Darmstädter Tagblatt 1932


06. April 1932

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

tr
At
TA
T
9
D
TA
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
Anzeigenpreis:

wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. April
30. April 2. Reſchsmark und 20 Pfennig
ragegebähr, abgeholt 2. Reichsmark, durch die
unturen 2.20 Reichsmart frei Haus. Poſibezugspreis
Apiit ohne Beſtellgeld monatlich 2,60 Reſchsmark.
antwortlichkelt für Aufnahme von Anzeigen an
mmien Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
einen
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
chigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
ugspreſes, Beſſellungen und Abbeſtſellungen durch
truf ohne Verbindlſchkelſt für uns. Poſſcheckonio
Franffurt a. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Pöchentliche illuſtrierte Beilage: Oie Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Vachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi, Tagbl. geſtattet.
Nummer 96
Mittwoch, den 6. April 1932.
195. Jahrgang

27 mm brelie Zelie im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfgl
Finanz=Anzelgen 35 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 35 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 50 Reſchepfg. 92 mm breite Rellame=
zeile
3.00 Reſchsmart. Alle preiſe in Reichsmark
4 Dollar 420 Markl. Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sirelk uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtiſicher Beſtrelbung ſäll ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.

Alle Kräfte für Hindenburg!
tit Hindenburg zur Rekkung des Bakerlandes, für das Glück und die Freiheik kommender Geſchlechker!

Der Reichskanzler
gegen die gewiſſenloſe Agitakion.
ur Hindenburg iſt der Mann, unker deſſen Fahne
h alle Deutſchen wieder zuſammenfinden können.
Stuttgart, 5. April.
Reichskanzler Dr. Brüning ſetzte ſeinen geſtern in Karlsruhe
onnenen Redefeldzug am Dienstag abend in der bis auf den
en Platz von zehntauſend Menſchen gefüllten Stuttgarter
dthalle fort. Von der Verſammlung mit nicht endenwollendem
el begrüßt, erklärte der Kanzler, daß
dieſe Wahlkampfwoche keinen Gewinn für die deutſche Zu=
unft
bedeute, weil man mit Schaudern feſtſtellen müſſe, in
velch fortſchreitender Gemeinheit und Gewalttätigkeit die
lgitation ſich von Tag zu Tag entwickle. Aber nach einer
inderen Richtung wird dieſer Wahlkampf einen ſtarken Ge=
pinn
bringen. Er wird vor allem vielen Kreiſen, die heute
noch irregehen, für immer die Augen öffnen.
Wie in ſeiner geſtrigen Rede ging der Reichskanzler im ein=
en
auf die verſchiednen Angriffe der Nationalſozialiſten ein.
Nit Entrüſtung wies der Kanzler dann die am Montag in
jeſem Saale von dem nationalſozialiſtiſchen Gauleiter
Zrückner=Breslau vorgebrachte Aeußerung zurück, in der dem
leichspräſidenten unterſtellt wurde, daß die Sorge um die
ukunft ſeines Sohnes ſtärker geweſen ſei als das Intereſſe
an Deutſchland.
is ſind die Leute, rief der Kanzler aus, die immer ſagen, ſie
den einen ritterlichen Kampf führen.
ie ſtädtiſche Bevölkerung iſt gegenüber den Lockungen der
(taoialſozialiſten viel ſkeptiſcher geworden; aber auf dem
Lande finden ſie noch immer viel Gläubige.
Die Reichsregierung, ſo führte der Kanzler weiter aus, will
gemeinſame Opfer aller die Grundlagen ſchaffen, um zu dem
in der Reparations= und der Abrüſtungsfrage zu gelangen,
wir alle als elementares Recht des deutſchen Volkes bean=
ſ
hen. Die eingeleiteten Verhandlungen in der Außenpolitik
hin nur Erfolg, wenn die Politik der vergangenen zwei Jahre
ur allen Umſtänden ſchärfſtens durchgehalten wird. Wenn wir
Reichsmark nicht an das engliſche Pfund angelehnt haben, ſo
alb, weil wir wußten, daß ein Volk, das eine ſolche Inflation
r ſich hat, nicht mehr ertragen kann, daß die Währung auch
im geringſten abgleitet.
Jenn die Nationalſozialiſten einmal an die Herrſchaft kom=
ien
ſollten und verſuchen würden, auch nur 10 Prozent
irer Verheißungen zu verwirklichen, dann würde in 14
agen die Reichsmark ins Uferloſe hinabgeraſſelt ſein. Das
yſtem der gegenwärtigen Regierung iſt Klarheit und
Wahrheit.
Der Kanzler kam dann in ſeinen weiteren Ausführungen auf
dUrſachen der gegenwärtigen Not zu ſprechen, die keineswegs
November 1918 entſtanden ſind, ſondern viel weiter in die
riegszeit zurückreichten.
Ules was man tun kann in den kommenden Monaten, iſt
er unermüdliche Verſuch, zu verhindern, daß das deutſche
ſolk völlig durch eine gewiſſenloſe Agitation auseinander=
eriſſen
wird, und zwar 100 Meter vor dem Ziel, was einen
keliſchen Zuſammenbruch bedeuten würde. Hindenburg iſt
er Mann, unter deſſen Fahne ſich die Menſchen in Deutſch=
land
wieder zuſammenfinden können.
Wenn die Nationalſozialiſten geſagt haben, ein alter Mann
Sir die Politik untauglich und halte keinen Vergleich aus mit
Saeeular=Genie Adolf Hitler (Große Heiterkeit), ſo iſt zu
dern, dieſer Menſch ſieht die Menſchen und die Dinge viel
r und einfacher als die meiſten Menſchen, die ſonſt im öffent=
* Leben an führender Stelle ſtehen.
ch. bin überzeugt, fuhr der Kanzler fort, wenn jeder ſeine‟
flicht tut, der ein ernſthaftes und tiefes Gefühl hat für die
edeutung der nächſten Monate, dann wird gewiß am näch=
en
Sonntag dem Herrn Reichspräſidenten ein Vertrauens=
eweis
geliefert von viel mehr Millionen, als es im erſten
Sahlgang bereits geſchehen iſt. Die Wahl des Herrn Reichs=
räſidenten
wird, wenn ſie mit weit größerer, mit überwäl=
gender
Mehrheit am nächſten Sonntag erfolgt, für das Aus=
ind
das Symbol einer Aufforderung und einer Warnung
deuten. Wenn Sie mit mir in den nächſten Tagen alle
räfte einſetzten in der Agitation und in der Aufklärung,
inn haben Sie nicht nur jetzt das Vaterland gerettet, ſon=
rn
Sie haben auch die Grundlage gelegt für das Glück und
r die Freiheit kommender Geſchlechter. (Stürmiſcher, lang=
anhaltender
Beifall.)

Wahlaufruf der 2.5.P.

Berlin, 5. April.
Die Nationalliberale Correſpondenz veröffentlicht einen Auf=
n
die Wähler der Deutſchen Volkspartei, der darauf hin=
1ß die Deutſche Volkspartei an der Oppoſition gegen das
Grüning feſthalte, daß ſie aber ihre ganze Kraft für die
Hindenburgs zum Staatsoberhaupt einſetze,


Treugelöbnis deukſcher Bauern==

Unerſchütkerliches Berkrauen
in die Perſon und das Wirken Hindenburgs.
Berlin, 5. April.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute eine größere
Abordnung von Landwirten und ländlichen Gemeindevorſtehern
aus allen Teilen Deutſchlands ſowie auch des öſterreichiſchen
Landbundes. Die Abordnung, welche von dem Präſidenten des
Deutſchen Landgemeindetages, Landrat a. D. Gereke, geführt
war, brachte übereinſtimmend das unerſchütterliche Vertrauen
des deutſchen Landvolkes in die Perſon und das Wirken Hinden=
burgs
zum Ausdruck und nahm zugleich Gelegenheit, dem Herrn I.
Reichspräſidenten die Wünſche der deutſchen Landwirtſchaft, ins=
beſondere
der bäuerlichen Wirtſchaft, in eingehender Beſprechung
darzulegen.
Reichspräſident v. Hindenburg dankte für das ihm ausge=
ſprochene
Vertrauen. In ſeiner Erwiderung auf die landwirt=
ſchaftlichen
Forderungen gab der Herr Reichspräſident einen
Rückblick über die Maßnahmen, die ſeit ſeiner Oſterbotſchaft des
Jahres 1930 zum Schutze der Landwirtſchaft getroffen worden
ſind. Er verſicherte, daß er nach wie vor in der Wiederherſtellung
der Rentabiliät der deutſchen Landwirtſchaft eine unerläßliche
Vorausſetzung für die Geſundung unſeres Vaterlandes erblicke.
Der Empfang ſchloß mit einer gemeinſamen Erklärung der
anweſenden Vertreter des deutſchen Bauerntums, daß ſie die
Parole des Reichslandbundes ablehnen, um in geſchloſſener
Front ſich in alter Treue zu dem Ehrenmitglied des Reichs=
landbundes
, dem Feldmarſchall und Reichspräſidenten v. Hinden=
burg
, bekennen.



Konſervakiver Aufruf für Hindenburg.
Wie die Landvolknachrichten mitteilen, wird folgender Auf=
ruf
konſervativer Politiker der Oeffentlichkeit übergeben: Die
Führung der Deutſchnationalen und des Stahlhelms hat feſt=
geſtellt
, daß der Reichspräſident von Hindenburg tatſächlich ſchon
durch den erſten Wahlgang wiedergewählt iſt. Damit haben ſie
die Stimmen ihrer Mitglieder für den zweiten Wahlgang frei=
gegeben
. Die Unterzeichneten fordern alle konſervativ monarchiſch
Geſinnten im Lande auf, im zweiten Wahlgang ihre Stimmen
für den Feldmarſchall von Hindenburg abzugeben nach dem
Beiſpiel des Kammerherrn von Oldenburg=Januſchau, Bodo=
Graf von Alvensleben=Neugattersleben. Dr. Adametz=Berlin,
Graf Baſſewitz=Lühburg, von Berg=Markienen, von Böttinger=
Arensdorf, Chriſtoph Martin Fürſt zu Stollberg=Roßla, Kor=
vettenkapitän
a. D. Nikolaus Graf zu Dohna=Hamburg, Graf
Finkenſtein=Troſſin, Graf Finkenſtein=Parnäckel, Baron Völker=
ſamb
=Rolandseck, Freiherr Günther von Hammerſtein, von Jor=
dan
=Berlin, Leuchert, Hauptmann a. D., Leipzig, Graf v. Lynar,
von der Marwitz, Friedersdorf, Graf Sylvius=Pückler, Fried=
land
, Bruno Roß=Stuttgart, von Waldow, Königlicher Staats=
miniſter
a. D., Hans Ludwig Weyermann=Elberfeld.
Ausſchweifungen des Wahlkampfes.

Brennende Litfaßſäulen.
Im Norden Berlins wurden geſtern abend drei Litfaßſäulen
in Brand geſteckt, die vermutlich vorher mit Petroleum begoſſen
waren. Sie brannten lichterloh herunter, noch ehe die Feuer=
wehr
ſie ablöſchen konnte. Man vermutet, daß Kommuniſten den
Brand angelegt haben, da die drei Säulen große Hitler= Werbe=
plakate
trugen.
In der neunten Abendſtunde fuhren etwa 40. National=
ſozialiſten
in einer Straßenbahn in Wilmersdorf und riefen
beim Vorbeifahren an den Tennishallen, in denen heute abend
Polizeipräſident Erzeſinſki auf einer Kundgebung der Eiſernen
Front ſprach Deutſchland erwache uſw. Die Polizei hielt ſo=
fort
die Straßenbahn an und nahm etwa 40 Nationalſozialiſten
feſt.
Unfall eines nakionalſozialiſtiſchen Wahlpropaganda=
Flugzeuges.

Heiligenhafen (Schleswig=Holſtein), 5. April.
Ueber Heiligenhafen erſchienen geſtern zwei Flugzeuge, die
durch Aufſchriften für die Wahl Hitlers warben. Bei einem der
Flugzuge ſetzte plötzlich der Motor aus, ſo daß die Maſchine
zur Landung gezwungen wurde. Beim Aufſetzen auf einem
Stoppelfeld ſtellte ſich das Flugzeug auf den Kopf, und die
drei Infaſſen wurden herausgeſchleudert. Der Führer und ein
Begleiter ſind ohne ernſtliche Verletzungen davongekommen; der
dritte Inſaſſe erlitt ſchwere Kopfverletzungen. Das Flugzeug
wurde faſt völlig zertrümmert.
Ein neues Volksbegehren.
Der Radikale Mittelſtand, eine Abſplitterung von der Wirt=
ſchaftspartei
, hat beim Reichsminiſter des Innern einen Zu= auf ein Volksbegehren eingebracht, in dem es
heißt:
Die auf die Gliederung des Reiches in Länder bezüglichen
Vorſchriften der Reichsverfaſſung werden aufgehoben. Art, II
der Reichsverfaſſung lautet: Das Deutſche Reich iſt ein Einheits=
ſtaat
. Die den Ländern nach der Reichsverfaſſung zuſtehenden
Rechte gehen auf das Reich über.
Wie wir erfahren, iſt der größte Teil der für den Zulaſſungs=
antrag
erforderlichen Unterſchriften von Stimmberechtigten bereits
erreicht, ſo daß das Volksbegehren in nächſter Zeit bereits zur
Durchführung gelangen wird,

Hindenburg,
und nicht ein Syſtem!
Von
Karl von Schoch, Generalleutnant a. D.
Bekanntlich haben die Gegner der Wiederwahl Hindenburgs
das Schlagwort erfunden: Unſer Kampf gilt nicht Hindenburg,
er gilt nur dem Syſtem! Vielleicht war es eine gewiſſe Schen,
die die Führer der Oppoſition verhinderte, geradezu die Loſung
auszugeben: Nieder mit Hindenburg!, vielleicht war es die rich=
tige
Erkenntnis, daß viele Tauſende national fühlender Deut=
ſcher
mit einer ſolchen Loſung in einen ungeheuren Gewiſſens=
zwang
hineingetrieben würden, daß ſie es nicht faſſen könnten,
warum dem Hoſianna von 1915 nun plötzlich das Kreuzige
ihn! folgen ſolle.
Aber wie dem auch ſein mag, das eine ſteht feſt, daß die
ausgegebene Loſung den Kampf auf ein völlig falſches Gleis
verſchoben hat. Kampf gegen das Syſtem iſt, wie auch die
Führer der Oppoſition zugeben, gleichbedeutend mit Kampf um
die Macht‟. Daß jede Partei das volle Recht zu ſolchem Kampfe
hat, ſolange er mit legalen Mitteln durchgeführt wird, iſt eine
Selbſtverſtändlichkeit; nur kann gar nicht oft genug betont wer=
den
: ſolcher Kampf um die Macht muß ſich abſpielen bei den
Wahlen zum Reichstag, zum Landtag, ſowie auch in den Par=
lamenten
ſelbſt. Die Waffe hierzu iſt entweder der Stimmzettel
bei der betreffenden Wahl, oder der Stimmzettel bei einem Miß=
trauensvotum
. Hugenberg und die Stahlhelmleitung haben,
wenn auch reichlich ſpät, den richtigen Weg eingeſchlagen, wenn
ſie jetzt den Kampf gegen das derzeitige Syſtem in Preußen aus=
ſchließlich
in die Wahlen zum preußiſchen Landtag verlegten.
Da aber das Geſchrei bei der Präſidentenwahl gleichwohl
nicht verſtummen will: Unſer Kampf gilt dem Syſtem und dem
Kanzler, der ſich mit Haut und Haar der Linken verſchrieben
hat, ſo ſcheint eine geſchichtliche Feſtſtellung einmal dringend er=
forderlich
: Bekanntlich wurde im Frühjahr 1930 das Kabinett
Müller, in dem die Sozialdemokratie die Führung be=
ſaß
, durch ein rein bürgerliches Kabinett Brüning erſetzt.
Es war beſonders ſeit der Wahl vom September 1930 ein
ausgeſprochenes Minderheiten=Kabinett und als ſolches ſtets auf
die Unterſtützung von Rechts oder Links angewieſen. Wieder ein=
mal
ſchien eine große Stunde für die nationale Rechte gekom=
men
; wenn ſie dieſe große Stunde und ihre große Aufgabe rich=
tig
erfaßte, ſo mußte ſie ſich ſagen: das Jeſte Mittel, das ver=
haßte
Syſtem zu beſeitigen und den Einfluß der Linken nach
Möglichkeit auszuſchalten, beſteht darin, daß wir das Kabinett
Brüning gegen die Linke ſtützen. Dann wäre wohl vieles anders
gekommen, und manche Notverordnung, wenn ſie überhaupt nötig
blieb, hätte ein anderes Geſicht erhalten!
Aber was mußten wir ſtatt deſſen erleben? Den Auszug
der Nationalen Oppoſition aus dem Reichstag!
Wenn Geheimrat Hugenberg unlängſt in Eſſen erklärte: Durch
den Auszug der nationalen Oppoſition aus dem Reichstag iſt der
ganze Tatbeſtand bengaliſch beleuchtet worden, ſo iſt das un=
beſtreitbar
; aber eine bengaliſche Beleuchtung von der anderen
Seite ergibt ſolgendes:
Im Reichstag beſaßen die Regierungspar=
teien
und die nationale Oppoſition zuſammen
eine Mehrheit von 117 Stimmen gegenüber der
Linken; durch den Streik der nationalen Oppo=
ſition
wurde dieſe Mehrheit automatiſch in
eine Minderheit von 30 Stimmen verwandelt;
und als unumſtößliche Wahrheit ſteht feſt: dieſelbe Oppoſition,
die ſich ſo gern als alleiniger Gralshüter des deutſchen Wehr=
gedankens
aufſpielt, hat den geſamten Wehretat dem
Wohl= oder Uebelwollen der Marx ſten über=
antwortet
, ja noch mehr, unter anderem zugelaſſen, daß der
dielbeſprochene Panzerkreuzer B im Ausſchuß durch die
Linke geſtrichen wurde! Ja noch mehr: als bei der letzten
Reichstagsſitzung die Nationalſozialiſten noch Ablehnung der
Mißtrauensanträge wieder den Saal verließen mit der Loſung:
Bei dieſem Affentheater machen wir nicht mit! da mußte
ihnen ſelbſt der Lokal=Anzeiger beſcheinigen, daß durch die=
ſen
neuen Streik eine ganze Reihe wichtiger Abſtimmun=
gen
mit dem Sieg der Linken endeten. Gerade die äußerſte
Rechte hätte daher allen Grund, einmal an die eigene Bruſt zu
ſchlagen und zu bekennen: mea eulva, mog maxima eulpa!
Einen ſolchen Kampf gegen ein Syſtem lehnen wir ab; wir
lehnen es ab, daß man ſich zum Abgeoroneten wählen läßt, von
Zeit zu Zeit im Reichstag Skandal macht, aber jedesmal davon=
läuft
, wenn es gilt, abzuſtimmen oder gar im Ausſchuß wirk=
liche
Arbeit zu leiſten und damit ſeine Pflicht nicht nur dem
eigenen Wähler, ſondern dem ganzen Land gegenüber zu er=
füllen
und ſeine Diäten zu verdienen! Und wir lehnen erſt
recht ab, daß man die Verantwortung für den
unermeßlichen Schaden auf andere Parteien ab=
wälzen
will!
Weiter aber ſcheint es vollkommen abwegig, das höchſte Amt
im Staate mit einem ausgeſprochenen Parteipolitiker, ja mit
einem ganz radikal eingeſtellten Parteiführer und Fanatiker be=
ſetzen
zu wollen. Mit Bedauern, ja mit Abſcheu müſſen wir be=
obachten
, daß die politiſchen Gegenſätze in Deutſchland ſich in
einer geradezu fieberhaften Weiſe zugeſpitzt haben; von Jahr zu
Jahr wird der politiſche Kampf erbitterter, längſt nicht mehr be=
ſchränkt
er ſich auf die Wahlzeiten; nein, wir ſind faſt in einen
Dauerzuſtand der Volksverhetzung und Volkszerſetzung geraten, der
kaum mehr zu überbieten iſt; iſt doch der politiſche Mord faſt
ſchon eine alltägliche Erſcheinung geworden! Mehr denn je be=
darf
heute unſer unglückliches Volk einer oberſten Spitze, die
wahrhaftüber den Parteien ſteht; eine der vornehm=
ſten
Aufgaben des Reichspräſidenten wird es immer bleiben
müſſen, den unbedingt notwendigen Ausgleich zu ſchaffen zwi=
ſchen
Parteien und Ständen, von denen jeder meiſt nur allzu
einſeitig die eigenen Intereſſen verficht. Suum euigue, ſo lautete
der Wahlſpruch der Hohenzollern; ſo kann auch heute die Loſung
für Deutſchlands Reichspräſidenten nie und nimmer heißen:
Und willſt du nicht mein Bruder ſein, ſohau ich
dir den Schädel ein! Sie kann dem Sinn nach nur lau=
ten
: Und jeder echte deutſche Mann ſoll Freund
und Bruder heißen! Daß Hindenburg gerade dieſem
hohen Ziel des Ausgleichs der Gegenſätze, Milderung des Klaſſen=
kampfes
, mit einem Wort Erziehung zur Volksgemeinſchaft wäh=
rend
der ſieben Jahre ſeiner Präfidentſchaft in vorbildlichen

[ ][  ][ ]

Seite 2 Nr. 96
Weiſe gerecht geworden, wer wollte es leugnen? Wie ein roter
Faden zieht ſich durch all ſeine Reden und Handlungen der eine
große Gedanke des Kampfes gegen das alte deutſche Erbübel,
die Eigenbrötelei und den Parteihader. So bekennt er bei der
Eidesleiſtung 1925:
In dieſer feierlichen, ernſten Stunde rufe ich unſer ganzes
deutſches Volk zur Mitarbeit auf! Mein Amt und mein Streben
gehören nicht einem einzelnen Stand, nicht einem Stamm oder
einer Konfeſſion, nicht einer Partei, ſondern dem geſamten, durch
hartes Schickſal verbundenen deutſchen Volk in all ſeinen
Gliedern!
Genau ſo klingt es wieder in ſeinem ergreifenden Ruf:
Für die Parteien werde ich alter Mann nichts mehr tun,
für das Vaterland meine beiden Hände; man kann ſie mir
abhauen, aber nichts für die Parteien!
Und ſo hat er es aufs neue bekundet in ſeiner Rundfunk=
Anſprache vom 10. März 1932:
Ich kann nicht glauben, daß Deutſchland im inneren Hader
und im Bruderkrieg verſinken ſoll, wenn es gilt, im Ringen um
Freiheit und Geltung der Nation zuſammenzuſtehen. Jch er=
innere
an den Geiſt von 1914 und an die Front
geſinnung, die nach dem Mann fragte und nicht
nach Stand oder Partei!
Wo iſt der Mann, der ihn heute erſetzen könnte? Kniefällig
ſollte das geſamte deutſche Volk jeden Morgen ſeinem Schöpfer
danken, daß er den Sieger von Tannenberg, ihm in vollſter
Friſche und Kraft erhalten hat, den Unerfetzlichen, der allein be=
rufen
iſt, das deutſche Staatsſchiff durch all die wildbrc idenden
Wogen der Außen= und Innenpolitik mit ſicherer, bewährter
Hand hindurchzuſteuern in den Hafen der Freiheit!
Darum kann der tiefſte Sinn der Wahl des
10. April nicht etwa ſein feſtzuſtellen ob Hin=
denburg
noch weiter würdig ſei, das höchſte Amt
im Reich zu bekleiden, nein umgekehrt, das
deutſche Volk wird beweiſen müſſen, ob es
ſeinerſeits noch würdig iſt, einen Hindenburg
an ſeiner Spitze zu ſehen!

auf Lingeldens Sammelruf.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.)
Der Verſuch des Führers der Deutſchen Volkspartei, Dingel=
dey
, noch im letzten Augenblick wenigſtens eine taktiſche Liſten=
verbindung
für die preußiſche Landtagswahl möglich zu machen,
um dadurch zu verhindern, daß eventuell bürgerliche Stimmen
verloren gehen, iſt bei den Deutſchnationalen auf eine ſehr kühle
Ablehnung geſtoßen. Die vorläufige Antwort des Abg. Schmidt=
Hannover, der als Vertreter Hugenbergs zeichnete, läßt eigent=
lich
keinen Zweifel darüber, daß die Deutſchnationalen
keine Neigung haben, den Vorſchlag überhaupt
in Erwägung zu ziehen. Er wandte zunächſt ein, daß die
Stimmenverteilung vom September 1930 nicht mehr als macht=
politiſcher
Maßſtab dienen könne. Das iſt gewiß richtig.
Aber über eine ſolche Frage ſollte eine Ver=
ſtändigung
möglich ſein. Ebenſo iſt auch der Ein=
wand
, daß die Deutſchnationalen ihre Liſten und auch ihre Lan=
desliſten
bereits aufgeſtellt hätten, nicht durchſchlagend, auch
wenn man den perſönlich zugeſpitzten Vorwurf, daß es ſich dabei
nur um eine Verſchiebung der Verantwortlichkeit handelt, nicht
weiter berückſichtigt. Die Dinge liegen ſo, daß in Preußen eine
Verbeſſerung durchgedrückt iſt, wonach der Parteiführer die
Reihenfolge der Abgeordneten auf der Landesliſte beſtimmen
kann. Es würde alſo vermutlich juriſtiſch keine Schwierigkeiten
machen, auch wenn in wenigen Tagen ſchon die Friſt zur Ein=
reichung
der Landesliſten abläuft, eine Formel zu finden, die
allen Parteien die Wahrnehmung ihrer eigenen Intereſſen er=
möglicht
, aber doch Vorſorge trifft, daß ſämtliche für aller bür=
gerlichen
Parteien abgegebenen Stimmen auch in die Waagſchale
fallen. Denn 1928 ſind auf dieſe Weiſe etwa 20 Mandate unter
den Tiſch gefallen, die gerade die Entſcheidung gegen die Wei=
marer
Koalition hätten bringen können. Es iſt alſo ganz ſicher
nicht richtig, daß zeitlich der Augenblick zur Erzielung einer Ver=
ſtändigung
ſchon verpaßt ſei. Ob er politiſch verpaßt iſt, iſt eine
andere Frage.
Die engliſchen Berkreier bei der Viermächte-
Konferenz.
London, 5. April.
Wie amtlich beſtätigt wird, führt Miniſterpräſident Mac=
donald
den Vorſitz bei der Viermächtekonferenz, die am Mittwoch
beginnt. Die engliſche Vertretung iſt nunmehr endgültig wie folgt
feſtgelegt worden: Miniſterpräſident Macdonald, Außenminiſter
Sir John Simon, Schatzkanzler Chamberlain, Handelsminiſter
Runciman.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.
Die am Dienstag im Reichsarbeitsminiſterium geführten
Nachverhandlungen über das Urlaubsabkommen im Ruhrbergbau
ſind ergebnislos geblieben. Die Entſcheidung liegt jetzt beim
Reichsarbeitsminiſter und dürfte kaum vor Ablauf der Woche zu
erwarten ſein.
Aus 17 von insgeſamt 37 Kreiſen liegen die Ergebniſſe der
Neuwahl zur Oſtpreußiſchen Landwirtſchaftskammer vor. Die
Nationalſozialiſten erhielten bisher 22, der Landwirtſchaftsver=
band
Oſtpreußen 14 Sitze.
Der deutſchnationale Parteivorſtand richtete an den Reichs=
präſidenten
und an die Reichsregierung eine Erklärung, die ſich
gegen den Mißbrauch des preußiſchen Staatsapparates richtet.
Der frühere öſterreichiſch=ungariſche Außenminiſter Graf
Czernin iſt geſtern nacht im 60. Lebensjahr einem Herzſchlag er=
legen
.
Die geſamte Arbeiterſchaft in der oſtoberſchleſiſchen
Zinkinduſtrie hat die Kündigung zugeſtellt erhalten. Wie=
dereinſtellungen
ſollen nur unter der Vorausſetzung erfolgen, daß
die Arbeiter ſich mit einer Lohnkürzung um 12 v.H. einverſtanden
erklären. Bei Ablehnung dieſer Kürzung ſollen die Betriebe am
20. April geſchloſſen werden. Von der Kündigung werden etwa
10 000 Arbeiter betroffen. Die Bekanntgabe der Kündigungen hat
unter der Arbeiterſchaft erhebliche Erregung hervorgerufen.
Montague Norman und Sir Erneſt Harvey wurden zum
Gouverneur bzw. Vizegouverneur der Bank von England wieder=
gewählt
.
Das engliſche Unterhaus trat geſtern zu ſeiner erſten
Sitzung nach den Oſterferien wieder zuſammen. Eine Frage über
die Beſchränkung der Kohleneinfuhr in Deutſchland beantwortete
Handelsminiſter Runciman dahin, die deutſche Regierung habe
vor einigen Tagen eine Antwort auf die engliſche Note erteilt.
Die engliſche Regierung betrachte jedoch dieſe Antwort nicht als
zufriedenſtellend. Der engliſche Botſchafter in Berlin werde daher
bei der deutſchen Regierung in dieſer Angelegenheit vorſtellig
werden.
Die iriſche Antwortnote in der Frage der Abſchaffung des Treu=
ides
und der Einſtellung der Annuitätenzahlungen wurde nach
London geſandt. Sie wird am Mittwoch in den Händen des Do=
minionminiſters
Thomas ſein und erſt dann veröffentlicht werden.

der frühere öſterreichiſche Außenminiſter, F.

Wien, 5. April.
Wie ſoeben bekannt wird, iſt Graf Ottokar Czernin, der
frühere Außenminiſter des alten Oeſterreichs, in ſeiner Wiener
Wohnung einem Herzſchlag erlegen.
Der im Alter von 62 Jahren verſtorbene Graf Ottokar Czer=
nin
entſtammte einer alten böhmiſchen Adelsfamilie. Er gehörte
vor dem Kriege als Mitglied des böhmiſchen Landtages der
Verfaſſungspartei an und ſtand dem ermordeten Thronfolger
Franz Ferdinand ſehr nahe. Im Jahre 1912 wurde er Herren=
hausmitglied
und ein Jahr ſpäter auf beſonderen Wunſch Franz
Ferdinands Geſandter der Monarchie in Bukareſt. Dort blieb er
bis zum Ausbruch des Krieges mit Rumänien Ende Auguſt
1916. Nach dem Tode Kaiſer Franz Joſephs wurde Graf Czer=
nin
anſtelle von Graf Burian am 23. Dezember 1916 Miniſter
des Aeußern und vertrat als ſolcher die von Kaiſer Karl ver=
ſolgte
Friedenspolitik. In ſeine Amtszeit fielen die Friedens=
ſchlüſſe
von Breſt=Litowſk und Bukareſt. Seit Auguſt 1917 bis
in den Februar 1918 führte er mit Frankreich in der Schweiz
Beſprechungen, die jedoch die Frühjahrsoffenſive 1918 nicht ab=
wenden
konnten. Im Zuſammenhang mit dem von Clemenceau
veröffentlichten Brief des Kaiſers Karl an den Prinzen Sixtus
von Parma, der die Beſtrebungen eingeleitet hatte, erfolgte dann
am 3. April 1918 ſein Rücktritt. Nach dem Umſturz war Czernin
Mitglied des öſterreichiſchen Nationalrats 4Demokratiſche Partei)
trat aber wenig hervor.
Forderungen des Reichsbundes deutſcher Mieter.
Berlin, 5. April.
Der Geſamtvorſtand des Reichsbundes Deutſcher Mieter
hielt geſtern eine Sitzung ab, in der zum Schluß eine Entſchlie=
ßung
gefaßt wurde, die die beſchleunigte Fortführung der durch
die 4. Notverordnung eingeleiteten Mietſenkung fordert, vor
allem der Mieten für Wohn= und Geſchäftsräume in Alt= und
Neubauten auf den Stand der Vorkriegsmieten. Ferner wird
verlangt die Rückgängigmachung des ebenfalls durch die Notver=
ordnung
vom 8. Dezember v. J. erfolgten Abbaues des Mieter=
ſchutzes
ſowie die Schaffung eines zeitgemäßen Sozial= und
Wohnrechtes. In der Reſolution wird außerdem die Forderung
erhoben, daß jede Senkung der Hauszinsſteuer in vollem Um=
fange
zur tveiteren Senkung der Mieten verwandt und daß der
Kleinwohnungsbau durch Gewährung ſtaatlicher Mittel energiſch
gefördert wird.

Mittwoch, 6. April 19:

Ausſprache des Kanzlers mit den deutſchen

delegierken für die Biermächkekonferenz.
Der Reichskanzler hat am Dienstag in Karlsruhe
Staatsſekretär von Bülow ſowie einige Mitglieder der für
Londoner Konferenz zuſamemngeſetzten Delegation empfang
während gleichzeitig die übrigen Mitglieder der Delegation ſo
die Reiſe nach London angetreten hat, unrer ihnen auch der
die Konferenz ſehr wichtige Balkanreferent des Auswärti
Amts, Geheimrat von Heeren. Zweck der Karlsruher Ausſpre
war, noch einmal die Verhandlungstaktik feſtzulegen. Die Un
haltung litt etwas darunter, daß authentiſches Material u
die Beſprechung Maedonald=Tardieu noch nicht vorlag, man
lediglich auf das in London ausgegebene Communiqug und
ungewöhnlich optimiſtiſchen franzöſiſchen Preſſeſtimmen angen
ſen war. Es iſt außerordentlich zu bedauern, daß gerade
Augenblick der wichtigen Londoner Miniſterbeſprechung
deutſche Botſchafter von Neurath ſich in Bad Wildungen
hielt. Die Zufämmenkunft Macdonald=Tardieu war doch
zeitig bekannt geworden, daß ſich Herr von Neurath hätte u
London begeben können. Infolgedeſſen war die Reichsregierr
lediglich auf das Botſchaftsperſonal angewieſen, das natür
nicht, in dem Umfang über die Bedeutung der Miniſter
ſprechung ämtliche Informationen im Foreign Office einziel
konnte.
Herr von Bülow befindet ſich zur Zeit auf dem Wege n
London. Die Donaukonferenz wird wahrſcheinlich nur zwei, he
ſtens drei Tage in Anſpruch nehmen. Angeblich ſoll ſie dazu
nen, die verſchiedenen Probleme in einer gemeinſamen Ar
ſprache zu klären, während einer für Mitte April vorgeſehe
Hauptkonferenz die Beſchlüſſe vorbehalten bleiben. Der Optim
mus der franzöſiſchen Preſſe iſt aber doch verdächtig. Auf Gru
unſerer früheren Erfahrungen möchten wir annehmen, daß
London vielleicht doch mehr verabredet worden iſt, als aus d
amtlichen Communiqué hervorgeht. Im Auswärtigen Amt
Berlin geht man nicht ſo weit. Hier wird Wert auf die F
ſtellung gelegt, daß für irgendwelche Befürchtungen kein Gru
vorhanden ſei. Wir werden aber gut daran tun, abzuwart
wie die Dinge auf der Vorkonferenz laufen. Bei der Gelege
heit wird ſich ſchon zu zeigen haben, ob tatſächlich ein engliſ
franzöſiſches Geſchäft in irgendeiner Form bereits zuſtande
kommen iſt.
Die engliſch=franzöſiſchen Donau=Beſprechungen.
London, 5. April.
Dienstag vormittag fanden Beſprechungen zwiſchen e
Frederic Leith Roß und den franzöſiſchen Sachverſtändig
Bizot und Ruett über die Donaufinanzpläne ſtatt.

Es beſtätigt ſich, daß außer Polen auch die Schweiz d
Wunſch ausgeſprochen hat, an den abſchließenden Verhandlung
über die Donaufrage unter den gleichen Bedingungen n
Deutſchland und Italien teilzunehmen.
Donaubund ohne Bulgarien?
Wie der diplomatiſche Mitarbeiter des Daily Telegraph
richtet, haben die franzöſiſchen Sachverſtändigen einen groß
Anleihe=Konvertierungsplan ausgearbeitet, mit deſſen Hilfe
den Donauſtaaten möglich ſein ſoll, ihre gegenwärtigen finanzie
len Verpflichtungen den erheblichen wirtſchaftlichen Hilfsqueil
ihrer Länder anzupaſſen. Der Korreſpondent meldet ferner, d
außer den von Macdonald erwähnten privaten Zuſammenkünft
von führenden Staatsmännern zweier Mächte auch häufig wiede
kehrende Sitzungen der Viermächte=Konferenz ſtattfinden ſolle
um für noch nicht geregelte politiſche Probleme eine Löſung
finden.
Was die Beteiligung Bulgariens an dem Donauplan angel
ſo ſoll dem diplomatiſchen Mitarbeiter des Daily Telegraph z
folge in politiſchen Kreiſen Londons nach den Erklärungen Ma
donalds der Eindruck beſtanden haben, als ob dieſer Staat in de
Plan nicht einbegriffen werden ſoll. England ſei in dieſer Fra=
völlig
unparteiiſch geweſen, aber die franzöſiſche Abordnung hal
ſich der Aufnahme Bulgariens widerſetzt, da es ein landwirtſchaf
liches Land ſei und durch ſeinen Beitritt das Uebergewicht de
Agrarſtaaten noch erhöhen werde. Außerdem hätten die Franzoſe
politiſche Gründe gehabt. Die Zahl derjenigen Staaten, die bishe
nicht unter franzöſiſchem Einfluß ſtünden, würde durch den Beitri
Bulgariens, Oeſterreichs und Ungarns zum Donau=Syſtem an d.
Zahl der jetzt unter franzöſiſchem Einfluß ſtehenden Staaten he=
ankommen
.

AoMautiiche Maft.
Zur Darbietung des Violinkonzerts von Felix
Mendelsſohn=Bartholdy im Symphonie=
konzert
des Heſſiſchen Landestheaterorcheſters am
Montag, den 11. April 1932. Soliſt: Joſef Szigeti.
Von Dr. Otto Schilling Trygophorus.
Keine ſchwere Problematik ſei in ſeinem Schaffen geſucht. Es
iſt ein Vorzug, daß Mendelsſohn lichte Heiterkeit, innige Wärme,
unbeſchwerte Schönheit, praktiſchen Sinn in gleicher Weiſe ver=
breitet
und damit unmittelbare Beglückung weckt. Seine geiſtige
Haltung ſchließt zufolge ihres Charakters eine wirkliche Lebens=
weisheit
in ſich, Geiſt und Seele geben ſeinen Werken Klang und
Kraft, adeln die vielſeitige Bildung, die ſeine Perſönlichkeit
umfaßt und ausſtrahlt. Größte Einfachheit der Mittel ergibt
höchſt kunſtreiche Muſik von unwiderſtehlicher Leichtverſtändlich=
keit
. Dieſe Erſcheinung iſt ein prägnantes Zeichen ſouveräner
Genialität. Vornehmſter Geſchmack und ſtärkſtes Können voll=
bringen
die Syntheſe von Schönheit und Ausdruck. Die Erfin=
dung
iſt in hohem Maße originell. Seine lebhaft eingängliche
Muſik iſt von feſſelnder perſönlicher Eigenart. Im beſten Sinne
romantiſches Weſen beſtimmt ihre geiſtigen und formalen Be=
ſonderheiten
. Mendelsſohn betätigt eine hervorragend feine und
ſichere Meiſterſchaft in der Behandlung des Orcheſters. Die
äußerſt geſchmackvolle Bildung von melodiſchen Themen; im
Klang ſchwelgender Harmonien und Farben geben ſeinem Werk
die allezeit gültige Schönheit. Ihr geſellt ſich tonmaleriſch bild=
hafte
Charakteriſierungskunſt von großer Beſtimmtheit der Wir=
kung
. Die Kunſt der Inſtrumentierung gelangt zu vollendeter
Entwicklung. Jedes Inſtrument wird gemäß ſeiner Klangfarbe
und ſeinem Ausdruck mit unfehlbarem Sinn für Harmonie und
Geſamtfarbe eingeſetzt und ausgewertet. Der Orcheſterklang iſt
durch Fülle und einſchmeichelnde Lieblichkeit ausgezeichnet. Bei
allem Reichtum der Orcheſterſprache zeichnen ſich,Melodien und
Akkordfortſchreitungen in durchſichtiger Klarheit voneinander ab,
leuchten die Farben in unverwiſchter Pracht. Die feinen Einzel=
heiten
der Gewebezeichnung bilden den führenden Untergrund
für die Bewegung der Klanggebilde. Starkes Verſtändnis für
klaſſiſch vorbildliche Muſik läßt Mendelsſohn deren Mittel für
ſeine Zwecke dienſtbar machen. Aus=ihr zieht er bedeutende
Kräfte zur Eigenſchöpfung. Er iſt ſich bewußt, daß er nicht für
den Beifall großer Maſſen ſchreibt, daß ſeine Schöpfungen viel=
mehr
nur in den Kreiſen der innerlich Beſten und der Beſinn=
lichen
volle Würdigung erfahren werden.
Die romantiſchen Konzertouvertüren, Mendelsſohns Schaffen
eigentümlich und von ihm begründet, wirken lebendig, ſolange

und ſobald wieder geſunder Sinn für echte Muſik wahre innere
Freude und Erfriſchung der Seele ſucht. Die romantiſchen Kon=
zertouvertüren
ſind hochbedeutende Orcheſterkunſt. Sie entzücken
durch ihren prächtigen Gehalt. Es ſei der Wunſch an die Lei=
tung
unſerer Symphoniekonzerte gerichtet, in jeder Spielzeit
wenigſtens eine von ihnen erklingen zu laſſen. Liebevolle Klein=
arbeit
des Dirigenten kann ſich erfolgreich betätigen und wird ſich
äußerſt dankbar erweiſen. Böhm hat vor Jahren Meeresſtille
und glückliche Fahrt gebracht. In vorjähriger Spielzeit haben
wir den Sommernachtstraum unter Zwißler gehört. Vielleicht
darf nunmehr die Darbietung der Hebriden, auch Fingals=
höhle
genannt, angeregt werden. Seit ihrer Entſtehung ſind
gerade 100 Jahre verfloſſen. Auf einer Reiſe von London aus
zuſammen mit ſeinem Freunde Karl Klingemann, dort Lega=
tionsrat
, nach Schottland im Jahre 1829 hat Mendelsſohn die
Hebriden beſucht. Die eigenartigen Eindrücke von Natur und
Kultur dieſer merkwürdigen Inſelgruppe haben eine außer=
ordentliche
Wirkung auf ihn ausgeübt. Ihre Frucht iſt die wun=
dervolle
ſymphoniſche Dichtung gleichen Namens. Das erſte
Motiv hat er bereits dort konzipiert. Die Ausführung der Muſik
hat ihn durch Jahre bewegt. Größeren Teils iſt ſie geſchehen wäh=
rend
ſeines Aufenthaltes in Italien. Die Hauptarbeit fällt in das
Jahr 1830. Aber noch in einem Brief vom Januar 1832 an
ſeine Schweſter Fanny will er die Hebriden=Ouvertüre nicht
aufführen, weil ich ſchreibt er, ſie noch nicht als fertig be=
trachte
. Um das Stück aber unvollkommen aufzuführen, dazu
hab’ ich’s zu lieb und hoffe mich alſo bald daran zu machen, um
es für England und die Michaelismeſſe ſertig zu haben. Im
Frühjahr desſelben Jahres ſcheint die Arbeit beendet geweſen
zu ſein. Denn in einem Brief an ſeinen Vater aus London vom
18. Mai 1832 ſchreibt er: Vorigen Montag wurden die Hebri=
den
im Philharmonic zum erſten Male gegeben; es ging präch=
tig
. . . Die Leute haben mich und das Stück ungemein freund=
lich
aufgenommen Ferner: Am 1. Juli , dirigiere ich meine
beiden Ouvertüren, die Hebriden und den Sommernachts=
traum
. Aber auch noch ſpäter ſcheint Mendelsſohn die Arbeit
an den Hebriden wieder aufgenommen zu haben, denn Ferdi=
nand
Hiller berichtet in ſeinen perſönlichen Erinnerungen, daß
der Tondichter das originelle Werk erſt in Düſſeldorf vollendet
habe. Auch Meeresſtille und glückliche Fahrt hat Mendelsſohn
nach ſeinem eigenen Bericht dort im Winter 1833/34 umgearbei=
tet
und glaube, ſie iſt etwa 30 mal beſſer nun. Eine Bearbei=
tung
der Hebriden für Klavier zu vier Händen hat Mendels=
ſohn
, ſelbſt vorgenommen und herausgegeben. Die Ausfüh=
rung
beider Arbeiten muß jedoch ſpäteſtens im Anfang 1834
abgeſchloſſen geweſen ſein. Denn bereits im Januar desſelben
Jahres ſteht die Herausgabe von Meeresſtille‟ Hebriden
Meluſine, letztere erſt in Düſſeldorf konzipiert und ausgearbei=
tet
, nahe bevor. Die Meluſine hielten manche Leute in Leipzig

(1836) für die beſte der Ouvertüren. Mendelsſohn ſelbſt ſchreibe
..jedenfalls iſt ſie die innerlichſte‟. Die Reihe ſeiner romar
tiſchen Konzertouvertüren iſt aber noch nicht erſchöpft.

Die Muſik unſeres Meiſters kann als modernklaſſiſch ange
ſprochen werden, verſteht man die Bezeichnung nicht lediglich in
Sinne eines Stiles oder einer Zeitſpanne. Denn klaſſiſch i
weiteren Sinne kann man eine Muſik nennen, die durch ihr
hochentwickelte Form, ihre allgemeingültige Schönheit, ihren ge
ſtigen Inhalt über den Zeiten ſteht, von ihnen nicht abhäng
Dies gilt von allen beſten Werken Mendelsſohns. Nur ihr Weſe
ſelbſt bleibt zu beſtimmen: Die Muſik Mendelsſohns iſt zufolg
ihrer Subſtanz und geiſtigen Haltung durchaus romantiſch. O0.
läßt ſich natürlich nicht allein auf rationalem Wege dartun
Höhere Mittel des Geiſtes und der Seele müſſen vielmehr hiefi
mitwirken: ſie iſt romantiſche Muſik innerhalb klaſſiſcher Diſziln.
und Ueberlegenheit. Romantik im beſten Sinn kennzeichnet ſche
kurz geſagt, durch ihre Einſtellung in bezug auf Lebenswelſſ
Weltanſchauung, Betätigung der religiöſen Kräfte, Verbunden
heit mit der Natur, Künſte. Sie iſt gerichtet auf Veredelung ale.
Lebenskräfte vermöge der Seele, verlangt alſo die intenſive Bi.
dung und Pflege der Seele. Faßt man ſo den Inhalt und d0
Weſen einer höheren Romantik, dann ergeben ſich ihre Forde
rungen ſchon ohne weiteres aus der chriſtlichen Kultur. Wenl
daher ſolche Einſtellung beſte Geiſter auch zu anderen Zeitel
geleitet hat, ſo iſt doch ihre Betonung als Richtſchnur zur Wa9
rung der Heiligtümer der Menſchen gegen Uebergriffe materie
liſtiſcher Schäden von neuem notwendig. Sie äußert ſich aug
in der Sprache der Muſik.
Auch das Violinkonzert in E=Moll, ſein einziges, reiht ſ0
den beſten Werken des Meiſters ein. Es gehört in die Zahl de.
ſchönſten Violinkonzerte, die wir überhaupt beſitzen. Das Man
ſkript trägt das Datum des 16. September 1844. Es hat jedoe
kurz danach noch einzelne kleine Abänderungen erfahren.
Anfänge der Konzeption reichen bis zum Sommer 1838 zurne
Mendelsſohns Violine erſchließt uns das Inſtrumentalkonz
höherer Klangkultur. Die Virtuoſität iſt nicht Selbſtzweck.
entwickelt ſich vielmehr als Trägerin des ihr übergeordnele
muſikaliſchen Gedankens. Sie dient ſeinem Ausdruck. Violin
und Orcheſter gliedern ſich gleichwertig einander ein. Keine:
unterſteht dem anderen. Trotzdem geht die Violine ihren ſelbſtal
digen Weg. Alle Feinheiten gepflegter Geigenkunſt gelangen z.
Anwendung. Sie verwirklichen den perſönlichen Willen des Lo‟
dichters zu muſikaliſcher Entäußerung ſeeliſcher Werte. Si
ſichern dem Soliſten virtuoſe Entfaltung. Eingehende Beratul
gen mit dem Violiniſten und Leipziger Konzertmeiſter Ferde
nand David haben zur Vervollkommnung beigetragen. Die dre
Sätze ſind eng verknüpft. Lebhafte Bewegung und innige Kan
tilene löſen einander ab.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, 6. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 96 Seite 3

Die Pleupenestnont gegen die Tepag.
Belaſtendes Makerial. Severing gegen die Bildung von Privakarmeen. Zühlungnahme Preußens mit
Bayern, Würkkemberg, Sachſen, Baden und Heſſen. Scharfe Maßnahmen in allen größeren Ländern
gegen die Nakionalſozialiſten.

Verbot der 39. und S5.?
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
In einer Denkſchrift von 12 Seiten hat das preußiſche
Innenminiſterium das wichtigſte Material, das ihm durch die
Hausſuchungen bei den Nationalſozialiſten in die Hände gefallen
iſt, zuſammengeſtellt. Allerdings nur einen Teil. Soweit es ſich
um den Verrat militäriſcher Geheimniſſe handelt, entziehen
ſich auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen die Einzelheiten
der öffentlichen Wiedergabe. Es ſcheint allerdings, daß hier
mancherlei gefunden worden iſt, was moraliſch und
politiſch für die Nationalſozialiſten außer=
ordentlich
peinlich iſt.
Immerhin das war ein Zufallsergebnis. Danach hat die
preußiſche Polizei nicht geſucht. Worauf es ihr ankam, das war
der Beweis, daß die Nationalſozialiſten mit ihren Maßregeln für
die Wahlnacht ganz andere Ziele verfolgten als lediglich eine
Zuſammenziehung ihrer Anhänger zur Vermeidung von Zuſam=
menſtößen
. Mit anderen Worten alſo, daß trotz aller Legalitäts=
verſicherung
die Nationalſozialiſten im Geheimen illegal weiter=
arbeiteten
und den Griff nach der Macht im Staate mit allen
Mitteln erſtrebten. Wenn man ſich daraufhin die Zuſammenſtel=
lung
der preußiſchen Regierung genauer anſieht, dann iſt das
Ergebnis ſehr mager. Inſoweit iſt alſo ſachlich der ganze preu=
ßiſche
Vorſtoß ein Mißerfolg geweſen. Aber politiſch ſcheint
er doch der Ausgangspunkt eines neuen Vorſtoßes
werden zu wollen. Herr Severing hat zwar bei der Bekanntgabe
ſeines Materials darauf hingewieſen, daß er ſich immer gegen
das Ueberhandnehmen einer Panikſtimmung gewendet habe. Er
hat beſonders unterſtrichen, daß die Machtmittel des preußiſchen
Staates nach wie vor für alle Eventualitäten ausreichen. Aber
er hält doch offenbar die Vorbereitungen der Natio=
nalſozialiſten
, vor allem ſoweit ſie in der Richtung der
Zermürbung der Polizeimannſchaften gehen, für ſo bedenk=
ich
, daß er einen Schutz des Staates vor den Möglich=
eiten
, die hier beſtehen können, für notwendig anſieht.
Jedenfalls hat er für ſich die Schlußfolgerung dahin gezogen,
daß er es unter keinen Umſtänden länger dulden
önne, wenn unter dem Deckmantel politiſcher Er=
iehung
eine Privatarmee gebildet werde, die
nnenpolitiſch eine große Gefahr geworden ſei
ind außenpolitiſch zu werden drohe. Er hat dem
toch hinzugefügt, daß es mit der gemütlichen Exiſtenz, der ſich
isher die Sturmabteilungen erfreut hätten endgültig vorbei ſei.
Das iſt unmißverſtändlich. Der preußiſche Innenminiſter
oill den Sturmabteilungen und Schutzſtaffeln ans
jeder. Er will ſie nicht nur in Berlin aus ihren Quartieren
ntfernen, wobei ſie ja die Möglichkeit haben, ſich anderswo von
euem niederzulaſſen. Er will ſie überhaupt unmöglich machen
nd, wenn wir ſeine Drohung richtig verſtanden haben, ſie ſchlank
veg verbieten. Herr Severing hat am Dienstag vormit=
ag
eine längere Ausſprache mit dem Reichswehr=
tiniſter
Groener gehabt und ihm das Material überreicht,
leichzeitig wohl auch mit den Schlußfolgerungen, die er für
eine Perſon und für Preußen daraus zieht. Er hat ſich damit
ber nicht begnügt. Er hat auch mit den übrigen Ländern
ereits Fühlung genommen. Das Ergebnis dieſer
ühlungnahme iſt kurz dahin zuſammenzufaſſen, daß die Re=
ierungen
von Bayern, Württemberg, Sachſen,
ſaden und Heſſen in der Beurteilung des Mate=
ials
völlig mit der preußiſchen Regierung
bereinſtimmen, woraus alſo wohl geſchlöſſen werden,
, daß die in Ausſicht genommenen Maßregeln gleich=
eitig
in allen größeren Ländern durchgeführt wer=
en
. Offen iſt wohl nur noch die Frage, wie und wann das
erbot erfolgen ſoll, wobei ſich natürlich alle Teile darüber klar
in müſſen, daß ein ſolches Verbot wenigſtens vorübergehend
ne ſtarke Belaſtung der inneren Sicherheit bedeuten könnte,
enn wohl auch inzwiſchen die Nationalſozialiſten Zeit gefun=
en
haben werden, ſich darauf einzurichten und ſich umzuſtellen.

Das bei der NSDAP. beſchlagnahmke Makerial.
Berlin, 5. April.
Der preußiſche Miniſter des Innern veröffentlicht eine Mit=
teilung
über das bei der Hausſuchungsaktion bei der NSDAP. be=
ſchlagnahmte
Material. In dieſer Mitteilung heißt es zu Anfang:
Die Nationalſozialiſten entfalten nach einheitlichen, genauen
Richtlinien in ihrem ſogenannten Nechrichtendienſt eine Spitzel=
tätigkeit
, wie ſie nicht umfangreicher gedacht werden kann.
Das Schwergewicht dieſer Tätigkeit liegt bei dem Referenten Jc
der Untergruppen (Gauſtürme), denen beſonders beſtellte Nachrich=
tenwarte
bei den Standarten (Regimentern der S.A.) und Sturm=
bannen
(Bataillone) als Hilfsorgane zur Verfügung ſtehen. Nach
einem Befehl dieſer Abteilung Jc der Untergruppe (Diviſion)
Oſtmark in Frankfurt a. O. vom 2. Februar 1932 hat ſich das
Nachrichtenweſen auf jede Tätigkeit befreundeter oder ſympathi=
ſierender
Verbände, auf die Tätigkeit des Staates und ſeiner ſämt=
lichen
Organe, wie Regierung, Polizei, Reichswehr ſowie auch die
Tätigkeit der Gegner zu erſtrecken. Dabei ſpielt
die Ausſpähung der Polizei,
Namenklich der Schuhpolizei,
eine Hauptrolle. In Berlin, Köln, Hamborn, Oberhauſen, Eſſen,
Wuppertal, Altona, Harburg=Wilhelmsburg z. B. ſind genaue, bis
ins Einzelne gehende Aufſtellungen über Stärke, Gliederung,
Ausrüſtung und Bewaffnung der Polizei, über Namen, Anſchrift
und politiſche Einſtellung von Offizieren und Beamten der Schutz=
polizei
, auch der Politiſchen Polizei uſw. gefunden worden, die
nach übereinſtimmend gegliederten Fragebogen aufgeſtellt ſind.
Von zentraler Parteiſtelle wird monatlich der Nachrichtendienſt
in verſchiedenen Unterteilen, z. B. Information über den Gegner
KPD. oder Information über den Gegner Syſtem herausge=
geben
. Die Polizei erfreut ſich indes nicht nur der Aufmerkſamkeit
des nationalſozialiſtiſchen Nachrichtendienſtes, mitunter wird ſogar
nach kommuniſtiſchem Vorbild
offene Zerſehungsarbeit
betrieben. Auch hierfür werden verſchiedene Beweisſtücke ange=
führt
. In einer in Hannover gefundenen Aufzeichnung über den
Hergang einer Führerbeſprechung werden als meldepflichtige
Gegenſtände bezeichnet:
1. Bahnſchutz, Panzerwagen, Bahnfunkanlagen, 2. Poſtfern=
leitungen
, Poſtfunkanlagen, 3. Flughäfen, 4. Flußübergänge über
Elbe und Weſer.
Als Nachrichtenmittel werden in einem in Stettin aufgefun=
denen
Plan aufgezählt: 1. Meldegänger, Meldereiter, Kraftrad=
fahrer
und Kraftwagen; 2. Leucht= und Signalmittel; 3. Brief=
tauben
; 4. Meldehunde; 5. Flugverbindungen; 6. Fernſprechver=
bindungen
; 7. Funkverbindungen. Neuerdings wird der
Aufſtellung beſonderer Spezialformakionen
Gewicht beigelegt. Pioniere und Minenwerfer ſowie ehemalige
Flieger werden auf Anforderungen der höheren SA.=Einheiten
namhaft gemacht. Es folgen in der Mitteilung Meldungen ein=
zelner
Stürme an die ſogenannten Sturmbanne, in denen Leute
für die Stoßtrupps als M.G.=Schützen und Motorfahrer be=
nannt
werden. Auffälligerweiſe ſind kurz vor dem Termin für den
erſten Wahlgang der Reichspräſidentenwahl noch eine Reihe an=
derer
Anordnungen getroffen worden, die auf beſchleunigte Ein=
kleidung
, auf Verproviantierung der S.A., auf Beſchaffung von
eiſernen Rationen und auf Vorbereitung von Maſſenquartieren
gerichtet ſind. Sodann werden die vorgeſehenen
drei Alarmſtufen für die SA.
und der Dienſt am Wahltag angeordnet, für den angeordnet wird:
Die Stürme haben ſich am 13. März 1932 wie folgt auszurüſten:
Verpflegung für zwei Tage, ordentliches Schuhzeug, Dienſtanzug
verpackt (in tadelloſer Ordnung), Torniſter oder Ruckſäcke ( Schlaf=
decke
), Handtuch, Seife, und was dazu gehört. Am 12. März

1932 war der Polizei in Berlin eine Mappe mit Schriftſtücken in
die Hand gefallen, in der Verpflichtungsſcheine zweier S.A.=Leute
gefunden wurden, die handſchriftlich ausgefertigt waren und fol=
genden
Inhalt aufwieſen: Ich verpflichte mich, über den Dienſt
am 12. März 1932 gegenüber jedermann Stillſchweigen zu bewah=
ren
und den Dienſtort nicht zu verraten. Bei der Durchſuchung
eines nationalſozialiſtiſchen Buros am 17. März 1932 in Berlin
wurden Skizzen über die Lagerung von Bahnſchutzwaffen auf dem
Gelände des Potsdamer Güterbahnhofes, am Schöneberger Ufer,
gefunden, die durch genaue Beſchreibung der Möglichkeiten, wie
man dieſer Waffen habhaft werden könne, ergänzt wurden. Beſon=
ders
aufſchlußreich in dieſer Beziehung iſt eine viele Seiten lange,
bis in die kleinſten Einzelheten ſich vertiefende Ausarbeitung
über den
Generalmobilmachungsplan
für die lebenswichtigen techniſchen Betriebe der Stadt Wiesbaden.
Der Plan regelt die militäriſche Beſetzung der Gas=, Waſſer= und
Elektrizitätswerke ſowie der Verkehrsbetriebe und die Sicherung
und Inbetriebnahme unter beſonderer Leitung der nationalſozia=
liſtiſchen
Betriebsſtellenorganiſation. Von Bedeutung iſt auch die
gegebenenfalls geplante Unbrauchbarmachung gewiſſer Waſſer=
zuleitungen
durch Ableiten oder Zuſatz von Anilinfarben zur Be=
unruhigung
ſtreikender Arbeiter.
Prokeſttelegramme der NSDAP.
München, 5. April.
Namens der Reichsleitung der NSDAP. hat Rechtsanwalt
Dr. Frank 2. an den Reichspräſidenten, den Reichsinnenminiſter
und den Oberreichsanwalt Proteſttelegramme gerichtet.
In dem Telegramm an den Reichspräſidenten v. Hindenburg
wird ſchärfſtens Proteſt erhoben gegen die Herabwürdigung der
NSDAP. die in dem Vorwurf erblickt werden müſſe, das bei
der Severing=Aktion beſchlagnahmte Material enthalte Anhalts=
punkte
für hoch= und landesverräteriſche Handlungen national=
ſozialiſtiſcher
Führer. Rechtsanwalt Frank 2. führt an, daß er
alle notwendigen Schritte ergreifen werde.
Den Reichsinnenminiſter Groener fordert die NSDAP. auf,
die Schließung der Geſchäftsſtelle der SA. und SS., Gau Berlin,
von Reichs wegen ſofort aufzuheben.
Schließlich wird der Oberreichsanwalt gebeten, dem Verſuch
entgegenzutreten, für die größte politiſche Bewegung des deut=
ſchen
Volkes beleidigende Behauptungen unter Berufung auf den
Oberreichsanwalt aufzuſtellen.

* Polens Generalangriff
auf Danzigs Selbſtkändigkeik.
Sogar Ikalien wird in den Skreit hineingezogen.
Von
Rolf Wingendorf, Danzig.
In den letzten Tagen des März hat ſich zwiſchen Danzig und
Polen ein Vorfall abgeſpielt, der ein grelles Licht auf die Ge=
walttendenzen
der polniſchen Regierung gegenüber der Freien
Stadt Danzig wirft. Es handelt ſich dabei eigentlich nur um
eine wirtſchaftliche Einzelfrage, die aber durch das Verhalten
Polens zu einer politiſchen Aktion erſten Ranges geworden iſt,
deren Bedeutung weit über das Gebiet der Danzig=polniſchen
Streitfragen hinausgeht und grundſätzliche Fragen der Völker=
bundspolitik
berührt.
Der Hohe Kommiſſar des Völkerbundes, Graf Gravina, hat
eine proviſoriſche Entſcheidung gefällt, die eine Verwaltungsmaß=
nahme
der polniſchen Regierung auf dem Zollgebiet, durch die
der Verkehr von Danziger Waren nach Polen geſperrt wurde, als
vertragswidrig bezeichnete. Polen müßte daraufhin bis zur end=
gültigen
Entſcheidung der Streitfrage durch den Völkerbund dieſe
Verwaltungsmaßnahmen zurückziehen.
Was aber geſchieht? Ein Sturm der Entrüſtung gegen den
Hohen Kommiſſar des Völkerbundes brauſt los. Der Hohe Kom=
miſſar
, der ſich in ſeinem Urteil auf das Gutachten eines ungari=
ſchen
Völkerbundsſachverſtändigen ſtützte, wird von der polniſchen
Regierungspreſſe in der wüſteſten Weiſe perſönlich beſchimpft,
wobei die amtliche polniſche Telegraphenagentur den Ton an=
gegeben
hat.
Was aber von beſonderer Bedeutung iſt, das iſt die Tat=
ſache
, daß man nicht etwa in dem Grafen Gravina den Vertreter
des Völkerbunds angreift, ſondern in einer völligen Verdrehung
des Völkerbundsbegriffs, den Vertreter des befreundeten Ita=
liens
. Schreibt doch der den Regierungskreiſen naheſtehende
Kurjer Polſki wörtlich folgendes:

Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. Dienstag, den 5. April.

Erſtaufführung:

Razzid.

Berliner Tragikomödie von Hans Rehfiſch.

Dies vorweg: Die Aufführung dieſer Berliner Tragi=
)mödie konnte nicht ſtilechter ſein in Berlin=N. von ein=
borenen
Berlinern geſpielt, als wie ſie im Darmſtadt des
iebergall geboten wurde. Eine Glanzleiſtung unſeres Schauſpiel=
nſembles
, eine ſehr gute des Bühnenbildners und eine gute
r Regie!
Hans Rehfiſch ſetzt ſich in dieſer Tragikomödie mit ſozialen,
litiſchen und weltanſchaulichen Dingen auseinander, die ſeinem
genen Milieu wohl fernliegen, deren Milieu er aber meiſterhaft
ichnet. Und dieſe Milieuzeichnung iſt das gelungenſte und ſtärkſte
dieſer Tragikomödie, deren Bühnenwirkſamkeit ſie ſichert. Die
luseinanderſetzung ſelbſt bleibt ohne Entſcheidung. Bewußt!
ill der Autor ſie nicht? Scheitert er am Letzten, das ihm ein
Inmöglich iſt und macht darum aus der Tragödie eine Ko=
ödie
?
Die Gemüſehändlerin Pauline Ruſt iſt verheiratet mit dem
etallarbeiter Jakob Ruſt. Ihre Tochter aber iſt nicht von ihm.
t einigen von den 10 Bildern klingt es, als erwüchſe hieraus die
agik. Aber es iſt nicht das. Die drei leben harmoniſch und auf
re Art glücklich. Mit Micke dem Freund, Bernſtein dem Pferde=
den
und Barduſchek dem Sipo=Wachtmeiſter. Bis dieſer in
cie der Tochter das Weib ſieht, nach dem er giert. Sein
eiratsantrag iſt etwas ſtürmiſch, der Vater kommt hinzu und
lägt den Wachtmeiſter zu Boden. Er meint das gar nicht bös.
ill ja bloß das Mädel ſchützen. Barduſchek aber vergißt die Ab=
zr
nicht.
Mutter Ruſt ſitzt auf dem Wochenmarkt mit ihrem Gemüſe
d ſie verwendet Marktgewichte‟. Das ſind ſolche, die nicht
licht ſind und leichter wiegen. Alle verwenden gelegentlich
che Gewichte. Der Marktpoliziſt ſieht das nicht. Aber eines.
ges merkt das eine hyſteriſche Käuferin. Juſt an dem Tag, da
rduſchek der Poliziſt, Marktdienſt hat. Und er bringt Mutter
iſt zur Anzeige. Trotzdem bereite Helfer das falſche Gewicht
iell wegeskamotieren, wird ſie verhaftet. Und trotzdem wan ihr
hts beweiſen kann, auch beſtraft. Weil Barduſchek es beeidigt.

Jakob Ruſt aber, der Mann, der nichts von falſchem Gewicht
wußte, dem ſeine Frau immer wieder beteuert, ſie ſei unſchuldig,
der wird aus der gradlinigen Bahn ſeiner Weltanſchauung ge=
ſchleudert
. Sie iſt etwas primitiv, dieſe Weltanſchauung, aber
geſund.
Er erlebt: Barduſchek hat nur ſeine Pflicht getan, er iſt ihm
gar nicht ſehr böſe. Iſt ja auch nur Proletarier wie er, der ge=
horchen
muß. Nur Barduſchek will das nicht einſehen und läßt ſich
trotz Lucie nicht herbei, Mutter Ruſt freizukriegen, ſein Zeugnis
zu ändern. Ruſt ſieht: hinter Barduſchek iſt ein Syſtem! Das
Geſetz, die Richter, alle die mittun, daß ſein Weib ins Gefängnis
kommt. Er will gegen das Syſtem an! Wozu iſt er Partei=
mann
und gar Funktionär! Aber die Partei erklärt ſich des=
intereſſiert
, weil die Tat nicht politiſch, weil Mutter Ruſt ſchließ=
lich
nicht ganz unſchuldig. Für Ruſt verſagt die Partei. Er
verläßt ſie. Er wird arbeitslos und verſucht, die Geſcheiterten,
die Gannoven zu ſammeln zum Kampf gegen das Syſtem. Ein
Paar Handgvonaten ins Gefängnis, Pauline herausgeholt und
dann weg! Aber die bedanken ſich. Es regnet, und der Kampf
gegen alles, was Uniform trägt, ſcheint ausſichtslos!
Ruſt aber, rührend in ſeiner Liebe zu Muttern muß ſein
Recht nun holen. Er iſt allein mit ſeinem kranken Freund Micke.
Da er nicht mit allen gegen alle kämpfen kann, das Syſtem zu zer=
ſchlagen
, muß es ſein Mann gegen Mann. Er oder Barduſchek!
Und endlich hat er ihn mit Lucie’s Hilfe in ſeiner Kellerwohnung.
Nun ſoll die Abrechnung kommen. Während ſie ringen aber kommt
Micke und erſticht den Wachtmeiſter! Unentſchieden bis zum
jüngſten Tag bleibt die Frage für Ruſt: Wer iſt ſtärker, das
Syſtem oder ich? Er ſteht für Micke ein und ſtellt ſich, am Ende
ſeiner Weisheit. Vorhang!
Neben und in dem bis in feinſte Einzelheiten meiſterhaft ge=
zeichneten
Milieu Kurt Hirſchfeld und Siegfried Sebba
eine Aufführung, die ſchlechterdings nicht zu übertreffen
iſt. Eine Bombenrolle für Joſef Sieber. Sein Jakob Ruſt von
primitiver Gewalt. Triebhaft brutal, breit wuchtig. Und von un=
endlich
rührender Zartheit gegenüber ſeinem Weib ( Gefängnis=
ſzene
!). Ganz auf ihn eingeſtellt, ganz natürlich, fraulich und
mütterlich und doch die waſchechte Hökerin, Lotte Klein=
ſchmidt
. Und dazu Beſſie Hoffart’s Lucie! Eine ſchauſpiele=
riſche
Glanzleiſtung. Ebenſo wie Werner Hinz und Karl Pa=
ryla
. Jener als der Geſcheiterte von Bildung, dieſer als der
Sucher und Zweifler, beide krank. Gut und warmherzig auch
Hugo Keßler’s Bernſtein: Und dem Ruſt ein ebenbürtiger
Partner und Gegner auch in der Darſtellung, Joſef Keim als
Poliziſt.

Aus der Reihe der kleineren Rollen noch zu nennen Hans
Baumeiſter, der dem Rechtsanwalt die vom Autor gewünſchte
Charakteriſtik gab und die ebenſo trinkfeſte wie humorvolle Fiſch=
händlerin
Käthe Gothe.
Der anweſende Dichter wurde am Schluſſe vielmals mit den
***
Darſtellern gerufen.
Hanns Heinz Ewers: Reiter in deutſcher Nacht. Roman. In
Ganzleinenband mit vierfarbigem Bildumſchlag 5,80 RM.
(J. G. Cottaſche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und
Berlin.)
Bis ins tiefſte aufgerüttelt von deutſcher Not, ſetzt Hanns Heinz
Ewers in meiſterlicher Darſtellungskunſt ein leuchtendes Flam=
menzeichen
jener geopferten Kriegsjugend, die im Jammer des
allgemeinen Zuſammenbruches ſich nicht auf den bequemen Boden
der Tatſachen zu ſtellen wußte, ſondern unter Einſetzung von Leib
und Leben der Zerſetzung des Vaterlandes zu wehren ſuchte. Das
nationale Ringen der Nachkriegszeit wird in der Geſtaltung von
Ewers unerhört lebendig. Nicht nur dort, wo er rheiniſche Men=
ſchen
in die rheiniſche Landſchaft ſtellt, ſondern auch, wenn er die
Kämpfe der Freikorpsführer im Baltenland, in Oberſchleſien, in
der Pfalz ſchildert, oder wenn er in die Atmoſphäre der Berliner
Gerichtsſäle führt. Dieſe Menſchen haben Fleiſch und Blut, ſie
ſprechen ein lebendiges Deutſch, ſie haben heißen roten Lebensſaft
in den Adern. Wie hier der Zeitraum von 1919 bis 1931. mit
ſeiner Fülle von Geſchehen in ein Koloſſalgemälde gebannt wird:
das erreicht dramatiſche Höhepunkte von größter Eindringlichkeit.
Das hat Schwung, Rhythmus und glühendes Leben! In dieſem
Zeitbild des dritten Jahrzehnts unſeres Jahrhunderts ſchildert
der Dichter ein den meiſten Leſern völlig unbekanntes Deutſchland,
ob wir gleich in dieſer Zeit und in dieſem Deutſchland lebten.
Frankfurt a. M. Anläßlich des Goethejahres erſchien im Verlag
Rudolf Moſſe ein reich illuſtrierter Führer durch Frankfurt
in deutſcher und engliſcher Sprache, als deſſen Herausgeber
Werner=Rades zeichnet. Das kleine Werk iſt kein trockener
Führer, ſondern ein buntes und reichhaltiges Magazin über
Frankfurt a. M. und ſeinen größten Sohn.
Der güldene Schrein 1932, ein Jahrbuch für die Freunde der
Deutſchen Dichter=Gedächtnis=Stiftung in Hamburg. ( Verlags=
abteilung
der Deutſchen Dichter=Gedächtnis=Stiftung, Wilhelm
Limpert Verlag, Dresden.)
Die Deutſche Dichter=Gedächtnis=Stiftung zeigt mit dieſem
Jahrbuch, daß ihre Arbeit von Kräften getragen wird, die für die
Forderungen der Zeit das richtige Verſtehen mitbringen. Sie
hat den bequemen Weg, nun das ſoundſovielſte konventionelle
Goethe=Jahrbuch herauszübringen, vermieden. Der güldne
Schrein 1932 trägt der Aufgabe, Goethes 100. Todestag würdig
hervorzuheben, in geſchickter Form Rechnung; Männer der Wiſ=
ſenſchaft
und Kunſt, der Bildung und Erziehung geben in knappen
Aufſätzen Bericht über den Stand des von ihnen vertretenen Ge=
bietes
, ziehen Bilanz und zeigen damit die Quellen der Kraft für
die Zukunft auf.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 96

Hoher Kommiſſar in der Freien Stadt iſt Graf Graving.
Man ſollte annehmen, und ſogar hoffen, daß er bei der Aus=
übung
ſeines hohen Amtes etwas an die Beziehungen denken
ſollte, die ſein Vaterland mit dem unſerigen verbinden. In
der Tätigkeit des Grafen Gravina iſt nichts von dieſem Ge=
danken
zu ſehen, den er bei vollſter Objektivität und gewiſ=
ſenhafter
Amtsführung zeigen könnte. Der Standpunkt, den
Graf Gravina in der polniſch=Danziger Streitfrage, in der
100 Prozent Recht in ſachlicher Hinſicht auf Seiten Polens iſt.
eingenommen hat, kann wider Willen die polniſch=italieniſchen
Beziehungen, deren Pflege dem überwiegenden Teil unſerer
Oeffentlichkeit ſo am Herzen liegt, einem Umſchwung ausſetzen.
Es ſprechen ſogar ſchon Stimmen von einer Kündigung des
polniſch=italieniſchen Handelsvertrages, weil wir in dieſen
ſchweren Zeiten auch ohne Apfelſinen und andere Südfrüchte
leben könnten. Polen zeigte in der nächſten Nachbarſchaft Dan=
zigs
, wo es mit allen Anſtrengungen ſeinen Beſitzſtand vertei=
digen
muß, einen Akt großer Courtoiſie, wenn es damik Iiſi=
verſtanden
war, daß es Transporte polniſcher Emigranten nicht
durch Gdingen ſandte, das ein großer Gegenſtand der Sorge
der polniſchen Regierung iſt, ſondern durch Trieſt, was außer
der italieniſchen Regierung auch den italieniſchen Schiffahrts=
linien
großen Gewinn brachte. Ob Graf Gravina davon
nichts weiß und ob er danach ſtrebt, daß durch ſein Auftreten
ein empfindlicher Umſchwung hervorgerufen wird bei den nicht
nur korrekten, ſondern ſogar freundſchaftlichen polniſch= italie=
niſchen
Beziehungen?
Man muß nun in Betracht ziehen, daß gemäß Verſailler Vertrag
das Amt des Hohen Kommiſſars in Danzig ein Schiedsrichter=
amt
iſt, die Stellungnahme des der Regierung naheſtehenden pol=
niſchen
Blattes iſt alſo dieſem Schiedsrichter gegenüber, der nur
dem Völkerbund verantwortlich ſein ſoll, ein glatter Erpreſſungs=
verſuch
.
Dabei haben wir das für das Verhalten Polens. Danzig
gegenüber auch ſonſt Charakteriſtiſche: Durch wirtſchaftliche Dro=

hungen ſollen politiſche Ziele erreicht werden.
Man hat in Deutſchland in letzter Zeit vielfach von polni=
ſchen
Abſichten einer Beſetzung Danzigs mit militäriſchen Mit=
teln
geſchrieben. Es kann nicht Aufgabe dieſes Artikels ſein,
mit den parteipolitiſchen Hintergründen ſolcher Gerüchte, die kurz
vor der Reichspräſidentenwahl auftauchen, ſich auseinanderzu=
ſetzen
. Feſtgeſtellt werden muß nur, daß nach zuverläſſigen In=
formationen
derartige Vorbereitungen von amtlicher polni=
ſcher
Seite nicht getroffen ſind. Das ſchließt aber keineswegs
aus, daß unzweifelhaft in polniſchen Militärkreiſen mit dem Ge=
danken
einer militäriſchen Aktion gegen Danzig geſpielt wor=

den iſt.
Gerade in dieſem Zuſammenhang muß man aber darauf hin=
weiſen
, daß Danzig mit wilden Tendenzmeldungen über polniſche

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 6. April 1932

Truppenzuſammenziehungen oder polniſche Flottenaktionen, nicht
genützt wird, ſondern daß im Gegenteil ſolche aus der Luft ge=
griffenen
Meldungen nur der Propaganda der Gegenſeite Vor=
ſchub
leiſten, zumal z. B. in einer Meldung des Völkiſchen
Beobachters die Stärke der polniſchen Flotte etwa fünfmal ſo
hoch angegeben wurde, wie ſie in Wirklichkeit iſt.
Polens Kampf gegenüber Danzig iſt im allgemeinen nicht
ſo primitiv, wie ſich das ſcheinbar manche Köpfe in Deutſchland
vorſtellen, darum aber nicht weniger gefährlich. Vor Jahren
verfolgte Polen die Politik der Lockung, ſuchte Danziger Wirr=
ſchaftskreiſe
zu gewinnen und hoffte, daß ihm dann Danzig als
reife Frucht in den Schoß fallen würde. Jetzt beſchreitet man
den umgekehrten Weg: Danzig wird unter wirtſchaftlichen Druck
geſtellt, um es ſo den polniſchen politiſchen Wünſchen gefügig
zu machen.
Es iſt bezeichnend, daß dieſe Aktion ſich genau gegen die
Kernpunkte der Danziger wirtſchaftlichen Selbſtändigkeit richtet,

betreffs der Zollverwaltung mit allergrößter Ruhe entgegen=
ſehen
können. Trotz allen Geſchreis der polniſchen Preſſe er=
ſcheint
es nämlich ganz ausgeſchloſſen, daß Polens Wunſch, die
Danziger Zollverwaltung in eigene Hand zu bekommen, jemals
in Erfüllung geht. In allen Abkommen und Verträgen iſt näm=
lich
klar feſtgeſtellt, daß Beſtimmungen des Pariſer Vertrages
vom November 1925 niemals durch einen einſeitigen Beſchluß oder
auch durch ein Eingreifen des Völkerbundes abgeändert werden
können, ſondern nur, wenn beide Teil, einer Abänderung zu=
ſtimmen
. Die eigene Zollverwaltung Danzigs iſt aber durch die
Artikel 13 bis 15 des Pariſer Vertrages garantiert, und keine
Danziger Regierung wird jemals die Zollverwaltung in polniſche
Hände übergehen laſſen.
Aehnlich liegen die Dinge betreffs der Frage der Kontin=
gente
, d. h. der Einfuhr im polniſchen Zollgebiet einfuhrverbote=
ner
Waren nach Danzig, im Rahmen des Bedarfs der Danziger
Induſtrie. Inſofern beſteht dabei nur ein Unterſchied, als es
nämlich gegen die eigene Zollverwaltung Danzigs (wobei die ſich hier um eine Beſtimmung des Warſchauer Abkommens han=

polniſchen Zollſätze natürlich für das ganze Zollgebiet immer=ge= delt. Trotzdem kann aber Polen auch da kaum auf die Unter=
golten
haben), gegen die Induſtriekontingente und ſchließlich

gegen den Veredelungsverkehr, der jetzt die vorläufige Ent=
ſcheidung
des Hohen Kommiſſars veranlaßte. Auf die Frage der
Konkurrenz Gdingens gegen den Danziger Hafen in dieſem Zu=
ſammenhang
nochmals einzugehen, erübrigt ſich, da darüber ſchon
oft an dieſer Stelle geſchrieben worden iſt. Hervorgehoben wer=
den
muß nur, daß in den erſten drei Monaten dieſes Jahres der
Stillſtand des Danziger Hafenverkehrs zu einem raſchen Rück=
gang
geworden iſt, während in gleichem Verhältnis in Gdingen
dank der polniſchen Subventionsmaßnahmen der Verkehr wei=
ter
angeſtiegen iſt.
Der Vorſtoß gegen die Selbſtändigkeit der Danziger Zoll=
verwaltung
ſoll dazu dienen, auch dieſe Behörde ebenſo wie die
Eiſenbahn in die Hand der polniſchen Verwaltung zu bringen
und damit der Poloniſierung Tor und Tür zu öffnen. Als Be=
gründung
führt Polen an, daß angeblich die Danziger Zollbehör=
den
die polniſchen Anordnungen auf dem Zollgebiete nicht durch=
führen
. Ein gemeinſames Zollgebiet ſei unter dieſen Umſtän=
den
unmöglich. Tatſache iſt, daß die Danziger Zollverwaltung
ſich weigern mußte, beſtimmte polniſche Verordnungen durchzu=
führen
, weil dieſe Anordnungen den Danzig=polniſchen Verträgen
widerſprachen. In ſeinem Gutachten über die Frage, auf welcher
Seite eine action directe im Sinne des Völkerbundsbeſchluſſes
vörliegt, d. h. welche Seite durch aktive Maßnahmen die Ent=
ſcheidung
über einen Streitfall zu präjudizieren verſucht hat, hat
der ungariſche Miniſterialrat Fattinger einwandfrei feſtgeſtellt,
daß das Verhalten der Danziger Zollbehörde korrekt war und
keine action directe darſtellt. Damit iſt dieſer orſtoß Polens
bereits heute zuſammengebrochen. Danzig wird aber auch aus
einem anderen Grunde der Verhandlung der Anträge Polens

ſtützung des Völkerbundes rechnen, da man Verträge nur ſehr
ungern abändert und da zu der Abänderung ein einſtimmiger
Beſchluß des Völkerbundes notwendig wäre. Dasſelbe gilt auch
für den Veredelungsverkehr mit Deutſchland.
In polniſchen Regierungskreiſen muß man ſich über dieſe
Dinge natürlich klar ſein, ſo daß die ganze Aktion, die jetzt ſo
offenſichtlich auf Initiative der Regierung durch die polniſche
Preſſe eingeleitet worden iſt, nichts als ein leeres Propaganda=
manöver
, ein Scheinangriff ſein kann, der die Aufmerkſamkeit
von Polens wahren Abſichten ablenken ſoll.
Der Generalangriff gilt nämlich der Danziger Wirtſchaft
direkt. Man ſucht nur Vorwände, um einen Druck auf die Dan=
ziger
Wirtſchaft durch direkte Maßnahmen, wie Sperrung der
Einfuhr nach Polen für Danziger Erzeugniſſe, Hausſuchungen bei
polniſchen Kleinverkäufern, die Danziger Waren vertreiben, und
ähnliches zu finden. Da Polen auf rechtlichem Wege kaum eine
Ausſicht auf Erfolg hatte, verſuchte es eben, durch direkte Maß=
nahmen
ſich den Erfolg vorweg zu erzwingen. Das iſt durch
die Entſcheidung des Hohen Kommiſſars inhibiert worden. Da=
mit
iſt aber das letzte Wort noch nicht geſprochen; denn Polen
ſcheint nicht gewillt, dem Völkerbund Folge zu leiſten. Das
Organ des polniſchen diplomatiſchen Vertreters in Danzig gibt
den beabſichtigten Vertragsbruch ganz offen zu und ſchreibt:
Es mag genügen, Graf Gravina zu ſagen, daß ſeine pro=
viſoriſche
Entſcheidung für die polniſche Regierung abſolut
keine praktiſche Bedeutung hat.
Sache des Völkerbundes wird es jetzt ſein, ſeinen Beſchlüſſen
Geltung zu verſchaffen. Polens Vorgehen iſt heute nicht mehr
eine Angelegenheit Danzigs, ſondern eine Angelegenheit Euro=
pas
und der Welt geworden.

HHHT

Am 7. April begehen die Eheleute Philipp Bott,
Eiſenbahn=Oberſchaffner i. R., Barkhausſtraße 4, das Feſt
der

Silbernen Hochzeit.

Infolge eines Unglücksfalles verſchied am
4. April unſer
Adam Uhrig
im Alter von 17 Jahren.
Dem ſiets pflichttreuen und uns von Kind
auf lieb gewordenen Verſtorbenen werden
wir ein dauerndes Andenken bewahren.
Adolf Müller
Hofgut Georgenhauſen.
Beerdigung Donnerstag Nachmittag 3 Uhr.

Dankſagung.

Die herzliche Anteilnahme während der ſchweren
Krankheit und beim Heimgange unſeres lieben Ent=
ſchlafenen

Dr. phil. Heinz Stütz
war für die Hinterbliebenen ein großer Troſt. Ins=
beſondere
danken wir herzlichſt der Gemeindeſchweſter
Anna für ihre aufopfernde Pflege, Herrn Pfarrer
Heß, den Herren Vertretern der Korporation und der
Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft, ſowie den Schulkameraden
für ihre liebevollen Worte und gleichzeitig, für die
zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden.
In tiefer Trauer:
Familie Jakob Stütz.

Darmſtadt, den 5. April 1932.

Statt beſonderer Mitteilung.
Dankſagung.
Für die uns erwieſene Teilnahme beim Heim=
gange
unſerer lieben Verſiorbenen ſagen wir
herzlichen Dank.
Familie Auguſt v. Heſſert
Mathilde Wegland
Hügelſtraße 4
Martinſtraße 14

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Heimgang unſerer lieben
Mutter ſprechen wir unſeren herzlichſien
Dank aus.
Zm Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Müller.

Darmſtadt, im April 1932.
Schloßgartenſtr. 19.

Zum

Hemdhosen
Schlüpter
Prinzeßröcke
Kinder-Strümpfe
Knie-Strümpfe
Söckchen
Pullover’s
Strick-Anzüge
Sportwesten
Klubjacken
Kübler’s gestrickte Kleidung
Große Auswahl! Niedrigste Preise!
Spezlalhaus
Woll-Schmidt

Kirchstraße

Ecke Schustergasse

Alte Damen= und Herrenhüte
werd. n. d. neueſten Formen umgearbeitet.
Velour=, Haar= und Strohhüte 2.50 Mk.
2.00 Mk.
Filzhüte.
Reinigen und Bügeln die Hälfte. (4861a
Färben: ſchwarz 0.50, bunt 1.00 Mk.
Garnierenm. neuen Bändernv 0 75 Mk.an
Für fachm. Ausführung wird garantiert.
Hulfahri
9, Kiffe

Darmſtadt, Grafenſtr 39, gegenb. d. Stadtkaſſe

Kleiner, faſt neuer
Apach-
Flägel
billigſt.
Piano-Berg
Hügelſtraße 32
Telefon 126. (5194b
Drehbank mit Zub.
zu verkaufen.
Mathildenplatz 2,
Büro Seitenb. lk.*

und ihre

ArNANI& Volgen
Trinkt
Sander Mate

Spitzenleistung (nur in Originalpckg. mit
nebensteh. Schutzzeichen), reine Winter-
ernte
; die wirkungsvollste Edelware, die
auf Welt-Ansstellungen 15 Xden Grand Prix
erzielte. Packungen von Mk. .35 an in allen Apotheken.
V 2653
Drogerien und Reformhäusern.

ſtr. 4
Farben=Krauth 7

Aufregung an der Markt-Ccke!
Uebrigens garnicht verwunderlich bei
so billigen Angeboten in Damen-Kleidern
aus Wolle und Seide! Es ist kaum für mög-
lich
zu halten, daß man so geschmackvolle
Oualitäts-Kleidung überhaupt zu diesen
Preisen bringen kann! Ja, meine Damen,
Rehfeld’s erste große Sache
ist ein imponierender Erfolg!"
5246

F EKTIONSHAUS
MARKT ECKE
DARMSTADT

Darmstadt’s größtes Spezialhaus für Damenkleidung und Hüte

Arterienverkalkung
Ihre Vorboten und Begleiterscheinungen wie: hoher
Blutdruck, Atemnot, Schwindelanfälle, Herzbeschwerden,
Schlaflosiskeit, Gicht Rbeuma bekämpten Sie durch
Radiosclerin (Ws. Nr. 318841
die seit Jahren beuvährten radiumhaltigen Brunnen-Tableitten
(mit kontroll. Radiumgehalt). Nach Gutachten erster med. Au-
toritäten
bewirkt reines Rad umsale Entkalkung der Gefäße und
damit eine bessere Blutsirkulation, souuie normale Funktion den
lebenswichtigen Organe, besonders des Drüsensustems un Wieder-
Herstelluung geistiger und körperlicher Frische. Achtung! Ermässigte
Preise! Orig.-Röhre mit 18 Tabl. M 2.25, Orig Packg. mit 5 Röhren
N9.90,Orig.-Packg.m. 10 Röhren. /. 18-. Zu haben in allen Apotheken.
Literatur m. äretl. Gutachten,klinischen Berichten u Probetabletten
lostenlos durch.: Radlosclerin-Gesellschaftm b. Hl.,B rlin8 W689

[ ][  ][ ]

Mitwoch, 6. Aprtl 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſfiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 96 Seite 5

Aus der Landeshaupkfkadl.
Darmſtadt, den 6. April 1932.
Ernannt wurde: am 29. März; der Gendarmeriehaupt=
chtmeiſter
a Pr. Nikolau Baltes zu Bingen zum Gendarmerte=
luptwachtmeiſter
, mit Wirkung vom 1. März 1932.
In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 31. März; der Amts=
vilfe
Jakob Stix zu Worms auf ſein Nachſuchen, mit Wirkuug
m 16. April 1932.
Geſchäftsjubiläum. Die Firma Mathilde=Wolff,
menhüte, kann am Donnerstag, den 7. April l. J., auf ein 25 Beſtehen zurückblicken. Die Gründung erfolgte damals im
uſe Ludwigsplatz 3, und wurde drei Jahre ſpäter nach Schul=
rße
3 verlegt. Seit 1930 befindet ſich das Geſchäft Wilhelminen=
iße
7. Dank der Tatkraft und unermüdlichen Fleißes hat es die
haberin verſtanden, auch in ſchwerſten Zeiten das Unternehmen
erhalten.
Stadtorcheſter. Wie im Inſeratenteil erſichtlich, befinden
jetzt die Geſchäftsräume des Stadtorcheſters Darmſtadt Wald=
iße
Nr. 21 und iſt telephoniſch unter Stadtverwaltung zu er=
chen
.
Muſikverein. Heute Mittwoch, 6. April, findet Meſſias=
be
für die Damen pünktlich um 8 Uhr im Vereinshaus ſtatt.
Chriſtl. Verein Junger Männer Darmſtadt E. V. Alexander=
ße
22 (ehem. Inf=Kaſerne! Heute Mittwoch, abend Familien=
zelſtunde
, es ſpricht Herr Studienrat Knöpp. Jedermann iſt
zlich eingeladen (Damen und Herren).
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Ausſtellung Fer=
nand
Barth, Stuttgart. Der Darmſtädter Ferdinand
rth. ein Schüler von Adolf Beyer, zeigt ab heute in der
herſtube eine Ausſtellung Deutſche Städte= und
ndſchaftsbilder‟. Die Motive ſtammen u. a. aus
emſtadt, Stuttgart, Ulm, Breslau, Dresden und Düſſeldorf.
Ausſtellung iſt bis zum 17. April geöffnet: Eintritt unent=
lich
.
Wer Stenographieren und Maſchinenſchreiben lernen will,
ſei hiermit nochmals auf die morgen abend in der Ballon=
le
unter der Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer beginnenden
en Anfänger= und Fortbildungskurſe des Gabelsbergerſchen
nographenvereins von 1861 hingewieſen.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Elſe Fiſcher
ſernſchule, Geſangsklaſſe Profeſſor Beines) ſchreibt die Stral=
der
Zeitung anläßlich der Aufführung Die Dubarry: Ins=
ndere
aber bringt ſich Elſe Fiſcher erfreulich zur Geltung, indem
die leichtfüßige Margot mit einer überaus liebenswürdigen
ſche und prächtiger, echt ſoubrettenhafter Gelöſtheit ausſtattet.
e Blume von Hawai, die zu Jim Boy gehörende junge Ha=
erin
Raka (Elſe Fiſcher) löſte ihre Aufgabe tänzeriſch, darſtel=
1 ſch und geſanglich charmant. Mecklenburger Anzeiger‟: Die
me von Hawai‟. Elſe Fiſcher iſt als die kleine liebesdurſtige
paierin Raka ebenfalls in jedem Augenblick ihrer ſtimmlich und
ſtelleriſch angenehmen Erſcheinung gleich ſtark gewinnend. Im
ßen Rößl. Sehr nett machte Elſe Fiſcher als liſpelnde Ge=
1 tentochter ihre Sache. Ihre hübſche Stimme hören wir immer
Ueber Ellen Kiesling liegen u. a. folgende Kritiken vor:
mer Tagblatt: In Ellen Kiesling als Laura hatte er eine
tnerin, die durch die Innigkeit der muſikaliſchen Geſtaltung
Rolle ebenſo einnahm wie durch ihr ausdrucksſtarkes Spiel.
Schwäb. Volksbote‟: Ellen Kiesling in ſchwarzen Locken be=
ſerte
als Laura. Gewandt im Spiel, von gutem Ausſehen,
Kmlich ſauber. Die Künſtlerin fühlt ſich auch in der Operette
3auſe und darf die Laura neben die Roſalinde ſtellen. Neu=
er
Anzeiger: Im Brennpunkt der Darſtellung ſteht die Titel=
erin
. Mit welcher Natürlichkeit und Anmut ſpielte Ellen
ling die Rolle der Butterfly. Wie warmgefühlt war dieſe
e, wie erſchütternd dieſer Schmerz: Eine kleine Gebärde, ein
en im Mundwinkel, ein Ueberſtrömen der Augen, und es ent=
* wirklich ein Menſchenſchickſal. Und wie innig und ſchön ſang
Künſtlerin ihre Partie. Es war ein Glanz und ein Beifall
ſie: ein ganz großer Erfolg. Schwäb Volksbote‟: Und
zu Eva, zu der Rolle, die in Ellen Kieslings Hände gelegt
Die Stimme klang ſüß und bezaubernd, erfüllt auch von
t und ſtrahlender Schönheit, klar im Ausdruck, ſchmiegſam im
enden Klang. Dazu kam die wunderſchöne Erſcheinung dieſer
und das ruhige angenehme Spiel. Schwäb. Volksbote‟:
.. Kiesling weiß mit der lieheerfüllten Geſtalt der Dorota, die
Ende den lichten Sieg über alle dunklen Mächte erringt, die
Sen der Hörer und Schauer zu bezingen; ihre an ſich ſehr ſüße
me hat bei dem Ueberſchwang des Orcheſters keinen leichten
Sd. aber ſie weiß ſich zu behaupten, ſich durchzuſetzen.
Heſſ. Spielgemeinſchaft. Die Uraufführung von Büchners
oder Hewermehl u. Co. findet nicht, wie irrtümlich ange=
n
. am Sonntag, ſondern ſchon am Samstag, den 9. April
8 Uhr, im Kleinen Hauſe ſtatt, bei kleinen Preiſen (0,50
2.50). Der Vorverkauf dazu beginnt am Mittwoch, den 6.
. Nach dem durchſchlagenden und anhaltenden Erfolg der
ektpoſſen E geplagda Familievadda und Ein Lumbe=
d
, der Dr. Büchner beſchieden war, iſt auch für deſſen
rites Bühnenwerk eine erfolgreiche Aufführung zu erwarten.
Heſſiſches Landestheater.

A

W poch, 6. April

202234 Uhr. B19. Mignon.
Preiſe 0.705.60 Mk.

1 20, Ende nach 2214 Uhr. C19 T. Gr. 6. 7 u., 8.
Oerstag, 7 April Schneider Wibbel. Preiſe 1.604, 0 Mk.

rg, 8 April

19½221z Uhr. Dſt. Volksb. B (9 Vorſtellung)
Gr. I bis 1V. Don Fuan. Pr. 0.705.80 Mk.

We. W ao d

M2 joch, 6. April

12022½= Uhr. Bühnenvolksb. K (14, Borſt.)
Fphigenie. Preiſe 0.604.,50 Mk.

erstag 7.Aprl. Keine Borſtellung.
rg, 8. Aprü. Preiſe 0.604.50 Mk.

12022½ Uhr. Zuſatzmiete UV 10. Fphigenie.
* Heſſiſches Landestheater. Heute, Mittwoch, wird um 20 Uhr
roßen Hauſe die Oper Mignon von Thomas unter der
aliſchen Leitung von Erwin Palm. in der Inſzenierung von
4 Arnold gegeben Im Kleinen Haus geht Iphigenie‟
zene Donnerstag abend wird im Großen Haus Hans
r=Schlöſſers heiteres Volksſtück Schneider Wibbel
ürholt.
* Vorſtellungen zu ermäßigten Preiſen. Sonntag, den 10.
finden zwei Vorſtellungen zu ermäßigten Preiſen in beiden
rn des Landestheaters ſtatt; im Großen Haus um 19.30 Uhr=
luſtige
Witwe‟. Nach längerer Krankheit wird Käthe
r in der Titelpartie zum erſten Male wieder auftreten.
leinen Haus: Meine Schweſter und ich.
Achtes Sinfoniekonzert. Ueber den Soliſten des am Mon=
en
11. April, unter Leitung von Dr. Hans Schmidt= Iſſer=
tattfindenden
achten Sinfoniekonzertes. Joſef Szigeti.
en Berliner Zeitungen u. a. .. Fabelhaft ſouverän und
liſch durchfühlt . . Eine Meiſterleiſtung, die ihresgleichen
Wundervolle Klarheit und innige Beſeeltheit, edelſter

Zweite Erwerbsloſen Breizeit der Bolkshochſchule Darmſtadt

auf der Skarkenburg vom 31. März bis 4. April 1932.

Ueber ein viertel Jahr war es 200 erwerbsloſen Jugend=
lichen
vergönnt an von der Volkshochſchule eingerichteten Tages=
kurſen
teilzunehmen. Einer dieſer Kurſe, der Deutſch=Kurſus für
Handwerker, unter Leitung von Herrn Dipl=Handelslehrer Adolf
Schneider, entwickelte ſich zu einer gewinnbringenden und har=
moniſchen
Arbeitsgemeinſchaft, zu deren Förderung eine 1 ½=
tägige
Goethe=Freizeit im Februar viel beitrug. Leider iſt aus
finanziellen Gründen vorläufig an eine Weiterführung der Kurſe
nicht zu denken.
Eine zweite Freizeit auf der Starkenburg, deren Koſten zum
Teil ſelbſt getragen werden mußten, beweiſt indeſſen, daß der
Bildungswillen unſerer jugendlichen Erwerbsloſen ſich eher ver=
ſtärkt
als vermindert hat. Unſer Kurſusleiter hat ſich auch ſo=
fort
bereit erklärt, und ſich in uneigennütziger Weiſe zur Durch=
führung
der Freizeit zur Verfügung geſtellt. Am Donnerstag
trafen ſich die Teilnehmer um 9 Uhr zum Abmarſch nach der
Starkenburg, wo ſie um 17 Uhr eintrafen. Obwohl wir ſehr
müde waren, hielten wir dennoch unſere vorgeſehene Singſtunde
ab. Der nächſte Tag und auch die folgenden Tage ſahen uns
ſchon um ſechs Uhr auf den Beinen. Die pflichtmäßige Morgen=
gymnaſtik
verſtärkte unſeren Appetit auf den Morgenkaffee, der
wie alle übrigen Mahlzeiten von unſeren Frauen bzw. Mädels
vortrefflich zubereitet war. Die Arbeitsſtunden waren angeſetzt
von 8.3012, 2.305 Uhr und 810 Uhr abends, die an dem
Freitag ſogar noch verlängert werden mußten. Wir befaßten
uns nämlich mit dem Kommuniſtiſchen Manifeſt‟ Nach einem
einleitenden Vortrag des Kurſusleiters laſen wir dieſes im Aus=
zug
und nahmen von verſchiedenen Seiten aus Stellung dazu,
wobei es oft zu erregten Debatten kam, die gerade in unſerer heu=
tigen
Zeit der Schlagworte für den Einzelnen ſehr gewinnbrin=
gend
waren. Nicht minder lebhaft war die Ausſprache am Sams=
tag
morgen nach einem Referat über die Alkoholfrage. Am
Nachmittag führte uns ein gemeinſamer Spaziergang in die
nähere Umgebung, wobei wir auch Heppenheim eingehend beſich=
tigten
. Den Abend füllte unſer Heimabend aus. Erzählungen
über Erlebniſſe und Wanderungen wurden von Liedern um=
rahmt
. Dieſer Abend war von den Teilnehmern ſelbſtändig ge=
ſtaltet
worden, um unſerem Leiter auch einmal etwas Ruhe zu
verſchaffen.
In der Samstag Nacht umbrauſte ein heftiger Sturm un=
ſeren
Starkenburgturm. Es ſchien, als ob er die im Turm ſpuken=

Am 10. deine Stimme für Hindenburg!

Reichspräſſdentenwahl
Zweiter Wahlgang

Paul von Hindenburg
Rrichspräſident, Generalfeldmarſchall, Berlin adof sftler
Regterungsrat im braunſchweigiſchen Staatsdienſt,
München Ernſt Shälmam
Tmnsportarbeiter, Hambürg

In den erſten Kreis gehört dein Zeichen!

Jeder muß zu Worke kommen.
Die Polizei trifft Maßnahmen gegen einſeitige Belegung
von Lokalen und Plakatſäulen.
Von zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt: Während des
Wahlkampfes für den 1. Wahlgang zur Wahl des Reichspräſidenten
konnte die Beobachtung gemacht werden, daß einzelne Parteien für
beſtimmte Tage ſämtliche an einem Platz befindlichen Verſamm=
lungsräume
gemietet hatten, obwohl ſie in Wirklichkeit nur in
einem kleineren Teil dieſer Verſammlungsräume Verſammlungen
abhielten.
Des weiteren geht aus einem für den 2. Wahlgang zur Wahl
des Reichspräſidenten beſtimmten Rundſchreiben einer größeren
Parteiorganiſation vom 31. März 1932 hervor, daß in allen Krei=
ſen
ſämtliche Litfaßſäulen und Anſchlagtafeln für die Zeit vom
3. bis zum 9. April zu mieten ſeien.
Derartige Methoden können nur in der Abſicht angewandt
werden, großen Gruppen des Volkes die Wahlpropaganda unmög=
lich
zu machen. Da ſich die in Frage kommenden Volksgruppen
dies kaum gefallen laſſen werden, wird durch ſolche Methoden
Empörung und Unruhe in dieſe Bevölkerungsſchichten hineinge=
tragen
und alſo die öffentliche Sicherheit und Ordnung erheblich
gefährdet. Der Innenminiſter hat die zuſtändigen Stellen ange=
wieſen
, dieſen Methoden der Vergewaltigung mit allem Nach=
druck
und allen Mitteln entgegenzutreten.

Beſchränkung der Notenabgabe innerhalb der Freigrenze.
Zahlungen an das Ausland können künftig nicht mehr durch An=
ſchaffung
und Verſendung von ausländiſchen Noten, ſondern nur
noch durch Ueberweiſung, Poſtanweiſung, Schecks uſw. erfolgen.
Insbeſondere iſt der Erwerb von ausländiſchen Noten innerhalb
der Freigrenze zum Zweck der Vermögensanlage unzuläſſig.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen.
(Aenderung ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New
York ab Br.=Brhv. D. Europa 12. 4., D. Stuttgart 14. 4.. D.
Columbus 19. 4. Nach Halifar (Kanada): D. Stuttgart 14. 4.
Nach Nordamerika Weſtküſte: D. Donau ab Hbg. 9. 4. ab Br.
12 4. Nach Weſtküſte Mittelamerika und Meriko D. Abana ab
Hbg. 26. 4., ab Br. 27. 4. Nach Südamerika Weſtküſte via Pa=
namakanal
: D. Carl Legien ab Hbg. 12. 4.. ab Br. 13 4. Nach
Auſtralien: D. Neckar ab Hbg. 12 4. ab Br. 14. 4. Afrika=Linie:
Oeſtliche Rundfahrt um Afrika: D. Watuſſi ab Hbg. 9. 4. Weſt=
liche
Rundfahrt um Afrika: D. Uſaramo ab Hbg. 16. 4. Geſell=
ſchaftsreiſen
: Mittelmeerfahrt D. Karlsruhe ab Genua 29. 4.
Polarfahrt: D. Sierra Cordoba, ab Bremen=Bremerhaven 5. 7.
Nähere Auskunft aller angeſchloſſenen Linien erteilt bereitwil=
ligſt
Anton Fiſcher, Frankfurter Straße 12/14, Tel. 186.

den Hexen verjagen wollte. Dem war aber nicht ſo, denn dieſe
Spukgeiſter entpuppten ſich als unſere Mädchen, und in Wirk=
lichkeit
war der Winter verjagt worden. Es ſchien, als ob am
Sonntag der Frühling ſeinen Einzug gehalten hätte, ſo hell und
warm ſtrahlte die Sonne, ſo jubelnd ſangen die Vögel bei den
erſten Blüten der Kirſchen und Mandelbäume. Auch Gevatter
Storch mit Frau Gemahlin ſtattete uns einen Beſuch ab und
zeigte dabei ſeine Segelflugkünſte. Faſt unwillkürlich fanden wir
uns auf lichter Höhe zuſammen, zu einer Morgenfeier. Sinnige
Gedichte und Lieder ſowie die Anſprache über das Licht im Men=
ſchen
, das ihn aus der heutigen Dunkelheit zur ſittlichen Frei=
heit
, zur Klarheit und Gemeinſchaft führt, nämlich das Gewiſſen.
Der Kurſusleiter hatte mit ſeinem Thema das richtige getroffen,
wie die Ausſprache hierüber in kleinen Gruppen nach der Weihe=
ſtunde
bewies. Die Ausfüllung des Nachmittags war jedem Teil=
nehmer
freigeſtellt. Eine größere Schar brachte bei dieſer Ge=
legenheit
unſeren lieben Sonntagsgaſt. Herrn Studienrat Jakob,
den Vorſitzenden der Volkshochſchule Darmſtadt, zur Bahn. Der
Abend brachte alle Teilnehmer zu einer ernſten Feierſtunde zu=
ſammen
, die unter dem Motto ſtand: Der Beruf im Alltag. Der
Sinn der Arbeit für den Einzelmenſchen und für die Volksge=
meinſchaft
, war der Inhalt der Stunde. Sie wurde für uns Er=
werbsloſe
zu einem ſtillen Gelöbnis zur Arbeit, nicht in dem
Sinne des Geldverdienens allein, ſondern als Lebensnotwendig=
keit
. Auch der frühe Montag ſah wieder alle Teilnehmer pünkt=
lich
bei der Ausführung ihrer übernommenen Aemter. Der not=
wendige
Kehraus ließ uns erſt um zehn Uhr zur ernſten Ar=
beit
zuſammen kommen. Auf dem Arbeitsplan ſtand Meinungs=
austauſch
über den freiwilligen Arbeitsdienſt. Wir ſind darüber
zu der grundlegenden Uebereinſtimmung gekommen, daß dieſer
Arbeitsdienſt nicht nur Beſchäftigung und Verſorgung ſein darf,
ſondern den jungen Menſchen durch die Arbeit in die Volks=
gemeinſchaft
zurückführen muß.
Mittlerweile war die Zeit vorgeſchritten und nach einem
kräftigen Mittageſſen, verließen wir die Stätte, wo wir Tage
voll ernſter und froher Arheit verleben durften, Tage, an die
wir noch lange Zeit zurückdenken werden. An unſeren Dank
knüpft ſich die Hoffnung und auch die Bitte, daß die einmal be=
gonnene
Arbeit auch weitergeführt wird.
Ph. Borger.

* Aus den Darmfkädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
Der Hochtouriſt, dieſer bekannte Schwank iſt nunmehr
vertonfilmt worden. Es iſt ein recht gutes Tonfilmluſtſpiel daraus
geworden, was bei Vorwürfen dieſer Art im Tonfilm immer mög=
lich
ſein wird, er hat unendlich mehr Aufwandsmaterial zur Ver=
fügung
wie die Bühne. Er kann ſeine Hochgebirgsaufnahmen aus
der Natur ſchöpfen und braucht ſie nicht durch gemalte Leinwand
zu erſetzen. Die Regie Alfred Zeislers hat davon weitgehendſt
Gebrauch gemacht und hat es ſehr geſchickt verſtanden, einzelne
Szenen der Handlung in vorhandene Hochgebirgsaufnahmen hin=
einzukomponieren
. Geſpielt wird mit Laune und Humor. Beſon=
ders
Otto Wallburg in der Rolle des Stadtrat Mylius, alſo
der Titelrolle, iſt von ſprudelndem Humor und trotz ſeiner Leibes=
fülle
von queckſilbriger Beweglichkeit. Seine hübſche ſchlanke Toch=
ter
wird von Maria Solveg und der Hanns Mertens, deſſen
Buch der ſtadträtliche Hochtouriſt dauernd beſtiehlt von Theo
Shall, das Bürofaktotum Bieber von Eugen Rex; die Frau
Stadtrat von Erika Gläßner, der Intendant Blumenreich
von Max Ehrlich ſehr humorvoll und in guter Charakteriſtik dar=
geſtellt
,
*
Im Union=Theater ſieht man ab heute Emil Jannings und
Anng Sten in dem neuen ſenſationellen Tonfilm der Ufa Stürme
der Leidenſchaft, eine ſpannungsreiche Unterweltsgeſchichte.
Emil und die Detektive, dieſer ganz ausgezeichnete, von
Jungens zwiſchen 8 und 12 Jahren geſpielte Tonfilm, wird nur
noch heute nachmittag 2,30 Uhr gezeigt.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
Harold Lloyd, den amerikaniſchen Grotesk=Komiker, in dem Sen=
ſations
=Luſtſpiel Harold halt dich feſt.

Im Orpheum finden heute, Mittwoch, und morgen, Don=
nerstag
, keine Vorſtellungen ſtatt. Ab Freitag neuer Spielplan,
über den weitere Mitteilungen folgen.
Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Wie aus dem Anzei=
genteil
unſerer heutigen Nummer erſichtlich, eröffnet die Kauf=
männiſche
Stenographen=Geſellſchaft morgen,
Donnerstag. den 7. und Montag, den 11. d. M., in
ihren eigenen Unterrichtsräumen Ecke Zeughaus= und Schleier=
macherſtraße
(Eingang Schleiermacherſtraße) neue Kurſe in der
Reichskurzſchrift für Anfänger.
* Der Biochemiſche Verein Darmſtadt veranſtaltete im Städti=
ſchen
Saalbau einen öffentlichen Vortrag über das Impfweſen.
Referentin war die Geſchäftsführerin des Impfgegner= Aerztebun=
des
e V. Frau v. Nieſſen=Dresden. Das Thema des Abends
lautete: Müſſen unſere Kinder geimpft werden? Rednerin be=
faßte
ſich in ihren Ausführungen mit der Lymphegewinnung am
Tier, mit dem Reichsimpfgeſetz, wobei ſie insbeſondere die Be=
freiungsmöglichkeiten
vom Impfzwang auseinanderſetzte, und mit
den Gefahren des Impfens, die ſie in den kraſſeſten Farben ſchil=
derte
. Sie zeigte Lichtbilder von den verſchwindend wenigen
Impfſchädigungen mit entſprechenden Erläuterungen, die beweiſen
ſollten, daß Impfungen (die übrigens ungezählten Millionen Ge=
impfter
nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt
nichts ſchadeten) in den angezogenen Fällen unglücklich verlaufen
ſind. Ein grauſiges Lichthild, das Krankheitsübertragung durch
Impfen zeigte, ſtammte z. B. etwa aus dem Jahre 18901. An An=
griffen
auf die Aerzteſchaft fehlte es in ihrem Referat nicht.
Schließlich wurde auch das traurige Lübecker Calmetteunglück als
Propaganda gegen die Impfung ins Feld geführt, obwohl allge=
mein
bekannt iſt, daß hier außerordentlich bedauerliche Unterlaſ=
ſungen
und Verfehlungen das fürchterliche Unglück und Säuglings=
ſterben
herbeiführten, daß auch das Calmetteverfahren mit einer
Impfung überhaupt nicht das geringſte zu tun hat. Zum Schluß
wurden als natürliche Seuchenvorbeugungsmittel u. a. Luft, Licht,
gute Wohnung und Sport empfohlen. Daß die geſetzliche Impfung,
die große Volksſeuchen eingedämmt und verhütet hat, ihren Wert
hat, dürfte außer von der Wiſſenſchaft auch von dem Großteil der
Bevölkerung anerkannt ſein. Das bewies auch das ſichtliche Des=
intereſſement
der hieſigen Einwohner, das in dem ſchwachen Be=
ſuch
der Veranſtaltung zum Ausdruck kam.

Tageskalender für Mittwoch, den 6. April 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: Der Schlemihl: Helia=
Lichtſpiele: Der Hochtouriſt; Palaſt=Lichtſpiele:
Harold, halt dich feſt Union Theater, nachm. 2,30 Uhr:
Sonder=Vorſtellung: Emil und die Detektive. Heag= Sonder=
fahrt
, 13.30 Uhr, ab Heaghaus an die Bergſtraße. Orpheum:
Friederike‟.

dssteuer-Tage o die große Sensation!
usende Heter Bettdamaste, Hemdentuche, Bettuchstoffe, Groisé, Ungebleicht Hessel.
ABis einschließlich Samstag, den 9. d. Mts. pracktwolle deschenke!

Einkauf von über 10 Mk.
Einkauf on über 20 Mk.
AILteR Und BetRUÄTen
KSm Sie in gleichen Onalitäten nirgends billiger kanfen.
IEen werden im Beisein der Kundschaft gestopkt.

1 reinwollener Pullover für Damen und Herren, oder 3 schwere Gerstenkorn-Handtücher, oder 1 extra schweres Frottier-
Handtuch, oder 1 Biber-Bettuch mit echter Indanthren-Kante.
1 schwere kunstseidene Crepe-Tischdecke, Größe 130//60, oder 1 halbleinen Kaffeedecke, Größe 130/160, oder 1 schweres Hohl-
Saum-Bettuch, Größe 150/225, oder 2 prachtvolle Paradekissen.
247

schäfts
Maus

9. ReR

A
Ladwigstraße 15.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 96

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Im Mondt Marz 1934.

RH. Vom Reichsverband
geſchrieben:

des deutſchen Handwerks wird uns Perſonenkreiſe, die früher niemals daran gedacht haben, ihre Auf=

Die immer weitergehende Schrumpfung der deutſchen Wirtſchaft
machte ſich im Monat März auch für das Handwerk in einem wei=
terep
=Auftragsrückgang ungeheuer ungünſtig bemerkbar. Die Be=
lebüng
, die ſonſt das Frühjahr brachte, blieb ſo gut wie vollkommen
aus. Zum Teil ſind hieran die Witterungseinflüſſe ſchuld, zum
größten Teil aber dürfte dieſe Tatſache auf die allgemeinen wirt=
ſchaftlichen
Verhältniſſe zurückzuführen ſein. Die Zahl der Hand=
werksbetriebe
, die gänzlich ſtill liegen oder nur noch vom Meiſter
allein betrieben werden, nimmt ſtändig zu. Der allgemeine Arbeits=
hunger
führte zu einem Kampf um die wenigen noch vorhandenen
Aufträge. Das Preisniveau iſt daher allgemein ſo ſtark geſunken,
daß ein nennenswerter Gewinn überhaupt nicht mehr zu er=
zielen
iſt.
Die Deflationspolitik, die von der Reichsregierung beſonders
in der vierten Notverordnung vom 8. Dezember 1931 angewandt
wurde, konnte im Handwerk nicht belebend wirken, im Gegenteil,
der Lohn= und Gehaltsabbau hat ſich in einem Rückgang der Auf=
träge
ausgewirkt, doch iſt feſtzuſtellen, daß durch die Politik der
Regierung im Publikum ſehr ſtarke Hoffnungen auf einen erheb=
lichen
Preisabbau geſtärkt wurden, die zur Zurückhaltung noch vor=
handener
Aufträge führten. Die durch die Preisſenkungsaktion
gleichfalls genährte Auffaſſung weiter Kreiſe des Publikums, daß
die Preiſe im Handwerk allgemein überhöht ſeien, förderte die
Vergebung von Reparaturarbeiten an Schwarzarbeiter. Sogar

träge an ſolche Perſonen zu vergeben, wandten ſich in größerem gefallen war, zeigt ebenfalls die Statiſtik: 925 834 Dz. Obſt
Umfange dieſer Bedarfsdeckung zu.
Die Vorverlegung des Vorauszahlungsvermins für die Ein= im Betrage von 3 840 127 Mk. im Jahre 1930 gegenüber
kommenſteuer hat ſehr nachteilige Wirkungen hervorgerufen. Die
erfolgte Senkung der Preiſe für Gas und Elektrizität war nur ſo
gering, daß dadurch eine fühlbare Entlaſtung des Betriebskoſten=
kontos
nicht eintreten konnte. Alles in allem geſehen, ſind die
Preisbedingungen für das Handwerk in einem ganz unerträglichen
Zuſtande. Ueber den Eingang der Zahlungen wird im allge=
meinen
ſehr geklagt. Die Eintreibung der Forderungen wird im Jahre vorher. Bei den Zwetſchen und Pflaumen iſt all
häufig durch die ſehr hohe Lohnpfändungsgrenze unmöglich gemacht.
Die Zukunftsausſichten für die nächſten Monate ſind um ſo he=
trüblicher
, als Anzeichen für eine Belebung des Baumarktes nicht Minus zu verzeichnen. Die Kirſchenernte hat gegen 1930 zu
vorhanden ſind. Außerdem iſt die Lage des Alt= und des Neuhaus=
beſitzes
ſo drückend, daß Reparaturarbeiten auch für die Zukunft
nur in ganz geringem Umfange zur Vergebung kommen werden=
Eine Belebung der Handwerkswirtſchaft iſt nur möglich, wenn aus endet Frau Marie Schuchmann Witwe, Bauſtraße 17, in ſelter
vollkommene Umgeſtaltung der Wirtſchafts= und Sozialpolitik=Bar Rüſtigkeit ihr 83. Lebensjahr. Ebenſo kann am gleichen Tage H
Reichsregierung mit möglichſter Beſchleunigung eingeleitek wird. Krankenkaſſenrechner,i. R., Wilh. Neuroth, eine in Muſikerkrei
Ob das in Ausſicht ſtehende Arbeitsbeſchaffungsprogramm nach und im Vereinsleben weit über die Grenzen unſeres Ortes h.

Mittwoch, 6. April 193
Meibefand und Mkernie n Heſen.
VeN Nach den Feſtſtellungen des Heſſiſchen Landesſtat
ſchen Amtes betrug die Zahl der Viehhaltungen am 1. Dezem
1931 insgeſamt 151 102 gegen 150 993 im Vorjahr. Davon
fallen auf die Provinz Starkenburg 65 386, auf Oberheſſen 47
und auf Rheinheſſen 38 426. In ganz Heſſen gab es 1931. 58
Pferde, 317 319 Stück Rindvieh 33 815 Schafe, 398 426 Schwe
98 383 Ziegen, 2 131 110 Stück Federvieh und 23 974 Bienenſti
Wie ausgezeichnet die Obſternte im vergangenen Jahre a
Werte von 6015 703 Mk. ſtehen einem Ertrag von 175 403
Provinz Starkenburg hat wieder den Löwenanteil mit 412
Dz., es folgt Oberheſſen mit 337 862 Dz. und Rheinheſſen
175 818 Dz. Die Aepfelernte hat ſich gegen 1930 weit mehr
verzwanzigfacht, denn es wurden 669 292 Dz. geerntet ge
28 844 Dz. 1930. Bei den Birnen iſt das Verhältnis ebenfe
ſehr günſtig, denn es ſtehen 185 567 Dz. 1931 gegen 37 239
dings der Ertrag um ungefähr die Hälfte zurückgegangen.
auch bei Aprikoſen und Pfirſichen iſt ein, wenn auch geringe
nommen.

dieſer Seite wirken kann, muß nach den bisherigen Verlautbarun= aus beſtens bekannte Perſönlichkeit, in voller körperlicher u
gen noch ſehr ſtark bezweifelt werden. Das Haupterfordernis dürfte, geiſtiger Friſche ſeinen 76. Geburtstag feiern.
eine Regierungspolitik ſein, die auf eine Stärkung des wirtſchaft=
lichen
Vertrauens abzielt, damit das an und für ſich noch vor=
handene
Kapital wieder belebend in die Wirtſchaft eingeleitetcher= der Vereinsbank Ober=Ramſtadt. Die Verſammlu
den kann.

Aus den Parkeien.

Deutſche Volkspartei Ortsgruppe Darm=
ſtadt
. Für die heute abend um 8.15 Uhr im Städtiſchen Saal=
bau
ſtattfindende Hindenburg=Kundgebung ſind uns weitere
Karten zur Verfügung geſtellt worden, die für unſere Mitglieder
unentgeltlich auf unſerer Geſchäftsſtelle, Zimmerſtraße 1, Fſpr.
3540, zu haben ſind.
Deutſche Volkspartei Darmſtadt. Wie aus
dem heutigen Inſerat hervorgeht, veranſtaltet die Deutſche Volks=
partei
am kommenden Freitag, den 8. April, abends 8.15
Uhr, in der Krone eine Hindenburg=Kundgebung,
in der der bekannte volksparteiliche Reichstagsabg. Dr. Hugo=
Bochum ſprechen wird.
Deutſchnationale Frauengruppe. Donners=
tag
nachmittag Zuſammenkunft im Jagdzimmer des Saalbaus.
Die Landesvorſitzende Frau Dr. Reinhart wird ſprechen.
Gäſte und Freunde willkommen.
Deutſche Staatspartei Darmſtadt. Für die
Hindenburg=Kundgebung heute abend im Städtiſchen Saalbau,
8.15 Uhr, in der Reichstagsvizepräſident v. Kardorff ſpricht,
ſind auf unſerer Geſchäftsſtelle. Waldſtraße 5 (Fernſpr. 2892), für
unſere Mitglieder Eintrittskarten unentgeltlich zu haben.

Aus Heſſen.

Lokale Veranſtalkungen.

Die hiernnter erſcheinenden Netizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriti.
Das Sportplatz=Reſt. und Café am Böllenfall=
tor
hat heute ſowie jeden Mittwoch und Samstag den allſeits
beliebten Kaffee= und Kuchentag und des Abends Geſellſchafts=
tanz
.
Der Rentnerbund hält am Freitag. den 8. April,
nachm. 4.30 Uhr, im Kaiſerſaal, Grafenſtraße ſeine Monats=
verſammlung
ab. Alle Mitglieder ſowie Freunde, wie auch
alle Inflationsgeſchädigten ſind höflichſt eingeladen. Eintritt
frei, auch für hieſige und auswärtige Gäſte. (Siehe Anzeige.)
Vereinigung von Katzenfreunden. Die April=
Monatsverſammlung muß wegen der Reichspräſidentenwahl auf.
den kommenden Donnerstag den 14. d. M. verſchoben werden
Freier Eintritt für jeden Katzen= und Tierfreund. Gäſte will=
kommen
. Büro Karlſtraße 66, 3. St. (Siehe Anzeige.)
Odenwaldklub Frankonia. Als Abſchluß ſeiner
Winterveranſtaltungen bringt der Klub am Sonntag, den 17.
April, das Odenwälder Volksſtück s Müllers Liß’l vunn Michel=
boch
im Rummelbräu zur Aufführung. In den drei Akten
Odenwälder Lieb, der Handſtreich und der Hochzigzug kommen
ſo recht die alten Sitten und Gebräuche ſowie der derbe Volks=
humor
der Bewohner unſeres lieben Odenwaldes zum Ausdruck.
Wer den Odenwald kennt und ihn gern durchwandert, aber auch
alle anderen verſäumen nicht, dieſe Veranſtaltung zu beſuchen.
(Näheres Sonntag im Anzeigenteil.)
Vereinskalender.
Deutſcher Offizierbund. Zuſammenkommen der
Herren und Damen am Donnerstag, den 7. April, 8 Uhr pünkt=
lich
, im Reichshof.
Train=Vereinigung 18. Heute Mittwoch, abends
8 Uhr pünktlich, außerordentliche Hauptverſammlung im Ver=
einslokal
Hotel Prinz Karl.

ahmenswert iſt die Tat unſeres Feuerwehrkommandanten, des Herren Ehrhardt, Finger und Schröbel wurden wiedergewäl
Zimmermeiſters Peter Schäfer 6., der dem hieſigen Verſchöne=
rungs
= und Verkehrsverein eine ſchöne Ruhebank geſtiftet hat. Die Weiter wurde das Vorſtandsmitglied Peter Bernhard in den A
Bank verſehen mit dem Namen des Vereins hat am Nieder= ſichtsrat anſtelle des Herrn Kehr übernommen. Sämtliche
Beerbacher Weg in der Nähe vom Forſthaus Sommersgrund ſchlüſſe wurden einſtimmig gefaßt. Herr Dr. Hillemann vom Re
einen ſchönen, dauernden Platz gefunden. Geſundheits= ſionsverband zollte der Geſchäftsleitung Anerkennung, ebenſo ſpr
ausſtellung im D. H. V. Die hieſige Ortsgruppe des Deutſch= Herr Direktor Dr. Winkler=Krämer von der Landesgenoſſenſchaf
nationalen Handlungsgehilfen=Verbandes Hamburg veranſtaltete bank ſeine Anerkennung für die angenehme Geſchäftsverbindu
in ſeinem Heim, Oberſtraße 12, eine ſehr intereſſante Geſundheits= mit der Vereinsbank aus. Herr Schloſſermeiſter Franz Jacoby
ausſtellung, die mit den drei Stichworten Ernährung, Häus) erhielt für dreißigjährige Mitgliedſchaft und für ſeine tre
liche Krankenpflege und Leiſtungsſteigerung kurz, aber doch Mitarbeit innerhalb der Verwaltung eine von Künſtlerhand a
hinreichend gekennzeichnet iſt. Ueber dieſe drei, für die Erhältung gefertigte Ehrenurkunde.
unſerer Geſundheit wichtigen Themen gab das reichhaltige Aus=
ſtellungsmaterial
den vielen Hunderten von Ausſtellungsbeſucherp mittag ereignete ſich auf der Straße Gr.=Zimmern-Dieburg
manche praktiſchen Ratſchläge mit auf den Weg. Jeweils abendsl) ſchweres Autounglück. Von einer Opel=Limouſine platzte der R
fanden über die angegebenen Themen gut beſuchte Lichtbildervot= fen eines Vorderrades, wodurch ſich der Wagen überſchlug. V
träge ſtatt, für die als Redner die Haushaltslehrerin Krämer,) den beiden Inſaſſen wurde der eine ſchwer verletzt. Ein vorb
Oberpfleger Hübner und Dr. med. Blum ſämtlich von hier / fahrendes Auto brachte beide in das Städtiſche Krankenha
gewonnen worden waren.
Luf Ku wot, Aamüchnichts ce.
Beilall ser werk sendern de
Agone Uberzeugung, we Micht
un Ds Geunsheut.
w

Briefkaſſen.

Ier Anfrage iſt die letzie Bezugéquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werten
nſcht beantwortet. Dſe Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkeit.
Bürgerſteuer Meſſel. Da das Einkommen im Jahre 1930
die Beſteuerungsgrundlage abgibt, ſind Sie trotz der Einkom=
menſteuerfreiheit
mit Recht zur Bürgerſteuer herangezogen wor=
den
. Sind Sie aber nach Ihren Einkommensverhältniſſen tat=
ſächlich
außer Stande die Steuer zu zahlen, ſo machen Sie dieſen
Umſtand bei der Bürgermeiſterei geltend. Wo mit Sicherheit
anzunehmen iſt, daß die Steuer nicht beigetrieben werden kann,
ſoll auch kein Verſuch einer Beitreibung gemacht werden.
Küchenherd Es gibt Gegenden in Deutſchland, wo es Brauch
war, daß der Mieter die Oefen ſtellte und beim Auszug wieder
entfernte, die alſo ſein Eigentum waren. Genau genommen kann
Ihr Fall deshalb nur ſo behandelt werden, daß Sie die Reparatur
auf eigene Koſten werden bewirken müſſen. Gerichtsentſcheidungen
in dieſer Beziehung ſind uns nicht bekannt.
H. 100. Sowohl wegen des verurſachten Lärms als Laüch
wegen des Ausſchüttelns von Tüchern werden Sie am beſten belm=
zuſtändigen
Polizeirevier Anzeige wegen Beſtrafung erheben. /
E. K. 12. Es wird weſentlich auf den Inhalt der Urkünde
ankommen. Hatte der Vater darin zum Ausdruck gebracht; daß er
nur als geſetzlicher Vertreter des noch minderjährigen Sohnes.
handle und nur als ſolcher die Unterſchrift vollzogen, ſo wird eine
perſönliche Haftung desſelben nicht in Frage kommen. Im übri=
gen
machen wir darauf aufmerkſam, daß eine Vereinbarung zwi=
ſchen
dem Vater des Kindes und dieſem über den Unterhalt=für
die Zukunft oder über eine an Stelle des Unterhalts zu= gewäh=
rende
Abfindung der Genehmigung des Vormundſchaftsgerichts
bedarf.

Aber mit der Zunahme der Spargelkulturen anderwärts, ſo wurde als Hebamme in ihren Dienſt eingewieſen.
namentlich auch in der Umgebung Darmſtadts, wurde der Abſatz
rückgang war die Folge und eine Rentabilität des Spargelhcles
ſind die Spargelzüchter gezwungen, ſich nach anderweitiger Ab=
Verſammlungen diesbezügliche Beſprechungen unter Spargel= Breitenbach nach Neuſtadt.
züchtern ſtatt. Auch der Obſt= und Gartenbauverein ſuchte zurs
und beſprach nochmals ausgiebig die Wichtigkeit der Spargel= ſammenſtoß bedarf noch der Aufklärung.
abſatzfrage und all der bereits unternommenen Schritte in dieſer
eins ſind ſchon heute herzlich eingeladen.
heit des Herrn Dr. med. Heck ſtatt.
Händen. Einen Spieler beſonders hervorzuheben, wäre wohl nicht Spexre aufhebt!
am Platze, denn ein jeder leiſtete das Beſte. Die Pauſen wurden
durch Muſikſtücke ausgefüllt.

G. Ober=Ramſtadt, 5. April. Mittwoch, den 6. d. M.,
U. Ober=Ramſtadt, 5. April. 56. Generalverſammlu
Nie ſehr ſtark beſucht war, iſt von dem Vorſitzenden des Aufſich
Egtes Ehrhardt eröffnet worden, und Herr Gewinner erläute
den Geſchäftsbericht. Der Umſatz betrug im Jahre
F2835 953,34 RM., die Bilanzſumme 575 422,28 RM., der Rein
winn 4925,50 RM. Es wurde beſchloſſen, 6 Prozent Dividende
verteilen und den Reſt für Abſchreibungen und Rückſtellungen
den Reſervefonds zu verwenden. Für das ausgeſchiedene Vorſtan
mitglied Dr. Stroh wurde Herr Ludwig Kehr III. in den Vorſta
Eberſtadt, 5. April. Schafft Ruhebänke! Nach= gewählt. Die ſtatutengemäß aus dem Aufſichtsrat ausſcheidend
An. Gr.=Zimmern, 5. April. Autounglück. Geſtern na
Dieburg. Der zertrümmerte Wagen wurde abgeſchleppt.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 5. April. In der letzten Ve
ſammlung des hieſigen Geſangvereins Sängerluſt wurde üb
Maßgebeuf in zeidem Leber die Wahl eines neuen Dirigenten verhandelt. Bei der anſchließer
ſtattgefundenen Wahl wurde Herr Peter Keil aus Kirch=Bee
furth mit der größten Stimmenzahl zum Dirigenten ernannt.
Bk Schaafheim, 5. April. Hohes Alter Der älteſte Bu
ger unſerer Gemeinde, der allgemein geachtete frühere Kaufma=
ℳund Färbereibeſitzer Herr Jakob Arnold 3., im Volksmund au
Färberjakob genannt, vollendet am 8. April bei guter Geſun
heit ſein 87. Lebensjahr. Derſelbe war Mitgründer der hieſig
Spar= und Darlehnskaſſe und bekleidete lange Jahre das Ar
eines Rechners in vorbildlicher Weiſe bei dieſem Inſtitut.
w. Klein=Umſtadt, 5. April. Familienabend de
Kriegervereins. Der Kriegerverein hatte zu ſeinem die
Fjährigen Familienabend Herrn Karl Wörtche von hier als Redn
wrpflichtet. An Hand von Lichtbildern erzählte Herr W. üb
ſeine Erlebniſſe auf dem Hilfskreuzer Möve während der erſt
Eberſtadt, 5. April. Spargelzucht und Abſatz. I=/Kaderfahrt in den Monaten Dezember 1915 und Januar 191
folge der Unrentabilität der Landwirtſchaft im allgemeinen und// Die zahlreichen Zuhörer lauſchten mit Begeiſterung den Worte
insbeſondere hier in Eberſtadt mit ſeinem zum Teil wenig er= ihres Landsmannes, der als einziger Heſſe dieſe tollkühne Kape
gibigen leichten Sandboden erſtanden in den letzten Jahren er= fahrt miterleben durfte. Reichen Dank erntete der Redner fi
freulicher Weiſe hier recht beträchtliche Spargelanlagen, die ihren ſeine treffenden Schilderungen. Der neugewählte Beigeordnet
Beſitzern eine willkommene Nebeneinnahme abwerfen konnten. Herr Thomas Heil 6. wurde verpflichtet. Frl Regine M
A7. Neuſtadt mit Burg Breuberg (D. J. H.), 5. April. Oder
immer ſchwieriger, da die Stadt Darmſtadt die erzeugten Mengen waldklub. Die vierte Wanderung führte bei ſchönſtem Wett
von Spargeln nicht mehr aufnehmen kann. Ein bedeutender Preic über Raibach, vorbei an der Hansjörgsbuche in das Gebiet d
damit in Frage geſtellt. Um den Abſatz für die Zukunft ſicherzü= Lützel=Wiebelsbacher Gemarkung. Von dort aus hatte man eine
wunderbaren Rückblick auf die Burg Breuberg und das Hainſtä
ſtellen und einen annehmbaren Durchſchnittspreis zu erzielen, ter Sandſteingebiet. Nach kurzer Mittagspauſe in Seckmauer
atzmöglichkeit umzuſehen, wie es in anderen Gemeinden bereiks ging es über Haingrund, Breitenhrunn, durch Feld. Wieſe un
der Fall iſt. Zu dieſem Zwecke fanden bereits in verſchiedenen Wald nach der Mühlhauſer Brücke, vorbei am Schlößchen, übe
Cd Michelſtadt, 5. April. Verkehrsunfall. Am Mor
zufriedenen Löſung dieſer Angelegenheit beizutragen, da ja de tag nachmittag gegen 7 Uhr ſtießen in der Friedrich=Ebert=Straf
Spargelbau ein Zweig ſeines Intereſſenkreiſes iſt und außerdem ſein Motorradfahrer aus Erbach und eine Radfahrerin aus Stein
viele Spargelzüchter ihm als Mitglieder angehören. Um zu einem buch aufeinander. Letztere wurde mit zwei Rippenbrüchen in da
endgültigen Reſultat zu gelangen, fanden ſich auf Einladung am hieſige Krankenhaus eingeliefert, während der Motorradfahre
Freitag abend im Schützenhof 35 Intereſſenten zuſammen. Herr mit einem Schlüſſelbeinbruch und Gehirnerſchütterung im Krei=
Maurermeiſter Georg Leonh. Rückert leitete dieſe Verſammlung krankenhaus Erbach liegt. Die Frage der Schuld an dieſem Zu
Ed. Winterkaſten, 5. April. Geflügelzuchtverein. 31
Angelegenheit. Nach lebhafter Ausſprache und hinreichender nächſt wurde zur Wahl des Vereinsdieners geſchritten. Es wurd
Klärung beſchloß man einſtimmig, ſich genoſſenſchaftlich zuſammee= / Phil. Falter einſtimmig gewählt Die Bezirksverſammlung de
zuſchließen, und eine überwiegende Stimmenmehrheit entſchied /Bezirks Neunkircher Höhe findet vorausſichtlich in ſechs Woche
für Anſchluß an die Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft des Obſt=Kſtatt. Der Verein beſchloß, dieſelbe bei Gaſtwirt Johannes Jährlin
und Gartenbauvereins. Zur vertragsmäßigen Bindung nit a4bzuhalten. Um die Raſſenhühnerzucht zu fördern wurde de
Namensunterſchrift wird in den nächſten Tagen nochmals eine /Beſchluß gefaßt, jedem Vereinsmitglied bei der Anſchaffung vo
Verſammlung einberufen werden, bei der von 87 Spargg=Bruteiern und Eintagsküken einen Teil des Anſchaffungspreiſes z
züchtern der Gemeinde niemand fehlen ſoklte erſetzen, und zwar für Bruteier die Hälfte des Anſchaffungspreiſe=
Allertshofen, 5. April. Laut Beſchluß der letzten Hauptver= jedoch höchſtens fünf Mark, für Eintagsküken die Hälfte des An
ſammlung hält der Gemiſchte Chor Allertshofen=Hoxhol, am ſchaffungspreiſes, jedoch höchſtens acht Mark Beſtellungen nimm
1. Mai im Gaſthaus zum Schützenhof Beſitzer Heinrich Joſt, der 2. Vorſitzende, Peter Beutſch, entgegen. Frau Anna Eva Min
Allertshofen, ſeinen Maiball ab. Freunde und Gönner des Ver= feierte am 2. April bei voller Geſundheit ihren 80. Geburtstag.
i. Weinheim a. d. B., 5. April. Erneute Straßen
f. Roßdorf, 5. April. Mütterberatungsſtunde. Die ſperre zwiſchen Heppenheim und Laudenbach. it
nächſte Mütterberatungsſtunde findet am Donnerstag, 7. April,ſder Zeit vom 4. bis 20. April wird die Bergſtraße zwiſchen Heu
nachmittags von 34 Uhr, in der Kleinkinderſchule in Anwgſen=Awenheim und Laudenbach, von Km. 29,6 bis 30,7 (Landesgrenze)
Abermals geſperrt. Die Umleitung erfolgt über Viernheim, Hüt
f. Roßdorf, 5. April. Theaterabend. Der vom Sportvey=/ Unfeld, Lorſch. Aber weshalb ſoll in der jetzigen Blütezeit, wo eit
ein 1922 im Saale Zum Darmſtädter Hof veranſtaltete Theater= prmehrter Autoverkehr einſetzen wird, die meiſt befahrendſt
abend, bei dem das bayeriſche Volksſtück s Lieſel über die Brett / Straße Deutſchlands wegen Pflaſterarbeiten einfach ganz geſperk
ter ging, war gut beſucht, und die Bühnendekoration, feinz werden? Könnte man nicht die Arbeit hälftig ausführen? Viel
künſtleriſch hergeſtellt. Sämtliche Rollen lagen in den richtigen leicht iſt es möglich, daß die heſſiſche Straßenbaudirektion dieſ
Hirſchhorn, 5. April. Waſſerſtand des Neckars au
4. April: 1,82 Meter; am 5. April: 1,72 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, 6. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 96 Seite 7

Geschichten aus aller Welt.

* Eine Inſel zu vermieken!
(s) London.: Wer wollte nicht aus unſerer elenden Gegen=
wart
dem Alltag entfliehen und zurückgezogen auf irgendeiner ein=
ſamen
Inſel ſein Leben verbringen? Millionen täten es, hätten
ſie, neben der nötigen Entſchlußkraft zur Ueberwindung des Träg=
heitsmomentes
, das Reiſegeld! Dieſen Menſchen, die da die
Sehnſucht im Herzen tragen, kann, ſo will es ſcheinen, geholfen
werden. Wozu in die Ferne ſchweifen uſw.. uſw.? Das Parlament
von Sark offeriert kurz und knapp auf Grund einer Bürgermeiſter=
ſitzung
ein Eiland, 160 Morgen groß, mit einem Wohngebäude,
einem Stall, vielen Kaninchen, großem Fiſchreichtum. Eine Inſel
im Aermelkanal, auf der der jeweilige Beſitzer für eine Miete von
ſage und ſchreibe zwei abgewerteten Pfunden im Jahr tun und
laſſen kann, was er will. Er kann ſich ein eigenes Elektrizitäts=
werk
bauen, eine kleine Werft anlegen und eine Kleinbahn bauen,
er kann herrſchen wie ein abſoluter Knöig der Vorzeit. Er kann
Aber auf dieſer wer weiß? vielleicht doch ſchönſten aller
Welten gibt es bekanntlich keine Roſen ohne Dornen, und man
braucht wohl gar nicht volkswirtſchaftlichen Studien gefrönt zu
haben, um ſich auszurechnen, daß es, beſonders in der heutigen
Kriſe, ſchwer ſein dürfte, ſelbſt zwei abgewertete engliſche Pfunde
aus beſagter Inſel herauszuholen. Man müßte alſo Geld haben,
ſelbſt wenn man auf Werft, Kleinbahn und Elektrizitätswerk ver=
zichtete
. Und dann die Heranſchaffung der Lebnesmittel! Auch in=
nerhalb
der wohltätigen Schutzzollmauern Großbritanniens wäre
das eine eigene Sache, und das Ende vom Liede wäre wahr=
ſcheinlich
der Gerichtsvollzieher! Aber vielleicht findet ſich ein
reicher Sonderling, der es mit der zu vermietenden Inſel einmal
verſucht? Wir wünſchen ihm alles Glück.
* Der Spuk im Telephon.
(y.) Stambul. Das Stambuler Telephon iſt auf automa=
tiſchen
Betrieb eingerichtet. Man ſollte alſo meinen, daß Fehler
menſchlichen Geiſtes und menſchlicher Rechenkünſte ausgeſchaltet
wären. Weit gefehlt in das automatiſche Stambuler Telephon
iſt irgendein boshaftes Teufelchen gefahren; das muß wenigſtens
nach dem folgenden Begebnis angenommen werden.
Das boshafte Teufelchen hat es ausgerechnet auf den Inſpek=
tor
der Stambuler Stadtverwaltung, Ali Xaver Bey, abgeſehen,
einen für Stambuler Verhältniſſe hohen Herrn, auf den Rückſicht
zu nehmen die ausländiſche Telephongeſellſchaft wohl alle Urſache
hätte. Beſagter Ali Xaver Bey hat ſich um Oſtern 1931 ein Tele=
phon
in ſeine Privatwohnung legen laſſen, und iſt dann gleich
darauf mit geſamter Familie und Dienerſchaft auf die Prinzen=
inſeln
zum Sommeraufenthalt gezogen. In dieſer Zeit war das
Haus verſchloſſen. Wie groß iſt das Erſtaunen Ali Xaver Beys,
als er drei Monate ſpäter, immer noch in Prinkipo wohnend, von
der Telephongeſellſchaft eine Rechnung über 130 Uebergeſpräche
erhält. Er proteſtierte, zahlte aber zunächſt auf die Drohung hin,
daß ſonſt das Telephon abgeſchnitten würde. Ein Vierteljahr ſpä=
ter
, als er eben erſt von der Inſel in ſein Stadthaus übergeſiedelt
iſt, erhält er wieder eine Rechnung über 130 Uebergeſpräche; auch
dieſe Rechnung zahlt er, wendet ſich aber an die zuſtändige Polizei
und läßt ſeinen Fernſprechapparat verſiegeln, ſo daß nun über=
haupt
niemand ſprechen kann. Schon nach zwei Monaten erſcheint
der Kaſſierer der Telephongeſellſchaft abermals, um den Preis für
130 Uebergeſpräche zu fordern. Wieder zahlt Ali Xaver Bey, er=
ſtattet
aber Anzeige beim Generalſtaatsanwalt. Die Telephon=
geſellſchaft
wird zur Vernehmung geladen, und es erſcheint deren
Generaldirektor in Perſon mit ſeinem Dolmetſcher. Auch dieſer
Generaldirektor iſt eine ſtadtbekannte Perſönlichkeit, der Schotte
Miſter Douglas Watſon, ein ehrwürdiger Herr im Greiſenalter,
deſſen von langen weißen Locken bedecktes Haupt ſtets das knappe
ſchottiſche Mützchen mit fliegenden Bändern ziert. Er iſt im höch=
ſten
Grade entrüſtet, hält nach der Anlage der Fernſprechapparate
einen Irrtum für ganz ausgeſchloſſen. Jetzt kommt es nun zum
großen Prozeß um dieſe myſteriöſe Geſchichte, bei der doch ſchließ=
lich
irgend jemand geſchwindelt haben muß.
(P. Dapping, Iſtambul.)

Robinſon unker Bären.

(s) Belgrad. Wie die Politika aus Saloniki berichtet,
gab es dort in der erſten Märzwoche große Aufregung. Den grie=
chiſchen
Flüchtlingen aus Kleinaſien war angekündigt worden, daß
einer der nächſten Dampfer ihnen einen Landsmann bringen
werde, der auf der Flucht vor den türkiſchen Armeen zehn Jahre
lang hart an der Schneegrenze in den Bergen eine abenteuerliche
Robinſonade erlebt habe. Wirklich brachte ein Schiff bald einen
Mann namens Karajanis, der, bis zum Skelett abgemagert, nur
noch aus Sehnen, Haut und Knochen zu beſtehen ſchien. Er wurde,
von einer großen Menſchenmenge begleitet, ſogleich zum Hafen=
kommando
gebracht, wo er, einem eingehenden Verhör unterzogen.
ſeine Erlebniſſe ſchilderte, die ſich genau mit den Protokollen der
griechiſch=türkiſchen Austauſchkommiſſion deckten.
Karajanis, des Sprechens faſt vollſtändig entwöhnt, erkſtat=)
tete nur mühſam Bericht: Er war vor zehn Jahren im griechiſch=
türkiſchen
Kriege Augenzeuge eines gräßlichen Blutbades in
Adramitios in Kleinaſien geweſen. Die Türken, die die Stadt er=
obert
hatten, metzelten die dortige Bevölkerung nieder, Sein Bru=
der
und ſeine Frau wurden vor ſeinen Augen erſtochen. Er ſelbſt
konnte flüchten, aber es gelang ihm nicht mehr, auf ein Schiff zu
kommen, und ſo verbarg er ſich in den Wäldern. Da er ſich nicht
ſicher fühlte, ging er immer höher und höher in die Berge, bis
er an der Schneegrenze angelangt war. Erſt auf dem Kas=Daga=
Maſſiv fühlte er ſich ſicher. Das Gebirge war weit und breit unbe=
wohnt
und er ſuchte ſich eine Höhle zur Behauſung.
Das Schwerſte war, ſagte er, ſich an das große Schweigen
zu gewöhnen. Auch war ich noch nicht lange in meiner Höhle, als
ich merkte, daß ich in nächſter Nachbarſchaft Bären hatte. Ich
wurde einmal auch von zwei jungen Tieren angegriffen, konnte
ſie aber zum Glück mit meinem Meſſer abwehren. Schließlich ge=
wöhnten
wir uns aneinander, ſo daß wir uns gar nicht mehr aus
dem Wege gingen, ſondern uns ganz einfach nicht beachteten. Ich
habe nur von wilden Früchten und von den Ziegen gelebt, die
ich unter großer Gefahr von den Felswänden holte, auf die ſich die
Tiere manchmal bei der Flucht vor Bären und Wölfen verſtiegen
hatten. So verbrachte ich zehn Sommer und zehn ſchreckliche Win=
ter
, immer in der Furcht, daß mich die Türken eines Tages doch
finden würden. Vor kurzer Zeit geſchah es wirklich, daß eine Pa=
trouille
bis zu meinem Schlupfwinkel vordrang. Ich glaubte nun,
meine letzte Stunde ſei gekommen und wartete, von den Entbeh=
rungen
erſchöpft, auf den Tod. Aber der Unteroffizier erklärte mir
ſogleich, daß ich nichts zu befürchten habe, ſondern nur über das
Meer nach Griechenland zu meinen Landsleuten müſſe. Sie führ=
ten
mich hinab nach Adramitios und dann nach Tſchmakale, wo ſie
nich dem griechiſchen Marineagenten übergaben, der mich auf ein
Schiff brachte, das nach Konſtantinopel fuhr. Dort habe ich zum
erſtenmal nach zehn Jahren wieder Wäſche und einige Kleidungs=
ſtücke
erhalten. Ich glaube, daß es in den Kleinaſiatiſchen Bergen
noch ſo manchen Griechen gibt, der ſich verborgen hält, ohne zu
wiſſen, daß die Gefahr ſchon vorbei iſt.
(Dr. Schrott=Belgrad.)

Sie können ja beides haben! Natürlich iſt die Frage nicht
leicht, ob Sie eine Kleinbild=Kamera nehmen ſollen, oder eine die
richtige, große Bilder macht, aber es gibt eine ſehr elegante Löſung
dafür. Das iſt die Inos, mit der man beides machen kann.
Entweder 12 Kleinbilder 4,3X5,5 Zentimeter oder 6 Aufnahmen
6X9 Zentimeter groß.
Als Kleinbildkamera hat die Inos ſogar noch den Vorzug, daß
das Objektiv, wie ein Fernrohr, alles doppelt ſo groß wiedergibt
als ſonſt bei Kleinkameras. Darum ſind dieſe Inos= Vergrößerun=
gen
auch ſo plaſtiſch, ſo natürlich, und, wenn Sie den feinkörnigen
Voigtländer=Film nehmen, ſo ſcharf.
Dabei iſt ſie eigentlich nicht mal teuer denn mit dem Voigt=
länder
=Anaſtigmat Skopar (Lichtſtärke 1:4,5) und mit dem neuen
Compurverſchluß (*2s Sekunde) bekommen Sie die Voigtländer=
Inos für 79,20 RM. in jedem guten Photogeſchäft. (I Bln. 4113

Rheinheſſen.

* Die Erben des Piraken.

Paris. In verſchiedenen Städten Frankreichs, aber auch
in Venetien, Neapel, Rom und New York herrſcht Aufregung un=
ter
den Nakommen eines großen Piraten, der einſt der ungekrönte
König von Madagaskar geweſen iſt. Es handelt ſich um einen Ita=
liener
namens Darge, der ſpäter den Namen Bonet annahm, in
engliſche Dienſte trat und ſchließlich zu einem Seeräuber wurde,
der ſich in Madagaskar feſtſetzte und am Ende ſeiner Tage, im
Jahre 1820, in London 335 Millionen Dollar niederlegte, die jetzt
zu mehr als 1,5 Milliarden Dollar angewachſen ſind. Die Erben,
die ſich teilweiſe zu Intereſſentenverbänden zuſammengeſchloſſen
haben, ſchämen ſich durchaus nicht, die Nachkommen eines Räubers
zu ſein. Aber wenn nicht alles trügt, wird gerade wegen dieſes
Streites das Piratengold noch weiter wachſen mit Zins und
Zinſeszins, ohne daß einer das Recht erhält, es abzuheben.

Bb. Bensheim, 5. April. Vorgeſtern ſprach im Rahmen einer

r. Bad Wimpfen, 4. April. Verſchiedenes. Die Bürger=
meiſterei
macht bekannt, daß der Verteilungsplan der Tabak=
unbaufläche
für das Jahr 1932 vom 4. bis 10 April d. J. auf der
Bürgermeiſterei zu jedermanns Einſicht offen liegt. Etwaige Be=
chwerden
gegen die Verteilung können bis ſpäteſtens 12. Appll=
). J. beim Landwirtſchaftsamt Heppenheim an der Bergſtraße
ingelegt werden.
Bn. Hirſchhorn, 4. April. Ein Achtzigjähriger. Am=
ommenden
Dienstag kann einer der älteſten Einwohner Hikſch=
ſorns
, Herr Korbmacher Joſef Walter, in voller körperlicher
und geiſtiger Friſche ſeinen 80. Geburtstag feiern. Der Jubilar,
velcher lange Jahre den Nachtwächterdienſt in unſerer Gemeinde
verſah, betätigt ſich noch heute, trotz ſeines hohen Alters, mit der
Ausübung ſeines Berufs als Korbmacher.
ſon der hieſigen Ortsgruppe der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiter=
jartei
einberufenen öffentlichen Verſammlung der Reichs= und
Landtagsabgeordnete Gauleiter Lenz=Darmſtadt hier über das
Thema Nun erſt recht.
Bm. Hofheim (Ried), 5. April. Ausdem Gemeinderct.
Der Rat ſchritt zur Prüfung der Rechnung für 1928 welche ohne
Inſtände für gut befunden wurde. Die Rechnung liegt nun acht
Tage während der Dienſtſtunden auf der Bürgermeiſterei zu jeder=
nanns
Einſicht offen. Auf Geſuch wurde einem Wormſer Jagd=
ſächter
der Armſee pachtweiſe zu 12 Mk. überlaſſen. Ab kom=
nenden
Montag ſollen einige Ausgeſteuerte mit verſchiedenen Ar=
ſeiten
beſchäftigt werden zu einem Stundenlohn von 60 Pfg.
Kotes Kreuz Verbandſtellen. Die hieſige Orts=
ruppe
vom Roten Kreuz hat nun ſechs Verbandſtellen errichtet.
Die Verbandſtellen ſind durch Schilder erkenntlich und können von
edermann in Anſpruch genommen werden.
Cz. Lorſch, 5. April. Ueberfall. In vorverfloſſener=Nacht
burden zwei von einer Verſammlung heimkehrende Natibnalſozi=
tliſten
in der Bahnhofſtraße dahier von Kommuniſten überfallen
ind bis in die Alexanderſtraße verfolgt, wo ſich eine wüſte Schlä=
ferei
entwickelte bei der ſchließlich die Hitlerleute wieder flüchten
nußten. Als Waffen dienten abgeriſſene Gartenzaunlatten und
Backſteine. Die Polizei hat ſich des Falles angenommen.
O. Erzhauſen, 5. April. Wohl als eine Folge der mit fanati=
hem
Eifer betriebenen Gottloſenbewegung darf feſtgeſtellt wer=
en
, daß ſich auch in dem religiöſen Leben der Chriſtlichen Gemein=
haften
eine neuer Geiſt lebendig erweiſt. Dies zeigt die erfreuliche
atſache, daß ſich die evangeliſchen Jugendorganiſationen immer
tehr entfalten. So fand auch hier im Vormittagsgottesdienſt am
lonntag wieder eine Wimpelweihe ſtatt für die neugegründete
ungſchar. Herr Pfarrer Werner hielt in der ſtark gefüllten Kirche
ine eindrucksvolle wegeweiſende Anſprache. Ein Elternabend im
ſemeindehauſe mit einer gut gelungenen Vorführung durch die
ungſchar, die die Erlebniſſe einer Wandergruppe ſchilderte, be=
hloß
die Tagesfeier.
12. Wolfskehlen, 5. April. Der Gemeinderat beſtimmte
ir die Wahlkommiſſion für den zweiten Wahlgang zur Reichs=
räſidentenwahl
Bürgermeiſter Hofmann als Vorſteher, Beigeord=
eten
Dreeſen als ſtellv. Vorſteher, Gemeinde=Einnehmer Schaff=
er
als Schriftführer und ſechs Gemeinderatsmitglieder als Bei=
ßer
Die Vergebung des Karuſſellplatzes ſoll dem Bürger=
eiſter
überlaſſen werden.

Dm. Wolfskehlen, 5. April. Generalverſammlung
des Kriegervereins Wolfskehlen. Der Kriegerver=
Ein Wolfskehlen bielt in ſeinem Vereinslokal Zum Frankfurter
Hof ſeine diesjährige Jahreshauptverſammlung ab. Der erſte
Vorſitzende Georg Hofmann hieß die anweſenden Kameraden
herzlich willkommen. Er erſtattete zunächſt den Geſchäftsbericht und
teilte mit, daß die Bezirkstagung in Büttelborn demnächſt abge=
halten
werde. Der Rechner Schaffner las den Kameraden die
Einnahmen und Ausgaben vor. Dabei bemerkte er, daß der Ver=
ein
noch über einen kleinen Sparbetrag bei den hieſigen Spar=
und Darlehenskaſſen verfügt. Der Vorſtand erteilte dem Rechner
Entlaſtung und dankte ihm für ſeine muſtergültige Arbeit. Nun
ſchritt man zur Vorſtandswahl. Wilhelm Schäfer ſtellte den An=
trag
, den alten Vorſtand wiederzuwählen, was per Akklamation
angenommen wurde. Sodann ſchloß der erſte Vorſitzende die ſo
ruhig verlaufene Generalverſammlung.
P. Rüſſelsheim, 5. April. Stiftung. Das dem Schützen=
verein
Rüſſelsheim von ſeinem Ehrenmitglied Geh. Kommerzien=
rat
Dr. Wilhelm von Opel geſtiftete, an der Darmſtädter Land=
ſtraße
gelegene neue Schützenhaus mit Vereins= und Reſtaurations=
Käumen iſt im Rohbau fertiggeſtellt und ſoll im Juni nach Rück=
kehr
ſeines Stifters von einer Weltreiſe ſeiner Beſtimmung, der
Pflege des althergebrachten friedlichen Schießſports, übergeben
werden. Zur Zeit werden die durch die franzöſiſchen Beſatzungs=
Sruppen in vandaliſcher Weiſe zerſtörten 200 Meter=Schießſtände
wieder hergerichtet und mit Wällen und Traverſen verſehen. Das
neue Schießhaus, welches etwa einen Kilometer weit vom Ort am
Waldrande gelegen iſt, ſoll mit ſeinen Reſtaurationsräumen und
Terraſſen für das Publikum freigegeben werden.
Cn Ober=Roden, 5. April. Aus dem Gemeinderat.
Der Waſſerpreis wurde um 10 Prozent geſenkt. Gegen die vom
Kreisamt Dieburg feſtgeſetzten Wohlfahrtsſätze erhob der Ge=
meinderat
Beſchwerde, da ſie als zu niedrig bezeichnet werden
nüſſen. Aus einem Schreiben der Heag geht hervor, daß die
Strompreiſe nicht mehr weiter geſenkt werden können. Die ſeit=
her
in Dieburg befindliche Bahnmeiſterei 2 (Strecke Dieburg
Offenbach) iſt nach hier verlegt worden.
WSN. Offenbach, 5. April. Tödlicher Unglücksfall
am Gasherd. Ein 26 Jahre altes Mädchen in der Louiſen=
ſtraße
wurde von ihren Angehörigen in der Küche tot aufgefunden.
Es wollte auf dem Gasherd Tee kochen und muß dabei ohnmächtig
geworden ſein. Das überkochende Waſſer hatte die Gasflamme ge=
löſcht
, ſo daß das ausſtrömende Gas von der am Boden Liegenden
eingeatmet wurde und den Tod des Mädchens herbeiführte.

Aberheſſen.

* Büdingen, 5. April. Vor einem Wildſchwein auf
den Baum geflüchtet. In eine unangenehme Situation
kam ein junger Mann aus einem Nachbardorf, der ſpät abends
durch den Wald nach Hauſe ging. Unweit des Geyerberges wurde
er von einem Wildſchwein angegriffen, ſo daß er ſich keinen an=
deren
Rat wußte, als auf den nächſten Baum zu klettern. Das
Tier ließ ſich durch die Hilferufe nicht vertreiben, ſo daß der junge
Mann bis zum nächſten Morgen auf dem Baum ausharren mußte,
wo er dann von Waldarbeitern, die ſeine Rufe gehört hatten, aus
ſeiner peinlichen Lage befreit wurde.

Ae. Worms, 5. April. Zwei Verkehrsunfälle an der=
(alben Stelle. Vorgeſtern nachm. ereignete ſich an der Stra=
ßengabelung
Frankenthaler ChauſſeeHorchheimer Landſtraße ein
Verkehrsunfall, der bedenkliche Folgen hätte haben können. Ein
Perſonenwagen wollte einen Radfahrer überholen, als dieſer
plötzlich ſeine Fahrtrichtung änderte und nach der Straßenmitte
zu fuhr. Das Auto rannte den Radfahrer an, der dadurch zu Fall
gebracht und überfahren wurde. Der Verunglückte zog ſich bei dem
Unfall nur eine kleine Kopfwunde zu: jedoch wurde das Rad
vollkommen zertrümmert. An derſelben Stelle ereignete ſich geſtern
nacht gegen Mitternacht ein zweites folgenſchweres Verkehrs=
unglück
. An der Straßenkreuzung ſtießen zwei Motorradfahrer zu=
ſammen
, wobei beide ſchwer verletzt wurden. Durch ein vorbei=
fahrendes
Auto wurden die Verunglückten in das Städtiſche Kran=
kenhaus
überführt. Die Verletzungen des einen Motorradfahrers
ſind ſo ſchwerer Natur, daß man an ſeinem Aufkommen zweifelt.
Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt, jedoch wird angenommen,
daß der eine Motorradfahrer nicht rechtzeitig abgeblendet hatte,
wodurch der andere in der Sicht derart behindert wurde, daß er
direkt in das entgegenkommende Kraftrad fuhr. Allerdings wird
ſich das nachträglich nicht mehr feſtſtellen laſſen, da beide Motor=
räder
vollkommen zertrümmert wurden.
Ab. Bingen a. Rh., 5. April. Der 11. Selbſtmordver=
ſuch
. Ein 32jähriger Wanderburſche aus Ingolſtadt (Bayern),
der ſich auf der Durchreiſe Sonntag abend in einer Binger Wirt=
ſchaft
aufhielt, öffnete ſich plötzlich zum Entſetzen der anweſenden
Gäſte die Pulsadern beider Hände. Er wurde ſofort ins Binger
Heilig=Geiſt=Hoſpital verbracht. Es handelt ſich hierbei um den
elften Selbſtmordverſuch, der von dem lebensmüden jungen Mann
gemacht wurde.

Geſchäfkliches.

Spare durch Einkauf bei Bottina.
Unter dieſem Motto eröffnet die Bottina Schuh G m. b. H.
Darmſtadt. Eliſabethenſtraße 34, ihren großen Frühjahrs= Ver=
kauf
1932. Die Zeit verlangt gebieteriſch: Sparen!
Trotz wirklich guter Qualitäten ſind die Preiſe mehr als zeit=
gemäß
niedrig. Selbſtverſtändlich haben alle Schuhe hervor=
ragende
, nach modernſten Grundſätzen ausgearbeitete Paßformen.
Ebenſo ſelbſtverſtändlich wird weiteſtgehende Garantie für die
Haltbarkeit der Schuhe gewährt.
Für auswärtige Kunden empfiehlt es ſich, den gratis zum
Verſand gelangenden Frühjahrs=Katalog, welcher ſehr reichhal=
tig
illuſtriert iſt, anzufordern.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Mittwoch, 6. April.
15.15: Stunde der Jugend: Hans Huffzky lieſt aus ſeinem Bun
garienbuch. Briefe Siebenbürger Kinder an eine Schule im
Weſterwald.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Werke von Mozart,
Schubert, Lortzing, Joh. Strauß, Lanner. Mitw.: Charlotte
Maſſenburg (Sopran), O. Seyfert (Flügel).
18.25: Clemens Brentanos Geſchichte vom braven Kaſperl und dem
ſchönen Hannerl im Bürgerſpiegel. Von Dr. Löwenthal.
18.50: Oberreg.=Rat Adge: Zur Lärmbekämpfung.
19.30: Konzerk des Funkorcheſters. Soliſten: Giſela Derpſch ( Co=
pran
), Roſe Stein (Harfe), J. Gelfius (Flöte), E. J. Kahn
(Klavier).
21.00: Liebe im Lärm. Ein kleines Funkſpiel von N. Dymion.
Muſik von B. Eichhorn.
22.20; Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 6. April.
14.45: Kinderſtunde: Ausreißer. Hörſpiel von E. Hofmann.
15.45: Anna Drewitz: Wünſche der Hausfrauen an den Einzelhandel.
16.00: Hilfsſchullehrer Vogt: Die Hilfsſchule meldet ſich zum Wort.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Reg.=Rat a. D. Maßmann: Siedlung auf neuen Wegen.
18.00: Goethe und das deutſche Lied. R. Spörry, W. Liachowiky
(Klavier), Dr. Michaelis.
18.30: C. Meißner: Wilhelm Buſch als bildender Künſtler.
19.00: A. Meurer: Moderne Beamtenjugend.
19.30: A. Frowein: Wie ſucht das Unternehmertum die Wirtſchafts=
kriſe
zu überwinden?
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Hamburg: Die Leipziger Lerche. Singſpiel von Siegfried
Scheffler.
22.00: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Abendunterhaltung.

Welkerbericht.

Die Störung über dem Kanal hat ſich aufgeteilt. Ein Kern
iſt nach Süddeutſchland und der Schweiz weitergezogen und der
andere bewegt ſich über Dänemark und Südſchweden fort. Außer=
dem
hat ſich das neue Tief über Island nach dem Nordmeer vor=
geſchoben
. In dem Wechſelſpiel von Luftmaſſen verſchiedener
Herkunft und verſchiedener Temperatur entſteht vorerſt etwas
veränderliches Wetter, wobei mit dem gelegentlichen Auftreten
von leichteren Niederſchlägen zu rechnen iſt. Dabei gehen die
Temperaturen im allgemeinen zurück. Obwohl vom Atlantik her
hoher Druck nach den Britiſchen Inſeln vorgreift, ſo läßt ſich
ſeine ſpätere Wetterwirkſamkeit gegenwärtig noch nicht über=
ſehen
.
Ausſichten für Mittwoch, den 6. April: Kühles, wechſelnd wol=
kiges
Wetter mit Aufheiterung, zeitweiſe etwas Regen.
Ausſichten für Donnerstag, den 7. April: Teils wolkig, teils auf=
heiternd
, im ganzen trocken, für die Jahreszeit zu kühl.

Haupiſchrifileitung: Rudolf Mauve
Veraniwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſſeion, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wiitich ſämtlich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſtripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

Die Hilfe gegen Gicht und
Rheumatismus.
Sie wiſſen, kein ſicheres Mittel, gegen dieſe Plagegeiſter?
iureibungen, Packungen, Bäder, Salben uſw. lindern meiſtens
ir für einige Zeit die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer
Is Uebel an der Wurzel.
Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes Mittel, und Sie
llen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Sie etwas koſtet; aber ehe
) Ihnen mehr ſage, leſen Sie die folgenden Briefe:
Pflichtgemäß erſtatte ich Ihnen meinen allerbeſten Dank für
e wahrhaft wundervolle Heilung meines langjährigen Gicht=
idens
durch Ihre geſchätzten Gichtoſint=Tabletten.

Koſtſpielige Bäder ſowie Einreibungen aller Art waren er=
folglos
, durch ein Inſerat wurde ich auf Ihre Tabletten auf=
merkſam
. Nach Gebrauch der erſten Kur fühlte ich mich ſchon
geheilt. Ich kann jetzt wieder als 53jährige Frau laufen wie eine
von 18 Jahren, ſtehe morgens ſchmerzlos auf und gehe abends
ohne Schmerzen zur Ruhe, zur Freude unſerer ganzen Familie.
Ich bin jetzt wieder Dank Gott und Ihrer werten Tabletten
ſeelensmunter, wie neu geboren und kann daher mit beſtem Ge=
wiſſen
jedem Gichtleidenden Ihre werten Gichtoſint=Tabletten
auf das beſte empfehlen, da dieſelben bei mir wirklich Wunder
geleiſtet haben, und ſpreche nochmals meinen allerbeſten. Dank
J. W. in B.
aus.
Ich bekam einen ſchweren Gelenkrheumatismus, alle ange=
wandten
Mittel verſagten bei mir. Da ließ ich mir das empfoh=
lene
Gichtoſint von Ihnen ſenden, und dies tat Wunder bei mir.
Meine ſtrenge Ausdauer wurde durch völlige Heilung belohnt.
obgleich ich ſchon faſt verkrüppelt war. Ich habe dies gute Mittel

ſchon oft empfohlen und werde es weiter tun. Ich hoffe daß dies
der beſte Dank gegen Sie iſt.
M. B. in B.
Solche Briefe beſitze ich über 11000 (notariell beglaubigt),
und nun hören Sie weiter:
Gicht und Rheumatismus können nur von innen heraus
wirklich kuriert werden, durch Entgiftung des Blutes. Dieſes iſt
verunreinigt durch zurückgebliebene harnſaure Salze und dieſe
müſſen heraus, ſonſt nützt alles Einreiben und Warmhalten
nichts.
Zur Beſeitigung der Harnſäure dient das Gichtoſint. Sie
können das glauben oder nicht aber Sie ſollen keinen Pfennig
dafür ausgeben, ehe Sie ſich überzeugt haben.
Teilen Sie uns Ihre Adreſſe auf einer Poſtkarte ſofort mit
und adreſſieren Sie dieſe an: Generaldepot der Viktoria=Apothele,
Berlin A 219, Friedrichſtraße 19; es geht Ihnen dann vollſtändig
koſtenfrei eine Probe Gichtoſint mit weiteren Aufklärungen und
(IV.5225
genauer Gebrauchsanweiſung zu.

[ ][  ][ ]

Die Zeppelin=Mannſchaft
hak bereits ihre Stimme zur Reichspräſidenken=Wahl abgegeben.

Blick in das Friedrichshäfener Wahllokal,
wo die Beſatzung des Graf Zeppelin vor Antritt ihres neuen Fluges nach Pernambuco bereits
ihre Stimme für den zweiten Wahlgang der Reichspräſidentenwahl abgeben konnte, da ſie am
Sonntag vorausſichtlich ſich noch auf der Rückfahrt nach Friedrichshafen befinden wird.

Der 10. Evangeliſche Reichs=Elkernkag in Poksdam.

Blick auf die Kundgebung während des Konzertes des Potsdamer Männergeſangvereins.
Im Rahmen des 10. Evangeliſchen Reichs=Elterntages fand im Luſtgarten in Potsdam eine große
Kundgebung ſtatt, die unter der Parole Wir kämpfen für ein neues Geſchlecht ſtand.

Reich und Ausland.
Ein Frankfurter Bankier wegen dunkler
Auslands=Effekten=Geſchäfte verhaftet.
Frankfurt a. M. Der Mitinhaber des in
Liquidation befindlichen Frankfurter Bankge=
ſchäftes
Imhaeußer u. Co., Dr. Walther Im=
haeußer
, wurde wegen des Verdachts von De=
viſenſchiebungen
verhaftet und der Briefwechſel
der Firma beſchlagnahmt. Man vermutet, daß
aus ausländiſchen Guthaben auf Sperrkonto
Wertpapiere von Imhaeußer gekauft worden
ſind, die ins Ausland geliefert wurden. Es hat
den Anſchein, als ob dieſe Angelegenheit noch
weitere Kreiſe in Mitleidenſchaft ziehen wird.
Erpreſſer droht mit Kindesentführung.
Fürth. Im Laufe der vergangenen Woche
erhielt der Direktor der Fürther Humbſer=
Brauerei. Dr. Terberger, einen Brief, in dem er
aufgefordert wurde, 500 Mark an einer beſtimm=
ten
Stelle zu einer beſtimmten Zeit zu hinter=
legen
. In dem Brief war gedroht worden, falls
dieſer Aufforderung keine Folge geleiſtet werde,
daß das Kind der Familie entführt und ge=
foltert
werden würde. Als Schreiber des Briefes
konnte nunmehr der Geliebte der Hausangeſtell=
ten
der Familie, ein 19jähriger Malergehilfe,
in Fürth ermittelt werden. Er wurde dem Ge=
richt
zugeführt, aber wieder auf freien Fuß ge=
ſetzt
. Soweit bis jetzt zu überſehen iſt, dürfte die
Hausangeſtellte von dem Vorhaben ihres Ge=
liebten
keine Kenntnis gehabt haben.
Ein junges Mädchen entführt.
Kaſſel. Seit Samstag nachmittag wird die
14jähr. Tochter eines hieſigen Eiſenbahnbeamten
vermißt. Das junge Mädchen iſt um 3 Uhr von
ſeiner Lehrſtelle fortgegangen und nicht zu Hauſe
angekommen. Die Polizei verfolgt bereits eine
beſtimmte Spur; es ſoll evtl. auch eine Ent=
führung
im Auto in Frage kommen.
Aufdeckung von Schwarzbrennereien.
Bühl (Baden). Behördliche Nachforſchungen
haben zur Aufdeckung von drei Schwarzbrenne=
reien
im Bezirk Bühl geführt. Ein großer Teil
der unter Umgehung des Monopolgeſetzes herge=
ſtellten
Branntweine wurde nach Norddeutſch=
land
, anſcheinend namentlich ins Rheinland, ver=
ſchoben
. Bis jetzt ſind 11 Perſonen feſtgenommen
worden. Die Unterſuchung iſt noch im Gange.
Raubüberfall im Poſtgebäude.
Der Poſtmeiſter niedergeſchlagen.
Stettin. Auf den Poſtmeiſter Brakert des
Oſtſeebades Grömitz wurde am Montag abend
ein Raubmordverſuch ausgeführt. Gegen 21 Uhr
erſchien ein Mann, der den Beamten wegen einer
Auto=Geſellſchaftsfahrt nach Eutin zu ſprechen
wünſchte. Der Poſtmeiſter begab ſich mit dem
ſpäten Beſucher in die zu ebener Erde gelegenen
Dienſträume, um dort die erbetene Auskunft über
die Koſten einer ſolchen Geſellſchaftsfahrt zu er=
teilen
. Bei dieſer Gelegenheit zog der Unbekannte
plötzlich eine Eiſenſtange unter der Jacke hervor
und verſetzte dem Beamten mehrere wuchtige
Schläge auf den Kopf. Er ſchlug ſo brutal auf
ſein Opfer ein, daß dieſem die Schädeldecke zer=
trümmet
wurde. Der Ueberfallene verlor die Be=
ſinnung
. Der Fremde nahm die Geldbörſe und
die Schlüſſel zu der eingebauten Geldkaſſette dem
Poſtmeiſter ab und raubte 150 Mark in bar.
Der Räuber ſchloß dann ſein Opfer ein und iſt
zunächſt entkommen
Remarques Bankkonto beſchlagnahmt.
Berlin. Auf Veranlaſſung der Zollfahn=
dungsſtelle
wurde das Danatbank=Konto des
durch den Roman Im Weſten nichts Neues be=
kannt
gewordenen Schriftſtellers Remarque bei
der Danatbank beſchlagnahmt. Die Maßnahme
erfolgte, weil der Verdacht der Deviſenſchiebung

Nun hak auch der Pakikan ſeine Eiſenbahn.

Ein bizarres Bild: Die Renaiſſance=Kuppel des Peterdoms und eine moderne Schnellzug=
Lokomotive, die als erſte über die neue Eiſenbahnſtrecke nach der Vatikanſtadt fuhr.

Glatter Start. Gute Fahrt.
Friedrichshafen. Nachdem die bei dem
erſten Start erlittene Beſchädigung der Außen=
hülle
des Luftſchiffes nunmehr vollſtändig be=
hoben
iſt, ſtieg Graf Zeppelin unter Führung
von Kapitän Lehmann mit neun Paſſagieren,
darunter einem Kinde, an Bord, um 6.30 Uhr
auf. Der Start vollzog ſich glatt. Es herrſchte
Nordoſtwind. Der Kurs dürfte LoireBretagne
ſein. Der Start, der urſprünglich um 4,30 Uhr
angeſetzt war, hatte ſich wegen ungünſtiger Winde
etwas hinausgezögert.
Das Luftſchiff Graf Zeppelin hat um 9.15
Uhr in Regen und Nebel die Stadt Dijon über=
flogen
. Das Luftſchiff ſteht in ſtändiger Funk=
ſpruchverbindung
mit dem Flughafen LeBourget.
Nach einem beim Luftſchiffbau um 11,50 Uhr
eingegangenen Funkſpruch befand ſich das Luft=
ſchiff
Graf Zeppelin über Blois, füdweſtlich
von Orleans. Das Wetter wird beſſer.
Schönes Wetter über dem Meer.
Das Luftſchiff Graf Zeppelin, das ſeit dem
Aufſtieg in Friedrishafen ſeine Fahrt in dichtem
Regen fortſetzte, paſſierte das Loire=Tal ſüdlich
von Orleans und wurde nacheinander aus Blois,
Tours, Beaufort und Angers gemeldet. Um
14,10 Uhr überflog der Graf Zeppelin, wie aus
Nantes gemeldet wird, die Loire=Mündung und
ſteuerte auf das offene Meer hinaus. Um dieſe
Zeit hatte ſich die Witterung weſentlich gebeſ=
ſert
; auch die Wetterſtationen melden, daß über
dem Atlantiſchen Ozean mit gutem Flugwetter
zu rechnen ſei.
Geheimnisvolle Exploſion auf dem Meere.
London. Im Küſtenort Shorham wurde am
Montag plötzlich ein ungeheurer Stoß verſpürt.
Man nimmt an, daß es ſich um die Exploſion
einer aus dem Kriege ſtammenden Mine handelt,
die unweit der Küſte im Meer trieb.

Theakerſkreik in Paris.
Zunächſt nur für 24 Stunden.
Paris. Der 24ſtündige Proteſtſtreik der
Pariſer Theater iſt geſtern geſchloſſen durchge=
führt
worden. Die Einheitsfront der Theater,
Lichtſpielhäuſer und ſonſtigen Unternehmungen
bis zu den Ball= und Nacht=Lokalen des Mont=
martre
und Montparnaſſe hat allen Zerſetzungs=
verſuchen
ſtandgehalten. Auch in der Provinz iſt
die Solidarität gewahrt worden, ſo daß in ganz
Paris geſtern abend nur etwa ein halbes Dutzend
ſtaätlich oder ſtädtiſch ſubventionierter Theater
ihre Pforten öffnete. Die an dem Ausſtand be=
teiligten
Pariſer Vergnügungsſtätten verfügen
insgeſamt über 600 000 Plätze. Nach einer Be=
rechnung
des Pariſer Autorenverbandes wird der
Ausſtand ällein in Paris für den Staat und
öffeniliche Fürſorge einen Steuerausfall von
1,5 Millionen Franken zur Folge haben. Einige
Blätter, beſonders der Intranſigeant ergrei=
fen
, Partei für die proteſtierenden Theater und
geben der Hoffnung Ausdruck, daß dieſe War=
nung
genügen werde, damit die neue Kammer
die ungerechte Steuerbelaſtung der Vergnügungs=
ſtäkten
beſeitige.
Schwere Ueberſchwemmungen in Rumänien.
Bukareſt. Die Ueberſchwemmungen in
ganz Rumänien haben im Laufe der letzten Nacht
ein kataſtrophales Ausmaß erreicht. In Klauſen=
burg
iſt das ganze Induſtrieviertel überſchwemmt.
Die Brücken werden mit großer Mühe von Pio=
nieren
geſtützt. Mehrere Dörfer im Szamos=
Tal ſind vollkommen zerſtört worden, die Häuſer
von den Fluten weggetragen, das Vieh ertrun=
ken
. Auch mehrere Menſchenleben ſind zu bekla=
gen
. Faſt ſämtliche Brücken über die Marmaros
ſind zerſtört. In Marmaros=Sziget kam es beim
Zuſammenbruch einer Brücke zu einer Panik und
blutigen Schlägerei unter den Flüchtlingen, die
noch im letzten Augenblick die einſtürzende Brücke
überſchreiten wollten. In Kiſchinew kampiert ein
großer Teil der Einwohnerſchaft auf den Dächern.
Acht Eiſenbahnſtrecken ſind außer Verkehr geſetzt.

Ein Empfang zum Gedächknis Goethes
in Rom.
Das Reiſetagebuch des Vaters Goethes
dem deutſchen Botſchafter überreicht.
Rom. In der berühmten Farneſina, dem Sitz
der Königlichen Italieniſchen Akademie, fand
Montag abend ein feierlicher Empfang ſtatt, der
dem Gedächtnis Goethes gewidmet war. In Ver=
tretung
Marconis drückte der Vizepräſident der
Akademie ſeine Genugtuung darüber aus, daß die
Akademie von Italien dank der Großherzogin
von Weimar und dem Nationalmuſeum in Wei=
mar
in der Lage ſei, dem deutſchen Volke das
Reiſetagebuch des Vaters Goethes zu überreichen
und er hoffe, engſte Zuſammenarbeit zwiſchen
dem deutſchen und dem italieniſchen Volke zu
ſtets ſich ſteigender wiſſenſchaftlicher und künſt=
leriſcher
Förderung.
Prof. Farinelli übergab darauf dem Bot=
ſchafter
von Schubert den erſten Band des Reiſe=
tagebuches
, deſſen Herausgabe er beſorgt hat
Mit Rührung, ſo führte er u. a. aus, lege er die
italieniſche Bibel des Vaters Goethes dem Ver=
treter
des Deutſchen Reiches in die Hand. Ohnee
dieſe Bibel des Vaters ſei die Reiſe Wolfgang
Goethes nicht richtig zu verſtehen. Sie ſei ein
Vermächtnis für die Harmonie der germaniſchen,
und der italieniſchen Welt. Der deutſche Bot=
ſchafter
dankte in kurzer herzlicher Rede, die er
mit der Hoffnung ſchloß, daß die Beziehungen der
Freundſchaft und der Kultur ſich zwiſchen beiden
Ländern immer enger geſtalten mögen.
Tödlicher Flugzeug=Abſtutz
über dem Elkernhaus.

Die Unglücksſtelle bei Roſenheim.
Der bekannte Münchener Sportflieger und Sporte
ſchriftſteller Otto Huber beſuchte, wie mitgeteilt,
mit einem Leicht=Flugzeug ſeine Heimatſtadt
Roſenheim (Oberbayern) und ſtürzte bei der
Ehrenſchleife über dem väterlichen Anweſen vor
den Augen ſeiner betagten Eltern ab, als er
ſeinen Vater, der ihm vom Garten aus zuwinkte,
photographieren wollte. Die Maſchine bohrte ſich
mit voller Wucht durch die Rückwand des Huber=
ſchen
Hauſes, der Pilot und ſein Begleiter, IN
genieur Oswald, waren augenblicklich tot.

[ ][  ][ ]

ittwoch, 6. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 96 Seite 9

Ridnaping.
Organifierter Kinderraub in Amerika.

Von Dr. Joſef J. Degrazia, New York.

als der kleine Lindbergh am 22. Juni 1929 auf dem Beſitze
s Großvaters, des inzwiſchen verſtorbenen Botſchafters
ſth W. Morrow bei Englewood im Staate New=Jerſey das
3 der Welt erblickte, waren die Parktore des Beſitzes mit Re=
rn
belagert. Dieſe veranſtalteten nach dem Bekanntwerden
ve reudigen Ereigniſſes mit ihren Automobilen ein Wettren=
re
nach den nächſtgelegenen Telephonſtationen, um von dort
iu hre Redaktionen und damit die ganze Welt von der An=
ſturu
eines geſunden Lindbergh=Sprößlings zu unterrichten. Die
Kert eines Kronprinzen in einer Monarchie hätte für dieſe
au eine größere Senſation bedeuten können, als für Amerika
ke amilienvermehrung im Hauſe des gefeierten Fliegers.
hs ge Stunden nach der Geburt des Knaben trafen aus ganz
w ka Glückwünſche im Hauſe der Schwiegereltern Lindberghs
im das Nadio hatte die Nachricht vom Eintreffen des Flieger=
ſah
z und alle Einzelheiten, die bei einem Neugeborenen von
tung ſind, bis in das entfernteſte Farmhaus getragen-
Einzelheiten waren auch deshalb beſonders wichtig, als
rran unzählige Wetten knüpften. Die Feſtſtellung des be=
inden
Arztes, daß das Lindbergh=Baby zwiſchen 7½ bis
und wog, kam einer Lotterieziehung gleich und ſoll mehrere
nen zugunſten der glücklichen Errater flüſſig gemacht haben.
Eintreffen des Storches im Hauſe Lindberghs gab natürlich
Dichtern und Komponiſten Veranlaſſung, ſich zum Worte
lden. Noch am gleichen Tage konnte man im Radio ein
zumorvolles Liedchen hören, mit dem der kleine Flieger=
jeſungen
wurde. Doch mit Liedern, Bildern und Beſchrei=
n
allein konnte man die Wünſche der echten Lindbergh=
ſiaſten
nicht befriedigen. Beſſer wurde ihnen mit Grammo=
(atten gedient, die in naturgetreuer Wiedergabe Klagelaute
harles Auguſtus Lindbergh jun. zu hören gaben und um
malige Zeit ſtarken Abſatz fanden.
Das meiſtphotographierte Kind.
Geit
ieſe Uebertreibungen laſſen erſehen, daß die Verehrung
kas für ſeinen berühmteſten Flieger noch kaum im Er=
iſt
und ſich, die Sympathien des Landes ungeſchmälert
1F inen Sohn übertragen haben, der bald den Beinamen
Baby der Nation erhielt. Ueber das Wachſen und Ge=
des
kleinen Lindbergh blieb die amerikaniſche Oeffentlich=
ndig
unterrichtet. Es muß wohl zu den Seltenheiten ge=
wenn
in Amerika jemand nicht mit dem blonden Locken=
28 Lindbergh=Baby vertraut iſt, das zu den am häufigſten
ho raphierten Kindern der Welt gehört.
ich dem ſenſationellen, wenn auch vorzeitig abgebrochenen
nollſie ug des Ehepaares Lindbergh überſiedelte dieſes in das
in Mnztu hen erbaute eigene Heim, einem ausgedehnten, allein=
lie
dtehe Gebäudekomplex, der ſich maleriſch auf der Spitze eines
geicſewl eten Hügels in der Nähe der Ortſchaft Hopewell (New
fer) erhebt. Dort hat ſich am 1. März d. J. jene Tragödie
wbgé elt, die die Teilnahme und die Empörung der ganzen
fnVßel m Gefolge hatte. Um 10 Uhr abends entdeckte die Nurſe
ſes inen Lindbergh, daß dieſer aus ſeinem Kinderbett ver=
gchny
den war. Mit einem Schrei des Entſetzens ſtürzte ſie in
Roeſas ohnzimmer des Ehepaares.
n durchſuchte die Zimmer und konnte ſich ſofort davon
eerüiber gen, daß die ärgſten Befürchtungen die richtigen waren.
m Meid= ing! Dieſem modernſten Verbrechen der amerikaniſchen
hlnts elt war der kleine Lindbergh zum Opfer gefallen. Das
offer Fenſter, ein angelehnte Leiter, ein Zettel mit der Notiz
der 1 tführer, daß ſie 50 000 Dollar Löſegeld verlangen, ließ
eine Zweifel mehr übrig. Lindbergh verſtändigte ſofort das
Pok; hauptquartier des Staates New Jerſeh von der Ausfüh=
ung
8 Verbrechens. Mit allen Methoden des modernen Nach=
icht
ienſtes wurde die Meldung ſofort der Oeffentlichkeit über=
gebe
und innerhalb von zehn Minuten wurden die Polizei=
jpyce
von drei Staaten in Tätigkeit geſetzt. Allgemeine
Muß ing der Automobile an den in Betracht kommenden
Stro ikreuzungen wurde angeordnet und im Laufe der Nacht
rerA doch vergeblich durchgeführt.
Der Kardinal betet im Radio.
bei Morgengrauen durchgeführte Unterſuchung des Tat=
rgab
wenig verwertbare Anhaltspunkte. Daß berufs=
mäß
Verbrecher im Spiele waren, war daraus zu ſchließen,
bei der Ausführung des Raubes, wie leicht feſtgeſtellt
wers konnte, Mokaſſins und Handſchuhe benützten. Doch hoffte
Anarr 18 der Feſtſtellung der Herkunft einer am Tatort zurück=
nen
Leiter eine Spur gewinnen zu können. Lindbergh
läßt ort verlautbaren, daß er gewillt iſt, das für ſeinen Sohn

verlangte Löſegeld zu erlegen. Er kann ſich keinen anderen
Ueberlegungen hingeben. Eine raſche Beendigung der aufregen=
den
Epiſode erſcheint ſchon deshalb notwendig, als alle ſeeli=
ſchen
Erſchütterungen für ſeine Frau, die neuerlichem Familien=
ſegen
entgegenſieht, eine ernſte Gefahr bedeuten. Das Verbrechen
erweckt die Entrüſtung der ganzen Nation. Es iſt allgemeiner
Geſprächsſtoff, Extraausgaben mit den neueſten, gewöhnlich ſpä=
ter
widerrufenen Nachrichten finden reißenden Abſatz. Im
Weißen Hauſe wird das Verbrechen Gegenſtand einer Konferenz
zwiſchen Präſident Hoover und dem Generalſtaatsanwalt
Mitchel. Als ihr Ergebnis ergehen Erläſſe, an der Aufklärung
des Verbrechens mitzuwirken. Ueberall im Lande werden Bitt=
gottesdienſte
abgehalten. Man hört im Radio Kardinal Hayes
für die glückliche Rückkehr des kleinen Lindbergh beten. Aus
aller Welt laufen Sympathiekundgebungen ein.
2000 Detektive ſuchen.
Der Beſitz Lindberghs iſt inzwiſchen in ein Polizei=
quartier
verwandelt worden, das mit zwanzig neuangelegten
Telephonleitungen und einem Fernſchreibapparat mit den ver=
ſchiedenen
Polizeibehörden in Verbindung ſteht. Allgemeine Be=
wunderung
zollt man Mrs. Lindbergh. Sie findet tagelang

keinen Schlaf. Trotz körperlicher Uebermüdung und verzweifelter. geſchäftlichen Depreſſion die Einkünfte der Underworld aus dem
Schmuggel von Alkohol eine ſtarke Einbuße erfahren haben und

Gemütsſtimmung verſieht ſie mit beherrſchter Ruhe die Pflich=
ten
der Hausfrau in ihrem allzu belebten Heim. Eher iſt es
Lindbergh ſelbſt, der öfter den Kopf verliert und in nutzloſem
Suchen die benachbarten Waldungen durchſtreift. Gegen zwei=
tauſend
Detektive ſind mit der Aufklärung des Falles beſchäftigt.
Obwohl die Nachforſchungen in einem Umfange und einer
Gründlichkeit vorgenommen wurden, die in der Kriminalgeſchichte
Amerikas einzig daſteht, iſt ihr Ergebnis bisher gleich Null ge=
weſen
.
284 Entführungen im Vorjahr.
Durch dieſes Ereignis fällt wieder einmal grelles Licht auf
die in Amerika herrſchenden kriminellen Zuſtände. Der Raub

Eine Fran mit angeblichem Lindbergh=Baby
in Polsdam verhaffel.

Der kleine Rolf Bohnen mit ſeiner Mutter.
In einem Vorortzug von Berlin nach Potsdam wurde die frühere
Krankenſchweſter Ruth Bohnen aus München=Gladbach, die ihr
12 Monate altes Söhnchen Rolf bei ſich hatte, von der Polizei in
Haft genommen, da ein amerikaniſcher Student das Kind als das
geraubte Lindbergh=Baby zu erkennen glaubte. Nach kurzem Ver=
hör
wurde die überraſchte Mutter aus der Haft entlaſſen.

des kleinen Lindbergh iſt nur durch die Perſönlichkeit ſeiner
Eltern, nicht aber durch den Charakter des Verbrechens zu einer
Senſation geworden. Denn Kidnaping wurde in letzter Zeit
bei der amerikaniſchen Underworld ſozuſagen Mode. Die ein=
zelnen
Fälle dieſes Verbrechens fallen faſt nicht mehr auf. Die
einſchlägige Statiſtik, wie ſie von Senator Patterſon aus
Miſſouri bekanntgegeben wurde, entrollt ein überaus düſteres,
ja erſchreckendes Bild. Im vergangenen Jahr wurden in den
Vereinigten Staaten 284 Fälle von Kidnaping verzeichnet. 13
der entführten Perſonen wurden ermordet. Zu Verurteilungell
kam es nur in 24 Fällen, obwohl an der Ausführung der Ver=
brechen
mindeſten 2000 Perſonen teilgenommen haben müſſen.
Schon in älterer Zeit wurden in der Union einzelne Fälle
von Entführungen zum Zwecke der Erpreſſung eines Löſegeldes
verübt. Doch ſtehen dieſe ganz vereinzelt da und fallen nicht zur=
Laſt des organiſierten Verbrechertums. Zu einer faſt legendären.
Figur iſt zum Beiſpiel Charley V. Voß, der Sohn eines reichen.
Kaufmannes aus Philadelphia, geworden. Er wurde als vier=
jähriger
Knabe von zwei Männern entführt und blieb ſeither
verſchollen. Sein Vater gab bis zu ſeinem Lebensende die Hoff=
nung
, ſein Kind wieder zu finden, nicht auf und hatte faſt ſein
ganzes Vermögen für die Nachforſchungen nach ſeinem Sohn;
aufgewendet, die ſich über einen Zeitraum von zwanzig Jahren
erſtreckten. In die jüngere Zeit fällt das grauenhafte, an der
zehnjährigen Marion Parker verübte Verbrechen, die ihrem
Vater nach Erlag des Löſegeldes als furchtbar verſtümmelte
Leiche ausgeliefert wurde.
Banden mit Folterkammern.
Seit ungefähr zwei Jahren gehört Kidnaping aber zum=
ſtändigen
Repertoire des organiſierten Verbrechertums. Das ſteht
unzweifelhaft damit in Zuſammenhang, das mit dem Beginn der

dieſe auf die Schaffung neuer Einnahmequellen bedacht ſein
mußte. Dem Ausbau des Kidnapingacket kam die beſtehende weit=
gehende
Einſchüchterung des amerikaniſchen Publikums zugute,
das ſich damit abzufinden beginnt, daß das Verbrechertum einen
Machtfaktor darſtellt, der durch die Behörden nicht mehr wirkſam
bekämpft werden könne. In vielen Großſtädten der Union bil=
deten
ſich Verbrechervereinigungen, Ringe, die ſich auf Kid=
naping
ſpezialiſierten und aus dieſem ganz bedeutende Ein=
nahmen
erzielen. Eine überaus verwegene Bande dieſer Art be=
gann
Ende des Jahres 1929 in St. Louis ihr Unweſen zu trei=
ben
. Sie trat unter dem jede Mißdeutung ausſchließenden
Namen The Law=breaker Protectiv. Aſſociation of Chicago
(Verbrecher=Schutzverband von Chicago) auf und verlangte von
den in ihrer Liſte verzeichneten Perſonen Mitgliedsbeiträge, die
ſelten geringer als mit 20000 Dollar berechnet wurden. Zur
Sicherſtellung dieſer Beiträge wurden ſäumige Zahler einfach
entführt und erſt nach Erhalt des Löſegeldes wieder freigegeben.
Dieſe Bande holte ſich ihre Opfer meiſt aus den Kreiſen pro=
feſſioneller
Spieler, ſelten aus anderen Berufsgattungen. Inner=
halb
ſechs Monaten wurden in St. Louis neun Fälle von Ent=
führungen
bekannt. Dabei iſt mit Beſtimmtheit anzunehmen,
daß viele in die Netze dieſer Bande gefallene Perſonen vor einer
Anzeige zurückgeſchreckt ſind.
Zur Durchſetzung der Anſprüche gegen widerſpenſtige Opfer
werden beſonders dann, wenn es ſich um Mitglieder einer feind=
lichen
Bande handelt, gern draſtiſche Mittel zur Anwendung
gebracht. Eines derſelben beſteht darin, daß man den Gefange=
nen
, um ihn mürbe zu machen, in einem Taucheranzug unter
Waſſer verſenkte und nur ſo viel Luft zuführt, um ihn gerade
moch am Leben zu erhalten. Das Gerücht, daß in Chicago eine
Folterkammer exiſtiert, die mit ganz ſchauerlichen Marterwerk=
zeugen
eingerichtet iſt, muß nicht unbedingt ins Gebiet der Fabel
verwieſen werden. In New York ſelbſt ſind die Fälle von
Kidnaping nicht allzu häufig. Doch iſt es ein offenes Geheim=
nis
, daß ſich auch hier reiche Männer in Situationen, in denen
verbrecheriſche Ueberfälle möglich wären, bewaffneter Leibgarden
bedienen.
Barbariſch aſiatiſch.
Man muß ſich fragen, wo in der ganzen Welt ähnliche Zu=
ſtände
auf dem Gebiete des Verbrechens herrſchen, wie ſie der=
zeit
in den Vereinigten Staaten anzutreffen ſind. In der Gegen=
wart
können Vergleiche nur mit China gezogen werden. Im
Jahre 1929 brachte die Londoner Times einen ſenſationellen
Bericht über die Tätigkeit und Aufdeckung eines Kidnaping=
Ringes, deſſen Haupt der berüchtigte Siau Koko war, der
Schanghai durch mehr als ein halbes Jahrzehnt terroriſierte und
ſchließlich doch in die Hände der Behörden fiel. Man beſtaunte
es damals als aſiatiſch=barbariſche Zuſtände, daß der Sicher=
heitsdienſt
in Schanghai ſo weit verſagte, daß reiche Chineſen
aus Furcht von Siau Koko und ſeiner Bande gezwungen waren,
in ſtark befeſtigten Häuſern zu wohnen und ſich bewaffneter
Leibgarden zu bedienen, wenn ſie auf die Straße gingen. Im
Kulturland der Vereinigten Staaten, das über die zahlreichſte,
beſtbeſoldete und beſtausgerüſtete Polizei der Welt verfügt, be=
ginnen
ſolche Vorſichtsmaßregeln auch bereits notwendig zu
werden.

katieren
Plissee / Hohlsaum (4135a
eigene Werkstätte / billig / gut
mstädter Vogelhaus
Telefon Nr. 1955 / Schulstraße

DERsche LEIHBIBLIOTHEK
Istraße 24
Telefon 2512

mappen / Mod. Ramane
Schallplatten 3756a

ſchen Halat=Kartoffeln
Saat 10 Pfd. 1.00, ſowie la gelbe
tartoffeln, trocken, mehlig, empf.
Hochſtraße 4
Stilling, gel. 421

chäfts wagen
errollen für 20, 40 u. 80 Zir.
ſowie gebr. Geſchäftswagen für
eider Milchhändler, ferner Kaſien
4 tewagen für 6080 Ztr. Tragkraft,
fo lle Arten Kutſchwagen preiswert
(515üb
Nohrwann, Fahrzeugbau
t. Bleichſtraße 15, Telefon 1075.

PWäsche!
Wc maſchinen, Waſchmangeln
Wcy wringer, Waſchbütten, Waſch=
böc
Waſchſeile, Seilhaſpeln u. Klam=
me
3 Bügel=u. Aermelbretter, Waſch=
pfol
u. Stützen, Schöpfkübel, Waſch=
kör
rund u. viereckig, Wafchbürſten
Wc bretter am beſten u. billigſten
bei arl Brückner
Ho)raße am Brunnen. (5235

P
Fa

1En

E

*
44

O
M
E
AUM

Der Weg Zum Sorgenkreien Leben!
Helfen kann nur mutiges Zugreifen!
Die beste Gelegenheit hierzu bietet Ihnen die altbewährte
Preußisch Süddeutsche Staalslotterie
A
H Hindhen Hiin
gelangen in 5Klassen demnächst zur Ausspielung
Erste Gewinnziehung: 22. und 23. April 1932

Lospreise! Achtel Viertel Halbe Ganze Doppellos

40.
20.
80.
10.
5.
in jeder Klasse)
Der amtliche Plan steht jedermann unentgeltlich zur Verfügung.
Die staatlichen Lotterie-Einnehmer in Darmstadt
Külp Ohnacker Petrenz Hilsdorf Kullmann
Hügelstr. 2 Schulstr. 15 Rheinstr. 55 Rheinstr. 17 Wilhelminenstr. 9
Tel. 351
Tel. 227 Tel. 4210
Tel. 5060 Tel. 84

(5182a).

Berchromen
Vernickeln
Verſilbern
Verkupfern
Vermeſſingen
Verzinnen
Emaillieren
Färbungen
gut und preiswert
nur b. Fachmann
Karl Föbel
Grafenſtraße 16.
(295a)

und

Gartengeräte
aller Art
kaufen Sie billig
bei
Jacob Scheid
Kirchſtraße 6. (958a

Fahrräder
Marke Standard.
wunderſchön,
2 Jahre Garant.,
zum Kampfpreis
daher nur 48 Mk
Alte Räder w. in
Zahl. genommen.
BENZ
Grafenſtr. 20. (5268

M
nei mn
abz. Off. u. B 127,
(5109b)

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 96

Darmſtädter Tagblatt / Heffiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 6. April 193

Su Tdrlabdttehr

Handball im Odenrsaldgau der 9.T.

Die Ergebniſſe vom 3. April:
Momart 1. König 1. 2:5, Hainſtadt 1. Momart 2. 8:3,
König 2. Zell 1. 5:4, Semd 1. Richen 1. 8:4, Erbach 1.
Steinbuch 1. 8:5, Altheim 1. Hergershauſen 1. 6:1, Spachbrük=
ken
1. Heubach 1. 5:0, Gundernhauſen Merck Darmſtadt 2.
9:2 (6:0).
Wer nach Momart geeilt war, um ein genußreiches Freund=
ſchaftsſpiel
zu ſehen, ging enttäuſcht vom Spielplatz weg, weil von
ſeiten des Platzvereins eine unnötige Härte ins Spiel kam. Bei
Halbzeit ſtand das Treffen 2:2. Obwohl nun nach dem Wechſel
die Momarter zu beſſerer Form aufliefen als vor der Pauſe, ver=
ſagten
alle Mittel, den Königer Sturm an ſeinen Durchbrüchen zu
hindern, dreimal konnte er noch einſenden. Die ſchwache Mo=
marter
2. Mannſchaft wehrte ſich tapfer gegen die körperlich ſtär=
keren
und ſpieleriſch erfahrenen Hainſtädter. Das Ergebnis ent=
ſpricht
dem Spielverlauf. Das Treffen in König ſtand techniſch
nicht auf der Höhe. Bei den Gäſten gefiel der unverdrießliche
Eifer. Die Einheimiſchen ließen es am nötigen Zuſammenſpiel
fehlen und verdarben ſich hierdurch manche ausſichtsreiche Schuß=
gelegenheit
. Richen erſchien in Semd mit 3 Mann Erſatz, der
ſich ſchlecht in die Mannſchaft einpaßte. Die Semder ſiegten ver=
dient
. Die Begegnung in Erbach verlief ſehr anſtändig. Erbach
legte gleich 3 Tore vor. Allmählich kam auch Steinbuch in Fahrt.
Mit 4:3 für Erbach wurden die Seiten gewechſelt. Zu Beginn der
2. Halbzeit waren ſich beide Mannſchaften im Feldſpiel gleich, doch
beſaß Erbach die größere Schußentſchloſſenheit. Das gab den Aus=
ſchlag
. Die Sache in Altheim führte der Platzverein überlegen durch,
dank der ausgezeichneten Leiſtung ſeines Mittelläufers. Infolge
einer Verletzung ſchied der beſte Gäſteſpieler aus, ſo daß die Partie
ziemlich einſeitig verlaufen mußte. Der ungewohnte enge Platz,
und die Luſtloſigkeit, mit der Heubach das Spiel betrieb, ließen
die Niederlage als unvermeidlich erſcheinen.
Am Sonntag, den 10. April ſpielen: Langſtadt Nieder=
Klingen, 3 Uhr, 2. Mannſch. 1,45 Uhr, Groß=Zimmern Kirch=
Brombach, 3,30 Uhr, Spachbrücken 1. Kirch=Brombach 2., 1.30
Uhr, Erbach Groß=Bieberau, 3 Uhr, Steinbuch 1. Erbach 2.,
2 Uhr, Steinbuch 2. Beerfelden 1. 3.15 Uhr, Mümling= Grum=
bach
Heubach, 2 Uhr, Mümling=Grumbach 2. Böllſtein 1.,
3.15 Uhr, Altheim Gundernhauſen, 3.15 Uhr, 2. Mannſchaften,
2 Uhr, Richen Hainſtadt, 3 Uhr, Momart Steinbach, 3 Uhr,
2 Mannſchaften, 1,30 Uhr, Reinheim 1 Groß=Umſtadt 2., 3,15
Uhr, Reinheim 2. Groß=Umſtadt 3., 2 Uhr, Zell Michelſtadt,
2 Uhr, Lengfeld 2. Habitzheim 1., 2 Uhr, Lengfeld Ober= Ram=
ſtadt
, 3 Uhr.
Allein Lengfeld empfängt einen Gaſt aus dem Nachbargau.
Der Spielſtärke nach dürften ſich beide Gegner gleich ſein. Auf
eigenem Platz müßte Lengfeld ſiegen. Nach langer Pauſe tritt=
Michelſtadt mit einer umgeſtellten Mannſchaft wieder in die Reihe
der Spielenden ein. Wir begrüßen das ſehr! Das meiſte Intereſſe
beanſprucht der Kampf Groß=Zimmern Kirch=Brombach. Tritt
doch hier der Gaumeiſter ſeit langer Zeit einmal wieder auf frem=
dem
Platz einem ſtarken Gegner gegenüber, was ſchon lange nicht
mehr der Fall war. Gemeſſen an den letzten Leiſtungen beider
Vereine, müſſen wir den Ausgang offen laſſen; Zuſchauer und
Platzkenntnis ſprechen ja für Groß=Zimmern. König fährt mit
zwei Mannſchaften nach Erlenbach a. Main.

SV. Roßdorf Tgde. Sprendlingen 2:4.
Erſtmals hatte der Sportverein Roßdorf am vergangenen
Sonntag eine Turner=Fußballmannſchaft zu Gaſt und mußte von
dieſer auf eigenem Platze eine verdiente Niederlage hinnehmen.

Die Gäſte hinterließen hier einen ſehr guten Eindruck und waren
den Einhimiſchen in Schnelligkeit und Zuſammenſpiel deutlich
überlegen, Roßdorf macht zurzeit eine ſchwere Kriſe durch Die Elf
iſt total überſpielt und zeigte auch diesmal wieder ein ſo ſyſtem=
loſes
Spiel, daß ein Erfolg ausbleiben mußte. Hier iſt ein pünkt=
liches
Training unter einem tüchtigen und erfahrenen Leiter not=
wendig
. 2. Mannſch. 1:1.

Viktoria Griesheim VfL. Neu=Iſenburg (Pokalelf) 2:2 (2:0).

In dieſem Privatſpiel wurden beiderſeits ſehr gute Leiſtungen ge=
zeigt
, wobei die Einheimiſchen in der erſten Halbzeit ganz beſon=
ders
gut zu gefallen wußten, was ſich auch in dem Halbzeitſtand von
2:0 für Griesheim widerſpiegelt. In der zweiten Hälfte ließ
Griesheim gegen Schluß etwas nach und Neu=Iſenburg gelingt
auch noch der Ausgleich. Die junge, neu zuſammengeſtellte Gries=
heimer
Mannſchaft fand ſich überraſchend gut zuſammen, jedoch
merkte man das Fehlen des verletzten Mittelſtürmers Gernand,
deſſen Poſten noch nicht genügend erſetzt iſt. Das Spiel ſelbſt war
ein wahres Werbeſpiel und hatte in Reuther=Langen einen guten
Leiter. Die 3. Mannſch, unterlag der 2. von Meſſel mit 1:5
Toren. Wir weiſen ſchon heute auf das Treffen SpV. 98 Darm=
ſtadt
Viktoria Griesheim am kommenden Sonntag in Gries=
heim
hin. Es iſt das erſtemal, daß die Griesheimer die 98er auf
eigenem Platze empfangen.

Zußball.

FC. Union Wixhauſen FV. Sprendlingen 6:4 (1:4).
Unter der ausgezeichneten Leitung von Herrn Schneider
(Niederrad) entwickelte ſich vor 800 Zuſchauern ein ſpannender
Kampf, den Union verdient gewann. Man hatte allgemein damit
gerechnet, daß die Meiſterſchaftsfrage mit einem klaren Sieg
Sprendlingens entſchieden würde. Doch kam es anders, denn Wix=
hauſen
lieferte ein Spiel, beſonders in der zweiten Spielhälfte,
das alle Zuſchauer begeiſterte. Sprendlingen hatte Platzwahl,
wählte den Wind zum Bundesgenoſſen, wodurch eine leichte Ueber=
legenheit
in der erſten halben Stunde nicht zu verkennen war.
Schon in der 3. Minute konnten die Gäſte durch einen hart zurück=
geſpielten
Ball, den der Tormann verfehlte, in Führung gehen.
Wixhauſen ſpielte anfangs ſehr aufgeregt, und konnte nur ſelten
gefährlich werden. Schon nach einer halben Stunde hatte Sprend=
lingen
Gelegenheit, drei weitere Erfolge zu erzielen, von denen
unter allen Umſtänden zwei Tore vom Torwächter hätten vermie=
den
werden müſſen. Wixhauſen kämpfte unerſchüttert weiter,
wurde leicht überlegen und zwang die Gäſtehintermannſchaft zur
Hergabe ihres ganzen Könnens. Kurz vor Halbzeit nimmt
Schmitz eine Flanke von links gut auf und verwandelt ſicher,
Nach Wechſel dasſelbe Bild. Wixhauſen drängt ſtark, der Unionz
Mittelläufer iſt ſtets Herr der Lage. Schon in der zweiten Minute
fiel nach ſchöner Kombination durch Helfrich das 2. Tor. Die
Gäſte wurden nun nervös, Wixhauſens linker Flügel ſpielt ſich
gut durch und die Flanke wird blitzſchnell von dem kleinen Helf=
rich
zwiſchen beiden Verteidigern eingeköpft. Eine famoſe Leiſtung.
Sprendlingens Abwehr wird unſicher, ein Deckungsfehler wird
wieder von Helfrich geſchickt ausgenützt, und ſchon ſteht das Spiel
4:4. Sprendlingen zog nochmals alle Regiſter auf, aber vergebens,
denn die Union=Läuferreihe und=Verteidigung war kaum zu über=
winden
. Eine gut durchdachte Rechtskombination führt durch
Schmitz zum 5. Erfolg für Union. Sprendlingen hatte Gelegenheit,
auszugleichen, jedoch wurde zu lange gezögert. Die Blauweißen
bleiben nach wie vor tonangebend. Fiedler ſpielt ſich frei und
ſchießt aus 25 Meter Entfernung knapp unter die Latte. Nach
wenigen Minuten ertönt der Schlußpfiff. Sprendlingen ſtellt eine
ſtarke Mannſchaft ins Feld, die nicht immer befriedigen konnte.
Unions Elf war die beſſere und gewann verdient. Beiden Mann=
ſchaften
für ihre faire und ruhige Spielweiſe ein Geſamtlob.

* Kreisliga Südheſſen.

Gruppe 3, Ried.
Das einzige Verbandsſpiel zwiſchen Groß=Rohrheim und Bob=
ſtadt
endete erwartungsgemäß mit einem glatten Sieg der Platz=
beſitzer
, die mit 6:2 ihren Bobſtädter Gäſten das Nachſehen gaben.
Dadurch beſetzen die ſpieltüchtigen Groß=Rohrheimer nun den
zweiten Tabellenplatz. Es folgen mit je einem Punkt Abſtand
Olympia Biebesheim und Bobſtadt. In Leeheim trug Olympia
Biebesheim ein Lehrſpiel aus, wobei die Ausprobierung von
Erſatzleuten ſehr gut glückte. Das Spiel ging für Olympia Biebes=
heim
3:0 gewonnen. Die Biebesheimer Turner ſpielten auf eige=
nem
Platze gegen die routinierte A=Klaſſenmannſchaft von Rhein=
gold
Hamm, das 3:1 für die Turner verloren ging Trotzdem muß
man dieſes Reſultat in Anbetracht der Verhältniſſe als ehrenvoll
betrachten. In einer ſehr gut beſuchten Sitzung der Jugendleiter
Südheſſens wurde unter anderem beſchloſſen, daß am 29. Mai der
Fugendtag im Wormatiaſtadion ſtattfinden ſoll. Ueber die Jugend=
herbandsſpiele
und ſonſtige Punkte wurden lebhafte Debatten
geführt.
Mokorſpork.
Rund um Schotten.

Der zweite Lauf um die deutſche Motorradſtraßenmeiſterſchaft
wird am 5. Juni auf der heſſiſchen Hilfsrennſtrecke Rund um
Schotten ausgetragen. Mit der Ausrichtung des Rennens wurde
wieder der Vogelsberger Automobil= und Motorradclub e. V. in
Schotten beauftragt. Das Rennen um die Meiſterſchaft geht über
12 Runden (211,2 Kilometer). Neben den Barpreiſen winken dem
Fahrer die Wanderpreiſe der Stadt Schotten und des heſſiſchen
Innenminiſters. Ein Seitenwagenrennen für Lizenzfahrer über
3 Nunden (52,8 Kilometer) und ein Ausweisfahrerrennen über
2 Runden (35,2 Kilometer) ſchließen ſich an. Das Rennen findet
in dieſem Jahr zum 8. Male ſtatt, die Rennſtrecke iſt wohl die
ſchwierigſte und ſchönſte natürliche Rundſtrecke Deutſchlands. Sie
weiſt einen Höhenunterſchied von 350 Metern auf und ſtellt mit
ihren zahlloſen Kurven und Schleifen ſehr große Anforderungen
an Maſchine und Fahrer.

Olympia=Ausſcheidungskämpfe im Gewichtheben.

Im Wagner=Saal in München fanden am Freitagabend bei
annehmbarem Beſuch Olympia=Ausſcheidungskämpfe im Gewicht=
heben
in der Feder= und Schwergewichtsklaſſe ſtatt. Im Feder=
gewicht
ſtarteten Helmuth Schäfer=Stuttgart, Hans Woelpert=
München und Eugen Mühlberger=Frankfurt. Sämtliche Konkur=
renten
brachten das vorgeſchriebene Körpergewicht von 120 Pfund.
Im Olympiſchen Dreikampf, beſtehend aus beidarmigem Drücken,
beidarmigem Reißen und beidarmigem Stoßen erzielte Schäfer
insgeſamt 570 Pfund, Hans Woelpert ebenfalls 570 Pfund, wäh=
rend
es Mühlberger nur auf 555 Pfund brachte. Die Leiſtungen
von Schäfer und Woelpert ſind die gleichen wie beim Olympia
1928
Im Schwergewicht traten Ries=Mettendorf=Bitsburg und
Straßberger=München an. Straßberger bewältigte 745, Ries
740 Pfund. Damit konnte ſich Straßberger für ſeine Niederlage
bei den Europa=Meiſterſchaften revanchieren. Auch Straßberger
erreichte heute ſeine Olympia=Leiſtung von 1928.
Im Mittelgewicht fand noch eine Leiſtungsprüfung ſtatt, und
zwar brachte es der Stuttgarter Jordan im Olympiſchen Drei=
kampf
auf 630 Pfund, eine Leiſtung, die zur Entſendung nach Los
Angeles nicht ausreichen dürfte, da der Münchener Ismayr be=
kanntlich
bereits 700 Pfund erreicht hat.

Deukſche Handball=Meiſterfchaft der 9
11. April: Beginn der 2.T.-Endſpiele.

Bereits in vierzehn Tagen beginnen die Endſpiele um
Handbailmeiſterſchaft der Deutſchen Turnerſchaft. Obwohl
Zahl der Teilnehmer an der Männermeiſterſchaft von 18 auf
erweitert worden iſt, ſind nur fünf Spieltage erforderlich:
Vorrunde wird am 17. April, 1. und 8. Mai ausgetragen,
Vorſchlußſpiele am 22. Mai und das Endſpiel am 5. Juni.
Wie iſt zurzeit die Lage im Turnerhandball? Darüber
ein kurzer Rück= und Ausblick Auskunft geben.
Im Kreiſe 1. Nordoſt, fällt die Entſcheidung am kommen.
Sonntag in Königsberg i. Pr. zwiſchen Königsberger Mtv. 1
und Mtv. Marienburg. Ebenſo im Kreiſe 2, Schleſien, und zr
in Breslau zwiſchen Mtv. Deutſch=Liſſa und ATv. Penzig.
Kreiſe 3 a, Pommern, iſt Mtv. Greifenberg Kreismeiſter gew
den. Aus dem Kreiſe 3 0, Brandenburg, nehmen Turngemei
in Berlin (Kreismeiſter), Askaniſcher Tv. Berlin und Tv. C
kus 1861 an der D.T.=Meiſterſchaft teil. Die Meiſterſchaft
Kreiſes 3e, Prov. Sachſen und Anhalt, wird am Sonntag
Eilenburg zwiſchen 1888 Fermersleben und Jahn Eilenburg e
ſchieden. Die beiden Vertreter des Kreiſes 4, Norden, hei
Polizeiſportverein Kiel und Tv. Haſſe=Winterbeck. Meiſter
Kreiſes 5, Unterweſer=Ems iſt die Bremer Turngemeinde.
Kreis 6, Hannover=Braunſchweig, entſendet Mtv. Herrenhau
und Tkl. Limmer, deren (für die Beteiligung an der D. T.=Meiſt
ſchaft bedeutungsloſes) Kreisendſpiel am kommenden Sonntag
Lindener Stadion zu Hannover ſtattfindet. Im Kampf um
Meiſterſchaft des Kreiſes 7, Oberweſer, ſtehen ſich am Sonntag
Kaſſel Polizei Hann.=Münden und Jahn Eſchwege zum drit
Yiale gegenüber. In den beiden erſten Spielen ſchlugen ſie
gegenſeitig. Gruppenmeiſter des Kreiſes 8 2, Weſtfalen, ſind 2
mold 1860, Tv. Künſebeck, VfL. Hagen und Siegener Tv. gew
den. Detmold iſt von Hagen 1:6 geſchlagen worden und daher
reits ausgeſchieden. Als Teilnehmer des Kreiſes 80. Rhe
lund, ſtehen Tv. Kettwig 1870 (Kreismeiſter), Polizei Köln 1
Tv. Gummersbach feſt. Den Kreis 9, Mittelrhein, werden
Algenrodt, Tv. Herrnsheim und Tgde. Niederroden vertreten.
An der Sritze der beiden Meiſterſchaftsgruppen des Kreiſes
Baden, ſtehen Tbd. Durlach und Jahn Offenburg, die am nächſ
Sonntag das Endſpiel um die badiſche Meiſterſchaft beſtreiten.
Der Kreis 11, Württemberg, ſetzt ſeine Hoffnungen auf Eßlin=
TSV. (Kreismeiſter) und Tgde. Göppingen. Unter den
Bewerbern um die Meiſterſchaft des Kreiſes 12. Bayern, M
Fürth, Tv. Fürth 1860, Mtv. München, Tgde. München und
Ingolſtadt 1861, ſcheinen die beiden Fürther Mannſchaften
beſten Ausſichten zu haben. Aus den Vorſpielen des Kreiſes
Thüringen, ſind ATG. Gera und Turnerſchaft Wartburg Eiſen
als Sieger hervorgegangen, die beide an der D. T.=Meiſterſch
teilnehmen und deren Schlußſpiel um die Thüringer Meiſterſch
am 24. April in Gera ausgetragen wird. Große Ueberraſchung
hat es im Kreiſe 14, Freiſtaat Sachſen, gegeben. Die vorjährie
Endſpielgegner um die Sachſenmeiſterſchaft, Kreismeiſter
1867 Leipzig und Polizei=Tv. Chemnitz und auch der frühere D.
Meiſter, Tv. Chemnitz=Gablenz, denen man auch in dieſem Jal
wieder die größten Siegesausſichten einräumte, ſind in den V.
ſpielen geſchlagen worden und ausgeſchieden. Die drei Endſpi
zur Ermittlung der drei ſächſiſchen Teilnehmer an der D. T.=M
ſterſchaft werden am nächſten Sonntag zwiſchen Tv. Frankenbe
ATV. Plauen, Tv. Leubnitz=Neuoſtra (Dresden), Tgde. Pir=
ATV. Leipzig=Schönefeld und ATV. Leipzig=Mockau ausgetrag
Meiſter der Pfalz iſt Tv. 1861 Zweibrücken geworden.

Deutſche Rennſtälle 1932.

Die Streitmacht der Frau J. v. Opel.
Der Rennſtall der Erbin von Weſterberg, Frau Irmgardy
Opel, ſcheint nach dem überwundenen Fehlſchlag mit Marmor
Deckhengſt jetzt im Begriff zu ſein, die Stellung in dem deutſch
Rennſport einzunehmen, die ihm von rechtswegen zukommt.
letzte Jahr brachte eine Reihe ſchöner Erfolge, an denen es auch
der begonnenen Saiſon nicht fehlen wird. Trainer Alb. Schläf
einer der Tüchtigſten in ſeinem Fach, und Jockei K. Narr. wer) ſüu
das Ihrige dazu tun. Die Vertreter der alten Garde, Cocktail. h Gel
länder, Rochus und Sergius werden wieder mehr als ihren Ha ſoen
verdienen, vor allem Rochus als Flieger beſter Klaſſe ſteht 4 geen ech
guten Ausſichten. Von den drei Vierjährigen iſt Maſaniek Ey
der Beſte, er gehört zur guten zweiten Klaſſe. Auch Elſaß
ein tüchtiger Galoppierer. Unter den Dreijährigen ſind En
und Rodrigo am beſten erprobt. Enak, Sieger im Fierſtorp
Rennen und Zweiter im Rheiniſchen Zuchtrennen, könnte ſich lei
als klaſſiſcher Sieger entpuppen. Aber auch von den übrigen v
Vertretern des Derbyjahrganges wird man vermutlich Gutes

zündung, Limouſine und Luftklappe ſind ihre Namen.

In der deutſchen Ringermannſchaft, die am kom=
menden
Sonntag in Köln gegen Dänemark kämpft, mußte der
Federgewichtler Hering=München krankheitshalber, durch ſeinen
Landsmann Ehrl erſetzt werden.
Für die Vorrundenſpiele am 10. April um den
ſüddeutſchen Verbandspokal wurden Stuttgart für die Begeg=
nung
Stuttgarter Kickers Teutonia München und Mannheim
für das Treffen Amicitia Viernheim Union Niederrad als
Austragungsorte beſtimmt.

Paolino ſchlug in New York den Franko=Amerikaner 5
Gagnon in der ſiebenten Runde k. o.
Die Reichswehr bringt, ihre Schwimm=Meiſterſchaft
am 20. und 21. Auguſt in Magdeburg zur Durchprüfung.
Ungarn entſendet nach Los Angeles nur ſieben Leichtat eli
leten, die ſich aus vier Werfern, einem Springer, einem Läuf Faus
und einem Zehnkämpfer zuſammenſetzen.
Beim olympiſchen Straßenrennen über 100 Klt
wird Schweden mit einer kompletten Mannſchaft von ſechs Fa
rern beteiligt ſein.

In den Dauerrennen am Montag abend, in Par
wurde der Hannoveraner Erich Möller im Geſamtergebnis hie
ter dem ſiegreichen Graſſin und Laquehay nur Dritter.
Im Pariſer Sechstagerennen führten nach
Stunden Charlier/Deneef 53 P. vor Choury/Fabre 35 P., T
liſſier/Leducg 32 P. und Wambſt/Broccardo 12 P. Siegel /Thie 6
bach belegten mit zwei Runden Rückſtand zu dieſem Zeitpun f.
den ſiebenten Platz.
Die Pflichtverſammlung der Fußball=Schiedsrichter bei 201
ler, Waldſtraße, am 7. April fällt aus.

Auto-Anhänger
für 5 und 7½tons Nutzlaſt, fabrikneu, ſehr
(5155b
günſtig abzugeben.
Fahrzeugbau Mohrmann
Darmſtadt, Bleichſtraße 15, Telefon 1075.

Fräul., 34 J., grß
ſchlank, möchte ält
Hrn. k. lern. ev. ſp.
Heirat. Ang. u
D. 2 a. d. Geſch. (*

Gründlichen
Klavier=Unterricht
für Anfänger und
Fortgeſchritt. erteilt
L. Indorf,
Schwanenſtraße 72.
(2999a)

Eswerden noch einige
Teilnehmer zu einem

Leclateghuis=
Kurſus geſucht. Mäß
(525
Honorar.
M. Naumann
Waldſtraße 4.

Wittmann=
Malur ſtraße 30.1

(272a)
Mufikankerricht
Klavier, Mandol.,
Gehörbildung.
Marg. Karpp,
Wilh.=Jägerſtr. 12.*

Konſerv. Klavier=u.
Geigen=Unt., Stde.
0.80 Fritz Roſe,
Luiſenſtr. 10,II. (mg

getr. Kleider, Schuhe
ſowie Boden= und
Kellerkram,Flaſchen
Heinrich Saul
Kleine Bachgaſſe 8.
Telefon 3590. *
Chriſtlich. Händler.

100 Bücher=

kiſten
ſof. zu kauf. geſucht.
Paul Wolf & Co.,
Rheinſtraße51.

Haare

ausgekämmte u. ab=
geſchnittene
, kauft
laufend G. Kanzler,
Friſeur, Schulſtr 12.
(5263a)

Billige
Mantel- und
Kostüm-Woche

Unser großer Sonder-Verkauf

bringt Frühjahrs-Neuheiten im modernsten
Geschmack und aktuellen Stoffen guter
Oualitäten zu unerreicht billigen Preisen.

Unser billigster in Shetland-Stoffen
oder Stoffen engl.
Manter Art, ganz gefüttert
weitere Preislagen: 32.-, 35.-, 39.-, 45.-

28

49.- usw.

Sehen Sie sich bitte unsere
Spezial-Fenster an!

Unser billigstes einfarbig u. in mod.
Shetland-Stoffen
Aofum Jacke alk. Marocain

20

weitere Preislagen: 39.50, 45.-, 49.-, 59.- usw.

Carl Schärmannete.

Haus für feine Damenmoden

5240)

Türen
gebrauckt, geſ. Ang.
D 36 Gſch (526:

Gebraucht. Klavier
zu kaufen geſucht.
Händler verbeten.
Ang. u. D. 18 Gſch.

Einf gebr. Schlafzim
Teppiche u. Deckbett
Off. u. B 218 Geſch.

Kl. Kommode, Tiſch,
Schreibt., Chaiſel.,
Seſſel zu kauf. geſ.*
Ang. u. D. 19 Gſch.

MK. 10 000.- geia

Bau-
auf
ca. 2 Jahre ſofort
geſucht. 1a Sicherh.
Verm. verb. Anfr. u.
D 30 Geſchſt.

4000 Mark
gegen Hergabe oder
hinterleg, einer erſt=
ſtell
. Hypoth. z leih.
geſucht. Ang. u. D 28
Geſchäftsſtelle.

Kurz=Kredite f. Feſt
beſ. oh. hyp. Sich. ſof.
z. verg. Ang. u. D 31
Geſchſt.

HEaran
pünktl
Zinszahler ſucht
zwecks Ablöſung einer
Hypothek, alsbald
Mk. 5000.
v. Selbſtgeber. Ang.
unt.B 243Gſch. /5236b

Großhandlung in Darmſtadt
Lehrling

ein, welcher nicht mehr fortbildungsſch
pflichtig iſt. Bewerbungsſchreiben M
Zeugnisabſchr. u. B. C. 740 Gſchſt. 62

von Neubauten, Hypoth., Umſchuldun
Bauſparverträge u. Zwiſchenkredit über
auf ſtreng reell. Baſis erſtkl. Fin.=Bür
(490
Anfr. unter A 244 Geſchſt.

1500 Mark
Sich. nur
geg.
v. Selbſtg. geſucht.
Off. u. B 247 Geſch.

Hypoth. Darlehen
ſchnell reell. (*
Böhm, Eberſtadt
Hohenpfortenweg 14.

2000 Makk

zu leih. geſucht 9e
gute Sich., nur
Selbſtgeb. Ang.
R 246 a. d. Geſe

UMION BANK

Rheinstr. 24. Fernruf: 100,1010,3000,300

[ ][  ][ ]

ummer 96

Mittwoch, den 6. April

LarmſtadterCagblate

Erſchwerungen der Transaktionen an der Börſe?
Wiederum kleines Geſchäft in engſten Grenzen. Enkſpannung und Flüſſigkeik am Geldmarkk.

Berliner und Brankfurker Effekken
Freiverkehr.

Die Berliner Börſe war kursmäßig eher wieder ſchwächer.
ziell Farben waren angeboten. Der Kurs gab um etwa ein
zent nach. Da ſich die Gerüchte erhalten, daß mit einer Er=
erung
der Tauſchoperationen zu rechnen iſt, erwartet man
weitere Einengung des Geſchäftes. Dieſe Transaktionen
den ſich wie folgt abſpielen: Ein Ausländer, der deutſche
kten aus Holland in Deutſchland verkaufen und den Gegen=
nicht
auf Sperrmarkkonto gutgeſchrieben haben will, kauft
Farbenaktien, die er auf legalem Wege mit Genehmigung
Deviſenbewirtſchaftungsſtelle nach Holland ſchickt und dort
auft. Als Gegenwert führt er ſeine Reichsſchuldbuchforderun=
ein
, die er hier gegen Mark verkauft, während er in Holland
ſeine Farbenaktien Valuta bekommt. Die Erwägungen über
Erſchwerung dieſer Transaktionen ſind, wie wir hören, noch
abgeſchloſſen. In Bankkreiſen fordert man ein Ausfuhrver=
für
deutſche Effekten, die im Ausland gehandelt werden.
Montanwerte waren etwas befeſtigt, ſpeziell Gelſenkirchen,
Nachrichten aus dem Ruhrrevier, über den Abſchluß eines
300=Tonnenauftrags der Ruſſen für den Stahlwerksverband
agen. Berliner Licht und Kraft litten wieder unter Aus=
sabgaben
. Charl. Waſſer waren heute 1½ Prozent erholt.
rechnet mit einer Bardividende von 5 Prozent. Am Elektro=
kt
waren Chade etwas ſchwächer, die übrigen Werte wenig
ndert. Kaliwerte waren behauptet. Am Rentenmarkt gaben
eſitz um ½ Prozent nach. Reichsſchuldbuchforderungen waren
rändert, Pfandbriefe unerholt. Verkehrsweſen bröckelten
is ab. Gegen einen Dividendenausfall ſoll ſich eine Oppo=
n
geltend machen.
Am Geldmarkt entſpannte ſich Tagesgeld auf 6½. Die
frage nach Diskonten hielt an. Die Sätze blieben unver=
rt
. Die Flüſſigkeit des Marktes erklärt ſich zum Teil daraus.
den Banken die vom Reich zur Verfügung geſtellten Gelder
nehr zugefloſſen ſind. Pfunde und Dollars lagen etwas
Man hörte London=Kabel mit 3,78 und Kabel=Paris mit
Im Verlauf konnten Montanwerte aus den erwähnten
iden noch etwas anziehen. Gelſenkirchen gewannen 1½,
nſtahl 1 Prozent. In Farben erfolgten wieder Tauſchopera=
n
gegen Reichsbahnvorzugsaktien und Berliner Kraft und
2aktien. Farben gewannen 1½ Prozent, während Reichsbahn=
w
igsaktien gegen ihren Höchſtkurs etwa 1 Prozent verloren.
Siner Kraft und Licht waren behauptet, die übrigen Elektro=
we
, ausgehend von Gesfürel, durchweg freundlicher. Gesfürel
ge nnen in Erwartung einer Dividende von 45 Prozent 2½,
iens beſſerten ſich um den gleichen Satz. Schuckert gewannen
gen geſtern. RWE. 134. Im allgemeinen war die Stimmung
*s freundlicher, nur J.G. Chemie ſchwächten ſich um weitere
inkte ab. Am Rentenmarkt waren Pfandbriefe eher ſchwä=
Anleihen und Obligationen tendierten wenig verändert
Hegen Schluß konnten ſich die höchſten Tageskurſe nicht über=
ehaupten
. Trotzdem lagen die Kurſe eher über den geſtrigen
trungen. Siemens bröckelten um 74. AEG. um 78 Prozent
Gelſenkirchen waren ½ niedriger. Von Schiffahrtswerten
mn Hapag etwas ſchwächer. Dagegen waren Nordd=Lloyd
ge Schluß gefragt. Reichsbank wurden zuletzt 34 Prozent
uu ihrer geſtrigen Notierung gehandelt.
Im Nachmittag änderte ſich im allgemeinen ſehr wenig an der
Ir1 ſen Stimmung, und es waren nur in einigen Spezialpapie=
re
Umſätze feſtzuſtellen. Von den Auslandsbörſen konnte eine
A gung nicht ausgehen, und im allgemeinen war die Tendenz
zr1 Schluß meiſt ſchwächer. So gingen an der Pariſer und Brüſ=
Börſe nach feſtem Beginn die Kurſe unter Vortagsſtand zu=
I die Amſterdamer Börſe war luſtlos und auch New York
eine ſchwächere Tendenz. Farben wurden von der Arbi=
zu
einem ca. 0,75 Prozent höherem Kurs etwas geſucht.
ens lagen ca. 0,25 Prozent höher, und auch Reichsbank waren
-0,50 Proz. feſter. Die anderen genannten Kurſe bewegten
io ngefähr auf Baſis des Börſenſchluſſes.
der Geldmarkt war weiter entſpannt.

blieb. Es ſtellte ſich gegen den Dollar auf 3,772/s, gegen den Gul=
den
auf 9,31½, gegen Paris auf 95,71, gegen Madrid auf 49,93,
gegen Zürich auf 19,42. Die Reichsmark war gut behauptet, eher
ſogar eine Kleinigkeit feſter. Sie ſtellte ſich in London auf 15,87½
(vorgeſtern 16,00), in Amſterdam auf 58,61, in Zürich auf 122.15,
in New York auf 23,74. Der Schweizer Frc, war weiter etwas
leichter, und auch Mailand tendierte ſchwächer, während ſich der
franzöſiſche Frc. etwas befeſtigen konnte.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 5. April 1932.

Geld Brief Geld Brief Helſingfors 7.293 7.307 Spanien 31.92 31.98 Wien 49.95 50.05 Danzig 82.47 82.63 Prag 12.465 12.485 Japan 1.399 1.401 Budapeſt 5694 57.06 Rio de Jan. 0.256 0.258 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.413 7.427 Holland 170.28 170,62 Portugal 14.39 14.41 Oslo 83.12 83.28 Athen 5.495 5.505 Kopenhagen 87.11 87.29 Iſtambul Stockholm 85.31 85.49 Kairo 16.27 16.31 London 15.85 15.89 Kanada 3.786 3.794 Buenos Aires 1.068 1.072 Uruguay 1.728 1.732 New York 4.209 4.217 Island 70.43 70.57 Belgien 58.84 58.96 Tallinn 109.39 109.61 Italien 21.72 21.76 Riga 79.72 79.88 Paris 16.57 16.61 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 81.67 81.83 Kaunas 41.98 42.06

Wirkſchaftliche Rundſchau.

zu Beginn der geſtrigen Frankfurter Börſe lagen aus Pu=
bl
nskreiſen ſowie von Provinzplätzen an allen Märkten Ver=
ka
aufträge vor. Die unklare innen= und außenpolitiſche Lage
ves laßte etwas zur Verkaufsneigung. Im übrigen waren es
rhin die unſicheren Auslandsbörſen, ſowie die Entwicklung
Kreuger=Konzern, die die Spekulation zu Abgaben veran=
Trotzdem blieb das Geſchäft ziemlich in engem Rahmen.
Erledigung der erſten Verkaufsaufträge ging die Speku=
etwas
zu Rückdeckungen über, wodurch die Anfangsverluſte
eiſe faſt ganz wieder ausgeglichen werden konnten. Zu Be=
waren
J. G. Farbeninduſtrie etwa 1½ Prozent niedriger,
ie=Baſel 3, J. G.=Bonds ½ Prozent gedrückt. Später erhol=
ich
Farben wieder auf den Kurs des Vortages. Chemie=
ebenfalls
wieder 2 Prozent gebeſſert. Reichsbankanteile er=
eine
Abſchwächung um 2 Prozent. Am Elektromarkt be=
Nachfrage durch Eindeckung von Baiſſe=Poſitionen in Ges=
die
1½ Prozent gewinnen konnten. Im Gegenſatz dazu
n Siemens, die 2. Schuckert, die 1 Prozent abgeſchwächt
. Stärkere Nachfrage trat im Börſenverlauf am Montan=
ein
, unter Führung von Gelſenkirchen, ohne daß allerdings
dere Kursveränderungen eintraten 1½ Prozent höher lagen
sfeld angeblich waren Baiſſe=Poſitionen vom Micheal=
ern
in dieſem Papier, am Markte. Schiffahrtsaktien ver=
O bis 2 Prozent. Von Kreuger=Werten Svenska 2 RM. höher
Sint. Reichsbahnvorzüge erfuhren eine Abſchwächung um
rozent. Von Lokalwerten Scheideanſtalt. Metallgeſellſchaft
Dolzmann eine Kleinigkeit erhöht. Am Rentenmarkt war
Heſchäft ruhig. Auch hier überwogen Angebote aus Kund=
kreiſen
. Achtprozentige Pfandbriefe ½, Liquidationspfand=
Prozent niedriger. Weiter angeboten blieben Induſtrie=
ttionen
, ſo der Montaninduſtrie, die ½ Prozent nachgaben.
gut gehalten lagen Schuldbuchforderungen.
in der Frankfurter Abendbörſe wurden nur ganz wenig
8e in einigen Spezialwerten getätigt. Die Kurſe lagen zu=
über
Mittagsſchluß, und zwar Farben 0,5 Proz., auch Reichs=
nteile
0,5 Proz. feſter. Im ſpäteren Verlauf bröckelten die
wieder ab, da das Ausland ſchwache Kursnotierungen ge=
t
hatte. Beſonders Aku 1,5 Proz. niedriger angeboten. Auch
Chemie=Baſel 1 Proz. niedriger. J.G. Farben gaben ihren
igsgewinn wieder her. Der Rentenmarkt lag ziemlich ſtill.
Goldpfandbriefe gewannen 0,25 Proz.
Die Auslandsbörſen.
ine gebeſſerte Stimmung konnte ſich an der Londoner
e behaupten. Britiſche Staatspapiere lagen beſonders feſt.
Schluß kam infolge von Pariſer Abgaben eine gewiſſe Un=
eit
zum Durchbruch, und es konnten ſich die anfänglichen
ine nicht immer voll behaupten.
ach feſter Eröffnung griff an der Pariſer Börſe im
uf allgemein eine, ſchwächere Stimmung Platz, und die
gingen zum Teil noch unter das geſtrige Schlußniveau zu=
rüſſel
war nach freundlichem Beginn im Verlauf eben=
chwächer
.
uch Amſterdam war geſtern luſtlos und ſchwächer.
er Grundton an der Wiener Börſe war ebenfalls über=
wie
id ſchwächer.
leich den kontinentalen Plätzen eröffnete auch New York
vächerer Haltung.
in den internationalen Deviſenmärkten konnte
Dollar am Nachmittag etwas befeſtigen, während das eng=
Pfund unter kleinen Schwankungen ziemlich unverändert

Kaliabſatz im März. Der März=Abſatz des Deutſchen Kaliſyn=
dikats
erreichte nahezu den Abſatz des Vergleichsmonats im Vor=
jahre
. Die Abladungen an die deutſche Landwirtſchaft wurden be=
einflußt
durch die Witterungsverhältniſſe, die infolge zeitweiſer
Schneefälle und ſtarker Nachtfröſte ungünſtigere Vorbedingungen
für die Düngung im Gefolge hatten, als im März 1931. Die auf
dieſe Witterungseinflüſſe zurückzuführenden Verſchiebungen des
Abſatzes in einzelnen Gebieten Deutſchlands dürften ſich nach den
Erfahrungen der Vorjahre mit ähnlichen Witterungsverhältniſſen
im April ausgleichen.
Reichshilfe für die Bank für Haus= und Grundbeſitz in Bres=
lau
e.G.m.b.H., Breslau. Die Bank für Haus= und Grundbeſitz
in Breslau e. G.m.b.H., Breslau, hat ihren Gläubigern mitgeteilt,
daß ſie nicht in der Lage ſei, ohne ein Moratorium ihren Geſchäfts=
betrieb
aufrechtzuerhalten. In einer Gläubigerverſammlung wur=
den
die Ausführungen der Bankleitung beſtätigt, wonach das den
Gläubigern zugemutete Opfer dank einer namhaften Hilfe der
Reichsregierung ((Kredit und geſchenkter Zuſchuß) verhältnis=
mäßig
gering ſei. Von dem Vertreter der Regierung wurde
den Gläubigern erklärt, daß Vorbedingung für die Reichshilfe die
Durchführung des angeſtrebten außergerichtlichen Vergleichs ſei.
Es iſt mit Sicherheit zu erwarten, daß das außergerichtliche Ver=
gleichsverfahren
durchgeführt werden und die Bank auf der hier=
für
neu geſchaffenen Baſis ihren Betrieb aufrechterhalten kann.
Der Hafenverkehr von Antwerpen im März 1932. Im März
1932 liefen 751 Seeſchiffe von insgeſamt 1 576 595 To. den Hafen
von Antwerpen an. Das durchſchnittliche Tonnenmaß betrug
2099 To. pro Schiff. Von den Schiffen, die den Hafen anliefen,
waren 246 engliſche, 160 deutſche, 73 holländiſche, 58 norwegiſche,
49 belgiſche, 40 däniſche, 36 franzöſiſche, 33 ſchwediſche. 15 ameri=
kaniſche
, 9 japaniſche, 5 finniſche, 5 griechiſche, 5 jugoſlawiſche,
4 portugieſiſche, 4 braſilianiſche, 3 italieniſche, 3 ſpaniſche uſw.
uſw.
Anträge auf Einfuhr von Lederwaren nach Frankreich. Der
Verband Deutſcher Lederwaren=Induſtrieller e. V., Offenbach
a. M., teilt mit, daß Anſpruch auf Beteiligung am Geſamtkon=
tingent
nur diejenigen Firmen haben, die in den Jahren 1929,
1930 und 1931 weiche und ſteife Täſchnerwaren uſw. der franz.
Zolltarifnummern 491, 491 bis 491ter und 492 (ausſchl. Koffer
und Reiſetaſchen) nach Frankreich. Algier, Korſika und dem Saar=
gebiet
ausgeführt haben und einen entſprechenden Antrag bis
zum 11. April d. J. an die Kontingentſtelle (Verband Deutſcher
Lederwareninduſtrieller e. V., Offenbach a. M., einreichen. An=
tragsformulare
ſind von der Kontingentſtelle zu beziehen.
Die ruſſiſchen Walzwerksaufträge. Die Verhandlungen zwi=
ſchen
dem Stahlwerksverband und der Ruſſiſchen Handelsvertre=
tung
haben jetzt dazu geführt, daß von dem Geſamtauftrag von
300 000 Tonnen Walzwerkserzeugniſſen die Finanzierungsfrage
für die erſten 100 000 Tonnen geklärt iſt. Den Ruſſen iſt, wie ſchon
bei früheren Aufträgen, ein Kredit von 21 Monaten zu einem
2 Prozent über dem Reichsbankdiskont liegenden Zinsſatz einge=
räumt
worden. Die Spezifikationen werden jetzt beim Stahlverein
eingehen. Von den 100 0 00 To. entfallen 45 0 00 To. auf Stab=
eiſen
, 22 000 To. auf Formeiſen und Knuppel und 33 000 To. auf
Grob= und Mittelbleche. Die Entſcheidung über die Lieferung der
weiteren 200 000 To wird in der nächſten Zeit fallen. Die Finan=
zierung
wird vokausſichtlich unter denſelben Bedingungen erfolgen.
Die Wirkſchaftslage des Biebhandels im März 1932.
Vom Bund der Viehhändler Deutſchlands (e. V.) wird uns
geſchrieben:
Der Monat März hat die Hoffnung auf Beſſerung der Ver=
hältniſſe
auf dem Vieh= und Fleiſchmarkt nicht erfüllt. Im Rin=
dergeſchäft
konnten die Preiſe bei reichlichem Angebot nur knapp
gehalten werden. Das vermehrte Angebot zu Oſtern war allge=
mein
nur mühſam unterzubringen. Das Oſtergeſchäft brachte für
Kälber, eine kleine Beſſerung. Hier zogen vor den Feier=
tagen
die Preiſe zum Teil merklich an. Die Preiſe für Schafe
halten ſich trotz vermehrten Angebots ungefähr auf der Höhe des
Vormonats. Die Preiſe an den Schweinemärkten waren ſchwan=
kend
. Infolge vermehrten Angebots war jedoch trotz der für die
Herſtellung von Dauerware überaus günſtigen Witterung zum
Teil ein erhebliches Zurückgehen der Schweinepreiſe feſtzuſtellen.
Der Einkauf von Schweinen brachte bei der weichenden Tendenz
dem Viehhandel meiſt Verluſte ein. Auch der Einkauf von Rin=
dern
und Schafen ſowie Kälbern kann nur mit größter Vorſicht
vorgenommen werden.
Im Zuchtviehgeſchäft zeigte ſich, eine leichte Belebung der
Nachfrage, doch ſind auch hier die Preiſe auf der Höhe des Vor=
monats
geblieben. Die Nachfrage nach hochtragenden Kühen hielt
bei geringen Preiſen an. Auch mageres Weidevieh kann nur zu
ganz kleinen Preiſen umgeſetzt werden. Für den Monat April
ſind angeſichts der gegenwärtigen Geldknappheit und des ſtarken
Angebots die Ausſichten für den Viehhandel nicht als günſtig zu
bezeichnen.

Auf der Suche nach Erdöl in Süddeutſchland. .
Neuerdings befaßt man ſich in Fachkreiſen viel mit der Frage,
wo in Deutſchland überall Erdöl zu finden ſei. Nachdem in Han=
nover
und Thüringen erfolgreiche Bohrungen vorgenommen wur=
den
, beginnt man ſich auch in Süddeutſchland zu regen. Der bekannte
Heidelberger Geologe Wilhelm Salomon=Calvi führt über die
Erdölhäufigkeit in einer der neueſten Nummern der Brennſtoff=
Chemie‟ Eſſen aus, daß Süddeutſchland in einigen Jahrzehnten,
ſofern genügend Kapital für Bohrungen zur Verfügung geſtellt
wird, wohl in der Lage wäre, einen Zuſchuß an Oel von 200 000
Tonnen und darüber zu liefern. Oel iſt in Süddeutſchland bisher
im Alpengebiet in der Gegend von Tegernſee und in der Ober=
rheiniſchen
Tiefebene gefunden worden. Auch im nördlichen
Baden haben Bohrungen Petroleum in geringen Mengen ergeben.
Ebenſo ſind in der Pfalz und in Heſſen Anzeichen für das Auftre=
ten
von Oel vorhanden. Ein Gelände, das Beachtung verdient,
iſt endlich das Molaſſe=Gebiet zwiſchen Alpen und Jura, während
die Oelbohrungen in Unterfranken nur weſtlich von Aſchaffenburg
Erfolg verſprechen. Den Vorkommen in Unterfranken kommt nur
geringe Bedeutung zu.

Erweikerker europäiſcher Weizen= und Roggenanbau.
Das Internationale Landwirtſchaftsinſtitut veröffentlicht
eine kurze Zuſammenfaſſung, der bei ihm bis Mitte März ein=
gegangenen
Berichte über den Stand von Winterweizen und
Winterroggen. Die ſtatiſtiſchen Angaben über die Wintergetreide=
anbauflächen
in Europa ſind noch unvollſtändig, aus den vorlie=
genden
Berichten wird jedoch der Eindruck gewonnen, daß für
die Geſamtheit der europaiſchen Länder, mit Ausnahme der
Sowjetunion, die Fläche, ſowohl für Weizen wie auch für Rog=
gen
, die des Vorjahres etwas überſteigt. In Sowjetrußland iſt
eine ſtarke Vergrößerung der Weizen=, aber eine weſentliche Ver=
ringerung
der Roggenanbaufläche eingetreten.
Der Stand der Saaten war um den 15. März in den weſt=
europäiſchen
Ländern zumeiſt befriedigend, dagegen weniger gün=
ſtig
in den mittel= und oſteuropäiſchen Ländern. Auswinterungs=
ſchäden
werden beſonders aus Deutſchland. Polen. Oeſterreich,
der Tſchechoſlowakei, Ungarn, Bulgarien und Sowjetrußland ge=
meldet
. In den Vereinigten Staaten hat der Kälterückfall in
der erſten Märzhälfte leichte Schäden verurſacht. In Britiſch=
Indien haben die Haupterzeugungsgebiete während des Februar
weiter unter Dürre zu leiden gehabt, ſo daß trotz der Zunahme
der Weizenanbaufläche höchſtens mit einer gleichen Erntemenge
wie im Vorjahre gerechnet werden kann.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 5. April ſtellten ſich für
Kupfer: April 48 (48,25), Mai 48,50 (48,75), Juni 49 (49,25),
Juli 49,25 (49,75), Auguſt 49,75 (50,50), September 50,50 (50,75),
Oktober 50,50 (51,50), November 55,75 (52), Dezember 52 (52,50),
Januar 52,50 (53), Februar 53 (53,75), März 53 (54,2). Tendenz:
abgeſchwächt. Für Blei: April, Mai 16 (16,75), Juni 16,50
(17,50), Juli 16,50 (18), Auguſt 17 (18,50), September, Oktober,
November 17 (19), Dezember 17.50 (20), Januar, Februar. März
18 (20.50). Tendenz: ruhig. Für Zink: April 17,25 (17,50),
Mai 17,50 (17,75), Juni 18 (18,50) Juli 18,50 (19,50), Auguſt 19
(20) September 19,50 (20,75), Oktober 19,75 (21,25) November
20,50 (21,75), Dezember 21 (22,25), Januar 21,25 (22,25), Februar
21,75 (22,75), März 22 (22,50). Tendenz: abgeſchwächt. Die
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 5. April
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 58 RM. Die Notierungen der Kom=
miſſion
des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung)
ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99 Prozent, in
Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., desgleichen in
Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 164 RM., Reinnickel. 98
bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus auf 5254 RM.,
Feinſilber (1 Kg. fein) auf 40,7544 RM.
Produkkenberichte.
Um den Fortbeſtand der Häuteauktionen. In einer Geſell=
ſchaftsverſammlung
des Schutzverbandes der Häuteverwertungen
Mitteldeutſchlands G. m. b. H., Kaſſel, wurde beſchloſſen, den
Anregungen der Spitzenorganiſation auf zeitweilige Ausſetzung
der Auktionen Folge zu leiſten, bei einer Aenderung der allge=
meinen
Wirtſchaftslage die Rückkehr zum Althergebrachten wie=
der
zuläßt. Es ſollen jedoch die Verhandlungen im Intereſſen=
verband
am 7. April und der 14.=Kommiſſion am 8. April in
Berlin abgewartet werden, um die Durchführung der Verkaufs=
regelung
im einzelnen zu beſchließen. Die ſüddeutſchen Häute=
verwertungen
haben in einer außerordentlichen Generalverſamm=
lung
in Stuttgart zu dem Vorgehen der Berliner Häuteverwer=
tungen
Stellung genommen. Wenn auch vorerſt eine offizielle
Beſchlußverkündung mit Rückſicht auf die bevorſtehenden weiteren
Verhandlungen in der 14.=Kommiſſion unterblieben iſt, kann
doch geſagt werden, daß ſich die ſüddeutſchen Häuteverwertungen
für die Beibehaltung des Auktionsſyſtems ausſprechen werden.
Berliner Produktenbericht vom 5 April. Infolge der ſtarken
Inanſpruchnahme der Landwirtſchaft durch die Beſtellarbeiten
bleibt das inländiſche Offertenmaterial aus der erſten Hand nach
wie vor gering. Andererſeits fehlen aber auch weiterhin An=
regungen
vom Mehlabſatz her, obwohl nach dem Ausweis über die
am 31. März in Berlin vorhandenen Beſtände im Laufe des ver=
floſſenen
Monats zirka 30 000 Tonnen Roggen in den Konſum
übergegangen ſind. Die Verſorgung mit Weizen bereitet den Müh=
len
allgemein Schwierigkeiten, beſonders da die Neuregelung der
Weizeneinfuhr noch immer auf ſich warten läßt. Für prompten
Inlandsweizen mußten daber erneut Preiserhöhungen um etwa
2. Mark bewilligt werden, im Lieferungsgeſchäft ergaben ſich
Preisbeſſerungen in etwa gleichem Ausmaße, nur September=
weizen
war lediglich behauptet. Am Roggenmarkt iſt das Inter=
eſſe
allgemein gering, was ſchon dadurch dokumentiert wird, daß
im Tauſchhandel nur eine Notiz für die Septemberſicht zuſtande
kam. Zur prompten Lieferung iſt verſchiedentlich Kahnmaterial
offeriert, die Kaufluſt iſt aber mäßig, hauptſächlich infolge des
beträchtlichen Preisunterſchiedes zwiſchen deutſchem Roggen und
dem angebotenen Ruſſenroggen. Die Preiſe waren im allgemeinen
unverändert. Weizen= und Roggenmehle hatten unveränderte
Marktlage. Hafer bei mäßigem Angebot und einiger Konſum=
nachfrage
befeſtigt, Gerſte ruhig. Die Preiſe für Weizen= und Rog=
gen
=Exportſcheine ziehen weiter an.

Piehmärkke.

* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 4./5. April. Auftrieb:
21 Ochſen, 12 Bullen, 525 Kühe oder Färſen, 253 Kälber und 758
Schweine. Marktverlauf: In allen Viehgattungen ſehr ſchleppend.
Mit Ausnahme von Kälbern Ueberſtand. Preis pro 50 Kilo
Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 1. 3032, b) 2. 1922; Bulz
len: c) 1822; Kühe: a) 2027, b) 1732 C) 1518: Färſen
a) 2833; Kälber c) 3240, d) 2831: Schweine b) und c) 42
bis 44, d) 3741.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Ende Februar 1932 beliefen ſich die Sparkaſſeneinlagen bei
den deutſchen Sparkaſſen auf. 9988,73 Millionen RM., gegenüber
9887,28 Millionen RM. Ende Januar 1932. Die Depoſiten=,
Giro= und Kontokorrenteinlagen betrugen am Ende des Berichts=
monats
1271,20 (1233,25) Millionen RM.
Die im Reichsarbeitsminiſterium geführten Nachverhandlun=
gen
für den Ruhrbergbau ſind ergebnislos geblieben. Die Ent=
ſcheidung
liegt nunmehr beim Reichsarbeitsminiſter.
Das Vergleichsperfahren über das Vermögen der Seiden=
induſtrie
May A.=G., Frankfurt a. M., wurde infolge gericht=
licher
Beſtätigung des Vergleiches aufgehoben.
Die Badiſche Uhrenfabrik A.=G., Furtwangen, hat ſämtlichen
Angeſtellten zum 30. Juni wegen beabſichtigter Stillegung ge=
kündigt
. Ob die Stillegung tatſächlich eintritt, ſteht noch nicht feſt.
Aus Amſterdam wird gemeldet: Am Montag früh hat der
Internationale Verband der Transportarbeiter und der Chriſt=
liche
Transportarbeiterverband nach Mißlingen der Lohnver=
handlungen
mit den Arbeitgebern, die bekanntlich eine Kürzung
der Löhne um 15 v. H. fordern, den Streik auf den Rhein=
Schleppdampfern begonnen. Von dem Streik ſind etwa 900 Mann
auf einigen Hundert Schleppdampfern betroffen.
Der Verband der engliſchen Bergwerksbeſitzer hat für Mitt=
woch
eine Tagung nach London einberufen, in der darüber be=
raten
werden ſoll, welche Gegenmaßnahmen gegen die Verhin=
derung
der Kohleneinfuhr in Deutſchland und Belgien bei der
engliſchen Regierung beantragt werden ſollen.
Die Zahl der Arbeitsloſen in England iſt im Monat März
auf 2 567 332 zurückgegangen, was gegenüber dem Monat Fe=
bruar
eine Verminderung um 133 841 und gegenüber dem Vor=
jahr
eine ſolche um 12 786 Perſonen bedeutet.
Die chileniſche Kammer nahm einen von der Regierung vor=
gelegten
Geſetzentwurf an, durch den die Beſtimmungen über die
Kontrolle des Deviſenmarktes abgeändert werden und die Re=
gierung
ermächtigt wird, den Goldſtandard aufzuheben.

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 96

Kauft, verkauft,
tauſcht
Heinrich Walker
Ankerwickelei
Waldſtraße 50
Tel. 3739. (287a

Dam.=u. Kinderkleid.
werd. gutſitz, preis=
wert
angef. Kirch=
ſtraße
19, I. (179a
Herren= u. Damen=
Fahrräder billig
zu verleihen. (4420a
Eliſabethenſtr. 35.

Gut erh. Bettſtelle
m. Sprung= u. W.=
Matratze billig zu
verkauf. Anzuſ. zw.
112 Uhr. Roß=
dörferſtr
. 14, pt. (*
Damenrad
zu vk. Aliceſtr. 2.
Ecke Frankf.=Str.,
Seitenb., Werkſt. * Straße 48.

Union-Theater
Letzte Sonder-Vorstellung

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

4
zAi und uie Boickkte

Mittwoch, 6. April 19:

Heute nachm.
2.30 Uhr zum
letzten Male

Heute und folgende Tage
OTTO WALLBURG
und MARIA SOLUEG
in dem neuen Ufa-Tonfilm
Der
Hochtourigt
Ein lustiger Schwank aus den
Stubaier-Alpen.

Ern

Freitag, den8. April, nachm.
4.30 Uhr, findet unſere
Monatsberſammlung
im Kaiſerſaal, Grafenſtr. ſtatt.
Tagesordnung:
Ausſprache über die Kürzungen
des Wohlfahrtsamis.

Heute grosse Premiere!

noch heute und morgen

Eln neuer Jannings-Film der Ufa!
Emil Hannings
der bedentendste Filmdarsteller der Welt

HAROLD LLOyD
der amerikan. Grotesk-Komiker in
Harold

Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Bettſtelle m. Sprg.=
Rahmen u. Zteilig.
Wollmatr. prsw. ab=
zugeben
. Pallasw.=

Kleiderſchrk., 2tür.,
28/, Küche, g. erh.,
45.0, Damenſchreib=
tiſch
20. Barkhaus=
ſtr
. 16, Schrein.

Line Stellung
finden auch Sie, wenn Sie gegenüber
anderen Bewerbern größere Berufs-
kenntnisse
aufweisen. Lernen Sie da-
her
unter allen Umständen sofort steno-
graphieren
. Auch Fertigkeiten auf der
Schreibmaschine bringen Ihnen Vor-
teile
im Beruf, Wir beginnen mit neuen
Anfänger- und Fortbildungskursen am
Donnerstag, den 7. April, abends 8 Uhr
in der Bailonschule.
Labelsherger Stevograpbenverein gegr. 1861
Verein für Einheitskurzschrift e. V.

halt dich Fest!
Eine sensationelle, atemberaubende
Angelegenheit. (V.5229
Jugendliche haben Zutritt.

Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

Notverkauf!
la Anzugſtoff, blau,
Wollkamg. m. 7.80,
Pfeffer u. Salz, grau
n 9.80. (I.Mgd 5256
Erga, Gera 167.

Kompl. ſaub. Bett
bill. z. verk. Wen=
delſtadtſtr
. 34½, I.
Baby=Korb
mit Matratze, ſowie
guterh. Smoking bill
Mädchen= u. Herk.= zu vk. Bleichſtr 35, I. (*

Vereinigung von Katzenfreund
Wegen der Wahl findet unſere April.
ſammlung erſt am Donnerstag, den 14. c
Reſt Kaiſerſaal, Grafenſtr., abends 8 Uhr,
Freier Eintritt. Geſchä ftliches, Vortrae
ſelliges. Büro Karlſtr. 66, III., Tel. 3194/

Hf

Neue Kurse:
in der Reichskurzschrift beginnen
Donnerstag, den 7. April
Montag, den 11. April
abends 7½ Uhr in unseren nei
Unterrichtsräumen (kein Schulh,
Ecke Zeughaus- und Schleiermacherst
Eingang Schleiermacherstraße.

Stadt-Orchester Darmstadt
Unsere Geschäftsräume befinden sich
jetzt Waldstraße 21, Tel. Stadtverwaltung
Musikunterricht.
Die Ortsgruppe Darmstadt des Reichsverbandes
deutscher Tonkünstler und Musiklehrer
empfiehlt ihre Lehrkräfte für alle Zweige des Musik-
unterrichtes
. Liste und Auskunft in den Musikalien-
und Instrumentenhandlungen.

Täumg. ger
Aübbtolug
U
mik ANNA SIEN
Regie: Robert Siodmak.
Stärme, die den Mann gegen den Mann stellen, die
aus Liebe Haß und aus Haß Kampf werden lassen.
Einer der aufregendsten Unterweltsflme, die jemals
gedreht wurden, mit einer hochdramatischen Handlung
und spannungsgeladenen Sensationen.

Im tönenden Beiprogramm:

Rad billig abzugeb.
Kranichſteinerſtr. 17
guterhalt. Klavier ar. Zinkbadewanne,
preiswert zu verk.*Elektro=Oekonom
Radfahrer!
6 neue Herren= u.
Damenräder zu jed. Gasherd 8., Leiter=
dem
annehmb. Prs. wagen 16., Fenſter=
Döngesborngaſſe 3. tritt 12. Wendel=
Zu verk.: 2 g. erh. ſtadtſtraße 38.
Maßanzüge, 1 Geh=
rockanz
, f. grſchl F. ſſ Herrenfahrrad
1 Kaſſenſchrk. 504, 1 wie neu, 37.,
2 Kontorpulte 75,3 Damenrad, mit
1 kl. Regulator, Gar. 42. (5260
verſchied. Regale,
BENZ
1 Geſchäftswaage, Grafenſtraße 20,
1 Grammwaage,
1 Schreibtiſch. Herrenrad, w. neu,
Näh. Geſchäftsſt. (* mit Garant. 35 .
Elettr. Zählertafel Mädchenrad . 23
2 Oelbilder, Chaiſel=Damenrad billig z.
Decke p. z. v. Lieb= verkaufen. (5238
frauenſtr. 13, I. r. /* Karlſtr. 14, Laden.
A
Großes Haus

(Hinterhaus). Guter Gasbadeofen
Wegen Umzug ein (Holz) m. lang. Rohr,
Ang. u. D. 25 Gſch. wegen Umzug billig
zu verkaufen.
Achtung! Moosbergſtr 28, III.

Täglich Beginn der Kurse
für Anfänger und Vorgeschrittene!
Tages- oder Abend-Unterricht -
20 jährige Unterrichtserfahrung.
Auskunft von 1012, 24 u. 710
abends dortselbst.
Einziger Verein Darmstadts, der sei
gesamten Unterricht nicht in ei
Schulhause abhäft.

H

Stenoorapher

Tf

Ecke Zeughaus- und Schletermacherstr
(Eingang nur Schleiermacherstr.)

Die neueste Ufa-Tonwoche

Beginn: 4, 6 und 8.20 Uhr

Hessisches
Landestheater
Mittwoch
6. April 1932

B19

K14

fabrikneu, Weltmarke, auf Teilzahlu
Wochenrate 1.50 Mk. 1. Zahlung 3
Koſtenloſer Nähkurſus. Ohne Anzahlu
frei Haus. Altmaſchinen in Zahl;
gebote unt. B 200 Geſchäftsſt. erb. (7
Mignon
Oper von Thomas
Preise 0.705.60 Mk

Kleines Haus
202230 Uhr

Iphigenie
Schauspiel von, Goethe
Preise 0 604.50 Mark

Deutſche
Volkspartei.

Freitag, den 18.) April, 8114 Uhr, in der

Schuſtergaſſe

Reichstagsabgeordneter
Dr. Hugo-Bochum, ſpricht über:
indenburg . Hitler?
Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt

Montag, 18. April, 20 Uhr
Städtischer Saalbau
Experimental-Vortrag
Erik Jan
HANUSSEI

Hellsehen

Telepathie

Graphologie

Karten: Mk. 1., 1.50, 2. und 2.50 (5224
Christian Arnold, Musikalienhdlg., am Weißen Turm

Faſt neues elektr.
Klavier zu verk.
Ang. u. D. 11 Gſch.

Einfamilienhaus
in ruhig. Lage in
Darmſt. od. Umgeb.
ſof. od. ſpät. z. kau=
fen
geſ. Angeb. mit
Prs. u. D. 14 Gſch.

Kondik. u. Café
m. voll. Konz. bill.
zu verkaufen. Ang,
u. D. 4 Geſchſt.

Ga
ſchön. Garten
billig zu verkaufen.
Näh. Geſchſt.

FPORTBLATZ-CAEF AN BBLLENFALLTOR
Heute, sowie ſeden
Mitwoch und Samstas Kattee- und Kuchentag
Gedeck: 1 Kännchen Kaffee, Tee oder Schokolade, 2 St. Torte n. Ausw. 906

Abends: Gesellschafts-Tanz

5223

Mittwoch, den 6. April,
Donnerstag, den 7. April=
achmitt
ags 4 Uhr und abends,&u

Gas-Vorträgt
mit praktiſchen Vorführunge

Ludwig Klins
Inſtallationsgeſchäft
Luisenstraße 2
Telephon 28
(am Mathildenplatz)
Teilnahme und Koſtproben gratis!

Im Auftrag des Konkurs=Verwalters d
V. u. Sp. zu Kaſſel iſt ein ehem.

d Aeppti

gute Marken=Fabr.,
Gr. 2 X3, 2,30 mal
3,20, 2,50 X 3,50, neu
ungebraucht, zu je=
dem
annehmb. Preis
zu verkaufen. Off. u.
B 162 Geſch. (*gim
Ladentheke, verſch.
Regale. Ausſtell=
kaſten
, 2 gr. Erker=
wände
, auch f. Gar=
tenlaube
geeignet,
billig zu vk. Dſtdt.,
Ludwigshöhſtr. 19.*
Kleiderſchrank, arß.
Spiegel, beid. Um=
ſtände
u. Platzmang.
halb. billig zu verk.
Beſichtig. v. 1720
Uhr. Weyprechtſtr.
Nr. 18, 2. Stock. (*

fabr.=Friſch, größte
5261
Auswahl
BENZ
Kaufhaus für Fahr=
radbedarf

Grafenſtraße 20.
Zeltplan zu verk.,
Größe 3.70X2.70 m.
Weiterſtadt,
Bahnhofſtraße 45.

Reichstags=Vizepräſident Von Karderkk, Berlin
ſpricht heute Mittwoch, den 6. April 1932, abends 8/4 Uhr
im Großen Saale des Städtiſchen Saalbaues.

in Jugenheim a.d. B., 5 Min. v. Autobu
halteſt., 10 v. Bahnhof, mit ca 5000 0
terraſſenförm. angelegt. altem Park, von d
Seeheimerſtraße bis an den Wald grenzen
für 17000 Mark zu verkaue!
Die Villa enthält part 4 gr. Zim., Terraſſt
I. Etage 5 gr. Zim, Balkon, Erker und Bat
II. Etage 5gr. Zim. Balkon, Erker und B0
iſt neu hergerichtet und kann ſofort bezoge
werden. Wegen ſeiner freien, ſonnigen 2ag
am Wald zum Vermieten an Kurg,
beſonders geeignet. Näheres
Kurhaus u. CafeWaldfrieden Jugenheimalb
Mod. herrſchaftl. Alleinhauf
mit 78 Zim. u. reichl. Zubehör, Zentk
heizung, in beſter Wohnlage von Sebſt
käufer gegen bar zu kaufen ge ucht.
Angebote unt D 3 an die Geſchäftsſt.

äsche
einen

Bauplatz
(Garten) in beſter
Lage, 1000 qm. zu Schüler=Austguſch!
verkauf. Villenkol. Schüler aus Darm
Eberſtadt, Halteſt. ſtadt, der Büdinge
d L. 8. Angeb u. Gymnaſium beſuck
A. 211 an d. Gſchſt. will, k. geg. Sch!
lerin, die Darmſt
(*fgm)

Eintritt frei.

Saalöffnung 7½, Uhr.

Muſikaliſche Umrahmung; Uebertragung der Veranſialtung durch Tautſprecher im Gartenſaal und
in den übrigen Räumen des Städtiſchen Saalbaus.

5153b

Hindenburgausſchuß Darmſtadt.

Café m. Ladengeſch.
u. Wohnung Nähe
Darmſtadt zu verm.
od. zu verk. Etwas
Kapital erforderl.*
Ang. u. D. 10 Gſch.

Hecke mit Kanar.=
Vögeln bill. z. verk.
Näh. Geſchäftsſt.

Einkagsküken
weiß. am. Leghorn,
ſchw. Rheinländer,
Bruteier, Lohnbrut.
Geflügelhof Haag
Kaſtanienallee 71.
(4563a)

Schule beſucht, aus
tauſchweiſe in Ver
pflegung genommel
werden. Ang. und
D. 1. Geſchſt. (52
Schülerinnen
finden in gutempl
Hſe. volle Penſion
daſelbſt auch Mit
tagstiſch für jung
Mädchen.
Frau Dr. Nell=
Heinrichſtraße 85.
chü erinnen
finden in auempf
Hſe, volle Penſion
daſelbſt auch Mit
tagstiſch für jung
(52091
Mädchen
Töchterheim Roß
Roquetteweg 4,

[ ][  ][ ]

Mittw=

Darmſtädter= Tagblatt/Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 98 Seite 13

AMAM MIa lättt!

Roman von
Raul Rosenhan /=

(Nachdruck verboten.)

Der Chauffeur ſchob die Mütze in den Nacken und warf
nen bedenklichen Blick auf die ſchmutzigen Fetzen des Bewußt=
ſſen
.
Bringen Sie den Armen zu mir, ſagte plötzlich eine
timme. Wie aus dem Boden gewachſen ſtand der Fremden=
ihrer
Bambaro vor den beiden. Er ſchwang ſich neben den
ührer. Via Griffone bitte, ſteigen Sie ein, Signore!
Der Wagen bog langſam in eine der ſchmalen Seitengaſſen;
e Häuſer neigten ſich zueinander, ihre ſtumpfen Giebel ſtan=
en
windſchief gegen den nächtlichen Himmel. Im Abendſchatten
atterte an Holzſtangen aufgehängte Wäſche, die niedrigen Fen=
er
waren weit geöffnet. Ein unerträglicher Geruch von Knob=
uch
und in ſchlechtem Oel geſottenen Fiſchen ſtand dick und
zwer in der Luft. Das Auto holperte mühſam über die ſpitzen
teine und Furchen, fluchend ſtellte der Chauffeur den Hebel
if die geringſte Geſchwindigkeit. Immer dunkler wurden die
traßen, jetzt fiel der Weg faſt ſteil abwärts, die niedrigen Häu=
r
traten zurück, und eine kahle ſchmutzige Mauer ſchloß die
ackgaſſe ab. Der Wagen hielt. Bambaro öffnete den Schlag;
zog den Hut und deutete mit großartiger Geſte auf einen
gen, dunklen Torbogen, über dem eine rote Laterne hing. Das
cht blinzelte trübſelig hinter den ſchmutzverkruſteten Glas=
änden
.
Wir ſind am Ziel. Seien Sie willkommen in meinem
zuſe deklamierte der Genueſe feierlich.
Jenkins ſah ſich um, er blickte unſchlüſſig auf den Chauffeur,
r ihn neugierig, vielleicht ein wenig argtvöhniſch betrachtete.
er Detektiv entlohnte den Wagenführer und trat an Teſtis
eite, der ſich ſchwer auf Bambaro ſtützte. Sie gingen vorſich=
die
wenigen Schritte bis zum Hauseingang. Jenkins warf
ch einen ſchnellen Blick, um ſich die Umgebung einzuprägen,
die Tiefe der Straße, Rötlicher Schein ſtand am Himmel:
r Lichtreflex der Stadt. Zur Linken tat ſich die weite Oede
tes Feldes auf, flimmernde Lichter in der Ferne deuteten die
indſtraße an, die hier auf die Peripherie der Stadt mündete.
Hinter einer Holztür ſcholl Lärm. Mandolinengeklimper und
ie klangvolle Frauenſtimme. Aber der Gefang wurde übertönt
rch das metalliſche Klingen fallender Geldſtücke, Karten fielen
itſchend auf den Tiſch, und die heiſeren Stimmen der Spieler
ſerſchrien ſich. Uno due tre quattro Lärm ſchwoll
begleitet von dem dröhnenden Aufſchlagen der Fäuſte.
Jenkins blieb zögernd ſtehen. Wir können ihn unmöglich
hineinbringen. Haben Sie nicht ein ruhiges Zimmer?
Der Genueſe nickte eifrig; er lief die gewundene Treppe
nauf, die in das obere Stockwerk führte. Geflüſter erhob ſich
en, dann tauchte das verſchmitzte Gaunergeſicht des Wirtes
er dem Geländer auf. Bitte, mein Herr, es iſt alles zu Ihrem
npfang bereit.
Jenkins legte ſeinen Arm um die Schulter Teſtis, der ſich
athiſch die Stufen hinaufführen ließ.

Bambaro ſtand oben neben einer geöffneten Tür. Mit der
Würde eines Zeremonienmeiſters wies er ins Innere des
Zimmers.
Der Raum war primitiv, faſt armſelig eingerichtet. Bunte
Kretongardinen, deren verwaſchene Farben durcheinanderliefen,
hingen von den niedrigen Fenſtern. Ein ſchmaler Tiſch und
einige rohgezimmerte Holzſtühle, ein Kleiderſchrank, deſſen Tür
ſchief in ſeinen Angeln hing, blideten das Mobiliar des Zim=
mers
. Aber in der Niſche, zur Seite eines breiten Kachelofens,
ſtand das Prunkſtück des Raumes, eine breite, mit ſchmutzigen
Lappen bedeckte Chaiſelongue. Eine trübſelige Glühbirne ohne
Schirm hing darüber; um das Glas war rotes Glanzpapier ge=
wickelt
, das Licht fiel ſpärlich durch dieſe phantaſtiſche Um=
hüllung
. Dumpfe Luft ſchlug den Eintretenden entgegen, erfüllt
von Alkoholdunſt und kaltem Tabakrauch.
Jenkins führte Teſti an das Ruhebett. Stöhnend ließ ſich der
Ermattete darauf fallen; mit umſichtiger Sorgfalt breitete der
Detektiv die ſchmutzigen Decken über den Ruhenden. Verſchaffen
Sie uns zunächſt zwei große Glas Wermat, wandte er ſich an
den Fremdenführer, hier, er zog einen Zehnlireſchein; und
dann ſorgen Sie für einen kräftigen Imbiß. Avant amico! Er
drängte den Kleinen zur Tür hinaus. Jenkins warf einen Blick
auf ſeine Armbanduhr. Jetzt mußte der Dampfer wohl eingelau=
fen
ſein und er verſäumte die Ankunft. Die Sorge um Dorothy
bedrückte ihn; irgendeine quälende Unruhe ließ ihn nicht los.
Aber, ſo ſuchte er ſich zu beruhigen, man würde Dorothy wohl
unter Schutz ins Hotel bringen vielleicht war ſie ſchon dort
eingetroffen.
Bambaro kam mit Wermut.
Jenkins trank ſein Glas in einem Zuge aus: der Wein war
gut und kräftig. Behutſam ließ er Teſti einige Schlucke trinken;
langſam kehrte die Röte in die blaſſen Wangen des Erſchöpften
zuruck der glanzloſe Blick ſeiner Augen belebte ſich.
Der Genueſe rieb ſich ſchmunzelnd die Hände. In zehn
Minuten bringt meine Frau eine glorioſe Miniſtra und hernach
eine Frittata, eine hauchzarte Omeletta, ſo zart wie Venus, die
Schaumgeborene, er küßte ſich die Fingerſpitzen, für den Kran=
ken
. Und für Excellenza, er verbeugte ſich vor Jenkins, vielleicht
ein knuſpriges Hühnchen mit cavolfiore . . .?
Jenkins machte eine ungeduldige Handbewegung. Meinet=
wegen
! Aber laſſen Sie mich jetzt allein.
Bambaro zog ſich eilfertig zurück.
Der Detektiv beugte ſich zu Teſti hinab und gab ihm den
Reſt des Weines. Fühlen Sie ſich jetzt beſſer?
Ja aber ich habe furchtbaren Hunger. Ich habe ſeit vier
Tagen faſt nichts gegeſſen.
Sie ſollen gleich zu eſſen haben.
Teſti ſtreckte ſich ſeufzend auf dem Lager aus; er ſtreifte den
Detektiv mit einem ſcheuen Blick. Wer ſind Sie? fragte er mit
kraftloſer Stimme.

Erkeninen Sie mich nicht wieder? Mein Nanie iſt Joe Jen=
kins
. Ich war in Ihrer Zelle. Auf Alina. Ich wollte eine Aus=
kunft
von Ihnen haben."
Teſti richtete ſich auf; er legte die Hand an die Stirn und
ſchloß die Augen. Ah ich erinnere mich. Die Revolte brach)
aus, als Sie mit mir ſprachen. Eine Exploſion ich verlor die
Beſinnung . . . Er lehnte ſich ſchwer atmend zurück.
Wenn es Sie zu ſehr anſtrengt
Teſti ſchüttelte den Kopf. Nein, der Wein tut mir gut. Es
geht ſchon. Haben Sie eine Zigarette für mich da, Mr. Jenkins?
Der Detektiv reichte ihm das Etui hin; wie ein Verſchmach=
tender
zog er den Rauch ein und ließ ihn langſam durch die
Lungen ausſtrömen.
Sie konnten von der Inſel entfliehen?
Teſti nickte und ſtarrte vor ſich hin. J es gelang mir.
Ich weiß kaum mehr wie. Er ſchloß die Augen, als ob ihn
die Erinnerung an die Schrecken der letzten Tage überwältige.
Es klopfte; die Tür ging auf. Bambaro trat ein, gefolgt von
ſeiner Frau. Sie war von derſelben Statur wie ihr Mann, klein,
unterſetzt. Sie war ſchlampig gekleidet. Ein penetranter Oel=
und Zwiebelgeruch ging von ihr aus. Bambaro breitete ein bun=
tes
Tiſchtuch voller Flecken mit zeremoniöſer Feierlichkeit aus
und richtete die Gedecke mit der Grandezza eines Oberkellners.
Die Frau füllte die Teller und warf einen mürriſchen Blick auf
die Fremden; ſie wandte ſich wieder der Tür zu.
Carlotta! rief der Kleine ihr nach, Carlotta, der junge
Mann hier iſt krank gib ihm die Suppe!
Sie ging langſam, mit ſichtlichem Widerſtreben nach der
Chaiſelongue hinüber; Bambaro reichte ihr den Teller. Die Fran
ſchob ihren fetten Arm hinter den Rücken Teſtis und ſtützte ihn.
Er ſah in ein grobknochiges Geſicht, in dem Laſter und Aus=
ſchweifungen
allzu leſerliche Spuren zurückgelaſſen hatten. Sie
flößte mit einer nichts weniger als freundlichen Miene Teſti
einige Löffel der Suppe ein. Allmählich prägte ſich in ihren
Zügen etwas wie weibliches Mitleid aus; bei jedem Löffel, den
ſie ihm eingoß, nickte ſie ihm aufmunternd zu.
Bambaro rückte das Gedeck auf dem Tiſch zurecht und wies
einladend auf den Stuhl.
Hören Sie, Signore Bambaro, ſägte Jenkins mit einem
Blick auf ſeine Armbanduhr, kann man in ihrem komfortablen
Gaſthaus telephonieren?
Gewiß, mein Herr. Das Telephon befindet ſich in den unte=
ren
Räumen.
Der Detektib ſah lächelnd zu Teſti hinüber, der mit friſch
geſtärktem Mut ſeine Omeletta verzehrte. Wie fühlen Sie ſich?"
Gut, Mr. Jenkins, ich bin wie neugeboren."
Um ſo beſſer. Ich muß Sie auf kurze Zeit verlaſſen; ver=
ſuchen
Sie ein wenig zu ſchlafen inzwiſchen. Nachher werden Sie
mir alles erzählen. Und, er beugte ſich zu Teſtis Ohr, ſollte
hier irgendetwas paſſieren, irgend etwas Auffälliges . . . Sie
erreichen mich im Hotel Colon. Jenkins überſah den fragenden
indignierten Blick, mit dem der Fremdenführer auf den gedeck=
ten
Tiſch deutete. Wo finde ich alſo den Telephonapparat?
fragte er, nach der Tür gehend.
Und Ihre cena, mein Herr? Das köſtliche Hühnchen, der
zarte cafalfiore . .."
Ein andermal, mein Lieber!
(Fortſetzung folgt.)

Pianos zu vermieten
A. W. Zimmermann
Darmstadt, Grafenstraße 21
(299a

Zeineiden offenen

Bei
Füßen, Krampfadergeſchwüren
Hämorrhoiden Wunden
hilft auch in veralteten Fällen.
Rongoa=Salbe. Doſe 2.40 .
Viele Dankſchr Proſpekte gratis.
In allen Apotheken, ſonſt durch
Engel=Apotheke, Frankfurt a. M.
oder Herſteller:
Fa. Pharmacia, G.m. b. H. Troſtberg.
erienverkaltung Herzleidel
kerfüllt teile ich koſtenlos mit, wie ich
andere Leidende durch ein einfaches
ärztlich verordnetes Mittel in niege=
er
Weiſe geheilt wurden (IV 5228
Steueramtmann a. D. H. Frederstorf
Schwerin (69) Mechlenburg

elefelder
äsche
inen (2258
Herrenwäsche
Damenwäsche
Braut-
Ausstattungen
Wäsche nach Mak
Lieferung
ur an Prilate
2org Heyl
früher Hevl & John,
jetziVertreter einer
er ten Bielefelder
Wäschefabrik
RMSTADT
Wilhelminenstr. 31,
1. Etage Ruf 1074

pladung
h. Mannheim.
elberg, Bruch=
Karlsruhe, ſo=
Umzüge und
1Spoxte jd. Urt
n.: Fr. Löchel,
eilgerſtraße 0
on 270.
leie
Hühnerh
ilten Sie bei
PPfeifer, Lebensn
zubacher= u. Stiftſtr.

billigen
Ffenguelle!
n= u. Fein=
fen
noch nie
ſo billig!
fen=-Lehner
dſtr. 9. (1601a

Vr

WElBLICH

Eücht., flß. Mädch.,
19 J., ſucht alsbald
Stellg. Gute Zeug=
niſſe
vorh. Ang. u.
D. 26 a. d. Gſchſt.

Junge Dame, ſteno=
graphie
= u. ſchreib
maſchinenkundig,
Stellung, evtl. auch
halbe Tage. Ang
unt. D. 13 Gſchſt.

Schweſter ſ. ½tags
ſtundenw. od. tags
über Beſchäftig. als
Sprechſtundenhilfe.
Stenogr., Schreibm.
Höhenſonne. Dia=
thermie
Angbote
unter B. 92 an die
Geſchäftsſtelle. (*gm

Fräulein
w. im Haushalt u.
Geſchäft durchaus
ſelbſtänd. iſt, ſucht
angenehme Stellg.
Zeugn. vorh. Off.u.
B 234 a. d. Geſch.

Tücht., ehrl. Frau
ſucht noch Putzen u.
Waſchen. Ang. unt.
B 142 a. d. Gſchſt.

Jüng. Verkäuferin,
erf. in Trikotagen
Wäſche u. Strümpf.,
ſucht Stellg., auch
in and. Branche od.
als Sprechſtd.=Hilfe
Ang. u. B 237. Gſch.*

Jg. Mädch.. 16 J.
m. 2jähr. Ausbild.
i. d. ſtädt. Haush.=
Schule ſucht p. ſof.
Lehrſtelle bei beſſ.
Damenſchneiderin.*
Ang. u. D. 7 Geſch.

Tücht. Flickfrau
hat Tage frei
Näh. Geſchäftsſt. (*

Schne dermeiſterin
empf. ſ. f. Kleid. u. Mtl.
Ang. D 35 Gſchſt.

Buchhalterin
übern. Beitragen von
Büchern und Erledig.
all. Geſchäftskorreſp
(eig. Schreibmaſch.),
halbtage= od. ſtundw.
bei billigſt. Berechng.
Angebote unter D 33
a d. Geſchſt.erbete .

Mädchen, 23 J., m.
gut. Zeugn., ſucht
Stell. bei ält. Ehe=
paar
o. einz. Dam.
Off. u. D.9 Geſch.*

Mädchen ſ. Stelle b. n.
d. Spül. Hat Kenntn.
imNähen. Näh Gich.*

Suche für mein Haus=
lädchen
23 J ehrlich
u. tüchtig, Stellung
für den 1 od. 15 Mai.
Näh. Ernſt= Ludwig=
ſtraße
14 II. (*mds

Mädchen,Mitte20er,
das in d. gutbürg.
Küche u. Hausarb.
bew. iſt, ſucht z. 15.
April hier od. aus=
wärts
Stellg. Ang.
u. D. 23 Geſchſt. (*

MzNALIcK

Hochbaukechnik.
mit gut. Zeugniſſ.,
Büro u. prakt. Tät.
Oberſek.=Reife, ſucht
Beſchäft. bei beſch.
Anſprüch. Ang. u.
B 231 a. d. Geſch.

Lehrſtelle geſucht f.
Sohn achtb. Eltern
in Brot= u. Fein=
bäckerei
. Ang. unt.
B 236 a. d. Gſchſt.
Achtung! Tüchtiger
Gärtner empf, ſich
z. Inſtandſ. v. Gär=
ten
ſow. Neuanleg.,
Stunde 60 H. Getr.
Kleider u. Schuhe
werden in Zahlung
genommen. Ang. u.
B 244 a. d. Gſchſt.*

Inkaſſo!
f. alle Branch. nimmt
an. Ang. u. D27Gſch.

WElALICH

Skenokypiſtin
(ev. auch Anfäng.)
geſuchl.
Ang. mit Lebenslf.
u. Gehaltsanſpr. u
B 232 a. d. Geſch.
Tücht,, ehrl. Allein=
mädchen
findet gute
dauernde Stelle bei
ſich. Lohn Briefe m.
Zeugn.=Abſchr. und
B 209 a. d. Gſchſt.

Anaben-

Schulkleidung
kaufen Sie nirgends besser,
nirgends schöner und nirgends biltiger

als in unserem

Total-Ausverkauf
wegen Aufgabe des Detafl-Geschäftes
So erhalten Sie zum Beispiel:
für 2,9b eine Tirolerhose
für 2.90 ein Knabenanzug
für 3.50 eine Velvetonjacke
für 3.50 ein Lodenmantel
Eiten Sie zu

DARMSTA

Aſtrologie-
kund
., jüng. Dame
findet Dauerſtellg.
bei mon. 120150
Verd. Ausführl
Offerten mögl. mit
Bild u. F. M. 8811
an Ala Frankfurt
a. Main. (IIK55233
Perf. Büglerin ins
Haus geſ. Kiesſtr.
Nr. 67, parterre. (*
Br. Mädch. z. Aush.
geſ. Mühlſtr.

Bräulein
geſucht zur Aufſicht und Ueber=
wachung
der Schularbeiten, von
mittags 2 bis 7 Uhr. Angebote mit
Referenzen u. Gehaltsanſprüch. unt.
D 29 an die Geſchäftsſtelle. (5249

Wir ſuchen für
unſere Buchhaltung
Boloniſäkif.
mit höherer Schul=
bildung
. Eintritt
kann ſofort erfolg
Ausführl. Offerter
unter B 248 an die
Geſchäftsſt. d. Bl.

Tücht., zuverläſſ.
Mädchen (o. Frau
für tägl. Hausarb
bis nach d. Spülen
von kleinſter Famil.
in Nähe Wilhelm=
ſtraße
geſucht.
Angeb. unt. B 233
a. d. Geſchäftsſt. (*

Ehrl. Mädchen, w
etw. Gartenarb. v.
in ein Geſchäftshs
nach Griesh. b. D.
geſucht. Offerten u.
D. 8 a. d. Geſch.

Für Geſchäftshaus=
halt
in Eberſtadt
ſuche ich zum 1. 5.
ehrliches, tüchtige=
Aeinnädchen
m. gt. Zeugn. Lohn
25 , Kaſſe frei.
Ang. u. B 143 Gſch.

Tücht. Mädchen,
d. bereits läng. ge
dient hat und gute
Zeug. beſitzt, ſofort
geſucht. Bismarck=
ſtraße
5, I. (*mf

Jüngeres Mädchen,
das flott u ſauber
maſchinennähen
für ſofort geſucht
Vorſtell. m. Zeugn
Emmy Schulte,
Korſettgeſchäft,
Ernſt=Ludwigſtr.
(5257)

Junges, tüchtiges
Servierfräulein
ſofort geſucht. Weber,
Ochſengaſſe 37.

HANNLICH

Mif uh
AAbezirksweiſe an
zuverläſſ. Perſonen
Vertriebsſtelle. Ort
und Beruf gleich.
Dau. hoher Verd.
Ang. u. K. G. 193
bef. Rudolf Moſſe
Köln a. Rh.
(I. K5. 5227)

Riesenauswahl!

Nirgends billiger

Schöne Tapeten
Linoleum, Stragula

Groß- und Kleinverkauf.

ng, LoTh & CO. Tapetenfabrik

vorm. Frankfurter
Schleiermacherstraße 23 (am Gericht). (3800a

Zum ſof. Eintritt
wird Oberreiſender,
mit o. oh. Kolonne,
f. Privatkundſchaft
geſucht. Vorzuſtell.
um 19 Uhr. Hein
richſtraße 55. (525.

34 Büroräume
in guter Lage für Anwaltsbüro geſucht.
Schriftliche Angebote unter B 230 an
die Geſchäftsſtelle erbeten.

Zuverläſſige Perſon
filiale als General=
vertreter
geſ. Hoh.
Verdienſt. Ort und
Beruf gleich. Anlei=
tung
koſtenlos.
Wilms & Co.,
Kommandit=Geſ.,
Ehrang b. Trier.

RIüahstaubsauger
Strolch-

f
Hannheim z L. 2.11
Vertreter
1 5231 gesucht.

Helle Werkſtatt mi=
Nebenraum, f. Hut=
faſſonnieranſtalt
ge
eign., p. 1. Juli geſ.
Ang. u. D. 22 Gſch.

34-Zimmer=
Wohnung
m. Zub. p. ſof. geſ.
Paul Wolf & Co.
Rheinſtraße 51.

45=Zim.=Wohng.
mit allem Zubehör
für dort. Bezirks= (Bad uſw.), mögl
Zentral= od. Etag.
Heizung, in günſt
Lage zu mieten ge=
jucht
. Näh. in der
Geſchäftsſt. (5221I

34=Zim.=Wohng.
mit Kachelöfen in
ruh. Hauſe v. geb.
Mietern z. 1. 7. ge=
ſucht
. Angeb. unter
D. 12 a. d. Gſchſt.*

45=Zim.=Wohng.
zum 1. Juli geſucht.
Angeb. m. Preis u.
B 238 a. d. Gſchſt.*

Aelt. Beamten= Ehe=
paar
ohne Kinder
ſucht geräum. 2=Z.=
Wohnung in ruh.,
inſtänd. Hauſe, 1.
od. 2. Stock bevor
zugt. Könnte auch
ſchöne Manſ.=Whg.
in kleinerem Hauſe
ſein. Ang. m. Prs.
unt. D. 16 Gſchſt.

Geſucht etw. geräu=
miges
leeres Zim.,
heizb., v. alleinſteh
ält. Herrn ſof. Prs.=
Ang. u. D. 24 Gſch.*

3= od. 4=Z.=Wohng.
v. kinderloſem Ehe=
paar
zu mieten ge=
ſucht
. Mietberecht.=
Karte vorh. Ang.
unt. D. 20 Gſchſt.

9. Zriſ

der ſich im Damen=
ſalon
ausbild. will,
z. 1. Mai geſucht.
Offerten u. B 240
a. d. Geſchäftsſt.

45=Zim.=Wohng.
mit allem Zubehör
(Bad uſw.), mögl.
Zentral= od. Etag.=
Heizung, in günſt.
Lage zu mieten ge=
ſucht
. Ausführliche
Angeb. mit Preis
unter F. S. 840 an
die Geſchſt. (5222b
Kinderl. Ehep. ſucht
23=Z.=Whg. Ang.
m. Prs. u. D.15 Gſch.*

Beſſ. kinderl. Ehe=
paar
ſucht 1. Mai
ſchön
.5232
möhl. Wohn=
u
. Schlafzim.
m. Küchenbenutz.
Gefl. Ang. m. Pr.
unter F. J. 486
a. d. Geſch. d. Bl

12 Zimmer
mit Küche z. 1.Mai
geſ. Ang. m. Preis
u. B 203 a. d. Gſch.
(*imd)
2=Zimm.=Wohnung
m. Küche alsb. ge=
ſucht
. Ang. m. Pr.
u. B 242 Geſch.

A

Stock= Leichtmotor=
rad
, faſt neu, bill.
z. verk. Am Herren=
acker
15, I., r.

Opel=Innenſteuer=
Limouſine,
10/40 PS.. fünffach
bereift, fahrbereit,
Kaſſepreis 500 Mk.
Eliſabethenſtr. 66,
Heſſenkauf.

6/20 Brennabor,
offen, 4=Sitz., 5fach
ber., i. tadell. Zuſt.,
zu jed. annehmbar.
Preis z. vk. Leuna=
Tankſt. Karlſtr. 61.*

dſteuerfrei,
Motorraoneuere.
Konſtrukt., geg bar z. kf.
geſ. Ang. D 32Geſch. (*

Motorrad
300.500 ccm, zu kauf.
geſ. Ang. in. Ang. d.
Fabrik., Baujahr u.
äußerſt. Preis unter
D 34 Geſchſt.

4=Zim.=Wohng.
in ruh. Hauſe geſ
Grüne Mietkarte
Ang. u. B 245 Gſch.
(*mfo)

Ein ſteuer=u führerſchein=
freies

Ekcelſior
Motorradingt. Zuſt.
billig z. vk. Wolfskehlen,
Hochſtadtſtraße 46 (5243

ſteuerfrei, geg. bar.
Ang. u. D. 21 Gſch.

Faßpilege 4244a
Hühneraugen, Hornhaut, verdickte Nägel, sow. alle Fußleid
werden schmerzlos entfernt. Fußspezialist in ärztl geprüft
Emilstraße 25, Fernsprecher 1725
Spdth, zur allgem. Ortskrankenkasse zugelass

[ ][  ]

500 gr.=Rlegel, Erlschgsw.
1 Weisse Kernseife
praktlische Plund-Dose
Gelbe Schmierseiſe
deuerhaftes
Putztuch
Halb-Plund-Paket
Remy’s Reisstärke
Stück 3 ca. 70 gr.
3 Toilette=Seife

grosses Stück ca. 140 gr.
Toilette-Seife
Halb-Pfund-Paket
Deuta=Seifenflocken

proklische Pſund-Dose
Weisse Schmierseife
doppelspitze
Fiberbürste

250 gr.-Würfel, Frischgew.
Weisse Kernseite
grosses Stück ca. 140 gr.
Toilette-Seife

Halb-Plund-Dose prime
Parkettwachs
grosses und kräftiges
Putztuch
300 gr.-Stück, Frischgew.
Gelbe Kernseife
praktische Plund-Dose
Gelbe Schmierseife
dauerhaftes
Putztuch
grosser
Fiber-Schrubber

S & F=Sparmarken auf alle Waren

Seite 14 Nr. 96

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Achtung

äroßer Abbruch
23er Dragoner=Kaserne
Riedeselstraße
Zum Verkauf gelangen:
Erstklass. Pflastersteine,
Bretter, Sparren, Türen ete.
zu enorm billigen Preisen.
Werner u. P. R. Kopp

Mur 20 ein Wannenbad im Röme bad
Zimmerſtraße 7. Tel, 3834. Alle Arten
Bäder. Bei allen Kaſſen zugelaſſen. (584a

Zuschnelden, Anprobleren, Nähen,
Bügeln und viele andere wichtige
schneiderische Knitfe lehrt mit seiner reich-
lichen
, filmartig-deutlichen Bebilderung
Wir schneidern alles‟
Ein kleines, überall erhältliches Schneider-
lexikon
aus dem Beyer-Verlag, dem Schöpfer
der millionenfach bewährten Beyer-Schnitte

Verlag Otto Bever

LelprlalBerlia

Die hygienisch verpackte

Voine Lannbafste
10 in Ia Gnalität Sc.

bekommen Sie RUF in der 2459
Parfümerie FRANK
Flisabethenstraße 9 (Alleinverkant

Achtung!
Aulo- und Molorradfahrer

Rittwoch, 6. April 1992

EUM SCHULAMFANG=
Kinder-Kleider
Kieler-Knaben-Anzug
aus apart gemust. Stoffen, in
aus guten strapazierfähigen
schönen Farben, Größe 60 GiGU Stoffen, hübsche Verarbeit. U
Kinder-Sweater-Anzug
(inder-Lodenmäntel
reine Wolle gestrickt, in
n grün, blau und grau,

schönen praktischen Farben
Knaben-Schillerhemden
Zefir, in modernen Streifen,
gute Qualität, Größe 60-.
Turn-Hosen od.-Jacken
solide Qualitäten, Jacke mit
½Arm, Größe 1 ..... *
Kinder-Knie-Strümpfe
Baumwolle, gute Oual., mit
buntem Rand . . Größe 5
Jede weitere Gr. 10 Pfg. mehr
Kinder-Strümpfe
Bwolle, kräftige Qual., Gr. 5
Jede weitere Gr. 5 Pfg: mehr
vle- und Knaben-
am
Ernst-Ludwigsplatz

Größe 50

Kinder-Pullover
reine Wolle, in verschieden.
melierten Farben . . . .

Kinder-Prinzeßröcke
Kunstseide plattiert, in
hübschen Farben . . . .

Turn-Anzüge
blen Trikot in guter strapa-
vierfähiger
Oualit., Größe 34 1.u0
Kinder-Schlüpfer
echt Mako, in vielen Farben
sortiert, Größe 34 und 36 G.00
Beachtenswerte Ble
Konfektlonsfenster

Zonder-Angendt vorratreicht!
Ia pennsylv.
Autosor

soweit

pro
90; Liter
K. W. Eisenhardt
Darmstadt, Elisabethenstraße 69
über der Hindenburgstraße. (4116a
Tel, 4239. Versand überall hin.

Tauſche kl. 3=Z.=W.
geg. kleine 2=Zim.=
Wohnung. Off. u.
B 229 a. d. Geſch.

Wohnungstauſch!
Geboten ſonn. 3=Z.=
Wohng., Nordoſtv.,
3. Stock. Geſucht v.
ilt. alleinſtehenden
Ehep. ſchöne 3= od.
gr. 2=Z.=Whg., par=
terre
, in gl. Lage.
Ang. u. B 239 Gſch.*

PARKEIIBODEN

MALIEN HOLZARTENN
REDARATUREN-REINIGUNS
VERLANGEN HIE UMVERSDL
ANGEBOT
TGEBR.IANG
Lwüczt Si6 26 TEl. 3433

4397

Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 1 Damenfahrrad. 1 blaue
Arbeithoſe mit Pinſel und 1 Doſe Oel=
farbe
. 1 Portemonnaie mit Inhalt.
weißer Damenſchal mit Nadel. 1 ſilb.
Ring. 1 Damenhandtaſche mit Inhalt.
2 einzelne Handſchuhe. 1 Paar Damen=
handſchuhe
. 1 Brieftaſche mit Inhalt
1 offene Zigarrentaſche. 1 Motorrad=
Ueberhoſe. 1 leerer großer Koffer.
Zugelaufen: 1 ſchwarzer junger Dober=
mann
. Zugeflogen: 2 Wellenſittiche.
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegen=
ſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind. In=
tereſſenten
konnen die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 11 beſichtigen.

Beianntmachung.

Zum Zwecke der Zuſammenfaſſung
des geſamten ſtädt. Geldverkehrs iſt ab
1. April ds. Js., die Kaſſe der ſtädtiſchen
Betriebe mit der Stadtkaſſe räumlich
vereinigt worden. Die Zahlſtelle Eliſa=
bethenſtraße
25½, bleibt weiterhin be=
ſtehen
. Für den nördlichen Stadtteil iſ.
für die Anforderungen der Betriebe eine
Zahlſtelle der Stadtkaſſe anſtelle der
früheren Hauptzahlſtelle der Betriebe,
Frankfurterſtr. 100, eingerichtet worden
Darmſtadt, 1. April 1932. (ſt.525
Bürgermeiſterei:
Mueller, Oberbürgermeiſter.

Schlafzimmen

Frankfurterſtr. 64, I.
ſch 6Zimm=Wohng.
m. reichl. Zubehör z.
vm. Näh. Part. / mſm

Hoffmannſtr. 28,
Hochpart., 5 Zim.,
2 Entreſol, Badez.,
gr. Veranda, el. L.,
Gas, reichl. Zubeh.,
ruh., freie, ſonnige
Lage, neuherger., f.
1. April od. ſpät. z.
verm. Prs. n. Ver=
einb
. Näh. 1. Stck.
(3137a)

Eliſabethenſtr. 17
E. Wilhelminenſtr.
5=Zimm.=Wohnung
mit Zubehör
ſofort zu vermiet.
Ausk.: H. Hufnagel,
Wilhelminenſtraße.
(4948b)

Neuzeitl. 5=Zimm.=
Wohnung, 2. Stock,
Linol., Zentr.=Heiz.
Bad, Balk., 2 Mſd.,
Gas, Elektr., alsb.
zu verm. Frdm. 900
Mark. Ludwigshöh=
ſtr
. 1, Lad. o. 1. St.

Gedieg. möbl. Zim
ſof. beziehbar. (276a
Hügelſtr. 15, Laden

Aliceſtr. 23, II., ſ.
mb. Z. z. vm. 10--
(gmg)

Soderſtr. 14. I. (am Frankfurterſtr. 38,p.
Kapellplatz) gut
möb, Zim, z. verm.
(5141) gegenüb. Herrngt.,
Zim. (Wohn=
Schlafz.) gut möb.
bald zu vermiet. Wilhelminenſtr. 2
möbl. Zimmer mit
od. ohne Penſion.
(4849a)

Perſ. m. Bad=, Te=
ben
., u. ferner ein
verm. Künſtlerkol.,
Alexandraweg 17.

Große
3-Zim.-Wohng.
beſchl.=frei, Neubau,
m. großem geraden
Manſ.=Zim., Bad.
2 Kell., Speiſek. ſof.
zu vermieten. Näh.
Barkhausſtraße 24.
Daſelbſt v. 16 U.
(3229a)

Groß, 3=Zi.=Wohng.
beſchl.=frei, in ruh.
Hſe. an ruh. Miet.
zu verm. Offert. u.
D. 6 a. d. Geſch. (

2 pol. Muſchelbetten mit Roßhaarmatr.,
Waſchtiſch mit Marmor und Spiegelſchrank.
2 Klubſeſſel (echt Leder=
1 Büfett nußb., 1 Büfett eich, 1. kl. pol.
Bücherſchrk., 1 Diwan mit 2 Seſſel, Wiener
ſeſſel, 1 Kinderpult, 1 Bücherſchrank, 1 Diplo=
mat
, 1 pol. Bett mit Waſchtiſch, 2 antike
Kleiderſchränke, Auszug= u. rd. Tiſche, Stühle,
Trumeaux=Spiegel, Bilder uſw. wegen
(5237
Wegzug im
Auktions=u. Möbelhaus Krummeck
1e Bleichſtraße 1c

Im Neub., ſonn. Hs,
nmit
3 3.=Wohn. veranda
in herrl. Lage, m. all.
Zubeh für ſof.zuvm.
Eberſtadt
Alte Schwanenſtr. 5. (*

2 Z., W.= u. Schlaf=
ſim
., ſ. g. möb., in
beſt. Lag., an ruh.
Miet. z. verm. Ang.
u. A. 174 Geſchſt.

Hinmäßr Zimimerf

W. Gläſſingſtraße 3, I.
2 unmöbl. große Z,,
per 1. Mai w. Heirat
d.Miet. z. vm. (5248a

Gut möb. Wohn= u. /Saalbauftr. 70, I.
Schlafz. für 1 od. 2/gut mbl Zim. (4764a Heinrichſtr. 69, einf
lefon= u. Klavier=m. Z. m. g. P. bil!
(4872a) Einzelzim. p. ſof. z. Karlſtr. 21, I. lks.
möbl. Zim. z. vm. Bleichſtr. 27, II. frd.
möbl. Zim. z. vm.* Kirchſtr. 21, III. r.
ſch. m. Mſ.=3. z. v. Viktoriaplatz 1, III.
möbl. Mſ.=Zi. z. v.* Unt. Heinrichſtr. 19
(Erdgeſchoß)
2 hübſche möbl. 3.
(Wohn= u. Schlafz.
mit Bad, fließ. W.
u. Zentralheiz. an
einz. berufstät. Hr.
od. Dame z. 1. Mai
zu vermieten. Ludwigſtraße 16, II
hön. möb. 3. z. v.* Kahlertſtr. 10, III.
frdl. möb. Z. z. v. Bleichſtr. 19, I. r.
möb. Zim. z. vm. Kahlertſtr. 21, I.
11 gut möb. Schlaf
zim. ſow. ein Her=
renzim
. an 2 ruh.,
ſolide Herren mit
voller Penſion zu
vermieten. (*msm 2 ſchöne Zim., pt.,
m. Nebenraum (als
Bad od. Küche ge=
eign
.) in gut. Lage
möb. od. unmöb. zu
verm. Kell., Manſ.=
Zim., Gartenbenutz.
Ang. u. D. 17 Gſch. Soderſtraße 22, I.,
gut möbl. Zimmer
ſof. zu verm. (5258a Wenckſtr. 6, I, g. m.
ſev. Eing., evtl. mit
Küchenben., z. vmi. Für Ehep im Zentr.
Tgr. mb. Zim. 2Bett.)
m. Küchenben. ſof zu
vm. Näh Geſch ( mfg Soderſtr. 67, pt., gut
möbl. Zimm.m. ſepar
Eing. zu vermieten.!" Martinſtr. 74, pt.
2 ſchön möbl. Zim.
(evtl auch geteilt) zu
vermieten. (2555I Neckarſtr. 4, Gths. u.
2 frdl. möbl. Z., ſep.
Eing., el. L., ſofort
zu vermiet. (*me Heinrichſtr. 48, pt.
gr., gut möbl. Zim
m elektr. Licht, ſep
Eingang zu verm. (* Wienerſtr. 60, pt., möbl.
Zim. zu verm (5244b Saalbauſtr. 67, I.,zu
vermieten ſehr groß.,
gut möbl. Zimmer
per 1. Mai an ruhigen
Dauermieter. Ot Abgeſchl. Wohnung
1 gr. Zim. m. .
u. Zubeh. z. vm. an
einz. Perſ. o. Ehep.
Näh. Geſchäftsſt. (*

Herſchaſiſche 7 Am Wohnung
in bevorzugteſter Lage Darmſtadt, Näh

Zentrum. Miete nach Vereinb. Angebot
unter B 186 Geſchäftsſtelle erbeten /*

Vollkommen neuhergeſtellte (138

6=Zimmerwohnung
Hügelſtraße 15 2. Stod

per ſofort zu vermieten. Gas, elelt!
Licht, Baderaum, 2 Zimmer heizen
der Kachelofen mit Feuerung in
Gang, 2 Bodenzimmer, neuzeitlich
Waſchküche beim Trockenboden.
Beſichtigung täglich von 8 bis 3 Uhr
Auskunft u Schlüſſel unten i. Lader

K
geräumige
4 Zimmer=Wohnung
mit Logia, Bad und allem Zubehör
per 1. Juli oder früher zu vermieten
Nieder=Ramſtädter Straße 87, 2. Stock

In allerbeſter Geſchäftslage (5259
Große Keller=, Lager=
und Büroräume
mit Gas, Waſſer u. elektr. Licht, fofort zu
vermieten. Näh. Schulſtraße 6 (Laden.

Obere Wilhelminenſtr. 33
Laden, zwei Schaufenſter
per 1. Juli 32 zu vermieten. Aus=
kunft
bei Ph. Wondra (Laden). (5005b

In beſter Geſchäftslage

4ſchöne Büro=Räune

ſofort zu vermi eten. Angebote unter
(4504a
Z. 199 an die Geſchäftsſtelle

Leere Zummer

Villenkolonie

Eberſtadt, frd. Zim.
leer o. möb. z. vm.
Schillerſtr. 10.

A

part., per
Räume t. Mai z

verm. Die Räume
eignen ſ. z. Abänd.
in grß. Büro (mit
Straßeneing.) u. 3=
Zim.=Wohng. An
u. B 249 Geſchſt.

Rheinſtr., ſchöne gr
Kontor=Räumt
mit Heizung, evtl
mit Werkſtätten und
Lager zu verm. Ang.
unter B 16J an die
Geſchäftsſt. (5241a

Mittlere Rheinſtr.
helle Kontorräume
m. Dampfheiz., gr
u. kl. alsb. beziehb.
Angeb. unt. V 310
a. d. Gſchſt. (3935c

Karlſtr. 36
Laden ſofort mit

Zim. z. vm. (3938a‟

Kleiner Laden i. d=
Marktpaſſage z.viſ=
Näh. Ernſt=Ludw.=
Straße 10, II.

Garage ft

Landwehrſtraße 21
Telef. 2250. (3320
Wienerſtr. 60, part.
Raum, 18 qm. für
Unterſt. v. Möbeln
etc. z. verm. (5195b

Alte Fahrräder

ſowie einz. Rahmen
und Räder welche im
Keller oder Boden

gut erh., v. Priv.3
kaufen geſ. Preis=
ang
. u. B 241 Gſch.*
g. bar zu
Klgvier Ffgeſ Pr.
Ang. u. D. 5 Geſch.*
Gebr. Kindervult

zu kauf. geſ. Ang.
u. B 250 Geſchſt.
Aus Priv. gut erh.

Schreibmaſchine
zu kauf. geſ. A
u. B 235 Geſchſt. (*