Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 81
Montag, den 21. März 1932.
195. Jahrgang
27 mm brelie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg,
FinanzAnzeigen 28 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breitl2 Reichsmarl Anzelgen von auswärte 3s Reſchspfg.
Finanz=Anzelgen 50 Reſchapig. 92 mm breite Rellames
zeiſe 200 Rrichsmart Alle Preiſe in Reichemare
(4 Doſlar — 420 Marll. — Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Strelt uſw., erſiſcht
ſede Verpſſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſah.. Bei
Konkurs oder gerſchtlſcher Beitreibung fäll, jeder
Nabatt weg. Banſkonto Deuiſche Bank und
Darm=
ſädter und Naiſonalbant.
Aufloſung der SN. Sitleis in Preußen!
Der preußiſche Junenminiſter plank einen „großen Schlag”2— Meinungsverſchiedenheiten über den Zeitpunkk der Aklion.
Verſtärkker Länderdruck auf den Reichsinnenminiſter.
Severing will „Hillers Priockarme‟
auflöſen.
* Berlin, 21. März. (Priv.=Tel.)
In Berliner politiſchen Kreiſen erhält ſich ſeit Tagen
hart=
näckig das Gerücht, daß die preußiſche Negierung ſich mit der
Abſicht trage, die nationalſozialiſtiſchen Sturmabteilungen (SA.)
zu verbieten. Das preußiſche Innenminiſterium ſelbſt hüllt ſich
vollkommen in Schweigen. Es ſcheint aber richtig zu ſein, daß
der preußiſche Innenminiſter Severing ernſthaft überlegt, ob ſich
uf Grund des bei den zahlreichen Hausſuchungen gefundenen
Naterials und der Ermittlungen der Polizei eine Handhabe
zum Verbot der Sturmabteilungen finden läßt.
Eine Auflöſung der SA. iſt ſchon einmal vor längerer Zeit
zeplant geweſen. Damals zerſchlug ſich die Abſicht, weil die SA.
m Gegenſatz zu dem kommuniſtiſchen Rotfrontkämpferbund
inen Beſtandteil der NSDAP. bildete, der Rotfrontkämpferbund
ber eine Sonderorganiſation war, die verboten werden konnte,
hne daß man in die Geſchäftsführung der Kommuniſtiſchen
ſartei eingriff. Die „Auflöſung” des kommuniſtiſchen
Kampf=
undes hat aber gezeigt, daß es ſehr leicht möglich iſt und
natür=
ſch auch verſucht wird, unter anderem Namen den alten
Ver=
and wieder auferſtehen zu laſſen. Die Kommuniſten gründeten
Blofort ven Antifasciſtiſchen Kampfbund, der praktiſch eine
fortſetzung des Roten Frontkämpferbundes darſtellt. Würde
nan alſo in Preußen die nationalfozialiſtiſchen
Sturmabteilun=
ſen auflöſen, dann würden ſicherlich die Nationalſozialiſten
ver=
ſichen, ſich einen Erſatz zu ſchaffen, an den man dann ſo rafch
icht heran kann.
Der preußiſche Innenminiſter will aber anſcheinend doch
inen entſcheidenden Schritt wagen. Er hat am Samstag bereits
n Düſſeldorf zum Ausdruck gebracht, daß „die Exerzitien der
genannten Braunen Armee einen Grad erreicht haben, den zu
berſchreiten kein Staat geſtatten darf, der ſich nicht ſelber
preis=
eben will”. Auch der ſozialdemokratiſche „Vorwärts”, der über
ihr gute Beziehungen zum preußiſchen Innenminiſterium
ver=
ſat, ſetzt ſich lebhaft für die Auflöfung der „Privatarmee
ſitlers” ein.
Fraglich iſt allerdings, zu welchem Zeitpunkt vorgegangen
lerden ſoll und ob Reichsinnenminiſter Groener eine derartige
Naßnahme billigen würde. Bis jetzt ſieht es nicht ſo aus, als ob
ſerr Groener eine Auflöſung der nationalſozialiſtiſchen
Sturm=
bteilungen begrüßen würde. Er ſcheint noch lebhafte Bedenken
tgen die Pläne Preußens zu haben. Vielleicht wird aber ſchon
hn Preußen her mit anderen Ländern verhandelt, um eine Art
(nheitsfront herzuſtellen, die dann das Reichsinnenminiſterium
ſt doppelter Wucht bearbeiten ſoll, damit dann eine Auflöſung
ur SA. mindeſtens beim größten Teil der deutſchen Länder
urchgeführt wird. Herr Severing kann natürlich von ſich aus
Grund ſeiner Befugniſſe die preußiſche SA. verbieten.
ehalksſenkung im Reichsekal
1934133.
Feſslugznaifer Zelich dufcf 1n Kaif.
Köln, 20. März.
Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich führte geſtern abend im
ſoßen Gürzenich=Saal auf einer Kundgebung der Deutſchen
aatspartei zu dem Thema „Deutſchlands Not, ihre Urſachen und
(e Beſeitigung” u. a. aus:
Als am letzten Sitzungstage des Reichstages der
national=
nialiſtiſche Abgeordnete Goebbels erklärte, daß das deutſche Volk
„ſe Strukturwandlung durchgemacht habe, die den Sieg der
Na=
nalſozialiſten verbürge, und in den Saal ſchrie: „Bei Philippi
ken wir uns wieder””, hat er ſich den Ausgang der Präſidenten=
Uhl anders vorgeſtellt, als es kam. Die Meinung der
National=
haliſten, der größere Teil unſeres Volkes ſei ſchon ſoweit, daß er
bren Phantaſien und hohlen Verſprechungen zum Opfer fallen
urde, hat getrogen. Schon iſt die Wirkung die, daß die
veräng=
ſten Bürger den Kopf wieder etwas höher tragen.
Die tieften Urſachen der wirtſchaftlichen Not ſind in der
Aitik der Vorkriegszeit zu ſuchen. Dieſe Theſen haben die Natio=
Lſozialiſten im Reichstag, als ſie der Reichskanzler aufſtellte,
4ch Beifall als richtig anerkannt. Der verlorene Krieg und die
Uinnigen Beſtimmungen der Friedensverträge waren das Er=
Ens jener Vorkriegspolitik. Die Nachkriegslage wurde ungemein
Nurch erſchwert, daß die Grundlagen des Dawes= und Young=
Unes unterminiert und ſchließlich zerſtört wurden, indem man
gegneriſcher Seite eine Handelspolitik betrieb, die mehr und
Ur Deutſchland vom Weltmarkte abſperrte. Vorausſetzung, daß
wirtſchaftlich durchhalten, iſt vor allen Dingen die Aufrecht=
(utung einer geordneten Finanzwirtſchaft des Reiches. Das
hende Etatsjahr wird am 1. April ſo abſchließen, daß wir den
(t durchgehaletn haben, mit Ausnahme der Schuldentilgung.
Wir werden auch mit brutalſter Sparſamkeit den Etat für das
ſte Jahr in Ordnung bringen. An eine Gehaltsſenkung
inken wir dabei nicht.
Den Gedanken einer reſtloſen Autarkie muß man
ab=
en ſelbſt wenn man einen unbedingten Schutz der deutſchen
Neiſchaft, auch der Landwirtſchaft, wünſcht.
Die internationale Vorausſetzung für ein
Wiedervorwärts=
men iſt die Bereinigung der Schulden= und der Tributfrage.
Es iſt unbegreiflich, daß die Nationalſozialiſten es ſich leiſten
konnten, von jeder poſitiven Entſcheidung im Reichstag ſich zu
drücken und ſo die Dummen im Lande zu betören.
Wenn die Rechtsradikalen erſt einmal zu irgend einem
Punkte Stellung nehmen würden, würden ſie ſofort
Hundert=
tauſende ihrer Mitläufer verlieren. Aber ſie haben nicht einmal
in der Frage der Großpenſionäre und der Doppelverdiener Farbe
bekannt, im Gegenteil, es blieb der Regierung vorbehalten, durch
Notverordnungen dieſe Sache zu regeln. Das Bürgertum muß
heraus aus ſeiner parteipolitiſchen Zerſplitterung. Goethe hat
geſagt: „Die Deutſchen der neueren Zeit haben nichts anderes für
Denk= und Preſſefreiheit gehalten, als daß ſie einander öffentlich
mißachten dürfen.‟ Die Deutſchen der heutigen Zeit ſind
viel=
fach nicht beſſer.
Das deutſche Volk hat eine Probe des Verſtandes am 13. März
abgelegt, eine Teilſtrecke zur Vernunft und zur inneren Befreiung
und Beſeitigung des Mißtrauens zurückgelegt. Am 10. April iſt
die zweite Etape fällig.
Schwenkung Hitklers für die
Preußen=
wahlen.
Die ausländiſche Preſſe wird inſormierk.
* Berlin, 20. März. Priv.=Tel.)
Die Parteien der ſogenannten nationalen Oppoſitione
ſchwenken bereits in die Front zu den Preußenwahlen ein. Herr
Hitler wagt zwar noch einmal, weil er nicht mehr zurück kann,
den Wahlgang gegen Hindenburg, die Preußenwahlen nehmin
jedoch ſchon ſein ſtärkſtes Intereſſe in Anſpruch. Er hat fogar ſeinen
Vertrauensmann Hauptmann Goering beauftragt, wieder einmal
ausgerechnet v.r der ausländiſchen Preſſe mitteilen zu laſſen,
daß die Nationalſozialiſten bereit wären, nach Abſchluß der
Preußenwahlen in eine Koalition mit den ihnen naheſtehenden
Parteien einzutreten. Die Nationalſozialiſten gehen alſo ſchon
von ihrer bisherigen Haltung ab und wollen ſich damit
begnü=
gen, daß ſie nicht ausſchließlich die Macht in die Hand
bekom=
men. Sie haben ſich eben herausgerechnet, daß ſie doch auf die
Unterſtützung anderer Parteien angewieſen ſind, wollen aber
unter allen Umſtänden doch in die preußiſche Regierung hinein.
Erſt nach dem 24. April wird ſich zeigen, wo die Grenze der
„naheſtehenden Parteien” zu ziehen iſt.
Die Deutſchnationalen konzentrieren ſich, ebenſo wie der
Stahlhelm, ganz auf die Preußenwahlen. Die
Reichspräſidenten=
wahl ſpielt für ſie keine Rolle mehr. Die Kommuniſten haben
ebenfalls wieder ihren Kandidaten Thälmann aufgeſtellt, ohne daß
allerdings für ihn noch große Reklame gemacht wird. Ueberall
hält man eben den 24. April, den Tag der Länderwahlen, für
wichtiger als den 10. April, denn es iſt doch für jedermann klar —
einige wenige Unbelehrbare ausgenommen —, daß der
Feldmar=
ſchall auch im zweiten Wahlgang das Rennen machen wird.
Weikere Maſſenverhafkungen
von Nakionalſozialiſten in der Tſchechoflowakei.
TU. Prag, 20 März.
Am Samstag erfolgten in der ganzen Tſchechoſlowakei weitere
Maſſenverhaftungen von Nationalſozialiſten in der Volksſport=
Schönau und in Drax wurden Verhaftungen vorgenommen. In
Luditz und Umgebung wurden 24 junge Leute verhaftet, in Eger
ſechs Perſonen, in Brünn und Troppau zwölf Perſonen. In fer iſt nach der genannten Korreſpondenz deswegen unrichtig,
Reichenberg wurde ein Staatsgewerbeſchüler verhaftet. In Eger
ſoll der Wortlaut eines Eides gefunden worden ſein, den die
Mitglieder des Volksſportes ablegen mußten. Der Eid ſoll
an=
geblich die Mitglieder zum Kampf für die Lostrennung der
deut=
ſchen Gebietsteile von der Tſchechoſlowakei und für ihren Anſchluß
an Deutſchland verpflichtet haben.
Innenminiſter Slavik über die Verhaftungen der
deut=
ſchen nationalſozialiſtiſchen Volksſportler. Er ſagt u. a.: Es wurde
feſtgeſtellt, daß in Prag eine Bezirksleitung des Vereins beſteht,
die den Behörden nicht gemeldet worden iſt. Ihre Tätigkeit wurde
verſchiedene Schriftſtücke beſchlagnahmt, die auf den Verdacht
hin=
weiſen, daß es ſich um eine Geheimorganiſation handele. Dieſe
Geheimorganiſation hatte ihre Tätigkeit nach militäriſcher Art
entwickelt, wobei ſie mit ähnlichen reichsdeutſchen Organiſationen
in Verbindung ſtand, von denen es bekannt iſt, daß ſie die
Ver=
einigung aller Deutſchen, und zwar auch jener anſtreben, die in
anderen Staaten als in Deutſchland leben, alſo auch in der
Tſchechoſlowakei. Dadurch war ihre Tätigkeit gegen die
Ver=
faſſungseinheit der Tſchechoſlowakei gerichtet. Die Unterſuchung
dieſer Tätigkeit iſt noch nicht vollſtändig abgeſchloſſen. Außerdem
haben die zuſtändigen Behörden noch weitere Maßnahmen
getrof=
fen, um einer Bedrohung des allgemeinen inneren Friedens der 20 Gefangene entkommen. Als Polizei zur Verſtärkung ein=
9
Republik vorzubeugen.
z
„Graf Zeppelin” zum Braſilienflug geſtarkel.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt um 0.34 Uhr unter Leitung 7
Dr. Eckeners zu ſeiner erſten Braſilienfahrt mit 9 Paſſagieren an ab. Der Flugzeugführer erlitte ſchwere Verletzungen. Der mit=
Bord geſtartet.
Likauen muß vor den Haager Gerichkshof.
TU. Kowno, 20. März.
Nach dem Schritt der Unterzeichnermächte des
Memelabkom=
mens am Samstag hielt das litauiſche Miniſterkabinett eine
außerordentliche Beratung ab, zu der auch der Vorſitzende des
Staatsrates und die Rechtsberater der Regierung hinzugezogen
waren.
Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, wurde der Beſchluß
gefaßt, ſich dem Wunſche der Unterzeichnermächte, die
Memelange=
legenheit dem Internationalen Gerichtshof zu unterbreiten, nicht
zu widerſetzen, da die weitere Entwicklung im Memelgebiet ſich
nach der Abſetzung Böttchers zwangsläufig ergebe. Man ſteht auf
dem Standpunkt, daß die Souveränität Litauens über das
Memel=
gebiet in der Frage der Bildung des Direktoriums ein für allemal
klargeſtellt werden müſſe, um weiteren Zwiſchenfällen ähnlicher
Art vorzubeugen. Die in der Note der Unterzeichnermächte
ent=
haltenen Einwände und Warnungen, ſo wird erklärt, könnten nicht
den Anſpruch erheben, ſich auf die rechtlichen Vorausſetzungen des
Memelabkommens zu ſtützen, ſondern ſeien als
Meinungsverſchie=
denheit zwiſchen Litauen und den Unterzeichnermächten aufzufaſſen.
Mißkrauensvokum des Memelländiſchen Lanztages
gegen das Direkforium Himgikis.
Memel, 20. März.
Aus Kreiſen des Memelländiſchen Landtags wird mitgeteilt,
daß in der Sitzung des Landtags am kommenden Dienstag ein
Mißtrauensantrag gegen das Direktorium Simaitis eingebracht
werden wird, der aller Wahrſcheinlichkeit nach angenommen
wer=
den dürfte. Was dann darauf folgen wird, iſt in der
gegenwärti=
gen Lage —nach Ueberreichung der Note derSignatarmächte in Kowno
— völlig ungewiß. Berichte über dieſe Note wurden in den
hieſi=
gen Zeitungen unterdrückt: ausländiſche Zeitungen, die darüber
Berichte brachten, wurden beſchlagnahmt.
Verhaflungen von Lappo=Führern.
TU. Helſingfors, 20. März.
Der ſeit langem geſuchte Lappo=Führer Vuorimaa hat ſich in
Janakkala freiwillig geſtellt. Er war in ziemlich elender
Ver=
faſſung, ausgehungert und mit abgeriſſenen Kleidern. Vermutlich
hat er wegen der Stimmung, die in letzter Zeit in vielen Orten
gegen die Lappo=Bewegung ausgeſchlagen iſt, keinen Unterſchlupf
mehr gefunden und ſeine einzige Rettung darin geſehen, ſich
frei=
willig zu ſtellen. Ein anderer Lappo=Führer, Eerolainen, der
aus der Entführungsgeſchichte Stahlbergs bekannt iſt, wurde in
einem Hotel in Helſingfors verhaftet, er konnte jedoch wieder
entkommen. Vuorimaa hatte in ſeinem Verhör bei der Polizei
angeblich erklärt, daß Eerolainen ſich gleichfalls in den nächſten
Tagen freiwillig ſtellen würde. Beide hatten eine leitende Rolle
in dem Mäntſälä=Aufruhr geſpielt. Vuorimaa und Eerolainen
ſind bereits einmal im Sommer 1930 zu Zuchthausſtrafen
ver=
urteilt worden wegen Entführung von zwei Kommuniſten. —
In Jyväskylä ſind vier weiterer Lappo=Führer verhaftet worden.
die Deutſchen in Südkirol.
Wien, 19. März.
Die „Korreſpondenz Herzog” berichtet Einzelheiten zu dem
Angelegenheit. In Böhmiſch=Leipa, in Leitmeritz, in Teplitz= kürzlich bekannt gegebenen Ergebnis der Volkszählung in der
Provinz Bozen. Das Statiſtiſche Amt in Rom gab das Ergebnis
dieſer Volkszählung mit 195 177 Deutſchen bekannt. Dieſe
Zif=
weil rund 15 000 Deutſche die im Bozener Unterland wohnen,
zur Provinz Trient geſchlagen und daher bei Bozen nicht
mitge=
zählt wurden. Auch alle Deutſchen, welche italieniſch klingende
Namen haben, wurden als Italiener gezählt. Die vielen
Aus=
landsdeutſchen, die in Südtirol leben, wurden nicht berückſichtigt.
Die richtige Ziffer der Deutſchen in Südtirol bewegt ſich bei vor=
In der „Prager Preſſe” äußert ſich der tſchechoſlowakiſche ſichtiger Rechnung zwiſchen 220 000 und 225 000. Obwohl die
amt=
liche Zählung das Ergebnis alſo ſehr gefärbt hat, wird gegen
das Statiſtiſche Amt von der italieniſchen Preſſe Sturm
gelau=
fen. Die in Rom erſcheinende „Volonta d’Italia” greift den
Direktor des Statiſtiſchen Amtes. Prof. Gini, wegen der von ihm
unterbunden und Hausſuchungen vorgenommen. Dabei wurden gezählten 200 000 Deutſchen in Südtirol heftig an und vermerkt
zum Schluß mit Befriedigung, daß Muſſolini Prof. Gini ſeines
Amtes enthoben hat.
Meuterei in einem merikaniſchen Zuchthaus.
Vier Tote, fünf Schwerverletzte.
Veracruz. Im Zuchthaus in Jalapa kam es am Samstag
zu einer Meuterei. 30 zu lebenslänglichem Zuchthaus Verurteilte
verſuchten auszubrechen. Nach mehrſtündigem verzweifelten
Kampf, in deſſen Verlauf drei Gefangene und ein Gendarm
ge=
tötet und fünf Gendarmen ſchwer verwundet wurden, konnten
getroffen war, gelang es, 12 entwichene Zuchthäusler wieder
ein=
zufangen.
Sportflugzeug abgeſtürzt.
Düſſeldorf. Am Sonntag nachmittag ſtürzte über dem
Flughafen Lohauſen ein Sportflugzeug aus etwa 30 Meter Höhe
fliegende Monteur war ſofort tot.
Darmſiadt, den 21. März 1932.
Ggekhe=Gedächknisfeier der Stadk Darmſtadk.
Es ſei nochmals auf die heute (Montag) abend 8 Uhr
ſtatt=
findende große Gedächtnisfeier der Stadt Darmſtadt im Städt
Saalbau hingewieſen. Eintritt 30 Pfennige.
Heſſiſches Landesmuſeum. Im Vortragsſaal des Muſeums
wird am Mittwoch, abends 8,30 Uhr, Univerſitäts=Profeſſor Dr.
med. et phil. R. N. Wegner, Frankfurt a. M., in einer
ge=
meinſamen Veranſtaltung mit dem Mittelrheiniſchen Architekten=
und Ingenieur=Verein Darmſtadt über „Die Baukunſt der Inca‟
ſprechen. Die Darlegungen, von reichen Lichtbildern erläutert,
fußen auf einer zweijährigen Forſchungsreiſe durch einzelne
land=
ſchaftlich wie kulturell noch wenig bekannte alte Kulturgebiete
der Inca im Hochlande von Bolivien und Peru. Der Vortragende
hat in mühſeligen Fahrten nach zerſtreuten Spuren von Inca=
Bauten und prähiſtoriſchen Denkmälern geforſcht und reiche Schätze
heimgebracht.
— Bühnenvolksbund. Heute abend hat Miete H „Fauſt”. Für
morgen abend erhalten unſere Mitglieder zur Goethe=Feier im
kleinen Haus des Landestheaters ermäßigte Karten in unſerer
Geſchäftsſtelle. Da die Zahl nur eine beſchränkte ſein kann, bitten
wir um alsbaldige Meldung.
Entlaſſungsfeier der Berufsſchule II. Die diesjährige
wohl=
gelungene Entlaſſungsfeier der Berufsſchule II in der Aula des
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums ſtand unter dem Zeichen Goethes.
In bunter Folge wurde dieſes Großen gedacht. Seine Lieder
er=
klangen von den Mädchenklaſſen geſungen. Frl. Kinsberger
ſchil=
derte in einem klaren ſchöngewählten Vortrage ſein Leben und
Wirken, beſonders verweilend bei ſeinen vielfachen Beziehungen
zu Darmſtadt. Dann ſprachen einige Knabenklaſſen mit
Begeiſte=
rung Goethewerke. Frau Engelter=Löſch ſang, von ihrem Gatten
feinfühlend begleitet, drei Goethelieder, vertont von Beethoven,
Schubert und Thomas, Hierauf ergriff Direktor Germann das
Wort, dankte den zahlreich Erſchienenen und wünſchte den
ſchei=
denden Schülerinnen und Schülern viel Glück und Sonne auf
ihrem weiteren Lebensweg, ſie daran erinnernd, was ſie der
Schule zu verdanken, auf die Möglichkeiten weiterer Fortbildungen
hinweiſend und mit Stolz feſtſtellend, daß über 100 freiwillige
Schülerinnen und Schüler eine ſchöne Anerkennung für die
Ar=
beit der Schule ſeien. Nach der Verteilung der Prämien an
be=
ſonders ſich auszeichnende Schülerinnen und Schüler ſchloß die zu
aller Freude und Zufriedenheit verklungene Feier mit dem Lied
Goethes „In allen guten Stunden".
— Orpheum. Gaſtſpielverlängerung. Des
außer=
ordentlichen Erfolges und Beifalls wegen, den das Gaſtſpiel des
Kl. Theaters Berlin mit den Film= und Bühnen=Prominenten
Carola Toelle, Bruno Kaſtner und Heinz Klubertanz
in den Hauptrollen der charmanten Komödie „Treu — oder
un=
treu?” fand, wird das Gaſtſpiel um drei Tage, bis einſchließlich
Donnerstag, prolongiert. (Siehe Anzeige.)
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Montag, 21 März 19, Ende nach 23½ Uhr. Bühnenvolksb. H 9. VtZur Goethe=Feier Fauſt 1 Zeil. Pr. 0.70—5 60 M. Dienstag, 22 März 19½, E n 23¾ Uhr Dſt. Voiksb. G 12. Vſt. Gr.
II u IN. Zur GoeiherFeier Fauſt 1. 7., 0. 30—5 60. Mirhpoch, 23 März [Keine Vorſtellun; Kleines Haus. Montag, 21 März Keine Vorſtellung Dienstag, 22. März 20—22½ Uhr. J. W. vonGoethe.
Preiſe 0 50—3 Mr Mittwoch, 23. März 20, Ende nach 22 Uhr. Zuſatzmie e 11 10.
Zur Goethe=Feier. Jphigente. Preiſe 0.70—5 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Parſifal” am Oſter=Sonntag.
Richard Wagners „Parſifal” wird am Oſter=Sonntag, 17.30 Uhr,
in neuer Einſtudierung im Großen Haus wieder aufgenommen.
Die muſikaliſche Leitung hat Karl Maria Zwißler. Nach
Par=
ſifal wird in der Oper der „Siegfried” von Richard Wagner
neu einſtudiert. Die muſikaliſche Leitung dieſer Aufführung liegt
in Händen von Dr. Schmidt=Iſſerſtedt. Die nächſte Premiere des
Schauſpiels iſt „Razzia” von H. J. Rehfiſch. Regie: Kurt
Hirſchfeld: Bühnenbild: Siegfried Sebba. In den Hauptrollen
ſind beſchäftigt die Damen: Kleinſchmidt, Hoffart, Gothe, und die
Herren: Sieber. Paryla, Hinz. Keßler. Der Autor wird zur
Premiere des Stückes anweſend ſein. Heute abend wird anläßlich der
Goethefeier „Fauſt” 1. Teil in der erfolgreichen Inſzenierung
von Guſtav Hartung mit Paul Wegener als Mephiſto gegeben. —
Ein Goetheheft iſt anläßlich der 100jährigen Gedenkfeier von
Goethes Tod vom Heſſiſchen Landestheater herausgegeben. Es
enthält außer reizvollen Illuſtrationen, Reden, Briefe und
Be=
richte, die von der Wirkung ſeines Todes in Deutſchland Zeugnis
geben. Ein Bericht aus der Entſtehungszeit der „Jphigenie” von
der italieniſchen Reiſe und Bemerkungen Goethes über das
The=
ater machen das Heft für alle Goethefreunde intereſſant.
Die Feiern des Goethejahres im Landestheater wurden geſtern
abend mit einer offiziellen Gedenkfeier eingeleitet. Das Haus
war ausverkauft und konnte am Schluſſe für Darbietungen danken,
die dem Gedenken des Großen würdig waren. Einleitende Worte
ſprach
Staatspräſident Dr. h. c. Adelung
Die Erinnerung an Goethe, zu der ſich in dieſen Tagen die
geſamte Kulturwelt vereinigt, gewinnt für uns in Heſſen
be=
ſonders eindrucksvolle Geſtalt: ſie lebt im Bild des „
Empfind=
ſamen Darmſtadt” im feſtlichen Glanz jener Jahre, in denen
die heſſiſche Reſidenz ein beſonderer Anziehungspunkt des
litera=
riſchen Deutſchland war. Damals hatte ſich hier auf Anregung der
„Großen Landgräfin” und im Bannkreis der genialiſchen
Perſön=
lichkeit Johann Heinrich Mercks ein kleiner Kreis geiſtig
hoch=
ſtehender Menſchen zuſammengefunden, — ein Kreis, der das
lite=
rariſche Ideal der Empfindſamkeit im Leben verwirklichen wollte.
Die Abſicht war vielleicht etwas verwunderlich, und die Menſchen
waren es zeitweiſe nicht minder, aber die Bewunderung der
lite=
rariſchen Welt war ihnen ſicher. Es gab damals nicht viele
Män=
ner von literariſchem Ruf, die in die Nähe Darmſtadts kamen,
ohne bei den „Empfindſamen” wenigſtens einige vertrauliche
Stunden zu erleben und noch lange davon zu ſchwärmen. Sie
waren faſt immer Gäſte der Landgräfin und des
Kriegs=
rates Merck; die Chronik der 70er Jahre des 18. Jahrhunderts
nennt vor allem Herder, Goethe, Wieland, Glein,
Klopſtock und Lavater.
Als Goethe im März des Jahres 1772, angezogen und
einge=
führt von Merck, die Stadt der „Großen Landgräfin” betrat, war
er noch nicht 23 Jahre alt, — ein Jüngling, dem zu ſeinem
künf=
tigen Ruhme noch alles zu tun blieb, aber liebenswürdig und von
großer anziehender und werbender Kraft im Perſönlichen. Er hatte
im Herbſt vorher ſeinen „Götz von Berlichingen” geſchrieben, aber
noch nicht herausgegeben. Er trat in den Kreis der „
Empfind=
ſamen” ohne Anſpruch, aber auch ohne viel Umſtände, — mit
die=
ſer ſchnellen Vertrautheit, die den ſpröderen Herder veranlaßte,
ihn den „Specht” zu nennen. Seine neuen Freunde tauften ihn
liebenswürdiger den „Wanderer”, weil er ewig zwiſchen
Frank=
furt, Homburg, Offenbach und Darmſtadt hin und her wanderte.
Seine Liebenswürdigkeit und eine gewiſſe ſeeliſche
Uebereinſtim=
mung machtn ihn ſchnell in der „Gemeinſchaft der Heiligen”, wie
er die Darmſtädter gern nennt, heimiſch und mit den
empfind=
ſamen Sitten vertraut; er ſchwärmt bald für Lila, bald für
Ura=
nia, er trug Karoline Flachsland Stücke aus dem „Götz vor, er
ruderte mit Henriette von Rouſſillon und Luiſe von Ziegler auf
dem Gehaborner Weiher. Auf dem Herrgottsberg, im Wald vor
dem Böllenfalltor, trank man Milch und las Klopſtocks Neue
Oden; ſeufzend, ſchwärmend, improviſierend, ſtreifte man durch
den mondbeſchienenen Wald. Es war die ſeeliſche Landſchaft des
„Werther” die Goethe mit den „Empfindſamen” in Darmſtadt
durchſtreifte, die ihm die Atmoſphäre ſeines gefühlvollen Romans
gab und ihn noch im Alter mit Dankbarkeit bekennen ließ: „Wie
ſehr dieſer Kreis mich belebte und förderte, wäre nicht
auszu=
ſprechen”
Mit Recht wird er dabei — mehr als an jeden anderen —
an Johann Heinrich Merck gedacht haben, deſſen Name für immer
ait dem des jungen Goethe verbunden iſt. Dieſer höchſt
eigen=
artige, oft heftige und biſſige, im Grunde ſeines Weſens noble
Menſch, und mit außergewöhnlicher Scharfſicht begabte Geiſt, iſt
für Goethe eine Art Erzieher geweſen, und zwar nicht nur in der
Dichtung, ſondern auch im Leben. Goethe hat das zu allen Zeiten
ſeines Lebens zugeſtanden und mehr als einmal bekannt, daß
Merck „der einzige Menſch geweſen, der ganz erkannte, was ich
tat und wie ichs tat”. Und darüber hinaus derjenige Menſch, der
auf ſein Leben den größten Einfluß gehabt habe!
Sicherlich hat Merck als Erſter den Urgrund von Goethes
dich=
teriſcher Begabung erkannt und den jungen Dichter mit
Scharf=
ſichtigkeit und oft auch Derbheit in ſeine ihm eigentümliche Bahn
gelenkt. Wenn es einen Darmſtädter Goethe gibt,
ſo gut wie einen Weimarer, ſo iſt das des edlen, klugen,
un=
glücklichen Johann Heinrich Merck Verdienſt.
Und noch eines verdanken wir Merck: Daß die erſte Ausgabe
eines Goetheſchen Dramas in Heſſen erſchien. Der „Götz” iſt auf
Mercks Drängen und Veranlaſſung, im Jahre 1773 bei L. C.
Wittich in Darmſtadt in vorbildlicher Weiſe gedruckt worden.
Dieſem bedeutſamen Datum darf ich heute ein anderes, für
Heſſen nicht weniger gültiges gegenüberſtellen: Soeben hat der
erſte Band der Welt=Goethe=Ausgabe die „
Main=
zer Preſſe” verlaſſen. Mehr als 150 Jahre liegen zwiſchen
dieſen beiden Daten; ſie führen vom erſten zaghaften Schritt, den
MALZ-EXTRAKT-
HUSTENBONBONS
wirksam und wohſschmeckend
Ve
Re
Ke
der jugendliche Dichter in die Oeffentlichkeit tut, bis zum groo;
artigen Bekenntnis, das dieſe Oeffentlichkeit heute fur das Wee=
und den Geiſt Goethes ablegt.
Es iſt mir eine große Freude, hier auszuſprechen, daß we
ſchönſte Ehrung, die die Welt den Manen Goethes im hundertſt=n
Jahre ſeines Todes darzubringen weiß, von der alten
Gutenber=
ſtadt Mainz ausgeht, — wenn irgend etwas dieſe Freude mes.
ren kann, dann iſt es die Tatſache, daß ich ſie gerade hier —
unſerem Heſſiſchen Landestheater — ausſprechen darf.
Auch aus Offenbach, Heſſens reger Induſtrieſtadt, die Oe
Frankfurter Heimat Goethes vorgelagert iſt, werden ſchöm
Goethe=Erinnerungen wachgehalten, wie ein wertvolles Schri.
chen zeigt, das die mannigfachen literaturgeſchichtlich wichtign
Beziehungen Goethes zu dieſer Mainſtadt liebevoll beleuchtet.
Goethe hat, auf ſo viele Gebiete ihn ſeine mannigfachen N
gungen und Pflichten auch führten, das Theater am meiſt=n
geliebt und es gepflegt. Und das Theater hat es ihm gedankt. 2
er dahinſchied, fanden die ergreifendſten und würdigſten
Feiern=
ſeinem Gedenken in den deutſchen Theatern ſtatt. Lernen wir auf
hier von Goethe; ſuchen wir trotz der Not unſerer Tage den
Volk ſein Theater zu erhalten, das die Werke unſerer Goßen lebeei
dig geſtaltet, aus denen die Menſchen Kraft und Erbauung ſchS
fen. Es wäre nicht auszudenken, welch unendlich wichtiger Ti0
Goetheſchen Schaffens ſeine unmittelbarſte Wirkung verlöre, könre
die Bühne nicht mehr Mittlerin ſein.
Wir leben heute an einer ähnlichen Wende unſeres geiſtig
Schickſals wie vor hundert Jahren, als Goethe ſtarb. Wieder lärmt
junge Mannſchaft, ruft nach Politiſierung, aber auch
Barbariſ=
rung, und glaubt das Schiff ſchon dadurch flott zu machen, daß
die geiſtigen Werte über Bord wirft, glaubt ſchon dadurch
alle=
wirkliches Leben zu gewinnen, daß ſie den Geiſt totſchlägt. A3
wiſſen ſo gut wie jene, wieviel uns von Goethe trennt; wieväl
von dem, was ihm als Bildung und Ideal einer frommen Hum-”
nität erſchien, heute tot iſt. Wir glauben aber beſſer zu
wiſſe=
was von ſeinem einzigartigen Menſchentum und ſeiner
Verwir=
lichung in einem bewundernswerten Leben und Werk noch lebe
dig iſt und immer lebendig ſein wird. Und dazu bekennen wir un
Bereit, von ihm immer und immer wieder dne
Richtpunkte unſeres geiſtigen Daſeins zu emn
fangen.
ner.
Zu den künſtleriſchen Darbietungen des Abends, die in erleſ
Auswahl geboten wurden, leiteten über die Gedächtni=
reden, von Guſtav Hartung geleſen. Worte, die
Hum=
boldt im Verein der Kunſtfreunde in Berlin, und die
Schel=
ing vor der Kgl. bayeriſchen Akademie der Wiſſenſchaften
München ſprach. Jene darin gipfelnd, daß jedem ſeiner Zeitge
noſſen „ein Stück ſeines Innern genommen” ward, da Goet
ſtarb, und dieſe in der Feſtſtellung, daß Deutſchland den
ſchweſ=
ſten Verluſt erlitt, den es je erleiden konnte! Beide in der
kriſtc=
lenen Klarheit der Satzformung und des gedanklichen Inhalt.”
ſelbſt hehre Kunſtwerke, allein noch überſtrahlt im kriſtallen=
Satzbau von dem ebenfalls von Hartung geleſenen Lehrbrief au=
„Wilhelm Meiſters Lehrjahre”, der den Schluß der
deklamaton=
ſchen Darbietungen des Abends bildete
Dazwiſchen lag Geſang und Rezitation. Johanne
rath, ſang, ſein ſchönes weiches Organ bewundernswert
diſs=
pliniert und in ſicherem Vortrag Hans Pfitzner (An der
Mond, Willkommen und Abſchied, Mailied); Theo
Hern=
mann Franz Schuberts tiefernſtes, dem Textgehalt wunderval
angepaßtes „Grenzen der Menſchheit” dann Robert
Schumann=
heiter kemponierte „Wandelnde Glocke” und zum Schluſſe di
„Hochzeitslied”, das Karl Loewe als eine ſeiner beſten
Komp=
ſitionen in Muſik ſetzte: Anny von Stoſch dann zwei Liedr
der „Mignon” und „Suleika” von Franz Schubert, von den
glockenreinen Geſang der Künſtlerin zu liedverklärtem Klingat
gebracht und in ſeltener Harmonie Geſang und Vortrag reſtls,
die Dichtungen erſchöpfend
Die ſchönſte und dankbarſte Aufgabe des geſanglichen
Tei=
beſtritt zum Schluſſe Dr. Heinrich Allmeroth.
Sein=
ſtrahlendſchönen Stimme, bewunderswerten Klarheit der Au
ſprache und der geiſtigen Vertiefung in den Gehalt der Dichtunge
die im Vortrag wiederklang, gelangen die Hugo=Wolf=Lieder „Er
phanias, „Anakreons Grab” und „Frühling übers Jahr” in de
ſeltenen Gemiſch von Ernſt und Heiter ebenſo wie Arnol)
Mendelsſohns „An ſeine Spröde” und der jubelnde
Au=
klang des Abends im Geſang des Lynceus „Ihr glücklichen
Auge=
was ie ihr geſehen, es ſei wie es wolle, es war doch ſo ſchön!“ —
Franziska Kinz las im erſten Teil des Programms darl en
„Prometheus”. Unmittelbar danach ſang Herrmann „Grenzen de
Menſchheit”, So ſpiegelte die Regie bewußt oder zufällig deel lert
Doppelſeele Goethes, den Götter verleugnenden und verachtender
und den vor der Gottheit erfürchtig Erſchauernden!
Von beſonderem Eindruck war der Bericht über den T.
Goethes, die „berichtende” Arbeit eines Tagesſchriftſtellers zu.1
Kunſtwerk erhoben. Dieſen zeitgenöſſiſchen Bericht laſen eindruck=”,”
tief und in gemeiſterter Rethorik Franziska Kinz, Kuxtſ ei
Weſtermann und Kurt Hirſchfeld.
Das Orcheſter des Landestheaters, das den Aber))e
mit der Ouverture zur Zauberflöte” unter Dr. Schmidzhen
Iſſerſtedt einleitete, beſchloß ihn mit der Ouvertüre zu „Exſoſei
mont” unter Karl Maria Zwißler. —
M. St.
*
Hasftenang ver Haneseichnangen
der Freien Bereinigung Darmſtädter Künſtler.
Kunſthalle am Rheintor.
Dieſe Ausſtellung der Freien Vereinigung, die geſtern mittag
eröffnet wurde, iſt in mehr als einer Hinſicht intereſſant. Sie
bringt ausſchließlich Handzeichnungen, und zwar von Künſtlern,
die man ſonſt nur oder doch faſt nur aus ihren Bildern
kennt. Selbſtverſtändlich ſind ausſchlaggebend für das Können
eines Malers die Beweiſe, wie er Dinge der Umwelt — in der
es Farbloſes nicht gibt in ihrer Farbe ſieht. Für die
über=
große Mehrzahl der Künſtler iſt darum die Handzeichnung mit
Stift oder Feder nicht künſtleriſcher Selbſtzweck, ſondern Mittel
zum Zweck: Ausbildung und Feſtigung der handwerklichen
Grundlagen der Kunſt, vor allem der Malerei. Von jedem
ſtrebendem Künſtler immer wieder gern geübt, bleiben die
Hand=
zeichnungen aber meiſt ſein mehr oder weniger ängſtlich
behüte=
ter Schatz, deſſen Koſtbarkeit oft erſt dann der Mitwelt bekannt
wird, wenn es gilt, aus dem „Nachlaß” alles ans Tageslicht zu
bringen, was an den Künſtler irgendwie erinnert. — Und in
welchem Streben dann meiſt zu weit gegangen wird.
Die Handzeichnungen aber ſind es meiſt, die vom Verhältnis
des Künſtlers zur Umwelt und zur Kunſt am unmittelbarſten,
perſönlichſten zeugen. Was Stift oder Feder oder Kohle in
flüch=
tiger Impreſſion auf Papier oder Karton warfen, iſt der
un=
mittelbare Eindruck deſſen, was der Künſtler erſchaut und in
dieſem ſchnellen, oft viſionären Erſchauen feſtgehalten, um zu
gegebener Zeit ein Kunſtwerk daraus zu geſtalten. So geben alſo
die Handzeichnungen einen Einblick in die Werkſtatt des
Künſt=
lers, damit aber auch oft einen in ſeine Seele, die er ja ſpäter
immer irgendwie in ſeinen Gemälden offenbart, ſelten aber mehr
ſo unmittelbar. Was er letztlich zeigt, ſoll ja irgendwie „
ge=
fallen”. Was er einſam, ernſt oder fröhlich, heiter oder in Leid
geſchaut, bleibt ſein perſönlichſtes Bekenntnis, läßt oft mehr als
das Gemälde einen Schluß auf die Weltanſchauung des
Schaffen=
den zu.
Immer bedingt! Selbſtverſtändlich. Für Künſtler wie etwa
J. Weiuheimer, Martin Elſter, wie die großen Radierer,
flüchtigen, oft nur andeutenden Bleiſtiftſtrichen ſubtil ausgeführte
alle Einzelheiten erſchöpfend feſthaltende Zeichnungen, auch bei
„Malern”! Neben leichter Umrißführung, die zur Verlebendigung
des Kolorits bedarf, wenn auch nur andeutend, Blätter, in denen
ſcharfe robuſte Konturen ſchon auf die künftige Wiederholung
mit dem Pinſel ſchließen laſſen.
In den Begrüßungsworten, die H. Vielmetter im Namen
der Freien Vereinigung an die zahlreich erſchienenen Gäſte
richtete, kam das andeutend zum Ausdruck. Er bezeichnete die
Handzeichnungen als das „intereſſanteſte Gebiet des
urſprüng=
lichen Schaffens”, als eine wohl flüchtige aber doch perſönlichſte
Stellungnahme zu den Dingen der Kunſt. (Richtiger der
Um=
welt und durch dieſe zur Kunſt!) Die Freie Vereinigung
kenne gemäß ihrer programmatiſchen Einſtellung kein
Kunſt=
programm. Sie läßt jeden frei ſchaffen, ihr geht es nur um die
Kunſt. Die Niederſchriften, die aus dieſen Zeichnungen ſprechen,
ſind darum verſchiedenartige Bekenntniſſe zur Kunſt. Aber
viel=
leicht gerade darum intereſſant. —
Graphiker und Illuſtratoren bleibt die Zeichnung auch End= und
Selbſtzweck, gleichwie Maler wie Poſch neben ihrer eigentlichen
Kunſt, der Malerei, das Kohleporträt zur eigenen Kunſt
ge=
ſtalten.
Intereſſant aber iſt es, zu ſehen, wie verſchieden Künſtler
zeichnen, die man bisher nur aus Gemälden kennt. Neben ganz
Eine der ſtärkſten Potenzen in dieſem Sinne iſt wohl
Pro=
feſſor Richard Troll, der jetzt in Manz lehrend wirkt. Man
tat Recht daran, dieſem Künſtler eine ganze Wand im großen
Oberlichtſaal einzuräumen. Wir erinnern uns kaum, je einer
Handzeichnung dieſes Künſtlers auf einer Ausſtellung begegnet
zu ſein. Hier nun dieſe Fülle, die einen beachtenswerten
Reich=
tum künſtleriſchen Schaffens offenbart. In ſeinen Gemälden, wie
verſchieden er auch Löſung ſucht und gibt, nie frei von
Proble=
matik, ſind dieſe Handzeichnungen, ſo verſchieden im Vorwurf
und künſtleriſchen Bekenntnis, von einer einzigen ſtarken, klaren
Linie, vom Feſthalten des Körperlichen im Formhaften,
Plaſti=
ſchen auch im flachen Schwarzweißblatt. Landſchaften, Straßen,
immer wieder und wieder aber der menſchliche Körper. Bekleidet
und nackt. Letzteres überwiegend. Schwierigſte Ueberſchneidungen in
geſuchten Lagen und Stellungen, wachend und ſchlafend bis zur
Toten im Sarge. Immer wieder ſucht und findet der Künſtler
neue reizvolle Aufgaben, die für die letzte künſtleriſche
Offen=
barung des Schöpfenden unerläßlich ſind. Und in allen
über=
raſcht neben der lebendigen, vollen Plaſtik die Feinheit der
Wiedergabe intimſter Einzelheiten, der ungemein ſichere
Bild=
ausſchnitt. Auch in kleinen, aus irgendwelchen ſcheinbar
un=
bedeutenden Motiven herausgewachſenen inhaltlich reichen
Blät=
tern vermittelt die Plaſtizität der Zeichnung großformatlichen
Ausdruck.
Und anſchließend dann Prof. Richard Hölſcher, der den
feinſinnigen Malerpoeten auch in ſeinen Zeichnungen verrät.
Sehr anders wie Troll, aber in der ſubtilen Technik gleich. Hier
iſt die Zeichnung — bis auf die Entwürfe zu Monumentalkorz! Aiu
poſitionen — ſchon faſt zum Selbſtzweck entwickelt. Aus dieſei die
Studien, Porträtköpfen, Typen uſw. ahnt man ſchon die koiw
mende Farbe, ſie ſind gewiſſermaßen Vorſtufe zum Gemäld=, der
obwohl vielem nicht Skizzenhaftes mehr anhaftet. Flächig, g.
wiſſenhaft, ſauber und in den Entwürfen monumentale Wi.
kung ahnen kaſſend.
Dann hinüber zu Joſ. Plank, der ganz anderen
Ausdru=
ſeiner Kunſt in der Zeichnung ſucht, eine ganz andere Hans
ſchrift ſchreibt. Seine linear ſcharf konturierten, die Umriſſe be
tonenden Zeichnungen zeigen noch eine faſt geometriſche Auftes
lung des Bildes. Das Gegenſtändliche in ihm erhält ſeim
Formung erſt durch leichtes Kolorit, das leere Flächen füllt, wa
bei anderen mit dem Wiſcher oder zerreibenden Finger, wa.
dasſelbe iſt, erreicht wird. Wie bei ſeinem Nachbar, dem Offer
bacher Willy Mayer, während Richard Danzer, Darmſtaw
der hier und mehrfach an anderer Stelle hängt, ſich im zeich
neriſchen Kunſtbekenntnis wieder mehr Plank nähert. Weim
heimer iſt in den Jahren, ſeit wir die erſte Zeichnung vo.
ihm ſahen eigenwillig gleich geblieben. Seine feine, ſubtile Ein
zelheiten liebevoll behandelnde Zeichnung iſt, wie ſchon bemerk
künſtleriſcher Endzweck.
Der produktive Darmſtädter Porträtiſt Bialla iſt hier N.
einigen ſehr intereſſanten Skizzen bzw. Studien vertreten, um
im Nebenſaal hängen noch einige Kriegserinnerungen, Portrc.
zeichnungen aus dem Gefangenenlager, die auf gute Naru 7
wiedergabe ſchließen laſſen, aber mit Erfolg auch im Bleiſtil.
porträt zu charakteriſieren wiſſen.
Auch Vielmetters großer Bogen mit vielen Studier
ſkizzen aus der Familie und Kinderſtube — in intimſten Ve T
richtungen findet der Künſtler Werte des Feſthaltens — zells
von einer ganz eigenen Handſchrift, von beſonderer graphiſche-
Begabung. Scharf erfaßt ſind vor allem die Kinderſtudien um
ſicher in der lebendigen Bewegung feſtgehalten. — Wohingege‟
bei Julius Kaufmann die gezeichnete Skizze nur andeutene
Vorarbeit zum Malen ſcheint. —
F. Kehrs (Babenhauſen) gut beobachtete und in feine
Technik feſtgehaltene Tierſtudien klingen ähnlich zart, wie de
feinen Blätter von Bertrand=Düſſeldorf, während Fele
Barth auch in ſeinen Handzeichnungen — Skizzen — robüſte
iſt, aber ſehr flott und friſch geſehene Impreſſionen gibt.
Martin Elſters gut durchgearbeitete Porträtköpfe nähern ſe
Hölſchers künſtleriſcher Erfaſſung des Menſchenantlitzes, u
Fries=Ortenburg gibt ebenfalls in Tierſtudien Proben gule.
Sehens und ſicheren Erfaſſens des Charakteriſtiſchen in Le
triebhaften Bewegung. — Ein zweiter Aufſatz folgt.
Nax Streeſe=
Monkag, 21. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 81 — Seite 7
Geiſtliche Abendmuſik.
Am geſtrigen Palmſonntag veranſtaltete der evangeliſche
Rirchengeſangverein für die Stadtkirche unter Leitung von W.
Borngäſſer eine muſikaliſche Feier, die eine außerordentlich
inter=
eſſante Vortragsfolge bot. Eröffnung bildete eine klar
durchſich=
tige Orgelſonatina von Chriſtian Ritter (etwa 1650—1727), die
in überlegener Weiſe von Herrn Referendar Borngäſſer geſpielt
wurde. Sie leitete über zur vierſtimmigen Chormotette von
Hein=
rich Schütz (1585—1672) „Du ſüßeſter, du allergütigſter Chriſte‟.
Der Text iſt von Spitta nach einer lateiniſchen Dichtung des
Auguſtinus ins Deutſche übertragen worden, und Schütz hat eine
ergreifend ſchöne Muſik dazu geſchrieben. Es folgt dann eine neue
Kompoſition von Wilhelm Borngäſſer für vierſtimmigen Chor
(acappella) „Aus der Offenbarung Johannis Kap. 7 Vers 9—17‟
Dem verdienten Organiſten unſerer Stadtkirche iſt da ein ſchönes
Werk gelungen. Es zerfällt in 2 Teile, deren erſter in wirkſamer
Weiſe durch einen vierſtimmigen Kanon „Lob und Ehre”
ge=
ſchloſſen wird. Im bedeutſamen Gegenfatz dazu ſteht der
pſalmodierende Anfang des 2, Teiles „und es antwortete der
Aelteſten einer”. Prachtvoll klingt das zweimalige akkordlich weit
ausgeſponnene „Amen” und der ſanft verklingende Schluß des
Ganzen „und Gott wird abwiſchen alle Tränen von ihren
Augen”. Das Ganze zeugt von genaueſter Vertrautheit mit dem
Stile der Kirchenmuſik und verrät große Satzkunſt. Wo Kräfte
vorhanden ſind, die eine gute Aufführung gewährleiſten, wird
das Werk überall Freude wecken. Als Einleitung und Ausklang
für ſein Werk wählte Herr Borngäſſer das C=Moll Concerto
grosso von Händel, deſſen erſte Sätze dem Werk vorangingen,
deſſen letzten Sätze es beſchloſſen. Es wurde in erfreulich exakter
Weiſe von hieſigen Muſikfreunden geſpielt. Den Schluß der
Ver=
anſtaltung bildete die fünfſtimmige „Begräbnismotette” von J.
S. Bach „Jeſu meine Freude, meines Herzens Weide‟. 6
Choral=
verſe bearbeitet und variiert hier Bach und läßt ſie durch
klei=
nere Chöre (teils Frauenſtimmen, teils gemiſchter Chor)
ab=
löſen. In dieſen Klängen waltet die ganze Meiſterſchaft des
contrapunktiſchen Aufbaus und der Ausdrucksweiſe, wie ſie nur
Bach eigen iſt. Die Wiedergabe ſämtlicher Chordarbietungen
ver=
dient uneingeſchränkte Anerkennung. Es iſt ganz erſtaunlich, was
dieſer numeriſch gar nicht ſtarke Stadtkirchenvereinschor geſtern
an Präziſion, Sicherheit des Zuſammenklangs und Ausdauer
leiſtete. Man merkte überall die feine Künſtlerhand Borngäſſers,
dem wie den Mitwirkenden voller Erfolg für die mühevolle
Arbeit lohnte.
O.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Palaſt
bringen ſeit geſtern in Erſtaufführung den Film „
Entfeſſel=
tes Afrika‟. Eine Symphonie von Steppe und Urwald —
ein ſenſationeller Tonfilm aus den afrikaniſchen Tropen mit ihren
unvergeßlichen Eindrücken von Tier und Menſch.” — „Auf
Jagd=
fahrt ins Unbekannte, des ſchwarzen Erdteils”. — Und wie die
Untertitel noch alle heißen. In Wirklichkeit ein Film, gegen den
man proteſtieren ſollte. Sicher kein Jagdfilm, wohl aber
einer auf Jagd nach Nerven kitzelnden Senſationen, wie ſie ſich
Amerika geſtatten kann und wie ſie auch dem Geſchmack der breiten
Maſſe amerikaniſcher Kinos entſprechen mögen, nicht aber
deutſchem Empfinden. Die barbariſchen, völlig unjagdlichen Arren
des Tierfanges wie er in dieſem Film gezeigt wird — Hagenbeck
zeigte, wie es humaner und mit Achtung vor den Geſchöpfen der
Natur geſchehen kann — mag man mit der Primitivität der
Schwarzen rentſchuldigen, obwohl der Expeditionsleiter W. D.
Hubbard nicht zu ihnen gehört. Gegen die Behauptung aber,
es handle ſich um eine Jagdfahrt ins Unbekannte” des ſchwarzen
Erdteils muß proteſtiert werden ebenſo wie gegen die Szenen, in
Rinder gehetzt werden oder auch gegen eine Hyäne. Einmal wegen
der beleidigenden Einſchätzung des deutſchen Publikums, dem man
zumutet, das zu glauben, zum anderen wegen der Tierquälerei
und Roheit, die aufgewendet werden, nur um Senſationen,
Ner=
venkitzel zu ſchaffen. Sogar der „Steppenbrand” iſt offenſichtlich
dadurch vernichtet worden iſt. — Um nur einiges herauszugreifen; waren. — Der Donau folgend, ging die Wanderfahrt durch Oeſter=
Acht bis zehn Eingeborene mit Aſtgabeln uſw. werden aufgeboten,
einen jungen Uhu zu fangen, der offenbar bei der Aufnahme ſchon
gefeſſelt iſt. Eine Echſe, die angeblich gefährlich iſt, wird in aller rumäniſchen König Carol II. Das Ziel Konſtantinopel wurde er=
Ruhe aus nächſter Nähe gefilmt, dann auf einen Baum gejagt, Um reicht, und man ſah das lebenſprühende Treiben der Schüler in
das gefährliche Reptil nunmehr mit Laſſo und Aſtgabeln zu
erledi=
gen. Aehnlich werden Warzenſchweine Löwen, Antilopen gequält.
Eine Reihe ſchöner, intereſſanter Afrika= und Tierbilder
ver=
liert völlig ihre Wirkung in der Empörung über die
Tierquäle=
reien und Unwahrheiten der Filmdarſtellung.
Helia=Morgenfeier.
Mehr Abwechſlung, als ſie dieſer Film „Die Wunder der Welt‟ Das Ziel der weiten Nerother Großfahrt bildete das Land der
bietet, kann man von einem Kulturfilm nicht verlangen, aber
natürlich muß man ſich beeilen, wenn man in anderthalb Stunden. Auf der Heimreiſe wurde noch der feuerſpeiende Veſuv verfilmt.
die Wunder der Erde vorführen will. Daß ſolche Auswahl unter
den zahlreichen Schönheiten und Merkwürdigkeiten nicht leicht iſt
zleichfalls und wird daraus dem Film keinen Verwurf machen, Jugendreich tun.
er bewußt auf dieſem Prinzip der Montage aufgebaut iſt und
zeſucht und zuſammengeſtellt hat. So nimmt er uns nach kurzen
Streiflichtern über landſchaftliche und bauliche Schönheiten
unſe=
es Vaterlandes mit auf eine Weltreiſe, zeigt uns die ſchönſten
Gunkte des Mittelmeerbezirks und läßt dann unter Benutzung von ſehr beachtlichem Können entpuppte. Alle Lieder und
Ge=
ven Hedin bis zu Colin Roß, in abwechſlungsreicher und leider allerdings gut geſpielten Saxophonſolos — paßten ſo recht zu dem
u flüchtiger Bildfolge Sehenswürdigkeiten Afrikas, Perſiens,
Indiens Oſtaſiens, der beiden Amerika an, uns vorübergleiten.
das Bildmaterial iſt durchweg gut, ſtellenweiſe von ſeltener Darmſtädter Veranſtaltungen vorbereitet, wird vorausſichtlich
*
Sschönheit.
Bezirksgründungsverſammlang des Klubs Deutſcher
Geflügelzüchker, Gruppe Südheſſen.
In den Helia=Lichtſpielen läuft heute und folgende Tage
ſes großen deutſchen Regiſſeurs F. W. Murnau letzter und
ſchön=
der Film „Tabu”, die Geſchichte einer verbotenen Liebe aus dem
ſaradies der Südſee. Jugendliche haben Zutritt.
Das Union=Theater zeigt heute und folgende Tage den
uis=Trenker=Film „Berge in Flammen”.
Das private Kaufmänniſche Bildungsweſen. Man ſchreibt
ns: Zu einer Zeit, wo der größte Teil der Unternehmungen ſich
abſteigender Linie bewegt, haben viele Eltern den Mut
ver=
dren, ihre Kinder noch irgend etwas lernen zu laſſen. Trotz der
noßen Arbeitsloſigkeit fehlt es auch heute immer noch an gut
usgebildeten Kontorkräften. Deswegen iſt die Furcht der Eltern,
uß ihre Kinder nach beendeter Schulzeit doch erwerbslos werden,
um großen Teil unberechtigt. Haben doch auch in dieſem Jahr
lieder ein großer Teil der Schüler der privaten
Handelslehr=
nſtalt des Herrn Dr. Wilh. Siedersleben in Darmſtadt, die vor
bei Jahren auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken konnte,
reits Anfangsſtellungen gefunden. Neben den ein= und
zwei=
ührigen Kurſen für Fortbildungsſchüler werden in dieſer Han=
Aslehranſtalt auch halbjährige und ganzjährige Kurſe für
Er=
lachſene, Berufstätige und ſolche Perſonen durchgeführt, die
vor=
bergehend aus dem Arbeitsprozeß ausgeſchaltet worden ſind,
m ſie für den Kampf ums Daſein beſſer auszurüſten. Zu den
uch Oſtern beginnenden neuen Kurſen ſowie zur Aufnahme in
4s Schülerheim werden Anmeldungen noch werktäglich
entgegen=
enommen.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 19. März
Nro Pfd. bzw. Stück in Pfg.): Erdkohlraben 8—10, Gelbe Rüben
—10, Rote Rüben 8—10, Weiße Rüben 8—10, Schwarzwurzeln 25
1S 35, Spinat 30—35, Rotkraut 12—15, Weißkraut 10—12,
Wir=
ſig 15—20, Grünkohl 12—15, Roſenkohl 30—35, Zwiebeln 20—25,
moblauch 80, Tomaten 50—60, Feldſalat 80—120, Endivienſalat
—20, Kopfſalat 25—30, Blumenkohl 50—70, Rettich 5—10,
Meer=
tttich 60—70; Spätkartoffeln 4—5; Tafeläpfel 12—20.
Wirt=
haftsäpfel 8—15, Apfelſinen 5—12, Zitronen 4—10, Bananen 40
S 60; Süßrahmbutter 160—180, Landbutter 120—140, Weichkäſe
—30, Handkäſe 3—12, friſche Eier 8 und 9; Hühner 80—100,
ſiten 100, Tauben 50—80, Ziegenlämmer 60; friſches Rindfleiſch
—60, Kalbfleiſch 78, Hammelfleiſch 60, Schweinefleiſch 70—100,
ſürſt 60—120, Schmalz, ausgelaſſen 70—80.
* Die Gruppe Südheſſen des Klubs Deutſcher Geflügelzüchter
hatte für geſtern nachmittag zu einer Bezirks=
Gründungsverſamm=
lung im Reſtaurant Sitte, Karlſtraße, eingeladen, welche
ſich eines recht guten Beſuches erfreute. Als Ehrengäſte
waren unter anderem der 1. Vorſitzende des Gaues Heſſen und
Heſſen=Naſſau, Dr. Filler, die Vorſitzende des Gaues Frankfurt,
Prinzeſſin zu Solms, und der Vertreter der
Landwirtſchaftskam=
mer Dr. Denker anweſend.
Der Vorſitzende der Gruppe Südheſſen, von Marillac,
begrüßte die Verſammlung und gedachte in ehrenden Worten der
Verſtorbenen. Er nahm dann Stellung gegen die
Kriegsſchuld=
lüge, die bekämpft werden müſſe, da ſie letzten Endes ſchuld an
der wirtſchaftlichen Not ſei. Er ſprach ſchließlich über Zweck und
Ziel des Klubs Deutſcher Geflügelzüchter und insbeſondere der
heutigen Gründungsverſammlung, die einen engen
Zuſammen=
ſchluß aller Mitglieder zum beſſeren Abſatz der Eier bezwecke.
Dr. Filler gab in großen Zügen einen ausführlichen Ueberblick
über die Arbeiten des Klubs, ſprach über die Maisbezugsſcheine,
über die Abſicht, eine lebhaftere Verſammlungstätigkeit der
Mit=
glieder in die Wege zu leiten, über das Handelskammergeſetz, die
Erweiterung der Geflügelmaisaktion und forderte vor allem
in=
tenſivſte Werbung für das deutſche Ei. Kurz ſtreifte er die
Tätig=
keit der Eierverwertungszentrale, die er einer beſonderen Kritik
unterzog, und äußerte ſich ſchließlich über die wahren Aufgaben
der Genoſſenſchaft. — Dr. Köhnlein referierte über die
untrag=
bare Veranlagung der Geflügelfarmen, über Steuerfragen und
evtl. beabſichtigte Einreihung der Hühnerfarmen als
Gewerbe=
betriebe. Gegen eine Heranziehung zur Gewerbeſteuer müſſe man
ſich wehren. — Dr. Denker, als Vertreter der
Landwirtſchafts=
kammer, betonte, daß die Landwirtſchaftskammer alles tun werde,
um mit dem Geflügelzuchtverein in gutem Einvernehmen und
Hand in Hand zu arbeiten. Nachdem er einige Zucht=, Futter= und
Preisfragen behandelt hatte, ſtellte er als Hauptforderung für
die Geflügelzüchter u. a. auch Selbſthilfemaßnahmen, als ſolche:
1. Verbeſſerung der Haltungs= und Aufzuchtverhältniſſe in den
bäuerlichen Betrieben: 2. Hebung der Landeszucht, ſcharfe
Tren=
nung von Sport= und Wirtſchaftsgeflügelzucht (Leiſtungs= und
Raſſegeflügelzucht)) und 3. Pflege der Ausbildung und
Ueber=
wachung des Fachperſonals.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung wurde die Frage der
Eierkennzeichnung angeſchnitten, zunächſt aber
zurückge=
ſtellt und eine lebhafte Debatte über die Preisgeſtaltung der Eier
geführt. In dieſem Zuſammenhange wurde die Tätigkeit der
Eierzentralgenoſſenſchaft Frankfurt a. Main von einigen Seiten
ſcharfer Kritik unterzogen. Man ſchritt nach Erledigung der
inner=
organiſatoriſchen Fragen zur Bezirksgruppenbildung,
und zwar wurden unter der Gruppe Südheſſen folgende
Unter=
bezirke gebildet: 1. Darmſtadt unter Leitung des Dipl.=Landw.
Winkenbach=Eberſtadt, 2 Oeſtlicher Odenwald, umfaſſend Erbach,
Dieburg, Eberbach, einſchließlich Wimpfen und Hirſchhorn, Leiter
Dr. Köhnlein=Lauterbach bei Erbach; 3. Bergſtraße mit
nördlich=
ſtem Punkt Zwingenberg. Der Leiter ſoll in einer demnächſt
ſtatt=
findenden Bezirksverſammlung gewählt werden; 4. Worms,
Lei=
ter Eckardt=Heppenheim. Die Unterbezirke haben den Zweck, die
Mitglieder enger und öfter zuſammenzuführen zur Beratung über
berufliche Fragen. Auch ein enger Zuſammenhalt der Gruppe
Südheſſen und ein regeres Leben im Klub verſpricht man ſich durch
dieſe Untergliederung.
Nachdem ein kurzes Fachreferat von Herrn Pick über
Calvi=
ſanfütterung, einem Mittel zur Vergrößerung des Eis und
beſſe=
ren Schalenbildung, gehalten worden war, ſchloß der Vorſitzende
mit Worten des Dankes die Verſammlung.
Deutſche Jungens wander!
* Die Nerother fanden mit ihren frohen, friſchen
Veranſtal=
tungen in Darmſtadt ſchon ſeit Jahren ſtarken Anklang, ſchon
des=
halb, weil ſie Erlebniſſe in fernen Landen nach ihrer Rückkehr
lebendig zu ſchildern verſtehen und weil ſie uns in der Heimat in
ſchönen Filmen teilnehmen laſſen an den reichen Eindrücken, die
denen offenſichtlich Raubtiere in umzäunten Krals auf harmloſe ſie in aller Herren Länder empfangen. Eine erlebnisreiche Fahrt
führte 50 muntere Jungens durch Rumänien, die Türkei, Syrien,
Paläſtina und Aegypten.
In einem Filmportragsabend im großen Saale des „
Feier=
abend” in der Stiftſtraße ſprach der bewährte Jugendführer der
Nerother Oelbermann über dieſe herrliche Wanderung,
künſtlich angelegt, ohne Rückſicht darauf, daß und wieviel Getier, zeigte die jüngſte Filmſchöpfung, in der alle Erlebniſſe feſtgehalten
reich und Ungarn, zunächſt nach Siebenbürgen. Nach dem Beſuch
der deutſchen Koloniſten erhielten die Nerother Audienz bei dem
ſpannender, nie erlahmender Handlung. Noch intereſſanter
ge=
ſtaltete ſich, nachdem die jüngeren Wanderer zum Schulbeginn nach
Hauſe zurückkehren mußten, die Weiterfahrt der zwölf
Studenten, die mit Kamelkarawanen die Wüſten Syriens
durch=
ſtreiften und Paläſtina erreichten. Jeruſalem mit ſeinen
hiſto=
riſchen bibliſchen Stätten wurde im Bild feſtgehalten. Das
ge=
lobte Land mit ſeinen heiligen Orten hinterließ tiefe Eindrücke.
Pharaonen, wo ihr Banner auf der Cheopspyramide flatterte.
— Man erlebte in herrlichen Aufnahmen den feſtlichen Empfang
der „modernen Kreuzfahrer” auf ihrer eigenen Burg im Hunsrück
und nicht ohne Willkür vorgenommen werden kann, verſteht man, und konnte zum Schluß einen recht erfreulichen Blick ins Nerother
Umrahmt war der Filmvortrag, der lebhaften Beifall fand,
ich ſein Material aus einer großen Reihe anderer Filme heraus= von muſikaliſchen Darbietungen des Kölner Nerother Orcheſters, das
ganz ausgezeichnet ſpielte, ferner von friſchen Geſängen der
Ne=
rother Jungens und von einigen ſehr guten Klavier= und
Violin=
ſoli, wobei ſich der junger Günther Krone als ein Violinvirtuoſe
er Aufnahmen berühmter Forſcher und Expeditionsleiter, von ſangsdarbietungen — mit Ausnahme der „Negermuſik”, eines
friſchen, frohen Geiſt der jungen Nerother Wanderer. — Der
Jugendführer Herr H. Schmidt, der mit großem Geſchick die
einen Nerotherabend für die breite Oeffentlichkeit veranſtalten, in
dem das Kölner Nerother Orcheſter vor allem ſein Können zeigen
wird.
Briefkaſſen.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsguſtung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Veantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Auskunft. Geſetzlich iſt ein Anſpruch auf Rückgabe dieſer
Ge=
ſchenke nicht zu begründen.
H. K. 1. Ihr Schwiegervater ſollte wegen Erlaß oder
Er=
mäßigung beider Realſteuern beim Finanzamt vorſtellig werden.
Dazu bedarf es aber der genauen Darlegung des Sachverhalts
unter Vorlage, der auf die Reparatur, bezüglichen Rechnungen.
2. Hier könnten Sie ſich doch an die zuſtändige Berufsgenoſſenſchaft
wenden. Aber auch der Arbeitgeber kann aus 8 618 BGB.
heran=
gezogen werden. Nach dieſer Beſtimmung hat der
Dienſtberech=
tigte Räume, Vorrichtungen oder Gerätſchaften, die er zur
Ver=
richtung der Dienſte zu beſchaffen hat, ſo einzurichten und zu
unterhalten und Dienſtleiſtungen, die unter ſeiner Anordnung
oder unter ſeiner Leitung vorzunehmen ſind, ſo zu regeln, daß der
Verpflichtete gegen Gefahr für Leben und Geſundheit ſoweit
ge=
ſchützt iſt, als die Natur der Dienſtleiſtung es geſtattet. Erfüllt
er Dienſtberechtigte dieſe Verpflichtungen nicht, ſo iſt er
ſchadens=
erſatzpflichtig. Es iſt klar, daß unter ſolche Verpflichtungen auch
die Beobachtung der Unfallverhütungsvorſchriften zu reihen iſt.
K. O. 1. Wenn dieſe Tätigkeit in ſolcher Weiſe geübt wurde.
daß ſchuldvoll ein Schaden der geſchilderten Art wirklich
verur=
ſacht wurde, ſo würden Sie dafür haftbar gemacht werden
kön=
nen, wenn ein Bauſachverſtändiger den Schaden auf dieſe
unſach=
gemäße Behandlung zurückführen kann. 2. Auch hier wird nur
eine ſchuldvolle Behandlung dieſes Zubehörs zum Schadenerſatz
verpflichten, wenn eine ordnungswidrige Benutzung feſtzuſtellen
wäre. 3. Hier wird wohl verlangt werden können, daß die Wand
repariert wird. Ueber dieſe Notwendigkeit hören Sie am beſten
einen Fachmann (Inſtallateur). Der Paſſus des Mietvertrags
gibt nur wieder, was auch ſchon im Geſetz geſagt iſt.
Tageskalender für Montag, den 21. März 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: „Berge in Flammen”.
Helia=Lichtſpiele: „Tabu”; Palaſt=Lichtſpiele:
Entfeſſeltes Afrika”. — Orpheum: Gaſtſpiel des Kleinen
Theaters, Berlin (Bruno Kaſtner). — Kohlenſparverein
Darm=
ſtadt, abends 20.15 Uhr, im Fürſtenſaal: Ordentl. Minglieder=
Verſammlung. — Städt. Saalbau. 20 Uhr: Goethe=
Gedächtnis=
feier. — Konzerte: Rheingauer Weinſtube, Café Oper. Café
Ernſt=Ludwig, Schloßkeller, Perkeo, Reſt. Rehberger.
Das ist Garbäty!
Erschuf 1881 die berühmte
Cigarette „Königin von Jaba‟
J.Garbäty, jetzt ein Mann in
hohemAlterwirkt noch heute.
Er kommt noch täglich indie
Fabrikundüberprüft selbst die
Tabak- Mischungen.
Unverändert wird seit
nunmehr fünfzig Jahren
sorgfältig genau nach seinem
Rezept dieselbe
Mischungher=
gestellt, die dieser Cigarette
Ruhm und Knerkennung
bei Millionen Rauchern
brachte:
Die echte
Seite 4 — Nr. 81
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 21. März 1932
Aus Heſſen.
Reichsbahn-Omnibuslinie Darmſtadt-Habitzheim.
Wegen zu geringer Benutzung wird die Teilſtrecke
Roß=
dorf-Habitzheim ab 1. April d. J. an Samstagen nicht
mehr bedient.
E. Wixhauſen, 18. März. Der hieſige „Landwirtſchaftliche
Konſumverein” hält am 24. März 1932 bei Jak. Huck ſeine Gene=
1alverſammlung ab.
Griesheim, 21. März. Am heutigen Montag, nachmittags
5.30 Uhr, findet auf dem Reitplatz der hieſigen Reitabteilung des
Junglandbundes die diesjährige Beſichtigung der
Reit=
abteilung durch eine Kommiſſion vom Berliner
Reichskura=
torium und den Landesverband ſtatt. Die Beſichtigung erſtreckt
ſich auf Reit= und Fahrubungen und dauert ca. eine halbe Stunde.
— Groß=Umſtadt, 19 März. Goethe=Feier. Am 22. März
d. J. wird der hieſige Volksbildungsverein in einer ſchlichten,
wür=
digen Feier unſeres großen Meiſters Goethe aus Anlaß ſeines
100. Todestages gedenken. Als Redner konnte Herr
Landeskir=
chenrat D. Waitz=Darmſtadt gewonnen werden. Rezitationen,
Ge=
ſangs= und Violinvorträge durch bewährte Künſtler ſollen die
Ge=
denkrede umrahmen. Die Feier wird in der Turnhalle der
Ober=
realſchule ſtattfinden.
Bk. Schaafheim, 19. März. Unfall. Der 53jährige
Land=
wirt Georg Bohland 3. kam im Felde neben ſeinem beladenen
Fuhrwerk zu Fall, wobei ihm die Räder des Wagens über die
Beine gingen. Der Verunglückte wurde in das Eliſabethenſtift
nach Darmſtadt gebracht.
W. Heppenheim a. d. B., 19. März. Bezirksſparkaſſe,
Die hieſige Bezirksſparkaſſe veranſtaltete, im Saalbau Kärchner
einen Werbeabend mit Filmvorführungen der öffentlichen
Bau=
ſparkaſſe für Heſſen. Zweck des Werbeabends war die koſtenloſe
Aufklärung der volkswirtſchaftlichen Wege der Kapitalbildung
und Kapitalanſammlung durch Sparen über die Sparkaſſen.
Auf=
gabe der Sparkaſſe iſt es, den Kapitalbildungsprozeß zu
erleich=
tern und zu beſchleunigen, beſonders im Hinblick ihrer
Hauptfunk=
tion der Neubaufinanzierung und Ablöſung von Hypotheken. —
Landwirtſchaftliches Fleißige Hände ſind mit
Rebarbei=
ten beſchäftigt. Der Rebenſchnitt mit der ihm vorausgehenden
Löſearbeit iſt teilweiſe ſchon beendigt. Das Rebholz iſt trotz der
letztjährigen Näſſe und den frühen Herbſtfröſten faſt durchweg
kräftig und befriedigend ausgereift. Beſorgter als über das lange
Hinauszögern der Frühjahrsarbeiten beobachtet der Landwirt das
ſtarke Schrumpfen ſeiner Futtervorräte, deren Minderwertigkeit
als Folge der letztjährigen Näſſe vom Maſſenertrag nicht
ausge=
glichen werden konnte. Die Abſatzmöglichkeiten für
landwirtſchaft=
liche Erzeugniſſe werden auch hier immer geringer. Das große
Angebot auf dem hieſigen Wochenmarkt fand nur geringe
Nach=
frage, was beſonders für die Eieranlieferung gilt. Der niedrige
Preis von 8 Pfennig ſtellt den Verkäufer nicht zufrieden, durch
künſtliche Verknappung des Angebots verſuchen die Landwirte
nun einen höheren Preis zu erzielen.
Aa. Kelſterbach, 19. März. Waldbrand. Geſtern brach im
Forſtort Stauden des hieſigen Gemeindewaldes ein Waldbrand
aus, der ſich auf ungefähr vier Morgen Wald erſtreckte. Die
früh=
zeitig alarmierte Ortsfeuerwehr konnte den Brand eindämmen
und löſchen, ſo daß größerer Schaden vermieden wurde.
Die Nutzbarmachung von Oedland durch Siedler
und das Poden=Fräsverfahren.
Von Hermann Ormanns,
Die Nutzbarmachung von Oedland ſteht heute im Vordergrund
das allgemeinen Intereſſes ſchon dadurch, daß man den Siedlern,
welche aus den großen Heeren der Erwerbsloſen herausgezogen
werden, dieſe Aufgabe übertragen will. Der Ertrag des Bodens
ſoll dem Siedler voll zugute kommen. Große Flächen Oedland
ſind dazu auserſehen, durch die ein menſchenwürdiges Daſein
ſuchenden Volksgenoſſen, Siedler genannt, in einen wahren
Kul=
turboden umgewandelt zu werden. Durch intenſive Bearbeitung
des Bodens, durch Grabarbeit, ſoll der Siedler dem Boden im
Laufe der Zeit einen möglichſt hohen Ernteertrag abringen.
Wird auch Menſchenkraft allein genügen, den zu
kultivieren=
den Boden ſchnellſtens völlig zu zerkleinern und zu zerreißen und
den lebenden mit dem toten Boden zu vermiſchen?
Dieſe Fragen verdienen beſondere Beachtung. Selbſt wenn
nur geringe Mittel zur Verfügung ſtehen, braucht man die
Sied=
ler nicht vor eine ſo harte Aufgabe zu ſtellen. An Stelle von
Menſchenkraft kann Maſchinenkraft treten, der Bodenfräſer
verrichtet dieſe Arbeit reſtlos. Das Bodenfräsverfahren
intereſ=
ſiert nun allgemein. Durch Einführung des Fräsverfahrens wird
nicht nur ein erhöhter Ernteertrag erzielt, neben noch vielen
an=
deren Vorteilen iſt außerdem der Zeitverluſt für den Umbruch
des ganzen Bodens und die ſaatfertige Wiederherſtellung viel
kürzer als bei Handarbeit, weshalb bei geſchickter Anwendung
des Fräsverfahrens eine weſentlich beſſere Ausnutzung des
Bo=
dens möglich iſt.
Es gibt jetzt einen deutſchen Bodenfräſer; bisher war man
auf ein teils unzulängliches Auslandsfabrikat angewieſen. Der
Bodenfräſer beſitzt eine mit etwa 180 Umdrehungen pro Minute
rotierende Hauenwelle, auf welcher Stahlſcheiben mit
Schneide=
meſſern angeordnet ſind, die durch einen regulierbaren Federdruck
zuſammengehalten und durch Friktion angetrieben werden.
So=
bald eines der Meſſer auf ein im Boden liegendes
unüberwind=
bares Hindernis auftrifft, wird die Rotation desſelben für einen
Augenblick unterbrochen, aber ſofort nach Ueberwindung des
Hin=
derniſſes fortgeſetzt. Dieſe Konſtruktion zeigt glänzende
Bewäh=
rung und verhindert Meſſerbrüche mit voller Sicherheit. Dieſer
Bodenfräſer wird mit Motoren in zwei verſchiedenen Größen
aus=
gerüſtet. Typ I erhielt einen 5 bis 6 PS leiſtenden W. K.=Motor,
und Typ II einen ſolchen von 7 bis 8 P8 neueſter Bauart.
Der Bodenfräſer beſitzt neben zwei verſchiedenen
Arbeits=
geſchwindigkeiten für ſchweren und leichten Boden, noch einen
beſonderen Straßengang für 4 bis 5 Kilometer
Stundengeſchwin=
digkeit, was bei Bodenfräſern für Siedlungszwecke von großer
Bedeutung ſein dürfte, da wohl in den meiſten Fällen nur ein
Bodenfräſer für eine größere Siedlungsgruppe beſchafft zu werden
braucht. Bezüglich der Koſten des Bodenfräsverfahrens iſt zu
be=
merken, daß die normale Arbeitsbreite des beſagten Gerätes
550 Millimeter beträgt und die Arbeitsgeſchwindigkeit im mitt=
leren Gange 1,4 Kilometer pro Stunde. Das ergibt bei
ein=
maligem Arbeitsgange 770 Quadratmeter pro Stunde, was einer
Flächenleiſtung von rund einem Morgen in vier Arbeitsſtunden
entſpricht. Bei ſteinigem oder verwurzeltem Boden iſt ein
zwei=
maliger Arbeitsgang unerläßlich, wodurch ſich die Tagesleiſtung
um die Hälfte verringert. An Koſten ſind für Amortiſation des
Bodenfräſers. für Brennſtoffverbrauch und für Arbeitslohn höcht
ſtens 3.— RM. für eine Arbeitsſtunde zu rechnen, ſo daß ſich die
Geſamtkoſten für die Bearbeitung eines Morgens Land bei
ein=
maligem Arbeitsgange auf zirka 12.— RM., und bei zweimaligem
Gange auf zirka 24.— RM. belaufen werden.
Den Siedlern kann man alſo ihre ſchwere Aufgabe erleichter;
und ihnen die Möglichkeit eines baldigen Erntens mit Sicherheif
geben. Auch kann man bei tief gelockertem Boden erheblich an
Düngemitteln ſparen, da man die in lockerem Boden vorhandenen
Bakterien als kleine Düngemittelfabrikanten anſehen kann.
Als weiteren Vorteil dieſes Bodenfräſers muß man die leichte
Verwendbarkeit desſelben für andere Zwecke, d. h. zum Antrieb
anderer Arbeitsgeräte erwähnen.
Einige ganz allgemeine Bemerkungen über das Bodenfräst
verfahren dürften noch intereſſieren. Noch iſt meiſtens die Anſicht
vertreten, daß es zweckmäßig iſt, den Boden im Herbſt grobſchollig
zu pflügen, damit derſelbe in dieſem Zuſtande überwintern kann.
Man hoffte, daß der eintretende Froſt die mit größerer Oberfläche
verſehenen Schollen beſſer angreift, als eine glatte Fläche, und
daß ſo der Zerſtörungs= und Verweſungsprozeß im Humusboden
begünſtigt werden kann. Dabei wird aber meiſtens überſehen,
daß die Ackerköpfe vom Winde ſchnell ausgetrocknet werden und
verhärten, ſo daß der Froſt eine Zerſetzung dieſer Teile der
Humusdeche nicht herbeiführen kann. Der Ausfall iſt je nach der
Windlage der Grundſtücke nicht unbedeutend.
Dagegen ſind die Vorzüge einer Tiefenbearbeitung des
Bo=
dens im Herbſt ſchon bekannt und vielfach Allgemeingut
gewor=
den. Wechſel von Froſt und Tauwetter macht den im Herbſt tie
umgeworfenen Boden porös und gleichmäßig aufnahmefähig für
Waſſer. In tief gelockerten und gekrümelten Boden dringt der
Froſt leicht ein, und es werden dann die Bodennährſtoffe durch
die Sprengwirkung des gefrierenden Waſſers und durch
Berwit=
terung und Verweſung leicht aufgeſchloſſen. Die Aufſaugung
von Feuchtigkeit und der Eintritt des Gefrierzuſtandes des Bo=
dens iſt alſo für die ſichere Erzielung einer guten Bodengare in
tief gelockertem Boden günſtiger und erfolgverſprechender, als die
Herſtellung der zur Ueberwinterung beſtimmten groben Schollen.
Daß für Tiefenlockerung im Gartenbau — ich denke an 25 bis
40 Zentimeter Arbeitstiefe — nicht mehr Handarbeit, ſondern
das Fräsverfahren in Betracht kommen kann, iſt einleuchtend
So iſt die Nutzbarmachung von Oedland zu Siedlungszwecker)
eine Kulturaufgabe im wahrſten Sinne des Wortes.
Nach kurzem Leiden entſchlief heute nacht ſanft
unſer lieber guter Vater.
(4452
Heute morgen eniſchlief unſer hochbeiagter Vater und
Bruder
JacobBecker
Herr Leonhard Lautz.
hat wie immer auch für die Karwoche
die bekannt Feinen Käse
Für die Familie:
Eliſabeth Goetz, geb. Lautz.
Bitte sehen Sie sich die
reichhaltige Auswahl an.
Eduard Ingebrand
Darmſiadt, Taunusſtr. 7, Chicago, Buffalo,
den 19. März 1932.
im nahezu vollendeten 85. Lebensjahr,
wohlver=
ſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten.
In tiefer Traner:
Fritz Ingebrand
Liſſa u. Martha Ingebrand
Engelberth Ingebrand
Marie Hahn, geb. Ingebrand
Thereſe Saupe, geb. Ingebrand
Darmſtadt, den 20. März 1932.
Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag um
3 Uhr auf dem alten Friedhof ſtatt.
Die Einſegnung und die Einäſcherung finden in der Stille ſtatt.
Von Blumenſpenden und Beileidsbeſuchen wird höfl. gebeten
Ab=
ſfand zu nehmen.
Spezialität: Fertige
gemischte Käseplatten
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kauft man im
eigenſten Intereſſe
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hat ſtets große
Auswahl. (4402a
Todes=Anzeige.
Unſer lieber, treubeſorgter Vater, Schwiegervater und
Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Hert Wilhelm Hille
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ſowie Boden= und
Kellerkram, Flaſchen
Heinrich Saul
Kleine Bachgaſſe 8.
Telefon 3590.
Chriſtlich. Händler.
iſt heute nach kurzem Krankenlager im Alter von
77 Jahren ſanft entſchlafen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Oarmſtadt, Rhönring 30, den 19. März 1932.
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Die Einäſcherung findet auf Wunſch des Entſchlafenen
in der Stille ſtatt.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 81 —
beite 5
Montag, 21. März 1932
Am die Handball=Meiſterſchaft des Südens.
Der Rheinmeiſter ſetzt ſich im Weſtbezirk an die Spihe. — 5. P. 98 Darmſtadk unkerliegk 4:5 gegen V.f. R. Mannheint.
Die ſüddeutſche Reiſterſchaft 1932 aus Darmſtadk enkführk.
Ausgleich und kurz darauf ſogar die 2:3=Führung für Mannheim, endete, kamen im Rückſpiel die Weſtdeutſchen zu einem Siege 7:5,
Nun taut das Publikum auf und feuert ſeine Spieler an, die nun obwohl die Berliner bei der Pauſe noch 5:3 im Vorſprung ge=
Der größere Kampfgeiſt entſchied!
das letzte einſetzen. Mäntele hält mehrere ſaubere Strafwürfe doch legen hatten.
in der 17. Minute wird er von Freund geſchlagen. Darmſtadt
Hagen 05 weſtdeutſcher Meiſter. In den weſtdeutſchen Hand=
Reguläres Ergebnis 4:4.
hat ausgeglichen und in der 20. Minute führt wieder Darmſtadt ball=Endſpielen landete Hagen 05 einen knappen Sieg von 7:5
In Mannheim war das Spiel V.f. R. Mannheim gegen
Darm=
ſtadt 98 angekündigt als „Vorentſcheidung um die ſüddeutſche
Meiſterſchaft”. Mehr als 3000 Zuſchauer hatten ſich um den
Schlackenplatz an der Eichbaum=Brauerei eingefunden und ſahen,
wie das Glück dem ſechsfachen ſüddeutſchen Meiſter S.V. 98
Darm=
ſtadt das Siegesband entriß, denn es iſt kaum anzunehmen, daß
Schwanheim in Mannheim einen Sieg landen und die Tabelle
dann Punktgleichheit bringen wird.
Das „Glück”, in dieſem Falle verkörpert durch Schiedsrichter
Fiſcher=Nürnberg, erkannte auf ein Tor für Mannheim, das ſelbſt
von Mannheimer Spielern und dem Sportwart des Süddeutſchen
Peichtathletikverbandes als nicht gefallen anerkannt wurde. Der
Ball ſprang vom Außenpfoſten des Tores in den Torraum. Ein
unentſchiedener Spielausgang wäre korrekt und verdient geweſen.
Aber das Ergebnis lautet 4:5 und ſoll nicht beſchönigt werden.
Daß von dieſem Spiel ſo viel abhing, iſt die Folge der
Selbſt=
rufgabe der 98er in Schwanheim geweſen. Die Urſache der
dor=
igen Niederlage darf heute nicht unbeachtet bleiben.
Tatſache iſt, daß der einſtigen Handballhochburg Darmſtadt
rnſte und gleichwertige Gegner erwachſen ſind. Ausgefeilte
Tech=
ik, geiſtesgegenwärtiger Aenderung der Taktik, variierter
An=
riff, rückſichtsloſer Einſatz des Körpers im Kampf Mann gegen
Nann, unbeſieglicher Kampfgeiſt — das waren jahrelang die
ge=
ürchteten Waffen der „Lilien”, Heute ſind die „Handball=
Lioniere” von ehrgeizigen Rivalen umringt, die mit den gleichen
Paffen antreten. Im Ringen um den Sieg wird normalerweiſe
lſo der beſſer Kampfgeiſt, die einheitlichere Partei die beſten
Chancen haben. Was nützt es, wenn ein Teil der Mannſchaft ſich
u Ueber=Leiſtungen bezwingt, andere dagegen im entſcheidenden
bſchnitt reſigniert aufgeben. Darin ſehe ich den urſächlichen
ſrund der mancherlei Ueberraſchungen, die von der Handball=Liga
er 98er ſerviert wurden. Es iſt unverkennbar, daß heute der
Ute freundſchaftliche, man iſt verſucht zu ſagen „familiäre‟ Geiſt
mnter den elf Spielern mangelt, und damit der in ihm
veran=
irte reſtloſe Einſatz, für den andern — wie er bei den ſchweren
ſämpfen um die „Deutſche”, z. B. gegen Sportfreunde Siegen,
egen Polizei Spandau, Hamburg, Weißenfels und Berlin in
hönſter Weiſe ſich manifeſtierte. Dieſes Manko ſchnell und reſt=
1s auszugleichen, wird, erſte Aufgabe ſein, wenn die alte Größe
tieder erſtehen ſoll. Daß ſie wiederſtehen kann und muß,
dar=
ber beſteht wohl kein Streit.
Was bei der Elf des V.f.R. Mannheim hervorſtach, das war
tr unerſchütterliche Elan des Sturmes, der immer und immer
nieder jedem Ball nachging, mit allen, auch regelwidrigen
Fineſ=
ſn zum Torſchuß zu gelangen ſuchte. Die V.f.R.=Deckung hat
ſon in Darmſtadt Proben ihrer Härte abgelegt. Wir ſchrieben
tmals: „Das Spiel in Mannheim iſt noch nicht gewonnen”,
keute allerdings, zeigte ſie auch ihr großes Repertoire in Fouls
Und ganz ſchweren Regelverſtößen. Daß ſich überhaupt eine ſolche
In gefährliche Abwehrart breitmachen konnte, war die Schuld des
tßerordentlich ſchwachen Fiſcher=Nürnberg, der ſchon nach zehn
linuten Spielzeit hätte rigoros durchgreifen und Feldverweiſe
frhängen müſſen.
Mannheim hat gewonnen. Wird es die Rolle des bisherigen
bdeutſchen Meiſters übernehmen? Nach meinem Gefühl nicht,
d die erſten Endkämpfe werden das ſicher beſtätigen,
Zum Spielverlauf.
Pünktlich um 3 Uhr pfeift Fiſcher Nürnberg die Mannſchaften
zu Antreten. Mannheim erſcheint komplett, mit Mäntele; Zieg=
Zillhardt; Weyrich, Morgen, Bohnacker; Fiſcher Hofmann,
les, Sornberger, Schimmelburg. Darmſtadt hat Henß;
Rothen=
ueger, Dittman (für den erkrankten Förſter); Pabſt Delp
ſangenberger; Fiedler. Werner, Fuchs, Freund, Feick zur Stelle.
Der Mannheimer Anwurf wird geſtört, auch der blaue
An=
uff ſcheitert. Im Gegenſtoß wird Pabſt unfair und verſchuldet
den Strafſtoß, den Sornberger über die Latte jagt. Nun ent=
Ukelt ſich bis zur Halbzeit ein Spiel, das von den Abwehrreihen
Ntiert iſt. Eine ungewohnte Härte miſcht ſich ein. Der
Schieds=
iter läßt ſich von einem fanatiſchen Teil der Zuſchauer
ein=
ſtichtern und greift nicht durch. In der 5. Minute bedient Fuchs
A freiſtehenden Feick und Darmſtadt führt 1:0. Hofmann ſpringt
dn Dittmar an. Die erſten Verwarnungen treffen Pabſt. Kees
0 Hofmann. In der 9. Minute bricht Freund durch und
Darm=
ſot führt 2:0. Delp zeichnet ſich wiederholt durch prachtvolle
ſtörungsarbeit aus und findet Beifall. Henß hält zwei
Straf=
lefe, während Feick und Fiedler Pech mit ihren Strafwürfen
hen. Der Mannheimer Sturm drückt nun erſichtlich, doch Henß
nicht zu ſchlagen. Erſt 5 Minuten vor Halbzeit muß er einen
A des ungedeckten Sornberger paſſieren laſſen. Dittmar klärt
An als Verteidiger hervorragend. Die blaue Deckung erlaubt
A ungeſtümen Gegner keinen Erfolg mehr, aber auch der 98er
Arm vermag nicht drei klare Chancen auszunützen.
Nach Seitenwechſel
löht ſich die Spannung, denn ſchon beim Antreten der Gäſte
er=
en Pfiffe und Pfui=Rufe. Der Schiedsrichter läßt endlic, das
Tor von der Belagerung durch Halbwüchſige befreien.
Mann=
in ſucht den Ausgleich, doch auch Darmſtadt kommt jetzt etwas
Fiedler und Fuchs haben getauſcht. Mäntele wird jetzt beſſer
Hent, doch er hält verſchiedene ganz gefährliche Sachen, mehr=
Ms gehen die Bälle des 98er Sturmes knapp neben die Poſten.
Ader 5. Minute fällt durch Sornberger in ſchöner Weiſe der
durch Feick 4:3. Für eine grobe Roheit an Freund verhängt Fiſcher
einen 13=Meter=Ball und ließ ihn auch trotz der „Schieber”=Rufe
der Zuſchauer ausführen. Mannheim ſetzt nun Dampf auf, und
3 Minuten vor Schluß gelingt Fiſcher aus einem Gedränge vor
dem Darmſtädter Tor der 4:4=Ausgleich. Darmſtadt rafft ſich noch
einmal zuſammen und überläuft mehrmals den Gegner, doch
ſchlechtes Zuſpiel im Sturm und Wurfpech vereiteln den Sieg.
Mannheims Linksaußen bricht durch, doch ſein Wurf prallt von
der Seitenlatte in den Torkreis. Das Publikum jubelt „Tor” und
der Schiedsrichter, der wieder vom Mittelfeld aus amtierte,
ent=
ſcheidet Treffer für Mannheim. Darmſtadt greift ungeſtüm an,
doch die zwei Strafwürfe gehen ins Aus. Mannheim hält den Ball
auf Zeit und damit den Sieg.
Bei Mannheim verdient ein Sonderlob Kees und
Sorn=
berger im Sturm (erſterer wäre von jedem anderen Schiri jedoch
wegen ſeiner Tätlichkeit vom Platz geſtellt worden), Morgen und
der gefährliche Bohnacker in der Läuferreihe, Mäntele im Tor.
Bei Darmſtadt überragte Delp, der beſte Mann auf dem
Platz überhaupt, durch ſeinen Kampfgeiſt. Ihm am nächſten
ran=
gieren Dittmar, Freund, Rothenburger und Henß. Wenn auch
Förſter nicht voll erſetzt war, ſo lieferte doch Dittmar als
Ver=
teidiger eine ſaubere Partie, allerdings fehlte in der Läuferreihe
ſein Drang nach vorn. Spangenberger gab ſich größte Mühe,
ge=
nügte auch in der Abwehr, das rauhbeinige Spiel der Gegner
war ihm aber wohl noch ungewohnt. Der wiederhergeſtellte Pabſt
war nach der Pauſe gut in Fahrt. Im Sturm klafften Lücken.
zeigte ſich ungewohntes Ballhalten, ungenaues Zuſpiel, und oft
zimperliches Fahrenlaſſen des Leders. Als nichts klappen wollte,
verfiel man auf Soloſpiel, und da war es natürlich ganz aus, da
manche der früher geſehenen Tricks und Fineſſen anſcheinend
ver=
geſſen ſind. Nun, die kommenden Wochen können auch hier der
Aufwertung dienen, da die Anlagen ja wohl nur eingefroren ſind.
Alſo, an die Arbeit — und kein Harmonium!
S.V. 98 1. Jgd. — Dreieichenhain 1. Jgd. 11:3 (5:2).
V.f.R. Schwanheim — S.C. Saarlouis 15:4 (6:2).
Zum zweiten Male konnte Schwanheim einen zweiſtelligen
Sieg in der Meiſterſchaftsrunde erringen. Diesmal war der
Saar=
meiſter der Leidtragende. Energiſches Durchreißen brachte den
Saarländern zunächſt durch Hiery und Lay zwei Treffer, ehe ſich
Schwanheim fand. Das war aber bald der Fall und nun waren
die Platzbeſitzer nicht mehr zu halten. Pabsdorf ſchuf durch drei
Treffer eine 3:2=Führung und durch Schmidt. Pabsdorf und
Heu=
ſer wurde das Halbzeitergebnis auf 6:2 geſtellt. Nach dem Wechſel
erhöhten Pabsdorf, Heuſer, Pabsdorf (2) und Kröck auf 11:2,
Saarlouis verbeſſerte durch Hiery und Schorr auf 11:4 und durch
Schmidt und Heuſer (3) kam Schwanheim zum Endergebnis, das
allerdings dadurch begünſtigt wurde, daß der Gäſtelinksaußen
beim Stande von 3:2 wegen Verletzung ausſchied. An
Schwan=
heims Sieg hätte allerdings auch die komplette Elf des Gegners
nichts geändert. Schiedsrichter Morgenſtern=Wiesbaden konnte
nicht überzeugen. 1000 Zuſchauer.
Der Stand in Abteilung Weſt.
V.f.R. Mannheim 5 Spiele 34:22 Tore 8:2 Punkte
38:27
8:4
SV. Darmſtadt
6:4
41:26
V.f.R. Schwanheim
13:51 „ 0:12 „
6
S.C. Saarlouis
Sp.Vgg. Fürth — Kickers Stuttgart 17:4 (10:1).
Im Vorſpiel um die Meiſterſchaft der Abteilung Oſt in den
ſüddeutſchen Handball=Endſpielen kam die Spielvereinigung Fürth
über den württembergiſch=badiſchen Meiſters Kickers Stuttgart zu
dem erwarteten Siege, der lediglich in der Höhe überraſcht. Die
Fürther waren ihrem Gegner um eine Klaſſe überlegen, zumal die
Schwaben ſehr enttäuſchten. Die Mannſchaft iſt nicht
durchſchlags=
kräftig genug, um gegen eine Elf, wie ſie heute die Fürther
be=
ſitzen, erfolgreich beſtehen zu können. Fürth war auf allen Poſten
ausgezeichnet beſetzt, am beſten gefiel der Angriff. Bis zur Pauſe
ſchoſſen Zacherl (6), Goldſtein (3) und Knoll 10 Tore; den
Gegen=
treffer für die Kickers erzielte Kohn. Nach dem Wechſel teilten
ſich Goldſtein und Zacherl in die reſtlichen fünf Treffer der
Für=
ther, während Kayſer für Stuttgart dreimal erfolgreich war.
Schiedsrichter Pöpplein=Würzburg korrekt.
Die Handball=Ergebniſſe.
Süddeutſche Meiſterſchaft.
Abteilung Weſt: VfR. Mannheim — SV. 98 Darmſtadt 5:4
(1:2). VfR. Schwanheim — SC. Saarlouis=Roden 15:4 (6:2).
Abteilung Oſt: SpVgg. Fürth — Kickers Stuttgart 1774 (1:1).
Privatſpiele.
TSV. Langen — TV. Egelsbach 4:4. 9. Jägerbat, Kaſſel —
SV. Frankfurt 4:5. Eintracht — SV. Wiesbaden 2,6. Hakoah
Poſt Wiesbaden 3:2.
Handball ien Reich.
Berlin unterliegt Barmen im Städteſpiel.
Vor 3000 Zuſchauern fand am Sonntag in Berlin der
Hand=
ball=Rückampf zwiſchen den beiden Städtemannſchaften von
Ber=
lin und Barmen ſtatt. Während der Vorkampf ſeinerzeik 12:12
über den V.f.B. Aachen. Hagen hat ſich damit in der Tabelle
be=
reits einen Vorſprung geſichert, der nicht mehr einzuholen iſt, hat
alſo praktiſch bereits den weſtdeutſchen Meiſtertitel errungen. Im
zweiten Spiel des Tages ſiegte die Elf der Kupferhütte Duisburg
mit 10:6 über Polizei Bochum.
Vorfinale in Mitteldeutſchland. In der Vorſchlußrunde um
die mitteldeutſche Handball=Meiſterſchaft ſteuert der vorjährige
Meiſter, Polizei Weißenfels, ſcheinbar ſicher dem Ziele wieder zu.
Er beſiegte Polizei Deſſau 9:2 und trifft im Endſpiel auf den
Alt=
meiſter Polizei Halle
In Südoſtdeutſchland ſchlugen die Poliziſten aus Cottbus
ihre Berufskollegen aus Oppeln knapp 4:3, und bei den Frauen
unterlag Frieſen Cottbus knapp dem S. T. C. Görlitz 2:3.
In Norddeutſchland iſt die Lage ſchwierig geworden, da ſich
St. Georg und Polizei Hamburg unentſchieden 4:4 trennten.
Handball in der 2.T.
Entſcheidungsſpiel um den Verbleib in der Kreisklaſſe
in Weiterſtadt.
Tv. Vorwärts Langen — Tv. Walldorf 4:3.
Die Würfel ſind gefallen. In einem erbitterten Kampf hat ſich
Langen die Oberhand und damit den Verbleib in der Kreisklaſſe
geſichert.
Beide Vereine hatten ihre ſtärkſte Beſetzung auf dem Plan;
Langen in etwas geänderter Aufſtellung. Der langjährige
Ver=
teidiger Doll gab dem Sturm einen Siegeswillen, der auch das
Spiel entſchied, allerdings erſt in letzter Minute. Für Loh und
Menger Erſatz, der aber nicht abfiel; Walldorf, eine
Kampf=
mannſchaft, war ohne einen ſchwachen Punkt. Der Schiedsrichter
von Aſchaffenburg=Damm hatte viel zu tun. Der Sieg iſt der
glück=
licheren Mannſchaft zugefallen. Hätten die vier Lattenſchüſſe Tore
für Walldorf gegeben, dann hätte Langen vergeblich auf Sieg
ge=
ſpielt. Wir beglückwünſchen Langen zu dem Erfolg, bedauern
allerdings, daß Walldorf den bitteren Weg des Abſtiegs antreten
muß, glauben jedoch, daß im übernächſten Jahre Walldorf wieder
mit von der Partie in der Kreisklaſſe iſt.
Vor ungefähr 400 Zuſchauern, meiſtens Anhänger der
betei=
ligten Vereine, entwickelte ſich nach kurzem Abtaſten nach ſchwachen
Stellen ein Spiel unter Einſatz aller Energie. Walldorfs Syſtem
der weiten Vorlagen ſtand dem kurzen Zuſpiel von Langen
gegen=
über. Beide Verteidigungen fingen rückſichtslos ſämtliche Angriffe
ab. Der Langener Torwächter Irian hatte ſeinen Glanztag. Aus
allen Ecken holte er den Ball heraus. Blitzartig wechſeln die
Bil=
der. Doll treibt als Mittelſtürmer unermüdlich nach vorn. Bei
einem Durchbruch fällt unter ſtarker Behinderung das erſte Tor
für Langen. Erneuter Angriff von Walldorf, nach einigen
Minu=
ten von Erfolg gekrönt. 1:1. Ein Langener Spieler wird
ange=
worfen, muß unterbrechen, aber die übrigen 10 Spieler kämpfen
weiter. Doll bekommt den Ball, läuft nach links heraus, dreht
ſich, und im Fallen ſchießt er das zweite Tor in die lange Ecke.
Toſender Beifall. Kurz vor Halbzeit, wieder aus dem Gedränge,
konnte Langen noch auf 3:1 verbeſſern.
Nach Seitenwechſel vorerſt offenes Feldſpiel. Durch harte
Ab=
wehr verliert Walldorf den rechten Verteidiger, aber jetzt ſcheint
es erſt zu klappen. Die vier Walldörfer Stürmer drängen,
und 10 Minuten vor Schluß mit Erfolg 3:2. Jetzt Endkampf. Wer
hält den durch? Walldorf unermüdlich. 2 Minuten noch. Walldorf
bricht durch, Irion kann nicht mehr retten — der Ausgleich iſt da.
Langen wirft wieder an, ſtürmt, wird abgewehrt, greift wieder
an, erhält einen Strafwurf, den Doll eine halbe Minute vor
Schluß unhaltbar einſchießt. Mit dem Wiederanwurf pfiff der
Schiedsrichter ein Spiel ab, das von beiden Mannſchaften unter
Einſatz allen Könnens durchgeführt wurde, 4:3 für Langen
ent=
ſpricht treffend dem Spielverlauf.
Um die Gaumeiſterſchaft in Sprendlingen.
Worfelden verliert in Sprendlingen 3:6. (3:2).
Sprendlingen hat es geſchafft. Das Vorſpiel in Worfelden
ging ziemlich klar verloren und iſt der Sieg doppelt
anzuerken=
nen, zumal das Spiel von ſeiten Sprendlingens mit zwei Mann
Erſatz durchgeführt werden mußte. Jetzt muß auch in dieſem Fall
durch ein Entſcheidungsſpiel der Gaumeiſter feſtgeſtellt werden.
Wie wir hören, ſoll Eberſtadt als neutraler Platz in Ausſicht
ge=
nommen ſein.
Sprendlingen begann das Spiel mit wenig Hoffnung. Der
Erſatz jedoch fügte ſich ſo gut ein, daß dadurch unbedingt eine ſtarke
Formverbeſſerung der Mannſchaft zu erkennen war. Der Erſatz=
Halblinke begeiſterte des öfteren durch ſeine Bicks. Das 5. Tor war
ein Wurf rückwärts über den Kopf. Rudi Schmidt gab dem Spiel
durch einen ſchönen Doppelhänder als erſtes Tor den nötigen
Schwung. Bis Halbzeit kam das Spiel bei gleichen Vorteilen auf
3:2. Worfelden fiel dann etwas ab und durch größten Eifer von
ſeiten Sprendlingens wurde der hohe Sieg erkämpft. Schiedsrichter
Hay vom Taunusgau ſehr gut.
Privatſpiele: T. u. SpV. Langen (DSB.) Tv. Egelsbach
(4=Kl.) 4:4 „II. Erzhauſen — Mörfelden (DSB.) 7:3 (3:1).
Nauheim — Beſſungen 2:4 (0:2). Wallerſtädten — Crumſtadt
4:1 (1:0). Wolfskehlen — Trebur (DSB.) 2:6 (2:4).
Zwingen=
bera — Lorſch (komh.) 4:6 (3:1). Auerbach — Bobſtadt 6:4
(2:1). Heppenheim (U=Kl.) — Bürſtadt (Kr.=Kl.) 7:2 (6:2).
Seite 6 — Nr. 81
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Vereine melden:
Heppenheim hatte von dem Gau Rheinheſſen Bürſtadt als
Gaſt. In beſter Form von ſeiten Heppenheims mußte ſich der
Kreisklaſſenvertreter geſchlagen bekennen. Allerdings Bürſtadt mit
Erſatz. In Nauheim konnte ſich Beſſungen gut behaupten. Der
Beſſunger Torwächter hat das Spiel gewonnen; er hatte einen
be=
ſonders guten Tag. Der Turnverein Egelsbach hat in Langen
gegen den dortigen DSB.=Verein ſich ſehr gut gehalten. Ebenſo hat
Erzhauſen einen guten Tag gehabt trotzdem es das Spiel teilweiſe
mit 9 Mann beſtreiten mußte. Jugend 8:1. Wallerſtädten hat den
Klaſſenunterſchied behauptet. 2. Mannſchaft allerdings 1:7.
Wolfs=
kehlen wurde von Trebur glatt überfahren. Der DSB.=Vertreter
führte ein Feldſpiel vor, dem nicht zu widerſtehen war. Trebur
hat damit eine Scharte ausgewetzt. Geibl ſehr gut. Zwingenberg
mußte durch die kombinierte Elf von Lorſch eine Niederlage
hin=
nehmen. Obwohl Lorſch anfangs ſehr ſchwach war, konnte durch
gute Umſtellung der Sieg herausgeholt werden. Bobſtadt war dem
Tempo nicht gewachſen, obwohl es anfänglich guten Widerſtand
leiſtete. 2. Mſch. 7:2.
In Nauheim wurden außer dem Handballſpiel
Fauſtball=
ſpiele ausgetragen, und Beſſungen mußte als Gaumeiſter eine
empfindliche Niederlage einſtecken. Seine erſte Mannſchaft verlor
48:29; die zweite mußte ſich mit 55:36 Ballen geſchlagen bekennen.
Heppenheim hatte am Samstag abend einen
Vereins=
kampf im Turnen mit Viernheim, Sulzbach und Bürſtadt. In der
überfüllten Turnhalle vor mehr als 400 Zuſchauern wurde
Heppen=
heim verdienter Sieger. Es hat der Abend der Turnſache viele
neue Feunde zugeführt. Das Ergebnis: Heppenheim 735 Punkte,
Viernheim 726,5; Bürſtadt 685; Sulzbach 625,5.
Der nordiſche Turnkreis der D.T. hat ſeinen diesjährigen
Meiſter bereits wieder in Polizei Kiel ermittelt, der den
Ham=
burger Turnerbund von 1862 9:4 beſiegte und damit ſeinen Titel
erfolgreich verteidigte.
In Weſtdeutſchland bezwang der T.V. Kettwig Polizei Köln
5:3 (2:1) und wurde damit der Nachfolger des T.V. Krefeld=
Oppum in der Meiſterſchaft des Kreiſes Rheinland.
T. V. Nauheim — Tgde. Beſſungen 2:4 (0:2).
Geſtern waren die Beſſunger in Nauheim zu Gaſt. Die
Beſ=
ſunger waren durch Erkrankungen gezwungen, mit 4 Mann Erſatz
anzutreten. Wenn ſie trotzdem das Spiel für ſich entſcheiden
konnten, ſo lag das an dem geſunden Torſchuß der Beſſunger und
an dem ganz groß ſpielenden Beſſunger Tormann Aßmuth. Seine
geradezu glänzende Abwehr rief immer wieder die Beifallsſtürme
der Zuſchauer hervor. Nauheim zeigte ein flüſſiges, gut
durch=
dachtes Feldſpiel, nur vor dem Tor fehlte die letzte Energie, ſo daß
Beſſungens gute Hintermannſchaft in den meiſten Fällen
Gelegen=
heit hatte, klärend einzugreifen. Schiedsrichter Nau=Worfelden ſehr
gut, allerdings wurde ihm ſein Amt auch ſehr erleichtert. Nach
dem Handballſpiel abſolvierten die 1. und 2.
Fauſtballmann=
ſchaften der beiden Vereine je ein Spiel, Nauheim war in beiden
Fällen verdienter Sieger.
Poſt Darmſtadt — T.V. Nieder=Ramſtadt 2. 3:2.
Beide Mannſchaften ſtanden ſich im Freundſchaftsſpiel am
Dornheimerweg gegenüber. Ein äußerſt lebhaftes aber
anſtän=
diges Spiel, von dem beide Mannſchaften gleich viel hatten. Die
Zum erſten Aufſtiegſpiel trafen ſich obige Mannſchaften En
Biebesheim. Die Mercker waren im Verhältnis zu den Vorſpielen
nicht mehr zu erkennen. Sie ſpielten luſtlos und nur dem Tormann
Schmidt iſt es zu verdanken, daß die Niederlage nicht noch höher
ausgefallen iſt. Biebesheim ſpielte ſehr aufopfernd, und der Sieg
in dieſer Höhe war verdient. Soldner=Mannheim war ein
ſeh=
guter Leiter.
Bockenheim — Fr. Tgde. Darmſtadt 6:3 (3:2).
Das vorletzte Kreismeiſterſchaftsſpiel endete abermals mit
einer Niederlage Darmſtadts. Darmſtadt war gezwungen, Erſatz
für Tormann, linken Läufer und Halblinks einzuſtellen, und aus
dieſen Gründen war ein Sieg nicht zu erwarten. Das Spiel zeigt.
beſonders in der erſten Halbzeit ſehr ſchöne Momente, und
Darm=
ſtadt ſtach in dieſer Periode beſonders durch gute Ballbehandlung
hervor. Das erſte Tor fällt für Darmſtadt, doch gleicht Bockenheinn
ſofort aus und geht mit 2 weiteren Toren in Führung. Ein=
Steilvorlage wird von Darmſtadts Mittelſtürmer gut
aufgenonr=
men und prompt eingeſchoſſen. Nach dem Wechſel wird das Spiel
etwas härter, doch bleibt es im Rahmen des Erlaubten.
Darm=
ſtadt kommt, nachdem Bockenheim noch zwei weitere Tore
vor=
gelegt hat, zu ſeinem 3. und letzten Erfolg. Ein weiteres Tor
er=
zielt B. durch Fehlentſcheidung des Schiris, der im übrigen gu:
leitete.
1. Jgd. — Griesheim Jgd. 3:3 (2:1): Schüler — Griesheim
Schüler 0:10 (0:1).
Karlsruher Fußballverein Tabellenführer in
Union Riederrad Pokalſieger in Main/ Heſſen.
Einkracht in Südweft ſicherer Führer.
Die Endſpiele um die Süddeutſche Fußball=Meiſterſchaft
ver=
laufen in dieſem Jahre beſonders in der Abteilung Südoſt ſehr
bewegt. Faſt jeder Sonntag bringt in dieſer Abteilung neue große
Ueberraſchungen. Auch am 20. März waren wieder einige
uner=
wartete Reſultate fällig. Bayern München ſchlug zu Hauſe den
Tabellenführer 1. FC. Nürnberg, der allerdings 60 Minuten lang
nur zehn Mann im Felde hatte, mit 1:0 (1:0). München 1860
ließ ſich in Raſtatt mit dem gleichen Ergebnis ſchlagen und iſt nun
glücklich . . . Tabellenletzter geworden. Die ſtärkſte Ueberraſchung
aber war in Fürth fällig, wo ſich die „Kleeblättler” vom FC.
Pforz=
heim 1:3 (1:2) ſchlagen ließen, um damit die letzte Chance,
Ab=
teilungsmeiſter zu werden, einzubüßen. In Karlsruhe blieb der
K.F.V. nach hartem Kampfe über den V.f.B. Stuttgart mit 4:2
(2:2) ſiegreich. Der K.F.V. iſt jetzt alſo Tabellenführer der
Ab=
teilung, und man ſollte meinen, daß ihm jetzt mindeſtens der zweite
Platz ſicher ſein dürfte. Aber der Kampf um die Führung iſt noch
nicht zu Ende. Vielleicht bringt er noch weitere Ueberraſchungen.
Das wichtigſte Spiel der Abteilung Nordweſt war das Treffen
in Mannheim, zwiſchen V.f.L. Neckarau und F. S.V. Frankfurt.
Hier ſollte die Vorentſcheidung im Kampf um den zweiten Platz
fallen. In einem intereſſanten Treffen ſiegte die beſſere
Frank=
furter Mannſchaft verdient mit 1:0 (1:0). Sie hat damit Neckarau
vom zweiten Platz verdrängt, und, wenn nicht alles trügt, ſo
dürfte ſie dieſen zweiten Platz auch bis, zum Schluß behaupten.
Eintracht Frankfurt trat gegen Mainz 05 ohne ihre
Internatio=
nalen an. Außerdem mußte die Mannſchaft 55 Minuten lang mit
nur zehn Mann ſpielen. Dennoch gelang dem Mainmeiſter ein
2:1= (2:1) Sieg. Eintracht hat nach der Niederlage von Neckarau
jetzt vier Punkte Vorſprung vor dem F. S.V. Frankfurt, und es
zweifelt niemand mehr daran, daß die Eintracht ſicherer
Abtei=
lungsmeiſter werden wird. Damit auch die Abteilung Nordweſt
nicht ohne Ueberraſchung blieb, fertigte Wormatia Worms die
ſonſt ſo tüchtige Elf des FV. Saarbrücken mit 5:0 (2:0) ab. —
Pirmaſens ſpielte zu Hauſe gegen Waldhof 2:0.
Bei den Pokalkämpfen iſt bereits die erſte Entſcheidung
ge=
fallen. Im Bezirk Main/Heſſen mußte Union Niederrad zwar mit
Erſatz für die in Mailand weilenden Repräſentativen Tiefel,
Leichter und Lindner in Urberach antreten, aber Niederrad
er=
zwang ſich doch ein 2:2, und da gleichzeitig Neu=Iſenburg in Hanau
4: 3 geſchlagen wurde, ſo ſicherte ſich Union bereits an dieſem
Sonntag die Pokalmeiſterſchaft des Bezirks. Damit hat ſich die
tüchtige Frankfurter Mannſchaft auch für die Ausſcheidungsſpiele
um die dritte ſüddeutſche Vertreterſtelle qualifiziert. — In Bayern
iſt der FC. Schweinfurt nach ſeinem 4:0=Sieg über Kickers=
Würz=
burg und der 0:1=Niederlage von Ulm in Nürnberg hoher Favorit.
— In Württemberg/Baden erweiterten die Stuttgarter Kickers
ihren Vorſprung durch einen 5:2=Sieg über den Tabellenzweiten,
Union Böckingen. Der Pokalſieg dürfte den Kickers kaum zu
neh=
men ſein. — Im Bezirk Rhein/Saar iſt Amicitia Viernheim
wie=
der Tabellenführer, jedoch iſt hier die Lage noch völlig ungeklärt.
Neben Viernheim kommen auch noch Sportfreunde Saarbrücken,
Phönix Ludwigshafen und evtl. auch noch Boruſſia Neunkirchen
für den Pokalſieg in Frage.
Bezirk Bayern: Wacker — Teutonia München 0:4. ASV.
Nürn=
berg — SSV. Ulm 1:0. FC. Schweinfurt — Kickers
Würz=
burg — 4:0. FC. Bayreuth — VfR. Fürth 5:2. FV.
Würz=
burg — Jahn Regensburg 2:1.
Bezirk Rhein/Saar: Amicitia Viernheim — Sp.Vgg.
Munden=
heim 3:1. SV. 05 Saarbrücken — Saar Saarbrücken 3:3.
Sportfr. Saarbrücken — Phönix Ludwigshafen 2:7. FC.
Kai=
ſerslautern — Boruſſia Neunkirchen 4:3.
Geſellſchaftsſpiele.
Viktoria Aſchaffenburg — Wiener Sportklub 4:6. Schwaben
Augsburg — Wacker Wien 1:4. VfR. Heilbronn — Wacker Wien
1:4. Kickers Würzburg — Vienna Wien 1:3.
Berliner Fußball.
Minerva 93 — Tennis=Boruſſia 2:4. Hertha/BSC. —
Ham=
burger SV. (Geſellſchaftsſpiel) 3:1. Spandauer SC. — Norden=
Nordweſt 3:2. Wedding — VfB. Pankow 3:2. BV. Luckenwalde
— Norden=Nordweſt 4:3. Adlershofer BC. — Wacker 04 1:3.
Spandauer SV. — Viktoria 89 0:2. Berliner SV. 92 —
Ober=
ſchöneweide 1:2. Spandauer BC. — Union Potsdam 1:3.
Einkracht ſchlägt Mainz 05 2:1.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Länderſpiele.
In Mailand: Lombardei — Süddeutſchland 1:1 (1:1).
In Wien: Oeſterreich — Italien 2:1 (0:0).
In Bern: Schweiz — Frankreich 3.3 (1:2).
In Prag: Tſchechoſlowakei — Ungarn 1:3 (0:0).
In Antwerpen: Belgien — Holland 1:4 (1:1).
In Rom: Süditalien — Oeſterreich B 3:1.
In Padua: Italien B — Bulgarien 4:0.
In Differdingen: Luxemburg — Frankreich B 5:1 (2:1).
Süddeutſchland.
Süddeutſche Meiſterſchaft.
Abteilung Nordweſt:
Eintracht Frankfurt — FSV. Mainz 05 2:1 (2:1),
FK. Pirmaſens — SV. Waldhof 2:0 (1:0).
Wormatia Worms — FV. Saarbrücken 5:0 (2:0).
VfL. Neckarau — FSV. Frankfurt 0:1 (0:1).
Abteilung Südoſt:
Karlsruher Fußballverein — VfB. Stuttgart 4:2 (2:2).
FV. Raſtatt — 1860 München 1:0 (1:0).
Sp.Vgg. Fürth — 1. FC. Pforzheim 1:3 (1:2).
Bayern München — 1. FC. Nürnberg 1:0 (0:0).
Um den Verbandspokal.
Bezirk Main/Heſſen:
FC. Hanau 93 — VfL. Neu=Iſenburg 4:3.
Viktoria Urberach — Union Niederrad 2:2.
Kickers Offenbach — Rot=Weiß Frankfurt 5:
Olympia Lorſch — F.Vgg. Kaſtel 2:2.
SV. Wiesbaden — 1. FC. Langen 3:1.
Alemannia Worms — Germania Bieber 1:0.
Bezirk Wüttemberg/Baden: Kickers Stuttgart — Union
Böckin=
gen 5:2. SV. Feuerbach — Sportfr. Eßlingen 6:6. SC.
Frei=
burg — Germania Brötzingen 1:3. FC. Birkenfeld — Phönix
Karlsruhe 3:3. Sp.Vgg. Schramberg — Freiburger FC. 5:2,
Zu dieſem Spiel mußte der Mainmeiſter mit einer „
Rumpf=
mannſchaft” antreten. Seine Internationalen, Stubb, Schütz und
Gramlich, ſpielten in Mailand. Hinzu kam, daß der Mittelläufer
Leis durch eine Verletzung behindert war, und daß der Linksaußen
Hellerhoff in der 35. Minute des Spieles durch eine Zerrung zum
Ausſcheiden gezwungen wurde. Aber auch von der „
Rumpfmann=
ſchaft” hätten die 5000 Zuſchauer eine beſſere Leiſtung erwartet.
Der Mainmeiſter ſiegte zwar mit 2:1 (2:1) verdient, aber infolge
des ſchwachen Spieles einiger Leute kam nur eine mittelmäßige
Geſamtleiſtung zuſtande.
Mainz ging überraſchend ſchon in der zweiten Minute in
Füh=
rung. Nach Deckungsfehlern von Leis und Kron ſchoß Engel
eine Vorlage von Burkhardt placiert ein. Aber ſchon zwei
Minu=
ten ſpäter holte Ehmer mit feinem Schuß — nach Vorlage von
Mantel — den Ausgleich. Die Eintracht ſpielte nun bis zu der
Pauſe klar überlegen, aber infolge des ſchwachen Spieles der
bei=
den Halbſtürmer blieben manche Chancen ungenützt. Auch
Schal=
ler ließ in der 25. Minute eine ſehr günſtige Gelegenheit aus,
er machte aber den Fehler drei Minuten ſpäter wieder wett, als
er einen Bombenſchuß ins Netz jagte. Wenig ſpäter wurde
Keller=
hoff verletzt; aber auch mit nur zehn Mann blieb die Eintracht
im Angriff. Nach der Pauſe flaute das Spiel weiter ab. Es war
jetzt eine völlig unintereſſante Angelegenheit. Am Ergebnis
änderte ſich auch nichts mehr. — Fuchs=Saarbrücken als
Schieds=
richter mäßig.
Fürkh verliert zu Hauſe.
SpVg. Fürth—1. FC. Pforzheim 1:3 (1:2).
Der Weggang Kießlings hat den Fürther Sturm in einer Art
geſchwächt, wie man es trotz des unbeſtrittenen Könnens des
Ab=
gewanderten nicht erwarten konnte. Der ganze Angriff ſpielte
brimitiv. Die zuerſt probierte Formation mit Full, Hecht, Franz,
Leupold und Frank war unmöglich. Nach der Pauſe ſtellten die
Fürther um, ohne jedoch einen merklichen Erfolg zu haben.
Außer=
dem verſagte diesmal auch die ſonſt gute Fürther Läuferreihe, und
einen großen Teil der Schuld an der Niederlage trug auch der
Torwart Neger, der zwei haltbare Treffer paſſieren ließ.
Trotz=
dem waren die Fürther in der Geſamtleiſtung techniſch beſſer und
ihre Niederlage war für die 3 500 Zuſchauer kaum faßbar,
zumal Fürth einen Eckballſtand von 8:1 herausgeholt hatte. Der
Schiedsrichter Schirmer=Ulm war zu nachſichtig, ſo daß der Kampf
auch ſehr hart verlief. Die Pforzheimer ſpielten ein ſchnelles
Spiel, legten keinerlei Wert auf techniſche Feinheiten und
Kabi=
nettsſtückchen und waren nur von dem Eifer und Willen beſeelt,
Tore zu erzielen. Schon in der 6. Minute kamen ſie durch ein
halt=
bares Tor von Fiſcher 1:0 in Führung. In der 38. Minute
glichen die Fürther durch Full verdient aus, ſahen ſich aber ſchon
nach acht Minuten durch Müller wieder 1:2 im Hintertreffen.
Nach der Pauſe waren die Fürther teilweiſe drückend überlegen,
vermochten aber keine Tore zu ſchießen. Pforzheim verlegte ſich
auf Halten und auch Durchbrüche, und ein ſolcher führte ſieben
Minuten vor Spielende durch Merz zum dritten und letzten Tor.
Wormakia fiegk.
F.V. Saarbrücken in Worms 5:0 (2:0) geſchlagen.
Dieſer 5:0=Sieg der Wormſer überraſcht in ſeiner Höhe, doch
entſpricht er vollauf den Leiſtungen der beiden Stürmerreihen.
Während der Wormatia=Angriff mit geſchloſſenen Aktionen und
kräftigen Torſchüſſen Tor auf Tor erzielte, kamen die Saarländer
Stürmer ſelten zur Geltung. Eine Ausnahme machte lediglich der
talentierte Mittelſtürmer Conen, der aber ganz allein auf ſich
an=
gewieſen, die Partie nicht retten konnte. Sehr ſchwach war
weiter=
hin auch der Saarbrücker Torhüter, der bei energiſcherem und
ſchnellerem Eingreifen vielleicht dieſen oder jenen Torerfolg hätte
vermeiden können. In der Läuferreihe der Gäſte genügte nur
Sold den geſtellten Anſprüchen. Von der Wormatia=Mannſchaft
verdient vor allem das ganz ausgezeichnete Spiel von Winkler
und L. Müller hervorgehoben zu werden, die ein beſonderes
Ver=
dienſt an dieſem hohen Sieg haben,
5.5.5. Frankfurk ſiegt in Neckarau
knapp, aber verdient mit 1:0 (1:0).
In dieſem Spiel auf dem Neckarau=Platz an der Altriper
Fähre dürften die 3000 Zuſchauer wahrſcheinlich die Entſcheidung
im Kampf um den zweiten Platz der Abteilung Nordweſt
ge=
ſehen haben. Es iſt zu erwarten, daß zwar beide Mannſchaften
noch einige Punkte verlieren, daß ſich aber an der Reihenfolge
in der Tabelle nichts mehr ändern wird. Den Ausſchlag für denn
Sieg gab die ganz ausgezeichnete, im Defenſivſpiel und im
An=
trieb des Sturmes gleich vorzügliche Frankfurter Läuferreihe
mit May=Wühler=Knöpfle. Bei Neckarau war dagegen die
Läufer=
reihe ſchwach. Gleich gut wirkten auf beiden Seiten die
Hinter=
mannſchaften. Im Sturm hatte Frankfurt dagegen wieder ein
deutliches Plus. Seine beiden Außenſtürmer Armbrüſter und
Henſel waren ſogar ſehr gut in Fahrt. Bei Neckarau kam hin=
deu
tere T
janger
anullie
haben
ſenes
ſalfen
ſcha
ſei
der Po
gegen niemand über den Durchſchnitt hinaus. Zeilfelder, der
anfänglich Rechtsaußen und ſpäter in der Mitte ſpielte, kam
gar=
nicht zur Geltung, er wurde allerdings vom Gegner auch ſehr.
ſtark bewacht.
Mit ihrem gefälligen, flüſſigen Spiel hatten die Frankfurter,
von Beginn an bis weit in die zweite Halbzeit ſtets ein Plus.
Neckarau mußte zeitweiſe ſehr ſtark verteidigen, um ſich der
zahlloſen Angriffe des Gegners zu erwehren. Der entſcheidende gfährl
Treffer fiel eine Minute vor der Pauſe. In Anſchluß an eine Aunterb
bgewehrte Ecke ſchob Knöpfle eine Vorlage in die Mitte, die Ueberl
von dem jungen, vielverſprechenden Mittelſtürmer Süß
aufge=
genommen und verwandelt wurde. Gegen Schluß der zweiten am B
Halbzeit ſetzte Neckarau alles auf eine Karte, die Mannſchaft
ſtürmte mit ſäritlichen Kräften, um wenigſtens einen Punkt zu
retten. Aber Frankfurt zog ſeine Läuferreihe in die Verteidigung
zurück und verteidigte ſomit den verdienten Sieg erfolgreich.
K. 5.V. erkämpft ſich die Spike!
V.f.B. Stuttgart 4:2 (2:2) geſchlagen.
Das Spiel wurde zu einer wenig ſchönen Propaganda für den
Fußballſport. Man kennt den VfB. als eine ſehr harte
Kampf=
mannſchaft, was ſich die Stuttgarter jedoch in der zweiten Hälfte
dieſes Treffens leiſteten, war mehr als verdammenswert. Den
An=
laß zu dem in dieſer Zeit wenig ſchönen Spiel gab der linke VfB.=
Verteidiger Vollmer, der, obwohl ſich das Spiel im gleichen
Mo=
ment in der Spielfeldmitte abwickelte, zu dem KFV.=Rechtsaußen
Keller lief und dieſen einfach zuſammentrat. Im gleichen Moment
ließ ſich der KFV.=Halbrechte Müller als Revanche für ſeinen
ver=
letzten Kameraden zu einem Nachtreten gegen Vollmer hinreißen.
Die Folge war ein fünf Minuten dauerndes wüſtes Durcheinander
auf dem Spielfeld. Das Publikum tobte, der Schiedsrichter hatte
aber die Vorgänge nicht bemerkt, verwies aber dann ſchließlich zu
Recht die Spieler Vollmer und Müller des Feldes. Kritiſch blieb
zu ſagen, daß das Spiel an Schönheiten wenig bot, dafür aber
reich an packenden Kampfmomenten war. Nach der Pauſe ſchnürte
der KFV. den Gegner vollkommen ein, der VfB. kam nur noch
einige Male über die Spielfeldmitte, der Sieg des KFV. war alſo
vollkommen verdient. In der erſten Halbzeit hatte der VfB. ein
kleines Plus in der Läuferreihe, die Verteidigung war zeitweie
unrein im Abſchlag. Im Sturm lag der Schwerpunkt auf dem
rechten Flügel. Beim KFV. war die Verteidigung vor der Pauſe
zeitweilig unſicher, die Läuferreihe befriedigte; der Sturm bildete
eine geſchloſſene Einheit und war ungemein gefährlich. Albrechl=
Mannheim leitete vor der Pauſe ausgezeichnet, ſchwamm nach der
Pauſe einige Zeit, brachte aber den Kampf zu einem guten Ende=
Worm
greibe
Salm
Sglei
Laſtel
Bayern München holk auf.
Bayern München—1. FC. Nürnberg 1:0 (0:0).
Dieſem entſcheidenden Kampf in der Gruppe Südoſt wohnten
in München 22 000 Zuſchauer bei, die ein „Spiel” in Moraſ
und Schlamm ſahen. Trotz dieſer ſchlechten Bodenverhältniſſe
er=
klärte der Unparteiiſche, Krotz=Göppingen, den Platz für ſpie‟
fähig. Beide Mannſchaften traten mit ihren ſtärkſten
Aufſtellun=
gen an. Die Nürnberger hatten das Pech, nach 30 Minuten ihrel
jungen Mittelſtürmer Träg zu verlieren, der ſich einen Bänderrib
zuzog und wohl längere Zeit pauſieren muß. Ausſchlaggebend iue
den knappen Sieg der „Bayern”, den man unter den obwaltende‟
Umſtänden als verdient bezeichnen muß, war das beſſere
Stürmel=
ſpiel der Gaſtgeber. Beſonders der rechte Flügel, Krumm=
Berg=
maier, war in ausgezeichneter Laune. Von dort wurden faſt aus
Angriffe eingeleitet und von dort aus fiel auch der einzige Lke!‟
fer. Die Nürnberger hatten ihre Stärke in der unverwüſtliche‟
Läuferreihe, in der der Senior Popp eine glänzende Partie le
ferte. Kohl im Tor hielt auch ſehr gut und war an dem Siege=”
treffer der Bayern ſchuldlos. Kalb, der alte Stratege, bekam mel”
mals Gelegenheit, Strafſtöße aus nächſter Nähe zu verwandeln:.""
Anbetracht der Bodenverhältniſſe verſagte aber auch ſeine Künl
Der Angriff hatte in Hornauer den produktivſten Mann. Bei de‟
„Bayern” hat die Läuferreihe mit Heidkamp gewonnen, und aus
Schmidt als Mittelläufer hat ſich gut eingefunden. Die Hinle”
mannſchaft war nicht ſo überzeugend. Der einzige Treffer des"
ges fiel in der 16. Minute der zweiten Halbzeit durch den Inle‟
nationalen Rohr, der bei einem Durchſpiel des rechten Fluge‟
die Vorlage ſcharf abfaßte und an dem herauslaufenden Köhl D."
bei den einzigen Treffer ſchoß. Neben dem Hauptfehler, das Spi
bei dem ſchlechten Boden überhaupt anzupfeifen, machte
Schiedsrichter noch andere Schnitzer.
es
[ ← ][ ][ → ]Montag, 21. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 81 — Seite 7
1.1 in
Nach den glänzenden Erfolgen über Norddeutſchland,
Bran=
denburg und Ungarn hat die ſüddeutſche Auswahlmannſchaft in
ihrem fünften Spiel ſeit Jahresbeginn am Sonntag vor 12000
Zuſchauern in Mailand gegen die ſtarke Mannſchaft der Lombardei
ein ehrenvolles Unentſchieden von 1:1 (1:1) erzielt. Wenn man
weiß, wie ſchwer es iſt, auf italieniſchem Boden Spiele zu
ge=
winnen, ſo wird man auch dieſes Reſultat als einen ſüddeutſchen
Erfolg anerkennen. Aus dem Remis hätte aber ſehr leicht auch
ein klarer Sieg werden können. Denn die Süddeutſchen lieferten
vor der Pauſe ein geradezu glänzendes Spiel, in dem ſich bei
an=
haltender Ueberlegenheit zahlreiche Torchancen boten, von denen
aber nur eine zu einem regulären Tor führte. Zwei weitere
Tref=
fer von Langenbein und Rutz wurden nicht anerkannt. Nach dem
Wechſel trat ein Umſchwung im Spiel ein. Der ſüddeutſche Sturm
war vollkommen ermüdet und ſein Leiſtungsvermögen ſank derart
rapide, daß jetzt die Italiener das Spiel an ſich reißen konnten.
In dieſer Spielphaſe des italieniſchen Anſturms leiſteten aber die
beiden Verteidiger, Schütz und Stubb, eine ſo grandioſe
Abwehr=
arbeit, daß das Mailänder Publikum ihnen ſtürmiſche Ovationen
bereitete. So blieb es bei dem Unentſchieden von 1:1, das auch
am beſten dem Spielverlauf gerecht wird. Als Maßſtab für das
Können der Mannſchaften genügt es allerdings nicht, denn das
techniſche Können der Süddeutſchen war weit reifer und auch das
Zuſammenſpiel unſerer Mannſchaft wurde von den Italienern nie
erreicht.
Das Spiel ..
Die Italiener hatten Anſtoß, aber ſofort lagen die
Süddeut=
ſchen im Angriff und zeigten gleich ein Spiel, das die Kenner
entzückte. Von der prachtvoll arbeitenden Läuferreihe mit
prä=
ziſen und wechſelnden Vorlagen angetrieben, arbeitete der Sturm
zügig und mit glänzenden Kombinationen. Die Angriffsarbeit
hätte als ideal bezeichnet werden können, wäre der Linksaußen
Lindner nicht etwas vernachläſſigt worden. Die Italiener
zeig=
ten dagegen bei ihren Aktionen faſt nur Einzelleiſtungen, ſie
blie=
ben meiſt ſchon in der ſüddeutſchen Läuferreihe hängen, ſo daß die
Verteidigung und der Tormann Kreß in der erſten Halbzeit nur
wenige und leichte Arbeit erhielten. Dem überlegenen Spiel der
Süddeutſchen ſetzten die Italiener eine verſtärkte Abwehr
ent=
gegen. Zeitweilig ſtanden ſechs Italiener zur Verteidigung im
Strafraum. Trotzdem konnte die deutſche Elf in der 20. Minute
die Führung übernehmen. Lindner hatte ſich auf der Außenlinie
ſehr ſchön durchgekämpft, ſeine Flanke kam zu Rutz, der mit einer
kurzen Körperwendung placiert einſchoß. Die Angriffe der
Süd=
deutſchen erfuhren noch eine Steigerung; es fielen auch zwei
wei=
tere Treffer, die aber nicht anerkannt wurden. Bei einem ſollte
Langenbein abſeits geſtanden haben; der andere Treffer wurde
anulliert, weil Rutz angeblich den Ball mit der Hand berührt
haben ſollte. Einige ſehr ſchöne Chancen wurden durch
übertrie=
benes Dribbeln und Zögern von Ruehr vereitelt. Die Italiener
halfen ſich in der Verteidigung mit vielen Rückgaben an den
Tor=
mann; eine Taktik, die ſchließlich den lauten Unwillen der
Zu=
ſchauer erregte. Dagegen applaudierte das Publikum wiederholt
bei ſchönen Kombinationszügen der deutſchen Gäſte. Kurz vor
der Pauſe fiel dann bei einem Durchbruch des Rechtsaußen
Ar=
cari der Ausgleich für die Italiener.
Nach der Pauſe zeigten ſich bald die bereits erwähnten
Er=
müdungserſcheinungen der ſüddeutſchen Stürmer. Nur Rutz und
Lindner hielten ſich noch einigermaßen. Die Italiener kamen
mächtig auf und die ſüddeutſche Läuferreihe wurde ſchnell ſo ſtark
überlaſtet, daß ſie ſich der Aufbauarbeit kaum noch widmen konnte.
Die Italiener waren viel ausdauernder, ſie ſteigerten das Tempo
noch und lagen zeitweilig ſehr ſtark im Angriff. Alle Bemühungen
ſſcheiterten aber an Schütz und Stubb, die auch die ſchnellſten und
gefährlichſten Angriffe des Gegners mit wahrer Meiſterſchaft
unterbanden. Auch Kreß zeichnete ſich einige Male aus. Trotz der
Ueberlegenheit der Italiener hatten aber auch die Süddeutſchen
noch einige Chancen, einmal ſogar eine ganz klare, als Compiani
am Boden lag und der rechte Verteidiger erſt auf der Torlinie
ſeinen Schuß von Leichter ſtoppen konnte.
Bezirkspokal=Spiele in Main/ Heſſen.
Viktoria Urberach — Union Niederrad 2:2 (1:1).
Niederrad mußte in Urberach mit Erſatz für die in Mailand
pielenden Repräſentativen Tiefel, Leichter und Lindner antreten.
Die Erſatzkräfte ſchlugen nicht ein, und dadurch wurde die
Geſamt=
eiſtung der Mannſchaft weſentlich beeinträchtigt. Niederrad
vielte zwar den beſſeren Fußball und war auch mehr im Angriff,
aber Urberach verteidigte ſehr geſchickt. Durch Adam Lotz gingen
ſie Platzherren in der 16. Minute in Führung. Kirſch II glich
uus und ſchoß auch nach der Pauſe den Führungstreffer für die
Frankfurter. Sieben Minuten vor Schluß konnte aber Würz für
Urberach das Ergebnis auf 2:2 ſtellen.
Alemannia Worms — Germania Bieber 1:0 (0:0).
In dieſem Spiel war Alemannia klar überlegen, und die
Vormſer haben es auch nur ihrem ſchußſchwachen Sturm
zuzu=
ſhreiben, daß die Ueberlegenheit nicht auch zahlenmäßig zum
Ausdruck kam. Das entſcheidende Tor erzielte Klein in der
10. Minute der zweiten Halbzeit auf Vorlage des Rechtsaußen
fhalmayer.
Olympia Lorſch — Sp.Vg. Kaſtel 2:2 (2:1).
800 Zuſchauer ſahen ein ſehr faires und auch ziemlich
aus=
beglichenes Spiel, das Schiedsrichter Störner=Frankfurt ſehr
um=
ſchtig leitete. Die Lorſcher erzielten in der 20. Minute durch
Echmidt das Führungstor, doch ſorgte Vetter bald darauf für den
Ausgleich. In der 38. Minute brachte Metz die Platzbeſitzer
wie=
der in Führung. Nach der Pauſe waren die Lorſcher etwas
über=
lgen, kamen aber trotzdem zu keinen Erfolgen. Dagegen kam
haſtel durch Rockmann in der 75. Minute zum Ausgleich.
Hanan 95 — V.f. L. Neu=Iſenburg 4:3 (3:1).
Vor 1000 Zuſchauern lieferten ſich die Mannſchaften einen
hannenden Kampf, den Hanau verdient zu ſeinen Gunſten
ent=
ſheiden konnte. Nach wenigen Minuten geht Hanau durch Philippi
Führung, die kurze Zeit ſpäter Narbe auf 2:0 erhöhen kann.
ſegen Mitte der Halbzeit holt Engelhard für Iſenburg ein Tor
uf, doch ſind die Einheimiſchen bis zur Pauſe durch Narbe noch
enmal erfolgreich. Durch Willmann und Feldbuſch kommt
Iſen=
ſirg nach der Pauſe zum Ausgleich, doch in der 85. Minute ſtellt
ſanau durch Krauſe ſeinen Sieg ſicher. Schloſſer=Wiesbaden leitete
us Spiel gut.
Im wichtigſten Länderſpiel des Tages beſiegte
keſterreich in Wien vor über 50 000 Zuſchauern Italien mit
11 (0:0).
Weitere Bezirksmeiſter wurden im weſtdeutſchen
ſußball in Hüſten 09 (Weſtfalen) und Sp.Vg. Herten (Weſtfalen)
emittelt.
Im Endſpiel um den Hockey=Silberſchild ſiegte
Berlin Brandenburg über Norddeutſchland überraſchend hoch
nit 9:0 (6:0).
Schwarz=Göppingen gewann in Paris ein 200=Mtr. gegen die beſten franzöſiſchen Bruſtſchwimmer in
735 Min. ganz überlegen.
TiB. Berlin gewann die Berliner Handballmeiſterſchaft
r Turner ſowohl bei den Männern, wie auch bei den Frauen.
Toni Bauhofer holte ſich bei den Eilenriede=Rennen auf
hner DKW.=Maſchine mit der beſten Geſamtleiſtung den Titel
ſnes „Eilenriede=Meiſters 1932‟.
Hamburg ſiegte im Hallentenniskampf über Bremen mit
3:17 Punkten.
*
Polizei und Sprendlingen wieder punkigleich!
Verbandsſpiele.
FV. Sprendlingen — SV. Mörfelden 5:0 (1:0).
Sp.Vgg. 04 Arheilgen — Polizei Darmſtadt 4:1 (3:0).
Germania Oberroden — Germania Eberſtadt 2:3 (2:1).
Germania 03 Pfungſtadt — FC. 03 Egelsbach 2:2 (2:1).
Haſſia Dieburg — FSV. Groß=Zimmern 7:1 (3:1).
Um den Bezirkspokal.
Union Wixhauſen — SV. Münſter 3:2 nach Verlängerung.
Der Weg zur Starkenburger Kreismeiſterſchaft iſt lang und
beſchwerlich. Nicht immer iſt es nur das reine Können, welches
zum Ziele führt, es muß auch Glück dabei ſein. Diesmal hat
wie=
der die Darmſtädter Polizei verſpüren müſſen, wie launiſch Dame
Fortuna ſein kann. In einem ſcharfen Kampfe unterlagen die
„Grünen” am Arheilger Mühlchen mit 4:1, nachdem ſie ſchon bei
der Pauſe mit 3:0 im Rückſtand gelegen hatten. Wir hatten ſchon
mehrfach darauf hingewieſen, wie ſchwer es für die Polizei ſein
würde, ſich durchzuſetzen und hatten Recht gehabt. Sprendlingen,
der Rivale der Polizei, hielt Mörfelden mit 5:0 nieder. Bis zur
Pauſe klappte es nicht recht, aber als dann bei Halbzeit die
tele=
phoniſche Nachricht vom Verſagen der Rivalen am Arheilger
Mühlchen ankam, wachten auch die Sprendlinger auf. Man hatte
Morgenluft gewittert .. . Jedenfalls ſpitzt ſich jetzt alles auf ein
Entſcheidungsſpiel zu. — Eberſtadt konnte auch das Rückſpiel in
Oberroden gewinnen. Wir hatten ebenfalls auf dieſe Möglichkeit
hingewieſen, da Oberroden nicht mehr die ſchlagkräftige Elf der
Vorrunde beiſammen hat. Uebrigens können die Eberſtädter
theo=
retiſch auch noch Meiſter werden, denn ſie können einen Punkt
mehr als die beiden Spitzenreiter erzielen, falls dieſe ihre beiden
Spiele verlieren ſollten. Natürlich wird das nicht eintreten, aber
der dritte Platz iſt Eberſtadt ſicher; alſo eine ganz famoſe Leiſtung
des Neulings. — In Dieburg hatte Groß=Zimmern keine Chance;
mit 7:1 verlor die Elf klar und deutlich und hat jetzt über 100
Minustore auf ihrem Konto. — Pfungſtadt und Egelsbach
trenn=
ten ſich unentſchieden 2:2, es verlor alſo keiner. Arheilgen,
Pfung=
ſtadt und Mörfelden haben nunmehr ihre Spiele beendet.
Im Bezirkspokalkampf kam Wixhauſen nach Verlängerung zu
einem Sieg über Münſter. Wixhauſen und Sprendlingen greifen
nun als Vertreter unſeres Kreiſes in die weiteren Spiele, welche
innerhalb der Gruppe Heſſen durchgeführt werden, ein.
* Kreisliga Südheffen.
VfR. Bürſtadt — Konkordia Gernsheim 7:1.
Olympia Lampertheim — Starkenburgia Heppenheim 2:1.
FV. Biblis — Sportverein Horchheim 3:1.
Viktoria Neuhauſen — VfL. Lampertheim 2:3.
Sportverein Abenheim — Olympia Worms 0:1.
Normanuia Pfiffligheim — FV. Hofheim 2:2.
SVgg. 04 Arheilgen — Polizei Darmſtadt 4:1 (3:0).
Obiges Treffen hat ſeine Erwartungen erfüllt. 1200 Zuſchauer
waren erſchienen, die ein raſſiges Spiel ſahen, das ganz auf
Kampf eingeſtellt war. Das Spiel begann ſehr verheißungsvoll.
Arheilgen hat Anſtoß, der Ball wandert von Mann zu Mann und
es hätte nicht viel gefehlt, und ſchon in der erſten Minute wäre
das erſte Tor gefallen. Das Spiel iſt ſehr aufgeregt, und der nächſte
Vorſtoß von Arheilgen wird durch Foul unterbunden. Der
ver=
hängte Elfmeter wird von Bauer glatt verwandelt. Das Spiel
geht ſehr aufgeregt weiter, und ſchon in der 2. Minute muß Groth
von Arheilgen verletzt ausſcheiden. Arheilgen iſt dadurch ſtark
be=
nachteiligt, doch kann es das Spiel immer offen halten. Polizei iſt
ſehr nervös, und gerade im Sturm wird vieles verpaßt. Arheilgen
iſt erfolgreicher und kann noch bis zur Halbzeit zwei ſchöne Tore
ezielen. In der zweiten Hälfte wirft Polizei nochmals alles in die
Waagſchale und leitet ſehr gefährliche Angriffe ein, die oft mit
viel Glück unterbunden werden. Spiel und Schiri werden vom
beiderſeitigen Anhang nicht immer auf das Sportlichſte unterſtützt.
Bald muß Becker (Arh.), am Kopf verletzt, das Feld verlaſſen.
Trotz dieſes Nachteils iſt Arheilgen im Angriff immer gefährlicher,
und diesmal iſt der Nachteil bei der Polizei; denn ihr linker
Ver=
teidiger wird wegen unfairen Spiels vom Platz geſtellt. Dann
iſt der Erfolg auf ihrer Seite. Ein wunderſchön getretener
Straf=
ſtoß wird von M. Kaſpar unhaltbar verwandelt. Doch bald darauf
iſt für Arheilgen das vierte Tor gefallen, das der Polizei=
Tor=
wächter durch zu ſpätes Hinauslaufen auf dem Gewiſſen hat. Nach
dieſem Erfolg flaut das Spiel ab. Polizei gibt das Spiel verloren,
und es wird auch an dem Reſultat nichts mehr geändert. Das
Spiel ſtand unter der vorzüglichen Leitung (die von der Polizei
als abſolut negativ gemeldet wird), von Schneider=Niederrad, der
ein großzügiger Leiter war. Von der Polizei, die allerdings für
Bönſel und Wolf Erſatz brachte, hatte man eigentlich mehr
erwar=
tet. Die Mannſchaft war zu aufgeregt und zeigte im Sturm ſehr
wenig. Ihre Aufgeregtheit beruhte wohl in der Wichtigkeit des
Spiels. Arheilgen hatte nichts zu verlieren und war trotz der
Nachteile durch die verſchiedenen Verletzungen ſehr gut in Fahrt
und der Sieg zweifellos verdient. Es iſt ſchade für die 04er, daß
ſie ſo ſpät erwachten, ſonſt hätten ſie ein Wort in der Meiſterſchaft
mitſprechen können.
SV. 98 Darmſtadt — Sp.Vgg. Mainz=Mombach 1:3 (1:3).
Das Spiel hielt ganz das, was man von ihm erwartete.
Lei=
der zeigte die Darmſtädter Elf infolge anfänglicher
Mißverſtänd=
niſſe, denen auch die gegneriſchen Erfolge zuzuſchreiben ſind, und
ſpäterer Uneinigkeit, insbeſonder des Sturmes, nicht ihr bisher
geſehenes Können. Zeitweiſe wollte auch gar nichts gelingen.
Die kräftige Mainzer Mannſchaft zeigte zwar auch keine
beſon=
deren Leiſtungen, doch genügte ihre Wucht und Schußfreudigkeit,
um als erfolgreiche Mannſchaft zu erſcheinen, wenn ſie auch ihre
Tore in erſter Linie ihrer eigenen Spielweiſe zu verdanken hat.
Das Spiel nahm einen nicht unintereſſanten Verlauf, da bald die
eine, bald die andere Partei für längere Zeit die Oberhand
be=
hielt. Sportverein 98 erzielte ein Tor durch ſchönen Flachſchuß
des Halblinken.
1. Jugend — 1. Jugend Ober=Ramſtadt (dort) 0:0.
2. Jugend — 1. Jugend Wixhauſen (hier) 1:0.
3. Jugend — 1. Jugend Roßdorf (hier) 2:0.
4. Jugend — 2. Jugend Polizei (dort) 5:1.
2. Schüler — 1. Schüler Griesheim 3:1.
Poſt Darmſtadt — SV. Weiterſtadt 1910 1:3.
Am Dornheimerweg ſtanden ſich die genannten Vereine zum
Verbandsſpiel gegenüber. Es entwickelte ſich ſofort nach dem
An=
pfiff ein lebhaftes Spiel. Beide Mannſchaften zeigten ein ſchönes
offenes Spiel und kann wohl geſagt werden, daß die Poſtler
dem Tabellenzweiten ziemlich gleichwertig waren. Die ſchwache
Stelle der Poſt iſt immer noch in der Stürmerreihe.
Schieds=
richter Reutter=Langen gut.
Germania Leeheim — Eintracht Darmſtadt 1:4 (0:0).
Auch in Leeheim konnte Eintracht überzeugend gewinnen,
trotzdem für vier Mann Erſatz eingeſtellt werden mußte. In der
erſten Hälfte konnte Eintracht keine der vielen Torgelegenheiten
ausnutzen. Leeheim, das ſchon in der torloſen erſten Halfte ſehr
unfair ſpielte, legte in der zweiten Hälfte ein Spiel hin, das
mit Fußball nur noch ſehr wenig gemein hatte. Schiri Lahr,
Sprendlingen, war dem Treffen nicht gewachſen. Eintracht
er=
zielte durch Mühlbach (2) und Straub (2) Tore, denen Leeheim
nur eins entgegenſetzen konnte.. — 2. Mſchft. — Leeheims 2. 4:1.
Mannſchaftsſtemmen des Odenwaldgaues.
In der Polizeiſporthalle ſtellten ſich geſtern vormittag die
Mannſchaften des T. V. Dieburg, T. V. Nieder=Ramſtadt,
Athletik=S. V. 1895 Darmſtadt und des Polizei=S. V.
Darmſtadt zum diesjährigen Gewichtheben um die Odenwald=
Gaumeiſterſchaft im D.A. S.V. Waren es auch keine überragenden
Leiſtungen, ſo war es doch recht guter Durchſchnitt, der gezeigt
wurde. Gefallen konnte Erb vom A. S.V. 1895, der im
Mittel=
gewicht 210 Pfund im beidarmigen Stoßen erreichte. Am Schluſſe
waren der vorjährige Meiſter Polizei und der A. S.V. Darmſt. 95
punktgleich; den Sieg trug nach der Wettkampfordnung der 1895
davon, da deſſen Mannſchaft ein leichteres Körpergewicht hatte.
Reſultat: 1. Athl.=S.V. 1895 Darmſtadt 512 P.; 2. Polizei
512 P.; 3. T. V. Nieder=Ramſtadt 424 P.; 4. T. V. Dieburg 291 P.
Bericht über den Kampf Darmſtadt—A. S.V. Ladenburg 12:9
folgt.
Das am Samstag abend begonnene Zeitſpringen wurde am
Sonntag fortgeſetzt, jedoch wurde nicht mehr ſo gut geſprungen
wie in der erſten Abieilung. Es kamen nur noch drei Pferde
ohne Fehler über den Kurs, dabei erreichte Lt. Brandt beim
letzten Ritt, den er auf der kleinen „Frauchen” abſolvierte, die
abſolut beſte Zeit mit nur 56 Sekunden, ohne Fehler. Dadurch
wurde Oblt. Haſſe, der mit Bosco ſchon als Sieger angeſehen
wurde, noch knapp geſchlagen. Lt. Brandt ritt auf ſeinem
eigenen Balmung auch das dritte Pferd. In der übrigen
Placierung konnten diesmal die privaten Reiter ſich ſtark
be=
merkbar machen. So hatten Herr Holſt, Herr Volz und Olt.
a. D. v. Salviatti je zwei fehlerfreie Ritte, und als einzige
Dame kam Frl. Jürgens mit ihrer Mickymaus in die Gruppe
der Fehlerloſen.
Das wunderbarſte Bild vollendeter Reiterrei gab die ſchwere
Dreſſurprüfung, die ebenſo wie die mittlere O. Lörke mit
Dia=
mant gewann. Er war tatſächlich das gehorſamſte Pſerd, das
jede Hilfe willig befolgte und trotzdem frei und elegant wirkte.
Draufgänger, der mit Meiſter Staek im Sattel ihm am nächſten
kam, wirkte ein wenig matt in ſeinen Bewegungen, obwohl auch
er ſein Penſum bis auf Kleinigkeiten ſehr gut ausfüllte. Nur
einige Fehler im Galopp fiel Axtus (F. Wolff) in der
Placie=
rung, die denkbar knapp war, etwas zurück. Weit über den
Durchſchnitt ſtanden noch Anzeiger (Staek) und die beiden von
R. Wätjen gezeigten Feldmaus und Burgsdorf.
Einen neuen Sieg von Plakat, dem eleganten und
prakti=
ſchen Trakehner der Frau Franke, ergab die Jagdpferde=
Eig=
nungsprüfung, und wieder war Frau v. Becker hinter der
Mei=
ſterin famoſe Zweite. In der folgenden Rangierung waren die
Richter milder, denn ſie vergaben drei dritte Preiſe, wobei ſie
vor allem dem guten Fauſt gerecht wurden, der mit Caeſar und
Pelion gleichgeſetzt wurde.
Die Kämpfe um die Europameiſterſchaft im
Eishockey brachten erſt im letzten Spiel der Hauptrunde die
Entſcheidung. Schweden traf am Sonntagabend nach ſeinem 3:2
Erfolg gegen die Tſchechoſlowakei auf Deutſchland. Vor zahlreichen
Zuſchauern entwickelte ſich ein unerhört ſpannender und
verhält=
nismäßig gleichmäßiger Kampf. Erſt im Schlußabſchnitt kam in
den letzten Minuten Schweden durch Johannſſen zum Siegestreffer.
Mit dieſem knappen Sieg fiel der Titel eines Europameiſters an
Schweden; den zweiten Platz belegte Oeſterreich vor der Schweiz,
Deutſchland und der Tſchechoſlowakei.
Der Deutſche Hockey=Bund hat dem Deutſchen
Olym=
pia=Komitee für die Expedition zu den Spielen in Los Angeles
eine Betrag von 1200 RM. zur Verfügung geſtellt.
Frankfurt a. M.
Montag. 21. März.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Eva
Geb=
hardt Sopran. Am Flügel: O. Senfert.
18.40: Goethes Fauſt. 2. Teil. Zur Sendung am 22. März.
Ein=
führung von Dr. Braun.
9.05: Engliſch.
19.30: Leipzig: Goethe. Konzert des Städt. u.
Gewandhausorche=
ſters.
20.45: Aus Goethes Arbeitszimmer im Frankfurter Goethehaus.
Ausf.: Rebner=Quartett, Franffurt a. M.
21.35: Goethes Tod. Hörfolge in zeitgenöſſiſchen Berichten, von Joh.
P. Conrad.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten. Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag. 21. März.
9.35: Prof. Dr. Amſel: Lehrgang für Einheitskurzſchrift.
10.10: Schulfunk: Goethes letzte Lebeustage Hörbild.
12.05: Schulfunk: Engliſch für Fortgeſchrittene.
14.45: Kinderſtunde: Kinderzeitung.
15.40: W. Stölting: Das Geheimnis von Robert Koch’s
Bazillen=
forſchung.
16.00: Min.=Rat Keſtenberg: 5 Jahre Richtlinien für den
Muſik=
unterricht an Volfsſchulen.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Deutſche Charaftere H. Kyſer: Blücher.
18.00: R. Spörry u Mitw.: Goethe und das deutſche Lieb.
18.30: Spaniſch für Anfänger
19.00: Dipl.=Landwirt Dr. Berndt: Die Erweiterung der
Futter=
baſis durch zweckmäßigen Anbau.
19.30: Leipzig: Konzert des Städt u. Gewandhausorcheſters.
20.45: Frankfurt: Aus Goethes Arbeitszimmer im Goethe=Haus.
Mitw.: Rebner=Quartett
Anſchl. Frankfurt: Goethes Tod. Hörfolge in zeitgenöſſiſchen
Be=
richten von Joh. P. Conrad
22.30: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Unterhaltungsmuſik des Deutſchen Sinfonie=Orcheſters.
Welkerbericht.
Der Hochdruckkern über Weſtfrankreich und dem Kanal hat ſich
nach der Biskaya entwickelt. Gleichzeitig dehnt ſich das Tief
zwi=
ſchen Island und Irland weiter oſtwärts aus. Durch ſeine
Aus=
läufer dürfte ozeaniſche Luft auch nach Deutſchland gelangen, die
Temperaturausgleich bringt und zur allgemeinen Milderung
führt.
Ausſichten für Montag, den 21. März. Neblig=wolkig mit
Auf=
heiterung, trocken, bei Aufklaren nachts noch leichter Froſt,
tagsüber mild.
Ausſichten für Dienstag, den 22. März. Meiſt neblig=wolkig,
Tem=
peraturen ſich mehr ausgleichend und nachts milder. Neigung
zn etwas Sprühregen.
Hauptſchriſtleitung: Rudolf Mauve
Verantwortſich für Polliſk und Wirtſchaff: Rudelf Maupe; für Feuilleton Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ür den Handel: Dr & H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſplegel in Btld und Wort: Dr Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Oruck und Verlag: C. C. Wlttich — ſämich in Darmſtadt
Für unverſangte Manuſkripte wird Garanile der Rückſendung n icht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8 — Nr. 81
AIAr NIOet
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 21. März 1932
Roman von
Paul Rosenhaun †
22)
(Nachdruck verboten.)
„Und konnten Sie das feſtſtellen?”
„Allerdings. Ich ließ ſie ſeit Tagen beobachten. Sie begab
ſich nach dem nächſten Taxiſtand am Trafalgar Square und fuhr
ohne jeden Umweg nach dem St. James=Park. Dort ließ ſie
hal=
ten, ſtieg aus und ging die wenigen Schritte bis zur Mall
hinun=
ter. An dem Haus Nr. 174 angekommen, verlangte ſie Einlaß.”
Lord Haddington ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch. „
Jen=
kins, ſind Sie wahnſnnig? Die Villa 174 iſt doch .
„Die Ihre, Sir Erneſt, ich weiß es,” vollendete Jenkins ruhig.
„Sie ſehen alſo, es war keine Möglichkeit, die Dame im Hauſe
eines Lords und Mitgliedes des Parlaments zu verhaften.”
Haddington ging erregt im Zimmer umher. „Dieſe hyſteriſche
Frau macht mir die tollſten Ungelegenheiten! Man kann nicht mit
ihr arbeiten. Ueberdies,” ſeine Stimme klang ruhiger, als er ſich
jetzt an Jenkins wandte, „ich wohne augenblicklich gar nicht in
meiner Stadtvilla. Ich lebe in den Nebelmonaten immer draußen
in Dorking.”
Jenkins nickte. „Ich weiß das, Sir Erneſt. Es wäre ja auch
geradezu abſurd, anzunehmen, Gloria Wynn hätte außerdienſtlich
irgend etwas mit Lord Haddington zu tun.”
„Was haben Sie nun weiter veranlaßt?” fragte der Lord und
nahm ſeine Wanderung im Zimmer wieder auf.
„Mein Beobachter erfuhr durch Ihren Hausverwalter, daß
der Beſuch der Dame — er meinte die Wynn — einem Gaſt Ihres
Hauſes galt — Madame Elena Falieri.”
Haddington lächelte. „Ja, die Falieri iſt mein Gaſt während
ihres hieſigen Aufenthaltes. Sie kennen doch dieſe alte engliſche
Sitte, Jenkins, lieben Freunden ſein Haus zur Verfügung zu
ſtellen?”
„Gewiß, es hätte ſich alſo für den Beſuch der Wynn eine
plau=
ſible Erklärung finden laſſen. Alte Bekanntſchaft aus der
Büh=
nenzeit oder dergleichen. Obwohl ich nie gehört habe, daß zwei
Bühnenſters je miteinander befreundet geweſen wären.”
Der Lord ſchnippte ungeduldig mit den Fingern. „Nun alſo?”
fragte er gereizt.
Jenkins nahm eine neue Zigarette aus dem Etui. „Eine
Frage, mein Lord,” er hielt ſorgſam das Zündholz in der Hand.
„Wann haben Sie zuletzt mit Madame Falieri geſprochen?”
Haddington warf einen erſtaunten Blick auf den Detektiv,
der ſich gelaſſen die Zigarette anzündete.
„Geſtern mittag,” ſagte er froſtig. „Wozu dieſe Frage?"
Jenkins ſchien den unhöflichen Ton zu überhören. „Sie hat
ſich wahrſcheinlich von Ihnen verabſchiedet, nicht wahr?”
Sir Erneſt ſchwieg und blickte kopfſchüttelnd auf den Detektiv.
„Nämlich, ſie iſt abgereiſt. Ganz plötzlich — ohne Angabe
wo=
hin. Wenigſtens ſagt man ſo im Hauſe 174, Mall. Es wundert
mich, Lord Haddington, daß Sie davon nicht unterrichtet ſind. Tja,
auf Bühnenkünſtlerinnen iſt eben kein Verlaß.”
Langſam glitt der D=Zug London—Southampton aus der
Halle der Victoria Station. Im Dunſt der trüben Winterſonne
verlor ſich das Geäſt der Schienenſtränge; polternd dröhnten die
Weichen unter den mächtigen Achſen der Lokomotive.
Das Häuſergewirr von Pimlico nahm den Zug auf und
der Takt der Räder ging jetzt raſch in ein ſchnelleres
Tempo über; wenige Minuten noch, und der Zug nahm die volle
Geſchwindigkeit auf. Es war um die Mittagszeit. Die Türen der
Abteile rollten einſchnappend zurück, die Paſſagiere ſchlenderten
in den Speiſenwagen — zum Lunch.
Die Kellner ſervierten eifrig, und in das feine Klirren des
Geſchirrs und der Gläſer, das rhythmiſch die Schwingungen des
Wagens begleitete, miſchte ſich bald das fröhliche Lachen und
Plaudern der Tafelnden.
Der Zug durchfuhr in unvermindertem Tempo Grosvenor
Roaf Station; dann ſchlugen die Räder mit ſchmetterndem Echo
über die Gleiſe der breiten Eiſenbahnbrücke. Dort, in jener
flim=
mernden Ferne, über der die Winterſonne glänzte, tauchten die
Kuppen der Bäume des Batterſea Parks auf.
Die Kellner wechſelten die Gedecke; die Stimmung im
Speiſe=
wagen belebte ſich. Weingläſer klangen grüßend gegeneinander;
Blicke ſuchten und trafen ſich — ein leichter Flirt begann ſich zu
entſpinnen.
Dorothy ſah gedankenvoll durch das Fenſter auf die
Telegra=
phenſtangen, die in endloſem Reigen vorüberglitten. Das dunkle
Blau ihres Tuchkleides unterſtrich die tiefe Bläſſe ihres Geſichts.
Die graublauen Augen waren von dunklen Schatten umgeben.
Joe Jenkins ſaß ihr gegenüber. Seine Blicke ruhten mit bl
ſorgtem Ausdruck auf ſeiner Begleiterin. Er legte beruhigend Sie
Hand auf die ihre.
Dorothy drehte ſich zu ihm herum; ihre Augen ſchimmerte‟
feucht.
„Sie müſſen ſich zwingen, zu eſſen, Miß Dorothy,” ſagte dir
Detektiv, und wies ermütigend auf die Speiſen. „Darf ich Ihn=e
etwas von dieſen gedämpften Lammrippchen vorlegen? Sie ſi,
ganz vorzüglich. Der Körper fordert ſein Recht, auch wenn dos
Gemüt trauert.”
Dorothy lächelte — ein wehes, verlorenes Lächeln. „Lo=
Haddington hat ſich geſtern von mir verabſchiedet, Mr. Jenkin=,
Er tritt eine größere Reiſe an."
Der Detektiv nickte. „Ich weiß. Die Regierung will jen
den Kampf gegen den Rauſchgifthandel in großem Umfang auuf
nehmen.”
„Iſt Sir Erneſt auch der Meinung, daß der Ueberfall au
meinen Vater mit dieſen Dingen irgendwie in Verbinduy
ſteht?"
„Ja, er iſt darin mit mir einer Meinung. Nur in deh
Methoden der Verfolgung ſtimmen wir nicht überein.”
Der Kellner brachte die Mokkataſſen. Eben verließ der Zug
Batterſea Park Station und ſeine jetzt wieder voll erlangte
G=
ſchwindigkeit ließ Geſchirr und Gläſer im Schütteln des Wagen
in feinen Tönen erklingen.
„Es iſt, wie ich ſchon ſagte” nahm Jenkins wieder dos
Wort, „eine ganz raffinierte Geſellſchaft, mit der wir zu tru
haben. Scottland Yard und die Regierung werden einen
ha=
ten Strauß ausfechten müſſen. Ich bin überzeugt, daß hin
ganz andere Mittel zur Bekämpfung anzuwenden ſind, als e
bisher der Fall war.”
Dorothy ſeufzte. „Hat ſich denn nicht der geringſte
Au=
haltspunkt für das geheimnisvolle Verſchwinden meines Vaten
ergeben?” fragte ſie beklommen.
Jenkins ſchüttelte den Kopf. „Es war vorauszuſehen, daß
die Verbrecher nach einem wohlüberlegten Plan ſpurlos m
London untertauchen würden. Aber ich habe das ganz ſichen
Empfinden, daß Mr. Crane noch am Leben iſt. Nicht aus
einem vagen Gefühl heraus ſage ich das, Miß Dorothy, ſonder
weil ich annehme, daß es den Verbrechern nur darum zu tn
iſt, Ihren Vater für einige Zeit verſchwinden zu laſſen.”
„Wollen Sie mir jetzt, da wir London hinter uns haben
verraten, weshalb Sie ſo unbedingt darauf beſtanden haben
daß ich ſofort unſer Haus in Kenſington verlaſſen ſollte?” fragi
Dorothy und fah voll ängſtlicher Spannung auf den Detektiv.
(Fortſetzung folgt.)
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