Darmstädter Tagblatt 1932


14. April 1932

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n Erſcheinen vom 1. Aprit
chemari und 20 Pfennig
2. Reſchsmari, durch di
re Haus. Poſtbezugspreis
monaliſch 260 Reſchemor.
zſnahme von Anzelgen au
nſcht übermommen. Nicht
ern infolge köherer Gewal
nſcht zur Kllzung des
n und Abbeſſellungen durch
eit ſür uns. Poſtſcheckfonto
N. 4304

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 104
Donnerstag, den 14. April 1932.
195. Jahrgang

nmmn gutesete m Ke Danian zu Recheiſs.
FinanzAnzeigen 35 Reſchepfg. Relamezele 92 mm
breitl2 Reſchemarl Anzelgen von auswärte 3s Reſchepſa.
Finanz=Anzeigen 50 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame=
zeile
2,00 Reichemarl. Alle preſe in Reichemark
4 Dollar 420 Mark. Im Falle, höherer
Gewal, wie Kileg. Aufuhr Strel üſp. ertſcht
ſede Verpflichtung au Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkur oder gerſchtiſcher Beitrelbung fäll jeder
Nobal weg. Banſionio Deuſche Bant und Dame
ſädter und Nationalban

Derdol der Uaud Oe

zſung der SA- und Ss Organiſakionen mik ausdrücklicher Billigung des Reichswehrminiſters im Inkereſſe der Staaks=
alung
- Ein Staak im Staake für das Reich unkragbar. Der Skaak und nur der Skaak für Ruhe und Ordnung zuftändig.
2a Skaaksaukorikäk forderk Achlung vor dem Rechk und den Geſehen. Das Pakerland über den Parkeien.

Amtlich wird mitgeteilt:

Berlin, 13. April.

ſe Sturmabteilungen, Schutzſtaffeln und ſonſtigen militärähnlichen Organiſa=
nen
der NSOAP. ſind heute durch eine Verordnung des Herrn Reichs=
äſidenten
auf Grund des Art. 48 der Reichsverfaſſung aufgelöſt worden.
ſe Reichsregierung hat dem Herrn Reichspräſidenten dieſe Maßnahme
nſtimmig empfohlen.
Die Auflöſung dieſer Organiſationen iſt gemäß den Grundgeſetzen des
atlichen Lebens notwendig, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung
frecht zu erhalten und die Staatsautorität vor weiteren ſchweren Beein=
ichtigungen
zu bewahren.

imkliche Begründung.
der am1en Verlautbarung heißt es dann weiter:
genan ). Organiſationen ſind, wie bekannt, in allen
Dinge 2 s ins kleinſte den militäriſchen Formationen
bildet.: S ellen ein Privatheer dar, ein Partei=
wenn
aut um Teilunbewaffnet. Hunderttauſende
bei unbedi3 r Befehlsgebundenheit zum Teil mit kaſernen=
ger
Unters gung in Aktionsgruppen gegliedert, die wie
äriſche ode olizeiliche Mannſchaften auftreten und aufge=
ſind
. Wl, ohne ſchwere Bewaffnung können
Gru uen jederzeit Gewalthanölungen
führe= ind Teile der Bevölkerung unter
ucke sZwanges ſtellen.
das rhandenſein einer ſolchen Kampforganiſation,
Staa-1. Staat bildet, iſt eine Quelle ſteter Beunruhi=
die
f=i iche Bürgerſchaft, die im Schutze der Geſetze
eſchäftig, nachgeht.
iſt ausſah lich Sache des Staates, eine organiſierte
icht zu erz en. Sobald eine ſolche Macht von privater
ſite organu t wird und der Staat dies duldet, beſteht
reits Gefas üür Ruhe und Ordnung. Die ruhigen Bevöl=
rungskreiſei
nnen eine ſolche naturgemäß einſeitig und
rteimäßig 9 geſtellte Organiſation nicht ertragen. Die
ntwicklung g rt folgerichtig zu Zuſammenſtößen und letz=
Endes = ürgerkriegsähnlichen Zuſtänden. Bei einer
hen Entwn ing würde der Staat die Achtung, die er für
ſ verfaſſi smäßigen Einrichtungen, insbeſondere für
Miliäl und Polizei fordern muß, verlieren.
ſind va en Führern der aufgelöſten Organiſationen Le=
erklärur
abgegeben worden. Selbſt wenn ſolche Erklä=
völig
es gemeint ſind und hinter ihnen der Wille ſteht.
Geſezma ) keit feſtzuhalten, ſo iſt doch unzweifelhaft, daß
N Rech at die Gewalt lediglich bei den verfaſſungs=
Orgaru des Staates ſelbſt organiſiert ſein darf. Jede
Gewalt, niſation kann deshalb ihrem Weſen nach keine
Einricht. ein. Es beſteht auch die Gefahr, daß eine ſolche,
en ihre inrichtungen und Vorſchriften auf den Kampf
ern eingl llte Organiſation eines Tages die Partei ſelbſt
Slegalia: ineinreißen würde. Die Führer dieſes Privat=
Müſſen de in dem Beſtreben, militäriſch zu arbeiten
erbei B. deres zu leiſten, die Partei notwendigerweiſe
Staatss ung und mit den Machtmitteln des Staates in
ſt bringes!

on abgesr waren bei den aufgelöſten Organiſationen
reiche ſch wiegende Ordnungswidrigkeiten und Ueber=
feſtzuk
m. Dieſe haben, größte Beunruhigung in
peiteſte Volkskreiſe getragen.
liche uns, ichtliche Stellen ſind mit der Prüfung von um=
cem
Al ial befaßt. Der Ausgang dieſer Verfahren
aber FI abgewartet zu werden, da die Auflöſung
Organk, jonen aus ſtaatspolitiſchen Grün=
Ffolgt ux on dem Ergebnis der Unterſuchung, ob und in
Umſar, trafbare Handlungen Einzelner begangen wor=
völligs
ibhängig iſt.

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der Auflöſung dient der Staatserhaltung
pringt einer ſtreng überparteilichen, nach
eiches Maß anwendenden Einſtellung der
Es geht nicht um Parteien oder Regie=
ſt
um den deutſchen Staat ſelbſt. Keine
kann es dulden, daß irgendeine Partei
cht, einen Staat im Staate zu bilden, und
ſchaft, durch die ſie in der Lage wäre,
n ihr Ziel auch mit Gewalt durchzuſetzen.
Rote Frontkämpferbund iſt im
r Auflöſung verfallen, weil er eine
ufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung

II der t ſeine oberſte Autorität als Hüter des Ge=
S als tzer friedlicher Staatsbürger vernachläſſigt,
Sr in Arhr, der Anarchie zu verfallen. Dieſer ernſte
ospund erdient in der gegenwärtigen Notzeit höchſte
Schruns. r müſſen in den kommenden Monaten gegen
Wirtſiche rot mit tatkräftigen Mitteln angehen. Wir

müſſen in ſchickſalhaften außenpolitiſchen Verhandlungen
um Lebensrecht und Freiheit kämpfen. Die erſte Bedingung
für das Gelingen der Rettungsaktion iſt das Vertrauen des
deutſchen Volkes in die Feſtigkeit ſeiner ſtaatlichen Ver=
hältniſſe
.
Das deutſche Volk lebt unter freiheitlicher Verfaſſung. Frei=
heit
kann aber nicht gedeihen ohne Ordnung. Im Intereſſe
der Ordnung muß volle Klarheit darüber geſchaffen werden, daß
in Deutſchland der Staat, und nur der Staat mit
feſter Hand Recht und Geſetze aufrechterhält.
Die Reichsregierung weiß ſich in der Auffaſſung der Lage
mit der großen Mehrzahl der Länderregierungen einig. Sie iſt
feſt entſchloſſen, auch in Zukunft gegen jeden Verſuch, einen
Staat im Staate zu bilden, ohne Anſehen der Perſon und Par=
tei
mit allen Machtmitteln des Staates rückſichtslos einzu=
ſchreiten
.
Die Auflöſung der militärähnlichen Organiſationen der
NSDAP. ſoll nach Anweiſung des Reichsminiſters des Innern ohne
Härte durchgeführt werden. Die NSDAP. ſelbſt wird durch
die Verordnung nicht berührt. Ihr ſteht im Rah=
men
der Geſetze die gleiche Betätigungsfreiheit
zu wie allen anderen Parteien.
Ueber allen Parteien aber ſteht das deutſche Vaterland. Sei=
nem
Wohle zu dienen iſt der oberſte Grundſatz des Herrn Reichs=
präſidenten
und der Reichsregierung.
* Das Verbot der S.A.= und S. S.=Abteilungen der National=
ſozialiſtiſchen
Partei, das geſtern nachmittag erging, bedeutet
keinerlei Ueberraſchung. Schon ſeit einer Reihe von Tagen war
in eingeweihten Kreiſen bekannt, daß bei den letzten Haus=
ſuchungen
, insbeſondere in Preußen, umfangreiches Material
gefunden worden war, das ſehr viel ernſteren Inhalts war, als
in der Oeffentlichkeit im allgemeinen angenommen wurde. Man
wird für dieſe allgemeine Skepſis der öffentlichen Meinung Ver=
ſtändnis
haben müſſen, nicht nur weil wir bei früheren Polizei=
aktionen
des Herrn Sebering doch ſchon allerhand Unerfreuliches
erlebt haben, ſondern weil viele Tauſende wirklich national
empfindender Menſchen, die gerade wegen dieſer ihrer Geſinnung
glaubten, zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſtoßen zu müſſen,
ſich ſelbſtverſtändlich kaum vorſtellen können, daß gerade von Mit=
gliedern
ihrer Partei eine Geſinnung getätigt worden iſt, die
ſich mit der immer wieder betonten nationalen Einſtellung der
Nationalſozialiſtiſchen Partei einfach nicht vereinigen läßt. Es
wird auch nicht ganz einfach ſein, die öffentliche Meinung nun=
mehr
aufzuklären, da es ſich um Vorgänge in den öſtlichen
Grenzgebieten handelt, die eine öffentliche Erörterung im Inter=
eſſe
des Reichs nicht vertragen, und die nur das Reichsgericht zu
beſchäftigen haben werden. Auf der anderen Seite geht es unter
dieſen Umſtänden natürlich nicht an, den Verſuch zu machen.
die ganze Angelegenheit dadurch aus der Welt zu ſchaffen, daß
man erklärt, wenn die Regierung wirklich Material gefunden
hätte, ſo würde ſie es ſchon veröffentlichen. Es gibt nun einmal
Dinge, über die eine Regierung nicht öffentlich ſprechen kann,
ohne die Intereſſen des Reichs zu ſchädigen, und es iſt immer=
hin
bemerkenswert, daß bei der geſtrigen Sitzung des Reichs=
kabinetts
, wie wir hören, gerade der Reichswehrminiſter
den Ausſchlag für das Verbot durch das Reich gegeben hat.
Man könnte darüber ſtreiten, ob gerade der jetzige Zeitpunkt
vor den Preußen=Wahlen politiſch ſehr glücklich gewählt iſt. Auf
der anderen Seite aber muß man doch auch wiederum zugeben,
daß eine Regierung eine derartige Angelegenheit nicht gewiſſer=
maßen
auf Eis legen kann, ſondern die Pflicht hat, in jedem
Fall, in dem ſie ein Eingreifen für erforderlich hält, ſofort ein=
zugreifen
. Daß für das ganze Vorgehen ganz gewiß nicht irgend=
welche
parteipolitiſchen Erwägungen maßgebend geweſen ſein
können, geht ja auch ſchon daraus hervor, daß ein Verbot des
Stahlhelms oder irgendwelcher anderer Organiſationen für die
Reichsregierung, ſoviel wir wiſſen, keinen Augenblick in Frage
ſtand.
Den zweifellos einſetzenden Verſuchen gegenüber aber, die
ganze Angelegenheit als eine Art Wahlmanöver hinzuſtellen,
wird man bedenken müſſen, daß gerade die Stimme des Reichs=
wehrminiſters
Groener von ausſchlaggebender Bedeutung ge=
weſen
iſt, desſelben Miniſters, der bekanntlich urſprünglich der
ganzen Polizeiaktion Herrn Severings außerordentlich zurück=
haltend
gegenüber geſtanden hat, von dem man kaum annehmen
kann, daß er eine derartige Verantwortung ohne ernſte Prüfung
übernommen hat.

Die Verordnung des Reichspräfidenken
zur Sicherung der Staalsaukorikäl.
Berlin, den 13. April 1932.
Auf Grund des Artikels 48 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung wird
folgendes verordnet:
81.
Sämtliche militärähnlichen Organiſationen der Nationalſozia=
liſtiſchen
Deutſchen Arbeiterpartei, insbeſondere die Sturmabtei=
lungen
(SA.), die Schutzſtaffeln (SS.), mit allen dazugehörigen
Stäben und ſonſtigen Einrichtungen, einſchließlich der SA.= Beob=
achter
, SA.=Reſerven, Motorſtürme, Marineſtürme, Reiterſtürme,
des Fliegerkorps, Kraftfahrkorps, Sanitätskorps, der Führer=
ſchulen
, der SA.=Kaſernen und der Zeugmeiſtereien werden mit
ſofortiger Wirkung aufgelöſt.
8
(1) Die zur Zeit der Auflöſung im Beſitz der aufgelöſten Or=
ganiſationen
oder eines ihrer Mitglieder befindlichen Gegen=
ſtände
, die dem militärähnlichen Zweck der Organiſation gedient
haben oder zu dienen beſtimmt geweſen ſind, können polizeilich
ſichergeſtellt werden. Auf Verlangen des Reichsminiſters des
Innern muß das geſchehen.
(2) Gegen die polizeiliche Anordnung iſt die Beſchwerde im
Dienſtaufſichtswege zuläſſig. Eine auf Verlangen des Reichsmini=
ſters
des Innern angeordnete Sicherſtellung kann nur mit ſeiner
Zuſtimmung abgeändert werden.
(3) Schadenserſatzanſprüche wegen Verluſtes oder Beſchädi=
gung
ſichergeſtellter Gegenſtände ſind ausgeſchloſſen, ſofern nicht
der Schaden durch vorſätzliches Handeln verurſacht iſt.
8 3.
(1) Wer ſich an einer Organiſation, die auf Grund dieſer Verord=
nung
aufgelöſt worden iſt, als Mitglied beteiligt oder ſie auf an=
dere
Weiſe unterſtützt, oder den durch die Organiſation geſchaffe=
nen
organiſatoriſchen Zuſammenhalt weiter aufrechterhält, wird
mit Gefängnis nicht unter einem Monat beſtraft.
(2) Neben der Gefängnisſtrafe kann auf Geldſtrafe erkannt
werden.
(3) Gegenſtände, die nach der Auflöſung der Organiſation für
die Zwecke der aufgelöſten Organiſation oder der Erſatzorganiſa=
tion
gebraucht oder beſtimmt ſind, können eingezogen oder un=
brauchbar
gemacht werden, auch wenn ſie weder dem Täter noch
einem Teilnehmer gehören.
(4) Kann keine beſtimmte Perſon verfolgt oder verurteilt
werden, ſo kann auf die Einziehung oder Unbrauchbarmachung
ſelbſtändig erkannt werden.
84.
(1) Dieſe Verordnung tritt, mit Ausnahme des § 3, mit
ihrer Verkündung in Kraft; 8 3 tritt mit dem zweiten Tag nach
der Verkündung in Kraft.
(2) Die zur Durchführung dieſer Verordnung erforderlichen
Rechts= und Verwaltungsvorſchriften erläßt der Reichsminiſter
des Innern.
Berlin, den 13. April 1932.
Der Reichspräſident (gez.) v. Hindenburg, der Reichskanzler
(gez.) Dr. Brüning, der Reichsminiſter des Innern mit Wahr=
nehmung
der Geſchäfte beauftragt (gez.) Groener, Reichswehr=
miniſter
, der Reichsminiſter der Juſtiz (gez.) Dr. Joel.
Die Durchführung der Sicherung der Skaatsaukorikäl.
Auf Grund des § 4 Abſ. 2 der Verordnung des Reichs=
präſidenten
zur Sicherung der Staatsautorität vom 13. April 1932
(RGBl. I, S. 175) wird hiermit verordnet:
8 1.
Soweit bei der Durchführung der Auflöſung der in 8 1 der
Verordnung bezeichneten Organiſationen SA.=Heime oder ähn=
liche
Einrichtungen aufgelöſt werden, in denen Mitglieder der
aufgelöſten Organiſationen wohnen, iſt dafür Sorge zu tragen,
daß dieſe Perſonen nicht der Obdachloſigkeit verfallen. Die
Polizeibehörde hat ihnen zu dieſem Zweck entweder eine an=
gemeſſene
Räumungsfriſt zu ſetzen, die ihnen die Erlangung
einer anderen Unterkunft geſtattet, oder im Benehmen mit den
Behörden der öffentlichen Fürſorge dafür Sorge zu tragen, daß
ſie eine andere Unterkunftsmöglichkeit erlangen und für eine au=
gemeſſene
Uebergangszeit ihren Lebensunterhalt beſtreiten
können.
8 2.
Der polizeilichen Sicherſtellung gemäß 8 2 der Verordnung
unterliegen insbeſondere ſämtliche zum Dienſtanzug der SA.
gehörenden Bekleidungs= und Ausrüſtungsgegenſtände, einſchließ=
lich
der Abzeichen, wie ſie im einzelnen auf Seite 105 S.S. der
Dienſtvorſchrift für die SA. aufgeführt ſind. Der Sicherſtellung
unterliegen ferner die Fahnen und Standarten ſowie alle ſon=
ſtigen
Gegenſtände, die den militärähnlichen Zwecken der Organi=
ſation
gedient haben oder zu dienen beſtimmt waren, wie z. B.
Flugzeuge, Kraftfahrzeuge, ſonſtige Mittel zur Bewerkſtelligung

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 104
des Nachrichten= und Relaisdienſtes, Sanitätsmaterial, In=
ſtrumente
der Spielmanns= und Muſikzuge, Feldküchen, Zelte.
Berlin, den 13. April 1932.
Der Reichsminiſter des Innern mit Wahrnehmung der
Geſchäfte beauftragt (gez.) Groener, Reichswehrminiſter.
In Darmſtadt
wurden aus Anlaß der Polizeiaktion zur Durchführung des SA.=
und SS.=Verbotes die SA.=Unterkünfte im Braunen Haus in
der Bismarckſtraße und in der Frankfurter Straße, ſowie das
Heim der Hitlerjugend in der Heidelberger Straße geſchloſſen.
Vor den Häuſern ſammelten ſich kurz nach dem Erſcheinen der
Polizei zahlreiche Parteianhänger und Neugierige an. Auch in
den ſpäten Abendſtunden bildeten ſich an zahlreichen Stellen An=
ſammlungen
, in denen das Verbot lebhaft diskutiert wurde. Die
Polizei ſetzte dann einen verſtärkten Streifendienſt ein. Mehrere
Perſonen wurden namentlich feſtgeſtellt.
Beſchlagnahmt
wurden in Darmſtadt und näherer Umgebung, wie amtlich mit=
geteilt
wird, u. a.: Ein Flugzeug, mehrere Autos
und Motorräder eine Menge gepackter Torniſter mit
Eiſernen/ Rationen, Feldtelephongerät, Verbandspäckchen und
Sanitätsmaterial, Militärmäntel mit Achſelſtücken des Artillerie=
Regt. 61, eine größere Menge von militäriſchen Ausrüſtungs=
ſtücken
(Spaten, Feldflaſchen, Brotbeutel), zahlreicheHand=
feuerwaffen
Stich= und Schlagwerkzeuge aller
Art Schriftſtücke und Urkunden von beachtlichem
Inhalt. Die Unterſuchung werde fortgeführt.
Polizeiliche Beſekzung des Braunen Hauſes
in München.
München, 13. April.
Das hieſige Braune Haus iſt heute nachmittag von der
Landespolizei beſetzt worden. Die Zugangsſtraßen zum Braunen
Haus ſind abgeſperrt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Ekakberakung im Finanzausſchuß.
Die Forſtkapikel verabſchiedet.
In der Mittwochſitzung des Finanzausſchuſſes wurde von
den Regierungsvertretern zu den zahlreichen Anfragen und An=
trägen
Stellung genommen.
Finanzminiſter Kirnberger hält die Verſtaatlichung der
Kommunalforſtwarte nicht für reſtlos befriedigend, da hierdurch
die Zahl der Staatsbeamten vergrößert worden ſei. Teilweiſe
Rückgängigmachung bei Gemeinden mit großem Waldbeſitz ſei
geplant.
Landforſtmeiſter Dr. Heſſe
bittet zunächſt, Vertrauen zu den Etatziffern zu haben, die von
der Staatsforſtverwaltung außerordentlich vorſichtig aufgeſtell!
ſeien. Bis 1930 ſeien in der Rechnung aus der Holzverwertung
immer Ueberſchüſſe erzielt worden. Für die Einnahmeſeite ſei
ſelbſtverſtändlich der Holzpreis entſcheidend, deſſen Darnieder=
liegen
zurzeit bekannt ſei. Von der Forſtverwaltung werde in

Vom Tage.

Wie verlautet, beabſichtigt die Reichsbahn, den Sommerreiſe=
verkehr
dadurch anzuregen, daß ſie Ferienſonderkarten ausgibt, die
kehr dadurch anzuregen, daß ſie Ferienſonderkarten ausgibt, die
20 Prozent Verbilligung erhalten ſollen. Die Rückfahrkarten
werden allerdings nur Gültigkeit auf wahrſcheinlich 4 Wochen
beſitzen, jedoch zur Benutzung der fahrplanmäßigen Züge berech=
tigen
.
Reichsbankpräſident Dr. Luther ſprach in Nürnberg über
Währungsfragen, wobei er nachdrücklichſt für die Goldwahrung
eintrat und alle Autarkiepläne ablehnte.
Adolf Hitler hat den Rechtsanwalt Dr. Frank II, München,
beauftragt, gegen den Miniſterpräſidenten Braun und gegen den
verantwortlichen Schriftleiter des Vorwärts Strafantrag zu
ſtellen und Privatklage zu erheben wegen der Behauptung, Hitler
und ſeine Politik verfolgten landesverräteriſche Abſichten.
Der bisherige Hitler=Jugendführer Wilhelm Kayſer (Köln)
iſt aus der Hitlerjugend ſowie aus der NSDAP. ausgeſchloſſen
worden.
Auf einer von der SPD.=Ortsgruppe Ludwigsburg veranſtal=
teten
Wahlverſammlung wurde durch einen ſogenannten Kanonen=
ſchlag
ein Anſchlag verübt, ohne daß jemand verletzt wurde.
Die Regierung für Oberbayern hat die für den kommenden
Sonntag in Weilheim und Roſenheim geplanten nationalſozialiſti=
ſchen
Verſammlungen mit Adolf Hitler und General von Epp als
Redner verboten mit der Begründung, daß nicht die erforderlichen
Polizeikräfte zur Verfügung ſtünden.
Das Reichsgericht verurteilte den Reichswehr=Obergefreiten
Gremmler aus Hannover zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jah=
ren
ſo wie den Arbeiter Gauweiler zu einer Feſtungshaftſtrafe von
zwei Jahren. Das Urteil erfolgte u. a. wegen gemeinſchaftlicher
Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit Unterſtützung
einer kommuniſtiſchen ſtaatsfeindlichen Verbindung und mit Ver=
gehen
gegen das Kriegsgeräte= und Schußwaffengeſetz.
Der Miniſterpräſident von Nordirland (Ulſter), Viscout Crai=
gavon
, iſt in London eingetroffen. Er wird Beſprechungen mit
Macdonald und anderen Kabinettsmitgliedern über die iriſche
Frage und die Stellung Nordirlands in dem Streit zwiſchen der
britiſchen Regierung und der Regierung de Valeras haben.
Das Defizit im amerikaniſchen Staatshaushalt erreichte am
9. April nahezu 2 Milliarden Dollar.
Die chineſiſche Regierung ſtellt entſchieden in Abrede, daß der
chineſiſchen Abordnung in Genf eine Mitteilung ſeitens des Völ=
kerbundsſekretariats
zugegangen ſei, wonach es im Intereſſe Chi=
nas
gelegen ſei, die Waffenſtillſtandsverhandlungen in Schanghai
fortzuſetzen und nicht die Angelegenheit vor den Völkerbund zu
bringen.
Bei Charbin entgleiſte in der Nacht zum Mittwoch ein japa=
niſcher
Truppentransportzug infolge eines Bombenanſchlages. Es
gab 11 Tote, 19 Schwer= und 74 Leichtverletzte.

der Verbeſſerung der Verkaufsbedingungen und in der Ein=
führung
kaufmänniſcher Methoden nichts unverſucht gelaſſen.
Die Größe eines heſſiſchen Forſtamtsbezirks ſei im Durch=
ſchnitt
3327 Hektar (im vergleichbaren weſtlichen Preußen etwa
3500 Hektar). Eine Dezentraliſation der Aufgaben ſei bis zu
einem gewiſſen Grade erfolgt, etwa bei den Handverkäufen oder
der Stundung von Domanialgefällen durch die Oberförſter. Der
Domänenergänzungsſtock, der geſpeiſt werde zumeiſt aus dem
Verkauf von baureifem Gelände, ſei infolge Abſtoppung der
Ankäufe zurzeit auf 450 000 Mk. geſtiegen.
Ueber die Lohnhöhe der Waldarbeiter teilte der Landforſt=
meiſter
mit, daß der Stundenlohn ſeit der letzten Notverordnung
50 bis 58 Pfennig beträgt. Der Akkordverdienſt beim Holz=
einſchlag
im Winter 1931 habe 94 Pfennig betragen. Der Tarif=
vertrag
ſei reſtlos erfüllt, und die Verhandlungen hätten ſich
immer reibungslos abgewickelt. Infolge der Schulung und Be=
ratung
der Arbeiter ſei die Durchſchnittsleiſtung geſtiegen von
1927: 0,21 auf 1931: 0,28 Feſtmeter je Stunde.
Auf die Frage, warum die heſſiſche Förſterſchule nicht ab=
gebaut
worden ſei, erwiderte der Landforſtmeiſter, daß dieſe
Forderung der Sparkommiſſar nicht erhoben, ſondern eine Zu=
ſammenlegung
empfohlen habe. Dieſes ſei inſofern erfolgt, als
die Froſtanwärter von Anhalt, Oldenburg und Lippe in Heſſen
ausgebildet würden. Die heſſiſche Förſterſchule habe den Vor=
teil
, daß das heſſiſche Forſtperſonal für die beſonderen
Landeszwecke ausgebildet werden könne; die Betriebskoſten ſeien
gering.
Die im Etat eingeſtellten Forſtſtrafen, deren Streichung die
Kommuniſten wünſchen, beruhen auf richterlichen Urteilen. Daß
in dieſem Jahr 25 000 RM. Mehreinnahmen an Nebennutzungen
auftauchen, beruhe auf einer rein rechneriſchen Umbuchung. Die
Forſtverwaltung ſei weiterhin bemüht, Splitterbeſitz abzuſtoßen
deſſen Verwaltung unnütze Arbeit macht. Die ungünſtigen Preiſe
auf dem Grundſtücksmarkt ſtehen dem aber zurzeit entgegen.
Gegenüber dem natſoz. Antrag auf Pachtſtundung für ein
Jahr wies Dr. Heſſe auf die Entwicklung der Ein=
nahmerückſtände
aus Kap. 1 hin. Sie betrugen Ende
des Rechnungsjahres 1924 419 000 Mk., 1925 1 293 000 Mk., 1926
609 000 Mk., 1927 672000 Mk., 1928 1 435 000 Mk., 1929 1573000
Mk., 1930 2 449 000 Mk., und 1931 iſt der Rückſtand vorausſicht=
lich
noch größer.
Nach dieſen bereits beſtehenden Schuldigkeiten erklärt es der
Landforſtmeiſter für unmöglich, weiterhin eine generelle Stun=
dung
zu gewähren. Die Forſtverwaltung habe bisher ſchon auf
Antrag hin ſehr weites Entgegenkommen bewieſen.
Was die Pachtpreiſe für Hofgüter betreffe, ſo be=
ſtehe
pro Hektar die gleiche Pachthöhe wie für das parzellierte
Gelände, alſo ein Einheitspreis.
An den Förſterſtellen ſei kein Abbau erfolgt, doch ſei durch
die Schaffung ſog. gemiſchter Förſtereien noch eine gewiſſe Er=
ſparnis
geplant. Der Förſter iſt nach ſeiner Dienſtanweiſung
Tag und Nacht und auch Sonntags zum Schutze ſeines Waldes
da. Aushilfen werden keine geſtellt.
Zur Frage der Regiejagden, deren Aufhebung von den
Kommuniſten gefordert iſt, wurde mitgeteilt, daß es in Heſſen
nur 25 Prozent Regiejagden gibt, im Gegenſatz zu andern
Ländern, wo es 5060 Prozent ſind. Davon ſind 25 500 Hektar
Eigenfläche und 100 000 Hektar gepachtete Fläche. Die Regie=
jagden
ſind notwendig zur Regelung des Wildſtandes, wovon
wiederum die Jagdpachtpreiſe abhängig ſind, zur Ausbildung
des Forſtperſonals und zur Erhaltung der Dienſtfreudigkeit der
Beamten. Die Forſtverwaltung iſt auf eine ſinnvolle Verteilung
der Regiejagden über das ganze Land bedacht.
Für Holzanbau ſind nur noch 3,75 Mk. pro Hektar in
Heſſen eingeſtellt. Die Naturverjüngung hat einen nur fünf=
prozentigen
Erfolg und iſt nur bei Buchen möglich. Bei dem
angeſtrebten Ziel, Miſchwald zu ſchaffen, iſt der Kulturanbau
lotwendig. Die diesjährige Kürzung der Koſten für Wegebau

von 200 000 auf 116000 Mk. iſt höchſtens für ein Jah=
da
die Waldſtraßen unter den Laſtkraftwagen ſehr leide
Die Nationalſozialiſten brachten noch einen Antra=
ſie
eine beſondere Schonung der kleinen Privatwaldh.
geſetzt wünſchen. Von Regierungsſeite wurde auf die
keit der Durchführung hingewieſen und der Ant
empfohlen. Der Antrag wurde zurückgeſtellt. Die
ſozialiſten haben ihren Pachtſtundungsantrag jetzt ſo ab
daß die Pachtſtundung erſt auf Antrag hin eintritt
wenn der Schuldner die Vermögensſubſtanz angreifen
In den Abſtimmungen
enthielt ſich der ganze Ausſchuß bei dem Landvolkant
die Beförſterungsbeiträge für Gemeinden und Privatwal
um die Hälfte von 1931 herabgeſetzt wünſcht, der Stimr
kommuniſtiſche Antrag, die Koſten der Gemeindeforſtver
ganz auf den Staat zu übernehmen, wurde gegen die
der Antragſteller abgelehnt. Ebenſo die kommuniſtiſchen
betr. Schulgeld für die Förſterſchule, Aufhebung
jagden, Abſetzung der Forſtſtrafen, Auszahlung der Ta=
Senkung des Pachtpreiſes für Einzelparzellen um 50 Pro
Streichung der Jahresrate für den ehemal. Großherzog
enthielten ſich die Sozdem. der Stimme.) Für erledig
wurden: der kommuniſtiſche Antrag, der eine Niederſchla=
Staatsforderungen an die Baugenoſſenſchaft Mörfelden
der ſozdem. Antrag über Neuregelung des fiskaliſchen
weſens, und der Zentrumsantrag, die Pauſchalvergütung
Kraftwagen zu vereinheitlichen.
Angenommen wurden mit 10 Stimmen bei
haltungen der Zentrumsantrag, den Gemeinden mit Eick
waldungen und Niederſchlagsbeſtänden weiteſtgehend er
zukommen; mit 7 Stimmen bei 5 Enthaltungen der abge
natſoz. Antrag zur Pachtſtundung; mit 10 Stimmen bei
haltungen der Zentrumsantrag, die Forſt= und Waſſerbl
zu ermächtigen, in Fällen unverſchuldeter Not Domani=
auf
Antrag der Schuldner gegen Entristung der üblichen
bis 1. 6 1932 zu ſtunden; mit 2 Stimm bei Enthaltu
übrigen, die kommuniſtiſchen Anträge, die Beträge für Ho
von 300 000 auf 500 000 Mk. und für Wegebau von 116
300 000 Mk. zu erhöhen; der Zentrumsantrag, der den
fonds für den Wegebau im ehemals beſetzten Gebiet
ſpruch nehmen will, und ſchließlich das geſamte Kapitel.
7 222 232 Mk. in Einnahme und 6 445 273 Mk. in Ausg
ſchließt. Hierfür ſtimmten 5 Vertreter (Soz. und Zentr.)
dagegen, die 5 Natſoz. enthielten ſich der Stimme.
Der Wiederzuſammentritt des Finanzausſchuſſes iſt
25. oder 26. April vorgeſehen.
Grandi fordert qualikakive Abrüſtung.
Genf, 13. 2
Im Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz wandte ſi
Außenminiſter Grandi gegen die geſtrigen Ausführungen T
und erklärte, Italien fordere die gleichzeitige und voll
Abſchaffung aller Waffen, die für die Angriffsfähigkei
Staates entſcheidend ſeien. Italien fordere progreſſive
fung der ſchweren Artillerie, angefangen mit den große
bern, ferner Abſchaffung der Tanks. Jeder Staat müſſer
ginn des Inkrafttretens der Abrüſtungskonvention an
einen beſtimmten Prozentſatz der Geſamtonnage ſeiner
ſchiffe, Flugzeugträger und U=Boote zerſtören. Weiter ve
Grandi progreſſive Abſchaffung der Bombengeſchwader
fortige Zerſtörung aller Waffen, die dem Gaskrieg und der
riologiſchen Kriege dienen. Grandi betonte mit Nachdr
dieſe qualitative Abrüſtung nur ein Syſtem ſei, das durch
Maßnahmen ergänzt werden müſſe. Er erklärte ausdrückl
Ziel der Abrüſtungskonferenz ſei die Herabſetzung, und n
Begrenzung der Rüſtungen.
Grandi wandte ſich wiederholt gegen die geſtrigen Ars
Tardieus und erregte die beſondere Aufmerkſamkeit de
ſammlung, als er darauf hinwies, daß die franzöſiſche Re
ſelbſt in ihrem Memorandum vom 5. Februar die R1
gattungen angegeben habe, die hierfür in Frage kommen.
jußerte ſich auch zu der von Frankreich immer wieder ange
Theorie von der induſtriellen Kriegsbereitſchaft. Wen
einen Staat ſeiner militäriſchen Offenſivrüſtungen bero
nehme man dieſem Staat, ſelbſt wenn er gegenüber ſeine
barn über ein größeres oder geringeres potentiel de
verfüge, die entſcheidende Baſis für einen Angriff.
In außerordentlich eindrucksvoller Weiſe wies Grandi
den Einwand Tardieus zurück, daß das Verbot der Her
ſolcher Waffen durch geheime Fabrikation leicht umgangen
könne. Er faßte ſeine Ausführungen dahin zuſammen,
Abſchaffung der Angriffswaffen die Verteidigungsfähig
Staaten und ihre Sicherheit verſtärkt, den Angriff erſchwe
ſtigere Bedingungen für die Wirkſamkeit des Völkerbund
und des Kellogg=Paktes ſchafft und günſtige Bedingungen !
um zu einer Herabſetzung der Rüſtungen auf das ni
Niveau zu kommen.

Wigen, Buſt.

Zu ſeinem 100. Geburtstag am 15. April.
Vilhelm Buſch als Dichter. Der Zeichner und Maler. Wie
Wilhelm Buſch der große Humoriſt wurde.
Wilhelm Buſch, der
Dichter, Zeichner und Phi=
loſoph
, iſt am 15. April
1832 in Wiedenſahl in
Hannover geboren. Ur=
ſprünglich
war er zum In=
genieur
beſtimmt und be=
ſuchte
mehrere. Jahre die
polgtechniſche Schule in
Hannover. Schon früh=
zeitig
aber entdeckte er in
ſich den künſtleriſchen Be=
ruf
, und er beſuchte die
Akademien von Düſſeldorf,
Antwerpen und München.
um ſich als Maler auszu=
bilden
. Er war ein ern=
ſter
Arbeiter, der ſich nicht
mit ſeiner genialen Be=
gabung
begnügte, ſondern
in mühſeligen Stunden
beim Aktzeichnen die
Anatomie des menſch=
lichen
Körpers ſtudierte.
Eeine ungewöhnlich große Anzahl von Skizzenbüchern, die noch
ute vorhanden ſind, ſind ein Zeugnis für den großen Fleiß, mit
m Buſch an ſeine Aufgabe heranging. Bald ſtellte es ſich her=
us
, daß ſeine beſondere Begabung auf dem Gebiete der Satire
d des Humors lag, und ſchon im Jahre 1859 wurde er Mit=
rbeiter
der Fliegenden Blätter, die damals die beſte humo=
ſtiſche
Zeitſchrift Deutſchlands war. Buſch hatte eine beſondere
Zegabung, das Weſentliche der Dinge mit den geringſten Mitteln
m Ausdruck zu bringen. Mit wenigen Strichen verſtand er es.
ewegung und Leidenſchaft darzuſtellen. Sein Kunſtſtik hatte
was von dem der Japaner, die in dem Ausdruck der Natur mit
en geringſten Mitteln unerreichte Meiſter waren. Dazu verfügte
r über einen wundervollen Humor, der in ſeinen Verſen zum
usdruck kam. Schon ſeine erſten Veröffentlichungen in den Flie=
enden
Blättern erregten durch ihre humoriſtiſche oder ſatiriſche
hlagkraft Aufſehen. Mit dieſen Zeichnungen und Verſen, die der
ünſtler hier veröffentlichte, ſchuf er ſich das Rüſtzeug zu ſeinen
roßen Dichtungen, deren voller Wert erſt in den letzten Jähren
ichtig erkannt wurde. Zu Lebzeiten und beſonders in den erſten

Jahren ſeines Wirkens wurde Buſch als unbedeutender Verfaſſer
von Kinderbüchern angeſehen und nicht ſonderlich geſchätzt. Als
im Jahre 1865 ſein Meiſterwerk Max und Moritz erſchien, hatte
er die Freude, in kurzer Zeit den Siegeszug dieſes wunderbaren
Buches durch die ganze Welt zu erleben. Die Verſe Buſchs ſind
von ſo prägnanter Kürze des Ausdrucks und von einem echt nie=
derdeutſchen
Humor, erfüllt, daß ſie ſchwer in fremde Sprachen
überſetzt werden konnten. Aber die Sprache ſeiner humoriſtiſchen
Zeichnungen wurde in der ganzen Welt verſtanden. In ſeinem
Kampf gegen Scheinheiligkeit und Philiſtertum fand er Worte von
höchſtem Humor und prächtigſtem Ausdruck. Seine Fromme He=
lene
gehört zu den köſtlichſten Erzeugniſſen der Zeichen= und Dicht=
kunſt
. Wenn er von der Tugend der alten Leute ſprach
ſie haben alles hinter ſich
und ſind gottlob recht tugendlich
dann zeigte er die weiſe Abgeklärtheit des Mannes, der ebenſo=
wohl
in die Abgründe des Laſters, wie in die Geheimniſſe der
Tugend mit einem wehmütigen Lächeln blickte und die Dinge mit
ihrem richtigen Namen bezeichnete.
Seine erſten erfolgreichen Dichtungen wurden von den Zeit=
genoſſen
durchaus nicht als ernſte Werke angeſehen. Erſt ſpäter,
als er die Kritik des Herzens verfaßte, wurde er auch als ein
ernſter Künſtler gefeiert. Man verſtand nicht, daß hier ein alles
verſtehender Menſch am Werk war, der mit ſeinem gütigen Lächeln
die Welt umfaßte und in Verſen von manchmal echt lausbuben=
ſaftem
Stil, aber tiefer Bedeutung ſowie in wundervollen Zeich=
nungen
ſchilderte. Er iſt der Philoſoph, der unter Tränen lächelt.
Von der Größe ſeiner Künſtlerſchaft legt die Tatſache Zeugnis ab,
daß ſeine Bücher für Kinderbücher gehalten wurden, wie es ſeiner=
eit
dem Don Quixote und dem Gulliver erging, zwei Dich=
tungen
, die voll der tiefſten Gedanken und des größten Humors
ſind. Wilhelm Buſch kann dieſen großen ſpaniſchen und engliſchen
Humoriſten würdig zur Seite geſtellt werden, denn auch in ſeinen
Werken ſpiegelt ſich die ganze Welt mit allen ihren Tiefen und
Höhen, mit ihren Laſtern und Tugenden, mit ihrem Leid und ihrer
Freude. Auch als Maler hat Buſch Hervorragendes geleiſtet, und
eine große Anzahl von Oelbildern legt Zeugnis, davon ab, mit
welch inniger Liebe er der deutſchen Landſchaft und dem deutſchen
Menſchen ergeben war. Immer wieder reizt ihn ſeine niederſäch=
ſiſche
Heimat, um ſie in prachtvollen Bildern zu enträtſeln. Buſch
hat ein Einſiedlerleben geführt, und zwar im Pfarrhaus zu Wie=
denſahl
. Der moderne Betrieb der Großſtadt ſagte ihm nicht zu.
Als Einſiedler ſtarb er auch am 9. Januar 1908 in Mechtshauſen

bei Sgeſen.

Wilhelm=Buſch=Anekdoken.
Ein Verkehrsunfall.

Beim Ueberqueren der Karlſtraße in München wurde
Wilhelm Buſch einmal von einem Radfahrer angefahren und
umgeworfen. Ein Rieſenauflauf entſtand.

Entſchuldigen Sie tauſendmal, Herr Profeſſor ſ
Radfahrer ängſtlich zu Buſch, der eben ſeine Knochen ab
hatte, aber ich bin noch ein Anfänger.
Um Gotteswillen, erwidert Buſch, ein wahres Gl
ich Ihnen nicht als Meiſter begegnet bin.
Der Spiegel.
In einem Geſchäft am Fiſchmarkt ſucht Buſch nach
neuen Spiegel, weil ſein alter über der Kommode beim
in Trümmer gegangen war. Er findet ſchließlich einen
Form ihm zuſagt und erkundigt ſich nach dem Preis.
Nanu, ſo teuer, bemäkelte er, der Spiegel iſt de
mehr neu.
Na, wenn Sie nur mal reinſchauen, deswegen iſt er
noch neu erwiderte die ſchlagfertige Verkäuferin, und
waffnete Buſch zahlt nun den geforderten Preis.
Honorarerhöhung.
Eine Münchener humoriſtiſche Zeitſchrift leiſtete es
mal, Buſchs Bitte nach Honorarerhöhung nicht zu ent)
Sie tat es mit der Motivierung, daß über den laufend
bereits bis Jahresende disponiert ſei. In den
Wochen blieb Buſchs regelmäßiger Beitrag aus. Anf:
Buſch: warum er nichts geſchickt habe?
Antwort poſtwendend: Ach, wiſſen Sie, ich bin bis
ende indisponiert. ."
Teilnahme.
Oft hat Buſch ein kleines Erlebnis mit einem Mi
Jungen erzählt, dem er eines Tages auf der Maximilie
begegnete. Der Junge heulte gotteserbärmlich!
Was iſt Dir denn paſſiert? fragt ihn Buſch teiln
Der Junge erzählt heulend, daß ihm ein böſer Bu
Stulle in die Jſar geworfen habe.
Wieſo, ereifert ſich Buſch, mit Abſicht?
Nein, flennte der Junge, mit Marmelade.
Buſch und die Aerzte.
Buſch war im allgemeinen etwas mißtrauiſch gegen
Einmal gefragt, worauf das beruhe, dachte er nach un
dann: Wiſſen Sie, mir iſt ein Einbrecher lieber als el
Wenn der Einbrecher dageweſen iſt, dann weiß ich, w
fehlt, wenn der Arzt dageweſen iſt, dann weiß ich’s nie
Ein Herr ohne Humor.
Im Eiſenbahnabteil ſaß Buſch einſt ein älterer, 2
dreinſchauender Herr gegenüber, der brummend in
Nummer der Fliegenden Blätter blätterte.
So ein Blödſinn, wandte er ſich an den ihm unde
Buſch und wies auf einen Bilderbogen, den Buſch gezeich
gedichtet hatte, zu meiner Zeit hat man Kindern 9e
Sachen zu leſen gegeben.
Da können Sie ſchon recht haben, erwiderte Buſc.
es hat augenſcheinlich auch nichts genutzt.

[ ][  ][ ]

imm

g. 14. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 104 Seite 3

Der

t . . freien Gewerkſchaffen am kapitaliſtiſchen
arfsdeckungswirkſchaft und Skärkung des
Arbeit den Arbeitsloſen!
Kriſenkongreß des A.9.G.B.
Berlin, 13. April.
emeine Deutſche Gewerkſchaftsbund veranſtaltete am
Reichstag einen allgemeinen Kongreß zur Behand=
dert
eitsbeſchaffungsfrage. Der Kongreß war mit großer
nur wartet worden, da der Reichskanzler die Abſicht
ſey zei dieſer Gelegenheit das Wort zu nehmen und die
dg eichsregierung zu entwickeln.
Andes Kongreſſes wurde aber bekannt, daß der Reichs=
Fu ßten Augenblick abgeſagt hat, und daß ſtatt ſeiner
sary miniſter Stegerwald auf dem Kongreß das
nell wird.
desvorſitzende Leipart erklärte in ſeiner Begrü=
ean
5 ze, daß die Oeffentlichkeit allmählich gegenüber der
zeuen en Tatſache eines Arbeitsloſenheeres von ſechs Mil=
Tiumpft ſei. Auch die verantwortlichen Stellen ver=
Iw eſer Frage gegenüber allzu paſſiv. Um ſo nachdrück=
my
. die Gewerkſchaften den Ruf nach Arbeit für die
j=ſen erheben. Von der planmäßigen Arbeitsbeſchaf=
härw
ie Exiſtenz von Volk und Staat ab. Bei allem Ver=
die
außenpolitiſchen Argumente der Reichsregierung
diewerkſchaften die rückſichtsloſe Deflationspolitik der
erury tſchieden bekämpft. Der Kongreß erhebe entſchieden
ſ c. dieſe widerſinnige Politik, die zur völligen Vernich=
ſchen
Wirtſchaft führen müſſe. (Beifall.)
Ar Sbeſchaffung gehl vor Reparakionen.
arg ſe geſagt, eine Arbeitsbeſchaffung großen Stils ſei
büch auf die außenpolitiſchen Intereſſen und namentlich
fra yh unmöglich. Die Gewerkſchaften, ſo erklärt Leipart,
irem nd der Befriedung Europas dient, wenn infolge der
unde beitsloſigkeit und der wirtſchaftlichen Verelendung
erwie Kreiſe der Vevölkerung dem politiſchen Radika=
we
3 virtſchaftlich noch moraliſch gerechtfertigten Repara=
anſr
3e ziehen, wenn Deutſchland die letzten noch vorhan=
FS reſerven für die Beſchaffung von Arbeit aufwendet?
rlex ertriebene Rückſicht auf außenpolitiſche Intereſſen
ah-e Reichsregierung veranlaſſen, die unmittelbare In=
ffne
der großen Aufgabe der Arbeitsbeſchaffung hinaus=
bers
Beifall.)
ea das kapikaliſtiſche Wirkſchaftsſyſtem.
uptreferat über die Notwendigkeit der Arbeits=
u
ielt dann der ſtellvertretende Vorſitzende Wilhelm
rdas vom Bundesausſchuß vorgeſchlagene Arbeits=
rogramm
begründete. Die geſchichtliche Tatſache des
gei s kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsfyſtems, ſo erklärte er,
örderung nach Arbeitsbeſchaffung durch die öffent=
von
entſcheidender Bedeutung. Im Verlaufe der
tiſchen Spannungen verſchärften Wirtſchaftskriſe ſei
1 e Weltproduktion von 48 Ländern, die ſieben Achtel
elx dels beherrſchen, um eine volles Drittel im Jahre
ſunken. Am ſchwerſten habe Deutſchland gelitten.
us ſeiner induſtriellen Produktion ſank von 108 im
1Buf 56,1 in der Gegenwart. Ein allgemeiner Defla=
ros
er Weltwirtſchaft, ein Arbeitsloſenheer von 25 Mil=
d
ei die Bilanz des Niederganges der kapitaliſtiſchen
haß zwiſchen den beiden Standpunkten der Revolutions=
tür
nd des Unternehmertums müſſe ſich die Arbeiter=
du
mpfen und dabei den Umbau der kapitali=
ewirtſ
chaft in eine planmäßige Bedarfs=
irtſchaft
erzwingen. Etwa eine Million
Str, ſolle auf die Dauer eines Jahres bei dieſen Ar=
z
lich beſchäftigt werden, wofür ein Geſamtkoſten=
ind
/ rund 2 Milliarden RM. erforderlich wäre.
Enzierung der Arbeitsbeſchaffung erfordere das Auf=
all
Präfte. Die öffentlichen Haushalte, Steuermittel,

Wirkſchaftsſyſtem. Borderung nach planmäßiger
ſtaaklichen Einfluſſes. Skegerwalds Ankwork.
Erſparniſſe der Reichsverſicherungsanſtalt, und endlich eine
volkstümliche Arbeitsbeſchaffungs=Anleihe
mußten hierzu herangezogen werden. Zum Schluß erklärte der
Redner, daß die Regierung für das Unternehmertum immer eine
hilfreiche Hand gehabt habe. Jetzt habe auch die Arbeiterſchaſt
das Recht, Forderungen zu ſtellen. Der Kongreß erhebe deshalb
die Forderung, daß unter Führung der Reichsregierung in Zu=
ſammenarbeit
mit den Vertretern der in Frage kommenden
Körperſchaften die Arbeitsbeſchaffung ger=gelt werde. Das könne
und müſſe gelingen in Zuſammenarbeit aller Kräfte, die guten
Willens ſind, das Unglück der Arbeitsloſigkeit in Deutſchland
zu mildern. (Beifall.)
Hierauf nahm
Reichsarbeitsminiſter Stegerwald
für die Reichsregierung das Wort. Er führte etwa folgendes
aus: Wie Deutſchlands Geſamtlage ſich im Jahre 1932 entwickeln
wird, iſt im Augenblick noch ſchwerer überſehbar, als in den bei=
den
vorangegangenen Jahren. Zweierlei dürfte allerdings
ſchon jetzt als ziemlich ſicher anzuſehen ſein: Einmal, daß die
deutſche Ausfuhr im Jahre 1932 mit vergrößer=
ten
Schwierigkeiten zu kämpfen haben dürfte, daß
alſodie Arbeitsloſigkeit, von der Ausfuhrſeite
her geſehen, eher zunehmen als abnehmen wird,
weiterhin, daß der Rückgang der Arbeitsloſigkeit in
den Frühjahrs= und Sommermonaten des Jah=
res
1932 ein geringerer ſein dürfte, als in den vor=
aufgegangenen
Jahren, was mit den Kreditſchwierig=
keiten
und dem daraus folgenden großen Betriebsſterben zuſam=
menhängt
. Daneben gibt es gegenwärtig noch
drei große Unſicherheitsfakkoren.
die für die deutſche und für die internationale Wirtſchaftsent=
wicklung
von fundamentaler Bedeutung ſind, und zwar erſtens:
in du vor aller Welt die Frage, ob es der Sicherheit wie die im Juni d. J. in Ausſicht genommene Reparations=
konferenz
enden wird, zweitens, wann infolgedeſſen der
Wendepunkt der Weltwirtſchaftskriſe zu erwarten
iſt, ob in der zweiten Hälfte des Jahres 1932, wie man in Eng=
s
len. Kann Frankreich im Ernſt Folgerungen für land und Amerika weithin annimmt, oder aber erſt im Laufe
des Jahres 1933. Der dritte Unſicherheitsfaktor iſt die Frage,
wann eine größere innerpolitiſche Beruhigung
zu erreichen ſein wird, und dabei iſt, nachdem jetzt die
Reichspräſidentenwahl hinter uns liegt, das Entſcheidende
der Ausgang der Preußenwahl.
Das Reichsarbeitsminiſterium wird in jedem Frühjahr vor
die Frage geſtellt: Was hat zu geſchehen, damit wir die Arbeits=
loſen
über den nächſten Winter hinüberbringen? Dabei muß man
Anklagen der freien Gewerkſchaffen. ſich davor hüten, daß man im Frühjahr 1932 zu optimiſtiſch iſt
und dann im Februar und März 1933 die Mittel nicht aufbringen
kann, um die Arbeitsloſen durchhalten zu können. Ueber
die Urſachen der Wirkſchaftsſchrumpfung
im Innern beſteht zwiſchen dem Kongreß und mir keine volle
Meinungsübereinſtimmung. Sie ſehen vielfach als Hauptur=
ſache
der Schrumpfung die Lohnkürzung an. Dieſe
Annahme iſt nur z. T. richtig. Woraus wäre ſonſt die Wirt=
ſchaftsſchrumpfung
in den U. S.A., in England und in anderen
Ländern zu erklären, in denen man eine andere Lohnpolitik ge=
trieben
hat. Amerika und England haben die gleichen Schwierig=
keiten
bei der Balancierung der Etats der öffentlichen Hand wie
Deutſchland.
Bei uns beſtehen etwa 85 Prozent der öffentlichen Ausgaben
aus Perſonalausgaben und aus Tilgung und Verzinſung der
Schulden der öffentlichen Hand. Ich glaube nicht, daß ohne
Gehaltskürzungen die öffentlichen Haushalte hätten in Ordnung
gehalten werden können. An Gehältern, Penſionen und Arbei=
terlöhnen
ſind in den letzten zwei Jahren bei der öffentlichen
Hand etwa 2,5 Milliarden RM. Kürzungen erfolgt. Die Etats
der öffentlichen Hand müſſen aber ausgeglichen
ſein,weil ſonſt die Währung nicht zu halten iſt.
Daß in Deutſchland im letzten Jahre trotz der großen Banken=
und Geldkriſe, und obwohl Deutſchland im Mittelpunkt der Welt=
kriſe
ſteht, die Währung gehalten worden iſt, iſt ein Erfolg der
Regierungspolitik, wie er nicht größer erwartet werden konnte.

Es gibt in Deutſchland noch reichlich Arbeitsmöglichkeiten.
Ebenſo unzweifelhaft iſt, daß ſie ſoweit als möglich ausgenutzt
werden müſſen. Die Streitfrage iſt lediglich, wie
die Mikkel für die Arbeitsbeſchaffung großen Skils
beſchafft werden können. Mit dem Preis der Infla=
tion
darf die Arbeitsbeſchaffung der öffent=
lichen
Hand keinesfalls erkauft werden.
Wenn der Schrumpfungsprozeß der deutſchen Wirtſchaft in
der nächſten Zeit wenigſtens zum Stillſtand gebracht werden ſoll,
dann muß zuſätzliche Arbeit geſchaffen werden. Zuſätzliche Arbeit
mit normalen Löhnen koſtet naturgemäß viel Geld. Man wird
produktive zuſätzliche Arbeit ſchaffen müſſen, und man wird da=
neben
, um mehr Arbeitsloſe von der Straße wegzubringen, gegen=
über
den Arbeiten, die der Geldſchwierigkeiten wegen ſonſt noch
jahrelang nicht ausgeführt würden, auch den Freiwilligen Ar=
beitsdienſt
erweitern müſſen.
Ich vermag nicht daran zu glauben, daß die induſtrielle Ent=
wicklung
Deutſchlands ſich wieder in ähnlichem Tempo vollziehen
wird wie von der Jahrhundertwende bis an das Ende der Schein=
blüte
von 1929. Wenn ich richtig ſehe, dann dürfte ſowohl
die wirkſchaftliche Konzernbildung
wie die Zuſammenballung der Bevölkerung
an wenigen Plähen ihren Höhepunkk erreicht
haben. Geht man von dieſer Annahme aus, dann werden wir
wieder zu einer dezentraliſierten Siedelungsweiſe des deutſchen
Volkes kommen müſſen. Zudem ſtehen wir vor einer total ver=
änderten
Bevölkerungsſtruktur. Unſere Bevölkerungs=
pyramide
zeigt heute das umgekehrte Bild der
Vorkriegszeit. Wir werden ein alterndes Volk.
Dieſe Tatſache iſt u. a. auch von fundamentaler Bedeutung für
unſere ſoziale Rentenverſicherung. Wir haben heute ſchon über 3 Mil=
lionen
Invalidenrentner, viele Hunderttauſende andere Sozial=
und Kleinrentner, Kleinpenſionäre uſw. Dieſer Kreis, der bei
einem alternden Volk ſtändig wächſt, muß meines Erachtens ver=
ſtärkt
auf dem Lande oder in dem Vorraum der Städte angeſiedelt
werden.
An der Spitze deſſen, was die Reichsregierung für die Ar=
beitsbeſchaffung
beabſichtigt, ſteht daher die verſtärkte För=
derung
der ländlichen Siedlung und die Fortſetzung der
ſtädtiſchen Vorraumſiedlung. An dritter Stelle ſtehen die
Reparaturen für Altwohnungen. Für die Finanzierung die=
ſer
Aufgabe ſind bereits Wege gefunden, die keinerlei Ge=
fahr
für die Währung darſtellen. Auch auf dem Gebiete des
Straßenbaues, der Meliorationen, des Waſſerbaues und des
Waſſerregulierungsweſens werden noch Finanzierungsmög=
lichkeiten
beraten.
Will man hiernach
die wirkſchaftlichen und finanziellen Aufgaben
des Jahres 1932
ihrer Wichtigkeit nach einordnen, ſo ergibt ſich folgende Reihen=
folge
:
1. Die Betriebe, die Aufträge haben, müſſen unter allen Um=
ſtänden
mit Krediten zu einem erträglichen Zinsfuß verſorgt
werden;.
2. die Etats der öffentlichen Hand müſſen unbedingt ins
Gleichgewicht gebracht werden, weil das
3. Vorausſetzung iſt für die Erhaltung der Währung, an der
im Jahre 1932 ebenſowenig wie 1931 gerüttelt werden darf.
4. Was dann noch ohne Gefährdung der Währung zur Be=
hebung
der Wirtſchaftsſchrumpfung und zur Hebung der Wirtſchaft
geſchehen kann, wird und muß geſchehen.
Zum Schluß ging der Miniſter noch einmal auf die Frage der
Arbeitsſtreckung und auf die Lohnfrage ein. Er erklärte: Die bis=
herige
abwartende Haltung der Regierung gegenüber der Frage
der Arbeitsſtreckung wird im Laufe des Jahres 1932 allerdings
nicht beibehalten werden können. Dieſe Frage wird ſchon in näch=
ſter
Zeit mit den Spitzenorganiſationen der Arbeitgeber und der
Arbeitnehmer zu beſprechen ſein. Wenn ſich dabei eine Einigung
nicht erzielen läßt, ſo wird nichts anderes übrig bleiben, als eine
Berkürzung der Arbeitszeit
auf dem Wege der Nokverordnung.
Eine allgemeine Senkung der Löhne, wie man ſie in breiten Ar=
beitnehmerkreiſen
befürchtet, kommt nach Meinung des Reichs=
arbeitsminiſteriums
nicht in Frage. Allerdings ſind in einzelnen
Gewerben und in einzelnen Gegenden noch Angleichungen not=
wendig
. (Hört! Hört! und große Unruhe.) Denn im Januar 1927
war die Relation zwiſchen den Löhnen in den verſchiedenen Ge=

ſtehls mit dem Bernfehen?
Von Fritz Wilhelm Winckel.
iſehen befindet ſich heute in einer ähnlichen Situa=
Rundfunk zurzeit ſeiner Einführung. Damals in
Szeit fehlte der Mut zur Durchführung einer gro=
ition
, weshalb der Rundfunk in Deutſchland ein
als in Amerika und England eingeführt wurde.
Fernſehen ſo weit entwickelt, daß es in gewiſſem
den Rundfunkbetrieb eingeführt werden könnte.
ee id hierzu große Mittel erforderlich, ganz abgeſehen
der Teilnehmer zum Fernſeh=Empfang neue koſt=
Ote anſchaffen müßte. So ſtößt die Einführung des
NInt Augenblick der wirtſchaftlichen Depreſſion auf die
terigkeiten. In der letzten Zeit hatte das Fernſehen
ktiſche Verbeſſerungen zu verzeichnen, die in müh=
atoriumsarbeit
und durch den Verſuchsbetrieb an
Sendern erzielt wurden. Leider werden künftig die
Sberſuche ſeitens des Reichspoſtzentralamts und
der Induſtrie erheblich eingeſchränkt. Dies iſt umſo
HEl als Deutſchland auf dem Gebiet des Fernſehens
hen Vorſprung gegenüber dem geſamten Ausland
2 illem Amerika weit überflügelte, was beſonders be=
TTmuß.
m folgenden dargelegt werden, welchen techniſchen
* eute erreicht haben und wie ſich mit den gegebenen
ein Fernſehprogramm durchführen läßt. Bisher
deutſchen Sendebetrieb eine Norm vereinbart, wo=
2pegliche Bildſzene in zwölf Bildern pro Sekunde
2 und jedes Einzelbild in dreißig Zeilen bzw. ein=
indert
Punkte. Wie ungenügend dieſe Auflöſung
an daraus, daß das gröbſte Zeitungsraſter, das nur
ſe darzuſtellen in der Lage iſt, aus mindeſtens fünf=
ten
beſteht. Allerdings liegen die Verhältniſſe beim
* was günſtiger, da die Bildpunkte nicht aus wirk=
*in berſchiedener Größe beſtehen, ſondern aus in=
Tgehenden kleinen Flächen. Der Eindruck wird fer=
berbeſſert
, daß das Fernſehbild beweglich
4, der aus dem Film belannt iſt. Ein einzelnes
D kann ziemlich unſcharf ſein und trotzdem wirkt es
I des ganzen Filmſtreifens fehlerfrei. Das Auge hat
Deit, Einzelheiten zu betrachten und nimmt nur
* Der ganzen Handlung wahr. Solche phyſiologi=
ue
tauchen nun beim Fernſehen immer wieder auf
SIDder berſchlechtern die vorher gemachten tbeore=
Sih Es iſt gelungen, mit dem 39=Zeilen=Raſter
EE me Bismarck oder Graf Zeppelin deutlich zu

übertragen. Auch die Wiedergabe von Gymnaſtikſzenen mei=
ſtens
in Silhouette war zufriedenſtellend.
Die Verſuchsſendungen des Berliner Senders, die an einem
gurgelnden Geräuſch im Lautſprecher zu erkennen ſind, werden
heute bereits von einigen Hundert Amateuren mit Erfolg auf=
genommen
, wie ſich aus den Zuſchriften ergeben hat. Zu Beginn
der Sendung läuft ſtets ein Standardfilm der Reichspoſt mit
zwei Mädchenköpfen, die ſich anlachen, wonach der Empfänger
auf die Ablaufgeſchwindigkeit und die Helligkeit der Bilder ein=
geſtellt
werden kann. Alsdann folgen meiſt einige kleine Film=
ausſchnitte
aus der Wochenſchau und ſogar eigens für das Fern=
ſehen
gedrehte Filme, die beſonders den techniſchen Verhältniſſen
angepaßt ſind. So überraſchend die Darſtellungsmöglichkeiten bei
einem 30=Zeilen=Raſter ſind, ſo wäre doch ein Fernſehbetrieb vor
einem größeren Publikum auf dieſer Grundlage nicht aus=
reichend
.
Man hat daher ſchon ſeit einiger Zeit in Erwägung gezogen,
die Bildpunktzahl zu erhöhen. Die Schwierigkeit beſteht jedoch
darin, daß bei zwölfhundert Bildpunkten und 12½ Bildern pro
Sekunde, alſo bei fünfzehntauſend Punkten pro Sekunde, die
Höchſtzahl erreicht iſt, die auf normalen Rundfunkwellen über=
tragen
werden kann. Beim Uebergang zu kürzeren Wellen wird
die Frequenz (Schwingungszahl/sc.) größer, alſo können dieſe
Wellen mit größeren Bildpunktzahlen moduliert werden. Die
Verſuche auf Kurzwellen ſind als ergebnislos abgebrochen wor=
den
, da dieſer Bereich wegen der Schwunderſcheinungen im Aether
(Fading) unbrauchbar iſt. Dagegen haben die Ultrakurzwellen
mit noch höherer Frequenz ſich als zuverläſſig erwieſen, wenn ſie
auch nur in Sichtweite, alſo innerhalb eines Stadtbereiches
empfangen werden können. Die Verſuchsſendungen auf einer
Welle von etwa ſechs Meter im Reichspoſtzentralamt in Tem=
pelhof
haben, ſo günſtige Reſultate gehabt, daß beſchloſſen
wurde, einen Ultrakurzwellenfender mit einer Antennenleiſtung
von 5 Kilowatt aufzuſtellen mit einer Antenne auf dem Funkturm.
Die Vorbereitungen ſind ſo weit gediehen, daß vielleicht ſchon in
3 Monaten wenigſtens über dieſen einen Sender ein Ultra= Kurz=
wellen
=Rundfunk mit Sehen und Hören eingerichtet werden kann.
Für den Empfang dieſer Welle benötigt man ein abgeſtimmtes
Vorſatzgerät vor dem normalen Empfänger und zum Anſchluß
an die Lautſprecherklemmen ein Fernſehgerät. Der grundlegende
Uebergang von den langen zu den ganz kurzen Wellen hat dazu
geführt, daß die Bildpunktzahl ganz weſentlich erhöht wurde,
und zwar auf zehntauſend Punkte pro Bild entſprechend neunzig
Zeilen. Mit dieſer Raſterfeinheit können alle optiſchen Vor=
gänge
hinreichend genau wiedergegeben werden und dürften da=
mit
den Anforderungen des Publikums entſprechen. Für die
hohen Zeilenzahlen ſind beſondere Bildzerleger geſchaffen wor=
den
, wobei beſonders als neue Erfindung die Spiegelſchraube
zu erwähnen iſt. Man betrachtet das Feinſehbild in einem
rotierenden ſchraubengewundenen Spiegel, der mit einer Bild=
ſtromgeſpeiſten
Lampe angeleuchtet wird. Auch die Beleuchtungs=

frage iſt gelöſt, indem die bisherige ſchwach rötlich leuchtende
Glimmlampe durch Leuchtröhren mit ſehr hellem gelben Natrium=
licht
erſetzt wurde.
Die Uebertragung von natürlichen beweglichen Szenen und
Freilichtaufnahmen iſt praktiſch möglich, macht aber noch gewiſſe
techniſche und auch Regieſchwierigkeiten. Man wird ſich daher
zunächſt auf das Fernkino beſchränken und normale Tonfilme
mit Bild und Ton auf zwei Wellen übertragen. Es hat ſich
gezeigt, daß das Erkennen des Bildes durch den begleitenden
Ton weſentlich erleichtert wird. Im Angleich an den Tonfilm
wurde deſſen Bildformat 5:6 gewählt mit fünfundzwanzig Bil=
dern
pro Sekunde (beim Tonfilm vierundzwanzig Bilder) Es
iſt bereits eine große Zahl von Filmen der Spielfilmproduktion
durchprobiert und feſtgeſtellt worden, welche Szenen am beſten
zur Uebertragung geeignet ſind. Beſonders vorteilhaft erweiſen
ſich Landſchaften mit weitem Horizont und Waſſerausblicke.
Grundlegende Aenderungen des geſamten Bildcharakters ſollen
möglichſt vermieden werden oder zumindeſt nicht zu plötzlich er=
folgen
, da ſie Unſtetigkeiten in die elektriſchen Schwingungsver=
hältniſſe
hineinbringen. Bei Tanzſzenen und dergleichen ſoll
möglichſt das Bewegungselement herausgearbeitet werden; alſo
iſt eine einfache, vielleicht auch ſtiliſierte Aufmachung vorzuziehen;
dagegen bleiben reich ausgeſtattete Koſtüme und Räume ohne
Wirkung. Der Regiſſeur hat ſich ferner der Bildtechnik anzu=
paſſen
, die durch den Zeilencharakter gegeben iſt. Das Szenenbild
und auch der Bewegungsvorgang müſſen künſtleriſch ſo darge=
ſtellt
werden, daß ſie ſich dem Zeilencharakter anpaſſen und ihm
unterordnen. Auch die aktuelle Reportage wird erſt durch Ton=
film
vorbearbeitet und nach Zuſammenfaſſung und Retuſchie=
rung
über den Sender gegeben werden. Die Möglichkeiten der
Retuſche ſind beim Film weitaus größer als bei der Schallplatte,
da man beim Kopieren manigfaltige künſtleriſche Effekte heraus=
holen
kann. Nach den letzten Erfolgen der Schallplattenreportage
im Rundfunk dürften auch für das Fernſehen keine weiteren
Bedenken beſtehen.
Für das Kinotheater iſt heute noch keine unmittelbare Kon=
kurrenzgefahr
vorhanden. Im Gegenſatz zum Fernſehen mit
zehntauſend Punkten erſcheint ein Kinobild auf der Leinwand
mit zwei Millionen Punkten. Dazu kommt, daß das Tönungs=
intervall
, d. h. der Unterſchied von ganz hell und ganz dunkel
beim Kino bedeutend größer iſt als beim Fernſehen. Wahrſchein=
lich
wird ſich bei den optiſchen Konkurrenten ein ebenſolches Ver=
hältnis
herausbilden wie zwiſchen Rundfunk und Schallplatte
aber wohl nicht mehr in einer Zeit, in der Fernſehen und Kino
ebenbürtig werden. Der Menſch wird ſich zwar nicht ganz auf
die elektriſche Univerſal=Unterhaltungsaulage im Heim beſchrän=
ken
und nicht auf den Verkehr mit anderen Menſchen verzichten
können und wollen, aber er wird dann nicht mehr die Leinwand
im Kino ſuchen, ſondern lebendige Menſchen auf der Bühns,
im Schanſpiel oder im Kabarett.

[ ][  ][ ]

Sette 4 Nr. 104

werben ſehr viel ungünſtiger als im Dezember 1931. Von 1927
bis 1931 hat nämlich eine gewiſſe Angleichung der Löhne ſtattge=
funden
, und da die Notverordnung roh in dieſe Verhältniſſe ein=
gegriffen
hat, haben wir heute ein größeres Durcheinander als im
Dezember 1931. (Unruhe und Widerſpruch.) Aber daraus, daß
dieſe Angleichung wieder herbeigeführt werden ſoll, darf nicht ge=
ſchlußfolgert
werden, daß dieſe Angleichung als das allgemeine
Signal für Lohnſenkungen anzuſehen ſei. Jedenfalls möchte ich
zum Schluß noch einmal betonen: Was zur Linderung der Not
der Erwerbsloſen geſchehen kann, das wird von ſeiten der Reichs=
regierung
beſtimmt geſchehen. (Rufe= Abwarten!)

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

frage zunächſt durch die Kürzung der Arbeits=
zeit
angegriffen werden. Der Redner betonte, daß er in
dieſer Forderung noch über die der Grwerkſchaften hinausgehe
und eine noch radikalere Kürzung als die auf die 40=Stunden=
Woche verlange. (Lebhaftes Sehr richtig!) Darin ſehe er die ein=
zige
Möglichkeit, auch die unſelige politiſche Verhetzung und poli=
tiſche
Kriſenzeit zu beenden. (Stürmiſcher Beifall.)

Donnerstag, 14. April

Die Enkſchließung der freien Gewerkſchaften.

Preußens Miniſterpräſidenk
ſtellt gleichfalls Arbeitszeitkürzung in Ausficht.

Mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt, ergriff der preußiſche Mini=
ſterpräſident
Braun das Wort, um zu erklären, daß auch die preu=
ßiſche
Regierung mit Sorge die Entwicklung der Wirtſchaftslage
verfolgt habe und auch nach Maßgabe der vorhandenen Mittel
verſucht habe, der Arbeitsloſigkeit entgegenzuwirken. Volks=
wirtſchaftlich
wäre es richtig, manchen Betrieb
zu verſchrotten, aber ſozialpolitiſch müſſe man
ſich fragen, ob man wieder einmal tauſend Ar=
beiter
freiſetzen ſolle. Bei der Größe der Not müſſe
jetzt mit öffentlichen Mitteln eingegriffen werden. Leider be=
ſtehe
aber ein Zuſammenhang zwiſchen Wirtſchaft und Staats=
finanzen
. In dem Maße, wie die Wirtſchaftskriſe ſich verſchärfe,
gingen auch die Einnahmen der öffentlichen Hand zurück, ſo daß
auch die öffentlichen Arbeiten eingeſchränkt werden müßten.
Wohl gebe es notwendige Arbeiten und auf der anderen Seite
arbeitswillige Arbeitsloſe. Wie aber könne man die Mittel be=
ſchaffen
, um beide zuſammenzubringen? Alle vorhandenen Mittel
müßten alſo zur Ankurbelung der öffentlichen Wirtſchaft ange=
wendet
werden, die eine Ankurbelung der Privatwirtſchaft zur
Folge haben werde. Außerdem aber ſei eine Anleihever=
ſtändigung
mit dem Auslande notwendig. Auf eine
Reparationslöſung brauche man damit nicht zu warten, das
Reparationsproblem ſei bereits gelöſt, und zwar
dadurch, daß Deutſchland einfach nicht zahlen könne. (Lebhafte
Zuſtimmung.) Mit dem Schlagwort: Wir müſſen uns wieder
hochhungern ſei nichts erreicht. Bei dem Hungerndenke jeder nur
immer an den anderen. (Heiterkeit u. Zuſtimmung.) Durch Lohn=
drückerei
werde man auch nicht leiſtungsfähig, ſondern ruiniere
nur den Binnenmarkt. Deshalb müſſe, ſobald die inner=
politiſchen
Entſcheidungen gefallen ſeien, ohne
Rückſicht auf die Außenpolitik die Arbeitsloſen=

Der Kriſenkongreß der freien Gewerkſchaften nahm nach
Schluß der Ausſprache einſtimmig eine längere Entſchließung
zur Arbeitsbeſchaffung an, in der die Forderungen, die Eggert
in ſeinem Referat begründet hatte, noch einmal zuſammengefaßt
werden. Im zweiten Teil der Entſchließung heißt es dann
weiter:

Unbeſchadet aller Vordringlichkeit der Arbeitsbeſchaffung er=
klärt
der Kongreß es als eine gleichfalls unerläßliche Aufgabe der
Reichsregierung, aus den kataſtrophalen Erſcheinungen und Vor=
gängen
auf dem Gebiet der Wirtſchaft die Folgerungen zu ziehen,
die Volk und Staat in Zukunft vor gleichen Erſchütterungen
ſicherſtellen. Die Wirtſchaftsführung des privatkapitaliſtiſchen
Syſtems hat nach den Erfahrungen der letzten Zeit das Ver=
trauen
weiteſter Volkskreiſe verloren. Der Einfluß des
Staates, ſeine Aufſicht und ſeine Mitwirkung
inder Wirtſchaft müſſenbeſchleunigt ausgebaut
und verſtärkt werden. Der Kongreß beauftragt den
Bundesvorſtand, die Forderungen der Gewerkſchaften für den
notwendigen Umbau der Wirtſchaft erneut der Regierung vor=
zulegen
und ſie mit ſtärkſtem Nachdruck zu vertreten.

fenen Vereinbarungen automatiſch ablaufen. Durch
Tarifkündigungen würden mehrere hunderttauſend N.
und auch die Oeffentlichkeit in neue Beunruhigung verſerk=
hafte
Vertreter der Arbeitgeber hätten wiederholt Ruho
Wirtſchaft gefordert. Von den Arbeitgebern ſei im Him
dieſe Forderung zu erwarten, daß ſie ſelbſt zu einer Ver
der Verhältniſſe beitrügen. Den Schaden aus einer for=
Beunruhigung hätte ſchließlich die Wirtſchaſt ſelbſt zr
Die bisherigen Ereigniſſe auf wirtſchaftlichem Gebiet b=
daß
die Arbeitgeber mit ihren Abbauaktionen nur einem O.
nachgejagt ſeien. Das Ausland habe ſich gegen unſere
Konkurrenz durch verbilligte Löhne mit neuen Zollman;
geben. Bei dem Verſuch, dieſe Zollmauern durch weiter
und Gehaltsſenkungen zu überwinden, müßte Deutſchlan
liegen, denn es könne mit ſeinen Löhnen und Gehälteryr
weit herabgehen wie die anderen Staaten mit ihren Zol
herauf. Die Hinderniſſe, auf die die deutſche Ausfuhr
ſtoße, verwieſen die deutſche Wirtſchaft in erſter Linie
Inlandsmarkt. Bei weiteren Lohn= und Gehaltsſeukyn
die Aufnahmefähigkeit des Inlandsmarktes aber nicht
halten. Jede Schmälerung der Kaufkraft müne darunn
Wirtſchaft ſelbſt zurückfallen und dem Prozeß der Wi=
ſchrumpfung
neue Nahrung bieten.

Die preußiſchen Landtagswahlvorſchläg
* Berlin, 13. April. (Priv

der G2A. zum deutſchen Lohnproblem.

Berlin, 13. April.

Der GDA. nimmt anläßlich der Beſprechung zwiſchen dem
Reichsarbeitsminiſterium und den deutſchen Schlichtern am
15. April Stellung zu der in Deutſchland zu verfolgenden Lohn=
politik
. In dieſer Veröffentlichung heißt es u. a., nach Feſt=
ſtellungen
der Arbeiterorganiſationen ſeien bis Mitte April die
Lohntarifverträge für rund 3 Millionen und die Manteltarif=
verträge
für 4 Millionen Arbeiter gekündigt worden. Für die
Angeſtellten habe der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten Anfang

Die preußiſchen Landtagswahlvorſchläge liegen jetzt
Einzelheiten vor. Ueber 26 Liſten ſind eingereicht
Sieben Liſten mußte der Landeswahlleiter zurückweiſen
geſetzlichen Vorausſetzungen nicht erfüllt waren. Aber
was neben den großen alten Parteien um die Stimn
marſchiert, reicht hin, um einen ſtarken Stimmenverluf
zuführen, vorausgeſetzt natürlich, daß die Wähler
kleinen Grüppchen, die größtenteils über den Umkre
Geburtsſtätte hinaus unbekannt ſind, ihre Stimme ſchen
gibt es Parteien, die die Beamtengehälter auf 5000 9

legen wollen, die eine geſetzliche Geburtenregelung ford
Partei für wahre Volkswirtſchaft eine volksrevo.

Wirtſchaftsbewegung und eine beſondere Partei der Erwe
Den Reigen beſchließt eine Menſchheitspartei in Altone
gibt ſich, daß ſich alſo noch immer Unentwegte finden.
Parteien gründen und ebenfoviele naive Gemüter, die O
Propheten ihre Unterſchrift geben.

E

Unser Sohn Niels wurde am 12. April
geboren.

Statt Karten.

Früdel, geb. Albers
und Hans Roeder

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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere innigſigeliebte, treuſorgende
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Tante und Schwägerin

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Thilde Soldberg. geb. Enoch

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Darmstadt

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Kassel
Augustastr. 14
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Trauung: Sonntag, den 17. April, ½2 Uhr, Alexanderstr. 6.

Frau Elifabeth Dahlen geb. Schmit
im Alter von faſt 78 Jahren zur ewigen Ruhe heimzurufen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Vizepräſident Dr. Georg Dahlem
und Frau Lotte, geb. Volkmar.
Dexheim, Berlin, Darmſtadt, Bad=Dürkheim,
Biſchheimer Hof, Mannheim, 12. April 1932.
Die Beerdigung findet in Dexheim Donnerstag, 14. April, nachm. 1 15 Uhr, ſtatt.

(5661

Statt Karten. Für die anläßlich unſerer Vermählung erwieſenen
Aufmerkſamkeiten ſagen wir unſeren herzlichſten
Dank.
Forſimeſternf. 4. Heinrich Ziemer und Frau.

Für die uns anläßlich unserer Goldenen Hochzeit in so
zahlreichem Maße erwiesenen Aufmerksamkeiten, sowie
der Stadt Darmstadt, danken herzlichst
Franz Bormuth und Frau
Alexanderstr. 3.
5704)

Für die überaus zahlreichen Beweiſe der Anteil=
nahme
beim Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen
ſagen wir unſeren innigſten Dank.

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Carl nud Erica Schlupp.

Heute morgen 10 Uhr verſchied nach kurzem ſchweren
Leiden mein lieber Mann, unſer guter Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und
Onkel

Darmſiadt, Rheinſtr. 2
April 1932.

Gerichtsvollzieher i. R.
im Alter von 67 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabeth Gerhardt. geb. Röder
Familie Joh. Bach
Wilh. Schaffner und Frau.
(5702
Groß=Gerau, den 13. April 1932.

(5689

Die Beerdigung findet am Freitag, den 15. April,
nachmittags 3½ Uhr vom Trauerhauſe Eliſabehen=
ſtraße
23 aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand nehmen zu
wollen.

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für alle Liebe und Teilnahme
bei dem Heimgang unſerer lieben

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Fräulein Anna Kahſer

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ſprechen wir hiermit unſeren
herzlichſien Dank aus. (5695
Die trauernden Hinterbliebenen.

Darmſtadt, den 13. April 1932.

Eberſtadi!
Brief liegt immer
noch hauptpoſtlagd.
Darmſtadt. (565C
Geſchäftsmann,
gutes Ausſ., 40 J.
Ww., mit alt. gut=
geh
. Geſch., ſ. paſſ.
Lebensgefährt. mit
etw. Vermög. Ang.,
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Bluthochdruck

leidende (Arterienverkalkung Schlag-
anfall
) sollten lesen: Minderung des Blut-
druckes
auf natürlichem Wege. Frankozu-
sendung
durch Sanitas-Depot, Charlotten-
(TV. 3404
burg 5/ 54.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe auf=
richtiger
Teilnahme bei dem Heim=
gange
unſerer lieben Entſchlafenen
ſage ich Allen, insbeſondere Herrn
Kirchenrat D. Dr. Waitz, für die
troſtreichen Worte amGrabe,meinen
innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Guſtav Spahn u. Kind.

Darmſtadt, 13. April 1932. (5660

Die Beerdigung fand auf Wunſch
der Entſchlafenen in allerStille ſtatt.

Dankſagung.

Für die herzliche Anteilnahme,
welche uns erwieſen wurde,
danken wir herzlichſi.
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[ ][  ][ ]

Hee

14. April 1932

28der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 14. April 1932.
ernm, wurde am 6. April der Direktor der Pavierfabriß
2 u. J. Moufang, A.=G., in Oberſchmitten, Daniel
nitt. Handelsrichter bei der Kammer für Handelsſachen
nz.
2, Kam licht in Gießen, für die Zeit bis zum 31. Dez. 1933.
sRuheſtand verſetzt wurde am 5. April der Juſtiz=
Amtsgericht in Oſthofen Friedrich Knierim
jr b
achſusc mit Wirkung vom 1. Auguſt 1932 an. Auf
des wzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom
i hzrm !. Dezember 1923 (Reg.=Bl. S. 509 und 511), in
gſung. Geſetzes vom 8. Oktober 1925 Geg=Bl. S. 249),
1. xi 1932 in den Ruheſtand: Präſident des Land=
der
winz Oberheſſen zu Gießen Ludwig Neuen=
Am erichtsdirektor beim Amtsgericht Friedberg Ernſt
ſerlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht zu

nſtadt s rich Altendorf, Oberlandesgerichtsrat beim
landessy t zu Darmſtadt Philipp Simon, Oberamtsrich=
eim
A3 ſericht Langen Heinrich Steffan, Oberjuſtiz=
geftor
bey.n Amtsgericht Laubach Otto Chriſt.
geics anzverwaltung Landesfinanzamt Darmſtadt.

Norſteh u es ehemaligen Finanzamts Homberg, Steueramt=
gei
, ger, wurde in gleicher Dienſteigenſchaft an das
nanzamt 2 felden verſetzt.
schweden lefeier. Auf Anregung des Guſtav=Adolf=Vereins
denken dies ſeigvereine Groß=Gerau, Oppenheim und Ried=
dau
am melfahrttag, 2.30 Uhr beginnend, an der Schwe=
ſäule
ein, ßeres kirchliches Feſt abzuhalten. Eine große An=
i
von KFi ichören und Poſaunenchören wird mitwirken.
werdern., Herren Prälat D. Dr. Diehl und Superintendent
Müller, 2 rachen halten. Vorausſichtlich wird die Oberpoſt=
tion
vom ahnhof Goddelau ab einen Autobuspendelverkehr
der Sch enſäule einrichten. Die Teilnehmer aus Rhein=
werde
u.3, wohl der Motorboote bedienen. Der eigentliche
wir;e Schwedenwieſe zwiſchen Denkmal und Altrhein
Die CH werden ſich am Denkmal ſelbſt aufſtellen, wo auch
Rednertr z e errichtet wird. Für Einnahme von Erfriſchungen
d etwas ts vom Feſtplatz Gelegenheit geboten werden. Die
henchore. Dekanats Eberſtadt, die ihr diesjähriges Jahres=
in
Germ m. bzw. Ober=Beerbach halten wollten, ſahen
en dieſerier davon ab, da auch manche Odenwaldvereine
einmal en hiſtoriſch bedeutungsvollen Platz beſuchen wol=
wozu
jerh e beſte Gelegenheit geboten wird.
Landoammelwoche des Arbeiter=Samariter=Bundes.
das Witerium des Innern wurde den Kolonnen des 16.
(Vox rat Heſſen) die Erlaubnis zum Abhalten einer
s=Samm ſoche fur die Zeit vom 10. bis 24. April dieſes
ves erteri Dieſelbe ſoll dazu dienen, den Kolonnen Ge=
heit
zu .n, ſich Mittel für die Beſchaffung von Ausrüſtun=
wie
Vw ndsmittel zu beſchaffen.
Frühi /.=Geſellenprüfungen. Wir verweiſen auf die heu=
Anzeige reffend die Feier zur Ueberreichung der Geſellen=
e
am ko nden Sonntag, dem 17. April, in der Turnhalle
Wo ( latz an die im Frühjahr beſtandenen Prüflinge.
kaliſche dietungen des Stadtorcheſters unter Leitung des
Umeiſter Lilli Schlupp werden dazu beitragen, die Feier
auszur alten. Um pünktliches Erſcheinen wird gebeten.
Sam g. dem 16. April, findet im Städtiſchen Saalbau
ſtellu der gefertigten Geſellenſtücke und Arbeitsproben
Sitt zu den beiden Veranſtaltungen iſt frei. Wir
Angehörigen, die Geſellen, Lehrer, Meiſter,
es dwerks und unſere Mitglieder aufs herzlichſte ein.
2ahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im
em ehende Schwerkriegsbeſchädigte, Kriegshinter=
Alm ner und Altrentnerinnen erfolgt am Freitag,
M vormittags von 812 Uhr, durch die Stadtkaſſe.
nu b Darmſtadt E. V. Die letzten Wochen wurden
t. die Boote wieder klar zu machen, um am 17.
ddeln vertreten zu ſein. Die Auffahrt erfolgt
1Xhr vom Clubhaus in Erfelden. Durch Neu=
das
Bootshaus grenzenden größeren Grund=
m
Kanu=Club möglich, ſein Anweſen zu erwei=
ie
Gelände ſoll als Raſenplatz hergerichtet und
llichenr eiben verwendet werden.
Volksk chule. Am Donnerstag, den 14. April, 20 Uhr,
Fes I des Realgymnaſiums ein Lichtbilder=Vortrag
den hema: Ein Streifzug durch den Kanton Genf
) und1 s Montblanc=Gebiet. Wir machen unſere Mit=
darau
- fmerkſam und empfehlen den Beſuch. Der Ein=
Evang 1irchlicher Frauenverein der Petrusgemeinde. Der
ſes Monats findet heute, Donnerstag, abends
reindehaus ſtatt. Er wird uns mitten in die
n unſerer Tage hineinführen und aus berufenem
ne S derung deſſen bringen, was die deutſche Frauen=
eins
Siege bolſchewiſtiſcher Gedanken zu erwarten
h nte Rednerin und Schriftſtellerin Frl. Agnes
wouns einen Vortrag halten auf Grund reichhal=
teric
ind perſönlicher Eindrücke über das Thema Die
Som Rußland‟. Hierüber muß man heute Beſcheid
igene, klare, perſönliche Stellung einnehmen zu
ſſiſches Landestheater.

Großes Haus. iI
202½ Uhr C20 T. Gr. 8, 7 u 8.
Oberon. Preiſe 0.705.60 Mk. Apst 19½22½ Uhr D 20. Razzia.
Preiſe 0 604 80 Mr. 2022½ Uhr. E 21. Schneider Wibbel.
Preiſe 0 604.30 Mk. Kleines Haus. erstag, 141 II 2022 Uhr 1931 oder Hebermehl & Eomp.
Preiſe 0 502.50 Mk. Keine Vorſtellung. 19½22½ Uhr. Znſatzmiete VI 12.
Die Italienerin in Algier. Preiſe 0.705 Mk.

ſiſcht
er 1
SpieE:
der 1
Fr.
Ra 1
aber"
in
amst-
Her:
Auf
trd. D
leinen

Landestheater. Heute abend wird im Großen
gegeben. Im Kleinen Haus wird durch die
einſchaft Dr. Georg Büchners. Dialektkomödie
bermehl & Comp. zum erſten Male wie=
abend
geht Hans J. Rehfiſchs Berliner Tragi=
a
in der erfolgreichen Einrichtung von Kurt
S in Szene. Die Premiere von Roſſinis komi=
i
Akten Die Italienerin in Algier
den 16. April, 19.30 Uhr, im Kleinen Haus feſt=
Donnerstag beginnt der Vorverkauf für die
ung des Parſifal. Bühnenweihfeſtſpiel
ner, an der Tageskaſſe des Großen Hauſes.
15 wird Sonntag Goethes Iphigenie‟

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 194 Seite 5

Vogelleben um Frühling.

Von Waldvogel.

Wenn der Frühling wieder ſeinen Blüten= und Blätter=
ſchmuck
über Feld und Wald, Wieſen und Hänge ausgeſchüttet
hat, ſind auch unſere befiederten Freunde aus der Vogelwelt
zurückgekehrt und beleben mit ihrem munteren Geſang und
Liebeswerben Buſch und Wald. Wer in dieſer Zeit mit offenem
Auge und empfindſamem Herzen hinauswandert in Gottes ſchöne
Natur, der wird viel Schönes ſehen und hören, was dem
Stubenhocker verſagt bleibt, Vogelſang und Sonnenſchein,
munteres Leben und frohes Werden überall!
Und ſo begleite mich, lieber Leſer, einmal hinaus in den
herrlichen Wald unſerer Heimat. Schon in den alten Obſt=
bäumen
an der Landſtraße erfreut uns der Lockruf der Meiſen,
Finken und Ammern. Aus dem nahen Eichwalde ſchallt uns
der flötende Ruf des Pirols, auch Goldamſel und Pfingſtvogel
genannt, entgegen. Seinen auffallenden Ruf titidlüo haſt Du
ſicher ſchon vernommen, verſuche nur, ihn einmal zu belauſchen.
Doch mußt du Ruhe und Geduld beſitzen, wenn Du den hüb=
ſchen
Sommervogel in der Nähe ſehen willſt, denn er hält ſich
gern in den dichten Baumkronen verſteckt. Sein Gefieder iſt
hochgelb, nur der Schwanz mit Ausnahme der Spitze und
Flügel ſind ſchwarz. Das Weibchen iſt oben ſchmutziggrün, unten
mehr weißlich mit dunklen Schaftſtrichen gefärbt. Das Neſt des
Pirols iſt kunſtvoll geflochten und hängt in einer Aſtgabel meiſt
jüngerer Bäume, oft nahe der Krone.
Kaum haben wir den Wald betreten, ſo hören wir das
eintönige Zilp, Zalp des Weidenlaubvogels und den dem
Buchfinkenſchlag ähnlichen Geſang des Fitislaubvogels. Der beſte
Sänger unter den Laubvögeln iſt der Gartenlaubvogel, auch
Baſtardnachtigall genannt, deſſen Geſang einen Reichtum von
Anklängen der bekannteſten Vogelgeſänge darſtellt. Die Laub=
ſänger
ſind unſcheinbare Vögelchen, oben grüngrau, unten gelb=
lichweiß
gefärbt. Aber wir haben heute noch einen Beſuch
bei einem Königspaar vor. In dem Wurzelgeflecht einer knor=
rigen
Eiche iſt die Reſidenz eines kleinen Königs und Künſtlers:
des Zaunkönigs. Im Frühjahr, wenn überall Bauluſt rege
wird, wird auch er von Plänen erfüllt, und in ganz kurzer Zeit
entwirft er den Grundriß zu einem neuen Schloßbau. Der Zaun=
könig
wird wohl der kleinſte europäiſche Vogel ſein, deſſen Ge=
wicht
nur zirka 5 Gramm beträgt. Auch im Winter iſt der kleine
Kerl immer wohlauf. Er fliegt ſchlecht, hüpft und ſchlüpft aber
wie eine Maus durch alle Zäune, Holzſtöße und Hecken. Treffend
nennt ihn daher der Isländer des Mäuschens Bruder. Immer
hält ſich der Zaunkönig nahe am Boden auf, außer, wenn er
ſingt; dann ſitzt er auf der Spitze eines Baumes oder Strauches
und läßt hier ſeine kräftige Stimme, auch während des Winters,
ziemlich abwechſlungsreich, ſchlagartig, ſtark und voll erſchallen,
ſo daß man kaum begreift, daß ein ſo kleiner Vogel ſo laute
Töne hervorbringen kann.
Bei dem Liebesbewerben ſucht das Männchen das Weibchen
auf alle Art zu feſſeln; es legt das kurze Schwänzchen faſt auf
den Rücken, zittert mit den geſenkt gehaltenen Flügeln und
umhüpft ſingend das Weibchen. Nun noch etwas vom Neſtbau
dieſes Kleinen. Viele unſerer Vögel verwenden auf ihren
Neſtbau wenig Sorgfalt, iſt doch z. B. das Neſt der Nachtigall
manchmal ſo loſe geformt, daß es gar leicht nachgibt und die
Eier herausfallen. Unſer Zaunkönig und mit ihm noch viele
andere machen hierin eine Ausnahme. Schon wenn man das

Baumaterial und die kleinen Werkzeuge in Betracht zieht, die
ihm zur Verfügung ſtehen, möchte man es kaum für möglich
halten, daß ſolcher Gnom ein Kunſtwerk zu ſchaffen dermag,
das in das Gebiet der ſchönen Baukunft, der Architektur, ein=
gereiht
werden muß. Bei ihm muß die Muſe der Kunſt Pate
geſtanden haben, ſonſt vermöchte der Zaunkönig nicht aus Laub
und Moos, das hauptſächlich verwendet wird, kleinen Halmen
und Wurzelfaſern uſw., ein ſo reich kombiniertes, im Innern
mit Federn ausgekleidetes Ganzes herzuſtellen, wie wir es in
ſeinen verfchiedenen Bauten ſehen.
Denn lediglich vom Standpunkt des Selbſterhaltungstriebes
aus betrachtet, der ja das Grundprinzip im Vogelleben bildet,
müßte dem Zaunkönig und ſeiner Brut ein ſchlichter Bau
genügen, da er ja als abgehärteter Stand= und Strichvogel unter
den Unbilden der Witterung weit weniger leidet als mancher
zarte Sänger. Es muß demnach eine ganz beſondere Fürſorge
um die Erhaltung ſeiner Art ihn dazu veranlaſſen, daß er die
verſchiedenen Bauſtoffe ſo ſorgfättig und kunſtvoll miteinander
verbindet und verfilzt und das ſowohl zweckmäßige als auch
bequeme und dauerhafte Gebilde der Umgebung täuſchend an=
paßt
. Die Grundform des Neſtbaues bleibt ſtets der Kugelbau,
in deſſen Inneres ein ſeitliches Schlupfloch führt. Wohl aber
iſt die Umkleidung eine fehr verſchiedene und ſo eigenartige, daß
der Ungeübte den Zaunkönigsbau nicht erkennt, weil ſie ſich ganz
und gar nach der Umgebung des Neſtſtandortes richtet. Deshalb
wählt der Vogel ebenſo gern den Eichen= oder Buchenſtamm,
wie das Gartenhaus, den Holzſchuppen und dergleichen zur An=
lage
ſeines Baues, und der Nichtkenner geht daran vorüber, ohne
in dem Kunſtwerk etwas anderes als einen Baumauswuchs und
in der Neſtöffnung nichts weiteres als ein Aſtloch zu ſehen. Gern
ſucht der Zaunkönig altes Gemäuer auf, in deſſen Vertiefungen
man ſein Neſt nicht bemerkt, weil es der Moosbekleidung des
verwitterten Geſteins vollkommen ähnelt. Das Neſt ſelbſt enthäft
6 bis 11 weiße, rotpunktierte Eierchen. Die Jungen verlaſſen
flügge das Neſt, ſetzen ſich aneinandergedrückt mit aufgerichteten
Schwänzchen auf einen Zweig und erwarten hier die futter=
bringenden
Eltern. Ein Bad nimmt der Zqunkönig gerne, aber
nur wenige Naturfreunde werden den kleinen Geſellen dabei
beobachtet haben. Eine Weidenrute, ein umgeknickter Schilf=
ſtengel
, die vom Hochwaſſer bloßgelegten Wurzeln der Weiden,
nahe dem Waſſerſpiegel oder auf dieſem faſt aufliegend, geben
geeignete Badeplätze ab. Von hier aus flattert das kleine Kerl=
chen
rückwärts in das Waſſer, vollführt hier einige Flügelſchläge
und klimmt dann raſch wieder hinaus, um ſich abzuſchütteln und
umzuſehen. Der Nutzen des Zaunkönigs iſt ohne Zweifel ſehr
groß; denn neben Spinnen fallen ihm vorwiegend freihängende
Puppen der verſchiedenſten Inſekten zur Beute, zumal er wegen
ſeiner Kleinheit leicht in die Winkel und Ritzen eindringen kann,
die anderen Inſektenfreſſern nicht zugänglich ſind.
Mögen dieſe Zeilen über den König und Künſtler genügen,
und möchte das Verſtändnis für die Größe tieriſcher Baukunſt,
ſowie für Schönheitsſinn und Harmonie, die aus dem Zaun=
königneſt
zu uns ſprechen, jeden erfüllen, und falls ſie den einen
oder anderen der Leſer dazu veranlaſſen ſollten, ſelbſt in dem großen
Buche der Natur zu leſen und ſelbſt das Leben und Treiben
unſerer gefiederten Freunde zu beobachten, ſo haben ſie ihren
Zweck erfüllt.

Aus den Darmſtädker Lichkſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
Harry Piel bietet einen neuen Tonfilm, der viel zu wenig
propagiert wurde, einen Film, dem man Beſucher in hellen Scha=
ren
wünſchen möchte: Der Geheimagent oder Ein Mann
fällt vom Himmel Unter dieſem myſteriöſen Titel bringt
Harry Piel nicht mehr und nicht weniger als ein vorgeahntes
Bild einer furchtbaren Zukunft, die vielleicht hier oder
irgendwo in der Welt in gar nicht langer Zeit fürchterliche
Wirklichkeit wird. Grauenvoll, doppelt grauenvoll, weil, wie an
einer Stelle der Handlung mit Recht geſagt wird, unge=
zählte
Unſchuldige betroffen werden; weil man es nicht
mehr in der Hand hat, das Grauen, die Vernichtung zu beſchrän=
ken
auf die, die es herausfordern. Nicht mehr und nicht weni=
ger
als das Bild eines Gaskrieges der Zukunft zeigt
Harry Piel!
Dieſer Künſtler iſt einer der wenigen, die ihre Senſa=
tionen
wo immer es geht, in eine ethiſche Miſſion ſpannen.
Und Harry Piel iſt einer der wenigen Senſations=Filmkünſtler
und Filmproduzenten, die nicht nur der Senſation wegen
drehen wenn auch immer dieſe Senſationen irgendwie im Mittel=
punkt
der Handlung ſtehen. Und man verzeiht dem kühnen Film=
künſtler
und Regiſſeur, der offenbar kein Double hat, bei ſeinen
ſtaarſträubenden Heldenſtücken hier iſt es u. a. ein nächtlicher
Fallſchirmabſprung aus einem Flugzeug über der Großſtadt
die Konzeſſion an den Geſchmack der breiten Maſſe im Happy
end und der unvermeidlichen Mithilfe einer hübſchen Partne=
rin
. Verzeiht das um ſolieber, wenn es ſich um eine ſo entzückende
Künſtlerin wie Maria Solveg handelt, die ſich noch dazu die
Mitwirkung eines ebenſo entzückenden kleinen Puſſi ſicherte.
In Der Geheimagent ſteht Harry Piel im Dienſt des
Weltbundes gegen die Greuel des Giftgaskrie=
ges
. Profeſſor Managan iſt die Erfindung eines unerhörten
Gaſes geglückt, das in wenigen Minuten ganze Armeen aber
auch Tauſende Frauen und Kinder! vernichten kann. Um
dieſe Erfindung kämpfen die eigene und fremde Regierungen
und gegen ſie der Weltbund. Nach Akten von unerhört ſpan=
nendem
Geſchehen ſiegt der letztere. Die Tendenz wie auch die=
ſes
wundervolle Kino=Geſchehen rechtfertigen Maſſenbeſuch dieſes
*
Films.
SIAPTISCHER RATSKELLER
Gute Küche / Bestgepflegte Spezialbiere / Zeitgemäße Preise
Kleine Abendplatten zu 80 , 90 und 1.00
(5667b

Im Union=Theater ſieht man ab heute die ſchöne Char=
lotte
Suſa und Guſtav Fröhlich in dem ganz groß angelegten,
ſpannenden Spionage=Tonfilm Unter falſcher Flagge, mit Fried=
rich
Kayßler, Hermann Speelmanns. Ernſt Dumcke. Gerhard
Ritterband, Hans Brauſewetter, Elſa Temary, Hedwig Wangel,
Theodor Loos, Aribert Wäſcher und Harry Hardt. Der Film iſt
nach einer wahren Begebenheit geſchaffen und behandelt den
Fall Sulkin der im Jahre 1916 die geſamten deutſchen Mili=
tär
= und Zivilbehörden beſchäftigte.
Die Helia=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
Liane Haid und Hans Brauſewetter in der amüſanten Tonfilm=
Operette Madame hat Ausgang

Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat März
17mal alarmiert, und zwar zu 3 Mittelfeuern, davon 2 Wald=
bränden
, 3 Kleinfeuern, 5 Schornſteinbränden, 2 Verkehrsſtörun=
gen
und 4 ſonſtigen Fällen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf
150 Transporte, die hierbei zurückgelegte Fahrtſtrecke betrug 1438
Kilometer. Auf der Wache Kirchſtraße 13 (Fernſprecher Nr. 600
und 3500) wurde in 6 Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
Turngemeinde 1846 April=Wanderung. Auf die nächſte
Vereins=Wanderung der Turngemeinde 1846 wird hiermit auf=
merkſam
gemacht. Sie findet dieſen Sonntag, den 17. April,
ſtatt und iſt ebenfalls eine Halbtageswanderung. Beſſer geſagt,
ein Sonntagsſpaziergang. Die Marſchzeit wird etwa 3 Stunden
betragen. Die Marſchrichtung geht durch den knoſpenſprießenden
Oberwald faſt durchweg Waldwege nach Gundernhauſen.
Der Weg iſt alſo für jung und alt kein beſchwerlicher. Deshalb
wird auch erwartet, daß die ganze Turngemeinde dabei iſt. Ein=
kehr
wird im Lokal des Tv. Gundernhauſen. Gaſthaus Dreieicher,
gehalten. Von Gundernhauſen erfolgt Rückfahrr. Treffpunkt iſt
am Löwentor (Roſenhöhe). Abmarſch mittags 1.30 Uhr. Da die
letzte Wanderung ſchon eine größere Schar wanderfroher Turn=
ſchweſtern
und Turnbrüder umfaßte, wird auch diesmal gutes
Wetter vorausgeſetzt zu einer ſtarken Beteiligung aufgefor=
dert
. Gäſte ſind herzlich willkommen.
Die dem Ausſchuß für Leibesübungen angeſchloſſenen Ver=
eine
werden auf die heute Donnerstag abend im Reſtaurant
Kaiſerſaal, Grafenſtraße, ſtattfindende Jahres= Hauptver=
ſammlung
aufmerkſam gemacht. Die beteiligten Vereine und
Schulen werden gebeten, ihre Vertreter vollzählig zu entſenden.
Im ſchwarzen Rößl, betitelt ſich die luſtige parodiſtiſche
Revue in 18 Bildern mit dem hervorragenden Revuekomiker Max
Peltini als Oberkellner Leopold, und der feſchen Hanſi Hoff=
mann
als Rößl=Wirtin und den anderen ausgezeichneten Re=
vue
=Darſtellern, die ab Samstag, den 16. April, ihre in vielen
deutſchen Städten mit größtem Erfolg abſolvierte Gaſtſpiel=
Tournee für kurze Zeit im Orpheum fortſetzt. Karl Farkas, der
bekannte Revuetextdichter, iſt der Verfaſſer dieſes humorreichen
Spiels; Edmund Eysler hat nach bekannten Vorbildern ein
ohrengefälliges Jazz=Muſik=Arrangement geliefert. (Siehe Anz.)
Gasvortrag. Wir machen nschmals auf den heute abend
8 Uhr ſtattfindenden Gasvortrag aufmerkſam. Karten ſind im
Ausſtellungsraum. Eliſabethenſtraße 25½, koſtenlos erhältlich.
Jugendbünde der Johannesgemeinde e. V. Wir weiſen
nochmals auf die heute abend um 8 Uhr pünktlich beginnende
Landheim=Hauptverſammlung hin und erwarten
zahlreichen Beſuch.
Lokale Veranſtalkungen.

Vortrag, Städt. Saalbau. Am Montag, dem
18. d. M., abends 8 Uhr, ſpricht der bekannte Hellſeher, Telepath
und Graphologe Erik Jan Hanuſſen. Das Thema lautet Dein
Schickſal. Mit dem Vortrag ſind erläuternde Experimente ver=
bunden
. Karten ſind in der Muſikalienhandlung Chriſtian Ar=
nold
am Weißen Turm erhältlich.

Tageskalender für Donnerstag, den 14. April 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Unter falſcher Flagge‟
Helia=Lichtſpiele: Madame hat Ausgang; Palaſt=Lichtſpiele:
Der Geheimagent.

he bes
1ocn biln

mstl 47.9

(IV. 3403

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dg. Arheilgen, 13. April. Von der Schule. Mit Beginn

des neuen Schuljahres ſchieden drei hieſige Lehrer, einer Anregung
des Kultusminiſteriums folgend, vorzeitig aus dem Schuldienſt
aus. Es ſind dies die Herren Lehrer Weitzel, Nungeſſer und
Ohly, die in den wohlverdienten Ruheſtand treten, um den zahl=
reich
vorhandenen Junglehrern Platz zur praktiſchen Betätigung
zu ſchaffen. Alle drei Lehrer haben ſich während ihrer jahre=
langen
Tätigkeit an der hieſigen Schule die Achtung der ganzen
Gemeinde erworben, und man ſieht ſie nur ungern aus ihrem
Dienſt ſcheiden. So war Herr Lehrer Nungeſſer nicht weniger als
36 Jahre lang an der hieſigen Schule tätig, während Herr Lehrer
Weitzel, deſſen Vater ſchon an der hieſigen Schule amtierte, ſein
Amt am 1. Juli 1905 als Lehrer in der hieſigen Gemeinde an=
getreten
hatte. Herr Lehrer Ohly trat an Oſtern 1910 in den
hieſigen Schuldienſt, iſt alſo 22 Jahre Lehrer, an der hieſigen
Schule. Seine Tätigkeit wurde nur unterbrochen durch ſeine Ein=

berufung während des Krieges. Mit dieſen drei Lehrern iſt ein; Von einer Bauſtelle am Rebmuttergarten in der Straße Bensheim.
Stück Geſchichte unſerer Schule verknüpft, und gar mancher ehem./Heppenheim wurden von unbekannten Tätern 25 Sack Noxd
Schüler oder Schülerin erinnert ſich mit ihnen gerne zurück en ſtern=Zement im Werte von ungefähr 70. RM. geſtohlen. Ver=

längſt verfloſſene Zeiten. Der Not der Zeit zum Opfer fieläuch
die hieſige ſogenannte Hilfsklaſſe in der geiſtig und köcperlich
zurückgebliebene Schüler und Schülerinnen unterrichtet wurden
Dieſe Klaſſe, die ſeit 12 Jahren beſtand und von Herrn Lehrek
Sauerwein mit viel Umſicht und großer Geduld geleitet wurde,
mußte aufgelöſt werden.
Griesheim. 12. April. Mannſchaftskampf im Kunſt=

turnen: Turnpereine Babenhauſen, ObertRam=
ſtadt
Turnerſchaft Griesheim. In einer Zeit, in
der Einzelrekordleiſtungen in aller Munde ſind, um nach kurzer
Zeit wieder vor einer neuen Rekordleiſtung zu verblaſſen, iſt ein
Mannſchaftskampf im Geräteturnen eine verdienſtvolle Tat im
Geiſte der DT. Gewiß, es geht heute nicht mehr um den Exi=
ſtenzkampf
des Geräteturnens, und die lauten Rufer im Streit
um ſeine rückſichtsloſe Zurückdrängung ſind von der Kampfſtätte
verſchwunden. Um ſo mehr darf das Kennzeichen des Geräte=
wettkampfes
nicht ein öder Punktkampf ſein, ſondern ſein inne=
rer
Wert als Erziehungsmittel zur Heranbildung der Perſön=
lichkeit
wie zur Gemeinſchaft muß als Richtlinie klar hervortre=
ten
. In dieſem Sinne war der Mannſchaftskampf der drei Ver=
eine
ein voller Erfolg. Durchweg wurden gute bis ausgezeich=
nete
Leiſtungen gezeigt, einzelne kleine Verſager wird es immer
geben. Mit großer Spannung folgten die zahlreich erſchienenen
Zuſchauer den einzelnen Vorführungen. Mit einem kleinen Vor=
ſprung
vor Babenhauſen errang die Turnerſchaft Griesheim die
höchſte Punktzahl während Ober=Ramſtadt in einem größeren
Abſtand folgte. Mit beſonderem Beifall wurde es begrüßt, daß
der dem hieſigen Verein angehörende Turner Philipp Schneider
trotz ſeiner 52 Jahre in ſeinen Uebungen die höchſte Geſamtpunkt=
zahl
erreichte Bei der Siegerverkündigung wies der Gaumänner=
turnwart
Plößer, unter deſſen Leitung ſich der Wettkampf muſter=
gültig
abwickelte, mit Recht darauf hin, daß nicht die erreichte
Punktzahl, ſondern die Vertiefung des Gemeinſchaftsgedankens,
Feſtigung der Beziehungen innerhalb der Gauvereine, gegenſei=
tige
Anregung und Anſporn zur Weiterarbeit die wertvollſten
Früchte dieſes Wettkampfes ſeien. Darbietungen der Grieshei=
mer
Turnerinnen, die, in gewohnter Vollendung dargeboten, rei=
chen
Beifall ernteten, trugen zur Bereicherung des Abends bei.

Eberſtadt, 13. April. Kriegsbeſchädigten= Ta=
gung
. Die diesjährige Kreisgeneralverſammlung vom Reichs=
bund
der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen findet am
Sonntag, den 17. ds. Mts., vormittags 9.30 Uhr, im Gaſthaus
Zum Schwanen ſtatt.

Traiſa, 13. April. Spar= und Kohlenverein. Es
ſei auch an dieſer Stelle auf die am Samstag, den 16. April.
abends, bei Gaſtwirt Seibert ſtattfindende Generalve=
ſammlung
hingewieſen.
G. Ober=Ramſtadt, 13. April. Feuerwehr e erſte
Feuerwehrübung, bei welcher die neu eintretenden Männſchaften
der Pflichtfeuerwehr eingeteilt werden, findet am nächſten Sonn=
tag
, dem 17. April, nachmittags, am neuen Rathaus ſtatt.
Cg. Reinheim, 12. April. Odenwaldklub. Die letzte
Monatsverſammlung der hieſigen Oxtsgruppe, in der die Ausfüh=
rung
der nächſten Wanderung zur Beſprechung kam, war gut be=
ſucht
. Die Wanderung ſoll planmäßig am 24. April ſtattfinden
und einen Teil des neu erſtandenen Eberſtädter Naturpfades und
ſo hoffen wir wenigſtens die Blütenpracht der Bergſtraße
bei Seeheim und Jugenheim in ihrer vollen Entfaltung zeigen.
Bei dem 50jährigen Jubiläum der Ortsgruppe Lichtenberg und
dem 10jährigen Beſtehen ihrer Geſangsabteilung, ſowie der Ein=
weihung
der zu Ehren ihres Vorſitzenden errichteten Hütte der
Ortsgruppe Groß=Bieberau werden wir durch Abordnungen ver=
treten
ſein. Der nächſte Klubabend ſoll der Frage, wie die Ju=
gend
zu rechtem Wandern gewonnen werden kann, gewidmet ſein.
Dk. Wald=Michelbach, 13. April. Gemeinderatsſit=
zung
. Nach einer Verfügung des Kultusminiſteriums wurde
der jährliche Beitrag für eine Normalſtelle an den hieſigen Volks=
ſchulen
von 200 auf 250 RM. erhöht. Für die Schulſtelle in Ober=
Mengelbach ſollte die Gemeinde den Betrag von 1000 RM.
Jahre beiſteuern. Der Gemeinderat ſprach ſich einſtimmig für die
Erhaltung der Schulſtelle aus, lehnte jedoch den Antrag=Ar Bei=
ſteuerung
von 1000 RM. ab und beſchloß, wegen dieſer Sache bei
der Schulbehörde weitere Schritte zu unternehmen. Einen bsei=
ten
Raum nahm die Beratung der Winterhilfeanträge des Er=
werbsloſenausſchuſſes
ein, die teilweiſe mit Vorbehalt angenom=
men
oder abgelehnt wurden. Erhöhung der Bürger=
ſteuer
für das Rechnungsjahr 1931 auf 300 Prozent. Nach lan=
ger
Beratung faßte der Gemeinderat den Beſchluß, die Erhöhung
der Bürgerſteuer im Intereſſe der Sicherung der Zahlung des
Reichszuſchuſſes für die Wohlfahrtsunterſtützung zu bewilligen.
Ein ausführlich begründetes Protokoll ſoll an den Herrn Kreis=
direktor
geſchickt werden mit dem Auftrag, die finanzielle Lage
unſerer Gemeinde an höherer Stelle zu ſchildern.
d. Rimbach i. O., 13. April. Goethewoche. Die Reihe
der Veranſtaltungen anläßlich der hieſigen Goethewoche hat am
Montag abend im Evangeliſchen Gemeindehaus ihren Anfang ge=
nommen
. Der Abend bot einen ſtimmungsvollen Auftakt zu den
in dieſer Woche ſtattfindenden Vorträgen. Fräulein Irene Gaſt
und Herr Erich Gaſt leiteten den Abend durch ſtimmungsvolles
Geigen= und Harmoniumſpiel von Händels Largo ein. Herr Rek=
tor
Haller wies in ſeiner Begrüßungsanſprache auf den Sinn der
Goethefeier in unſerer Gemeinde hin und umriß in großen Zügen=
ein
Bild der Perſönlichkeit Goethes. Herr Pfarrex=Anthess
Rimbach ſprach über Goethes Leben und zeigte in 60 trefflichen
Lichtbildern intereſſante Dokumente über. Goethes Leben. Das
trefflich geſpielte Ave Verum von Mozart beſchloß den erſten
Abend, der heute Mittwoch mit einem Vortrag von Schriftſteller
Wilhelm Michel=Darmſtadt über Goethes religiöſe Umwelt ſeine
Fortſetzung finden wird.
Ce. Seeheim, 13. April. Aus der Volksſchule. Mit
Beginn des neuen Schuljahres trat der Lehrer Johannes Saal
mit Rückſicht auf den Lehrernachwuchs in den freiwilligen vor=
zeitigen
Ruheſtand. Das Lehrerkollegium bereitete dem ſcheiden=
den
Amtsgenoſſen eine ſchlichten, herzlichen Abſchied, und der
Rektor ſprach ihm den Dank der Schule aus, indem er die ſteks
gewiſſenhafte und fleißige Arbeit des Scheidenden würdigte, die
er in faſt 25 Jahren der Seeheimer Jugend widmete. Mik dieſem
perſonellen Abbau fiel zum dritten Male in wenig Jahren wieder;
eine Schulſtelle den Zeitverhältniſſen zum Opfer, ſo daß die jetztt
fünfklaſſige Schule wieder auf dem Stande von 1907 angelangt iſt.
* Bickenbach, 13. April. Allſonntäglich iſt der im Bau befind=
liche
Turn= und Sportplatz des hieſigen Deutſchen Turnvereins
das Ziel vieler Spaziergänger. Großes Intereſſe wird dieſer
mühevollen Arbeit des Vereins entgegengebracht. Durch die
Ueberlaſtung des ſeitherigen Gemeindeſportplatzes durch vier

ſporttreibende Vereine war der Turn= und Sportbetrieb des auf
dieſem Gebie zten Vereins ſehr beengt. Die Vereinsleitung.

ſah ſich daher genorigt, nach einem eigenen Platz ſich umzuſehen. i
Erkennung der Verhältniſſe hat die Gemeindeverwaltung mit Ge=
nehmigung
des Forſtamts dem Verein an der Eberſtädter Straße
ein Stück Wald von 15 000 Quadratmetern verpachtet. Rund
7000 Kubikmeter Erde ſind zu bewegen, bis das Gelände einge=
ebnet
iſt. Dem Verein iſt es gelungen, die Arbeit im Freiwil=
ligen
Arbeitsdienſt unterzubringen. Dadurch haben 14 erwerbs=
loſe
Mitglieder auf die Dauer von 15 Wochen eine bezahlte Be
ſchäftigung erhalten. Seit 1. Februar wird täglich mit vier Röll==

wagen auf zwei Rollbahngleiſen von der frohen Jugendſchär ge
arbeitet. Monate werden noch vergehen, bis das Werk vollendet
iſt. Auch unbezahlte Kräfte des Vereins finden ſich immer wie=
der
ein, um mitzuarbeiten, damit bis Mitte dieſes Jahres der
Platz ſpielfähig iſt. Bis zum Beginn der diesjährigen Verbands=

ſpiele einen eigenen Platz zu haben und unabhängig zu ſein, iſt
die große Hoffnung aller Vereinsmitglieder.
W. Heppenheim a. d. B., 13. April. Zementdiebſtahl

mütlich haben die Täter ihre Beute mit einem Wagen abkrans=
portiert
. Fortbildungskurſe des Arbeitsamts
Weinheim. Die durchgeführten unentgeltlichen Fortbildungs=
kuerſe
des Arbeitsamts Weinheim in unſerer Stadt für gewerbliche
Arbeiter erfreuten ſich großer Beliebtheit und zeitigten gute Er=
folge
, ſo daß der Wunſch nach weiteren Kurſen laut wurde, dem
auch Rechnung getragen wird. Durch das Arbeitsamt ſind weitere.
Kürſe in Ausſicht geſtellt. Auszeichnung. Der Kommos=
dant
der Freiwilligen Feuerwehr in der Nachbargemeinde Erbach,
Herr Nikolaus Antes, wurde für 40jährige Dienſtzeit mit dem
Heſſiſchen Staatlichen Feuerwehr=Ehrenzeichen ausgezeichnet. Die
gleiche Auszeichnung wurde dem Steigerobmann Herrn Ludwig
Helfert zuteil.

Für den Leser vom Land!

Alte Sitten ſind nicht immer voll Sinn.

Von einem Teil der Tandwirte wird z. B.
während des Sommers die Zeitung abbeſtellt.
Der Landmann will dann keine Zeit mehr für
ſeine Zeitung haben. Lieſi man denn die Zeitung
nur, wenn man beſchäftigungslos iſt?
Gibt ſie nicht gerade dem, der hart arbeiten
muß, die ſo nötige Entſpannung wenigſiens
einmal am Tag? Und will der Landmann im
Sommer nicht wiſſen, was draußen in der
Welt vorgeht?

Eb. Nordheim (Ried) 13. April. Lehrerwechſel. Leh=
Frer Fritz Bonin, der ſeit 1922 hieſiger Lehrer war, iſt nach Bicken=
bach
verſetzt worden. In den letzten ſechs Jahren war er Schul=
leiter
der hieſigen Gemeindeſchule. Ein gewiſſenhafter, braver
Lehrer hat von uns Abſchied genommen. Alle Eltern, die ihre
Kinder zu Lehrer Bonin in die Schule ſchickten, werden bekennen
mmüſſen: für ſeine Schulkinder gab er, trotz ſeines Kriegsleidens,
(ſein Alles und ſein Beſtes!. Die Elternabende bewieſen nur zur
Genüge, daß hinter den Darbietungen die richtige Kraft eines
Pädagogen und Kinderfreundes ſtand. Nach dem Weggang von
Lehrer Hild übernahm Lehrer Bonin die Leitung des hieſigen
evang. Poſaunenchors. Ihm verdanken es die jungen Poſaunen=
bläſer
, daß ſie es wagten, mit Theater=Aufführungen an die Oef=
fentlichkeit
zu treten. Der Obſt= und Gartenbauverein verdankt
Lehrer Bonin manch gute Anregung. Lehrer Bonin war Mit=
glied
der hieſigen evang, Kirchengemeinde=Vertretung und lang=
jähriger
Organiſt. 75. Geburtstag. Polizeidiener Georg
Diehl feierte ſeinen 75. Geburtstag. Ganz ſelten wird man
einen Mann in dieſem Alter bei der vollen Ausübung ſeines nicht
immer leichten Dienſtes ſehen. Er iſt 48 Jahre hieſiger Polizei=
diener
. Unter vier Bürgermeiſtern verſah er ſein Amt. Wie
ſparſam der brave Ortspoliziſt iſt, möge die Tatſache beweiſen, daß
er während ſeiner faſt halbhundertjährigen Dienſtzeit nur fünf
Uniformen geſtellt bekam.
S. Lampertheim, 13. April. Zuchterfolge. An der letz=
ten
Sonntag in Mannheim veranſtalteten internationalen Hunde=
ſchau
, die mit 475 Hunden beſchickt war, beteiligte ſich auch der
hieſige Verein der Hundefreunde e. V. Herr Bäckermeiſter Heß
erhielt mit 8 Deutſchen Wolfsſpitzen ſechsmal die Note vorzüg=
lich
zweimal ſehr gut und acht Ehrenpreiſe; außerdem mit
ſeiner Zuchtgruppe in Nutz= und Wachhunden einen 1. Preis und
Ehrenpreis der Stadt Mannheim. Von den großen Staats= und
Kartellpreiſen wurde ihm der 3. Staatspreis zuerkannt. Herrn
Dr. med. Krämer wurde für ſeine Deutſche Schäferhündin Zippe
vom Blaſienberg die Note vorzüglich und der 2. Preis, für
ſeinen Schäferhundrüden Uli vom Blaſienberg ſolche in ſehr
gut, 5. und Ehrenpreis zugeſprochen. Für ſeinen Schäferhund=
rüden
. Carlo von Schrammeck erhielt Herr Ernſt Delp= Lampert=
heim
=Hüttenfeld die Bewertung gut. Dickrüben= Dieb=
ſtähle
. Wiederholt ſchon wurden aus Mieten Dickrüben in er=
heblichen
Mengen geſtohlen und mittels Fuhrwerk weggebracht,
ohne der Diebe habhaft zu werden. Nun gelang es einem der
Feldſchützen, einen ſolchen Rübendieb, der einen hohen Zwei=
ſpännerwagen
geladen hatte, abzufaſſen und ihn zu nötigen, die
Rüben wieder an Ort und Stelle zurückzubringen.
C. Viernheim, 13. April. Verkehrsunfall. Ein ſchwerer
Zuſammenſtoß von Laſtwagen und Güterzug ereignete ſich am
Dienstag an dem ungeſchützten Bahnübergang an der Lorſcher
Sttaße. Bei der Durchfahrt eines nicht fahrplanmäßigen Güter=
zuges
kam von Lorſch her ein großer Laſtzug, der die Maſchine
des Güterzuges rammte. Der Zug wurde auseinandergeriſſen,
ſo daß die Lokomotive links und die abgeriſſenen Güterwagen
rechts vom Uebergang ſtehen blieben. Der Laſtwagen hatte ſich
tief in die Böſchung eingewühlt. Während der Güterzug faſt un=
beſchädigt
blieb, wurde das Laſtauto ſchwer beſchädigt. Perſonen
kamen glücklicherweiſe nicht zu Schaden. Hier verſtarb im Alter
von 85 Jahren der Gemeindeforſtwart i. R. Joſeph Kempf. Er
war einer der letzten ſechs Veteranen, die den Krieg 1870/71 mit=
gemacht
haben.
D= Biblis, 13. April. Gemeinderatsſitzung. Für die
ein nächſter Zeit ſtattfindenden Stammholzverſteigerungen aus
dem hieſigen Gemeindewald werden folgende Zahlungsbedingun=
gen
feſtgeſetzt; bei Barzahlung 10 Prozent Skonto, nach einer
Zahlungsfriſt von 3 Monaten 5 Prozent Zinſen. Die Landes=
kommunalbank
in Darmſtadt hat nunmehr ihre Zuſtimmung ge=
geben
, bei kurzfriſtigen Darlehen die Forderung zu übernehmen.
Der Gemeinderat war einſtimmig mit dieſer Ueberſchreibung
einverſtanden, nur war man ſich noch nicht darüber klar, wer die
Ueberſchreibungskoſten in Höhe von 5600 Mk. tragen ſoll.
Hirſchhorn, 13. April. Waſſerſtand des Neckars
am 12. April 2 00 Meter am 13. April 193 Meter.
Gernsheim, 13. April. Waſſerſtand des Rheins
am 12.=April 0,50 Meter, am 13. April 0.46 Meter.

At. Goddelau, 13. April. Von der Schule. Nach=
Tehrer Eckſtein in den freiwilligen Ruheſtand getreten.
Herrn Lehrer König die Leitung der hieſigen Gewerbe= uu
ſchule übertragen. Mit Beginn des neuen Schuljahr.
Herr Lehrer Wolf von Ernſthofen definitiv hierher vo
Kinder wurden neu in die Schule aufgenommen.

At. Goddelau, 13. April. Gemeinderatsſitzu
Stundenlohn für die Gemeindearbeiter beträgt 75 Pfg.
chekratete und 60 Pfg. für Ledige bei einer Höchſtſtu

Febicd de Wederberfelung des Füderen Sulefteisl
das als Ackerland dann weiterverpachtet wird. De
geworfene Sand und Kies wird zu 1 bzw. 1,80 RM

meter abgegeben, ſo daß er ſich weſentlich billiger ſtehf
Altrhein.
e. Bad Wimpfen, 13. April. Todesfall. Wie
nach berichtet wird, iſt Herr Stadtpfarrer Otto Scriba
ag vormittgg nach ſchwerem Leiden im 74. Lebensjahre
den. Der Verſtorbene hat 14 Jahre der evangeliſchen

Bad Wimpfen durch ſchwere Kriegs= und Nachkriegszei,
hohe Alter gedient.
Rheinheſſen.
Ae. Worms, 13. April. 25 Jahre Cornel

ſtern waren es 25 Jahre, daß die Anbauarbeiten
atshadſes zum Cornelianum begonnen wurden.
ließuag ſeines älteſten Sohnes gab Freiherrn Heyl
im den Anlaß zu einer Stiftung in Höhe von 300 000
jederadfbau des alten Wormſer Amtshauſes. In der S
rkundeswurde betont, daß man zum ſichtbaren Zeichen
ſchwungs und der Teilnahme der Familie Heyl an demſe

Stadt die Mittel für den Wiederaufbau des in der Fra=
bei
dem Stadtbrande zerſtörten freireichsſtädtiſchen An
als Anbau an den geplanten Erweiterungsbau des ſtädtiſ,
hauſes in Form einer Schenkung zuweiſen wolle.
Neubau wurde eine Stätte für die Pflege der künſtleri
wiſſenſchaftlichen Intereſſen, zur Behebung der Volksbilt
des ſtädtiſchen Verkehrs, allerdings unter Ausſchluß 1
Zwecke, geſchaffen. Dieſe Stätte wurde der prachtvoll aus
Nibelungenſaal, der in den verfloſſenen 25 Jahren viel
ſtaltungen auf den Gebieten der Bildung, der Kunſt und
ſteswiſſenſchaften ſah. In der Stadtverordnetenſitzung
April 1907 ſtellte, nach Verleſung der Stiftungsurkunde
malige Oberbürgermeiſter Köhler den Antrag, den Ba.
lianum, zu Ehren des Stifters, zu nennen, was auch dar
ſtimmig angenommen wurde.

Brieſtaſten.

E. M. E.
Prozent.

Der Zinsfuß beträgt ab 1. Januar 19=

Geſchäftliches.

Achtung! Achtung!! Sanne und Ella, die klug
frauen, ſprechen im Radio, aber ſie halten keinen lang
Vortrag, ſondern ſie unterhalten ſich über praktiſche Küc
rungen. Auch Sie können zuhören und ſich davon überzer
Sanella=Margarine auch die einfachſten Speiſen kräftig und
haft macht. Fortſchritt im Haushalt, das heißt Sanella ve

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Donnerstag, 14. April.
15.15: Stunde der Jugend. Geſchichten von Hans Friedrich
Auf der Eber= und Fuchsjagd.
17.00: Köln: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Wert
Wolf=Ferrari, Dvorak, Turina. Soliſt: Baldopino CCello,
18.25: Stunde des Buches.
18.50: Tägliche Begegnungen: Arbeiter und Angeſtellte.
19.20: Eine Viertelſtunde Lyrik.
19.35: Volksmuſik. Ausf.: Der Funkchor.
20.00: Oberſt Chabert. Ein Drama nach Honoré de Baßo
Alfred Mühr.
21.00: Münchener Komponiſten. Konzert des Philharm. Or
Stuttgart. Soliſten: Rhoda von Glehn (Sopran), F.
(Flöteſ.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.40: Köln: Tamzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 14. April.
10.10: Schulfunk: Auf den Spuren des afrikaniſchen Großy
15.00; Kinderſtunde Luſtige Wilhelm Buſch=Stunde.
1545: Dr. M. Hahn: Die Frau in der Siedlung.
16.00: Stud=Dir. Dr. Holtorf: Studenten und höhere Schu
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: D. Mumm (M.d.R.): Die heutige Rechtslage der H
beſchädigten und Hinterbliebenen.
1800: Prof. Dr. Mersmann: Wir bauen Melodien.
18.30: Spaniſch. für Fortgeſchrittene.
18.55: Dr. Ansky: Gegenſätze der neueſten Entwicklung der S
Union.
19.20: N. Nicolaiſen: Künſtliche Düngung und Qualitätserze
m Gemüſebau.
19.45: Tanz=Abend. Kapelle Anton Goronzy.
20.50: Tages= und Sportnachrichten.
21.00: Waſhinton: Konzert der Elitekapelle der Amerikaniſchen
am Panamerika=Tag.
21.30: In dritter Leſung, angenommen. Lehrſpiel von H. Zelte
M. Burg.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten:
22.30: Ruten Sie Herrn Plim! Operngroteske von K. Rol
und M. Schiffer. Muſik von M. Spoliansky.

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Durch den dauernden Zuſtrom der Kaltluft iſt der 2
kräftig angeſtiegen und das Biskayahoch wurde mehr n
Feſtland hingeſaugt. Unter ſeiner Einwirkung kommt die
lage vorübergehend in ruhigere Bahnen. Doch wird die B
nicht von allzu langer Dauer ſein, denn das bei Isl
ſchienene kräftige Tiefdruckgebiet hat durch ſeine Warml=
Irland bereits ſtärkeren Temperaturanſtieg und auch Nied
gebracht. Die Störung wird ihren Einfluß auch auf das
ausdehnen und durch die Zufuhr feuchtmilder Ozeanluft zu
deres, aber ſpäter wieder regneriſches Wetter veranlaſſen
Ausſichten für Donnerstag, den 14. April; Vorübergehend
Wetter und etwas milder, wolkig mit Aufheiterung
wieder aufkommende Niederſchläge.

Ausſichten für Freitag, den 15. April: Weitere Erwärmt
wieder ſtärkere Bewölkung, zeitweiſe Regenfälle.

Haupiſchriffleltung: Rudolf Maupe
Verantwortich für Polſtik und Wirtſchaff: Rudolf Mauve; für Feuiſleien,

Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Stre=ſe; für Sport: Karl 35
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. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 104 Seite 7

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Seite 8 Nr. 104

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Reich und Ausland.
Feſtnahme
unker dem Berdacht des Bergehens
gegen die Deviſenverordnung.
Verbindung mit dem Fall Imhäuſſer?
Köln. Unter dem dringenden Verdacht des
Vergehens gegen die Deviſenverordnung wurde,
wie jetzt bekannt wird, in der vorigen Woche der
angebliche Börſenvertreter einer Berliner Klein=
bank
feſtgenommen. Der Verhaftete kam aus
Brüſſel und hatte bereits am ſelben Tage, an
dem er in Köln eintraf, bei einer Kölner Bank
einen Anteilſchein der Reichsbankanleihe und
eine Aktie der J.=G. Farben verkauft. Am fol=
genden
Tage verſuchte er weitere Anteilſcheine
der J.=G. Farben abzuſetzen, jedoch ſchöpften ver=
ſchiedene
Banken Verdacht und benachrichtigten
die Kriminalpolizei, die zur Feſtnahme des
Mannes ſchritt. Man fand bei ihm noch weitere
Anteilſcheine und J.=G.=Farbenaktien im Werte
von 7200 RM. vor. Der Feſtgenommene be=
ſtreitet
, die Aktien im Auslande gekauft zu
haben, ſondern will die Verkäufe lediglich dazu
getätigt haben, um ſich Geld für eine Kur, der
er ſich wegen eines Leidens unterziehen müſſe,
zu verſchaffen. Man fand jedoch bei ihm einen
Paß vor, nach dem er in den letzten Monaten
verſchiedene Reiſen nach der Tſchechoſlowakei,
Oeſterreich, Frankreich, Schweiz und Belgien ſo=
ſchendurch
immer wieder nach Deutſchland zurück=
gekommen
war, ſo daß der Verdacht nahe liegt,
daß der Verhaftete in großem Umfange Aktien
im Auslande, wo ſie bekanntlich niedriger gehan=
delt
werden, aufgekauft und in Deutſchland wie=
der
verkauft habe. Inzwiſchen hat ſich heraus=
geſtellt
, daß ſeine Angaben, er ſei der Börſenver=
treter
einer Berliner Kleinbank, inſofern nicht
richtig ſind, als er für dieſe Bank ſeit einigen
Monaten nicht mehr tätig iſt. Der Feſtgenom=
mene
hat aus der Haft entlaſſen werden müſſen,
da er nach ärztlichem Gutachten haftunfähig iſt.
Die Kriminalpolizei Köln prüft noch nach, ob
der Verhaftete in Verbindung mit den bekann=
ten
Frankfurter Kreiſen ſteht, gegen die eben=
falls
ein Ermittlungsverfahren wegen Vergehens
gegen die Deviſenverordnung läuft und in deren
Mittelpunkt der Frankfurter Bankier Imhäuſſer
ſteht.
Raubüberfall auf einen Brauereikaſſier.
Frankfurt a. M. Dienstag abend wurde
der 74jährige Einkaſſierer einer Brauerei von
zwei Räubern in dem Hausflur ſeines Wohn=
hauſes
in Sachſenhauſen überfallen und zu
Boden geſchlagen. Die Täter entriſſen ihm eine
Brieftaſche mit Bargeld in Höhe von etwa 1500
bis 1800 RM. und konnten entkommen.
Profeſſor Pagenſtecher .
Wiesbaden. Als Achtundachtzigjähriger
ſtarb hier Prof. Dr. Hermann Pagenſtecher,
Während ſeiner 65jährigen Tätigkeit als Augen=
arzt
hat Prof. Pagenſtecher unzähligen Kranken
aus allen Erdteilen Heilung gebracht. Der Ver=
ſtorbene
war von 1880 bis 1908 Leiter der
Pagenſtecherſchen Augenheilanſtalt.
Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für innere
Medizin.
Wiesbaden. Der dritte Beratungstag
des 44. Kongreſſes der Deutſchen Geſellſchaft für
innere Medizin war hauptſächlich der Be=
ſprechung
der Krankheiten der Gallenwege vor=
behalten
. Es referierten Prof. Aſchoff=Freiburg
vom pathologiſch=anatomiſchen, die Profeſſoren
Weſtphal=Hannover und Umber=Berlin vom kli=
niſchen
und Prof. Schmieden=Frankfurt vom
chirurgiſchen Standpunkt aus. Die Behandlung
der nicht durch Steinbildung verurſachten Er=
krankung
der Gallenweg ſei zunächſt diejenige
der inneren Medizin. Ziel derſelben ſei, durch
Schonung, Djät und phyſikaliſche Maßnahmen
die geſtörte Funktion wieder herzuſtellen. Dies
ſei in der überlegenen Mehrzahl der Fälle zu
erreichen. Erſt bei negativem Erfolg ſolle zu
operativen Eingriffen geſchritten werden.
Feſtnahme der Mörder des Kölner Arztes
Dr. Rubenſohn.
Köln. Der Arzt Dr. Rubenſohn war am
vorigen Donnerstag in ſeiner Wohnung er=
mordet
aufgefunden worden. Es ſind jetzt als
Täter ein 33jähriger Dreher und ein 47jähriger
Arbeiter feſtgenommen worden. Der Dreher
kannte ein junges Mädchen, das ſpäter die Braut
des 71jährigen Arztes wurde. Durch dieſes
Mädchen über die häuslichen Verhältniſſe des
Arztes unterrichtet, beſchloſſen die beiden Arbei=
ter
einen Einbruch, der aber vereitelt wurde.
Darauf ging der eine in die Sprechſtunde des
Arztes, während der andere gleichzeitig die Woh=
nung
durchſuchen wollte. Der Arzt, der vermut=
lich
Widerſtand leiſtete, wurde gefeſſelt und ge=
knebelt
. Es ſcheint, daß die Verbrecher nicht die
Abſicht hatten, den Arzt zu töten.
Vom Wachtpoſten erſchoſſen.
Würzburg. Der Obergefreite Richter kam
in der Dienstag nacht zu ſpät vom Urlaub zu=
rück
. Er wollte über die Mauer der Kaſerne
ſteigen und wurde dabei von dem Poſten der
Maſchinengewehrkompagnie angerufen. Als er
nach wiederholtem Anruf nicht anwortete, gab
der Poſten, der annahm, daß es ſich um einen
Einbruchsverſuch handele, ſeiner Dienſtvorſchrift
entſprechend, Feuer. Der Obergefreite wurde auf
der Stelle getötet.
Graf Zeppelin wieder im Heimathafen.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff Graf
Zeppelin erſchien, von ſeiner zweiten Südame=
rikafahrt
zurückkehrend, geſtern um 8.11 Uhr über
dem Werftgelände. Um 8.22 Uhr war die Lan=
dung
glatt vollzogen. An Bord des Luftſchiffes
befanden ſich elf Paſſagiere. Trotz teilweiſe ſehr
ſtarken Gegenwindes hat das Luftſchiff nur hun=
dert
Stunden für die Rückfahrt von Pernambuco
nach Friedrichshafen benötigt.

Donnerstag, 14. Au

Der erſte Spakenſtich für die erſte Berliner Erwerbsloſen-Siedlung.

In Berlin=Rudow wurde jetzt der erſte Spatenſtich zu der erſten Berliner Erwerbsloſenſiedlung getan.
wie nach England unternommen hatte und zwi= 300 Siedlerſtellen werden hier in zwei getrennten Siedlungsgeländen als Auftakt zu den vorerſt
geplanten 2000 Siedlerſtellen für Groß=Berlin geſchaffen.
50 ſah es in Beſſarabien nach der Ueberſchwemmungs=Kakaſtrophe aus.

Oben: Ueberſchwemmte beſſarabiſche Dorfſtraße. Unten: Alle Eiſenbahnverbindungen wurden
durch die ungeheuren Waſſerfluten unterbrochen.
Eine plötzliche Schneeſchmelze hat in Beſſarabien (Rumänien) ungeheure Ueberſchwemmungen zur
Folge gehabt. Alle Brücken und Uferanlagen wurden von den reißenden Gewäſſern weggeſpült.
Hunderte von Häuſern an den Flußufern ſtürzten ein, Tauſende ſtehen unter Waſſer. Die Zahl der
Obdachloſen geht in die Zehntauſende.
Das Forum Muſſolini vor der Vollendung.

Ein Teil des ſäulengeſchmückten Stadions, im Hintergrund die italieniſche Sport=Akademie.
In Rom geht das gewaltige Muſſolini=Forum, das impoſanteſte Stadion Italiens, ſeiner Vollen=
dung
entgegen. Es wird mit anderen großen Bauten im Oktober, am zehnten Jahrestag des
Marſches auf Rom, feierlich eingeweiht werden.

Um den Fingerabdruck van Ge
Berlin. In der geſtrigen g
des Bilderfälſcherprozeſſes Wacker
Gericht, die Maler Prof. Eugen Spi
und v. König als Sachverſtändige zu
erſter Sachverſtändiger wurde der
Erkennungsdienſtes für Fingerabd
Photographien in Utrecht, Garnier.
ihm der deutſche Sachverſtändige 9
nommen. Die gleichen Widerſprüche.
der bisherigen Vernehmung der
digen für Malerei ergaben, traten a
Vernehmung der Sachverſtändigen
loſkopie in Erſcheinung. Es folgte
Vernehmung der drei Sachverſtändi
v. König und Wehlte. Von beſonderer
ſind eine Reihe von Röntengebilder
Sachverſtändige Wehlte im Auftrage
nalgalerie von nachweislich echten un
falſchen Bildern hergeſtellt hat. De
ſtändige will aber keine Schlüſſe dar
weil dieſe Unterſuchungsart noch zu
zu wenig Vergleichsmaterial vorliee
Der letzte Sachverſtändige in de
Verhandlung gegen den Kunſthänd
war der Kunſthiſtoriker Dr. Thor,
Kuſtos der Nationalgalerie, der ſich
Befund der Bilder äußerte. Der S
dige ſprach eine Reihe der vorhande
durch und behandelte Einzelheiten ſel
lich. Dabei bezeichnete er es als ül
daß bei dem großen Zypreſſenbild,
Echtheit die Meinungen geteilt ſind,
verwendet wurde, die van Gogh n
braucht habe. Er bezeichnet alle 9
Ausnahme des Zypreſſenbilds, als 3
Es handle ſich allerdings nicht um
üblichen Sinne, ſondern mehr um U I
die zum Teil ſehr flott gemalt ſeien.
Nach den faſt zweiſtündigen Au
wird die Verhandlung auf Donnerst
tag vertagt.
SklarelProzeß.
Berlin. Im Sklarekprozeß
Mittwoch der Inhaber des Schnei
Keller u. Furch, Flachs, vernomme
klärte, die Sklareks hätten in ſieb
Garderobe im Werte von 90 000 R9
und ihre Freunde anfertigen laſſen.
Verhaftung der Sklareks habe noch
von 25 000 RM. offen geſtanden.
erzählt, Stadtbankdirektor Hoffmann
bei ihm einen Schlafmantel aus Kam
Seidenfütterung zum Preiſe von 290 B
laſſen, erklärt Leo Sklarek, das müſſe
heimlich gemacht haben. Als Stadtb
Hoffmann ſich dann darüber beſchwe=
von
ihm bei Keller u. Furch beſtellt
nicht paßten, nimmt Flachs Hoffmar
richtsſaal Maß und erklärt, die Sad
nur deshalb nicht mehr, weil Hofm
ſchen dünner geworden ſei.

Die Ueberſchwemmungskataſtrophe in
Große Störungen des Eiſe
Verkehrs.
Bukareſt. Durch die Ueberſchu
kataſtrophe ſind ſchwere Schädigungen
niſchen Eiſenbahnverkehr verurſacht
Die Linie KronſtadtGroßwardein
größten Teil nicht benützbar; die Züge
nur von Bukareſt bis Kronſtadt. D1
tionalen Züge werden über Temesve
geleitet. Der Orient=Expreß und der
BudapeſtWien-Paris werden üb
var nach Neu=Arad geführt, wo die
in die aus dem Ausland eingetroffen
nalen Wagen umſteigen. Die Streck
Kiſchinew iſt gänzlich unterbrochen.
große Anzahl ſonſtiger Eiſenbahn
Rumänien iſt gänzlich unterbrochen,
ſonders Siebenbürgen betroffen iſt. In
betroffenen Stadt Soroca ſind 300
denen 1500 Menſchen wohnten, vollke
ſtört worden.
Der Brandſtifter Karl Strecker

Karl Strecker,
der bekannte, Berliner Kritiker u:
ſteller, der im Herbſt letzten Jahre
ihm bewohnte Villa in Brand ſteckte,
den Beſitz der Verſicherungsſumme zu
dafür zu einem Jahr Zuchthaus veru
den war, iſt jetzt verſchwunden. D
gericht hatte erſt vor wenigen Tagen
aufgehoben und die Sache an die
zurückverwieſen. Bei der Ladung zur
verhandlung wurde, ſeine Flucht er
der Antrag auf Erlaß eines neuen
geſtellt.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 104 Seite 9

tag, 14. April 1932

er furchtbare Pulkanausbruch in den Kordilleren.
Erkundigungsflüge über dem Descabezado. Ueberraſchendes Nachlaffen des Aſchenregens. Weikere Ausbrüche zu erwarten!

T1 Miſti bei Arequipa, der als erloſchen galt, jetzt aber eben=
s
rur ausgebrochen iſt. (Aus Wilhelm Müller Das ſchöne Süd=
imerika
, Verlag Strecker & Schröder, Stuttgart.)

Karte Südamerikas.
Der Vulkan=Ausbruch erfolgte in den mittleren Cor=
dilleren
, die die Grenze zwiſchen Chile und Argen=
Blick auf den Hafen von Valparaiſo,
tinien bilden. Die Spuren des Aſchenregens wurden
bis Montevideo, 1300 Kilometer vom Zentrum der der chileniſchen Hafenſtadt am Rande der Cordilleren, in deren Nähe
Kataſtrophe entfernt, beobachtet.
das Zentrum der furchtbaren Kataſtrophe zu ſuchen iſt.

Die größte Pulkankette der Welt.
pulkane der Anden. Die Gefahren erloſchener Vulkane. Wenn erloſchene Pulkane wieder
erwachen. 400 Bulkane ſind erloſchen.

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terika wird von dem Ausbruch ſogenannter erloſchener
ſedroht. Der ſeit langer Zeit als erloſchen geltende
Scabezado hat die Stadt Mendoza, die ſchon einmal
1861 durch ein Erdbeben vernichtet wurde, mit einer
Aſchendecke zugedeckt. Von dem Deskabezado fürchtete.
Gefahren mehr, da er ſeit tauſend Jahren ſeine=
icht
mehr entfaltet hat. Der Descabezado iſt ein Teil
gen Vulkankette, die ſich auf der Weſtſeite der Hawpk=
ordilleren
erhebt. Es iſt die großte Vulkankette der
12. gewaltige feuerſpeiende Berge reihen ſich hier
nd aneinander. Wenn auch einige von ihnen bereits
mn angeſehen werden, ſo zeigt die Kataſtrophe von
hile und Argentinien bedroht iſt, daß man ſich auch
bisher untätigen, feuerſpeienden Bergen noch ſchwerer
verſehen kann. Der gefährlichſte von ihnen iſt der
larica, der faſt 4900 Meter hoch iſt und unabläſſig
Tätigkeit die Bewohner in Schrecken verſetzt. An
ſich der Llonquimai, ferner in der Nähe des Quell=
iobio
der Vulkan Leimao. Auch der Antuko iſt noch
itigkeit, und die Rauchſäule, die von ſeinem Gipfel
rſchwindet niemals. Dagegen iſt der Bulkan de las
niger gefährlich. Er befindet ſich in der Nähe des
o und der Solfatara des eerro Azul, die erſt im
entſtanden iſt. Der große Bulkan Tinguiririca, der
gſten Kataſtrophe wieder beſonders beteiligt iſt, hat
von 4500 Metern und gilt auch als einer der gefähr=
erſpeienden
Berge der Cordilleren. Der höchſte von
tit 6700 der Tubunkato. Nur 700 Meter kleiner iſt
e. Kleinere Vulkane, die weniger gefährlich ſind,
taipo, der Junzal und der Planchon. Wenn, wie
anze Vulkankette in Aufrührung gerät, dann ſind
uch dieſe kleineren feuerſpeienden Berge eine große
eine Strecke von mehreren hundert Kilometern durch
menhängende Reihe von Vulkanen erſchüttert wird.
leren ſind überhaupt während eines großen Teiles
ufes von vulkaniſcher Struktur. Auch der Weſtrand
en Cordilleren weiſt zahlreiche feuerſpeiende Berge
B. den Sokompa, Tokonao, Lincancaur, San Pedro
Pablo, Mino, Isluga und ſchließlich die Zwillings=
macota
und Pomarape. Hier liegt auch das herr=
angebirge
der Erde, der Sajama. Man erkennt dar=
efahrdrohend
ein großer Teil dieſes gewaltigen Ge=
iſt
, der faſt ganz Amerika durchzieht. Schon einmal
oſchener Vulkan großes Unheil über ein Land ge=
lich
der Tocachi auf der Inſel Hokkaido. Auch der
ört zu der großen Anzahl der Vulkane, die ſeit Jahr=
Ils erloſchen gelten und die ſehr groß iſt. Während
nzahl der noch tätigen Vulkane auf rund 320 feſt=
gibt
es mehr als 400 Berge, die in früheren Jahr=
der
Jahrtauſenden Vulkane waren, aber ihre Tätig=
ger
Zeit eingeſtellt haben. Nur ihre Struktur erinnert
ſie vulkaniſchen Charakters ſind. Dabei darf man
vergeſſen, daß die erloſchenen Vulkane ihrer ganzen
den noch tätigen durchaus ähnlich ſind, und daß die
n für einen Wiederausbruch derartiger Bulkane
eben ſind. Zwar beſteht durch die Geſtaltung des
die Gefahrenzone oft nicht mehr in dem Maße, daß
ieſen Bergen neue Ausbrüche befürchten muß. Wie
aber dem Erlöſchen der Vulkane trauen darf, beweiſt
erüchtigſten feuerſpeienden Berge, nämlich der Veſuv.
Jahre 79 ſich durch ſeinen ſurchtbaren Ausbruch
machte, durch den bekanntlich Pompei und Her=
erſchüttet
wurden, galt er als ziemlich erloſchen. Auch
örte er wieder zu der Reihe der ausgebrannten
enn er war mehr als 1600 Jahre ruhig, als er ſich
633 durch einen gewaltigen Ausbruch wieder bemerk=
Man wird alſo ſagen müſſen, daß die ſogenannten
Bulkane nur längere Ruhepauſen aufweiſen. Durch
Vorgang im Erdinnern wird dann ihre Tätigkeit
eregt und ſie nehmen ihre zerſtörende Wirkung wieder
im Zuſtande der Ruhe ſind dieſe Vulkane nicht ganz
Tätigkeit, denn ſie machen ſich durch ſogenannte
Len, durch Ausſtoßen von Waſſerdämpfen, Schwefel=
ämpfen
, ſchweflige Säure u. a. bemerkbar. Oft genug
T, daß dieſe Ausatmungen von Gaſen die letzten Aus=
abſterbenden
Vulkanismus ſind. Aber in der letzten
in erkannt, daß es ſich vielmehr um Anzeichen handelt,
Gefahren dieſer angeblich erloſchenen Vulkane hin=
te
Pulkane haben im allgemeinen auch ein beſonderes
durch die ſogenannten Staukegel oder Quellkuppen,
22 langſane Nachquellen zäher Lava entſtanden ſind.
cen des Vulkans wird nämlich nicht mehr die dünn=
Ioa tätiger feuerſpeiender Berge emporgeſchbetdert,
ur noch ein ſehr zähes, flüſſiges Geſtein, das ganz
18 der Tiefe emporquellt und zu wenig Kraft beſitzt,
T weg zu bewegen. Es bleibt alſo als Kuppe oder
Dem Derge liegen und bildet, dadurch die ganz eigen=

artige Geſtalt derartiger Vulkane. Ein erneuter Ausbruch ver=
ändert
dieſe Form naturgemäß wieder völlig, da ſich dann im
Bauche dieſer Bergrieſen wieder ungehrure elementare Kräfte
angeſammelt haben, um ein Emporſchleudern der flüſſigen Lava=
maſſen
zu ermöglichen. Im allgemeinen bedeutet der Wieder=
ausbruch
einſtmals erloſchener Vulkane eine große Gefahr, da
die Menſchen in Sicherheit gewiegt worden ſind und ſchwere
Schläge von der Nähe dieſer feuerſpeienden Berge nicht mehr
befürchten. Sie werden, wie es ſeinerzeit bei Pompeji und
Herkulaneum der Fall war, von der Kataſtrophe überraſcht und
oft ſind zahlreiche Opfer die Folgen derartiger erneuter Aus=
brüche
. Vulkaniſches Land iſt immer eine ſchwere Gefahren=
zone
. Das zeigt die neueſte Kataſtrophe, von der ein großer
Feil von Südamerika heimgeſucht worden iſt.

Karl Anders.

Mendoza, die zerftörke Skädl.
Ein Erdbeben vernichtet 10 000 Menſchenleben. Die Stadt,
die auf einem Vulkan ruht. Das alte und neue Mendoza.
Die Stadt Mendoza, die Hauptſtadt der argentiniſchen
Provinz gleichen Namens, iſt nach Zeitungsmeldungen durch den
Ausbruch des erloſchenen Vulkans Descabezado völlig zerſtört
worden. Sie wurde durch den Aſchenregen des Vulkans faſt
völlig zugedeckt und erlitt dadurch das Schickſal von Pompeii.
Mendoza iſt ſchon einmal vor rund 70 Jahren völlig zerſtört
worden, nämlich am 20. März 1861. In der Nacht wurde es von
einem furchtbaren Erdbeben heimgeſucht, durch das die Be=
wohner
völlig überraſcht wurden. 10 000 Menſchen fanden dabei
ihren Tod. Die Stadt, die im Jahre 1560 von Pedro Caſtillio
begründet wurde, ruht in des Wortes wahrſter Bedeutung auf
einem Bulkan. Der Boden, auf dem ſie errichtet wurde, iſt
nämlich vulkaniſchen Urſprungs, ſo daß der Stadt ſtets die
größten Gefahren drohen. In ihrer nächſten Nähe befinden ſich
mehrere Vulkane, wie z. B. der Maipo, der Azonzagua, der
Tupingato, von denen allerdings nur der Maipo heut noch als
tätig angeſehen werden kann. Etwas weiter entfernt iſt der
Descabezado, der das neueſte Unglück über die Stadt herauf=
beſchworen
hat. Nach der großen Kataſtrophe vom Jahre 1861
wurde die bisherige Stadt verlaſſen und weiter weſtlich neu auf=
gebaut
. Aber auch dieſer Platz, auf dem die neue Stadt entſtand,
barg noch zahlreiche, ſchwere Gefahren in ſich, wie die jetzige
erneute Zerſtörung der Stadt beweiſt. Allerdings konnten da=
mals
die Männer, die die neue Stätte ausſuchten, nicht ahnen,
daß der erloſchene Vulkan in verhältnismäßig kurzer Zeit eine
ſo furchtbare zerſtörende Wirkung neu entfalten wird. Man
glaubte, hier ganz ſicher zu ſein, denn von dem Descabezado
befürchtete man nichts, und vor Erdbeben glaubte man auch
bewahrt zu bleiben, da das Gelände ſeit langer Zeit von der=
artigen
elementaren Gewalten nicht mehr heimgeſucht worden
war. Das Land iſt reich an Kupfer, Silber und Gold, ſowie an
Salz, Steinkohle und Eiſen, und daher erklärt es ſich, daß es
trotz der Gefahrenzone, in der es liegt, verhältnismäßia gut
bevölkert iſt. Es liegt am Oſtfuß der Cordilleren. Das Flach=
land
iſt ſehr fruchtbar, da der vulkaniſche Boden im allgemeinen
recht ergiebig iſt. Die Bewohner, die größtenteils Meſtizen ſind,
leben hauptſächlich von Ackerbau und Viehzucht. Rinder, Schafe
und Pferde ſind ein großer Ausfuhrartikel. Auch Mais und
Wein wird hier vielfach angepflanzt. Die Stadt Mendoza liegt
mehr als 800 Meter über dem Meeresſpiegel.
Verzweifelte Lage der Bevölkerung
in dem neueſten Erdbebengebiek.
Buenos Aires. Der Aſchenregen war am Dienstag
abend über dem chileniſchen Gebiet nicht mehr ſo ſtark. Die
meiſten Erkundungsflieger, die von der chileniſchen Regierung
nach dem Vulkangebiet entſandt worden waren, mußten wegen
der undurchdringlichen, von dichten Aſchenwolken und gefährlichen
Dämpfen erfüllten Luft wieder umkehren. Nur einem Flieger
gelang es, weiter vorzudringen. Er konnte den Descabezado
Grande und den Descabezado Chico überfliegen. Aus ſeiner
Schilderung geht hervor, daß ſich in den Kratern alle halbe Mi=
nuten
furchtbare Exploſionen ereignen. Tonnenſchwere Fels=
blöcke
werden hoch in die Luft geſchleudert, wo ſie in kleine Teile
zerſtieben. Dauernd ſtießen helle Stichflammen aus den Kratern
hervor.
Die argentiniſche Regierung hat verſchiedene Hilfszüge mit
Arzneimitteln und Sauerſtoffapparaten in das Unglücksgebiet
entſandt. Die Züge mußten jedoch bald die Weiterfahrt auf=
geben
, da die Luft von giftigen Gaſen verpeſtet iſt. Die großen
Viehherden auf den Ranchos ſind gänzlich außer Kontrolle ge=

raten. Die Tiere raſen in wildem Schrecken über die Steppe.
Das Waſſer mehrerer Flüſſe iſt untrinkbar geworden.
Die Vulkanausbrüche in Südamerika haben plötzlich nachge=
laſſen
. Die Seismologen befürchten aber gerade infolge dieſer
plötzlichen Beruhigung ein noch ſtärkeres Einſetzen der Vulkan=
tätigkeit
. Der Stadtverkehr in Buenos Aires liegt völlig danie=
der
. Das ganze Land hat infolge des Aſchenregens ein winter=
liches
Ausſehen angenommen. Die Aerzte befürchten den Aus=
bruch
von Epidemien unter den Flüchtlingen. Durch ſtarke
Schwefeldämpfe und dichten Rauch wurden die nach dem Erd=
bebengebiet
entſandten Beobachtungsflugzeuge zum Rückflug ge=
zwungen
.
In der durch die furchtbaren Vulkanausbrüche am meiſten
in Mitleidenſchaft gezogenen Stadt Malargue in der argen=
tiniſchen
Provinz Mendoza befinden ſich, wie aus dem bedrohten
Gebiet berichtet wird etwa 10 000 Einwohner infolge der Gas=
vergiftungen
in Erſtickungsgefahr. Bisher unternommene
Rettungsverſuche ſcheiterten.
Die Gefahr im füdamerikaniſchen Erdbebengebiel
Mf na.
Santiago de Chile. Der Aſchenregen, der ſeit den Vul=
kanausbrüchen
in den Kordilleren über Santiago niedergegangen
iſt, hat dort vollſtändig aufgehört. Die Eruptionen in der Pro=
vinz
Talca ſind zurzeit ebenfalls beendet. Nach Meldungen aus
Curico haben ſich dort die Aſchenwolken etwas gelichtet, ſo daß
die Sonne, die einen Tag nicht ſichtbar war, wieder durchſcheinen
konnte.
Buenos Aires. Auch über Buenos Aires beginnt der
Himmel, der von dichten Aſchenwolken bedeckt war, ſich etwas auf=
zuklären
. Der Aſchenniederſchlag verringert ſich. Ueber dem Vul=
kangebiet
, das etwa 640 Kilometer breit und 1120 Kilometer
lang iſt, und in dem acht Krater in Tätigkeit traten, ſtellen meh=
rere
dorthin entſandte Flugzeuggeſchwader Beobachtungen an.
Die Lage um Mendoza beſſert ſich zuſehends. Da zahlreiche
Perſonen die von Schwefelgaſen erfüllte Luft eingeatmet haben
und unter Vergiftungserſcheinungen erkrankt ſind, haben die Be=
hörden
und das Rote Kreuz eine größere Menge von Sauerſtoff=
flaſchen
nach Mendoza und Malarque geſchickt.

Schwimmen.

Jung=DeutſchlandOffenbach 96 (Herren). Nikar Heidelberg
(Damen) und Tade, 1846 (Waſſerball).
Jung=Deutſchland veranſtaltet am Freitag, 19.45 Uhr,
intereſſante Kämpfe. Die Herren treten gegen Offenbach 96 zum
Klubkampf an, der auf der Grundlage des Großen Verbands=
wettkampfes
der Klaſſe II ausgetragen wird. Dieſer Verbands=
kampf
wurde vom Deutſchen Schwimmverband vor etwa 2 Jahren
eingeführt mit dem Zweck, das ſportliche Schwimmen der Ver=
eine
anzuregen. Die vorgeſchriebene Punktwertung ermöglicht
es, die Leiſtungen der Vereine am Ende eines Jahres in einer
Rangliſte zu vergleichen.
Das Programm der Klaſſe II umfaßt folgende Wettkämpfe:
68100 Meter Kraul (Pflichtzeit 9 Minuten), 4K200 Meter Bruſt
(14 Min.) 100, 200. 200. 100 Meter Kraul (9 Min.), 100, 200,
100 Meter Lagen (7 Min.) 4X100 Meter Rücken (7 Min.). Jede
Sekunde unter der Pflichtzeit ergibt einen Pluspunkt. Da ein
Schwimmer höchſtens an drei Wettkämpfen teilnehmen darf ſtellt
dieſer Kampf an die Mannſchaft eines Vereins ſtarke Anforde=
rungen
.
Jung=Deutſchland brachte is im Sommer vorigen Jahres,
allerdings noch mit Berges und Wolf, auf 377,4 Punkte und er=
reichte
dabei in der Rangliſte den dritten Platz. Am Freitag
abend hat es in den Offenhachern einen ausgezeichneten Gegner,
der über eine ſehr gute Durchſchnittsmannſchaft verfügt. Der
Ausgang des Kampfes iſt daher völlig ungewiß.
In drei weiteren Kämpfen 6850 Meter Kraul, 6X50
Meter Bruſt und Lagen 100 200. 100 Meter meſſen die Damen
Jung=Deutſchlands ihre Kräfte mit den Damen des bekannten
SV. Nikar Heidelberg. Auch hierbei iſt da augenblicklich Ver=
gleiche
fehlen mit ſehr ſpannenden Kämpfen zu rechnen.
In einem Freundſchaftsſpiel einer kombinierten Mannſchaft
Jung=Deutſchlands gegen die Turngemeinde 1846 Darmſtadt
kommt auch noch der Waſſerballſport zu ſeinem Recht. Dieſes
Treffen dürfte über das derzeitige Können der Turner inter=
eſſanten
Aufſchluß geben. Die Veranſtaltung bringt alſo eine ab=
wechſelungsreiche
und ſpannende Kampffolge.
Tgſ. 1875 DarmſtadtTgſ. Offenbach.
Im Rahmen des Klubkampfes, den die Turngeſellſchaft 1875
mit ihrem Patenverein aus Offenbach am kommenden Samstag,
19.30 Uhr austrägt, werden 6 Staffeln geſchwommen. Die erſte,
eine 48100=Meter=Lagenſtaffel für Turner, wird Offenbach ſicher
gewinnen, die Fer mit Erſatz für Bruſt= und Seiteſchwimmer wer=
den
nicht gefährlich werden. In der Jugendbruſt= und Jugend=
lagenſtaffel
müßte man ſie dagegen in Front ſehen. In den
übrigen Turnerſtaffeln, 48100 Meter bel. Schwellſtaffel: 2. 4,
6, 8. 10. 8. 6. 4, 2 Bahnen und 10850 Meter bel, iſt eine Voraus=
ſage
kaum möglich. In der erſteren waren die Offenbacher wäh=
rend
des Sommers die ſchnelleren, doch war die Differenz nicht
ſo groß, daß ſie von dem Gaſtgeber nicht aufgeholt werden könnte
In den letzteren ſind die Ausſichten für beide Mannſchaften
gleich und werden vielleicht erſt die Schlußleute die Entſcheidung
bringen.
Zwiſchen und nach den Staffeln werden 3 Waſſerball=
ſpiele
ausgetragen: 1. Tade. Beſſungen Reichsbahn Darm=
ſtadt
, 2. Tgde. 1846 Darmſtadt-Tv. Arheilgen, 3. Tgſ. 1875
Tgſ. Offenbach. Die Paarungen bieten Gewähr für gute und
ſpannende Spiele.

[ ][  ][ ]

Nummer 104

Tatte

Donnerstag, den 14.

(iſte Auswirkungen der offiziellen Börſen.
Skärkeres Kaufinkereſſe des Publikums. Freundlichere Tendenz.
Berliner und Fraukfurker Effekkenbörſe.
Wirtſchaftliche Rundſchau.

Nachdem die vorgeſtern feſtgeſtellten Kurſe allgemein bekannt
gegeben, werden durften, zeigte ſich geſtern in Berlin ein gewiſſes,
allerdings noch ſehr kleines Kaufintereſſe des Publikums. Stim=
mungsmäßig
wirkte ſich dieſer Umſtand günſtig aus, und die Spe=
kulation
ſchritt zu einigen Deckungen. Die erſten Kurſe zeigten
dann ziemlich allgemein Beſſerungen bis zu 1 Prozent, teilweiſe
auch bis zu 3 Prozent. Das Angebot blieb denn auch denkbar
gering. Die Rede des Reichsbankpräſidenten trug zu der freund=
licheren
Stimmung bei, und die Erholung gegen Ende des New
Yorker Börſenverkehrs hinterließ einen günſtigen Eindruck. Fer=
nerhin
verſtärkten die anhaltend leichte Veranlagung des Geld=
marktes
und die vorgeſtern erfolgte weitere Ermäßigung des Pri=
vatdiskontſatzes
die Hoffnungen auf eine baldige Senkung des
Reichsbankdiskontes auf 5 Prozent. Man erwartet in Kürze eine
Neuregelung des Effektenverkehrs mit dem Auslande und rechnet
damit, daß bei Erteilung der Ausfuhrgenehmigung der Deviſen=
bewirtſchaftungsſtelle
ein Nummernverzeichnis der betreffenden
Effekten eingereicht werden muß, ſo daß man eine genaue Kon=
trolle
über den Ein= und Ausgang haben wird. Auch aus der
Wirtſchaft ſelbſt lagen geſtern einige etwas zuverſichtlicher lau=
tende
Nachrichten vor. Die finanzielle Lage der Hoeſch=Köln= Neu=
eſſen
A.=G. hat ſich nach einer Erklärung der Verwaltung erheblich
verbeſſert, was ſich an der Börſe in einer Kursſteigerung dieſes
Wertes um mehr als 2½ Prozent, d. ſ. mehr als 10 Prozent des
effektiven Wertes, auswirkte. Bei Leonhard Tietz rechnet man mit
einer nur unweſentlich unter dem Vorjahresſtand liegenden Divi=
dende
, und für Farben glaubt man mit einiger Sicherheit die
Bilanzſitzung findet bekanntlich am 16. April ſtatt einen Satz
von 7 Prozent annehmen zu können. Eintracht Braunkohle Elektr.
Licht u. Kraft, Bekula, Berger, Aku, Schultheiß und Schleſiſche Gas
waren anfangs bis zu 3 Prozent höher, während Leopoldgrube,
Ilſe. Rheinſtahl, Conti Gummi, Lahmeyer, Schubert u. Salzer und
Deutſch=Atlanten etwas ſchwächer eröffneten. Im Verlaufe gelang=
ten
dann noch einige Kauforders des Publikums zur Ausführung,
und auch die Spekulation nahm weitere Deckungen vor. Beſon=
ders
Farben, Conti Gummi, Reichsbank, Klöckner=Werke, Chade=
Aktien und Siemens waren bis zu 3 Prozent höher. Aſchaffen=
burger
Zellſtoff und Deutſche Linoleumwerke wurden verſpätet
21: Prozent höher feſtgeſetzt. Ganz allgemein ergaben ſich
Beſſerungen bis zu 2 Prozent. Gegen 13 Uhr wurde es etwas
ruhiger, vereinzelt ergaben ſich kleine Abbrölelungen. Deutſche
Anleihen uneinheitlich, Altbeſitz lagen faſt 1 Prozent höher, Neu=
beſitz
nach ſchwächerer Eröffnung auf Vortagesſchluß erholt. Aus=
länder
lagen nur wenig verändert, Pfandbriefe ruhig und nicht
ganz einheitlich, Reichsſchuldbuchforderungen feſt und bis zu 1
Prozent höher.
Der Geldmarkt zeigt weiter ein flüſſiges Ausſehen, der Tages=
geldſatz
hat ſich auf 5½ Prozent erniedrigt. Privatdiskonte blei=
ben
nach wie vor geſucht.
Die Frankfurter Börſe lag durchweg etwas freundlicher.
Allerdings blieb die Umſatztätigkeit außerordentlich gering, da
Publikumsaufträge kaum vorlagen, wodurch das Geſchäft ſich in=
nerhalb
der Kuliſſe abſpielte. Eine gewiſſe Beruhigung boten die
feſten Auslandsbörſen. Die vorausſichtliche Bilanzvorlage der
J.G. Farbeninduſtrie, die zu Ende dieſer Woche zu erwarten iſt,
veranlaßte die Spekulation zu Rückdeckungen. Daß 7 Prozent
Dividende vorgeſchlagen werden ſollen, wurde bereits angekündigt,
ebenſo daß ein flüſſiger Finanzſtatus vorgelegt werden wird. Es
wird darauf ankommen, mit welchen Beträgen die J. G. Farben=
induſtrie
ihren Aktienkapitalbetrag ermäßigt, um die Bilanzberei=
nigung
vornehmen zu können. J.G. Farbeninduſtrie eröffneten
mit 852, alſo 1 Prozent über Vortageshöhe, und zogen im Ver=
laufe
bis 87½ an, lagen ſpäter aber wieder bei 87. Mitgeriſſen
davon waren J. G. Chemie=Baſel, die 2 Prozent feſter lagen. Von
ſonſtigen Chemiewerten Scheideanſtalt 1 Prozent, Deutſche Erdöl,
bei denen für 1931 doch eine Dividende erwartet wird, um 2 Pro=
zent
feſter. Am Kunſtſeidenmarkt lagen leicht erholt Bemberg um
1, Aku um 1½ Prozent. Zwar verſtimmten hier etwas die Ver=
luſtabſchlüſſe
der amerikaniſchen Geſellſchaften des Glanzſtoffkon=
zerns
, doch wird auf die günſtigere Geſchäftslage der deutſchen
Geſellſchaft verwieſen. Am Zellſtoffmarkt waren Waldhof 1½,
Aſchaffenburger 1 Prozent höher. Bei der Anfang Mai ſtattfin=
denden
Bilanzſitzung wird ein Verluſtabſchluß erwartet. Schiff=
fahrtsaktien
konnten bis 3 Prozent anziehen. Am Elektromarkt
waren die Umſätze ebenfalls klein. Siemens 1½, Gesfürel 1½,
Licht u. Kraft 1½ Prozent feſter. Die Kurseinbußen des Vor=
tages
ſind jedoch nicht ausgeglichen. Montanaktien konnten 1 bis
1½ Prozent gewinnen, Kaliwerte waren eine Kleinigkeit freund=
licher
. Von Einzelwerten Zement Heidelberg 1½, Südd. Zucker
1s Prozent niedriger. Der Pfandbriefmarkt iſt wieder etwas be=
ruhigt
. Man verzeichnete eine leichte Beſſerung. Altbeſitzanleihe
eine Kleinigkeit freundlicher, desgleichen Schuldbuchforderungen.
Am Markte für Bankaktien waren, beſonders Reichsbankanteile
ſtark befeſtigt, die über 2½ Prozent gewannen. Im Verlaufe war
die Haltung der Börſe nach vorübergehender leichter Abſchwächung
weiter feſt. Man nannte Farben bei 88. Auch Reichsbankanteile
nochmals ½1 Prozent höher, womit ſie die Parigrenze über=
ſchritten
. Tagesgeld iſt leicht bei 4½ Prozent
Wenn auch an der Abendbörſe das Geſchäft keinen größeren
Umfang annahm, ſo war die Tendenz doch weiter freundlich. Dazu
kam noch, daß auch die Auslandsbörſen freundlichere Tendenz mel=
deten
. J.G. zu Beginn 7/ Prozent höher. Am Elektromarkt Sie=
mens
und A. E.G. gleichfalls höher. Von Montanwerten Stahl=
verein
gleichfalls ½ Prozent feſter. Am Markt für Bankaktien
beſonders Reichsbank befeſtigt, die nochmals 1½ Prozent anziehen
konnten und ſich ſomit 2 Prozent über pari ſtellten. Der Renten=
markt
liegt unverändert, doch lagen die Kurſe auch hier gut be=
hauptet
und ſind meiſt Geld. Im Verlaufe blieb die Stimmung
weiter freundlich. Farben ſchloſſen 88.
An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft wie
an den Vortagen außerordentlich ruhig, und die Schwankungen
der führenden Valuten hielten ſich auch geſtern in ſehr engem
Rahmen. Der Dollar war zunächſt etwas ſchwächer, wozu die
weiteren ſtarken Goldverſchiffungen aus Amerika und das ca. 2
Milliarden Dollar betragende Defizit des amerikaniſchen Staats=
haushaltes
in der Hauptſache beitrugen. Auch die anderen Nach=
richten
aus den Vereinigten Staaten lauteten weiter wenig gün=
ſtig
. Im Laufe des Vormittags konnte ſich der Dollar aber, be=
ſonders
dem franzöſiſchen Franken gegenüber, leicht erholen. Das
engliſche Pfund eröffnete zunächſt völlig unverändert zu ſeinem
vorgeſtrigen Schlußſtand, im Laufe des Vormittags ſchwächte es
ſich jedoch eine Kleinigkeit ab. Es ſtellte ſich gegen den Dollar
mittags auf 3,79, gegen den Gulden auf 9,35½, gegen Paris auf
96 und gegen Zürich auf 19,45½. Die Reichsmark war eher etwas
gebeſſert mit 15,96½ in London, 58,51½ in Amſterdam, 121,85 in
Zürich und 601 in Paris. Der franzöſiſche Franken war kaum
gehalten, der holländiſche Gulden eher leicht befeſtigt; die übrigen
Deviſen konnten ſich im allgemeinen gut behaupten.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 13. April ſtellten ſich für
Kupfer: April 45.75 (46.75), Mai 46 (46.25), Juni 46.50 (47),
Juli 47 (47.25), Auguſt 47.50 (47.75), September 48 (48.25), Okto=
ber
48.50 (49) November 49 (49.50), Dezember 49,50 (50.25),
Januar 50.25 (51), Februar 50.50 (51.50), März 52 (52.50). Ten=
denz
; ſtill Für Blei: April 16 (17), Mai 16 (16.50), Juni
16 (17), Juli und Auguſt 16 (18) September 16.50 (18.50), Okto=
ber
17 (19) November 17.25 (19), Dezember 17.75 (19.50). Jan.
18.50 (19.50) Februar 18.50 (20). März 18.50 (20.50). Tendenz:
luſtlos. Für Zink: April und Mai 18 (18.50), Juni 18.50
(19.50), Juli 18.75 (20), Auguſt 19 (20.50) September 19.25 (21),
Oktober 20 (21.25), November 20.75 (21.25) Dezember 21 (22),
Januar 21 (22.50). Februar 21.50 (23), März 22 (23). Tendenz:
luſtlos. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.

Mitteleuropäiſche Währungskonferenz. Die Erkenntnis, daß
der wirtſchaftlichen Neugeſtaltung Mitteleuropas die Stabiliſie=
rung
des mitteleuropäiſchen Währungsweſens vorausgehen muß,
ſowie das Beſtreben, zwiſchen den einzelnen Währungen ein feſtes
Verhältnis zu ſchaffen, hat den Gedanken gezeitigt, zur Beſpre=
chung
der Währungsfragen eine Konferenz einzuberufen. Dieſe
Konferenz findet auf Initiative der Budapeſter Handels= und
Gewerbekammer ſowie in= und ausländiſcher Wirtſchaftsorgani=
ſationen
vom 14. bis 16. Mai 1932 in Budapeſt ſtatt. An der
Tagung, die unter dem Vorſitz Dr. Elemer Hantos ſtattfinden
wird, werden von deutſcher Seite Wilh. Röpke (Marburg), M.
Pälyi (Berlin) und Albert Hahn (Frankfurt a. M., teilnehmen.
2. Palmengarten=Geſellſchaft, Frankfurt a. M. Die Stadt
Frankfurt hat kürzlich als Rechtsnachfolgerin der Palmengarten=
Geſellſchaft die Obligationen von 1898 und 1910, ſo weit ſie als
Altbeſitz aufgewertet waren, zurückbezahlt. Die Geſellſchaft hatte
es im Jahre 1926 abgelehnt, den Altbeſitzern auch ein Genußrecht
zuzugeſtehen. Den Inhabern der Altbeſitzſtücke ſind nun auch Ge=
nußrechtsurkunden
in Höhe von 10 v. H. des einſtigen Markbetra=
ges
ausgehändigt worden.
Julius Berger Tiefbau A.=G. Das Unternehmen erzielte
1931 nach Abſetzung der Unkoſten einen Geſchäftsgewinn von 2,36
gegen 3,70 Mill. RM. Nach Abſchreibungen von 260 000 gegen
389 000 RM. werden, wiegemeldet, aus 1,084 gegen 2,003 Mill.
RM. Reingewinn 12 gegen 20 Prozent Dividende vorgeſchlagen.
Im Inlande habe die öffentliche Hand auf jede nennenswerte Neu=
bautätigkeit
verzichten müſſen, ſelbſt da, wo es ſich um
Vollendung begonnener Bauprojekte handelte. Auch in den aus=
wärtigen
Arbeitsgebieten der Geſellſchaft lag die Bautätigkeit in=
folge
der Wirtſchaftskriſe vollſtändig darnieder. Zeichen einer
Beſſerung ſeien nicht feſtzuſtellen. Die Dividende gelangt aus
Zahlungen aus der im Berichtsjahr erfolgten Berechnung früher
ausgeführter Arbeiten ſowie auf Grund eines befriedigenden Ab=
laufs
der noch in Ausführung begriffenen Arbeiten zur Ausſchüt=
tung
. Die Geſellſchaft beſitzt zurzeit rund 419 000 RM. eigener
Aktien bei einem Geſamtkapital von 7,5 Millionen RM.
Selbſthilfe der Häuteverwertungen. Der Preisxückgang auf
dem deutſchen Häutemarkt hat zahlreiche ſchleſiſche Fleiſcher= In=
nungen
, darunter Sprottau, Sagan, Neuſalz, Rothenburg, Frey=
ſtadt
und Polkwitz uſw. veranlaßt, den Ankauf einer eigenen
Lederfabrik in Erwägung zu ziehen. Es iſt von den Häutever=
wertungen
dieſer Innungen geplant, die Lederfabrik der Gebr.
Schroeter in Freyſtadt aufzukaufen, um ſelbſt die Verarbeitung
der Häute vorzunehmen. In einer Verſammlung, die auf den
17. ds. Mts. nach Neuſalz einberufen iſt, ſoll endgültig darüber
Beſchluß gefaßt werden.
Produkkenberichke.
Rinder=Nutzviehmarkt in Gießen vom 12. April. Der heutige
Rinder=Nutzviehmarkt in Gießen war mit 733 Stück Großvieh 194
Freſſern und 82 Kälbern zum Verkauf beſchickt. Im Verlauf des
lebhaften Handelsgeſchäftes wurden Fahrkühe und Milchkühe ge=
ſucht
. Der Markt wurde ausverkauft. Man bezahlte für Milch=
kühe
oder hochtragende Kühe 1. Qualität 320440 RM., 2. Quali=
tät
200320 RM. 3. Qualität 100200 RM., Schlachtkühe 60 bis
270 RM. halb= bis dreivierteljährige Rinder 60130 RM. drei=
viertel
= bis zweijährige Rinder 100200 RM. tragende Rinder
150350 RM., Kälber 3035 Pfg. je Pfund Lebendgewicht.
Frankfurter Produktenbericht vom 13. April. Tendenz ſtetig.
Es notierten: Weizen 26,5026,75, Roggen 22,50, Sommergerſte
19,5020, Hafer 16 2517. Weizenmehl ſüdd. 39,2540,25, dito
Sondermahlung 37,5038,50, niederrhein. 39,2540, dito Son=
dermahlung
37,5038,25, Roggenmehl 29,2530,25, Weizenkleie
10,6010,75, Roggenkleie 11.

Berliner Kursbericht
vom 13. April 1932

Die Lage der deutſchen Maſchinen=Induſkrie im
Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau=Anſtalten, dem
verband der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſe
Im März 1932 ließ die Inlands= und Auslandskund
vermehrten Anfragen ein etwas ſtärkeres Intereſſe als bi
kennen. Auch der Auftragseingang zeigte im Inlands= u
landsgeſchäft eine geringe Beſſerung gegenüber dem Tiefſt
beiden erſten Monate des Jahres.
Die durchſchnittliche Wochenarbeitszeit ging daher i
nicht weiter zurück. Der an der Zahl der geleiſteten 9
ſtunden gemeſſene Beſchäftigungsgrad lag jedoch noch imm
30 Prozent der Vollbeſchäftigung. Die Auftragseingänge
ten auch noch bei weitem nicht für den Erſatz der gleichzei
digten Beſtellungen, ſo daß die Auftragsbeſtände im ganze=
rückläufige
Bewegung zeigten. Kündigungen von Arbeit
Angeſtellten waren daher auch im März nicht zu vermei
ſind weiterhin zu befürchten.
Unter den verſchiedenen Zweigen der Maſchineninduſt.
der Metall= und Holzbearbeitungsmaſchinenbau zum Te
Aufragen, jedoch nur ganz vereinzelt mehr Aufträge zu
nen, und auch dieſe nur vom Ausland. Im Landmaſch
nahmen die Aufträge mit dem Beginn der Frühjahrsſaiſ
zu, die Belebung reichte aber noch nicht zu einem befrie!
Geſchäft. Im Kraftmaſchinenbau wurden vereinzelte
abſchlüſſe in Dieſelmotoren und Waſſerkraftmaſchinen
während in Dampfmaſchinen das Geſchäft nach wie vor ſt.
In Bergwerksmaſchinen nahmen die Aufträge noch weiter
Walzwerksanlagen kam vereinzelt eine Beſſerung des A.
geſchäftes zuſtande. Auch in mechaniſchen Fördermittel
Zerkleinerungs= und Aufbereitungsmaſchinen gelangen ein
landsabſchlüſſe. Verſtärkte Nachfrage nach Papiermaſchine
vorerſt zu einer geringen Zunahme der Aufträge. In M
und Apparaten für die Zuckerinduſtrie zeigte ſich eine lei
lebung des Auslandsgeſchäftes.
In dem mit dem Berichtsmonat abgeſchloſſenen 1. Vi
1932 hat ſich, im ganzen geſehen, die Lage der deutſchen M
induſtrie derart verſchlechtert, daß der Eingang von A
über 55 Prozent geringer war als im 1. Vierteljahr 1.
zwar gingen die Inlandsaufträge um 50 Prozent, die A
aufträge um 60 Prozent zurück. Die Umſätze mit dem
machten jedoch immer noch rund 65 Prozent des Geſamtumſ E
deutſchen Maſchineninduſtrie aus.
Der Beſchäftigungsgrad iſt von 43 Prozent am End
Vierteljahres 1931 auf rund 29 Prozent am Ende des
jahres 1932 geſunken, die Arbeitszeit iſt von 42 auf 37 St1 E
der Woche zurückgegangen. Die Zahl der in der deutſchen ſ.
neninduſtrie ſeit März 1931 zur Entlaſſung gekommenen.
und Angeſtellten dürfte ſich auf rund 150 000 belaufer
ganze Reihe von Firmen aller Größenklaſſen kam gänz
Erliegen.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Amtlich wird mitgeteilt: Die Nachricht, daß der geſch
rende Vorſitzende des Verbandes deutſcher Reeder, Staats
a. D. Graf von Roedern, zum Reichskommiſſar für die
Seeſchiffahrt ernannt worden ſei, iſt in dieſer Form ir=
Reichsregierung hat Graf Roedern zum Treuhänder des
für die aus der Garantierung der Kredite an die Reedere
ſpringenden Verpflichtungen beſtellt.
Das Bankhaus Reibſtein u. Co. in Hann.=Münden
einem Rundſchreiben an ſeine Kunden mitgeteilt, daß e=
folge
der Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ge
ſehe, ſeine Schalter zu ſchließen. Bei ruhiger Abwicklu
es, die Gläubiger voll befriedigen zu können.
Das Kabinett des iriſchen Freiſtaates hat eine Vei
erlaſſen, wonach vom 14. April ab für eingeführte Kartof
Abgabe von 28 Schilling pro Zentner zu zahlen iſt. Er
aus dem britiſchen Reiche werden von dieſer Abgabe
troffen.
In Mailand wurde am Dienstag die 13. intern
Muſtermeſſe eröffnet. Zahlreiche deutſche Ausſteller ſin
dem deutſchen Pavillon noch in den einzelnen Fachausſt
vertreten. Im Vergleich zum vorigen Jahr dürfte allerd
leichter Rückgang der deutſchen Beteiligung feſtzuſtellen ſ

Oeviſenmat
vom 13. April

Me e
Danatbank. . ..
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag.
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

82.
23.25

23
12.
22.
12.375
23.625
28.50
14.50
12.
80.
74.50

Miee
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr.Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen 9
Phil. Solzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell

44575
53.25
87.25
31.75
51.
33.
22.75
26.
80.
21.
32.75
18.75
28.50
18.25

Meuceee
Rütgerswerke.
Salzbetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff 49.
Verein. Stahlwverke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb.Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.

Meß
26.75
142.
53.50
14.50
91.
7.75

6.50

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Solland
Sslo
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien

Italien

Paris

Währung
100 finn Mk.)
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
1100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 L=Sta.
1 Pap. Peſo
t Dollar
ſ100 Belga
100 Lire.
100 Franes

Geld
7.3431
49 95
12.485
56.94
3.057
170.68
82 32
87.16
81.77
15.34
1.053
4.209
59.89
21.63
18.61

Mie
7.351
s0.05
5 12.4c5
57.(6
3.063
u1o2
82.48
87.341
81.93
15 98
1057
4.217
59.11
21.67
16.65 10

Sponien

Danzig
Japan
Rio de Janerru
Jugoſlawien
Portugal .
Athen
Iſtambul
Kgiro
Kanaba
uruguah ſt Goldpeſo

Ssland
Tallinn (Eſtl.)
Mie

D
Schwerz 100 Frantenl
ſ100 Peſetas
uo0 Gulden
ſt Yen
Mu Milreis
100 Dinar
100 Cseudos
100 Drachm.
1türk. 2
ſt ägypt. 2
t eanad. Doll
100 isl. Kr.
ſto0 eſtl. Kr.
100 Lats

Durmſtädter und Kärionnloane Barukftaut, Bmlan der Bressher
Frankfurter Kursbericht vom 13. April 1932.

We
5½%Intern
68Baden ......
69Bayern ....
6
68 Heſſen v.28
Oe"
v. 29
6% Preuß. Staat.
6% Sachſen...
...
88 Thüringen. .
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4 /Ab=
löſungsanl
. .!
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Deutſche Schußzge=
bietsanleihe
..

6% Aachen o. 29
6%Baden=Baden.
6% Berlin ...."
6% Darmſtadt v. 26
v. 28
690
6% Dresden....
6% Frankfurt a.M.
69
v. 28
v. 26
6% Mainz ......"
68 Mannheim v.26
6O
v. 27
6% München .....
6% Nürnberg. . ..
6%Biesbaden ...

6% Heſſ. Landesbt.
6
S8 Goboblig
5½% Heſſ. Lbs.
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾% Kom.=Obl.
6% Preuß. Obs..=Anſt. G. Pf.
6e
6Z Goldoblig

49.5
51

A

94
46

36.75
2.7

1.15

4275

58
57.5

37.75

70.25
69.75
50
658
70.5
7
48.5

AL
Bk.Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
62 Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
6% Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
6% Naſſ= Landesbt.
5½% Ligu. Obl
Dr. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..

6% Berl. Hyp.Bk.
5½%,Ligu.=Pfbr.
% Frkf. Hyp.=Bt.,
5½%0 Lig. Pfbr.
%0 Pfbr.=Bk.
Liqu.
82 Mein=bhp.=Vk
5½% Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
5½%0 n Lia. Pfbr.
6% Preuß. Boden=
ered
.=Bank ...
5½% Lig.Bfbr.
6% Preuß.Centrl.=
Bodener.=Bank
5½% Lig.Pfbr.
62 Rhein. Hyp. Bk.
69
½% Lia. Pfbr.
82 Rhein=Beſtf.
Bd.=Fredit. . .
Sädd. Bod.
Cred.=Bank ..."
162
15½% Bia. Pfbr.!

46
73

74

34.5
46

70
69.25
73.75
69.5
69.5
79.75
69
75.5
34.5

71.25
692lo
Maf
70.5
73.75
71.5
K5
54225
81.5

Bürt Ghp.B.,
16% Daimler=Benz
18% Dt. Linol.Werke
7 Klöckner=Werkel
Mainkrw. v. 26
6%o Mitteld. Stahl.
6% Salzmannu.Co
6%Ver.Stahlwerkel
62 VoigtckHäffner
3.0. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
L.Inveſt.
88 Bulg. Tabb. 08
4½% Oſt. Schätze
4%0 Oſt. Goldrentel
5%vereinh.Rumän
5½%
425
4 %5 Türk. Admin.
4 2 1. Bagdad
Zollanl.
4½% ungarm 1913
19141
4½0
Goldr.
1910
48
Aktien
Rla. Kunſtzüide Unte
A. E. G.
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg.Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, J. P....
Bergm. El.=Werkel
BrownBovericCie
Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Karlſtadt.
J. G. Chemie, Paſelt
Chem.Werke Abert
Chade .......... 1
Contin. Gummin.
Linoleum
Daimler=Benz.un=

A

59
66
40.25
Bi.

77

4,5
8.5

3.25
8.7
36,
1.75
2.1

5,6

32.5
2421,
46
29.5

191
80.5
20.25
7.5

On e
Erdöl .....
Gold=u. Silber=
ſcheide
=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhandel. ..
Dyckerhoff u. Bidm
Eichbaum=Werger.
Slektr.Lieferg=Geſ.
Lichtu. Kraft
Eſchw. Bergwerl.
EßlingenMaſchinen!
EttlingenSpinnereil
Faber & Schleicher
7.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaumel
Frankf. Gas i. Lig.
Hof.
Gelſenk. Bergwerkl
Geſ.felettr.Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Au fierm.
Hirſch Kupfer....
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans ......
Kali Chemie ...
Aſchersleben.
Kammagnſpinn.
Karſtal, R......
Riein. Sch mzlin..
Alöcknerwerke ....
Rnor C. 6. ... . /140
Lahmeyer & Co.
Laurahütte ...."
Lech, Augsburg...

z25.75
23

59

23
88.25

18.5

A

51
26.25
1120
87.5

79

20

70

e e
Südenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. ...
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Berg.
Metallge), Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Cberurſel
Oberbedarf ....
Phönix Bergbau".
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Metallwaren .
Stahlwerke ..
Riebeck Montan.
Roeder Gebr. .
Rütgerswerke.
Sachtleben A. G.
Salzdetfurth Kali:
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elettr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Immobilien!
Zucker=A. G.
Spenska Tändſticke
Teilus Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ...
Tucher=Brauerei.
Unterfranken. . . . .
Beithwerke ..
Ber. f. Chem. Ind.
Stahlwerke
Strohſtoffabr.
Ultramarin ...

32.75
A

16

34.5

140
111

1s

Mne i
Voigt é Haeffne
Bahß & Freht
Wegelin Ruffa
Weſteregeln Ka
Zelſtoff=Verein
Waldhof.:
Memel.,
Allg. D1. Creditg
Badiſche Bant
Bi. f. Brauind:
BarmerBanwe
Bayer, Hyp. u=
Berl. Handelsg
Eppotte
Comm. u. Prit
Darm ſt. u. Nat.
Dt. Bank und
Dt. Efſ. u. Bei
Dresdner Bonk
Frankf. Bank
Hyp.=Ban1.
Pfdbr.=Bk.
Mein. Hyp. Ban
Oſt. Creditanſta
Pfälz. Eyp.Ba
Reichsbanf=An
Rhein. Hyp.=B.
Südd. Bob.Cr
Wiener Bonwe
Württb. Noten!
A.-G. f. Verkeh=
Alla. Lotalb.are
72 Dt. Reichsb.
Hapag aun.
Nordd. Llohd.
Südd. Eiſenb.-
Allianz, u. Stu
Berſicherung
.Berein,.2
Franfonacick=1
Mannh. Verſick
Otavi Minen =
Schantmghen

[ ][  ][ ]

tag, 14. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 104 Seite 11

MIder Natlt.?

(Nachdruck verboten.)

Roman von
Paul Rosenhayn:

rſtehe uicht, Mr. Jenkins, die Stimme des Präfekten
guldig und gereizt, Sie wußten, daß der Fremde ein
ener Sträfling war.
shwußte es.
nSie auch den Namen des Flüchtigen?"
heißt Francesco Teſti.
äfekt hob ſinnend die Augen zur Decke. Teſti? Das
Botſchaftsſekretär, dem man den Prozeß wegen
gemacht hat. Er war zu Zwangsarbeit verurteilt.
recht. Er iſt nach Alina gebracht worden.

hung, Mr. Jenkins, aber wenn Sie ſo genau über
ge ichkeit des Sträflings orientiert waren, ſo mußten
in Behörden
be den Mann halb verhungert und gänzlich erſchöpft
jefunden. Ich hielt es für meine Pflicht, ihn zunächſt
tärken.
o kicherte. Dieſer Teſti ließ ſich von mir einen An=
das
ſieht nicht gerade ſo aus, als ob er die Abſicht
e, ſich freiwillig zu ſtellen.
Zafari blickte unſchlüſſig vor ſich hin; dann rief er
Tür ſtehenden Beamten zu: Der Mann, der im
m) wartet, ſoll kommen!
liziſt blickte betroffen auf ſeinen Chef. Dieſer
te er zögernd, iſt ſchon vor einer Stunde fortge=

äfekt ſchoß einen wütenden Blick auf ſeinen Unter=
gery
lnd das haben Sie nicht verhindert?
Er doch kein Häftling, Signore, ich glaubte, kein Recht
ein zurückzuhalten.
ann muß geſucht werden ſofort, ſchnell. Mit allen
Mitteln. Der Präfekt ging mit drohend erhobenen
vem; den ſchuldbewußt daſtehenden Beamten zu. Wiſſen
we je da haben laufen laſſen? Einen Ausbrecher, einen
fflim Er rannte wütend im Zimmer umher. Mann!
Verdutzten an, ſtehen Sie nicht herum! Rufen Sie
vom Dienſt! Alles iſt ſofort mobil zu machen!
ung, Herr Präfekt. Jenkins ruhige Stimme unter=
rregten
. Ihre Beamten ſind ganz ſchuldlos an dem
ſelbſt habe Francesco Teſti veranlaßt, fortzugehen."
wblieb vor dem Detektiv ſtehen und ſtarrte ihn mit
nde an
auch keinen Zweck, fuhr der Amerikaner mit gro=
heit
fort, nach Teſti zu ſuchen; Ihre Leute würden
nick5 den.
Am ermutlich iſt Ihnen der Aufenthalt Ihres Schützlings
agte der Präfekt in ironiſchem Ton.

Und darf man vielleicht erfahren ?"
Selbſtverſtändlich. Signore Teſti befindet ſich auf exterri=
torialem
Boden. Er hat ſich unter den Schutz des Botſchafters
der Vereinigten Staaten geſtellt.
Mr. Jenkins, die Stimme des Präfekten klang ſcharf und
drohend, iſt das auch mit Ihrem Wiſſen geſchehen?
Jenkins nickte. Mehr noch, auf meine Veranlaſſung!
Sie haben einem Strafgefangenen zur Flucht verholfen,
Mr. Jenkins, Sie unterbinden die Vollſtreckung eines Urteils!
Wiſſen Sie, was das für Sie bedeutet?
Signore Teſti denkt nicht an Flucht. Er hat mir und Mr.
Gerrard, dem Botſchafter, ſein Ehrenwort gegeben, ſich den Be=
hörden
zur Verfügung zu halten.
Das ſpricht Sie nicht von der Schuld frei, in die Juſtiz
eines fremden Landes unbefugt eingegriffen zu haben.
Ich nehme dieſe Schuld auf mich.
Meine weiteren Maßnahmen muß ich mir vorbehalten, Mr.
Jenkins.
Der Detektiv zuckte die Achſeln. Ich kann Sie nicht daran
hindern, Herr Präfekt. Nur eines möchte ich noch betonen: es
liegt mir fern, der italieniſchen Juſtiz in den Arm zu fallen,
Signore Teſti iſt aber in der Lage, mir wichtige Anhaltspunkte
zur Aufklärung eines Verbrechens zu geben. Eines Verbrechens,
das nicht nur an einem einzelnen begangen iſt, ſondern an der
ganzen Menſchheit. Höchſt wahrſcheinlich hängt auch das Urteil
gegen Teſti mit den Machenſchaften der Verbrecher zuſammen.
Sollte ſich aber ſeine Schuld erweiſen und er zu Recht verurteilt
ſein, ſo bürgt Ihnen mein Wort und das unſeres Botſchafters
dafür, daß Teſti bereit iſt, ſeine Strafe zu verbüßen.

Francesco Teſti blickte mißmutig durch die großen Scheiben
des Cafés auf das Gewühl der Straße. Draußen auf dem brei=
ten
Boulevard, der Cannebiere, tobte das bunte, geräuſchvolle
Leben des Karnevals Marſeille, dieſe ſeltſame, nervenpeitſchende,
farbenglühende Stadt, dieſe Stadt voller Schönheit, Elend und
Romantik, feierte Karneval. An den Straßenrändern hatten die
Händler, ihre Buden und Stände mit bunten Lampions ge=
ſchmückt
, die Auſternverkäufer an den Ecken waren in eine när=
riſche
Vermummung gehüllt; überall wurden Papierſchlangen,
Papiermützen, bunte Pappflöten, Konfetti und Wurfbälle zum
Kauf angeboten. Eine dichtgedrängte Menſchenmenge quirlte
durcheinander, koſtümierte Muſikanten zogen umher und brachten
Serenaden und Ständchen dar.
Teſti wandte achſelzuckend den Blick von dem farbenglühen=
den
Treiben und warf mit einer ſchnellen Gebärde die halbauf=
geräuchte
Zigarette in den Aſchbecher. Seine feingliederigen

Diplomatenhände ſpielten in nervöſer Unruhe mit der weißen
Decke des Tiſches.
Joe Jenkins ſaß dem jungen Sekretär gegenüber und be=
trachtete
ihn von der Seite. In dem abgezehrten Geſicht Teſtis
lagen die dunkelumſchatteten Augen tief in ihren Höhlen und
gaben den Zügen einen faſt asketiſchen Ausdruck.
Jenkins nahm die Speiſekarte und reichte ſie dem anderen
mit einem aufmunternden Lächeln hinüber. Ich denke, wir wer=
den
zunächſt einmal frühſtücken. Sie werden Hunger haben nach
der langen Fahrt.
Teſti ſchob die Karte zurück. Ich danke. Ich habe keinen
Appetit.
Was iſt Ihnen, Signore Teſti? fragte Jenkins beſorgt.
Der Sekretär ſtützte den Kopf in die Hand. Dieſe Stadt,
dieſes Marſeille, geht mir auf die Nerven. Der Lärm, das
Haſten, ich glaube, ich ertrage das nicht lange.
Ja, erwiderte Jenkins, ohne den Kopf von der Speiſekarte
zu heben, es iſt eben Karneval. Nehmen Sie auch eine Bouilla=
baiſſe
? fragte er und winkte den Kellner herbei.
Teſti lehnte mit einer Gebärde des Ekels ab. Ich danke.
Bringen Sie mir einen Aperitif.
Der Detektiv beugte ſich zu ſeinem Begleiter hinüber. Sig=
nore
Teſti, ſagte er eindringlich, ich habe Sie unter dem Schutz
der amerikaniſchen Botſchaft hierherkommen laſſen, weil wir bis=
her
ſeltſam genug noch keine Gelegenheit fanden, uns ruhig
zu unterhalten. Ich ſelbſt mußte. Genua ſehr ſchnell verlaſſen,
weil gewiſſe Anzeichen mich hier nach Marſeille riefen. Haben
Sie ſich jetzt ſo weit in der Gewalt, daß Sie mir eine klare
Schilderung der Umſtände geben können, die zu Ihrer Verurtei=
lung
und der Deportation nach Alina führten?"
Francesco Teſti ſchwieg, aber Jenkins erkannte die unaus=
geſprochene
Frage, die in ſeinen Augen lag.
Mein lieber Freund, ſagte er mit herzlichem Ton, wenn
wir was ich hoffe noch heute zur Klärung aller Dinge kom=
men
werden, ſo ſteht auch Ihrem Wiederſehen mit Miß Dorothy
nichts im Wege. Seien Sie ganz außer Sorge, er legte ſeine
Hand auf den Arm Teſtis, Miß Dorothy iſt gut aufgehoben.
Sie hat mir Grüße an Sie aufgetragen".
Und darf ich wiſſen, wo?
Später, Signore Teſti, ſpäter!
Der Kellner brachte das Beſtellte; während er ſervierte, ſagte
Jenkins: Es ſtört Sie hoffentlich nicht, wenn ich eſſe, während
Sie erzählen. Er hob den Deckel von der Terrine. Iſt es Ihnen
überdies bekannt, daß man in dieſer farbenfrohen Stadt Fiſch=
ſuppen
in beinahe hundert Abarten kennt?
Teſti wandte den Kopf nach dem Fenſter. Nein; ich kann
dieſen Fiſchgerichten keinen Geſchmack abgewinnen.
Jenkins löffelte mit ſichtlichem Behagen ſeine Suppe. Be=
ginnen
Sie, Signore Teſti; ich höre aufmerkſam zu.
Sagen Sie mir, bitte, Mr. Jenkins, halten Sie es nicht für
richtiger, ich warte mit meinem Bericht, bis wir ruhiger und un=
belauſcht
in Ihrem Hotelzimmer ſitzen."

(Fortſetzung folgt.)

Lurd ſchung über die Of
1: Einheitswerte 1931.

nei em Stande vom 1. Januar
tenEinheitswerte desGrund=
mnin
der Zeit vom 15. April
is! Mai 1932 im Finanzamt
werden in dieſer Zeit in den
1 der zuſtändigen Bürger=
i
Yrend der Dienſtſtunden die=
n
2 der Offenlegungsliſte offen=
diſt
in der Gemeinde liegenden
ſe Aetreffen.
Inlegungsliſte ſind alle Ein=
FEiigetragen, die bei Abſchluß
e 3 ſeſtellt waren. Soweit die
ſitsw nicht eingetragen ſind
d. 4jentümer hierüber ſpäteſtens
im ginn der Offenlegungsfriſt
ers achrichtigt. Soweit dagegen
e erte in die Offenlegungsliſte
jagg nd, erhalten die Eigentümer
ſ nebeſonderen Mitteilungen.
ſer; die Eigentümer vonGrund=
derz
eine beſonderen Mittlungen
cht in die Offentlegungsliſte
Fgung iſt der Erſatz für die
el fiſtellungsbeſcheide, die frü=
teil
) rden ſind. Der Einſpruch
die A ſeitswerte, die in die Offen=
lläl
ngetragen ſind, kann in der
Ablauf des 14. Juni 193.
nzamt entweder ſchriftlick
cder zu Protokoll erklärt
(5682
mi t, den 12. April 1932.
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Gesamtge-
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RM
6 Pferde
bezw Fohl,
darunter

1P. Pferde

1 Pterd.

1ooe

Geld-
denime
AO5o
Lospreis /
Porto u. Liste 25 Pf.
R.-Mark A." 13 Lose in elegant.
Ledertasche RM 12.25 empfiehlt
A. Dinkelmann, Worms
Postscheckkto. Frankfurt/M. 20060
sowie alle durch Plakate kenntlich.
Verkaufsstellen

Am Freitag, den 15. April 1932, ver=
ſteigere
ich zwangsweiſe gegenBarzahlung:
a)vorausſichtlich beſtimmt, nach=
mittags
2 Uhr: (Treffpunkt im Hofe
Rheinſtr. 28)
(5691
2 Glas=Schränkchen mit Unterſatz,
1 dreiteilige Herren=Friſeur=Toilette,
3 Friſeur=Seſſel, 1 Warenſchrank,
1Schrank für Wäſche und Abonnements,
1 Trennwand, 1 Partie Chriſtbaum=
ſchmuck
, 1 Anrichte, 2 kleine Waren=
regale
, 1 Partie Faſchingsſchmuck, 1Tiſch,
1 Velox=Maſſage=Apparat mit Motor,
Pendel= und Aufhänge=Vorrichtung,
1 Miniaturbüſte, 2 Etuis mit Maſſage=
und Manicurgerät u. a. m.
b)nachmittags 3 Uhr: (in meinem
Verſteigerungslokal, Ludwigsplatz 8)
2 Klaviere, 2 Radio=Lautſprecher, 1
Schreibmaſchine, 1 Staubſauger, ſowie
Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 13. April 1932.
Eißer
Gerichtsvollzieher kr. A.

Am Freitag, den 15. April 1932,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale, Hier, Hügelſtr. 27,
verſchied. Gegenſtände öffentlich, zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung.
(5701
Vorausſichtlich verſteigert werden:
verſch. Schreibmaſchinen, 1 Stickmaſch.,
1 Hohlſaumnähmaſch., Einrichtungs=
gegenſtände
, 1 Kreisſäge, 1 Singernäh=
maſch
., 1el. Kaffeekocher, 1 K.=Anrichte,
1 Bücherſchränkchen, 1 Klavier u. a. m.
Ferner an Ort und Stelle (Näh. Verſt. Lok.)
1HAG.=Lieferwagen, 1 Auto Steiger
1 Motor Simſon
Darmſtadt, den 14. April 1932.
Craß
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

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Heute und folgende Tage

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Hadames Liebesabenteuer und ihre
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Autojagd und eine Giftgaspanik sind
die Höhepunkte der aufregenden, und
spannend dargestellten Geschehnisse.
Im Beiprogramm:
Der Mord
im Skalatheater.

Der Hauptdarsteller des unvergeß-
lichen
Films Unter den Dächern
von Paris‟
Albert Préſean
singt in diesem Film in deutscher
Sprache

werden ſachgemäß
repariert u. neu
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Darmſtadt,
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mittags
pünktlich 971 Uhr, im großen Saale
der Turngemeinde 1846 am Woogsplatz
Feierliche
überreichung der
Gesellenbriefe
an alle in der Frühjahrsprüfung beſitandenen
Lehrlinge der Induſtrie und des Handwerks,
unter Mitwirkung des Stadtorcheſters,
Herr Kapellmeiſter Willy Schlupp.
Am Samstag, den 16. April 1932,
vormittags 10 bis nachmittags 18 Uhr, im
Städtiſchen Saalbau, Eingang Riedeſelſtr.

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Zu den beiden Veranſtaltungen laden wir
alle Eltern, Angehörige, Lehrer, Geſellen und
Meiſter, Freunde, Gönner und unſere Mit=
glieder
herzlichſt ein. Der Eintritt zu beiden
Veranſtaltungen iſt frei. Es wird um pünkt=
liches
Erſcheinen gebeten, da die Türen mit
Beginn der Feier geſchloſſen werden. (5650
Geſellenprüfungs=Ausſchuß
Georg Krauß, Vorſitzender.

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(Voltfsſtaat Heſſen) vom
(5700
10. bis 24. April d. J. eine
Landes=Sammelwoche
mit Blumentag.
Der Ertrag iſt zur Anſchaffung von Aus=
rüſtungsſtücken
und Krankenpflegeartikeln
beſtimmt. Wir bitten die Einwohnerſchaft
von Darmſtadt um Unterſtützung.
Fär die Allgemeinheit, durch die Allgemeinhelt

Georgenstraße 1½

Karten im Ausstellungsraum
Elisabethenstr. 25½ erhältlich.

bei kleinen Preisen.
Spezial-Ausschank
Eder-Bräu, das bayrische
Cualitäts-Bier
3110 Liter nur
21 Pfg.

Direktion der städt. Betrieb

Rheinstr. 24. Fernruf: 100,1010,3000,3001

Al

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