Darmstädter Tagblatt 1932


02. April 1932

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Bel wöchenilich 2maligem Erſchelnen vom I. April
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 92
Samstag, den 2. April 1932.
195. Jahrgang

Z7 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspio.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufräge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beltreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banklonto Dentſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.

Die Londoner Vorkonferenz.
Es gehl um die Führung im mikkeleuropäiſchen Raum. England will die Rolle des Schiedsrichkets
zwiſchen Deukſchland und Frankreich übernehmen. Enkſcheidungen erſt in Genſ.

Einberufung des Völkerbundsrakes
Aaf den Ta. Apeil.
* Berlin, 1. April. (Priv.=Tel.)
Es ſteht nunmehr endgültig feſt, daß die Londoner Vier=
Mächte=Konfernz am 6. April beginnt und vom Mittwoch bis vor=
ausſichtlich
zum Samstag der kommenden Woche dauern wird.
Die Teilnehmer können dann am Sonntag bereits die Rückfahrt
antreten. Das Programm liegt ebenfalls feſt. Es handelt ſich
darum, zu überlegen, wie den notleidenden Donauländern am
ſchneilſten und wirkſam geholfen werden kann.
England ſtellt zwar häufig die Sache ſo dar, als ſei es an dem
ganzen Problem nur auf einer höheren Ebene intereſſiert, und
könne die Schiedsrichterrolle zwiſchen Frankreich und Deutſchland
ſowie den übrigen Staaten ſachlich=kühl ausüben. Dem iſt aber
nicht ganz ſo. Für England iſt die Finanzlage in Oeſterreich und
Ungarn von ſtarker Bedeutung, weil es in den beiden Staaten
nicht unerhebliche Beträge inveſtiert hat, die es in irgendeiner
Weiſe wieder flottmachen möchte.
Inzwiſchen iſt der Völkerbundsrat auf den 12. April einbe=
rufen
worden, um den Bericht des Finanzausſchuſſes über die Lage
Ungarns, Oeſterreichs, Bulgariens und Griechenlands zu bearbei=
nichts
zu tun haben, wenn ſich auch nicht beſtreiten läßt, daß die
Unterſuchungen des Völkerbundskomitees eine Sonderaktion dar=
ſtellen
und mit der Londoner Konferenz und dem Tardieu=Plan
nichts zu tun haben, wenn ſich auch nicht beſtreiten läßt, daß die
behandelten Fragen ineinander übergreifen. Es hängt allerdings
ſehr viel von der Art ab, in der die ganzen Donau=Probleme trak=
tiert
werden. Zurzeit ſteht unverkennbar Frankreichs Preſtige
mehr im Vordergrund der Entſcheidung als der reſtloſe Wille zu
unpolitiſcher Hilfeleiſtung. Es unterliegt jedoch keinem Zweifel,
daß die Hauptentſcheidungen erſt der eigentlichen Donau= Kon=
ferenz
in Genf vorbehalten bleiben werden, der natürlich auch der
Bericht des Völkerbundausſchuſſes vorliegen wird. Die Anregun=
gen
des Finanzkomitees erſtrecken ſich neben Oeſterreich und Un=
garn
auch auf Bulgarien und Griechenland, die im Tardieuſchen
Plan unberückſichtigt waren.
Die engliſch=franzöſiſchen Gegenſähe
in der Donaufrage.
FU. London, 1. April.

In ihren Kommentaren zur Vier=Mächtekonferenz über die
Donaufrage weiſt die engliſche Preſſe auf die Gegenſätze zwiſchen
der engliſchen und der franzöſiſchen Auffaſſung hin. Die Donau=
frage
, ſo heißt es im Daily Telegraph, ſei glücklicherweiſe keine
Frage von lebenswichtiger Bedeutung für England, ſo daß die
engliſche Regierung es ſich leiſten könne, ohne Leidenſchaft die Lage
zu beurteilen. England dürfe das Ziel der Vorzugsbehandlung
innerhalb des Weltreiches nicht aus den Augen verlieren und
müſſe von dieſem Geſichtspunkte aus die Wahrung ſeiner Rechte
den Donauſtaaten gegenüber betreiben. An eine finanzielle Hilfe=
leiſtung
müſſe ſie die Bedingung knüpfen, daß die zu leihenden
Gelder zum Vorteil des engliſchen Handels benutzt würden. All=
gemein
ſtimmt man darin überein, daß die Gefahr eines Zuſam=
menbruches
Oeſterreichs beſtehe. Auch die Lage Rumä=
niens
ſei ernſt. Der Daily Expreß ſagt, ein wirtſchaftlicher
Zuſammenbruch in Mitteleuropa würde, eine unmittelbare Be=
drohung
des Anſehens und der finanziellen Intereſſen Frankreichs
bedeuten. Der Tardieu=Plan ſei lediglich darauf berechnet, Frank=
reichs
Intereſſen zu retten und ſeine Stellung in Mitteleuropa
zu ſichern. Die Stärke Englands, Italiens und Deutſchlands be=
ruhe
darin, daß ohne ihre Zuſtimmung ein Erfolg unmöglich ſei.
Es handele ſich bei der Konferenz darum, zu ent=
ſcheiden
, wer die Finanzierung durchführe und
wer die politiſche Macht in Mitteleuropa haben
ſolle. Daily Herald befürchtet, daß der ganze Donauplan
ſchon zu ſpät komme, und daß eine Kriſe entſtehen werde, wenn
Tardieu der Konferenz ſeinen Plan aufzwingen wollte. Anleihen,
die den kleineren Mächten lediglich die Fortſetzung ihrer Zins=
zahlungen
ermöglichen ſollten, verſchlechterten die Lage, anſtatt
ſie zu verbeſſern. England halte es im Gegenſatz zu Frankreich
nicht für wünſchenswert, daß die mitteleuropäiſchen Staaten am
Goldſtandard feſthielten.

Rumänien bricht das Schweigen.
IU. Bukareſt, 1.

April.

Finanzminiſter Argetoianu ſprach zum erſten Male ausführ=
lich
in der Kammer über den Tardieu=Plan. Zunächſt müßten
ſich die getreideeinführenden Länder einigen, bevor die Ausfuhr=
länder
Stellung nehmen könnten. Ehe in dieſer Hinſicht nicht
Klarheit geſchaffen ſei, müſſe Rumänien weiter ſchweigen. Zur=
zeit
ſtänden für Rumänien in erſter Linie grundſätzliche Fragen
im Vordergrund, die Beſchaffung billiger Kredite und die Re=
gelung
der Kriegsſchulden. Hier könnten nur Erleichterungen zu
erwarten ſein, wenn die Finanzen im Innern in Ordnung ſeien.
Argetoianu wandte ſich dabei gegen die übertriebenen Alarm=
gerüchte
und bezeichnete die derzeitige Finanzlage als gut, da die
für die Zahlung der Auslandsſchulden erforderlichen Beträge bei
der Nationalbank für alle Fälle ſichergeſtellt ſeien, ſo daß die
Zahlungen rechtzeitig in voller Höhe erfolgen würden.

greifen.

Mikkelſtand und Skaakspolikik.

Von
Dr. Joachim Tiburtius, M. d. V. R. W. R.
Der Mittelſtand hat in den letzten Monaten etwas mehr
im Vordergrunde der Staatspolitik geſtanden als es ſonſt in der
Nachkriegszeit zu beobachten war. Dabei zeigte ſich erneut die
ſoziale Gegenſätzlichkeit in der Zuſammenſetzung dieſer Volks=
gruppe
. Handelt es ſich dabei lediglich um die Zuſammen=
faſſung
von Perſonen ähnlichen Einkommens und Lebens=
ſtandards
, die, um noch einmal mit Goethe zu reden, in be=
Der Bericht
ſchränkten, aber doch wohlhäbigen, auch ein ſittliches Behagen
fördernden Verhältniſſen leben? Zu dieſem neuen Mittel=
des
Völkerbund Finanzkomikees.
ſtande gehören heute obere Beamte, ein Teil der freien
Genf, 1. April. Berufe und der ſtädtiſchen und ländlichen Gewerbe. Aktiv in
der Wirtſchaftspolitik treten aber als Mittelſtand, mit der Be=
Der Bericht, den das Finanzkomitee des Völkerbundes über tonung der Klaſſenzugehörigkeit, wohl nur Handwerk, Einzel=
die
Lage Oeſterreichs, Bulgariens, Griechenlands und Ungarns handel, Gaſtwirtſchaft und naheſtehende Gruppen ſtädtiſcher Ge=
erſtattet
hat, ſtellt feſt, daß die wirtſchaftliche Entwicklung dieſer werbetreibender auf. Ihre Forderungen nach Bekämpfung von
genannten Länder hauptſächlich durch die Weltwirtſchaftskriſe be= unlauterem Wettbewerb und Schwarzarbeit, nach Stärkung von
Innungen und Genoſſenſchaften und nach ſteuerpolitiſcher
dingt ſei. Er enthält die ernſteſte Mahnung an die Regierungen, Schonung des Gewerbeertrages finden aber nur ſelten Wider=
nunmehr
ſchleunigſt die erforderlichen und zum Teil ſchon empfoh= hall oder gar tätige Zuſtimmung etwa bei Beamten, Aerzten
lenen Maßnahmen zur Behebung der Weltwirtſchaftskriſe zu er= oder anderen Gruppen des Mittelſtandes im weiteren Sinne,
die erſt durch Vermögensverluſt und Einkommensverringerung
in der Nachkriegszeit unfreiwillig in dieſe ſtatiſtiſche Gruppe
Es wird der Enttäuſchung Ausdruck gegeben, daß ſeit dem geraten ſind. Somit gibt es für den Mittelſtand keine Einheit
Herbſt vorigen Jahres nichts geſchehen ſei, um die großen finan= der Intereſſen und der politiſchen Vertretung, wie es eine ſolche
ziellen Probleme, namentlich das internationale Schulden= und trotz mancher Gegenfätze für die Klaſſen des Proletariats und
Reparationsproblem, zu löſen. Bei dieſer Gelegenheit wird an des Großkapitalismus ſeit Generationen gibt. Alte und neue
die Baſeler Berichte des Wiggins=Ausſchuſſes (Auguſt 1931) und Parteien finden hierin immer noch große, aber ſchwer zu
des Beneduce=Ausſchuſſes (Dezember 1931) erinnert, die die Not= löſende Aufgaben.
wendigkeit ſchleunigen Handelns auf dieſem Gebiet betont hätten.
Der Grund dieſes mangelnden inneren Zuſammenhanges
Inzwiſchen habe ſich die allgemeine wirtſchaftliche Entwicklung der zwiſchen den verſchiedenen Gruppen des Neuen Mittelſtandes
Welt verſchlechtert. Das Finanzkomitee halte es für ſeine Pflicht, liegt vor allem in den wirtſchaftlichen Umwälzungen der Nach=
rückhaltlos
auszuſprechen, daß die von ihm vorgeſchlagenen Maß= kriegszeit. Volksgenoſſen, die durch den Verluſt ihres Vermögens
nahmen zur Sanierung der betreffenden Länder ungenügend blei= dazu gezwungen wurden, mit ſpärlichem Arbeitseinkommen, mit
ben müßten, wenn nicht auf dem Gebiete des internationalen Penſionen oder Sozialrenten eine gegenüber 1914 beſcheidenere
Schuldenproblems wirkſame Schritte unternommen würden. Auf Lebenshaltung zu führen, beurteilen die Wirtſchaft naturgemäß
den Zuſammenhang zwiſchen den großen Finanzfragen und dem in erſter Linie als Verbraucher und ſehen daher in Händ=
interngtionalen
Güteraustauſch hinweiſend, wird feſtgeſtellt, daß lern und Handwerkern keineswegs Schickfals= und Bundes=
die
politiſchen und brivaten Schulden nicht gezahlt werden könn= genoſſen, ſondern eher Gegner. Dieſes Empfinden wird be=
ten
, wenn durch eine falſche Schutzzollpolitik der internationale ſtärkt durch landläufige Anſichten über eine Ueberſetzung
Handel gelähmt würde.
dieſer Mittelſtandsgewerbe, die zu einer unwirtſchaftlichen Ver=
teuerung
der Ware führe. In dieſen Streit hat die Haupt=
gemeinſchaft
des Deutſchen Einzelhandels etwas mehr objektive
Englands Kredikräckzahlung an Amerika
Klärung zu bringen geſucht durch eine wiſſenſchaftliche Behand=
lung
des Zahlenmaterials aus den Betriebsſtatiſtiken von 1907
und Frankreich.
und 1925. Auch wer derartigen Schriften mit kritiſcher Reſerve
TU. London, 1. April. gegenüberſteht, wird nach der Lektüre dieſer Schrift zugeben
müſſen, daß eine Ueberſetzung, alſo eine übermäßige Vermehrung
Wie das Schatzamt mitteilt, hat England entſprechend der be=
s
von New York aus erfolgten Ankündigung einen weiteren der Zahl der Einzelbetriebe ſeit der Vorkriegszeit nicht nur aus
ſtatiſtiſchen Gründen nicht nachgewieſen werden kann, ſondern
Betrag von ſechs Millionen Pfund (30 Millionen Dollar) des

amerikaniſchen Anteils von 40 Millionen Pfund an dem im
Auguſt 1931 von Amerika und Frankreich zu gleichen Teilen ge=
währten
80=Millionen=Pfund=Kredit zurückgezahlt. Der Reſt=
betrag
von 40 Millionen Pfund (20 Millionen Dollar) wird,
wie verlautet, am nächſten Dienstag zur Rückzahlung gelangen.
Ferner wurden weitere ſieben Millionen Pfund (900 Millionen
Franken) des entſprechenden franzöſiſchen 40=Millionen=Pfund=
Kredites zur Rückzahlung gebracht, ſo daß nunmehr der von den
franzöſiſchen Banken gewährte Kreditanteil von 20. Millionen
Pfund voll abgedeckt iſt. Die übrigen 20 Millionen Pfund (2500
Millionen Franken), die durch öffentliche Zeichnung in Frank=
reich
aufgebracht worden waren, können erſt am 28. Auguſt d. J.
zurückgezahlt werden. In beiden Fällen, ſowohl bei dem ame=
rikaniſchen
als auch bei dem franzöſiſchen Kredit, hat ſich Eng=
land
das Recht zur Wiederaufnahme der Kredite bis zum Auguſt
bzw. September d. J. vorbehalten.
364 000 Pfund Ueberſchuß des engliſchen Skaaks=
haushaltes
.
Der engliſche Staatshaushalt ſchließt bei einem Ueberſchuß
von 364 337 Pfund in den Einnahmen und Ausgaben insgeſamt
mit 851 482 281 Pfund ab, einſchließlich 32 508 000 Pfund für die
Tilgung der inneren Schuld.
Reorganiſakion der ſowiekrufſiſchen

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geſtelen vegen Mklichne uierzlicge
WTB. Moskau, 1. April.
Durch Beſchluß der Sowjetregierung und der kommuniſtiſchen
Parteileitung wurden mehr als 30 Direktoren ſtaatlicher
Güter wegen Mißwirtſchaft zur gerichtlichen Verant=
wortung
gezogen. Weitere 100 Direktoren wurden
ihrer Aemter enthoben, da im letzten Jahre die Lie=
ferpläne
der Viehgüter nur zu 69 Prozent erfüllt
wurden, wodurch erhebliche Schwierigkeiten in der Verſorgung der
Städte und Arbeitergebiete entſtanden. Durch Beſchluß der Re=
gierung
wurde die Reorganiſation aller Viehgüter
bis Auguſt angeordnet, die vor allem durch Aufteilung zu
großer Betriebe in kleinere wirtſchaftliche Ein=
heiten
erfolgen ſoll.

Prozeß Stern am 4. April in Moskau.
WIB. Moskau, 1. April.
Der Prozeß gegen den Studenten Stern, der das Revolver=
attentat
gegen den deutſchen Botſchaftsrat Twardowſki verübt
hat, findet am 4. April vor dem Moskauer Obergericht ſtatt.
Den Vorſitz führt der Leiter der Militärabteilung, Ullrich,
die Anklage vertritt Juſtizkommiſſar Krylenko.

auch tatſächlich nur für einzelne Zweige, wie etwa Tabak= und
Süßwarenhandel, nicht aber für die Gefamtheit des Einzel=
handels
angenommen werden kann. Dieſes Urteil kann eben
nicht ſchlechthin auf den Augenſchein über die äußere Zunahme
der Läden einer Stadt gegründet werden, ſondern muß darauf
Bedacht nehmen, daß die Anſprüche der Verbraucher an Aus=
breitung
und Leiſtungen des Einzelhandels gewachſen ſind, be=
ſonders
da gegenüber der Vorkriegszeit ein unverhältnismäßig
ſtarkes Wachstum der erwerbstätigen Bevölkerung, eine
weſentliche Auflockerung der Siedlungen und damit ein ver=
inehrtes
Bedürfnis nach Verkaufsſtellen in den Arbeits= und den
Wohnvierteln der Städte Platz gegriffen hat. Außerdem hat
auch die Vermehrung der Betriebszahlen des Einzelhandels nicht
zu einer Hochhaltung der Preiſe führen können, da Kartelle und
ähnliche Zwangsbindungen hier nicht vorhanden ſind. Vielmehr
hat die Entwicklung der Betriebszahlen zu einer Verſchärfung
der Konkurrenz geführt, die durch Errichtung von Großbetrieben
des Einzelhandels durch genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluß
und durch extenſive Reklame alle irgendwie vorhandenen
Neigungen zu übermäßigen Preiſen in der Regel ſchnell unwirt=
ſchaftlich
machen und beſeitigen mußte. Die große Zahl von
Einzelhandelsbetrieben, die übrigens ſeit 1929 durch wachſende
Konkursziffern ſchon erheblich geſchmälert wurde, kann in ihrer
wirtſchaftlichen Bedeutung nur dann verſtanden werden, wenn
man daneben an den Rückgang der Umſätze (1929 36 Milliarden,
1931 etwa 28 Milliarden für das Reichsgebiet) und an die
Schmälerung von Erträgen und Einkommen bei gleich=
bleibendem
, teilweiſe geſtiegenem Steuerdruck denkt.
Dieſe Verſchärfung der Lage für Handwerk und Einzel=
handel
hat ihre Berufsvertretungen dazu genötigt, in den letzten
Jahren von den Regierungen des Reichs und der Länder ein
ſtärkeres geſetzgeberiſches Eingreifen zu fordern. Nach
langer Zeit der Erwägungen und Vorbereitungen hat die Not=
verordnung
vom 9. März einige dringlichſte Forderungen
dieſer Art erfüllt, womit ſie nicht nur bei den unmittelbar be=
troffenen
Intereſſenten, ſondern auch bei der Allgemeinheit der
Staatsbürger Aufmerkſamkeit erwecken ſollte. Es dürfte doch
auch für den Verbraucher wertvoll ſein, daß jetzt endlich ärgſie
Mißbräuche verboten worden ſind, die in den letzten Jahren
mit den Begriffen Ausverkauf und Sonderveranſtaltung zum
Schaden nicht nur des ehrlichen Wettbewerbers, ſon=
dern
auch des nach Wahrheit und Klarheit verlangenden
Käufers getrieben worden ſind. Ebenſo wird die Hausfrau
damit einverſtanden ſein, wenn ſie nicht mehr gezwungen wird,
ihren Kaffee und ihre Margarine teurer als nötig zu kaufen,
weil ſie dabei mit Zugaben zwangsbeglückt wird. Neu=
artig
in ihrem Charakter iſt die in der Notverordnung verfügte
zweijährige Sperre für Errichtung von Einheitspreis=
geſchäften
in Orten bis zu 100 000 Einwohnern. Hiermit
will die Reichsregierung eine für den kleineren Einzelhandel
und das Handwerk vielfach ſchädliche Konkurrenzform für die
nächſte Zeit zu erwartende Knappheit von Kapital und Kauf=
kraft
eindämmen. Jeder einigermaßen unterrichtete Beobachter
des Wirtſchaftslebens weiß, daß gleiche Wünſche auch gegenüber
anderen Großunternehmungen des Einzelhandels beſtehen, auch
dann, wenn ſie ſelber aus dem Mittelſtande hervorgegangen
ſind und ſomit für den erfolgreichen Kaufmann ein immer=
hin
denkbares Ziel eigener Entwicklung darſtellen könnten. Bei
dieſen Forderungen aus Mittelſtandskreiſen handelt es ſich

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Seite 2 Nr. 92

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 2. April 1932

eben nicht um Ergebniſſe ſtrengſter Logik und Objektivität,
ſondern um Notrufe aus ſchwerſter Kriſenbedrängnis, die man
nicht nur konſum= und volkswirtſchaftlich, ſondern vor allem
ſtaatspolitiſch würdigen muß. Die Reichsregierung wird auch
nach der Notverordnung vom 9. März daran denken müſſen,
daß fruchtbare Mittelſtandspolitik nicht in Einzelmaß=
nahmen
beſtehen kann, ſondern bei allen Geſetzen und Ver=
ordnungen
an das Geſamtziel denken muß, für etwa 56 Mil=
lionen
Gewerbetreibender mit ihren Familien erträgliche Arbeits=
bedingungen
zu erhalten. Dabei ſoll es nicht um die Einführung
eines neuen Zunft=Ungeiſtes auf Koſten des Reallohns von
Arbeitern, Angeſtellten und Beamten gehen, ſondern darum,
daß Gewerbetreibenden, die ihre Betriebe noch in der perſön=
lichen
Verantwortung des Individuums führen, die Erhaltung
dieſes für die Allgemeinheit unentbehrlichen Standpunktes und
Lebensprinzips ermöglicht wird. Die Kriſe von 1931 hat
Illuſionen über den volkswirtſchaftlichen Segen der Quan=
tität
zu unſer aller Schaden verſpätet zerſtört. Wir wiſſen
klarer als vorher, daß das volkswirtſchaftliche Optimum nicht
in der Größe und Mannigfaltigkeit der Könzernverflechtungen,
ſondern in der Anpaſſung eines Betriebes nach Umfang und
Mitteln an einen erzielbaren Abfatz, alſo an die kaufkräftige
Nachfrage ſeiner Kunden gelegen iſt. Dieſe Grundſätze müſſen
für den Einzelhandel und das Handwerk in allen Betriebsarten
und Größen beſtimmend ſein. Leuten, die viel Arbeit und das
wenige ihnen gebliebene Vermögen an die Aufgabe wirtſchaftlich
geſunder Betriebsführung in dieſen Zweigen ſetzen, ſoll die Er=
haltung
ihrer Betriebe durch gerechtere Beſteuerung und
durch individuell angepaßte Kreditverſorgung erleichtert
werden. Zu erſterem wird der Umbau der Umſatzſteuer und die
Vereinheitlichung der Gewerbebeſteuerung der Reichsregierung
Anlaß geben, zum zweiten gibt ihr die Bankenreform die
Pflicht, die vom Einzelhandel und Handwerk in Kredit=
und Einkaufsgenoſſenſchaften und in vielen geſunden Betrieben
geſchaffene Grundlage gibt ihr die Vorausſetzung zu vertrauens=
voller
poſitiver Politik.
Abſchluß der Kammer=Periode
in Zkanrreich.
Tardien zieht ſchneidig in den Wahlkampf.
EP. Paris, 1. April.
Um 12 Uhr heute mittag WEZ. waren ſich Kammer und
Senat über das Neunmonats=Notbudget 1932 einig. Um 1 Uhr
vertagte ſich die Kammer bis 1. Juni, dem offiziellen Ende der
Legislatur=Periode. Praktiſch hat ſie heute ſchon aufgehört zu
exiſtieren. Das nach 20ſtündiger, ununterbrochener Debatte end=
gültig
angenommene Budget hat folgendes Ausſehen: Ein=
nahmen
41 100 883 494 Franken, Ausgaben 41 097 501 752, Ein=
nahmen
=Ueberſchuß 3 381 742 Franken.
Im Verlaufe der Debatte ſtellte Miniſterpräſident Tardieu
nicht weniger als fünfmal die Vertrauensfrage gegen die Links=
Oppoſition. Die Regierungsmehrheit war dem Miniſterpräſi=
denten
treu und zeigte ſich ſehr geſchloſſen. Mit 5070 Stimmen
Mehrheit trug Tardieu jeweils den Sieg davon.
Daß man ſich bereits mitten in der Wahlperiode befindet,
konnte man zu verſchiedenen Malen beobachten. Der Miniſter=
präſident
zeigte dabei ſeine altgewohnte draufgängeriſche Art
und erntete bei ſeiner Mehrheit wahre Beifallsſtürme. Tardien
war in dieſer Debatte unzweifelhaft in großer Form. Man
erhielt einen Vorgeſchmack von der ſchneidigen Art, wie er den
Wahlkampf zu führen gedenkt. Einem ſozialiſtiſchen Redner er=
klärte
Tardieu, in der eben zu Ende gegangenen Legislatur=
periode
ſei die finanzielle Wiederaufrichtung Frankreichs glück=
lich
zu Ende geführt worden. Der Erfolg des Stabiliſierungs=
werkes
Poincarés habe ſich beſtätigt. 21 Milliarden Franken
ſeien amortiſiert worden und für 6 Milliarden Steuern erlaſſen
worden. In der Hitze ging der Miniſterpräſident ſogar ſo weit,
den Reichspräſidenten v. Hindenburg, ohne ſeinen Namen zu
nennen, in die Debatte zu ziehen. Den Sozialiſten wird von
der Rechten bekanntlich vorgeworfen, ſie würden alles, was in
Deutſchland geſchehe, für gut finden, während ſie das, was in
Frankreich von der Regierung geſchaffen werde, in Grund und
Boden verdammten. Der Miniſterpräſident warf den Sozialiſten
den Satz hin: Kann ein Land nur unter der Bedingung vor
Ihren Augen Gnade finden, wenn es von einem Feldmarſchall
regiert wird? Eine zweite, noch ſchwerere Auseinander=
ſetzung
gab es zwiſchen dem Miniſterpräſidenten und dem ra=
dikalen
Parteivorſitzenden Herriot. Tardieu ſpielte auf die
finanzielle Führung der Kartell=Regierungen an, was Herriot,
der damalige Miniſterpräſident des Kartells, als einen perſön=
lichen
Angriff auffaßte. Der Miniſterpräſident beſtritt dies in
ſehr heftigen Ausdrücken. Wenn ich jemanden angreife, ent=
gegnete
er ſcharf, ſo greife ich ihn offen an, und wenn ich ſpreche,

Vom Tage.
Die Heſſiſche Landeszeitung ſowie der Rhein=
und Heſſe=Bauer wurden vom heſſiſchen Innenminiſter
wegen ſchwerer Beſchimpfung der preußiſchen Polizei und des preu=
ßiſchen
Innenminiſters aufs nachdrücklichſte und zum letztenmal
verwarnt.
Der Finanzausſchuß des Heſſ. Landtages will am
Donnerstag, dem 7. April, mit der Etatberatung beginnen.
Der Etat liegt zurzeit auch den Ausſchußmitgliedern noch nicht vor.
Am Freitag gaben Kommuniſten mehrere Schüſſe auf
ein natſoz. Verkehrslokal in Berlin=Moabit ab, durch die glück=
licherweiſe
niemand getroffen wurde. Der herbeigerufenen Polizei
gelang es, ſehr raſch zwei der geflüchteten Schützen zu verhaften.
An den Anſchlagsſäulen in Berlin erſchienen geſtern Werbe=
plakate
der NSDAP. für die Reichspräſidentenwahl. Sie wurden
bald darauf von der Polizei wieder entfernt, da während der Zeit
des Oſter=Burgfriedens ein Anſchlagen von Plakaten nicht ge=
ſtattet
iſt.
Der Leiter der deutſchen Abrüſtungsabordnung in Genf, Bot=
ſchafter
Nadolny, der ſich nach der Vertagung der Konferenz zu=
nächſt
auf ſeinen Botſchafterpoſten in Ankara zur Erledigung lau=
fender
Angelegenheiten begeben hatte, iſt zu einer kurzen Rück=
ſprache
mit den maßgebenden Stellen in Berlin eingetroffen. Er
wird ſich Mitte nächſter Woche wieder nach Genf begeben.
Bei der Beerdigung eines Kommuniſten kam es in Hohen=
limburg
zu Zuſammenſtößen zwiſchen etwa 2000 kommuniſti=
ſchen
Demonſtranten und der Polizei, die das Mitführen entrollter
Fahnen unterſagte Einige Demonſtranten erlitten Verletzungen,
ebenſo vier Poliziſten, von denen einer ſchwer verletzt wurde. In
Oeſtrich erdolchte ein Arbeiter nach einem Wortwechſel über den
kommuniſtiſchen Leichenzug ſeinen Freund.
Der ſtändige Vertreter Polens beim Völkerbund und frühere
polniſche Arbeitsminiſter Sokal, iſt am Donnerstag in einer
Klinik in Bern nach längerem Leiden geſtorben. Er gehörte ſeit
1925 zahlreichen Ausſchüſſen an und war Präſident der letzten
Arbeitskonferenz 1931.
Nach Meldungen aus Braſilien hat der braſilianiſche Fi=
nanzminiſter
einen Vertrag unterzeichnet, nach dem 300000
Sack Kaffee gegen deutſche Kohle eingetauſcht werden.

dann ſage ich, was ich will. Aber beruhigen Sie ſich, meine
Herren, das iſt erſt der Anfang.
So ging es noch eine Zeitlang weiter. Die Führer der
beiden politiſchen Richtungen der Kammer, der Rechten und der
Linken, kreuzten ihre ſcharfen Klingen und wurden jeweils von
ihren Lagern ſtürmiſch gefeiert.
Kurz vor 13 Uhr wurde das Budget mit 435 gegen 135
Stimmen angenommen. Der Kammerpräſident dankte für die
Arbeit, die während der Legislatur=Periode geleiſtet worden iſt.
Miniſterpräſident Tardieu bedankte ſich ſeinerſeits im Namen
der Kammer für dieſe Worte des Präſidenten. Mit verſchnitztem
Lächeln ſagte daraufhin der Kammerpräſident den Abgeordneten
ein Auf Wiederſehen von denen viele gewiß nicht mehr in
das Palais Bourbon zurückkehren werden.
Die 14. Legislaturperiode wurde um 13,20 Uhr WEZ.
geſchloſſen.
600-Millionen-Franken=Kredik an die Tſchecho=
ſlowakei
genehmigt.
EP. Paris, 1. April.
Senat und Kammer haben in der Nachtſitzung das Geſetz einer
von dem franzöſiſchen Staat garantierten Anleihe an die Tſchecho=
ſlowakei
in Höhe von 600 Millionen Franken angenommen.
Frauen=Wahlrecht in Frankreich aber erſt ſpäker.
Die Kammer hat mit 446 gegen 60 Stimmen ein Projekt über
die Gewährung des Wahlrechts an die Frauen vom Jahre 1933
an angenommen. Für die am 1. und 8. Mai ſtattfindenden Kam=
merwahlen
hat die Geſetzesvorlage alſo noch keine Gültigkeit. Im
übrigen muß der Plan erſt vom Senat gebilligt werden.
Wieder einmal Spionage in Lothringen.
TU. Paris, 1. April.
In der Nähe von Longwy hat die franzöſiſche Polizei wieder
einmal eine angebliche Spionageaffäre aufgedeckt und die Ver=
haftung
eines Luxemburger Ehepaares durchgeführt, das in
deutſchen Spionagedienſten geſtanden haben ſoll. Der Ehemann,
deſſen verdächtige Tätigkeit ſchon ſeit längerer Zeit aufgefallen
ſei, habe ſich wertvolle Pläne über Errichtung des Feſtungs=
gürtels
verſchafft, die von ſeiner Frau nach Deutſchland weiter=
geleitet
worden ſeien. Die Spionage ſoll ſich beſonders auf die
Gegend von DiedenhofenMetzSaargemünd erſtreckt haben. Ein
ſehr aufklärender und zugleich kompromittierender Briefwechſel
ſoll beſchlagnahmt worden ſein.

neue hechtsbruche in kheiter
Weitere Enklaſſungen deutſcher Lehrer.
Beſchränkung des Wahlrechtes.
WTB. Kowno, 1. April.
Gelegentlich ſeines Kownoer Beſuches äußerte ſich Diretkor
Simaitis Preſſevertretern gegenüber, daß es bei der Enklaſ=
ſung
der 21 Lehrer im Memelgebiet nicht bleiben wird. Er werde
außerdem keinen Beamten einſtellen, der nicht auch
die litauiſche Sprache beherrſcht.
Ueber die Wahlen äußerte ſich Simaitis ſehr optimiſtiſch.
Seiner Anſicht nach wäre die memelländiſche Bevölkerung mit der
Politik der bisherigen Mehrheitsparteien nicht einverſtanden. Das
werde ſich bei den Wahlen zeigen. Die Landtagswahlen würden
nach dem alten parlamentariſchen Seimwahlgeſetz Litauens erfol=
gen
. Es wäre aber vorgeſehen, den Paragraphen 76 über die
Mandatsverteilung neu zu interpretieren. Außerdem werde man
das Liſtenwahlſyſtem abſchaffen, ſo daß der einzelne Kandidat ge=
wählt
werden dürfe.
Hierzu iſt zu bemerken:
Nach Art. 29 des Memelſtatuts werden die wohlerworbenen
Rechte aller Beamten und Angeſtellten, die am 1. Januar 1923
im Memelgebiet angeſtellt waren, von den Behörden des Memel=
gebiets
anerkannt. An keiner Stelle des Memelſtatuts wird die
Kenntnis der litauiſchen Sprache als Vorbedingung für die Ein=
ſtellung
von Beamten feſtgeſetzt
Bisher hat ſich kein Anhaltspunkt dafür ergeben, daß die
memelländiſche Bevölkerung mit der bisherigen Politik der Mehr=
heitsparteien
nicht einverſtanden iſt. Aus den Ausführungen
des Herrn Simaitis ſcheint aber hervorzugehen, daß Maßnahmen
getroffen werden ſollen, die eine normale Durchführung der Ab=
ſtimmung
beeinträchtigen werden.
Hinſichtlich der Bezugnahme auf Art. 76 des litauiſchen
Seimwahlgeſetzes iſt zu bemerken, daß zwar Art. 11 des Memel=
ſtatuts
ſeine Anwendung zuläßt, daß aber andererſeits Art. 10
des Statuts vorſieht, daß die Abſtimmung in allgemeiner, glei=
cher
, direkter und geheimer Wahl ſtattzufinden hat. Bereits an=
läßlich
der Landtagswahlen im Herbſt 1930 ſind Verſuche der
litauiſchen Organe, den Wählerkreis zugunſten der litauiſchen
Bevölkerungselemente zu verſchieben, durch Eingreifen des Völ=
kerbundsrats
verhindert worden.
Der Aufſtand in der Mandſchurei.
EP. Charbin, 1. April.
Die andauernden Ueberfälle chineſiſcher irregulärer Truppen
auf eine Reihe von Ortſchaften im Nunang=Gebiet ſtellen nun=
mehr
eine höchſt ernſte Gefahr für die neue mandſchuriſche Re=
gierung
dar. Auch japaniſche Militärtransporte wurden öfters
von Aufſtändiſchen angehalten und geplündert. In Mukden haben
die aufſtändiſchen Chineſen ſogar die Sprengung des Zeughauſes
verſucht. Auch die Hauptſtadt Tſchamutſchun wird von revolutio=
nären
Banden ernſtlich bedroht. Der Transport japaniſcher
Truppen gegen die chineſiſchen Aufſtändiſchen begegnet außerdem
großen Schwierigkeiten dadurch, daß die ſowjetruſſiſchen Eiſen=
bahnbehörden
es ablehnen, japaniſche Truppen auf der Oſtchine=
ſiſchen
Eiſenbahn befördern zu laſſen.
Wie die Blätter berichten, zieht Sowjetrußland an der
mandſchurkſchen Grenze weiter Truppen und Material zuſammen.
In den letzten zehn Tagen ſeien in Wladiwoſtok 4000 Tonnen Ge=
treide
aufgeſpeichert worden. Zahlreiche Maſchinengewehre für die
Ausrüſtung von 15 Kompagnien und beträchtliche Mengen Muni=
tion
ſeien nach dieſer ruſſiſchen Stadt gebracht worden,
Neue blukige Zuſammenſtöße im böhmiſchen
Bergatbeiterſtreik.
FU. Prag, 1. April.
Die von den Kommuniſten ſtark beeinflußte Streikleitung
der Bergarbeiter des Brüxer Kohlenreviers hat am Donnerstag=
abend
erklärt, daß die Aufhebung der Kündigung der Berg=
arbeiter
nicht mehr genüge, ſondern daß auf Erfüllung der weit=
gehenden
Forderungen beſtanden werden müſſe, ehe der Streik
abgebrochen werden könne. Auch die Verhandlungen zwiſchen
den Grubenbeſitzern und den Arbeiterverbänden in Prag haben
bisher zu keinem Ergebnis geführt.
Neue blutige Ereigniſſe haben die Erregung in Bergarbeiter=
kreiſen
wieder geſteigert. Eine große Zahl von ſtreikenden
Bergleuten und Frauen zog am Donnerstag nach Bruch, um
an einer Verſammlung teilzunehmen. Als die Menge von
Gendarmerie aufgehalten wurde, ſchlugen die Kundgeber mit
Stöcken auf die Gendarmerie ein. Der Kommandant wurde
ſchwer und ſieben Gendarmen leicht verletzt, während 25 Arbeiter
durch Kolbenſchläge verwundet wurden. Im Kladnoer Revier
wurden Arbeitswillige von Streikenden mit Steinen beworfen.

30 Jayte eietkton.

Helmholtz
begründet die neue Thevrie der Materie. 1
Die größte Revolution der modernen Wifſenſchaft. Das
Elektron als Bauſteine der Materie. Die ſphinxhafte Natur
der Elektronen. Das belauſchte Elektron.
Helmholtz hatte Anfang Aprik 1882 die Konzeption des
Elektrons in die Phyſik eingeführt, ein Vorgang, der damals
völlig unbeachtet blieb, obwohl er der Beginn der größten
Revolution war, die die Wiſſenſchaft erlebte. 50 Jahre ſind es
alſo jetzt her, daß zum erſten Male das Elektron als bedeutungs=
voller
Faktor des Weltaufbaues in die Erſcheinung trat. Die
kinetiſche Gastheorie und andere phyſikaliſche Theorien hatten die
Notwendigkeit ergeben, eine kleinſte elektriſche Ladung, ein ſo=
genanntes
elektriſches Elementarquantum als vorhanden an=
zunehmen
. Helmholtz war es, der dieſes Elementarquantum als
Elektron benutzte, um die Wiſſenſchaft zu befruchten. Ungefähr
25 Jahre dauerte es, bis dieſes damals noch recht verachtete
Elektron ſeinen Weg zur unumſtrittenen Vorherrſchaft antrat
und die Erkenntnis vorbereitete, daß die Materie, wie Prof.
Richard Becker jüngſt ausführte, in ihrer körnigen Struktur die
Elektronen als wefentlichen Aufbaubeſtandteil enthält. Die be=
deutendſten
Namen der modernen Wiſſenſchaft, Millikan, Niels
Bohr, Zeeman, Rutherford, Hendrik Anton Lorentz, Planck, Ein=
ſtein
und Nernſt ſind aufs innigſte mit der Weiterentwicklung
des großen Gedankens des Elektrons verbunden. Die Er=
forſchung
dieſes Weltbauſteins iſt durchaus noch nicht ab=
geſchloſſen
. Es erwies ſich als ein elektriſch geladener Körper,
der wie ein kleines Geſchoß durch den Raum fliegt und durch
elektriſche und magnetiſche Felder abgelenkt wird. Man hat
ſogar bereits das Trommelfeuer der Elektronen im Lautſprecher
hörbar gemacht. In dem Laboratorium der General=Elektric Co.
in Shenectady wurde ein kleines Stück des radioaktiven Metalls
Uranium, das unausgeſetzt Elektrone von ſich ſchleudert, in
einen Geigerſchen Apparat gelegt, ſo daß die Elektronen gegen
die Metallfläche des Apparates geſchleudert wurden und hier ein
Geräuſch erzeugten, das mit der erforderlichen Verſtärkung im
Lautſprecher mit dem Aufſchlagen von Hagelkörnern auf Fenſters
ſcheiben vergleichbar war. Es ſcheint ſomit, als ob das Wefen
der Elektronen ſchon geklärt iſt. In Wirklichkeit aber kann man
in des Wortes reinſter Bedeutung von der ſphinxhaften Natur
der Elektronen ſprechen. Ein Elektron verhält ſich nämlich unter
gewiſſen Vorausſetzungen wie ein Geſchoß, unter anderen Vor=
ausſetzungen
wie eine Welle. Es ſcheint, als ob Korpuskel und
Welle ſich im Elektron zu einer neuen Einheit verbinden. Ebenſo

wie beim Licht und wie bei, den Röntgenſtrahlen hat man den
Beweis für die Wellennatur der Elektronen durch Beugungs=
und =Interferenzerſcheinungen erbracht. Es wurden ähnliche
Maßnahmen benutzt, wie bei den Röntgenſtrahlen, nur mit
geringen Aenderungen. Es ergab ſich, daß ein Elektronenſtrahl,
der auf ein geritztes Gitter auffällt, gebeugt wird. Ferner wurde
nachgewiefen, daß langſame Elektronen langſamer gebeugt wer=
den
als ſchnelle, ebenſo wie rotes ſchwächer gebeugt wird als
blaues. Damit iſt man in der Erforſchung der Elektronen ſchon
einen recht bedeutenden Schritt weiter gekommen. Die Elek=
tronen
enthüllten ſich als die kleinſten Kraftteilchen der negativen
Elektrizität. Zugleich wurde durch Niels Bohr feſtgeſtellt, daß
ſie den weſentlichen Beſtandteil eines Atoms bilden. Um den
Atomkern kreiſen dieſe negativ geladenen Elektronen mit unvor=
ſtellbarer
Geſchwindigkeit und beſtimmen durch ihre Zuſammen=
ſetzung
die Natur der Elemente. Damit wurde das Weſen der
wichtigſten Grundſtoffe in ganz neuartiger Weiſe beſtimmt, und
die Zuſammenſetzung der Welt aus den verſchiedenen Grund=
ſtoffen
erhielt ein völlig neues Geſicht. Die neue Theorie war
von allergrößter Fruchtbarkeit, denn ſie ergab die längſt gehegte
Vermutung, daß tatſächlich die ganze Welt auf einen Bauſtoff
zurückgeführt werden muß. Jetzt erkennt auch der Laie, welche
ungeheure Bedeutung die Entdeckung des Elektrons für die
Wiſſenſchaft hat, denn das ganze moderne Bild der Welt beruht=
auf
dieſem allerkleinſten Teilchen der Materie, das ſoggr
ſeiner Größe berechnet werden konnte. Das ganze Atow=beträgt
ungefähr den zehnmillionſten Teil eines Millimeters. In dieſem
Atom befindet ſich der kleine Kern, und das Elektron beträgt
nur den 1800. Teil des Atomkerns. Es ſind unvorſtellbar kleine
Größen, die hier enträtſelt worden ſind, und die das Wunder
der Schöpfung in ganz neuem Lichte zeigen. Die Wiſſenſchaft
iſt nun beſtrebt, den Dualismus zwiſchen Korpuskel und
Welle aufzuheben, der noch heut das Weſen der Elektronen
beſtimmt und es zu einer ſphinxhaften Erſcheinung macht. In
dieſen 50 Jahren, die ſeit der Entdeckung des Elektrons ver=
floſſen
ſind, hat die Wiſſenſchaft Fortſchritte gemacht, die der
Menſchheit neue Ausblicke in die Weltſchöpfung erſchloſſen
haßen.

Großes Haus. Freitag, den 1. April.
Mignon
Oper von A. Thomas, Text von Carré und Barbier.
In der heutigen Wiederholung ſang Herta v. Hagen
die Philine. Sie wurde ohne eine Bühnenprobe, ohne eine

Orcheſterprobe in dieſe anſpruchsvolle Rolle eingeſetzt, die ſelbſt
eine routinierte Sängerin nicht aus dem Aermel ſchüttelt.
Konnte man nicht in den vorbereitenden Proben vorſorglich ihre
Uebernahme einigermaßen ſicherſtellen? Sie iſt nicht die erſte
und einzige, die ſo hart behandelt wird. Wo iſt die Leitung,
die an Stelle des fehlenden Generalmuſikdirektors ſolche Dinge
ordnet?
Es iſt unter dieſen Umſtänden kaum möglich, ihre Leiſtung
verantwortlich zu beurteilen. Um ſo anerkennenswerter aber,
daß ſie die Aufgabe wagte und wie ſie dieſe bewältigte. Der
Verſuch wäre ohne die zweifellos große muſikaliſche Begabung
der jungen Anfängerin undenkbar, und ſie iſt es, die zu ſchönen
Hoffnungen berechtigt. Die Stimme iſt noch klein, ſitzt gut und
iſt vortrefflich durchgebildet, ein ſatter Sopran, leicht anſprechend
in der Koloratur, nuancenreich im Ausdruck. Ihre Erſcheinung
iſt kultiviert, ihre Darſtellung intelligent, wenn auch kühl. Sie
weiß, daß gewiſſe Geziertheiten ihr Auftreten ſtören, manche
nervöſe Hemmungen zu überwinden ſind. Das konnte natürlich
heute nicht erwartet werden. Wie ſie alles anpackte, hatte friſchen,
perſönlichen Zug. Ein ausſichtsvoller Beginn!
v. II.
* Aus Schniklers dramakiſchem Nachlaß.
(Uraufführung von 5 Einaktern im Wiener Deutſch. Volkstheater.)
2Dfe bekannte Schnitzlerſche Stimmungswelt ſpiegelten auch
Diefe nachgelaſſenen Einakter des verſtorbenen Dichters: wehmütige

Heiterkeit und müde Skepſis, ſpieleriſche Läſſigkeit und graziöſe
Frivolftät. Und alle Stimmungen, Gefühle und Gefühlchen kreiſten
wie immer um das Erotiſche. Die Schnitzlerſchen Menſchen ſind keine
Willensmenſchen, ſie werden vom Schickſal getrieben und laſſen ſich
willig treiben, ſie gleiten ohne es im Grunde zu wollen (Die
Gleitenden‟). Da erſcheint der alte Anatol (Anatols Größen=
wahn
), der derſelbe geblieben iſt mit ſeinen Eigenheiten, mit
ſeiner ſich ſelbſt bemitleidenden, ein wenig reſignierten Eigenliebe.
Aus dem Rahmen dieſer lyriſch ſich verſtrömender Einakter fällt
der robuſt=draſtiſche Sketch Die Mörderin Hier erkennt man
Schnitzler nicht ſogleich wieder, die knappe, ſtraffe Linienführung
erinnert faſt an Schönherr. Hier wird der Traum= und Stim=
mungsdichter
Schnitzler realiſtiſch, blutvoll und leidenſchaftlich. Es
war entſchieden der künſtleriſche Höhepunkt des Abends, vor allem
auch dank der hervorragenden Darſtellung der Hauptrolle durch
Sybille Binder, die ihr ganzes Können entfaltete. Die
beiden noch folgenden Dialoge Eine überſpannte Perſon und
Halb Zwei fielen dagegen ſtark ab, ein nichtig=frivoles Wort=
geplänkel
, das beſonders im zweiten Falle ſchon faſt zu langweilen
begann. Vielleicht nimmt man künftig in der Reihenfolge der fünf
Einakter eine kleine Umgruppierung vor und ſpielt die Mör=
derin
zuletzt, was einen äußerſt wirkungsvollen Schluß abgeben
würde.
Dr. A. S.

[ ][  ][ ]

Samstag, 2. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 92 Seite 3

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Mnſchaftspätter mae Hinorlentg.
Berlin, 1. April.
Die Reichstagsfraktion der Wirtſchaftspartei nahm am Frei=
ftag
Stellung zur kommenden Reichspräſidentenwahl am 10. April.
Die Wirtſchaftspartei wird ſich nach wie vor geſchloſſen für die
Arbeit zur erfolgreichen Durchführung der Wiederwahl des
Reichspräſidenten von Hindenburg einſetzen. Aus den wirtſchafts=
politiſchen
Verhandlungen ergab ſich, wie wir von zuſtändiger
Seite ferner erfahren, die Notwendigkeit zu weiteren Verhand=
lungen
mit der Reichsregierung über geſetzgeberiſche Maßnahmen.
Im Anſchluß an die Fraktionsſitzung tagte der Geſamtvor=
ſtand
der Partei zuſammen mit dem preußiſchen Landesausſchuß,
um über die Aufſtellung der Kandidatenliſte für die bevorſtehende
Landtagswahl zu beraten.
Zur Reichspräſidenkenwahl.
Der Heſſiſche Landbund teilt uns mit:
Da über die Stellung des Heſſiſchen Landbundes zur Reichs=
präſidentenwahl
die verſchiedenſten Notizen durch die Zeitungen
gehen, ſtellen wir feſt, daß der Heſſiſche Landbund bereits vor dem
1. Wahlgang beſchloſſen hat, die Wahlentſcheidung ſeinen Mitglie=
dern
zu überlaſſen, wie dies nach Auffaſſung des Vorſtandes eine
natürliche Folge ſeines Beſchluſſes der parteipolitiſchen Neutra=
lität
iſt. Der Beſchluß zur Reichspräſidentenwahl galt ſelbſtver=
ſtändlich
von vornherein auch für den 2. Wahlgang.
Stahlbelm gegen Herzog Karl Eduard von Koburg.
Berlin, 1. April.
Das Bundesamt des Stahlhelms teilt mit: Die nationalſozia=
liſtiſche
Preſſe veröffentlicht einen Aufruf für Adolf Hitler, der
auch vom Herzog Karl Eduard von Koburg unterzeichnet iſt. Der
Inhalt dieſes Aufrufes widerſpricht der politiſchen Stellungnahme
der Stahlhelmführung. Eine Unterzeichnung durch den Herzog von
Koburg iſt geeignet, die einheitliche Politik des Stahlhelms zu
ſchädigen. Die Bundesführer haben die notwendigen Schritte ein=
geleitet
.
Der gemaßregelte Herzog von Koburg war bisher eines der
Paradepferde des Stahlhelms und zugleich der Führer der Stahl=
helm
=Kraftfahrzeugſtaffel. Er hat ſchon vor einiger Zeit Proben
einer Politik an den Tag gelegt, die beim Stahlhelm allerſtärkſte
Bedenken auslöſten. Schon vor dem erſten Wahlgang meldete er
ſich in engerem Kreiſe zu Worte, um die Kandidatur Düſterberg
zu bekämpfen und ſich für Hitler einzuſetzen. Damals ſchon voll=
zog
ſich eine merkliche Abkühlung ſeines Verhältniſſes zum Stahl=
helm
, aber auch zu den Deutſchnationalen. Inzwiſchen hat er end=
gültig
ſein natſoz. Herz entdeckt. Er hat kürzlich einen Aufruf für
Adolf Hitler erlaſſen und ſich damit als Mitglied des Stahlhelms
unmöglich gemacht, der ja gegen Hitler eingeſtellt iſt, und nun
gegen den Herzog ein Ausſchlußverfahren eröffnet hat.
Der neue Propagandafeldzug Hitlers.
CNB. München, 1. April.
Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz veröffentlicht
Einzelheiten über die Vorbereitung zur Propaganda für den
zweiten Gang der Reichspräſidentenwahl. Am kommenden
Sonntag, 12 Uhr, ſei der Burgfrieden beendet. In der gleichen
Minute werde Adolf Hitler bereits vor eine Maſſenverſammlung
treten. Es iſt beabſichtigt, daß er während der ganzen noch
verbleibenden.Woche dauernd unterwegs iſt, und täglich an
etwa drei bis vier verſchiedenen Stellen ſpricht. Nach national=
ſozialiſtiſcher
Berechnung ſollen auf dieſe Art etwa 1 Million
Verſammlungsbeſucher Gelegenheit haben, ihn perſönlich zu
hören. Die Parteikorreſpondenz, die von einem gigantiſchen
Plan ſpricht, der in der Großzügigkeit der Idee und dem Maß
zu bewältigender Arbeit in der Geſchichte parlamentariſcher und
anderer Wahlen nicht ſeinesgleichen habe, kündigt weiter an,
daß die Parteizeitungen während dieſer Zeit in vervierfachter
und verzehnfachter Auflage erſcheinen ſollen, der Völkiſche
Beobachter ſogar in Millionenauflage.
Ein Prozeß wegen der Zuſammenziehung
eines 59.-Skurmes in der Wahlnachk.
Lüneburg, 1. April.
Vor dem Schöffengericht hatten ſich zwei SA.=Leute zu ver=
autworten
, die bei einer Verſammlung des SA.=Sturmes in
Garlstorf in der Nacht vom 13. auf den 14. März im Beſitz von
Waffen angetroffen wurden. Die beiden Angeklagten erhielten
je 15 Mark Geldſtrafe, ein dritter SA.=Mann wurde frei=
geſprochen
. Der Staatsanwalt hatte drei Monate Gefängnis

beantragt.

Aus den Angaben der Angeklagten konnte entnommen
werden, daß ſie erſt am Vormittag des Wahltages ſelbſt die Auſ=
forderung
zur Verſammlung erhalten hatten. Sie gaben an,
man hätte ihnen geſagt, ſie ſollten zum Kaffeetrinken kommen
über den eigentlichen Zweck der Zuſammenkunft ſeien ſie nicht
informiert worden. Man habe ihnen jedoch einige Wochen vor=
her
ſchon nahegelegt, ſich mit Ruckſack, Unterwäſche, Handtuch
und Seife, ſowie mit Feldzwieback und Fleiſchkonſerven aus=
zurüſten
und dieſe Ausrüſtung zu jeder Verſammlung mitzu=
bringen
. Dieſer Anordnung hätten die meiſten Angehörigen des
150 Mann ſtarken SA.=Sturmes auch Folge geleiſtet.
Der als Zeuge vernommene Kriminalaſſiſtent, der die Durch=
ſuchung
der Verſammlungsteilnehmer vorgenommen hatte, gab
an, etwa 90 Leute in einem geſchloſſenen Saal im Viereck auf=
geſtellt
gefunden zu haben. Er habe den Eindruck gehabt, daß
ein SA.=Appell ſtattfand. Die Durchſuchung fand gegen 2 Uhr
morgens ſtatt. Auf Befragen nach dem Zweck der Verfammlung
ſei ihm mitgeteilt worden, daß junge Leute für den Reiter=
verein
ausgeſucht würden. Auf die weitere Frage, weshalb
denn Konſerven und Wäſche mitgeführt werden, ſei ihm bedeutet
worden, daß darüber keine Auskunft gegeben werden könne
Ein anderer Zeuge ſagte aus, daß die SA.=Leute mit Woll=
decken
ausgerüſtet geweſen ſeien. Einige haben auch größere
Kochkeſſel mit ſich geführt.
Klage Hitlets gegen die Münchener Poſt.
UNB. München, 1. April.
Vor dem hieſigen Schöffengericht begann heute vormittag ein
Prozeß Hitlers gegen den verantwortlichen Schriftleiter der
Münchener Poſt Gruber, wegen eines in der Münchener Poſt,
erſchienenen Artikels, der über eine von den Nationalſozialiſten
angeblich beabſichtigte Bartholomäusnacht berichtete. Als erſter
Zeuge wurde der Laborant Johann Lödel vernommen, der die
angeblichen ſchwarzen Liſten der Nationalſozialiſten dem Haupt=
ſchriftleiter
des Blattes, Landtagsvizepräſidenten Auer, übergeben
hatte, Lödel, der aus der NSDAP. ausgeſchloſſen
wurde, gab an, daß er als Spitzel im Nachrichtendienſt
der NSDAP. tätig und dem Grafen Du Moulin=
Eckart unterſtellt geweſen ſei. Er erklärte, die Liſten, die
er Auer übergeben habe, einſchließlich der Unterſchrift ſelbſt
hergeſtellt zu haben. Ueber ſeine Beweggründe machte der
Zeuge keine beſtimmten Angaben. Weiter gab der Zeuge zu, zu=
ſammen
mit zwei Nationalſozialiſten den Briefkaſten der Mün=
chener
Poſt erbrochen und von dem Inhalt etwa 20 Briefe dem
Grafen Du Moulin=Echart übergeben zu haben. Der Zeuge
Prinz zu Waldeck=Pyrmont beſtritt das Vorhanden=
ſein
eines geheimen Nachrichtendienſtes bei
der NSDAP.
Der Vizepräſident des Bayeriſchen Landtags erklärte, er habe
dem Lödel für die Schriftſtücke 20 RM. gegeben. Auf Grund
ſeiner Erfahrungen im Jahre 1923 und angeſichts der Exiſtenz
ſolcher Liſten habe er die Ueberzeugung gewonnen, daß die Liſten
echt ſeien.
Uebereinſtimmung zwiſchen Groener und Küchenthal
Berlin, 1. April.
Amtlich wird mitgeteilt: Reichsminiſter Groener hat einer
gelegentlich der Goethefeier in Weimar erfolgten Einladung des
Vorſitzenden des braunſchweigiſchen Staatsminiſteriums, Miniſter
Dr. Küchenthal, am 1. April nach Bad Harzburg entſprochen.
Beide Miniſter haben in voller Offenheit die politiſchen Fragen
beſprochen, die in letzter Zeit das Land Braunſchweig berührt
haben, und dabei feſtgeſtellt, daß ſie ſich in vollſter Uebereinſtim=
mung
befinden,
Ueber den Inhalt der Unterredung zwiſchen dem Reichsinnen=
miniſter
und dem braunſchweigiſchen Miniſterpräſidenten Küchen=
thal
iſt nur eines der üblichen nichtsſagenden Communiqués aus=
gegeben
worden. Einzelheiten der Unterredung ſind an Berliner
amtlicher Stelle zurzeit noch nicht bekannt. Es wäre aber drin=
gend
wünſchenswert, daß das Kapitel Braunſchweig endgültig er=
ledigt
iſt, das in letzter Zeit mehr als angebracht von ſich reden
machte.
Gewerkſchaftsring fordert Berbot der Ueberarbeit.
Berlin, 1. April.
Der Gewerkſchaftsring richtet an das Reichsarbeitsminiſterium
eine Eingabe, in der er unter grundſätzlicher Aufrechterhaltung
ſeiner Forderung nach einer weiteren Verkürzung der Arbeitszeit
eine wirkſame Beſchränkung der Mehrarbeit durch Erlaß einer
Notverordnung fordert.

Reichsverband der Induſteie

für raſchen Umbau der

Berlin, 1. April.

Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie teilt mit: Die
handelspolitiſche Kommiſſion des Reichsverbandes der Deutſchen
Induſtrie tagte Donnerstag nachmittag unter dem Vorſitz von
Staatsſekretär Dr. von Simſon, der über die allgemeine handels=
politiſche
Lage berichtete.
Eine eingehende Ausſprache über die Probleme, die ſich aus
der Rückwirkung der deutſchen Deviſenlage auf die Handelspolitik
ergeben, wurde durch ein Referat von Geheimrat Kaſtl einge=
leitet
. Es beſtand Uebereinſtimmung darüber, daß die Abnahme
des deutſchen Ausfuhrüberſchuſſes durch die Abſperrungsmaßnah=
men
des Auslandes zwangsläufig zu einer Verſchärfung der De=
viſenlage
führen muß, wenn auf der einen Seite der Dienſt für
unſere Auslandsverſchuldung aufrecht erhalten und die Ernäh=
rung
der Bevölkerung ſowie die Belieferung der Induſtrie mit
den notwendigen ausländiſchen Rohſtoffen ſichergeſtellt werden ſoll.
Angeſichts dieſer Lage wird es für unerläßlich gehalten, jeden
nur möglichen Verſuch zu unternehmen, der geeignet iſt, zu Devi=
ſenerſparniſſen
zu gelangen, ohne dabei die deutſche Ausfuhr, deren
weitere Förderung unter allen Umſtänden für notwendig gehal=
ten
wird, zu beeinträchtigen.
Die weitaus überwiegende Mehrheit der handelspolitiſchen
Kommiſſion vertrat den Standpunkt, daß das gegenwärtige Sy=
ſtem
der Deviſenbewirtſchaftung dieſen Bedürfniſſen nicht gerecht
wird. Es wurde eine Verbeſſerung der Deviſenbewirtſchaftung
im Sinne einer erweiterten Berückſichtigung volkswirtſchaftlicher
Geſichtspunkte verlangt, mit dem Ziel einer bevorzugten Zutei=
lung
von Deviſen für die Einfuhr notwendiger Lebensmittel,
Rohſtoffe und gewiſſer unentbehrlicher Halbfabrikate. Die han=
delspolitiſche
Kommiſſion ſteht auf dem Standpunkt, daß ſobald
als möglich eine Aenderung der bisherigen Dediſenbewirtſchaf=
tung
durchgeführt werden muß, um rechtzeitig den oben erwähn=
ten
Erforderniſſen gerecht werden zu können. Sie vertrat im
übrigen die Auffaſſung, daß alle Pläne in der Richtung einer
Autarkie ebenſo ſcharf wie etwa damit verbundene Währungs=
experimente
abzulehnen ſind.
Zum Schluß berichtete Direktor Hans Kradmer über das am
3. März 1932 abgeſchloſſene Zuſatzabkommen zum deutſch= italieni=
ſchen
Handelsvertrag, der zur lebhaften Enttäuſchung der In=
duſtrie
lediglich eine Bereinigung landwirtſchaftlicher Streit=
punkte
enthält.

bei Verminderung der Skeuerwerke.
* Berlin, 1. April. (Priv.=Tel.)
In der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 iſt vorgeſehen,
daß der Reichsfinanzminiſter bei der Erhebung einer Steuer den
in der Zeit vom 1. Januar 1931 ab eingetretenen Wertverände=
rungen
Rechnung tragen darf. Es beſteht berechtigte Ausſicht, daß
ſchon in der nächſten Zeit auf dem Verwaltungswege den Lan=
desfinanzämtern
eine Anweiſung zugeht, die eine
Anpaſſung der Steuer an die Vermögenslage der Steuerpflichtigen
vorſieht. Es ſind vor allem Aenderungen der Aktienwerte, Mo=
biliarwerte
, Immobiliarwerte und Guthaben zu berückſichtigen,
die als Vermögensteile anzuſehen ſind. Ueber die Einzelheiten der
Anordnung an die Landesfinanzämter liegen noch keine endgül=
tigen
Formulierungen vor.
Bürgerliches Wahlbündnis für die Preußenwahlen.
Berlin, 1. April.
Wie das Vdz.=Büro meldet, iſt jetzt das Wahlbündnis zwi=
ſchen
der Wirtſchaftspartei und der Landvolkpartei
ſowie der Liſte Junge Rechte für die bevorſtehenden preu=
ßiſchen
Landtagswahlen zuſtande gekommen. Zur Liſte Junge
Rechte gehören insbeſondere die Volkskonſervativen und Jugend=
gruppen
, die ohne politiſche Selbſtändigkeit ſich formiert haben,
wie die Fichte=Geſellſchaft uſw. Die grundſätzliche Verſtändigung
auch über die Platzeinteilung auf den Liſten liegt vor. Die Be=
nennung
der Kandidaten iſt den Parteien überlaſſen. Die Land=
volkkandidaten
werden Anfang nächſter Woche bekannt gegeben.
Die gemeinſame Landesliſte wird vom Grafen Weſtarp geführt.
An zweiter Stelle der Landesliſte kandidiert der Vorſitzende der
preußiſchen Landtagsfraktion der Wirtſchaftspartei, Abgeordneter
Großke. Die dritte Stelle hat dann ein Vertreter der Land=
volkpartei
. Auch die weiteren Stellen der Landesliſte, die etwa
30 Namen umfaßt, ſind nach einem beſtimmten Schlüſſel auf die
drei beteiligten Gruppen verteilt.

ver dinie Paner emdent.

Komet oder Planet? Gibt es noch mehr Großplaneten. Ein
Obfekt von außerordentlicher Geſchwindigkeit. Ungewöhnliche
Natur des neuen Himmelskörpers.
Auf den Sternwarten zu Uccle und Heidelberg
wurde ein Objekt entdeckt, das als der zehnte
Planet angeſehen wird.
Auf der belgiſchen Hauptſternwarte zu Uccle wurde von dem
Aſtronomen Delporte bei Himmelsaufnahmen ein ſehr auffälliger
Himmelskörper gefunden, der ſich mit einer außerordentlichen
Geſchwindigkeit aus dem Sternbild der Jungfrau gegen das
Sternbild des Löwen bewegt. Die Geſchwindigkeit beträgt
inehrere Bogenſekunden täglich. Der Himmelskörper ſcheint der
Erde ſehr nahe geweſen zu ſein, als er beobachtet wurde, denn
innerhalb von drei Tagen konnte Delporte eine Abnahme der
Helligkeit um 3,5 Größenklaſſen feſtſtellen. Der Himmelskörper,
der von den Aſtronomen als Objekt Delporte bezeichnet wird,
iſt in ſeiner Natur noch nicht beſtimmt, wie es häufig bei der=
artigen
neuaufgefundenen Erſcheinungen der Fall iſt. Als im
Anfang des Jahres 1930 auf dem Lowell=Obſervatorium ein
nieuer Weltenkörper entdeckt wurde, wußte niemand, ob es ſich
um einen Kometen oder Planeten handelte. Erſt lange Beob=
ochtungen
des Objektes und ſeiner Bahn ermöglichte es, feſt=
Zuſtellen, daß es ſich um einen Planeten handelte, und auch
dazu waren noch ungewöhnliche Maßnahmen erforderlich. Um
eine exakte Bahnbeſtimmung durchzuführen, hätte es langer Zeit,
höchſtwahrſcheinlich vieler Jahre bedurft. Die Umlaufszeit dieſes
Himmelskörpers mußte nämlich bei ungefähr kreisförmiger Bahn
ungefähr 260 Jahre dauern. Die Aſtronomen halfen ſich aber
auf andere Weiſe. Sie ſahen nämlich ihre alten Platten nach,
auf denen die betreffenden Himmelsgegenden photographiert
waren und forſchten, ob ſich nicht irgendwo dieſer neue Planet
befinde, der ein ſehr winziges Sternchen 15. Größe iſt und
Harum vielleicht unerkannt geblieben war. Dieſes Beſtreben
wurde belohnt. Die Aſtronomen des Mont Wilſon fanden eine
Photographie vom Dezember 1919, auf der das Sternchen zu
ſehen war. Ferner fanden die Aſtronomen des Yerkes= Obſer=
batoriums
zwei Aufnahmen vom Januar 1921 und vom Januar
1927, die gleichfalls den kleinen Stern zeigten. Nun konnte man
ſchon die Bahn berechnen, die der Stern in ungefähr 10 Jahren
zurückgelegt hatte. Erſt jetzt war es wirklich möglich, genau
feſtzuſtellen, daß es ſich um einen Planeten handelte, der den
Namen Vkuto erhielt. Hätte man nicht dieſe alten Photo=
graphien
beſeſſen, dann hätte man noch heute nicht genau ge=
wußt
, ob dieſer Himmelskörper ein Planetz oder ein Komet ift.

Man erkennt daraus die gewaltigen Schwierigkeiten, die ſich bei
der Beſtimmung derartiger Himmelsobjekte ergeben. Falls der
neue Himmelskörper eine transplutoniſche Bahn hat, alſo ſich
jenſeits=der Bahn des Pluto noch bewegt, dann iſt ſie ſo groß,
daß es noch lange Zeit dauern wird, ehe man ſie beſtimmen
und damit endgültig entſcheiden kann, ob ein Komet oder ein
Planet in Betracht kommt. Der Aſtronom Delporte hat durch
Rundtelegramme die Aſtronomen der anderen Sternwarten er=
ſucht
, auf dieſes ſeltſame Objekt am Himmel zu achten, um
feſtzuſtellen, ob man hier einen Kometen oder Planeten vor ſich
hat, ſoweit dies bereits ſchon jetzt möglich ſein ſollte. Die Beob=
achtung
durch andere Sternwarten iſt ſchon darum wichtig, weil
ein einzelner Aſtronom großen Irrtümern unterliegen kann. Es iſt
darum bedeutungsvoll, daß der Aſtronom der Königsſtuhl= Stern=
warte
in Heidelberg die Beobachtungen Delportes beſtätigen konnte.
Er hat den eigenartigen Himmelskörper gleichfalls geſichtet und ſeine
ſeltſamen Bewegungen feſtgeſtellt. Nun ſind auch die anderen
Sternwarten auf der Jagd nach dem neuen Planeten. Falls
die Beobachtungen ergeben, daß es ſich tatſächlich um einen neuen
Großplaneten handelt, ſo wäre es der zehnte derartige Himmels=
körper
in unſerem Sonnenſyſtem, der feſtgeſtellt worden iſt. Es
beſteht nicht nur die Möglichkeit, ſondern ſogar die Wahrſcheip
lichkeit, daß unſer Sonnenſyſtem noch neue unbekannte Groß=
planeten
aufzuweiſen hat. Die Aſtronomen ſind ſchon ſeit Jahren
auf der Jagd nach dieſen Großplaneten, durch die der Umfang
unſeres Sonnenſyſtems erheblich erweitert wird. Seitdem
Herſchel im Jahre 1781 den Uranus entdeckte, iſt unſer Sonnen=
ſyſtem
um den Uranus, Neptun und Pluto erweitert worden.
Die ſonnennaheſten Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars,
Jupiter und Saturn waren den Alten ſchon bekannt, wenn man
davon ſprechen kann, daß ſie auch ihren Heimatſtern, die Erde,
für einen Planeten hielten.
1.

Deulſche Kunſt und dekotakion.
Das Aprilheft dieſer immer noch führenden deutſchen Kunſt=
zeitſchrift
iſt wiederum tertlich wie in der Bildausſtattung
ungewöhnlich reichhaltig. Das Heft enthält gleichzeitig Titel=
blatt
zum Halbjahresband Nr. 70. Die Abteilung bildende Kunſt
befaßt ſich beſonders ausführlich mit den neuen Arbeiten von
Werner Peiner, die in der Ausſtellung in der Kunſthalle in
Düſſeldorf berechtigtes Aufſehen erregen. Bedauerlich allerdings,
daß die Reproduktionen in keinem Fall den farbigen Gehalt
der Gemälde zeigen, den reichen Inhalt aber dieſer feinen
poeſieerfüllten Gemälde, in denen in ſo merkwürdiger Miſchung
freie Phantaſie mit realen Dingen des arbeitenden Lebens
harmoniſch Hand in Hand gehen, geben auch die Schwarz=Weiß=
Reproduktionen überzeugend und wirkſam wieder. Neben

Peiner intereſſiert ſchon wegen der ſtarken Gegenſätzlichkeit des
künſtleriſchen Ausdrucks der Maler Ernſt Haſſebrauk, der eben=
falls
mit einer Reihe von Porträts und landſchaftlichen
Arbeiten vertreten iſt. Die Plaſtik findet in einem inter=
eſſanten
Aufſatz und in vielen Abbildungen Berückſichtigung
durch den Bildhauer Maillol und Fritz von Graevenitz.
In der Architektur intereſſiert in erſter Linie ein Landſitz
am Taunus, von Profeſſor Peter Behrens erbaut, über den in
einem umfangreichen und reich illuſtrierten Aufſatz ſowohl die
Außenarchitektur wie die Inneneinrichtung Aufſchluß gibt. Auch
auf dieſem Gebiet iſt Gelegenheit zu Gegenbeiſpiel gegeben in
der Betrachtung einer Arbeit von Hugo Gorge, dem bekannten
Wiener Architekten. Eine hübſche Aufnahme von dem im=
poſanten
Marineehrenmal an der Kieler Förde und Abbildungen
von Erzeugniſſen des Keramikers Artigas, der Deutſchen Werk=
ſtätten
München uſw. vervollſtändigen den reichen Inhalt des
*
Heftes.

Frankfurker Muſikbrief

Das NNeue Theater hat Weill’s Dreigroſchenoper mit Her=
mann
Scherchen als Dirigenten und Carola Neher als Polly neu
einſtudiert. Dieſe Dreigroſchenoper iſt von den Werken Kurt
Weill’s das bezeichnendſte, vielleicht das einzige, das mehr wie
nur zeittypiſchen Wert hat. Ob ſich daraus aus dem loſen
Nebeneinander kabarettiſtiſcher Szenen eine neue Kunſtform
entwickeln wird, iſt mehr wie fraglich. Mahagonny und die zuletzt
entſtandene Bürgſchaft ſind jedenfalls kein weiterer Schritt auf
dieſem Wege. H. Scherchen, der Schrittmacher moderner Muſik,
nahm ſich der Partitur mit aller Liebe an; Carola Neher war im
Gegenſatz zu der Holzſchnittlichkeit und Derbheit des Stückes und
der Darſtellung eine faſt zu zerbrechliche Polly; ſie gab der Figur
viel Puppenſpielhaftes mit, ohne daß die Wärme gefehlt hätte.
Von den übrigen Mitwirkenden ſind E Lindners Macheath
klar, ſnobiſtiſch, vielleicht zu wenig innerlich vibrierend und der
ſehr plaſtiſche Peachum M. Coſtas zu nennen.
Die Neueinſtudierung des Rigoletto im Opernhaus iſt durch=
weg
zu loben. Der Kapellmeiſter Seidelmann und der ähnlich
geſund empfindende Regiſſeur R. Scheel ſchufen ein künſtleriſch
ernſtes, inneres und äußeres Relief. Von den Soliſten ſind der
dramatiſch manchmal etwas äußerlich akzentuierte Rigoletto
J. Sterns, der mit dem geſanglich italieniſcheren A. Permann
alterniert, der ſtimmlich bedeutſame Herzog J. Gläſers und die
ſtrebſame Gilda der C. Ebers hervorzuheben.
Der Beſuch dieſer Oper iſt gut, wenn auch nicht ſo gut wie
die Operettenaufführungen im Schumanntheater, wo man den
Walzertraum und jetzt das Dreimäderlhaus mit Erik Wirl
als Gaſt und früheren Mitgliedern des Operettentheaters gibt.
Immerhin iſt es für die Zeit und das Publikum bezeichnend, daß
gute Muſik wieder bevorzugt wird. Faſt könnte man ſich über
dieſen Prozeß der Geſundung freuen.
D. W. Kn.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 92

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 2. April 1932

OM
K

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
WilliZapfund Frau
Lieſel, geb Gerhardt
Bleichſtr. 34
Wienerſtr. 75
Kirchliche Trauung Sonntag, 3. 4. 1932, 2.30 Uhr Stadtkapelle
Allen unſeren Freunden und Bekannten herzlichen Dank für
ihre Aufmerkſamkeiten zu unſerer Silbernen Hochzeit.
Emil Eckert und Frau
Beſſungerſtr. 9 II.

Dankſagung.
Für die uns anläßlich der Feier unſeres 25jährigen Ehe=
ſubiläums
von allen Seiten ſo zahlreich erwieſenen Ehrungen
und die pielen zum Ausdruck gebrachten Glückwünſche danken
wir herzlichſt.
Rudolf Schneider und Frau
Marie, geb. Kumpf.

Erfolg
hatte Herr Müller
alserbeiseinerBewerbung nachweisen konnte
daß er flott stenographieren und maschinen
schreiben kann. Es liegtin lhrer Hand, sich auch
eine gute Stellung zu verschaffen, wenn Sie so-
fort
unsere Kurse besuchen würden. Wir be-
ginnen
mit neuen Anfänger-, Fortbildungs- und
Redeschrift-Lehrgängen, am Montag, den
4. April, abends 8 Uhr in der Ballonschule.
Habelsberger Stenographenverein gegr. 1861 f
Verein für Einheitskurzschrifte V.

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Darmſtadt den 31. März. 1932.
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Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſowie für die zahlreichen Kranzſpenden bei dem
Heimgang unſeres lieben, unvergeßlichen
Bruders, Schwagers und Onkels
Herrn Franz Schäfer
Polizei=Inſpektor i. R.
ſagen wir unſeren aufrichtigen Dank. Ganz
ſonders ſei hier nochmals der lieben und auf=
opfernden
Pflege der Franziskanerbrüder im
Herz=Jeſu=Hoſpital Hermannſtraße 6 gedacht.
Weiter gilt unſeren Dank Allen, die unſerem
lieben EEntſchlafenen die letzte Ehre erwieſen,
den Herren der Heſſiſchen Polizeibehörde, dem
Katholiſchen Männer= und Arbeiterverein, zu=
letzt
noch allen Freunden des Verſtorbenen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Felic Schäfer und Geſchwiſter.
Darmſtadt, den 2. April 1932.
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vielen Blumenſpenden und für die troſtreichen Worte
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Die trauernden Hinterbliebenen.
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Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 1 Doublé=Halskette, eine
ſilberne Damen=Armbanduhr, 1 Zehn=
Mark=Schein. 2 Portemonnaies mit In=
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1 Marktnetz, 1 Roſenkranz, 1 Schal,
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rock
und 1 Paar Turnſchuhe, 1 Haus=
glocke
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ſtift
, 1 ſilbernes Kettenarmband, ein
Herrenfahrrad. Zugelaufen: 1 Schä=
ferhund
, 1 Wolfshund, 1 weißer Spitz.
Zugeflogen: 1 Brieftaube.
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegen=
ſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind. In=
tereſſenten
können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 11 beſichtigen.

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Letzte Stamm= und
Nutzholzverſteigerung.
Donnerstag, den 7. April 1932,
vormittags 9 Uhr anfangend, ſindet
die letzte Nutzholzverſteigerung im Pfung=
ſtädter
Stadtwald ſtatt. In Diſtrikt
Malchertanne Abt. 1, 2, 3, 4, 8, 10, 16,
17, 20, 23, 24, 25, 29, 32, 34, 40, 41, 43
wird das nachverzeichnete Kiefern=Stamm=
und Nutzholz an Ort und Stelle öffentlich
verſteigert.
Vorherige Beſichtigung wird empfohlen.
4=Stämme Klaſſe 3a 3 Stück 2.14 fm
3b 1 0.92
4a 8 11.14,
4b 9 13.51
5a 1 1.83
N=Stämme Klaſſe2a 1 Stück 0.27 fm
2b 10
5.84
3a 69
44.39
3b 71
61.05
4a 34
38.05
4b 8
10.59
5a 2
2.30
5b 1 2.06

218 Stück 194.09 km
Abt. 34 Nutzſcheit 1.5 m Länge50.8 rm
2
20.7
2.2
10
Nutzknüppel 2.2

90.5
Zuſammenkunftam Bahnwärterhaus
am Malcherweg.
Gegen Bürgſchaftsleiſtung, wird
Zahlungsfriſt bis Martini 1932 gewährt.
Bei Barzahlung innerhalb 10 Tagen,
vom Tage der Genehmigung an ge=
rechnet
, werden 5% Rabatt gewährt.
Nähere Auskunft erteilt Förſter
Winter, Frankenſteinerhof.
Bemerkt wird, daß es ſich um
ſchönes Schnittholz, z. T. aus über
150jährigem Beſtand handelt.
Pfungſtadt, den 1. April 1932.
Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schwinn.
5041b)

amst

[ ][  ][ ]

Samstag, 2. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 92 Seite 5

Aus der Landeshauptrlast.
Darmſtadt, den 2. April 1932.
Journaliſtenbeſuch in Darmſtadk.
Fünfzig deutſche und ausländiſche Journaliſten ſtatteten
geſtern nachmittag der Stadt Darmſtadt einen Beſuch ab. Die
Herrſchaften waren Teilnehmer der Tagung der Schriftleiter
pädagogiſcher Zeitſchriften des In= und Auslandes in Mainz.
Auf Einladung der Stadt Darmſtadt und des Heſſiſchen Verkehrs=
verbandes
wurden die Tagungsteilnehmer geſtern nachmittag
2 Uhr mit dem großen HEAG.=Omnibus an der Zitadelle in
Mainz abgeholt. Unmittelbar nach der Ankunft in Darmſtadt
erfolgte eine Beſichtigungsfahrt, die leider wegen des ungünſtigen
Wetters abgekürzt werden mußte, die aber immerhin den Teil=
nehmern
einen, wenn auch flüchtigen Eindruck, wenigſtens des
Städte= und Straßenbildes, von Darmſtadt vermittelte. Herr
Stadtarchivar Dr. Müller hatte die Erklärungen während der
Beſichtigungsfahrt übernommen und verſtand es ausgezeichnet,
kurze geſchichtliche Daten von beſonderem Intereſſe in ſeine Er=
klärungen
einzuflechten. Die Beſichtigungsfahrt endete im Ober=
waldhaus
, wo die Herrſchaften um 5 Uhr den Kaffee einnahmen.
Bei dieſer Gelegenheit wurden die Teilnehmer an der Fahrt auch
durch die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden begrüßt. Im Auf=
trag
des Kultusminiſteriums war Oberſchulrat Haſſinger,
im Auftrage der Stadt Herr Stadtſchulrat Bach mit der Be=
grüßung
beauftragt. Im Namen des Verkehrsverbandes hatte
Herr Fiſcher, vom Städtiſchen Verkehrsamt, die Teilnehmer in
Mainz empfangen und nach Darmſtadt geleitet.
Nachdem im Ratskeller das Abendeſſen eingenommen war,
beſuchten die Herrſchaften die Oper und wurden nach Theater=
ſchluß
wieder im Heagomnibus nach Mainz zurückgebracht. Ver=
treter
der Darmſtädter Preſſe, die zu der Beſichtigung geladen
waren, nahmen Gelegenheit, beſonders die ausländiſchen Kollegen
kennenzulernen und intereſſierende Tagesfragen zu erörtern. *

Geſchäftsjubiläum. Die bekannte Möbeltransportfirma Albert
Vogt konnte am 1. April auf ein 25jähriges Beſtehen zurück=
blicken
. Es iſt dem Inhaber dank ſeines unermüdlichen Fleißes
und ſeiner Tatkraft gelungen, das Geſchäft aus kleinen Anfängen
heraus auf die heutige Höhe zu bringen. Das Unternehmen iſt der
Neuzeit entſprechend eingerichtet.
Sein 25jähriges Dienſtjubiläum bei der Stadt Darmſtadt
begeht am Sonntag, den 3. April, Herr Wilhelm Beſt, Schützen=
ſtraße
9.
Jubiläum. Der Ofenſetzer Philipp Heinz iſt am 3. April
25 Jahre im Ofengeſchäft Konrad Kohl beſchäftigt. Unter dem
Namen Philipp iſt der Jubilar nicht allein in Darmſtadt, ſondern
auch bei der auswärtigen Kundſchaft als ehrlicher, tüchtiger und
fleißiger Mann hoch geſchätzt. Ein Zeichen des guten Einverneh=
mens
iſt es, daß trotz der großen Arbeitsloſigkeit Philipp Heinz in
den 25 Jahren immer voll beſchäftigt wurde.
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus.

Samstag, 2 April 2022½ Uhr. Dſt. Volksb. G. (13, Borſt.)
Oberon. Preiſe 0.70 bis 5 60 Mk. Sonntag, 3. April 1922½ Uhr. C 18 und Dſt. Volksb.,P (6. Vſt.)
Gruppe I- IV. Alda. Preiſe 0.806.40 Mk. Montag, 4. April Keine Vorſtellung Dienstag, 5 April 19½, Ende gegen 22½ Uhr, A 19. Razzia.
Preiſe 0.705.60 Mk. Mittwoch, 8. April 202234 Uhr. B 19. Mignon.
1Preiſe 0.305.60 Mk. Donnerstag, 7. April 20, Ende nach 22½4 Uhr. C19 T. Gr. 6, 7 u, 8.
Schneider Wibbel. Preiſe (.604.50 Mk. Freitag, 8 April 19½22½ Uhr. Dſt. Volksb. P (9 Vorſtellung)
Gr. I bis IV. Don Juan Pr. (.775.60 Mk. Samstag, 9 April 19½, Ende gegen 22½ Uhr. E 20. Razzia.
Preiſe 0.705.60 Mk. Sonntag, 10 April 19½22 Uhr. Außer Miete. Die luſtige Witwe.
Ermäß gte Preiſe 0.504 Mk. Kleines Haus. Samstag, 2 April 19½, Ende nach 2234 Uhr. Außer Miete.
Nora. Erunäßigte Preiſe 0.503 Mk. Sonntag, 3 April 20, Ende 22½ Uhr. Zuſatzmiete 1 11.
Zpzuigenie. Preiſe 0.601.50 Mk. Montag, 4 April Keine Vorſtellung Dienstag, 5. April 2022½ Uhr. Außer Miete. Der Waffen=
ſchmied
. Ermäßigt Preiſe 0.503 M0k. Mittwoch, 6. April
2022½ Uhr. Bühnenvolksb. K (14, Vorſt.)
Zphigenie. Preiſe 0.604.50 Mk. Donnerstag, 7.April / Keine Borſtellung. Freitag, 8 April
2022½ Uhr. Zuſatzmiete TV 10. Jphigenie.
Preiſe 0.604 50 Mt. Samstag, 9 April 2022 Uhr. Außer Miete. 1931 oder Heber=
mehl
. & Comp. Preiſe 0.502.50 Mk. Sonntag, 10 April 19½22 Uhr. Außer Miete. Meine Schweſter
und ich. Ermäßigte Preiſe 0.503 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag geht im Großen
Haus Karl Maria von Webers romantiſche Oper Obe ron in
der Bearbeitung von Hermann Kaiſer in Szene. Im Klei=
nen
Haus wird 19.30 Uhr Ibſens Schauſpiel Nora in der
Inſzenierung von Guſtav Hartung gegeben. Als Sonntagsvor=
ſtellung
iſt Aïda, große Oper von Verdi, angeſetzt, mit Roſe
Landwehr in der Titelrolle und Anna Jacobs als Amneris.
Den Rhadames ſingt Albert Seibert. Die letzte Aufführung der
Aida fand vor völlig ausverkauftem Hauſe ſtatt, und der un=
gewöhnliche
Beifall des Publikums bewies aufs neue die Durch=
ſchlagskraft
dieſes repräſentativſten Werkes italieniſcher Opern=
kunſt
. Im Kleinen Haus wird 20 Uhr das Feſtſchauſpiel der
Goethewoche Iphigenie in der Einſtudierung Guſtav Har=
tungs
wiederholt. Dieſe Einſtudierung iſt als eine der meiſt=
geruhmteſten
Schauſpielvorſtellungen der gegenwärtigen Spiel=
zeit
zu bezeichnen, und der Preſſeerfolg ein derartiger, daß meh=
rere
Anträge auswärtiger Bühnen vorliegen, die ſie ſich als
Gaſtſpiel zu ſichern wünſchen.
Als nächſte Premiere im Schauſpiel iſt Hans J.
Rehfiſchs Berliner Schauſpiel Razzia in Vorbereitung. Die=
ſer
erfolgreiche Bühnenautor der jüngſten Dramatikergeneration
iſt in Darmſtadt kein Unbekannter: von ſeinen Stücken gingen
über unſere Bühne in der Spielzeit 1924/25 die Tragikomodie
Wer weint um Juckenack? 1929/30 Die Affäre Dreyfus, die
als der größte Erfolg dieſes Bühnenjahres in Berlin und auf
zählreichen Bühnen des Reiches geſpielt wurde und allen in der
vorzüglichen Wiedergabe auf unſerem Darmſtädter Theater noch
in Erinnerung ſein wird. Die Pauline Ruſt ſpielt in Darm=
ſtadt
Lotte Kleinſchmidt. Jacob Ruſt: Joſef Sieber, Lucie: Beſſie
Hoffart, Barduſchek: Joſef Keim, Alex: Werner Hinz, und Micke:
Carl Paryla. Der Dichter iſt bereits in Darmſtadt eingetroffen,
um an den letzten Proben ſeines Stückes teilzunehmen.
Achtes Sinfonie=Konzert. Neben der Oxford=Sinfonie
von Haydn bringt das Heſſiſche Landestheater=Orcheſter unter der
muſikaliſchen Leitung von Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt noch ein
Muſikſtück zu Gehör, das in den letzten Jahren wohl faſt von allen
Orcheſtern der Welt mit allergrößtem Erfolg geſpielt wurde:
Bolero von M. Ravel. Soliſt des Abends iſt der rumäniſche
Geiger Joſef Szigeti, der vor Jahren bei ſeinem erſten Mitwirken
in einem Konzert des Kandestheaters einen geradezu ſenſationel=
len
Erfolg hatte. Szigeti ſpielt das herrliche Violinkonzert von
Mendelsſohn und die Sonate La Folia von Corelli. Durch
das intereſſante Programm und die bedeutenden Soliſten dürfte
dieſes Konzert eine vielverſprechende Veranſtaltung dieſer Spiel=
ßeit
werden.

Der Sternhimemel im April.

Nachdem die Sonne am 20. März den Him=
melsäquator
überſchritten hat, ſetzt ſie ihre Auf=
wärtsbewegung
in ihrer Bahn weiter fort.
Immer höher ſteigt ſie um die Mittagszeit,
was wir an den kürzer werdenden Schatten von
Häuſern und Bäumen oder anderen Gegenſtän=
den
verfolgen können. Die Tageslänge nimmt
im Laufe des April von 13 auf 15 Stunden zu.
Die längere Dauer des Sonnenſcheins, in Ver=
bindung
mit dem ſteileren Einfall der Sonnen=
ſtrahlen
, trägt zu einer kräftigen Erhöhung der
Tagestemperaturen bei. Während im März die
Durchſchnittstemperatur um 4 Grad Wärme liegt,
ſteigt ſie im April auf 9 Grad an, ſo daß auch
die abendliche Ausſchau nach den Sternen unter
freiem Himmel angenehmer wird.
Die beigegebene Sternkarte gibt den Anblick
des Sternhimmels am 1. April, um 10 Uhr
abends wieder. Da ſich jeder Stern in ſeinem
Auf= und Untergange täglich um 4 Minuten ver=
früht
, ſo gilt die Karte z. B. auch am 15. April,
um 9 Uhr, und am 30. April, um 8 Uhr abends.
Wir finden in der Mitte der Karte, welche dem
höchſten Punkt des Himmels entſpricht, das
Sternbild des Großen Bären, deſſen ſieben hellſte
Sterne auch als der große Himmelswagen be=
zeichnet
werden. Verlängert man die von der
gebrochenen Wagendeichſel gebildete krumme
Linie weiter nach unten, ſo trifft man zunächſt
auf einen gelblich=roten Stern erſter Größe, den
Arktur im Bootes, und bei weiterer Fortſetzung
des Bogens auf die ſtark weißlich leuchtende
Spika in der Jungfrau. Bootes ſowohl, wie die
Jungfrau ſind recht ausgedehnte Bilder. Bei
klarſtem Himmel kann man im Bootes 142
Sterne, in der Jungfrau ſogar 187 Sterne zäh=
len
. Charakteriſtiſch für die Jungfrau iſt die
oberhalb der Spika ſich gabelnde Sternreihe.
Südlich des Großen Bären, an das Sternbild
der Jungfrau anſchließend, finden wir ein
anderes großes Sternbild, den Löwen, der 164 Sterne 1. bis
6. Größe enthält. Seine beiden hellſten Sterne heißen Regulus
und Denebola. Regulus ſtellt in den alten, reichlich mit Bildern
verſehenen Sternkarten das Herz des Löwen dar. Wir können
ihm aber auch eine andere Bedeutung beilegen, denn in dem
deutlich als Sichel anzuſprechenden vorderen Teil des Löwen=
bildes
ſtellt er den Handgriff dar.
Außer dieſen umfangreichen Sternbildern ſehen wir im ſüd=
öſtlichen
Himmelsviertel folgende kleine, aber trotzdem bemerkens=
werte
Sternbilder: den Raben rechts von Spika in der Jung=
frau
, deſſen Sterne ein etwas unregelmäßiges Viereck bilden,
das Haar der Berenice zwiſchen Denebola im Löwen und dem
Schwanz des Großen Bären, das wie eine Sternwolke den
Himmel erhellt und in einem Fernglas einen beſonders ſchönen
Anblick bietet, und ferner die nördliche Krone links vom rötlich=
gelben
Arktur. Die halbkreisförmige Anordnung der Sterne läßt
uns verſtehen, warum dieſe Gruppe ihren Namen erhalten hat.
Die bisher genannten Sternbilder des ſüdöſtlichen Himmels ſind

die Wahrzeichen des Frühlings. Sie verdrängen die Winter=
ſternbilder
, die von Tag zu Tag früher im Weſten verſchwinden.
Der Orion taucht faſt genau beim Weſtpunkt des Horizonts
unter, und mit ihm entſchwindet der Stier und der Große
Hund. Als letzte der Wintergeſtirne bleiben Kaſtor und Pollux
im Sternbild der Zwillinge bei uns erkennbar.
Die mächtig leuchtenden Wandelſterne Venus und Jupiter,
die uns beide aus den Vormonaten her vertraut ſind, ſchmücken
im April die Weftſeite des Himmels. Venus zieht ihre Bahn
im Sternbild des Stiers. Am 1. April ſteht ſie unfern der
Plejaden, am 15. nimmt ſie den in der Karte verzeichneten Ort
oberhalb von Aldebaran im Stier ein, und bis zum Ende des
Monats hat ſie den zweithellſten Stern im Stier (Beta) erreicht.
Jupiter iſt zwiſchen Regulus im Löwen und Pollux in den
Zwillingen zu finden.
Der Mond zeigt im April die folgenden Lichtgeſtalten:
Neumond am 6., Erſtes Viertel am 14., Vollmond am 20. und
Letztes Viertel am 27. April.

Der Oberbürgermeiſter teilt uns mit, daß er der Inten=
danz
zum Ableben des Schauſpielers Richard Jurgas in ſeinem
und im Namen der Stadtverwaltung kondoliert habe. Unſere
geſtrige Bemerkung iſt dahingehend zu berichtigen.
Die Stimmliſten für den am 10. April I. J. ſtattfindenden
2. Wahlgang der Reichspräſidentenwahl liegen Samstag, den
2. April I. J., von 10 bis 18.30 Uhr und Sonntag, den 3. April,
von 9 bis 13 Uhr in der Turnhalle des Realgymnaſiums am
Kapellplatz offen. Wir weiſen beſonders darauf hin, daß die
Namen der innerhalb der Stadt Darmſtadt umgezogenen Stimm=
berechtigten
noch in der Stimmliſte desjenigen Bezirks enthalten
ſind, in dem ſie am 13. März I. J. ihr Stimmrecht ausübten.
* Begräbnisfeier von Polizei=Inſpektor Franz Schäfer. Zahl=
reich
fanden ſich auf dem Waldfriedhof alle zuſammen, die dem
verſtorbenen Polizei=Inſpektor Franz Schäfer die letzte Ehre er=
weiſen
wollten. Unter feierlichem Chorgeſang mit Harmonium=
begleitung
fand die Einſegnung in der Friedhofskapelle ſtatt. Am
Grabe ſprach im Namen der heſſiſchen Polizei Herr Regierungs=
rat
Dr. Kaiſer. Er gab ein kurzes Lebensbild des Entſchlafenen,
worin er deſſen Treue und Pflichterfüllung, gewiſſenhafte Pünkt=
lichkeit
und ſeine enge Verwachſenheit mit der Beſſunger Ge=
meinde
beſonders hervorhob. In ihm ſei ein Beamter verloren
gegangen, dem Vorgeſetzte ſowohl wie Untergebene volles Ver=
trauen
ſchenken konnten, der in edler Hilfsbereitſchaft ſich zu jeder
Stunde ſeinen Mitmenſchen zur Verfügung ſtellte. Dieſer ehrende
Nachruf und die zahlreichen Blumenſpenden ſeitens verſchiedener
Vereine zeugten für die große Beliebtheit des Verſchiedenen.
Schäfer war ſeit dem Jahre 1914 Bezirksvorſteher des 5 Polizei=
bezirks
und wurde 1924 zum Polizeiinſpektor ernannt. Für ſeine
Treue im Dienſte wurden ihm eine Reihe Ehrenzeichen verliehen.
Nachdem ihm ſeine teure Ehegattin, mit der es ihm vergönnt
war, das ſilberne Ehejubiläum zu feiern, im Jahre 1931 im Tode
voranging, folgte er ihr in die ewige Heimat am 26 März 1932.
Als letzten Abſchiedsgruß ſpielte die Muſikkapelle ehemaliger Mili=
tärmuſiker
die Trauerweiſe Ich hatt einen Kameraden und
Wie ſie ſo ſanft ruhen

R

A

Im Schloßmuſeum haben am Sonntag letztmalig die er=
mäßigten
Eintrittspreiſe, und zwar von 50 Pf. für Erwachſene
und 30 Pf. für Schuler, Gültigkeit. Es iſt beſtimmt empfehlens=
wert
, die Gelegenheit, das Schloßmuſeum mit ſeinen reichhalti=
gen
Kunſtſchätzen zu ſolch günſtigen Bedingungen beſichtigen zu
können, noch wahrzunehmen, zumal nicht damit zu rechnen iſt,
daß in nächſter Zeit Einzelperſonen Eintrittspreisermäßigungen
gewährt werden. Es finden Führungen ſtatt am Sonntag um
11 und 11.30 Uhr vormittags und an allen Wochentagen um 11
und 11.30 Uhr vormittags und um 3 und 3.30 Uhr nachmittags.
Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband. Am letzten
Donnerstag fand im Heim des DHV. ein Wilhelm=Buſch=Abend
ſtatt, der ſehr gut beſucht war. Der erſte Teil des Abends war
zum größten Teil unbekannten ernſten Gedichten des Humoriſten
gewidmet, während der zweite Teil ausgewählte heitere Vor=
tragsſtücke
bot. Eine Anzahl Lichtbilder über heitere Humoresken
bildeten den Abſchluß des in allen Teilen wohlgelungenen
Abends, dem in nächſter Zeit weitere folgen werden.

Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift. Am 1. Oſterfeiertag in
der Frühe erfreute die Kranken und Alten des Stifts der Po=
ſaunenchor
der Stadtmiſſion, und am Donnerstag nachmittag die
Muſikkapelle der Polizeimannſchaft. Den mitwirkenden Herren
wird hiermit herzlichſt gedankt ſie hatten aufmerkſame und
dankbare Zuhörer.
Im Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und Krieger=
hinterbliebener
, e. V., findet heute, Samstag, an Stelle des an=
gekündigten
Vortrags über Spionage im Weltkrieg, im Han=
delshof
, ein großer Lichtbildervortrag: Ein Streifzug durch die
ſchönſten Gegenden Deutſchlands, mit über 100, zum Teil far=
bigen
Lichtbildern, gehalten von Herrn Rett ſtatt.
Friederike im Orpheum. Die dreiaktige erfolgreiche
Operette Franz Lehars gelangt morgen Sonntag, nachmittags
4 Uhr, ſowie abends 8.15 Uhr zur Aufführung. In der Rolle
des Goethe wurde Kammerſänger Erich Campo, in der Rolle der
Friederike Fräulein Friedl Gierka verpflichtet. Es gelten volks=
tümliche
Preiſe für die Nachmittags= und Abendvorſtellung. Kar=
ten
in den bekannten Verkaufsſtellen. (Siehe Anzeige.)

Ehrmng für krene Dienſte.
E Das Heſſiſche Rote Kreuz (Heſſ. Landesverein vom Roten
Kreuz und Alice=Frauenverein) hatte für Donnerstag, den 31.
März, nachmittags 15.30 Uhr, 10 Hausangeſtellte aus dem Kreis
Darmſtadt, von welchen 8 über 20 Jahre und 2 über 30 Jahre
in Dienſten derſelben Familie ſtehen, ſowie deren Herrſchaften
in das Eleonorenhaus des Alice=Hoſpitals hier eingeladen. Der
geſchäftsführende Vorſitzende Herr Präſident i. R. v. Hahn hielt
an die Erſchienenen eine Anſprache, in der er nach Begrüßung
derſelben betonte, daß dieſe einfache Feier der Ueberreichung der
Ehrengaben an ſolche Hausängeſtellte dienen ſoll, die mehr als
20 und bzw. mehr als 30 Jahre im Dienſte derſelben Familie in
Heſſen geſtanden haben. Das Heſſiſche Rote Kreuz verleiht ſolche
Ehrengaben in dieſem Jahre zum achten Male. Es will damit
einen Teil ſeines ſozialen Programms erfüllen und die vorbild=
liche
Treue von Hausangeſtellten belohnen, die in redlicher
Pflichterfüllung eine ſo lange Reihe von Jahren zu ihrer Dienſt=
herrſchaft
geſtanden haben. Die Ehrengaben für mehr als 20 jäh=
rige
Dienſtzeit beſtehen in ſilbernen Broſchen, welche die In=
ſchrift
tragen Für Treue Dank und die in das Eigentum der
Beliehenen übergehen. Außerdem wird jedem Ausgezeichneten
eine Urkunde übergeben, welche die Tatſache der Auszeichnung
bezeugt. Die Ehrengaben für 30jährige Dienſtzeit beſtanden die=
ſes
Jahr in einem mit reichlichem Bildſchmuck verſehenen Buch
mit entſprechender Widmung. Es wurden folgende Perſonen im
Kreis Darmſtadt ausgezeichnet:
4) Für mehr als 20jährige Dienſtzeit: Darm=
ſtadt
: 1. Katharine Gölz bei Frl. M. und R. Groß Klappacher=
ſtraße
9, 2. Karoline Kohleiſe bei Marie Leithiger Wwe., Alexan=
draweg
, 3. Auguſte Kuhn bei Min.=Rat i. R. Dr. Dorfeld, Beck=
ſtraße
, 4. Marie Leidermann bei Dr.=Ing. Wilh. Winter, Eliſa=
bethenſtraße
, 5. Kath. Lipphardt bei Prof. A. Diehl. Herdweg 56,
6. Helene Orth bei Freifrau v. Malapert=Neufville, Roſenhöhe.
7. Mathilde Reſtle bei Oberpoſtdirektor a. D. K. Walter, Klap=
pacherſtraße
6: Nieder=Ramſtadt: Klara Poſſe bei Fa=
brikant
Karl Dörr ſen.
B) Für 30jahrige Dienſtzeit. Darmſtadt:
1. Anna Koch bei Forſtrat a. D. E. E Hoffmann, Artillerie=
ſtraße
6 2. Emma Waßner bei Reg.=Med.=Rat Dr. Roſe, Ohly=
ſtraße
33.
In ganz Heſſen wurden bis 1931 475, in dieſem Jahre 29
Ehrengaben, insgeſamt 504 Ehrengaben bewilligt. Namens des
Heſſ. Roten Kreuzes wurden die Ausgezeichneten auf das herz=
lichſte
beglückwünſcht. Danach überreichte die Vorſitzende des
Alice=Frauenvereins, J. K. H. Großherzogin Eleonore, den Jubi=
laren
die Auszeichnung mit dazugehörigem Diplom. Eingeleitet
und umrahmt wurde die Feier mit ſtimmungsvollem Geſang
eines Chors von Aliceſchweſtern, deren eine auch durch den Vor=
trag
eines Gedichts erfreute.

Friedrich der Große wird gefeiert! Man ſchreibt uns:
Für alle vaterländiſch geſinnten Deutſchen, ohne jeden Partei=
unterſchied
, veranſtaltet die Vaterländiſche Vereinigung für Welt=
anſchauung
und Kunſt heute, am 2. April, abends, im großen
Saal des Städt. Saalbaues, eine von hervorragenden
künſtleriſchen Kräften und Vortragsrednern durchgeführte Gedenk=
feier
im Zeichen eines der größten deutſchen Volkshelden, Fried=
richs
des Großen. Die Gedenkrede wird Herr Studienrat Karl
Hauff halten. Beteiligt ſind ferner Herr Konzertmeiſter Otto
Drumm (Violine und Leitung des kleinen Streichorcheſters),
Herr Kammermuſiker Nikolaus Jung (Flöte) und ein kleines
Streichorcheſter. An Stelle der wider Erwarten dienſtlich
verhinderten Herren Schauſpieler Franz Kutſchera und Kapell=
meiſter
Beppo Geiger vom Heſſiſchen Landestheater wirken der
Regiſſeur am Duisburger Stadttheater. Herr Fred Rohde, und
die bekannte Wiesbadener Pianiſtin, Frl. Grete Altſtadt, die
die Rezitationen bzw. den Klavierpart des muſikaliſchen Teiles
übernommen haben, mit. Die Anſprache Fridericus Rex, der
König und Held wird umrahmt ſein von einer Aufführung des
berühmteſten Flötenkonzerts des großen Königs und von
bedeutenden Kompoſitionen ſeiner Zeitgenoſſen Joh. Seb. Bach,
Friedemann Bach und Georg Friedrich Händel. Von Bach werden
zwei Sätze der Sonate für Flöte, Geige und Klavier gebracht, die
der Leipziger Thomas=Kantor auf ein ihm von Friedrich dem
Großen gegebenes Thema komponiert und dem König ſpäter mit
anderen Tondichtungen zuſammen als Muſikaliſches Opfer ge=
widmet
hat. (Siehe heutige Anzeige.)
Neue Kurſe in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben eröffnet
der Gabelsberger Stenographenverein, gegr. 1861, am kommenden
Montagabend, in ſeinen Unterrichtsräumen, Ballonſchule und
Ballonplatz 7. Wir empfehlen die Beachtung der hentigen Anzeige.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 92

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 2. April 1932

Der Name Evangeliſch geſehlich geſchütt.
EPH. Im Zuſammenhang mit den bekannten Zuſammen=
brüchen
wirtſchaftlicher Unternehmungen, die den Namen Evan=
geliſch
, angenommen hatten und führten, ohne daß die amt=
lichen
Inſtanzen der Kirche auf ihre Gründung. Firmierung und
Geſchäftsgebarung irgendwelchen Einfluß hatten, wurde bekann4 mit ſteigendem Nachdruck der Ruf nach einem wirkſgmen
Schutz des Namens Evangeliſch laut. Man wies mit Recht
darauf hin, daß jene Firmierung in der Oeffentlichkeit zu fal=
ſchen
Vorſtellungen über das Verhältnis ſolcher Unternehmun=
gen
zur organiſierten Kirche und auch über ihre geſchäftliche Zu=
verläſſigkeit
und wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit führen müſſe.
Aus dieſen Erwägungen heraus hat der Deutſche Evangeliſche
Kirchenausſchuß an die Reichsjuſtizbehörden die Bitte gerichtet
zur Frage eines rechtlichen Schutzes des Namens Evangeliſch
Stellung zu nehmen. Auch von preußiſchen kirchlichen Stellen
wurden Schritte in dieſer Richtung unternommen. Nunmehr iſt
auch von ſtaatlicher Seite die Angelegenheit in Angriff genom=
men
worden. Ein Antrag der deutſchnationalen Fraktion des
Preußiſchen Landtags regt an daß den Regiſtergerichten in
Preußen empfohlen wird, in Fällen, bei denen bei der Eintra=
gung
einer Handelsfirma ein Zuſatz beantragt wird, der auf
einen Zuſammenhang mit einer kirchlichen oder religiöſen Kör=
verſchaft
hinweiſt, dieſer Körperſchaft vor der Eintragung von
Amts wegen Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Dieſe
Forderung weiſt einen Weg zu einer annehmbaren Löſung.

Ferienſonderzüge 1932.

Vorausſichtlich werden zum Beginn der diesjährigen
Sommerferien die hierunter aufgeführten Ferienſonderzüge ver=
kehren
: Am 9. Juli WiesbadenMünchen, über Mainz Darm=
ſtadt
Stuttgart; am 9. Juli: Wiesbaden-Baſel/Konſtanz, über
MainzDarmſtadtKarlsruheOffenburg; am 9./10. Juli:
Wiesbaden-Berlin (Anh. Bf.) über MainzDarmſtadt Frank=
furt
a M.; am 9./10. Juli: BaſelStralſund/Carlshagen, über
MannheimDarmſtadtFrankfurt a. M.; am 10./11. Juli:
Wiesbaden Bremen, über Mainz Darmſtadt Frankfurt a.
Main; am 11./12. Juli: WiesbadenHamburg, über Mainz
DarmſtadtFrankfurt am Main; am 16. Juli: Wiesbaden
München, über MainzDarmſtadtWürzburg; am 16./17. Juli:
Kaiſerslautern-Hamburg/Bremen, über LudwigshafenWorms
DarmſtadtFrankfurt a. M.; am 27./28. Juli: Saarbrücken
Breslau, über BingerbrückMainzFrankfurt a. M.; am
28. Juli: KölnMünchen, über BingerbrückMainzDarmſtadt
Würzburg; am 30. Juli: Köln-Baſel/Konſtanz, über Binger=
brück
-MainzWormsMannheim; am 30. Juli; Wiesbaden
München, über MainzDarmſtadtWürzburg.

Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Die Uraufführung von Dk.
Gg. Büchners neuer Dialektkomödie in 3 Bildern 1931.oder
Hewermehl u. Co wird in der nächſten Woche am= Sams=
tag
, dem 9. April 1932, im Kleinen Haus des Landestheaters
ſtattfinden.
Sonder=Veranſtaltung im Union=Theater. Um der Jugend
für die Ferientage etwas beſonderes zu bieten, bringt das Union=
Theater auf einige Tage täglich in einer Sondervorſtellung nach=
mittags
2.30 Uhr und am Sonntag, vormittags 11.15 Uhr, die
luſtige Diebes=Komödie Emil und die Detektive, nach dem
Roman von Erich Käſtner.
Im Union=Theater ſieht man ab heute Curt Bois, den
deutſchen Buſter Keaton, mit La Jana der ſchönſten Frau der
Berliner Bühnen, in der witzigen Film=Groteske Der Schlemihl,
einer pointenreichen, tollen Angelegenheit. Regie: Max Noſſeck.
Weitere Hauptdarſteller Adalbert von Schlettow, Henry Bender,
Grigori Chmara u. a. m.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute Harold Lloyd, den
amerikaniſchen Grotesk=Komiker, in dem Senſations=Luſtſpiel
Harold halt dich feſt, ein Film voll aufregendem Tempo, Span=
nung
und Humor.
In den Helia=Lichtſpielen gelangt heute und folgende Tage
die luſtige Tonfilm=Operette Der Frauendiplomat zur Vorfüh=
rung
.
Allgemeine Herabſetzung der Paſſagier=Raten zwiſchen
Europa und Nordamerika. Von den großen Schiffahrtslinien,
die dem Verkehr auf dem nordatlantiſchen Ozean dienen, haben,
wie es heißt, bereits 9 beſchloſſen die Sätze für die Paſſagier=
beförderung
im Durchſchnitt um 20 v. H., alſo auf den niedrig=
ſten
Satz ſeit der Vorkriegszeit, zu ſenken. Die Ermäßigungen
ſollen in der dritten Klaſſe zwar nur etwa 10 v. H. in der
erſten Klaſſe aber bis zu 50 v. H. betragen. In Schiffahrts=
kreiſen
iſt man darüber verwundert, daß die Herabſetzungen be=
ſchloſſen
und zum Teil ſchon bekannt gemacht wurden, bevor eine
Einigung auf der nordatlantiſchen Schiffahrtskonferenz, die zur=
zeit
in Brüſſel tagt, erzielt wurde. Dort iſt es zu erheblichen
Auseinanderſetzungen gekommen. Als erſte gab die United Sta=
tes
Line die Ermäßigung bekannt, die bereits Donnerstag in
Kraft tritt. Es folgten die White Star= Red Star= und Atlan=
tik
Transport Line. Auch der Norddeutſche Lloyd und Hapag
ſetzen die Preiſe herab, ebenſo wie die Cunard und die fran=
zöſiſchen
Geſellſchaften. Man hofft allgemein, daß dieſe Ermäßi=
gung
das Geſchäft günſtig beeinfluſſen wird.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen.
(Aenderung ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New
York, ab Br.=Brhv.: D. Dresden 31. 3., D. Bremen 5. 4., D. Ber=
lin
7. 4. Nach Nord=Amerika=Weſtküſte: D. Tacoma ab Hbg. 30. 3.,
ab Br. 2. 4. Nach HavannaGalveſton: D. Lützow ab Br. 6 4.
Nach Weſtindien: D Porta ab Hbg. 23. 4., ab Br. 25. 4. Nach Mit=
telbraſilien
: D. Münſter ab Br. 7. 4.. ab Hbg. 9. 4., D. Gelria
ab Brhv. 11. 4. Nach Südamerika=Weſtküſte, via Panamakanal:
MS. Erfurt ab Hbg. 29. 3.. ab Br. 30, 3., D. Carl Legien ab Hbg.
12. 2., ab Br. 13. 4. Nach Oſtaſien: D. Erlangen ab Br. 29. 3., ab
Hbg. 2. 4., MS. Kulmerland ab Br. 2. 4., ab Hbg. 6. 4., D. Scheer
ab Br. 5. 4., ab Hbg. 9. 4., MS. Fulda ab Br 9. 4., ab Hbg.
13. 4. Nach Auſtralien ab Hbg. 12. 4.. ab Br. 14 4., D. Neckar.
Afrika=Linie: Oeſtliche Rundfahrt um Afrika: D. Watuſſi ab Hbg.
9. 4. Weſtliche Rundfahrt um Afrika: D. Matuſſi ab Hamburg
16. 4. Geſellſchaftsreiſen: Fahrt ins öſtliche Mittelmeer: D. Karls=
ruhe
ab Venedig 5. 4. Mittelmeerfahrt: D. Karlsruhe ab Genua
29. 4. Polarfahrt: D. Sierra Cordoba ab Brhv. 5. 7 Nähere
Auskunft aller angeſchloſſenen Linien erteilt bereitwilligſt Anton
Fiſcher, Frankfurter Straße 12/14, Tel. 186.

Aus den Gemeindeparlamenten.

Ak. Nieder=Ramſtadt, 1. April. Ratsbericht. Für den / Zum zweiten Wahlgang zur Reichspräſidentenwahl am 10. April
zweiten Wahlgang der Reichspräſidentenwahl werden die Abſtim= werden die Wahlvorſtände vom 13. März belaſſen. Ein Schrei=
mungsvorſtände
in der gleichen Beſetzung beſtimmt, wie zum erſten ben des evang. Kirchenvorſtandes wegen Renovierung der Kirche
Aug. Pfeiffer ernannt wird. Das Landesarbeitsamt gewährt tagt
der Gemeinde im Wege der produktiven Erwerbsloſenfürſorge
ufer. Da die Zuſchußgewährung aber an gewiſſe Vorausſetzungen Punkte der Tagesordnung zugrunde, die nachfolgende nichtöffent=
geknüpft
iſt, die für die Gemeinde unvorteilhaft ſind, wirg der
Anerkennungsbeſcheid nicht genehmigt. Es wird vielmehr,beſchloſ= Atrag des Kreisſchulamtes auf freiwillige Uebernahme von
ſen, die notwendigſten Arbeiten in eigener Regie der=Gemeinde Mehrſtellen an den Volksſchulen auf die Stadt wurde dahingehend
holt um einen Pachtnachlaß nach. Im Hinblick aufedie geänderten //gfreilsmäßig von der Stadt übernommen wird. Dabei ſoll der
Wirtſchaftsverhältniſſe wird ein Nachlaß zugebilligt, für die ſpä=
teren
Jahre bleibt beſondere Regelung vorbehalten Für das in dieſe Stelle eingewieſen wird. 2. Erhebung von Gebühren zur
legene Baugelände ſollen die Fluchtlinien feſtgeſtellt werden. Der Miniſteriums, das im ganzen Lande in dieſer Beziehung einheit=
Rat ſtimmt dem Vorſchlag des Hochbauamts nach der vorgelegten, liche Sätze eingeführt wiſſen will wird ein früherer Beſchluß, dieſe
Planſkizze zu. Ein Schreiben des Kreisſchulamts über die Schul= Gebühr auf 1. Mk. hinaufzuſetzen, wieder rückgängig gemacht
ſtelleneinteilung und die Erhöhung der Stellenbeiträge der Ge= und die Gebühr auf 50 Pfg. bemeſſen. Nur in beſonders gelager=
meinden
von 200 auf 250 Mk. wird zur Kenntnis genommen.
Die Heag beabſichtigt, von Eberſtadt aus durch die hieſige Ge= ſetzung der Kanalgebühren. Auf Vorſchlag des Finanzausſchuſſes
markung nach Ober=Ramſtadt ein Hochſpannungskabel zu verlegen wird eine Erhöhung der Kanalgebühren von 12 auf 15 Pfg. je
und ſucht um die Erteilung der Genehmigung nach, ſoweit hierfür 100 Mk. des Brandverſicherungswertes nicht vorgenommen, es
Nieder=Ramſtädter Gebiet in Frage kommt. Dieſe wird unter ge= verbleibt vielmehr bei dem Satze von 12 Pfg. 4. Die Nutzholz=
wiſſen
Vorausſetzungen erteilt. Von ſeiten der Gendarmerie= geiſteigerung vom 10. März blieb nur um 20. Mk. unter der
ſtation Eberſtadt wird der baufällige Zuſtand der Brücke über die Taxation. Auf Empfehlung des Forſtamtes wurde die Verſteige=
Beerbach, ſüdlich der Frankenberger Mühle, beanſtandet. Der rung ſeitens der Verwaltung bereits genehmigt, was nunmehr
Rat lehnt die Inſtandſetzung der Brücke ab, da dieſe nicht Eigen= auch durch den Stadtrat geſchah. 5. Ortsbürgerauflage.
tum der Gemeinde und der in Frage kommende Weg als öffent= Die Stadt hatte beſchloſſen, die Gebührniſſe für in der Inflations=
licher
Verkehrsweg nicht anerkannt iſt. Die Stadt Darmſtadt zeit getätigte Ortsbürger=Einkäufe mit 60 Prozent aufzuwerten,
bietet der Gemeinde verſchiedene Sprengwagen zum Kauf an. Da wogegen ſich ein großer Teil der davon Betroffenen wehrte und
ein Bedürfnis immer noch vorliegt, wird der Bürgermeiſter be= im Verwaltungsſtreitverfahren den Kreisausſchuß anrief deſſen
auftragt, die Wagen unter Zuziehung eines Sachverſtändigen zu Urteil die Aufwertung unter klarer Begründung auf 50 Prozent
beſichtigen und zuſagenden Falles einen paſſenden Wagen zu kau= Es folgen noch einige Mitteilungen. Darunter eine ſolche, daß
fen. Die Pumpenſtationanlage bedarf einer baulichen Aenderung.
Die Ausführung der Arbeit wird genehmigt Von ſeiten des das neue, vom Stadtbauamt erbaute Finanzamtsgebäude nunmehr
Rats wird das übermäßige Bekleben der Schulhauseinfriedigungs= vom Reich übernommen worden iſt.
mauern beanſtandet. Die Verwaltung wird beauftragt, die Mauer
gründlich reinigen zu laſſen und das weitere Bekleben außerhalb‟ Dem Antrag des Ratsmitglieds Lenhardt 2., das Geſuch des Ar=
lung
und Pflege der gemeindlichen Obſtbäume wird demaum= heit) betreffs Abgabe eines Sportplatzes noch auf die Tagesord=
wart
Ph. Roß übertragen Wohlfahrtsangelegenhelken und nung zu ſetzen, wird dahin entſprochen, daß dieſer Punkt in der
Steuerſtundungsanträge bildeten den Schluß der Sitzung
Erzhauſen, 1 April. Gemeinderatsbericht. Dem kränkeſteuer wird laut Verfügung des Heſſ Kreisamts Offenbach
ratung von 15 Anträgen des Erwerbsloſen=Ausſchuſſes. Hierzu nimmt hiervon Kenntnis. Die Gemeindefuhren und =arbeiten
liegt ein Schreiben des Gewerkſchaftskartells vor, worin der Ge= für das Rechnungsjahr 1932 werden vergeben: Taglohnfuhren
meindeverwaltung mitgeteilt wird, daß Anträge abzulehnen ſeien, pro Stunde 1 RM. Holzfuhren pro Meter aus dem Gemeinde=
wenn
ſie nicht vom Gewerkſchaftskartell geſtellt werden. Die wald 1 RM., Fahren von Sand pro Wagen 2,50 RM., Aus=
Beratung wird zurückgeſtellt. Dem Geſuch der Arbeiter=Sama= laden von Waggons pro Zentner 6 Pfg. Größere Arbeiten werden
riterkolonne um Erlaß von Billettſteuer wird ſtattgegeben. beſonders vergeben. Hierauf nichtöffentliche Sitzung.

Wahlgang, mit Ausnahme des Beiſitzers P. Schmidt, für den und des Pfarrhauſes wird zur Beratung zum Voranſchlag ver=
Bb. Bensheim, 1. April. Die öffentliche Sitzung des Stadt=
einen
Zuſchuß für die Wiederherſtellungsarbeiten am Modaubach= rates war von bemerkenswerter Kürze. Es lagen ihr nur ſechs
liche Sitzung hatte ſich mit weiteren 21 Punkten zu befaſſen. 1. Ein
durchzuführen. Jagdpächter Frd. Ganß=Darmſtadt ſucht wieder= gekehmtgt, daß die 27. Schulſtelle, die jetzt neu beſetzt werden muß,
Wunſch geäußert werden, daß ein in Bensheim gebürtiger Lehrer
an der Provinzialſtraße EmelinenhütteNieder=Ramſtadt ge= Erreilung von Auskünften privater Art. Auf Veranlaſſung des
ten Fällen ſoll eine Gebühr von 1. Mk. erhoben werden. 3. Feſt=
feſtſetzte
. Gegen dieſe Entſcheidung ſoll keine Beſchwerde erfolgen.
I Dreieichenhain, 1. April Gemeinderatsſitzung.
des hicht zugelaſſenen Mauerteils zu unterſagen. Die Behand= beiter/Sportvereins Dreieichenhain (Mitglied der roten Sportein=
nächſten
Sitzung verhandelt werden ſoll. Die Bier= und Ge=
Rektor in Ruhe Kadel wird Baugenehmigung erteilt. Be= auch im Rechnungsjahr 1932 weiter erhoben: der Gemeinderat

Der Polizeibericht meldet:

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
G. H. D. 6. Dieſe Privatadreſſe würden Sie wohl am beſten
durch das amerikaniſche Konſulat in Frankfurt a. M. ſich beſchaffen
können.
H. H. L. Wir erſuchen, die Bekanntmachung im lokalen Teil
der Nummer 79 vom 19. d. nachzuleſen.
K., hier. Die Zinſen betragen ab 1. Januar 1932 6 Prozent.
Da die Kündigung bis 1. Oktober 1932 ausgeſchloſſen iſt, iſt die
Friſt zur Kündigung um zwei Jahre, alſo bis 1. Oktober 1934,
verlängert.
O. In der III. Klaſſe erben: 1. Eltern und Stiefeltern,
2. voll= und halbbürtige Geſchwiſter. Die Steuer beträgt: bis
10 000 RM. 6 Proz bis 20 000 RM. 7½ Proz., bis 30 000 RM.
9 Proz. bis 40 000 RM. 10½ Proz. und bis 50 000 RM. 12 Proz.
Steuerfrei bleiben bei den Steuerklaſſen III und IV ein Er=
werb
von nicht mehr als 2000 RM. ferner Hausrat, einſchließ=
lich
Wäſche und Kleidungsſtücke, ſoweit der Wert den Betrag von
5000 RM. nicht überſteigt.
B. hier. 17 Prozent für laufende und 8 Prozent für große
Inſtandſetzungskoſten. Wegen der früheren Jahre ab 1925 mußten
Sie beim Städt. Wohnungsamt anfragen.
W. L. Aus unſerer Antwort war ja herauszuleſen, daß eine
Aufwertungshypothek nicht in Frage kommt. Da die Fälligkeit
(Rückzahlung des Darlehens) bis zum 1. April 1932 hinausgeſcho=
ben
iſt, kommt eine Kündigung auf einen ſpäteren Termin
überhaupt nicht in Frage, die Fälligkeit tritt ohne weiteres durch
Zeitablauf ein. Wir können es deshalb nur wiederholen, was
wir Ihnen geantwortet haben. Eine Zinsherabſetzung auf 7½
Prozent kommt u. E. nicht in Frage.
J M. 90. Beide Fragen können an einem Werktag Vormittag,
8.15 Uhr früh. auf der Schriftleitung beſprochen werden. Den
Zeitungsartikel wollen Sie mitbringen.
W. in H. Es wird abzuwarten ſein, ob und inwieweit der
Haushaltsausſchuß des Reichstags Milderungen hinſichtlich der
in der Notverordnung enthaltenen Härten bezüglich der Hinter=
bliebenenrenten
eintreten läßt.

Warnung. Das belgiſche Konſulat in Duisburg=Hamborn
gibt bekannt, daß das belgiſche Miniſterium des Aeußern vor
einem belgiſchen Inſtitut warnt, das Doktor=Diplome der Han= Ruheſtandsverſehung des Kte.,direktors v. Werner
delswiſſenſchaften an ſolche Perſonen ausſtellt, die an einem fern=
brieflichen
Kurſus des Inſtituts teilnehmen. Das Inſtitut nennt=
ſich
Acadsmie=Commerciale‟, 51. Quai d’Amercoeur, und hat
ſeinen Sitz in Lüttich. Die Keitung liegt in den Händenseines unſexem Kreiſe als oberſter Verwaltungsbeamter vor. Seine =
gewiſſen
Alias. Das belgiſche Miniſterium des Aeußern weiſt tigkeit fällt in eine Zeit ſchärfſter wirtſchaftlicher und politiſcher
darauf hin, daß der Unterricht, der in dieſer Anſtalt erteilt wird, GegenſätzeK die namentlich auch in unſerer Gegend ſtark hervor=
ohne
irgendwelche Gewähr iſt, und daß die von dem Inſtitut aus= tyten. DArch ſein offenes Weſen und ſeine edle Geſinnung aber
gefertigten Doktordiplome völlig wertlos ſind. Das belgiſche erwarb en ſich die Sympathien aller Stände und Parteien, ſo daß
Miniſterium des Aeußern warnt bei dieſer Gelegenheit ganz all= er der gegebene Führer in der gärenden Zeit war. Mit ſeiner
gemein davor, ſich direkt an belgiſche Lehranſtalten zu wenden und vornehmen Denkungsart verband ſich eine ſtreng ſachliche Behand=
empfiehlt
denjenigen Intereſſenten, die mit belgiſchen Lehranſtal= lung der ihm geſtellten Aufgaben und ein vorbildliches Zuſam=
ten
für höhere Studien in Verbindung zu treten wünſchen, vor= menarbeiten mit ſeinen Beamten und Angeſtellten. So wird ſein
erſt Erkundigungen bei dem Belgiſchen Miniſterium, für Kunſt Scheiden aus dem Amte in allen Kreiſen als ſtarker Verluſt emp=
und Wiſſenſchaft, 10 Rue de la Loi, Brüſſel, einzuziehen.
Diebſtähle. Am 24. März (Gründonnerstag), gegen 14 Uhr, ſtadt als Sohn des um die Jahrhundertwende verſtorbenen Ge=
wurde
aus dem Hofe der Landes=Hypothekenbank. Paulusplatz 1, heimen Staatsrates Karl von Werner geboren. Nach Erlangung
ein Herrenfahrrad geſtohlen. Als Täter kommt eine Perſon in des Reifezeugniſſes legte er nach vorausgegangenem Beſuche der
Frage, die vorher in dem Hauſe Paulusplatz 1 und in der Um= Univerſitäten Freiburg und Berlin in Gießen das juriſtiſche Uni=
gegend
Oſterkarten zum Verkauf angeboten hat. Es handelt ſich verſitätseramen ab. Im Jahre 1893 wurde er zum Regierungs=
um
einen jungen Mann im Alter von 18 bis 20 Jahren, etwa aſſeſſor ernannt und dann drei Jahre ſpäter zum Kreisgmtmann
1,60 Meter groß, ſchmale Geſtalt, trug dunkelblauen Anzug mit bei dem Kreisamt Heppenheim. Nach vorübergehender Tätigkeit
weißem Schillerkragen und helle Patſchkappe. Bei welchen Per= im Miniſterium des Innern kehrte er in den Außendienſt zurück
ſonen hat er Oſterkarten verkauft, und wer kann über dieſe Per= und verſah die Stelle eines Kreisamtmanns bei dem Kreisamt
ſon nähere Auskunft geben? Von einem Fenſter des Hauſes Darmſtadt. Am 1. Oktober 1913 wurde er zum Kreisrat des Krei=
Martinsſtraße 48 wurde am 26. März ein Kleid im Werte von ſes Lauterbach ernannt; von da erfolgte dann am 16. Juni 1923
30 RM. geſtohlen. Das Kleid iſt aus rohſeidenem Stoff und hell=
blauer
Farbe. An dem Kleid war ein grauer Kragen mit rotem kreis. Seine Ruheſtandszeit gedenkt er in ſeiner Vaterſtadt Darm=
Rand aufgenäht. Am Darmbach, in der Nähe des Botaniſchen ſtadt zu verbringen. In ſeinen Lebensabend begleiten ihn die
Gartens, wurden von jungen Leuten Fröſche gefangen und beſten Wünſche der Kreisbevölkerung Erbach,
abgeſchlachtet. Wer kann über die in Frage kommenden
Perſonen Auskunft geben?

Verwendung lebender Tiere von ſogenannten Zauberkünſtlern
in Varietés bei Vorführung von Kunſtſtücken. Von ſog. Zauber=
künſtlern
werden in Varietés uſw. Kunſtſtücke öffentlich gezeigt,
bei denen lebende Tiere (Goldfiſche, Tauben, Gänſe, Enten,
Katzen, Schweinchen und andere Tiere) benutzt werden. Bei dem
Verband der Tierſchutzvereine des Deutſchen Reiches (Otto Hart=
mann
=Bund) iſt vom Tierſchutzverein für Heſſen angeregt wor=
den
, bei den Reichs= und Länderregierungen beantragen zu wol=
len
, daß die Benutzung von lebenden Tieren bei Vorführungen
von Zauberkünſtlern in Varietés verboten wird.

Lokale Veranſkallungen.

in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritil.
Im Reſtaurant Bender, Eliſabethenſtr. /423, ſpielt
ab 2. April jeden Samstag und Sonntag in Neubeſetzung de-
bekannte
Geigenkünſtler Ernſt Opfermann mit ſeinen Künſtlern.
(Näheres ſiehe Anzeige.)
veranſtaltet heute Samstag und morgen Sonntag Geſellſchafts=
abende
mit Tanz. Der große Bierpreisabſchlag geſtattet vielen
wieder, einmal bei billigem Eſſen und Trinken ein paar gemüt=
liche
Stunden im Hotel zur Poſt zu verbringen. (Siehe heutige
Anzeige.)
Vereinskalender.
Kriegerkameradſchaft Germania Darm=
2 April abends 8.15 Uhr, im Saalbau eine vaterländiſche
Gedenkfeier im Zeichen Friedrichs des Großen ſtattfindet, wozu Umſtadt, eine kurze Andacht über das, Schriftwort: Das Warten
freundlichſt eingeladen wird.
Darmſtadt und Umgegend. Die vaterländiſche Vereini=
gung
für Weltanſchauung und Kunſt lädt uns für Samstag, den
2. April, abends 8.15 Uhr, in den Städtiſchen Saalbau zu einer
herzlichſt ein.
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darm=
ſtadt
. Morgen Sonntag, den 3. April, findet unſere 4. Wande=
rung
über Schloß Wolfsgarten nach Langen ſtatt. Um recht zahl=
reiche
Beteiligung wird gebeten.

Tageskalender für Samstag, den 2. April 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Der Schlemihl
Helia=Lichtſpiele: Der Frauen=Diplomat; P=
laſt
=Kichtſpiele: Hurra, ein Junge; Unig rhea=
ter
, nachm. 2.30 Uhr: Sonderveranſtaltung: Emil und die
Detektive‟. Hotel u. Reſt. zur Poſt: Geſellſchaftsabend mit
Tanz. Konzerte: Theater=Reſtaurant, Reſt. Bender, Herrn=
garten
=Café.

2* gesenkt
von 1 RM. auf 80 Pfg.
Qualität unverändert:

Aus Heſſen.

Ci. Erbach, 1. April.
Nahezu neun Jahre ſtand Herr Kreisdirektor von Werner
funden. Herr von Werner wurde am 24. Januar 1867 zu Darm=
ſeine
Verſetzung als Kreisdirektor in ſeinen jetzigen Wirkungs=

J. Griesheim, 1. April. Winterhilfe. Mit einer letzten
Sißzung vor den Oſterfeiertagen hat der hieſige Ausſchuß für die
Winterhilfe ſeine Tätigkeit eingeſtellt, da die zur Verfügung
tehenden Mittel erſchöpft ſind. Die Geſchäftsleute werden ge=
Bbeten, etwa noch vorhandene Gutſcheine einzureichen, damit die
KAbrechnung erfolgen kann. Es wird dann der Oeffentlichkeit be=
richtet
werden können, was der Ausſchuß für die Winterhilfe hat
leiſten können, um die Not des ſchweren Winters zu lindern.
Der 34jährige Peter Schupp 3. von hier befand ſich mit ſeinem
Fahrrade auf dem Wege von Eberſtadt nach Darmſtadt. Am Café
Henn fühlte er ſich unwohl, ſtieg von ſeinem Fahrrad ab und brach
bewußtlos zuſammen. Durch die Freiwillige Sanitätswache wurde
er in das Herz=Jeſu=Hoſpital nach Darmſtadt verbracht. In ſeinem
Befinden iſt bereits eine Beſſerung eingetreten.
Cp. Pfungſtadt, 1. April. Geſchäftsjubiläum. Metzger=
Die Nerwnter erſchelnenden Notizen ſind aueſchließlich al. Hinweſſe auf Anzeigen zu bemachtef meiſter Ludwig Deweid konnte am 1. April ſein 40jähriges Ge=
ſchäftsjubiläum
begehen. Außerdem feierte die Firma Gebr.
Seidel, Papier=Gummiwerke, ihr 25jähriges Geſchäftsjubiläum.
Die neuen Ortsſatzungen über die Erhebung einer Getränkeſteuer
und Gemeindebierſteuer ſind heute in Kraft getreten.
Nieder=Ramſtadt, 1. April. In dem freundlich mit den erſten
Frühlingsblüten geſchmückten Betſaal der hieſigen Anſtalt für
Hotel und Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof) Epileptiſche kamen am Donnerstag nachmittag zahlreiche Freunde
des Starkenburger Hilfsvereins der Baſeler Miſſion zur Früh=
jahrskonferenz
zuſammen. War die Schar der Teilnehmer auch
kleiner als in den letzten Jahren, ſo hat doch gewiß kein Be=
ſucher
der Konferenz ſeine Teilnahme bereut. Nach Begrüßung
durch den Vorſitzenden des Hilfsvereins, Herrn Pfarrer=Sehrt
von Ueberau, ſang der Anſtaltschor ein Loblied; im Laufe der
Feier erfreute der Chor noch mit zwei Liedern. An Stelle des
ſtadt. Den Kameraden zur Kenntnis, daß am Samstag, dem verhinderten Herrn Pfarrers Heuſel von Kirch=Brombach hielt
der Schriftführer des Hilfsvereins, Pfarrer Thaer von Groß=
der
Gerechten wird Freude werden‟. Danach hielt Miſſionar
Michel=Darmſtadt einen ſehr intereſſanten Vortrag über das
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen Thema Chineſiſche Kunſt im Dienſte der Evangeliumsverkündi=
gung
. Am Schluſſe wurde eine ganze Anzahl Lichtbilder ge=
zeigt
, die von chineſiſchen chriſtlichen Malern hergeſtellt ſind. Es
blieb noch die Frage offen, ob es chineſiſchen Künſtlern auch ge=
vaterländiſchen
Gedenkfeier im Zeichen Friedrichs des Großen lingen wird. Jeſus und ſeine Jünger ſo darzuſtellen, daß der
Chineſe ſie nicht als Volksfremde ablehnt, aber die chriſtliche ein=
heimiſche
Kunſt in China iſt auf dem beſten Wege, auch dieſe
Schwierigkeiten zu überwinden, ſo daß das Evangelium auch
eine chineſiſche Angelegenheit wird. Der Herr Miſſionar erzählte
aus ſeiner langjährigen Tätigkeit in China, wie ſolche chineſiſchen
Bilder ganz anders evangeliſierend gewirkt hätten als euro=
päiſche
oder amerikaniſche Bilder.
G. Ober=Ramſtadt, 1. April. Nacherhebung von Bür=
gerſteuer
. Bekanntlich ſah ſich der Gemeinderat vor einigen
Monater gezwungen, die urſprünglich auf 200 Prozent des Lan=
desſatzes
feſtgeſetzte Bürgerſteuer für 1931 nochmals um 100 Pro=
zent
, alſy zuſammen 300 Prozent, zu erhöhen, da andernfalls die
Gemeinde keine Zuſchüſſe aus Reichsmitteln für die Wohlfahrts=
fürſorge
, auf welche ſie bei der derzeitigen Finanzlage dringend
angewieſen, erhalten hätte. Dieſe nachträgliche Bürgerſteuer (die
Hälfte des zuerſt angeforderten Betrages) wird allen Steuer=
pflichtigen
in den nächſten Tagen durch beſonderen Beſcheid ange=
fordert
. Der Betrag iſt in vier Monatsraten im April, Juli,
Auguſt und September zur Zahlung fällig. Einſperren
der Tauben. Mit Rückſicht auf die Frühjahrsausſaat ſind die
Tauben in der Zeit vom 4. April bis einſchiießlich 18. April d J.
eingeſperrt zu halten.

[ ][  ][ ]

Samstag, 2. Aprit 1332

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten

Nr. 92 Seite 7

geschichten aus adler Welt

Die Bevökkernng der Pakikanſtadl.
(g) Rom. Als was bezeichnet man die Einwohner der Vati=
kanſtadt
, als päpſtliche Bürger oder päpſtliche Untertanen? Eine
Veröffentlichung der Kurie, die das Ergebnis der erſten Volks=
zählung
in dem neuen Staate bekannt gibt, bekennt ſich zu der Be=
zeichnung
: päpſtlicher Bürger.
Die Bevölkerung der Vatikanſtadt beträgt demnach ungefähr
tauſend Köpfe. Die Zahl der eigentlichen Bürger beziffert ſich je=
doch
nur auf 711, zu denen jedoch 283 Reſidenten hinzuzuzählen
ſind. Von dieſen 994 Perſonen ſind lediglich elf in dem neuen
Staate d. h. nach ſeiner Bildung geboren, nämlich fünf Kna=
ben
und ſechs Mädchen. Vier Fünftel der Bürgerſchaft ſind ur=
ſprünglich
italieniſcher Nation, ihnen folgen die Schweizer mit 110
Köpfen. Deutſchland iſt mit fünf ehemaligen Staatsangehörigen
vertreten, Frankreich mit 8. Amerika ſieht ſich in einer einzigen
Perſon repräſentiert, in einer Ordensſchweſter, die in der päpſt=
lichen
Reparaturwerkſtätte für Teppiche tätig iſt.
Das Zeitalter des Makerialismus.
Paris. In der Verſteigerung eines an Kunſt und an=
deren
Schätzen reichen adligen Nachlaſſes, die dieſer Tage von
einem großen Pariſer Auktionshauſe vorgenommen wurde, ſind
folgende Ergebniſſe laut Journal des Debats erzielt
worden:
Von drei Zeichnungen Puvis de Chavannes ſind zwei wegen
mangelnden Angebots nicht abzuſetzen.
Ein kleines Aquarell von Barye 360 Francs.
Eine farbige Studie von Degas erzielt den Mindeſtpreis, der
vom Auktionator feſtgeſetzt iſt.
Ein Toulouſe Lautreo dito, nämlich nur 1000 Francs,
aber neunundzwangzig Flaſchen alten Weines werden nach har=
tem
Bieterkampf für zweitauſendeinhundertundfünf Francs zuge=
ſchlagen
.
Revolnkion der Leprakranken.
(ig) Madrid. Der alte Job hat auch in Spanien ein trau=
riges
Vermächtnis hinterlaſſen. Die Leprakranken ſind im Oſten
Spaniens ſchon vor Jahrhunderten eine gefährliche Landplage ge=
weſen
. Es iſt ein ganz beſonders großes Verdienſt der Jeſuiten,
ſich um dieſe Unglücklichen und gleichzeitig um die Geſundheit im
Lande gekümmert zu haben. Dank iſt ihnen dafür nicht geworden,
aber man hat trotzdem erreicht, die von dieſer anſteckenden Krank=
heit
Behafteten in einer Art Sanatorium in der Nähe von Denia
am blauen Mittelmeer zuſammenzufaſſen und ſo die Mitmenſchen

Kurfus der Landwirkſchaftskammer für Heſſen.
Von der Lehranſtalt Weſchnitzmühle. Der letzte
Dreitages=Kurſus auf der Lehr= und Verſuchsanſtalt für Schweine=
zucht
und =haltung Weſchnitzmühle, welcher kurz vor Oſtern ſtatt=
fand
, nahm ebenfalls einen ſehr erfolgreichen Verlauf. Verſchie=
denen
Anregungen folgend, hat ſich die Landwirtſchaftskammer
entſchloſſen, in den Tagen von Mittwoch, den 6., bis Frei=
tag
, den 8. April 1932, einen Sonderkurſus für Frauen zur
Durchführung zu bringen. An den bisherigen Kurſen haben zwar
auch ſtets Landwirtstöchter aus allen Teilen Heſſens teilgenom=
men
. Da nun die Pflege der Schweine in den landwirtſchaftlichen
Betrieben Südweſtdeutſchlands vorwiegend in Händen der Frauen
liegt, die teilweiſe allerdings noch nach ſehr veralteten Methoden
die Fütterung durchführen, iſt es ſehr zu begrüßen, daß die Lehr=
anſtalt
Weſchnitzmühle einen dreitägigen Sonderkurſus zur Durch=
führung
bringt. Die in jeder Beziehung neuzeitlich und ſehr in=
tereſſant
ausgebaute Anſtalt bietet die Gewähr einer gründlichen
Schulung in allen Fragen der Schweinezucht, =haltung und spflege,
insbeſondere auch hinſichtlich der praktiſchen Seite, da auch die
Frauen in dem Betrieb voll mitbeſchäftigt werden. Die geräu=
migen
Wohnlichkeiten bieten allen Teilnehmerinnen gemütliche
Unterkunft. Die Anmeldungen für dieſen Frauenkurſus ſind bis
zum Montag, den 4. April 1932 an die Landwirtſchafts=
kammer
nach Darmſtadt, Rheinſtraße 62, zu richten.

An. Gr.=Zimmern, 1. April. Um der Not der Junglehrer Ku

ſteuern und einen weiteren Abbau von Junglehrern in der heſſi=
ſchen
Volksſchule zu verhindern, haben ſich auch im Kreiſe=Dieburg
Tfünf ältere Lehrer auf Anraten der oberſten Schulbehörde in dan=
kenswerter
Weiſe bereit erklärt, vor dem 65. Lebensjahre freiwillig
in den Ruheſtand zu treten. So verliert auch die hieſige evangeliſche
Schule mit dem 1. April ihren ſeitherigen Leiter, Herrn Beskor
Cronenbold, der nicht weniger als 44 Jahre ſegensreich an der hie=
ſigen
Schule wirkt und Herrn Lehrer Sperb. der auf eine 36jährige
erſprießliche Erziehertätigkeit hier zurückblickt. Beide Lehrer waren=
gewiſſenhafte
pflichtbewußte Erzieher und vorbildliche MenſcheR.
Nur ungern ſieht ſie die Lehrerſchaft beider hieſigen Schulek und
die Einwohnerſchaft aus dem Schuldienſt ſcheiden.
Cp. Münſter bei Dieburg, 1. April. Hohes Alter, Schth=
machermeiſter
Lorenz Kreher kann am Sonntag ſeinen 80. Ge=
burtstag
begehen.
D7. Ernſthofen, 1. April. Eine außerordentliche Verſchönerung
unſerer ſonntäglichen Gottesdienſte hat unſere Gemeinde erfahren.
Auf Veranlaſſung von Frau Pfarrer Becker=Ernſthofen wurde vor
einiger Zeit ein Kirchenchor gegründet. Die Gründerin übernahm
die Leitung. Am 1. Oſterfeiertag ſtellte ſich der Chor zum erſten
Male vor.

von der Gefahr der Anſteckung zu bewahren. Dies ging viele
Jahrzehnte gut, bis die neuen Ideen von Freiheit und Gleichheit
ihren Weg auch zu dieſem Orte des Jammers gefunden hatten,
Die Leprakranken beſchloſſen, eine große Familie nach kommu=
niſtiſchem
Vorbild zu gründen und in Freiheit zu leben. Zur
Durchführung ihrer Abſicht überrumpelten ſie zunächſt ihre Wäch=
ter
und die aufſichtsführenden Nonnen, um ſich ohne Zeitvekluſt

den Weg ins Freie zu ſuchen. So melden die Blätter dieſer Tage, ſtuler. Unſere Stadtgemeinde ſieht ſich gezwungen, in Anbe=
daß
Scharen von Leprakranken die Wege der Umgebung von Fon= tracht der ſchlechten finanziellen Notlage auch im folgenden Wirt=
tilles
beſetzten und mit wahrem teuflichen Fanatismus verſuchten/ ſchaftsjahr die Gemeindegetränkeſteuer in alter Höhe von 10 Pro=
jeden
des Weges kommenden Paſſanten mit Gewalt zu umarmenk zent des Kleinhandelspreiſes weiterhin zu erheben, gleichzeitio
und zu küſſen, um auf dieſe Weiſe ihre Kolonie zu vermehren, wurde die Weitererhebung der Gemeindebierſteuer mit den ſeit=
Nicht wenige Unglückliche, die dieſen Beſtien in die Hände gefallen herigen Sätzen angeordnet. Straßenſperre. Die Provin=

ſind, laufen jetzt Gefahr, das Schickſal ihrer Angreifer teilen zu
müſſen. Den Behörden aber hat es viel Mühe gekoſtet, dieſe Re=
bellen
wieder zur Botmäßigkeit und in ſicheren Gewahrſam zu
bringen nachdem das Unglück geſchehen war, im Zeichen der
Freiheit!
Königliche Gedecke.

tieren und über Neuanſchaffungen zu beſchließen.
Tafelgedecke auch nicht annähernd beſtimmen läßt. Tauſende von der Stadt übernommen. Ihre Vorgängerin wurde ſchon 1884 er=
Verfügung, darunter ſolche von koſtbarſter Art.
die für eine Rieſentafel von 220 Gedecken ausreicht. Sie wurde öffnet. Die Strecke HauptbahnhofGoetheſtraße folgte im Jahre
Leider ſoll dieſe koſtbare Galadecke einen kleinen, unauslöſchlichen eine ſolche von 6100 Klm. Die Erwartungen, daß der Betrieb
Fleck aufweiſen, an dem niemand anders ſchuld ſein ſoll als
gung ſeines Onkels Eduard III. ſoll er ein Glas Wein über das Kriege, als keine Ausbeſſerungen vorgenommen und Anſchaffun=
ſeheriſchen
Tafelteilnehmern Anlaß zu düſteren Prophezeiungen
gegeben haben ſoll.
Ein anderes koſtbares Tafeltuch iſt jenes, das bei den Feier=
lichkeiten
bei der Krönung der Königin Anng aufgelegt worden
iſt. Es wird nicht mehr gebraucht und erblickt das Licht der Hochſtätter, betr Klavierunterricht, hingewieſen, und dabei
Welt nur noch bei den alljährlichen Inſpektionen durch die könig= erwähnt, daß das Honorar bedeutend ermäßigt wurde.
liche Hausfrau. Es repräſentiert einen Wert von über hundert=
tauſend
Mark.

Straßenbericht

für die Woche vom 3. bis 9. April 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
3 DarmſtadtHeidelberg (zwiſchen Heppenheim und Laudenbach,
Km. 29,630. 7, Landesgrenze) vom 4. bis 20. 4. geſperrt. Um=
leitung
: Lorſch, Hüttenfeld, Viernheim Weinheim.
45 HeldenbergenWindecken, wegen Einſturzgefahr der Nidder=
brücke
bis auf weiteres für allen Verkehr geſperrt. Umleitung
für den Durchgangsverkehr: Friedberg, Vilbel. Bergen Main=
kur
, Hanau; für den Lokalverkehr: Eichen, Oſtheim, Windecken.
Hauptſtraßen in Heſſen:
HirzenhainLißberg vom 4. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
tung
: Glashütten, Oberlais, Schwickartshauſen, Lißberg oder
Uſenborn, Ortenberg.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.

* Zeilhard, 1. April. Am kommenden Sonntag, den 3. April,
findet abends im Saal der Wirtſchaft Zur guten Quelle bei Gaſt=
wirt
Heinz ein muſikaliſcher Abend ſtatt.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 1. April. Am kommenden Sonn=
tag
, den 3. d. M. begehen die Eheleute Adam Vollrath 1., hier,
Hintergaſſe, das Feſt der goldenen Hochzeit. Die beiden Jubilare
ſtehen im Alter von 76 und 79 Jahren.
4i. Vielbrunn, 1. April. Ihren 80. Geburtstag konnte
bei geiſtig und körperlich beſtem Wohlbefinden Frau Eliſabeth
Hofmann Wwe, hier, feiern: mit ihr konnten ſich Kinder, Enkel und
Urenkel freuen. Ihr 75. Lebensjahr haben Leonhard Hammann 1.
und Johannes Rapp zurückgelegt. Sein 70. Lebensjahr Johannes
Hammann.
Cp. Nieder=Roden, 1. April. Bürgermeiſter Gotta
wiedergewählt. Die für den 10. April angeſetzte Bürger=
meiſterwahl
braucht nicht ſtattzufinden, da nur ein Wahlvorſchlag,
auf den Namen des ſeitherigen Bürgermeiſters lautend eingegan=
gen
iſt. Bürgermeiſter Gotta gilt daher als einſtimmig wiederge=
wählt
, und zwar auf die Dauer von neun Jahren.
Gernsheim, 1. April. Waſſerſtand des Rheins
am Pegel am 31. März 0.34 Meter, am 1. April 0,05 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 1. April. Waſſerſtand des Neckars
am Pegel am 31. März 1,98 Meter, am 1. April 1,80 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.

Filns mit Legtimation. Jet aft. ſchon Filns.
die eine Legitimation bei ſich haben! In jeder der hübſchen
blau=gelben Schachteln liegt nämlich eine Prüfungs=Urkunde,
in der eine vollkommen neutrale Fachſtelle beſtätigt, daß ſich dieſe
Enulſion bei der wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Nachprüfung
wirklich als ſo lichtſtark, ſo farbenempfindlich, ſo lichthoffrei und
ſo feinkörnig erwieſen hat. Wenn Sie alſo das nächſte Mal beim
Photohändler den Voigtländer=Film (ſo heißt dieſer Film näm=
lich
) verlangen, dann wiſſen Sie von vornherein, daß Sie etwas
gänz Gutes bekommen.
I Bln. 4113
Dn. Zwingenberg, 31. März. Seit heute ſtehen in der hie=
ſigen
Gemarkung mehrere Mandelbäume in voller Blüte.
W Heppenheim a. d. B., 1. April. Weitererhebung der
mit ihren weiblichen Leidensgefährten zu vereinen undwakraufhin/ Gemeindegetränkeſteuer, und Gemeindebier=

zialſtraße Heppenheim-Laudenbach, iſt infolge Ausführung von
Straßenbauarbeiten in der Nähe der Landesgrenze in der Zeit
vom 4. April bis zum 20. April für Kraftfahrzeuge und Fuhr=
werke
jeder Art geſperrt. Die Umleitung erfolgt über Lorſch
HüttenfeldViernheimWeinheim. Jubiläum. Herr Ober=
lokomotivheizer
Lorenz Knapp konnte geſtern auf eine 25jährige
Dienſtzeit zurückblicken.
2 Offenbach, 1. April. Verordnungen der Bürger=
(s) London. Wie jede fürſorgliche und gute Hausfrau tn= meiſterei. Die Bürgermeiſterei macht bekannt, daß mit Zu=
ſtimmung
der Landesregierung die Bierſteuer und die Gemeinde=

ſpiziert auch die engliſche Königin jährlich einmal ihren Beſtand / getränkeſteuer, die ſchon bisher erhoben wurden, auch in dem Rech=
an
Tafelgeſchirr und Gedecken, um Schlechtgewordenes auszuſor= enungsjahre 1932 erhoben werden. Die Getränkeſteuer beträgt 10
v. H4des Kleinhandelspreiſes und bei der Gemeindebierſteuer
Kürzlich hat ſie ſich wieder einmal dieſer Aufgabe unterzogen ſind für das Hektoliter Einfachbier 5 Mark, für Starkbier 15
und dabei, wie Mancheſter Guardian ſchreibt, feſtſtellen müſſen, Mark zu zahlen. 25 Jahre Elektriſche. Am 1. April 1907
daß ſich der Wert der im Buckingham=Palace aufgeſtapelten wurde die umgebaute elektriſche Straßenbahn in die Verwaltung
baut, und war eine der erſten elektriſchen Bahnen in ganz Deutſch=
Tiſchtüchern und Servietten ſtehen der königlichen Hausfrau zur land. Sie begann an der Alten Brücke in Sachſenhauſen und
endigte am hieſigen Mathildenplatz. Im Jahre 1907 wurde auch
Die wertvollſte Tafeldecke iſt die ſogenannte Mutter=Decke, die Strecke nach dem heutigen Stadtteil Bürgel erbaut und er=
ſeinerzeit
zum Hochzeitsmahl der Königin Victoria gewoben und 1909. Eine Großkraftwagenlinie verbindet den Vorort Bieber
wird ſelbſtverſtändlich nur zu den ſeltenſten Gelegenheit benutzt, mit der Halteſtelle Landesgrenze bei Oberrad. Das Netz der Stra=
ßenbahn
hat eine Länge von 8.495 Klm, die Großkraftwagenſtrecke
der Straßenbahn durch die Stadt eine Einnahmequelle für die
Kaiſer Wilhelm II. Anläßlich des Trauermales bei der Beerdi= Stadt werden würde, haben ſich bis heute nicht erfüllt. Nur im
Tafeltuch gegoſſen haben, ein Faktum, das damals ſchon hell= gen gemacht werden konnten, kam der Betrieb ohne Zuſchuß aus.

Geſchäftliches.

Es ſei hiermit auf die Anzeige der Konzertpianiſtin Elſe

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Samstag, 2. April.
15.15: Stunde der Jugend.
1705: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Erica Stein
Sopran). Am Flügel: A. Haagen.
18.40: Kardinal Pacelli, Vortrag.
19,05: Vortrag.
19.35: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe Ihr Weſen
und ihre Bedeutung.
19.50: Sonderdienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20,05: Mannheim: Konzert des Nationaltheater=Orcheſters. Mitw.:
Gertrud Bindernagel, Margarete Kloſe, W. Domgraf= Faß=
bgender
.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22,35: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 2. April.
9.30: Stunde der Unterhaltung.
14.50: Kinderbaſtelſtunde. Wir bauen uns einen Sandkarren.
15.45: Frauenſtunde. Küchenplaudereien.
16.00: W. C. Gomoll: Quer durch das Land der ſchwarzen Berge,
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Heitan: Ausſterbende Kranfheiten.
17.50: Ob. Ing. Nairz: Vierteltunde Funktechnik.
18,05: Prot. Dr. Mersmann: Muſikaliſche Wochenſchau.
18.30: Dr. Kontorowicz: Der Hund als Hausgenoſſe.
19.90: Engliſch für Anfänger.
19,35: Wien: Werke von Haydn. Ausf: Wiener Philharmoniker,
20.30: Königsberg: Großer bunter Abend.
2215: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanz=Muſik. Kapelle Adalbert Lutter.

Wekkerberichl.
Von der nach Skandinavien abziehenden Störung dürfte die
Rückſeite keinen weſentlichen Einfluß auf unſere Wetterlage aus=
üben
, denn vom Atlantik her ſetzt neuer Druckfall ein. Ueber Ir=
land
und Schottland drehen die Winde nach Süden zu, Tempera=
turanſtieg
und Niederſchläge treten außerdem von neuem auf
Es iſt ſomit mit weiterer Zufuhr milder ozeaniſcher Luft auch nach
Deutſchland zu rechnen, in deren Begleitung Niederſchläge folgen.
Ausſichten für Samstag, den 2. April: Anfänglich wechſelnd wol=
kig
mit Aufheiterung, vereinzelt leichte Schauer, dann wieder
mehr wolkig, milder und Niederſchläge.
Ausſichten für Sonntag, den 3. April: Mild. bedeckt mit Nieder=
ſchlägen
, dann wechſelnd wolkig mit Aufheiterung, Regen=
ſchauer
.

daß aber die Herstellung jedes einzelnen Qualitätswagens
bei der Groß-Produktion weniger kostet als bei der Fabrika-
tion
kleiner Mengen, ist ziemlich klar! Als größte Aufomobil-
fabrik
Deutschlands kann Opeldeshalb - ohne Hekerei-
Gualitätswagen zu niedrigeren Preisen verkauten. ...
Ubrigens wäre Opel bestimmt nicht so groß, wenn
Opelwagen keine Gualitatswagen wären. .
OPELokbunssenedte übenbgen

Die herabgesetzten
Preise:
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[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 92

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten

Samstag, 2. Auril 192

Die Fröbel=Beier in Bad Blankenburg.

Londons neue Frühlings=Königin.

Kinderchor während der Gedenkfeier in Blankenburg.
In Blankenburg in Thüringen, wo Friedrich Fröbel 1827 den erſten Kindergarten gründete, fand
eine eindrucksvolle Gedenkfeier für den großen deutſchen Pädagogen ſtatt, deſſen Geburstag ſich am
21. April zum 150. Male jährt.

Die kleine Frühlings=Königin und Gefolge in ihren lieblichen Trachten.
Alljährlich wird in London nach altem Brauch ein kleines Mädchen zur Frühlings=Königin gewählt,
denn Jugend und Frühling bilden eine Einheit, die für alle Zeiten zuſammengehören wird.

Reich und Ausland.
Der Reichspräſident an Geheimrat Hergeſell.
Berlin. Reichspräſident von Hindenburg
hat an den Geheimen Regierungsrat Prof. Dr.
Hergeſell, der geſtern von der Leitung des
deutſchen Flugwetterdienſtes zurück=
trat
, nachſtehendes Schreiben gerichtet: Sehr ge=
ehrter
Herr Geheimrat! Am heutigen Tage, an
dem ſie von der Leitung des deutſchen Flugwet=
terdienſtes
zurücktreten, gedenke ich mit wärm=
ſtem
Danke der großen Verdienſte, die Sie ſich
in langjähriger Arbeit um die Organiſation und
den Ausbau des Flugwetterdienſtes und um die
Entwicklung der deutſchen Luftfahrt erworben
haben. Ich wünſche, daß Ihnen noch lange Jahre
erfolgreicher wiſſenſchaftlicher Arbeit und For=
ſchung
beſchieden ſein mögen! Mit freundlichen
Grüßen! v. Hindenburg. Auch Reichsverkehrs=
miniſter
Treviranus hat Geheimrat Hergeſell in
herzlicher Form ſeinen Dank für die im Dienſte
des Reiches und der deutſchen Luftfahrt ge=
leiſtete
Arbeit ausgeſprochen.
Glückwünſche der Vereinigung Carl Schurz
an Profeſſor Butler.
Berlin. Die Vereinigung Carl Schurz
hat Prof. Nicholas Murray Butler in New York.
der heute ſein 70. Lebensjahr vollendet und in
dieſen Wochen auch auf eine 30jährige Tätigkeit
als Präſident der Columbia=Univerſität zurück=
blickt
, ſowie gleichzeitig ſein 50jähriges Doktor=
jubiläum
begeht, ihre Glückwünſche ausge=
ſprochen
.
Veruntreuungen eines Stadtoberinſpektors.
Berlin. Beim Bezirksamt Weißenſee ſind
Unregelmäßigkeiten aufgedeckt worden, die der
im Wohlfahrts= und Jugendamt als Kontroll=
beamter
für Unterſtützungsauszahlungen be=
ſchäftigte
Stadtoberinſpektor Seyfert begangen
hat. Seyfert, der ſeit 1920 in ſtädtiſchen Dien=
ſten
iſt und aus dem abgetretenen Oſten nach
Berlin verſetzt wurde, iſt ſofort ſeines Amtes ent=
hoben
worden. Außerdem hat das Bezirksamt
Beſchlag auf ſein Gehalt gelegt. Die Unregel=
mäßigkeiten
wurden dadurch ans Licht gebracht,
daß eine Wohlfahrtsempfängerin eine Unter=
ſtützung
beantragte und den Beſcheid erhielt, daß
ihr Geſuch abſchlägig beſchieden werden müſſe,
weil ſie erſt vor kurzer Zeit eine Unterſtützung
erhalten hätte. Als die Frau dies in Abrede
ſtellte, kam man zu der Feſtſtellung, daß die
Quittung der betreffenden Wohlfahrtsemp=
fängerin
in Höhe von 56 RM. durch Seyfert ge=
fälſcht
war, der dieſen Betrag für ſich ſelbſt ver=
wendet
hatte. Da der dringende Verdacht be=
ſteht
, daß es ſich dabei nicht um einen Einzel=
fall
handelt, iſt ſofort eine eingehende Nachprü=
fung
aller von Seyfert bearbeiteten Angelegen=
heiten
eingeleitet worden, die noch nicht abge=
ſchloſſen
iſt.

Sievers .

Geheimrat Prof. Dr. Eduard Sievers.
der vielſeitige Philologe, Grammatiker und
Metriker, iſt im Alter von 81 Jahren in Leipzig
geſtorben. Sievers hat vor allem die Schall=
Analyſe begründet, die verſuchte, mit =Hilfe
planmäßig durchgeführter pſychiſch=phyſiologiſcher
Reaktionsteſte feſtzuſtellen, unter welchen Be=
dingungen
die geformte menſchliche Rede zuſtande
kommt.

öffenklichk zur Goekhe=Feier das italieniſche Re
Italien
Tagebuch

REALF ACCADEMIA DTTALIA

1OHANN CASFAR OOETHE
WIAGGIO IN ITALIA
(1740)

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Sachverſtändigen=Gutachten über die Stadtbank
im Sklarek=Prozeß.
Berlin. Regierungsrat Nießler von dem
Deutſchen Giroverband gab am Freitag im Skla=
rekprozeß
ſein Sachverſtändigen=Gutachten über
die Organiſation der Stadtbank ab. Er meinte,
daß der 10=Millionen=Verluſt nie eingetreten
wäre, wenn die Kredite nicht auf der Grundlage
ſtiller Zeſſionen gegeben worden wären. Nach
den Ausführungen des Sachverſtändigen ſtellte
einer der Verteidiger der Sklareks, Rechtsan=
walt
Dr. Nübell, den Antrag, nochmals den
Oberbürgermeiſter Böß, den früheren Stadtkäm=
merer
Dr. Lange, den jetzigen Bürgermeiſter
Lange und den Konkursverwalter Wunderlich
darüber zu vernehmen, daß die Lieferungsver=
träge
, die die Stadt mit der Sklarekſchen KVG.
abgeſchloſſen hatte, als rechtswirkſame Verträge
zuſtande gekommen wären. Der Verteidiger be=
antragte
ferner, den Prof. Leitner von der Han=
delshochſchule
als Sachverſtändigen darüber zu
verhören, daß die Sklareks bei dem Zuſammen=
bruch
nicht inſolvent geweſen wären, ja, daß ſo=
gar
den Paſſiven höhere Aktiven gegenüberge=
ſtanden
hätten, und daß bei einer ordnungs=
mäßigen
Abwicklung des Monopolvertrages die
Sklareks einen jährlichen Reingewinn von
200 000 RM. erzielt hätten.
Raubüberfall auf eine Altonaer Bankfiliale.
Altona. Am Freitag mittag drangen drei
junge Burſchen im Alter von 20 bis 30 Jahren
in die Depoſitenkaſſe Ottenſen des Bankvereins
Schleswig=Holſtein ein und raubten 8000 Mark.
Die Räuber bedrohten die drei im Kaſſenraum
anweſenden Beamten mit Schußwaffen und for=
derten
ſie auf, ſich mit dem Geſicht zur Wand zu
drehen. Während ein Räuber dann die Beam=
ten
mit der Waffe im Schach hielt, kletterte
einer ſeiner Helfershelfer über den Zahltiſch und
nahm das Geld an ſich, das ſich unter der Zahl=
haube
befand.

Zwei neue Verhaftungen wegen Deviſen=
Vergehens.
Berlin. Der Vernehmungsrichter beim
Landgericht 3 hat Donnerstag nachmittag auf
Antrag der Staatsanwaltſchaft Haftbefehle ge=
gen
den Direktor Haſſel, den Leiter der Aus=
lands
=Abteilung der Bergmann= Elektrizitäts=
werke
, und gegen den Bankkommiſſionär Arn=
heim
wegen Fluchtverdachts und Verdunke=
lungsgefahr
erlaſſen. Direktor Haſſel wird be=
ſchuldigt
, für 225 000 RM. deutſche Wertpapiere
für eine holländiſche Geſellſchaft verkauft und
den Erlös auf ein Depotkonto gebracht zu ha=
ben
, anſtatt auf ein Sperrkonto, wie es nach den
Deviſenverordnungen Vorſchrift iſt. Direktor
Haſſel wird ſich deshalb wegen Vergehens gegen
die Deviſenverordnungen zu verantworten ha=
ben
. Bankkommiſſionär Arnheim wird beſchul=
digt
, Direktor Haſſel bei dieſem Deviſengeſchäft
behilflich geweſen zu ſein. Es handelt ſich um
ein privates Geſchäft Haſſels, an dem die Berg=
mann
=Elektrizitätswerke in keiner Weiſe betei=
ligt
ſind.
Familienſtreit CaroPetſchek.
Berlin. Der Familienſtreit Caro- Pet=
ſchek
iſt inſofern in ein neues Stadium getre=
ten
, als eine gerichtliche Klärung der von Dr.
Ernſt Petſchek, dem Sohn des tſchechiſchen Koh=
lenmagnaten
Ignatz Petſchek gegen ſeinen frühe=
ren
Schwiegervater, Geheimrat Caro, erhobenen
Vorwürfe erfolgen wird. Die Strafkammer hat
das Hauptverfahren gegen Geheimrat Caro
wegen des Verdachts des Betrugsverſuchs und
der Abgabe einer falſchen eidesſtattlichen Ver=
ſicherung
eröffnet. Es ſoll ſich dabei um die Be=
hauptung
Dr. Petſcheks handeln, daß ihm ſein
früherer Schwiegervater keine Mitgift gezahlt,
und daß er in Bezug auf dieſe Angelegenheit
eine nicht zutreffende eidesſtattliche Verſicherung
abgegeben habe.

Evangeliſcher Reichs=Elkernkag.
Potsdam. Der 10. Evang. Reichselterntag
wurde geſtern vor 500 Vertretern der evangeli=
ſchen
Elternſchaft eröffnet. Der 1. Vorſitzende,
Exz. Dr. Conzen, wies in ſeiner Begrüßungs=
anſprache
darauf hin, daß die evangeliſche Eltern=
bewegung
aus Kampf geboren ſei, im Kampf
ſtehe und im Kampf verharren müſſe. Der geiſt=
liche
Vizepräſident des Evang. Oberkirchenrates,
Oberdomprediger Dr. Burkhart, betonte mit be=
ſonderem
Nachdruck, die evangeliſche Kirche werde
immer an der Seite der um chriſtliche Erziehung
der Kinder kämpfenden Elternſchaft zu finden
ſein. Nach weiteren Begrüßungsanſprachen ſprach
der Hamburger Synodalprediger, Hauptpaſtor
D. Dr. Schöffel, über Deutſches Volkstum und
evangeliſche Schule‟, Er führte u. a. aus: Unſer
Volk ſtehe gegenwärtig an einer Schickſalswende,
Volkstum und Evangelium ſeien ihm fremd ge=
worden
. Eine neue Zeit breche an, die für das
Objektive Geltung verlange. Deswegen müſſe,
wie das ganze Leben, ſo auch die Schule der
Zukunft von dieſen beiden Mächten zuerſt be=
ſtimmt
ſein: von Volkstum und Evangelium.
Der deutſche Menſch und der evangeliſche Menſch
ſeien das Ideal der Erziehung und Bildung.
Das Evangelium ſei eine Offenbarung Gottes.
Volkstum und Evangelium hätten dieſelbe Wur=
zel
: das Göttliche. Als beſte Schulreform ſei
auch heute noch die evangeliſche Schule anzü=
ſprechn
, wenn ſie evangeliſche Schule nicht nur
der äußeren Form nach, ſondern auch ihrem in=
neren
Geiſte nach und in voller Aufrichtigkeit ſei.

Links: Der Rat Goethe (Porträt von Tiſchbein dem Aelteren. Mitte: Titelſeite des
italieniſchen Reiſetagebuches von Goethes Vater, das die italieniſche Akademie jetzt veröffentlichte.
Rechts: Prof. Farinelli, der italieniſche Literatur=Hiſtoriker, der das Reiſetagebuch wiederfand.
Dem italieniſchen Literatur=Hiſtoriker Prof. Farinelli gelang es, das lange verſchollene italieniſche
Reiſetagebuch von Goethes Vater wiederzufinden. Die italieniſche Akademie hat die intereſſanten
Aufzeichnungen, die den Rat Goethe als einen vielſeitigen und feinſinnigen Betrachter erkennen
laſſen, in einer ſorgſam vorbereiteten Ausgabe anläßlich des Goethe=Jubiläums veröffentlicht.
Das Original ſelbſt wird die italieniſche Regierung der deutſchen Regierung als Geſchenk übergeben.

Elly Beinhorn durchquert Auſtralien.
Start nach Sidney.
London. Nachdem Elly Beinhorn die 600
Kilometer breite Timor=See überflogen hat und
in Port Darwin gelandet war, wurde ſie, aus=
ländiſchen
Zeitungsnachrichten zufolge, bei ihrer
Landung von einer ungeheuren Menſchenmenge
ſtürmiſch begrüßt. Elly Beinhorn iſt bekanntlich
als erſter deutſcher Flieger überhaupt nach
Auſtralien gekommen. Nach einem Aufenthalt
in Port Darwin ſetzte ſie ihren Flug über das
Innere Auſtraliens fort. Der Flug von Elly
Beinhorn findet in ganz Auſtralien die größte
Beachtung, zumal ſie die erſte Fliegerin iſt, die
nicht nur den auſtraliſchen Kontinent beſuchte,
ſondern in ſeiner Nord= und Südausdehnung das
ſogenannte Tote Herz überwunden hat. Geſtern
morgen iſt Elly Beinhorn bereits zu ihrem letz=
ten
Etappenflug nach Sydney geſtartet.
Sportflieger Otto Huber und ſein Begleiter
auf das väterliche Anweſen tödlich abgeſtürzt.
Roſenheim. Freitag nachmittag, gegen
3 Uhr, kreuzten der bekannte Sportflieger und
Sportſchriftſteller Otto Huber und ſein Begleiter,
der Ingenieur Max Oswald, beide aus Roſen=
heim
, mit ihrem Sportflugzeug aus ſüdlicher
Richtung kommend, über dem väterlichen An=
weſen
Hübers und gingen, wahrſcheinlich um zu
landen, ziemlich tief nieder. Dabei winkten ſie
dem im Garten des Anweſens ſtehenden Vater
des Sportfliegers zu und bedeuteten ihm, daß
ſie landen wollten. Sie kamen immer tiefer her=
unter
. Wie man annimmt, ſackten ſie durch und
ſtürzten auf das Anweſen, das ſchwer beſchädigt
wurde. Das Flugzeug wurde vollkommen zer=
trümmert
. Beide Flieger wurden unter ihm be=
graben
und waren auf der Stelle tot. Eine
Gerichtskommiſſion nahm den Tatbeſtand auf.
Die Exploſionskataſtrophe in Agram.
Agram. Die Zahl der Todesopfer infolge
der furchtbaren Exploſionskataſtrophe in Agram
hat ſich auf neun erhöht, da unter den Trüm=
mern
noch vier verkohlte Leichen gefunden
wurden.
Der Hund als Lebensretter.
Bukareſt. In der Nähe von Jaſſy wurde
in einem 25 Meter tiefen Steinbruch ein völlig
erſchöpfter Soldat gefunden, der vor elf Tagen
hineingeſtürzt war, jetzt von einem Hund ent=
deckt
wurde und noch lebend gerettet werden
konnte.
Suche nach dem Lindbergh=Baby auch in Europa.
Hopewe lI (New Jerſey). Der Aſſiſtent
des Leiters der Staatspolizei, Major Schöffel,
iſt vor kurzem nach Europa abgereiſt, um hier
die Suche nach dem Sohne Lindberghs aufzu=
nehmen
.

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Samstag, 2. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 92 Seite 9

Bei den Galatern, den Epheſern

Cphesus. / und den Koloſſern.

Von Hans Tröbſt.

ſteigen könnte auf Erden, um nachzuſchauen, was aus den drei Schutz Amerikas ſich unterdeſſen die ſcheußlichſten Grauſam=
kleinaſiatiſchen
Chriſtengemeinden geworden iſt, an die er einſt keiten gegen die Türken erlaubt hatten, die jetzt zwiſchen zwei
ſeine berühmten Briefe geſchrieben, dann würde er wohl baß Stühlen ſaßen und die ihre Kurzſichtigkeit im dann bald dar=
erſtaunt
ſein, beim Anblick deſſen, was die Zeit und die Men= auf ausbrechenden griechiſch=türkiſchen Kriege mit ihrer reſtloſen
ſchen aus ſeinem Werk gemacht haben.
weidet heute das Vieh, und das einzigſte, was von dieſer Stadt das der Türkei gebörte.
noch bekannt iſt, iſt ihre ungefähre Lage‟. Irgendwo links von
der Aidin=Bahn.
fahren, die bis zum Jahre 1923 die Stürme der Zeit im win= hannes) haben die Kemaliſten Seldſchuck ge=
digen
Ankyra, ſprich Angora überdauert hatten, mußten da= macht, eine Umtaufe, der man eine gewiſſe Abſicht nicht ab=
ſtätten
den Kemaliſten überlaſſen und ſind ausgewanderr, mal mit chriſtlichen Ritterheeren geſchlagen".
Irgendwohin in das Abendland . . Griechenland . . .
treten ſind und die akten= und katalogbewaffnet das alte Ankyra mäßig teuer und das Publikum das gleiche wie überall in
bevölkern, die leſen nicht die Epiſtel des Paulus. Kredit Anatolien. Viel ausgezogene Schuhe und Frühſtücksreſte in den
eine Bußpredigt ſo nötig ſie wäre würde wohl taubere Militär und auf den Bahnſteigen, beſonders in der Gegend
Ohren finden, als um die Zeit des Imperators Auguſtus.
Aus dem fieberreichen Epheſus ſind die Chriſten ſchon vor un= verkaufende, ſchwarz=weiß geſtrichelte, ſchriffierte, gefleckte und
am Bahnhof des einſtigen Epheſus, der ſeine neugierigen Raſſenverbeſſerung liefern. Von hier zur Linken, keine zwei
Glaubensgenoſſen aus aller Herren Länder ſo prächtig zu ſchröp= Stunden Wegs liegen die Ruinen von Kolophon, deſſen
geſetzt wurde, damals, als Kemal mit Feuer und Schwert ſeinen mehr zu ſehen ... Dann taucht nach kurzer Fahrt zur Rechten, nur
Vernichtungskrieg gegen das griechiſche Element führte.
Apoſtel Paulus zum letzten Male in Kleinaſien gewandert! zehn mächtigen Türmen, mit Mauern und Zinnen, das Ganze ſo
hauptung, daß die Träger des chriſtlichen Gedankens, die die Kinder ſpielen. Hier lag um das Jahr 1000 v. Chr. die erſte
Griechen und Armenier, Opfer ihres Glaubens wurden, und Siedlung der Karer, und hier entwickelte ſich dann infolge ihrer
von Seiten der Türken in den letzten 30 Jahren über ſich haben, aſien ans Meer heranführte, jene Rieſenſtadt des Oſtens: Epheſus
ergehen laſſen müſſen, auf das Konto iſlamitiſchen Faugtis= mit über 200 000 Einwohnern!

mus.
Oh nein! Der gebildete Türke iſt weit davon entfernt,
fanatiſch zu ſein, er geht genau ſo oft und genau ſo ſelten in
die Moſchee, wie der Mitteleuropäer in ſeine Kirche und läßt
jeden nach ſeiner Faſſon ſelig werden. Nur das Volk auf dem
Lande nimmt es nicht zum wenigſten, gerade weil es höheren
Orts ungern geſehen wird mit der Befolgung der religiöſen
Gebräuche noch ſehr genau, wie es eben der konſervative Bauer
in der ganzen Welt zu tun pflegt, dem der ſonntägliche Kirch=
gang
zur zweiten Natur geworden. Aber Glaubensfanatis=
mnus
den anderen gegenüber? Wenn ſich heute irgendein
Mohammedaner in irgendein Heidedorf verirren würde, dann
wird man ihn dort ſicherlich mit dem gleichen verwunderten,
vielleicht etwas mitleidig überlegenen Kopfſchütteln betrachten,
wie es der türkiſche Bauer tut, in deſſen Reich plötzlich ein
Chriſt auftauchen ſollte. Er belächelt nachſichtig und milde ver=
ſtehend
die ſonderbaren Anſichten dieſes verdrehten Kauzes
der ihm ein von weit hergekommener Heide zu ſein ſcheint,
ein Giauer ... ein Andersgläubiger . .. das iſt aber auch
alles
Wenn dann ſpäter das Wort Giauer allmählich zu einem
Schimpfwort geworden iſt, ſo tragen daran die Chriſten leidexe
ſelber mit Schuld. Denn Chriſtentum und Ausgepowgsk=
werden
, war für den ſimplen Türken, der in ewiger griectſch=
armeniſcher
Schuldknechtſchaft lebte, allmählich ein und der=
ſelbe
Begriff geworden. Sein Haß richtete ſich aber nicht gegen
die Religion, ſondern gegen die Raſſe. Die blutigen
Gemetzel von den an der Aufteilung der Türkei intereſſierten
europäiſchen Mächten ſeinerzeit mit erfreuten Augen betrachtet
und verfolgt waren nichts weiter als Pogrome, mit dem
Ziel, ſich die Blutſauger vom Halſe zu ſchaffen.
Heute, wo der Rieſenſchwindel der Welt=Friedensverträge
tagtäglich mehr offenbar wird, lohnt es ſich durchaus mal, einen
kleinen Rückblick auf das Werk des Herrn Wilſon zu tun, der
bekanntlich vor chriſtlicher Menſchen= und Nächſtenliebe triefte,
und auf deſſen Konto letzten Endes auch die Ausrottung der
chriſtlichen Armenier in Kleinaſien kommt ein Kapitel, das
man am zweckmäßigſten in der Stadt der Koloſſer, der Galater
oder der Epheſer nachlieſt.
Denn wie war doch die Geſchichte mit der Vernichtung dieſer
Armenier gleich? Im Weltkrieg wurde zunächſt etwa eine Mil=
lion
dieſer Menſchen durch den berühmten Geheimbefehl Taalaat=
Paſchas Das Verſchickungsziel iſt das Nichts in die meſopo=
tamiſche
Wüſte abtransportiert, wo dieſer erſte Transport in der
Tat ſpurlos verſchwunden iſt ..."
Wenn unter dieſen Umſtänden die Reſte der Armenier den
im Jahre 1918 erfolgten Zuſammenbruch der Türkei mit Freu=
den
begrüßten, ſo iſt das an ſich durchaus verſtändlich. Weniger
bekannt aber iſt die Rolle, die damals der ſehr ehrenwerte Herr
Wilſon geſpielt hat. Der Friedensvertrag ſah be=
kanntlich
unter anderem auch die Schaffung
eines Groß=Armeniens unter weiteſtgehen=
dem
Protektorat des chriſtlichen Amerika vor,
eines Armeniens, das ſich vom Schwarzen bis zum Mittel=
ländiſchen
Meer erſtrecken ſollte um analog der Gründung
eines Groß=Polens Anatolien von ſeinen hinteraſiatiſchen
Verbindungen abzuſchneiden und um darüber hinaus eine un=
überſteigbare
Barriere zu errichten, die man konnte ja nicht
viſſen Deutſchland für alle und ewige Zeiten von ſeinem
rträumten Marſch nach Bagdad abſchneiden ſollte. Groß=
Armenien iſt ein Traum geblieben: Als Wilſon und die Ban=
iers
der Wall=Street, die den Weltfrieden gemacht haben,
einſahen, daß das armeniſche Oelgeſchäft die darauf ge=
etzten
Hoffnungen nicht rechtfertigte, ließen ſie die Armenier

Wenn heute der Apoſtel Paulus noch einmal hernieder= kurzerhand fallen. Jene Armenier, die im Vertrauen auf den
Vernichtung bezahlten. Nicht weil ſie Chriften, ſondern weil ſie
Wo einſt die volkreiche Stadt der Koloſſer gelegen, da Hochverräter, Aufrührer und Empörer in einem Lande waren,
Doch um endlich auf das beſagte Epheſus zu kommen:
heute iſt nicht einmal der Name mehr geblieben. Aus Aja=
Die Gemeinde der Galater oder genauer deren Nach= ſoluk ,Hagios Theologus (Evangeliſt Jo=
mals
par ordre du mufti ihr Bündel ſchrüren, ihre Heim= ſprechen kann. Denn die Seldſchucken haben ſich mehr als ein=
Etwa drei Stunden braucht die Eiſenbahn von Smyrna
Amerika . . . Und die anderen Chriſten, die an ihre Stelle ge= bis nach dieſem Seldſchuck. Das Vergnügen iſt verhältnis=
und andere Briefe haben weit mehr Intereſſe für ſie und Abteilen. Emſige, immer neugierige Poliziſten, auffallend viel
von Turbali, Neger in Mengen, die ſich hier vor Jahren nieder=
Und die dritte dieſer Gemeinden . . . Epheſus? Ach! gelaſſen haben und deren Sonnenblumenkerne und Fleiſchklöße
denklichen Zeiten verſchwunden, und der griechiſche Hotel=dſchi, karierte Miſchlingskinder einen lehrreichen Beitrag zum Kapitel
fen wußte, iſt der letzte chriſtliche Epheſer geweſen, harzreiche Fichtenwälder im Altertum das bekannte Kolophonium
Bis auch ſeiner Tätigkeit im Jahre der Gnade 1922 ein Ziel lieferten ... heute iſt von Stadt und Wäldern auch nicht eine Spur-
wenige
Schritte von der Station Seldſchuck entfernt, der Kaſtell=
Ach ja! Es iſt manches anders geworden, ſeitdem der Hügel von Epheſus auf eine wohlerhaltene Burg mit fünf=
Infolgedeſſen iſt es eine ſehr beliebte, aber grundverkehrte Be= ſauber und in ſich abgeſchloſſen wie eine hölzerne Burg, mit der
nur allzu gern ſetzt man die zahlreichen Verfolgungen, die ſie günſtigen Lage an der großen Karawanenſtraße, die aus Inner=

In der einſamen Salzſteppe, zwiſchen Angora und Konia,
ſagte mir mal ein alter anatoliſcher Bauer, als er von den gro=
ßen
Padiſchahs der Vergangenheit ſprach: Wir Menſchen ſind
wie das Gras. Wir wachſen und blühen am Morgen und werden
abgehauen am Abend und nichts bleibt von uns zurück! Eine
Reſignation, wie ſie nur gedeihen kann auf einem Boden, wo das
Dahinſterben von ganzen Völkern und Nationen ſeit undenklichen
Zeiten zur Alltäglichkeit geworden.
Denn wo ſind die Menſchen von Epheſus geblieben. Es war
der Fluß Kaiſtros, der im Laufe der Jahrhun=
derte
dieſer mächtigen und reichen Stadt den Tod
gebracht: Der Schwemmſand, den er aus dem Innern heran=
wälzte
, füllte immer wieder die immer wieder nach Weſten vor=
geſchobenen
Häfen aus; aus Meer wurde Sumpf und Sand, aus
den Inſeln Hügel und aus der Weltſtadt von einſt ein winziges,

ärmliches, verfallenes türkiſches Dorf von 300 Seelen und weniger.
Keine 800 Meter von Kaſtellberg ragt aus einer Schlammgrube
Mauerwerk empor ſo unſcheinbar dürftig, daß man achtlos
daran vorbeiſtreift. Und doch lag hier einſt eins der
ſieben Weltwunder der alten Welt: Der Tempel
der Diana von Epheſus! Heute ein paar Steine und
Sumpfpflanzen nichts weiter, eine erſchütternde, zu Boden
ſchlagende Vergänglichkeitspredigt. In der Geburtsnacht Alexan=
der
des Großen ſteckte Heroſtrat dieſes Heiligtum in Brand, um
ſeinen Namen unſterblich zu machen. 400 Jahre ſpäter ſchrie hier
das Volk zwei Stunden lang und mehr: Groß iſt die Diana der
Epheſer ... damals, als der Apoſtel gegen die Silbertempelchen
des Goldſchmiedes Demetrius wetterte und die Epheſer ihre An=
denken
=Induſtrie gefährdet ſahen".
Aber das Heiligtum der jagdfrohen Göttin iſt trotzdem Schutt
und Staub geworden, und ihre Bezwinger, die dann hier den
allmächtigen Gott predigten, ſind verweht wie Spreu vor dem
Winde. Und wo einſt das Chriſtentum ſeine Hauptſtätte hatte, da
rief jahrhundertelang vom Minarett ein Muezzin ſeinen uralten
Spruch nach allen vier Himmelsrichtungen, daß es keinen Gott als
Gott gibt, und daß Mohammed ein Prophet ſei bis falſch ver=
ſtandene
weſtliche Aufklärung ihren Einzug auch in der Türkei
hielt, eine Aufklärung, die wohl am liebſten an Stelle eines Got=
tesbegriffes
die Göttin der Vernunft wie einſt in Frankreich,
einführen oder einſetzen möchte. Der böſe Geiſt eines Heroſtrat,
das Geſchrei eines fanatiſchen Pöbels, der ſich immer gleich iſt, die
Milde der Apoſtel, das Schwert Mohammeds und die Aufklärung
eines Kemals ſie alle haben in ihrer Art für Weltanſchau=
ungen
gekämpft, mit plumper Zerſtörung, leerem Gelärm, ver=
zeihender
Liebe, blutigem Eifer und demokratiſcher Unduldſam=
keit
... und das Ergebnis?
Einen Gewehrſchuß vom Bahnhof entfernt liegen die Ruinen
von Epheſus. Sie bilden eine Trümmerfläche von 10 Kilometer im
Umfang. Ein unüberſehbares, bedrückendes Feld des Schweigens
und des Todes. Ueppigſte Sumpfvegetation, in denen das Fieber
brütet, zahllos die huſchenden, raſchelnden Schlangen. Wie die
Knochen von Sauriern liegen die weißen Marmorſäulen im tief=
dunklen
Grün verſteckt, glockenläutende Ziegen klettern darauf
herum, und an den Abhängen des Nachtigallenberges, des alten
Koreſſos, flattern die ſchwarzen Würfelzelte nomadiſierender
Jöruecken. Etwas Geiſterhaftes, Laſtendes liegt über dieſen
Ruinen ..
Das rieſenhafte Theater, von dem die Apoſtelgeſchichte erzählt,
iſt ganz ausgegraben. Vom oberſten Rang ſchweift der Blick über
das heute 8000 Meter entfernte Meer und die verſandeten Häfen
der Stadt, die gepflaſterten Straßen, die plötzlich auftauchen und
plötzlich wieder im Grünen verſchwinden. Vom Stadion ſteht noch
die mächtige, wundervolle Eingangshalle und überall rieſenhafte
Reſte von Thermen. Paläſten und Gymnaſien, aus Blöcken ſo
groß wie Packwagen gemauert. Die prächtige Bibliothek des
Celſus iſt gut erhalten und eine elf Meter breite Prachtſtraße des
Kaiſers Arkadius zieht ſich ſchnurgerade vom Theater zum Hafen
hinab. Wie ein Kanal. Einſt war ſie zu beiden Seiten von Ver=
kaufs
= und Säulenhallen eingefaßt, die als Arkaden auf unſere
Tage gekommen ..."
Trümmer und Schutt, aber gewaltig und imponierend, das iſt
alles, was heute von dieſer Metropole, die für die alte Welt ge=
weſen
, was Amſterdam in ſeiner Blütezeit für Europa war, übrig
blieb
Wie blutiger Hohn wirkt gegen dieſe Tatſache das armſelige
Lehmdörfchen mit dem glänzenden Namen Seldſchuck daneben ...

* Spaniſches Elend.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter,

entſprechenden Polizeimaßnahmen ſind dieſe Gruppen immer
v. Gss. Madrid, Ende März
noch nicht völlig aus dem Stadtbild verſchwunden. Dieſe Unſitte
Bandenumtriebe mit Einbrüchen am hellen Tage maskierte hat ſogar auf die Kinder übergegriffen und die neueſte Senſa=
Kerle à la Wildweſt Ueberfälle mit vorgehaltenem Revolver tion ſind ſolche Kindertrupps, die ebenfalls einen alten

auf harmloſe Paſſanten Bombenlegen in Häuſern mißliebiger
Perſonen und dergleichen Scherze mehr kommen heute ſchließlich
in jeder Großſtadt vor, ohne daß deshalb großes Aufſehen er=
regt
würde. In Madrid aber bedeutet dies alles eine neue
Errungenſchaft. Man war hier ſehr verwöhnt, da alle Ge=
wältakte
der Verbrecherwelt bis zum Umſturz
der ſpaniſchen Hauptſtadt weſensfremd waren.
Vor allem war die Anwendung der Waffe und das Widerſtand=
leiſten
im Fall der Entdeckung in der Madrider Unterwelt
verpönt. Die Arbeit dieſer Elemente blieb in der Hauptſache
auf Diebereien und Gaunereien beſchränkt, und man kann ruhig
behaupten, daß Madrid unter der Monarchie die ſicherſte Haupt=
ſtadt
Europas war. Unter dem Banner der Freiheit hat ſich
dies nun erſtaunlich ſchnell geändert. Man iſt auch auf dieſem
Gebiete modern geworden. Die Polizei aber, abgelenkt durch
ihren Kampf gegen Syndikalismus und Kommunismus, konnte
ſich der Bekämpfung dieſer Auswüchſe nur in ganz beſchei=
denem
Maße widmen und ſie müßte ihre Kräfte verdreifachen,
um der Umtriebe der Verbrecherwelt Herr werden zu können.
Sind doch anläßlich der Proklamation der Republik Zehn=
tauſende
von gemeinen Verbrechern aus allen Gefängniſſen des
Landes entlaſſen worden.
Nun, ein Troſt bleibt den Madridern immerhin. In Barce=
lona
iſt es noch viel ſchlimmer, da blüht ſogar ſchon das Wege=
lagerergeſchäft
und wehe dem Auto, das in der Dämmerung
etwa in der Umgebung der katalaniſchen Hauptſtadt glaubt, in
Europa zu ſein Balken über die Straße, Piſtolen
vor die Naſe des Wagenlenkers und Geld her
oder rein Wildweſt! Soweit ſind wir hier gottlob noch
nicht, dafür haben wir eine zwar harmloſere aber ebenſo auf
die Nerven gehende Landplage: das Bettlerunweſen.
Die Bettelei mit all’ ihren Varianten hat hier Dimenſionen
angenommen, die ihresgleichen anderswo kaum finden dürften.
Auf Schritt und Tritt wird man beläſtigt von Einzelgängern,
Paaren und ganzen Familien. Auf 500 Meter fünf= oder zehn=
mal
angeſprochen zu werden, iſt keine Seltenheit. Beſonders
typiſch ſind die aus drei oder vier ſogenannten Arbeitsloſen
beſtehenden Bettlergruppen, die, ein dreckiges Taſchentuch zwiſchen
ſich, in herausforderndem Ton den klingenden Beitrag ihrer

Mitmenſchen zur Linderung der Kriſe einſerdern. Die meiften
dieſer Arbeitsloſen haben in ihrem Leben noch nie gearbeitet
und ſind nichts anderes als eingeſeſſene oder zugelaufene
Vagabunden. Trotz aller Verordnungen der Stadtväter und der

Fetzen zum Sammeln auf dem Boden ausbreiten. Die Einzel=
gänger
verfolgen den Paſſanten mehrere Minuten lang mit aus=
geſtreckter
Hand und unter ſtändiger Wiederholung des ent=
ſprechenden
Verſes über die Arbeitsloſigkeit, die zahlreiche
Familie etc. Vor den Kirchen, den eleganten Läden, den
Theatern und Kinos ſtehen die reinſten Bettler=Sturmtrupps.
Nur mit Mühe kommt man durch dieſe Haufen Elend hindurch.
Am ſchlimmſten iſt es in den Niedergängen zu den Metrobahn=
höfen
. Man muß förmlich Spießrutenlaufen vor fünfzehn oder
zwanzig Bettlern, die zuweilen mit ihren ganzen Familien er=
ſcheinen
und den harmloſen Städter mit ihren Klageliedern über=
fallen
. Geradezu widerlich aber iſt jene Klaſſe, die mitten in
den belebteſten Straßen auf dem Boden ſitzend ihre körperlichen
Verſtümmelungen und Verwachſungen zur Schau ftellt. Ja, im
Karneval laufen und rutſchen auf allen Vieren dieſe Un=
glücklichen
maskiert mit Koſtümen in ſchreienden Farben durch
die Stadt! Wie eine Erholung kommen einem da die auf
mancher Straße mit Harmoniums oder dicken Taſtbüchern auf=
gebauten
Blinden vor. Am traurigſten iſt das Kapitel Kind.
Man wird wohl ſchwerlich eine andere Stadt finden, wo Kinder
von vier bis zehn Jahren ſo zum Betteln erzogen und derartig
ausgebeutet werden wie in Madrid. In erbarmungswürdigen
Fetzen, von Schmutz ſtarrend, ſtehen ſie an den Straßenecken,
laufen den Paſſanten nach, vor Kälte an allen Gliedern zitternd
und ihre mageren Händchen bittend, ja fordernd ausſtreckend.
Zu all dieſen Bettlerſorten kommt noch eine Unzahl von Nichts=
tuern
, die ſich ihren Obolus durch Türaufreißen, Autoſchlag=
zuwerfen
und dergleichen verdienen wollen.
Man fragt ſich beim Anblick dieſer Zuſtände nicht mit Un=
recht
, wann denn endlich die Regierung ihre ſozialen Maßnahmen
ergreift, um mit all dieſem wirklichen und ſcheinbaren Elend
ein Ende zu machen. Armenfürſorge, Altersheime,
Arbeitsloſenhilfe, Kinder= und Mutterſchutz
ſtand das nicht alles auf dem Programm des
neuen Regimes, das nun bald ſchon ein Jahr
am Ruder iſt?
Bisher hat dieſe Aufgaben in großem Umfange die Kirche
erfüllt. Sie iſt heute enteignet und geſchwächt. Will die ſoziale
Republik nicht in die Breſche ſpringen?

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Seite 10 Nr. 92

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Samstag, 2. April 1932

Nachrichken des Skandesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 24. März: Franziska Auguſte Hönicke
geb. König. Witwe des Kaufmanns, 75 Jahre, Viktoriaſtr. 60
Metzgermeiſter Michael Schneider, 65 Jahre, Inſelſtraße 28
am 25. März: Karl Kühnly, Reichsbahnoberinſpektor i. R.,
70 Jahre, Rodenſteiner Weg 29; am 26. März: Franz
Schäfer Polizei=Inſpektor i. R., 62 Jahre, Rhönring 60;
am 26. März: Theodor Düchting, Schreiner, 71 Jahre, Darm=
ſtadt
, Roßdörfer Str. 59; Eliſabeth Wölfelſchneider geb.
Hoffmann. Witwe, 73 Jahre, Darmſtadt, Heinheimerſtr. 32;
am 27. März: Hieronimus Cremer, Kaufmann, 61 Jahre,
Worms a. Rh., Schmittgaſſe 4: Maria Wanner, Kindergärt=
nerin
, 34 Jahre, Darmſtadt, Bismarckſtr. 41½; am 28. März:
Wilhelm Theodor Richard Jürgas, Schauſpieler, Darmſtadt,
Viktoriaplatz 8; Marie Schuſter, geb. Wetzel, Witwe, 51 Jahre,
Heppenheim a. d. B.; Joſeph Julius Schellhaas, Kaufmann,
31 J., ledig, Mollerſtraße 40: Marie Dauber, Diakoniſſe,
81 Jahre, ledig, Erbacher Straße 25; Karl Wedekind, Ing.,
79 J., ledig, Emilsſtraße 1; am 29. März: Adam Knell,
Lokomotivführer i. R., 62 J., Eckhardſtr. 35; Anna Maria
Schmitt, geb. Dölper, 80 J., Witwe des Bahnwärters, Biblis,
hier, Donnersbergring 30: Barbara Maria Küntzel, 5 J., Hei=
denreichſtr
. 25: Heinz Stütz, Dr. phil., 24 J., ledig, Lindenhof=
ſtraße
20: Marie Müller geb. Schiemer, 75 J., Witwe des

hier, Martinspfad 72; am 31. März: Jakob Friedrich Schäffer,
Kaufmann, 81 J., Eberſtadt, Kreis Darmſtadt, hier, Grafenſtr. 9:
Eliſabeth Hedrich, ohne Beruf, ledig, 77 J., Hochſtraße 37;
Günther Otto Klein, Saalbauſtraße 41.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (2. April).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Abendandacht.
Martinskirche. Abends 6 Uhr: Beichte. Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Abds. 6 Uhr: Beichte u. Vorbereitungsgottesdienſt. Pfarr. Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt
für das Konfirmandenabendmahl des Weſtbezirks. Pfarrer Irle.
Sonntag Quaſiwodogeniti (3. April).
Stadtkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde. Pfarrer Bogel.
Vorm.:10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Lautenſchläger. Die Stadtkirche iſt wochentags von 95 Uhr zu ſtiller An=
dacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapeile. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Schloßgemeinde. Dekan Zimmer=
mann
. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. Vorm. 11,45 Uhr:
Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Köhler, Wenckſtr. 29, Tel. 2449.

Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 3. April, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für
die Reformationsgemeinde (Oſt). Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 11,30 Uhr: Chriſten=
lehre
für die Reformationsgemeinde (Weſtbezirk). Pfarrer Wagner. Montag, 4. April,
abends 8 Uhr: Männervereinigung der Lukasgemeinde. Jugendbund der Lukas=
gemeinde
. Dienstag, 5. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. Jugend=
vereinigung
der Stadtgemeinde. Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(jüngere Abtlg.) Mittwoch, 6. April, nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der
Markusgemeinde. Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abtlg.).
Donnerstag, 7. April, abends 8 Uhr: Gemeindevertretung der Geſamtgemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 5. April, abends 8 Uhr: Mädchenvereini=
gung
der Schloßgemeinde. Mittwoch, 6. April, nachm. 4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadtgemeinde. Donnerstag, 7. April, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadt=
gemeinde
. Samstag, 9. April, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelbergerſtr. 21, Fernſpr. 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Sprech=
ſtunden
vorm. von 1012 Uhr und nachm. (außer Samstags) von 56 Uhr. Fernſpr.
Nr. 4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung in
Wohnungsangelegenheiten, Cheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenen
fürſorge. Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten).
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 812 Uhr und nachm. von 36 Uhr.
(Mittwochs nur von 34,30 Uhr.) Fernſpr. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 912 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fernſpr. 2288.
Martinskirche. Vorm. 9 Uhr: Konfirmation der 2. Konfirmandengruppe der Martins=
gemeinde
Oſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Köhler. (Kollekte für kirchliche
Zwecke.) Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt.
Landeskirchenrat D. Waitz
Martinsgemeinde. (Veranſtaltungen.) Dienstag, 5. April, abends 8 Uhr, im
Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. Donnerstag
7. April, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im Gemeindehaus:
Mädchenvereinigung (Weſt): Mauerſtr. 5 :Poſaunenchor. Freitag, 8. April, abends
8 Uhr, im Martinsſtift: Mütterabend (Oſt); im Gemeindehaus: Mütterabend (Weſt)
Jugendvereinigung (ältere Abtlg.)
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des Südbezirks
mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarraſſiſtent Junker. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarr=
aſſiſtent
Junker.
Veranſtaltungen: Donnerstag, 7. April, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation der Konfir=
manden
des Weſtbezirks mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Irle. (Kollekte für
ſen Kindergottesdienſt.
Veranſtaltungen: Montag, 4. April, nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauen=
vereins
. Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung, Jüngerenkreis. Dienstag, 5. April,
abends 8,15 Uhr: Monatsverſammlung der Männervereinigung: Muſikaliſcher Abend
des Poſaunenchors. Mittwoch, 6. April, nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe.
Nachm. 3,30 Uhr: Mädchenjungſchar. Donnerstag, 7. April, abends 8 Uhr: Poſaunen=
chor
. Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung, Alterenkreis. Abends 8,15 Uhr:
Chriſtliche Pfadfinderſchaft im Saal der neuen Trainkaſerne. Freitag, 8. April,
bends 8,15 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 9. April, abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. (Kollekte für die Pauluskirche.) Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation
(Weſtbezirk). Pfarrer A. Müller. Abendmahl mit Vorbereitung. Rachm. 5 Uhr;
Nachfeier. Pfarrer A. Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 3. April, nachm. 2 Uhr: Jugendvereinigung, Gelände=
ſpiel
. Montag, 4. April, nachm. 5,30 Uhr: Sitzung für die Winterhilfe. Abends
8 Uhr: Jugendbund. Dienstag, 5. April, vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauen=
vereins
. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 7. April, abends 8 Uhr: Mütter=
abend
(Schlußfeier). Samstag, 9. April, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. Vorm. 11,15 Uhr=
Kindergottesdienſt. Ev. Sonntagsverein: Nachm. 47 Uhr: Ofterfeier. Donners=
tag
, 7. April, abends 8 Uhr: Betſtunde.

Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Herr Bringmann.
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Mittwoch, abds. 8,30 Uhr: Gemiſchter
Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8,30 Uhr:
Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtr. 80 fällt aus. Samstag, abends 8,15 Uhr:
Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Männer. Nachm. 4 Uhr: Rüſtſtunde für junge Mädchen. Nachm. 4,45 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. Abends 8 Uhr: Jugendabend. Dienstag,
abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen.: Frageabend Mittwoch, abends
8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
für junge Männer. Samstag, nachm. 3 Uhr: Kinderbund und E. C.=Jungſchar.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jeden
Donnerstag, abends 8,1510 Uhr: Zuſammenkunft. Donnerstag, 7. April: 70. Ge=
burtstagsfeier
. Donnerstag, 14. April: Sprechchor.
B.=X. im Bund dentſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt, Alexanderſtr. 22. Samstag,
2. April, nachm. 4 Uhr: Gemeinſamer B.=K. im Heim. Montag, 4. April bis Freitag,
8. April: Oſterlager in Volkersbrunn (Speſſart). Mittwoch), 6. April, abends 8,30 Uhr:
Alteſten=Kreis. Samstag, 9. April, nachm. 4 Uhr: Gemeinſamer B.=K. im Heim.
Voranzeige: Samstag, 16. April, nachm. 4 Uhr: Pflichtverſammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft. Im Saal der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethen=
ſtraße
: Sonntag, den 3. April, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Freitag,
den 8. April, 20,15 Uhr: Offentl. Vortrag über das ſakramentale Leben der Chriſten=
gemeinſchaft
. Im Raum:, Alexanderſtr. 22. Mittwoch, 6. April, 7,45 Uhr: Menſchen=
weihehandlung
. Donnerstag, den 7. April, 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigt: 11 Uhr:
Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Predigt. Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendverein
(Programmfeſtſetzung). Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenmiſſionsverein; abends
8,15 Uhr: Singſtunde. Mittwvoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund. Donnersta ), abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde (Römerbrief).
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtr. 40. Sonntag, 3. April, vorm.
9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr:
Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 3. April:
Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt. Prediger E. Bültge. Mitt=
woch
, 6. April, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Freitag, 8. April, abends
8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) Mauerſtr. 17. Sonntag vorm.
10 Uhr Gottesdienſt. 11 Uhr Sonntagsſchule, 8.15 Uhr Predigt. Mittwoch abds.
8.15 Uhr Bibelſtunde. Freitag abds. 8.30 Uhr Gebetsverſammlg. Pred. Hähnel.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Chriſtian Science Society) in Darmſtadt
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorms 10 Uhr
und jeden Mittwoch,, abends 8.15 Uhr. Thema am 3. April: Unwirklichkeit, Goldener
Text: Pſalm 119:89, 104.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag vormitt. 9.30 Uhr Haupt=
Gottesdienſt. 10.30 Uhr Chriſtenlehre. Dienstag Jugendvereinigung. Mittwoch
Kirchenchor. Freitag Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 3. April, 9,30 Uhr: Gottesdienſt;
10,30 Uhr: Kindergottesdienſt; 8 Uhr: Abend des Evangel. Bundes im Löwen.
Montag: 6 Uhr, Bubenjungſchar. 8,30 Uhr, Jugendverein. Dienstag: 67 Uhr,
Bücherausgabe. 8,30 Uhr, Bibelſtunde. Mittwoch: 5 Uhr, Mädchenjungſchar. 8,30 Uhr,
Kirchenchor. Donnerstag: 6 Uhr, Bubenjungſchar. 8,30 Uhr, Poſaunenchor.
Freitag: Mädchenverein. Samstag: Jugenbverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt;
vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Entlaſſung des Jahrgangs 1929; nachm. 2 Uhr: Jung=
ſchar
Buben; abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Montag: Frauenverein. Dienstag,
Kirchengeſangverein. Mittwoch, JJugendbund Wartburg Donnerstag: Poſaunen=
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Samstag, 2. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 92 Seite 11

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Kin
u. BM

*
* Waldlauf=-Meiſterſchaften
der Gruppe Heſſen
auf dem Polizei=Plakz in Darmſtadk.
Die Gruppe Heſſen des Süddeutſchen Fußball= und Leicht=
athletik
=Verbandes wird am Sonntag in Darmſtadt ihre Wald=
laufmeiſterſchaften
zur Durchführung bringen. Start und Ziel
dieſer Läufe befinden ſich diesmal auf dem Polizeiſportplatz. Po=
lizei
=SV. Darmſtadt hat die Vorbereitungen für eine ſichere und
einwandfreie Abwicklung auf das Beſte getroffen. Die Veran=
ſtaltung
wird unter der Leitung des Gruppenſportwarts Eimer=
Mainz pünktlich um 2 Uhr mittags beginnen. Das
Programm entſpricht mit ſeiner Reichhaltigkeit ganz dem der
Kreiswaldlaufmeiſterſchaften, die am 13. März in Arheilgen
durchgeführt wurden. Neben den drei aktiven Männerklaſſen
werden diesmal auch die Frauen ſtarten; außerdem wird die Ju=
gend
wieder in drei Altersklaſſen um den Sieg kämpfen.
Das Meldeergebnis iſt recht zufriedenſtellend ausgefallen.
Außer den bekannten Darmſtädter Vereinen ASC., Polizei, Rot=
Weiß, Eintracht, Merck und SV. 98 werden in den einzelnen
Klaſſen noch Vereine aus Wiesbaden, Mainz, Weiſenau, Lorſch,
Bretzenheim, Eppertshauſen vertreten ſein.
In der Meiſterklaſſe hat SV. 98 im Einzellauf durch
Habich und auch im Mannſchaftslauf den Titel zu verteidigen.
17. Einzelläufer und 4 Mannſchaften bewerben ſich in dieſem
Jahre um die Meiſtertitel. Im Einzellauf wird wiederum Ha=
bich
(98) als Favorit anzuſprechen ſein. Seine Klubkameraden
Lindner und Gellweiler erwarten wir noch vor Röſſing= Wies=
baden
und den Läufern des ASC., ſofern unter den letzteren
nicht Schilgen am Start iſt. Im Mannſchaftslauf könnte 98 er=
folgreich
den Titel verteidigen, wahrſcheinlich vor SV. Wies=
baden
, ASC. und Rot=Weiß Darmſtadt. Die Strecke iſt wieder
10 Kilometer lang und führt zum größten Teil durch wunder=
ſchönen
Tannenwald.
In der Klaſſe II werden 52 Einzelläufer und 11 Mann=
ſchaften
am Start erſcheinen. Für den Einzellauf hat SV. 98
mit Leichtlein, Löwel 2., Hübner und Merkel recht gute Kräfte
nominiert, die ſich allerdings erſt im Kampf gegen die uns un=
bekannten
Läufer aus Wiesbaden. Mainz, Weiſenau, Lorſch be=
währen
müſſen. Daneben ſind aber auch die Läufer von Merck.
Polizei, Rot=Weiß und ASC. Darmſtadt zu beachten. Der Aus=
gang
des Mannſchaftslaufs erſcheint völlig offen. Die Strecke iſt
in dieſer Klaſſe ungefähr 4 Kilometer lang.
Zu den 12 Alten Herren aus Darmſtadt hat ſich dies=
mal
noch einer aus Bretzenheim geſellt. Eintracht, Rot=Weiß
und Sportverein 98 der hoffentlich nicht nur gemeldet hat.
ſondern auch vertreten iſt kämpfen mit verhältnismäßig glei=
chen
Ausſichten um den Mannſchaftsſieg. Mayer=Polizei bewirbt
ſich am Sonntag ebenfalls in alter Friſche um den Sieg im
Einzellauf, den Landzettel=Eintracht diesmal wohl kaum errin=
gen
dürfte.
In der Frauenklaſſe kämpfen zwölf Teilnehmerinnen.
Hier wird der SV. 98 wohl die Siegerin ſtellen. Auch im Mann=
ſchaftslauf
ſollten die Lilienträgerinnen vor den Poliziſtinnen
das beſſere Ende für ſich haben.
In den drei Jugendklaſſen 4, B und C werden
ebenfalls ſehr intereſſante Kämpfe zu erwarten ſein. Im Mann=
ſchaftslauf
dieſer Klaſſen wird an dieſem Sonntag der Sport=
verein
98 größere Chancen haben als in Arheilgen, da bei die=
ſen
Läufen die Zahl der Mannſchaftsläufer für alle Vereine
gleich iſt. Sehr zu beachten ſind in dieſen Jugendkämpfen zwei=
fellos
die Jugendlichen des T.= u. SpV. Eppertshauſen, ſowohl
im Einzel= als auch im Mannſchaftslauf. Da es ſich am Sonn=
itag
nicht um Pflichtwaldläufe der Jugend handelt, iſt die Zahl
der jugendlichen Teilnehmer naturgemäß niedriger als bei den
Kreiswaldläufen: insgeſamt werden etwa 75 Jugendliche an den
Start gehen.
Die Laufſtrecken ſind alle vorzüglich, faſt durchweg auch flach,
die Vorbereitungen ſind vom Polizeiſportverein gut getroffen.
Erhoffen wir alſo ſchönes Leichtathletikwetter und zahlreichen
Beſuch. Das gute und reichhaltige Programm dieſer Veranſtal=
tung
wird alle Zuſchauer beſtimmt auf ihre Koſten kommen laſſen.

Fußball im Kreis Skarkenburg.

Waſſerball.

Kraffſpork.

Darmſtadt 19101888 Mainz.
Heute abend 8 Uhr ſteigt in der Turnhalle, Soderſtr. 30,
ein Privatkampf zwiſchen den Ringermannſchaften obengenannter
Vereine. Die Mainzer ſind in Darmſtadt keine Unbekannten und
deſitzen in jeglicher Hinſicht beim einheimiſchen Publikum einen
zuten Namen. Außerdem bürgen die Namen Gebrüder Mathes
Nehren. Schunk, Quick, Horn und Börner im deutſchen Kraftſport
ür erſtklaſſiges Können. Auch die Einheimiſchen befinden ſich
gegenwärtig in guter Verfaſſung und dürften ihren Gegnern
nfolgedeſſen in nichts nachſtehen. Im Gegenſatz zu den Punkte=
ämpfen
, wo jeder Ringer ſein ganzes Trachten auf die Er=
lingung
eines Pünktchens einſtellt, iſt ein Privatkampf zwiſchen
tleichwertigen Kontrahenten für jeden Freund des ſchönen Kraft=
ports
eine Augenweide, denn hier offenbart ſich erſt das Können
ier Akteure.

Jung=Deutſchland-Niederrad 04 9:1 (5:0).
Mit dieſem Spiel beendete der Darmſtädter SC. Jung=
Deutſchland am Donnerstag abend die Spiele der Winterrunde
und ſteht dadurch mit 9:3 Punkten mit dem EFSC. zuſammen an
der Spitze der Tabelle. Wie im Vorſpiel, ſo konnte auch dies=
mal
Niederrad den Darmſtädtern keinen allzu großen Widerſtand
leiſten.
*
Zu dem vorgeſtrigen Waſſerballſpiel Rot=Weiß
H1. Frankfurter SC. ſind uns von neutraler Seite wie auch
von dem Schiedsrichter Erwiderungen auf den Bericht in unſerer
geſtrigen Nummer zugegangen. Wir wollen zunächſt den Spruch
dder Sportbehörde abwarten und kommen dann auf die Angelegen=
heit
zurück.

Vor der Meiſterſchaftsentſcheidung in der Kreisliga.

(Ulnion Wixhauſen FV. Sprendlingen (Vorſpiel 1:4),
Union Darmſtadt Polizei Darmſtadt (1:5),
Haſſia Dieburg Germania Eberſtadt (0:1).
Der erſte Aprilſonntag dürfte auch in der Starkenburger
Kreisliga die Frage nach dem Meiſter klären. Beide Favoriten
tragen ihr letztes Spiel aus, und die Entſcheidung muß fallen.
Am leichteſten ſcheint es uns der mit einem Punkt Vorſprung füh=
rende
FV. Sprendlingen zu haben. Union Wixhauſen iſt an ſich
nicht der Gegner, den Sprendlingen zu fürchten hätte; weiter aber
ſind die Wixhäuſer nachdem ihr Abſtieg feſtſteht ziemlich des=
intereſſiert
am Ausgang des Spiels, ſo daß man Sprendlingen
wohl als Sieger erwarten darf. Geſchenkt wird natürlich auch in
Wixhauſen nichts werden, aber die Form der Sprendlinger gegen
Egelsbach läßt gar keinen anderen Tip für Wixhauſen zu. Schwe=
rer
hat es die Darmſtädter Polizei in Beſſungen, wo jetzt die Trau=
ben
höher hängen als in der Vorrunde. An ſich halten wir ja die
Polizei für ſtärker als die Union, aber gerade dieſes Spiel kann
Ueberraſchungen bringen. Im übrigen würde ein Sieg der Ord=
nungshüter
dieſen auch nur Nutzen bringen, wenn Sprendlingen
in Wixhauſen verlieren oder unentſchieden ſpielen würde. Ein
drittes Treffen führt den Tabellendritten nach Dieburg zum Rück=
ſpiel
. Wir glauben, daß ſich die Dieburger diesmal für ihre
Vorſpielniederlage revanchieren werden.
Privatſpiele der Kreisliga.
SV. Münſter VfB. Groß=Auheim,
SV. Mörfelden Konkordia Gernsheim,
Viktoria Aſchaffenburg Germania 03 Pfungſtadt.
Bisher wurden nur dieſe drei Spiele bekannt. Münſter empfängt
einen der ſtärkſten Vereine des Mittelmainkreiſes; man darf ge=
ſpannt
ſein, wie ſich die daheim ſehr ſtarken Sportvereinler gegen
die Gäſte ſchlagen. Mörfelden müßte mit Gernsheim ſicher fertig
werden. Pfungſtadt hat einen ſchweren Gang vor ſich. Die Ger=
manen
können immer noch nicht ihre ſtärkſte Elf ſtellen, und wenn
ſie auch gegen Marburg zu Oſtern ein ganz anſprechendes Spiel
vorführten, ſo iſt das noch kein Maßſtab, da die Gäſte doch zu
wenig Widerſtand leiſteten. In Aſchaffenburg dürfte der Wind=
anders
wehen, zumal man dort die 0:1=Niederlage vom Vorſpiel
wettmachen möchte.
Der Aufſtiegskampf der A=Meiſter
hat am zweiten Feiertag einen klaren 4:1=Sieg Eppertshauſens
über Rot=Weiß Darmſtadt gebracht. Nach drei Spielſonntagen
zeigt ſich hier folgender Tabellenſtand;
Spiele gew. un. verl. Tore Punkte
10:2
FV. Eppertshauſen.
. 2 2
7:5

Rot=Weiß Darmſtadt
2:12
SC. Ober=Ramſtadt.
Der kommende Sonntag ſieht die Darmſtädter in Ober=Ramſtadt
zum Rückſpiel antreten. Dem reinen Können nach müßte ein er=
neuter
wenn auch knapperer Sieg der Rot=Weißen möglich
ſein.
Ferner bringt der Sonntag noch das letzte Meiſterſchaftsſpiel
der 4=Klaſſe Gruppe Bergſtraße=Ried, und zwar ſtehen ſich Poſt
und Eintracht Darmſtadt gegenüber.
SV. 98 Darmſtadt Germania Ober=Roden.
Die Fußballabteilung des Sportvereins 1898 bringt am Sonn=
tag
drei Spiele zur Durchführung. Liga und Ligaerſatzmannſchaft
treten auf dem Platze am Böllenfalltor gegen Liga und Liga=
reſerveelf
von Germania Oberroden an; dagegen fährt die Pokal=
mannſchaft
im weſentlichen beſtehend aus den Ligaſpielern der
letzten Saiſon nach Egelsbach, um ſich mit der Ligamann=
ſchaft
des dortigen Sportclubs im Kampfe zu meſſen. Wir weiſen
beſonders auf die beiden in Darmſtadt ſtattfindenden Treffen
hin, von denen der Kampf der Reſerven um 13.15 Uhr, das Spiel
der erſten Mannſchaften um 3 Uhr beginnt. Nach dem guten
Abſchneiden der 98er am Oſterſonntag in Bad=Homburg darf man
annehmen, daß die junge Ligamannſchaft des Sportvereins jetzt
ſoweit eingeſpielt iſt, daß ſie ein befriedigendes Spiel liefern
kann. Ueber die Gäſteelf braucht wohl nicht viel geſagt zu wer=
den
. Sie iſt in Darmſtadt als ſchnelle und ſtabile Mannſchaft be=
kannt
, die einen ungekünſtelten, dafür aber forſchen Fußball zu
ſpielen verſteht. Man darf daher wohl ein ſchönes, einwandfreies
Treffen erwarten.
Nach dem Fußballſpiel tritt die 1. Hockey=Mſch. der 98er
gegen die 1. Mannſchaft des
TV. 1860 Aſchaffenburg
an. Das Vorſpiel in Aſchaffenburg konnten die Turner durch
einen Torerfolg in der letzten Spielminute 5:4 für ſich entſcheiden.
Es wird das Beſtreben der 98er ſein, den Spielverluſt wettzu=
machen
. Das Hockeyſpiel beginnt um 5 Uhr.
FC. Union Darmſtadt Polizei Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag finden auf der Rennbahn folgende
Spiele ſtatt, deren Beginn ſich etwas veränderte: Vorm 12.30 Uhr
Union LigaerſatzBoruſſia Dornheim 2 Mſch nachmittags 14.15
Uhr Union Soma.Boruſſia Dornheim 1. Mſch.; nachm. 4 Uhr
Union Liga-Polizei Darmſtadt.
SC. 1928 Ober=RamſtadtRot=Weiß Darmſtadt.
Ober=Ramſtadt empfängt am Sonntag, 15 Uhr, Rot=Weiß
Darmſtadt zum erſten, auf eigenem Platze ſtattfindenden Auf=
ſtiegſpiel
. Der Gaſtgeber mußte bei den erſten Spielen beide
Male auswärts und mit Erſatz für drei ſeiner beſten Spieler
antreten, was ſich natürlich auswirkte, wodurch beide Spiele
hoch verloren wurden. Zu dieſem Spiele tritt Ober=Ramſtadt
in augenblicklich ſtärkſter Aufſtellung an. Bei einem Freund=
ſchaftsſpiel
am 2. Feiertag gegen die Liga von Viktoria Gries=
heim
, das wohl 5:3 verloren ging, zeigte die Mannſchaft teil=
weiſe
ihr früheres Können. Die Ober=Ramſtädter werden alſo
in dem Spiel am kommenden Sonntag zu beweiſen haben, daß
ſie ſich bewußt ſind, um was es geht, und dem Gegner den Sieg
nicht ohne weiteres überlaſſen werden.

Eintracht Darmſtadt Poſt Darmſtadt.
Am Sonntag, 15 Uhr, tragen der Poſt=Sportverein Darmſtadt
und der FC. Eintracht Darmſtadt auf dem Reichsbahn= und Poſt=
ſportplatz
am Dornheimerweg das letzte Verbandsſpiel in der A=
Klaſſe der Gruppe Bergſtraße aus. In Anbetracht deſſen, daß die
Spielweiſe der beiden Mannſchaften nicht nur auf Punktgewinne
eingeſtellt iſt, ſondern daß ſie auch als ſehr anſtändig ſpielende
Mannſchaften überall bekannt ſind, dürfte den Beſuch des Spieles
lohnen.
Reichsbahn DarmſtadtPolSV. Darmſtadt 2.
Am Sonntag, 11 Uhr, empfängt Reichsbahn obigen Gegner
auf ihrem Platze zu einem Freundſchaftsſpiel. Die Spielſtärke
dieſer Mannſchaft dürfte jedem bekannt ſein. Reichsbahn, die
immer noch mit Erſatz antreten wird, muß alles daran ſetzen,
ehrenvoll abzuſchneiden. Die 2. Mſch. ſpielt um 10 Uhr gegen
die 3a Mannſchaft von Germania Eberſtadt dort. Abfahrt 9 Uhr
per Rad ab Neckarſtraße.
Haſſia DieburgGermania Eberſtadt.
Das letzte Verbandsſpiel führt die Leute von der Bergſtraße
zu den wieder erſtarkten Dieburgern. Es wird auch für ſie eine
ſchwere Aufgabe ſein, ſich dort zu behaupten. Das Vorſpiel haben
die Kreisſtädter 1:0 verloren. Jetzt werden ſie wohl den Spieß
umdrehen. Wir rechnen mit einem Dieburger Sieg. Aber ohne
Kampf nicht, denn auch in Ober=Roden haben das die Leute von
der Bergſtraße klar bewieſen. Auch haben ſie nichts zu verlieren,
ihr dritter Tabellenplatz iſt unanfechtbar. LigaerſatzChattia
Wolfskehlen 1., dort. 3a Mſch.Reichsbahn 2., 10 Uhr, Germanig=
ſportplatz
.
Fr. Tgde. Darmſtadt Mörfelden, 1.
Am Sonntag, 15.30 Uhr, empfängt die hieſige Elf Gäſte aus
Mörfelden. Ob es der Darmſtädter Elf gelingt, hier einen Sieg
zu landen, iſt mehr als fraglich, denn Mörfelden ſtellt eine körper=
lich
ſtabile, gut eingeſpielte Mannſchaft ins Feld, und man kann
ruhig ſagen, daß ſie zurzeit eine der ſtärkſten im ganzen Kreis=
gebiet
iſt. Die Elf iſt in allen Teilen gut beſetzt, die beſten Leute
ſind Torer Verteidigung, Mittelläufer und die beiden ſchußgewal=
tigen
Halbſtürmer. Die übrigen Leute paſſen ſich gut der Geſamt=
elf
an.
Die hieſige Elf, die in letzter Zeit mit wechſelndem Glück ihre
Treffen beſtreiten mußte, ſollte gegen Mörfelden ſiegen können.
Dies iſt nur möglich, wenn jeder einzelne Spieler ſich voll und
ganz für ſeine Farben einſetzt, nur dann iſt ein Sieg zu erhoffen.
Vorher Jgdmannſchaften. Die 2 Mannſch. begibt ſich nach
Klein=Gerau. Anſtoß 2.30 Uhr, die 3. Mſch. gaſtiert in Wixhauſen.
Anſtoß /10 Uhr. 1; Schüler Griesheims Schüler, 13.30 Uhr,
am Müllersteich.

Handball.

Tv. Bensheim-Polizei Darmſtadt.
Morgen begibt ſich die Handballelf des Polizeiſportvereins
nach Bensheim zu einem Freundſchaftsſpiel gegen Tv. Bensheim.
Ein Sieg wird den Darmſtädtern wohl gewiß ſein, wenn man
die Ergebniſſe der letzten Spiele betrachtet. Konnten doch die
Poliziſten an Oſtern in Alsheim gegen Tv. Leiſelheim 22:3 und
gegen Tv. Alsheim ſelbſt 19:4 gewinnen.
Tgde. Darmſtadt 1846Tv. Groß=Umſtadt.
Kommenden Sonntag. 10.15 Uhr, empfangen die 46er zum
fälligen Rückſpiel die beſtbekannte Mannſchaft des Turnvereins
Groß=Umſtadt. Haben ſich doch in den letzten Jahren die Mann=
ſchaften
mit wechſelnden Erfolgen gegenübergeſtanden, ſo iſt man
ſehr geſpannt, nachdem die 46er vor vier Wochen in Groß= Um=
ſtadt
mit erſatzgeſchwächter Mannſchaft nur knapp 4:3 unter=
lagen
. Die 2. Mſch. wird ihre Kräfte vor der erſten meſſen, und
hier wird es den 46ern ſehr ſchwer ſein, die Vorſpielniederlage
wett zu machen. Da der Hauptplatz der Woogswieſe noch nichr
ſpielfrei iſt, ſo finden die Spiele auf dem uns in liebenswürdi=
ger
Weiſe von der Turngeſellſchaft Darmſtadt zur Verfügung
geſtellten Platz an der Kranichſteiner Straße ſtatt.
Rot=Weiß Darmſtadt.
Zu einem Freundſchaftsſpiel empfängt die Ligamannſchaft
von Rot=Weiß am kommenden Sonntag, 11 Uhr, die Turnge=
meinde
Beſſungen. Beſſungen iſt heute wohl eine der ſtärk=
ſten
Darmſtädter Turnermannſchaften. Durch ihren großen Eifer
und ihr flinkes Kombinationsſpiel haben die Spieler ſchon man=
chen
beachtenswerten Sieg errungen. Die Mannſchaft von Rot=
Weiß aber wird beweiſen müſſen, daß ſie in den letzten Spielen
etwas gelernt hat, damit die Mannſchaft wieder auf ihre alte
Spielſtärke gelangt.

Handball in der 9.T.

Eberſtadt Pfungſtadt, Bensheim Polizei Darmſtadt.
Bekanntlich iſt aus Anlaß des Gauwaldlaufes Spielverbot er=
laſſen
. Der Veranſtalter der Turnverein Eberſtadt, erhielt die
Genehmigung, um 3,30 Uhr ein Handballſpiel gegen die benach=
barten
Pfungſtädter auszutragen. Erinnert man ſich der Begeg=
nungen
früherer Jahre, ſo iſt es den Pfungſtädtern nie gelungen,
ein klares Ergebnis zu erzielen, wie man es nach der Klaſſenſtärke
der Parteien hätte erwarten können. Diesmal liegen die Dinge
ähnlich. Trotzdem müßten die Gäſte die Oberhand behalten.
Das Bensheimer Spiel gegen die Darmſtädter Poliziſten geſtattete
die Gauleitung ausnahmsweiſe. Man ſieht bei den Einheimiſchen
dem Treffen mit großer Spannung entgegen, da Sommer=Polizei
aus dem Bensheimer Turnverein hervorgegangen iſt.

Hein Müller wird am 21. April in der Londoner Alberthalle
gegen den farbigen Kanadier Larry Gains boxen. Der Sieger
dieſer Begegnung ſoll dann am 30. Mai gegen Primo Carnera
antreten.
Mit 19:45.5 Minuten ſtellte in Newhaven Clarence Grabbe
über 1500 Meter Crawl eine neue amerikaniſche Beſtleiſtung auf.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve.
Verantworilich für Polſik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feulſſelon, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſf: Andreas Bauer; füe
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeraientell und geſchäftliche Mitteilungen: Wiliy Kuhle;.
Druck und Verlag: LC. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
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Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

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[ ][  ][ ]

Der Kampf um Deutſchlands Zukunft.
Geheimrak Kaſtl ſprach über Wirkſchaftsfragen
auf der Jahreshaupkverſammlung des Verbandes Mikkeldeukſcher Induſtriellen.
mit Ausnahme der deutſchen Werte, wieder eher ſchwächer. Auch
aus Zürich wurden meiſt geringe Kursverluſte gemeldet. Es waren
dur Hauiehr zür Beindielſchaft.
an Kuſen zu hören: Farben 90½90½, Siemens ca. 104, Reichs=
bank
104½105, Bekula 83, A. E. G. 26½27 und Gesfürel 52 bis
52½ Auch die Reichsbahnvorzugsaktien waren mit 69½69½
Gegen eine deutſche Aukarkie=Polikik.

Der Verband Mitteldeutſcher Induſtrieller hielt geſtern im
Frankfurter Hof in Frankfurt a. M. ſeine Jahreshauptverſamm=
lung
ab. Der Vorſitzende, Dr. Waldemar Braun, ging in ſeinen
einleitenden Ausführungen davon aus, daß eines der Grundübel
der derzeitigen Verworrenheit aller internationalen und inner=
deutſchen
Wirtſchaftsbeziehungen das bewußte oder unbewußte Ab=
weichen
von Wirtſchaftsgeſetzen und wirtſchaftlichen Grundlagen
ſei. Er wies auf Fehler hin, die das deutſche Volk in dem begreif=
lichen
Wunſch der Schaffung beſſerer Verhältniſſe nach dem Krieg
in Verkennung des wirtſchaftlich Möglichen begangen habe, auf das
Verlaſſen des Wirtſchaftsgeſetzes von Angebot und Nachfrage durch
politiſch ſtaatliche Eingriffe und die gerade im letzten Jahre erneu=
ten
Beſtrebungen, die handelsrechtlichen Beziehungen der Völker
untereinander teils auf machtpolitiſche Bedingungen abzuſtellen,
teils Schranken um die Einzelſtaaten zu errichten und unter Aus=
einanderreißung
regionaler wirtſchaftlicher Zuſammenhänge unge=
ſunde
Fehlregelungen zu ſchaffen.
Den Mittelpunkt der Tagung bildete ein Vortrag von Ge=
heimrat
Dr. h. c. Kaſtl, Geſchäftsführendes Präſidialmitglied des
Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie, über Der Kampf
um Deutſchlands wirtſchaftliche Zukunft.
Eine Zuſammenarbeit der Völker, beſonders eine
dautſch=franzöſiſche Zuſammenarbeit, für die Kaſtl immer eingetre=
ten
iſt, wurde bisher nicht erreicht. Statt deſſen iſt man zu einer
immer ſtärkeren Herausbildung nationaler Wirtſchaften gekom=
men
. Die Folge davon iſt eine Zerſtörung des internationalen
Kredits und des internationalen Warenhandels geworden. Be=
ſonders
verhängnisvoll iſt die Politik der großen Gläubigerländer,
die neben einer aktiven Zahlungsbilanz nun auch einer aktiven
Haudelsbilanz zuſtreben. Es ſcheint, daß einzelne Nationen ſich
in einem konzentrierten Angriff auf die Weltwirtſchaft befinden.
Die äußerſte Konſequenz davon hat ſich bereits im Donaubecken
gezeigt. Das Abſatzproblem dieſer Staaten kann aber nur in der
Zuſammenarbeit mit Deutſchland, dem aufnahmefähigſten Markte
Mitteleuropas, gelöſt werden. Die Beſtrebungen, Deutſchland aus=
zuſchließen
, müßten daher zu einem Mißerfolg führen.
Geh. Rat Kaſtl verneinte ſodann die Frage, daß Deutſchland
eine autarke Politik verfolgen könne. Die deutſche Induſtrie
arbeite faſt zu einem Drittel für den Weltmarkt. Deutſchland
müſſe alſo exportieren, vor allem, um ſeinen finanziellen Verpflich=
tungen
, die aus privaten Verträgen entſtanden ſind, erfüllen zu
können. Ebenſo ſehr wie ſich das deutſche Volk in ſeiner Geſamt=
heit
gegen irgendwelche politiſche Zahlungen ſtellt, ebenſo ſehr
wolle aber Deutſchland ſeine privaten Verpflichtungen erfüllen.
Allerdings muß Deutſchland von den Gläubigerländern dazu in=
ſtand
geſetzt werden, d. h. es muß exportieren können. Deutſch=
land
hat ſeit September 1930 bis Ende 1931 allein 5½ Milliarden
Auslandsſchulden abgetragen. Es liegt nun bei den Gläubigern,
dafür zu ſorgen, daß Deutſchland arbeitsfähig bleibt, damit es ſei=
nen
weiteren Verpflichtungen nachkommen kann.
Auch im Innern muß Deutſchland den Kampf um ſeine wirt=
ſchaftliche
Zukunft mit Entſchiedenheit aufnehmen. Oberſtes Leit=
motiv
hierfür iſt die Bedeutung der Privatwirtſchaft und die An=
erkennung
deren immanenten Entwicklungsgeſetze. Die weſent=
lichſte
Vorausſetzung dafür iſt die Wiederherſtellung der Rechts=
ſicherheit
, die in der letzten Zeit ſtark gefährdet wurde. Die Re=
gierung
muß die unternehmeriſche Initiative wieder fördern, es
muß die generelle Senkung des Unkoſtenfaktors der öffentlichen
Hand eintreten und alle Hemmungen auf dem Gebiete der Arbeits=
bedingungen
beſeitigt werden. Die Finanzpolitik muß zu einer
Senkung der unerträglich gewordenen Belaſtung kommen und
eine einheitliche Finanzordnung, beſonders für die Kommunen,
ſch=affen. Ebenſo dringlich iſt die Umſchuldung der Gemeinden, die
durchgreifende Reform der Arbeitsloſenverſicherung und der Ar=
beitsloſenfürſorge
mit dem Ziele einer Vereinheitlichung und Aus=
gabenerſparnis
. Die Verwaltungsreform muß endlich durch=
geführt
werden. Die Deviſen= und Handelspolitik muß den Roh=
ſtoffbezug
der deutſchen Induſtrie und die Ernährungsgrundlage
des Volkes ſichern und gegenüber den gefährlichen Maßnahmen des
Auslandes den entſprechenden Schutz gewährleiſten.
Feliner und Frankfurker Effekken=
Zreiverkehr.
Die Borbereikungen zur Wiederaufnahme
der amklichen Kursnokiz.
Der vom Berliner Börſenvorſtand zur Vorbereitung der Bör=
ſeneröffnung
eingeſetzte Ausſchuß hat in ſeiner geſtrigen Sitzung
die Bereinigung des Kurszettels zu Ende geführt. Das Büro des
Börſenvorſtandes iſt mit der Abfaſſung des neuen Kurszettels
beſchäftigt. Ferner fanden Beratungen darüber ſtatt, welche der
Papiere künftig variabel gehandelt werden ſollen. Die Verhand=
lungen
konnten noch nicht abgeſchloſſen werden.
*
Nach den Rückgängen von vorgeſtern abend eröffnete die
geſtrige Berliner Börſe in wenig veränderter Haltung. Der Beſuch
ſchien geringer als ſonſt, und das Geſchäft kam anfangs faſt zum
Erlahmen. Die Zurückhaltung der Spekulation und auch der
außerhalb der Börſe ſtehenden Kreiſe vergrößert ſich unter dem
Eindruck der wieder zunehmenden Wahlpropaganda von Tag zu
Tag, ſo daß überhaupt nur an wenigen Hauptmärkten von einem
kleinen Geſchäft die Rede ſein kann. Außer dem wieder recht
ſchwachen New York fehlte es an Momenten. Man diskutierte
über die Vorbereitungen zu der Mitte nächſter Woche ſtattfinden=
den
Donaukonferenz in London und verfolgte andererſeits mit In=
tereſſe
die Entwicklung des Geldmarktes. Obwohl der Ultimo
äußerlich keine Schwierigkeiten gemacht zu haben ſchien, ſollen die
Anſprüche, die an die Reichsbank geſtellt wurden, ziemlich ſtark
geweſen ſein. Aber erſt die Entlaſtung des Lombardkontos in den
nächſten Tagen kann zeigen, ob dies nicht nur mit den notwen=
digen
Kuponzahlungen zuſammenhing.
So hing die Kursentwicklung geſtern meiſt von Zufallsorders
ab. Schiffahrtsaktien neigten unter dem Eindruck der Fahrpreis=
ermäßigungen
weiter zur Schwäche, in Reichsbahnvorzugsaktien
hielt das Angebot, vielleicht im Zuſammenhang mit dem ſchlechten
Februarbericht der Deutſchen Reichsbahn, an, Farbenbonds waren
angeboten, und auch am Pfandbriefmarkt war die ſchwache Grund=
ſtimmung
noch nicht überwunden. Goldpfandbriefe büßten ¼ bis
½ Prozent ein, Induſtrieobligationen waren ½ bis 1 Prozent ge=
drückt
und Reichsſchuldbuchforderungen bis zu 1 Prozent ca.
Nach den erſten Kurſen trat dann allerdings auf einigen
Märkten eine Geſchäftsbelebung ein, wobei eine abermalige Er=
mäßigung
des Privatdiskontes um ½ Prozent auf 55s in der
Mitte (alſo 5½ u Geld, 520 Brief), eine gewiſſe Anregung gab,
die Grundſtimmung blieb aber doch ziemlich unſicher. Die in den
letzten Tagen ſtark geſtiegenen J.G. Chemie, Baſel, büßten geſtern
ca. 5 bis 6. Prozent ein, J.G. Farbenaktien ſelbſt lagen dagegen
leicht erholt. Von Auslandswerten lagen Svenska vernachläſſigt
und kaum verändert, und Chade beſſerten ſich um ca. 2 Mark.
Auch im weiteren Verlauf trat keine Geſchäftsbelebung ein,
Schiffahrtsaktien und Reichsbahnvorzüge gaben erneut ½ bis 1
Prozent nach.
Auch in den Nachmittagsſtunden blieb das Geſchäft im tele=
phoniſchen
Freiverkehr klein, und die Kurſe erfuhren gegen den
Börſenſchluß keine weſentlichen Veränderungen. New York hatte
zwax=auf=Deckungen=etwas=feſter eingeſetzt, war aber im Verkaufe,

wenig verändert. Sonſt lagen feſtverzinsliche Werte faſt vollkom=
men
geſchäftslos.
Am Geldmarkt machte die Erleichterung Fortſchritte, Tages=
geld
war zwar im Zuſammenhang mit noch notwendigen Lom=
bardrückzahlungen
bei der Reichsbank mit 6½7½ Prozent unver=
ändert
hoch, die Ermäßigung des Privatdiskontes hatte aber auch
größere Umſätze in Reichsſchatzwechſeln zum gleichen Satze von 5¾
Prozent zur Folge. Reichsſchatzanweiſungen werden zurzeit mit
6½ Prozent bei einem Fälligkeitstermin vom 15. Juni abgegeben.
In einer geſtrigen Börſenvorſtandsſitzung wurde wieder über die
techniſchen Fragen zur Börſeneröffnung verhandelt. Betreffs der
feſtverzinslichen Werte ſcheint die Meinung für eine tägliche No=
tierung
der Kurſe größer zu ſein.
Auf Grund der außerordentlich ſchwachen New Yorker Börſe
zeigte bereits der vorbörsliche Freiverkehr in Frankfurt a. M.
auf allen Marktgebieten eine ſtarke Abſchwächung. Die führenden
Werte eröffneten meiſt 1 Prozent unter den vorgeſtrigen Abend=
ſchlußkurſen
. Das Geſchäft war auch geſtern wieder nicht groß.
Die herauskommende Ware fand nur zögernd Aufnahme. Das
Hauptgeſchäft liegt nach wie vor am Farbenmarkte, wo J. G. Far=
ben
zu Beginn 1½ Prozent niedriger lagen, im Verlaufe aber
wieder 1 Prozent zurückgewinnen konnten. Stärker iſt die Ab=
ſchwächung
bei J.G. Chemie, Baſel, die nach ihrer Kursſteigerung
in den letzten Tagen geſtern wieder 5 Prozent niedriger lagen.
Es ſcheint, als ob die Dividendenerwartungen nicht mehr ſo gün=
ſtig
beurteilt werden wie in den Vortagen. J. G.=Bonds hörte
man 4 Prozent niedriger. Am Montanmarkte ergaben ſich Kurs=
ermäßigungen
um bis zu 1 Prozent. Von Elektrowerten verloren
Schuckert und A.E.G. je 1. Siemens und Gesfürel ½ Prozent.
Kaliaktien gleichfalls gedruckt. Aſchersleben ½, Salzdetfurth 1
Prozent. Schiffahrtswerte nach der vorgeſtrigen Kurseinbuße er=
neut
½ Prozent ſchwächer angeboten. Auch Reichsbahnvorzüge
wieder unter Abgabedruck und 1½ Prozent niedriger. Am Markte
für Bankaktien hörte man Reichsbankanteile und die übrigen
Werte eher zu behaupteten Kurſen. Von hieſigen Werten Scheide=
anſtalt
unverändert, dagegen Metallgeſellſchaft ½ Prozent niedri=
ger
, Holzmann zu behaupteten Kurſen geſucht. Von ausländiſchen
Werten Svenska auf ermäßigter Baſis von vorgeſtern abend be=
hauptet
. Im Verlauf ſchrumpfte das Geſchäft noch mehr zuſam=
men
. Ein Umſchwung trat zunächſt nicht ein. Am Rentenmarkt
ergaben ſich gleichfalls ſchwache Kurſe, ſo waren Schuldbuchforde=
rungen
1 Prozent niedriger. Auch Pfandbriefe ſchwach, vor allem
Frankfurter, die 2 Prozent verloren, dagegen Rheiniſche und Mei=
ninger
behauptet. Tagesgeld unverändert 6 Prozent.
Die letzte Abendbörſe der Woche hatte ſehr ſtilles Geſchäft.
Soweit Kurſe zu hören waren, lagen ſie im großen und ganzen
wenig verändert. Günſtig ſtimmten die etwas feſteren Kurſe der
New Yorker Börſe. J.G. waren behauptet. Etwas freundlicher
lagen Reichsbahnvorzugsaktien. Schiffahrtswerte auf ermäßigter
Baſis behauptet. Von hieſigen Werten Scheideanſtalt zu behaup=
teten
Kurſen geſucht. Die übrigen Markte ſtill und gehalten.
Am Rentenmarkt waren Pfandbriefe gleichfalls unverändert.
Schuldbuchforderungen weiter unter Druck und ½ Proz. ſchwächer.
Die Auslandsbörſen.
Bei luſtloſer Grundſtimmung war das Geſchäft an der Lon=
doner
Börſe ſehr ruhig. Britiſche Staatspapiere ſchwächten ſich
erneut ab, deutſche Bonds konnten ihren höchſten Tagesſtand nicht
behaupten.
Paris verkehrte in ſchwacher Haltung. Nach einer vorüber=
gehenden
Erholung war im Verlaufe der Schluß wieder recht matt.
An der Brüſſeler Börſe ergaben ſich, ebenfalls bei
ſchwacher Tendenz, überwiegend Rückgange.
Auch die Amſterdamer Börſe nahm einen ſchwachen
Verlauf. Deutſche Obligationen lagen feſt, deutſche Aktien dagegen
ſchwächer.
Wien war unregelmäßig bei außerordentlich geringem Ge=
ſchäft
.
New York eröffnete geſtern in recht feſter Haltung, da ſich
die Spekulation zur Glattſtellung ihrer deutſchen Engagements
veranlaßt ſah, durch die Erhöhung der Effektenbeleihungsſätze.
An den internationalen Deviſenmärkten lag
die Reichsmark weiter gedrückt, das engliſche Pfund konnte ſich nach
vorübergehender Befeſtigung nicht behauptet nud ſchloß wieder
etwas leichter mit 3,80¾ gegen den Dollar, 9,42½ gegen den Gul=
den
, 96,68 gegen Paris. 16,02 gegen die Reichsmark und 19,60½
gegen Zürich. In Amſterdam ging die Reichsmark auf 58 77½
zurück, in Zürich auf 122,10 nach 122,75 geſtern früh, in New York
ſtellte ſie ſich auf 23,80½. Der Dollar war weiter ſtark rückgängig,
dagegen konnte der Schweizer Franken ſeine Aufwärtsbewegung
fortſetzen. Der franzöſiſche Franken war gut gehalten, ebenfalls
die Norddeviſen und die Südamerikaner.
Berliner Deviſen=Feſtſehzung vom 1. April 1932.

Geld Brief Geld Brief Helſingfors 7.243 7.257 Spanien 32.02 32.08 Wien 49.95 50,05 Danzig 82.47 82.63 Prag 12.465 12.485 Japan 1.389 1.391 Budapeſt 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.256 0.258 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.413 7.427 Holland 170.23 170.57 Portugal: 14.59 14.61 Oslo 84.32 84.48 Athen 5.495 5.505 Kopenhagen 87.96 88.14 Iſtambul Stockholm 85.81 85.99 Kairo 16.43 16.47 London 16.01 16.05 Kanada 3.786 3.794 Buenos Aires 1.068 1.072 Uruguay 1.728 1.732 New York 4.209 4.217 Island 70.93 71.07 Belgien 58.79 58.91 Tallinn 109.39 109.61 Italien 21.82 21.86 Riga 79.72 79.88 Paris 16.56 16.60 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 81.67 81.83 Kaunas 41.98 42.06

Kein Abgehen der Vereinigken Staaken
vom Gold-Skandard.
Die immer wieder auftauchenden Gerüchte, die von einem Ab=
gehen
der Vereinigten Staaten von der Goldwährung wiſſen wol=
len
, werden von maßgeblicher Seite der Federal Reſerve Bank
entſchieden beſtritten. Es wird darauf hingewieſen, daß während
der letzten fünf Wochen die Einfuhr von Gold die Ausfuhr über=
troffen
hat und daß Goldreſerven in Höhe von 4388 Millionen
Dollar zur Verfügung ſtünden. Dieſer Betrag macht 40 Prozent
der geſamten Münzgoldbeträge der Welt aus.
Mekallnolierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 1. April ſtellten ſich für
je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 58.25 RM. Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium, 98= bis 99., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM., desgl.
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM., Reinnickel. 98= bis
99proz. 350 RM., Antimon Regulus 52.,54 RM., Feinſilber
(1 Kilogr. fein) 41.7545 RM.

Umſahſteuer=Umrechnungsfähe auf Reichsmark
für März.
Die Umſatzſteuer=Umrechnungsſätze auf Reichsmark für die
Umſätze im Monat März 1932 werden auf Grund des Umſatz=
ſteuergeſetzes
wie folgt feſtgeſetzt: Aegypten 1 Pfund 15.66 RM.,
Argentinien 100 Papierpeſos 107.40 RM., Belgien 100 Belga
58.71 RM., Braſilien 100 Milreis 25.14 RM., Bulgarien
100 Lewa 306 RM., Canada 1 Dollar 3.77 RM., Dänemark
100 Kronen 84.06 RM., Danzig 100 Gulden 82.16 RM. Eſt=
land
100 Kronen 109.78 RM., Finnland 100 Mark 6.93 RM.,
Frantreich 100 Francs 16.57 RM., Griechenland 100 Drachmen
5.43 RM., Großbritannien 1 Pfund Sterling 15.26 RM.,
Holland 100 Gulden 169.89 RM., Island 100 Kronen 67.93
RM., Italien 100 Lire 21.82 RM., Japan 100 Yen 135.71
RM., Jugoſlawien 100 Dinar 7.43 RM., Lettland 100 Lat
80.32 RM., Litauen 100 Litas 42.02 RM.. Luxemburg 500
Francs 58.71 RM., Norwegen 100 Kronen 82.24 RM.,
Oeſterreich 100 Schilling 50.00 RM. Polen 100 Zloty 47.24
RM. Portugal 100 Eskudos 13.88 RM., Rumänien 100 Lei
2,52 RM., Schweden 100 Kronen 83,33 RM., Schweiz 100
Franken 81.48 RM., Spanien 100 Peſeten 32.30 RM.,
Tſchechoſlowakei 100 Kronen 12.48 RM., Ungarn 100 Pengö
57.00 RM., Uruguay 1 Peſo 1.73 RM., Vereinigte Staaten von
Amerika 1 Dollar 4. 21 RM.
Die Feſtſetzung der Umrechnungsſätze für die nicht in Berlin
notierten ausländiſchen Zahlungsmittel erfolgt etwa am 10. April.

R
Wirtſchaftliche Rundſchau.

Kritiſche Lage in der oſtoberſchleſiſchen Induſtrie. Durch eine
Eutſcheidung des Demobilmachungskommiſſars konnte die völlige
Stillllegung der Wolfganggrube zwar verhindert werden, doch
wurde die Genehmigung zur Entlaſſung von über 1000 Arbeitern
erteilt, ſo daß die Belegſchaft um die Hälfte vermindert wird.
Jetzt ſind Anträge auf weitere Maſſenentlaſſungen eingegangen.
So wird die Gotthardtgrube in Orzegow 1900 Arbeiter entlaſſen.
Ferner werden Entlaſſungen auf fünf weiteren Gruben vorgenom=
men
. Auch in der Eiſen= und Hütteninduſtrie ſind Kündigungen
vorgenommen worden. Die polniſche Preſſe bezeichnet dieſe Maß=
nahmen
der Induſtrie als den endgültigen Zuſammenbruch der
oſioberſchleſiſchen Induſtrie.
Dividendenausfall bei Rheinmetall. Der Aufſichtsrat der
Rheiniſchen Metallwaren= und Maſchinenfabrik in Düſſeldorf hat
nunmehr beſchloſſen, für das am 30. Juni 1931 abgelaufene Ge=
ſchäftsjahr
von der Verteilung einer Dividende abzuſehen. Die
Abſchreibungen ſind im Rahmen der Vorjahre (1929/30: 4,08,
1928/29: 2 43 Mill. RM.) allerdings abgeſehen von der vorjäh=
rigen
Sonderabſchreibung von etwa 2 Mill. RM. vorgenommen
worden. Der Jahresgewinn beträgt 105 000 gegen 1,64 Mill.
RM., ſo daß einſchließlich Vortrag 395 000 RM. gegen 1,92 Mill.
RM. zur Verfügung ſtehen, die zur Stärkung der Betriebsmittel
verwendet werden ſollen, während im Vorjahre 7 Prozent ver=
teilt
wurden. Ein größerer Betrag aus der amerikaniſchen Patent=
entſchädigung
wird zur Bildung ſtiller Reſerven verwendet werden.
Hannoverſche Maſchinenbau A.=G. vorm. Georg Egeſtorff ( Ha=
nomag
), Hannover=Linden. In der auf den 1. April vor dem Amts=
gericht
Hannover anberaumten Gläubigerverſammlung der Han=
noverſchen
Maſchinenbau A.=G. vorm. Georg, Egeſtorff ( Hano=
mag
), Hanover=Linden, erklärte nach ausführlichen Auslaſſungen
der Vertrauensperſonen der Vorſitzende Richter, daß weder der
Gläubigerausſchuß noch die Vertrauensperſonen, noch das Gericht
in der Lage geweſen ſeien, die erforderlichen Arbeiten zur Feſt=
ſtellung
der Stimmliſte ganz fertig zu ſtellen, ſo daß die Verſamm=
lung
vertagt werden müſſe. Neuer Termin iſt auf den 8. April
1932, vormittags 9 Uhr, anberäumt.
Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank. Der Ausweis
der Schweizeriſchen Nationalbank vom 31. März zeigt, wie in der
Vorwoche, einen Goldbeſtand von 2439 Mill. Schweizer Franken.
In der Zuſammenſetzung des Goldbeſtandes iſt eine Verſchiebung
eingetreten, indem durch den Rückfluß von 15 Mill. Schweizer Fr.
Gold ſich der Goldbeſtand im Inland auf 1651 Mill. Schw. Fr.
erhöht hat. Die Golddeviſen ſind um rund 2 Mill. Schw. Fr. auf
105 Mill. Schw. Fr. angeſtiegen. Der Notenumlauf hat in der letz=
ten
Märzwoche um rund 50 Mill. Schw. Fr. zugenommen und da=
mit
einen Stand von 1517 Mill. Schw. Fr. erreicht. Der Noten=
umlauf
und die täglich fälligen Verbindlichkeiten waren Ende
März mit 96,38 Prozent durch Gold und Golddeviſen gedeckt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Keine weitere Senkung der Zigarrenpreiſe. Der Preiskom=
miſſar
hat die Zigarrenpreiſe nachkontrolliert. Mit einem Brief
vom 22. März an den Reichsverband deutſcher Zigarrenherſteller,
e. V., ſtellt Dr. Goerdeler feſt, daß er ſich nach eingehender Prü=
fung
der Sachlage entſchloſſen habe, keinerlei Maßnahmen zur
Senkung der Preiſe für Zigarren durchzuführen. Das iſt alſo eine
amtliche Beſtätigung, daß die Zigarrenpreiſe an ihrem niedrigſten
Stand angelangt ſind.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im
Monat März 1932 durch den Reichsanzeiger 975 neue Konkurſe,
ohne die wegen Maſſenmangels abgelehnten Anträge auf Konkurs=
eröffnung
, und 759 eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben.
Die entſprechenden Zahlen für den Vormonat ſtellen ſich auf 1091
bzw. 789.
Für das erſte Geſchäftsjahr als A=G. weiſt die Kronen=
brauerei
Wiener, A.=G., vorm. Gebr. Wiener, Darmſtadt, nach
202 417 RM. Abſchreibungen einen Reingewinn von 301 166 RM.
aus, über deſſen Verwendung nichts angegeben iſt. (A.=K. 1.15
Mill. RM.)
Die Heidelberger Privatbank Leo Levi hat bei etwa 60000
RM. Paſſiven die Zahlungen eingeſtellt. Die Depots ſind in
Ordnung.
Das holländiſche Rheinſchiffahrtsperſonal beſchloß geſtern,
entſprechend einer Weiſung des Zentraltransportarbeiterverbands,
die von den holländiſchen Reedereien angekündigte 15proz. Lohn=
kürzung
, die geſtern in Kraft treten ſollte, abzulehnen und am
kommenden Montag in den Streik zu treten, der allerdings auf
die Beſatzung der Schleppdampfer beſchränkt bleiben ſoll.
Die Geſellſchaft für Bankgeſchäfte, A.=G., in Zürich iſt illi=
quide
geworden, hofft aber bei langſamer Liquidation auf volle
Gläubigerbefriedigung. Die Börſenkonzeſſion iſt ihr entzogen
worden. Das Inſtitut hat bekanntlich im letzten Jahre das Pri=
vatbankgeſchäft
Jäger u. Co., an dem es mit 500 000 Schweizer
Franken kommanditiſtiſch beteiligt war, übernommen.
Die Einfuhrkontingentierung für Schuhwaren in Holland die
am 1. April zu Ende gegangen wäre, iſt für einen ſechsmonatigen
Zeitraum verlängert worden.
Die Atlantik=Konferenz hat am Donnerstagabend ihre Ar=
beiten
abgeſchloſſen. Eine neue Konferenz wird Mitte April in
London abgehalten werden, um über die Beſchränkung der in Dienſt
befindlichen Schiffe zu einer Einigung zu kommen, die auf der
jetzigen Konferenz nicht erzielt werden konnte.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 1. April 1932 für eine
Unze Feingold 108 sh 4 d 86.8291 RM., für ein Gramm Fein=
gold
demnach 41.7959 Pence 2.79162 RM.
Wie verlautet, hat die iriſche Regierung auf Vorſchlag des
Induſtrie= und Handelsminiſters beſchloſſen, einen allgemeinen
Wertzoll von 33½, v. H. auf alle Warengattungen, die in Irland
hergeſtellt werden können, zur Einführung zu bringen.
Die Lage im Bergarbeiterſtreik in der Tſchechoſlowakei hat
am Donnerstag abend in allen Revieren eine allgemeine Beruhi=
gung
erfahren, da im Auftrage des Arbeitsminiſteriums die Berg=
arbeiterkündigungen
, namentlich im Brüxer Revier zurückgezogen
werden mußten.
Der braſilianiſche Finanzminiſter hat am Donnerstag den
Vertrag unterzeichnet, nach dem 300 000 Sack Kaffe gegen deutſche
Kohlen eingetauſcht werden.
Zwiſchen der türkiſchen Regierung und den Vertretern der
Inhaber ottomaniſcher Schuldverſchreibungen iſt in der Frage des
Zinſendienſtes eine Einigung erzielt worden.

[ ][  ][ ]

m

ſird.
en,
ſom=

Samstag, 2. April 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 92 Seite 13

AllAr Meer Nädlt. /

Roman von
Paul Rosenhaun

Z)

(Rachdruck verboten)

Joe Jenkins wie kommt der auf die Inſel Alina als
Sträfling?
Elena zuckte die Achſeln. Ich weiß es nicht, aber ich ver=
mute
, daß uns Mr. Jenkins darüber aufklären wird.
Falcon ſchwieg; ſein unruhiger Blick ſuchte Elena, die an ihm
vorbei ins Leere ſtarrte. Was gedenken Sie zu tun, Madame?
fragte der Kapitän.
Welchen Hafen laufen wir an?
Genua. Das heißt, wenn man uns unbehelligt dahinkommen
läßt.
Unſinn. Mr. Jenkins kann nichts mit den Vorfällen auf
Alina zu tun haben.
Das iſt ſo ohne weiteres nicht mit Beſtimmtheit zu ſagen.
Ich werde es ſchon erfahren. Auf jeden Fall iſt Mr. Jen=
kins
als unſer Gaſt zu betrachten. Ich möchte bitten, daß ihm mit
größter Liebenswürdigkeit begegnet wird."
Selbſtverſtändlich.
Elena nickte. Gut. Trinken Sie mit uns eine Taſſe Tee,
Herr Kapitän?
Die Tür ging auf. Jenkins trat ein. Das Bad hatte ihm die
friſche Farbe ſeines Geſichts wiedergegeben, die Wunden waren
ſorgfältig geſäubert. Ein paar dunkelblaue, viel zu weite Bein=
kleider
gaben ihm etwas ſeltſam Unbeholfenes. Sein Oberkörper
ſteckte in einem dicken, weißen Sweater, der den Hals freiließ. Er
ſtand breitbeinig im Zimmer und ſah ſchmunzelnd an ſich her=
unter
. Nicht gerade ſalonfähig, ſagte er lachend.
Falcon ging grüßend aus dem Zimmer; der Detektiv ſah ihm
mit zuſammengekniffenen Augen nach. Ich habe den Eindruck,
als ob ich dem Herrn Kapitän ſehr ungelegen bin.
Elena wies auf ſeinen Stuhl. Bitte, nehmen Sie Platz,
ſagte ſie froſtig und knipſte die Beleuchtung ein.
Jenkins blickte ſich behaglich um. Das Licht, ſeidenverhangen,
gedämpft, flammte auf. Zärtlich koſend lag es auf den farbigen
Stoffen der Möbel, auf den bunten Gobelins, und brach ſich in
ſchimmernden Reflexen in den kriſtallnen Schalen. Es freut mich,
nahm Jenkins das Wort, es freut mich aufrichtig, daß ich Ihnen
nun doch wenn auch unter etwas befremdlichen Umſtänden
meinen Beſuch abſtatten kann.
Elena ſtand am Flügel; ihre Finger glitten wie ſpielend über
die Taſten; ein ſilbriger Ton ſchwebte durch den Raum.
Jenkins räuſperte ſich. In London fand ich leider keine Ge=
legenheit
mehr, Madame, Sie zu ſehen. Sie waren bereits ab=
gereiſt
.
Sie ging auf ihn zu und bot ihm die Hand.
Jenkins ſah ihr ins Geſicht, in dieſes ebenmäßige, ſchöne Ge=
ſicht
mit den großen, feuchtſchimmernden Augen. Es ſchien ihm,
als ob ein trauriger, gequälter Ausdruck in dieſen Augen ſtand.
Das Lächeln um ihre Lippen war nicht echt. Es war eher ein
Lächeln, das Schmerz und Bitterkeit zu verbergen trachtete.
Bitte, verzeihen Sie mir. Es war eine meiner Caprizen, die
mich zwang; ich bin dann unberechenbar. Eine kleine Meinungs=
verſchiedenheit
mit meinem liebenswürdigen Gaſtgeber Lord Had=
dington
. Das war alles.
Hm, Lord Haddington war von ihrer plötzlichen Abreiſe ſehr
überraſcht, wie ich von ihm erfuhr.
Ich hielt es plötzlich nicht mehr aus in der Nebelſtadt, Mr.
Jenkins. Eine unbändige Sehnſucht nach Licht und Wärme packte
mich. Haddington ſtellte mir die Jacht zur Verfügung.
Der Steward brachte Tee; er rollte das Wägelchen an den
Tiſch und arrangierte mit flinken, geſchickten Händen die Gedecke.

Er rückte die likörgefüllten Kriſtallkaraffen zurecht, ſtellte die Zi=
garetten
und den Leuchter bereit; dann zog er ſich mit einem prü=
fenden
Blick auf ſeine Arbeit zurück.
Darf ich Sie bedienen, Mr. Jenkins? Was nehmen Sie?
Toaſt oder Gebäck?
Wenn ich um einen Kognak bitten darf.
Elena goß die flache Schale voll; ſie hielt ihm ihr Glas ent=
gegen
und trank ihm zu. Selbſt auf die Gefahr hin, aufdringlich
zu erſcheinen, muß ich Sie bitten, Mr. Jenkins, erklären Sie mir:
Wie kam es, daß der Offizier dort im Zimmer nichts gefunden
hat?
Jenkins goß ſich ein neues Glas Martini ein. Er hob die
Schale gegen das Licht und leerte ſie langſam mit faſt an=
dächtigem
Behagen. Er hat mich ja gefunden, Madame.
Elena hob fragend den Kopf. Und er hat ſie nicht.
Verhaftet meinen Sie? Nein; nachdem ſich der vermeintliche
Sträfling in den amerikaniſchen Detektiv Joe Jenkins verwandelt
hatte, blieb dem Offizier nur übrig, ſich zurückzuziehen.
Wie konnten Sie ſich aber ſo ſchnell legitimieren?
Sehr einfach. Durch meinen Paß. Außerdem erkannte mich
der Offizier er ſelbſt hatte mich zwei Stunden vorher auf die
Inſel gebracht.
Nicht wahr, es hat Sie gereizt, dieſe intereſſante Kolonie
und die Arbeit der Sträflinge kennenzulernen?
Jenkins ſchüttelte lächelnd den Kopf. Um die Wahrheit zu
ſagen: ich hatte eigentlich andere Gründe, die Inſel zu beſuchen.
Sie forſchten nach einem Verbrecher; dabei wurden Sie von
der Revolte überraſcht. War es nicht ſo, Mr. Jenkins?
Ich bewundere Ihre Kombinationsgabe, Madame.
Sie lachte hell auf. Das liegt doch nahe. Aber wollen Sie
mir Ihr Abenteuer nicht erzählen? Es iſt keine platte Neugierde,
wenn ich danach frage, glauben Sie mir. Ich bewundere Sie, Mr.
Jenkins. Es hat für mich etwas Heroiſches, dieſes Ringen mit
den dunklen Mächten. Wir Frauen empfinden das vielleicht rein
animaliſch, dieſes Aufeinanderprallen der Kräfte. Elena deutete
auf die Flaſche. Trinken Sie doch, Mr. Jenkins. Sie nahm eine
Zigarette. Bitte, geben Sie mir Feuer. Sie beugte ſich weit vor
und ſah ihm dabei unverwandt ins Geſicht. Er fühlte wieder den
fremdartigen Zauber und die ſeltſam beſtrickende Macht, die von
dieſer ſchönen Frau ausging.
Jenkins vermochte ſich keine Rechenſchaft darüber zu geben,
weshalb er in ihrer Gegenwart ſtets das Gefühl einer merkwür=
digen
Unſicherheit empfand. Unter dem Blick dieſer unergründ=
lichen
Augen geriet ſein Selbſtbewußtſein etwas ins Wanken.
Dieſer leiſe Hauch einer rätſelhaften Melancholie, der über ihrem
Weſen lag, verwirrte ihn. Durfte man dieſer Frau helfen, oder
war es geratener, ihr zu mißtrauen, vor ihr auf der Hut zu ſein?
Elena lehnte ſich lächelnd zurück. Sie ſind ſehr zurückhaltend, Mr.
Jenkins. Aber Sie brauchen nicht zu befürchten, ein Geheimnis
zu verraten. Ich weiß durch Lord Haddington, daß Sie auf Alina
den Spuren nachforſchten, die zu Francesco Teſti führten..
Jenkins erhob ſich, und in ſeine grauen Augen trat ein ab=
weiſender
Ausdruck. Ich muß ganz offen ſagen, Madame, es be=
fremdet
mich, daß Sir Erneſt mit Ihnen über dieſe Dinge geſpro=
chen
hat.
Warum? entgegnete ſie mit unbefangener Stimme, Sir
Erneſt weiß, welchen Anteil ich an dem Geſchick meines verſcholle=
nen
Freundes nehme.
Kannten Sie denn Signor Teſti?

Elena warf den Kopf zurück und ſtarrte in die glitzernden
Prismen des Lüſters. Signor Teſti, ſagte ſie ſinnend, ich machte
ſeine Bekanntſchaft in Paris. Ganz flüchtig. Er gehörte zu dem
Kreis meiner Verehrer, als ich dort gaſtierte. Er kam mir erſt
wieder ins Gedächtnis, als Sir Erneſt mir in London von ſeinem
Schickſal erzählte.
Eine Pauſe entſtand. Elena war vor den Flügel getreten und
ſchlug präludierend ein paar Akkorde an. Jenkins fing im Spie=
gel
den forſchenden Blick auf, den ſie ihm von der Seite zuwarf.
Haben Sie auf Alina mit Signor Teſti ſprechen können?
fragte ſie leichthin, ohne die Augen von den Taſten zu heben.
Er ging zu ihr hinüber und legte leicht die Hand auf ihren
Arm. Darf ich ohne unbeſcheiden zu ſein eine große Bitte
ausſprechen?
Sie nickte ſchweigend.
Ich hörte Sie vorhin ſingen. Eine Arie aus Tosca. Ich
bin ein großer Verehrer von Puccini; würden Sie mir dieſe Arie
noch einmal vorſingen, Madame?
Elena biß ſich auf die Lippen; ſie mochte deutlich empfunden
haben, daß er ihr auswich und daß er ſeine Abſicht, ihre Frage
nach Teſti unbeantwortet zu laſſen, mit einer liebenswürdigen
Phraſe verſchleierte. Eine leichte Unmutsfalte, ſtand auf ihrer
Stirn, als ſie ſich vor dem Flügel niederließ. Dann erfüllte die
getragene Muſik der Arie den Raum; aus dem zärtlichen Piano
der Töne ſtieg die Stimme in ein brandendes Creſcendo. Wie ge=
ſponnene
Silberfäden, breit wie die Fächer einer Palme entfaltete
ſich die Pracht dieſer Töne. Langſam ließ Elena die Hände von
den Taſten ſinken.
Jenkins erhob ſich. Ich danke Ihnen, Madame. Darf ich mich
jetzt verabſchieden? Ich fürchte, ich habe Sie ſchon allzu lange auf=
gehalten
. Er beugte ſich über ihre Hand. Sie ſah an ihm vorbei.
Kapitän Falcon wird für Sie ſorgen, ſagte ſie mit einer
merkwürdig leeren, tonloſen Stimme.
Jenkins blieb zögernd an der Tür ſtehen. Wiſſen Sie, Ma=
dame
, worauf ich mich freue? Jetzt werde ich vielleicht doch Ge=
legenheit
haben, Ihre berühmte Sammlung beſichtigen zu dürfen.
In London kam ich ja leider durch Ihre plötzliche Abreiſe um das
Vergnügen.
Elena wandte den Kopf zur Seite; ſie verharrte in Schweigen.
Ich bin geſpannt, Madame, neben welche Größe Sie meinen
Namen placiert haben, fuhr Jenkins fort. Ich intereſſiere mich
ſehr für Handſchriften. Einige Kenntnis der Graphologie iſt ja
ſchließlich für meinen Beruf erforderlich.
Elena hob den Blick, ihre Finger ſpielten gedankenlos mit
den Franſen der Flügeldecke. Es tut mir leid, Mr. Jenkins,
aber die Sammlung habe ich nicht an Bord. Die Mappen ſind in
London zurückgeblieben.
Schade, wirklich ſchade! Ich hätte gern gewußt, wie ſich meine
Handſchrift neben einem berühmten Nachbar ausnimmt. Jenkins
ſah ihr lachend ins Geſicht. Wenn Sie auch bei mir für pikante
Gegenſätze waren, ſo müßte mein Name eigentlich neben dem Mrs.
Snyder aus Neu Yöork ſtehen oder neben Dr. Crippen. Aber dieſe
Namenszüge fehlen wohl in Ihrer Sammlung?
Legen Sie Lenn wirklich Wert darauf, Mr. Jenkins, in dieſer
Sammlung vertreten zu ſein?
Er lachte. Aber natürlich, Madame ich bewege mich gern
in guter Geſellſchaft.
Ich muß Ihnen ein Geſtändnis machen, Mr. Jenkins, ſie ſah
ihn mit kindlichen Augen an, ich habe Ihr Autogramm verloren.
Ich vermißte es ſofort, als ich im Wagen ſaß.
Hm. Sind Sie ſicher, Madame, daß Sie es verloren haben?
Könnte es Ihnen nicht entwendet ſein?
Elena ſah ihn verſtändnislos an. Entwendet? Welchen Wert
ſollte es für einen Fremden haben?
Nun, vielleicht war es gewiſſen Leuten ſehr willkommen. . .*
(Fortſetzung folgt)

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findet am 14. April 1932, abends 8 Uhr,
im Speiſeſaal der Polizeiunterkunft Nord.
Holzhof=Allee 25, ſtatt.
Tagesordnung;
1. Jahresbericht.
2. Bericht der Fachleiter.
3. Kaſſenbericht.
4. Anträge.
5. Bericht der Kaſſenprüfer.
6. Entlaſtung und Reuwahl des Vorſtandes.
7. Wahl der Delegierten zur Jahreshaupt=
verſammlung
des Hauptvorſtandes.
8. Verſchiedenes.
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Anträge ſind bis ſpäteſtens 10. April bei
der Vereinsleitung einzureichen.
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[ ][  ]

Seite 14 Nr. 92

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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23 Elisabethenstraße 23

Samstag und Sonntag
KONZERT
Neubesetzung
derbekannte Geigenkünstler
Ernst Opfermann
mit seinen Künstlern.
. I. Geigen- und Klavier-
Jazz-Solfs.

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Heute Samstag: Letzter Gesellschaftsabend
Morgen Sonntag Abend ½9 Uhr: Abschiedsabend
der Hauskapelle Geiß mit
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auserwähltem Konzertprogramm.

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Sonntag, 3. April, nachm. 4 Uhr
und abends 8½ Uhr, sowie
Montag, 4. April zum letzten Male
abends 8½ Uhr
Der Welterfolg!
Die Goethe-Operette

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Heute Samstag, morgen Sonntag
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Gesellschaftsabend m. Tanz

Vaterländische Vereinigung
für Weltanschauung und Kunst.

Das gemütliche Kaffeehaus
mit eigener Wiener Konditorei
Große Auflage

in Zeitungen und Zeitschriften

Gedenkfeier
im Zeichen
Friedrichs des Großen
am 2. April 1932, abends 8.15
im Großen Saal
des Städtischen Saalbaues.

Das Restaurant von Ruf
erstklassige feinbürgerl. Küche

Als Unkostenbeitrag werden erhoben
für den ungenummerten Platz 50Pf.,
für den genummerten Platz 1 Mk.,
außerdem einige reservierten Plätze
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zu 1.50 Mk.

Angenehmer Aufenthalt für Familien
Der beliebteste Treffpunkt nach
Theaterschluß.

onntag
Purkeu
Inh.: C. Bethke. TAllZ

Theaterbeginn u. Schluß, sowie Anfang u. Ende der Pausen
werden durch Klingelzeichen im Café Oper bekanntgegeben.

u. Erholungsheim Kümmel=
Penslon bacherhof bei Heidelberg.

Großes Haus

Hessisches
Landestheater
Samstag
2. April 1932

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Kleines Haus 19.30 bis nach 22.45

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Romantische Oper von Weber
Preise 0.705.60 Mk.

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Schauspiel von Ibsen
Preise 0.503.00 Mk.

Herrngarten-Kaßfee
Samstags nachts stets geöffnet. Abends Unterhaltungsmusik

Samstag und Sonntag

wozu freundlichſt einladet
Heinrich Katzenbach
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Reſtaurant Gutenberg
Grafenſtraße

Heute abend

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Es ladet freundlichſt ein
A. Rittweger.

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Friedrichſtr. 24.

bietet erholungsuchenden Gästen behag-
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Aufenthalt a. f. d. Wintermonate,
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Nachsaison. Pensionspreis bei längerem
Aufenthalt nach Vereinbarung. Mitglieder
des R. h. B 5% Ermäßigung
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heimer Ton-Film-Theater

Der große

Kriminal-Ton-Film

Der Zinkerl

Es ist unmöglich, von diesem Kriminal-Film nicht gefesselt
zu werden. lch selbst kenne den Zinker auswendig; würde
es aber für Frevel halten, etwas zu verraten. Kommen
Sie, und Sie werden staunen!
(5006

II. Schlager:

Die Jagu Haun der Hiaschan

Sonntag 2 Uhr Vorsteilung