreuger=Kronen für kommuniſtiſche Zeilung.
TU. Stockholm, 17. April.
Unter den zahlreichen Kreuger=Senſationen, mit denen die
ſchwediſche Preſſe überſchüttet iſt, befindet ſich heute in einer
Gotenburger Zeitung die Angabe des bekannten ſozialdemokrati=
ſchen
Führers Per Albin Hanſen, daß Geſchäftsverbin=
dungen
zwiſchen Ivar Kreuger und der kommu=
niſtiſchen
Zeitung Folkets Dagbladet beſtanden
hätten. Eine Unterſuchung habe ergeben, daß Kreuger insgeſamt
200000 Kronen im Folkets Dagbladet eingeſetzt habe. Die
Nachricht iſt weder beſtätigt, noch dementiert worden.
In bezug auf die in mehreren großen ſchwediſchen Zeitungen
verbreitete Meldung über die Fälſchung und Doppelbeleihung der
Berliner Grundſtückshypotheken Jpar Kreugers erklärt der Unter=
ſuchungsausſchuß
, daß man bisher keinen Beweis für ſolche
Machenſchaften gefunden habe.
100 090 Mark für Hikler?
Die Zeitung Sozialdemokraten behauptet heute, die Durch=
ſicht
der von Jpar Kreuger hinterlaſſenen Papiere habe ergeben,
daß Kreuger den Faſchismus ſowohl in Spanien als auch in
Deutſchland unterſtützt habe. Es ſeien, ſo erklärt die Zeitung,
eine Quittung über 5 Millionen Peſeten von =
nig
Alfons und eine Quittung über 100 000 R. M. von
Adolf Hitler gefunden worden.
Zu dieſen Behauptungen, für die wir ſelbſtverſtändlich dem
genannten Blatt die volle Verantwortung überlaſſen müſſen
dürften, wie man wohl annehmen kann, die erwähnten Perſonen
vermutlich ſelbſt Stellung nehmen.
Zwei japaniſche Diviſionen nach der Mansſchgrei
unkerwegs.
Zwei weitere japaniſche Diviſionen und eine Artillerie= Ab=
teilung
wurden nach Charbin entſandt. Dieſe Maßnahmen wer=
den
damit begründet, daß der Aufenthalt des Völkerbunds= Aus=
ſchuſſes
für die Mandſchurei vollkommene Ruhe in allen Teilen
des Landes erfordere.
Unruhen in der Propinz Zukien.
EP. Hongkong, 17. April.
Irreguläre chineſiſche Truppen ſind in der Umgegend von der
Hauptſtadt Amoy in der Provinz Fukien eingedrungen und plün=
dern
dort. Auf dringendes Verlangen der ausländiſchen Bevöl=
kerung
iſt der britiſche Kreuzer Devonſhire aus Hongkong nach
Amoy beordert worden, um etwaigen Ueberfällen vorzugreifen.
Es ſteht noch nicht feſt, ob die Ruheſtörer deſertierte Truppen oder
Kommuniſten ſind.
Heini Skeuerausgleich mehr für hefſiſche Gemeinden?
P. Die heſſiſche Staatsregierung hat, wie wir hören, durch
Vermittelung der Kreisämter ſämtlichen Gemeinden Heſſens,
deren Realſteuerſätze unter dem heſſiſchen Landesdurchſchnitt
liegen, folgende dringliche Mitteilung zugehen laſſen: Der im
Etatsjahre 1931 den Städten und Landgemeinden des Landes
aus.Staatsmitteln gewährte Ausgleich für die
durch Notverordnung erfolgte prozentuale
Senkung der kommunalen Realſteuern werde
im Jahre 1932 aus finanziellen Gründen nicht
mehr gewährt. Die Realſteuerſperre werde alſo füs
die Gemeinden mit unter dem Landesdurchſchnittsſätzen liegen=
den
Realſteuerſätzen in der Weiſe gelockert, daß, im Falle
der Etat nicht aus eigenen Steuermitteln ausgeglichen werden
könne und bezüglich der Wohlfahrtslaſten Staatshilfe in An=
ſpruch
genommen werden müſſe, die betreffenden Gemeinden
eventuell durch ſtaatliche Zwangsmaßnahmen verpflichtet werden,
ihre Realſteuerſätze bis zum Landesmittel zu erhöhen. Daz
Landesmittel beträgt auf 100 Mark Steuerwert bezüglich der
Gebäudeſteuer 37 Pfennige, der land= und forſtwirtſchaftlichen
Grundſteuer 50 Pfennige, des gewerblichen Anlage= und Be=
triebskapitals
72 Pfennig, des Gewerbeertrags 3,25 Mk. Be=
gründet
wird die Maßnahme damit, daß ſeit Jahren eine er=
hebliche
Zahl von Gemeinden in Heſſen ihre Realſteuerſätze ab=
ſichtlich
weit unter dem Landesmittel ließen, aber für ihre
Wohlfahrtslaſten Staatshilfe in Anſpruch nahmen, während in
der weitaus größten Mehrzahl der heſſiſchen Gemeinden die
Realſteuerſätze erheblich über dem Landesmittel liegen und die
Wohlfahrtsausgaben aus Mitteln ihrer weſentlich höher be=
laſteten
Steuerzahler beglichen werden müſſen. Die ſteuerliche
Gerechtigkeit erfordere deshalb die Durchführung der genannten
Regierungsmaßnahme. Die Gemeinderatsverſammlungen der in
Betracht kommenden Gemeinden wurden von der Regierung
aufgefordert, dringlichen Beſchluß zu faſſen, ob ſie die Steuer=
erhöhung
freiwillig durchführen wollen, falls es erforderlich
werden ſollte.

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Seite 8. Nr. 108

Geiſtiche

Darmſtadt, den 18. April 1932.

Wilhelm Kaminsky wird 75 Jahre alt. Wer kennt ihn
nicht, den frohgemuten Wandersmann und Heimatfreund Wilhelm
Kaminsky. Am 19. April darf er in alter Geſundheit und Friſche
ſeinen 75. Geburtstag begehen. Mit ſeinen vier Bändchen Mund=
artdichtung
Spuzze unn Boſſe hat er ſich einen Platz un=
ter
den Heimatdichtern erobert, und mit ſeinem Führer durch
die nähere Umgebung Darmſtadts zeigt er in 250 Rundgängen
die Schönheit unſeres Darmſtädter Waldes. Seine Wanderungen
gehen nach der Weiſe, die er ſelbſt in ſeinem Führer im Vorwort
anführt: An jedem Sonntag zieh ich aus, Ich ſtreif durch Feld
und Flur: Der Wald, der iſt mein Gotteshaus Im Frieden
der Natur Möge dem unentwegten Heimatfreund noch weiter
eine frohe und geſegnete Wegfahrt beſchieden ſein.
Kriegerverein Darmſtadt. Am Samstag fand eine gut be=
ſuchte
Mitgliederverſammlung ſtatt. Zu Beginn der Tagesord=
nung
gedachte der erſte Vorſitzende der verſtorbenen Kameraden
Müller, Cölſch und des Ehrenmitglieds und Altveteranen der
Feldzüge 1866, 1870/71 Jeremias Rühl. Die Verſammlung ehrte
ihr Andenken durch Erheben von den Plätzen. Nach dem Bericht
über Tätigkeit des Vorſtands und Vereins, über Veränderung des
Mitgliederſtandes, über die Jugendbewegung, folgte der in zwei
Abteilungen gehaltene Vortrag des erſten Vorſitzenden, Kamerad
Profeſſor Kiſſinger, über: Mit Ruckſack und Wanderſtab durch
Kärnten und Steiermark Zunächſt gab der Redner eine allge=
meine
Beſchreibung. Von Garmiſch=Partenkirchen ausgehend, ſchil=
derte
er ſeine Wanderungen durch dieſe Länder, ſeine Eindrücke
über Land und Leute, Sitten und Gebräche. Mit etwa hundert
Lichtbildern ließ er die Zuhörer an ſeinen Wanderungen teilneh=
men
und die Schönheiten dieſer Gegenden kennenlernen. Beſonders
hob der Redner die vorbildlich echt deutſche Geſinnung der Be=
wohner
Kärntens und Steiermarks hervor, den Kampf um ihr
Deutſchtum und vielgeliebtes Land gegenüber Serbien und Ita=
lien
, dem der endgültige Sieg durch die Volksabſtimmung im
Jahre 1920 folgte. Der eineinhalbſtündige Vortrag fand höchſtes
Lob und allgemeine Anerkennung, und man ſpendete dem ausgezeich=
neten
Redner ungeteilten Beifall. Am Schluß der Verſammlung
wurde auf einen weiteren Vortrag des erſten Vorſitzenden am
12. Mai d. J. aufmerkſam gemacht, und zwar über: Was deutſche
Landſturmleute im Weltkrieg von Spionage erfuhren.
Freunde Darmſtädter Realanſtalten. Monatsverſammlung
am Mittwoch, den 20. April, 8,30 Uhr pünktlich, bei Heß in der
Kirchſtraße.
Beſchäftigungskurſe für erwerbsloſe Techniker und Inge=
nieure
. Auch im kommenden Sommerhalbjahr wird die Einrich=
tung
von Kurſen für techniſche Angeſtellte in der hieſigen Städti=
ſchen
Maſchinenbauſchule beabſichtigt Zu einer Beſprechung werden
die Intereſſierten, beſonders die Abſolventen der hieſigen Ma=
ſchinenbauſchulen
eingeladen, ſich am Dienstag, dem 19 April.
um 9.30 Uhr, in der Städtiſchen Maſchinenbauſchule, Landgraf=
Philippsanlage 6, einzufinden.
Der Muſikverein verſendet in den nächſten Tagen an ſeine
aktiven und inaktiven Mitglieder und Gönner die Einladungen
zu dem am 10. Mai anläßlich ſeines hundertjährigen Beſtehens
ſtattfindenden Feſtkonzert im Landestheater und dem anſchließen=
den
Geſellſchaftsabend mit einfachem Abendeſſen im Städtiſchen
Saalbau. Im Konzert kommt Der Meſſias von G. F. Händel
zur Aufführung. Der Chor des Muſikvereins wird durch Mit=
glieder
des Mozartvereins und des Vereins Sängerluſt, die ihre
Mitwirkung freundlichſt zugeſagt haben, verſtärkt. Bei beiden
Veranſtaltungen ſind auch alle ehemaligen Mitglieder und ſonſti=
gen
Freunde des Muſikvereins herzlich willkommen.

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus. Montag, 18 April Keine Vorſtellung. Dienstag, 19 April 19½. Ende nach 22 Uhr. Dſt. Volk=b. M (5. Vſt.)
Gr. ITV. Mignon. Preiee 0.70 5.60 Mk. Mittwoch, 20 April 19½, Ende gegen 2211 Uhr. B 21. Die endloſe
Straße. Preiſe 0 705 60 Mk. Kleines Haus. Montag, 18. April Keine Vorſtellung Dienstag, 19 April 19½22 Uhr. Außer Miete. Jphigenie.
Preiſe 0.604.50 Mk Mittwoch, 20, April 22½ Uhr. Bühnenvolksb. II (10. Vſt.) ohne
Wechſelm. Die Italienerin in Algier, 0.705.

Heſſiſches Landestheater. Morgen, Dienstag, geht im Gro=
ßen
Haus Mignon von Thomas in Szene. Muſikaliſche Lei=
ung
Erwin Palm: Regie Heinz Arnold. In den Hauptrollen
ſind Grete Bertholdt, Dr. Allmeroth, Theo Herrmann. Eugen Vogt,
Kurt Theo Ritzhaupt und Kurt Schindler beſchäftigt. Im
Kleinen Haus wird Iphigenie von Goethe in der Inſzenie=
rung
von Guſtav Hartung wiederholt. Die Titelrolle ſpielt Fran=
ziska
Kinz. Am Mittwoch gelangt im Großen Haus die Erſtauf=
führung
des Frontſtückes Die endloſe Straße von Graff
und Hintze zur Aufführung. Die Regie führt Günther Hgenel;
as Bühnenbild beſorgt Siegfried Sebba.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nächrichten

Sonntag, den 17. April 1932.
Eine Abendmuſik des heſſiſchen Singkreiſes unter Günther
Simony iſt darum ſtets eine Quelle reiner religiöſer Erbauung,
weil dieſem kleinen Kreis junger Menſchen das Muſizieren Her=
zensbedürfnis
, Ausdruck religiöſen und ethiſchen Innenlebens iſt,
weil hier öhne jegliches konzerthafte Gepräge, unter Ausſchluß
aller Eitelkeitsmomente andächtig, keuſch und dienend geſungen
wird. Auch die Zuſammenſtellung der Vortragsfolgen iſt vorbild=
lich
, und die liebevolle Pflege alten religiöſen Volksgutes. Die
Abendmuſik wurde umrahmt von zwei großen Bachſchen Orgel=
fugen
, die Ludwig Borngäſſer ausgezeichnet vortrug, Präludium
und Fuge in G=Moll und das breite, noch nicht völlig im Vor=
trag
konzentriert Präludium in Es=Dur mit der großartigen
Fuge, die meiſterhaft geſtaltet wurde. Aehnlich umrahmten die
Geſangsvorträge zwei Strophen des Haßlerſchen Satzes Nun
lob mein Seel den Herren beide ausgeführt von Singſtimmen
und Inſtrumenten, wie es ja bis Bach bei Chorvortrag der
Choräle üblich war, beide umgeben von Orgelchorälen über die=
ſelbe
Melodie von Michael Praetorius, deren einer ſchlichte
Figuraation in ruhiger Bewegung aufwies, während der andere
in lebhaft geſteigerten Figurationsrhythmen ſchon den Aufbau
einer großen Choralphantaſie zeigte. Sehr fein war bei dem
erſten die altertümliche, gut die Anſchauung von Praetorius
wiedergebende Regiſtrierung. Später erklang der Choral Vater
unſer im Himmelreich ebenfalls im Satz von Haßler, jetzt aber
ohne Inſtrumente geſungen, vorbereitet durch Bachs Choralvor=
ſpiel
, in deſſen Regiſtrierung unſeres Erachtens die Trennung
in tiefe und hohe Klänge zu ſtark unterſtrichen war, wenn auch
die Symbolik Himmel Erde dazu herausfordert. Den Mittel=
punkt
nahm die umfangreiche Choralkantate Was Gott iſt, das iſt
wohlgetan ein. Hier bringt es der Komponiſt fertig, die ſechs
Strophen in reicher Abwechſlung und ſtarkem Ausdruck zu ver=
tonen
. Unter reichlicher Ausnutzung der Choralmelodie läßt der
Romponiſt bald eine Stimme allein, bald zwei Stimmen, bald
den Chor in Abwechſlung mit Soloſtimmen ſingen, ſchlichter Satz
wechſelt mit Polyphonie, eine prachtvolle Choralfuge füllt die
5. Strophe aus. Die Inſtrumente vereinigen ſich mehrmals zu
einer ſelbſtändigen Sinfonie zwiſchen den Strophen, und ſie
wechſeln mit der Orgel in der Begleitung ab. Die Kantate iſt
gottesdienſtliche Muſik von meiſterhafter Stilreinheit, muſikaliſch
wertvoll, dem Verſtändnis der Gemeinde angepaßt und in der
Dichtung noch ohne all die ſpäteren barocken Zutaten. Bis auf
eine gegen Schluß merkliche Ermüdung der Tenorſtimmen war
die Wiedergabe überaus würdig, ſchön und ſchlicht. Vor allem
aber freute man ſich aufrichtig, Hunderte von Zuhörern in der
Kirche anzutreffen, die in dieſer Feierſtunde Erhebung fanden.
Günther Simony und ſeinem vortrefflichen Singkreis ſei herz=
licher
Dank.
F.N.

Gf

Möntag, 18. Apk

Riges Beſiehen des Berbandes
er. Mici. Mauenbereie in Teſe

Zeftverfammlung im Städt. Saalbad.
Auf dem Städtiſchen Saalbau wehte geſtern die Fahne der

evangeliſchen Landeskirche. Aus Anlcß des 25jährigen Be=

ſtehens des Verbandes Evangeliſch=Kirchlicher Frauenvereine in
Heſſen fand im großen Saale, der mit den kirchlichen Fahnen

Verbandes Evangeliſch=Kirchlicher Frauenvereine deren Vor=
ſitzende
, Frau Heraeus, herzliche Willkommengrüße. Mit ihrer
Begrüßung verband ſie den Dank für die ſtarke Beteiligung an
der Veranſtaltung und all denen, die bewieſen haben, daß ſie
nicht mit Worten, ſondern mit der Tat der großen evangeliſchen
Sache dienen wollen. Die Vorſitzende verlas eine große Zahl
eingelaufener Glückwünſche und gab dann einen kurzen Rückblick
über die Geſchichte des Verbandes in den letzten 25 Jahren. Der
Verband wurde 1927 als eine Organiſation heſſiſcher evangeliſcher
Frauen gegründet und hatte gleichzeitig den Zweck, als deren
Vertretung vor der Oeffentlichkeit zu gelten. Als erſte Vor=
ſitzende
ſtand ihm Frau Strack vor, eine gute und fromme Mutter
ihrer Gemeinde und der Mitglieder des Verbandes. In den
erſien Jahren mußte neben praktiſcher auch organiſatoriſche Arbeit
geleiſtet werden, es mußten genau dieſelben Fragen ventiliert
werden, die die evangeliſche Frau auch heute noch bewegen. Zum
politiſchen Stimmrecht z. B. habe man damals eine ablehnende
Stellung eingenommen. Alle die Frau betreffenden Fragen wur=
den
in Konferenzen und ſpäter in großen Frauenverſammlungen
beſprochen. Mit Kriegsbeginn wurden den Frauen neue große
Aufgaben geſtellt. Die Aufgaben des Heimatdienſtes, Betreuung
der Kriegsverletzten uſw. Damals war der Verband noch ver=
hältnismäßig
klein, er hatte 90 Vereine mit zirka 9000 Mit=
gliedern
und trotzdem wurden 1917 zirka 35 000 Mark für Hilfe=
leiſtung
aufgebracht. Die Mitteilungen aus den Arbeiten des
Verbandes und ſpäter die Frauenecke biete und bot heute noch
ein ſtarkes Bindeglied. Der Verband litt ſchwer in den Umſturz=
jahren
und beſonders als 1919 Frau Strack wegen häuslicher
Arbeitsüberlaſtung ihr Amt niederlegte. An ihre Stelle trat
J. Durchl. Frau Fürſtin von Erbach Schönberg, eine über=
zeugt
evangeliſche Frau. Sie brachte dem Verband eine unge=
ahnte
Entwicklung. Verbandsfahrten nach Worms, Eiſenach,
Marburg an die großen Stätten der Reformation halfen über
die trüben und ſchweren Stunden und brachten engeren Zuſam=
menſchluß
. Inzwiſchen war der Verband auf 215 Vereine mit
zirka 40 000 Mitgliedern gewachſen. Und der Verein brachte es
fertig, ein Erholungsheim zu ſchaffen, das heute ſichtbares Zei=
chen
der Verbandsarbeit iſt. Das jüngſte Kind des Verbandes
heißt Notgemeinſchaft das den Kampf gegen die Gottloſen und
die Gegner der Kirche zu führen hat. Der Verband wünſcht auch
in Zukunft weiter zu arbeiten, zu helfen und zu dienen das iſt
die große Arbeit, wie ſie die evangeliſchen Frauen auffaſſen. Das
iſt auch der Geiſt des Heilands aus der Liebe heraus, der dem
Verband Epangeliſch=Kirchlicher Frauenvereine innewohnt.
Anſchließend begrüßte der Prälat der evangeliſchen Landes=
kirche
,
Profeſſor D. Dr. Dr. Diehl,

die Feſtverſammlung im Namen der Kirchenregierung und des
Kirchenvorſtands aufs herzlichſte und entbot dem Verband herz=
liche
Glückwünſche. Im deutſchen Lande gibt es, ſo führte Prälat
Dr. Diehl weiter auss wenige Gebiete, die ſo einheitlich geſchloſſen
die evangeliſche Kirche zum Siege führen wollten, wie Heſſen.
Schon Landgraf Philipps Beſtreben war es eine reichsdeutſche
gemeinſame evangeliſche Kirche zu ſchaffen. Die Kirchenordnung
von 1566 ſprach dies ebenfalls klar aus. Das Streben nach Ge=
ſchloſſenheit
zu evangeliſch deutſcher Art iſt auch heute geblieben
durch Jahrhunderte. Aber wo Licht iſt, iſt auch Schatten. Sehr
oft iſt es in dem engen Rahmen nicht gelungen, die Kräfte zu=
ſammenzufaſſen
. Daran Schuld habe die Theologenſchaft getragen,
ferner der Auseinanderfall der Stände im 18. Jahrhundert, im
19. Jahrhundert das Entſtehen der Sekten, die die Kirche be=
kämpften
, und ſchließlich die Politik. Und gerade in dieſer Zeit
ſind die evangeliſchen Frauenvereine etwas Großes. Ihre führen=
den
Perſönlichkeiten ſind feinfühlig, können ſich einſtellen auf
die Menſchen und können ſtärkere Einflüſſe ausüben, als die
Männer. Im Verband werden Stadt und Land, zwei Welten,
Arm und Reich, führende Frauen und Hausfrauen, politiſch ge=
trennte
Kräfte zuſammen verbunden. Und im Namen der Kirche
wünſchte er, daß es in dieſem Geiſte weiter gehe. Es iſt Gottes
Wille, daß etwas Neues kommt. Die Menſchen werden noch eine
Zeitlang gegeneinander kämpfen, dann wird das Neue kommen.
Aber heute brauchen wir Verbände kirchlicher Art, die arbeiten
im Geiſte Jeſu Chriſti. Möge keine politiſche Schattierung in
den Verband hineingetragen werden und möge die Arbeit des
Verbandes in Zukunft von dem gleichen Geiſte getragen werden
wie ſeither.
Herr Superintendent von Starkenburg Oberkirchenrat Dr.
Müller knüpfte an ſeine Worte des Grußes und des Dankes
die Segenswünſche, daß Gott der Herr die Arbeit der evangel.. Frauenvereine ſegnen möge. Er beleuchtete die Bedeutung
und den Wert der Arbeit der evangeliſchen Frau in der kirchlichen
Gemeinde, die eine Vertiefung und Bereicherung für dieſe dar=
ſtelle
. Nur Dank gebühre den Frauenvereinen. Wenn heute dieſe
Stunde unter den Geiſt Luthers geſtellt werde, ſo heiße das Im
Glauben gefeſtigt, ſchreiten wir hinein ins tätige Leben. Weil
er die ſegensreiche Mitarbeit der Frauen kenne, wünſche er be=
ſonders
den Segen Gottes auf ſie herab. Zugleich ſpreche er die
wärmſten und herzlichſten Grüße aller evangel.=kirchlichen Frauen=
vereine
und der befreundeten Vereine, Verbände und Arbeitsge=
meinſchaften
aus, die im letzten Grunde auf gemeinſamem Boden
ſtehen und verbunden ſind in dem Bekenntnis dieſer Stunde und
des heutigen Tages. Er übermittelte die Grüße vom Heſſiſchen
Landesverein für Innere Miſſion, vom Verband der evangeliſchen
Männervereine, vom Evangeliſchen Bund. Hauptverein Heſſen,
vom Verband evangel, weiblicher Jugend in Heſſen, vom Diako=
niſſenhaus
Eliſabethenſtift, vom Heſſiſchen Diakonieverein, vom
Deutſch=Evang. Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt, vom Landes=

Im ſchwarzen Rößl, der große Revue=Erfolg des Or=
pheums
, gelangt heute und folgende Abende zur Aufführung. Es
iſt unmöglich, von den vielſeitigen Unterhaltungen dieſer Pa=
rodie
nicht befriedigt zu ſein, insbeſondere ſind es Max Pel=
tini
und Max Marzelli, die durch ein Brillant=Feuerwerk
von Witz. Humor und Heiterkeit ihr Publikum zu feſſeln wiſſen.
(Siehe Anzeige.)

Gbermorgen Ziehung
Darmstädter Pferdelotterie
letzte Lose bei hiesigen Verkaufsstellen.

Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Am kommenden
Dienstag, nachmittags um 4 Uhr, findet wieder eine Frauen=
bibelſtunde
ſtatt, die Frau Miſſionar Hoffmann= Linden=
fels
halten wird. Hierzu ergeht freundliche Einladung.
Drei Sonder=Vorführungen in den Palaſt=Lichtſpielen.
Heute, Montag, 18. April, wird der Film Lourdes im Glanze
ſeiner Wunder in drei Sondervorführungen um 3,45, 6,00 und
8,20 Uhr gezeigt.
Im Union=Theater ſieht man nur noch heute und morgen
die ſchöne Charlotte Suſa und Guſtav Fröhlich in dem ganz groß
angelegten ſpannenden Spionage=Tonfilm Unter falſcher Flagge‟.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
Pat und Patachon, das beliebte Komiker=Paar, in dem luſtigen
Tonfilm Knall und Fall.

und friſchem Grün geſchmückt war, eine Feſtverſammlung ſtatt,
an der J. K. H. die Großherzogin, Prälat Prof. D. Dr. Dr. Diehl,
Vertreter der Kirchenregierung, des Landeskirchenamtes, des De=
kanats
Darmſtadt, der heſſiſchen Regierung, der Stadt Darmſtadt,
ferner Vertreter der evangeliſchen Verbände und Organiſationen,
der auswärtigen Vereine, die Ehrenvorſitzende des Verbandes
J. D. Fürſtin v. Erbach Schönberg und die evangeliſchen Frauen
aus ganz Heſſen ſo zahlreich teilnahmen, daß Saal und Galerien
dicht beſetzt waren.
Der Poſaunenchor leitete die Feſtveranſtaltung ein. Nach
dem gemeinſamen Liede Sei Lob und Ehr dem höchſten Gut,
dem Vater aller Güte. entbot im Namen des Vorſtandes des

und Ortsverein der Freundinnen junger Mädchen, vom
der Guſtav=Adolf=Vereine in Heſſen, vom Melanchtonve=
Cpangeliſchen Zweckverband und vom Heſſiſchen Hauntp.
Cuſtav=Adolf=Stiftung. Wenn ſich eine ſo große Zahl
ſammelt habe in der alten evangeliſchen Stadtkirche un
dieſem Saale, ſo ſei das ein ſtarkes Bekenntnis zum eva=
Glauben. Schwere ernſte Kämpfe ſtänden dem Verba
bevor. Die Kirche freue ſich, daß ſie in den evangeliſchen
vereinen einen großen Kampfgefährten gefunden habe
hoffe, daß auch die noch außenſtehenden Vereine ſich im
zuſammenſchließen, um im Geiſte evangeliſchen Glanf
Hoffens dem armen Volke zu helfen und zu dienen.
wolle man ſich zur guten Sache, zur Sache Gottes. Gott
führe aufwärts, deshalb vorwärts mit Gott.
Oberſchulrat Haſſinger übermittelte die Grüße
ſenvolkes im Auftrage des Herrn Staatspräſidenten und
miniſters ſowie des Herrn Miniſters des Innern. Er zei=
Tätigkeit der chriſtlichen Frauenwelt ſeit der Stunde, da
botſchaft in eine kranke Welt kam. Chriſtliche Art ſe
Schickſal verantwortlich zu machen und äußere Eint
alleinige Erklärung gelten zu laſſen für das Auseing;
unſeres Volkes und unſerer Geſellſchaft, ſondern die (
tiefer zu ſuchen. Wichtiger aber als nur das Sehen ſei
ſicht, die dazu führe, daß man ſich auch hineinſtellt in die
ſchaft ſeiner Kirche und ihrer Organiſationen, daß man ſe
gen hilft und dadurch mitgetragen wird. Deswegen erſch
ſo wichtig dieſe ſchlichte feſtliche Zuſammenkunft des Beke
der evangeliſchen Frauenwelt. Denn nicht um ihrer ſelk
arbeiten ja die Chriſten, wirken die chriſtlichen Frauen
um Zeugnis abzulegen für die Botſchaft des Heils. Heu=
allen
Zeiten iſt dieſes Zeugnis nicht ein Zeugnis der
ſondern des Wortes jenes Wortes, das am Anfange war
ein ſchöpferiſches Wort, iſt. Er grüße die evangeliſcher
Heſſens. Gebe Gott, daß zum Segen von Kirche, Volk, S
meinde und Familie ihr Zuſammenſchluß aller Not zu
feſt, daß ihr Werk weiter geſegnet ſei.
Im Namen der Stadt und des Herrn Oberbürge
ſprach Direktor Schrauth dem Verband der evangel.=
Frauenvereine herzlichſte Glückwünſche aus. Darmſtadt.
Vorzug habe, Sitz der Kirchenregierung zu ſein, wiſſe 1
der Tagung wohl zu ſchätzen. Niemals könnten die Arb
evangeliſchen Frauenvereine, beſonders auf dem Ge
Wohlfahrtspflege für die Gemeinden, vergeſſen werden
die Arbeit des Verbandes geſegnet ſein!
Eine Glückwunſchſpende wurde vom Kreisverein
durch Frau Pfarrer Weber überreicht.
Frau Heraeus dankte in bewegten Worten für die
Glückwünſche und gelobte, auch in Zukunft für ein treues
liſches Glaubensbewußtſein einzutreten. Sie dankte wei
Mitwirkenden für ihre treue Hilfe und verlas dann ei
Reihe von zu dem Verbande neu hinzugetretenen Frauen
Nach einer Darbietung, des Poſaunenchores ſprach
ſitzende der Vereinigung Evang. Frauenverbände Deutſ
Frau D. Magdalene von Tiling=Berlin, über das

Was haf Luther uns Frauen heute zu ſag

Nach herzlicher Begrüßung gab ſie ihrer Freude Aus)
der Verband eng zuſammenhalte. An den Heſſen liege e=
den
Willen einer Vereinigung aller evangeliſchen Mer
ganz Deutſchland in ſich tragen. Zur Einigung gehört a
daß alle evangeliſchen Frauen die Bewegung in ſich tre
zurückfindet zur Reformation. Ueberall rede man heute
ther. Man wolle ihn in ſeinem Volke wieder lebendig
man fühle, daß man ſein Erkenntnis nötig hat im Vol
Verband, der die kirchlichen Vereine, Heſſens zuſamme
feiert ſein 25jähriges Jubiläum. Viel Liebesarbeit ſei
manchem ſei geholfen worden. Eine ſolche Stunde der Er
ſei auch eine Stunde der Einkehr, und man frage ſich:

unſere Werke vor Gott beſtehen? Und, ſo fuhr Frau

fort, hier brauchen wir zunächſt Luther er muß helfen,
wort zu finden. In der evangeliſchen Kirche und den Fr
bänden glaubt man vielfach, wenn nur die Liebeswerk
ſchehen, dann iſt alles gut. Luther würde ſagen, ſo allei
nicht. Du mußt fragen, für wen du es getan h.
groß iſt die Verſuchung, daß man ſich bei Ausüb
guten Werke fragt, ob man durch ſie in ſeinem
tum weiter, näher zu Gott gekommen iſt. Luth
ſagt, daß der evangeliſche Chriſt ſich irrt, wenn
ſo fragt. Denn die Werke ſind nichts vor Gott. Jed
geliſche Chriſt muß das Werk der Nächſtenlie
gar keinen anderen Gedanken heraus tun, als nur aus d
die gemeſſen iſt an der Liebe Jeſu Chriſti, der ſich
ſchenkte. Luther hat erkannt, daß die Liebe, die Gott
Menſchen nicht haben können. Die Frage drängt ſich
was ſoll ich tun, um Gott zu gefallen? Luther fand und
hier die Antwort: Was Gott geſchaffen hat, das will er
halten. Darum hat Gott ſeinen Sohn Jeſus Chriſtus
Erde geſandt, daß d u nicht verzagſt. Wir müſſen uns
daran erinnern: Einer gehört dem anderen. Dieſe g.
kenntis führt dazu, daß wir das zu erhalten ſuchen, was
ſchaffen hat. Man hat heute vielfach vergeſſen, daß wir ur
ſeitig gehören. Der Begriff Mein und Dein muß wie
erfaßt werden. Und gerade die evangeliſchen Frauen
müſſen erkennen, daß der Menſch niemals ſich ſelbſt gel
dern immer auch einem Nebenmenſchen. Gegen das A
gehört dir, das auf das Vergeſſenſollen anderer hit
muß gekämpft werden, denn das iſt die Irrlehre unſe
Wir gehören einer zum anderen, ſo will es Gott. Weil
andern gehörſt, brauchſt du dich nicht umzuſehen.
weißt, was du für deinen Nebenmenſchen zu tun haſt
ſagt, daß deshalb unſere Werke nichts vor Gott ſind, den,
Menſchen einander gehören. legt ihnen Gott ſelbſt die
die Hände. Gott läßt aber in ſeiner großen Gnade die A
wohl ſie nicht vollkommen ſein können, zu, wir dürfen re

lige Werke tun aus Dankbarkeit gegen Gott. Gott ſchenk
ſeiner Liebe uns ſelbſt.
Die Referentin wünſchte, daß der Verband auch in
genden 25 Jahren in dieſem Geiſte ſeine reiche Liebe=
fortſetzen
möge. Möge die große Gnade Gottes den Ver
dem rechten Wege weiterführen, dann baut dieſer mit
Damm, der aufgebaut werden muß gegen Zerſtörung u.
loſigkeit.
Die Ausführungen hinterließen bei der Verſammli
Eindrücke. Gemeinſam wurde das Lied Erhalt uns,
deinem Wort geſungen, das einem Gelöbnis gleich die
ſammlung des Verbandes Evangeliſch=Kirchlicher Frau=
abſchloß
.

Union=Theater.

** Des deutſchen Tabakwarenhandel:

deraufſtieg lautete der Titel eines Ton=Großfilms, 0
vormittag vor zahlreichen Zuſchauern im Union=Theate:
ſchickter Propagandafilm der Auſtria= und Peruſa=3i
firmen abgerollt wurde. Der erſte Teile behandelte die
Idee der Wiedereinführung der Handarbeit im handwe
aufgebauten Zigaretten=Großbetrieb zur Linderung d
heuren Arbeitsnot. Weiter wurden Wege gezeigt, wie
des Tabakwarenhandels durch Konſumſteigerung gebeſſer
kann und in dieſem Zuſammenhang die von den beiden
wähnten Firmen ins Leben gerufene Fedag (Feriengel
deutſcher Arbeitnehmer) und deren Ziele im Film erlauke
Serie hübſcher Aufnahmen, landſchaftlich beſonders ſcho!
Deutſchlands und Oeſterreichs, ſo Bilder vom Rhein, von
von Bergen und Tälern, von der Donau und von Wie
die Reiſemöglichkeiten, die durch die Fedag geboten
Gedanken und der Weg namentlich zur beſonderen Beb
und Hebung der Handarbeit, wie ſie in dem Werbebildſt!
zeigt wurden, verdienen und fanden beſonderes Intere!

Kreiſe.

Tageskalender für Montag, den 18. April 193==
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Unter falſcher
Helia=Lichtſpiele: Pat und Patachon.
Lichtſpiele; Lourdes. Orpheum:

Städt. Saalbau, 20 Uhr: Vortrag E
Röß!;
Hanuſſen.

[ ][  ][ ]

z. 18. April 1932.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

19

jerliche Ueberreichung der Geſellenbriefe.

ſchwerſte Notzeit fällt die Feier der Geſellenbrief= Ueber=
vie
Hunderten junger Menſchen ſonſt eine Quelle reinſter
d berechtigten Stolzes iſt, haben ſie doch mit dem Be=
Geſellenprüfung die erſte Stufe zur Selbſtändigkeit und
ärtskommens erreicht. In den letzten Jahren, und be=
dieſem
fallen ſchwere Schatten über dieſe Feier:
ds Not. Und doch leuchtet ein Hoffnungsſtrahl. Wer
chtlichen Mienen der Junggeſellen und Junggeſellinnen
je in zäher Arbeit das ſelbſtgeſteckte Ziel erreicht und
erſtaunlich guten Geſellenſtücke, die bereits am Samstag
waren, bewieſen haben, daß ſie zur Ehre des deutſchen
9= gewillt ſind, ihr Beſtes zu geben, der weiß, daß der
dwerksnachwuchs nicht verzweifelt, ſondern zu Deutſch=
deraufrichtung
beitragen wird. So nahm die feierliche
ung der Geſellenbriefe in der Woogsturnhalle einen
aſten und zugleich doch frohen und ſchönen Verlauf.
roße Saal war mit den Handwerksemblemen, den heſſi=
esfarben
und mit friſchem Gxün geſchmückt. Sehr zahl=
m
ſich die Angehörigen und Freunde der jungen Geſel=
d
Geſellen eingefunden. Das Stadtorcheſter, das unter
rten Leitung ſeines Dirigenten W. Schlupp den muſi=
eil
der Veranſtaltung übernommen hatte, eröffnete die
dem Krönungsmarſch aus der Oper Die Folkunger
d ſprach Herr Eduard Göbel eindringlich und markig
ſpruch, der zu Ehren der Junggeſellinnen und Junggeſel=
au
Auguſte Kraus verfaßt war und der der Jugend
he in ſchwerſter Zeit brachte; ſie mahnte, nicht zu ver=
z
mit der Mahnung zugleich eine Hoffnung auf beſſere
sſprach in den Worten:
Auch früher gab es ſchon Arbeitsnot
Ind dies ward auch überwunden.
Es ſtand auch früher der Menſch ſchon in Not,
Die Welt tat wieder geſunden.
So ſagen’s die Alten voller Vertraun:
ſiur Ruh’ und Ordnung erhalten,
Dein Vaterland muß erneut auf dich bau’n,
Es darf keiner zum Verderben jetzt walten.
der Ouvertüre zur Oper Aleſſandro Stradella hielt
ſende der Geſellenprüfungskommiſſion, Malermeiſter
eine zu Herzen gehende Anſprache an den jungen Hand=
puchs
, in der er an den Vorſpruch anknüpfte. Mit dem
h verband er die Bitte, nicht nachzulaſſen in der Arbeit.
ulaſſen an der Weiterbildung im ſelbſterwählten Beruf.
gegenſeitiges Mißtrauen und gegenſeitigen Zwiſt einig
ten am Wiederaufſtieg des deutſchen Handwerks zum
deutſchen Volkes und Vaterlandes. Stehend wurde
Vers des Liedes der Deutſchen geſungen: Einigkeit und
Freiheit für das deutſche Vaterland
gten eine Reihe von Glückwunſchanſprachen. und zwar
te Dr. Eckſtein, die Glückwünſche des Kreisamtes.
t Heußel verband mit ſeinen Glückwünſchen, die er

im Namen des Herrn Oberbürgermeiſters und der Stadtverwal=
tung
ausſprach, die Hoffnung, die Junggeſellinnen und Junggeſel=
len
mögen ſtets erfolgreich weiterarbeiten, denn nur dem ſei Er=
folg
beſchieden, der ein Höchſtmaß von Qualitätsarbeit leiſte.
Wenn jeder dieſe Forderung beherzige, werde es auch wieder vor=
wärts
und aufwärts gehen und damit die Arbeitsmöglichkeit ge=
ſchaffen
, die leider fehle und die auch die Stadtverwaltung trotz
des vollen Verſtändniſſes für die Not des Handwerksſtandes in=
folge
der finanziellen Notlage heute nicht in dem Maße vergeben
könnte, wie ſie es gerne wünſchte. Stadtſchulrat Bach ſprach
die Glückwünſche des O(iniſteriums für Kultus und Bildungsweſen
und die des Stadtſchulamtes aus. Fleiß, Eifer und Gewiſſenhaf=
tigkeit
ſeien unerläßlich. Mit dem Abſchluß der fröhlichen Kinder=
und Lehrzeit trete an den jungen Menſchen der Ernſt des Lebens
heran. Der Glaube an die Zukunft dürfe nicht verloren gehen und
für alle müſſe die Erreichung des erſten Zieles die feſte Grundlage
bilden, auf der des Lebens Kampf erfolgreich aufgenommen wer=
den
könne. Es gelte das Wort: Allen Gewalten zum Trutz ſich
erhalten. Schuhmacher= und Obermeiſter Rohde als Vertre=
ter
der Handwerkskammer, in Vertretung des Herrn Direktors
Schüttler, rief den Junggeſellinnen und Junggeſellen ein herzliches
Glück auf für das fernere Leben zu. Der Vertreter der In=
duſtrie
Büchner betonte, daß Herz und Hand, beſonders aber
das Herz für den Beruf dazu gehöre, ſich im Leben durchzuſetzen.
Mit Stolz ſehe die Induſtrie auf ſeine Jungmannſchaft, auf die
ſie vertraue, daß ſie im Leben beſtehe. Er wünſchte allen Glück für
die Zukunft und überreichte anſchließend den vier Junggeſellen,
die von 29 Prüflingen der Induſtrie mit Sehr gut beſtanden
hatten, eine Ehrengabe.
Nachdem den beſten Prüflingen der übrigen Handwerkszweige
von ihren Meiſtern die Ehrengaben überreicht worden waren,
dankte in einem Schlußwort der Vorſitzende all ſeinen Mitarbei=
tern
und gab dem jungen Handwerksnachwuchs Scheffels Worte
mit auf den Lebensweg: Ernſthaft ſtreben, heiter leben, Vieles
ſchauen, Wenigen trauen Deutſch im Herzen, tapfer und ſtill,
dann mag kommen, was da will.
Mit der Austeilung der Geſellenbriefe unter den Klängen
flotter Muſikſtücke war die eindrucksvolle Feier beendet.
Die Geſellenprüfung hatten 193 Prüflinge aus dem Gewerbe
und 29 Pruflinge aus der Induſtrie beſtanden (zuſammen 222),
u. zwar: 6 Autolackierer, Lackierer, 34 Bäcker, 1 Beizer und Polierer,
3 Bierbrauer, 1 Blumenbinderin, 3 Buchbinder, 7 Buchdrucker,
28 Schriftſetzer, 1 Aetzer, 1 Retuſcheur, 2 Dachdecker, 25 Damen=
ſchneiderinnen
. 5 Elektro=Inſtallateuxe. 1 Elektro=Mechaniker,
2 Glaſer 4 Glasſchleifer, 1 Graveur, 6 Feinmechaniker, 26 Friſeure
und Friſeuſen, 6 Maurer, 1 Kupferſchmied und Inſtallateur,
4 Ofenſetzer und Plattenleger, 2 Pflaſterer, 1 Portefeuiller,
3 Putzmacherinnen, 1 Schleifer und Galvaniſeur, 1 Schmied,
1 Schneider, 1 Schreiner 2 Schuhmacher, 1 Tapezierer und Pol=
ſterer
, 1 Töpfer, 38 Weißbinder uſw., 6 Weißnäherinnen, ſowie
2 Zimmerer.


Verwallungsgerichlshof.
n ſtädtiſcher Polizeibefehl gibt einem Hausbeſitzer im
veg auf, eine Entwäſſerungsanlage (Sickergrube) zu
und eine entſprechende Abwäſſerungsanlage zu
Der Vertreter des Hauseigentümers beanſtandet die
n erſten Teil als formell nicht zuläſſig, im 2. Teil als
chtlich nicht linreichend beſtimmt. Der weſentlichſte
2. Teil) ſage nicht, was der Eigentümer denn nun tun
Solizeibefehl könne nicht etwas verlangen, was rechtlich
ig ſei. Die Stadt könne nur eine Abwäſſerungsanlage
die den Vorſchriften über die Grundſtücksentwäſſe=
tſpreche
. Der im Steinbergviertel errichtete Kanal ent=
ht
der Ortsbauſatzung, aber er ſei errichtet in Erfül=
öffentlich
rechtlichen Pflicht und erſcheine ſomit als
icher Kanal. Der Anlieger habe ein Anrecht darauf.
tadt einen Anſchluß an dieſen Kanal dulde. Dieſe
gt der Stadt ergebe ſich aus allgemeinen Erwägungen;
vohner habe das Recht, eine von der Stadt einge=
entliche
Einrichtung zu benutzen. Die Stadt könne nicht
die Benutzung des Kanals geſtatten, und dem an=
Ein Zwang zum Anſchluß für die Anleger ſei aus
n Gründen geſchaffen. (Ausnahme nur in beſonderem,
vorliegenden Falle, geſtattet.) Der Polizeibefehl ver=
der
Anlieger gegen eine beſtehende Pflicht des An=
rſtoße
. Durch einfache Verwaltungsanordnung könne
tsnorm abgebogen werden. Der Polizeibefehl verſtoße
gegen Treu und Glauben, wie der verleſene Brief=
iſchen
Stadt und Hausbeſitzer beweiſe. Schließlich habe
die Baupolizeibehörde der Stadt den Bauab=
hein
, der die Grube mit umfaſſe er=
id
ſo den ungeſetzmäßigen Zuſtand ſelbſt
eführt. Die Stadt wolle durch den Polizeibefehl
daß der Hausbeſitzer eine beſondere Abgabe von
an ſie zahle.
ädtiſche Vertreter begründet die Zuläſſigkeit des er=
olizeibefehls
. Es dürfe doch im Steinbergviertel keine
uusbrechen, das müſſe, da der Zuſtand dort oben poli=
ei
, unter allen Umſtänden verhütet werden. Auch das
dheitsamt habe ſich gutachtlich im Sinne der Stadt ge=
er
Polizeibefehl ſei als geſchloſſenes Ganze zu behan=
die
Regelung des Zuſtandes ergäben ſich viele Mög=
Es werde Beſeitigung der Senkgrube verlangt, an
ſe etwas anderes errichtet werden müſſe, was die Vor=
Proiekis an den Hausbeſitzer nötig mache. Die Stadt
die Verzinſung des Anlagekapitals mit 1000 RM. ge=
es
habe der Hausbeſitzer grundſätzlich abgelehnt. Des=
die
Stadt mit den beteiligten Anliegern ein Abkom=
fen
, die fünf Intereſſenten ſeien mit dem Vorſchlag an
verangetreten und hätten je 1000 RM. gezahlt, um für
e den Kanal zu bekommen. Dieſe Stellungnahme der
gerade gegenüber, der Allgemeinheit die richtige ge=
der
Ortsbauſatzung ſei beſtimmt, wann die Stadt den
bauen habe. Dieſer Zeitpunkt ſei heute noch nicht ge=
Jede Beitragsleiſtung habe der klagende Hausbeſitzer
h abgelehnt. So ſei der erlaſſene Polizeibefehl nötig
Akten der Stadt iſt der Vermerk enthalten, daß die
des Schlußabnahmeſcheins aus Verſehen erfolgt
nwalt des Hausbeſitzers betont, daß von dieſem feh=
Staatsakt dem Intereſſenten keine Mitteilung gemacht
Der Vertreter des Staatsintereſſes hebt den gefahr=
Zuſtand der angelegten Sickergrube hervor und billigt
Geſichtspunkt aus das Vorgehen der Stadtverwal=
* erteilte Genehmigung zu ſolcher Anlage könne nur
rufliche ſein, ſie ſei auch ſchriftlich zu erteilen. Der
Uhl müſſe eindeutig das zu erſtrebende Ziel angeben;
Aen Anlage einer waſſerdichten Sammelgrube oder An=
den
beſtehenden Kanal. Was verlangt werde, könne
zweifelhaft ſein. Dies entſpreche auch der Recht=
ſes
preußiſchen Oberverwaltungsgerichts. Eine Ver=
Ing, der Stadt, den Straßenkanal zu bauen, beſtehe
ſt. Die Frage, ob der gebaute Kanal ein öffentlicher
* dahingeſtellt bleiben, jedenfalls ſei derſelbe nicht zu
iner Benutzung zur Verfügung geſtellt. Der Poli=
i
deshalb rechtmäßig erlaſſen.
rovinzialausſchuß hatte die Klage gegen den Polizei=
wieſen
.
rtei! verwirft die Berufung des Hausbeſitzers.

Da

ädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 16. April
Pfund oder Stück, in Rpfg.); Gemüſe; Erdkohl=
12. Gelbe Rüben 810. Rote Rüben 810. Weiße
10. Schwarzwurzeln 3035. Spinat 1215 Rot=
15. Weißkraut 1012. Wirſing 1520. Grünkohl
Oſenkohl 3035. Zwiebeln 1518 Knoblauch 80,
960. Feldſalat, Lattich 6080, Endivienſalat 1520,
2030, Salatgurken 6080, Blumenkohl 5070. Ret=
Meerrettich 7080. Kartoffeln; Spätkartof=
Obſt: Tafeläpfel 1525, Wirtſchaftsäpfel 1015.
512. Zitronen 4 10. Bananen 40 60.
n: Süßrahmbutter 160180. Landbutter 130140.
230, Handkäſe 312. Eier, friſche 68. Wild
Lügel: Hühner 80120. Enten 120, Tauben 50
genlämmer 60. Fleiſch= und Wurſtwaren:
friſch 5670, Kalbfleiſch 70. Schweinefleiſch 7090,
110. Schinken 120. Wurſt 50140. Wurſtfett 50,
usgelaſſen 70.

Oſtdeutſcher Abend.
Der Deutſche Oſtbund e. V., Ortsgruppe Darmſtadt, hatte
für geſtern abend zu einem Oſtdeutſchen Abend eingeladen, dem
außerordentlich ſtark Folge geleiſtet worden war, ſo daß der
Fürſtenſaal, in dem die Verſammlung ſtattfand, dicht beſetzt war.
Liebe zur oſtdeutſchen Heimat hatte die zahlreichen Mitglieder
zu dieſem Abend zuſammengeführt, und gar manchem wurde das
Herz ſchwer in Erinnerung an die teure Heimat. Von tiefer,
glühender Heimatliebe waren die Ausführungen des Referenten
getragen.
Der Verſammlungsleiter und Vorſitzende Moll wies auf
die Wichtigkeit des deutſchen Oſtens, auf die 1000 Jahre deutſcher
Lande hin. Er begrüßte alle Anweſenden herzlichſt und fuhr dann
fort: Was wir verloren haben, darf nicht verloren ſein‟. Dieſe
Loſung dürfe nicht vergeſſen werden. Nach einem von W. Leh=
mann
ausdrucksvoll vorgetragenen Gedicht Heimat ſprach Otto
Lehmann über die Memelfrage und Bedrohung
Oſtpreußens‟. Er berührte die tauſendjährige deutſche Ge=
ſchichte
des Memellandes, beginnend mit der Wanderung und
koloniſatoriſchen Tätigkeit durch Koloniſten deutſchen Blutes.
Einem Zufluß in öſtliche Lande folgte vor zwei Menſchenaltern
eine Leerung des Oſtens und das Vordringen anderer Die Entwick=
lung
deutſcher Oſtpolitik in den letzten Jahren rief den Wider=
ſtand
Frankreichs hervor, um die deutſche Poſition im Oſten aus
dem Rahmen zu heben. Das Memelland, in der Größe Starken=
burgs
, mit etwa 140 000 Einwohnern, war ſeit Jahrhunderten
kerndeutſch, unvermittelt beginnt angrenzend an das Memelland
das typiſche Aſien. Das Memelland wurde einfach durch Verſail=
les
von Deutſchland losgeriſſen. 1924 wurde Memel durch Li=
tauen
beſetzt, Litauen erhielt die Souveränität über das Land.
Seit der Memelkonvention wird das Deutſchtum ſyſtemathiſch aus=
gerottet
. Rechte maßten ſich die Litauer an, während ſie ihre
Pflichten vergaßen, Redner erinnerte an die litauiſchen Ueber=
griffe
im Februar dieſes Jahres. Seitens der Signatarmächte ſei
erſt jetzt, nach 10 Wochen, Klage gegen Litauen erhoben worden.
Verſammlung= Preſſeknechtung uſw. und die Ueberführung,
Deutſcher in Memelländer Nationalität, ſowie andere durchſichtige
antideutſche Machenſchaften ſeien für das Memelland ſehr gefähr=
lich
. Die Maßnahmen der Reichsregierung enttäuſchten die Oſt=
preußen
ſtark. Solange Deutſchland ſich ſo im Hintergrunde halte,
würden die Litauer noch dreiſter vorgehen. Für Oſtpreußen habe
das Memelland eine beſondere Bedeutung, man müſſe geradezu
mit dem Schlimmſten für Oſtpreußen rechnen. Alle deutſchen
Kräfte müßten in aktiver Gegenwehr in Oſtpreußen eingeſetzt
werden. Möge das Schickſal verhüten, daß es im Oſten zum
Aeußerſten komme.
Anſchließend hielt Dipl.=Ing Fricke=Frankfurt a. M. einen
Lichtbildervortrag über Danzig und Marienburg. In
leuchtenden Farben beſchrieb der Redner die Schönheiten deſer
Perle der Oſtſeeſtädte, die reich an Denkmälern deutſcher Kunſt
und Kultur iſt, die die Marienkirche mit ihren architektoniſchen
Schönheiten, den Artushof, die alten Straßen und Gaſſen beſitzt,
und die Stadt, die ihr Deutſchtum treu bis heute bewahrt hat.
Der zweite Teil ſeines Vortrages befaßte ſich mit der Beſchrei=
bung
der Marienburg. Sehr gute Lichtbilder unterſtrichen das
geſprochene Wort. Mit den Worten Nicht klagen, dagegen ſchwei=
gen
, tragen und nicht weichen, ſchloß er ſeine Ausführungen, die
jedem Deutſchen eindringlich zuriefen: Denkt an die Not der Oſt=
mark
. Mit dem Vortrag der Ballade Die Mette von Marien=
**
burg wurde der Oſtdeutſche Abend geſchloſſen.

Überraſchend ſchnelle Schmerzbeſeifigung
bei Kopfschmerzen jeglicher Art, Migräne,
Neuralgien und rheumatischen Beschwer
den durch das ärztlich bestens empfohlene
Citrovanille. Unschädlich für Herz u. Megen.
6 Pulver- od. 12Oblaten-Packung RM. 1.10

Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerlei Ver=
antwortung
: für ſie bleißt auf Grund des 9 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, lönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Vom Wohnungsamt wird uns geſchrieben: In der
geſtrigen Ausgabe wird behauptet, daß bereits vermietete Woh=
nungen
im Aushang des Wohnungsamts tagelang nicht geſtrichen
ſeien und die Wohnungsſuchenden viele Gänge umſonſt machen
müßten. Hierzu ſei bemerkt, daß die Streichung ſtets ſofort
nach dem Eingang der Mitteilung über die Vermietung erfolgt,
ſofern eine rechtsgültige Vermietung vorliegt
Dafür aber, daß die Hauseigentümer oder ſonſtige Verfügungs=
berechtigte
die Vermietung nicht rechtzeitig anzeigen oder
die Wohnungsſuchenden mit dem Bemerken abweiſen, die Woh=
nung
ſei bereits vermietet, obwohl eine gültige
Vermietung gar nicht vorliegt, kann das Wohnungs=
amt
unmöglich verantwortlich gemacht werden. Richtiger wäre
es wohl geweſen, wenn der Einſender eine entſprechende An=
frage
an das Wohnungsamt gerichtet hätte, dann wäre ihm
hierüber gerne Auskunft erteilt worden,

Nr. 108 Seite 5

Soklang
ein alter Schlager.
Das war die Leit
der achtziger Jahre, die Zeit
der Droschke und
der Sonntags=Promenade.
Da brachte ich meine
echte Orient=Cigarette
Konigin von Saba
in den Handel. Gewiß, damals
sab es noch keine Knzeisen
wie diese hier
zur Empfehlung einer Ware:
aben etwas Gutes
wurde trotzdem schnell
von Mund zu Mund bekannr.
Einer meiner ersten treuen
Kunden, der nachmals in seinen
diplomatischen Laufbahn
so berühmt geuordene
Herr v. M.. . . ., meinte damals:
Sie wird uns alle überdauern.
Er hat Recht behalten.
Sie lebt,heute mehr als je:
die echte

Tar

[ ][  ][ ]

4k. Nieder=Ramſtadt, 16. April. Beratungsſtunden.
Der Landesverein für Innere Miſſion und der evangel. Kreis=
fürſorge
hält ab nächſter Woche im evangeliſchen Vereinshaus da=
hier
regelmäßig alle 14 Tage Beratungsſtunden über Wohlfahrts=
angelegenheiten
aller Art, Arbeitsloſenfürſorge, Verſicherungs=
angelegenheiten
. Erziehungsfragen, Rechtsangelegenheiten uſw.
ab. Die Beratungsſtunden ſind Mittwochs, nachmittags von 4.30
bis-6 Uhr.
* Dh. Aus dem Oſtertal, 16. April. Landwirtſchaftliches.
AAuch in unſerer Gegend ſetzte in den letzten Tagen der Pflanzen=
Twuchs langſam ein. Man hofft, daß jetzt keine ſtrengeren Kälte=
(etſcheinungen mehr kommen werden. Die Obſtbäume zeigen
ſtarke Wachstumsanſätze und ſtehen befriedigend. Die Ausſaat der
Sommergerſte geht zu Ende. Ueberall blühen die Weidenkätzchen
und der Haſelnußſtrauch, ein Zeichen, daß die Erwärmung des
Bodens doch allmählich einſetzt. Der Blütenſtaub dieſer Sträucher
iſt zur Erhaltung der Bienenzucht von äußerſt großer Wichtigkeit
und muß deshalb geſchont werden. Rüben werden von den Land=
wirten
viel gekauft, um das Vieh noch durchzubringen bis zur
Grünfütterung. Die Gartenarbeiten, die infolge der ſchlechten
Witterung verſpätet in Angriff genommen wurden, nahen ihrem
Ende. Die Kartoffelfelder werden zur Beſtellung vorbereitet, und
erhalten ihren Univerſaldünger (Stallmiſt). Mit dem Erwachen
der Natur ſind auch unſere Vögel zu uns zurückgekehrt, und der
Kuckuck läßt ſeinen trauten Ruf in ſeiner Waldeinſamkeit wieder
vernehmen.
P Dk. Wald=Michelbach, 16. April. Mit Beginn des
cneuen Schuljahres trat Gewerbelehrer Nahrgang=
Bensheim, der in den hieſigen gewerblichen Klaſſen der Berufs=
ſchule
tätig war, mit Rückſicht auf die große Notlage innerheld,
des Lehrernachwuchſes in den vorzeitigen freiwilligen Ruheſänd.
An ſeine Stelle traten Gewerbeſtudienrat Winter aus = eppen=
heim
und Gewerbelehrer Heim aus Viernheim, die ſich den Unter=
richt
in den gewerblichen Klaſſen teilen.
Cf. Birkenau, 16. April. Auszeichnung. Dem Verbands=
vorſitzenden
des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren

inſpektor Knaup wurde erſt vor kurzem auch ſeitens des Preußi= Natur erhalten heißt Heimats= und Vaterlandsliebe zeugen Wir
ſchen Landesfeuerwehrverbandes durch Verleihung einer Aus= brauchen dieſe Ideale. Helfen wir alſo unſerem Volke die Natur
zeichnung geehrt. Auto=Unfall. Ein Autofahrer verlor erhalten. Bei einigem Verſtändnis und gutem Willen, vor allen
vorgeſtern nachmittag am Ortsausgang nach Reiſen zu die Herr= Dingen bei einiger Liebe zur Natur, die ja allen Menſchen mehr
ſchaft über ſeinen Wagen und fuhr in ziemlich ſtarkem Tempg /oder weniger angeboren iſt, wird uns dies auch gelingen.
gegen einen Lichtmaſt. Das Auto wurde ſtark beſchädigt. Den
Fahrer erlitt zum Glück nur leichte Verletzungen.
*
Hirſchhorn, 16. April. Waſſerſtand des Necka=s/
am 15. April: 1,79 Meter; am 16. April: 1,76 Meter.

Für den Zeser vom Land!

Kritik
an beſiehenden Verhältniſſen in der Politik,
in der Wirtſchaft, in der Landwirtſchatt, im
Weinbau uſw. follte man nur äußern, wenn
man die tatſächliche Tage kennt. Sonſt wird
man von denen, die wirklich unterrichtet ſind,
mit Teichtigkeit widerlegt. Und wer hätte das
gern? Auch der Landmann gewiß nicht. Und
doch könnte es ihm geſchehen. Wenn er im
Sommer keine Zeitung lieſi. Alſo nicht weiß,
was in der Welt vorgeht.

Sütltututututltutuftutuftultututuftututitfif
Mnfänfunununanf
Bad Wimpfen, 16. April. Ausdem Odenwaldklub.
Vorgeſtern hatte der OWK. zu einer Zuſammenkunft in die Gaſt=
wirtſchaft
zur Sonne eingeladen, um auch hier eine Bergwacht zu
gründen. Herr Amtsanwalt Stiepel=Michelſtadt hielt einen kur=
zen/
aber ſehr lehrreichen Vortrag über die Tätigkeit der Berg=
wacht
, einer Vereinigung, die nur gemeinnützigen Zwecken dient.
Ueberall entſtehen Ortsgruppen, ſo wurde auch hier eine gebildet,
beſtehend aus den Herren Studienrat Petri, Rektor Blitz und
Heſſens, Herrn Bauinſpektor L. Knaup, hier, wurde das Pfalz= Lehrer Will. Erhalten wir uns die Natur in einem Zuſtande,
kreuz des Pfälziſchen Feuerwehrverbandes verliehen. Herr Bau= daß unſer Volk Freude und Belehrung aus ihr ſchöpfen kann.
Af. Neu=Iſenburg, 16. April. Kirchliches. Das Landes=

kirchenamt hat nunmehr genehmigt, daß die drei Bewerber um die
zweite evangeliſche Pfarrſtelle ihre Probepredigten an den drei
nächſten Sonntagen halten, ſo daß als Wahltag der 8. Mai in

Ausſicht genommen werden konnte. Ueberfälle
dieſer Woche wurde ein Straßenbahnzug der Linie
Rückfahrt nach Frankfurt um 22,30 Uhr, kurz vor der Ob
ſtiege, beſchoſſen. Der Schütze, der den Wagenführer vo
durch heftiges Geſtikulieren zum Langſamerfahren veran
verſchwand unerkannt in der Dunkelheit Der Zug hatte.
einzigen Fahrgaſt, und der Zweck der Schießerei iſt un
Zwei Tage darnach legten böſe Buben ein paar Schwe
die Schienen, doch konnte der Wagenführer noch rechtzei
und ein Unglück vermeiden.

Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anf.
nicht beantwortet. Die Beaniwortung erfolgt obne Rechtsverbindſich
R. 100. An ſich ja; eine Ermäßigung oder Erlaß
käme nur in Frage, wenn bei Nichtausübung des g
durch den Berechtigten ein ſachlicher, Grund zur 9
ſchaftung gegeben wäre. Im Innenverhältnis zu den T
berechtigten hat dieſer nach Geſetz die ordentliche
lichen Laſten zu tragen.
A. 3. Das Mieterſchutzgeſetz findet ab 1. April 1932
wendung mehr für Geſchäftsräume, ſoweit ſie zuſammen
nungen vermietet ſind und die Friedensmieten
beiden Arten zuſammen 1200 Mark in der Or
(wozu Darmſtadt gehört) erreichen. Dieſe Vorausſetzu
aber in Ihrem Falle nicht zuzutreffen.
E. W. Wenn Sie unter Zugrundelegung eines
mietzinſes einen auch nur mündlichen Mietvertrag ab
haben, in welchen der neue Erwerber, des Hauſes kra
eingetreten iſt, iſt vierteljährige Kündigung
ſpäteſtens am dritten Werktage eines Kalenderviertelie
Vermieter auf Ende des Kalendervierteljahres zugehen
H. F. Für Einfamilienhäuſer mit einer Wohnf.
nicht mehr als 70 Quadratmetern, die bis 1 Juli 1918
lich bezugsfertig hergeſtellt waren und ausſchließlich vo
tümer und ſeiner Familie bewohnt werden, iſt auf A
Steuerſchuldners Steuerbefreiung zu gewähren, ſofern
familienhaus zu dieſem Zeitpunkt nicht oder mit ein
markbetrag von nicht mehr als 20 Prozent des Fried
belaſtet war. Die Freiſtellung wird nicht dadurch aus
daß das Einfamilienhaus zum geringen Teil auf Grun
licher Maßnahmen oder auf Grund nachträglicher Gen
der Behörde an eine Familie vermietet worden iſt.
gilt für den Fall, daß der Eigentümer im Hauptberuf
wirtſchaft betreibt. Die Bedingung wegen des Fläc
gilt als erfüllt, wenn der Friedenswert den Wert
Mark nicht überſteigt.


Die Eheleute Peter Zörgiebel
und Frau, geb. Paſſing, Eberſtadt b. D.,
Röderweg 4, begehen am 21. April das
Feſi der Silbernen Hochzeit.
(5834
Glückauf zur Goldenen!

Geſtern abend verſchied nach
langem ſchweren Leiden unſer
guter Vater, Schwiegervater,
Großvater, Bruder, Schwager
und Onkel

im Alter von 66 Jahren.
In tiefer Trauer:
Familie Karl Böhm
Familie Heinrich Eſchrodt
Familie Georg Dietrich
Familie Wilhelm Rödling
Familie Ferdinand Fleiſchmann
Karl Eichrodt und Frau
Sophie Eichrodt
Ludwig Eichrodt
Darmſtadt, 17. April 1932.
Die Beerdigung findetam Diens=
tag
, den 19. April, nachm. 2 30
Uhr, von der Kapelle des Wald=
5940
friedhofs aus ſtatt.

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am Platze.
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Mainz, den 17. April 1932.
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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

rtag; 18 April 1932

Nr. 108 Seite 5

Komplikationen im Süd=Fußball.
Einkracht Frankfurk verlierk in Worms 3:5. Der zweike Nordweſt=Plak für SSV. Frankfurk geſicherk.
Enkſcheidung in Südofk zwiſchen Bayern München und Nürnberg.

jtukfgarker Kickers Pokalſieger.
auf drei noch ausſtehende Spiele ſind nun die Schluß=
um die ſüddeutſche Fußballmeiſterſchaft in den beiden Ab=
n
beendet, aber gerade von dieſen drei Treffen hängen
Entſcheidungen ab, denn der 17. April hat immer noch
ärung gebracht. Man weiß nur ſoviel, daß in beiden Ab=
n
nur noch je zwei Mannſchaften für die beiden erſten
in Frage kommen. Bayern München und 1. F.C. Nürnberg
lbteilung Südoſt, ſowie Eintracht und F.S.V. Frankfurt
bteilung Nordweſt.
der Abteilung Nordweſt ließ ſich die Eintracht
t in Worms 5:3 (4:1) ſchlagen. Die Eintracht muß nun
tzte Sptel gegen den F.K. Pirmaſens am näch=
intags
in Frankfurt gewinnen, um Abteilungsmeiſter
n. Vorübergehend hat ſich am Sonntag der F. S.V. Frank=
bereits
alle Spiele hinter ſich hat, durch einen 3:1(1:0) den SV. Waldhof an die Spitze der Tabelle ſetzen
Aber ſelbſt wenn die Eintracht am nächſten Sonntag
kalrivalen wieder verdrängt, ſo iſt doch wenigſtens der
latz den Bornheimern ſicher. Die Spiele F.K. Pirmaſens
Saarbrücken (2:0) und Neckarau gegen Mainz 05 (2:1)
uf die Tabelle keinen weſentlichen Einfluß mehr.
in der Abteilung Südoſt wird erſt der 24. April
cheidung über die Verteilung der beiden erſten Plätze
Diesmal beſiegten die Münchener Bayern die SpVg.
0 (4:0), während die 1. F.C. Nürnberg über München
(2:0) ſiegreich blieb. Bayern und Club ſind alſo wei=
tgleich
, aber die Bayern haben noch ein Spiel gut, ſie
am nächſten Sonntag in Pforzheim nur einen Punkt zu
n Abteilungsſieger zu ſein. Der Ausgang des Spieles in
n iſt aber völlig offen, ſo daß es in dieſer Abteilung
iſtänden noch Komplakationen, nämlich ein Entſcheidungs=
ſchen
Club und Bayern um den erſten Platz geben kann.
deutſche Verband würde in dieſem Falle zwar bis zur
1e um die D. F. B.=Meiſterſchaft (8. Mai) ſeine beiden erſten
rechtzeitig nennen können, aber die rechtzeitige Er=
1 des ſüddeutſchen Dritten würde Schwierigkeiten machen.
dieſe dritte ſüddeutſche Vertreterſtelle kämpfen bekannt=
beiden
Abteilungs=Zweiten und der Pokalmeiſter. Der
=Pokalſieger ſteht bereits in Stuttgarter Kickers feſt.
rs haben in Stuttgart vor 12 000 Zuſchauern das Pokal=
gegen
Amicitia Viernheim mit 4:0 (2:0) glatt und
gewonnen. Die Kickers werden auch im Kampf um die
rtreterſtelle, bei dem ſie vorausſichtlich auf F.S.V. Frank=
erſten
Spiel treffen, eine Rolle ſpielen.
Die Zußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele.
ung Nordweſt:
matia Worms Eintracht Frankfurt 5:3 (4:1).
Frankfurt SV. Waldhof 3:1 (1:0).
Neckarau FSV. Mainz 05 2:1 (1:0).
Pirmaſens FV. Saabrücken 2:0 (0:0).
Eung Südoſt:
. Nürnbera 1860 München 3:1 (2:0).
rn München Sp.Vgg. Fürth 2:0 (1:0).
2Raſtatt Karlsruher FV. 4:4 (1:2).
S Pforzheim VfB. Stuttgart 4:3 (3:1).
Verbandspokal.
piel in Stuttgart: Kickers Stuttgart Amicitia Viern=
(2:0). Bezirk Main=Heſſen: Kickers Offenbach Vik=
verach
9:0. Bezirk Württemberg=Baden: FC. Mühlburg
reiburg auf den 5. Mai verlegt. Bezirk Bayern: Würz=
ickers
DSV. München 2:2. Schwaben Augsburg
zer FV. (wiederholt) 2:1. Bezirk Rhein=Saar: VfR.
m SV. 05 Saarbrücken (Sa.) 7:2. Sp.Vgg. Munden=
SV. 05 Saarbrücken 2.1.
Privatſpiele.
Ansbach DSV. München (Sa.) 2:1. VfL. Neu=Iſen=
Sp.Vgg. Sandhofen 3:3. ASV. Nürnberg VfB. Ko=
Tura Bonn Rot=Weiß Frankfurt 3:7.
ndſpiele in den übrigen DFB.=Landesverbänden.
ndenburg: Tennis=Boruſſia Berlin Winerva
2 (0:0). Weſtdeutſchland: Runde der Meiſter: In
FC. Schalke 04 Hüſten 09 (Vorrunde) 2:0 (2:0). In
e Sp Vag. Köln=Sülz Boruſſia Fulda (Zwiſchenrunde)
Runde der Pokalmeiſter: Zwiſchenrunde: In Düſſel=
12. Benrath Arminia Bielefeld 4:2 (2:1). In Münch=
Rheydter Sp.Vgg. Homberger Sp.Vgg. 4:2 (3:1),
deutſchland: Meiſterſchafts=Endſpiel in Leipzig:
r SC. Polizei=SV. Chemnitz 2:3 n. Verl. Nord=
land
: Endrunde der letzten Vier: Hamburger SV.
a 93 3:0 (2:0). Holſtein Kiel Arminia Hannover 3:1
Züdoſtdeutſchland: Um die zweite Vertreterſtelle:
9nitz Breslauer SC. 08 4:5 (3:3). Baltenver=
Hindenburg Allenſtein Viktoria Stolp 4:0 (2:01.
SC. VfB. Königsberg 4:1 (0:0).
Freundſchaftsſpiele.
ha=BSC. Berlin Norden=Nordweſt (Sa.) 3:3. Stet=
Hertha=BSC. Berlin 0:5. Sp.Vgg. Erfurt Wacker
a.) 0:7. 1. SV. Jena Wacker Wien 2,6. Chemnitzer
Bayern Hof 2:2

Bormakia ſchlägk Einkracht Fraukfurt
mit 5:3 (4:1) Treffern.
5000 Zuſchauer kamen ins Wormatia=Stadion, um die Ueber=
raſchung
zu erleben, die eigentlich keine Ueberraſchung war, weil
zuviele mit einem Erfolg der Heſſen gerechnet hatten. Die Ein=
tracht
erſchien mit einigen Erſatzleuten. Es ſpielten: Schmidt;
Schütz, Pfeiffer; Gramlich, Leis, Sobanſki; Schaller, Trumpler,
Ehmer, Dietrich, Kron. Bei Wormatia ſpielte Völker in der
Läuferreihe für Pölſterl und in der Verteidigung ſtand neben
Cloſet der junge Thorn. In Dr. Götzl=Mannheim hatte das
Spiel einen unzulänglichen Schiedsrichter.
In der erſten Halbzeit wollte das Spiel zunächſt gar nicht in
Fluß kommen. Ueberraſchend ſchoß in der 4. Minute Ehmer
für die Frankfurter das Führungstor. Dieſer Erfolg machte die
Gäſte zu ſicher, ſie ſpielten geradezu blaſiert. Wormatia dagegen
kämpfte mit verbiſſenem Eifer. In der 15. Minute verwandelte
Willi Winkler eine Vorlage von Trumpfheller zum Aus=
gleich
, und neun Minuten ſpäter brachte ein Schluß Winklers
Worms in Front. Ludwig Müller ſchoß bald das dritte Tor
und zehn Minuten vor der Pauſe nahm Willi Winkler im
vollen Lauf eine ſchöne Vorlage Müllers auf, um ſie direkt zu ver=
wandeln
. Mit 4:1 für Worms ſchien bereits bei der Pauſe die
Niederlage der Frankfurter beſiegelt.
Nach dem Wechſel wurde der Kampf zuſehends härter, dafür
verlor er an Tempo und Niveau. Es muß geſagt werden, daß ſich
im harten Spiel die Heſſen ganz beſonders auszeichneten‟. Die
Eintracht hatte bald über verſchiedene verletzte Leute zu klagen.
In der 7. Minute beging Völker an dem Frankfurter Mittel=
ſtürmer
Ehmer ein grobes Foul, den fälligen Elfmeter verwan=
delte
Lais zum 4:2. Fünf Minuten ſpäter ſpielte dicht vor dem
Strafraum Cloſet gegen Schaller unfair. Es gab einen Strafſtoß,
der von Schaller zu Dietrich kam und dieſer verringerte die
Tordifferenz auf 4:3. Schaller wurde kurz darauf erneut verletzt,
er mußte nun für eine Viertelſtunde verletzt ausſcheiden und als
er wieder kam, war er nur noch Statiſt. Die endgültige Ent=
ſcheidung
fiel in der 30. Minute. Willi Winkler ſchoß einen
Strafſtoß wuchtig auf die zur Abwehr aufgeſtellte Mauer der
Eintracht=Spieler und von einem Eintrachtmann aus ſprang der
Ball zum 5:3 ins Netz.
Die Frankfurter enttäuſchten in der erſten Halbzeit auf der
ganzen Linie. Wohl zeigten ſie die beſſere Ballbehandlung und
das reifere Stellungsſpiel, aber was Eifer und Elan ſind, das
wußten ſie nicht. Zuerſt ſpielten ſie blaſiert, und als dann Worms
zu ſeinen Treffern kam, wurden ſie übernervös. Das gilt vor
allem für den Tormann Schmidt, während die Verteidigung an
der hohen Torziffer weniger Schuld trägt. In der Läuferreihe
genügte nur Gramlich, im Sturm waren Ehmer, Dietrich und
Schaller (bis zu ſeiner Verletzung) brauchbar. Trumpler ſprang
wieder im Feld herum, ohne zu nützen und Kron war viel zu
langſam.
Wormatia ſpielte hart und in einem wahren Taumel
der Spielbegeiſterung. Der weitaus beſte Mann war Willi Wink=
ler
. Schwache Punkte gab es in der Elf nicht,
35b. Frankfurk wird Zweiker
Die Frankfurter ſchlagen Waldhof 3:1 (1:0).
Trotz des trüben und regneriſchen Wetters erſchienen am
Bornheimer Hang gut 8000 Zuſchauer. Trotzdem der Boden
feucht und weich, war das Spiel doch ſehr flott und ſpannend.
Die weſentlich einheitlichere und beſſere Mannſchaftsleiſtung
boten die Frankfurter, beſonders nach der Pauſe, als dieſe klar
das Feld beherrſchten.
Die Waldhöfer hatten eine recht gute erſte Viertelſtunde, ver=
loren
dann aber das Kommando an die Frankfurter, die auch in
der 17. Minute mit einem Nachſchuß Sadtlers das Füh=
rungstor
erzielen konnten.
Nach der Pauſe waren die Bornheimer meiſt klar überlegen.
Waldhof verſuchte, gegen die wachſende Gefahr mit Härte anzu=
kämpfen
und verſchuldete dabei eine Reihe von Entgleiſungen.
In der 11. Minute mußte ſogar ſein rechter Läufer Kiefer wegen
Nachtretens vom Platz. In der 8. Minute ſchoß der Frankfurter
Linksaußen Henſel aus 16 Meter Entfernung placiert zum
2:0 ein. Schon in der nächſten Minute kam Waldhof bei einem
Geplänkel vor dem Frankfurter Tor durch Weidinger zu
ſeinem Gegentor. In der 20. Minute ſtellte Frankfurt wieder die
alte Tordifferenz durch Süß her.
Die Bayern halten die Spitze.
Bayern München Sppgg. Fürth 2:0 (1:0).
Die Fürther beſtritten das im Münchener 1860er=Stadion
vor ca. 18 000 Zuſchauern ausgetragene Treffen mit ihrer
ſtärkſten Mannſchaft, während die Münchener für Schmid Harin=
ger
in den Sturm geſtellt hatten, wo er ausfiel und der ſchlechteſte
Mann auf dem Platze war. Dadurch wurde auch Bergmaier auf
dem rechten Flügel ſtark benachteiligt; lediglich Rohr als Sturm=
führer
und die linke Seite waren gut in Fahrt. In der Deckung
gefiel beſonders Nagelſchmitz, der den beſſeren rechten Fürther
Flügel abſtoppte. Ausſchlaggebend für den Sieg war das größere
Schußvermögen des Bayernſturmes. Bei den Fürthern war Lein=
berger
der beſte Mann. Der Sturm hatte auch zahlreiche Tor=
chancen
, konnte jedoch keine von ihnen verwerten. Die beiden
Hintermannſchaften waren ſich gleichwertig und lieferten brauch=
bare
Arbeit. Fürth wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit durch
den Platzverweis ſeines Verteidigers Hagen, eine etwas harte
Entſcheidung des auch ſonſt ſehr kleinlichen Schiedsrichters
Bohn=Mannheim, ſehr geſchwächt.

Neckarau nimmt Revanche.
VfL. Neckarau FSV. Mainz 05 2:1 (1:0).
Entgegen den früheren Begegnungen wickelte ſich dieſes End=
ſpiel
beider Mannſchaften in einem äußerſt fairen Rahmen ab.
Die 2500 Zuſchauer bekamen unter der korrekten Leitung von
Glöckner=Pirmaſens ſchöne Kombinationen zu ſehen, obwohl
Neckarau wie Mainz auf je drei Erſatzleute hatten zurückgreifen
müſſen. Bei Neckarau fehlte Broſe, Striehl und Zöllner, während
Mainz wiederum auf Decker, Poſſelmann und Scherm verzichten
mußte. Neckarau revanchierte ſich mit einem knappen, aber ver=
dienten
2:1=(1:0)=Sieg für die im Vorſpiel erlittene Niederlage. Die
Platzbeſitzer waren in der erſten Viertelſtunde drückend überlegen,
doch im weiteren Verlauf wurde der Kampf ziemlich ausge=
glichen
. Den Ausſchlag für den Sieg gab Neckaraus Sturm. Hier
hatte man Schmidt 1 aus der Läuferreihe in die Sturmmitte
genommen, eine Umſtellung, die ſich bewährte. Der beſte Mann
auf dem Felde war wiederum der linke Neckarauer Läufer
Größle, der eine ganz ausgezeichnete Partie lieferte. Mainz hatte
eine ſtarke Stütze in dem Hintertrio, in dem der Torhüter Dr.
Schwarz überragte. Er rettete durch Fußabwehr zweimal höchſt
gefährliche Situationen.
Pirmaſens in Hochform.
FK. Pirmaſens FV. Saarbrücken 2:0 (0:0).
Mit viel Glück kam diesmal der FV. Saarbrücken um eine
höhere Niederlage herum. Schußpech der Pirmaſenſer in der
erſten Halbzeit und eine verſtärkte Verteidigung der Gäſte in der
zweiten Spielhälfte ließen aber nur zwei Treffer zu. Saarbrücken
konnte während des ganzen Kampfes höchſt ſelten gefährlich wer=
den
, während der Klubſturm unter der ausgezeichneten Führung
von Hergert faſt durchweg das Gäſtetor belagerte. Die erſte Halb=
zeit
verlief torlos. Ein wuchtiger Schuß Hergerts prallte an der
Querlatte des Saarbrücker Tors ab, weitere Schüſſe wurden von
dem ballſicheren Torhüter der Gäſte abgewehrt, ſelbſt einen Elf=
meter
für Pirmaſens vermochte Johannſon nicht zu verwandeln.
Die Entſcheidung fiel kurz nach Wiederbeginn, wo innerhalb von
zwei Minuten Pirmaſens zweimal erfolgreich war. Beide Treffer
gingen auf das Konto des gut aufgelegten Hergert.
Der Club ſchlägt die Löwen.
1. FC. Nürnberg 1860 München 3:1 (2:0).
Im Zabo konnte der 1. FC. Nürnberg ſein letztes offi=
zielles
Spiel in der ſüddeutſchen Endrunde der Abteilung Südoſt
zu einem Siege geſtalten und behält dadurch mit den Münchener
Bayern zuſammen vorerſt den erſten Platz. Der Club war in
der Hintermannſchaft mit Köhl ſehr gut beſetzt und hatte auch
in der Läuferreihe gegenüber den Münchener Gäſten ein Ueber=
gewicht
. Daß der Mittelläufer Billmann nicht die Leiſtungen des
Vorſonntags erreichte, lag an der ausgezeichneten Arbeit ſeines
Gegenüber Pledl, welcher zeitweiſe ein Klaſſeſpiel lieferte. Der
Nürnberger Sturm war in guter Form, hatte aber bei der guten
Münchener Abwehr und Deckung einen ſchweren Stand, ſo daß
nur Kundt, Gußner und Schmidt auf Grund ihrer großen
Routine immer wieder durchbrechen konnten, während Weiß und
Hornauer zu gut gedeckt waren. Bei München war das Schluß=
trio
trotz der Niederlage in ſehr guter Verfaſſung. In der
Läuferreihe überragte Pledl; der Sturm fand ſich nicht zurecht.
Schiedsrichter Müller=Beiertheim konnte vor 10000 Zu=
ſchauern
nicht immer überzeugen.
Fußball im Ausland.
Länderſpiele: In Zürich: Schweiz Tſchechoſlowakei 5:1.
In Amſterdam: Holland Belgien 2:1.
Polizei Darmſtadt Skarkenburger Kreismeiſter.
Polizei Darmſtadt ſchlägt S.V. Sprendlingen 5:0 (2:0).
2000 Zuſchauer. Walter=Ludwigshafen, ein ganz ausgezeich=
neter
Schiedsrichter. Der neugebackene Meiſter mit Klein; Brüſel,
M. Kaſpar; Scheuermann, Johe, W. Kaſpar; Müller, Balſer,
Seipp. Pfeiffer, Gg. Göbel.
Was zeigte das Spiel? Neunzig Minuten Anſchauungs=
unterricht
über das Thema: Wer ein Spiel gewinnen will, muß
ſich freiſtellen, wer es nicht verlieren will, muß den Gegner
decken. Wenn die Sprendlinger die heute empfangene Lektion
künftig beherzigen, haben ſie die hohe Niederlage wenigſtens
nicht umſonſt hinnehmen müſſen. Die Polizei befand ſich in
wirklicher Meiſterſchaftsform. Alles klappte vorzüglich, will man
bezüglich der Torſchüſſe und der Schußgelegenheiten angeſichts
der fünf Volltreffer von der doppelten Anzahl Blindgänger ab=
ſehen
.
Der Spielverlauf war ebenſo makellos wie die Kombination.
Unbedingt erſtklaſſig, und dem Gegner weitaus überlegen war
die geſamte Hintermannſchaft. Vor dieſem Trio ſtand eine
Läuferreihe, an die ſich der Sprendlinger Angriff vergeblich die
Zähne ausbiß. Johe war die große Offenbarung des Treffens.
Das waren ſchöne Vorlagen, mit denen er immer wieder Flügel
auf Reiſen ſchickte. Auffallend produktiv das rechte Dreieck W.
Kaſpar, Pfeiffer, Gg. Göbel. Seipp als Mittelſtürmer war nicht
wieder zu erkennen. Durch ſeine Forſchheit ſchuf er manche ge=
fährliche
Situation. Die linke Seite mit Balſer, Müller brachte
ein großes Arbeitspenſum hinter ſich, aber ihr Spiel iſt nicht
immer ſo erfolgreich wie das der rechten Seite. Wer die Tore
ſchoß, war in dieſem Team völlig gleichgültig. Sie fielen als
das berechtigte Ergebnis vorzüglicher Gefamtform. Sprendlingen
hatte außerdem das Pech, noch zwei ſeiner beſten Spieler erſetzen

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 108

zu müſſen. Gut in der Mannſchaft waren lediglich der Tor=
mann
, Mittelläufer Steinmeier und der Mittelſtürmer. Die
übrigen Acht Durchſchnitt.

In herrlicher und einwandfreier Weiſe hat Polizei ſich die
Meiſterſchaft des Kreiſes Starkenburg geholt. Wir gratulieren
der ſympathiſchen Elf, und wünſchen ihr für die kommenden
ſchweren Aufſtiegſpiele denſelben Erfolg.

Um den Aufſtieg!
Rot=Weiß DarmſtadtFV. Eppertshauſen 1:1 (0:1).

Vor zirka 300 Zuſchauern lieferte im letzten Spiel um den Auf=
ſtieg
zur Kreisliga Rot=Weiß, ohne Römer und Neuber, den
kompletten Gäſten eine gute Partie, und nur ein volles Maß Pech
ließ den verdienten Sieg ausbleiben. Dazu kam, daß vor dem
Treffer der Gäſte der Ball die Außenlinie deutlich überſchritten
hatte. Bis zu der Pauſe war das Spiel ausgeglichen, wenn auch
nicht zu verkennen war, daß Eppertshauſen durch ſeine hervor=
ragenden
Außenſtürmer ſtets gefährlich war, aber die Darmſtädter
Deckung auf dem Poſten fand. Durch den erwähnten Fall können
die Gäſte in Führung gehen, während Rot=Weiß wohl gute Chan=
cen
herausarbeitete, aber im Uebereifer keine verwerten kann.
Nach der Pauſe geht Rot=Weiß mächtig aus ſich heraus. Faſt drei=
viertel
Stunde kämpfte die Mannſchaft gegen eine Mauer von
Beinen, denn die Gäſte verſuchten, mit einer zahlreichen Vertei=
digung
, den knappen Vorſprung zu halten. Oft auf der Torlinie,
fand der Ball nicht ſein Ziel. Drei Minuten vor Schluß endlich
ſetzte Vogelmann das Leder zwiſchen die Pfoſten. Selzam= Hei=
delberg
war der richtige Leiter für dieſes Treffen. Vorher
trennten ſich die Reſerven 4:2 für Rot=Weiß.

Union Darmſtadt.

Die Sonderelf wurde geſtern durch ein Mißverſtändnis vor
eine ſchwere Aufgabe geſtellt, mußte ſie doch zwei Spiele austra=
gen
. Im erſten und äußerſt ſchnellen Spiel gegen die hieſige
Reichsbahn ſiegte Union dank techniſcher Ueberlegenheit mit
6: 3. Mittags ſtand dann eine abgeſpielte Mannſchaft gegen
Olympia Biebesheim im Feld. Durch eiſernen Sieges=
willen
verſtand es Union, das Spiel jederzeit offen zu halten,
mußte jedoch 6:5 vor dem ausgeruhten Gegner die Waffen ſtrecken.
Das Spiel war äußerſt fair und die 22 Spieler befleißigten ſich
eines muſtergültigen Anſtandes. Schiedsrichter Nau=Union
gerecht.
V.f.R. Weiſenau Darmſtadt 98 2:2 (0:0).

In dieſem fairen Treffen in Weiſenau trennten ſich obige
Mannſchaften mit einem dem Spielverlauf entſprechenden ge=
rechten
Unentſchieden. Die Darmſtädter begingen den taktiſchen
Fehler, ſich das von Weiſenau vorgelegte hohe Spiel aufdrängen
zu laſſen, was dem Gaſtgeber bei der guten körperlichen Beſchaf=
fenheit
ſeiner Leute immer zum Vorteil gereichte. In den weni=
gen
Minuten, in denen die 98er flach ſpielten, dominierten ſie,
und brachten die gegneriſche Hintermannſchaft derart in Ver=
wirrung
, daß es nur dem beachtlichen Können des Mainzer Tor=
warts
zuzuſchreiben iſt, daß es bei zwei Darmſtädter Torerfolgen
blieb. W. ging durch Strafſtoß aus 40 Meter Entfernung in
Führung. Der kleine Darmſtädter Torhüter ſtand falſch und
konnte den Ball nicht mehr erreichen. Die 98er glichen durch
Orlemann aus, und Eßlinger 2 gelang ein weiterer Erfolg. W’s.
Mittelläufer konnte durch Strafſtoß den Ausgleich herſtellen.
Schiedsrichter korrekt.
SpV. 98 (Jugend): 1. Jgd.1. Jgd. Polizei, dort, 3:0;
2. Jgd.1. Jgd. Eberſtadt, hier, 2:1; 3. Jgd.1. Jgd. Griesheim,
dort, 2:2: 4. Jgd.1.Jgd. Roßdorf, hier, 2:1. 1. Schüler,1.
Schüler Eberſtadt, hier (Gegner nicht angetreten).

Arheilgen 04 Opel Rüſſelsheim 2:1 (1:0),

Der Meiſter des Kreiſes Wiesbaden, Opel Rüſſelsheim, hatte
ſeine komplette Mannſchaft zur Stelle. Arheilgen ſtellte den
Gäſten ſeine, wenn auch nicht endgültige erſte Elf entgegen.
Gleich zu Beginn merkte man, daß der Meiſter die Sache hölliſch
ernſt nahm, ſchnelle gut durchdachte Angriffe ſcheiterten an der
ſicheren einheimiſchen Verteidigung. In der 30. Minute legt A.
ein Tor vor. Ein auf den Elfmeterpunkt hereingegebener Eckball
wurde von Bauer raffiniert eingeköpft. Verdienter Beifall bei
den zahlreichen Zuſchauern. Nach dem Wechſel glaubte man, daß
die Opelleute ihre Gaſtgeber überrennen würden. Doch A. zeigte
nichts von ſeinen ſonſtigen Schwächen, erhöhte ſogar in feiner
Weiſe durch Treuſch den Vorſprung. Trotz vermehrter Härte ge=
lang
Opel nur ein Gegentreffer, als dem Torwächter der Ball
entglitten war. Arheilgen hat verdient gewonnen. Schieds=
richter
Werner=Egelsbach gab ſich die größte Mühe. Reſerven
5:2. 1. Jugend in Eberſtadt 1:1.

Kreisliga Südheſſen.

Pfiffligheim Bürſtadt ausgefallen
Gernsheim V.f. L. Lampertheim 3:3
Hofheim Neuhauſen 4:1
Hochheim Horchheim 2:1
Lorſch Olympia Lampertheim 1:2 (Privatſpiel).

StockſtadtLeeheim 2:1 (1:1). Die Platzelf abſolvierte ihr
viertes Spiel, und ſo iſt der Sieg zu beachten, da die Gäſte in der
A=Klaſſe einen guten Mittelplatz einnehmen.

Hockey.

SC. Frankfurt 1880 TV. Fechenheim 5:0. TV. Sachſen=
hauſen
TG. 78 Heidelberg 1:1. J.G.=Sportv. Frankfurter
TV. 1860 3:3. Damen: J.G.=Sportv. Frankf. TV. 1860 2:2.
Eintracht Frankfurt RV. Rüſſelsheim 3:0. Damen: Eintracht
Frankfurt RV. Rüſſelsheim 5:0. FSV. Frankfurt TSG.
Höchſt 01 5:1. Damen: FSV. Frankfurt TSG. Höchſt 01 0:1.
Offenbacher RV. TV. 1817 Mainz 2:4. Höchſter HC. TV.
Fechenheim (Sa.) 3:0. Höchſter HC. Rot=Weiß Frankfurt 5:1.
Damen: Höchſter HC. Rot=Weiß Frankfurt 0:0. Hanauer THC.
Offenbacher Kickers 2:2. Damen: TFC. Hanau Offenbacher
Kickers 5:0. Damen: DHC. Düſſeldorf SC. Frankfurt 1880 1:0.

RV. Rüſſelsheim SV. 98 Darmſtadt 1:2.
Im Rückſpiel gegen Ruderverein Rüſſelsheim blieb SV. 98
2:1 ſiegreich. R., das gegenüber dem Vorſpiel mit verſtärkter
Mannſchaft antrat, forcierte gleich zu Beginn des Spiels das
Tempo; um Revanche für die Vorſpielniederlage (3:0) zu neh=
men
. In dieſer Drangperiode erledigte die Gäſteabwehr ihre
Aufgabe mit großem Geſchick. Die größere Ausdauer und
Schnelligkeit der 98er war dann für den Ausgang des Spiels
ausſchlaggebend. Für den vorbildlichen Eifer der Mannſchaft ein
Geſamtlob. Am nächſten Samstag findet auf dem Stadion
ein Spiel gegen die Techn. Hochſchule ſtatt.

Rugby.

Länderſpiel: In Frankfurt: Deutſchland Frankreich
4:20 (4:14). Weitere Spiele: Frankf. TV. 1860 RC. Pforz=
heim
14:3. Frankf. TV. 1860 II SC. Worms 1 14:6. Eintracht
Frankfurt Heidelberger TV. 1846 16:8. SC. Frankfurt 80 II
Heidelberger RC. II 0:12. BSC. 99 Offenbach Heidelberger
RC. 6:24.

Schwerakhlekik.

Montag, 18.=Apt

Die erſte Handball=Runde.

Die beiden Südverkreker bleiben ſiegreich. Die Weſtdenkſchen ausgeſchalket.
Die drei Mikkeldeutſchen noch im Rennen.

Die Handball=Ergebniſſe.
Meiſterſchafts=Vorrunde der DS‟

In Fürth: Sp.Vgg. Fürth Polizei Spandau 11:4 (4:3).
In Oberhauſen: Kupferh. Duisburg VfR. Mannh. 4:7 (2:4).
In Hagen: Hagen 05 St. Georg Hamburg 3:11 (1:6).
In Deſſau: Polizei Deſſau Polizei Cottbus 5:3 (3:1).
In Berlin: Polizei Berlin Hindenburg Allenſtein 13:7 (6:3).
In Weißenfels: Polizei Weißenfels VfB. Aachen 10:7 (5:5).
In Hannover: Poſt Hannover Polizei Halle 4:8 (2:6).

Vorrunde zur D.T.=Meiſterſchaft.

In Durlach: Tbd. Durlach TSV. Eßlingen 6:5 (4:1).
In Göppingen: TG. Göppingen TV. 60 Fürth 9:6 (5:3).
In Eſſen: TV. Kettwig TV. Worms=Herrnsheim 1:3 (0:2).
In Algenrodt: TV. Algenrodt Siegener TV. 10:1 (4:1).
In Zweibrücken: TV. Zweibrück. Tgd. Nd. Roden 5:4 (3:3) n. V.
In Köln: Polizei Köln VfL. 63 Hagen 8:3 (5:1).
In Hannover: Tklb. Limmer TV. Künſebeck 10:6 (5:1).
In Königsberg: MTV. Königsb. T.i. B. Berlin 7:9 (2:2)n.V.
In Breslau: MTV. Deutſch=Liſſa Tgde. Pirna 6:9 (2:8).
In Greifenberg: MTV. Greifenberg ATV. Berlin 2:9 (1:5).
In Eiſenach: Tſchft. Wartburg Jahn Eilenburg 6:2 (1:1).
In Kottbus: TV. 61Kottb.ATV. Leipz.=Schönefeld 9:8 (3:6) n. V.
In Bremen: Bremer Tgde. Polizei Kiel 3:2 (2:2).
In Kiel: TV. Haſſee=Winterbek MTV. Herrenhaus 2:5 (0:2).
In Plauen: ATV. Plauen ATG. Gera 2:3 (1:2).

Sonſtige Spiele.
TV. Vorwärts Eintracht Frankfurt 5:10. Polizei Darm=
ſtadt
Haſſia Bingen 15:5. Tgſ. Bürgel FSV. Frankfurt 1:6.
SV. 98 Darmſtadt FSV. Mainz 05 15:4. Rot=Weiß Darmſtadt
Tgſ. 75 Darmſtadt 11:3.

Bei den Vorrundenſpielen um die Handball=Meiſterſchaft der
DSB. gab es am Sonntag zahlreiche Ueberraſchungen. Die erfreu=
lichſte
von ihnen war das Abſchneiden der beiden ſüddeutſchen
Vertreter, des vorausſichtlichen Meiſters Spielvereinigung Fürth
und des VfR. Mannheim. Die Fürther ſchalteten zu Hauſe die
Spandauer Polizei überlegen 11:4 (4:3) aus, während der VfR.
Mannheim in Oberhauſen die Elf der Kupferhütte Duisburg mit
7:4 (4:2) aus dem Rennen warf. Auch die übrigen beiden weſt=
deutſchen
Vertreter mußten bereits ausſcheiden. Der Verbands=
meiſter
Hagen 05 unterlag zu Hauſe dem norddeutſchen Zweiten
St. Georg Hamburg mit 3:11 (1:6) und der dritte Vertreter, VfB.
Aachen, wurde in Weißenfels vom mitteldeutſchen Meiſter Polizei
Weißenfels 10:7 (5:5) geſchlagen. Der Titelverteidiger und
deutſche Meiſter, Polizeiſportverein Berlin, landete gegen den
oſtdeutſchen Me ſter Hindenburg Allenſtein den erwarteten klaren
Sieg von 13:7 (6:3). Mitteldeutſchland brachte neben ſeinem
Verbandsmeiſter auch ſeine übrigen beiden Vertreter glücklich
durch die Vorrunde. Der zweite Vertreter, Polizei Halle, ſiegte in
Hannove über den dortigen Poſtſportverein 8:4 und der dritte
Vetreter des VMBV., Polizei Deſſau, warf die Polizei Cottbus
5:3 aus dem Rennen.

Fürlhs großer Erfolg.
Sppgg, Fürth. 1. Spandauer Polizei HC. 11:4 (4:3).

Vor zirka 2 0 00 Zuſchauern ſtand die Spielvereinigung
Fürth dem Berliner Zweiten, Polizei Spandau, gegenüber. Das
Treffen nahm einen recht intereſſanten und abwechſelungsreichen
Verlauf. Die Berliner Gäſte hinterließen einen ſehr guten Ein=
druck
und waren in der erſten Halbzeit den Fürthern vollkommen
ebenbürtig. Nach der Pauſe klappten ſie aber zuſammen, und ſo
kam der große Sieg der Fürther zuſtande, den dieſe in erſter
Linie ihrem ſchußgewaltigen Sturm verdanken. Bis auf das öfters
etwas zu harte Spiel beider Verteidigungen verlief der von
Illgner=Leipzig gut geleitete Kampf fair und einwand=
frei
. Spandau hatte einen guten Start und ging durch Bonner
und Breuer 2:0 in Führung. Zacherl brachte dann durch drei Tore
Fürth in Front, Goldſtein erhöhte auf 4:2 und Breuer ſchoß kurz
vor Halbzeit für Spandau einen dritten Treffer. Nach der Pauſe
fiel zunächſt durch Zacherl ein fünftes Tor für Fürth, dem Span=
dau
durch Kowalſky ſeinen vierten und letzten Treffer folgen ließ.
Dann klappten die Spandauer zuſammen. Fürth wurde ſtark über=
legen
und ſchoß durch Zacherl (3), Träg, Goldſtein und Knoll noch
ſechs Treffer.
Mannheim behaupkek ſich.
Kupferhütte Duisburg VfR. Mannheim 4:7 (2:4).

AC. Köln=Mülheim Vorwärts Groß=Zimmern 13:4.
Im erſten Gang der Gruppenmeiſterſchaft der Ringer mußte
Vorwärts gegen den erſtklaſſigen Athl.=Club Köln=Mülheim an=
treten
; und, wie vorausgeſagt, eine Niederlage hinnehmen. Der
Vorkampf, der harte und zum Teil ausgeglichene Gänge brachte,
endete 13:4 für Köln. Der Rückkampf findet am kommenden
Samstag abend in Groß=Zimmern ſtatt.

Die Mannheimer Gäſte überraſchten in dem vor 5000 Zu=
ſchauern
in Oberhauſen abgewickelten Spiele durch ſehr gute
Leiſtungen. Die Elf lieferte ein ſchnelles und techniſch gutes Spiel,
kombinierte gut und ſchoß auch ſehr placiert. In der zweiten
Hälfte fielen die Mannheimer allerdings durch dauerndes Feſt=
halten
des Gegners unangenehm auf. Sie verſchuldeten deshalb
26 Strafwürfe (!), von denen aber Duisburg keinen einzigen
direkt verwandeln konnte, da Mannheim im entſcheidenden Mo=
ment
immer wieder die Abwehr verſtärkte. Duisburgs Torwächter
verſagte; die Elf hat aber doch verdient verloren. Mannheim lag
ſchon nach 14 Minuten durch Treffer von Fiſcher, Morgen und wie=
der
Fiſcher 3:0 in Führung. Nach Duisburgs erſtem Gegentreffer
verwandelte Mannheim einen Freiwurf und Fiſcher=Duisburg
ſtellte den Halbzeitſtand her. Der gleiche Spieler ſchoß nach der
Pauſe noch einen Treffer, dann mußte aber Duisburg drei Tore
hinnehmen, ehe es zu ſeinem vierten und letzten Tore kam.

Hagen 05 SV. St. Georg Hamburg 3:11 (1:6).
4500 Zuſchauer erlebten in Hagen die Niederlage des neuen
weſtdeutſchen Handballmeiſters. Trotz des hohen Ergebniſſes war,
das Spiel meiſtens gleichwertig. Den Ausſchlag gab die beſſere
Wurfkraft der norddeutſchen Stürmer; beſonders deren Geſchick=
lichkeit
in der Verwandlung von Strafwürfen. Hagen lag an=
fangs
in Führung, mußte aber dann bis zur Pauſe ſechs Treffer
hinnehmen, darunter allein fünf aus verwandelten Strafwürfen.

Polizei Weißenfels VfB. Aachen 10:7 (5:5).
In Weißenfels ſchaltete der mitteldeutſche Meiſter den weſt=
deutſchen
Dritten aus. Schon nach 10 Minuten lagen die Mittel=
deutſchen
mit 5:0 in Führung. Aächen holte dann aber ſtark auf
und zog bis zur Pauſe gleich. Die Entſcheidung fiel in den letzten
20 Minuten durch den ſchußfreudigen Sturm der Weißenfelſer, bei
denen der Halblinke allein ſechs Treffer erzielte.

Polizei Berlin Hindenburg Allenſtein 13:7 (6:7).
Berlin, von jeher daran gewohnt, in der erſten Runde auf

den mutmaßlich ſchwächſten Gegner zu treffen, hatte auch diesmal
wieder dieſes Glück. Der deutſche Meiſter konnte es ſich leiſten,
gegen die Oſtdeutſchen eine neue Aufſtellung zu probieren, die ſich
allerdings bewährte. Die Berliner führten ſchon nach 10 Minuten
5:0; dann kamen die Oſtpreußen auf 5:3 heran. Nach dem Wechſel
war der Kampf zunächſt eine Zeitlang ausgeglichen, dann ſetzte
ſich aber die beſſere Routine der Berliner durch und Allenſtein
hatte nichts mehr zu beſtellen,

Poſt Hannover Polizei Halle 4:8 (2:6).
Mitteldeutſchlands zweiter Vertreter brachte das
fertig, den norddeutſchen Meiſter in ſeiner Heimat aus=
Die Norddeutſchen waren weit unter ihrer ſonſtigen Fo
rend die Hallenſer ein ſchneidiges Spiel vorführten und
Zuſchauer in Begeiſterung verſetzten. Hannovers Nieder
verdient, fiel aber nach dem Spielverlauf zahlenmäßig
hoch aus.

Polizei Deſſau Polizei Kottbus 5:3 (3:1).
Der neue ſüdoſtdeutſche Meiſter mußte bereits in
runde ausſcheiden. Der Nachfolger der Boruſſia Carlon
von dem mitteldeutſchen Dritten, Polizei Deſſau, aus
Vor 3500 Zuſchauern wurden die Schleſier 5:3 geſchlage
ſtand das Spiel 1:1. Deſſau zog dann auf 3:1 davon, w
nach dem Wechſel wieder eingeholt. Schließlich fielen
zwei Treffer und ſicherten Deſſau den Endſieg.

5. V. Darmſtadt 1898 Mainz 05 15:4(4

Vor knapp 500 Zuſchauern landeten die 98er gegen
einen hohen Sieg. Wider Erwarten konnte die Gäſtem
trotz allen Eifers das Spiel nicht ausgeglichen geſtal
ſtändig hatten die Einheimiſchen mehr vom Spiel, ſo
hohe Torausbeute des Darmſtädter Angriffsquintetts t
Ordnung geht; bei etwas weniger Wurfpech hätte der
gar noch eindeutiger erzielt werden können. Die Ma
machte den Fehler, im Sturm das Einzelſpiel allzu ſta

tonen, wodurch die Deckung der Lilienträger den grö
der Angriffe im Keime erſticken konnte. Beſſer war die

Läuferreihe, während die Verteidigung ſich allzu leicht
Stürmern der 98er täuſchen ließ. Der Gäſtehüter hielt
halten war. Mit der Leiſtung der Darmſtädter Elf kor
faſt in jeder Beziehung zufrieden ſein. Dies gilt vo
von dem Spiel der Stürmerreihe, die eine grof
zügiger Kombinationen zeigte und dadurch
auf Torchance herausarbeitete. In der Deckung ſah me
Augenblicke allzu großer Nervoſität, im übrigen war m
auf der Höhe, beſonders erfolgreich wieder Delp.
Anſchließend ſah man noch ein Fußballſpiel, in

die Pokalmannſchaft der 98er Eintracht Darmſta)
Sieger blieb. Die Lilienträger ſpielten in der 1. Halbzeit
und ſicherten ſich einen 6:1=Vorſprung. Die 2. Hälfte war
ſchön und brachte beiden Parteien je 2 Torerfolge ein.
Jugend=Handball=Abteilung. Die 1. Jugend ſiegte in
ſpiel in Braunshardt verdient 8:4. Die 2. Jgd.Polize
6:4. 1. Schüler unterlagen 3:4 gegen die Schüler de
gemeinde Beſſungen.

Polizei Darmſtadt Haſſia Bingen 17:5 0

Geſtern vormittag trafen ſich obige Mannſchaft u
Freundſchaftsrückſpiel auf dem Polizei=Sportplatz. Schl Sic
zu Anfang ſetzte ein zähes Ringen ein, das dem ganz ſgi
die nötige Spannung verlieh. Wenn auch die Polizif g
weiſe ſtark drückten und mit ihren erfolgreichen Angri ſEn
Reihe von Toren buchten, ſo ließen ſich die Bingener (
nicht den Mut nehmen. Unverdroſſen arbeitete der Stu F
mancher ſchöne Durchbruch war von Erfolg gekrönt. Beid ſ
ſchaften zeigten oft einen ſolchen Eifer, daß das Spiel (
einen etwas zu harten Charakter annahm, deſſen der (D
richter nicht ganz Herr wurde.

Rol=Weiß Darmſtadt Turngeſ. 75 11:3 0

Geſtern ſtand Rot=Weiß mit ſeinen beiden aktiven M
ten auf eigenem Platze der Tgſ. 1875 Darmſtadt zum fällig
ſpiel gegenüber. Im wechſelvollen, recht anſtändigen E
2. Garnitur konnten die Platzbeſitzer 5 : 0 Sieger bleibe
Spiel der erſten Mannſchaften war nicht minder fair.
wurde auf beiden Seiten gekämpft. Jedem Führungstor 1
Weiß folgte zunächſt poſtwendend der Ausgleich. Mit
es in die Pauſe. Nach Wiederanpfiff kommt die umgeſte
Weiß=Mannſchaft immer mehr in Fahrt, der Sturm i
ſchlagskräftiger geworden als in der erſten Spielhälfte.
chen Abſtänden fällt Tor auf Tor, ohne daß die Hinterm
einen Erfolg der Turner zuläßt. So wurde denn die im
erlittene Niederlage überzeugend mit einem 11:3=Si
gemacht.

Handball=Vorrunde der Turner
Spannende und harknäckige Begegnunge

Auch die Handball=Vorrunde der Turner brachte übet
ſpannende Kämpfe und teilweiſe auch überraſchende Ei
Für die Hartnäckigkeit der Kämpfe zeugt die Tatſache,
der fünfzehn Spiele erſt nach Verlängerung entſchieden
konnten. So konnte der vorjährige Meiſterſchafts=Finaliſt,
Berlin, in Königsberg gegen den dortigen Männertu
erſt nach Verlängerung knapp mit 9:7 ſiegreich bleiben. C
nach Verlängerung wurde der Kampf in Zweibrück
ſchieden, der dem einheimiſchen Pfalzmeiſter gegen den
Vertreter des Mittelrheinkreiſes, die Turngemeinde Niede
(bei Darmſtadt) einen Sieg von 5:4 brachte. Die beiden
Vertreter des 9. Kreiſes ſetzten ſich dagegen erfolgreich di
Kreismeiſter TV. Algenrodt feierte zu Hauſe über
Siegen einen ganz überlegenen Sieg von 10:1 (4:1) un
fizierte ſich damit für die nächſte Runde. Einen weiteren
Erfolg für den Mittelrheinkreis brachte der zweite V
TV. Herrnsheim, aus Eſſen mit nach Hauſe. Er beſte
den Rheinlandmeiſter TV. Kettwig mit 3:1 (2:0). Baden
meiſter, Turnerbund Durlach, hatte den vielfache
biſchen Meiſter, T. S.V. Eßlingen, zu Gaſt und konnte i!
raſchenderweiſe mit 6:5 (4:1) ausſchalten. Dagegen for
Württembergs zweiter Vertreter, der TV. Göpping
folgreich durchſetzen. Sein 9:6=Erfolg (5:3) über den ba
Meiſter TV. Fürth 1860 bedeutet jedoch eine große Ueber!
Polizei Köln fertigte den VfL. 63 Hagen überlegen
(5:1) ab. Ebenfalls recht klar gewann der Turnklu!
mer über den TV. Künſebeck mit 10:6 (5:1). In Bresla
der MTV. Deutſch=Liſſa gegen die Turngemeinde
mit 6:9 (2:8) eine Niederlage hinnehmen. Berlins zwei!
treter, der Askaniſche Turnverein, hatte ebenia
wärts zu ſpielen und konnte den MTV. Greifenberg 9:2
ſiegen. Einen harten Kampf gab es in Kottbus, wo
tige TV. 1861 erſt nach Verlängerung den TV. Leipzic=
feld
9:8 beſiegen konnte, obwohl er bei der Pauſe noch 3:0

tertreffen lag. Die Turnerſchaft Wartburg Ei
fertigte den TV. Jahn Eilenburg nach unentſchiedener
(1:1) mit 6:2 ab. Eine Ueberraſchung gab es in Breme
Bremer Turngemeinde konnte den mehrfachen. n!
ſchen Meiſter der DT., den Polizeiſportverein Kiel, mit 2:
abfertigen. Der zweite norddeutſche Vertreter, TV. Hälle
terbek, unterlag in Kiel dem MTV. Herrenhauſen
(0:2), und der ATV. Plauen wurde zu Hauſe von der
Gera mit 3:2 (2:1) bezwungen.

[ ][  ][ ]

ſch: 18. Aprft 4232

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nk. 108 Seite 7.

Handball in der 2.T.
Sprendlingen Worfelden 4:3 (1:2).
mancherlei Wirrniſſen iſt es der Tgde. Sprend=
geglückt
, den Gaumeiſterditel 1931/32 zu er=
Hemnächſt werden die Aufſtiegſpiele zur Kreisklaſſe be=
önnen
, an denen ſich die Meiſter vom Odenwald und
eſſart beteiligen. Vor nicht allzu großer Zuſchauerzahl
ſtheimer=Tgſ. Offenbach. Durch die jeweiligen Heimſiege
eien und nicht zuletzt durch die Einſpruchsgeſchichten
Anhänger zwar in höchſter Spannung, aber etliche häß=
ſchenrufe
wären beſſer unterblieben. Es wurde ohne
keiten ſcharf geſpielt bis kurz vor Schluß, wo Worfelden
ſtrich, als ein fälliger Dreizehnmeter ausblieb. Bei
fiel der flinke Sturm angenehm auf. Sprendlingen
Spiel auf Kreiſel zugeſchnitten, der auch wohl der beſte
ir. Auffallend primitiv die Abwehr der Strafwürfe.
atſpiele: Bickenbach Wormatia Worms 8:4 (4:1);
Langen Tv. Sachſenhauſen 6:1 (2:0); Crumſtadt
t 3:1 (0:0); Reichsbahn Reſerve Sportv. 98 4:0 (1:0);
Büttellhrn 5:3 (4:2); Auerbach Beſſungen 4:5 (0:1);
mern Damm 4:5 (3:3); Zwingenberg Kirſchhauſen
Griesheim 2. Zell 7:11 (4:3).
Vereine meldeten: Bickenbach: Die Platzelf befand
velloſer Verfaſſung. Ganz beſonders gut klappte es im
o Schweickert drei Tore erzielte. Schneider zwei und die
ztürmer je eins. Bickenbach war jederzeit Herr der Lage.
Gäſten wurde außer der Rauhbeinigkeit wenig Gutes
Heibel peinlich genau. Die Gäſte können froh ſein, daß
Spieler herausgeſtellt wurden. Langen: Ein ſchönes
Happel=Tgde. 1846 gut geleitetes Spiel gegen die Frank=
=Klaſſe. Vor der Pauſe wehrten ſich die Gäſte beſſer.
hinderte in Hochform drei Tore. Pfungſtadt leiſtete ſich
tadt ein ſtarkes Stück. Mit der faſt vollzähligen Erſten
jederzeit überlegenes Spiel vorgeführt. Doch Crumſtadt
glücklich ab und ſein Hüter hielt ſo glänzend, daß Er=
blieben
. So ſchlug A=Klaſſe die Kreisklaſſe. Beſtes
men, obwohl Büttel=Pfungſtadt pfiff. Trotzdem hätte
Fahne hochhalten müſſen! Die Reichsbahn war den
rven gegenüber faſt dauernd im Vorteil. Daß es den
ich zum Ehrentor nicht reichte, ſpricht für die Reichs=
an
vertrug ſich gut. Seeheim iſt eben in tadelloſer
r. Unheimliches Tempo von Anfang an. Keller ver=
ichs
Bälle. Faſt an die Grenzen des Erlaubten ging es
Pauſe. Büttelborn hatte weniger zu beſtellen, da See=
tens
im Vorteil war. Auerbach: Unglücklicherweiſe
rben, ſo daß ſich die Platzelf helfen mußte. Dieſer Um=
te
zum glücklichen Siege für Beſſungen, da ein Vertei=
m
Beſſunger den Ball zuſpielte, ſo daß dieſer ungehin=
ſoß
. Auf ſeinem Platze iſt Auerbach ein nicht zu ver=
mGegner
. Groß=Zimmern war in ſeiner Elf un=
nm
legte ein gutes Spiel hin, und namentlich der Hüter
igte Großes. Zwingenbergs Gäſte aus Kirſchhauſen
einen guten Eindruck. Sie trugen eine unnötige Härte
ſiel, als ſich die Platzelf von der Ueberrumpelung mit
hatte. Nach der Pauſe war Zwingenberg ſogar leicht
Doch die Gäſte hielten mit allen Kräften das 4:4.
ſich in Griesheim vorerſt gar nicht und man vermutete
ieg der Platzelf. Doch das Blatt wendete ſich. Zell
7 dſpurt davon und brachte ein 11:7 heraus.
racht Wiesbaden Tgde. Darmſtadt 1846 4:5 (2:2).
gde. Darmſtadt 1846 konnte geſtern in Wiesbaden gegen
Kreisklaſſe ſpielende Eintracht einen eindrucksvollen
5:4 landen. Mit dem Anſtoß entwickelt ſich ein flottes
les Spiel, das bis zum Schluß anhält. Nach 10 Min.
geht Wiesbaden durch wuchtigen Schuß des Mittel=
trai
in Führung. Darmſtadt kann durch Strafwurf aus=
ſchl
id der Halblinke verſchaffte ſeinem Verein die Führung.
erneut aus. Nach Halbzeit ſchießt Darmſtadt noch drei
nWiesbaden trotz aller Anſtrengungen nur 2 entgegen=
. Dabei ſei geſagt, daß die Hintermannſchaft der Tgde.,
re der Torwart, einen ganz großen Tag hatte. Am
n Samstag ſpielt Tgde, 46 auf der Woogswieſe gegen
Zimmern.
erck Darmſtadt TSV. Biebesheim 7:4 (2:1).
sheim mußte ſich dem Siegeswillen der Platzbeſitzer beu=
Parteien arbeiteten ſchöne Torgelegenheiten heraus,
r von den gut ſpielenden Torhütern zunächſt zunichte
urden. In der 11. Min. geht Merck durch Rechtsaußen
ig. Durch Strafwürfe erzielen beide Mannſchaften bis
je ein Tor. Bereits in der erſten Hälfte machte der
ſter einige grobe Fehler, in der zweiten Hälfte gab er
ganz aus der Hand. Die Herausſtellung von 2 Mercks=
var
nicht angebracht. Trotz dieſer Schwächung errangen
eſitzer noch 5, die Gäſte noch 3 Treffer. Der Sieg der
rtler war gerecht, denn ſie zeigten ein einheitlicheres
ihr Gegner. Merck 2. SV. Weiterſtadt 1. 3:2 (1:1).
Arheilgen 04 Mannheim 08 4:2.
häſte brachten eine ſympathiſche Elf, lauter friſche kräf=
ten
, die in punkto Eifer den 04ern wohl etwas voraus
er dieſe zeigten geſtern ein techniſch ſchönes Spiel und
ſient geſiegt. Arheilgen geht gleich mit gut eingeleiteten
durch und kann durch zwei Prachtwürfe, denen der
Torwächter machtlos gegenüber ſtand, in Führung
r Kampf wird immer ſchneller und energiſcher, und
teien können noch zwei Treffer buchen. Solche Spiele
immer gerne. Harbt=Darmſtadt gefiel ſchon beſſer.

Gauſchule der Turnerinnen.
ächſte Lehrabend der Leiter des Frauenturnens ( Turne=
ndet
kommenden Mittwoch, 20. April, in der Turn=
urngemeinde
Darmſtadt (Woogsplatz) ſtatt, worauf
reine aufmerkſam gemacht werden.
Kunſtturn=Wettkampf in Neu=Iſenburg.
V. 1861 Neu=Iſenburg hatte ſich Tgde. 1846
Tdt und die Tgde. 1846 Worms zu einem Mann=
Pf zu Gaſt geladen. Da alle Vereine über gute Kräfte
bekam man gute Leiſtungen zu ſehen. Die Iſenburger
t war von Anfang etwas überlegen und ſiegte mit
unkten vor Darmſtadt (2791 P.) und
(259 P.) Die beſten Einzelturner (ohne Freiübungen):
J. 54 P., 2. Hoppner=N.=J. 51½ P., 3. Schwinn=D.
Lützow=N.=J. 49½ P., 5. Fiedler=D. 49 P., 6. Kaſpar=
22 P, 7. Pfaff=N.=J. 45½ P., 8. Scharfenberger=W.
Soſſelmann ſchlug bei Boxkämpfen in Düſſeldorf den
Eanko bereits in der erſten Runde k.o. Meiſter Dübbers
n Belgier Haverbeke nach Punkten.

Leichkakhlekik.

Polizei Darmſtadt Jgd. SV. 98 Jgd. 57:97 Punkte.
Am Samstag trugen die Jung=Leichtathleten der Polizei und
des SV. 98 ihren erſten diesjährigen Klubkampf aus, der 97:57
für die 98er endete. Der Unterſchied der Wertung verringert ſich,
wenn man die aus mehreren Abteilungen der Polizei zuſammen=
geſtellte
Mannſchaft berückſichtigt, die wohl noch nicht genügend
trainiert hat. Die Ergebniſſe:
Jugend 4 (1914/15): 100 Meter: 1. Jsrael (98), 2. Nord=
haus
(98), beide 13,1 Sek., 3. Schönig (P) 13,3 Sek., 4. Röth (P)
13,9 Sek. 800 Meter: 1. Klein 1. (98) 2:17,4 Min., 2. Dietrich
(98) 2:24,2 Min., 3. Neebe (P) 2:34 Min., 4. Aßmann (P) 2:39
Min. 3 000 Meter: 1. Cloos (98) 10:54,6 Min., 2. Röth (P)
10:55 Min., 3. Boller (98) 10:59,6 Min., 4. Nößinger (P) 11,45
Min. Kugelſtoßen: 1. Hornfiſcher (98) 13,80 Meter, 2. Schö=
nig
(P) 11,30 Meter, 3. Ramm (98) 9,82 Meter, 4. Aßmann (P)
9,35 Meter. Diskuswerfen: 1. Hornfiſcher (98) 30,70 Meter,
2. Ramm (98) 26,39 Meter, 3. Schönig (P) 21,73 Meter, 4. Nößin=
ger
(P) 19,96 Meter. Weitſprung: 1. Schönig (P) 5,13 Mtr.,
2. Hornfiſcher (98) 5,06 Meter, 3. Röth (P) 4,84 Meter, 4. Nord=
haus
(98) 4,82 Meter. 4mal 100 Meter: 1. SV. 98 in 51,9
Sek (Nordhaus, Israel, Ramm, von Flotow), 2. Polizei 54,6 Sek.
Jugend B (1916/17): 100 Meter: 1. Wieſeneck (98) 12,7 Sek.,
2. Blank (P) 12,9 Sek., 3. Traiſer (98) 13,8 Sek., 4. Seidel (P)
14,8 Sek. 1500 Meter: 1. Raab (98) 5:00,0 Min., 2. Weide=
mann
(98) 5:02 Min., 3. Seidel (P) 5:08 Min., 4. Weber (P)
5:15,9 Min. Olympiſche Staffel (800, 200, 200, 400 Mtr.):
1. SV. 98 in 4:40,2 Min. (Storck 1., Wieſeneck, Balſer, Knöß),
2. Polizei 4:43,4 Min. Kugelſtoßen: 1. Maul (98) 10,80
Meter, 2. Balſer (98) 10,28 Meter, 3. Blank (P) 9,96 Meter,
4. Fiſcher (P) 9,84 Meter. Hochſprung: 1. Maul (98) 1,54
Meter, 2. Balſer (98) 1.43 Meter, 3. Nentwig (P) 1,38 Meter,
4. Blank (P) 1,38 Meter. Jugend C (1918 und ſpäter geb.):
50 Meter: 1. Klein 2. (98) 7,6 Sek., 2. Storck 2. (98) 7,.9 Sek.,
3. Heß (P) 8,2 Sek., 4. Weber (P) 8,3 Sek. 4mal 100 Meter:
1. SV. 98 in 61,9 Sek. (Storck, Klein, Boßler, Roeder), 2. Polizei
in 62,4 Sek. Weitſprung: 1. Storck 2. (98) 3,88 Meter,
2. Klein 2. (98) 3,64 Meter, 3. Weber (P) 3,57 Meter, 4. Zopf
(P) 3,57 Meter. Kugelſtoßen: 1. Knodt (P) 7.91 Meter,
2. Weber (P) 7,70 Meter, 3. Alles (98) 7,67 Meter, 4. Klein 2. (98)
7,20 Meter. Alle Klaſſen 10mal ½=Runde=Staffel: 1. SV. 98
1. Mſch. in 4:07,9 Min., 2. Polizei.
Kleinkaliberſchießen.
Gaueröffnungsſchießen in Darmſtadt.
Das geſtrige am Karlshof ausgetragene Eröffnungsſchießen
des Gaues Darmſtadt im Deutſchen Kartell für Jagd= und Sport=
ſchießen
, Abteilung K.K.S., Verband Heſſen und Heſſen=Naſſau,
nahm trotz der ſchlechten Witterung einen ſehr regen Verlauf. Bei
den Reſultaten iſt das bisher beſchränkte Training im Freien zu
berückſichtigen, doch dürften bald wieder die gewohnten Leiſtungen
feſtzuſtellen ſein.
Die Ergebniſſe (in Klammer der beſte Schütze);
1. Mannſchaftsſchießen.
A.=Klaſſe: 1. Kleeblatt 492 R.; (Grimm 136 R.).
B.=Klaſſe: 1. Wildſchütz 481 R.; (Kunz 123 R.).
C.=Klaſſe: 1. Weidmannsheil 361 R.; (Hartmann 120 R.).
D.=Klaſſe: 1. Feurio 338 R.; (Weimar 110 R.).
Einzelſchießen. A.=Klaſſe; 1. Schäfer Kleeblatt 137 R.;
2. Berghöfer Kleeblatt 134 R. B.=Klaſſe: 1. Hoch=
muth
Wildſchütz 127 R.; 2. Schafnitt Wildſchütz 121 R.; 3.
Henkelmann Weidmannsheil 117 R. C.=Klaſſe: 1. Feuer=
peil
Feurio 116 R. D.=Klaſſe: 1. Weimar Feurio 111
R.; 2. Hofmann Kleeblatt 105 R. Alters=Klaſſe: 1.
Wagner Weidmannsheil 69 R. Ehrenſcheibe: Henkelmann
Weidmannsheil,
Frühjahrs=Rennen zu Frankfurk.
Der erſte Frankfurter Renntag wurde zu einem teilweiſen Miß=
erfolg
, da das regneriſche Wetter viele vom Beſuch der Rennbahn
abhielt. Immerhin wurde der Totaliſator beſſer frequentiert, als
man zuerſt erwarten, durfte. Leider gab es auch in Niederrad
zwei Rennen mit nur je drei Pferden. Durch ſolche Ausfälle wird
heute ſchon der ganze Erfolg eines Meetings in Frage geſtellt. In
den anderen Rennen ſah man aber guten Sport. Durchweg wur=
den
auch ſehr anſtändige Quoten gezahlt, ſo daß die Mehrzahl der
Wetter auch auf ihre Koſten kam.
Preis von Haßloch. 800 Mk., 1200 Meter: 1. E. v. Moßners
Pralinee (Hölldobler), 2. Marſchall, 3. Minos. Toto: 14: Lg.
38. Stadion=Hürdenrennen. 1600 Mk., 2800 Meter: 1. Hülſe=
manns
Sifaro ((Kleine), 2. Friſchling, 3. Cumä. Toto: 75;
Platz: 24, 23, 52. Kopf¾ Lg. Ferner: Heuernte, Vialta, Aria,
Aulos, Hunding. Preis von Reifenberg. 1600 Mk., 1400 Meter:
1. W. Caſtelyns Mentha (Lewicki), 2. Sergius, 3. Guntram.
Toto: 26: 1½3. Feldberg=Jagdrennen. 900 Mk., 3000 Meter:
1. C. Dillmanns jun. Montagne Ruſſe (Michaelis), 2. Eilbrief,
3. Patriotin. Toto: 37: Platz: 17. 18. 2½Z Lg. Ferner: Ci=
ſaine
, Marſchall, Minos ausgebrochen. Preis von Mariahall. 2100
Mark, 1400 Meter: 1. W. Caſtelyns Stahleck (Kornberger), 2. Cock=
tail
, 3. Beltana. Toto 47: Pl. 13, 11, 15. ½1 L.. Ferner: Eremir,
Raugräfin, Heruler, Meerkönig. Rodenſteiner=Jagdrennen. 1800
Mark, 3200 Meter: 1. O. Silbernagels Original (v. Moßner),
2. Flaggenlied, 3. Mormone. Toto: 40; Platz: 22, 21, 34. 1½3.
Ferner: Enthuſiaſt, Comteſſe Jſola, Wildlocke, Heilige Johanna,
Maiſonne, Olympionike, Duſche gefallen. Preis von der Gerber=
mühle
. 1800 Mk., 1800 Meter: 1. Nutz Nemrod (Krabbes), 2. Flü=
gelmann
, 3. Patrella. Toto: 69, Platz: 23, 23, 28. ½1. Ferner:
Corax, Geo, Nonne, Möve, Bertram.
Rennen zu Leipzig.
Preis vom Dittrichring. 2300 Mk.: 1. O. Kriegs Mika ( Sta=
roſta
), 2. Helmut, 3. Campo Santo. Preis vom Georgiring.
Dreijährige. 2300 Mk.: 1. Mendels Altopold (A. Murphy),
2. Chinafreude. 3. Stauff. Plagwitzer Ausgleich. 3000 Mark,
1800 Meter: 1. Krahmers Teddy (Staroſta), 2. Radetzky, 3. Heuch=
ler
. Toto: 23. Platz: 14, 33, 21. 21½. Ferner: Sonnenglaube,
Altai, Vierzeiler, Ilos, Hanſtein. Von der Becke=Rennen. Ehren=
preis
und 3000 Mk., 1400 Meter: 1. P. de Nully Browns Madame
Laffitte (Czarnetzki), 2. Yvorne, 3. Altona. Toto: 21, Platz: 11,
11. Kopf2½ Lg. Ferner: Ritterkrone. Preis vom Rathaus=
ring
. 2300 Mk. 1. Starkes Boa (G. Streit), 2. Puppe, 3. Schönau.
Eutritzſcher Ausgleich. 2300 Mk.: 1. Graf Solms Atman ( Acker=
mann
), 2. Amönenwarte, 3. Randgloſſe. Preis vom Tröndlin=
ring
. 2300 Mk.: 1. Krahmers Chinchilla (Svehla), 2. Liberator,
3. Leonatus.
Süddeutſcher Meiſter im Arbeiter=Fußball wurde Nürnberg=
Oſt mit 8: 0.
Der deutſche Fliegermeiſter Peter Steffens gewann bei einer
Veranſtaltung der Brüſſeler Sportpreſſe den Fliegerkampf. Im
Endlauf beſiegte Steffes den franzöſiſchen Meiſter Faucheux.

Großer Preis von Mongco.
Nuvolari (Alfa Romeo) ſiegreich. Cargcciola Zweiter.
Den vierten Großen Preis von Monaco das durch die
Straßen von Monaco führende Autorennen über insgeſamt 318
Kilometer (100 Runden) gewann der Italiener Nuvolari auf
Alfa Roemo in 3:32.25,2 Stunden mit geringem Vorſprung vor
ſeinem Markengefährten Rudolf Caracciola und dem Italiener
Faggioli auf Maſerati. Das Rennen fand bei herrlichſtem Wet=
ter
ſtatt; eine ungeheure Zuſchauermenge aus aller Herren Län=
der
hatte ſich zu dem ſpannenden Wettbewerb eingefunden.
17. Wagen wurden auf die Strecke geſchickt. Bereits nach kurzer
Zeit ging der Vorjahrsſieger Chiron auf Bugatti in Führung, dicht
vor Nuvolari. In der ſiebenten Runde ſtellte Chiron mit 2,05
einen neuen Rundenrekord auf, der Franzoſe fuhr dann aber gegen
eine Balluſtrade, überſchlug ſich mit ſeinem Wagen
und kam wie durch ein Wunder nur mit Hautabſchürfungen und
einer leichten Verletzung an der Schläfe davon. Zu dem führen=
den
Nuvolari arbeitete ſich ſchließlich Caracciola heran, doch
konnte der Deutſche den Italiener nicht mehr überholen und mußte
ſich mit dem zweiten Platz begnügen.
Großer Mokorradpreis von Europa.
Die Deutſchen unplaciert. Taruffi fährt Tagesbeſtzeit.
Im Littorio=Autodrom in Rom wurde am Sonntag durch
den italieniſchen Motorrad=Club der diesjährige Große Motorrad=
preis
von Europa ausgefahren. Die im Wettbewerb befindlichen
Deutſchen hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun und
endeten unplaciert. Die ſchnellſte Zeit des Tages fuhr in
der Halbliterklaſſe der Italiener Taruffi auf Norton, der die
60 Runden gleich 196,65 Kilometer in 1:19:52 mit einem Stun=
denmittel
von 144,408 bewältigte. In der Klaſſe bis 350 ccm.,
in der die gleiche Diſtanz zurückzulegen war, kam der Italiener
Jeannin (Jonghi) in 1:27:56 (134,063 Stunden=Klm.) zum Siege.
Die beiden kleinſten Kategorien hatten 50 Runden gleich 163,875
Klm. zu fahren. Im Rennen der 175 ccm=Maſchinen gewann Ba=
ſchieri
(Benelli), in dem der Viertelliterklaſſe Bruſi (Guzzi).

Geſchäftliches.
Neue DKW.=Modelle 1932.
Die Zſchopauer Motorenwerke J. S. Rasmuſſen A.=G., Zſcho=
pau
, bieten für die Saiſon 1932 eine äußerſt reichhaltige Aus=
wahl
an Motorradtypen. Schon für 370 Mark iſt ein zuverläſſiges
DKW.=Motorrad mit 125 ccm.=Zweitaktmotor lieferbar, das be=
ſonders
für die ſparſamen Fahrer beſtimmt iſt. Dieſes neue
Modell, das in ſtärkerer Ausführung mit 175 ccm Motor, Zwei=
ganggetriebe
, Kickſtarter und Gepäckträger ausgerüſtet iſt und
440 Mark koſtet, wird von denjenigen bevorzugt, die anſtelle eines
Fahrrades mit Hilfsmotor lieber ein vollwertiges DKW.= Motor=
rad
fahren wollen. Für die Liebhaber mittlerer und ſchwererer
Maſchinen bietet das DKW.=Rekordprogramm die bewährten
Modelle TM 200, Block 200 und 300, Block 350, Luxus 200,
Sport 500 und 600 ccm zu zeitgemäßen Preiſen bei günſtigſten
Ratenbedingungen.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Montag, 18. April.
15.20: Frau Dr. Baum: Arbeitsloſigkeit in Amerika.
16.35: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt. Improviſation von P.
Laven.
17.00: München: Neue Unterhaltungsmuſik.
18.25: Dr. Dönges: Die geologiſchen und bergwirtſchaftlichen Ver=
hältniſſe
im rheinfränkiſchen Gebiet Süd=Weſt=Deutſchlands.
18.50: Engliſch.
19.20: Der Traum auf der Bühne, Bemerkungen zu der Molnar=
ſchen
Uraufführung am 19. April.
19.30: Goethe oder Das Gegenwärtige. Ein Geſpräch von Egon
Vietta.
19.45: Eine Viertelſtunde Lyrik. Ina Seidel. Geleſen von Charlotte
Chriſtann.
20.00: Kammermuſik. Ausf.: Amar=Quartett.
20.30: Kaſſel. Ein Städtebild.
21.15: Schlagerſtunde. Robert Koppel.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: München: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 18. April.
9.35: H. Häfker: Erinnerungen an Moritz von Egidy.
10.10: Schulfunk: Heinrich von Kleiſt.
12.05: Schulfunk: Engliſch für Anfänger.
14.45: Kinderſtunde: Kinderzeitung.
15.40: Dr. Reiß u. M. Roth: Vor und nach dem Abitur.
16.00: Lehrer Schuppe: Die dreiklaſſige Landſchule mit zwei Lehrern,
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: H. Engel: Aberglauben in Beruf und Leben.
18.00: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.30: W. Schoetzau: Zweck und Notwendigkeit der Schweinelei=
ſtungsprüfungen
.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. K. Graef: Aus Goethes Naturpoeſie.
20.10: Feſtkonzert zur 50=Jahr=Feier der Berliner Philharmoniker
Beethoven: Neunte Sinfonie d=moll, op. 125.
21.35: Tages= und Sportnachrichten.
21.45: Die Völker lachen. Manuſkript: Gerhart Pohl.
22.45: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Oscar Jooſt.

Wekkerbericht.

Noch immer lagert im Süden, von Frankreich bis nach dem
Balkan hin, die Rinne tiefen Druckes. Sie hat ſich jedoch ſeit
geſtern etwas abgeflacht, und ſcheint ſich, beſonders im weſtlichen
Teil, aufzufüllen. Ihr Einfluß auf unſer Wetter geht dabei zurück,
was bereits an dem Nachlaſſen der Niederſchlagstätigkeit zu er=
kennen
iſt. Die öſtliche bis nordöſtliche Luftzufuhr läßt aber in
Deutſchland vorerſt keine gefeſtigte Wetterlage aufkommen, ſie
führt vielmehr noch vielfach Bewölkung mit ſich, zumal von Nor=
den
her nach Skandinavien wieder eine Störung ſüdlich vordringt
und den hohen Druck im Nordweſten an ſeiner Wirkſamkeit ver=
hindert
. Das Wetter bleibt dabei ziemlich kühl und vereinzelte
Niederſchläge ſind nicht ausgeſchloſſen.
Ausſichten für Montag, den 18. April: Bewölkt mit vorübergehen=
der
Aufheiterung und ziemlich kühl, noch vereinzelte Nieder=
ſchläge
.
Ausſicht für Dienstag, den 19. April: Wetterlage immer noch un=
ſicher
.

Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſſeion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streefe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

A
T
dawalg Dauas Dutart!
Wockustg-Battoiezündung-Aeßstahhalenon-Zuoitaktzohöfte Keistung
ud schssa 300.- A.au!

DDertreter an allen Plätzen.

[ ][  ]

Seite 8 Nr.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

AIA NIaer Tätlt

Montag, 18. W

8)

Roman von
Paul Rosenhayn

(Nachdruck verboten.)

Der Schlitten der Schreibmaſchine, flog mit beängſtigender
Schnelligkeit hin und her. Ohne aufzuſehen, hämmerte die kleine
dunkelhaarige Dactyle auf die Taſten; ſie nahm die ſchnellen, ab=
gehackten
Worte des Diktierenden gewiſſermaßen im voraus von
ſeinen Lippen.
Befehl für Kapitän Malon: Zwanzig Mann beſetzen um
zehn Uhr dreißig ſämtliche Zugänge zum Alten Hafen. Haben Sie,
Mademoiſelle? Gut, weiter. Die Gruppe des Leutnants Gail=
lard
von der Wache X riegelt punkt elf Uhr die Rue Bouterie und
die Coutellerie ab. Weiter: Sämtliche Patrouillen durch die
Hafenviertel ſind von zehn Uhr ab zu verſtärken. Haben Sie?
Order für Monſieur Raynal von der Hafenkommandantur: Sämt=
liche
Polizeibarkaſſen und Motorboote, ſind in erhöhter Alarm=
bereitſchaft
zu halten, die Hafenwache bleibt in beſtändiger tele=
phoniſcher
Bereitſchaft mit der Präfektur. Weiter: Befehl für
Monſieur Dufresne von der Kriminalpolizei: Sämtliche Detektive
und Agenten der Abteilung A werden ab zehn Uhr in unauffäl=
liger
Weiſe, vielleicht unter Benutzung von Masken, auf Säle und
Eingänge des Lokals El Paradiſe verteilt. So, das wäre alles.
Halt, noch eins: Jeder Gruppenführer hört gegebenenfalls auf
das Kommando von Monſieur Joe Jenkins, von mir mit beſon=
derer
Vollmacht verſehen. Alle Gruppen melden mir in einer
halben Stunde ihre Bereitſchaft. Es iſt gut, Mademoiſelle.
Nun, Monſieur Jenkins, wandte ſich der Sprechende an den
Detektiv, ſind Sie mit dieſen Maßnahmen einverſtanden oder
haben Sie noch irgend welche Wünſche?"
Nein, Herr Präfekt, dieſe Anordnungen ſind ganz ausgezeich=
net
. Ich danke Ihnen für Ihre liebenswürdige Bereitwilligkeit,
mich zu unterſtützen.
Der Polizeipräfekt von Marſeille ging auf den Amerikaner
zu und ſchüttelte ihm kräftig die Hand. Ich bin entzückt, zuſam=
men
mit Ihnen, Monſieur Jenkins, dieſe Operationen durchfüüh=
ren
zu können. Er ging mit der ſprudelnden Lebhaftigkeit des
Südländers im Zimmer auf und ab. Glauben Sie mir, mein
Herr, gerade die Marſeiller Polizei hat das größte Intereſſe dar=
an
, dieſe Rauſchgifthändler endlich zur Strecke zu bringen. Die
kleinen, untergeordneten Stellen dieſes Konſortiums ſind uns
natürlich ſeit langem bekannt. Ja, ich muß ſogar geſtehen, daß wir
ſie ſtillſchweigend geduldet haben. Was wollen Sie, mein Herr?

Wir wußten, daß wir in dem Schlupfwinkel dieſer Leute ſchon oft
langgeſuchte Verbrecher gefunden haben; mancher ſchwere Junge
iſt uns dort ins Carn gelaufen. Aber jetzt handelt es ſich ja, wie
ich die Ehre hatte, von Ihnen zu erfahren, um einen Schlag gegen
die Häupter dieſer Organiſation. Sie dürfen feſt auf mich und
meine Leute vertrauen, mein Herr. Die Marſeiller Polizei wird
ihrem Ruf alle Ehre machen, hoffe ich.
Ich bin davon überzeugt, Herr Präfekt. Haben Sie die Lie=
benswürdigkeit
, mir zu ſagen, wo ich Sie ſpäter erwarten darf?
Ich ſtehe in einer Viertelſtunde zu Ihrer Verfügung, Mon=
ſieur
Jenkins. Der Präfekt erhob ſich und verließ das Zimmer.
Jenkins ging zu Francesco Teſti, der tzilnahmslos der Unter=
redung
gefolgt war, hinüber; er legte ihm beide Hände auf die
Schultern. Jetzt, Signore Teſti, trennen ſich für kurze Zeit unſere
Wege.
Teſti ſah mit einem überraſchenden Blick zu ihm auf. Ich
verſtehe Sie nicht, Mr. Jenkins?
Um neun Uhr 37 geht ein Schnellzug nach Cannes, lieber
Freund, den müſſen Sie benutzen.
Was ſoll ich in Cannes?
Sie gehen dort ins Hotel Grand Bretagne . .. dort finden
Sie Miß Dorothy."
Teſti ſprang auf. Dorothy ich ſoll Dorothy wiederſehen?
Seine Augen leuchteten, aber dann ſenkte ſich tiefe Schwermut auf
ſeine Züge. Wird ſie mich aber auch ſehen wollen? Teſti ſchüt=
telte
wehmütig den Kopf. Ich habe wenig Hoffnung, daß Doro=
thy
.. . ich könnte es verſtehen, wenn ſie es ablehnen würde, mich
zu empfangen."
Ich auch, erwiderte Jenkins trocken. Wirklich, er nickte
Teſti gutgelaunt zu, ich glaube ja auch nicht, daß Sie auf einen
zärtlichen Empfang rechnen könnten wenn nicht Jenkins unter=
brach
ſich und zog einen Briefumſchlag aus ſeiner Taſche. Sie
haben Glück, Teſti, unwahrſcheinliches Glück. Sie werden Dorothy
Crane eine Nachricht bringen, die Sie wie einen Himmelsboten
erſcheinen läßt: Mr. Wilbur Crane iſt aufgefunden!
Teſti packte den Arm des Detektivs. Was ſagen Sie, Jen=
kins
, Mr. Crane lebt?
Ja, er iſt geſund, wenn auch durch das Erlebnis geſchwächt,
in ſeine Wohnung in Weſt=Kenſington zurückgekehrt.

Wo hat man ihn gefunden?
Man hat ihn überhaupt nicht gefunden. Er hat
geſtern früh in Scotland Yard gemeldet. Hier iſt der
Inſpektor Bramwell. Jenkins entfaltete den amtlick

Mr. Wilbur Crane, 16, Victoria grove, Weſt=Kenſingt
Protokoll: Am Abend des 6. Februar bin ich von ei

kannten in meinem Hauſe überfallen worden. Der Ei

muß ſich mit dem beſonderen Mechanismus meines Tr
vertraut gemacht haben. Während ich die Polizeiſtat
verlor ich wahrſcheinlich infolge von Betäubung
nung. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in e
mer, deſſen Fenſter dicht vergittert und bis oben hing
waren. Während meines zehntägigen unfreiwilligen 9
wurde ich gut und reichlich verpflegt. Außer dieſer
raubung iſt keine Gewalttat gegen mich angewendet m
hatte alle Bequemlichkeiten; aber der mich bedienen
blieb auf alle Fragen ſtumm. Eine Flucht war nicht
ſter und Tür waren ſtets feſt verriegelt. Vorgeſtern al
ich von einem mir gänzlich unbekannten Manne aufgef
zu folgen. Wir beſtiegen zuſammen ein geſchloſſenes Au
Dunkelheit vermochte ich nichts von der Umgebung zu=

Nach einer halbſtündigen Fahrt wurde ich aufgefordert.
zu verlaſſen. Man ließ mich auf einem großen, freien F

ohne mir zu ſagen, wo ich mich befände. Nach einem
digen Wege erreichte ich die Untergrundſtation Shephe
Jenkins ließ das Blatt ſinken. So weit der nüchte
ſtand. Mein Kollege von Scotland Yard ſchreibt mir in
ſtiſchen Art dazu: Daraus wird der Teufel klug, vielleie
ber Jenkins? Mr. Bramwell iſt manchmal grimmig wi
Teſti ſchüttelte den Kopf. Ich muß ſagen, daß ie
wenig verſtehe, was dieſe Handlungsweiſe der Ver
zwecken ſoll.
Es könnte den Eindruck erwecken, als ob die Gegne
Taktik einzuſchlagen gedächten, oder aber auch mit d
Spuren verwiſchen wollten. Kaum anzunehmen, daß
niert arbeitende Geſellſchaft irgend etwas unüberlegt o)
tun würde."
Gerade deswegen, erwiderte Teſti, erſcheint mi
halten der Leute rätſelhaft. Mr. Cranes Entführung ſe
wohl den Zweck, ihn daran zu hindern, meinen Angab urf.
Grund zu gehen und damit einem Geheimnis auf die S=
men
, das Lord Haddington als einen Verbrecher entle
Jenkins nickte. Sie ſind unmittelbar vor der Li
nore Teſti. Wenn wir jetzt ein wenig hinter die D
werden wir auch das Verhalten der Verbrecher verſtehe
Teſti blickte fragend auf den Sprechenden.
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