Darmstädter Tagblatt 1932


11. April 1932

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
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tich 7maligem Erſcheinen vom 1. Aprit
rſt 2 Reſchsmark und 20 Pfennig
br abgeholt 2. Reſchsmark, durch die
20 Reſchsmarl frel Haus. Poſtibezugspreis
ne Beſelleld monailſch 260 Reſchemar.
chieſt für Aufnahme vön Anzeigen an
Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
zeſner
Nummern infolge höherer Gewalt
en Bezieher nſcht zur Kürzung des
8. Beſſellungen und Abbeſſellungen durch
Verbindlſchkeſt für uns. Poſtſchechonto
Franfurt a. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſit. Tagbl. geſiattet.
Nummer 101
Montag, den 11. April 1932.
195. Jahrgang

27 mm brelte Zeiie im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 35 Reſchspfg. Rellamezele (92 mm
breitl2Reichsmarl. Anzeigen von auswärts 25 Reichspfg.
FinanzeAnzeigen 50 Reſchspfg. 92mm breite Rellame=
zeile
300 Reſchsmarſ. Alle Preiſe in Reſchemart
ſ4 Dollar 420 Markl. Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung ſäſl jeder
Rabat weg. Bankkonto Deutſche Bani und Darm=
Kädter und Nationalbank.

Mo edug dit kapntafte dint
Mehrheik. Faſt drei Vierkel Millionen Skimmenzuwachs gegenüber dem 13. März.
Sechs Millionen Vorſprung gegenüber Hikler.

S vorläufige Geſamkergebnis.

2 Reichswahlleiter gibt folgendes vorläufige
(in egelis des zweien Mſanges im de
eis täſidentſchaft bekannk:
Abgegebene Skimmen . . . 36 491694
ia 1t Hiudewurd .... 19356lz
Hikler
13 417460
Thälmann
3 706 388
ungülkig
8404
eitgung: Ca. 23 Prozenk. 4
Güber dem 13. März ergibt ſich für Hindenburg ein
uwachs von 708 912 Stimmen, für Hitler von 2078 175
üſte g hatte am 13. 3. 1932 2 557 590 Stimmen erhalten)
deſerluſt von 1276 809 Stimmen für Thälmann, während
Ming der Wahlbeteiligung 1 155 421 Stimmen ausmacht. Skreis
Hindenburg Hitler Thälmann ...... 546 391
309 766
565 509
1387 780
581 201
506 276
142 299
409 403
395 696
360 980
568 218
541 869
359 409 493 176 am 13. März 1932
rlin ........."
am 13. März 1932
deil....... 402 289
332 058
247 247 84 928
160 444
314 671
370 965 am 13. März 1932
............." 565 396
535 020 415 362
326 087
483 599 am 13. März 1932
hntiF t. d. Oder. ....
am 13. März 1932
iu ............." 274 415
120 891
338 046
510 655 am 13. März 1932
.............
am 13. März 1932
............." 391 450
461 150
403 269
313 797 am 13. März 1932
peir .............
am 13. März 1932
zdel f ..... 338 027
403 263
369 841
191 195 275 084
213 747
185 300
413 513 306
79 032
102 699
81 293 am 13. März 1932
rſert ............." 471 019
304 867 351 029
351 748 107 417
165 189
201 253
177 764 am 13. März 1932
............." 286 727
555 371 273 501
582 888 am 13. März 1932
Holſtein ......"
am 13. März 1932
............" 507 859
415 814
393 328 450 589
466 312
417 861 246 606
72 604
100 250
50 413 am 13. März 1932
Iſt.........." 482 578
467 435
271 239
252 300
611 157
602 056
883 974
868 344
823 349
289 769
760 061
737 225
817 559 323 143
271504
288 843
240 633
545 779
468 581
376 407
318 307
414 471
363 263
583 834
51o 888
241 204 70 176
35 685
49 315
61 012
87 829
122 849
173 943
190 126
279 441
112539
187 171
132 876
182 786
37902
52 185
234 265
319 808
125 521
190 023
87 725
116 109
33 786
42 787
62 475
89 189
11 683
53 365
110 481
148 418
121640
145001
177660 am 13. März 1932
u 1d, Braunſchw.
am 13. März 1932
ſtfell Nord ........" am 13. März 1932
tſa Süd ........." am 13. März 1932
ſau ........." am 13. März 1932
n. ... . . . . . . .." am 13. März 1932
ſer .......... 819 854
141 207 215 949
195 916 am 13. März 1932
S Oſt.........." 420 415
594 824 185 559
388 720 am 13. März 1932
S Weſt........" 594 208
575 275
564 405
1014 317
978 484
501 581 334 722
299 303
262 691
365 030
367 187
158 400 am 13. März 1932
=Schwaben ..
am 13. März 1932
rn. ........ ." am 13. März 1932
............." 473 620 150 240 am 13. März 1932

...." 824 639
812858 621 168
558 248
219 777 am 13. März 1932
rutzen ......."
am 13. März 1932
....."
. 287 166
182 497
640 839
625 874 196 134
434 956
342 989 am 13. März 1932
uies wickau ......." 449 085
455 279
445 023
410 310
897 891 296 207
237 665
557 464
487879
418 529 am 13. März 1932
Srg ... am 13. März 1932
am 13. März 1932
mſtadt . . 850 453
737 798
720 412 369 718
439 765
385 505
313 429
280 170
238 689 N203
107 989
148 326
70378 am 13. März 1932 134 630
427840 104 869
96 183 am 13. März 1932
9..."
1932 141 144
446 091
260 053
240 321 200 420
236 530
181 432 123 908
33 255
45 442 Mice
an 13. März 19 32 15955
18 881 736 13 417460
11 328 571 ce
4971079

*Mit Sindenburg!

Die Wahlſchlacht iſt geſchlagen, und ſie hat, wie zu erwarten
war, mit einem gewaltigen Siege Hindenburgs geendet. Bei einer
Wahlbeteiligung von 83 Prozent ſind 53 Prozent aller abgegebe=
nen
Stimmen auf ihn gefallen, während beim erſten Wahlgang
mit 49,2 Prozent die abſolute Mehrheit bekanntlich nicht erreicht
wurde, wodurch der zweite Wahlgang dann leider notwendig
wurde. Wiederum hat ſich am 10. April das deutſche Volk zu ſei=
nem
großen Führer in Krieg und Frieden bekannt, und die höchſte
Würde, die es zu vergeben hat, aufs Neue in ſeine Hände gelegt.
Feldmarſchall von Hindenburg bleibt Präſi=
dent
des Deutſchen Reichs; in allen deutſchen Gauen, über=
all
wo die deutſche Zunge klingt, wird man dieſes Ergebnis des
10. April aufatmend freudig begrüßen, und in der ganzen Welt
wird man dieſe Wahl als ein Zeichen dafür anſehen, daß das
deutſche Volk unbeirrt den ſteinigen Weg weiterzugehen gewillt
iſt, der im ruhigen Bewußtſein unſerer nationalen Kräfte allen
Feinden zum Trotz zur Freiheit führen ſoll. Der 10. April be=
deutet
Ablehnung aller politiſchen Experi=
mente
, bedeutet ein Bekenntnis des deut=
ſchen
Volkes zur organiſchen Entwicklung un=
ſeres
ſtaatlichen Lebens, bedeutet ein Be=
kenntnis
zu der großen Perſönlichkeit, welche
die lebendige Verkörperung beſten deutſchen
Weſens darſtellt. Wir freuen uns dieſes Ergebniſſes aus
tiefſtem Herzen, weil es unſeren inbrünſtigen Glauben an des
deutſchen Volkes Zukunft gerechtfertigt hat. Ein Volk, das den
Wiederaufſtieg aus dem Abgrund eines beiſpielloſen Zuſammen=
bruches
erkämpfen will, wird für die Erreichung dieſes Zieles
das lehrt uns die Geſchichte ſtets ſchwere Opfer bringen müſſen.
Sie ſind dem deutſchen Volke nicht geſchenkt worden, ſie werden
ihm auch in Zukunft nicht geſchenkt werden. Aber im tiefſten
Vertrauen blicken wir auf die ehrwürdige Geſtalt des Feldmar=
ſchalls
, den uns ein gütiges Geſchick noch recht lange als Führer
erhalten möge.
Ein beiſpiellos leidenſchaftlicher Wahlkampf iſt vorüber, und
trotz aller Freude über den gewaltigen Sieg Hindenburgs drängt
ſich die bittere Frage auf, ob denn das alles wirklich notwendig
geweſen wäre. Auch in nationalſozialiſtiſchen und deutſchnationalen
Kreiſen denkt man jetzt wohl anders über den Verſuch, den ſeiner=
zeit
der Reichskanzler machte, durch eine parlamentariſche Verlän=
gerung
der Amtszeit Hindenburgs dem deutſchen Volke dieſen
Wahlkampf zu erſparen. Wir alle ſind doch nun einmal trotz aller
Verſchiedenartigkeit unſerer politiſchen Auffaſſungen Glieder
eines Volkes, das um ſeine Exiſtenz kämpft, und auf Gedeih und
Verderb miteinander verbunden. Es iſt wahrlich ein Wahnſinn,
wenn wir in unſerer bedrängten Lage uns immer von neuem be=
mühen
, alle politiſchen Gegenſätze mit möglichſter Schärfe heraus=
zuarbeiten
, anſtatt nach einer Verſtändigung zu ſuchen, welche die
politiſche Vernunft gebieteriſch von uns fordert. Es geht wahrlich
um mehr jetzt als um die Frage, welchen Anteil an der Macht
im Staate dieſe oder jene Partei zu erringen vermag.
Was haben die Nationalſozialiſten, die mit Hugenberg zu=
ſammen
dieſen Wahlkampf erzwangen, erreicht? Wir wollen gewiß

nicht die 13,5 Millionen Stimmen, die Herr Hitler geſtern auf ſich
vereinigen konnte, irgendwie verkleinern. Daß Hitler trotz der
herben Enttäuſchung des erſten Wahlganges ſeine Stimmenzahl
nicht nur halten, ſondern ſogar noch nicht unweſentlich erhöhen
konnte, bedeutet unſtreitig einen beachtlichen Erfolg. Aber wir
haben ja wohl im Kriege gelernt, taktiſche Erfolge, denen die Er=
reichung
des ſtrategiſchen Zieles verſagt blieb, richtig einzuſchätzen.
Wie ſeinerzeit die heſſiſchen Landtagswahlen im Kleinen, ſo hat
jetzt die Reichspräſidentenwahl im Großen deutlich die Grenzen der
Möglichkeiten aufgezeigt, die dem Nationalſozialismus bei unſe=
ren
deutſchen Verhältniſſen, bei der Struktur der deutſchen Be=
völkerung
ſelbſt unter günſtigſten Bedingungen gezogen ſind. Und
trotzdem, wie ſegensreich könnte eine Bewegung von der zahlen=
mäßigen
Stärke des Nationalſozialismus ſein, wenn ſie ihre
Kräfte in den Dienſt des Staates ſtellen würde, anſtatt ſich in
immer erneuten Verſuchen zu erſchöpfen, den beſtehenden Staat
aus den Angeln zu heben. Allein die poſitive Leiſtung für den
Staat rechtfertigt auf die Dauer die Exiſtenz einer politiſchen
Partei, darüber können auch vorübergehende Erfolge nicht hin=
wegtäuſchen
.
Betrachtet man das ziffernmäßige Ergebnis der geſtrigen
Wahl im einzelnen, ſo ergeben ſich ohne weiteres einige inter=
eſſante
Feſtſtellungen. Daß Hindenburg die Zahl ſeiner Wähler=
ſtimmen
nicht nur halten, ſondern um rund 34. Million noch er=
höhen
konnte, trotz der geringeren Wahlbeteiligung, iſt nur zum
geringen Teil darauf zurückzuführen, daß Düſterbergwähler des
erſten Wahlgangs zu ihm ſtießen. Das beweiſt am beſten die
Tatſache, daß gerade dort, wo der Stahlhelm über zahlreiche An=
hänger
verfügt, wie z. B. in Rheinheſſen, die Zahl der Hinden=
burgwähler
kaum weſentlich zugenommen hat. Auch die Ziffern
im ganzen Reich zeigen deutlich, daß die Düſterbergwähler zum
Teil im allgemeinen zu Hauſe geblieben ſind, zum weitaus größe=
ren
Teil aber ihre Stimme für Hitler abgegeben haben. Das
Bemerkenswerteſte an dieſem zweiten Wahlgang iſt jedoch die
Abnahme der kommuniſtiſchen Stimmen um beinahe 1½ Million.
Selbſtverſtändlich hat der Kommunismus nicht zwiſchen dem 13.
März und dem 10. April über ein Viertel, ſeiner Anhänger in
Deutſchland verloren, aber es iſt ja bekannt, daß die aktiviſtiſchen
Gruppen der Kommuniſtiſchen Partei auf Moskauer Anweiſung
die Parole ausgegeben hatten, im zweiten Wahlgang für Hitler
zu ſtimmen, weil, wie man ganz offen erklärte, der Kommunis=
mus
in Deutſchland nur Ausſichten habe, wenn das Gefüge des
deutſchen Staates durch den Nationalſozialismus genügend er=
ſchüttert
ſei. Auch wenn man ohne weiteres annimmt, daß auch
ein Teil der kommuniſtiſchen Wähler vom 13. März am 10. April
zu Hauſe geblieben iſt, iſt ein Wahlergebnis wie z. B. das in
Franken nur möglich und erklärlich, wenn ein großer Teil der

Das Geſamkergebnis für Heſſen.

Rd
Hindenburg Mie Aeich Darmſtadt. . . . . . . . . . . . . Gte 35 117 8 260 am 13. März 1932 49590 30 509 11918 Bensheim ............. 19 560 15 854 5 213 am 13. März 1932 19388 13790 7359 Dieburg ..............." 18 098 16 582 3 304 am 13. März 1932 17835 15575 4628 Erbach ................" 10158 16 108 1944 am 13. März 1932 9295 15334 2904 Groß=Gerau..... . . . . . . . 18 613 11839 7594 am 13. März 1932 17284 10 518 10 705 Heppenheim...... .... . ." 15 897 8 547 3857 am 18. März 1932 15 283 7611 5568 Offenbach .............." 67 670 25 637 15 645 am 13. März 1932 65 460 22919 25448 Mainz................." 68 870 26 408 9 460 am 13. März 1932 70 791 21 203 13 018 Alzey ................" 12 718 11656 730 am 13. März 1932 12185 10850 1266 Bingen ................" 19 480 6 466 894 am 13. März 1932 19014 5 261 1884 Oppenheim... . . . . . . . . . ." 14347 13 921 636 am 13. März 1932 12836 12657 1068 Worms ..... .. .. . . ....." 33 892 21 159 1741 am 13. März 1932 34 518 19 109 6553 Gießen ................" 30 034 27 607 2 195 am 13. März 1932 30 152 24412 61s Alsfeld ................" 6 183 15 336 132 am 13. März 1932 6 270 14889 759 Büdingen .............." 9271 15 081 1258 am 13. März 1932 8 564 13 825 2200 Friedberg .............." 30 837 20 780 3 569 am 13. März 1932 29 883 18273 5543 Lauterbach ............." 4 784 12689 278 am 13. März 1932 4547 11 713 491 Schotten ............... 3 958 12371 274 am 13. März 1932 3981 11928 500 Provinz: Starkenburg ... 200 256 129 684 45 829 am 18. März 1932 194 119 116 255 68 495 Provinz: Rheinheſſen ..." 149 307 79 698 16551 am 13. März 1932 150 344 68 880 23 269 Provinz: Oberheſſen..... 86 067 104 047 8 006 am 13. März 1932 8335= g5 035 13 098 Zuſammen.. 435 630 35 129 70 396 am 13. März 1932 427840 280 170 104869

(Düſterberg am 13. März 16 203 Stimmen.)

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Seite 2 Nr. 101

aktiviſtiſchen Kommuniſten der Moskauer Parole entſprechend für
Hitler geſtimmt hat. In Heſſen erzielten die Nationalſozialiſten
im erſten Wahlgang 280 170 Stimmen, die Kommuniſten 104 862
Stimmen. Zählt man die Stimmenzahl dieſer beiden Parteien
zuſammen, ſo ergeben ſich 385 032 Stimmen. Im geſtrigen zwei=
ten
Wahlgang erzielten die Nationalſozialiſten 313 429 und die
Kommuniſten 70 396 Stimmen. Addiert man dieſe beiden Zif=
fern
, ſo kommt man auf die Zahl von 383 825. Alſo annähernd
die gleiche Ziffer wie im erſten Wahlgang. Aber über dieſe Dinge
werden ja die Landtagswahlen in den verſchiedenen Ländern in
14 Tagen einwandfreie Aufſchlüſſe geben.
Das Geſamtergebnis der geſtrigen Wahlen wird in ſeiner
geſchichtlichen Bedeutung durch derartige Einzelbetrachtungen
natürlich nicht berührt. Hindenburg bleibt Präſident
des Deutſchen Reiches. Hindenburg heißt auch
weiter der Führer des um ſein Leben und ſeine
Freiheit kämpfenden deutſchen Volkes.
M.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Berlin, 10. April.
Der Wahltag hat in Berlin einen verhältnismäßig ruhigen
Verlauf genommen. Um die Mittagszeit bildeten im Norden Ber=
lins
, in der Afrikaniſchen Straße, einige hundert Kommuniſten
einen Demonſtrationszug. Mehrere Teilnehmer verſuchten, eine
aus einem Haus hängende Hakenkreuzfahne abzureißen. Die Po=
lizei
nahm 21 Demonſtranten feſt. Zu größeren kommuniſtiſchen
Anſammlungen kam es in Charlottenburg. 150 Kommuniſten hat=
ten
dort Sprechchöre gebildet, die vor den Häuſern und in den
Höfen zur Wahl Thälmanns aufforderten. Beim Erſcheinen des
Ueberfallkommandos flüchteten die Demonſtranten.
Die Wahlbeteiligung war trotz der regen Propaganda der
Parteien im Vergleich zu der vorigen Wahl erheblich geringer.
Sämtliche Abſtimmlokale waren mit einem Doppelpoſten geſichert.
Das Straßenbild war in vielen Gegenden durch Flaggen an den
Häuſern belebt. Reichskanzler Dr. Brüning erſchien in Beglei=
tung
des Staatsſekretärs Pünder ſofort nach ſeiner Rückkehr aus
Königsberg in ſeinem Wahllokal in der Kanonierſtraße, während
kurze Zeit nach ihm der preußiſche Juſtizminiſter Schmidt, Staats=
ſekretär
Meißner und Reichsernährungsminiſter Schiele der
Wahlpflicht genügten. Auch

Iiu Reich

iſt der Wahlſonntag im allgemeinen ohne ernſtere blutige Zwi=
ſchenfälle
verlaufen. Faſt überall war die Wahlbeteiligung in den
Vormittags= und Mittagsſtunden erheblich geringer als beim
erſten Wahlgang.
Während am Vorabend der Wahl in Hamburg verſchie=
dene
unbedeutende Zwiſchenfälle und Zuſammenſtöße zwiſchen poli=
tiſchen
Gegnern ſich ereigneten, die aber nirgends einen ernſteren
Charakter annahmen, iſt der Wahltag ſelbſt ruhig verlaufen. Die
Polizei iſt mit der Unterſuchung eines bisher noch ungeklärten
Vorfalls beſchäftigt. In einem Verkehrslokal der NSDAP. fand
man einen ſchwerverletzten jungen Mann, der noch nicht verneh=
mungsfähig
war.
In der Anckelmann=Straße, kam es nachmittags zu einer
Schießerei zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten, bei der
eine Perſon getötet und mehrere verletzt wurden.
In Norddeich bei Weſſelburen war es geſtern abend zu
einer Schießerei zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten
gekommen, bei der zwei Perſonen verletzt wurden.
In Kiel wurde eine Schaufenſterſcheibe der kommuniſtiſchen
Norddeutſchen Zeitung von Angehörigen der NSDAP. einge=
ſchlagen
. Die Polizei nahm neun Perſonen feſt.
In Hannover ereigneten ſich geſtern abend ernſtere Zu=
ſammenſtöße
. Zwiſchen Nationalſozialiſten und politiſch Anders=
denkenden
kam es zu einer Schlägerei, an der ſich etwa 100 Per=
ſonen
beteiligten. Die Polizei mußte 45 Leute zwangsſtellen, in
der Hauptſache Nationalſozialiſten, bei denen Schlagringe und
Totſchläger gefunden wurden. An einer anderen Stelle der Stadt
wurden zwei Perſonen erheblich verletzt. Der Wahltag ſelbſt
aber iſt ohne Zwiſchenfälle verlaufen.
In Köln nahm die Polizei 12 S.A.=Leute und 23 Kommu=
niſten
feſt.
In Herringen wurden geſtern nachmittag etwa 60 Mitglieder
des Reichsbanners, die Wahlzettel verteilten, von 50 bis 100
Kommuniſten überfallen, die mit nägelbeſetzten Zaunlatten auf
ſie einſchlugen und eine Anzahl Schüſſe abgaben. Zwei Perſonen
wurden durch Bauch= und Lungenſchüſſe lebensgefährlich verletzt;
außer ihnen mußten noch drei Schwerverletzte ins Krankenhaus
gebracht werden. Eine Anzahl weiterer Perſonen wurde durch
Schläge mit Zaunlatten zum Teil erheblich verletzt. Landjägerei
und Ueberfallkommando ſtellten die Ruhe wieder her. Bisher
wurden zwölf Perſonen verhaftet.
In Kaſſel kam es am Bahnhof zu Auseinanderſetzungen zwi=
ſchen
Nationalſozialiſten und Reichsbannerleuten, bei denen ein
nationalſozialiſtiſcher Stadtverordneter ſchwer verletzt wurde.
In Soldin (Neumark) kam es zwiſchen Kommuniſten, An=
gehörigen
der Eiſernen Front und Angehörigen der NSDAP.
zwiſchen 2 und 3 Uhr früh zu Zuſammenſtößen. Vier National=
ſozialiſten
und zwei Kommuniſten ſowie zwei Polizeibeamte wur=
den
mehr oder minder ſchwer verletzt.

Zu dem Anſchlag auf Dr. Luther.
Selbſtanzeige der Täler.

Berlin, 10. April.
Am Sonntag vormittag wurde die Vernehmung von Kertſcher
und Dr. Rooſen, die den Anſchlag auf Dr. Luther verübten, fort=
geſetzt
. Beide halten ſich nach wie vor an das von Dr. Rooſen
ſchriftlich niedergelegte Geſtändnis und waren nicht zu bewegen,
darüber hinaus Erklärungen abzugeben. Nach einer Mitteilung
des Polizeipräſidiums hat das ſchriftlich niedergelegte Geſtändnis
folgenden Wortlaut:
Selbſtanzeige. Wir, Dr. Max Rooſen=Hamburg, Alſter=
glaſis
10, und Werner Kertſcher, Etzdorf bei Eiſenberg in Thürin=
gen
domizilierend, geben hiermit zu polizeilichem Protokoll, daß
wir am 9. April 1932, abends 8.50 Uhr, auf dem Bahnſteig A, den
Dr. Hans Luther, Präſidenten der Reichsbank, angeſchoſſen haben.
Demrordentlichen Richter und dem deutſchen Volk, in deſſen Namen
er Recht ſpricht, werden wir über dieſe Tat Rechenſchaft ablegen
Wir wünſchen die Eröffnung des Hauptverfahrens und beantragen
unter Ablehnung des Schnellverfahrens die gerichtliche Vorunter=
ſuchung

Dr. Lulher in Baſel.
EP. Baſel, 10. April.
Reichsbankpräſident Dr. Luther traf heute morgen um 11 Uhr
in Baſel ein. Bei ſeiner Ankunft wurde er von den deutſchen Her=
ren
der B.J.3. zu dem glücklichen Ausgang des auf ihn unternom=
menen
Attentats beglückwünſcht und ihm ein Blumenſtrauß über=
reicht
. Luther konſultierte am Nachmittag einen Spezialiſten, der
die Wunde nochmals genau unterſuchte, um Komplikationen zu
verhüten.

Wahlbezirk

10.
II.
12.
13.
14.
15.
16.

17.
18.
19.
20.
21.
22.
23..
24.
25.

26.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
39.
40.
41.
42.
43.
44.
45.

Gruppe IA4..
Gruppe IB..
Gruppe IC .."
Gruppe ID ..
Gruppe IE. .
Gruppe IF.
Bruppe IIA
Gruppe IIB ..
Gruppe IIC.
Gruppe IID ...

Hindenburg Hitler Thälmann 596 (600) 473 (401) 86 (102) 604 (608) 401 (340) 67 (85) 717 (756) 443 (376) 37 (57) 686 (654 399 (317) E8 (138) 975 (935) 410 (322) 96 (167) 720 (731) 337 (289) 93 (135) 732 (745) 508 (458) 53 (86) 637 (674) 560 (481) 56 (84) 791 (817) 649 (562) 23 (39) 668 (676) 546 (458) 142 (201) 1113 (1125) 510 (438) 177 (229) 894 (895 583 (483) 88 (142) 744 (732) 413 (341) 146 (200) 638 (620) 347 (320) 116 (159) 619 (626) 439 (364) 95 (142) 710 (728) 600 (514) 66 (102) 757 (785) 403 (331) 96 (125) 561 (607) 184 (422) 117 (143) 756 (777) 656 (555) 29 (46) 667 (682) 578 (488) 48 (64) 546 (577) 550 (469) 78 (107) 749 (811) 639 (512) 42 (57) 682 (721) 634 (535) 45 (70) 695 (741) 627 (518) 46 (62) 769 (811) 564 (474) 40 (65) 776 (775) 515 (447) 59 (93) 817 (841) 610 (482) 19 (26) 840 (852) 637 (524) 18 (35) 843 (846) 557 (470) 50 (79) 800 (782) 531 (494) 58 (94) 562 (571) 339 (292) 163 (193) 624 (626) 356 (284) 122 (175) 856 (866) 529 (463) 145 (201) 620 (635) 427 (358) 68 (84) 596 (608) 501 (445) 51 (83) 843 (848) 426 (395) 79 (116) 688 (744) 490 (381) 31 (53) 740 (791) 439 (364) 67 (91) 674 (656) 479 (426) 117 (140) 684 (648) 575 (458) 69 (88) 632 (649) 516 (438) 91 (110) 622 (649) 426 (368) 129 (163) 480 (481) 326 (294) 195 (240) 510 (517) 339 (291) 154 (193) 538 (522) 197 (165) 427 (523) 150 (142) 65 (64) 22 (46) 145 142) 107 (98) 12 (20) 32066 (32625) 22140 18769) 4096 (5653)

1/A Städt. Krankenhaus. I/B Klinik Dr. Walter. I/C Klinik
Dr. Roſenthal. I/D Klinik Dr. Altſchüler. I/E. Klinik Dr. Wolf und
Dr. Hoffmann. I/ Ev. Männerheim, Heidelberger Str. II/4 Alice=
Hoſpital. II/B Eliſabethenſtift. II/G Herz=Jeſu=Hoſpital. II/D
Marien=Hoſpital.
Die eingeklammerten Zahlen ſind das Ergebnis vom 13. März 1932.
Zahl der Wahlberechtigten nach Abzug der Stimmſcheine 67099; zer=
ſplitterte
Stimmen !; gültige Stimmen 58303; ungültige Stimmen 359;
abgegebene Stimmen im ganzen 58 672; auf Stimmſcheine wählten 2008.
Das Wahlreſultat in Darmſtadt war ſehr früh=
zeitig
feſtgeſtellt. Die Beteiligung an der Wahl war etwas ge=
ringer
als im erſten Wahlgang; ſie betrug 87,5 Prozent. Von
67 099 Wahlberechtigten wurden 58 303 gültige Stimmen abge=
geben
. Dazu kommen 359 ungültige Stimmen und eine zerſplit=
terte
. Von den 67 000 Wählern konnte ſich einer nicht enthalten,
General Ludendorff zu wählen. Auffallend iſt in Darmſtadt die
Zahl der auf Stimmſcheinen Abſtimmenden. Es wurden weit über
2000 Stimmſcheine ausgeſtellt, in einzelnen Bezirken bis zu 125.
Es hat ſich alſo wohl eine Reihe derer, die den Sonntag zu einem
Ausflug benutzen wollten, durch Stimmſcheine ihr Wahlrecht ge=
ſichert
, hat dann aber doch in Darmſtadt geſtimmt.
Von gültigen Stimmen entfielen, wie aus obiger Aufſtellung
erſichtlich, auf Hindenburg 32 066, gegen 32 625 im erſten Wahl=
gang
, auf Hitler 22 140, gegen 18 769 im erſten Wahlgang, auf
Thälmann 4069, gegen 5653 im erſten Wahlgang. Der Vergleich
des Stimmenzuwachſes bzw. Stimmenabgangs gibt in Darmſtadt
ein ähnliches Bild wie in Heſſen und in anderen Bezirken: von
den Kommuniſten iſt eine erhebliche Anzahl zu
Hitler hinübergewechſelt. Näheres darüber ſiehe an
anderer Stelle.
Der Wahltag ſelbſt iſt in Darmſtadt wie in ganz Heſſen ruhig
verlaufen, ruhiger noch, als im erſten Wahlgang. Es war nir=
gends
etwas von Aufregung zu bemerken, und es liegen keinerlei
Meldungen darüber vor, daß die Polizei irgendwo in Anſpruch
genommen wurde. Am Tage vor der Wahl gingen allerdings die
Wogen noch ſehr hoch. Es wurde auffallend ſtark mit Flugblät=
tern
gearbeitet, ſo daß die Straßen der Stadt zeitweiſe mit Papier
überſchwemmt waren. Das Verbot des Polizeiamts, die Wahl=

reſultate durch Aushang oder Lichtbild bekannt zu geben, verhin=
derte
jegliche Anſammlungen in den Straßen. Dafür wurde wie=
derum
das Wahlergebnis, ſoweit es nicht durch Rundfunk bekannt=
gegeben
wurde, in den Cafés, Reſtaurants, Lichtſpielhäuſern durch
unſeren Wahldienſt fortlaufend veröffentlicht und begegnete
überall ſtärkſtem Intereſſe.
Das Endreſultat mit dem Sieg Hindenburgs nahm man mit
Befriedigung und mit der Ruhe hin, die der Selbſtverſtändlichkeit
entſprach, in der man dieſes Ergebnis von vornherein als ſicher
erwartet hat.

Einzelergebniſſe
aus der Provinz Htarkenburg.

Arheilgen: Hindenburg 3417 (3276), Hitler 1075 (963),
mann 486 (694).
Auerbach: Hindenburg 741 (733), Hitler 1334 (1229),
mann 99 (117).
Babenhauſen: Hindenburg 827 (814), Hitler 858 (808),
mann 12 (25).
Beerfelden: Hindenburg 569 (486), Hitler 718 (702),
mann 8 (53).
Bensheim; Hindenburg 3552 (3612), Hitler 1703 (1563),
mann 477 (661).
Birkenau: Hindenburg 536 (491), Hitler 643 (562),
mann 295 (375).
Dieburg: Hindenburg 2330 (2453), Hitler 631 (595),
mann 555 (648).
Eberſtadt: Hindenburg 2887 (2632), Hitler 1974 (1665),
mann 441 (729).
Erbach: Hindenburg 948 (902), Hitler 1077 (1031),
mann 149 (238).

Gernsheim: Hindenburg 1700 (1566), Hitler 447 (4139
mann 452 (612).
Griesheim: Hindenburg 2567 (2384), Hitler 1250
mann 585 (984).
Groß=Gerau: Hindenburg 1786 (1704), Hitler 1367 (1300
mann 662 (866).
Groß=Zimmern: Hindenburg 979 (1071), Hitler 54
Thälmann 964 (1081).
Heppenheim: Hindenburg 3008 (2842), Hitler 940 (781
mann 619 (898).
Heubach: Hindenburg 311 (335), Hitler 330 (283)
mann 18 (23).
Höchſt i. O.: Hindenburg 687 (678), Hitler 802 (789
mann 47 (61).
Jugenheim: Hindenburg 489 (441), Hitler 474 (371
mann 61 (75).
König i. O.: Hindenburg 561 (557), Hitler 696 (614
mann 121 (158).
Langen: Hindenburg 2854 (2664), Hitler 1592 (1479
mann 1120 (1440).
Lengfeld mit Zipfen: Hindenburg 341 (326), Hitler 49
Thälmann 62 (91).
Lindenfels: Hindenburg 445 (430), Hitler 439 (414)
mann 45 (82).
Michelſtadt: Hindenburg 1326 (1255), Hitler 1049
Thälmann 131 (213).
Nieder=Ramſtadt: Hindenburg 790 (768), Hitler 86/
Thälmann 75 (127).
Ober=Ramſtadt: Hindenburg 1288 (1218), Hitler 1578
Thälmann 363 (497).
Pfungſtadt: Hindenburg 2044 (1931), Hitler 1840
Thälmann 762 (1001).
Reichelsheim: Hindenburg 377 (357), Hitler 654 (592
mann 211 (239).
Reinheim: Hindenburg 607 (574), Hitler 798 (783)
mann 182 (242).
Roßdorf: Hindenburg 663 (594), Hitler 1089 (1029)
mann 314 (438).
Seeheim: Hindenburg 500 (466), Hitler 546 (463),
mann 258 (338).
Ueberau: Hindenburg 158 (138), Hitler 294 (274),
mann 229 (239).
Weiterſtadt: Hindenburg 749 (694), Hitler 491 (437)
mann 101 (218).
Wixhauſen: Hindenburg 777 (673), Hitler 272 (241)
mann 319 (495).
Zwingenberg: Hindenburg 475 (379), Hitler 604 (569)
mann 174 (272).

Slarkes Anwachſen des freiwilligen Arbeitsdi=

Nachdem beim Landesarbeitsamt Heſſen, das den Vo
Heſſen und die Provinz Heſſen=Naſſau umfaßt, bis zum
bruar d. J. 90 Anträge auf Maßnahmen des freiwillig
beitsdienſtes eingegangen waren, hat ſeitdem mit Beginn de=
jahrs
das Intereſſe für den freiwilligen Arbeitsdienſt ganz
lich zugenommen. Es gehen zurzeit beim Landesarbeitsamt
Tag für Tag durchſchnittlich etwa 25 Anträge aus allen Tei
Bezirks ein. Die ſämtlichen Anträge erfahren natürlich ei
gewiſſenhafte Prüfung, da ganz beſonderes Augenmerk dar
richtet werden muß, daß keine Arbeiten ausgeführt werden
die das heimiſche Handwerk oder Gewerbe geſchädigt
könnte. Vorwiegend handelt es ſich bei dieſen Anträgen u
liorationen, Wegebauten und Regulierungen, ſowie Arbei
Sportplätzen. Die Anträge erfahren eine möglichſt beſchl
Behandlung und werden nach Möglichkeit poſtwendend gen

Kronrak in Bukareſt.
EP. Bukareſt, 10. 2

Heute vormittag trat unter dem Vorſitz des Königs im
lichen Palais ein Kronrat zuſammen, an dem ſämtliche Me
die Präſidenten der Kammer und des Senats, ſowie M
Preſan teilnahmen. Um halb 12 Uhr begaben ſich Miniſte
dent Jorga und der Finanzminiſter nach Cotroceni, wo
Nikolaus, im Flugzeug von Paris kommend, eingetroffe
Nach Beſprechungen mit dem Prinzen kehrten die beiden
nach Bukareſt zurück, wo der Kronrat wieder aufgenommen
Nach Beendigung des Kronrates wurde der Preſſe mitgek
habe ein Miniſterrat ſtattgefunden, der ſich mit dem Tar
Plan beſchäftigte habe. In der Mitteilung heißt es
daß Prinz Nikolaus zu dem Zweck nach Bukareſt zurückgeke
um mit mehreren Perſönlichkeiten wegen ſeiner perſönlich
gelegenheit in Verbindung zu treten.

Prekäre griechiſche Zinanzlage.
EP. Paris, 10. 2
Der griechiſche Miniſterpräſident Venizelos wird, w
Athen gemeldet wird, morgen in Genf dem Finanzkomi=
Völkerbundes erklären, daß Griechenland am 1. Mai ſein
lungen nicht leiſten könne, und daß es, falls der jüngſte
des Komitees nicht von den Mächten angenommen werde,
zwungen ſehe, ein Moratorium für die Auskandsſchulden 1
die ſogenannte Wiederaufbau=Anleihe zu erklären.

Ernſte Anruhen in Avila in Spanien.
EP. Madrid, 10. Ax
Ernſte Unruhen ereigneten ſich heute in Avila anläßlic
von den ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften veranſtalteten Prote
gebung gegen die Brotpreiserhöhung. Die Polizei wurde v
Manifeſtanten mit Steinen beworfen. Schließlich kam es a.
Marktplatz zu einem regelrechten, mehrſtündigen Gefecht, d.
einer Niederlage der Kundgeber endete. Auf beiden Seitet
den 20 Perſonen verletzt, darunter mehrere ſchwer. Die
nahm 30 Verhaftungen vor.

EP. Tokio, 10. A
Der General Ting Tſchad, der Oberbefehlshaber der
ſchen Truppen, die ſich den Sturz der neuen mandſchuriſch
gierung zum Ziel geſetzt haben, iſt nach einer Meldung aus
bin von ſeinen Offizieren, die mit ſeiner neutralen Ha
gegenüber den Japanern unzufrieden waren, ermordet m
Cholera=Epidemie in Hankau ausgebrocher
TU. Moskau, 10. A.
Nach einer Meldung aus Peking iſt eine Cholera=Ep!
in Hankau ausgebrochen. Die Behörden haben keine Gege
nahmen treffen können, weil es ihnen an Mitteln fehlt. B!
werden 32 Opfer gemeldet,

[ ][  ][ ]

n

g. 11. April 1932
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 11. April 1932.
elocived=Club 1899 E. V., Darmſtadt. Durch das allzu=
leben
des verdienſtvollen 1. Vorſitzenden, Herrn Kurt
hatte der VCD. auf Freitag, den 8. d. M., eine außer=
Generalverſammlung ins Clubheim Reichshof ein=
die
einen erfreulich ſtarken Beſuch aufzuweiſen hatte.
erü) sordnung umfaßte lediglich die durch das Ableben des
n Vorſitzenden notwendigen Ergänzungswahlen. Ein=
ſeitl
nurde Herr Heinrich Funk zum 1. Vorſitzenden gewählt
dadurch die Dankbarkeit des Clubs für ſeine ſo überaus
eiſtungen und Verdienſte um dieſen zum Ausdruck ge=
Uuf ſeinen Poſten als 2. Vorſitzenden tellte der Club
einſtimmig den Fahrwart der Motorſportabtlg., Herrn
Seß; damit ſtehen wiederum zwei Männer an der Spitze
die für einen weiteren Aufſtieg Gewähr bieten. Zum
irer wurde einſtimmig der frühere langjährige Schrift=
d
Schriftleiter der Clubzeitung, Herr Ernſt Jacobi, ge=
Fn Verlaufe des Abends nahm der nach längerer Krank=
er
erſtmalig im Club anweſende Ehrenvorſitzende, Bun=
.idsmitglied Herr Carl Bauer, das Wort, der der Club=
zux
die ſo oft. wertvolle Anregungen und Erfahrungen aus
iver aris im Bunde Deutſcher Radfahrer mit auf den Weg
war ein Abend echter Radler=Kameradſchaft.
ſrtrag. Die chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung ( Chri=
ence
Society) in Darmſtadt hält heute, Montag, den
abends, im großen Saal des Städtiſchen Saalbaues
tadt einen Vortrag über: Die Wahrheit über
d den Menſchen gehalten von Miß Margaret
wHlenn, C. S.B., aus Boſton. Maſſ. (Siehe Anzeige.)
rſte Schnepfe! Forſtmeiſter Burk in Birkenau hat am
eit z den 8. April, 19.40 Uhr, die erſte Schnepfe im Bezirk
e geſchoſſen.
us den Darmftädter Lichkſpielkheakern.
Heli a.
geſtrige Film=Morgenfeier führte in die Schwä=
w
)eimat und brachte ausgewählt eindrucksvolle Mo=
dem
ſchönen Schwabenland. Reiſen iſt immer eine er=
.5 Sache und wenn auch die Reiſeeindrücke nur durch den
nittelt werden, der durch einen Teil der wundervollen
ſ- Lande führt. Wer allerdings in dieſem Film Einzel=
tew
va Bilder aus dem Großſtadtleben des Schwabenlandes,
tStnicht auf ſeine Rechnung, denn dieſe mit ihren moder=
in
w igenſchaften, Eiſenbahn, Autos oder Elektriſche, vermied
Möglichkeit; der Film will naturwahr ſein und iſt
uf Stimmungsmomente eingeſtellt, er bevorzugt die
zr der Natur, die in den Wolkenbildern, landſchaftlichen
virtſchaftlichen Aufnahmen zum Ausdruck gebracht ſind.
vie in den Segantiniſchen Bildern wird namentlich die
kerung bei ihrer Arbeit gezeigt, und zwar immer im
ſeſonders ſchöner Naturſzenen, die alle die Neigung des
inc leiters zum Ernſt und zur Nachdenklichkeit über die Ge=
in
Wald und Feld ahnen laſſen. Vorbei geht es
n und Städtchen mit ihren charakteriſtiſchen alten Kir=
ausbauten
und Wohnhäuſern, an Schlöſſern und Ruinen
eutſchlands Südgrenze, an den Bodenſee, wo die ſtim=
e
Reiſe in Friedrichshafen mit einem Gruß an unſer
zes ftſchiff Graf Zeppelin ihr Ende erreicht.
*
Union=Theater ſieht man nur noch kurze Zeit Emil
m und Anna Sten in dem neuen ſenſationellen Tonfilm
U Stürme der Leidenſchaft
e Palaſt=Lichtſpiele zeigen ein Senſations=Doppelpro=
1nd zwar 1. Ken Maynard. den verwegenen Wildweſt=
dem
Abenteuerfilm Helden im Sattel.
den Helia=Lichtſpielen gelangt heute zum letzten Male
m nach dem berühmten Bühnenſtück von Adolphe LAr=
ein
Leopold, zur Vorführung.
Heſſiſches Landestheater.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 101 Seite 3

Großes Haus. April 20 Ende gegen 22 Uhr. Achtes Sinfonie=
Konzert. Preiſe 15.50 Mk. 2 April 2022¾ Uhr. Dſt. Volksb. G (14. Vorſt.)
Mignon Preiſe 0.705 60 Mk. 13 April 19½22½ Uhr. B 20. Razzia.
Preiſe 0.604 80 Mk Kleines Haus. Wril. Keine Vorſtellung n8t- 2 April 19½2234 Uhr Außer Miete. Nora.
Kleine Preiſe 0 503 Mk. twr 3. April Keine Vorſtellung. ſtC.N
er


m
11 tes Sinfonie=Konzert. Das 8. Sinfonie=Konzert des
lter=Orcheſters ſteht unter Leitung von Dr. Hans
ſerſtedt. Soliſt des Abends iſt Joſef Szigeti, der be=
igen
=Virtuoſe. Joſef Szigeti ſpielt das Violin=Konzert
elsſohn=Bartholdy und die ſelten gehörte Sonate. La
Corelli, in der Orcheſterbearbeitung von Leonard. Der
nternahm ſeit ſeinem hieſigen Auftreten ausgedehnte
en durch den Fernen Oſten: China, Japan, Indochina=
fornien
und die übrigen Staaten Amerikas. Nach ſeiner
ach Budapeſt war er Gegenſtand außerordentlicher
An Orcheſterwerken werden außerdem aufgeführt die
ford=Sinfonie (in G=Dur) von Haydn und der Bo=
Naurice Ravel für großes Orcheſter, weiter werden die
nt aus dem C=Dur=Quartett Nr. 3 von Joſef Haydn

geskalender für Montag, den 11. April 1932.
eater. Union=Theater: Stürme der Leidenſchaft
*Lichtſpiele: Mein Leopold: Palaſt=Licht=
Helden im Sattel und Das Ende von Maradu.
DrEn: Der Zarewitſch.

Monakskalender des Vereins für Aguarien=
und Tertarienkunde Holkonia Darmſtadt.
Der Monat April iſt wie der Monat März
für den Aquarienfreund einer der wichtigſten Mo=
nate
, gilt es doch in erſter Linie, die Behälter wieder in
ordentlichen Zuſtand, zu bringen. Es kann dies entweder durch
eine gründliche Reinigung der Behälter oder durch eine Neuein=
richtung
derſelben geſchehen. Zum Zwecke der Neueinrichtung
ſollen alle Behälter vollſtändig entleert werden. Die Aquarien=
ſcheiben
ſind von anhaftenden Algen zu befreien. Der Liebhaber
ſchreitet hiernach zur Miſchung des Bodengrundes. Hierzu ver=
wendet
er ein Drittel Torfmull oder klein zerbröckelten Torf, ein
Drittel gute, fette Gartenerde (keine Miſtbeeterde), ein Drittel
Flußſand, vermiſcht mit verwittertem Lehm. Man miſcht das
Ganze am beſten in trockenem Zuſtande und feuchtet die erhal=
tene
Maſſe vor dem Einbringen in das Becken etwas an. Die=
ſer
Untergrund wird ſodann mit einer 34 Zentimeter hohen
Schicht reingewaſchenen Flußſandes bedeckt, das Becken bepflanzt
und mit Waſſer gefüllt. Von den alten Pflanzen verwendet
man, was gut und kräftig iſt andernfalls nimmt man nur neue
Pflanzen. Hierzu eignen ſich hauptſächlich Vallisneria, Ca=
bomba
, Waſſerpeſt, Sagittaria, Heteranthera uſw. Bei Vallis=
nerien
iſt darauf zu achten, daß man die Pflanzen nicht zu tief
einſetzt, weil ſie ſonſt erſticken und abſterben. Außerdem iſt darauf
zu achten, daß die Pflanzen ſo eingeſetzt werden, daß ein freier
Raum bleibt, der den Fiſchen die notige Freiheit gibt, um ihrem
Bewegungstrieb folgen zu können. Meiſt wählt man hierzu die
der Vorderſcheibe zunächſt gelegenen Plätze, um dem Beſchauer
gleichzeitig einen ungehinderten Blick ins Aquarium zu geſtatten.
An dieſe Stelle muß auch der Futterplatz verlegt werden, damit
die zu Boden ſinkenden Futterreſte nicht zwiſchen die Pflanzen
fallen und ſo für den Saugheber nicht gut erreichbar ſind. Neu
eingerichtete Aquarien bleiben am vorteilhafteſten 23 Wochen
ohne Inſaſſen ſtehen, weil dies für das Anwachſen der Pflanzen
am zuträglichſten iſt. In Behältern, in denen eine Aenderung
der Bepflanzung nicht vorgenommen wird, treiben die unterge=
tauchten
Gewächſe neue Zweigſpitzen, und an den alten Pflanzen,
deren Zweige jetzt kurz über dem Erdboden abgeſchnitten wer=
den
, wie Cabomba und Elodea denſa, brechen neue Triebe her=
vor
. An ſonnigen Tagen kann die künſtliche Heizung zeitweiſe
abgeſtellt werden, beſonders dann, wenn das Aquarium etwa an
einem Südfenſter ſeinen Stand hat. Ueberhaupt wähle man als
Standort für das Aquarium den hellſten Platz im Zimmer, da
dies für das Wachstum und Gedeihen von Tieren und Pflanzen
abſolute Notwendigkeit iſt. Sonnenbeſtrahlung ſchadet nicht, ſoll=
ten
aber die Algen zu ſehr überhand nehmen, ſo ſchützt man das
Becken vor den intenſivſten Sonnenſtrahlen durch Verkleben der
Lichtſeite mit dünnem farbigem Papier. Da die Waſſerpflanzen
noch nicht im vollen Wachſen begriffen ſind, iſt es ſehr zu
empfehlen, unter Umſtänden den Durchlüftungsapparat, beſon=
ders
während der Nachtzeit, arbeiten zu laſſen, damit unſere
Lieblinge nicht an Sauerſtoffmangel zu leiden haben. Die
Fütterung der Fiſche wird jetzt etwas reichlicher betrieben; auch
kann ſchon für lebendes Futter aus den Teichen und Tümpeln
geſorgt werden. Fiſche, die zur Fortpflanzung ſchreiten wollen,
laſſe man nunmehr ungehindert gewähren, da das zur Aufzucht
der Jungbrut notwendige lebende Futter ſchon beſchafft werden
kann. Dieſe Frühjahrsbruten haben den Vorzug, ſehr ſchnell zu
wachſen; kleinere Arten werden bei guter Fütterung im ſelben
Jahre ſchon laichreif. Die Jungbrut muß natürlich durch ſorg=
ſame
Handhabung der Heizung vor den in dieſem Monat noch
ſtarken Temperaturſchwankungen bewahrt werden.
Bei den ins Freie unternommenen Exkurſionen erbeutet man
jetzt Froſch= und Schwanzlurchen, ſowie eine reiche Auswahl von
niederen Tieren, ferner Winterknoſpen von Tauſendblatt, Freich=
biß
und Waſſeraloe, ſowie junge Triebe des Waſſerhahnenfußes,
der kanadiſchen Waſſerpeſt und des Hornblattes.
Das Seewaſſeraquarium kann in ſeinem Tierbeſtand
vervollſtändigt werden, da in dieſem Monat neue Sendungen ein=
treffen
und ſich der Verſand der Tiere gut bewerkſtelligen läßt.
Für ſtete Durchlüftung iſt ſtändig zu ſorgen, damit ein Sauer=
ſtoffmangel
der empfindlichen Seetiere nicht eintritt.
Der Terrarienliebhaber bepflanzt, ſoweit es nötig
iſt, ſeine feuchten Behälter und entnimmt am Ende des Monats,
wenn die Pflanzen angewurzelt ſind, die Tiere den Ueberwinte=
rungskäſten
. Auch iſt das Augenmerk darauf zu richten, daß für
einen recht geräumigen Waſſerbehälter geſorgt iſt damit das
Laichgeſchäft der Amphibien beſſer ſtudiert werden kann. Sobald
die immer höher ſteigende Sonne erwärmend und belebend auf
die Natur einwirkt, beginnt ein neues, munteres Leben in der
Amphibienwelt, dem auch bald die Reptilien folgen werden. Von
den erwachenden Amphibien zeigen ſich vor allem der Waſſer=
froſch
, der Grasfroſch, die Erdkrote und verſchiedene Tritonen.
Die erſteren finden wir dann auch im Waſſer in feſter Um=
armung
; in deren Laichklumpen entwickelt ſich in der warmen
Sonne die junge Nachkommenſchaft. Von den Reptilien, welche
ſich blicken laſſen, ſind vor allem die Zauneidechſe und die Blind=
ſchleiche
zu erwähnen.
Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde
Hottonia‟, Darmſtadt. Vereinsſitzungen jeden 2 und 4. Sams=
tag
im Monat, abends 8.15 Uhr, im Vereinslokal Zum Guten=
berg
. Ecke Grafen= und Wieſenſtraße. Gäſte ſtets willkommen.
SCHULBGCHER
RLUPUIG SAEN6

3559b)

Kirchstraße 20

* Ein myſteriöſer Unfall bedarf noch der Aufklärung. In der
Weiterſtädter Straße wurde ein ſchwerverletzter Motorradfahrer
neben ſeiner Maſchine in einer Blutlache beſinnungslos aufgefun=
den
. Neben ihm lagen zwei Mützen. Der zweite Fahrer war aber
nicht aufzufinden. Bei dem Schwerverletzten fand man weder
Perſonalpapiere, noch ſonſtige Ausweiſe. Der Verletzte wurde
durch die Städtiſche Rettungswache (Tel. 600) in das Städtiſche
Krankenhaus gebracht, wo er immer noch ohne Beſinnung liegt.
Es beſteht Lebensgefahr. Es iſt noch zu klären, auf welche Um=
ſtände
der Unfall zurückzuführen iſt, insbeſondere, ob ein Zuſam=
menſtoß
ſtattfand und wem die zweite Mütze gehört, die man bei
dem Verunglückten fand. Die Kriminalpolizei hat die Unter=
ſuchung
eingeleitet.

Kartoffelſchorf und Düngung.

Thema ſpielt in faſt allen Verſammlungen, in denen
ihrsdüngung geſprochen wird, eine mehr oder weniger
da der Schorf bei uns in Heſſen ſehr häufig und
9 ſehr ſtark auftritt. Profeſſor Dr. Eichinger=Pförten
der in Nr. 1 der Monatsſchrift Das Superphosphat
der Ergebniſſe eines Dauerdüngungsverſuches längere
Ell. Im Jahre 1930 konnte nachgewieſen werden, daß
Elſchorf durch die Art der zu den Kartoffeln gegebenen
4I in ſeinem Auftreten beeinflußt wurde. Es konnte
Len, daß ein günſtiges Ergebnis, d. h. ein geringes
*S Schorfes erreicht wird, wenn die Verwendung der
alkaliſchen Düngemittel vermieden wird. Schorthem=
ach
den Ergebniſſen des vorjährigen Verſuches das
* Ammoniak, das Superphosphat und die ſchwefel=
Lu8neſia. Da bei den Kartoffeln, die als Eßkartoffeln
derkauft oder auch ausgeführt werden ſollen, die
* Die vor eine große Rolle ſpielen wird, um ſo mehr,
* Nokzeit die deutſche Bevölkerung mehr wie je wieder
der Rartoffeln zuführt, ſo ſollen die Ergebniſſe auch
IA1 hier wieder dargelegt werden. Wir lönnen vor=
La5 die Ergebniſſe des Jahres 1930 im Jahre 1931
Imfange beſtätigt werden konnten.
Die ganze Anlage und Durchführung des Verſuches
Zeuen wir in Kürze das Ergebnis veröffentlichen.
* sphat hat den Schorfbefall erheblich herabgeſetzt.
e7 Dingen aus dem Vergleich der Teilſtücke, bei
Evprſäure in Form von Superphosphat und Thonas=
S wurde, zu ſehen In beiden Fällen ſind gleiche
hatt und ſchwefelſaurem Ammoniak verabreicht
SEntung des Superphosphats als ſchorfhemmender

Faktor iſt auch wiederum hier wie im vorigen Jahre ohne jeden
Zweifel.
Im ganzen läßt ſich, folgendes über die Kartoffeldüngung
ſagen: Die drei Düngemittel, ſchwefelſaures Ammoniak, Super=
phosphat
und ſchwefelſaure Kalimagneſia, ſind, von ganz beſon=
deren
Ausnahmen abgeſehen, diejenigen Düngemittelformen, die
bei der Kartoffeldüngung vorzugsweiſe Verwendung zu finden
haben. Ihre beſonderen Vorteile liegen nicht nur darin, daß ſie
ſchorfhemmende Wirkung haben, ſondern daß ſie auch den Ertrag
der Kartoffel günſtig beeinfluſſen. Ammoniakſalze ſind der Kar=
toffel
allgemein zuträglicher als ſalpeterſaure Salze, die Phos=
phorſäuredüngung
zur Kartoffel wird viel zu wenig gewürdigt
und erweiſt ſich nach unſeren ſonſtigen zahlreichen Verſuchen als
diejenige Düngung, die am gleichmäßigſten und ſicherſten wirkt,
die ſchwefelſaure Kalimagneſia läßt Stärkedepreſſionen vermei=
den
, die bei der Verwendung der chlorhaltigen Salze nicht ſelten
zu beobachten ſind. Kaum irgendwo läßt ſich eine ſo günſtige Kom=
bination
von Düngerformen auffinden, die nicht nur der Er=
tragserhöhung
, ſondern auch der Qualitätsverbeſſerung des zu
erntenden Erzeugniſſes unſerer Ackerböden zu dienen vermag.
Dieſen Gedanken hat die Deutſche Superphosphatinduſtrie in=
ſofern
Rechnung getragen, als ſie Miſchdünger in den Handel
bringt. (4m=Sup=Ka), die aus ſchwefelſaurem Ammoniak, Kali=
ſalzen
bzw. ſchwefelſaurem Kalimagneſia und Superphosphat in
verſchiedenen Verhältniſſen beſtehen. Der Landwirt iſt alſo in
die Lage verſetzt, den für die Kartoffeln am beſten paſſenden Voll=
dünger
gleich fertig gemiſcht zu beziehen, wodurch die Kartoffel=
düngung
vereinfacht und dadurch verbilligt wird. Beſonders be=
achtenswert
iſt dabei die gründliche maſchinelle Vermiſchung der
Düngerarten, was für ihre gleichmäßige Wirkung natürlich be=
ſonders
bedeutungsvoll iſt,

R
Mort
R

Rd

Siteeiet
auue Jabk.
Eines Sonntags
im Jahre 1880 saß ich bei
Kranzler vor einerTasse Kaffee
und hatte mir ausnahmsietse
eine Schachtel importierter,
leider sehr teurer
Orient=Cigaretten geleistet,
UDie ich so nachdenklich
in den blauen Rauch sah,
kam ich auf die Idee, die min
zum Lebenswerk werden sollte:
eine ebenso gute echte
Orient=Cigarette zu schaffen,
die aber für alle Raucher
erschiinglich sein sollte.
Damals, vor 50 Jahren,
habe ich -ehrlich gesagt-
nie
geahnt, wie berühmt diese
meine Cigarette werden würde,
der ich denNamen gab:

GARBATV
K
H.

2

FfCigarettel
ONIGIN

dick

Unne

rund

W. 4as


½

[ ][  ][ ]

Nr. 101

Die Bilanzfälſchungen Kreugers. Der Kunſtſeidenkönig
Gualino. Die Betrügereien von Hatrys. Die Ent=
larvung
des Milliardärs Ouſtrics.
Lord Kylſant.
Die Brüder Lahuſen. Die Direktoren der Favag.

Ipar Kreuger erſchien allen als das Urbild des könig=
lichen
Kaufmanns Zur größten Ueberraſchung der Welt hat
ſich herausgeſtellt, daß ſeine Bilanzen gefälſcht waren. Er war
ein Haſardeur, der in demſelben Augenblick ſich das Leben nahm,
als er fürchtete, entdeckt zu werden. Die Nachkriegsjahre haben
leider zahlreiche Entlarvungen von Leuten gebracht, die während
langer Zeit als königliche Kaufleute angeſehen wurden. Männer,
die noch vor wenigen Jahren die Beherrſcher des Weltmarktes
waren, ſitzen heute im Gefängnis oder ſind durch Freitod aus
der Welt geſchieden. In Italien war Ricardo Gualino bis vor
zwei Jahren einer der reichſten Männer und größten Unter=
nehmer
. Er hat gewaltige Geſchäfte gemacht und niemand war
vorhanden, der es ihm in Italien gleichtun konnte. Plötzlich
brach er zuſammen und Muſſolini war der erſte, der ihn fallen
ließ und erklärte, daß er zu den Schädlingen Italiens gehöre.
Er wurde angeklagt und verbannt. Sein Freund war der fran=
zöſiſche
Milliardär Ouſtries. Er war in kurzer Zeit einer der
reichſten Männer Frankreichs geworden, denn er hatte es ver=
ſtanden
Aktien zu billigem Preis aufzukaufen und ſie wieder
abzuſtoßen, als ſie ungeheuer im Wert geſtiegen waren. Aber
auch er konnte ſich nicht halten. Es ſtellte ſich heraus, daß ſeine
Erfolge auf Korruption aufgebaut waren und er wurde an
geklagt und kam ins Gefängnis. Ein ähnliches Schickſal hatte
der engliſche Millionär Clarens Hatry. Er hat in wenigen
Jahren Millionen geſcheffelt. Kleine Geſchäfte waren für ihn
nicht vorhanden. Er mußte ſich aber bald nach Hilfe umſehen,
da ſeine Millionen ihm unter den Händen zerrannen. Schließlich
wurde gegen ihn ein großer Prozeß eingeleitet, der mit ſeiner
Verurteilung zu einer langjährigen Zuchthausſtrafe endete. Lord
Kylſant iſt nicht ein Betrüger in dem großen Maßſtabe geweſen,
wie die meiſten eben genannten Männer. Er hat aber als Prä=
ſident
der Royal Mail=Schiffahrtsgeſellſchaft durch unſinnige
Spekulationen den Zuſammenbruch des ihm anvertrauten Unter=
nehmens
verſchuldet und wurde zu einem Jahr Gefängnis ver=
urteilt
, obwohl er bereits 70 Jahre alt iſt. Man hatte gehofft,
daß ihm die Strafe erlaſſen werden würde. Aber dabei rechnete
man nicht mit der engliſchen Mentalität. Für einen Schädiger
des Wirtſchaftslebens gibt es in England keine Gnade. So
mußte Lord Kylſant ins Gefängnis gehen. Der Tag, wo dieſer
angeſehene Mann die Sträflingskleidung anzog, war für die
Oeffentlichkeit in England eine große Senſation, denn es war
noch nicht vorgekommen, daß ein Mann in ſeiner geſellſchaft=
lichen
Stellung und in ſeinem Alter eine ſolche Strafe erhielt.
Man teilte genau mit, welche Sträflingsnummer er hat und
ſpußté allerlei über ſein Leben zu berichten. In Deutſchland
ſind in ähnlicher Weiſe die Brüder Lahuſen zuſammengebrochen.
Auch ſie waren Könige in ihrem Reich und galten als hundert=
fache
Millionäre. Der fürſtliche Aufwand, den ſie trieben, ſchien

A

Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, heute vormittag meinen
lieben, unvergeßlichen, treuſor=
genden
Gatten, unſeren lieben,
guten Vater, Schwiegervater
uind Großvater
5557

Herrn Adam Kappes

nach ſchwerem Leiden im Alter
von 76 Jahren zu ſich in die
Ewigkeit abzuberufen.

Im Namen der trauernden

Hinterbliebenen:
Frau Katharina Kappes
nebſt Kindern.
Darmſtadt, den 10, April 1932,
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Die Beerdigung findet Dienstag,
den 12. April, nachm. 21 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

nur ihrer wirtſchaftlichen Lage zu entſprechen. Prächtige Schlöſſer,
koſtbare Automobile ſtanden ihnen zur Verfügung, bis es ſich
herausſtellte, daß der ganze Glanz auf Trug aufgebaut war,
denn es zeigte ſich, daß durch unſinnige Spekulationen und aller=
lei
andere Machenſchaften der großte Teil des Vermögens, das
in den Bilanzen noch vorhanden geweſen war, in Wirklichkeit
verſchwunden war. Die Gerichte werden entſcheiden müſſen, wie=
weit
ſich dieſe ehemaligen Großinduſtriellen ſtrafbar gemacht
haben. Eine unangenehme Ueberraſchung bildete auch der Zu=
ſammenbruch
der Favag, der durch betrügeriſche Manipulationen
der Direktoren erfolgte. Ihre Entlarbung war von den ſchwerſten
Folgen für die deutſche Wirtſchaft begleitet. Die Entlarvung
dieſer Kapitäne der Wirtſchaft als Verbrecher iſt darum ganz
anders zu bewerten, als gewöhnliche Verbrechen, weil die Volks=
wirtſchaft
der betroffenen Länder darunter in ungewöhnlichem
Maße leidet.

Montag, 11. April

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.

L. M. Die Geltendmachung des Vermieterpfandrechts behufs
Befriedigung geſchieht nach den im BGB enthaltenen Beſtim=
mungen
über den Pfandverkauf. Haben Sie wegen der For=
derung
(Mietzins) bereits einen vollſtreckbaren Titel gegen den
Eigentümer, ſo könnten Sie durch Pfändung der Pfandſache wei=
ter
vorgehen. Einfacher wird ſich das Verfahren und weniger
koſtſpielig geſtalten, wenn Sie dem früheren Mieter den Verkauf
vorher androhen und dabei den Geldbetrag bezeichnen, wegen
deſſen der Verkauf ſtattfinden ſoll. Der Verkauf darf nicht vor
dem Ablauf eines Monats nach der Androhung erfolgen; er iſt
im Wege öffentlicher Verſteigerung zu bewirken, die durch einen
öffentlich angeſtellten Verſteigerer vorgenommen werden kann.
9418 Arheilgen. 1. Ja. 2. Was der Arbeitsloſe durch vor=
übergehende
Dienſtleiſtungen, die nicht der Pflicht zur Kranken=
verſicherung
unterliegen, durch geringfügige Beſchäftigungen, die
nicht der Pflicht zur Arbeitsloſenverſicherung unterliegen, oder
durch ſelbſtändige Arbeit von entſprechendem Umfang verdient,
wird auf die Arbeitsloſenunterſtützung in einem beſchränkten
Rahmen nicht angerechnet.
G. V. Nein.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.

Montag, 11. April.
15.20: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt. Improviſationen vo
Laven.

17.00: München: Veſperkonzert. Werke von Adam. Sainto
Delibes, Fetras u. a.
18.25: Univ.=Prof. Küntzel: Das britiſche Weltreich nach der
18.50: Engliſch.
19.30: Geheimdiplomatie. Hörbericht von Paul Laven
20.05: Zehntes Montags=Konzert des Frankfurter Orcheſte
Soliſten: Jo Vincent (Sopran), Hertha Glückmann (a
Tulder (Tenor), J. Willy (Baß). Sängerchor des Lehrern
Frankfurter Singakademie. Funkorcheſter.
21.30: Sturm auf Poliana. Hörſpiel von Otto Violan,
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.40: München: Nachtmuſik.

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Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Deutſche Welle: Montag, 11. April.
9.35: H. Reimann: Stimmen der Tiere.
10.10: Schulfunk: Wir erzählen Goethe=Anekdoten.
12.05: Schulfunk: Engliſch für Handels= und höhere Handelsf
14.45: Kinderſtunde: Kinderzeitung.
15.40: F. Brix: Ein Film wird gedreht,
16.00: Lehrer Oprée: Reichsfreiheit für Junglehrer,
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Bücherſtunde: Bekenntnis der Jugend.
18.00: Dr. Dieſel: Was iſt deutſch?
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.30: Prof. Dr. Ebert: Frühjahrsfragen für den Gemüſe=
Obſtanbauer.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Cavalleria Ruſticana (Bauernehre), Oper von Mascag
Bajazzi. Oper von Leoncavallo.
ca. 21.05: Tages= und Sportnachrichten.
22.40: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Leipzig: Unterhaltungskonzert des Sinfonieorcheſters.

Wetterbericht.

Die neue Atlantik=Störung iſt unter weiterer Ver
mit ihrem Kern nach dem Nordmeer vorgerückt. Warm.
ihrer Südſeite dringt vor und wird uns zunächſt wieder
Wetter und zeitweiſe Niederſchläge bringen. Dem Temp
anſtieg folgt alsbald wieder Rückgang, denn von Islat
Kaltlufteinbruch ein, der ſich auch auf dem Feſtland au
wird. Dabei bleibt das Wetter unbeſtändig und Schau
ten auf.

Ausſichten für Montag, den 11. April: Mildes, wechſelnd
ges Wetter, ſpäter auch kurz aufheiternd, etwas
mehr ſchauerartige Niederſchläge, lebhafte, zeitweiſe
ſüdweſtliche bis weſtliche Winde.

Ausſichten für Dienstag, den 12. April: Wechſelnd wolk
Aufheiterung. Abkühlung, Schnee= und Regenſchaue
hafte weſtliche bis nordweſtliche Winde.

Die heutige Nummer hat 8 Geiten.

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ausreichen
InApothe
eriet

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 101 Seite 5

mmg. 11. April. 1932

Vorentſcheidungen bei den Endſpielen. Skukkgarter Kickers und Viernheim im Bokal=Finale.

Der 10. April
xüddeutſchland ein außerordentlich intereſſanter Fuß=
Gſorw; Im Pokalkampf wurden die beiden Vorentſchei=
ger
sgetragen, und auch in den Endſpielen ſollte es wich=
ngen
geben. Die Ergebniſſe des Tages haben den Er=
entſprochen
. Einzelne Reſultate hatten dabei aller=
überraſchende
Höhe.
Abteilung Südoſt der Meiſterſchafts=Endkämpfe
ſtee Münchener Bayern das Kunſtſtück fertig, in Karls=
Sadieſer Saiſon auf eigenem Platz noch nicht beſiegten
(0:0) zu ſchlagen. Für die beiden erſten Plätze der
ſell=amen alſo nur noch die Münchener Bayern und der
C.rnberg in Frage. Der Club fertigte in Fürth die
eeb er 2:0 (1:0) ab, er hat nun mit 18:8 Punkten zwei
luſch te mehr als die Bayern, doch kann er immer noch
enern den Titel ſtreitig machen. Der FC. Pforzheim
letzte Chance, Zweiter werden zu können, in München
von 1860 mit der überaſchend hohen Torziffer von
jeſchlagen wurde. Die Münchener Löwen ſind alſo
acht, allerdings reichlich ſpät. Eine leichte Ueber=
ar
auch der 3:2=Sieg von Raſtatt über VfB. Stutt=
Stuttgarter haben alſo beide Meiſterſchaftsbegegnun=
die
Raſtätter verloren, denn ſie wurden ja auch ſchon
in Stuttgart von Raſtatt geſchlagen.
Abteilung Nordweſt kommen jetzt ernſtlich
ch zwei Mannſchaften für die beiden erſten Tabellen=
ſetracht, und zwar die beiden Frankfurter Vertreter
nd Fußballſportverein. Eintracht beſiegte zu Hauſe
Ceckarau mit 3:1 (2:1) und benötigt nun nur noch
e, um Meiſter zu ſein. Der FSV. Frankfurt kam in
zu einem bemerkenswerten 4:1 (2:1)=Erfolg. Er
das am nächſten Sonntag in Frankfurt gegen Wald=
Spiel nur noch unentſchieden zu geſtalten, um end=
iter
zu ſein. Wormatia Worms verdarb ſich ſeine
Dce durch eine 2:1=Niederlage in Mainz. Waldhof
O brücken 5:2.
5 Pokal=Endſpiel, das ſchon am nächſten Sonn=
ſoll
, haben ſich die Stuttgarter Kickers und Amicitia
he qualifiziert. Die Kickers beſiegten am Samstag Teu=
When 3:1 (1:0), während Viernheim am Sonntag im
r Stadion in einem ſehr harten Spiel Union Nieder=
(2:0) bezwingen konnte.

Die Zußball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Meiſterſchaft.
g Nordweſt:
3:1 (2:1)
Frankfurt V. f. L. Neckarau
1:4 (1:2)
naſens FSV. Frankfurt".
.. 5:2 (4:1)
dhof FV. Saarbrücken
ainz 05 Wormatia Worms . . . . . 2:1 (1:0)
g Südoſt:
er FV. Bayern München . . . . . 0:1 (0:0)
nchen 1. FC. Pforzheim . . . . . 6:1 (5:0)
att V. f. B. Stuttgart . . . . . . 3:2 (2:0)
0:2 (0:1)
Fürth 1. FC. Nürnberg ...
Süddeutſcher Verbandspokal.
Vorſchlußrunde.
t: Kickers Stuttgart Teutonia München 3:1 (1:0)
m: Amic. Viernheim Union Niederrad 3:1 (2:0)
Weitere Pokalſpiele.
ain=Heſſen: FVg. Kaſtel 1. FC. Langen 3:2.
Bieber 1. FC. Hanau 1893 1:2. Alemannia
Nr!- Viktoria Urberach 3:0. SV. Wiesbaden Olym=
9 0:2. V. f. L. Neu=Iſenburg Rot=Weiß Frank=
=Saar: FC. Mannheim 08 SpVg. Sandhofen 0:4,
rn: DSV. München V. f. R. Fürth 1:1. FV. 04
Würzburger Kickers 2:2.
temberg=Baden: Spfr. Eßlingen V. f. B. Karls=
D2 viele: Kickers Offenbach Tura Bonn 5:4. FC.
utern Phönix Karlsruhe 7:1. Kurheſſen Marburg
ſeiß Frankfurt 2:2,
Einlracht vor der Meiſterſchaft.
S acht Frankfurt V. f. L. Neckarau 3:1 (2:1).
inmeiſter nahm dieſes Spiel ernſt, denn er braucht
di . Punkte, um die Abteilungsmeiſterſchaft ſicherzuſtel=
Ankfurter waren bei weitem energiſcher und auf Ge=
als
in manchen Spielen der letzten Zeit. So konn=
Auch zu einer klaren Revanche für die im Spiel der
aaI Mannheimer Boden durch Neckarau erlittene
ommen.
Cannſchaften präſentierten ſich den 5000 Zuſchauern
hein und guten Platzverhältniſſen mit einigen Erſatz=
Eintracht fehlten, Möbs, Kellerhoff und Mantel,
Ste Broſe, Nagel, Striehl und Zöllner erſetzen. Der
Die ſich jedoch auf beiden Seiten nur vorteilhaft be=
kacht
war wieder in guter Form. Namentlich der
* Eymer ſorgte dafür, daß ein friſcher Zug in die
Er hatte einen guten linken Flügel mit Diet=
Ein ncber fc. der unge Gortc it alentiert, dber er
eI h nicht genug zu. Der Rechtsaußen Schaller war wie=

der ſehr lebendig, aber der rechte Verbinder Trumpler ſorgte nicht
für den genügenden Zuſammenhang. In Läuferreihe und Abwehr
überragten Gramlich und Schütz, die vor allem zuverläſſiger waren
als die übrigen Leute.
Neckaraus beſter Teil war trotz des Fehlens von Broſe die
Hintermannſchaft. Der Tormann Dieringer wurde ſehr beſchäf=
tigt
, aber er leiſtete ſaubere Arbeit. Der Mittelläufer gab ſau=
bere
Vorlagen, er ſchickte vor allem Zeilfelder ſtark in den Kampf,
aber der alte Repräſentative ſtand oft abſeits und war nach der
Pauſe auch noch durch eine Verletzung benachteiligt. Im Innen=
ſturm
klappte das Zuſammenſpiel oft nicht.
Der Kampf war ſchon in der erſten Halbzeit ſehr intereſſant.
Es wurde hart, aber doch nicht unfair gekämpft. Die Frankfurter
kamen ſchon bald dank ihres techniſchen Uebergewichts zu einer
deutlichen Ueberlegenheit. Nach guter Vorarbeit von Schaller
und Gramlich ſchoß Ehmer in der 9. Minute den Führungstreffer.
Als ſich Ehmer acht Minuten ſpäter wieder einmal elegant durch=
geſpielt
hatte, hielt ihn der am Boden liegende Mannheimer Tor=
hüter
am Fuß feſt. Der unauffällig, aber befriedigend amtierende
Schiedsrichter Wacker=Niefern, gab einen Elfmeter, den Ehmer
zum zweiten Treffer verwandelte. Kurz vor Schluß wehrte
Schmitt im Eintracht=Tor einen Schuß des gegneriſchen Mittel=
ſtürmers
Benner zu kurz ab. der Ball kam zu Schmitt 1, Neckarau,
der das Leder zum erſten Gegentreffer zwiſchen die Pfoſten ſetzte.
Nach der Pauſe wurde die Ueberlegenheit der Eintracht
geradezu drückend, Neckarau lag ſtändig in der Verteidigung. Die
Frankfurter Stürmer hatten aber viel Schußpech, außerdem hielt
auch Dieringer im Mannheimer Tor eine Anzahl von Schüſſen
ganz ausgezeichnet. Der einzige Treffer dieſer Kampfphaſe fiel in
der 14. Minute. Nach guter Kombination im Innentrio ſpielte ſich
Dietrich frei. Der Schuß des Frankfurter Halblinken kam ſchräg
aufs Tor und wäre auch wohl dann glatt ins Netz gegangen,
hätte ihn der hinzuſpringende linke Verteidiger in Neckarau nicht
noch ſchneller hineinfefördert.
Bormalias Siegeszug abgeſtoppk.
FSV. Mainz 05 Wormatia Worms 2:1 (1:0).
In dieſem Treffen am Fort Bingen büßte Wormatia Worms,
die ſich in den letzten Wochen überraſchend gut ſchlug, zwei wert=
volle
Punkte und damit wahrſcheinlich auch die Anwartſchaft auf
den zweiten Tabellenplatz ein. Die Mainzer lieferten ein taktiſch
ganz ausgezeichnetes Spiel. Sie deckten den Halbrechten Winkler,
die gefährlichſte Waffe der Wormſer, dermaßen gut ab, daß der
gegneriſche Sturm viel ſeiner ſonſt ſo gefährlichen Durchſchlagskraft
einbüßte. Anſtatt nun den Schwerpunkt von Winkler auf die linke
Sturmſeite zu verlegen, begingen die Gäſte den unverſtändlichen
Fehler, immer wieder die meiſten Vorlagen nach rechts zu geben,
wo ſie durchweg eine Beute der aufmerkſamen gegneriſchen Deckung
wurden. Dazu kam noch, daß die Angriffe von Wormatia überaus
ſchwerfällig waren im Gegenſatz zu den ſchnellen Vorſtößen der
Mainzer, die mit Erſatz für Poſſelmann, Scherm und Decker an=
traten
. In der erſten Halbzeit war es Burkhardt, der Mainz ver=
dientermaßen
in Führung brachte. Obwohl Mainz mehr vom
Spiel hatte, blieb es vorläufig bei dieſem Erfolg. Auch in der
zweiten Spielhälfte gab es eine leichte Ueberlegenheit der Main=
zer
, die es vorzüglich verſtanden, den gegneriſchen Sturm in Schach
zu halten. Wiederum konnte Burkhardt ſich erfolgreich durch=
ſetzen
und den Vorſprung auf 2:0 erhöhen. Die Gäſte wurden jetzt
zwar etwas lebendiger, doch ließen ſie die Durchſchlagskraft ver=
miſſen
, um die Mainzer ſchlagen zu können. Vier Minuten vor
Schluß kam dann Wormatia endlich durch ſeinen Halblinken L.
Müller zu ſeinem Ehrentreffer. Maier=Stuttgart leitete den
Kampf, zu dem ſich 8000 Zuſchauer eingefunden hatten, zufrieden=
ſtellend
.
F5y. Frankfurk gewinnk in Pirmaſens
glatt mit 4:1 (2:1).
Dem Sieg über den Abteilungsführer Eintracht fügte der
Fußballſportverein Frankfurt in Pirmaſens eine weitere famoſe
Leiſtung an, er konnte den FK. Pirmaſens, der auf ſeinem eige=
nen
Gelände nur ſehr ſchwer zu ſchlagen iſt, ganz glatt mit 4:1
(2:1) Treffern ſchlagen und ſich damit wohl endgültig den zwei=
ten
Tabellenplatz ſichern. Die 4000 Zuſchauer waren erſtaunt
über die wirklich gute Geſamtleiſtung der Bornheimer. In allen
Reihen der Frankfurter klappte es ausgezeichnet. Die Mann=
ſchaft
ſpielte mit verblüffender Schnelligkeit und mit großem
Fleiß, aber auch ihr techniſches und taktiſches Können durfte ſich
ſehen laſſen. Die beſten Leute in der Elf waren Wolf, Grief,
Wühler, Knöpfle, Heldmann und Henſel. Auch die neue rechte
Seite Sadtler=Knapp hielt ſich befriedigend, dagegen war der
junge Mittelſtürmer Süß diesmal etwas ſchwach. Pirmaſens,
das ſeit langen Jahren auf ſeinem eigenen Platze nicht mehr
eine ſo hohe Niederlage erlitten hat, hatte ſeine beſten Kräfte
in der Verteidigung und Läuferreihe, wo vor allem der Norweger
Johannſen und der Internationale Hergert mit einem wirk=
ſamen
, aber oft auch zu hartem Zerſtörungsſpiel gefielen. Der
Sturm konnte gegen die ſehr aufmerkſame und wendige Frank=
furter
Hintermannſchaft nicht aufkommen, ſeine Kombinations=
verſuche
wurden meiſt ſchon im Keime erſtickt.
In der erſten Halbzeit ſpielten die Frankfurter gegen den
ſehr ſtarken Wind, aber ſchon jetzt kamen ſie dank ihrer famoſen
körperlichen Verfaſſung und des techniſchen Uebergewichts zu einer
ſichtbaren Ueberlegenheit. Henſel ſchoß bald das Führungstor,
Nach einer Handabwehr von Nadler gab es einen Elfmeter, den
Hergert zum Ausgleich verwandelte. Die Frankfurter konnten
aber noch vor der Pauſe durch Sadtler erneut die Führung an
ſich reißen. Nach der Pauſe dominierten faſt durchweg die Frank=
furter
. Sie konnten auch noch durch Henſel und Sadtler zwei
weitere Treffer erzwingen.
Schlemmer=Karlsruhe leitete das Spiel befriedigend.

Waldhof in Fahrt.
SV. Waldhof FV. Saarbrücken 5:2 (4:1).
Im Mannheimer Stadion gelangte am Sonntag ein Doppel=
ſpiel
zum Austrag. Den Auftakt machte das Endſpiel zwiſchen
dem SV. Waldhof und dem FV. Saarbrücken. Entgegen der am
vergangenen Sonntag gezeigten Form befand ſich der Rheinmeiſter
diesmal in einer ausgezeichneten Verfaſſung. Man ſah jetzt wie=
der
flüſſige Kombinationen, einen guten Spielaufbau und vor
allem eine größere Schußfreudigkeit. Die Saarmannſchaft war im
Feldſpiel ihren Gaſtgebern ſo ziemlich gleichwertig, verſagte aber
dafür im Strafraum. Ein großer Teil Schuld daran liegt bei der
Läuferreihe, die, durch die Abwehr überlaſtet, für den Sturm kei=
nerlei
Rückhalt bot. Kritiſch geſehen, iſt der Sieg der Waldhöfer
durchaus verdient. Bei Saarbrücken war Torhüter nebſt Vertei=
digung
bedenklich ſchwach. Im Sturm konnten nur der Halblinke
und vielleicht auch noch die beiden Außen gefallen, während Conen
nur periodenhaft in Erſcheinung trat.
Eine Flanke von rechts führte in der 15. Minute durch Walz
zum erſten Treffer für Waldhof. Eine Minute ſpäter hieß das
Ergebnis durch einen erfolgreichen Schuß von Günterroth bereits
2:0. Doch konnte Saarbrücken durch Conen wenig ſpäter einen
Treffer aufholen. Die nächſten Minuten ſahen wieder Waldhof
in Front, das ſich als übergefährlich erwies, ſobald es in den geg=
neriſchen
Strafraum kam. Günterroht und Weidinger ſorgten für
das Halbzeit=Ergebnis von 4:1. Auch nach Wiederbeginn lieferte
Waldhof die beſſere Partie, wenn auch nur noch Weidinger ein=
mal
erfolgreich ſein konnte. Ein Fehler der Verteidigung verhalf
Saarbrücken durch Conen zu ſeinem zweiten Treffer. Fink=Seckbach
amtierte als Unparteiiſcher recht gut.
Verdienk gewonnen!
FV. RaſtattVfB. Stuttgart 3:2 (2:0).
Trotz des herrlichen Wetters war der Beſuch des von Hölz=
Frankenthal gut geleiteten Treffens nur gering, das Spiel war
ehen nur noch von untergeordneter Bedeutung. Vom Anſtoß weg
war Raſtatt tonangebend, doch ſcheiterten zunächſt alle Angriffe
an der ſicheren VfB.=Verteidigung. Erſt in der 20. Minute fiel
der Führungstreffer: Huber knallte einen Strafſtoß an die Latte,
der zurückſpringende Ball wurde von Löb eingeſchoſſen. Nun
erwiderte Stuttgart mit ſtarken Angriffen, aber Raſtatt vertei=
digte
den Vorſprung und kam ſogar ſchon in der 25 Minute
durch den Halblinken Buſſe zum zweiten Erfolg. Nach der
Pauſe drängten die Stuttgarter leicht, doch war Raſtatts gute
und auch zahlreiche Hintermannſchaft nicht zu ſchlagen. In der
30. Minute gelang es Raſtatt, auf 3:0 davonzuziehen. Einen
Fehler der Stuttgarter Verteidigung nutzte Neurohr geſchickt
zum dritten Treffer aus. Erſt 10 Minuten vor Schlußß kamen
die Schwaben durch ein Selbſttor Hubers zu ihrem erſten
Gegentreffer. Fünf Minuten vor Schluß verbeſſerte der Mittel=
ſtürmer
Koch auf 3:2,
Die Löwen ſind wieder erwacht.
München 1860FC. Pforzheim 6:1 (5:0).
München 1860 hat jetzt anſcheinend ſeine Kriſe überwunden.
Schon im Spiel gegen die Fürther Kleeblättler am 3. April
konnte man dieſen Eindruck gewinnen. Er wurde noch verſtärkt
im Spiel gegen den württembergiſchen Meiſter. Vor allem hat
der Münchener Angriff ſeine alte Form wiedergewonnen. Seine
Kombination iſt flüſſig wie je, und die Stürmer ſchießen wieder,
daß es eine Pracht iſt.
Beide Mannſchaften traten vor 6000 Zuſchauern in ſtärkſter
Aufſtellung an. München hatte eine große erſte Halbzeit. Gegen
das prächtige Kombinationsſpiel der Löwen war die Pforz=
heimer
Abwehr einfach machtlos. München hatte ſtändig Ober=
hand
und kam auch durch Schäfer (5. Minute), Lachner (10.),
Stiglbauer (35.), Huber (36.) und Schäfer (44. Minute) zu fünf
Treffern. Pforzheim verſuchte ſich zwar immer wieder in durch=
bruchsartigen
Vorſtößen, aber die Münchener Abwehr deckte die
gefährlichen Flügelſtürmer der Gäſte gut ab. Nach der Pauſe
wurde der Kampf offen. Pforzheims Angriff ſchuf jetzt of brenz=
liche
Situationen vor dem Münchener Tor, aber er hatte auch
viel Schußpech. Lediglich durch Verwandlung eines Handelf=
meters
konnten die Gäſte in der 13. Minute ihr Ehrentor er=
zielen
. In der 26 Minute ſchoß dann Lachner für München noch
einen ſechſten Treffer.
Kläger=Offenburg leitete das Spiel gut.
Der Club wahrk ſeine Chance.
SpVg. Fürth1. FC. Nürnberg 0:2 (0:1).
Das große Lokalderby der alten Fußballhochburg Nürnberg=
Fürth, dem diesmal wieder eine entſcheidende Bedeutung bei=
kam
, hatte einen prächtigen Rahmen: herrliches Frühlingswetter,
gute Platzverhältniſſe und 15 000 erwartungsvolle Zu=
ſchauer
. Leider befriedigte aber der Kampf ſelbſt weniger.
Die Leiſtungen beider Mannſchaften blieben weſentlich hinter
dem zurück, was man erwartete und was man früher auch ſchon
von ihnen geſehen hat. Schuld hieran trug in erſter Linie der
Erſatz, der auf beiden Seiten reichlich eingeſtellt war. Hinzu kam,
daß die Feinheiten des Spiels durch zu hartes Spiel beider
Mannſchaften nicht zur Geltung kommen konnten. Der Schieds=
richter
Walter=Ludwigshafen hatte auch ein ſchweres Amt, er
konnte aber befriedigen.
Zu Beginn zeigte das Treffen eine Nervoſität beider Mann=
ſchaften
, die ſich auch ſpäter kaum legte. Der Club hatte faſt
durchweg eine leichte Ueberlegenheit. Erſt in den letzten 20 Mi=
nuten
konnten die Fürther ihren großen Gegner in die Defen=
ſive
drängen, aber trotz klarer Ueberlegenheit gelang es ihnen

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Seite 6 Nr. 101

jetzt nicht mehr, das Reſultat zu ändern. Von Anfang an wur=
den
auf beiden Seiten viele Chancen verpaßt, oft hatte man den
Eindruck, als ſeien die Stürmer zu unfähig, um eine klare Chance
mit Ruhe auszuwerten. In der 21. Minute erzielte endlich
Hornauer das Führungstor. Kurz darauf rettete Wenz
(Fürth) zweimal glänzend. Wenz zeigte auch noch weiter ſehr
gute Abwehrleiſtungen. Auch nach dem Wechſel verpaßten die
Nürnberger bei anhaltender Ueberlegenheit noch einige gute Ge=
legenheiten
. So ſchoß u. a. der freiſtehende Oehm aus kurzer
Entfernung neben den Pfoſten. Auf der anderen Seite ging eine
Bombe von Frank an die Latte, Schließlich ſtellte Nürnberg wetter erſchienen 45 000 Zuſchauer, denen der erwartete tempera=
durch
einen Treffer von Friedel ſeinen Sieg ſicher. Die
Fürther wurden dadurch geweckt, ſie ließen nun alle Kräfte ſpie=
len
und wurden ſtark überlegen. Aber der Club verteidigte ſchaft einheitlicher und auch techniſch beſſer war.
ſeinen Vorſprung mit Klugheit und Glück.
Ein glücklicher Sieg!
Karlsruher FV.Bayern München 0:1 (0:0).
Prächtigſtes Fußballwetter begünſtigte dieſes bedeutſame
Treffen, das für den KFV. reich an unglücklichen Momenten war. Teil der Maſſen dieſe Geſte mit Pfeifen und Johlen auf.
Der Mittelläufer Wänſch hatte ſich beim Training am Mittwoch
den Knöchel vertreten, der Gipsverband wurde erſt zwei Minu=
ten
vor Spielbeginn abgenommen, und er blieb dann, wie er=
nuten
der Linksaußen Siccard verletzt, er ſpielte zwar nach der
Dann wurde der Mittelſtürmer Link verletzt und humpelte eine
halbe Stunde lang im Feld herum. Das gleiche Schickſal ereilte fiel durch den Rechtsaußen Conſtantino der entſcheidende Treffer.
den erſtmals wieder ſpielenden Bekir, der dann als Statiſt auf
Linksaußen ging. Das Spiel hätte trotz dieſer Pechmomente für noch Anſtrengungen machten, das Reſultat zu verbeſſern.
den KFV. mindeſtens unentſchieden ausgehen müſſen, denn er
brachte es trotz der Dezimierung dahin, die Bayern in der zwei=
ten
Halbzeit faſt völlig in die Defenſive zu drängen, und nur
dem geſchwächten Angriff der Karlsruher hatten es die Bayern
zu verdanken, daß Treffer ausblieben. Acht Minuten vor Spiegsf
ende fiel nach einem Durchbruch Welkers durch den Bayern= Fußballverein Sprendlingen notwendig gewordene Entſcheidungs=
mittelſtürmer
Rohr der entſcheidende Treffer. Die Bayern ver= ſpiel um die Meiſterſchaft des Kreiſes Starkenburg wird am Sonn=
ſagten
gerade in den Punkten, wo man es nicht erwartet hatte,
und waren in den Mannſchaftsteilen ausgezeichnet, wo man eine
Schwäche vermutete, alſo mit anderen Worten: der Sturm ver=
ſagte
nach 20 Minuten ſchönen Spiels, wogegen ſich die Hinter=
mannſchaft
einfach hervorragend ſchlug und in erſter Linie den
Sieg auf ihr Konto ſchreiben durfte. So war die Läuferreihe Um den Aufſtieg zur Kreisliga: SC. Ober=Ramſtadt FV. 1922
im Zerſtören und im Stellungsſpiel ausgezeichnet, hier überragte
Nagelſchmitz. In der Verteidigung war Heidkamp einfach un=
überwindlich
, und auch Lechner im Tor hielt ſich in den wenigen
Gefahrenmomenten brav. Beim KFV. ſchlugen ſich Torwart
Stadtler und der Verteidiger Huber ganz brillant, dieſen Spie=
lern
war es zu verdanken, daß es vor der Pauſe zu keinen Tor=
erfolgen
der Bayern kam. In der Läuferreihe war nur Lange
voll im Takt. Ueber den Sturm konnte man unter den geſchil=
derten
Umſtänden, den Verletzungen, nichts ſagen, jeder arbei=
tete
mit letzter Energie. Der Kampf hatte 15 000 Zuſchauer an=
gelockt
und wurde von dem Frankfurter Zahn gut geleitet.
Der Höhepunkt des Spiels lag in den erſten 25 Minuten,
wo beide Tore abwechſelnd in Gefahr kamen, doch hatten die
Bayern in der ganzen erſten Halbzeit ein leichtes Plus, ſie waren hauſen ſtark verbeſſert hat, und auch der Erfolg gegen Sprend=
zu
. Nach der Pauſe lag der KFV. klar in Front, die Bayern wieder,
wurden vollkommen in die Defenſive gedrängt. Der geſchwächte
KFV.=Sturm konnte aber keine Erfolge erzielen. In der 82.
Minute überlief der Rechtsaußen Welker die aufgerückte KFV.=
Hintermannſchaft, flankte zur Mitte und Rohr erzielte unhalt= ſpiel zum Austrag. Die Gäſte=Elf legte ſich etwas Reſerve auf.
har den Siegestreffer.

Fußball Endſpiele in den Verbänden.

Brandenburgiſche Fußballmeiſterſchaft.

Stettiner S.=C. ausgeſchaltet.
Minerva 93 vor 8000 Zuſchauern auf dem Norden=Nordweſt= Wechſel kommt Darmſtadt ſtark in Vorteil, kann jedoch viele Ge=
platz
in Berlin über den Pommernmeiſter Stettiner S.=C. legenheiten nicht genügend verwerten. Da zeigte der Sturm recht
Berliner in dieſer Höhe durchaus unverdient iſt. Die Stettiner gestor können ſie 20 Min, vor Schluß durch einen Handelfer er=
begannen
ſogar ſehr gut und erzielten drei Ecken. Im weiteren friedengeſtellt. Die Darmſtädter Elf hat kommenden Sonntag
Verlauf des Spieles gab der Stettiner Schiedsrichter Labudda
zwei unberechtigte Elfmeter gegen ſeine Landsleute, die dieſe komplett zu ſehen, wenn man ſich nicht blamieren will. Rai=
derart
deprimierten, daß es den Berlinern leicht viel, mit 6:0 bach 1. Darmſtadt 3. 2:2; Ober=Ramſtadt Schüler Darmſtadt
Teffern aus dem Spiel als Sieger hervorzugehen. Die einzelnen
Tore ſchoſſen für Berlin: Seiffert, Hübner und Iwankowſki (je
zwei Treffer). Minerva bot keine beſondere Leiſtung in dieſem
Spiele, und man muß weiterhin Tennis=Boruſſia für den Meiſter=
titel
die beſſeren Ausſichten einräumen. Als Vertreter für die
Deutſche Meiſterſchaft ſind nach den drei Niederlagen der Stet
tiner Minerva 93 und Tennis=Boruſſia feſtgeſtellt.
Mitteldeutſche Vorſchlußrunde. Dresdener S.=C. und Polizei
Chemnitz im Endſpiel.
In den beiden Vorſchlußrunden am Sonntag haben ſich er=
wartungsgemäß
die Titelverteidiger Dresdener S.=C. und
der Oſtſachſenmeiſter Polizei=S.=V. Chemnitz für den
Endkampf um die mitteldeutſche Fußballmeiſterſchaft am 17. April
im Leipziger V.f.B.=Stadion durchgeſetzt. Der Dresdener S.=C.
gewann ſeinen Kampf daheim vor 16 000 Zuſchauern nur knapp
1:0 über Wacker Leipzig. Weit überlegener gewannen die
Chemnitzer Poliziſten mit 7:2 ihren Kampf mit Wacker Halle.
Wacker Halle hat noch Gelegenheit, ſich im Pokal durchzuſetzen.
Bereits am nächſten Sonntag findet das Vorſchlußrundenſpiel
trifft mit dem bereits im Endſpiel ſtehenden S.V.B. Schönebeck
zuſammen.
Teilnehmer.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

In den letzten Gruppenſpielen am Sonntag iſt die Entſchei=
dung
über den vierten Teilnehmer an der einfachen Runde um
die Norddeutſche Fußballmeiſterſchaft gefallen. In der Gruppe 2
gelang noch in der letzten Minute Altona 93 der große Wurf.
Die Altonaer ſchlugen in Braunſchweig die dortige Ein=
tracht
nach ſehr guten Leiſtungen verdient mit 4:1 und erreich=
ten
damit Punktgleichheit mit dem an der Spitze ſtehenden V.f.B.
Komet Bremen. Dank des beſſeren Torverhältniſſes mit 9:5 gegen
9:7, nimmt jedoch Altona 93 neben dem Hamburger Sportverein,
Arminia Hannover und Holſtein Kiel an den weiteren Meiſter=
ſchaftsſpielen
teil. Der Spielplan für die Endrunde, die am
nächſten Sonntag beginnt, wurde bereits wie folgt aufgeſtellt:
17. 4: Holſtein Kiel Arminia Hannover; HSV. Altona 93.
24. 4.: Arminia Hannover HSV.; Altona 93 Holſtein Kiel.
1. 5.: Holſtein Kiel HSV.; Altona 93 Arminia Hannover.
Weſtdeutſche Endſpiele.
Im Weſtdeutſchen Spiel=Verband nahmen am Sonntag ſo=
wohl
in der Runde der Meiſter, wie auch bei den Pokalmeiſtern
die entſcheidenden Spiele ihren Beginn. Die acht Bezirksmeiſter
kämpfen in der Runde der Meiſter im Einrundenſyſtem nach
Punktwertung, die Pokal=Endrunde wird nach dem Pokalſyſtem
ausgetragen, d. h. die Unterlegenen ſcheiden ſofort aus.
In der Runde der Meiſter gab es gleich eine große Ueber=
raſchung
: Schwarz=Weiß Barmen wurde in Elberfeld von Boruſſia
Fulda mit 2:1 geſchlagen. In Köln blieb Köln=Sülz erwartungs=
gemäß
; über Neuendorf 4:0 ſiegreich, und in Gladbeck fertigte
Meidericher Spielverein die Sp.Vgg. Herten 4:0 ab. Schalke 04
und Hüſten 09, die Meiſter von der Ruhr und von Südweſtfalen,
greifen erſt am nächſten Sonntag in die Kämpfe ein,

In der Pokalrunde wurden Neuenahr, Rotthauſen und Hagen
05 bereits ausgeſchaltet. VfL. Benrath, Homberger Spielverein
und Rheydter Sp.V. haben ſich erwartungsgemäß für die nächſte
Nunde qualifiziert.
Fußballkampf Frankreich Italien 1:2 (1:1).
Zwiſchenfälle vor dem Spiel.
Im Stade de Colombes zu Paris wurde am 10. April der in
beiden Ländern mit Spannung erwartete Fußball= Repräſentativ=
kampf
Frankreich Italien ausgetragen. Bei ſchönem Frühlings=
mentvolle
Kampf geboten wurde. Die Italiener kamen zu einem
zwar knappen, aber verdienten 2:1=(1:1)=Sieg, da ihre Mann=
Vor dem Spiel gab es einige Zwiſchenfälle. Zunächſt vergaß
die franzöſiſche Militärkapelle bei dem Erſcheinen der italieni=
ſchen
Mannſchaft die italieniſche Nationalhymne zu ſpielen. Eine
Unterlaſſung, die beſonders bei den Gäſten unangenehmes Auf=
ſehen
erregte. Als dann die italieniſche Elf nach ihrer Gewohn=
heit
die Zuſchauer mit dem fasciſtiſchen Gruß begrüßte, nahm ein
Schon die erſte Halbzeit brachte einen ſehr flotten Kampf.
Es erwies ſich bald, daß die Italiener die techniſch beſſere Mann=
ſchaft
ſtellten, jedoch glichen die Franzoſen dieſes Manko durch
wartet, nur eine halbe Kraft. Des weiteren wurde nach 35 Mi= ſehr ſchnelles und elanvolles Spiel aus. Die Franzoſen konnten
ſogar durch Laurent die Führung übernehmen. Italien war dann
Pauſe wieder mit, aber nur noch als Statiſt auf Rechtsaußen, deutlich überlegen, konnte aber erſt kurz vor der Pauſe durch
Magnozzi den Ausgleich erzielen. Schon bald nach dem Wechſel
Bei dieſem 2:1 blieb es dann auch, obwohl beide Mannſchaften
* Fußball im Kreis Skarkenburg.
Meiſterſchaftsentſcheidung in Groß=Gerau.
Dds zwiſchen dem Polizeiſportverein Darmſtadt und dem
tagz den d7. April, in Groß=Gerau auf dem Platze des Sportver=
eins
1911 Groß=Gerau ausgetragen. Spielbeginn 3 Uhr.
Der Spielbetrieb am 10. April.
Verbandsſpiel: Union Wixhauſen Haſſia Dieburg 1:1 (0:0).
Eppertshauſen 0:3. Damit ſteigen Eppertshauſen und
Rot=Weiß Darmſtadt zur Kreisliga auf.
Privatſpiele: Union Darmſtadt SV. 98 Darmſtadt 2:3 (0:0),
(Samstag),
Germania Pfungſtadt T.= u. Sportgde. Höchſt 4:0 (2:0),
Germania Eberſtadt Kickers Obertshauſen 1:2 (0:1),
Sportverein Münſter SV. 1911 Nieder=Roden 1:0 (1:0),
Viktoria Griesheim SV. 98 Darmſtadt
Viktoria Walldorf FSV. Heuſenſtamm 2
Das einzige Meiſterſchaftsſpiel der Kreisliga erbrachte in
Wixhauſen zwiſchen den Einheimiſchen und der Dieburger Haſſia
ein 1:1. Da man allgemein mit einem Erfolg der Gäſte gerechnet
hatte, läßt das Ergebnis immerhin den Schluß zu, daß ſich Wix=
in
dieſer Zeit eindeutig beſſer, ſpielten flüſſiger und eleganter, lingen erſcheint jetzt in einem anderen Licht. Eine Tabelle ſparen
Die gute Hintermannſchaft des KFV. ließ jedoch keine Erfolge wir uns heute. Dieſelbe folgt erſt nach Abſchluß der Spiele
Groß=Zimmern Fr. Tde. Darmſtadt 1:2 (1:1).
Bei herrlichem Fußballwetter kam obiges Treffen als Rück=
Groß=Zimmern trat zu dem Spiel in kompletter Aufſtellung an,
bei Darmſtadt vermißte man den Mittelläufer, Halbrechten und
Halblinken. Trotzdem zeigte die Gäſte=Elf ſchöne Geſamtleiſtungen,
was ihrem Meiſtertitel alle Ehre macht.
Der Gaſtgeber mit dem Wind als Bundesgenoſſen hat vorerſt
mehr vom Spiel, und gelingt demſelben, auch das Führungstor
Mitte der erſten Halbzeit zu erzielen. Die Gäſte ſind nicht ent=
mutigt
und kämpfen unentwegt weiter. Kurze Zeit vor der Pauſe
In den Endſpielen des V. B. B. ſiegte am Sonntag können ſie im Anſchluß an einen Eckball gleichſtellen. Nach dem
mit 6:0 (3:0). Es muß vorweg geſagt werden, daß der Sieg der wenig, und im gegebenen Moment iſt er recht hilflos. Ihr Sie=
waren
keineswegs ſo ſchlecht, als es das Ergebnis beſagt. Sie zielen. Der Beſuch war ein guter, und die Zuſchauer waren zu=
Bockenheim zu Gaſt, und darf man hoffen, die Elf wieder einmal
Schüket 0:1 f. D.; Darmſtadt Schüler Pfungſtadt Schüler:
Weßen:Nichtantritt Pfungſtadts hat Darmſt. kampflos gewonnen.
* Kreisliga Südheſſen.
VfR. BürſtadtOlympia Worms 0:1,
Olympia LampertheimBiblis 6:0,
Starkb. HeppenheimVfL. Lampertheim 4:1,
SV. Hochheim-Norm. Pfiffligheim 2:3,
SV. AbenheimVikt. Neuhauſen 5:2.

Leſterreich im Hockey=Länderkampf mit 10:2 (3:1)

in Leipzig geſchlagen.

Zum ſechſten Hockey=Länderkampf zwiſchen Deutſchland und
Oeſterreich, auf der idylliſch gelegenen Sportplatzanlage des Leip=
ziger
Sportclubs, hatten ſich am Sonntag vormittag nur etwa
zwiſchen Wacker Halle und dem SB.C. Plauen ſtatt. Der Sieger 3500 Zuſchauer eingefunden. Dieſer ſchwache Beſuch iſt wohl auf
die Wahlen, und dann vor allem auf das unſichere Wetter, das
an dieſem Tage in Leipzig herrſchte, zurückzuführen. Unter leb=
Norddeutſche Fußballmeiſterſchaft. Altona 93 vierter Endſpiel= haftem Beifall betraten die beiden Mannſchaften das Spielfeld.
Die deutſche Mannſchaft zeigte ſich, wie erwartet, ihrem Geg=
ner
klar überlegen und ſiegte verdient mit 10:2 (3:1) Treffern.
In die Torerfolge teilten ſich Weiß mit 5, Mehlitz mit 3, Scher=
barth
und Keller mit je einem Treffer.
Man hatte allgemein angenommen, daß Deutſchland ohne
große Schwierigkeiten als Sieger aus dieſem Kampf hervorgehen
werde. Aber in der erſten Hälfte ſah es noch nicht ſo deutlich
nach einem überlegenen Siege aus. Die Schuld daran lag bei
dem Mittelläufer Keller, der ſich taktiſch falſch eingeſtellt hatte.
Nach der Pauſe holte Keller jedoch das Verſäumte nach, was der
deutſche Sturm entſprechend auszunutzen verſtand. In der Läu=
ferreihe
war ohne Zweifel der alte Internationale Zander der
beſte Mann. Ueberle fiel dagegen etwas ab. Die deutſche Ver=
teidigung
konnte dagegen nicht reſtlos gefallen, Maier war zu
nervös, und Harenberg machte beſonders in der zweiten Halbzeit
mehrere grobe Schnitzer. Von Heſſe im Tor hatte man ſchon beſ=
ſere
Leiſtungen geſehen. Erwartungsgemäß war der deutſche
Sturm über allen Zweifel erhaben. Weiß war wie immer der
gegebene Sturmführer, auch die beiden Außen befanden ſich in
guter Fahrt, wobei beſonders Kemmer durch ſeine präzis herein=
gegebenen
Eckbälle gefiel.
Ueber die öſterreichiſche Mannſchaft iſt ſchwer zu urteilen,
denn ſie konnte ſich bei der großen Ueberlegenheit der Deutſchen
nur ſelten entwickeln. Im Verteidiger Dr. Rieß hatte ſie einen
überragenden Mann, auch ſein Partner Schoihſl verrichtete gute
Arbeit. Brück im Tor iſt an der hohen Niederlage ſchuldlos, er
hielt, was nur einigermaßen zu halten war. Oeſterreichs Sturm
bildete keine Einheit, hier gefiel lediglich der Linksaußen Oppen=
heim
durch ſeine raſanten Läufe und guten Flankenbälle. Im
ganzen genommen, wies die öſterreichiſche Elf keine beſonderen
Ausfälle auf, beſitzt aber keineswegs, die techniſche Reife, um der
deutſchen Mannſchaft gefährlich werden zu können.

Montag, 11. April
Südeufſche Daldlauf Meiſerſchif
Aus4 in Aiint.
Bertſch=V. f. B. Stuttgark Ueberraſchungsſie
V. f. B. Skuktgark gewinnt auch den Mannſchafs
Die Süddeutſchen Waldlaufmeiſterſchaften 1932 wurd
Sonntag in Ulm durchgeführt. Die Veranſtaltung war vom
FV. 94 tadellos vorbereitet und wurde auch reibungslos d
führt. Die Strecke befand ſich in einer ausgezeichneten Ver=
Das Wetter war zu heiß und machte den Läufern ſchwer=
fen
; nur ein von der Donau herziehender Wind ſchaffte hier
Erleichterungen. Auf dem Sportplatze in Ulm hatten ſich et.
Zuſchauer eingefunden, denen die Zeit durch ein Handh
zwiſchen Ulm 94 und einer Militärmannſchaft, das die
6:5 gewannen, verkürzt wurde. Am Vormittag wurden
Jugend=Waldläufe ausgetragen, an denen ſich 170
teiligten.
Der Lauf der Meiſterklaſſe.
In der Meiſterklaſſe gingen 28 Teilnehmer über die
meter lange Strecke. Gleich nach dem Start ſetzte ſich der
verteidiger Helber 1. an die Spitze, dicht gefolgt von Bert
Helber 2. Nach der erſten Runde, der wieder eine Bahnru=
dem
Platze folgte, hatten Helber 1. und Bertſch einen Vo
von 100 Meter vor dem badiſchen Waldlaufmeiſter Stadtle
burg. 50 Meter zurück folgten Kapp=München, weitere
Bamberger=Ulm und die Stuttgarter Helber 2. und Wie
Entſcheidung fiel nach Dreiviertel der Strecke bei 7,5 Km.
ginn einer Steigung ſetzte Bertſch zu einem überraſchende
ſchenſpurt ein und hatte Helber bis zur Bergſpitze um 50
geſchlagen. Auf dem abfallenden Stück vergrößerte Bertſch
Vorſprung auf etwa 200 Meter. Helber 1. war geſchlag
mußte auch noch Kapp, Helber 2. und den jungen Freiburg
ler an ſich vorüber laſſen, ſo daß er nur Fünfter wurde. N
paſſierten die Münchener Schäfer und Feneberg, und der
Bamberger das Ziel. Den Mannſchaftslauf kon
ebenfalls der VfB. Stuttgart durch die Läufer Bertſch, H
und Wieder ſichern. 1860 München wurde hier mit den
Schäfer, Feneberg und Zoller Zweiter vor Eiſenbahn=SV
chen und Freiburger FC.
Die Ergebniſſe:
Meiſterklaſſe (10 Km.): Einzellauf: 1. Bertſch=VfB. S.
32:16,2; 2. Kapp=ESV. München 33:13,0; 3. Helber 2.=VfB I=
gart
33:21,7; 4. Faller=Freiburg. FC. 33:34,5; 5. Helber 1.
bahn Stuttgart; 6. Schäfer=1860 München; 7. Feneberg=186
chen; 8. Bamberger=1889 Ulm; 9. Zoller=1860 München; 10
Jahn München; Mannſchaftslauf: 1. VfB. Stuttgart 15
2. 1860 München 22 Punkte, 3. Eiſenbahn=SV. München
4 Freiburger FC. 37 P.; Klaſſe 2 (5 Km.), Einzellauf: 1.
Eintracht Neu=Ulm 16:45,2; 2. Rex=Mettingen 17:04, 3. W
Teutonia Augsburg 17:34, 4. O. Haub=Teut. Augsburg, 5
berger=Vöhringen; Mannſchaftslauf: 1. Ulmer FV. 94/1
2. SSV. Ulm 33 P., 3. Ulm 94/2 Alte Herren (46 Km
zellauf: 1. Köhnlein=Spartania Vaihingen 16:45,2; Manz
lauf: 1. SSV. Ulm 18 Punkte.
Mikkelrheiniſcher 2. T. Kreiswaldl
In Neu=Iſenburg wurden am Sonntag die Waldlauf=
ſchaften
des Mittelrheinkreiſes der D. T. in drei Klaſſen
Teilnahme von 90 Einzelläufern und 12 Mannſchaften
tragen. Die Strecke befand ſich in ausgezeichneter Verfaſſu
auch das Wetter war außerordentlich ſchön. In der übe,
Kilometer führenden Meiſterklaſſe gingen 35 Läufer an de
Garſt=Worms, Wagner=Saabrücken, Fornoff=Darmſtadt un
apfel=Münchhauſen bildeten vom Start an eine Spitzengr:
der die Führung mehrfach wechſelte. Bei 4 Kilometernh.
erſtmals an einem Waldlauf teilnehmende Holzapfel die F
beim 6. Kilometer mußte er ſie an den Titelverteidiger
abgeben, und auf dem letzten Teil der Strecke ſicherte
Wormſer Garſt die Spitze. Den Konkurrenzen wohnten ze
Zuſchauer bei. Die Ergebniſſe: Klaſſe 4 K §
Einzellauf: 1. Garſt, Tv. Worms, 22:31,2: 2. 2
Tv. Saarbrücken, 22:32,2; 3. Fornoff, Tgſ. Darm
22:45, 2: 4. Holzapfel, Tv. Münchhauſen, 23:02: Man
lauf: 1. Tgm. Sachſenhauſen 11 Punkte; 2. Tv. 1817
26 Punkte; 3. Tgſ. Darmſtadt 26 Punkte; 4. Tv.
32 Punkte. Klaſſe B (7 Kilom.) Einzellauf: 1. Hegen
Eſchersheim 22:59,3; 2. Elſenmüller, Tv. Beuerbach;
muth, Tgde. Beſſungen. Mannſchaftslauf: 1. Tv.
bach 11 Punkte; 2. Tgſ. Offenbach 17 P.; 3. Tgde. Wei
Jugend (3 Kilom.) Einzelſieger: Beckmann, Tgde
ſungen 10:18,3; Mannſchaftsſieger: Tv. Vilbel 15.
Deutſcher 7:0-Sieg
im Länderkampf der Amateur=Ringer gegen Dänem
Im ſechſten Länderkampf gegen Dänemark holten ſich 4
ſchen Amateurringer am Sonntag in der Kölner Rheinl
vor 5000 Beſuchern ihren dritten Sieg. Dieſer Erfolg wu
einer Ueberlegenheit errungen, wie ſie bislang in dieſe
maß in keiner der Begegnungen zwiſchen dieſen Läydern
zeichnen war. Die deutſchen Ringer konnten ſämtliche
Kämpfe gewinnen, vier davon durch Schulterſieg. Den
preis für den beſten Techniker erhielt der Kölner Welterg
Möchel, ein Ehrenpreis für den ſchnellſten Sieger wurde
Zweibrücker Fiſcher vergeben. Die Ergebniſſe: 2
gewicht: Fiſcher=Zweibrücken zwingt Vogt=Dänemark be
der 4. Minute auf beide Schultern. Federgew.: Ehrl= in der 15. Minute einen Kopfzug des Dänen Jörge
fangen und den Dänen auf beide Schultern legen. Le,
Sperling=Dortmund ſiegt über Ohlſen=Dänemark nach
Weltergew.: In einem techniſch auf hoher Stufe ſtehender
beſiegt Möchel=Köln. Jenſen=Dänemark nach Punkten.
gewicht: Krämer=Duisburg ſiegt über Voſylius=Däneme
Punkten Halbſchwergew.: Hertmann=Hörde ſiegt übe
Hanſen=Dänemark in der 15. Minute durch Ueberwurf.
gewicht: Gehrling=Ludwigshafen zwingt Hans Hanſen=D
ſchon in der 5. Minute durch Schleudern auf die Schulte:
Radſpork.
Prüfungsfahrt des Veloziped=Club 1899 Darmſtadt
Der VCD. 1899 hat auf ſeiner letzten Generalverſe
beſchloſſen, trotz der Notzeiten in dieſem Jahre wieder al
ten des Radſports intenſiver zu betreiben, erfreulicherw=
ten
dabei ſämtliche Mannſchaften ihren Idaelismus, i=
in
dieſem Jahre auf alle beſonderen Preiſe verzichten un
Klaſſe der Eichenkranzfahrer eintreten. Am geſtrigen
fand nun auf der bekannten Strecke (Start Henkelsgärtné
Oberwaldhaus) zum Abſchluß des Trainings und vor Ei
die Wettbewerbe eine Prüfungsfahrt ſtatt. Dieſe Prüfu
zugleich Wertung für die Clubmeiſterſchaft ſtellt d
Einzelſtart an die Fahrer erhöhte Anforderungen, ſind d.
gegenüber bei Maſſenſtart, hier ganz auf ſich ſelbſt angew!
eine Placierung bedingt vollen Kräfteeinſatz von Anbe!
Rennens. Die gefahrenen Zeiten ſind wegen des ſtarken
als beſonders vorzüglich zu bezeichnen. Dem Rennfahrwe
Damus ſtellten ſich die Fahrer am Start, das Ergebnis
folgt: 1. Karl Tritſch 2. 42:45 Min., 2. Georg Diete
3. Stöhr 44:05, 4. Otto Sauer 45:51, 5. Karl Tritſch
6. Pfirſching 46:46, 7. Dittmann 47:25, 8. Rummel 47:33
Vorgabe f. Stahlfelgen und Wulſtreifen), 9. Meinhar?
10. Engel 52:31.

[ ][  ][ ]

11. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 101 Seite 7

Snbgeaſce Mboggemeſtelſaft.
rachl Trankfark zum drikken Male Damen-Meiſter. Sp. Bag. Fürth ſchlägt B. f. R. Mannhein
im Borſpiel der Herten.

nberg=Fürth ſtand am Sonntag im Zeichen zweier großer
ſergebniſſe. In Nürnberg wurde, am Vormittag das
zm die ſüddeutſche Damenmeiſterſchaft zwiſchen dem 1. FC.
g und dem Titelverteidiger, Eintracht Frankfurt,
gen und endete mit einem ganz überlegenen Siege der
ter von 12:0 (6:0), dem Eintracht zum dritten Male den
ra
zen Meiſtertitel dankt. In Fürth bildete am Nachmittag
viel um die ſüddeutſche Herrenmeiſterſchaft zwiſchen den
G=gsmeiſtern von Oſt und Weſt, der Spielvereini=
jrth
und dem VfR. Mannheim, den Auftakt zum großen
un
reffen zwiſchen Kleeblatt und Klub. Die Fürther ge=
,den Kampf überlegen mit 9:3 (6:1) und ſollten kaum
ben, im Rückſpiel in Mannheim wenigſtens das zum ſüd=
Meiſtertitel genügende Unentſchieden zu erringen.
5199. Zürkh V. f. R. Mannheim 9:3 (6:1).
g; Anſpiel hatten ſich bereits 5000 Zuſchauer eingefunden.
ſrx, idete den erwarteten Sieg, der aber noch klarer ausgefal=
7s.man allgemein annahm. Das Treffen ſtand im Gegen=
in
bisherigen Meiſterſchaftstreffen auf hoher Stufe; man
ſattes r von einer Mannſchaft, die den SV. 98 Darmſtadt von
e verdrängte, mehr erwartet und war von Mann=
Leiſtungen etwas enttäuſcht. Mannheims Torwart
Gegenſatz zu ſeinen ſonſtigen Leiſtungen etwas unſicher.
idigung und Läuferreihe waren gut. Der Sturm konnte
ſiel recht gut gefallen; vor dem Tore beſaß er aber nicht
ſi. . Durchſchlagskraft. Die Fürther zeigten im Sturm
rfvermögen, waren aber trotz der hohen Trefferzahl vom
ſu s verfolgt. Läuferreihe und Verteidigung wurden auf
ge ſeren Proben geſtellt. Fürth lag ſchon in der 29. Min.
ren im Vorſprung. Zacherls Führungstreffer folgten 5
leites reffer durch Seidel, Knoll, Seidel, Zacherl und Gold=
nnheim
holte bis zur Halbzeit durch Schimmelburg einen
fm uf. Nach dem Wechſel ſchoſſen Zacherl (2) und Knoll 3
ſeitse reffer, denen Mannheim durch Fiſcher und Hofmann 2
nließ. Beide Treffer fielen in den letzten Spielminuten
Die Handball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Meiſterſchaften.
de der Männer:
Fürth V. f. R. Mannheim.
9:3 (6:1)
Ider Frauen:
Nürnberg Eintracht Frankfurt . . . . 0:12 (0:6)
meiſterſchaft Main=Heſſen:
Darmſtadt V. f. R. Schwanheim".
. 11:3
Meiſterſchaft: Männerturnverein SV. Jena 8:5.
SV. 1860 2:3 abgebrochen. TV. Milbertshofen
Tru chaft 7:3.
pa 1ſe: Ulmer FV. 94 Ulmer Militär=Elf 5:6. Ein=
rankfurt
BSC. Offenbach 6:3. FSV. Frankfurt
Cbach 411.
Handball im Reich.
tſchland. Um den zweiten Platz: V. f. B. Aachen
ferhütte Duisburg 4:5 (4:2).
Yſerband. Endſpiel der Frauen: Preußen Danzig
Ass önigsberg 0:6 (0:4).
u-ur D. T.=Meiſterſchaft: Jahn Eſchwege TFK. Nieder=
ſer
5 (2:2).
Witſchland. Um den zweiten Platz: St. Georg Ham=
ur
Polizei Hamburg 9:6 (5:4).
D)armſtadt V. f. R. Schwanheim 11:3 (3:3)
De :3=Sieg der 98er gegen den Mainmeiſter beſagt nicht
dch ’s den Lilienträgern gelang, für jene unverſtändliche
der in Schwanheim Revanche zu nehmen, ſondern auch,
di Teinungsäußerungen der Frankfurter Sportpreſſe, die
ukf 7: Spielſtärke habe das Darmſtädter Können erreicht,
ig waren. Dabei iſt weniger die Höhe des Sieges als
Tag e, wie dieſer errungen wurde, ausſchlaggebend. Nur
n Spielhälfte waren die Gäſte den Einheimiſchen halb=
wertig
, ſo daß das Spiel bis zur Pauſe ausgeglichen
S ilfe kam dabei den Schwanheimern, daß die 98er aller=
eſem
Zeitraum gegen den ſturmartigen Wind ſpielen
ien ich Seitenwechſel hatte dann die Gäſtemannſchaft kaum
S zu beſtellen, obwohl der Wind ſich faſt völlig gelegt
ſo für den Mainmeiſter ein Nachteil wegfiel, unter
r zu Spielbeginn ſchwer zu leiden hatten. Endlich iſt

auch noch zu berückſichtigen, daß der Sieg der Sportvereins=Elf
noch deutlicher ausgefallen wäre, wenn der Spielleiter Böttcher=
Ludwigshafen durch ſeine Entſcheidungen die Darmſtädter nicht
mehrfach ſtark benachteiligt hätte; ſo gab er zwei von den Lilien=
trägern
einwandfrei erzielte Tore nicht, wie er auch des öfteren
durch falſche Abſeitsentſcheidungen die 98er an der Auswertung
günſtiger Torchancen hinderte.
Das Spiel, das der Sportvereins=Elf mit 7 Punkten aus
4 Spielen und einem Torverhältnis von 29:11 Toren die Bezirks=
meiſterſchaft
einbrachte, ſah zuerſt die Gäſte, die raſch und ſchnell
abſpielten und viel mit unerwarteten Steilvorlagen arbeiteten,
leicht im Vorteil. Durch Strafwurf erzielten ſie den Führungs=
treffer
, der durch Feick egaliſiert wurde. Werner ſtellte dann für
die 98er auf 2:1. Als Schwanheim wieder durch Strafwurf
ausglich, ſpielten die 98er in der Hintermannſchaft reichlich ner=
vös
. Wenn Henß nicht zweimal glänzend abgewehrt hätte, wäre
es in dieſer kurzen Drangperiode bei dem einen Treffer, den der
Gäſte=Mittelſtürmer placiert einwarf, nicht geblieben. Zum
Schluß der erſten Hälfte hatten wieder die Einheimiſchen, die
durch Freund auf 3:3 ſtellten, mehr vom Spiel. Während vor
dem Wechſel die SV.=Elf nicht überzeugen konnte, ſpielte ſie ſich
nach Wiederbeginn, in eine Hochform hinein. Ganz plötzlich
klappte es wieder in allen Reihen. Durch ſchnelles Abſpiel wurde
das Tempo ſtark forciert und Torchance auf Torchance heraus=
geſpielt
. Die Gäſte=Elf fiel ſtark auseinander, und alle Abwehr=
künſte
eines Bender konnten die hohe Darmſtädter Torausbeute,
durch Feick (4), Freund, Fiedler und Ploch (2) errungen, nicht
verhindern.
In der Pauſe des Spieles hatten die Darmſtädter Habich und
Lindner in dem Viertelſtunden=Paarlauf ihr Können mit beſtem
Erfolg gezeigt. Sie legten eine Strecke von 5,160 Kilometer zurück
und ſchlugen die Mannſchaft des Frankfurter Poſt=Sportvereins
mit 180 Metern. Auch die 2. Mannſchaft der 98er, mit Irlind
und Tönnell II beſetzt, konnte ſich vor den Gäſten placieren.
Jugend=Ergebniſſe: 98 1. Jugend 2. Jug. Polizei 4:1.
98 2. Jugend 1. Jug. Arheilgen 4:2.
Gauauswahlmannſchaft Tgde. Beſſungen und Tgſ. 1875
Darmſtadt 22:5 (11:3).
Vorweg ſei geſagt: Die Gaubehörde hatte bei der Zuſammen=
ſtellung
der Gau=Auswahlmannſchaft eine äußerſt glückliche Hand.
Die Mannſchaft trat zu dem am Samstag auf der Rennbahn ſtatt=
gefundenen
Spiel, zu dem ſich trotz des ungünſtigen Wetters ziem=
lich
Zuſchauer eingefunden hatten, in folgender Aufſtellung an:
Grünig (Pfungſtadt); Zeißler (Bickenbach), Wenner (Pfungſtadt);
Schnellbächer (Tgſ. 75 Darmſtadt), Kaltenbach, Aßmuth ( Beſſun=
gen
); Spalt (Seeheim), Götz (Arheilgen), Hennemann ( Bicken=
bach
), Mennecke (Griesheim), Becker (Pfungſtadt). Wohl noch
nie ſah man eine Gau=Auswahlmannſchaft, die ſo aus einem Guß
geſchaffen ſchien. Schon von Anfang an kein Stocken, kein Einſpielen,
ſofort nach Anpfiff des gut leitenden Schiri Ohl von der Tgde. 46 ging
es in unheimlichem Tempo los. Dieſes ſtark forcierte Tempo ließ
während des ganzen Spieles nicht nach. Beſonders hervorzuheben
wäre die beſtechend ſchön ſpielende Stürmerreihe, wunderbar ge=
führt
und immer wieder nach vorn geworfen von Hennemann.
Erſt in einem ſolchen Mannſchaftsgefüge erkennt man, daß Henne=
mann
immer noch ſein altes Können beſitzt. Ausgezeichnet unter=
ſtützt
und mit wahrhaft raffinierten Vorlagen gefüttert, wurde
der Sturm von dem Mittelläufer Kaltenbach. Von den übrigen
Stürmern ſei geſagt, daß Spalt von ſeiner unheimlichen Schuß=
kraft
noch nichts eingebüßt hat, Götz wie gewohnt mit viel
Kopf als wahrhafte Stütze des Sturmes arbeitet, Mennecke
äußerſt ſchnell und vor dem Tor ſehr gefährlich iſt. Ueberraſchend
gut führte ſich der junge Becker in die Stürmerreihe ein. Von
ihm darf in Zukunft noch viel erwartet werden. Die beiden
Außenläufer Aßmuth und Schnellbächer arbeiteten ſehr zuverläſſig
und aufopfernd. Vor allem iſt das gute Stellungsſpiel und die
ſichere und genaue Ballabgabe hervorzuheben. Die beiden Ver=
teidiger
Zeißler und Wenner gut und ſicher wie immer. Leider
hatten ſowohl ſie als auch der Torhüter Grünig bei dem manch=
mal
etwas zerfahren und eigennützig ſpielenden gegneriſchen
Sturm viel zu wenig Gelegenheit, ihr tatſächliches Können unter
Beweis zu ſtellen. Für Grünig vielleicht ein Glück, denn er war
ſichtlich indisponiert.
Fr. Tgde. Darmſtadt Arheilgen 1:4 (1:2).
Zwei alte Bekannte, die ſich zu einem Freundſchaftsſpiel ver=
pflichtet
hatten. Die Spannung war auch dementſprechend und
der Beſuch ſehr gut. Das Spiel ſelbſt war reichlich hart, blieb
jedoch immer im Rahmen. Bei Darmſtadt die alte Krankheit:
der Sturm, dazu noch mit 4 Mann Erſatz, war ſchon ein gewiſſes
Manko, dem man Rechnung tragen mußte, aber auf den Torunter=

ſchied war man nicht gefaßt. Bis Halbzeit ſteht die Partie 1:
für die Gäſte. Die Spannung wächſt noch nach dem Wiederanpfif
Das Spiel wird härter, der Schiri iſt dem nicht immer gewachſe:
Wegen der Kleinigkeiten hätten in der erſten Halbzeit do
wenigſtens die doppelte Zahl dran glauben müſſen, und auf bei
den Seiten. Spieleriſch konnte das Treffen nicht befriedigen, un
von techniſchen Feinheiten ging das meiſte durch die harte Spie!
weiſe verloren. Der Arheilger Anhang glaubte durch Zurufe da
Spiel beeinträchtigen zu müſſen, was in Darmſtadt nicht Mode iſ,
und bitten wir, derartiges nicht zu übertreiben.
Fr. Tgde. Darmſtadt Jgd. Arheilgen Jgd. 5:1; Fr. Tgde.
Darmſtadt 1. Schüler Griesheim 1. Schüler 3:1; Fr. Tgde
Darmſtadt 2. Schüler Arheilgen 2. Schüler 0:15.
Kegler=Bereinigung Darmſtadt u. Umg. e. B.
Die Zwölfer Tgde. 46 Verbandsklubmeiſter für 1932.
Durch die im Laufe der vergangenen Woche und am Sonntag
ſtattgefundenen Gänge fanden die Verbandsklubmeiſterſchaftskämpf
für 1932 ihr Ende. In der Ligaklaſſe kamen als Anwärter für
die Meiſterſchaft noch die Klubriegen der Zwölfer und L. L. 08
in Frage. Der Klub L. L. 08 fiel durch völlig mißglückten Star=
eines
ſeiner Mitglieder zurück, während die Zwölfer trotz zweie=
Verſager ſich 98 plus ſichern konnten und damit ſich an die Spitze
der Ligaklaſſe ſetzten.
In der 4=Klaſſe konnte der Vorſprung des Klubs
Kranz Eberſtadt nicht mehr eingeholt werden und blieb
ihm die Meiſterſchaft dieſer Klaſſe.
Die B=Klaſſe verzeichnete als Anwärter die Klubs Kon=
kordia
und Donnerstagsgeſellſchaft. Konkordia hatte aus den
Vorkämpfen einen guten Vorſprung gegenüber ihrem Rivalen.
verließ aber heute die Bahn mit Minus, durch einen Fehlſtart.
Die Donnerstagsgeſellſchaft hatte ſich im Rückkampf
54 plus geſichert und errang ſomit in der B=Klaſſe den Sieg.
Am unglücklichſten geſtaltete ſich der Rückkampf für den Klub
D. K. 1911, der als ſicherer Anwärter für die Ligameiſterſchaft
anzuſehen war, nachdem ihm der Vorkampf die hohe Pluszahl
von 136 gebracht hatte. Beim Rückkampf, war die Riege von
großem Pech verfolgt, und ſie konnte nur 13 plus erreichen.
Die Geſamtergebniſſe der Verbandsklubmeiſterſchaftskämpfe
geſtalten ſich wie folgt:
1. Ligaklaſſe.
Meiſter: Zwölfer Tgde. 46.
Einzelergebniſſe: 1. Zwölfer 2560 plus 2598, zuſammen 5158
Holz; 2. D. K. 1911 2636 plus 2513, zuſammen 5149 Holz: 3. L.
L. 08 2585 plus 2541, zuſammen 5126 Holz; 4. Haſſia 1919 2546
plus 2489, zuſammen 5035 Holz; 5. D. K. 1923 2529 plus 2424,
zuſammen 4953 Holz. Die beiden letzteren Klubs ſteigen in die
A=Klaſſe ab.
2. 4=Klaſſe.
Meiſter: Kranz Eberſtadt.
Einzelergebniſſe: 1. Kranz Eberſtadt 2477 plus 2562, zuſam=
men
5039 Holz; 2. Kranz Darmſtadt 2474 plus 2507, zuſammen
4981 Holz; 3. Sportkegler 2494 plus 2465, zuſammen 4959, Holz;
4. Muntere Dinger 2458 plus 2467, zuſammen 4925 Holz;
5. Gut Holz Eberſtadt 2456 plus 2454, zuſammen 4910 Holz;
6. Keglerluſt 2421 plus 2414, zuſammen 4835 Holz. Die beiden
letzteren Klubs ſteigen ab in die B=Klaſſe.
3. B=Klaſſe.
Meiſter: Donnerstagsgeſellſchaft.
Einzelergebniſſe: 1. Donnerstagsgeſellſchaft 2469 plus 2554
zuſammen 5023 Holz; 2. Konkordia 2512 plus 2494, zuſammen
5006 Holz; 3. Klu 2355 plus 2324, zuſammen 4679 Holz; 4. Rau
Holz 2221 plus 2343, zuſammen 4564 Holz.

Pferdeſpork.

Rennen zu Karlshorſt.
Roſenberg=Jagdrennen. 2. Herrenreiten. 3000 Mk. 3700 Mtr.
1. O. v. Mitzlaffs Rheinart (Peteres), 2. Dorn 2., 3. Hetman.
Tricolore=Jagdrennen. 3000 Mk. 3400 Meter. 1. P. Bathkes
Petronia (Baſtel), 2. Spitzweg, 3. Thüringen.

Rugby.

Vorrunde zur deutſchen Meiſterſchaft: In Bonn: Rugby=Kickers
Düſſeldorf RG. Heidelberg 3:26 (0:6). In Berlin: Tennis=
Boruſſia A. S.C. Leipzig 3:0 (0:0).

hockey.

Länder= und Repräſentativſpiele. In Leipzig: Deutſchland
Oeſterreich 10:2 (1:1). In Hamburg: Nord= Weſtdeutſch=
land
(Damen) 8:2 (4:0). In Naney: Frankreich Schweiz
2:3 (2:0).
Ismayr=München, der bekannte Gewichtsheber der
Mittelgewichtsklaſſe, ſtellte bei den Olympia=Ausſcheidungen in
Chemnitz im Olympiſchen Dreikampf mit 707,3 Pfund einen neuen
Weltrekord auf.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Seite 8 Nr. 101
Roman von
Anruf in der Nacht. / Fau Rosenheim
41)
(Nachdruck verboten.)

Montag, 11. Aprfl

Wann ſchöpften Sie zuerſt Verdacht?
Als die Zeit immer weiter vorſchritt, ohne daß Mr. Jenkins
erſchien, und als die Dame mir immer wieder ausweichende
Antworten gab. Jetzt endlich fiel mir ihr Weſen auf. Sie ſchien
bald von einer grenzenloſen Apathie befallen, bald geriet ſie in
einen Paroxismus der Wut. Dorothy ſah mit ſchreckerfüllten
Augen vor ſich hin. Ich wollte das Zimmer verlaſſen und
fand die Tür verſchloſſen. Da befiel mich eine namenloſe Angſt.
Ich brach weinend zuſammen.
Sie ſchwieg; das Entſetzen der durchlebten bangen Stunden
ſtand in ihren flackernden Augen. Mit kaum vernehmbarer
Stimme fuhr Dorothy fort: Ich glaubte eine Wahnſinnige vor
mir zu haben. Sie ſtützte ſich auf mich und hielt mir mit wut=
verzerrtem
Geſicht die Fäuſte unter die Augen. Plötzlich ſtieß
ſie einen gellenden Schrei aus, dann warf ſie Gläſer und Teller
zur Erde. Dabei lachte ſie. Dorothy ſchauderte. Ein furcht=
bares
, grauenvolles Lachen, das in ein krampfhaftes Weinen
überging.
Eine Pauſe entſtand, die drückend und ſchwer im
Zimmer lag.
Der typiſche Anfall einer Kokainiſtin, ſagte Jenkins.
An das, was jetzt geſchah, vermag ich mich nur noch ſchwach
zu erinnern. Ich glaube, ich ſchrie um Hilfe. Eine Stimme
ich ſpußte nicht, woher ſie kam antwortete mir; dann warf
ſich die Irre auf mich, krallte mir ihre Nägel ins Geſicht und
riß mich zu Boden. Ich verlor das Bewußtſein. Als ich wieder
zu mir kam " Dorothy unterbrach ſich erſchöpft und preßte
die Lippen aufeinander.
Doktor Zafari ſah teilnahmsvoll zu ihr hinüber. Ich danke
Ihnen, Miß Crane. Er wandte ſich zu Jenkins. Es wird
wohl zunächſt das Wichtigſte ſein, den unbekannten jungen Mann
zu vernehmen, um ſeine Perfönlichkeit zu identifizieren.
Ich möchte bitte, vorher die verhaftete Gloria Wynn vor=
führen
zu laſſen, ſagte Jenkins, ich glaube einige wichtige
Aufſchlüſſe durch ihre Befragung zu erhalten.
Der Polizeipräfekt nahm ein Blatt von ſeinem Schreibtiſch
und reichte es dem Detektiv hinüber. Mit der Vernehmung
dieſer Frau werden wir uns noch eine Weile gedulden müſſen.

Der Arzt hat ſie noch in Behandlung. Sie ſehen, er konſtatiert
eine ſchwere Kokainvergiftung.
Jenkins legte das Atteſt des Arztes auf den Schreibtiſch
zurück. Auch der Unbekannte bedarf der Schonung, ſeine Kopf=
verletzung
und der Blutverluſt haben ihn ſehr geſchwächt. Wenn
es Ihnen recht iſt, Herr Präfekt, wollen wir vielleicht einmal
den Wirt aus der Via Griffone befragen.
Doktor Zafari nickte und gab Befehl, den Cicerone vor=
zuführen
.

Die Tür ging auf; Bambaro trat herein
Er ging mit ſeinem gewinnenden Lächeln auf den Tiſch des gen von Rauſchgift gefunden. Bitte, ſchweigen Sie! Ich
Präfekten zu und machte eine chevalereske Verbeugung. Sein nicht von den verbotenen Glücksſpielen reden, die Sie i
Blick glitt über die Anweſenden; er ſtreckte die Hand aus, als ſauberen Haus geduldet haben, oder von den verſchwiege
ob er Jenkius begrüßen wollte, dann verbeugte er ſich tief und mern. Wir haben Ihre Vielſeitigkeit jetzt kennen gel
refpektvoll vor Oorothy. Er ſchob die Hand in den Weſtei= beſteht alſo gar kein Zweifel, daß die Fremde nicht z
ausſchnitt und ſah ſich erwartungsvoll in dem Raume um.
Der Präfekt warf einen kurzen Blick in die Akten. Sie
ſind der Gaſtwirt Bambaro, ſagte er ſchroff.
Der Gefragte ſchüttelte den Kopf und ein leiſes Lächeln trat ſuchtsanfall alles zerſchlagen hatte ich erkannte ſie
in ſein Geſicht. Seusi, Signore, ich bin Giacomo Bambaro, Morphiſtin habe ich ihr die Tür gewieſen.
Dozent der ſchönen Künſte von der Unißerſität in Bologna. Die
Ungunſt der Zeiten hat mich gezwungen, das höchſt ehrſame, aber klären, Bambaro, weshalb niemand im Hauſe auf die
beſchwerliche Gewerbe eines Gaſtwirtes und Fremdenführers zu reagierte? Die Dame dort, Miß Crane, ſagt, daß ſie
ergreifen.
Der Präfekt ſchlug mit der Hand auf den Tiſch. Ihr
Lebenslauf intereſſiert mich nicht. Antworten Sie kurz und ſach= die Hand aufs Herz und rollte die Augen. Mi duolt
lich auf meine Fragen.
Der Genueſe ſetzte eine beleidigte Miene auf. Preso, würde mein Leben gewagt haben, der ſchönen Signora
erwiderte er kurz.
Was wiſſen Sie von den Vorgängen in den oberen Zim=
mern
Ihres Gaſthofes?
Nichts, Signore. In meinem Hotel verkehren die ver= Beſter, ſagen Sie mir, bitte, warum Sie dem Herrn in
ſchiedenartigſten Gäſte. Ich kann unmöglich wiſſen
Sie wollen alſo damit ſagen, daß Sie die Frau nicht
kannten, die mit dieſer Dame, Zafari wies auf Dorothy, in ſagte mir, er hätte das Fieber. Ich wollte ihn vor Auf
Ihre Spelunke kam?
Bambaro warf den Kopf in den Nacken. Nein ich
kannte dieſe fremde Frau nicht. Im übrigen, Herr Präfett,

mein 4lerso iſt keine Spelunke; ich bin ſtol=
Etabliſſement. In der Via Griffone ſoll einſt der ſtol=
kaner
Verrina verkehrt haben, der Mann, der Genuy
Verräter Fiesco befreite.
Der Präfekt hob ungeduldig die Hand.
Finden Sie es nicht ſeltſam, Signore Bambaro
Jenkins das Wort, daß dieſe Frau gerade zu Ihnen
abgelegene Straße kam? Es gibt doch noc) andere 3
in der Umgebung des Hafens.
Bambaro lächelte nachſichtig. Die Dame wu
daß ſie in meinem Hauſe am beſten aufgehoben war
Sagen wir lieber, daß ſie bei Ihnen die Quelle =
und Morphium zu finden hoffte nein wußt
Jenkins ruhig.
Bambaro warf einen entrüſteten Blick zu den

hinüber. Darf ich Sie bitten, Signore, mich gegen die
dieſes Herrn in Schutz zu nehmen?

Zafari richtete ſich mit einem ärgerlichen Ruck auf
Sie die Albernheiten, Bambaro! Man hat bei Ihnen gre
Ihr Haus gekommen iſt.
Bambaro hob beſchwörend die Hände. Ich beſtre
Als ich in das Zimmer kam und ſah, daß die Frau in ein
Ganz ſo einfach liegen die Dinge nicht; wollen Sie
Kraft um Hilfe geſchrien habe.
Der=Gefragte blickte zu Dorothy hinüber; er legte
ſagte er mit weicher Stimme, aber ich habe nichts ge
zu eilen.
Komödiant murmelte der Präfekt.
Jenkins erhob ſich und ging auf den Wirt zu. Da
zimmer verboten, ſich um die Hilferufende zu kümmern!
Ich wußte doch, daß Herr Signore krank war. Me
bewahren.
(Fortſetzung folgt.)

Wellensittich
Liebhaber

Der Bund deutscher Wellen-
slttichzüchter
e. V. ladet alle
Freunde der Wellensittichzucht
zu einer

Versammlung

Dienstag, 12. Aprll, abends
½9 Uhr, zum Weinschuster,
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Ein Vorstandsmitglied des Bundes
wird reden über:
Zucht und Pflege
der Wellensittiche‟
Kein Trinkzwang.
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Der Vorstand:
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Herm. Thimig u. Lucle Engllsch

Mein Leopold.

Nach dem berühmten Bühnstück
von Adolphe L Arronge.
Regie: Hans Stelnhoff.

Ein Film, in dem Humor u. Tragik,
Schmerz und Freude, Lacben und
Weinen, Frohsinn und Liebe, glücklich
vereint sind. (V 5471

Im tönenden Beiprogrammi,
Die neueste
Emelka-Tonwoche

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Nur noch heute und morgen

Ein Sensations-Doppelprogramm!
KEN MAVNARD
der verwegene Wildwestreiter in
Kelden im Sattel.

Ein Sensationsfilm voll wildbewegter
Abenteuer.

II.

Ein exotisches Erlebnls aus
den Urwäldern Borneos

Das Ende
von Maradu

Jugendliche haben Zutritt.

Dazu das gute Beiprogramm.
Zum I. Teil haben
Jugendliche Zutritt.

Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Beginn 3.45, letzte Vorstel 8.15 Uhr.

Nur noch kurze Zeit

Ein neuer Jannings-Fllm
der Ufa
EMIL TANNINGS
der bedentendste Filmdarsteller d. Welt
und
ANNA STEN in

Stürme der
Leidenschaft

Regie: Robert Siodmak.
Einer der aufregendsten Unterwelts-
filme
, die jemals gedreht wurden.
mit einer hochdramatischen Handlung
und spannungsgeladenen Sensationen.
Im tönenden Beiprogramm:
Die neueste Ufa-Tonwoche.

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Beginn: 3.45. 6.00 und 8.20 Uhr.

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