Gingetmmmer 15 Drmmige
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ermiet, 14
randerkault
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„ei wöcheniſich Zmallgem Erſchelnen vom. 1. März
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart:, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 80
Sonntag, den 20. März 1932.
195. Jahrgang
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(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle, höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beltrelbung ſäll jeder
Rabatt weg. Banſlonto Deutſche Banl und
Darm=
ſädter und Naionalbank.
Senkung der Bierſteuer.
Noch keine Einigung zwiſchen Brauereien und Gaſtwirten über die Bierpreisſenkung.
Das Inkraftkreken der Bierſteuerſenkung von der Bierpreisſenkung abhängig.
den die Abrundungsvorſchriften insbeſondere für die monatlichen
Teilzahlungen gemildert.
Die neue Skeuerverordnung.
Berlin, 19. März.
Der Reichspräſident hat heute eine Verordnung erlaſſen, die
Be=
ſtimmungen über die Bierſteuerſenkung, Realſteuerſperre und
ſon=
ſtige ſteuerliche, wirtſchafts= und zöllpolitiſche Maßnahmen
ent=
hält.
Der erſte Teil der Verordnung bezieht ſich auf die Senkung
der Bierſteuer, die in der Preſſe ſchon ſeit längerer Zeit
etörtert worden iſt. Die Aufteilung des zu ſenkenden Betrages
zwiſchen Reichs= und Gemeindebierſteuer iſt nunmehr in der
Weiſe erfolgt, daß eine Senkung der Reichsbierſteuer um 3. RM.
vorgenommen worden iſt, und zwar werden die beſtehenden
Steuerſätze gleichmäßig um den Betrag von je 3 RM. gekürzt.
dieſe Kürzung bedeutet für den unterſten Steuerſatz eine
Er=
näßigung um 32 v. H., für den höchſten Steuerſatz eine ſolche um
23 v. H. Mit der Steuerſenkung iſt zwangsläufig verbunden eine
Ermäßigung des Steuerſatzes für aus dem Ausland eingeführtes
Hier von 12 auf 9 RM. Um Mißſtänden, die ſich im
Hausbrau=
veſen herausgeſtellt haben, abzuhelfen, ſind noch Vorſchriften
auf=
enommen worden, die die entgeltliche Abgabe von
Hausbrauer=
ier verhindern ſollen.
Die Gemeindebierſteuer
grundſätzlich um 40 v. H. geſenkt worden. In den zahlreichen
ällen, in denen ſie bisher 10 RM. oder 7,50 RM. betragen hat,
ird ſie künftig 6 RM. oder 4,50 RM. betragen. Das Ausmaß
er 40prozentigen Senkung findet nur inſofern eine untere
brenze, als der Satz von 4 RM. nicht unterſchritten werden darf.
Vo die Gemeindebierſteuer alfo bisher 5 RM. betragen hat,
dird ſie künftig 4 RM. betragen. Zur Sicherung einer
wirk=
amen Durchführung der Preisſenkung iſt eine Reihe von
Maß=
ahmen getroffen worden, die dahin gehen, daß da, wo beim
nkrafttreten der Verordnung eine Gemeindebierſteuer nicht
be=
äinden hat, ſie in 1932 nicht neu eingeführt, und da, wo ſie mit
1Fdrigeren Sätzen erhoben wurde, nicht erhöht werden darf. Zur
mtſchädigung der Gemeinden, in denen die Bierſteuer zu ſenken
4. ſtellt das Reich 28 Millionen RM. bereit. Hiervon
erhal=
in die Gemeinden mit mehr als. 5000 Einwohnern 24
Millio=
en und die Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern 4
Mil=
lonen RM. Was
das Inkraftkreken der Bierſteuerſenkung
nlangt, ſo hat die Reichsregierung urſprünglich dafür den 20.
Närz in Ausſicht genommen. Dabei war aber ausdrücklich
er=
lirte Vorausſetzung, daß bis dahin zwiſchen dem
Reichskom=
uſſar für Preisüberwachung und den beteiligten Kreiſen
Grauereien und Gaſtwirte) eine Einigung über die
Bierpreis=
ikung zuſtande gekommen war. Denn die
Reichsregie=
ung hat von Anfang an den Standpunkt vertreten, daß
)e Bierſteuer nur dann geſenkt werden könne,
genn einmal die geſamte Bierſteuerſenkung
m Verbraucher zugute kommt und darüber
naus der Bierpreis ſoweit geſenkt wird, daß
dr Geſamtpreis für Voll= und Starkbier ſich
In 15 Pf. für den Liter ermäßigt. Dieſe Einigung
bisher nicht erzielt worden, obwohl die Reichsregierung ſich
it einer Bierpreisſenkung von 12 Pf. pro Liter einverſtanden
clären will. Deshalb kann die Bierſteuer noch nicht ſofort
ge=
tkt perden; den Zeitpunkt des Inkrafttretens der Senkung zu
timmen, iſt vielmehr der Reichsminiſter der Finanzen
ermäch=
ſt worden. Von dieſer Ermächtigung wird er ſofort Gebrauch
nchen, wenn die Einigung mit den Brauereien und Gaſtwirten
fer die Bierpreisſenkung perfekt iſt. Es iſt nunmehr alſo Sache
Brauereien und Gaſtwirteverbände, über Ausmaß und Art
* Preisſenkung unverzüglich dieſe Einigung mit dem
Reichs=
mmiſſar für Preisüberwachung herbeizuführen.
Die ebenfalls in Ausſicht genommene Senkung der
Brannt=
hinmonopolabgabe, bei der Schwierigkeiten techniſcher Art in
kurzen zur Verfügung ſtehenden Zeit nicht ausgeräumt
wer=
ſ konnten, mußte noch ausgeſetzt werden, um die
Bierſteuer=
klung ſo ſchnell wie möglich den beteiligten Gewerben und den
ürbrauchern zugute kommen zu laſſen.
Realſteuerſperre auch für 1932.
Die durch Notverordnung vom 1. Dezember 1930
angeord=
ſe Realſteuerſperre erſtreckte ſich nur auf das
Rech=
ligsjahr 1931; für das Rechnungsjahr 1932 war eine beſondere
lgelung vorbehalten. Die wirtſchaftliche Lage erforderte es,
Uh für dieſes Jahr an der Realſteuerſperre feſtzuhalten. Dem
lgt der zweite Teil der Notverordnung Rechnung, ſo daß alſo
das Rj. 1932 grundſätzlich eine Erhöhung der geltenden Real=
Verſätze ausgeſchloſſen iſt. Eine Aenderung der Realſteuerſätze
4i nur inſoweit vorgenommen werden, als hierdurch eine An=
Aung oder Annäherung an die Vorſchriften des Steuerverein=
Elichungsgeſetzes erfolgt und damit die ſpätere Umſtellung auf
* Grundſteuerrahmengeſetz und Gewerbeſteuerrahmengeſetz
vor=
keitet wird. Aber auch in dieſen Fällen iſt Vorſorge dafür
koffen, daß eine Erhöhung der Geſamtbelaſtung aus Anlaß
Umſtellung vermieden wird. Lediglich für die Gemeinden,
ken Steuerſätze unter dem Landesdurchſchnitt liegen, iſt, wie
bereits für das letzte Viertel des Rechnungsjahres 1931 zu=
Eiſſen war, die Möglichkeit einer Erhöhung der Realſteuerſätze,
zwar höchſtens bis zum Landesdurchſchnitt, vorgeſehen.
Auf dem Gebiete der Hauszinsſteuer beſeitigt die
Ver=
jordnung jeden Zweifel darüber, daß die Eintragung der
Ab=
löſungshyothek, die bei Aufnahme eines Darlehens zum Zwecke ihre Stimmenzahl gegenüber der Reichstagswahl von 1930
bei=
der Ablöſung der Hauszinsſteuer mit dem Rang vor allen
an=
deren Rechten eingetragen werden kann, nicht nur in Reichs= nahe berdoppeln konnte. Man hatte eben nicht nur auf einen
mark, ſondern auch in Goldmark zuläſſig iſt.
Die in der dritten Notverordnung vom 6. Oktober 1931
(5. Teil, Kapitel 1, Artikel 5) den Landesregierungen erteilte,
bis zum 31. März dieſes Jahres befriſtete Ermächtigung, bei
den Spar= und Girokaſſen die zu einer zweckmäßigen
Ge=
ſtaltung der Organiſation erforderlichen Maßnahmen zu treffen,
iſt bis zum 30. September d. J. verlängert worden. Dieſe
Maß=
nahme erwies ſich als erforderlich, weil die Durchführung der
Reform bei der Schwierigkeit des Gegenſtandes beſonders
vor=
ſichtige Behandlung erheiſchte und infolgedeſſen in der
anfäng=
lich in Ausſicht genommenen Zeit nicht zum Abſchluß gebracht
werden konnte. Der ſechſte Teil, zollpolitiſche
Maß=
nahmen, betrifft
das Einfuhrſcheinſyſtem.
Mäßigung des Zuſchlags zur Kraftfahrzeugſteuer.
Im Intereſſe einer Belebung des Kraftverkehrs wird der
ſchlag zur Kraftfahrzeugſteuer für das Rech=
NaSjahr 1932 von 10 auf 5 v. H. ermäßigt. Gleichzeitig wer=
Die geänderte Wirtſchaftslage, die dadurch bedingte Aenderung
der Getreidezölle, ſowie die Finanzlage des Reiches ließen eine
Aufrechterhaltung der einſchlägigen bisherigen Vorſchriften des
Zolltarifgeſetzes nicht weiter angängig erſcheinen. Schrittweiſe
war ſchon in den letzten Jahren die Erteilung von
Einfuhrſchei=
nen bei der Ausfuhr von Getreide und Hülſenfrüchten, ſowie
Erzeugniſſen daraus geſperrt worden, ſo daß zurzeit nur noch
Einfuhrſcheine bei der Ausfuhr von Graupen, Grieß, Grütze uſw.
aus Gerſte, Müllereierzeugniſſen aus Hafer, ſowie von
Schwei=
nen, Schweinefleiſch und Büchſenſchinken erteilt werden.
Nach der Verordnung treten mit der in Artikel 2
beſtimm=
ten Ausnahme, die eine Uebergangsregelung für die
Getreide=
ausfuhr der vorſtehend erwähnten Müllexeierzeugniſſe noch zu
erteilenden Einfuhrſcheine enthält, mit Ablauf des 31. März
1932 die Vorſchriften des Zolltarifgeſetzes über Einfuhrſcheine
außer Kraft. An ihre Stelle ſoll für Getreide, Hülſenfrüchte
und Erzeugniſſen daraus eine Regelung treten, die durch die
Verordnungen vom 14. und 19. Auguſt 1931 für Weizen und
Roggen bereits eingeführt wurde und ſich bewährt hat. Danach
kann die Reichsregierung beſtimmen, daß bei der Ausfuhr von
Getreide und Hülſenfrüchten ſowie Erzeugniſſen daraus
Beſchei=
nigungen erteilt werden, die den Inhaber berechtigen, die gleiche
Menge der nämlichen Warengattung — bei Erzeugniſſen aus
Getreide oder Hülſenfrüchten umgerechnet in die Menge der zu
ihrer Herſtellung notwendigen Frucht — zollfrei oder zu
er=
mäßigten Zollſätzen einzuführen. Dieſe nunmehr als
Ausfuhr=
ſcheine bezeichneten Beſcheinigungen werden alſo nicht wie die
Einfuhrſcheine über einen beſtimmten Wertbetrag, ſondern über
eine beſtimmte Menge Getreide oder Hülſenfrüchte lauten, und
den Inhaber berechtigen, die gleiche Menge der gleichen
Ge=
treide= oder Hülſenfruchtart zollfrei oder zu ermäßigten
Zoll=
ſätzen einzuführen. Durch die Neuregelung wird ohne
Inan=
ſpruchnahme von Reichsmitteln ein Austauſch von
Inlands=
gegen Auslandsgetreide ermöglicht und die Handhabe gegeben,
dem nach den Ernteergebniſſen verſchieden ſtark auftretenden
Be=
dürfnis der Marktentlaſtung gerecht zu werden.
Unzukreffende Gerüchke über die vorſtädtiſche.
Kleinſiedlung.
Die von der Reichsregierung bereitgeſtellten Mittel zur
finanziellen Förderung der vorſtädtiſchen Kleinſiedlung ſtehen,
wie von amtlicher Seite erklärt wird, nach wie vor zur
Ver=
fügung. Die Reichsdarlehen, die für Siedlungsvorhaben von
dem Reichskommiſſar bewilligt worden ſind, werden auch zur
Auszahlung kommen. Gegenteilige Nachrichten, die in der
Oeffentlichkeit verbreitet werden, entbehren der Grundlage.
Der Schrikt der Mächke
in der Memelfrage endlich erfolgt.
Die litauiſche Telegraphenagentur meldet, daß die Vertreter
Großbritanniens, Frankreichs und Italiens heute nachmittag
Ver=
balnoten ihrer Regierungen über die Einſetzung des
Direkto=
riums Simaitis dem litauiſchen Außenminiſter überreicht haben.
Die Noten behandeln außerdem die durch die Entſetzung
Bött=
chers aufgeworfenen Rechtsfragen, ſowie die Möglichkeit einer
Auflöſung des Memeländiſchen Landtags.
In den Verbalnoten der drei Großmächte wird u. a. noch
darauf hingewieſen, die Bildung des rein litauiſchen
Direkto=
riums ſtehe im Widerſpruch zu dem Memel=Statut und den
Er=
klärungen des litauiſchen Außenminiſters Zaunius, die er im
Völkerbundsrat in Genf abgegeben habe. Eine etwaige
Auf=
löſung des Memelländiſchen Landtags ſtehe ebenfalls im
Wider=
ſpruch zu dem Beſchluß des Völkerbundsrats vom 20. Februar.
Der litauiſche Außenminiſter hat bei der Entgegennahme der
Noten den litauiſchen Standpunkt präziſiert. Er legte dar, daß
das Direktorium Simaitis nach langwierigen Verhandlungen
konſtituiert worden ſei, und daß man in Genf übereingekommen
wäre, den Fall Böttcher nicht mit der Frage der Einſetzung des
Direktoriums in Verbindung zu bringen. Er fügte hinzu, daß
ſeiner Anſicht nach eine etwaige Auflöſung des Memelländiſchen
Landtags unter den gegenwärtigen Umſtänden in keiner Weiſe
zu dem Ratsbeſchluß oder den Vorſchriften des memelländiſchen
Statuts im Widerſpruch ſtehe, und daß es ſich bei der Vorſtellung des
Direktoriums im Landtag zeigen werde, ob es deſſen Vertrauen
oder Mißtrauen erhalten werde.
* Die Woche.
Auch wenn die Reichspräſidentenwahl vom vergangenen
Sonntag rein formell noch keine Entſcheiduag gebracht hat und
Hindenburg mit nicht ganz 200 000 Stimmen hinter der für den
erſten Wahlgang verfaſſungsmäßig erforderlichen abſoluten
Mehrheit zurückblieb, ſo iſt die tatſächliche Entſcheidung in der
Reichspräſidentenfrage trotzdem gefallen. Der Vorſprung
Hin=
denburgs mit rund 7½ Millionen Stimmen iſt ſo gewaltig groß,
daß er im zweiten Wahlgang niemals eingeholt werden kann.
Diefer Wahlausgang bedeutet für die Nationalſozialiſtiſche Partei
und insbeſondere für Herrn Hitler eine herbe Enttäuſchung,
die auch dadurch nicht an Bitterkeit verliert, daß die Partei
Sieg gerechnet, ſondern auch die Anhänger mit tönenden
Wor=
ten auf dieſen Sieg vorbereitet. „Wenn vir”, ſo ſchrieb der
„Völkiſche Beobachter”, das Zentralorgan der NSDAP., in der
am Wahltag herausgekommenen Nummer auf der erſten Seite,
„heute abend in unſeren Lokalen ſitzen oder am Rundfunk die
beglückende Nachricht vernehmen, daß der Nationalſozialismus
ſeine Feinde zu Paaren getrieben hat, und den triumphalſten
Wahlſieg an ſeine Fahnen heften konnte, dann muß ein jeder
von uns ſich ſagen können: Das deutſche Volk iſt aus 13jährigem
Verfall wieder auferſtanden, und ich bin auch dabei geweſen.”
Dieſen hochgeſpannten Erwartungen gegenüber mußte
ſelbſt=
verſtändlich die nüchterne Wirklichkeit ſtark deprimierend wirken,
und es wird den Führern der Bewegung nicht ganz leicht
wer=
den, die Maſſen noch einmal mit der gleichen Begeiſterung in
den Wahlkampf zu ſchicken.
Mindeſtens ebenſo peinlich aber iſt der Wahlausgang für
Herrn Hugenberg, deſſen politiſche Rechnung hoffnungslos
durch=
löchert wurde. Die Kandidatur Düſterbergs hatte ja nur den
ausgeſprochenen Zweck gehabt, den Deutſchnationalen für den
zweiten Wahlgang die Rolle des Züngleins an der Waage zu
ſichern. Die 2½ Millionen Stimmen Herrn Düſterbergs konnten
aber Herrn Hitler den 18,6 Millionen Hindenburgs gegenüber
nichts helfen, und ſo hielt Hitler irgendwelche Verhandlungen
für ſo überflüſſig, daß er ſeine Kandidatur für den zweiten
Wahlgang bereits unmittelbar nach dem Bekanntwerden des
Wahlergebniſſes proklamierte. Da auch die Hindenburgfront
naturgemäß keine Veranlaſſung zu Verhandlungen mit dem
Fühver der Deutſchnationalen hatte, mußte dieſer auf andere
Weiſe verſuchen, ſich aus der peinlichen Klemme zu ziehen.
Er ſchlug alſo vor, einen zweiten Wahlgaug durch ein
Reichs=
geſetz, d. h. alſo durch das Parlament, überflüſſig zu machen,
wenn gleichzeitig eine Reichtagsneuwahl in
Ausſicht geſtellt würde. Ein derartiger Vorſchlag hätte
vor dem 13. März, vor der Aufſtellung der Kandidatur
Düſter=
berg, einen vernünftigen Sinn gehabt, nach der
Volkstentſchei=
dung vom 13. März mußte der abermalige Verſuch, politiſche
Konzeſſionen einzuhandeln, ſonderbar, um nicht zu ſagen
lächer=
lich wirken.
An dem endgültigen Ergebnis der Reichspräſidentenwahl
wird nichts mehr zu ändern ſein. Mit überwältigender
Mehr=
heit hat ſich das deutſche Volk am 13. März für den bewährten
Führer in Krieg und Frieden entſchieden, und es wird dies
auch am 10. April abermals tun, denn nur Läſſigkeit des
deut=
ſchen Wählers könnte hieran etwas ändern. Aber es iſt nach
dem Ergebnis des 13. März wohl kaum anzunehmen, daß das
deutſche Volk im Augenblick der endgültigen Entſcheidung
ver=
ſagte. Was dieſe Abkehr vom politiſchen Radikalismus
außen=
politiſch und innerpolitiſch für uns bedeutet, braucht hier nicht
nochmals wiederholt zu werden. Der 13. März 1932 wird ein
wichtiges Datum unſerer Geſchichte bleiben. Daran ändert auch
die Tatſache nichts, daß wichtigſte innerpolitiſche Entſcheidungen
noch ausſtehen, und daß insbeſondere die Preußen=Wahlen ſehr
bedeutſame Veränderungen bringen werden.
Einſtweilen hat die Reichsregierung durch ihre
außer=
ordentlich vernünftige Verordnung über einen oſterlichen
Burg=
frieden eine innerpolitiſche Beruhigungspauſe herbeigeführt, die
dem deutſchen Volke u. a. auch Veranlaſſung ſein ſollte, ſich
wieder einmal etwas ausführlicher mit den Fragen der
Außen=
politik zu befaſſen. Man kann nur immer wiederholen, daß
unſere außenpolitiſche Lage ſo ernſt iſt, wie ſie während des
ganzen letzten ſchweren Jahrzehnts nicht war. Daß das
Vor=
gehen Japans in Oſtaſien ſehr wohl Rückwirkungen auslöſen
kaun, die uns ganz unmittelbar berühren, iſt an
dieſer Stelle ſchon vor Wochen ausgeſprochen worden. Auch der
deutſche Reichskanzler hat in ſeiner großen Reichstagsrede
nach=
drücklich auf dieſe Möglichkeiten hingewieſen, und die Erklärung
Hindenburgs an den Landeshauptmann der Provinz Oſtpreußen,
daß niemals das deutſche Volk es dulden
könne, daß ihm weitere Stücke ſeines
Vater=
landes entriſſen würden, daß er den deutſchen
Oſtlanden in ihrem Kampf gegen jede nur
mög=
liche Drohung nach allen Kräften beiſtehen und
im Verein mit der Reichsregierung und dem
deutſchen Volke alle Maßnahmen zu ihrer
Sicherung treffen werde, war ganz gewiß ſehr viel
mehr als eine bloße Geſte. Der Augriff Litauens auf Memel
iſt an dieſer Stelle eiumal eine Art Geueralprobe genannt
worden. Der Memel=Konflikt iſt noch nicht beendet. Die
uner=
hörten provozierenden Maßnahmen Litauens müſſen vielmehr
den Eindruck erwecken, daß die Kownoer Negierung es
gerade=
zu darauf ablegt, den Konflikt auf die Spitze zu treiben. Und
wenn jetzt endlich die Signatarmächte es Memelſtatuts mit
einer ſehr energiſchen Note eingegriffen haben, ſo müſſen wir,
insbeſondere da ja auch Frankreich dieſe Note mit unterzeichnet
hat, zum mindeſten erſt einmal abwarten, ob hinter dieſer
Note auch der Wille ſteht, die angedrohten
Maß=
nahmen durchzuführen.
In Moskau wurde ein Attentat auf den deutſchen
Bot=
ſchaftsrat verübt, das ſich eigentlich gegen den deutſchen
Bot=
ſchafter v. Dirkſen richtete. Die ruſſiſche Regierung hat alsbald
amtlich mitgeteilt, daß der Attentäter das Attentat
auf Anweiſung von polniſchen Staatsbürgern
ausgeführt habe. Man könnte für dieſe Tat ſehr wohl
eine Erklärung geben, denn es unterliegt keinem Zweifel, daß
ein Polen, das Abſichten auf die deutſchen Oſtgrenzen hat, ein
Seite 2 — Nr. 80
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten
Sonntag, 2. Mänz I2
nicht unerhebliches Intereſſe daran hätte, die Beziehungen
zwiſchen Berlin und Moskau nach Möglichkeit zu ſtören.
Zu all dem kommt noch ein recht geſpanntes, zum mindeſten
völlig ungeklärtes deutſch=franzöſiſches Verhältnis, das ſowohl
durch die jetzt in die Oſterferien gegangene Abrüſtungskonferenz,
als auch durch die neuen Donau=Föderations=Pläne Tardieus
nicht gerade entlaſtet worden iſt. Auch Herr Tardieu ſegelt den
alten Kurs der franzöſiſchen Politik, wie alle ſeine Vorgänger,
einſchließlich des nun verſtorbenen Briand. Der „große Magier”
„der Europäer”, als den ihn die Pazifiſten aller Länder feierten,
war zeitlebens befangen in den Gedankengängen, die am Quai
d Orſay von jeher gepflegt wurden, und inſofern war er, ſo
paradox das klingen mag, ſeinem großen Widerſacher Poincaré
geiſtig nahe verwandt. Seine Ziele waren die gleichen, nur ſeine
Methoden waren andere. Briand iſt tot. Die Ziele der
fran=
zöſiſchen Außenpolitik bleiben die gleichen. Damit müſſen wir
rechnen, wenn wir uns nicht verhängnisvollen Täuſchungen
hin=
geben wollen.
Was wir während des Präſidentenwahlkampfes (immer
wieder betont haben, und was die Maſſen in der Erregung
eines ſolchen Wahlkampfes nicht gern hören, es muß jetzt in
ruhigerer Stunde eindringlich wiederholt werden: Das deutſche
Volk ſteht, ohne daß es die großen Maſſen ſehen wollen, mitten
drin im Kampf um ſeine Exiſtenz. Es iſt daher höchſte Zeit,
daß wir herauskommen aus unſerer geradezu fürchterlichen
parteipolitiſchen Verhetzung. Im „Völkiſhen Beobachter”, dem
Zentralorgan der NSDAP., ſtand unter der Ueberſchrift „Der
Kampf geht weiter” dieſer Tage (Nr. 76 vom 16. März Seite 3)
zu leſen: „Jetzt kommt zu unſerer Liebe, die der Sinn unſerer
Mühen, die der Grund unſeres Kämpfens iſt, der Haß, der
Haß gegen alles das, was gegen uns ſteht
Und weiter: „Wir gehen zur Offenſive über. Jetzt werden
keine Gefangenen gemacht, jetzt wird kein Pardon mehr gegeben.”
Wenn das wirklich die Auffaſſung der Millionen deutſcher
Wähler wäre, die heute nationalſozialiſtiſche Stimmzettel
ab=
geben, wenn eine doch national ſein wollende Bewegung, die in
Verſammlungen von Volksgemeinſchaft ſpricht, ernſthaft den Haß
gegen jeden andersdenkenden Volksgenoſſen predigen kann, dann
allerdings hat das deutſche Volk wenig Ausſichten, ſich im
Kampf um ſeine Exiſtenz gegen das Ausland zu behaupten.
M.
Heeresvereinfachung in der Reichswehr.
Die Arbeit der nächſten fünf Jahre.
Berlin, 19. März.
Eine Anzahl Berliner Blätter veröffenilicht einen Befehl
des Chefs der Heeresleitung, General Frhr. v. Hammerſtein,
über die durchgeführte Heeresvereinfachung und die Arbeit
der nächſten fünf Jahre in der Reichswehr, in dem
dar=
auf hingewieſen wird, daß die
Vereinfachungsmaß=
nahmen vor dem Abſchluß ſtehen. Die Vereinfachung
umfaßt zahlreiche größere und kleinere Maßnahmen, eine
Auf=
gabe, der die nächſten fünf Jahre gehören, innerhalb deren der
jetzige Zuſtand des Heeres und die feſtgelegten
Verwaltungs=
grundſätze nicht mehr geändert werden ſollen. Um die
einheit=
liche Grundauffaſſung zu wahren, verweiſt der Chef der
Heeres=
leitung auf die beiden bedeutſamſten Punkte:
„1. Die Perſonalabſtriche bei Stäben dienen
mittel= und unmittelbar dem Heben der Frontſtärken. Anträge
auf Verſtärken der Stäbe uſw. ſind unnütz; Verſtärken durch
Kommandierungen über den von mir genehmigten Rahmen
hinaus iſt verboten.
2. Die Maßnahmen, die die Schreiberei im Heere
verringern ſollen, ſchließen den höheren Zweck in ſich, die
Vexantwortung der einzelnen Perſonen zu ſchärfen und die
Per=
ſönlichkeitswerte zu heben.
Bei dem hohen Maß von ſelbſtloſer Hingabe an unſere
Arbeit iſt Vertrauen von oben nach unten und
um=
gekehrt ſowie zwiſchen Truppe und Verwaltung
voll berechtigt. Dieſes Vertrauen betrachte ich als den
Eckpfeiler jeder Vereinfachung.”
Kommuniſtiſche Zerſekzungsverſuche
bei der Arkillerieſchule in Jüterbog.
Jüterbog, 19. März.
Mitglieder der Kommuniſtiſchen Partei haben ſich an
Reichs=
wehrſoldäten der Artillerieſchule heranzumachen verſucht, um
kommuniſtiſche Zellen in der hieſigen Garniſon zu bilden. Die
Soldaten ſind jedoch nicht darauf eingegangen, ſondern haben
die Angelegenheit ihren Vorgeſetzten gemeldet. Seit einigen
Tagen beſchäftigt ſich die Politiſche Abteilung der
Kriminal=
polizei Berlin mit der Klärung der Vorgänge, die jetzt ſo weit
fortgeſchritten iſt, daß am Freitag zwei Feſtnahmen erfolgen
konnten. Der Verſuch der Kommuniſten, die Garniſon zu
zer=
ſetzen, kann damit als vereitelt gelten.
J. H. Meid iM Rundfunt.
Herr Willy Haas=Falkenſee erſucht uns als Autor des
Hör=
ſpiels „Die letzte Nacht des Joh. Heinr. Merck” unter Berufung
auf § 11 des Preſſegeſetzes um Aufnahme einer „Berichtigung”.
Obwohl die rechtlichen Vorausſetzungen dazu nicht gegeben
ſchei=
nen, geben wir folgendes daraus wieder:
1. Es iſt nicht wahr, daß in dem oben bezeichneten Hörſpiel
„Leben und Schaffen dieſes ſo problematiſchen Menſchen zu einer
Hundsfötterei eines ehrloſen Bankrotteurs und
Komödian=
ten .” verfälſcht iſt. — Wahr iſt vielmehr, daß in dieſem
Hörſpiel Johann Heinrich Merck als einer der bedeutendſten
Kritiker und Verleger der deutſchen Literatur porträtiert
wor=
den iſt.
2. Es iſt nicht wahr, daß in dieſem Werk „Gezwitſcher” oder
„Geiſter” vorkommen. — Wahr iſt vielmehr, daß in dieſem
Hör=
ſpiel mehrere innere Stimmen des Helden ſprechen, von denen
ihn eine zum Selbſtmord treibt, andere davon zurückhalten
wollen.
3. Es iſt nicht wahr, daß ſich in dem Hörſpiel die Zeile
fin=
det „A—ſch zum Fenſter hinaus”. — Wahr iſt vielmehr, daß dieſe
Stelle lautet: „Weiſen wir ſo dieſen Philiſtern, — Kritikaſtern
und ihren Geſchwiſtern. — Wohl ein jeder aus ſeinem Haus —
Seinen A zum Fenſter hinaus!“ — Wahr iſt ferner, daß
ſie das wörtliche Zitat aus einer poetiſchen Epiſtel Goethes an
Merck iſt, die vollſtändig übernommen wurde.
4. Es iſt nicht wahr, daß in dem genannten Hörſpiel „in
Vorausahnung eines heutigen Schlagers gegeiſtreichelt wird:
Alles iſt vorbei und kommt nicht wieder”. — Wahr iſt vielmehr,
daß das Zitat lautet: „Das alles iſt vorbei und kommt nicht
wieder!“ — Wahr iſt ferner, daß dieſe Zeile ein Zitat aus einem
der bedeutendſten Werke der neueren deutſchen Literatur iſt.
5. Es iſt nicht wahr, daß er” Merck (des Funkſpiels) von
ſeiner Ehe ſagt: „Wir liebten uns, bevor wir uns beſaßen. Dann
nicht mehr. Der jungen Frau ward übel, und dem jungen Mann
nicht wohl.” — Wahr iſt vielmehr, daß dieſes Bekenntnis aus
einer Schrift bekenntnishaften Charakters von Merck ſelbſt
ſtammt.
Zu dieſer Berichtigung ſchreibt uns Dr. Bräuning=
Oktavio:
Der Autor beſtätigt mit allem mein Urteil; wenn in
die=
ſem Hörſpiel Merck „porträtiert” wurde, ſo iſt es mit der
Kunſt des Autors ſchlecht beſtellt. Nach Wilhelm Michel
(Berliner Börſenkurier, 16. März 1932) trug dies „neckiſche
Vom Tage.
Reichskanzler Dr. Brüning wird am Montag die
Reichshaupt=
ſtadt verlaſſen und an der Goethefeier, die am Dienstag in
Wei=
mar ſtattfindet, teilnehmen. Sodann wird ſich der Kanzler nach
Bayern begeben, wo er ſich etwa zehn Tage aufzuhalten gedenkt.
Zwiſchen dem Evangeliſchen Oberkirchenrat und dem
preußi=
ſchen Kultusminiſter fanden im Kultusminiſterium
Verhand=
lungen über die Neuregelung der Einſichtnahme in den
Religions=
unterricht ſtatt.
Im Haushaltsausſchuß des Anhaltiſchen Landtags lehnten die
Parteien der Rechten gemeinſam mit den Kommuniſten den Etat
für 1932/33 gegen die Stimmen der Regierungsparteien ab.
Dar=
auf erklärte Miniſterpräſident Deiſt, er müſſe nunmehr jede
Ver=
antwortung für das, was komme, ablehnen.
Der oldenburgiſche Volksentſcheid über die Auflöſung des
Landtags, der urſprünglich auf den 10. April feſtgeſetzt war, iſt
nunmehr auf den 17. April feſtgelegt worden.
Die Bremiſche Bürgerſchaft hat nach längerer Debatte die
nationalſozialiſtiſchen Anträge auf Mißtrauenserklärung gegen
den Senat und auf Auflöſung der Bürgerſchaft abgelehnt.
Die Vereinigten Vaterländiſchen Verbände Deutſchlands
haben beſchloſſen, im zweiten Wahlgang die Kandidatur Hitlers zu
unterſtützen.
Der Schweizeriſche Bundesrat hat drei italieniſche Spitzel
ausgewieſen, die ſich im Teſſin an einem Nachrichtendienſt zugunſten
eines ausländiſchen Staates beteiligten und dadurch die innere
und äußere Sicherheit der Eidgenoſſenſchaft gefährdet haben.
Der franzöſiſche Botſchafter in London hatte mit dem
engli=
ſchen Außenminiſter eine längere Unterredung über die
Donau=
pläne, wobei der engliſche Miniſter auf die unterſchiedliche
Auf=
faſſung Englands zu dem Tardieuplan hinwies.
Wie in Pariſer politiſchen Kreiſen verlautet, ſoll die
fran=
zöſiſche Kammer Anfang nächſten Monats in die Ferien gehen,
Der Zeitpunkt der Neuwahlen iſt noch nicht endgültig feſtgeſetzt,
doch nimmt man jetzt an, daß ſie erſt im Mai ſtattfinden ſollen.
Das amerikaniſche Staatsdepartement tritt neuerdings allen
Gerüchten entgegen, wonach die Vereinigten Staaten die
Sowjet=
regierung anerkennen würden. Es erklart, daß ſolche Meldungen
phantaſtiſch ſeien.
Das amerikaniſche Farmamt plant große Weizen= und
Baum=
wollverkäufe, insbeſondere nach Deutſchland, die vom
amerikani=
ſchen Kongreß unterſtützt und finanziert werden ſollen.
engtand woarne Sriand.
de Valera hebt die Milikärgerichtsbarkeit auf.
Dublin, 19. März.
Die von der Cosgrave=Regierung im Herbſt erlaſſenen
Aus=
nahmegeſetze zum Schutze der öffentlichen Sicherheit ſind von dem
neuen Kabinett außer Kraft geſetzt worden. Damit wird den
ver=
boten geweſenen republikaniſchen und kommuniſtiſchen Verbänden
die Legalität zurückgegeben und die Militärgerichtsbarkeit zur
Verfolung politiſcher Vergehen aufgehoben.
Eine ernſte Warnung an die Adreſſe des neuen iriſchen
Prä=
ſidenten de Valera hat Schatzkanzler Neville Chamberlain in einer
in Birmingham gehaltenen Rede gerichtet. Die engliſche
Regie=
rung werde, ſo betonte Chamberlain, jeden Vorſchlag einer
einſei=
tigen Nichtanerkennung oder Abänderung von feierlichen
Ver=
pflichtungen oder getroffenen Vereinbarungen mit größtem Ernſt
betrachten. Eine ſolche Handlungsweiſe würde zweifellos die
Er=
bitterung und den Zwieſpalt, die man für immer beſeitigt geglaubt
hatte, wieder aufleben laſſen.
In der gleichen Rede betonte Chamberlain, daß die ſeit der
Amtsübernahme der nationalen Regierung in England
eingetre=
tene, faſt wunderbare Wendung zum Beſſeren noch nicht ſoweit
ge=
diehen ſei, daß jetzt ſchon von einer Herabſetzung der finanziellen
Laſten der Bevölkerung geſprochen werden könne.
Verkagung der Abrüſtungskonferenz.
Die Delegierken abgereift.
Genf, 18. März.
Mit der Sitzung eines techniſchen Unterausſchuſſes der
Budgetkommiſſion, die heute nachmittag ſtattfand, iſt der erſte
Abſchnitt der Abrüſtungskonferenz heute abend zu Ende
ge=
gangen. Der größte Teil der Delegierten hat Genf bereits
ver=
laſſen. Die deutſche Delegation fuhr am Samstag nach Berlin
zurück. Botſchafter Nadolny reiſte auf direktem Wege nach
Angora.
Spiel, in dem Merck ſein Leben mit kunſtvollen Röchelkadenzen
beſchloß, an Darmſtädter Lautſprechern einen unbeſtrittenen
Heiterkeitserfolg davon”.
Jeder Compilator, der ſich an die ſo delikate und ſchwierige
Aufgabe eines „Hörſpiels Merck” begibt, läuft Gefahr, daneben
zu hauen. Deshalb hatte ich die Verantwortlichen des
Rund=
funks gewarnt.
In Mercks Schriften ſteckt Autobiographiſches, wie in jedem
Werk eines Schriftſtellers oder Dichters; deshalb iſt aber nicht
jeder Satz ſtur als biographiſche Wahrheit zu nehmen. Wer die
Geſchichte von Mercks Ehe kennt, weiß, daß die Stelle von der
jungen Frau und dem jungen Mann ſich nicht auf. Merck
be=
ziehen kann. (Vgl. meine Arbeit, „Mercks Ehe” in Herrigs
Ar=
chiv. Bd. 126.)
Ueber das „Gezwitſcher” der Begleitmuſik mag ſtreiten wer
will. Aber Geiſter kommen außer den vielen „Stimmen” vor:
außer der „Einen Geiſterſtimme”, die im offiziellen
Rund=
funkprogramm (S.R.3. Nr. 10. S. 10) ſteht, Mephiſto
per=
ſönlich. „Der rote Kerl dahinten” philoſophiert: „Ich gehöre
dazu; ich bin doch deine Unſterblichkeit.”
Goethes Epiſtel an Merck, die 30 Zeilen lang iſt,
be=
gleitet ein Exemplar der 2. Auflage des Götz von
Ber=
lichingen.
Goethe verteidigt darin ſein Werk gegen die Kritik
und ſchreibt:
Und können wir nicht tragen mehr
Krebs. Panzerhemd, Helm. Schwert und Speer,
Und erliegen darunter tot
Wie Ameis unterm Schollenkot,
So iſt doch immer unſer Mut
Wahrhaftig wahr und bieder gut.
Er fährt fort:
Und allen Parückeurs und Fratzen,
Allen literariſchen Katzen
Und Räthen, Schreibern, Maidels, Kindern,
Und wiſſenſchaftlich ſchönen Sündern
Sei Trotz und Hohn geſprochen hier,
Und Haß und Aerger für und für.
Und ſchließt mit der inkrimierten „Kraft”ſtelle!
Im Hörſpiel aber erinnert eine „Stimme” Merck an „d
kleinen Dirnchen” in Frankfurt, es reiht ſich eine Saufſzene an
eine „Stimme” (ob die des jungen Goethe?) trägt aus dieſe
Epiſtel vor, und auf das Stichwort „A—ſch” antwortet ein gröl
lendes Gebrüll (gut dirigiert, ſich breit ausladend), bis es
den Sang „Edite, bibite . . . . ausläuft.
Das deutſch=rumäniſche Präferenz=
Aotdihmenl.
Reichsregierung empfiehlt Rumäzien
ſoforkige Inkraftſehung.
Berlin, 19. März.
Die Reichsregierung hat der rumäniſchen Regierung eine
Mitteilung zugehen laſſen, daß das deutſch=rumäniſche
Präferenz=
abkommen ſofort in Kraft geſetzt werden könne. Gegenwärtig
ſteht die rumäniſche Zuſtimmungserklärung zwar noch aus,
ein=
entſprechende Nachricht aus Bukareſt wird jedoch ſtündlich
er=
wartet. Die Inkraftſetzung des deutſch=ungariſchen Abkommens
iſt noch von der Genehmigung durch das ungariſche Parlament
abhängig, das jetzt aber nicht tagt.
Das deutſch=rumäniſche Abkommen ſieht bekanntlich eine
Senkung der deutſchen Zollſätze bei der Einfuhr aus Rumänien
für Gerſte um 50 Prozent und für Mais um 60 Prozent vor,
während. Ungarn eine Ermäßigung des Weizenzolles um 25
Prozent eingeräumt werden ſoll.
* An Berliner amtlicher Stelle lag am Samstag abend noch
keine amtliche Beſtätigung der bereits durch die Preſſe
ge=
gangenen Mitteilung vor, wonach das Bukareſter Kabinett den
Vertrag über die Präferenzzölle mit Deutſchland genehmigt habe.
Bei dieſen Zöllen handelt es ſich um folgendes:
Rumänien und ebenſo auch Ungarn wollen ihre
Getreide=
überſchüſſe im Zentraleuropäiſchen Wirtſchaftsraum etwas ſtärker
als bisher abſetzen. Frankreich hat ihnen zwar ſchöne
Ver=
ſprechungen gemacht, ſie aber bisher nicht gehalten. Auch das
Tardieuſche Projekt läßt ſich ſo raſch nicht verwirklichen.
Da=
gegen hat Deutſchland getreu ſeiner ſchon Oeſterreich gegenüber
befolgten Politik . wir erinnern nur an die Zollunion —
Rumänien niedrige Zölle für Mais und Gerſte angeboten, und
ſich ebenfalls bereit erklärt, eine beſtimmte Menge von Rindvieh
nach Deutſchland hereinzulaſſen, die dann aber ſofort an das
Ausland weiter verkauft Kerden muß. Im Austauſch hat uns
Rumänien Zollerleichterungen für induſtrielle Artikel angeboten.
Die Präferenzzölle ſtellen den zweiten Teil des Handelsvertrages
dar, deſſen erſter Teil bereits in Kraft geſetzt worden iſt. Vor
ranzöſiſcher Seite iſt nun in den letzten Tagen ein ſtarker Druck
auf Rumänien ausgeübt worden, den zweiten Teil des
Handels=
vertrages nicht in Kraft zu ſetzen. Es ſcheint aber, als ob man
in Bukareſt die ſich jetzt bietenden Vorteile wahrnehmen will,
Wir haben inzwiſchen die Bedenken einer Reihe von Getreide
erzeugenden Ländern aus dem Wege geräumt. Die letzten
Ein=
ſprüche von Auſtralien, Argentinien und Rußland ſind nicht
mehr aufrechterhalten worden, ſo daß nunmehr die
Vorzugs=
zölle in Kraft treten können. Die Präferenzzölle für Ungarn
werden noch einige Zeit auf ſich warten laſſen, weil die
ungariſche Regierung den Wiederzuſammentritt des ungariſchen
Parlaments abwarten muß.
400 mal „Danzig bleibt deutſch”.
Danzig, 19. März.
Durch Urteil des Erweiterten Schöffengerichts wurden der
verantwortliche Redakteur der „Gazetta Gdanſka”, Wladislaus
Cieſzynſki, Zoppot, der Angeſtellte beim Hafenausſchuß Theodor
Maliſzewſki und der Eigentümer=Franz Elmanowſki aus
Po=
telau wegen öffentlicher Beleidigung verurteilt, und zwar
Cieſzynſki zu 2 Monaten Gefängnis, Maliſzewſki zu 1 Monat
Gefängnis und Elmanowſki wegen Beleidigung in zwei Fällen
zu 6 Wochen Gefängis. Die Verurteilung iſt erfolgt, weil
Cieſzynſki in der „Gazetta Gdanſka, auf Grund der ihm von den
beiden Mitangeklagten zugegangenen Mitteilungen behauptet
hatte, daß der Lehrer Krauſe in Poſtelau die Kinder volniſcher.
Nationalität, die an dem Kindertag in Gdingen teilgenommen.
ſatten, zur Strafe 400mal den Satz „Danzig bleibt deutſch” habe
abſchreiben laſſen.
Das gerichtliche Verfahren hat die Unrichtigkeit der
Behaup=
tungen in dem Artikel der „Gazetta Gdanſka” ergeben. Trotz
dieſer Feſtſtellung behauptet die polniſche Preſſe nach wie vor, daß
die Kinder den Satz „Danzig bleibt deutſch” oftmals haben
ab=
chreiben müſſen, ſchränkt allerdings dieſe Behauptung dahin ein,
daß dies nicht als Strafe für die Teilnahme an dem Kindertag
in Gdingen, ſondern zu Uebungszwecken geſchehen ſei, und ſie
be=
hauptet weiter, daß eine Nachprüfung des Sachverhalts durch den
zuſtändigen Schulrat nicht habe erfolgen können, weil die Hefte
verſchwunden ſeien. Auch dieſe neuerlichen Behauptungen ſind
unrichtig und werden durch die eingehenden Feſtſtellungen des
Urteils des Danziger Schöffengerichts widerlegt.
zundere
Fraſt
ſiuener
ei Urtei
ſete Erl
die Uebe
e faſſer
Merck ſelbſt wehrt ab: „Nein, nein, ich will es nicht mehr
hören.”
Niemand, außer Herrn Haas (ſ. o.), wird beſtreiten, daß
in dem Spiel Merck von ſich ſagen muß:
1. Da ſchon die alten Aſketen auf den Einfall kommen mußten,
mit der Hundsfötterei des Lebens Schluß zu machen,
„iſt es das Beſte, man läuft davon. Das will ich jetzt tun.”
2. „Ich bin wieder ein ehrloſer Bankrotteur, wie ich es vor
3 Jahren war ich will ſterben . . . . ich will ohne
Ehre nicht weiter leben.”
3. „Ich war ein Komödiant ein Leben lang. Die unbezahlten
Wechſel .... uſw.!
Ich weiß, daß Hörer in Frankfurt und Darmſtadt aus
ſchalteten, als ſich der „ſkeptiſche” Merck dem „
verzweifel=
ten” Merck vorſtellte: „In Ihrer Seele wohnt mehr als eine
Perſon, mindeſtens zwei . Bruder, wollen wir uns nicht
duzen!"
Herr Haas nennt ſeine Kompilation „eine gefühlsmäßige
Ar=
beit” (S.R.3. Nr. 10, S. 2). Uns intereſſieren aber nicht ſeine
Gefühle, ſondern lediglich ſeine Leiſtung. Hätte ſein „
Ver=
ſuch” in ſeiner „Literariſchen Welt” geſtanden, man hätte
ge=
lächelt. So aber wurde das „Porträt” eines Wehrloſen ſ0
unverantwortlich verzerrt in die weltweite Oeffentlichkeit des
Senders gefunkt, daß wir nicht ſchweigen durften.
Als im Jahre 1909 der ſonſt verdienſtvolle Goetheforſcher
Max Morris ſein Buch über Goethe und Herder als
Mit=
arbeiter der Frankfurter Gelehrten Anzeigen ſchrieb, habe ich es
ſo gründlich beſprochen, daß Morris im „Euphorion” ſelbſt
zu=
geben mußte: „Ich habe mich verhauen, Bräuning=Oktavio bit
recht.‟ Er ſchrieb eine 2. Ausgabe ſeines Buches; dieſe habe ich
mit ihren „neuen” Ergebniſſen als bedauerliche Buchmachere!
im „Literar. Zentralblatt” abgelehnt, ſo daß er 1915 eine 3.
Aus=
gabe mit wieder anderen „Ergebniſſen” herausbrachte. Ich
empfehle dem Autor des Hörſpiels den gleichen Weg, ſofern
uns nicht die Verantwortlichen beim Rundfunk in Zukunft mit
ſeiner Hörſpielerei verſchonen wollen.
Es gab immer viel Kopfzerbrechen, wenn man daran ging, eine
Mietwohnung neu einzurichten oder umzugeſtalten; heute, in der He‟
furchtbarer wirtſchaftlicher Not, wird dies ſchwieriger denn je ſoll 900
der Hausrat billig und dabei zeitgemäß und praktiſch ſein. Der woyl
bekannte Wiener Kunſtſchriftſteller Karl Maria Grimme zeigt nnn
die Löſung dieſer Frage in ſeinem eben erſchienenen Buch „Die Miek
wohnung von heute” (Michael Winkler Verlag, Wien IaI=
Dieſes Buch, einzig daſtehend auf dem Gebiete der Inneneinrichtunge"
literatur, berät einen wie heute Mietwohnungen, von der kleinſten
De=
zur größten, eingerichtet werden; es zeigt ganze Zimmer ebenſo, we
einzelne formſchöne und praktiſche Möbelſtücke.
bantag, 20. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Punonatfehlanften veinn kieiuhgminennnnitſter
Proleſt gegen die Akkion der Preußen-Regiernng. — Klage beim Staatsgerichtshof.
„Verkrauliche” Ausſprache.
Berlin, 19. März.
Unzialiſtiſchen Reichstagsabgeordneten Göring und Frank II am nenminiſter ſich immer noch aus. Dieſe Schweigſamkeit macht
Preußen ſchweigt.
* Berlin, 19. März. (Priv.=Tel.)
Ueber die Ergebniſſe der Hausſuchungen in den verſchiedenen
Wie die „Telegraphen=Union” erfährt, ſind die national= nationalſozialiſtiſchen Geſchäftsſtellen ſchweigt der preußiſche In=
Freitag beim Reichsinnenminiſter Dr. Groener wegen der Aktion nicht gerade den Eindruck, als ob beſonders belaſtende Schriftſtücke
der Preußenregierung gegen die NSDAP. vorſtellig geworden. gefunden worden wären. Von rechts her wird die Abwehr einſt=
Abgeordneter Göring erklärte im Anſchluß an dieſe Beſpre= weilen juriſtiſch aufgezogen und darauf hingewieſen, daß nach
guung mit dem Reichsinenminiſter einigen Preſſevertretern, die § 110 der Strafprozeßordnung die Durchſicht der Papiere des von
nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten hätten dabei zum Ausdruck
den ſt ia
ftarler 2nd
des Kundil
a Gm
nehmen vi
on Geltl
letzten Ei
d ind ut
in 1un
bit aut
gebracht, daß ſie in dem Vorgehen der preußiſchen
Re=
grerung nur ein Wahlmanöver ſähen, durch das
aller=
dings eine ſtarke Beunruhigung im Volke hervorgerufen würde.
Der Miniſter habe darauf erklärt, er würde das Material
uterſuchen und hege bei weitem nicht die Befürchtungen, die
oon einigen Seiten an die Angelegenheit geknüpft würden. Er
ſabe von dem Befehl der Zuſammenziehung gewußt und glaube
uch, daß es Hitler durchaus ernſt mit der Durchführung der
degalität ſei. Zur Beunruhigung ſehe er keinen
An=
aß. Weiter habe der Miniſter betont, daß er ſich gegen ein
Verbot der Partei mit aller Entſchiedenheit wenden würde. Der
Miniſter habe dann zugeſagt, daß er das beſchlagnahmte
Mate=
ial prüfen, es aber auch mit dem ihm von der NSDAP.
über=
ebenen Material vergleichen werde, um dann dazu Stellung zu
ehmen.
Die beiden nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten hätten zum
öchluß noch mitgeteilt, daß ſie beim preußiſchen
Innen=
niniſterium formal Beſchwerde und ſofortige
ilage beim Staatsgerichtshof einreichen würden.
Im Anſchluß an dieſe Beſprechung mit dem
Reichsinnen=
niniſter machte der Abgeordnete Göring noch einige
Ausführun=
en zu den der Partei zur Laſt gelegten Dingen. Die Ausgabe
ines geheimen Stichwortes für die Beſetzung der Relais ſei
ine rein organiſatoriſche Maßnahme geweſen. Es ſei nur
natür=
ich, daß für den Wahltag ein geheimes Stichwort
herausgege=
en worden ſei. Zu den Waffenfunden erklärte er, daß es
ſch hier um vereinzelte verbotene Bewaffnungen
han=
ele. Die in Frage kommenden Führer würden zur Rechenſchaft
ezogen werden. Pſychologiſch ſeien dieſe Dinge jedoch
verſtänd=
ſch, wenn man an die Ueberfälle und Mordtaten der Gegenſeite
enke. Nach wie vor gelte aber ſtrenger Parteibefehl, keine
Laffen zu führen. Zuwiderhandelnde würden mit Ausſchluß
us der Partei beſtraft.
Zu der angeblichen „Zernierung” Berlins erklärte Göring,
ſeſe Behauptung ſei völlig unbewieſen, zum Teil könne es ſich
ter um allgemeine Beſprechungen handeln, was im Falle von
ewalttätigen Aktionen der Kommuniſten oder der Eiſernen
ront zu tun ſei, um die Leute der NSDAP. aus den
gefährde=
m Gebieten herauszuziehen. Derartige Herausziehungen
hät=
in aber nichts mit Zernierung zu tun. Auch hier ſei die
Re=
gerung wiederholt darauf hingewieſen worden, daß ein ſolches
terausziehen vorbereitet werde. Abgeordneter Göring bemerkte
och, daß er den Eindruck habe, daß das Reichsinnenminiſterium
un der preußiſchen Aktion überraſcht und wenig erfreut ſei, und
tß dieſes Vorgehen im Hinblick auf die bevorſtehenden
Preußen=
ahlen nicht der NSDAP., ſondern gerade der Gegenſeite
ſcha=
in werde.
Zu dieſer Auslaſſung wird von ſeiten des
Reichsinnenmini=
kriums mitgeteilt, daß es ſich um eine vertrauliche Beſprechung
thandelt habe, um die die beiden nationalſozialiſtiſchen
Abge=
ndneten nachgeſucht hatten. Die nationalſozialiſtiſche
Darſtel=
ing iſt in weſentlichen Teilen unzutreffend.
Reichsinnenmini=
ſr Groener hat ſich lediglich darauf beſchränkt, die Erklärungen
ur nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten entgegenzunehmen.
Ins=
ſſondere wird von unterrichteter Seite erklärt, daß die
Be=
ſuptung, der Reichsinnenminiſter ſei von der Aktion Preußens
ierraſcht und wenig erfreut, unzutreffend iſt. Reichsminiſter
Eoener hat ſich jeder Stellungnahme enthalten und über die
wwebenden Unterſuchungen des preußiſchen Innenminiſters
kei=
ulei Urteil abgegeben. Es wird weiter auf die bereits
ver=
beitete Erklärung des Reichsinnenminiſters verwieſen, wonach
adie Ueberſendung des von Preußen in Ausſicht geſtellten
Ma=
tials abwarten und nach deſſen Prüfung ſeine weiteren
Ent=
ſüſſe faſſen werde.
der Durchſuchung Betroffenen nur dem Richter zuſteht, alſo nicht
etwa der Polizei oder dem preußiſchen Innenminiſterium. In
einem Kommentar befindet ſich dazu folgende Anmerkung: „Die
Beachtung dieſer außerordentlich wichtigen Schutzvorſchrift, gegen
die in der Praxis leider manchmal verſtoßen wird, iſt allen
betei=
ligten Beamten auf das dringendſte zu empfehlen”, und man lieſt
nicht ohne Vergnügen, daß dieſer Kommentar unter Mitwirkung
des derzeitigen Vizepräſidenten der Berliner Polizei, Dr. Weiß,
herausgegeben worden iſt.
Führerkagung der NSDAp.
München, 19. März.
Wie die Preſſeſtelle der Reichsleitung der NSDAP.
mit=
teilt, fand heute hier in Anweſenheit Adolf Hitlers eine
Reichs=
führertagung der NSDAP. ſtatt, die ſich mit der politiſchen
Lage befaßte und auf der die Richtlinien für die
bevorſtehen=
den Wahlen im Reich und in den Ländern ausgegeben wurden.
Nach einem Rückblick des Reichsorganiſationsleiters Gregor
Straſſer auf den erſten Wahlgang bei der Reichspräſidentenwahl
wurden die Anweiſungen Hitlers für den neuen
Propaganda=
feldzug und ſeine techniſche Durchführung bekanntgegeben.
Hitler führte in einer Anſprache u. a. aus, daß niemand, der
das innere Weſen der Partei kenne, „auch nur eine Sekunde
lang in Zweifel über die Fortführung des Kampfes” ſein könne.
Alles könne die NSDAP. ertragen, nur eines würde ſie nicht
aushalten: Stillſtand oder Kampfaufgabe. Sie ſei
entſchloſ=
ſen zu kämpfen bis zum letzten Atemzug. Die
NSDAP. glaube an den Sieg, weil ihr unbändiger
Sieges=
wille, ihre abſolute Zähigkeit und Beharrlichkeit ihn verbürgten.
Es ſei kein Zufall, daß er die beſte und zuverſichtlichſte
Stim=
mung, die er je in den 13 Jahren ſeiner Arbeit erlebt habe,
gerade jetzt in dieſen Tagen nach dem 13. März erlebe. Die
tauſende von Telegrammen und Briefe, die er in dieſen Tagen
erhalten habe, ſeien alle auf den gleichen Ton geſtimmt: jetzt
erſt recht.”
Die heſſiſchen Sozialdemokraten
ſordern Auflöſung der Wehrverbände der NSDAP.
Darmſtadt, 19. März.
Die ſozialdemokratiſche Fraktion des heſſiſchen Landtags hat
einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, der die Regierung erſucht,
alle militäriſch organiſierten Wehrverbände der NSDAP. mit
ſofortiger Wirkung aufzulöfen. Ein gleiches Erſuchen ſoll an
die Reichsregierung gerichtet werden. In der Begründung des
Antrags wird auf die militäriſche Gliederung der SA.=
Forma=
tionen hingewieſen. Ein Teil dieſer Privatarmee ſei in Form
von Wachkommandos oder Stäben in Braunen Häuſern und
SA.=Heimen gegen Löhnung, Unterhaltung und freie Wohnung
kaſerniert, um ſie jederzeit für gewaltſame Parteizwecke zur
Ver=
fügung zu haben. Das Leben dieſer kaſernierten Abteilungen
ſei rein militäriſch geregelt.
Eine Mahnung des hefſiſchen Innenminiſters.
Darmſtadt, 19. März.
In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, in denen
Verſamm=
lungsredner gewiſſer Parteien Teile der Bevölkerung öffentlich
des Verrates bezichtigen oder als Deſerteure bezeichnen. Der
heſſiſche Innenminiſter hat nunmehr angeordnet, daß ſolche
Ver=
ſammlungen, in denen die Redner trotz Verwarnung derartige
Redewendungen gebrauchen, unverzüglich aufgelöſt werden
ſollen. Derartige Redewendungen ſeien geeignet, die ohnehin
ſchon erheblich bedrohte öffentliche Ruhe, Sicherheit und
Ord=
nung aufs ſchwerſte zu ſtören, weil die betreffenden
Bevöl=
kerungsgruppen dadurch aufs ſchwerſte beleidigt werden.
Kleines Haus. — Samstag, den 19. März.
„Iphigenie auf Tauris”
Schauſpiel von Goethe.
Es entſpricht menſchlicher Unvollkommenheit, daß man
Werlich bedingte Tage zu dem Anlaß ſtärkerer Beſchäftigung
A Goethe wie mit anderen bedeutenden Erſcheinungen der
Anſchheitsgeſchichte nimmt und nehmen muß. Goethe —
ſſeiner Perſönlichkeit, wie in ſeinem Werk — iſt für den
ge=
ordentlicher Bedeutung, daß eine
Rden.
Die Aufführung der „Iphigenie” gab den Darmſtädter
Athe=Tagen einen ſchönen und vollen Auftakt.
Die Stimmung vollkommener Harmonie und reinſter
Menſch=
eit durchſtrömt die Iphigenien=Dichtung. Menſchen, Welt
Schickfal umſpannt Goethes überſchauende Weisheit. Sein
Uſtes ſittliches Ideal findet in Iphigenie dichteriſche
Ver=
ung:
„Was der Dichter dieſem Bande,
Glaubend, hoffend anvertraut,
Werd’ im Kreiſe deutſcher Lande
Durch des Künſtlers Wirken laut.
So im Handeln, ſo im Sprechen
Liebevoll verkünd’ es weit:
Alle menſchlichen Gebrechen
Sühnet reine Menſchlichkeit.”
Ein in gemäßigtem Realismus geholtenes, lebendiges
Anenbild von S. Sebba gab der Handlung einen ge=
Aſſenen Rahmen, in den ſich die Gruppen harmoniſch
ein=
ſen.
Träger der Dichtung wie der Aufführung iſt die Geſtalt der
9genie: in Darmſtadt Franziska Kinz. Auf der italieniſchen
traf Goethe eine Heilige Agatha von Raphael: „Der
Shler hat ihr eine geſunde, ſichere Jungfräulichkeit gegeben,
doch ohne Kälte und Rohheit. Ich habe mir die Geſtalt
wohl=
gemerkt und werde ihr im Geiſt meine Iphigenie vorleſen, und
meine Heldin nichts ſagen laſſen, was dieſe Heilige nicht
aus=
ſprechen möchte.” Franziska Kinz entſprach im Weſentlichen
dieſer Vorſtellung.
Wohl fehlt ihrer Tiroler Stimme die Muſikalität, die
Goethes fünffüßige Jamben zu vollem Klange kommen läßt.
Dafür eignet ihrer Darſtellung die Echtheit und Kraft einer
ſtarken Menſchlichkeit. Ihre Iphigenie iſt herb, verhalten, und
doch überzeugend in der Stärke des Gefühls und der Reinheit
einer umſpannenden Menſchlichkeit. Ihre Darſtellung iſt oft
wundervoll in der Harmonie und Ausdruckskraft der Bewegung.
So waren die Erſchütterungen über das furchtbare Schickſal
ihres Hauſes und das Gebet zu den Görtern nach dem
Er=
kennen des Oreſt von klaſſiſcher Schönheit in der Bewegung
getragen.
Um die Geſtaltung des Oreſt kämpfte Emil Lohkamp;
ein Oreſt, nicht aus den Urgründen von des Tantalus dunklem
Blut, aber doch geſpannt und packend, namentlich in der
Er=
zählung von dem grauſen Tode der Mutter. Franz Kutſchera
war in dem Optimismus des Pylades ſein beweglicher Gegenſatz.
Den lichten Griechen waren die Stythen in rauhen
Ge=
wändern mit mächtigen, ſchwarzen Haarſchöpfen
gegenüber=
geſtellt: Joſef Keim als König Thoas, wirkungsvoll
repräſen=
tativ, die Jamben allzuſehr vermeidend, und K. H. Peters
als Arkas.
Warmer Beifall des ſtark beſetzten Hauſes dankte für die
I.
ſchöne Aufführung.
* Orpheum
Gaſtſpiel des „Kleinen Theaters”, Berlin.
* Mit einer geiſtreichen Komödie von R. Eger, „Treu
oder untreu”, abſolviert ein Enſemble des Kleinen Theaters,
Berlin, ein Gaſtſpiel im Orpheum, das außergewöhnliche
Beach=
tung beanſpruchen darf. Einmal, weil ſich der Inhalt des Stückes
mit Eheproblemen befaßt, die zu denken geben ſollen, und zum
Denken anregen, zum andern, weil die ſorgfältige Regie von
H. Klubertanz einen vornehm, dezenten Rahmen geſchaffen
hat, hauptſächlich aber deswegen, weil die Rollen von
prominen=
en Film= und Bühnenkünſtlern dargeſtellt werden, die fein zu
charakteriſieren verſtehen und durchweg über ſtarke
Ausgeſtal=
tungsgabe verfügen.
Bruno Kaſtner als Ehegaatte, wirkungsvolle und
leben=
dige Geſtalt, in ſeinen Zweifeln und dem Kampf um die Liebe
ſeiner Frau, die er führen möchte und dabei vom Schickſal faſt
ſelbſt geführt wird, gibt eine xealiſtiſche Darſtellung, die packt
Nr. 80 — Seite 3
Die amklichen Anordnungen
für den zweiten Wahlgang der Reichspräſidenkenwahl
Verlin, 19. März.
Der Reichsminiſter des Innern hat durch Verordnung vom
14. März die Anordnungen für den zweiten Wahlgang der
Reichspräſidentenwahl getroffen. Mit Rückſicht darauf, daß in
Preußen, Bayern, Württemberg und Anhalt am
24. April Landtagswahlen ſtattfinden, iſt mit den Regierungen
dieſer Länder vereinbart worden, daß die Stimmliſten
gemeinſam für die beiden Wahlen vom 30. März bis
3. April zur Einſicht durch die Wähler ausgelegt
werden. In allen anderen Ländern beſchränkt
ſich die Auslegung für die
Reichspräſidenten=
wahl wie im Jahre 1925 auf zwei Tage, nämlich
Samstag, den 2. und Sonntag den 3. April; doch
kann in dieſem Falle die Gemeindebehörde die Auslegung ſchon
früher beginnen laſſen. Die Abſtimmungszeit in den
Sommer=
monaten April bis September wäre nach der
Reichsſtimm=
ordnung 8 bis 17 Uhr. Um Mißverſtändniſſe bei der
Wähler=
ſchaft möglichſt auszuſchalten, hat der Reichsinnenminiſter
an=
geordnet, daß beim zweiten Wahlgang der Reichspräſidentenwahl
dieſelbe Abſtimmungszeit wie beim erſten Wahlgang gilt, alſo
9 bis 18 Uhr, eine Maßnahme, die auch bei der
Reichspräſi=
dentenwahl 1925 getroffen worden war. Die Stimmzettel, wie
alle amtlichen Vordrucke, werden, um Verwechſelungen mit dem
erſten Wahlgang zu vermeiden, auf hellgrünem Papier hergeſtellt.
Im Anſchluß an den Erlaß der Verordnung hat ſich der
Reichsinnenminiſter noch mit einem Rundſchreiben an
die Landesregierungen gewandt. Da die Friſt für die
Auslegung der Stimmliſten in die Hauptumzugszeit fällt, ſind
beſondere Vorkehrungen getroffen, damit die Umſchreibung der
Wähler in den Stimmliſten zu keinem Verluſt des Stimmrechts
für die Wähler führt. Wähler, die nach Beendigung
der Auslegung der Stimmliſten aus ihrem
bis=
herigen Stimmbezirk wegziehen, können noch
nach Ablauf der Auslegung ſich in der
Stimm=
liſte des Stimmbezirks ihrer neuen Wohnung
nachtragen laſſen.
Die chriſtliche Arbeiterſchaft für Hindenburg.
Der Vorſtand des Geſamtverbandes der Chriſtlichen
Gewerk=
ſchaften Deutſchlands erließ am Samstag einen Aufruf an die
chriſtliche Arbeiterſchaft, in dem es u. a. heißt:
„Das deutſche Volk hat ſich am 13. März in klarer
Eindeutig=
keit für Hindenburg entſchieden. Die Entſcheidung für
Hinden=
burg iſt ein voller Sieg. Hätten die Gegner Hindenburgs auch
nur eine Spur von politiſcher Ehrlichkeit, von nationaler
Verant=
wortung und Sorge für das Volk, ſie würden der ſchwerringenden
Nation den weiteren Wahlkampf erſparen. Sie würden mindeſtens
jetzt vor dem Mann, den das deutſche Volk gewählt hat,
zurück=
treten. Sie würden zurücktreten, um nicht noch mehr. Volkskraft
und Volksgut in einem überflüſſigen und aufreibenden Wahlkampf
zu vergeuden. Sie würden zurücktreten, um die gefahrvolle
außen=
politiſche Lage nicht noch mehr zu erſchweren. Sie wollen es nicht!
Die chriſtliche Arbeiterſchaft wird ihre ganze Kraft einſetzen,
da=
mit der 10. April ein überwältigender Sieg für Hindenburg wird.
Hindenburg bedeutet die Einheit und Kraft des Volkes gegen
un=
fruchtbaren Radikalismus. Mag auch die Zahl der Nachläufer des
Radikalismus noch gewachſen ſein, ſeiner Kampfkraft iſt dennoch
der erſte ſchwere Stoß verſetzt worden. Je größer der Sieg
Hin=
denburgs, deſto entſcheidender der zweite Schlag gegen die
Aben=
teurerpolitik des Radikalismus. Kameraden! Frauen und
Män=
ner der Arbeit! Tut am 10. April noch einmal in beiſpielhafter
Treue eure Pflicht. Für Hindenburg! Für Ehre und Freiheit
der deutſchen Arbeiterſchaft! Für Ehre und Freiheit des deutſchen
Volkes! Für den nationalen und ſozialen Volksſtaat!”
Keine Bekeiligung der Deukſchnakionalen
am zweiten Wahlgang.
Die Deutſchnationale Preſſeſtelle erläßt eine Erklärung, in
der es heißt: Die Sehnſucht von Millionen Deutſchen, die am
13. März Hindenburg ihre Stimme gaben, war die
Einheits=
kandidatur der nationalen Front. Eine ausgeſprochene
Partei=
kandidatur konnte dieſer Sehnſucht nicht genügen. Viele ſahen
in ihr die Gefahr ſchwerer Erſchütterungen. Da ſie den
natio=
nalen Einheitskandidaten nicht ſahen, wählten Millionen, die
mit uns das herrſchende Syſtem ablehnen, den greiſen
Feldmar=
ſchall. Seine Wahl iſt durch die Zahlen des erſten Wahlgangs
bereits entſchieden. Eine aktive Beteiligung der
Deutſchnatio=
nalen Volkspartei an der zweiten Reichspräſidentenwahl kommt
nicht in Frage.
Die Deutſchnationale Volkspartei und ihre ſchwarz=
weiß=
roten Mitkämpfer bekennen ſich erneut zu dem Ziel der
Harz=
burger Front. Es gilt, Preußen zu erobern. Hier liegt jetzt
der Hebel zum Sturze des Syſtems.
und zugleich ſympathiſch wirkt. Kaſtner, der bekannte
Film=
künſtler, verfügt über ſo reiches ſchauſpieleriſches Können, daß
ſein Spiel auch,, in Natur” feſſelt. — Ihm als Partnerin Nonny,
ſeine Gattin, ausgezeichnet von Carola Toelle verkörpert. Die
Künſtlerin zeichnet in ihrem Spiel einen weiblichen Typ mit
allen wechſelnden Gefühlen, mit gebändigtem Temperament, mit
ihrem Anlehnungsbedürfnis und der — oft unverſtändlichen
Logik einer liebenden Frau. Ihr Spiel iſt warm und wahr, läßt
auch letzte Rätſel offen. — Als dritter, gleichwertiger
Gegenſpie=
ler ſtellt Heinz Klubertanz den Hausfreund dar, hier ohne
den ominöſen Beigeſchmack, denn er ſteht ſeinem Freunde treu zur
Seite.
Im ganzen eine Aufführung, die inhaltlich und dank ihrer
ſpannenden künſtleriſchen Geſtaltung ſtarke Bühnenwirkung
aus=
löſt.
Bücherſtube Bodenheimer.
Ausſtellung Vala Lamberger.
Vala Lambergers Kunſt, von der ſchon des öfteren an dieſer
Stelle Gutes und Anerkennendes geſagt werden konnte, hat ſo
wenig Feminines an und in ſich, daß man ſchwer eine
Künſt=
lerin hinter dieſen Zeichnungen ſowohl, wie hinter dem großen
Oelbild, das den heſſiſchen Dichter Zuckmayer in einer ganz
eigenen Auffaſſung darſtellt, vermutet. Dabei iſt beſtimmt nicht
die Abſicht der Künſtlerin, betont maskulin ſich zu geben. Das
gute und ſtarke Temperamentvolle in ihrer Kunſt iſt eine
glän=
zende Beherrſchung der Technik, in der ſie eine lapidare
Hand=
ſchrift ſchreibt, die allerdings nicht verhindert, daß hin und
wieder, wenn auch ſelten Zartes, Feines viſionär gezeigt wird,
und die treffſichere Art, wie Vala Lamberger das Charakteriſtikum
in Straße und Landſchaft hauptſächlich in den Winkeln alter
Gaſſen und Städtebilder ſieht und den Bildausſchnitt geſtaltet.
Die ſehr flotte robuſte Art, wie das große Oelporträt
Zuck=
mayer hingeworfen iſt, bezeugt ebenſo die Sicherheit ſchneller
künſtleriſcher Erfaffung des Objektes, wie es in dem Kolorit,
das bei allem Farbenreichtum ſtreng robuſt wirkt, die Malerin
von Können verrät. Aus der richtigen Entfernnung geſehen
wirkt das Porträt ungemein plaſtiſch und lebendig.
Die zahlreichen Schwarz=Weiß=Blätter, faſt durchweg
Tuſch=
zeichnungen, ſind das Ergebnis einer Pariſer Reiſe. Sie
be=
weiſen das eingangs Geſagte. Man beachte in dieſer Richtung
die vielen Blätter, in denen der Turm von Notre Dame
wieder=
kehrt, von den verſchiedenſten Straßenzügen aus geſehen, eine
Reihe, die ihre Krönung findet in dem einen Blatt, da die
Geſamtanſicht von Notre Dame in feinen Linien viſionär den
*
Hintergrund ungemein wirkſam bildet.
Seite 4 — Nr.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 20. März 1932
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Sonntag, 20. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 20. März 1932.
Goethe=Gedächknisfeier der Stadt Darmſtadk.
—Am Montag, dem 21. März, findet abends 8 Uhr im
Städtiſchen Saalbau die große Goethe=Gedächtnisfeier der Stadt
Darmſtadt ſtatt. Wie wir bereits mitteilten, iſt das Intereſſe
an der Veranſtaltung beſonders groß. Bis Montag nachmittag
können Karten zu einem Preiſe von 30 Pfennig im
Verkehrs=
büro auf dem Ernſt=Ludwigsplatz erſtanden werden; außerdem
moch an der Abendkaſſe. Im Vordergrund der Veranſtaltung
ſteht das Wort. Die Feier bringt einen Querſchnitt durch Goethes
Schaffen, beginnend mit den „Leiden des jungen Werthers” bis
zu „Fauſt”, zweiter Teil. Als Sprecher wurde Herr
Univerſi=
tätslektor Profeſſor Roedemeyer, der Leiter des heſſiſchen
Semi=
nars für Sprecherziehung an der Akademie für Tonkunſt,
ge=
wonnen. Eingeleitet wird die Feier mit der mauriſchen
Trauer=
muſik von Mozart. Weitere Orcheſterwerke von Schubert,
Beet=
hoven und Bach verbinden den Stimmungsgehalt der einzelnen
Dichtungen.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 5. März; der
Stu=
dienrat Wilhelm Müller an dem Gymnaſium und der
Real=
ſchule zu Bingen; am 7. März; die Handarbeitslehrerin an der
Volksſchule zu Bad Nauheim, Kreis Friedberg, Ella Graf,
beide auf ihr Nachſuchen, vom 1. April 1932 an — Am 14. März
1932 wurde der Amtsvorſtand des Vermeſſungsamts Groß=Gerau.
Vermeſſungsrat Karl Büttner zu Groß=Gerau. auf ſein
Nach=
ſuchen in Anwendung der Beſtimmungen in § 4 der Dritten
Heſ=
ſiſchen Durchführungsverordnung zur Sicherung der Haushalte
von Ländern und Gemeinden vom 3. November 1931, vom
1. April. 1932 an in den Ruheſtand verſetzt.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Die Bücherſtube zeigt
für wenige Tage eine Ausſtellung „Welt und Umwelt
Goethes” in den Reproduktionen der Goethe=Geſellſchaft
Wei=
mar, u. a. eine größere Anzahl Zeichnungen Goethes die „
Freun=
desgalgrie” aus dem Hauſe am Frauenplan. Goethes Reinſchrift
des „Weſtöſtlichen Divans”, der „Marienbader Elegie”, und
p. a. m.
Nr. 80 — Seite 5
— Für die Aufführung der Matthäuspaſſion am
Gründon=
nerstag und Karfreitag, unter Leitung von Kapellmeiſter Dr.
Schmidt=Iſſerſtedt, hat der Muſikverein als Soliſten gewonnen:
Anny Quiſtorp, eine der erſten heutigen Konzert=Sopraniſtinnen,
die allen Radiohörern bereits aus der Uebertragung der Leipziger
Bachkantaten=Auführungen bekannt ſein dürfte. Eva Jürgens, die
noch von der vorjährigen Karfreitags=Aufführung her in guter
Erinnerung ſteht und inzwiſchen wieder vielerorts begeiſterte
An=
erkennung als Altiſtin gefunden hat, ſowie die hier ebenfalls
be=
kannten Herren Dr. Heinrich Allmeroth, Franz Notholt und Erich
Meyer=Stephan. Franz Notholt ſingt die Chriſtusworte. Er iſt
als Konzertſänger und Bearbeiter alter Muſik weithin bekannt
und hat gerade die Chriſtuspartie häufig und in vielen großen
Städten mit beſonderem Erfolg geſungen. So ſchreiben die „
Ham=
burger Nachrichten”: „Rieſengroß aus der Reihe aller
Mitwirken=
den ragte der Sänger der Chriſtus=Worte hervor, Franz Notholt;
Form und Inhalt wurden in dieſer ganz aus innerſtem Erleben
geſtalteten Kunſtleiſtung eins. Notholts Stimme klingt edel und
reich, iſt voll Leuchtkraft. Tiefe und Modulationsfähigkeit. Dieſer
Sänger des deutſchen Herzens gab die Heilandsworte unerhört
einfach und echt und wußte ſo die Hoheit und Güte des
Gottes=
ſohnes eindringlichſt nahe zu bringen.‟ Die Eintrittspreiſe ſind
ſehr erheblich herabgeſetzt worden. (Näheres ſiehe Anzeige und
Plakat.)
— Stadtkirche. Unſere Leſer ſeien noch einmal hingewieſen
auf die „Geiſtliche Abendmuſik”, die der Stadtkirchenchör
heute abend 8 Uhr, in der Stadtkirche, veranſtaltet. Der Eintritt
iſt frei. Der Chor ſingt Motetten von Schütz und J. S. Bach
Jeſu, meine Freude”), ſowie eine größere Kompoſition von
Studienrat Borngäſſer. Ein Orcheſter ſpielt ein Concerto
groſſo von Händel. Vortragsfolgen ſind in der Kirche zu haben.
— Orpheum. „Treu — oder untreu?” das erleſene
Bühnenſtück in 3. Akten von Rudolf Eger, gelangt mit den
be=
kannten Film= und Bühnenkünſtlern Bruno Kaſtner. Carola
Toekle und Heinz Klubertanz in den Hauptrollen nur
noch heute Sonntag und morgen Montag zur Aufführung. Man
verſäume dieſe beiden letzten Gaſtſpielabende nicht. (Siehe Anz.)
Heſſiſches Landestheater.
Die Boheme. Preiſe 0.60—4 80 Mk.
181. Enden. 223. Dſt.Volksb Gf1s Vorſt.),Gr. Iu.
II Zur Goetheſeier. Fauſt 1. Teil. Preiſe 0.70—5 60. Nontag, 21. März 19. Ende nach 2314 Uhr. Bühnenvolksb. II 9. Vt.
Sur Goethe=Feier. Fauſt 1 Teil. Pr. 0.70—5 60 M. dienstag, 22 März 19½, E.n 232 Uhr. Di. Volksb. G 12. Pſt. Gr.
II1u IV. Zur Goethe=Feier Fanſt 1.T. 0.70—5,60. 1. J Gſtse Sonntag, 20 März 120, Ende 22½4. J. W. von Goethe.
Preiſe 0.50——3.00 Mk. enenfen. em Keine Vorſtellung
dienstag, 22. März
20—221 Uhr. F. W. von Goethe.
Preiſe 0.50—3 Mk.
— Landestheater. Heute abend findet im Kleinen Haus die
hedenkfeier zum 100. Todestag Johann
Wolf=
ang von Goethes ſtatt. Staatspräſident Dr. h. c. Adelung
bricht einleitende Worte. Die Leitung hat Guſtav Hartung. Die
hönſten Verienungen Goetheſcher Gedichte werden, von Anny
on Stoſch, Heinrich Allmeroth. Johannes Drath und Theo
Herr=
nann geſungen. Karl Maria Zwißler begleitet am Flügel. Vor=
Uſungen von Guſtav Hartung. Franziska Kinz, Kurt Hirſchfeld,
ſurt Weſtermann bilden das weitere Programm der Feier, das
vn den Ouvertüren zu „Zauberflöte” und „Egmont” umrahmt
t. — Im Großen Haus findet zur Goethefeier eine
Wieder=
bolung von Goethes „Fauſt” 1. Teil, mit Paul Wegener als
Nephiſto ſtatt. Das Programm der Goethefeier enthält ſämtliche
liedtexte. Es iſt für 20 Pf. bei den Programmverkäuferinnen zu
ſaben. Am Montag und Dienstag wird „Fauſt”, 1. Teil, im
froßen Haus gegeben, und am Dienstag, dem 22. März, am
odestage des großen Dichters, wird noch einmal die 2
Goethe=
tier im Kleinen Haus wiederholt. Am Mittwoch wird zum
Ab=
hluß der Goethefeier „Iphigenie” mit Franziska Kinz in
er Titelrolle in der Inſzenierung von Guſtav Hartung aufge=
Uhrt. — Heute nachmittag findet für die Heſſenlandmiete II und
II um 14.30 Uhr eine Aufführung von Puccinis „Bohéme‟
ſutt.
Goethe auf der Darmſtädter Bühne.
Aus dem Theaterbüro wird uns geſchrieben:
Anläßlich der Goethe=Gedächtnistage im Heſſiſchen
Landestheater, die mit Aufführungen des „Fauſt” und der
„Iphigenie” und einer beſonderen Gedenkfeier zum 100.
To=
destage des Dichters feſtlich begangen werden, wird es für Freunde
der dramatiſchen Kunſt von Intereſſe ſein, einen wenn auch nur
kurzen Ueberblick zu gewinnen über die Pflege der Goetheſchen
Dramen auf der Bühne unſeres Heſſiſchen Landestheaters.
Am Anfang ſteht die Aufführung der „Geſchwiſter” im Jahre
1812, die ſich auch fürderhin einer gewiſſen Vorzugsſtellung im
Repertoire des Darmſtädter Theaters erfreuten; es folgen 1814
„Egmont” und „Clavigo”, 1815 „Mahomet” und die „
Mitſchul=
digen‟ Erſt im Jahre 1819 entſchließt man ſich zum „Taſſo” und
das geniale Jugendwerk, aus des Dichters Sturm= und
Drang=
periode, der „Götz”, deſſen dramaturgiſche und bühnenmäßige
Schwierigkeiten Goethe ſelbſt in mehreren Umarbeitungen zu
be=
wältigen verſucht hat, gelangt erſt 1828, alſo 55 Jahre nach ſeiner
Entſtehung. aufs Darmſtädter Theater.
Auffallend iſt dabei die verhältnismäßig geringe Anzahl von
Wiederholungen, die dieſe Aufführungen, zu Lebzeiten Goethes
aufwieſen. Wenn man von der ſelbſtverſtändlich, viel kleineren
Einwohnerzahl der Stadt abſieht, iſt dieſe Tatſache für Darmſtadt
nicht befremdlicher als ſie es etwa für Weimar iſt, wo Goethe eine
26jährige Tätigkeit als Leiter des herzoglichen Hoftheaters (von
1791—1817) ausübte und ſelbſt mit Bewußtſein keine weſentlich
höheren Aufführungsziffern ſeiner theatraliſchen Werke erzielen
konnte und wollte. Die Produktion der Kotzbue und Iffland etwa
war in einem breiteren Publikumſinn, weit erfolgreicher und
ſtatiſtiſch überlegen.
Der Uraufführung des „Fauſt” 1. Teil die erſt 1829 in
Braun=
ſchweig unter Klingemann ſtattfand, folgte Darmſtadt immerhin
im Jahre 1838. Die Tragödie war in 6 Aufzügen „zur
Darſtel=
lung eingerichtet” von C. Seydelmann, dem gleichzeitigen
be=
rühmten Mephiſtodarſteler, der dieſe Rolle gleich ſeinem Shylock
zu einem Virtuoſen= und Paradeſtück entwickelt, deſſen Ruhm ihn
über viele Bühnen Deutſchlands, ſo auch die Darmſtädter führten,
ebenſo wie etwas ſpäter mit dem Gretchen die berühmte Marie
Seebach „zu jener Zeit (zwiſchen 1852 und 1870) die bedeutendſte
und poeſievollſte jugendliche Liebhaberin der Deutſchen Bühne. —
ungewöhnliches Aufſehen erregte‟. Auch Marie Seebach (ſpätere
verm. Niemann=Seebach) war in Darmſtadt ein oft geſehener und
viel gefeierter Gaſt.
In der Spielzeit 1887/88 „gaben würdevolle Veranſtaltungen,
die Opern Mozarts und Goethes Dramen in chronologiſcher
Reihenfolge, neue Beweiſe, der künſtleriſchen Leiſtungsfähigkeit
des Großherzoglichen Hoftheaters und erzielten ſogar reiche
Kaſſen=
erfolge‟. Der Goethe=Zyklus umfaßte „Götz von Berlichingen”,
die „Geſchwiſter”, „Clavigo”, „Egmont”, „Iphigenie”, „Torquato
Taſſo”, „Fauſt”
Von der Jahrhundertwende um 1900 ab erſcheinen jedes Jahr
eine oder mehrere Einſtudierungen von großen Dramen
Goe=
thes. Von 1903 bis in die erſten Jahre des Krieges hinein
ge=
langt in ſchöner Regelmäßigkeit faſt jedes Jahr das Fauſt=Opus
auf die Darmſtädter Bretter.
Der Wunſch nach der Darſtellung des „Geſamtfauſt” auf der
Deutſchen Bühne hatte im Jahre 1876 die berühmte Devrientſche
Fauſtinſzenierung beider Teile an zwei Abenden in Weimar
ent=
ſtehen laſſen. In Darmſtadt löſte in den Jahren 1903/04 der
Ober=
regiſſeur Valdeck das Fauſtproblem auf eine eigene und neue
Weiſe; er richtete den Geſamtfauſt erſt auf drei Abende (den
Fauſt ſpielte damals Georg Heinrich Hacker), ſpäter 1907/08 gar
auf vier Abende ein.
Dieſe umfangreiche Einrichtung, die von großer Pietät
gegen=
über der Dichtung, von großer Aufopferung und Fleiß der
Künſt=
lerſchar und einem idealen Aufnahmewillen des Publikums in
der glücklichen Vorkriegszeit zeugt bleibt eine dramaturgiſch wie
theatergeſchichtlich bedeutſame Tatſache.
Ein beſonders hübſches Goethe=Heft, das das Heſſiſche
Landes=
theater anläßlich der Hundertjahrfeier herausgibt, gibt mit
ſei=
nen hiſtoriſch=ſtilvollen Illuſtrationen einen kurzen, aber
inſtruk=
tiven Einblick in der Zeiten Wandel von den Tagen Goethes bis
zu uns, und wie noch unſern Großeltern etwa das Idealbild
„Fauſt und Gretchen” auf unſerer Bühne vorgeführt wurde.
Zum Palmſonnkag.
Jeſu Einzug in Jeruſalem.
Holzſchnitt aus der „Kleinen Paſſion” von Albrecht Dürer,
— Ihr 40jähriges Geſchäftsjubiläum begeht am 21. März die
Wagen= und Autolackiererei Wilhelm Beyer. Darmſtadt
Ahaſtraße 8.
— Goethefeier der Goethe=Schule. Die von Herrn Reinhardt
aufgeſtellte, reichhaltige, künſtleriſch ſehr geſchmackvolle
Vortrags=
folge war in 5 Abteilungen gegliedert, von denen jede eine in
ſich geſchloſſene Einheit bildete. In dem weitaus größten Teil
der Gedichte. Chöre und Sololieder kam Goethe ſelbſt zum Wort.
Eine ſehr erfreuliche Verſchönerung der Feier entſtand durch die
Mitwirkung von Frl. Edith Reinhardt. Goethe=Lieder ernſten
und heiteren Charakters in der Vertonung von Mozart,
Schu=
bert und Beethoven, von Herrn Reinhardt in feiner Weiſe am
Flügel begleitet, fanden ſtarken Beifall. Frl. E. Reinhardt
ver=
fügt über einen ſehr gut geſchulten, leichtflüſſigen Sopran von
wohltuendem Klang. Ihre feine, vornehme Tongebung
ermög=
licht ihr eine ſtarke Beſeelung der herrlichen Tonſchöpfungen. Es
wäre wünſchenswert, die junge Sängerin in der Oeffentlichkeit
öfters hören zu können. Die zehn vom Mädchenchor und den
einzelnen Klaſſen der Goetheſchule unter Leitung des Herrn
Reinhardt vorgetragenen Chöre waren hinſichtlich der
Tonrein=
heit, der rhythmiſchen Genauigkeit, des ſeeliſchen Ausdrucks und
der Ausſprache eine ganz hervorragende Leiſtung. Herr Rektor
Sames richtete an die Schülerinnen ſowie an die zahlreich
er=
ſchienenen Eltern und Angehörige warme Worte des Abſchieds.
Das von den Schülerinnen in Geſang und Vortrag Gebotene iſt
ein Beweis dafür, daß an der Goetheſchule mit Fleiß und
Hin=
gabe an der künſtleriſchen Erziehung der Jugend gearbeitet wird.
Die ganze Feier war für alle Zuhörer eine wahre Weiheſtunde.
Aukomobilkurnier des Deufſchen Touring=Clubs,
Musanude Aumſalk.
26.—28. März 1932 in Lindenfels im Odenwald.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Touring=Clubs
ver=
anſtaltet während der genannten Tage die alljährlich
ſtattfin=
dende Oſterfahrt nach der entzückend gelegenen „Perle des
Oden=
walds” dem bekannten Luftkurort Lindenfels i. Odw. Der
Deutſche Touring=Club häzte gerade zur erſten Frühlingszeit kein
ſchöneres Ziel finden können, rühmt man doch Lindenfels nicht
nur eine beſonders landſchaftlich ſchöne Lage nach, ſondern auch
infolge der günſtigen klimatiſchen Verhältniſſe außerordentlich
günſtige Erholungsmöglichkeiten. Das Programm ſieht vor:
Dienstag, den 24. März 1932, 18 Uhr: Früheſter Start der
be=
werteten Zielfahrt Freitag, den 25 März 1932, 18 Uhr:
Frü=
heſter Start der 24=Stundenfahrt. Samstag, den 26. März 1932,
17—18 Uhr: Eintreffen der Teilnehmer an der bewerteten
Ziel=
fahrt der 24=Stundenfahrt und an der Plakettenzielfahrt,
20 Uhr: Begrüßungsabend im Kurhotel „Auguſte Viktoria”
Sonntag, den 27. März 1932 8—18 Uhr: Eintreffen der
Plaket=
tenzielfahrer, 9—12 Uhr: Prüfungsfahrt „Rund um Lindenfels”,
10—12 Uhr: Kurkonzert am Ziel. 12—13 Uhr: Gemeinſames
Mittageſſen im Hotel „Heſſiſches Haus” in Lindenfels, 14 Uhr=
Beginn der Geſchicklichkeitsprüfung, 20 Uhr: Feſtabend im Hotel
„Odenwald”, gemeinſames Abendeſſen. Anſchließend
Preisver=
teilung und Tanz. Montag den 28. März 1932: Beſichtigung
von Lindenfels. 12 Uhr: Mittageſſen im Hotel „Darmſtädter
Hof‟. Der Veranſtalter nimmt Meldungen entgegen und gibt
auch auf Anfragen die gewünſchte Auskunft.
Das Oierei der deuſchen Reichsbahn.
Der Verkehrs=Verein teilt mit:
Nach den Erfahrungen, die die deutſche Reichsbahn mit der
verlängerten Sonntagsrückfahrkarte ab den Weihnachtsfeiertagen
gemacht hat, ſcheint man an den maßgeblichen Stellen ſehr
zu=
frieden geweſen zu ſein. Ein gleiches Vorgehen iſt nunmehr für
die Oſterfeiertage beſchloſſen worden.
Die Feſttagsrückfahrkarten, wie der offizielle Ausdruck heißt,
gelten vom 23. bis einſchließlich 4. April. Zur Hinfahrt können die
Tage vom 23 bis einſchließlich 28 März benützt werden, und zür
Rückfahrt alle Tage ab 24. März, 12 Uhr mittags, bis zum 4. April.
An dieſem Tage muß die Rückfahrt ſpäteſtens um 24 Uhr beendet
ſein. D= FD= und FFD=Züge ſind gegen Zahlung des tarifmäßigen
Zuſchlags für die Benützung mit den Feſttagsrückfahrkarten
frei=
gegeben.
Die Reichsbahn hat in Erkenntnis der Mängel, die den
Feſt=
tagsrückfahrkarten an den Weihnachtsfeiertagen anhafteten,
ver=
fügt, daß für ſolche Verbindungen, die erfahrungsgemäß an den
Feſttagen viel benützt werden, vorgedruckte Fahrkarten ausgegeben
werden.
Für alle übrigen Verbindungen hat ſie beſondere
Blanko=
karten zur Verfügung geſtellt. Wird von der letzten Möglichkeit
Gebrauch gemacht, ſo iſt eine rechtzeitige Löſung oder Beſtellung
der Blankokarten in dem Reiſebüro auf dem
Luiſen=
platz4 Telephon 221. notwendig, und zwar bis ſpäteſtens
zwei Tage vor Antritt der Fahrt. Zu erwähnen iſt noch, daß die
Blankofahrkarte für jede Station innerhalb
Deutſch=
lands ausgegeben werden kann.
CWohlfahrtsunterſtützung. Die am 25. März 1932 fälligen
Unterſtützungen für Unterſtützungsempfänger der allgemeinen
Fürſorge im 1. Polizeibezirk werden bereits am
Donners=
tag, dem 24. März 1932, ausbezahlt. Die Auszahlung findet
ſtatt nachmittags von 2—6 Uhr Buchſtabe A—K im Laden
Gra=
fenſtraße 30 und Buchſtabe L—3 im Schalterraum der Stadtkaſſe.
— Näh= und Handarbeitsſchule der Barmherzigen Schweſtern,
Nieder=Ramſtädter Straße 30. Wir machen wieder auf unſere
Näh= und Handarbeitsſchule aufmerkſam. Mädchen jeden Alters
und jeder Konfeſſion, vom 14. Lebensjahre an, finden Aufnahme.
Für gründliche Erlernung des Kleidermachens, Weißzeugnähen
und alle ſonſtigen Handarbeiten iſt durch geprüfte Lehrkräfte gute
Gewähr geboten. Auch iſt Schülerinnen reichlich Gelegenheit
ge=
boten zur Erlernung des Kochens, der Bäckerei, Einmachen und
Steriliſieren der Früchte und Gemüſe. Der Unterricht findet
jeden Tag, mit Ausnahme Samstags, von 8—12 und 2—6 Uhr
ſtatt. In unſeren Kindergarten können auch jederzeit Kinder
von 2½ bis 6 Jahren aufgenommen werden. Anmeldungen nimmt
die Oberin entgegen.
Wuinig Waut Rekaden.! Der wichtigſte Schutz für Beine Frau und
Beine Xinder iſt Beine Pebensverücherung. Deiner Familie bilt Du
es lchuldig, den Schutz auch ſetzt und grade ſetzt in Xraft zu erhalten.
Ricnener die Keit, deio Nsendign Sbensversicherang!n
Diakonie und Erziehung.
Heſſiſcher Diakonieverein E.V.
Am Freitag fand die Hauptverſammlung des Heſſiſchen
Dia=
konievereins in ſeinem Heimathaus zu Darmſtadt,
Freiligrath=
ſtraße 8, ſtatt. Der Vorſitzende, Herr Oberkirchenrat Dr. Horre.
begrüßte die zahlreich erſchienenen Mitglieder und Freunde des
Vereins, die Vertreter der kirchlichen, ſtaatlichen und ſtädtiſchen
Behörden, ſowie die Abgeſandten anderer ähnlicher Beſtrebungen
und Vereine. Die Räume des Heimathauſes waren faſt zu klein,
um die Menge der erſchienenen Mitglieder und Gäſte
aufzu=
nehmen. Man bemerkte unter ihnen den Superintendenten der
Provinz Starkenburg, Herr Oberkirchenrat Dr. Müller, den
Vizepräſidenten der Kirchenregierung und des Landeskirchenamts,
Herrn Dr. Dahlem, Herrn Medizinaldirektor Dr.
Roſen=
haupt als Vertreter der Stadt Mainz, Frau Exz. v. Wuſſow
als Vertreterin des Verbandes evangeliſch=kirchlicher
Frauenver=
eine und viele andere mehr. Einleitend gedachte der Vorſitzende
der verſtorbenen Mitglieder des Vereins. Unter ihnen ſind
be=
ſonders zu nennen: Oberſtudiendirektor Dr. Frenzel, Pfarrer
Dr. Dreſcher, Eſchollbrücken, Sanitätsrat Dr. Blumenthal,
Dekan Schäfer=Oppenheim, Geh. Sanitätsrat, Dr. Becker=
Friedberg, Studiendirektor Dr. Lettermann, Studienrat
Roth der zuletzt auch dem Verwaltungsausſchuß angehört hatte,
und Geheimrat Profeſſor Dr. Back. In der
Mitgliederverſamm=
lung erſtattete zunächſt Herr Pfarrer Guyot den Jahresbericht.
Aus ihm iſt zu entnehmen, daß der Diakonieverein das
Kriſen=
jahr 1931, das der Vereinsarbeit außerordentlich viel
Schwierig=
keiten und Hemmniſſe brachte, doch glücklich überſtanden hat. Es
iſt ja ſelbſtverſtändlich, daß eine Einrichtung der freien
Liebes=
tätigkeit, wie die des Diakonievereins, unter den Auswirkungen
der wirtſchaftlichen und finanziellen Kriſe ſchwer zu leiden hatte.
Auch die verſchiedenen Notverordnungen bedrohten wiederholt den
finanziellen Aufbau des Vereins. Trotzdem konnte der
Jahres=
bericht glücklicherweiſe einen unter dieſen Verhältniſſen günſtig
zu nennenden Abſchluß melden. Die Arbeit des Diakonievereins,
die in der Ausbildung und Anſtellung tüchtiger Kranken= und
Gemeindeſchweſtern beſteht, konnte noch ausgebaut und erweitert
werden. Der Verein konnte ſeiner beſonderen Aufgabe, das Land
Heſſen mit gut ausgebildeten tüchtigen Schweſtern zu verſorgen,
auch in dem abgelaufenen Jahr nachkommen. Ebenſo konnte er
die Arbeit in der Wohlfahrts= und Pfarrgehilfinnenſchule, die die
ſtaatliche und die kirchliche Anerkennung beſitzt, in gewohnter
Weiſe fortſetzen. Neu beſetzt wurden in dem vergangenen Jahr
die Gemeinde Mainz=Ginsheim und Hochweiſel; das
Verſorgungs=
haus Ohlyſtift zu Gräfenhauſen erhielt eine Schweſter für die
weibliche Abteilung und Krankenpflege. Beſonders iſt zu melden
die Beſetzung der neuerbauten Orthopädiſchen Univerſitätsklinik zu
Gießen mit Digkonieſchweſtern. Mit ſechs Schweſtern übernahm
der Diakonieverein dort im Herbſt 1931 die Arbeit; inzwiſchen
iſt die Arbeit ſo gewachſen, daß ſchon 10 Schweſtern geſtellt
wer=
den müſſen. Die Schweſternzahl iſt auch im abgelaufenen Jahre
wieder geſtiegen, beſonders die Zahl der in Heſſen arbeitenden
Schweſtern. In der Gemeindepflege wurden von den
Diakonie=
ſchweſtern rund 130 000 Beſuche gemacht, außerdem rund 6000 in
der Wohlfahrtspflege. In den fünf Kindergärten des
Diakonie=
vereins wurden durchſchnittlich 355 Kinder pro Tag verſorgt von
5 Kindergartenſchweſtern und 4 Helferinnen. Dazu kommt die
Arbeit, die von dem Heimathaus aus in der ſtädtiſchen
Säuglings=
pflege und =beratung, in der kirchlichen Gemeindepflege in
Darm=
ſtadt getrieben wird. Das Mathildenheim zu Worms, das von
Diakonieſchweſtern beſetzt iſt, hatte bei 873 Verpflegungstagen
209 Geburten. In den Krankenpflegeſchulen iſt die Arbeit
eben=
falls ruhig und ſtetig weiter gegangen. Gewachſen iſt ſie
beſon=
ders in Nordhauſen. In Hanau wurden 2772 Patienten bei
70 464 Verpflegungstagen, und in Nordhauſen 2579 Patienten
bei 55 085 Verpflegungstagen verpflegt. Im Heimathaus ergaben
ſich durch die Verpflegung von Schweſtern und Schülerinnen
10 581 Verpflegungstage. Das ſtaatliche Wohlfahrtspflegeexamen
haben 15 Schülerinnen, das kirchliche Pfarrgehilfinnenexamen
9 Schülerinnen beſtanden. Die Berufsausſichten waren bisher
für die Schülerinnen der Wohlfahrts= und Pfarrgehilfinnenſchule
noch verhältnismäßig günſtig. Wenn man an die ungeheure Not
in faſt allen männlichen und weiblichen Berufen denkt, ſo kann
man ſich nur darüber freuen, daß die allermeiſten der abgegangenen
Schülerinnen eine Verwendung oder Anſtellung gefunden haben.
Herr Pfarrer Guyot gab daran anſchließend einen eingehenden
Bericht über die finanzielle Lage des Vereins. Die Rechnung des
Jahres 1931 iſt bereits von einem vereidigten Rechnungsreviſor
(von der Oberrechnungskammer) geprüft worden; ſie war ſo
ſorg=
fältig und gewiſſenhaft bearbeitet, daß ſich Bemerkungen nicht
ergeben hatten. Dem Vorſtand wurde deshalb einſtimmig
Ent=
laſtung erteilt. Ebenſo wurde der Voranſchlag für das Jahre 1932
genehmigt. Herr Pfarrer Guyot ſchloß mit einem herzlichen Appell
an die Mitglieder und Freunde des Vereins, die Arbeit des
Dia=
konievereins wie ſeither zu unterſtützen und zu fördern, um das
notwendige Werk auch in dieſer böſen Zeit nicht im Stich zu laſſen.
Eine Einrichtung wie der Heſſiſche Diakonieverein iſt heute mehr
denn je auf die freiwillige Mitarbeit und Unterſtützung weiteſter
Kreiſe angewieſen, und wenn man die Einzelheiten ſeiner Arbeit
kennen lernt, ſo darf man mit gutem Gewiſſen ſagen, daß der
Dia=
konieverein die Unterſtützung aller Kreiſe unſerer Heimat auch
wirklich verdient.
An die Mitgliederverſammlung ſchloß ſich eine öffentliche
Verſammlung an, in der der Erziehungsberater der Stadt
Darm=
ſtadt und Lehrer am Kinderheim Waldeck, Herr Dr. Politſch,
einen außerordentlich intereſſanten, gedankentiefen und
aufſchluß=
reichen Vortrag über „die Erziehung des ſchwererziehbaren
Kin=
des” hielt. Herr Dr. Politſch ging dabei von der Beſtimmung des
Begriffs des ſchwererziehbaren Kindes aus. Er wies falſche
Vor=
ſtellungen zurück und beſtimmte pſychologiſch und ſoziologiſch das
Weſen der Schwererziehbarkeit. Darnach ſetzte er ſich mit den
Methoden der Erziehung des ſchwererziehbaren Kindes
ausein=
ander und begründete die richtige Art und Weiſe, wie
ſchwererzieh=
bare Kinder zu behandeln und zu erziehen ſind. Vor allem
be=
tonte er dabei die richtige Einſtellung des Erziehers zum Kinde,
die frei von Vorurteilen, getragen von der Liebe und abſolut
ſachlich dem Kinde gegenüber bleiben muß. Herr Dr. Politſch
be=
legte ſeine Rede mit zahlreichen intereſſanten Beiſpielen aus einer
langjährigen Erziehungsarbeit und gab dadurch manchen wichtigen
Aufſchluß über das Seelenleben dieſer unglücklichen und
bedau=
ernswerten Kinder. Andererſeits aber konnte man doch daraus
auch den Troſt entnehmen, daß dieſen Kindern durch liebevolle
Beſchäftigung mit ihnen wirklich geholfen werden kann.
Aller=
dings muß der Erzieher gerade zu dieſer Arbeit eine beſondere
Berufung haben. Der Vortrag machte durch ſeinen Ernſt, ſeine
Sachlichkeit und die Liebe, die man dahinter ſpürte, einen tiefen
Eindruck auf alle Zuhörer, die dem Vortragenden durch lebhaften
Beifall dankten. Dieſem Dank gab auch Herr Oberkirchenrat Dr.
Horre und Pfarrer Guyot in der Ausſprache Ausdruck. Außerdem
beteiligten ſich an der Ausſprache noch Herr Oberkirchenrat Dr.
Müller Herr Pfarrer Marx, Herr Vizepräſident Dr. Dahlem und
FrauDirektorin Thiele. In einem ſehr feinen Schlußwort konnte Herr
Dr. Politſch die in der Ausſprache geäußerten Gedanken
zuſammen=
faſſen und einige Fragen beantworten. Die Veranſtaltung führte
als Ganzes hinein in einen Zweig der Arbeit des Diakonievereins.
Die Beſchäftigung mit den Fragen der Erziehung gehört ja
weſentlich zu den Aufgaben der Ausbildung der Diakonieſchweſtern,
der Wohlfahrtspflegerinnen, Fürſorgerinnen und
Pfarrgehil=
finnen. Alle Teilnehmer hatten den Eindruck, welch wichtige,
ſchwere und verantwortungsvolle Arbeit in dieſer Beziehung zu
leiſten iſt und waren für alles, was ihnen dieſe Veranſtaltung
gegeben hatte, von Herzen dankbar. Die Mitglieder und Freunde
des Diakonievereins verlebten im Anſchluß an die Verſammlung
noch eine Stunde gemütlichen Beiſammenſeins mit den
Diakonie=
ſchweſtern zuſammen in dem gaſtlichen Heimathaus. So trat auch
bei dieſer Veranſtaltung wieder der Geiſt echter
ſchweſternſchaft=
licher Gemeinſchaft in Erſcheinung, deſſen Pflege der
Diakonie=
verein ſich zum Ziel geſetzt hat, um durch dieſen Geiſt Menſchen in
allen Lebenslagen und Verhältniſſen zu helfen und zu tröſten.
Möge dem Diakonieverein auch das Jahr 1932 bei aller Arbeit
und den Schwierigkeiten, die es ihm bringen wird, doch zum Segen
gereichen, damit er ſeine wichtige und notwendige Arbeit wie
ſeit=
her weiter treiben kann.
Oſterfahrken der Heſſ. Eiſenbahn=A.-G.
Die Oſterfeiertage werden von den meiſten Leuten zum
Reiſen und Wandern benutzt. Ein überaus reichhaltiges
Pro=
gramm wurde von der Heſſiſchen Eiſenbahn=AG. für die
Feier=
tage vorbereitet. Auf beſonderen Wunſch einiger
Kriegsteilneh=
mer findet von Karfreitag bis Oſtermontag eine viertägige
Weſt=
frontfahrt ſtatt, die jedermann Gelegenheit gibt, wieder in die
alten Stellungen ſeines Truppenteils zu kommen. Berückſichtigt
bei der Fahrt werden die alten Anmarſchſtraßen der heſſiſchen
Regimenter. Berührt werden die Forts Vaux. Douaumont, die
Stellungen Toter Mann und Höhe 304, der Argonnerwald und
die Stellungen in der Champagne, Ripont und Tahure ſind noch
Zeugen der furchtbaren Kämpfe, die ſich dort abſpielten. Die
4=Tagesfahrt iſt ſo gut vorbereitet, daß trotz der großen
Rund=
fahrten und Beſichtigungen noch reichlich Gelegenheit zum
Be=
ſuche der deutſchen Heldenfriedhöfe gegeben iſt. Beſondere Wünſche
können jederzeit beim Reiſeleiter der Heag zum Ausdruck
ge=
bracht werden. Die Oſterzeit iſt beſonders für dieſe Fahrt
ge=
eignet, da die Bäume noch unbelaubt ſind und dadurch ein
beſſe=
rer Ueberblick über die geſamte ehemalige Front gewährleiſtet
wird. Während der Fahrt iſt für eine gute Führung geſorgt. —
Eine ausgeſprochene Erholungsfahrt wird in derſelben Zeit nach
der Schweiz — Schaffhauſen — Zürich — Luzern mit
Vierwald=
ſtätter=See ausgeführt. Der Weg führt über Heidelberg—
Bruch=
ſal mit einer Schloßbeſichtigung, dann weiter durch das
Nagold=
tal mit Schwarzwald nach Rottweil. Am anderen Tage zur
Schweizer Grenze nach Schaffhauſen, wo der mächtige Rheinfall
beſichtigt wird. Zürich-Luzern mit Vierwaldſtätter=See werden
beſondere Eindrücke auf die Teilnehmer hinterlaſſen
Erholungs=
aufenthalt mit Gelegenheit zur Ausübung von Winterſport iſt
in Engelberg gegeben, wo die Reiſenden im Hotel, Viktoria
untergebracht werden. Anmeldungen werden bis Dienstag, den
22. März 1932, im Heaghaus entgegengenommen. — Außerdem
findet am Oſterſonntag eine Nachmittagsfahrt nach Lindenfels
ſtatt, und am Oſtermontag wird eine Tagestour über
Aſchaffen=
burg — Frohnhofen — Laufach — Rothenbuch — Rohrbrunn nach
Meſpelbrunn durchgeführt. — Um den Kindern während der
Oſterferien eine beſondere Freude zu bereiten, iſt eine
Beſich=
ſichtigungsfahrt zum Zoologiſchen Garten nach Frankfurt a. M.
am Mittwoch, dem 30. März 1932, vorgeſehen. Alles Nähere im
heutigen Inſerat und im Heaghaus, Zimmer Nr. 6. Tel. 3390.
— Chriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt E. V.,
Alexanderſtraße 22 (ehem. Inf.=Kaſerne). Es wird hierdurch noch
einmal auf den heute Sonntag abend ſtattfindenden
Familien=
abend hingewieſen. Herr Miſſionar K. Michel wird von ſeinen
Erlebniſſen und Erfahrungen in China in einem
Lichtbildervor=
trag erzählen.
Aus den Darmſtädker Lichtſpielkheakern.
Helia.
„Tabu”, ein Film des verſtorbenen F. W. Murnau.
Dieſer Film — es iſt nur bedingt ein Tonfilm — iſt eine
ſehr elegiſche Angelegenheit. Im Aufwand einer rauſchenden
Fülle von Bildern paradieſiſcher Schönheit ſtreift Murnau in
dem Bau der Handlung ſowohl wie in der regielichen
Behand=
lung des Stoffes vielfach die Grenzen des ſüßlichen Kitſchs. Es
wird verſichert, daß in dieſem Film keine Schauſpieler wirken,
nur Eingeborene: Südſeeinſulaner. Inſulanerinnen. Indianer,
Chineſen uſw. Aber die ganze Art, wie beſonders dieſe
Inſula=
ner ſpielen, wirkt ſo unglaublich ſchauſpielerhaft, iſt ſo ſtark
Theater, daß man entweder es für wahr halten muß, daß
ge=
rade dieſe Eingeborenen ſofort wiſſen, wes Art ihre Aufgabe
iſt, und daß ſie dann ſofort „ſchauſpielern”, oder aber ſie ſind
tatſächlich vor dem Filmen ſehr routiniert ſchauſpieleriſch
er=
zogen. Weder von der wilden noch von der paradieſiſchen
Un=
berührtheit der Südſeeinſulaner zeugt dieſes Spiel und dieſe
Darſtellung, noch von irgendwie Natur= oder Triebhaftem. Dazu
kommt, daß die Handlung beſtimmt geſtellt iſt, und zwar in allen
Einzelheiten, daß die Hauptdarſteller ausgeſuchte Typen ſind. Es
iſt alſo kein Kulturfilm dieſer „Tabu” F. W. Murnaus. Es
iſt eine in die Südſeeinſeln, in eine Palmenlandſchaft verlegte
Darſtellung eines zunächſt freudvollen, dann leidvollen
Liebes=
ſpiels.
— Das Union=Theater zeigt heute und folgende Tage den
Luis=Trenker=Film „Berge in Flammen”.
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man ab heute einen
Ton=
film aus den afrikaniſchen Tropen „Entfeſſeltes Afrika‟.
Die=
ſer Film wurde auf einer Tierfangexpedition geſchaffen, die in
das Innere Rhodeſiens und Portugieſiſch=Oſtafrikas
unternom=
men wurde.
— Im Rahmen einer Morgenfeier läuft in den Helia=
Licht=
ſpielen heute Sonntag vormittag 11.15 Uhr der herrliche
Kultur=
film „.. den ſchickt er in die weite Welt”.
Die vom Wohlfahrts= und Jugendamt abgegebenen Holz=
und Briketts=Bezugskarten tragen den Vermerk gültig bis 31.
März 1932‟. Die Unterſtützungsempfänger und Inhaber ſolcher
Bezugskarten werden darauf aufmerkſam gemacht, daß die
Ein=
löſung unbedingt bis zum 31. März 1932 an den bekannten
Aus=
gabeſtellen erfolgen muß. Nach dem 31. März 1932 ſind die
Be=
zugskarten wertlos.
Tagung der Haupkgemeinſchaft des Deutſchen
Einzelhandels.
Die geſchloſſene Mitgliederverſammlung der
Hauptgemein=
ſchaft des Deutſchen Einzelhandels ſtand unter dem Eindruck ins=
beſondere der durch die Notverordnung vom 9. März 1932
ge=
ſchaffenen Lage auf dem Gebiet des Wettbewerbsweſens
inner=
halb der Warenverteilung.
Nach Erledigung der Regularien nahm die Verſammlung mit
großem Intereſſe die inſtruktiven Ausführungen des
Staats=
ſekretärs Prof. Dr. Popitz zur Frage des Finanzausgleichs
ent=
gegen. Die ſich anſchließende Debatte erbrachte, daß dieſen
Fra=
gen ſeitens der Hauptgemeinſchaft ſowie der Vertretung der
Wirt=
ſchaft insgeſamt jetzt ſchon intenſivſte Aufmerkſamkeit zugewandt
werden muß. Eine eingehende Sitzung der Steuerausſchüſſe am
16. d. M. diente zum Teil bereits dieſem Zweck.
Der Bericht des geſchäftsführenden Vorſtandsmitgliedes Dr.
Tiburtius gab einen Ueberblick über die allgemeine
volkswirt=
ſchaftliche Entwicklung, insbeſondere auf den Gebieten der Zoll=
und Exportpolitik, der Entwicklung von Löhnen und Preiſen in
der letzten Zeit, und beſchäftigte ſich hierauf eingehend mit dem
Inhalt der Notverordnung vom 9. März 1932 zum Schutze der
Wirtſchaft und ihrer Vorgeſchichte.
In der anſchließenden ausführlichen Diskuſſion trat hervor,
daß die Verſammlung die Notverordnung vom 9. März 1932 als
erſte Maßnahme der Regierung begrüßt, die auf die dringendſten
Erforderniſſe des Einzelhandels beſonders eingeht.
Die erfolgte Zugabenregelung wurde freilich durchweg als
ungenügend bezeichnet; die Hauptgemeinſchaft wiederholt ihre
Forderung nach einem klaren Zugabeverbot und die
Mitglie=
derverſammlung war der Ueberzeugung, daß die Berechtigung
dieſer Forderung ſich nur zu ſchnell erweiſen werde. — Begrüßt
wurde beſonders die Regelung des Ausverkaufsweſens. In der
Mitgliederverſammlung trat einhellig der Wille hervor, dieſen
Ausgangspunkt berufsſtändiſcher Gemeinſchaftsarbeit zu einem
wirkſamen Mittel der Reinigung der Wettbewerbsſitten
auszu=
geſtalten. Hiergegen wurde eine Verſchärfung zur Unterbindung
des ſogenannten Lockartikelunweſens allgemein gewünſcht.
Eine lebhafte Diskuſſion entſpann ſich über die Frage der
weiteren Ausdehnung der von der Regierung getroffenen
Maß=
nahmen über die Regelung bezüglich der Einheitspreisgeſchäfte.
Es wurde beſchloſſen, die Ausdehnung der Sperre für die
Ein=
heitspreisgeſchäfte nach der Notverordnung vom 9. März 1932
Die Tagung des heſſiſchen Turnlehrervereins
Steuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 31. März 1932.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
20. (21.) März: Abführung der Lohnſteuer für die in der
Zeit vom 1. bis 15. März 1932 erfolgten Lohnzahlungen
im Markenverfahren und im Ueberweiſungsverfahren;
im letzteren jedoch nur dann, wenn die in der erſten
Hälfte des Kalendermonats einbehaltenen,
Lohnſteuer=
beträge für ſämtliche in einem Betrieb beſchäftigten
Ar=
beitnehmer den Betrag von 200 RM. überſtiegen haben.
(Keine Schonfriſt.)
20. (21.) März: Abführung der im Steuerabzugsverfahren
ein=
behaltenen Ledigenſteuer und der
Kriſenlohn=
ſteuer. (Keine Schonfriſt.)
24. März: Bürgerſteuer. Das 3. Ziel der durch grünen
Steuerbeſcheid angeforderten Bürgerſteuer 1931 iſt bei
Meidung der Beitreibung und Koſtenberechnung bis zu
dieſem Tage an die Stadtkaſſe Darmſtadt zu zahlen.
Vergl die Bekanntmachung der Stadtkaſſe Darmſtadt
vom 16. März 1932 in Nr. 77 des Darmſtädter
Tag=
blatts vom 17. März 1932.
25. (29.) März: 6. und letztes (gemeindliches Ziel) der
Ge=
meinde=, Kreis= und Provinzialumlagen
für das Rechnungsjahr 1931/32. Brauner Steuerbeſcheid.
Schonfriſt bis 5. April 1932.
25. (29.) März: Zahlung der Müllabfuhr=,
Straßen=
reinigungs=, und Kanalbenutzungsgebühk
in der Stadt Darmſtadt laut grauem Gebührenbeſcheid.
6 und letztes Ziel für das Rechnungsjahr 1931/32.
Schon=
friſt bis 5. April 1932.
25. (29.) März: Entrichtung der Filialſteuer in der Stadt
Darmſtadt 6 und letztes Ziel für das Rechnungsjahr
1931/32. Weißer Steuerzettel. Schonfriſt bis 5. April
1932.
31. März: Entrichtung des Beitrags zur Handwerks”
kammer, 4 und letztes Ziel für das Rechnungsjahr
1931/32. Weißer Anforderungszettel. Der Betrag iſt
an die Stadtkaſſe Darmſtadt zu entrichten. Keine Schon”
friſt.
H. W. Wohmann.
Sogt
Dar lut!
Genug, um eine ganze Wochelang jeden Cag
2 Caſſen Kathreiner zum Frühſtück zu trinken.
Wirklich — der iſt mehr wert, als er koſtet!
auf alle Orte zu fordern. Ferner wurden klarere und ſchärfere
Beſtimmungen bezüglich der Einhaltung handelsüblicher. Maße
und Gewichte verlangt.
Der geſamte Verlauf der Mitgliederverſammlung war
weſent=
lich beeinflußt auch durch Fragen organiſatoriſcher Art
inner=
halb der Hauptgemeinſchaft, die insbeſondere durch die
Wett=
bewerbsverhältniſſe in der letzten Zeit akut geworden waren.
Aus dem Verlauf der Verſammlung ergab ſich aber einhellig die
Anerkennung des Wertes und der Wille zu weiterer gemeinſamer
Arbeit innerhalb der geſamt=berufsſtändiſchen Spitzenorganiſation.
Krebs iſ
fand in Darmſtadt ſtatt. Dieſe Tagung war inſofern eine
beſon=
dere, als nicht nur das 10jährige Beſtehen des
Fachturnlehrerver=
eins damit gefeiert wurde, ſondern es galt auch, den Mann
be=
ſonders zu ehren, der in Heſſen die heſſiſchen Turnlehrer in dieſer
Fachgruppe zuſammengefaßt hatte und den Verein während ſeines
10jährigen Beſtehens in unermüdlicher Arbeitsfreude geleitet hat,
Herrn Turnoberlehrer P. Luley. Daher nahmen an dieſer
Ta=
gung auch die Vertreter des badiſchen, des bayeriſchen und
würt=
tembergiſchen Fachturnlehrervereins teil. Herr Profeſſor Gärtner=
München überreichte Herrn Luley ein künſtleriſch ausgeführtes
Ehrendiplom des Reichsverbandes der Fachturnlehrer und der
heſſiſche Turnlehrerverein ehrte den Jubilar durch die Ernennung
zum Ehrenvorſitzenden. Wenn einſt die Geſchichte des heſſiſchen
Turnlehrervereins geſchrieben wird, ſo wird, die Tätigkeit des
Herrn P. Luley an hervorragender Stelle erwähnt werden
müſ=
ſen. Eng verbunden mit ſeinem Namen iſt der neue Turnlehrplan,
in zahlreichen Ausbildungskurſen hat er Lehrer aller
Schulgat=
tungen den Weg zum neuen Turnen gezeigt, die Vorbereitung der
Reichsjugendwettkämpfe fand alljährlich unter ſeiner Leitung
ſtatt, und in allen Behörden, die die Pflege der Leibesübung zur
Aufgabe haben, hörte man gern auf die Worte dieſes erfahrenen
Turnpädagogen. Der heſſiſche Turnlehrerverein hat den Wunſch,
daß ihm die rührige Arbeitskraft von Herrn P. Luley noch recht
lange erhalten bleibt.
Die anſchließende geſchäftliche Sitzung hatte zum Gegenſtand
die Fragen des Schulturnens und des Turnlehrerſtandes.
Vere
gieder und
hausarzt
im e
Uit
Mu
Nerite
ſein Gut
Sonntag, 20. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 80 — Seite 7
Heſſiſche familiengeſchichtliche Vereinigung.
In der letzten Monatsverſammlung berichtete Herr Staatsrat
ar Schliephake, nachdem er kurz auf die Wichtigkeit der
familiengeſchichtlichen Forſchung für unſer ganzes Volk
hinge=
wieſen hatte, über drei Familien, die mit unſerem Heſſenland in
Beziehung geſtanden haben: die Crecelius, Stutz und Krebs. Der
eeich Deir Seche eie Sir dei Rtun ei
familie nach, konnte ſie aber nur bis zu dem Heimbergen Johann
(hriſtoph Cr. geb. 1653 in Heringen bei Limburg, verfolgen,
ſeſſen Sohn Johannes 1723 Pfarrer zu Reichelsheim in der
Wet=
ſerau wurde und mit einer Tochter des Apothekers Joh. Heinrich
Senkenberg in Friedberg verheiratet war. Der Vortragende wies
m Hand von Kirchenbuchauszügen überzeugend nach daß der
beimberge Crecelius ein Nachkomme der Familie Kreckel
latini=
irt Crecelius, in Gemünden bei Weſterburg, war, woſelbſt 1613
in Johann Kr., der 29 Jahre dort Schultheiß war, und 1628
in Canonicus der St. Severiſtiftskirche und Schulmeiſter
Theo=
dar Crecelius ſtarben, und der Name auch ſonſt zahlreich vertreten
dar. — Die Familie Stutz ſtammte von Marburg, wo ſchon
393 ein Hermann Stutz erwähnt wird. Ein Glied derſelben,
Nathias Stutz, wurde Pfarrer in Gleiberg=Krofdorf und ſpäter
öberpfarrer der Grafſchaft Saarwerden in Bockenheim (
Saar=
nion), wo er 1608 ſtarb. Der einzige Sohn desſelben, war
Karrer zu Saarbrücken, ein Enkel aber Joh. Lorentz Stutz,
ourde Rat der Gräfin von Criechingen. Er, ſeine beiden Söhne
und die Tochter heirateten Angehörige von Adelsfamilien der
Stadt Metz (de Vigneulle, de Goullon, de Galloir, Olry).
Hier=
urch kam die Familie in nahe Beziehungen zu Frankreich dem
uch mehrere Stoutz als Offiziere in den Regimentern Elſaß und
laſſau=Saarbrücken dienten. Während noch zahlreiche
Nachkom=
nen von Töchtern der Familie Stutz in Deutſchland und auch in
inſerer Stadt leben, blüht, ſoweit nachweisbar, der Mannesſtamm
ur noch in Genf weiter, wohin ſich der Capitän Carl Friedrich
e Stoutz ſer war von Ludwig XII geadelt worden), bei
Aus=
ruch der franzöſiſchen Revolution gewandt hatte, weil ſeine
fhefrau Marianne Le Maire von dort ſtammte. — Die Familie
trebs iſt eine alte, vermutlich aus Ilbenſtadt ſtammende Bau=
ernfamilie, die ſeit 1466 vom Kloſter Ilbenſtadt mit dem
Gro=
nauer Hof belehnt war. Mit den Pröbſten dieſes Kloſters,
Weiß=
brod und Bickel, ſtand ſie in nahen verwandtſchaftlichen
Be=
ziehungen. Der Sohn des Zentgrafen Sebaſtian Krebs, eines
eifrigen Lutheraners, geſtorben vor 1616, Dr. Philipp Kr. wurde
Profeſſor an der neu gegründeten Univerſität Gießen, bei
Ver=
legung derſelben nach Marburg aber Oberrentmeiſter in
Schmal=
kalden und ſpäter Amtmann auf Schloß Gleiberg, das im
Heſſen=
kriege von ſeinem Vetter, General v. Geiſo, zerſtört wurde. Er
war mit einer Tochter des Superintendenten Winckelmann
ver=
heiratet. Seine Tochter heiratete den Rentmeiſter Hoffmann in
Grünberg und iſt die Mutter des tapferen kaiſerlichen
General=
wachtmeiſters Hoffman von Löwenfeld. Der einzige Sohn von
Prof. Kr., Philipp Helfrich, wurde 1648 Amtsſchultheiß in
Gla=
denbach und 1672 Rentmeiſter des Amts Blankenſtein. Während
ein Sohn desſelben, Dr. Philipp Helfrich Kr. es zum
Reichskam=
mergerichtsaſſeſſor in Wetzlar brachte, blieb ein anderer Sohn als
Amtmann des Amts Blankenſtein der Heimat treu, und noch im
Anfang des 19. Jahrhunderts finden wir dort die Krebſe als
ge=
treue und tüchtige Beamte des landgräflichen Hauſes. Dann iſt
die Familie im Mannesſtamm verſchwunden; ſie blüht aber noch
in manchen weiblichen Linien, auch in unſerer Stadt. Zum Schluß
brachte der Referent noch einige ergötzliche Stellen aus
Abſchieds=
gedichten, Trauerreden uſw., auf Glieder der Familie Krebs.
Als weiterer Redner behandelte Herr Balthaſar kurz die
Geſchichte der Familie von Hombergk zu Vach wobei er
ſich auf familiengeſchichtliche Aufzeichnungen des Kammerherrn
Eduard von Hombergk zu Vach ſtützte. Als älteſter Namensträger
läßt ſich ein Ritter Rentwig de Hombergk nachweiſen. Es folgte
eine ganze Reihe von Rittern, Miniſterialen und Schöffen in der
Gegend von Fritzlar, Kaſſel und Homberg an der Eßze, die aber
nur in ſeltenen Fällen in verwandtſchaftliche Beziehungen zu
bringen waren. Auch ein Zuſammenhang mit dem älteſten ſicheren
Ahnen der jetzigen v. H. z. V. dem um 1470 geborenen und in
Homberg a. d. E. wohnhaften Hen Homberg, läßt ſich nicht
nach=
weiſen. Zum Schluß wurden dann noch mit einigen Worten die
Verzweigungen des Geſchlechts von dem genannten Hen Homberg
bis zur Gegenwart erörtert.
Aus Heſſen.
die diesjährige Schulentlaſſenenfeier ſtatt. Die zur Entlaſſung
gekommenen Kinder unterhielten die Zuhörer ſehr ſchön durch
Muſik=, Lieder= und Zithervorträge. Vorſprüche und
Proſavor=
träge gaben noch einmal all die Erinnerungen der verfloſſenen
— Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Die
Mit=
lieder und Freunde des Vereins zur Abhaltung lutheriſcher Got=
Sdienſte in der Schloßkirche werden darauf aufmerkſam gemacht,
aß die Paſſionsandachten in der Karwoche am Mittwoch, den
3. März, abends 8 Uhr, am Karfreitag, mittags um 3 Uhr, und
m Karſamstag wieder abends um 8 Uhr ſtattfinden. Der
ord=
ungsmäßige Gottesdienſt wird am 2. Oſterfeiertag wie üblich
ab=
ehalten werden.
— „Prinzeß Gänſehirtin”, das reizende Oſtermärchen in drei
ſildern, gelangt heute Sonntag nachmittag einmalig im
Mär=
ſentheater Orpheum zur Aufführung. Alle braven Kinder
bſuchen am heutigen erſten Oſterferienſonntag Prinzeß
Gänſe=
lrtin”! Trotz der ganz minimalen Eintrittspreiſe wird auf die
umerierten Plätze bei Entnahme von 2 Karten eine 3. frei
ab=
egeben. (Siehe Anzeige.)
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Er=
kankung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der
ausarzt zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind
m Sonntag, den 20. März 1932, folgende Aerzte zu deſſen
Ver=
tetung bereit: Dr. med. E. Draudt=Heinrichſtr. 17, Tel. 2520;
ſr. med. Gallus=Bismarckſtr. 23, Tel. 3148; Dr. med.
Rie=
tenſchneider=Otto=Wolfskehlſtr. 32, Tel. 2955.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
ließenden Woche den Nachtdienſt vom 20. bis 24. März die
Arſchapotheke, Nieder Ramſtädter Straße 21. und die
Nordend=
potheke, Friedrich=Ebert=Platz 17.
— Dampferexpeditionen des Nordd, Lloyd. Bremen. (
Aende=
ung ohne vorhergige Anzeige vorbehalten.) Nach New York, ab
Femen=Bremerhaven: D. General v. Steuben 24. 3. D. Europa
1. 3. D. Dresden 31. 3. D. Bremen 5. 4. — Nach Halifar (Ka=
„da): D. General v. Steuben 24. 3. — Nach Havanna—
Galve=
tn: D. Lützow, ab Bremen 6. 4. — Nach Mittelbraſilien: D.
Eerra Cordoba ab Bremerhaven 26. 3., D. Imo ab Br. 24. 3. ab
ba 26 3. D. Eiſenach ab Br. 7 4., ab Hbg. 9. 4.. D. Gelria
Bremerhaven 11. 4. — Nach Madeirg und den Kanariſchen
Aſeln: „D. Orotava ab Br. 26. 3. D. Arucas ab Br. 9. 4.
Arika=Linie: Oeſtl. Rundfahrt um Afrika: D. Watuſſi ab Hbg.
94. Weſtl. Rundfahrt um Afrika: D. Ubena ab Hbg. 19. 3. —
Gſellſchaftsreiſen: Fahrt ins öſtliche Mittelmeer: D. Karlsruhe
0 Venedig 5. 4. — Mittelmeerfahrt: D. Karlsruhe ab Genua
4. — Nähere Auskunſt aller angeſchloſſenen Linien erteilt
Aton Fiſcher, Darmſtadt, Frankfurter Straße 12/14, Tel. 186.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezussgulttung beizufügen. Anonzme Anfrasen warde
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichlett.
L. K. Prinz Heinrich von Preußen war während des Krieges
Yerbefehlshaber der Oſtſeeſtreitkräfte und dann Großadmiral und
ſneralinſpektor der Marine, wofü er 1916 mit dem Orden Pour
Merite ausgezeichnet wurde. Nach der Revolution zog er ſich
u ſein Gut Hemmelmark zurück.
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
Jär die Veröffentiſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltien keinertel Den
antwortung: für ſie bleibt auf Grund des 1 21 Abl. 2 des Preſſegeſetzes in vollem
Umſang=
der Einſender verantworſich.) — Einſendungen, die nſcht verwendet werden, (Gnnen nicht
zurückgeſandt,. die Ablebnung aicht begründet werden.
Dem Unterſtützungsempfänger der ſich an dieſer Stelle über
die Zuſtände bei der allwöchentlichen Auszahlung der
Wohlfahrts=
unterſtützungen beklagt, müſſen wir entgegenhalten, daß nach den
von uns getroffenen Anordnungen die Unterſtützungsempfänger je
nach dem Anfangsbuchſtaben ihres Familiennamens an ihrem
Auszahlungstag zu einer beſtimmten Stunde ihre Unterſtützung
abzuholen haben. Wir müſſen aber leider die Erfahrung machen,
daß ſich ein großer Teil der Unterſtützungsempfänger nicht mehr
an dieſe vorgeſchriebene Stunde hält. Viele Empfänger, die in
der erſten Vormittagsſtunde zu erſcheinen haben, kommen erſt in
der zweiten Stunde oder noch ſpäter. Bei vielen
Unterſtützungs=
empfängern des 1. Polizeihezirks wiederum hat ſich die
Gepflogen=
heit herausgebildet 1—2 Stunden früher zu erſcheinen, als für ſie
beſtimmt iſt. Es iſt deshalb nicht zu verwundern, daß Zuſtände
eintreten müſſen, die am allermeiſten von uns bedauert werden
und die ſich vermeiden ließen, wenn jeder
Unterſtützungsempfän=
ger ſich bemühen würde, unſeren Anordnungen nachzukommen.
Wir richten deshalb auch an dieſer Stelle an alle diejenigen,
die ſeither glaubten, ſich über unſere Anordnungen hinwegſetzen
zu dürfen, im Intereſſe aller Beteiligten die Bitte, die für ſie
gegebene Zahlſtunde genau einzuhalten. Wird unſerer Bitte
ent=
ſprochen, dann werden die gerügten Zuſtände von ſelbſt behoben
„Stadtkaſſe.
ſein.
Danflavine‟
Kerft
Zum Schufs Walvenhündung.
Rer
Tageskalender für Sonntag, den 20. März 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: „Berge in Flammen”;
Helia=Lichtſpiele: „Tabu”; Palaſt=Lichtſpiele:
Entfeſſeltes Afrika”; Helia=Lichtſpiele, vorm. 11.15
Uhr Film=Morgenfeier: „Die Wunder der Welt” — Orpheum:
Gaſtſpiel des Kleinen Theaters, Berlin (Bruno Kaſtner) nachm
3.30 Uhr: Märchentheater „Prinzeß Gänſehirtin” — Café Ernſt=
Ludwig: Geſellſchaftsabend mit Tanz — Reſt. Bender: Künſtler=
Konzert. — Hotel u. Reſt. zur Poſt: Geſellſchaftsabend mit Tanz.
— Konzerte: Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Cafs Ernſt=
Ludwig, Schloßkeller, Perkeo, Reſt. Rehberger, Herrngarten=
Cafs, Cafs Ganßmann, Alter Ratskeller. — Heagſonderfahrt
nach Schloß Lichtenberg. Abfahrt 14 Uhr. — Deutſch. u. Oeſterr.
Alvenverein, Sekt. Darmſtadt: Wanderung. Abfahrt: 7.55 Uhr,
Luiſenplatz. — Bezirks=Konſum=Verein, Darmſtadt, vormittags
9 Uhr, in der Betriebszentrale, Eſchollbrücker Straße 25:
Ordentl. Vertreter=Verſammlung — Städt. Gewerbeſchule,
Landgraf=Philipps=Anlage 6. 10—17 Uhr: Ausſtellung der
Schü=
lerarbeiten der Abteilung für Dekorationsmaler.
Dg. Arheilgen, 19. März. Winterhilfe. Wiederum
er=
läßt der hieſige Ortsausſchuß für Winterhilfe, einen Aufruf an
die hieſige Einwohnerſchaft und bittet zur Unterſtützung
Hilfs=
bedürftiger um Zuweiſung von Spenden, in erſter Linie
Natu=
ralien, ganz beſonders Kartoffeln. Sammlerinnen werden im
Laufe der kommenden Woche bei den Haushaltungen vorſprechen.
— Sterbefall. Im Alter von nahezu 92 Jahren verſtarb
dieſer Tage der älteſte Einwohner unſeres Ortes, Herr Peter
Schleinkofer. — Freiwillige Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz. Der von der hieſigen Kolonne durchgeführte
Ausbildungskurſus, der eine gute Beteiligung zu verzeichnen hatte,
iſt nunmehr beendet. Die Schlußprüfung findet am Sonntag
nach=
mittag (20. März) im Gaſthaus „Zur Sonne” ſtatt. —
Dele=
giertentag. Aus Anlaß ſeines 40jährigen Jubiläums
ver=
anſtaltet der Geſangverein „Sängerluſt” demnächſt dahier ein
Preiswertungsſingen. Zwecks Beſprechung findet am Sonntag
nachmittag (20. März) im Gaſthaus „Zum weißen Schwanen” ein
Delegiertentag ſtatt, an welchem zahlreiche Vertreter auswärtiger
Geſangvereine teilnehmen werden.
F. Eberſtadt. 19. März. Volksbildungskonzert. Der
Ausſchuß für Volksbildung und Jugendpflege beſchließt ſeine
dies=
jährige Winterarbeit mit einem am Montag, den 21. März 1932,
abends 8 Uhr, beginnenden, im Kurhotel „Schweizerhaus”
ſtatt=
findenden Konzert. Das Programm dieſes Konzerts beſtreiten
Maya Rodenbach (Klavier) und Heinz Smith (Violine), die
zuſammen Werke von Brahms, Beethoven, Vieuxtemps und Gade
zu Gehör bringen werden.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 19. März.
Schulentlaſſenen=
feier. Im Saale des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof” fand
Schulzeit wach und klangen aus in dem Dank an die Lehrer und
Lehrerinnen für die an den Kindern geübte Bildungs= und
Er=
ziehungsarbeit. Im Namen der Lehrerſchaft dankte Herr Rektor
Körner den Kindern für die freundlichen, anerkennenden Worte
und ſprach nun ſeinerſeits Ermahnungen an die Kinder, das in
der Schule Gelernte nicht zu vergeſſen.
— Schmal=Beerbach, 19. März. Wie alljährlich, hält auch
die=
ſes Jahr die hieſige Junglandbundortsgruppe am zweiten
Oſter=
feiertag im Saale von Gaſtwirt Plößer dahier ihren Jahresball ab.
— Reinheim, 18 März. Am erſten Oſterfeiertag (27. März)
gibt es eine Ueberraſchung beſonderer Art. Obermuſikmeiſter a. D.
Matthias Weber, vom ehem. Art.=Regt. 61, gibt mit ſeinem
Or=
cheſter in Militärmuſikbeſetzung im „Saalbau zur Spitz” (Gg.
Dörr) ein großes Konzert im Volkstone. Das Programm trägt
jedem Geſchmack Rechnung. Soliſt des Abends iſt der prominente
Trompeter Peter Schäfer, Alte und neuere Märſche, beſonders
die Parademärſche alter heſſiſcher Regimenter, werden
Erinne=
rungen wachrufen. Der Jugend gelten die neueſten Tonfilmſchlager.
— Groß=Bieberau, 18 März. Am erſten Oſterfeiertag (27.
März) gibt Obermuſikmeiſter a. D. Matthias Weber vom ehem.
Art.=Regt. 61. im „Saalbau zur Linde” (Lorz), nachmittags 3.30
Uhr, ein großes Militärkonzert. Das Programm iſt vielſeitig und
abwechſlungsreich. Die Weberſche Kapelle genießt einen
bedeu=
tenden Ruf.
As. Erbach, 19 März. Hauptverſammlung der
„Odenwälder Vereinigung für Kunſt und
Wiſ=
ſenſchaft” Geſtern abend wurde in das wohl gefügte Gebäude
der diesjährigen Vortragsreihe der Schlußſtein eingefügt. Herr
Dr. Rindfuß=Erbach ſprach über das Thema: „Rückblick und
Aus=
blick — ein Erkenntnisweg nach Goethes Fauſt.‟ Der Vortragende
warf eingangs die Frage auf: „Sind die Hoffnungen und Wünſche,
die man bei Beginn mit dem einheitlichen Programm verbunden
hatte, auch erfüllt worden?‟ Dieſe Frage darf wohl mit „Ja”
be=
antwortet werden. Es hatten Menſchen der verſchiedenen
Welt=
anſchauungen zu uns geſprochen und ſich trotz auftretender
Diſſo=
nanzen recht gut in das Programm eingefügt. Herr Dr.
Rind=
fuß hatte es verſtanden, in einem klaren Rückblick noch einmal
all das Gebotene gebührend zu würdigen und dann anläßlich des
hundertjährigen Todestages unſeres großen Dichters einen
Er=
kenntnisweg nach ſeinem Fauſt aufzuzeichnen. An den äußerſt
kla=
ren Schlußvortrag, ſchloß ſich die Jahreshauptverſammlung der
Vereinigung an. Herr Oberſtudiendirektor Dr. Roloff begrüßte
als Verſammlungsleiter die zahlreich Erſchienenen und ſprach
gleichzeitig den Dank an alle Teilnehmer aus für die während
des Vortragswinters geleiſtete Unterſtützung und beſonders für
die Spenden. Da ſich nach dem vorausgegangenen Vortrag der
Tätigkeitsbericht erübrigte, ſo wurde ſofort der Kaſſenbericht
ge=
geben. Durch Ankauf eines wertvollen Lichtbilderapparates mußte
ein Darlehen von 300 Mark aufgenommen werden, von dem erſt
100 Mark abgetragen werden konnten. Der Rechnerin, Fräulein
Franz=Erbach, wurde für ihre Mühewaltung hezlicher Dank
ge=
ſagt. Aus dem Kreis der Mitglieder wurden anſchließend noch
wertvolle Anregungen für die Arbeit des kommenden
Vereins=
jahres gegeben. Man war ſich darüber einig, von dem früheren
Modus nicht ganz abzugehen, und auch einheimiſche Kräfte wieder
mehr heranzuziehen, und vor allen Dingen den Heimatgedanken
zu berückſichtigen. Die neu gegründete Bücherei ſteht von jetzt ab
den Mitaliedern zur Verfügung: die Leitung derſelben hat Herr
Rektor Weber übernommen. Die Mitgliedsbeiträge ſollen von
jetzt ab monatlich erhoben werden. Der Vorſtand wurde in der
ſeitherigen Zuſammenſetzung durch Zuruf wiedergewählt. Neu
hinzugewählt wurden Frau Heyer und Herr Rektor Lerch aus
Michelſtadt. Mit einem Dankeswort an alle Redner dieſes Jahres
wurde die Verſammlung geſchloſſen.
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Seite 8 — Nr. 80
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 20. März 1932
Aus den Gemeindeparlamenken.
J. Griesheim, 19. März. Gemeinderatsbericht. Der
von der Verwaltung vorgelegte Entwurf eines Nachtrages zur
Ortsſatzung über die Erhebung einer Bierſteuer in der Gemeinde
Griesheim fand Annahme. Es kommen folgende Sätze zur
Er=
hebung: Bei Einfachbier 5 Mk. pro Hektoliter, bei Schankbier
7,50 Mk. pro Hektoliter, bei Vollbier 10 Mk. pro Hektoliter, bei
Starkbier 15 Mk pro Hektoliter. Der Nachtrag tritt am 1. April
d. J. in Kraft. Dem Vorſchlag des Heſſ. Hochbauamts Darmſtadt,
betr. Errichtung von Vorgärten in der Heinrichſtraße, wurde
zu=
geſtimmt. Die dem Schulverwalter Diefenbach für eine halbe
Schulſtelle im Rechnungsjahr 1931 bewilligt geweſenen 1500 Mk.
ſollen auch im 1932er Voranſchlag Einſtellung finden. Von
Ge=
meinderat Nothnagel 1. (Bürgerliche Fraktion) wurde die
Ein=
richtung eines freiwilligen Arbeitsdienſtes für die Errichtung
eines Volksbads in Anregung gebracht. Für die Vorbereitung der
Angelegenheit wurde eine Kommiſſion gebildet, beſtehend aus den
Herren Beigeordneter Dickhardt und den Gemeinderäten Sengel,
Nothnagel 1., Maſſing und König. Die Fiſchereiverpachtung vom 15.
März d. J., die einen Jahreserlös von 97,50 Mk. erbrachte, wurde
unter der Bedingung genehmigt, daß die Eisnutzung auf den in
Betracht kommenden Gewäſſern der Gemeinde verbleibt. Die
Ver=
fügung des Kreisamts Darmſtadt vom 2. März d. J., nach der der
Herr Miniſter des Innern die Genehmigung zur Herabſetzung der
Deckgebühren, wie ſie durch Gemeinderatsbeſchluß vom 22. Januar
beſchloſſen waren, verſagt hat, wurde dem Gemeinderat zur
Kennt=
nis gebracht. Auf wiederholten Antrag des Landbundes hielt der
Gemeinderat ſeinen Beſchluß vom genannten Datum aufrecht.
Die Wohlfahrtskommiſſion wurde mit ſofortiger Wirkung
aufge=
hoben. Die Verwaltung wurde ermächtigt, die eingehenden
Ge=
ſuche den beſtehenden Richtſätzen entſprechend zu erledigen. Die
von der Verwaltung getroffenen Entſcheidungen unterliegen der
Nachprüfung des Gemeinderats in der jeweils nächſten Sitzung.
A. Groß=Rohrheim, 19 März. Gemeinderatsbeſchlüſſe.
In Angelegenheit des Straßenbaues von hier durch die hieſige
Gemarkung und durch die Gemarkung Hammerau wurde eine
nochmalige Durchprüfung der Verteilung der Koſten für nötig
er=
achtet. Es ſollen erſt nochmals in den Ausſchüſſen Verhandlungen
gepflogen werden. Ein zur Zucht untauglicher Faſeleber ſoll
öffentlich verſteigert und durch die Gemeinderatsmitglieder
Don=
nerstag und Stumpf ein junger Eber angekauft werden. Für den
Faſelhof ſollen 20—25 Zentner Futterkartoffeln beſchafft werden.
Die Wiederherſtellung des Trottoirs in der Wilhelm= und
Gar=
tenſtraße dürfte nun von den Hausbeſitzern ſelbſt bei der günſtigen
Witterung ausführbar ſein, wodurch der Gemeinde Koſten
erſpart werden könnten.
Le. Groß=Umſtadt, 19. März. Goethefeier. Die vorgeſtern
nachmittag in der Turnhalle der hieſigen Oberrealſchule
abgehal=
tene Goethefeier geſtaltete ſich zu einer wahren Weiheſtunde.
Er=
öffnet wurde dieſelbe mit dem Schülerchor: „Laßt mich in meinem
Sattel gelten . Nach dem Vortrag einiger Gedichte wurden
un=
ter der oft bewährten Regie von Fräulein Sophie Becker einige
Szenen aus Goethes Leben in gedrängter aber äußerſt
eindrucks=
voller Kürze vorgeführt. Sie gaben den Anweſenden ein
anſchau=
liches Bild von der überragenden Perſönlichkeit des Geiſtesheroen.
Man ſah „Den ſiebenjährigen Goethe” „Goethe in Wetzlar” Zu
Goethes 40. Geburtstag” „Bei Goethes Enkeln” und „Am
22. März 1832‟. Den Abſchluß bildeten zwei Sprechchöre. Hierauf
händigte Prof. Dr. Biedenkopf den abgehenden Schülerinnen der
Mädchenrealſchule, den Schülern der Höheren
Landwirtſchafts=
ſchule und den Abiturienten der Oberrealſchule unter
entſprechen=
den Anſprachen die Zeugniſſe ſowie Buchprämien an die Schüler
die mit der Note 2 abgegangen ſind, aus. Bei der am Abend im
Gaſthaus zur Krone abgehaltenen Abſchiedsfeier der Abiturienten
kam die Darmſtädter Lokalpoſſe der „Datterich” zur Aufführung.
Ct Groß=Umſtadt, 19. März. Beſichtigung der Reit=
und Fahrvereine Heſſens. Wie bereits bekannt,
veran=
ſtaltet das Reichskuratorium der ländlichen Reit= und Fahrvereine
Berlin, in Verbindung mit dem Landesverband Heſſen, eine
Be=
ſichtigungsreiſe. Hierbei findet am Mittwoch, den 23. März, eine
Beſichtigung und Fahrerprüfung der Reitabteilungen des Reit=
und Fahrvereins des vorderen Odenwaldes, und zwar 11.30 Uhr
zu Richen und 15.30 Uhr zu Habitzheim ſtatt. Die Prüfung wird
abgenommen durch Herrn Hauptmann a. D. Bötticher vom
Reichs=
kuratorium, und den Cheflehrer des Landesverbandes Heſſen,
Herrn Rittmeiſter a. D. Freiherr Roeder von Diersburg.
Ct. Heubach i. Odw., 19. März. Generalverſammlung
der Spar= und Darlehnskaſſe. Ausführlichen
Geſchäfts=
bericht über die Tätigkeit im abgelaufenen Geſchäftsjahre erſtattete
Direktor Gruber. In der Diskuſſion fordert Mitglied Magſam
Aufklärung über die Handhabung der Kreditgewährung in der
Genoſſenſchaft, was Anlaß zu lebhafter Debatte gibt. Die
Jahres=
rechnung und Bilanz von 1931 wird durch Rechner Bundſchuh
vor=
getragen. Ein Vorſchlag des Vorſtandes und Aufſichtsrates von
dem diesjährigen Reingewinn 994 Mk. dem Aufwertungsfonds
den Reſt der Betriebsrücklage und dem Reſervefonds zuzuführen,
fin=
der Zuſtimmung. Bei der ſtatutengemäß vorgenommenen
Neu=
wahl des Vorſtandes wurden die ausſcheidenden
Vorſtandsmitglie=
der Jak. Fiſcher und Ludw. Weber 4. auf Vorſchlag durch
Akkla=
mation wiedergewählt und in gleicher Weiſe die
Aufſichtsrats=
mitglieder Jak. Helmreich und Wilh. Wolff 2., für ein durch
Ver=
zug ausſcheidendes Aufſichtsratsmitglied wurde Peter Schimpf 4.
einſtimmig gewählt. Eine Anfrage über die Höhe des jetzigen
Zinsfußes finder Beantwortung dahingehend, daß derſelbe laut
Notverordnung feſtgelegt iſt. — Zu einem Antrag, betr.
Aufwer=
tung der alten Spareinlagen, wurde der Beſchluß gefaßt, die
Auf=
wertungsbeträge nebſt Zinſen aus 1930 und 1931 gutzuſchreiben
mit dem Vorbehalt, daß dieſelben vorläufig unkündbar ſind. An
alten Schulden (ausgenommen Warenſchulden) ſollen dieſe
Be=
träge abgeſchrieben werden.
Wieder ein kakholiſches Kloſter im evangeliſchen
Oberheſſen?
überlegenen Eigenſchaften mit unverwüſtlicher Dauerhaftigkein
verbindet. Die Torpedonabe iſt in über 30 Millionen in dem
ganzen Welt verbreitet. Die fünf letzten Meiſterſchaften im
Straßenrennen wurden ſämtlich auf Torpedo gewonnen.
Zu unſerer Meldung in Nr. 78 vom 18. März „Wieder ein
katholiſches Kloſter im evangeliſchen Oberheſſen” wird uns von
zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß dort von einem
derarti=
gen Plan nichts bekannt iſt.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 19. März. Geſtern abend fand hier
im Gaſthaus „Zur Linde” ein wiſſenſchaftlicher Lichtbilder=
vortrag über die Verwendung des Radiums zu Heilzwecken
ſtatt. Der Vortrag fand lebhafte Teilnahme. Durch das
gün=
ſtige Wetter ſind die Arbeiten an dem neuen Sportplatz ſchon
ziem=
lich fortgeſchritten. Die Arbeiten wurden meiſt unentgeltlich
aus=
geführt, und der Platz iſt faſt aufgefüllt. Von ſeiten der
Ge=
meinde wird mit der Verbreiterung des angrenzenden
Waſſer=
grabens begonnen, wo die „Schleiersbach” hineingeleitet werden
ſoll. Damit iſt die ſeitherige Ueberſchwemmungsgefahr hoffentlich
ganz beſeitigt.
Bb. Bensheim, 19. März. Am Oſterſonntag findet die
Ein=
weihung des Kolping=Hauſes ſtatt. Es wurde zu dieſem Zweck
ein Anweſen in der Rheinſtraße erworben und durch größere
Um=
bauten entſprechend hergerichtet, das früher als Gaſtwirtſchaft
„Deutſcher Kaiſer” Beſitzer Hutmacher, weit bekannt war und
ſpä=
ter in Privatbeſitz überging und einer Matratzenfabrikation diente.
Am Oſterſamstag oder am Dienstag nach Oſtern wird das
hierſelbſt neuerbaute Finanzamtsgebäude dem öffentlichen Verkehr
übergeben. Dieſe Einweihung wird durch einen einfachen, kleinen
Eröffnungsakt vorgenommen werden. — Am Donnerstag in der
12. Mittagsſtunde wurde hier auf der Wilhelmſtraße der Privatier
Wilhelm Dreßler, der 5 Tage vorher noch in voller Rüſtigkeit
ſei=
nen 80. Geburtstag feiern konnte, von einem Herzſchlag betroffen,
der den ſofortigen Tod des Bedauernswerten zur Folge hatte.
An der Straße zwiſchen Bensheim und Heppenheim ſind die
Blü=
ten der Mandelbäume am Aufbrechen. An einem Mandelbaum
in der Südlage Heppenheims iſt die Blüte bereits eingetreten.
Hirſchhorn, 19. März. Waſſerſtand des Neckars
am Pegel am 18. März 1,72 Meter, am 19. März 1,72 Meter.
— Gernsheim, 19. März. Waſſerſtand des Rheins
um Pegel am 18. März — 0,90 Meter, am 19. März — 0,73 Meter.
Aus der Radio=Induſtrie.
Telefunken 230 W.
In der Reihe der Mehrkreisempfänger mit Autoſkala iſt
be=
ſonders der Telefunken 230 W. zu erwähnen, der im Gegenſatz
zu=
den bisher üblichen 2=Kreis=Empfängern einen zuſätzlichen
Ab=
ſtimmkreis aufweiſt, mit dem es ermöglicht wird, die Antenne auff
den jeweils eingeſtellten Sender beſonders abzuſtimmen.
Dadurck=
wird eine ganz betrachtliche Steigerung der Selektion erreicht,
die=
faſt an die Trennſchärfe eines Drei=Kreis=Empfängers heranreicht
Die transformatoriſch gekoppelte Niederfrequenezſtufe gibt eines
außerordentlich große Verſtärkung, ſo daß bei nicht allzu
ungün=
ſtigen Empfangsverhältniſſen ein ausgezeichneter
Fernempfang=
auch an einfacher Antenne möglich iſt.
Die Autoſkala trägt ſtatt toter Zahlen die Namen der Sta=, und zwar werden die Stationsnamen, die auf kleinen
Schildchen aufgedruckt ſind, auf dieſe Autoſkala aufgeſetzt, ſo daßß
es ein jeder Hörer in der Hand hat, nur diejenigen Stationer
durch Aufſetzen der Namensſchildchen feſtzulegen, die er am lieb= hört.
Alle Mehrkreisempfänger mit Autoſkala haben das gleiche Ge=, ſo daß erheblich an den Werkzeugkoſten geſpart werder,
konnte. Dieſe Erſparnis iſt dem Preis des Empfängers voll zugute
gekommen.
Der richtige Wog zur Arlangung
unter gleichzeitiger
Be=
schöner weißer aähne ſeiigng des häßlich
gefärbten Zahnbelages
iſt folgender: Drücken Sie einen Strang Chlorodont=Zahnpaſte auf die trockene
hlorodont=Zahnbürſte (Spezialbürſte mit gezahntem Borſtenſchnitt), bürſten Sie
Ihr Gebiß nun nach allen Seiten, auch von unten nach oben, tauchen Sie erſt
jetzt die Bürſte in Waſſer und ſpülen Sie mit Chlorodont=Mundwaſſer unter
Gurgeln gründlich nach. Der Erfolg wird Sie überraſchen! Der mißfarbene
Zahnbelag iſt verſchwunden und ein herrliches Gefühl der Friſche bleibt zurück.
Hüten Sie ſich vor minderwertigen, billigen Nachahmungen und verlangen Sie
ausdrücklich Chlorodont=Zahnpaſte. Unter=Vorkriegspreiſe. 1 Dr.400
Oberheſſen.
Bad=Nauheim, 19. März. In dem berühmten Sprudelhof
Bad=Nauheims laſſen jetzt wieder alle drei Sprudel ihre
heilkräf=
tigen Waſſer emporſchäumen. Durch kurzes Anſaugen werden
all=
jährlich mit Beginn des Frühjahrs die Sprudel VII und XIV aus
der Erde zurückgerufen zur Unterſtützung des an Schüttungsmenge,
Kohlenſäure und Salzen überreichen Hauptſprudels XII. der neben
anderen Mineralquellen (für die Kurbrunnenbäder) während der
Winterkurzeit für die Herſtellung der Bäder genügt Kuren im
Früh=
jahr ſind durch das milde Klima Bad=Nauheims ſehr begünſtigt,
ſo daß dieſes Mekka für alle Herzkranken, von beginnender
Ar=
terienverkalkung, Gicht, Bronchitis, Rückenmarks= und
Nerven=
leiden Geneſungſuchende zu den Heilbädern gehört, die
verhältnis=
mäßig früh im Jahre aufgeſucht werden können
Schotten, 19. März. Brotpreisſenkung im Kreiſe
Schotten. Die Bäckerinnung des Kreiſes Schotten gibt bekannt,
daß ihre Mitglieder trotz des Anſteigens des Mehlpreiſes mit
ſo=
fortiger Wirkung den Preis für Miſchbrot von ſeither 80 auf 78
Pfennig und den Preis für Roggenbrot von ſeither 70 auf 68
Pfennig geſenkt haben.
Geſchäftliches.
Schulnachrichten.
Die Heſſiſche Maſchinenbauſchule der Techniſchen Lehranſtalten
Offenbach a. Main
eröffnet ihr neues Schuljahr am 4. April 1932. Die Schule wird
vom Staat Heſſen und der Stadt Offenbach betrieben und
unter=
ſteht ſtaatlicher Leitung. Ihr Sitz in der größten Induſtrieſtadt
Heſſens, deren Maſchineninduſtrie, wie bekannt, alle Gebiete der
Maſchinenbvanche betreibt. leiſtet Gewähr für eine ganz auf die
Praxis eingeſtellte Unterrichtshandhabung.
Die Techniſchen Lehranſtalten in Offenbach a. Main
verſen=
den getrennte Proſpekte für ihre 3 Schulen, Kunſtgewerbeſchule,
Heſſiſche Höhere Bauſchule und Heſſiſche Maſchinenbauſchule.
Das Fahrrad überall wieder bevorzugt!
Für die, welche ſich ein neues Rad anſchaffen, ſei der
wich=
tige Rat gegeben, darauf zu achten, daß das Fahrrad
Torpedo=
freilauf mit Rücktrittbremſe beſitzt. Keine Nabe hat einen
ſo leichten Lauf, kein Bremsmechanismus iſt ſo ſelbſtverſtändlich
zu betätigen und hat ſo reſtloſe Wirkung wie Torpedo, der dieſe
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.15: Wetter, Gymnaſtik,
O 6.45: Gymnaſtik. o 7.15:* Wetter. — anſchl.: Frühkonzert.
0 7.55: Waſſerſtand. o 12.00: Zeit und Wirtſchaftsmeldungen,
O 12.05: Konzert. O 12.40: Nachrichten, Wetter, Programm. o
12.55: Nauener Zeitzeichen. O 13: Konzert. o 13.50: Nachrichten.
0 14: Werbekonzert. o 14.45: Gießener Wetterbericht. O 15.05:
Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. O 16.55, 18.30: Wirtſchaftsmeldungen.
O 19.30: Zeit, Programm, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 20. März.
7.00: Hamburger Hafenkonzert. Glocken vom Großen Michel.
8.15: Morgenfeier. Veranſtaltet von der Evangeliſchen Gemeinſchaft
(Freikirche),
9.40: Die Frankfurter Volkshilfe.
10.00: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Neebſcher Männerchor.
11.00: Junge Generation. Geſpräch.
12.00: Mittagskonzert.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.10: Rektor Friſch: Füllung der Freizeitnot der ländlichen Jugend.
Anſchl. Geheimrat Prof. Dr. Muth: Die Bedeutung der Lehr= u.
Forſchungsanſtalt für Wein=, Obſt= und Gartenbau, Geiſenheim —
ihre Aufgaben und Ziele.
15.00: Stunde der Jugend. Prinz Ligojans Brautfahrt. Nach
einem Märchen von Anderſen.
16.00: Freiburg: Nachmittagskonzert des Konzertorcheſters. Mitw.;
Pauline Strehl (Alt), H. J. Zetter (Violoncello).
18.00: F. Burſchell: Das Hörſpiel als Kunſtform.
18.25: 30 bunte Minuten.
18.55: Dr. Sternberger u. J. Heidecker: Studienverhältniſſe — Zur
Lage der Univerſität.
19.20: Sportnachrichten.
19.30: Der Weſterwald. Hörbild von W. W. Knoeckel.
20.05: Neuntes Montagsvorkonzert des Frankfurter
Orcheſter=
vereins. Soliſtin: Lotte Schöne (Sopran), Orcheſter: Frankfurter
Rundfunk=Symphonieorcheſter.
22.00: Frankfurt: Hans Thoma. Unterhaltung zw. Frau Küchler=
Bergmann u. Prof. Dr. Wichert.
22.30: Zeit, Programm, Nachrichten, Sport.
22.50: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.30;
Gymnaſtik. O 6.45: Wetter für die Landwirtſchaft. ca. 6.50:
Frühkonzert. O 10.35, 13.30: Nachrichten. o 12: Wetter für den
Landwirt. — anſchl.: Konzert u. Wiederholung des Wetterberichts.
O 12.55: Nauener Zeit. O 14: Konzert. O 15.30: Wetter, Bärſe.
O 18.55: Wetter für den Landwirt.
ſiehen zu
eingelomt
apit
unte
ung in der
enprogram
ſaltung be
rahme
Deutſche Welle: Sonntag, 20. März.
6.45: Funk=Gymnaſtik.
7.00: Hamburger Hafenkonzert
3.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt,
3.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: K. Koch: Frühjahrsarbeiten am Bienenſtand.
8.55: Morgenfeier.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Dr. Obenauer: Goethes Religioſität.
11.30: Deutſcher Reklame=Tag 1932: Ruf der Werbung.
12.30: Flensburg: Wien vor 1914. Ausf.: Städt. Orcheſter.
14.00: Elternſtunde: Stud.=Rat Dr. Bork: Verſetzt — nicht verſetzt!
14.30: Kinderchor. Schwarzmeierſcher Kinderchor.
15.00: Th. Bohner: Heitere Seiten aus eigenen Dichtungen.
15.30: Dr. Hartmann: Der Kampf ums tägliche Brot.
16.00: Dr. Vetter: Frömmigkeit als Leidenſchaft
16.35: Unterhaltungsmuſik. Orcheſter H. J. Salter.
18.00: Junge Generation ſpricht: Getrennte Weltanſchauungen —
Gemeinſame Politik (Dreigeſpräch).
18.45: Dr. Kamnitzer: Neue religiöſe Lyrik.
19.00: Köln: Eine Stunde Kurzweil.
19.50: Sportnachrichten.
20.00: Köln: Der Waffenſchmied von Worms. Komiſche Oper von
Albert Lorting.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Oscar Jooſt.
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Nummer 80
Sonntag, den 20. März
Peichsgarantie für die Reedereien.
7 Millionen für die Trampreeder, 70 Millionen für die großen Reedereien gegen Vorbehalt.
Zuſammenlegung des Akkienkapikals von Hapag und Lloyd im Berhältnis 10:3.
Wie wir erfahren, hat das Reichskabinett Vereinbarungen
zugeſtimmt, die zwiſchen den beteiligten Reſſorts und den
Reede=
reien getroffen worden ſind. Danach übernimmt das Reich eine
Kreditgarantie im Betrage von 77 Millionen; davon werden
7 Millionen den Trampreedereien, der übrige Betrag wird für
das Jahr 1932 den großen Reedereien zur Verfügung geſtellt unter
der Vorausſetzung, daß die alten Kreditgeber und die
Geſchäfts=
führung der Reedereien gewiſſe Unterlagen ſchaffen, von denen
die Uebernahme der tatſächlichen Garantie abhängig gemacht
wird. Die alten Kreditgeber haben ſich ſchon bereit erklärt, ihre
Guthaben bis zum 28. Februar 1933 zu einem niedrigeren Zinsfuß
ſtehen zu laſſen. Die Vorſtände von Hapag und Lloyd ſind
über=
eingekommen, ihren Geſellſchaften eine Zuſammenlegung des
Aktienkapitals von 10:3 vorzuſchlagen, ſo daß es ſich bei jeder
Ge=
ſellſchaft auf 48 Millionen Mark beläuft. Die Auslandsſchulden
ſallen unter die Beſtimmungen des Stillhalteabkommens.
Zu den Vereinbarungen des Reiches mit den Reedereien
er=
fahren wir weiter: Die durch die Zuſammenlegung des
Aktien=
kapitals von Hapag und Lloyd erzielten Buchgewinne ſowie die
aus der Auflöſung der Reſerven entſtandenen Beträge werden zur
Deckung entſtandener Verluſte und zur Abſchreibung der
Anlage=
werte verwendet werden. Dieſe Beträge werden ſich bei Hapag
auf rund 185, bei Lloyd auf 180 Mill. RM. belaufen. Zur
Ver=
fügung jeder Geſellſchaft bleiben ein ordentlicher Reſervefonds
von 10 Prozent, alſo 4,8 Mill. des Grundkapitals, und ein Betrag
von mindeſtens 24 Mill. RM. als Spezialreſerve. Die ſeit dem
Vorjahre eingeleiteten Erſparnismaßnahmen der beiden
Geſell=
ſchaften werden verſtärkt durchgeführt. Die dadurch zu
erreichen=
den Minderausgaben werden im Laufe des Jahres auf 45 Mill.
RM. errechnet.
Der ſogenannte Unionvertrag von 1930 wird dabei praktiſch in
dem Umfang zur Wirklichkeit werden, wie er damals geplant
wurde, aber in der Uebergangszeit erſt allmählich zur
Durchfüh=
rung kommen ſollte. Ein neues Bankenkonſortium wird den
wei=
teren Kreditbedarf in Höhe von 46,4 Mill. RM. zur Verfügung
ſtellen. Das Reich legt entſcheidenden Wert darauf, daß bis zur
Sicherung der vom Reich garantierten Kredite die
Geſchäftsfüh=
rung in der Frage künftiger Expanſionen, in der Frage des
Fahr=
tenprogramms und in der Frage der Neubauten ſich der
Zurück=
haltung befleißigt. Zur Sicherung der Ueberſicht über die
Maß=
nahmen der Geſchäftsführung wird ſich die Reichsregierung
vor=
behalten, einen beſonderen Vertrauensmann zu ernennen. Von
den in Ausſicht genommenen Mitgliedern des Aufſichtsrates, der
nach der letzten Notverordnung 30 Mitglieder umfaſſen ſoll, ſoll
die Beſtellung von 8 Mitgliedern der Zuſtimmung der
Reichs=
regierung unterliegen.
„Die geſamten Ueberbrückungsmaßnahmen gelten für das Jahr
1932.
Bei den ſogenannten Trampreedereien werden Kredite bis zu
Mill. RM. den Reedern gegeben werden. Die Vorbereitungen
ierfür ſind fertig, ſo daß mit dem 1. April die Zahlungen
auf=
zenommen werden können. Es iſt dann ſchließlich noch vorgeſehen,
n Geſtalt von Abwracksprämien, und zwar zuſammen für
Groß=
chiffahrts= und Trampreedereien, einen Geſamtbetrag bis zu 23
Nill. RM. auszuwerfen. Es ſoll ſich dabei darum handeln, den
Reedereien die Möglichkeit zu geben, raſcher mit Neubauaufträgen
ſerauszukommen.
* Die Reichsregierung hat ſich lediglich aus nationalen
wirt=
haftlichen Gründen veranlaßt geſehen, Hilfsmaßnahmen für die
öchiffahrt in die Wege zu leiten. Beachtlich iſt, daß ſie den
Schiff=
ahrtsgeſellſchaften ungewöhnlich ſchwere Bedingungen auferlegt
ſat. Hapag und Lloyd haben ſo gut wie ihren geſamten Beſitz
erpfänden müſſen. Sie mußten ſich weiter verpflichten, ihr
Ak=
ſenkapital zuſammenzulegen, ferner eine Verſchmelzung
vorneh=
nen und ſchließlich ihren geſamten Betrieb auf eine neue Baſis
ſellen. Dafür wird ihnen ein kurzfriſtiger Kredit eingeräumt, der
m Zuſammenhang mit den ſchweren Bedingungen das eine Gute
ſat, daß er die großen Schiffahrtsgeſellſchaften zwingt, von ſich
us alle Anſtrengungen zu machen, um aus der Kriſe
herauszu=
dmmen und ſich wieder von der Vormundſchaft durch das Reich
u befreien. Was für die Hapag und Lloyd gilt, gilt auch für die
ibrigen Schiffahrtsgeſellſchaften, die Reichshilfe in Anſpruch
neh=
ten. Von Bedeutung iſt auch die Berückſichtigung der
Tramp=
hiffahrt und vor allem die Einführung der Abwrackprämie, die
unächſt den Werften Beſchäftigung gibt, dann aber auf weite
eicht den Weg für den Bau moderner Schiffe ebnet. Das Reich
lt nicht die Abſicht, ſich auf längere Zeit mit der Verantwortung
ür die Dinge in der Seeſchiffahrt zu belaſten, wie es auch praktiſch
tinen Pfennig in die Reedereien hineinſteckt. Es leiſtet lediglich
ur die aufzunehmenden Kredite eine Garantie. Aus der
kurz=
iſtigen Bemeiung dieſer Kredite geht hervor, daß es ſich ſo raſch
tie möglich wieder von der ganzen Angelegenheit frei machen
till. Die Hilfsmaßnahmen haben alſo lediglich den Charakter
ener kurzfriſtigen Ueberbrückung mit dem Ziel, den
Schiffahrts=
eſellſchaften wieder Luft zu ſchaffen, damit ſie dann mit eigener
fraft wieder weiter arbeiten können.
Freiverkehr.
Zie Lage am Geld= und Deviſenmarkk.
In der inneren Struktur des Geldmarktes trat in der
an=
blaufenen Woche kaum eine Aenderung ein. In Nachwirkung
bs Medios blieb der Satz für Tagesgeld zunächſt mit 6½
Pro=
int unverändert auf der Höhe der Vorwoche, erſt im Laufe der
Voche ſetzte ſich eine Erleichterung durch, und gegen das Ende des
lerichtsabſchnittes war Tagesgeld bereits zu 5¾ Prozent
erhält=
ch. Die Verflüſſigung dürfte mit den nun langſam einſetzenden
lereitſtellungen zum Ultimo zuſammenhängen, die wegen der
be=
brſtehenden Oſterfeiertage diesmal ſchon außergewöhnlich früh
efolgen. Am Markte für Monatsgeld herrſcht nach wie vor
Ge=
häftsſtille; es waren nur rein nominelle Sätze von 6½—7
Pro=
mt zu hören. Für Privatdiskonten lag eher Angebot vor dem
icht ſehr große Nachfrage gegenüberſtand; es wurde hierfür ein
ſatz von 57½ bis 6 Prozent berechnet.
Am Deviſenmarkt ergaben ſich gleichfalls keine größeren
ſuirsbewegungen. Die Vorgänge im Kreuger=Konzern wirkten
anfänglich in einer Abſchwächung der Schwedenkrone aus die ſich
der ſehr raſch wieder erholen konnte. Die Lage des Pfundes
lieb ziemlich ſtabil; unmittelbar nach der Diskontermäßigung
dr Bank von England, die einigermaßen überraſchend gekommen
hr, erfolgte ein Anziehen des Kurſes der engliſchen Währung,
dch machte ſich ſehr bald eine Reaktion bemerkbar. Deviſe
adrid, die ſich in der letzten Zeit recht gut gehalten hatte, erlitt
der vergangenen Woche international beträchtliche Einbußen.
uch Mailand verlor einen Teil ſeiner kürzlichen Beſſerungen.
der holländiſche Gulden tendierte überwiegend nach oben. Die
leichsmark konnte ſich an allen Plätzen recht gut behaupten.
Im Gegenſatz zu New York zeigte die Berliner Börſe auch
lſtern eine beachtliche Widerſtandsfähigkeit. Es lagen zwar zum
lochenſchluß wie üblich nur wenige Orders vor, wobei vielleicht
ſch noch mitſprach, daß in den katholiſchen Gegenden Feiertag iſt,
doch waren die Kurſe den Erwartungen des Vormittags
entſpre=
chend im allgemeinen recht gut behauptet. Das ſchon in den
letz=
ten Tagen vorhandene Intereſſe für Montanwerte war auch geſtern
zu beobachten, verſchiedentlich konnten an dieſem Markt 1—2proz.
Gewinne erzielt werden, wobei ſicherlich die Auslaſſungen auf der
G.=V. des Stahlvereins nicht ohne Einfluß blieben.
Inter=
eſſanter war auch der Markt der Charlottenburger Waſſer=Aktien
auf die Meldung, daß die für Montag anberaumte
Generalver=
ſammlung vertagt wird. Angeblich hat ſich eine ſtärkere
Oppo=
ſition gebildet, die den Beſchluß hinſichtlich der
Genußſcheinaus=
gabe anfechten bzw. aufheben will, ſo daß eventuell nun doch mit
einer höheren Bardividende zu rechnen ſei. Im allgemeinen lagen
die Märkte aber ſehr ſtill, und Kursveränderungen von 1 Prozent
waren ſchon eine Ausnahme. Svenska wurden ca. 2 Mark niedri=
Baiſſe=Spekulalion gegen Kreuger=Aklien.
Durch den Zuſammenbruch des Kreuger=Konzerns iſt man
einem Betrug in Höhe von 30 Mill. Franken auf die Spur
gekom=
men. Auf die Klage eines ſchwediſchen Bankiers und Freundes
des verſtorbenen ſchwediſchen Zündholzkönigs hin hat die Pariſer
Kriminalpolizei den 36 Jahre alten Wechſelagenten Barrault ver=
i Fer 0 Biſcic Wleich ufichleif eäcfen Bich
würde es ſchon genügen, wenn die Schweden gezwungen wären,
um ihre Verluſte drüben zu decken, einen Teil ihrer deutſchen
In=
tereſſen abzuſtoßen.
Da außerdem auch in der Politik ſowohl außen= wie
innen=
politiſch abwartende Haltung eingenommen wird, fehlte es geſtern
an beſonderen Anregungen. Am Pfandbriefmarkt war das
Ge=
ſchäft zwar ebenfalls ſehr ruhig, die Stimmung aber eher
freund=
licher. Reichsſchuldbuchforderungen und Kommunalobligationen
waren etwas gefragt. Induſtrieobligationen neigten dagegen
weiter zur Schwäche Reichsbahn=Vorzugsaktien und
Farben=
bonds hatten kaum Veränderungen aufzuweiſen. Auch im
Ver=
laufe blieb das Geſchäft ſehr ſtill. Einige Käufe am Montan= und
haftet. Der ſchwediſche Bankier hat dem Agenten Kreugers
Ob=
ligationen im Werte von 30 Mill. Franken als Garantie=Depot
für einen nach und nach ihm einzuräumenden Kredit von 15 Mill.
Franken überlaſſen. Es war vereinbart worden, daß der Agent
die Papiere in keinem Falle weiterveräußern dürfe, um nicht zu
einer Baiſſe der Obligationen beizutragen. Dieſer verkaufte ſie
aber dennoch an zwei Geldgeber, die ſie wiederum an der
Wall=
ſtreet auf den Markt warfen, was zur Baiſſe der Kreuger=Werte
beträchtlich beitrug. Gegen die beiden Geldgeber iſt ebenfalls ein
Haftbefehl erlaſſen worden.
Zu der Verhaftung des Pariſer Bankiers Barrault werden
jetzt nähere Einzelheiten bekannt, aus denen hervorgeht, daß
Bar=
rault tatſächlich Ende des vorigen Jahres Kreuger=Obligationen
im Werte von 30 Millionem Franken von dem ſchwediſchen
Ban=
kier Hogmann, der mit Ivar Kreuger befreundet war, als Devot
erhalten hatte. Kurze Zeit darauf wurde bekannt, daß dieſe
Ob=
ligationen auf dem New Yorker Markt gehandelt und zu Baiſſe=
Spekulationen gegen die Kreuger=Aktien benutzt wurden. Der
Be=
ſchuldigte iſt geſtändig.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Farbenmarkt gaben der Geſamttendenz eine Stütze. Auch
Char=
lottenburger Waſſer und ſpäter Karſtadt=Aktien blieben beachtet,
Bankaktien lagen dagegen weiter völlig vernachläſſigt.
Am Geldmarkt war die Tendenz geſtern weiter etwas leichter.
Dies kam auch in dem Satz für Tagesgeld zum Ausdruck, der
ver=
ſchiedentlich ſchon unter die Grenze von 6½ Prozent herunterging.
Am Wochenende zeigte die Frankfurter Börſe gegenüber dem
Vortage ein faſt unverändertes Bild. Die Umſatztätigkeit iſt
ent=
ſprechend den Vortagen nur gering. Anregend wirkte die
Mel=
dung über die vorausſichtliche Wiedereinführung des offiziellen
Verkehrs Anfang April. Man wird die augenblicklich gleitende
Form der Notierungen beibehalten, nur daß die Kurſe amtlichen
Charakter tragen. Ein genauer Termin ſteht noch nicht feſt, man
wird ſich ſpäteſtens auf den Montag nach der
Reichspräſidenten=
wahl einigen. Am Kaſſe= und Rentenmarkt werden
Einheits=
kurſe notiert werden. Beachtung fanden auch die Verlautbarungen
aus der Präſidialſitzung des Reichsverbandes der Deutſchen
In=
duſtrie, der ſich gegen ein künftiges Arbeitsbeſchaffungsprogramm
und die damit zuſammenhängenden Finanzierungsvorſchläge
wen=
det. J.G. Farben eröffneten auf unveränderter Baſis und gaben
im Verlaufe eine Kleinigkeit nach Freundlicher lagen
Montan=
werte, die teilweiſe um ½—1 Prozent anziehen konnten, nur
Mannesmann leicht gedrückt, im Hinblick auf die Stillegung des
Hauptbetriebes in Witten ab 1. April ds. Js. Elektroaktien
un=
verändert. Am Kalimarkte hörte man 1—2 Prozent niedrigere
Kurſe. Von Bankaktien Reichsbankanteile behauptet. Im
Ver=
laufe blieb das Geſchäft klein bei unverändertem Kursniveau.
Die Renten= und Anleihemärkte lagen ſtill bei kaum veränderten
Kurſen. Tagesgeld leicht bei 6½ Prozent.
Die Auslandsbörſen.
Die geſtrige Londoner Börſe eröffnete im Einklang mit
den Meldungen aus Wallſtreet in ſehr unſicherer Haltung.
Bri=
tiſche Staatspapiere wieſen zwar feſte Haltung auf, doch neigten
internationale Werte zur Schwäche. Die Börſe blieb bis zum
Schluß luſtlos und ſchwächer
Die Amſterdamer Börſe war außerordentlich ruhig,
die Kurſe gingen meiſt zurück. Deutſche Aktien lagen ſtetig, deutſche
Obligationen tendierten aber ſchwach. Younganleihe verlor zwei
Prozent.
Die Pariſer Börſe eröffnete in unregelmäßiger und
überwiegend ſchwächerer Haltung, doch konnte ſich zum Schluß eine
Erholung durchſetzen.
Die Brüſſeler Börſe verkehrte in ſchwächerer Haltung
und die Kurſe lagen durchweg unter geſtrigem Niveau.
Die New Yorker Börſe eröffnete zum Wochenſchluß in
unregelmäßiger und eher ſchwächerer Haltung.
An den internationalen Deviſenmärkten blieb
das Pfund am Nachmittag weiter feſt und zog allen führenden
Deviſen gegenüber erneut an. Gegen den Dollar befeſtigte es ſich
auf 3,65½, gegen den Gulden auf 906½, gegen die Reichsmark
auf 15,34½, gegen Paris auf 92,78, gegen Brüſſel auf 26,12½ und
gegen Zürich auf 18,87½ Der Dollar blieb gut behauptet, die
Reichsmark war unverändert mit 5904½ in Amſterdam, 123,10
in Zürich und 23,80 in New York.
Die übrigen Deviſen blieben im großen und ganzen
unver=
ändert.
Die Indexziffer der Großhandespreiſe vom 16. März 1932.
Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 16. März berechnete
Großhandelsindexziffer iſt mit 100,1 gegenüber der Vorwoche
nahezu unverändert. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten:
Agrarſtoffe 97,2 (plus 0,2 v. H.), Kolonialwaren 88,9 (minus
1,9 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 90,5 (minus 0,2
v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 120,7 (minus 0,3 v. H.).
Reorganiſation der Piano= und Orgelwerke Philipps A.=G.,
Aſchaffenburg. Auf Grund der weiteren Verſchlechterung der
Wirtſchaftslage hat die Geſellſchaft per 1930/31 einen ſtarken
Ab=
ſatzrückgang zu verzeichnen. Zwecks Sanierung der Geſellſchaft
wird vorgeſchlagen, von 1½ Mill. RM. Aktienkapital 900 600
RM. Aktien, die von Großaktionärſeite zur Verfügung geſtellt
werden, einzuziehen. Die verbleibenden 600 000 RM. werden auf
30 000 RM. zuſammengelegt und dann wieder erhöht auf 200 000
RM. Die Bilanz wird unter Heranziehung der neuen
Kapitals=
ziffern aufgeſtellt werden. Von dem ſich ergebenden Buchgewinn
von 1,47 Mill. RM. wird der Vorjahresverluſt von 649 000 RM.
gedeckt, während der Reſt zu Wertminderungen und dergleichen
verwandt werden wird.
Lohnbewegungen in der Pfalz. Lohn= und Tarifſtreitigkeiten
beſtehen nach Angaben der pfälziſchen Arbeitsmarktſtatiſtik noch
in der pfälziſchen Säge= und holzverarbeitenden Induſtrie und bei
den Angeſtellten und Werkmeiſtern von Induſtrie und Großhandel
von Landau und Umgebung. Die Lohnſtreitigkeiten im
Franken=
thaler Bäckergewerbe ſind beendigt. Von Arbeitgeberſeite wurde
gekündigt zum 30. April der Arbeitsvertrag und das
Lohnabkom=
men für die Ziegelinduſtrie, die feuerfeſte Induſtrie und die
Ton=
gruben ſowie für die Falzziegelwerke, K.aA. Carl Ludowic in
Jockgrim, zum 30. Juni 1932 der Geſamtarbeitsvertrag für die
Papierinduſtrie. Streiks wurden in der Zeit vom 26. Februar bis
10. März nicht feſtgeſtellt.
Erhöhung der Schweizer Zollzuſchläge für Braugerſte. Malz
und Bier. Nach Mitteilung des Eidgenöſſiſchen Finanz= und
Zoll=
departements ſind die Zollzuſchläge von Braugerſte, Malz und
Bier wie folgt erhöht worden: Gerſte je 100 Kilogramm brutto
bisher 8,75 Franken, neuer Zuſchlag 17,70. Geſamtzuſchlag 26.55
Franken: Malz je 100 Kilogramm brutto bisher 12, neuer
Zu=
ſchlag 24, Geſamtzuſchlag 36 Franken. Bier je Hektoliter bisher
2,18, neuer Zuſchlag 4,36, Geſamtzuſchlag 6,54 Franken. Die
neuen Zollzuſchläge treten am 22. ds. Mts. in Kraft. Der
finan=
zielle Ertrag wird auf 15 bis 18 Mill. Franken geſchätzt (bisher
6 Mill. Franken).
Betliner Deviſen=Feſtſehung vom 19. März 1932.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Soßa
Holland
Osch
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
7033 Brief
7047 Spanien Geld
32. Brief
32.18 49.95 50.05 Danzig 82.07 82.23 12 465 12 485 Japan 1.349 1.351 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.249 0.251 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.413 7.427 169.83 170.17 Portugal 13.94 13.96 82.32 82.48 Athen 5.445 5.455 84.42 84.58 Iſtambul 84 25 84.38 Kairo 15.75 15.79 15.34 15.38 Kanada 3.746 3.754 1.073 1.077 Uruguay 1.728 1.732 4.209 4.217 Island 67.93 6807 58.76 58.88 Tallinn 109.39 109.61 21.78 21.82 Riga
Bukareſt 79.72 79.88 16.57 16.61 2.517 2.523
42.06 81.40 81.56 Kaunas
Reichsbank für verſtärkken Wechſelkredit.
Wie verlautet, hat die Reichsbank an alle Bankanſtalten und
Banken ein Rundſchreiben verſchickt, in dem ſie dazu auffordert,
daß die Kontokorrentkredite der Banken in Wechſel umgelegt
wer=
den ſollen. Die Reichsbank will durch dieſe Maßnahme darauf
hinwirken, daß die Banken gutes Wechſelmaterial ſchaffen, mit
deſſen Hilfe dann das Portefeuille der Reichsbank wieder der
Qualität nach aufgebeſſert werden kann. Natürlich hält die
Reichsbank daran feſt, daß ſie höchſtens Wechſel mit dreimonatiger
Laufzeit hereinnimmt. Die Reichsbank geht bei ihrem
Rund=
ſchreiben auch von der Erwägung aus, daß durch das ſtärkere
Aus=
ſtellen von Wechſeln die Kundſchaft wieder in demſelben Maße zur
pünktlichen Einhaltung von Verpflichtungen erzogen werden
könne. Die Banken ſind allerdings mit dem Rundſchreiben der
Reichsbank, wie es jetzt ſcheint, wenig einverſtanden.
* Mainzer Produktenbericht. Großhandelspreiſe per 100 Kilo
loco Mainz am Freitag, den 18. März 1932. Weizen 25—25,50,
Roggen 22—22,50. Hafer 16—18, Braugerſte 20,50—21.
Futter=
gerſte 17—17,50, Malzkeime 12—13, Südd. Weizenmehl Speziak 0.
39,60, Roggenmehl (70prozentig) 29—29,75, Weizenkleie fein 10,50,
dito grob 11, Roggenkleie 10,75—11,25, Biertreber 12,75,
Erdnuß=
kuchen 14,25—14,50, Kokoskuchen 13—17, Palmkuchen 11,25—12
Rapskuchen 9,75—10,25, Kleeheu loſe 5,60—5,80, dito gebündelt
6,50, Wieſenheu loſe 5.20, dito gebündelt 5,60, Maſchinenſtroh 4,70.
Drahtpreßſtroh 4,40, Soyaſchrot 13—13,50, Trockenſchnitzel 7,75 bis
8,50. Tendenz leicht abbröckelnd, Futtermittel gut gehalten.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Das Geſchäft war
wäh=
rend der ganzen Woche trotz des bevorſtehenden Oſterfeſtes ſehr
ſchwach. Die Händler ſetzten die Preiſe weiter etwas herab, um
dadurch dem Geſchäft eine Wendung zu geben. Durch die
Erwär=
mung hat die deutſche Produktion eine Zunahme erfahren, dagegen
ſteht aus dem Auslande infolge der Deviſenvorſchriften nur wenig
Material zur Verfügung. Es notierten in Pfg. per Stück ab loco
Frankfurt: bulgariſche 6,50—6,75, rumäniſche 6,5—6,75,
hollän=
diſche 7—8,50 flandriſche 7—7,50, bayeriſche 6,50—7, deutſche
Friſcheier 6,50—8.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Obwohl die Preislage
eine ziemlich ſtetige Haltung zeigt, war das Geſchäft weiter
ſchlep=
pend. Während deutſche Butter nur wenig angeboten wird, ſind
die Zufuhren aus Holland recht groß. Die Verkaufspreiſe des
Hroßhandels lauten (in 1=Zentner=Tonnen); holländiſche und
deutſche Butter 142—145 RM.
Piehmärkke.
1. Weinheimer Schweinemarkt vom 19. März. Zugeführt 410
Stück, verkauft 322 Stück. Milchſchweine das Stück von 8—12 Mk.,
Läufer das Stück von 14—25 Mk. Marktverlauf mäßig.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Eine Erklärung des Krenger=Konzerns.
Die Leitung des Kreuger=Konzerns teilt mit, daß man an
ſämtliche ausländiſche Börſen, die die Aktien und Obligationen
des Kreuger=Konzerns notieren, das Geſuch gerichtet hat,
vor=
läufig dieſe Notierungen zu ſuspendieren.
Die vom Vorſtand der A. B. Kreuger und Toll ernannten
Prüfer haben jetzt die vorläufige Reviſion der Lage des Konzerns
abgeſchloſſen. Sie haben ſich an die Firma Price Waterhous u. Co.
in London mit der Bitte gewandt, bei der Prüfung aller
Einzel=
heiten behilflich zu ſein.
Am Samstag vor Oſtern, den 26. März 1932, bleiben die
Bör=
ſenräume für jeden Verkehr geſchloſſen. Die Abendbörſe in
Frank=
furt a. M. fällt auch am Gründonnerstag, den 24. März, aus.
Am 18 und 19. März fanden bei der Gemeinſchaftsgruppe
Deutſcher Hypothekenbanken die Bilanzſitzungen des Präſidiums
und des Gemeinſchaftsrates ſtatt. Es wurde beſchloſſen, den
Auf=
ſichtsratsgremien anzuempfehlen, den Generalverſammlungen der
Mitgliedbanken nach vorſorglichen Rückſtellungen und
vorſich=
tigen Abſchreibungen die Verteilung einer Devidende von 7 (12)
Prozent vorzuſchlagen. Tag der GV. 30. April.
Die Schwierigkeiten, mit denen die internationale Zucker=
Konferenz zu kämpfen hatte, ſcheinen nach den geſtern abend
vor=
liegenden Nachrichten behoben werden zu können. In
intereſſier=
ten Kreiſen hofft man, daß ein endgültiges Abkommen zuſtande
kommen wird.
In den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm wurde am
Sams=
tag vormittag in Anweſenheit von Vertretern der Behörden, der
Wirtſchaft und der Kunſt die zweite Berliner Möbel= und
Ein=
richtungsſchau 1932, die bis zum 3. April läuft, eröffnet.
In dem Konkurs der Karl Peter Fues Papierfabrik A.=G.,
Ha=
nau, ſoll nunmehr eine Abſchlagsverteilung erfolgen, wozu 50 000
RM. verfügbar ſind. Zu berückſichtigen dabei ſind 433 RM.
be=
vorrechtigte Forderungen und 951 825 nicht bevorrechtigter. Das
AK. hat 700 000 RM. betragen. Es war zuletzt an den Architekten
Kaus in Hanau übergegangen. Hauptgläubiger ſind einige
Groß=
firmen.
Die Stuttgarter Straßenbahnen A.=G Geſellſchaft beantragt
(6) Prozent Dividende auf 11,9 Mill. RM. AK. (GV. 9. April.)
Zwiſchen dem polniſchen und dem deutſch=franzöſiſchen Kali=
Syndikat iſt ein Uebereinkommen getroffen worden, das mit
fünf=
jähriger Gültigkeit die Förderung und den Abſatz polniſchen Kalis
regelt. Polen erhält einen vierprozentigen Anteil an dem
euro=
päiſchen Kali=Vertrieb ſowie das Kali=Verkaufsmonovol für das
Inland. Erſt wenn die heimiſche Produktion zur Deckung des
Inlandbedarfs nicht ausreicht, wird ein Kontingent ausländiſchen
Kalis zur Einfuhr zugelaſſen, in welchem Fall ſich jedoch die
Re=
gierung die Preisfeſtſetzung vorbehält.
Seite 10 — Nr. 80
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
HHH
Gretel Germann
Fritz Knauff
danken herzlichſt für alle erwieſenen
Auf=
merkſamkeiten und Geſchenke anläßlich
(4447
ihrer Verlobung.
März 1932.
Herzl Dank für alle Liebe und Aufmerkſamkeiten,
die uns anläßlich unſerer Silbernen Hochzeit
4395
erwieſen wurden.
Willi Kiefer und Frau.
Waldkolonie.
Montag, den 21. März feiern die Eheleute
Heinrich Erb und Frau Minna, geb. Amme das
Feſt der Silbernen Hochzeit.
(4436
Liebfrauenſtraße 110.
Für die mir zu meinem 80. Geburtstag zuteil
gewordenen Ehrungen und Geſchenke jage ich
hier=
mit allen herzl Dank.
Guſtav Oaniel, Liebfrauenſtraße 103, I.
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit verſchied plötzlich
und unerwartet im 44. Lebensjahre unſre liebe,
treuſorgende Tochter, Schweſter, Schwägerin, Tante
und Großtante
Pauline Große.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Dieburg, Mainz, Staufenberg,
den 19. März 1932.
Die Beerdigung findet am Montag, den 21. März,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Nach kurzem ſchweren Leiden verſchied plötzlich und
unerwartet mein innigſigeliebter Gatte, unſer
herzens=
guter, treubeſorgter Vater, Schwiegervater, Schwager
und Onkel, mein lieber Opa
Heinrich Ern
Lokomotivführer i. R.
im Alter von 71 Jahren, wohlverſehen mit den heiligen
Sterbeſakramenten.
In tiefem Schmerz:
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt. Kahlertſtr. 13, Bremen, New=York, Bingen,
Zemſcheid, den 19. März 1932.
Die Beerdigung findet am Montag, den 21. März,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Seelenamt Montag früh 7 Uhr in der St.
Eliſabethen=
kirche.
4359
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Unſer geliebtes Mutterchen, unſre treuſorgende
Großmutter und Schwiegermutter, unſre liebe
Schweſter, Schwägerin und Tante
Mlau Adeltite Oode.
geb. Müller
iſt heute morgen ſanft und friedlich heimgegangen.
In tiefer Trauer:
Guſiel Bernhard, geb. Göbel
Anne Konzack, geb. Göbel
Profeſſor Ludwig Bernhard
Gerhilde Bernhard, stud. theol.
Wolfgang Bernhard
Carl=Heinz Konzack
Erika Konzack.
Darmſtadt Mainz, den 18. März 1932.
Bismarckſtr. 56 II.
(4321
Die Einäſcherung findet Montag nachmittag 3½ Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Statt beſonderer Anzeige.
Nach kurzem ſchweren Krankenlager entſchlief am 18. ds. Mte.
unſere innigſtgeliebte, brave, einzige Tochter, meine herzensgute
Schweſter u. Schwägerin, meine gute Enkelin, unſere liebe Nichte
Kagg Sconver gei
im blühenden Alter von 18½ Jahren.
Für die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Joh. Schönberger und Frau Margarete, geb. Koch
Paul Schönberger und Frau Anne, geb. Schäſer.
Darmſtadt, Mollerſtr. 42, den 19. März 1932.
Die Beerdigung findet Montag, den 21. März, nachm. 3.30 Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Heute entſchlief nach kurzem
Lei=
den unſer lieber Vater, Bruder,
Onkel und Schwager
Gaſtwirt
im Alter von 65 Jahren.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
pfungſtadt, Hintergaſſe 21,
See=
heim. Hahn b. Pfungſtadt,
Hähn=
lein, den 18. März 1932.
Die Beerdigung ſindet Sonntag
nachmittag 2 Uhr vom
Trauer=
hauſe aus ſtatt. (4803
5onntag, 20. März 1932
Zahnarzk
Friß Heuß
Durch einen raſchen Tod wurde uns unſere liebe
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen
Auuiine Große
Frau Eliſe Menger, geb. Kuhlmann
entriſſen. 27 Jahre lang hat ſie in aufopfernder,
treuer Arbeit in unſerer Familie gewirkt. Ihr
aufrichtiges und pflichtbewußtes Weſen wird der
Dahingeſchiedenen bei uns ſtets ein ehrenvolles
Andenken bewahren.
Familie Arthur Ritter.
Darmſtadt, den 19. März 1932.
Beſſungerſtr. 9.
Heute früh verſchied nach kurzer Krankheit meine liebe
Frau, unſere gute Mutter, Tochter, Schweſter und
Tante
Helene Heinbücher, geb. Schlapp
im Alter von 40 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Heinbücher.
Darmſtadt, Liebigſtr. 61, Egelsbach, Frankfurt u. Wechbach.
Die Beerdigung findet am Montag, den 21. März,
nachmittags ½3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die uns anläßlich des Heimganges unſeres
lieben Entſchlafenen erwieſene Anteilnahme und die
vielen Blumenſpenden ſagen wir hiermit unſeren
herzlichſten Dank.
Ganz beſonders danken wir Herrn
Landeskirchen=
rat Pfarrer D. Waitz für die troſtreichen Worte am
Grabe, den Schweſtern der Martinsgemeinde für”
die liebevolle Hilfe, der ev. Stadtmiſſion ſowie den
Schulkameraden und Schulkameradinnen für die
Kranzniederlegung.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Valentin Jakobi.
Darmſtadt (Löffelgaſſe 16), den 20. März 1932.
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren innigſten Dank.
Insbeſondere danken wir Herrn Dr. Hof für ſeine
langjährige, unermüdliche Hilfsbereitſchaft, den
Schweſtern der Martinsgemeinde für ihre treue Pflege
wvährend der Krankheit und Herrn Pfarrer Beringer
für die troſtreichen Worte am Grabe.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Georg Menger.
Darmſtadt, den 15. März 1932.
(4348
Heinheimerſtr. 58.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Hinſcheiden meiner lieben Frau, unſerer treuſorgenden
Mutter
Frau Frieda Petri
geb. Lipfert
ſagen wir hiermit allen Bekannten, insbeſondere Herrn”
Pfarer Müller herzlichen Dank.
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Dankfagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und die
überaus zahlreichen Blumenſpenden bei dem
Heim=
gang unſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir Allen
herzinnigen Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Goethe für die troſtreichen Worte am Grabe,
dem Velociped=Club Darmſtadt 1899 e. V., der Alten
Herren=Abteilung des Velociped=Clubs, der
Kunſt=
mannſchaft des Velociped=Clubs, dem Gau
Frank=
furt a. M. im Bund Deutſcher Radfahrer, dem
Darm=
ſtädter Bicycle=Club 1883, der Hauptverwaltung der
Deutſchen Bau=Gemeinſchaft A.=G. in Leipzig, der
Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Bau=
Gemein=
ſchaft A.=G., der Ortsgruppe des Deutſchen
Faktoren=
bundes, ſowie dem Betriebsperſonal für die ehrenden
Nachrufe und Kranzſpenden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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[ ← ][ ][ → ]Seite 12 — Nr. 80
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Prinz Joachim Albrecht von Preußen am Dirigentenpult.
n Berliner Bach=Saal dirigierte Prinz Joachim Albrecht von Preußen, ein Neffe des Kaiſers
ilhelm I., ein Konzert der deutſchen Landesbühnen, bei dem zwei ſeiner eigenen Kompoſitionen
geſpielt wurden.
Amerikaniſcher Geſchmack .."
Eines der Flugzeuge, die in den Orten rings um das Landhaus Hopewell, aus dem der kleine
Lindbergh geraubt wurde, bereitſtehen, um Neugierige für 2½ Dollar über die Beſitzung der
trauernden Eltern zu tragen. Die amerikaniſchen Geldmacher ſcheuen ſich nicht, ſelbſt dieſen
tra=
giſchen Fall als Senſation auszuſchlachten und daraus ihren Nutzen zu ziehen.
St
Reich und Ausland.
Sonntagnacht Start des „Graf Zeppelin”
zur Südamerika=Fahrt.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” wird in der Nacht zum Montag, um
130 Uhr, zu ſeiner erſten diesjährigen Fahrt
ach Südamerika ſtarten.
Zweiter Aufſtieg in die Subſtratoſphäre.
Bitterfeld. Der Ballon „Ernſt
Branden=
urg” iſt geſtern vormittag 9.09 Uhr zur
zwei=
en wiſſenſchaftlichen Höhenfahrt mit Führer
ſchütz=Bitterfeld und Beobachter
Sucksdorff=
zerlin geſtartet.
Ballon „Ernſt Brandenburg” gelandet.
Bitterfeld. Der Ballon „Ernſt
Bran=
enburg” iſt geſtern nachmittag, gegen 16 Uhr,
ach erfolgreicher Höhenfahrt in Feldberg
Tſchechoſlowakei), kurz vor der
niederöſterrei=
iſchen Grenze gelandet. Der Ballon erreichte
ne Höchſthöhe von 8500 Metern.
Die Diebe des Polizeipräſidenten=Autos
ermittelt.
Wiesbaden. Vor einigen Wochen hatten
inbrecher im geſtohlenen Auto des Wiesbadener
olizeipräſidenten auf ihrer Diebesfahrt u. a.
lich der Limburger Verkaufsſtelle der
Main=
raftwerke einen Beſuch abgeſtattet. Das
geſtoh=
ne Auto wurde in Köln herrenlos
aufgefun=
n. Die Diebe ſind jetzt ebenfalls ermittelt
wor=
u. Es handelt ſich um deren vier. Darunter
findet ſich ein bekannter Autodieb aus Köln,
Eir feſtgenommen werden konnte. Eine zweite
erſon der Bande, ein Mainzer, konnte eben=
As feſtgenommen werden. Nach den beiden
dern wird noch gefahndet.
odesurteil gegen einen ehemals in Limburg
kriegsgefangenen Franzoſen aufgehoben.
Limburg. Ein vor zehn Jahren gegen
in Profeſſor der Kunſtgeſchichte an der
Univer=
ſät Fez Louis Fabre gefälltes Todesurteil iſt
Bt vom Militärkriegsgerichtshof in Orleans
efgehoben worden. Prof. Fabre war, während
ſich in der Schweiz aufhielt, von dem
franzö=
ſhen Kriegsgericht zum Tode verurteilt
wor=
en, da ihm zur Laſt gelegt worden war,
wäh=
ſind ſeines Aufenthaltes im deutſchen Kriegs=
Bangenenlager zu Limburg an der Lahn dem
dutſchen Befehlshaber in Limburg Informa=
Inen gegen beſondere Vergütung gegeben zu
ſben. Fabre erklärte in der neuen
Verhand=
ing, daß die ganzen Beſchuldigungen frei
er=
inden ſeien. Er hätte lediglich in der Kirche
Id im Diözeſanmuſeum zu Limburg an Gemäl=
N Ausbeſſerungsarbeiten ausgeführt gehabt,
/4d aus dieſem Grunde eine gewiſſe Freiheit
Halten.
Ludwig Katzenellenbogen zu 3 Monaten
Gefängnis verurteilt.
Berlin. Im Schultheiß=Patzenhofer=Prozeß
lorde am Samstag mittag das Urteil ver=
Ndet. Generaldirektor Ludwig Katzenellenbogen
urde wegen Bilanzverſchleierung zu 3 Mona=
Gefängnis und einer Geldſtrafe von 10000
drk, erſatzweiſe einen weiteren Monat Ge=
Tgnis verurteilt. Von der Anklage der
Un=
e wurde Katzenellenbogen freigeſprochen. Die
Nängnisſtrafe gilt als durch die Unterſuchungs=
I verbüßt. — Generaldirektor Penzlin erhielt
Len Bilanzverſchleierung an Stelle einer an
verwirkten Gefängnisſtrafe von einem
Mo=
eine Geldſtrafe von 10 000 Mark und eine
tere Geldſtrafe von 10 000 Mark, erſatzweiſe
Aonat Gefängis. — Das Verfahren wegen
Oſpektbetrugs im Sinne des § 88 des
Börſen=
ſtzes wurde gegen Katzenellenbogen und
Penz=
eingeſtellt. Die drei Angeklagten Kommerzien=
Dr. Sobernheim und die Direktoren Kuhlmev
Funke wurden auf Koſten der Staatskaſſe
geſprochen.
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9
A
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N nnn!5
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Eine ſprechende Uhr.
Deukſcher Reklametag Berlin 1932.
Berlin. Der erſte Deutſche Reklametag
Berlin 1932, der von der Bezirksgruppe Berlin
des Deutſchen Reklameverbandes mit
Unter=
ſtützung der maßgeblichen Spitzenorganiſationen
der Induſtrie, der Landwirtſchaft, des Handels
und des Werbeweſens, veranſtaltet wird, nahm
geſtern vormittag unter außerordentlich ſtarker
Beteiligung ſeinen Anfang mit einer Sitzung im
Hotel Kaiſerhof.
Der Leiter der Tagung, Dr. Knapp,
Vor=
ſitzender des vorbereitenden Ausſchuſſes des
Deut=
ſchen Reklameverbandes, konnte zahlreiche
Ehren=
gäſte begrüßen, die Vertreter des diplomatiſchen
Korps, der Reichs=, Staats= und
Kommunal=
behörden, ſowie der an dem Zuſtandekommen
des Reklametages beteiligten Verbände. In
ſeiner Eröffnungsanſprache betonte Dr. Knapp,
daß es Zweck und Ziel dieſes erſten
Reklame=
tages ſei, weiteſten Kreiſen die Bedeutung der
Werbung für jeden kulturellen Fortſchritt
dar=
zutun.
Dabei betonte er, daß nur die
wahrheits=
gemäße Werbung anzuerkennen ſei. Man habe
den Mut zu einer ſolchen Tagung in der
heu=
tigen Zeit aufgebracht, weil es notwendig ſei,
auch vom Standpunkt der Werbung die Kriſe zu
bekämpfen, die letzten Endes eine
Vertrauens=
kriſe ſei.
Der Reigen der Fachvorträge wurde dann
er=
iffnet mit dem Referat des Vorſtandsmitglieds
der Bewag, Dr.=Ing. Adolph, der über
„Werbung und Induſtrie” ſprach. Hierauf
ſprachen Prof. Brandt über „Werbung und
Landwirtſchaft” der Vorſitzende der
Hauptge=
meinſchaft des Deutſchen Einzelhandels und
Vize=
präſident der Induſtrie= und Handelskammer
Berlin, Heinrich Grünfeld, die
Landtagsab=
geordnete Dr. Freiin v. Watter und das
Mit=
glied der Handwerks= und Gewerbekammer
Bre=
men Hachenburg, der die Beziehungen des
Handwerks zur Werbung behandelte.
Kommerzienrat Selberg †.
Berlin. Kommerzienrat Emil Selberg iſt
geſtern mittag im Alter von nahezu 80 Jahren
an einer Lungenentzündung geſtorben. Er war
der Begründer der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft,
Abteilung Berlin=Charlottenburg, und der
Schöp=
fer der Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen
der im Kriege Gefallenen.
Die Sydneyer Rieſenbrücke ferkig.
Zwiſchenfall bei der Eröffnung.
London. Am Samstag vormittag wurde
in Sydney die neue Hafenbrücke eröffnet, deren
Bau acht Jahre gedauert hat. Die Brücke koſtet
200 Millionen Mark. Sie überbrückt den Hafen
von Sydney mit einem einzigen Brückenbogen,
der eine Spannweite von annähernd 500 Metern
hat und damit der längſte Brückenbogen der
Welt iſt. Die Brücke hat vier Eiſenbahngleiſe,
einen Fahrweg und zwei Fußwege. Die
Eröff=
nung wurde in ganz Neuſüdwales feierlich
be=
gangen. Zehntauſende von Menſchen ſind aus
allen Teilen Auſtraliens nach Sydney geſtrömt,
wo ein einwöchiger Karneval ſtattfindet.
Bevor der Miniſterpräſident von
Neuſüd=
wales, Lang, die Brücke eröffnete, ereignete ſich
ein Aufſehen erregender Zwiſchenfall. Ein
Mit=
glied der kommuniſtenfeindlichen
Geheimbewe=
gung „Neue Garde” ritt plötzlich in ſcharfem
Galopp vor und durchſchnitt mit einem Säbel
das Seil, das über die Brücke geſpannt war, und
rief: „Ich erkläre die Brücke für eröffnet‟. Er
wurde verhaftet. Nach der Eröffnung, an der
auch der engliſche Generalgouverneur teilnahm,
bewegte ſich ein Feſtzug über die Brücke,
wäh=
rend 13 Perſonendampfer zahlreicher Nationen
unter der Brücke hindurchführen.
Die Einweihung der neuen Hafenbrücke in
Sydney forderte bisher vier Todesopfer.
Wäh=
rend der Trachtenzug über die Brücke marſchierte,
fiel ein Teilnehmer ſo unglücklich von einem
Laſtkraftwagen, daß er ſofort tot war. Abends
wurde ein großes Feurwehrfeſt veranſtaltet. In
dem ungeheuren Gedränge brachen drei
Per=
ſonen tot zuſammen. 500 Perſonen wurden
ohn=
mächtig und 300 Kinder gingen verloren.
Einem Benzinbrand zum Opfer gefallen.
Nürnberg. Der hieſige
Großwäſcherei=
beſitzer Scholl iſt einem tragiſchen Unfall zum
Opfer gefallen. In der Benzinwäſcherei ſeines
Betriebes wollte er vorgeſtern abend ſeinen
Mantel reinigen. Dabei fingen aus bisher noch
ungeklärter Urſache ſeine Kleider Feuer.
Lichter=
loh brennend lief Scholl auf den Hof und warf
ſich zu Boden, um die Flammen zu erſticken. Der
Verunglückte hat ſo ſchwere Brandwunden
da=
vongetragen, daß er ihnen geſtern nacht im
Krankenhaus erlegen iſt.
Schweres Unkergrundbahn-Unglück
in Neapel.
Freitag abend ereignete ſich ein ſchweres
Eiſenbahnunglück auf der Untergrundbahn von
Neapel, wobei ſieben Menſchen getötet und 27
mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Die
Untergrundbahn von Neapel verbindet den
Hauptbahnhof mit Fuorigrotto und mit dem
neuen Nordbahnhof, von wo die direkte
Schnell=
zugslinie nach Rom ausgeht. Infolge
Unvor=
ſichtigkeit des Maſchinenperſonals ſtießen zwei
Arbeiterzüge gegen 9 Uhr in voller Fahrt
zu=
ſammen. Die Lokmotiven und die erſten Wagen
wurden ineinander geſchoben, während andere
Wagen umſtürzten und gegen die Wand des
Tun=
nels geſchleudert wurden. Aus den Trümmern
hörte man verzweifelte Hilferufe der
Ueber=
lebenden, die trotz der im Tunnel herrſchenden
Dunkelheit ins Freie zu gelangen ſuchten. Um
neue Opfer durch das dritte, den Betriebsſtrom
liefernde Gleis zu vermeiden, wurde der Strom
abgeſtellt, wodurch völlige Dunkelheit eintrat.
Ein Teil der Trümmer war durch den
Zuſam=
menſtoß in Brand geraten. Im Licht von
Wind=
fackeln und Laternen wurden die
Rettungsarbei=
ten vorgenommen. Die Bergung der Toten und
Verletzten bot einige Schwierigkeiten, weil viele
in den Trümmern eingeklemmt waren.
Der Krönprinz begab ſich an die
Unglücks=
ſtelle und wohnte den Rettungsarbeiten bei.
Drei Tote konnten noch nicht identifiziert
wer=
den; einige Schwerverletzte liegen im Sterben.
Aus dem Verhör des überlebenden Perſonals
geht über die Urſache des Unglücks hervor, daß
einer der Maſchinenführer an der Kreuzung, wo
gewöhnlich das Ausweichen der Züge erfolgt,
nicht gewartet hat, ſondern in der Hoffnung
weiterfuhr, noch bis zur nächſten Station zu
kommen. In einer Kurve ſahen ſich die Führer
der beiden Züge auf kurze Entfernung
gegen=
über. Es war jedoch zu ſpät, ſo daß der
Zuſam=
menſtoß nicht mehr vermieden werden konnte.
Alle Fiſcher von der Eisſcholle gerettet.
Helſingfors. Der Eisbrecher „Jäkarku”
hat am Freitag die letzten der Fiſcher, die vor
einer Woche auf einer Eisſcholle abgetrieben
waren, gerettet. Ein Fiſcher hatte die Füße
er=
froren. Ein anderer Fiſcher hatte ſich eine
Blind=
darmentzündung zugezogen.
Der Begrüt
des Märkiſchen
Muſeums geſtotben.
Profeſſor Dr. Otto Pniower,
der langjährige Direktor des Märkiſchen
Mu=
ſeums in Berlin, der aus den kleinſten
Anfän=
gen die Sammlungen zu einem der ſchönſten
und bedeutendſten Heimat=Muſeen machte und
dadurch zum eigentlichen Begründer des
Mär=
kiſchen Muſeums wurde, iſt, 73jährig, in Berlin
geſtorben.
Die neue Uhr des Pariſer Obſervatoriums, die automatiſch in jeder Minute die Zeit anſagt.
Der Direktor des Pariſer Obſervatoriums hat eine Uhr konſtruierk, die mit einem Tonfilmſtreifen
verbunden iſt und jede Minute die genaue Zeit anſagt. Dieſe Uhr ſoll mit dem Telefonnetz
ver=
bunden werden, ſo daß die Inhaber der Apparate ſich nur mit dieſer Stelle des Obſervatoriums zu
verbinden brauchen, um jederzeit eine geſprochene Zeikangabe zu hören.
Seite 14 — Nr. 80
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 20. März 1932
Welt=Loethe=Chrund
In dieſen Tagen rüſtet ſich die ganze Welt,
den 100. Todestag Goethes feſtlich zu begehen.
Auch in unſerer deutſchen Heimat wird ſeiner
allenthalben gedacht. In Weimar werden
Ge=
lehrte aller Völker zu Worte kommen, um die
überragende Bedeutung des Olympiers in der
ganzen Welt zu würdigen.
Von all dieſen Feiern werden die Worte
ver=
räuſchen und verklingen. Ein Erinnerungs=
und Dank=Mal aber iſt uns und der Welt
ge=
geben, das bleibt: die Welt=Goethe=Ehrung!
Zum erſten Male in der Geſchichte der
Menſch=
heit wurden auf der ganzen Erde alle diejenigen,
die ſich dem Geiſte verpflichtet fühlen, aufgerufen,
gemeinſam an der Ehrung des menſchlichen
Ge=
nius teilzunehmen, der ſich in Goethe verkörpert
hat. Mainz die Geburtsſtadt Gutenbergs, hat
ſich mit dem Goethe=Archiv zu Weimar, dem
Be=
treuer des Goetheſchen Erbes,
zuſammengefun=
den, um dem Plane dieſer Goethe=Ehrung
näherzutreten. Sie hatte der Bedeutung Goethes
wie Gutenbergs gerecht zu werden. Daneben
war es an der Zeit, die Forderung der beſten
Goethe=Kenner zu erfüllen: endlich und
unan=
ſechtbar den Wortlaut des Goetheſchen Werkes
für alle Zeiten feſtzulegen. Es war ferner nötig,
die Ausgabe jedermann erſchwinglich zu machen,
indem auf äußeren Gewinn verzichtet wurde.
An dem inneren Gewinn teilnehmen ſollten aber
alle Völker.
Dem Gedanken der univerſellen Goethe=
Ehrung entſprang auch die gewählte Letter. Sie
hatte auf der ganzen Welt klar lesbar zu ſein,
dem Werke Goethes gerecht zu werden und
gleich=
zeitig ein typographiſches Zeitdokument zu
er=
möglichen. Denn die Welt=Goethe=Ausgabe iſt
als ein Dankmal gedacht, das die Menſchheit
unſerer heutigen Zeit dem Genius errichtet.
Das Goethe=Archiv zu Weimar beſorgt die
abſchließende wiſſenſchaftliche Herausgabe des
Textes. Sie unterſteht den Profeſſoren Dr. A.
Kippenberg, Peterſen und Wahl, unter
Haupt=
redaktion von Prof. Dr. Wahl, dem Direktor des
Goethe=Archivs. Die Drucklegung dieſer Welt=
Goethe=Ausgabe, die Anſpruch erhebt, textlich als
Standardausgabe gewertet zu werden, erfolgt
auf der Mainzer Preſſe unter Leitung von Pro=
feſſor Chriſtian Heinrich Kleukens=Mainz,
in der beſonders für dieſe Zwecke geſtochenen
Goethe=Weltletter.
So entſtand die Welt=Goethe=Ausgabe, deren
Ehrenſchirmherrſchaft der
Reichs=
präſident v. Hindenburg übernommen
hat. Sie iſt auf Jahrzehnte hinaus die einzige
authentiſche, nur einmalig und darum mit den
Jahren von ſteigendem Werte. Denn ſie ſoll nur
in einer beſtimmten, beſchränkten Auflage, nur
an Förderer des Gedankens abgegeben werden,
die ſich als Protektoren eintragen. Das äußere
Gewand wird ſich des Namens würdig erweiſen:
ſämtliche 50 Bände werden in Halbleder mit
handkoloriertem Japanpapier gebunden.
Groß iſt die Zahl der Förderer, welche ſich
bisher gemeldet haben. Einer der erſten war
Großherzog Ernſt Ludwig von Heſſen. Wie vom
Generalſekretär der Welt=Goethe=Ehrung, Major
a. D. Frhr. v. Meyſenbug, mitgeteilt wird,
ge=
hören ferner dazu: König Victor Emanuel von
Italien, Kronprinzeſſin Cecilie, der
Reichsinnen=
miniſter, Herren der Diplomatie, die deutſchen
und bis jetzt etwa 45 ausländiſche Staats= und
Univerſitäts=Bibliotheken, viele Städte, Schulen,
Vereine, auch Firmen. Es wären ferner zu
nennen: Rudolf G. Binding, Burte, Kyber,
Romain Rolland, Rabindranath Tagore, Prof.
Katayama=Tokio, die Carnegie=Stiftung u. a. m.
Unnötig zu ſagen, daß der Herr Staatspräſident,
die Heſſiſche Landesbibliothek, die Landes=
Uni=
verſität Gießen, die Landeshauptſtadt Darmſtadt,
die Stadtbibliothek Mainz, ſowie das dortige
Gutenberg=Muſeum und zahlreiche Goethe=
Freunde und Bibliophilen aus unſerem
Heſſen=
lande unterſchrieben.
Zum 22. März erſcheint als erſter zunächſt
der 12. (1. Fauſt=) Band. Er enthält: den
Ur=
fauſt; Fauſt, ein Fragment; Fauſt, der
Tragö=
die Erſter Teil; Aenderungen und Zuſätze;
Paralipomena zu Fauſt Erſtem Teile; dazu ein
Nachwort des Herausgebers.
Anmeldungen zur Teilnahme nimmt das
Generalſekretariat der W. G.E. Darmſtadt,
Ried=
eſelſtraße 17, Fernſprecher 2921, entgegen, wo
auch Proſpekte (deutſch, engliſch, franzöſiſch) zu
haben ſind und jede Auskunft erteilt wird.
Goethe=Ausſkellung der Preußiſchen Akademie der Künſte.
Blick in einen der Ausſtellungsſäle mit Jugendbüſten Goethes.
In der Preußiſchen Akademie der Künſte in Berlin wird anläßlich des Goethe=Gedenktages eine
umfangreiche Ausſtellung „Goethe und ſeine Welt” gezeigt, die aus der Sammlung des bekannten
Goethe=Forſchers Profeſſor Anton Kippenberg ſtammt.
Luftschutzübung in Swinemünde.
Scheinwerferpoſten an der Bahnſtrecke Swinemünde—Stettin.
In Swinemünde hat am Mittwoch eine große
Luftſchutzübung ſtattgefunden, deren Ziel
ledig=
lich darin beſtand, den geſamten Melde= und
Warndienſt einzuſpielen. Aktive Abwehrmittel
be=
ſitzen wir nicht, infolgedeſſen lag die ganze
Stärke dieſer Uebungen darin, herankommende
Flieger rechtzeitig zu erkennen und die
bedroh=
ten Gegenden zu alarmieren. Der „Stettiner
Generalanzeiger” bringt einen ſehr
intereſſan=
ten Bericht über das Luftſchutzmanöver in
Swinemünde. Hier arbeiteten alle beteiligten
Kreiſe Hand in Hand. Bürgerſchaft,
Sanitäts=
kolonne, Reichspoſt, induſtrielle Betriebe und
auch Reichswehr und Reichsmarine ordneten ſich
in den zivilen Luftſchutz ein. Den „Feind”
markierte die Verkehrsfliegerſchule Warnemünde,
die ihre Flugzeuge über der Küſte kreiſen ließ.
Auf den Anhöhen und den hohen Gebäuden ſind
Flugwachen von Rügen bis nach Stolp hinauf
aufgebaut worden. Die Wachen waren mit
mehreren Beobachtern beſetzt und mit
Tele=
phonen ausgeſtattet. Die Flugwache 10 ſichtete
als erſte drei Doppeldecker in Richtung Südweſt.
Sie gab ihre Beobachtung ſofort zur
Meldezen=
trale, von hier aus ging ſie an das Kommando.
Feldwache 11 meldete dann, das ſich die
Flug=
zeugſtaffel nähere und noch ¼ Stunde von der
Stadt entfernt ſei. Auch dieſe Nachricht wurde
ſofort weitergeleitet. Ein Leuchtſchreiber, ſo
heißt es dann in dem Bericht weiter, wirft vom
Zimmer des Kommandos die Meldung an die
Wand des Nebenraumes Sämtliche
Telephoni=
ſtinnen leſen, und gleichzeitig (keine Sekunde
darf verloren gehen) ſprechen ſie ſchon in die
Apparate der einzelnen zu benachrichtigenden
Stellen, insbeſondere an die Warnzentrale des
eigenen Ortes, weiter an die entfernten
Zen=
tralen. Die Warnzentrale beurteilt die Lage:
nach letzter Meldung ſind die angreifenden
Flug=
zeuge noch 30 Minuten von der Stadt entfernt.
Nunmehr gelangt an die Polizei die Meldung
Fliegergefahr. Die Polizei benachrichtigt ſofort
die Bevölkerung. Dann erhalten die großen
Werke Mitteilung. Die Belegſchaften werden
alarmiert. Jeder Mann, mit Gasmaske verſehen,
eilt in ſeinen beſtimmten Unterſtand.
Feuer=
wehr und Sanitätskolonnen bereiten ſich vor.
Dann ſind auch ſchon die Flugzeuge da. Die uns
geſtattete beſchränkte militäriſche Flugabwehr an
der Küſte erhält ihr Ziel und ſetzt mit der
Ab=
wehr ein. Die Flugzeuge werfen dann ihre Laſt
ab und verſchwinden wieder. Es wird dann
an=
genommen, daß irgendwo Feuer ausgebrochen iſt.
Sofort tritt die Feuerwehr in Aktion. „Als
Ge=
ſamtergebnis wird feſtgeſtellt, daß die Schäden
verhältnismäßig gering ſind, weil die
Warnung=
rechtzeitig kam. Zu der Uebung hatten ſich Ver= der Miniſterien, der Provinzial= und
ſtäd=
tiſchen Behörden eingefunden. Man hatte dem
Eindruck, daß ohne große Hilfsmittel doch eine
Organiſation des zivilen Luftſchutzes im
Ent=
ſtehen begriffen ſei, deren weiterer Ausbau.
nur eine Frage der Zeit und der Uebung ſeim
könne, die aber auf jeden Fall geeignet erſcheine:
wenigſtens die notwendigen Aufgaben der
War=
nung und der Verhütung größerer Schäden zu
erfüllen.
In dau
Jrupf gege
n Neiſtel
Asoezeichnet
antiurter,
Osſord im
Braſilien verklagt deutſchen Kapitän
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wegen der Beſchießung der „Baden”-)bnſchaſten
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Kapitän Rollin,
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e auch balt
der Kommandant des Hapag=Dampfers „
Ba=
den”, der durch braſilianiſches Küſtenfort im eli, den ſit
Durde
Oktober 1930 beſchoſſen wurde, wobei mehr als=
30 Paſſagiere und Beſatzungsmatroſen getöte.
wurden. Jetzt hat die braſilianiſche Regierung
gegen Kapitän Rollin Strafantrag geſtellt, wei?
er angeblich den Befehlen, der braſilianiſchem
Behörden nicht Folge geleiſtet habe.
oh
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[ ← ][ ][ → ]Eonntag, 20. März 1932
Darmſtidter Tagblatt / Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 30 — Seite 15
Sort, Sptel und Jucnen
Fußball.
SV. 98 — Sp.Vgg. Mainz=Mombach.
Heute nachmittag um 3 Uhr tritt hier die junge
Ligamann=
gaft in ihrer ſeitherigen Aufſtellung dem Meiſter des Kreiſes
Nainz, der Spielvereinigung Mainz=Mombach, gegenüber. Der
fortſchritt in der ſpieleriſchen Geſamtleiſtung der Darmſtädter
hannſchaft, ihr ſchnelleres Ab= und Zuſpiel, ebenſo die große
Schußkraft der Mainzer, ihr raſches Flügelſpiel ſind alles
Mo=
nente, die ein ſchönes Spiel gewährleiſten.
Vor dem Fußballſpiel hat die Handball=Ligareſerve
Turn=
emeinde Eberſtadt als Gegner.
Es ſei nochmals darauf hingewieſen, daß während des
Fuß=
allſpieles das Reſultat des Mannheimer
Handballentſcheidungs=
zmpfes bekannt gegeben wird.
Tiſchkennis.
Darmſtadt — Frankfurt 10:11.
Wie erwartet, waren die beiden Mannſchaften vollſtändig
ſtichwertig. Die Entſcheidung fiel denn auch erſt im allerletzten
viel. Die Frankfurter Mannſchaft war geſchickt zuſammengeſtellt
ind ſehr ausgeglichen. Außer Schimmel überragte keiner, fiel
ſer auch keiner in der Spielſtärke ab. Darmſtadt verlor durch
inen Fehler in der Aufſtellung der letzten Punkte (O. Keil, Wil=
7r), die beide für einen derartigen Kampf noch nicht genügend
ſoutine und Ruhe haben. Hier haben vielleicht doch die beiden
pitzenſpieler des Tennis= und Eisklubs gefehlt. Die
Entſchei=
ung zugunſten Darmſtadts konnte trotz allem noch Ploch in ſeinem
ſampf gegen Salinger bringen. Der 98er konnte jedoch im 5.
atz eine 10:5=Führung nicht ausnützen und unterlag zum Schluß
17. Die einzige für Darmſtadt erfreuliche Tatſache war der
ſeweis, daß Wöbke heute der beſte ſüddeutſche Spieler iſt und
ine Meiſterſchaft verdient. Er ſchlug in beſter Spielkaune mit
usgezeichneter Verteidigung einwandfrei und klar die beſten
ſankfurter, Schimmel, Salinger und Schwarzſchild. Im ganzen
mommen, kann man ſagen, daß der Sieg der Frankfurter äußerſt
ücklich war und das Ergebnis auch gerade umgekehrt hätte
lau=
n können. Frankfurt hat auf jeden Fall durch dieſen Sieg ſeine
kzten Mißerfolge wieder wettgemacht, und der Kampf um die
brherrſchaft geht Kopf an Kopf in totem Rennen weiter.
Ruderſpork.
Cambridge in Fronk.
Oxford im traditionellen Ruderkampf zum neunten Male
hintereinander geſchlagen.
Nach dem voraufgegangenen Grand National Steeplechaſe in
Berpool hatte ganz England und beſonders London mit dem zum
Male ausgetragenen traditionellen Ruderkampf der Achter=
Annſchaften der Univerſitäten Cambridge und Oxford einen
ſpteren großen Tag in der Geſchichte des Sports. Obwohl die
ellblauen”, wie man die Cambridge=Studenten nennt, durch
ſeie Grippe=Epidemie ihren bewährten Schlagmann erſetzen
muß=
ſtu gingen ſie trotzdem als Favoriten in den Kampf. Ihr
erneu=
e Sieg mit einem Vorſprung von fünf Längen in 19:11 Min.
retzte ihre zahlreichen Anhänger in größte Begeiſterung. Mit
biem Erfolg trug Cambridge nach dem Kriege zum neunten Male
uununterbrochener Reihenfolge den Sieg davon, eine Leiſtung,
bidie unterlegenen „Dunkelblauen” zweimal, von 1861 bis 1869
ſu von 1890 bis 1898, erzielt haben. In der Bilanz ſtellte
Cam=
ſtwge bei den 84 Begegnungen 43mal den Sieger, Oxford blieb
al erfolgreich. Den einzigen unentſchiedenen Ausgang gab es
Jahre 1877, wo beide Boote in totem Rennen über die
Ziel=
ine kamen.
Das Wetter war der Veranſtaltung äußerſt günſtig. Der
Waſ=
ſewiegel der Themſe war vollkommen ruhig. Dazu überſtrahlte
liwolkenloſer Himmel das bunte Bild, das ſich auf der Themſe
n längs den Flußſeiten bot. Eine nach Hunderttauſenden
zäh=
ſene Menge drängte ſich an allen Punkten zuſammen, um ſo viel
bmöglich von dem Kampf ſehen zu können, den Cambridge
leich=
ſeigewann, als es der Abſtand von fünf Längen im Ziel beſagt.
Der Verlauf des Rennens.
Beim Loſen gewann Cambridge die Surrey=Flußſeite. Das
ſie befand ſich diesmal etwa 400 Yards oberhalb des bisherigen
ſugangspunkts an der Putney=Brücke in der Höhe des
Boots=
wes des Wrowing=Clubs. Die von dem früheren Cambridge=
2 ſager Oberſt Gibbon trainierten Oxfordleute legten ſich nach
7 ſn Inſtruktionen gleich nach dem Start mächtig ins Zeug und
uen auch bald einen Vorſprung von einer halben Länge
heraus=
geſlt, den ſie bis zum erſten Meilenpoſten, der in 3:21 Min.
paſ=
ſie wurde, halten konnten. Von dieſem Augenblick an hatten
a3 die Dunkelblauen nichts mehr zu beſtellen. Cambridge kam
leichmäßig ruhigem, aber kraftvollem Stil bald auf die gleiche
0 und zog nun unwiderſtehlich davon. Bei der Hammerſmith=
Zuke, die in 6:45 Min. erreicht wurde, betrug der Abſtand
zwi=
m Cambridge und Oxford bereits eine Länge und hinter der
Zmesbrücke lagen die Dunkelblauen mit 15 Sekunden im
Rück=
ſt. Als Cambridge dann zu einem energiſchen Endſpurt
an=
ſ/A, war der Gegner, der ſich bereits auf der erſten Hälfte der
Sücke zu ſehr ausgegeben hatte, reſtlos geſchlagen. Cambridge
klmte faſt mühelos den Vorſprung bis auf fünf Längen
ausdeh=
w. Im Gegenſatz zu der Oxford=Mannſchaft, die bis auf zwei
Wan nach dem Rennen vollkommen erſchöpft zuſammenbrach, war
die örperliche Verfaſſung der Hellblauen recht gut.
Die wieder angewandte elektriſche Zeitmeſſung regiſtrierte für
Yubridge die Zeit von 19:11 Min., wobei jedoch die verkürzte
Shcke im Vergleich zu den früheren Ergebniſſen, berückſichtigt beſchloß, daß England nicht kampflos in die dritte Runde kommt,
wenen muß.
Hollands Olympiſches Komitee beſchloß, die
Ex=
pglion zu den Olympiſchen Spielen auf 20 Aktive zu beſchränken.
Sportkalender.
Handball.
15.00 Uhr, Dornheimer Weg: Poſt — Tv. Nieder=Ramſtadt.
Fußball.
15.00 Uhr, Stadion: SV. 98 — Svgg. Mainz=Mombach.
15.00 Uhr, Rennbahn: Union, Ib — Reichsbahn Darmſtadt.
15.00 Uhr, Dornheimer Weg: Poſt — SV. Weiterſtadt.
Schwerathletik.
10.00 Uhr, Pol.=Halle: Mannſchaftsſtemmen d. Gaues Odenwald
Frankfurker Reitkurnier.
Am Samstag nachmittag war das Hippodrom
wie=
derum ſehr gut beſucht. Die in dieſem Jahre durchweg
aus=
gezeichneten Schaunummern fanden bei den zahlreichen Zuſchauern
wieder ſtürmiſchen Beifall. Sportlich kam zunächſt das Amazonen=
Springen zum Austrag, das ſich Frau Franke in beiden
Ab=
teilungen mit fehlerloſen Ritten holte. Auf „Hartherz” ritt ſie
im Damenſattel ihre Prüfung ohne Fehler, und in der
Konkur=
renz im Herrenſattel war ſie gleich zweimal, auf „Norma” und
„Freiſchütz”, erfolgreich. Mit ihrem ſchnellen Ritt hätte Frau von
Opel auf „Nanuk” den Sieg erreichen können, der Schimmel
ſtreifte jedoch die oberſte Lage der Mauer ab. In einer
Mate=
rial=Prüfung holte ſich Frau Franke auf „Plakat” den dritten
Sieg an dieſem Nachmittag. Dieſer Sieg wiegt beſonders ſchwer,
weil er vor ſo ausgezeichneten Pferden wie „Eilfracht”,
Prenz=
lau”, Caeſar” und „Pendel” errungen wurde. Die
Endplacie=
rung im Vielſeitigkeits=Wettbewerb um den Preis des erſten
internationalen Reiterinnen=Kongreſſes fand einhellige
Zuſtim=
mung. Frau von Opel bekam mit „Nanuk” ihre erſte goldene
Schleife auf dem Frankfurter Turnier, und zwar von keiner
ge=
ringeren als Frau Franke, die mit Arnfried angetreten war. Das
rheiniſche Frl. Düſſel wurde in dem jüngeren Reiterinnen
vor=
behaltenen zweiten Teil dieſes Wettbewerbs Siegerin vor Frl.
Boner auf Amanullah.
Die Ergebniſſe:
Amazonen=Jagdſpringen (Klaſſe M), Damenſattel: 1 Frau
Frankes „Hartherz” (Beſ.), 0 Fehler, 55 Sek.; 2. Stall Weſtens
Arnfried” (Frau Franke), 4 Fehler, 57 Sek.; 3. Frau A. v.
Glahns und A. Holſts „Walküre” (Beſ.), 16 Fehler, 55 Sek.:
Herrenſattel: 1. Geh. Rat von Beckers „Norma” (Fr. Franke), 0
Fehler, 512½s Sek.; 2. Oblt. von Ploetz „Freiſchütz” (Fr. Franke),
0 Fehler, 53½/s Sek; 3. Frau v. Opels „Nanuk” (Beſ.), 4 Fehler,
49’ls Sek.; 4. Frl. Rasmuſſens „Hermelin” (Beſ.), 4 Fehler,
511 Sek; 5. Fr. v. Opels „Arnim” (Beſ.) 4 Fehler 542½ Sek.
Großer Reiterinnen=Kongreß=Preis (Vielſeitigkeitsprüfung,
be=
ſtehend aus Dreſſurprüfung Kl. I. und Jagdſpringen Klaſſe 90):
Abt. 4: 1. Frau Trude Blanks „Fling” (Frl. Düſſel),
Noten=
ſumme: 2,4: 2. Dr. Brenners „Amanullah” (Frl. Boner), 4,7;
Abt. B: 1. Fr. von Opels „Nanuk” (Beſ.), 1.2; 2. Stall Weſtens
„Arnfried” (Fr. Franke), 1,5. Eignungsprüfung für Reitpferde:
a) leichte Pferde: 1. Frau Frankes Plakat” (Beſ.); 2. Fr v.
Beckers „Eilfracht” (Hoffmann); 3. Fritz Wolffs Cäſar” (Frl.
Wolff); 4. Fr. v. Beckers „Prenzlau” (Beſ); 5. A. Heckmanns
Pendel” (Linneweber); 6. Pol.=Oblt. a. D. Rettigs „Alwine‟
(Beſ.); 7. Frl. Chr Liebknechts „Mona Liſa” (Beſ.); 8. Franz
Gömöris „Neiße‟ (Ennulat).
Inkernakionaler Kongreß für Reiterinnen.
Im Rahmen des Frankfurter Reitturniers fand der erſte
in=
ternationale Kongreß der Reiterinnen im Hippodrom ſtatt. Nach
der Begrüßung der erſchienenen Damen aus Deutſchland,
Eng=
land und Holland durch den Vertreter des Reichsverbandes, Herrn
Generalleutnant a. D. Brandt, gab es zwei Ehrungen,
und zwar bekamen die Damen Frau Emma Oppenheimer
und Frau von Gottberg als erſte deutſche Damen das goldene
Reiterabzeichen verliehen.
Der eigentliche Kongreß brachte dann eine Reihe wertvoller
Vorträge und Berichte, die ſich alle durch erfreuliche Kürze und
Sachlichkeit auszeichneten. Frau Emma Oppenheimer ſprach über
die Entwicklung des Damen=Turnierſportes”, die Vertreterin
Englands Miß Swinburne, berichtete über die
entſprechen=
den engliſchen Verhältniſſe. Für Holland erſtattete Frau von
Hoboken Bericht und regte an, beim Olympia in Zukunft auch
Prüfungen für Damen anzuſetzen. Anſchließend hielt Frau von
Glahn einen ſehr inſtruktiven Vortrag über Jugendreiterei und
reitſportliche Nachwuchspflege. Zum Schluß berichtete Frl.
Hold=
mann über die Fortſchritte der akademiſchen Reiterei.
Europa=-Meiſterſchaften im Eishockey.
England ſchlägk Lekkland 5:2.
Bei den Europameiſterſchaften im Eishockey kam am Samstag
nachmittag im Berliner Sportpalaſt nur ein Spiel der Troſtrunde
zum Austrag. England ſchlug Lettland mit 5:2 (1:0, 3:1, 1:1)
Treffern, trotzdem ſich die Letten tapfer zur Wehr ſetzten und
zei=
gen konnten, daß ſie bei den Titelkämpfen in Berlin ſchon manche
Lehre angenommen haben. In der Troſtrunde ſteht nun nur noch
das Spiel Rumänien — Frankreich aus. Gewinnt Frankreich
dieſe Begegnung, was zu erwarten iſt, dann ſtehen England und
Frankreich in der Tabelle des Troſtturniers punktgleich, und
das beſſere Torergebnis muß entſcheiden.
Der Organiſations=Ausſchuß der Davispokalſpiele
ſondern im Mai gegen Rumänien in Bournemouth anzutreten hat.
Gregory Mangin konnte bei den amerikaniſchen
Hallen=
tennis=Meiſterſchaften den Franzoſen Pouſſus überraſchend mit
6:3, G:4 aus dem Rennen werfen.
Im Zeichen des Goethejahres muß über dieſen
Zuſammen=
hang entſprechend dem Geiſt unſerer Zeit geſchrieben werden, und
mit Recht, denn Goethe ſelbſt iſt als Perſönlichkeit geradezu eine
Idealgeſtalt geweſen, die in ſich das klaſſiſche Griechenideal der
Kalokagathie verkörperte. Er iſt der geiſtig hochſtehende Mann,
der Titan der Dichtkunſt, der tiefgründige Weltweiſe mit den
gereiften Lebenserfahrungen; andererſeits war er aber keine
blaſſe, ſchwindſüchtige Dichtergeſtalt, wie ſie manchmal die
Kari=
katur der Witzblätter gewiſſermaßen als Eigenart des
Dichter=
tums darſtellt. Er hatte nicht nur eine ſchöne Seele und einen
hochfliegenden Geiſt, ſondern auch einen ſchönen Körper. Davon
zeugen viele Schilderungen der Zeitgenoſſen, die ſeine
wunder=
volle Haltung, ſeine hohe Geſtalt und ſein harmoniſches Aeußere
bewundern; und wir wiſſen aus ſeinen Schriften, daß er ſelbſt
bis ins hohe Alter hinein Leibesübungen aus innerem Antrieb
heraus gepflegt hat. So war er ein rüſtiger Schwimmer. Nachts
durchteilte er die Fluten der Ilm mit kräftigem Arme. Im
Winter war er freudig beim Schlittſchuhlauf, den ſein
Zeit=
genoſſe Klopſtock verherrlicht hat. Auch war er ein tüchtiger
Reiter und ein ausdauernder Wanderer. Aber auch für andere
Leibesübungen hatte er Verſtändnis, ſo für das Fechten, und
nicht zuletzt auch für gewiſſe Arten des Ballſviels, über die er
uns in ſeiner italieniſchen Reiſe berichtet. Ebenfalls für das
Bogenſchießen war er eingenommen, und er hat es gerne
ge=
pflegt und betrieben.
Aber auch zur Turnerei hat er Stellung genommen. Er
wollte, daß z. B. das Bogenſchießen in den damals beſtehenden
Turnvereinen eine Pflegeſtätte finden möge, und er hat ſich, wie
aus den Geſprächen mit Eckermann hervorgeht, auch unmittelbar
über das deutſche Turnen in der Zeit der Leibesübungen
ge=
äußert. So ſagt er einmal:
„Ich bin den deutſchen Turnübungen durchaus nicht
abge=
neigt. Um ſo mehr hat es mir leid getan, daß ſich bald
aller=
lei Politiſches dabei einſchlich, ſo daß ſich die Behörden genötigt
ſahen, ſie zu beſchränken, oder wohl gar zu verbieten und
aufzu=
heben. Dadurch iſt nun das Kind mit dem Bade verſchüttet.
Aber ich hoffe, daß man die Turnanſtalten wieder herſtelle; denn
die deutſche Jugend bedarf es, beſonders die ſtudierende, der
bei dem vielen geiſtigen und gelehrten Treiben alles körperliche
Gleichgewicht fehlt, und ſomit jede nötige Tatkraft zugleich.”
Man erkennt daraus, daß Goethe das Turnen als wertvolle
Schule für die Ertüchtigung des deutſchen Volkes anerkannte, daß
ihm aber auch gleichzeitig die Gefahren nicht verborgen blieben.
die in einer politiſchen Beeinfluſſung der deutſchen Turnerei
liegen. Es hat in der ſpäteren Entwicklung des deutſchen
Tur=
nens leider Jahre der Zwietracht gegeben, die auch heute noch
fortdauern, und die hätten vermieden werden können, wenn man
den Anſchauungen des Großen von Weimar sefolgt wäre. All
das was heute mit politiſcher und konfeſſioneller Einſtellung
ge=
wiſſer Türnverbände in Zuſammenhang zu bringen iſt, iſt nach
Goethe ein Abweichen von der rechten Einſtellung, und man kann
ſagen, daß beſonders heute die Deutſche Turnerſchaft im Sinne
Goethes für deutſche Volkskraft und deutſches Volkstum arbeitet,
da ſie jede parteipolitiſche Einſtellung ablehnt!
So ſteht der Große von Weimar vor uns als eine
Ideal=
geſtalt, die des Lebens höchſtes Gut, die Harmonie, in ſich
ver=
körperte. Nicht nur geiſtig war er der Vollkommenheit nahe,
ſondern er hat uns auch in der Zweieinigkeit von Körper und
Geiſt vorgelebt, wie ein wahrhaft gebildeter Menſch geiſtig und
körperlich zur höchſtmöglichen Entwicklung gelangen ſoll!
Vom Preuß. Innenminiſterium wurde die
Eutſchei=
dung, ob ſportliche Veranſtaltungen am Karfreitag zuläſſig ſind,
den Oberpräſidenten und in den größeren Städten den
Polizei=
präſidenten überlaſſen.
Der Deutſche Athletik=Sportverband von 1891
iſt in der glücklichen Lage, die auf der letzten Sitzung des
deut=
ſchen Olympiſchen Ausſchuſſes feſtgeſetzte Teilnehmerzahl von fünf
auf acht zu erhöhen, ſo daß mit zwei Kampfrichtern und einem
Mannſchaftsführer insgeſamt 11 Teilnehmer nach Los Angeles
fahren werden.
Bei den deutſchen Amateur=Boxmeiſterſchaften, die an den
Oſtertagen in München zur Durchführung gelangen, wird das
Ausland nur durch vier Ungarn vertreten ſein.
Der Bonner Halbſchwergewichtler Adolf Heuſer,
der am Freitag erſtmals im Now Yorker Madiſon Square Garden
boxen ſollte, mußte infolge einer Erkrankung abſagen.
Mit Sprüngen von 52, 56 und 55 Metern gewann der
Innsbrucker Hrabie das internationale Skiſpringen auf der
Kochel=
berg=Schanze vor Guſtl Müller.
Deutſche Straßenfahrer, und zwar Buſe, Thierbach,
Alten=
burger, Sieronſki und Müller, nehmen vorausſichtlich an der
Italien=Rundfahrt vom 15. Mai bis 5. Juli teil.
Weſterbericht.
Weiterer Luftdruckanſtieg von Weſten her hat auch auf dem
Feſtland Platz ergriffen. Dabei hat ſich ein Hochdruckkern über
Süddeutſchland entwickelt und der andere lagert über
Weſtfrank=
reich und dem Kanal. Der hohe Druck beſtimmt zunächſt die
Wet=
terlage, ſo daß Ein= und Ausſtrahlung in Erſcheinung treten,
wo=
durch immer noch nächtliche Fröſte auftreten, aber tagsüber
fort=
ſchreitender Temperaturanſtieg einſetzt.
Ausſichten für Sonntag, den 20. März: Nachtfroſt, tagsüber
zu=
nehmende Erwärmung, leicht wolkig, ſonſt meiſt aufheiternd,
trocken.
Ausſichten für Montag, den 21. März: Im ganzen weitere
Milde=
rung, aber nachts Temperaturen noch in Gefrierpunktsnähe,
an=
fänglich mit Aufheiterung, dann zunehmende Bewölkung.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuſlleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſei für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette
Hauptſchriffleitung: Rudelf Mauve
für den Inſeraientell und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Witiich — ſämiliſch in Darmſtiadt.
Für unverlangte Manuſtelpie wird Garantie der Rückſendung nich t Übernommen.
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Seite 16 — Nr. 80
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Mein Nachbar Goethe.
Von Jakob Schaffner.
Ich bin nicht ganz aus freiem Willen der Nachbar des
Herrn Goethe an der Ilmſtraße in Weimar geworden, ſo
wenig, wie meine Schickſalsgemeinſchaft mit der deutſchen
Kultur und ſogar dem deutſchen Volk etwas iſt, das ich
ſelbſt leichtfertig oder gewaltſam herbeigeführt hätte.
Schick=
ſalsgemeinſchaften gehen auf die tiefſten, letzten Lebens=
Johannes Wolfgang Goethe als Jüngling.
Ein Bild aus der Leipziger Seit.
gründe zurück, und ich vermag nicht einzuſehen, wie ei
Künſtler der deutſchen Sprache ſeine elementare
Ein=
heit mit anderen Sprachgruppen herzuſtellen vermöchte. Er
kann mit ihnen aus vielen Gründen ſympathiſieren, aber
ſeine Heimat iſt da, wo ſeine Sprache geſprochen wird, und
ſo weit ſie erklingt, ſo weit reicht der Urbezirk ſeiner Seele,
über alle Grenzen hinweg. Da ich für mich noch keine
Mög=
lichkeit ſah, in meine engſte Heimat, die Schweiz,
zurückzu=
kehren, die natürlicherweiſe meine allerletzte Sehnſucht hat,
und doch nach meiner ganzen Art und Herkunft darauf
an=
gewieſen bin, in engſter Fühlung mit der Natur zu leben,
ging ich ein Kompromiß mit mir ein und ſuchte in
Mittel=
deutſchland ein kleines Landhaus mit Garten und
Hypothe=
ken; das günſtigſte, was ſich dabei anbot, fand ich in der
Nähe von Weimar. Als ich mich nach beſchloſſenem Kauf
uäher umſah, bemerkte ich, daß ich der Nachbar des jungen
Goethe geworden war, und dies in einem Alter, in welchem
man ſchon nicht mehr ganz jung iſt.
Ich war mir von vornherein darüber klar, daß das Leben
an einem Platz, deſſen Hauptnote die hiſtoriſche Erinnerung
iſt, unter Umſtänden ein Problem ſein könnte, und gute
Be=
kannte glaubten, daß ich das nicht ſehr lange aushalten
würde. Aber einerſeits ſtand ich zu Goethe ſeit langem in
jenem geſunden Ur=Verhältnis, das wir zu Sonne und
Regen, Cag und Nacht, Frühling und Herbſt haben, ohne
uns viel mit einer Problematik dieſer Erſcheinungen und
unſerer Beziehung zu ihnen aufzuhalten. Wir leben und
weben mit ihnen, ſuchen ſie, wenn wir ſie beſonders
brau=
chen, bringen uns in Sicherheit, wenn ſie uns ſtören wollen,
und auf ganze Strecken ſind ſie uns nicht einmal bewußt.
Dann habe ich von Haus aus ſo viel Freiheitsbedürfnis und
ſo viel reſpektvolle Oppoſition gegen alle hiſtoriſchen und
geſellſchaftlichen Hochſtellungen im Leib, daß ich ſchon
des-
halb nicht mehr gefährdet war. Sie wundern ſich vielleicht
über dieſe Betrachtungen, die ſo klingen, als bedeutete es
eine unbodingte Gefahr für einen Künſtler und vollends einen
Dichter, im Weimarer Geiſtkreis zu leben. Jedes Leben
hat ſein Geſpenſt. Es gibt einen lebendigen Goethe und es
gibt ein Geſpenſt Goethes, mit dem ſich ſehr viele
Bfldungs=
befliſſene und die philologiſchen Seelen aufhalten, die ſich nicht
vom unmittelbaren Leben, ſondern von deſſen literariſchen
Abzügen nähren. Wer dazu beſtimmt iſt, dem Geſpenſt zu
verfallen, ,der trifft es auch in München, Dresden oder
Berlin. Das Geſpenſt wird im Berlauf des ſogenannten
Goethejahres eine ſehr große Nolle ſpielen. Es wäre
viel=
leicht beſſer geweſen, von allen offiziellen Feiern, mit denen
nur immer die Hinterbliebenen ſich ſelbſt illuminieren,
abzu=
ſehen und dem Volk ungeſtört und unbeſchwatzt den Weg
nach ihnen freizulaen. Wollte man aber etwas tun, ſo hätte
man altes für das Leben tun müſſen, und zwar für das Leben
derjenigen, die das Schickſal haben, dieſes großen Vaters
und Meiſters Nachkommen zu ſein. Offizielle Goethefeiern
als Selbſtzweck mit Goethelotterien zugunſten der hiſtoriſchen
Konſervierung muten ſchmerzlich an in einer Seit, in welcher
die jungen Dichter nicht wiſſen, wie ſie von einem Cag in
den anderen kommen ſollen. Ich bin ſelber Mitglied der
Goethegeſellſchaft, aber ich kann nicht finden, daß ſie im
Jahre 1952 das tut, was ſie ſollte, und was ihren
Lebens=
ſinn beweiſt.
Aber ich wollte von meinem Nachbarn ſprechen. Wenn
ich nach der Stadt gehe, ſo führt mich der Weg unweigerlich
an Goethes Gartenhäuschen vorbei. Ich ſehe es, wenn ich
im Park ſpazierengehe und meine ſpäte Kunſtgeſchichte
aus=
ſpinne. Ich ſehe es, wenn ich nachts aus dem Cheater oder
aus dem Konzert komme. Ich ſehe es im Mondglanz und
im Sonnenſchein. Ich ſehe es im leiſe glühenden
Wieſen=
nebel und im Gewitterglaſt. Ich ſehe es unter dem
Sternen=
himmel und vor dem Morgenrot, im ſchmerzlichen Brennen
der Herbſtbäume, im Blütenglück des Mai und im
Sonnen=
brand des Sommers. Ich ſehe es während der Schiller= umlagert von jungem Volk, das ſingend, ſchauend,
ſchweigend, photographierend, träumend, zeichnend und
dichtend ſein Erlebnis feiert. Das ſind die ſchönſten Wochen
für meinen Nachbarn, der ſelber ewig jung und
unverwelk=
lich im Nauſchen ſeiner alten Bäume, im Blitzen der
Sonnenlichter und im Duft von Gras und Blüte ihnen das
geſteigerte Daſeins= und Geiſtgefühl ſchenkt, wegen deſſen
ſie hergekommen ſind. Er iſt in den grauen Schatten beim
Mondſchein, die nachts über den weißen Bänken hocken und
auf den Wegen wandeln, iſt im bewegenden Glühen ſeiner
Fenſter beim Sonnenuntergang, iſt im ſchönen Cräumen
ſeines Parkes und im ſtillen, wiſſenden Gleiten ſeines
Fluſſes. Eine Sprache wird da geſprochen, die nicht bei den
Profeſſoren gebräuchlich und bei den lügenden Nachdichtern
üblich iſt.
Manchmal haben auch die Jungen ihm etwas zu ſagen.
Manchmal fragen ſie, ſie begehren ſogar auf, ſie revoltieren
gegen ihn, und die Formeln, auf die ſie ſich dann einigen,
erſchei=
nen kaum in zünftigen Literaturgeſchichten, weil ſie ſich auf das
Webende, Schaffende beziehen, auf jenes Geheimnisvolle,
von dem er ſagt: „Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht
erjagen”. Und m deutſchen Menſchen iſt noch heute das
Gefühl lein beſtes Ceil, trotz aller Wiſſenſchaft und Cechnik,
die nur Hilfsmittel ſind, nicht das Siel, wenn es auch viele
zu glauben ſcheinen. In den Archiven, Büchern und
Grüf=
ten herrſcht das Geſtorbene. Wir können hoffen, daß nach
dem Jahre 1952 auch der literariſche Goethe, der Bücher=
Goethe, endgültig geſtorben ſein wird, wie vor 100 Jahren
der bürgerliche ſtarb, über den in Weimar ein ſo eifriger
und nicht imder gutartiger Klatſch umging. Diejenigen,
denen er zum Seitvertreib gehört, werden ſich nach
abſol=
vierten Seiern nicht mehr um ihn kümmern; aber die jungen
Menſchen und die paar älteren, die jung geblieben ſind,
wer=
den ingrimmig begeiſtert ausziehen, um nun den wahren, den
unſterblichen, den ewig wandelbaren, freien Goethe, den
unaufhörlich quellenden, für ihr Volk zu entdecken, den
Goethe des zwanzigſten Jahrhunderts, entkleidet ſeiner
Exzellenz und des Hofgewandes; den Goethe, wie er heute
austaſten, wiſſen, daß hinter jedem Genie noch ein Genie
ſteht. Durch die hinterlaſſenen Werke wetterleuchtet ein
Goethe hindurch, der ſich in allen ſeinen fünfzig Bänden nicht
ausgeſprochen hat, und der nicht weniger und nicht mehr iſt
als der Geniebeſitz des deu ſchen Volkes überhaupt. Schiller
gehört dem deutſchen Volk, Goethe iſt das deutſche Volk.
Ich erlebe es mit jeder Jugendzuſammenrottung bei
Schiller und bei Goethe. Der Con iſt anders. Blick und
Haltung ſind anders. Und am echteſten iſt alles vor dem
Gartenhäuschen. Oh, ſehr gut und richtig verſtehen ſie da.
Abguß der von Joh. Gottfried Schadow
am 10. Februar 1816 abgenommenen Sipsmaske.
ſprechen und ſchreiben würde, und wie er trotz aller
Störun=
gen, Einengungen und Nückſichten damals ſchon geſprochen
und geſchrieben hat. Wäre es nicht ſo, ſo würden wir heute
nur noch bebrillte Literaturbeamte und klug redende
Pro=
feſſoren vor ſeiner Schwelle finden. Aber wir treffen junges
Volk, Jünglinge und Mädchen, und die pflegen ſich nicht da
aufzuhalten, wo es für ſie nichts zu holen gibt, heute ſchon
gar nicht. Dieſe Seelen, in denen noch ihre
Kindheits=
begabungen unzerſtört nachzittern und nach Form und Geſtalt
Johs. Wolfg. Soethe.
Nach dem Oelgemälde von G. v. Kügelgen (1809).
In dieſem Haus hat er ihre Gefühle und Süchte
durch=
gemacht, ihre Leidenſchaften, ihren Glauben, ihre Liebe, die
Frühſtürme ihrer Schöpferluſt und die Schmerzen ihrer
Schaffenswut, die jungen Ahnungen kommender Form und
Geſtalt, die dämmernden Begriffe deutſcher Weſenheit und
deutſchen Schickſals. Hier ſchlug er ſich ehrlich und getroſt
herum zwiſchen ſeinem Dämon und ſeinem Genius. Hier
quälte ihn die gebildetſte Frau Deutſchlands, Charlotte von
Stein. Hier hat ſich der reinſte, feurigſte und erſchütterndſte
Ceil ſeines Lebens abgeſpielt, jener Ceil, der ſelbſt heute noch
nicht zu dogmatiſieren und zu verſchulmeiſtern iſt. Hier
ent=
ſtand jenes „Nauſche, rauſche, lieber Fluß! Nimmer werd’ ich
froh!” Wieviel junge Verzweiflungen ſind in dieſen vier
grauen Mauern vertobt, wie viele wütende Cränenſtürze
verſchwemmt worden. Und das iſt es, was das junge Volk
fühlt. Es ahnt, daß alles ja ganz anders iſt, als es ſie zehn
Jahre lang gelehrt worden iſt. Dieſer ſchwebende, lächelnde,
ſpielende Dichtergenius wäre imſtande, ſie alle für ihr Leben
zu ruinieren, weil ſie nun glauben, ſie müßten hinlaufen und
alle ſolche Ausbünde ſein, ſolche Geniebolde, oder ſie
ver=
zweifeln an ſich und werden gehemmte, verklemmte
Schul=
meiſter voll Minderwertigkeitsgefühl und begeiſterter
Moraliſterei. Sie aber ſehen und ahnen: Schwer war es.
Sum Davonlaufen war es manchmal. Das Weimar von 1775
war nicht unbedingt etwas zum Jubeln, ein kleines Neſt
mit einer Hofclique, die den Genius grade duldete, und
einem ſubalternen Bürgertum, das auch nicht grade den
zügigſten Begriff von deutſcher Menſchheit ſeiner zeit
her=
gab. Wer hat ihm denn Creue gehalten durch alles
hin=
durch? Swei Frauen, Anna Amalia, die ihn herbeirief, und
Chriſtiane, die ihn als Mann rettete, damit die Profeſſoren
ſie totſchweigen oder herabſetzen konnten. Schwerſte
Nie=
derlagen gab es, und der Vernichtung durch die Bildung
mnußte er ſich durch die Flucht entziehen, bevor es ihm erlaubt
wurde, zu ſein, wie alle Männer ſind, das heißt, bevor er
den Mut faßte, es ſich ſelbſt zu erlauben.
Das alles muß man wiſſen, um aus dem anſteigenden,
baumdunklen Garten, der damals eine begeiſterte
Jung=
pflanzung war, mit der Steinkugel auf dem
Würfelpoſta=
mont am Ende des einzigen ebenen Weges, Sinnbild der
Vollkommenheit und der Unendlichkeit, die richtigen Früchte
zu holen, die Früchte der Liebe, der Erkenntnis und der
inneren Freiheit. Das Letzte und Höchſte, was es, dort zu
gewinnen gibt, iſt eine ſo wahre, edle, verwundbare und
kampfgeſchaffene Menſchlichkeit, daß ſie in Größe,
Bedeu=
tung und Charakter eines wird mit den großen
Natur=
erſcheinungen, die unſer Leben tragen; eines mit Baum und
Fluß, Berg und Wald, mit der Menſchheit und mit den
Ab= und Hintergründen des Weltalls.
Ein unaufhörliches, ehrfürchtiges Weben lebt für
er=
weckte Augen noch heute wie eine geiſterhafte Jakobsleiter
oder wie eine Himmelserſcheinung der Seele über dem
kleinen grauen Haus mit dem ſteilen Dach.
Und das Innerſte, Sarteſte, was die jungen Menſchen
davon nach Hauſe nehmen, iſt Sehnſucht.
Aus dem Brief einer Dame (1835).
„.. . . Der Dichter, der um ſeinen Caſſo
eine ſo ſchöne Szenerie von Marmorgetäfel,
ſeidenen Stoffen und Parkettböden geordnet,
der ſeine Sphigenie aus dem ſchönſten
griechi=
ſchen Cempel hervortreten läßt, der in ſeinen
Wahlverwandtſchaften die Liebeleien Eduards
und Charlottens hinter Draperien von Atlas
und Gaze belauſcht, — litt in ſeinem eigenen
Arbeitszimmer nichts, was dem Luxus auch nur
entfernt ähnlich ſah. Er verachtete dieſes
Bei=
werk gerade nicht, aber er mochte ſein Auge
nicht durch ſchmeichelnde Eindrücke ſo
unter=
geordneter Art verführen laſſen; er litt dieſen
Lakaiendienſt der Sinnlichkeit nicht um ſich her;
er entfernte ein hübſches Möbel, wie man einen
geputzten Diener aus ſeinem Simmer weiſt,
deſſen ſtumme Gegenwart einen beläſtigt.
Die Simmer ſeines Hauſes, in denen er
Ge=
ſellſchaft empfing, beſchreibe ich Dir nicht, denn
ſie unterſcheiden ſich nur wenig von einer
ge=
wöhnlichen Einrichtung, wie man ſie überall
ſehen kann. Solge mir dagegen einige Stufen
abwärts durch eine düſtere winkelige Wendung
zu einem Enſemble von drei bis vier nach dem
Garten gelegenen Piecen, das ſein
Arbeits=
zimmer, Schlafkabinett, kurz ſeinen täglichen
Aufenthaltsort ausmachte. Oft monatelang
überſchritt er im Winter die Grenze dieſer
Simmer nicht. Die Näume, in denen die Muſe,
wie in ihrem liebſten Cempel, ein halbes
Jahr=
hundert lang unausgeſetzt weilte, wo die
Gra=
zien und die Schönheit wie in ihrem Vaterhaus
ein= und ausgingen, wo die tiefſinnige Forſchung
faſt bei jedem neuen Morgenlicht
bewunderungs=
würdige Probleme löſte; dieſe mit Ehrfurcht
betretenen Näume ſind das Schmuckloſeſte und
Eifachſte, was man ſich nur denken kann.
Swei niedrige Senſter ohne Vorhänge ſpenden
den Hauptſtrahl ihres dürftigen Lichts auf einen
roh aus Eichenholz gefertigten großen
Arbeits=
tiſch, der in er Mitte des kleinen Zimmers
ſteht, das durch überallhin verteilte Nepoſitorien
und Pulte noch kleiner erſcheint. An dieſen
Ciſch iſt ein einfacher Stuhl herangerückt, deſſen
harter, ſtrenger und zelotiſcher Bau jeder
Be=
quemlichkeit Hohn ſpricht. Die Lehne dieſes
rigoröſen Seſſels iſt auch nur zum
vergeb=
lichen Schmuck da, denn Goethe zog es vor,
wenn er ſich einige Bequemlichkeit geſtattete,
ſich auf ein dünnes Polſter zu lehnen, das vor
ihm auf dem Ciſch hingebreitet lag. An
die=
ſem Arbeitstiſch ſaß mit ihm ſein Sekretär, zu=
weilen auch ſeine Schwiegertochter. Im Winter
hielt er hier auch ſeine kleinen Mittagsmahle,
zu denen er oftmals ſeinen intimen Umgang
zog. Man kann ſich denken, daß auf dieſe
Weiſe gerade ſehr köſtliche Stunden hier
ge=
noſſen wurden. Selbſt Carl Auguſt verſchmähte
es nicht, Goethe in dieſen engen Näumen zu
beſuchen. In der Regel war er in dieſem
Sim=
mer allein; wollte er Leute ſehen, ſo
veran=
ſtalteten die Damen ſeines Hauſes in den
Geſell=
ſchaftszimmern kleine Feſte, als deren höchſter
Schmuck die gefeierte Gegenwart des großen
Mannes auf eine oder zwei Stunden erſchien.
Von allen Leuten, deren exaltierte
Bewun=
derung die Poſtpferde am Morgen nach
Wei=
mar brachten, um am Abend ſie wieder
hinweg=
zuführen, betrat keiner das Heiligtum des
Arbeitszimmers. Der große Schwarm glitt mit
ſeinen geputzten Phraſen durch die erleuchteten
Stuben, und floß wieder ab, ohne daß jemand
auch nur die Exiſtenz jener Simmer ahnte. Man
erzählt es als eine auffallende Catſache, daß es
dem König von Bayern gelungen ſei, ſich das
Heiligtum zu öffnen. Die um den Schreibtiſch
herum verteilten Nepoſitorien enthalten Dinge,
die nichts Auffallendes bieten. Es ſind Hefte,
Bücher, Nollen mit Diplomen, geſchenkte
Werke der geſchätzteſten Dichterfreunde, ſo
Walter Scotts und Byrons Werke. In einem
der Schubfächer liegt eine angefangene
Wollen=
ſtickerei von Frau von Goethe. Gerade eine
Noſe iſt unvollendet geblieben. Es ſcheint, als
wenn der Cod, eiferſüchtig auf die Sülle der
Blumen, mit denen dieſe hingebende und
liebe=
volle Cochter den Pfad ihres großen Vaters
beſtreut hat, ſie verhindert habe, auch dieſe
letzte Noſe ihm zu weihen. Ein anderes Jach
enthält Papierſchnitzel, angefangene Briefe.
Fragmente von Gedichten uſw. Aber alle dieſe
Aphorismen ſind, da Goethe oft im Wagen
ſchrieb, ſo unleſerlich mit Bleiſtift hingehaucht,
daß das Calent eines Oedip dazu gehört, dieſe
kleinen intereſſanten Nätſel zu entwirren. Ein
Gipsmedaillon mit Napoleons Porträt iſt
merkwürdig, weil Goethe dazu bemerkt hat,
daß es gerade am Cage der Völkerſchlacht bei
Leipzig ohne alle Veranlaſſung von der Wand
ſich löſte und herabſtürzend zum Ceil zerbrach.
Intereſſanter iſt mir eine kleine Büſte,
eben=
falls von Napoleon, erſchienen, die aus einer
Art von milchweißem Glaſe gemacht iſt, aus
welcher Miſchung Goethe merkwürdige
Be=
weiſe für die aufgeſtellten Cheſen ſeiner
Farben=
lehre zog.
Aus dieſem Arbeitszimmer öffnet ſich eine
kleine Capetentür in das Schlafkabinett, das
ſehr eng und wiederum nichts weniger als
be=
quem und wohnlich ausſieht. Dennoch ſehe ich
dieſes einfache Bett, aus rohem Holz
gezim=
mert, lieber als Voltaires ekelhaftes
Wolken=
bett in Ferney. Dicht am Bett ſteht ein mit
grünem Damaſt bezogener Polſterſtuhl. An den
Wänden ſind Cabellen über die Conlehre und
Geologie aufgerollt. Das kleine Fenſter läßt
nur ein kleines Stück Himmel ſehen. Goethes
Augen ſuchten dieſes Licht, als ſie ſich für immer
ſchließen ſollten. Aus dem Arbeitszimmer
führte eine Cür in die Bibliothek. Dieſe
ent=
hält zum größten Ceil ältere klaſſiſche Werke
aus dem vorigen Jahrhundert — ſchon zu
Goethes Jugendzeit geſammelt —, teils auch die
literariſchen Weihgeſchenke neuerer
Schrift-
ſteller. Eine reiche Sammlung von Briefen,
von denen noch nichts dem Publikum mitgeteilt
worden, türmt ſich in ganzen Ballen auf. Dabei
Cagebuchhefte, die dicht bis an den Codestag
gehen, und Notizen aus den Vorgängen des
täglichen Lebens enthalten. Auch in dieſen
Mit=
teilungen herrſcht die berechnetſte Vorſicht, wie
in allem, was Goethe in der letzten Seit ſchrieb
oder ſchreiben ließ. Jene Cagebücher von ſeiner
Reiſe nach Italien und alle damaligen
Brief=
ſammlungen hat er verbrannt; wahrſcheinlich
graute ihm ſelbſt vor der feurigen,
rückſichts=
loſen Sprache ſeiner Jugend. Wir, die wir gern
gerade dieſe Sprache leſen, haben viel verloren.
Goethe adoptierte die Formen, die er eine kurze
Seit über ebenfalls bekämpft hatte, ſpäter auf
die minutiöſeſte Weiſe. Dieſe Bemerkung
lehrt uns auch ſein Arbeitszimmer machen. So
wie er ſelbſt ſich keiner Art von bequemer
Un=
geniertheit hingab, ſo wünſchte er auch nicht,
andere in einem ihm mißfälligen Abandon zu
erblicken. Unſere Dichter werden dies ſehr
wunderlich finden. Und je mehr dieſes kleine
Stück 18. Jahrhunderts, das in dieſen engen
Näumen eingeſchloſſen iſt, von unſeren Cagen
weiter gerückt wird, deſto wunderlicher müſſen
dieſe Simmer erſcheinen, bis die Seit endlich ſo
ief die Erſcheinung in den Hintergrund ſtellt.
daß ein muthiſcher Nebel ſie einhüllt und alles
Zufällige und Kleinliche von ihnen abſtreift.”
W.e
Goethe und die Kinder
Was er in ſeinen Werken über die Erziehung ſagt
Goethe nimmt die geſunde Natur, wo er ſie
findet, immer in Schutz. Die unverdorbene
Kindernatur namentlich hat in ihm einen be—
ſorgten Fürſprecher. Laßt die Jugend jung ſein
und mutet ihr nicht zu, alt mit uns zu tun/
Er=
zieht euch keine altkluge Jugend; es iſt
un=
natürlich, in jungen Cagen alten Sinn und alte
Miene zu zeigen. Mit den Unarten der Kinder
braucht man es nicht ſo genau zu nehmen; ſie
fallen ab wie die Stengelblätter einer Pflanze.
Der Erzieher ſoll ſich merken, daß der Menſch
nur durch Erhebung, niemals aber durch
Er=
niedrigung wahrhaft erzogen werden kann.
Demürigung, Umkehr, Nückſchritt ſind, da ſie
mit der menſchlichen Natur und ihren
Entwick=
lungsgeſetzen in Widerſpruch ſtehen,
unnatür=
liche Swangsmittel, die das Gemüt des
Sög=
lings empören und ihn nicht ſelten zur Lüge.
Heuchelei und Verſtocktheit verleiten, ihn
jeden=
falls von ſeinem Führer entfernen. So iſt keine
Erziehung möglich, wenn nicht in der
Ueber=
einſtimmung mit der Jugend. Gewinnen wir
ſie durch ein liebevolles Entgegenkommen und
Emporheben über Zuſtände, an denen ſie im
Augenblick wie an einer Krankheit leidet.
Goethe ſagt, daß man einen Unterſchied machen
müſſe zwiſchen Fehlern und Fehlern: diejenigen,
welche dem Alter und der Entwicklung gemäß
ſind, machen uns vor der Hand keine großen
Sorgen, ſie gehören mit zum natürlichen Daſein
der Jugend. Das Augenmerk ſei vielmehr auf
die Fehler gerichtet, die ohne dieſe
Berechti=
gung vorhanden ſind. Goethe ſcheint auch den
Standpunkt zu vertreten, den Gottfried Keller
in ſeiner klaſſiſchen Erziehungsnovelle feſtgelegt
hat: nach Möglichkeit nicht über, ſondern
neben dem Kinde ſtehen; es nicht von oben
herab ſchulmeiſtern, ſondern es gütig ſtützen.
In folgenden Seilen ſind ein paar gute
Aus=
ſprüche über die Kinder und deren Erziehung
den Werken Goethes entnommen:
Die Jugend iſt um ihretwillen hier
Es wäre töricht, zu verlangen:
Komm, ältele du mit mir!
Chriſtus hat recht, uns auf die Kinder zu
verweiſen: von ihnen kam man lernen, und
ſelig ſein.
Man ſoll den lieben Kindern die Freude (an
ihren Spielen) nicht verderben.
Kinder wiſſen beim Spiel aus allem alles zu
machen: ein Stab wird zur Flöte, ein Stückchen
Holz zum Degen, jedes Bündelchen eine Puppe
und jeder Winkel eine Hütte.
Kinder wiſſen nicht, warum ſie wollen.
Wer viel mit Kindern lebt, wird finden, daß
keine äußere Einwirkung auf ſie ohne
Gegen=
wirkung bleibt. Die Gegenwirkung eines
vor=
züglich kindlichen Weſens iſt ſogar
leidenſchaft=
lich, das Eingreifen tüchtig. Deshalb leben die
Kinder in Schnellurteilen, um nicht zu ſagen in
Vorurteilen. Denn bis das ſchnell, aber ein=
Das. Bad im Großen Woog.
Goethe=Skizze von Dr. Alwin Bergold.
Der Herr Nat ſteckt den Kopf mit der weißen
Nachtmütze ärgerlich zur Cür ſeines
Schlaf=
zimmers heraus; immer noch dieſer Lärm da
oben, können dieſe jungen Leute denn nie genug
bekommen? Noch um 10 Uhr nachts Gläſer
und Wein — ewig iſt Geſellſchaft in ſeinem
Hauſe, über ſeinem Kopfe. — Und er will ſeine
Nuh’ und Ordnung haben! Die ſchwache
Mut=
ter natürlich, die läuft noch zur Küche, zum
Keller, die bewundert alles, was der Wolfgang
tut; und dies ewige Vorleſen! — Freilich ſind
lie entzückt und begeiſtert — die guten Freunde,
wenn ſie was zu Crinken kriegen! — Das muß
ein Ende haben, er duldet es nicht mehr. Wie
ſoll der Herr Doktor ſeine Prozeſſe führen, am
Gericht beſtehen, zu Amt und Würden kommen,
wenn er nichts im Kopfe hat als die ewige
dumme Schreiberei. Was hat er davon, emn
berühmter Mann zu ſein? — Alle Welt
be=
wundert den Götz, aber das Papier iſt noch
nicht bezahlt, auf dem er gedruckt iſt.
Mit Mühe hält ihn die Mutter am Sipfel
des geblümten Schlafrockes; er ſoll doch nicht
ſo ſchreien, es ſind doch Gäſte da, vornehme
Leute, die Brüder von Stolberg, Klinger,
Her=
der, Graf von Haugwitz; und das neue Stück
vom Doktor Sauſtus, das wird was ganz
Be=
rühmtes werden!
Oben in der Kammer des jungen Doktors,
der erſt kürzlich vom Neichskammergericht in
Wetzlar heimgekehrt, iſt eifrige Debatte; alle
Probleme des Himmels und der Erde werfen
ſie ſich zu wie Fangbälle, mit geröteten Köpfen
voll heiligen Eifers. — Was gilt den jungen
Leuten Nacht und Schlaf? — Das Leben iſt
lang, man hat noch viel Seit zum Schlafen —
das Leben iſt kurz, man muß die Stunde nutzen,
den Cag genießen. Wichtig allein iſt der Geiſt,
die Bewegung, die Neibung. Funken ſprühen
— das heißt: Einer ſprüht Geiſt und Funken,
Einer beſchenkt ſie alle !
Herder wirft wohl manchmal ein Wort
da=
zwiſchen, anregend, ſcharf, voll Erkenntnis der
urdiſchen Unzulänglichkeit — doch der Dichter
ſpann Bogen, bunt wie Negenbogen, von
der Erde bis in die Wolken — er lieſt ſeinen
Fauſt. — Haugwitz, der Hofmann, iſt der Erſte
zum Aufbruch aus der Verſunkenheit; aber er
nimmt Goethes Wort mit, daß er morgen ſicher
kommen will, ins Gaſthaus zum Schwan, er
muß ihn wiederſehen; er ſoll mit ihm fahren,
nach Darmſtadt, nach Karlsruhe, in die Schweiz.
„Fürſtendiener” brummt der Herr Nat, ale
Wolf am nächſten Abend berichtet. — Er will
für ein paar Cage mit nach Darmſtadt, nach
Karlsruhe zu Hof, zu dem Weimarer Prinzen,
der dort Hochzeit macht. „Denk” an Voltaire,
mein Sohn; teuer hat er die Freundſchaft
König Friedrichs bezahlt; wir haben es erlebt,
hier in Frankfurt, wo ſie ihn vier volle Wochen
ſchmählich gefangenhielten.
Dem jungen Frankfurter Bürgerſohn öffnet
ſich weite Ausſicht; tauben Ohren predigt der
Vater. — Noch weiß er nicht, wohin der
Genius ihn treibt, ihn führt noch wechſelt die
Berufung. Die Fülle der Begabung will ihn
oft zerſprengen. Soll er malen? Soll er
ſchrei=
ben? Dichten? — Leben, vor allem leben! Die
größte Kunſt iſt, ſich ſelbſt erziehen, bilden,
formen! —
Unerträglich dieſe bürgerliche Enge der
freien Reichsſtadt, leer die geſchäftigen Cage,
die geſelligen Abende. Das Haus am
Hirſch=
graben ſieht wohl Gäſte in bunter Reihe, denn
er alte Herr Nat iſt ſtolz auf den jungen
Dichterruhm des Sohnes. Doch das freie,
genialiſche Weſen und Creiben will er ihm
bgewöhnen. — Es wird ihm ſchlecht
bekom=
men, er wird es zu büßen haben! — Gut, daſ
die vielen Beſuche bei der Maxe Brentano
nun aufgehört; was ſoll man in Frankfurt
da=
von denken! — Es ſcheint, er wird nun endlich
vernünftig werden, der Wolf. Lili, das holde
Mädchen, hält ihn gefangen; eine
wohlgeord=
nete Sukunft tut ſich auf. Aber er iſt noch zu
jung; wenigſtens eine Reiſe nach Italien hätte
der Vater noch vorher gewünſcht. Wie er’s
ſelbſt in der Jugend gehalten, ſo ſoll auch der
Sohn ſich bilden. Und einfacher, beſcheidener,
hätte er ſich die Schwiegertochter gedacht, keine
erwöhnte Modepuppe. So ſieht er denn nicht
ungern, daß Wolf reiſen will, wenn ihm auch
die genialiſch vornehme Geſellſchaft
uner=
wünſcht.
Vor Darmſtadt hält der leicht bepackte
Reiſewagen — die Pferde werden getränkt
und gefüttert; ſie haben es nicht ſchwer gehabt
uuf der Fahrt durch den ſpätſommerlichen
Wald, auf der guten Straße von Frankfurt
hierher. Das großte Stück des Weges war
die Kaleſche leer — fröhlich waren die vier
Reiſenden quer durch den Wald gelaufen und
geſprungen; ihr Lachen und Singen ertönte
weithin. Der Poſtillon ſchaut aus, er bläſt eine
fröhliche Weiſe vom Hügel hinab ins fruchtbar
geſegnete Cal der wogenden Kornfelder; und
da kommen ſie auch an, wohlgemut, verſtaubf.
Holla, halt, ſo iſt’s recht, Schwager, nun wollen
wir fürnehm geſittet, wie ſich’s ziemt, in der
Hof= und Neſidenzſtadt Darmſtadt unſern
Ein=
zu halten.
Nun greifen die Pferde munter aus, und der
Wagen rollt ſeinem Siele zu. „Caroline”, ſag!
Wolf leiſe — und nun wiſſen die Freunde, was
ihn bekümmert. — Die große Landgräfin, die
Freundi Friedrichs von Preußen, die alles
Schöne und Gute gefördert und geſchätzt haf,
ſie iſt nicht mehr. Auch Graf Haugwitz hat ſie
noch gekannt. Der Darmſtädter Hof wird
ver=
ödet ſein ohne ſie und die lieblichen Cöchter.
Auf der ruſſiſchen Neiſe hat ſie ſich den Cod
geholt. Große Pläne hat ſie noch von dort miie
gebracht; ſie wollte bauen, verſchönern. Am
„Großen Woog” ſollte nach Muſter des Bades
in der Eremitage ein ſchönes Schwimmbad
er=
ſtehen.
Der große Woog, was iſt das?” fragie
Chriſtian Stolberg, „das klingt ja ganz ſpuke
haft, geheimnisvoll?‟ — Ein Ceich iſt’s, das
heißt ein See; niemand weiß, woher das Wal”
ſer kommt, noch wohin es abfließt, ewig beweg‟
iſt ſeine Fläche.” — „Das müſſen wir ſehen
rufen die Jünglingel — Da rollen ſie ſchon übel
die Brücke zum Stadttor hinein, zum Gaſthau=
„Sum Crauben” hin, wo ſie der Wirt mit vie‟
len Bücklinge,: empfängt.
Goethe drängt es gleich zum Freunde Merch.
Er eilt durch die abendlichen Gaſſen. Liltl —
denkt er, und möchte am liebſten noch heut
gleich wieder zurück; was treibt ſie jetzt? Den.
ſie an ihn, das holde Mädchen? — „Sin
Kuckuck, wer klopft denn wie toll an meite
Cür?” — Mercks Kopf erſcheint am Fenſtel
über der Corfahrt; in Gedanken hat Goei
eikig Gefaßte ſich auslöſcht, um einem
Allge=
meinen Platz zu machen, erfordert es Seit.
HHierauf zu achten, iſt die größte Pflicht des
Erziehers.
Wie Kirſchen und Beeren behagen,
Mußt du Kinder und Sperlinge fragen.
Die Kinder ſind ein rechter Probierſtein auf
Lüge und Wahrheit; es iſt ihnen noch gar nicht
ſo ſehr, wie den Alten, um Selbſtbetrug not.
Kindern deucht es gar behaglich, von
ge=
nauen Lehrſtunden und ſtrenger Sucht
einiger=
maßen entbunden zu ſein.
Der Frauen Liebe nährt das Kind,
Den Knaben ziehn am beſten Männer.
Das Kind glaubte nicht anders, als ſein
Vater müſſe alles wiſſen, quälte ihn oft mit
Fragen und gab ſo Anlaß, ſich nach
Gegen=
ſtänden zu erkundigen, denen er ſonſt wenig
Aufmerkſamkeit geſchenkt hätte.
Habe Geduld mit den Kindern und laſſe ſie,
nach ihrer Weiſe, aus dem großen Born ihr
Ceil ſchöpfen und genießen.
Wenn ältere Perſonen recht pädagogiſch
verfahren wollen, ſo ſollten ſie einem jungen
Manne etwas, was ihm Freude macht, es ſei
von welcher Art es wolle, weder verbieten noch
verleiden, wenn ſie nicht zu gleicher Seit ihm
etwas anderes dafür einzuſetzen hätten oder
unterzuſchieben wüßten.
*
Cäglich mit Schelten und Cadeln hemmſt du
dem Armen allen Mut in der Bruſt.
Was im Menſchen nicht iſt, kommt auch nicht
aus ihm.
Es geht bei uns allen dahin, die liebe Jugend
frühzeitig zahm zu machen und alle Natur, alle
Originalität und alle Wildheit ausztreiben,
o daß am Ende nichts übrig bleibt als der
Philiſter.
Soethe in dieſer Auswahl von Sitaten, der
ſeute ebenſo wie vor hundert Jahren den Nagel
uf den Kopf trifft.)
So bilde man ſeine Söglinge; durch Befehl, nünftigen, glücklichen Momenten enthalte.
ducht uſw. dreſſiere man ſie.
Indem man die bisher zu Hauſe abgeſondert,
einlich, edel, obgleich ſtreng gehaltenen Kinder
mker eine rohe Maſſe von jungen Geſchöpfen
ſieß, ſo hatten ſie von Gemeinen, Schlechten, ſeiner Art vollkommen ſein.
ſt Niederträchtigen ganz unerwartet alles zu
leiden, weil ſie aller Waffen und Jähigkeiten
ermangelten, ſich dagegen z ſchützen.
*
Um verſtanden zu werden, muß man
ver=
ſtändlich ſein.
Vom Erzieher ſoll man ſagen, was Goethe
von ſeinem Schwager Schloſſer ſagt: „Man
fühlt bald, daß ſeine Strenge einen ſehr zarten
Grund bedeckt.”
Wir können die Kinder nach unſerem Sinne
nicht formen;
So wie ſie Gott uns gab, ſo muß man ſie haben
und lieben,
Sie erziehen aufs beſte und jeglichen laſſen
gewähren.
lben.
Denn der eine hat die, die andern andere Ga=
Jeder braucht ſie, und jeder iſt doch nur auf
eigene Weiſe
Gut und glücklich.
Man könnt’ erzogene Kinder gebären,
Wenn die Eltern erzogen wären.
Wie viel iſt leider an unſerer Erziehung und
in unſeren bürgerlichen Einrichtungen, wodurch
wir uns und unſere Kinder zur Collheit
vor=
bereiten!
Weiß doch der Gärtner, wenn das Bäumchen
grünt,
Daß Blüt’ und Frucht die künftgen Jahre zieren.
Goethe war nicht nur ein guter
Menſchen=
kenner, ſondern, wie man aus dieſen Sitaten
ſieht, auch ein guter Kinderkenner und ein
großer Kinderfreund. Gerechter, ſchonender,
duldſamer kann der Jugend gegenüber keiner
ſein, als er es war.
Lebensweisheit.
Es iſt beſſer, das geringſte Ding von der
Welt zu tun, als eine halbe Stunde für gering
halten.
Wilhelm Meiſter.
Ich habe gefunden, daß alle wirklich klugen
Menſchen, mehr oder weniger, zarter oder
(Das iſt wohl der treffendſte Ausſpruch von gröber, darauf kommen und beſtehen: daß der
Moment alles iſt, und daß vur der Vorzug
eines vernünftigen Menſchen darin beſtehe, ſich
ſo zu betragen, daß ſein Leben, inſofern es von
ihm abhängt, die möglichſte Maſſe von ver=
Italieniſche Neiſe.
*
Ich habe glückliche Menſchen kennengelernt,
die es nur ſind, weil ſie ganz ſind; auch der
Ge=
ringſte, wenn er ganz iſt, kam glücklich und in
An Frau von Stein ((1787).
Goethe in ſeiner Handſchrift.
Von Dr. Max Pulver.
Die hohe Lebendigkeit dieſer Süge prägt ſich
nvergeßlich ein. Hinneigung, ſeeliſche Hingabe,
em Du entgegenſtrebend, nach rechts
ausgrei=
inde Gebärde des Weltfreundes verſchmilzt
nit den lyriſchen Linksſchwüngen der Selbſt=
Bzogenheit und philoſophiſcher Beſonnenheit.
Ein Hauber geht von manchen Bewegungen
us (ſo von dem ſich wiegenden 2 im Worte
bben, Nr. 1); wir können uns dem Charme,
er geiſtigen Anmut dieſer Perſönlichkeit nicht
etziehen.
Noch mit 42 Jahren (Bild Nr. 1) voll
ſtür=
uſcher Ausdrucksgewalt, aber ſchon gebunden
arch Formſinn und Geſtaltung, über das etwas
Ehlere Bild (Nr. 2) des faſt 65-Jährigen, bis
der ſchöpferiſchen Gelöſtheit ſeiner Spätzeit
ſtr. 3), iſt dieſer Menſch ſo ſehr er ſelbſt
ge=
ſeben, daß auch der Laie ſeine Hand in allen
Atersſtufen unſchwer wiedererkennt.
Gotiſches und lateiniſches Buchſtabenſyſtem
benützte er ſein Leben lang nebeneinänder; das
intime Dokument wie Brief und Gedicht
vor=
zugsweiſe in deutſchen Lettern, Nepräſentatives
oft lateiniſch haltend.
Deshalb auch liegt in ſeinen gotiſch
geform-
ten Cexten ein größeres Maß von
Unmittel=
barkeit, jene aufgeſchloſſene Fülle an
Bewe=
gungsreichtum, wie ihn uns Nr. 1 und Nr. 5
zeigen. So viel Gefühl für das Seichneriſche
liegt in dieſer Schrift, daß ſie das Gepräge einer
Graphik trägt.
Hätten wir die Geſchmackskultur der
Oſt=
aſiaten, ſo würden wir einen Goethebrief an die
Wand hängen, denn er iſt die Schöpfung eines
Augenkünſtlers.
Anſchauungskräftige Phantaſie, umfaſſendes
Intereſſe für alles Sichtbare, Formbegabung
und Geſtaltungskraft, und dieſe Vorzüge durch
iu Klopfer mit wütender Kraft gehandhabt.
Nun lachen beide. — „Ja, du biſt’s, mein
Gtz mit der eiſernen Hand! Hätt’ ich mir’s
dnken können”, ruft der Hof= und Kriegsrat
ud eilt mit offenen Armen dem Freunde
ent=
ggen.
In der Studierſtube nach dem Garten
be=
ſeint die Oellampe ein krauſes Stilleben von
lüchern, Papieren, Retorten und Gläſern,
Rwiſchen Muſter bedruckter Stoffe — die
gz ungeordnete Vielſeitigkeit des Hausherrn.
Af dem bequemen Sofa aus grünem Nips
wen ſich die Freunde Platz geſchaffen, und
Volf muß nun erzählen, berichten, leſen. Die
uen Fauſtſzenen hat er in der Caſche. Merck
büttelt den Kopf über die Neiſegeſellſchaft.
as ſind keine Gefährten für dich, wirſt bald
guug von ihnen haben”, ſagt der Herr
Kriegs=
n: er kennt ſeine Leute.
Doch nimmt er ſie gaſtfreundlich auf am
ſchſten Cage, bringt ſie zur Frau Geheimrat
m Heſſe, zu Caroline Flachsland, Herders
Zaut, in den Kreis der „Empfindſamen” von
Armſtadt. Alle ſind ſie noch in Crauer um
R Cod der großen Landgräfin, man
wall=
ſirtet zu ihrem Grabe im engliſchen Garten,
Schloß. Dort, wo ſie ſo gern gewandelt,
ſcht nun der einfache Stein, und Friedrich von
heußen hat ihr die Grabſchrift geſetzt:
„femina sezu, ingenio vir”.
Wo iſt der Große Woog?”, fragt Chriſtian
Obberg. Der Woog? Befremdet ſehen ſich
Oamen an. Draußen vor der Stadt, was
Alt ihr dort? Ein unheimlich Gewäſſer,
Su=
ſcht der Lebensmüden. Wollt ihr euch
um=
ugen?” — Die Jünglinge lachen. „Wir,
en wir nach Selbſtmord aus?” — Nein, es
Fmr das Wort, der „Große Woog”, das
klingt ſo urdeutſch, germaniſch; wie Odins Wald
— wir ſind doch hier im Lande der Chatten.”
Früh am andern Morgen läßt es ihnen keine
Ruhe — ſie wollen zum Waſſer; bald iſt es
er=
reicht, es war nicht ſchwer zu finden. Der
Doktor Goethe ſchläft noch im Gaſthof bis in
den Mittag. Nachts hat er geſchrieben. —
Die Freunde ſtehen enttäuſcht, ein Ceich wie
viele andere, mit dunklen Wellen —
tannen-
beſtandenen Ufern — keine Spur von
unheim=
lich in der hellen Sonne. War das alles?
Unerträglich warm noch dieſer Spätherbſt. Ach
was!. Winkt hier nicht Erfriſchung? —
Haug=
witz zögert — ganz nackt, ohne Cücher? Sie
lachen ihn aus, raſch die Kleider ab — Kraft
gegen Kraft in die trüben Wellen des Sees.
Und dann auf das Gras der Wieſe, in die
Sonne — haben Walhalls Helden Badetücher
und Schwimmhoſen gehabt?
Die Prinzeſſin Georg kommt von
Brauns=
hardt, ihrem Landhaus, zur Stadt gefahren,
mit ihren Cöchtern und Damen. Es war
Emp=
fang und Cercle heute im Schloß; die Grafen
von Stolberg und Haugwitz ſind geladen.
Will=
kommene Abwechſlung im Einerlei der kleinen
Neſidenz.
Was iſt dort, am Großen Woog auf der
Wieſe, liegt da Wäſche in der Sonne? — Der
Wagen hält, die Hofdame, Fräulein von
Na=
vanel geht hinüber. Schreiend, mit
aufgeſpann-
tem Sonnenſchirm läuft ſie zurück, winkt der
erſchreckten Fürſtin zu, in ihrem Wagen zu
bleiben, hält den jungen Mädchen Cücher vor
die Augen. Atemlos ruft ſie: „Fort, fort!“—
„Ja, was denn?” — Nun gerade möchten ſie
ſehen, ſpringen aus der Karoſſe — entſetzlich —
drei nackte Manner, ſplitternackt, in der
Sonnel — Nun ſpringen ſie auch noch auf, ver=
einen mächtigen Ausdrucksdrang plaſtiſch von
innen herausgetrieben, machen es
wahrſchein=
lich, daß dem Schreiber eine hohe Leiſtung
gelungen iſt.
Sein Siel iſt Cotalität, Harmonie der Ceile
im Ganzen, konkretes Erfaſſen der Welt,
Welt=
anſchauung im wörtlichen Sinne.
Aber man darf ſein Siel nicht mit ſeinem
Weſen gleichſetzen: was er erſtrebt, iſt ein
Idealbild der Natur, ſein eigenes Naturell iſt
anders.
Unruhe iſt in ihm, beſtändig ausbrechender
und beſtändig wiederum beherrſchter Konflikt.
Man beachte die Kleinbuchſtaben mit ihren
Für ſein Wogen fand er die Form, aber er
floh auch vor dem Grauſen und dem Elend der
Welt in jene Form, die ein Schild über
beben=
der Empfindſamkeit bedeutet.
Die Kurzbuchſtabenhöhe, das Gebiet des
Selbſtgefühls, zeigt durch ihre winklige
Füh=
rung das Säh=Konfliktmäßige, durch ihr oft
jähes Kleinerwerden eine zeitweilige
Vermin=
derung des Selbſtbewußtſeins, durch ihre
ge=
ſtützten Formen (beſonders deutlich bei Nr. 2
in der Bewegungsführung des n) gehemmte
Unmittelbarkeit.
So wie ſein Antrieb zum Schaffen nicht aus
dem Intellekt, ſondern aus den heftigen Affek=
12S mmSDmafhd
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9. 11%a.
181-½
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häufigen Bewegungshemmungen und
Schroff=
heiten. Sicherheit der Formgebung trägt ihn
weiter, aber nicht mühelos, nicht olympiſch,
ſondern im ſteten Kampf um die Selbſtkontrolle.
Ueber ihm und unter ihm iſt Abgrund. Wer
ſo mächtig ins Geiſtige hinauflangt (ſprechend
ſind dafür die nach oben ſchlingenden
Schreib=
gebärden im d, im Schluß=s, in S. in D), und
ſo mütterlich aufgeſchloſſen, empfangend
welt=
offen in ſeinem Unbewußten bleibt (ſiehe die
offenen Unterlängen, die mit ihrer Fülle den
Reichtum iſtinktiver Erfahrung umfaſſen), iſt
mehr weiblich als männlich, mehr dem „
Dämo=
niſchen” verhaftet, dem Emotionalen, der Welt
des Gefühls und den uralten Neaktionsweiſen
primitiver Menſchheit, als dem aufgeklärten
Verſtand ſemes Jahrhunderts. Die zähe, von
Mutterſeite ererbte Willensanlage befähigte
hn, durch Ausdauer das Chaos ſeiner Wünſche
und Criebe vernünftiger eigener Leitung zu
unterſtellen.
ten und Wallungen ſeiner irrationalen Natur
eniſpringt, ſo iſt ſein Weſen beherrſcht von den
Gezeiten des Herzens. Flut und Ebbe des
Er=
lebens wechſeln miteinander ab.
Sein ungeheures Formtalent fing dieſe
Wel=
len auf und in ſeltenen Sipfelpunkten
ver=
ſchmolz ſein Ausdrucksdrang mit der Kunſt
ſeiner Geſtaltung.
Faſt ſymboliſch für ſein Verhältnis zum Leben
muten die Unterſchriften an. Auf dem
biologi-
ſchen Wendepunkt mit 42 — der zähe Greifzug
als Abſchluß des Namens.
Mit dieſer Handbewegung hakt er ſich
gleich=
ſam am Ordiſchen feſt.
Mit 55 Jahren eine ausſchwingende Schluß3
bewegung geiſtig gelöſter Neflexion.
Mit 82 endlich eine höchſt ſeltſame Einleitung
zur Initiale: ein langer, in zwei ſanften Kurven
fließender Schreibweg — harmoniſch lebendig
wie der Weg ſeines trotz allem glücklichen
Lebens.
beugen ſich lachend, wie auf dem Parkett. Nein,
das war zu ſchlimm! —
Die Wagen raſen davon mit den aufgeregten
Damen, als gält’s, der Hölle zu entfliehen! Die
Wache wird alarmiert; es müſſen Collhäusler
ſein. Die Leibgarde zieht bewaffnet hinaus,
die erſchreckten Bürger hinterher. War der
Feind vor den Coren? Kommen die Franzoſen?
— Die dicke Landgräfin ringt mit einer
Ohn=
macht, die Navanel zittert, heimlich lachen die
jungen Prinzeſſinnen.
Erſchreckt, unwillig fährt der Doktor Goethe
auf aus ſeinen Kiſſen. Warum weckt man ihn?
— Nun ſchlief er ſo ſchön! Bis zur
Morgen=
dämmerung hatte er gearbeitet, geſchrieben.
Merck ſteht vor dem Bette, zorngerötet —
heftig geſtikulierend. „Da haſt du es nun! Hab
ich’s nicht gleich geſagt — welche Schande!!
Du kannſt dich hier bei Hofe nicht mehr ſehen
laſſen; wenn ſie’s in Frankfurt hören, ſteht dein
guter Nuf auf dem Spiel.” — „Ja, zum
Ceu=
fel, was iſt denn paſſiert?” Mit beiden
Füßen ſpringt Wolf aus dem Bette — — zum
Spiegel — — raſch das Coupet auf den leider
ſchon lichten Scheitel — „Sprich doch endlich”.
— Er beruhigt den raſenden
Kriegsgerichts=
rat, er hört !— Vor Lachen ſinkt er faſt
wie=
der aufs Bett. — „Dieſe Jungen, dieſe
Kraft=
genies! — Keine Stunde darf man länger
ſchla=
fen! Und die Landgräfin Georg, Madame de
Linange, mit den wohlbehüteten
Cöchtern=
das war ſchlimm! — Fort, fort, ehe jemand
erfährt, wer die Helden aus Walhall waren.
Vielleicht gelingt es noch, zu vertuſchen, zu
verbergen.”
Ja, das iſt auch Mercks Meinung; er hilft
raſch packen. Er wird die Nechnung
beglei=
chen, alles ordnen.
Und ſo enteilen die Helden zu Suß, in ihre
Mäntel gehüllt, in der Dämmerung der
Neſi=
denz, in die ſie ſo fürſtlich eingefahren. Den
Wagen treffen ſie auf der Höhe, im Walde.
Die erſte Stappe war gut, denkt Wolf; der
Vater hat doch recht. Auch Merck iſt klugl
Soll ich zurück? — Oh Lilil
Im runden Saal des Darmſtädter
Neſidenz=
ſchloſſes brennen alle Kerzen. Sonſt iſt man
ſpar=
ſam, aber da heute fremde Gäſte gebeten, darf
man ſich nicht lumpen laſſen.
Der Cee wird gereicht! — Soll die Muſik
beginnen? — Wo bleiben die Grafen Stolberg,
Haugwitz, und der Doktor Goethe? Man kann
doch nicht warten? Caroline, die große
Land=
gräfin, hat dieſe jungen Leute zu ſehr
ver=
wöhnt, ihnen zu viel Freiheit geſtattet — das
darf nicht ſo weitergehen. Der Hof= und
Kriegs=
rat Merck ſteht mit Fräulein von Navanel in
der Ecke — ſie reden eifrig.
Madame de Linange gibt das Seichen. Das
Bläſerquintett der Hofmuſik beginnt; ein neues
Werk des Erbprinzen Louis. Alle hören
auf=
merkſam zu. Niemand kommt. Der Cercle
verläuft wie allwöchentlich in der Darmſtädter
Hofgeſellſchaft — geſittet, langweilig, mit
Muſik und Kuchen. Wenig Neues dringt
her=
ein. Die Kerzen brennen herab — die
Prin=
zeſſinnen gähnen; heimlich ſpukt es in ihren
gepuderten Köpfchen; die helle Wieſe, der
Große Woog, das Entſetzliche, Unerhörte, drei
nackte Jünglinge — ſie ſchauern —. Warum
kamen die fremden Grafen nicht? Und Couſine=
Luiſe und Karl Auguſt von Weimar hatten
doch ſo begeiſtert erzählt von dem jungen
Frank=
furter Dichter, dem Verfaſſer des Götz von
Berlichingen. Darmſtadt iſt öde — immer
wartet man vergebens — ſchade ! —— —
Mittlererweil hawwe Verſchiedene ihr Sproch
widder gefunne — —. Noochdem ſe am
Sunn=
dag owend, odder in de Nacht, odder doch
ſpedſtens am Mondag morjend „wie vorn Kobb
geſchlage” worn ..
Un in Bezugnahm uff mei
Poſtſchkribb=
dumm vum letztemol, wo ich ſo verſchiedene
vun dene „beriehmte” Worde der Noochwäld
erhalte hab, ſo kennt ich dieſällwichen jetzt um
einichee vermehrn. Dann bekanntlich is jo die
Schadenfreude die reinſte Freude.
Awwer gottlob, daß ich niſcht bin, wie
andere Leute, ſundern ich hab Mitlaad,
ehr=
liches Mitlaad mit dene bedriebte un bedäbberte
Lohgärwer, un ich frei mich mehr
inner=
lich, awwer ich kann’s net ſo an de Dag
dhu
Zu dene, die wo mittlerweil ihr Sprooch
widder gefunne hawwe, geheert aach mei lieb
Freundin, die Endebärzelſen. No un mei
Ende=
bärzelſen, alſo wann die emol afengt zu
diſch=
bediern, alſo däß muß mer eichentlich geheert
un geſähe hawwe, däß kann mer gornet ſo
ver=
zehle. Nemlich do kennt mer ſich grad
ſchwie=
welich lache, wann die emol en Piek uff aans
hott, un aus ihrm dadderiche Härz kaa
Mör=
dergrub macht, ſundern ganz im Gäjedaal, un
losziggt, un druffgeht, wie Blicher anuo
ſibb=
zich odder ſo do rum.
Wer awwer glaabt, mei Freundin hett
edwa en Piek uff de Hindenborg? — net im
endfärnſte! — Sundern mir hawwe die Woch
iwwer de Geethe geſchwätzt. Jedenfalls hott
ſe äxdra ſchnell vum Geethe agefange, damit
ſe net vun ihrm Adolf hott zu redde brauche,
obgleich doch zwiſcheme Miniſter un=eme
Re=
chierungsrat gor ſo kaa aſch großer
Unner=
ſchied is. No un Dichter ſin’s doch allebaad,
bloß daß ſich’s beim aane reimt, un beim
annern net....
Alſo, wie geſagt, mir, ich un mei
Endebär=
zelſen, hawwe die Woch iwwer de Geethe ge=
ſchwätzt, wie mer halt ſo ſchwätzt mitenanner.
Un die Endebärzelſen hott e ganz Redd
ge=
halte iwwer de Geethe, grad wie wann ſes
bezahlt krickt hett, odder wie bei=ere Maddinee,
wo deerſt ganer e ſtundlang ſchwätzt, un dann
kimmt des annere.
„Alſo” hott ſe agefange, „alſo den
Fried=
rich von Geethe, den ziehe ſe awwer äwe in
alle Blädder un Zeidunge rum, daß mer
wunners glaabt, was der alles ageſtellt hett,
u daß er faſt e Aſähe, un e Nummero krickt,
wie als wann er de Schmähling, odder die
Greta Garbo, odder de Harrie Liddke, odder
ſunſt e bedeidender Zeitgenoſſe weer Un wann
mer genauer hieguckt, was is do weiders
ge=
wäſe mit dem Geethe? — Im Johrgang
acht=
zehhunnertzwagundreißich is er geſtorwe, alſo
bloß ſein hunnerdſte Dodesdag feiert er! — Un
wann er net ſo e verzärdelt Kind gewäſe weer,
dem wo mer ſchun korz noch de Geburt ſchnell
die Notdaaf hett gäwwe miſſe, un wann er
owwedrei noch e bische ſolieder geläbt, und
net ſoviel Liebſchafte gehabt hett, dann hett er
gut ſei hunnerd, aach hunnerdfuffzich Johr ald
wärrn kenne, un net ſchun ſo frieh zu ſtärwe
brauche.”
Un. — noochdem die Endebärzelſen vun däre
erſte Auslaſſung, wo ſe ganz in aller Hitz, un
vermudlich aus lauder Aercher, wäje däre
Reichsbräſendendewahl, erausgebracht hott, wie
wann ſe Angſt gehabt hett, ich kennt ihr in die
Redd falle, ſich erholt, un e bische verſchnauft
gehatt hott, hott ſe weider gemacht, un hott
geſagt:
„Alſo meines Erachtens nooch, is do
ſchun emol gornix debei, un do geheert net viel
dezu, daß mer ausgerechent im Johr anno
achtzehhunnertzwagundreißich ſtärbt; ſundern
es geheert viel mehr Mud un Kuraaſch dezu,
daß mer im Johr
neunzehnhunnertunzwag=
undreißich noch läbt — —. Un iwwrichens
wärd der Geethe net de aanziche gewäſe ſei,
ſpo in ſällem Johrgang geſtorwe is, do brauch
ſich der net groß was druff eizubilde. Alſo
mecht ich wiſſe, zu was, un wäje warum all des
Gedhu, un Gemach, un Geſaires, vun wäje
dem Geethe, he?”
No mer waaß jo, mei Endebärzelſen is
geiſtich e bische minderbemiddelt, un die hott
ſcheints kaa Ahnung, was der Geethe „uns is”
ſwie’s jetzt in de Zeidung haaßt). Un drum
hab ich gedenkt, ich mißt=ere mit meim
lidde=
radiſche Wiſſe emol e bische e Licht uffſtecke, un
hab alſo geſagt: „Endebärzelſen, hab ich geſagt,
„es gibt Leit, ich will gorkaan Nome nenne,
awwer es gibt Leit, wann die im Johr 1832
geſtorwe weern, dann dhet heit kag Hahn mehr
noch en krehe, un wäje dene ihrm hunnderſt=
Dodesdag dhet ſich niemand e Baa ausreiße
odder ſo, wann ſe aach ſo dhu als dhet ſich
die Wäld nor ihne zulieb erum drehe. — Was
awwer dohärngäje den Geethe abedräffe dhut.
ſo is der des greeßte Unniferſalſchennie aller
Zeide; der hott alles gewißt, un alles gekennt,
un alles verſtanne, drotz daß er Miniſter war.
— Außerdem hott er „Werthers Leiden”
en=
deckt, hott die „Farwelehr” erfunne, un hott
unner annerm de „Fauſt” gedicht, was e ganz
gewaldiches Werk is, un wo bekanntlich aus
lauder bekannde Zidade beſteht, die wo jeder
gebüldede Menſch auswennich kenne muß, um
daß er ſe in alle Läwenslage awende kann.
Beiſpielsmeßich wann eme junge Mann awends,
zwiſche Licht un Bäſemſtiel e ſchee Mädche be=
gäjend, un er ſeegt: „Mein ſcheenes Freilein
darf ich’s wagen” — noochher waaß die gleich,
wo der enauswill. Odder wann aaner awends
haamkimmt, un hott e bische ſchief gelade, dann
ſeeckt die Frau: „Heinrich, mir graut’s for
dir!“ — Odder wenn aam aaner lang un braad
ausenanner ſetzt, was die Urſach vun de
Welt=
wärtſchaftskriſe weer, un es kimmt hinnenooch
debei eraus, daß er aam a bumbe will, danu
ſeeckt mer: „Das alſo war des Pudels Kärn.”
— Odder wann jemand ſo aſch wohie muß,
dann dhut mer däß lidderariſch ausdricke,
in=
dem mer ſeeckt: „Ein guder Menſch, in ſeinem
dunklen Drange, iſt ſich des rechten Weges
wohl bewußt!“ — Korzum, weer de „Fauſt”
kennt, is um e geſcheid Redensart nie verläje.
— Un färner hott der Geethe mit ſeine Gedichte
ganz Maſſion Kommboniſte ins Brod geſetzt,
dann wann der ſeiner Zeit net die Täxte dezu
gemacht hett, hette die lauder „Lieder ohne
Worde” kommboniern miſſe. — Däß war de
Geethe! hab ich geſagt, damit de’s nor waaßt,
hab ich geſagt, un drum hott’s ſchun ſein
Grund, daß mer ſein hunnerdſte Dodesdag
feiert, ſagt ich, un ganz beſunners mir
Darm=
ſtädter, weil de Geethe aach ſehr reiche un
gireechende Beziehunge zu Darmſtadt hatt,
un hier ſein „Mefiſto” hott kenne lärne, eh mer
nor was vun=eme Paul Wegener gewißt hott”
„. ſagt ich.
Awwer wann ich geglaabt hab, ich kennt mit
meine Wiſſenſchaft bei de Endebärzelſen Eidruck
ſchinne, do hab ich mich verechent, indem daß
die Endebärzelſen kaldlächelnd geſagt hott:
„Geh mer ewäck, ſeeckt fe, geh mer ewäck, un
loß dich nix weiß mache. Ich waaß, was ich
waaß, un ich waaß es ſogar noch beſſer —
E: Frankforter Schlibbche war’s, der Geethe, e
Baddeibuchbeamter, un ſozuſage e „Bonze”, un
wann der heit noch läwe dhet, den hett de
Dockter Frick im ganze Läwe net zum
thierin=
giſche „Schenndarmerie=Kummiſſeer” gemacht,
geſchweije zu was annerſter. — Geh nor emol
enuff nooch Weimar, do kannſte dem Geethe
ſei Loblied heern . . . Un ſowas war Miniſter
un hott mit ſeine Köchin im Zöllibad geläbt,
un hatt leidicherheit e paar Kinner vun=er. Un
mit=ere von=Steinſen hatt er e Verhältniß, ganz
in aller Effentlichkeid, ohne die Verhältniſſer,
wo er ſunſt noch hatt. — Awwer was is dro
ſchuld, an dene Verhältniſſe?! — — Nor des
„Syſtem!” IIn dem gilt unſer Kambf! — Un:
die Rechierung Brinning muß verſchwinnde!!
— Un wann du ſeeckſt, daß der Geethe gach
reiche Beziehunge zu Darmſtadt hatt, dann:
wärrn mer im Landdag den Adrag ſtelle, daß;
die Beziehunge ſofort abgebroche wärrn; des
Heſſeland kann ſich ſo koſtſpieliche Beziehunge
net leiſte! — Un en „Unnerſuchungsausſchuß”
muß ei geſetzt wärrn, der wo noochbriefe dhut,
uff wem ſei Koſte der Geethe hier geläbt hot.
Wann uff Koſte der Steierzahler, dann ſin die
Schuldiche zur Veranttortung zu ziehe‟
No un da in dem Aageblick mei Endebär= emol hott nooch Luft ſchnabbe miſſe, hab!
ich den ginſtiche Moment benitzt, un hab geſagi:
„Du biſt un bleibſt e Rindsviech, nemm
meks=
net for iwwel. Awwer du ſchmeißt jo alles:
dorchnanner, du hoſt kaan Horizont, ſundern dur
hoſt recht ſaudumme un filiſterhafte Aſichte.
Un ich will dir bloß ſage, mir Deitſche kenne=
Gott danke, daß mer ſo en Mann, wie dent
Geethe, um den uns die ganz Wäld beneide:
dhut, zu uns zehle därfe, un mir Darmſtädter:
aach. Un wann du heit noch mit ſeine Lieb= kimmſt, agefange vun de Friedericke ....
„Was”, ſeeckt dodruff die Endebärzelſen,
„Friedericke??‟ — Ei is däß net die
Obberädd, wo des ſcheene Lied drin
vor=
kimmt: „Dein iſt mein ganzes Härz!” — No
däß heſte doch gleich ſage kenne, du
Duſſel=
dier! — Leßt du mich die ganz Zeit uff den
Geethe ſchimbfe un ſeeckſt net, daß er aach
Obberädde geſchriwwe hott. Jetzt, däß is
na=
dierlich was ganz annerſter, un do hab ich dem
Geethe unrecht gedho, un ich nemm alles
zu=
rick, was ich, geſagt hab, un ich bin der
Mag=
nung, daß mer uff den Geethe ſaumeßich ſtolz
ſei kenne, dann aaner wo ſo härzerfriſchende,
ſeelerhewende Lieder ſchreiwe kann, den muß
mer jo feiern, un es is e Schand un e
Schmach, daß mer die Obberädd net zur Feier
vum Geethe ſeim Dodesdag am
Landesther=
jader ufffiehrt. Un waun de mit eiverſtanne
biſt, bringe mir zwag dem Geethe zu ſeim
Dodestag en Faggelzug — —— Un dann
hott ſe agefange, un hott mit ihre
fadeſchei=
niche, ausgefranzte Fiſtelſtimm geſunge:
„Dein iſt mein gauzes Härz,
Un ſoll es eja=ewich blasiben!”
Ich awwer bin uff däß hie faſſungslos in
mein Stuhl eneigeſunke un hab bloß ſage kenne:
„O heiliche ſangta Kommblizidaß!”
Bienche Bimmbernell.
und
Neues
ſie Eind !
wire, die
ſ oſt un
n0
Zeit erken
Sil ſat
dais Pript
Küchenzettel vom 21. bis 28. März 1932.
Mitgeteilt vom Hausfranenbund Darmſtadt.
Montag: Tomatenſuppe, Kartoffelpuffer mit
Apfelbrei.
Dienstag: Legierte Suppe, Goulaſch mit
Nudeln.
Mittwoch: Reisſuppe, Bratwurſt, Rotkraut,
Kartoffeln.
Donnerstag: Haferflockenſuppe, Spinat und
Eier, Kartoffeln.
Freitag: Rahmſuppe, geſpickter Schellfiſch
(Grill) mit Kartoffeln Salat
Samstag: Rheiniſche Suppe T). Nudeln und
Backobſt.
Sonntag (Oſtern): Mockturtle=Suppe —,
Oſterlamm, geröſtete Kartoffeln, Salat,
Zi=
tronencreme.
Montag (2. Feiertag); Frühlingsſuppe,
Schweinelendchen gemiſchtes Gemüſe (
Kon=
ſerve). Pommes frites, Schokoladen=Pudding
mit Vanilletunke.
WasunsdieOſterzeit fürdie Küche
bietet. Nun iſt die ſchwerſte Zeit für die
Küche überſtanden. Wir haben wieder
Gelegen=
heit, friſches Gemüſe zu verwenden, und legen
uns dabei keinen Zwang mehr auf, wenn es auch
anfangs noch etwas teuer iſt. Lieber ſollen wir
aber, im Intereſſe unſerer Geſundheit, etwas am
Fleiſch ſparen und namentlich den Kindern jetzt
im Frühjahr, wo ſich die Säfte erneuern, recht
viel mit friſchem Grün zubereitete Speiſen
bie=
ten. Seit dem März gibt es ſchon zarte
Hopfen=
keimchen, Brunnenkreſſe, Löwenzahn,
Sauer=
ampfer, Zichorie und den Edelpilz: die Morchel.
Zart und delikat, dabei appetitanregend ſind auch
Radieschen, junge Rettiche, Rapünzchen, grüner
Salat, Spinat und die köſtliches Kompott
geben=
den, zurtroſa Rhabarberſtangen. Als Leckerbiſſen
ſtellt ſich auch der erſte Spargel ein und als
duftendes, underläßliches Würzkraut zur
Oſter=
bowle der Waldmeiſter.
An Fiſchen und ähnlichem „Getier” gibt
es Steinbutt, Schellfiſch, Seezunge, Forellen,
Schleie, Brachſen, Krabben, Hummern und
Lan=
guſten als Leckerbiſſen für Feinſchmecker.
Unter den Fleiſchſorten der Schlachttiere
iſt das zarte Lammfleiſch, der typiſche Oſterbraten
vieler Gegenden, beſonders hervorzuheben, auch
Kalbfleiſch iſt jetzt beſonders gut in Geſchmack.
An Geflügel gibt es wenig Auswahl.
Lunge Tauben, Huhn, Poularde und Puter iſt
alles, was der Hausfrau Oſtern zur Verfügung
ſteht, aber — alles recht teuer. Von Wildgeflügel
iſt noch Schnepfe und Bekaſſine als erſter
Gau=
menreiz zu nennen.
Junges Oſterlamm. Ein vorbereitetes
junges Ziegenlamm waſche man flüchtig,
durch=
ziehe es mit Speckſtreifen, reibe es mit Salz und
Pfeffer ein und brate es, in Mehl gewendet, von
allen Seiten in heißer Pfanne mit reichlich
But=
ter goldgelb. Mit heißem Waſſer übergoſſen, ſo
daß es davon bis zur Hälfte bedeckt iſt, dämpfe
man es unter Beigabe von Salz langſam weich.
Kurz vor dem Anrichten füge man eine Taſſe
ſaure Sahne bei und verdicke die Soße mit etwas
Kartoffelmehl. Man reiche Kartoffelſalat mit
Rapünzchen dazu.
H.
Waug
Nummer 459.
Aufgabe 656.
O. Dehler in Blankenburg.
(Chemnitzer Tageblatt, 1927.)
z b d g h
Etwas von Goethe.
III
Durch Umlegung von 7 Hölzchen und
Ver=
ſchiebung des „t” an andere Stelle entſteht ein
Bühnenwerk von Goethe. Carl Deubel.
Röſſelſprung=Aufgabe.
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Kb3 Dh1 Lb8 Ba7, 14, g3;
Kas 8c2 Bb7, 15, 84.
Aufgabe 657.
P. Feenſtra Kuiper.
(1. Preis, Good Companions, 1916.)
Beiß: Ka3 Db8 Tf7 Le3 8b7, 65 Be4, c6, d2, g4 (10);
Schwarz: Kes T45 Les 8d8, g8 Ba4, 43, e4 (8).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 654—655.
654. A. Elermann. 1. Da6—o8! Auf 1. Dg4:474
ergibt ſich: greuzſchach, Entfeßlung und Sebſtfeßlung mit
2. Sg6—e 74t Auf 1. ..T08:d74 erfolgt ein neues
Kreuz=
ſchach wiederum mit Selbſtfeßlung durch 2. Le 7c. 1. Ties
(bie zweite Entfeßlung) 2. Bd 7:e8Sr. Hübſche neue
Fdeen=
verbindungen.
655. Dr. F. Dobruskh. 1. Th2—h41 Fe4 2. Dg8;
1.... Kid4 2. 8:454: 1. .. Kd22. De2471. ..Kks
2. De2x. Die Freiheit des ſchwarzen Königs führt zu ſchönen
Abſpielen.
Vorſtehende acht Quadrate enthalten 8
Wör=
ter, die mit Röſſelſprung zu ſuchen ſind.
Ver=
bindet man dann die acht Quadrate ſelbſt mit
Röſſelſprung, ſo ergibt ſich die Reihenfolge der
Wörter, deren Anfangsbuchſtaben einen deutſchen
Dichter, die vierten Buchſtaben den Titel eines
ſeiner Werke nennen. Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 11.
Rätſel.
Hindenburg.
Magiſches Quadrat.
Wer weiß es?
Ravid — Radio
„Vater läßt ſagen, Sie möchten noch ein
biß=
chen bleiben.”
„Solange Sie hier ſind, ſpielt Tante Emma
nicht Klavier.”
Sie weiß es. „Haſt du denn eine Ahnung.
was ein Junggeſelle iſt?” fragte die Erzieherin
das kleine Mädchen, als es das Wort
nieder=
ſchrieb. „O gewiß”, antwortete Ellen ſtolz. Ein
Junggeſelle iſt ein ſehr glücklicher Mann.
„Wieſo denn?” — „Papa hat mir’s geſagt.”
Ein einträgliches Geſchenk. „Nun Will”,
ſagte der gute Onkel, „wie gefällt dir die
Mund=
harmonika, die ich dir zum Geburtstag geſchickt
habe‟ — „Großartig Onkel”” ſagte der Junge
ſtrahlend. — „Kannſt du auch ſchon gut dgrauf
ſpielen?” fragte der Onkel weiter. — „O ja.
ziemlich. Es iſt jedenfalls das beſte Geſchenk da7
ich bekommen habe.” — „Nun, das freut michl”
ſtrahlte der alte Herr — „Und weißt
du=
warum?” fuhr Willi fort. „Mutter gibt mir
jede Woche eine Mark, damit ich darauf nicht
ſpiele”
Ueberflüſſig. „Warum ſchicken Sie denn
Ihren Jungen nicht in die Schule?” fragte, de.
Schulinſpektor. „Er muß doch leſen lernen.”
„Ach, das iſt jetzt nicht mehr ſo nötig, da wir
den Tonfilm haben”, lehnte der Vater ab.
Unverdient. „Komm Siegfried. und gib
der guten Tante Martha einen Kuß” ſaot
Mama. — „Wieſo denn?” erwiderte der
Spröß=
ling entrüſtet. „Ich habe doch gar nichts getan=
Jähes Ende. „Jawohl” ſagte der Vater zu
dem Bewerber um ſeine Tochter, ich habe mit
nichts angefangen und mit 25 war ich meid
eigenerHerr” — „Und dann heirateteſt du Manc.
nicht wahr?” unterbrach ihn ſeine Tochter.
Raunt
eige ſein.
ie Tüfger
ſe Um
fühen Zeit
Darum n
daul nicht zu
A
Riner chie
Druck. Verrag u. Kliſches: L. C. Wittich ſche Hofbuckdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwort., für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389—2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbotet
[ ← ][ ][ → ]Neue Modeſchöpfungen ſprießen aus dem Boden
und es iſt eine wahre Freude zu ſehen, wie viel
Neues und Reizvolles es gibt, ohne daß der
gün=
ſtige Eindruck durch Uebertriebenheiten gefährdet
wäre, die ſich bekanntlich in den letzten Saiſons
ſo oft unangenehm bemerkbar machten.
Es hat ſomit durchaus den Anſchein, als ob
ſich die verſchiedenen Modekünſtler endlich eines
Beſſeren beſonnen hätten und — die Not der
Zeit erkennend — eine Mode ſchufen, die jenen
Stil hat, der Gemeingut werden kann und nicht
das Privileg einiger weniger bleiben muß.
Jede Dame iſt ja jetzt in ihren Ausgaben=
Unſere erſte Figur zeigt ein Trotteur=
Complet der eben beſprochenen Art, und zwar
ein einfaches, faltig=angeſetztes Strapazkleid mit
viereckigem Ausſchnitt und Gürtel; dazu eine
halblange Umhülle mit aufgeſetzten Taſchen und
Leiſtchenkragen.
Für den Nachmittag kommen ebenfalls
Complets in Mode, deren Jäckchen allerdings
ganz beſonders kurz und darum ungemein
gra=
ziös und eigenartig ſind. Faſt immer handelt es
ſich um die ſchicken „Boleros”, die in Verbindung
mit den hochtaillierten „Miederröcken” vorzüg=
nöglichkeiten ſehr gehemmt und muß trachten,
ſie Garderobe für die neue Saiſon oft mit ganz
ſeringen Mitteln zuſammenzuſtellen.
Trotzdem aber ſoll die Wirkung keine „
arm=
blige” ſein, denn gerade in einer reizend=friſchen
Lufmachung liegt jene Frohlaune, die nicht nur
der Trägerin zuſtatten kommt, ſondern ſich auch
der Umgebung mitteilt und gerade in dieſer
tüben Zeit wohltuend wirkt.
Darum muß damit gerechnet werden,
dies=
tal nicht zu viele neue Stücke anzuſchaffen, das
tenige aber wirklich zweckentſprechend zu
ar=
keiten, um für alle Gelegenheiten gerüſtet zu ſein.
Das Hauptaugenmerk gilt im Augenblick
ſherlich dem neuen Mantel; er wird — um
ine ſchicke und doch „neutrale” Note ins Treffen
* führen — gerade geſchnitten, bringt aber
ſotzdem aparte Raglanärmel, um von der
all=
fglichen Machart einigermaßen abzuweichen;
en ſchmaler Gürtel iſt für Strapazſtücke nach wie
or beliebt und eine Teilung der Rückenbahn
arne geſehen; darum bringt man vielfach eine
hnopfreihe in Form einer Längsblende an, die
inmer ſchick ausſieht. Das Material ſolcher Stra=
+zmäntel ſoll nicht ganz einfarbig ſein, da dieſe
Ktücke ſonſt viel zu empfindlich wären; man zieht
drum gemuſterte Gewebe vor, deren
Deſſinie=
ung aber unter keinen Umſtänden zu parant ſein
urf, ſondern in=ſich=verſchwimmen ſoll. Schicke,
brierte Stoffe ſind neuerlich Mode geworden
ud unſer zweites Bild ſpricht für den
vorteil=
lften Eindruck der daraus verfertigten
Um=
hillen, die für jede erdenkliche Gelegenheit
her=
ugezogen werden können.
Eine gerne begrüßte und eigentlich „
altver=
mute Neuheit” des kommenden Modebildes ſind
die dunkelblauen Mantelkleider, die jene
„aſſiſche Note” haben, die zeitlos und praktiſch
Eine helle Kragen= und Manſchettengarnitur
0s Pikee oder aus Iriſh=Spitzen (die im Laufe
di letzten Wochen zu einer führenden Mode
ge=
urden ſind) wirkt immer gefällig und freund=
Iy (letzte Skizze).
Für Alltagszwecke braucht man unter allen
Uſtänden ein kleines Complet, das ſich aus
eiem ſchicken Kleide und einem dazugehörigen
Uzen Jäckchen oder Dreiviertel=Paletot
zuſam=
mnſetzt. Sicherlich iſt es der unaufdringliche Stil
Kartiger Stücke, der ihnen ſo viele begeiſterte
Zhängerinnen brachte. Man verwendet für
ſhe Complets die poröſen neuen Modeſtoffe in
uſchiedenen Mittelfarben, vor allen Dingen in
I neuen Nachtblau, in der aparten Sandfarbe
u in dem ſchicken Mittelrot, das dem
Früh=
ursmodenbilde ein ganz beſonderes Gepräge
lich ausſehen. Eine derartige Zuſammenſtellung
führt unſere vorletzte Skizze vor Augen, und
zwar hat man ſich den leicht glockigen Rock mit
ſeiner Miederpaſſe ſowie das Jäckchen mit den
kurzen Flügelärmeln aus mittelfarbiger, matter
Seide (Marokko=Krepp oder Mongol) verfertigt
zu denken, die obere, helle Partie aber (die mit
dem Rocke zuſamenhängt, alſo nicht ſeparat
ge=
arbeitet wird) aus Georgette, wobei die lichten,
langen Aermel unter den Flügeln des Jäckchens
hervorkommen.
Nun noch einige Worte über die Hutmode
des Frühjahrs, die ja für die ſchicke Wirkung der
neuen Aufmachung ſehr weſentlich, wenn nicht
be=
ſtimmend iſt.
Allem Anſchein nach iſt es der kleine Hut,
der den Sieg davontragen wird, ſo daß
breit=
randige Typen vermutlich der Hochſommerſaiſon
vorbehalten bleiben; immer ſind dieſe kleinen
Hütchen flach und tellerartig; manchmal handelt
es ſich auch um ganz eng anliegende, einſeitig zu
tragende Formen, die durchaus an die „Original=
Berets” erinnern, die im Baskenlande getragen
werden; daneben begegnet man einſeitig
aufge=
ſchlagenen Formen, die natürlich auch ganz klein
ſind, und findet überdies noch on den
mützen=
ähnlich drapierten Modellen viel Gefallen, ſo daß
man mit der Vielſeitigkeit der Hutmode ſicherlich
einverſtanden ſein darf.
Die neuen Hüte werden faſt immer
gar=
niert, und Schnallen, Bänder, Federchen und
Blütenguirlanden ſind ſomit an der Tages=
Willy Ungar.
ordnung!
Modeeindrücke
On der Drehrüre / an einem richtigen Frühlingsregentag.
Unerbittlich kann ein ſolcher Regen ſein".
und von ſchier nicht endenwollender Dauer! Sehr
leicht erklärlich, daß ſich einem die Frage einer
entſprechenden Aufmachung geradezu aufdrängt,
wenn man auch vorerſt noch unſchlüſſig iſt, ob ſich
die elegante Frau in ihrer Kleidung in ſolchen
Fällen ganz auf die Regenzeit einſtellen oder
aber die übliche, vorhandene Trotteurgarderobe
wählen und ſich einfach durch einen Schirm, ſo
gut es geht, vor den Regenſchauern ſchützen
ſoli. Sicherlich iſt es ſchwer, hier die entſcheidende
Antwort zu finden, und doch gibt es eine ganz
beſtimmte Aufmachung, die zwiſchen dieſen
bei=
den Möglichkeiten die Mitte hält, indem ſie jenen
unaufdringlichen Stil ins Treffen führt, der
gerade für Schlechtwetter vorzüglich geeignet iſt
und überdies beweiſt, daß die Trägerin Geſchmack
hat, der ſich ja gerade bei derartigen „Muß=
Gar=
derobeſtücken” am klarſten und ſicherſten
erken=
nen läßt.
Die neueſte Mode bringt außer dem
Regen=
mantel und kurzen Jäckchen auch
Dreiviertel=
paletots, die — aus waſſerdichtem Materiale
ge=
arbeitet — außerordentlich beliebt ſind.
Während man zu langen Mänteln niemals
einen Schirm trägt (um den unſchönen Eindruck
vom „Schutze des Schutzes” zu vermeiden), iſt er
natürlich für eine Jäckchen=Aufmachung
unerläß=
lich. Daß es ſich nur um ſehr kleine, anmutige
„Allwetterſchirme” handeln darf, die meiſt in
mehreren Farben gehalten ſind, um ſich jedweder
Stoffſchattierung anzupaſſen, iſt ſelbſtverſtändlich.
Von beſonderer Wichtigkeit iſt die richtige
Beſchuhung; ſie ſoll ſtrapazfähig ſein, ohne allzu
derb zu wirken.
mancherlei halbbreite Formen, deren Außen=
und Innenſeite allerdings aus Lack gearbeitet
iſt, von dem ſich die Regentropfen mit einem
Handgriffe abwiſchen laſſen.
Sicherlich werden auch die barettartigen
Gum=
mikappen gefallen, wie wir ſie im erſten Bilde
vor Augen führen.
Die meiſten Regenhüte haben allerdings die
einſeitig aufgebogene Form, die ſich immer als
praktiſch und „ſachlich” erwieſen hat.
Einen Ueberblick über die neueſten
Schaffun=
gen auf dem Gebiete der Regen=Mode ſoll unſere
Bildgruppe geben.
Schick und graziös ſind die verſchiedenen
Jacken, die als beſondere Neuheit in der
Früh=
jahrsmode erſcheinen; ſie werden aus
waſſer=
dichtem, aber ſchmiegſamem Materiale verfertigt,
auf einen Knopf verſchloſſen und mit einem
klei=
nen, aufgeſtellten Leiſtchenkragen verſehen. Der
Aermel iſt knapp und darum beſonders kleidſam
und ermöglicht die Kombination mit einem
halblangen Nappahandſchuh, der für Regentage
ausgezeichnet verwendbar iſt.
Das Kleid muß natürlich zu einer ſolchen
Aufmachung in Farbe und Art abgeſtimmt
wer=
den und ſoll das denkbar Einfachſte darſtellen,
ganz wie wir es mit unſerem erſten Bilde
vor=
ſchlagen!
Ein Paletot=Koſtüm (Skizze in der Drehtüre)
iſt nicht nur flott, ſondern auch immer gut
ver=
wendbar, da es ganz gerade gearbeitet iſt und
darum auch für jene in Frage kommt, die nicht
ganz ſchlank ſind und einer Aufmachung
bedür=
fen, die ſie „ſtreckt”, Aufgeſetzte Taſchen
unter=
ſtreichen den leicht ſportiven Stil eines ſolchen
Die elegante Frau liebt für regneriſches
Wet=
ter den Schnür=Halbſchuh mit geradem, nicht zu
hohem Abſatz; ſein Leder hat den Vorteil, ſich
leicht reinigen zu laſſen und durch die
Feuchtig=
keit nicht zu leiden; abgeſehen davon iſt er auch
dank ſeiner traditionellen Form von der
Tages=
mode faſt unabhängig.
Sehr intereſſant ſind die zahlreichen
neuarti=
gen Regenkopfbedeckungen, die für den großen
Phantaſiereichtum der kommenden Mode
ſpre=
chen. Man ſieht natürlich in der Hauptſache
kleine knapp anliegende Typen, doch gibt es auch
Die Tendenzen und Ideen der neuen Mode
kriſtalliſieren ſich in mannigfachen Entwürfen.
Von dieſen vielen Modellen die tragbaren und
im Tragen dankbaren auszuwählen, iſt ſchwierig.
Die „Elegante Welt” (Verlag Dr. Selle=Eysler
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Aus=
wahl, indem ſie in jeder Nummer nur ſorgfältig
ausgewählte Modelle in Zeichnung und Bild
veröffnetlicht. Wenn Sie das ſoeben erſchienene
neueſte Heft Nr. 6 der „Eleganten Welt”
ſtu=
dieren, werden Sie unter der reichen Auswahl
unſchwer das für Sie Paſſende finden.
Geplättete Wäſche muß
ausge=
breitet nachtrocknen. Gleichviel, ob es ſich
um Glanz=, alſo Herrenfeinwäſche, oder andere
Wäſche handelt, immer ſollte man jedes
ge=
plättete Stück ausgebreitet oder gehängt, noch
einige Stunden „nachtrocknen” laſſen. Die
Man=
ſchetten und Herrenkragen kann man entweder
über eine Stange oder ausgeſpannte Schnur
„aufreihen‟. Erſt am Schluß der Plättarbeit
ſollte man die fertige Wäſche zuſammenlegen
und im Schrank verwahren. Auf dieſe Weiſe
verhütet man, daß die in der Wäſche
verblei=
bende Plättwärme ſich im kühlen Schrank in
Feuchtigkeit verwandelt und ſchließlich Stockflecke
bildet.
I.
Farbige Berufsſchürzen
aufzu=
friſchen. Die verſchiedenfarbigen,
taſchenbe=
ſetzten Aermel=Berufsſchürzen pflegen nach
meh=
reren Wäſchen ihre Farbenfriſche einzubüßen,
wodurch ſie dann ſehr leicht der Trägerin ein
vernachläſſigtes Ausſehen verleihen. In ſehr
ſchneller Weiſe kann man ſie dann durch das
ſogenannte Kaltverfahren wieder auffärben
wenn man ſie nach dem Waſchen und gründlichen
Spülen einfach in eine ziemlich kräftige
Citocol=
löſung im paſſenden Farbton legt und darin
durchdrückt. Darauf nochmals gut geſpült und
getrocknet, erſcheint die Schürze wieder wie neu.
Koſtüms, das mit einer einfachen Bluſe
zuſam=
mengeſtellt wird und gelegentlich auch für
Wochenendfahrten und für die Reiſe zu
verwen=
den iſt. Ein flott umgenommener und vorne
ge=
bundener ſportlicher Schal bildet die aparte
Er=
gänzung dieſes Garderobeſtücks.
Ganz entzückend wirken die vielen
Seiden=
regenmäntel, die uns die neue Mode bringt;
meiſt ſind ſie klein gemuſtert, bringen
hochaufge=
ſtellte Kragen. In den letzten Jahren hat ſich
übrigens die Sitte eingebürgert, dieſe Mäntel
nicht immer in Neutralſchattierungen zu halten,
ſondern ſie gelegentlich in greller Farbe
herzu=
ſtellen, die durch die Regennäſſe zu erhöhter
Wir=
kung kommt. Giftgrüne, brandrote und
königs=
blaue Seidenregenmäntel ſind darum keineswegs
ſelten. (Vorletzte Skizze.)
Mit beſonderer Vorliebe entſcheidet ſich die
elegante Frau für einen Mantel aus
impräg=
niertem Trenchcoatmateriale, da ein ſolches Stück
den großen Vorteil bietet, von der Saiſon
voll=
kommen unabhängig, alſo angeſichts der
gegen=
wärtigen Wirtſchaftslage abſolut „zeitgerecht”
zu ſein. Manche dieſer Umhüllen bringen
beſon=
ders breite Revers, die ſich vollkommen
über=
kreuzen und ſchließen laſſen, wie dies bei unſerem
letzten Modell der Fall iſt, das den neuerdings
ſehr beliebten Kimonoſchnitt ins Treffen führt
und durch ſeine erweiterten Aermel auffällt. Ein
Gürtel iſt bei ſolchen Stücken faſt
ſelbſtverſtänd=
lich und wird nicht nur aus Blankleder
gear=
beitet, ſondern auch aus Hanf geflochten, da dieſ
Neuheit beſonders ſchick wirkt und jene
abſichtlich=
läſſige Note hat, die die elegante Frau bei einer
derartigen Aufmachung gelegentlich zu
unter=
bert Hohenberg.
ſtreichen wünſcht.
Seite 22 — Nr. 80
Darmſtädter Tagblatt / Heſſſiſche Neueſte Nachrichten
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Sonntag, 20. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 80 — Seite 23
„
Roman von
Paul Rosenhaun †
(Rachdruck verboten)
Fnruf 46
zters
„Keiner der Redakteure in der „Sun” hat den Artikel vor
dem Druck geſehen, geſchweige denn geſchrieben. Der betreffende
Retteur gab an, den Artikel abends nach dem letzten Umbruch
vorgefunden und in die Maſchine gegeben zu haben. Natürlich in
gutem Glauben.”
„Seltſam. Höchſt ſeltſam.”
„Ja, aber nur ein Glied in der Kette der geheimnisvollen
orgänge, die ſich im Anſchluß daran ereigneten.”
„Sie ſpannen mich auf die Folter, Jenkins.”
Der Detektiv blickte träumeriſch in die blauen Rauchwolken,
die im Zimmer ſchwebten. Er drehte die Zigarre zwiſchen den
Fingern und ſtrich mit einer leiſen, faſt zärtlichen Bewegung über
drs Deckblatt. Mit jener genießeriſchen Andacht, die nur der
paſ=
ſionierte Raucher aufbringt, führte er die Zigarre zum Munde.
„Man hat mir eine Warnung geſchickt,” ſagte er bedächtig, „
die=
ſebe Warnung, die man Crane zukommen ließ. Und faſt in
der=
ſalben befremdenden Art. Auch mit dem gleichen Wortlaut.”
Lord Haddington lächelte. „Man muß ſagen, dieſe Leute
wiſ=
en ſich zum mindeſten intereſſant zu machen.”
„Aber ſie laſſen es dabei nicht bewenden. Sie gehen auch zur
kat über.”
Sir Erneſt blickte betroffen auf den Detektiv. „Wie denn —
twa ein Anſchlag auf Sie, Jenkins?” fragte er mit erregter
Stimme.
„Man ſcheint zunächſt meiner Perſon nicht ſo viel Bedeutung
uzumeſſen wie einem gewiſſen Brief, den man bei mir ſuchte.
ſachdem man ihn nämlich zuvor bei Mr. Crane nicht gefunden
ſat.
Haddington ſchüttelte verſtändnislos den Kopf. „Können Sie
ſich nicht etwas beſtimmter ausdrücken? Ich verſtehe nicht recht,
on welchem Brief Sie ſprechen.”
„Alſo klipp und klar: Wilbur Crane hatte, als er mich zu
öilfe rief, mir einen Brief eingeſandt, deſſen Inhalt dem Feinde
es Verſchwundenen ſicherlich von großer Bedeutung ſchien. Der
remde Eindringling, jener angebliche Gärtnerburſche, hatte den
luftrag, dieſen Brief zu ſuchen. Als er ihn nicht vorfand, hat
r ſich des Empfängers bemächtigt. Um ganz ſicher zu ſein, hat
r auch den Ueberbringer der Botſchaft, damit meine ich den
ſrmordeten von Shadwell, beſeitigt. Und nun, als gewiſſe
An=
eichen darauf hinwieſen, daß ich im Beſitze dieſes Schreibens
ſar, hat man mir einen Beſuch in meinem Hotel abgeſtattet.”
Sir Erneſt ſtieß den Stuhl hinter ſich zurück. Mit kurzen,
eſtigen Schritten ging er im Zimmer auf und ab. Endlich blieb
vor dem Detektiv ſtehen. „Mr. Jenkins”, ſagte er mit dunkler
ſiümme, in der ein Unterton ſchlecht verheblten Aergers
mit=
hwang, „ich hoffe, Sie ſind mit mir der Auffaſſung, daß Sie
ud ich und Scotland Yard in der Sache Crane als
Bundes=
enoſſen zu handeln haben.
„Zweifellos”, warf Jenkins ein.
„Nun gut, dann darf ich alſo auch als ſelbſtverſtändlich
vorausſetzen, daß zwiſchen den Verbündeten abſolutes Vertrauen
herrſchen muß.”
Der Detektiv nickte ſchweigend.
„Es freut mich, daß Sie mit mir darin übereinſtimmen”,
fuhr Haddington fort”, dann wäre es aber ihre Pflicht geweſen,
mir von dieſem ominöſen Schreiben etwas zu ſagen.‟ Der Lord
ſchwieg einen Augenblick; dann ſetzte er mit erhobener Stimme
hinzu: „Darf ich Sie nun nachträglich bitien, mir den Inhalt
dieſes Briefes bekanntzugeben?”
„Verzeihung, mein Lord, es gehört zu meinen
Gepflogen=
heiten, niemals alle Trümpfe aus der Hand zu geben. Ueberdies
Wilbur Crane ſandte mir dieſen Brief. Er muß doch wohl
Gründe gehabt haben, ſich nicht an das Foreign Office oder an
Scotland Yard zu wenden. Meinen Sie nicht auch? Ich handelte
alſo in Wahrung berechtigter Intereſſen, wenn ich von dieſem
Brief bisher nicht geſprochen habe.”
Haddington trommelte nervös mit den Fingern auf der
Tiſchplatte. „Wäre es nicht beſſer geweſen, den Brief im Archiv
des Amtes oder Scotland Yard zu deponieren, als ihn der
zweifelhaften Sicherheit eines Hotelzimmers zu überlaſſen?”
„Ich fürchte, er wäre in den Archiven noch weniger ſicher
geweſen”, ſagte Jenkins kühl. Er überſah den fragenden Blick
des Lord. „Dieſe Leute ſcheinen überall ihre Verbindungen zu
haben; wir ſtellten ſchon früher feſt, daß ſie mit großem
Raffine=
ment arbeiten. So haben ſie ſich auch jetzt Zutritt zu meinem
Hotelzimmer verſchafft.”
„Wie war das möglich?”
„Durch ein Autogramm, das ich einer Dame gegeben habe.
Einer Ihnen, Sir Erneſt, nicht ganz unbekannten Dame.”
Haddington ſtrich ſich mit der Hand über die Stirn. „
Ver=
zeihung”, ſagte er mit einem müden, ſchleppenden Ton, „ich kann
Ihnen nicht folgen. Wollen Sie nicht ..
„Ich will gern deutlicher werden; es war Madame Elena
Falieri, der ich auf ihren dringenden Wunſch das
Auto=
gramm gab."
Ein ſpöttiſches Lächeln legte ſich um die Lippen
Hadding=
tons. „Elena Falieri?” fragte er, ohne die Ironie ſeines Tones
abzuſchwächen, „Elena Falieri? Wollen Sie etwa im Ernſt damit
ſagen, daß .
„Verzeihung, ich will zunächſt gar nichts damit ſagen.
Wahr=
ſcheinlich hat Madame Falieri dieſen Zettel mit dem Autogramm
verloren."
Das Lächeln im Geſicht des andern verſtärkte ſich. „Und die
Verbrecher” haben das Blatt gefunden. Ein ſonderbarer Zufall!”
„Aber doch die einzig plauſible Erklärung, nicht wahr, Sir
Erneſt? Es wäre allerdings auch möglich, daß man der Dame
den Zettel entwendet hat?”
Der Lord ſchlug mit ſchlecht verhehltem Unmut auf den Tiſch.
„Jedenfalls,” ſagte er froſtig, „die Tatſache bleibt beſtehen, daß
jenes wichtige Dokument jetzt in den Händen der Verbrecher iſt.”
Jenkins lächelte. „Gar ſo leicht pflege ich es nun meinen
Geg=
nern nicht zu machen. Dieſer Beſuch im Hotel war mit tödlicher
Sicherheit zu erwarten. Ich war alſo ein wenig darauf
vorbe=
reitet. So kam es, daß der Beſucher zwar einen Brief erwiſchte
— aber wohl kaum den richtigen.‟ Der Detektiv griff in die Taſche.
„Das von Crane an mich adreſſierte Couvert befand ſich in einem
Käſtchen, das auf dem Tiſch ſtand. Es enthielt aber nicht Wilbur
Cranes Zeilen — ſondern dieſe.”
Haddington ergriff das Blatt. In zierlichen Drucktypen ſtand
darauf:
Dieſe kleinen Vordrucke pflege ich immer zu verwenden,
wenn man ein Autogramm von mir präſentiert. Denn ich weiß
aus Erfahrung, wenn jemand meinen Namenszug erbittet, plant
er damit eine Täuſchung.
Sehr ergeben
Joe Jenkins.
„Nicht übel, Jenkins,” ſchmunzelte der Lord, „hoffentlich haben
Sie durch das Hotelperſonal wenigſtens den Beſucher
identifizie=
ren können.”
Jenkins ſchüttelte den Kopf. „Ich verlaſſe mich nicht gern auf
fremde Leute. Mein Beſucher hat ſeine Viſitenkarte ſelbſt
hinter=
laſſen. Allerdings nicht ganz freiwillig.”
Haddington warf einen fragenden Blick auf Detektiv, das
ner=
vöſe Spiel ſeiner Finger verriet ſeine Ungeduld.
„Der Brief lag — wie geſagt — in einem Kaſten. Natürlich
konnte mein Beſucher nicht ahnen, daß er die Verſchlußkapſel einer
kleinen Kamera auslöſte, als er den Deckel des Kaſtens hob. In
dieſem Deckel befindet ſich eine kleine, aber ſcharfe Kamera — das
iſt alles.”
„Sie haben das Bild des Verbrechers?” fragte der Lord haſtig.
Jenkins gab dem anderen das dünne Zelluloidblättchen mit
dem Abzug hinüber.
Haddington ſprang aus ſeinem Stuhl auf. „Mein Gott, das
iſt ja ...!"
„Ja, das iſt jene Dame, die ich im Auswärtigen Amt aus
Ihrem Zimmer kommen ſah, Sir Erneſt!“
Der Lord erbleichte. „Gloria Wynn,” ſtammelte er, „was,
zum Teufel! hat das zu bedeuten?”
Der Detektiv zuckte die Achſeln. „Es ſcheint, als db Sie zum
mindeſten von Ihren Agenten ſchlecht bedient ſind.”
„Hm.” Haddington biß ſich auf die Lippen. „Sie haben die
Frau doch ſofort verhaften laſſen?”
„Nein.”
„Nein? Aber um Gottes willen, Jenkins, begreifen Sie denn
nicht? Die Wynn iſt eine Agentin des Auswärtigen Amts. Dieſe
Frau kompromittiert mich, wenn .. ."
„Eben deshalb,” gab Jenkins gelaſſen zurück. „Es ſcheint mir
im Augenblick viel wichtiger, zu wiſſen, wohin ſich die Wynn —
immer in dem Glauben, den wertvollen Brief zu haben —
wen=
den würde.
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