Ginzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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30. April 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 97
Donnerstag, den T. April 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtiadt 23 Reichspfo.
Finanz=Anzeigen 35 Reichspfg. Reklamezeile (92 mm
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jede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtrelbung ſäll ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Kein beſſeres Shmbol als Hindenburg=
Nur mik ihm kann der große, ſchwere außenpolikiſche Kampf der Nakion Schrikt für Schritt dorwärks
in Lichk und Freiheit bis zum vollen Erfolg durchgefochken werden.
„Sit
Reichskanzler Dr. Brüning
über den Weg der Entſcheidung.
Erfurt, 6. April.
Reichskanzler Dr. Brüning ſprach am Mittwoch nachmittag in
er großen Wahlverſammlung in Erfurt im Reichshallentheater.
Nach einleitenden Worten des Landrats a. D. Gereke=Preſſel,
ſich gegen die durch die Hitler=Partei getriebene Verhetzung
wahrte und an den Landbund und Stahlhelm in
Mitteldeutſch=
id appellierte, für Hindenburg zu ſtimmen, erklärte der Kanzler,
den Verſammelten ſtürmiſch begrüßt, nochmals mit Nachdruck,
dieſer Wahlkampf uns für einige Wochen in der Außen= und
nenpolitik zurückwerfen werde.
Der Kanzler wandte ſich dann der Agitation der
National=
ſozialiſten zu und erklärte, wenn man Millionen von
Men=
ſchen in das Reich der Träume weiſe, ſo müſſe es bei den
Anhängern dieſer Partei ſpäter einen Rückſchlag geben, deſſen
keine Staatsgewalt mehr Herr werden würde.
Angeſichts der Behauptung, daß die Reichsregierung neue
Ge=
skürzungen vorhabe, wies der Kanzler darauf hin, daß die
ichsregierung kein Intereſſe an neuen Ge=
(tskürzungen oder an einem Abbau der ſozia=
Leiſtungen beſitze, daß ſie vielmehr alles daran
e, die Politik ſo zu leiten, daß neue ſchwere
fer möglichſt vermieden würden. Wir denken nicht
in, fuhr der Kanzler fort, neue Maßnahmen im Sinne einer
emeinen Deflationspolitik zu ergreifen, weil wir der Anſicht
daß die Kaufkraft der breiten Maſſe der
Kon=
tenten ſchon zu ſehr geſchwächt worden iſt.
e Schwächung der Kaufkraft führt dazu, daß beiſpielsweiſe
aufs höchſte geſteigerter Lebensmittelzölle keine Preiſe erzielt
den, wie ſie die. Landwirtſchaft wünſcht, und daß es nur
mög=
geweſen iſt, die Getreidepreiſe durch Maßnahmen der
Zoll=
tik ſo hoch zu halten, daß die deutſche Landwirtſchaft nicht
richt. Ich halte meine Behauptung aufrecht:
Venn die Nationalſozialiſten auch nur 5 Prozent ihrer
Ferſprechungen wahr machen wollten, dann wackelt das
Ge=
äude der deutſchen Mark innerhalb vierzehn Tage, und
je Mark wird ins Bodenloſe hinabſinken. Der Kanzler ging
ann auf die Verhandlungen mit Hitler und Hugenberg ein
nd erklärte, daß heide die Chance verpaßt hätten, die ihnen
ei dieſer Wahl geboten war. Hitler habe ſich in den
Schlingen eines Mannes gefangen, der ihm zum mindeſten
an politiſcher Raffineſſe und Taktik weit überlegen ſei.
Der Kanzler appellierte vor allem an die Frauen, zum Siege
denburgs beizutragen. Hindenburg habe nicht nur die
iat vor fremdem Einfall geſchützt, ſondern ſei ein
Staats=
nund das Symbol einer Erziehung der Jugend,
ziplin und Ehrfurcht.
Mik Hindenburg
de der große Kampf der Nation in Licht und
iheit bis zum vollen Erfolge durchgefochten.
Beendigung der mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen
begab ſich der Kanzler noch in die Nebenverſammlung, um
dort kurz für die monumentale Perſönlichkeit Hindenburgs
ie ſelitreten. — Um halb 9 Uhr ſprach dann der Kanzler in Wei=
*, wohin er ſich im Kraftwagen begeben hatte. Er wurde in
bis auf den letzten Platz gefüllten Weimarer Halle ſtürmiſch
Büßt.
dätten wir die Notverordnungen nicht erlaſſen, erklärte der
kanzler im Laufe ſeiner Ausführungen, ſo hätten wir eine
rfolgreiche Reparationspolitik nicht treiben können. Hätten
eir mit unſeren Maßnahmen gezögert, bis die Kriſe in der
anzen Welt ſich richtig auswirkte, dann hätte in der
Repa=
ationspolitik von keinem Kanzler, welcher Parteirichtung
auch angehören möge, ein „Nein” ausgeſprochen werden
Innen. Nur durch eine ſichere wirtſchaftliche und finanzielle
ſaſis in der Heimat iſt es uns in Paris möglich geweſen,
uf das Angebot einer Anleihe mit unmöglichen und
demü=
tigenden Bedingungen höflichſt „Nein” zu ſagen.
rmiſcher Beifall.)
Ich halte es für meine vordringlichſte Pflicht, darauf aufü
erk=
zu machen, daß der Kampf um die Reparationen
die Abrüſtung von uns eine ernſte
Nerven=
be verlangt. Hindenburg aber iſt auch als das Ober=
* der im Weltkriege unterlegenen Nation derjenige, der die
uneingeſchränkte Achtung aller Staaten genießt. Mit großem
e betonte der Kanzler die Ueberparteilichkeit
Hin=
burgs als Reichspräſident und die
Notwendig=
an dieſem oberſten Platze des Deutſchen
Aches einen charakterfeſten, echt deutſchen
an zu haben. Der kommende Sonntag muß gerade in
ingen, ſo ſchloß der Kanzler, für Hindenburg eine
überwäl=
de Mehrheit bringen. Dr. Brüning erntete auch in Weimar
iſchen Beifall.
zaarländiſcher Aufruf an das deutſche Volk.
Saarbrücken, 6. April.
Die Deutſch=Saarländiſche Volkspartei, die Sozialdemokratiſche
i, die Wirtſchafts= und die Zentrumspartei des Saargebiets
rE n an das deutſche Volk folgenden Aufruf:
das Saargebiet kann zwar nicht an der Reichspräſidentenwahl
te ihmen; wir Saarländer ſprechen vor der ſchickſalhaften
Ent=
ſch= ung des nächſten Sonntags unſeren Brüdern und Schweſtern
im Reich die ernſte Mahnung aus: Seid einig! Wir ſind berechtigt
zu dieſer Mahnung. Deutſches Schickſal iſt unſer Schickſal. In den
großen nationalen Fragen waren wir an der Saar einig! Dieſe
Einigkeit hatte das Saargebiet dem Deutſchtum gerettet. Deutſche
Brüder, deutſche Schweſtern, ſtellt das Wohl des Vaterlandes über
das Parteiintereſſe! Seid einig in dem einen großen Mann, in
Hindenburg!
Am 10. Apeil dar keiner fehlen.
Hindenburg muß ſiegen, weil Deutſchland leben will!
Die Deutſche Zentrumspartei verbreitet heute einen Aufruf
zur Hindenburgwahl, in dem es unter anderem heißt:
Am 10. April wird der Sieg Hindenburgs vollendet! Die
Gefahr des Augenblicks iſt die Saumſeligkeit bei denjenigen, die
im erſten Wahlgang ihre Pflicht getan. Die Erreichung des
Wahl=
zieles erfordert, daß niemand ausſetzt, niemand zurückbleibt.
Hindenburg iſt der Treuhänder des deutſchen Volkes und
die Bürgſchaft für eine ruhige Entwicklung zum Aufſtieg.
Darum darf keine einzige Stimme am 10. April fehlen. Es gilt
neue Stimmen zu werben in den Städten und Dörfern.
Hinden=
burg muß ſiegen, weil Deutſchland leben will!
Geheimrak Duisberg für Hindenburg.
CNB. Köln, 6. April.
Unter der Ueberſchrift „Einheitsfront gegen Wirtſchaftsnot
Der unbeſtechliche Treuhänder” bringt die „Köln. Zeitung”
einen Artikel von Geheimrat Prof. Dr. Duisberg, worin dieſer
mit Rückſicht auf das Gemeinwohl das Eintreten für Hindenburg
im zweiten Wahlgang als Selbſtverſtändlichkeit und ernſte Pflicht
bezeichnet, da die deutſche Wirtſchaft einen unbeſtechlichen
Treu=
händer brauche. Wer aus einem Proteſtgefühl gegen die
Notver=
ordnung am 10. April aus der Millionenzahl der
Hindenburg=
wähler ausſcheide, bezeuge damit, daß er die wirklichen
wirt=
ſchaftlichen Zuſammenhänge nicht erkenne. Der Artikel ſchließt,
nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen wünſche er (Dr. Duisberg), daß
am 10. April die überwiegende Mehrheit des deutſchen Volkes
das vaterländiſche Opfer des Generalfeldmarſchalls erneut
an=
nehmen und auf dieſe Weiſe zur Bildung einer Einheitsfront
gegen die deutſche Wirtſchaftsnot das ihre tue.
v. Oldenburg=Januſchau für Hindenburg.
Der deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Kammerherr von
Oldenburg=Januſchau gibt ſeine Stellungnahme zur
Reichsprä=
ſidentenwahl mit folgender Erklärung zur öffentlichen Kenntnis:
„Die Stichwahl zum Reichspräſidenten hat auch unter
poli=
tiſchen Freunden verſchiedene Auffaſſungen gezeitigt, die in der
Preſſe bekanntgegeben worden ſind. Da auch meine Stellung in
dieſer Frage in der Oeffentlichkeit erörtert worden iſt, erkläre
ich folgendes: Nachdem die Wiederwahl des Reichspräſidenten
und Generalfeldmarſchalls durch einen Vorſprung von 6
Mil=
lionen Stimmen geſichert iſt, bin ich in der Lage, meiner
perſön=
lichen Verehrung für den Herrn Feldmarſchall Ausdruck geben zu
können, ohne meinen politiſchen Standpunkt zu verlaſſen.”
* Die zahlreichen Aufrufe, die aus Kreiſen des Stahlhelms und
der Deutſchnationalen für Hitler gekommen ſind, ſo vom Herzog
von Koburg u.d om ehemaligen Kronprinzen, haben nun dazu
geführt, daß ſich nun eahk=e iche Gegenkundgebungen aus dem
glei=
chen Lager für Hindenburg melden. Am intereſſanteſten und
poli=
tiſch bedeutungsvoll dabei iſt, daß uuch Herr v. Oldenburg=
Janu=
ſchau, der enger Freund des Reichspraſidenten iſt, ſich jetzt für ihn
einſetzt, nachdem er im erſten Wahlgang zugunſten des Stahlhelm=
Kandidaten Düſterberg geredet hatte. Er hat eine etwas
merk=
würdige Formulierung gewählt. Er macht ſich dabei die
partei=
amtliche Auffaſſung der Deutſchnationalen zu eigen, daß die
Ent=
ſcheidung bereits im erſten Wahlgang gefallen ſei, zieht aber
nicht die Folge der Stimmenthaltung, ſondern wird
Hindenburg wählen. Bei dem ſtarken Einfluß, den
Olden=
burg nicht nur in Oſtpreußen, ſondern auch in anderen Teilen
Deutſchlands über die deutſchnationalen Kreiſe hinaus genießt, iſt
zu erwarten, daß noch ein erheblicher Teil der Düſterbergwähler
ſeinem Vorgehen folgt und ſich ebenfalls für Hindenburg
aus=
ſpricht.
„Beſchämend!
Berlin, 6. April.
Auf einer Kundgebung des Berliner Hindenburg=Ausſchuſſes
ſprach am Dienstag abend der frühere Reichskanzler Dr. Marx.
Er erklärte, wenn er 1925 ſchon gewußt hätte, was Hindenburg
für ein Mann ſei, würde er ſeine damalige Kandidatur nicht
an=
genommen haben. Alle ſeine damaligen Gegner hätten ſich in
Hindenburg getäuſcht. Aber auch ſeine Wähler hätten ſich geirrt. Es
ſei beſchämend, zu ſehen, welch niederträchtige Lügen heute gegen
ihn vorgebracht würden. Mit ſcharfen Worten wandte ſich-Dr.
Marx gegen die Kandidatur Hitlers, des Mannes, der wegen
Hochverrats zu fünf Jahren Freiheitsſtrafe verurteilt worden ſei.
Wie könne ein Volk von Leuten, die nichts geleiſtet hätten, ſo
hinters Licht geführt werden. Ein großer Teil ſeiner Wähler
ſei bolſchewiſtiſch eingeſtellt und daher erkläre ſich auch die
ge=
ringe Zunahme der kommuniſtiſchen Stimmen. Die Zahl der für
Hindenburg abgegebenen Stimmen müſſe im zweiten Wahlgang
bedeutend erhöht werden. Mindeſtens 20 Millionen müßten für,
ihn zur Wahlurne gehen, und ſeinem Gegner eine ſolche
Nieder=
lage bereiten, daß es am 10. April vollends mit ihm aus ſei.
England und die Viermächke=Konſerenz.
Erregung über Frankreichs Europa=Pläne.
). /Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 5. April.
Selten haben außenpolitiſche Ereigniſſe die öffentliche
Mei=
nung Englands ſo intereſſiert und erregt, wie die zur
Erörte=
rung des Donau=Problems nach London einberufene Konferenz
der vier Großmächte und der ihr vorangegangene Londoner
Be=
ſuch des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Tardieu. Noch vor
wenigen Wochen beſtand in England für den Plan eines
wirt=
ſchaftlichen Zuſammenſchluſſes der Donauſtaaten nur ein ziemlich
geringes Intereſſe. Selbſt die um den Donau=Plan geführten
er=
regten Auseinanderſetzungen unter den kontinentalen Mächten
vermochten England kaum aus ſeiner traditionell abwartenden
Haltung zu bringen. Doch beides hat nun die merkwürdig
über=
ſtürzte Taktik des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten faſt über
Nacht von Grund aus geändert. Herr Tardieu hat durch
ſein ſonderbares, überall Nervoſität
erregen=
des Spiel England gänzlich aus ſeiner Ruhe
ge=
rüttelt. Und zwar ſcheint es, daß Tardieus galliſches
Tem=
verament ihm in dieſem Falle einen recht böſen Streich geſpielt
hat. Durch die auffallend ſtürmiſche Art, wie er ſich für ſeinen
Donau=Plan eingeſetzt hat, iſt vor Englands Angeſichts wieder
mal das Schreckgeſpenſt einer fuänzöſiſchen Hegemonie in
Kon=
tinental=Europa erſtanden. Die Preſſe diskutiert wieder mal
eif=
rig die alte Frage, ob Frankreich getraut werden könne oder
nicht? John Bull wird gewarnt, er ſolle ſich vor Frankreichs
Ränken in Acht nehmen uſw. Doch die hierdurch hervorgerufene
Erregung hat andererſeits auch ein willkommenes Ergebnis
ge=
zeitigt: der bis dahin von engliſcher Seite etwas indifferent
be=
handelte Donau=Plan iſt hier plötzlich in den Mittelpunkt aller
politiſchen Diskuſſionen gerückt worden. Heir Tardieu hat, wohl
ganz anders wie er es urſprünglich gewollt, den Gedanken eines
wirtſchaftlichen Zuſammenſchluſſes der Donauſtaaten in
Eng=
land populariſiert, verſtändlich gemacht. Somit ſind in England
parallel mit der zunehmenden Erregung über die politiſchen
Aſpirationen Frankreichs in Zentraleuropa die engliſchen
Sym=
pathien für den Donau=Plan an und für ſich in den letzten
Tagen bedeutend geſtiegen. Und falls, wider Erwarten, die in
London begonnenen Erörterungen dennoch von einigem Erfolg
gekrönt ſein ſollten, ſo werden Deutſchland, Oeſterreich und
Ungarn letzten Endes niemand anderen, als Herrn Tardieu dafür
zu danken haben, daß er noch im rechten Augenblick England auf
den Stand der Dinge aufmerkſam gemacht und zu einem
inten=
ſiveren Sicheinſetzen für das Donauproblem veranlaßt hat.
Die Anſichten, die England anläßlich der Viermächte=
Kon=
ferenz über Frankreich und die Tardieuſchen Pläne äußert, ſind
alſo zum mindeſten geteilt, und der Eindruck läßt ſich nicht von
der Hand weiſen, daß die kritiſchen Stimmen bei weitem
über=
wiegen. Sonſt ſo diametral entgegengeſetzte Preſſeorgane, wie
beiſpielsweiſe der konſervative „Daily Telegraph” und die
halb=
fasciſtiſche „Saturday Review” auf der einen und der
links=
radikale „New Statesman” und der ſozialiſtiſche „Daily Herald”,
auf der anderen Seite urteilen im Augenblick über Frankreichs
Europa=Pläne in faſt identiſchen Ausdrücken. Die Anſichten
die=
ſes Teils der engliſchen öffentlichen Meinung lauten etwa:
ſelbſt falls England nicht die Indiskretionen
des Herrn Pertinax und anderer Interpreten
der franzöſiſchen Politik vor ſich hätte, vermag
es über die wahren Abſichten Herrn Tardieus
kaum im Zweifel zu ſein; die franzöſiſche Außenpolitik
iſt ſtets klar, präziſe und auf ein Ziel gerichtet: vom Verſailler
Vertrag, über den Kampf um die deutſch=öſtereichiſche Zollunion.
bis zum gegenwärtigen Vorſchlag eines wirtſchaftlichen Donau=
Bundes unter franzöſiſcher Oberkontrolle führt eine gerade
Linie; kaum ein Monat vergeht, ohne daß vom Quai d’Orſay
nicht ein neuer Schachzug erfolgen würde; ſie alle ſind auf ein
und dasſelbe Ziel gerichtet — das Verſailler Syſtem weiter zu
befeſtigen, Deutſchland weiter niederzuhalten und den Plan einer
franzöſiſchen Hegemonie über Europa weiter auszubauen; der
Quai d’Orſay arbeitet, während andere träumen . . . Herr
Tar=
dieu denkt offenſichtlich an die napoleoniſche Zeit zurück, da
Frankreich mit Hilfe des Rhein=Bundes über Europa herrſchte.
Er hofft nun, daß der Donau=Plan den gleichen Zweck erfüllen
werde. Zuerſt ſollen die kleinen Staaten durch materielle
Vor=
teile Frankreich hörig gemacht und dann die Großmächte durch
ein Fait aceompli überrumpelt werden. Doch 1932 iſt nicht 1810!
Ein Bund der Donauſtaaten unter franzöſiſcher Oberhoheit ſtehr
heute ebenſo wenig im Einklang mit britiſchen Intereſſen, wie es
ſeinerzeit der Rhein=Bund war. Und falls Frankreich, die
Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien und Rumänien ſich einbilden
ſoll=
ten, daß nun die Zeit gekommen ſei, um den Status quo zu
verewigen, ſo wird England ſie in dieſer Hinſicht bitter
ent=
täuſchen. England gibt ſich volle Rechenſchaft darüber, daß eine
wirkliche Beſſerung der Lage im Donau=Gebiet und in Europa
nur dann möglich iſt, falls die Friedensverträge revidiert und
das durch dieſe angerichtete Unheil ſo weit wie möglich
wieder=
gutgemacht wird . .".
Wie die britiſche Regierung zur Konferenz ſteht, iſt in den
letzten Tagen mehrfach zum Ausdruck gebracht worden. Sie fühlt
ſich offenſichtlich ſtark und gefeſtigt genug, um eine direkte
Aus=
ſprache mit Frankreich nicht zu ſcheuen. Durch die ruhige und
beſtimmte Art, mit der die britiſche Regierung den
Zuſammen=
tritt der Konferenz der vier Großmächte ſchließlich doch
durch=
geſetzt hat, hat ſie überdies am beſten den Eindruck zerſtreut, daß
England den „franzöſiſchen Intrigen” ins Netz gegangen wäre.
Dieſe andere mehr mit den gegebenen Tatſachen rechnende
eng=
liſche Auffaſſung geht vor allem dahin, daß, wie die „Times”
es betonen, je eher die unvermeidliche Diskuſſion
mit Frankreich erledigt wird, deſto beſſer. Jeder
weitere Tag, bemerkt der britiſche Offizioſus, geſtaltet die Lage
in Zentraleuropa kritiſcher und kritiſcher, macht die
Notwendig=
keit einer „erſten Hilfeleiſtung” dringender notwendig. Neue
finanzielle Kataſtrophen in Zentraleuropa würden aber nicht nur
ein wirtſchaftliches Zuſammenarbeiten der Donauſtaaten, ſondern
auch die Reparationskonferenz negativ beeinfluſſen. Das Donau=
Problem iſt gewiß der eigentliche Zweck der Konferenz. Doch es
iſt ſehr unwahrſcheinlich, daß von einer Konferenz der vier
euro=
päiſchen Großmächte heute die Reparationsfrage gänzlich aus den
Erörterungen ausgeſchaltet werden könnte. Die britiſche
Regie=
rung wird jedenfalls einer ſolchen Erörterung in keiner Weiſe
Seite 2 — Nr. 97
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 7. April 1932
Hinderniſſe in den Weg legen und, falls nötig, zwiſchen
Frank=
reich und Deutſchland zu vermitteln ſuchen. In dieſem
Zuſam=
menhange gibt man ſich in offiziellen engliſchen Kreiſen redliche
Mühe, den in der deutſchen Oeffentlichkeit vorherrſchenden
Arg=
wohn über evtl. geheime Abſichten des Tardieuſchen Beſuches
nach Kräften zu zerſtreuen. Herr Tardieu, wird verſichert, iſt
ein zu kluger Mann, um nicht zu verſtehen, daß die zurzeit
über Europa und auch über Frankreich hängenden Gefahren
durch eine kurzſichtige Ränkepolitik und einſeitige Abmachungen
nicht abgewandt werden können. Ueberdies hat das Sprachrohr
des Quai dOrſay mit aller erforderlichen Deutlichkeit erklärt,
daß auch nach franzöſiſcher Anficht die Verwirklichung eines
wirt=
ſchaftlichen Zuſammenſchluſſes der Donauſtaaten nicht ohne
Teil=
nahme Deutſchlands erfolgen könne. Dieſes iſt vor allem die
Anſicht der britiſchen Regierung. Sie iſt Frankreich gegenüber
mehrfach betont worden. Frankreich kennt dieſe Politik Englands
beſtens. An ihr hält England feſt. Und keine Ausſprachen
privaten Charakters vermögen an ihr auch nur das geringſte
zu ändern.
Sieht man nun von den politiſchen Erörterungen ab, die
der Londoner Beſuch Tardieus und die Einberufung der Vier
mächte=Konferenz aufgeworfen haben, ſo kann mit Sicherheit
be=
hauptet werden, daß die britiſche Regierung an die Konferenz
gewiß mit keinerlei übertriebenen Illuſionen, durchaus aber mit
einem abwartenden Wohlwollen herantritt. Das
unmittel=
bare Ziel, das erreicht werden kann und
jeden=
falls erreicht werden ſoll, beſteht, nach
engli=
ſcher Anſicht, in der Ausarbeitung eines
poſiti=
ven Programms für die kommende große Donau=
Konferenz in Genf, und zwar eines ſolches Programms,
das weniger den anſpruchsvollen franzöſiſchen politiſchen Plänen,
als den praktiſcheren engliſchen Wirtſchaftsvorſchlägen entſprechen
würde. Ob es möglich ſein wird, über ein Mehr, als den Plan
eines induſtriellen und landwirtſchaftlichen Präferenzſyſtems
hinauszugehen, werden die nächſten Wochen zeigen. Vor der
Hand jedoch ſcheint für England zweierlei feſtzuſtehen: erſtens,
die mit den Donau=Plänen nicht unmittelbar zuſammenhängende,
aber deshalb nicht minder wichtige Notwendigkeit einer raſchen
finanziellen Hilfeleiſtung an die im Moment am meiſten
gefähr=
deten Staaten Oeſterreich und Ungarn, und zweitens, die
Tat=
ſache, daß entweder ein gemeinſames und konſtruktives
Allgemein=
programm in großem Maßſtabe oder gar keins aufgeſtellt werden
ſollte. England, deſſen Intereſſen im Donaubecken natürlich ganz
anders geartete ſind, als diejenigen Deutſchlands und Italiens,
iſt in dieſer Hinſicht eines Sinnes mit den in Berlin und Rom
vertretenen Anſichten. Ebenſo wie Deutſchland, ſchwebt auch
England als Endziel die Gründung eines großen
mitteleuro=
päiſchen Wirtſchaftsblocks vor, dem nicht nur die fünf, reſp. ſechs
eigentlichen Donauſtaaten, ſondern auch Deutſchland, Italien
Frankreich und die Schweiz angehören ſollten. Im „Obſerver”
erörtert Garvin eingehend die Möglichkeiten eines „kleineren”
und eines „großen” Planes. Er entſcheidet ſich für den großen
als den einzig lebensfähigen und einzig möglichen, und ſchließt
mit der Verſicherung, daß England, falls das Ziel enger geſteckt
werden ſollte, vorausſichtlich dem geſamten Unternehmen
über=
haupt fernbleiben würde.
Keine neue Nolverordnung.
Zurückweiſung einer nakionalſozialiſtiſchen
Behaupkung.
Berlin, 6. April.
In der in Braunſchweig erſcheinenden „Niederſächſiſchen
Hit=
ler=Zeitung” Nr. 3 vom 27. März wird in einem Artikel „Neue
Notverordnung kommt” die Behauptung aufgeſtellt, daß
Reichs=
kanzler Dr. Brüning am 25. April eine neue Notverordnung dem
Herrn Reichspräſidenten vorlegen werde. Die gleiche
Behaup=
tung hat der nationalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete Gregor
Straſſer in einer Rede am 4. April in Kaſſel aufgeſtellt, worin
er von einer 10prozentigen Gehaltskürzung und „einer
unerhör=
ten Kürzung der Renten und Arbeitsloſenunterſtützungen” ſpricht.
Die von Herrn Straſſer und in dem genannten Artikel
auf=
geſtellten Behauptungen entbehren jeder tatſächlichen Grundlage
und beruhen auf freier Erfindung. Die etatsrechtlichen
Maß=
nahmen, die für das Vierteljahr April/Juni 1932 notwendig
wurden, ſind in der Verordnung des Herrn Reichspräſidenten
vom 29. März 1932 vorgeſehen. Irgendwelche neuen Laſten ſind
darin nicht enthalten. Vorarbeiten zu einer weiteren neuen
Not=
verordnung ſind nicht im Gange. Daß es mit Hilfe von
Spar=
maßnahmen gelingen wird, den Etat 1932 in Ordnung zu
brin=
gen, hat bereits der Reichsminiſter der Finanzen öffentlich
aus=
geſprochen.
Vom Tage.
Kapitän Ehrhardt wird in einer Kundgebung am Freitag
ein feierliches Bekenntnis für Hindenburg ablegen.
Der Anhaltiſche Landtag lehnte am Mittwoch mit
19 gegen 17 Stimmen den Staatshaushalt ab.
Adolf Hitler veröffentlicht eine Erklärung, in der er
ent=
gegen den in letzter Zeit aufgetauchten Gerüchten ausdrücklich
er=
klärt, daß Hauptmann a. D. Röhm jetzt und nach den Wahlen ſein
Stabschef bleiben werde.
Der Vortragende Legationsrat im Auswärtigen Amt,
Frei=
herr v. Reiswitz, iſt zum Geſandten in Santiago de Chile
er=
nannt worden. Der bisherige Chef des Protokolls, Graf
Tatten=
bach, geht als Geſandter nach Venezuela. Der Vortragende
Le=
gationsrat König übernimmt die Geſandtſchaft in La Paz
(Bolivien).
Dem Unterhaus teilte der engliſche Miniſter für die
Domi=
nien mit, daß die iriſche Antwort auf die engliſche Note über den
Treueid und die Entſchädigungszahlungen in London eingetroffen
ſei und zurzeit von dem Sonderausſchuß des Kabinetts füur die
iriſche Frage erwogen werde.
Die iriſche Cosgrave=Partei hat beſchloſſen, de Valeras Plan
der Abſchaffung des Treueides gegenüber dem engliſchen König
heftigſten Widerſtand entgegenzuſetzen. Auf dem Parteitag der
Cosgrave=Partei wurde einſtimmig beſchloſſen, jede Politik, die den
engliſch=iriſchen Vertrag gefährdet, auf das entſchiedenſte zu
be=
kämpfen.
Das häl
werden können, wenn man dem
25 Kanzlers gefolgt wäre.
Berlin, 6. April.
Wie wir erfahren, iſt auf Grund einer geſtrigen Aufrechnung
im Reichsinnenminiſterium nunmehr an die Länder die
Auf=
forderung gegangen, ihrerſeits die ihnen beim erſten Wahlgang
der Reichspräſidentenwahl entſtandenen Koſten dem Reich
be=
kannt zu geben. Die Berichte der Länder werden in einigen
Monaten erwartet, ſo daß alle Nachrichten, in denen bereits jetzt
Wahlkoſten in Höhe von 6 Millionen geuannt werden, jeder
Grundlage entbehren. Die endgültige Feſtſtellung der Höhe der
Koſten wird das Reich im Benehmen mit dem Reichsrat treffen.
Die Koſten des zweiten Wahlganges werden wahrſcheinlich erſt
im Spätſommer ausgerechnet ſein. Bis jetzt ſind lediglich im
alten Etat 100 000 Mark dafür vorgeſehen worden und im neuen
Etat wird eine Summe von 2,5 Millionen ungefähr als
vor=
läufige Abſchlagszahlung angenommen werden, während die
end=
gültige Abrechnung erſt im nächſten Etatsjahr erfolgt. Einen
ge=
wiſſen Anhaltspunkt bietet nach dieſer Richtung hin die
Präſi=
dentenwahl vom Jahre 1925, deren Ausgaben diesmal nicht
überſchritten werden dürften. Damals verurſachten beide
Wahl=
gänge der öffentlichen Hand, als Gemeinden und Reich
zuſam=
men 4 116000 Mark, und zwar entfielen davon auf Reich und
Länder 3 383 000 Mark und auf die Gemeinden, die nur ein
Fünftel der Ausgaben zu tragen haben, 727 000 Mk. Die Koſten
des Wahlleiters betrugen 1,9 Millionen Mark, die in der obigen
Summe enthalten ſind.
An öffentlichen Wahlkoſten entſtehen weiter in der nächſten
Zeit noch die Unkoſten aus den verſchiedenen Länderwahlen. Für
Preußen läßt ſich ein gewiſſer Ueberblick über den
vorausſicht=
lichen Aufwand ermöglichen. Während man im Etat für 1932
für die preußiſche Landtagswahl zunächſt eine Summe von 1,5
Millionen eingeſetzt hat, iſt es aber möglich, daß dieſer Betrag
nicht ausreicht und daß aus dem Fonds für unvorhergeſehene
Ausgaben nachträglich noch ein Zuſchuß geleiſtet werden muß.
Hinzu kommen noch die Wahlkoſten, die die Gemeinden aus ihrer
Taſche bezahlen müſſen, ſo daß insgeſamt für Preußen mit mehr
als zwei Millionen zu rechnen iſt. Im ganzen müſſen alſo Reich
und Länder in der nächſten Zeit recht erhebliche Beträge für die
geſamten Wahlkoſten aufbringen und man kann grob ſchätzen,
daß für die Länderwahlen und die beiden Wahlgänge der
Reichspräſidentenwahl zuſammen ein Beirag von rund 8
Millio=
nen benötigt wird.
Verkreker der Volksrechtparkei beim
Reichspräſidenken.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing am Mittwoch eine
von dem Landtagsabgeordneten Oberſchulrat Bauſer=Stuttgart
geführte Abordnung der Volksrechtpartei (Reichspartei für
Volksrecht und Aufwertung), welche die Wünſche der in dieſer
Partei vereinigten deutſchen Sparer und Rentner nach
unbeding=
ter Abwehr aller irgendwie geſtalteter inflatoriſcher Vorſchläge,
nach Beſſerung des Loſes der Kleinrentner, nach Neubildung
in=
ländiſchen Kapitals durch Wiederherſtellung alten
Volksver=
mögens und nach Förderung der Kapitalbildung vortrug.
Franzöſiſche Wahlen im Mai.
Tardieu im Wahlkampf.
Paris, 6. April.
Der Präſident der franzöſiſchen Republik unterzeichnete einer
vom Innenminiſter Mahieu vorgelegten Erlaß, durch den die
Kammerwahlen auf den 1. Mai für den erſten Wahlgang, und der
8. Mai für den zweiten Wahlgang feſtgeſetzt werden.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Tardien eröffnete heut,
im großen Saal Bullier den Wahlkampf der Regierung mi
einer 1½ ſtündigen Rede. Er beleuchtete zunächſt die ganze Legis
laturperiode 1928/32 auf den verſchiedenen Gebieten der Politik
der Finanzen und der Wirtſchaft. Außenpolitiſch ſei, ſe
erklärte er, die erſte Aufgabe die Beſchwörune
einer Wiederkehr des Krieges und die Organi
ſierung des Friedens geweſen. Die Generation der
Kriegsteilnehmer, durch ihn zum erſten Mal an der Spitze der Re
gierung vertreten, habe keinen anderen Wunſch und keinen feſte
ren Willen als den ſoeben erwähnten. Es könne keine entſchie
deneren Gegner des Krieges geben als diejenigen, die ihn er
lebt hätten. Es gebe zwei Arten, den Frieden auf
recht zu erhalten: wo ein gegenſeitiger Beiſtand fehle
müſſe man auf der Freiheit in der Bemeſſung der
eigenen nationalen Streitkräfte beſtehen, oder
aber, man müſſe den gegenſeitigen Beiſtand
organi=
ſieren und könne dann die Streitkräfte herabſetzen. Die Autoren
der Friedensverträge hätten beide Möglichkeiten mit den
poli=
tiſchen und wirtſchaftlichen Klauſeln des Friedensvertrages und
dem Völkerbundsſtatut zu verſchmelzen verſucht, ohne daß ein
Ganzes erſtand. Die Politik der Vorſicht, des
Fortſchrit=
tes habe Frankreich auch in den letzten 4 Jahren befolgt.
Tardieu ging dann auf die Politik Briands ein, die
zwar von den Flügelparteien kritiſiert worden ſei, ohne daß man
etwas an ihre Stelle zu ſetzen hatte. Es ſei die Wahl geweſen
zwiſchen einem neuen Nationalismus, einem
tollkühnen Internationalismus und als dritter
Möglichkeit einer Politik der Feſtigkeit der
Aus=
ſöhnung. Die letztere Politik habe Frankreich betrieben. In
den Beziehungen zu Deutſchland habe Frankreich ſtändig ſeinen
Verſtändigungswillen bewieſen. Es habe dafür nicht immer
Dank geerntet, und deshalb habe die franzöſiſche Regierung und
die Möglichkeit des Parlamentes gewiſſen Theorien die
Inbe=
griffe des Vertrages und der Achtung der Unterſchriften
ent=
gegenſtellt. Tardieu erklärte, die franzöſiſche Abrüſtung reiche hin,
um Frankreich vor dem Vorwurf des Imperialismus zu
ſchützen. Seine weiteren Ausführungen galten der
Arbeitsloſen=
frage und der Finanzpolitik, wobei er ſich gegen die Kritik der
Sozialiſten an den ausländiſchen Anleihen wehrte, weil in
Süd=
ſlawien und Ungarn ein Diktaturregime herrſche. Tardieu fragte,
ob man denn vergeſſe, daß Deutſchland aus
Lebens=
notwendigkeiten heraus gezwungen ſei, unter
einem Regime der Notverordnungen zu leben.
Durch die Vorſchüſſe an die Banken ſei in ungezählten Fällen
der Bankerott vermieden worden. Zum Schluß wandte ſich
Tardieu dem Budget des neuen Jahres zu und forderte die
Einigkeit aller republikaniſchen Parteien gegen die Sozialiſten.
Paul=Boncour zu Briands Nachfolger
im Völkerbundsrak ernannk.
Paris, 6. April.
Der Präſident der Republik unterzeichnete ein Dekret, durch
das Senator Paul=Boncour zum ſtändigen Delegierten
Frank=
reichs im Völkerbundsrat an Stelle des verſtorbenen Ariſtide
Briand ernannt wird.
Die Ankwork des Stahlhelms an den Reichspräſidenken
Berlin, 6. April.
Der Reichspräſident hatte ſich bekanntlich wegen der
Maßrege=
lung derjenigen Stahlhelmmitglieder, die ſich vor dem erſten
Wahlgang zur Reichspräſidentenwahl für Hindenburg
ausgeſpro=
chen hatten, in einem Schreiben an die Bundesleitung des
Stahl=
helms gewandt. Nunmehr iſt das Antwortſchreiben der
Bundes=
leitung des Stahlhelms beim Reichspräſidenten eingetroffen. Wie
von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, hat, die Bundesleitung
dem Reichspräſidenten in einer den Forderungen des
Reichspräſi=
denten entgegenkommenden Weiſe geantwortet. Sie hat zum
Ausdruck gebracht, daß von ihr ſelbſt keine Ausſchlüſſe vorgenom= Wion Seſte de
men worden ſind. Soweit von örtlichen Unterführern
Maßrege=
lungen vorgenommen worden ſein ſollten, iſt eine Zurücknahme in
Ausſicht geſtellt.
* Wilhelm Oftwald †.
Von Carl Anders.
Die Bedeutung Oſtwalds für die moderne Wiſſenſchaft.
Der
letzte große Moniſt. — Die Farbenlehre. — Der große Chemiker.
Wilhelm Oſtwald, der im Alter von 79 Jahren in Groß=
Bothen bei Grimma geſtorben iſt, war einer der bedeutendſten
Vertreter der modernen Wiſſenſchaft. Seine Hauptverdienſte hatte
er auf dem Gebiete der Chemie, die er von einer beſchreibenden
Wiſſenſchaft zu einer Lehre emporgeführt hat, die heute im
Mittelpunkt des geſamten Erkenntnisprozeſſes ſteht, nämlich zur
phyſikaliſchen Chemie. Er hat ſie zu einem gewaltigen,
einheit=
lichen Lehrgebäude geſtaltet und hat für dieſe bahnbrechenden
Arbeiten im Jahre 1909 den Nobelpreis für Chemie erhalten.
Auf praktiſchem Gebiet hat er durch ſeine Farbenlehre ungemein
Wertvolles geleiſtet, denn er hat einen Farbenatlas geſchaffen,
der für die Induſtrie von größter Wichtigkeit wurde und hat die
Farbenlehre vollkommen neu begründet. Er war der vielſeitigſte
Gelehrte, den man ſich vorſtellen kann. Neben ſeinen bedeutſamen
und bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiete der praktiſchen
Forſchung hat er ſich auch auf dem Gebiete der Philoſophie
be=
tätigt und in kurzer Zeit eine Führerſtellung errungen. Es war
ſtets die Art des hervorragenden Mannes, daß er nichts, was
er angriff, halb tat, und daß er alle Gebiete, auf denen er ſich
betätigte, mit ſeinem Geiſt erfüllte und neu geſtaltete. Durch
ſeine ungewöhnlichen Leiſtungen iſt er darum ſtets und auf allen
Gebieten eine hervorragende und führende Perſönlichkeit
gewor=
den. Im Jahre 1906 hatte Haeckel, der Lehrmeiſter Oſtwalds,
den Moniſtenbund gegründet. Wilhelm Oſtwald wurde der
Nachfolger Haeckels auf dem Präſidentenſtuhl des deutſchen
Moniſtenbundes. Zur Zeit ſeiner Gründung hatte dieſer Bund
einen ungeheuren Einfluß. Die Naivität dieſes Materialismus,
der in einer rein mechaniſtiſchen Art alle Erſcheinungsformen
aus dem Stoff zu erklären ſuchte, iſt heut veraltet und
über=
holt. Man weiß, daß dieſe Deutungsverſuche ebenſo falſch ſind,
wie ſie mit großem Anſpruch auf alleinige Richtigkeit auftraten.
Oſtwald hat dieſen Materialismus vertieft und erweitert. Er hat
ihm einen neuen Inhalt gegeben, indem er einen „Energetiſchen
Monismus” ſchuf. Oſtwald hat gelehrt, daß nicht die Materie
die Erſcheinungsformen erklärte, ſondern daß die Energie die
Subſtanz der Welt ſei. Kraft und Stoff ſind inſofern
miteinan=
der in Beziehungen, als die Maſſe nur eine Erſcheinungsform
der Energie iſt. Dieſes energetiſche Bild hat Oſtwald mit
ſei=
ner radikalen und großzügigen Sinnensart zu einem Weltbild
ausgeſtaltet, in das er auch das menſchliche Denken und Fühlen
einbezog. Er hat dadurch ein Bild von großartiger Einheitlich=
keit geſchaffen, das leider auch eine große Begrenztheit aufweiſt.
H
Begriffe wie Glück, Luſt, Gewiſſen, Gerechtigkeit laſſen ſich auch
mit dieſer Deutung Oſtwalds nicht faſſen, ſelbſt wenn man zu=
(ek) Athen Sechzig engliſche Pfunde zum erſten, zum
gibt, daß die Konzeption dieſes Weltbildes wirklich neu und um 1weiten . .. die Stimme des Ausrufers klang ſchrillend durch den
faſſend war. Es iſt bezeichnend für die Größe des Oſtwaldſchen
Neut man
Bit auf Mei
ine gmiſer
Ane Zug
Aieiert
Geiſtes, daß er auch auf dieſem philoſophiſchen Gebiete ſich nicht
mit Kleinigkeiten und engen Grenzen abgab, ſondern ſeine
Er=
kenntniſſe ſo ausweitete, daß ſie gewiſſermaßen ganze
Schöpfun=
gen umfaßten. Als Gegenſtück zum „Kategoriſchen Imperativ”
von Kant hat er den „Energetiſchen Imperativ” geſchaffen.
Da=
init wollte er eine neue Ethik begründen. Das Weltgeſchehen
ſollte rationaliſiert werden. Er ſah voraus und prophezeite, daß
dieſe Ethik die Welt erobern werde. Der Menſch ſoll keine Energie
vergeuden, ſondern ſie verwerten. Mit Energie meint er nicht nur
die mechaniſche Kraft, ſondern alle Kräfte, die das Leben
be=
herrſchen. Auch hier zeigt ſich wieder die großartige Kraft, mit
der dieſer Forſcher den Rätſeln des Lebens nahe zu kommen und
zu deuten verſuchte. Sein „Energetiſcher Imerpativ” iſt vielleicht
ſein tiefſtes und bedeutſamſtes Wort, das gleichmäßig die Kräfte
der Welt, der Seele und des Geiſtes umfaßt. Die letzte große
Perſönlichkeit von derartiger Geſchloſſenheit, die das
Geiſtes=
leben der Welt beherrſchte, war Oſtwald, wenn auch die
For=
ſchung über ihn hinweggeſchritten iſt.
* Braulverſteigerung.
Verſteigerungsraum in Dembek bei Salonik, dem armeniſchen
Flüchtlingsviertel. Sie galt diesmal nicht einem toten
Gegen=
ſtand, der zur Verſteigerung ſtand, ſondern einem lebenden, und
ſogar, wie griechiſche Zeitungen melden, einem ſehr reizvollen und
hübſchen: — einer jungen Armenierin, die als Braut meiſtbietend
verſteigert wurde. Zum erſten und zweiten . . . ſechzig engliſche
Pfunde; noch jemand wer bietet mehr?
Ein Murmeln geht durch die Verſammlung, züchtig errötend
ſteht das Verſteigerungsobjekt neben dem Auktionator . . . ſechzig
engliſche Pfund zum zweite
.. . Der Kampf beginnt, der Preis
ſteigt, 61, 63, 65, und bleibt bei 70 ſtehen. Der Auktionator ruſ
noch einmal in die Menge: 70 engliſche Pfund zum erſten, zu
zweiten . . . und zum . . . dritten. Dröhnend ſchlägt der Hamme
auf den Tiſch; die armeniſche Braut wird dem Meiſtbietenden zu
geſprochen. Und damit will der Glückliche ſein niedliches, teuer
erſtandenes und „erauktioniertes” Objekt in Empfang nehmen.
Doch der Mindeſtbietende macht ihm wider alles Auktionsrecht
ſein friſch erworbenes Eigentum ſtreitig. Und der Erfolg bei der
Geſchichte war, daß dieſe Auktion außer 70 engliſchen Pfunden noch
ein großes Polizeiaufgebot notwendig machte und 14 mehr oder
weniger Verwundete einbrachte. Die Brautverſteigerung endete
mit einer großen Schlägerei und einem Nachſpiel auf der Polizei
wache. Aber Auktion iſt Auktion und der Meiſtbietende
recht=
mäßiger Beſitzer der Braut, die nunmehr mit ihm in den Eheſtand
eintreten muß.
Bei dieſer netten Geſchichte bleibt noch etwas für die Phantaſſe
übrig. Man male ſich die Uebertragung dieſes armeniſchen
Brau=
die kommenden
ches auf ... Berliner Verhältniſſe aus
kleinen Anzeigen: Morgen große Brautauktion, für jeden
Ge=
ſchmack, für jedes Alter . . . . Nach dem Zuſchlag fofort mitz””,
(C. Rösner=Athen.)
nehmen ....
„Kind einer Kameraſchafts=Ehe” Roman von Eva und Melchior
Viſcher (Verlag der Zeit=Romane. Deutſche Vereins=
Drut=
kerei A. G., Graz, Leipzig=Berlin. Leinenband Mk. 2,85).
Wenn wir dieſen ſpannenden Zeitroman leſen, erleben wir ein
Mädchen= und Frauenſchickſal von heute mit. „Kind einer
Kame=
radſchafts=Ehe” iſt der Roman, der heutzutage jedem Mädchen
paſſieren kann. Es iſt gleichzeitig der Roman unſerer jüngſten
Generation, etwa der Jahrgänge von 1910 bis 1915, alſo der jeh.
Sechzehn= bis Zwanzigjährigen! — Dieſe Generation lebt mitten
in einer Welt, in der ſich ſchon die Vorkriegsgeneration wohl
kaum mehr zurechtfinden kann, geſchweige denn die noch älteren
Leute. Dieſes neue Geſchlecht dagegen zimmert ſich aus den
Trün=
mern einer zerſtörten Welt mühſelig, von Tradition und
Hem=
mungen unbelaſtet, eine neue Welt und eine neue
Geſellſchafts=
ordnung, die der älteren Generation wohl als etwas gewaltſam.
und „wild” erſcheinen mag. In ſo einer Zeit können ſelbſtver”
dlich Schlagworte und Schlagwortideen nicht fehlen. Eine
dieſer Schlagwortideen iſt auch die „Kameradſchaftsehe‟. Dieſen
ausgezeichneten Roman leſen, heißt, unſere Zeit beſſer verſtehen.
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[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, 7. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 97 — Seite 3
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Beginn der Londoner Piermächtekonferenz
ereitſchaft Tardieus zur Inangriffnahme der reparalionspolikiſchen Fragen gegen engliſche Unkerſtühung
der franzöſiſchen Donaupläne und gegen jeden Verzichk auf Reviſion des Verſailler
Verkrages während eines beſtimmken Zeitraumes?
„Man erwarkek das Ende der Reparakionen.”
Die Londoner Verhandlungen.
Wie weiter von britiſcher Seite verlautet, iſt bei den
fran=
anzöſiſcher Sturm gegen die Meiſtbegünſtigungs= zöſiſch=engliſchen Beſprechungen auch das Problen der
Kriegsſchulden und Reparationen eingehend be=
Verkräge.
London, 6. April.
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Süf.
Obwohl die erſte Sitzung der Viermächte=Konferenz über das
nau=Problem erſt heute nachmittag zuſammentrat, hatten der
itſche Vertreter, Staatsſekretär v. Bülow, und der italieniſche
ßenminiſter Grandi bereits am Vormittag mit dem engliſchen
emierminiſter Macdonald und Außenminiſter Sir John Simon
bereitende Beſprechungen. Ueber die politiſchen Ausſichten der
nferenz läßt ſich jetzt noch nichts Beſtimmtes vorausſagen. Das
wierigſte Problem der Beratungen werden die den
nauländern zu gewährenden wirtſchaftlichen
Ifsmaßnahmen bilden.
Die deutſche Abordnung muß darauf gefaßt ſein, daß
ſran=
ſcherſeits ein ſtarker Anſturm gegen die
Meiſtbegünſtigungs=
träge Deutſchlands mit den Donauſtaaten einſetzen wird. Man
anſcheinend bereit, eine etwaige deutſche Nachgiebigkeit durch
geſtändniſſe auf anderen Gebieten, vielleicht bei den Tributen,
erkaufen. Gleichzeitig ſind Pläne in Vorbereitung, um die
iſtbegünſtigungsverträge durch eine andere Art
Wirtſchafts=
ommen zu erſetzen, die, wie man in franzöſiſchen Kreiſen ſagt,
neues wirtſchaftliches Syſtem Europas einleiten ſollen.
r deutſche Skandpunkk nach wie vor unveränderk.
Die deutſche Delegation ſteht gutem Vernehmen nach
un=
indert auf dem bisher von Deutſchland eingenommenen
andpunkt, der von Vorzugszöllen der
einzel=
n Donauländern untereinander wenig
Er=
g erwartet.
Ueber die italieniſche Auffaſſung iſt Beſtimmtes
nicht bekannt geworden. Grandi hat der Preſſe gegenüber
nt, daß die italieniſche Preſſe ſich für die Wiedergeſundung
Nachfolgeſtaaten einſetze. In der Konferenz ſieht er einen
ntlichen Schritt zur Löſung dieſer dringenden Probleme und
achtet die Vorbeſprechung zwiſchen Tardieu und Macdonald
einen vielverſprechenden Beitrag für den Erfolg der Kon=
16.
In England zeigt man wenig Luſt, neues Geld
Edie Donauländer zu ſtecken, wenn nicht eine
Higedehnte internationale Finanzkontrolle
s' ande kommt.
in deutſcher Verzichk auf die Meiſtbegünſtigung.
Aeußerungen unterrichteter britiſcher Kreiſe laſſen einige
üſſe auf den Tenor der franzöſiſch=britiſchen Beſprechungen
z1 broßbritannien, ſo wird betont, hat bereits ſo viel
Geld=
zufig ohne Ausſicht auf Zurückerſtattung — in Oeſterreich
Ungarn angelegt, daß die Gewährung neuer
An=
den als höchſt zweifelhaft, angeſehen werden muß.
kreich komme als einziger Geldgeber in Betracht. Auf
tiſcher Seite iſt man nicht geneigt,
irgend=
em Plan für die Rehabilitierung der
Donau=
der zuzuſtimmen, der ohne aktive
Zuſammen=
eit mit Deutſchland und Italien zuſtande
men würde.
nbritiſchen Kreiſen ſcheint man ſich noch nicht völlig klar
dar=
zu ſein, daß die Aufgabe der Meiſtbegünſtigung
oſeiten Englands ein weit geringeres Zugeſtändnis bedeuten
Ee als von ſeiten Deutſchlands, deſſen Handel mit den
Do=
n: aaten 10 Prozent ſeines Geſamthandels umfaßt.
Venn man daher ſich auf britiſcher, ebenſo wie auf franzö=
Seite der Hoffnung hingibt, daß Deutſchland bereit ſein
w) auf Meiſtbegünſtigung zu verzichten, ſo wird man dabei
gewiſſen Enttäuſchung nicht entgehen können, da
der=
ge Zugeſtändniſſe von ſeiten der deutſchen
egierten nicht gemacht werden können.
handelt worden.
Man erwartet als Ergebnis der Lauſanner Konferenz, daß,
„ſoweit Europa in Betracht kommt”, in unmißverſtändlicher
Weiſe das Ende der Reparationen für immer verkündet wird.
Es iſt kaum zu erwarten, daß die Bereitwilligkeit
Frank=
reichs, eine ſolche Haltung der Lauſanner Konferenz zu fördern,
ohne Anſprüche auf anderem, vor allem politiſchen Gebiet,
er=
reicht worden iſt. Von britiſcher Seite wird betont, die
Entwick=
lung einer derartigen Lage hänge davon ab, daß „Frankreich
nicht beunruhigt wird”, mit anderen Worten, der Gedanke eines
„politiſchen Waffenſtillſtandes”, d. h., der Nichtaufwerfung der
Frage einer Reviſion des Verſailler Vertrages während eines
beſtimmten Zeitraumes, beginnt wieder in den Vordergrund zu
rücken.
Wie der „Mancheſter Guardian” zu wiſſen glaubt, ſei bei
den Beſprechungen zwiſchen Macdonald und Tardieu eine
Eini=
gung über folgende Punkte erreicht:
Gegenſeitige Herabſetzung der Zölle der Donauländer um
10 Prozent, Gewährung finanzieller Hilfe an Oeſterreich,
Un=
garn und Rumänien unter der ausdrücklichen Vorausſetzung von
weitgehenden Garantien gegen eine ungeeignete Verwendung
der gliehenen Gelder, wie dies bei früheren Anleihen der Fall
war. Jugoſlawien und die Tſchechoſlowakei ſollen dagegen von
ſolchen Bedingungen frei bleiben. Auch hierbei handele es ſich,
wie betont werde, nur um Gerüchte, da die maßgebenden Stellen
ſich bisher in abſolutes Schweigen hüllen.
Das Ergebnis des erſten Konferenzkages
Zunächſt Ausſchußarbeiken.
London, 6. April.
In der Nachmittags=Sitzung der Donaukonferenz wurde
be=
ſchloſſen, zwei Ausſchüfſe einzuſetzen. Der erſte Ausſchuß beſteht
aus den Abordnungsführern, jedoch ohne Macdonald. Nachdem
am Mittwoch die Donaufrage allgemein erörtert wurde, iſt es
Aufgabe dieſes Ausſchuſſes, die Einzelheiten zu behandeln und
feſtzuſtellen, wieweit die einzelnen Mächte zu einer Einigung
ge=
langen können. Der zweite Ausſchuß ſetzt ſich aus
Finanzſachver=
ſtändigen der vier Regierungen zuſammen. Er hat die Aufgabe,
den Bericht des Finanzausſchuſſes des Völkerbundes
nachzu=
prüfen, der ſich in vieler Hinſicht als ein Hindernis für eine
Einigung erwieſen hat. Der Ausſchuß ſoll feſtſtellen, wie weit
ſich gewiſſe Empfehlungen praktiſch durchführen laſſen.
Der erſte Ausſchuß tritt am Donnerstag vormittag zu einer
Sitzung zuſammen und ſoll nachmittags in der Vollſitzung
Be=
richt erſtatten. Wahrſcheinlich wird die Konferenz am Freitag
abgeſchloſſen werden. Der Schluß der Konferenz wird nicht
da=
von abhängen, ob der zweite Ausſchuß, an dem von engliſcher
SeitenLeith Roß teilnimmt, ſeine Arbeiten beendet hat oder
nicht.
*
* Die Londoner Donau=Konferenz der 4 Großmächte hat am
Mittwoch mit der üblichen Einſetzung von Ausſchüſſen
begon=
nen. Durch die beiden Ausſchüſſe iſt die grundſätzliche
Tei=
lung des ganzen Fragenkomplexes in die
wirt=
ſchaftliche undfinanzielle Frage gegeben, deren
Ver=
flechtung untereinander ſo eng iſt, daß eine
Verſtändi=
gung ohne Löſung der beiden Komplexe kaum
denkbar iſt. Das iſt auch die Schwierigkeit, in der ſich die
Engländer befinden. Sie möchten wirtſchaftlich am liebſten mit
Deutſchland zuſammengehen, ſind aber finanziell an einem Sieg
der franzöſiſchen Theſe ſtark intereſſiert, weil ſie davon eine
Auftauung ihrer feſtgefrorenen Balkan=Kredite erwarten.
Wirt=
ſchaftlich iſt England am Balkanhandel nicht ausſchlaggebend
be=
teiligt und kann hier ſehr viel leichter Zugeſtändniſſe machen
als Deutſchland, das mit einem Zehntel ſeines geſamten
Außen=
handels am Balkanhandel hängt.
Eine engliſch=franzöſiſche Konſtruktion, wonach den
notleiden=
den Balkanſtaaten das Recht gegeben werden ſoll, untereinander
Vorzugszölle ſich zu gewähren, während gleichzeitig die Groß=
mächte auf die Meiſtbegünſtigung verzichten, würde alſo für
Deutſchland unannehmbar ſein, weil wir ja dann praktiſch
unſe=
ren Handel ohne jedes Entgegenkommen an die Tſchechoflowakei
abtreten würden. Dazu ſind wir aber nicht in der Lage. Die
einzige Möglichkeit beſteht wohl darin, die Schwierigkeiten
individuell zu behandeln und einzelnen Donguländern
Vorzugs=
zölle für ihre Erzeugniſſe zu gewähren, wobei dann von Fall
zu Fall die Frage der Gegenſeitigkeit zu prüfen wäre. Dadurch
käme man verhältnismäßig raſch zu einem greifbaren Ergebnis.
Daran kann auch Deutſchland mitarbeiten, ohne ſich ins eigene
Fleiſch zu ſchneiden. Die Ausſichten aber, ſehr raſch zu einem
Ergebnis zu kommen, ſind in London nicht ſehr groß. Sehr
wahrſcheinlich wird man ſich damit begnügen, die Vorarbeiten zu
leiſten und die Entſcheidungen für die kommenden Beſprechungen
in Genf zu vertagen.
*
Zwiſchen Paris und London.
Keine Wiederauferſtehung der engliſch=franzöſiſchen
Freundſchaft.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 6. April.
Die Londoner Reiſe Tardieus wird hier ohne beſondere
Illuſionen betrachtet. Selbſt die Konferenz der vier Mächte ſoll
keine greifbaren Reſultate zeickgen. Es iſt möglich, daß dieſe
Be=
hauptung etwas peſſimiſtiſch iſt; jedenfalls ſcheint man ihr an
ſonſt wohlinformierten Stellen Glauben zu ſchenken. Und die
Tatſache, daß man engliſcherſeits ſich auf die Notwendigkeit
be=
ruft, in dem Problem der Donauſtaaten die Meinung der
Dominions anzuhören, deutet darauf hin. Denn ſo oft die
eng=
liſche. Diplomatie ſich auf die Notwendigkeit beſinnt, die
Dominions nach ihrer Meinung zu fragen, beſteht die
Wahr=
ſcheinlichkeit, daß man irgendeine Frage auf die lange Bank
ſchieben will.
In Frankreich behaupten ſelbſt die regierungstreueſten
Organe nicht, daß die Reiſe Tardieus zu einer Manifeſtation der
engliſch=franzöſiſchen Freundſchaft führte. Die Entente Cordiale
erhält von der engliſchen Preſſe bei dieſer Gelegenheit verſpätete
Grabreden.
Ein Schwelgen in Freundſchaftsgefühlen in London hätte
wenigſtens für die franzöſiſchen Wahlen eine Bedeutung. Da
aber davon nun einmal nichts zu merken iſt, fragt man ſich
eigentlich, wozu die ganze Reiſe gut war und warum Tardieu ſie
unternahm. Nur um Berlin und Rom zu beunruhigen? . . ." Die
Zeit der Verbindungen durch Briefe und Telegramme iſt
vorüber, der Frieden der Welt ſoll durch Konferenzen
aufrecht=
erhalten werden”, erklärte Macdonald der Preſſe in London.
Darin eine Begründung für die Zuſammenkunft zu ſuchen,
wäre aber doch zu undankbar.
Als die Londoner Reiſe beſchloſſen wurde, ſtanden die Dinge
noch weſentlich anders. Man hat dieſen Beſchluß dann aber doch
aufrechterhalten. Wohl aus Preſtigegründen. Inzwiſchen gibt es
aber tatſächlich ein Problem der Donauſtaaten, deſſen tragiſche
Aktualität noch übertrieben wird. Aber wie man auf dieſem
Wege ihrer Löſung näherkommen wird, das iſt nicht abzuſehen.
Denn es iſt letzten Endes gleichgültig, ob es Tardieu gelingt
oder nicht gelingt, den Schein eines beſonderen
Zuſammen=
gehens mit England vorzutäuſchen. Das einzig wichtige in
die=
ſer Frage wäre das Zuſammenwirken mit Deutſchland. Doch
davon ſcheint man ſich eher noch zu entfernen.
Todesurkeile.
im Moskauer Akkenkaksprozeß.
Moskau, 6. April.
Der Oberſte Gerichtshof der Sowjetunion verurteilte am
Mittwoch morgen nach kurzer Beratung die im Attentatsprozeß
angeklagten Stern und Waſſiljew wegen Vergehens gegen die
Paragraphen 4—6 des ſowjetruſſiſchen Strafgeſetzbuches zum
Tode.
Der Generalſtaatsanwalt Krylenko hatte die Attentatsabſicht
auf den deutſchen Botſchafter von Dirkſen als erwieſen angeſehen.
Die Anklageſchrift und das dem Gericht vorgelegte
Beweismate=
rial hätten erwieſen, daß Maſſiljew in Verbindung mit der
terroriſtiſchen Gruppe Ljubarſki geſtanden habe, die ſich zur
Auf=
gabe gemacht habe, die Sowjetregierung durch
Gewaltanwen=
dung zu ſtürzen. Die Verbindung mit polniſchen Bürgern durch
die Gruppe Ljubarſki gelte ebenfalls als erwieſen. Krylenko
er=
klärte, daß die Angeklagten Waſſiljew und Stern ſchon ſeit
meh=
reren Jahren Gegner der Sowjets ſeien und Gelegenheit zur
ak=
tiven Betätigung gegen die Sowjetunion geſucht hätten.
Kry=
lenko erklärte noch, daß der Anſchlag der Sowjetunion die
größ=
ten Schädigungen hätte zufügen und mehrere tauſend Opfer hätte
fordern können.
Sfürme der Leidenſchaft.
Tonfilm Emil Jannings und Anna Sten.
Da iſt ja beinahe Plötzenſee noch beſſer! Ordnung und
Da'und den anderen halb tot geſchlagen. —
Ja, das iſt ſo das Milieu des Films und damit das
ſe, was umſtritten iſt. Verbrecher=Milieu. Leben, die
pen=
zwiſchen Zuchthaus, Straße, Einbruch und ausgelaſſener
tügungſucht. Leben, die von Stürmen der Leidenſchaft
dA oſt werden. Von Liebe und Eiferſucht und Haß. Deren
* rn das Meſſer loſe ſitzt und die Knarre und — die Fäuſte,
dich h um des Gegners Gurgel ebenſo leidenſchaftlich krallen,
Brle im Lockenkopf der Geliebten wühlen. —
Can kann gewißlich darüber ſtreiten, ob und wie weit es
rantworten iſt, dieſes Milieu immer wieder der großen
der Lichtſpieltheater vorzuſetzen. Ebenſo wie das des
ſer1 udelnden Wohllebens oder des blöd=ſchalen Luſtſpiels.
Zc man es aber gelten, dann muß konſtatiert werden, daß
die1 neue Janningsfilm ein Kunſtwerk beſten Niveaus iſt,
wS3 ſeit langem ſelten geworden im Tonfilm. Schließlich iſt
das tilien dieſes Films ſo, daß aus ihm, wie kaum aus einem
an2 n, Leidenſchaften erwachſen, an denen ſich die große und
ſchHſte Kunſt der Menſchendarſtellung entfalten kann.
Id man muß ſchon zu Künſtlern wie Emil Jannings, der
imr noch der beſte deutſche Filmtragöde iſt, greifen und zu
Sten, dieſer blendend ſchönen gleißenden „
Schlangen=
latz” will man dieſen Menſchentyp wahrhaft, trieb= un d
nat? bendig erleben. Nur Künſtler von diefem
unvergleich=
lichs Nibeau der Darſtellungskunſt können Leben wie dieſe
LeiSſchaft zerwühlten, eigenwilligen verbiſſen=trotzigen, deren
heiß ilſendes Blut keine Hemmungen gelten läßt, die Geſetz und
St2 Moral, die „Geſellſchaft” ſchuf, in Schranken errichten, ohne
die n einmal Menſchengemeinſchaft nicht auskommen kann.
Lax muß Kunſt auch aus dieſen Niederungen ſchöpfen
dür
ſtab Bumke, iſt eines der führenden Mitglieder eines
„OPereins”. Trotz allen „Sparens” reichts nicht, die
Bedürf=
hiſſer „Bräute” zu befriedigen. Da muß denn hin und wieder
ein ig gedreht werden. Das macht Bumke mit ſeiner
Bären=
ſtärk olizeibekannt. In Plötzenſee führt er ſich ſo gut, daß ihm
ate geſchenkt werden. Und dann beginnt ſeines Lebens
Trazie. Die Braut hat ihn betrogen als er ſaß. Den Betrüger
erſchlägt er. Aber ſie betrügt ihn wieder. Er iſt der kleinen
Katze verfallen, der Rieſe. Aber ſchließlich kann er nicht alle
erſchlagen, mit denen ſie ihn betrügt, und ſeines Lebens
Weis=
heit gipfelt dann in der Erkenntnis wie eingangs geſchildert.
Robert Siodmak, der Regiſſeur dieſes Films, hat der
Handlung ein Tempo und dem Milien eine Zeichnung gegeben,
die ſchlechterdings nicht zu übertreffen war, die ſich der Wucht
der Darſtellung in ſelten erreichter Harmonie eint. Stilecht,
lebendig, kleinſte Nebenſächlichkeiten zur Bedeutung heranziehend
und in den dramatiſchen Höhepunkten der Handlung dieſen
gleichwerte äußere Szenen ſchaffend. Und ein Sonderlob der
Bild=
technik, die Unerhörtes leiſtet.
In der Fülle dieſes lebenerfüllten Geſchehens ſchreitet
wuch=
tig, ſchwer, ſelbſt im Verhalten bedrohlich Emil Jannings.
Er füllt die Handlung in all ihren Phaſen mit der zwingenden,
triebhaften Primitivität, ſeines auf eines nur eingeſtellten
Menſchentums: der Leidenſchaft zur Annja.
Und dieſer Anna Sten glaubt man in der Katzen und
Schlangen gleichen Schönheit ihres Körpers, in der
Unerſättlich=
keit ihrer Manngier dieſe Gewalt über den Bären ebenſo wie
ihre im Grunde — kindliche Weibnatur. „Sie muß haben, was
ſie ſieht, ſchlecht iſt ſie nicht!”
Gegen die beiden haben die vielen übrigen Mitwirkenden
ſchweren Stand. Dennoch halten ſich Franz Nicklisc, Hans
Reimann, Trude Heſterberg, Otto Wernicke, Anton Pointner
M. St.
ſehy gut im Enſemble.
Dreimal „Hindenburg”
Gleichzeitig liegen uns drei Biographien über Reichspräſident
von Hindenburg vor, die ſoeben auf dem Buchmarkt erſcheinen:
„Paul von Hindenburg — Vom Kadetten zum Reichspräſidenten”.
Von Gert von Hindenburg. (Verlag Heſſe u. Becker,
Leipzig. Gebd. 4,80 RM.)
Dieſes wirkliche Volksbuch erzählt auf 232 Seiten das Leben
Hindenburgs, wie es ſich dem Neffen, Major a. D. Gert von
Hin=
denburg, ſelbſt ein verdienter Offizier, darſtellt. Die Biographie
verſteht es, ohne die oft abſtoßende Beweihräucherung und
Ge=
ſchwätzigkeit volkstümlicher Lebensgeſchichten unſrer älteren Heroen.
den großen Feldherrn und Volkshelden Paul von Hindenburg uns
lebensvoll und echt nahezubringen, die Leiſtungen des Soldaten,
die Abſichten und Taten des Reichspräſidenten als Führer eines
geſchlagenen und entwaffneten Volkes in feindlicher
Umklamme=
rung einzuprägen, die Pflichttreue dieſes zielklaren Steuermanns
des ſchwanken Staatsſchiffes Deutſchland aneifernd herauszu=
meißeln. 170 Abbildungen bei billigſtem Preis und werktreuer
Ausſtattung machen das Buch zu einem wertvollen Geſchenk.
In der Serie „Männer und Mächte” bringt der R. Kittler=
Verlag, Leipzig, aus der Feder von Generalleutnant a. D. Horſt
von Metzſch den Band „Hindenburg” heraus. (104 Seiten,
17 Abbildungen. Kart. 1,50 Mk., Leinen 2,50 Mk.) Dieſe kleine
Monographie des bekannten militärpolitiſchen Schriftſtellers, der
unſeren Leſern aus ſeinen zahlreichen Vorträgen vielfach
perſön=
lich bekannt ſein dürfte verdient beſondere Aufmerkſamkeit.
v. Metzſch unterſucht vor allem das, was er den „Hindenburg=
Gedanken” nennt, der ebenſo unſterblich iſt wie Deutſchland
ſelbſt. Hindenburg=Gedanke: die überparteilich vegierte
Nation! Daher, meint der Verfaſſer, könne die nationale
Be=
wegung ihr Ziel mit oder ohne, aber nicht gegen die
Perſönlich=
keit Hindenburgs erreichen, denn „kein Sand zeitgefälligen
Ge=
ſchehens kann die alles überragende Pyramide ſtolzer geſchichtlicher
Größe verwehen‟. Der Verfaſſer ſtellt die Perſönlichkeit
Hinden=
burgs der umbaubedürftigen Staatlichkeit Weimars gegenüber
und gibt die Loſung: Der wahre deutſche Volksſtaat und die
wehr=
hafte Nation unter Hindenburg! — Ein Buch, attackierend und
leſenswert durch ſeine Fülle ſtaatspolitiſcher Problemſtellungen.
„Hindenburg — ſeine drei Leben”. Von T. R. Ybarra. (Aus
dem Amerikaniſchen überſetzt von R. Theſing. Kurt Wolff=
Verlag, Berlin. Kart. 4,50 RM., Leinen 6 RM.).
Am Tage nach der Wahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten,
am 27. April 1925, telegraphierte der Berliner Korreſpondent der
nicht gerade durch Deutſchfreundlichkeit bekannten „New York
Ti=
mes”: „Was die künftigen Folgen von Hindenburgs Wahl ſein
werden, kann niemand vorausſagen.
In Deutſchland iſt die
Monarchie im Anmarſch; die deutſche Republik ſteht vor dem To=
Der
deskampf. „Das iſt der Sinn des geſtrigen Wahltages
gleiche Miſter Ybarra, der durch nichts zu erſchütternde Yankee,
in der Welt weit herumgekommen, legt nun ein Buch über
Hinden=
burg vor, das für Amerikaner geſchrieben iſt. Sein kühler Blick
ſucht, objektiv zu ſein, die Größe und die Grenzen Hindenburgs zu
zeichnen, oft unſeren Widerſpruch weckend. Dennoch iſt das Buch
mit Genuß zu leſen. Dafür nur zwei Proben: Welche beſondere
Eigenſchaft in Hindenburg macht ihn erfolgreicher als Männer
von viel größerer geiſtiger Kapazität?
Charakter!
— Es iſt
etwas Wotanhaftes in Hindenburg; ſieht man den Rieſenwuchs
des Mannes und ſeine unerſchütterliche Ruhe, ſo denkt man
un=
willkürlich an die kriegeriſchen Götter der Nibelungenſage, und
wenn er ſeine ſchützende Hand über einen Mitſtreiter hält — wie
früher über Streſemann und jetzt über Brüning — hat man den
Eindruck eines teutoniſchen Halbgottes, der von Walhall
herab=
geſtiegen iſt, um einem Sterblichen beizuſtehen, der ſich in den
Problemen des irdiſchen Lebens verſtrickt hat. — Schwere iſt ein
weſentliches Stück von Hindenburgs Erſcheinung. Aber auch Stahl
iſt ſchwer. Schwer iſt auch der Fels. Schwer auch Erz. Und Paul
von Hindenburg beſitzt neben ſeiner Schwere die Härte des Stahls,
das feſte Gefüge des Felſens und die Stärke des Eiſens.” Wer
das Buch Ybarras geleſen hat, wird es trotz aller
Gegenmeinun=
gen im einzelnen nur ungern aus der Hand geben.
Die glückliche Geburt eines zweiten Jungen zeigen an
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Darmſtadt, den 6. April 1932.
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Für die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Hartmann
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Die Beerdigung findet Freitag, den 8. d. Mts., vormittags 11½ Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
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Für die mir anläßlich der Feier meines 25 jährigen
Dienſt=
jubiläums von allen Seiten ſo zahlreich erwieſenen Ehrungen
und Glückwünſche danke ich herzlichſt.
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78. Geburtstag
die herzlichſten Glückwünſche! *
Meine innigſtgeliebte, treubeſorgte Gattin, unſere
gute Schweſter, Schwägerin und Tante
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iſt am 2. April ſchnell und unerwartet verſchieden.
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Die Einäſcherung hat in aller Stille ſtattgefunden.
Für alle Beileidsbezeugungen wird auf dieſem
Wege herzlichſt gedankt.
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Nach Gottes Ratſchluß iſt mein lieber Mann, unſer herzensguter
Vater, Schwager, Schwiegerſohn, Onkel und Neffe
Meii Saue Hnamger
nach längerer Krankheit im Alter von 48 Jahren in dem Herrn
ſanft entſchlafen.
Die tieftrauernd Hinterbliebenen:
Luiſe Flickinger, geb. Kefer
und Kinder.
Godramſtein, Darmſtadt, Birkweiler, den 6. April 1932. (5311
Die Beerdigung findet Freitag, den 8. April 1932, nachmittags
3 Uhr, auf dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße
ſtatt.
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ſchlafenen in ſo reichem Maße erwieſene Teilnahme ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank.
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ſonders danken wir dem Prediger der Siebentag=
Ad=
ventiſten Herrn Tanger für ſeine überaus tröſtenden
Worte am Grabe, ſowie allen denen, die ihr das letzte
Geleit gaben.
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Jakob Veiter und Kinder.
Darmſtadt, den 6. April 1932.
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unvergeßlichen Mutter, ſagen wir nur auf
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unter-
haltsam und voller Humor.
Aber nie kommt er flott und schneidig daher
wie seine Kollegen.
Bei seinem Sonntags-Anzug sind die Armel
zu lang, bei seinem Sport-Anzug schaut hinten
das Kragen-Knöpfchen vorwitzig hervor, ein
dritter wirft Falten am Rücken, keiner ist ohne
Fehl und Tadel.
Da stellen die Anzüge seiner Kollegen was
anderes vor! Die besorgen sich auch seit Jahr
und Tag ihre Kleidung bei Schmeck, die sitzt
wie angegossen und kein Wunder, daß der
elegante Schmitt den armen Herrn Schulze
arg aussticht.
Grundsolide sind Schmeck-Anzüge, aus guten
Stoffen, mit prima Zutaten. — nicht zum
Um-
bringen. Jahre kann man Staat mit ihnen
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Donnerstag, 7. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 97 — Seite 5
Aus der Einveshanpitftadt.
Darmſtadt, den T. April 1932.
Neues Arbeitslager in Darmſtadk.
Beſchäftigungsmöglichkeit für 40 Jugendliche.
Neben dem Griesheimer Arbeitslager bietet ſich nun für die
armſtädter eine neue Möglichkeit der Beſchäftigung im
Frei=
illigen Arbeitsdienſt. Es handelt ſich um Aufforſtung im
eſſunger Wald, bei der 40 Jugendliche auf vier Wochen
ſchäftigt werden können. Die Arbeitsfreiwilligen erhalten
Ar=
eitsausrüſtung. Verpflegung während der Arbeitszeit und
aſchengeld. Neben der Arbeit werden eine Reihe von
Vor=
ägen und Arbeitsgemeinſchaften durchgeführt Teilnehmen
nnen Jugendliche, die Anwartſchaft auf Kriſenunterſtützung
ben, außerdem Haupt= und Kriſenunterſtützte.
Meldungen
das Heſſiſche Heimatwerk, Darmſtadt, Mathildenplatz 17 (Mar=
II. Gebäude rechts). Die Arbeit ſoll Mitte nächſter Woche
auf=
nommen werden.
Verſetzung in den Ruheſtand. Am 1. April 1932 wurde der
herforſtmeiſter Hugo Gilmer zu Hirſchhorn auf Grund des
des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom
Juli bzw. 19. Dezember 1923 in Verbindung mit Artikel 2 des
ſetzes über die Einſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und
r Aenderung des Heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober
25 vom 1. Mai 1932 ab in den Ruheſtand verſetzt.
— Dienſtjubiläum. Am Freitag, den 8. April, feiert Herr
gen Kalbfell ſein 25jähriges Jubiläum bei der Firma
Merck, Darmſtadt.
— Hausfrauenbund. Dienstag, den 12. April, 16 Uhr, findet
ſere Hauptmitgliederverſammlung im Hotel „Zur Traube” ſtatt,
der wir unſere Mitglieder herzlich einladen. Anſchließend an die
uptverſammlung Beſichtigung hauswirtſchaftlicher Geräte, die
terdings den Sonnenſtempel der hauswirtſchaftlichen
Verſuchs=
lle des Reichsverbandes deutſcher Hausfrauenvereine in Leipzig
falten haben. Außerdem Verteilung von Gutſcheinen für Fiſch,
der Reichsſeefiſchausſchuß dem Hausfrauenbund als
Auszeich=
ng für ſeine Fiſchpropaganda zur Verfügung geſtellt hat. (Vgl.
h heutige Anzeige.)
— Der Zarewitſch, Franz Lehars erfolgreichſte Operette der
ten Jahre, gelangt ab Freitag, 8. April, für einige Tage im
pheum zur Aufführung. — Die Rolle des Zarewitſch ſingt Erich
Campo, der ſich als Goethe in „Friederike” ſehr gut
einge=
rt hat. — Für die weibliche Hauptrolle iſt wieder Friedl
erga gewonnen. — Die Aufführung verſpricht in jeder
Be=
hung eine ausgezeichnete Darbietung. Trotz bedeutender
Mehr=
ten, die eine Operetten=Aufführung mit ſich bringt, ſind die
ntrittspreiſe alleräußerſt billig geſtellt, um den volkstümlichen
arakter dieſer Veranſtaltung zu unterſtreichen.
Heſſiſches Landestheater.
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Gr. I bis I0. Don Juan. Pr. 0.70—5.60 Mk. nstag, 9. April 19½, Ende gegen 22½ Uhr. E 20. Razzia,
Preiſe 0.70—5.60 Mk. Kleines Haus. merdtag. 7,April. Keine Borſtellung. tag, 8 April 20—22½ Uhr. Zuſatzmiete IV 10. Jphigenie.
Preiſe 0.60—4 50 Mt. nstag, 9. April 20—22 Uhr. Außer Miete. 1931 oder Heber=
mehl & Comp. Preiſe 0.50—2.50 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Die erſte Wiederholung der am
nstag abend mit großem Erfolg zum erſten Male in Darm=
* aufgeführten Tragikomödie „Razzia” von Hans Rehfiſch
et am Samstag, den 9. April, 19.30 Uhr im Großen Haus
Heute abend wird im Großen Haus Müller=Schlöſſers
Ko=
je „Schneider Wibbel” gegeben.
Die nächſten Aufführungen im Heſſiſchen Landestheater. Als
ſte Premiere im Schauſpiel iſt eine Aufführung des berü m=
Frontſtücks „Die endloſe Straße” von Hintz und Graff
ant. Das Stück iſt die deutſche Geſtaltung des
Kriegserleb=
s. Inſzenierung: Günter Haenel. — Die nächſte Opern=
Pre=
re wird. Die Italienerin in Algier” von Roſſini,
ſer Bearbeitung von Röhr, ſein. Muſikaliſche Leitung: Karl
ria Zwißler; Regie und Bühnenbild: Hans Strohbach von
Städtiſchen Oper Köln als Gaſt. In den Hauptrollen ſind
ſäftigt die Damen; Walter, Heilmann, Liebel, und die
Her=
dr. Allmeroth, Kuhn, Vogt und Notholt.
Achtes Sinfonie=Konzert. Das Programm des achten
Sin=
e=Konzertes, das am Montag, den 11. April, ſtattfindet iſt
nders intereſſant. Unter Leitung von Dr. Hans
Schmidt=
erſtedt ſpielt das Orcheſter des Landestheaters zum 200.
urtstage Joſef Haydns deſſen G=Dur=Sinfonie, die ſogenannte
ford=Sinfonie”, und die berühmten Variationen aus dem
ſo=
innten. Kaiſerquartett über das Lied. Gott erhalte Franz
Kaiſer”, als Erſtaufführung für Darmſtadt das Orcheſter=
„Bolero” von M. Ravel. Joſef Szigeti, der berühmte und
darmſtadt wohlbekannte Geiger, ſpielt die Sonate „La Follia”
Corelli und das E=Moll=Violinkonzert von Felix Mendels=
=Bartholdy.
Hindenburg oder Sitler?
kann nicht ſchwer fallen. — Auf der einen Seike Hindenburg, der Mann der Tak, auf
Seite Hiller, der Mann des Workes. — Ruhe und Frieden nur mil Hindenburg.
Hikler, eine innen- und außenpolikiſche Gefahr.
anderen
Kundgebung zur Hindenburgwahl.
Im Städtiſchen Saalbau, deſſen großer Saal und Galerien
ſehr gut beſetzt waxen, fand geſtern abend eine machtvolle
Kund=
gebung zur Hindenburgwahl ſtatt, die von dem Hindenburg=
Aus=
ſchuß einberufen worden war. Die Bühne war mit friſchem Grün
ſchlicht und würdig geſchmückt. Reichstagsvizepräſident von
Kar=
dorff trat in ſachlichen, klaren und markanten Worten für den
be=
währten Führer des deutſchen Volkes in Krieg und Frieden
von Hindenburg ein. Er riß die Zuhörer mit und kam zu dem
überzeugenden Schluß, daß nur von Hindenburg Führer des
deut=
ſchen Volkes in ſchwerſter Notzeit ſein kann.
Reichstagsvizepräſident von Kardorff, Berlin betonte
ein=
leitend, daß er nicht als Parteimann ſprechen wolle, ſondern als
Deutſcher zu Deutſchen. Er empfinde es als ein beſonderes Glück,
daß er eintreten dürfe für einen Mann, wie den Reichspräſidenten
von Hindenburg.
Der 10. April, ſo fuhr der Redner u. a. fort, wird der
Schickſalstag für das deutſche Volk ſein. Es wird ſich
ent=
ſcheiden, ob Hindenburg, deſſen Führereigenſchaften erwieſen
ſind, mit ſtarker Mehrheit gewählt wird, oder ob Hitler,
deſſen rethoriſche Leiſtungen er wohl anerkenne, deſſen
ſonſtige Leiſtungen aber bis zur Stunde noch unbekannt ſind,
Stimmenzuwachs erhalte.
Er bedauere es, daß es zu dieſem zweiten Wahlkampf kommen
mußte, er habe es ſchon bedauert, daß es überhaupt zu einem erſten
Wahlgang kam.
Am 10. April müßten mehr Stimmen für Hindenburg
abge=
geben werden, wie am 13. März. Es komme auf jeden Wähler an.
Man dürfe auch nicht vergeſſen, daß dieſe Wahl ausſchlaggebend für
das Ausland ſei. Hindenburg war noch nie Parteimann, das ſei
anerkannt, auch Nationalſozialiſten hätten ihm beim erſten
Wahl=
gang ihre Stimme gegeben und werden ihm ihre Stimme wieder
geben. Die erſte Amtshandlung des Reichspräſidenten ſei geweſen,
ſeinem Vorgänger Ebert, der viel geſchmäht wurde, volle
Aner=
kennung für ſeine Amtsführung zu zollen.
Hindenburgs Ueberparteilichkeit gehe auch ſchon daraus
her=
vor, daß er mit einem Sozialdemokraten, mit Müller, mit Marx,
und mit Luther ein Kabinett gebildet habe. Seine Perſon wurde
getragen von dem Vertrauen aller Parteien bis zu dem
Augen=
blick, als er ſich zum zweiten Male zur Reichspräſidentſchaft zur
Verfügung ſtellte. Bedauerlicherweiſe hätten die Anwürfe ſelbſt
vor ſeiner Perſon nicht haltgemacht.
Gerade die Parteien, die am lauteſten riefen „Mehr Macht
dem Reichspräſidenten”, machten heute dem Reichspräſidenten
den Vorwurf, daß er von ſeiner Macht Gebrauch mache.
Insbeſondere, daß der Reichspräſident ſich auf Artikel 48 der
Reichsverfaſſung ſtütze, verüble man ihm. Bekannt ſei aber,
daß die Schwierigkeiten nicht auf parlamentariſchem Wege
behoben werden könnten.
Die zweite Verfehlung des Reichspräſidenten ſehe man in der
Unterzeichnung des Youngplanes.
Weite Kreiſe der Rechten hätten heute Angſt vor der Ernte
deſſen, was ſie geſät haben. Denn Hugenberg ſei doch mit der
geiſtige Vater der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, und für ihn
gelte das Wort „Vater werden iſt nicht ſchwer, Vater ſein dagegen
ſehr!” Was ſei ſchließlich aus der Harzburger Front geworden?
Eine Illuſion, und nicht einmal eine ſchöne. Und ſie könne ſich
allein mit dem Wort tröſten: „Das gibts nur einmal, das kommt
nicht wieder.
Der 10. April werde entſcheiden, ob die Vorausſetzung
ge=
ſchaffen werde für eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage. Eine
erſte Vorausſetzung aber ſei der innere Friede in Deutſchland.
Alle Parteien trügen mit Schuld an der Kriſe, und ſie täten alle
gut, gelegentlich auch den Balken im eigenen Auge zu ſehen.
Eine ruhige innere Entwicklung ſei nur mit Hindenburg zu
erwarten. Hitler halte er für eine innen= und außenpolitiſche
Kataſtrophe. Vielfach habe man es mit einem Verſagen der
Erziehung zu tun, denn die Schamröte müſſe einem ins
Ge=
ſicht ſteigen, wenn man ſehe, wie der Wahlkampf von
man=
cher Seite geführt werde. Hindenburg ſei der Inbegriff des
Fleißes und der Treue und erſchüttert müſſe man ſich
fra=
gen: wie tief ſind wir Deutſche geſunken, wenn ein ſolcher
Mann in gemeinſter Weiſe beſchimpft wird.
Die Nationalſozialiſtiſche Partei habe einmal den Antrag
ge=
ſtellt, daß der mit Prügel beſtraft werde, der den
Reichspräſiden=
ten verächtlich mache. Man ſollte dieſen Antrag annehmen. Der
Redner kam dann auf
die Mekhoden der Nakionalſozialiſten
zu ſprechen, die dahin mündeten, daß beiſpielsweiſe Hitler die
Großinduſtrie begeiſtere, und zu Tränen rühre, während Goebbels
die Arbeiter zum Streik aufhetze, daß die Bauern gegen die
Groß=
grundbeſitzer aufgehetzt würden, während den Großgrundbeſitzern
hinter verſchloſſenen Türen geſagt werde, daß ihr Beſitz geſichert
werde, da ſeine Erhaltung zum Leben des deutſchen Volles
not=
wendig ſei, daß man gegen das Parteiſyſtem den Kampf führe
und dieſes durch ein anderes Parteiſyſtem erſetzen wolle, daß die
Nationalſozialiſten gegen den Tributplan kämpften und nicht ſo
ſchlau ſeien zu ſagen, wir können nicht mehr”, ſondern dumm
ge=
nug, zu erklären „wir wollen nicht mehr”. Auf die wirtſchaftliche
wolle man noch eine politiſche Kriſe pfropfen. Man ziehe mit 107
Abgeordneten in den Reichstag ein. Da man aber nicht geeignet
ſei, poſitive Arbeit zu leiſten, verlaſſe man einfach das Parlament.
Man predige den konfeſſionellen Frieden und hetze gegen die
„Römlinge”. Man fälſche die Niederlage vom 13. März in einen
Sieg um, man predige deutſche Würde und in würdeloſer Weiſe
werfe man ſich der ausländiſchen Preſſe an den Hals. Weiter
be=
kenne man ſich zum Führergedanken und wo man einen
anerkann=
ten Führer habe, bekenne man ſich zu einem Führer, der noch nichts
Poſitives geleiſtet. Man pfeife auf Loyalität, man hetze gegen
Not=
verordnungen und ſage auf der anderen Seite, man könne dieſe
Notverordnungen nicht aufheben, ohne etwas anderes an ihre
Stelle zu ſetzen. Man berufe ſich auf die Maſſen und ſpreche im
Stillen von einer vox populi als „vox Rindvieh”. Man hetze die
Beamten gegen die Bauern auf, daß deren Produkte zu teuer ſeien,
andererſeits die Bauern gegen die Beamten, deren Gehälter
ge=
kürzt werden müßten. Man wolle Geſchichte machen und kenne die
Geſchichte nicht. Kurz, man halte es mit dem Wort: Wer vieles
bringt, wird jedem etwas bringen und jeder geht zufrieden dann
nach Hauſe!
Das einzige, was Deutſchland geblieben, der einheitliche
nationale Wille, der ſich am 1. Auguſt 1914, in den
Abſtim=
mungsgebieten, bei der Frage der Auslieferung der
ſoge=
nannten Kriegsverbrecher und an der Ruhr gezeigt habe,
werde gefährdet.
Der Deutſche müſſe vom Ausland lernen, z. B. von Polen,
das trotz ſeiner Aufteilung unter drei Länder ſeine nationale
Eigenart bewahrt habe und neu erſtanden ſei. Aus der Geſchichte
müſſe man lernen, z. B. aus der Geſchichte der Befreiung vom
napoleoniſchen Joche, denn damals ſei eine Befreiung nur möglich
geweſen durch Warten bis zum geeigneten Augenblick.
Kataſtrophen=
politik bedeute Fluch.
Die Lage, in der wir uns befinden, iſt entſetzlich. Aber
trotzdem müſſen wir warten auf beſſere Zeiten, denn dieſe
beſſeren Zeiten werden erſt kommen, wenn wir einig ſind
im nationalen Gedanken. Hitler aber, erklärte der
Red=
ner, halte, er für eine innen= und außenpolitiſche Gefahr.
Wenn es zu einer blutigen inneren Auseinanderſetzung in
Deutſchland kommen ſollte, ſo würden dieſe Gräber einen
Trennungsſtrich in der Nation auf Jahrzehnte hinaus
be=
deuten. In unſerer Politik müßten wir auch an die
Aus=
landsdeutſchen denken, die auf uns ſehen und auf uns
hal=
ten, aber nur auf ein Deutſchland der Ruhe und Ordnung.
In Hindenburg lebe der Garant und Treuhänder des
gan=
zen deutſchen Volkes, in Hitler dagegen der Parteimann.
Der Redner widerlegte dann die Einwürfe des zu hohen
Al=
ters des Reichspräſidenten an hiſtoriſchen Beiſpielen. Hindenburg
habe ſeinen eigenen Kopf und treffe ſeine eigenen
Entſcheidun=
gen, und man könne ſagen, daß er heute das angeſehenſte
Staats=
oberhaupt der ganzen Welt ſei. Das bedeute ein großes
Ak=
tivum für unſere Außenpolitik.
Hindenburg
ſei der Inbegriff der Verbindung zwiſchen altem und neuem
Deutſchland. Jede Generation ſtehe auf der Schulter der vorigen.
Große Männer ſeien ein Gottesgeſchenk, und ſie wachſen nicht
wie die Pilze im Walde. Hindenburg vereinige in ſich alle guten
Charaktereigenſchaften des deutſchen Volkes. Er ſei leuchtendes
Vorbild, aller Deutſchen, und das ora et laböra über ſeinem
Schreibtiſch ſei keine leere Phraſe. Er bewundere ihn nicht nur
als den Sieger von Tannenberg, als den großen Heerführer, als
den Reichspräſidenten, der mit Würde und Takt ſeines Amtes
walte, ſondern er bewundere ſeinen moraliſchen Mut und ſeine
edle Geſinnung. Hindenburg werde in der Weltgeſchichte als
einer der Größten unter den Großen daſtehen.
Deutſchland brauche inneren Frieden. Hindenburg
garan=
tiere ihn. Die Not habe leider das deutſche Volk nicht
zuſammen=
geſchweißt. Die Tragik des deutſchen Volkes liege in ſeiner
inne=
ren Zerklüftung und als dunkler Schatten liege über dem
deut=
ſchen Volke der Neid, der allen Schichten und allen Kreiſen ſich
tief in die Seele eingefreſſen habe und uns trenne. Gerade das
deutſche Volk ſei mit ſeinen ſozialen Gegenſätzen tiefer geſpalten
als andere Völker, denn Deutſchland ſei kein Einheitsſtaat, uns
fehle eine ſtarke Reichsexekutive. Durch tauſend Dinge getrennt
und geſchieden, ſeien wir doch auf Gedeih und Verderb
aneinan=
der gekettet. Daher dürfe keiner müßig ſein, dafür zu
ſorgen, daß der Reichspräſident am 10. April mit
überwältigender Mehrheit wiederkehre. Der
Redner ſchloß mit der Mahnung und der Verheißung zugleich;
„Hört meine Worte alt und neu,
Niemals iſt das Reich verloren,
Wenn ihr einig ſeid und treu.”
Lebhafter Beifall dankte dem Referenten. Das
Deutſchland=
lied beſchloß die machtvolle Hindenburg=Kundgebung, die von
muſikaliſchen Darbietungen des Stadtorcheſters unter ihrem
Diri=
genten Schlupp umrahmt wurde.
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bg 54
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 97
Aus dem Gerichisſaal.
Aw. Mehr denn je beherrſcht die Politik unſer ganzes Legen,
beeinflußt unſer Denken und Handeln. Auch im Gerichtsſodl hat
man es überwiegend mit politiſchen Sachen zu tun, d. h. mit
Straf=
taten, die aus politiſcher Gegnerſchaft entſtanden, und mit großer
Berechtigung müſſen die Richter in den einzelnen Verhändlungen
immer wieder feſtſtellen, wie entſetzlich ſich dieſe politiſche
Gegner=
ſchaft auswirkt. „Die Einzelnen ſtehen ſich mit einem Haß
gegen=
über, der einem ſchaudern kann, daß einem Angſt um Deutſchland
werden kann.” Wohl jeder einſichtige und ruhige Menſch muß
die=
ſen Worten des Vorſitzenden in der heutigen Verhandlung des
Bezirksſchöffengerichts beipflichten. „Die Leute ſind keine
Zeugen, ſie ſind Parteigenoſſen. Sie ſehen nur, was der Gegner tat,
für die ſtrafbaren Handlungen des Genoſſen haben ſie keine Augen
man kann ſchließlich keinem mehr glauben, ſo hüben wie drüben.”
Vielleicht ſelten zeigte ſich das derart kraß, wie in der
heu=
tigen Gerichtverhandlung, in der drei Angehörige des
Pfung=
ſtädter Reichsbanners und drei Angehörige der Darmſtädter S. A.
wegen Landfriedensbruchs auf der Anklagebank ſaßen. Am
2 Oktober vorigen Jahres hielten die Nationalſozialiſten eine
Verſammlung in Pfungſtadt ab. Um jeglichen Zuſammenſtößen
aus dem Wege zu gehen, hatten die Führer des Reichsbanners ihr
Erſcheinen mit der Ortsgruppe bei einer auswärtigen Tagung
zu=
geſagt. Man konnte aber nicht verhüten, daß man ſich auf dem
Hin= und Rückweg kreuzte, die Reichsbannerleute auf einem
Laſt=
auto die S.A. zu Fuß. Es wurde hin und her geſchimpft, und wie
die S.A.=Zeugen behaupten, von dem Laſtauto geſpuckt, ſchon auf
dem Hinweg. Auf dem Rückweg ſind dann Steine geflogen von
beiden Seiten. Es enſtehen bei einigen Zeugen wilde Phantaſien,
aus einem Trommelſchlegel, der vielleicht etwas lebhaft
geſchwun=
gen wurde, wurden Prügel, mit denen drauflosgeſchlagen wurde.
Selber hat keiner was getan, alles der politiſche Gegner. Tatſache
iſt jedenfalls, daß beiderſeits teils erhebliche, größtenteils leichtere
Verletzungen entſtanden, doch kann man vier Angeklagten
eine Beteiligung bei der Sache nicht einwandfrei nachweiſen, ſo daß
ſie mangels Beweiſes freigeſprochen werden. Gegen den
erſten wird das Verfahren eingeſtellt. Er wurde zwar ertappt, wie
er mit Erde warf, da das aber vor Beginn der eigentlichen
Streitereien geſchah, kommt Landfriedensbruch nicht in Betracht,
und wegen des hier in Betracht kommenden Vergehens kann man
ihn nicht verurteilen, da es bereits verjährt iſt. Der letzte
Ange=
klagte, ein junger Reichsbannermann, der nach Schluß der
Streitigkeiten einem Nationalſozialiſten ohne Anlaß in den Rücken
trat, angeblich, weil er ſich ſo über ſeine verletzten Parteigenoſſen
erregt habe erhält wegen Körperverletzung eine
Geldſtrafe von 50 Mark.
— Männergeſangverein Concordia, gegr. 1883. Der
Ehrenvor=
ſitzende, Herr Guſtav Hanſtein, der demnächſt der Concordia
48 Jahre angehört, konnte auf eine 45jährige ununterbrochene
Vor=
ſtandstätigkeit zurückblicken. Weiter gehören Ehrenmitglied Wendel
Leißler 40 Jahre und die Mitglieder Eduard Frommann, Georg
Schüler, Heinrich Schütz und Philipp Weitzel 25 Jahre dem Verein
an. Zu dieſem Zwecke hatte die Concordia einen Ehren=Abend
ver=
anſtaltet, der überaus gut beſucht war. Der 1. Vorſitzende, Herr
Beſt, begrüßte die zahlreich erſchienenen Gäſte und Mitglieder.
Ganz beſonders galt ſein Gruß den Jubilaren, dem Vertreter des
Heſſiſchen Sängerbundes, Herrn Glatt von der Darmſtädter
Lieder=
tafel, den Herren des Obernburger Männergeſangvereins, an der
Spitze Herr Schulrat Zink. Ehrenmitglied der Concordia, der
Ge=
ſellſchaft Komet, ſowie dem Lona=Orcheſter, das ſich in
liebens=
würdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte. Ehrenmitglied Emil
Thomas hatte die Leitung des Programms übernommen und teilte
ſich mit den Mitgliedern Ernſt Ludwig Göbel und Ludwig
Her=
wig ſowie mit Fritzchen Schuchmann, dem kleinen
Harmonika=
ſpieler, in die Solodarbietungen, mit großem Erfolg. Der Chor
brachte eine Fülle ſchöner Chöre älterer und neuerer Kompoſitionen
zu Gehör, die ebenfalls viel Beifall für Sänger und Muſikdirektor
Adam Simmermacher brachten. Das Hauptintereſſe des Abends
galt der Ehrung der verdienſtvollen Mitglieder. Der Vorſitzende
würdigte eingehend die Verdienſte, hauptſächlich die des
Ehren=
vorſitzenden, der uns auch weiterhin als Vorbild gelten ſolle. Tief
ergriffen dankte der Ehrenvorſitzende Herr Hanſtein, und verſprach,
auch ferner ſeine Kraft einzuſetzen für die Concordia und für den
ſchönen deutſchen Männergeſang. Auch konnten eine Anzahl Sänger
für regelmäßigen Singſtundenbeſuch bis zu 10 Jahren ausgezeichnet
werden. Anſchließend überbrachte Herr Glatt als Vertreter des
Heſſiſchen Sängerbundes Glückwünſche und überreichte Herrn
Han=
ſtein die Auszeichnung des Bundes für treue Dienſte. Gleichzeitig
ermahnte er die jungen Sänger, ſich dieſe bewährten Kämpen als
Vorbild zu betrachten und weiterhin dem deutſchen Liede zu dienen.
— Alice=Verein für Frauenbildung und Erwerb, Alice=
Eleo=
norenſchule, Friedrichſtraße 4. Der Unterricht im neuen Schuljahr
beginnt am Montag, den 11. April, vormittags 9 Uhr, im
Schul=
hauſe Friedrichſtraße 4, für folgende Abteilungen:
Hauswirtſchaft=
liche Vorklaſſe, Kinderpflegerinnenſchule, Vorſeminar, Techniſches
Seminar, Kindergärtnerinnen=Seminar, Abiturientinnenkurs. Der
Unterricht in den fachgewerblichen Kurſen beginnt am Dienstag,
den 12. April, vormittags 9 Uhr.
— Markusgemeinde. Unſer Frauen=Verein will ſeinen
Mit=
gliedern am nächſten Montag, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, einen Vortragsabend bieten, der unter dem
Gedan=
ken ſtehen ſoll: „Eine Feierſtunde in der Fürſtengruft
zu Weimar”. Es ſoll eine ſchlichte Goethe=Gedenkfeier werden,
die Pfarrer Vogel, der jahrelang in Weimar gelebt hat, halten
will. Unſere Frauen und auch ſolche aus anderen Gemeinden —
ſo=
weit der Raum reicht — ſind herzlich eingeladen.
— Ueber „Land und Leute in Chile” ſpricht am kommenden
Samstag Herr Dietrich, auswärtiges Mitglied der Turngemeinde
1846. Hierbei werden zahlreiche Lichtbilder gezeigt werden. Die
Veranſtaltung findet abends um 8.30 Uhr im Kneipſaal des
Turnhauſes am Woogsplatz bei freiem Eintritt ſtatt. Gäſte ſind
willkommen.
Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika=Linie
(Auſtral=Kosmos=Linien). Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen
vor=
behalten. Nach New York: D. „Albert Ballin” ab Hamburg 6. 4.,
ab Cuxhaven 7. 4., D. „Hamburg ab Hamburg 13. 4., ab Cuxhaven
4. 4., D. „Deutſchland” ab Hamburg 20. 4., ab Cuxhaven 21. 4.,
D. „New York” ab Hamburg 27. 4., ab Cuxhaven 28 4.
Nach
Cuba=Mexiko (in Gemeinſchaft mit der Ozean=Linie): M.S. „Rio
Bravo” ab Hamburg 16. 4., D. „Weſterwald” ab Hamburg 2. 5.
Nach Weſtindien (in Gemeinſchaft mit dem Norddeutſchen Lloyd,
Bremen, und der Reederei H. C. Horn, Flensburg): M. S. „
Ori=
noco” ab Hamburg 16. 4., D „Agira” ab Hamburg 23. 4., D.
„Amaſſia” ab Hamburg 30. 4. Nach der Weſtküſte Zentral=Amerikas
(Gemeinſchaftsdienſt Hapag=Lloyd): D. „Donau” ab Hamburg 9. 4.,
M. S. „Orinoco” ab Hamburg 16. 4., M.S. „San Francisco” ab
Hamburg 20. 4. Nach Uruguay und Argentinien: D. „Eifel” ab
Hamburg 7 4., M.S. „General Oſorio” ab Hamburg 16. 4., D.
„Adalia” ab Hamburg 27. 4.. Nach der Weſtküſte Südamerikas
(in Gemeinſchaft mit der Roland=Linie, Bremen, und Deutſche
Dampfſchiffs=Geſ. Kosmos, Hamburg): D. „Carl Legien” ab
Ham=
burg 5. 4., ein Dampfer ab Hamburg 15. 4., D. „Erlangen” ab
Hamburg 22. 4. Nach Oſtindien (Gemeinſchaftsdienſt Hapag=Lloyd):
M. S. „Kulmerland” ab Hamburg 6. 4., ein Dampfer ab Hamburg
12. 4., M.S. „Fulda” ab Hamburg 13. 4. Nach Niederländiſch=
Indien (Gemeinſchaftsdienſt der Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffs=
Geſellſchaft, Aktengeſellſchaft, Hamburg, u. der N. V. Nederlandſche
Stoompaart Maatſchappif „Oceaan”): D. „Eſſen” ab Rotterdam
9. 4., D. „Neumark” ab Hamburg 23. 4. Nach Südafrika (Deutſch=
Auſtraliſche Dampfſchiffs=Geſellſchaft, Aktiengeſellſchaft, Hamburg):
D. „Hamm” ab Hamburg 23. 4., D. „Lüneburg” ab Hamburg 21. 5.
Mitgeteilt durch: Reiſebüro der Hamburg=Amerika=Linie,
Luiſenplatz 1, Tel. 1308.
Briefkaſten.
Jader Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquſttung beizufügen. Anenyme Anfragen werden
nicht beaniwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkerit.
Xy. 100. 1. Davon kann keine Rede ſein, da ja ein
ausdrück=
licher Verzicht auf den vollen Betrag wohl nicht
ausge=
ſprochen wurde. 2. Es würde genügen, daß zu aller Vorſorge dem
Schuldner ſchriftlich zu verſtehen gegeben würde, daß die
Geltend=
machung des noch ausſtehenden Forderungteils vorbehalten bleibe.
3. Zu beachten bleibt, daß nach § 196 3 8 BGB., wenn Privatdienſt
in Frage ſteht, eine zweijährige Anſpruchsverjährung läuft die
mit Schluß des Jahres, in welchem der Anſpruch zur Entſtehung
kam, beginnt.
N. 111. 1. Dieſe Frage kann Ihnen am beſten das
Reichsauf=
ſichtsamt für Privatverſicherung in Berlin W. 15.
Ludwigkirch=
platz 3—4 beantworten, an das Sie ſich wenden wollen. Gleiches
gilt für die Frage unter 2.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 7. April 193
Odenwälder Vereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaf
Schlußvorkrag Dr. Friedrich Rindfuß: Rückblick und Ausblick — ein Erkennknisweg nach Goekhes Fauſ
Die nicht leichte Aufgabe einer zuſammenfaſſenden Rückſchau
auf die unter dem Generalthema „Der Menſch in der Gegenwart”
von ihm vereinigten 20 Vorträge des vergangenen Winters wurde
von Dr. Rindfuß mit klarem Blick erfaßt und mit viel Sorgfalt
und Geſchick gelöſt. Sämtliche Redner, die in ſelbſtloſer Weiſe aus
allen Teilen Deutſchlands in den Odenwald gekommen ſeien,
hät=
ten ſich in einfühlſamer Weiſe in die Geſamtaufgabe eingegliedert
und aus ſtärkſtem Verantwortungsbewußtſein und von hoher
ſitt=
licher Warte geſprochen, ſo daß auch etwaige Diſſonanzen dieſes im
beſten Sinne zeitgemäßen geiſtigen Orcheſters von allen
einſich=
tigen und aufbauwilligen Zuhörern als etwas Poſitives
aufgenom=
men worden ſeien, zumal kein Redner nach Form und Inhalt
ſei=
ner Ausführungen einem Zuhörer eine beſtimmte Weltanſchauung
oder Meinung habe aufdrängen wollen. Die Richtigkeit der
Er=
kenntnis, die man an den Anfang der Winterarbeit geſtellt habe,
daß die geiſtige Not nicht eine Folge der wirtſchaftlichen Kriſe ſei,
ſondern ihre Urſache, belegte der Redner, indem er das
Grund=
legendſte, was zur Erkenntnis unſerer Zeit aus allen Gebieten
her=
aus geſagt worden iſt, aus den Vorträgen heraushob, um aber das
Hauptgewicht zu legen auf die Erlebnisinhalte des Winters, die
aus der geiſtigen, ſeeliſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Not
her=
ausführen wollten. Wenn es ſich bei der Winterarbeit um den
be=
ſcheidenen Verſuch eines Erkenntnisweges gehandelt habe, ſo liege
es nahe, in den Goethetagen dieſen Zyklus ausklingen zu laſſen in
den künſtleriſch geſtalteten Erkenntnisweg des Goetheſchen Fauſt.
Die Erkenntnisſehnſucht des europäiſchen, in Sonderheit des
deut=
ſchen Menſchen, hat in ihm ſeinen klaſſiſchen Ausdruck gefunden.
Dem leidenſchaftlichen Forſcher Fauſt ſteht ein Famulus Wagner
gegenüber, der Vertreter eines blutleeren Intellektualismus, der
ſeine beſten Kräfte verbraucht, um Einzelheit an Einzelheit zu
reihen, ohne das geiſtige Band zu finden, das „die Welt im
inner=
ſten zuſammenhält.”
Der Redner zog eine Parallele zu unſerer
Zeit, in der die Wiſſenſchaft auf dem Wege iſt, goethiſche
Natur=
betrachtung zu üben, wie Goethe ſie forderte: „Wer das Höchſte
will, imuß das Ganze wollen; wer vom Geiſt handelt, muß die
Natur, ſwer von der Natur ſpricht, muß den Geiſt vorausſetzen
oder im Stillen mitverſtehen.‟ Er zeigte, wie bei den meiſten
Red=
nern das Suchen nach den Quellen des Lebens zu ſpüren war,
wie ſie auf die geiſtigen Urbilder menſchlichen und natürlichen
Lebens hindeuteten, und vom Menſchen der Gegenwart die V
bindung mit den Urgründen des Daſeins forderten. Als weſe
lich und im beſten Sinne zeitgemäß bezeichnete er auch die T
ſache, daß die meiſten Vortragenden klar herausgeſtellt haben, d
der Weg zur Erkenntnis geiſtiger Zuſammenhänge über die wa
Erkenntnis irdiſcher Geſetze führt, daß dies aber nicht gleichbed
tend ſei mit einem faulen Ausruhen auf dem Seienden, auch ni
mit gefühlsromantiſcher Rückſchau, ſondern, daß zu dieſer Haltu
die innere Ruhe gehört, die der Ueberwinder allein ken
Ueberwinderkräfte führen zur wahren Vaterlandsliebe, überwi
dene Selbſtſucht zum klaren Verſtehen der Völker= und Weltzuſa
menhänge. Ueberwinderkräfte können aber erſt wach werden, we
der Menſch erkannt hat, daß heute die Mächte des Böſen im gleick
Maß vielgeſtaltiger und undurchſichtiger werden, wie das moder
Leben ſelbſt undurchſichtiger und komplizierter wird — Der Vortr
machte deutlich, wie in Goethes Fauſt auch die Löſung des Fr
heitsproblems gegeben iſt, und daß der Menſch Goetheſcher Geiſt
haltung nie in den Kulturpeſſimismus Oswald Spenglers v
fallen kann. — Das Wort der höheren Reiche „Alles Vergängli
iſt nur ein Gleichnis” fand gegenüber der herkömmlichen allego
ſchen Auslegung dieſer Stelle eine viel tiefere und Goethes Weſ
wirklich entſprechende Deutung. Daß nämlich gerade dieſes W.
nicht Erdenflucht, ſondern Erdenliebe zur Vorausſetzung hat,
aber von den göttlichen Mächten nicht einfach geſchenkt wird, ſe
dern immer wieder neu errungen werden muß.
Wenn auf die Opfer — und Ueberwinderkräſte ſo großes (
lebendig ſtrömen.
Der Odenwälder Vereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaft de
herzlicher Dank geſagt werden, daß ſie im vergangenen Wint
eine Arbeit geleiſtet hat, die weit über die Grenzen des Ode
walds hinaus Beachtung und Bewunderung erregt hat. Die T.
ſache, daß dieſe Arbeit gerade in der Jugend ſo ſtarken und dau
baren Widerhall gefunden hat, möge ihr Anſporn ſein, noch re
oft Vorträge von ſo hohem geiſtigen Niveau zu veranſtalten
ſelber zum Heil und anderen zur Freude und Aneiferung!
Aufgelöſte Demonſtration. Geſtern nachmittag verſuchten
etwa 100 Kommuniſten, darunter einige Frauen, in der
Rhein=
ſtraße einen Demonſtrationszug zu bilden. Unter dem Geſang
der Internationale waren ſie bis zum Stadthaus gelangt, als
ein Ueberfallkommando von acht Mann eingeſetzt wurde. Darauf Ablauf des alten Schuljahres ſind die Lehrer Blum und Ha
löſte ſich der Zug ſofort auf. Gegen einige Perſonen, die Wider= aus dem Schuldienſt ausgeſchieden und in den dauernden Rul
ſtand leiſteten, gelangte der Gummiknüppel ſehr draſtiſch in An= ſtand verſetzt worden. Beide Lehrer waren lange Jahre an
wendung. Zur Feſtſtellung ihrer Perſonalien wurden verſchie= hieſigen Volksſchule tätig und erfreuten ſich allgemeiner We
dene Demonſtranten, auch zwei Frauen, zur Schloßwache gebracht, ſchätzung.
— Volkshochſchule. Unſere Mitglieder erhalten zur
Urauf=
führung der Dialektkomödie von Dr G. Büchner „1931 oder Hewer= =Sitzung mit einer Ausſprache über die Frage von Sonderunte
mehl u. Comp.” Karten zum ermäßigten Preis in unſerer1 ſtützungen für Erwerbsloſe. Der Bürgermeiſter erklärte dabei n
Geſchäftsſtelle.
— Tennisabteilung der TGD. 46. Mitglieder, Freunde und) küchten der Gemeinde aus einem Kreisnotſtock nicht zugeteilt w.
9. April, 20 Uhr, im kleinen Saal der Turngemeinde ſtattfinf beſchloſſen, die 22. und 23. Stelle mit zwei Junglehrern zu 1
dende Schlußfeier mit Tanz hin.
— Ehem. ſtädt Handelsſchüler. Unſer Begrüßungs= Mehrſtellen je 2000 RM. von der Gemeinde an den Staat zu v
abend findet am Samstag, den 9. April, abends, auf dem „Hei= güten geweſen ſeien. Die Verpachtung der ſeither von der (
ligen Kreuz” ſtatt. Anſchließend bis 4 Uhr Tanz. Gäſte ſind, meinde in eigener Regie verwalteten Gemeindegrundſtücke erg
herzlich willkommen. (S. Anz.)
— In den Helia=Lichtſpielen gelangt nur noch heute und Siedlerſtellen ſoll abgeſehen werden. Der Preis des Losholzzette
morgen der in den Stubaier Alpen aufgenommene luſtige Ufa= wurde auf 14 RM. feſtgeſetzt. Im weiteren Verlauf der Sitzu
Tonfilm=Schwank „Der Hochtouriſt” zur Vorführung.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute Harold. Lloyd.
den amerikaniſchen Grotesk=Komiker, in dem Senſations=Luſtſpicl/ Mittwoch konnte Herr Heinrich Klöppinger 6, Bergſtr.
„Harold halt dich feſt”.
Aus Heſſen.
Aus den Parkeien.
ſtadt. — Ueber das Thema, Hindenburg oder Hätler
wird morgen, Freitag, den 8. April Herr Reichstagsabgeordnetes zahl beträgt 45. Als kurzfriſtige Spareinlagen waren 12344 M
Dr. Hugo=Bochum in einer Wahlkundgebung in der Krons eingelegt worden,
Schuſtergaſſe, um 8,15 Uhr ſprechen. Herr Dr. Hugo, früher 1.
Ge=
neralſekretär der Nationalliberalen Partei, iſt als einer der gläns
zendſten Sprecher der Deutſchen Volkspartei bekannt. Ein Beſuch=FEheleute Heinrich Bickelhaupt und Margareta, geb. Diete
der Verſammlung dürfte deshalb für unſere Freunde empfehlens= Bachgaſſe 17, feiern am 9. d. M. das ſeltene Feſt der golden
wert ſein.
heutige Zuſammenkunft im Jagdzimmer des Saalbaues ſeinen 92. Geburtstag feiern.
(Zugang durch die Reſtauration von der Saalbauſtraße), ſei
noch=
mals erinnert und alle Frauen unſerer Gruppe dringend
eingt=
nationale Dinge ſprechen.
„Haarglanz” bedeutet Haar-Hygiene.
Wie hält man sein Haar gesund? Durch regelmäßiges Nach
spülen mit Schwarzkopf-Haarglanz nach jeder Kebff
wäsche! Denn Schwarzkopf-Haarglanz strafft das erweichte Haar
wieder — er adstringiert es — und er entfernt die alkalischen
Rückstände aus dem Haar — er neutralisiert es. Das
Haar wird fest und elastisch, es leuchtet in reinem
Glanze: Schwarzkopf-Haarglanz ist sein
Verjüngungs-
bad. „Haarglanz” liegt jedem Beutel Schwarzkopf-
Schaumpon bei. Weiße Packung 20 Pfg., grüne Extra-
Packung und Extra-Blond mit Schaumbrille 27 Pfg.
Tageskalender für Donnerstag, den 7. April 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: Stimme der Leiden= beſichtigung vorgenommen.
ſchaft” Helia=Lichtſpiele: „Der, Hochtouriſt”
Lichtſpiele: „Harold halt dich feſt”
Innen= und Altſtadt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 7. April.
15.30: Stunde der Jugend.
17.00: München: Nachmittagskonzert. Werke von Mozart,
Beet=
hoven, R. Strauß, Lehar, Blon.
18.25: Zeitfragen.
18.50: Europäiſche Geſpräche. Deutſchland — Ungarn.
19.30: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe. Ihr
ihre Bedeutung.
20.00: Konzert des Funkorcheſters. Soliſt: A. Tiburſky
Griſchka. Hörſpiel von Maxim Gorki.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Köln: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 7. April.
15.00: Kinderſtunde: Alle Vögel ſind ſchon da.
15.45: Meta Brix: Die Frau im eigenen Laden.
16.00: Lehrer Auras: Das Heimatmärchen in der Heimatkunde der
Landſchule.
16.3
Berlin: Nachmittagskonzert.
H. Watzlik: Der Böhmerwald, ein unbekanntes Gebirge.
17.36:
18.00: H. E. Riebenſahm: Leichte neue Klaviermuſik.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.00: R. Mirbt: Die Verneinung der Perſönlichkeit m Sowjet=
Rußland.
19.30: Stunde des Landwirts: Hackfruchtbau.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.0
Leipzig: Unterhaltungskonzert des Emdé=Orcheſters.
20.30: Leipzig: Orpheus 1930—31. Hörſpiel von R. Seitz. Muſik
von P. Deſſau.
21.10: Tages= und Sportnachrichten.
21.20: Hamburg: Vierhundert Millionen durchbrechen die Mauek. 7
Ein Stück China als kulturhiſtoriſche Hörfolge.
2.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl, Tamzmſik der Kgpelle Oscar Sooſt.
F. Eberſtadt, 6. April. Ausder Volksſchule, Mit d
Cp. Pfungſtadt, 6. April. Der Gemeinderat begann ſei
Nachdruck, daß Sonderzuweiſungen entgegen anderslautenden C
Gönner der Abteilung weiſen wir auf die am Samstag, den den ſeien. Hinſichtlich der Mehrſtellen an der Volksſchule wur
ſetzen, die je 1200 RM. erhalten, während andernfalls für zu
eine Geſamtjahrespacht von 946 RM. Von der Errichtung v
wurde eine ganze Reihe von Lieferungen und Arbeiten vergebe
Cp. Pfungſtadt, 6. Aptik. Hohes Alter. Am heutig
ſeinen 86. Geburtstag begehen.
Cp. Hahn, 6. April. Die Spar= und Darlehnskaſ
Hahn konnte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewi
Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Daxm! von 252,68 RM. verzeichnen. Der Geſamtumſatz ſtellte ſich a
383 937,76 RM. Die Geſamthaftſumme der Mitglieder betrug
Beginn des neuen Geſchäftsjahres 22 500 RM. Die Mitgliede
Ak. Nieder=Ramſtadt, 6. April. Goldene Hochzeit. D
Hochzeit, was um ſo erwähnenswerter iſt, als der Man in zweit
Ehe mit ſeiner Frau ſteht
Hohes Alter. In der benae
Deutſch=nationale Frauengruppe. „An unſekk barten Gemeinde Waſchenbach konnte der Arbeiter A. Diete
G. Ober=Ramſtadt, 6. April. Turnverein 1877. A
laden. Frau Dr. Reinhart=Bensheim wird über wichtige deutſche Samstag, den 9. d. M., findet in Griesheim b. D. der von d
Turnerſchaft Griesheim geforderte Geräte=Vereinswettkampf de
Turnvereine Babenhauſen=Griesheim=Ober=Ramſtadt ſtatt.
dt. Traiſa, 6. April. Vortrag imObſt= und Garte
bauverein. Herr Landw.=Aſſeſſor Theodor Abels von hier hie
einen äußerſt wertvollen und belehrenden Vortrag über „Boder
beſchaffenheit”. In klar gezeichneten Zügen gab er ein feines Bil
über Urſprung und Entwicklung unſerer Mutter Erde. Anſchauli
wurden die verſchiedenen Zeitabſchnitte mit ihren Bodengeſte
kungsperioden geſchildert. Buntſandſtein, Keuper, Kalk, Kreid
Rotliegendes uſw. wurde mit dem Blick auf ihren Wert für Obſ
8 und Gartenbau ausführlich beſprochen. Ungemein lehrreich ware
die Darlegungen über die Bodenarten der Traiſaer Gemarkun
Der Redner hatte hierzu eine ſehr ſchöne und aufſchlußreiche Kart
ſelbſt angefertigt, außerdem diente eine geologiſche Karte de
Volksſtaates Heſſen zur Vertiefung des Verſtändniſſes. Lebhafte
Beifall und eine rege Ausſprache waren der Ausdruck wohlve
dienten Dankes, wie Vorſitzender Seydel am Schluſſe hervorhol
Am kommenden Sonntag (10. April) wird wieder eine Baun
In der Monatsverſammlung a1
Palaſt= 1 9. Mai wird Herr Lehrer Weſtrupp ſprechen über „Von der Blüt
— Prinz Carl, Karls= his zur Ernte‟ — Herr Fornoff wird beſtimmt, den Austauſch vo
ſtraße 1, abends 8,30 Uhr: Hauptverſammlung Bezirksverein Dahlienwurzeln unter den Mitgliedern zweckentſprechend zu ve.
mitteln.
Groß=Zimmern, 6. April. Werbeturnen. Am
Sam=
tag abend veranſtaltet die Altersturnabteilung der Turngemeind
1846 Darmſtadt unter Leitung ihres Männeroberturnwarte
Hofferberth im Vereinslokal des Turnvereins 1863 ein Werbe
turnen. Die Veranſtaltung wird vollſtändig von Turnern übet 6
ja bis 80 Jahren, beſtritten. Das abwechſelungsreiche Program
verſpricht einige angenehme und ſchöne Stunden und es wäre ſeh
zu begrüßen, wenn insbeſondere viele ältere Mitglieder durch i!
Erſcheinen den Turnbrüdern von Darmſtadt die Ehre gebe
würden.
Le. Groß=Umſtadt, 5. April. Frauenverein. In der Ve,
Mif
ſammlung des hieſigen evangeliſchen Frauenvereins wurde d
Rechnung für das abgelaufene Jahr vorgelegt. Dieſelbe ergab eit
Ctnnahme von 5230 RM., der eine Ausgabe von 4742 RM. gegei
te).
üherſtand. Zur Winternothilfe konnten 50 RM. bewilligt we.
der Von ſeiten der Schweſtern wurden im abgelaufenen Jahr
9297 Krankenbeſuche gemacht und 37 Nachtwachen gehalten. Schw
ſter Katharine, die vom Jahre 1923 ab ſegensreich in unſerer G
meinde gewirkt hat, wurde nach Lich verſetzt. Die Stadt ſchieß,
900 RM. zur Kleinkinderſchule und zur Schweſternſtation zu. A
Schulgeld wurden 661 RM. vereinnahmt. Die Mitgliedsbeiträe
betrugen 2156 RM. An das Eliſabethenſtift wurden für zw
Schweſtern pro Jahr 1800 RM. und für das Lutherröschen 8
RM. abgeführt. Das Haushaltungsgeld für die 3 Schweſtern b
trug 893 RM. Für das Milchfrühſtück unbemittelter Kinder wu
den 93 RM. verausgabt. Bei der Aufſtellung des Voranſchlae
für 1932 mußte die größte Sparſamkeit walten. Wenn die
Hilf=
ſchweſter unſerer Station erhalten werden ſoll, was dringend no
wendig iſt, ſo müſſen unſere Mitglieder unter allen Umſtände
die ſeither gezahlten Beiträge auch fernerhin entrichten. M
einem ernſten Mahnwort an alle, an Opferfreudigkeit nicht nad
zulaſſen, ſchloß die Vorſitzende, Frau Pfarrer Loos, die Sitzung.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 6. April. Hohes Alter. Ged!
„Waſenmüller begeht am Samstag, 9. April, bei guter Ge
ſundheit ſeinen 79. Geburtstag. Der Jubilar kann auf ein
arbeit=
reiches Leben zurückblicken. — Geſtern abend fand hier eine Wah
Die hie
verſammlung der NSDAP. ſtatt, die gut beſucht war.
ſige Spar= und Darlehnskaſſe hält am 17. April ih!
diesjährige Generalverſammlung,
Donuerstag, 7. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 97 — Seite 7
Skraßenſperte Heppenheim-Laudenbach.
1. Die Straßenſperre zwiſchen Heppenheim und Laudenbach,
die wegen Pflaſterarbeiten an der ehemaligen ſogenannten
Todeskurve”, vorgenommen wurde, iſt nunmehr durchgeführt
wor=
den. Seit geſtern wird der geſamte Verkehr über Viernheim
Hüttenfeld-Lorſch umgeleitet. Die Umleitungsſtrecke iſt leider
durch die zahlreichen Schlaglöcher in ſehr ſchlechter Verfaſſung.
Was die Sperre ſelbſt betrifft, ſo wird uns von zuverläſſiger
Seite mitgeteilt, daß dieſe aus techniſchen Gründen nicht zu
um=
jehen geweſen wäre, denn die im letzten Jahre umgebaute Strecke
oll mit Kleinpflaſter verſehen werden. Eine techniſche Möglichkeit,
zrſt die eine Hälfte der Strecke zu pflaſtern und den Verkehr über
den anderen Straßenteil zu leiten, ließe ſich praktiſch nicht
durchfüh=
een. Eine Sperre hätte alſo unter allen Umſtänden ſtattfinden
nüſſen. Was den Zeitpunkt der Sperre betrifft, ſo iſt das immer
ehr ſchwer und würde wohl zu jeder Jahreszeit große
Verkehrs=
ſehinderungen mit ſich bringen. Vor Oſtern war der Boden noch
ſartgefroren und zu derartigen Arbeiten untauglich. Man iſt auch
ei zuſtändiger Stelle, der Heſſiſchen Provinzial=Direktion in
darmſtadt, ſich darüber klar, daß der Verkehr in der Blürezeit
in ſehr umfangreicher iſt, doch man habe die Abſicht, die Strecke
tit allerbeſtem Kleinpflaſter zu belegen, um endgültig und auf
jahrzehnte hinaus eine vorbildliche Autoſtraße, ſoweit
er heſſiſche Teil in Frage kommt, zu ſchaffen. Dies ſei aber nach
Blütezeit ſchon deshalb nicht ratſam, weil im Sommer ein
er=
öhter Kraftfahrbetrieb einſetzt, da ſehr viele Automobile, die im
Linter abgemeldet wurden, im Sommer wieder gefahren werden.
luch in heſſiſchen Automobilkreiſen hat man ſich, wie uns vom
ſtarkenburger Automobilklub mitgeteilt wird, davon überzeugen
tüſſen, daß es keine andere Möglichkeit, als die von der
Provin=
al=Direktion vorgeſchlagene gegeben hätte Man müſſe, ſo ſchwer
den Verkehr auch treffe, ſich mit der Maßuahme einverſtanden
eklären, zumal die Ausſicht beſtehe, daß bis zum 20. April die
traße endgültig wieder freigegeben ſei. Das Waſſer= und
traßenbauamt Heidelberg teilt uns noch mit, daß die von
Heſ=
n verhängte Sperre zu den notwendig gewordenen
Ausbeſſe=
ingen bei Laudenbach benutzt wird.
Bk. Schaafheim, 5. April Unfall. Der 13jährige Sohn
tto der Landwirtswitwe Marie Düſchner, fiel heute morgen
zm Scheunengerüſt auf die Tenne und brach beide Arme.
Ap. König i. Odw (Stahlbad), 6. April. Ausdem
Ge=
einderat. Im Schwimmbad ſoll ein Abflußkanal und am
genannten Sandberg eine Brücke errichtet werden. Gegen den
oſtenanſatz des Vermeſſungsamtes Höchſt i. Odw. für ausgeführte
ermeſſungsarbeiten ſoll beim Landesvermeſſungsamt Darmſtadt
eſchwerde erhoben werden. Infolge zu hoher Wohlfahrtslaſten
id allgemeiner ſchlechter Finanzlage ſollen im Jahre 1932 alle
erſtellungsarbeiten unterbleiben. Unter Streichung der Koſten
r den Schularzt und Herabſetzung der Ausgaben für Lehrmittel
if 320 RM., wird der Voranſchlag für die Volksſchule
angenom=
en. Die Friedhofskommiſſion wird beauftragt, Vorſchläge zur
rweiterung des Friedhofes einzureichen. Der Jagdpachtpreis des
ächters Heinrich Heilmann wird ab 1932 für die noch laufende
achtzeit um weitere 25 Prozent ermäßigt. Da die ſeitherige
Woh=
ing des Andr. Isko in der Mühlſtraße als Haftlokal
Verwen=
ng finden wird, iſt dem Genannten eine anderweitige Wohnung
gewieſen worden.
Ci. Erbach, 6. April. Hauptverſammlung des
Kreis=
ſtbauvereins. Unter dem Vorſitz des Herrn
Kreisdirek=
es von Werner hält der Kreisobſtbauverein für den Kreis
Er=
ch am Sonntag, den 17. April, nachmittags 1.30 Uhr, im Saal
Gaſthauſes „Zur Pfalz” in Pfaffen=Beerfurth ſeine
Jahres=
uptverſammlung ab. Der Rechnungsablage und den
Tätigkeits=
eichten der anweſenden Ortsvereine folgt ein Filmportrag über
Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft.
m ſchließt ſich dann die übliche Verloſung an. Um den
Teil=
zmern des Mümlingtales den Beſuch erleichtern zu können, ſoll
genügender Beteiligung im Anſchluß an die Mittagszüge vom
hnhof Zell=Kirch=Brombach aus Poſtomnibusverbindung
ein=
ichtet werden. Der Fahrpreis für Hin= und Rückfahrt ſtellt ſich
etwa 1,50—1,75 RM.
W. Heppenheim a. d. B., 6. April. Errichtung einer
velle im Bensheimer Weg. Im Bensheimer Weg,
Fuße der Starkenburg, errichtet Herr Pfarrer Höhn eine kleine
pelle in einer Ausdehnung von zirka 60 Quadratmetern. Mit
Bauarbeiten wurde bereits begonnen Mit der Verwirklichung
es Planes geht ein langjähriger Wunſch der hieſigen
Bevölke=
g in Erfüllung, die in gleicher Weiſe von den Paſſanten
be=
ßt wird, denn der in der Hauptverkehrsſtraße an der Ecke
t= und Ludwigsſtraße gelegene Altar der
Fronleichnamsprozeſ=
wird nunmehr nach der Kapelle verlegt. Die
Verkehrsſtockun=
kommen ſomit in Wegfall.
Renovierung der
Ka=
le im Amtshof, Herr Prälat Monſignore Miſchler hat
bereit erklärt, die Koſten für die Renovierung der
Amtshof=
ile zu tragen.
Arbeiterwohlfahrt. Der
Ortsaus=
ß der Arbeiterwohlfahrt hat ſich die Aufgabe geſtellt, die hie=
Bevölkerung über ihre Tätigkeit durch einen Vortrag zu
errichten. So ſprach geſtern Herr Avemarie, der Leiter der
heſ=
en Geſundheitspflege, über das Kind, ſeine Pflege und
Er=
ung.
— Gernsheim 6. April. Waſſerſtand des Rheins am
pril: —0,21 Meter; am 6. April: —0,28 Meter.
— Hirſchhorn a. N., 6. April. Waſſerſtand des
Nek=
es am 5. d. M.: 1,72 Meter, am 6. d. M.: 1,73 Meter.
Au. Groß=Gerau, 6. April. Unfall. Am Dienstag
nachmit=
wurden auf dem Gelände der früheren Oelfabrik die
Funda=
te des Maſchinenhauſes geſprengt. Ein Kind, das in der
tergaſſe ſpielte, wurde durch ein Sprengſtück getroffen und am
erheblich verletzt. Es mußte in das Krankenhaus eingeliefert
den. — Die Zuſammenlegung der
Krankenkaſ=
ſtellen. Am 1. Mai dieſes Jahres werden vorausſichtlich
Krankenkaſſenſtellen Crumſtadt, Erfelden, Wolfskehlen mit der
(ſtelle Goddelau in Goddelau von einer Perſon hauptamtlich
daltet werden. Dieſe Zuſammenlegung iſt auf eine Verfügung
heſſiſchen Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft
zurückzu=
en.
z. Offenbach, 6. April. Aus den höheren Lehranſtal=
An den zwei Oberrealſchulen, dem Gymnaſium und der
dienanſtalt unſerer Stadt wurden mit Schluß des Schuljahres
ganzen 117 Schüler und Schülerinnen mit dem Zeugnis der
fe entlaſſen. Von ihnen wollen 17 Kaufmann, 14 (mittlerer)
mter, 13 Lehrer, 10 Mathematiker, 9 Apotheker, 7 Mediziner,
igenieur, 4 Landwirt, je 3 Rechtsanwalt, Theologe,
Volkswirt=
ſtler und Zahnarzt und 2 Chemiker werden. Weitere Berufe
nur je einmal vertreten, und fünf Schüler konnten einen=
Be=
noch nicht angeben. Die Studienanſtalt entließ zwei
Ober=
ten mit 33 Schülerinnen und die beiden Oberrealſchulen 69
1e Leute. Um die Mädchen mehr den hauswirtſchaftlichen
Be=
n zuzuführen und weil auch jedes Jahr zahlreiche Mädchen
Oberſekundareife die Anſtalt verlaſſen, ſoll der Verſuch ge=
Iſt werden, an die Studienanſtalt eine Frauenſchule
anzuglie=
da die austretenden Schülerinnen doch vielfach eine
Haus=
ungsſchule beſuchen. Ob der Plan einer Frauenſchule greifbare
alt annimmt, hängt natürlich von der Zahl der Meldungen
ie ab. Die neue Frauenſchule ſoll ohne weitere Belaſtung der
)t oder des Landes Heſſen durchgeführt werden.
Oſtern im ehemaligen K
Wahrlich, hier handelte es ſich nicht um eine
Vergnügungs=
tour oder Erholungsreiſe, nein — es herrſchte bitterer Ernſt und
Achtung vor der Majeſtät des Todes, ſowie Anerkennung für die
Taten unſerer Brüder. Ihrem Angedenken war dieſe Fahrt
ge=
widmet. Die Teilnehmer beſtanden meiſt aus früheren Soldaten,
welche an dieſen oder anderen Frontabſchnitten während des
Krieges kämpften und ſich nun gegenſeitig die Begebenheiten
er=
klärten.
Die zum Beſuch vorgeſehenen Gebiete mußten in langer
Autobusfahrt erreicht werden, wozu uns glücklicherweiſe ein
ſel=
ten ſchönes Oſterwetter vergönnt war. Der Werbedruck der
Heſſi=
ſchen Eiſenbahn=A.=G. (Heag) als der Unternehmerin der Fahrt,
ſagte wirklich nicht zu viel, es wurden 960 Kilometer durchfahren.
Außerdem verſtand es der umſichtige Fahrtleiter in trefflicher
Art den langen Weg durch Erläuterungen intereſſant zu
geſtal=
ten und mehr zu bieten, wie es im allgemeinen bei ſog.
Verdun=
fahrten üblich iſt.
Der Hinweg berührte bekannte Orte und Gegenden, wie Bad
Dürkheim, das tiefeingeſchnittene Iſenachtal, Kaiſerslautern,
Landſtuhl und Saarbrücken. Hinter dem ganz franzöſiſch
gewor=
denen Metz wurden die alten Kampfgebiete von 1870 —
Spi=
cherer Höhen, Gravelotte, Mars=la=Tour — durchſchnitten. Gegen
Abend war der Ausgangspunkt für die weiteren Beſichtigungen,
die alte Stadt Verdun, erreicht. Noch an dem gleichen Tag wird
der erſte Spaziergang in die Stadt unternommen. Wuchtig hebt
ſich die Rittergeſtalt des Heldendenkmals auf hohem
Treppen=
ſockel von dem klaren Sternenhimmel ab. Durch enge Gaſſen,
die wie ausgeſtorben daliegen finden wir den Weg zu dem
Dome, welcher während der Beſchießung der Stadt derart gut
von uns geſchont wurde, daß kaum eine Beſchädigung zu
bemer=
ken iſt. Durch die äußeren Stadtteile gehen wir an die Mags
und zurück in unſer Hotel.
Am folgenden Tage werden zuerſt die Forts Vaux und
Douaumont beſucht, welche heute ſchaurige Zeugen der
Zer=
ſtörungskraft moderner Kampfmaſchinen ſind. Unſere bekannten
42er wirkten ſtellenweiſe verheerend. Die zerſtörte Panzerkuppel
von 35 Zentimeter Dicke und der Kaſemattendurchſchlag geben
Beweiſe übermäßiger Gewalt. Leider reichte auch dieſe nicht aus,
die dicken Betonmauern mit Erddecke ſchnell und gründlich zu
zerſtören. Die Beſichtigung des Inneren der Befeſtigungsanlagen
erfolgt unter Führung von aktiven Soldaten, welche die
Erklä=
rungen den käuflichen Beſchreibungen entnehmen. Von
Gehäſſig=
keiten iſt nichts zu bemerken. Die oberirdiſchen Anlagen beſucht
man frei, ſie ſprechen für ſich. Unangenehm und eindrucksvoll
bleibt für uns Deutſche das Löwendenkmal bei Fleury, welches
an jener Stelle errichtet iſt, wo die ſchnell zuſammengerafften
13 franzöſiſchen Diviſionen unſeren Angriff zum Stehen brachten
und uns das Fehlen weiterer Reſerven bedauern ließen.
„Von hier aus werden auf ſchmalen Straßen quer durch
zer=
wühltes Kampfgebiet die Kultſtätten jener grauſigen Zeit
be=
ſucht, Bajonettgraben und Oſſuaire, worin leider Bauarbeiten
die Ruhe der langen Halle ſtören. Eigenartig berühren uns in
der Kapelle die Holzkiſten, in welchen abſchnittweiſe die
gefun=
denen Reliquien vermißter Krieger bis zur endgültigen
Bei=
ſetzung aufbewahrt werden. Dieſe Anlagen ſind allgemein
be=
kannt, ebenſo wie die Friedhöfe, welche in ihrer Größe
erſchüt=
ternd wirken. Unendlich traurig bleibt der Eindruck der
deut=
ſchen Grabſtätten. Meiſt ſchwarze, unſcheinbare Kreuze mit
Schablonenſchrift, ſtellenweiſe durch die Witterung ſtark
beſchä=
digt. Nur fortgeſetzte Pflege kann das wenig dauerhafte
Ma=
terial in Ordnung halten, den Willen hierzu können wir öfters
feſtſtellen. Nach den vielen Millionen, welche der Krieg koſtete,
hat ein verarmtes Deutſchland heute noch keine Mittel, ſeinen
gefallenen Söhnen würdige Ruheſtätten zu errichten.
Im Gegenſatz zu unſeren Beſtattungsanlagen haben die
Franzoſen ſich die weiße Farbe für ihre Kreuze, welche
neuer=
dings in Zement ausgeführt werden, vorbehalten, ſodaß man die
Nationalität der Toten ſofort erkennen kann. Dagegen
errich=
teten die Amerikaner in Romagne ihren Friedhof mit
ausgeſpro=
chenem Luxus. Die vielen Tauſende von weißen Kreuzen ſind
aus feinſtem Marmor, genaueſtens gerichtet und numeriert in
einer Mauereinfaſſung, welche dem klaſſiſchen Stil angepaßt iſt.
Unterhalb der breiten Freitreppe liegt inmitten von
Baum=
anlagen ein rundes Waſſerbecken und gegenüber auf einer Höhe
mehrere Wohnhäuſer, welche den Angehörigen bei Beſuch der
Grabſtätten koſtenlos zur Verfügung geſtellt werden. Eine gleich
großzügige Anlage zum Andenken an die Waffenbrüderſchaft
er=
hebt ſich bei Varennes. Ein goldener Vierfuß mit Schale und
Inſchrift bildet auf hohem Steinſockel inmitten von
Säulenhal=
len, deren offene Seite über eine Terraſſe ſchroff in das Tal
ſieht, das ſymboliſierte Heiligtum. Weithin ſoll des Nachts der
Feuerſchein aus der Flammenſchale an beſtimmten Gedenktagen
die Waffentaten der U.S. A.=Armee verkünden, während von
hohen Maſten Sternenbanner und Trikolore wehen.
Uns intereſſieren nur jene Kampfſtätten des Krieges, welche
abſeits des allgemeinen Verkehrs liegen und in ihrer
Urgeſtal=
tung verblieben. Sie vermitteln ein beſſeres Bild des großen
Stellungskampfes als heute die Höhe 304, Toter Mann,
Pfeffer=
rücken und Todesſchlucht, ſo ſtark auch hieran die Erinnerungen
erhalten ſind. Nur einige Brennpunkte der Kämpfe können wir
aufſuchen, doch überall iſt das Gelände beiderſeits der Straße
dicht durchzogen von Grabenanlagen und genarbt durch die
Ge=
ſchoßeinſchläge. Gutes Kulturland wird wieder bebaut, doch dies
iſt nicht ungefährlich für die Bewohner der Gegend, denn häufig
werden Blindgänger in kleinen und mittleren Kalibern
gefun=
den und auf den Grabenrand gelegt. Die Umzäunungen werden
aus Hindernispfählen und Stacheldraht hergeſtellt. Wellblech
bildet das Baumaterial für Hütten und Schuppen aller Art.
—So fahren wir durch das hübſche Clermont nach den
Ar=
gonnen, und dem Rande der Champagne. In Ville=ſur=Tourbe
wird eine Fahrpauſe eingelegt, wobei wir in einer Holzbaracke,
welche wohl deutſch geweſen ſein kann, unſer mitgenommenes
Eſſen verzehren. Ein Spaziergang durch die Umgebung der
Ort=
ſchaft zeigt das typiſche Bild eines Etappenortes, welcher ſich nur
wenig verändert hat. Hinter Cernay wird ein Feldweg benutzt,
um möglichſt dicht an die Höhe 191 zu kommen, was uns auch
dank des trockenen Wetters gut gelingt. Ein Teilnehmer
ver=
brachte auf dieſem Höhenzug ein volles Jahr ſeines jungen Le=
bens, ohne irgend in Berührung mit Nichtſoldaten zu kommen.
Dafür kann er uns umſo beſſer die Kampfhandlungen und die
Bedeutung der Stellungen erklären. Geſchützt durch die
Feier=
tage können wir unſeren Marſch beginnen, denn wir befinden
uns hier am Rande eines Artillerie=Schießplatzes. Die Behörden
laſſen dieſes ſteinige Gebiet nicht mehr aufbauen, ſo daß Rivont,
Tahure, Le Mesnil, Perthes u. a. nur noch als Ruinenplätze
auf den Karten erſcheinen. In Wirklichkeit findet man daſelbſt
einen kleinen Obelisken mit den Namen der aus der Ortſchaft
ſtammenden und gefallenen Soldaten.
Wir ſteigen nun in der warmen Frühlingsſonne den Abhang
in die Höhe, durchqueren die Stellungen und befinden uns in
einem Trichterfeld, welchem man nicht anſieht, daß bereits
vier=
zehn Jahre ſeit Eintritt der Waffenruhe in das Land gingen.
Handgranaten, Wurfminen, Blindgänger, Helme, Stiefel und
ſonſtiges Zubehör liegen neben unheimlich vielem Stacheldraht
umher. Wenngleich auch ein kleiner Teil der Trichter ſpäteren
Datums vom Uebungsſchießen ſein mag, im großen und ganzen
hat der Boden ſeine Geſtaltung in den langen Kriegsjahren
er=
halten, wo es trotz aller Verſuche dem Gegner nicht gelang,
dauernd Fuß zu faſſen. Nur einige Unentwegte gehen den Hang
völlig ab; wir aber haben bald genug, denn die teilweiſe
einge=
brochenen Unterſtände und die zahlreichen Projektile bilden
ver=
ſteckte Gefahren. Außerdem gibt es genug Andenken in Form
aufgeriſſener Schuhe und Kleider. Wir benutzen den gleichen
Weg zum Abſtieg, weil das Tal durch Moore geſperrt iſt.
Neben anderen Orten wird nun Montfaucon beſucht. Der
Fahrtleiter führt uns auf den Hügel, welcher nur noch die
Ruinen der Ortſchaft trägt. Die Kirche bildete den höchſten
Punkt derſelben, weshalb ſie ganz beſonders zerſchoſſen wurde.
Dieſes hielt jedoch unſere Pioniere nicht ab, in die Pfeiler ſehr
geſchickt angelegte Beobachtungsſtellen einzubauen. Heute iſt der
Ort in günſtigerer Lage am Fuße des Hügels neu erſtanden,
alles übrige iſt unberührt gelaſſen worden. Daher können wir
die einzelnen Werke, noch mit den Nummern bezeichnet, aufſuchen
und auch die Beobachtungsſtellen, genau wie damals ohne Leiter
erklettern. Von hier aus wurde das Annähern der
amerikani=
ſchen Sturmwellen dem Kommandeur gemeldet, welcher in guter
Diſziplin ſeine M.G.=Schützen erſt auf kurze Entfernung feuern
ließ und hierdurch die mit geſenktem Gewehr anſpringenden
An=
greifer unter ſtärkſten Verluſten abwies. Eine amerikaniſche
Ge=
denktafel erinnert an dieſen Tag. Der durch Volltreffer
zer=
ſtörte Unterſtand des Kommandeurs und die Betonbauten in
Kellern uſw. ſtellen ein intereſſantes Kriegsmuſeum deutſcher
Leiſtungen dar.
Durch den Argonnerwald wird in kurzer Zeit Vauquois
er=
reicht. Der vorliegende Hügel bringt uns den ſtärkſten Eindruck,
Nicht umſonſt hat man das Gebiet amtlich für geſchloſſen erklärt,
es ſoll in ſeiner Geſtaltung erhalten bleiben. Ein gezackter
An=
näherungsgraben bildet den beiderſeits eingeengten Aufſtieg. Er
führt mitten durch Gräben und Anlagen nach dem Gipfel,
wel=
cher zum Andenken der Taten einer franzöſiſchen Diviſion ein
Denkmal trägt. Unſere Erwartungen werden übertroffen, denn
die jenſeitigen Stellungen ſind durch ſieben große Sprengungen
in ſteil abfallende Steinbrüche verwandelt worden. Auf ſchmalen
Graten können wir auf Fußpfaden innerhalb des Grabengewirrs
wieder abwärts nach der Straße gelangen und auf ihr das neu
erſtandene Varennes beſuchen. Die Kirche iſt unter vorſichtiger
Verwendung des alten Materials wieder hergeſtellt. Der
Got=
tesdienſt wird in dem durch Abſchalung verkleinerten Raum
ab=
gehalten. Die Glocken ſtehen noch dicht über dem Fußboden und
werden auch ſo angeſchlagen.
Bei Eintritt der Dunkelheit können wir auf der Rückfahrt
noch die Leuchte des Oſſuaire mit weißem und rotem Blinkfeuer.
als den Totenwächter der 800 000 vor Verdun gefallenen
Sol=
daten bewundern.
Es bleibt ſomit nur noch zu ſagen, daß wir wenig Grund
hatten, über das Benehmen der Bevölkerung zu klagen. Die
ver=
einzelten Ausnahmen übergeht man. Mit vorbeireitenden
Trup=
pen wechſelten wir den militäriſchen Gruß und ſahen vergnügte
Geſichter. Die Kinder winkten uns zu, und die Ziviliſten waren
bereitwillig, wobei öfters Elſäſſer die Vermittler der Gedanken
waren.
In den Geſchäften kann man ſich mit genügend Literatur
und Bildern verſorgen. Nur ſchaurig erregt kann man die
Bil=
der des Dioramas „Viſions de la Guerre” betrachten, weil es
meiſt Photographien ſind, wie wir ſie nicht aufgenommen haben
und noch weniger öffentlich zeigen dürfen.
Am Oſtermontag erfolgt zeitig bei trübem Wetter die
Rück=
fahrt. In Metz wird noch eine Rundfahrt eingefügt und das
hohe Schiff des Domes beſucht. Dieſe Stadt iſt recht franzöſiſch
geworden, trotzdem braucht man dort nicht gerade ſo zu ſprechen.
Saarbrücken bietet wieder das erſehnte deutſche Mittagsmahl,
und dann geht es über die Reichsgrenze nach Frankenthal, wo
ein letzter großer Tiſch gebildet wird.
Dankbar für das Gebotene und froh, wieder in der Heimat
zu ſein, ſprechen wir der Fahrtleitung ſowie dem Fahrer unſeren
Dank und Anerkennung aus für dieſe wohlgelungene
Sonder=
fahrt!
Wekkerberichk.
Ausſichten für Donnerstag, den 7. April: Wechſelnd wolkig mit
Aufheiterung, wieder milder, zeitweiſe etwas Niederſchlag.
Ausſichten für Freitag, den 8. April: Teils wolkig, teils
aufhei=
ternd, Temperaturen ſchwankend und etwas kühler, keine oder
nur vereinzelte Niederſchläge.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Maupe
Veraniwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleion, Reſch und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſ
für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. (
6. Quetſch: für den S
ußdlenſt: Andreas Bauer; für
aese
„Die Geger
kagesſpiegel in Bild und Wort: Dr Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittelungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtfadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
„TAlOoTooo
aß wir CLUB in einerOualitätliefern, die eigentlich nicht
ür 33 Pfg. Zigaretten vorgeschen war. Wir fragen aberz
Veshalb sollen wir nicht anständige Ware billig liefern,
Tenn unsdies durch günstige Tabak-Einkäufe möglich ist?
Seite 8 — Nr. 97
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Muſſolini beſichtigt an der Spitze der prominenten Gäſte das neue deutſch=italineiſche Inſtitut in
Rom, das anläßlich der Goethe=Feier in der Villa Sciarra als Heim und Forſchungsſtätte deutſcher
Wiſſenſchaftler in Rom eröffnet wurde. Hinter dem Duce der Leiter des neuen Inſtitutes, Prof.
Gentile (mit weißem Vollbart).
Deutſche Truppen, die unter dem Oberbefehl Walderſees in China fochten, mit erbeuteten
chineſiſchen Feldzeichen. Oben rechts: Generalfeldmarſchall Graf von Walderſee.
Vor 100 Jahren, am 8. April 1832, wurde Alfred Graf von Walderſee geboren, der 1888—0
der Chef des deutſchen großen Generalſtabs war. Unter Beförderung zum Generalfeldmarſcha
wurde Walderſee 1900 Oberkommandeur aller europäiſchen Truppen, die zur Unterdrückung de
Boxer=Aufſtandes nach China entſandt wurden. Nach der Niederwerfung des Aufſtandes kehrt
Walderſee in die Heimat zurück, wo er 1904 in Hannover ſtarb.
Verleihung des ſtaatlichen Beethoven=Preiſes.
Berlin. Wie der Amtliche Preußiſche
Preſſe=
dienſt mitteilt, iſt der im Jahre 1927 vom
preußi=
ſchen Staatsminiſterium begründete ſtaatliche
Beethoven=Preis auf Vorſchlag des dafür
be=
rufenen Kuratoriums von der Preußiſchen
Aka=
demie der Künſte dem Profeſſor Dr. h. c. Max
v. Schillings verliehen worden.
Komponiſt Erik Meyer=Helmund geſtorben.
Berlin. Im Alter von 71 Jahren iſt der
bekannte Konzertſänger und Komponiſt Erik
Meyer=Helmund nach kurzem ſchweren Leiden
geſtorben. Die Einäſcherung erfolgte geſtern
vor=
mittag. Er iſt beſonders als Komponiſt leicht
an=
ſprechender Lieder und mehrerer Opern bekannt
geworden.
Raubüberfall im Frankfurter Elektrizitätswerk.
Frankfurt a. d. Oder. In der Nacht zum
Mittwoch wurden zwei Angeſtellte des
Elektrizi=
tätswerkes, die im Begriff waren, die
Tagesein=
nahmen der Straßenbahn in einen Geldſchrank zu
ſchließen, von zwei maskierten Räubern
über=
fallen und mit Revolvern bedroht. Es kam zu
einer lebhaften Schießerei. Anſcheinend wurde
aber niemand getroffen, denn die Räuber
konn=
ten ſich in Sicherheit bringen, nachdem es ihnen
gelungen war, eine Kaſſette mit Geld an ſich zu
reißen. Geraubt wurden etwa 750 Mark. Die
geleerte Kaſſette wurde ſpäter in der Stadt
ge=
funden.
Feſtnahme eines Schwindlers.
Frankfurt a. M. Die Polizei in
Pirma=
ſens nahm einen 32jährigen Mann namens
Wie=
nand feſt, der in verſchiedenen Städten, u. a. auch
in Frankfurt a. M. und Pirmaſens, namentlich
in Fliegerkreiſen Schwindeleien verübt hatte.
Der Schwindler gab ſich als Major Lauterbach,
manchmal auch als Prof. Meyer aus. Er hat
auch verſchiedene Geſchäftsleute hereingelegt, von
denen er ſich Waren ſchicken ließ, mit denen er
verſchwand.
durch Brandſtiftung beſchädigte Litfaßſäule
in Berlin.
zweite Wahlgang zur Reichspräſidentenwahl
n den Großſtädten bereits zu verſchiedenen
chreitungen geführt. So wurden in Berlin
er einzigen Nacht 17 Litfaßſäulen von
Per=
in Brand geſteckt, die die gegneriſchen
Wahlplakate vernichten wollten.
„Gtaf Zeppelin”
bei den Kanariſchen Inſeln.
Hamburg. Wie die Hamburg—Amerika=
Linie mitteilt, befand ſich das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” auf ſeiner zweiten diesjährigen
Amerikafahrt am Mittwoch morgen 5 Uhr MEZ.
auf 30 Grad 7 Minuten Nord und 14 Grad
1 Minute Weſt. Das iſt ungefähr nördlich der
Kanariſchen Inſeln.
Nach einer Mitteilung der Hapag befand
ſich das Luftſchiff um 14 Uhr mitteleuropäiſcher
Zeit auf 20,30 Grad Nord und 20,7 Grad Weſt.
Vermutlich wird die Landung heute abend
erfolgen.
Großſeuer an der Moſel.
Traben=Trarbach. Im nahen Kövenig
brach nachts in einem landwirtſchaftlichen
An=
weſen Feuer aus, das trotz tatkräftiger Abwehr
der Feuerwehr und der Ortsbewohner ſich auf
die nächſten Anweſen ausdehnte. Nachdem die
Enkircher Wehr eingegriffen hatte, gelang es
das Feuer einzudämmen und nach Eintreffen der
Traben=Trarbacher Motorſpitze wirkſam zu
be=
kämpfen. Insgeſamt ſind 5 Anweſen
abge=
brannt. Die Gebäude waren zum Teil alte
Fachwerkbauten, die dem raſenden Element
gün=
ſtige Nahrung boten. Die Bewohner der in Brand
geratenen Häuſer konnten mit knapper Not ihr
nacktes Leben retten. Ein etwa 65 Jahre alter
Mann mußte von Feuerwehrleuten unter eigener
Lebensgefahr aus ſeinem Hauſe getragen
wer=
den. Eine Anzahl Feuerwehrleute iſt bei den
Löſch= und Hilfsarbeiten verletzt worden. Der
Schaden wird auf rund 80 000 Mark geſchätzt. Die
Betroffenen ſind nur zum Teil verſichert.
Selbſtmord während einer Hausſuchung.
Wiesbaden. Der Direktor Deppe hat ſich
geſtern hier in ſeiner Villa in der
Sonnenberger=
ſtraße erſchoſſen. Dieſer Selbſtmord erregt
des=
wegen beſonderes Aufſehen, weil er in dem
Augenblick erfolgte, als durch Beamte der
Steuerbehörde bei Deppe wegen des Verdachts
der Deviſenſchiebung eine Hausſuchung
vorge=
nommen wurde. Deppe war von 1917 bis 1930
Inhaber einer Lebensmittelfirma.
Arzt ſtirbt als Opfer ſeines Berufs.
Kaſſel. Der am hieſigen
Landeskranken=
haus tätige Arzt Dr. Simmel iſt auf tragiſche
Weiſe Opfer ſeines Berufes geworden. Bei der
Operation eines Kindes infizierte ſich der Arzt
ſowie eine Schweſter. Währens Dr. Simmel der
Infektion erlag, liegt die Schweſter noch krank
darnieder.
Erpreſſung oder Dummerjungenſtreich?
Die amerikaniſche Kinderentführung macht Schule
Aſchaffenburg. In der letzten Zeit ſind
nacheinander zwei ſehr angeſehenen
Aſchaffenbur=
ger Familien anonyme Erpreſſerbriefe,
unter=
zeichnet „Der weiße Tod”, zugegangen. In bei
den Fällen wurde die Hinterlegung erheblicher
Geldſummen an genau bezeichneten Stellen in
der Aſchaffenburger Faſanerie bis zu einem
ge=
wiſſen Zeitpunkt verlangt unter Androhung der
Entführung kleiner Kinder. Die Briefe wurden
der Aſchaffenburger Kriminalpolizei übergeben.
Ein Kohlendieb erſchoſſen, ein zweiter verletzt.
Bottrop. In der Nacht zum Mittwoch kam
es auf dem Gelände der Zeche Vereinigte
Mel=
heim zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen
einem Nachtwächter und mehreren Kohlendieben.
Einer von ihnen, ein 23jähriger Bergmann
Ell=
wanger aus Bottrop, ſtreckte durch einen Schuß
den Dienſthund des Wächters nieder. Als er dann
die Waffe gegen den Wächter ſelbſt richtete, kam
ihm dieſer zuvor und gab mehrere Schüſſe ab.
Ellwanger erhielt einen Bauchſchuß. Er iſt ſeiner
Verletzung im Laufe der Nacht im Krankenhaus
erlegen. Die Polizei verhaftete vier weitere
Kohlendiebe. Einer von ihnen lag mit einem
Rückenſteckſchuß im Bett, den der Nachtwächter
ihm bei der Schießerei beigebracht hatte.
Tagung der Genoſſenſchaft Deutſcher
Bühnenangehöriger in Düſſeldorf.
Düſſeldorf. Vom 5. bis 7. April findet
in Düſſeldorf die Vertreterverſammlung der
Ge=
noſſenſchaft Deutſcher Bühnenangehöriger ſtatt.
Die diesjährige Tagung in der rheiniſchen
Kunſt=
ſtadt Düſſeldorf, zum erſtenmal ſeit Beſtehen der
Genoſſenſchaft, wird von ganz beſonderer
Bedeu=
tung ſein, zumal Düſſeldorf im Zentrum des
Ge=
bietes liegt, in dem gerade in letzter Zeit die
Frage einer Theaterplanwirtſchaft eifrig
be=
ſprochen worden iſt, eine Frage, die mit zu den
weſentlichſten Punkten der umfangreichen Tagung
gehört. Die weſentlichſten Merkmale der Tagung
ſind die Not der Zeit und die Not der Theater
überhaupt. Im Mittelpunkt der Tagung ſteht
ein Referat „Theaterkriſe und Notverordnung”.
Die Tagung wird ſich auch mit den Beſtrebungen
von der äußerſten Linken und der äußerſten
Rech=
ten zu befaſſen haben, die darauf abzielen, die
Genoſſenſchaft zu politiſieren, was vom
Verwal=
tungsrat der Genoſſenſchaft abgelehnt wird.
Zu der Tagung ſind 250 Vertreter aus allen
Teilen Deutſchlands, darunter die bedeutendſten
Schauſpieler, erſchienen. Vom Kultusminiſterium
iſt Miniſterialrat Seelig, vom
Reichsarbeits=
miniſterium Oberregierungsrat Guttmann
an=
weſend.
Prozeß um die van=Gogh=Bilder.
Berlin. Das Gericht ſtellte in dem Prozeß
um die van Goghſchen Bilder nach längerer
Be=
ratung die Entſcheidung über den
Ablehnungs=
antrag gegen die holländiſchen Sachverſtändigen
de lo Faille und Dr. Bremmer zurück.
Geheim=
rat Friedländer und die Inhaber der Firma
Caſſirer erſcheinen dem Gericht als
Sachverſtän=
dige nicht mehr erforderlich. Der
Ablehnungs=
antrag der Verteidigung gegen die
Sachverſtän=
digen Gebeimrat Juſti und Stopperan wurde
abgelehnt. — Es begann dann die Vernehmung
des Angeklagten Wacker. Er ſtammt aus einer
Malerfamilie. Sein Vater war
Landſchafts=
maler; auch ſein Bruder und eine Schweſter
haben ſich als Maler betätigt. Mit 12 Jahren
hat der Angeklagte, wie er weiter angab, ſchon
Bilder ſeines Vaters ſelbſtändig verkauft, und
mit 13 Jahren ſchon Wanderausſtellungen
ge=
leitet. — Vorſitzender: „Hat Ihr Vater Bilder
van Goghs reſtauriert?” — Angeklagter: „Er
hat die meiſten der 30 in Frage kommenden
Bil=
der reſtauriert.” — Auf Vorhalt des Vorſitzenden
gab der Angeklagte zu, daß ſchon vor 15 Jahren
gegen ihn der Vorwurf erhoben worden ſei, er
habe einen unechten Stuck verkauft. —
Vorſitzen=
der: „Haben Sie den Verkauf der van=Gogh=
Bilder gebucht?” — Angeklagter: „Ich habe nur
die Gewinne notiert.” — Vorſitzender: „Das iſt
Ange=
doch eine ungewöhnliche Buchführung.”
klagter: „Ich verſtehe nichts von der
Buch=
führung.”
Ein Flugzeug beim Landen in Brand geraten.
Wien. Auf dem Flugplatz Aſpern geriet
beim Landen der Motor eines Flugzeuges der
Linie Berlin-Prag—Wien plötzlich in Brand.
Der Pilot brachte das Flugzeug noch glatt auf
den Boden. Paſſagiere und Pilot wurden
unver=
ſehrt herausgehoben. Auch die Fracht und die
Poſt konnten geborgen werden. Sodann wurde
der Brand gelöſcht. Das Flugzeug iſt
betriebs=
unfähig geworden. Die aus den Löſchapparaten
ausſtrömenden Tetrachlorgaſe wurden durch
hef=
tigen Wind den an der Löſchung Beteiligten ins
Geſicht getrieben, wodurch ſieben Perſonen leichte
Gasvergiftungen erlitten.
Ein deutſch=ſüdweſtafrikaniſcher Millionär
tot aufgefunden.
Kapſtadt. In der Nähe von Swakopmund
wurde die Leiche des deutſchen Millionärs Emil
Kreplin, der Direktor mehrerer
Diamantſchleife=
reien war, mit einer Schußwunde im Kopf im
Meere ſchwimmend aufgefunden.
Ende des Gaskriegs.
Das Drama einer ſenſakionellen
Aus England kommt die aufſehenerregen
Meldung, daß es der Chemiſchen Abteilung d
engliſchen Kriegsminiſterium gelungen iſt, ne
24jährigen mühevollen Arbeiten ein wirkung
volles Gegenmittel gegen ſämtliche Giftgaſe
entdecken, die im modernen Kriege Anwendu
finden. Aber in den Triumph der Entdeckt
miſcht ſich eine Tragödie aufopfernder Pflichte
füllung. Der Leiter der Experimente im en
liſchen Kriegsminiſterium, Major R. Galwe
ſtarb vor 14 Tagen im Alter von nur 52 Jahre
16 Jahre ſeines Lebens hat er ſeinen Forſchung
gewidmet. Tag für Tag ſtand er in Berühru
mit den ſchrecklichſten und gefährlichſten Giftgaſ
der Welt, und ſeine Mitarbeiter erklären, we
auch die unmittelbare Urſache ſeines. Ablebe
eine Krankheit iſt, daß er als Opfer ſeiner /
fährlichen Forſchungsarbeiten geſtorben iſt. I
Augenblick ſeiner Erkrankung ſtand Major Ge
way vor der Krönung ſeines Lebenswerkes, v.
dem letzten Schritt zur Herſtellung des Gege
giftes. Er ſtarb aber, ohne noch zu erfahren, d
ſein Werk vollendet wurde. Großen Mut zeigt
auch die vielen Freiwilligen, meiſt Soldaten d
verſchiedenſten engliſchen Regimenter, die ſich d
Forſchern zur Verfügung ſtellten. Die Fre
willigen betraten Räume, die dicht mit tödliche
Gaſen angefüllt waren, andere wurden mit Gi
in flüſſiger Form auf Kleidung und Körper b
ſpritzt. Nach Anwendung des Gegenmittels übe
ſtanden ſie die Experimente geſund und ohr
Schädigungen.
Die erſte Trauung im Vatikan.
Rom. Seit 1870 hat im Vatikan vorgeſter
die erſte Trauung ſtattgefünden. Kardinalſtaat
ſekretär Pacelli hat perſönlich in der Kapel
Paolina die Ehe der Tochter des Gouverneu
der Vatikanſtadt, Frl. Cecilia Serafini, m
einem italieniſchen Diplomaten eingeſegnet.
der Vatikanſtadt beſteht nur die kirchliche Trauun
doch wurde dieſe Ehe auf diplomatiſchem
We=
beim römiſchen Zivilſtandesamt angemeldet, u
in Italien geſetzliche Gültigkeit zu erlangen. D
Papſt hat das Hochzeitspaar ſpäter in Audier
empfangen und dem Gouverneur der Vatikat
ſtadt den Titel eines Marquis verliehen.
Der Skädtebauer
Geheimralt Genzmer F.
Geheimer Baurat Prof. Dr. Ewald Genzme
ſtarb in Dresden im Alter von 75 Jahren. Ger
mer war für den Städtebau eine Autorität,
weit über die deutſchen Grenzen hinaus Geltu
beſaß.
eindeihang des Weden beärfc Haeätſcher Juftatals in Rom
Donnerstag, 7. April 1932
Zum 100. Geburkskag des Generalſeldmarſchalls Graf Walderſee.
Donnerstag, 7. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. R — Seite 9
Spoct, Spiel und Jucnen
Der Spork des Sonntags.
Auch am 10. April nehmen die Reichspräſidentenwahlen auf
den Sport faſt keinen Einfluß. Das Sportprogramm des Tages
iſt ſogar außerordentlich umfangreich und reichhaltig. Es gibt
entſcheidende Meiſterſchaftskämpfe in allen Raſenſpielen, ferner
ein Hockey=Länderſpiel Deutſchland-Oeſterreich,
Waldlaufmeiſter=
ſchaften der Verbände und D.T.=Kreiſe, zahlreiche Radrennen,
Repräſentativkämpfe im Turnen und in der Schwerathletik,
Schwimmwettkämpfe, Tennis= und motorſportliche Veranſtaltungen.
Fußball.
Die Spiele um die Süddeutſche Fußballmeiſterſchaft ſtehen
vor dem Abſchluß. Schon der kommende Sonntag wird wichtige
Vorentſcheidungen bringen. Die intereſſante Spielfolge lautet:
Abteilung Südoſt: Sp.Vgg. Fürth
FC. Nürnberg, Karls=
Bayern München, FV. Raſtatt — VfB. Stuttgart,
uher FV. —
1. FC. Pforzheim. Abteilung Nordweſt: Ein=
München 1860
racht Frankf. — VfL. Neckarau, FK. Pirmaſens — Fc
V.
Frank=
urt, SV. Waldhof — FV. Saarbrücken, Mainz 05 — Wormatia
Vorms. Gleichzeitig wird die Vorrunde um den Verbandspokal
wiſchen den vier Bezirksſiegern ausgetragen. Es ſpielen:
Stutt=
jarter Kickers — Teutonia München in Stuttgart, Union
Nieder=
ad — Amicitia Viernheim in Mannheim. In den einzelnen
Zezirken werden ebenfalls noch Pokalſpiele ausgetragen, die
je=
ſoch keine beſondere Bedeutung mehr haben. Die Paarungen
ſeißen: Bayern: FV. 04. Würzburg — Würzburger Kickers.
Nain/Heſſen: Kaſtel — Langen, Bieber — Hanau 93, Alemannia
Viktoria Urberach, SV. Wiesbaden —
Vorms
Olympia Lorſch,
Kot=Weiß Frankfurt — VfL. Neu=Iſenburg. Rhein/Saar: Mun=
„V. 05 Saarbrücken, Mannheim 08 — Sp.Vgg.
Sand=
enheim —
ofen. Bezirk Württemberg/Baden: Sportfreunde Eßlingen —
FfB. Karlsruhe. — Zu einem Privatſpiel tritt der FC.
Kaiſers=
autern gegen Phönix Karlsruhe an.
Die Aufſtiegsſpiele
wer=
en in den einzelnen Gruppen fortgeſetzt.
In Weſtdeutſchland finden die erſten Spiele um die
Verbands=
reiſterſchaft, ſowie die erſte Runde der Pokalmeiſter ſtatt. Auch in
en übrigen Landesverbänden werden die Entſcheidungsſpiele
fort=
eſetzt.
Schließlich verzeichnet das Fußballprogramm des Sonntags
uch noch einige Länderkämpfe, und zwar: England — Schottland
n London, Frankreich — Italien in Paris und Portugal —
Jugo=
lawien in Liſſabon.
Rugby.
Die Vorrunde um die Deutſche Rugbymeiſterſchaft
ringt am 10. April die folgenden Begegnungen: In Bonn: Kickers
üſſeldorf —
RG. Heidelberg. In Berlin: Tennisboruſſia Berlin
ASC. Leipzig, während der Ausgang des Spieles in Berlin
offen iſt. rechnen wir für das Treffen in Bonn mit einem ſicheren
Sieg des ſüddeutſchen Meiſters. — Der Mainkreis hält am
Samstag in Frankfurt ſeinen Kreistag ab.
Hockey.
Leipzig iſt am Sonntag der Schauplatz des Länderſpieles
Deutſchland — Oeſterreich. Die Wiener ſpielen ein gutes
Hockey und die deutſche Mannſchaft wird nur dann zu einem
ſicheren Sieg kommen können, wenn ſie in beſter Form ſpielt.
Gleichzeitig ſteigt in Hamburg ein Repräſentativſpiel der Damen:
Nord= gegen Weſtdeutſchland. Von den Privatſpielen
iſt der Beſuch des DSC. Düſſeldorf bei V.f.R. Mannheim zu
er=
wähnen.
Handball.
Die beiden Gruppenmeiſter Sp.Vg. Fürth und V.f.R.
Mann=
heim tragen am Sonntag in Fürth das erſte Endſpiel um die
ſüddeutſche Meiſterſchaft aus. Mannheim ſtellt heute
eine wirklich gute Mannſchaft, und Fürth wird auch auf eigenem
Gelände nicht leicht zum Sieg kommen. Gleichzeitig ſoll in
Nürn=
berg das Endſpiel der Frauen zwiſchen dem 1. F.C.
Nürn=
berg und dem Titelverteidiger Eintracht Frankfurt zum Austrag
kommen. — Die weſtdeutſche Meiſterſchaft bringt am
Sonntag folgende Endſpiele: V.f.B Aachen — Kupferhütte
Duis=
burg, Polizei Bielefeld — Polizei Dortmund.
Leichtathletik.
In Ulm werden am Sonntag bei ſtarker Beteiligung die
ſüd=
deutſchenWaldlaufmeiſterſchaften durchgefuhrt. Auch
einige andere Verbände tragen an dieſem Tage ihre Titelkämpfe
im Waldlauf aus. — Von den Kreiſen der DT. wickeln die
nachſtehenden ebenfalls ihre Waldlaufmeiſterſchaften ab:
Mit=
telrhein in Neu=Iſenburg, Baden in Freiburg, Schwaben
in Feuerbach, Pfalz in Lamprecht, Thüringen in Erfurt,
Schle=
ſien in Groß=Strehlitz, Weſtfalen in Hagen und Sachſen in
Fran=
kenberg.
Radſport.
In Paris nimmt das Sechstagerennen am Sonntag
ſeinen Abſchluß. Im Reich gibt es Bahnrennen in Dresden,
Elberfeld, Aachen, Bochum, Halle und Krefeld. Rauſch=Hurtgen
ſtarten in Oſtende. Von den verſchiedenen Straßenrennen
ſeien der Große Straßenpreis von Bielefeld, „Rund um den Elm”
und Paris—Caen (mit Deutſchen) erwähnt.
Autoſport.
Das Wochenende bringt das große Tauſendmeilen=
Rennen von Brescia, bei dem im Vorjahre Rudolf
Carra=
ciola die deutſche Marke Mercedes=Benz zu einem großen Erfolg
führte. Carraciola iſt zwar auch diesmal wieder unter den
Favo=
riten, aber er fährt die italieniſche Marke Alfa Romeo.
Pferdeſport.
Der Sonntag bringt Galopprennen in Karlshorſt, Hannover,
Dortmund und Paris
Verſchiedenes.
In Köln kommt es am Sonntag zum 6. Länderkampf der
Amateurringer zwiſchen Deutſchland und Dänemark. Von
den fünf vorausgegangenen Begegnungen haben die deutſchen
Ringer nur zwei gewonnen, man erwartet aber, daß ſie jetzt ihren
Einen weiteren Repräſentativkampf
dritten Sieg erzielen. —
gibt es im Kunſtturnen zwiſchen Deutſchland und
Hol=
land in Mülheim=Ruhr. Auch hier rechnet man mit einem Sieg
der deutſchen Vertreter. — Ein Verbandsoffenes Schwimmfeſt
findet in Eſſen ſtatt.
Süddeutſche Handballmeiſterſchaft der 2.5.B.
Vorſpiel der Männer und Endſpiel der Frauen am 10. April.
Am kommenden Sonntag werden in Süddeutſchland zwei
wich=
tige Handballſpiele ausgetragen. Um die Meiſterſchaft der
Män=
ner beſtreiten die Meiſter der beiden Abteilungen Oſt und Weſt,
die Spielvereinigung Fürth und der V.f.R. Mann=
Heim das Vorſpiel in Fürth. Das Rück= und Endſpiel folgt acht
Tage ſpäter in Mannheim.
Um die Meiſterſchaft der Frauen findet bereits das Endſpiel
ſtatt. Der 1 F.C. Nurnberg, der am Vorſonntag in der
Vor=
runde die Sportfreunde Landau 2:1 beſiegte, trifft zu Hauſe auf
den Titelverteidiger Eintracht Frankfurt.
Fechken.
Darmſtädter Fechtklub.
In der Folge ſeiner Freundſchaftskämpfe gegen benachbarte
Fechtklubs wird der Darmſtädter Fechtklub am Sonntag mittag
(Abfahrt 13,32 Uhr) in Bensheim (Saal des Bahnhofshdtels)
mit je einer Damengruppe und einer Mannſchaft gegen den
Bens=
heimer und den Mannheimer Fechtklub antreten, die beide ihre
ſtärkſten Fechter kämpfen laſſen. Der Darmſtädter Fechtklub ſtellt
zur Damengruppe: Frl. Engel, Fuchs und Melcher, Erſatz: Frl.
Grimm und Hein, und zur Herrenmannſchaft: Koch, Kutſchern,
Sack und Siegert, Erſatz: Dr. Roth.
Der finniſche Verband prokeſtiert.
Gegen Nurmis Disqualifikation.
Auf die Suspendierung Nurmis durch den Vorſtand des
In=
ternationalen Leichtathletik=Verbandes hin antwortet jetzt der
finniſche Verband mit einem energiſchen Proteſt. Die Finnen
pro=
teſtieren vor allem dagegen, daß ihr Verband nicht vor der
Be=
ſchlußfaſſung und bei der Verhandlung gehört worden iſt.
Dieſer Proteſt beweiſt, daß ſich der finniſche Verband nicht ſo
ohne weiteres dem Urteilsſpruch der Fédération anſchließen wird.
Doch viel wichtiger und auch intereſſanter wird das ſein, was
Nurmi ſelbſt zu ſeiner Disqualifikation zu ſagen hat. Denn nach
früheren Aeußerungen zu ſchließen, wird in dieſem Falle der
fin=
niſche Weltrekordmann ſein ſeitheriges Prinzip der
Schweigſam=
keit aufgeben.
Abſtimmungsbezirke:
1, 35, 36, 37, 38, 39, 40
2. 3. 5. 6
2. Wahlgang.
Die Wahl findet Sonntag, den 10. April 1932, ſtatt.
ie Abſtimmungszeit dauert von 9 bis 18 Uhr ohne
Unter=
echung.
Die Abſtimmungen erfolgen:
tädtiſcher Saalbau
Eingang Riedeſelſtraße
ſſingſchule, Damaſchkeplatz 5,
Eingang Moldenhauerweg
irnhalle der Eleonorenſchule,
Eingang Wendelſtadtſtraße
rnhalle der Goetheſchule,
Viktoriaſtraße 31 . . .
7, 8
ritzſchule,
Emilſtraße 10
9, 10, 11. 12
rnhalle der Schillerſchule,
Müllerſtraße 1
14, 15, 16. 17
rnhalle der Ballonſchule,
Ballonplatz 1
.. 13. 18, 19, 42
rnhalle der Peſtalozziſchule,
Stiftsſtraße 32
20, 21
rnhalle in der Soderſtraße
Nr. 30
22. 23, 24. 25
rnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule,
Kapellſtraße 5
26, 41, 45
rnhalle der Viktoriaſchule,
Hochſtraße 44
27. 28
rnhalle der Mornewegſchule,
Hermannſtraße 21
29, 34
rnhalle d. Beſſunger Mädchenſchule,
Beſſunger Straße 67
rnhalle d. Beſſunger Knabenſchule,
Ludwigshöhſtraße 42
enhalle der Rundeturmſchule,
Eingang Landgraf=Georgs= und
Rundeturmſtraße 9 .
32, 33
30, 31
43, 44.
Die einzelnen Abſtimmungsbezirke umfaſſen folgende
aßen:
mmbezirk 1: Exerzierplatz, Hindenburgſtraße, Landgraf=
Philipp=Anlage, Luiſenplatz, Luiſenſtraße, Rheinſtraße,
Steubenplat
mmbezirk 2: Bleichſtraße, Georgenſtraße, Grafenſtraße,
Marſtallſtraße.
mmbezirk 3: Bismarckſtraße, Friedrichſtraße, Fuchsſtraße,
Kaſinoſtraße, Wieſenſtraße.
mmbezirk 4: Allee, Bahnhofsplatz, Dornheimerweg.
Da=
maſchkeplatz Illigweg, Külpſtraße, Mettegangweg,
Micha=
eliſtraße Moldenhauerweg, Mornewegplatz, Morneweg
ſtr
mmbeirk 5: Bachgang. . —.
Gräfenhäuſer=
traße, Am Herrenacker, Kirſchenalle, Lagerhausſtraße,
Noßlerſtraße, Staudingerſtraße, Weiterſtädterſtraße.
mmbezirk 6: Blumenthalſtraße, Helfmannſtraße,
Johannesplatz. Wendelſtadtſtraße.
umbezirk 7: Jakobiſtraße, Im tiefen See, Kahlertſtraße,
Liebigſtraße, Löcherwieſenweg, Parkusſtraße,
Pfarr=
vieſenweg, Sensfelderweg.
umbezirk 8: Landwehrſtraße, Viktoriaplatz,
Viktoria=
traße.
nmbezirk 9: Alicenſtraße, Emilſtraße, Frankfurterſtraße,
frenenſtraße, Am Nordbahnhof.
ambezirk 10: Gardiſtenſtraße, Kolonie Grohberg,
Moller=
raße, Pallaswieſenſtraße, Ploenniesſtraße.
Simbezirk 11: Barkhausſtraße, Beckerſtraße,
Büdinger=
raße, Friedrich=Ebert=Platz, Friedbergerſtraße,
Eckhardt=
raße, Gießenerſtraße, Löffelgaſſe, Schuknechtſtraße,
imbezirk 12: Rhönring, Schwanenſtraße.
Simbezirk 13: Arheilgerſtraße, Hochſchulſtraße,
Ruths=
raße, Schloßgarten, Schloßgartenplatz, Schloßgartenſtr.
—lmbezirk 14: Elfeicherweg, Fuhrmannſtraße,
Pankratius=
raße, Riegerplatz.
mbezirk 15: Heinheimerſtraße Kaupſtraße.
Smbezirk 16: Kittlerſtraße, Lichtenbergſtraße,
Müller=
raße, Wenckſtraße.
mbezirk 17: Liebfrauenſtraße, Speſſartring.
mbezirk 18: Kaſtanienallee, Kranichſteinerſtraße,
Laute=
lägerſtraße.
Smbezirk 19: Alfred=Meſſel=Weg, Am Breitwieſenberg,
n. Emſer, Heinz=Heim=Weg, Gutenbergſtraße, Hohler
eg, Löwenſternweg. Lucasweg, Rathenau=Anlage,
einrich=Rinck=Weg. Aeußere, Ringſtraße, Rodinghweg,
runusſtraße, Voglerweg, Weberweg, Ziegelbuſchweg.
Smbezirk 20: Alexandraweg, Dieburger Straße, Fiedler=
B. Eugen=Bracht=Weg, Mathildenhöhweg, Mauerſtraße.
kolaiweg, Olbrichweg, Prinz=Chriſtians=Weg,
Reger=
g. Schollweg.
nbezirk 21: Erbacher Straße, Katharienenfalltorweg,
itersweg, Stiftsſtraße, Wingertsbergſtraße.
Stimmbezirk 22: Adolf=Spieß=Straße, Beckſtraße,
Darm=
ſtraße, Dreibrunnenſtraße, Gabelsbergerſtraße,
Heiden=
reichſtraße, Heinrich=Fuhr=Straße, Inſelſtraße, Landgraf=
Georg=Straße, Mercksplatz, Odenwaldring.
Stimmbezirk 23: Gervinusſtraße, Riedlingerſtraße,
Soder=
ſtraße.
Stimmbezirk 24: Erlenweg, Frankenäckerweg, Hicklerſtraße,
Roßdörferſtraße, Schloſſerſtraße, Wienerſtraße, Wilhelm=
Jägerſtraße.
Stimmbezirk 25: Atzwinkelweg, Claudiusweg, Am
Erlen=
berg, Hobrechtſtraße, Kehrwieſenweg, Kekuléſtraße, Nied.=
Ramſtädter Straße, Roquetteweg, Steinbergweg,
Teich=
hausſtraße.
Stimmbezirk 26: Hoffmannſtraße Kiesſtraße.
Stimmbezirk 27: Grüner Weg, Heinrichſtraße, (die geraden
Nummern 42 bis Schluß, die ungeraden Nummern 63
bis Schluß) Hochſtraße.
Stimmbezirk 28: Heinrichwingertsweg, Herdweg,
Martins=
pfad, Martinſtraße, Mathildenſtraße, Moſerſtraße,
Rückert=
ſtraße, Steinackerſtraße.
Stimmbezirk 29: Bruchwieſenſtraße, Bruſtſtraße,
Büchner=
ſtraße, Clemensſtraße, Fichteſtraße, Im Geiſenſee.
Hölder=
linweg, Küchlerſtraße, Niebergallweg Niederſtraße,
Ohly=
ſtraße, Oſannſtraße, Paulusplatz, Jahnſtraße,
Uhland=
ſtraße, Wittmannſtraße.
Stimmbezirk 30: Freiligrathſtraße, Goetheſtraße,
Herder=
ſtraße, Herrngartenſtraße, Klappacherſtraße,
Landskron=
ſtraße, Moosbergſtraße, Orangerie=Allee, Orangerie=Str.,
Seekatzſtraße.
Stimmbezirk 31: Forſtmeiſterplatz, Forſtmeiſterſtraße,
Lud=
wigshöhſtraße, Sandbergſtraße.
Stimmbezirk 32: Felſingſtraße, Frankenſteinſtraße,
Kiesberg=
ſtraße, Paul=Wagner=Straße, Tannenſtraße,
Weinberg=
ſtraße, Im Wingert.
Stimmbezirk 33: Beſſungerſtraße, Donnersbergring,
Eich=
wieſenſtraße, Haardtring, Karl=Legien=Anlage,
Moltke=
ſtraße, Seeſtraße
Stimmbezirk 34: Ahaſtraße, Eichbergſtraße, Hermannſtraße,
Neue Niederſtraße, Wilhelmſtraße.
Stimmbezirk 35: Heidelbergerſtraße Noackſtraße.
Stimmbezirk 36: Artillerieſtraße, Eſchollbrückerſtraße, Groß=
Gerauer Weg, Holzhof=Allee, Am Hopfengarten, Im
Höll=
chen, Philipp=Röth=Weg, Kathreinſtraße.
Schrautenbach=
weg, Schepp=Allee, Thylmannweg, Am Weinweg.
Stimmbezirk 37: Annaſtraße, Heinrichſtraße (die geraden
Nummern 2 bis 40, die ungeraden Nummern 1 bis 61)
Sandſtraße, Weyprechtſtraße, Wilhelm=Gläſſing=Straße,
„Wilhelminenplatz, Wilhelminenſtraße.
Stimmbezirk 38: Riedeſelſtraße, Saalbauſtraße, Waldſtraße.
Stimmbezirk 39: Eliſabethenſtraße, Marienplatz,
Neckar=
ſtraße, Schuchardſtraße, Zimmerſtraße.
Stimmbezirk 40: Ernſt=Ludwig=Platz, Ernſt=Ludwig=Straße,
Hügelſtraße, Kirchſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigsſtraße,
Paradeplatz, Schulſtraße, Schützenſtraße.
Stimmbezirk 41: Hölgesſtraße, Kapellplatz, Kapellſtraße,
Karlsſtraße.
Stimmbezirk 42: Alexanderſtraße, Ballonplatz,
Magdalenen=
ſtraße, Mathildenplatz Schleiermacherſtraße,
Schloß=
graben, Theaterplatz, Zeughausſtraße
Stimmbezirk 43: Geiſtberg, Marktplatz, Marktſtraße,
Neu=
gaſſe. Obergaſſe, Große Ochſengaſſe, Kleine Ochſengaſſe,
Schillerplatz, Schloß, Schloßgaſſe, Schuſtergaſſe.
Stimmbezirk 44: Döngesborngaſſe, Lindenhofſtraße,
Mühl=
ſtraße, Rundeturmſtraße, Sackgaſſe, Woogsplatz,
Woogs=
ſtraße.
Stimmbezirk 45: Große Bachgaſſe, Keine Bachgaſſe,
Brand=
gaſſe. Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Gr. Kaplaneigaſſe, Kleine
Kaplaneigaſſe, Langgaſſe, Pädagogſtraße, Schulzengaſſe.
*
Gleichzeitig geben wir bekannt, daß die Stimmzettel
amtlich hergeſtellt ſind und alle zugelaſſenen Wahlvorſchläge
enthalten.
Der Stimmberechtigte bezeichnet bei der Stimmabgabe
durch ein Kreuz oder Unterſtreichen oder in ſonſt
erkenn=
barer Weiſe den Anwärter, dem er ſeine Stimme geben
will. Der Stimmberechtigte, der keinem der vorgeſchlagenen
Anwärter ſeine Stimme geben will, hat den Namen der
Perſon, der er ſeine Stimme geben will, auf den amtlichen
Stimmzettel in das hierzu freigelaſſene Feld, zu ſchreiben.
Stimmzettel, die dieſen Beſtimmungen nicht entſprechen
oder mit ſonſtigen Vermerken oder mit Vorbehalten
ver=
ſehen ſind, ſind ungültig.
Wir weiſen noch beſonders darauf hin, daß die Namen
der innerhalb der Stadt Darmſtadt umgezogenen
Stimm=
berechtigten noch in der Stimmliſte desjenigen Bezirks
ent=
halten ſind, in dem ſie am 13. März Ifd. J. ihr
Stimm=
recht ausübten.
Stimmſcheine werden nur noch bis Freitag, den 8. April
1932, 17½ Uhr, im Stadthaus, Zimmer 17, ausgeſtellt (
den vorhergehenden Tagen nur vormittags von 7 bis 12
Uhr.
(ſt.527
Darmſtadt, den 4. April 1932.
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Unterlagen jeweils ſchnellſtens
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zuſenden.
(1605a
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Original=
zeugniſſe einſenden.
Nummer 97
latte
Unregelmäßigkeiten in der Kreugerſchen Buchführung.
Buchungsmanipulakionen und „friſierke” Bilanzrechnung. — Durch fiktive Poſten Erhöhung der Guthaben.
Rückwitkungen der Fälſchungen auf die Börſen.
An der Frankfurter Börſe, gaben die Kurſe allgemein
ſowohl am Aktien= als auch am Rentenmarkt weiter nach. Nach
Die Revifion bei Kreuger & Toll.
wie vor verſtimmten die ſchwachen Auslandsbörſen, beſonders die
In einem Communigué wurde bekanntgegeben, daß bei der
Firma Kreuger u. Toll Unregelmäßigkeiten in der Buchführung
aufgedeckt wurden. Eine umfaſſende Unterſuchung wurde
ein=
geleitet.
Am ſpäten Abend wurde das zweite Communigué
über den Fortgang der Prüfung der Situation des Kreuger=
Kon=
zerns ausgegeben. Das Communiqué hat folgenden Wortlaut:
„Die vom Vorſtand der A. B. Kreuger u. Toll ernannten
Revi=
ſoren teilen nach Beratung mit dem Vorſtand der Geſellſchaft das
folgende mit: Da es ſich gezeigt hat, daß die Klarlegung der
Situ=
ation der A. B. Kreuger u. Toll noch längere Zeit in Anſpruch
nimmt, haben die Reviſoren die Reviſionsfirma Price u.
Water=
houſe in London beauftragt, einen vorläufigen Bericht über die
Prüfung des zuletzt bekanntgegebenen Status der Geſellſchaft
vor=
zulegen. Die Reviſionsfirma Price u. Waterhouſe teilt folgendes
mit: Es ſteht außer Zweifel, daß ſowohl die Bilanzrechnung
von Kreuger u. Toll vom 31. Dezember 1930, wie
die dem Jahresbericht desſelben Jahres beigefügte ſogenannte
konſolidierte Bilanzrechnung, obwohl ſie mit den
Büchern übereinſtimmte, doch ein ſehr unrichtiges Bild von der
wirklichen Finanzlage der Geſellſchaft gezeigt hat. Auf Grund
per=
ſönlicher Anweiſungen des Ingenieurs Jpar Kreuger ſelbſt ſind in
den Büchern Einfügungen vorgenommen, durch welche einerſeits
Schulden Ivar Kreugers an die Geſellſchaft und den
naheſtehen=
den Geſellſchaften oder Tochtergeſellſchaften eliminiert worden ſind,
während andererſeits die Schulden der Geſellſchaft ſelbſt an andere
naheſtehende Geſellſchaften verſchwunden ſind oder Aktiva in
be=
deutender Höhe fälſchlich ausgewieſen wurden. In anderen Fällen
muß angenommen werden, daß beſondere buchmäßige Aktiva
ent=
weder übertrieben hoch angeſetzt oder gar nicht vorhanden, oder in
den Büchern naheſtehender Geſellſchaften ebenfalls aufgeführt
ſind. Wenn überhaupt irgend welche reale Werte hinter dieſen
Buchungen zu finden ſind, ſo ſind ſie jedoch in mehreren Fällen
unter „irreführenden Bezeichnungen in den Büchern aufgeführt
worden. Es iſt natürlich jetzt unmöglich feſtzuſtellen, wie die
tat=
ſächliche Lage der Geſellſchaft am 31. Dezember 1930 war. Die
jetzt vorliegenden Tatſachen geben aber zu der Annahme
Veran=
laſſung, daß die Bilanzrechnung eine bedeutend beſſere Stellung
der Geſellſchaft ausgewieſen hatte, als ſie tatſächlich war. Die
oben genannten Buchungsmanipulationen ſcheinen auch auf die
Gewinn= und Verluſtkonten der verſchiedenen Geſellſchaften
aus=
gedehnt worden zu ſein. Durch fiktive Poſten iſt eine bedeutende
Erhöhung der Guthaben für das Jahr 1930 erreicht worden. Die
Reviſionsfirma teilt weiter mit, daß ſie eine erſte Prüfung der
Bücher der Continental Invenſtment A.G., einer im Beſitz der
International Match Corporation befindlichen Tochtergeſellſchaft.
vorgenommen und aus dem Vergleich zwiſchen den Konten dieſer
Geſellſchaft einerſeits und denen der A. B. Kreuger u. Toll und
der holländiſchen Geſellſchaft Kreuger u. Toll andererſeits
feſt=
geſtellt hat, daß in den Büchern der Continental Inveſtment A. G.
ähnliche Buchungsmethoden angewendet wurden. — Die Reviſoren
und die Leitung der Geſellſchaft ſuchen jetzt Wege, ſowohl für eine
Abwicklung der Geſellſchaft, bei der die Intereſſen der Gläubiger
ſo weit als möglich gewahrt werden, als auch für eine Fortſetzung
der Produktion der dem Kreuger=Konzern gehörenden
Induſtrie=
unternehmungen.‟ Das Communigué iſt von den ſechs Reviſoren
unterzeichnet.
In Verbindung hiermit teilen die Nachlaßverwalter von Ing.
Ipar Kreuger mit, daß ſie bexeit ſind, ſämtliche perſönlichen
Auf=
zeichnungen und Dokumente Jpar Kreugers der Reviſionsfirma
zur Verfügung zu ſtellen.
Frankfurker und Berliner Effekken=
Freiverkehr.
Wiederaufnahme der amklichen Rokierung
an der Frankfurker Mikkags= und Abendbörſe.
Der Frankfurter Börſenvorſtand hat zur Wiederaufnahme der
amtlichen Kursnotierung am 12. April folgendes beſchloſſen:
Die Börſenverſammlungen finden an allen Werktagen ſtatt
und dauern von 12—14, Samstags von 11—13 Uhr. Die
Börſen=
räumen werden um 11.30 Uhr, Samstags um 10.30 Uhr. geöffnet.
Der Einheitskurs wird wie bisher um 13.15 Uhr, Samstags
um 12.15 Uhr feſtgeſtellt. Im Handel mit fortlaufender
Notierung wird der erſte Kurs um 12 Uhr, Samstags um 11 Uhr
und der Schlußkurs um 14 Uhr, Samstags um 13 Uhr feſtgeſtellt.
Hiermit wird die Feſtſtellung des erſten und des Schlußkurſes
zeit=
lich an Berlin angeglichen. Die Abendbörſe findet, wie
bis=
her, von 17—18 Uhr ſtatt; der erſte Kurs wird um 17.15 Uhr, der Holland
Einheitskurs um 17.45 Uhr, und der Schlußkurs um 18 Uhr
feſt=
geſtellt. Der Terminhandel bleibt weiter verboten.
In der Auswahl der zur fortlaufenden Notierung zugelaſſenen
Papiere und der vorübergehenden oder dauernden Einſtellung der London
Notierungen einzelner Papiere ſchließt ſich der Frankfurter
Börſen=
vorſtand grundſätzlich dem Vorgehen des Berliner
Börſenvorſtan=
des an, behält ſich jedoch die Bekanntgabe von Einzelheiten, in Belgien
denen die beſonderen Verhältniſſe des Platzes berückſichtigt
wer=
den, noch vor.
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Donnerstag, den T. Aprit
von New York. Daneben wird die Spekulation durch die
ange=
ſpannte innerpolitiſche Lage zu Abgaben veranlaßt. Auch wohl
aus dem gleichen Grunde kommen, etwas Publikumskäufe vor,
Man iſt noch ſehr verſtimmt, weil, das Prüfungsergebnis im
Kreuger=Konzern, wie wir hören, ergeben hat, daß bereits die
Bilanzen von Kreuger u. Toll ſchon für 1930 gefälſcht waren.
Dar=
auf erwartet man ſehr ungünſtige Rückwirkungen. Unter dieſem
Eindruck verloren J.G. Farben 1 Proz., Chemie Baſel 1,25, J. G.
Bonds 0,5 Prozent. Reichsbankanteile 1 Prozent ſchwächer. Am
Elektromarkt betrugen die Kursrückgänge bis 0,5 Proz.
Reichs=
bahnvorzüge 0,5 Prozent niedriger. Ziemlich gut gehalten war
der Montanmarkt, dagegen Schiffahrtsaktien 0.5 Proz. niedriger,
und die übrigen Märkte ſowie die Frankfurter Lokalwerte,
Metall=
geſellſchaft, Scheideanſtalt, Holzmann, ſämtlich 0,5—1 Prozent
ab=
geſchwächt. Am Rentenmarkt war die Grundtendenz ſchwächer.
8prozentige Pfandbriefe teilweiſe 0,25 Proz. niedriger.
Schuld=
buchforderungen 0,5 Prozent matter. Kommunglobligationen in
größerem Umfange angeboten und zirka 0,5—1 Prozent niedriger.
Der Geldmarkt iſt weiter leicht. Tagesgeld 5,5—5,75 Proz.
An der Abendbörſe lagen die genannten Kurſe etwas
ſchwächer. J.G. Farben verloren 0,25 Proz. Montanaktien und
Schiffahrtswerte behauptet, desgleichen Elektroaktien. Das
Ge=
ſchäft iſt außerordentlich zurückhaltend infolge der ſchwachen
Aus=
landsbörſen, von denen beſonders New York ſtark abgeſchwächte
Kurſe meldete. Geſucht waren im hieſigen Verkehr nur Svenska
und Chade, die etwas höher lagen. Am Rentenmarkt war kaum
Geſchäft. Die Kurſe bröckelten eher ab.
Die geſtrige Berliner Börſe ſtand offenſichtlich im Zeichen
der Ueberraſchung, die die Meldung von den Bilanzfälſchungen
bei Kreuger u. Toll hervorgerufen hat. Man konnte ſich eines
eigentümlichen Eindruckes nicht erwehren, und ſcheint vor allem
enttäuſcht darüber, daß ſelbſt ein Wirtſchaftsführer wie Jvar
Kreuger vor ſolchen unfairen Mitteln nicht Halt gemacht hat. Da
auch New York vorgeſtern wieder recht ſchwache Kurſe gemeldet
hatte, glaubte man vormittags, mit ſtärkeren Kursrückgängen
rechnen zu müſſen, und wurde eigentlich zu Beginn des Verkehrs
hierin angenehm enttäuſcht. Die Kursrückgänge hielten ſich meiſt
im Rahmen von zirka 1 Prozent, und nur bei Svenska betrug der
Verluſt zirka 3,5 Mark. Bei ſo geſchäftsloſen Börſen wie
augen=
blicklich findet man es häufig, daß eine ſchwache Grundtendenz
mehr ſtimmungs= als kursmäßig zum Ausdruck kommt. Auch
geſtern ſchien die Spekulation eher zu Rückkäufen und Deckungen
geneigt zu ſein, zumal die Maßnahmen des Börſenvorſtands für
die Wiederaufnahme des amtlichen Verkehrs am 12. d. M. einen
ganz guten Eindruck machten. Vor allem befriedigte, daß
Exeku=
tionen weiter verboten ſind, und daß auch hinſichtlich der
Kompen=
ſationen eine Regelung in der Form vorgeſehen iſt, daß ſogenannte
Kompenſationskurſe, denen alſo kein reeller Handel zugrunde liegt,
nicht feſtgeſtellt werden dürfen. Ferner regte wohl etwas an, daß
man für den Effektenhandel mit dem Auslande nun überhaupt
keine Verordnung mehr erwartet, ſo daß die Tauſchoperation
er=
halten bleiben und damit der Börſe das Geſchäft geſichert wird.
Auch im Verlauf blieb es allgemein ſehr ruhig, kursmäßig
aber ziemlich behauptet. Für Farben und Gelſenkirchen machte
ſich einiges Intereſſe bemerkbar, auch Chadeaktien konnten ſich
wie=
der etwas erholen, während andererſeits plötzlich einſetzendes
An=
gebot in Zellſtoff Waldhof den Kurs dieſes Papiers um zirka 2
Prozent drückte.
Da die Geldeingänge bei den Banken ziemlich ſtark waren,
konnte ſich am Geldmarkt eine weitere Erleichterung durchſetzen.
Die Auslandsbörſen.
Die Grundſtimmung an der Londoner Börſe blieb,
ob=
wohl ſich zum Schluß eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit zeigte,
matt. Nur britiſche Staatspapiere ſchloſſen feſt.
Paris nahm einen uneinheitlichen Verlauf. Nach ſchwachem
Beginn ſetzte ſich im Verlaufe eine Erholung durch.
Zu Beginn der geſtrigen New Yorker Börſe ſetzte ſich
der Rückgang der Kurſe weiter fort, zumal die Aufnahmeneigung
ſehr gering war.
An den internationalen Deviſenmärkten waren keine
größeren Veränderungen gegen geſtern feſtzuſtellen.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 6. April 1932.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
Buenos Aires
New York
Italien
Paris
Schweiz
Die Lage im Junkers=Konzern.
Profeſſor Junkers hat geſtern beim Amtsgericht Deſſau der
Vergleichsantrag für die Forſchungsanſtalt eingereicht. Der Ver
gleichsantrag für die übrigen Werke ſoll ebenfalls noch in dieſe=
Woche erfolgen. Der Vorſchlag ſieht ein Moratorium von ein
jähriger Dauer vor mit der Maßgabe, daß der Gläubigerausſchuf
in die Geſchäftsführung Einblick erhält.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Sanierung der Krupp=Werke in Berndorf. In
Finanz=
kreiſen kurſierten, wie die Stunde” meldet, Gerüchte, die davor
wiſſen wollen, daß die Verhandlungen mit Krupp=Eſſen weger
einer Sanierung der Berndorfer Krupp=Werke geſcheitert ſeien
Nun ſollen Bemühungen im Gange ſein, die deutſche Regierung zu
veranlaſſen, auf dem Umwege über die Staatliche Deutſche
Treu=
handſtelle zu einer Sanierung der Berndorfer Krupp=Werke bei.
zutragen. Unter Umſtänden könnte ſich in die Sanierungsaktior
der Deutſche Stahlverein, der Großaktionär der Alpinen Montan=
Geſellſchaft iſt, einbeziehen laſſen.
Weinverſteigerung in Bernkaſtel. Am Dienstag begann hier
die für drei Tage vorgeſehene Naturweinverſteigerung, und zwat
ließ die Vereinigung von Weingutsbeſitzern der Mittelmoſel ins
geſamt 68 Fuder 1930er und drei Fuder 1929er naturreine Weine
zum Ausgebot bringen. Es wurden insgeſamt ein Fuder 1929
und 32 Fuder 1930er Weine abgeſetzt. Während das erſtere 1350
Mark erzielte, gingen die 1930er Weine zum Fuderpreis von 600
bis 1130 Mark in fremden Beſitz.
Intereſſengemeinſchaft engliſcher Exploſivſtoffabriken. Unter
der Firma Chemical Induſtries (Exploſives) Ltd. iſt geſtern eine
Intereſſengemeinſchaft von Exploſivſtofabriken in das Handels
regiſter eingetragen worden. Als Zweck dieſer Intereſſengemein
ſchaft, die über ein Kapital von 5 Millionen Pfund Sterling ver
fügt, wird die Herſtellung und der Vertrieb. von Exploſivſtoffer
und Munition angegeben. Unter den 12 großen Firmen, die ſi
auf dieſe Weiſe zuſammengeſchloſſen haben, befindet ſich auch di
engliſche Nobel=Geſellſchaft.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 6. Apri
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg, Bremer
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſch
Elektrolytkupfernotiz) auf 56.25 RM.
Die Notierungen de
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe ver
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Be
zahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 9
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., des
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164 RM.
Reinnickel, 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus au
52—54. RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 40,75—44 RM.
Produkkenberichke.
Frankfurter Produktenbericht von 6. April. Weizen 262,50—26
Roggen. 225, Sommergerſte 190—200, Hafer 162,50—170, Weizen
mehl ſüdd. ſpez. 0 mit Austauſchw. 39,25—40,25, dto. Sonder
mahlung 37,50.38,50, Weizenmehl niederrh. ſpez. 0 mit Austauſchu
39,25—40, dto. Sondermahlung 37.50—38,25. Roggenmehl 29,25 bf
30,50 Weizenkleie 10,50, Roggenkleie 11. Tendenz: ſtetig.
Weiter abgleitende Butterpreiſe. Die deutſchen Buttermärkt
erlitten eine erneute Senkung der Preiſe. Die Anlieferungen i
deutſcher Butter ſteigen weiter an. Die Nachfrage des Konſum
iſt verhältnismäßig gering, ſo daß das eintreffende Material zun
Teil in Kühlhäuſern eingelagert werden muß. Der Kleinhande
nimmt nur ſehr wenig auf. Aus dem Auslande werden die Zu
fuhren gleichfalls immer kleiner, da größere Käufe durch den Devi
ſenmangel verhindert werden. Die Forderungen für Dänen= un
Schwedenbutter ſind ſo hoch, daß ſie kaum in Betracht kommen
doch iſt für beide Staaten am Donnerstag ein Abſchlag zu erwat
ten deſſen Ausmaß allerdings noch nicht feſtſteht. In Berlit
notierten — Fracht und Gebinde zu Laſten des Käufers — pr
Zentner 1. Qualität 113 RM., 2. Qualität 106 RM. und abfal
lende Waren 96 RM.
Süddeutſche Induſtrie= und Handelsbörſe. Baumwollgarne N1
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20,6—21,6 Pf. Die Tendenz war nachgebend. Nächſte Börſe au
20. April.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die zur Bergbau A.=G. Lothringen Hannover, gehörend
Zeche Vereinigte Präſident, Bochum, ſieht ſich gezwungen, 75
Arbeiter und 50 Angeſtellte zu entlaſſen. Als Grund wird Ab
ſatzmangel angegeben.
Die Meſſe= und Ausſtellungs=Geſellſchaft m. b. H.,
Frank=
furt a. M., veranſtaltet vom 30. April bis 4. Mai im Einver
nehmen mit dem Reichsverband des Kraftfahrzeughandels und
Gewerbes e. V. Sektion Groß=Heſſen, eine Automeſſe für
ge=
brauchte Kraftfahrzeuge und Autozubehör.
Die ſüddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit
Wir=
kung ab heute ihre Preiſe um 7½ Prozent ermäßigt, nachden
dieſelben am 3. März d. J. um 3 Prozent erhöht worden ſind.
Die Zahl der Arbeitsloſen in der Tſchechoſlowakei wird für
Ende März vom Fürſorge=Miniſterium auf etwa 626 000 ge.
ſchätzt und iſt gegenüber Ende Februar gleich geblieben.
Wie Havas aus Valparaiſo berichtet, haben Senat und Kam
mer in Chile ſich für ein Geſetz ausgeſprochen, das die Aufhebung
des Goldſtandards in Chile beſtimmt. Damit das Geſetz rechts
kräftig wird, iſt nur noch die Unterſchrift des Präſidenten erſotz
derlich, die man für ſicher hält.
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Donnerstag, 7. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 97 — Seite H
Roman von
mruf in der
Jacht. / Fau Rosenhaln !
(Nachdruck verboten.)
Kopfſchüttelnd folgte der Genueſe ſeinem Gaſt. Unten, in
m Winkel der Treppe, ſtand der Telephonapparat. Jenkins
ſich mit dem Hotel Colon verbinden. Eine leichte nervöſe
jeduld ſtieg in ihm auf. Er lauſchte auf den ſingenden Ton
Stromes in der Leitung — endlos ſchienen ihm die
Sekun=
des Wartens. Endlich meldete ſich das Hotel.
„Hier Jenkins. Iſt der Dampfer Stromboli eingelaufen?”
„Si, Signore; der Stromboli liegt ſeit zwei Stunden am
„Iſt eine Dame dort eingetroffen, die nach mir gefragt hat?"
Dorothy Crane iſt ihr Name.
„Nein, Signore. Es hat niemand nach Ihnen gefragt.”
„Danke. Ich bin in einer Viertelſtunde dort.”
Haſtig hängte Jenkins den Hörer ein. „Ein Auto, ſchnell
Auto!” rief er dem herbeieilenden Wirt zu.
VI.
Francesco Teſti koſtete mit unendlichem Wohlbehagen das
ihl der Erquickung aus, das ihn erfüllte. Es war, als ob
teuer Lebensſtrom ihn durchrieſelte; er fühlte, wie die Wärme
Körper wohlig durchdrang, wie die Kräfte und der Wille
Leben zurückkehrten. Er glaubte nie etwas Köſtlicheres
ge=
n zu haben als die Omeletta, die Frau Carlotta ihm mit
mütterlicher Sorgfalt einlöffelte. Viel freundlicher, als ſie
aufgerichtet, ließ die Frau des Wirtes ihn ſanft auf das
r zurückgleiten.
„Hat es Ihnen geſchmeckt?” fragte ſie zärtlich. Teſti bejahte
m und warf einen verlangenden Blick auf das Huhn, das
ins unberührt gelaſſen hatte.
Die Frau ſchüttelte den Kopf. „Nein, jetzt nicht. Jetzt müſſen
erſt ſchlafen. In einer Stunde bringe ich Ihnen das Huhn.”
breitete die Lumpen der Decke über ihn aus und löſchte das
Vorſichtig, auf den Zehenſpitzen, verließ ſie das Zimmer.
Teſti fühlte, wie eine ſchwere Müdigkeit von ihm Beſitz
: bleiern legte ſich die Mattigkeit auf ſeine Glieder. Er
die Augen, um ſich willenlos dem Schlaf zu überlaſſen.
Blut ſchoß ihm in dumpfen Schlägen zu Kopf, ſein Herz
ihm bis zum Halſe und ſein Atem ging ſchwer und
be=
men. Ein Druck lag auf ſeiner Bruſt, der ihn einzwängte
eine ſchwere eiſerne Rüſtung; das Gefühl des Schwindels
ging wirbelnd durch ſeinen Kopf. Langſam richtete ſich Teſti auf
und ſtarrte atemlos in das Dunkel. Die Gedanken, die ihn
erfüll=
ten, von ihm Beſitz nahmen, ſeinen Körper und ſeine Sinne
durchdrangen, ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er fühlte ſich
in einem Netz gefangen, in einem Netz, das bei jedem Atemzuge,
den er tat, ſich feſter um ihn ſchloß.
Seufzend legte er ſich nieder; aber ein immer ſtärker
wer=
dendes Fröſteln verſcheuchte den Schlaf. Er zog die Knie hoch
und hüllte ſich feſter in die Lumpen. Auf den bunten Gardinen
malte ſich der Schatten der Fenſterſproſſen; während er auf die
dunklen Vierecke ſtarrte, ſchienen ſie deutlicher, ſchwärzer,
gefähr=
licher zu werden. Auf einmal hatte er das Gefühl, wie in einer
Zelle gefangen zu ſein. Die Wände dieſes Zimmers engten ſich
ein; waren das die Nerven oder war es mehr: war es das
Vor=
ahnen von etwas Kommendem, das ſeine überreizten Sinne
er=
fühlten?
Endlich fiel Teſti in einen wirren, unruhigen Schlummer.
Die Bilder ſeiner Flucht aus der Hölle der Schwefelbergwerke
füllten ſeine Seele mit Grauen. Er ſah ſich in den Glühdämpfen
der Solfatori, ſah ſich in den dumpfen, von der Sonne
ausge=
brannten Baracken. Das grauenvolle Einerlei der öden Tage
und die grauſame Schlafloſigkeit in der Enge der Zelle zerrten
an ſeinen Nerven. Wie von einem grellen Blitz beleuchtet ſah
er die Ereigniſſe ſeiner Flucht. Die wahnwitzige Jagd der
Ver=
folgung, bei der man ihn gehetzt hatte wie ein wildes Tier. Er
hörte die Schüſſe und das laute Rufen der Verfolger, er ſah,
wie ſie näher kamen, wie ſie die Hände nach ihm ausſtreckten, ihn
packten . ..
Mit einem lauten Schrei fuhr Teſti jäh empor; kalter
Angſt=
ſchweiß ſtand ihm auf der Stirn. Neben ihm ſaß Frau Bambaro
und lächelte ihn aus ihren verquollenen Augen an; ihre fette
Hand ſtrich über ſein Haar. „Sie haben das Fieber, Signore,”
ſagte ſie beſorgt, „ich werde Ihnen einen ſtarken Tee kochen.
Teſti warf die Decken von ſich und ſprang vom Lager auf.
„Ich möchte mich waſchen, und ich möchte einen anderen Rock!”
Gleich darauf erſchien Herr Bambaro. „Was ſoll’s?” fragte
er mürriſch. Das vorhin ſo devote Weſen des Mannes hatte
einer ſtark betonten Dreiſtigkeit Platz gemacht; ſtatt des
überhöf=
lichen, ſchwadronierenden Cicerone ſtand jetzt ein brutaler,
ſelbſt=
herrlicher Kleinwirt vor Teſti.
„Der Herr hätte gern andere Kleider, vielleicht kannſt du
ihm einen ſauberen Rock verſchaffen, Giacomo?"
Bambaro ſchüttelte mißmutig den Kopf. „Ich habe doch
kei=
nen Trödelladen.”
„Mr. Jenkins wird es Ihnen gut bezahlen.”
„Pah! Wer iſt Mr. Jenkins? Wer ſagt mir, daß der Herr
überhaupt wiederkommt? Glauben Sie, daß ich bei den paar
Kröten noch einen Anzug für Sie übrig habe?"
„Sie können Mr. Jenkins im Hotel aufſuchen; Ihr Geld iſt
Ihnen ſicher.”
Brummend verließ der Fremdenführer das Zimmer.
„Er wird Ihnen ſchon helfen, Signore,” ſagte die Frau
gut=
mütig. „Warten Sie, ich bringe Ihnen Waſſer,
Teſti empfand mit einem unbeſchreiblichen Wonnegefühl, wie
die Benommenheit und die Mattigkeit der Glieder unter dem
er=
quickenden Einfluß des friſchen, eiskalten Waſſers von ihm
wichen. Die Bruſt dehnte ſich freier und die Spannkraft ſeiner
Arme kehrte zurück. Sein Kopf wurde frei von dem
unerträg=
lichen Druck, ſeine Gedanken begannen ſich zu feſtigen. Er
be=
griff, daß es für ihn zunächſt am wichtigſten war, ſich andere
Kleidung zu verſchaffen; der Arbeitsanzug, wenn er auch nur
noch aus Lumpen beſtand, konnte jeden Augenblick an ihm zum
Verräter werden.
Eine leichte Ungeduld erfaßte ihn, jetzt, wo er ſich kräftiger
fühlte, hätte er gern dieſes Haus verlaſſen. Aber freilich, er
mußte wohl auf ſeinen Beſchützer warten. Mr. Jenkins hatte
verſprochen, bald zurückzukommen. Und außerdem, wohin ſollte
er gehen, ohne Geld, in dieſer fremden Stadt, wo die Gefahr
für ihn an jeder Straßenecke lauerte. Teſti fühlte: zum zweiten
Male würde er nicht die Kraft finden, ſeinen Verfolgern zu
ent=
wiſchen.
Ein Geräuſch ſchlug an ſein Ohr. Er ſchreckte nervös
zuſam=
men und ſtarrte ängſtlich in das Halbdunkel des Raumes. Er
war ſich nicht klar über die Natur dieſes Geräuſchs; es ſchien ihm
aus dem Winkel des Zimmers zu kommen. Dann plötzlich wußte
er: es mußten taſtende Hände ſein, die im angrenzenden Raum
ſuchend über die Wand ſtrichen. Er ging vorſichtig über den
knarrenden Fußboden und legte das Ohr an die Wand. Jetzt
hörte er es ganz deutlich — das dünne Gebälk trug ihn jeden
Laut zu: Hände fuhren an der Wand auf und nieder, als
ſuch=
ten ſie einen Ausgang. Monotones Gemurmel drang zu ihm
hinüber. Eine weibliche Stimme, die anſcheinend mit ſich ſelbſt
ſprach; unzuſammenhängende, unklare Worte, deren Sinn er
nicht verſtand. Das taſtende Geräuſch verſtummte, es ſchien, als
ob, ein Körper ſchwer und haltlos an der Wand zuſammenſank.
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