Darmstädter Tagblatt 1932


03. April 1932

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Ginzelnnmmer 15 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Sonntag, den 3. April 1932.
Nummer 93
195. Jahrgang

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Die Woche.
Neue Rechtsbrüche im Memelgebiet

Vorſtellungen der Reichstegierung.
bei den Signakarmächten.
* Berlin, 2. April. (Priv.=Tel.)
Faſt kein Tag vergeht, ohne daß aus dem Memelgebiet neue
Rechtsbrüche der Litauer gemeldet werden. Man ſetzt ſich dort
anſcheinend über das Memelſtatut jetzt bedenkenlos hinweg und
macht ſich, dieſer Schluß muß aus den Tatſachen gezogen werden,
über den Völkerbundsrat und die Signatarmächte des Memelab=
kommens
offen luſtig.
Die Reichsregierung prüft jede Meldung raſcheſtens auf ihre
Richtigkeit. Sie hat die in der letzten Zeit erfolgten neuen Ver=
letzungen
des Memelſtatus den Signatarmächten ſofort zur Kennt=
nis
gebracht. Die Regierungen in London, Paris, Rom und Tokio
haben bisher leider nur zu erkennen gegeben, daß ſie die Vertrags=
verletzungen
vor das Haager Schiedsgericht bringen wollen, haben
aber bisher den Schritt nicht durchgeführt. Die Reichsregie=
rung
drängt unausgeſetzt darauf, daß nun end=
lich
die Signatarmächte ſich ihrer Verantwor=
tung
bewußt werden, weil ſonſt die bevorſtehen=
den
Wahlen, zum memelländiſchen Landtag un=
weigerlich
unter ſchwerſtem litauiſchem Terror
ſtattfinden werden, und Litauen Tauſende in das Memel=
gebiet
ſchickt, um das Wahlergebnis zu verfälſchen.
Wir nehmen an, daß Staatsſekretär v. Bülow in London
mit Macdonald nicht nur Donau=Probleme durchſpricht, ſon=
dern
auch deſſen Aufmerkſamkeit auf die unhaltbaren Verhältniſſe
im Memelgebiet lenken wird, für die England mitverantwortlich
iſt, ſolange die Londoner Regierung nicht alles tut, um die übrigen
Signatarmächte für die raſcheſte Wiederherſtellung von Recht und
Ordnung im Memelgebiet zu bewegen.
Abberufung des Gouverneurs Merkys?
UNB. Memel, 2. April.
Unverbürgten Gerüchten zufolge ſoll der litauiſche Gouverneur
im Memelgebiet, Merkys, abberufen und durch den ehemaligen
Oberbürgermeiſter von Kowno, Vileiſchis, erſetzt werden.
Drohbrieſe an Deukſchkumsführer.
Die beiden Deutſchtumsführer Conrad und Gubba erhielten
in der letzten Zeit Drohbriefe, die anſcheinend aus großlitauiſchen
Kreiſen ſtammen. In den Briefen wird von beiden verlangt, ſie
möchten für den kommenden Landtag nicht mehr kandidieren und
im Intereſſe ihrer eigenen Sicherheit aus dem Memelgebiet nach
Deutſchland verſchwinden.
die acht im Memelgebiet verhafketen Reichsdeutſchen
ſteigelaſſen.
Heydekrug, 2. April.
Die 8 verhafteten Reichsdeutſchen ſind wieder freigelaſſen
worden. Das Amtsgericht in Heydekrug hat die Verhafteten
nach memelländiſchen Brauch nach einer 24ſtündigen Haft wieder
entlaſſen, hat ſich alſo nicht der litaniſchen Forderung nach
ſchwerer Beſtrafung gefügt.
Der Spionagefall Beckets.
Kowno, 2. April.
Wie die litauiſche Telegraphen=Agentur meldet, iſt bei der
Unterſuchung des der Spionage beſchuldigten Reichsdeutſchen Bek=
kers
feſtgeſtellt worden, daß er tatſächlich ein Angeſtellter der
Firma Donar=Türen G. m. b. H., Berlin, iſt, in welcher Eigen=
ſchaft
er auch nach Memel gekommen war. In Memel hatte er
u. a. Zuſammenkünfte mit Schulrat Meyer und dem Vorſitzenden
der Landwirtſchaftspartei, Konrat. Nach ſeiner Verhaftung hat
ſich der deutſche Generalkonſul ſofort dafür eingeſetzt, daß Beckers
wegen ſeines Krankheitszuſtandes nicht in ein Gefängnis, ſondern
in ein Krankenhaus oder ein Hotel komme, und daß dem General=
konſul
die Möglichkeit einer Zuſammenkunft mit Beckers gegeben
werde.
Der anfänglich hier als beſonders wichtig behandelte Spio=
nagefall
, an dem auch die Beteiligung einer Reihe memellän=
diſcher
Perſönlichkeiten vermutet wurde, wird offenkundig durch
dieſe halbamtliche Meldung abgeſchwächt und ſcheint ſich allmäh=
lich
ins Unbedeutende zu verlieren.
Sleuermorakorium für das Memelgebiet?
WIB. Memel, 2. April.
Das Direktorium Simaitis hat bei der litauiſchen Regierung
ein Steuermoratorium für das erſte Vierteljahr 1932 beantragt.
Dem Vernehmen nach wird die litauiſche Regierung dieſem Antrag
entſprechen.
Wiedereröffnung deutſcher Bürgerſchulen
in Jugoflawien.
WTB. Belgrad, 2. April.
Der Unterrichtsminiſter hat die auf Grund des neuen Bürger=
ſchulgeſetzes
vorübergehend geſchloſſenen zwei deutſchen Bürger=
ſchulen
von insgeſamt ſieben deutſchen Bürgerſchulen wieder er=
öffnet
.

Enkeignungen deukſchen Grundbeſitzes
in Poſen und Pommerellen.
TU. Warſchau, 2. April.
Das polniſche amtliche Verordnungsblatt veröfentlicht am
Freitag auf Grund des Bodenreformgeſetzes eine Liſte der im
Laufe des Jahres zu enteignenden Grundſtücke. Demnach ent=
fallen
in Poſen auf deutſchen Grundbeſitz ungefähr 3000 Hektar
und auf polniſchen ebenfalls 3000 Hektar. In Pommerellen ent=
fallen
auf deutſchen Grundbeſitz etwa 5700 Hektar und auf
polniſchen nur 1600 Hektar.
Wie bisher, ſo iſt auch dieſes Mal das Mißverhältnis des
zur Enteignung beſtimmten deutſchen Grundbeſitzes gegenüber
der polniſchen Quote auffallend. Dies iſt um ſo auffallender,
als Polen bekanntlich den letzten Beſchluß des Dreier=Komitees
hinſichtlich der Agrarreformklage des deutſchen Abgeordneten
Gräbe an den Völkerbund angenommen hat. In dieſem Be=
ſchluß
wird beiſpielsweiſe feſtgeſtellt, daß die bisherige Enteig=
nungspraxis
der polniſchen Regierung namentlich dem Deutſchen
im Korridorgebiet gegenüber eine Verletzung der dies=
bezüglichen
Beſtimmungen des Minderheiten=
vertrages
darſtellt. Ferner wird der polniſchen Regierung
ein Ausgleichsverfahren mit den geſchädigten Grundbeſitzern an=
empfohlen
. Schließlich iſt beachtenswert, daß die zur Enteig=
nung
beſtimmten Grundſtücke beinahe aus=
ſchließlich
ander Eiſenbahnlinie von Bromberg
nach Gdingen gelegen ſind. Nichtsdeſtoweniger ſetzt
Polen dieſe Enteignungen fort.
Kriſe und Brieden.
Themen des franzöſiſchen wahlkampfes.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 2. April.
Die letzten Sitzungen der Kammer ſtanden im Zeichen der Un=
ruhe
und Mißſtimmung, wie das vor Wahlen nicht anders ſein
kann. Vier Wochen trennen uns von den Wahlen die Prog=
noſen
beginnen unſicher zu werden.
Die Wahlen werden diesmal nicht im Zeichen der Perſönlich=
keiten
vor ſich gehen, wie bei den Poincaréwahlen, aber auch
nicht im Zeichen der politiſchen Ideen ſtehen. Zwei Schlag=
worte
beherrſchen die Situation: Kriſe und Frieden.
Dieſe zwei Worte werden von den Kandidaten in allen Ton=
leitern
ſkandiert; die Agitation in ganz Frankreich iſt merkwürdig
einheitlich.
Kriſe und Frieden, über dieſe beiden Begriffe läßt ſich ſehr
viel reden. Sie intereſſieren den franzöſiſchen Wähler mehr als
alles andere. Das bringt eine neue Note in den Wahlkampf und
beunruhigt die Parteibüros, denn es läßt ſich nicht errechnen, wie
die Wähler auf dieſe doppelte Frageſtellung reagieren.
Rechts iſt man unruhig, und nach unſerer Anſicht hat man
auch allen Grund dazu. Die Rechte trägt die Verantwortung für
alles, was die Regierung getan oder unterließ, auch für das, was
ſie nicht beeinfluſſen konnte. Außerdem und das wiegt ſchwer
die Rechte iſt innerlich uneinig. Die Agitationsmethoden von
de Kerillis werden von der Maringruppe nicht gutgeheißen der
Bruch iſt offen. Es geht da um perſönliche Politik und Meinungs=
verſchiedenheiten
über die Taktik. Der Konflikt ich ſchon ſehr ernſt.
Die Linke vermag ſich trotz allem nicht reſtlos zu begeiſtern,
man gewinnt beinahe den Eindruck, daß ſie vor ſich ſelbſt Angſt
hat. Bei der Linken fehlt es auch anſcheinend an Mitteln für eine
wirklich großzügige Propaganda. Der frühe Wahltermin wird
von den meiſten Deputierten begrüßt, aus dem einfachen Grunde,
weil dadurch der Wahlkampf abgekürzt wird.
Intereſſant iſt, wie viele Deputierte auf eine Kandidatur ver=
zichten
. Selbſt angeſehene Politiker. In vielen Bezirken ſoll dies=
mal
ein relativer Mangel an Kandidaten herrſchen.
Man rechnet mit einem Rucknachlinks und einem Wech=
ſelder
Perſönlichkeiten. Es erleidet keinen Zweifel, daß
eine politiſche Wendung in Frankreich eine große Bedeutung für
ganz Europa hätte. Sie kann zwar nicht eine grundſätzlich
neue Richtung in die Außenpolitik bringen, wohl
aber neue Methoden.
Die Enkgleiſung Tardiens.
Berlin, 2. April. (Priv.=Tel.)
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Tardieu hat, wie berichtet,
am Freitag in der Kammer den Reichspräſidenten, wenn auch
nicht direkt, angegriffen. Herr Tardieu befand ſich zwar am Ende
eines mehrtägigen ſchweren Kampfes mit der Kammer, und man
würde es an ſich verſtehen, wenn er nach der langen Nachtſitzung
die Nerven verloren hätte.. Was er ſich aber nach den ziemlich
übereinſtimmenden Preſſemeldungen geleiſtet hat, geht doch weit
über die Grenzen des diplomatiſch Möglichen hinaus. Selbſt der
ſozialdemokratiſche Vorwärts nennt ſeine Ausführungen eine
Ungezogenheit und ſpricht mit Recht von einer beabſichtigten Her=
ausforderung
. Die amtlichen Berliner Stellen ſind vorläufig noch
ſehr zurückhaltend und wollen den angeforderten Bericht über die
tatſächlichen Erklärungen Tardieus abwarten. Es ſcheint uns
jedoch heute ſchon notwendig zu ſein, daß die Erklärungen
Tardieus mit aller Entſchiedenheit zurückge=
wieſen
werden müſſen.
Tardieu informierk Botſchafter v. Hoeſch.
Miniſterpräſident Tardieu hat für heute morgen den deut=
ſchen
Botſchafter von Hoeſch zu ſich gebeten und hat ihm gegen=
über
Aufklärung gegeben, welche Bewandtnis es mit ſeinem
Beſuch in London habe und welche Idcen die franzöſiſche Re=
gierung
auf der bevorſtehenden Konferenz der vier Großmächte
in London zu vertreten gedenkt,

Die außenpolitiſche Lage hat ſich trotz der regen Tätigkeit
der geſamten europäiſchen Diplomatie auch in den letzten zwei
Wochen noch in keiner Weiſe geklärt. Abrüſtungsfrage, Repara=
tionsfrage
, das Problem der Donauſtaaten, und ſchließlich das
Problem des europäiſchen Oſtens überhaupt, alles das hängt
ſo eng miteinander zuſammen, daß allmählich ein ſchier unlös=
barer
gordiſcher Knoten entſtanden iſt, ohne daß ein Schwert
Alexanders vorhanden wäre, das ihn zerhauen könnte. Ueberall
gärt es, ſtändig ſteigen neue Gewitterwolken am politiſchen
Korizont empor, immer drohender wird die Gefahr, daß ſich
ein neues fürchterliches Unwetter über die gequälten Völker
unſeres Erdteils entlädt. Das ſind die Folgen jener von kurz=
ſichtigem
Haß diktierten ſogenannten Friedensſchlüſſe des Jahres
1919. Wir haben in Deutſchland dieſe Folgen vom erſten Tage
an vorausgeſehen, und alle einſichtigen Politiker haben es als
ihre vornehmſte Aufgabe angeſehen, eine gründliche Reviſion
jener ungeheuerlichen Verträge ſobald wie nur irgend möglich
herbeizuführen, oder wenigſtens anzubahnen. Daß dieſe Be=
mühungen
bisher ſo wenig Erfolg gezeitigt haben, liegt einzig
und allein an der ſtarren Haltung Frankreichs, das wie Shylock
im Shakeſpearſchen Drama ſich an jeden Vertragsbuchſtaben
klammert. Das ſollte man ſich gerade in Deutſchland immer
wieder vor Augen halten und endlich Schluß machen mit dem
üblen Brauch, die Franzoſen dadurch zu entlaſten, daß man
alle Mißerfolge der auf eine Reviſion der Verſailler Beſtim=
mungen
abzielenden deutſchen Außenpolitik auf die Unfähigkeit
der deutſchen Führung ſchiebt, um dann mit dieſem Argument
möglichſt lukrative innerpolitiſche Geſchäfte zu machen. Selbſt=
verſtändlich
hat auch die deutſche Außenpolitik der Nachkriegs=
zeit
Fehler begangen, die ſich zum Teil verhängnisvoll aus=
gewirkt
haben. Aber es kann doch heute keinem Zweifel mehr
unterliegen, daß der Grundgedanke der Streſemannſchen Politik
richtig war, die mit der Liquidation des verlorenen Ruhr=
krieges
begann, und über Locarno und Genf ſchließlich dazu
führte, daß am 30. Juni 1930 die Trikolore auf dem Schloß zu
Mainz niedergeholt wurde. Die erſte unerläßliche Voraus=
ſetzung
jeder aktiven deutſchen Außenpolitik war die Befreiung
des deutſchen Staatsgebiets von fremder Befatzung. Glaubt
denn jemand im Ernſt, daß wir heute auch nur mit einiger
Ausſicht auf Erfolg eine endgültige Löſung der Reparations=
frage
in unſerem Sinn in Angriff nehmen könnten, wenn heute
noch die Spahis durch die Straßen der rheiniſchen Städte und
Dörfer ritten, und glaubt denn auch irgend jemand im Ernſt,
daß wir die Rheinland=Räumung fünf Jahre vor der ver=
traglich
feſtgeſetzten Friſt auf anderem Wege ohne Opfer hätten
erreichen können? Dazu ſpricht doch wohl die amtliche Politik
Frankreichs ſeit 1918 und insbeſondere ſeit 1930 eine nur allzu
deutliche Sprache. Man will am Quai d’Orſay das Diktat von
Verſailles als die Magna Charta des europäiſchen Unfriedens
um jeden Preis erhalten. An der europäiſchen Hegemonie Frank=
reichs
ſoll nicht gerüttelt werden. Deswegen die franzöſiſche
Einſtellung zur Abrüſtungsfrage, die an den deutſchen Rüſtungs=
beſchränkungen
eiſern feſthält, um das militäriſche Uebergewicht
Frankreichs zu verewigen. Deswegen die ſture Haltung in
der Reparationsfrage, auf Grund deren man auch in das
Budget von 1932 einen Reparations=Betrag in Milliardenhöhe
eingeſetzt hat, trotzdem ſelbſt in Frankreich jeder vernünftige
Menſch weiß, daß das deutſche Reich, ſelbſt wenn es wollte,
keinen Pfennig mehr zahlen kann; deswegen die Sabotage der
deutſch=öſterreichiſchen Zollunion im vergangenen Jahr und jetzt
der Donau=Konföderationsplan des Herrn Tardieu, der bei aller
wirtſchaftlichen Unſinnigkeit doch nur den einen politiſchen Sinn
hat, Deutſchland und ſo weit dies möglich iſt auch Italien
im ſüdoſteuropäiſchen Raume auszuſchalten; deswegen die diplo=
matiſche
und finanzielle Unterſtützung der japaniſchen Politik
im fernen Oſten, die mit der Stoßrichtung Wladiwoſtok und
Beikalſee Rußland im fernen Oſten ſo binden ſoll, daß die fran=
zöſiſchen
Vaſallenſtaaten, Polen und Tſchechoflowakei, den Rücken
frei bekommen für Aktionen gegen unſere Oſtgrenzen.
Wie iſt nun die Lage im Augenblick? Der Widerſtand, den
die Chineſen bei dem Schanghaier Ablenkungsmanöver leiſteten,
war erheblich ſtärker, als man vorher in Tokio angenommen
hatte, und ſo hat ſich die Fortführung und Ausdehnung der
mandſchuriſchen Aktion einigermaßen verzögert, ſo ſtark ver=
zögert
, daß größere militäriſche Unternehmungen, die dort nur
in der Froſtperiode möglich ſind, möglicherweiſe bis zum Herbſt
vertagt werden müſſen. Das würde auch für uns ja in dem
oben angedeuteten Zuſammenhang eine gewiſſe Atempauſe
bedeuten.
Um ſo emſiger arbeitet Herr Tardieu an ſeinem Donau=
projekt
, für das er bei ſeinem heutigen Londoner Beſuch etwas
ſtabilere Grundlagen herſtellen möchte. Ob ihm das gelingt,
muß allerdings einigermaßen fraglich erſcheinen, trotzdem er ja
mit Erfolg die von Macdonald vorgeſchlagene Konferenz zu
Vieren zu verhindern vermocht hat. Auch die Engländer, die
erhebliche Kapitalien in Südoſteuropa inveſtiert haben, haben
ein. Intereſſe daran, daß die unmöglichen wirtſchaftlichen Vei=
hältniſſe
, die durch die Zerſchlagung der Donau=Monarchie en:, ſchleunigſt geändert werden. Und da die finanziellen
Verhältniſſe insbeſondere in Oeſterreich ſich immer kataſtrophaler
zuſpitzen, drängt auch hier die Zeit. Aber die Engländer haben
kein Intereſſe daran, die franzöſiſche Preſtigepolitik in Süd=
oſteuropa
auf Englands Koſten zu unterſtützen, um ſo weniger,
als die Lage in Frankreich ja keineswegs roſig iſt. Es iſt er=
ſtaunlich
, in wie verhältnismäßig kurzer Zeit ſich in dieſer Be=
ziehung
die Dinge gewandelt haben. Wie lang iſt es denn her,
daß man ſich in London unter dem Druck der franzöſiſchen
Bankiers gezwungen ſah, den Goldſtandard aufzuheben. Heute
hat man in England die Kriſis überwunden, und der engliſche
Staatshaushalt weiſt ſogar einen geringen Ueberſchuß auf. In
Frankreich aber nimmt die Weltwirtſchaftskriſis immer größere
Dimenſionen an, und ſogar die finanzielle Decke wird an allen
Ecken und Enden zu kurz. Trotz des Abſchubs der ausländiſchen
Arbeiter hat man heute auch in Frankreich bereits ungefähr
2 Millionen Arbeitsloſe. Induſtrie und Banken müſſen vom
Staat finanziell geſtützt werden. Die ſtillen Reſerven, die der
franzöſiſche Finanzminiſter in Höhe von faſt 19 Milliarden
Franken von ſeinen Amtsvorgängern übernommen, ſind auf=
gebraucht
, und zum erſten Mal ſeit 1926 weiſt die Staatskaſſe
einen Fehlbetrag auf. Wenn jetzt die Donauſtaaten einer nach
dem anderen ihre Zahlungsunfähigkeit erklären, ſo würde das

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Seite 2 Nr. 93

für Frankreich, das dieſen Staaten viele Hunderte von Milli=
onen
Franken zu politiſchen Zwecken geborgt hat, geradezu kata=
ſtrophale
Rückwirkungen auslöſen müſſen. Es iſt alſo durchaus
begreiflich, wenn Herr Tardieu derartiges jetzt vor den Wahlen
vermeiden möchte, aber es iſt doch recht zweifelhaft, ob er bei
den kühlen Rechnern an der Themſe ſehr viel Gegenliebe finden
wird. Einmal dürfte man es in London den Franzoſen noch
nicht vergeſſen haben, daß ſie es waren, die das Pfund entthront,
zum anderen aber wird Herrn Macdonald eine Einigung ledig=
lich
mit Frankreich ſchon deswegen wenig reizen, weil ſelbſt die
franzöſiſchen Vaſallenſtaaten in aller Oeffentlichkeit erklären,
daß eine Regelung ohne Beteiligung Deutſchlands und Italiens
niemals eine gründliche wirtſchaftliche Sanierung bringen könnte.
Unter dieſen Umſtänden iſt auch in London von der Vorbe=
ſprechung
zu Vieren in der kommenden Woche eine endgültige
Entſcheidung kaum zu erwarten.
Alles das wirkt natürlich auch nicht unerheblich auf die Vor=
verhandlungen
über die auf den Juni feſtgeſetzte neuerliche
Reparationskonferenz zurück. Daran ändern auch die Er=
klärungen
Herrn Tardieus außerordentlich wenig. Für die
deutſche Politik ergibt ſich daraus die Aufgabe, unſere Stellu g
bis dahin ſo ſtark wie möglich auszubauen. Das iſt aller=
dings
bei unſeren finanziellen Schwierigkeiten und der Ver=
worrenheit
unſerer innerpolitiſchen Verhältniſſe leichter geſagt
wie getaff. Aber das deutſche Volk muß es endlich einmal
lernen, aus ſeiner allgemeinen Lage duch die entſprechenden
innerpolitiſchen Folgerungen zu ziehen.
Abermals liegen acht Tage des Wahlkampfs vor uns, an
deſſen Ende das deutſche Volk darüber zu entſcheiden hat, ob
es Hindenburg, dem bewährten Führer in Krieg und Frieden,
auch weiterhin treue Gefolgſchaft leiſten will. Wir zweifein
nicht, daß dies der Fall ſein wird. Um ſo unſinniger aber iſt
es, wenn jetzt abermals alle politiſchen Leidenſchaften auf=
gepeitſcht
werden. Nicht um die Macht im Staate geht es,
oder vielmehr ſollte es gehen, ſondern um Deutſchland. Der
Reichspräſident ſoll der Repräſentant des ganzen deutſchen
Volkes ſein, nicht der Exponent einer Partei. Daß das deutſche
Volk dafür Verſtändnis hat, haben die 18½ Millionen Hinden=
burg
=Stimmen im erſten Wahlgang bewieſen. Aber dieſer Er=
folg
darf die Hindenburg=Wähler vom 13. März nicht in Sicher=
heit
wiegen. Auch im zweiten Wahlgang kommt es
ebenſowie imerſten aufjede Stimme an. Nachdem
Hindenburg ſeinem Volk das ungeheure Opfer gebracht und ſich
abermals zur Verfügung geſtellt hat, muß der zweite Wahlgang
mit einem überwältigenden Siege dieſes größten lebenden
Deutſchen enden. Nicht im Intereſſe Hindenburgs, deſſen Name
im Buch der Geſchichte mit ehernen Lettern verzeichnet ſteht,
ſondern im Intereſſe des deutſchen Volkes, das damit zeigen
muß, daß es den Sinn für hiſtoriſche Größe, den Sinn für
höchſte Menſchenwürde und die Fähigkejt zu dankbarer An=
erkennung
faſt übermenſchliyher Leiſtung noch nicht verloren hat,
das damit zu zeigen hat, daß es noch über die ſeeliſchen Kräfte
verfügt, die allein einen Wiederaufſtieg ermöglichen.
M.

Die Kämpfe in der Mandſchurei.

Angriff

Freiſchärler bei Tſchangtſchun.

TU. Mukden, 2. April.

Die chineſiſchen Freiſcharen, die die mandſchuriſche Regierung
ſtürzen wollen, haben die Stadt Nunang in der Nähe von
Tſchangtſchun erobert. Von Tſchangtſchun und Charbin ſind japa=
niſche
Verſtärkungen nach Nunang in Marſch geſetzt worden, um
ein weiteres Vordringen der Chineſen nach Tſchangtſchun zu ver=
hüten
. Die Sowjetbehörden in Charbin haben den Japanern je=
doch
die Benutzung der Eiſenbahnlinie verboten. Auch an vielen
anderen Stellen längs der chineſiſchen Oſtbahn greifen die Chi=
neſen
an. Auf das japaniſche Munitionsarſenal in Mukden wurde
ein mißglückter Anſchlag ausgeführt. Ein japaniſcher Transport=
zug
, der mit Munition und Exploſivſtoffen beladen war, wurde
überfallen und vollkommen ausgeraubt.
Die Japaner haben nach achtſtündigem Kampf die chineſiſchen
Truppen aus Nunang, nordweſtlich von Tſchangtſchun, ver=
trieben
.

Anklageſchrift zugeſtellk.

TU. Moskau, 2. April.
Dem Attentäter Stern und ſeinem Gehilfen Waſiljew
iſt die Anklageſchrift übermittelt worden. Die Anklage be=
hauptet
, daß Stern und Waſiljew einer gegenrevolutionären Ver=
einigung
angehören, die ſich die Aufgabe geſtellt habe, die
Sowjetregierung zu ſtürzen. Außerdem werden ſie beſchuldigt,
einen Anſchlag auf den deutſchen Botſchafter von Dirkſen ver=
ſucht
und einen ſolchen auf den deutſchen Botſchaftsrat von
Twardowſki ausgeführt zu haben. Der Prozeß wird zehn Tage
dauern.

* Die Oſterkagung
der deutſchen Chirurgen.

Alljährlich unmittelbar nach den Oſterfeſttagen verſammeln
ſich die Mitglieder der Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie in
Berlin zu einer wiſſenſchaftlichen Tagung, auf der nicht nur
neue Forſchungsergebniſſe bekanntgegeben, ſondern immer wie=
der
neue und alte Probleme der Chirurgie und ihrer Nachbar=
gebiete
kritiſch beleuchtet und Richtlinien für weitere Forſchun=
gen
erörtert werden.
Zur Rückſchau bot der im Februar dieſes Jahres gefeierte
100. Geburtstag des großen Meiſters der Chirurgie und Mit=
begründers
der Geſellſchaft, Albert König, Anlaß. In der Er=
öffnungsrede
gedachte der Vorſitzende der diesjährigen 56.
Tagung, Prof. Voelcker, Halle, des großen Chirurgen, der
vom einfachen Landarzt zum praktiſchen Chirurgen und Kran=
kenhausleiter
und dann ohne die übliche akademiſche Laufbahn
zum ordentlichen Univerſitätsprofeſſor und akademiſchen Lehrer
berufen wurde. Königs Lehrbuch der ſpeziellen Chirurgie, das
acht Auflagen erlebt hat, gehört zu den grundlegenden Werken
der Medizin.
Der Rückſchau folgte ein Ausblick für die Zukunft. Eine
Gefahr ſcheint der Chirurgie zu drohen, die bereits auf dem
Gebiet der Geſamtmedizin ſeit längerer Zeit zu ernſten Bedenken
Anlaß gibt. Das iſt die Zerſplitterung und Auflöſung in
Spezialgebiete. Der praktiſche Chirurg, und das gilt vor allem
für die jüngeren Kollegen, ſoll auf allen Gebieten der Chirurgie
wohlerfahren ſein. Das ſcheint im Intereſſe einer zweckmäßigen
ärztlichen Verſorgung unſerer Kranken dringend nötig und ver=
diente
mit Recht beſonders hervorgehoben zu werden. Gleich=
zeitig
muß der Chirurg die Verbindung mit anderen Fächern
der Heilkunde pflegen und darf ſich keineswegs auf die tech=
niſche
Seite ſeines Berufes beſchränken.
Das erſte Hauptreferat der Tagung Die Leber in der
Chirurgie zeigte, daß gerade in den letzten Jahren die Chirur=
gen
beſonderes Intereſſe für die allgemeinen Probleme der
Medizin gewonnen haben. So war für dieſes Thema neben dem
Referat des Chirurgen Prof. Henſchen Baſel, das eines
Interniſten Prof. Brugſch, Halle vorgeſehen. Die Leber iſt
ein Organ, das in erſter Linie den Vertreter der inneren Medi=
zin
intereſſiert. Sie iſt an allen Stoffwechſelvorgängen beteiligt,
ſpeichert Fett, Eiweiß und Glykogen, das ſie aus Kohlehydraten
bildet, entgiftet die aufgenommenen Nahrungsſtoffe und hat
zahlreiche andere wichtige Funktionen zu erfüllen, deren Störugg
Krankheit und verminderten Widerſtand des Körpers bedingen

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 3. Aprfl 1932

1 Milliarde Skeuererhöhungen in U5A.Die Saarlis
Das Skeuergeſeh vom Repräſenkankenhause

Kommiffion des Völkerbundes.

EP. Waſhington, 2. April.

Das Steuergeſetz iſt mit 327 gegen 64 Stimmen vom Reprä=
ſentantenhaus
angenommen worden. Die Vorlage ſieht zum Aus=
gleich
des Budgets eine Erhöhung der Steuereinnahmen um rund
eine Milliarde Dollar vor. Der Abſtimmung ging eine erregte
Debatte voraus, in der die Demokraten der Regierung vorwarfen,
daß ſie nicht das geringſte tue, um die Verwaltungsausgaben ein=
zuſchränken
. In der letzten Minute, nachdem Schatzamtsſekretär
Ogden Mills darauf hingewieſen hatte, daß nach der Annahme
der geſamten Steuervorlage noch ein Fehlbetrag von 165 Mil=
lionen
Dollar verbleiben werde, nahm das Repräſentantenhaus
noch einen Artikel an, durch den alle Dividenden der normalen
Einkommenſteuer unterworfen werden, woraus man eine Ein=
nahme
von 80 Millionen Dollar zu erzielen hofft. Im übrigen
bezeichnete es das Haus als Aufgabe des Präſidenten Hoover und
der Regierung, den dann noch vorhandenen Fehlbetrag von 85
Millionen Dollar durch Erſparniſſe auszugleichen. Es ſei mög=
lich
, mindeſtens 200 Millionen Dollar durch eine Verwaltungs=
Reorganiſation einzuſparen. Die Geſamtvorlage, die eine in
ihrem Ausmaß ſelbſt über die Kriegszeit hinausgehende Steuer=
belaſtung
des amerikaniſchen Bürgers darſtellt, geht nunmehr an
den Senat, der ihr zweifellos einen ſtürmiſchen Empfang bereiten
wird.

Amerika für Ermäßigung der Skillhalte-Zinſen.

TU. New York, 2. April.
Zu den Meldungen, wonach die vom deutſchen Kredit=
abkommen
1932 betroffenen amerikaniſchen Banken einer Er=
mäßigung
des Zinsſatzes, der vielfach über die jetzt für Trans=
ferierungen
von der Reichsbank freigegebenen Grenze von 7 v. H.
hinausgeht, nicht ablehnend gegenüberſtehen, hört der Vertreter
des DHD., daß die Amerikaner eine Herabſetzung der Zinſen
für unter das zweite Stillhalteabkommen fallende Kurzkredite
auf 6 v. H. durchaus in Erwägung zu ziehen bereit ſeien.

Bor der Abreiſe Stimſons nach Genf.

TU. Waſhington, 2. April.
Staatsſekretär Stimſon wird am 8. April nach Genf ab=
reiſen
. Es wird betont, daß der alleinige Grund die Teil=
nahme
an den Abrüſtungsverhandlungen ſei. Vorausſichtlich
wird er nur wenige Tage in Genf bleiben und dann wahr=
ſcheinlich
ſofort nach Amerika zurückkehren.
Das amerikaniſche Staatsdepartement nimmt an, daß Stim=
ſons
Europareiſe etwa vier bis fünf Wochen dauern wirb.
Er wird wahrſcheinlich auf dem franzöſiſchen Ozeandampfer
Iſle de France zuſammen mit Norman H. Savis reiſen, der
als amerikaniſcher Sachverſtändiger für die Tribute und Schul=
denfrage
gilt. Stimſon wird ſich direkt nach Genf begeben, ohne
andere Hauptſtädte zu berühren mit Ausnahme von Paris auf
der Rückreiſe. In Waſhingtoner politiſchen Kreiſen wird dar=
auf
hingewieſen, daß Stimſon keinesfalls die Tribut= und
Kriegsſchuldenfrage beſprechen werde. Auch zum oſtaſiatiſchen
Konflikt werde er nicht Stellung nehmen, wohl aber in dauern=
der
Fühlung mit den beteiligten Stellen bleiben.

Die deutſche Abordnung für London.

Berlin, 2. April.
Die deutſche Abordnung für London wird aus dem Staats=
ſekretär
des Auswärtigen Amts, Bülow, Miniſterialdirektor
Poſſe vom Reichswirtſchaftsminiſterium, dem vortragenden Le=
gationsrat
Wiehl, Dirigenten der Wirtſchaftsabteilung und
Spezialiſten für Präferenzfragen, dem Referenten für Donau=
fragen
, vortragenden Legationsrat von Heeren, ſowie dem
Attaché Dr. Kordt, dem perſönlichen Adjutanten des Staats=
ſekretärs
von Bülow, beſtehen.
Die Abordnung wird vorausſichtlich am Mittwoch in London
eintreffen, dürfte Berlin alſo am Dienstag verlaſſen.

der Reichspräſidenk empfängt den öſterreichiſchen
Dizekanzler.

Berlin, 2. April.

Bilkere Krikik an der franzöſiſchen Geheimherrſchaft.

dsk. Saarbrücken, 2. April.
Zwiſchen dem Wechſel in der Regierungskommiſſion des Saar=
gebiets
, der am 1. April eingetreten iſt der Präſident Sir
Erneſt Wilton iſt durch den Engländer Knox erſetzt worden, wäh=
rend
an die Stelle des tſchechiſchen Juriſten Dr. Vezenſky der
Jugoſlawe Dr. Zoricié getreten iſt und den Wahlen zum
Landesrat, in denen am 13. März die Saardeutſchen ſich erneut
zum Deutſchtum bekannt haben, beſteht kein Zuſammenhang. Dies
bringt die Saabrücker Zeitung in einer bitteren Betrachtung
zum Ausdruck, in der ſie darauf hinweiſt, daß das Saargebiet
das einzige Gebiet Europas iſt, wo eine ſo völlige Rechtloſigkeit
der Bewohner gegenüber einer Regierung beſteht, die zu vier
Fünfteln aus Volksfremden beſteht. Das Blatt nimmt den Re=
gierungswechſel
weiter zum Anlaß, um den neuen Regierungs=
mitgliedern
in ganz unmißverſtändlicher Weiſe den wahren Cha=
rakter
des Saarproblems vor Augen zu führen. Während irgeno=
ein
politiſches Intereſſe der Franzoſen am Saargebiet durch den
Verſailler Vertrag nicht anerkannt werde, liege ein dichter Nebel
von Unwahrhaftigkeit über Genf und über Saarbrücken. Die
maßgebenden franzöſiſchen Politiker hätten bisher ununterbro=
chen
den Völkerbund als ihr Machtinſtrument und das Saar=
land
als ihr Intereſſengebiet angeſehen. Denn ſie hätten in
Verſailles noch ganz ſicher damit gerechnet, ihr Ziel auf Um=
wegen
zu erreichen.
Noch heute gibt es im Saargebiet, ſo ſagt das Blatt in
dieſem Zuſammenhang, eine Ueberfülle von franzöſiſchen Be=
amten
, die eine energiſche und wirklich neutrale Regierungskom=
miſſion
längſt ſchon abgeſchoben hätte, wenn hier eben nicht jene
Suggeſtion wirkſam wäre, daß die Franzoſen doch die geheimen
Herrſcher im Lande ſeien und ſein ſollten. Wir meinen damit
natürlich nicht die franzöſiſchen Berg= und Zollbeamten, die von
Rechts wegen hier ſind, ſondern die Beamten (und Offiziere) in
der Regierung, von denen manche ſogar vollkommen rechtswidrig
überhaupt nicht dem Völkerbunde, ſondern unmittelbar der fran=
zöſiſchen
Regierung unterſtehen. Die Saarbrücker Zeitung ver=
langt
unzweideutig, daß endlich einmal die Regierung ſich nach
dem Wortlaut des Saar=Statuts richte und die Schwindel= Sugge=
ſtion
der franzöſiſchen Geheimherrſchaft abſtreife. Die Saar= Deut=
ſchen
würden beweiſen, daß im 20. Jahrhundert ein ſtarkes ge=
ſchloſſenes
Volksgefühl eine unüberwindliche Macht iſt, der keine
Gewalt und keine Liſt etwas anhaben kann.
Bezeichnend für den merkwürdigen Aufbau des Völkerbunds=
regimes
durch ausländiſche Beamte iſt die Charakteriſierung, die
das Blatt der Amtsführung des jetzt geſchiedenen Präſidenten
Sir Erneſt Wilton nach Lage der Dinge zuteil werden laſſen
muß. Im Juni 1927 ſetzte man Hoffnungen auf ſein Bekenntnis
zum Fair play, das er bei ſeiner Amtsübernahme abgab. Man=
cherlei
Umſtände haben es, zum Teil vielleicht gegen ſeinen
Willen, im Laufe dieſer Jahre verſchuldet, daß der Präſident in
einer kühlen Wolke blieb. Faſt niemand von der deutſchen Be=
völkerung
hat ihn perſönlich kennen gelernt. Sein amtliches Wir=
ken
vollzog ſich in einer ſtrengen Sachlichkeit, als ob er Mäſchi=
nen
zu regieren habe und nicht Menſchen von Fleiſch und Blut.
Kein Tadel und kein Lob, kein Haß und keine Liebe folgt, ihm
von hier nach."
Was Dr. Vezenſky betrifft, der die Juſtiz= und die Kultus=
verwaltung
leitete und am 1. April ebenfalls ausgeſchieden iſt,
ſo ſtand ſein politiſches Wirken immer unter dem Druck der fran=
zöſiſchen
Suggeſtion; beſonders auf dem Gebiete des Schulweſens
fühlte ſich das Deutſchtum auch in ſolchen Fragen zurückgeſetzt,
wo eine völlig unparteiiſche Regierung, die dem Joch der franzö=
ſiſchen
Geheimherrſchaft ſich nicht fügte, unbedingt anders hätte
entſcheiden müſſen. So iſt der Druck, der im Saargebiet auf
arme deutſche Bergarbeiter ausgeübt wird, damit ſie ihre Kinder
in miſerable franzöſiſche Schulen ſchicken ſollen, eine Kulturſchande
für ganz. Europa.

Spionagefurcht in Frankreich.

Der Reichspräſident empfing heute den zurzeit in Berlin wei=
lenden
öſterreichiſchen Vizekanzler, Innenminiſter Winkler, der
vom hieſigen öſterreichiſchen Geſandten Dr. Frank begleitet war.

In Frankreich häufen ſich wieder einmal die Spionage=
Affären. Nachdem erſt kürzlich in Oſtfrankreich mehrere angeb=
liche
Spione feſtgenommen worden ſind, wird heute aus Mar=
ſeille
die Verhaftung von drei Perſonen, einem
Offizier, einem Rechtsanwalt und einer Frau, ſämtlich italie=
niſche
Staatsangehörige,gemeldet, die der Spionage
zugunſten Italiens beſchuldigt werden. Den Blättern zufolge
ſollen bei den Verhafteten zahlreiche, die franzöſiſche Landesver=
teidigung
angehende Geheimdokumente gefunden worden ſein. Ein
Offizier des zweiten Büros des Generalſtabs ſei aus Paris ein=
getroffen
, um die Papiere zu prüfen und die weitere Unter=
ſuchung
zu leiten. Die Verhaftung zahlreicher, an der Geheim=
organiſation
beteiligter Perſonen ſtehe noch bevor.

Geheimrat Prof. Dr.
Geheimrat Prof. Dr.
Sauerbruch,
A. Bier,
der hervorragende Kliniker der bedeutende Chirurg
die auf dem Berliner Kongreß der deutſchen Geſellſchaft; für
Chirurgie äußerſt intereſſante und vielbeachtete Vorträge über
kliniſche und chirurgiſche Probleme hielten.

können. Von chirurgiſcher Seite wurde insbeſondere auf die
Leberſchwäche hingewieſen, deren Erkennung vor der Operation
dringend erwünſcht, aber oft recht ſchwierig iſt. Reichliche
Glykogenſpeicherung wirkt günſtig, Verminderung des Glykogen=
gehalts
durch Krankheit ſetzt ungünſtige Bedingungen für eine
Operation. Eine geſchädigte Leber v rträgt die Narkoſe ſchlecht.
Fett bindet Chloroform und Aether, ſo ſind Kranke mit fett=
reicher
Leber einer Narkoſeſchädigung mehr ausgeſetzt als andere.
Hier liegt alſo ein neues Forſchungsgebiet vor, auf dem Inter=
niſten
und Chirurgen wertvolle Arbeit leiſten können. In die=
ſem
Zuſammenhang war der Bericht des Tübinger Chirurgen
Prof. Kirſchner beſonders intereſſant, der die ſeit Jahren
bekannte Rückenmarksbetäubung weſentlich verbeſſert und deren
Gefahren vermindert hat. Nach Entziehung einer größeren
Menge Flüſſigkeit aus dem Wirbelkanal wird dieſe zunächſt durch
Luft erſetzt; dann genügt eine überraſchend geringe Menge eines
Betäubungsmittels, um Schmerzunempfindlichkeit zu erzeugen.

Durch Lagerung der Kranken kann die Wirkung der Anäſtheſie
(Betäubung) auf verſchiedene Körperteile eingeſtellt werden.
Von großer Bedeutung für die Erkennung von Leberkrank=
heiten
, insbeſondere von Lebergeſchwülſten, iſt die Mitteilung von
Reimers, Würzburg, über neue Methoden der Röntgendar=
ſtellung
der Leber. Beſtimmte Subſtanzen, die in die Blutbahn
eingeſpritzt werden, werden in der Leber aufgefangen und wir=
ken
hier ſtärker ſchattenbildend. Dadurch läßt ſich die Kontraſt=
wirkung
der Leberröntgenbilder weſentlich ſteigern.
Auch das zweite Hauptreferat Extremitätengangrän, Prof.
Röpke, Barmen, griff weit in das Gebiet der Allgemein=
medizin
hinüber und führte zur Erörterung wichtiger Fragen
der Phyſiologie der Blutgefäße und der Krankheitsentſtehung
dieſes Organſyſtems. Unter Gangrän derſteht man das Abſter=
ben
von Gliedmaßen durch ungenügende Ernährung infolge Ver=
engerung
der Blutgefäße. Bei älteren Leuten treten ſolche Ver=
änderungen
infolge von Arterioſkleroſe und Zuckerkrankheit auf.
Sie kommen aber auch bei jüngeren Leuten vor. Dabei handele
es ſich um einen Gefäßkrampf, der auf einer angeborenen An=
lage
zu beruhen ſcheint und durch verſchiedene Einflüſſe, durch
ſeeliſche Störungen, durch Kälte (die keineswegs unter dem
Gefrierpunkt liegen muß), durch Druck oder Verletzung oder
durch Gifte (Blei, Nikotin) ausgelöſt werden kann. Es können
alſo ſehr verſchiedene Urſachen vorliegen. Man kann nur durch
rechtzeitige Behandlung oft die gefährliche Blutgefäßverengerung
vermeiden. Leider hat die vor einigen Jahren auch in der Preſſe
vielfach beſprochene, von franzöſiſchen Chirurgen angegebene
Methode der Entfernung der Blutgefäßnerven ſich nicht ſo be=
währt
, wie anfangs erwartet wurde. Röpke und andere deutſche
Chirurgen haben gute Erfolge bei der Gangrän der Jugend=
lichen
geſehen, wenn ſie die Nervengeflechte des Grenzſtranges des
Nervus Smmpathieus an den betreffenden Stellen neben der
Wirbelſäule entfernten. Die Entdeckung von Kreislaufhormonen
durch deutſche Forſcher dürfte bei der Behandlung drohender
Gangräne beſondere Bedeutung gewinnen und dazu beitragen,
manche Amputationen zu vermeiden.
Auch zu dieſem Thema ſprach als Mitreferent ein Vertreter
eines Nachbargebietes der Chirurgie. Prof. Ceelen, Bonn
(Pathologiſche Anatomie), gab einen Ueberblick über das Krank=
heitsbild
der Extremitäten=Gangrän, der Krankheit des Philoktet,
jenes unglücklichen Griechen, deſſen tragiſches Schickſal Sophokles
ſo eindrucksvoll geſchildert hat. Nach der Beſchreibung der Krank=
heit
muß es ſich bei Philoktet um den erſten in der Literatur
erwähnten Fall von Gangrän gehandelt haben.
Als erſter Redner in der Ausſprache trat der berühmte
Chirurg Bier hervor, der mit brauſendem Beifall begrüßt wurde.
Im Sinne ſeiner Lebensarbeit, die die Beobachtung am Kranken
in den Vordergrund ſtellt, ſagte er Zerſetzungen machen die

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 93 Seite 3

Sonntag, 3. April 1932

Der Oſterfrieden abgelaufen.

Der zweite Wahlgang beginnk.
Der Propaganda=Apparak läufk.
* Berlin, 2. April. (Priv.=Tel.)
Am Sonntag mittag läuft der von der Reichsregierung an=
geordnete
Burgfrieden ab. Für den zweiten Gang um die
Präſidentſchaft bleibt noch eine Woche Zeit, die von den Parteien
mit Nachdruck ausgenutzt werden ſoll, um auch die letzten
Reſerven zu mobiliſieren, die am 13. März zu Hauſe geblieben
ſind. Sehr umfangreiche Vorbereitungen hat der Hindenburg=
Ausſchuß getroffen, der vor allem in den Gebieten arbeiten
will, die beim erſten Wahlgang verſagt haben. Die Vereinigten
Hindenburg=Ausſchüſſe glauben, daß ſie noch zahlreiche Stim=
men
erobern werden. Ob der Reichspräſident ſelbſt
noch einmal in den Wahlkampf eingreift, ſteht dahin. Er wird
es davon abhängig machen, ob neue Angeiffe gegen ihn kommen.
Dagegen wird ſich das Reichskabinett, vor allem der Kanzler,
ſehr ſtark an der Propaganda beteiligen. Herr Hitler hat bereils
angekündigt, daß er die letzte Propagandamöglichkeit durch ſeinen
rieſigen Apparat ausnutzen werde. Da auch die Kommuniſten
mit Hochdruck arbeiten wollen, wird die Propaganda für die
Reichspräſidentenwahl buchſtäblich bis ins letzte Dorf hinein=
getragen
werden.
Die Beamken für Hindenburg.
Der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund,
der Allgemeine Angeſtelltenbund und der All=
gemeine
Beamtenbund veröffentlichen folgenden Aufruf:
An alle Gewerſchaftsmitglieder, Arbeiter, Angeſtellte und Be=
amte
! Am 13. März habt Ihr Hitler geſchlagen. Ihr habt die
erſte Schlacht gewonnen. Jetzt gilt es, Euren Sieg auszunützen.
Die Reihen Eurer Feinde ſind erſchüttert. Sie müſſen zum
zweiten und noch vernichtender geſchlagen werden. Keiner darf
am 10. April an der Wahlurne fehlen. Wer ſich der Stimme
enthält, iſt fahnenflüchtig. Wer jetzt noch ſeine Stimme Thäl=
mann
gibt, iſt ein politiſcher Narr. Wer für Hitler ſtimmt,
ſchmiedet ſich und Euch neue Ketten. Jede Stimme für Hin=
denburg
iſt ein Hämmerſchlag gegen die Feinde Eurer Freiheit!
Einen weiteren Wahlaufruf für Hindenburg veröffentlichen
folgende Beamtenverbände: Reichsverband Deutſcher
Poſt= und Telegraphenbeamten, Verbaud Preußiſcher Polizei=
beamten
, Arbeitsgemeinſchaft mitteldeutſcher Polizeibeamten=
Verbände, Reichsbund der Gendarmeriebeamten Deutſchlands,
Katholiſcher Lehrerverband des Deutſchen Reiches, Vorſitzender
der Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahn=Fahrbeamten, Reichs=
gewerkſchaft
Deutſcher Polizeibeamten, Arbeitsgemeinſchaft nord=
deutſcher
Polizeibeamten=Verbände, Arbeitsgemeinſchaft ſüd=
deutſcher
Polizeibeamten=Verbände, Veamten=Zentralverband,
Reichsorganiſation, Katholiſcher Lehrerverband des Deutſchen
Reiches, Abteilung Preußen, Fachgewerkſchaft deutſcher Weichen=
ſteller
.
Wie das Vdz.=Büro noch hört, wird der Deutſche Beamten=
bund
, die Spitzenorganiſation, entſprechend dem Beſchluß ſeines
Geſamtvorſtandes von der Herausgabe eines, eigenen Aufrufes
für die Wiederwahl Hindenburgs abſehen, jedoch auch bon ſich
aus den vorſtehenden Aufruf der Fachverbände inbefondere der
Beamtenöffentlichkeit zuleiten.
Eine unerhörke Verdächtigung.
Berlin, 2. April.
Eine unerhörte Verdächtigung. Unter dieſer Ueberſchrift
muß der Völk. Beob. folgende Auflagenachricht veröffentlichen:
Der Völk. Beob. (Bayernausgabe) ſchreibt in ſeiner Nummer 91
vom 31. März folgendes: Wie wir erfahren, wurde am Kar=
ſamstag
in Dietramszell aus der Hindenburgſpende jedem
Bauern die unerhörte‟ Summe von RM. 5. (fünf) ausgezahlt.
Warum wohl? Stimmenfang, Ihr Herren vom Hindenburgaus=
ſchuß
?!
Demgegenüber wird feſtgeſtellt: Die Hindenburgſpende iſt
vom Herrn Reichspräſidenten ausſchließlich zur Unterſtützung be=
dürftiger
Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener beſtimmt
worden. Dieſe Tatſache iſt jedermann bekannt. Wenn trotzdem Be=
hauptungen
wie die des Völk. Beob. aufgeſtellt werden, ſo ge=
ſchieht
dies wider beſſeres Wiſſen, und muß deshalb als eine nie=
derträchtige
Wahllüge bezeichnet werden.

Reaktionen im Körper, und nicht ein einzelnes, ſondern die
Summe des Produkts im Körper‟. Dieſer Satz enthält für den
Kundigen die Aufforderung, den Blick zu erweitern und die ein=
zelnen
Krankheitsvorgänge in bezug zu der Geſamtperſönlichkeit
des Kranken zu bringen. Die vielumſtrittenen Gedankengänge
Biers haben zweifellos ſtarke Wirkungen entfaltet, und manches
vom Geiſte dieſes großen Chirurgen klang in den Verhandlun=
gen
der Geſellſchaft wieder.
Natürlich kamen auch Einzelfragen und techniſche Anregun=
gen
in großer Zahl zur Erörterung. Sie wurden in raſcher
Folge an Hand zahlreicher Lichtbilder beſprochen. Einen größeren
Raum nahmen die Darlegungen Sauerbruchs über Lungen=
chirurgie
ein. Auch ſchilderte er einen durch Operation geheilten
Fall von Speiſeröhrenkrebs, bei dem eine neue ausſichtsreiche
techniſche Methode zur Anwendung kam.
Dr. G. K.

Der Maler Willy Preetorius.
Das fünfzigſte Lebensjahr des Künſtlers gibt Anlaß zu die=
ſer
eingehenden Würdigung ſeines Schaffens.
Willy Preetorius ſollte, als er als Student von Darmſtadt
nach München kam, Architekt werden und malte damals ſchon
nebenbei. Der Landſchafter Ludwig Willroider und der feine
Genremaler Harburger gaben, das Talent erkennend, den endgül=
tigen
Ausſchlag zugunſten der Malerei. So iſt es nicht verwun=
derlich
, daß der Einfluß des intimen Willroider, deſſen Vor=
bilder
Conſtable und die Schotten waren, ſowie deſſen graue
Palette für den angehenden Maler beſtimmend wurden. Damals
ſchon hatten ſeine Werke den Vorzug einer gewiſſen bildmäßigen
Geſchloſſenheit, ſo ſehr, daß bei einer Ausſtellung des jungen
Akademieſchülers in Weimar ſeine Malerkollegen ſich darüber
wunderten, daß dieſer Fertige noch auf die Akademie wolle.
Jedoch dieſe Jahre in Weimar, an der damals führenden moder=
uen
Akademie bei Ludwig von Hofmann, beeinflußten den Künſt=
ler
ſtark. Es fiel in ſeinen Aufenthalt die erſte große Ausſtellung
franzöſiſcher Impreſſioniſten. Die Folge dieſer Ausſtellung war,
daß die braune Münchner Palette aufgehell: und farbig gelichter
wurde und die Pinſelführung ein bauende und präziſe ſetzende
Struktur gewann. Aber: die Motive blieben ſich gleich, es waren
meiſt einfache weiträumige Landſchaften, ſchlichte Ausſchnitte, alle
jedoch in das ſilbrig=dunſtige oder elfenbeingelbe Licht der fran=
zöſiſchen
Impreſſioniſten getaucht. Noch einmal unterbrochen von
einem ſpäteren enttäuſchten kurzen Weimarer Aufenthalt, von
einer längeren Reiſe nach Italien war und bleibt nun die Wahl=
heimat
München, denn auch der mehrere Jahre währende Aufent=
halt
in Schondorf am Ammerſee war mehr ein Wechſel zwiſchen
dieſem Ort und München

Tief bedauerlich.
Der Kronprinz erläßt folgende Kundgebung:
Wahlenthaltung im 2. Wahlgang der Reichspräſidenten=
wahl
iſt unvereinbar mit dem Gedanken der Harzburger Front.
Da ich eine geſchloſſene nationale Front für unbedingt not=
wendig
halte, werde ich im 2. Wahlgang Adolf Hitler wählen.
Schloß Oels, 1. April 1932.
(gez.) Wilhelm, Kronprinz.
Wir bedauern dieſe Kundgebung auf das Lebhafteſte, da
wir überzeugt ſind, daß weite Kreiſe des deutſchen Volkes, die
ſich bis auf den heutigen Tag noch ihre Anhänglichkeit an die
Hohenzollern=Dynaſtie bewahrt hatten, dieſen Schritt nicht ver=
ſtehen
werden. Denn es iſt unverſtändlich, wenn ſich der ein=
ſtige
Erbe des Throns jetzt gegen den treueſten und größten
Diener ſeines Vaters wendet.
Legt Hindenburg den Ehrenvorſik
im Stahlhelm nieder?
Aufrage beim Bundesvorſtand ..
Wie die Landvolknachrichten erfahren, ſtellt ſich Reichsprä=
ſident
v. Hindenburg nachdrücklichſt vor diejenigen Stahlhelm=
mitglieder
, die ihm, den Ehrenvorſitzenden des Stahlhelms, im
erſten Wahlgang die Treue gehalten haben und die deshalb vom
Stahlhelm gemaßregelt worden ſind. Er habe die Bundesleitung
des Stahlhelms aufgefordert, ihm mitzuteilen, ob ſie bereit ſei,
die Maßregelungen zurückzunehmen.

Braunſchweig, 2. April.

Im Braunſchweigiſchen Staatsminiſterium fand am Sams=
tag
eine interfraktionelle Beſprechung der in der Regierung ver=
tretenen
Parteien ſtatt, an der ſich die Miniſter Küchenthal und
Klagges beteiligten. Küchenthal berichtete über ſeine Ausſprache
mit Reichsinnenminiſter Groener in Bad Harzburg. Man habe
vor allem die Dinge durchgeſprochen, die von der Linkspreſſe
der Wahrheit zuwider berichtet worden ſeien. Dabei handelte
es ſich hauptſächlich um angebliche Terrorakte, um illegale For=
mationen
der Nationalſozialiſten, die Auflöſung des Polizei=
beamtenverbandes
uſw. Dieſe Behauptungen ſeien von ihm,
Küchenthal, dem Reichsinnenminiſter gegenüber richtiggeſtellt
worden. Die ferner beſprochenen Wirtſchaftsfragen ſeien noch
vollkommen ungeklärt.
Kommuniſtiſche Wühlereien in Mainz.
Lpd. Mainz, 2. April.
Seit Samstag mittag herrſcht in den Straßen der Stadt eine
außerordentliche Unruhe. Die Polizei wurde bereits in den
frühen Morgenſtunden in Bereitſchaft gehalten, weil man ver=
mutete
, daß die Kommuniſten und von ihnen geführte Erwerbs=
loſe
gegen die in den letzten Tagen in Kraft getretene Kürzung
der Unterſtützungsſätze demonſtrieren würden.
Um die Mittagsſtunden kam es in den Hauptgeſchäftsſtraßen
zu Anſammlungen, die bis in die Abendſtunden dauerten. Die
Polizei war genötigt, oftmals einzugreifen und ganze Straßen=
züge
abzuſperren. Verſchiedentlich kam es zu Zuſammenſtößen, bei
denen die Polizei von dem Gummiknüppel Gebrauch machen mußte.
An einzelnen Stellen wurden Nationalſozialiſten, ſobald ſie als
ſolche erkannt waren, von kommuniſtiſcher Seite beläſtigt. Auch
in dieſen Fällen mußte die Polizei einſchreiten. Es gelang ihr
jedesmal, die Demonſtranten und Angreifer zurückzuſchlagen.
Zwei Wiesbadener Regierungsbeamke
friſtlos enklaſſen.
Bei einer Hausſuchung, die in der hieſigen Geſchäftsſtelle der
NSDAP. vorgenommen worden war, iſt auch Material beſchlag=
nahmt
worden, das von zwei Regierungsangeſtellten geliefert
worden war. Die beiden Angeſtellten wurden jetzt friſtlos ent=
laſſen
. Der Betriebsrat hat die Gründe für die friſtloſe Entlaſſung
als gerechtfertigt erklärt und die Einſprüche der Entlaſſenen daher
abgewieſen.

Enkhüllung einer Joſeph=Haydn=Gedenkkaft
in Wien.

Der öſterreichiſche Bundespräſident Miklas ()
bei der Feſtrede anläßlich der Enthüllung der Joſeph=Haydn=
Gedenktafel des Bildhauers Robert Ullmann, die an der Gumpen=
dorfer
Pfarrkirche in Wien angebracht wurde.

Man kann heute, wo das überhebliche Geſchrei und das über=
laute
Getöſe um und über eine gewiſſe Moderne, ſowie über die
Wichtigkeit gewiſſer Ismen verklungen ſind, getroſt die Feſt=
ſtellung
wagen, daß München vor einem Meuſchenalter und wohl
auch heute noch gerade wegen ſeiner beſonderen Luft und ſeiner
Tradition für einen Maler nicht ohne tiefere Bedeutung iſt. Die
innere Tradition der Münchener Schüle äußerlich und akade=
miſch
genoß W. Preetorius ſie ja nicht iſt die, gut malen zu
wollen, iſt die, ob des richtungbeſtimmenden Intellektes nicht des
maßgebenden Gefühles, der ſinnfälligen Darſtellung zu vergeſſen=
Gerade dieſe Momente aber ſind beſtimmend auch im Schaffen

Der Langnamen=Berein forderk
kommunale Umſchuldung, Neuregelung der Finanz=
ordnung
und der Arbeitsloſenfürſorge.
Düſſeldorf, 2. April.
In einer Eingabe an den Reichskanzler nimmt der Lang=
namenverein
in grundſätzlichen Ausführungen Stellung zur kom=
munalen
Finanzkriſe, die zu einem Gefahrenherd erſter Ordnung
für die öffentlichen Finanzen in ihrer Geſamtheit und damit
für die ganze Volkswirtſchaft geworden ſei. Aus dieſem vor
allem im Induſtriegebiet bedrohlichen Finanzuſtand müßten un=
verzüglich
die notwendigen Folgerungen gezogen und vor allem
drei Maßnahmen ſofort und in organiſcher Verbindung mitein=
ander
ergriffen werden.
Die kurz= und mittelfriſtige Verſchuldung der deut=
ſchen
Gemeinden, die 3 Milliarden RM. überſteige, be=
dürfe
raſcheſter Konſolidierung. Dieſe Umſchuldung, die Not=
falls
unter Bürgſchaft des Reiches vorzunehmen ſei, werde über
den Kreis der unmitelbar Intereſſierten hinaus allgemein be=
ruhigende
Wirkungen auslöſen und die ganze Volkswirtſchaft
verbeſſern.
Die Hilfe, die das Reich den Gemeinden durch eine Umſchul=
dung
angedeihen laſſe, berechtige das Reich, von ſich aus eine
einheitliche neue Finanzordnung für ſämtliche deut=
ſchen
Gemeinden und Gemeindeverbände zu ſchaf=
fen
, um eine Garantie gegen eine Wiederholung der Fehler der
Vergangenheit herzuſtellen. Für die Einzelheiten zur Durchfüh=
rung
dieſes Vorſchlags verweiſt der Langnamenverein auf das
bekannte Gutachten des Staatsſekretärs Popitz über den künfti=
gen
Finanzausgleich. In dieſem Zuſammenhang verlangt die
Eingabe eine Moderniſierung der Gemeindeverwaltungen zur
Erzielung größerer Wirtſchaftlichkeit und eine Unterſuchung der
Frage, wie weit die kommunalen Unternehmungen der öffent=
lichen
Bewirtſchaftung entzogen und privaten Wirtſchaftsträgern
übertragen werden. Leitender Geſichtspunkt dieſer Prüfung müſſe
neben der Wirtſchaftlichkeit, bei deren Unterſuchung die Steuer=
befreiung
entſprechend in Anſatz zu bringen ſei, die Beſeitigung
des heute beſonders unerträglichen Wettbewerbs der öffentlichen
Hand mit der Privatwirtſchaft ſein.
Schließlich werde die Reorganiſation der Er=
werbsloſenbetreuung
immer dringlicher. Das Reich
habe ſich von den ſteigenden finanziellen Anforderungen der Ar=
beitsloſigkeit
zu Laſten der Gemeinden und Gemeindeverbände
befreit. Die in Kriſen und Depreſſionen als unbrauchbar erwie=
ſene
Dreigliederung der Erwerbsloſenbetreuung, in Arbeits=
loſenverſicherung
, Kriſenfürſorge, Wohlfahrtserwerbsloſe, führt zu
reibungsvoller und koſtſpieliger Doppelſpurigkeit. Die Zuſam=
menfaſſung
der geſamten Erwerbsloſenbetreuung in einer ein=
zigen
Organiſation, die den Arbeitsämtern zu übertragen ſei,
und die allgemeine Einführung der Prüfung von Bedürftigkeit
und Arbeitswilligkeit ſei dringend erforderlich. Werde das kommu=
nalfinanzpolitiſche
Junctim: Umſchuldung, Neureglung der Finanz=
ordnung
, Reform der Erwerbsloſenfürſorge, wie vorgeſchlagen,
ſofort geſchaffen und durchgeführt, ſo beſtehe begründete Hoffnung
für baldige Geſundung der Gemeindewirtſchaft. Der Langnamen=
verein
appelliert abſchließend an den Reichskanzler, ohne Zögern
die von der Not der Stunde wie von zukünftigen Notwendigkei=
ten
diktierten Forderungen durchzuführen.

Stillhaltung für die Gemeindeſchulden?

* Berlin, 2. April. (Priv.=Tel.)
Die ſchwere finanzielle Not der Gemeinden wird von Tag
zu Tag dringender. Es ſind bereits verſchiedene Vorſchläge zu
ihrer Abſtellung gemacht worden. Im Zuſammenhang damit
iſt auch der Gedanke einer kommunalen Umſchuldung aufgetaucht,
doch ſcheint es, als ob an zuſtändigen Stellen die Umſchuldung
erſt an zweite Stelle rückt und zunächſt Maßregeln ergriffen
werden ſollen, damit die Gemeinden, wenn auch nur für kurze
Zeit, eine Atempauſe, gewinnen, in der dann eine weitergehende
Entlaſtungsaktion eingeleitet werden kann. Ein Berliner Börſen=
blatt
will erfahren haben, daß die Frage einer kommunalen. Um=
ſchuldungsanleihe
noch auf große Schwierigkeiten ſtoße, und daß
angeſtrebt werde, an die Stelle der Umſchuldungsanleibe eine
allgemeine Stillhaltung für kurzfriſtige kommunale Kredite zu
ſetzen. Mit dieſer Stillhaltung werde Zeit gewonnen, um eine
endgültige Regelung der geſamten kurzfriſtigen Kommunal=
ſchulden
durchzuführen. Die Stillhaltung ſoll nach Möglichkeit
ohne ſtaatliche Einwirkung angeſtrebt werden, um mit dem Ein=
verſtändnis
der Gläubiger freiwillig zu einer befriedigenden
Löſung zu kommen.

von Preetorius, obwohl es vor einigen Jahren einmal ſchien, als
ob dieſe ſchöne Tradition unter dem Einfluß der kurzen bühnen=
bildneriſchen
Tätigkeit zugunſten einer dekorativen äußerlichen
Großzügigkeit verſchwände. Heute iſt dieſe Gefahr überwunden.
Die Bildhaut der Werke iſt dicht geworden, dicht im Sinne alter
Meiſter, die Schicht auf Schicht legend die oberſte in feiner Züge=
lung
des Striches zu letztem Glanze emporſteigerten. Es gibt
nicht wenige Bilder des Fünfzigjährigen, die dieſen letzten Glanz
der Reife haben und doch Werke unſerer Zeit ſind.
Ein anderes vor allem hat ſich Preetorius durch die inneren
und äußeren Wandlungen, durch jene ſchütternden, gerade ſeine
Generation im Mannesalter treffenden Phaſen der Kunſtan=
ſchauung
und Geſtaltung hindurch bewahrt: die innere und
eigene Linie. Dieſe wird getragen von einer ariſtokratiſchen Kunſt=
und Weltanſchauung, nicht von einer verſchwommen weltmänniſch
humanioren ſondern von einer deutſch=idealiſtiſchen, der alles
öſtlich Revoluzzerhafte fremd blieb. Dies Deutſch=Idealiſtiſche
tritt weniger im Motiv zutage, obwohl es auch hier manchmal
anklingt, ſondern in der Art des farbigen Klanges, der Muſi=
kalität
der Bilder, in dem gehobenen feinnervigen zeichneriſchen
Rhythmus, der meiſt ſinnend verſonnen und melodiſch ſchwin=
gend
, manchmal zum Heroiſchen ſich aufreckt. Schon darum iſt
es falſch, Preetorius als Spezialiſten der Landſchaft, des Bild=
niſſes
oder der Kompoſition zu werten, denn in jedem ſeiner
Werke ſind die Elemente dieſer drei Sparten vorhanden. Bild=
mäßig
gefaßt ſind Landſchaft, Bildnis und freie Kompoſition, die
Landſchaften ſind ihrem Charakter nach bildnishaft erkennbar,
die Bildniſſe aber bei aller pſychologiſch feinen Charakteriſtik
räumlich ausgeweitet. Dabei iſt dieſer aus innerer Diſtanz und
aus eigener Subſtanz herausſchaffende Künſtler zu allererſt
Maler. Er iſt Maler in ſeinen, leider zu wenig gekannten,
ſchlechthin meiſterlichen Federzeichnungen und Vornotizen, in ſei=
nen
Aquarellen, die nichts Verwaſchenes, Tintiges haben ſon=
dern
präzis gebaut und bildmäßig geformt ſind in ihrer dichten,
ſich ſchichtenden und doch lockeren Farbigkeit, der die Reinheit
der Waſſerfarben noch eine beſondere letzte ſchwebende Feinheit
gibt.
Des Künſtlers Eignung für Fresco, ſchon durch ſeine Aqua=
relle
erwieſen, wurde durch einen großen Münchener Faſſaden=
auftrag
beſtätigt. Auch die Fresken haben die ſchlichte und dabei
edle Natürlichkeit ſeiner Bilder und halten ſich ferne von jener
heute üblichen kunſtgewerblichen und dekorativen Zugeſchnitten=
heit
. Sie ſind aus der Fläche heraus gemalt, und zwar wirklich
gemalt und nicht nur mit dem Pinſel gezeichnet, auch ſie haben
die tonige Farbigkeit der Bilder und Aquarelle.
Des Künſtlers Schaffensbahn iſt eine zentrierte, von einer
ſinnlich=erfaſſenden und geiſtig=abwägenden Perſönlichkeit her be=
ſtimmte
, für die Kunſtwerk und Künſtlertum etwas Beſonderes,
Adliges bedeuten, das verpflichtet.
P. Ehrensberger.

[ ][  ][ ]

Sonntag, 3. April 2932

Seite 4 Nr. 93

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Anſere Reichsregierung iſt in ihrer Geſamtheit ſiets für die Hebung des Mittelſtandes ſowie für die
Erhaltung des Handwerkes eingetreten. Sie hat demzufolge vor wenigen Tagen die Noiverordnung zum
Schutze der Wirtſchaft erlaſſen. Dieſe Verordnung foll erreichen, daß, falls die Wirtſchaft weiter geſunden ſoll,
der treie Wettbewerb im täglichen Leben von unlauteren Machenſchaften nicht gefährdet werden dart in einer
Zeit, wo die Erhaltung der lebensfähigen und ſchutzwürdigen Träger des Wirtſchafislebens unbedingt erforderlich iſt
Was will aber die Deutſche Reichspoſt mit der konzeſſionierten Kraftfahrlinie DarmſtadtSee.!
hemm- Jugenheim, die bisher der Bevölkerung durch Beförderung von Beamten, Arbeitern
und Schülern in jeder Weiſe entgegen gekommen iſt, ſowie jedem Verkehrsbedürfnis Rech
nung getragen und die bisher in ganz Heſſen die niedrigſten Fahrpreiſe erhoben hat und die
ſomit ſchon als Gemeingut der Bevölkerung angeſehen werden kann?

Die Deutſche Reichspoſi will dies Unternehmen mit allen ihr zur Verfügung ſiehenden Mitteln!
vernichten und betreibt den Konkurrenzkampt in einer, einer Reichsbehörde höchſt unwürdigen
Weiſe, um ſich eine Monopolſitellung auf der Linie zu ſchaffen und alsdann, ſofort ihre Fahr=
preiſe
zu erhöhen.
Sie will den Konkurrenzbetrieb weiter führen, obwohl ſie weiß, daß je=

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Halten Sie dieſen Standpunkt der Reichspoſt in einer Zeit ſchwerſter wirtſchaftlicher Not, in der zugeben. Näherest
das geſamte deutſche Volk um ſeine Exiſienz kämpft, für recht. Glauben Sie, daß Sie ihre Landgraf=Phil.=An=
Gunſt bei der Reichspoſt verlieren, falls Sie nicht mit ihr fahren, und wollen Sie ferner
dazu beitragen, daß die Fahrpreiſe auf der genannten Krattfahrlinie wieder weſentlich erhöht Motorrad (Güldn.)
werden, dann fahren Sie ruhig mit der gelben Poſikraftlinie.
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Sonntag, 3. April 1935

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 93 Seite 5

Alt=Oarmſtadt, Verein für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.

328. Veranſtaltung.

Vor einem ſehr zahlreich erſchienenen und ſtark intereſſierten
Zuhörerkreis ſprach Herr Buchdrucker und Kunſtmaler Heinz
Hohmann über: Das ſchöne Darmſtadt vor hun=
dert
Jahren
Der Redner nimmt Bezug auf die die Baugeſchichte unſerer
Stadt betreffenden Veröffentlichungen der Herren Dr. Blaß,
Bürgermeiſter Buxbaum. Prälat Diehl, Dr. Adolf Müller, Ober=
ſchulrat
Ritſert, Dr. Joſ. Schlippe Philipp Weber und anderer.
Das ſchöne Darmſtadt vor 100 Jahren nennt er den damals als
Neue Vorſtadt bezeichneten weſtlichen Stadtteil, ungefähr um=
grenzt
(nach heutigen Bezeichnungen) vom Schloß, Bleichſtraße,
Landgraf=Philipps=Anlage, untere Hügelſtraße. Marienplatz,
Sandſtraße, Kathol. Kirche, und im Bogen die Schulſtraße um=
faſſend
wieder zum Schloß. Die obere Rheinſtraße vom Schloß
bis zum Luiſenplatz und die Luiſenſtraße mit ihrem Gegenſtück
am Mathildenplatz wurden ſchon in den 90er Jahren des 17. Jahr=
hunderts
unter Landgraf Ernſt=Ludwig begonnen. Der Geiſt des
Barock iſt maßgebend für die weiträumige geradlinige Anlage.
Im Jahre 1777 wird durch die Erbauung des Kanzleigebäudes
von Schuknecht die Form des Luiſenplatzes in ihren Grundlinien
endgültig feſtgelegt. In den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts
entſtehen nach einem vermutlich von Hill geſchaffenen Stadtplan
einige weitere Häuſer, wie das frühere Palais Prinz Chriſtian
(jetzt Landtagsgebäude), die frühere Artillerie= ſpäter Infan=
terie
=Kaſerne (Ecke Wilhelminen= und Waldſtraße) u. a. in Früh=
klaſſiziſtiſchem
Stil. Anfang 1800 führt Mittermayer durch Um=
bau
der Reiterkaſerne in das Alte Palais den Louiſenplatz
weiterer Vollendung entgegen, erbaut 1810/12 den Marſtall am
Mathildenplatz und einige Wohnhäuſer. Von Bernhard Helfrich
Müller ſtammt das eigene Haus Rheinſtraße 25 (heute General=
Konſul Mayer gehörend). Moller der 1810 nach Darmſtadt
kommt, ſtellt, von Hill ausgehend, einen neuen Bebauungsplan
auf und beendet die barock begonnene Stadt=Anlage in rein klaſſi=

ziſtiſchem Sinn. Moller iſt der Urheber vieler Wohnhäuſer
andere wurden von ſeinen Schülern und von Maurermeiſtern in
ſeinem Sinne erſtellt und von Monumentalbauten, wie Thea=
ter
, Katholiſche Kirche, Kaſino, Loge und Wachthäuſern. Mit der
Errichtung der Ludwigs=Säule bekrönte er ſein Werk und ehrte
er ſeinen fürſtlichen Bauherrn Großherzog Ludewig I. deſſen Ein=
fluß
von größter Bedeutung für die Stadtgeſtaltung war. Das
neue Viertel war gedacht als Wohnſtadt für Offiziere Beamte
und wohlhabende Bürger und als Bezirk der Miniſterien, Ver=
waltungen
und der Palais des Großh. Hauſes. Zwiſchen den Häu=
ſern
waren für Einfahrten und Gärten breite Zwiſchenräume un=
bebaut
gelaſſen. Die Dächer traten, im Gegenſatz zur barocken
Bauweiſe, zurück: Balkone mit ſchweren Stein=Konſolen, ſäulen=
getragene
Vorbauten, kleine Freitreppen ſind ſehr häufig. Weit
über die Straßen hängendes Grün der Gärten mildert den
ſtrengen Eindruck. Ueber der ſtillen Stadt liegt der leichte Wider=
ſchein
der Antike. Ein kurzer Lebensabriß Georg Mollers, der
in vielen Gedanken noch heute zeitgemäß iſt, zahlreiche Bilder,
Pläne und Grundriſſe ergänzten die Ausführungen des Redners.
Mit lebhaftem Beifall dankte die Verſammlung dem Redner
für ſeine feinen Darbietungen in Wort und Bild.
Der Vorſitzende, Herr Ph. Weber, betonte in ſeinen
Dankesworten, daß der rechte Darmſtädter immer davon über=
zeugt
ſei, daß unſer Darmſtadt eine ſchöne Stadt iſt, daß aber
viele an dem, was uns die Vergangenheit davon hinterlaſſen
habe, achtlos vorübergehen, und es immer wieder nötig ſei, daß
dafür der Blick geſchärft werde. Er ſchloß mit der ſinnigen Mah=
nung
Wilhelm Raabes: Habt acht auf den Gaſſen!
Nächſte Veranſtaltung am 14. April, im Fürſtenſaal. Wir
machen mit einem alten Darmſtädter eine Wanderung: Licht=
bildervortrag
von Herrn Dr. Tenner über die Darm=
ſtädter
Hütte",

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 3. April 1932.
Dienſtjubiläum. Polizeiverwaltungsoberſekretär Heinrich
Aulbach begeht am 3. April ſein 25jähriges Dienſtjubiläum bei
dem Polizeiamt Darmſtadt. Am 4. April begeht auch der beim
Landeskriminal=Polizeiamt bedienſtete Kriminalkommiſſar Georg
Reibold ſein 25jähriges Dienſtjubiläum beim Polizeiamt
Darmſtadt.
25jähriges Jubiläum feiert am 3. April Wilhelm Nun=
geſſer
hier, Feldbergſtraße 95, bei der Firma E. Merck.
Für Hindenburg! Wir machen darauf aufmerkſam, daß der
Hindenburgausſchuß Darmſtadt, am Mittwoch, den 6. April 1932,
abends 8.15 Uhr, im Städtiſchen Saalbau, eine große Kund=
gebung
für die Hindenburgwahl abhält. Redner des Abends
iſt der Reichstags=Vizepräſident von Kardorff aus Berlin. Ein=
tritt
iſt frei. Uebertragung der Veranſtaltung erfolgt durch Laut=
ſprecher
im Gartenſaal und den übrigen Räumen des Städtiſchen
Saalbaus.
Die Volkshochſchule Darmſtadt veröffentlicht ſoeben den
neuen Plan ihrer Arbeit für den Abſchnitt April Juni
1932. Der Plan iſt auf die Bedürfniſſe des Sommers abgeſtellt,
d. h. er führt im weſentlichen Sprach= und Gymnaſtikkurſe und
ſolche Lehrgänge, die im Freien abgehalten werden können. Er
iſt zu haben in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathil=
denplatz
17, im Verkehrsbüro und in der Buchhandlung Saeng,
Kirchſtraße 20. zum Preiſe von 15 Pfg. Die Mitglieder der
Volkshochſchule erhalten ihn koſtenlos zugeſandt. Auch Erwerbs=
loſe
ſind zu den bekannten Bedingungen zu den Abendkurſen wie=
der
zugelaſſen. Die Anmeldungen erfolgen auf der Geſchäfts=
ſtelle
der Volkshochſchule. Die Lehrgänge beginnen am 25. April.
Chriſtlicher Verein junger Männer, Darmſtadt, e. V.,
Alexanderſtraße 22 (Inf.=Kaſerne). Heute, Sonntag, abends
8 Uhr, Monatsverſammlung. Mittwoch, abends, Familien= Bibel=
ſtunde
mit Herrn Studienrat Knöpp. Wir laden hierzu jeder=
mann
(Damen und Herren), freundlichſt ein. Freunde und Gäſte
ſind bei allen unſeren Veranſtaltungen jederzeit herzlich will=
kommen
, ſo auch heute abend jeder junge Mann, der Freude und
wahre Freundſchaft und Geſelligkeit ſucht.
Müſſen unſere Kinder geimpft werden? iſt das Thema
eines öffentlichen Lichtbildervortrages den der Biochemiſche Ver=
ein
Darmſtadt am Montag im Städtiſchen Saalbau veranſtaltet.
Als Referentin iſt die Geſchäftsführerin des Impfgegner= Aerzte=
bundes
E. V., Frau v. Nieſſen=Dresden, gewonnen worden. Alle
Impfgegner und auch Impffreunde beſonders Eltern und Aerzte,
ſind zu dieſem Vortrag eingeladen. Freie Ausſprache iſt zuge=
ſichert
und wird erwartet, daß hiervon recht reger Gebrauch ge=
macht
wird. (Näheres im Anzeigenteil.)
Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die Stenographen=
vereinigung
beginnt am Dienstag, dem 5. d. M., abends, im
Ludwig=Georgs=Gymnaſium, Karlſtraße 2. neue Kurſe in Ein=
heitskurzſchrift
für Anfänger= und Fortgeſchrittene. Die große
Bedeutung, die heute der Kurzſchrift im öffentlichen Leben zu=
kommt
, läßt ihre Erlernung immer dringlicher erſcheinen.
Jugendabend. Auf den heute, 20 Uhr, im Stadtmiſſions=
ſaal
ſtattfindenden Jugendabend wird hierdurch empfehlend hin=
gewieſen
.
Daß die Verwendung des Gaſes zu Kochzwecken den Haus=
frauen
ſehr viel Zeit= und Gelderſparnis bringt, das leuchtet
jeder Hausfrau ein, die unſere Kochvorträge, die jeden Donners=
tag
im Vortragsſaal des Gaswerks, Eliſabethenſtraße 251 ſtatt=
finden
beſucht hat. Denn dort werden an Hand von praktiſchen
Vorführungen die vielen Verwendungsmöglichkeiten eines mo=
dernen
Gasherdes gezeigt und erläutert. In einem neuzeitlichen
Gasbackofen kann nicht nur gebraten und gebacken, ſondern auch
gegrillt und ſteriliſiert werden. Die Gasherde zeichnen ſich aus
durch Billigkeit ſowohl im Anſchaffungspreis, als auch im Be=
trieb
, durch ſchnelles Arbeiten, ſtete Bereitſchaft und durch feinſte
Regulierungsmöglichkeit der Hitze Gerade die letztere Eigen=
ſchaft
wird zur Bereitung der Speiſen gefordert, da nach den
heutigen, ernährungswiſſenſchaftlichen Grundſätzen eine gleich=
mäßige
leicht regulierbare Hitzeentwicklung von größter Bedeu=
tung
iſt. Auch das Grillen von Fleiſch und Fiſch im Gasgrill
oder Backofen entſpricht den Forderungen des neuzeitlichen
Kochens: Erhaltung und beſtmögliche Ausnutzung der in den Nah=
rungsmitteln
enthaltenen Nährwerte. Der nächſte Vor=
trag
, in dem das Grillen im Gasbackofen gezeigt wird, findet
am Donnerstag, den 7. April. abends 8 Uhr, im Vortrags=
ſaal
des Gaswerks, Eliſabethenſtraße 25½4, ſtatt. Eintrittskarten
ſind dort koſtenlos erhältlich. (Siehe heutige Anzeige.)
Franz Lehars Welterfolgs=Operette Friederike in 3 Akten
aus den Tagen des jungen Goethe gelangt heute Sonntag zwei=
mal
(4 und 8.15 Uhr) im Orpheum zur=Aufführung. Die Titel=
rolle
ſingt Friedl Gierka, die als eine der beſten Friederike= Dar=
ſtellerinnen
gilt; für die Rolle des jungen Goethe wurde Kam=
merſänger
Erich a Campo verpflichtet. Trotz erhöhter Koſten gel=
ten
volkstümliche Preiſe, die in der Nachmittagsvorſtellung ( Fa=
milien
= und Fremdenvorſtellung) noch beſonders ermäßigt ſind.
(Näheres ſiehe Anzeige.)

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus. Sonntag, 3. April 1922½ Uhr C 18 und Dſt. Volksb. P (6. Pſt.)
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. Ermäßigte Preiſe 0.503 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Heute Sonntag. 19 Uhr geht
im Großen Haus Verdis große Oper, Aïda in Szene. Roſe
Landwehr iſt in der Titelrolle als Gaſt wiederum verpflichtet
worden. Die muſikaliſche Leitung des Werkes hat Karl Maria
Zwißler Im Kleinen Haus wird Goethes Schauſpiel Iphi=
genie
, wiederholt. Achtes Sinfoniekonzert.
Haydns 200jährigen Geburtstag feiert das unter
muſikaliſcher Leitung von Dr. Schmidt=Iſſerſtedt ſtehende Landes=
theater
=Orcheſter im achten Sinfoniekonzert mit einer Aufführung
einer ſeiner bedeutendſten Orcheſterſchöpfungen, der ſogenannten
Oxford=Sinfonie‟ Nr. 92. Längere Jahre ſtand dieſes Meiſter=
werk
Joſeph Haydns nicht auf den Programmen des Orcheſters,
die Wiederaufführung dürfte deshalb freudigſt begrüßt werden.

Gedenkſeier im Zeichen Friedrichs des Großen.
* * Die Vaterländiſche Vereinigung für Weltanſchauung und
Kunſt veranſtaltete geſtern abend eine Gedenkfeier, die dem großen
Preußenkönig geweiht war. Ein erleſenes, gediegenes Programm,
von hervorragenden Künſtlern, ausgeführt, umrahmte die An=
ſprache
die Studienrat K. Hauff hielt und in der der Redner
in großen Zügen ein objektives Bild von dem Leben Friedrichs
des Großen zeichnete. Der Referent verſtand es klar, die markan=
teſten
Charaktereigenſchaften des erſten Dieners ſeines Staates
und ein Leben voll Tragik und Größe zu zeichnen. Ein Bild
Friedrichs des Großen, des Tatmenſchen, von echt religiöſer Welt=
anſchauung
, voll wahrhafter Hingebung an ſein Volk und Vater=
land
, das Bild eines Staatsmannes und Militärs, eines reli=
giöſen
Philoſophen, eines Muſik= und Kunſtfreundes, eines ſel=
tenen
Menſchen wurde in meiſterhafter Zuſammenfaſſung aller
Charakteriſtiken gegeben. Mit der Mahnung, dieſem Vorbild,
deſſen Leitſpruch: Die Feſtigkeit beſteht im Widerſtand gegen das
Unglück lautete nachzueifern ſchloß der Referent ſeine Ausfüh=
rungen
, die mit ſtarkem Beifall aufgenommen wurden.
Ein Streichorcheſter, bei dem u. a. Konzertmeiſter Drumm
(Violine), Kammermuſiker Jung (Flötenſolo) und Frl. Grete
Altſtädt am Flügel mitwirkten, boten ausgezeichnete, techniſch
vollendete Muſikdarbietungen bedeutender zeitgenöſſiſcher Kompo=
niſten
Friedrichs, wie Bach. Händel, und ſo vor allem zwei Sätze
der Sonate für Flöte, Geige und Klavier, die dem König von
Bach als Muſikaliſches Opfer gewidmet wurde. Eindrucksvolle
Rezitationen wurden von dem Regiſſeur am Duisburger Stadt=
theater
Fred Rohde vorgetragen. Die künſtleriſch ſehr wert=
volle
Veranſtaltung fand lebhaften Anklang bei den Zuhörern, die
mit warmem Beifall dankten.

Die Abgabe ausländiſcher Noken.
Das Reichsbankdirektorium hat auf Grund der Verordnung
des Reichspräſidenten über die Deviſenbewirtſchaftung eine Be=
kanntmachung
erlaſſen, daß von dem Erwerber ausländiſcher
Noten im Rahmen der Zollgrenze eine ſchriftliche Erklärung zu
verlangen iſt, aus der hervorgeht:
1. daß die Noten für die Durchführung einer Reiſe des Paß=
inhabers
benötigt werden,
2. daß eigene Beſtände an ausländiſchen Noten nicht vorhan=
den
ſind,
3. daß dem Erwerber bekannt iſt, daß Zahlungsmittel nur bis
zu 200 RM. über die Grenze verbracht werden dürfen, und
daß er verpflichtet iſt, die erworbenen Werte, ſoweit ſie nicht
benötigt wurden, der Reichsbank oder einer Deviſenbank
wieder anzubieten.

Um irksamskensindEnfelungs Kuren
jetzt im Frühling. Nehmen Sie 3mal täglich 23 Toluba-Kerne.
Zu haben (jetzt verbilligt) in Apotheken.
(TK64852

Sonntagskarten nach dem Taunus. Mehrfachen Wünſchen
eniſprechend, hat ſich, wie die Induſtrie= und Handelskammer
Darmſtadt mitteilt, die Reichsbahndirektion Mainz bereit er=
klärt
, zur Belebung des Ausflugsverkehrs nach dem Taunus in
Darmſtadt=H eine Sonntagsrückfahrkarte aufzu=
legen
, die wahlweiſe nach folgenden Taunusorten Gültig=
keit
hat: Bad=Homburg, Bad=Soden, Cronberg,
Königſtein oder Lorsbach i. T. Der Preis der neuen
Karte beträgt für die 2. Klaſſe 3.90 RM., für die 3. Klaſſe
2,60 RM. Hierdurch ſind die Möglichkeiten eines preiswerten
Eiſenbahnausfluges nach dem ſchönen Nachbargebirge weſentlich
erweitert.
Vom Gabelsberger Stenographenverein, gegr 1861 wird
uns mitgeteilt, daß morgen abend in ſeinen Unterrichtsräumen,
Ballonſchule und Ballonplatz 7, wieder neue Anfänger= und Fort=
bildungskurſe
in der deutſchen Einheitskurzſchrift und Maſchinen=
ſchreiben
beginnen. Insbeſondere wendet ſich der Verein mit
dieſem Hinweis an die jetzt zur Entlaſſung gekommenen Schüler
und Schülerinnen mit der Bitte, ſich rechtzeitig Kenntniſſe in
dieſen beiden für viele Berufe ſo unentbehrlichen Fächern anzu=
eigenen
. (Siehe heutige Anzeige.)
Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Die Kaufmänniſche
Stenographen=Geſellſchaft e. V., die ſeit dem Jahre 1898 ſchon
Tauſende von tüchtigen Stenographen herangebildet hat, eröffnet,
wie aus dem Anzeigenteil unſeres Blattes erſichtlich, am kom=
menden
Donnerstag, den 7 April. und Montag, den
11. April, neue Anfängerkurſe in der Reichskurzſchrift, in ihren
eigenen Unterrichtsräumen, Ecke Zeughaus= und Schleiermacher=
ſtraße
.

Der ATb. Darmſtadt fliegk auf dem Dörnberg.
Nach vielen Verſuchen iſt es der Fliegergruppe des ATB.
(Akademiſcher Turnbund) Darmſtadt endlich gelungen, auch den
Flugſport neben den vielen anderen Sportarten aufzunehmen.
Nachdem ſchon im Winter in Groß=Bieberau geſchult worden war,
wo auch drei 4=Prüfungen abgelegt werden konnten, fand im
März dieſes Jahres der erſte Kurſus auf dem Dörnberg in der
Nähe von Kaſſel unter der Leitung von Herrn L. Roth ( Ale=
mannia
) ſtatt. Fluglehrer war Herr B. Hurttig (Alemannia),
bekannt durch ſeine Segelflüge auf der Rhön und auf dem Dörn=
berg
. Der Dörnberg wird immer mehr in ſeiner Bedeutung als
Segelfluggelände erkannt, da faſt das ganze Jahr über bei jedem
Wind geflogen werden kann und Hänge für jeden Zweck, zum
Anfängerſchulen ſowie zum Hangſegeln, vorhanden ſind. Geſchult
wurde bis zur B=Prüfung mit der Einheitsſchulmaſchine Grunau.
die ſich ſehr gut bewährt hat.
An dieſem dreiwöchigen Kurſus nahmen 11 Bundesbrüder
aus allen Teilen Deutſchlands teil. In der erſten Woche ſchulten
die ſieben Anfänger zur 4=Prüfung (Flug von 30 Sekunden
Dauer) und die Fortgeſchrittenen zur B=Prüfung (S=Kurve von
60 Sekunden Dauer). Nach etwa zehn Tagen hatten ſämtliche
Teilnehmer ihre 4= bzw. B=Prüfung abgelegt. Eine beſondere
Ueberraſchung gab es bei den B=Flügen. Denn bei hohem Schnee
im Tale und Glatteis auf der Kuppe mußte das Flugzeug an
einem Tage 14mal einen Kilometer weit an den Startplatz hinauf=
transportiert
werden. Bei ungünſtigem Wetter wurde die Zeit
mit Werkſtattdienſt und Flugtheorie ausgefüllt. Verſchiedene hat=
ten
ſich auf dem Gebiete der Wettervorherſage ſolche Kenntniſſe
angeeignet, daß für jeden Tag die widerſprechendſten Prognoſen
umliefen. In der letzten Woche war der Flugbetrieb ſehr be=
ſchränkt
, da die Reichswehr im Hauptfluggelände Schießübungen
abhielt, ſo daß nur noch bei Nordwind geflogen werden konnte.
Für ſämtliche Teilnehmer war das Fliegen ein Erlebnis. Der
nächſte Kurſus findet vorausſichtlich im Oktober ſtatt,

E Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen pkötzlicher Erkran=
kung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Haus=
arzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonntag, dem 3. April 1932, folgende Aerzte zu deſſen Vertre=
tung
bereit: Dr. med. Grode, Hoffmannſtraße 7. Tel. 1419;
Dr. med. Hammer, Karlsſtraße 95, Tel. 632; Frl. Dr. med.
Kalcher, Rheinſtraße 37. Tel. 3296.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich ap=
ſchließenden
Woche den Nachtdienſt vom 3. bis 10. April: die
Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtraße 9. und die Einhorn=
apotheke
, Kirchſtraße 10½.
* Selbſtmord auf den Schienen. Der 20jährige Schriftſetzer
Georg Kl. aus Darmſtadt ließ ſich geſtern vormittag zwiſchen
Kaſtel und Biebrich von einem Eiſenbahnzug überfahren und war
ſofort tot. Beweggründe ſind unbekannt.
* Unfall. Geſtern nachmittag ſtürzte eine Wand in eina
Kiesarube öſtlich der Marienhöhe ein. Durch die herabſtürzen=
den
Sand= und Geſteinsmaſſen wurde ein Arbeiter am Arm er=
heblich
verletzt. Die ſtädtiſche Rettungswache verbrachte ihn nach
dem Herz=Jeſu=Hoſpital.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 1. Aprp
(alles per Pfund oder Stück in Rpfg.): Gemüſe: Erdkohl=
raben
1012. Gelbe Rüben 810. Rote Rüben 810. Weiße
Rüben 1012, Schwarzwurzeln 3035, Spinat 3035, Rotkraut
1015. Weißkraut 1012. Wirſing 1520, Grünkohl 1520.
Roſenkohl 3035. Zwiebeln 2025. Knoblauch 80, Tomatee
5060. Feldſalat, Lattich 80100 Endivienſalat 1520. Kopf=
ſalat
2530, Salatgurken 90100, Blumenkohl 4060, Rettich
510, Meerrettich 7080. Kartoffeln: Spätkartoffeln
45. Obſt: Tafeläpfel 1220, Wirtſchaftsäpfel 815, Apfel=
ſinen
512, Zitronen 410, Bananen 4060. Eßwaren;
Süßrahmbutter 160180, Landbutter 130140, Weichkäſe 2530.
Handkäſe 312, Eier, friſche 8 u. 9. Wild und Geflügel:
Hühner 80120. Enten 120, Tauben 5080. Ziegenlämmer 60.
Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch, friſch 56R
Kalbfleiſch 70. Schweinefleiſch 7090. Dörrfleiſch 110. Schinkeß
120, Wurſt 50140, Wurſtfett 50, Schmalz, ausgelaſſen 70.
Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei Darmſtadt. Der Hin=
denburg
=Ausſchuß Darmſtadt veranſtaltet am Mittwoch dem
6. April, abends 8.15 Uhr, im Städtiſchen Saalbau eine Hinden=
burg
=Kundgebung, bei der Reichstagsabgeordneter v. Kar=
dorff
ſprechen wird. Zu dieſer Veranſtaltung werden uns vow
Hindenburg=Ausſchuß wieder Eintrittskarten zur Verfügung ge=
ſtellt
, die für unſere Mitglieder unentgeltlich auf unſerer Go=
ſchäftsſtelle
, Zimmerſtraße 1, Fernſprecher 3540, zu haben ſind.

mit Aulen utaten und ein dend aisben
Wie beim Kuchenbacken, ſo beim Kaffeekochen ... 1s Bohnenkaffee
mit 2 Karhreiner miſchen und richtig durchkochen-drei Minuten.
Das gibt dann aber auch einen Kaffee, mit dem man Ehre einlegen kann!

VI. 4314

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 93

Aus den dumfädier Scluelhellen.
Emil und die Detektive
heißt die große Sonderveranſtaltung, die das Union= Thea=
ter
auf einige Tage außerhalb des gewöhnlichen Programms
bietet. Nicht etwa, das ſei ausdrücklich feſtgeſtellt, nur der Ju=
gend
bietet, wiewohl dieſe naturgemäß in erſter Linie ihre helle
Freude an den Berliner Buben hat, die dieſen Film darſtelleriſch
beſtreiten, und dieſer hellen Freude in jeder Vorſtellung lebhaf=
teſt
Ausdruck geben. Auch Erwachſene werden ſich der Hand=
lung
und der unzähligen köſtlichen Bilder dieſes Films herzlich
freuen. Emil und die Detektive, eine Günther=Stapenhorſt=
Produktion und eine ausgezeichnete Regieleiſtung von Gerhard
Lamprecht, verdankt ſeine Entſtehung dem bekannten Jungen=
roman
von Erich Käſtner. Er iſt aber als Filmhandlung eine
durchaus ſelbſtändige Leiſtung, deren künſtleriſches Niveau da=
durch
doppelt intereſſant geſtaltet wird, daß nur wenige Berufs=
künſtler
hier mitſpielen, die große Mehrzahl der Mitwirkenden
aber echte Berliner Jungens ſind im Alter von 812 Jahren.
und dazu eine wirklich keſſe Berliner Range, die von Inge
Landgut mit bemerkenswerter Sachlichkeit und natürlicher
Selbſtverſtändlichkeit gemimt wird. Eine Glanzleiſtung der Regie
aber iſt es, die lebhafte Raſſelbande der Berliner Jungens in=
mitten
des ſtarken Berliner Straßenverkehrs zu der Handlung zu=
ſammenzuhalten
und ſie ganz auf ihre Aufgabe zu konzentrieren
Das Spiel der Detektive wird dadurch natürlich und frei. Für
die Rolle des Grundeis iſt Fritz Raſp die gegebene Type. *.*
Der Schlemihl.
eine neue Tonfilmburleske, regielich gut gehalten durch Max
Noſſeck, gibt dem deutſchen Buſter Keaton, Curt Bois, Gele=
genheit
, ſich in einer Bombenrolle zu zeigen. Dabei iſt die ſchau=
ſpieleriſche
Leiſtung dieſes eigenartigen Künſtlers, zu der ſich gleich
gute von Hans Adalbert v. Winterſtein, Alexander Mo=
lino
, Hubert v. Meyrink, Grigori Chmarg, Max Ehr=
lich
geſellen, vor allem aber die der ſchönſten Frau der Ber=
liner
Bühnen, La Jana, eine wirklich entzückende Künſtlerin,
nicht einmal die Hauptſache, wenngleich ſie das luſtige Spiel ent=
ſcheidend
beeinfluſſen. Die tollen Einfälle der Regie oder der
Drehbuchdichter ſind es, ſie bringen es fertig, nicht alltägliche
Ideen, vielleicht ſogar ganz neue, in die Filmfabel hineinzukom=
vonieren
. Ideen, die in unglaublichen Verwechſelungen und komi=
ſchen
Situationen gipfeln. Das gediegene Spielniveau, hübſche
und intereſſante Biſder und lebendige Szenenkompoſitionen geben
E4
dem Film eine beſonders gute Note.
Palaſt=Lichtſpiele.
Man hat Harold Lloyd ſchon früher an Wolkenkratzern
Film Harold, halt dich feſt leiſtet, geht über die Hutſchnur. Hier
vergeht auch dem beherzten Zuſchauer Hören und Sehen, voraus= hat, zeigt ſich die ungeheure Hilfe, die die Maſchine dem arbeiten=
geſetzt
, daß er es nicht vorzieht, den Blick von der Leinwand weg= den Menſchen gewährt. Wo früher Menſchen und Zugtiere ſich
weilen erlebt. Aber in dieſem Fall werden die Lachſalven der
an den halsbrecheriſchſten Momenten, wenn ihm das letzte Brett
unter den Füßen weggezogen wird und der letzte Strick reißt,
führt Harold Lloyd eine ſeiner unbeſchreiblich grotesken Bewe=
Dieſe Wolkenkratzerakrobatik ſtellt indes nur den Höhepunkt icht Trier, Eiſengroßhandlung, Darmſtadt, begehen. Am gleichen Tage
den ganzen Inhalt des Films dar, in deſſen Anfang Haxokd ſals kann Herr Philipp Gärtner, Angeſtellter, Georgenſtraße 6. auf
Verkäufer in einem mondänen Schuhladen allerhand Verwirrung / eine 25jährige Tätigkeit bei der Firma E. Merck. Darm=
anrichtet
. Natürlich hat er eine bildhübſche Partnerin, der zu=/ ſtadt, zurückblicken. Evangeliſcher Frauenverein.
gehört. Im ganzen genommen; ein echter Harold Lloyd. + 5 Uhr nachmittags ſtatt. Konfirmandenabende. Im

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Die Maſchine ſpark Menſchenkraft.

Frühjahrsbeſtellung mit dem Traktor=Pflug.
Gerade in der Landwirtſchaft, die in dieſen Wochen, wo der
turnen geſehen, aber was er, in dieſer Beziehung in ſeinem neuen Boden aufgetaut iſt, ein rieſiges Maß von Arbeit zu bewältigen
zuwenden, wie man es bei den Traveznummern im Zirkus bis= abmühten, den Boden aufzuwerfen, ſenkt jetzt die Maſchine gleich
mehrere Pflugſcharen zuſammen in das Erdreich, zieht Furchen von
anderen Zuſchauer ſeiner Neugier keine Ruhe laſſen, denn gerade einer Geradheit, die jeder Bauer aus alter Zeit beſtaunt hätte.

In den Helia=Lichtſpielen gelangt nur noch heute und
morgen die luſtige Tonfilm=Operette Der Frauendiplomat zur
Vorführung.

Aus dem Gerichksſaal.

Landfriedensbruchs auf der Anklagebank des Kezirks=
nicht
nur junge Buben, wie die Angeklagten am vorherigen Tag. Störche in dieſem Jahre in weſtlicher Richtung unſeren Ort.
ſondern auch geſetztere Leute größtenteils Angehörige des Reichs=
banners
, und drei Nationalſozialiſten. Der Tatbeſtand iſt=etwa
folgender: Am 14. November hatten die Nationalſozialiſten eine Gemeinde=Bierſteuer und der nunmehr aufſichtsbehördlich geneh=
raumt
. Zu gleicher Zeit ſollte ein ſozialdemokratiſcher Redner in.
unter den Angehörigen der Sozialdemokratiſchen Partei herum=
behaupten
freilich, ſie hätten nur ihre Verſammlung ſprengen
woulen, es ſei auch ſchon am Tage vorher dieſes Gerücht im Dorf
gegangen. Wie dem nun ſei, gegen acht Uhr erſchien plötzlich Das Feldſchutzperſonal iſt beauftragt. Verſtöße gegen dieſe Anord=
der
es einige blutige Köpfe gab. Die Verhandlung über dieſe / Sonntagsdienſt Dr. med. Blum.
höchſt welterſchütternde Angelegenheit dauerte am Freitag volte
10 Stunden. Das Urteil wurde am Samstag vormitaag um 11.
Uhr verkündet. Das Gericht war zu der Ueberzeugung gekom=

Der 2.Gmeffelus Käftſcee Send aen eieln Peidel.
deshalb wegen einfachen Landfriedensbruchs zu
je drei Monaten Gefängnis verurteilt. Gewalttätigkei=
ten
konnten ihnen nicht nachgewieſen werden. Drei werven
wegen qualifizierten, Landfriedensbruch= zu
acht, ſieben und ſechs Monaten verurteilt, und zwat
der erſte Angeklagte als Anführer. Auch bei dem zweiten wird
über das Mindeſtmaß hinausgegangen, weil er als alter erfah=
rener
Mann und als Gemeinderatsmitglied mehr Zurückhaltupck
hätte wahren müſſen. Dem erſten Angeklagten wird überches
noch eine Buße von 100 Mark an den einen Verletzteh,der=
Strafantrag geſtellt hatte, auferlegt. Zwei der Reichg=
bannerleute
werden mangels Beweiſes freige=
ſprochen
. Die drei Nationalſozialiſten erhälten!
weil ſie bewaffnet in der politiſchen Verſammlungekſchienen
waren, nach der Verordnung gegen Waffenmißbrauchs vom März
vorigen Jahres je drei Monate Gefängnis.
Lokale Veranſtalkungen.
Die hiermnter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich ale Hinweiſe auf Amzeigen zu beradht
in leinem Falle irgendwſe als Beſprechung oder Kritil.
Ludwigshöhe. Sonntag, nachmittags 4 Uhr: Konzert;
Dh
Lichtſpieltheater: Helia=Lichtſpiele: Der Frauen= Diplo=
mat
; Palaſt=Lichtſpiele; Harold, halt dich
Union=Theater: Der Schlemihl; vorm 11.15 Ahr:
Emil und die Detektive‟ Orpheum 4 und 81 Uhr riede=
ricke‟
. Cafe Ernſt Ludwig, 8.30 Uhr: Abſchiedsckbend der
Kapelle Geiß. Reſt. Bender, Eliſabethenſtr. 23: Konzert
Hotel= u. Reſt. Poſt: Geſellſchaftsabend mit Tanz Reſtau=
rant Bürgerhof: Geſellſchaftsabend mit Tanz. Rummelbräu,
8 Uhr: Künſtlerkonzert, im Saal Tanz. Ludwigshöhe, 4 Uhr:
Konzert. Verkeo: Tanz. Herrngartenkaffee: Konzert
Rheingauer Weinſtube: Konzert. Heag=Sonderfahrt, 13 Uhr,
ab Heaghaus: Taunusfahrt.

Dg. Arheilgen, 2. April. Arbeits=Jubiläen. Am
gungen aus, ſo daß man zwiſchen den Senſationen der Komikk kommenden Montag kann Herr Joh. Lücker, Wishäuſerweg 7, ſein aus und überreichte namens der Gemeinde als äußeres Zeichen
und der atemraubenden Spannung hin und her geriſſen wirb! 40jähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma Gebrüder
liebe er ſeine Heldentaten unternimmt, zu denen ſeine hervors Der Nähkurſus im Gemeindehaus beginnt wieder am 11. April, langjährige Tätigkeit als Mitglied der Kirchengemeindevertre=
ragend
komiſche Rolle als blinder Paſſagier eines Luxusdampfers und zwar findet der Unterricht Montags bis Freitags von 2 bis tung herzlichſt dankte. Alle Anſprachen klangen in dem Wunſche
Konfirmandenabend ſtatt, zu dem der Evangeliſche Jünglingsver= Mit bewegten Worten dankte Herr Bohn für die ihm erwieſene
ein beſonders die Konfirmanden mit ihren Angehörigen einlädt. Ehrung.
Am gleichen Abend findet in der Kinderſchule ſeitens des Evan=
dinnen
ſtatt.
J. Griesheim, 2. April. Am Montag, den 4. Aprilds. Js.,
abends 8 Uhr, findet auf, der Bürgermeiſterei eine dringliche
4m. 13 Angeklagte ſaßen am Freitag wiederemegen Gemeinderatsſitzung mit wichtigen Tagesordnungspunk= Doppelzentner Zwetſchen Und Pflaumen, 171. Doppelzentner Kir=
ten
ſtatt Die Störche ſind angekommen==Geſtern vormittag ſchen und 795 Doppelzentner Nüſſe. Frühobſt ſcheidet bei uns faſt
ſchöffengericht. Diesmal waren es Schaafheimer und=F gegen 6 Uhr Undb am Nachmittag gegen Uhr überflogen die erſten völlig aus: Nüſſe werdent hauptſächlich in der Reichelsheimer Cent
neue ab 1. April 1932 gültige Ortsſatzung über die Erhebung der
Wahlverſammlung in ihrem Stammlokal in Schaafheim andet migte 7. Nachtrag zum Ortsbauſtatut der Gemeinde Eberſtadt muniſten mit 127, die Sozialdemokraten mit 56, die Deutſchnatio=
deren
Stammlokal reden. Es hatte ſich aber nun anſcheinend zu jedermanns Einſicht offen. Gänſe und Enten dürfen auf demokraten mit 3 und die Staatspartei mit 1. Konfir=
geredet
, der Redner werde in der Diskuſſion der nationalſozia= in die Modau gelaſſen werden. Zuwiderhandlungen werder,be= beträgt dieſes Jahr 49 gegen etwa das Dreifache normalerweiſe.
liſtiſchen Verſammlung ſprechen. Deshalb hatten ſie ſich ſehr ſtraft Schuttabladeſtellen. Die Gemeinde hat im Waſ= Die Konfirmation findet morgen in der hieſigen Stadtkirche ſtatt.
zahlreich in dieſem Lokal eingefunden. Die Nationalſozialiſten ſerloch, in der Hirtenbach und abſeits der Villenkolonie je eine
ein kleiner Trupp Reichsbannerleute, und es entſpann ſich, da nung zur Anzeige zu bringen. Aerztlicher Sonntag4 keinen Eintritt bezahlen wollten, eine kurze Schlägerei, bei dienſt. Am Sonntag, den 3. April 1932, verſieht den ärztlichen Linien gefährdet erſchien. Um der Gegend möglichſt viel Verkehrs=
ſung
. Die bereits im vergangenen Jahre begonnenen, jedoch
Ortsberings werden nunmehr wieder aufgenommen und zu Ende
zu Beginn des neuen Schuljahres nach Darmſtadt verſetzt. Die
Nachfolgerin iſt noch nicht beſtimmt.
G. Ober=Ramſtadt, 2. April, Evangeliſcher Bund. Auf
Bundes. Zweigverein Ober=Ramſtadt, ſei nochmals hingewieſen= den 6. April, verlegt mit Auftriebszeit von 9.3010 Uhr.
4 Cp. Dieburg, 2. April. Dienſtjubiläum. Förſter Auguſtin
jubiläum begehen.
von Kahl a. M. kommend, verlor in der Allee die Herrſchafk über
die Steuerung ſeines Opelwagens, ſauſte die Böſchung hinab und
rannte gegen einen dicken Kaſtanienbaum. Durch den Anprall
wurde die vordere Verbindungsſtange verbogen, die Kotflügel men zu können.
ſtark beſchädigt, und die Windſcheibe zerſplitterte. Der Reiſende
kann von Glück ſagen, daß er nur leichte Geſichtsverletzungen durch
teure von der Zeche Guſtav bei Dettingen trafen bald darauf=
Schaafheim. Von dem Hauſe des früheren Landtagsabgeordl
neten Philipp Hauck weht die ſchwarze Fahne, das=Zeichen det
Dern unſer Recht!
Kreisamt Erbach abändern laſſen. Die Fahrten werden ab 1. April 1886 e. V. mittels des ſog. Freiw. Arbeitsdienſtes von dem Lan=
richten
müſſen. Der genehmigte abgeänderte Fahrplan wird an
geeigneten Stellen der Oeffentlichkeit zur Kenntnis gebracht. Die
Höchſt und zurück.
Hirſchhorn, 2. April. Waſſerſtand des Neckars
am Pegel am 1. April 1,80 Meter, am 2. April 1.82 Meter.

Dn der Merdenff des Demalgelles.
Seit einigen Wochen befinden ſich wieder die ſtaatlichen
Hengſte auf den verſchiedenen Deckſtationen, und hat die Züchter=
arbeit
in der Pferdezucht ihren Anfang genommen. Im Oden=
waldgebiet
befinden ſich neuerdings ausſchließlich alle Hengſte auf
Leihhengſtſtationen. Das zur Verfügung geſtellte Hengſtmaterial
iſt auch in dieſem Jahre ein hervorragend gutes, da auch das
Stutenmaterial im Odenwaldgebiet ein gutes und das Intereſſe
ſeitens der Landwirte an der Pferdezucht ein recht lebhaftes iſt,
beſonders wieder in den letzten Jahren, ſeitdem die Pferdezucht
ſeit 1926 zurückgegangen iſt und teilweiſe die Pferdebeſtände ſehr
überaltert ſind.
Im Odenwaldgebiet ſind 5 Kaltbluthengſte und 4 Warmblut=
hengſte
ſtationiert worden, die je nach Gebietsverhältniſſen aus=
gewählt
ſind. Die Kaltblutſtationen ſind wie folgt beſetzt
worden: In Mörlenbach ſteht wiederum der ſtarke, tiefe Dun=
kelfuchs
Uhland zur Verfügung. In Etzean geht der erſt=
klaſſige
Fuchshengſt Zigeuner in die zweite Deckſaiſon, ein
Hengſt mit beſonders gutem Knochenbau und Gang. Ebenfalls
im 2. Jahr wird Attila in Groß=Gumyen Verwendung
finden, ein ſehr ſchöner, praktiſcher Goldfuchs, deſſen erſter Fohlen=
jahrgang
in Oberheſſen ſehr gut ausfiel. In Rodau ſteht der
ſchwere Dunkelfuchs Uſus, der durch ſeine hervorragende rhei=
niſche
Abſtammung ſowie durch ſeine Schwere und Geſamtqualität
für die Gegend beſonders gut paßt. In Habitzheim ſteht
ein ſehr kompakter, ſtarkknochiger Fuchs namens Ciceto, ein
junger Dreijähriger, der ebenfalls eine ganz erſtklaſſige Abſtam=
mung
nachweiſt.
Die Warmblutſtationen ſind die folgenden: In Air=
lenbach
ſteht der bekannte tiefe und leichtfütterige Oldenburger
Hengſt Amor, der mehrere Jahre in Groß=Bieberau er=
folgreich
gewirkt hat In Fürth befindet ſich der ſehr gute,
tiefe Original=Oldenburger Ajax, ein mittelgroßer Brauner,
mit ganz gewaltigem Gangwerk. Die Station Langen=
brombach
iſt wiederum mit dem beſonders guten braunen
Hengſt Wildfang beſetzt, der im letzten Jahre über 90 Pro=
zent
der erhaltenen Stuten befruchtet hat. Für die Warmblut=
züchter
des vorderen Odenwaldes ſteht in Groß=Bieberau
einer der beſten in Heſſen vorhandenen Warmbluthengſte, und
zwar der braune ſechsjährige Zeppelin, der ſich in Ober=
heſſen
durch beſonders gute Nachkommen, ausgezeichnet bewährt
hat. Die näheren Angaben über die einzelnen Hengſtſtationen
wurden bereits in Nr. 10 der heſſ. landw. Zeitſchrift veröffentlicht.
* Zeilhard, 2. April. Mit Wirkung vom 1. April tritt Herr.
Lehrer Bohn in den Ruheſtand. Ueber 27 Jahre hat er mit
großem Erfolge als Lehrer in unſerer Gemeinde gewirkt. Durch
ſeine Pflichttreue und ſeinen Pflichteifer, durch ſeine Pünktlichkeit
und Gewiſſenhaftigkeit und durch ſein freundliches und beſchei=
denes
Weſen hat er ſich die Liebe und das Wohlwollen der ganzen
Gemeinde und die Anerkennung ſeiner vorgeſetzten Behörde in
reichem Maße erworben. Das kam auch in der Abſchiedsfeier, die
am 31. März im Schulſaale ſtattfand eine Feier in größerem
Ausmaße hatte Herr Bohn abgelehnt , in ſchönſter Weiſe zum
Ausdruck. Im Beiſein des Orts= und Schulvorſtandes ſprach Herr
Lehrer Hartmann dem ſcheidenden Kollegen in herzlichen Worten
den Dank für die langjährigen treuen Dienſte in der Gemeinde
der Anerkennung und Dankbarkeit ein ſchönes Oelgemälde. Eben=
falls
Worte herzlichſten Dankes und wärmſter Anerkennung ſprach
Herr Kreisſchulrat Jaeger im Namen des Kreisſchulamts Die=
burg
, während Herr Pfarrer Dehlinger, als Ortsgeiſtlicher den
ſcheidenden Lehrer als guten Chriſten feierte, und ihm für ſeine
aus, Herr Lehrer Bohn möchte ſich noch viele Jahre körperlicher
evang. Gemeindehaus findet am Sonntag abend (3. April) ein Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche in ſeinem Ruheſtande erfreuen.
Ci. Erbach, 2. April. Statiſtiſches. Obſternte 1931.
geliſchen Mädchenvereins eine Zuſammenkunft für die Konfirmay=/ Nach vorgenommenen amtlichen Feſtſtellungen wurden im ver=
floſſenen
Jahre im Kreiſe Erbach geerntet 20 419 Doppelzentner
Tafeläpfel, 57 710 Doppelzentner Wirtſchaftsäpfel. 3632 Doppel=
zentner
Tafelbirnen 11 338 Doppelzentner Wirtſchaftsbirnen. 2110
ggerntet. Politiſche Verſammlungen. Zur Vor=
F. Eberſtadt, 2. April. Amtliche Mitteilungen. ie bereitung der Landtagswahl wurden in unſerem Kreiſe vom Mai
bis November 1931 insgeſamt 360 Verſammlungen abgehalten.
Dabei waren vertreten die Nationalſozialiſten mit 132, die Kom=
nalen
mit 6. die Deutſche Volkspartei mit 7, das Zentrum mit 1,
liegen in der kommenden Woche auf Zimmer, 4 der Bürgermeiſterel, die Chriſtlich=Sozialen mit 1. der Landbund mit 19, die Radikal=
Grund einer Anordnung des Bürgermeiſters ohne Aufſicht nicht manden. Die Zahl der Konfirmanden in unſerem Kirchſpiel
m. Beerfelden, 2. April. Zuſammenlegung der Poſt=
große
Schuttabladeſtelle einrichten laſſen, in die jeglicher Schutt autolinien Gammelsbach= und Sensbachtal. Ver=
zu
verbringen iſt. Wer anderweit Schutt ablädt, wird beſtraft, mutlich wegen Unrentabilität kündigten eine Anzahl Gemeinden
jre Ausfallgarantien, wodurch ein Weiterbeſtand der genannten
gelegenheit zu erhalten, kam man dann auf den Gedanken, die
Kinien zuſammenzulegen und ſo finanziell beſſer abzuſchneiden.
4k. Nieder=Ramſtadt, 2. April. Ortsberingvermeſ= Dieſer Gedanke iſt mit Anfang dieſes Monats verwirklicht. Die
Teilſtrecke Unter=Sensbach= HebſtahlGaimühle, fällt aus, wo=
noch
nicht zu Ende geführten Vermeſſungsarbeiten innerhalb des Kdurch die Gemeinde Hebſtahl beeinträchtigt iſt. Das Auto iſt
in Unter=Sensbach ſtationiert und macht den Weg über Beerfel=
geführt
. Lehrerwechſel. Die an der hieſigen Volksſchule den und Gammelsbach nach Eberbach und zurück zweimal täglich.
tätige Schulverwalterin, Frl. Schimmelhut aus Darmſtadt, wird An den ſeitherigen Fahrzeiten BeerfeldenGammelsbach- Eber=
bach
ändert ſich nichts. Im Intereſſe der hieſigen Gegend wäre zu
wünſchen, daß dieſe Neuerung Beſtand hat ſo lange, bis wieder
etwas Beſſeres an ihre Stelle treten kann Verlegungdes
den morgen, Sonntag, den 3. April, abends 8 Uhr, im Gaſthaus Monatlichen Viehmarktes. Der für Montag, den 4.d. M.,
Zum Löwen ſtattfindenden Vortragsabend des Evangeliſchen=fangeſetzte Zuchtvieh=, Schweine= und Ferkelmarkt iſt auf Mittwoch,
m. Gammelsbach i. O., 2. April. Mitdem Radgeſtürzt.
Enders konnte zu Beginn des Monats ſein 25jähriges Dienſt= Ein Herr aus Baden, der unſer Tal per Leichtmotorrad paſſierte,
kam dabei zu Fall und zog ſich ſolche Verletzungen zu, daß ein Arzt
Babenhauſen, 2. April. Autounfall. Ein Reiſender, aus Beerfelden gerufen werden mußte. Nachdem die ſtarken Haut=
abſchürfungen
im Geſicht behandelt waren, wurde noch der Bruch
zweier Rippen feſtgeſtellt. Ein weiterer Verband ſetzte den Ver=
unglückten
in die Lage, die Fahrt nach Eberbach im Auto aufneh=
(F Birkenau, 2. April. Arbeitsloſigkeit. In der Zahl
der Arbeitsloſen iſt ein kleiner Rückgang zu verzeichnen, der zum
die Glasſplitter erlitt und ſo mit dem Schrecken davonkam. Mon== Teil auf Wiedereinſtellungen bei dem Porphyrwerk Weinheim zu=
rückzuführen
iſt. Während im Vormonat die Zahl der Arbeits=
der
Unfallſtelle ein und ſchleppten den beſchädigten Wagen all 1 loſen einſchließlich der Wohlfahrtserwerbsloſen noch rund 300 be=
Bk. Schaafheim, 2. April. Die ſchwarze Fahne=übeᛋ trug, iſt dieſelbe jetzt auf zirka 280 zurückgegangen, und zwar ſtehen
in Unterſtützung des Arbeitsamtes zirka 150 und in Wohlfahrts=
unterſtützung
der Gemeinde 110. Ferner ſind zirka 15 jugendliche
Bauernnot, mit der Inſchrift: Bauernnot iſt Volkstod! Wir for= Wohlfahrtserwerbsloſe über 21 Jahre, aus der Unterſtützung der
Gemeinde ausgeſchieden worden. Die wöchentlichen Aufwendungen
(h. Lützel=Wiebelsbach (Kreis Erbach), 2. April. Fahr= der Gemeinde für Wohlfahrtserwerbsloſe belaufen ſich auf rund
planänderung der Kraftfahrlinie. Die Kraftfahr= 1250 Mark. Vergrößerung des Turnplatzes des
linie des Heinrich Rudolf von Lützel=Wiebelsbach hat auf Grund Turnvereins 1886 e V. Birkenau. Wie wir erfahren, iſt
ider ſchlechten Beteiligung den beſtehenden Fahrplan durch Heſſ, die Vergrößerung des Turn= und Spielplatzes des Turnvereins
gingeſchränkt, ſo daß ſich die Intereſſenten dementſprechend ein= desarbeitsamt Südweſtdeutſchland Stuttaart, genehmigt worden.
Es iſt geplant, den Platz um zirka 20 Meter zu verlängern und
um zirka 10 Meter zu verbreitern. Die Arbeiten erfordern zirka
Kraftfahrlinie verkehrt zwiſchen Lützel=Wiebelsbach und Bahnhof 7000 Kubikmeter Erdbewegung. Der Turnplatz, der heute bereits
Neuſtadt. Jeden Samstag von Lützel=Wiebelsbach bis Bahnhof ſchon einer der ſchönſtgelegenen im weiteſten Umkreis iſt, wird
durch die Vergrößerung noch weſentlich gewinnen.
Gernsheim, 2. April. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 1. April 0.05 Meter, am 2. April 0.,11 Meter.

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Sonntag, 3. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 93 Seite 7

Der Galgen von Langen=Brombach.
Bei Langen=Brombach, Kreis Erbach i. O., iſt mehrere Tage
vor der Reichspräſidentenwahl vom 13. März auf dem früheren
ſogenannten Galgenberg, 1½ Kilometer von Langen=Brombach
entfernt, ein Galgen errichtet worden. Ueber die tatſächlichen
Vorkommniſſe wird im einzelnen folgendes amtlich feſtgeſtellt:
Als Täter kommen in erſter Linie in Frage der Mineral=
waſſerfabrikant
Jakob Sc. und der Schmied und Landwirt Johann
H., beides fanatiſche Anhänger der NSDAP., in Langen= Brom=
bach
. Zeugen der Errichtung des Galgens waren der Landwirt
Wilhelm M. aus Langen=Brombach (Mitglied der NSDAP.), ſo=
wie
der nationalſozialiſtiſche Abgeordnete Wilhelm Sch. aus Ober==
Kainsbach (Spreng), Ortsgruppenführer der NSDAP. Gg. Saus/
Langen=Brombach, und der Propagandaleiter der NSDAP.,Georg
H. aus Kirch=Brombach, der im Angeſicht des Galgens die bezeich=
nende
Redewendung gebrauchte: Es iſt bloß zu klein, er müßte)
größer ſein, daß man drei auf einmal dranhängen könnte.
Der Galgen war kunſtgerecht hergerichtet. Drei Rundhölzer
(friſch abgeſägte Baumſtämme) in Stärke von 1518 Zentimeter
und einer Länge von 4,5 Meter waren in die noch an dieſer Stelle
von früheren Zeiten her befindlichen drei ſteinernen Galgenfüße
(der alte Galgenſockel) eingeſetzt. Oben waren ſie kreuzweiſe über=
einandergelegt
und mit drei friſch geſchmiedeten Klammern zu=
ſammengehalten
. In der Mitte war eine Kette von 1 Meter Länge
mit einem langen ſpitzen, rundgebogenen Haken befeſtigt. Auch an
dieſer Kette und an dem Haken konnte man ſehen, daß beide Teile
im Feuer gelegen hatten und ſpeziell zu einem beſonderen Zweck
hergerichtet waren
In dem Bericht der Ortspolizei heißt es: Das Ganze machte
einen echt henkermäßigen Eindruck. Es iſt wohl zu begreifen, wenn
in der Bevölkerung Aufregung entſtand, da in der jetzigen erreg=
ten
Zeit, in der auch von Bürgerkrieg geſprochen wird, der Ge=
danke
an eine Galgenjuſtiz abſchreckend wirken mußte, zumal an /
dieſen Tagen mit Terrorakten zu rechnen war. Außerdem war der
Galgen von zwei vorbeſtraften, radikalen Perſonen, wie Sc. und

H., die beide keinen guten Ruf genießen, aufgeſtellt. Dieſe beiden
Genannten neigen ferner noch zum Trunke, und beſonders H.=iſt
notoriſcher Trinker und des öfteren betrunken. Es wird daher
niemand glauben, daß der Galgen als Symbol vergangener Zei=
ten
errichtet wurde, wie dies von Sc. hingeſtellt wird.
Politiſch ſehr weit rechtsſtehende Bürger und Bauern aus
Langen=Brombach waren es, die in großer Erregung die Gendar=
merie
alarmierten und ihr Einſchreiten verlangten. Sie hat den
Galgen ſofort entfernt und die Sache zur Anzeige gebracht. Es
beſteht demnach keine Veranlaſſung zur Beunruhigung mehr.

Dy. Sprendlingen, 2. April. Die Generalverſamm=
lng
der Sprendlinger Gewerbebank ſtand im Zei=
chei
des 25jährigen Beſtehens. Trotz der großen Geldknappheit
könnte die Bank einen Reingewinn von rund 7000 RM. buchen.
Ein Reingewinn in Form von Dividende kam auf Vorſchlag des
Vorſtandes und Aufſichtsrates nicht zur Verteilung und wurde
dem Reſervefonds überwieſen. Die ausſcheidenden Mitglieder
Henkel und Schäfer wurden wiedergewählt. Herr Verbandsrevi=
ſor
Lauſche überbrachte die Grüße des Verbandes, ebenſo wurden
von der Gemeinde, dem Gewerbeverband Sprendlingen ſowie von
verſchiedenen Genoſſenſchaften die Glückwünſche zum Jubiläum
ſchriftlich übermittelt.
Dr. Sprendlingen, 2. April. Gemeinderatsſitzung.
Die Stellung des gemeinheitlichen Fuhrwerks und Fahren des
Sträßenſprengwagens per 1932/33 war ausgeſchrieben, und es war
ein äußerſt geringer Preis pro Stunde eingelegt worden. Der
landwirtſchaftliche Verein erſuchte, mehrere Fuhrunternehmer ab=
wechſelnd
zu beauftragen, damit jeder etwas verdienen könne.
DDieſem Wunſche wurde ſtattgegeben. Die Erhebung der Bier=
ſteuer
für 1932 mit einem Zuſchlag von 100 Prozent fand Geneh=
migung
. Mit der Verlegung der Gemarkungsgrenze zwiſchen Buch=
ſchlag
und Sprendlingen iſt man einverſtanden. Die Beratung
der Voranſchläge für das Gas= Waſſer= und Elektrizitätswerk per
1932 wurde der vorgerückten Zeit wegen auf die nächſte Sitzung
verſchoben.

m. Aus dem Lande, 2. April. Landwirtſchaftliches.
Ein ſchönes Zeugnis für die betreffende Dienſtherrſchaft und ihre
Dienſtboten iſt, wenn die Landwirtſchaftskammer für langjährige
treue Dienſte ihre Auszeichnungen verleihen kann. So erhielten
wieder: die Ehrenurkunde für 10jährige ununterbrochene Dienſt=
zeit
4männliche und 9 weibliche; die Bronze=Medaille für 25 jäh=
rige
ünunterbrochene Dienſtzeit 2 männliche; die Bronze=Broſche
für dieſelbe Dienſtzeit 1 weibliche: die Silberne Medaille für 40 ununterbrochene Dienſtzeit 2 männliche; die goldene Me=
daille
für 50jährige ununterbrochene Dienſtzeit 2 männliche. Die
mit Medaillen und Broſchen Ausgezeichneten, erhielten je auch
eine Ehrenurkunde.

Oberheſſen.

Grünberg (Oberheſſ.), 2., April. Grünberg, die Stadt auf
dem grünen Berge, vollendet, in den nächſten Wochen ihren
großen, modernen Schwimmbadbau, der im vorigen Som=
mer
trotz Wirtſchafts= und Geldkriſe begonnen wurde. Als Ein=
weihungstag
iſt der 1. oder 2. Sonntag im Juni ds. Js. vor=
geſehen
. Durch langfriſtige Kredite mit Zinsverbilligung und
durch Zuſchüſſe zur Beſchäftigung Erwerbsloſer konnte der Bau
faſt vollſtändig als Notſtandsarbeit aufgezogen und damit eine
weſentliche Verbilligung erreicht werden. Infolge beſonderer Vor=
kehrungen
ſteht ſchon jetzt feſt, daß der Voranſchlag nicht überſchrit=
ten
wird. Die geſamten Geſtehungskoſten einſchließlich Grund=
erwerb
und aller Nebenkoſten werden ſich auf höchſtens 29 000 Mk.
belaufen. Verzinſung und Tilgung erfordern jährlich etwa 1300 Mk.,
die allein ſchon weit überſchritten werden durch den Verkauf von
Dauerkarten, zu deren Abnahme ſich vor Erbauung des Schwimm=
bades
ein großer Teil der Bürgerſchaft Grünbergs ſchriftlich ver=
pflichtet
hatte. Das aufgenommene Kapital tilgt ſich reſtlos in
15 bis 20 Jahren. Das Schwimmbad liegt unweit der Stadt in
einem idylliſchen, von Wald umgrenzten Wieſental. Einſchließlich
der Waſſerbecken (50 mal 18 Meter für Schwimmer, 13 mal 18
Meter für Nichtſchwimmer) umfaßt das Bad einen Raum von etwa
3000 Quadratmetern.

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Seite 8 Nr. 93

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 3. April 1932

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7 In dankbarer Freude zeigen wir
die Geburt von 2. geſunden
Mädels an.
Gerda und Ludwig Dabid.
Alsbach (Heſſen), den 2. April 1932.
z. Zt. Darmſtadt, Klinik Dr. Roſenthal.
Hermann Rathgeber
Anna Rathgeber
geb. Schimpf

Am 1 l. Mts. wurde mein herzensguter Mann, mein
treuſorgender Vater
Auguſt Roth
Oberrechnungsrat
von ſeinem ſchweren Leiden erlöſt.
Dem Wunſche des Verſtorbenen gemäß findet die
Einäſcherung in aller Stille ſtatt.
Erna Roth, geb. Schild
Heinz=Rudi Roth.
Traiſa, den 2. April 1932,

Hügelſtr. 14.

Von Beileidsbeſuchen bitte Abſtand zu nehmen.

Heute entſchlief im Alter von 80 Jahren unſere geliebte Mutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Marie Ihrig
geb Conzen.
Im Namen der Hinterbliebenen;
Meta und Fritz Ihrig.
Darmſtadt, den 2. April 1932.
Martinſtraße 66.
Die Beerdigung iſt am Dienstag den 5. April 1932, vormittags um
112 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofs aus.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir dankend abzuſehen. (5139

Vermählte

Darmſtadt

Heubach i O.


Für die uns anläßlich unſerer Ver=
mählung
erwieſenen Aufmerkſam=
keiten
danken herzlichſt
Karl Gehrig u. Frau.
Darmſtadt, 3. April 1932.

Für die mir anläßlich zu meinem
25 jährigen Beamten=Jubiläum er=
wieſenen
Glückwünſche ſage ich meinen
herzlichſten Dank.
Philipp Lepper.

Am 31. März verſchied nach kurzer, ſchwerer Krank=
heit
unſere liebe Schwägerin, Tante, Großtante
und Couſine
Eliſabeth Hedrich
im 78. Lebensjahre.
Die tranernden Hinterbliebenen:
Familien: pabff
Winterwerb
Hedrich.
Darmſtadt, Frankfurt a. M., Berlin, Bad=Wimpfen.
Die Beiſetzung fand auf Wunſch der Verſtorbenen
in der Stille ſtatt.

Für alle Liebe und aufrichiige Teilnahme,
die ich durch das allzufrühe Hinſcheiden
meines Gatten erfahren durfte, ſage ich
innigen Dank.
In tiefem Leid=
Friedel Weißheimer
mit ihrem Hans=Wolfgang.
Darmſtadt, den 2. April 1932.
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Am 29. März 1932 iſt unſere
Mutter
Louiſe Wieſener
ſanft entſchlafen.
Die Beerdigung fand auf Wunſch
der Verſtorbenen in aller Stille

ſtatt.

50641

Für die trauernden
Hinterbliebenen:
Willi Wieſener.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Heimgang unſrer
lieben Entſchlafenen
Frau

ſagen wir unſeren allerbeſten Dank,
beſonders für die Blumenſpenden
und für die troſtreichen Worte des
Herrn Pfarrer Köhler am Grabe
der Verſtorbenen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 2. April 1932.

Dankſagung.
Für die uns bei dem Heimgang unſeres lieben Ent=
ſchlafenen

Herrn Michgel Schneider
Metzgermeiſter
in ſo reichem Maße bewieſene Teilnahme und Blumen=
ſpenden
ſagen wir auf dieſem Wege innigſten Dank.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer Vogel für die troſſ=
reichen
Worte, den Herren Vertretern der Metzger=
Innung und des Sparverein Böllenfalltor für die Kranz=
niederlegung
, ſowie allen denen, die dem Heimgegangenen
die letzte Ehre erwieſen.
In tiefer Trauer:
5065)
Eliſabeth Schneider Wwe. u. Kind.

Wiin. Sohmank

285a

Schützenstraße 16
Telekon 965

Peuerbestattung

Dankſagung.
Allen denen, die uns beim Heimgang unſres
lieben Entſchlafenen in ſo herzlicher Weiſe ihre
Teilnahme bekundeten, ſprechen wir unſren tief
gefühlten Dank aus.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Frau Lina Zllert.
Nieder=Beerbach, den 3. April 1932 sl6s

Drogisten-Fachschule
Beginn.
des Schuljahres am 11. April.
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Blut und Darm, ſchafft geſunde Säfte,
ſcheidet Harnſäure und Darmaifte aus.
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Darm, ſetzt den Blutdruck herunter
und iſt bei
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Arterienverkalkung
Herzleiden, Hämorrhoiden, Blutwal=
lungen
, Blutandrang zum Kopf und
Herz, Wechſeljahrsbeſchwerden ſowie
bei Darm=, Gallen=, Magen=, Leber=,
Blaſen= und Nierenleiden, Gicht,
Rheumatismus und Zuckerkrankheit
ein ſtets bewährtes Naturheilmittel.
Preis per Doppelflaſche RM. 2.
Zu haben bei: Drog C. Berg. Pallas=
wieſenſtr
. 44; Adler=Drogerie, Palais=
Drogerie, Drogenhdlg. Chr Schwinn,
Drog. Gebr. Vierhellerz in Arheilgen
bei Löwen=Drogerie Th. Brücher.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben Entſchlafenen
Adam Knell=
ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank. Beſonderen Dank
Herrn Pfarrer D. Waitz für die troſt=
reichen
Worte, der Gewerrſchaft
Deutſcher Lokomotipführer, ſowie
der Vereinigung ehemaliger 11ber
für die Kranzniederlegung und den
Brüdern des Herz=Feſu=Hoſpitals
für die liebevolle Pflege.
Die trauernden Hinterbliebenen:
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und Kinder.

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8. April 1932

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Seite 10 Nr. 93

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 4. Wril 1

Hier läuft die Grenze des Schreckens.

Blick auf den Dnjeſtr, den Grenzfluß zwiſchen Beſſarabien und Rußland. Im Vordergrund die
im Jahre 1917 geſprengte Eiſenbahnbrücke bei Ataik, die nicht wieder aufgebaut wurde.
In den nächſten Tagen ſoll eine Zuſammenkunft rumäniſcher und ſowjetruſſiſcher Delegierter ſtatt=
finden
, in der die Maſſenerſchießung von Flüchtlingen aus Sowjet=Rußland zur Sprache kommen
ſoll. Die Flüchtlinge waren in den meiſten Fällen über das Eis des Fluſſes nach Rumänien
hinübergekommen.

Bandiken verurſachen Eiſenbahn=Kakaftrophe.

Mexikaniſche Truppen bewachen die Unglücksſtätte bei Mariscala (Mexiko).
Die Zuſtände auf den mexikaniſchen Bahnen ſind, noch immer äußerſt unſicher. Der Expreß, der
Mexiko mit den Vereinigten Staaten verbindet, wurde in Mariscala (Mexiko) durch einen An=
ſchlag
von Banditen zur Entgleiſung gebracht. Die Banditen hofften, auf der Trümmerſtätte reiche
Beute zu machen, doch hatte den Zug eine Militär=Abteilung begleitet, die den Angriff der
Banditen abwehren konnte.

Erſtes Originalbild von den furchtbaren Tornado-Berheerungen in Tenneſſee.

Ein Ehepaar, deſſen drei Kinder ums Leben kamen, auf den Trümmern ſeines zerſtörten Hauſes.
Mehrere Staaten der ſüdweſtlichen USA. wurden von einem Wirbelſturm heimgeſucht, der furcht=
bare
Verheerungen anrichtete. Faſt 300 Menſchen wurden getötet, mehrere Tauſend verletzt und
viele Tauſende obdachlos.

Reich und Ausland.
Die Jubiläums=Reichsgaftwirtsmeſſe
eröffnel.
Berlin. Aus Anlaß der Eröffnung der
10. Reichsgaſtwirtsmeſſe verſammelten ſich geſtern
vormittag etwa 500 Ehrengäſte, darunter Ver=
treter
von Behörden des Reiches und des Staa=
tes
, der Stadtverwaltung, der Wirtſchaft uſw.,
im Saale der Ausſtellungshalle T am Kaiſer=
damm
zu einer Feier. Der Vizepräſident des
Deutſchen Gaſtwirtsverbandes; Paul Litfin,
wies in ſeiner Rede darauf hin, daß noch eine
Reihe dringlicher Forderungen des Gewerbes
bisher unerfüllt geblieben ſeien, ſo die gänzliche
Beſeitigung der Getränkeſteuer und fühlbare Er=
leichterungen
bei der Vergnügungsſteuer. Es
werde von dem Gewerbe mit Beſtimmtheit er=
wartet
, daß wenigſtens in Kürze eine Senkung
des Spritpreiſes zur Durchführung gelange. Erſt
nach Erfüllung dieſer Forderungen werde das
Gewerbe ſich, wenn auch langſam, von dem
ſchweren Schlag der zurückliegenden Zeit erholen
können.

Komponiſt Hugo Kaun .
Berlin. Der bekannte Komponiſt Hugo
Kaun iſt am Samstag früh in ſeiner Wohnung
in Berlin=Zehlendorf im Alter von 69 Jahren
an einem Schlaganfall geſtorben.
Prof. Fürſtin Andronikow .
Stuttgart. In Stuttgart iſt am Frei=
tag
Fürſtin Margarete Andronikow, ord. Prof.
für Pflanzenernährungslehre und Leiterin des
Pflanzenernährungsinſtituts an der Landwirt=
ſchaftlichen
Hochſchule in Hohenheim bei Stutt=
gart
, geſtorben. Die Fürſtin, die im Alter von
55 Jahren ſtand, iſt in Moskau als Tochter des
Barons von Wrangel geboren. Sie ſtudierte zu=
nächſt
in Tübingen und promovierte in Leipzig.
1920 wurde die Fürſtin Andronikow an das In=
ſtitut
des Prof. Dr. Aereboe für Pflanzenernäh=
rung
berufen. Später errichtete das Reich für
ſie in Hohenheim ein eignes Inſtitut, um ihr
die Fortſetzung ihrer für die deutſche Landwirt=
ſchaft
wichtigen Arbeiten zu ermöglichen. In
Hohenheim vermählte ſie ſich mit dem ruſſiſchen
Fürſten Andronikow.
Betrügeriſche Wäſchereiſende.
Frankfurt a. M. In Frankfurt ſind ver=
ſchiedentlich
Wäſchereiſende aufgetreten, die ſoge=
nannte
Lahmannſche Geſundheitskleidung anprie=
ſen
. Auf den Beſtellſchein ſchrieben ſie nicht nur
das doppelte Quantum, ſondern auch den dop=
pelten
Preis. Da die Käufer, in den meiſten
Fällen Frauen, ohne jede Prüfung den Beſtell=
ſchein
unterſchrieben haben, werden ſie wohl den
Schaden tragen müſſen. Gegen die betrügeriſchen
Wäſchereiſenden iſt Anzeige erſtattet worden.
Verſuchter Raubüberfall auf einen Hauswirt
in Berlin.
Berlin. In der Nähe des Friedrichshains
verſuchten geſtern zwei Männer, einen Hauswirt,
bei dem ſie Mietgelder vermuteten, in der Por=
tierwohnung
zu berauben. Als der Hauswirt
Blum mit dem Aufrechnen einkaſſierter Miet=
gelder
beſchäftigt war, klingelte es an der be=
treffenden
Wohnung. Der Sohn des Portiers
ſah ſich zwei Männern gegenüber, die nach dem
Hauswirt Blum fragten. Er ließ die beiden Un=
bekannten
in die Wohnräume ein. Die beiden
jungen Leute zogen ſofort zwei Piſtolen und
feuerten auf die Anweſenden mehrere Schüſſe ab,
ohne jedoch jemanden zu treffen. Der Schwager
des Hausbeſitzers, ein Polizeibeamter in Zivil,
gab aus einem Revolver auf die Eindringlinge
Schüſſe ab. Als die Burſchen erkannten, daß ihr
Plan mißglückt ſei, flüchteten ſie, wurden jedoch
von dem Polizeibeamten verfolgt, der einen zu=
fällig
vor dem Hauſe vorüberkommenden Strei=
fenwagen
der Polizei anhielt. Die Flüchtlinge
wurden nach einer lebhaften Schießerei auf der
Straße, bei der zwei unbeteiligte Perſonen durch
die Schüſſe der Burſchen verletzt wurden, feſt=
genommen
.

Großfeuer
auf einem märkiſchen Riktergnk.
Berlin. In der Nacht zum Samstag
wurde das Rittergut in Retzow bei Nauen von
einem Großfeuer heimgeſucht, als deſſen Urſache
man Brandſtiftung aus politiſchen Gründen ver=
mutet
. Eine Scheune, in der etwa 700 Zentner
Gerſte und mehrere hundert Zentner Stroh
lagerten, brannte bis auf die Grundmauern nie=
der
, desgleichen der Pferdeſtall und ein Schuppen
mit landwirtſchaftlichen Maſchinen. Die Pferde
konnten gerettet werden. Der Schaden dürfte
einige hunderttauſend Mark betragen und iſt
teilweiſe durch Verſicherung gedeckt.

Abſchluß der Reichs=Fröbelfeier
in Bad Blankenburg (Thüringen).
Bad Blankenburg (Thüringen). Die
Reichs=Fröbel=Gedächtniswoche, in Bad Blanken=
burg
brachte eine Reihe wiſſenſchaftlicher Vor=
träge
die das Erziehungswerk Froebels und ſeine
Bedeutung für die Heranbildung der Jugend
beleuchteten. So ſprach Prof. Dr. Hoffmann von
der Pädagogiſchen Akademie Erfurt über Men=
ſchenerziehung
als Notwende‟, Frau Dr. Marta
Muchow, Wiſſenſchaftlicher Rat am Pſychologi=
ſchen
Seminar der Univerſität Hamburg, behan=
delte
Froebels Beiträge zur Pſychologie der
Frau und den Problemen der weſensgemäßen
Frauenbildung. In einem weiteren Vortrag
verbreitete ſich die gleiche Rednerin über Froe=
bels
Gedanken in ihrer Bedeutung für die Ar=
beit
der ſozialpädagogiſchen Berufe‟. Mit der
Bedeutung Froebls für die deutſche Familie der
Gegenwart befaßte ſich Oberſtudiendirektor Dr.
Prüfer=Leipzig. Prof. Dr. Volkelt vom Pſycholo=
giſchen
Inſtitut der Univerſität Leipzig ſprach
am Freitag über Froebel und die Kindespſycho=
logie
der Gegenwart, während Prof. Dr. Peter
Peterſen von der Erziehungswiſſenſchaftlichen
Anſtalt der Univerſität Jena ſich mit dem Thema
Die Knabenführung im Sinne Froebels in
Kindergarten und Schule nach ihrer beſonderen
pädagogiſchen Situation beſchäftigte. Am Sams=
tag
erreichte die Gedächtnisfeier ihr Ende. Wäh=
rend
der Gedenkwoche wurde eine Ausſtellung
Blankenburg zu Zeiten Froebels veranſtaltet.
Leichen aus dem Weltkrieg.
Paris. In der Umgebung von Arras wur=
den
in der Zeit vom 25. Februar bis 29. März
361 Leichen im Krieg gefallener Soldaten auf=
gefunden
, darunter die Ueberreſte von 220 Deut=
ſchen
, von denen 40 identifiziert wurden.

Furchtbare Brandkakaſtrophe
in einem ruſſiſchen Flüchklingslager.
Warſchau. Nach einer Meldung des
Dobry Wieczor ſoll ſich vor einigen Tagen im
Konzentrationslager bei Kraiſk, in Weißruß=
land
, in dem etwa 200 von den Sowjet= Grenz=
wichen
angehaltene Flüchtlinge untergebracht
waren, eine furchtbare Brandkataſtrophe er=
eignet
haben, die 70 Todesopfer forderte. Das
Feuer brach aus noch unbekannter Urſache in
einer Holzbaracke aus, in der die Flüchtlinge
eingeſchloſſen waren. In der brennenden Ba=
racke
ſollen ſich grauenhafte Szenen abgeſpielt
haben. Erſt nach geraumer Zeit wurden die
Schlüſſel zu der Baracke beſchafft und die Ein=
gänge
geöffnet. Siebzig Perſonen konnten nur
als verkohlte Leichen geborgen werden, während
25 weitere mit ſchweren Brandwunden und
Rauchvergiftungen ins Krankenhaus übergeführt
wurden. Zwanzig Perſonen ſollen vor Schreck
wahnſinnig geworden ſein.

Goethefeiern in Rom.
Rom. Zur Eröffnung der offiziellen Goethe=
Feiern, die in den nächſten Tagen in Rom unter
den Auſpizien der Akademie von Italien und
des italieniſchen Inſtitutes für germaniſche Stu=
dien
abgehalten werden, fand geſtern vormittag
im Ehrenſaal des Kapitols ein Feſtakt ſtatt, zu
dem das amtliche und das intellektuelle Rom in
großer Zahl ſich eingefunden hatten. In Vertre=
tung
des Königs von Italien war der Herzog
von Spoleto erſchienen, in Vertretung der ita=
lieniſchen
Regierung Unterrichtsminiſter Giu=
liano
Balbino. Botſchafter von Schubert ver=
trat
die Reichsregierung. Als Feſtredner be=
leuchtete
der Literaturhiſtoriker Univerſitäts=
profeſſor
Farinelli Goethes Lebenswerk.
Unglück in den Bergen.
Mailand. Der bekannte italieniſche Ski=
fahrer
Alfonſo Demain aus Aoſta iſt auf der
Straße des Kleinen St. Bernhard an einer un=
überſichtlichen
Wegkreuzung aus Verſehen über
einen Brückenrand hinausgefahren und in eine
50 Meter tiefe Schlucht geſtürzt, wo er erſt nach
drei Tagen von ſeinen Familienangehörigen ge=
funden
wurde. An dieſer Stelle haben ſich be=
reits
ähnliche Unglücksfälle zugetragen.
Auflöſung des Kgl. Theaters in Amſterdam.
Amſterdam. Die Generalverſammlung
der Mitglieder des Kgl. Theaters hat einſtimmig
die Auflöſung dieſer Geſellſchaft beſchloſſen. Das
Theater leidet bekanntlich unter ſchweren finan=
ziellen
Schwierigkeiten.

Großer Erdrutſch in Mikkelnorwegen.
Höyland von der Umwelt abgeſchloſſen.
Oslo. Im Namdal hat ſich ein ſehr großer
Erdrutſch ereignet. Ueber 1000 Meter der
Hauptchauſſee wurden dabei fortgeriſſen, große
Waldſtrecken vernichtet. An der Stelle, wo der
Erdrutſch einſetzte, war gerade der Perſonen=
omnibus
von Höyland nach Namſos vorbeige=
fahren
. Die Urſache zu dem Erdrutſch dürfte in
dem milden Wetter, das ſeit einiger Zeit im
Namdal herrſcht, zu ſuchen ſein. Ein Augenzeuge
erzählt, er habe mit angeſehen, wie der Erd=
rutſch
begann, und zwar an einer Stelle, die
Eidsneswald heißt. Die ganze Gegend ſei vor
ſeinen Augen förmlich weggeſunken. Wie eine
Erdwelle ſeien die Maſſen von dem Felſenge=
lände
in einer Länge von etwa einem Kilo=
meter
ins Tal geſtürzt. Hunderte von rieſigen
Tannen ſeien in der Tiefe verſchwunden. Nach
dem Erdrutſch iſt Höyland ohne Wegverbindung
mit der Umgegend. Der Verkehr iſt völlig unter=
brochen
. Es ſind Werte von mindeſtens einer
halben Million zerſtört worden. Ein Bauern=
gehöft
, das in der Nähe des Erdrutſchgebietes
liegt, iſt gefährdet.

Der Pariſer Theakerſtreik verkagl.
Paris. Die Gefahr eines Generalſtreiks
der Pariſer Theater und Lichtſpielhäuſer iſt
durch die vom Parlament auf Betreiben der Re=
gierung
gewährte, aber nach Anſicht der Thea=
terbeſitzer
unzulängliche Steuererleichterung nicht
beſeitigt worden. Da das Parlament jetzt in die
Ferien gegangen iſt und ſomit bis zum Wieder=
zuſammentritt
nach den Neuwahlen keinerlei
Steuerreform mehr durchführen kann, haben die
Theater= und Kinobeſitzer beſchloſſen, den Gene=
ralſtreik
bis zur nächſten Legislaturperiode zu
vertagen. Um jedoch der Regierung und dem
Parlament eine Warnung zu erteilen, werden
ſämtliche Theater und Kinos am 5. April auf
24 Stunden die Betriebe ſchließen.

Ein franzöſiſcher Bahnhof niedergebrannt.
Paris. Der franzöſiſch=ſchweizeriſche Grenz=
bahnhof
Delle (im Raum von Belfort) wurde in
der vergangenen Nacht durch ein Großfeuer voll=
kommen
zerſtört. Aus bisher unbekannter Ur=
ſache
brach in einem neben dem Bahnhofs=
gebäude
gelegenen Schuppen Feuer aus, das ſich
bald auch auf das Hauptgebäude ausdehnte. Ob=
gleich
die Feuerwehr aus ſchweizeriſchen und
franzöſiſchem Gebiet ſehr raſch zur Stelle war,
gelang es nicht, die Vernichtung des Bahnhofs=
gebäudes
zu verhindern, das zum größten Teil
ein Raub der Flammen wurde. Neben dem
Wirtſchaftsgebäude, der Wohnung des Bahnhofs=
vorſtehers
und den Büroräumen der Grenz=
polizei
wurde auch das geſamte Zollgebäude in
Aſche gelegt. Der Sachſchaden beläuft ſich auf
mehrere Millionen Franken.
Myſteriöſer Unfall eines Reichsbankbeamten.
Amſterdam. Zwiſchen den Eiſenbahn=
ſtationen
Holten und Dykerhoek iſt geſtern vor=
mittag
aus dem aus Deutſchland kommenden
D=Zug 174 der Reichsbankbeamte Max Fritze aus
Berlin herausgeſtürzt. Er erlitt dabei eine
ſchwere Gehirnerſchütterung. Der Verunglückte
hatte zuſammen mit zwei Kollegen eine größere
Goldſendung der Deutſchen Reichsbank für die
Niederländiſche Bank nach Amſterdam zu beglei=
ten
. Die näheren Begleitumſtände des Unglücks
ſind noch ungeklärt. Die Polizei iſt mit einer
eingehenden Unterſuchung beſchäftigt.
Polniſcher Dampfer in Seenot.
Helſingfors. Der polniſche 1400=Tonnen=
Dampfer Cieszyn iſt auf der Fahrt von Reval
nach Hangö in der Nähe von Utö vorgeſtern, um
21.30 Uhr, in dichtem Nebel auf Grund gelaufen.
Das Schiff funkt S.O.S.=Rufe, da es ſchwer be=
ſchädigt
worden iſt und da der hohe Seegang das
Ausſetzen von Rettungsbooten verhinderte. In
der Nähe des Dampfers weilt ein Eisbrecher,
dem jedoch der Nebel eine Hilfeleiſtung unmög=
lich
macht. Ein Rettungsdampfer iſt noch vor=
geſtern
abend nach Abo abgegangen,

[ ][  ][ ]

Sonntag, 3. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 93 Seite 11

durch

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verordnet, dann muß es in Ihrem Interesse liegen, sich meine
äußersb bequeme, unverwüstliche Spezial-Bandage anfertigen
zulassen. Dürch Tag- und Nachttragen meiner Bandagen haben
sich nachweislich Bruchleidende selbst geheilt.
WVerkmstr. A. B. schreibt u. a.: Mein schwerer Leistenbruch
ist geheilt. lch bin wieder in meinem 66. Lebensjahre ein ganzer
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Seite 12 Nr. 93

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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[ ][  ][ ]

Sonntag, 3. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 93 Seite 13

Soer Salte Tl Sattent

Deutſche Handball=Meiſterſchaft.
Die Tikelanwärter bei den Sporklern.
Zum zweiten Male werden ſich in dieſem Jahre die beſten
Handballmannſchaften aus dem Sportler= und Turnerlager zu den
Titelkämpfen um die Deutſche Meiſterſchaft gegenüberſtehen. Bei
den Männern verteidigt eine Mannſchaft der Sportler, der Poli=
zei
=S. V. Berlin, den Titel, die Meiſterſchaft der Frauen ge=
wann
im Vorjahre eine Turnerinnen=Elf, die des T.V. Vor=
wärts
Breslau.
Nicht mehr lange dauert es, und ſowohl bei den Sportlern
als auch bei den Turnern werden zwiſchen den Vertretern der
Verbände bzw. Kreiſe die Endſpiele, die zur Ermittlung der Beſten
führen ſollen, ihren Anfang nehmen. Bei den Sportlern beſtreiten
die Endkämpfe je drei Vertreter Mittel= und Weſtdeutſchlands, je
zwei Brandenburgs ſowie Süd= und Norddeutſchlands und je einer
des Baltenverbandes und Südoſtdeutſchlands. Einige Vertreter
ſtehen bereits feſt. Brandenburg entſendet wie im Vorjahre
den Titelverteidiger Polizei S.V. Berlin und den 1. Span=
dauer
Pol. H.C. in die Titelkampfe. Den Baltenverband
vertritt der neue Meiſter Hindenburg Allenſtein. Mit=
teldeutſchland
ſchließt die Endſpiele am kommenden Sonn=
tag
ab, dennoch ſtehen zwei Vertreter für die D. S.B.=Meiſterſchaft
bereits feſt, und zwar Polizei Weißenfels und Polizei
Halle, die Gegner im Kampf um die mitteldeutſche Meiſterſchaft
Dritter Vertreter iſt der Sieger des Kampfes zwiſchen Polizei
Deſſau und Jahn Magdeburg. Von den drei weſtdeutſchen
Mannſchaften, die den Kampf aufnehmen, ſteht mit Sicherheit nur
eine feſt, die des neuen Meiſters Hagen 05. Zweiter Vertreter
iſt der Sieger des Kampfes zwiſchen V.f.B. Aachen und Kupfer=
hütte
Duisburg; um die dritte Vertreterſtelle kämpfen noch Poli=
zei
Dortmund und Polizei Bielefeld. Der ſüdeutſche Verband
kann bereits eine Mannſchaft melden, die der Spvgg. Fürth,
zweiter Vertreter dürfte der V.f.R. Mannheim ſein, dem es ge=
lingen
müßte, das noch ausſtehende Spiel gegen den Vf. R. Schwan=
heim
zu gewinnen. Die große Ueberraſchung iſt hier das Verſagen
von Darmſtadt 98. In Norddeutſchland iſt die Lage noch
am wenigſten überſichtlich. Von den vier Mannſchaften der End=
runde
ſtehen Polizei Hamburg und Polizei Schwerin am günſtig=
ſten
, doch ſind in den noch ausſtehenden beiden Spielen Ueber=
räſchungen
nicht ausgeſchloſſen. Den Südoſten vertritt bekannt=
lich
nur der Meiſter, der im Spiel zwiſchen dem Titelverteidiger
Boruſſia Carlowitz und Polizei Cottbus ermittelt wird.
An den Endſpielen der Frauen nehmen insgeſamt nur ſechs
Mannſchaften teil. Brandenburg entſendet die Meiſterelf
des S.C. Charlottenburg. In den übrigen Verbänden iſt
die Situation noch nicht geklärt. In Mittel= und Südoſtdeutſchland
finden am kommenden Sonntag die Endſpiele ſtatt, an denen
Dresdner S.C. und S.C. Weimar bzw. Preußen Glogau und Sport=
freunde
Breslau beteiligt ſind. In Süddeutſchland kämpfen ſogar
noch drei Mannſchaften um Titel und Vertreterſtelle, Eintracht
Frankfurt, 1. F.C. Nürnberg und Sportfreunde Landau. Die Spiele
in Norddeutſchland ſind über die Vorſchlußrunde noch nicht hinaus.
Eimsbüttel, St. Georg und Wandsbecker F.C. kommen für den
Titel in Betracht. Die Schlußſpiele der D.S.B. ſollen am 24. April
in Angriff genommen werden.
Rot=Weiß Darmſtadt Tgde. Beſſungen.
Wie bereits an dieſer Stelle ſchon mitgeteilt, findet am heu=
tigen
Sonntag, vormittags 11 Uhr, auf dem Rot=Weiß=Platz an
der Rheinallee ein Freundſchaftsſpiel zwiſchen den obigen Ver=
einen
ſtatt. Rot=Weiß 2. ſollte am Nachmittag gegen den Turn=
verein
Zwingenberg ſpielen. Dieſes Spiel muß aber aus=
fallen
, da für Zwingenberg anläßlich des DT.=Waldlaufes in
Eberſtadt Spielverbot herrſcht.
Gruppen=Waldlaufmeiſterſchaften
auf dem Polizei=Sporkplak.
In Süddeutſchland werden Sonntag die Gruppenwaldlauf=
meiſterſchaften
ausgetragen. Die Gruppe Heſſen ermittelt ihre
Meiſter im Einzel= und Mannſchaftslauf in Darmſtadt. Start und
Ziel befinden ſich auf dem Polizeiſportplatz. Neben der Meiſter=
klaſſe
ſtarten noch 6 weitere Klaſſen, ſo daß ſich insgeſamt 143 Ak=
tive
, Jugendliche und Frauen an der Veranſtaltung beteiligen
werden. Im Rahmen der Meiſterſchaften wird auch ein Fauſtball=
ſpiel
zwiſchen der Turngemeinde 46, die am letzten Sonntag den
Gaumeiſter ſchlagen konnte, und der Polizei ausgetragen, ſo daß
am Sonntag nachmittag jedem Sportbegeiſterten ein reichhaltiges,
abwechſlungsreiches Programm geboten wird. Die Dienſtſtelle dere
Polizei hat es in anerkennenswerterweiſe ermöglicht, durch eine
Fernſprechanlage die Beſucher der Veranſtaltung über den Stand
des Kampfes der Meiſterklaſſe bei 5 Klm zu unterrichten. Aber
auch allen anderen Intereſſenten, die die Gaſtfreundſchaft der Po=
lizei
nicht in Anſpruch nehmen wollen, iſt im Walde, zwiſchen
Rheinſtraße und Stadtallee, weſtlich der Main=Neckarbahn, Ge=
legenheit
geboten, ſich an den prächtigen Läufergeſtalten zu er=
freuen
.
Die Veranſtaltung beginnt pünktlich um 14 Uhr mit dem
Start der Jugendklaſſe C. Es folgen dann die Jugend B, 4, Alte
Herren, Frauen, und Klaſſe II, ſo daß die Meiſterklaſſe um 15UUhr
ablaufen wird. Während dieſes Laufes wird das Fauſtbällſpiel
ausgetragen. Die Laufſtrecken, die zum größten Teil durch Wald
führen, ſind in beſter Ordnung, ſo daß mit ſpannenden Kämpfen
gerechnet werden kann.
Der Polizeiſportverein heißt alle Teilnehmer und Gäſte herz=
lich
willkommen und wünſcht der Veranſtaltung einen guten Ver=
lauf
.
Darmſtädter Turnerſchaft.
Die Langſtreckler in Eberſtadt.
Wie ſchon bekannt, treten am Sonntag die Wettkämpfer der
Darmſtädter Turnerſchaft zum erſtenmal im Langſtreckenlauf an.
Zum Frühjahrswaldlauf des Main=Rhein=Gaues, der in nächſter
Nähe Eberſtadt ſtattfindet, haben die Darmſtädter Turn=
vereine
in allen Klaſſen gemeldet, und man iſt geſpannt, wie die
Winterarbeit der Vereine hier zur Geltung kommt. Durch die
Neueinteilung der Klaſſen iſt eine beſtimmte Vorausſage ſchlecht
möglich, aber immerhin rechnet man mit einigen guten Plätzen,
zudem alte Kämpfer des Vorjahres wieder am Ablauf ſind.
In der erſten und zweiten Jugendklaſſe finden wir 4 Läufer
und eine Mannſchaft der 1875er Turner, ferner iſt noch die Tgde.
1846 mit einer Mannſchaft im Rennen und ebenſo im Einzellauf
vertreten. Aller Vorausſicht nach wird wohl hier die Tgde. 46
als beſter Verein ſowohl im Mannſchaftslauf als auch im
Einzelkampf aus dem Rennen hervorgehen.
Die Klaſſe B (Unter= und Mittelſtufe) ſieht ebenfalls mehrere=
Darmſtädter am Start: die 46er im Einzel= und Mannſchaftslauf
die 1875er mit Einzel= und Mannſchaftsläufern. Hier dürfte wohl
Fink (Tgeſ. 75) einen der erſten Plätze belegen. Ob die Mann=
ſchaften
gegen die Gauvereine aufkommen werden, ſteht noch in
Frage. Die höchſte Klaſſe (4) hat ebenfalls Vertreter der Darm=
ſtädter
Turnerſchaft in ihren Reihen, ſowohl im Mannſchaftslauf
als auch im Einzelrennen. Der Mannſchaftsſieg der Turngeſ. 75
vom Vorjahre als Gaumeiſter wird zwar wieder verteidigt,
ob es allerdings gelingt, mit der neuen Mannſchaft den Titel
wieder zu erringen, wird wohl ſchwer halten. Leichter iſt ſchon
ein Sieg von Fornoff (Tgeſ.) In den einzelnen Klaſſen finden
wir ferner noch Läufer der Tgde. Beſſungen 1865, doch lag
hier eine genaue Meldung noch nicht vor.

Neue deutſche Staffel=Schwimmbeſtleiſtungen.
Bei den im Düſſeldorfer Stadtbad unternommenen verſchie=
denen
Rekordverſuchen wurden zwei neue deutſche Staffelbeſtlei=
ſtungen
aufgeſtellt. Poſeidon=Köln verbeſſerte mit der
Mannſchaft Lambertz, Herrmann, Haas und Schwartz den Rekord
von Poſeidon=Leipzig in der 4 mal 200 Meter=Crawlſtaffel von
9:56,5 auf 9:48,4 und in der Schwellſtaffel über 50, 100, 200, 100,
50 Meter ſchufen Tancre, Waßmann, Deiters, Derichs und Kauf=
mann
in den Farben von Sparta Köln mit 5:28,6 eine neue
deutſche Beſtleiſtung. Auch hier war Poſeidon Leipzig bisher mit
5:32,4 Rekordhalter geweſen.

Spotkkalender.

10.15 Uhr,
11.00 Uhr,
14.30 Uhr,
11.00 Uhr,
15.00 Uhr,
15.00 Uhr,
15.30 Uhr,
16.00 Uhr.

Handball.
Kranichſteiner Str: Tgde. 46 Tv. Groß=Umſtadt
Rheinallee: Rot=Weiß Tgde. Beſſungen.
Maulbeerallee: Merck Tv. Königſtädten.
Fußball.
Dornh. Weg: Reichsbahn Polizei Darmſtadt, II.
Dornh. Weg: Poſt Eintracht Darmſtadt.
Stadion: S.=V. 98 Germania Oberroden.
Müllersteich; Fr. Tgde. Mörfelden.
Rennbahn; Union Polizei Darmſtadt.

ab 2 Uhr, Pol.=Pl.;

Waldlauf.
Meiſterſchaften der Gruppe Heſſen.

Gaukreffen der Main=Rhein=Turner
in Darmſtadt=Beſſungen.
Alljährlich feiern die einzelnen Gaue der Deutſchen Turner=
ſchaft
ihre Gauturnfeſte oder Gautreffen, und ſind dies ſtets Feſte.
der Arbeit im Gewande der Freude, ſie ſind Volksfeſte im wahr=
ſten
Sinne des Wortes. Doch die wirtſchaftliche Not, die zurzeit
auf allen Schichten der Bevölkerung ruht, hat die Gauleitung vor
die Frage geſtellt, ob es angebracht erſcheint, ein Gautreffen im
Notjahre 1932 abzuhalten. Jetzt ſind auch hierin die Entſcheidun=
gen
getroffen, und die Gauleitung hat es unternommen, in einer
Zeit der größten Not und unklarſten Verhältniſſe die Vorberei=
tungen
in Gemeinſchaftsarbeit mit der Turngemeinde Beſſungen,
welcher das Gautreffen zur Durchführung übertragen wurde, auf=
genommen
. Furchtbar laſtet auf unſerem deutſchen Volke das
Schickſal, und gerade weil das Volk zerriſſen iſt, ſoll und muß das
Gautreffen gehalten werden, um wieder die dem Gau angehören=
den
80 Vereine zur Gemeinſchaftsarbeit zuſammenzufaſſen. Das
die klare Einſtellung und Entſcheidung der Gauleitung bei den
erſten Verhandlungen, die zwiſchen ihr und dem feſtgebenden
Verein ſtattfanden. Nicht zuletzt aber iſt die wirtſchaftliche Aus=
wirkung
einer Großveranſtaltung für den Ort ſelbſt von Bedeu=
tung
.
Der Platz der Turngemeinde Beſſungen (Rennbahn an der
Heidelberger Straße), der zurzeit im Ausbau begriffen, geht ſeiner
Vollendung entgegen und bietet volle Gewähr, daß die Wett=
kämpfe
der zu erwartenden Teilnehmer, deren Zahl ſich weit über
1000 belaufen dürfte, einwandfrei durchgeführt werden können.
Das Gautreffen ſelbſt wird mit einem Feſtabend am 2. Juli in
der Beſſunger Turnhalle, wobei die Aufführung eines Feſtſpieles
geplant iſt, eingeleitet. Am 3. Juli finden am Vormittag die
Geräte= und volkstümlichen Wettkämpfe der Turner und Turnerin=
nen
ſtatt. Ein Werbeumzug durch den Beſſunger Stadtteil, der den
Orangiegarten paſſieren und dort Aufſtellung zu einer Feierſtunde
nehmen wird, leitet die Nachmittagsarbeit ein. Nacheinander
werden das große Rund der Kampfbahn Turner und Turnerinnen
füllen zu den allgemeinen Freiübungen. Ein Gemeinturnen der
Altersturner an mehreren Barren, der Turner mit Sprüngen am
Pferd ſollen Zeugnis der Breitenarbeit in der D.T. ablegen. In=
zwiſchen
wartet die Gaufechterſchaft mit Schaufechten auf. Ein=
zelne
Staffelläufe werden das Wettkampfbild beleben. Zum Ab=
ſchluß
iſt ein Treffen zweier Handballmannſchaften in Ausſicht ge=
ſtellt
. Mit der feierlichen Siegerverkündung findet das Gautreffen
ſeinen Abſchluß. Soweit der allgemeine Rahmen des Verlaufs
des Gautreffens, wie er ſeitens der Fachleitungen in den bis jetzt
ſtattgefundenen Verhandlungen, feſtgelegt wurde. Mit Rückſicht
auf die finanziellen Schwierigkeiten und wirtſchaftlichen Verhält=
niſſe
wurden, mit gleichem Einverſtändnis zwiſchen Gauleitung
und Tade, Beſſungen, Feſtbeitrag und Eintrittsgelder ſo niedrig
gehalten wie möglich, um auch dem Mindeſtbemittelten die Teil=
nahme
am Gautreffen zu geſtatten.
Zußball.
Union Wixhauſen FV. Sprendlingen.
Am Sonntag, 15 Uhr, empfängt Union den Tabellenführer,
der ſein letztes Verbandsſpiel auszutragen hat. Gewinnt Sprend=
lingen
dieſes Spiel, ſo iſt die Entſcheidung im Kreis Starkenburg
gefallen. Union wird ſich mächtig anſtrengen müſſen, um ehren=
voll
gegen Sprendlingen abzuſchneiden. Da dieſes Treffen von
großer Wichtigkeit für beide Vereine iſt, verſpricht es ſehr inter=
eſſant
zu werden.
Poſt DarmſtadtEintracht Darmſtadt.
Während Eintracht 1. am Sonntag in ihrem letzten Verbands=
ſpiel
dem Poſt=SV. gegenüberſteht, empfängt Eintracht 2., vormit=
tags
10 Uhr, auf dem Eintrachtplatz die 2. Mſch. von Groß=Gerau.
Zu den am Nachmittag auf dem Polizeiſportplatz ſtattfindenden
Gruppenwaldlaufmeiſterſchaften iſt Eintracht in der Klaſſe Alte
Herren und Klaſſe 2 mit einer Mannſchaft vertreten.
* Kreisliga Südheſſen.
Exiſtenzkämpfe kurz vor dem Ausklang.

Noch niemals wurde bis zum Abſchluß der Serie in bezug auf
die Exiſtenzfrage’ ſo hart gekämpft wie in dieſer Saiſon. Bis jetzt
beſtehen noch die verſchiedenſten Möglichkeiten, und auch das heu=
tige
Programm iſt nicht dazu angetan, endlich die erwünſchte Klar=
heit
zu bringen. Es treffen ſich
F.V. Biblis Norm. Pfiffligheim; Spp. Horchheim F.V.
Hofheim; Spp. Abenheim Spp. Hochheim; V. f. L. Lampert=
heim
Olympia Worms.
Es wird den Pfiffligheimern ſo wenig gelingen, ſich in Biblis
durch doppelten Punktegewinn die Kreisliga zu ſichern, wie es
auch den Hofheimern wohl kaum möglich ſein wird, in Horchheim
den entſcheidenden Wurf zu machen. Dazu ſind die Platzbeſitzer
viel zu ſpielſtark; die Gäſte werden froh ſein können, mit einiger=
maßen
ehrbaren Reſultaten davonzukommen. In Abenheim kann
Hochheim evtl. ebenſoviel erzielen wie die Platzbeſitzer ſelbſt, die
bei einer Punktabgabe endgültig zum Abſtieg verurteilt ſind. In
Lampertheim würde man gern von den Wormſer Kleeblättern
endlich einmal eine große Leiſtung ſehen, zumal der Gaſtgeber
über eine gute Mannſchaft verfügt und demgemäß ein netter
Kampf um den dritten Tabellenplatz erwartet werden kann.
In der Gruppe 3, Ried, iſt nur das ſeinerzeit ausgefallene
Verbandsſpiel
Alem. Groß=Rohrheim F.V. Bobſtadt
angeſetzt. Der Gewinner (dies wird vorausſichtlich Groß= Rohr=
heim
ſein) wird den zweiten Tabellenplatz einnehmen. In einem
Freundſchaftsſpiel, treffen ſich: Germania Leeheim Olympia
Biebesheim.
Fechten.
Die Wanderpreiſe der Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Am Donnerstag trugen auf dem Fechtboden der Turngemeinde
am Woogsplatz die Altmannen die Schlußkämpfe im Säbel um
den Wanderpreis der Fechterſchaft aus. Durch Erkrankung und
Verhinderung waren nicht alle teilnahmeberechtigten Fechter an=
getreten
. Unter den Bewerbern gelang es Karl Langsdorf, ſich
ohne Niederlage durchzuſetzen und ſo neben dem Wanderpreis für
Florett ſich auch dieſe Auszeichnung im Säbel zu verdienen. Im
Anſchluß an das Wanderpreisfechten wurden noch die Kämpfe um
die für beide Waffen geſtifteten Pokale ausgetragen. Nach den
geltenden Beſtimmungen konnten ſich hierbei alle Fechter ohne
Rückſicht auf die Zugehörigkeit zu den verſchiedenen Klaſſen betei=
ligen
. Das gab in der am meiſten verbreitetſten Waffe Florett ein
ſehr buntes Bild mit manch überraſchendem Teilerfolg. Unter der
Leitung des Lehrers der Fechterſchaft. Hochſchulfechtmeiſter A.
Kaiſer, nahmen die lebhaften Kämpfe einen guten und ſehr inter=
eſſanten
Verlauf. Ergebniſſe: Wanderpreis der Altmannen im
Säbel: 1. Sieger Karl Langsdorf. Pokalkämpfe: Florett: 1. Sie=
ger
Rudolf Kaiſer, Säbel: 1. Sieger Georg Kurtz.
Tiſch=Tennis.
Das Rückſpiel zwiſchen Reichsbahn 1. und des 1 Darmſtädter
TTC. 2. endete mit 9:6 Punkten und 35:22 Sätzen für TTC., nach=
dem
dieſer ſchon das Vorſpiel glatt 15:0 für ſich entſcheiden konnte.

EinHochſchul=Fußballkampf zwiſchen Italien und
Deutſchland ſoll am 5. Mai in Bologna ſtattfinden. Deutſchland
wird durch den deutſchen Hochſchulmeiſter, Univerſität Berlin, ver=
treten
.
Deutſchlands Schwimmer haben vom Olympiſchen
Komitee eine Erhöhung der Kopfzahl der deutſchen Expedition zu
den Olympiſchen Spielen auf 16 Perſonen gefordert.
Nach Berlin überſiedeln wird der bekannte Eis=
hockey
=Internationale Schröttle=Rieſſerſee und in der kommenden
Saiſon wahrſcheinlich für den Berliner Schlittſchuhklub ſpielen.
61 Derby=Kandidaten ſind nach der dritten Einſatz=
zahlung
für das am 27. Juni in Hamburg=Horn ſtattfindende
Deutſche Derby ſtartberechtigt.

Geſchäftliches.

Alle Bruchleidende werden auf das heutige Inſerat des Spe=
zial
=Bandagiſten K. Ruffing aufmerkſam gemacht.
Photo=Fortbildungskurs. Wir machen auf den
morgen, Montag, den 4. April, beginnenden Photo=Kurſus im
Hauſe Photohaus Gebr. Umbreit, Darmſtadt, Soderſtr. 8,
aufmerkſam. Teilnahme koſtenlos.
Das größte Seebad Deutſchlands iſt Berlin!
Fünfzigtauſend, ſechzigtauſend, ſiebzigtauſend Badegäſte an einem
einzigen ſchönen Sommertage . . . das ſind Zahlen, die nur das
eine Bad in Deutſchland, in Europa aufweiſen kann das
Strandbad Wannſee in Berlin, das muſtergültige. Da gibt’s
alles, was der Menſch zu ſeiner Erholung braucht. Selbſtverſtänd=
lich
auch eine gute Taſſe Kathreiner‟. Der wird, ſcheint’s, da
draußen in Wannſee viel getrunken. An heißen Tagen eis=
gekühlt
. So eine Taſſe Kathreiner kalt erfriſcht, ſchmeckt und
iſt billig! Und das iſt gerade das, war wir brauchen. Nicht
nur im Strandbad Wannſee. .

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.15: Wetter Gymnaſtik.
O 6.45: Gymnaſtik. o 7.15: Wetter anſchl.: Frühkonzert.
O 7.55: Waſſerſtand. o 11.50: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter.
O 12: Konzert. O 12.50: Nachrichten. O 12.55: Nauener Zeitzeichen.
S 13: Konzert. o 14: Nachrichten. o 14.10: Werbekonzert. o
14.55: Gießener Wetterbericht, O 15.05: Zeit, Wirtſchaftsmeldun=
gen
. O 16.55, 18.15: Wirtſchaftsmeldungen. 19.15: Zeit, Pro=
gramm
, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 3. April.
7.00: Hamburger Hafenkonzert.
8.15: Katholiſche Morgenfeier.
9.15: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Bauerſcher Geſangverein e.V.
10.00: Einführungsvortrag in Wagners Götterdämmerung, 1. Akt
von H. Rosbaud Mitw.: Funkorcheſter.
11.00: Eiſenſtadt: Anläßlich des Haydn=Jubiläums. Nelſon=Meſſe,
von Joſef Haydn.
12.00: Wien: Unterhaltungskonzert des Wiener Sinfonieorcheſters.
13.00: Köln, Konzert.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.10: Luiſe Saurmann u. eine Landfrau: Aus der Tätigkeit einer
landwirtſchaftlichen Haushaltungsſchule.
Anſchl. Gartenbauinſpektor Dermer: Was muß der Landwirt von
Fruchtfolge, Bodenmüdigkeit und Schädlingsbekämpfung im Ge=
müſebau
wiſſen?
15.00: Stunde der Jugend. Bunte Stunde. Mitw.: Funkorcheſter.
16.00: Freiburg: Nachmittagskonzert. Allerlei aus dem Orient.
Ausf.: Freiburger Konzertorcheſter. Maria Bertazzoni (Sopran),
18.00: Dr. phil. Wehner: Eamon de Valera, Irlands Miniſter=
präſident
.
18.25: Dreißig bunte Minuten.
19.20: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl. Sportnachrichten.
19.30: D=Zug=Zigeuner. Ein bunter Abend.
20.45: Götterdämmerung. Dritter Tag des Bühnenfeſtſpiels: Der
Ring des Nibelungen von Richard Wagner.
22.20: Nachrichten, Zeit Programmänderungen, Sport.
22.75: Berlin: Tamzmuſik der Kapelle Billy Bärton.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.25:
Wetter für die Landwirtſchaft. o 6.30: Gymnaſtik o ca. 6.50:
Frühkonzert. 10.35, 13.30: Nachrichten. o 12: Wetter für den
Landwirt. anſchl.: Konzert u. Wiederholung des Wetterberichts.
O 12.55: Nauener Zeit, O 14: Konzert. 2 15.30: Wetter, Börſe.
O 18.55: Wetter für den Landwirt.
Deutſche Welle: Sonntag, 3. April.
6.45: Funkgymnaſtik.
7.00: Hamburger Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: Oberlandſtallmeiſter Gatermann: Heutiger Stand der deut=
ſchen
Pferdezucht.
8.55: Morgenfeier. anſchl.: Glockengeläut.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Gerhard Pohl lieſt aus eigenen Werken.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Am Abend aber desſelbigen Sabbat=
tages
.
12.10: Ausſchnitt vom 10. Evangeliſchen Reichselterntag.
12.30: Matinée zugunſten der Berliner Kapellmeiſter=Union e. V.
14.00: Dr. Paquet: Heilquellen am Rhein.
14.25: Ob.=Stud.=Rat Wunderlich: Das Leben der Deutſchen in
Südweſt=Afrika.
14.50: Käte Graber lieſt: Das Gleichnis der Weberin, von Paula
Grogger.
15.15: Hamburg: Mandolinenkonzert des Mandolinen=Quartetts
Embergher.
16.00: Paſtor Dr. Engelmann: Bericht zum Winterhilfswerk der
Deutſchen Liga.
16.15: Hörbericht vom Kottbuſer Frühjahrsmarkt.
17.00: Unterhaltungsmuſik. Bernard Derkſen mit ehemaligen Mit=
gliedern
des Orcheſters der Staatsoper Berlin.
18.20: Dr. Dr. h. c. Spiero: Völkercharaktere in der Weltliteratur.

19.00: Richard Strauß. Ausf.: Edith von Voigtländer (Violine) und
R. Schmidt (Flügel. Rita Weiſe (Sopran). Am Flügel: G. Beck.
19.50: Sportnachrichten.

20,00: Roda Roda erzählt Schnurren.
ference: F. Grünbaum.
Anſchl. Tanz=Muſik. Kapelle Billy Barton.

20.30: Aus Operetten. Berliner Funkorcheſter.
22.00: Wetter= Tages= und Sportnachrichten,
22.15: Breslau: Ufa=Stars helfen im Kampf

gegen die Not. Con=

Wetkerbericht.

Die neue Störungswelle vom Atlantik her dehnt ihren Ein=
fluß
mit über Deutſchland aus, bringt weitere Niederſchläge und
wirkt auf die Temperaturen ein. Das Druckfallgebiet mit dem
Kern über England und der Nordſee ſorgt jetzt für Zufuhr kühler
Luft, welche dem Witterungscharakter das Gepräge von April=
wetter
gibt. Im Wechſel zwiſchen Aufheiterung und Böenwolken
gehen Niederſchläge in Schauer über, die teils als Schnee oder
Graupeln niedergehen. Außerdem ſetzt allgemeiner Temperatur=
rückgang
ein. Da gleichzeitig mit der kühlen Luft Druckanſtieg ver=
bunden
iſt, ſo wird unter ſeinem Einfluß zu Beginn der kommen=
den
Woche eine gewiſſe Beruhigung eintreten, ob jedoch von meh=
reren
Tagen, läßt ſich zurzeit noch nicht ermöglichen.
Ausſichten für Sonntag, den 3. April: Unbeſtändiges wechſelnd
wolkiges Wetter mit Aufheiterung, Abkühlung, Regen= und
Schneeſchauer, weſtliche bis nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Montag, den 4. April: Noch wechſelnd wolkig mit
Aufheiterung, aber etwas beſtändiger, kühl, vereinzelte
Schauer.

Hauptſchriſtleltung: RudolfMauve

Dſe Gegenwat=Tagesſpſegelin Bild und Wort: Dr. Herbert Nettei
für den Inſeratentell und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wlitich ſämilich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 22 Seiten.

[ ][  ][ ]

Geid= und Oeviſen=Bewegung.
Berhättnismäßig geria ge Anſanna ng an der Reichsbauk. Glalte Alkingüberwindung. Die Pfund=
ſeigerung
. Zurückhallung itn Effekkenverkeht. Ergänzung des Proviſionsabkormens.

Dei Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. März 1932 hat ſich
in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wech=
ſeln
und Schecks, Lombards und Effekten um 253,5 Mill. RM. auf
3969,5 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an
Handelswechſeln und =ſchecks um 59,9 Mill. auf 3258,5 Mill. RM.
die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 88,6 auf 59,4 Mill. RM.
und die Lombardbeſtände um 155,0 Mill. auf 289,9 Mill. RM. zu=
genommen
..
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
232,2 Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen, uud zwar hat ſich der
Umlauf an Reichsbanknoten um 225,2. Mill. auf 4231,1 Mill. RM.
derjenige an Rentenbankſcheinen um 7.0 Mill. auf 411,4 Mill. RM.
erhöht. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank
an Rentenbankſcheinen auf 157 Mill. RM. ermäßigt. Die frem=
den
Gelder zeigen mit 577,7 Mill. RM. eine Zunahme um 86,2
Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 1.2 Mill. auf 1020,5 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben
die Goldbeſtände um 1,6 Mill. auf 878,7 Mill. RM. zugenommen
und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 0,4 Mill. auf
141,8 Mill. RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
beträgt 24,1 Prozent gegen 25,4 Prozent in der Vor poche.

In der verfloſſenen Woche lag der Geldmarkt ſtets ſehr
leicht. Auch der Ultimo zeigte nur ein leichtes Anziehen des
Satzes für Tagesgeld und konnte im Gegenſatz zu Berlin, wo
die Lage etwas ſteifer war, ohne große Anſtrengungen überwun=
den
werden. Bei einem leichten Anziehen des Satzes für Tages=
geld
von 6 Prozent in den erſten Tagen der Woche auf 6½ Pro=
zent
am Ultimo ging der Satz ſchon am darauffolgenden Tage
wieder auf 6½4 Prozent zurück. Wechſel waren anfangs des
Berichtsabſchnittes offeriert, in der Mitte der Woche ſetzte einige
Nachfrage ein. Am Donnerstag gab es die bekannte Privat=
diskont
=Senkung um Prozent, die am Freitag mit einer wei=
teren
Ermäßigung von um ½ Prozent fortgeſetzt wurde, ſo daß
ſich der Satz nun auf 5½ Prozent in der Mitte ſtellt. Waren=
wechſel
ſtellten ſich bei geringfügigen Beträgen auf 6 bis 644 Pro=
zeit
. Monatsgeld blieb wieder ohne Umſatz.
Am Deviſenmarkt ſtand die Woche unter dem Zeichen der
ſenſationellen Steigerung des engliſchen Pfundes, die in der
Hauptſache auf die ſehr günſtige bugedtäre Lage Englands und
auf ſeinen weſentlich verbeſſerten Schuldenſtand gegenüber dem
Auslande zurückzuführen iſt. Bei dieſer Bewegung kam als be=
ſonders
vorteilhafter Umſtand hinzu, daß neuerdings wieder Ab=
dispoſitionen
aus Dollaranlagen, hervorgerufen durch die ame=
rikaniſchen
Etat= und Kreugerſchwierigkeiten, in Gang gekommen
ſind und die deshalb freiwerdenden Kapitalien in Sterling an=
gelegt
werden. Die umgekehrte Bewegung verzeichnete der ame=
rikaniſche
Dollar, der international bemerkenswert ſchwach lag,
wobei die durch den Ausgleich des Etatsdefizits entſtandenen
Schwierigkeiten in erſter Linie mitſpielen. Im Einklang znit
der Bewegung des engliſchen Pfundes konnten auch die Nord=
deviſen
eine erhebliche Befeſtigung verzeichnen. Gegen Ende der
Woche lag die Reichsmark etwas gedrückt, nachdem ſie ſich an den
vorangegangenen Tagen knapp gehalten hatte. Der franzöſiſche
Franc war gut gehalten, auch der Schweizer Franc konnte ſeine
Aufwärtsbewegung fortſetzen. Die übrigen Deviſen blieben im
allgemeinen unverändert.

Börſenwiedereröffnung und Effeklen=
proviſion
.

Die Leitung der Intereſſengemeinſchaft der Berliner Privat=
bankfirmen
(Gruppe 4 der BBW.) hat ſich im Hinblick auf die
bevorſtehende Wiederaufnahme der amtlichen Kursnotiz mit der
Gruppe B der Berliner Bedingungsgemeinſchaft für den Wert=
papierverkehr
unter Zuziehung der Reichs=Kredit=Geſellſchaft
A.=G. dahin verſtändigt, daß das bevorſtehende Proviſionsabkom=
men
durch nachſtehende Beſtimmungen ergänzt wird:
Vom Tage der Wiederaufnahme der amtlichen Kursnotiz
wird die Proviſion für den An= und Verkauf von amtlich notier=
ten
Wertpavieren ſowohl für feſtverzinsliche als auch Dividenden=
werte
vom ausmachenden, mindeſtens aber vom Nennbetrage be=

ſechdei. d de. Kereräiesiſcen Der ſoufiden Keneuvderien derei
Kurswert 25 Prozent nicht überſteigt, die Proviſion von ½ des
Nennbetrages, bei einem Kurswert von mehr als 25 Prozent bis
50 Prozent von ½ des Nennbetrages berechnet.
Für die mit der techniſchen Behandlung der Aufträge ver=
bundenen
beſonderen Unkoſten und für die aus der Teilung der
Ausführungsgeſchäfte ſich ergebenden Mehraufwendungen an Bör=
ſenumſatzſteuern
ſoll neben der Proviſion eine Abwicklungsgebühr
berechnet werden, die ſich beläuft:

1. bei Dividendenwerten auf 1 RM. für 1000 RM. Nennwert,
jedoch bei Beträgen bis 6000 RM. auf nicht mehr als 3 RM., bei
Beträgen über 6000 RM. auf 5 RM.;

2 bei feſtverzinslichen Werten auf 1 RM. bei Beträgen bis
10 000 RM. nom., für jede angefangenen 10 000 RM. 1 RM.,
jedoch nicht mehr als 5 RM.
Bei Werten ohne Nominalbetrag, wie insbeſondere Sachwert=
anleihen
, die in Mark pro Stück gehandelt werden, gilt vorſtehen=
des
entſprechend.
Berliner und Frankfurker Efſekten=Zreiverkehr.
An der letzten Berliner Börſe dieſer Woche änderte ſich an der
luſtloſen Stimmung und an der ſehr geringen Geſchäftstätigkeit
wenig. Die großen bevorſtehenden Ereigniſſe (Wahlen, Konſe=
renzen
uſw.) werfen ihre Schatten voraus und lähmen die Unter=
uehmungsluſt
. Außerdem ſollen Beſtrebungen im Gange ſein, die
Geſchäfte, von denen die Börſe in der letzten Zeit überhaupt gelebt
hat, nämlich die Tauſchoperationen des Auslandes, auch noch zu
unterbinden. Sei es, indem man nur den Tauſch von Renten
gegen Renten oder Aktien gegen Aktien verbieten will, ſei es, daß
überhaupt keine Verwendung von Wertpapieren ins Ausland mehr
geſtattet wird. So unangenehm dies für die Börſe wäre, vom
volkswirtſchaftlichen Standpunkt wären ſolche Maßnahmen zum
Schutze des Deviſenbeſtandes der Reichsbank zu begrüßen, ebenſo
wie die Verwerfung der Deviſenbeſtimmungen hinſichtlich der 200=
Mark=Freigrenze für Rational der noch vorhandenen Beträge ge=
dacht
iſt. Viel beſprochen wurden auch die geſtern neu bekannt
gegebenen Proviſionsſätze, die in Zukunft eine Berechnung nach
dem Nominalbetrag vorſehen, die aber keineswegs als ein für das
Börſengeſchäft belebender Faktor zu werten ſind. Wenn man be=
rechnet
, daß z. B. bei einem Papier wie A.E.G., das geſtern mit
27 Prozent über der vorgeſehenen 25=Prozent=Grenze liegt, bei
Kauf und Verkauf ca. 1½ Prozent Speſen kommen, alſo über 5
Prozent des ausmachenden Betrages entſtehen, ſo erübrigt ſich
jeder weitere Kommentar. Die ſchwachen Auslandsbörſen hatten
zunächſt wenig Einfluß auf die Kursentwicklung, allerdings iſt zu
berückſichtigen, daß die Umſätze nur ganz unbedeutend ſind. Schiff=
fahrtsaktien
und Aku neigten weiter zur Schwäche, auch J.G.=
Chemie Baſel verloren abermals ca. 5 Prozent, und am Elektro=
markt
fielen R.W. E. durch einen 4prozentigen Kursrückgang auf.
Auch am Anlagemarkt wurde die Stimmung nach widerſtands=
fähigem
Beginn ſpäter wieder etwas beſſer. Goldpfandbriefe
gaben bis zu ¼ Prozent ca. nach, Reichsſchuldbuchforderungen
büßten ebenfalls ¼ bis ½ Prozent ein. Von deutſchen Anleihen
gingen Altbeſitz um ½ Prozent zurück, Induſtrieobligationen lagen
nicht einheitlich. Im allgemeinen befriedigte am feſtverzinslichen
Markte, daß der Coupons=Einlöſungstermin bisher, wenigſtens
ohne Störungen verlaufen iſt, und man nahm dieſe Tatſache auch
an den Aktienmärkten zum Anlaß, kleine Deckungen vorzunehme=.
*
Die Frankfurter Börſe verkehrte am Wochenſchluß durchaus
ruhig bei wieder ſehr kleinem Geſchäft. Trotz der außerordent=
lich
ſchwachen Auslandsbörſen war die Stimmung verhältnis=
mäßig
widerſtandsfähig. Wenn auch an den meiſten Märkten ſich
leichte Kursabſchwächungen ergaben. Die Hauptſtütze ging vom
Farbenmarkte aus, wo J.G. Farben bei allerdings nicht großen
Umſätzen auf behaupteter Baſis verkehrten. Stärker angeboten
waren dagegen J.G. Chemie Baſel, die über 4 Prozent nachgaben,
da aus der Provinz größere Verkaufsorders vorlagen, die auf
Grund der ſtarken Kurserhöhungen der letzten Tage zu erledigen
waren. Am Montanmarkte verloren Gelſenkirchen 1 Prozent, auch
die übrigen Werte eine Kleinigkeit gedrückt. Von Elektrowerten
A. E. G. und Siemens behauptet, dagegen Schuckert 1. Gesfürel ¼,
Licht u. Kraft ½ Prozent ſchwächer. Chade lagen 2 RM. höher.
Schiffahrtsaktien blieben auf der Baſis des vorgeſtrigen Abend=
kurſes
angeboten. Reichsbahnvorzüge hörte man unverändert.
Am Bankaktienmarkte waren Reichsbank gut behauptet. Von hie=
ſigen
Werten verkehrten Scheideanſtalt, Metallgeſellſchaft und
Holzmann auf unveränderter Baſis. Im Verlauf blieb die Grund=
ſtimmung
der Börſe ziemlich widerſtandsfähig, wenn auch verein=
zelt
ſich noch leichte Kursabſchwächungen ergaben. Am Renten=
markt
war das Geſchäft gleichfalls klein. Pfandbriefe und Liqui=
dationspfandbriefe
ungefähr behauptet, Altbeſitz ½ Prozent ſchwä=
cher
, auch ſpäte Schuldforderungen eine Kleinigkeit niedriger.
Tagesgeld unverändert 6 Prozent.

Berliner Leviſen=Zeſtſehung vom 2. April 1932.

Geld Brief Geld Brief Helſingfors 7.243 7.257 Spanien 31.97 32.03 Wien 49.95 50,05 Danzig 82.47 82.63 Prag 12.465 12.485 Japan 1.389 1.391 Budapeſt 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.256 0.258 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.413 7.427 Holland 170.23 170.57 Portugal 14.40 14.51 Oslo 83.87 84.03 Athen 5.495 5.505 Kopenhagen 87.66 87.84 Iſtambul Stockholm 85.76 85.94 Kairo 16.38 16.42. London 15.96 16.00 Kanada 3.786 3.794 Buenos Aires 1.068 1.072 Uruguay 1.728 1.732 New York 4.200 4.217 Island 70.93 71.07 Belgien 58,84 58.96 Tallinn 109.39 109,61 Italien 21.80 21.84 Riga
Bukareſt 79.72 79.88 Paris 16.57 16.61 2.517 2.523 Schweiz 81.77 81.93 Kaunas 41.98 42.06

Süddeutſcher Eiſenmarkk.

Die letzten Wochen haben am Süddeutſchen Eiſenmarkt erfreu=
licherweiſe
eine gewiſſe Saiſonbelebung gebracht. In der Haupt=
ſache
gab die Händlerkundſchaft größere Spezifikationen an den
Markt, im Beſtreben, die eigenen Läger für den Frühjahrsbedarf
zu komplettieren. In erſter Linie gilt dies für Stabeiſen, wäh=
rend
aber auch Formeiſen ladungsweiſe ſpezifiziert wurde. Ueber
dieſe Saiſonbelebung hinaus aber hat das Geſchäft keine Beſſe=
rung
erfahren, da die als Hauptabnehmer in Betracht kommende
eiſenverarbeitende Induſtrie nach wie vor ganz ungenügend be=
ſchäftigt
iſt. Ganz ähnlich ſtellt ſich die Lage bei den Konſtruk=
tionswerken
, während von der Bauinduſtrie nennenswerter Be=
darf
nicht aufzuweiſen war. Das Lagergeſchäft hat ſich infolge
der Händlerſpezifikationen etwas gebeſſert. Die Unterbringung
ſelbſt größerer und ausgedehnter Spezifikationen macht zurzeit bei
den Werken keinerlei Schwierigkeiten. Die Lieferzeiten bewegen
ſich zwiſchen 24 Wochen für Stabeiſen und etwa 23 Wochen
für Formeiſen.
Die Preiſe des Verbandes, wie auch die Weiterverkaufspreiſe
des Eiſengroßhandelsverbandes ſind unverändert geblieben. Ledig=
lich
der Feinblechverband hat eine Aenderung der Stückgutgebühr
eintreten laſſen. Sie beträgt jetzt 6,75 RM. für 1000 Kilogramm,
mindeſtens aber 1,35 RM. für jede Sendung.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Die Großhandelsindexziffer. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt
für den 30. März berechnete Großhandelsindexziffer iſt mit 99,3
gegenüber der Vorwoche um 0,2 v. H. leicht zurückgegangen. Die
Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 95,8 ( 01
v. H.), Kolonialwaren 88,8 (+ 0,2 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe
und Halbwaren 90,2 ( 0,2 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren
120,1 ( 0.2 v. H.).
Mindeſtens 10 Prozent Julius=Berger=Dividende? Da bei
der Julius Berger Tiefbau A.=G. in Berlin der Geſchäftsgang
naturgemäß durch die Kriſe beeinflußt worden iſt und die Be=
triebsanlagen
infolge der fehlenden Großaufträge im letzten Teil
des Jahres nicht ausgenutzt werden konnten, iſt an der Aufrecht=
erhaltung
des Dividendenſatzes der Vorjahre von 20 Prozent
naturgemäß nicht zu denken. Infolge der guten Liquidität dürfte
jedoch für 1931 der Satz von 10 Prozent nicht unterſchritten wer=
den
, es beſteht ſogar die Wahrſcheinlichkeit, daß ſich der Aus=
ſchüttungsvorſchlag
darüber halten wird. Aufſichtsratsſitzung Ende
nächſter Woche.

Produkfenbetichke.

Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Nachdem kurz vor den
Feiertagen eine leichte Belebung des Geſchäftes zu verzeichnen
war, geſtaltete ſich der Abſatz in der abgelaufenen Woche ſehr
ſchleppend, obwohl die Preiſe erneut um 1 Pfg. herabgeſetzt wur=
den
. Es notierten in Pfg. per Stück ab loco Frankfurt a. M.:
bulgariſche 5 756, jugoſlawiſche 5,605,80, rumäniſche 5,60 bis
5,80, holländiſche 67, däniſche 67,50, flandriſche 66,50, deutſche
Landeier 5,600, deutſche Friſcheier 5,757,25.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Der Verkauf an den
Konſum war auch nach dem Feſt ſehr ſchwach. Wie an anderen
deutſchen Märkten, mußte man ſich auch am hieſigen Markt zu Preis=
herabſetzungen
entſchließen, zumal im Auslande die Märkte in
ſchwacher Haltung verkehrten. Die Zufuhren genügten vollkom=
men
zur Deckung des Bedarfs. Die Verkaufspreiſe des Großhan=
dels
lauten (in 1=Zentner=Tonnen); holländiſche Butter 143145,
eſtniſche Butter 135136, deutſche Butter 132138 RM.
* Mainzer Produktenbericht. Großhandelspreiſe per 100 Kilo
loco Mainz am Freitag, den 1. April 1932 Weizen 25,5026,
Roggen 2175, Hafer 1618. Braugerſte 19,5020,50, Mälzkeime
1213, Südd. Weizenmehl Spezial 0 40, Roggenmehl (70prozent.)
29,5030, Weizenkleie fein 10,5010,75, dito grob 1111,25, Rog=
genkleie
12. Weizenfuttermehl 12. Erdnußkuchen 14,2514,50,
Kokoskuchen 1317,50, Palmkuchen 11,2512, Rapskuchen 9,75
bis 10,25, Soyaſchrot 1313,25, Trockenſchnitzel 8,258,75. Ten=
denz
uneinheitlich.

Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Die mit dem 31. März abgelaufene Kündigungsfriſt der Ta=
rife
in der deutſchen Seeſchiffahrt iſt weder vom Verband deut=
ſcher
Reeder noch von den ſeemänniſchen Verbänden wahrgenom=
men
worden. Der Tarif läuft damit vom 30. April ab auto=
matiſch
vier Monate weiter. Auch die Hafenarbeitertarife blei=
ben
zunächſt noch unverändert, ſo daß die deutſche Seeſchiffahrt
für die nächſten Monate von Lohnkämpfen verſchont bleiben wird.
Die GV. der Elektrizitätswerk Mittelbaden AG., an dem die
Städte Lahr und Offenburg maßgeblich beteiligt ſind, genehmigte
den Abſchluß für 1931 und ſtimmte der Verteilung von wieder
12 Prozent Dividende zu. Das Unternehmen hat 1931 rund 8,2
Millionen Kilowatt Strom abgegeben.
Zum erſten Male ſeit über einem Jahre zeigt die geſtern
veröffentlichte amtliche Arbeitsloſenziffer in Frankreich einen
Rückgang. Die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen wird mit
303 218 angegeben, während ſie in der Vorwoche 305 496 betrug,
ſo daß alſo eine Verminderung um 2278 zu verzeichnen iſt.
Die tſchechoſlowakiſche Maſchineninduſtrie fordert das Verbot
der Einfuhr ſolcher Maſchinen des Auslandes, die auch in der
Tſchechoſlowakei erzeugt werden. Die Aktion iſt hauptſächlich
gegen die deutſche Maſchineneinfuhr gerichtet. Die Verbraucher,
die dieſe Maſchinen beziehen, nehmen jedoch eine ablehnende
Haltung gegen dieſe Forderung der tſchechoſlowakiſchen Maſchi=
nen
=Fabrikanten ein und verweiſen auf den großen Qualitäts=
unterſchied
zwiſchen den inländiſchen u. ausländiſchen Maſchinen.
Nach dem American Banker haben im März 40 Banken
ihre Schalter geſchloſſen. Dieſe Ziffer iſt die niedrigſte ſeit
Oktober 1929. In den beiden erſten Monaten dieſes Jahres be=
trug
die Zahl der Bankzuſammenbrüche rund 500.

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[ ][  ][ ]

Sonntag, 3. April 1932

Oaft
aablatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 93 Seite 15

ANAM MI aerlädllt.?

Roman von
Paul Rosenhayn 1

(Rachdruck verboten.)

Iſt es mißbraucht worden? fragte ſie haſtig.
Allerdings. Man hat ſich damit Zugang in mein Hotelzim=
mer
verſchafft und verſucht, einen wertvollen Brief zu ſtehlen.
Jenkins griff in die Taſche und reichte Elena eine ungerahmte
Photographie hinüber. Iſt Ihnen zufällig dieſe Dame bekannt?
Es war das Bild von Gloria Wynn.
Elena warf einen Blick darauf und gab es kopfſchüttelnd zu=
rück
. Ich kenne dieſe Frau nicht!
So ſo. Dieſe Dame muß an jenem Abend im Empire mein
Autogramm gefunden haben. Sie glauben ja den Zettel mit
meiner Handſchrift verloren zu haben?
Das wäre aber doch . . ."
Ein merkwürdiger Glücksfall für die Dame, nicht wahr?
Sie braucht meine Handſchrift gewiſſermaßen, als Legitimation
und findet ſie ſiehe da auf der Erde
Elena zog die Stirn in Falten. Was glauben Sie alſo, Mr.
Jenkins? fragte ſie ungeduldig.
Ich bin der Ueberzeugung, daß die Fremde uns beobachtete
und dann im Gedränge den Zettel entwendete.
Mein Gott murmelte Elena, welch ſeltſamer Zufall.
Ja, ſo ſeltſam, daß man ſchon nicht mehr an einen Zufall
zu glauben vermag. Wiſſen Sie, wer dieſe Dame iſt? Eine Agen=
tin
Lord Haddingtons. Aber ſie ſcheint mir mehr die Intereſſen
ſeiner Gegner wahrzunehmen als die ſeinen
Elena ſah den Sprechenden mit großen Augen an. Ich ver=
ſtehe
Sie nicht, Mr. Jenkins. Was habe ich mit dieſen Dingen
zu tun?
Darauf müßte ich antworten, ſo viel wie nichts; aber
Sie trat mit blitzenden Augen auf ihn zu. Aber? Was kann
bei dieſer Sache noch zweifelhaft ſein? Ihre Stimme klang
gereizt.
Nicht mehr und nicht weniger als die befremdliche Tatſache,
daß die Wynn ſich mit dem erbeuteten Brief es war aller=
dings
nur eine Attrappe in das Haus 174 Mall begab."
Die Villa Lord Haddingtons? unterbrach ſie.
Jenkins nickte. Allerdings. Aber ſie mußte als ſeine Agen=
tin
wiſſen, daß Sir Erneſt gar nicht in London wohnte denn
ihr Beſuch galt nicht dem Lord, wie ich in Erfahrung gebracht
habe, ſondern Ihnen, Madame Falieri.
Eine tiefe Bläſſe ſtand in Elenas Geſicht; ihr Atem ging
ſchwer und ihre Hände krampften ſich um die Lehne des Stuhls.
Mr. Jenkins, ſagte ſie und ihre Stimme klang dunkel wie in
verhaltenem Zorn, ich lehne es ab, Ihnen darauf zu antwor=

ten. Ihre Art, mit mir zu ſprechen, kommt einem Verhör gleich.
Bitte, es iſt ein Verhör! Ich ſpüre ſchon eine ganze Weile dieſen
mißtrauiſchen, feindſeligen Ton in Ihren Fragen. Aber Sie er=
warten
im Ernſt doch wohl kaum von mir, daß ich dieſes Ge=
ſpräch
fortſetze. Dieſes Schiff gehört Lord Haddington er iſt
der Hausherr, Lord Haddington, mein Herr, wird Ihnen die ge=
bührende
Antwort erteilen."
Ich wünſche mir nichts ſehnlicher, Madame.
Sie hatte ihm den Rücken gekehrt; er ſah, wie ihre Schultern
im Unmut zuckten. Leiſe verließ er den Raum.
Wo iſt der Kapitän? fragte Jenkins den vorübergehenden
Steward.
DerMann deutete ſtumm auf die Kommandobrücke.
Langſam ſtieg der Detektiv die ſchmalen Stufen hinauf. Fal=
con
, der neben dem Rad ſtand, ſah ihm mit erſtaunten Blicken
entgegen.
Welchen Hafen laufen wir an, Kapitän? fragte Jenkins
höflich.
Genua, erwiderte der andere einſilbig.
Wann ſind wir dort?
Uebermorgen in der Frühe.
Danke. Haben Sie eine Marconi=Station an Bord?
Ja.
Ich möchte ein Telegramm aufgeben.
Bitte‟
Wo finde ich den Marconi=Raum?
Bedaure. Zur Marconiſtation hat kein Fremder Zutritt. Sie
müſſen mir Ihr Telegramm aufſchreiben.
Jenkins zog den Füllfederhalter. Beim Schein der Poſitions=
laternen
ſchrieb er auf ein Blatt ſeines Notizbuches:
Dorothy Crane. Excelſior=Palace. Palermo. Nehmen Sie
nächſten Dampfer Genua. Erwarten Sie mich Hotel Colon.
Jenkins.
Bitte, was bin ich dafür ſchuldig? Er reichte dem Kapitän
das Blatt hinüber, der es aufmerkſam überflog.
Falcon kniff das Blatt zufammen und winkte Jenkins, ihm
zu folgen. Ich laſſe Ihnen eine Kabine anweiſen. Im übrigen
muß ich Sie bitten, das Schiff in Genua erſt dann zu verlaſſen,
wenn ich es Ihnen erlaube.
Und warum, wenn ich fragen darf?
Die Hafenbehörde in Genua dürfte noch ein Wörtchen mit
Ihnen über Ihren Ausflug nach Alina zu reden haben, Mr.
Jenkins. Gute Nacht.
Falcon ſchlug die Tür des Marconiraumes hinter ſich zu.

Die ſäulengetragene Halle des Hotels Colon lag im Halb=
dunkel
des dämmernden Tages. Ueber den breiten Läufer, der
den Raum durchquerte, ging Joe Jenkins mit ſchnellen Schrit=
ten
und blieb vor der Loge des Nachtportiers ſtehen. Er klopfte
an das heruntergelaſſene Fenſter; erſt auf ein wiederholtes
Pochen ſchob ſich das Glas langſam in die Höhe; das verſchlafene
Geſicht des Nachtportiers wurde ſichtbar. Der Mann rieb ſich die
Augen und blickte mürriſch auf den Fremden, der in den weiten
blauen Beinkleidern und dem dicken weißen Sweater nicht gerade
einen ſehr vertrauenerweckenden Eindruck machte. Der Portier
ſchob das Fenſter höher und muſterte mit einem langen, prüfen=
den
Blick den vor ihm Stehenden. Ein Arbeitsloſer, der nach
Beſchäftigung fragen will, dachte er, Kopfſchüttelnd, mit abwei=
ſender
Geſte, deutete er auf den Ausgang und zog das Fenſter
wieder herunter. Jenkins blieb gelaſſen ſtehen und klopfte aufs
neue an das Glas.
Der Portier riß wütend die Tür der Loge auf. Scheren Sie
ſich zum Teufel wir haben keine Beſchäftigung für Sie! Er
winkte einem in der Ecke ſtehenden Hausdiener zu. Schwer=
fällig
, mit dem wiegenden Gang eines früheren Athleten, kam
der Mann näher.
Einen Augenblick, mein Lieber, ſagte Jenkins mit ruhiger
Stimme. Sie irren ſich. Er hielt dem Portier ſeinen Paß ent=
gegen
. Bitte, geben Sie mir ein gutes Zimmer mit Bad. Ich
möchte dann gleich frühſtücken und nennen Sie mir die Adreſſe
eines Herrenmagazins, in dem ich mich neu einkleiden kann.
Der Portier hob langſam den Blick von dem Paß; der miß=
trauiſche
Ausdruck ſeiner Augen ſagte deutlich, daß er von der
Perſönlichkeit des Fremden noch nicht überzeugt ſei. Sie ver=
zeihen
, Signore, ſagte er und blickte ſich rarlos in der Halle um,
wir müſſen in dieſem Hauſe ſehr vorſichtig ſein.
Jenkins nickte. Ich begreife. Aber wenn Signore Benito
Grimaldi noch der Manager dieſes Hotels iſt, ſo melden Sie
mich ihm. Er wird mich identifizieren.
Der andere griff grüßend an die Mütze. Danke, Signore,
es genügt. Er drückte auf den Klingelknopf. Ein Zimmer mit
Bad für den Herrn, rief er dem Clek zu, der jetzt in der Rezep=
tion
erſchien.
Jenkins ließ ſeinen Namen in die Liſte eintragen. Lächelnd
erwiderte er den prüfenden Blick des jungen Mannes. Wann
trifft der Dampfer aus Palermo ein?
Meinen Sie den täglichen Poſtdampfer, Signore? Der ver=
läßt
Neapel um zwölf Uhr mittags und iſt
Nein, ſagen Sie mir, bitte, welches Schiff aus Palermo zu=
nächſt
im Hafen fällig iſt.
Der Hotelbedienſtete warf einen kurzen Blick auf den Fahr=
plan
. Um fünf Uhr nachmittags, Signore, läuft der Dampfer
Stromboli der Traffico Internationale ein. Es iſt der ſchnellſte
Dampfer der Geſellſchaft. Er verläßt Palermo um ſechs Uhr
nachmittags und iſt
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[ ][  ][ ]

dalsſegel 1 Aild ind Wort

z. April 1932

Illuſtrierte Wochenbeilage

Angane
Me0oratagote Tndlbafz
Beſuch in der erſten ſtaatlich konzeſſionierten Filmſchule.

Draußen in Grunowald, in dem kiefern=
umrauſchten
Villenvorort von Berlin, liegt
die Confilmſchule. Es iſt, als habe ſie ſich
vor dem Lärm des brauſenden Autoverkehrs
in eine ſtille Seitenſtraße zurückgezogen, um
ſich ganz ungeſtört ihrer Arbeit hingeben zu
können: der Ausbildung junger, kunſtbegei=
ſterter
Menſchen.
Wie iſt denn das nun mit der Jugend,
der Kunſtbegeiſterung und vor allem mit der
Arbeit? Jeden Nachmittag zwiſchen 3 und 7
Uhr ſind die Unterrichtskurſe. Wir kommen
gerade zur rechten Seit. Zwei große, helle
Näume gauz ohne Confänger. alſo
Portieren oder ſonſtige überflüſſige Möbel
ſind durch ein paar Holzbänke in einen
Suſchauerraum, und durch Stuhl, Ciſch und
Schrank in eine Szene gegliedert. Da ſteht ja
auch ein Mikrophon, deſſen Drähte zum Ab=
hörraum
nebenan führen, und der mächtige
Kaſten einer Kamera.
Helle, klare Stimmen erfüllen den Naum
in wechſelnder Conlage und wechſelndem
Cempo: Lächelnd fächeln Mädchen=
ſchwärme
. . ." Sprechübungen alſo. Eine
ziemlich ſchwierige Sache, das merkt man erſt.
ſo richtig, wenn Hugo Döblin, der
Leiter und Gründer der Con=
filmſch
ule, ſelbſt Lehrer für Sprochtech=
nil
, durch ſtets wochſelnden Nhythmus den
Worten neuen Klang und neuen Ausdruck
zu verleihen ſucht.
Sprechtechnik das iſt ſchon eine Stufe
für Fortgeſchrittene, der Atemtechnik und
Organſtudium vorausgeht. Denn es verhält
lich ja ſo, daß der Confilm die jungen Men=
ſchen
vor völlig neue Aufgaben ſtellte. Wenn
es ehemals für den Stummfilm genügte, über
ein glattes Geſicht ein gutes Photo=
graphiergeſicht
und ein bißchen Anmut
der Bewegungen zu verfügen, ſo kommt
heute die Schwierigkeit hinzu, die Hunderten
von bekannten Filmſchauſpielern ja bei der
großen Umſtellung zur Klippe wurde: die
Vereinigung von Darſtellung, Mimik und
Wort. Die Konzentration auf dieſe drei
gleichzeitigen Vorgänge iſt nun einmal kein
Kinderſpiel.
Achtzehn junge Menſchen ſind mit Feuer=
eifer
bei der Sache. Nur achtzehn? Es lind
die Begabteſten aus einer Schar von 300
Bewerborn, die ſich damals, bei Gründung Silm nicht verflachen und in Aeußerlichkeiten
der Schule, um Aufnahme beworben haben.
Dreihundert Bewerber und täglich lau=
fen
noch neue Anfragen aus allen Ceilen des
Reiches ein. Alle müſſen geprüft werden.

Phantaſie, Wille und Konzentration
ſagt Hugo Döblin, der Leiter und Gründer
der Confilmſchule.

Kann man denn wirklich noch vor Beginn
des Unterrichts die Befähigung zu dieſem
ſchweren Beruf erkennen? Gewiß, ſagt
Hugo Oöblin, man ſpürt auch unter der
verkrampfteſten Außenſeite das ſtarke Calent
und die Spezialbegabung, die man zuweilen
findet. Die meiſten Schüler kommen mit
eigener Vorarbeit belaſtet an und wiſſen
nicht, wie ſehr gerade dieſe dilettantiſche.
Ausbildung ſie auf falſche Wege führt. Wir
können heute beim deutſchen Confilm nur

grenzten Klaſſen ſtarke Begabungen kön=
nen
leichter in die höheren Stufen übergehen
als andere, die vielleicht größere techniſche
Schwierigkeiten haben.
Dazu gehört natürlich neben der Sprache
die Bewegung. Darum laufen auch paralle!
mit den Kurſen Gymnaſtik und Körperkul=
tur
. Es iſt ſo eine ſchwere Kunſt, richtig zu
gehen, eine Hand zu heben oder den eindeu=
tigen
Ausdrucke für einen Begriff zu fin=
den
... Gebärdenſprache und Mienenſpiel,

Suſehen und Suhören bei der Arbeit der Sortgeſchrittenen
gehört von Anfang an in den Studienplan.

wirklich ſtarke Calent gebrauchen bei
dieſem übergroßen Anſturm und Angebot
wir brauchen echte Begabungen, ſoll der
untergehen. Darum müſſen wir nach beſtem
Wiſſen und Gewiſſen alles Schülermaterial
ausſcheiden, was nicht wirklich von ochtem,
urſprünglichem Calent zeugt.
Inzwiſchen iſt eine Gruppe von Schülern
dabei, unter Anleitung eines Silmoperateurs
eine Kurz=Szene vor der Kamera zu ſpielen.
Es iſt eine alte Erfahrung, lagt er,
daß die meiſten Anfänger vorſagen, ſobald
ſie im Atelier vor dem Mikrophon und der
Kamera ſtehen. Sie verlieren ſofort die Un=
befangenheit
und die Kontrolle über ihre Lei=
ſtungen
. Mancher Regilſeur iſt ſchon über
dieſe Catſache ungeduldig geworden und
manche vielleicht zukunftsreiche Karriere von
jungen Künſtlern an der tückiſchen und
ſchweigenden Confilmtechnik geſcheitert.
Hier lernen die Schüler von Anfang an, ſich
an die Kamera und an das Mikrophon zu
gewöhnen. Sie werden mitten im Spiel
wieder und wieder unterbrochen. Hier hat
einer der jungen Darſteller nicht den Ab=
ſtand
vom Mikrophon gewahrt dort hat
eine Schülerin dem Objektiv ungebührlich
lange den Nücken zugekehrt. Sehnmal dies
ſelben Worte zwanzigmal die gleiche Geſte
und immer wieder Konzentration und
Ruhe esiſtwirklich ſchwereund
intereſſante Arbeit!
Das Szeneuſpiel, zumal das Suſammen=
ſpiel
, gehört in den Arbeitsplan für Klaſſe 4,
die am weiteſten Fortgeſchrittenen. Die
Schüler der beiden Klaſſen B. und C, die
Anfänger und die der Mittelklaſſe, ſitzen da=
bei
mit offenen Augen und Ohren. Sie ſollen
von Anfang an ſchon am Suſehen und Su=
hören
lernen und ſich ihre eigenen Gedanken
darüber machen. Keine bürokratiſch abge=

ſie wurzeln auf einer gründlichen Beherr=
ſchung
alles Körperlichen. Im Vergleich zu
dieſen Grundbegriffen, deren Bedeutung die
meiſten ſo ſehr unterſchätzen, weil der Laie
ſpäterhin ſo wenig davon merkt, iſt die wei=
tere
Ausbildung in Canz und Sport faſt ein
Kinderſpiel.
Wichtig iſt auch eine genaue Kenntnis
aller organiſchen Vorgänge beim Sprechen
und Singen. Wichtig iſt es, die verſchiedenen
Arten der Photographie, der Dramaturgie
und der Inlzenierung zu kennen. Wichtig iſt
die praktiſche Unterweiſung in Fremd=
ſprachen
, in der Kunſt, ſich zu ſchminken, und
wichtig iſt vor allem die Bildung des Ge=
ſchmacks
und die Erziehung zur
Kritik.
Schon von Anfang an haben die Schüler
Gelegenheit, untereinander ihre Leiſtungen zu
kritiſieren und auch Selbſtkritik zu üben. Con
und Bild kleiner Szenenaufnahmen werden
übertragen, und es zeigt ſich hier unerbittlich
jeder Oilettantismus und jede Unklarheit.
Die Ausbildung für die erwachſenen
Schüler dauert in der Regel ein Jahr. Die
Schüler ſtehen im Alter zwiſchen 17 und 25
Jahren. Achtzehn junge Menſchen in eif=
riger
ernſter Arbeit. Wenn man lie ſo vor
ſich ſieht, fällt es auf, daß jeder von ihnen
ein ausgeſprochener Cup iſt. Achtzehn junge
Menſchen wokommenſie her und
was für diele haben ſie?
Die junge Dame mit dem intereſſanten
rotblonden Kopf, deren klare, tragende
Stimme den Chor der anderen durchdrang,
erzählt bereitwillig. Sie iſt Nuſſin von Ge=
burt
, hat eigentlich Muſik ſtudiert, Klavier
und Geſang, und kam nach dem Zuſammen=
bruch
nach Deutſchland. Jetzt iſt ſie in Bor=
lin
verheiratet, und da es zur Seit um die
Muſik ſo ſchlecht beſtellt iſt und ſie mindeſtens
ebenſoviel Freude und Begeiſterung fir die

Nummer 14

darſtellende Kunſt empfindet, kam ſie auf den
9 Gedanken, ſich ernſthaft mit dem Confilm
zu beſchäftigen. Sie iſt 25 Jahre alt und
ſpricht verſchiedene Sprachen. Ich glaube,
daß der Confilm noch ein weites Feld für
echte Kunſt bietet, ſagte ſie
Das ſchwarzhaarige Mädchen mit dem
klaren Geſicht iſt zwar nicht gebürtige Ita=
lienerin
, wie man meinen ſollte, wohl aber
in Italien aufgewachſen. Sie iſt 19 Jahre alt,
hat eine Kunſtſchule beſucht und nebenbei
ihre ſehr hübſche Singſtimme ausgekildet.
Wir erwarten vom Film alle
keine Märchenträume. Wir wiſſen,
daß der Beruf des Confilmſhauſpielers
heute ein Beruf iſt wie jeder andere, alſo
ein ſchwerer Beruf. Wir geben uns alle kei=
nen
Starphantaſien hin. Auch die kleinſte
darſtelleriſche Leiſtung kann und ſollte künſt=
leriſch
wertvoll ſein .. . Wir arbeiten ja
alle ſehr gerne. .
Am liebſten würde ich groteske und
proletariſche Vollen ſpielen, ſagt eine
andere Schülerin, in deren jungen, feinen
Sügen ſchon ein ganzes Schickſal ſteht. Sie
ſtammt aus einer alten Offiziersfamilie und
hak vielleicht mit alter Cradition brechen
müſſen, um dieſen Beruf ergreifen zu kön=
nen
. Sie kommen aus allen Gebieten des
Reiches, dieſe Schüler, aus allen Schichten
des Volkes, und manche auch ſchon aus
einem andern Beruf. Kunſtſchüler, Sekre=
täriunen
, zwei der jungen Männer waren
Kaufleute. Sie ſprechen alle einfach und ohne
Illuſionen und dennoch ſpürt man hinter.
ihren Worten eine echte Begeiſterung für
ihre Arbeit.
Drei Dinge ſind es vor allem, zu denen
die Schüler erzogen werden müſſen und die
die Vorausſetzung eines gutei Confilm=
ſchauſpielers
ſind: Phantalie, Wille
undKonzentration. Das letzte iſt das
ſchwerſte von allem. Dabei hängt ja die
ganze Wirkung des Schauſpielers davon ab:
das höchſte zu geben, weil er alle Kräfte auf
einen Puuſt und einen Ausdruck kon=
zentriert
.
Und äußere, praktiſche Erfolge? Da iſt
es vielleicht ein kleines Kurioſum, deß der
füngſte Schüler, der 13jährige Stefan, als
erſter direkt von der Confilmſchule in die
Ateliers von Neubabelsberg geholt wurde.
Er iſt ein kleiner Leipziger, und ſeine Stärke
iſt ſächſiſcher Dialekt und ein unverkennbares
Komikertalent. Er filmte als erſter ganz
richtig mit den Großen zuſammen und bekam
die höchſte Kindergage. Aber wo erſt ein=
mal
ein Anfang iſt es ſind ſchon weitere
Anfragen da, und zwei der fortgeſchrittenen
Schülerinnen ſind auch bereits von Regiſſeu=
ren
zur Verwendung in einem der nächſten
Großtonfilme vorgemerkt.
Sie ſtellt ſich ein bißchen weniger roman=
tiſch
dar, die Karriere zum Confilm, als ſie
ſich in phautaſievollen Laienköpfen vielleicht
malt. Um dieſer ernſthaften Arbeit willen
wird möglicherweiſe auch der Erfolg ernſt=
hafter
ſein, als bei manchem glänzenden
Stern der Leinwand, der nach kurzem Mode=
erfolg
wieder für immer verſchwand ...

Sie kommt gerade von der Schulbank
und lernt bereits ihre Stimme vor dem
Mikrophon zu ſchulen.

HHagTagEagHEHangagannnnnannnnnnnangnnnannngagaHanagnnnnnnnangnnagnnnnnnannnEnnärnagnnagagannHgnnananHnanängnnnnaEnnnnanngnnnn

[ ][  ][ ]

Er war Maurer von Beruf und einer der
tüchtigſten; faſt ebenſo geſchickt aber auch als
Schreiner, Schloſſer, Maſchinenbauer und Dach=
decker
und der begehrteſte Handwerker für die
zerſtreut liegenden Bauernhöfe meiner Heimat,
deren Bewohner ſich nicht immer für jeden
Schaden den rechten Handwerksmann holen
konuten. Und er war nicht nur einer, der ſtets
kam, wenn man ihn rief wenn auch oft mit
gehöriger Verſpätung ſondern auch einer,
der wenig forderte und überall Nat wußte,
mochte es bei der Dreſchmaſchine, am Mauer=
werk
, auf dem Dache, im Brunnen oder im
Stalle ſein. Giht es net hott, dann har, das
heißt: wenn nicht links herum, dann rechts
pflegte der Philipp zu ſagen, und es ging dann
auch. Er war auch ein Doktor der Uhren und
ein Baumeiſter, der Schweineſtälle, Scheunen,
Canzſäle, wenn’s ſein mußte, auch ein ganzes
Bauernhaus hinſtellte, ſelten aber eine Nech=
nung
ſchrieb, und ſo um vieles kam. Daß er
nicht noch mehr einbüßte, lag an ſeinem guten
Gedächtnis, das ihm bis in ſein achtzigſtes Jahr
treu blieb, und an der Ehrlichkeit der Bauern,
die den Meiſter wohl oft ein Jahr und länger
auf ſeinen Lohn warten ließen mit der Ausrede,
or ließe ſie auch immer ſo lange zappeln, ſchließ=
lich
aber doch bezahlten, wenn auch =manchmal

in altes Sprichwort ſagt: Wenn Nürn=
berg
mein wär, wollt ich’s zu Bamberg
verzehren. Och täte es gleichermaßen
wie jener witzige kluge Unbekannte, der damit
beide Städte ſo trefflich charakteriſiert hat
wie kaum einer. Denn das iſt richtig: wer
Rürnberg lieben gelernt hat, möchte es nicht
vergeſſen, und der Wunſch, dieſe ebenſo wunder=
bar
traditionsverbundene wie gegenwartsbe=
jahende
Stadt zu eigen zu haben, iſt verſtänd=
lich
wie immer dann, wenn das Herz daran
häugt. Aber das gilt alles nur wenn es
Bamberg nicht gäbe. Und ich muß geſtehen,
wenn ich hineinjahre in die Stadt, eigentlich
glei gültig von weliher Seite ich komme, wenn
uch die Stadt aufwachſen ſehe auf ihren Hügeln,
dann empfinde ich immer wieder, ſchon Kilo=
hieter
voraus, die bewußte Breite und ſelbſt=
bewußte
Behäbigkeit, ja die gleichſam römiſche
Freiheit, die in allen Gaſſen und auf allen
Hügeln zu ſpüren iſt. Die Seit ſteht ſtill. Aber
wer mit offenen Augen und wachem Gemüt in
dieſer Stadt einhergeht, ſpürt ſehr wohl, daß
dieſes Stillſtehen nur eine wunderbare, faſt ver=
geſſene
und verloren gegangene Beruhigung iſt,
die ſich uns wohltätig mitteilt. Es iſt gewiß eine
ſtille Stadt, aber wer glaubt, ſie nur als eine
deutſche Kleinſtadt oder Provinzſtadt, wie es
eben derer genug gibt, anſehen zu müſſen, der
irrt gewaltig. Bamberg lebt in einer gedeih=
lichen
Heiterkeit. Und das eben iſt das richtige
Wort. Die Stadt iſt heiter. Kann man ſich
noch vorſtellen, was das heißt? Auch wenn
es rognet und die Nebel der Regnitz ihren zar=
ten
Dunſt über die Stadt legen, dann grämt
man ſich nicht darum. Man iſt immer um einen
Grad vergnügter und in ſeiner Gemütsver=
faſſung
ein wenig leichter, wenn man die Luft
Bambergs atmet. Die ſcheinbare Stille iſt ge=
heimes
Leben und Wachstum, iſt erfüllte
Gegenwart.
Ich habe ſelten eine Stadt geſehen, in der
jedes einzelne Viertel ein ſo eignes Geſicht hat,
deutlich unterſcheidbar von anderen, jedesmal

Der Allerweltsphilipp.

ohne Wiederholung und Wiederkehr. Jeder
Stadtteil hat ſeine beſondere Atmoſphäre, und
man kann in der relativ kleinen Stadt von
Straße zu Straße, von Platz zu Platz, von
Hügel zu Hügel ſoviel neue und ſtändig wech=
ſelnde
Eindrücke ſammeln wie ſonſt kaum
irgendwo. Ja, je mehr ſich die Stadt erſchließt,
um ſo mehr zeigt ſie einen unermeßlichen Neich=
tum
, und es reichen Cage und Wochen nicht
aus, ihn auszuſchöpfen. Das wahrhaft Schöne
dabei iſt dies: daß es ſich nicht um Sehens=
würdigkeiten
handelt, ja, daß alles das, was
den Reiz und den Sauber, das Fluidum der
Stadt ausmacht, ſich oft im unſcheinbaren Ge=
wand
auftut. All das Verſchiedene iſt aufs
engſte artverwandt, iſt von dem häßlichen
Bahnhofsviertel ein richtiger Fauſtſchlag
gegen das unmittelbar dahinterliegende ſtim=
mungshafte
Gangolf=Viertel abgeſehen, nir=
gends
anders vorſtellbar und nicht wegzuleugnen.
Die Wurzeln dieſer Art liegen zu feſt und zu
verzweigt in der fränkiſchen Erde. Es iſt alles
im tiefſten Sinne bambergiſch.
Und haben nicht auch Menſchen Wurzeln
geſchlagen in dieſer Stadt, Menſchen, die ſonſt
getrieben wurden durch die halbe Welt und
nirgends zur Ruhe kamen? Hat nicht dieſe
Stadt E. Ch. Hoffmann beherbergt, lange, ohne
daß er ihrer überdrüſſig wurde? Da hat er ge=
wohnt
in dem beſcheidenen, kleinen roſa Häus=
chen
am Schillerplatz. Und nicht einmal das
Häuschen hat er bewohnt, das ebenſo ſchmal=
brüſtig
wie heiter in die Front ſeiner gleich-
falls
beſcheidenen biederen Nachbarn hinein=
gedrückt
iſt, ſondern nur das Manſardenzimmer.
Die Creppe iſt ſteil und knarrt und ſeufzt. Hier
hat der Dichter=Muſiker ſeinen von Anmut,
Phantaſtereien und Wein hitzvollen Kopf
hinaufgetragen. Gegenüber liegt die Cheater=
roſe
, und dicht danebenbei das kleine bezau=
bernde
Provinztheater, außen von makelloſem
Klaſſizismus, innen von einem derben, kühlen,
Rokoko, das ſich ſeinen kleinen Nuhm in unſerm
Jahrhundert bewahrt und in ſeiner Beſcheiden=
heit
doch etwas Launiſch=Scherzhaftes hat, etwas
Gravitätiſch=Närriſches und etwas von der
Patina vergangener Cheater=Abende. Dort
in einer der kleinen Fremdenlogen konnte den
Dichter das Erlebnis des Don Juan über=
fallen
haben, das er in ſeiner Novelle erzählt.
Und man möchte es ohne weiteres glauben.
Wenn Immermann in ſeiner Fränkiſchen
Reiſe von Bamberg ſagt: das iſt eine Stadt, auf dem ſteilen Gelände die Front des Hauſes
die ſteckt voll Naritäten, wie die Kommode
ſcharrte, ſo glauben wir ihm das heute nach
rund 125 Jahren aufs Wort. Das Wort Nari= abgeriſſen und verkauft wurde. Dieſer fein=

nur in hoch angerechneten Würſten und Schin=
cen
und Speckſeiten. Aber die konnte der Alte
auch gebrauchen.
Der Philipp hatte auch ein kleines Kram=
jädchen
, in dem ſeine Nachbarn ihre Sichorie,
Sündhölzer, Stiefelwichſe, Beſen, Bürſten,
Suckerſteinchen und anderes kaufen konnten. Sie
borgten das zwar auch oft und bezahlten un=
regelmäßig
und ſpät. Um ſein Geld bringen tat
man auch hier den guten Philipp nicht, und ſo
kam er doch zu einem kleinen Wohlſtand, der
es ihm erlaubte, immer am erſten die neue
Maſchine fürs Feld zu haben, Magd und Knecht
rdentlich zu lohnen, und ſeinen jüngſten Sohn,
der kein Bauer hatte werden wollen, auf einer
Hochſchule ein Baumeiſter werden zu laſſen. Der
dar oft daheim, zumal vor Weihnachten, wenn
aus der elterlichen Näucherkammer wieder die
verlockendſten Düfte kamen, und in den ſchönen
verbſttagen, wenn man Körbe voll Swetſchen
und Aepfel mit in die Stadt nehmen konnte,
hne ſie bezahlen zu müſſen. Er half dafür dem
n den Händen nicht mehr ſo ganz federſicheren
Zater dann und wann bei einer Seichnung für
einen bäuerlichen Neubau, oder beſchwichtigte
einen ſtädtiſchen Kollegen, der dem alten Cau=
endkünſtler
gern am Seug geflickt hätte, weil
r auch ihm ſo manche Arbeit in den Dörfern
vegnahm.
So hörte man vom Philipp nur Gutes, wenn
man nicht gerade einen ihm mißgünſtigen Hand=
verksmann
vor der Naſe hatte. Da war alles,

tät muß noch den ſchönen alten Klang haben,
bei dem es ſich nicht um Seltenheit ſchlechthin
handelt, ſondern vielleicht eher um das Unge=
wöhnliche
am Gewöhnlichen, um ein Stück
Merkwürdigkeit, der ſich ein Schuß Kauzigkeit
und ein Hauch abſurder Vertracktheit beimiſcht,
über die man den Kopf ſchütteln mag, die man
aber als liebenswert empfindet. Wenn man
über die ſtillen Straßen und Plätze geht, dann
begegnet man zuweilen merkwürdigen Leutchen,
denen man einen Anflug von Schrulligkeit an
der Naſenſpitze anſieht und die ihren Dick=
ſchädel
haben, der voll barocker Pedanterie
ſtecken mag. Der Herr Kur= und hochfürſtliche
Geheimbde Nat Böttinger ſcheint immer noch
durch die Gaſſen zu geiſtern und taucht in
irgendeinem der vielen heimeligen Bierkeller
und Weinſtuben plötzlich beinahe leibhaftig auf.
Da, wo der Weg abbiegt zum Stephansberg
und wo in kleinen ſchmalen Gäßchen ſaubere
kleine Bürgerhäuſer ſich bis zum Flußlauf hin=
abziehen
, hat er ſein Haus erbaut, das der

gebildete Bauherr hatte, ſo ſehr er ein rätſel=
hafter
Sonderling ſcheinen mag, die Welt wohl
gekannt. Er kannte Wien und kannte Prag.
Die Anregungen von dort her ſind ſeinem Bau
zugute gekommen. Auch der Architekt ſtand
ganz im Banne des rauſchenden, heiter=warmen
und temperamentvoll= beweglichen Barock des
deutſchen Südoſtens. Nur daß ihn in Franken
die Schwere der Landſchaft und der behäbig=
mürriſche
Ernſt der Menſchen überfallen hat.
Nur wenige hundert Schritte von hier ent=
fernt
ſteht der andere Bau Böttingers, die
Concordia, die in köſtlicher Berechnung gegen
den Fluß geſtellt iſt. Auch hier wieder zwei
Cerraſſen übereinander, die untere mit dem Su=
tritt
zum Waſſer in den Winkel des Hauſes
eingebettet. Dieſer Bau iſt nobler, heiterer, von
größerer Leichtigkeit, und der der Cerraſſe zu=
liegende
Mitteltrakt iſt wie ein italieniſcher
Palazzo, ſtolz und von gemeſſener Majeſtät,
aber mit einem Sug fränkiſcher Schwere be=
laſtet
.
Die ganze Stadt iſt in einer einzigartigen
Weiſe vom Barock beherrſcht, von dieſem
ſchweren, üppigen und etwas gravitätiſchen,
aber auch wieder überaus charaktervollen, un=
geſtüm
=rauſchenden und bizarren Barock, wie
er an dieſen beiden bambergiſchen Bauten in
Erſcheinung tritt. Mit welch bewundernswer=
tem
Feingefühl wandelt dieſe Seit den einfächen,
ſchlichten, gotiſchen Nathausturm. Das ſchwere
Brückentorgewölbe bleibt unangetaſtet. Aber
darüber erhebt ſich eine leicht und feingliedrige
Aufteilung mit zwei Faſſaden; lebhaft ſchwin=
gende
Altane, durchbrochene Brüſtungen, hoch=
ſpritzende
Kartuſchen der Wappen, kurvierte
Fenſterbekrönungen, fein profilierte Nahmen=
teilungen
ergeben ſie nicht ein unübertreff=
lich
maleriſches Bild, eine organiſche Umbil=
dung
von höchſtem Reiz auf dem Boden einer
gefühlten Cradition? Dientzenhofer ſtellt auf
den grünen Markt, ihn ganz beherrſchend, die
impoſante Faſſade St. Martins mit ihren tiefen
Niſchen, dem gewaltigen Schwung des Siebels,
der Wucht der Geſchoſſe. Ueberall das gleiche
Bild. Die Figuren auf der Nathausbrücke ſind
von empathiſcher Glut erfüllt. Die Kunigunde auf
der neuen Brücke nun hat ſich dieſe Kaiſe=
rin
, ganz Hoheit, ganz Klarheit; ganz Mythos,
zur lächelnden, modiſch eleganten Dame gewan=
delt
. Ihren Ceil fränkiſcher Schwere hat auch
ſie. Wenn man, von St. Jakob kommend, den
Berg zu St. Michael hinaufſteigt und unter
den krummen und buckligen Platanen hindurch
die Gärten der Kloſtergebäude auftauchen ſieht,

Merkwürdigkeiten wahrhaftig voll war. Als
es noch in ſeiner vollſtändigen Geſtalt erhalten
war, da hatte der kurioſe Herr die Idee (die
Semiramis beſchämt hätte), jedem Stockwerk
ſeinen eigenen Garten zu geben. Sweimal tritt
zurück, zweimal iſt die Cerraſſenanlage in brei=
einer
alten Großmama, die viel zuſammen= ten Freitreppen abgeſtuft. Es iſt jammervoll,
daß ein Ceil ohne Einſpruch der Bürgerſchaft
was der Philipp tat, Pfuſcherei, und man ſah
es gern, wenn übermütige Dorfburſchen ihm
einen Streich ſpielten, was bei dem gutmütigen
Alten, beſonders, wenn er wieder einmal ein
Glas über den Durſt getrunken hatte, ein leich=
tes
war.
Dem kleinen Fritz Backhaus, dem Söhnchen
des Eſchhofers, gefiel es gar nicht, wenn er
ſeinen lieben, alten Freund ſo wacklig daher=
kommen
ſah, und einmal fragte er ihn ernſthaft,
warum er immer ſo ekliges Seug trinke und ob
ihn daheim die Mutter nicht dafür durchhaue.
Eine ganze Weile war der in berauſchtem
Suſtand ſehr redluſtige Meiſter ſprachlos. Dann
ſetzte er ſich umſtändlich auf die Hobelbank des
Bauers vor den blondhaarigen Buben und ſagte
langſam:
Fritzche, mei Mutter is längſt, längſt dot.
Er wollte noch etwas ſagen, ſchüttelte aber
dann nur den grauen Kopf und zog den verwun=
dert
zu ihm aufblickenden Jungen zwiſchen ſeine
Knie. Er fuhr ihm mit den knochigen, arg ver=
ſchafften
Singern ungeſchickt übers Haar und
ſprach endlich, aber mehr in ſich hinein wie zu
dem Kinde:
Ja, ja, Prügel gehör’n einem. O, die ver=
fluchte
Sauferei!
Acht Cage ſpäter hatte der Philipp im
Süßgrunder Hof den Brunnenſchacht auszu=
beſſern
. Es war eine harte Arbeit dort unten
im Kalten und Feuchten, und als er am Feier=
abend
auf dem Heimweg war, da freute er ſich

kann man in einem von Hecken und Obſtbäumen
umſäumten Durchblick über einem faſt von
Kletterpflanzen verſteckten Portal den Erzengel
Michael ſchweben ſehen. Er thront gleichſam
über dem Böſen, dem Ceufel, der ſich in ſchmerz=
hafter
Verzerrung am Boden krümmt. Seine
Glieder fahren weit in den Naum, die Flügel
rauſchen majeſtätiſch; leicht vornüber gebeugt,
mit ſchwerem Körper und prallem Fleiſch, wuch=
tig
und geſchloſſen, trotz aller Bewegung ruhig,

am meiſten auf das Viertelchen Schnaps, das er
im erſten Walddorf, in Eichenweiler, ſich wollte
geben laſſen.
Die verräucherte Wirtsſtube ſaß ſchon voll,
als er eintrat. Es waren Fuhrleute aus der
Umgegend, die wohl ſchon beim dritten und
vierten Glas ſein mochten, denn die Begrüßung
ihres Freundes Philipp war mehr kannibaliſch
als herzlich. Drei, vier Männer ſtreckten ihm
gleichzeitig ihren Schnaps zum Antrinken hin,
und jeder wollte den Meiſter an ſeiner Seite
haben. Sie hatten Holz gefahren für die nahe
Erzgrube und waren dabei, einen guten Ceil
ihres ſauer verdienten Lohnes, denn die Wald=
wege
hatten ſich in langen Regentagen in
moraſtige Waſſerläufe verwandelt, wieder fort=
zuwerfen
.
Philipp, hoſte e Streichholz, brüllte einer
von der andern Wandſeite her, als ob ſonſt nie=
mand
in der Wirtſchaft ſäße. Als er in den
Säckel griff, um die Schachtel hervorzuholen,
da hielt ihm ſein Nachbar den Arm feſt und
ſagte ſchmunzelnd:
Loß, Philipp, et gitt Krach dehaam, wenn
dei Fraa ſe nochzehlt un et fehlt eins!
Philipp! ſchrie ein dritter, wor dat die
letzte Schachtel von euerm Lädche?
Da hieb der Alte auf den Ciſch, daß die
Schnapsgläſer und Flaſchen tanzten und rief:
Wat gilt die Wett? Dauſend Schachtle
voll holl ich eich heit noch von dehaam, wenn

[ ][  ][ ]

beherrſcht ſo hat er ſeinen Geſinnungs= und
Artverwandten in dem von urſprünglicher Kraft
erfüllten Erzengel des Hans Reichel am Seughaus
in Augsburg. Dieſe Kraft und Urwüchſigkeit,
die rauſchhafte Gewalt der Bewegung, das ge=
ſchloſſene
körperliche Gefühl und die Schwere
des ſeeliſchen Habitus ſind Süge, die im Bam=
berger
Barock immer wiederkehren.
Kaiſer Heinrich und Kunigunde haben ihr
Grabmal lange nach ihrem Ende im Dom er=
halten
. Es ſteht mitten im Langhaus und iſt
ſicherlich die ſchönſte Gotik in dieſer an Herr=
lichkeiten
gewiß reichen Stadt. Dieſes Werk iſt
voll Innigkeit, von einer zerbrechlichen Blüten=
haftigkeit
und einer müden Melancholie. Der
ſpätmittelalterliche Menſch, der das vollkom=
mene
Denkmal geſchaffen hat, trauert über dem
Leben voll Schmerz und wenig Freude, das die=
ſem
romaniſchen Kaiſerpaar beſchieden geweſen
ſein muß. Die Kaiſerin wird der Untreue be=
zichtigt
. Ein Wunder geſchieht. Mit vollendeter
Nobleſſe ſchreitet die Kaiſerin über die glühen=
den
Pflugſcharen, ihre Unſchuld zu beweiſen.
Sie iſt von graziler, zerbrechlicher Seinheit; die
entblößte Bruſt hat den Sauber geheimen Le=
bens
, und ihre graziöſen nackten Füße ſchreiten
unbekümmert über die Eiſen der Schaufeln. Der
Kaiſer, ein wenig befangen unter ſeiner Krone,
in einer rührenden Miſchung des Menſchlich=
allzu
=Menſchlichen mit kaiſerlicher Würde dar=
geſtellt
, wartet ein wenig zweifelnd, vielleicht
ſogar ein wenig enttäuſcht, ab. Und dann liegt
der Kaiſer auf dem Cotenbett. Die Kaiſerin
weint, die Dienerinnen umringen ſie, um ſie zu
tröſten. Aber in dieſem zarten Geſicht über den
ſchönen Schultern und den zarten Hüften gibt
es keinen Croſt. Der Engel der Auferſtehung

und des Jüngſten Gerichtes wägt die Seelen,
auch der Kaiſer kann ſich ihm nicht entziehen,
und das Schwert, rieſengroß, ſchneidet durch
die Luft, um alle 2niſſetaten zu ſühnen im gött=
lichen
Gericht.
Und dann iſt doch der Reiter da vor allem.
Dann verſchwindet alles und wird für Augen=
blicke
vergeſſen. Dann iſt die lachende, breite
und üppige Heiterkeit verklungen. Die Salte
des Crotzes ſitzt auf der königlichen Stirn und
macht den hohen Adel ernſt. Wie er ſitzt, wie
er ſich hält, wie er den Kopf wendet, wie er in
den Naum und doch in ſich hinein ſieht, das
bedeutet den höchſten Augenblick menſchlicher
Größe. Nirgends wieder iſt ſoviel Jugend.
verhaltenes Ungeſtüm, Kraft, Luſt, die Welt zu
unterwerfen, Verachtung und höfiſche Beherr=
ſchung
wie hier. Er iſt der wahrhafte Ritter,
ſehr edel und ſehr hart, ſchickſalsbeſtimmend
aus eigenem Willen, der ein ſtaufiſcher Wille
war. Das Menſchſein im Goetheſchen Sinne
aber hat dieſes Sumbol deutſcher Ritterlichkeit
nicht gekannt."
Drunten in der Schatzkammer hängen die
Mäntel, die auf den Schultern deutſcher Kaiſer
ruhten. Das vergoldete Gewebe umfing adlige
Schultern, und die Sterne verſinnbildlichen die
Kraft, die Welt zu beherrſchen. Da liegt noch
der ſchmale Hüftgürtel, der die Caille der Kai=
ſerin
Kunigunde umſchlungen hielt. Und das
Schwert liegt da, das Schwert, das dem heili=
gen
Michael gehören könnte, wie der deutſche
Kaiſer, der am römiſch =deutſchen Weltmacht=
traum
das Schickſal des Sanctum Omperium
Romanum Nationis Germanicae, erfüllte,
gleich dem Erzengel war, ein Engel des gerech=
Dr. Guſtav Barthel.
ten Gerichts.

Winler eshl uns dn
HelchefEESeN!

Die Kinder hatten ſich in der Süd=Weſt=Ecke
ihrer Küche gelangweilt. Nun umringten ſie
den Großvater auf ſeinem Stuhl am Gas=
kocher
.
Großvater, erzähle uns von reichen Leuten!
Der Großvater ſtrich verſchmitzt lächelnd
über ſeinen weißen Bart.
Wollt ihr wirklich etwas von reichen Leu=
ten
hören?
Ja, Großvater! erſcholl es im Chor. Wir
wollen das Märchen hören! Erzähle es uns!
Dann ſetzt euch her auf den Sußboden um
meinen Stuhl herum! Du, Lisbeth, klettere auf
meinen Schoß! Und du, Guſtav, da hinten,
ſtreite dich nicht mit den Kleineren!"
Jetzt los! riefen die Kinder, und ſie be=
kamen
ganz ſchiefe Augen vor Vergnügen.
Der Großvater dachte eine Weile nach, dann
begann er zu erzählen:
Vor vielen, vielen Jahren gab es einmal
auf der Erde Menſchen, die man reiche Leute‟
nannte. Sie ſelber aber nannten ſich niemals ſo,
denn ſie waren abergläubiſch, und ſo pflegten
ſie von ſich nur zu ſagen, daß ſie wohlhabende
Leute’ ſeien.
Die kleine Elſe in der zweiten Reihe hob den
Singer.
Wie war das Wort mit dem habend’,
Großväterchen?
Wohlhabende Leute, Elschen!
Das waren wohl Leute, die wohl noch etwas
hatten? fragte der kleine Philipp links am
Ende des Halbkreiſes.
Das waren Leute, Philipp, die im Wohl=
ſtand
lebten, das heißt im guten Stand. Sie
hatten gar keine Sorgen.
Was hatten ſie nicht? fragte Walter, der
Aelteſte von allen, der ſchon Lehrling war, und
der Mund ſtand ihm im guten, verſchmitzten
Seſicht ganz offen vor Verwunderung.
Nun, nehmen wir einmal an, daß der 30.
des Monats gekommen war. Da wußten die
Wohlhabenden ganz genau, daß ſie ihr Miets=

geld zuſammenhaben würden, darüber machten
ſie ſich nicht die geringſte Sorge. Denn das
Geld dafür und noch eine Menge darüber hin=
aus
hatten ſie auf der Bank.
Erzähle uns von der Bank! riefen nun
alle, und ſie wiegten ſich ein wenig in den Hüf=
ten
, wie es die Cſcherkeſſen tun, wenn ſie in
Hockerſtellung ihre Lieder ſummen.
Die Bank, das war ein großes Haus, in
deſſen Kellern das Gold der wohlhabenden Leute
lag. Wenn die nun Schuhe kaufen wollten oder
Wurſt oder Holz und Kohlen, ſo gingen ſie zu
einem Mann mit der Brille, der in dem großen
Haus angeſtellt war, und ſagten zu ihm: Du
ſollſt mir jetzt das und das von meinem Gold
geben!
Und der tat das auch? fragte ein Mädchen
mit dicken Söpfen empört.
Natürlich tat er es, Mariechen, denn das
Gold gehörte ja dem, der es abholen wollte.
Gold gehörte dem, wiederholte Annelieſe
andächtig.
Aber meiſtens machten ſich die Leute nicht
einmal die kleine Mühe, ihr Gold von der Bank
zu holen, denn das koſtete ihnen zu viel Seit,
und Seit war damals eine der teuerſten Waren
auf der Erde. So hatten ſie denn kleine be=
druckte
Hefte ſagen wir, ein Drittel ſo groß
wie eure Schulhefte , dort ſchrieben ſie eine
Sahl und ihren Namen hinein, und hokuspokus=
fidijokus
, war aus dem Settel Gold geworden!
Solch einen Sauberzettel ſchickten ſie dann zum
Metzger oder Buchhändler oder gar zu einem
Maler, und ſie bekamen dafür, was ſie haben
wollten: Kalbfleiſch, Bücher, Bilder.
Die Kinder gluckſten vor Vergnügen. Die
meiſten von ihnen kannten das Märchen ſchon,
aber ſie wollten es immer wieder hören, denn
Großvater fügte jedesmals etwas Neues aus
dem Leben der Reichen hinzu.
Jetzt erzähle uns etwas von Dienſtfräu=
leins
! rief eines.

ihr ſe bezahlt. Verlier ich, dann geb ich drei.
Nunde!
Da lachten alle, wußten ſie doch gut, was
für ein kleines Kramlädchen der Alte hatte und
vas für eine große Sahl die Cauſend war. Sie
forderten aber, daß einer mitgehe und zugucke,
vo er die Schachteln hole.
Der Hennes kann mitlaufe, hieß es, der
hot die längſte Haxe un die größt Spürnas!
Und der Hennes lief mit in der Nacht.
Schmunzeln taten beide, als ſie ſo nebeneinan=
der
und hintereinander, wie es gerade der
Waldpfad erlaubte, zwiſchen den hohen Buchen
dahintrabten; beide, weil ſie ihre Schadenfreude
ticht zu verbergen brauchten, denn es war ſo
dunkel wie im Sack.
Auf dem Rückweg ſchmunzelte aber nur
iner. Das war der Philipp. Der hatte gut
jewußt, daß er erſt am vorhergehenden Cag
hundert mal zehn Schachteln bekommen hatte
ind daß von einer früheren Sendung noch nicht
ille verbraucht ſein konnten. Er nahm wie ge=
oohnt
von der Stallfenſterecke den Cürſchlüſſel,
rat mit dem neugierigen und ſchadenfroh ſchon
inter ihm herlachenden Begleiter in Iein
nuffiges Lädchen, in dem ein beengender Ge=
uch
nach Petroleum,Heringen und Käſe lag, be=
euchreto
mit der kleinen Ladenlampe den ſchäbi=
en
Streichholzreſt in dem Fach über der Nudel=
iſte
, daß der andere ſchon ſchrie: Gewonne!,
ind ſchritt dann ſtolz weiter in den anſchließen=
en
Wohnraum. Dort lag in der Ecke unauf=

gewickelt noch das Paket mit den tauſend
Schachteln. Wortlos, aber mit einem liſtigen
vielſagenden Seitenblick auf den arg verdutzten
Suſchauer, warf es ſich der Philipp über die
alten, ſpitzen Schultern, ſchloß ſorgfältig wieder
die Cür hinter ſich, legte den Schlüſſel wieder
in die Spinngewebe des alten Platzes am Kuh=
ſtall
, horchte einen Augenblick, ob er ſeine Frau
nicht höre, und ging mit ſeiner ſchnell verkauften
Laſt ſo raſch den Wirtshausbrüdern wieder zu,
daß der andere kaum folgen konnte. Der
Philipp war dazu, ohne daß es der Aufpaſſer
gleich gewahr geworden, einen anderen Weg
gegangen, einen kürzeren Pfad, auf dem die
Wurzeln alter Sichten wie Schlangen hin und
her liefen und den fortwährend zum Stol=
pern
bringen mußten, der ihn nicht ſo gut
kannte, wie unſer Philipp. Der blieb, weil er
diesmal wenig Schnaps im Leib hatte, auch
nicht ein einzigmal an dem Wurzelzeug hängen
und hatte ſeine helle Freude, als er den Hennes
ſo hinter ſich fluchen und ſtolpern hörte und wenn
er an all die verdutzten Geſichter dachte, die er
nachher ſehen durfte.
Es gab auch keinen kleinen Aufruhr in der
Wirtsſtube, als die zwei ins Licht der großen
Hängelampe traten, und der Philipp ſeine tau=
ſend
Schachteln auf den ſchnapsnaſſen Ciſch
warf.
Wat, dat ſolle dauſend Schachtele ſein?
gröhlte einer, riß die Schnur weg und das
PPackpapier, daß die hundert Paketchen in die

Dienſtmägde! Dienſtmädchen! verbeſſerten
andere, und ſie ſtießen das Kind, das es falſch
geſagt hatte, mit dem Ellenbogen an.
Der Großvater lächelte verſonnen.
Euer Großvater, der hier vor euch ſitzt, hat
ſelbſt noch ſolch eine Dienſtmagd geſehen. Wenn
alſo die gute Urgroßmutter zum Mittageſſen
Braten haben wollte oder Spargel
Oder was? fragte Karl ärgerlich.
Spärgel, das iſt ein antikes Gemüſe, er=
klärte
das Mädchen mit den dicken Söpfen.
denn es war das gelehrteſte von allen Kindern.
Nichtig! Der Großvater nickte Mariechen
freundlich und ermunternd zu. Wenn alſo die
Urgroßmutter Lebensmittel für die Küche haben
wollte, ſo ging ſie nicht ſelber aus, ſondern ſie
ſchickte die Köchin auf den Markt. Die bekam
dann Geld aufgezählt, ſoviel ſie wohl benötigen
mochte, Geld zum Einholen nannte man
das. Und währenddeſſen ſcheuerten die Dienſt=
mägde
die Sußböden und fegten alles und putz=
ten
es mit ſauberen Lappen aus, damit es blitz=
blank
und ſauber für die ,Herrſchaft wurde,
ſo nannte man damals die Samilie.
Die Kinder gröhlten, ſo komiſch fanden ſie es.
Jetzt das mit den Reiſen! riefen die Gro=
ßen
in der letzten Reihe. Und alle ſchrien: Ja,
Großväterchen! Das von den Reiſen!
Der Großvater wurde ganz rot im Geſicht,
ſo ſehr freute er ſich, daß er den Kindern von
den Reiſen der früheren Menſchen erzählen
ſollte.
Mehrmals im Jahr hatten die reichen Leute
genug von ihrem Leben in der Stadt, und dann
beſtellten ſie ſich für die ganze Familie Schlaf=
wagenplätze
in der Staatseiſenbahn.
Bei dem Wort Schlafwagenplätze began=
nen
die Kinder jedesmal zu toben. Der Groß=
vater
mußte die kleine Lisbeth feſt an ſich
drücken, ſonſt wäre ſie ihm vom Schoß gekul=
lert
, ſo ſehr mußte ſie über die Schlafwagen=
plätze
lachen. Auch heute dauerte es geraume
Seit, bis in den Reihen der Kinder wieder Nuhe
eintrat und der Großvater fortfahren konnte,
zu erzählen: Die Betten dort waren mit Linnen
überzogen, und auf ihnen ſtreckte die ganze
Familie ſich aus und ſchlief ſo tief und bequem,
wie in ihren eigenen Betten daheim, und wenn
ſie endlich ausgeſchlafen hatten, dann waren ſie
in einem fremden Gebirge oder an einem Meer.
Dort blieben ſie viele Wochen lang, ſie nannten
das Sich=Erholen oder auch Ferien. Neh=
men
wir einmal an, ſie ſind am Meer. Da baden
ſie nicht nur in den Wellen, ſondern ſie ſpielen
mit einem Ball, den ſie ſich gegenſeitig zuwerfen
oder ſie ſtellen ſich auf ein Brett und laſſen ſich
von einem Motorboot ziehen oder ſie legen ſich
mit dem Bauch auf das Brett und laſſen ſich
von der Brandung an den Strand werfen. Oder
ſie ſuchen auf den Felſen Muſcheln, Quallen und
Caſchenkrebſe. Und die Kinder bekommen Spa=
ten
geſchenkt, mit denen bauen ſie ſich ganze Sied=
lungen
aus Sand, mit Flußtälern und Brücken
darüber. Und wenn ſie von den vielen Spielen
und von der Sonne und dem Waſſer genug
Hunger bekommen haben, dann gehen ſie eſſen.
Sie eſſen Seefiſche mit brauner Butter und das
fette, weiße Fleiſch von Kruſtentieren
Und wann kommen ſie wieder in die
Schule? fragte die kleine Elſe ungeduldig.
ie
Ja, wie war doch das mit der Schule?
fragte Philipp und er rieb ſich die Stirn, denn
er konnte ſich nicht mehr erinnern.
Wenn die Kinder morgens aufſtanden, ſo
wurden ſie erſt einmal ſorgfältig gewaſchen und
gekämmt und ſie mußten ſich ſogar die Sähne
putzen und dann bekamen ſie Milchkakao und
ſoviel Brote, wie ſie wollten. Und ſie bekamen
auch noch Brote in die Schule mit.
Wieviel? fragte Annelieſe, die Naſe ſtand
ihr ganz hoch vor Verwunderung und Neugier.
Soviel, wie ſie wollten, Annelieſe! Und ſie
bekamen ihre Brote mit Wurſt oder Käſe be=
legt
und in Pergamentpapier eingewickelt, da=
mit
die dicke Butter nicht durchfette und ihre
Schulbücher beſchmiere. Und dann kam das
Seltſamſte von allem: die ganze Schule war
eingeteilt in ſogenannte Klaſſen. Es war nicht
wie bei euch, wo ein Lehrer die ganze Schule in
einem großen Saal unterrichtet.

ſtinkende Näſſe fielen und fing an zu zählen.
Aber es waren und blieben hundert mal zehn
Stück Streichholzſchachteln. Aber der Philipp
wäre ſchließlich doch noch geprellt worden, wenn
ſich in der Erwartung des Spaßes nicht noch
etliche Unbeteiligte aus dem Hauſe dazu einge=
funden
hätten. Man lachte und fluchte und zahlte
widerwillig, und der Philipp war, als er das
zweite Mal in dieſer Nacht heimkam, nüchterner
als ſonſt und konnte ſeiner, wachgewordenen
Ehehälfte, ohne diesmal mit der Sunge zu ſtol=
pern
, von dem gelungenen Handel erzählen und
ſich vor dem Einſchlafen noch einmal ordentlich
freuen.
Ja, da hatte er ſeine Freunde wieder ein=
mal
drangekriegt. Dafür iſt er aber ſchon wenige
Cage ſpäter mit einer ſchweren Laſt Feldſteine
in der Hängetaſche an ſeinen Arbeitsplatz ge=
gangen
und konnte dort nichts tun, weil er für
die tüftelige Arbeit an der Dreſchmaſchine das
grobe Gerät des Bauers nicht gebrauchen
konnte. Den böſen Streich hatten ihm einige
Streichholzkäufer geſpielt. Als ſie an ſeinem
Hauſe vorübergingen, ſahen ſie die überall be=
kannte
große Ledertaſche des Meiſters auf der
Creppe liegen und ihn hinten im Hofe ſtehen und
noch etwas mit ſeiner Frau bereden. Naſch hol=
ten
ſie das ganze ſchöne Handwerkszeug,
Schraubenſchlüſſel, Sangen, Sängchen und noch
allerlei ſtählernen Kleinkram, aus der Caſche,
verſteckten alles in dem Holzſtoß vor der Cür
und füllten die große Leere mit Steinen aus.

Wieviel Kinder waren denn in ſo einer
Klaſſe? fragten die hinten, und ſie ſtießen ſich
gegenſeitig an, denn ſie mokierten ſich.
Das war ganz verſchieden. Manchmal
zwanzig, manchmal dreißig, aber manchmal
auch nur zehn.
Manchmal zwanzig, manchmal dreißig,
aber manchmal auch nur zehn! Und Butterbrote
in Pergamentpapier!
Cobend ſtanden die Kinder auf, ſie lachten,
ſie zankten ſich, ſie hatten genug von Groß=
vaters
Erzählung.
Los! Runter in den Hof! Wir ſpielen reiche
Leute!
Das Creppenhaus erzitterte unter ihren
Schritten, das Creppengeländer wankte in
ſeinen Sugen.
Manchmal zwanzig, manchmal dreißig, aber
manchmal auch nur zehn! ſangen ſie in einem
Geſang, der ſich ihnen ſogleich gebildet hatte.
Und Butterbrote in Dergamentpapier!
ſang eine trillernde Stimme im Diskant.
Unten ſpannten ſie über einer Ecke des
Hofes ein Nupfendach, das war die Wohnung
der reichen Leute.
Fräulein Dienſtmagd, hier haben ſie fünf=
undſiebzig
Mark und achtunddreißig Pfennige.
Sie ſcheren ſich jetzt ſofort auf den Markt, und
holen mir für meine Kinder Schellfiſch und
prima Kuchen ein! Aber daß mir ja alles recht
knuſprig und zuckrig iſt hören Sie? ſonſt
ſetzt es Schläge! Und dann gehen Sie mal
zur Eiſenbahn und ſagen Sie, daß ich nächſtens
mit meinen Kindern da vorbeikomme wegen
Schlaſwagenplätze!
Der Großvater oben in der Küche war auf
ſeinem Stuhle eingeſchlafen, mit einem Lächeln
ſeliger Sehnſucht auf den Lippen. Ein Knabe
und zwei Mädchen, die während der Erzählung
in einem volkswirtſchaftlichen Buch geleſen
hatten, ſtanden jetzt auf und gingen an dem
Schlafenden vorbei zur Küche hinaus.
Alt wird er, der Alte, murrte der Knabe.
Das eine der Mädchen zog die goldblonden
Brauen zuſammen.
Bei der ganzen Struktur der Geſellſchaft
kann es ſolche Suſtände, wie der Alte ſie da
eben erzählt hat, überhaupt nie, nie, niemals
gegeben haben!
Das andere Mädchen nickte ernſt und zu=
ſtimmend
mit dem Kopf.
Wilhelm Speyer.

Dieſen Cag hat der Meiſter, was er ſonſt
nie tat, ganz im Wirtshaus verſeſſen und bei
ſeinem ſchweren Schädel ſein Handwerkszeug
auch am andern Morgen noch nicht gehabt. Er
baſtelte drum im Hauſe herum und ließ den
Dreſchmaſchinenbauer warten. Gegen den
Abend endlich hat es die Magd gefunden, als
ſie einen Korb voll Holz hineintragen wollte.
Es lag ganz vorn in einer Spalte und wäre bei
aufmerkſamem Suchen wohl bald zu entdecken
geweſen.
So ſtand die Sache mit dem Allerwelts=
meiſter
Philipp. Aber die Streiche verdroſſen
ihn nicht lange. Er blieb fröhlich und guter
Dinge und jedem, der ihn achtete, immer ein
Helfer und Freund bis in die letzten Greiſen=
jahre
.
Vor einigen Jahren, auf einer Wanderung
in der Heimat, als ich auch ihn wieder einmal
ſehen wollte, mußte mich eins ſeiner Enkel=
linder
weit draußen vors Dorf führen in ſeinen
Acker, durch den der faſt Au tzigjährige noch
leidlich kraftvoll den Pflug lenkte. Und beim
Davongehen auf dem mir von dem Alten be=
zeichneten
Calweg kam vor einer feuchten Wie=
ſenſtelle
, die ich hatte umgehen wollen, ſo kräftig
ſeine Surechtweiſung: Links! zu mir herab,
daß ich ihm den Gefallen tat und, lachend den
Hut ſchwenkend, ins Waſſer kappte, das er von
ſeiner Höhe aus nicht geſehen.
Das war unſer letztes Suſammenſein.

[ ][  ][ ]

So, un wer hott dann jetzt widder mol recht
gehatt mit der Vorausbroffezeiung, daß de
Petrus mit ſeim Oſterputz ausgerächent an de
Feierdäg afengt? Nemlich: Ich! Noja,
ich kenn doch mein babbenheimer Spiechel=
berg

Freilich, ſtrena genumme is jo mei Voraus=
ſagung
aach bloß hallwer eigedroffe, indem s
erſt am zwadde Feierdag agefange hott
mitm Spritze. Awwer no, mit däre Broffe=
zeierei
, däß hott mer nie ſo ganz in de Hand.
Un do wiſſe aach die hoche Härrn in Berlien
e Lied devo zu ſinge, dann wann die was
broffezeie, däß drifft noch net emol halb, ſun=
dern
do trifft noch jedesmol es diräckte Gäje=
daal
devo ei. Un mich wunnerts däßhalb
bloß, daß ſe noch net vun ſällwer druff=kumme
ſin, gleich es diräckte Gäjedaal zu broffezeie.
do dhet mer doch wenichſtens, wann’s dann
hinnenooch annerſter kemt, aach emol e
a genehm Endeiſchung erläwe. So awwer
zehrn mer bei dene ihre Broffedegab, beiſpiels=
meßich
in Bezugnahm uff die Beſſerung,
dauernd vun u a genehme Endeiſchunge.
No un dodorch verliert mer doch ſo lang=
ſam
die Fidutz ..."
Awwer, was däß Oſter wädder bedrifft,
däß war alſo, jedenooch was mer vorhatt,
daals e a genehm un daals e uia ge=
nehm
Endeiſchung; däß konnt ich wenichſtens
aus dene verſchiedene Oſtergrieß entnemme
wo mer liewenswärdiherweis aus allerhand
ſcheene Gäjende zugange ſin. (Danke aach viel=
mols
.)
Was dohärngäje de Oſter friede bedrifft,
alſo der woar gradezu märchenhaft ſchee, s
hott närjendswo bludiche Lebb gäwwe. un
daß mer däß beſunners lowend hervor=
hewe
muß, beweiſt, wie herrlich weit mer’s
doch in Deitſchland gebracht hawwe
Un ſo hott mer alſo iwwer Oſtern den
freundliche Spruch behärzicht, der wo äw=
iwwerall
in de Lokähler henkt, un wo laude
dhut:
Geh auch mal aus, Freude tut Not,
Was du verzehrſt, gibt anderen Brot!
Aach iwwer de erſte Abrill ſin mer glätter
ewäck kumme als mer agenumme hott. Mer
hatt nemlich agenumme, mer dhet die Woch,
vor lauder Möwelwäje, die Stadt net mehr
ſähe. 8 war halb ſo wild; un ich glaab, es
is uffm Brünning ſei Freiziechichkeids= Nod=
verordnung
vum letzte Dezember, am erſte
Jannuwah mehr gekindicht, als am erſte
Abrill gezoge worrn.
Noja, mer kennt däß, un wo mer äwe doch
ſo wenih Rechte, ſundern nor Flichte hott, do
hott mer wenichſtens afangs Jannewah emol
vun ſeim Kindichungsrecht Gebrauch
gemacht, 8 war gradezu e Kindichungsbſychofe,
wo in Deitſchland ausgebroche war. Un wann
mer ausziehe will un därf, ſind ſich immer

en Grund zum Kindiche, aach wann der Haus=
herr
kaan ausgemachte Ekel is
Beiſpielsmeßich, endwedder is die Wohnung
zu groß, odder zu klag; zu ſunnich, odder zu
duſter: odder fehlt die Ausſicht odder ſteert
die Eiſicht; odder es liggt am Kloſätt, odder
an de Heizung; odder mer hott ſo weit an die
Elektriſch; odder es ſteert aam nachts des Ge=
klingel
un Gekwietſch. Un ſchließlich, de Haubt=
grund
: die Wohnung is uff alle Fäll zu
deier .. Jedenfalls; wer ſuchet der fin=
det
wenichſtens en Grund zum Kindiche.
Un ſo hott mer alſo anfangs Jannewah
gekindicht, un hott wioder geſucht. Nemlich e
anner Wohnung. Awwer do hott’s net ſo leicht
gehaaße: wer ſuchet, der findet
Altbauwohnunge vun ſer Zimmer
uffwärts ſtehn maſſenbach zur Verfiechung.
Awwer die ſin net billicher un hawwe die=
ſällwe
Mengel. Neibauwohnunge ſin
aach net billicher, awwer dofor erheblich klen=
ner
. No un wann mer ſich aach zeitgemeß
verkleinern wollt, ſo hatt mer doch net die
Abſicht, aach aus ſeim alde, liewe Möwel.
Klagholz zu mache, wann mer aach ſchließlich
au ſeine Schäßlong die Baa abgeſägt hett, un
hett e Kautſch draus gemacht.
No un in ſeine Altwohnung war mer gelvehut,
aach emol e laut Wort zu ſage, wann’s nee=
diſch
war. Awwer in dene ſchickanneeſe Nei=
wohnunge
, do kann’s gam baſſiern, wann mer
im Padärrſtock nießt, daß der Mieder in de
Manſadd Proſitt ſeeckt.
Wie geſagt, ich hab es Gefiehl, als weer am
erſte Jannewah mehr gekindicht, wie am
erſte April gezoge worin. Dann mer hott in
de Zwiſchezeit ſei Erfahrunge geſammelt, hott
mit ſeim Hausherr ſo e Art Siehnetermin ab=
gehalte
, is ſich zum Schluß geriehrt in die
Aerm gefalle, un hott ſei ald Wohnung wid=
der
nei gemiet. Mer hott uff die Art de Um=
zug
geſpart, no un de Mietbreis is jo mit
Brinings Hilf aach um zehe Brozent erunner
geſetzt ..
Iwwerhaubt es Runnerſetze‟! Mir läwe
wärklich äwe in=ere dorchaus erunnergeſetzte
Zeit. Wo mer hieguckt, alles is erunner ge=
ſetzt
. Beiſpielsmeßich in de Konnfäcktzions=
geſchäfte
, do hott der Breis die ganz Zeit
owwe geſäſſe, jetzt ſitzt er unne ..
Daß aach die Breiſe for Diamande un Perle,
odder die Preiſe for Audomobille un Knall=
waſſer
un ſunſtiche läwensnodwendiche Sache
erheblich erunner geſetzt ſin, hawwe mer unſerm
eifriche Breisdruckdickdador zu verdanke, wann
em aach dodebei die Breiſe for Mehl un
Budder, Zucker un Gemies unner de Hand
widder in die Heeh gerutſcht ſin. Däß leßt ſich
vermudlich bei ſo=ere Breiserunnerdrickerei net
ganz vermeide, obgleich mer wärklich un mit
dem beſte Wille net behaubte kann, daß däß
aach nor e entfärnte Ehnlichkeid mit dem ſehn=
lichſt
erſehnte Breisabbau hott.

Awwer ich kann mir denke, daß unſer ſtaat=
lich
konnſäſſionierter Breisregeler wärklich kag
leicht Amt hott, un daß er mit ſeim Breisdruck
ſtendich im Druck is. Dann wie er’s macht, is
es falſch; er ſtößt iwwerall a, un wem er in
de Lade fehrt, der is beleidicht.
Awwer er leßt kaa Kordel nooch, un was
em beim Bier net ganz gelunge is, däß ge=
lingt
em valleicht bei de Gebiehru. Un zwar
bei de Kummenalgebiehru, als da ſind: Millab=
fuhr
=, Stroßereinichungs= Markſtand=, Schlachr=,
Flaaſchbeſchau= Trichineſchau=, Friedhofs= un
Kremadoriumsgebiehrn, Un wann mers aach
noch net ganz klar is, was for Gebiehrn zum
Ausgleich dofor widder in die Heeh geh, ſo
is es aam doch, in Bezugnahm uff die Fried=
hofs
= un Kremadoriumsgebiehrn e gewiſſe Be=
ruhichung
, daß mer ſeine lachende Erwe ſo
kaa aſch große Koſte mehr macht. Mer kann ſich
alſo wenichſtens nechſtens widder uff e ver=
hältnismeßich
billich Art begrawe loſſe. Däß
is aach en Droſt.
Bienche Bimmbernell.

Poſt=Schkribbdumm: Do hott mer
mei Verfloſſener nemlich mei Schorſch,
der ehemaliche Kabbendendarm bei de Fädd=
ſtiwwvel
aach widder mol e Liewesbrieſche
geſchickt. No Liewes briefche is valleicht e
bische zuviel geſagt. Gewiß, was ſein Brief
bedrifft; vorne un hinne is er noch wie
frieher, awwer in de Midd is vun Liewe‟
kaa Spur, ſundern ganz im Gäjedaal. Er
ſchreibt nemlich vorne: Haaßgeliebtes Bienche‟
un hinne: Ewich: Dein Schorſch, un in
de Midd hott er’s vun de Bolledick an=
ſtatts
vun de Liebe. Alſo wie reimt ſich däß
zuſamme.
Daß ſich’s in dem bollidiſche Liewesbrief
um die Reichsbräſendendewahl dreht, brauch
ich net beſunners zu bemärke. un daß mei
Schorſch annerer Maanung is, wie ich,
äwenfalls net!
Un wann er mir do unner annerm vor=
ſchmeißt
, ich hett emol geſchriwwe: Deitſch
wer, wann mer ſei Wort halte dhet! ſo
hab ich aach dovo nix zurick zu nemme.
Mir hawwe Wort gehalte, un wärrn aach
unſer Gäjener dezu zwinge. Wort zu halte.
Un grad dodrum dreht ſich’s heit, un net
um baddeibollidiſche Geſchäftcher! Un grad
däßhalb wehle mir de Hindenborch, weil er
uns die aanzich Gewähr biet, unſer Ziel zu
erreiche! Un grad däßhalb halte mir em
die Dreie, bis zum letzte Ademszug! No un
wann mei Schorſch unſerm Hindenborch als
alder Saldad die Dreie bräche will, ſo wun=
nert
mich däß weiders net, er hott ſe jo mir

gach gebroche, drotz daß er ſchreibt: Ewich:
Dein Schorſch
Dohärngäje volle mer emol vorerſt vumr
Geethe nir mehr ſchwätze, dann was do zu
ſage war, is geſagt; aach wann Darmſtadt do=
bei
widder mol als Armſtadt geglenzt hott.
Wer die Verhältniſſe in Darmſtadt kennt, un
denu konnzendrierde Ehrgeiz, der wo ſich bei
derordiche Feiern bei unſere genormte‟ Feſt=
redner
endwiggelt, der hott nix annerſter er=
word
. Daß ſich unſer Owwerowwer dodebei
net grad uff e glicklich Art aus de Affeer ge=
zoge
, wolle merm weider’s net arächue, dann
wann er all die hedd redde wolle loſſe, die wo
ſich dozu for berufe halte, do hett er um
kaam vor de Kobb zu ſtoße e Sexdage=
Weddredde veraſtalde kenne.
Awwer daß ſe. drotz große un klaaue
Feſtausſchuß , vergäſſe hadde, am Geethe
ſeim Dodesdag wenichſtens ſei Denkmal zu
ſchmicke, däß hott mer n ct erword. Erſt nooch=
dem
ſe druff uffmärkſam gemacht worrn ſin,
hawwe ſe awends, zwiſche Licht un Bäſeme
ſtiel, ſo en genormte‟ Lohrbeerngranz ſang=un
klanglos hiegeſchmuckelt niddergeleckt, wollt
ich ſage ..
Damit mer awwer, bei all dene Feiern,
am nechſte Middwoch eme alde Darmſtädter ſein
ſächzichſte Geburtsdag jet vergäſſe, will ich heit
ſchun druff hieweiſe. Es is unſer beliebter
Volksſenger, bekannt unner dem Name:
Strandraiwer; aans vun unſere letzte,
odder valleicht deß letzte Darmſtädter Orſchi=
nahl
. Wo er mit ſeine Gidda erſcheint, freid

mer ſich. Es is, drotz ſeim gefehrliche Spitz=
name
, e dreihärzicher, liewer beſcheidener Kerl,
e lachender Filleſof, en Nachfahr vum Datte=
rich
e Stickche Alt=Darmſtadt. Wer en
kennt un wer kennt=en net! wärd ſeiner
am Middwoch gedenke Uff Feſtfeiern, Feſt=
redde
, Faggelziech, un Lohrbeerngrenz legt er
kaan Wert, dofor is es halt bloß de Fritz
Traum.

Küchenzettel vom 4. bis 10. April.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Schwarzwurzelſuppe, Nudelauflauf
mit Aepfel *).
Dienstag: Sauerampferſuppe, Kalbsfrikaſſee
mit Reis.
Mittwoch: Zwiebelſuppe, Spinat mit Käſe=
ſchnitten
.
Donnerstag: Reisſuppe (Reſte), Leber=
klöße
mit Sauerkraut und Kartoffelbrei.
Freitag: Sauerkrautſuppe (Reſte), gebackene
grüne Heringe mit Kautoffelſalat.
Samstag: Weiße Bohnen=Suppe mit
Schweinernem.
Sonntag: Grünkernſuppe mit Sellerie=
makronen
33), Wiener Saftbraten mit ge=
miſchtem
Gemüſe, Kartoffeln. Makei mit
Preißelbeeren.
*) Nudelauflauf mit Apfel. Nudeln
in Salzwaſſer abkochen, abtropfen, in ſtark ge=
butterte
und dick mit Zucker ausgeſtreute Auf=
laufform
eine Lage davon, eine Lage in Schei=
ben
geſchnittene, gezuckerte Aepfel, ger, Zitro=
uenſchale
, Lage Nudeln uſw., oben auf Nudeln.
Milch und Ei mit Zucker, derquirlen, darüber=
gießen
, Butterflöckchen drauf, backen.
**) Selleriemakronen. Sellerie weich
kochen, fein verrühren, 1 Ei, geriebenes Weiß=
brot
, Salz, Muskat dazu. Von dem Teig kleine
Makronen formen, in offener Pfanne auf beiden
Seiten gelb backen und auf die Suppe geben.
Blumenkohl inder Formgebacken.
Der zugeputzte, in Röschen zerteilte Blumenkohl
wird halbweich gekocht, dann mit kleingeſchnitte=
nen
Kochwürſtchen oder Scheibchen von weicher
Mettwurſt lagenweiſe in eine gebutterte Auf=
laufform
gefüllt. Nun verquirle man das Koch=
waſſer
mit 2 Eiern, etwas Salz, wenig Pfeffer
und 1 Eßlöffel Mehl, übergieße damit das Ganze,
um es dann mit Butterflöckchen belegt, bei Mit=
telhitze
½3 Stunde zu backen. Noch heiß in der
Form ſerviert, reiche man Salzkartoffeln dazu.
Ausgebackener Blumenkohl. Der
zugeputzte, in große Roſen zerteilte Blumenkohl
wird in einen dickflüſſigen Eierkuchenteig ge=
taucht
und dann in ſchwimmendem Fett ausge=
backen
. Man reiche ihn mit Tomatenſoße und
Salzkartoffeln.
Grieß=Torte 280 Gramm Mehl, 240
Gramm Butter, 3 gehäufte Eßlöffel Zucker, etwas
Vanille. Die Butter wird 20 Minuten abgerührt,
dann die Hälfte des Mehles und Zucker zuge=
geben
. Dann lege man das übrige Mehl auf das
Brett, gebe den Teig darauf, wirke ihn gut durch,
teile ihn in 4 Teile, backe jeden Teil eingedrückt
in die Tortenform, ohne walken, da er zerbricht
und backe die Torte im mittelheißen Ofen.

Ein vorzügliches Hand= Pflege=
mittel
bei roten Händen. Alle jene,
die an roten Händen leiden, ſollten ſich eine
Miſchung von 50 Gramm Spiritus, 50 Gramm
Vorar, 75 Gramm Salizylſäure. 50 Gramm
Glyzerinſäure und 2 Gramm Borſäure in einer
ſauberen Flaſche durch kräftiges Schütteln be=
reiten
und dieſe gut verkorkt und etikettiert auf=
bewahren
. Täglich 23mal damit eingerieben,
ſchwindet ſehr bald die Röte der Hände und ſie
werden wieder weiß und geſchmeidig. M.
Roſtſichere Aufbewahrung der
Schlittſchuhe. Dieſe ſollte man einfach voll=
ſtändig
mit einem Pinſel und Maſchinenöl be=
ſtreichen
, wobei man namentlich die Schrauben
und Scharniere gut berückſichtigt, und dann paar=
weiſe
in einen ölgetränkten Lappen einwickeln.
Damit die Schlittſchuhſchlüſſel nicht verloren
gehen, hänge man ſie mit einem Bindfaden gleich
.
an die Schlittſchuhe an.

Wilhelm Buſch.

354 Khe
I veche
N. FRi,
4 3587
4 3593, ag,
CH 3613
B zes,
T aesit
E 3642i,
I ze5t,
3662,
I. 36724
Cn zs
R. 3693 1n7,
B R1,
I 531
(rf 3733½
g 3742 3752, 3762, 3772, 3782½

Nummer 461.
Aufgabe 658.
H. Weenink=Amſterdam.
(1. Preis, Briſtol Times, 1931/I.)
a b d g

Die Zahlen ſamt den dabeiſtehenden Buch=
ſtaben
ſind ſo zu ordnen, daß 1. die Summe der
Zahlen in den waagrechten, ſenkrechten und dia=
gonalen
Reihen je das Geburtsjahr 1832 von
Wilhelm Buſch ergeben und 2. die waagrechten
Reihen abgeleſen den Titel einer Dichtung von
Buſch nennen. Die im Mittelfeld ſtehende Zahl
366½ ſamt dem Buchſtaben I. bleibt an ihrem
Platze.
Carl Deubel.

Erſte Klaſſe jibt’s nich mehr
ſchön, denn loof ick.

Silbenrätſel.

Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.

Prüfſtellung: Kd1 De6 T62 La1, g2 Sf1; Kd3 Te7,
gtla8, b6 Ba4, 45, (7, d5.

Aus den Silben: a a ar bi bo dron e
e e en eſ gar ger go he ing iſ jas ka
ki, ko kopf le leſ li ling ling mei min
mo muſ nat no no o oſ pri raf re rei
ri ſa ſach ſall ſchwa ſe ſe ſen ſta ſto
tat tat te ter ter ter ti tiſt trak vi wer ze,
ſind 22 Wörter zu bilden, deren Anfangs= und
Endbuchſtaben, beide von oben nach unten ge=
leſen
, eine Bauernregel ergeben.
Die Wörter bedeuten: 1. Schiffsgeländer,
2 Selbſtliebe Zbekannte Filmſchauſpielerin 4 Un=
kraut
5 nordiſches Volk, 6 Pferdebörſe, 7 Larve
des Maikäfers, 8 ſtumme Perſon auf der Bühne,
9 Anteilſchein 10 Milchwirtſchaft. 11 deutſcher
Bundesſtaat 12 ſtufenförm. Anbau 13 Strauch,
14 Stadt in Javan. 15 Sonnengott, 16 altgrie=
chiſcher
Philoſoph, 17 Nordpolfahrer, 18 Neuling
im Kloſter, 19 Gewürz, 20. Reiterabteilung,
21 religiöſe Flugſchrift. 22 Frucht.

Aufgabe 659.
L. Knotek in Prag.
(Beſedy Lidu, 1919.)
Beiß: Kg1 De8 Ta8 8a3 (4),
Schwarz: Ka4 Bs4 (s).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 656657.
656. D. Dehler. Nicht 1. Dg1 wegen Se3l 2. D:e3 Bb81
3. 3 1. Dh1h8: droht 2. K: a2 8. Dh.14t) Sa1 (4414
2. D.8 3. Dhl4k; 1. . . 8a3 G4) 2. K.8 3. Dhickt;
Set (e3) 2. Le7+ K:a7 3. Da1c. Dreiecksmarſch,
Rückehr und Eckenmatts der Dame.
657. P. F. Kuiper. 1. Sb 7d8! Feines Zugwechſelſtück.

Auflöſung der Rätſel aus Nr. 13.
Eine geſunde Medizin.

1. Leopard 2. Akazie, 3. Cherusker, 4. Haupt=
mann
, 5. Eskimo, 6. Novelle. Lachen.

Verwandlung.
1. Wien, 2. Reh. 3. Schlaf, 4. grün.
Zum Gedenken.
Dezember, Juli, September Januar, Mai.
Herbſt, Februar, Auguſt März. November, April,
Oktober Juni. Die Jahreszeiten. (Von
Joſef Haydn, geboren am 1. April 1732.)

Paſſend. Ich möchte gern ein hübſches Bild
als Hochzeitsgeſchenk. Da kann ich Ihng
etwas ſehr Paſſendes empfehlen, hier dieſe herb
liche Landſchaft nach Ruisdael Gewitter im
Anzug!"
Ein Beſcheidener. Haben Sie noch etwas zu
ſagen, Angeklagter, bevor das Urteil gefäll
wird? Nein hoher Gerichtshof höchſtens
möchte ich bemerken, daß ich ſehr leicht zufrieden
zu ſtellen bin.
Das beſte Mittel, 40 Jahre glücklich vere
heiratet! Sag mal, alter Junge, wie haſt du das
angeſtellt. Ganz einfach, ich habe ſtets zue
gegeben, daß ich Unrecht hatte.
Die Erkenntnis. Sind eigentlich Müllert
lange verheiratet? Lange genug, um el=
kannt
zu haben, daß es eine Menge Dinge gibt,
bei denen man nicht Blumen ſprechen laſſen
kann.
Beruhigende Auskunft. Egon. Geliebter, bin
ich auch wirklich das erſte Mädchen, das du je=
mals
in deinem Leben küßt? Aber gewiß
mein Engel, ich habe erſt geſtern abend aus einel
Unterrichtsſtunde im Rundfunk gelernt, wie man
ſo etwas macht.
Es kommt darauf an. Matie, ſagte die
Hausfrau ſtreng zu dem Mädchen, mir iſt es
ſo, wie wenn ich heute morgen geſehen hätte, wie
Sie jemand im Hausflur küßte. War es der
Milchmann oder der Briefträger?
lommt darauf an. Sahen Sie mich um ½7 odek
kurz vor 8?
Wie die Alten ſungen... Aber Hänsch)
warum willſt du mich denn durchaus küſſen?
fragt das hübſche Stubenmädchen den kleinen
Jungen, während Mama, dabeiſteht.
Aue
ſagen doch immer, daß ich Papa nachgerate!

Ap

Druck, Verlag u. Kliſches: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbotey

[ ][  ][ ]

Die Mode im Srühjahr
ſtellt immer wieder einen gewiſſen Wendepunkt
dar, denn während man vor dieſer Zeit die
Umhülle, das Koſtüm u. ſ. f. kennen zu lernen
wünſcht, erwacht zu den Feiertagen das Inter=
eſſe
für jene Aufmachung, die blank getragen
werden kann, alſo für die Garderobe, die ſchon
für wärmere Tage geeignet iſt.

Ungemein reizvoll ſind die ſogenannten
Weſtenmodelle, da ſie den Stil der Prome=
nadekleidung
mit jenem der nachmittäglichen
Aufmachung vorzüglich vereinigen. Durch die
Zuſammenſtellung verſchiedenartigen Materials
iſt auch die Möglichkeit einer geſchmackvollen
Kombination und der Verarbeitung vorhande=
ner
Reſte gegeben. Einen Entwurf dieſer Art
führt unſer erſtes Bild vor Augen. Man ſieht
hier die ſchlanke, ſchmale, nur unten in Zacken=

Außerdem unterſcheiden ſich alle Garderobe=
tücke
, die um dieſe Zeit entſtehen auch inſofern
on den vorher geſehenen Modellen, als
nan bekanntlich für die Uebergangszeit immer
ine gewiſſe Neutral=Note zu unterſtreichen
bünſcht (die ſowohl in der Wahl des Materials
ind ſeiner Farben als auch im Schnitt zum
lusdrucke kommt), während man für die
Tach=Oſterzeit gerne einen freundlich= fröh=
ichen
Stil ſieht, der den Eindruck machen ſoll,
Is habe er etwas von der Sonnenfreude der
euen Saiſon eingefangen!
Die neueſte Mode trägt dieſer Tendenz ſchon
nſoferne Rechnung, als ſie allerlei Material=
uſammenſtellungen
begünſtigt, die an und für
ch einen abwechſlungsreichen Stil ins Treffen
ühren, der nicht nur ungemein ſchick iſt, ſon=
ern
auch ſehr jugendlich anmutet, ſo daß ihm
ngeteilter Beifall geſichert ſein darf!
Das markante Moment der neuen Mode
nddie zahlreichen Weſten= und Jäckchen=Ideen,
ie außerordentlich gut gefallen und dem Mode=
ilde
jene Geſchloſſenheit geben, die immer
ympathiſch iſt.
Abgeſehen von phantaſievollen Materialzii=
immenſtellungen
ſchätzt man auch gute Farb=
ompoſitionen
und ſcheut hier auch vor ſehr
bhaften Wirkungen keineswegs zurück. Ganz
n Gegenteil hat es den Anſchein, als ob die
rau alles daran ſetzen wollte, jeden Gedanken
n die Not und Sorge der Zeit durch eine reiz=
olle
, beſtechende Aufmachung zu verſcheuchen
nd man muß geſtehen, daß in dieſem klugen
rfaſſen der Situation Syſtem liegt!
Zu den Vorzügen der neuen Mode, die ſie
Is durchaus zeitgerecht erſcheinen laſſen, ge=
ört
auch ihre Einfachheit, denn ein modernes
arderobeſtück erfordert zwar außerordentlichen
chick, aber keine allzu bedeutenden materiellen
pfer; gerade dieſer Umſtand dürfte es ſein,
er dem neuen Modeſtil zum Erfolge verhelfen
ird; eine ſchicke Aufmachung wird demzufolge
icht nur für einige Wenige in Frage kommen,
ndern allen, die Geſchmack und Kombinations=
abe
beſitzen, zugänglich werden.
Um nun zu zeigen, wie man ſich die neue,
ühſommerliche Kleidung zu denken hat, die
gebenenfalles ſchon nach den Oſterfeiertagen
ktualität gewinnen kann, haben wir einige
ſonders originelle Entwürfe in unſerem
ilde feſtgehalten.

form angeſetzte dunkle Rockpartie und den aus
bunter Seide gearbeiteten Oberteil, der durch
die weſtenartigen, unterhab des Gürtels her=
vorkommenden
Spitzen auffällt; ſehr ge=
ſchmackvoll
iſt der kurze, aus dem gleichen Ge=
webe
geſchnittene Kelchärmel, unter dem ein
knapp anliegender, langer Aermel hervorkommt,
der aus dem Materiale des Rockes hergeſtellt
ſein ſoll. Ein kleiner Modehut mit ſtiliſierter
Garnierung ſieht immer flott aus.
Jene, die einen ſachlicheren Stil wünſchen,
werden ſich zweifellos für eines der geometriſch
zuſammengeſtellten Modelle entſcheiden. Eine
Anregung, die ſicherlich die Eigenart der kom=
menden
Mode erfaßt, geben wir mit unſerer
Mittelfigur. Die dunkle Rockpartie mit ihren
eingeſetzten Glockenkeilen ſetzt ſich hier oberhalb
des Gürtels als Miederrock fort und iſt
ſtufenförmig in den hellen Oberteil eingearbei=
tet
. Man kann zu einem derart kombinierten
Kleide ein davon ganz unabhängiges Bolero=
Jäckchen aus einem geſtreiften oder karierten
Materiale tragen, deſſen Farben allerdings mit
den beiden Schattierungen des Kleides voll=
kommen
übereinſtimmen müſſen. Wenn zu die=
ſer
Aufmachung auch noch eine zweifarbige
Handtaſche gewählt wird, gewinnt man eine
Promenade= und Nachmittagskleidung, die in
jeder Hinſicht dem Stil der kommenden Mode
entſpricht.
Wie man weiß, ſind Iriſh=Spitzen heuer
wieder aktuell geworden, ſo daß jede elegante
Frau beſtrebt iſt, dieſen Effekt für ihre ſo=
genannte
Gelegenheitsgarderobe (die nach=
mittäglichen
und abendlichen Zwecken dienen
ſoll) zu verwerten. Vor allen Dingen ſind es
die mantelartig geſchnittenen einſeitig= drapier=
ten
Kleider mit gekreuztem Oberteil aus Iriſh=
Spitzen, die größten Beifall finden. Man tut
immer gut daran, ein ſolches Kleid durch ein
kurzes Jäckchen zu ergänzen, das in der Haupt=
ſache
durch ſeine intereſſanten Aermel auffällt,
da ja der Aermel in der neuen Mode nach wie
vor eine wichtige Rolle ſpielt. Unſer letztes
Bild zeigt eine derartige kleine aus dem
Materiale der unteren Partie des Friſh=
Kleides hergeſtellte Umhülle mit eingezogenen
Schinkenärmeln die allerdings in gemäßig=
ter
Art eine Mode aus Großmutters Tagen
wiedererſtehen laſſen!
Willy ungar.

(parte Gürtel

wieder einmal in den Mittelpunkt des
itereſſes gerückt erfreuen ſich angeſichts der
kock= und Bluſen=Mode allgemeiner Beliebt=
it
. Unter dieſen Umſtänden iſt es ganz ſelbſt=
rſtändlich
, daß man dieſem Attribute der
arderobe allergrößte Aufmerkſamkeit ſchenkt
id alle erdenklichen Möglichkeiten findet, um
Gürtelmode originell und neuartig zu ge=
Iten.

Als Allerneueſtes aber gelten die ſogenann=
ten
Weſten=Paſſen eine beſonders breite, in
der Mitte geknöpfte Gürtelart, die für die Sil=
houette
der kommenden Mode charakteriſtiſch iſt.
Natürlich ſind dieſe Gürtel vorderhand noch
ganz vereinzelt zu ſehen und ſomit als eine
Mode zu betrachten, die ohl noch mancherlei
Metamorphoſen mitzumachen haben wird, ehe
ſie im Publikum durchſchlagenden Erfolg er=
ringen
und anerkannte Popularität erlangen
wird.
Willy Ungar.

Moden für jſene, die nicht Swanzigjährige
vortauſchen wollen ...

Wiſſen Sie es vielleicht noch nicht, daß der
Modekünſtler zwiſchen drei und fünf Uhr nach=
mittags
die große Pauſe ſeines Lebensſpieles
verbringt? Natürlich: denn die Mittagsmahl=
zeit
iſt vorüber, der ſchwarze Kaffee iſt getrun=
ken
, die Zigarette iſt geraucht und am Korſo
gibt es niemanden, der intereſſieren könnte, und
für nachmittägliche Beſuche iſt es eigentlich
noch zu früh. Bleibt eigentlich nur die Mög=
lichkeit
, eine kleine Weile in einem der führen=
den
Modeſalons zu verbringen und zu ſehen,
wie ſich das betreffende Haus zu den neueſten
Modeanregungen ſtellt und wie es die letzten
Feinheiten der Tagesmode verwertet . . . Oder
man entſchließt ſich, gute Freunde aufzuſuchen,
bei denen es keine Rolle ſpielt, zu nicht= offi=
zieller
Beſuchszeit zu erſcheinen.
Als ich vor einigen Tagen ſolche Freunde
beſuchte, fand ich dort ſchon einen kleinen Kreis
beiſammen, der ſich aus jenen zuſammenſetzte,
die ſich zweifellos abſichtlich verfrüht hatten,
um noch unter ſich zu ſein, ehe die angeſagte
Teeſtunde begann.
Muß ich es erwähnen, daß das Thema, das
anfänglich vom Hundertſten ins Tauſendſte
führte, ſehr bald bei der Mode Halt machte?
Oder iſt man ſich darüber klar, daß das Ver=
hängnis
meines Lebens darin beſteht, daß die
Erörterung von Modefragen in meiner Gegen=
wart
mit jener Unabänderlichkeit erfolgt, wie
das Amen im Gebet? Da aber jeder ſein
Bündelchen zu tragen hat, habe ich gelernt in
Schönheit zu leiden
Mitunter aber iſt es ſogar nicht uninter=
eſſant
zu hören, wie ſich das der Mode ferner
ſtehende Publikum, das ſonſt ſeine Intereſſen
anderen Dingen zuzuwenden pflegt, zu dieſen
Fragen ſtellt, und nicht ſelten kommt es vor,
daß ich gerade aus ſolchen, fachlich= unbeeinfluß=
ten
Geſprächen mancherlei Anregungen ſchöpfe
und von vollkommen Unbefangenen inſoferne
lerne, als ich auf dieſe Weiſe ganz unmittelbar
erfahre, was in modiſcher Hinſicht im Augen=
blick
jeweils not tut.
Bei der kleinen Geſellſchaft, von der ich eben
zu erzählen begonnen hatte, wurde ich auch von
einer Dame ins Geſpräch gezogen, die zu jenen
zählt, die wie man zu ſagen pflegt im
beſten Alter ſtehen. Mutter erwachſener Töch=
ter
, die aber noch abſolut Wert darauf legt, zu
wirken, andererſeits aber unter keinen Um=
ſtänden
gewillt iſt, ſich einer Diktatur der Mode
zu unterwerfen, ſondern einen traditionellen
Stil wünſcht, der von der Moderichtung des
Tages nicht zu ſehr abhängig iſt.
Sie begehen einen argen Fehler, Willy
Ungar, ſagte mir dieſe Dame, wenn Sie zu

Ich muß zur näheren Erklärung erwähnen,
daß die Dame, die mir dieſe Standrede hielt,
zweifellos weit davon entfernt war, durch
krampfhaft wirkende Unbedingt=Jugendlichkeit
lächerlich zu erſcheinen, ſondern genau wußte,
daß ſie ein modiſches Thema angeſchnitten
hatte, das der Erörterung wert iſt. Darum will
ich das Verſäumte nachholen und im Folgen=
den
einige Anregungen geben, die richtig
angewandt ſicherlich jenen Stil ſchaffen, für
den jene Dame ihre kurze, aber prägnante
Brand=Werbe=Rede hielt:
Jede Hausfrau (und unſere Mütter ſpielen
gerade in dieſer entbehrungsreichen Zeit ihre
Hausfrauenrolle mit wahrer Virtuoſität) braucht
auch ein oder das andere kleine Kleid, das
für den vormittäglichen Einkauf zu verwenden
iſt. Es wird aus einem poröſen Modemateriale
gearbeitet, das gegebenenfalls auch in=ſich= gemu=
ſtert
, alſo klein=kariert oder geſtreift ſein kann,
wobei es möglich iſt, durch die verſchiedene
Fadenläge des Stoffes mancherlei vorteilhafte
Wirkungen zu erzielen. Eine faltige Rockpartie,
ein einſeitiger, heller Aufſchlag, der in einen
Schal übergeht, ein ſchmaler Gürtel ſowie kleine,
helle, mit dem Revers übereinſtimmende Man=
ſchetten
nehmen ſich immer gut aus. (Bild 1.)
Von Wichtigkeit iſt auch die Aufmachung, die
für kleinere und größere Reiſen, für Wochen=
endtouren
uff. in Frage kommen ſoll. Hier
ſucht man natürlich nach ſehr ſchlichten Formen
und wünſcht nichts anderes, als ſchönes Mate=
rial
und eine gute Paßform. Ein apartes Reiſe=
kleid
in Verbindung mit einem ſogenannten
Siebenachtel=Paletot führt unſer zweites
Bild vor Augen.
Das elegante Nachmittagskleid iſt aus dunk=
ler
Seide (ſchwarz, marine= oder mitternachts=
blau
) hergeſtellt. Die Rockpartie ſetzt ſich aus
bogenförmig anſteigenden, unten verbreiternden
Keilen zuſammen, während der Oberteil mit
ſeinem gut verwendeten Cape ſicherlich das
Richtigſte iſt, wenn man die Konturen der
Figur zu verwiſchen wünſcht. Ein ſchöner
Kragen aus der außerordentlich beliebten Iriſh=
Stickerei ſieht vornehm und dezent aus. (Fig. 3.)
Natürlich iſt in jeder Garderobe auch eine
elegante Umhülle notwendig, die entweder aus
dünnem Stoff oder aus ſchwerer Seide zu
arbeiten wäre. Einen ſolchen Mantel trägt
man ſowohl über dem Nachmittagskleide, als
auch für abendliche Zwecke und wird ihn dem=
zufolge
ſehr gut auszunützen in der Lage ſein.
Ein Modell von ganz ausgezeichneter
Linienführung mit originellen, dicken Paſſepoil=
Effekten am Kragen und am Anſatz der Trom=
peten
=Aermel zeigen wir in unſerem letzten

ſehr auf die Mode der Ganz=Schlanken, Ganz=
Eleganten, Ganz=Jugendlichen bedacht ſind und
uns, die wir zur Aelteren Garde gehören,
vernachläſſigen. Gewiß ich gebe es zu daß
es vielleicht im modiſchen Sinne keine beſon=
ders
dankbare Aufgabe ſein mag, für uns zu
wirken, trotzdem aber iſt letzten Endes auch
unſere Aufmachung für die Geſamtheit des
Modebildes ausſchlaggebend, und uns ältere,
ſtärkere Damen modiſch zu vernachläſſigen hieße
einer ganzen Generation unrecht tun!

Bilde. Da man ſelbſtverſtändlich größten Wer=
darauf
legt, eine ſolche Gelegenheits=Umhülle‟
zu allen Kleidern tragen zu können, wird mar
gut daran tun, ſie unter allen Umſtänden in
Schwarz zu arbeiten, um jene Neutralität
zu erreichen, die hier von größter Wichtigkeit iſt.
Ich frage nun, ob ich mein Unrecht gut=
gemacht
und bewieſen habe, daß mir die Mode
unſerer Mütter am Herzen liegt und daß ich
weit davon entfernt bin, ſie zu bagatelliſieren?!
Willy Ungar.

[ ][  ]

Seite 22 Nr. 93

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Leitung staatl. gepr. Lchrer.

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Beginn; 2, 4,6 und 8.20 Uhr.

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werden durch Klingelzeichen im Café Oper bekanntgegeben.

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Friederike: Friedl. Gierga.

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Schumann-Theater

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Heute Sonntag ab 8 Uhr: KONZERT.
Bis ½4 Uhr geölfnet! 1221a

Gasthof Behrens-Hufnagel, Tralsa
Altbeliebter Ausflugsort
Heute ab 4 Uhr TANZ. Kapelle Ratkini.
Fremdenzimmer, Pension, Wochenende.
Ermäßigte Preise
Einstellung von Autos und Reitpferjen.
Spielplatz für große und kleine Kinder. (5152

Erfolg
hatte Herr Müller
als erbeiseinerBewerbung nachweisen konnte
daß er flott stenographieren und maschinen-
schreiben
kann. Es liegt in lhrer Hand, sich auch
eine gute Stellung zu verschaffen, wenn Sie so=
fortlunsere
Kurse besuchen würden. Wir be-
ginnen
mit neuen Anfänger-, Fortbildungs- un
Redeschrift-Lehrgängen, am Montag, de
4. April, abends 8 Uhr in der Ballonschule.
Habelsberger Sienographenverein gegr. 1461
Verein für Einheitskurzschrift e.V.

Täglich abends 815 Uhr Gastspiel
Serge Abransvio und Trude Koilin

Produflke Franz Lehar.

Singspiel von
Aus den Tagen des jungen Goethe
Sonntag nachm. 4 Uhr .,Friederike‟
in der Originalbesetzung. Eintrittspreise
von 60 Pfg. bis 2.90 RM. (außer Logen).

Im

Herren= u. Damen=
Fahrräder billig
zu verleihen. (4420a
Eliſabethenſtr. 35.

Dam.=u. Kinderkleid.
werd. gutſitz, preis=
wert
angef. Kirch=
ſtraße
19, I. (179a

Schloßgark.- Reſtaurank

Schloßgarfenftraße 21
finden tüchtige Bier und Weintrinke=
dauernde
Beſchäftigung.

S gut erh. weißer
Kinderwag., wneu,
bill. abzugen. Kies=
bergſtr
. 39, I. (*Geld für Zeche iſt mitzubringen.

zur außerordenklichen General=
verſammlung

auf Samstag, den 23. April 1932,
nachmittags 3 Uhr,
in den Geſchäftsräumen der Geſellſchaft,
Darmſtadt, Landwehrſtraße 75.
(5089
ein.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorſtandes über die
Lage der Geſellſchaft.
2 Mitteilung gemäß § 240 H.G.B.
3. Beſchlußfaſſung über die Herabſetzung
des Aktienkapitals.
Zur Teilnahme an der Generalver=
ſammlung
ſind diejenigen Aktionäre
berechtigt, welche ſpäteſtens am dritten
Werktage vor der anberaumten Gene=
ralverſammlung
bis 6 Uhr abends bei
der Geſellſchaftskaſſe oder bei der
Darmſtädter und Nationalbank. Kom=
manditgeſellſchaft
auf Aktien. Darm=
ſtadt
,
a) ein Nummernverzeichnis der zur
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reichen
:
b) ihre Aktien oder die darüber lau=
tenden
Hinterlegungsſcheine eines
Notars hinterlegen.
Der Vorſtand:
Dr. Schmitt.

Ot

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in der Reichskurzschrift beginnen:
Donnerstag, den 7. April
Montag, den 11. April
abend: 7½ Uhr in unseren neuen
Unterrichtsräumen (kein Schulhaus
Ecke Zeughaus- und Schleiermacherstraße
Eingang Schleiermacherstraße.

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für Anfänger und Vorgeschrittene!"
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Auskunft von 1012, 24 u. 710 Uhr
abends dortselbst.
Einziger Verein Darmstadts, der seinen
gesamten Unterricht nicht in einem
Schulhause abhäft. (5069b

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Rednerin: Frau v. Niessen, Dresden,
Geschäftsführerin
des Impfgegner-Aerztebundes E. V.
Die Einwohnerschaft, im besonderen Eltern
und Aerzte, sind zu diesem Vortrage ein-
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und zur Aussprache aufgefordert.
Unkostenbeitrag RM. 0.50, für Mitglieder
RM. 0.20. Vorverkauf: Siehe Plakate.
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Der Vorstand.