Ginzelnmmmer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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ſich 2maligem Erſcheinen vom 1. Aprit
rit 2— Reichsmark und 20 Pfennig
br. abgeholt 2.— Reichsmark, durch die
20 Reichsmart frei Haus. Poſibezugspreis
ve Beſſellgeld monatlich 2,60 Reichsmari.
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Franfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 102
Dienstag, den 12. April 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadi 23 Reichspig,
Finanz=Anzelgen 35 Relſchspfg. Rellamezelle (92 mim
breit)2 Reichsmarl Anzeigen von auswärte 35 Reſchspfg.
Finanz=Anzeigen 50 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
ſ4 Dollar — 420 Marfl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streit uſw., erliſcht
jede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fälli ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bank und Darm=
„Kädier und Nationalbank.
Wae umelſtänſche Abraſtmgsostſciäge.
g l forderk Abſchaffung der Angrifswaffen, wie der Tanks, der ſchweren Arkillerie und der Giftgaſe
wie Ausgleich zwiſchen der Forderung nach Abrüſtung und dem Verlangen nach Sicherheit.
ia tbeginn der Abrüflungskonferenz
Genf, 11. April.
—mehr als dreiwöchiger Pauſe hat die Abrüſtungskon=
Montag nachmittag mit einer Sitzung des
Hauptaus=
eArbeiten wieder aufgenommen. Sie begann ihre
gei=4 m Hauptausſchuß mit einer Eröffnungsrede des
Prä=
ente inderſon. Henderſon ſchlug vor, jetzt unverzüglich in die
che ngen über ſämtliche im Artikel 1 des
Abkommensent=
rfs mmenhängenden Fragen einzutreten und die
Verhand=
unterbrochen bis zur Klärung der Hauptfragen
durch=
er anerikaniſche Bokſchafter Gibſon
S Entwurf einer Entſchließung über die Abſchaffung von
eglichen ſchweren Geſchützen und Giftgaſen vor und
be=
in eingehend mit der Notwendigkeit, zunächſt einmal
2leich zu finden zwiſchen der Forderung nach Abrüſtung
d— benſo berechtigten, wenn auch logiſch nicht zu
begrün=
langen nach Sicherheit.
zinn des Weltkrieges habe ſich gezeigt, daß die für
un=
gehaltenen Feſtungen Lüttich, Namur und Antwerpen
Folge durch bewegliche ſchwere Artillerie überrannt
m nten. In einem neuen Kriege würden die Feſtungen
ſchwere Artillerie zerſtört werden, während
Drahtver=
öräben mit Hilfe von Tanks und Giftgaſen ziemlich
innt werden könnten. Das Gefühl der Sicherheit werde
ehren, wenn die Verteidigung wieder ihre frühere
ſeit über den Angriff erhalte. Der amerikaniſche
Vor=
nge gewiſſe ſchwere Opfer, aber auch den U. S.A. falle
ht, auf ihre Eiſenbahngeſchütze und auf ihre
hochent=
ikausrüſtung zu verzichten.
rſchlag der amerikaniſchen Regierung führte zu einer
ngrundſätzlichen Ausſprache. Der engliſche Außen=
—non erklärte vollſtändige
Ae einſtimmung der engliſchen Regierung
12 Jorſchlägen der amerikaniſchen Regierung.
ngskonferenz ſtehe damit vor einem endgültigen und
orſchlag. Die engliſche Regierung hege den dringen=
W.1, daß ſämtliche Regierungen endgültig die ſchweren
dans zwaffen aufgeben. Die Folge einer Annahme der
a 1en Vorſchläge wäre ein entſcheidender Schritt auf dem
d 1lkgemeinen Abrüſtung.
e— weizeriſche Bundespräſident Motta bezeichnete
mel tiſchen Vorſchlag als den erſten entſcheidenden Schritt
ſtaln Entſcheidungen. Der amerikaniſche Vorſchlag biete
Aur Löſung des Sicherheitsproblems durch Beſeitigung
ne waffen, ſchließe jedoch in keiner Weiſe weitergehende
ſtur orſchläge, insbeſondere Abſchaffung der Bombenflug=
Der deukſche Skandpunkk
n neuen amerikaniſchen Vorſchlag.
oiEl er Nadolny gab ſodann eine grundſätzliche Erklärung
del den Standpunkt der deutſchen Regierung zu den Auf=
2Albrüſtungskonferenz und zu den heute eingereichten
2lägen der amerikaniſchen Regierung darlegte. Die
rung lege in den Verhandlungen entſcheidenden Wert
ellung, daß ein befriedigendes Ergebnis der
Abrü=
ſomInz niemals in einer Abgrenzung, ſondern nur in einer
D21: Herabſetzung der Rüſtungen erblickt werden könne.
Nie: Auffaſſung ſei die Aufgabe der Abrüſtungskonferenz
ſer) ne eindeutig im Artikel 8 des Völkerbundspaktes
feſt=
den bisherigen Dokumenten der Abrüſtungskonferenz
liel keineswegs eindeutig hervor. Die deutſche Abord=
M—) für ihre Pflicht, jetzt bereits die Aufmerkſamkeit des
e ſes darauf zu lenken, daß der Artikel 1 des Abkom=
Ne3 eindeutig dem Sinn des Artikels des
Völkerbunds=
eſentliche Herabſetzung der Rüſtungen entſprechen
dnung ſei bereit, die Abrüſtungsvorſchläge der ameri=
” ierung gemeinſam mit anderen in der gleichen Rich=
„en Vorſchlägen, wie den der italieniſchen Regierung,
eS ſotſchafter Nadolny ſtellte ſodann mit Nachdruck feſt,
—der amerikaniſchen Regierung, Sicherheit durch Ab=
Angriffswaffen zu ſchaffen, in voller
Uebereinſtim=
eIn deutſchen Standpunkt ſtände. Die deutſche
Abord=
ſich weitgehend dem amerikaniſchen Vorſchlag unter
Ta zung an, daß dieſes nur einen erſten Schritt zur
all=
erA üſtung beteute und den erſten Teil der der Konfe=
LS Aufgaben darſtelle. Wenn der amerikaniſche Vor=
Te nüge Ergebnis der Abrüſtungskonferenz darſtellen
Ide die Welt mit Recht mit einer derartigen Löſung
ST ſein. Die deutſche Regierung werde ſich nicht mit
L2 des Abrüſtungsproblems zufrieden geben, die ſich
Die Abſchaffung der Angriffswaffen beſchränke. In
Tegrüße die deutſche Abordnung die amerikaniſchen
2 ſei bereit, an ihrer Verwirklichung mitzuarbeiten.
Tardieus Gegenſtoß.
iein erwartete Gegenſtoß von franzöſiſcher Seite
ten anerikaniſchen Abrüſtungsvorſchläge erfolgte in
SDeu abgegebenen Erklärung, der zwar die Sympa=
* aniöſiſchen Regierung für die
amerikani=
a ge betonte, ſie jedoch als ungenügend er=
2 lediglich Landwaffen berückſichtigten und kei=
nerlei Kontroll= und Sanktionsmaßnahmen
enthielten. Tardieu erklärte mit großem Nachdruck, er lehne
eine Einzelbehandlung der amerikaniſchen Vorſchläge ab. Die
franzöſiſche Regierung vertrete den Standpunkt der gegenſeitigen
Abhängigkeit aller Waffengattungen. Frankreich ſei ein großes
Kolonialland, habe weitgehende Flottenintereſſen und verlange
daher auch gleichzeitige Behandlung der Flottenfrage. Tardieu
forderte, daß die amerikaniſchen Vorſchläge nicht, wie
vorge=
ſchlagen, ſofort zur Durchberatung gelangten, ſondern gemeinſam
mit den in gleicher Richtung liegenden Vorſchlägen, insbeſondere
den franzöſiſchen Vorſchlägen auf Schaffung einer internationalen
Streitmacht des Völkerbundes, behandelt würden. Auf dieſe Weiſe
dachte Tardieu die ſofortige Durchberatung und Annahme der
amerikaniſchen Abrüſtungsvorſchläge unmöglich zu machen und hat
die Annahme der amerikaniſchen Vorſchläge von der Annahme der
franzöſiſchen Sicherheitsvorſchläge abhängig gemacht.
Der Vorſtoß rief unverzüglich den Vertreter der italieniſchen
Regierung, General Cavarello, auf den Plan, der die volle
Zu=
ſtimmung der italieniſchen Regierung zu den amerikaniſchen
Vor=
ſchlägen erklärte und auf die kürzlich eingereichte neue italieniſche
Abrüſtungsdenkſchrift an die Konferenz hinwies.
Der Hauptausſchuß beſchloß, die amerikaniſchen Vorſchläge
ge=
meinſam mit ſämtlichen in gleicher Richtung liegenden Anträgen
zunächſt im Präſidium zur Verhandlung zu ſtellen. Der
Haupt=
ausſchuß wird jetzt in zwei Sitzungen täglich die Hauptausſprache
über ſämtliche grundſätzliche Anträge der Abrüſtung weiter
fort=
ſetzen und tritt Dienstag früh zu einer neuen Sitzung zuſammen.
Die Vorſchläge der amerikaniſchen Regierung ſind in weiten
Konferenzkreiſen mit größter Genugtuung als ein erſter
entſcheiden=
der Schritt zur Behandlung praktiſcher Abrüſtungsfragen begrüßt
worden und fanden auch auf deutſcher Seite warme Unterſtützung.
Dagegen wird der Verſuch Tardieus, eine Behandlung der
ameri=
mit den franzöſiſchen Sicherheitsvorſchlägen herzuſtellen, allgemein
dahin bewertet, daß die franzöſiſche Regierung die ihr äußerſt
un=
beziehung der für die amerikaniſche Regierung unannehmbaren tungen im Bereich des Währungsgoldes geführt,
Kontroll= und Sanktionsmaßnahmen, zu Fall zu bringen ſucht.
Die engliſch=iriſche Spannung.
Die brikiſche Ankwork auf die iriſche Treueid=Roke.
Dublin, 11. April.
Am Montag traf die britiſche Antwort auf die iriſche Note
Das iriſche Kabinett wird ſich vorausſichtlich am Dienstag mit
der Antwort, die in ſehr beſtimmtem Tone gehalten iſt, befaſſen.
Die britiſche Regierung erklärt, aus der Note de Valeras gehe
klar hervor, daß die Forderungen der iriſchen Regierung ſich nicht
nur auf den Treueid und die Entſchädigungsſummen bezögen,
ſon=
eine Zurückweiſung des ganzen engliſch=britiſchen Vertrages. Auf
den Wunſch de Valeras nach einem geeinigten Irland übergehend,
erklärte die engliſche Regierung, die Einigung des Nordens und
des Südens ſei im Vertrag vorgeſehen, falls beide Teile ſich dazu
bereit erklärten. Eine ſolche Einigung ſei jedoch nur unter der
Treueid aus der iriſchen Verfaſſung zu entfernen, ſo könne nur noch
Teil des engliſch=iriſchen Vertrages ſei, auf deſſen Innehaltung
die engliſche Regierung energiſch beſtehe. Bezüglich der jährlichen
Entſchädigungszahlungen beruft ſich die engliſche Note auf die
Ab=
zur Bezahlung der Entſchädigungsſumme verpflichtet hat. Die
engliſche Regierung betrachte nach wie vor dieſe Verpflichtung als
verbindlich für den iriſchen Freiſtatt.
nionminiſters Thomas über die iriſche Frage wurden heute
abge=
drücklichen Hinweis darauf, daß England auf der Aufrechterhaltung
des engliſch=iriſchen Vertrages beſtehe. Der Führer der Oppoſition,
Lansbury, beantragte die Anberaumung einer Debatte im Unter= lionen RM. kamen in der Hauptſache England zugute.
haus über dieſe Frage. Miniſterpräſident Macdonald erwiderte,
er werde alles tun, um dies zu ermöglichen.
Die weitere Behandlung der Donaupläne.
Ueber die weitere Behandlung der Donaupläne in der zu
bundes, die unter dem Vorſitz des franzöſiſchen Miniſterpräſi=
Prüfung der Donaupläne durch den Völkerbund ſelbſt nicht
ſtatt=
findet, ſondern daß nach dem Londoner Verfahren ohne weitere
ſachliche Verhandlungen lediglich die vier europäiſchen
Groß=
mächte erſucht werden ſollen, die eingeleitete Prüfung der
Donaupläne weiter fortzuſetzen.
Auf franzöſiſcher Seite will man jedoch die franzöſiſchen
Donaupläne in der Weiſe weiterführen, daß zunächſt die drei
Mächte der Kleinen Entente und ſodann die Donauſtaaten mit
Einſchluß von Bulgarien unter ſich zu einer Stellungnahme
gelangen ſollen, und darauf die Großmächte die Weiterführung
der Donaupläne in die Hand nehmen.
gekündigte Teilnahme an den Genfer Beratungen abgeſagt.
* Deutſchland
im inkernakionalen Goldverkehr.
Von
Prof. Dr. von Tyſzka, Hamburg.
Die Länder der Welt kann man in Hinſicht auf den
Gold=
wert ihrer Währungen in vier bis fünf Gruppen teilen, nämlich
erſtens Länder mit gegenüber dem Gold ſtabiler, zweitens
Länder mit gegenüber dem Goldpunkt leicht ſchwankender,
drit=
tens Länder mit entwerteter Währung, diertens Länder mit
Silberwährung, und ſchließlich fünftens als beſondere Gruppe
Rußland, das Land der Binnenwährung. Zu der erſten Gruppe
gehören Deutſchland, Frankreich, die Schweiz, Belgien, Holland,
die Vereinigten Staaten von Amerika, ferner die
Tſchecho=
ſlowakei, Jugoſlawien, Polen und die baltiſchen Staaten. Zu
der zweiten Gruppe gehören Italien, die Balkanſtaaten und die
Türkei. Die dritte Gruppe, die unter Führung Englands ſteht,
umfaßt außerdem die nordiſchen Länder, Oeſterreich, Ungarn,
Spanien, Portugal, Mexiko die meiſten ſüdamerikaniſchen
Staaten, Japan und ferner alle Länder, die wie Kanada, Indien
und Auſtralien uſw. in der engliſchen Einflußſphäre liegen.
Silberwährung haben wir gegenwärtig nur noch in Oſtaſiien,
Arabien und Abeſſinien.
Schon aus dieſer Zuſammenſtellung geht die Bedeutung
her=
vor, die das Gold für Währung und Notenbankpolitik heute
Jialien ſimmt dem amerikaniſchen Vorſchlag zu. wie vordem immer noch hat — obgleich eine Anzahl Länder
(die der dritten Gruppe) vom Goldſtandard, wenigſtens
unmittel=
bar, ſich abgekehrt haben. Aber dieſer Schritt geſchah ja, vor
allem von England, ausdrücklich mit der Abſicht, ihr
Notenbank=
geld zu ſchützen. Und auch noch eine andere Erſcheinung beweiſt
die Bedeutung, die die Notenbanken einer Goldreſerve beilegen:
eine Reihe europäiſcher Notenbanken, ſo Frankreich, die Schweiz,
Belgien, Holland verfolgten nämlich in ihrer Deckungspolitik das
Ziel, die Deviſendeckung ihrer Noten immer mehr durch reine
Golddeckung zu erſetzen, und liquidierten daher einen erheblichen
Teil ihres Guthabens bei ausländiſchen Notenbanken.
Ins=
beſondere wurden beträchtliche Guthaben bei den amerikaniſchen
Banken in Effektivgold umgewandelt. So minderten ſich
zugunſten des Goldbeſtandes die Deviſenbeſtände Frankreichs
von Ende 1930 zu 1931 von 4,3. auf 3,5 Milliarden RM., die der
Schweiz im gleichen Zeitraum von 279 auf 84 Millionen, in
Holland von rund 500 auf 200 Millionen RM. Der Grund war
kaniſchen Vorſchläge unmöglich zu machen, und die Verbindung überall, das ſich ausbreitende Mißtrauen gegenüber einer
Deviſendeckung.
Dieſer Kampf um das Gold hat nun im verfloſſenen
bequemen amerikaniſchen Vorſchläge, insbeſondere durch die Ein= Jahr 1931 zu bedeutſamen Wandlungen und
Umſchich=
die kennen zu lernen zur Beurteilung unſerer weltwirtſchaftlichen
und währungspolitiſchen Lage wichtig iſt. Die Goldbewegungen
der Jahre 1924 bis 1930 waren vorwiegend hervorgegangen aus
Kapitalübertragungen von Ländern mit Kapitalüberſchuß (
Ver=
einigte Staaten von Amerika, Holland, Schweiz) nach Ländern,
die Kapital zum Wiederaufbau ihrer Wirtſchaft bedurften (
ins=
beſondere Deutſchland). Es war alſo eine der natürlichen
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſen entſprechende Goldbewegung geweſen.
Im Jahre 1931 nahmen aber die Kapital= und Goldbewegungen
die gerade umgekehrte Richtung und hatten die entgegengeſetzte
über den Treueid und die Entſchädigungszahlungen in Dublin ein. wirtſchaftliche Bedeutung: die kapitalſchwachen Länder wurden
durch Kreditabzüge der Notenbanken und Privatbanken
ge=
zwungen, immer mehr Gold auszuführen und dieſes Gold
ſtrömte in die Länder des Kapital= und Goldüberfluſſes.
Insbeſondere in der zweiten Hälfte des Jahres 1931 nahm
dieſer internationale Goldverkehr einen Umfang an, wie es
dern viel weiter gingen. Es handele ſich um nicht weniger als weder in der Zeit vor dem Kriege noch in der Nachkriegszeit
beobachtet wurde. Die Geſamtumſätze, die 1931 im
Goldaußen=
verkehr der größeren Länder umgeſetzt wurden, dürften ſich auf
faſt zehn Milliarden belaufen. Sie ſind gekennzeichnet durch
eine ſtarke Konzentration der monetären Goldbeſtände bei einigen
wenigen Notenbanken. Die Vereinigten Staaten von Amerika,
Frank=
engliſchen Krone möglich. Was die Abſicht Irlands angehe, den reich, Belgien, Holland und die Schweiz verfügen jetzt über mehr
als 70 Prozent des geſamten Goldbeſtandes der Welt. In allen
einmal wiederholt werden, daß der Treueid ein unabtrennbarer, dieſen Ländern iſt die Goldreſerve weit größer als den
Bedürf=
niſſen der Länder entſpricht.
Dazu traten noch zwei außerhalb des monetären Bereichs
ſich bewegende Erſcheinungen. Einmal eine umfangreiche private
machungen von 1923 und 1926, worin ſich die iriſche Regierung Goldhortung, beſonders in den Ländern mit verhältnismäßig
großem Wohlſtand, wie Frankreich, Holland, die Vereinigten
Staaten von Amerika, die man auf über ½ Milliarde RM.
ſchätzen kann und die den Goldbeſtand dieſer Länder noch
ver=
größert hat. Zweitens eine Verringerung der indiſchen
Gold=
hortung. Indien iſt bisher ſtets das Land geweſen, das infolge
Die mit großer Spannung erwarteten Erklärungen des Domi= ſeines Naturreichtums Gold an ſich ziehen konnte. Jetzt
be=
obachten wir zum erſten Male unter dem Druck der
Wirtſchafts=
geben. Thomas erklärte, die engliſche Antwort enthalte den aus= kriſe, der beſonders die Rohſtoffſtaaten traf, wie auch unter der
Wirkung der Entwertung der indiſchen Rupie eine Goldausfuhr
aus Indien. Dieſe indiſchen Goldverkäufe von rund 670 Mil=
Von den Ländern, die 1931 ihren Goldbeſtand verringern
mußten ſind insbeſondere zwei zu nennen: England und
Deutſchland. England verlor im Laufe des Jahres 1931 an
Gold über 870 Millionen RM., Deutſchland büßte
ins=
geſamt 1,4 Milliarden RM. an Gold ein. Sehr intereſſant iſt
die Entwicklung der Goldaus= und =einfuhren in dieſen beiden
Dienstag einberufenen außerordentlichen Sitzung des Völker= Ländern; bereits im erſten Vierteljahr 1931 ſtand die Bank von
England unter dem Druck franzöſiſcher Kreditkündigungen und
denten ſtehen wird, ſind gegenwärtig zwiſchen den Vertretern der damit von Goldabzügen; im Juli und Auguſt erreichten die
Großmächte eingehende Beſprechungen im Gange. Man erwartet, Goldabzüge einen derartigen Umfang, daß die Grundlagen der
daß nach dem ergebnisloſen Verlauf der Konferenz eine ſachliche engliſchen Währung ernſtlich gefährdet erſchienen. Um nicht noch
weiter Gold zu verlieren, löſte England ſeine Währung von dem
Goldſtandard, und die Goldausfuhren gingen auch beträchtlich
zurück. Mit Hilfe überſeeiſcher Goldzufuhren (vor allem
Indien) konnte die Bank von England ihre ſtark geſunkenen
Goldreſerven wieder etwas auffüllen. Die Goldabzügeder
Deutſchen Reichsbank ſetzten beſonders im Juni ein;
im Oktober und November mußte die Reichsbank auf Grund
der Verpflichtungen aus dem Stillhalteabkommen noch einmal
große Goldbeträge an das Ausland abgeben. Ein recht großer
Teil (etwa 30 Prozent) floß an die Bank von England.
Außer Deuſchland und England haben auch Oeſterreich, Un=
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Bureſch hat ſeine an= garn, Dänemark, Schweden und Norwegen ihren Goldbeſtand
ver=
ringert. Der Goldbeſtand anderer Länder aber wuchs zum Teil ganz
Seite 2 — Nr. 102
enorm. Den größten Zuwachs hatte die Bank von
Frankreich aufzuweiſen: ihre Goldreſerve iſt in einen
einzigen Jahre, 1931, um 2,5 Milliarden auf gegenwärtig 11,3
Milliarden RM. geſtiegen. Damit ſtellt ſich der Anteil des
fran=
zöſiſchen Goldfonds an den monetären Goldvorräten der Welt
auf mehr als ein fünftel, auf 21,9 Prozent, bei einer
Ein=
wohnerzahl von rund 40 Millionen. Gemeſſen am Goldbeſtand
Europas (26,6 Milliarden) kontrolliert Frankreich faſt die Hälfte
dieſes Beſtandes.
Auch die Notenbanken der kleineren Kapitalüberſchußländer
Weſteuropas: Schweiz, Holland, Belgien, haben, insbeſondere
im zweiten Halbjahr 1931, ihre Goldreſerden beträchtlich erhöhen
können. Mit 2 Milliarden RM. ſtatt 577 Millionen iſt die
Schweiz an die vierte Stelle unter den Gold beſitzenden
Ländern vorgerückt. Auch Holland hat ſeine Goldreſerven
ſtark erhöhen können; die Niederländiſche Vank hat 1931 ihren
Goldbeſtand mehr als verdoppelt (von 719 Millionen auf
1,5 Milliarden). Faſt ebenſo ſtark hat Belgien ſeine
Gold=
reſerven erhöhen können (von 800 Millionen auf 1,5 Milliarden).
Wieder anders war die Entwicklung des Goldſtocks der
Bank der Vereinigten Staaten von Amerika. Infolge des ſich
immer mehr verſtärkenden Mißtrauens gegen Deviſen,
beſon=
ders nach der Pfundentwertung, wandelten die europäiſchen
Notenbauken im zunehmenden Maße ihre Dollardeviſen in
Effektivgold um, da man auch für den Beſtand der
Dollar=
währung fürchtete. Die Folge war der Verluſt an Gold. Bis
Oktober 1931 verlören auf dieſe Weiſe die amerikaniſchen
Zen=
tralſtellen rund 3 Milliarden RM., konnten in den folgenden
Wochen allerdings ihre Beſtände wieder etwas auffüllen. Ende
1931 lag der Goldbeſtand der Vereinigten Staaten von Amerika
aber mit 18,7 Milliarden um über ½ Milliarden unter dem
Beſtand von Dezember 1930.
Recht intereſſant iſt auch eine Gegenüberſtellung der
Ent=
wicklung des Goldbeſtandes in den ſechs Gläubigerländern
(Vereinigte Staaten von Amerika, Frankreich, Belgien, England,
Holland und der Schweiz) mit allen übrigen Schuldnerländern
(mit Ausnahme Rußlands). Hier zeigt ſich geradezu eine
Scherenbewegung: bis 1929/30 laufen beide Linien etwa
parallel, dann aber ſteigt die Kurve der Gläubigerländer ſtark
an, während die der Schuldnerländer ebenſo ſtark abfällt. Denn
bon Ende 1929 bis 1931 iſt der Goldbeſtand der
Gläubiger=
länder von 29 Milliarden RM. auf 36 Milliarden RM. geſtiegen,
die der Schuldnerländer dagegen von 18 Milliarden auf 13
Mil=
liarden abgeſunken.
Welche Folgerungen ergeben ſich hieraus? — Einmal die
Notwendigkeit der weltwirtſchaftlichen Zuſammenarbeit. Die
Geſundung der Weltwirtſchaft, die Ueberwindung der ſchweren
Weltkriſe iſt nicht eher zu erwarten, bis die Länder mit
Kapital=
überfluß die Unzweckmäßigkeit und Sinnloſigkeit der fortgeſetzten
Goldanhäufung eingeſehen haben. Denn dadurch wird nur der
natürliche Austauſch der Produkte der Weltwirtſchaft verhindert,
der Welthandel und Weltverkehr lahmgelegt, da die einen
Län=
der infolge ihrer Armut und Kapitalentblößung weder etwas
kaufen noch genügend produzieren können, während die anderen
Länder in ihrem Kapitalüberfluß erſticken.
Für uns Deutſche ergibt ſich aber noch eine andere Lehre:
Da zunächſt mit einer ſolchen Einſicht, vor allem leider bei
unſerem nächſten Nachbar, noch nicht gerechnet werden kann,
müſſen wir verſuchen auch kapitalwirtſchaftlich auf eigenen
Füßen zu ſtehen. Sparſamkeit und Wirtſchaftlichkeit ſind daher
heute erſte Erforderniſſe. Und ebenſo wie weltwirtſchaftlich die
Goldhamſterei einiger Länder verkehrt iſt, ſo iſt
volkswirtſchaft=
lich die Hamſterei von Geldſcheinen verderblich. Alles
verfüg=
bare Geld gehört auf die Banken und Sparkaſſen, damit dieſe
es der deutſchen Wirtſchaft zuleiten.
Tardieu und Lson Blum im Wahlkampf.
Regierungsbekeiligung der franzöſiſchen Sozialiſten?
Paris, 11. April.
Tardieu hielt am Sonntag in Grandvillars bei Belfort eine
Wahlrede, bei der er im weſentlichen das wiederholte, was er
zur Verteidigung ſeiner Politik bereits in Paris ausgeführt
hatte. Er forderte ſeine Wähler auf, Vertrauen zu ihm zu
haben, wenn er, woran er nicht zweifele, im Juni in der
Kam=
mer wieder eine Mehrheit findet und erneut die Regierung
übernehme.
Eine andere Anſicht drückte der Sozialiſtenführer Léon Blum
aus, der in Narbonne zu ſeinen Wählern ſprach und dem
Miniſterpräſidenten vorausſagte, ſeine Regierung werde die
Wahlen nur um wenige Tage überleben. Blum prophezeite der
Linken einen großen Erfolg bei den Kammerwahlen. Falls die
Sozialiſten in genügender Stärke in die Kammer einzögen, ſeien
ſie nicht nur bereit, ſondern ſogar entſchloſſen, die Regierung zu
übernehmen. Wahrſcheinlich ſei aber, daß ſie durch den
Wahl=
ausfall zum Zuſammengehen mit einer anderen großen
Links=
partei (gemeint ſind die Radikalen) gezwungen ſein werden. Doch
ſetze eine Zuſammenarbeit in irgendeiner Form vor allem eine
vorherige Einigung über die Kürzung der Militärkredite
voraus.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 12. April
Bom Tage.
Aus den Zahlen des vorläufigen amtlichen Schlußergebniſſes
ergeben ſich für die einzelnen Kandidaten folgende Prozentzifferg=-
Hindenburg 53 Prozent (erſter Wahlgang 49,6 Prozent), Hitler
36,8 (30,1 Prozent), Thälmann 10,2 (13,2 Prozent).
Der Volkswirt Werner Kertſcher und der Rechtsanwalt Dr.
Max Rooſen, die das Revolverattentat auf den
Reichsbankpra=
ſidenten Dr. Luther verübten, werden nicht dem
Vernehmungsrich=
ter, ſondern am Dienstag oder Mittwoch dem Schnellſchöffengericht
vorgeführt werden. Das bisherige Ermittlungsergebnis der
Kri=
minalpolizei hat inſoweit eine ſtrafbare Handlung ergeben, als
eine Beſtrafung wegen Körperverletzung und wegen Vergehens
gegen das Schußwaffengeſetz in Frage kommt.
Nach Entgegennahme des Berichtes über die Lage Oeſterreichs
und Ungarns beſchloß der Verwaltungsrat der B. J. Z., den Anteil
der B. J.3. des am 14 d. M. fälligen Kredits zugunſten der
Oeſter=
reichiſchen Nationalbank ſowie an dem am 18. d. M. fälligen
Kre=
dit an die Ungariſche Nationalbank für drei Monate zu erneuern.
Der am 28. d. M. fällige Kredit an die Nationalbank von
Jugo=
ſlawien wurde ebenfalls für drei Monate erneuert.
Die Republikaniſche Volks=Union, die Partei der elſäſſiſchen
Katholiken, hat, wie der „Matin” aus Straßburg meldet,
beſchloſ=
ſen, in Kolmar als Kandidaten für die Kammerwahlen den
Auto=
nomiſtenführer Joſeph Roſſe, deſſen Wahl bekanntlich 1928 für
un=
gültig erklärt wurde, aufzuſtellen.
Wie aus Charbin gemeldet wird, iſt General Tſchingtſchao, der
Befehlshaber der Truppen, die das neue Regime bekämpfen, von
ſeinen eigenen Unterführern ermordet worden, weil ſie ihn nicht
„japanfeindlich” genug fanden.
Die chineſiſche National=Regierung hat von der Regierung der
unabhängigen Mandſchurei ein Telegramm erhalten, in dem
er=
klärt wird, „die Mandſchurei breche die diplomatiſchen
Beziehun=
gen zu China” ab. — Die Nanking=Regierung hat unverzüglich
ge=
antwortet, daß ſie ſich weigere, „irgend eine Mitteilung einer nicht
vorhandenen Regierung” entgegenzunehmen.
Die chineſiſch=japaniſchen Beſprechungen ſind auf unbeſtimmte
Zeit vertagt worden. Wie verlautet, ſollen die chineſiſchen
Ver=
treter die Vertagung verlangt haben, weil ſie dieſe Beſprechungen
als nutzlos betrachten und die Frage dem Völkerbund vorzulegen
wünſchen.
Likerariſcher Hochverrak ſtrafbar.
Zwei Jahre ſechs Monake Feftung
für Leuknank Scheringer.
Leipzig, 11. April.
Das Reichsgericht verurteilte den Angeklagten Scheringer
wegen fortgeſetzten Verbrechens der Vorbereitung zum Hochverrat
in Tateinheit mit einem fortgeſetzten Vergehen gegen das
Repu=
blikſchutzgeſetz zu einer Feſtungshaftſtrafe von zwei Jahren ſechs
Monaten. Sechs Monate der erlittenen Unterſuchungshaft werden
ihm voll angerechnet.
Ueberaus eingehend begründete der Vorſitzende im Prozeß
Scheringer das Urteil. Kein Zweifel ſei, daß die
Uebertritts=
erklärung Scheringers an die Kommuniſtiſche Reichtagsfraktion
hochverräteriſchen Charakter habe, obgleich ſie nicht zur
Verurtei=
lung geführt hätte. Der Vorſitzende gelangte ſodann zu der
Feſt=
ſtellung, daß der ſogenannte literariſche Hochverrat, wie er
Sche=
ringer zur Laſt gelegt werde, nach den beſtehenden
Strafvorſchrif=
ten zu beſtrafen ſei. Gegenüber den Erklärungen Scheringers
müſſe betont werden, daß Revolution Revolution ſei, d. h. eine
widerrechtliche gewaltſame Umgeſtaltung der beſtehenden
Staats=
verfaſſung. Daher habe das Gericht keinen Zweifel getragen, den
Angeklagten wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu verurteilen.
In Tateinheit mit dieſem Verbrechen ſei ein Vergehen gegen das
Republikſchutzgeſetz (Unterſtützung einer ſtaatsfeindlichen
Verbin=
dung) verübt worden. Der Angeklagte habe ſich als ein Feind
des beſtehenden Staates gezeigt. Er habe Aufſtand, Umſturz,
Bür=
gerkrieg, Kampf gegen Religion und Kirche, Illegalität, Diktatur
der Arbeiter und Bauern gepredigt. Die Mittel, die er hierzu
empfiehlt, ſeien zwar zum großen Teil recht ungeeignet und naiv,
aber vielleicht gerade deshalb ſtaatsgefährlich und
gemeingefähr=
ich. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß das Gericht an der
kommuniſti=
ſchen Einſtellung des Angeklagten keinen Anſtoß genommen habe.
Dankkundgebung der Hindenburg=Ausſchüſſe.
Berlin, 11. April.
Die Hauptgeſchäftsſtelle der Hindenburg=Ausſchüſſe ſtellt in
einer Dankkundgebung an „die vielen Millionen, die ſich in
Ver=
trauen, Liebe und Ehrfurcht um unſeren beſten Mann geſchart
haben”, feſt, daß zum erſten Male ein deutſcher Reichspräſident mit
einer klaren und abſoluten Mehrheit — mehr als 6 Millionen
Stimmen — gewählt worden iſt. Dies ſei eine erhebende
Recht=
fertigung für das Tun und Wirken dieſes einzigartigen Mannes
und ein Erfolg, von dem der innere Frieden ebenſo abhänge wie
der nationale Wiederaufbau, das Anſehen Deutſchlands in der
Welt und die Möglichkeit des deutſchen Freiheitskampfes.
Reuen 17r Mver .
KWK. Als man über den Kellogg=Pakt verhandelte
amerikaniſche Senat mit einem der größten Kreuzerhaut
gramme beſchäftigt, das in den USA. jemals aufgeſtenz
den iſt.
Als Briand in Genf das bekannte Wort: „Fort mit de
nonen!” geſprochen hatte, ſtiegen die Aktien der Union
péenne, das heißt derjenigen Bank, mit der Schneider und
zot ſeine Rüſtungsgeſchäfte finanziert, auf hoch über 200
Aktien der Bank von Frankreich ſtanden gleichzeitig.
unter 400.
Als Genf ſich gar nicht genug tun konnte, gegen Gas und
ben zu wettern und die franzöſiſchen Vertreter dabei die
teſten Worte fanden, erhöhte die Firma Kuhlmann in
das heißt der größte kriegschemiſche Konzern, ſein Betrie
tal von etwa 7 auf über 250 Millionen Franken.
brachte Frankreich ein Bombengroßflugzeug heraus, deſſen
kraft bisher von keiner Type einer anderen Luftflotte
worden iſt,
Als der Völkerbund ſoeben ein Rüſtungsfeierjahr beſ
hatte, erhöhte Frankreich ſeinen Wehretat um 25 Millionen
ken und lieh der Tſchechoſlowakei, vorwiegend für Skod
für Rüſtungszwecke, 600 Millionen Franken.
Als Frankreich in Genf erklärte, daß aller Rüſtungs
vergleich Betrug bleibe, ſofern man nicht das Potent
guerre, das heißt alle Kriegshilfskräfte, in Betracht ziehe
Frankreich einen Goldvorrat — gewiß eine der wichtigſten
hilfskräfte — von 225 RM. pro Kopf, während in
Deu=
nur ein Goldvorrat von 22 RM. pro Kopf vorhanden war
Als Lord Cecil in den letzten Vormonaten der Abrü
konferenz erklärte, ſie müſſe wenigſtens eine Verminderu
Rüſtungsausgaben um 25 Prozent bringen, hatte Frankre
nen Wehretat in den letzten vier Jahren um 33 Proz
höht, die Sowjetunion ihre Wehrausgaben — nach engliſo
rechnung — verdoppelt.
Als es die Weiſen am Genfer See unternahmen, ſi
den internationalen Waffenhandel zu entrüſten, hatte
Rüſtungsproduktion im kleinen Belgien um ebenfalls 33 9
der Umſatz bis zum Achtfachen der Vorkriegszeit erhöht
träge für viele Jahre liegen in allen großen Rüſtungszent:
Als Frankreich ſeine öffentliche Meinung gegen die
gefahr der deutſchen Zivilluftflotte, insbeſondere gegen
mehrmotorigen Flugzeuge mobil machte, welche ohne weite
Bombenflugzeuge Verwendung finden könnten, hatte Deu
deren 37, Frankreich 100.
Als der deutſche Kanzler in der Generaldebatte die ſor
Eiferſucht verwünſchte und zur Einordnung in die Pflichter
nationaler Solidarität mahnte, ſchickte ſich Frankreich e
durch die Militariſierung des Völkerbundes mit fran,
Waffen und durch die wirtſchaftliche Terroriſierung
de=
päiſchen Südoſtens mit franzöſiſchem Gelde die Untere
unter die franzöſiſche Brutalität nahe zu bringen.
Fazit: Reden iſt Silber, Rüſten iſt Gold.
Generalleutnant a. D. von Me
Vorläufig kein Reichskag.
Berlin, 11. 9
Der Aelteſtenrat des Reichstags beriet am Montag
über den Wiederzuſammentritt des Reichstags. Präſiden:
ſchlug vor, jetzt noch keine Entſcheidung darüber zu treffe
dern den Aelteſtenrat für den 26. oder 27. April von ner
ſammenzuberufen. Staatsſekretär Pünder teilte mit, 1
Vorarbeiten am Reichshaushält und die außenpolitiſche
handlungen noch nicht ſoweit gefördert ſeien, daß der R
ſchon jetzt mit ſeinen Beratungen über dieſe Angelegenhe
ginnen könne. Demgegenüber verlangten die Kommuni
Einberufung des Reichstags ſelbſt ſchon für den 26. Apr
ſer Forderung ſchloſſen ſich die Deutſchnationalen und die
nalſozialiſten an. Die übrigen Parteien, die die Mehrk
ſen, nahmen jedoch den Vorſchlag des Präſidenten an.
In parlamentariſchen Kreiſen iſt man, wie das Nach
büro des Vdz. hört, der Auffaſſung, daß der Reichstag
Mai wieder zuſammentreten wird. Aus den Ausführun
Regierung im Aelteſtenrat ſcheint zwar hervorzugehen,
Regierung den Wunſch hat, den neuen Haushalt tatſäch
nach Abſchluß der Reparationsverhandlungen den parlar
ſchen Körperſchaften vorzulegen. Aber nicht nur bei der
tion, ſondern auch in den Kreiſen der hinter der Re
ſtehenden Parteien hält man eine derartige Verzögerung
möglich. Namentlich die Sozialdemokraten drängen dare
der Haushaltsplan ſpäteſtens Anfang Mai dem Reichste
leitet und nach einer kurzen Tagung, etwa zwiſchen dem
fahrtstag und Pfingſten, dem Haushaltsausſchuß überwieſ”
Dei „Zun Aeiatd M0lo0"
hat nunmehr, ein Vierteljahr nach Abſchluß des Vergleichs,
erſt ſeine Erledigung gefunden. Und zwar eine Erledigung, die
ſicher weite Kreiſe der Theaterbeſucher ſtark befremden dürfte.
Bekanntlich wurde in Punkt 4 des Vergleichs feſtgelegt:
„Der Vorſitzende ſpricht Herrn Generalintendanten Hartung
den perſönlichen Wunſch aus, daß er dem Kläger bis zum
1. April 1932 noch eine Gaſtinſzenierung ohne Vergütung am
Heſſiſchen Landestheater gewähren ſoll. Generalintendant
Har=
tung nimmt von dieſem Wunſch Kenntnis und wird dem Kläger
darüber einen Beſcheid zukommen laſſen.”
Wenn nach dieſem Wortlaut die Generalintendanz auch keine
bindende Verpflichtung im juriſtiſchen Sinne
über=
nahm, Mordo Gelegenheit zu einer Abſchiedsinſzenierung zu geben,
war ſich doch wohl niemand darüber im Unklaren, daß eine
loyale Erfüllung des Vergleichs dieſe Abſchiedsinſzenierung
un=
bedingt mit einſchloß.
Wir erhalten aber von Herrn Renato Mordo nunmehr
folgende Zuſchrift:
„Frankfurt a. M., 10. April 1932.
Nach vierteljährigem Warten habe ich eben vom Herrn
Generalintendanten Hartung den Beſcheid erhalten, daß er der
im Vergleich des Schiedsgerichtes aufgenommenen Bitte des
Richters, mir eine Abſchiedsinſzenierung zu gewähren, „in
Praxi” nicht zuſtimmen kann.
Mir iſt alſo die Möglichkeit genommen, mich an der Stätte
meines mehr als dreijährigen Wirkens vom Publikum und von
meinen Mitarbeitern zu verabſchieden. So bin ich genötigt, an
dieſer Stelle meine herzliche Dankbarkeit zu bekunden, die mich
zeitlebens mit Darmſtadt verbunden halten wird.
Die Anerkennung, die meine 50 Inſzenierungen gefunden,
der ſpontane Wunſch weiter Kreiſe, mich als Nachfolger
Pro=
feſſor Eberts zu beſtimmen, und die Fülle von
Smpathiekund=
gebungen, die mir anläßlich meiner unberechtigten friſtloſen
Entlaſſung und der durch den Verlauf des Prozeſſes erfolgten
Rehabilitierung aus allen Teilen der Bevölkerung zugegangen
ſind, erfüllten mich mit inniger Freude und berechtigtem Stolz.
Mit tiefer Rührung gedenke ich auch des Vertrauens, das
mei=
ner Perſon und meiner Arbeit vom Perſonal des Theaters
ent=
gegengebracht wurde und die Triebkraft meiner Arbeit war.
Aber auch mein Vertrauen zu meinen Kollegen blieb felſenfeſt
und unerſchüttert, und darauf beruhte wohl das Geheimnis
un=
ſerer gemeinſamen Erfolge.
So war mir die Tätigkeit in Darmſtadt, von der ich
ſchwer=
ſten Herzens Abſchied nehme, eine Epoche unerſchöpflicher Freude,
und ich bin glücklich in dem Bewußtſein, dem Heſſiſchen
Landes=
theater bis zur letzten Minute mit allen meinen Kräften in
Renato Mordo.”
treueſter Liebe gedient zu haben.
Der Brief des Herrn Generalintendanten Hartung hat
fol=
genden Wortlaut:
„Darmſtadt, 8. April 1932.
Sehr geehrter Herr Mordo,
ich wollte dem Wunſch des Herrn Landgerichtsdirektors Dr.
Aſchaffenburg, den Vergleich für Sie nicht exiſtenzgefährdend
zu geſtalten, nicht entgegentreten und habe deshalb der
Auf=
nahme ſeiner Bitte, Ihnen eine Abſchiedsinſzenierung zu geben,
zugeſtimmt. In Praxi kann ich es nicht.
Hochachtungsvoll
gez. Guſtav Hartung.”
8
Sicher iſt, daß die „friſtloſe Entlaſſung” gegen Mordo im
Ver=
gleich zurückgenommen und an deren Stelle dem Sinne nach die
zeitbemeſſene Kündigung getreten war. Man hätte alſo den
Ober=
regiſſeur zum mindeſten beſchäftigen können. Auf eine
Ab=
ſchiedsinſzenierung haben ſicher viele Theaterbeſucher
gerechnet, die an dem Konflikt in der inneren Verwaltung des
Theaters völlig desintereſſiert ſind. Vielleicht kann man ſagen,
ſie hätten ein „Recht” darauf gehabt, dem loyaler Weiſe
entſpro=
chen werden konnte.
Von der Univerſität Gießen. Der ordentliche Profeſſor für
Römiſches, Bürgerliches und Zivilprozeßrecht an unſerer
Univerſi=
tät, Dr. Leo Roſenberg, hat den an ihn ergangenen Ruf an
die Univerſität Leipzig angenommen. Er wird demſelben zum
Herbſt Folge leiſten.
Davos, die Sonnenſtadt im Hochgebirge. „Schaubücher” Band 38.
Herausg. von Dr. E. Schaeffer. 82 Bilder, eingeleitet von
Kaſimir Edſchmid. Geb. 2,40 RM. (Orell Füßli Verlag,
Zürich und Leipzig.)
Vor achtzig Jahren noch war Davos ein weltvergeſſenes
Ge=
birgsdorf, ohne Eiſenbahn, und jenſeits der Schweizer Grenzen
haben auch ſehr geographiekundige Thebaner nichts von ſeiner
Exiſtenz gewußt. Da entdeckte anno 1853 der Deutſche Alexander
Spengler, daß die ſonnige, trockene Höhenluft von Davos die beſte
Bundesgenoſſin des Arztes im Kampfe gegen die Tuberkuloſe ſei,
und ſo erwuchs Davos allmählich zu einem großen
Weltgeneſungs=
heim. Dieſen Werdegang des alten Bündener Dorfes hat Kaſimir
Edſchmid in ſeiner farbenglühenden Art beſchrieben, und mit
ſorg=
fältigem Bedacht ausgewählte Bilder, die ſämtlich glänzend
wie=
dergegeben ſind, erzählen, wie aus dem Flecken von anno dazumal
ein Brennpunkt internationalen Lebens und modänen Treibens
geworden iſt.
Das Buch der Wandlungen.
7 Anna Maria Darboven ſprach im Heſſiſch
ſchichtsverein in Hamburg über „I Ging”: zu deutſch, de
der Wandlungen. Es umfaßt die älteſten und reifſten
heiten Chinas. Ihre Bekanntſchaft mit dem Buch und 1
führung verdankt ſie Profeſſor Dr. Richard Wilhelm, den
tenden Synalogen, der im März 1930 allzu früh ſtarb.
Seit ſieben Jahren beſchäftigt ſich die Rednerin n
magiſchen Buche der Wandlungen, vertiefte ſich in die We
lehren und in die Ausdeutung ſeiner Ur=Symbole. Ein
tauſendjährige Weisheit erſt in mündlicher Ueberlieferu
ſpäter ſchriftlich niedergelegt, ſammelte ſich in dem ehrtr
Werke an. Als ſeine Begründer werden genannt: Fu
mythiſcher Heiliger, dann König Wen, ſein Sohn und
zius. Konfuzius fügte ihm ſeine Urbilder und Sittenlehre
großen und geiſtigen Strömungen in China nahmen von de
len dieſes Buches ihren Ausgang. Der Konfuzianismus, de
mus bekamen von hier aus ihre Richtung, aber auch de
ſiſche Buddhismus und tibetaniſche Lamaismus wurder
berührt. Das alte Buch iſt aber nicht nur ein Weishe
es iſt auch ein Orakelbuch im beſten und höchſten Si
Wortes. Es iſt noch immer im Gebrauch, und keinem
Veranlagten wird es die richtige Antwort verſagen. 7
Wilhelm ſchenkte uns das wertvolle Werk in der Uebe
die er gemeinſam mit chineſiſchen Gelehrten vornahm. S
Verlage Eugen Diederichs, Jena, erſchienen. Der Inhe
ſich auf Ur=Symbolen auf, in denen ſich die Polarität
alſo einer Wirkung und Gegenwirkung, wie ſie im ganz
geſchehen beobachtet werden kann. Die Gegenſätze ver
Bewegung und auch das ganze menſchliche Leben w
Ihnen geſtaltet. Daraus ergeben ſich Wandelzuſtände, di
der folgen. Das Buch der Wandlungen belehrt uns al
wir unſer Schickſal durch Einſicht verbeſſern können. AS
legen den Keim, der Mißſtände auslöſt, oder wir ver
durch Einſicht die Verbeſſerung unſerer Lebenslage. 2
Orakelbuch will uns nun den rechten Weg zeigen fu
Handeln.
Der Vortrag war ſehr ſtark beſucht und die Zuhd
folgte mit außerordentlicher Spannung den Darlegungen
ſchätzten Rednerin, die an Hand von Aufzeichnungen de
der deren Symbolik erläuterte. Dem lebhaften Beifall, d
Darboven mit ihren Ausführungen fand, folgte eine ar
Ausſprache, in der Dr. Braun, der Vorſitzende des
vereins, ſowie Profeſſor Dr. Rittershaus und Profeſſo?
von Uexküll das Wort ergriffes
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 102 — Seite 3
rg, 12. April 1932
Moenbulg in das deuſhe Ton.
ga uu den Hader ruhen und ſchließt die Reihen! — Die Zuſammenfaſſung aller Kräfte iſt nokwendig,
Wirrniſſe und Nöke unſerer Zeit Herr zu werden.— Rur wenn wir zuſammenſtehen, ſind wir ftark.”
Einigkeit vorwärks mit Gokk!”
Berlin, 11. April.
präſident v. Hindenburg erläßt aus Anlaß ſeiner
h1 folgende Kundgebung an das deutſche Volk:
Dank für das mir von dem deutſchen Volk erneut
be=
ertrauen und mit dem Gelöbnis, auch weiterhin mit
uc nzen Kraft dem Vaterland und dem deutſchen Volke
ziz, nehme ich die auf mich gefallene Wiederwahl zum
ſchss denten an. Getreu meinem Eide werde ich mein Amt
tem fen im Geiſte der Ueberparteilichkeit und der
Gerechtig=
m m feſten Willen, unſerem Vaterland zur Freiheit und
ich htigung nach außen, zur Einigung und zum Aufſtieg
9rm, zu verhelfen. An alle deutſchen Männer und Frauen
jejenigen, welche mir ihre Stimme gaben wie an die,
ſcha 1 nicht gewählt haben, richte ich die Mahnung: Laßt
we dader ruhen und ſchließt die Reihen! So wie ſchon
nay, meinem Amtsantritt vor ſieben Jahren fordere ich
Hu unſer ganzes deutſches Volk zur Mitarbeit auf. Die
anv faſſung aller Kräfte iſt notwendig, um der Wirrniſſe
Fy unſerer Zeit Herr zu werden. Nur, wenn wir
zu=
ues ſen, ſind wir ſtark genug, um unſer Schickſal zu
ſew Darum in Einigkeit Vorwärts mit Gott!
Brol den 11. April 1932.
(gez.) v. Hindenburg.”
Hindenburgs zweite Amksperiode.
* Berlin, 11. April. (Priv.=Tel.)
„r Wiederwahl des Reichspräſidenten von Hindenburg
ſſt noch eine Reihe von techniſchen Fragen zu
er=
gem en Beautwortung bisher offen geblieben iſt. Da iſt
ua=z prüfen, ob eine neue Vereidigung des
Reichspräſi=
myvendig iſt. Die Meinung der Staatsrechtlehrer geht
ur d dahin, daß dazu keine Veranlaſſung vorliegt. Ein
—er in eine neue Stellung berufen wird, ſchwört auch
m Eid und da es ſich bei Herrn von Hindenburg
die Fortſetzung einer Tätigkeit handelt, die er bisher
eübt hat, wäre die Beſtimmung des Art. 42 der
saſſung, wonach der Reichspräſident „bei Uebernahme
es vor dem Reichstag” den Eid zu leiſten hat, dahin
ſte— ieren, daß eine ſolche Eidesleiſtung nur im Falle der
— neuen Präſidenten erforderlich iſt. Es ſcheint aber
zu beſtehen, daß der Reichstag ſich hier einſchalten
nfalls iſt der Aelteſtenrat einberufen worden, um
Sgder Fraktionen zu hören.
Zſtag haft iſt auch die Frage, wann die zweite
Amts=
de— Reichspräſidenten zu laufen beginnt. Vorläufig ſteht
gültige amtliche Ergebnis noch nicht feſt. Theoretiſch
die Möglichkeit, daß die Wahl angefochten würde.
alſozialiſten haben vor der Wahl damit gedroht, daß
rre des Rundfunks als Anfechtungsgrund benutzen
eir lber auch wenn das Wahlprüfungsgericht zu der
z— ig kommen ſollte, daß die monopolartige Benutzung
41Ainks nur für die Regierung bedenklich wäre, ſo iſt
di 1ehrheit, über die Hindenburg verfügt, viel zu groß,
afs’s einem ſolchen formellen Grund irgendwelche
Fol=
ge zogen werden könnten. An der Gültigkeitder
hl)ſteht jedenfalls kein Zweifel. Der
Reichs=
dem am 12. Mai 1925 vereidigt worden. Von dieſem
ar) ift auch ſeine neue Amtszeit, und zwar, da er auf
De gewählt iſt, bis zum 12. Mai 1939.
ſer Glückwünſche an den Reichspräſidenken.
Darmſtadt, 11. April.
er ſſiſche Staatspräſident Dr. Adelung hat an den
3 enten folgendes Telegramm gerichtet:
Iu amen der heſſiſchen Regierung entbiete ich angeſichts
bel tigenden Vertrauenskundgebung des deutſchen
Vol=
ürſn Reichspräſidenten von Hindenburg ehrerbietige
Segenswünſche.”
Das fehlende Telegramm.
* Der Reichspräſident von Hindenburg iſt noch in der Nacht
vom Sonntag zum Montag über den Ausgang der Wahl
infor=
miert worden. Er hat die Mitteilungen mit ſichtlicher Freude
entgegengenommen. Am Montag vormittag hat der Kanzler
dem Präſidenten einen Beſuch abgeſtattet und ihn zum Ausgang
der Wahl beglückwünſcht. Außerdem lagen bereits aus dem In=
und Auslande zahlreiche Glückwunſchtelegramme vor. Aber ein
Telegramm hat gefehlt. Das von Hitler, das bisher auch nicht
eingegangen iſt und jetzt wohl auch nicht mehr einlaufen wird.
Bedauerlich genug! Es wäre ein ſchönes Zeichen von vornehmer
Denkungsart und Kampfesweiſe geweſen, wenn Hitler, wie das
in Amerika üblich iſt und wie dies auch Hindenburgs
Gegenkan=
didat im Jahre 1925, der Reichskanzler a. D. Dr. Marx, getan
hat, als Unterlegener dem Sieger Hindenburg ein
Glückwunſch=
telegramm geſchickt und damit über den Kampf hinweg die Hände
zur Verſöhnung gereicht hätte.
Brüning bieket ſeinen Rückkeikk an.
Hindenburg erſucht den Kanzler, im Amk zu bleiben.
Der Kanzler hat dem Reichspräſidenten von Hindenburg
ſeine Demiſſion angeboten. Hindenburg hat ihn aber gebeten,
von ſeinem Rücktritt Abſtand zu nehmen und weiter im Amte
zu bleiben. Das Kabinett Brüning bleibt alſo zunächſt im Amt.
Damit iſt aber noch keineswegs geſagt, daß die Regierung
Brü=
ning in ihrer jetzigen Zuſammenſetzung auf die Dauer weiter
amtieren wird. Wir möchten vielmehr annehmen, daß die
Ent=
ſcheidung nur um einige Wochen vertagt iſt. Dr. Brüning wird
am Mittwoch nach Genf fahren und dort bis kurz vor den
Preußenwahlen bleiben. Begreiflich genug, daß er ſich inzwiſchen
mit einem Umbau des Kabinetts nicht beſchäftigen kann. Aber
darüber beſteht wohl nirgends mehr ein Zweifel, daß mindeſtens
eine Ergänzung des Kabinetts für die zwei noch unbeſetzten
Mi=
niſterien im Laufe des Sommers erfolgt. Dem Kanzler
verur=
ſacht die Verwaltung des Außenminiſteriums im Nebenamt viel
Arbeit. Er wird daher vermutlich auf die Suche nach einem
neuen Außenminiſter gehen. Ob er ihn freilich aus der
Büro=
kratie nimmt, etwa indem der Staatsſekretär von Bülow zum
Außenminiſter ernannt wird, oder ob der Verſuch gemacht wird,
die parlamentariſche Grundlage des Kabinetts zu erweitern
durch Berufung eines mehr rechtsſtehenden Parlamentariers, iſt
vorläufig noch eine offene Frage. Das gleiche gilt für das
Innenminiſterium, das auch für längere Zeit vom
Reichswehr=
miniſter Groener nebenbei verwaltet werden muß. Aber mit der
Beſetzung dieſer beiden Aemter iſt gleichzeitig die Entſcheidung
über die Feſtlegung des künftigen inneren Kurſes verbunden.
Dazu will ſich der Reichspräſident im Augenblick noch nicht
ver=
ſtehen, weil ſich die Entwicklung erſt überſehen läßt,
wenn die preußiſchen Wahlen vorüber ſind und
irgendwelche Rückſchlüſſe auf die Möglichkeit einer
Regierungs=
bildung in Preußen gezogen werden können. Deshalb iſt auch
die Ablehnung der Demiſſion zunächſt nur eine Formſache, die
höchſtens bis in den Mai hinein dauert.
Vorſtellungen der deutſchen preſſe.
beim Reichsinnenminiſter.
Vertreter der Reichsarbeitsgemeinſchaft der Deutſchen Preſſe
haben dem Reichsinnenminiſter in einer perſönlichen Beſprechung
erneut ihre ſchweren Bedenken gegen die für Staat und Preſſe
gefährlichen Auswirkungen der Peſſenotverordnungen, wie ſie
insbeſondere in den letzten Wochen beobachtet werden mußten,
dargelegt. Sie haben die Notwendigkeit zur Wahrung der
Staatsautorität anerkannt, aber gleichzeitig mit allem Nachdruck
darauf hingewieſen, daß es ebenſo notwendig iſt, der Preſſe die
Sicherheit und Freiheit wiederzugeben, deren ſie für die
Aus=
übung ihrer verantwortungsvollen journaliſtiſchen und
verlegeri=
ſchen Aufgaben gerade in der heutigen, politiſch ſo ſchwierigen
Zeit bedarf. Der Miniſter brachte den Bedürfniſſen der Preſſe
volles Verſtändnis entgegen und gab die Zuſicherung,
unverzüg=
lich die vorgetragenen Wünſche und Vorſchläge der Preſſe zu
prüfen.
Hindenburgs Sieg
im Spiegel der Preſſe.
Berlin, 11. April.
Der Wahlſieg Hindenburgs wird in den ſeiner Kandidatur.
naheſtehenden Blättern mit großen Schlagzeilen gewürdigt.
All=
gemein wird betont, daß trotz dieſes vorauszuſehenden
Ergeb=
niſſes die Tatſache der jetzt geſchaffenen abſoluten Mehrheit für
Hindenburg ein bemerkenswertes Zeichen für die Erkenntnis der
Wähler ſei, daß Hindenburg der einzige geeignete Führer des
deutſchen Volkes ſei. Der Wahlerfolg Hitlers wird von den
meiſten Blättern auf das Abwandern der Dueſterberg=Wähler
zurückgeführt.
Der „Vorwärts” ſchreibt, wenn es gelungen ſei, ein
Ab=
gleiten der inneren Entwicklung Deutſchlands auf die Bahn der
Gewalt und des Bürgerkrieges zu verhindern, ſo trage ein
Hauptverdienſt daran der Reichspräſident von Hindenburg ſelbſt.
Sein Entſchluß, auf die wohlverdiente Ruhe des Alters zu
ver=
zichten, um das deutſche Volk vor neuen Kataſtrophen zu
be=
wahren, habe ihm die Hochachtung und Dankbarkeit einer großen
Mehrheit des deutſchen Volkes eingetragen. Indem Hindenburg
als verfaſſungstreues Staatsoberhaupt die Rechte des Volkes
ſchütze und reſpektiere, werde er auch dem arbeitenden Volk den
Weg zum Wiederaufſtieg offenhalten.
Das „B. T.” fordert, daß der Angriff weitergetragen werden.
müſſe, um das „Geſpenſt des Fascismus” endgültig
zurück=
zuſchlagen. Die Preußenwahl werde die erſte Gelegenheit dazu
ſein.
Die „Germania” ſchreibt: Das deutſche Volk hat ſich ſelbſt
geehrt, wenn es dieſer einzigartigen Perſönlichkeit, der es in
Krieg und Frieden alles zu verdanken hat, in ſeiner großen
Mehrheit die Treue hielt. Nun iſt der Weg frei und der
ſichere Boden geſchaffen, auf dem die Arbeit an unſeren großen
außenpolitiſchen Aufgaben wieder fortgeführt werden kann.
Die „Voſſ. Ztg.” ſieht in dem Zuwachs der Hindenburg=
Stimmen ein ermutigendes Ergebnis angeſichts der Geſamtlage,
das bei weitem höher zu bewerten ſei als die Steigerung der
Hitlerziffer. Die Staatsfront ſei nicht ſchwächer, ſondern
breiter und tiefer geworden.
Die „D. A. Z.” begrüßt an ſich ebenfalls den Sieg
Hinden=
burgs, geht dann auch in aller Ausführlichkeit auf die
kommen=
den Preußenwahlen ein und ſchreibt: Gerade Reichspräſident
v. Hindenburg, unbeirrt durch parteipolitiſche Bindungen, werde
mindeſtens nach den Preußenwahlen für die Notwendigkeit
Ver=
ſtändnis haben, den Proteſt großer Teile der Nation, wie er ſich
auch jetzt wieder in dem Stimmenzuwachs Hitlers zeige, die
ſtaatspolitiſche Berückſichtigung nicht zu verweigern.
Die Rechtspreſſe, die ausführt, daß das Ergebnis
keine Ueberraſchung gebracht habe, geht im weſentlichen auch auf
die Landtagswahlen ein.
Die „Deutſche Tageszeitung” bezeichnet als
inner=
politiſche Wirkung des Wahlausganges, daß Hindenburg nun
auch äußerlich, wie es ſeinem innerſten Weſen entſpreche, ſtärker
als bisher, als überparteilicher Reichspräſident erſcheint.
Die „Börſenzeitung” nennt die ſtarke Steigerung der
Hitler=Stimmen einen Preſtigeerfolg der nationalen Oppoſition,
der nicht ohne Einfluß auf den 24. April und die geſamte
politiſche Geſtaltung der Zukunft ſein könne.
Die „Kreuz=Zeitung” meint, daß es zweckmäßiger
ge=
weſen wäre, wenn der Führer der Nationalſozialiſten dem
Beiſpiel des Stahlhelms und der Deutſchnationalen
Volks=
partei folgend den Frontalangriff gegen das herrſchende Syſtem
nach dem erſten Wahlgange abgebrochen und ſeine Hauptkräfte
auf die kommenden Landeswahlen konzentriert hätte. Aber,
wie man auch denken wolle, der Erfolg war beim zweiten
Wahl=
gang auf Seiten der Oppoſition.
Der „„Lokalanzeiger” iſt der „Anſicht, daß der
Stim=
menzuwachs für Hindenburg hinter den Erwartungen ebenſoviel
zurückblieb, als der für Hitler ſie übertraf, gleichgültig, wie er
ſich aus Nichtwählern, aus Düſterberg=Wählern= und auch aus
irregewordenen Kommuniſten ergeben haben möge. All das ſei
aber von untergeordneter Bedeutung, ſoweit es nicht Schlüſſe auf
den Ausgang des nunmehr einſetzenden eigentlichen Kampfes, des
Kampfes um Preußen, zulaſſe.
Der „Tag” ſchreibt: Am 10. April ſiegte Hindenburg, doch.
die Parteien, die hinter ihm Deckung ſuchten, müſſen ſchon heute
ungeſchützt und jede für ſich ins Kampffeld treten, auf dem die
Entſcheidung über die Politik in den Ländern fallen wird.
Die Wiederwahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten mit
einer abſoluten Mehrheit wird von der engliſchen Preſſe mit
Genugtuung und Erleichterung begrüßt. Sie wird als ein Sieg
des geſunden Menſchenverſtandes und als ein Beweis der
politiſchen Reife der Mehrheit des deutſchen Volkes bezeichnet.
Die Zunahme der nationalſozialiſtiſchen Stimmen war erwartet
worden. Dagegen hat der Rückgang der kommuniſtiſchen
Stimmen einige Ueberraſchung hervorgerufen
K
ſſiſches Landeskheaker.
oßes Haus. — Montag, den 11. April.
8. Hinfonie=Konzerk.
tragsfolge des Konzertes brachte zuerſt eine
Haydn=
e ſich durch den Soliſten Joſef Szigeti zwei Werke
und Orcheſter anſchloſſen, und dann folgte als ſchar=
23 ein völlig impreſſioniſtiſches Werk, das nach den
en, ausnahmslos klaſſiſch geformten Kompoſitionen
rzahl des Publikums als Karikatur angeſehen wurde,
die Aufführung durch Lachen, früheres
demonſtra=
hen und Türzuſchlagen erheblich geſtört wurde.
Ent=
auch in keiner Weiſe der Würde unſerer
Sinfonie=
war es andererſeits ein Fehlgriff, den Bolero
in dieſes Programm einzufügen. — Um Haydn in
Verbundenheit mit der Volksmuſik zu zeigen, wurde
ihre bei HaydnFeiern häufig der Variationsſatz aus
lartett geſpielt, der auch in Streichorcheſterbegleitung
ingt. Er wurde unter Dr. Schmidt=Iſſerſtedt ſehr
* * und vornehm geſtaltet, jedoch hätte ihm eine
ge=
unigung in der Wirkung noch genutzt. Mit außer=
Sorgfalt und Treue, auch unter Einhaltung aller
nen Wiederholungen, wurde dann die Oxford=Sin=
1hrt, ein Werk, das ſchon vor Haydns Englandreiſe
das er aber für die Feier ſeiner Promotion an der
Oxſord zurückgriff, weil er es für beſonders wertvoll
ſtets, iſt im erſten Satz der Durchführungsteil
be=
keſſant, übertroffen wird er noch durch das, was
ſinale an Ausdeutung und kontrapunktiſcher Ver=
S iner Themen leiſtet. In dem melodiöſen, empfind=
IO iſt außergewöhnlich bedeutend die Holzbläſer=
Dor dem Schluß, das Menuett enthält eine typiſche
nüberraſchung. Mit großer Klarheit, ſehr fein ab=
„amik und ſchönſtem Zuſammenklang wurde die
Sin=
gegeben, intim in den Wirkungen wie gute
Kammer=
nelte Joſef Szigeti. Kriſtallklar iſt der Ton ſeiner
Dornehmſter Geſtaltung ſein Vortrag, hervorragend
einnerviger rhythmiſcher Belebung. Er ſpielte
zu=
arbeitung der „Follia” von Corelli. Der Altmeiſter
1 Pariationszyklus gewiſſermaßen ſein techniſches
Sſcrieben, wir wiſſen jedoch, daß er als Spieler ſich
47 Das Notenbild hielt, ſondern frei improviſierend
n größere Schwierigkeiten überwand. Dieſe alte Pra=
* us ebenfalls zu freier Bearbeitung des Werkes,
Iltand, daß die Zahl der Variationen des Originals
midert wurde, und daß nach treuer Benutzung meh=
rerer Corelliſchen Variationen freie Variationen etwa im Stil
der Bachſchen Chaconne angefügt wurden. Auch die
Inſtrumen=
tierung iſt neu, Corelli läßt mit Cembalo und Violoncell
beglei=
ten, hier wurde Orcheſter benutzt. Beſſer hätte der Bearbeiter
allerdings auf Blasinſtrumente verzichtet, denn alle originalen
Orcheſterwerke des Altmeiſters ſind lediglich für Streichorcheſter
geſchrieben, das er gelegentlich ſehr ſtark beſetzte, hören wir doch,
daß er 1680 in Rom ein Konzert für die Königin von Schweden
leitete, bei dem 150 Streicher mitwirkten. Szigeti ſpielte das
Werk unnachahmlich ſchön, die ſchlichten Originalabſchnitte
klan=
gen würdig, vornehm und überaus klar, die im Bachſchen Stil
geſchaffenen Veränderungen ſchloſſen ſich ſo ſelbſtverſtändlich an,
daß man nirgends die Steigerung der Schwierigkeiten empfand.
Im Geſamteindruck iſt die Bearbeitung ſehr gelungen, ſie weicht.
allerdings ſehr weit vom Original ab.
Noch übertroffen wurde dieſe Meiſterleiſtung durch die
Wiedergabe des Mendelsſohnſchen Violinkonzertes, dieſes
blühenden, jugendlich überſchäumenden, und doch in ſeiner
Formgebung ſo klaren Werkes. Scharfe rhythmiſche Prägung,
etwas ausnehmend Liebenswürdiges im Vortrag, ſtarke
Hin=
gebung an die lyriſchen Partien und ſeine dynamiſche Abſtufung
auch nach dem Piano und pp. hin, das waren die auffallendſten
Eigenſchaften des Spieles, großartig wurde die Kadenz des
erſten Satzes geſpielt, mit unglaublicher Klarheit und Exaktheit
die Springbogenſtelle und die ſchwierigen ſchnellen
Akkord=
brechungen, ſehr tonrein die Oktaven. Bei größter
Empfindungs=
wärme wurde das Andante wohltuend lebhaft genommen, und
die Grazie und Eleganz beim Vortrag des Finale riß alle
Hörer zu größter Bewunderung hin. Wie in der Haydn=
Sinfonie war auch hier das Orcheſter aufs Feinſte abgetönt, und
das Zuſammenwirken vom Soliſten und dem Dirigenten hätte
man ſich kaum inniger und verſtändnisvoller wünſchen können.
Immer wieder wurde Joſef Szigeti hervorgerufen, ein Spieler
von vornehmſten Qualitäten.
Dem Umfang der Vortragsfolge nach hätte hier das Konzert
gut abſchließen können, denn nach faſt zweiſtündigem Zuhören
iſt der Sprung von Mendelsſohn zu Maurice Ravel für den
Hörer eine rechte Zumutung. Sein Bolero für großes Orcheſter
iſt ein Tongemälde, das ſich auf einem ganz einfachen
rhyth=
miſchen Motiv aufbaut, das von Anfang bis Ende ſtreng
durch=
gehalten wird. Ebenſo einfach iſt die Harmonik, ſie bleibt lange
Strecken hindurch bei der ſimpelſten Kadenzierung und weicht
erſt ſpäter etwas aus der Haupttonart ab. Darüber entwickelt
ſich eine Melodie, zuerſt vom Flötenſolo, dann von anderen
Holzbläſern, dann immer mehr geſteigert in ſcharfen
Orgel=
mixtureffekten und von immer größeren Inſtrumentengruppen
vorgetragen. Dieſe unaufhaltſame Steigerung, in der das
Orcheſter in allen Farben ſchillert, dauert allerdings 16 Minuten,
und das Tempo, das Dr. Schmidt=Iſſerſtedt nahm, ſchien uns
für die Ausdehnung des Werkes zu breii. Mir perſönlich war
es intereſſant, daß Werke, die vor einem Jahrzehnt noch aufs
höchſte feſſelten, heute ſchon ſo die Kunſt von geſtern
repräſen=
ſtieren, daß man ſich faſt hiſtoriſch auf ſie einſtellen muß wie
bei ähnlichen Erſcheinungen der Literatur und bildenden Kunſt,
die vollendete Ausprägungen eines Extrems waren, darum aber
auch kurzlebig ſein mußte. Als Gegenſatz zu der Ablehnung,
die das Werk von den meiſten Hörern erfuhr, dankte eine kleine
Gruppe von Hörern am Schluß um ſo leidenſchaftlicher dem
Dirigenten und dem Orcheſter für die ſorgfältige Einſtudierung
und wirkungsvolle Wiedergabe.
F.N.
* Münchener Brief.
Im Jahre 1929 hat die Berliner National=Galerie um
250 000 RM. eine wirklich grotesk hohe Summe, aus dem
franzöſiſchen Kunſthandel ein Bild des Van Gogh gekauft.
Da=
gegen hat jetzt der Gau Munchen der Künſtlerſchaft proteſtiert —
obwohl man ſich hier, bei eine ähnlichen Situation, Eingriffe
des „Auslandes” mehr oder minder höflich verbitten würde!
Aber diskret erſtand, wie ſchon früher berichtet, in München ein
unglaubliches Bismarckdenkmal, und neuerdings enthüllte man
die von einem hieſigen Akademieprofeſſor ausgeführte
Faſſaden=
malerei an einem Teile der altehrwürdigen Reſidenz, eine
Ar=
beit, die durch Erfindungsarmut und künſtleriſche Impotenz
ge=
radezu hervorſticht — ohne daß ſich ein Widerſpruch in der
Künſt=
lerſchaft regte! Es iſt ein trauriges Zeichen der Zeit, daß
anſchei=
nend Proteſte nur bei Gefährdung materieller, und nicht
künſt=
leriſcher Intereſſen zuſtande kommen. — Im Staatstheater hat
das offizielle München Goethe durch ein eigens gedichtetes
Feſt=
ſpiel gefeiert. Wie vorauszuſehen war dieſes „Spiel” nur
kurz=
lebig und der verdienten Vergeſſenheit bald anheimfallend.
Dagegen hat das Staatstheater noch kurz vor Saiſonſchluß die
Uraufführung der Oper „Bettler Namenlos” von
Ro=
bert Heger herausgebracht. Der aus Straßburg ſtammende
Komponiſt war von 1921—1925 an der hieſigen Bühne als
Diri=
gent tätig und bekleidet jetzt eine führende Stelle an der Wiener
Oper. Zahlreiche Lieder= und Orcheſterkompoſitionen machten
H. als ernſten Muſiker bekannt, auch eine Oper „Ein Feſt auf
Haderslev”, die in Nürnberg erfolgreich gegeben wurde. — Der
Text des jetzt aufgeführten Werkes, von Heger ſelbſt gedichtet,
behandelt die Heimkehr des Odyſſeus, alſo ein Thema, das ſchon
häufig zu Schauſpiel und Oper anregte. — Muſikaliſch erſetzt die
Kompoſition den Mangel an eigenen Gedanken durch eine weit
ausholende, aber techniſch vollendete Form. Die neue Oper
er=
fuhr unter Elmendorffs Leitung und unter der Mitwirkung
von Fritz Krauß, Hermann Niſſen, J. Bekatto, Frau Hüni=
Nihar=
ſek u. a. m. freundlichen Beifall. — Ein ſchwerer Verluſt
be=
droht das Münchener Theaterleben durch eine evtl. Berufung
Falkenbergs, des Leiters unſerer Kammerſpiele, als
Direk=
tor des Deutſchen Volkstheaters in Wien. — Vielleicht zu ſpät
wird man erkennen, was dieſer glänzende Regiſſeur für München
bedeutete und wie man ihm ſtets ſeine Tätigkeit hier erſchwerte,
nicht zuletzt durch die Rückſichtsloſigkeit einer gewiſſen Preſſe zu
der auch da bayeriſche Staatsorgan gehörte.
A. G.
Seite 4 — Nr. 102
OUUM
Statt Karten.
Ihre Verlobung zeigen an:
Elisebeth Schneider
Albert Wüller
Darmstadt
Ulligweg 28
Darmstadt, Grüner Weg 8
Worms
Die Eheleute Heinrich Hammer und Frau Margarete. geb.
Bernius, Liebfrauenſtraße 93, I. feiern am 13. April das
Feſt der
Silbernen Hochzeit.
In Blankenburg a. H. ſtarb am 7. April infolge
eines in treuer Pflichterfüllung zugezogenen
Motor=
radunfalls unſer lieber Sohn und Bruder
Werner Heumann
Inſpektor der Domäne Blankenburg
im blühenden Alter von 27 Jahren.
In tiefſter Trauer:
Familie Dr. Heumann.
Dietzenbach, den 9. April 1932.
Beiſetzung am Mittwoch, den 13. April, 92/, Uhr
Hauptfriedhof Frankfurt a. M.
Todes=
Anzeige.
Nach Gottes hl. Willen verſchied heute unſer innigſt
geliebter, treuſorgender Vater, unſer herzensguter
Großvater, Schwiegervater, mein lieber Bruder,
Schwager und Onkel
Heii Jütee Mian
Maſchiniſt i. R.
nach kurzen, aber ſchweren Leiden, wohlverſehen mit
den hl. Sterbeſakramenten, im vollendeten 69.
Le=
bensjahr.
In tiefem Schmerz:
Frau Eliſabeth Andel Ww., geb. Kilian
und Kinder Annelieſe und Joſef
Friedrich Kilian und Frau
Eliſabeth, geb. Schambach
und Kinder Hans und Rudi.
Darmſtadt, Worms, den 10. April 1932. (5579
Sandbergſtr. 8.
Beerdigung Mittwoch, den 13. April, nachm. 3 Uhr,
auf dem Waldfrieohof.
Requiem: Donnerstag, Freitag und Samstag vorm.
6 Uhr in der Liebfrauenkirche, Klappacherſtr.
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief meine liebe Frau und
treu=
beſorgte Mutter ihres Kindes
Frau Marie Görmann
geb. Krämer.
nach kurzer ſchwerer Krankheit im Alter von 35Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Görmann und Kind.
Die Beerdigung findet Di nstag, den 12. April,
nach=
mittags 4 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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a. D., O. A. Tuttlingen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Heute morgen 7 Uhr entſchlief ſanft nach langem ſchweren
Teiden mein lieber Mann, unſer guter, treuſorgender
Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Mut BSora
Reichsbank=Oberſekretär.
In tiefem Schmerz:
Lina Boeckh
Luiſe Boeckh
Klara Landmann
geb. Boechh
Karl Landmann
Darmſtadt, den 10. April 1932.
Alte Niederſtr. 25 I.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 13. April,
nach=
mittags 2 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt,
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Nachruf.
Am 10. April verſchied nach ſchwerer Krankheit
der Herr Reichsbankoberſekretär
Karl Boeckl.
im Alter von beinahe 65 Jahren.
Er war ein Beamter von altem Schrot und Korn, ſtets
hilfs=
bereit und von lauterem Charakter. Wir verlieren in ihm einen
lieben Kollegen und pflichttreuen Mitarbeiter, deſſen Andenken
wir ſtets in Ehren halten werden.
Darmſtadt, den 41. April 1932.
Die Vorſtandsbeamten, Beamten
5577
und Angeſtellten der Reichsbankſtelle.
Nach langem ſchweren Leiden entſchlief heute früh ſanft unſere gute
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter
im 81. Lebensjahre.
Or. jur. Alexander Marx
Oipl.=Ing. Erwin Marx.
Darmſtadt, Wilhelmſtr. 12, den 10. April 1932.
Die Beerdigung findet ſtatt am Mittwoch, den 13. April, vorm. 11 Uhr,
auf dem alten Friedhof.
(5562
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgange meiner lieben Frau, unſerer lieben,
herzens=
guten Mutter
Frau Eliſe Kreſinskh
ſagen wir allen, beſonders Herrn Pfarrer Heß für die
troſireichen Worte und Schweſier Anna für ihre
liebe=
volle Pflege innigſten Oank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
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ſtag, 12. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 12. April 1932.
jeſſiſches Landesmuſeum, Paradeplatz. Die Beſuchszeiten
ſchen Landesmuſeums an Mittwoch=Nachmittagen ſind in
vom 1. April bis 30. September von 15 bis 17 Uhr ſtatt
zis 16 Uhr während des Winterhalbjahres. Die
öffent=
ſuchsſtunden ſind ſonach ab 1. April 1932 folgende: Sonn=
10 bis 13 Uhr, Dienstags von 11 bis 13 Uhr,
Mitt=
non. 15 bis 17 Uhr, Donnerstags, Freitags und
s von 11 bis 13 Uhr.
enato Mordo ſpricht heute Dienstag, den 12. April; um
ir. im Südweſtdeutſchen Rundfunk über aktuelle
irfragen.
„bes Alter. Frl. Sophie Bender vollendet heute in dem
enheim, Heinrichſtraße 148, in geiſtiger Friſche ihr 94.
hr.
etsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
ſitglieder und deren Angehörige treffen ſich morgen,
13. April, abends, wie bereits durch Anzeige mitgeteilt,
inſaal bei Chriſt, Grafenſtr., zum Vortrag von Herrn
F. Mörath, der über das Thema ſpricht: „Die
Bedeu=
deutſchen Wälder, mit beſonderer Berückſichtigung des
ter Waldbeſitzes”. Auch ſonſtige Freunde von Handwerk
erbe ſind zu dieſer Veranſtaltung herzlichſt eingeladen,
elicherweiſe in breiteſten Kreiſen größtes Intereſſe
ent=
racht wird.
rübjahrs=Geſellenprüfungen 1932. Die Geſellenprüfungen
„ui der letzten Woche ihren Abſchluß, und werden die
Vor=
zmi und Prüfungsmeiſter auch an dieſer Stelle nochmals
er=
ie unterſchriebenen Akten an die Geſchäftsſtelle,
Luiſen=
abzuliefern. Die Ausſtellung der Geſellenſtücke und
oben findet am nächſten Samstag, den 16. April, im
n Saalbau, Riedeſelſtraße, ſtatt. Die feierliche
Ueber=
z der Geſellenbriefe findet am kommenden Sonntag, den
s. vormittags 9.45 Uhr, im großen Saal der Turn=
S 1846 am Woogsplatz, ſtatt. Näheres hierüber noch in
*gen.
enwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt Unſere
Klubgenoſ=
v. zur vierten Wanderung am 17. April. Nach langem
ſhzr wagt ſich erſtes zartes Grün hervor, die erſten
Lenz=
en in voller Blüte. Am 8. d. M., als am Morgen die
igs um Gießen vom friſch gefallenen Schnee leuchteten,
is dort die Zeitung: „Die Bergſtraße ſteht in Blüte‟ Die
anderung läßt auch uns dieſe Pracht genießen. Vom
tor gehts, vorbei am Goethefelſen, zum
Mathilden=
o ſich ein herrlicher Ausblick auftut auf Frankenſtein und
e Dann wird die Richtung auf Malchen aufgenommen,
herabzuſteigen nach Seeheim. Wir betreten die Rhein=
) queren das intereſſante Pfungſtädter Torfmoor. In
mit endet die Fahrt, die viel des Schönen und Intereſſan=
S wird. Näheres iſt zu erſehen aus der Anzeige in der
Lummer.
usfrauenbund. Wir machen nochmals darauf
aufmerk=
unſere Hauptmitgliederverſammlung heute, Dienstag,
ſchmm fs 4 Uhr, im roten Saal des Hotel „Zur Traube‟
Nach dem Jahresbericht und der Rechnungsablage
Be=
von neuen, mit dem Sonnenſtempel der Verſuchsſtelle
5. ausgezeichneten hauswirtſchaftlichen Gegenſtänden.
Verteilung von Gutſcheinen für Fiſch, den der Reichs=
Schuß dem Hausfrauenbund als Auszeichnung für ſeine
hr ganda zur Verfügung geſtellt hat. Wir bitten unſere
21: um zahlreiches Erſcheinen.
It=Darmſtadt”, Verein für Ortsgeſchichte und Heimat=
Donnerstag=Abend: Vortragsabend im Fürſten=
Dr. Tenner führt an Hand von guten Lichtbildern
ebirge. Vortrag über die „Darmſtädter Hütte‟
bung. Gäſte, durch Mitglieder eingeführt, ſind
will=
iſtliche Abendmuſik in der Stadtkirche. Kommenden
g. den 17. April abends 8 Uhr. findet in der
die nächſte (56.) „Geiſtliche Abendmuſik” ſtatt. Es wirkt
„Heſſ. Singkreis mit (früher „Muſikantengilde‟)
ung von Günther Simony. Der Chor ſingt Cho=
—Jaßler und die Kantate „Was Gott tut, das iſt wohlge=
—. Pachelbel. Ref. Ludwig Borngäſſer ſpielt auf der
räludien und Fugen von J. S. Bach, darunter eines der
n „Großen” aus der Leipziger Zeit des Meiſters,
Eo=
der Tripelfuge (3fache Fuge), ſowie zwei Orgelchoräle
Prätorius. Der Eintritt iſt zu allen Plätzen frei.
& rogramme ſind unentgeltlich in der Kirche zu
be=
ge och können freiwillige Gaben zum Beſten der Kirchen=
Ausgang niedergelegt werden.
Heſſiſches Landestheater.
Nr. 102 — Seite 5
14April Preiſe 0.50—2,50 Mk.
120—22 Uhr. 1931 oder Hebermehl & Comp.
iſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
ie Miete G der Darmſtädter Volksbühne. Gruppe I bis
Liederholung der beliebten Oper „Mignon” von
tt. Die muſikaliſche Leitung hat Erwin Palm, die
9 Heinz Arnold. — Im Kleinen Haus geht zum letzten
ra”, Schauſpiel von Ibſen, in der erfolgreichen
Neu=
ig durch Guſtav Hartung in Szene. Die Titelrolle ſpielt
art. — Wiederholungen der von Publikum und Preſſe
aufgenommenen Tragikomödie „Razzia” Hans J.
n der Inſzenierung von Kurt Hirſchfeld, finden
Mitt=
reitag, 19.30 Uhr, im Großen Haus ſtatt. — Die
Pro=
ichſten Opern=Premiere „Die Italienerin in
Oper in zwei Akten von Roſſini, ſind in vollem Gange.
führung iſt auf Samstag, den 16. April, feſtgeſetzt. Das
in einer Bearbeitung des Münchener Kapellmeiſters
gegeben. Die muſikaliſche Leitung hat Karl Maria
ßenierung und Bühnenbild beſorgt Hans Strohbach.
von Kölner Overnhaus. — Sonntag, 17. April, findet
rholung des „Parſifal” Bühnenweihfeſtſpiel, von
noner, ſtatt. — Das „Weiße Röß’!” im
Lan=
er. Anfang Mai wird nunmehr „Das weiße Röß!”
eſſiſche Landestheater einziehen. Regie, Beſetzung und
Leitung verſprechen, daß die Aufführung auch hier ein
Ilg ſein wird.
Deutſche Turnerſchaft und Auslandsdeutſche.
E 2 April 120—2234 Uhr. Dſt. Volksb. C. (14. Vorſt.)Mignon Preiſe 0 70—5,60 Mk. 19½—22½ Uhr. B 20. Nazia.
3. April Preiſe 0.60—4 30 Mk. 14. April 20—321, Uhr Uhr. (20 T Gr. 6, 7 u 8.
1
Oberon. Preiſe 0.70—5.50 Mk. Kleines Haus. 41 2 Abril 19½—2234 Uhr Außer Miete. Norg.
Kleine Preiſe 0 50—3 Mk. 3 April / Keine Vorſtellung.
Man ſchreibt uns: Die Deutſche Turnerſchaft ſchreibt
in dem Satz 2 ihres Grundgeſetzes die Förderung deutſchen
Tur=
neus als eines Mittels zur körperlichen und ſittlichen Kräftigung,
ſovlie die Pflege deutſchen Volksbewußtſeins und vaterländiſcher
Geſinnung vor. Hierbei ſchließt ſie alle politiſchen
Parteibeſtre=
bungen aus, um, im Sinne ihres Altmeiſters Jahn, das Turnen
nicht als Selbſtzweck ſondern als ein Mittel zu völkiſcher
Selbſt=
beſinnung, ſittlicher Reinigung und ſeeliſcher Erneuerung zu
pfle=
gen und zu fördern.
Stolz darf dieſe Turnerſchaft auf die Zugehörigkeit zahlreicher
Turnverbände des Auslandsdeutſchtums ſein, die äußerlich wohl
durch ſtaatliche Grenzen von unſerem Vaterland losgetrennt ſind,
innerlich jedoch das deutſche Volkstum gegen fremde Anſtürme
bewahren und die Ertüchtigung und Heranbildung eines
geſchloſ=
ſenen Volkes auf der Grundlage der körperlichen Erziehung
erſtre=
ben. Es ſind die ſchlechteſten nicht, die als Auslandsdeutſche die
Fühlung mit der deutſchen Kulturgemeinſchaft erhalten haben und
die ſich durch Abſtammung, Sprache und Sitte mit dem deutſchen
Volke eins fühlen, trotzdem ſie oft unter den ſchwierigſten
Verhält=
niſſen außerhalb der Grenzen des Deutſchen Reiches anſäſſig ſind.
Und als Deutſche brauchen wir heutzutage die Auslandsdeutſchen
mehr denn je. Wir brauchen ſie zur Wiederherſtellung unſeres
Anſehens in der Welt, ſowie für die Ausbreitung unſerer
Wirt=
ſchaft. Nicht zuletzt ſind ſie treue Berater, um deutſche
Auswan=
derer ſo zu leiten, daß deutſches Volksgut erhalten bleibt und
deutſches Volkstum gefördert wird. In dieſem Sinne wird auch
die Deutſche Turnerſchaft weiterhin das Turnen als Leibesühung
und als ein deutſches Kulturgut pflegen und unterſtützen und es
als nationale Angelegenheit zur Entfaltung zur deutſchen
Volks=
tumsbewegung betrachten.
Mit aller Deutlichkeit haben die Feinde des Deutſchtums
er=
kennen laſſen, daß ihnen viel an der Vernichtung deutſch=
turneri=
ſcher Beſtrebungen gelegen iſt; berechtigt waren aber oft die
Kla=
gen der Auslandsdeutſchen über die Verſtändnisloſigkeit weiter
reichsdeutſcher Kreiſe für die Belange des auslandsdeutſchen
Tur=
nens. Die Deutſche Turnerſchaft beſitzt in ihrer
Auslandsabtei=
lung eine Stelle, die in enger Arbeitsgemeinſchaft mit der
Mittel=
ſtelle für auslandsdeutſche Leibesübungen arbeitet. Dieſe
Mittel=
ſtelle iſt im Jahre 1921 als eine Intereſſengemeinſchaft der für das
Deutſchtum im Auslande mit kulturellem, wirtſchaftlichem und
politiſchem Gebiet wirkenden deutſchen Verbänden entſtanden. In
ihren Zwecken und Zielen ſtellt ſie ſich in den Dienſt der Turn= und
Sportbewegung und fördert durch ihre Betreuungsarbeit wert=
volles deutſches Volkstum. Es hat ſich gezeigt, daß durch ſolche
Werbearbeit das geſamte leibesübungtreibende
Auslandsdeutſch=
tum auch in den fremden Staaten, in denen ein Anſchluß an die
Deutſche Turnerſchaft unterſagt iſt, außerordentlich mit der
Deut=
ſchen Turnerſchaft zuſammenwächſt. Auch perſönliche Beziehungen
haben ſeither dieſe Auslandsarbeit ſehr gefördert, und Lehrgänge
für Auslandsdeutſche an der deutſchen Turnſchule in Berlin=
Char=
lottenburg haben feſte Bindungen zwiſchen Deutſcher Turnerſchaft
und Auslandsdeutſchtum erzielt.
Den Beweis für ſolche erſprießliche Werbearbeit konnte, am
Samstag abend Turnbruder Diedrich liefern, der zur Zeit in
Chile an der deutſchen Schule in Valparaiſo tätig iſt. Als treuer
Angehöriger der Turngemeinde 1846 hat er in ſeinem
Vor=
trag, der durch zahlreiche Lichtbilder ergänzt wurde, über Land
und Leute in Chile berichtet. Dieſer Vortrag hat gezeigt, daß der
Einfluß der Deutſchen auf Chile, das mehr als anderthalbmal ſo
groß wie Deutſchland iſt, als erſprießlich bezeichnet werden darf
und weſentlich zur Entwicklung der Hilfsquellen des Landes
bei=
trägt. Unter allen Fremden ſind die Deutſchen beliebt, weil ſie
ſich raſch in Sprache, Sitten und Lebensweiſe des Landes
einzu=
gewöhnen wiſſen. Das im allgemeinen geſunde Klima iſt bei der
großen Ausdehnung des Landes, der ſüdamerikaniſchen Küſte
ent=
lang, und ſeinen Höhenunterſchieden ſehr wechſelnd. Der Sommer,
der nur viereinhalb Monate (Dezember bis April) dauert, zeichnet
ſich durch hohe Tagestemperaturen, und kühle Nächte aus. Der
Winter in Valparaiſo iſt meiſt regenbringend, Schneefälle findet
man nur im Gebirge, in den Kordilleren. Trotzdem werden bei
den Deutſchen in Chile echt deutſche Weihnachten gefeiert, wern
auch die Kerzen am Weihnachtsbaum durch die Hitze notleiden.
Beliebt und in hohem Anſehen ſind deutſche Unterrichtsanſtalten
und Hoſpitäler, die von Deutſchen geleitet werden. Die
wunder=
baren photographiſchen Aufnahmen, die landſchaftlichen
Schönhei=
ten, die architektoniſchen Eigentümlichkeiten der Gebäude, und im
Gegenſatz hierzu die ärmlichen Hütten der Bewohner des Gebirgs,
feſſelten die zahlreich Erſchienenen. Die perſönlichen Eindrücke des
Turnbruders Dietrich wurden als Ergebnis und Erfolg
langjähri=
gen Selbſterlebens auch in turneriſcher Beziehung den
Anweſen=
den ſinnfällig übermittelt. Mögen ſich alle deutſchen Turner dazu
berufen fühlen, ſofern ſie außerhalb der Grenzen unſeres
Vater=
landes beruflich tätig ſind, den Blick auf das Deutſchtum im
Aus=
land zu richten, um mitzuhelfen, daß deutſche Kulturgüter erhalten
bleiben.
— Die Tennisabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846
veranſtaltete im Kleinen Saal des Turnhauſes eine gut gelungene
Feier anläßlich des Abſchluſſes der Tiſch=Tennis=Spielzeit und
zu Ehren der aus dem internen Turnier hervorgegangenen
Sie=
gerinnen und Sieger. Abteilungsleiter F. Schilat gab einen
kur=
zen Rückhlick über die abgelaufene erfolgreiche Spielzeit. Eine
be=
ſondere Note erhielt dieſe Veranſtaltung durch die Mitwirkung der
ganz ausgezeichneten, unter Leitung von Herrn Ernſt Hartmann
ſtehenden hieſigen Tanzkapelle „Lona”, die dazu beitrug, die
Stun=
den fröhlich zu geſtalten.
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Privattelegramm=Verkehr der Reiſenden im Zuge. Um
den Reiſenden bei den nur kurzen Aufenthaltszeiten der Schnell=
und Eilzüge auf den Unterwegsbahnhöfen die Aufgabe von
Telegrammen zu erleichtern, können in den Schnell= und Eilzügen
gewöhnliche Privattelegramme in offener Sprache mit nicht mehr.
als 14 Wörtern nach Beſtimmungsorten in Deutſchland durch
Vermittlung des Zugführers oder Schaffners aufgegeben werden.
Die Annahme der Privattelegramme im Zuge erfolgt gegen
Zah=
lung der tarifmäßigen Wortgebühr und einer Sondergebühr von
20 Rpfg. für das Telegramm. Nähere Auskunft erteilen die
Zug=
bedienſteteten, die auch Zugtelegrammblätter an die Reiſenden
abgeben.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen.
(Aenderung ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New York
ab Bremen=Bremerhaven: D. Europa 12. 4., D. Stuttgart 14. 4.
D. Columbus 19. 4. Nach Nordamerika Weſtküſte: D. Donau ab
Bremen 12. 4. MS. San Franzisko ab Hamburg 20. 4. ab
Bre=
men 23. 4. Nach New Orleans: D. Ludwigshaven ab Bremen
6. 5., ab Hamburg 10. 5. Nach Cuba, Mexiko, Texas: MS. Rio
Bravo ab Bremen 14. 4., ab Hamburg 16. 4. Nach dem La Plata:
D. Zeelandia ab Bremerhaven: 11. 4. Nach Südamerika Weſtküſte
via Panamakanal: D. Carl Legien ab Hamburg 12. 4. ab
Bre=
men 13. 4.. D. Porta ab Hamburg 26. 4. ab Bremen 27. 4. Via
Magellan=Straße: MS. Königsberg ab Hamburg 20, 5., ab
Bre=
men 21. 5. Nach Madeira und den Kanariſchen Inſeln: D.
Oro=
tava ab Bremen 23. 4. Nach Oſtaſien: D. Goslar ab Bremen
12. 4., ab Hamburg 14. 4., MS. Magdeburg ab Hamburg 27. 4.,
ab Bremen 30 4. Afrika=Linien: Weſtl. Rundfahrt um Afrika:
D. Uſaramo 16. 4. Geſellſchaftsreiſen: Mittelmeerfahrt D
Karls=
ruhe ab Genua 29. 4. Polarfahrt: D. Sierra Cordoba ab Bremen=
Bremerhaven 5. 7. Nordkapfahrt: D. Lützow ab Bremen=
Bremer=
haven 4. 7. D. Lützow ab Bremen=Bremerhaven 21. 7., D. Lützow
ab Bremen=Bremerhaven 6. 8. — Nähere Auskunft aller
ange=
ſchloſſenen Linien erteilt Anton Fiſcher, Frankfurterſtr. 12/14,
Telephon 186.
Unsere Inserenten werden gebeten,nach
Möglichkeit die Aufgabe der Anseigen
bis ½6 Uhr vorzunehmen. Srößere
Anzeigen erbitten wir bis 4 Uhr.
Der Verlag.
Vereinskalender.
Kriegerverein Darmſtadt. Samstag, den 16. April,
abends: Monatsverſammlung, im Vereinslokal. Eintracht”,
Eli=
ſabethenſtraße 12, beſtehend u. a. aus einem Lichtbildervortrag
des 1 Vorſitzenden, Kam. Prof. Kiſſinger: Mit Ruckſack und
Wan=
derſtab durch Steiermark und Kärnten‟. Die Mitglieder des
Ver=
eins und deren werte Angehörige wollen es als Ehrenpflicht
an=
ſehen, zu erſcheinen. Auch die Kameraden der vereinigten
Krieger=
vereine nebſt werten Angehörigen ſind herzlichſt willkommen.
Der Verein der Pioniere und Verkehrskruppen
Dumfalf und Aungegen
hielt im Konkordiaſaal in Darmſtadt ſein Stiftungsfeſt ab.
Dazu wird uns u. a. geſchrieben: Den muſikaliſchen Teil hatte die
Kapelle ehemaliger Militärmuſiker, unter Leitung des Herrn
Obermuſikmeiſters Rühlemann, übernommen, während die
Spiel=
leitung und der künſtleriſche Teil in den Händen der Kameraden
Horn und Stroh lag. Beſonderen Anklang fand die Dekoration
des Saales, insbeſondere ein von den Kameraden Kraft, Göller
und Jährling aufgeſtelltes Pionierwappen. Nach dem Einzug der
Fahnen begrüßte der 1. Vorſitzende, Kamerad Hummel, die
Anwe=
ſenden, insbeſondere den Vorſitzenden des Landesverbandes Heſſen
und Naſſau im Waffenring Deutſcher Pioniere, Herrn, Major
Hoſemann, Wiesbaden, den Bezirksvorſteher des Bezirks
Darm=
ſtadt der Kriegerkameradſchaft Haſſia, Herrn Eidenmüller, den
Vorſitzenden des Brudervereins, Pionierverein Mainz=Kaſtel und
Umgegend, Herrn Markart, der mit ſeinem Verein mit Fahne
zahlreich vertreten war, den Vorſitzenden der Kameradſchaftlichen
Vereinigung ehem. 21er und 25er Pioniere Frankfurts, Herrn Dr.
Noeldchen, den Vorſitzenden des Pioniervereins Frankfurt a. M.,
Herrn Winter, den Vertreter des Pioniervereins Worms, Herrn
Müller, die Vertreter des Marinevereins der Marinevereinigung,
der Vereinigten Kriegervereine Darmſtadts, die alle mit ihren
Fahnenabordnungen erſchienen waren, den Vertreter der
Haſſiag=
jugend, Herrn Meyer, den Haſſiajugendführer. Herrn Feerer, den
Vertreter der Train=Vereinigung, Herrn Major Holzkes, ſowie
den Vertreter ehem, elſaß=lothringiſcher Regimentsvereine, Herrn
Chriſt. Hierauf entwickelte ſich im vollbeſetzten Saale ein
reich=
haltiges und nettes Programm. Ein von Frl. Balter
vorgetra=
gener Prolog fand reichen Beifall desgleichen die Tänze von Frl.
Kraft, Seibert und Eckſtein, am Klavier Herr Körner. Die
Toten=
ehrung unter den Klängen „Ich hatt einen Kameraden” und den
beiden lebenden Bildern (Kamerad Kraft und Raab), ſowie den
Fahnenabordnungen der anweſenden Vereine war ſehr
eindrucks=
voll. Ein weiteres lebendes Bild „Deutſchland erwache”, geſtellt
von den Kameraden Heil. Göller, Krämer, Hafner, Kraft und
Raab, ſtellte mit dieſen Hünengeſtalten die einſtmalige Kraft und
Stärke unſeres Vaterlandes dar. Die Solovorträge des Herrn
Ackermann, Ober=Ramſtadt, ſowie die Lieder zur Laute des Herrn
R. Hinz=Darmſtadt brachten die richtige Stimmung des Abends.
Herr Bezirksvorſteher Eidenmüller überreichte dem Senior des
Vereins, Herrn Ehrenmitglied Gg. Baſtian, unter Worten des
Dankes und der Anerkenung das Haſſia=Ehrenkreuz. Dem 1
Vor=
ſitzenden wurde von einer Abordnung des Brudervereins Mainz
eine Ehrengabe überreicht. Herr Major Hoſemann ſowie Vertreter
der Vereine überbrachten dem Jubilar Glückwünſche. Die
Schieß=
abteilung des Vereins, geleitet von den Kameraden Kiſſinger,
Kraft und Knieriem hatte anläßlich des Stiftungsfeſtes am
zwei=
ten Oſterfeiertag zu einem Vereinspreisſchießen ſowie einem
Haſſiajugend=Ehrenſchießen eingeladen. Der 1. Voxſitzende nahm
mit Worten der Anerkennung und Mahnung zur Förderung des
Schießſportes die Preisverteilung vor, und überreichte der
Haupt=
ſchießleiter. Herr Kamerad Kiſſinger den 1. Preis an den
Kame=
raden Herrn Hafner, den 2. Preis dem Kameraden Herrn
Hoffer=
berth=Höchſt, den 3. Preis Kameraden Herrn Kraft, den 4. Preis
dem Kameraden Herrn Kiſſinger, den 5. Preis dem Kameraden
Herrn Hahndorff. Die Ehrenſcheibe der Damen wurde Frl.
Kiſ=
ſinger, die Ehrenſcheiben der Haſſiajugend dem Jugendführer Herrn
Feerer, ſowie den Herren Oesner, Frick, Sturmhöfel, ſowie eine
von Kamerad Heß geſtiftete Ehrenſcheibe dem Kameraden Herrn
Beſt überreicht. Das Theaterſtück „Ein tapferer Soldat”
Spiel=
leiter Kamerad Stroh, Mitwirkende: Frl. Wagner, Frl.
Simm=
rock, Herr Stroh. Weitzel, Böhm und Dann, war freudig
aufge=
nommene Abwechſlung, desgleichen die karnevaliſtiſchen Vorträge
des Kameraden Schneider vom Mainzer Bruderverein.
Gemein=
ſame Lieder, Muſikvorträge der vorzüglichen Kapelle hielten die
Anweſenden bis in die frühen Morgenſtunden zuſammen.
Ueber=
all echter Pioniergeiſt und voller Erfolg.
— Einziehung kleiner Geldforderungen. Die Erhöhung der
Mindeſtgebühr im Gerichtskoſtengeſetz auf Grund der dritten
Not=
verordnung des Herrn Reichspräſidenten von 50 Rpfg. auf 2 RM.
verteuert die Einklagung kleiner Forderungen. Bei der geringen
Höhe der Poſtgebühren empfiehlt es ſich, ſtatt des
Zahlungs=
befehls die Poſtnachnahme oder den Poſtauftrag zu wählen. Dieſe
Einziehungsart, die auch den Vorteil der ſchnelleren Abwicklung
bietet, erſcheint beſonders dann angebracht, wenn die Begleichung
geringerer Schuldbeträge lediglich aus Vergeßlichkeit oder
Nach=
läſſigkeit unterblieben iſt.
— Orpheum. „Der Zarewitſch”, Franz Lehars
erfolg=
reiche Operette, gelangt nur noch heute und morgen (Dienstag
und Mittwoch) in der vorzüglichen Enſemblebeſetzung mit Friedl
Gierga uſw. zur Aufführung, und zwar bei volkstümlichen
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ſen. (Siehe Anzeige.)
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Seite 6.— Nr.
102
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 12. April
Mie
4 Die Architektur des Gartens.
ſchmücke ich meinen Garken?— Zier= und Ruhgarken. — Spielerei oder Linie und Form?
dic mur ein Mnaliksial.
Der Gartenarchitekt kümmert ſich weniger um die Frage,
was in einem Garten angepflanzt werden ſoll, als vielmehr,
welche äußere Form er erhalten ſoll denn nicht nur die
Zier=
gärten, ſondern auch die Nutzgärten können durch Schönheit
wir=
ken. Der Frühling iſt die Zeit, in der man für die kommenden
warmen Tage das Stück Grünfläche vorbereitet, gleichgültig, ob
es ſich um einen ſchönen großen Garten und am eigenen Hauſe
handelt, oder um ſogenannte Schrebergärten, alſo kleinere oder
größere Familiengärten, die in Laubenkolonien
zuſammengeſchloſ=
ſen ſind. Für die deutſche Menſchheit, die auf Licht und Luit
eingeſtellt iſt, iſt der Garten im Sommer von größter
Bedeu=
tung. Darum iſt auch für ſie die Frage wichtig: Wie
ſchmück=
ich meinen Garten? Wie die Ausgeſtaltung der Wohnung, ſo
iſt auch der Gartenſchmuck ein Gradmeſſer für die Kultur der
Bewohner. Darüber hinaus aber iſt er noch ein Erziehungs=
mittel, und zwar in ähnlicher Weiſe, wie die edlen Linien eines
Bauwerkes und die zweckmäßige Schönheit der guten Möbelſtücke
auf den Menſchen bildend einwirken. Kunſtverlaſſene Zeiten und
Geſchlechter zeichnen ſich dadurch aus, daß die Häuſer und Ge=
brauchsgegenſtände mit billigem und falſchem Prunk überladen
ſind und ſchlichte Schönheit der einfachen Linien nicht kennen.
Unſer techniſches Zeitalter hat erfreulicherweiſe mit dem falſchen
Barock unſerer Eltern und Großeltern gründlich aufgeräumt. und
in den großen Bauten, wie Brücken, Wolkenkratzern, Bahnhöfen,
Funktürmen, eine neue Schönheit geſchaffen, die dem Geiſte
unſe=
rer Zeit entſprungen iſt und ſich allmählich auch aller Dinge des
täglichen Gebrauchs bemächtigte. Seltſamerweiſe ſind aber
un=
ſere Gärten noch größtenteils völlig in dem alten Geſchmack
be=
fangen, der ſich einerſeits in Spielerei, andererſeits in
Ueber=
ladung bemerkbar macht. Aus dem Rokoko haben wir ſogar heute
noch die ſeltſam beſchnittenen Formen mancher Bäume und
Sträu=
cher übernommen, und aus der kulturverlaſſenen Zeit der letzten
zwei Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts ſtammen noch die
vie=
len ſpielzeugartigen Figuren aus Ton oder Pappmache, die
un=
ſere Gärten noch hin und wieder bevölkern. Noch ſind die
lie=
genden oder ſtehenden Zwerge mit den ſpitzigen Hauben nicht
ausgeſtorben, ebenſo wenig, wie die künſtlichen Hirſche und Haſen
und die rieſigen Fliegenpilze, die über den Raſen geſchmacklos
verteilt ſind und eine Art von Märchenſtimmung hervorzaubern
ſollen. Dieſe unechten unſchönen und verlogenen Machwerke
wurden in vergangenen Jahrzehnten für Schmuck angeſehen, und
auch heute finden wir noch umfangreiche Geſchäfte, die mit ihnen
handeln, ein Zeichen dafür, daß ſie auch heute noch begehrt ſinv=
Der Schmuck des Gartens muß ſeinem Zweck heraus erwächſen,
ohne lächerliche Zutaten, die ſinnlos ſind und darum nicht in won 8—12 Uhr, bei der Gemeindekaſſe ausgezahlt.
den Garten gehören. Ein Nutzgarten wird den hauptſächlichſten kliagzsfürſorge. Nächſten Montag, den 18.d M, nach
Wert auf die Pflanzungen legen, denen er dient. Aber auch vonfd—3 Uhr, findet im Zimmer 18 des neuen Rathauſes
bei dieſem laſſen ſich durch die großen Linien und durch die Ab=” liche Beratungsſtunde, der Säuglingsfürſorge ſtat.
wechſelung der Blumen Schönheitswirkungen erzielen, die eines Apkil ab bis 15. Oktober ſind der alte und neue Friedhof.
Nutzgarten zu einem Ziergarten geſtalten. Es iſt ſtets der Wert Ramſtadt, jeweils von 7——10 Uhr vormittags und 5—8
darauf zu legen, daß die Einteilung des Gartens eine groß=, mittags, geöffnet. Auswärtige Beſucher werden hiera
Vor einigen Tagen wurde in Sprendlingen (Rheinbeſſ.
84jähriger Landwirt auf einer Dunggrube tot aufgefund
wurde zunächſt angenommen, daß ein Verbrechen vorliege
haben die bisherigen Ermittelungen, wie die Staatsanw=
Mainz erklärt, ergeben, daß es ſich um einen Unglücksfall!
G. Ober=Ramſtadt, 11. April. Klein= und Sozia
trerfürſorge. Die Bezüge der Klein= und Sozialrent
Monat April werden am Freitag, den 15. d. M. nur vor
einfache und reine Linie zeigt, kein Durcheinander, das immer gewieſen.
unſchön wirkt und das Auge nicht zur Ruhe kommen läßt-Die — 4n. Groß=Zimmern, 11 April. Am Sonntag nachmittal
Ziergärten können auch bei kleinem Umfang einen hohen künſ=her im 87. Lebensjahr ſtehende verſtorbene Joh Balth.
leriſchen Wert aufweiſen, wenn der Schmuck der Ausdehnung des ger, der letzte Mitbegründer des Turnvereins 1863, zu G=
Gartens angepaßt iſt. In Berlin gibt es einen kleinen Plgk. tragen. Der Turnverein, gab ihm das letzte Geleite und
auf dem eine Bronzeſtatue der Gänſelieſel ſteht. Dieſer Platz ſeinem Grabe einen Kranz nieder. — Am Montag feier.
beſteht nur aus einem Raſenſtück, das mit Abſicht ziemlich wild / E. Weber, Dieburger Straße, in ſeltener geiſtiger und
gehalten iſt und bei dem nur hin und wieder einige einfache licher Friſche ihren 80. Geburtstag.
Gänſeblumen das Grün des Raſens unterbrechen. Es iſt das
Lf. Meſſel, 11. April. Freiwillige Feuerwehl
Muſterbeiſpiel dafür, wie mit kleinſten Mitteln der größte
Schön=
heitswert erzielt werden kann. Wenn dieſer Platz aus gahlleis, das am 4. D. und 6. Juni 1938 dahier ſtattfindende Kre
chen Blumenbeeten beſtehen würde, dann würde er zwar kecht” wehrfeſt ſind die Vorarbeiten in vollem Gange. Zahlreiche
bunt, aber ſehr beladen und ſtillos wirken. Man muß nämlich haben ihr Erſcheinen bereits ſchriftlich zugeſagt. Auch die
auch mit den bunten Blumen, die gewiß zu den ſchönſten Eins Verhandlungen ſtehen vor dem Abſchluß. Die erſten dies
richtungen der Natur gehören, ſparſam ſein. Eine beſondere Be Uebungen fanden am 3. und 10. d. M. in Gemeinſchaft
deutung kommt bei der Architektur des Gartens der Laube zu. Pflichtfeuerwehr ſtatt. Anſchließend an die geſtrige Uebu
Sie iſt die Zufluchtsſtätte bei großer Hitze. Aus dieſem Grunde, den die aus Anlaß des Kreisfeſtes für die Freiwillige Fe
muß ſie auch ſo eingerichtet ſein, daß ſie Kühlung bringt. In neu angeſchafften Röcke ausgegeben.
neuerer Zeit werden die Lauben meiſt aus Brettern hergeſtellt ugds
K. Dieburg, 11. April. Der hieſige Odenwaldklu
bilden in ihrer völligen Geſchloſſenheit eine Art, Wohnkäübes ſeine planmäßige Wanderung, die juſt auf den Tag der G.
Dieſe kommt für Wochenendgärten in Betracht, da ihr= weck dang des Geſamt=Odenwaldklubs vor einem halben Jahrhunder
ein anderer iſt als in einem Garten, der das eigene Haus ums bach, den 10. April, fiel, trotz des Wahltages nicht verle,b
gibt. Dieſe Wohnlauben in Wochenendgärten müſſen oft genuß aber um ein paar Stunden verſchoben, ſo daß man um
die Wohnung für ein oder zwei Tage erſetzen und dienen in der tagsſtunde zunächſt nach Meſſel fuhr. Hier begann ein
Nacht als Schlafſtätten, ſo daß ein mehr oder weniger feſter Bäu Frühlingswanderung bei warmem Sonnenwetter, das d.
begründet iſt. Auch bei dieſen Wohnlauben iſt aber ein Schneuck, erſten Knoſpen herauslockte. Die Beteiligung war gut, b
durch Berankung mit wildem Wein. Efeu oder anderen Pflanzen; erfreulich dabei die Teilnahme vieler jugendlicher Wande
ein Schönheitsmittel, das ganz aus dem Zweck oder der
Um=
gebung erwächſt.
* 4o. Altheim, 11. April. Gemeinderatsſitzung.
Antrag auf Verlängerung der kurzfriſtigen Feldbereinig
dite wurde ſtattgegeben. Es wurde eine Kommiſſion gebi
Petrusgemeinde (Männervereinigung). Der letzte
Vereins=
abend der Männervereinigung wurde zu einer feſtlichen
Monats=
verſammlung ausgeſtaltet. Das jüngſte Kind der
Männerver=
feſt unter regſter Beteiligung der ganzen Gemeinde in Form eicles verein „Treue”, der unter der Leitung von Herrn Rektor S.tc=
Weiſe durch den muſtergültig vorgetragenen Choral „Lobe den geladen. Der erſte Teil des Programms, der von dem
Männer=
ſtungen ſeines Könnens in Gottesdienſten und ſonſtigen kirchlichen begleitung geſungen. Ueberleitend zu Mozart, ſpielte das gtt
Veranſtaltungen dargetan hat. Im Auftrag ſeiner Vereinigung beſetzte Orcheſter das Menuett aus der Ls=Dur=Sinfonie, woratf
Leiſtungen. Beſondere Worte widmete er dem hervorragenden Mozart folgte. Im zweiten Teil brachte der gemiſchke Chor des
Dirigenten des Chors, Herrn Wehlan, der es in ganz aus= Vereins die Chöre zu Schuberts einziger Oper „Roſamunde” mit
Und in der Tat, die zahlreich verſammelte Gemeinde, war über= „Prezioſa” von C. M. von Weber wie Marſch und Chök. Chotz
raſcht und erſtaunt über die dargebotenen Leiſtungen des jungen der Zigeuner „Im Wald”, Lied der Prezioſa. Chor „Die Sonn er?
Chors der im Rahmen des 1. Stiftungsfeſtes ſo köſtliche und herr= wacht” und „Es blinken ſo luſtig die Sterne‟. Den ſoliſtiſchen Teik
zollt. Die Rückſicht auf den Raum, der uns für dieſen Bericht zur zahlreich erſchienenen Zuhörer. Für den Verein und ſeinen
rüh=
wähnt werden, daß der Poſaunenchor der Männervereinigung der Anſporn ſein zu weiterem Schaffen.
Petrusgemeinde ſeine Probe am 5. April glänzend beſtanden hat.
Er hat in Herrn Wehlan einen Dirigenten und eifrigen Förderer
gefunden, der in vorbildlicher Liebe und Treue ihn zu dem
geſtal=
ten wird, wozu ein Poſaunenchor beſtimmt iſt, nämlich zu einem
lauten, kraftvollen und daher ſo wertvollen Helfer des
Miſſions=
gedankens. Dieſe herrlichen Aufgaben der Poſaunenchöre zeigte
Herr Pfarrer Weiß den erſchienenen Gemeindemitgliedern in
Aus Heſſen.
Feſtſtellung der Waſſerbezugsgebühren. Derſelben gehö
Bürgermſtr. Funk. G. R. Gra. Hch. Sauerwein 2, Hrch. 2
Grg. Dittmann, Heinr. Phil. Appel.
einigung, der Poſaunenchor, konnte am 5. April ſein 1. Stiftungs=ſ WDs. Arheilgen, 11. April. Konzert. Der Arbeitergeſang=gbahn=A.=G. Darmſtadt veranſtaltet am Mittwoch, den 17
Konzertabends begehen. Die Feier wurde in ſtimmungsvoller Gräfenhauſen ſteht, hatte zu einem Konzert in den „Löwen” ein= Werbeabend. Herr Albert Heß von der Werbeabteilung d F
Herrn, den mächtigen König der Ehren” eröffnet. Der 1. Vor= chor beſtritten wurde, brachte einleitend den Chor „Die Nacht”/ Gewerbe und Landwirtſchaft” — Am nächſten Tag wird v
ſitzende der Männervereinigung, Herr Oberreallehrer Frank, von Schubert, weiter „Nachtgeſang im Walde” mit
Klavierbeglei=
ſchilderte in ſeiner Begrüßngsanſprache das Werden des Geburts= zung von Schubert. Hierauf folgten zwei Lieder für Alt von nochmals bei fachmänniſcher Vorführung koſtenlos Rat u
Schubert, und zwar „Das Roſenband” und „Der Muſenſohn”, kunft erteilt wird. Beſtellungen mit 10 Prozent Rabatt
tagskindes, das ſchon nach einjährigem Beſtehen ſo glänzende Lei= Der Chor „Das Dörſchen” von Schubert wurde mit
Orcheſter=
überbrachte er dem Chor und deſſen Mitgliedern die innigſten als Erſtaufführung die Weltliche Kantate, für dreiſtimmtger am Dienstag, dem 12. April 1932, nachmittags von 2
Glückwünſche und den aufrichtigſten Dank dar für die bisherigen Männerchor mit Orcheſter und Arie „Dir Seele des Weltalls” von Uhr, im Café Jöſt ſtatt.
gezeichneter Weiſe verſtanden hat, den jungen Poſaunenchor zu Orcheſter zum Vortrag, und zwar Jägerchor, Romanze Hirtenchox=/ zm s=eigene Heim. Ein intereſſantes Schauſpiel wie E
einem vorzüglichen Inſtrument des kirchlichen Lebens zu machen. Abſchließend folgten die gemiſchten Chöre, mit Orcheſter zü auf dem Turme des Hotels „Halber Mond” ab. Sechs
liche Proben ſeines Könnens in ſtimmungsvollſter Weiſe zum Vor= hatte Fräulein Klara Herbert=Darmſtadt (Alt) übernommerß
tuag brachte. Ein ausgewähltes Programm bot im 1. Teil des die ſich mit den beiden Schubertliedern, der Arie zur. Seele des
Abends Lieder und Motetten mit kirchlichen Motiven, während Weltalls”, der Romanze zu Roſamunde und dem Lied der Prezioſa Kartoffelernte des Kreiſes Heppenheig. ?
mit ihrer herrlichen, vollklingenden Altſtimme in die Herzen der
im 2. Teil Märſche, Soloſtücke und Lieder mehr vaterländiſchen Zuhörer hineinſang. Auch das Orcheſter, das die hieſige Kapelle Doppelzentner Frühkartoffeln geerntet, was einem Durc ſ=
Inhalts in herrlich ſchöner Weiſe zum Vortrag gebracht wurden. Anthes ſtellte wurde ſeiner nicht geringen Aufgabe vollkommen
Rauſchender Beifall wurde den Künſtlern dankbaren Herzens ge= gerecht. So fanden alle Darbietungen den ungeteilten Beifall der
Verfügung ſteht, verbietet uns leider näher auf die einzelnen rigen Dirigenten war das Konzert in künſtleriſcher Hinſicht ein feln erzielt werden, alſo im Durchſchnitt pro Hektar 115
Stücke der Vortragsfolge einzugehen. Das aber darf und muß er= ſchweres Stück Arbeit, aber auch ein voller Erfolg, und möge ein zentner. Die Erkrankungsziffer bei Spätkartoffeln betr
4s Erbach, 11. April. Werbeabend. Die Heſſiſch
abends 8 Uhr. im großen Saal des Hotel „Schützenho
Darmſtadt, ſpricht über das Thema „Die Elektrizität im H
,6 Uhr nachmittags eine elektriſche Sprechſtunde abgehalte ſ
entgegengenommen.
1 Mörlenbach, 9. April. Der nächſte Sprechtag de
werkskammer=Nebenſtelle Darmſtadt findet in Miſ
W. Heppenheim a. d. B., 11. April. Erhitterter
Störche verſuchten, die bereits ſich häuslich niedergelaſſene
Adebar von ihrem Heim zu vertreiben. Mit wechſelreie
ſchiche kämpften ſie um das gemachte Neſt. Da Frau Stö EE
keits brütet, nahm der Kampf um ſo erbittertere Formen iu
endete ſchließlich mit einem Siege der eingeſeſſenen Fre
Anbaufläche von 214 Hektar wurden im vergangenen Jah
ertrag von 120 Doppelzentner pro Hektar entſpricht. Rund ſ=
zent der Frühahrsernte verfiel der Fäulnis. Bei einer
fläche von 2193 Hektar konnten 252 492 Doppelzentner Sr
IN APOTHEHENUDROGERIENDoSE OO
einer von tiefem kirchlichen und vaterländiſchen Gedanken
getra=
genen Anſprache in ſinnvoller Weiſe. Danach drohen dem deutſchens
Dg. Arheilgen, 11. April. Beratungsſtunde. Am
Volke, wie der Kirche große Gefahren. Deutſches Volkstum
deck=
ſches Familienleben, deutſches Gewiſſen und deutſcher Glaube wers Mittwoch, den 13. April, nachmittags 3 Uhr, findet auf dem Rat=
ſchwinden immer mehr. Das heilige deutſche Land der Seele wird; haus eine Beratungsſtunde der Mutter= und Säuglingsfürſorge
gleichſam zu einer ſchlammigen Waſſerwüſte. Die ebangeliſchef ſtatt. — Arbeits=Jubiläen. Auf eine 25jährige Tätig=
Kirche erkennt die genannten großen Gefahren, und wird in Wort keit bei der Firma E. Merk. Darmſtadt, kann am Mittwoch, den
und Schrift ankämpfen gegen ſie. Einer der treueſten Helfer in 13. April. Herr Eduard Dittmann 2., Mercks=Kolonie,
zurück=
dieſem ſchweren Kampf iſt unſer Poſaunenchor. Herr Pfarrex blicken. Sein 25jähriges Beamteniubiläum bei der gleichen Firma
Weiß beglückwünſcht den jungen Poſaunenchor und dankt ihm im begeht am Freitag, den 15. April, Herr Auguſt Benz; Darm=
Namen des Kirchenvorſtandes und der ganzen Gemeinde recht herz= ſtädter Straße.
lich für ſein kraftvolles Eintreten für Gott und ſeine Kirche. Die
Dd. Arheilgen, 11. April. Familienfeier. Die Mitglie=
Petrusgemeinde aber kann ſich glücklich ſchätzen, endlich einer der des Eiſenbahnvereins Arheilgen hatten ſich am Samstag abend
Poſaunenchor zu beſitzen, der die Gottesdienſte und ſonſtigen Ber= zu einem frohen Unterhaltungsabend im Gaſthaus zur Sonne
ver=
anſtaltungen in ſo ſchöner Weiſe belebt und unterſtützte Das ſammelt. — Spargelabſatz. Zur Regelung der Abſatzfragen
danken wir vor allem Herrn Oberreallehrer Frank, deſſen eifrigen der diesjährigen Spargelernte wurde auf einer Beſprechung der
Bemühungen es vor Jahresfriſt endlich gelang, mit Hilfe der Män= Spargelpflanzer am Sonntag nachmittag beſchloſſen, die anfallens
nervereinigung einen Poſaunenchor zu gründen, und Herrn den Spargel über den hieſigen landwirtſchaftlichen Konſumverein
Wehlan, der in uneigennütziger Weiſe den Chor auf ſeine jetzige ans die Landwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft in Darmſtadt zu
Uefern, die die Spargel jeden Tag per Auto hier abholen läßt.
Höhe gebracht hat.
In den Helia=Lichtſpielen ſieht man ab heute Liane HK
E. Wixhauſen, 11. April. Aus dem hieſigen Schuldienſt iſt
und Hans Brauſewetter in der amüſanten Tonfilm=Operettk, nach Abſchluß des vergangenen Schuljahres Herr Lehrer Kert
„Madame hat Ausgang”, nach dem gleichnamigen Luſtſpiel=K. geſchieden. Herr Lehrer Kern, der 64 Jahre alt iſt, hat an der hick
Armont und Gerhidon. Der Hauptdarſteller des unvergeßlichen ſigen Volksſchule 23 Jahre gewirkt. Insgeſamt iſt Herr Lehrer
Films „UUnter den Dächern von Paris”, Albert Préjegns ſingt äin /Kern 46 Jahre als Lehrer tätig gew=ken. — In dem Gebäude
dieſem Film in deutſcher Sprache. In weiteren Rollen ſind he=” eines hieſigen Landwirtes wurden in der Nacht vom letzten
Frei=
ſchäftigt: Eliſabeth Pingjeff, Hilde Hildebrandt, Karl Ettlinger jag auf Samstag Kartoffeln geſtohlen. Der Täter konnte nicht
u. v. a.
ermittelt werden.
Das Union=Thegter bringt nur noch heute und morgen Emil/
I Griesheim, 11. April. Ein evangeliſches Gottgs=
Jannings und Anna Sten in dem aufregenden Unterweltsfilnn
chaus auf dem Uebungsplatz Mit dem 1. April=Hck7die
„Stürme der Leidenſchaft”.
ſevangeliſche Kirchengemeinde Griesheim auf dem ehemaligen
In den Palaſt=Lichtſpielen gelangt das große Senſattdhss/Tkuppenübungsplatz ein guterhaltenes Gebäude gemieket, um dort
für die werdende evangeliſche Gemeinde die jetzt ſchon etwa 7300 eine nichtöffentliche Sitzung ſtatt.
Doppelprogramm, und zwar 1 „Helden im Sattel”, mitsdem be=
23 Prozent.
Ca. Lorſch, 11. April. „Schwerer Verkehrs
bei,Lorſch.” Unter dieſer Parole veranſtaltete die Fr
Satlitätskolonne Sandhofen mit Unterſtützung der Bru
uen aus Waldhof, Bürſtadt. Lorſch und des Kataſtroohe
Fdes Motorradkluhs Sandhofen eine ſehr intereſſante Na
Käbung. Am Waldeingang der Bahnſtrecke Lorſch-
Bürſ=
ein vollbeſetzter Omnibus von dem Eiſenbahnzug überfah
den, wobei es 16 Schwer= und 11 Leichtverletzte gab. Pün
feſtgeſetzten Stunde trafen die auswärtigen Kolonnen an
glücksſtelle ein und innerhalb ganz kurzer Zeit waren.
Verwundeten, die von der Sanitätskolonne Lorſch auf de
körper und im angrenzenden Wald verteilt waren, gebor
bunden und abtransportiert. Im Gaſthaus zum Weiße
wo dieſe geſammelt wurden, fand dann durch den Grr
von Lorſch, Herrn Dr. Schultz, die Kritik ſtatt, die kein
wiegenden Fehler ergab. Der Gruppenarzt von Sandho
Dr. Beck, ſagte zum Schluß allen mitwirkenden Kolonnen
ſtigen Beteiligten herzlichen Dank.
— Gernsheim, 11. April. Waſſerſtand des Rhe
10. April 0,42 Meter, am 11. April 0,55 Meter, morgens
Av. Groß=Gerau, 11. April. Unglücksfall. Bei
brucharbeiten, der ehemaligen Oelfabrik paſſierte in
Tagen ſchon das zweite Unglück. Vor einigen Tagen u
liebten Wildweſtreiter Ken Maynard, und 2. der exotiſche 8
aus den Urwäldern Borneos „Das Ende von Margdu”
letzten Male zur Vorführung.
heute HAm
Stimmen aus dem Leſerkteiſe.
(Für die Veröffenilichungen unter dieſer Ueberſchriſt übernimmt die Redaktion keiterlel
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender veraniwortſch.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, ſönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
In letzter Zeit mache ich des öfteren die Wahrnehmung, daß
Hunde ohne Halsband herrenlos, hungrig und müde umherirren,
die ſcheinbar ausgeſetzt ſind. So lief mir vor kurzem bei 4 Grad
Kälte ein noch ziemlich junges Tier, abgemagert und übermüdet,
zu, deſſen Beſitzer nicht ermittelt werden konnte. Am vergangenen
Sonntag ſah ich den ganzen Nachmittag einen Schnauzer
hals=
bandlos umherlaufen, die Schnauze ſuchend auf den Boden
ge=
richtet. Ich möchte hierdurch die Bitte an die Hundebeſitzer richten,
ihr Tier, wenn ſie es aus irgendeinem Grunde nicht mehr
he=
halten können, es nicht einfach auszuſetzen und ſeinem Schickſäk
zu überlaſſen, ſondern es in gute Hände zu verſchenken oder töten
zu laſſen.
Seelen zählt, einen Mittelpunkt evangeliſch=kirchlichen Lebens zu
ſchaffen Das ehemalige Offiziers=Pferdeſtall=Gebäude war in der
Franzoſenzeit als katholiſches Gotteshaus eingerichtet. Nunnehr
ſoll evangeliſches Leben ſich dort entfalten. In
glaubensbrüder=
licher Verbundenheit hat die evangeliſche Stadtgemeinde in
Darm=
ſtadt die durch den Umbau der Stadtkapelle entbehrlich gewordene
Kanzel und den Altar geſchenkt. Das Gebäude wird nun für ſei= ſprang am Winterhafendamm eine Frau vom Forſterplatz
nen neuen Zweck hergerichtet. Allerdings fehlen hierzu noch Mittel, mörderiſcher Abſicht in den Rhein. Die Lebensmüde wi
Vielleicht findet ſich trotz der Zeit mancher, der in Erinnerung an. Schiffer gerettet und durch das Sanitätsauto ins Städtiſ
frohe oder auch ernſte Erlebniſſe auf dem „Griesheimer Sand” be= kenhaus gebracht. Dorthin kam am Sonntag vormittag
reit iſt, für die neu entſtehende Gemeinde und Kirche dort etwas, wärtiger Kutſcher, der hier bei einem Freund aus Leben
zu ſpenden. Derartige Spenden nimmt Herr Pfarrer Mangold hier ein größeres Quantum Veronal zu ſich genommen hatte.
dankend entgegen — Zwangsverſteigerung. Bei der
ſtattgefundenen Verſteigerung des Café=Reſtaurants „Waldſchlöß= fahrer. Zwiſchen Mainz=Mombach und Heidesheim ka
chen” war Herr Reſtaurateur Bender aus Darmſtadt, und bei der= Samstag abend gegen 10 Uhr zu einem folgenſchweren 3.
jenigen der W. Gg. Otto=Werke Herr Kaufmann Zentner aus ſtoß zwiſchen einem Perſonenauto und einem Motor=
Darmſtadt Höchſtbietender. Der Zuſchlag iſt noch nicht erteilt.
Cp. Pfungſtadt, 10. April. Volksbank. Die 70. ordentliche Mombach, wurde derart zu Boden geſchleudert, daß er !
Generalverſammlung der Volksbank G: m. b. H. Pfungſtadt nahm ſchweren Schädelbruch bewußtlos liegen blieb. Der S
einen einmütigen Verlauf. Wie aus dem Geſchäftsbericht her= letzte wurde durch das Sanitätsauto ins Städtiſche Kre
vorging, kann die Genoſſenſchaft mit dem abgelaufenen Geſchäfts überführt.
Ljahr zufrieden ſein. Der Mitgliederſtand beträgt 298. Er weit
gegenüber dem Vorjahr eine geringe Abnahme auf. Die Ge=
Nen euitete e ſchtene ee
und8. Mai ſtattfinden. Mit dieſem Hauptſchießen wird ei
ſchießen verbunden ſein. Es beſteht die Ausſicht, daß das 2
bandsſchießen des Mitteldeutſchen Kleinkaliber=Schützen!
im Jahre 1933 dem Schützenverein „Tell übertragen wit
große Schießen ſoll mit einem Schützenfeſt verbunden we
zugleich ſoll dann die Fahnenweihe ſtattfinden.
4u. Trebur b. Groß=Gerau, 11. April. Gemeint
ſitzung. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde
voranſchlag genehmigr. Ferner wurden die Vorauszahlt
Bier=, Getränke= und Bürgerſteuer genehmigt. Nicht
wurden die Holzverſteigerungen im Unterwald. Die
eines Sportplatzes wurde vorläufig zurückgeſtellt. Zum Se
Rheinheſſen.
Tagskalender für Dienstag den 12. Anril 1gs.
Lichtſpiel=Theater: Union=Theater: „Stürme der
Leiden=
ſchaft”; „Helia=Lichtſpiele: „Madame hat Ausgang”;
Palaſt=Lichtſpiele: „Helden im Sattel” und „Das
Ende von Maradu”. — Orpheum: „Der Zarewitſch”. —
Haus=
frauenbund, nachm. 16 Uhr, im Hotel zur Traube:
Hauptver=
ſammlung.
ſchmthaftſumme aller Mitglieder beträgt 149 500 RM. DiesHöhe
der Spareinlagen betrug Ende des vergangenen Geſchäfts ähres
517 987,51 RM. Die Generalverſammlung, die unter der
Lei=
tung des Amtsgerichsrats Dr. Krichhaum ſtand, genehmigte die
Verteilung einer Dividende von 5 Prozent. — Witwe Philipp
Klöppinger 5., Sandſtraße 53, konnte am Sonntag ihren 86.
Geburtstag begehen.
— Hirſchhorn, 11. April. Waſſerſtand des Neckars am
10. April 2,28 Meter, am 11. April 2,15 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Aus Mainz.
* Lebensmüde Menſchen. Am Samstag abend kurz rſt
* Folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Auto= und 2
Letzterer, der 20jährige Kaufmann Paul Kunkel au
4e. Worms, 11. April. Junge wird von Aut
fahren. Dieſer Tage ereignete ſich in dem Vorort Wor
ligheim ein Verkehrsunfall, der beinahe ein Todesopfer
hätte. Ein aus Richtung Alzey kommender Perſonenk;
überfuhr einen 10jährigen Jungen, der die Straße ü!
wollte. Wie durch ein Wunder blieb der Junge unverlet
Kr. Lörzweiler, 11. April. Das Genick gebroch
62jährige Knecht des Gaſtwirts Schneider glitt auf einer
ſtufe aus und fiel ſo unglücklich, daß er das Genick
brach=
ſofort tot.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 102 — Seite 7
tstag, 12. April 1932
Das merkwürdigſte Teſtament der Welt.
gr=Prozeß um die Hinkerlaſſenſchaft eines deutſchen Sonderlings. — Das chineſiſche Bolk erbl
ein Millionenvermögen „zur Bekämpfung der europäiſchen Raſſe‟
(Von unſerem ſtändigen Bozener Mitarbeiter.)
Bozen, 9. April.
Bozener Richter, die ſich jetzt mit dieſem ſonderbarſten
ozeſſe beſchäftigen, müſſen eine harte Nuß knacken und ſie
orläufig verkündet, daß ſie ihre Entſcheidung ſchriftlich
eben werden. Sie wollen offenbar Zeit gewinnen und
nal genau das Teſtament dieſes Sonderlings überprüfen,
ganzes ſehr beträchtliches Vermögen „zu vollem und
unbe=
m Eigentum dem chineſiſchen Volke in Oſtaſien bzw. der
ia desſelben” hinterlaſſen hat, mit dem ausdrücklichen
daß es zur Bekämpfung der europäiſchen Raſſe
Verwen=
den möge‟. Das Teſtament iſt von der Kuſine des Erb=
„e er Frau Margarete Baſſe in Bonn a. Rh., und einem an=
„rwandten, dem Breslauer Arzt Dr. Ulrich Baſſe,
ange=
vorden, und das Bozener Gericht hat jetzt die erſte
Ver=
durchgeführt. Dabei hat der Notar Dr. von
Lachmülter-
die übergangenen Erben, ſondern im weiteren Sinne
gleichſam die „europäiſche Raſſe” zu vertreten gehabt,
kämpfung der letzte Wille eines Toten verlangt, und ſein
a eler war niemand Geringerer geweſen als Seine Exz.
„ufoo, bevollmächtigter Miniſter und derzeitiger Geſandter
blik China in Rom, der höchſtperſönlich nach Bozen
ge=
mm) par, um die Gültigkeit des Teſtaments zu verteidigen.
kleine Diplomat mit den Schlitzaugen und dem ſeltſam
ſcyh nen Geſicht ſeiner mongoliſchen Raſſe ließ ſich durch
kei=
iſch noch ſo klug erdachten Einwand des klägeriſchen
An=
is ſeiner ſtoiſchen Ruhe bringen. Der Doktor Lachmüller
Teſtament aus dreierlei Gründen angefochten: Zunächſt
Unſicherheit der Perſon des Erben, weil doch das chine=
E als ſolches gar keine juriſtiſche Perſon im Sinne des
ſe=Z ſarſtelle, dann aus moraliſchen Erwägungen, weil die
zung der europäiſchen Raſſe” ſicherlich ein unſittliches
tw, und ſchließlich mit der — freilich im Nachhinein ſchwer
en — Behauptung, daß ein Menſch, der ein ſolches Te=
„rrichtet, geiſtig nicht normal geweſen ſein kann. Seine
der Herr Geſandte und bevollmächtigte Miniſter Tſiang
r in ſeiner Antwort gar nicht verlegen geweſen und er
tie ibar die Geſetzbücher ſehr gründlich ſtudiert gehabt und
m le Möglichkeiten vorbereitet. Die italieniſchen
Gerichts=
höw”, ſo führte er in wohlgeſetzter Rede aus, wären in dem
nicht zuſtändig, denn der Herr Heinrich Baſſe, geboren
onn a. Rh., ſei doch ein Reichsdeutſcher, die von ihm
be=
chtssi ben wären Chineſen und die ganze Erbſchaft, mit Aus=
674 Goldmünzen, die in dem Koffer des Verſtorbenen
n—vorden ſind, befände ſich überdies im Ausland. Sie liegt
ben Welt verſtreut in den Treſors der verſchiedenen
vun Großbanken, und daß der Herr Baſſe zufällig in
Bri=
gyſen ſei, ginge kein italieniſches Gericht etwas an. Es ſei
o jar nicht richtig, wenn jetzt dem Toten Geiſtesgeſtörtheit
bae werde. Der Heinrich Baſſe habe, wie ein im Nachlaß
geß nes früheres Teſtament beweiſe, ſchon im Jahre 1913
ſandten enterbt und ſein damaliges Vermögen, das zu
9 reilich nur hunderttauſend Mark betrug, der engliſchen
1unter der Bedingung vermacht, damit arme Arbeitsloſe
-tzen. Hätte ſich England geweigert, die Erbſchaft anzu=
.Yollten die Vereinigten Staaten das Geld bekommen und
dieſe damit nichts anzufangen wüßten, ſo wäre ſchon
ne hn Jahren das chineſiſche Volk als Univerſalerbin in
ſick nommen worden.
A— ſiang Lufoo zuletzt noch auf das angeblich unſittliche
ivv Bekämpfung der europäiſchen Raſſe zu ſprechen kam.
teol en Augenblick lang doch der Schatten eines ſpöttiſchen
Velr! der das aalglatte gelbe Geſicht. Hier ſei nur ein Wunſch
es forderung ausgeſprochen worden, meinte der Diplomat,
de rſtorbene Heinrich Baſſe habe beſtimmt nur im Sinne
bt, chineſiſche Volk möge die europäiſche Raſſe im Zaume
.—1, iſt ſchließlich ſicherlich kein unmoraliſcher Gedanke an ſich
zunf muß ſich China durchaus nicht verpflichtet ſehen, dieſen
hſckh ) zu erfüllen. Das könne es halten wie es will, und der
aßf abe es auch gar nicht als eine ausdrückliche Voraus=
19 9 Teſtamentsvollſtreckung erklärt. Worauf dann das hohe
hr4 ſeiner völligen Ratloſigkeit den ſchon oben erwähnten
un faßt hat, ſeine Entſcheidung ſpäter bekannt zu geben.
9c eheimnis des Toten und ſeines merkwürdigen
Teſta=
i dem Prozeß nur ganz flüchtig geſtreift worden. Man
ſichx) inbar auch gar keine Mühe gegeben, es zu enthüllen,
Ser Rechtsfall vielleicht noch komplizierter und unent=
4 Neweſen wäre. Der Heinrich Baſſe hatte etwa vor einem
er alten Biſchofsſtadt Brixen in Südtirol Aufenthalt
rM und ſeine Behauſung war dort eine mehr als
beſchei=
mmer geweſen, für die er nur etliche Lire im Monat
9Ate. Woher er gekommen war, wußte niemand und es
ſer) h auch kein Menſch um den faſt in Lumpen gekleideten
ein Bettlerleben führte und ſich nur von Kartoffeln
6rl ährte. Der Mann wurde erſt intereſſant, als er ein
—lang nicht mehr den gewohnten Weg zum Kaufmann
— iſchte man nach und fand ihn tot zwiſchen ſeinem ärm=
E=ät. Ein Schlaganfall hatte das müde Herz ſtillſtehen
E der zermürbte und unterernährte Körper war nicht
DA andsfähig genug geweſen, dem Senſenmann zu trotzen.
beſtatter Joſef Villſcheider, der ſich jetzt — das deutſche
* ja italieniſch geworden — Impresa vompe funebre
kam als erſter hinter das große Geheimnis Heinrich
nachte pflichtſchuldigſt Ordnung in der ärmlichen
Dach=
fand in einem uralten ſchmutzigen Lederkoffer, in
zer=
ſcheſtücken und Kleiderfragmenten vergraben, Stöße
ſiſchen Wertpapieren, Kontoauszüge von allen mög=
* giſchen Großbanken lagen dazwiſchen, uneingelöſte
*3 und ein Dutzend Treſorſchlüſſel, und ganz zu unterſt
.”” nierigen Leinenſack, noch ein paar hundert Goldmün=
* Pfunde und Francs. Da hatte es der gute
Vill=
der Angſt vor ſo viel Verantwortlichkeit zu tun
bekom=
war ſchleunigſt zum Notar gelaufen, damit der ſich der
*me und nach dem Richtigen ſehe. Eine Woche lang
in der Kanzlei nach, bis ſie den Wert dieſer Erbſchaft
7d öiffernmäßig herausgebracht hatten, daß in dem
* offer und in den diverſen Banktreſors mehr als fünf
ire an Aktien verſteckt waren. Und dabei weiß man
* heute noch gar nicht, was ſich eigentlich ſonſt noch
Derſchiedenen Safes in halb Europa als ſorgſam ver=
* atz des toten Heinrich Baſſe’s befindet.
Aobte Ueberraſchung war dann das folgende Teſta=
Niſchen vergilbten Briefen und Bankausweiſen aufge=
* und in dem der Achtzigjährige mit deutlichen und
Augen ſeinen letzten Willen aufgezeichnet hatte:
Exzelſior abſtiegen, um das Teſtament des Toten zu erfüllen. Im
Meldezettel trugen ſie ſich wie folgt ein: Seine Exzellenz Tſiang
Lufoo, bevollmächtigter Miniſter und derzeitiger Geſandter der
Republik China in Rom, Tchom Yia, Legationsſekretär bei der
chineſiſchen Geſandtſchaft, und Signore Januzzi, chineſiſcher
General=
konſul in Bozen. Sie nahmen die reichlich zwanzig Kilo
Wert=
papiere, die Goldmünzen und die Treſorſchlüſſel an ſich, bezahlten
beim Domkapitel in Brixen noch ein Dutzend Seelenmeſſen für den
armen Baſſe, der in einem ſchmuckloſen Reihengrab am Friedhof
liegt, und fuhren wieder nach Rom zurück.
Um die ſonſtige Hinterlaſſenſchaft kümmerten ſie ſich nicht.
Nicht um die zerlumpten Kleider und Wäſcheſtücke, die
ordnungs=
mäßig bei den Brixener Behörden hinterlegt ſind, und
merwür=
digerweiſe auch nicht um den ſonſtigen Nachlaß an Briefen und
Schriftſtücken, obwohl der ſicherlich intereſſant genug iſt. Da findet
man beiſpielsweiſe einen Ausweis, wonach Baſſe einmal beim
preußiſchen Leibregiment gedient hat, dann eine Legitimation
vom franzöſiſchen Geheimdienſt, ein Schreiben der
Sowjetregie=
rung mit ſehr geheimnisvollen Andeutungen, und einen
Gratula=
tionsbrief des früheren deutſchen Kaiſers aus Doorn mit
Photo=
graphie und eigenhändiger Unterſchrift aus dem Jahre 1931.
Wer dieſer Heinrich Baſſe wohl geweſen ſein mag? Und was
er alles erlebt haben muß, um zu dem Schluß zu kommen, ſein
Vermögen mit der Beſtimmung zu hinterlaſſen, es müßte zur
Be=
kämpfung der europäiſchen Raſſe verwendet werden? — Der
Boze=
ner Prozeß hat dieſe Fragen leider nicht beantwortet.
IV 3403 vo
Schäumend:
m. schonend
a
Veike
Sunlich.
L. 19. In dieſer ungemein ſchwierigen Lage möchten wir
raten, doch zunächſt den gütlichen Weg zu verſuchen. Sollten die
wirtſchaftlichen Verhältniſſe in ihrer Unſicherheit noch andauern,
ſo wird ja doch eine Entwicklung der Geſetzgebung in
irgendeiner Form dieſer Lage Rechnung tragen müſſen. Wegen
der geleiſteten Kaution müßte an Hand des Vertrages geprüft
werden, welchen Zwecken die Kautionsleiſtung dienen ſollte und
ob und welche Rechte Ihnen und dem Partner hieran eingeräumt
ſind.
G. W. Nach ausdrücklicher Beſtimmung der Notverordnung
vom 8. Dezember 1931 gilt die Zinsſenkung von 7½ Prozent auf
6 Prozent auch für Aufwertungshypotheken.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 12. April.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
17.00: Konzert des Funkorcheſters. Soliſt: Adolf Gerlach.
Anſchl. Alte Tanzmuſik.
18.25: R. Mordo: Das Theater.
18.50: Dr. Haag: Das Problem des „Fliegenden Pfeils' in
mo=
derner Faſſung. Ein Blick in die Gedankenwerkſtatt des
Philoſo=
phen Ludwig Klages.
19.30: Unterhaltungskonzert des Philharm, Orcheſters Stuttgart.
Ouvertüren und Arien.
20.45: Sonderdienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
21.00: Funkbericht aus dem Inſtitut für Perſönlichkeitsforſchung.
21.50: Klavierkonzert von Frieda Jürges.
22.20: Berlin: Querſchnitt durch die Weltabrüſtungskonferenz in
Genf. Zeitbericht, bearbeitet von Actualis.
23.00: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
23.15: Mannheim: Tanzmuſik der Kapelle Jazz=Matz.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 12. April.
10.10: Schulfunk: 25 Minuten Muſiktheorie.
15.00: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.45: Frauenſtunde: Modeſtickereien.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: D. v. Mikuſch=Buchberg: Pioniere und Abenteurer der
Wirt=
ſchaft.
18.00: Dr. Traub: Querſchnitt durch Zeitſchriften.
18.30: Prof. Dr. Schaeder: Die großen Religionen des Orients und
das Abendland
Anſchl. Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.15: Geh. Reg.=Rat Dr. Finkelnburg u. Dr. Maretzki (M.d. L.):
Erziehung oder Abſchreckung im Strafvollzug?
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Breslau: Die ſchönſten deutſchen Volkslieder. Ausgewählt
von Friedrich Wirth.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.15: Guſtav Adolf. Ein Spiel von Julius Schieder.
22.20: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
22.35: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.50: Hamburg: Die Ritter vom Schlager. Komponiſten=Abend,
Das Scarpa=Orcheſter.
Briefkaſfen.
Jeder Anfrage iff die letzte Bezugéquſtiung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichteit.
A. 10. Aus der Zeitung werden Sie ja entnommen haben,
daß bezüglich der Sozialverſicherung die Dinge im Fluſſe ſind und
eine Vereinfachung und Rationaliſierung des Apparates
ange=
ſtrebt werden. In dieſem Stadium dürfte ſich ein vorſichtiges aber
aufmerkſames Beobachten der Entwicklung empfehlen. Die
Folge=
rung, die aus ſolchem Verhalten zu ziehen wäre, würde zunächſt
ein Verbleiben in der genannten Verſicherung als empfehlenswert
erſcheinen laſſen.
L. E. 1. Die in das Haus eingebaute oder an ihm angebrachte
Klingelleitung iſt als Zubehör des Hauſes den Mietern mit zum
Gebrauch überlaſſen. Sie werden deshalb die Reparaturkoſten,
ſoweit die Wiederherſtellung nicht infolge ſchuldvoller Behandlung
nötig fällt, aus Ihren Mitteln beſtreiten müſſen 2. Mit der
Ueber=
nahme des käuflich erworbenen Hauſes ſind Sie in die damals
beſtehenden Mietverträge kraft Geſetzes eingetreten, woraus folgt,
daß auch die Verpflichtungen des Vermieters auf Sie übergegangen
ſind. Dazu gehören nötig fallende Hausreparaturen.
Verbilligte Baudarlehen. Dieſe Fragen finden
Beantwor=
tung in den Beſtimmungen, die im Heſſ. Regierungsblatt Nr. 5
vom 29. April 1931 S. 41 ff. enthalten ſind. Wegen der
Raum=
not müſſen wir auf ſie verweiſen. Das Regierungsblatt iſt vom
Staatsverlag, Rheinſtraße 15, zu beziehen oder bei der
Landes=
bibliothek einzuſehen.
E. K. 58. Das Mieterſchutzgeſetz findet ab 1. April 1932 keine
Anwendung mehr auf Mietverhältniſſe über Wohnungen mit
einer Friedensmiete von 1200 Mark an in den Orten der
Orts=
klaſſe 4. wozu Darmſtadt gehört. Die Frage iſt alſo zu verneinen.
Wekkerbericht.
Raſch ſchreitet die Nordmeerſtörung nach Skandinavien
wei=
ter. Im Laufe des geſtrigen Tages iſt durch ſie eine
Warmluft=
welle über uns hinweggezogen, welche in den Abendſtunden die
Temperaturen noch um 14 Grad hielt. Durch das Drehen der
Winde auf Weſten zu macht ſich bereits ſchon der Zuſtrom wieder
kühlerer Luft bemerkbar, der ozeaniſche aus nördlicheren Breiten
folgen wird, ſo daß der beginnende Temperaturrückgang noch
wei=
ter fortſchreitet. Anfänglich kommt es dabei zu unbeſtändigem
Wetter mit Schauern, die auf den Bergen wieder als Schnee
auf=
treten. Der gleichzeitig einſetzende Barometeranſtieg dürfte
ſpä=
ter leichte Beſſerung und eine gewiſſe Beruhigung der
Wetter=
lage bringen, deren Zeitdauer ſich aber jetzt noch nicht überſehen
läßt, zumal über dem Nordatlantik eine neue Störung zu
er=
kennen iſt.
Ausſichten für Dienstag, den 12. April: Wechſelnd wolkig mit
Aufheiterung, vorerſt noch Schauer, auf den Bergen als
Schnee, Abkühlung, nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Mittwoch, den 13. April: Etwas beſtändigeres
Wetter, teilweiſe wolkig, teils aufheiternd, Nachlaſſen der
Schauer, noch kühl.
Haupiſchrifileitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polſtik und Wiriſchaff: Rudolf Mauve; für Feuiſſeton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
fär den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittelungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilſch in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
n Ssunterzeichneter Heinrich Baſſe, geboren 1850 in
Ahein, verfüge hiermit, daß mein ganzes Vermögen
— Zt alles was ich beſitze, bzw. noch beſitzen werde — zu
L 2 Goe Hane Hren ern Hdee di Mei Hude Rit
hiw, der Regierung desſelben, zufallen ſoll, mit dem
KS zur Bekämpfung der europäiſchen Raſſe
Verwen=
n möge ...
LSI M nach die Bitte, den Leichnam zur letzten Ruhe nach
Woe D. 2. He Hen Mit Me Waeede Sueeh
ein und klarem Verſtand ſelbſt geſchrieben und
unter=
einrich Baſſe”.
SEſtſanſte war eigentlich, daß ſchon eine Woche nach
De drei fremdländiſche Gäſte im Brixener Hotel
Nr 2o Taheere
als noch gute Zeiten waren, brauchtes
man für eine QualitätsZigarette nur
3:4Pf. anzulegen. Und heute?-Nachdem
OBERST neuerdings ihren Preis vono
5Pf. auf 3½Pf. geſenkt hat, gibt es wieder
eine Zigarette, von der man ſagen darf:
Friedenspreis andd) Friedensaualität
A!
GoLTT T
mit und ohne
Mundstück=
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 102
Reich und Ausland.
Verſuchsfahrten
mit dem neuen Triebwagen
auf den Strecken von Frankfurt nach Wiesbaden,
Darmſtadt, Mainz, Bad=Homburg, Bad=Nauheim
und Aſchaffenburg.
Frankfurt a. M. Am Montag und
Diens=
tag finden mit einem Dieſelelektriſchen
Trieb=
wagen mit Anhänger von Frankfurt=Hbh. aus
auf den Strecken nach Wiesbaden.
Darm=
ſtadt, Mainz, Bad=Homburg, Bad=Nauheim und
Aſchaffenburg Verſuchsfahrten ſtatt. Dieſe
Fahr=
ten ſind ſogenannte Betriebsfahrten, die für die
Verwendungsmöglichkeit der Wagen und die
Aufſtellung der Fahrpläne Unterlagen liefern
ſollen. Nach Erledigung der Verſuchsfahrten
geht der Wagen an die Werkſtätte nach
Fried=
richshafen zur Fertigſtellung zurück. Wann die
im Bau befindlichen Wagen in Betrieb
genom=
men werden können, kann zurzeit noch nicht mit
Beſtimmtheit geſagt werden. Man hofft jedoch,
daß zu Beginn des Sommerfahrplanes zwei
Wagen geliefert ſind.
Eine Hausangeſtellte um ihre Erſparniſſe
betrogen.
Frankfurt a. M. Der 34jährige Georg
Seufert hat eine hieſige Hausangeſtellte um
Er=
ſparniſſe in Höhe von 1500 Mark betrogen.
Seu=
fert knüpfte Beziehungen zu dem Mädchen an
und verſprach ihr die Heirat, trotzdem er
ver=
heiratet iſt und Kinder hat. Seufert gab dem
Mädchen an, daß er Geld zum Vertrieb von
Patenten benötige, und daß das Mädchen, wenn
es ihm Geld gebe, 12 Prozent Reingewinn
be=
kommen ſollte. Das Mädchen hob darauf auf
der Kaſſe 1700 RM. ab und übergab ſie Seufert,
der das Geld innerhalb kurzer Zeit durchbrachte.
Bei ſeiner Verhaftung befanden ſich nur noch
200 RM. in ſeinem Beſitz. Der gefährliche
Be=
trüger kam in Haft.
Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für innere
Medizin.
Wiesbaden. In der geſtrigen
Eröff=
nungsſitzung des 44. Kongreſſes der Deutſchen
Geſellſchaft für innere Medizin gedachte der
Vor=
ſitzende, Geheimrat Prof. Morawitz, zunächſt der
Verſtorbenen des letzten Jahres, darunter auch
des Prof. Minkowſki, des Entdeckers des
Pan=
kreasdiabetes. Der erſte Tag der Beratungen
gehörte in Thema und Organiſation der
Deut=
ſchen Geſellſchaft für innere Medizin und der
Geſellſchaft der deutſchen Pharmakologen
gemein=
ſam. Auf die tiefen inneren Zuſammenhänge
und auf das Zuſammenarbeiten dieſer beiden
Diſziplinen — innere Medizin und
Pharmako=
logie — ging der Vorſitzende der Deutſchen
Ge=
ſellſchaft für Pharmakologie, Prof. Loewi=Graz
näher ein. Dann ſprach der bedeutende Gaſt des
Kongreſſes Prof. Dale=London über die
Kreis=
laufwirkungen körpereigener Stoffe. Wertvolle
Ergänzungen dieſes Referats gab der
Frankfur=
ter Kliniker Prof. Volhard. Die weiteren
Vor=
träge und die Diskuſſionen befaßten ſich
weit=
gehend mit den Konſequenzen, die aus der
Hor=
mon=Forſchung der letzten Jahre für die
prak=
tiſche Heilkunde gezogen werden können.
Nächtliches Großfeuer.
Vermutlich Brandſtiftung.
Marburg. Sonntag abend gegen 10 Uhr
brach in der Scheune des Landwirts Friedrich
Weber in Wenkbach Feuer aus, das die Scheune
mit angrenzenden Stallungen in kurzer Zeit in
Aſche legte. Nur mit Mühe konnte das Vieh
gerettet werden. Noch während die Feuerwehr
mit der Ablöſchung des Brandes beſchäftigt war,
ſtand plötzlich die 200 Meter entfernte Scheune
des Landwirts Jung in Flammen. Auch dieſe
Scheune wurde ein Raub der Flammen, trotzdem
verſchiedene Nachbar=Feuerwehren, darunter die
Marburger Motorſpritze, erſchienen waren.
Aeußerſt unangenehm machte ſich Waſſermangel
bemerkbar. Zu allem Unglück fing auch noch an
einer dritten Stelle ein Wohnhaus Feuer, das
aber abgedämpft werden konnte, ehe es weiteren
Umfang annahm. Infolge des durch ſtarken
Wind verurſachten Funkenflugs war das ganze
Dorf ſchwer gefährdet. Man vermutet
Brand=
ſtiftung.
Einbrecher „beſuchen” den Leiter der Berliner
Mordkommiſſion.
Berlin. In die Wohnung des bekannten
Berliner Kriminalrates Gennat, des Leiters
der Berliner Mordkommiſſion, in
Charlotten=
burg, ſind vorgeſtern Einbrecher eingedrungen,
die die Abweſenheit des Kriminalrates und
ſei=
ner Wirtſchafterin benutzten, um die Wohnung
zu durchſuchen. Nachdem ſie alles durchwühlt
und nichts gefunden hatten, gingen ſie in das
Zimmer der Wirtſchafterin, wo ſie 700 RM.
Bar=
geld und einige Schmuckſachen fanden. Die
Tä=
ter ſind mit ihrer Beute unerkannt entkommen.
Zwei Tote bei einem Flugzeugunglück in Gera.
Gera. Am Sonntag abend, gegen 6 Uhr,
ereignete ſich auf dem Flugplatz Gera ein
ſchweres Flugzeugunglück. Das Sportflugzeug
„D 1919” des Technikums Frankenhauſen am
Kyffhäuſer ſtürzte aus etwa 100 Meter Höhe ab.—
Der Führer Ernſt Tolksdorf, ein Studierender
des Technikums Frankenhauſen, und ſein
Be=
gleiter, der Zahntechniker Reichardt aus Gera,
waren ſofort tot. Das Flugzeug ging
vollkom=
men in Trümmer. Tolksdorf war einer der beſten
deutſchen Jungflieger und mit dem ſilbernen
Pilotenabzeichen ausgezeichnet. Den Führerſchein
beſaß der Vierundzwanzigjährige ſeit 1928.
Ein Toter, neun Verletzte bei einem Autounfall.
Weimar. Am Ausgang der Stadt
Wei=
mar fuhr geſtern nacht ein mit zehn Perſonen
beſetzter Sechsſitzer gegen einen Baum und wurde
zertrümmert. Der 26jährige Kraftwagenführer
Menge aus Weimar wurde getötet. Die anderen
neun Perſonen, die von einem Frühlingsfeſt
kamen, wurden mit Verletzungen ins
Kranken=
haus gebracht.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Brandſtäkte der Schre
München.
Blick auf die Brandruine der Schrannenhalle,
der großen Markthalle auf dem Münchener Viktualien=Markt.
Die alte Schrannenhalle auf dem Münchener Viktualien=Markt, eine Eiſen= und Glaskonſtruktion
aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, iſt durch ein rieſiges Feuer völlig zerſtört worden.
Die große Ausdehnung des Brandes läßt ſich nur mit der Kataſtrophe des Glaspalaſt=Brandes
vergleichen, der im vorigen Jahre mit zahlreichen unerſetzlichen Gemälden einer Feuersbrunſt zum
Opfer fiel.
Eine Arbeitsloſen=Demonſtrakion auf dem Waſſer.
Ein Zug von Booten mit Arbeitsloſen auf einer Amſterdamer Gracht.
Eine neuartige Demonſtration veranſtalteten kürzlich die Arbeitsloſen in Amſterdam. Sie mieteten
eine große Anzahl von Ruderbooten, die ſie mit Plakaten verſahen und von einem Motorboot
durch die zahlreichen Grachten von Amſterdam ziehen ließen.
Sklarel=Prozeß.
Stadtrat Gäbel erweitert ſein Geſtändnis.
Berlin. In der geſtrigen Sitzung des
Sklarek=Prozeſſes wurde die Zeugenvernehmung
über die Zuwendungen fortgeſetzt. Zunächſt
wurde Obermagiſtratsrat Clementz noch einmal
über den Vorfall im Jahre 1928 gehört. Zu
einer dramatiſchen Epiſode kam es dann, als der
Vorſitzende plötzlich an den Angeklagten Gäbel
die Frage richtete: „Wollen Sie jetzt den
Biſam=
mantel zugeben”. Gäbel wich erſt aus, der
Vor=
ſitzende hielt ihm aber vor: „Der Mantel iſt ja
beſchlagnahmt worden und es würde vielleicht
für Sie ſehr unangenehm ſein, wenn die
Emp=
fängerin hier als Zeugin erſcheinen müßte.”
Gäbel gab hierauf den Empfang des Mantels
zu, verweigerte aber darüber die Ausſage, ob
ihn die Dame empfangen hätte, die ihn
ſeiner=
zeit nach Paris begleitet hatte.
Rechtsanwalt Dr. Kuntzig überreichte dem
Gericht dann im weiteren Verlauf der
Verhand=
lung eine ſchriftliche Erklärung zu der
Pelz=
angelegenheit, worin er betonte, daß der
Ange=
klagte Gäbel dieſen Punkt als einzigen bisher
abſichtlich dem Gericht mit Rückſicht auf ſeine
Familie verſchwiegen habe. Gäbel habe den
Pelz durch Vermittlung von Max Sklarek für
400 Mark gekauft.
Der Bilderfälſcher=Prozeß.
Der „Herold van Goghs” als Zeuge.
Berlin. In der geſtrigen Verhandlung des
Bilderfälſcherprozeſſes Wacker wurde als nächſter
Sachverſtändiger der Händler Bremmer
vernom=
men, der in der Fachwelt als Herold van Goghs
bezeichnet wird. Bremmer iſt Lehrer der
prakti=
ſchen Aeſthetik in den Haag. Er hat Wacker 1926
kennengelernt und von ihm ein Selbſtporträt
van Goghs gekauft, das er, ebenſo wie neun
an=
dere Bilder, die er beſichtigte, für echt hält.
Vier=
zehn andere erklärt er für falſch. Nach der
Mit=
tagspauſe wird der Kunſtſchriftſteller Hans
Roſenhagen vernommen, der Wacker 1924
kennen=
lernte, als dieſer einen echten Uhde begutachten
ließ. Von den ihm vorgelegten van Goghs hält
er fünf für echt. Dann werden die Zeugen
Bremmer und de la Faille vereidigt. Der
Händ=
ler Scherjon, Beſitzer einer Kunſthandlung, dem
zwei Bilder aus Wackerſchem Beſitz vorgelegt
wurden, erklärt, eines davon ſei echt. Er habe
es für 20 000 RM. gekauft. Aus den Briefen
van Goghs geht hervor, daß es noch ſehr viele
Bilder von ihm geben müſſe, die bisher
unbe=
kannt blieben. Der Zeuge hält acht der von
Wacker auf den Markt gebrachten Bilder für
echt, 16 für falſch. — Dann wird die
Verhand=
lung auf Dienstag vormittag vertagt.
werer Unfall bei einer Feuerwehrübung.
Nünchen. Bei einer Uebung der Abtei=
4 der Freiwilligen Feuerwehr, die jetzt ihre
jahrsübungen abhält, ereignete ſich am
nitag vormittag ein ſchwerer Unfall, bei dem
Feuerwehrmänner ſchwer und ein weiterer
verletzt wurden. Eine an der Rückſeite
Schulhauſes aufgeſtellte 19 Meter hohe
beleiter wurde plötzlich von dem Rückprall
heftigen Windſtoßes erfaßt und zu Fall
icht. Der zu oberſt ſtehende Feuerwehrmann
eine Wirbelſäulenverletzung und
kompli=
e Unterſchenkelbrüche, der in der Mitte
nde trug Beinbrüche davon, während der
e Feuerwehrmann nur leicht verletzt wurde.
drei Verunglückte wurden ins Krankenhaus
abing verbracht.
„Graf Zeppelin” auf dem Rückfluge
bei den Kanariſchen Inſeln.
Hamburg. Wie die Hamburg—Amerika=
Linie mitteilt, befand ſich „Graf Zeppelin” auf
ſeinem Rückflug von Südamerika am Montag,
um 6 Uhr morgens MEZ., auf 31 Grad, 37 Min.
Nord und 23 Grad, 33 Min. Weſt, d. h. in der
Nähe der Kanariſchen Inſeln.
Nach einem beim Luftſchiffbau Zeppelin
ein=
jangenen Funkſpruch, befand ſich das Luftſchiff
Montag, um 16 Uhr MEZ., auf 34 Grad
Ninuten Nord und 17 Grad, 51 Minuten
Dienskag, 12, Aprtk.
Das Löſegeld für das Eindbergh
bezahlt.
Das Kind nicht zurückgegeben.
New York. Wie United=Preß
läſſiger Seite erfährt, iſt das von
führern des Lindbergh=Babys geforde
geld bereits bezahlt, das Baby aber
bisher noch nicht zurückgegeben. Lindbe
eine Erklärung veröffentlicht, in der
dung der United Preß weder beſtätigt
falſch erklärt wird. Die Höhe des Löf
nicht angegeben worden, wahrſcheinlich
es, entſprechend früheren Angaben, 5
Wie die „Chicago Tribune” aus
meldet, haben die Entführer des
Kindes, die vor einigen Tagen Lindbe
das Löſegeld von 50 000 Dollars prell
nunmehr mitteilen laſſen, daß ſie b
das Kind gegen eine nochmalige
50 000 Dollars zurückzugeben.
Wir erfahren zu dieſer Angelegen.
Oberſt Lindbergh hat nunmehr beſtätig
den Entführern ſeines Kindes 50 000
gezahlt habe. Das Kind iſt ihm jed.
Erwarten noch nicht zurückgegeben
wohl er den Entführern mehrere Tage
laſſen und keine Strafverfolgung
hatte. Die Polizei beſtätigte die
Lindberghs über die Auszahlung des
an die Entführer ſeines Kindes. Die
verhaftete in Brooklyn einen Mann.
Adjutant Al Capones geweſen ſein
Polizei lehnt nähere Angaben über die
legenheit ab. Das Schatzamt hat alle
und Geſchäfte aufgefordert, die Geldſc
mern des Löſegeldes zu verfolgen. 4
hat den Entführern ein Ultimatum
in dem er rückſichtsloſe Verfolgung n
Mitteln androht.
Ein Zollbeamter unterſchlägt einen
im Werte von 200 000 Kc.
Prag. Ein myſteriöſer Ringdiebſh
zwei Monate hindurch die Polizeibehö F
ſchäftigte, hat nunmehr ſeine Aufklärur ſ.
den. Im Februar erſchien in einer Prag/
leihanſtalt ein junger Mann, der einen
Werte von 200 000 Kc. verpfänden wo ſ
der Beamte Legitimerung verlangte,
ſich der Unbekannte unter Ausflüchten
den Ring zurück, der hierauf in der
direktion deponiert wurde. Alle Polizei
Europas wurden von dem Vorfall ve
Einige Wochen ſpäter meldete ſich del
miſchler Maler Fort als Eigentümer de.
den er im Jahre 1925 in Paris von eine
der er das Leben gerettet hatte, erhal ſ
Vor einigen Tagen teilte die engliſche
ſchaft in Prag mit, daß die Pariſer Fi
an den Prager Juwelier Riemer eine
dung abgeſchickt habe, die bei der engliſ
ſicherungsgeſellſchaft Lloyd hoch verſie
und verloren ging. Nach der Beſchreib
delte es ſich um den bei der
Polizeidire=
terlegten Ring. Die Polizei ließ mel
amte des Prager Zollamts beobachten,
Verdacht ſchließlich auf den Poſtbeamte
lay Skorepa fiel, der nach einer Konf
mit dem Beamten der Pfandleihan ſcdn
Diebſtahl auch eingeſtand. Der Ringu
Juwelier Riemer übergeben. Gegen
ein Komplize Skorepas zu ſein ſchein
die Unterſuchung eingeleitet.
Schweres Skiunglück in den Zillertal
Innsbruck. Fünf reichsdeutſche Skif
vorgeſtern in den Zillertaler Alpen
Fahrt über den Waxeck= und Möſele
verunglückt. Der Student Heinrich 9
Dresden wurde tot geborgen. Das Se
vier anderen Teilnehmer iſt noch unbe
Die Bergung der Gondel des Picca
Stratoſphärenballons.
Gurgl. Die Gondel des P
Stratoſphärenballons langte geſtern
der Gurgler Alm an. Von hier wur
einem Skiſchlitten nach dem Dorf trau
wo ſie am Nachmittag ankam. Ein
Schneeſturm bereitete dem Transp
Schwierigkeiten. Vom Dorf Gurgl
Gondel dann auf dem Schlitten nad
ſtein befördert, wo ſie am Abend eint
wird die Gondel im Laſtauto zund
Innsbruck gebracht. Die geſtrigen
arbeiten wurden auch gefilmt. Der
Teil der Bergung iſt damit beendet.
18 Mann des Seglers „Rouzic” v.
Paris. Der Torpedojäger, der z
ſchungen nach Ueberlebenden des
franzöſiſchen Seglers „Rouzic” ausgel
iſt unverrichteter Dinge nach Breſt zu
Er hat an der Unglücksſtelle nur ein
tungsboot gefunden. — Dagegen wirk
don gemeldet, daß der engliſche Dampf
rata” vier und der norwegiſche Dam)
manzer” drei Mann von der „Rouzi
an gekenterten Rettungsbooten ang
hatten, an Bord genommen haben. E
engliſcher Dampfer hat ebenfalls nur
gekentertes Rettungsboot entdeckt.
der Beſatzung der „Rouzic”, werden
vermißt.
Exploſion an Bord eines franzöſiſchen
Neun Tote.
Paris. An Bord des Dampfers
Rouſſeau”, der im Arſenal von
Saigo=
ratur liegt, erfolgte eine Exploſion, be
Eingeborene getötet und fünf verletzt
Dynamitanſchlag in Amerike
Fünf Tote, 16 Verwund
New York. In Springfield er
in einem dreiſtöckigen Mietshaus eine
Exploſion. Die Erſchütterung wurk
ganzen Stadt gefühlt. Fünf Perſon
getötet und 16 verwundet. Unter
befinden ſich vier Frauen, darunter
des Leiters der ſyriſchen Kolonie in E
Die Polizei führt die Exploſion auf ei
mitanſchlag zurück.
ag, 12. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 102 — Seite 9
Hoct, Shiel und ucnen
Schwimmen.
ung=Deutſchland gegen Offenbach 96 (Herren),
delberg (Damen) und Turngemeinde 1846 (Waſſerball).
ſchwimmſportliche Veranſtaltung, wie man ſie lange nicht
adt geſehen hat, wird am kommenden Freitag im Städti=
(lenbad ſtattfinden. Der Darmſtädter Schwimmklub
utſchland” hat gleichzeitig 3 bekannte Vereine zu Gäſten
um intereſſante Wettkämpfe durchzuführen und ſeine
fmannſchaft gegen Ende der Hallenſaiſon noch einmal
eralprobe zu unterziehen. Der bekannte Offenbacher
ſub von 1896, mit dem der neulich vorgeſehene
Klub=
ſchoben verden mußte, wird mit ſeiner Herrenmannſchaft
ſtädtern gegenübertreten; die Damen des SV. Nikar Hei=
„ſſen ihre Kräfte mit den Damen Jung=Deutſchlands, und
rhallmannſchaft der Turngemeinde 1846 Darmſtadt, die
n Jahre ſchon einmal Jung=Deutſchland einen ſchönen
fern konnte, wird mit einer kombinierten Mannſchaft
iſchlands die Klingen kreuzen. Die Veranſtaltung wird
E elkämpfe und ein Waſſerballſpiel umfaſſen.
ilkampf: Tgſ. 1875 Darmſtadt — Tgſ. Offenbach.
am amstag, den 16. April, tragen obige Vereine im Hallen=
Klubkampf aus. Die 75er haben ſich in der Tgſ.
Offen=
ry den zurzeit ſtärkſten Gegner im 9 Kreis ausgeſucht. Bei
iſchwimmfeſt 1931 konnte Offenbach ſämtliche
Turner=
winnen und auch in den meiſten Einzelkämpfen erſte
gen. Auch bei den vorjährigen D. T.=Meiſterſchaften in
erzielten ſie gute Erfolge. Der Klubkampf beſteht aus
„w und 2 Jugendſtaffeln, die gleichen, wie bei dem Vor=
Iffenbach, der vorigen Winter ausgetragen wurde. Die
r konnten damals unerwartet hoch mit 10:2 Punkten
ob es aber bei der derzeitig guten Form der
Offen=
der zu einem Siege reichen wird, iſt ſehr ungewiß.
ſind an dieſem Samstag abend ſehr ſpannende Kämpfe
fryn.
Handball.
TV. Trebur—TSV. Braunshardt 6:4 (3:3).
fraunshardtern iſt es nicht gelungen, ſich für die
Nie=
s Vorſpiels zu revanchieren. In einem aufgeregten
us hart durchgeführten Kampf, wobei 2 Treburer und
shardter Spieler Platzverweis erhielten, unterlagen
shardter mit dem obigen Ergebnis. Die
Platzmann=
wieder mit Rieſeneifer und großem Siegeswillen bei
jedoch verdankt ſie ihren Sieg nicht dem beſſeren
Kön=
n in erſter Linie ihrer derben Spielweiſe. Durch fort=
Feſthalten und Beinſtellen, was man doch beſonders
f. Freundſchaftsſpiel unterlaſſen ſollte, gelang es den
faſt ſämtliche Angriffe der Gäſte erfolgreich zu
unter=
raunshardts Mannſchaft enttäuſchte etwas. Im Sturm
s zeitweiſe im Zuſammenſpiel, wie auch der
Verteidi=
e Schnitzer unterliefen. Schiedsrichter Harth=
Darm=
echt gut, jedoch in einigen Fällen etwas zu nachſichtig.
nſchaften 8:0 (4:0) für Braunshardt. Jgd.—Polizei
1 1. Jgd. 5:8 (dort).
Hockey.
Sportverein 98—Turnverein Alzey 3:1.
Hockeymannſchaft des Sportvereins konnte auch ihr
ſpE”t Alzey, den Leiſtungen entſprechend, verdient
gewin=
its in der erſten Halbzeit erzielten die 98er 3 Tore,
y nur ein Tor in der zweiten Halbzeit entgegenſetzen
iſt bereits das 5. Spiel, das die Mannſchaft
hinter=
dd winnen konnte, gewiß ein ſchöner Erfolg für die junge
Fußball.
Viktoria Griesheim — Sp.V. 98 Darmſtadt 3:1 (1:1).
Den letzten ſchönen Privatſpielerfolgen fügte die Griesheimer
Viktoria eine weitere famoſe Leiſtung an indem es ihr gelang, die
Ligamannſchaft des Sp.V. 98 Darmſtadt mit 3:1 Toren
einwand=
frei zu ſchlagen. Die zirka 400 erſchienenen Zuſchauer ſahen ein
ſchnelles, raſantes Spiel, in welches einige Spieler von 98 eine
unnötige Härte hineintragen. In der erſten Halbzeit ſpielt
Gries=
heim mit Wind und Sonne, und hatte auch in dieſer Zeit etwas
mehr vom Spiel. Durch einen Eckball übernimmt Gr. die
Füh=
rung, doch kann Darmſtadt bis zur Pauſe den Ausgleich herſtellen.
Der Gr. Hüter hatte ſein Tor unnötig verlaſſen, ſo daß der Ball
unbehindert ins leere Tor rollen konnte. Für die zweite Halbzeit
wurde den Gr. nun eine ſichere Niederlage vorausgeſagt, doch es
ſollte ganz anders kommen. Trotz Gegenwind und Sonne hielt die
Viktoria das Spiel jederzeit offen, beide Torhüter zeigen
glän=
zende Paraden. Darmſtadt ſtrengt ſich mächtig an, doch iſt die Gr.
Hintermannſchaft nicht zu ſchlagen. Anders dagegen bei
Gries=
heim. Wiederholt ſchön vorgetragene Angriffe führen noch zu zwei
Treffern, welche den Sieg ſicher ſtellten. Die Reſerven trennten
ſich vorher mit 1:1 unentſchieden. — Wir verweiſen ſchon heute auf
das Spiel am kommenden Sonntag in Griesheim gegen Alemannia
Worms.
Entſcheidungsſpiel Polizei Darmſtadt — Sprendlingen.
Am kommenden Sonntag ſtehen ſich im Entſcheidungsſpiel um
die Meiſterſchaft in der Kreisliga im Kreiſe Starkenburg obige
Mannſchaften auf dem Platze des Sportvereins 1911 in Groß=
Gerau gegenüber. In Anbetracht der Wichtigkeit dieſes Spieles
läßt der Polizeiſportverein bequeme Omnibuswagen (Preis 40
und 80 Pfg. pro Perſon) für ſeine Anhänger laufen. Karten für
Zivilmitglieder ſind in der Kantine Emig, Holzhofallee 24,
er=
hältlich. Es iſt ratſam, ſich bis Freitag nachmittag mit Karten
zu verſehen, damit die Vereinsleitung in der Lage iſt, den
Trans=
port ohne Verzögerung bewerkſtelligen zu können.
Sportverein 1898, Jugend.
1. Jugend — 3. Jugend 1898 4:1; 2. Jugend — 1. Jugend
Polizei 1:1; 4. Jugend — 2. Jugend Union, dort, Gegner nicht
vollzählig; 1 Schüler — 1. Schüler Eberſtadt, dort, 3:0;
2. Schuler — 3. Schüler 1898 8:1.
Tgde. Sprendlingen — SV. 1910 Weiterſtadt 2:2 (2:0).
Am Sonntag weilte SV. 1910 Weiterſtadt bei den Turnern
in Sprendlingen. Zu dieſem Freundſchaftsſpiel mußten die Gäſte
auf ihre beiden Torwächter verzichten. Auch mußte im Sturm
Er=
ſatz eingeſtellt werden. Durch den ſtarken Wind war eine genaue
Spielweiſe unmöglich. Die Gäſte waren trotzdem ihrem Gegner
weitaus überlegen, was auch durch das Eckenverhältnis 4:10 klar
zum Ausdruck kam. Trotz des ſtarken Windes konnten die
Ein=
heimiſchen ſehr ſchlecht aufkommen. Die Gäſte legten ſofort los
und konnten einige Ecken erzielen, die jedoch nichts einbrachten.
Durch den ſtarken Wind fand ein unmöglicher Ball den Weg ins
Tor der Gäſte., Sprendlingen hatte ſomit auf billige Weiſe die
Führung erzielt. Die Gäſte drückten ſtark, doch die beſten Chancen
wurden vergeben. Ein für die Gäſte gegebener Foulelfmeter, der
zum Ausgleich hätte führen köngen, wurde verſchoſſen. Kurz vor
Halbzeit konnten die Gaſtgeber noch ein 2. Tor erzielen. In der
zweiten Hälfte hatten die Gaſtgeber nur ſehr wenig zu beſtellen.
Die Gäſte erzielten in kurzen Abſtänden den Ausgleich, jedoch der
verdiente Sieg blieb aus.
2. Mſch. 2:1 für W. Auch dieſes Spiel litt ſehr unter dem
ſtarken Wind.
Süddeutſchland—Oeſterreich, das für den 22 Mai vorgeſehene
Fußball=Repräſentativſpiel, ſoll nun doch nicht in Frankfurt
ſon=
dern in München ſtattfinden, da Frankfurt eines der Evertonſpiele
erhielt.
Kreisliga Südheſſen.
Allgemeine Wirrnis kurz vor Saiſonſchluß!
Der allgemein erhoffte Sieg der Bürſtädter und ſomit die
end=
gültige Sicherung der Kreismeiſterſchaft iſt überraſchender Weiſe
nicht eingetroffen; die Wormſer „Kleeblätter” zeigten ſich auf dem
Bürſtädter Wadſportplatz von der beſten Seite und holten ſich
dem=
entſprechend verdient die beiden Punkte. Durch neuerdings
ent=
ſtandene Wirrnis mit den evtl. Nachtragsſpielen von Olympia
Lampertheim kann ſich die Sache nun noch ſo geſtalten, daß
Lam=
pertheim auf 40 Pkt. kommt, Bürſtadt hat aber zurzeit erſt 39 Pkt.
Allerdings haben die Raſenſpieler am kommenden Sonntag noch
ein Spiel in Pfiffligheim auszutragen. Olympia Lampertheim iſt
momentan ſehr gut in Fahrt; die Bibliſer mußten ſich trotz kluger
Taktik ein halbes Dutzend Tore gefallen laſſen. Ohne große
Um=
ſtände fertigte Heppenheim die Lampertheimer VfL.=Mannſchaft
ab; das Spiel der Gäſte kam nie an die große Linie heran. Die
bereits endgültig zum Abſtieg verurteilten beiden Tabellenletzten
lieferten ſich eine ſehr rauhbeinige Partie. Warum man in
be=
deutungslos gewordenen Kämpfen ſo hart aufeinander los geht,
iſt unverſtändlich. Die Sicherſtellung” des dritten
Abſtiegskandi=
daten hält ſehr ſchwer; Normannia Pfiffligheim hängt noch
ein=
mal alles Können daran, um ſich vielleicht doch noch vor dem
Ab=
ſtieg zu ſichern. Der Sieg in Hochheim iſt ſehr beachtlich.
An Privatſpielen wurden ausgetragen: Hofheim — Wormatia
Reſ. 8:1, Concordia Gernsheim — VfR. Mannheim Reſ. 1:4,
Horchheim — FV. Maxdorf 4:3. Ueberraſchend hoch fertigten die
Hofheimer die Reſerviſten Wormatias ab; die Reſervemannſchaft
des VfR. Mannheim konnte bei guter Spielweiſe in Gernsheim
einen verdienten Sieg buchen. Die Horchheimer konnten nur mit
vieler Mühe ihre Gäſte unterkriegen. Die Tabelle:
Spiele gew un. verl. Punkte
VfR. Bürſtadt
Olympia Lampertheim
53
Olympia Worms
15
VfL. Lampertheim.
13
FV. Biblis
25
12
Starkbg. Heppenheim
27
11
Spv. Horchheim.
10
23
Concordia Gernsheim
23
FV. Hofheim
3
Spv. Hochheim
Normannia Pfiffligheim
Viktoria Neuhauſen
FV. Abenheim
16
Fechken.
Bensheimer FC.—Darmſtädter FC.
Zwiſchen den Clubs Bensheim, Darmſtadt, Mannheim fand
am Sonntag auf Einladung des Bensheimer Fechtclubs ein
Mannſchaftskampf zwiſchen je 3 Damen und 5 Herren der betr.
Clubs ſtatt. Dank des guten Trainings der Darmſtädter
ge=
lang es ihnen, beide Kämpfe ſiegreich zu beenden. Das
Ergeb=
nis bei den Damen war: D.—Bensheim 8:1 P., D.—Mannheim
8:1 P. bei den Herren: D.—Bensheim 18:7 P.. D—Mannheim
25:0 P. Beſonders gut gefielen bei den Darmſtädter Damen
Frl. Melcher, Engel und Fuchs, die nur wenige Niederlagen
er=
hielten. Bei den Herren war beſonders Herr Kutſchera in Form,
der ſämtliche Gefechte ſiegreich führen konnte. Die übrigen
Her=
ren: Sack. Siegert, Melcher, Koch trugen ebenfalls ſtark zu dem
obigen Ergebnis bei. Der Darmſtädter Fechtclub kann auf den
heutigen Erfolg ſtolz ſein und wird auch ſicherlich den am 1. Mai
1932 ſtattfindenden Rückkampf ſiegreich beſtehen.
Im Kreiſe der Bensheimer Fechter verlebten dann die
bei=
den auswärtigen Clubs noch einige frohe Stunden.
Boxen.
Rot=Weiß Darmſtadt.
Bei dem am Sonntag in Aſchaffenburg ſtattgefundenen
Städtekampf Ober=Urſel gegen Aſchaffenburg ſtartete, einer
Ein=
ladung folgend, der Rot=Weiß=Schwergewichtler W. Bauer.
Der=
ſelbe konnte den zur guten Klaſſe zählenden Wirl=Aſchaffenburg
in der 3. Runde in das Land der Träume ſchicken. Bauer
be=
wies durch ſeinen k.o.=Sieg, daß er bei fleißigem Training zu
guten Hoffnungen berechtigt iſt.
Zwangsverſteigerung.
Littwoch, den 27. April 1932, vormittags 9 Uhr,
itzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes in Darm=
Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 118.
Gemarkung Darmſtadt, Bez. 6, Bd. 10, Bl. 454:
IK, Nr. 103, Grasgarten, Inſelſtraße, 96 qm.
ſätzung: 1000.— RM.
IX, Nr. 104, Hofreite Nr. 15 daſelbſt, 252 qm.
ſätzung: 33 500. — RM.
IA, Nr. 1047/o, Grasgarten (Vorgarten) daſelbſt,
qm. Schätzung: 500.— RM.
Eheleute Architekt Friedrich Imhof und Eliſa=
Ida geb. Gorſki in Darmſtadt zu je ½.
Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangs=
reckung.
erſteigert wird nur der Anteil der Ehemannes
rich Imhof.
tadt, den 30. November 1931.
(3302a
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſkeigerung.
(ittwoch, den 8. Juni 1932, vormittags 9 Uhr,
itzungsſaale 118 des Neuen Gerichtsgebäudes.
Grundbuch für Darmſtadt, Bez. 1, Bd. 3, Bl. 128.
Nr. 241. Hofreite Nr. 3, Schloßgaſſe, 93 qm.
ung: 6500. — RM.
Eheleute Metzgermeiſter Peter Diehl und
geb. Henes in Darmſtadt zu je ½.
e Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs=
(5589a
eckung.
adt, den 20. Januar 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſteigerung.
ittwoch, den 8. Juni 1932, vormittags 9½ Uhr,
lkungsſaal Zimmer 118 des Neuen
Gerichts=
des in Darmſtadt.
Grundbuch für Darmſtadt, Bez. 6, Bd. 17, Bl. 809
34, Nr. 20 yo, Hofreite Gräfenhäuſerweg Nr. 75
hts der Windmühle zwiſchen dem
Gräfenhäuſer=
g und dem Darmbach, 13 194 qm. Schätzung:
000.— RM.
24, Nr. 18: oo, Grasgarten mit Gartenhaus da=
Nſt. 264 qm. Schätzung: 1000.— RM.
Geſamtgut der aus Witwe Kaufmann Heinrich
uß Recha geb. Strauß in Frankfurt a. M.,
ru Dr. phil. Ernſt Heilbrunn, Hedwig geb.
8 in Frankfurt a. M., Kaufmann Wilhelm
ankfurt a. M. beſtehenden Erbengemeinſchaft.
* Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangs=
(5588a
eckung.
adt, den 7. März 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſteigerung.
rwoch, den 20. April 1932, vormittags 9½ Uhr
ungsſaal Zimmer 118 des Neuen
Gerichts=
s in Darmſtadt.
Demarkung Darmſtadt Bez. 6. Bd. 21, Bl. 1043
2" Nr. 48: vo, Magazin und Schuppen mit Hof=
Nr. 154, Pallaswieſenſtr., 2055 qm. Schätzung:
RM.
Kaufmann Felix Neumann in Darmſtadt,
rtſtraße 5.
(2961a
adt, den 24. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 8. Juni 1932, vorm. 9½ Uhr
im Sitzungsſaal des neuen Gerichtsgebäudes
in Darmſtadt, Erdgeſchoß, Zimmer Nr. 118.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt Bezirk 5, Band 40,
Blatt 2436 Flur V Nr. 1025, Hofreite Nr. 13,
Hofgartenſtraße 258 qm, 2500 RMk.
Flur V Nr. 1026, Grabgarten, daſelbſt (jetzt
Cichwieſenſtraße) 495 qm, 3500 RMk.
Eigentümer: Georg Ludwig Enes in Darmſtadt,
Beſſungerſtraße 59. Die Verſteigerung
er=
folgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 1. Februar 1932.
5564a)
Heſſiſches Amtsgericht.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Mittwoch, den 27. April 1932, vormittags 9½ Uhr,
im Sitzungsſaal 118 des Neuen Gerichtsgebäudes.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 4, Bd. 5, Bl. 264:
Flur 4, Nr. 437, Hofreite Nr. 12 Rheinſtraße, 513 qm.
Schatzung: 220 000.— RM.
Eigentümer: Eheleute Hotelier Emanuel Friebis und Frieda
geb. Wurm zu je 4
Darmſtadt, den 1. Dezember 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
(3303a
Behanntmachung
füber die Offenlegung
der Einheitswerte 1931
Die nach dem Stande vom 1. Januar
1931 feſtgeſtellten Einheitswerte des
Grundbeſitzes werden in der Zeit vom
15. April 1932 bis 14. Mai 1932 im
Erd=
geſchoß des ſtädtiſchen Gebäudes,
Grafen=
ſtraße Nr. 30 offengelegt.
In die Offenlegungsliſte ſind alle
Ein=
heitswerte eingetragen, die bei Abſchluß
der Liſte feſtgeſtellt waren. Soweit die
Einheitswerte nicht eingetragen ſind,
werden die Eigentümer hierüber ſpäteſtens
bis zum Beginn der Offenlegungsfriſt
beſonders benachrichtigt. Soweit dagegen
die Einheitswerte in die Offenlegungsliſte
eingetragen find, erhalten die Eigentämer
regelmäßig keine beſonderen Mitteilungen.
Es müſſen alſo die Eigentümer von
Grundbeſitz, denen keine beſonderen
Mit=
teilungen zugehen, Einſicht in die
Offen=
legungsliſte nehmen.
Die Offenlegung iſt der Erſatz für die
beſonderen Feſtſtellungsbeſcheide, die
früher erteilt worden ſind. Der Einſpruch
gegen die Einheitswerte, die in die
Offen=
legungsliſte eingetragen ſind, kann in der
Zeit bis zum Ablauf des 14. Juni 1932
bei dem Finanzamt entweder ſchriftlich
eingereicht, oder zu Protololl erklärt
werden.
Darmſtadt, den 9. April 1932.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
Walther.
5593)
U=Grube kann
Pfuhl geleert werd.
äher Hügelſtr. 89 (
Praee
ſein neuer Schlager?
Deutſches Gebirgs=
Hafermark
Kpfd. nur noch4s 8
RR. 3eß 1
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die Sohlen bei Ia=
Haltbarkeit in der
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Abänderung der Steuerordnung
Der die Erhelung einer Mek
gnügungsſteuer in der Stadt
Darmſtadt.
Wir geben bekannt, daß die Nachtrags=
Steuerordnung vom 19. vor. Mts. in der
Zeit vom 11. bis einſchl. 16. I. Mts. im
Stadthaus, Rheinſtr. 16 u. 18, Zimmer
Nr. 22, zur Einſicht offen liegt. (st. 5590
Einwendungen gegen die Nachtrags=
Steuerordnung können während der
Offen=
legung ſchriftlich oder zu Protokoll bei
der Bürgermeiſterei vorgebracht werden.
Darmſtadt, den 11. April 1932.
Bürgermeiſterei.
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung A: Am 29. März 1932
hinſicht=
lich der Firma: Otto Welker,
Darm=
ſtadt: Die Firma iſt erloſchen. — Am
1. April 1932 hinſichtlich der Firma;
Georg Benz, Darmſtadt: Die Firma iſt
geändert in: Georg Benz, Kaufhaus für
Fahrradbedarf. — Am 7. April 1932
hinſichtlich der Firma: Philipp Dächert
V., Eberſtadt a. d. B.: Die Firma iſt
erloſchen. — Am 8. April 1932
hinſicht=
lich der Firma: Iſrael Feldhuhn,
Darm=
ſtadt: Die Firma iſt erloſchen. —
Neu=
eintrag am 1. April 1932: Firma:
Fried=
rich Claß, Darmſtadt. — Inhaber:
Friedrich Claß, Kaufmann in
Darm=
ſtadt. — Als nicht eingetragen wird
veröffentlicht: Angegebener
Geſchäfts=
zweig: Eier=, Butter= und Käſegeſchäft.
Geſchäftsräume: Ludwigſtraße 18.
Abteilung B: Am 5. April 1932
hin=
ſichtlich der Firma: Ferd. Adolf Pertſch,
Conventionsbureau und
Treuhandgeſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung,
Darm=
ſtadt: Die Prokura des Friedrich Karl
Berthaloth iſt erloſchen. — Am 1. April
1932 hinſichtlich der Firma:
Maſchinen=
bauanſtalt Venuleth & Ellenberger
Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt: Direktor
Albert Braun iſt als Vorſtand
abberu=
fen. Dr. Rudolf Schmitt, Diplom=
Kauf=
mann in Sprendlingen (Kreis
Offen=
bach a. M.), iſt zum Vorſtand beſtellt.
Darmſtadt, den 9. April 1932. (5563
Amtsgericht Darmſtadt.
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Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Auguſt Heil in Eberſtadt
b. D., in ſeiner Eigenſchaft als
Allein=
inhaber der Firma Ph. Heil Söhne
— Papierfabrik — in Eberſtadt, wird
nach erfolgter Beſtätigung des
Ver=
gleichs das Veräußerungsverbot vom
(5565
1. Februar 1932 aufgehoben.
Darmſtadt, den 9. April 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
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u. E. 88 Geſchſt.
„6.
Rutet Kutein Seite
Net
Ee
Huhei e ete
E ni
I.St.45
Numier 102
latt
Heute erſte amtliche Börſe.
Aufhebung des Kursveröffenklichungsverbokes. — In Erwarkung der erſten offiziellen Börſen ſeit Monaken
geſtern ſchwache Effekkenkurſe.
Bonds um 1 Prozent, J.G. Chemie=Baſel um ebenfalls 1 Prozent
Berliner und Frankfurker
Effekken=
niedriger. Montanwerte ſetzten zunächſt nur ½ Prozent ſchwächer
ein. Hier verſtärkte ſich aber auf Berliner Abgaben der
Kurs=
rückgang auf 1½ Prozent. Auch Kaliwerte 1—2 Prozent niedriger.
Im gleichen Ausmaße waren faſt ſämtliche Elektroaktien, beſonders
Freiverkehr.
Siemens, gedrückt. Relativ, widerſtandsfähiger, doch gleichfalls
Die 4. Notverordnung über die Veröffentlichung von Kurſen
vom 3. Oktober 1931 tritt mit Wirkung vom 12. April 1932 außer
Kraft.
Die Verordnung verbot bekanntlich die Veröffentlichung von
Wertpapierkurſen.
Wie bereits angekündigt, wird nunmehr, da heute die Börſen
wieder eröffnet werden, durch Verordnung des Reichspräſidenten
das ſeinerzeitige Verbot der Kursveröffentlichung aufgehoben. Die
Verordnung wird im „Reichsanzeiger” bekanntgegeben und tritt
mit dem 12. April in Kraft.
*
Die Wiederwahl Hindenburgs kam der Börſe natürlich nicht
unerwartet. Die Vorgänge um Charlottenburger Waſſer und die
im Zuſammenhang damit über das Berliner Bankinſtitut Joſef
Goldſchmidt u. Co. umgehenden Gerüchte verſtimmten. Ebenſo
war eine Nachricht von neuen Deviſenſchiebungen und der
Ver=
haftung vier weiterer Berliner Bankiers nicht dazu angetan, die
Unternehmungsluſt der Börſe zu vergrößern. Die Auswirkungen
der Kreuger=Angelegenheit machen internationale Fortſchritte —
die Befeſtigung der New Yorker Samstagsbörſe war in der
Haupt=
ſache auf Deckungen zurückzuführen —, und die Kursentwicklung
der Schwedenkrone weiſt deutlich darauf hin, daß man für
Schwe=
den die Angelegenheit ziemlich ernſt beurteilt. Wie
Liquidierun=
gen ſo großer Unternehmungen vor ſich zu gehen pflegen, konnte
man ja in den letzten Jahren des öfteren (Fafag, Nordwolle)
be=
obachten. Die Spekulation, die am Samstag noch meiſt als
Käu=
fer aufgetreten war, zeigte Realiſationsneigung, und auch das
Ausland ſchien eher als Abgeber im Markte zu ſein, denn
beſon=
ders Farben, Reichsbank und Svenska lagen mehrprozentig
nie=
driger. Julius Berger waren allerdings auf den 12prozentigen
Dividendenvorſchlag auf letzter Baſis geſucht, ferner machte ſich
für Buderus ca. 1½ über Samstag Intereſſe bemerkbar.
Feſtver=
zinsliche Werte neigten eher zur Schwäche.
Kommunalobligatio=
nen lagen trotz des Abſchluſſes der Stillhalteverhandlungen nur
unverändert, auch Induſtrie=Obligationen waren teilweiſe
be=
hauptet. In Goldpfandbriefen entwickelte ſich nur langſam
Ge=
ſchäft, Reichsſchuldbücher zeigten einen freundlichen Grundton,
deutſche Anleihen gaben bis zu ½ Prozent nach. Am Geldmarkt
machte die Entſpannung Fortſchritte, zuverläſſige Sätze für
Tages=
geld waren noch nicht zu hören, der Privatdiskont erfuhr
aber=
mals eine Ermäßigung um 4s Prozent auf 5½9 Prozent,
unver=
zinsliche Reichsſchatzanweiſungen per 15. Juli wurden ebenfalls
1s Prozent niedriger mit 6 Prozent angegeben.
Im Verlaufe nahm das Geſchäft zwar keinen größeren
Um=
fang an, die Tendenz neigte aber weiter zur Schwäche.
Kunſt=
ſeidenwerte, Charlottenburger Waſſer, Deutſche Erdöl, Farben,
R.W.E. Schultheiß, Siemens, Svenska und die Kaliaktien, mit
Ausnahme von Burbach, waren erneut gedrückt. Angeblich
han=
delte es ſich in der Hauptſache um Auslandsabgaben.
Nachdem ſchon während der ganzen Börſe das Geſchäft ſehr
klein war, da das Publikum wenig Neigung zeigte, noch im
Frei=
verkehr zu handeln, wo es heute zu offiziellen Kurſen Orders geben
kann, trat auch in den erſten Nachmittagsſtunden keine Aenderung
in der Geſchäftsloſigkeit ein. Man erwartet bekanntlich für die
nächſte Zeit eine Erklärung hinſichtlich des Effektengeſchäftes mit
dem Auslande, die Schwäche der Chadeaktien, an der geſtrigen
Börſe führte man auf ein angeblich von der Regierung für heute
geplantes Ausfuhrverbot für dieſes Papier zurück, doch dürfte es
ſich generell nur darum handeln, daß die
Deviſenbewirtſchaftungs=
ſtelle eine Verzögerung in der Ausfuhrgenehmigung der deutſchen
Effekten (man ſpricht von 4 Wochen) eintreten laſſen wird. Im
übrigen erwartet man mit Spannung die erſten amtlichen
Kurſe. Seitens des Börſenvorſtandes wurden geſtern noch für die
vereidigten Makler Richtlinien für die Kursfeſtſtellung gegeben,
wobei ein möglichſt großer Spielraum garantiert ſein ſoll, damit
es gelingt, heute recht viel Kurſe feſtzuſtellen. Man hat auch die
Feſtſtellungszeit für die Einheitskurſe aller feſtverzinslichen
Papiere auf 12.30 Uhr, Samstags 11.30 Uhr vorverlegt, um
mög=
lichſt viel Zeit für die Kursfeſtſetzung, die anfangs ſicherlich
man=
chen Schwierigkeiten begegnen wird, zu haben.
An der Frankfurter Börſe herrſchte eine ziemlich peſſimiſtiſche
Stimmung. Die Spekulation hatte in der letzten Woche in
Erwar=
tung eines günſtigen Wahlausganges vorgekauft. Da nun nach
den Wahlen eine größere Käuferſchicht ausblieb, wurden die
En=
gagements glattgeſtellt, was zu einem ſtärkeren Kursrückgang auf
ſämtlichen Märkten führte. Ziemlich unerfreulich ſcheint ſich die
Angelegenheit des Inſull, dieſes amerikaniſchen Milliarden=Gas=,
Waſſer= und Elektrizitäts=Konzerns, zu entwickeln, ſo daß man
neben dem Kreuger=Konzern eine weitere internationale
uner=
freuliche Angelegenheit erwartet. Daneben beurteilt man die
deutſche innerpolitiſche Situation ziemlich ungünſtig. So verſtärkte
ſich im Börſenverlauf die Abgabeneigung, ſo daß auch die ſpätere
Haltung der Börſe ſchwach blieb. Beſonders gedrückt waren J.G.
Farbeninduſtrie, die 3 Prozent ſchwächer eröffneten. Farben=
etwas niedriger waren Zellſtoffaktien. Banken auf
Stützungs=
käufe unverändert. Nur Reichsbank bis 3 Prozent niedriger. Von
Frankfurter Werten blieb Scheideanſtalt im Verlaufe 1½ Prozent
niedriger. Holzmann 1, Metallgeſellſchaft ½ Prozent ſchwächer.
Nach dem ſchwachen Verlauf der Mittagsbörſe brachte die
Abendbörſe keine Erholung. Das Geſchäft war ſehr klein mangels
jeglicher Aufnahmeluſt. Umſätze wurden nur in einigen
Spezial=
werten getätigt. Verſtimmend wirkten die ſchwachen
Auslands=
börſen, daneben iſt man mit dem Wahlergebnis unzufrieden im
Hinblick auf die bevorſtehenden Preußenwahlen. Der
Renten=
markt lag ebenfalls ſchwächer. Am Pfandbriefmarkt verloren
Gold= und Liquidationspfandbriefe nochmals ½ Prozent, nachdem
ſie bereits am Mittag 1 Prozent verloren hatten. Die übrigen
Werte lagen ebenfalls ſchwächer. Der Schluß der letzten
Abend=
börſe vor dem Wiederbeginn des amtlichen Börſenverkehrs lag
gegen die Mittagskurſe ſchwach, beſonders gedrückt Stahlverein.
Die Auslandsbörſen.
Das Geſchäft an der Londoner Börſe war ſehr ruhig,
infolge von Liquidationen konnten ſich die anfänglichen Gewinne
nicht überall behaupten.
Paris war nach anfänglicher Befeſtigung ſpäter etwas
ſchwächer, auch Brüſſel eröffnete in feſter Haltung und ſchloß
durchweg ſchwächer.
Die Tendenz der Wiener Börſe war bei großer
Geſchäfts=
ſtille ſchwach.
„New York eröffnete in uneinheitlicher Haltung.
An den internationalen Deviſenmärkten
er=
gaben ſich, bis auf eine leichte Abſchwächung der Reichsmark, keine
nennenswerten Veränderungen. Das Pfund war mit 3,798/s gegen
den Dollar eine Kleinigkeit höher, gegen den Gulden notierte es
9,37, gegen Paris 96,09 gegen Zürich 19,48 und gegen die
Reichs=
mark 15,98½. Der Dollar war leicht befeſtigt, die Reichsmark ging
in Amſterdam auf 58,47½ und in Zürich auf 121,70 zurück, während
ſie in New York mit 23,75 gut behauptet blieb.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 11. April 1932.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Weinverſteigerung in Bernkaſtel. Bei der Weinverſteigerung
ließ der Verein Vereinigter Weingüter der Mittelmoſel 55 Fuder
naturreiner 1930er Weine und ein Fuder 1929er Weine
ausbie=
ten, von denen letztere zum Preiſe von 910 Mark in fremden
Be=
ſitz überging. Von den anderen zum Verkauf gekommenen Weinen
wurden nur zehn Fuder zum Durchſchnittspreis von 700 Mk.
ab=
geſetzt. Allgemein war die Verſteigerung ſehr ſchlecht beſucht.
Bankzuſammenbruch in Paris. Die Banque de St.=Phalle
(Banque Pariſienne Privée), deren Aktienkapital 20 Mill.
Fran=
ken beträgt, hat geſtern ihre Schalter geſchloſſen. Ueber den
Sta=
tus des Unternehmens iſt noch nichts bekannt. In einer
Mittei=
lung der Bank wird erklärt, es handele ſich nur um eine durch die
gegenwärtigen Verhältniſſe verurſachte vorübergehende
Einſtel=
lung der Geſchäftstätigkeit, um die Intereſſen der Kundſchaft zu
wahren und um die Geſchäftsführung einem vom Handelsgericht
zu beſtellenden Adminiſtrator zu übertragen. — Die Bank galt
bis=
her als ein Tochter=Unternehmen des New Yorker Bankinſtituts
gleichen Namens. Nach einer Meldung des „Temps” teilt jedoch
die Geſellſchaft der Banque de St.=Phalle in New York mit, daß
dieſes Inſtitut in keiner Beziehung zu der Banque Pariſienne
Privée ſtehe. Die St. Phalle Corporation in Montreal (Kanada),
die Holding=Geſellſchaft des ganzen Konzerns, unterhält auch
Nie=
derlaſſungen in Berlin und Zürich. — Schon während des Ouſtric=
Skandals lief das Gerücht um, daß die Pariſer Bank St.=Phalle in
Schwierigkeiten geraten ſei, doch wurden dieſe Gerüchte damals
ſowohl in Paris als auch in Berlin dementiert.
Dienstag, den 12. As
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 11. April. Weizen
(75/76 Kilo), gut, geſund und trocken 28—28.25, ausländ.
Kilo), gut, geſund und trocken 27,25—27,50, Roggen inländ
geſund und trocken 22,50—22,75, Hafer inländ. 17—19, Som
gerſte inländ. 20—21, Futtergerſte 17,25—18, La=Plata=Mais
Sack 17,75, Soyaſchrot (Mannh. Fabr.) prompt 13, Biertreber
Sack 12,50—12,75, Trockenſchnitzel loſe 8,75—9, Wieſenheu loſe
bis 6,00, Rotkleeheu 5,80—6,20, Luzernkleeheu 5,90—6,60.
Preßſtroh Roggen=Weizen 3,80—4,20, Hafer=Gerſte 3,40—3.
Stroh Roggen=Weizen 3,80—4,20, Hafer=Gerſte 3,40—3.80.
mehl Spezial 0 mit Sack, neue Ausmahlung (Südd. Großmür
preis ab Mühle) 38,25 dito mit Auslandsweizen 40, Roggen
(70prozentige Ausmahlung) mit Sack 29—29.75, feine Weize
mit Sack 10,75, Erdnußkuchen 14—14,25. Tendenz: Die
rungen für Brotgetreide ſind im allgemeinen unverändert. 7
mittel weiter feſt. Der Konſum iſt weiter zurückhaltend,
für die nächſte Zeit eine Aenderung der Regierungsvorſchrifte
wartet. Die Börſe verkehrte in ſtetiger Haltung.
Frankfurter Produktenbericht vom 11. April. Das Ge
war wieder ſehr ruhig, die Stimmung jedoch eher freundl
Weizen konnte infolge des kleinen Angebots erneut um 2,50
anziehen, während im übrigen die Preiſe unverändert bli
Futtermittel in naher Ware liegen feſt. Es notierten: W
265—267,50 Roggen 225, Gerſte 190—200, Hafer 16250.
Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 39 25
dito Sondermahlung 37,50—38,50, Weizenmehl niederrh. Spe=
39,25—40, dito Sondermahlung 37,50—38,25, Roggenmehl
bis 30,25, Weizenkleie 10,50—10,70, Roggenkleie 11,00, Heu
bis 5,25. Weizen= und Roggenſtroh 4,75, Treber 12,50—;
Kartoffeln: Induſtrie hieſiger Gegend per 50 Kilogram
Waggonbezug 3,15—3,20 RM. Tendenz ruhig.
Biehmärkke.
Weinheim, 9 April. Schweinemarkt. Zugeführ
Stück. verkauft 333 Stück. Milchſchweine das Stück 10—15
Läufer das Stück 17—26 Mk. Marktverlauf: mäßig.
Mannheimer Viehmarkt vom 11. April. Auftrieb: 114 O
138 Bullen, 253 Kühe, 268 Färſen, 629 Kälber, 27 Schafe,
Schweine, 53 Arbeitspferde, 50 Schlachtpferde, 1 Ziege.
für 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 31—33,
bis 28, C) 26—28; Bullen a) 25—27, b) 22—24, C) 18—
a) 24—26, b) 18—22, c) 13—16 d) 10—13: Färſen a) 3.
b) 27—30, c) 25—27; Kälber b) 45—48, c)40—44, d) 3
e) 32—35: Schafe b) 21—29; Schweine a) 39—42, b
C) 39—41, d) 36—38, e) 32—35 Preiſe pro Stück in RM.
beitspferde 400—1400, Schlachtpferde 20—100. Marktve
Großvieh mittel, geräumt; Kälber lebhaft; Schweine ruhig,
ſam geräumt.
Frankfurter Pferdemarkt vom 11. April. Auf dem he=
Pferdemarkt ſtanden nur rund 300 Pferde zum Verkauf,
da=
einige Maultiere und Fohlen. Der Beſuch war mittelmäßig
es traten faſt mehr Handelsleute als private Intereſſenten,
wirte uſw. als Käufer auf. Die Preiſe für gute Arbeits
hielten ſich auf der vormonatigen Höhe, hingegen ſind die So
tiere merklich billiger abgeſetzt worden. Der nächſte Markt
am 9 Mai ſtatt.
Frankfurter Viehmarkt vom 11. April. Der Auftrie
Hauptmarktes beſtand aus 1507 Rindern, darunter befand
393 Ochſen. 145 Bullen, 480 Kühe und 434 Färſen, ferner a
Kälbern, 76 Schafen und 4565 Schweinen. Im Vergleie
Auftrieb des Hauptmarktes vom 4. April waren 247 Rinde
Kälber, 7 Schafe und 62 Schweine mehr zugetrieben. T
wurde pro Zentner Lebendgewicht in Mark: Ochſen a1)
a2) 26—29, b1) 22—25; Bullen a) 26—30, b) 20—24: Kühe
bis 26, b) 21—23, c) 16—19; Färſen a) 30—34, bF 26—29,
bis 25; Kälber b) 38—42, c) 33—37, d) 28—32: Schafe weg
geringen Auftriebs nicht notiert: Schweine a) 36—40,h).
O 38—40, d) 36—40, e) 34—38, f) geſtrichen, g) (Sauen)
Im Preisverhältnis zum letzten Hauptmarkt gaben Rinde
weiſe 1—2, Kälber 2—3 und Schweine 2 Mark nach. Ma
lauf: Rinder ruhig, nahezu ausverkauft; Schweine ruhig, ge
Ueberſtand; Kälber und Schafe ruhig, geräumt. Fleiſche
markt: Ochſen= und Rindfleiſch 1 50—56, 2 43—48: 2
fleiſch 43—48; Kuhfleiſch 2 32—40, 3 25—30; Kalbfleiſch 1
2 60—63; Hammelfleiſch nicht notiert: Schweinefleiſch 50—5
für 1 Zentner friſches Fleiſch. Geſchäftsgang des Fleiſchgro
tes ruhig.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Bei anhaltender Nachfrage wurde der Privatdiskont
erneut um ½ auf 5½ v. H. ermäßigt. Der Satz für Reich
anweiſungen mit Fälligkeit zum 15. Juli wurde von 6½8
v. H. herabgeſetzt.
Die Umlage des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndika
März 1932 wird mit 2,77. RM. (im Vormonat 2,75 RM.) je
umlagepflichtigen Abſatzes erhoben. Unter Berückſichtigut
umlagefreien Teiles der Verbrauchsbeteiligung ſtellt ſich di
lage je Tonne Abſatz auf Verbrauchsbeteiligung auf 130
(im Vormonat 1,29 RM.),
An der Frankfurter Börſe iſt im Handel mit fortlar
Notierung der Mindeſtbetrag für Anleihe=Ablöſungsſchu
Deutſchen Reiches ohne Ausloſungsſchein mit 10 000 RM.
ſetzt worden.
Die Tſchechoſlowakiſche Nationalbank hat mit Wirkung
April den Diskontſatz um 1 Prozent von 6 auf 5 Prozent, d8
bardſatz für Staatspapiere um 1. Prozent von 7 auf 6½
und den Satz für die übrigen Papiere gleichfalls um ½ 9
von 7½ auf 7 Prozent herabgeſetzt.
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12. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 102 — Seite 11
HIOer Nadlt. /
Roman von
Paul Rosenhaun/
(Rachdruck verboten.)
ge
klopfte dem Wirt anerkennend auf die Schulter.
ein Menſchenfreund, Signore Bambaro. Vermutlich
z reine Beſorgnis um das Wohlergehen Ihres Gaſtes,
im Zimmer einſchloſſen?”
nueſe warf einen ſchnellen Blick aus den
Augenwin=
n Detektiv; eben wollte er den Mund zu einer
Ant=
als ein Beamter meldete:
rhaftete Frau iſt eingeliefert. Sie iſt jetzt
verneh=
äfekt gab dem Sprechenden einen Wink: durch die
ge=
betrat Gloria Wynn das Zimmer. Sie ging langſam
Zaum, die Augen, die unnatürlich weit aufgeriſſen
geradeaus gerichtet. Ihre Haltung war ſtraff und
ungen von einer etwas erkünſtelt wirkenden Energie.
hatte die fahle Bläſſe einer Schwerkranken. Schlaffe
die Mundwinkel ließen die Vierzigerin weit älter
er=
r volles Haar war ſtark von grauen Fäden
durch=
äfekt deutete auf einen Stuhl vor dem Tiſch; ſie ließ
darauf nieder.
Sie uns ſagen, Miß Wynn — nicht wahr, ſo iſt doch
— Doktor Zafari ſah von den Papieren aufblickend
nden hinüber.
ragte nickte ſchweigend.
Sie uns ſagen, in weſſen Auftrage Sie geſtern
nach=
e Dame dort am Kai, als ſie mit dem Dampfer
iA eintraf, begrüßten?"
glo Wynn hob. den Kopf; ſie ſah auf den Präfekten — ſie
Augen zu Joe Jenkins — und ſie ſah auf Dorothy,
wurchterfüllten Augen betrachtete, ſie ſtreifte mit einem
den Fremdenführer, und es ſchien, als ob ſie die
itworten wollte — aber dann preßte ſie die Lippen
ax und blieb ſtumm.
ynn” ſagte der Präfekt und ſtieß den Bleiſtift auf
„Sie haben ſich eines tätlichen Angriffs auf Miß
ine ſchuldig gemacht, auch einer Freiheitsberaubung.
e ſind ſchwerwiegend genug, um den Haftbefehl
gegen Sie beſtehen zu laſſen. Es dürfte in Ihrem Intereſſe ſein,
meine Fragen zu beantworten.”
In das blaſſe Geſicht der Kranken ſchoß eine flüchtige Hitze.
„Ich bin leidend”, ſagte ſie mit ſchwacher Stimme, „Wenn ich
dieſe Anfälle bekomme, ſo es tut mir leid — ich weiß mich auf
nichts zu beſinnen."
„Bitte, beantworten Sie meine Frage: Wer beauftragte Sie,
Miß Crane vom Dampfer abzuholen?”
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Gloria Wynn ſtarrte an dem Präfekten vorbei ins Leere
und ſchüttelte langſam den Kopf. „Ich kann auf dieſe Frage
keine Antwort geben”, ſagte ſie leiſe.
Der Präfekt zuckte die Achſeln, er blickte hinüber zu Jenkins,
der mit undurchdringlichem Geſicht dem Verhör folgte. „Ich
kann Sie natürlich nicht zwingen. Aber ich mache Sie darauf
aufmerkſam, daß Sie die Folgen Ihrer Weigerung auf ſich
nehmen müſſen.”
„Ich kann nur ſagen, daß es mir aus verſchiedenen Gründen
nicht möglich iſt, eine Erklärung zu geben.”
Doktor Zafari ſchwoll die Zornesader. Er wollte eine
hef=
tige Antwort geben, als Jenkins aufſtand und nach einer kurzen
Erlaubnis heiſchenden Verbeugung gegen den Präfekten ſich zu
Gloria Wynn wandte.
„Ich will Ihnen ſagen, wer Sie veranlaßte, Miß Crane in
Empfang zu nehmen. Es war der Kapitän Falcon von der
Jacht „Elena”. Iſt es nicht ſo?‟
Die Gefragte ſah dem Detektiv mit ängſtlicher Spannung
ins Geſicht.
„Es bedarf keiner Beſtätigung. Nur Kapitän Falcon hatte
Kenntnis von dem Telegramm an Miß Crane. Sie geben vor”
fuhr Jenkins fort, „eine Agentin Lord Haddingtons zu ſein.
Sie arbeiten für ſein Reſſort; in Sachen des Rauſchgifthandels.
Aber — nicht wahr — gleichzeitig ſtehen Sie auch im Dienſte der
Rauſchgiftſchmuggter: Bitte, unterbrechen Sie mich nicht. Sie
laſſen ſich von beiven Gruppen bezahlen; aber in Wirklichkeit
dienen Sie nur den Jutereſſen des Schmuggelkonſortiums.”
Jenkins griff in die Taſche und legte das Bild Elena
Falieris vor Gloria hin. „Dieſe Dame iſt Ihnen doch bekannt,
nicht wahr?”
Sie ſchüttelte kaum merklich den Kopf.
Der Detektiv verſchränkte die Arme. „Ich habe keine andere
Antwort von Ihnen erwartet. Aber vielleicht erklären Sie mir
dann, weshalb gerade dieſer Dame in London im Empire eine
Karte mit meiner Handſchrift von Ihnen entwendet wurde. Oder
ſollten Sie dieſe Karte „zufällig gefunden haben?“
Gloria Wynn ſtand betroffen von ihrem Sitz auf. „Ich
ver=
ſtehe von alledem kein Wort, mein Herr. Wer ſind Sie?”
„Sie haben mir an jenem Abend im Empire durch einen
Zeitungsboy eine kleine Warnung zukommen laſſen. Sie
er=
innern ſich vielleicht. Sie haben meinem Zimmer im Hotel
Morley einen Beſuch abgeſtattet und ſollten ſich wirklich nicht
darauf beſinnen können, daß es Joe Jenkins war, dem Sie
Ihre freundliche Aufmerkſamkeit gewidmet haben?"
Sie ließ ſich ſchwer in den Stuhl zurückfallen und rang
mühſam nach Atem; ihre Augen hatten den Glanz verloren, die
Hände lagen ſchlaff auf der Lehne ihres Sitzes und ein immer
ſtärker werdendes Zittern durchlief ihre Geſtalt.
Jenkins, zog eine kleine Glasröhre aus der Taſche, er
entnahm ihr eine flache Tablette und gab ſie der Leidenden. Sie
griff gierig danach. Langſam trat die Wirkung ein; Glorias
Atem ging ruhiger, das Zittern verſchwand und ihre Augen
gewannen wieder Glanz.
„Wollen Sie mir fagen, Miß Wynn”, nahm Jenkins mit
verändertem Ton das Wort, „was Sie über das Verbleiben von
Mr. Wilbur Crane wiſſen? Miß Dorothy bangt um das
Schick=
ſal ihres Vaters.
Gloria ließ ihre Augen auf Dorothy ruhen; es war ein
leerer, toter Blick, mit dem ſie das junge Mädchen betrachtete.
„Ich kenne Mr. Crane nicht. Ich weiß nichts von ſeinem
Schickſal.”
„Sie ſagen nicht die Wahrheit, Miß Wynn. Der Brief, den
Sie aus meinem Hotelzimmer holen wollten, hängt mit der
Affäre Crane unmittelbar zuſammen."
Gloria ſchüttelte den Kopf. „Ich weiß von keinem Brief;
ich habe mit dieſer Angelegenheit nichts zu tun.”
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Heute letzter Tag
Ken Maynard
der verwegene Wildwestreiter in
Helden im Sattel
II.
(V.5560
Ein exotisches Erlebnis aus
den Urwäldern Borneos
Das Ende von Haradn
Zum I. Teil haben
Jugendllche Zutritt.
Beeinn: 3.45, letzte Vorstell, 8.15 Uhr
Madame
hat
Ausgang
Nach dem gleichnamigen Lustspiel
von Armont und derhidon.
Madames Liebesabenteuer und ihre
Erlebnisse auf dem Montmartre.
Der Hauptdarsteller des
unvergeß-
lichen Films „Unter den Dächern
von Paris‟
Albert Préiean
singt in diesem Film in dentscher
Sprache
Weitere Darsteller:
Elſsabeth Pinaletf, Hilde
Hlidebrandt, Karl Ettlinger u. v.a.
Dazu das tönende Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
9
4. Wanderung
mit Damen
Sonntag, 17. April
1931, nach
W.=Michelbach.
Abfahrt
pünktlich / Uhr am
Luiſenplatz m.
Om=
nibus nach Fürth.
Fahrtkoſten hin u.
zurück ℳ 2.—
Führer:
Adolf Friedrich u.
Arthur Fleiſchmann.
Meldeſchluß:
Donnerstag bei Ad.
Friedrich,
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pik., 100 Stück 3 ℳ.
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Montag, 18. April
20 Uhr
Saalbau
Experlmental-
Vortrag
Hanussen
spricht über
„Dein Schicksal”
Hellsehen
Telepathie
Oraphologle
Experimente.
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am weißen Turm.
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12. April 1932
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