Einzelnummer 15 Pfenniae
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Pöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 107
Sonntag, den 17. April 1932.
195. Jahrgang
Sreit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 35 Reichepſg.
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ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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ſtädter und Nationalbanl.
Hindenburg an Groener.
räſident von Hindenburg verlangk vom Reichsinnenminiſter Groener Prüfung über das Beſtehen
ähnlich gearkeker Organiſakionen wie die verbokenen SA. auch bei anderen Parkeien.
Hleiches Recht für alle!
Berlin, 16. April.
spräſident v. Hindenburg hat an den Reichsminiſter des
as nachfolgende Schreiben gerichtet:
„Berlin, den 15. April 1932.
Sehr geehrter Herr Reichsminiſter!
as Verbot der SA. und SS. ausſprechende Verordnung
lpril 1932 habe ich vollzogen, nachdem Sie mir in
ern=
en die Schwierigkeiten der politiſchen Lage dargelegt
Erlaß dieſer Verordnung zur Sicherung der
Staatsauto=
unbedingt notwendig bezeichnet haben, und nachdem die
erung einſtimmig Ihrem Antrag beigetreten war.
ſchen iſt mir unter Uebergabe von Belegmaterial
mit=
im rden, daß ähnlich geartete Organiſationen wie die hier
r auch bei anderen Parteien beſtehen.
rfüllung meiner Pflicht zur überparteilichen Ausübung
ntes und gleichmäßigen Anwendung der Geſetze muß ich
daß, falls dies richtig iſt, auch dieſe Organiſationen
en Behandlung verfallen. Ich überſende Ihnen anbei
ugegangene Material mit dem Erſuchen, es mit dem
rnſt zu prüfen, den ich Ihrem Antrage entgegengebracht
mir alsbald das Ergebnis ihrer Prüfung und einen
iden Vorſchlag vorzulegen.
lit freundlichen Grüßen!
(gez.) v. Hindenburg.”
Zindenburg=Brief im Spiegel der Preſſe.
CNB. Berlin, 16. April.
Schreiben des Reichspräſidenten an Reichsminiſter Groe=
—in den Abendblättern aller Richtungen ſehr lebhaft er=
Kreuzeitung” führt aus, es ſei eine
Selbſtverſtändlich=
mit der Aeußerung „ähnlich geartete Organiſationen,
ch bei anderen Parteien beſtehen” lediglich
Reichsban=
iſerne Front, nicht etwa der Stahlhelm, gemeint ſeien.
helm ſei ein überparteilicher Bund, von dem auch der
geben müſſe, daß er nicht das Gepräge eines Staates
trage.
Deutſche Tageszeitung” meint, daß das Schreiben in
Kreiſen aufs lebhafteſte begrüßt werden wird, die es
es Unrecht empfanden, daß dem Nationalſozialismus
durde, was dem Reichsbanner erlaubt war.
2 D.A.3.” hält den Brief für geeignet, die
weitverbrei=
rgniſſe zu zerſtreuen, als ſei das S.A.=Verbot gewiſſer=
Quittung für die Wahlunterſtützung der
Sozialdemo=
der Reichspräſidentenwahl. Denn die Aufforderung des
denten an den Reichsinnenminiſter beziehe ſich auf den
r ſozialdemokratiſchen Eiſernen Front”.
— Lokal=Anzeiger” iſt der Anſicht, daß das Schreiben
Hin=
au insbeſondere, der preußiſchen Regierung Gelegenheit
de, zu erweiſen, daß ſie überparteilich dem
Staats=
ene.
Börſen=Courier” berichtet, daß ſich das Material auf
ter und Stahlhelm beziehe.
Coſſiſche Zeitung” betont, daß das Reichsbanner eine
licht zu ſcheuen brauche. Es ſei weder eine Armee noch
karmee, ſondern eine ausgeſprochene Schutzorganiſation
taat um die Verfaſſung. Wieweit ſich das Material
=ahlhelm beziehe, werde abzuwarten ſein.
Berliner Tageblatt” meint ebenfalls, daß der Beweis
irichtigkeit des Materials in Wirklichkeit ſchon längſt
f. Das Reichsbanner brauche die Nachprüfung nicht zu
* nn ſeine legale und loyale politiſche Arbeit liege offen
Abend” unterſtreicht die Worte „ falls dies richtig
ſer aber nicht richtig, ſondern es handele ſich bei dem
Spräſidenten vorgelegten Material nur um einen
Ver=
enloſer Irreführung. Dieſem Manöver der Rechten ſei
erein der Mißerfolg gewiß.
Was wird Groener kun?
* Berlin, 16. April. (Priv.=Tel.)
ingreifen des Reichspräſidenten hat wie eine befreiende
* Herr v. Hindenburg hat eine wunderbare Gabe, die
die einfachſte Form zu bringen, und die Art, wie er
Srief an den Reichsinnenminiſter Groener ſich in ſeiner
Deutlichkeit die Ueberparteilichkeit wahrt, wird gerade
Ehen des Bürgertums als eine Entlaſtung empfunden
Dindenburg hat nicht einmal angedeutet, welche Or=
” Er im Auge hat. In Frage kommen neben
Reichs=
äythelm, Kreuzſchar des Zentrums und Bayernwacht
ſen Volkspartei. Entſcheidend iſt aber allein die
i Reichsbanner, das ſich in ſeinen Schutzformationen
genommen genau das gleiche geſchaffen hat wie die
Lältiſten in ihren Sturmabteilungen. Darüber liegt
Don Mäterial vor, und Hindenburgs Brief läßt
eigent=
len Zweifel darüber, daß die Vorausſetzungen für ein
eIDdk auch da gegeben ſind. Daran ändert auch nichts,
Tührung des Reichsbanners von ſich aus den Gegenſtoß
II ſucht und angeordnet hat, daß im geſamten
Reichs=
berordentlichen Schutzmaßnahmen und Bereitſchaften
2 Das iſt eine freiwillige Mäßnahme, die unter
Drer Wirkung nur nach außen gedacht ſein kann,
Woert, jederzeit die gleichen Formationen wieder
Herr Groener hat in einem längeren Artikel ſeine Stellung
zu der ganzen Frage begründet. Wir hoffen nicht, daß er ſchon
die Antwort auf das Schreiben des Reichspräſidenten iſt, denn
dann wäre er ungenügend und nicht überzeugend. Man erfährt
aus dieſem Artikel, daß Herr Groener ſchon ſeit Monaten
ent=
ſchloſſen geweſen iſt, gegen die militärähnlichen Organiſationen
der Nationalſozialiſten vorzugehen, wobei ihm zunächſt der
Ge=
danke vorgeſchwebt hat, dieſe privaten Soldaten wie die
Mit=
glieder anderer Verbände in einer neuen großen
natio=
nalen Sportorganiſation zuſammenzufaſſen. Sicherlich
ein guter Gedanke, der dazu beitragen könnte, den Haß aus der
Jugend herauszubringen und das ſtaatspolitiſche
Zuſammenge=
hörigkeitsgefühl an die Stelle des parteipolitiſchen Ehrgeizes zu
ſetzen. Wir nehmen auch gern zur Kenntnis, daß er ſeine
Be=
mühungen in dieſer Richtung fortſetzen und in nächſter Zeit ſchon
einen ernſthaften Verſuch machen will, „die geſamte deutſche
Ju=
gend ohne Anſehen der Partei in Sportorganiſationen
zuſam=
menzufaſſen zur Ertüchtigung von Körper und Geiſt und zur
Pflege ſtaatspolitiſchen Denkens und Willens‟. Ein Ziel, aufs
ernſteſte zu wünſchen. Aber gerade, wenn es erreicht werden ſoll,
iſt die erſte Vorausſetzung, daß mit allen Kampforganiſationen
reiner Tiſch gemacht wird.
Beſprechung Dr. Groeners mit Hölkermann.
Berlin, 16. April.
Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Groener, hatte geſtern
den Führer des Reichsbanners, Herrn Höltermann, zu ſich gebeten
und ihn um Stellungnahme zu den in der Preſſe gegen das
Reichsbanner erhobenen Vorwürfen erſucht. Herr Höltermann
hat dem Miniſter erwidert, daß dieſe Vorwürfe unbegründet
ſeien, daß er aber zur Vermeidung aller Mißdeutigkeiten bereit
ſei, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen.
Forderungen nach Berbot des Reichsbannets
und der „Eiſeinen Fronk”.
Berlin, 16. April.
Graf Weſtarp beabſichtigt, nach Zuſammentritt des
Reichs=
tags in einem Antrag das Verbot des Reichsbanners zu fordern.
In der Begründung wird darauf hingewieſen werden, das SA.=
Verbot würde nur dann nicht als parteipolitiſche Maßnahme zu
werten ſein, wenn die Reichsregierung ihren berechtigten
Stand=
punkt, ſie könne keinen Staat im Staate dulden, gleichmäßig auch
auf Reichsbanner und Eiſerne Front anwende.
Für die Reichstagsfraktion des Chriſtlich=Sozialen
Volks=
dienſtes hat der Fraktionsvorſitzende Simpfendörfer an den
Reichsinnenminiſter Groener einen Brief ähnlichen Inhalts
ge=
richtet.
„Mein Skandpunkk”.
Ein Arkikel des Reichswehrminiſters.
Berlin, 16. April.
Reichsminiſter Groener übergibt der Oeffentlichkeit einen
Ar=
tikel unter der Ueberſchrift „Mein Standpunkt‟. Er erklärt u. a.:
Die Auflöſung der SA.= und SS.=Organiſationen der N.S.
D.A. P. hat in der Preſſe ein lebhaftes Echo hervorgerufen. Es
war mir von vornherein klar, daß neben den zuſtimmenden
Aeuße=
rungen auch Widerſpruch und kritiſche Bemerkungen laut würden.
Ich will dazu mit einigen Ausführungen Stellung nehmen, obwohl
die amtliche Begründung die aus der Sorge der Reichsregierung
für das Geſamtwohl des Volkes ſich ergebenden ſtaatspolitiſchen
Erwägungen für dieſe Maßnahme klar zum Ausdruck gebracht
hat.
Wenn zunächſt in einer Zeitung die ablehnende Haltung in
die Worte zuſammengefaßt wird: Der Staat ſteht links, ſo
muß ich eine ſolche Auffaſſung von meinem Standpunkt völliger
Unparteilichkeit grundſätzlich ablehnen. Es gibt beſtimmte
Grundgeſetze des ſtaatlichen Lebens, die völlig unabhängig ſind
von dem Wechſel der Regierungen. Zu dieſen Grundgeſetzen
ge=
hört die Pflicht zur Gewährleiſtung der unbedingten Sicherheit
aller Staatsbürger und die Aufrechterhaltung von Ruhe und
Ordnung. Dazu gehört vor allem, daß die Macht im Staate nur
von den Organen des Staates ſelbſt ausgeübt werden darf.
Der Staat muß verlangen, daß ſeine Autorität von allen
Staatsbürgern reſpektiert wird. Wer es unternimmt, die
Autorität des Staates zu untergraben, ſetzt ſich mit dieſen
Grundgeſetzen des Staates in Widerſpruch und muß es ſich
gefallen laſſen, daß der Staat ihn in die Schranken der
ſtaatlichen Ordnung zurückweiſt.
Gerade als Reichswehrminiſter habe ich es mir zur
beſonderen Aufgabe geſetzt, den Geiſt der Wehrhaftigkeit und echter
Staatsgeſinnung unabhängig von parteipolitiſchen Einflüſſen zu
pflegen. Seit der Uebernahme des Reichsinnenminiſteriums habe
ich mich in verſchiedenſter Weiſe bemüht, eine Milderung der
politiſchen Gegenſätze zu erreichen und die ſtaatspolitiſchen Kräfte
des deutſchen Volkes zu wecken und zu ſtärken.
Ich muß deshalb die Unterſtellung, als ob ich mit der
Auf=
löſung der SA. für links optiert hätte, ganz entſchieden
zurück=
weiſen. Ich optiere überhaupt für keine Partei, ſondern gehe den
geraden Weg der Pflichterfüllung im Bewußtſein der ſchweren
Verantwortung, die ich vor Gott und meinem Gewiſſen für die
innere Geſundung und die Erringung unſerer nationalen Freiheit
zu tragen habe. Ich erinnere aber auch daran, daß die
Reichs=
regierung mit ihren politiſch ganz verſchieden eingeſtellten
Mini=
ſtern dem Herrn Reichspräſidenten die Notverordnung
einſtim=
mig empfohlen hat.
(Fortſetzung
ilte.)
* Die Woche.
Das Verbot der nationalſozialiſtiſchen Schutzſtaffeln und
Sturmabteilungen, das am Mittwoch von der Reichsregierung
erlaſſen wurde, hat, wie vorauszuſehen war, die Gemüter ganz
außerordentlich erregt. Und dieſe Erregung beſchränkt ſich
keineswegs auf die unmittelbar Betroffenen, ſondern ſie hat
auch weite Kreiſe des deutſchen Bürgertums ergriffen, die ſich
ſonſt keineswegs zum Nationalſozialismus bekennen. Wir haben
ſchon in unſerem erſten Kommentar geſagt, daß man
pſycho=
logiſches Verſtändnis haben müſſe für die allgemeine Skepſis
dem Material gegenüber, das doch in der Hauptſache die
Polizei=
aktion Herrn Severings zu Tage gefördert hat. Die Tatſache
aber, daß die Reichsregierung die eigentlichen Gründe für ihre
Maßnahmen aus zwingenden Gründen nicht öffentlich zu
er=
örtern vermag, iſt natürlich erſt recht nicht geeignet, das
Ver=
ſtändnis für die Handlungsweiſe der Reichsregierung zu
er=
höhen. Man ſieht in weiten Kreiſen in dem Verbot der SA.
und der SS. eine einſeitig gegen rechts gerichtete Maßregel
und fragt entrüſtet, wo denn das Verbot der Eiſernen Front
und des Reichsbanners bliebe. Die Berechtigung dieſer Frage
liegt auf der Hand, um ſo mehr, als ja die Sozialdemokratie
immer wieder verſichert hat, daß die Eiſerne Front nur als
Gegengewicht gegen die „Privatarmee‟ Hitlers geſchaffen worden
ſei. Mit dem Verbot der SA. und SS. entfällt ſelbſt die
fadenſcheinigſte Begründung für eine Weiterexiſtenz dieſer
Oi=
ganiſation, und man ſollte daher um ſo weniger zögern, als ja
auch gerade bei Veranſtaltungen der Eiſernen Front manchmal
Aeußerungen gefallen ſind, die genügend Anlaß zum Einſchreiten
des Staates bieten würden. Es iſt doch wahrlich höchſte Zeit,
daß endlich einmal alle die Organiſationen verſchwinden deren
einziger Zweck darin beſteht, als
Parteiſchutz=
truppe für innerpolitiſche
Auseinanderſetzun=
gen zu dienen. Das war ja auch der Sinn des geſtrigen
Briefes von Hindenburg an den Reichsinnenminiſter, in dem er
verlangt, daß auch bei anderen Parteien beſtehende, den SA.
ähnliche Organiſationen alsbäld aufgelöſt würden. Im
übrigen ſind die wenigen markanten Sätze dieſes Briefes ein
neuer Beweis für die Auffaſſung, die der Feldmarſchall von
ſeinem hohen Amte hat."
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß das Material, das
die Reichsregierung zu ihrem Vorgehen gegen die SA. und die
SS. veranlaßt hat, fehr ernſter Natur iſt. Um ſo ſorgfältiger
aber ſollte man doch jede Verſchiebung der Diskuſſionsbaſis
vermeiden. Anſtattdeſſen aber ſehen wir in einzelnen Ländern
ein Vorgehen, das einem allgemeinen Keſſeltreiben gegen
partei=
politiſch Mißliebige zum Verwechſeln ähnlich ſieht, und vergißt
dabei ſcheinbar vollſtändig, daß es ſich in der Geſchichte noch
niemals als zweckmäßig erwieſen hat, Märtyrer zu ſchaffen. Man
durchſucht landaus, landein die Häuſer und fördert „Material”
zu Tage, und wundert ſich dann, wenn der Eindruck entſteht, als
ob man das erfolgte Verbot nun erſt nachträglich gewiſſermaßen
legitimieren müſſe, und wenn die breiten Maſſen immer weniger
über die eigentlichen Gründe des Verbots nachdenken. Man
kann die Dinge nun ſicherlich nicht ſo darſtellen, als ob bei dieſen
Hausſuchungen nichts von irgendwelchem Belang gefunden
worden wäre. Das, was man gefunden hat, iſt unerfreulich
genug. Aber im allgemeinen handelt es ſich doch dabei um
Dinge, die längſt allgemein bekannt waren, und die für das am
Mittwoch erfolgte Reichsverbot ohne weſentliche Bedeutung ſind.
Ob alles das, was in dieſen letzten Tagen durch die Blätter
ging, zur Geſundung unſerer innerpolitiſchen Verhältniſſe
bei=
trägt, muß abgewartet werden. Das Bedenkliche des
gegen=
wärtigen Zuſtandes beſteht ja gerade darin, daß die Menſchen
in nervöſer Ueberreizung kaum noch zu ruhiger und ſachlicher
Ueberlegung über politiſche Fragen fähig ſind. Der
Partei=
fanatismus ertötet jegliche Selbſtkritik. Wer das Dogma einer
Partei nicht für das allein ſelig machende hält, iſt zum mindeſten
geiſtig minderwertig, wer ſich erkühnt, hinter die Qualitäten
einer Führerperſönlichkeit ein auch nur leichtes Fragezeichen
zu machen, begeht Majeſtätsverbrechen. Daß gerade die doch
noch junge nationalſozialiſtiſche Bewegung in dieſer Hinſicht
be=
ſonders empfindſam iſt, iſt für ihre Zukunft nicht unbedenklich.
Es gibt nun einmal in Deutſchland ſehr weite Kreiſe, die wohl
von einem ſehr ſtarken nationalen Empfinden beſeelt ſind, die
deswegen auch für die nationalſozialiſtiſche Bewegung wegen
der Betonung des Nationalbewußtſeins Sympathien hegen, die
aber den gegenwärtigen Kurs auf die Dauer ganz gewiß nichr
mitmachen werden. Dabei gibt es, wie ein dieſer Tage
ver=
öffentlichter Brief beweiſt, ja auch in der Nationalſozialiſtiſchen
Partei Mitglieder, die an der offiziellen Parteiführung, in
dieſem Fall in Heſſen, außerordentlich ſcharf Kritik üben. Man
kann ſchließlich verſtehen, daß die Preſſe der Linken einen
der=
artigen Brief mit außerordentlichem Behagen abdruckt. Wir
ſind der Meinung, daß derartige Auslaſſungen vielmehr von den
Mitgliedern der Nationalſozialiſtiſchen Partei ſelbſt nachdenklich
geleſen werden ſollten. Wir müſſen nun einmal mit den
gegenwärtigen Methoden unſerer Innenpolitik rigoros brechen,
wir müſſen wieder lernen, uns auch über die Parteiſchranken
hinweg wieder verſtehen zu lernen, wenn wir nicht zu Grunde
gehen wollen. Wer wirklich national empfindet, wer den Ernſt
unſerer gegenwärtigen außenpolitiſchen Lage kennt, wird das
immer wieder ausſprechen müſſen, wenn auch die pſychologiſchen
Vorausſetzungen für den Erfolg ſolcher Mahnungen denkbar
ungünſtig ſind in einem Augenblick, in dem die Erregung der
Preußen=Wahlen auch auf alle anderen Länder des Reichs
übergreift.
Allmählich reifen die großen außenpolitiſchen Entſcheidungen
heran. Daß die Londoner Konferenz über den Donau=Plan des
Herrn Tardieu mit einer heftigen Niederlage des franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten, geendet hat, war ja nicht weiter
über=
raſchend. Wir hatten die Gründe des Mißerfolges ja ſchon vor
Beginn der Konferenz an dieſer Stelle erörtert. Für Herrn
Tardieu iſt dieſes negative Ergebnis im Hinblick auf die
kom=
menden Kammer=Wahlen natürlich recht beinlich. Die
gegen=
wärtige franzöſiſche Regierung hat ihren Wählern ohnehin nur
recht wenig zu bieten, und ſo hätte man natürlich gern
wenig=
ſtens einen außenpolitiſchen Preſtige=Erfolg mit nach Hauſe
ge=
bracht. Wie immer aber auch die franzöſiſchen Wahlen
aus=
gehen mögen, wir müſſen nun einmal damit rechnen, daß die
grundſätzliche Einſtellung jeder denkbaren franzöſiſchen
Regierung uns gegenüber letzten Endes die gleiche ſein wird, und
daß ein etwaiger Kurswechſel lediglich eine Aenderung der
Seite 2 — Nr. 107
Methoden bedeuten würde. Darauf müſſen wir uns
beſonders=
im Hinblick auf die kommende Erörterung der Reparationsfrage
unbedingt einſtellen, das werden auch die Beſprechungen in
Genf einwandfrei ergeben. Es iſt eine erfreuliche Tatſache, daß
die deutſch=italieniſchen Beziehungen ſich in letzter Zeit erheblich
gebeſſert haben, was beſonders bei der Erörterung des Donau=
Problems zum Ausdruck kam. „Deutſchland und Italien”, ſo
ſtellten die „Times” bei dieſer Gelegenheit feſt, „haben ſich noch
uiemals ſo nahe geſtanden.” Trotzdem bleibt die Einſtellung
Englands zu den europäiſchen Problemen von
ausſchlag=
gebender Bedeutung für die weitere Entwicklung, um ſo mehr,
als man damit rechnen muß, daß die erſtaunliche Erholung des
Inſelreichs im Laufe des letzten halben Jahres in einer größeren
Aktivität in der europäiſchen Politik zum Ausdruck kommen wird.
Auch mit England verbinden uns vielfach gleiche Intereſſen.
Aber ma ſollte deswegen bei uns nicht überſehen, daß
anderer=
feits die deutſch=engliſchen Intereſſen durchaus nicht überall
parallel laufen, und zwar gerade auf Gebieten, die den
Eng=
ländern beſonders wichtig erſcheinen.
Man rechnet in England anſcheinend nicht mehr damit, daß
uan in Lauſanne die Reparationsfrage endgültig aus der Welt
ſchaffen kann, und man beſchäftigt ſich daher, wie wir hören, in
Londoner Kreiſen mit einem neuen Vorſchlag, der auf ein
aber=
maliges Moratorium und eine Prüfung der Frage hinauslaufen
würde, was Deutſchland bisher tatſächlich an
Reparations=
zahlungen geleiſtet hat, und was andererſeits Frankreich
tatſäch=
lich für den Wiederaufbau der zerſtörten Kriegsgebiete
aus=
gegeben hat. Ein derartiger Plan würde letzten Endes eine
Vertagung der Entſcheidung bedeuten, die für uns nicht
unbedenr=
lich wäre. Wir können allen derartigen Erwägungen
gegen=
über nur immer wieder feſtſtellen, daß der Reparationsdruck wie
ein Alb nicht nur auf der deutſchen, ſondern auf der
Wirt=
ſchaft auch aller andern ziviliſierten Völker liegt, und daß wir
daher mit allem nur denkbaren Nachdruck eine möglichſt ſofortige
und endgültige Löſung fordern müſſen. Ob ſie zu erreichen
ſein wird, hängt zum großen Teil von den Vereinigten Staaten
ab, deren Beziehungen zu Frankreich ſich im übrigen, wie hier
nur kurz bemerkt ſei, in letzter Zeit außerordentlich
ver=
ſchlechtert haben.
Die Entſcheidungen dieſes Sommers werden die deutſche
politiſche und wirtſchaftliche Entwicklung für große Zeiträume
beſtimmen. Wenn wir nicht alles tun, was innerpolitiſch
mög=
lich iſt, um die Stellung der deutſchen Unterhändler nach außen
hin ſo ſtark wie nur irgend möglich zu machen, wird das
deutſche Volk in erſter Linie die Folgen zu tragen haben. M.
(Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.)
In einem Teil der Preſſe iſt nun die Meinung vertreten
wor=
den, daß die Regierung nach dem preußiſchen Wahlſpruch „suum
euque” auch den Stahlhelm und das Reichsbanner,
min=
deſtens aber das Reichsbanner, hätte auflöſen müſſen. Dieſe
For=
derung konnte ich mir nach ſorgfältiger Prüfung nicht zu eigen
machen. Weder der Stahlhelm noch das Reichsbanner ſind mit den
nationalſozialiſtiſchen Kampforganiſationen in bezug auf den
militärähnlichen Charakter des Aufbaues und der
Funktions=
regelung zu vergleichen.
Jedoch habe ich ſchon im Februar gegenüber Beſtrebungen des
Reichsbanner, als eine Art Schutzpolizei aufzutreten, nachdrücklich
Verwahrung eingelegt. Wenn das Reichsbanner ſich in den
letz=
ten Monaten gegenüber dem Auftreten der S.A. hat bewegen
laſſen, ſeine Organiſation für etwaige gewaltſame
Auseinander=
ſetzungen zu ſtärken, ſo erwarte ich von der Einſicht der Führung
des Reichsbanners, daß, abgeſehen von den bisherigen
Verände=
rungen, alle dieſe Maßnahmen in kürzeſter Friſt, rückgängig
ge=
macht werden.
Die Verſchärfung der parteipolitiſchen Gegenſätze und die
all=
gemeine Notlage haben dazu beigetragen, daß die militärähnlichen
Organiſationen der NSDAP. ſchon durch die Tatſache ihres
Be=
ſtehens allmählich eine immer größere Gefahr für die
Staats=
autorität wurden. Mein Entſchluß, dieſe Gefahr zu beſeitigen,
ſtand bereits ſeit Monaten feſt. Schon ehe ich das
Reichsmini=
ſterium des Innern übernahm, habe ich darüber nachgedacht, auf
welche Weiſe dieſes Ziel am beſten zu erreichen wäre. Dabei hatte
ich lange Zeit den Gedanken verfolgt, auch die Angehörigen der
S. A., wie die Mitglieder anderer Verbände in einer neuen großen
nationalſportlichen Organiſation zu einem freiwilligen
ſtaatspoli=
tiſchen Zuſammenwirken zuſammenzufaſſen. Der Gang der
poli=
tiſchen Ereigniſſe ſeit Anfang dieſes Jahres ließ jedoch dieſe Pläne
nicht zur Ausführung kommen. Schließlich wurde es mir klar,
daß bei der Geſtaltung der innerpolitiſchen Verhältniſſe keine
an=
dere Maßnahme in Betracht kommen konnte, als die Auflöſung
der S.A. durch Notverordnung.
Dieſen Entſchluß habe ich durchaus ſelbſtändig gefaßt, nie
mand zuliebe, niemand zuleide, fern von Berlin, während meines
Oſterurlaub im Harzer Bergland, bin ich mit mir allein zu
Rate gegangen und habe mich frei von äußeren Einflüſſen zu
die=
ſem Entſchluß durchgerungen. Staatspolitiſche Erwägungen allein
ſind es geweſen, die mich dabei geleitet haben.
Neue Ergebniſſe der Gewebezüchkung
Die künſtliche Erzeugung eines hochorganiſierten
menſchen=
ähnlichen Lebeweſens, eines Homuneulus in einer Glaskugel
oder Flaſche wird wohl immer ein phantaſtiſches Hirngeſpinſt
bleiben, aber die Erhaltung lebender Zellen und ihre
Fort=
züchtung außerhalb des tieriſchen und menſchlichen Körpers iſt
trotz der hohen Empfindlichkeit der Zellelemente gelungen und
im Laufe von dreißig Jahren zu einer mit verhältnismäßig
ein=
fachen Mitteln durchführbaren Methode geworden. Sie dient in
erſter Linie zu Studienzwecken und ermöglicht die Beobachtung
und Löſung biologiſcher Fragen, die ſich am lebenden Tier= und
Menſchenkörper ſchwer oder garnicht, am mikroſkopiſchen Präparat
aus totem Gewebe nur höchſt unvollkommen beurteilen laſſen.
Am leichteſten gelingt es, einfaches jugendliches Gewebe
außerhalb des Körpers zum Wachstum zu bringen, alſo in erſter
Linie Bindegewebe. Man kann das zu überpflanzende Gewebe
auf ein dünnes Glasplättchen, Deckglas, bringen und durch
Einbettung in Blutplasma bei Körpertemperatur in die dem
Gewebe entſprechende Umgebung verſetzen, es dann mit einer
Ernährungsflüſſigkeit überſchichten, die aus dem Preßſaft von
Hühner=Embryonen beſteht, und wie ein mikroſkopiſches Präparat
in die Kammer eines ausgeſchliffenen Obiektträgers bringen.
Eine ſolche Kultur hält ſich aber nur kurze Zeit, da der geringe
Nährſtoff bald aufgeſogen iſt und die beim Wachſen entſtehenden
Abbauprodukte die weitere Entwicklung ſchädigen. Die
Gewebe=
kultur muß dann immer nach wenigen Tagen wieder überpflanzt
ſverden. Beſſer iſt es, das dem Körper eninommene Gewebe in
eine für den Zweck beſonders hergeſtellte Glasflaſche (Carrelſche
Flaſche) zu bringen, zu der immer neue Nährflüſſigkeit zugeſetzt
werden kann. Auch dabei muß alle paar Wochen eine
Ueber=
pflanzung vorgenommen werden, denn die Abbauſtoffe laſſen
ſich nicht vollkommen aus dem Blutplasma herausſpülen.
Soll Deckgeſebe, Lungengewebe, Herzgewebe gezüchtet
wer=
den, ſo gelingt das zunächſt nur, wenn zugleich Bindegewebe
wächſt. Dieſes kann das Organgewebe überwuchern und muß
daher durch beſondere Methoden gehemint werden. So laſſen
ſich Reinkulturen beſtimmter Gewebe herſtellen. Die Zellen
teilen und vermehren ſich, und das Wachstum läßt ſich in
Film=
aufnahmen durch Zeitraffung deutlich veranſchaulichen. Alle dieſe
in der Flaſche lebenden Gewebskulturen ſind ſehr empfindlich
uind leicht verwundbar. Werden ſie an einer Stelle verletzt, wie
das beim Ueberpflanzen unvermeidbar iſt, ſo ändert ſich das
Wachstum. Es gehen Zellen zu Grunde, die Bildung neuer
Zellen wird kräftig angeregt, man kann auch die Wirkung von
Jufektionen mit Krankheitserregern deutlich beobachten. Bringt
u an eine ſolche Gewebskultur, ſo
B. Tuberkelba
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gegenüber den Behauptungen, daß die Auflöſung als eine
Maßnahme des Wahlkampfes gegen die NSDAP. aufzufaſſen ſei,
weiſe ich darauf hin, daß die Betätigung der Partei
ſelbſt in keiner Weiſe behindert iſt. Ich ſtehe jedoch
auf dem Standpunkt, daß der Meinungskampf der Parteien ein
Kampf des Geiſtes, nicht der Gewalt ſein darf. Die Auflöſung
der S.A. iſt alſo keine Maßnahme gegen die Partei, ſondern läßt
vielmehr der Partei die Möglichkeit, im Wettſtreit mit den
an=
deren Parteien ihre Auffaſſungen und Forderungen zu vertreten.
Herr Hitler hat einem ausländiſchen Korreſpondenten
ge=
genüber die Vermutung ausgeſprochen, daß Reichskanzler Dr.
Brüning unter dem Druck des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten
Tardieu gehandelt habe. Dieſe Behauptung hätte aus dem Munde
des Herrn Hitler niemals kommen dürfen. Herr Hitler dürfte
ſelbſt wiſſen, wie man ſolche leichtfertige und offenbar
beabſich=
tigte üble Nachrede zu beurteilen hat. Wenn Herr Hitler mit
Drohungen arbeitet, ſich im Ausland über die deutſche
Regie=
rung zu beſchweren, ſo wird man über dieſe Art von Politik, die
ein bezeichnendes Bild auf ſeinen Charakter und ſeine nationale
Einſtellung wirft, kein Wort zu verlieren haben.
Die hie und da aufgetretene Behauptung, als ob das
Ver=
bot erfolgt ſei, weil die S.A. dem Ausland gegenüber als
mili=
täriſche Macht in Betracht gekommen wäre, iſt eine völlige
Ver=
drehung der tatſächlichen Gründe für die Auflöſung.
Sonntag, 17. 4
Eine ſolche Unterſtellung weiſe ich auf das allerſchärfſte
zurück. Ich ſehe darin auch eine ſchwere Beleidigung aller
anderen Volksſchichten, die ebenfalls bereit ſein werden,
wenn es gilt, die Heimat zu ſchützen. Die
Landesvertei=
digung iſt eine Ehrenfrage des ganzen deutſchen Volkes,
nicht Sache einer Partei.
Im übrigen habe ich immer den Standpunkt vertreten, daß bei
allen Wehrverbänden zwar die geiſtige Einſtellung zur
Wehrhaf=
tigkeit durchaus anzuerkennen iſt, aber ihre militäriſche
Verwen=
dungsmöglichkeit keine Rolle ſpielt.
Die Befürchtung, daß manche bisher der S.A. angehörenden
jungen Leute der Obdachloſigkeit preisgegeben würden, iſt
durch=
aus abwegig. Schon in den Ausführungsbeſtimmungen der
Not=
verordnung iſt den Regierungen der Länder aufgegeben worden,
alle Maßnahmen zu treffen, um bisherige Angehörige der S.A.
vor dieſer Notlage zu bewahren.
Das Wohl und Wehe der deutſchen Jugend liegt mir
beſon=
ders am Herzen. Stets iſt es eine der wichtigſten Aufgaben des
Staates, der Jugend des Volkes Lebens= und
Betätigungsmög=
lichkeit zu geben. Schon ſeit langem habe ich überlegt, was man
bei der äußerſt ſchwierigen Lage unſerer jungen Generation tun
könne.
Meine Bemühungen in der nächſten Zeit werden dahin
gehen, die geſamte deutſche Jugend ohne Anſehen der
Partei in Sportorganiſationen zuſammenzufaſſen zur
Er=
tüchtigung von Körper und Geiſt und zur Pflege
ſtaats=
politiſchen Denkens und Wollens.
Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß dieſe Maßnahme dazu
beitragen wird, die verſchiedenen, vielfach aus idealen Motiven
ſich befehdenden Kreiſe unſerer jungen Generation wieder
einan=
der näherzubringen. Mein herzlichſtes Streben iſt, daß der Geiſt
echter Vaterlandsliebe und die innige Verbundenheit mit dem
Volksganzen unſere geſamte deutſche Jugend zu einer inneren
Einheit zuſammenſchließe.
„Ich weiß mich mit dieſem Wollen eins mit dem oberſten
Führer des deutſchen Volkes, unſerem hochverehrten Herrn
Reichspräſidenten, Genralfeldmarſchall v. Hindenburg, der in
ſei=
ner Kundgebung an das deutſche Volk die Mahnung richtete:
Laßt nun den Hader ruhen und ſchließt die Reihen. Nur wenn
wir zuſammenſtehen, ſind wir ſtark genug, um unſer Schickſal zu
meiſtern.
Der Sireit um die Kaiſerhof=Rechnung
für die NSDAP.
Berlin, 16. April.
Die von der „Welt am Montag” kürzlich veröffentlichte
Rech=
nung des Hotels „Der Kaiſerhof” über 4048 RM. für den
jüng=
ſten Aufenthalt Hitlers und ſeiner Begleitung war von
national=
ſozialiſtiſcher Seite und von der Hoteldirektion als Fälſchung
be=
zeichnet worden. In der Preſſe der NSDAP. wurde angekündigt,
daß Hitler die „Welt am Montag” wegen jener Veröffentlichung
verklagen werde. Die „Welt am Montag” teilt jetzt mit, ſie habe,
nachdem ihr nach nunmehr 12 Tagen eine ſolche Klage nicht
zu=
geſtellt worden ſei, ihrerſeits gegen Hitler und Dr. Goebbels
Klage mit dem Antrag erhoben, beiden Beklagten zu verbieten,
die erwähnte Veröffentlichung des Blattes, das für die
Richtig=
keit ſeiner Behauptungen den Wahrheitsbeweis antreten wolle,
als Lüge zu bezeichnen. Die 14, Zivilkammer des Landgerichts 1
Berlin wird ſich im Mai mit dieſem Fall zu beſchäftigen haben.
Die Klage der NSDAP. gegen da.
Gleichzeitig Ankrag auf Erlaß einer einf
Berfügung.
München,
Rechtsanwalt Dr. Frank II hat heute für Adolf
Reichsleitung der NSDAP. und für ihre Gauleiter
Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich, vertreten d.
innenminiſter Groener, und die Freiſtaaten Preuße
Baden, Württemberg und Heſſen wegen der Auflöſu
und SS. ſowie des Verbotes der Berliner Hitler=Ju
reicht.
Gleichzeitig mit der Klage wurde gegen die obge
Länder Antrag auf Erlaß einer einſtweiligen Verfüg
daß ſämtliche Maßnahmen zum Vollzug der SA.=A,
zur Entſcheidung über die Klage einzuſtellen ſind.
Röhm ziehl die Beleidigungsklage
gegen die „Münchener Poft” zuräe
München,
Hauptmann a. D. Röhm hatte im Juli v. J. gegen
leiter der ſozialdemokratiſchen „Münchener Poſt” w
in dieſem Blatt erſchienener Artikel Beleidigungsklage
die laut Beſchluß des Amtsgerichts München bis zur
der gegen den Privatkläger von der Staatsanwaltſchaf
gericht München 1 eingeleiteten Unterſuchung ausge
Wie die „Münchener Poſt” nunmehr mitteilt, hat
ſchriftlicher Erklärung vom 8. April die Klage jetzt zu
Das Amtsgericht hat daraufhin das Beleidigungsverf,
Aufbürdung der Koſten auf den Privatkläger eingeſtel
Sprengſtoff=-Anſchlag in Baden=Bade
Baden=Baden,
Der Polizeibericht meldet: In der Nacht zum 16. 9.
3.30 Uhr, früh iſt gegen die Polizeiwache der Polizeil
Baden=Baden ein Sprengkörper geworfen worden, de=
ſcheiben der Eingangstür zerſtörte. Beamte wurden n
Ein Polizeipoſten bemerkte zugleich, einen in raſcheſ
fahrenden Kraftwagen mit mehrere Inſaſſen. Der We
/=
eine Nebenſtraße ein und hielt kurz darauf. Die Inſe F.=i
aus und machten ſich an einem Handwagen, mit Bre —dm
lärmend zu ſchaffen, offenbar, um die Polizei abzulenke ſFhren
der Wagen raſch weiterfuhr. Bei dem auffallenden Vel fm
dem beſtehenden Verdacht der Täterſchaft des Sprengde
der Polizeibeamte zur Feſtſtellung und Siſtierung der /Fon
Dabei ſtellte ſich heraus, daß er den S. S.=Führer Fr mmeit
Michael Huber, ferner zwei weitere bekannte Nation; oliſte
vor ſich hatte. Ein Vierter verſuchte zu flüchten, kor Spüg
aber ebenfalls feſtgenommen werden. Auch der Kſge,
führer, ebenfalls ein Nationalſozialiſt, wurde ſiſtiert ur — Vu
gen ſichergeſtellt. Die Feſtgenommenen ſind in das Gef. Se
geliefert worden.
Soweit der Polizeibericht. Inwieweit es ſich ab
Feſtgenommenen wirklich um die Täter handelt, wird
erweiſen haben.
In Darmſtadt
hatten ſich geſtern nachmittag zahlreiche Nationalſo;
einem „Bummel” in der Rheinſtraße vor dem Landtat ze
den Aus kleinen Gruppen ertönten die Aufforderur
Hitler” und „Deutſchland erwache”, was einigen aus
tionszimmer der NSDAP. im Landtag ſchauenden He ſu
ſichtlich viel Freude bereitete. Ein Ueberfallkommando
verſuchte den „Verkehr zu regeln”, und ſperrte beim AE
Dunkelheit vorübergehend die Fußſteige des Lufſenplatz ſo
dem Landtag.
Dankeskundgebung des Reichspräfiden
Berlin, 1 k=
Der Herr Reichspräſident gibt folgendes bekannt: E
meiner Wiederwahl zum Reichspräſidenten ſind mir
Teilen der Bevölkerung ſowie von Auslandsdeutſchen ſo ſmre
Glückwünſche zugegangen, daß ich unmöglich jedem ei
danken vermag. Ich bitte daher alle, die meiner in die
durch Telegramme, Briefe oder durch ſonſtige Aufme:
gedacht haben, auf dieſem Wege meinen herzlichen Dan;
zunehmen und überzeugt zu ſein, daß jedes Zeichen der
und Anhänglichkeit gerade in dieſer ſchweren Zeit me
zen aufrichtig wohlgetan hat. Reichspräſident v. Hind
dilden ſich Knötchen, die als Tuberkel bezeichnet werden müſſen,
enn ſie enthalten die charakteriſtiſchen Rieſenzellen, wie man
e faſt immer im Zentrum eines Tuberkels findet. In der
Bewebskultur läßt ſich nun auch die Entſtehung dieſer
eigen=
irtigen Gebilde beobachten.
In den letzten Jahren iſt die Gewebskultur vor allem in
en Dienſt der Krebsforſchung geſtellt worden. Man hat zunächſt
Zeſchwulſtzellen auf Blutplasma überpflanzr und
Ernährungs=
üſſigkeit zugeſetzt, aber die Krebszellen haben ihren Nährboden
ehr ſchnell verflüſſigt und gingen dann zu Grunde. Erſt als
ian den bösartigen Zellen normale lebende Zellen beigab, ließen
ich die Krebskulturen erhalten. Sie wuchern in das geſunde
zewebe hinein und zerſtören es raſch. Sobald dies erreicht iſt,
wird wiederum der Nährboden verflüſſigt, und auch die
Krebs=
ſellen gehen zu Grunde. Es handelt ſich alſo um einen
Ver=
ichtungskampf der bösartigen Zellen gegen die geſunden. Durch
ieſe Beobachtung gelang es einwandfrei feſtzuſtellen, daß die
rebszellen nicht etwa anſtecken oder durch ihre Ausſcheidung
ruerliegende Zellen ſo vergiften, daß auch dieſe anfangen
bös=
rtig zu wuchern, ſondern daß das Krebswachstum nur von den
ntarteten Zellen ausgeht. Dieſe Feſtſtellung iſt für die
Be=
rteilung der Krebsentſtehung außerordentlich bedeutſam. Nun
t natürlich auch verſucht worden, eine künſtliche Krebswucherung
der Gewebskultur hervorzurufen. Geſunde Epithelzellen
vurden einer wiederholten Schädigung durch Teer und Arſen
usgeſetzt. Man ahmte damit ein Experiment nach, daß an
benden Tieren überaus häufig gelungen iſt. Auch in da
Zewebskultur ließ ſich auf dieſe Weiſe eine Zellenwuch =Eng
rzielen, die mit einer Geſchwulſtbildung Aehnlichkeit her. Stets
urde aber nur eine Geſchwulſt von ganz beſtimmkem Typus
daraus (Rous=Geſchwulſt), und die Gelehrten ſind ſich noch
ineinig, ob es ſich hier um eine echte Krebsgeſchwulſt oder um
ine entzündliche Zellwucherung handelt.
Wenn man auf echte Krebszellen in der Gewebskultur
Kadiumſtrahlen einwirken läßt, ſo kann man unter dem
Nikroſkop beobachten, wie die Geſchwulſtzellen zerfallen und
ver=
tichtet werden und wie Narbengewebe entſteht. Mit Hilfe der
Zeitraffung läßt ſich dies kinematographiſch in außerordentlich
indrucksvoller Weiſe darſtellen. Es beſteht natürlich auch die
Nöglichkeit, andere Krebsheilmittel an frei gezüchtetem Gewebe
zu erproben, aber leider hat bisher kein anderes
Krebsheil=
nittel dieſe Probe beſtanden. Dagegen ſind wiederholt andere
Nedikamente an verſchiedenen Organen geprüft worden. An
berlebenden Zellen des Herzmuskels läßt ſich deutlich
ein=
rhythmiſche Bewegung wahrnehmen. Werden Zellen, die einen
verſchiedenen Rhythmus aufweiſen, in der Carrelſchen Flaſche
um Zuſammenwachſen gebracht, ſo entſteht ein intereſſantes
Bild, in dem die verſchiedenen Rhythmen aufeinander einwirken.
Der Rhythmus läßt ſich nun durch verſchiedene Herzu
lich beeinfluſſen, und ſo wird die Richtung und die
Arzfieiwirkung dem Auge erkennbar.
Vielt Stoffwechſelvorgänge, die Vorgänge bei de
Eutzündnng und andere wichtige biologiſche Prob
bereits mit Hilfe der Gewebszüchtung unterſucht un
Teilfragen mit ihrer Hilfe gelöſt worden. So konnte
geſtellt werden, daß die Immunitätsſtoffe, das ſin.
Niederkämpfung einer Infektionskrankheit vom Organ
bildeten Abwehrſtoffe, in der Zelle und nicht, wie m
glaubte, in der Blutflüſſigkeit gebildet werden. Nic
Forſchungsinſtituten, ſondern auch in den Laborator:
Krankenhäuſer betreibt,man bereits die Gewebszüchtun
ſomit die Möglichkeit, die geheimnisvollen Vorgänge,
Körper der Kranken abſpielen, gleichzeitig unter E
zuahmen und zu vergleichen. Das Leben in der Glasf
die Möglichkeit, Teilvorgänge des Lebens geſondert
achten. Es zeigt aber gleichzeitig, daß die meiſten
erſcheinungen nur in Verbindung mit anderen Vorgau
lich ſind. Die letzten Urfachen der Lebensentſtehun
auch bei größter techniſcher Vervollkommung nicht pri
Dr. med. G.
Ka=
werden.
Die Blöte von Sansſouci”.
Zur Uraufführung im 10. Akademiekonzert im Saalbau
Paul Graeners 60. Geburtstag (11. Januar 18
Die Vortragsfolge des nächſten Akademie=Konzerke
April enthält ein neues Werk Paul Graeners „Die
Sansſouci”, das der rührige Inſtrumentalverein (Orc
Städtiſchen Akademie) unter Leitung von Profeſſor
Schmitt als Huldigung für den Sechzigjährigen zur C
rung bringen wird. Dieſe Orcheſterſchöpfung, im letz:
entſtanden, erlebte bisher im In= und Auslande unte
deutendſten Dirigenten wie Furtwängler, Toscanini 1
60 Aufführungen und fehlt wohl in keinem Programm
jährigen Konzertwinters.
Die reizvolle Kompoſition beſteht aus vier locker
Suitenſätzen, die nur unterhalten wollen und die den Zu
einer unklaren Gegenwart in eine Vergangenheit mit al!
am behaglichen Muſizieren zurückverſetzen möchten. L
die Streicher con sordino an und untermalen eine in
präludierende Flöte. Unvermittelt ſind die gravitätiſch
gungen einer Sarabande vernehmar, die plötzlich in eige
ſpenſtiſcher Weiſe unterbrochen werden, ſo daß erneut die
der Ferne aufhorchen läßt. Meiſterhaft wird nun das
Soloflöte den Geigen übergeben, übermütig variiert de
das Sarabandenthema, und freudig bewegt geht der
[ ← ][ ][ → ]„ 11. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 107 — Seite 3
10Sahre Rapno=Belſag.
ic Brünings für den Sowjetkommifſar Likwinow. — Der Rapallo=Berkrag ein Muſter mutiger
und enkſchlofſener Löſung inkernakionaler Skreitfragen.
ows Hieb gegen die
Abrüftungs=
konferenz.
TU. Genf, 16. April.
mlaß des zehnjährigen Beſtehens des Rapallovertrages
deutſchland und der Sowjetunion gab Reichskanzler
ning zu Ehren des ruſſiſchen Außenkommiſſars
w ein Frühſtück. Litwinow empfing dann die deutſche
gab in deutſcher Sprache folgende Erklärung ab:
urt ſich heute zum zehnten Male der Tag der
Unter=
ges Rapallovertrages durch die Sowjetunion und
. Dieſer Jahrestag iſt in mehrerer Hinſicht beach=
Die internationale Bedeutung des Vertrages erſchöpft
durch die Beziehungen zwiſchen ſeinen Teilnehmern
t in vollem Maße bis heute. Die Sowjetunion wie
ſchland befanden ſich zurzeit der Unterzeichnung des
trages in einer beſonders iſolierten Lage und unter
ſem Druck von allen Seiten. Es konnte ſcheinen, daß
dieſer zwei Staaten damals in die allgemein
feind=
gegen den anderen Staat mit hineingezogen werden
b zogen es beide Staaten vor, ſich freundſchaftlich die
reichen, das ſchwere Geſtern zu vergeſſen, die gegen=
„ſprüche zu ſtreichen und den Grundſtein neuer
wirk=
her und normaler Beziehungen, den Grundſtein
gleich=
r wahren internationalen Zuſammenarbeit zu legen.
aßte Intereſſen der Selbſterhaltung und der
Selbſt=
waren es, die den beiden Staaten dieſen Schritt
Es war ein neues Wort in der Geſchichte
internatio=
ehungen und deshalb würde es nicht von allen richtig
So entbehrte dieſer Vertrag jeder gegen irgendeinen
taat gerichteten Spitze, und gerade deshalb begann
Vorhandenſein irgendwelcher geheimer Artikel oder
Abkommen, die in Wirklichkeit nicht beſtanden, zu
tapallovertrag war das erſte große politiſche
Ab=
as die Intereſſen ſeiner Teilnehmer ſicherte, ohne die
anderer Staaten zu beeinträchtigen. Die
wirt=
hen Beziehungen geſtalteten ſich ſo lebendig,
Vorkriegsniveau nicht nur erreicht, ſondern
rſchritten werden konnte. Der Handelsumſatz
en beiden Ländern nimmt im Wirtſchaftsleben eines
r Länder einen ſehr weſentlichen Raum ein.
dis ziehungen zwiſchen der Sowjetunion und
Deutſch=
amz : Rapallovertrag verankert, bleiben bis heute eine
der Stützen des euröpäiſchen Friedens.
J.apallovertrag hat bewieſen, wie ſehr
stige, entſchloſſene und radikale Löſung
ionaler Fragen gleichzeitig die
ein=
nd praktiſchſte Löſung darſtellt. Es iſt
be=
eryigebracht, ſich deſſen hier in Genf
be=
werden, wo wir uns auf einer internationalen
3 jefinden, deren Ergebnis die internationalen Beziehun=
Frage von Krieg, und Frieden für die
eit vorbeſtimmen wird. Schon ſeit zehn
Jah=
plT/ ich Genf um das Problem, das die Konferenz zu löſen
hat bisher Genf nicht nur keine Löſung gefunden,
dieſer Löſung nicht einmal irgendwie näher
ge=
die enwärtige Konferenz ſelbſt hat im Laufe von zwei
oln keine einzige Frage der Tagesordnung gelöſt, und
ſee” hieht insbeſondere aus dem Grunde, daß es Fragen
hbc, wenn ſie überhaupt lösbar ſind, jedenfalls nicht
ſurn lmähliche ſchüchterne und zaghafte Teilſchritte,
ſon=
etArch mutige, radikale Entſchlüſſe gelöſt
werden können.
Wen der Abrüſtungskonferenz würden viel gewinnen,
die Abordnungen von denſelben Grundgedanken und
dd leiten laſſen würden, die heute vor zehn Jahren dem
hin) rag zugrunde gelegt wurden, und deshalb glaube ich,
pallovertrag die Bedeutung nicht nur eines zweiſeiti=
O ents, ſondern diejenige eines internationalen Aktes
als eine Lehre und ein der Nachahmung würdiges
en)en ſollte.
Franzöſiſche Heße gegen Danzig.
Unwahrheiten über Hikler und ſeine Zormakionen.
Danzig, 16. April.
Franzöſiſche Zeitungen bringen die Meldung, daß Hitler ſein
Hauptquartier in Danzig aufgeſchlagen habe, daß Danziger Hotels
mit Hitler=Anhängern überfüllt ſeien, und daß die Großmächte
einen Schritt vorbereiten, um Danzig zu zwingen, die S.S.= und
S.A.=Formationen, wie im Deutſchen Reich, zu verbieten.
Dieſe Meldungen ſind Phantaſien, an denen kein wahres Wort
iſt. Die Meldungen der franzöſiſchen Blätter liegen im Rahmen
der Hetze gegen Danzig, die in den letzten Tagen beſonders von
der polniſchen Preſſe und der ihr naheſtehenden franzöſiſchen zur
Verunglimpfung des Hohen Kommiſſars des Völkerbundes und
der Danziger Regierung geführt wird.
Die unberechtigken Einbürgerungen von Litauern
im Memelgebiet.
Berlin, 16. April.
Zu den Meldungen über Maſſeneinbürgerungen von
Groß=
litauern im Memelgebiet erfahren wir von unterrichteter Seite,
daß die deutſche Regierung keine Gelegenheit verſäumt hat, um
die Signatarmächte auf das Unrechtmäßige dieſes Vorgehens der
litauiſchen Behörden hinzuweiſen. Man rechnet ganz beſtimmt
damit, daß die Unterzeichner des Memelſtatutes gegen derartige
Ungeſetzlichkeiten vorgehen werden.
Wenn es zutrifft, daß tatſächlich in den letzten Wochen 6000
Großlitauer im Memelgebiet eingebürgert wurden, ſo würde dies
nach den Wahlbeſtimmungen ſchon jetzt etwa vier Abgeordnete für
die Litauer bedeuten.
Der litauiſche Gouverneur hat entgegen der klar umriſſenen
Einbürgerungsbeſtimmungen angeordnet, daß die einjährige
Ka=
renzzeit außer Kraft tritt und als Vorausſetzung lediglich der
Beſitz der bürgerlichen und ſtaatspolitiſchen Ehrenrechte genügt.
Die Pariſer Preſſe zur Ankerredung Tardien-Skimfon
WIB. Paris, 16. April.
In der Pariſer Ausgabe des „New York Herald” wird
er=
klärt, Tardieu habe ſich im Laufe der geſtrigen, Unterredung bei
Stimſon darüber beſchwert, daß der Vorſchlag des amerikaniſchen
Delegierten in Genf überſtürzt eingebracht worden ſei.
Irgend=
eine beſondere Verſtändigung oder irgendein Vorſchlag ſei aus
der Unteredung Tardieu=Stimſon nicht hervorgegangen.
„Chicago Tribune” ſchreibt, Tardieu habe in dem Vorſchlag
Gibſons einen Anſchlag gegen den franzöſiſchen
Abrüſtungsvor=
ſchlag erblicken wollen. Stimſon habe dieſe Verdächtigungen
zurückgewieſen und geantwortet, der amerikaniſche Vorſchlag halte
ſich im Rahmen der Weiterentwicklung der Abrüſtungskonferenz
ſelbſt. Dieſe Erklärung habe Tardieu befriedigt.
Aehnlich berichtet „Petit Pariſien”, daß Stimſon verſichert
habe, daß die amerikaniſche Delegation kein Manöver
beabſich=
tigte und daß die Vereinigten Staaten ſich nicht mit anderen
Mächten verabredet hätten.
Staatsſekretär Stimſon iſt heute mit ſeiner Gattin in Genf
eingetroffen. Zu ſeinem Empfang hatten ſich am Bahnhof
Bot=
ſchafter Gibſon und die Mitglieder der amerikaniſchen
Delega=
tion eingefunden.
Alarmruf der Ruſſen
gegen Japan.
WTB. Moskau, 16. April.
Die Telegraphenagentur der Sowjetunion verbreitet folgende
Meldung aus Chabarowſk:
Gewiſſe japaniſche Militärkreiſe in Charbin bereiten mit
Hilfe der Chineſen eine neue Provokation vor, um einen ernſten
Konflikt zwiſchen der Sowjet=Union und den mandſchuriſchen
Be=
hörden herbeizuführen. Dieſe Militärkreiſe drängen die
Char=
biner Behörden zur Abhaltung einer Hausſuchung im Charbiner
Sowjetkonſulat, unter dem Vorwand, daß das Konſulat
angeb=
lich terroriſtiſche und Schädlingsakte an der Oſtchinabahn
organi=
ſiere, die, wie jetzt feſtgeſtellt iſt, in Wirklichkeit das Werk von
Weißgardiſten und der hinter ihnen ſtehenden Japaner und
Chi=
neſen ſind. Zuverläſſigen Nachrichten zufolge fand in der
japa=
niſchen Militärmiſſion in Charbin am 12. April eine Sitzung ſtatt,
in der beſchloſſen wurde, bei der chineſiſchen Polizei die
Abhal=
tung einer Hausſuchung im Sowjetgeneralkonſulat durchzuſetzen.
Mit der Durchführung dieſer neuen Provokation wurde der
Be=
rater der chineſiſchen Polizei in Charbin, der Japaner Yagi,
be=
auftragt. Trotz des Drängens Yagis lehnte es aber der Chef
der Polizei, Wanghuihuan, ab, dieſe Anordnung der japaniſchen
Militärmiſſion ohne direkte Weiſung der mandſchuriſchen
Regie=
rung in Tſchangtſchun auszuführen. Die Weigerung
Wangſhui=
huans, die Durchſuchung vorzunehmen, iſt darauf zurückzuführen,
daß der japaniſche Berater die unerläßliche Bedingung ſtellte, daß
dieſe Durchſuchung nur von Kräften der chineſiſchen Polizei
vor=
genommen werde, und verlangte, daß Wangſhuihuan unter keinen
Umſtänden etwas darüber verlauten laſſe, daß die Durchſuchung
auf Initiative und auf Drängen der Japaner erfolge.
Tokio beruhigk.
EP. Tokio, 16. April.
Die leitenden militäriſchen und politiſchen Kreiſe Japans
zei=
gen ſich beunruhigt durch die in letzter Zeit häufiger werdenden
Moskauer Meldungen über angebliche ruſſiſche
Truppenkonzen=
trationen in Oſtaſien zum Schutze gegen angebliche japaniſche
Kriegsabſichten gegen Rußland. Im Anſchluß an einen Artikel
Radeks in der „Isweſtia” wird autoritativ betont, daß die
ruſſi=
ſchen Befürchtungen abſolut grundlos ſeien, ſoweit
Entſcheidun=
gen von Perſönlichkeiten des Heeres und der Politik ſowie die
Hauptmaſſe der Gebildeten und des Volkes in Frage kommen,
und daß die Sowjetbefürchtungen offenbar auf weißruſſiſcher
Stimmungsmache beruhen. Indeſſen ſei zu befürchten, daß eine
häufige Wiederholung der Meldungen von japaniſchen
Kriegs=
abſichten in der ruſſiſchen Preſſe die jetzige rußlandfreundliche
Stimmung Japans ernſtlich trüben könnte.
Bezüglich der Schwierigkeiten, welche durch die
Ver=
weigerung der Einreiſe=Erlaubnis für Wellington
Koo, den chineſiſchen Begleiter der Völkerbundskommiſſion,
ſei=
tens der mandſchuriſchen Regierung entſtanden, erklärt das
Kriegsminiſterium, Japan ſei daran unbeteiligt; es halte
grund=
ſätzlich die Unterſuchung der Lage in der Mandſchurei durch die
Völkerbundskommiſſion unter Teilnahme Wellington Koos für
höchſt wünſchenswert; jedoch ſei es unter Berückſichtigung von
Wellington Koos politiſcher Vergangenheit, insbeſondere ſeiner
engen Beziehungen zu dem Marſchall Tſchang Hſüe=liang
begreif=
lich, daß der neue Staat das Geſuch Wellington Koos abgelehnt
habe.
Hoover ſchlägk die fünftägige
Arbeiks=
woche vor.
TU. Waſhington, 16. April.
Präſident Hoover hat zur Linderung der Arbeitsloſigkeit die
allgemeine Einführung der fünftägigen Arbeitswoche
vorgeſchla=
gen und dem amerikaniſchen Kongreß empfohlen, mit der
Be=
amtenſchaft den Anfang zu machen, wobei gleichzeitig eine
Er=
ſparnis von Verwaltungskoſten bezweckt wird.
Uie
Die folgende. Gavotte” beginnt mit einer leicht ein=
Melodie der Geigen, vom Cembalo begleitet, Flöte,
Fagott ſetzen glitzernde Lichter auf, zerpflücken das
luſtige Schnörkel, ſchwerfällig hinkt das Horn hinten=
Trio führt die Freude zur höchſten Luſt: nochmals
er=
das Gavottenthema, das mit kurzer Steigerung ime
ließt. An Stelle des langſamen Satzes fügt Grckener
ein, die in ihrer bewußten Anlehnung an klaſſiſche
und bei dem zarten und verträumten Empfindungs=
Wirkung auf die Zuhörer nicht verfehlen wird. In
Form ſchließt die Suite mit einem „Rigodon”, in dem
riſt die ganzen Farben ſeiner ſchillernden Klangpalette
gen bringt. Echogleich leitet das Horn auf das
An=
des erſten Satzes zurück, verträumt ertönt nochmals in
die Flöte von Sansſouci”, und leiſe klingt das Werk
erlich klar inſtrumentiert, oft mit leiſer Ironie moder=
und Rhythmus verwendend, ſo ſtellt ſich uns dieſe an=
Kompoſition vor. Nur hin und wieder iſt der Flöte
irkung zugeteilt.
* hieſigen Erſtaufführung gelangende Kompoſition
Idet einen Gipfelpunkt des geſamten Schaffens Paul
nd bietet zugleich das beſte Beiſpiel für die Eigenart,
der ſechzigjährige Meiſter zur Volkstümlichkeit
zurück=
rachten wir das kompoſitioriſche Schaffen Graeners,
ächſt die Vielſeitigkeit ſeiner Lebensarbeit bewundert
s Liederkomponiſt iſt er einer der feinſinnigſten Text=
und als Opernkomponiſt neben Richard Strauß wohl
erſte, im Ausgleich des Orcheſtralen und Geſanglichen
e deutſche Meiſter der Gegenwart. Von ſeinen fünf
jede ein Werk ausgeprägter Eigenart, modern und
n bewußter Abkehrung von jeder modern ſein
wollen=
ität. Seine jüngſte Opernſchöpfung „Friedemann Bach”
lich bei der Schweriner Uraufführung ſowie in Berlin
lichen Erfolg. ((Hier, begegneten wir Paul Graener
einem Sinfonie=Konzert des Heſſ. Landestheaters mit
orvollen Orcheſterſuite „Aus dem Reiche des Pan”
ern wir uns der trefflichen Aufführungen der luſtigen
ſche” durch den Chor der Liedertafel und der ſchönen
der im letzten Konzert des Mozartvereins, durch Dr.
hervorragend interpretiert.)
in, wo Paul Graener am 11. Januar 1872 als Sohn
werkers geboren wurde, wo er als Knabe im Domchor
Das Gymnaſium beſuchte und die Univerſität bezog, um
19s bald ganz der Muſik als Theaterkapellmeiſter zu
bt heute der Komponiſt als Direktor des Sternſchen
riuns nach einem wechſelvollen Leben. Bedeutſame
eines Lebens ſind die Lehrtätigkeit in London an der
mn 0f Muſic und am Wiener „Neuen Konſervatorium”
Dn des Mozarteums in Salzburg, ſeine Berufung als
Ea München und 1920 als Nachfolger Max Regers nach
2ie Univerſität Leipzig verlieh ihm 1925 die Würde
hil. h. c.
Lutaliſche Welt darf von dieſem deutſchen Meiſter auf
Eines Lebens noch manche wertvollen Schöpfungen er=
Ludwig Wilk.
* Heſſiſches Landeskheaker.
Kkeines Haus. — Samstag, den 16. April.
„Die Iialienerin in Algier”
Komiſche Oper von Roſſini, neu bearb. v. Hugo Röhr.
Dieſe Oper iſt deshalb bemerkenswert, weil ſie die erſte Oper
Roſſinis war, die in Deutſchland, und zwar in München, 1816
aufgeführt worden iſt; ſeine elfte Oper, mit der der 21jährige
Maeſtro von Venedig aus ſeinen Ruhm in ganz Italien im
Kriegsjahr 1813 begründete. Die Oper iſt ſpäter vom „Barbier”
überflügelt worden, der, da alle 35 Roſſini=Opern mit
Aus=
nahme vom „Tell” über ein und dasſelbe Schema komponiert
ſind, als Quinteſſenz ſeines Geſamtſchaffens allein geblieben iſt.
Zu Unrecht. Das bewies die im Vorjahre mit Erfolg wieder
gebrachte „Angelina”, und heute die von demſelben Bearbeiter,
Hugo Röhr in München, bei Bote u. Bock, Berlin, erſchienene
„IItaliana in Algeri”, die wie jene, ohne das Profil Roſſinis
muſikaliſcher Erſcheinung ändern zu können, ergänzende,
erfreu=
liche Einzelzüge einzufügen geeignet iſt.
Die Iſabella war eine Glanzrolle Henriette Sontags. Alle
Rollen ſind außerordentlich dankbar, aber über die Maßen
an=
ſpruchsvoll. Denn Roſſini hat eine heute völlig
verloren=
gegangene Virtuoſität, die menſchliche Stimme, für die das
Orcheſter nur Begleitung iſt, bis in letzte ſingbare Möglichkeiten
ſpieleriſch, faſt inſtrumental auszunutzen.
Stoff und Text iſt märchenhaft und ſpielt in jenem
opern=
haften Morgenland der Mozartſchen Entführung, des
Cornelius=
ſchen Barbier, der Bizetſchen Fatme. Eine muſikaliſche Poſſe
mit allen Albernheiten, voll handgreiflicher Bühnenwirkung. Der
Reiz liegt in der Situationskomik und im Aufbau der großen
Enſembles. Die Muſik hat ſüdliches Blut; ſie fließt ſpontan,
aber die in Ueberfülle ſtrömenden Einfälle ſind ſchon als ſtraffe
Gebilde geboren, und werden in kunſtvollſter Verſchlingung zu
feſten Formen gegoſſen. Wenn dabei das Gefüge des Dramas
zerdehnt, verwäſſert, ja zuweilen ganz aufgehoben wird, ſo daß
Sinn und Bedeutung des Worts verloren geht, weil es
ledig=
lich zur Zungenſtütze für Töne herabſinkt, ſo iſt das die
weſent=
lich romaniſche Liebhaberei für Wort= und Ton=Geklingel,
als Teil des typiſchen italieniſchen Buffoſtils. Das ſind die
Vorzüge und Fehler, die Roſſinis Opern immer und auch heute
noch bezeichnen.
Die Friſche und Naivität, die dieſe Muſik atmet, hatte Regie
und Bühnenbild nun garnicht. Hans Strohbach aus Köln,
der mit ihnen gaſtierte, gab eine außerordentlich fleißige,
durch=
dachte Arbeit. Er hat eine Fülle von Einfällen: Viel zu viel!
Sie häufen, überſtürzen ſich, werden angeſetzt und oft ohne
abzulaufen von neuen abgelöſt. Die Bilder werden dadurch
unklar, und machen die ohnehin dünne Handlung ſchwer
verſtänd=
lich. Die farbigen Inſzenierungen vor meiſt dunklen
Hinter=
gründen und vielen Zwiſchenvorhängen ſind ſchwulſtig, die
Koſtüme überladen. Die vorlaut ſich aufdrängende muſikaliſche
Regie iſt übermodelliert; ſie grenzt zuweilen an Ballett. Der
Stil wird durch ein Durcheinander verſchiedenartigſter Elemente
aus Märchen, Exotik, Gegenwart verſtändniserſchwerend
ver=
wirrt. Das ganze Rüſtzeug iſt plump und erdrückt das graziöſe
Werk, das durch das Einerlei des muſikaliſchen Satzbaus
er=
müdet und daher durch manche Streichungen gewinnen würde.
Der unvermittelte Schluß iſt verfehlt, und hat ebenſo wie das
erſte Finale und manche Einzelſzenen keine dramatiſche
Be=
gründung. Alle Charaktere ſind aus dem Naiven ins Groteske
verzerrt. Der Muſtapha zu zappelig, Elvira, als Gegenſatz zur
temperamentvollen Iſabella ſchwerfällig=melancholiſch gedacht, iſt
nervös, Ali eine Karikatur von Corſar, Lindoro als moderner
Dandy wirklich kein Sklave, Taddeo ein Troddel anſtatt Tölpel,
die Chöre aufdringlich und karnevaliſtiſch exerziert. Das
krampf=
haft Geſuchte verdirbt den natürlichen Humor. Unnötiger,
pein=
licher Aufwand für eine feine, kleine Sache. Wie anders hätte
das Schenck von Trapp wohl gemacht!
Muſikaliſch ſtand die Aufführung auf bewundernswerter Höhe.
Sie wurde überlegen und mit begeiſterndem Temperament von
K. M. Zwißler geleitet, der es verſtand, dieſe geniale
Par=
titur zu blühendem, ſprühendem Leben zu erwecken. Aber auch
alle Mitwirkenden zeigten ihren teilweiſe äußerſt kratzigen Rollen
gegenüber eine verblüffende Virtuoſität, und in den vielen
Enſembles hinreißenden muſikantiſchen Schwung.
In der bezaubernd dargeſtellten und geſungenen Iſabella
begrüßten wir die nach ihrem Krankſein erfreulich erholte Käte
Walter, einer Rolle, die alle Seiten ihrer vielſeitigen
Be=
gabung glänzen ließ. Heinrich Kuhn iſt ein ausgezeichneter
Muſtapha, voll Lebendigkeit und Draſtik. Den Lindoro ſpielt
und ſingt Dr. Allmeroth mit gewohnter Gewandtheit und
ſeinen ſchönen ſtimmlichen Mitteln.
Franz Notholt gibt den Ali ſehr luſtig und ſicher,
Eugen Vogt den Taddeo mit der bekannten Begabung für
ſolche Schöpfe. Sanny Heilmann zeigte als Elvira in einer
anſpruchsvollen Rolle mit offenbar gewachſenen Mitteln eine
ſehr beachtenswerte neue Leiſtung. Als Zulima war Martha
Liebel am rechten Platz. Der Chöre und ihres=Chormeiſters
Kaſelitz ſei lobend gedacht. Das Orcheſter ſpielte die
Ouvertüre zündend und begleitete herrlich. Verdienter ſtarker
Erfolg belohnte die ſorgfältige Vorarbeit. Der ſenſationelle
Beifall galt vor allem der ungewöhnlichen Leiſtung aller
Be=
teiligten.
v. H.
N
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
In dankbarer Freude zeigen wir die Geburt eines geſunden
und kräftigen Mädels an.
Heinrich Lohr und Frau
Dorothea, geb. Moldaner.
Todes=Anzeige.
Hiermit die ſchmerzliche Nachricht, daß unſere liebe, gute Großmutter,
Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Darmſtadt, den 15. April 1932
Nieder=Ramſtädterſtr. 20.
Ihre Verlobung zeigen an
Oretel Breitwieser
Karl Hebermehl
Darmstadt, April 1932.
Jamstädterstr. 3
Sandbergstr. 59
geb. Göbel
heute Nacht nach ſchwerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Familien Fiſcher, Göbel und Hill
Darmſtadt, Mainz, Radeberg, Erfurt, den 16. April 1932.
(5846
Lagerhausſtr. 28.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 19. April, 3 Uhr nachmittags
von der Leichenhalle des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Eheleute beter Reitz und Frau Sophie, geb. Schamber,
Weiterſtadt, feiern am 18. April das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldenen!
(5920
Kriegerverein
Darmſtadt.
Am 15. April, morgens 2½410 Uhr
verſchied unerwartet unſere liebe
Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter, Schweſter, Schwägerin und
Tante
Geſtern verſchied, unſer lieber
Kamerad und langjähriges, treues
Ehrenmitglied
Statt beſonderer Anzeige.
Am 15. April 1932 entſchlief ſanft nach kurzem,
mit Geduld ertragenem ſchweren Leiden mein
innigſtgeliebter Mann, unſer treuſorgender Vater,
Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und
Onkel
Theatermaler i. R.
Altveteran von 1866 u. 1870/71.
Die Beerdigung findei am
Mon=
tag, den 18. d. Mts., nachmittags
3 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche
Be=
teiligung.
Der Vorſtand.
6915)
geb. Gärtner
im 77. Lebensjahre.
Die irauernden Hinterbliebenen:
Fam. Philipp Faſſoth, Lorſch
Fam. Ludwig Kuntz
Fam. Joſeph Schnellbacher Bwe.
Fam. Ludwig Schnellbacher,
Hainſtadt
Fam. Georg Schnellbacher
Fam. Anton Schnellbacher.
Darmſtadi, den 17. April 1932.
Die Beerdigung findet am Montag,
nachmittags 3 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Schuhmachermeiſter
im Alter von 71 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marg. Germann, geb. Walter
Kinder und Enkelkinder.
Darmſtadt, Liebfrauenſtr. 40, den 16. April 1932.
Die Beerdigung findet Montag nachmittag ½3 Uhr
auf dem alten Friedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen
Be=
veiſe aufrichtiger Teilnahme,
vielſeitigen Ehrungen, reichen
Kranzipenden und die troſtreichen
Worte am Grabe, bei dem
Heim=
gange unſeres lieben Sohnes
unſeren innigſten Dank.
Familie Uhrig.
Georgenhauſen, den 15. April 1932. (*
Statt Karten.
Freitag Abend entſchlief ſanft nach längerem
Leiden meine geliebte Schweſter, unſere liebe
Tante, Großtante und Schwägerin
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
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Darmſiadt, den 16. April 1932. (5907
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Die Beerdigung findei in aller Stille ſtatt.
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werden nie vergeſſen, was ſie uns geweſen iſti.
Marie Bendemann
geb. Rothe.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 19. April
um 11.30 Uhr von der Kapelle des Friedhofs
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſiatt.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben Vaters, Großvaters und
Schwiegervaters ſagen wir hiermit allen Freunden,
Verwandten und Bekannten unſeren Dank. Wir
danken dem Geſangverein Sängerbund, ſowie dem
Kirchenchor für den Geſang und Kranzniederlegung.
Ganz beſonders danken wir der Krankenſchweſter und
Herrn Pfarrer Werner für die von ſeinem uralten
Stamm her geſchilderten Worte am Grabe.
Im Namen der krauernden Hinterbliebenen:
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Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe au
Teilnahme bei dem Heimgang unſerer lieben
geßlichen Entſchlafenen ſage ich Allen, insh
der Geſchäftsleitung und dem Geſamtperſ=
Fa. Rothſchild meinen innigſten Dank.
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[ ← ][ ][ → ]April 1932
ärmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 107 — Seite 5
Bere
uhof erhält den Nehring=Gedächknis-Preis.
reis” wurde heute, am 16. 4 1932. dem Tag, an dem
Jahren Johanes Nehring den Tod fand, zum erſtenmal
und zwar an den bekannten Segelflieger Günther
*1
m
eiktiu
enſtjubiläum. Herr Oberpoſtſekretär Hermann Scherf.
rut, Klappacherſtraße 34 wohnhaft, begeht am 18. April
riges Dienſtjubiläum.
e 25. Landesverſammlung des Verbandes ev.=kirchlicher
uu teine findet in Darmſtadt heute, den 17. April. nicht,
er Freitagsnummer irrtümlich mitgeteilt, am 27. April
Minge Hceh 17½—321 Uhr. 4 20. Parſifal.
tan 12 April Preiſe 0.80—5.40 Mk. 413 April Keine Vorſtellung. 51 19. April 19½. Ende nach 22 Uhr. Dſt. Volksb. M 65. Vſt.)
Gr. 1—IV. Mignon. Preiee 0.70— 5.60 Mk. Kleines Haus. inu i7 April 19½—22 Uhr, T Gr. 1, 2, 3, 4 u. 5.
Fphigenie. Preiſe 0.60—4 50 Mk. 3. April. Keine Vorſtellung S 19. April 19½—22 Uhr. Außer Miete, Fphigenie.
Preiſe 0.60—4.50 Mk.
s=
S3
1.
ſtHt
ſits
hr!
O
iſiſches Landestheater. Heute abend geht im Großen
hard Wagners Bühnenweihfeſtſpiel „Parſifal”, in
ie muſikaliſche Leitung hat Karl Maria Zwißler; den
ngt: Joachim Sattler; Kundry: Charlotte Maſſenburg
Gurnemanz: Theo Herrmann; Amfortas: Johannes
lingſor: Heinrich Kuhn; „Titurel: Theodor Heydorn.
7.30 Uhr. — Im Kleinen Haus wird das erfolgreiche
der Goethe=Woche „Iphigenie” in der Inſzenierung
D Hartung wiederholt. Die Titelrolle ſpielt Franziska
Oreſt: Emil Lohkamp; Pylades: Franz Kutſchera;
Das: Joſef Keim; Arkas: Karl Heinz Peters.
Zum 90jährigen Zubiläum der Darmſtädter Liedertafel.
Ein Beitrag zur Geſchichte des Darmſtädter Männergeſangs von Oberinſpektor Guſtav Lang=Darmſtadt.
Bildhauer
Adam Autes
ing=Gedächtnispreis des heſſiſchen Staatspräſidenten.
ſoff. Nach der Ausſchreibung der Rhön=
Roſſitten=
t iſt der Preis für denjenigen deutſchen Flieger
be=
er im abgelaufenen Jahre die höchſte anerkannte Höhe
rt mit einem motorloſen Flugzeug erreicht hat.
Ehrenpreis iſt eine ſchöne Arbeit des Darmſtädter
Bild=
dam Antes. Staatspräſident Dr. Adelung beglück=
Groenhoff in einem Schreiben mit herzlichen Worten
neuen Erfolg, den er durch hervorragendes Können
müdliches Streben den zahlreichen Ehrungen der letzten
angereiht habe.
kledigt ſind: Eine Schulſtelle für einen Lehrer an der
hen Volksſchule in Bensheim. Mit der Stelle kann
eines Rektors verbunden werden. Dienſtwohnung nicht
. Mietwohnung kann beſchafft werden; eine Schulſtelle
Lehrer an der katholiſchen Volksſchule in Lampert=
Treis Bensheim. Mit der Stelle kann das Amt eines
verbunden werden. Dienſtwohnung nicht vorhanden,
ung kann heſchafft werden.
mnannt wurde: Am 30. März; der Konrektor an dem
aſium in Darmſtadt. Oberſtudienrat Dr. Hermann
rling, zum Oberſtudiendirektor an der Liebigs=
Ober=
in Darmſtadt, mit Wirkung vom Tage des
Dienſt=
in.
den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 6. April: der
Po=
wachtmeiſter Heinrich Kahl zu Offenbach a. M. auf
uchen, mit Wirkung vom 1. Juni 1932 an.
eiſtliche Abendmuſik in der Stadtkirche. Unſere Leſer
einmal aufmerkſam gemacht auf die heute abend
tattfindende Abendmuſik. Es wirken mit der Heſſ.
eis” (G. Simony) und L. Borngäſſer (Orgel).
tritt iſt frei. Programme werden unentgeltlich aus=
Heſſiſches Landestheater.
Am 28. Mai d. J. begeht der älteſte der Darmſtädter
Männer=
geſangvereine, die Liedertafel, durch ein Jubiläums=
Kon=
zert im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters das Feſt des
90jährigen Beſtehens.
Aus dieſem Anlaß dürfte ein Rückblick über die Entwickelung
des Darmſtädter Männergeſangs mit beſonderer Berückſichtigung
der Geſchichte der Liedertafel Intereſſe beanſpruchen, zumal die
Liedertafel zu den führenden Männerchören unſerer Stadt gehört.
Herr Stadtarchivar Dr. phil. Adolf Müller ſagt in ſeinem
Werk. Aus Darmſtadts Vergangenheit‟ Seite 173, daß zu Beginn
der 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die erſten
Männer=
geſangvereine in unſerer Stadt entſtanden ſind, und daß durch ſie
der Mittelſtand für die Pflege der Muſik gewonnen wurde. Das
erſtere iſt richtig, ſoweit es ſich auf heute noch beſtehende
Männergeſangvereine bezieht. Mit freundlicher Unterſtützung des
Hausarchivs (Herr Direktor Dr. Herrmann), der Heſiſchen
Lan=
desbibliothek (Herr Profeſſor Eſſelborn), des Stadtarchivs (Herr
Dr. Müller) und durch Urkunden aus Privatbeſitz, insbeſondere
durch Aufzeichnungen des Mitbegründers der Liedertafel. Herrn
Oberlehrer Schad, war es mir möglich, die Pflege des
Männer=
geſangs in unſerer Stadt viel früher ſeit 1821, nachzuweiſen. Am
21. Juni 1821 wendet ſich Hofkapellmeiſter Wagner an den
Groß=
herzog mit der Bitte, den Mitgliedern der Hofkapelle die
Mitwir=
kung bei einem hier beſtehenden muſikaliſchen Verein zu
unter=
ſagen Vokalmuſik=Direktor Markwort berichtet in einer
„Dankgabe” von der Gründung eines „Sängervereins”
1821 oder 1822, der als „Liedertafel” ſeit 1824 (
ſtatuten=
mäßig) beſtand. Dieſe Liedertafel” dürfte der erſte
Männer=
geſangverein in unſerer Stadt geweſen ſein. Aus den Statuten
wurde erſehen, daß hohe muſikaliſche Anforderungen an die aktiven
Mitglieder geſtellt wurden. So mußten die Sänger zum Vortrag
eines Sologeſangs fähig und zur Uebernahme einer Solo= oder
Chorſtimme bei mehrſtimmigen Geſängen ſtets bereitwillig ſein.
Daneben wurde auch Inſtrumentalmuſik betrieben. Der Verein
beſtand als geſchloſſene Geſellſchaft. Für Geld durfte er ſich nicht
hören laſſen. Es durfte nur „Gutes” geboten werden. Sehr oft
wurde für gemeinnützige Zwecke und für die Wohltätigkeit durch
Konzerte Geld aufgebracht. Satzungsmäßig ſollten jährlich 22
muſi=
kaliſche Veranſtaltungen ſtattfinden. Der Verein war alſo
muſi=
kaliſch recht produktiv, und ich fand aus ſeinen Verlautbarungen
im Darmſtädter Frag= und Anzeigeblatt (jetzt
Tag=
blatt), daß er den ſatzungsmäßigen Anforderungen auch nachkam.
Im Jahre 1841 wurden die Statuten dem Großherzog zur
Geneh=
migung vorgelegt. Das Miniſterium bezeichnete in ſeinem Bericht,
der ſich für die Genehmigung der Statuten ausſprach, den Zweck
des Vereins als dahingehend, Geſangs= Inſtrumental= und
dekla=
matoriſche Kunſtvorträge bei geſelliger Tafelunterhaltung
auszu=
führen und anzuhören und dabei zugleich den geübteren
muſikali=
ſchen Mitgliedern eine Gelegenheit zum Gewöhnen an öffentlichen
Vortrag von Geſang= und Tonſtücken, den weniger Geübten aber
eine Gelegenheit zur Ausbildung ihrer Talente zu geben. Bei
Einreichung der Statuten beſtand der Vorſtand aus folgenden
Herren: J. Chr. Markwort, Vokalmuſikdirektor, H Wagner,
Kriegs=Regiſtrator, Mickler, Hofſänger, Bernhard, Geh.
Kanzlei=Akzeſſiſt. Ludwig Spamer, Komponiſt, B.
Altful=
diſch, Hofmuſikus, . D. Anton, Stadtorganiſt, 1842 war der
Verein für die damalige Zeit noch recht anſehnlich, beteiligten ſich
doch an einem Sängerausflug nach Oppenheim und Nierſtein 180
Perſonen, die in 10 Leiterwagen. 1 Omnibus und 3 Chaiſen
beför=
dert wurden. 1845 waren 200 paſſive und über 50 aktive
Mitglie=
der verzeichnet. Dann kam eine Kriſenzeit, die am 14. Januar 1856
zur Auflöſung führte. Am 3. März 1856 neu gebildet, konnte ſich
der Verein nur bis Ende 1859 halten, dann fand die endgültige
Auflöſung mit Beſchluß der Generalverſammlung ſtatt, „den
Kaſſe=
vorrat unter die Mitglieder zu verteilen‟. Nach über 38jährigem
Beſtehen hatte ein Verein, der muſikaliſch auf einer hohen Stufe
ſtand, ſein Ende erreicht. Die letzte, die Auflöſung behandelnde
Bekanntmachung des Vorſtandes erfolgte mit Datum vom 13.
Ja=
nuar 1860 in Nr. 2 des Darmſtädter Frag= und Anzeigeblatts vom
14. Januar 1860. Die erwähnten Vorſtandsmitglieder waren mit
ihrem Anhang zu Neugründungen der 40er Jahre übergewechſelt,
ſo gründete der Stadtorganiſt J. D. Anton 1842 den „
Sänger=
kranz”, die heutige „Liedertafel”. In den 30er Jahren
be=
ſtand weiter ein „Deutſcher Liederkranz”, der zuerſt 1833
nach=
weisbar iſt. Er durfte nur 28 aktive Mitglieder haben, erweiterte
dieſe Zahl im April 1842 um weitere 20 auf 48, ſcheint aber noch
im gleichen Jahr eingegangen zu ſein. Sein Unterrichtslokal war vorſchlägt, der Liedertafel aus Anlaß des 50 Stiftungsfeſtes die
die „Poſt” in der Spitalſtraße. Das Jahr 1842 war dann das LSilberne Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft”
Gründungsjahr des „Sängerkranzes” (heute Liedertafel), zu verleihen, was Großherzog Ernſt Ludwig (Ehrenmitglied der
der nach einer Vorverſammlung am 17. Februar 1842 am 3. März
1842 gegründet wurde und ſeine erſte Singprobe am Montag, den
21. März 1842, im Schullokale der erſten Stadtknabenfreiſchule im
alten Pädagoggebäude hielt. Es folgte dann die Gründung des
Mozart=Vereins am 30. Januar 1843, deſſen erſter
Vor=
ſitzender Kammerſänger Hähnle war. Nach „Gutenberg‟ Nr. 16
vom 28. Januar 1843, ging ſeine Tendenz dahin, die Pflege des
vierſtimmigen Männergeſangs zu fördern, ohne jedoch
Inſtrumen=
tal= oder andere muſikaliſche Vorträge auszuſchließen, ferner durch
Geſang auf Anknüpfung, Belebung und Veredlung
freundſchaft=
licher und geſelliger Verhältniſſe hinzuwirken. Sein erſter
Diri=
gent war Chordirektor Neukäufler. Am 5. April 1843 fand
ſchließlich die Gründung der „Darmſtädter Harmonie‟
(heute ebenfalls Liedertafel) ſtatt. Hier übernahm den Vorſitz
zuerſt Herr Schlapp (Inhaber der heute noch beſtehenden
Buch=
handlung), erſter Dirigent war der Komponiſt und Klavierlehrer
Ludwig Spamer. Dieſer war auch eines der
Vorſtandsmitglie=
der der zuerſt erwähnten Liedertafel, ſo daß eine
Zuſammenwir=
kung der alten Liedertafel mit Sängerkranz und Harmonie bei
Wohlfahrts= und ſonſtigen Konzerten, die immer wieder
anzutref=
fen iſt, ihre Erklärung findet.
Ich behandele nunmehr die Entwicklung der beiden
Männergeſang=
vereine „Sängerkranz” und „Harmonie”, die ſich ſpäter
zuſammen=
ſchloſſen und als „Darmſtädter Liedertafele. V.” heute im
Muſikleben unſerer Stadt einen geachteten Namen haben. Zunächſt
zum Sängerkranz, der älteſten heute noch (als
Lieder=
tafel) beſtehenden Gründung eines
Männerge=
ſangvereins in Darmſtadt. Am 9. Februar 1842 erſchien
in Nr. 17 des „Heſſiſchen Hausfreund” ein Aufruf zur Gründung
eines Vereins zur Pflege des vierſtimmigen Männergeſangs. Am
17. Februar 1842 fand die erſte Verſammlung im Schröderſchen
Lokale am Neckartore ſtatt und ebendaſelbſt am 3. März 1842 die
Gründung. Er wurde „Sängerkranz” benannt. Eine ſeiner erſten
Handlungen war der Wohltätigkeit gewidmet. So ſtiftete er im
Mai 1842 für die Abgebrannten in Niedereiſenhauſen 36 fl. 12 kr.
Am 31. Januar 1843 wurde im „Gutenberg” berichtet, daß der
Verein über 100 Mitglieder zählt und ſich unter der Stabführung
des Stadtorganiſten J. D. Anton auf dem Gebiete des
Kirchen=
geſangs und der Pflege volkstümlicher Lieder erſtaunlich ent=
wickelte. Am 1. Juli 1843 gab er unter Mitwirkung der Hofkapelle
und mehrerer namhafter Künſtler in der „Traube” ein Konzert
zum Beſten der Kleinkinderſchule. Ueber die Leiſtung des Chores
äußert ſich in warmen Worten der Kunſtfreund und Kritiker C.
Merck: Das Konzert fand ſo großen Anklang, daß nach einem
Aufruf führender Perſönlichkeiten unſerer Stadt am 9. September
1843 im Orangeriehaus in Beſſungen ein weiteres zum Beſten
einiger vom Unglück ſchwer heimgeſuchter Familien und
nament=
lich auch für die durch Brand ſchwer heimgeſuchte Gemeinde
Bromskirchen folgte. Herrn C. Mercks häufiger
Berichterſtat=
tung iſt es zu danken, daß die ſpäteren Konzerte und ihr Verlauf
bekannt blieben. So ſchrieb er u. a. am 25. Oktober 1844 im
„Heſſiſchen Hausfreund”, daß Herr Geheimer Staatsrat Jaup
die Bürger Darmſtadts, welche dieſen Sängerkranz bilden, in
be=
geiſterten Worten gefeiert hat, und daß Herr C. A. Mangold
Direktor dieſes um die muſikaliſche Bildung Darmſtadts ſo
ver=
dienten Vereins ſei. Am 17. Mai 1847 wird wieder über ein
ſol=
ches Konzert zur Unterſtützung hieſiger Armen unter Leitung des
Dirigenten, Herrn Geſanglehrer Watzinger, berichtet. Die
Konzerte fanden regelmäßig in der „Traube”, die ſonſtigen
Ver=
ſammlungen im „großen Rathhausſaale” ſtatt. In der
General=
verſammlung vom 7. Januar 1855 wurde dann die Verſchmelzung
mit dem 1843 gegründeten Geſangverein „Harmonie”
be=
ſchloſſen.
Ueber dieſe „Harmonie” berichtet wiederum Herr C.
Merck, daß ſie unter muſikaliſcher Leitung des durch ſeine
ge=
haltvollen Kompoſitionen rühmlichſt bekannten Muſiklehrers,
Herrn 2. Spamer, ſchon am 22. Juli 1843 die erſten Proben
ihres Geſangstalents öffentlich abgelegt und rühmlichſt beſtanden
habe. In einem weiteren Konzertbericht vom 24. November 1843
wurde Herr Gaſthalter Schröder als Präſident erwähnt und
über die gleichzeitige Einweihung und Enthüllung einer
wunder=
baren geſtickten Fahne berichtet. Am 19. Februar 1847 wurde
wiederum eine Fahne, dieſes Mal von Frauen und Jungfrauen
des Vereins geſtickt und von Herrn Hofmaler Lucas entworfen,
(noch vorhanden), geweiht. Es geſchah anläßlich eines
Sänger=
feſtes, das die Harmonie” gemeinſam mit den Geſangvereinen
„Polyhymnia” Offenbach a. M. und „Liederkranz” Michelſtadt in
Lindenfels i. O. veranſtaltete. Im Jahre 1849 war als Direktor
(Dirigent) Herr Mickler verzeichnet. Ein am 9. September
1851 zum Beſten der Waſſerbeſchädigten in Heſſen veranſtaltetes
Konzert erzielte einen Reinertrag von 192 fl. (Gulden). Die
Ver=
ſchmelzung mit dem „Sängerkranz” wurde in der
Generalverſamm=
lung vom 7. Januar 1855 beſchloſſen.
Ueber die Vereinigung ſchrieb die „Darmſtädter
Zei=
tung” in ihrer Nummer 44 vom 13. Februar 1855, daß zur
Ver=
meidung der Zerſplitterung der Kräfte mit dem Zweck, Tüchtiges
zu leiſten, ſich die beiden Vereine brüderlich die Hand gereicht
haben und unter dem Präſidium der Herren J. J. Diefenbach
und Schröder und der muſikaliſchen Leitung des Herrn
Kon=
zertmeiſters A. Müller unter dem Namen „Harmoniſcher
Sängerkranz” künftig fortbeſtehen werden. Das
Vereinigungs=
feſt habe in der „Traube” ſtattgefunden. Der Sinn der Vereinigung
ſei in Tönen (komp. von A. Müller) geſungen worden. Die Worte
des Motivs ſind angegeben: „Harmoniſcher werden Freunde
ver=
bunden, Schmücket der Sänger mit Tönen den Kranz. Zwietracht,
ſie ſei unſerem Kreiſe entſchwunden, Eintracht umſchlinge uns
innig und ganz.” Was die vorher getrennt marſchierten Vereine
im Intereſſe Notleidender getan, erfüllten ſie auch vereinigt. Das
Darmſtädter Frag= und Anzeigeblatt berichtet unterm 18. Juli
1857, daß der Notruf für die entlaſſenen ſchwerbedrängten
Schles=
wig=Holſteiniſchen Beamten auch in unſerer Stadt lebhafte
Teil=
nahme gefunden habe, und ſich der Harmoniſche
Sängee=
kranz und der Mozart=Verein zur Abhaltung eines
Kon=
zertes zugunſten dieſer Unglücklichen vereinigt haben. In dem
Zu=
ſammenhang ſei auch gemeinſchaftlicher Arbeit des Harmoniſchen
Sängerkranzes mit der „Darmſtädter Turngemeinde‟
gedacht, über die das Darmſtädter Frag= und Anzeigeblatt am 20.
Dezember 1862 berichtet. Mit dem Mozart=Verein und dem
Muſik=
verein für Dilettanten fand ich häufig die Berichterſtattung einer
einträchtigen Zuſammenarbeit.
Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 10. Januar 1864
wurde der Name in „Darmſtädter Liedertafel”
umge=
ändert, der ſich bis heute erhalten hat. Wie ſehr ſich der Verein
verdient gemacht hat, geht aus einem Bericht des Staatsminiſters
Finger vom 19. Mai 1892 hervor, in dem er dem Großherzog
Liedertafel) am 21. Mai 1892 genehmigte, Präſident war zu der
Zeit Seilermeiſter H. Linck (ſeit 1891) und ſeit 1879 Mitglied,
Dirigent Kammermuſiker Oelsner (ſeit 1890). Aus den
Mini=
ſterialakten geht noch hervor, daß Hoftapezier Georg Netz von
1880 bis 1891 Präſident der „Liedertafel” war und alsdann zum
Ehrenpräſidenten ernannt worden iſt. Von den Gründern der
Liedertafel war beim 50jährigen Stiftungsfeſt noch Oberlehrer
Schad (geb. 6. 8. 1817), der auch die Feſtſchrift verfaßte, am
Le=
ben. Beim 50. Stiftungsfeſt zählte die Liedertafel 62 Sänger und
148 unterſtützende Mitglieder. Die Betätigung der Darmſtädter
Liedertafel liegt auf dem Gebiet der Vokalmuſik. Bekannt ſind
ihre Volksliederkonzerte, in denen ſie das Volkslied durch die
Jahr=
hunderte wieder hervorholte und pflegte. Danehen befaßte ſie
ſich aber auch mit Zeitgenoſſen. Manchem jungen Künſtler verhalf
ſie in ihren Konzerten zur Uraufführung ſeiner Werke. Auch das
diesjährige Konzert wird wieder eine Uraufführung bringen. Ein
Darmſtädter Komponiſt, Herr Bernd Zeh, der ein Werk, das
den 30jährigen Krieg behandelt, der Liedertafel gewidmet hat,
wird im erſten Teil des Konzertes herausgeſtellt. Neuerdings hat
die Liedertafel auch die Pflege des Frauengeſangs aufgenommen.
Der ſeit zwei Jahren beſtehende Frauenchor (80 Sängerinnen)
wird im 2. Teil des Konzerts erſtmals öffentlich auftreten. Die
Liedertafel von heute zählt rund 400 Mitglieder. Sie gehört dem
deutſchen und dem heſſiſchen Sängerbund ſowie dem Gau
Darm=
ſtadt des letzteren als Mitglied an. Sie verfügt über ein eigenes
Vereinsorgan „Echo der Liedertafel”, das alle weſentlichen
Vor=
gänge auf dem Gebiete des Männergeſangs regiſtriert, und pflegt
ſeit Jahren einen Zeitungsaustauſch mit 54 der bedeutendſten
deutſchen Chöre des In= und Auslandes. Durch Eintragung in
das Vereinsregiſter des Amtsgerichts Darmſtadt hat ſie die
Rechts=
fähigkeit erlangt. Die geſellſchaftliche und muſikaliſche Führung
während des 90jährigen Beſtehens hatten folgende Herren
über=
nommen:
2) Als Präſidenten: Buchhändler H L Schlapp,
Rent=
ner J. J. Diefenbach. Gaſthalter Friedrich Schröder,
Privatier Friedrich Kröh. Hoftapezier Georg Netz,
Seiler=
meiſter H. Linck Schuhmachermeiſter Karl Hennemany,
Schreinermeiſter F. W. Hofmann Rentner Wilh.
Lehr=
bach, 1900—1921 (heute Ehrenvorſitzender), Bäckermeiſter
UNCHENT
Seit und Urlaub
ſchafft ein
Handarbeits=
Sroßbetrieb.
Ottn diopionfiii daf ſührang
Sonntag, den 17. April, vormittags 11 Uhr: Union=Theater, Darmſtadt, Rheinſtraße 4
74
jedag auf Gratis=Arlaub
Mit der
Dieſer Tonfilm behandelt in außerordentlich ſpannender Weiſe das Problem: Menſch oder Maſchine!?
Fedag A. G. (Feriengemeinſchaft Deutſcher Arbeitnehmer München.)
Wilh. Mitze (1921—1931, heute Ehrenmitglied),
Stadtober=
inſpektor Guſtav Lang (ſeit 1932).
B AlsDirigenten: Stadtorganiſt J. D. Anton,
Geſangs=
lehrer und Tongelehrter C. A. Mangold, Muſiklehrer L.
Spamer, Hofopernſänger Watzinger, Geſangslehrer
Mickler, Stadtkantor Chriſtian Völſing, Konzertmeiſter
A. Müller, Kammermuſiker Bruno Oelsner,
Hof=
muſiker Köpler, Hofmuſiker Sturmfels
Hofchordirek=
tor Wilh. Knörzer, Kammermuſiker Adolf Kugler,
Hof=
kapellmeiſter Kittel (heute Profeſſor in Bayreuth),
Hof=
kapellmeiſter Erich Kleiber (heute Generalmuſikdirektor
in Berlin), Kammermuſiker Adam, Komponiſt und
Chor=
meiſter Karl Grim (ſeit 1919).
Zum Darmſtädter Frühjahrs=Pferdemarkk.
Der große traditionelle Darmſtädter Frühjahrs=Pferde= und
Fohlenmarkt findet morgen Montag, den 18. April, auf
dem Pferdemarktplatz, Holzhofallee ſtatt. Die Veranſtaltung
er=
freut ſich in Stadt und Land, insbeſondere in den ländlichen
Krei=
ſen der Provinz Starkenburg, größter Beliebtheit und eines
regel=
mäßig guten Beſuches.
Wie alljährlich iſt auch der diesjährige Markt mit einer
Lot=
terie verbunden, und zwar erſtmalig als gemeinſame Mainzer
und Darmſtädter Pferdemarkt=Lotterie, die bei nur 25 000 Loſen
925 Gewinne ausſpielt, darunter als Hauptgewinn ein Geſpann
Pferde und weitere ſechs Pferdegewinne. Der Loſeverkauf hat
be=
reits lebhafte Nachfrage gezeigt, und ſind die Loſe in den
ein=
ſchlägigen Geſchäften Darmſtadts jederzeit zu haben.
Mit großem Intereſſe wird auch die Prämiierung der
Zuchtpferde aufgenommen, die um 9 Uhr, ihren Anfang
nimmt. Die Anmeldungen für die Prämiierung, bei der die beſten
dreijährigen und zweijährigen Tiere der heſſiſchen Zucht,
insbe=
ſondere aus dem Ried und dem Odenwaldgebiet, in friedlichen
Wettkampf treten, ſind ſehr zahlreich eingegangen. Nach
Mittei=
lung der Landwirtſchafts=Kammer ſind in dieſem Jahre ſogar 12
Tiere mehr angemeldet worden als im Vorjahre. Am ſtärkſten iſt
die Beteiligung in der Klaſſe: Zweijähriges Warmblut (
Olden=
burger Typ), wo allein 18 Tiere gemeldet wurden. — Von 9—12
Uhr findet auf dem Pferdemarktplatz Konzert ſtatt unter
Lei=
tung des Herrn Obermuſikmeiſters a. D. Rühlemann.
— Muſikaliſche Abendfeier in der Stadtmiſſion. Auf die am
heutigen Sonntag abend im großen Saale der Stadtmiſſion,
Mühlſtraße 24, ſtattfindende muſikaliſche Abendfeier
wird noch einmal empfehlend hingewieſen. Die
Stadtmiſſions=
chöre werden mit dem neu gegründeten Streichquartett eine
Reihe von wertvollen muſikaliſchen Darbietungen zum Vortrag
bringen. Im Mittelpunkt der Darbietungen ſteht eine bibliſche
Anſprache. Der Eintritt zu dieſer Veranſtaltung iſt frei und
jedermann wird herzlich dazu eingeladen.
* Ein mechaniſcher Webſtuhl in vollem Betrieb iſt zurzeit in
einem Schaufenſter der Firma W. Deuſter am Markt zu ſehen.
Viele haben ſicher noch keine Gelegenheit gehabt, ſich über das
maſchinelle Entſtehen unſerer Kleiderſtoffe zu informieren. Hier
wird der wichtigſte Faktor, der Webſtuhl, vorgeführt, wie
uner=
müdlich die Spule von Seite zu Seite raſt, und wie eine
ſinn=
volle Konſtruktion Faden an Faden reiht, zuſammenfügt und
in=
einanderwebt, um ſo einen guten feſten Stoff entſtehen zu laſſen.
Gewiß iſt dieſe Maſchine nur ein kleiner Beſtandteil und der
Vorgang nur ein Bruchteil aus dem überaus komplizierten
Tuch=
webeprozeß. Aber immerhin iſt die ausgeſtellte Maſchine,
wie eingangs erwähnt, eine der wichtigſten, ſie findet daher auch
lebhaftes Intereſſe der Paſſanten. In einem anderen Fenſter
wird die Gute der gewebten Stoffe durch eine kleine „
Reiß=
maſchine” gezeigt, die durch einen 70 Kilogramm ſchweren
Ge=
wichtſtein, an einem Stoffteil befeſtigt, deſſen Zähigkeit beweiſt.
Eine weitere ſogenannte „Abreibemaſchine”, die ebenfalls
aus=
geſtellt iſt, dient dazu, die Reibungswiderſtandsfähigkeit der
Stoffe zu prüfen und nachzuweiſen.
Erna Mann hat nach beſtandenen Abgangs= ſowie den
ſtagtlichen Prüfungen für Klavier und Gehörbildung an der
Akademiſchen Hochſchule für Muſik in Berlin, ſich hier als
Kla=
vierpädagogin niedergelaſſen. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
Volkshochſchule. Unſere Mitglieder erhalten zur „
Iphi=
genie”=Aufführung am Dienstag, im Kleinen Haus des
Lan=
destheaters, ermäßigte Karten in unſerer Geſchäftsſtelle.
Evang. Martinsgemeinde. Am Montag, dem 18. April,
iſt ein Gemeindeabend im Martinsſtift, bei dem Herr
Landes=
kirchenrat D. Waitz über „Goethes Menſchentum” ſprechen wird.
Dazu wird Frau Lehrer Knöpp Goetheſche Gedichte rezitieren.
Der Eintritt iſt frei. Die Gemeinde iſt zu der Veranſtaltung
herzlich eingeladen.
Das deutſche Memelland, ein Gebiet, das um ſeines
Deutſchtums willen wohl wie kein anderes Fleckchen deutſcher
Erde ſeit Beginn des Krieges bis heute an Sorge, banger
Un=
gewißheit und materiellem Elend ſo viel auszuſtehen gehabt hat,
ſteht ſeit Wochen im Mittelpunkt der außenpolitiſchen
Erörterun=
gen. Der Himmel, der die langen Jahre hindurch für jenes Land
ſo trübe und troſtlos war, hat ſich ſeit einiger Zeit noch mehr zu
verfinſtern begonnen. Verſailles” hat es aus dem Verbande des
Deutſchen Reiches gelöſt. Angeblich autonom, tatſächlich
verge=
waltigt, kämpft es um ſein Deutſchtum einen verzweifelten
Kampf. Das Problem will aber nicht für ſich allein geſehen ſein,
ſondern hineingeſtellt in den großen Rahmen des gewaltigen
Kampfes um Oſtpreußen, den deutſchen Oſten und damit die
deutſche Zukunft überhaupt. Jeder Deutſche muß Aufklärung
über dieſe Zuſammenhänge ſuchen. Der Deutſche Oſtbund hat es
übernommen, die hieſige Bevölkerung darüber aufzuklären und
fordert unterſchiedslos jedermann auf, gleichzeitig zum Proteſt
gegen die von Litauen geübte Vergewaltigung, am Sonntag,
abend 8 Uhr an einer öffentlichen Veranſtaltung im „Fürſtenſaal”
teilzunehmen. Der Eintritt iſt frei! Am gleichen Abend ſpricht
noch Dipl.=Ing. Fricke=Frankfurt a. M. über „Danzig und die
Marienburg”, jene eigenartig wundervolle deutſche Stadt und
jenes ſchönſte Schloß in deutſchen Landen, unter Vorführung
zahl=
reicher prachtvoller Lichtbilder.
— 10. Akademiekonzert. Lubka Koleſſa, die Soliſtin
des am 21. d. M., 17 und 20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau
ſtatt=
findenden 10. Akademiekonzerts, machte ſchon vor Jahren als
aufſehenerregende Chopininterpretin von ſich reden. Die
Künſt=
lerin ſpielt hier das ſelten gehörte 2. Konzert in F=Moll von
Chopin. Der Inſtrumental=Verein (Orcheſter der Städt.
Akade=
mie für Tonkunſt) bringt unter Leitung des Städt.
Muſikdirek=
tors Profeſſor Wilhelm Schmitt als Erſtaufführung die
ent=
zückende Orcheſterſuite „Die Flöte von Sansſouci” von Paul
Graener, ſowie Griegs ſymphoniſche Tänze für Orcheſter. Karten
im Sekretariat der Städt. Aademie für Tonkunſt,
Eliſabethen=
ſtraße 36. Tel. 3500 (Stadtverwaltung).
— Promenaden=Konzert. Sonntag, den 17. April,
vormit=
tags von 11.30—12.30 Uhr, ſpielt das Stadtorcheſter unter
Lei=
tung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp bei günſtiger Witterung
am Woogsplatz nach folgendem Programm: 1. Eine feſte Burg
iſt unſer Gott: 2. Ouvertüre zur Oper „Maxtha” von Flotow;
3. Traum=Walzer aus der Operette „Der Feldprediger”, von
Millöcker: 4. „O Jugend, wie biſt du ſo ſchön”, Lied von Abt;
5. Fantaſie aus der Oper „Rigoletto” von Verdi; 6. Nibelungen=
Marſch von Sonntag.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten
Oeffentliche Mieterkundgebung.
Unter dem Vorſitz des Herrn Laufer fand geſtern abend,
anläßlich des Heſſiſchen Landesmietertages im Reſtaurant „Zur
Krone” eine öffentliche Mieterverſammlung ſtatt, die vom
Mie=
terverein, e. V., einberufen wurde. Nachdem der 1. Vorſitzende in
ſeiner Eröffnungsanſprache auf die Bedeutung des Abends
hin=
gewieſen hatte, begrüßte er die Anweſenden, namentlich den
Ver=
treter der Stadtverwaltung und des Wohnungsamts. Amtmann
Dorn, den Leiter der Inſtandſetzungskommiſſion der Stadt,
Amt=
mann Werner, und den Referenten und forderte einen feſten,
engen Zuſammenſchluß in der Mieterorganiſation.
Der Vorſitzende des Heſſiſchen Landesverbands der
Mieter=
vereine Herr Wolf=Mainz hatte das Referat übernommen. Er
ſprach über das Thema „Mieterſchaft und
Notverord=
nung‟ Er trat für ein ſoziales Mietrecht ein und führte u. a.
aus, daß alljährlich eine Mietertagung ſtattfinde, auf der
mieter=
politiſche Fragen behandelt würden. Er freue ſich, daß auf dem
12. Heſſiſchen Landesmietertag, der heute in
Darm=
ſtadt ſtattfinde, eine ſo große Zahl Mieter erſchienen ſei. Die
politiſche Neutralität des Mietervereins ermögliche es, die
Inter=
eſſen aller Mieter nach jeder Richtung energiſch zu vertreten.
In=
folge der wirtſchaftlichen Not ſtänden noch viele Mieter abſeits,
viele hätten auch noch keine genügende Kenntnis von dem
Mie=
terſchutzverein, der aber keineswegs allein den Zweck habe, die
Mieter vor den Gerichtsſchranken wegen der Miethöhe zu
ver=
treten. Er müſſe auch in dieſem Zuſammenhang betonen, daß der
Hausbeſitzer keineswegs Vorgeſetzter des Mieters ſei. Der
Mie=
terverein wolle aus einem Deutſchland der Mietskaſernen ein
Deutſchland der Eigenheime machen, oder, ſo lange man das nicht
könne, doch wenigſtens ein Deutſchland ſchaffen, in dem man frei
von Willkür in ſeiner Wohnung leben könne. In gewiſſem Sinne
ſei es ja bedauerlich, daß die Mieter nicht parteiiſch organiſiert
ſeien, denn es zeige ſich, daß die Partei der Hausbeſitzer, die in
der Wirtſchaftspartei zuſammengeſchloſſen ſeien, im Reich das
Zünglein an der Wage darſtelle. Die 2. Notverordnung habe
da=
her den Mietern einige unangenehme Ueberraſchungen gebracht.
Redner nahm dann zu der Hauszinsſteuer Stellung. Der
Haus=
beſitzer habe beiſpielsweiſe u. a. gegen die Mieterſchutzgeſetze, gegen
Hauszinsſteuer, gegen jede ſteuerliche Belaſtung des Hausbeſitzes
Sturm gelaufen. Die Mietervereine, die Landesverbände und der
Bund deutſcher Mietervereine ſei energiſch für Mieterſchutz
ein=
getreten er habe auf ſeine Rechte als Mieter in einer
Denk=
ſchrift hingewieſen, die einen Entwurf zu einer Geſetzesvorlage
zum Schutze des Mieters darſtellte.
Nach Zeichnung der politiſchen und wirtſchaftlichen Wirren im
Sommer 1931, in der auch die Wirtſchaftspartei keine ſchöne Rolle
geſpielt habe, kam der Referent auf die Notverordnung vom
8. Dezember 1931 zu ſprechen, die allerhand Intereſſantes für die
Mieter brachte. Die Miete ſei keineswegs in dem Ausmaße
ge=
ſenkt worden, wie die Löhne und Gehälter 1927 ſei ein 20proz.
Mietaufſchlag erfolgt, aber eine entſprechende Senkung habe man
jetzt nicht vorgenommen. Die Tendenz, die dahin gehe, die
Mie=
ter nicht ſoweit zu berückſichtigen, wie es dieſen zuſtehe, habe den
Traum der Verwirklichung des § 153 der Reichsverfaſſung, jedem
Deutſchen ſein eigenes Heim zu ſchaffen, beſeitigt, das
Wohnungs=
elend ſei verewigt, und wenn der Mieterſchutz falle, ſtehe der
Mie=
ter rechtlos in Deutſchland. Daß es ſoweit gekommen ſei, ſei
Mit=
ſchuld der Mieter, die nicht ſtark genug organiſiert ſeien. Die
Mieter müßten ſolidariſch handeln. Die Abwehr müſſe dahin
gehen, ſich von dem Druck der Hausbeſitzer zu befreien. Zu
die=
ſem Zweck ſeien konkrete Vorſchläge gemacht worden, die z. B
dahin gehen, zur Belebung der Wirtſchaft und zugleich zur
Schaf=
fung neuer geſunder Wohnungen, Ankurbelung der Bauwirtſchaft
durch den Bau von Kleinwohnungen, von Wohnungen von
Kin=
derreichen, weiter Verwendungspflicht für die
Wohnungsunter=
haltungsgelder. Man verlange ferner Zurverfügungſtellung von
Geldern für Wohnungsbau eine Kapitalfluchtſteuer für
derer, die dann für den Wohnungsbau zur
Verfügun=
werde uſw. Gegen die ab 1. April 1933 vorgeſehene
rechtung müſſe angekämpft werden. Die Vertreter (z B
bei Gericht) der Mieter müßten in der ſeitherigen For
fungieren. Der Ernſt der Situation müſſe voll erkannt
geſchloſſene Sinn, das einheitliche Ganze der Mieterorg
unbeſchadet aller Parteien, beibehalten werden. Der
ſchluß, die Organiſation ſei zu feſtigen und zu ſtärken
fordere er jeden Mieter auf, Mitglied im Mieterſchutz
werden.
Der Vorſitzende Laufer dankte dem Referenten für
führungen, der die Entwicklung der Verhältniſſe auf
nungsmarkt und die Lage der Mieterſchaft ſo anſchauli
dert habe. Die Wünſche der Mieter wurden in einer
reichen
Entſchließung
71
4i
Tie
zuſammengefaßt, die den zuſtändigen Behörden zugelei
In dieſer Entſchließung heißt es u. a.: Die anläßlich
ſchen Mietertages in Darmſtadt zahlreich verſammelte
ſchaft iſt entrüſtet über die ſich ſchon jetzt zeigenden A.
gen der Notverordnungen. Es wird in der Entſchlie
fordert, daß die den Mietern durch die 4. Notverord
währte, Mietſenkung für die ärmſten Teile der
ſchaft nicht wieder aufgehoben wird; daß Mittel
Gewährung von Mietzuſchüſſen an bedürftige M
mindeſtens der bisherigen Höhe bereitgeſtellt werden,
wird die Aufhebung der im 2. Teil, Kapitel 1, 8 1de.
verordnung veröffentlichten Senkung der Hauszinsſteue
dert und gerechte Erfaſſung der Inflationsgewinne des
beſitzes in der Hauszinsſteuer und Verwendung der
ſteuer für die Arbeitsbeſchaffung zur Förderung einer
Wohnungswirtſchaft verlangt.
Die im Kapitel II verordnete Mietenſenkung ſei v.
ungenügend und entſpreche in keiner Weiſe den durch die
denen Notverordnungen veranlaßten Lohn= und Gehal
gen und den ebenfalls durch die Notverordnungen herbei,
Senkungen der Unterſtützungsſätze. „Gefordert wird in
ſchließung weitere Senkung der Mieten und Beſeitigu
Sonderzuſchläge zur Miete, ſchärferer Druck auf die Wirt
Preisſenkung, alle Pachtverhältniſſe, ſoweit ſie nicht 1
ſchaftlich oder gärtneriſch benützte Grundſtücke umfaſſen, d
terſchutzgeſetz zu unterſtellen und die für
Mietwohnunge=
den Mietſenkungen auch für die ſogenannten Pachtve
über gewerbliche Räume anzuordnen, Mieterſchutz für all
und Gewerberäume in einem ſozialen Mietrecht, und
Verwirklichung dieſes die Aufhebung der Beſtimmung i
pitel. Artikel 1, wonach gewerbliche Räume, wenn ſie ni
einer Wohnung bilden oder wegen ihres wirtſchaftlie
ſammenhangs mit Wohnräumen zugleich vermietet ſind.
Mieterſchutzgeſetzen herausgenommen werden, und insl
die baldige Beſchaffung eines ſozialen Mietrechts, ent
dem Vorſchlag des Bundes Deutſcher Mieterſchutzvereir
Sitz Dresden, weiter zur Hebung der Arbeitsloſigkeit
des Wohnungsbaues für Minderbemittelte, und um den
von Altwohnungen aufzuhalten, daß die Hausbeſitzer ve
werden, die in der Miete enthaltenen Beträge für Inſta
gen auch für dieſen Zweck zu verwenden und den Mie
Kontrollrecht hierüber einzuräumen; bei Nichterfüllung de
raturpflicht Einführung von entſprechenden Strafbeſtim
Die Entſchließung wurde einſtimmig von der Verſe
angenommen. Mit der nochmaligen eindringlichen Mahn
Kulturaufgaben der Mieter zu erkennen und ſich eng in
ganiſation zuſammenzuſchließen, ſchloß mit Worten des
der Vorſitzende die Kundgebung.
Die Anthropoſophiſche Arbeitsgemeinſchaft in Darmſtadt
lädt für Dienstag, den 19 April, abends, zu einem öffentlichen
Vortrag in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums ein. Frau
Dr. Maria Dedo aus Breslau wird im Sinne der
Geiſtes=
wiſſenſchaft Rudolf Steiners über das Thema „Weſen und
Menſchheitsaufgabe des deutſchen Volkes”
ſprechen. Wir glauben, die Verfaſſerin von „Graf Balduin und
ſeine Tochter” (Erzählung aus Alt=Flandern), „Johannes Tauler
und der Gottesfreund” „Gert Birnbaum, eine Kunde aus dem
14. Jahrhundert” ſei dazu auch darum berufen, weil ſie das
Or=
gan beſitzt, verſteckte Kriſen der Volksſeele wahrzunehmen, wenn
dieſe eine Zeitenwende erlebt, und weil ſich ihr das Schickſal der
Menſchen enträtſelt, die ſie mit dem Blick des Dichters darin
er=
ſchaut. — Siehe die Anzeige im heutigen Blatt.
Morgen Städt. Saalbau der bedeutende
Hellseher Hanussen 5oz1
Karten Chr. Arnold u. an der Abendkasse.
— Städt. Saalbau. Es ſei hiermit nochmals auf den am
Montag, den 18. d. M., ſtattfindenden Vortrag des Graphologen
und Hellſehers Erik Jan Hanuſſen hingewieſen. Karten bei
Chriſtian Arnold am Weißen Turm und an der Abendkaſſe.
— Poſaunenchor der evang. Martinsgemeinde. Am
Sonn=
tag, dem 17. April, abends, veranſtaltet der Poſaunenchor der
evang. Martinsgemeinde im Gemeindehaus der
Martins=
gemeinde, Liebfrauenſtraße 6, einen Familienabend. Neben
muſi=
kaliſchen und geſanglichen Darbietungen bildet den Höhepunkt
des Abends ein Theaterſtück „Ohne Gott”, welches zur
Auffüh=
rung kommt.
— Kraftfahrlinie Darmſtadt—Jugenheim. Der Kraftverkehrs=
Verein Bergſtraße wendet ſich heute mit einer Antwort auf die
Bekanntmachung der Oberpoſtdirektion Darmſtadt an die Bevölk= von Darmſtadt und Umgebung. (Siehe Anzeige.)
Kaufe Bein Los
zum Darmstädter Pferdemarkt.
5884)
Hauptgewinn: 2 Pferde
weltere Pferde u. viele Geldgewinne
— Keine Baumfällungen in den Straßen der Stadt.
Trotz=
dem wir bereits einmal auf Grund amtlicher Informationen
feſt=
geſtellt haben, daß nicht die Abſicht beſteht, an dem Baumbeſtand
der Straßen Darmſtadts irgend etwas zu ändern, mehren ſich die
Zuſchriften, in denen Befürchtungen dieſer Art ausgeſprochen
werden. Wir ſtellen demgegenüber feſt, daß ſowohl das Städtiſche
Tiefbauamt wie das Städtiſche Hochbauamt und die
Stadtgärt=
nerei uns auf das beſtimmteſte verſichern, daß keinerlei Abſicht
beſteht irgendwelche Baumbeſtände in den Straßen der Stadt
zu fällen.
* „Im ſchwarzen Röß!”
Es war einmal ein Schwankdichter, der ſchrieb ein
„Im Weißen Röß!”. Und verdiente viel Geld damit.
nach —zigtauſend Aufführungen das „Weiße Röß!” tot u
ein anderer „Dichter” und machte aus dem toten weiße
ein ſehr lebendiges weißes Revue=Rößl. Und auch dieſe
Rößl machte viel Geld. Trotz der mieſen Zeiten. Und r
kam ein kluger Filmmann und machte einen Tonfilm e
weißen Röß!! Und macht auch damit viel Geld. —
Ideen, die nicht tot zu kriegen ſind. Trotz allen Bemi
So kam endlich ein ganz Schlauer, nämlich Karl Fark
parodierte das „Weiße Rößl”, mit einem „Schw
Rößil” Und — ob auch dieſes viel Geld macht, iſt n.
bekannt. Aber ſicher iſt, daß es Laune macht. Nämlie
Peltini, der Direktor=Regiſſeur und Salon=Humoriſt.
dieſes ſchwarze Urvieh geſichert und gibt damit zur
Orpheum Gaſtſpiel=Vorſtellungen, die ſich jeder anſehe
der glaubt, einmal herzlich lachen zu müſſen. Er kau
anders!
Edmund Eysler hat zu dieſer ſehr luſtigen, ſchier a
ſenen Revue nach bekannten Vorbildern ſchmiſſige, flüſſig
geſchrieben, nach der in flotteſtem Tempo geſungen und
und gemimt wird. Und Max Peltini, der ſelbſt als
Leopold” die führende Rolle in der Revue ſingt und ſpielt,
eine Reihe ausgezeichneter Kräfte für ſein Enſemble e
Vor allem eine ganz entzückende, liebenswürdig=charmante
Wirtin in Hanſi Hoffmann. Bildhübſch! Man glat
Leopold ſeine Verliebtheit! Dann ein halbes Dutzend r
Juhumadeln, alias Geſangs= und Tanzgirls, die die Bil
Szenen feſch und temperamentvoll jazzrhythmiſch beleben
einen ſchmiſſigen Wiener Walzer ſpitzen=tanzen.
Und eine Conferencie in Elſe Saldern, die hi
mehr fremd iſt. Ihre derbkomiſche Vortragsart findet it
Marzelli einen Partner, der in einem Soloauftritt *
ſtürmen reizte.
Jonny und Denny aber ſind ein Kellnerpaar, wie
Rößl=Wirtin nicht origineller ſich wünſchen könnte. Je
Speiſenkellner, dieſer ein etwas groß geratener Piccolo.
aber ein Grotesk=Step=Tänzerpaar von allererſter Klaſſe.
iſt da noch die charmante, ſchlanke Step=Tänzerin Irmga
ſato Temperament und Raſſe! Und die Prima=B
Sigrid Kyra, Grazie und Anmut!
Und dann noch eine ganze Reihe weiterer Darſteller,
zeln aufzuführen zu weit gehen würde — Das Ganze
wie geſagt, flott und luſtig. Manchmal derb und pikant,
aber heiter und bejahend.
Die Revue „Zum ſchwarzen Rößl” gelangt heute E
zweimalig zur Aufführung. Nachmittags 4 Uhr große Fa
und Fremdenvorſtellung bei bedeutend ermäßigten Preiſe
bei bei Entnahme von zwei numerierten Plätzen auf Wu=
Kind bzw. eine Perſon freien Eintritt hat. Die Abend
lung beginnt pünktlich um 8.15 Uhr, mit Rückſicht auf a.
tige Beſucher. Ueber Sonntagskartenverkauf iſt näheres
Anzeige erſichtlich. (Siehe Anzeige.)
Sat
Su
für Beine Frau, wenn Bu nichk mehr da biſt —
für Beinen Sohn, wenn Bu ihm nicht mehr helfen kannſt
für Weine Cochter, wenn Bu nicht mehr für die lorgen kannſt —
SAblatauu4
[ ← ][ ][ → ]17. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Rezeſte Rachrichten
Sien duemfidler Iicinielfelen.
-3
langer Pauſe
Helia
wieder
einmal einen Pat u
Nr. 107 — Seite 7
Aus Hefſen.
Eine ganz tolle Angelegenheit! Sie lachersſich richt. Im letzten Herbſt wurde an der hieſigen Fortbildungs=
„ies in der Ankündigung. Und beides trifft Resmal ſchule ein landwirtſchaftlicher Unterricht eingerichtet. Im Einver=
2 oaß man mit den beiden unvergleichlichen Filmkomi= nehmen mit dem Landwirtſchaftsamt Darmſtadt ſollen dieſe
Lehr=
ulſten Sachen erlebt. In „Knall und Fall”, gänge auch im kommenden Sommer durchgeführt werden. Nach
vieſe beiden wieder von der originellſten Seite ihres der theoretiſchen Ausbildung im winterlichen Unterricht ſollen
Ift ſind ſie imitiert worden, nie erreicht. Das macht, die Teilnehmer während der Sommermonate vorwiegend
prak=
ſich ſelber treu. Sich ſelber und dem — ſtummen, tiſch unterrichtet werden. Der Unterricht der ſich auf 4 Stunden
er iſt immer der „Leidende”, der nur hin und wieder jeweils Dienstags erſtreckt, wird von Herrn Landwirtſchaftsrat
kann für das ewige „Gedrücktwerden”, und der an=Dr. Schwaldt=Darmſtadt erteilt. Daran teilnehmen können
ner der „Herrſchende”, derjenige, der Backpfeifen uns auch junge Landwirte, die nicht mehr berufsſchulpflichtig ſind.
usteilt. Bis ſchließlich doch der Kleine, mit dem
feiſten Geſicht, das weinerlich und ſonnig, verſchlagen= Griesheim e. G. m. b. H. iſt durch Beſchluß der
Generalverſamm=
iſch ſein kann, der „Siegende” bleibt. Nach dem alten lung aufgelöſt worden. — Sternritt nach dem
Oden=
ſer zuletzt lacht!
—— Und ſchließlich ſind dieſe wald. An dem am Sonntag, 17. April, ſtattfindenden Sternritt
rtrennliche Freunde! Auch in „Knall und Fall” hal= des Heſſ. Reitervereins nach Brandau i. Odw. nehmen von der
nmen, und trotz aller Zwiſchenfälle kommen ſie ſchließ= hieſigen Reiterabteilmng acht Reiter teil.
füßen kleinen Mädeln, ein paar entzückenden „
Dach=
die Girls hier heißen, weil ſie auf dem Dach im // . Eherſtadt, 16. April. Offenlegung der
Einheits=
inſtlauf trainieren. Dieſe Zwiſchenfälle, ſind 1das4werte. In der Zeit vom 18. April bis zum 14. Mai 1932 liegen
miſchſte an Ideen, und ſie verraten oft eine Situck=ᛋ auf Zimmer 8 der Bürgermeiſterei die Liſten der Einheitswerte
daß — Schreien und Toben durch den Theaterraum/ 1931 offen, und können während der üblichen Dienſtſtunden
ein=
die Komik Pat und Patachons iſt ſo einzigartig, daß; geſehen werden. — Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am
ephiloſophieren könnte. Dabei ſind ſie immer dezent! Sonntag, den 17. April, verſieht den ärztlichen Sonntagsdienſt
iß auch die Jugend ſich darüber freuen kann, was ſie 9k. med. Kunkler.
Premiere ſehr ergiebig tat.
m
Hi k
lotte Suſa und Guſtav Fröhlich in dem gez groß
pannenden Spionage=Tonfilm „Unter falſcher Flagge‟.
rLichtſpiele. Im Rahmen einer Film=Morgenfeier
mntagvormittag 11.15 Uhr, in den Helia=Lichtſpielen,
jangenen Sonntag mit ſo großem Beifall
aufgenom=
ſante Kulturfilm „Schwäbiſche Heimat” zum
letzten=
eholt.
Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch zwei Tage
Harry=Piel=Tonfilm voller ſenfationeller
Geſcheh=
beheimagent”.
ßlich der Reichsſeefiſchwerbewoche veranſtaltet das
gswerk am Donnerstag, den 21. April, abends 8 Uhr,
sſaal des Gaswerks, Eliſabethenſtraße 25½4, einen
die Zubereitung von Fiſchgerichten im Gasherd an
raktiſchen Vorführungen behandelt. Es iſt eine
er=
tſache, daß den Donnerstagsvorträgen des Gaswerks
usfrauen größte Bedeutung beigemeſſen wird. Der
iſt Beweis dafür, daß jede Hausfrau beſtrebt iſt, ſich
die die moderne Gasküche mit ſich bringt, zunutze
Denn ſauber und billig zu arbeiten iſt nur mit einem
glich, der die vielen Neuerungen, wie Ober= und
Un=
illierte Deckplatte, herausnehmbare Brenner und
der=
tzt. Neben dem Gasherd haben die gasbeheizten
ſaſſerbereiter eine ſtarke Ausbreitung gefunden.
Ge=
ffungs= und Betriebskoſten ſind Forderungen, denen
zahlung und Sondertarife entſprochen wird. Die
d Durchlauferhitzer und zeichnen ſich durch ſtete
Be=
haft aus. An den Waſſerhahn angeſchloſſen, liefern
e heißes Waſſer bis zu 55 Grad Celſius.
Intereſſen=
über alle dieſe Fragen in unſerem
Ausſtellungs=
bethenſtraße 25½ oder auch in unſeren Vortragss
eitwilligſt Auskunft. (Siehe heutige Anzeige)
n. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt. dann ſind am
m 17. April 1932, folgende Aerzte zu deſſen Vertre=
Dr. med. Holzmann, Schwanenſtr. 37 Tel. 22, Riedeſelſtraße 37, Tel. 880; Frau 9.4
al, Heinrichſtr. 62, Tel. 3448.
„Dg. Arheilgen, 16. April. Landwirtſchafts=Unter=
Griesheim, 16. April. Die gemeinnützige Baugenoſſenſchaft
Cp. Pfungſtadt. 16. April. Von der Volksſchule. Zu
Beginn des neuen Schuljahres wurden hier 172 Kinder, und zwar
union=Thegter ſieht man nur noch kurze Zeisk dic 95 Knaben und 77 Mädchen, aufgenommen. Zwei Lehrerinnen
wurden verſetzt.
Für den Zeser von Lanck!
Urteilsbildung
über politiſche, wirtſchaftliche oder ſonſtige
Ta=
gesfragen ermöglicht in erſier Linie das
regel=
mäöge Stadlum gugeleiteter Zeſtungen. Gin
ſeſſgeblidete itel braucht man, um mit.
ſprechen zu können. Mit Meinungen, die man
von „Dritten” gehört hat, macht man ſich
all=
zueicht ächerſch, wenmn ſe ſachſich ſaſch ſnd.
Wer keine Zeitung lieſt, iſt nicht im Bilde.
Landmann, denke daran — im Sommer, H
ſtelle Deine Zeitung nicht ab.
fist
hen den Sonntagsdienſt und in der daransſich an=
Woche den Nachtdienſt vom 17. bis 24.=Aprilf Zie
ke, Ballonplatz 11. und die Adlerapotheke. Wilhel=
Lokale Veranftalkungen.
heſnenden Nofizen ſind ausſchließiſch als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritzil.
eſier=Verein e. V. Die für heute in Ausſicht
Wanderung nach Nieder=Beerbach wird der ſchlechten
niſſe halber auf kommenden Sonntag verſchoben.
Da=
hlen wir den Beſuch der Oſtbundveranſtaltung, um
Fürſtenſaal, Grafenſtraße.
verweiſen nochmals auf das heute abend in der
indende „Rheiniſche Konzert” des „Kölner
cheſters”. Abends 8 Uhr, Eintritt frei.
Herrngartenkaffee findet heute, nachmittags
. Unterhaltungsmuſik ſtatt.
wigshöhe, Sonntag, nachmittags 4 Uhr: Konzert.
Briefkaſten.
2 if die letzie Bezugsauſttung beizufügen. Anontme Anfragen weiden
antwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechieverbindlichleſt.
Sie werden gut daran tun, dem Schuldner gegenüber
ng ausdrücklich zurückzunehmen. Für die
angeforder=
innen Sie unſeres Erachtens nicht haftbar gemacht
ſteuer”, Reklamieren Sie beim Steuerbüro (Stadt=
Schilderung ihrer Verhältniſſe.
t
eskalender für Sonntag, den 17. April 193.
ter: Union=Theater: „Unter falſcher Flagge‟
ichtſpiele: „Pat und Patachon”; vormittags
„Schwäbiſche Heimat”; Palaſt=Lichtſpiele:
imagent” — Orpheum: „Im ſchwarzen Röß!”.
he, nachm. 4 Uhr: Konzert. — Konzerte: Stadt
Perkeo, Reſt. Bender, Herrngartencafé.
Rummel=
deutſcher Oſtbund, e. V., abends 20 Uhr, im
Fürſten=
euſtr. Lichtbildervortrag.
licher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher=Erkran= u. a.: Den Wohlfahrtsempfängern wird zwei Drittel der Anters lin, konnten zu Oſtern an 8 Schüler bzw. Schülerinnen der
Klaſ=
e Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hags= ſtützung in Gutſcheinen ausgezahlt, damit nicht die Einkäufe aus= ſen 6 bis 3b der hieſigen Realſchule, die ſich beſonders durch gute
die Steuerkraft aufbringen, geſchädigt werden.
Hier wurden die beiden letzten Holzverſteigerungen genehmigt. werden.
Bex dieſer Gelegenheit gab der Bürgermeiſter bekannt, de e
in einer voraufgegangenen Sitzung der Betriebsdeputation des
mitglied Kopp ſtellte nun für die SPD.=Fraktion den Antrag,
daß dieſer nun zum dritten Male abgelehnte Antrag im
laufen=
den Jahre nicht mehr auf die Tagesordnung geſetzt werden könne)
Die Abſtimmung ergab mit 9.48 Stimmen Annahme dieſes=
An=
trages. Die bürgerliche Ratsfraktion ließ durch Rein erklären,
daß ſie trotzdem dieſen Antrag immer wieder bringen würde.
Unter Verſchiedenes wurden noch folgende Angelegenheiten
er=
ledigt: Die vom Staat zu erwartenden Ausgleichszahlungen als
Erſatz für die Ermäßigung der Gewerbeſteuer uſw. wurden zu
Tilgungszwecken an eine Bank abgetreten. Weiter wurde noch
über das Ergebnis der Geländeverpachtungen ſowie, ob es vorteil4
haft ſei, den Park des alten Kurhauſes für die Oeffentlichkeit zu=
gänglich zu machen, geſprochen.
Mſchleffeier der Kachterneiſtug in Hntiel.
— Nachdem am Samstag, den 9. April, 26 Jungbauern und
Jungbäuerinnen aus Alsbach, Bickenbach, Hähnlein ſich der
Fah=
rerprüfung nach dem Syſtem Achenbach unterzogen hatten und
dieſelbe auch reſtlos beſtanden, fand am letzten Samstag in
Hähn=
lein im Vereinslokal des Junglandbundes bei Gaſtwirt Phil.
Becht ein Ball unter Mitwirkung einer ehemaligen Militärkapelle
ſtatt.
Der 1. Vorſitzende Jungbauer Konrad Knies, begrüßte die
Erſchienenen, insbeſondere den Fahrlehrer Herrn Mart
Rothen=
häuſer=Weiterſtadt, und den Reitlehrer Herrn Bindel=Bickenbach,
ſowie den 1. Vorſitzenden der Kreisgruppe Bensheim des
Jung=
landbundes, Herrn Pet. Dinges=Bobſtadt. Beſonders richtete er
ſeine Worte an die Prüflinge, denen zu Ehren der heutige Abend
veranſtaltet wurde. Er ſchloß ſeine Anſprache mit einem
drei=
fachen Landheil auf die Junglandbund=Bewegung.
Anſchließend wurden an die einzelnen Prüflinge die
Achen=
bach=Fahrerabzeichen und Beſitzeugniſſe ausgegeben.
Dann ergriff der Kreisvorſitzende. Jungbauer Dinges=
Bod=
ſtadt das Wort und dankte nochmals allen Teilnehmern am
Jah=
rerkurſus für ihre Aufmerkſamkeit und Leiſtungen bei der
Prü=
fung, über die ſich die Prüfungskommiſſion der Cheflehrer des
Reit= und Fahrverbandes von Heſſen. Herr Rittmeiſter Freiherr
Roeder von Diersburg, und Herr Hauptmann a. D. Bötticher=
Berlin äußerſt lobend ausgeſprochen haben. Beſonderen Dank
er=
ſtattete er auch dem Fahrlehrer, Herrn Mart. Rothenhäuſer=
Wei=
terſtadt, und dem Reitlehrer, Herrn Bindel=Bickenbach, und brachte
ein Hoch auf dieſe beiden Herren aus.
Ein gemütliches Beiſammenſein beſchloß die Veranſtaltung,
die von echtem Reitergeiſt und bäuerlichem
Zuſammengehörig=
keitsgefühl getragen wurde.
A8. Erbach, 16. April. Aus dem Kreisausſchuß. In
einer nichtöffentlichen Sitzung des Kreisausſchuſſes nahm Herr
Kreisdirektor v. Werner die Gelegenheit wahr, ſich von den
Kreisausſchußmitgliedern zu verabſchieden Er erwähnte, daß
während ſeiner nahezu neunjährigen Tätigkeit im Kreiſe Erbach
ſtets das ſchönſte Einvernehmen und eine gute Harmonie zwiſchen
den Mitgliedern und ihm beſtanden habe und er fühle ſich deshalb
dem Ausſchuß gegenüber zu beſonderem Dank verpflichtet. Herr
v. Werner ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Wunſch, daß auch
weiterhin in derſelben Weiſe zum Segen des Kreiſes gearbeitet
werden möge. Das älteſte Ausſchußmitglied. Herr Bürgermeiſter
Meiſinger von Kirch=Brombach ſprach im Namen des
Kreis=
ausſchuſſes dem ſeitherigen Vorſitzenden den herzlichſten Dank aus
und betonte beſonders, daß Herr Kreisdirektor v. Werner ſeine
Perſon ganz in den Dienſt des Kreiſes geſtellt habe. Er wünſchte
dem Scheidenden einen noch langen, beſchaulichen Lebensabend. —
Kindesentführung. Am Mittwoch hat eine Frau von Eo
felden ein früher in Pflege gehabtes Kind im Alter von 8 Jahren
unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen aus der hieſigen
Stadt=
ſchule geholt und weggenommen. Das Kind war ſeit einiger Zeit
bei ſeinem eigentlichen Vater hier untergebracht. Das Jugendamt
hat die erforderlichen Schritte ſofort eingeleitet.
Ci. Erbach, 16. April. Turnverein 1860. Am
vergau=
genen Sonntag wurden in Neu=Iſenburg die Waldlaufmeiſter=
*
ſchaften des Mittelrheinkreiſes der Deutſchen Turnerſchaft
ausge=
tragen. Hierbei, konnte der Turner Georg Müller, vom
Turn=
verein 1860 in der Jugendklaſſe über 3000 Meter in 10 Min. 18,6
Sek, den zweiten Sieg erringen. Nur um Bruſtbreite ging der
2 erſte Sieger vor ihm durchs Ziel.
AKAfS
Bad Wimpfen, 15. April. Von der Realſchule Durch das
Br. Seckmauern, 16. April. Die Gemeinderatsſitzung beſcht6ß, große Entgegenkommen der J. G. Farben, Kulturabteilung
Ber=
wärts getätigt werden und die Geſchäftsleute des=Ortes, welche /Leiſtungen hervorgetan haben, Schulprämien in Geſtalt von
photo=
ggraphiſchen Apparaten ausgehändigt werden — Mit Beginn des
C4. Michelſtadt. 16. April. Aus dem Gemeindepar= euen Schuljahres kann die Realſchule zu Bad Wimpfen auf ihr
lament. Entſchuldigt fehlte Gemeinderat Marguardt, was bei 60jähriges Beſtehen zurückblicken. Mit Rückſicht auf die Not der
einer ſehr wichtigen Abſtimmung ungünſtig für die bürgerliche Zeit wird von einer beſonderen Feier abgeſehen, dafür aber ſoll
Fraktion ins Gewicht fiel. — Unter Punkt 2 wurde die Einfüh= des Ehrentags der Anſtalt in Verbindung mit der Feier des
rung einer 100prozentigen Wanderſteuer genehmigt. — Punkt 3: Jugendtags, wahrſcheinlich am 24. Juni d. J., beſonders gedacht
Au. Nauheim b. Groß=Gerau, 15. April. In der letzten
Ge=
diesjährigen Holzverſteigerungen einen weit geringeren Etlös meingeratsſitzung gab Bürgermeiſter Kaul eine Ueberſicht über
brachten, als die früheren Jahre. — Punkt 4 betrafſsStraßen= den Stand der Notſtandsarbeiten. Das im Vorjahre aufgeſtellte
humbauungen. Herr Prof, Liſt aus Darmſtadt hatte der Stadtver= Programm ſoll in wenigen Wochen durchgeführt ſein. Der
Ge=
waltung den Vorſchlag gemacht, im Anſchluß an eine Goetheſtraße meinderat beſchäftigte ſich mit dem Projekt neuer Arbeiten für
eine „Falmer”= und eine „Liſtſtraße” zu benennen. Der Gemeinde= die Ausgeſteuerten, für die noch die Mittel zu beſchaffen ſind. Ein
rat nahm davon Kenntnis, und ſoll in einer ſpäteren Sitzung endgültiger Beſchluß konnte noch nicht gefaßt werden. Ueber den
nochmals darüber beraten werden. — Punkt 5: Voranſchlag des Meliorationsplan ſoll am 18. April eine Beratung ſtattfinden.
Stadions für das Rechnungsjahr 1932 wurde nach Verleſung der Als Gemeindehebamme ſoll Eliſabethe Lenz in der
Hebammen=
einzelnen Poſitionen durch den Bürgermeiſter genehmigt, nachdem Lehranſtalt Mainz auf Koſten der Gemeinde ausgebildet werden.
2. Offenbach, 16. April. Heimgegangener Feldzugs=
Voranſchlag genau durchberaten, und dem Gemeinderat zux An= tedlnehmer von 1866 und 1870. In dem ſeltenen Alter
nahme empfohlen war. — Punkt 6: Voranſchlag des ſtäbtiſchen vönk faſt 91 Jahren ſegnete der Kriegsteilnehmer Johann Rath=
Waſſerwerks wurde ebenfalls nach dem Vorſchlag des betreffen=” geher das Zeitliche. In Guntersblum am 27 Auguſt 1841 geboren,
den Betriebsdeputation und Verleſung der einzelnen Rubriken trät er 1862 in das damalige 2. Heſſiſche Inf.=Regt, ein, in dem
genehmigt, ebenſo Punkt 7: Voranſchlag des ſtädtiſchen Elektrie et auch den Feldzug von 1866 mitmachte. Im 0er Kriege rückte
zitätswerkes für 1932, und 7a: Voranſchlag des ſtädtiſchen Kran= er mit dem 1. Heſſiſchen Inf.=Regt. aus. An Orden und
Ehren=
kenhauſes für 1932. — Punkt 8: Rechnung des Stadions für 1929 beichen beſaß der Verſtorbene. Für treue Dienſte”, das
Kriegs=
wurde in ihren einzelnen Rubriken verleſen und ohne Debatte, ehrenzeichen von 1870/71. die Centenarmedaille und die
Gedenk=
vorbehaltlich der Prüfung durch die Oberrechnungskammer, ge= münzen „Für treue Arbeit” und „Für Verdienſte im
Kriegerver=
nehmigt. — Punkt 9: Antrag der bürgerlichen Ratsfraktion wegen einsweſen‟. Er war zuletzt Ehrenmitglied der hieſigen Krieger=
Wahl eines 2. Beigeordneten. Der Bürgermeiſter gab den An= kameradſchaft „Haſſia”, deren Mitbegründer, er im Jahre 1872
trag mit ſeiner Begründung bekannt, worauf die SPD.=Fraktion war. In der bieſigen Firma Weintraud war er 60 Jahre als
Ar=
durch Ratsmitglied Kopp erklären ließ, daß ſie dieſen Antrag beiter tätig. Die „Haſſia”, die hier nun noch 13 Mitkämpfer aus
nun zum dritten Male ablehnen würde. Das kommuniſtiſche dem Kriege von 1870 zählt, ließ ihrem Ehrenmitgliede, wie dies
Ratsmitglied Weber ſprach für Annahme des Antrages. Die Ab= bei Feldzugsteilnehmern von 1870 bei ihr üblich iſt, von einem
ſtimmung ergab 8:8 bei Stimmenthaltung des Bürgermeiſters. Kameraden aus dem Jahre 1870, dem hochbetagten Ehrenvor=
Damit iſt dieſer Antrag nun zum dritten Male abgelehnt. Rats= ſtandsmitglied Daniel Schaub, die letzte Ehre am Grabe erweiſen.
Rheinheſſen.
Ae Worms, 15 April. Dammbruch Der zwiſchen Oſthofen
und Worms die Seebach eingrenzende Seebachdamm iſt in der
Nähe des Fiſchweihers gebrochen und hat weite Wieſengebiete
überſchwemmt. Man iſt zur Stunde noch damit beſchäftigt,
geeig=
nete Maßnahmen zu treffen, um einen weiteren Durchbruch zu
verhüten.
Ad. Weinolsheim 16. April. Das Feſtder Diamante=
(iten Hochzeit können am Sonntag die Eheleute Johann Scherer
und Ehefrau Katharina, geb. Braun, begehen. Das Jubelpaar iſt
zuſammen 171 Jahre alt.
Negen Geschäfts=Hufgabe beginnt
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Nummer 107
Kreugers „Transaktionen‟
Jvar Kreuger hak die italieniſchen Staaksobligakionen ſelbſt gefälſcht.
„Dagens Nyheter” erfährt, man habe feſtgeſtellt, daß die
italieniſchen Staatsobligationen in einer Stockholmer Druckerei
hergeſtellt worden ſind. Durch Schriftſachverſtändige wurde
er=
wieſen, daß die Namensunterſchriften der Obligationen von
Kreu=
ger perſönlich gefälſcht ſind. Im Geheimgewölbe Kreugers habe
man die von einem italieniſchen Graveur hergeſtellten Druckplatten
gefunden. Das genannte Blatt will weiter aus wohlinformierter
Quelle wiſſen, die italieniſche Geſandtſchaft in Stockholm
beabſich=
tige, ſich an das ſchwediſche Außenminiſterium wegen der
Fäl=
ſchungen zu wenden.
Auf Anzeige der A. B. Kreuger und Toll ſowie der ſchwediſchen
Kriminalpolizei ſind am Freitag die erſten Verhaftungen
vor=
genommen worden. Es wurden verhaftet Direktor Karl Lange
ljetzt Direktor des Stockholmer Hotels „Gillet”), Bankdirektor
Spen Huldt und Direktor Viktor Holm. Dieſe drei Perſonen
wer=
den beſchuldigt, Ipar Kreuger behilflich geweſen zu ſein,
vor=
getäuſchte Einkünfte und Aktiva zu ſchaffen.
Die Stockholmer Kriminalpolizei hat eine beſondere
Kom=
miſſion gebildet, um die Kreuger=Affäre zu unterſuchen. Die
Kom=
miſſion beſteht aus nicht weniger als zehn Beamten, unter
Füh=
rung eines Polizeiaſſeſſors. Im Gegenſatz zu unrichtigen
Aus=
landsmeldungen wird mitgeteilt, daß im Augenblick keine
weite=
ren Verhaftungen bevorſtehen.
Die Denkſchrift, die der Anzeige gegen die drei
Direk=
toren der A. B. Kreuger und Toll, beigefügt war, ſchildert
zahlreiche Transaktionen, die Jvar Kreuger zur
Verſchleierung der wahren Situation ſeiner Geſellſchaften
durchgeführt hat. So gründete er im Oktober 1925 eine
hollän=
diſche Geſellſchaft unter der Firma „N. V. Financieele Mij.
Ga=
ranta, Amſterdam”, die, obwohl ſie nur über ein Kapital von
500 000 holländiſchen Gulden verfügte, doch als Großſchuldnerin
in den Büchern der führenden Kreuger=Geſellſchaften aufgeführt
wurde. Die International Match Corporation in New York
be=
laſtete die genannte Geſellſchaft am 31. Dezember 1925 mit 17
Millionen Dollar Plus=Plus=Zinſen. In den Büchern der
Schwe=
diſchen Zündholzgeſellſchaft figurierte die holländiſche Geſellſchaft
als Debitor für 8 Millionen Dollar ſowie für beträchtliche
Be=
träge, die von der Schwediſchen Zündholzaktiengeſellſchaft der
Deutſchen Unionbank in Berlin, der Continental Inveſtment
Cor=
poration und einer Reihe anderer Geſellſchaften gutgeſchrieben
wurden. Alle dieſe fiktiven Transaktionen dienten dazu, den
bilanzmäßigen Gewinn der verſchiedenen Geſellſchaften zu erhöhen.
Die der Garanta, Amſterdam, belaſteten Zinſen betrugen allein
9 Millionen Dollar für die nicht exiſtierende Schuld an die
Zünd=
holzgeſellſchaft und 15 Millionen Dollar für die an die
Inter=
national Match. Beide Beträge waren von dieſen Geſellſchaften
als Aktivpoſten ausgewieſen worden. In dem Treſor Jvar
Kreu=
gers fand ſich ein Vertrag aus dem Jahre 1925 zwiſchen Primo de
Rivera und Jvar Kreuger und außerdem eine Beſtätigung des
ſpaniſchen Diktators, daß die Continental Inveſtment Corporation
105 Millionen Peſeta ausgezahlt und dafür eine Forderung an die
ſpaniſche Regierung in Höhe von 124 Millionen Peſeta erhalten
hat. Obwohl nun irgendwelche Auszahlungen nie vorgenommen
wurden, ſind doch im Auftrag Jpar Kreugers in den Büchern der
Neederlandſche Bank voor Scandinaviſchen Handel. Amſterdam,
nebenbei ein Inſtitut, das niemals irgendeine Banktätigkeit
ent=
faltet hat, Einnahmen aus dieſem ſpaniſchen Kontrakt verbucht
worden.
Zu den Fälſchungen der italieniſchen Schatzſcheine erhalten
wir noch folgende Nachricht: „Generaldirektor Nothin, der der
Kreugerſchen Unterſuchungskommiſſion angehört, hat geſtern die
entſcheidenden Beweiſe dafür erhalten, daß Jvar Kreuger die
Fäl=
ſchungen von italieniſchen Schatzanweiſungen ſelbſt begangen hat.
Er hat unverzüglich die Anzeige erſtattet und das belaſtende
Schriftſtück dem Polizeipräſidenten perſönlich überreicht. Die Zahl
der falſchen Schatzanweiſungen beträgt 42, jede lautet auf einen
Betrag von 500 000 engliſchen Pfund.
Beiiner und Kräntfärier effellenborfe.
Das Rätſelraten um die Höhe der Farbendividende war in den
geſtrigen Vormittagsſtunden die wichtigſte Beſchäftigung der
inter=
eſſierten Kreiſe an der Berliner Börſe. Man unterhielt ſich zwar
auch über den neuen Kreuger=Skandal und die Verhaftung der
drei Direktoren, verſuchte die Namen der ſechs Berliner Bankiers
herauszubekommen, die angeblich im Zuſammenhang mit
Deviſen=
ſchiebungen verhaftet worden ſind, ſtudierte die 11.
Deviſennot=
verordnung, die zweifellos durch das Nachlaſſen der
Auslands=
orders eine Geſchäftseinengung zur Folge hatte. Die Farben=
Auf=
ſichtsratsſitzung lenkte aber doch das Hauptintereſſe auf ſich. Die
Unſicherheit über die Höhe der Dividendenausſchüttung wirkte
ge=
ſchäftshemmend, zumal der frühere Samstagbeginn überhaupt den
Ordereinigang bei den Banken auch ungünſtig beeinflußt.
Trotz=
dem war die Grundſtimmung bei Feſtſetzung der erſten Kurſe im
Einklang mit New York ziemlich freundlich, und die Kurſe konnten
zumeiſt als gut behauptet bezeichnet werden. Eine gewiſſe
Ent=
täuſchung ging von der Dividendeloſigkeit der Schuckert=Aktien
aus, die übrigen Elektrowerte unter Bevorzugung von Siemens
und Bekula lagen aber ziemlich freundlich. Auch Deutſche Erdöl
konnten ſich auf Dividendenhoffnungen um etwa 1 Prozent beſſern.
Ferner waren Elektr. Lieferungen plus=plus notiert, ebenſo
Laura=
hütte, Leopoldgrube und Gebr. Junghanns. Chade=Aktien ſind
mit einem Gewinn von 5 75 RM. beſonders zu erwähnen
anderer=
ſeits zeichneten ſich Deutſch=Atlanten, Charlottenburger Waſſer und
Salzdetfurth durch eine etwa 2prozentige Abſchwächung aus. Am
Anlagemarkt überwog auch geſtern die Kaufneigung, d. h. die
freundliche Grundſtimmung. Induſtrie=Obligationen lagen um
etwa ½ Prozent gebeſſert, Reichsſchuldbuchforderungen waren bis
zu ½ Prozent höher, dagegen lagen Reichsbahnvorzugsaktien nur
behauptet und Schutzgebiete und deutſche Anleihen, beſonders
Alt=
beſitz ſchwächer. Bei der Altbeſitzanleihe betrug der
Anfangsver=
luſt ſogar 1 Prozent. Im Verlauf änderte ſich an der
Geſchäfts=
ſtille auf den Aktienmärkten wenig, die Kursentwicklung war nicht
ganz einheitlich. Die Spekulation verhielt ſich in Erwartung des
Farben=Communiques weiter abwartend.
Am Wochenſchluß ſetzte der Börſenverkehr in Frankfurt a. M.
nur zögernd ein, das Geſchäft lag zu Beginn ſehr klein. Nach der
feſten New Yorker Börſe war die Grundſtimmung freundlich. Die
innenpolitiſche Lage bedingte mit dem näheren Heranrücken des
Wahltermins Zurückhaltung. J.G. Farben eröffneten ¼ Prozent
niedriger, zogen jedoch im Verlauf wieder um ½ Prozent an.
Von ſonſtigen Chemiewerten lagen J.G. Chemie=Baſel behauptet.
Erdöl auf Dividendenhoffnungen etwas freundlicher. Am
Elektro=
markt gewannen A. E. G. 2½, Licht u. Kraft 1½, Gesfürel ½,
Sie=
mens 1 Prozent. Von Montanaktien waren Gelſenkirchen zu
Be=
ginn 11 Prozent höher geſucht. Auch Stahlverein ¼ Prozent
freundlicher. Von Kaliwerten Aſchersleben und Weſteregeln je
1 Prozent höher. Am Markte für Kunſtſeideaktien Aku ½
Pro=
zent niedriger, dagegen Bemberg 1 Prozent höher. Von
Bank=
aktien beſtand nur für Reichsbankanteile Intereſſe, die im Verlaufe
1½ Prozent anzogen, ſpäter jedoch raſch wieder 1 Prozent
ver=
loren. Von hieſigen Werten beſonders Holzmann befeſtigt, die
gegen vorgeſtern mittag 3½ Prozent gewinnen konnten.
Metall=
geſellſchaft ½ Prozent höher. An den Renten= und
Anleihemärk=
ten iſt das Geſchäft ſtill bei behaupteten Kurſen. Späte
Schuld=
buchforderungen ſtärker geſucht. Altbeſitzanleihe 1 Prozent
niedri=
ger angeboten. Von Auslandsrenten Mexikaner behauptet.
Aus=
gehend vom Farbenmarkt, ergab ſich nach der erſten Börſenſtunde
eine ſtärkere Abſchwächung, ſo verloren J.G. Farben 3 Prozent und
waren bei 86 Prozent weiter angeboten. Am Geldmarkt iſt
Tages=
geld unverändert leicht bei 4½ Prozent.
Im ſpäteren Verlauf der Börſe ſetzte das Geſchäft
vorüber=
gehend aus. Als jedoch die Dividendenentſchließung der J.G
Far=
beninduſtrie mit 7 Prozent bekannt wurde, zog der Kurs auf über
88 Prozent an, um ſpäter wieder um 1 Prozent zurückzugehen.
An den internationalen Deviſenmärkten ergaben ſich mit einer
Ausnahme, Schweden, keine größeren Veränderungen. Das Pfund
neigte zwar international zur Schwäche, eine Veränderung des
Dollars trat aber nicht ein. Das Pfund ſtellte ſich daher gegen
New York auf 3,76½, gegen Paris auf 95,43, gegen Zürich auf ca.
19,35 und gegen Amſterdam auf 9,29. Während die entſprechenden
Kurſe für den Dollar in Zürich mit ca. 5,14 und in Amſterdam mit
246,75 konſtant blieben. Ueber die Pfundabſchwächung hinaus lag
Madrid mit 49,00 recht feſt. Andererſeits ging die Schwedenkrone
im Zuſammenhang mit den neu aufgedeckten Verfehlungen bei
Kreuger u. Toll weiter zurück und ſtellte ſich gegen Pfunde auf
20½ nach 18,80 vorgeſtern abend. Deviſe Oslo wurde durch die
Sonderbewegung ebenfalls etwas beeinflußt und ging auf 19,80
gegen Pfunde zurück. Die Reichsmark erfuhr im Auslande nur
geringe Veränderungen; ſie wurde aus London mit 15,84, aus
Am=
ſterdam mit 58,62½ und aus Zürich mit 122,20 gemeldet.
Wirkſchaftliche kundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 13. April. Die
vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 13. April berechnete
Großhan=
delsindexziffer iſt mit 98,5 gegenüber der Vorwoche faſt
unver=
ändert. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe
94,9 (plus 0,2 v. H.), Kolonialwaren 88,3 (unverändert),
indu=
ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 89,3 (minus 0,2 v. H.) und
in=
duſtrielle Fertigwaren 119,7 (minus 0,1 v. H.).
7 (12) Prozent J. G. Farben=Dividende. (110 Millionen RM.
Aktieneinziehung.) Der Generalverſammlung am 10. Mai ſchlägt
der Aufſichtsrat der J.F. Farben=Induſtrie in Beſtätigung der
Fwd.=Information für 1931 7 (12) Prozent Dividende vor.
Divi=
dendenberechtigt iſt jetzt ein Stammkapital von 685 Mill. RM.
Denn, abgeſehen von den auch heute noch nicht weiterbegebenen,
zu Umtauſchzwecken beſtimmten Stammaktien hat ſich der Beſitz an
eigenen Aktien von 85,63 Mill. RM. auf 114,387 Mill. RM.
er=
höht. Der Generalverſammlung wird vorgeſchlagen, von dieſem
Beſtand auf Grund der erleichterten Form der Notverordnung
Aktien in Höhe von 110 Mill. RM. einzuziehen, wodurch ſich das
dividendenberechtigte Stammkapital auf 685 Mill. RM. ermäßigt.
Der Jahresabſchluß mit Geſchäftsbericht wird am nächſten
Diens=
tag veröffentlicht.
Produkkenberichke.
Mainzer Produktenbericht. Großhandelspreiſe per 100 Kilo
loco Mainz am Freitag, den 15. April 1932: Weizen 26—26,50,
Roggen 21,75, Hafer 16—18, Braugerſte 19,75—20,75, Futtergerſte
17—17,50, Malzkeime 12—13, Südd. Weizenmehl Spezial 0 40,40,
Roggenmehl (70prozentig) 29—-30, Weizenkleie fein 10,90, dito
grob 11,50, Roggenkleie 11,50—12, Erdnußkuchen 13,50—14,
Kokos=
kuchen 13—16,50 Palmkuchen 11—11,50, Rap=kuchen 9,75—10,
Kleeheu loſe 6,50 dito geb. 7. Wieſenheu loſe 5,50, dito geb. 6,
Maſchinenſtroh 5,50, Drahtpreßſtroh 4,80—5, Soyaſchrot 12,75 bis
13, Trockenſchnitzel 8,50—9. Tendenz ruhig.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Wenngleich die Zufuhren
von friſchen Eiern weiter im Zunehmen begriffen ſind, machte ſich
in den erſten Tagen der abgeläüfenen Woche im Hinblick auf die
am 18. ds Mts in Kraft tretende Handelsklaſſenverordnung, die
bekanntlich die Stempelung vorſieht, von ſeiten des Groß= und
Ein=
zelhandels verſtärkte Nachfrage bemerkbar, weil die Vorräte noch
zu alten Bedingungen verkauft werden dürfen. Am Ende der
Woche war es jedoch wieder merklich ruhiger, da der Abſatz an den
Konſum weiter ſchwach blieb. Deutſche Friſcheier lagen ¼ Pfg.
höher, im übrigen blieben die letzten Preiſe unverändert. Es
notierten ab loco Frankfurt a. M. per Pfg. je Stück: bulgariſche
5,75—6,00, jugoſlawiſche 5,50—5,75, rumäniſche 5,50—5,75,
hollän=
diſche 5,50—7,00, däniſche 5,50—700, flandriſche 6.00—6,25, deutſche
Landeier 5,60—6,00, deutſche Friſcheier 5,75—7,25.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Auf dem ermäßigten
Preisſtand war die Nachfrage etwas beſſer zumal das Publikum
infolge der Deviſenſchwierigkeiten auf deutſche Butter angewieſen
iſt. Wenn auch das Angebot weiter groß war, ſo wurde es doch
ziemlich glatt verkauft. Die Verkaufspreiſe des Großhandels
lauten (in 1=Zentner=Tonnen); holländiſche Butter 145—148,
eſtniſche Butter 135—136, deutſche Butter 128—132 RM.
Wiederaufnahme der Arbeik bei Henſchelg
Kaſſel.
In einer Preſſebeſprechung machte die Verwaltune
teilung, daß die Geſellſchaft beſchloſſen habe, ſämtliche
triebe ab 9. Maj wiederzueröffnen. Direktor Dr.
dazu eine kurze Schilderung, der inzwiſchen erfolgter
in den einzelnen Betriebswerken. Dieſe Umſtellung
Auslandsgeſchäft gänzlich darniederlag, in Verbindu=
Anſammlung von Aufträgen eine Exiſtenzfrage für
u. Sohn A.=G. geworden. Eigentlich wäre es nötig
den drei Werken eines ſtillzulegen. Es hätte am nach
das Kaſſeler Werk als das älteſte auszuſchalten.
ſonderen Gründen habe man den Montagebetrieb.
Werk belaſſen. Alle übrigen Werkſtätten des Kaſſ
wurden nach dem Werk Mittelfeld gelegt. Dieſe uu
Umſtellungsarbeiten nähern ſich dem Ende, und man
Betriebsunkoſten eine neue erträgliche Grundlage ger
doch die Möglichkeit behalten, wie bisher, große Auftr.
motiven ſowohl als auch in Kraftwagen raſch und zuv
zuführen. Das Werk in Rothenditmold bleibe von
lung unberührt. Insgeſamt rechnet man für die A
mit einer Beſchäftigung von 1500—2000 Angeſtellten
tern.
Ueber die Unkoſtenlage des Unternehmens wurd
daß die Steuern heute einen weſentlichen Teil der U
machten. Die Wiedereröffnung ſei beſchloſſen worden
wartung, daß noch Erleichterungen ſtattfinden kön
Steuerlaſt nach der augenblicklichen Veranlagung
tragbar für das Unternehmen iſt. Es betragen die
der= und Kommunalſteuern für das laufende Geſchäf
16 Prozent der Fabrikation und faſt 100 Prozent von
ausgabenden Löhnen. Um zu erläutern, welche Be
Firma Henſchel u. Sohn als Faktor für die öffentlich
ſei darauf hinzuweiſen, daß ſeit dem Jahre 1924 etwe
nen Reichs=, Staats= und Gemeindeabgaben bezahlt z
daß ſeit dieſer Zeit für die Beſchäftigung von vielen
von Arbeitern und Angeſtellten unter großen Verluſt
ca. 75 Millionen RM. Auslandsaufträge mit 1400.
und Keſſeln hereingenommen wurden und etwa 74 Mil
an Löhnen und allein in Kaſſel ausbezahlt worden ſit
Frachten verausgabten Beträge belaufen ſich in dieſer
für die Lokomotivfabrik auf nahezu 9 Mill. RM. Dieſ
ſeien gemacht worden lediglich zur Erhaltung des Ka
motivenbaues, ohne Anſehung der dadurch entſtan
außergewöhnlichen Subſtanzverluſte.
Durch die Betriebsumſtellung und ſonſtige durchg
in Durchführung befindliche Koſtenermäßigungen wird h
nehmen vor der Gefahr, die die weitere verluſtbringend /
führung mit ſich gebracht hätte, bewahrt. Die Firma
Sohn wird ſodann neben ihrer techniſchen und konſtru Im
ſtungsfähigkeit auch die finanzielle, geſunde und ſichere
beibehalten können.
Die Erwartung der Verwaltung bezüglich Anſam
Aufträgen in der Zwiſchenzeit hat ſich, was die Deut
bahn anbelangt, inſofern etwas erfüllt, als einige ne
tiven außer dem vertraglich vorliegenden Jahresauft
ſtellung gegeben wurden. Für das Auslandsgeſchäf ſw
Ausſichten in Anbetracht der Weltwirtſchaftslage me
günſtig.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Internationale Nordatlantikſchiffahrts=Konfere f—rto
ſich am Freitag auf den 10. Mai, da ſich während de
Eh=
lungen über die Fahrpreisermäßigung eine Reihe von ſE
Einzelfragen ergab, die zunächſt bearbeitet werden
amtlich mitgeteilt wurde, wird keine weitere Aenderung
preisſätze ſtattfinden. Die Ermäßigung um 20 v. H. ſei
Wie die franzöſiſche Generaldirektion der Saarg
Vertretern der Bergwerksorganiſationen mitgeteilt hat
Dienstag, dem 19. April. weitere 2000 Bergleute zur I—ſt
kommen. Außerdem wird die Grube „Hortenbach” ſtill
Organiſationen wollen gegen dieſe neue Maßnahme de Frrnd
tung ſofort Schrite unternehmen.
Die Ungariſche Nationalbank hat mit Wirkung vor FEM
den Diskontſatz von 7 auf 6 Prozent herabgeſetzt.
Berliner Kursbericht
vom 16. April 1932
Oeviſenm
vom 16. Apr /o3
Verl.,Handels=Geſ.
Danatbank..
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
83.
23.75
44.-
23.75
15.—
16.—
26.75
36.5
17.50
14.625
N25
77.375
Meſue
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergwv.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u. 1
Köln=Neueſſen /
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr. .
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppell
Vgke
59.50
86.875
34.50
51.625
34.50
26.50
32.—
92.—
21.25
34.75
21.50
32.50
21.—
D
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=WVerke
Mee
29.375
150.—
56.—
49.—
16.25
100.—
20.—
8.50
20.—
10.—
64.50
18.75
—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stocholm.
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
1o0 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva 3.057
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen 78.67
1 S=Sta.
1 Pap. Peſo 1.048
1 Dollar
100 Belga
100 Lire 21.63
100 Franes
Reie
7.343
49.95
12.465
60.94
170.68
80 32
86.76
15.85
4.209
59.,01
16.61
Brief
7.357
50.05
12.485
61.C6
3.063
171.02
86.94
78.8.
4.277
21.67
16.65
Schweiz 100 Franke.
Spanien
Danzig
Japan
Nio de Janeirolt Milreis
Jugoſlawien 100 Dinar
80.48 Portugal 100 Cseudo
Athen
Sſtambul
15 91 Kgiro
1.052lKanada
Uruguah
59.13 3sland
Tallinn (Eſtl.) t
Riga
Währung
ſ100 Beſetas
100 Gulden
1 Yen
100 Drachm
1 türk. 2
1 äghvt. 2
eanad. Doll
Goldpeſo
100 isl. Kr.
00 eſtl. Kr.
100 Lats
Burmſtädter uns Kariokarbant Surmkast, omharr orr Arescher
Frankfurter Kursbericht vom 16. April 1932.
Me
6%
5½%Inter.,
69 Baden ..
62Bayern.
70
..
6% Heſſen v. 28
6N
v. 29
6% Preuß. Staat.
6% Sachſen......!
120
......"
3% Thüringen. . .
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4½,
Ab=
löſungsanl..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ..
6% Aachen v. 29
6%Baden=Baden.
6%Berlin ...."
6% Darmſtadt v.26
v. 28
6% Dresden.
6% Frankfurt a. M.
v. 261
v. 26
6%Mainz....."
6%Mannheim v. 26
v. 27
62München ....
68 Nürnberg. . ...
6% Wiesbaben ..
6% Heſſ. Landesbk
Goldoblie
5½%0 Heſſ. Lds.=
Shp.=Bk.=Liquid.
43) Kom.=Obl.
6% Preuß. Ods.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
6% Gordokli,
49.75
50
62
95.5
59
46
38.5
2.95
2.5
43
83
46.5
49.75
70.5
50.5
74.5
70.75
50
DMau
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
16% Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
6O
6% Naſſ. Landesbk.
5½% „Liqu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
„ Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
6% Berl. Shp.Bk.
5½%nLigu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.,
5½2% 7 Lig. Pfbr.
% „ Pfbr.=Bk.
Liqu.
6% Mein.Hhp.=Bk.
3% Lig. Pfbr.
20 Pfälz. Hyp.=Bk.
5½% n Lig. Pfbr.
6% Preuß.
Boden=
ered.=Bank ..
5½% „ Lig. Pfbr.
6% Preuß. Centrl.=
Bodener.=Bank.
5½% „ Lig. Pfbr.
625 Rhein.Shp. Bk.
44.5
72.5
74s
Mi4
46.5
72.25
71.25
82.25
72.25
82.25
7.25
No
71.25
72
72
538
„ Lig. Pfbr..
%o Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Crebit. . . . .
Südd. gBod.=
Cred.=Bank
512% 7 La Pfbr.
72.2
752
71.5
75.5
75
6% Daimler=Benz
520 Dt. Linol. Werkel
688 glöckner=Werkel
7%o Mainkrw. v. 261
%o Mitteld. Stahl.
6% Salzmannu. Col
6%Ver. Stahlwerke
2o VoigtéHäffner
F.6. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
L.Ipeſt.!
5% Bulg. Tab.v. 02
4½.% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
5½%
4 25 Türk. Admin.
1. Bagdad
4
Zollanl.
42
4½% ungarn 1913
1914
4½
Goldr.
1910
48o
Altien
Ala. Kunſtziide Unie
A. E. G. .... .
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg.Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, J. P...
Bergm. El.=Berke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen...
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Albertl
Chade .........."
Contin. Gummiw.
Linoleun
Vic
39.5
GRl,
Mfce
Erdöl ......."
„ Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerke
Eiſenhandel...
Oyckerhoff u. Widm!
38.75
53
80
8.75
10.3
7
1.5
2.1
5.7
25
*
23
42
44
133
21
195
80
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
„ Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk. .
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
J.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankf. Gas i. Lig.
Hof..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ.f.eleitr. Untern.
Goldſchmidt Th..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufſerm.
Hirſch Kupfer.. ..
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
55
126.5
26.5
51.
182
25
85.5
32
19
34.5
511
17
14.5
130
Mee Ri
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. ..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Berg.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Oberbebarf ....."
Phönix Bergbau.
Ilſe Bergb. Stamml
Genüſſe
Junghans ...."
Kali Chemie .. . ..
Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtabt, R.....
glein, Schanzlin..
glöcknerwerke ...
KnorrC. H. .....
Lahn
40
34
50.25
32
88
*
„5
139
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
„ Metallwaren.
„ Stahlwerke ..
Riebeck Montan..
Roeder Gebr. ...
Rütgerswerke.
Nefte
82.5
28.5
17
Sachtleben A. G.
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Immobilien
„ Zucker=A.G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau..
Thür. Liefer.=Geſ.,
Tietz Leonhard ..
Tucher=Branerei
Unterfranken . . . . .
Beithwerke ..."
Ver. f. Chem. Ind.
159.5
66
35
29.25
Vogtländ. Maf
Voigt & Haeffr
Wahß & Fret.
Wegelin Ruß;
Weſteregeln K.
Zellſtoff=Verei=
„ Waldhof.
„ Memel.
151
51
44
104
90.25
(
Allg. D1. Credik
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauind
BarmerBanlve
Baher. Khp. u
Berl. Handels=
„ Khpotlze
Comm. u. Pri
Darmſt. u.Nat.
Dt. Bank und
Dt. Eff. u. We
Dresdner Ban1
Frankf. Bank
„ Hhb.=Bau!
„ Pfdbr. 9
Mein. Hhp. Ban
Sſt. Creditanſta
Pfälz. Chp.=Ba
Reichsbank=An:
Rhein. Hyp.=B
Südd. Bod.Cr.
Wiener Vanlve=
Württb. Notenk
A.-G. f. Verkehr
Allg. Lofalb Kre
720 Dt. Reichsb.
Hapag .....
Nordd. Llotzd.
Südd. Eiſenb.:
Allianz. u. Stu1
Verſicheruug
„ Bereim.V”
FranfonaRſickeu
Mannh. Berſich
H. April 1334
Darmſtädter Tagbkatt /Heſſiiche Neueſte Nachrichten
Nr. 107 — Seite 3
der Nädtlte
Roman von
Paul Rosenhaun †
(Nachdruck verboten.)
chwieg und ſtarrte vor ſich hin. „Die Ereigniſſe der
ochen vermag ich heute noch nicht klar zu überſehen. Die
. auch ich, wurden in derſelben Nacht noch nach Rom
—. Ich kam mit der Außenwelt erſt wieder in Verbin=
3chvor dem Tribunal ſtand, angeklagt des Hochverrats.
„s mir meine Schuld durch Korreſpondenzen, die man
inen Papieren gefunden, Briefe, die meine Zugehörig=
Verſchwörern dokumentierten. Vergeblich berief ich
eine Familie, auf meine Stellung als
Botſchaftsſekre=
urden uns nur Offizialverteidiger zugeſtanden, jeder
t der Oeffentlichkeit unterbunden. Es war vergeblich,
zwies keiner der Verſchworenen kannte mich oder hatte
ſehen. Es ſchien, als ob man mir, dem Ariſtokraten,
veniger Glauben zu ſchenken geneigt war als den pro=
Angeklagten. Der Prozeß, gänzlich unter Ausſchluß der
eit geführt, wurde mit einer geradezu unheimlichen
t betrieben. Er endete mit der Verurteilung aller.”
allte die Fauſt und ließ den Kopf ſchwer auf die Bruſt
m klang Lärm auf — die Muſikbande war zurückge=
Geplärr der Mandolinen vermiſchte ſich mit dem
Raſ=
ommeln und dem hellen Diskant der Flöten. Jaulend
rophon ein, mit Händeklatſchen begleiteten die Frauen
den Refrain des Liedes.
oße ſtämmige Burſche mit der roten Seidenmaske trat
s Fenſter heran. Man ſah ſeine dunklen Augen durch
Es ſchien, als ob er das Lokal mit einem langen,
ſuchen=
berflog.
iſer, dunkler Stimme begann Teſti weiterzuſprechen:
je mir die Schilderung meines Lebens auf Alina. Sie
dort geſehen. Sie wiſſen, wie nahe ich dem Tode war.
alvolen, ſchlafloſen Nächten in meiner Zelle, in den
„ denen ich zu der furchtbaren Erkenntnis kam, daß
gezählt waren, erfüllte mich nur noch der eine große,
funſch, meinen Namen von der Schmach zu reinigen —
rächen.”
lang Ihnen, eine Nachricht an Mr. Crane zu
vermit=
n Hilferuf.”
„Ja, durch einen Sträfling, der zur Entlaſſung kam. Luigi
ich weiß nicht einmal ſeinen Namen. Er war der einzige Menſch,
der mir Mitleid bezeugte, der mir half, der mir Hoffnung gab.”
„Hatte er außer den Zeilen, die Sie ihm mitgaben, noch eine
mündliche Botſchaft
Teſti ſprang auf, ſeine Augen glühten. „Ja — ich vertraute
ihm den Namen an. Den Namen des Mannes, der mich zugrunde
gerichtet hatte. Vernichtet, ausgelöſcht aus dem Leben, mit kalter,
unbarmherziger Grauſamkeit. Einzig und allein, weil er erkannte,
daß ich hinter ſein großes Geheimnis gekommen war.”
Jenkins legte ſeine Hand auf den Arm des Erregten. „Wir
fallen auf. Beruhigen Sie ſich, Teſti.”
Teſti blickte ſich ſchnell im Kreiſe um. Einige Gäſte hatten
die Zeitung ſinken laſſen und ſahen neugierig zu den beiden
hinüber.
„Wer war alſo dieſer Mann?” fragte Jenkins leichthin.
Teſti hob die Augen mit einem erſtaunten, faſt
verſtändnis=
loſen Ausdruck. „Muß ich Ihnen das wirklich erſt ſagen, Mr.
Jen=
kins? Sollten Sie nicht längſt erkannt haben, daß es nur einen
Mann gibt, der in der Lage iſt, alle getroffenen Maßnahmen der
Regierung zu konterkarieren? Daß es nur im Intereſſe dieſes
Menſchen lag, wenn ich für immer verſchwand? Er war es, der
ſkrupellos alles beiſeite ſchaffte, was zur Entlarvung ſeiner
Per=
ſon diente!"
„Sie meinen, auch Ihr Bote aus Alina fiel dem Manne zum
Opfer,” warf Jenkins ein.
„Natürlich, und Mr. Crane iſt verſchwunden. Er mußte
ver=
ſchwinden und wird kaum mehr am Leben ſein! Denn Luigi hat
ihm den Namen genannt. Den Namen Sir Erneſt Haddington —
ja, Mr. Jenkins, ich behaupte es: Lord Haddington iſt das Haupt
des Rauſchgiftkonſortiums!“
Jenkins hob lauſchend den Kopf. „Ich glaube, dieſe
Muſi=
kanten bringen dem Wirt ein Ständchen. Sehen Sie nur, ſie
grup=
pieren ſich dort am Eingang.‟ Er trommelte mit den Fingern
den Takt des Liedes mit und ſah ſich lächelnd nach den Gäſten um.
Faſt alle ſangen mit, wiegten die Köpfe im Rhythmus des
Ref=
rains, der eben noch ſo ſtille Raum war von Lärm und
Fröhlich=
keit erfüllt.
„Ich muß geſtehen,” ſagte Jenkins, „dieſe Jungens ſpielen
trotz ihrer unmöglichen Inſtrumente verteufelt gut. Finden Sie
nicht auch?‟
Teſti gab keine Antwort. Er ſah unmutig zu den Muſikanten
hinüber, die, Almoſen ſammelnd, jetzt von Tiſch zu Tiſch gingen.
„Lord Haddington,” nahm Jenkins das Geſpräch unvermittelt
auf, „alſo mit anderen Worten, hinter dieſem myſteriöſen Georg
Stylianides verbirgt ſich, Ihrer Meinung nach, der ehrenwerte
Lord Erneſt Haddington?
„Es gibt keine andere Löſung,” ſagte Teſti finſter.
„Offen geſtanden: ich glaube überhaupt nicht an die Exiſtenz
eines Georg Stylianides.”
„Aber, Mr. Jenkins, Sie verfolgen dieſen Mann und glauben
nicht an ſeine Exiſtenz? Wie ſoll ich das verſtehen?”
„Ganz einfach. Ich halte die Fiktion aufrecht, daß ich hinter
einem Georg Stylianides her bin. Es dient zur Irreführung.
„So halten Sie Sir Erneſt nicht —
„Excuſez, meſſieurs, une douceur ſil vous plait." Zwei
junge Burſchen waren den Tiſch getreten und hielten ihre
Basken=
mützen hin.
Jenkins ſuchte in ſeinen Taſchen nach kleinen Münzen. „
Vor=
ſicht!” ſchrie er plötzlich und riß Teſti mit einem Ruck zur Seite.
Ein klirrendes Splittern ertönte, Glasſcherben flogen krachend
umher, krachend fiel der runde Spiegel von der Wand.
Jenkins, der ſich blitzſchnell gebückt hatte, ſtürmte durch die
Reihen der beſtürzten Gäſte. Aber ehe er die Tür des Cafés
er=
reicht hatte, war der Führer der Muſikbande — jener Mann mit
der roten Seidenlarve — im Gewühl der Straße verſchwunden.
Eine leichte Wolke von Pulverdampf lag im Raum, Kellner
und Gäſte umringten die zwei Burſchen, die bleich und zitternd
keine Antwort auf die erregten Fragen der Gäſte fanden.
„Was war das?” fragte Teſti den zurückkehrenden Detektiv.
Jenkins ging hinüber nach dem zerſplitterten Spiegel, er bückte
ſich ſuchend nieder. „Um ein Haar,” ſagte er ruhig. „Hier,” er
legte das abgeplatzte Projektil auf den Tiſch, „ich ſah
glücklicher=
weiſe den Burſchen hinter mir im Spiegel auftauchen. Eine
Se=
kunde ſpäter wäre es zu ſpät geweſen.”
Zwei Sergents de ville drängten ſich durch die Menge. „Bitte,
meine Herren,” wandte ſich Jenkins an die beiden, „bringen Sie
dieſe Leute auf die Präfektur — wir werden dort einige Worte
mit den Bürſchchen zu wechſeln haben. Kommen Sie, Signore
Teſti, noch heute abend will ich Ihnen die Löſang des Rätſels
ſagen.”
(Fortſetzung folgt.)
voinl Hassen vie lglolick!
sollten Sie nur im Spezialgeschäft
kaufen, zumal Sie dort bestimmt
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Seite 10 — Nr. 107
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Nr. 107 — Seite 11
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58 Corps der Techniſchen Hochſchulen
kademien Deutſchlands umfaßt, und
eimer Verband Alter Corpsſtudenten
ee diesjährige Tagung am 9. und
uf der ihnen gehörigen Wachenburg
eim an der Bergſtraße ab.
Bereitelter Betrugsverſuch.
noſt ſollte um 27 000 RM.
geſchädigt werden.
n
jo
*
5
r
D
Di
furt a. M. Eine Händlerin in
zat in Verbindung mit einem Manne
Reichspoſt um 27 000 RM. zu
be=
ſandte ein Wertpaket mit der
Wert=
dieſen Betrag an eine Firma nach
Als das Paket dort geöffnet wurde,
nichts anderes als Altpapier und
im Werte von wenigen Pfennigen.
ermutete ſofort einen Betrug und
be=
die Poſtpolizei und die
Kriminal=
den Ermittlungen. Es wurde
feſt=
die Händlerin von der Oberſteiner
mmuckſachen in erheblicher Höhe in
erhalten hatte, die Schmuckſachen
uft und den Erlös eingeſteckt hatte.
irma auf Bezahlung drängte, inſze=
Frau dieſen Betrug, um damit die
zzudecken. Die beiden Betrüger
wur=
et; ſie haben nach längerem Leugnen
nis abgelegt.
berfall auf den Kaſſier der Henninger=
Brauerei aufgeklärt.
furt a. M. Unter dem Verdacht,
ubüberfall beteiligt zu ſein, der vor
gen auf den Kaſſier der
Henninger=
n Frankfurt ausgeführt wurde und
Tätern 1500 RM. in die Hände
fie=
die Brüder Steil verhaftet. Der
jährige Schloſſer Max Steil, der
wie=
en Diebſtahls vorbeſtraft iſt, wurde
r Tat in unmittelbarer Nähe des
obachtet. Bei ſeinem Bruder Otto
einer Hausſuchung der Betrag von
* Fünfzigmarkſcheinen vorgefunden,
geblich erſpart hat. Im Verlauf der
wurde ermittelt, daß Max Steil in
mit einem Zapfer Rola ſtand, auf
ſonenbeſchreibung des zweiten Räu=
Rola iſt nach der Tat in ſeine
Woh=
nehr zurückgekehrt, ſondern angeblich
gereiſt, um dort ein „Geſchäft” zu
eine Feſtnahme dürfte nur noch eine
ſeit ſein.
Familientragödie.
sbaden. In der Nacht auf
Sams=
e ſich der etwa 45 Jahre alte Dr.
Hallade, wiſſenſchaftlicher
Mitarbei=
tädtiſchen Muſeum, mit Frau und
Sohn durch Gas. Die Lebensmüden
Natratzen in die Küche gelegt und,
nd, das Gas eingeatmet. Als
Haus=
amstag früh um 8 Uhr den ſtarken
emerkten, ließen ſie die Tür
auf=
hinzugerufener Arzt vermochte nur
d der Familie feſtzuſtellen. Dr.
Gal=
ht feſt angeſtellt war, hatte Freitag
gung erhalten.
trafe im Waldecker Bombenleger=
Prozeß.
Im Waldecker Bombenlegerprozeß
feſtern das Schwurgericht in Kaſſel
ſen Schloſſer Heinrich Kleinſchmidt
zu ſechs Jahren Zuchthaus und
Ehrverluſt. Der Angeklagte hatte
1931 auf das Haus des
Gemeinde=
ohannes Wiegand in Waldeck einen
nſchlag verübt, wodurch das Haus
wüſtet wurde.
* Monſtre=Prozeß in Berlin.
Vor der Großen Strafkammer des
I begann am Freitag ein neuer
8 großen Umfanges gegen den
an=
ſeinbergbeſitzer und Direktor der
aufgelöſten Beihilfe G. m. b. H.,
den Direktor der
Heimſtättenfür=
ft Berlin Tegel, Bruno Hermann,
eitere Angeklagte, von denen zwei
ten in der Hauptverhandlung
ent=
ſen, da ſie in Liegnitz wohnen. Die
n umfaſſende Anklage wirft ihnen
chung, fortgeſetzten Betrug, Bilanz=
2) Konkursvergehen vor. Sie haben
indungen in Berlin, Liegnitz und
genommen und durch Fälſchungen
eine Landwirte und
Gewerbetrei=
lagen bewogen, die ſie für ſich
ver=
en Hauptangeklagten wird, allein
g von 150 000 RM. vorgeworfen.
handlung, die etwa acht Wochen
ſind 132 Zeugen geladen.
neuer „Anſterblicher”
chwediſchen Akademie.
die Gedächlnisfeier für Wilhelm Buſch an ſeinem Grabe in Mechthauſen.
Das Grabmal im Schmuck der Ehrenkränze,
unter denen ſich auch ein Kranz des Reichspräſidenten befand.
Am Vorabend des 100. Geburtstages des Maler=Dichters und Humoriſten Wilhelm Buſch fand
an ſeinem Grabe in Mechthauſen am Harz eine Gedenkfeier ſtatt, bei der zahlreiche
Blumen=
ſpenden am Grabſtein des Schöpfers ſo zahlreicherWerke von unvergänglichem Humor niedergelegt
wurden.
Wilhelm=Buſch=Feier in Wiedenſahl.
Wiedenſahl. Am vorgeſtrigen
Haupt=
tag der Hundertjahrfeier des Geburtstages
Wilhelm Buſchs hatte ſich in Wiedenſahl, ſeinem
Geburtsort, eine große Menge Verehrer ſeiner
Dicht= und Malkunſt aus ganz Deutſchland
ein=
gefunden. Nachmittags hielt die Wilhelm=Buſch=
Geſellſchaft, deren Hauptwerk bekanntlich die
Schaffung des Wilhelm=Buſch=Muſeums in
ſei=
nem Geburtshaus in Wiedenſahl iſt, ihre
Haupt=
verſammlung ab. Die Geſellſchaft hatte bereits
gute Erfolge zu verzeichnen hinſichtlich der
Her=
ausgabe bisher unbekannter Werke des Dichters
und hinſichtlich der Nachforſchung nach
Hand=
ſchriften und Zeichnungen, die bisher unbekannt
ſind.
Ueberſchwemmungs=Kakaſkrophe auch in Ungarn.
Pußta=Gehöfte, die durch das Hochwaſſer unterſpült wurden und einſtürzten.
Nachdem vor wenigen Tagen Oſt=Rumänien durch eine ſchwere Ueberſchwemmungs=Kataſtrophe
heimgeſucht wurde, iſt jetzt auch Süd=Ungarn von ſchweren Ueberſchwemmungen bedroht worden.
Die Theiß iſt über die Ufer getreten und hat in der Umgegend von Szeged weite Gebiete
über=
ſchwemmt. Tauſende von Bauerngehöften ſind zerſtört und 32 000 Bewohner obdachlos geworden.
Die Schweiz ſtellk die größke Lokomokive der Welk in Dienſt.
Das Plädoyer des Skaaksanwalls
im Wacker=Prozeß.
Berlin. In der geſtrigen Verhandlung
des Prozeſſes gegen den Kunſthändler Otto
Wacker, wegen der gefälſchten van=Gogh=Bilder
hielt der Staatsanwalt ſein Plädoyer, in dem er
nach eingehender Schilderung der verſchiedenen
Gutachten zu dem Ergebnis kam, daß es
unmög=
lich ſei, feſtzuſtellen, ob ein Bild im Sinne der
Rechtsfindung unbedingt echt ſei. Hätte Wacker
eine glaubhafte Quelle für den Erwerb der
Bil=
der angegeben, ſo wäre der ganze Prozeß
entfal=
len, da man ihm Gutgläubigkeit bei dem
Er=
werb hätte zuſichern müſſen. Der Staatsanwalt
betonte, es ſei ſchwer, nach mildernden
Umſtän=
den zu ſuchen, die Wacker vor der
Zuchthaus=
ſtrafe bewahren würden, und ſtellte dann ſeinen
Strafantrag, der auf 1½ Jahre und zwei Wochen
Gefängnis lautet.
In der heutigen Verhandlung gegen den
Kunſthändler Wacker betonte der Verteidiger,
daß Wacker nicht weniger als 60 Gutachten
an=
erkannter Sachverſtändiger beigebracht habe, und
man dieſen Prozeß nicht als Fall Wacker,
ſon=
dern als einen Fall der Kunſtexperten bezeichnen
könne. Der Verteidiger polemiſierte mit
außer=
ordentlicher Schärfe gegen den Leiter der
Natio=
nalgalerie, Geheimrat Juſti. Ein Nachweis für
die Schuld Wackers im Sinne der Anklage ſei
keineswegs erbracht und er plädiere daher auf
Freiſpruch. Das Urteil wird am Dienstag
kom=
mender Woche verkündet.
Die Feſtnahme der Deviſenſchieber.
Düſſeldorf. Zu der gemeldeten
Feſt=
nahme zweier Deviſenſchieber erfahren wir noch,
daß es ſich bei den Feſtgenommenen um den
Bankkommiſſionär Erich Goldſchmid aus
Düſſel=
dorf und einen gewiſſen Hans Spier aus
Frank=
furt, der vorübergehend in Düſſeldorf wohnte,
handelt. Eine weitere Perſon, die dringend
verdächtigt iſt, iſt nach Belgien geflüchtet. Nach
dem beſchlagnahmten Material ſcheinen die
Schiebungen im großen Ausmaß getrieben
wor=
den zu ſein. Genaues über die Höhe läßt ſich
jedoch im Augenblick noch nicht ſagen. Der
Haupt=
ſitz der Schieberbande iſt in Holland Amſterdam
und in Deutſchland Düſſeldorf und Berlin.
Ueber die Einzelheiten des Millionenſchmuggels
in deutſchen Effekten wird noch bekannt, daß die
Beteiligten es verſtanden, unter Umgehung der
deutſchen Deviſenhandelsbeſtimmungen größere
Reichsmarkbeträge ins Ausland zu ſchaffen, um
an den Börſen in Paris, Brüſſel, Amſterdam
und London deutſche Effekten zu kaufen. Da die
deutſchen Wertpapiere an den Auslandsbörſen
bis zu 20 v. H. unter den deutſchen Kurſent
notiert werden, ſo wären hierbei
Arbitrage=
gewinne zu erzielen, die ſich bei einem Umſatz
von 100 000 RM. in Deutſchland, der durch
Strohmänner erfolgte auf 10 000 bis 20 000 RM.
beliefen. Durch die Machenſchaften der Schieber
werden die Bemühungen der Reichsbank, die
deutſche Währung aufrecht zu erhalten, ſtark
ge=
fährdet.
Große Ueberſchwemmung in der Stadt Vidin
(Bulgarien).
Sofia. Die Stadt Vidin (in der
Nord=
weſtecke Bulgariens) und das angrenzende Gebiet
iſt vom Hochwaſſer der Donau überſchwemmt.
Die Kaianlagen und die Lagerhäuſer ſtehen
un=
ter Waſſer. Beſonders ſtark ſind die niedrig
gelegenen Stadtteile, in denen beſonders ärmere
Bevölkerung wohnt, betroffen. Wegen
Einſturz=
gefahr mußten 150 Häuſer geräumt werden. Nur
die höher gelagerten Stadtteile überragen wie
Inſeln die überſchwemmten Niederungen.
Mili=
tär, Arbeitsdienſtpflichtige und Zivilperſonen
arbeiten ununterbrochen am Bau eines Damms.
Der ſtrömende Regen behindert jedoch die
Ar=
beiten ſehr. Die Verpflegung der Stadt
be=
reitet große Schwierigkeiten, da die
Zufahrt=
ſtraßen völlig unter Waſſer ſtehen. Der
Sachſcha=
den iſt erheblich. Menſchenopfer ſind bisher
nicht gemeldet worden.
Für 25 000 Pfund Kunſtgegenſtände und Juwelen
geſtohlen.
London. Aus der hieſigen Wohnung des
Grafen Spetia di Radione haben Einbrecher in
der vergangenen Nacht antike Kunſtgegenſtände
und Juwelen im Werte von 25 000 Pfund
geſtoh=
len. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur.
Immer neue Senſalionen
um Jvar Kreuger.
Sigfrid Siwertz,
ſchwediſche Schriftſteller, wurde in
9e Akademie berufen und nimmt
18 „Unſterblichen” den Sitz ein,
der Dichter Tor Hedberg
inne=
gehabt hat.
Die elektriſche 8800=PS=Lokomotive bei ihrer erſten Probefahrt in der Nähe von Zürich.
Auf der St.=Gotthard=Bahn wird demnächſt eine neue elektriſche Rieſen=Lokomotive in Betrieb
genommen werden, die mit 8800 PS wohl die größte Lokomotive der Welt darſtellen dürfte.
15 Verletzte bei einem Straßenbahnzuſammenſtoß
in Berlin.
Berlin. Am Samstag nachmittag überfuhr
ein Straßenbahnzug der Linie 69 am Kölniſchen
Fiſchmarkt, Ecke Roßſtraße, eine Weiche und ſtieß
mit einem Straßenbahnzug der Linie 71
zuſam=
men. Der Führer des einen Zuges erlitt ſchwere
Verletzungen. 14 Fahrgäſte wurden durch
umher=
fliegende Glasſplitter leicht verletzt
Flugzeugabſturz auf Java.
Den Haag. Ein ſchweres Flugzeugunglück
wird aus Surabaja, der Hauptſtadt von Java,
gemeldet. Ein Waſſerflugzeug der holländiſchen
Kriegsmarine ſtürzte brennend ins Meer. Von
den vier Inſaſſen konnte nur einer mit ſchweren
Brandwunden gerettet werden. Der Gerettete
ſtarb wenige Stunden ſpäter. Die übrigen drei
Flieger ſind mit den Trümmern des Flugzeuges
in den Fluten verſunken
Wer hätte ſolche Betrugsmanöver
von dieſem harmloſen Paſſagier gedacht?
Juar Kreuger auf einer ſeiner letzten
Ueber=
fahrten von Europa nach Amerika, wo er
ver=
gebens neue Anleihen für ſeinen notleidenden
Konzern aufzunehmen verſuchte. Damals galt
er noch als der Beherrſcher vieler
Induſtrie=
weige Europas, der mit Klugheit und Energie
durch alle die Fährniſſe ſteuern werde. Niemand
ahnte ſein tragiſches Ende, an das ſich jetzt ſo
viele Verdächtigungen und Enthüllungen
an=
ſchließen?
SaütSssduAät
Frankfurt a. M.
Handhall.
S9. 98 Darmſtadt — Mainz 05.
Die Handball=Ligamannſchaft des Sportvereins trägt heute
nachmittag 2.30 Uhr auf dem Platze am Böllenfalltor, ein
Freundſchaftstreffen gegen Mainz 05 aus. Es iſt zu erwarten,
daß ſich dieſer Kampf recht ausgeglichen geſtaltet, da die
Gäſte=
elf nichts von ihrer früheren Spielſtärke eingebüßt hat. Wenn
auch die Mannſchaft in dieſer Spielzeit ihre frühere
Gruppen=
meiſterſchaft nicht mit Erfolg verteidigen konnte, ſich vielmehr
mit dem 2. Tabellenplatz begnügen mußte, iſt das Können
unver=
ändert geblieben. Immer noch ſind Meckes und die Gebrüder
Einwächter die Hauptſtützen der Mainzer Elf, die im übrigen
techniſch gut durchgebildet und in allen Reihen gut beſetzt iſt.
Nachdem die 98er am letzten Sonntag gegen Schwanheim wieder
zur alten Form aufgelaufen ſind, iſt zu erhoffen, daß die
Ein=
heimiſchen, die in gleicher Beſetzung antreten, auch heute
nachmit=
tag in ihren Leiſtungen durchaus befriedigen. In der Pauſe des
Spieles werden von der Leichtathletikabteilung der 98er
Staffelläufe durchgeführt.
Anſchließend an das Handballſpiel ſpielt
die Fußball=Pokalmannſchaft—Eintracht Darmſtadt.
Hier darf man wohl von beiden Seiten ein ſchönes Spiel
er=
warten, zumal die Pokalelf der 98er nahezu ausſchließlich aus
Ligaſpielern der letzten Spielzeit zuſammengeſetzt iſt. Die
Liga=
mannſchaft der Fußballer trägt ein Spiel in Mainz=Weiſenau aus.
Tv. Nieder=Ramſtadt — Tv. Reinheim i. O.
Zum fälligen Freundſchaftsrückſpiel empfängt Nieder=
Ram=
ſtadt am Sonntag, nachmittags 3 Uhr, den Turnverein
Rein=
heim. Das Vorſpiel (im Jahre 1930) wurde mit 3:0 Toren von
Nieder=Ramſtadt gewonnen. Reinheim vertritt gute A=Klaſſe des
Odenwaldgaues, und es iſt fraglich, ob wiederum ein Sieg
ge=
lingt. Jedenfalls verſpricht es ein ſpannender Kampf zu werden.
Um 1.45 Uhr: 2. Mannſchaften.
Schwimmen.
Der geſtrige Schwimm=Klubkampf Tgde, 75 gegen Tgſ.
Offen=
bach endete 6:6 Punkte.
Pferdeſpork.
Rennen zu Leipzig.
Preis von Schönfeld. 2300 Mark: 1. O. Kriegs Mika (
From=
mann). — Preis von Neuſtadt. Dreijährige, 2300 Mark: 1. Frau
v. Opels J v. O. (Staroſta), 2. Druſus, 3. Chinchilla. —
Reud=
nitzer Ausgleich: Ehrenpreis und 2300 Mark. 1800 Meter: 1 Frau
F. Pahls Irigoyen (Sauerland), 2. Lyſias, 3. Vela. — Graſſi=
Preis. 3000 Mark, 1600 Meter: 1. Frau J. v. Opels Irländer
(Narr), 2. Prieſter, 3. Narciß, Toto: 14, Platz: 11 14 34—1 Lg.
Ferner; Oſtade. — Göhliſer Ausgleich. 2300 Mark. 1400 Meter:
1. K. Krahmers Frageſpiel (Kaiſer), 2. Amönenwarte 3. Eiland.
Preis von Marienbrunn. 3000 Mark: 1. M. Starkes Boa
Streit), 2. Boreas, 3. Thuribert. Toto: 17. — Preis von
Möckern. Dreijährige Ehrenpreis und 2300 Mark: 1. O. Kriegs
Grünrock (Fromman), 2. Chikago, 3. Oberſtolz.
Rennen zu Karlshorſt am Samstag.
H.=v.=Treskow=Jagdrennen. 3500 Mark, 3400 Meter: 1. A.
v. Borckes Tell (Unterholzner), 2. Thüringen, 3. Mente. Toto
—3 Lg. — Heidemühl=Hürdenrennen. 3000 Mark. 3000
Meter: 1 Geſtüt Braunsdorfs Donatello (Unterholzner), 2.
Ma=
riza, 3. Oceanus. Toto: 43, Platz: 13. 15. 12. %—2 Lg. Ferner:
Araber, Geſelle, Francesco, Wintermärchen, Fiamette.
Eintracht Frankfurt hat eine Einladung erhalten,
Pfingſten an einem Fußballturnier in Wien teilzunehmen.
In der erſten engliſchen Liga braucht Everton aus
vier noch ausſtehenden Spielen nur noch zwei Punkte, um Meiſter
zu ſein. Everton trägt bekanntlich im Mai ſechs Spiele gegen
deutſche Auswahlmannſchaften aus.
England hat neuerdings die Abſicht, eine nicht weniger als
120 Mann ſtarke Expedition zu den Olympiſchen Spielen nach Los
Angeles zu entſenden.
Das Endſpiel um den ſchottiſchen Fußballpokal zwiſchen
Glasgow Rangers und Kilmarnock endete vor 100 000 Zuſchauern
in Glasgow unentſchieden 1:1, es muß alſo wiederholt werden.
Die kommende Tennisſaiſon wird infolge der
wirt=
ſchafrlichen Schwierigkeiten wohl viele Abſagen von Turnieren
bringen. Schon jetzt hat Bochum ſein traditionelles Turnier (5.
bis 8. Mai) geſtrichen.
Finnland hat ſeine Beteiligung an den
Davispokalſpie=
len abgeſagt, da ſeine beiden Spitzenſpieler Grotenfeldt und
Hack=
mann erkrankt ſind
Die deutſchen Marine=Meiſterſchaften werden in, dieſem Jahre
vom 24. bis 26. Juni während der Kieler Woche in Kiel
durch=
geführt.
Sportkalender.
Handball.
11.00 Uhr: Exerzierplatz: Polizei
Haſſia Bingen.
11.00 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß — Tgeſ. 75.
11.00 Uhr: Dornheimer Weg: Reichsbahn — SV. 98. Reſ.
14.30 Uhr: Stadion: SV. 98 — Mainz 0.
15.00 Uhr: Maulbeerallee: Merck
— T. S.V. Biebesheim.
15.00 Uhr: Dornheimer Weg: Poſt — Tgde. Weiterſtadt.
Fußball.
16.00 Uhr, Müllersteich: Fr. Tgde. — V. f. L. Frankfurt.
Turnen.
10 u. 20 Uhr: Beſſunger Turnhalle: Schauturnen der Reichsbahn.
Schweralhletik=Kreismeiſterſchaften 1932.
Der Athletik=SV. 1895 und der Polizei=SV. Darmſtadt ſind
mit der Abhaltung der Schwerathletik=Kreismeiſterſchaften 1932.
des 2. Kreiſes beauftragt worden. Gegenüber den früheren
Jah=
ren, in denen dieſes Feſt mit großem Pomp gefeiert wurde,
be=
abſichtigen die beiden Vereine, der Not der Zeit Rechnung
tra=
gend, dieſe Veranſtaltung nur rein ſportlich durchzuführen, dafür
aber ſehr erſtklaſſigen Sport zu bieten. Es iſt mit einer
erſt=
klaſſigen Beſetzung in den einzelnen Klaſſen zu rechnen, da der
2. Kreis der größte im Verbande iſt. Wollen wir doch nicht
ver=
geſſen, daß gerade die Schwerathleten Deutſchland auf der letzten
Olympiade würdig vertraten und den meiſten Lorbeer ernteten.
Namen von Klang wird man in Darmſtadt um die Siegespalme
kämpfen ſehen: Olympiakandidat Mühlberger=Frankfurt,
Welt=
rekordmann und Europameiſter, Bräun=Oberſtein. Europameiſter,
Schmittmer=Aſchaffenburg. Deutſcher Meiſter. Mayer=Hersbach,
Deutſcher Meiſter, Zehmer=Kreuznach, D. M., Baroch=Kreuznach,
Ohl=Groß=Zimmern und Siebert=Polizei Darmſtadt, der drittbeſte
deutſche Schwergewichtler. Daß bei der vorauszuſehenden
fabel=
haften Beſetzung der einzelnen Klaſſen ſpannende Kämpfe zu
er=
warten ſind, bedarf wohl nach dieſer Vorſchau keiner beſonderen
Erörterung.
hockey.
Am Samstag ſpielte die Hockeymannſchaft des SV. 98 in
Rüſſelsheim gegen den dortigen Ruderverein 2:1 (0:0).
Gleichbleibendes Werltags=Prsgramm. 6: Wetter
6.30: Gymnaſtik. 7: Wetter. — anſchl.: Frühkonz=
Waſſerſtand. 11.50: Programmanſage, Zeit, Wirtſcha
Wetter. 12: Konzert. O 12.50: Nachrichten. o I
Zeitzeichen. O 13: Konzert. 14: Nc
Geſchäftliches.
Die Vorteile der Knoblauchkuren, die nicht nur durch die
Empirie der Völker, ſondern auch durch die neuzeitliche
Wiſſen=
ſchaft einheitlich beſtätigt werden, konnten ſich bisher Viele nicht
nutzbar machen. Schuld daran trug das nicht gerade liebliche
Aroma des Knoblauchs
Dieſer Uebelſtand iſt jetzt beſeitigt durch den wohlſchmeckenden
Wermland Knoblauchſaft des Pommler=Werkes in
Berlin, der für unſere Einwohnerſchaft vom Reformhaus Groebe
zu beziehen iſt. (Siehe auch Inſerat in der heutigen Ausgabe dieſer
Zeitung.)
Jetzt iſt es Zeit, ſich an der Staatslotterie zu beteiligen,
deren 1. Klaſſe bereits am kommenden Freitag, den 22. April,
und Samstag, den 23. April, ausgeſpielt wird und diesmal den
Beteiligten eine ganz beſondere Ueberraſchung dadurch bietet,
daß ſie, über den Plan hinaus, zum Schluß noch 100 neue
Ge=
winne zu ie 3000 RM. ausſpielt! Es iſt deshalb ganz richtig.
wenn die Reklame ſagt: Geld in Maſſen auch für Sie — durch
die Klaſſenlotterie! — Es zeigt ſich immer wieder, daß das
Ver=
trauen der Spieler zu unſerer über 130 Jahre beſtehenden
Staats=
lotterie erhalten bleibt, trotz aller Trübſal, oder vielleicht gerade
deshalb! Denn jeder hofft, durch einen ſchönen Gewinn ſeine
Lage verbeſſern zu können. Das iſt diesmal in Heſſen auch einer
Anzahl von Spielern gelungen, die namhafte Gewinne
ein=
ſtreichen konnten. Nun muß ſich jeder Spieler ſagen: Du kannſt
nicht jedesmal und auf Kommando gewinnen, ſondern es gehört
beim Spiel Ausdauer dazu. Aber neben den großen Gewinnen
ſind auch eine ſehr große Anzahl lohnender Mittelgewinne
da=
bei, mit denen unſere hieſigen Einnehmer ſehr viele Gewinner
durch angenehme Beträge erfreuen konnten, die ihnen die
Erfül=
lung mancher Wünſche ermöglichten. Daher nicht lange beſinnen,
ſondern zugreifen! Siehe heute Beilage der Fa. Petrenz,
Darmſtadt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantworiſich für Politik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuiſſeion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Spori: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”,„ Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wlitich — ſämflich in Darmſfadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
ldungen. o 1
Programm, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 17. April.
7.00: Hamburger Hafenkonzert. Glocken vom Gro
8.15: Katholiſche Morgenfeier.
9.15: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Der Zulaufſch
Chor, Kaſſel.
10.15: Cello=Konzert. Ausf.: Maurits Frank (Violonce
Rosbaud (Klavier).
11.00: Dr. Sternberger: Geſpräch mit einem jungen
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Weinen, Klagen, Sorger
12.00: Konzert auf Schallplatten.
12.30: Trier: Aus dem deutſchen Weinmuſeum. Mikropho
13.00: Saarbrücken: Sänger=Kundgebung anläßlich des
lichen Bundestages des Saar=Sängerbundes.
13.30: Schallplattenkonzert.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wie
14.10: Dr. Leber: Welche Abgaben hat der Landwi
richten? — Schulrat Kreuzberg: Vater und Sohn
hauſe.
15.10: Stunde der Jugend. Zwerg Naſe. Nach Hauff.
von Arthur Wedlich.
16.00: Wiesbaden: Konzert des Städt. Kurorcheſters.
17.30: Zitherkonzert. Ausf.: Franz Hofler.
18.00: Käthe von Porada: Mode in unſerer Zeit.
18.25: 30 bunte Minuten.
19.05: Rugby=Länderkämpf Deutſchland—Frankreich,
19.25: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten.
19.30: Stuttgart: Orgelkonzert von Albert Schweitzer.
20.00: Heitere Stunde.
21.25: Nationale Tänze. Konzert des Philharm. Orcheſt
gart.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.40: Köln: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Progra
Wetter für die Landwirtſchaft. 6.30: Gymnaſtik. o
Frühkonzert. O 10.35, 13.30: Nachrichten. o 12: Wette
Landwirt, — anſchl.: Konzert u. Wiederholung des Wei
O 12.55: Nauener Zeit. O 14: Konzert. O 15.30: Wet
18.55: Wetter für den Landwirt.
Deutſche Welle: Sonntag, 17. April.
6.45: Funkgymnaſtik.
7.00: Hamburger Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwi
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: Landwirtſchaft in USA. Eine Studienreiſe.
8.55: Morgenfeier.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Völkercharaktere in der Weltliteratur. Dr. Gürſt hauu.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Weinen, Klagen, Sorgen,
12.05: H. v. Boguſlawſki: Meiſterwerke der bildenden
Spiegel der Dichtung.
12.25: Königsberg: Mittagskonzert. Orcheſter des Kbg. O. ſmu
13.00: Saarbrücken: Oeffentliche Sänger=Kundgebung an.
13. Bundestages des Saar=Sängerbundes.
18.30: Königsberg: Fortſetzung des Mittagskonzerte=
14.00: Prof. Dr. Schomburg: Eltern, laßt Eure Kinder
14.30: Stuttgart: Volksmuſik.
15.15: Kindertheater: Jochen erſinnt mit der Mutter ein E
Hörſpiel.
16.00: Konzert des DHV.=Orcheſters und =Männerchors.
16.45: Programm der Aktuellen Abteilung.
17.40: Hans Henning Frhr. v. Grote: Vorleſung aus eig A
ken.
18.00: Junge Generation ſpricht. Rückblick und Vorſchau Fun
der Hörerbriefe.
18.30: München: Geiſtliches Konzert. Veranſtaltet von der
Gemeinde zur Pflege geiſtlicher Muſik e. V.
19.30: Dr. Eddelbüttel: Reiſe in Deutſchland!
19.50: Sportnachrichten.
20.00: Wien: Der letzte Waßzer. Operette von Oskar St:
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Juan Lloſſas.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Wekkerberichl.
Das Tief über den Britiſchen Inſeln iſt nach
weitergezogen, während die Störung über dem Mit;
Meer ſich nach den Donauländern bewegt hat und
ſtärkerer Niederſchläge bringt. Zentraleuropa liegt
dem Einfluß tiefen Druckes, und zwar iſt dabei für
Grenzbereich zwiſchen tiefem und hohem Druck herrſe
öſtliche bis öſtliche Luft maßgebend. In ihrer Beglei
vorerſt noch zeitweiſe Niederſchläge auf.
Ausſichten für Sonntag, den 17. April: Zeitweiſe ſtä
mit Niederſchlag, aber auch Neigung zu Aufheiter
warm, nordöſtliche bis öſtliche Winde.
Ausſichten für Montag, den 18. April: Zunächſt noch
derung der Wetterlage wahrſcheinlich.
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Die produktive Arbeit der Klöſter.
Schmied und Amboß.
nutzbar zu machen und die Inſtandhaltung von Haus und Hof
mit eigenen Kräften zu ſichern. Und die herrlichen Kloſter= und
Kirchenbauten des Mittelalters, die faſt ausſchließlich mit
eigener Arbeit der Mönche entſtanden ſind, haben eine
Cradi=
tion des Kunſthandwerks, der Cechnik und des Geſchmacks
überliefert, die ſich bis auf den heutigen Cag in tauſenderlei
Einzelleiſtungen beachtlichen Nanges auswirkt.
Wenn man alles das weiß, dann wird man den Mönch und
ſeine Arbeit, ſein Gebet und ſeinen Glauben mit anderen Augen
betrachten. Er lebt in einer Welt für ſich und lebt doch in der
gleichen Welt wie wir. Wenn heute die Menſchheit überall
wegen der wirtſchaftlichen Kriſe ſorgt und jammert, und man tut
dann einen Blick hinein in den Frieden des Mönchslebens, dann
verſteht man, wie der innere Menſch das Leben des Einzelnen
Wäſcherei.
formen kann. Die Sorgen der äußeren Welt, die Nöte der
Menſchheit, die Leiden des Einzelnen ſcheinen vor den Coren
der Klöſter halt zu machen. Der Einſichtige wird ſich deshalb
bei klarer Ueberlegung ſagen, daß nicht die wirtſchaftlichen
Verhältniſſe den Menſchen beherrſchen können, wenn er ſich
nicht von ihnen beherrſchen laſſen will. Gewiß muß ſich der
Menſch mit ſeiner Umwelt auseinanderſetzen, aber er iſt doch
auch als das höchſte Weſen göttlicher Schöpfung dazu berufen,
die Umwelt ſich zu formen. Hat der Menſch den Frieden im
Herzen, dann wird er auch Frieden halten mit ſeinem Nächſten.
Alles das ſagt uns der Mönch, ſein Leben, ſein Wirken. Ob
er ſprödes Eiſen formt, oder ob er dem Boden die Früchte der
Erde entlockt, ob er ſich der Gewalt der Cöne hingibt oder um
die Seele eines Sterbenden ringt: er iſt ſich immer der gleiche, der
Sielbewußte, er iſt der Menſch, der täglich mit ſeinem Godt
Swieſprache hält und alle Sorgen auf ihn wirft.
an der Wand hängt überall der Fernſprechapparat mit
Selbſt=
anſchluß. In den Krankenzimmern begnügen ſie ſich
nicht damit, die Kranken mit erbaulichen Legenden zu erheitern,
ſie ſtellen das Nadio an oder legen die Schallplatte auf und
laſſen die neueſten Schlager ertönen.
Sie ſind aber auch Künſtler, Künſtler im allerbeſten Sinne
des Wortes. Sie ſchöpfen aus der Natur, ſie lauſchen der
Natur, um ihre Geheimniſſe zu ergründen. Wer jemals in
Neuſtadt a. d. Haardt geweilt und dort das Freilichttheater
des Herz=Jeſu=Kloſters auf der Höhe oberhalb der Stadt
be=
ſucht hat, der zieht in Hochachtung ſeinen Hut vor dem Werk,
das hier Mönche in jahrelanger ſchaffensfreudiger Arbeit
gleichſam aus dem Nichts geſtaltet haben. Hier haben ſie
pla=
niert, Schluchten überbrückt, Quellen gefaßt, künſtliche Nuinen
erſtehen laſſen — und alles das in die Natur hineingeſtellt mit
keinem anderen Siel, als einen hier von Menſchenhand
geſchaf=
fenen Schandflechk in der Natur wieder zu beſeitigen. Man muß
die Mönche ſelbſt bei ihrer Arbeit geſehen haben, um zu
begrei=
fen, daß ſie ihre Arbeit unter ganz anderen Geſichtspunkten
Muſikzimmer.
tun, als es der alltägliche Menſch vermag. Ihnen ſteht ein
höheres Siel vor Augen; ſie wollen aber auch alle die Mühſalen
und Beſchwerden, die das tägliche Leben den Menſchen bringt,
kennen und verſtehen lernen.
In einer Beziehung ſind die Mönche ſtets die alten
geblie=
ben. Sie tragen noch ihre gleichförmigen Crachten, die langen
wollenen Kutten und die kleinen ſchwarzen Käppchen, die noch
aus den erſten Jahrhunderten des Chriſtentums ſtammen. So
arbeiten ſie in ihren Werkſtätten und Büroräumen und
Kran=
kenſälen. Dieſe Kutte und dieſes Käppchen ſind ihre
Arbeits=
kleidung. Auch in Berlin, wo ihre Sahl nur gering iſt, haben
ſie dieſe zwei Jahrtauſende alte Mode beibehalten. Und wenn
dieſe Kleider auch manchmal unbequem ſind oder in der heißen
Werkſtatt oft zu warm werden, legen ſie ſie trotzdem nicht weg.
Die Cracht iſt ja das Seichen ihres Gelübdes und ihrer inneren
Ueberzeugung. Allerdings ſehen ſie ſeltſam genug aus unter den
modernen Maſchinen in ihrer altertümlichen Cracht, aber ihre
Arbeitsleiſtung kann mit der „fachmänniſch” gebildeter
Hand=
werker uſw. den Vergleich gut aushalten.
Es gibt Klöſter, in denen ein induſtrieller Spezialbetrieb von
alters her großen Ruf genießt. Man denke an die verſchiedenen
berühmten Kloſterbrauereien in Bayern und anderswo, an die
weltberühmten Liköre, die früher von Benediktinern und
Kar=
thäuſern in Frankreich, jetzt in anderen Ländern erzeugt
wer=
den; an die kunſtgewerblichen Erzeugniſſe des Kloſters Beuron
in Württemberg uſw. Aber jedes Mönchskloſter hat heute die
Aufgabe, ſich nach Möglichkeit durch die Arbeit ſeiner Inſaſſen
ſelbſt zu erhalten, die landwirtſchaftlichen Ceile ſeines Beſitzes
tlich waren die Mönche inmer arbeitſame Leute.
den mittelalterlichen Klöſtern verbrachten, ſie ihre
nur mit Beten, ſondern auch mit Arbeit. Ora
bete und arbeite, war ihr Wahlſpruch, und wenn ſie
ht beteten, beſchäftigten ſie ſich mit allerlei Dingen.
r ihre Arbeit im Mittelalter eher eine Kunſt als ein
und hing organiſch mit ihrem Geiſtesleben zuſammen.
ſen und kopierten die alten Bücher, malten die
Schneider.
9id ſchnitzten und formten die Heiligenbilder. Und
inchmal im Garten tätig waren, war es nur für den
cht, wohlriechende Blumen zu züchten, um ſie der
und ihren Heiligen zu widmen.
2Inche von heute verſuchen, ſie dem techniſchen
Seit=
ar) ſſen. Ihre Arbeit iſt in allem heutig. Sie beſchäf=
U1 der Schmiede, der Schloſſerei, der Schneiderei, der
Pr)iſtatt, im Garten, in den Krankenzimmern, im
— Spielſaal ihrer Patienten und bedienen ſich der
aA aften der neuen Seit. In der Schmiede ſchwei=
Sauerſtoffgebläſen, in der Schneiderei haben
Frnſten Nähmaſchinen mit elektriſchem Antrieb, und
Schranbſtock.
[ ← ][ ][ → ] Deutſche in Südamerika. — Der Reiſende,
der Buchhalter und der Plantagenbeſitzer.
In Venezuela erzählte ein junger Deutſcher
über eine Geſchäftsreiſe nach Kolumbien durch
das Hochgebirge Venezuelas. Alles klang
wunderbar abenteuerlich. Es kamen Jaguare
vor, die das Auto bedrohten, Indianer und
Ur=
wälder. Ich erkundigte mich dann auch bei dem
jungen Mann nach dem Sweck ſeiner Reiſe.
Nun, er war Geſchäftsreiſender, und er
ent=
hüllte mit einigem Stolz den Inhalt ſeines
Muſterkoffers. Es kamen Waren zum
Vor=
ſchein, die das Herz eines Direktors des
Greuel=
muſeums in Stuttgart höher hätte ſchlagen
laſſen können: Likorflaſchen und Gläſer, die
eine Ente mit Küken darzuſtellen verſuchten.
Papier=Lampenſchirme mit himmelſchreienden
japaniſchen Landſchaften, mit Vergißmeinnicht
verzierte Sahnſtocherbehälter, eine ganze
reich=
haltige Kollektion aus Bunzlau, Gablonz und
Umgegend.
„Das verkaufen Sie den Indianern? Deshalb
die gefährliche FJahrt und Jaguare?‟
„Grade mit den Indianern kann man gute
Geſchäfte machen, die von der Welt ganz
ab=
geſchloſſen ſind. Das war in Deutſchland auch
ſo. In den Dörfern, wohin nicht mal eine
Lokalbahn fährt, kann man am beſten
verkau=
fen. Solche Fahrten waren auch in Deutſchland
mühevoll. Und biſſige Köter, die es auf einen
Motorradfahrer abgeſehen haben, ſind im
Grunde nicht weniger unangenehm wie Jaguare,
die Angſt vor den Menſchen haben. Ueberhaupt,
abenteuerlich käme mir das Leben hier in den
Cropen nur vor, wenn ich in Deutſchland
dar=
über leſen würde. Hier habe ich andere Sorgen.
Ich muß daran denken, wie ich meine Aufträge
hereinbekomme und eine billige Unterkunft
fin=
den kann, genau ſo, als wäre ich in
Deutſch=
land.”
Einen Berliner traf ich in einer
neuentſtau=
denen Stadt mitten im Urwald. Muß der da
ein phantaſtiſches Leben führen! Was macht
er hier?
„Ich bin Buchhalter; Arbeitszeit von
mor=
gens ſieben Uhr bis abends um ſechs, eine
Stunde Mittagspauſe; Gehalt 140 Dollar, aber
die Lebenshaltungskoſten ſind hoch, ich
ver=
brauche faſt alles, was ich verdiene.”
Phantaſtiſches Leben? Genau ſo phantaſtiſch
wie das eines Buchhalters in Berlin.
Ein Rheinländer in Maracaibo, der nur
nach vielen Schwierigkeiten eine Stellung auf den
Oelfeldern fand, erklärt ſeinen Wirkungskreis.
„Ich kontrolliere die Arbeitskarten, wenn ſie
geſtempelt werden.”
„Kontrolluhren bei den Indianern? Hier,
wo es vor kurzem nur Urwald gab?
„Ja natürlich; wir haben genau denſelben
Großbetrieb wie in Deutſchland. Und auch bei
40 Grad Hitze bleibt die Hauptloſung
Arbeits=
diſziplin.”
Ein Kaffeeplantagen=Beſitzer aus
Guate=
mala, der mit einer ſchweren Malaria nach
Hamburg fuhr, gehörte zu den wenigen „
ſelb=
ſtändigen‟ Deutſchen, die ich unterwegs traf
„Auf eigenen Füßen zu ſtehen, das hört ſich
ſchon an, und das war auch immer mein
Wunſch. Aber heute iſt das, wenn man nicht zu
den Großgrundbeſitzern gehört, die auch die
Macht haben, nichts weiter als eine Illuſion.
Es kommt nicht mehr darauf an, wieviel man
produzieren, ſondern wie man verkaufen kann.
Die Ernte iſt glänzend, aber die Kleinen gehen
dabei zugrunde.”
Holländiſch=Guauana iſt ein reiches, kaum
bevolkertes Land, das einem
unternehmungs=
luſtigen Geiſt anſcheinend jede
Entwicklungs=
möglichkeit bietet. Wie ſieht es in
Wirklich=
keit aus? Es gibt hier verhältnismäßig viele
Deutſche, aber kaum einen, der ſelbſtändig
wäre.
„Pioniere, Kerle, die den Urwald urbar
machen, die eine neue Welt aufbauen in einer
neuen Welt, das klingt alles ſehr großartig,
aber wenn man näher hinſieht, was ſtellt ſich
heraus? Auch am Rande des Urwaldes, auch
im Urwald ſelbſt bleibt dir nichts anderes übrig,
als für einen Wochenlohn von ſoundſo viel und
bei einem Arbeitstag von 10 bis 12 Stunden
dieſelbe Arbeit zu verrichten wie drüben im
alten Europa. Für wen? Für irgendeine
Aktiengeſellſchaft mit unſichtbaren Häuptern
die in London, in Amſterdam, in Paris ſitzen.
Und nicht nur uns Deutſchen ergeht es ſo
Betrachten Sie hier in unſerer Hauptſtadt die
ſogenannte beſſere Geſellſchaft. Alle die
Kon=
ſuln, alſo die erfolgreichſten Geſchäftsleute,
auch ſie ſind nur Angeſtellte.
Ein Buchdrucker, ein Leipziger der ſchon
ſeit Jahrzehnten in San Juan, auf der ſchönen
Inſel Porto Rico lebt, ſeufzt melancholiſch, als
von der Schönheit der Inſel die Rede iſt.
„Ich merke nicht viel davon. Die Arbeitszeit
iſt zu lang, und trotz all der Jahre kann ich
mich an die Hitze nicht gewöhnen. Einer meiner
Brüder arbeitet auf den Oelfeldern in
Bene=
zuela, ein anderer in den Raffinerien auf
Cri=
nidad. Wir bekommen genug Briefe aus
Deutſchland, in denen man uns um unſer „
inter=
oſſantes” Leben beneidet. Worin beſteht das
Intereſſante? Ich bin überzeugt, man denkt
dabei nicht gerade an die Arbeit. Was aber iſt
das Neuartige, das wir hier erleben? Die
Hitze, Cropenkrankheiten! Wir finden es gar
nicht ſo ſpännend, Chinin zu nehmen und von
den Moskitos gequält zu werden. Ja, wir
ver=
dienen mehr als drüben. Der Wochenlohn eines
gelernten Arbeiters ſchwankt zwiſchen 25 und
60 Dollar, aber die untere Grenze iſt die
häu=
figere. Dagegen ſind die Lebenshaltungskoſten
höher als in Europa. Kampf ums Daſein iſt
hier der „Wahlſpruch.” Maria Leitner.
Die Rubens in Siegen.
Von Walter Weilshaeuſer=Siegen.
Sieben Städte ſtritten ſich einſtmals um die
Ehre, der Geburtsort Homers geweſen zu ſein,
drei Städte beanſpruchten Rubens für ſich: Köln,
Antwerpen und Siegen. Der Streit um die
Geburtsſtädt des Malers iſt erſt vor 50 Jahren
auf Grund der Unterſuchungen des holländiſchen
Archivars Bakhuizen van den Brink
einwand=
frei zugunſten Siegens entſchieden worden, was
heute noch viel zu wenig bekannt iſt. Peter
Paul Kubens iſt wahrſcheinlich am 29.
Jun: (Peter und Paul) 1577 in Siegen geboren,
wohl in einem Hauſe in der Marburger Straße.
Das Haus iſt noch nicht ermittelt. Einige ſagen,
Rubens hätte im Hauſe eines Amtmanns Dietz
gewohnt, andere beſchränken ihre Angaben auf
den Hinweis, er habe „auf der Höhe gewohnt”
was ja auch ſtimmen würde, da die Marburger
Straße in der hoch gelegenen Altſtadt liegt.
Maria Nubens ſchreibt in einem Brief aus
Siegen, ſie habe ein Stück
der Stadtmauer” gemietet (an z
Straße lag das Marburger Stat
Stadtmauer) und ſich zur Bepfla
reien aus den Niederlanden beſtel
ſeits iſt bei Erneuerungsarbeiten
ſchen Hauſes in derſelben Straß,
platte im Seuerherd gefunden wor
cher der Name J. Rubens 157
war. Da man früher ſich die Oef
ſeinen Namen mit eingießen ließ
Annahme nahe, daß dieſer Nam
von Paul Rubens galt, der ſa in
in Siegen gelebt und hier ſeinen ?
gerichtet hatte. Am 15. April 187
Siegener Profeſſor Bildhauer
Bronzetafel geſchaffen, die am 9
bracht wurde und die Inſchrift tr.
In dieſer Stadt
wurde am 29. Juni 1577
Peter Paul Ru
Sur Seier ſeines 500. Gebur
widmeten dieſe Gedenk=
Bürger der Stadt Sie
Crotz der aktenmäßig belegten
Nubens in Siegen geboren iſt
auch Profeſſor Spies in Dillenb=
Beweiſe aus dem Idſteiner Archi
hat — wvollten ſich die Antwerpen
nicht nehmen laſſen, daß Aubens 1
zur Welt gekommen ſei. Auf die
ladung zur Seier der Anbringun
antworteten ſie Zemlich ſpitz:
„Wir bedauern, meine H0
Verlangen nicht entſprochen zu
wir nehmen mit lauter Stimme
Antwerpen die Ehre in Anſpru g
des berühmten Rubens gewe
Gerade um die Geburt dieſes
Malers zu erneuern, veranſ
Stadt großartige Seſte, derer
PPracht des großen Malers
ſollen.
Wie weit die Eiferſucht ging ſed
daraus erſehen werden, daß
Grabmal in Antwerpen nicht ein ſ
burtstag angegeben iſt, damit r fraid
Geburtsſtadt Siegen nennen mußt ſ
det ſich aber der Name an einer cn
in Antwerpen: auf den beiden ber
und 1611 für die Kathedrale geſe ſmen
mälden, der Kreuzaufrichtung u
nahme. Sie ſind gezeichnet „Nub F
Es iſt nicht unintereſſant, anläß kes
jährigen Wiederkehr ſeines Geb
29. Juni ſich einmal kurz mit dI
heiß umſtrittenen Chema zu befe mn
Aufenthalt der Samilie Rubens, // E
tiſche Mitteilungen möglich ſind.
Rubens” Vater, Jan de Nubens, ei
Das Käſtehen.
Von Hans Här.
Als Walter Bendt nach zwejjähriger
Reiſe=
tätigkeit im Weſten Deutſchlands in die
Ber=
liner Sentrale ſeiner Firma berufen wurde,
durfte er ſich über die Anerkennung ſeiner
Vorgeſetzten freuen. Noch erfreulicher erſchien
ihm die Ausſicht, wieder ein kleines Heim zu
bekommen — wenn es auch nur ein möbliertes
Simmer war. Das Vagabundieren, das ihm in
ſeiner Knabenzeit verlockend erſchien, war ihm
verleidet. — Wenige Stunden nach ſeiner
An=
kunft war er glücklicher Untermieter in einem
der neuzeitlich geformten Siedlungshäuſer des
Südens.
Seine neue Wirtin, Frau Huſchke eine
ab=
gearbeitete, früh gealterte Witwe, ſchien
reich=
lich geſprächig zu ſein; aber die Sauberkeit, die
aus jeder Niſche ihrer Wohnung ſprach,
ver=
löhnte mit ihrem Mitteilungsdrang. Bendt
war halb beluſtigt, halb verärgert, als ſie
im=
mer wieder wiſſen wollte, ob er auch „wirklich
feſt angeſtellt” ſei, ob ſie auch „wirklich damit
rechnen” könne, einen Dauermieter zu haben.
Aber, Frau Huſchke — Sie ſind ja
miß=
krauiſcher wie ein Detektiv. Natürlich dürfen
Sie ganz beruhigt ſein —!
Verzeihen Sie ſchon, junger Herr . . . Ich
glaube Ihnen gerne, Sie ſehen ja auch gar nicht
übel aus. Aber Ihr Vorgänger war auch nicht
unſympathiſch — und iſt mir nun doch
durch=
gegangen. Sweiunddreißig Mark habe ich noch
von ihm zu bekommen. Soll man da nicht miß=
trauiſch ſein. Vor Jahren wohnte bei mir ein
Inſpektor — —
Bendt wehrte ſich gegen die Gefahr einer
langen Erzählung: „Wer war denn mein
Vor=
gänger?” — „Rudolf Stemann hieß er. Er
war Geiger, ſpielte in einem großen Café. Vor
zwei Wochen hat er dort Schluß gemacht. Er
behauptete, in einem Lokal des Weſtens ein
beſſeres Engagement gefunden zu haben. Aber
ich glaube, daß er mich belogen hat. Vor acht
Cagen, als ich ihm den Morgenkaffee bringen
wollte, fand ich ſein Simmer leer, ſein Bett
unberührt und den Schrank ausgeräumt. Nur
wertloſen Kleinkram hat er zurückgelaſſen.
Da fällt mir ein, daß die Sachen noch auf dem
Schrauk Ihres Simners liegen. Ich will ſie
wegnehmen, damit ſie nicht.. ." — Bemühen
Sie ſich nicht, Frau Huſchke, die kleinen
An=
denken ſtören mich nicht. Und nun
entſchuldi=
gen Sie mich. Die Arbeit ruft.
Am Abend, als Bendt ſich in ſeinem Simmer
einrichtete, warf er auch einen Blick auf die
Schrankdecke. Da fand er einige Notenhefte,
da ſtieß er aber auch auf Handwerkszeug, auf
Sangen und Stemmeiſen. Was hatten dieſe
Gegenſtände in den Fingern eines Muſikers zu
ſuchen? Su ſeiner Verwunderung fand er auch
noch ein altmodiſches, kunſtvoll geſchnitztes,
braunlackiertes Käſtchen. Als er das
ehrwür=
dige Ding feſt verſchloſſen fand und wieder auf
ſeinen hohen Platz zurückſtellte, dachte er:
„Sehr teuer ſcheint dieſes Muſeumsſtück nicht
zu ſein, verehrter Ausreißer! Da das
unſchul=
dige Käſtchen nichts Wertvolles enthielt, haſt
du es als läſtigen Ballaſt zurückgelaſſen.”
An einem der nächſten Nachmittage, ſtieß
Bendt, der frobgelaunt von der Arbeit kam,
dicht bei ſeiner Wohnung auf einen
Menſchen=
auflauf. Kinder und Erwachſene umſtanden eine
Kapelle fahrender Muſikanten, die ſehr
ton=
rein und klangvoll einen Wiener Walzer
ſpiel=
ten. Es waren junge, friſche Burſchen, denen
aus vielen Senſtern kleine Münzen zuflogen
und viel Beifall geſpendet wurde. Auch Bendt
wurde ihr aufmerkſamer Hörer und drängte
ſich durch den Kreis der Suhörer allmählich in
die vorderſte Reihe. Dabei ſtieß er an der
Arm einer jungen Dame, die leicht erſchrak,
aber ſofort lächelte, als er ſich entſchuldigte.
Dieſes Lächeln war ſo eigenartig, daß Bendt
es ſich nicht verſagen komte, das Mädchen
unauffällig zu betrachten. Sie war dunkelblond
und braunaugig. Ihr Geſicht war nicht im
her=
kömmlichen Sinne ſchön. Der beherrſchte
Mund und das entwickelte Kinn nahmen ihmn
das Weiche, Regelmäßige, das die meiſten
Männer im Frauenantlitz ſuchen.
Bendt war beglückt, als die junge Dame
ſich=
zu ihm wandte: „Es iſt ſchade, daß ſoviel Kunſt
nach dem Brote jagt! Die Jungens gehören
in ein Konzerthaus, nicht hierher!”
„Sie ſind ſehr muſikverſtändig?” frug Bendt,
ärgerte ſich aber ſofort, daß ihm keine beſſere
Wendung eingefallen war.
„Das iſt ein dehnbares Wort, Herr. Ja,
ich ſpiele Klavier, aber das iſt hir
unweſent=
lich. Ich bin ein ſchlechter Muſikant, doch ich
erlebe alle gute Muſik.”
„Dann müßten wir uns gut verſtehen, ſagte
Bendt kock. „Auch ich bin ein muſikaliſcher
Diſettant und möchte Ihnen wie zumuten, mei=
nem Celloſpiele zuzuhören.
und liebe alle tiefe Muſik.
Vor der Cür ſeines Hauſes
ſtehen. „Sie wohnen hier?” frug
Als Bendt bejahte, ſchien es ihn
intelligente Antlitz plötzlich blaß g‟
So lernte. Walter Bendt
kennen. Alice war Stenotupiſtin u.
Oſten der Stadt. Nür eine geſe
ſorgung verſchlug ſie an dieſem
den Süden. Für den folgenden Ce
ten ſich in einen Kinopalaſt, und
ſie ſich in einem kleinen Café. Bei
befremdet, daß Alice jedesmal
tung ablehnte und ſich raſch auf
ſchwang. Der Rückweg zu ihrer
weit, und Bendt habe den Schld
ſein Beruf verlange ſtarke Nerr
Rückſicht? War es Scham, weil
ärmlichen Viertel wohnte?
Alice zeigte ſich ſehr intere)
Wiſſensgebiete, und als ihr B
daß er eine gute Bibliothek und
beſäße, klagte ſie lachend: „Wic
ich die Bücher nicht durchſtöberr!
ſchnüffle ſo gern in guter Lektüre
Dem Uebel kann abgeholfen w.
Bendt vergnügt. „Kominen Sie
und wählen Sie ſich das Schönſte
„Aber Ihre Wirtin —
„Meine Wirtin? Wenn Sie
Nachmittage ein Buch abholen
dabei? Ueberdies iſt meine
W=
nachmittag nicht zu Hauſe.
Sie kam pünktlich. Bendt nahrl
tig die Aktentaſche ab, die ſie imm1
rtie die Nechte ſtudiert. Als die
Reli=
über Belgien hereinbrachen, der
on Zilderſturm (1866), inlzenierte und
iruor zu. den Waffen griffen, raffte
ſoin Vermögen zuſammen und floh mit
ebenſo ſchönen wie gutherzigen Srau
und ſeinen vier Kindern nach Köln.
war im Herzen Calviniſt und bereits
„I. denunziert worden. In Köln wurde
ſoines Bekenntniſſes mit Ausweiſung
Rur ſeiner Stellung als Sachwalter
als in Köln lebenden rinzeſſin Anna,
ablin Wilhelms von Oranien,
ver=
es, daß er die Strenge des zu jener
Koln beſtehenden Sremdengeſetzes nicht
Onit der ihrem Mann abgeneigten
„ verknüpfte ihn bald ein
Liebesver=
von dem Wilhelm erfuhr. Anna hielt
Rechtsſtreites wegen in Siegen auf,
Anwalt Nubens beſuchte ſie öfter in
adt, wobei es zu einem Sehltritt kam,
zu Siegen reſidierende Graf Johann
ſſau=Katzenellenbogen dem Prinzen
Jo wurde auf einer Reiſe nach Siegen
Doktor Rubens auf naſſauiſchem Gebiet
und in den Krautturm in Siegen ge=
Von hier aus erhielt Frau Maria die
hricht ſowohl von der Untreue ihres
wie von der ihm drohenden Strafe.
emühungen gelang es, den Mann nach
ren Kerkerhaft — er war inzwiſchen
enburg in enge Haft gebracht
wor=
egen Stellung einer Kaution von 6000
befreien. Im Frühling 1575 durfte
einem Pfingſttage in das Haus holen,
Siegen gemietet hatte. Am 10. Mar
ſeinom lenzbunten Gärtchen zum erſten
eder die Baumblüte, umgeben von
Kindern. Aber ein freier Mann war
noch lange nicht. Er mußte auf
Vilhelms in Siegen leben, ſollte ſich
ſte Aufforderung hin wieder im
Ker=
durfte kein Geſchäft anfangen, die
ht beſuchen und nur in Begleitung
enhofmeiſters unbemerkt einen
Spa=
ns Freie machen. Obwohl die Samilie
nur ein Simmer bewohnte, kam dem
er Haft Befreiten der Naum ſo ſchön
vor, daß er einen Dankbrief an den
phann ſchrieb. Von den weiteren
Naturalien geben ließ. Da konnte man
wenig=
ſtens leben. Korn, Hafer, Gerſte, Schlachtvieh
und Holz ſind in den noch vorhandenen
Emp=
jangsbeſcheinigungen aufgeführt. Das war die
Lage der Eltern, als am 29. Juni 1577 Peter
Paul Rubens das Licht der Welt erblickte.
Nicht glänzendes Wohlleben, ſondern Armut
und Dürftigkeit umgaben ſeine Wiege. Schon
ſeit Jahren war alles Sinnen und Crachten der
Rubensſchen Eheleute darauf gerichtet, ihren
Wohnort mit Köln oder einer niederländiſchen
Stadt zu vertauſchen. Rubens hoffte, als
Rechtsanwalt dort eine annehmbare Stellung
zu gewinnen. Aber ſchwer zu überwindende
Hinderniſſe ſtanden der Abſicht im Wege: die
von beiden Eheleuten unterzeichneten Reverſe
mit den vorhin gekennzeichneten
Verpflichtun=
gen. Schließlich kam im Mai 1578 ein
Ver=
gleich zuſtande, nach dem Rubens ſich
verpflich=
ten mußte, auf Verlangen des Srafen, wenn
erforderlich, ſich perſönlich einzufinden, ſeine
Wohnung nicht im Gebiet des Prinzen von
Oranien zu nehmen und deſſen Perſon überall
zu meiden. So verließ die Jamilie Nubens
Siegen, um wieder nach Köln überzuſiedeln.
Aus den Akten erfahren wir, daß der
Ma=
giſtrat von Köln ihnen wie allen
Nichtkatholi=
ken befohlen hatte, die Stadt 1582 zu verlaſſen.
Daraus ergibt ſich, daß die Eltern Rubens'
noch in dem genannten Jahr der reformierten
Kirche angehort haben, und das wieder dient
zum Beweis, daß Nübens nicht in Koln
geboren ſein kann. Im Intereſſe dieſer
Stadt hatte man angenommen, daß Frau
Ru=
bens zur Niederkunft nach Köln gereiſt ſei,
wo ſie eine beſſere Pflege gehabt hätte als in
Siegen (wohin übrigens ihre Mutter zur
Wochenpflege gekommen war). Hanz abgeſehen
davon, daß Frau Rubens zu einer Reiſe nach
ihren Vermögensverhältniſſen gar nicht das
Geld gehabt hätte, ſo müßte doch, wenn
Ru=
bens in Köln geboren war, der Name des
Cäuflings in den heute noch vorhandenen
Cauf=
regiſtern der Kölner reformierten Gemeinde ſich
finden. Das Fehlen des Namens in dieſen
Regiſtern, durch die man früher in gerechter
Würdigung der Wichtigkeit ſolcher Dokumente
den Beweis zu führen geſucht hatte, daß die
Eltern Rubens” ſchon vor dem Jahre 1577 zur
katholiſchen Kirche übergetreten ſeien, diente
SEEEMM Famolumo
nitst Mallouze OeR
der in Siegen internierten Familie
3 eiß man nur wenig. Sie blieben
4der Stadt und hatten deshalb „große
rang”, wie Maria Rubens noch im
rue1 578 ſchreibt. Dazu lebten ſie in ſehr
Lebensverhältniſſen. Das bißchen
r Frau ging oft nicht pünktlich ein,
haff” n ſich ſchließlich, ſtatt des Geldes
nach dem Auffinden der Akten umgekehrt zum
Beweiſe, daß P. P. Rubens überhaupt nicht
in Köln geboren ſein konnte. Denn — wie
vor=
hin, geſagt — als Katholik hätte er nicht mit
der Ausweiſung bedroht werden können. Die
Jamilie lebte in Koln in jenem Hauſe, das eine
Zeitlang den Anſpruch machte, das
Geburts=
haus des Malers zu ſein.
a Seheimnis des Eheglücks. Bon Fritz Hocke=Wien.
ne für unſere Seit typiſche
Erſchei=
das Eheproblem derart im
Mittel=
eA nnenden Intereſſes ſteht, und die
achgewieſene übergroße Sahl von
0igen gibt uns hierfür eine nur allzu
ſtal klärung. Man führt die mannig=
faltigſten Urſachen an, die wohl für den
ober=
flächlichen Betrachter eine plauſible Erklärung
darſtellen mögen —, doch liegen die Gründe viel
tiefer und ſind vor allem im Pſychiſchen
ver=
ankert. Das Problem der modernen Ehe läßt
ſich, wie Dr. Wilhelm Stekel in ſeinem Buche
rachte. Es ſah ſo gewichtig nach
n aus und barg doch nur Butter=
und den Arbeitsmantel des Mäd=
—nun ſtöbern Siel” deutete Bendt
Eicherregale, die mit Bänden aller
waren. „Mich aber entſchuldigen
2 Augenblick, denn wenigſtens eine
S nüſſen Sie mit mir trinken.”
e widerſprechen konnte, war er in
Als er nach einigen Minuten mit
Eind Caſſen — treuherzig und unbe=
Urbild des Junggeſellen — zurück=
2 über eine Sammlung italieniſcher
er gebeugt. Sah lachend auf, als er
Ten Sucker habe ich natürlich
ver=
wir Männer! Wieder ein Grund
aM
1ex9
entz‟
Rai
A
laugen Sonntagsmorgen=Schlafes
ahes Erwachen. Schon um halb acht
es an der Cür: Kriminalpolizei!
chke ſtand verängſtigt hinter den
die frühe Störung entſchuldigten.
leider gezwungen, ſein Simmer zu
ich hier noch einige Sachen ſeines
befänden. Der Herr ſei zwar im
Aluſißer, in ſeiner Haupttätigkeit
lied einer Diebesbande und in der
Lacht auf friſcher Cat ertappt
Endt, der ſchläfrig auf ſeinem Bett
Hur die Schrankdecke hin und ſah,
Aimten das dürftige Andenken ſeines
Leſchlagnahmten: die Noten, das
ſich ſchmunzelnd zeigten,
Das Käſtchen? Nein, das fanden ſie wicht.
Es war gar nicht dabei. Nun wurde Bendt
richtig wach. Das Käſtchen! Eine Ahnung
ſchnürte ihm die Kehle zu. Er wollte etwas
von dem Käſtchen ſagen, aber er brachte kein
Wort heraus. Mit einem kurzen Gruß
verab=
ſchiedete er ſich von den Beamten.
Die Poſt brachte eine neue Ueberraſchung:
Ein anonymes Schreiben, das mittels
Schreib=
maſchine geſchrieben war. Bendt zog die Stirn
in tiefe Salten, als er las: „Sehr geehrter
Herr! Vor vier Cagen, während Sie abweſend
waren, entwendete ich aus Ihrem Simmer ein
Käſtchen, das Papiere enthielt, die Ihnen nichts
bedeuten konnten, mir aber teuer waren.
Sor=
ſchen Sie nicht nach, wie ich in Ihr Simmer
kam und warum ſich das Unerlaubte beging. Sch
habe niemand benachteiligt, aber meine Ehre
gerettet. Seien Sie ſo großzügig, wie man Sie
mir ſchilderte. Ein Unglücklicher.”
Da verſchwanden die Falten von der Stirn
des jungen Mannes, und er mußte laut und
nachhaltig lachen. „Oh, Sie ſagen die
Wahr=
heit, verehrter Amateurdieb! Sie ſind wirklich
kein Verbrecher, wie ich kein Sherlock Holmes
bin. Aber ich würde ſofort herausfinden, daß
Sie mich ablenken wollen, indem Sie Ihren
Diebſtahl um vier Cage zurückverlegen. Gerne
glaube ich Ihnen, daß Sie ſich unglücklich
füh=
len. Doch wird es Sie einige Buße koſten, daß
Sie in dem Simmer eines jungen Mannes, der
Ihnen ſelbſt nicht unſumpathiſch erſcheint, ein
Eigentumsdelikt verüben!” Bendt hielt ſich
den Briefumſchlag vor das Geſicht: „Uebrigens
ſollten Sie ſich Ihr Nelkenparfüm abgewöhnen,
Unglücklicher !"
„Moderne Ehen” ausführt, nicht ſozial, ſondern
nur individuell löſen, und deshalb ſind auch alle
noch ſo gut gemeinten Vorſchläge, die auf eine
Reform der jetzigen Verhältniſſe hinzielen, nur
in gewiſſem Sinne allgemein anwendbar . . ."
ſie werden immer nur Löſungs verſuche
dar=
ſtellen, die für den Einzelnen günſtig, für die
Mehrheit aber unanwendbar ſind. Die
Men=
ſchen ſind verſchieden, ſo ähnlich ſie auch
ſcheinen, und was dem einen als Löſung
Be=
freiung bringen mag, ſchleudert den anderen in
einen Abgrund der Verzweiflung. Es gibt aber
keine allgemeinen Geſetze, denn Geſetz iſt immer
nur ein Durchſchnitt aus den Forderungen der
Kultur und ſtellt eine mittlere Linie zwiſchen
Recht und Unrecht dar.
Wir müſſen uns daher mit den gegebenen
Catſachen befaſſen und feſtſtellen, daß es nur ein
Mittel gibt, die Ehen zu feſtigen und zu einer
Dauereinheit umzugeſtalten: die Liebe! Lieben
heißt nichts anderes, als Achtung vor der
Per=
ſönlichkeit des Partners —, vor ſeinen
Schwä=
chen, ſeinen Größen, ſeiner Neligion, ſeinen
Liebhabereien, ſeinen künſtleriſchen Neigungen,
ſeinem Bedürfnis nach Natur und Bewegung,
nach Spiel und Arbeit aufzubringen. Wo es
in einer Ehe gelingt, den Beſitzerwahn
auszu=
ſchalten, wo nie das Gefühl aufkommt, daß man
ſich verſtellen, Eigenes aus Swang opfern muß,
wo ſich zwei freie Menſchen gegenüberſtehen,
wird die Gefahr der Ehetragödie nur auf die
großen Elementarereigniſſe, nicht auf die kleinen
Cücken des Alltags reduziert. In der Ehe
opfert jedermann ſeine Freiheit, ſeine
poluga=
miſchen Neigungen, einen Ceil ſeiner
Indivi=
dualität. Dieſes Opfer wird ſpäter immer mit
dem erzielten Gewinn verglichen — —, was
Wunder, daß die Generalbilanz der Ehe faſt ſtets
mit einem Paſſivum endet, wenn zuviel
Hoff=
nungen eingeſetzt wurden. Eine Ehe, die mit
einem Opfer beginnt, gibt ſchlechte Ausſichten
auf die Sukunft. Die Liebe mag dauern, das
Verliebtſein iſt vorübergehend . . ., es kommt
und geht, es iſt ein Naturgeſetz, gegen das man
nicht ankämpfen kann; es iſt die unausbleibliche
Ueberwältigung durch das Neue, dem das Alte
weichen muß.
Wir dürfen aber auch nicht überſehen, daß
die Liebe ein Kampf mit dunklen Gewalten iſt.
Wer da glaubt, daß die Liebe etwas
Dauern=
des und Ewiges iſt, der iſt in einer argen
Cäu=
ſchung befangen. Liebende müſſen immer für
und um das Glück ihrer Ehe kämpfen. Vollzieht
ſich der Kampf im Lichte der Erkenntnis, dann
kann er ſiegreich enden. Alle Liebende geben
ſich der holden Cäuſchung hin, daß die Liebe
„ewig” währen werde. Der Schwur der ewigen
Liebe, der auch das Verſprechen der ewigen
Creue in ſich ſchließt, wird im guten Glauben
an die Unzerſtörbarkeit der heiligſten Gefühle
gegeben. Er iſt nicht falſch, ſofern die
Gegen=
wart in Frage kommt; er
rechnet einfach nicht mit den
Möglichkeiten der Sukunft.
Und das Glück der Ehe
hängt von ſoundſo viel
un=
berechenbaren Dingen ab;
es beruht vor allem auf der
Fähigkeit der Liebeswahl,
denn der ſinnliche Menſch
wählt nicht —, er wird
ge=
wählt; er muß ſich von dem
Strome der Leidenſchaft
treiben laſſen, muß ſich das
Leben mit den gegebenen
Möglichkeiten dann ſelbſt
zimmern. Wilhelm
Hum=
boldt, deſſen muſtergültige
Ehe ja bekannt iſt, äußerte
ſich nach dem Code ſeiner
Frau Karoline zu ſeiner
Cochter: „Das Geheimnis
des höheren ehelichen Glücks,
wie die Mütter und ich es
von der Hochzeit bis zum
Code geführt haben, beruht
darauf, daß man es verſteht,
einander gegenſeitig die
in=
nere Freiheit des Gemütes
zu erhalten und zu beleben,
und ſich gerade dadurch
immer enger aneinander zu
ſchließen.” — Liebe und
Vertrauen ſind die
Grund=
pfeiler einer jeden Ehe, die ihre zerſtörenden
Elemente: Gewohnheit und Alltag, ſiegreich zu
bekämpfen vermögen, und jene erſteren werden
auch imſtande ſein, dem Feinde ſo vieler Ehen,
der Eiferſucht, zu begegnen. Schrankenloſe
Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit ſind daher auch
die Fundamente einer glücklichen Ehel Wer
nicht den Mut hat, ſeine Vergangenheit zu
ent=
hüllen, der mag auch nicht auf eine Ehe hoffen,
die alle Entwicklungsmöglichkeiten der ſeeliſchen
Liebe in ſich birgt. Freilich —, es gibt in jeder
Ehe Dinge, über die man nie wieder ſpricht. Es
zeigt von hohem gegenſeitigen Verſtändnis,
wenn man auch zuweilen zuſammen ſchweigen
kann, wenn jede Seele für ſich ihren Flug in die
Welt der Gedanken unternimmt, ſcheinbar ſich
trennend . . ., ſich verlierend, jede in einem
anderen Reiche. Wie ſchön iſt dann das Sinden
und Erſtaunen, daß man ſich nur entfernt hat,
um Abſtand zu gewinnen und ſich freudig wieder
zu finden. Alles im Seelenleben hat zwei Seiten:
Das Geheimnis trennt und das Geheimnis
bin=
det ! Jedenfalls bietet aber rückſichtsloſe
Auf=
richtigkeit vor der Ehe einen nicht zu
verken=
nenden Faktor für die eheliche Treue, die den
Sturmwind einer neuen Liebe ſiegreich zu
be=
ſtehen vermag und im eigenen Heim, im
Heim=
gefühl, feſt verwurzelt erſcheint.
Nur eine Reform der Erziehung, die alle
Fehler zu vermeiden ſucht und die eine
Er=
ziehung zum Leben und eine Vorbereitung zur
Ehe darſtellt, vermag eine Löſung des
ver=
wickelten Eheproblems herbeizuführen. Die
Schule der Ehe iſt die Familie, iſt das Beiſpiel
der Eltern! In einem harmoniſchen Heim
wachſen harmoniſche Kinder auf! Und deshalb
iſt auch das Schließen der Ehe eine große
Ber=
antwortung, und nur glückliche Eltern haben
das Recht, ſich fortzupflanzen! Die Ehe iſt
ſtets eine Gleichung mit vielen Unbekannten —
aber wahrhaft echte und tiefe Liebe wird immer
eine Löſung finden . . . auf die eine oder andere
Weiſe!
Dann ſprang er in die Küche zu der
verſtör=
ten Frau Huſchke: „Sagen Sie mal, hatte der
muſizierende Einbrecher eine Freundin?”
„Oh ja, eine Braut. Der Noman iſt aber
ſchon lange aus. Sie war übrigens aus reicher
Samilie. Die Cochter eines Fabrikanten und
hatte ſich dem Muſiker gegen den Willen ihrer
Eltern angeſchloſſen. Schließlich ſcheint ſie
aber doch vernünftig geworden zu ſein. Ich
habe ſie ſeit vielen Monaten nicht mehr
ge=
ſehen.”
„Sie war dunkelblond? Hatte braune Augen?
Sprach tief und weich?"
„Ja, ja!” hauchte Frau Huſchke. „Woher
wiſſen Sie —
Er ſagte nur: „Stimmt! Dann werde ich
heute mein Nendezvous mit mir allein haben.
Und in der Krautſtraße brauche ich auch nicht
nachzuforſchen. Aber die Welt iſt ein Dorf.
Der unglückliche Dieb wird über meinen Weg
laufen.‟ Der Eilbote, der am Mittag einen
Brief Alices brachte, in dem ſie mitteilte, daß
ſie ihre Verabredung zum Abend nicht
einhal=
ten und auch in den nächſten Cagen nicht
kommen köme, weil ihre Mutter erkrankt ſei,
kam für Bendt nicht mehr überraſchend.
Sehr überraſcht war aber eine junge Dame,
als drei Cage ſpäter auf der Creppe eines
Warenhauſes die ſchlanke Geſtalt Bendts
hinter ſie trat. Da lief wieder jene Bläſſe über
ihr Antlitz, und ſie hauchte: „Sie haben mich
alſo doch gefunden! Ich habe nr eme Bitte:
Machen Sie’s kurz!”
„Bitte nicht ſo tragiſch, Fräulein Wehner.
„Wehner — Sie wiſſen?”
„Ja, die Stenotypiſtin Alice Hilden iſt tot,
und von Alice Wehner, der Cochter des
Schuh=
fabrikanten, weiß ich ſchon recht viel. Sch kann
nicht mißbilligen, daß ſie einem
temperament=
vollen Muſiker ihre Neigung ſchenkte. Jch
weiß, daß ſie ſich von ihm trennte, als er
be=
wies, daß er ihrer nicht würdig war. Sie hat
ihn ja auch zurückgewieſen, als er nach der
Flucht aus ſeinem Simmer ihr eröffnete, daß
er verfolgt werde, und Geld von ihr erpreſſen
wollte. Aber ſie erſchrak zu Code, als ſie dabei
erfuhr, daß er das Käſtchen, das ihre Briefe
enthielt, in der Wohnung zurückgelaſſen hatte.
Sie bangte vor Klatſch, Skandal und Polizei.
Und nun fing ſie an. Dummheiten zu machen.
Statt ſich dem Manne, bei dem ſich das
Käſt=
chen befand, enzuvertrauen, erſchlich ſie ſich
ſein Vertrauen. Uebrigens verſtehen Sie von
Literatur viel mehr als von Kriminaliſtik,
Fräulein Wehner. Sie haben geſtümpert!“
Nun glänzten Cränen in zwei braunen
Augen. „Es tut mir ja ſo leid. Sie waren
ja ſo gut zu mir. Es war mir ſchließlich auch
nicht mehr gleichgültig, was Sie von Alice
Wehner dachten.”
„Fräulein Alice!‟ Dieſer Ausruf des jungen
Mannes klang nun nicht mehr ironiſch. Es
lag viel Wärme in ihm. Darum iſt die
Ge=
ſchichte hier zu Ende.
Der Verfaſſer kann noch verſichern, daß der
Name Alice Wehner in keinem Protokoll der
Kriminalpolizei erſchien. Wer ihn finden will,
muß die Papiere einer liebevolleren Behörde
ſtudieren. Dort kann er ihn leſen — dicht bei
ihm ſind. Name, Alter und Beruf eines
tüch=
tigen jungen Mannes vermerkt.
So, un jetzt hedde mer aach däß widder
iw=
werſtanne! — No un ſoweit ich die Sach
iwwer=
blicke kann, is mer jo allerſeits mit dem
Erfolch zufridde. Däß kann mer net vun jeder
Wahl ſage . ..
Freilich, freilich, wann ich mer denk, daß
mer däß alles erheblich billicher hedde hawwe
kenne, do reid mich hinnenooch doch all däß
ſcheene Geld, wo mer do nutzlos verpullwert
hawwe. Awwer no: mir hawwe’s ja, un es is
ja net wie bei arme Leit.
Allerdings, wann ich mer mein Kohlekeller
a guck un vergleich en mit meine Finanze, do is
mer’s net ſo, als wann mer’s ſo aſch dick hedde.
Dann in meim Portjuchhä wie in meim
Kohle=
keller ſieht’s aſch mauche aus, un mer muß ſchun
alle Ecke ausſuche, bis mer noch en letzte Reſt
find. — s wärd bei de annern Leit net
anner=
ſter ſei. — „Leer gebrannt iſt die Stätte‟
Awwer nixdeſtodrotz, jetzt wärd’s doch
lang=
ſam Friehling, un zwar mit Macht. Die Störch
ſin do, wie ich geläſe hab, un mache ſich ſogar
in Heppenheim uff m Dach vum „Hallwe Mond‟
gäjeſeidich des Loſchie ſtreidich. Hoffendlich
dhun’s demnechſt aach die annern Kurgäſt.
H HE
4
Wunner kaum noch zu glaawe draut. Mit
Aus=
nahm vun dem Lenzwunner; ’s aanziche
Wun=
ner, uff däß mer wenichſtens mit Beſtimmtheit
rächne kann. — Needich dhete uns jo noch mehr
Dann wie mer aus unſerm
Wärtſchaftskrieſe=
ſchlammaſſel glicklich erauskumme ſolle, däß is
mir noch vollkumme ſchleierees. Wann do net
noch e Wunner geſchieht, dann waaß ich net—
No, wabbne mer uns in Goddes Name mit
Geduld un henke emol unſer driewe Gedanke
for=e Weil in de Klaaderſchrank, wo er am
dun=
kelſte is, un gehn enaus in die freie Nadur
windich is es jo äwe iwwerall, däß macht
uns weiders nix aus, do ſin mer dro gewehnt!
— un bedrachte uns däß glorioſe Lenzwunner;
do ſieht mer doch wenichſtens, daß was geſchieht,
un was dobei erauskimmt. Un es kimmt
iwwer=
all was eraus, mer heert des Gras förmlich
waxe, un kann zugucke, wie die Knosbe blatze,
un wann mer ſich richdich in acht nimmt, daß
mer net unverſähens en Dritt krickt, do kann
mer ſogar die Beem ausſchlage ſähe.
No un wann mer morjends zum Beiſpiel
an=eme Abbrigoſebeemche vabeigeht, dann ſieht’s
aus, als hett’s nix wie lauder rote Pickel iwwer
un iwwer, un mer denkt, herrjeminee, däß
Beemche hott awwer emol en ſchreckliche
Aus=
ſchlag, die Maſern odder ſo. No un wann mer
middags widder kimmt, dann is mer ganz baff,
dann aus dem ſchreckliche Ausſchlag ſind lauder
wunnerſcheene roſarote Bliede worrn, un däß
Beemche ſteht do in vollem Staat un wärft en
Odeer un en Duft um ſich rum wie die Dame,
wann ſe ins Therjader geh; bloß is dem
Beemche ſei Baffiem net ſo uffdringlich, ſundern
ſo recht nadierlich un diräckt a genehm, un mer
ſchnubbert orndlich, daß aam däß feine Difftche
in ſemtliche Naſelöcher enuffſteiche dhut.
Wo=
härngäje, wann mer im Therjader näwer
ſo=
eme „Abbrigösche” ſitzt, — noja, wer’s waaß
wärds wiſſe; nächſtens nemm ich mer als e
Gas=
maske mit, falls die net aach de
Beſchlagnah=
mung anheimfalle . . .
s gibt zwar Leit, die ſage, der Friehling
weer mit ſeine Leiſtunge aſch im Rickſtand.
No, du liewer Gott, wer is däß heit net?!
Iwwerall is mer im Rickſtand; Staat un
Ge=
meinde läwe bloß noch vun de Rickſtend.
Däß=
wäje hott mer aach wohl de Termien vun de
Eikummensſteier vorverlegt. No un valleicht
berifft mer ſich do widder druff, daß jo aach die
Kallennermacher diß Johr die
Feierdagster=
miene vorverlegt hedde. Was allerdings ſei
Richdichkeit hott, dann mer ſin mit unſere
Feier=
däg diß Johr zimmlich bald dro, un es hett net
viel gefehlt, do weer Faßnacht, Oſtern un Pingſte
uff aan Dag gefalle.
Noja, wann die ganz Wäld verrickt is,
war=
um ſolle’s do die Kallennermacher net aach ſei;
gewunnert hett’s mich net, obgleich mer an e
nei. — Wann ſo a Baam nooch em annere ſei
Bliedelichter a zinde dhut, mit hie un do eme
lichtgriene Schleier dezwiſche; un wann die
Blume ihr ſcheene Aage uffſchlage, un wann ſo
alles zuſamme blieht un dufte dhut, alſo do geht
aam doch es Härz uff, un mer kann gornet
be=
greife, daß mer de ganze Winder dorch ſo
gries=
gremlich un mutlos, bedrickt un bekimmert ſei
konnt. Un alles, was aam es Läwe ſo ſchwer
macht, ſieht gornet mehr ſo wichdich un
unge=
heierlich aus, un mer faßt widder Mut un blanzt
ganz ſtillvergniecht e neies Hoffnungsſamekörnche
un denkt, es wärd ſchun uffgeh un Aeſtcher
dreiwe, un Knosbe a’ſetze un bliehe, un
ſchließ=
lich die ſchennſte Frichte drage
Naus muß mer geh in dene Däg, un zugucke,
wie der Friehling worzelt un ſchafft, ditto
deß=
gleichen unſer Landwärt, Oekonome, Bauern,
Gärtner un Klaagärtner, die wo=em dadkräfdich
unner die Aerm greife, odder er ihne, wie mer
will. Gäb der Himmel ſein Säje dezu, awwer
net ſo, wie äwe in Sied=Ameriga, wo mer ſo
er=
ſchreckliche Berichte her lieſt, un wo unnner de
Bedroffene wohl aach viele deitſche Brieder
drunner ſin, die ſich dort e nei Heimat, e eiche
Stickche Land ſuche wollte
E Stickche Land! — Ja wer däß hott
un kann’s bedreie, der is als noch net am
iw=
welſte dro. Däßwäje hott aach unſer
Stadt=
verwaldung den großmiediche un großziechiche
Gedanke gefaßt, unſere Erwärbsloſe, die wo die
grauſame Zeitverhältniſſe aus ihrm Beruf
ge=
worfe hawwe, ſoweit wie meechlich e Stickche
Land koſtenlos zum Hausgebrauch zur
Verfie=
chung zu ſtelle. Un mer muß ſähe, wie ſe
mit=
enanner wetteifern, wie ſe mit Schibb un Hack
druff=, dra= un dewäddergeh. Uff die Art kumme
ſe widder raus aus de Stubb, raus aus ihre
driebſinniche Gedanke, ſie faſſe widder Mut un
Hoffnung, die Hend lieje net nutzlos im Schooß.
— — Ach, un es gibt noch genuch Schibbe un
Hacke, noch genuch Land zum Bedreie, un ich
glaab aach, deß mer mit Schibb un Hack mehr
ausrichte un unſere Not beſſer uff de Leib ricke
kenne, als wie mit all dene ſunſtiche, mehr odder
wenicher läwensgefehrliche „Hilfsmiddel” ==
ſcheene Friehlingsdäg ſozuſage an de
herzuzehle ſin, ſo warn doch bei
Sunndäg drunner, mit dene mer ſon
ſei konnt — es warn die zwaa W
däg! — Soll däß kaa gut Vorbeder
unſer „Schickſalsjohr”? — No, ich d
Die Haubtſach is bloß, daß mer en
Hindenburg ſei Maanung behärzie
zuſammezuſteh un zuſamm
„Laßt allen Haß un Hader fahren!
zugeruffe; un wann aam ſei
Stim=
gilt, ſo is es ſei! — Hoffe mer, da
wie e Samekorn in alle deitſche
un uffgeh, un bliehe, un reiche 7
mag! —
Un domit mecht ich mit=eme ſche
härzigenswärte Spruch vum Wilhelr
wo die Woch ſei hunnerd Johr alt
wann er’s erlebt hett, ſchließe
„Haß als minus und vergeben
Wird vom Leben abgeſchrieben
Poſitiv im Buch des Lebens
Steht verzeichnet nur das Li
Ob ein Minus oder Plus
Uns verblieben, zeigt der Schl=
Bienche Bimmb
Was dohärngääche den Friehling bedrifft,
alſo do muß ich ſchun ſage, däß is eichendlich e
großordich Erfindung, un immer noch des
Schennſte, wo mer in dem Addiggel hott. s is
zwar alle Johr däßſellwe, awwer immer widder
Alſo, wie geſagt, es will widder mol
Frieh=
ling wärrn in unſerm liewe Vaderland, un
wann ſich des Wädder vorerſt noch recht
un=
freundlich un rauhwärken a geloſſe hott un die
Poſtſchkribbdumm: Mei m
bezugsberechtigte Mitſchweſtern haw:
dermol vergäwens uffgeregt, un wär
mittlerweil widder abgeregt hawwe,
die Woch dick un braad in de Zeidu
hott, daß die Miedgudſchei net uff”
drunne geholt miſſe wärrn, ſundern u
kaß in de Grafenſtroß vorne im Lad
alſo, mer muß nor mit de Leid redde
gornet ſo, un wann=ſe aach vor laud
ordnunge als net mehr wiſſe, wo=e
ſteht, hie un do hawwe ſe doch als
Mommende, wo ſe aam ſogar for=en
weis odder e Aregung dankbar ſir
awwer doch manche
Daß mer awwer jetzt kaa vun
Freundinne aus lauder Drotz doch
werk laaft! — Die Miedgudſchei gil
de Grafenſtroß wo die Stadtkaß is,
Lade. Kabbiert? Un wer ſich gen
Buſchſtawwe, ſein Dag un die a
Zeit hellt, der brauch kaa biſſelche zu
wärd ſofort „bedient” — Awwer mit
Endgäjekumme muß mer’n ſchun endg
dann ſchließlich Ordnung muß ſei, d
heert in de Aermel. Es hott genau
dung geſtanne, un die muß mer 1
ſtudiern, wann mer wiſſe will, was i
vorgeht. Leider glaawe awwer ſoviel
heit ohne Zeidung aus, un es dhe
nieche, wann ſe bloß ſchimbfe un
niern..
E
A.
Ewe
Bis
A.
E
en
9
Küchenzettel vom 18. bis 24. April.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Haferflockenſuppe, Spinatkloß*) mit
Kartoffeln.
Dienstag: Pilzſuppe, Schweinekoteletten,
Kar=
toffelſalat.
Mittwoch: Rheiniſche Suppe —, Reis mit
geſchnitzelter Leberk*)
Donnerstag: Brot=Suppe, Königsberger
Klops m. Kartoffeln.
Freitag: Kerbelſuppe, Fiſch in Backteig,
grü=
nen Salat.
Samstag: Griesſuppe, Saure Kartoffeln m.
Speck, Salat.
Sonntag: Frühlingsſuppe, Hammelbraten,
grüne Bohnen, Kartoffeln. — Schneeballen
mit Vanille=Tunke.
*) Rezept vom 30. April 1931.
**) Reisgemüſe mit geſchnitzelter
Leber: Eine Zwiebel fein ſchneiden, hellgelb
röſten, den gewaſchenen Reis dazu, etwas röſten,
auffüllen und weich kochen, ſalzen. Leber in feine
Streifen ſchneiden, ſtäuben, Zwiebel fein
ſchnei=
den, in Fett einige Minuten ſchmoren, den Satz
aus der Pfanne mit etwas Waſſer löſchen, und
nun Leber und Tunke über den fertigen Reis
geben.
Wie ich meinen Putzſchrank
ein=
richtete. Die Kücheneinrichtung vergangener
Epochen hat ein Putzfach gleich in der
Küchen=
bank untergebracht. Wo aber eine ſolche nicht
vorhanden iſt, da fehlt den Hausfrauen ein
be=
ſtimmter Platz, wo ſie die notwendigen
Putz=
utenſilien unterbringen können. Sie ſollten
da=
her irgendein ausrangiertes, kleines
Schränk=
chen als ſolches einrichten, oder auch eine
kräf=
tige Kiſte, deren Boden als Rückwand dient.
Glatt gehobelt und geſtrichen und mit 2 bis 3
Fächern verſehen, werden nun in dieſem vom
Hausherrn oder =ſohn angefertigten Putzſchrank
nicht nur Scheuer= und Seifenpulver, ſondern
auch die verſchiedenen Metallputzmittel,
Ofen=
ſchwärzen, Salmiakgeiſt, Benzin, Spiritus,
ſo=
wie ein kleines Kiſtchen mit verſchiedenen
wei=
chen Putzlappen und kleinen Bürſtchen, vor allem
alten Zahn= und Handbürſten, aufbewahrt.
Er=
vähnt ſei noch, daß ſämtliche Flaſchen etikettiert
ſein müſſen, um ſchwerwiegenden
Verwechſelun=
gen vorzubeugen.
Möhren=Kartoffelſuppe. 1 Pfd.
Kartoffeln ſchäle man und ſtelle ſie kleinwürflig
geſchnitten zum Kochen auf. Ebenſo 1 Pfd.
zu=
geputzte, mit dem Blitzeiſen geſchnittene
Möh=
ren. Sind beide weich, ſo ſtreiche man ſie durch
ein Sieb, fülle das Ganze evtl. noch mit beißem
Waſſer zu ſämiger Suppe auf, die man mit
geröſtetem Speck und Zwiebel ſowie Salz und
1 Eßlöffel Butter abſchmeckt. Will man die
Suppe zum Abendbrot geben, ſo erhitze man
darin Siede= oder Kochwurſt.
Schnittlauchſuppe. 1 Eßlöffel Grieß
röſte man in 2 Eßlöffeln Fett leicht braun an,
worauf man ihn mit ½—¾ Liter heißem
Waſ=
ſer verrührt, langſam 25 Minuten ausquellen
läßt. Dann mit Salz, 1 Eßlöffel Butter
abge=
ſchmeckt, rühre man 2 Eßlöffel mit der Schere
ganz klein geſchnittenen Schnittlauch darunter.
Nummer 46 3.
Aufgabe 660.
Knud Hannemann in Köpenhagen.
(2. Preis Skakbladet, 1930.)
a b d e g
W.
Ai.
Die leeren Felder ſind mit den Buchſtaben:
a a a a c e f g h i i m n o o
o o rrſtttu auszufüllen, ſo daß um
jede der Ziffern ein Wort entſteht, das in der
Richtung des Uhrzeigers zu leſen iſt. Die
Wör=
ter bedeuten: 1. Widerhall, 2. ſoviel wie gleich,
3. Reich in Hinterindien, 4 ehemalige deutſche
Kolonie in Weſtafrika, 5. katholiſcher Heiliger,
6. Frauenname, 7 Verkehrsmittel 8. frühere
Silbermünze in Sizilien. 9. Hochland in
Vorder=
aſien. (Jedes Wort zählt 4 Buchſtaben.)
Die Buchſtaben in den vorſpringenden zwölf
Feldern rechtsherum geleſen, nennen eine Oper
Carl Deubel.
von Mozart.
Drei magiſche Quadrate.
III.
II.
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kc2 Da4 Tf2 Le5, f1Sd3, h5 Bb5, c4, d2,
62, f7, g4, h8; Ke4 Df8 Tg1, h2 Ld8 Bc5, d7, e6, g5
Aufgabe 661.
A. Mari in Genua.
(1. Preis, Magyar Sakkvilag, 1929.)
Weiß: Ko8 Dd8 TTe4 Lb2, g6 Sc7, g3 Bf4, h5 (9);
Schwarz: Kf6 Db8 Tc3, e7 La3, h1 Bb6, d7, g7 (9).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 658—659.
658. H. Weenink. 1. La1—e5! (droht 2. Tcs) T:g2
(Td4, Ld4, Bd4) 2. D—f5 (—h3, —a6, —c4/F. In den
hübſchen Abſpielen erfolgen die Mattzüge von der weißen Dame.
659. L. Knotek. 1. Kg1—f2! Bg3+ 2. Kf3; 1...
K:d3 2. T:g4; 1. . . . Ke4 2. Dc6r. 1. . . . Kd5 2. Td8+
Eine gefällige Miniatur.
Schachnachrichten: Der Schlußſtand im
Klub=
meiſterturnier des Darmſtädter Schachklubs 1875
iſt: Orth 6 Punkte (Klubmeiſter), Snaevarr 5½
Schomerus 4½, Sixt 4, Spatz 3. Flander 3,
Seeh 1½, Naidenowitſch ½.
Acht a, drei d, ſechs e, zwei g. fünf i. drei k.
ſechs I, zwei m vier o, acht r, ein ſ.
Obige Buchſtaben ſchreibe man in die Felder
der drei Quadrate, ſo daß die waagerechten und
ſenkrechten Reihen gleichlautende Wörter von
folgender Bedeutung enthalten:
I. Quadrat: 1. Männername 2. Pflanze,
3. Farbe, 4. Shakeſpeareſcher König;
II. Quadrat: 1. Metall. 2. Kalif. 3. Teil
mancher Möbel, 4 Zahl;
III. Quadrat: 1 Geldſtück, 2 Muſikdichtung.
3. Bergſtock in der Schweiz, 4. Werkzeug.
Die erſten Wörter aller 3 Quadrate zuſammen
nennen einen Opernkomponiſten.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 15.
Zwei Geſtalten aus Wilhelm Buſch.
„Tobias Knopp”. — „Fips der Affe.”
Muſikaliſche Zahlen.
Donner, Adagio, Sieglinde, Roſſini, Horn,
Ernani, Jſolde, Nedda. Gregor, Orgel,
Lohen=
grin, Daland. — „Das Rheingold”
Beſuch vom Lande.
„Lieber Neffe, ich und Karline mi
gern mal das Nachtleben anſehen!
„Famos. . .
„Ja, da wir aber gewöhnt ſind, 1
ſchlafen zu gehen, kannſt du uns vie
Lokal empfehlen, wo ſchon nachmit
los iſt!“
Ländlich ſittlich. „Ich habe auch
karte für Sie” ſagte der Landbrief
Frau Müller, die erwartungsvoll ihn
Vergebliches Suchen. Kann ſie nich
fährt er kopfſchüttelnd fort, „da wird
neugierige Frau Schmidt vergeſſen
mir wiederzugeben.
Doppelte Freude. Eriks Kätzchen
Kanarienvogel gefreſſen. Seitdem liek
Tierchen noch viel mehr, und als man
warum er mit „Muſchi” ſo beſonders z
ſagt er gerührt: „Jetzt habe ich doch n
den Lieblinge in einem.”
Nötige Rückſicht. Schon 14mal ſind
beſtraft wegen Diebſtahl. Hochſtapelei
verletzung, Münzverbrechen.
Sie bitte nicht ſo laut, Herr Richter”, 1
hier der Angeklagte. „Ich bitte zu
tigen, daß ſich mein künftiger Schwiege
Saal befindet.
Ihr Trick. Aber Ellen, was
bringſ=
da?” fragt der junge Mann erſtaunt ſeit
din, die er zu einem nächtlichen Bumn
und die zwei Milchflaſchen in der Han=
Wenn wir morgen früh heimkammen
ſie ihm, „dann klappere ich mit den Mil
und dann denkt Papa, es iſt der Milch,
Fehlende Sachkenntnis. „Du haſt e
Ahnung davon, welche Rolle die Liebe
ſpielt”, erklärt die Tochter ſchluchzend de
der ſich ihrer Verlobung widerſetzt „Dc
davon, daß du nie ins Kino gehſt.”
druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23
[ ← ][ ][ → ]*k und Bluſe, zu allen Cageszeiten.
einmal konnte man ſich eine Garderobe
rlei Röcke und Bluſen gar nicht
vor=
nn dieſe Aufmachung war von den
Jahren des vergangenen bis zum erſten
unſeres Jahrhunderts ſozuſagen das
„Auf der Frau, die auf Eleganz
An=
ben wollte.
„am die Zeit, da die großen in= und
en Modeſalons das in einem
ge=
eleid in den Vordergrund rückten, das
nglich heftigen Widerſpruch auslöſte,
aach aber zur unangefochtenen Mode
; ſich ſogar allgemeiner Beliebtheit
ml ter das Kleid noch durch eine Umhülle
Paletot oder Mantel) ergänzt wurde
der Begriff des „Complets” gegeben
die Rock= und Bluſenmode als
ab=
igt betrachtet werden und blieb auch
in Vergeſſenheit.
Jahre 1930 war dieſe Modeform
der=
äuchlich, daß keine Dame daran
den=
die Bluſe in ihre Garderobe
aufzu=
ur ab und zu wurden ſchüchterne
Ver=
nommen, dieſen Stil wieder
aufzu=
dem man die verſchiedenen Kaſaks zu
ür ind ihnen dadurch eine bluſenartige
ben trachtete) doch blieben auch dieſe
tSigen ergebnislos; die Bluſe wollte
an Zemühungen nicht mehr populär
wer=
urei eb nicht nur in der Tagesmode
aus=
halky indern konnte nicht einmal für
ſport=
beibehalten werden, trotzdem ſie doch
ei; wiſſe Berechtigung gehabt hätte.
einer ſo langen Zeit einer völligen
Hg zu erwarten geweſene Umſchwung
aus: mit einem Male erinnerte man
näö wieder des Bluſeneffektes und — wie
ſchl er Fall iſt — griffen mehrere Mode=
Gedanken gleichzeitig auf, ſo daß er
ürzeſter Zeit durchſetzte, durchſchlagen=
Ery rrang, heute wieder im Mittelpunkte
ſury ’s ſteht und ſicherlich mehrere Saiſons
uro) uell bleiben dürfte.
ranregend zu beobachten, daß ſich die
Bluſen”=Mode heuer in zwei ganz
Bahnen bewegt; man unterſcheidet
In Anbetracht des wichtigen Faktors, den
dieſe Moderichtung heuer darſtellt, werden wir
den Gedanken des Rock= und Bluſen=Stils von
allen Geſichtspunkten beurteilen und zeigen, wie
er ſich praktiſch auswirkt.
Schon für das morgendliche Sporttraining
zieht man gerne „Rock und Bluſe” heran;
gleich=
viel ob es gilt, einen kleinen Spaziergang in der
ſommerlichen Frühſonne zu unternehmen oder
eine Stunde am Tennisplatz zu verbringen,
braucht man eine Dreß, die zwiſchen ſportlicher
Note und Promenadekleidung die Mitte hält.
Für dieſe Zwecke empfehlen wir unſere erſte
Skizze links, einen in der Mitte geknöpften Rock
mit tiefeingelegten Falten und ſchmalem Gürtel,
dazu die für die neue Mode ſehr markante,
aus=
geſchlagene Hemdbluſe mit getupftem Schlips und
aufgerollten Aermeln.
Ungemein kleidſam und von abſoluter „
Sach=
lichkeit” beherrſcht iſt die für die Bürokleidung
in Anwendung gebrachte Rock= und Bluſen=Idee
(Fig. 2). Man hat ſich hier eine helle Hemdbluſe zu
einem Stoffrock mit weſtenartiger Gürtelpaſſe zu
denken. Vervollſtändigt wird dieſe Aufmachung
durch ein ärmelloſes Cardegan=Jäckchen aus dem
Materiale des Rockes. Die durch einen in das
Armloch eingeſetzten Volant verbreiterte
Schul=
terpartie wirkt ſehr originell.
Für den Bergſport iſt die Kombination von
„Rock und Bluſe” nachgerade zur
Selbſtverſtänd=
lichkeit geworden, wobei man Kontraſte zwiſchen
einfarbigem und kariertem oder geſtreiftem
Ma=
teriale ſehr gerne ſieht. (Bild 2, oben.) Die
Bluſen, die hier gerne aus flanellartigen
Ge=
weben hergeſtellt werden, haben vielfach
jäckchen=
artigen Charakter, der größten Beifall findet.
Eine ſchlichte „Bauernbluſe” mit Puffärmeln
ſieht zu einem mit „Hoſenträgern” gehaltenen
buntgemuſterten Leinen= oder Kretonne=Rock
vor=
trefflich aus und ergibt eine Strand= und
Gar=
tenkleidung, wie man ſie ſich anmutiger kaum
vorſtellen kann. (Letztes Bild.)
Die nachmittägliche Mode verbindet eine
Bluſe aus Iriſh=Spitzen mit einem „Prinzeß=
Miederrock und ſieht dazu ein einfaches Jäckchen
mit Ballonärmeln vor. (Letzte Skizze unten.)
Die richtige Kinderkleidung
darf im Grunde genommen an keine Mode
ge=
bunden ſein, da ja die Mütter gerade in dieſem
Falle ihren perſönlichen Geſchmack ins Treffen
führen wollen, um ihre Kleinen wirklich
indivi=
duell und nicht etwa ſchablonenhaft anzuziehen.
Natürlich muß vor allen Dingen das „
prak=
tiſche Moment” berückſichtigt werden, da ſelbſt
Bei den Mädchen hängt die Note ihres
Kleid=
chens in der Hauptſache von dem zur
Verwen=
dung gelangenden Materiale ab, denn es wäre
akademiſch geſprochen — abſolut möglich, ein
und denſelben Schnitt in Wollſtoff oder in
Seide wiederzugeben und damit
grundverſchie=
dene Wirkungen zu erzielen.
einerſeits einen ſportiven Stil
kteurzwecke, Sport, Reiſe, für die
Promenade uſf. in Frage kommt)
its eine außerordentlich
phanka=
luslegung der Rock= und
Bluſen=
e Mode für nachmittägliche und
decke geeignet erſcheinen läßt.
der dadurch gebotenen
Möglich=
an den durchſchlagenden Erfolg
be=
en und auch verſtehen, daß man
ſt, dieſe aparte Note für alle
Tages=
ge zu ziehen.
Unſere letzte Skizze hingegen macht mit dem
„Rock=und=Bluſen=Gedanken” in ſeiner
Anwen=
dung auf die abendliche Mode vertraut; es
han=
delt ſich hier um einen intereſſanten, ganz langen
Rock mit breiter, ſeitlich zu einer Maſche
gebun=
dener Paſſe und um einen Bluſen=Oberteil aus
vielfarbigem Gaze=Chiffon. Dieſe Aufmachung
er=
hält durch ein kurzes Jäckchen aus dem gleichen,
bunten Materiale, das durch ſeine eigenartigen
„Schinkenärmel” auffällt, die mondäne Note der
kommenden Saiſon.
Willy Ungar.
die ſchönſte Aufmachung ein Fehlgriff wäre,
wenn es ſich zeigen ſollte, daß ſie etwa bei der
Reinigung Schwierigkeiten begegnet, oder wenn
man bemerken müßte, daß ein oder das andere
Garderobeſtück das Kind in ſeiner
Bewegungs=
freiheit hemmt.
Das moderne Kinderkleid iſt unkompliziert,
leicht waſchbar (was natürlich insbeſondere bei
ſommerlichen Stücken von Wichtigkeit iſt) und in
Art und Wirkung unaufdringlich!
Die Farben werden allerdings gerne ziemlich
lebhaft gewählt, weil die Erfahrung lehrt, daß
das Kind an leuchtenden Schattierungen ſeine
helle Freude hat, und weil es ſicherlich vom
er=
zieheriſchen Standpunkt beurteilt nicht
unweſent=
lich iſt, dem Geſchmack und den Wünſchen der
Kleinen Rechnung zu tragen.
Die Art der Aufmachung hängt natürlich
voll=
kommen von dem jeweiligen Verwendungszwecke
ab, da man ja in den letzten Jahren auch hier
ſehr weſentliche Unterſchiede macht, denn
wäh=
rend im Winter und zu den Uebergangsſaiſons
die Umhülle von Wichtigkeit iſt, kann das Kind
für wärmere Tage mit einem „Allwetter=
Man=
tel” vollkommen das Auslangen finden, wobei
natürlich in allererſter Linie an die
verſchiede=
nen waſſerdichten Trenchcoats zu denken wäre,
die für Knaben und Mädchen immer nett
aus=
ſehen und überdies für alle erdenklichen
Ge=
legenheiten tragbär ſind, weil ſie in der Stadt
ebenſo gut ausſehen wie für Ausflüge, für die
ſommerliche Ferienreiſe uſf. Außerdem ſieht
man auf den neutral=ſchattierten Stoffen, aus
denen dieſe waſſerdichten Kinder=Trenchcoats
her=
geſtellt ſind, die Flecke nicht ſo deutlich wie auf
hellem oder dunklem Material, ſo daß auch von
dieſem Geſichtspunkte beurteilt der Trenchcoat
ein Stück iſt, das in der Garderobe der Kleinen
nicht fehlen ſollte.
Die kleinen Mädchen aber brauchen
gelegent=
lich auch noch ein „Ausgeh=Mäntelchen”, das
viel=
fach ſehr reizende Cape=Effekte bringt und durch
eine lebhafte Farbe zur Geltung gebracht zu
werden pflegt. (Wir zeigen den früher
beſproche=
nen Trenchcoat im dritten, den neuen Cape=
Paletot im vierten Bilde.)
Für Schule und Sport tragen die meiſten
Knaben eine Knickerbockerhoſe mit wollenen
Wadenſtrümpfen und dazu ein poröſes
Mode=
hemd, das geſchloſſen und mit einer Binde
ver=
ſehen oder auch offen=ausgeſchlagen getragen
wer=
den kann. Für dieſe Dreß iſt die knappanliegende
Baskenmütze die geeignetſte Kopfbedeckung (
vor=
letzte Skizze),
Man vergegenwärtige ſich etwa ein
Kleid=
chen wie das in unſerer letzten Skizze
wieder=
gegebene Modell. Aus einem poröſen dünnen
Stoff verfertigt und mit einem hellen
Leiſtchen=
kragen aus Pikee garniert, ergibt ſich ein
ausge=
zeichnetes Stück für Schule und Spaziergang, aus
Rohſeide, geblumtem Material uſf.
hergeſtellt aber entſteht ein Beſuchskleidchen, wie
man es ſich — mit ſeinen kurzen
Flügelärmel=
chen (an deren Stelle bei der Stoff=Ausführung
natürlich anliegende kurze „Sommerärmel”
tre=
ten) — kaum reizender vorſtellen könnte.
Der Spielanzug für das Klein=Kind
wird für warme Tage ganz einfach derart
kombi=
niert, daß man ein Schwimmhöschen mit einem
Trikotleibchen zuſammenſtellt.
Für kühlere Tage aber iſt ein overall=artiger
Anzug am Platze, der — mit heller Kragen= und
Manſchettengarnitur verſehen — über einem
gut waſchbaren Hemdchen getragen werden kann.
Ein Beiſpiel dafür ſoll unſere zweite Skizze
geben.
Natürlich brauchen die Knaben auch einen
Anzug zum „Ausgehen”, für Beſuche, Kindertees
uſf., die ja gerade in letzter Zeit gerne
ver=
anſtaltet werden, um dem Kinde jene
erziehe=
riſche Freiheit zu geben, die ja eine der ſchönſten
Errungenſchaften moderner Pädagogik iſt.
Ein ſolcher Anzug wird gerne aus zweierlei
Material kombiniert, indem die Hoſe dunkel, der
Oberteil aber hell gehalten iſt. (Man kann im
übrigen dieſe Wirkung auch erreichen, wenn man
die Hoſe des Winteranzuges für dieſe
Zuſammen=
ſtellung heranzieht.) Der lichte Oberteil iſt mit
einem Bubenkragen und Stulpenmanſchetten
ver=
ſehen, in der Mitte geknöpft und mit einem
Gür=
tel zuſammengehalten. Man verſucht hier auch
aus mancherlei Farbwirkungen entzückende
Effekte zu erreichen, indem beiſpielsweiſe zu
einer dunkelblauen, langen Hoſe ein Oberteil
aus hellblauem Waſchrips vorgeſehen wird, der
ſeinerſeits wieder mit einer weißen Garnitur
kombiniert iſt.
Die gleiche Idee wäre auch für die Garderobe
der kleinen Mädchen zu verwerten, wenn man
denſelben Oberteil mit einem faltigen, dunklen
Röckchen in Verbindung bringt.
Zu den reizvollſten Neuheiten der
Kinder=
mode zählen die verſchiedenen breitrandigen
Strohhüte, die den großen Vorteil bieten,
außer=
ordentlich haltbar und ſtrapazierfähig zu ſein.”
Dieſe Formen werden — wie dies unſere vierte
Skizze zeigt — in ganz ſchlichter Art mit einem
bunten Bande garniert.
Willy Ungar.
Seite 18 — Nr. 107
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an die Oeffentlichkeit gewandt und diesmal die Schuld an dem
rn der Verhandlungen dem Kraft=Verkehrsperein zugeſchoben.
O, nein. Weder der Kraft=Verkehrsverein noch ſein Betriebsführer
endel ſind ſchuld. Die Schuld trägt einzig und allein die
Obetpoſt=
ie n ſelbſt, die, wie es ſcheint, auch heute noch der Anſicht iſt, ſie hätte
ie eignungsrecht an unſerer konz. Linie und könne die
Entſchädigungs=
ue nach eigenem Ermeſſen diktieren. Wir ſtellen feſt, daß ſie nicht das
F—e Anrecht auf den Erwerb. unſerer Kraftfahrlinie hat. Gerade die
—r Oberpoſt=Direktion getroffenen Zwangsmaßnahmen: Eröffnung
— euen ganz und gar unnötigen und nebenbei illegalen Linie inmitten
— handlungen und eines verwerflichen Konkurrenzkampfes (viermalige
3 der Fahrpreiſe und alles andere) haben der Bevölkerung die
4— aufgemacht und ſie veranlaßt, die Linie der Reichspoſt zu boykot=
— Um das hierdurch entſtehende Defizit braucht ſich die Reichspoſt
zu kümmern. Das können die Steuerzahler ruhig übernehmen.
Daß der Zweck dieſes Konkurrenzkampfes nur auf die völlige Ver=
— 3 unſeres Unternehmens und unſeres Betriebsführers hinzielt, hat
Vertreter der Oberpoſtdirektion ſchon bei Beginn der Verhandlungen
unzweideutiger Weiſe angekündigt. Aber trotz Notverordnung zum
— der Wirtſchaft, nach der der freie Wettbewerb im täglichen Leben
2 klauteren Machenſchaften nicht gefährdet werden darf, wird
gewirtſchaftet.
2as Angebot der deutſchen Reichspoſt für die 5 Autobuſſe und den
Wert der Linie iſt ſo günſtig, daß unſer Betriebsſührer ſchon nach
irzer Zeit der Gemeinde zur Laſt fallen würde und daß es ihm
kar beſſer ginge als dem Inhaber der Kraftfahrlinie Dieburg—
mſtadt, der mit der Abtretung ſeiner Linie an die Deutſche Reichspoſt
Zutes Geſchäft gemacht hat, daß er ſich um eine Chauffeur=Stelle
—nmußte.
ou das der Dank ſein für ein mit Arbeit, Mühe und Opfer auf
z es Unternehmen?
ei haben das feſte Vertrauen zu der Bevölkerung, daß ſie ſich
Söckmitteln der Oberpoſt=Direktion nicht verleiten läßt und auch
Holge treu zu unſerem Unternehmen hält, weil ſie weiß, was au
Siele ſteht.
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Erfolge haben können, und erwähnt die gunstie
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und zukünftiger Ereignisse wird Sie in Staunen
versetzen und Ihnen helfen.
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Ober-Niewiadom, sagt:
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