Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 72
Samstag, den 12. März 1932. 195. Jahrgang
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder geriſchtlicher Beitreſbung jäſl jeder
Nobalt weg. Bonſonio Deuſche Bont und
Darm=
ſädier und Naiſonalbanl
Hindenburg muß ſiegen,
weil Oeutſchland leben muß!
Khrechnung des Kanzlers mit den Gegnern Hindenburgs.—Schweigen und verſtummen müſſen ſeine Feinde
vor der Laukerkeit ſeines Wollens. — Das Volk enkehrt ſich ſelbſt.
das Angriffe gegen Hindenburg überhaupk zuläßl.
ſammlungen und verſpricht den Arbeitern die beſte Zu=
Deutiche Männer! Deutſche Frauen!
vor Führern der Induſtrie zu ſprechen. Man ſpricht
von der Notwendigkeit einer umfaſſenden Siedlung im in Preußen unter Führung des Generaloberſten v. Hindenburg
Bebk am 13. März die Auikkung auf dieſe Angriſſe! deutſchen Oſten — aber in gewiſſen Kreiſen, ſagt, man haben die vom Narew vorgegangene ruſſche Arme in Stärke
Wäff äindenkifel.
Berlin, 11. März.
In der großen Kundgebung der Hindenburgausſchüſſe im
Ber=
uner Sportpalaſt hielt am Freitag abend Reichskanzler Dr.
Brü=
ning eine Rede, in der er u. a. ausführte:
Wir ſtehen in einer Stunde von geſchichtlicher Bedeutung.
Alles hätte dazu führen müſſen, daß ſich Parteien, die einen Sinn
füir Verantwortung beſitzen, für eine Zweidrittelmehrheit im
Reichstag zur parlamentariſchen Erledigung der Frage der
Reichs=
näſidentenwahl zuſammengefunden hätten. Denn
es iſt nicht zu verantworten, das deutſche Volk in dieſem
Augenblick in einen Kampf ohnegleichen, in ein Zerreißen
alles deſſen, was zuſammengehört, in der Not des
Vater=
des, hineinzubringen. (Beifall.)
Wenn, dann wäre es in dieſem Augenblick höchſter
außenpoli=
liſcher, wirtſchaftspolitiſcher und finanzpolitiſcher Schwierigkeiten
Kötig geweſen, das deutſche Volk zu einer Einheit zuſammen zu
cweißen und nach außen hin zu dokumentieren, daß das deutſche
olk in einer Schickſalsſtunde von größter Bedeutung endlich
ein=
nal nach außen hin beweiſen will, daß es ſich zu einer großen
Per=
önlichkeit zuſammenfinden kann. (Beifall.) Leider ſind dieſe
Be=
uhungen am Widerſtand der Rechten geſcheitert. Meine Perſon
kein Hindernis geweſen.
Heute ſpreche ich ja nichts Neues aus, daß in dieſen vierzehn
Tagen der Verhandlungen ſich herausgeſtellt hat, daß dieſe
Parteien ſich nicht einmal über irgendeinen Punkt des
Re=
gierungsprogrammes, ja nicht einmal über einen
Miniſter=
ſtuhl einigen konnten.
Hört, hört!) Es iſt von großer Bedeutung, das immer und immer
ieder auszuſprechen, weil im Lande draußen mit einer Flut von
üge und Verleumdung gegen die verehrungswürdige Geſtalt des
erchspräſidenten gerade inbezug auf dieſe Dinge gearbeitet wird.
Es gibt jedoch eine einheitliche Front auf der Rechten: das
Atem der Parteidoktrin iſt noch nie ſo ſtark geweſen, wie in
ſen Tagen, (Beifall.) Alles, was in dieſen letzten vierzehn
agen geſagt worden iſt, iſt entlarvt und liegt dokumentariſch
ſt Deshalb geht man jetzt dazu über, im Lande draußen mit
an=
eien Argumenten gegen die Wiederwahl Hindenburgs zu
arbei=
m. So zu dem Argument, daß der Herr Reichspräſident alle die
otverordnungen der vergangenen zwei Jahre erlaſſen
be. Hierzu führte der Kanzler aus: Wer, wie ich, es miterlebt
it, daß der Herr Reichspräſident dieſe Notverordnungen
unter=
nieben hat, der iſt in der Lage, zu ſagen, wie ſchwer es für ihn
weſen iſt, allen dieſen Opfern ſeine Zuſtimmung zu geben.
Aber, wenn der Reichspräſident dieſen Weg nicht gegangen
äre, dann würde er nicht das deutſche Volk in dieſen kritiſchen
lagen nach dem Ende des Krieges ſoweit geführt haben auf
i m Wege, der
zwei Jahre lang faſt jeden Tag hart am Abgrund
vorbeigegangen
daß ein falſcher Schritt das mühſam aufgerichtete Gebäude
jeder hätte zum Einſtürzen bringen können,
auf einem Wege, der hart und ſteinig war, wie jeder, der
in der Geſchichte zu einem Erfolg geführt hat, der hart und
ſteinig ſein mußte, um dahin zu kommen, wohin wir
Ue kommen wollten: zu einer außenpolitiſchen
Situation, die uns die Bahn frei macht, zu
einer endgültigen Gleichberechtigung des
eutſchen Volkes mit den anderen Völkern.
ſtürmiſcher Beifall.)
Wenn man jetzt dazu übergeht, immer und immer wieder e
n Volke das Wort vom Kampf gegen das Syſtem
einzuhäm=
in, dann muß ich gegenüber dieſen Dingen das eine ausſpre=
. Je länger der Wahlkampf dauert, deſto widerwärtiger wird
lon der anderen Seite geführt, deſto gedankenarmer wird die
ſrm der Agitation.
Wenn hier der Reichspräſident von der Oppoſition, wegen
Notverordnungen angegriffen wird mit dem Schlagwort:
ampf gegen das Syſtem”, ſo wolle man doch endlich einmal
er, wie man ſich zu der Frage ſtellt.
ſtabile Währung oder Inflalion?
Darauf hat man bis heute noch keine klare
Ant=
hit gegeben.
Wenn man alles, was man in dieſen Tagen und in
den vergangenen Monaten verſchiedenſten Schichten und
Rerufen des Volkes verſprochen hat, tun wollte, hätte
man in 14 Tagen die Inflation in Deutſchland.
Und nun ein Wort über das Syſtem. Welches Syſtem ſoll
an die Stelle geſetzt werden? Das Syſtem, über das Sie b
Mis anderes bislang gehört haben, als nur ein Wort: Man
ſirt, man wolle kein Programm, man polle nur
Macht haben! Man geht in die Axbeiterver=
ebenſo verſchämt und beſcheiden, daß man ein ſolches
Pro=
kann. Das Syſtem, das auf alle Fälle immer deutlicher von
letzten Endes nur in einem einzigen:
müſſen wir uns richten, denn der Verſuch, auch nur ein ſolches
Syſtem durchzuführen, würde in Deutſchland zu
den ſchwerſten Erſchütterungen führen müſſen,
würde das deutſche Volk in eine Situation bringen, aus der es
vielleicht nachher endgültig keinen Ausweg mehr geben kann.
(Beifall.)
Der Reichskanzler erklärte dann, immer wieder müſſe darauf
hingewieſen werden, daß man, wenn man mit Fehlern beginnen
wolle, die eine Verkettung ſchwerwiegendſter Folgen gehabt habe.
man bereits früher hätte anfangen müſſen, und fuhr fort: Denken
wir uns einmal, der Feldmarſchall wäre im Kriege nicht erſt
ge=
rufen worden, Oſtpreußen zu retten als die Gefahr zum äußerſten
deutſchen Armee nicht erſt im Jahre 1916 geworden, dann hätte
vorausſichtlich die Geſchichte des deutſchen Volkes ganz anders
aus=
geſehen. Dann brauchten vorausſichtlich viele Dinge, die in den
vergangenen Jahren geſchehen ſind, nicht geſchehen zu ſein. (Beifall.)
Zu den Angriffen, die gegen den Reichspräſidenten in der
Agitation von Mund zu Mund erhoben werden wegen ſeines
hohen Alters, führte der Kanzler aus: „Ich kann alle Argumente
verſtehen, aber
üben wird. Das zeugt von einer Geſinnung, mit der es für
immer kein Paktieren geben wird. (Beifall.)
Wer wie ich das Glück gehabt hat, in den vergangenen zwei
Jahren ſo häufig mit dem Reichspräſidenten ſprechen zu dürfen und
ihm Vortrag zu halten, der kann aus tiefſter Ueberzeugung ſagen:
Ich möchte den Menſchen finden, der über die Fülle von
Lebens=
erfahrungen, über die Häufigkeit der Beurteilung von Charakter
und Perſönlichkeit verfügt, der in dem gleichen Maße in der Lage
wenigen Sätzen eine klaſſiſche Formulierung zu geben, eine
Per=
ſönlichkeit, die aufgewachſen iſt in der klaſſiſchen Tradition des
alten Generalſtabes, in der Tradition Moltkes, eine Perſönlichkeit,
die die Dinge einfach ſehen kann. Das iſt das Zeichen für die
Größe eines Menſchen.
Denn nur der, der aus der Verwirrung der Ereigniſſe und
der ungeheuren Verflechtung aller Schwierigkeiten heraus
ſeinen Geiſt dazu bringen kann, alle dieſe Dinge auf einer
klaren und einfachen Linie zu ſehen, nur ein ſolcher Mann
iſt überhaupt in der Lage, in der Stunde, wo ein Volk vor
ſcheidungen zu treffen und ſie durchzuhalten, die allein ein
Volk retten können. (Beifall.)
Nicht diejenigen, die immer und immer wieder mit neuen
Worten ſich hinſtellen können vor die Maſſen, denen es
ſchlecht geht, und ſie faſzinieren können, ſind wirkliche
Füh=
rer, ſondern nur die von Gott geſandten Männer wie der
Reichspräſident, der in tiefſter Gottesfurcht, in ſeiner Demut
vor Gott in allen Entſcheidungen Deutſchlands in und nach
dem Krieg den Mut hatte, durchzuhalten und die richtigen
von ſchweren Entſchlüſſen zu treffen.
„Ich darf an die beiden Tage der Schlacht von Tannenberg
erinnern. Hingeſandt, um eine faſt unmögliche Aufgabe zu löſen
und die Schlacht zu einem entſcheidenden Siege der deutſchen
Armee zu geſtalten; das ſind die Dinge in den hiſtoriſchen
Augenblicken eines Volkes, die man betrachten muß, und die
dungen.
diejenigen, die nicht die Gaben haben, von denen ich geſprochen
aufzubringen. Schweigen ſollten alle diejenigen, die bislang noch Reichskanzler Dr. Brüning die nötigen Vollmachten gegeben hatte,
nicht bewieſen haben, auch in der kleinſten Aufgabe, daß ſie in der
praktiſchen Politik überhaupt etwas leiſten können. Schweigen z
und verſtummen ſollten die Angriffe, von denen ich geſprochen habe.
Schweigen und verſtummen die Kritik an dieſem Manne, weil es
ſchon eine Schande für das deutſche Volk gegen die Geſchichte ſein
wird, daß überhaupt ſolche Angriffe gegen den Reichspräſidenten
gerichtet wurden. (Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.)
Ein Volk, das einen Mann zum Staatsoberhaupt hat, das in d
der Geſchichte ſeine Bedeutung immer haben wird, an deſſen
hiſto=
riſcher Bedeutung überhaupt gar nicht zu rütteln iſt, das das Sym= „Shſtem” auch gar nicht dieſes wirklich vorhandene, Syſtem von
bol der deutſchen Einheit und Kraft in der ganzen Welt iſt. (Bei= A
1n
(Fortſetzung auf Seite 2 zweite Spalte.
* Wahlkampf 1932.
Von
Rudolf Maupe, Darmſtadt.
Wenn man am Ende eines erbitterten Wahlkampfes, in
die=
ſen Tagen beiſpielloſer Erregung, zu den entſcheidenden Fragen
Stellung nehmen will, die uns alle im tiefſten bewegen, wird
man ſich zunächſt die bittere Frage ſtellen müſſen, ob unter den
gegenwärtigen Verhältuiſſen der Verſuch einer nüchternen und
ſachlichen Darſtellung der eigentlichen Zuſammenhänge
über=
haupt noch einen Zweck, oder ob der Deutſche in der Erregung
dieſer Tage nur noch Ohren für grobſchlächtige Wahlpropaganoa
hat. Aber man wird trotz dieſer Frageſtellung im Intereſſe des
deutſchen Volkes einmal den ehrlichen Verſuch machen müſſen,
mit größtmöglicher Objektivität ſachlich auf das einzugehen, was
den Sinn dieſes Wahlkampfes ausmacht.
Ueber ſiebzehn Jahre iſt es her, daß der deutſche
Heeres=
kunft, um nachher in ganz verſchloſſenem Raume ausſchließlich bericht in knappen lapidaren Sätzen dem deutſchen Volke eine
der größten Waffentaten aller Zeiten berichtete: Unſere Truppen
von 5 Armeekorps und 3 Kavalleriediviſionen in dreitägiger
gramm nicht im Handumdrehen durchführen Schlacht in der Nähe von Gildenburg und Ortelsburg geſchlagen
a und verfolgen ſie jetzt über die Grenze, und während in allen
nationalſozialiſtiſcher Seite hervortritt in der Agitation, beſteht deutſchen Landen feierliche Siegesglocken die Befreiung
Oſtpreu=
ßens vom Feinde kündeten, grub ſich in jedes deutſche Herz un=
Die Macht für dieſe Partei ausſchließlich und allein zu be= auslöſchlich der Name des Siegers von Tannenberg ein. „In
anſpruchen und ſie zu erobern. Dagegen richten wir uns und vier langen Kriegsjahren” — ſo ſchrieb ich am 12. April 1923
an dieſer Stelle, nachdem Hindenburg die
Präſidentſchaftskandi=
datur angenommen hatte — „war Hindenburg dem deutſchen
Volke in Waffen der nie verſagende Führer, zu dem es gläubig
emporſah, den es vergötterte, nicht nur weil er Sieg auf Sieg
an Deutſchlands Fahnen heftete, ſondern auch, weil ſein großes
Herz mit jedem einzelnen ſeiner Soldaten fühlte. Und als dann
in den düſteren Tagen des Zuſammenbruchs das deutſche Heer
vor die ſchwerſte Aufgabe geſtellt wurde, als es galt, den
Rück=
marſch der deutſchen Heere aus Feindesland zu bewerkſtelligen,
da war es die Perſönlichkeit, die nimmermüde Pflichttreue des
Feldmarſchalls, da war es der Name Hindenburg, der die
Durch=
führung dieſer unſagbar ſchweren Aufgabe ermöglichte. In
ſchwerſter Zeit bewährt als der getreue Eckhard unſeres Volkes,
geſtiegen war — denken wir uns, er wäre Führer der ganzen ragt er in die Geſchichte als eine jener großen Heldengeſtalten,
deren Gedächtnis niemals verweht, die den Weg weiſen in eine
neue Zukunft. Wie einſt nach dem Sachfenwalde, ſo ſah das
deutſche Volk während, der trüben Jahre der Nachkriegszeit
nach Hannover, wo ein großes Herz in heißer Liebe für ſein
Volk und ſein Vaterland ſchlug.” ... . „Hindenburg hat ſich
bereit erklärt, ſeinem Volk ein neues Opfer zu bringen, hat ſich
bereit erklärt, abermals wie einſt im Kriege, ſo jetzt im Frieden
Führer ſeines Volkes zu ſein. Glaubt man ernſtlich, daß dieſes
dieſes Argument gerade der Jugend vorzuſetzen, iſt ein Ver= Volk ihm jetzt die Gefolgſchaft verweigert?‟ Das deutſche Volk
brechen an der heranwachſenden Jugend, eine Erſchütterung hät ihm damals die Gefolgſchaft nicht verweigert. Sieben
der Autorität, die ihre Wirkung noch lange Zeit ſpäter aus= Jahre lang hat Hindenburg trotz ſeines hohen Alters in voller
körperlicher und geiſtiger Friſche ſein hohes Amt verwaltet. Zu
einem wahrhaften Triumphzug wurde ſeine Reiſe, die ihn
wäh=
rend des erſten Halbjahrs ſeiner Präſidentſchaft zu den
Regie=
rungen der verſchiedenen deutſchen Länder führte. Unvergeßlich
wird jedem, der es mit erleben durfte, der Jubel aller Kreiſe
der Bevölkerung bleiben, mit dem Hindenburg noch im Sommer
1930 im befreiten Rheinland begrüßt wurde. Er war in den
Jahren ſeiner Präſidentſchaft zum wahrhaften Vater des
Vater=
landes geworden, in ihm ſahen alle Kreiſe und Schichten
iſt, die Dinge klar und ſchnell zu durchſchauen und ihnen in des deutſchen Volkes ohne Unterſchied der Partei das Symbol
beſten deutſchen Weſens. Wenn man heute durch die
Verſamm=
lungslokale geht, ſo hat man faſt den erſchütternden Eindruck,
als ob das alles vergeſſen ſei. Wir wollen hier nicht ſprechen von
alle den Verunglimpfungen und Verleumdungen, die ſelbſt vor
der ehrwürdigen Geſtalt dieſes größten lebenden Deutſchen
nicht halt machen. Wir wollen uns darauf beſchränken, das zu
erörtern, was ſachlich gegen die abermalige Kandidatur
Hinden=
burgs eingewandt wird.
Der Kampf, ſo ſagt man, geht nicht gegen Hindenburg,
ſon=
dern gegen ſeine Hintermänner, das „Syſtem”. Weil Hindenburg
ſich geweigert hat, den gegenwärtigen Reichskanzler fallen zu
einem chaotiſchen Abgrund ſteht oder ſtehen kann, die Ent= laſſen, muß er erſetzt werden durch einen Mann der Rechten.
Und die Tatſache, ſo argumentiert man weiter, daß
Sozialdemo=
kratie und Zentrum unter Verzicht auf eigene Kandidaturen für
eine Wiederwahl Hindenburgs eintreten, beweiſe am beſten, daß
Vorſchlägen und wechſelnden Plänen und mit tönenden er gewiſſermaßen Gefangener dieſer für unſere gegenwärtigen
Verhältniſſe verantwortlichen Parteien ſei. Wie liegen denn
die Dinge in Wirklichkeit? Man ſpricht ſehr gern und oft vom
„Syſtem”, das für alles Böſe verantwortlich ſei. Gewiß, die
aus den Strudeln der Revolution geborene Weimarer
Ver=
faſſung hat uns ein Syſtem beſchert, das außerordentlich
bedenk=
lich und für viele Schwierigkeiten der Nachkriegszeit
verantwort=
lich iſt. Und dieſes Syſtem beſteht darin, daß man damals das
Parlament, die angebliche Volksvertretung, allmächtig und die
vollziehende Gewalt, Negierung und Reichspräſident,
außer=
ordentlich ſchwach machte. Es iſt überflüſſig, heute darauf
ein=
zugehen, wie verhängnisvoll ſich das bei den verſchiedenſten
Ge=
legenheiten ausgewirkt hat. Mit Recht iſt man jedenfalls ſchon
ſeit Jahren, beſonders von der Rechten her, mit der Forderung
maßgebend ſein müſſen für ein Volk vor ſo ſchweren Entſchei= hervorgetreten, daß die Stellung des Reichspräſidenten
unbe=
dingt mit größeren Machtvollkommenheiten ausgeſtattet werden
Schweigen müſſen namentlich in einer Zeit wie der heutigen müßte. Daß ſich die Linke, insbeſondere die Sozialdemokratie
gegen eine Stärkung der Exekutivgewalt gegenüber dem
Parla=
habe. Schweigen ſollte der Menſch, der nicht in der Lage iſt, dieſes meut ſtets geſträubt, iſt ſchließlich verſtändlich. Aber alles Sträu=
Gottvertrauen, dieſe Entſchlußkraft und dieſe Demut der Geſinnung ben hat uichts geholfen, nachdem Hindenburg dem gegenwärtigen
das Parlament außerordentlich ſtark zurückzudrängen. Man mag
zu Herrn Dr. Brüning ſtehen wie man will, man mag alle
möglichen Maßnahmen von ihm noch ſo ſcharf kritiſieren, ihm
vorzuwerfen, daß er der Träger dieſes Weimarer Syſtems ſei,
wäre abſurd, denn er iſt gerade derjenige, der es mit Hilfe
Hin=
denburgs durchbrochen hat.
Wenn man aber die Reden und ſonſtigen Veröffentlichungen
der ſogenannten nationalen Oppoſition aufmerkſam verfolgt, ſo
ſcheint es faſt, als ob man unter dem Kampf gegen das
Weimar verſtehen wollte, ſondern lediglich die politiſche
Zuſam=
fall.) Wenn ein Volk es überhaupt duldet, daß gegen einen ſolchen menarbeit von Zentrum und Sozialdemokratie, wvie ſie in der
preußiſchen Regierung ja auch heute noch in Erſcheinung tritt.
„Wenn”, ſo ſagt z. B. Herr Dr. Bang in der Deutſchen Zeitung,
Seite 2 — Nr. 72
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 12. März 1932
„in Preußen und auderwärts Sozialdemokratie und Zentrum
ſich brüderlich in die Staatsſtellen teilen und ſich ſo gegenſeitig
für ihre Verdienſte fürs Vaterlaud belohnen, ſo iſt das: Syſtem
von heute.” Syſtem ſcheint überhaupt alles das zu ſein, was
man aus irgendwelchen parteipolitiſchen Gründen bekämpft
Darüber braucht in dieſem Zuſammenhang ja gar nicht weiter
geſprochen zu werden. Parteipolitiſche Auseinanderſetzungen hat
es immer gegeben und wird es immer geben, und es iſt
zweiſel=
los das gute Recht irgendeiner Partei, andere Parteien in ihrer
politiſchen Arbeit einer Kritik zu unterziehen. Aber was um
alles in der Welt hat das mit der Reichspräſidentenwahl zu
tun? Der Reichspräſident hat nach der Weimarer Verfaſſung
zwar das Recht, den Reichskanzler zu ernennen, da aber die
Regierung einſchließlich des Reichskanzlers zu ihrer
Amtsfüh=
rung das Vertrauen des Parlaments braucht, hängt es letzten
Endes keineswegs vom Entſchluß des Reichspräſidenten, ſondern
von den Mehrheitsverhältniſſen des Reichstags ab, aus welchen
Parteien ſich die jeweilige Reichsregierung zuſammenſetzt. Auch
ein Reichspräſident Hitler z. B. hätte, wenn er die Weimarer
Verfaſſung nicht brechen wollte, zu Zeiten des Reichstags von
1928 nur einen Reichskanzler aus den Reihen der ſogenannten
Großen Koalition, alſo einen Verfechter des von ihm ſo erbittert
bekämpften „Syſtems” mit der Führung der Geſchäfte
beauf=
tragen können. Es iſt ja überhaupt eine völlige Verkennung
der Stellung und der Aufgaben des Reichspräſidenten, eine
Ver=
kennung, die allerdings jetzt vielfach bewußt gefördert wird,
wenn man ihn verantwortlich machen will für die Politik, die
von der Mehrheit der Volksvertretung, als des Reichstags,
ge=
trieben wird.
Bom Tage.
Die „Funkſtunde” teilt mit: Die Anſprache des
Reichspräſi=
denten von Hindenburg an das deutſche Volk, die am Donnerstag
auf Schallplatten aufgenommen wurde, wird auf vielfachen Wunſch
aus allen Teilen des Reichs am Samstag um 20 Uhr zum zweiten
Male übertragen.
Die „Eiſerne Front”, unterſtützt vom Reichsbanner
Schwarz=
rotgold und den republikaniſchen Verbänden, veranſtaltete geſtern
im Berliner Luſtgarten einen Aufmarſch aus Anlaß der
Reichs=
präſidentenwahl, der einen außerordentlich ſtarken Beſuch aufwies.
Der Vorſitzende der Freien Gewerkſchaften, Aufhäuſer, trat in einer
längeren Rede für die Wiederwahl Hindenburgs ein.
Der Staatsgerichtshof wird ſich am kommenden Montag mit
der Klage der deutſchnationalen Fraktion des Preußiſchen
Land=
tags auf Ungültigkeitserklärung der Erſten preußiſchen
Sparver=
ordnung vom 12. Septembe 1931 zu beſchäftigen haben.
Das bayeriſche Staatsminiſterium des Innern hat mit
Rück=
ſicht auf die öffentliche Sicherheit die Ausübung der Polizeigewalt
in der Stadt Koburg vorübergehend dem dortigen
Stadtkommiſ=
ſar (Bezirksamtsvorſtand) übertragen.
Vom 7. bis 10. März hat im polniſchen Außenminiſterium
eine Konferenz ſämtlicher polniſcher Geſandter der Donauländer
ſtattgefunden, an der die Geſandten aus Prag, Belgrad, Wien,
Budapeſt, Bukareſt und Sofia teilnahmen.
Der Wahlkampf hat ſeinen Höhepunkt erreicht, eigentlich ſch u.
überſchritten. Wenig mehr als 24 Stunden trennen uns noch v.y
dem Tag, der die Entſcheidung bringen ſoll. Kein Wunder, daß Oi
Nerven gelegentlich zerreißen und die Agitation ſich überſchlä,g
Techniſch ſind alle Wahlvorbereitungen getroffen, um möglickſ
raſch die Ergebniſſe feſtſtellen zu können. Der Wahlakt wird aan
Sonntag abend um 6 Uhr geſchloſſen. Die Wahlvorſteher
hab=
dann die Aufgabe, ſofort an die Zählung der Stimmen
heranzz=
gehen. Was früher einmal vorkam, daß die Wahlvorſtände Oe
Zählung auf den nächſten Tag verſchoben, iſt heute nicht me=n
möglich. An ſämtlichen rund 60 000 Wahllokalen wird etwa geg./
8 Uhr das Zählgeſchäft beendet ſein. Dann gehen die einzeln=
Ergebniſſe weiter an die Leitung der Wahlkreiſe, von dort an d
Reichswahlleiter, ſo daß ſchon vielleicht vor Mitternacht ei=
Ueberſicht gegeben werden kann, die mindeſtens dem vorläufig
Endergebnis ſehr nahekommt.
Der Reichspräſident iſt der Repräſentaut des ganzen
deut=
ſchen Volkes, er ſoll der ruhende Pol in der Flucht der
parla=
mentariſchen Erſcheinungen ſein, und deswegen ſoll er über
den Parteien ſtehen. Weil wir wußten, daß Hindenburg die
lebendige Verkörperung jenes wundervollen Frontgeiſtes von
1914 war, weil wir wußten, daß zu ihm der Arbeiter und der
Induſtrielle, der Bauer und der Handwerker mit dem gleichen
Vertrauen und der gleichen Verehrung emporſahen, ſind wir im
Jahr 1925 mit allem nur möglichen Nachdruck für die Wahl
Hindenburgs eingetreten. Weil er dieſes Vertrauen, das ihm das
deutſche Volk damals geſchenkt, ebenſo wie einſt im Kriege
voll=
auf gerechtfertigt hat, treten wir jetzt mit demſelben Nachdruck
für ſeine Wiederwahl ein. Mehr noch wie damals vor ſieben
Jahren brauchen wir bei unſerer heutigen parteipolitiſchen
Ver=
hetzung an der oberſten Stelle des Reichs einen Mann, der über
allen Parteien ſteht. Es iſt ein ungeheures Opfer, das wir von
Hindenburg verlangen. Er hat ſich bereit erklärt, auch dieſes
Opfer dem deutſchen Volk zu bringen, und wir nehmen es an,
weil er der einzige iſt, der in der Lage wäre, das deutſche Volk
von rechts bis links zuſammenzufaſſen, wenn unſere
außen=
politiſche Lage ſich noch weiter verſchlechtert. „Die öſtliche Grenze
brennt” heißt es in der Entſchließung, die der
Landeshaupt=
mann Oſtpreußens im Namen des Provinzialausſchuſſes der
Reichsregierung kürzlich übermittelte, „und es wäre
verhängnis=
voll, wenn wir uns jenem ſattſam bekanuten Optimismus
hin=
geben würden, daß es ja ſo ſchlimm gar nicht kommen werde.”
Wir müſſen mit den ernſteſten Möglichkeiten rechnen, die jeden
Tag an uns herantreten können. Dann gilt es wirklich, die
große Einheitsfront des ganzen deutſchen Volkes herzuſtellen
und kein Parteivertreter auf dem Präſidentenſtuhl, er möge
heißen wie er wolle, wäre dazu in der Lage. Man ſoll doch
auf=
hören mit dem Märchen, daß Hindenburg zu alt ſei, um die
Ge=
ſchäfte noch weiterhin zu führen. Wer ſeine markigen Worte am
Donnerstag abend im Rundfunk gehört hat, wird erfahren
haben, wie unſinnig dieſes Märchen iſt. Wir Deutſche haben
leider nur zu oft unſere großen Männer mit Undank gelohnt.
Wir wollen dieſen Fehler, der ſich ſtets bitter gerächt hat, in
dieſen ernſteſten Augenblicken unſerer Geſchichte nicht
wieder=
holen. Höher wie alle parteipolitiſchen Intereſſen, ſtehen die
In=
tereſſen der Nation. Darum tragen wir die höchſte Würde, die
das deutſche Volk zu vergeben hat, Hindenburg an, dem in
Krieg und Frieden bewährten Führer, und nicht dem Exponenten
irgendeiner Paxtei.
Die frühere Schatzmeiſterin der Lappobewegung, Frau
Crau=
cher, wurde am Freitag vormittag mit durchſchoſſener Schläfe tot
aufgefunden. Preſſemeldungen zufolge ſoll Frau Craucher der
Linkspreſſe wichtige Dokumente der Lappobewegung übergeben
haben. Anderen Meldungen zufolge ſteht ſie im Verdacht,
inter=
nationale Spionin geweſen zu ſein.
Die franzöſiſche Kammer hat in einer Nachtſitzung, die erſt am
Donnerstag früh zu Ende ging, das Ausgabenbudget verabſchiedet.
Am Nachmittag nahm ſie die Beratung des Einnahmebudgets in
Angriff.
Die chineſiſche Regierung hat in ihrer Antwort auf die
ja=
paniſche Note erklärt, daß ſie die Völkerbundsentſchließung
ange=
nommen habe und zu Verhandlungen auf einer internationalen
Vermittlungskonferenz bereit ſei, vorausgeſetzt, daß die
Feindſelig=
keiten vollſtändig eingeſtellt und die japaniſchen Truppen
bedin=
gungslos zurückgezogen würden.
Forkſehung der Kanzlerrede.
Mann in dieſer Form geredet wird, entehrt ſich ein ſolches Volk vor
der Welt und vor ſich ſelbſt. Dafür werden, deſſen bin ich feſt
überzeugt, vor allem die deutſchen Frauen und Mütter ein volles
Verſtändnis haben. Und ich appelliere in dieſer Stunde an die
deutſchen Frauen und Mütter, daß ſie keine Entehrung des
deut=
ſchen Volkes zulaſſen, daß einem Mann, wie dem Reichspräſidenten
von Hindenburg, der in der Geſchichte bereits ſeinen Einzug
gehal=
ten hat, die Treue nicht gehalten wird, und daß ſie ihre Kinder
nicht in dem Glauben an eine monumentale hiſtoriſche Größe
er=
ziehen. (Beifall.)
Ich kann mir nicht denken, daß die deutſchen Frauen, die geſtern
die Rundfunkrede des Reichspräſidenten gehört haben, nicht tief
erſchüttert ſind und nicht alles daranſetzen werden, daß der
Reichs=
präſident einen vollen Sieg erringen wird. Ich richte an Sie alle,
die zuhören, die inſtändige Bitte, die letzte Kraft und Energie
da=
für einzuſetzen, daß der 13. März zu einem entſcheidenden Sieg
für den Reichspräſidenten v. Hindenburg, auch ein entſcheidender
Sieg für Deutſchland wird, und ich ſchließe damit, daß ich ſage;
Hindenburg muß ſiegen, weil Deutſchland
leben muß!“
Seit Tagen gehen ſchon allerhand Gerüchte um, genährt haumt
ſächlich durch unvorſichtige Aeußerungen nationalſozialiſtifck.
Kreiſe, daß die Nationalſozialiſten einen für ſie ungünſtigen Au
gang des Wahlkampfes nicht ruhig hinnehmen würden, ſo daß
dann zur gewaltſamen Selbſthilfe ſchreiten würden. Es dürfte 5
dabei nur um die Drohungen einzelner Außenſeiter handeln, 20
aber doch wohl dem preußiſchen Innenminiſter Veranlaſſung
w=
geben haben, alle Vorbereitungen zur Sicherung von Ruhe 1
Ordnung zu treffen. Für die Polizei in ganz Preußen iſt vun
12. März ab erhöhte Alarmbereitſchaft angeordnet. Beurlaubi
gen ſind unterſagt, während für die Landjägerei in der Zeit vr
12. bis 15. März Urlaubsſperre verhängt iſt. Gleichzeitig hat d
preußiſche Innenminiſter Sepering an alle preußiſchen Poliz
behörden einen Runderlaß gerichtet, worin er die unbedins
Sicherung der Wahlfreiheit verlangt, aber auch den Polizeibehs
den zur Pflicht macht, jeden Verſuch einer Ströung der öffen
lichen Ordnung vorbeugend ſchon im Keime zu erſticken, und je
Gewalttätigkeit unter Anwendung aller, auch der ſchärfſten
Kam=
mittel von vornherein rückſichtslos niederzudrücken, wobei wo
erwartet werden darf, daß ſchon dieſe Ankündigung genügt, —
alle Verſuche einer Ordnungsſtörung zu verhindern.
Ueber die Stimmenverkeilung
gehen die Meinungen ſehr weik auseinander.
Frowein Präſidenk der Inkernakionalen
Handelskammer.
Wie vom Hindenburg=Ausſchuß mitgeteilt wird, ſoll von
nationalſozialiſtiſcher Seite beabſichtigt ſein, am Sonntag
mor=
gen ein Flugblatt zu verbreiten, mit der Lüge, Hindenburg
habe auf ſeine Kandidatur für den Reichspräſidentenpoſten
ver=
zichtet.
Wir möchten eigentlich annehmen, daß die Nationalſozialiſten
keinen derartig plumpen Wahlſchwindel beabſichtigen. Nach den
Vorgängen dieſes Wahlkampfes wird man aber doch vorſorglich
die Oeffentlichkeit unterrichten müſſen. Hindenburg iſt und
bleibt der Kandidat des deutſchen Volkes.
Paris, 11. März.
Der Verwaltungsrat der Internationalen Handelkammer
hat in ſeiner heutigen Sitzung auf Vorſchlag von Hern
Duche=
min=Paris und Sir Arthur Balſour=London Herrn Franz
von Mendelsſohn zum Ehrenpräſidenten und Herrn Abraham
Frowein, Vorſitzender der deutſchen Gruppe, zum Präſidenten der
Kammer ernannt. Die Vorſchläge wurden einſtimmig ratifiziert.
Im Anſchluß an die Wahl erſtattete Herr Frowein in ſeiner
Eigenſchaft als Präſident ein Referat über die allgemeine
Wirt=
ſchaftslage.
Keine finanzielle Unkerftühung der Wahlpropaganda
durch die Reichszenkrale für Heimakdienſt.
Berlin, 11. März.
In Wahlverſammlungen und in verſchiedenen Zeitungen iſt
neuerdings behauptet worden, die Reichszentrale für
Heimat=
dienſt habe für die Wahlpropaganda zugunſten der Kandidatur
des Reichspräſidenten v. Hindenburg aus öffentlichen Mitteln
600 000 RM. geſpendet. Das entſpricht, wie amtlich mitgeteilt
wird, nicht den Tatſachen. Die Reichszentrale für Heimatdienſt
hat keinen Pfennig für Wahlpropaganda ausgegeben.
In den verſchiedenen inoffiziellen Wahlbüros, die ſich in
Bo=
lin aufgetan haben, gilt Hindenburg als heißer Favorit. E
Boulevardblatt, das ein Preisausſchreiben veröffentlicht hat u.
täglich genaue Durchſchnittszahlen der letzten
Schätzungsangab=
herausbringt, hat zuletzt faſt 20 Millionen für Hindenburg, 11 Fi
Hitler, 5 für Thälmann und kaum 2 Millionen für
Düſterbe=
zuſammengerechnet. Das würde alſo heißen, daß Hindenburg :
erſten Wahlgange gewählt wäre, alſo eine für Hindenburg ſeſt
optimiſtiſche Annahme, die freilich auch von ſämtlichen amtlichu
Stellen geteilt wird, Der Reichskanzler iſt von ſeiner Fahrt na
dem Weſten mit ſehr günſtigen Eindrücken zurückgekommen. Aut
die Berichte aus Bayern lauten für Hindenburg ſehr zuperſichtlft
und man wird daher annehmen dürfen, daß der Süden und Q
Weſten ſehr ſtarke Mehrheiten für Hindenburg ergeben, währed
der Oſten ſich vermutlich mehr für Hitler entſcheiden wird. T
Entſcheidung liegt alſo in Mitteldeutſchland, wo über die Stim
mung ſehr ſchwer ein genaues Bild zu gewinnen iſt. Es iſt
überhaupt ſchwer, ſchon heute Grundſätzliches über den Wall
ausgang zu ſagen, weil es ſich gerade bei Hindenburg nicht i
eine Parteikandidatur, ſondern um eine Perſönlichkeitskandidatm
handelt. Er hat vor ſieben Jahren zwiſchen dem erſten und de
zweiten Wahlgang vier Millionen Stimmen herausgeholt, u
alles wird jetzt davon abhängen, wieweit die Kraft ſeines Name
auch diesmal geht, ob vor allem das Vertrauen zu ihm noch gr.
genug iſt, um Wähler, die bei der letzten Reichstagswahl für Li
Nationalſozialiſten ſtimmten, zurückzuholen, auf der anderen Set.
wieweit die Sozialdemokraten Diſziplin halten und wie hr
infolgedeſſen die Wahlbeteiligung iſt. Der Ausgang liegt u.
zwiſchen Hitler und Hindenburg, allerdings mit dem Unterſchid
daß niemand an eine Mehrheit für Hitler glaubt, daß dagegt
eine knappe Mehrheit für Hindenburg möglich iſt, während 2
größere Wahrſcheinlichkeit für einen zweiten Wahlkampf ſpric
Aber gerade der müßte im Intereſſe unſeres Volkes unter alEn
Umſtänden vermieden werden. Es kommt daher ſchon beim erſchi
Wahlgang auf jede Stimme an. Jede zögernde Stimme, die ſch
im erſten Wahlgang für Hindenburg abgegeben wird, erſpart un
ſerem Volk den Leidensweg eines zweiten Wahlkampfes. Von E
politiſchen Einſicht des einzelnen dürfen wir daher erwarten, O‟
er ſeine Stimme ſchon im erſten Wahlgang in die Wagſchale wu
fen wird, damit ein zweiter Wahlgang überflüſſig wird.
J.h.
Schon die Ankündigung wirkte wie ein ſchlechter Witz: Die
letzte Nacht des J. H. Merck; ein „Monolog mit vielen
Stimmen” als da waren: der verzweifelte Merck, der ſkeptiſche
Merck, der Jüngling Merck, Mephiſto Merck, der Knabe Merck,
die Stimme des jungen Goethe, eine Geiſterſtimme. Die SRZ.
hatte, wie bereits zu Anfang Januar, den „Dichter” (1) Joh.
Heinrich Merck nach dem bekannten Gemälde von „Stoecker” (foll
Strecker heißen!) abgebildet; wenn nun die Leſer eine „Stimme‟
erwarteten, die zu dieſem feinen geiſtreichen Kopfe paßte, ſo war
der ſtöhnende — Bierbaß des Senders die erſte Enttäuſchung.
Nach den vorbereitenden Worten des Autors in Nr. 10
der SRZ. hat jeder Menſch nicht nur eine „innere Stimme‟,
ſondern viele; dazu auch noch die Stimme als junger Menſch, als
Kind uſw. Man könnte ſie ſich auf der Bühne denken. Da
aber die nebeneinanderſtehenden Menſchen, die doch nur einen
Menſchen bedeuten ſollen, wohl eher irritieren, ſei das ſchon eine
Sache des RF.: ein Verſuch, der Technik des heutigen RF.
be=
ſonders angemeſſen! Verlockend auch, um der etwas verbrauchten
Form des literarhiſtoriſchen pſychologen Eſſays neues Lebensblut
zuzuführen! „Und welches Objekt (!) wäre dazu geeigneter
ge=
weſen, als . ein bewußter Amateur, Experimentator, ein
Waghalſiger, dabei ein Melancholiker, ein Mann des
fragmen=
tariſchen Apereus : J. H. Merck! Vorſorglich reklamiert
der Autor für ſich alle Wohltaten der dichteriſchen Freiheit. —
Das Spiel beginne: Am Abend des 27. Junik) ſitzt der
Kriegsrat Merck in ſeinem Zimmer
— — er ſchellt nach
ſeinem Diener (man hört bimmeln) — — — man hört den
Diener kommen. Die Stimme des Dieners (im Programm und
vom Anſager vergeſſen. Armer Filmſtatiſte!): „Herr Kriegsrat
befehlen?‟ Die Stimme des Kriegsrats (welche? Die
verzwei=
felte, die ſkeptiſche. . . k): „Bringe ein paar Kerzen und friſch
geſchnittene Federkiele!‟ Die Stimme des Dieners; „Zu Befehl,
Herr Kriegsrat!‟ Die Stimme des Dieners (mit
beſon=
derer Betonung; vielleicht waren die „Stimmen”
verwech=
ſelt worden?): „Eine geſegnete Nacht, Herr Kriegsrat!”
Man hört die Schritte des Sichentfernenden. Pauſe. Bim, bim,
bim, bim, bim, bim, bim, bim, bim. (9 Uhr?).
Die Stimme des Kriegsrats: „So, nun wollen wir
weiter=
ſchreiben, (Stöhnen.) Was ſchrieb ich bis jetzt? (Stöhnen. Tief,
langſam und dumpf:) Summe meines Lebens
Zur Belehrung meiner Kinder!“
— Uff — und nun wurde die ganze Schauerromantik des Titels
mit allen Mitteln billiger Technik (ſiehe Paul Simmel in der
Berliner Illuſtrierten Nr 10!) gehörſpielt: Tritte, Klopfen, Uhren
chlagen, Harfentöne, Gezwitſcher, Piſtolenſchuß, Geiſter. Dazu
kräftig Gebräu von Brüllerei, Sauferei und „A—ſch zum Fenſter
hinaus”! Was zu dieſem techniſchen Aufwand an literariſchem
Miſchmaſch zuſammengerührt wird, ſpottet jeder Beſchreivung.
Merck muß in Vorausahnung eines heutigen Schlagers
geiſt=
reicheln: „Alles iſt vorbei und kommt nicht wieder”!!
In jeder Literaturgeſchichte vermitteln ein paar Zeilen mehr
von Merckſchem Geiſt, als je aus dieſem ¾ſtündigen
Rundfunk=
ſpuk herausgepreßt werden könnte. Wie wenig Reſpekt müſſen
doch die Verantwörtlichen beim RF. vor ſimplen biographiſchen
Tatſachen, ganz zu ſchweigen vor allem Geiſtigen haben, daß ſie
eine ſolch unglaubliche Geſchichtsfälſchung überhaupt
inſzenieren ließen!
Der Merck ſagt von ſeiner Ehe: „Wir liebten uns, bevor
wir uns beſaßen. Dann nicht mehr. Der jungen Frau ward
übel, und dem jungen Mann nicht wohl.” (!)
Daß der Autor die Theſe vertritt, Merck ſei Mephiſto im
Fauſt, ſollte man ihm vielleicht nicht ſo ſehr verübeln, da er
dafür genug Kollegen auch in Darmſtadt findet!
Aber von der Leiſtung des Joh. Heinr, Merck, den
wir kennen, von ſeinen Briefen, ſeinen Uinternehmungen, auch
nicht ein Funken wahren, echten Verſtehens! Ein paar geziſchte
Worte darüber, ſo ſchlecht, wie ſie im ſchlechteſten Vortrag
(den bekanntlich der RF. ſo gut wie ablehnt) nicht möglich
wären. Merck — deſſen Briefe und Worte zu und über
Goethe dauern werden, ſo lang es deutſche Sprache und
deutſche Literatur gibt! — muß in dieſem Rundfunkſpuk von
ſich ſelber ſagen: „Ich bin wieder ein ehrloſer
Ban=
krotteur, wie ich es vor 3 Jahren war. — Ich will ſterben
ich will nicht ohne Ehre weiter leben. — Ich war ein
Komö=
diant, ein Leben lang. Die unbezahlten Wechſel wird
pfän=
den — meine, Frau, meine beiden Kinder werden Bettler.”
Wer ſeinem Leben ſelbſt ein Ende ſetzt, iſt nach Goethe ein
unglücklicher Menſch. Geſchah es nach einer noch heute lebendigen
Leiſtung in einem 20jährigen Kampf mit
einemkran=
ken Körper, ſo verdient er unſere Achtung. In dieſem Spuk
aber iſt Leben und Schaffen dieſes ſo problematiſchen Menſchen
zu einer „Hundsfötterei” eines „ehrloſen
Bankrot=
teurs” und „Komödianten” ſo unverantwortlich
ver=
fälſcht*), daß das Literariſche aufhört und der Skandal
beginnt.
Weun ſich ſo die Kulturaufgabe des RF. und ſeiner
Verant=
wortlichen dokumentiert, ſoll man ſich nicht wundern, wenn die
Hörer eines Tages aus ihrer (z. T. ſtillen) Abwehr heraus
zum Anariff übergehen. Man hat den RF. mit der Erfindung
der Buchdruckerkunſt verglichen. Zu Unrecht. Der Buchdruck,
wenn auch eine Revolution durch die Kraft der Technik, hat ſich,
abgeſehen von ein paar Druckfehlern, in ſeinen erſten 10 Jahr.”
nicht ſo proſtituiert, daß er ſich am Geiſtigen vergriffen hät
er hatte Reſpekt vor dem überlieferten Text! Der RF. ſelbſt E
kürzlich, allerdings recht altfränkiſch, ſeine Aufgabe durch Pn
feſſor Neubeck in Leipzig ſo formuliert: „Der RF. erſtrebt 2
nächſt nichts anderes, als Vexbreitung von Wiſſen, p
geiſtes= und gemütsbildenden Werten, alſo Kunſt
eine möglichſt große Gemeinſchaft von Menſchen! Es kom:n
ihm zunächſt garnicht darauf an, zu fragen, ob. dieſe
Gemen=
ſchaft ſolche Geſchenke (!) will, ob ſie ſie zu würdigen (!) we.
ob ſie mit ihnen fertig wird. Der RF. will überhaupt erſt.n.
die Möglichkeit geben, ſie zu erlängen; er will allen, ohn
Ausnahme, die Teilnahme an dem geiſtigen Gut aller Völker N—
aller Zeiten zugänglich machen! Er öffnet die Tore allen dene
denen ſie bisher verſchloſſen waren, ſei es, daß Beruf, Erziehyr=
Geldmangel ſie daran hinderte, an dieſen Gütern teilzunehmen."
Und nun beſchwert ſich der gute Herr Profeſſor darübet, d
„ein ſo menſchenfreundliches (!) Beſtreben, ein ſo guter ſchenfe
gegne
der (1) A
lern, Kunſtleitern, Kritikern, Mäunern der Wiſſenſchaft, Wi.
ſchaft, Politik und Schule”, auch bei den „Ungelehrten” LI
„Unwiſſenden” den „Laien”. „Es ſind jene Kreiſe m
Menſchen, die für ihre zwei Mark Rundfunkgebühr glauben, E‟
Anrecht auf die Unterhaltung zu haben, die ihrem perſönlick=”
Geſchmack — beſſer geſagt — ihrer bisher unangefochte!?
Niveauloſigkeit entſpricht uſw.”
Dieſe Worte Profeſſor Neubecks, des Intendanten der MS‟
dung, der längſt totgeſagten, geſprochen, Bildung von auß.”
vom Techniſchen her; Bildung von oben, von den „Hutell
her nach unten, auf die Zweimarkler, dieſe armen Schächer R
Hörern losgelaſſen. Doch von ihnen einzig und alle
lebt doch der RFl 1919—1932! Die Technik herrſcht und .
Geiſt iſt tot! Man möchte es nicht glauben, wenn man der 2—
dungskämpfe von 1919—1923 denkt! Doch dieſer Rundfunkla."
vom Mittwoch abend belehrt uns eines andern; dieſe ſchaufe
noch dazu techniſch verunglückte Geſpenſterei, iſt der jüngſte. *
weis von oberflächlicher Betriebsmacherei — und die moch
wir uns nachdrücklichſt verbeten haben. Im Goethefahr iſt
ein Unfug ſondersgleichen! Dr. H. Bräuning=Okta?
) J. H. Merck endete am 27. Juni 1791, vormittags7"
2) Val, dagegen meine Arbeiten im Darmſt. Taghlatl Le
20. XII. 31: Mephiſtopheles Merck 2 und vom 6, II, 32: Das B
des Kriegsrats J. H. Merck.
*) Die Sperrungen ſo im Original.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 72 — Seite 3
Samstag, 12. März 1932
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Dongu=Porkonferenz in Genf.
Außenminiſtertreffen in Genf. — Frankreichs Plan: Deukſchland ſoll außerhalb der Donau=
Kombinalien bleiben. — Kein brauchbarer Dongublock ohne Deutſchland.
mit den übrigen Staatsmännern über die Reparationsfrage ins
Geſpräch zu kommen. Aber vor den franzöſiſchen Wahlen wird mit
* Der deutſche Skandpunkk.
In der nächſten Woche dürfte es in Genf zu einer
Zuſam=
menkunft der Außenminiſter der Großmächte kommen. Tardieu
erſcheint beſtimmt am Sitze des Völkerbundes. Auch der
eng=
liſche Außenminiſter Sir Simon hat ſein Kommen in Ausſicht
geſtellt. Sehr wahrſcheinlich wird auch der italieniſche
Außen=
miniſter Grandi die Reiſe nach Genf antreten. Vom
Reichs=
kanzler Dr. Brüning iſt bereits bekannt, daß er nach Genf fährt,
wenn auch die anderen Außenminiſter in die Erſcheinung treten.
Allerdings wird ſich Dr. Brüning mit den übrigen
Staats=
männern nur über die Abrüſtungsprobleme, namentlich den
deut=
ſchen Standpunkt auf Gleichberechtigung, unterhalten, weniger
jedoch über den Tardieuſchen Vorſchlag zur Bildung eines
Wirt=
ſchaftsblocks an der Donau. Sollte die Abrüſtungsfrage
vor=
läufig noch nicht in ein bedeutenderes Stadium treten, dann wird
der Kanzler in Berlin bleiben und vorausſichtlich nur ſeinen
Staatsſekretär als Beobachter nach Genf ſenden, der dann
gleich=
zeitig noch die Vollmacht erhalten würde, eventuell an den
Vor=
beſprechungen über die Verwirklichung des Donauplanes
teilzu=
nehmen.
Die diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen den einzelnen
Hauptſtädten über dieſe Frage gehen intenſiv hin und her. Es
muß noch einmal daran erinnert werden, daß Tardieu lediglich
Vorzugszölle der Staaten der Kleinen Entente, Oeſterreich und
Ungarn vorgeſchlagen hat. Die Großmächte ſollen, ſobald ſich
die Donauländer geeinigt haben, nachträglich ihre Zuſtimmung
dazu geben, was auch unbedingt notwendig iſt, weil ſämtliche
Handelsverträge auf der Baſis der Meiſtbegünſtigung
abgeſchloſ=
ſen ſind. Die Oppoſition in der Tſchechoſlowakei wird aber von
Tag zu Tag ſtärker. Außerdem ſtellt ſich auch bei der ſachlichen
Bearbeitung des Tardieuſchen Planes in den anderen Ländern
heraus, daß ganz gewaltige Schwierigkeiten zu überwinden ſind.
Wenn jetzt erneut behauptet wird, daß die Franzoſen in London
zu erkennen gegeben haben, Deutſchland müſſe unter allen
Um=
ſtänden außerhalb der Donau=Kombination bleiben, ſo mag das
richtig ſein. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe und der
Zuſam=
menhang zwiſchen den Donauländern und Deutſchland ſind aber
weſentlich ſtärker als der Verſuch Tardieus, einen Staatenblock
zuſtande zu bringen, der ſich ſchließlich doch nur aus
gleich=
artigen Gebilden zuſammenſetzt und dem der Großabnehmer für
ſeine landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe fehlt
In Berlin betrachtet man die verſchiedenen Verhandlungen
über den Tardieuſchen Plan keineswegs peſſimiſtiſch, weil man
weiß, daß ein brauchbarer Donaublock doch nicht zuſtande zu
brin=
gen iſt, wenn gleichzeitig die wirtſchaftlichen Beziehungen der
Donauländer zu Deutſchland unberückſichtigt gelaſſen werden
ſollen. Außerdem iſt unſere Zuſtimmung zu dem Plan wegen
der Präferenzzölle nötig, ſo daß wir auch ein Druckmittel in der
Hand haben, um unſeren Intereſſen Geltung verſchaffen zu
kön=
nen. So optimiſtiſch iſt man aber in Berlin wieder nicht, daß
man glaubt, bis zum Frühjahr würden ſchon alle ſachlichen
Schwierigkeiten überwunden ſein, ſo daß dann bereits die
Unter=
zeichnung eines Vertrages über die Konſtruktion des
Wirtſchafts=
dlocks in greifbare Nähe rücken könne. Vielmehr rechnet man
damit, daß die Verhandlungen darüber Monate dauern werden,
und daß ſie ſich noch mehr in die Länge ziehen werden, wenn
bolitiſche Momente mit hineinſpielen.
Deutſch=engliſche Reparakionsgeſpräche.
* Berlin, 11. März. (Priv.=Tel.)
Die maßgebendſte Perſönlichkeit im engliſchen Schatzamt, Sir
Frederic Leith Roß, hält ſich gegenwärtig für kurze Zeit in Berlin
auf. Leith Roß bearbeitet bekanntlich die Reparationsfrage. Er
hat vor Wochen ſehr eingehende Verhandlungen mit den Franzoſen
geführt. Damals wollte Frankreich unbedingt ein Zuſammengehen
mit den Engländern herbeiführen, um uns zu zwingen, einer
Ver=
längerung des Hoover=Moratoriums mit allen ſeinen
Konſequen=
zen zuzuſtimmen. Die Verhandlungen ſchliefen jedoch nach vielem
Hin und Her wieder ein. Leith Roß wird natürlich ſeinen
Ber=
liner Aufenthalt dazu benutzen, um mit dem Reichskanzler und
verſchiedenen Reichsminiſtern, vornehmlich alſo mit den
Mitglie=
dern des ſogenannten Reparationskränzchens, eine Ausſprache
her=
beizuführen, die ſich ſelbſtverſtändlich nicht nur auf die techniſche
Seite des Reparationsproblems beziehen wird. Irgend welche
Ab=
mächungen werden natürlich nicht zuſtandekommen. Jedoch werden
die Unterhaltungen vielleicht den Ausgangspunkt für den Verſuch
des Kanzlers abgeben, bei ſeinem bevorſtehenden Beſuch in Genf
Ereigniſſen auf dem Gebiete der Reparationen nicht zu rechnen
ſein. Auch der endgültige Tert n der grundſätzlich vereinbarten
Lauſanner Konferenz wird erſt behandelt werden können, wenn
die franzöſiſchen Kammerwahlen vorüber ſind.
Annahme der Fernoſt=Entſchließung
durch den Völkerbund.
Genf, 11. März.
Der Hauptausſchuß der Völkerbundsverſammlung iſt heute
nachmittag zuſammengetreten, um über den
Entſchließungsent=
wurf zu dem chineſiſch=japaniſchen Konflikt Beſchluß zu faſſen. Der
japaniſche Delegierte, Botſchafter Sato, teilte mit, daß Japan der
Entſchließung nicht zuſtimmen könne. Um jedoch die einſtimmige
Annahme möglich zu machen, werde es ſich der Stimme enthalten.
Der Ausſchuß nahm hierauf mit den Stimmen aller übrigen
Dele=
gationen die Entſchließung an. Es fiel auf, daß die chineſiſche
Delegation ſich nicht an der Abſtimmung beteiligte.
Die Völkerbundsverſammlung, die nach der Sitzung des
Haupt=
ausſchuſſes zuſammentrat, hat die Entſchließung über den
chine=
ſiſch=japaniſchen Konflikt mit 45 Stimmen bei zwei Enthaltungen,
nämlich des Chineſen und des Japaners, angenommen.
Vorſtoß Polens gegen die Danziger Zollverwalkung.
Danzig, 11. März.
Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, hat Polen am
1. März beim Völkerbundskommiſſar einen Antrag auf
Entſchei=
dung geſtellt, der nicht mehr und nicht weniger als die völlige
Auslieferung der Zollverwaltung an Polen fordert. Polen
bean=
ſprucht für ſich auch auf Danziger Gebiet das Recht der
Durch=
führung der polniſchen Zollmaßnahmen. Das umfangreiche
pol=
niſche Schriftſtück umſchließt 15 Punkte. Der Senat hat ſich heute
damit befaßt.
Hindenburg demenkiert dreiſte Wahläige.
Berlin, 11. März.
Auf verſchiedene an ihn gerichtete Anfragen gibt der Herr
Reichspräſident folgende Erklärung ab:
„Die Behauptung, daß ich die Abſicht hätte, die
Landtags=
wahlen in Preußen und anderen Ländern durch eine
Notverord=
nung hinauszuſchieben, iſt eine dreiſte Wahllüge. Als Hüter der
Verfaſſung und als über dem Kampfe der Parteien ſtehendes
Reichsoberhaupt iſt es für mich eine ſelbſtverſtändliche Pflicht,
da=
für Sorge zu tragen, daß die Wahlen zu den geſetzmäßigen
Ter=
minen ſtattfinden.
gez. v. Hindenburg.”
Im Anſchluß an dieſe Kundgebung des Herrn
Reichspräſi=
denten wird von der preußiſchen Staatsregierung darauf
hinge=
wieſen, daß ſie bereits vor drei Tagen als Auflagennachricht über
ſämtliche preußiſchen Rundfunkſender amtlich hat mitteilen
laſſen, daß die Gerüchte, nach einem Wahlſieg des jetzigen
Reichs=
präſidenten v. Hindenburg würde eine Verſchiebung der
Preußen=
wahlen in Frage kommen, auf Unwahrheit beruhen. Keine
ver=
antwortliche Stelle in Preußen denke daran, oder habe jemals
daran gedacht, die Preußenwahlen zu verſchieben. Das wäre
ein verfaſſungswidriges Vorgehen. Die Preußenwahlen würden
zu dem verfaſſungsmäßigen Termin ſtattfinden.
Keine öffenklichen Gelder für die Hindenburg=
Ausſchüſſe.
Die Hauptgeſchäftsſtelle der Hindenburg=Ausſchüſſe wendet
ſich gegen das Gerücht, die den Hindenburg=Ausſchüſſen zur
Ver=
fügung ſtehenden Gelder ſeien zum Teil von den Mitteln der
Oſthilfe abgezweigt und würden deshalb nicht, wie vorgeſehen,
für die notleidende Landwirtſchaft verwendet werden können,
und ſtellt demgegenüber feſt, daß ſowohl dieſes Gerücht als die
ebenfalls verbreitete Nachricht, es ſtünden den Hindenburg=
Aus=
ſchüſſen Gelder anderer öffentlicher Stellen zur Verfügung,
un=
wahr ſei.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Freitag, 11. März.
Don Juan.
Oper von W. A. Mozart, Text von da Ponte.
Heute ſang Heinrich Kuhn den Leporello. Er gab ihn
mit der geſanglichen Sicherheit und draſtiſchen Geſtaltungsgabe,
ſie wir von dem ausgezeichneten Künſtler kennen. Er war ſeines
Erfolges auch heute ſicher.
In dieſer Rolle trat die Unmöglichkeit des herrſchenden
ſegiegedankens der neuen Inſzenierung noch deutlicher zu Tage.
Leporello iſt der Dienertypus des 16. und 17. Jahrhunderts.
Sein Charakter und ſeine Situationen ſind nur aus der
Auſ=
äſſung und Umwelt ſeiner Zeit überzeugend. Die Verſetzung in
ſie Gegenwart macht ihn nicht verſtändlicher, im Gegenteil
un=
laubwürdig. Es iſt irrig, anzunehmen, daß unſer Publikum
as will. Es will in der klaſſiſchen Oper nicht die
Alltäglich=
eit unſerer Welt ſehen, es erwartet, erſt recht bei dieſem
ſagen=
mwobenen Stoff, die Illuſion von etwas über und hinter der
Sgenwart Stehenden. Es will entführt ſein in eine andere
Lelt, aus der es Figuren allgemeingültiger Größe anblicken
ind mit ſinnbildlicher Kraft ergreifen. Hierfür iſt die Muſik,
zu=
nak ſie ein Mozart ſchrieb, der durch ſie erſt dem durchaus nicht
ochſtehenden Textbuch Ewigkeitswert verlieh, die beſte Mittlerin.
lher an ſie wird erſt in zweiter Linie gedacht. Sie ſcheint der
legie ſehr unbequem und muß ſich abfinden, ſo gut und ſchlecht
s eben geht.
Wie iſt es möglich, daß Mozart an einem für die Oper
be=
eu tungsvollen Theater, wie es das Darmſtädter war und iſt,
werkannt wird? Hier mußte der Iniendant bei aller
Aner=
ennuung der wagemutigen Begabung ſeines Regiſſeurs
richtung=
ehend eingreifen, und der Dirigent ſich verſagen dürfen, eine
ſirſik zu leiten, die mit der Bühne den Zuſammenhang
ver=
den hat. Wir haben das typiſche Beiſpiel vor uns, wohin es
rt, wenn einer mit Weſen und Geſchichte der Oper zu wenig
eitrauten, nicht genügend muſikaliſchen Regie die
Alleinherr=
haft übertragen iſt. Die Oper ſtellt andere Anforderungen an
vII.
e Regie, als das Schauſpiel.
* Konzerf.
Der junge Hans Andrä gab geſtern abend im Kleinen Haus
Lans Simon als Begleiter einen Celloabend. Als wir dieſen
jungen, hochbegabten Celliſten vor wenigen Jahren — er hatte
damals kaum das Maturum hinter ſich — zum erſten Mal in der
großen Oeffentlichkeit hörten, bemerkten wir in ſeinem Spiele
Außerordentliches, weit über Mittelmaß Hinausgehendes. Wir
hörten geſtern von ihm 3 klaſſiſche Stücke, die A=Dur=Sonate
Op. 69 von Beethoven, eine Tanzſuite für Cello allein von J. S.
Bach und Haydns Cellokonzert in D=Dur. Unſer Vertrauen in
die Zukunft des Künſtlers iſt geſtern neu beſtärkt worden. Er iſt
jetzt ſchon ein ganz ausgezeichneter Celloſpieler geworden und
hat das Zeug, mehr zu werden. Alles Handwerkliche hat er ſich
in ſtaunenswerter Weiſe zu eigen gemacht. Frei und edel
ſchwingt der Ton bis in die höchſten Lagen des Inſtrumentes,
Terzen, Oktaven, weite Griffe, Staccati, die Führung des
Bogens, alles das iſt meiſterlich zu nennen. Beſonders
ſympa=
thiſch berührt, daß dieſe glänzend ausgebildete Technik nirgends
Selbſtzweck iſt, ſich nirgends vordrängt. In ſeiner Darbietung
war Stilgefühl und Kultur. Dazu der Vo trag voll inniger
Be=
ſeeltheit, kurz: aus dem jungen Celliſten wird hoffentlich ein
großer Cellomeiſter, wenn die Entwicklung ſo weiter geht, wenn
ſein künſtleriſcher Charakter, ſeine Perſönlichkeit zur Reife
ge=
kommen ſein wird. Unſere Meinung nach gehört Herr Andrä jetzt
hinaus in die Welt. Was er in Darmſtadt hat lernen können,
das hat er redlich gelernt. Seinem Spiel fehlt noch Größe und
Freiheit, da und dort iſt noch eine gewiſſe Gleichförmigkeit,
rich=
tiger geſagt Eintönigkeit bemerkbar, die ſich da draußen in kurzem
verlieren wird. — Mithelfer bei ſeinem geſtrigen großen Erfolge
war ihm Hans Simon. Konnte man von ihm naturgemäß
er=
warten, daß er die Begleitung des Haydnkonzertes ohne Fehl
durchführen würde, ſo überraſchte er geradezu durch die
klang=
ſchöne, kriſtallklare Wiedergabe des Klavierpartes bei der
Beet=
hovenſonate. Das war muſikaliſch und pianiſtiſch eine
Glanz=
leiſtung, wie ſie Roſenſtock nicht beſſer hätte machen können.
Beide Künſtler fanden warmen Beifall der erfreulich zahlreich
erſchienenen Hörer, für den ſie ſich mit einem langſamen Satz
aus einer Schubertſchen Celloſonate bedankten. —
Der Flügel allerdings, auf dem Simon ſpielte, war nicht
O.
ganz einwandfrei.
Albert Schweiher als Tierſchüher.
— Im dritten Heft ſeiner feſſelnden. Mitteilungen aus
Lam=
barene” (Verlag Beck, München) erzählt Albert Schweitzer
Langſam bürgert ſich die Gewohnheit ein, daß Euroväer, die auf
Urlaub nach Hauſe fahren, ihre Hunde bei uns abgeben. Sie
wagen ſie nicht den Schwarzen anzuvertrauen, weil dieſe aller
Nachläſſigkeiten und Grauſamkeiten gegen Tiere fähig ſind. Daß
aber auch in den wildeſten der Wilden das Mitgefühl gegen die
arme Kreatur geweckt werden kann, darf ich beim Setzen der
Malsonatismus and Hationat.
Von
Ferdinand Vogel, Alsbach.
Der Aufruf zur Wiederwahl des jetzigen Reichspräſidenten
von Hindenburg, hat neben der Gewähr der Unbeſtechlichkeit durch
irgendwelche Parteigunſt in der Führung ſeines Amtes und in
der Bedeutung der Perſönlichkeit, auch noch eine weitere,
allzu=
ſehr durch den Wahlkampf in den Hintergrund gedrängte,
kul=
turelle und nationale Bedeutung. Dieſe Wiederwahl ſichert uns
vor der Diktatur des Nationalismus, der uns in einem
vollkom=
men falſch verſtandenen Sinne über unſere nationale Aufgabe
und Pflicht knebeln will, und dabei jeder lebendigen nationalen
Grundlage entbehrt. Indem er ſich anmaßt, die alleingültige
Norm zu ſein für das, was deutſch ſei, will er von dieſem
Stand=
punkt aus alles, was nicht in dieſen von ihm geſetzten Rahmen
paßt, erſticken und ſo den wichtigſten Lebensnerv zur freien
Ent=
faltung des Geiſteslebens, aus dem erſt durch Kämpfe und
Läute=
rungen, der wahre nationale Geiſt ſich herauskriſtalliſiert,
ab=
ſchnüren, ſo ſich ſelbſt und die Nation um das koſtbarſte Gut
nationalen Seins bringend.
Das Kulturprogramm dieſer Nationaliſten aber hat noch
un=
geſchriebene Sätze, die nur durch die allzulaut gewordene
Geſin=
nung ſichtbar geworden ſind. Indem ihr Nationalismus auch die
Diktatur des Geiſtes an ſich reißen will (was eine contradictio in
adjecto), ſtützt er ſeine Kardinalſätze auf eine Theorie, die ſich auf
der Grundlage einer ſehr zweifelhaften Raſſetheorie aufbaut, von
wo aus dann geſichtet und geſiebt werden ſoll, was deutſcher und
was „fremdſtämmiger” Art ſei. Iſt damit aber ſchon der Sinn
einer jeden wirklichen geiſtigen Freiheit verloren, ſo iſt erſt recht
damit die Möglichkeit genommen, daß ſich im ehrlichen
Geiſter=
kampf der echte, d. h. der durch ſeine hiſtoriſchen, und natürlichen
(nationalen) Bedingtheiten und in ſeiner Geſtalt beſtimmte,
wahre deutſche Geiſt durchſetzen kann. So dilettantiſch aber, wie
gerade von dieſer Seite zum größten Teil das Raſſeproblem
be=
handelt wird, ſo dilletantiſch werden auch von dort her die
Be=
griffe Römertum und Germanentum, als zwei, ſich in jeder
Be=
ziehung ausſchaltende Weſenheiten angeſehen. Wenn dies für die
natürliche Bedingtheit dieſer beiden Begriffe zutrifft, ſo doch nicht
für deren hiſtoriſche. Denn gerade das Germanentum, als höchſter
Ausdruck im deutſchen Geiſt, iſt weſentlich von der Antike, d. i. alſo
auch vom Römertum her bedingt. Sind alſo die Raſſebedingtheiten
als ſolche getrennt, ſo ſchließen ſich doch ihre ſpezifiſchen
Weſen=
heiten, d. h. ihre übernationalen (nicht internationalen) aber im
und durch das Nationale gewordenen jeweiligen Römertümer
und Germanentümer nicht aus; denn das früher Gewordene geht
ein in das Spätere, noch ungeſtaltige Subſtanzhaltige und gebiert
ein Neues, ein Eigenes, von den Bedingtheiten völlig Anderes,
ſeiner Qualität nach aber Adäquates. Schließen ſich ſo die
über=
nationalen Werte in ihrer Wirkung auf eine junge
ſubſtanzträch=
tige Nation nicht aus, ſondern wirken geſtaltend aufeinander (was
die Griechen inbezug auf die Idee hieros gamos nannten), ſo iſt
es völlig ſinnlos, auf dem Wege einer Raſſetheorie für das
Geiſtes=
leben einer Nation Geſetze vorſchreiben zu wollen. Das hieße das
Leben in Reagenzgläſern züchten oder den lebendigen Leib zu
Grabe tragen. Wie aber alles Lebendige nur durch Befruchtung
bedingt wird, ſo entſteht auch die wahre eigene völkiſche Art (das
Weſen einer Nation) nur durch Befruchtung lebendiger
Subſtan=
zen. Die eigene Subſtanz aber ſtellt ſich nicht dar im „Fremden”,
ſondern nimmt die „fremde‟ Subſtanz in ſich auf als Gemeingut
der Welt, um ſich ſelbſt in ſeiner neuen Form auszudrücken, ſo
ſein eigenſtes Nationales erfüllend, gleichzeitig ſeine Sendung für
die Welt. Wie aber durch die antike (Griechen= und Römertum)
die europäiſche Idee als ewige Geſtalt — bildgewordene Subſtanz
auf uns gekommen iſt, ſo iſt uns Deutſchen, als in der
Geſamt=
heit unſerer Nation — (in unſeren großen Dichtern bereits
vorge=
formten) noch ungeſtalten, aber mit göttlicher Subſtanz
begnade=
ten Volk die Aufgabe gegeben, ſie neu zu formen und die Welt zu
retten durch die Nation. Im eigenen Bereich die eigenen Kräfte
ſpürend und geſtaltend mit dem übernationalen Erbe, was Antike
und Chriſtentum uns übermittelt haben, das iſt der Weg zu uns
ſelber, der Weg zur deutſchen Nation, zur deutſchen Einheit.
Keinen anderen Sinn enthält Goethes Wort: „Was du ererbt
von deinen Vätern haſt, erwirb es, um es zu beſitzen”.
Das aber ermahnt uns in dieſer ernſten Stunde zur
Erkennt=
nis, um was es geht bei dieſer Wahl: Um Sein oder Nichtſein,
Darum Hindenburg.
Keine Gehaltskürzung im Reich und in Preußen.
Berlin, 11. März.
Laut Amtlichem Preußiſchen Preſſedienſt hat
Miniſterpräſi=
dent Dr. Braun der nationalſozialiſtiſchen Nationalzeitung in
Eſſen eine amtliche Entgegung zugeſtellt, in der es heißt:
„Ich erkläre hiermit ausdrücklich noch einmal, daß die
preu=
ßiſche Staatsregierung nicht an eine neue Gehaltsſenkung für die
preußiſchen Beamten denkt. Darüber hinaus bin ich von der
Reichs=
regierung ermächtigt, gleichzeitig zu erklären, daß auch dieſe keine
neue Beamtengehaltskürzung beabſichtigt.”
Pfähle erleben. Ehe der Pfahl ins Loch kommt, ſehe ich nach,
ob nicht Ameiſen oder andere Tiere hineingeraten ſind, und hole
ſie mit der Hand heraus, daß ſie nicht vom Pfahl zermalmt
wer=
den oder beim Einſtampfen von Erde zugrunde gehen. Denen,
die mit am Werk ſind, erkläre ich mein Tun. Einige lächeln
ver=
legen; andere laſſen den ſo oft gehörten Spruch gleichgültig über
ſich ergehen. Eines Tages wird ein ganz Wilder, der mir einen
Pfahl ſetzte, zu Frau Ruſſel abkommandiert und haut mit
ande=
ren im Gebüſch um. Als dabei eine Kröte ſichtbar wird, will
ſein Nachbar ſie erſchlagen, er aber fällt ihm in den Arm und
entwickelt vor ihm und den Aufhorchenden die Theorie, daß die
Tiere auch vom lieben Gott geſchaffen ſeien, und daß dieſer den
Menſchen, die ſie gedankenlos quälen oder töten, ein großes
Pa=
laver machen werde. Dieſer Wilde war der letzte, von dem ich
angenommen hätte, daß mein Tun und Reden Eindruck machen
werde. Als Schweitzer wieder einmal Afrika verließ um in
Europa wieder ſeine Geſundheit zu feſtigen ſchrieb er: Es ſcheint
mir unfaßlich, daß ich die Schwarzen auf Monate verlaſſe. Wie
lieb gewinnt man ſie trotz der Mühe, die ſie einem machen. Wie
viele ſchöne Züge entdeckt man an ihnen, wenn man ſich durch
die mancherlei Torheiten des Naturkindes nicht aufhalten läßt,
den Menſchen in ihnen zu beſuchen. Wie erſchließen ſie ſich uns,
wenn wir die Liebe und Geduld haben, auf ſie einzugehen. Das
ſind wahrhaft goldene Worte, die für jeden Erzieher gelten.
Auch Schweitzer wird einmal unter den großen Erziehern zu
nennen ſein.
Der deutſche Reichspräſident, Amt und Aufgabe.
gerliches Brevier. 32 Seiten. Preis 40 Pfg.
Verlag, Hamburg 25.
Ein ſtaatsbür=
Paul Hartung
Die bevorſtehende Reichspräſidentenwahl beſchäftigt
gegen=
wärtig alle Kreiſe, darum erſcheint dieſe hochaktuelle Schrift
ge=
rade zur rechten Zeit, um die Wähler und jeden Deutſchen in
unparteiiſcher, flüſſiger Darſtellung über die Wahl des deutſchen
Reichspräſidenten durch das Volk, über ſeine Pflichten und
Voll=
machten, über ſeinen Einfluß auf die Reichsregierung, über das
Notverordnungsrecht und über vieles andere, das den meiſten
un=
bekannt ſein dürfte, zu unterrichten. Von beſonderem Intereſſe iſt
auch die Gegenüberſtellung der Kompetenzen der Präſidenten
an=
derer Länder mit republikaniſcher Staatsform.
Goethes Leben, von Edwin Redslob. (Reichsdruckerei, Berlin.)
Wiewohl vielleicht ſelbſtverſtändlich, iſt es anzuerkennen, daß auch die
Reichsdruckerei einen, und zwar einen ſehr guten Beitrag zum
Goethe=
jahr liefert. Man muß es dem Reichskunſtwart beſtätigen, daß er es in
vorbildlicher Weiſe verſtanden hat ein Volksbuch im beſten Sinne des
Wortes zu ſchaffen. In einem Bande von etwa anderthalb Hundert
Seiten, mit 63 zum Teil unveröffentlichten Abbildungen in
Filmlicht=
druck Silhouetten und Handſchriften, gibt er eine umfaſſende lebendige
Darſtellung des Lebens Goethes, das gleichzeitig eine Epoche der
Menſch=
heitsgeſchichte bedeutet. Dabei iſt trotz der Fülle des bewältigenden Stoffes
eine Datenaufzählung vermieden und in Wahrheit das Leben Goethes,
ſeine literariſche und ſeine menſchheitsgeſchichtliche Geiſtesbedeutung gutz
24
erfaßt und in lapidarem Stil dargeſtellt.
Seite 4 — Nr. 72
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 12. März 1932
Präſidenk Brandes 70 Jahre alk.
Verleihung des Adler=Schildes.
Königsberg, 11. März.
Am 11. März begeht der Präſident des deutſchen
Landwirt=
ſchaftsrates Dr. Dr. h. c. Ernſt Brandes ſeinen 70. Geburtstag.
Als Sohn des Rittergutsbeſitzers Auguſt Brandes übernahm
er 1894 nach dem Studium der Rechte und nach kurzer Tätigreit
im Verwaltungsdienſt das väterliche Gut. Von dieſer Zeit ab
widmete ſich Brandes mehr und mehr dem landwirtſchaftlichen
Vereinsweſen ſowie der heimatlichen Kreisverwaltung, und ſchon
1902 wurde er Stellvertretendes Vorſtandsmitglied der
Oſtpreu=
ßiſchen Landwirtſchaftskammer, die ihn 1914 zum Präſidenten
wählte. 1900 wurde er in den Oſtpreußiſchen Provinziallandtag
entſandt. Seit 1916 war er Mitglied des Provinzialausſchuſſes,
deſſen Vorſitz er 1919 übernahm. Während des Ruſſeneinfalls
1914 vertrat Brandes als Kreisdeputierter den Landrat. Für
die erfolgreiche Durchführung dieſer Tätigkeit wurde er mit dem
Eiſernen Kreuz am ſchwarz=weißen Band ausgezeichnet. Nach
der Befreiung Oſtpreußens ließ ſich Brandes vor allem die
Wiederherſtellung der landwirtſchaftlichen Betriebe und deren
Verſorgung mit Vieh und Inventar angelegen ſein. Im Herbſt
1922 wurde er dann zum Präſidenten des Deutſchen
Landwirt=
ſchaftsrates gewählt, dem er ſchon ſeit 1915 angehörte, und
gleichzeitig wurde er Präſident der Preußiſchen
Hauptlandwirt=
ſchaftskammer. Als Führer der Berufsveriretungen der deutſchen
Landwirtſchaft ſteht er an hervorragendſter Stelle in der
deut=
ſchen Agrarpolitik.
Anläßlich des 70. Geburtstages des Präſidenten des
Deut=
ſchen Landwirtſchaftsrates Dr. Brandes fand in der
Königs=
berger Stadthalle eine Feier ſtatt, bei der der Reichsminiſter
für Ernährung und Landwirtſchaft Dr. h. c. Schiele die
Ver=
leihung des Adler=Schildes an Dr. Brandes bekanntgab und
die Glückwünſche des Herrn Reichspräſidenten, der
Reichsregie=
rung und ſeines Miniſteriums überbrachte.
Miniſter Schiele verlas dann ein Schreiben des Herrn
Reichspräſidenten, in dem es u. a. heißt: „Seit nahezu 20
Jah=
ren haben Sie an führenden Stellen ſelbſtlos und weitſichtig der
deutſchen Landwirtſchaft und dem Landvolk erfolgreich gedient.
Sie haben Ihre Lebensarbeit insbeſondere der Sicherung und
Förderung des bedrohten deutſchen Oſtens gewidmet. Durch
alles dieſes haben Sie ſich bleibende Verdienſte und den Dank
des Vaterlandes erworben. Dieſem Dank und meiner beſonderen
Anerkennung verleihe ich dadurch beſonderen Ausdruck, daß ich
die höchſte Ehrung, die das Deutſche Reich zu vergeben hat, den
Adler=Schild, Ihnen, dem bewährten Führer der deutſchen
Land=
wirtſchaft, dem Hüter der Heimatſcholle, zuerkenne.”
Den Glückwünſchen der zahlreichen weiteren Gratulanten
dankte der Gefeierte in mehreren Anſprachen, wobei er ſeinen
Glauben an Deutſchlands Wiederaufſtieg zum Ausdruck brachte.
Er ſchilderte rückblickend die ſchwere Zeit, in der er zu
General=
feldmarſchall von Hindenburg in häufige Beziehungen getreten
ſei, dem er nun aus tiefſtem Herzen für die unerwartete große
Ehrung zu danken habe, eine Ehrung, die ihm Anſporn ſein
werde, ſeine Kräfte auch weiter dem deutſchen Vaterland zu
widmen.
Geſtändnis des Moskauer Akkenkäkers
Von Polen gedungen. — der Anſchlag galt dem
deutſchen Boiſchafter.
Moskau, 11. März.
Laut Mitteilung der Moskauer Unterſuchungsbehörden hot
der wegen des Anſchlags auf Botſchaftsrat von Twardowſki ver
haftete Student Stern ausgeſagt, er habe das Attentat untes
Mitwirkung eines gewiſſen Sergei Sergewitſch Waſſiliew im
Auftrage einiger polniſcher Staatsbürger verübt. Waſſiliem
wurde verhaftet. Auf Grund der Ausſagen Sterns ſei endgülti
feſtgeſtellt worden, daß die Tat nicht Twardowſki, ſondern dem
deutſchen Botchafter von Dirkſen galt. Nach Anſicht des Täten
hätte ein ſolcher Akt eine entſprechende außenpolitiſche Wirkung
haben können. Die Vorunterſuchung ſteht vor dem Abſchluß; d i
Angelegenheit wird von der Staatsanwaltſchaft an, das Geric
gehen, und zwar wird die Verhandlung vor dem Militärkolln
gium des Oberſten Gerichtshofs der UdSSR. ſtattfinden.
Das polniſche Regierungsblatt „Gazeta Polſka bemerkt daz
daß man die Ausſage Sterns nicht kenne, man könne deshar)
auch nicht beurteilen, auf welcher Grundlage die Erklärung de=
Volkskommiſſariats für Aeußeres über eine angebliche Beteil. polniſcher Staatsangehöriger an dem Verbrechen fuße D.
aufſehenerregende Behauptung klinge geradezu unglaubwürdi.g
Man müſſe annehmen, daß es ſich hier um die Neigung bekannts
Sowjetkreiſe handle, überall die Arbeit von fremden Kräften au
dem Gebiete des Rätebundes zu erblicken.
Gretel Germann
Fritz Knauff
Grafenstr. 35
Verlobte
März 1932.
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Pallaswiesenstr. 30
Stat Karten.
Ihre Verlobung geben bekannt:
Else Lust
Toby Valentien
Darmstadt
Erbacherstr. 111
März 1932
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Emmy Probſt
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Amtsgerichtsrat
Verlobie
März 1932
Oeſſau
Offenbach a. M.
Eberſtadt a. d. B.
Mittwoch, 16. März, begehen die
Ehe=
leute Bernhard Hotz und Frau Anna,
geb. Schuchmann, Darmſtadt,
Karl=
ſtraße 63½, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Für die vielen Aufmerkſamkeiten und
Glückwünſche zu meinem 75. Geburtstag
ſpreche ich auf dieſem Wege meinen
herzlichen Dank aus.
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geb. Nau, Witwe des Dekans Georg Sturmfels zu Seligenffadt
Darmſtadt, Mathildenſtr. 48, den 11. März 1932.
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Käthe Becker, geb. Sturmfels
prof. Dr. Wilhelm Martin Becker
Otto Sturmfels, Rechtsanwalt u Notar Maud Sturmfels, geb Richards=
Adams
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Guſtel Medert, geb. Sturmfels
Dr. Hans Medert
Dr. ing. Erich Stephan
Alex Wagner, geb. Sturmfels
Dr. Rudolf Wagner
und 22 Enkel, 1 Arenkel.
Die Einäſcherung findet Montag, 14. März. 11 Uhr, auf dem
Wald=
triedhof ſiatt, die Beiſetzung in Seligenſtadt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
(3951
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme beim
Ableben meines lieben Mannes, unſeres guten Vaters,
Großvaters, Urgroßvaters und Onkels
Pilhelm Werner, pribater
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank.
Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer Müller für
ſeine troſtreichen Worte am Grabe und Herrn Diakon
Sigloch für ſeine aufopfernde Pflege während der
langen Leidenszeit unſeres lieben Entſchlafenen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Werner Bwe., geb. Herbert.
Darmſtadt, den 10. März 1932.
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i. d. 50er J., ſchlank.
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Heirat mit beſſ. ſol.
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Samstag, 12. Mänz 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſonntag, 20 März
OSEIOTOT
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadi, den 12. März 1932.
Bekanntgabe der Wahlergebniſſe.
Das Polizeiamt hat die Bekanntgabe der Wahlergebniſſe
mm Abend des 13. und in der Nacht zum 14. d. M. durch
Laut=
ſwrecher, in der Art der Lichtreklame, durch Aushang in
Schau=
ſtenſtern oder an den Verlags= und Druckereigebäuden der
Zei=
ungen, ihrer Filialen und an Zeitungskiosken verboten, weil
ieſe Art der Verkündigung der Wahlreſultate zu
Anſammlun=
gen und bei der herrſchenden großen politiſchen Spannung zu
Störungen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit führen kann.
Die Geſchäftsſtelle des Ortsausſchuſſes Darmſtadt für die
gindenburgwahl teilt mit, daß ſie auch am Samstag mittag und
im Sonntag zu erreichen iſt. Fernſprechanrufe unter 3500.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde; am 7. März: der
Ober=
termeſſungsſekretär Peter Breth zu Alzey auf ſein Nachſuchen
wm 1. April 1932 ab bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die
Kirchenregie=
uung wurde dem Pfarrer Hugo Herrfurth zu Rodenbach die
ſangeliſche Pfarrſtelle zu Rodenbach, Dekanat Rodheim,
über=
tragen.
— 40jähriges Geſchäftsjubiläum begeht die Maßſchneiderei
3. Michael Jeck, Kirchſtraße 1, am 15. März.
— Hohes Alter. Herr Georg Grein, Lindenhofſtraße 11.
begeht am 14. März in guter Geſundheit ſeinen 83. Geburtstag.
Im Schloßmuſeum ſind am Sonntag ſowie an allen
Wochen=
tagen um 11 und 11.30 Uhr vormittags Führungen. Die Madonna
des Bürgermeiſters Meyer von Baſel von Hans Holbein d. Jg.
jrnn ſtets geſondert von den Führungen beſichtigt werden.
Heſſiſches Landestheater.
Nr. 72 — Seite 5
Großes Haus. Samstag, 12. März 20—22½ Uhr. Außer Miete. Bocegceiv.Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk.
Eonntag, 13 März
19½—13 Uhr. Heſſenla dmiete IV 10.
Schneider Wibbel. Preiſe 0.7/—5.60 Mk.
Nonta 14 März Keine Vorſtellung
Aenstag, 15 März
0. Ende nach 22½. 417u T. Gr. 1, 2. 3,4 u. 5.
Schneider Wibbel Preiſe 0.60—4 80 Mr.
woch, 18. März
19½ Ende vor 22½. Dſt Voltsb F (8. Vorſtell.,
Gruppe I—IV. Cavalleria rnſtieana. Hierauf:
Der Baiazzo. Preiſe / .70—7 60 Mk.
Donnerstag, 17 März
itag, 18 März
Hamstag, 19 März
ormtag, 20 März
19½, Ende gegen 22½. C 17. In neuer
In=
ſzenierung: Mianon Preiſe 0.70—5.60 Mk.
20, Ende 22¼. D 18. Ranhnacht.
Preiſe 0 60—4.80 Mk.
19½ Ende gegen 22½. B 13.
Preiſe 0.70—5 60 Mk.
Miage
14½, Ende 17½. Heſſenlandmiete 118 u. III10.
Die Bohéme. Prei e 0.60— 80 Mr.
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ſumstag, 12 März
Kleines Haus.
19½. Ende nach 2234 Uhr. Zuſatzmiete /1 10.
Niora. Preiſe 0.10—4.50 Mk.
orntag, 13 März
19½, Ende gegen 22½ Uhr. Zuſatzmiete WV 9.
2a Traviata. Preiſe 0 70—5 Mk.
20, Ende 28. Piſtole und Tabakspfeife.
Preiſe 0 50—2.50 Mk.
instag, 15. März
19½. Ende gegen 21½
Preiſe 1 10—3 30 Mk.
Koliſch=Quariett.
idunn
apellplatz.
onnerstag, 17.März
20, Ende nach 22½. Dſt. Volk=b. W (6. Vor,tell.)
Gr. IIIu. IV. Schneider Wibbel. Preiſe 0 60—4.50
retag, 18 März Keine Bolſtellun:.
5amstag, 19 März
20, Ende noch 22. Zur Goehtefeier. Fohigenie
Pre ſe 0 70—5.00 Mk. Zuſutzmiete V111.
20, Ende 22½- J. W. von Goethe,
Preiſe 0.50—3.00 Mk
— Heſſiſches Landestheater. Heute, Samstag, wird im Großen
aus „Boccaccio” von Franz Suppé, das beliebte und
erfolg=
iche Werk aus der Zeit der Hochblüte der Wiener Operette mit
nen reizenden Walzer=Rhythmen, Liedern und Schlagern,
vor=
sſichtlich zum letzten Male, wiederholt. — Im Kleinen Haus
ſird Ibſens „Nora” in der Inſzenierung Guſtav Hartungs mit
ſeſſie Hoffart in der Titelrolle gegeben. — Am Sonntag wird
raviata” von Verdi mit Käthe Walter als Violetta, Dr.
Imeroth und Johannes Drath im Kleinen Haus wiederholt.
Großen Haus gibt es „Schneider Wibbel”.
Aufeaf oes danorsausſchaffes geiſen jar die Mndenbaralsagt!
In erhabenſter Auffaſſung ſeiner Pflicht ſtellt der
Reichs=
präſident von Hindenburg noch einmal ſeine Kräfte in den Dienſt
des Vaterlandes. Der Sieger von Tannenberg, der Befreier
Oſt=
preußes der treueſte Diener des alten und des neuen Staates, der
ſieben Jahre lang mit Weisheit ſein hohes Amt verwaltet, der
über allen Parteien ſtand, er wirbt wiederum um unſer Vertrauen.
Wir wollen ihm ſeine Treue mit unſrer Treue vergelten und rufen
alle Heſſen auf, ihm am 13. März ihre Stimme zu geben. Es
wird die Rettung des Vaterlandes ſein.
Bürgermeiſter Dr. Ahl, Bad=Nauheim: Bürgermeiſter
Alexan=
der, Gonſenheim b. Mainz; Wilhelm Autor, Hotelier in Bad=
Nauheim; Veterinärrat Dr. Bauſch, Vorſitzender des
Beamtenaus=
ſchuſſes der Stadtverwaltung Darmſtadt: Oberſtaatsanwalt
Bern=
hardt, Mainz; Staatsrat Block, Darmſtadt: Stadtrat Chriſtian
Buſch, Worms; Berufsſchullehrer Dickler, Friedberg;
Stadtrats=
mitglied Lorenz Diehl, Mainz; „Geh. Kommerzienrat Fritz Dörr,
Präſident der Induſtrie= und Handelskammer, Worms;
Oberbür=
germeiſter Dr. Wilhelm Ehrhardt, Mainz; Juſtizinſpektor Jakob
Gabel, Friedberg; Provinzialdirektor Gebhardt, Darmſtadt;
Prä=
ſident Dr. Gläſſing, Darmſtadt; Oberbürgermeiſter Granzin
Of=
fenbach a. M.: Sanitätsrat Dr. Hahn, Bad=Nauheim; Graf von
Hardenberg. Darmſtadt; Kaufmann Franz Xaver Herdt, Mainz;
Apotheker Heß, Vorſitzender des Apothekervereins Darmſtadt;
Fa=
brikant Regierungsrat a. D. Richard Heyne. Offenbach a. M.;
Ludwig Freiherr Heyl zu Herrnsheim, 3. Präſident der
Krieger=
kameradſchaft Haſſia, Worms; Louis Hirſch. Vorſitzender der
Han=
delskammer Friedberg; Horn, Vorſitzender des Angeſtelltenrates
der Stadtverwaltung Darmſtadt: Alfried Hundert, Worms; Adam
Ihm. Pfarrer von St. Liebfrauen, Worms; Rudolf Jehner,
Land=
wirt, Schwalheim; Landgerichtspräſident Dr. Jungk. Mainz;
Kauf=
mann Wilhelm Kalbfuß, Darmſtadt: Geiſtlicher Rat Dekan Kaſtell,
Darmſtadt: Oberbürgermeiſter Keller, Gießen; Generalleutnant
von Kleinſchmit, Darmſtadt; Rechnungsdirektor Koch, 2. Vor=
ſitzender des Heſſiſchen Beamtenbundes Darmſtadt; Frau Dr.
Koepke, Darmſtadt; Profeſſor Dr. Köſer, Darmſtadt;
Bürger=
meiſter Dr. Krauß, Mainz; Oberregierungsrat Dr. Krebs,
Darm=
ſtadt; Oberbürgermeiſter i. R. Dr. Külb. Mainz: Leiſter,
Präſi=
dent der Oberpoſtdirektion Darmſtadt; Bürgermeiſter Anton Lux,
M. d. L.. Nieder=Florſtadt; Chefredakteur Mauve Darmſtadt;
Fa=
brikdirektor May, Vorſitzender der Induſtriellen=Vereinigung,
Darmſtadt; Stadtrat Hermann Meſchkat, Worms; Dr. Karl
Merck, Darmſtadt; Regierungsrat Dr. Meyer, Friedberg;
Bau=
unternehmer und Maurermeiſter Theodor Morſchel, Friedberg;
Oberbürgermeiſter Mueller Darmſtadt;
Oberlandesgerichtsprä=
ſident Müller, Darmſtadt: Frau Medizinalrat Nebel, Friedberg;
Rechtsanwalt Dr. Pagenſtecher, Mainz; Oberbürgermeiſter
Wil=
helm Rahn. Worms; Profeſſor Reuleaux. Rektor der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt; Stadtrat Andreas Roppelt, Worms:
Direk=
tor Dr. Ruppel, Mainz; Hermann Schauinsland, ſtaatlicher
Ar=
beiter, Bad=Nauheim; Otto Schäfer ſen., Malermeiſter, Bad=
Nau=
heim; Dr. h. c. Schenck, Präſident der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskammer, Darmſtadt: Scherer, Vorſitzender des
Betriebs=
rats der Stadtverwaltung Darmſtadt; Robert Schneider.
Darm=
ſtadt; Kreisdirektor Wilhelm Schoen, Worms; Schreinermeiſter
Ludwig Shoentag III.. Mainz; Miniſterialrat Dr. Siegert
Prä=
ſident des Heſſiſchen Sängerbundes, Darmſtadt; Dr. Paul Simon,
Mainz; Dr. Guſtav Sprenger, Mainz; Oberamtsrichter Thomas,
Waldmichelbach; Stadtpfarrer Vogel, Darmſtadt; Frau Dorette
Valckenberg, Worms; Geh. Baurat Profeſſor Walbe, Darmſtadt;
Pfarrer D. Friedrich Walter, Worms; Fräulein Tilla de Weerth,
Verband der Heſſiſchen Hausfrauenvereine Darmſtadt;
Ober=
ſtudiendirektor Weiner. Offenbach a. M.; Geh. Juſtizrat
Rechts=
anwalt und Beigeordneter Adolf Windecker, Friedberg; Lehrer
Adam Winkler, Bad=Nauheim; Profeſſor Dr. Wöhler Prorektor
der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt; Profeſſor Zinſer,
Offen=
bach a. M.
Darmſtädker Winkerhilfe.
Durch die große Anzahl der Eſſer hat das Büro der
Winter=
hilfsküche ſo viel interne Arbeit zu leiſten, daß wir nunmehr nur
Hasf Dü schoh für die
Winterhilfe gegeben?
Montags, Mittwochs und Freitags von 10 bis 12 Uhr
Sprechſtunden abhalten können. Wir benötigen die übrigen Tage
dringend zum Aufarbeiten.
Zentrale der Winterhilfsküchen
Neckarſtraße 3 (Telephon 4100).
— Goethefeier der Volkshochſchule. In einer ſchlichten und
eindrucksvollen Feier ſprach Studienrat Jacob, der 1.
Vor=
ſitzende der Volkshochſchule, über das Bildungsideal Goethes.
Ihm galt das raſtloſe Streben zur Vollkommenheit hin, das
Rin=
gen um die Harmonie von Perſönlichkeit und Weltall, das
Schaf=
fen zum Wohle der Allgemeinheit als die Aufgabe des
menſch=
lichen Erdenlebens. Herr Dr. Wauer, der den ganzen
Win=
ter hindurch über Goethes Leben und Schaffen in einem
Lehr=
gang der Volkshochſchule geleſen hat ſprach Worte der
Würdi=
gung, mit denen er verſuchte, dem Genie, dem Künſtler, dem
Dichter und Wiſſenſchaftler Goethe gerecht zu werden.
Rezitatio=
nen aus drei verſchiedenen Lebensepochen Goethes beſchloſſen die
Feier. Sie klang aus mit dem Schlußwort aus „Fauſt”: „Alles
Vergängliche iſt nur ein Gleichnis‟. Die
Quartettvereini=
gung Winkler hatte ſich in liebenswürdiger Weiſe zur
Mit=
wirkung bereit gefunden. Zwei Sätze von Haydn und Schubert,
warm empfunden und rein zum Vortrag gebracht, erhöhten in
ſchöner Weiſe die Wirkung der Feier. Allen Mitwirkenden wurde
herzlicher Dank der zahlreich Verſammelten zuteil.
Die ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10—12.30 Uhr und von 3—6 Uhr geöffnet.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung
Darmftadt.
In unſerer 5. Winterverſammlung hielt vor einer ſehr
zahl=
reichen Zuhörerſchaft Herr Stadtarchivar Dr. A. Müller im
„Fürſtenſaal” (Grafenſtraße) den angekundigten Vortrag über:
„Das Handwerk ausDarmſtadts Vergangenheit”.
Nach Begrüßung der Verſammlung durch den Vorſitzenden des
Vortrags=Ausſchuſſes, Herrn Profeſſor Dr. W. Sonne, entwarf
Herr Dr. A. Müller in eineinhalbſtündiger, feſſelnder Rede ein
lebendiges Bild des heimiſchen Handwerks von der Steinzeit bis
zur Gegenwart Zahlreiche Lichtbilder veranſchaulichten die
Aus=
führungen. Beſonderes Intereſſe fand eine Ausſtellung von
Zeich=
nungen aus der Mollerſchen Architektoniſchen Schule (1820), die
von Herrn Zimmermeiſter W. Mahr in dankenswerter Weiſe dem
ſtädtiſchen Muſeum übereignet worden ſind. Die Leiſtungen der
Bauſchule ſtanden außerordentlich hoch, und es wird nun
verſtänd=
lich, daß einfache Handwerker damals Bauten errichten konnten,
die jeder Fachmann für Mollerbauten halten wird, wenn er die
Häuſergeſchichte nicht kennt. Im Verlaufe des Vortrages erfuhren
wir Handwerkerleiden und Handwerkerfreuden, Zunftweſen,
ſo=
ziale Fürſorge, ſoziale Kämpfe, erwachende Konkurrenz, das
Emporſteigen der Maſchine, kurz, alle Fragen des
Handwerker=
lebens ſeit der Entwicklung der Stadt Darmſtadt aus kleinen
An=
fängen im 14. Jahrhundert bis zu ihrem jetzigen Umfange wurden
eingehend behandelt. Statiſtiſche Angaben, z. T. in der Form
ſtati=
ſtiſcher Kurven, welche beſonders das Dahinſchwinden der
Bevöl=
kerung in Peſt= und Kriegszeiten veranſchaulichten, ergänzten die
Ausführungen. Darmſtadt hat eine Reihe hervorragender
Hand=
werker hervorgebracht, von denen nur genannt ſeien: Keſſelhut,
Wuſtmann, Schuhknecht und vor allem Illig, der geniale
Mechani=
ker und Erfinder des Leimens des Papiers in der Maſſe, von
deſ=
ſen Leiſtungen der Vortragende ſagte: Illig habe ſeine große
Er=
findung nur vollbringen können, weil er als echter Handwerker
denkend werkte; denn die unſinnige Unterſcheidung zwiſchen Hand=
und Kopfarbeiter ſei dem wahren Handwerk ſtets fremd geweſen.
Die auf gründlichſtem Studium der Darmſtädter
Gewerbeverhält=
niſſe geſtützten Ausführungen des Redners wurden von den
Zu=
hörern mit großem Intereſſe und lebhaftem Beifall aufgenommen.
Der Leiter der Verſammlung dankte Herrn Dr. A. Müller, wohl
dem beſten Kenner der Geſchichte unſerer Vaterſtadt in
gewerb=
licher Hinſicht, namens des Ortsgewerbevereins und der
Hand=
werkervereinigung herzlichſt für ſeine für jeden Darmſtädter
Hand=
werker ungemein wichtigen Mitteilungen, und machte noch darauf
aufmerkſam, daß der hieſige Gewerbeverein in 5 Jahren, alſo im
Jahre 1936, auf ſein 100jähriges Beſtehen zurückblicken könne. Bis
dahin wird hoffentlich eine beſſere Zeit für das jetzt ſchwer
be=
drängte Darmſtädter Handwerk angebrochen ſein. Es wurde noch
darauf hingewieſen, daß Herr Dr.=Ing. E. Mörath, Leiter des
Holzforſchungsinſtitutes unſerer Techniſchen Hochſchule, am 6. April
d. J. einen Lichtbilder=Vortrag über die Bedeutung der deutſchen
Wälder mit beſonderer Berückſichtigung des Darmſtädter
Wald=
beſitzes, ebenfalls im „Fürſtenſaal”, halten wird.
— Orpheum. Heute 2 Vorſtellungen! Heute
Sams=
tag und morgen Sonntag finden je 2 Vorſtellungen des
ſenſa=
tionellen Weltſtadt=Varieté=Programms ſtatt, und zwar
nachmit=
tags 4 Uhr wieder bei halben Preiſen und
Sonderver=
günſtigungen (1 Karte gratis bei Entnahme von 2 Plätzen),
Jugend= und Familien=Vorſtellung mit
ungekürz=
tem Spielplan — Bei der morgigen Sonntag=Abendvorſtellung
werden die Wahlergebniſſe jeweils durch den
Conferen=
cier laufend bekannt gegeben. (Siehe Anzeige.)
FUR DAMENSCHUHE
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 72
Darmſtädter Taghlatt / Heſſiſche Neueſtie Nachrichten
Samstag, 12. März 1932
* Aus den Darmſtädter Lichkfpieltheglern.
Helia.
Die Blumenfrau von Lindenau.
Renate Müller und Hanſi Nieſe in tragenden
Rollen, in ſtändigem Miteinander= und Gegenſpiel. Einen
ſtär=
keren Gegenſatz wie dieſe beiden Frauen, eine zwingendere
Wir=
kung der Komik in dieſem Zuſammenſpiel iſt kaum denkbar. Und
um dieſe beiden ausgezeichneten Künſtlerinnen gruppieren ſich in
beſten ernſten und komiſchen Darſtellungen Harald Paulſen,
Oskar Sabo. Paul Otto und vor allem, als Krönung des
Ganzen, der entzückende, überwältigend häßliche „Toni”, der
Hund! Eine Nummer für ſich! Das Ganze eine glänzende
Regie=
arbeit und eine über Erwarten gut gelungene Verfilmung der
Kleinſtadtkomödie „Sturm im Waſſerglas” von Bruno Frank.
Verantwortlich für die Regie zeichnet Georg Jakobi. Man har
nicht ſehr viel an dem Bühnenſtück geändert, aber doch die
Mög=
lichkeit des Tonfilms ſo reſtlos ausgeſchöpft, daß eine die
Wir=
kung nicht unerheblich ſteigernde Unterſtreichung der Pointen den
Tonfilmſchwank zu einem Eigenen ſtempelt. Entzückend Renate
Müller in ihrer ſchlanken Schönheit mit dem ſympathiſchen
Augen=
aufſchlag und der ſchönen warmen Stimme. Von
überwältigen=
der Komik Hanſi Nieſe, der es zugute kommt, daß ſie den Wiener
filmſchwänke ſeit langem.
Das Beiprogramm bringt einen entzückenden Tricktonfilm,
einen recht hübſchen Kulturfilm. Die Wochenſchau iſt beſonders
reichhaltig. Wer ſich von der Rüſtigkeit des Reichspräſidenten
überzeugen will. findet hier dazu Gelegenheit.
— Im Union=Theater läuft heute und folgende Tage der große
Tonfilm „Raſputin” (Der Dämon der Frauen) mit Conrad Veidt
in der Titelrolle
Helia=Lichtſpiele. Im Rahmen einer Film=Morgenfeier
ge=
langt am Sonntag vorm. 11.15 Uhr der Kulturfilm aus dem
Lande der Mitternachtsſonne „Am Rande des ewigen Eiſes” zur
Vorführung. Der Film zeigt die Nomaden des Nordens, die
Lapp=
länder mit ihren Sitten und Gebräuchen, herrliche Landſchaften,
Renntierherden, Vogelwelt, Robben= und Fiſchfang u. v. a. in
reicher Bildfolge.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute Lil Dagover in dem
neuen, myſteriöſen Kriminal=Tonfilm „Madame Blaubart”, nach
dem gleichnamigen Roman von Karl Heinz Strobl. Die Regie
führte Conrad Wiene und in weiteren Hauptrollen ſind Harry
Frank. Otto Hartmann, Vera Schmitterlöw, Anton Edthofer u. a.
tätig.
* Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am
Freitag zunächſt gegen einen kleinen Bürgermeiſter aus
dem Odenwald und ſeinen langjährigen
Angeſtell=
ten wegen Vergehens gegen das
Branntwein=
monopolgeſetz. Es wird ihm großzügige Schwarzbrennerei
während mindeſtens dreier Jahre zur Laſt gelegt. Der
Bürger=
meiſter beſtreitet das ganz energiſch. Das Gericht iſt jedoch von
ſeiner Schuld überzeugt und verurteilt ihn einmal zu der
vier=
fachen Summe der hinterzogenen Steuerſumme,
das ſind 12 452 Mark außerdem da er als
Bürger=
meiſter die Verpflichtung habe, gerade in Steuerſachen mit gutem
Beiſpiel voranzugehen, zu einer Gefängnisſtrafe von
ſechs Wochen, die ihm erlaſſen werden ſoll wenn er die
hin=
terzogene Steuer in Hohe von 3113 Mark und die außerdem
gegen ihn erkannte Werterſatzſtrafe — da der Branntwein, der
längſt verkauft iſt, ja nicht mehr beſchlagnahmt werden kann —
von 1500 Mark bis zum 1. Oktober 1932 bezahlt hat und ſich
fünf Jahre lang gut führt. Der zweite Angeklagte, der
ſeit 40 oder 50 Jahren bei dem Bürgermeiſter als Brenner ar=
beitet, wird wegen Beihilfe zu einer Geldſtrafe von
3113 Mark und einer Woche Gefängnis verurteilt.
Ihm ſoll die Freiheitsſtrafe erlaſſen werden, wenn er bis zum
Oktober 100 Mark bezahlt hat und ſich fünf Jahre lang gut
führt.
Es ſind dann zwei junge Nationalſgzialiſten
aus Neu=Iſenburg der gefährlichen
Körperver=
letzung beſchuldigt. Sie ſollen gelegentlich einer Verſammlung
in Sprendlingen einen Reichsbannermann mit einem Totſchläger
mißhandelt haben. Das Gericht kommt jedoch bei beiden zu
einem Freiſpruch, obgleich insbeſondere gegen den erſten ein
Verdacht beſtehen bleibt, da die Zeugen die beiden Angeklagten
nicht mit Sicherheit wiedererkennen konnten.
Wie wir erfahren, haben der vor einiger Zeit wegen
Mor=
des an ſeiner Ehefrau zum Tode verurteilte Friedrich
Baumgarten aus Sprendlingen und ſeine zu zwei Jahren
und neun Monaten Gefängnis verurteilte Schweſter
Ger=
trud Baumeiſter Reviſion verfolgt. Die Staatsanwalt=
ſchaft legte ihrerſeits Reviſion ein gegen das freiſprechende
Ur=
teil im Falle des Schwagers der beiden. Heinrich Brandt.
Tagesordnung zur Sitzung des Stadtrats am Donnerstag.
dem 17. März. um 17 Uhr, im Rathaus: 1. Abſchluß der Stadt=
kaſſe und der ſtädtiſchen Nebenkaſſen für das Rechnungsjahr 1930
(Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Klotz), 2. Abänderung der
Steuerordnung über die Erhebung einer Vergnügungsſteuer in
der Stadt Darmſtadt. 3. Feſtlegung der Straßenfluchtlinien der
Roßdörfer Straße zwiſchen Waldmühlenweg und Wald (
Bericht=
erſtatter: Stadtratsmitglied Klotz). 4. Feſtlegung der
Bauflucht=
linie auf der Südſeite des Traubenwegs (Berichterſtatter:
Stadt=
ratsmitglied Bauer). 5. Mitteilungen.
— Vortrag über Prof. Dr. Albert Schweitzers Urwaldſpital.
In einer Verſammlung des Verbandes der techniſchen
Aſſiſtentin=
nen hielt Fräulein Marie Secretan, die Aſſiſtentin Albert
Schweitzers, einen Lichtbildervortrag über Schweitzers
Ur=
wald=Spital in Lambarene. Bereits vor dem Weltkrieg hatte es
Albert Schweitzer aus eigenen Mitteln eingerichtet. Als er im
Krieg interniert und abtransportiert wurde, zerfiel es und er
mußte es nach dem Kriege von neuem, aber diesmal unterſtützt
von der Liebestätigkeit vieler Freunde ſeines Werkes, wieder
aufbauen. Eine Reihe einfacher Baracken erheben ſich am Strom
Ogow. Der Ruf des „großen Doktors” lockt die Kranken von
weit=
her in das Krankenhaus, das bis 400 Kranke aufnehmen kann.
Jeder Kranke bringt ſeine ganze Familie mit, die ſolange bleibt,
bis er wieder geſund geworden iſt. Auch die Familienmitglieder
müſſen vom Spital verpflegt werden. Dafür werden ſie zu
Pflan=
zungsarbeiten im Urwald herangezogen. Manche unter den Negern
verhreiteten Krankheiten können durch die neuzeitlichen
Behand=
lungsweiſen ſehr leicht geheilt werden, ſo daß ſich das Spital als
ſehr ſegensreiche Einrichtung bewährt. Es gibt aber noch
Krank=
heiten genug, bei denen die Aerzte immer vor neue Rätſel geſtellt
werden. Recht ſchwierig iſt die Ernährung der Kranken, da Milch
faſt nicht zu beſchaffen iſt und der Urwald überhaupt keine
Nah=
rungsmittel liefert. — Der durch prächtige Lichtbilder
veranſchau=
lichte Vortrag zeigte klar, vor welcher Fülle ſchwierige Aufgaben
alle im Spital tätigen Europäer täglich geſtellt ſind und gewährte
einen vorzüglichen Einblick in das große Werk der Kultur= und
Liebestätigkeit Albert Schweitzers.
— Wer ſpendet Kopfhörer und Spazierſtöcke? Für das neue
Krüppelheim (Orthop., Klinik) in Gießen hat die Firma
Sie=
mens u. Halske eine Radioanlage geſtiftet. Es fehlen jetzt noch
Kopfhörer für die Krankenräume und Spazierſtöcke für die
Kran=
ken, die ſich nicht ohne ſolche fortbewegen können. Der
Er=
bauer der Anſtalt, der Heſſiſche Fürſorgeverein für Krüppel (Ge=
ſchäftsſtelle Landgraf=Philipps=Anlage 9 in Darmſtadt) bittet um
freundliche Spende derſelben. Auch gebrauchte Kopfhörer und
Stöcke, die ſicher in vielen Haushaltungen entbehrlich ſind,
wer=
den mit Dank entgegengenommen.
Moldenhauer für Hindenburg.
Kundgebung der Deukſchen Volksparkei.
*t. Die im großen Saale der „Krone” auf Freitag abend
einberufene Verſammlung der Deutſchen Volkspartei
Darmſtadt war ſehr gut beſucht. Als Referent war für die
Kundgebung der frühere Reichsfinanzminiſter, Profeſſor: Dr.
Moldenhauer=Berlin, gewonnen worden, der nach der
Be=
grüßung durch den Vorſitzenden der Ortsgruppe Darmſtadt, Herrn
Oberlandesgerichtsrat Altendorf und mit lebhaftem Beifall
empfangen, zu etwa folgenden Ausführungen über das Thema:
Hindenburg wählen,
heißt Deutſchland retten!
das Wort nahm:
„Bei dieſer Wahl handelt es ſich wirklich nicht darum, gegen
in „Syſtem” anzukämpfen. Man verſteht heute darunter
vieler=
lei und beides, die verfaſſungsrechtlichen Grundlagen und die Art,
wie dieſe gehandhabt werden, zuſammen bilden das Syſtem. Die
DVP. hat ſich gegen die Weimarer Verfaſſung auf Grund ſtarker
Bedenken gewandt. Die hemmungsloſe Ausgabenwirtſchaft, die bei
uns eingeſetzt hat, hat den Warnungen, die von der Deutſchen
Volkspartei ausgeſprochen waren, nur zu Recht gegeben. Die
DVP. war ſich darüber klar, daß es zwei Wege zur Aenderung
gibt. Einmal den Reichspräſidenten mit vollkommener Macht
auszuſtatten, wie etwa den Präſidenten der Vereinigten Staaten
von Nordamerika. Allerdings iſt dort immer für die vier Jahre
der Wahlperiode der Chef einer Partei Päſident. Die Uebertra=
gung dieſer Einrichtung auf uns iſt ſehr ſchwer, da wir nicht nur
zwei Parteien haben, wie in den Vereinigten Staaten, und da
wir wünſchen müſſen, daß der Reichspräſident über den
Parteien ſteht, und von dem ganzen Volk gewählt wird.
Die andere Möglichkeit iſt die, daß die einmal von dem
Reichs=
präſidenten ernannte Regierung während der ganzen Wahlperiode
des Reichstages, ohne Rückſicht auf die etwaige Annahme von
Mißtrauensvoten am Ruder bleibt. Bei allem Hader im Innern
dürfen wir nicht die ſchweren Wolken vergeſſen, die am
außen=
politiſchen Horizont ſtehen. Der Drahtzieher Tardieu zieht ſein
Netz immer enger um uns, und auch der neugewählte
Reichs=
präſident wird keinesfalls im Intereſſe der Befriedung im Innern
alsbald den Reichstag in dieſer außenpolitiſch ſo kritiſchen Zeit
auflöſen können. Auch ein Adolf Hitler könnte, wenn er ſeinen
Verſprechungen getreu den Weg der Legalität nicht verlaſſen
kann, das ſogenannte „Syſtem” gar nicht ändern! Hindenburg
hat mit Recht es abgelehnt, in die Niederungen des
Parteikamp=
fes herabzuſteigen. Hätte er, den Forderungen der damals noch
beſtehenden Harzburger Front nachgebend, Brüning entlaſſen,
dann hätte er ſich damit dem Kuhhandel der politiſchen
Par=
teien ergeben. Daß Hindenburg dieſen Schritt nicht getan hat,
das wollen wir ihm nie vergeſſen. Hitler hat ſich
durch die unglücklichſte Erſcheinung im deutſchen Parteileben, durch
Hugenberg und dann durch ſeine Unterführer von ſeinem
ur=
ſprunglich anders gewollten Wege abdrängen laſſen.
Unverſtänd=
lich neben der Haltung Hugenbergs, des ewig Geſtrigen, iſt uns
die Haltung des Stahlhelms, deſſen Verbot im Rheinland und
Weſtfalen ja nur auf den Willen Hindenburgs hin aufgehoben
worden iſt. Hindenburg hielt als anſtändiger
Mann ſeinen Leuten die Treue. Düſterberg mag ein
tüchtiger Oberſtleutnant ſein, wie es noch viele Hundert andere
gibt, aber nie durfte der Stahlhelm ſeinem Ehrenvorſitzenden mit
einem beſonderen Kandidaten bei der Wahl gegenübertreten. —
Zu Hindenburg zieht uns das Gefühl der Treue
und der Dankbarkeit. Wir, die wir damals 1914
hinaus=
ogen und nicht noch in den Windeln lagen, erinnern uns, wie
Hindenburg Oſtpreußen rettete! Und dann die zweite, noch
grö=
ßere Tat, als nach dem Zuſammenbruch 1918 der Armeebefehl
Hindenburgs kam: „Ich behalte den Oberbefehl!‟ Das war der
Mann, dem das ganze Heer ſein Vertrauen entgegenbrachte,
und der, ſich ſelbſt überwindend, nicht ſein Gefühl entſcheiden ließ,
ſondern Pflichtgefühl und Vaterlandsliebe!
Warum ſollen wir fremde Leute wählen, die ſich nicht erprobt
haben? Wir haben die Heroengeſtalt Hindenburgs, der uns als
der Repräſentant der beſten Tugenden des
deut=
ſchen Volkes gegenübertritt. In Hindenburg ſehen wir das
Große aus der Vergangenheit, die Tradition. Die Kräfte, die er
uns gibt, laſſen uns noch Hoffnung für die Zukunft. Wir
wäh=
len Hindenburg, weil wir an Deutſchlands
Zu=
kunft glauben!” (Stürmiſcher Beifall.) Mit dem
Deutſch=
landlied ſchloß die Kundgebung.
Störungsverſuche einer Gruppe jugendlicher Nationalſozialiſten
fertigte der Redner überlegen und glänzend ab.
— Haydn=Gedenkfeier in der Paulusgemeinde. Im
Gemeinde=
ſaal der Pauluskirche fand ſich eine zahlreiche Zuhörerſchaft zu
Haydn’s 200jähriger Geburtstagsfeier ein. Eine feinſinnig
zu=
ſammengeſtellte Folge von Darbietungen verſchiedenſter Art
er=
freute denn auch die andächtig Lauſchenden. Das Adagio und
Vivace aus der (=Dur=Symphonie Nr. 7, vierhändig vorgetragen
von Frau C. Walter und Fräulein E. Heddaeus eröffnete
den Abend. Daran ſchloß ſich ein Vortrag von Frl. Ella
Hed=
daeus, der kurz und treffend Haydn’s Perſönlichkeit und Wirken
beleuchtete. Es folgten in zwei Gruppen je 3 der kaum bekannten
entzückenden „Schottiſchen Lieder” mit Triobegleitung, geſungen
von unſerer bekannten Konzertſängerin Grete Nies. Es iſt
bedauerlich, daß wir dieſe Sangerin ſo ſelten zu hören bekommen
— unſere hieſigen Vereine ſollten doch die Gelegenheit
wahr=
nehmen, des öfteren ſolche einheimiſchen Künſtler für ihre
Kon=
zerte heranzuziehen. Zwiſchen den Liedergruppen erklang das
„Andante, aus der Violinſonate Nr. 1 in G=Dur, ſicher und
ton=
ſchön vorgetragen von Fräulein Tilly Fiſcher. Zu dieſer
ge=
ſellten ſich dann Fräulein Rötrud Friedrich Violoncello
und Fräulein Ella Heddaeus, Klavier, um das „Trio Nr. 12‟
zu Gehör zu bringen. Die gute alte Zeit in all ihrer
Liebens=
würdigkeit und Grazie wurde durch das fein abgeſtimmte
Zu=
ſammenſpiel der drei Damen in uns lebendig. Den Abſchluß des
ſchönen Abends bildete das „Virack assau aus der D=Dur=
Sym=
phonie Nr. 14, deſſen ſich die Damen C. Walter und E.
Hed=
daeus mit Liebe und freudiger Begeiſterung annahmen. Alle
Leiſtungen ſtanden erfreulicherweiſe auf künſtleriſcher Höhe, ſo daß
der Abend für die Zuhörer zu einem reinen Genuß wurde.
Be=
ſondere Anerkennung gebührt Fräulein E. Heddaeus, die mit
feinem Verſtändnis die Vortragsfolge zuſammengeſtellt hatte und
mit ausgezeichnetem Anpaſſungsvermögen unermüdlich den ganzen
Abend am Flügel ihres Amtes waltete.
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Am kommenden Montag
dem 14. März. 8 Uhr, findet im Kleinen Haus eine
Sonderauf=
führung von Rüthleins Lokalpoſſe „Piſtole und
Tabaks=
pfeife” ſtatt, mit der ſich die Heſſiſche Spielgemeinſchaft dafür
einſetzen will, der ſeit langen Jahren ſo ſegensreich wirkenden
Heidenreich=von=Siebold=Stiftung zur Unterſtützung bedürftiger
Wöchnerinnen die gerade in unſeren Tagen der bitterſten Not
Beſuch dieſer Vorſtellung ein gutes Werk im Sinne der gerade
heute ſo notwendigen Nächſtenliebe zu tun, daß ein namhafter
Betrag für das Weiterwirken der Stiftung erzielt wird, dies um
ſo mehr, da das prächtige Stück und die ihm hier geſicherte
glän=
zende Aufführung jedem Beſucher einen Abend voll herzlichſten
Lachens in ſichere Gewißheit ſtellt. (Vorverkauf ab Samstag.)
— Volkshochſchule. Der Lehrgang in Gymnaſtik von Frl.
Kaſten muß bis auf April zurückgeſtellt werden. Nähere
An=
zeige erfolgt ſpäter.
— Heilsarmee. Brigadier Gruner der Diviſionsoffizier der
Heidelberger Diviſion wird am Sonntag morgens und abends mit
ſeiner Frau die Verſammlungen leiten. (Siehe Anzeige.)
Hundeſteuermahnung. Das 1. Ziel iſt bei Meidung der
Beitreibung und Koſtenberechnung bis zum 22. d. M. an die
Stadtkaſſe. Grafenſtraße 28, zu zahlen.
Aus den Parkeien.
emeinſchaftsarbeit.
Man ſchreibt uns: Unter der Leitung des Landesvorſitzende=
Bürgermeiſter Dr. Niepoth. M. d. L., traten dieſer Tage des
volksparteiliche Landes=Beamtenausſchuß um
der Mittelſtandsausſchuß (Landesausſchuß für
Hand=
werk, Handel und Gewerbe) zuſammen, um gemeinſam über di
Gefahren zu beraten, denen die in den beiden Ausſchüſſen orga,
niſierten Berufsſtände durch die Notverordnungen unterworfe
ſind. Es zeigte ſich, daß immer noch ein großer Teil der
Führe=
beider Berufsgruppen im volksparteilichen Lager ſteht und durd
aus entſchloſſen iſt, mit allem Nachdruck ſich für die alten
lihe=
ralen Forderungen einzuſetzen.
Als Vorſitzender des Landes=Beamtenausſchuſſes ſetzte ſia
Rektor Dr. Claß zunächſt mit den Angriffen auseinander, di
vielfach gegen die Beamtenſchaft aus den Reihen des Mittelſtand=
vornehmlich der Wirtſchaftspartei, erhoben wurden und konnt
demgegenüber aber auch manche Stimme aus den Kreiſen de
Wirtſchaft zitieren, die vor allem in letzter Zeit zugaben, daß di
wiederholten Kürzungen der Beamtengehälter ſich äußerſt nach
teilig für den Mittelſtand auswirkten. Es iſt ein eireulis
vitſosus: Gehaltsſenkung der Beamten bedeutet verringerte Ein,
nahme für den gewerblichen Mittelſtand, dieſe verringerten Ein
kommen führen zu Steuerrückgängen und zu Entlaſſungen, di
wiederum den Staat mit erhöhten ſozialen Aufwendungen
b=
laſten; verminderte Steuern und erhöhte Soziallaſten
vermehre=
das Defizit, das dann der Staat wiederum durch Gehaltsſenkum
zu vermindern ſucht. So werden alle geſchädigt und niemanden
geholfen. Gegenüber den Meldungen über die phantaſtiſch
Höhe der Beamtenbeſoldung wies Dr. Claß darauf hin, daß zw=
Drittel aller Beamten unter 200 RM., drei Viertel unte
300 RM. im Monat verdienen. Schlüſſig wurde nachgewieſen
daß gar keine Veranlaſſung zu einer Gegnerſchaft zwiſchen
B=
amtenſchaft und Mittelſtand beſtünde.
Metzgermeiſter Becker=Offenbach ſtellte als Vorſitzends
des Landes=Mittelſtands=Ausſchuſſes feſt, daß die volksparteiliche
Mittelſtändler viel zu ſehr immer von dem Gefühl des Verbuf
denſeins durchdrungen geweſen ſeien, als daß ſie ſich an der Het
gegen andere Berufsklaſſen beteiligt hätten. Aber es gäbe I
genug Parteien, die von der Unzufriedenheit leben müßten.
Ma=
dürfe aber auch nicht überſehen, daß im Mittelſtand eine groß
und bittere Not herrſche und es manchen Handwerker gäbe, de
weniger Einkommen beſitze, als ein Arbeitsloſer, der daher geger
über einem Beamtengehalt von 200 RM., ſchon die verzweifeln
Frage ſtelle: Was habe denn ich? Die Maſſe beurteilt die
Ba=
ſoldung der Beamten nicht nach den Gehältern der Briefträge=
und Weicheſteller, ſondern nach den wenigen hohen Gehälterr
Bittere Worte fand der Redner über den Preisabbau. W
dieſer feſtzuſtellen iſt, kam er nicht durch die Einwirkung de=
Preiskommiſſars, ſondern durch die naturgemäße Entwicklung
Da, wo aber die Preisſenkung eine wirkſam
Entlaſtung hätte bringen können, bei der Sen
kung der öffentlichen Tarife und Gebührem
hat man Halt gemacht. Dafür hat man die Um
ſatzſteuer und einige Zölle erhöht! Wie man glat
ben konnte, daß mit dieſen Erhöhungen eine Preisſenkung
durck=
geführt werden könnte, bleibt unerfindlich.
In einer langen Ausſprache wurde noch manch intereſſante=
Diskuſſionsbeitrag geboten. So wurde darauf aufmerkſam ge
macht, daß die Zollerhöhung ſchon beſchloſſen waz.
als die Preisſenkungsaktion angekündig
wurde. Auch gelang es nicht, eine Senkung de
gebundenen Kartellpreiſe z. B. der Briketts
zu erzielen. Der Brotpreis ſoll geſenkt wer
den, aber gleichzeitig wurde der Roggen teuren
Dr. Niepoth konnte das Ergebnis der Ausſprache dahin zuſan
menfaſſen, daß er ſagte, daß die DVP es ablehne, den Neidſtand.
punkt zur Grundlage irgendeiner politiſchen Handlung zu macher
Wir betonen das Leiſtungsprinzip und lehnen jede Nivellierun
ab. Das Gefühl der inneren Verbundenheit, iſt in der DVP. ſ
lebendig, daß wir das gefährliche und gehäſſige Gegeneinander
ausſpielen nicht mitmachen. Wir können auf dem Lande dasſelb
predigen wie in der Stadt, und haben es nicht nötig, wie manch
andere Partei, draußen auf die Beamten und in der Stadt au
die Bauern zu ſchimpfen. Es iſt und bleibt die große Aufgabe de=
DVP. ausgleichend zu wirken, denn das iſt gerade in der Gegen
wart eine lebensnotwendige Arbeit.
Deutſche Volkspartei Darmſtadt. Für unſer
Mitglieder, die nicht zu Fuß zum Wahllokal gehen können, ſtehr
in Auto zur Verfügung. Wir bitten um rechtzeitige
Anmeldun=
auf unſerer Geſchäftsſtelle. Zimmerſtraße 1, Fernſpr. 3540.
— Deutſche Volkspartei, Frauengruppe De.
auf Mittwoch, den 16. März. angekündigte Lichthildervortra
über die Abrüſtungsfrage muß, da unſere Freundinnen an dis
reich ſein wird, bitten wir um recht zahlreichen Beſuch.
— Kampfblock Schwarz=Weiß=Rot. Wir
wei=
ſen nochmals auf die Anzeige in heutiger Nummer für die Düſter.
berg=Verſammlung in der Woogsturnhalle um 8 Uhr abends hit
Die Merunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Znzeigen zu befradhten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
— Im Reſtaurant Bender. Eliſabethenſtraße 23, un
Hotel Bender Georgenſtraße 1½, werden laufend di=
Wahlreſultate bekannt gegeben. Im erſteren Betriebe Samsta.
abend Künſtlerkonzert, Operetten und Schlager. Sonnta=
Märſche und alte Lieder. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Kino im eigenen Heim. Ueber dieſes Thema
ſprich=
am 15. März im Fürſtenſaale, Grafenſtraße, Herr Dr. Brieſe
Berlin. Er zeigt an vielen ſelbſtgedrehten Schmalfilmen, welch
ungeahnte Freuden dem Schmalfilm=Amateur blühen, wenn
e=
ſich und ſeine Verwandten und Freunde einmal in der Bewegung
auf der Leinwand ſieht. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Heute Samstag, morgen Sonntag, finden im Hotel ung
Reſtaurant „Zur Poſt” am Hauptbahnhof, die beliebter=
Geſellſchaftsabende mit Tanz ſtatt. Auch werden am Sonntag die
Wahlergebniſſe laufend bekannt gegeben. Siehe heutige.
Anzeige.
Vereinskalender.
Vereinigung ehem. 116er Darmſtadt. Montag—
14. März, abends 8,15 Uhr, Mitglieder=Verſammlung bei Kameraſ.
Breidert, Obergaſſe, Zentral=Hotel.
— Deutſcher Offiziersbund. Wir ſind vom
Kampf=
block Schwarz=Weiß=Rot zu Samstag, 12. März, 8 Uhr abds., in die
Woogsturnhalle eingeladen. Es ſpricht
Reichspräſidentſchafts=
kandidat Oberſtleutnant Dueſterberg.
Ott
Binfe
Tageskalender für Samstag, den 12. März 1932.
Lichtſpieltheater. Union=Theater: „Raſputin”
Helia
Lichtſpiele „Die Blumenfrau von Lindenau”; Palaſt
Lichtſpiele: „Madame Blaubart”, — Orpheum: Dücker
— Café Ernſt=Ludwig: Geſellſchaftsabend. — Reſtaurant Ben
der Eliſabethenſtr.: Künſtler=Konzert. — Hotel und Reſtauran
Poſt: Geſellſchaftsabend — Mieter=Verein, 8 Uhr: Jahres
hauptverſammlung im Feierabend. — Verein Freie Schule"
20.15 Uhr, Aula des L.=G.=Gymnaſiums; Vortrag „Wie kania
man Kinder zu ſozialen Menſchen erziehen” — Konzerke:
Rheingauer Weinſtube Cafs Oper, Cafs Ernſt=Ludwig,
Schloß=
keller, Perkeo. Café Ganßmann, Alter Ratskeller, Spaniſche
Weinhalle.
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 12. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 72 — Seite 7
Ans beſſen.
Oſtern in Bad=Nauheim.
bühren
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enten
Gerade in den Oſtertagen zeigt es ſich beſonders, daß Bad=
Fauheim nicht nur ein Mekka des Leidenden iſt, ſondern auch ein
wealer Erholungsaufenthalt für den Geſunden durch die Anmut
iner Landſchaft und die Fülle des Schönen und Sehenswerten,
Fe ſeine Anlagen und Einrichtungen bieten. In dem
ausgedehn=
n, einzigartigen Park führen ſtille Wege in den Frühling. Wer
eben ſucht, findet mannigfache Möglichkeiten anregender
Unter=
kaltung. Dazu kommen die milden klimatiſchen Verhältniſſe und
e günſtige Verkehrslage des Ortes, die Bad=Nauheim zu einem
sſonders lockenden Reiſeziel in den Oſtertagen machen. Für die
OItergäſte Bad=Nauheims wird auch dieſes Jahr eine beſondere
urkarte zum Preiſe von 5 RM. ausgegeben, die vom 24.
AEärz bis 2. April oder während der iſraelitiſchen Oſtertage vom
. bis 29. April Gültigkeit hat. Dieſe Karten berechtigen zum
ſieien Beſuche des Kurhauſes ſowie der Konzerte des Staatlichen
herrorcheſters und außerdem zur Benutzung der Kurmittel gegen
Gatrichtung der hierfür beſonders feſtgeſetzten Gebühren.
Dd. Arheilgen, 11. März. Ehrenabend. Der Tv. 1876
anſtaltet heute abend in ſeiner Turnhalle einen Ehrenabend, an
dirn neben der Ueberſchreibung der Schüler und Schülerinnen des
Vereins zu Zöglingen verdiente Vereinsmitglieder durch Ehren=
„kunden und Ehrennadeln ausgezeichnet werden. Umrahmt wird
s Feier von turneriſchen Vorführungen.
o. Erzhauſen, 11. März. Geſtern bewegte ſich ein Leichenzug
u der Bahnſtraße nach dem Friedhof, wie ihn Erzhauſen ſelten
zehen. Konrad Lotz 3., Bahnbedienſteter i. R., wurde die letzte
erre erwieſen. Der Verſtorbene war 38 Jahre im Dienſte der
Kichsbahn; er erreichte ein Alter über 80 Jahre. Vor fünf
Jah=
a feierte er das Feſt der Goldenen Hochzeit. Seine Gattin hat
ha überlebt und iſt jetzt noch rüſtig und geſund. Drei
Geſangver=
ure gaben dem Dahingeſchiedenen das Geleit und trugen je einen
tabgeſang vor.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 11. März. Preisabbau. Nach dem
ande von Ende Februar I. I. waren hier folgende Preiſe in
ötltigkeit: Für je 2 Kg. Miſchbrot 0,86 Mk., Koxnbrot 0,76 Mk.,
ex Kg. Rindfleiſch mit Knochen 0,70 Mk., friſches Schweinefleiſch
it* Knochen 0,70 Mk. bis 0.80 Mk., ebenſo geſalzenes
Schweine=
laſch und Kalbfleiſch; Leber= und Blutwurſt 0,60 Mk., Fleiſch=
Fuxſt und Schwartenmagen 0,80 Mk., Vollmilch ins Haus
ge=
lierert, ver Liter 0,24 Mk. Steinkohlen, frei Haus geliefert, per
eitner 1,97 Mk., Braunkohlenbriketts, frei Haus geliefert, per
etner 1,/47 Mk. — Spar= und
Darlehenskaſſenver=
lin e. G. m. u. H. Die Hauptverſammlung findet am Samstag,
er 2. Aprik I. J., abends, im kleinen Saale des Gaſthauſes „Zum
ſoldenen Anker” (Fiſcher) ſtatt.
Traiſa, 11. März. Obſt= und Gartenbauverein —
ſonatsverſammlung. Der Vorſitzende, Herr
Gutsver=
valter Seidel, hatte das Vergnügen, wieder neue, durch Herrn
ſoh. Fornoff geworbene Mitglieder zu begrüßen, und kam
an=
hließend auf den vor kurzer Zeit ausgeführten Rundgang mit
ſeſichtigung der Obſtbäume in hieſiger Gemarkung und nochmals
äher auf die Pflege derſelben zu ſprechen. Schriftführer Herr Fr.
ſeyd machte die Anweſenden durch einen Vortrag mit der
Her=
elkung und Anwendung der verſchiedenen künſtlichen Dünger
ein=
ehend bekannt, ſo daß dem Redner für ſeine lehrreichen
Ausfüh=
ugen reicher Dank gezollt wurde. Eine Gratisverloſung von
eſpendeten Blumenſtöcken und Saatbohnen brachte manchem
Mit=
lied eine beſondere Ueberraſchung. Demnächſt ſoll nun auch die
eſpritzung der Obſtbäume von fachmänniſcher Hand durchgeführt
erden; Anmeldungen hierzu nimmt Mitglied Joh. Fornoff
ent=
gen. Obſtbauinſpektor Behne=Darmſtadt wird dann bei einem
undgang, der an einem der nachſten Sonntage ſtattfinden ſoll.
u alle Einzelheiten an Ort und Stelle noch näher eingehen.
für die Woche vom 13. bis 19. März 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobäl=Clzh.
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
42 Darmſtadt—Mainz (Ortsdurchfahrt Groß=Gerau, Darmſtädter
Straße) vom 26. 11. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Jahnſtraße und Friedrichſtraße in Groß=Gerau.
45 Heldenbergen—Windecken wegen Einſturzgefahr der
Nidder=
brücke bis auf weiteres für allen Verkehr geſperrt. Umleitung
für den Durchgangsverkehr: Friedberg, Vilbel, Bergen,
Main=
kur, Hanau; fur den Lokalverkehr: Eichen, Oſtheim, Windecken.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ortsdurchfahrt in Biebelsheim vom 11. 1. bis Ende März
geſperrt. Umleitung über Genſingen.
Dk. Affolterbach, 9. März. Ausdem Wahlkampf. Die
Nationalſozialiſtiſche Partei veranſtaltete hier vorgeſtern abend
eine Wählerverſammlung, die von vielen Einheimiſchen und
Frem=
den beſucht war. Stadtrat Abt=Darmſtadt ſprach über die
kom=
mende Reichspräſidentenwahl.
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Verſchärfte Lage in Mörfelden.
WSN. Mörfelden, 11. März. Die allgemeine Lage hat ſich hier
weiter verſchärft. Der kommuniſtiſche Bürgermeiſter Zwilling
lehnt es nach wie vor ab, die geſetzlich eingeführte Gemeinde=
die nicht mehr in der Lage ſind, der Bevölkerung weitere Kredite
zu gewähren. Der Ortsgewerbeverein appelierte in einer
Ent=
ſchließung an die Behörden, dem gegenwärtigen Zuſtand ein Ende
zu bereiten. Der von den Kommuniſten inſzenierte Schulſtreik iſt
Anfang dieſer Woche wieder abgeblaſen worden. Dagegen wurde
vorgeſtern durch ein geheim verbreitetes illegales Flugblatt, das
mit Rot=Front unterzeichnet iſt, zum allgemeinen Steuerſtreik
auf=
gefordert. Begründet wird dieſe Aufforderung mit der Angabe
daß dem Bürgermeiſter vom Kreisamt die Verfügungsgewalt über
die Gemeindekaſſe entzogen wurde. Wie mitgeteilt wird, ſtimmt
dieſe Angabe nicht. Der kommuniſtiſche Bürgermeiſter iſt nach
wie vor im Beſitze dieſer Verfügungsgewalt.
G. Ober=Ramſtadt, 11. März. Säuglingsfürſorge.
Nächſten Montag, den 14. März, nachmittags von 2—3 Uhr, findet
im Zimmer 18 des Rathauſes Beratungsſtunde der
Säuglings=
fürſorge ſtatt. — Die Bezüge der Klein= und Sozialrentner für
Monat März kommen am Dienstag, den 15. März, nur
vormit=
tags von 8—12 Uhr, bei der Gemeindekaſſe zur Auszahlung.
Brennholzverſteigerung. Dienstag, den 15. März,
vor=
mittags 9 Uhr, findet im Gaſthaus „Zum Löwen” die letzte
Brenn=
holzverſteigerung aus dem Gemeindewald ſtatt. Näheresſ. An
zeige in Nr. 72 des D. T.
Op. Dieburg, 11 März. Ratsſitzung. Ein Ausſchuß ſoll
mit dem Heſſiſchen Jagdklub wegen Ermäßigung der
Jagdpacht=
preiſe verhandeln. Den Schrebergartenpächtern, die durch das
Hochwaſſer im vergangenen Jahre auf ihren Grundſtücken keinen
Ertrag hatten, wurde einſtimmig Pachterlaß gewährt. Der
Pacht=
preis der Sommerſchafweide wurde von 600 RM. auf 450 RM.
herabgeſetzt. Ein Geſuch Offenbacher Sportangler wegen
Ueber=
laſſung des Schloßgartenweihers wurde einſtimmig abgelehnt.
Die Tagegelder und Gebühren der Gemeindebeamten und
Ge=
meindevertreter wurden nach den Richtlinien des Kreisausſchuſſes
feſtgeſetzt. Die Gemeindegetränkeſteuer ſoll auch über den 1. April
hinaus in der ſeitherigen Höhe zur Erhebung gelangen.
Gernsheim, 11. März. Waſſerſtand des Rheins am
10. März: —1.20 Meter, am 11. März: —0,89 Meter.
ſerſchen Ziegelfabrik. Nachts wollten nun einige Leute dieſe
Fahne entfernen. Als ſie aber in die Nähe des Schornſteins
ge=
langten, erhielten ſie aus dieſem heraus Feuer, hierbei wurde der
angehende Zahnarzt Willy Fourier von einer Revolverkugel
getroffen. Dieſe ging durch den Hut hindurch, verurſachte aber
nur eine ſtark blutende Streifſchußwunde. Die Revolverhelden
wurden erkannt und von der Polizei dingfeſt gemacht.
Ah. Dittelsheim (Rhh.), 11. März. Owie ſchade! Ein
Laſtkraftwagen mit Anhänger, der Wein geladen hatte, nahm mit
erhöhter Geſchwindigkeit eine Kurve. Der Wagen kam durch die
Feuchtigkeit der Straße ins Rutſchen, ſo daß der Anhänger gegen
einen Telegraphenmaſt flog. Der Maſt brach durch. Der Wagen
flog weiter und prallte gegen eine Hauswand, die ebenfalls
zer=
riſſen wurde. Zwei Faß Wein fielen auf den Boden. Ein Faß
zerſprang und das köſtliche Naß rann in den Rinnſtein. Das
an=
dere Faß verlor den Boden und lief zur Hälfte aus. Es handelt
ſich um eine ſehr gefährliche Kurve bei der Poſt, die ſchon manchen
Autounfall hervorrief.
Nachrichken des Skandesamks Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 3. März: Rudolph, Eliſabethe Marta, geb.
uchner, 57 J.. Ehefrau des Privatiers, Bruſtſtraße 49. Am
März: Eberhardt, Karl Johann, Meteorologe. Profeſſor an der
ſchniſchen Hochſchule, 54 J. Herrngartenſtr. 35. Am 4 März:
eſtenbohm. Henriette, geb. Wolff, 67 J., Ehefrau des
Wäſcherei=
ſitzers, Roßdörfer Straße 27. Walter. Peter, Bäckermeiſter, 54
Dieburger Straße 50. Am 5 März: Becht, Magdalene, geb.
eber, 76 J., Witwe des Bahnmeiſters 1. Kl. Riedlingerſtr 35.
n 6. März: Stößel, Wilhelm Wendel, 68 J.. Eiſenbahn=
Werk=
ſttenvorſteher i. R., Barkhausſtr. 35 Jäger, Maria, geb.
Aß=
uts, 78 J., Witwe des Weißbinders, Frankenſteinſtr. 48. Donges,
liſe, geb. Schuchmann, 70 J., Witwe des Zimmermanns. Gr.
tylaneigaſſe 35. Lang, Georg Heinrich, Oberrechnungsrat i. R.,
F., Dieburger Straße 21. Am 5. März: Rath, Chriſtine, geb.
farrier 67 J. Ehefrau des Vermeſſungsrats i. R., Kiesſtr. 131.
n6 März: Lippert, Johann Heinrich, Bankbeamter i. R., 81 J.,
derſtraße 94. Petri, Eliſabethe, geb. Weſterwald. 69 J.. Witwe
* Landwirts Neue Niederſtraße 20. Am 7 März: Geiger
Jo=
h. 48 J., Straßenbahnhilfskontrolleur. Am 5. März: Höhl,
ſinrich, 22.. Elektromeiſter, 37 J., Griesheim, Kr. Darmſtadt,
Grafenſtr. 9. Mangold, Katharina, geb. Schloſſer, 43 J.,
ſefrau des Mechanikers, hier, Grafenſtr. 9. Am 7 März: Kadel,
ſe, geb. Kadel. 45 J., Ehefrau des Landwirts und
Bürger=
ſiſters in Hochſtädten, hier, Eſchollbrücker Straße 4½. Ebert,
ſtharina Margaretha, geb. Wallhäuſer. 85 J. Witwe des Rent=
2. Kittlerſtraße 42. Am 8 März: Bitſch Katharina Barbara,
Heldmann, 89 J., Witwe des Lehrers, Viktoriaſtr 79 Göbel,
ina Katharine, geb. Dechert, 61 J.. Ehefrau des Weißbinders,
inbergſtr. 35. Am 7. März: Schnauber, Eliſabeth, geb. Volk,
J., Witwe des Landwirts, Schwanenſtr. 23. Rodenhäuſer,
Ka=
ſina, ohne Beruf. ledig, 31 J.. Ober=Ramſtadt, hier,
Landgraf=
dorg=Straße 100. Krämer, Eliſabeth. geb. Trautmann. 60 J.,
gefrau des Schneiders, in Lengfeld hier Landgraf=Georg=
Eaße 100. Am 8. März: Dr. Koch. Ernſt Auguſt Adolf. Buch=
Ncereibeſitzer, 58 J., Wendelſtadtſtr. 6. Kleber. Eliſabeth
Do=
hea Ottilie Friedericke Wilhelmine, ohne Beruf, ledig. 74 J.,
hinkfurter Straße 51. Reichard, Eliſabeth Margarete, geb.
Renzler, 67 J.. Witwe des Fuhrmanns, Arheilgerſtr. 19 Burk=
79. Pauline Amalie Suſanna Wilhelmine, ohne Beruf, ledig,
Bdörfer Straße 28. Specht, Barbara, geb. Krichbaum 61 J..
ſtwe des Korbmachers hier, Brandgaſſe 14. Mölbert, Heinrich.
ſynwärter i. R., 67 J., Stockſtadt. hier, Grafenſtr. 9. Am 9. März:
Anagel, Walter Alexander 6 Monate Saalbauſtraße 78. Am
März: Werner, Johann Wilhelm. Glaſermeiſter, 83 J.
Lud=
shöhſtr 13½. Am 9. März: Heß. Henriette, geb.
Höfeling=
s. 88 J., Witwe des Fabrikanten, Lucasweg 7. Gernsheimer,
Vilie, geb. Nathan. 81 J., Witwe des Kaufmanns, in Eberſtadt,
Darmſtadt, hier, Martinspfad 72. Am 10. März: Schäfer,
helm Peter Philipp. 57 J.. Maſchinenſchloſſer, Feldbergſtr. 58.
Emilie, geb. Wurmſer, 61 J., Ehefrau des
ſchsbahnſchaffner, 41 J., hier, Michaelisſtr. 16.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (12. März).
Euoltirche. Abends 6 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die Konfirmation. Pforrer
— Abends 8,30 Uhr: Andacht.
wotkapelle. Abends 8 Uhr: Beichte für die Konfirmation. Pfarrer Heß.
trtinekirche. Abends 6 Uhr: Beichte. Pfarrer Beringer.
anneskirche, Abends 6 Uhr: Beichte und Vorbereitungsgottesdienſt., Pfarrer
Eunger Kirche (Petrusgemeinbe). Abends 7,30 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt
Konfirmationsabendmahl des Oſtbezirks. Pfarrer Weiß,
ſEskirche. Abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde.
Sonntag Judika (13. März).
Hetkirche. Borm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmation für die
Markus=
oe und Feier des heiligen Abenbmahls. Pfarrer Bogel. Kollekte für die Armen
1arhusgemeinde. — Vorm. 11,30 Uhr: Kinvergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr:
uung und Prüfung der Konfirmanden der Lukasgemeinde. Pfarrer F. Müllor,
Drr Othrche iſt wochentags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingaug Nordtür.
„eikapelle. Vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmation für die
Kaplanei=
ſa” und Feier des heiligen Abendmahls. Pfarxer Heß. Kollekte für die Kleinkinder=
— Mittwoch, 16. März, abends 6 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer Wagner.
MOßkirche. Vorm. 9,80 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmation für die Schloß
„a” und Feier des heiligen Abendmahls. Dekan Zimmermann. Kollenie für die
enber Schloßgemeinde.
Neinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Donnerstag, 17. März,
8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
ueshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer, Heinheimer Str. 41. Telephon
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 13. März, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Reformationsgemeinde (Sſt). Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 8 Uhr:
Jugendver=
einigung der Stadtgemeinde. — Montag, 14. März, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Lukasgemeinde. — Dienstag, 15. März, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der
Stadt=
kirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Refor=
mationsgemeinde (jüngere Abtlg.). — Mittwoch, 16. März, nachm. 4 Uhr: Jungſchar
der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapelle und Schloß=
Eirche. — Jugendbund der Markusgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Reformations=
gemeinde (ältere Abtlg.). — Donnerstag, 17. März, abends 8 Uhr: Jugendbünde der
Lukas=, Markus= und Schloßgemeinde. — Freitag, 18. März, abends 8 Uhr: Jugendbund
der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 15. März, abends 8 Uhr:
Mädchenver=
einigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 16. und Samstag, 19. März, nachm. 2 bis
4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 17. März, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 19. Marz, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Str. 21. Fernſprecher
Nr. 2883.
Ev. Bohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Borderhaus, 1 Treppe,
Sprech=
ſtunden vorm. von 10—12 Uhr u. nachm. (außer Samstags) v. 5—6 Uhr. Fernſprecher
4584. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung in
Woh=
nungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und
Gefangenenfür=
ſorge. — Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Berſicherungsangelegenheiten.)
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17.
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3 bis 6 Uhr=
(Mittwochs nur von 3—4,30 Uhr.) Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchennotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hintexhaus, Zim 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Martinskirche. Vorm. 9 Uhr: Konfirmation der 1. Konfirmnandengruppe der
Mar=
tinsgemeinde Oſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Beringer. Kollekte für
kirchliche Zwecke. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt.
Landeshirchenrat D. Waitz. — Nachm. 3,30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der 2.
Kon=
firmandengruppe der Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Berger. — Abends 6 Uhr;
Pfarrer Lautenſchläger. — Mittwoch, 16. Märs, abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht.
Pfarrer Dr. Berger.
Martinsgemeinde (Veranſtaltungen). Dienstag, 15. März, abends 8 Uhr, im
Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Mittwoch,
16. Mcz, nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule. —
Donners=
tag, 17. März, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im
Gemeinde=
haus: Mädchenvereinigung (WBeſt); Mauerſtr. 5: Poſaunenchor. — Freitag, 18. März,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mütterabend (Oſt); im Gemeindehaus: Mütterabend
(Weſt): Jugendvereinigung (ältere Abtlg.). — Samstag, 19. März, nachm. 2 Uhr, im
Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule.
Johanneskirche, Vorm. 10 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des Nordbezirks
mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Marx. — Mittwoch, 16. März, abends 8 Uhr: 6. Paſſion
andacht in der Kirche. Pfarrer Goethe. — Veranſtaltungen: Montag, 14. März, abends
8 Uhr: Mütterabend. — Dienstag, 15. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch,
16. März, nachm. 2 Uhr: Strickſchule.
Baul=Gerhardt=Haus (Gemeinbehaus der Waldkolonie). Borm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Nachm. 3 Uhr; Borſtellung und Prüfung def
Konfirmanden. Pfarraſſiſtent Junker. — Dienstag, 15. März, abends 8 Uhr: 5.
Paſſions=
andacht. Pfarraſſiſtent Junker. — Beranſtaltungen: Donnerstag, 17. März, abends
8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 9,30 Uhr: Konfirmation der
Konfir=
manden des Oſtbezirks. Pfarrer Weiß, Kollekte für den Kindergottesdienſt. — Abends
8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Pfarrer Irle. — Mittwoch, 16. März, abends 8 Uhr:
7. Paſſionsandacht.
Beranſtaltungen: Montag, 14. März, abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung:
Jüngerenkreis. — Dienstag, 15. März, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. — Donnerstag,
17. März, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor (
Kinder=
ſchule). — Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Alterenkreis. — Abends 8,15 Uhr:
Chriſtliche Pfadfinderſchaft (neue Trainkaſerne). — Freitag, 18. März, abends 8 Uhr:
Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 19. März, abends 7.30
Uhr: Singekreis.
Panluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller. — Vorm. 11,15
Uhr: Kindergortesdionſt. Pfarrer Müller. — Nachm. 3 Uhr: Borſtellung der
Konfir=
manden des Oſtbezirks. Pfarrer Rückert. — Mittwoch, 16. März, abends 8 Uhr: 6.
Paf=
ſionsandacht. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 13. März, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung:
Vor=
trag von Dr. Geurgi. — Montag, 14. März, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag,
15. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 17. März, abends 8 Uhr:
Mütter=
abend. — Samstag, 19. März, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. — Ev. Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden,
Donnerstag, 17. März, abends 8 Uhr: 6. Paſſionasandacht.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Rachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Männerabend, Herr
Bring=
mann. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Frau Miſſionar Hoffmann=
Lindenfels. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Gemiſcher Chor. — Donnerstag: China=Film „Yülan” abends 6 Uhr für Kinder; 8.30
Uhr für Erwachſene. Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule.
Beſſunger Straße 80, Herr Bringmann. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=
Ver=
cinigung. — Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbud für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Bibalbeſprech=
ſtunde für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen.
Fraundgskreis für jzunge Mädchen. (Prakt, Krankenpflege.) — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
E.=C.=Fungſchar und Kinderbund. — Abends 8,30 Uhr: Freunbeskreis für junge Männer.
(Frageabend). — Donnerstag: Beteiligung an dem China=Film.
Heimaberde für ortsfremde funge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24.
Jeden Zonnerstag, abenbs 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat (9. u. 23.: 10 Pf. mitbringen!): Rähen und Zuſchneiben. —
Don=
nerstag, 10. Märg: Probe. — Donuerstag, 17. März: Back= und Bratkurs im Gaswerk.
— Gründonnerstag: Abendgottesdienſt. — Donnerstag, 31. Män: Probe.
Chriſtlicher Berein junger Männer e. B. (Alexanderſtr. 22, Inf.=Kaſerne, Hof links.
Sonntag, nachm. 2 Uhr: Treffen im Heim. — Dienstag, abends 8 Uhr: Jungvolkabend
(14—17 Jahre): Konfirmandenabend. „Freude und Wahrheit” iſt der Leitgedanke be
Gefang, Muſik und Geſchichte. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde der
Haupk=
abteilung. Herr Kaufmann Hammer. — Donnerstag: Heimabend: Singen und Aus
ſpracheabend. — Freitag, abends 8 Uhr: Turnen in der Ludwigs=Oberrealſchule. —
Jungſchar (Jungen bis 14 Jahre): Mittwoch, nachm. 4,30 Uhr: Singen, Geſchichte und
Andacht. — Freitag, nachm. 6—7 Uhr: Turnen in der Ludwigs=Oberrealſchule. — Diens
tag und Donnerstag, nachm. 5—6 Uhr: Singen und Tatkunde. — Sonntag, den 20. März:
Eltern= und Familienabend. Herr Miſſionar Michel hält einen Lichtbildervortrag
„Aus dem chineſiſchen Volksleben und der Religion.”
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe, Stiftsſtr. 9. Donnerstag, 10. März
abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung (Kreis I). — Samstag, 12. März, nachm. 5—6 Uhr:
Kreis III (Schül. 12—14 J.). — Montag, 14. März, abends 7,30—9 Uhr: Kreis II
(Schül. 14—16 J.). — Dienstag, 15. März, abends 8 Uhr: Arbeitsgemeinſchaft. — Mitt
woch, 16. März, nachm. 4,45 bis 5,45 Uhr: Kreis V. — Donnerstag, 17. März, abende
8 Uhr: Bibelbeſprechung (Kreis I)
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (Stiftsſtr. 51
Diesntag, 15. März, abends 8,30 Uhr: Monatsverſammlung. Anſchließend Lichtbilder
vortrag: „Das deutſche Volkslied”.
Die Shrifteugemeinſchaft (im Saal der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethen=
ſtraße): Sonntag, 13. März, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. —
Donners=
tag, 17. März, 20,15 Uhr: Ausſpracheabend (Pfarrer Dr. H. Heisler, München). —
(Im Raum, Alexanderſtraße 22): Mittwoch, 16. März, 7,45 Uhr:
Menſchenweihehand=
lung. — Mittwoch, 20,15 Uhr: Paſſionsandacht. — Donnerstag, 17. März: 10,30 Uhr=
Menſchenweihehandlung
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, 13. Mürz, vorzu.
9,30 Uhr: Andacht. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchuſe. Nachm. 3,30 Uhr:
Jugendbund=
ſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abends 8 Uihr:
Bibel=
ſtunde (Prediger Kruſt),
Sonſtige Gemeinſchaften.
Methodiſten=Gemeinde (Evangeliſche Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonn=
tag, 13. März, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigtgottesdienft.
Prediger E. Bültge. — Mittwoch, 16. März, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde
Prediger E. Bültge. — Freitag, 18. März, abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Bereinigung (Christian Science Society) in Darinſtadt
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 13. März: Subſtanz; Goldener Text
Hebräer 11:3,5—10.
Gemeinde glänbig getaufter Shriſten (Baptiſten) Mauerſtraße 17. Sonntag, beu
13. März, vorm. 10 Uhr Gottesdienſt. Um 11 Uhr Sonntagsſchule. Abends8.15 Uhr
Evangeliſationsverſammlung. Mittwoch, den 16. März abnnds 8.15 Uhr Bibelſtunde
Freitag, den 18. Marz, abends 8.30 Uhr Gebetsverſammlung. Prediger M. Hähnel
Mennoniten=Gemeinde Darmſtadt. Gottesdienſt mit Abendmahl und
Miſſionskol=
lekte, in Darmſtadt am 13. M9rz 1932 im Bereinshaus „Feierabond” Stiftſtr. 51
vorm. 10.15 Uhr.
Advent=Gemeinde Baldſtraße 18. Sonntag 20 Uhr: Bortrag. — Mittwoch
15 Uhr: Religionsſtunde, 20 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag 20 Uhr: Jugendabend. —
Samstag Vormittag: Jugend=Gottesbienſt.
Evangel. Gemeinſchaft Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigt; 11 Uhr:
Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Predigt. — Montag, abends 8.15 Uhr: Jugend
Verein (Goetheabend) bei Fam. Gunder, Feldbergſtr. 78. — Dienstag, nachmittags
* Uhr: Frauenmiſſionsverein; abends 8.15: Singſtunde. — Donnerstag, abends
8.15 Uhr: Gebetſtunde.
Heilsarmee Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 10 Uhr und abends 8 Uhr: öffentliche
Heiligungsverſammlung, geleitet von Brigadier Gruner und Frau aus Heidelberg. —
Montag, abends 8 Uhr: Pfadfinderübung. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Mitgliederver=
ſammlungi — Mittwoch, 6 Uhr: Jugendliga. 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag,
8 Uhr: Heimbund. — Freitag, 8 Uhr: Heiligungsverſammlung. Kinderverſammlungen
jeden Sonntag, vormittags 11 Uhr und nachmittags 6 Uhr. Mittwoch um 4 Uhr.
Am Sonntag, den 13. 3. wird Brigadier Gruner uud Frau morgens 10 Uhr nnd
abends 8 Uhr in der Schulzengaſſe 3 eine große Extra=Verſammlung halten.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Anſchließen
Kindergottesdienſt. — Nachm. 2 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden.
Montag, 5,30 Uhr: Mädchenjungſchar II; 8 Uhr: Jüngerenabend der Buben. —
Diens=
tag, 8 Uhr: Frauenabend; Jüngerenabend der Mädchen. (5,30 Uhr:
Kirchenſteuerſprech=
ſtunde). — Mittwoch: 2 Uhr: Nähſtube des Frauenvereins; 5,30 Uhr: Bubenjungſchar
III: Mädchenjungſchar I; 8 Uhr: Kirchenchor; EJG., Alterenkreis. — Donnerstag,
5.30 Uhr: Bubenjungſchar I: Mädchenjungſchar III. — Freitag: 5,30 Uhr:
Bubenjung=
ſchar II; Mädchenjungſchar IV: 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht, unter Mitwirkung des
Hir=
chenchors. — Samstag, 4 Uhr: Mädchenjungſchar V 8 Uhr: Klampfenſtunde,
Prov. Pflegeanſtalt: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt, Prediger Neuber.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 13. Febr., 10 Uhr: Gottesdienſt mit
Vor=
ſtellung der Konfirmanden. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. 13 Uihr: Kinder
gottesdienſt der Kleinen. Montag: Jungvolk. Mittwochs gemeinſ Abend der E. F. (
mit Abſchiedsfeier für J. Röhm. — Donnerstag, 20 Uhr: Paſſionsandacht.
Svangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 13. März, vorm. 10 Uhr:
Vorſtellung und Prüfung der diesjährigen Konfirmanden. Abends 8 Uhr: Paſſionsau
dacht. Montag: Kirchenchor. — Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchenchor.
— Donnerstag: Frauenverein. — Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Tirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 13. März, vorm. 10 Uhr: Boxitellung
und Prüfung der Konfirmanden. 8 Uhr: Paſſionsandacht. — Montag, 6 Uhr=
Buben=
jungſchar. — 8,50 Uhr: Jugendverein. — Dienstag, 6—7 Uhr: Bücherausgabe. 8,30 IIIn
Bibelſtunde. — Mittwoch, 5 Uhr: Mädchenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donner:
tag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uihr: Mütterabend (Vortragsabend). Poſaunencſo
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 2
ſtellung und Prüfung der Konfirmanden. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 2 IIhn
Schlußfeier (Oſterfeier) der Kleinkinderſchule. — Abends 8 Uhr: 5. Paſſionsgottesdier
— Montag: Frauenverein. — Dienstag: Kirchengeſangverein. — Mittſpoch: Jungſchn
Mädchen, 3 Uhr: jüng., 5 Uhr ält. Gruppe. Abends 8.30 Uhr Jugendbund Wartbure
Donerstag, Poſannencher. — Freitag: Jungmädchenveren
Seite 8 — Nr. 72
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag. 12. März 1932
Trakkoren=Vorſpann für Zuhrwerke.
Vorſpannen eines Traktors vor ein Pferdefuhrwerk.
Der Deutſche Tierſchutzverein hat nach dem Vorbilde Wiens in den Straßen Berlins einen
Hilfs=
dienſt eingeführt, ſo daß an Tagen, an denen das Pflaſter vereiſt oder ſchlüpfrig iſt, Traktoren den
Pferdegeſpannen über ſchwierige Stellen hinweghelfen.
Auf der Bluchk vor den Schrecken des Krieges.
Ein kleines Chineſenkind wird von ſeinem Vater in einem Tragkorb aus dem brennenden Schaw
hai gebracht. Die andere Seite des Tragkorbes enthält die ganze Habe, die der Vater aus de
Trümmern ſeines Hauſes retten konnte. Nicht weniger als 70 000 Bewohner Schanghais haben
die Stadt verlaſſen, von der in wochenlangen Kämpfen ganze Viertel in Trümmer gelegt wurdn
Heias und Austand.
Profeſſor Skler=Somlo †.
Köln. Prof. Dr. F. Stier=Somlo, der
be=
kannte Staats= und Verwaltungsrechtslehrer an
der Kölner Univerſität iſt am Donnerstag an
einem Herzleiden geſtorben.
Prof. Dr. jur. Stier=Somlo, der weit über
die Grenzen Deutſchlands hinaus bekannte
Rechtslehrer, iſt am 21. Mai 1873 in Berlin
ge=
boren, wo er auch zum Dr. jur promovierte. 1901
habilitierte er ſich an der Univerſität Bonn, 1904
erhielt er dort ſeine Ernennung zum Profeſſor.
Im Jahre 1910 gründete er die Akademie für
kommunale Verwaltung in Düſſeldorf — ein
Ge=
biet, das ſtets zu ſeinen bevorzugten Intereſſen
gehörte — 1912 wurde er Direktor der Hochſchule
für kommunale und ſoziale Verwaltung in Köln
und 1919 ordentlicher Profeſſor für Staats=,
Ver=
waltungs= und Völkerrecht, an der Unverſität
Köln. Er hat zahlreiche Schriften hinterlaſſen,
eine umfangreiche Fachliteratur über
verwal=
tungsrechtliche Fragen. Probleme der
Arbeiter=
verſicherung und des Arbeiterſchutzrechtes und des
Völkerrechts. Gemeinſam mit Elſter gab er ſeit
1926 das Handwörterbuch der Rechtswiſſenſchaft
und ſpäter die Grundriſſe der Rechtswiſſenſchaft,
von denen bisher 19 Bände erſchienen, heraus.
Auch die Grundfragen der modernen deutſchen
Politik und die Verfaſſung des Deutſchen Reiches
haben ihn in einem ſeiner Werke beſchäftigt.
Stier=Somlo war Mitglied der Deutſchen
Aka=
demie in München.
Ein Stoffſchwindler.
Frankfurt a. M. In einem hieſigen
Tuch=
geſchäft erſchien ein etwa 30jähriger Mann, der
ſich Anzugsſtoffe in Kommiſſion geben ließ. Er
begab ſich mit einem Angeſtellten zu mehreren
Kunden, um die Ware abzuſetzen In einem
Hauſe ließ er den Angeſtellten vor der Tür
war=
ten. Nach kurzer Zeit kam der Beſteller wieder
zurück und ſagte zu dem Angeſtellten, daß er
noch einen weiteren Stoff holen möge, da der
Kunde dieſen dringend benötige. Der
Ange=
ſtellte ging zu der Firma zurück. Als er wieder,
zurückkam, war der Schwindler verſchwunden.
102 Schulen in Breslau wegen Grippe
geſchloſſen.
Breslau. Die Zahl der wegen Grippe
ge=
ſchloſſenen Breslauer Schulen hat ſich bis
Don=
nerstag mittag auf 102 erhöht. Nach ärztlicher
Anſicht iſt der Höhepunkt der Epidemie erreicht.
Die älteſte Einwohnerin Deutſchlands geſtorben.
Weſtrhauderfehn (Kr. Leer=
Oſtfries=
land). In Oſtrhauderfehn ſtarb die Witwe Anna
Pocker im 106. Lebensjahre. Sie war bis
zu=
letzt rüſtig, nur in den letzten Wochen bettlägerig.
Witwe Pocker war eine gebürtige Oſtfrieſin, ihre
Wiege ſtand in Rhaude.
Richard Skowronneks 70. Geburkskag.
Das Jubiläum eines Erzählers.
Richard Skowronnek.
Hoeckenberg im pommerſchen Kreis
Regen=
e begeht Richard Skowronnek am 12. März
ſeinen 70. Geburtstag.
De iehien verderektängen zur Keiasprandemendäht.
Die Stimmzettelkäſten werden aus den Magazinen geholt und zuſammengeſetzt,
um an die einzelnen Abſtimmungslokale verteilt zu werden.
Die Sühne in der Raubſache Eggerth.
Frankfurt a. M. Das Große
Schöffen=
gericht verurteilte am Donnerstag den Chauffeur
Guſtav Stegmann und den Metzgermeiſter Adam
Ohlenſchläger wegen gemeinſamen ſchweren
Rau=
bes und Verſtoßes gegen § 49a St. G.B. zu je
vier Jahren zwei Wochen Gefängnis, den
Metz=
ger Otto Vogt wegen der gleichen Delikte zu
drei Jahren zwei Wochen Gefängnis, unter
Ein=
beziehung der vor kurzem erkannten
Gefängnis=
ſtrafen wegen Falſchmünzerei zu insgeſamt fünf
Jahren Gefängnis und ſämtliche Angeklagte zu je
fünf Jahren Ehrverluſt.
Das Urteil iſt die Sühne für den
Raubüber=
fall auf die Metzgersfrau Eggerth, der am 2.
Fe=
bruar 1931 in der Trierſchen Gaſſe begangen
worden iſt. Der wegen Begünſtigung
mitange=
klagte Vater Valentin Stegmann wurde
frei=
geſprochen.
Von der Staatsanwaltſchaft waren gegen
Stegmann und Ohlenſchläger je ſieben Jahre drei
Monate Zuchthaus, gegen Vogt zwei Jahre ſieben
Monate Gefängnis beantragt worden.
Den minderwertigſten Eindruck von allen
An=
geklagten machte Guſtav Stegmann. Mit einem
ſichtlichen Behagen an Kraftausdrücken der
Alt=
ſtadt ſchilderte er, wie er zunächſt damit
beauf=
tragt wurde, dem Metzger Meyer die „Koteletts
aufzurollen” ihn „abzuſchwarten”, weil er ſeinem
Schuldner Ohlenſchläger mißliebig geworden
war, und wie man dann die Ehefrau Eggerth
für einen einträglichen Raubüberfall in
Aus=
ſicht genommen habe. Er räumt ohne weiteres
ein, daß ihm ſelbſt keine Skrupel gekommen
wären. Er gibt zu, daß er der erſte geweſen iſt,
der ſeinen Anteil von 3000 Mark im
Sechstage=
rennen und in Wirtſchaften verputzt hätte. — Zu
einer Senſation kam es, als er mit einem
leiden=
ſchaftlichen Ausfall gegen Ohlenſchläger erklärte,
von ihm zur Ermordung des Metzgers Kappes
gedungen geweſen zu ſein. Er habe damals
ab=
gelehnt und Ohlenſchläger möge wohl einen
an=
deren gefunden haben. Ohlenſchläger beſtreitet
das ſehr energiſch und verweiſt das in die
Phan=
taſien Guſtavs.
Im übrigen ſchildern die Angeklagten die Tat
ſo, wie aus den früheren Berichten bekannt iſt.
Die als eine der wenigen Zeugen vernommene
Frau Eggerth gab an, daß ſie den Schlag
Steg=
manns ſelbſt gar nicht geſpürt habe, daß ſie
plötz=
lich „weggeweſen” ſei wie man ein Licht
aus=
löſcht. Die Verletzungen waren ſehr ſchwer und
machten wiederholt Nähungen nötig.
Von den Angeklagten des vor einiger Zeit
verhandelten Falſchmünzerprozeſſes hat nur Vogt
die Strafe angenommen, für den denn auch jetzt
eine Geſamtſtrafe gebildet wurde. Ohlenſchläger
wird in dieſem Prozeß demnächſt wieder vor der
Strafkammer erſcheinen. Die zahlreichen
Ein=
brüche, an denen er beteiligt war, werden
dem=
nächſt ebenfalls zur Verhandlung kommen.
Henſakioneller Ueberfall auf einen
Bankdirektor vereikell.
Berlin. Ein ſenſationeller Anſchlag auf
den Leiter einer Berliner Großbank, der auch im
politiſchen Leben eine große Rolle ſpielt, wurde
vom Raubdezernat des Berliner
Polizeipräſi=
diums in letzter Stunde vereitelt. Der
Atten=
täter, der den Bankdirektor ermorden wollte und
ſeine Villa in Dahlem mit Komplizen
auszu=
plündern gedachte, wurde feſtgenommen.
Zur Vorgeſchichte des Anſchlagsplanes auf den
Leiter einer Berliner Großbank verlautet: Im
November und Dezember v. J. erhielt der
Chauf=
feur eines bekannten Berliner Großbankdirektors
wiederholt durch einen anonymen Schreiber
Briefe, in denen dem Chauffeur mitgeteilt wurde,
daß ſein Brotgeber demnächſt wegen verſchiedener
Unterſchlagungen und Deviſenſchiebungen
ver=
haftet werde, und er ſelbſt dann auch ſeine
Stel=
lung verlieren werde. Da aus dem Inhalt dieſer
Meldungen zweifelsfrei hervorging, daß es ſich
um einen Geiſtesgeſtörten oder Phantaſten
han=
deln müſſe, wurde dieſen geheimnisvollen
Mit=
teilungen keinerlei weitere Bedeutung
beige=
meſſen. Der Polizei gelang es damals, einen
ge=
wiſſen Weißmann als den geheimnisvollen
Brief=
ſchreiber zu ermitteln, der jedoch, da er als
durch=
aus harmlos erkannt war, nicht feſtgenommen
purde.
Nunmehr erhielt dieſer Tage ein ehemaliger
Angeſtellter der Bank von Weißmann einen
Brief, in dem er aufgefordert wurde, mit ihm
zuſammen auf den Bankdirektor einen
Raubüber=
fall zu unternehmen. Der Briefempfänger teilte
dies der Kriminalpolizei mit, die daraufhin
vor=
geſtern zur Feſtnahme des Weißmann ſchritt.
Der Diebſtahl im Göttinger Ethnographiſchen
Inſtitut.
Göttingen. Der wegen Verdachts des
Diebſtahls im Göttinger Ethnographiſchen
In=
ſtitut in Dresden verhaftete Student Pfleghaar
iſt vorgeſtern hierher gebracht und ſofort
ver=
nommen worden. Pfleghaar leugnete,
irgend=
etwas mit dem Diebſtahl zu tun zu haben. Seine
Ausſage, daß er in der fraglichen Nacht in der
Wohnung eines Göttinger Oberkellners geweſen
ſei, um dieſen zu porträtieren, hat ſich als
zu=
treffend herausgeſtellt, jedoch befindet ſich noch
eine Lücke in ſeinem Alibi. Die Verletzung an
der Hand ſoll Pfleghaar ſich bereits am Montag
mittag zugezogen haben. Die Ermittlungen der
Kriminalpolizei, die noch andere Spuren
ver=
folgt, gehen weiter.
„Bardeleben” geſunken.
New York. Der infolge Ruderbruchs in
Senot geratene amerikaniſche Dampfer „
Barde=
leben” iſt kurze Zeit nachdem die Mannſchaft
von einem engliſchen Schiff gerettet worden war,
geſunken.
Immer noch auf der Suche
nach Lindberghs Kind.
New York. Das Kind des Oberſten Lfy
bergh iſt immer noch nicht aufgefunden worde
Oberſt Lindbergh verließ vorgeſtern ſeine WS)
nung in Hopewell und unternahm während
Nacht eine geheimnisvolle Autoreiſe, um. n
man annimmt, mit den Entführern ſeines K)
des in Verbindung zu treten. Er kehrte ge
6 Uhr früh zurück. Ueber das Ergebnis ſei,
Fahrt iſt bisher nichts bebannt geworden.
ſich hartnäckig erhaltenden Gerüchte, daß Län
bergh ſein Kind bereits zurückerhalten, ſich au
verpflichtet habe, gegenüber der Polizei Schrue
gen zu bewahren, wurden erneut von Lindber/
Schwiegermutter, Frau Dwight=Morreow.
mentiert.
Auch die beiden New Yorker Banditen, die
Lindbergh beauftragt worden ſind, mit den Er
führern des Kindes die Verbindung aufzur
men, haben bisher mit ihren Nachforſchun
keinen Erfolg gehabt. Einer der Banditen, So
tale, erhielt mehrere Drohbriefe, in denen
aufgefordert wird, ſeine Suche nach dem Se
des Fliegers einzuſtellen, wenn er nicht wo.ßt
daß ſeine eigenen beiden Kinder entführt
Eui=
den. Spitale und ſeine Frau erklärten, ſie ſal
der Anſicht, daß die Briefe nicht von den En
führern, ſondern von Leuten herrührten, ded
Phantaſie durch die Kindesentführung angen
worden ſei. — Der berüchtigte Banditenführ
Al Capone, der gegenwärtig im Gefängnis
Chicago ſitzt und der bereits früher eine
lohnung von 10 000 Dollar für die Rückgabe
Kindes ausgeſetzt hat, machte neuerdings
Angebot, in dem er erklärt, er ſei bereit, ſall
die Nachforſchungen nach dem entführten Kn
zu übernehmen, falls ihm die Gefängnis=Be.
den einen kurzen Urlaub bewilligten. Er w
als Sicherheit 200 000 Dollar deponieren.
Ein neues myſteriöſes Schreiben.
Ein myſteriöſes Schreiben, das zur Auffindu
des Kindes von Lindbergh beitragen ſoll, iſtb
dem Chef der Amerikaniſchen Legion in Pl
eingetroffen. Ein anonymer Briefſchreiber
mit, er habe Grund zu glauben, daß das Sil
nach Stanford (Connecticut) gebracht wo
ſei und daraufhin auf einem Petroleumdanz!
nach einer im Jahre 1925 erbauten Villa
Larchmont im Staate New York. Lindberg.
von dieſem Schreiben in Kenntnis geſetzt wor-”,
ebenſo wie die Pariſer Sicherheitspolizei.
Die Mitglieder der Ameribaniſchen Legio
Frankreich beſchränken ſich im Augenblick darn
die in den franzöſiſchen Atlantikhäfen
ein-
fenden Dampfer aus New York zu unterſuge
Die mit Kindern reiſenden Paſſagiere we-)
einer diskreten, aber genauen Unterſuchung
terzogen. Die an Bord der „Ile de Fra
geſtern morgen im Hafen von Le Havre voe
nommenen Nachforſchungen haben aber zu kei
Ergebnis geführt.
Verheerendes Unwetter im Elſaß.
Paris. Der Schnee= und Regenſturm,
ſeit über 24 Stunden die Gegend von Straßh!
heimſucht, hat einen großen Teil der Fernſp
und Telegraphenverbindungen zerſtört. Der
legraphendienſt war am Mittwoch vollkom!
unterbrochen, ſo daß die Telegramme mit
Eiſenbahn nach Paris befördert werden mug”
Auch am Donnerstag ſind die Verbindunger?
nerhalb der Provinz noch unterbrochen. A E
in Straßburg ſind mehr als 1000 Fernſpreck
bindungen geſtört. Seit 14 Jahren iſt im E
ein Unwetter mit ſolchen Auswirkungen
mehr beobachtet worden.
Prinz Lennart getraut.
London. Die Trauung des ſchwedich
Prinzen Lennart mit Fräulein Karin Nißm!
fand geſtern auf dem hieſigen Standesaml
Die kürzlich nach London gekommene Mutten!
Prinzen, Großfürſtin Marie von RußR
wohnte der Trauung nicht bei, da der
Prin=
entgegen ihrem Wunſche weigerte, ſich auch *
lich trauen zu laſſen. Das Paar begibt ſich
fort nach dem Kontinent, wo es auf Schloß :
nau im Bodenſee Wohnung nehmen wikd.
Da Prinz Lennart entgegen dem Wu
ſeines Onkels, dem derzeitigen König von Se
den, eine nicht ſtandesgemäße Ehe eingeße
iſt, geht er aller ſeiner Vorrechte verluſtig. 4—
Lennart wird in Zukunft nur ſeinen Faml.
namen Bernadotte tragen.
Samstag, 12. März 1332
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 72 — Seite 3
der Glückspunkk des Republik=Horofkops. — Hoovers Feierjahr der Reparakionen
in Hindenburgs Horofkop. — Hindenburgs Triumph bevorfkehend.
Die Aſtrologen ſind ſeit altersher bemüht, großen
Perſön=
lichteiten Horoſkope zu ſtellen. Wir wiſſen von Wallenſtein, daß
Keppler ihm aus den Sternen geweisſagt hat. Wir wiſſen, daß
manche dieſer Weisſagungen zutreffend waren, während andere
ſich durch Uingenauigkeit auszeichneten. Wallenſtein glaubte, daß
ungenaue Angaben die Schuld daran trügen und ließ ſich von
Keppler ein neues Horoſkop ſtellen, obwohl der große Aſtronom
*0
* Vater aus ſa 1
inghais hah
s Oberien 944
befunden valg 1
ſtern ſeint T4
hm während A
toreiſe, un 20
rern ſeines 434
Er kehrte Filt
Ergebnis li4
ſt geworden .
üchte, daß 9.
ſehen genoß. Hindenburg iſt im Gegenfatz zu Wallenſtein
der=
artigen abergläubiſchen Bemühungen nicht zugänglich. Er tut
ſeine Pflicht und iſt überzeugt davon, daß das Schickſal nur
dadurch, aber nicht durch die Konſtellation der Geſtirne
beein=
flußt werden kann. Die Aſtrologen haben ſich aber trotzdem
be=
müht, ſein Horoſkop zu ſtellen, da die ungewöhnliche Bedeutung
dieſes Mannes für Deutſchland und für die ganze Welt ein
würdiger Anlaß zu aſtrologiſcher Betätigung iſt. Dabei kamen
ſie zu intereſſanten Ergebniſſen.
Bei der Geburt Hindenburgs ſtieg der 21 Grad Steinbock
auf und Saturn iſt Geburtsherr. Wir finden dieſen Stern im
zweiten Felde im Zeichen der Fiſche. Daraus geht hervor, daß
Hindenburg auch hervorragende diplomatiſche Begabung hat. Er
iſt ein Mann der kriegeriſchen Tat, denn der Mars iſt der
Be=
rufsherr ſeines zehnten Feldes. Aus der Konſtellation der
Ge=
ſtirne ergibt ſich daß der Glückspunkt des Republik=Horoſkops
mit dem Horoſkop Hindenburgs zuſammenfällt, denn in
Hinden=
wurgs Horoſkop ſteht Uranus der Reformer, im Widder, dem
Zeichen Deutſchlands, ſehr ſtark. Daraus geht hervor, daß der
allmähliche Aufſtieg Deutſchlands aus dem Chaos der Nach=
Eriegszeit und der Revolutionen zu einem gefeſtigten Staat mit
Hindenburg aufs engſte zuſammenhängt. Hindenburg bringt das
peutſche Volk wieder zu Ehren, indem es gleichberechtigt unter
pen Völkern wird, denn die Konſtellation Saturn=Jupiter=Mond
em Hindenburg=Horoſkop iſt ein Beweis für das wiedererſtarkende
Deutfchland unter dem Einfluſſe und der Führung Hindenburgs.
Auch Fehlſchläge und Rückſchläge ſind in ſeinem Horoſkop zu
erblicken, denn die widrigen Mächte, die Deutſchland nicht Gutes
wollen, ſind noch zu ſtark, um eine ſchnelle und völlige
Wieder=
geburt der deutſchen Macht zu ermöglichen. Aber wenn auch das
Schickſal dem deutſchen Volke noch oft ungünſtig iſt, ſo iſt doch
das Glück und der Aufſtieg im Anzuge, denn die Sonne
Hin=
genburgs befindet ſich im Juſtizfelde Waage. Nur durch
Ge=
echtigkeit und Treue wird Hindenburg in langſamem und zähem
Pampf gegen das widrige Schickſal Deutſchland emporführen.
Zugleich geht aus dieſer Konſtellation hervor, daß, wie es
tat=
ſächlich der Fall war, unter Hindenburg Deutſchland von der
remden Beſatzung befreit werden mußte. Die Erfolge, die
Hin=
ſenburg durch das Feierjahr für Deutſchlands
Reparations=
ſerpflichtung erlangt hat, wurden dadurch angekündigt, daß
Franus, der für Hindenburgs Horoſkop große Bedeutung hat,
en Geldfelde zu finden iſt. Es iſt zugleich zu erwarten, daß
durrch Hindenburgs Einfluß bzw. unter ſeiner Führung die
Feparationszahlungen allmählich völlig beſeitigt werden und
deutſchland auch wirtſchaftlich in abſehbarer Zeit einen neuen
morgen, übermorgen immer derſelbe ſein. Er dreht ſich nicht
nach dem Winde, ſpielt kein doppeltes Spiel, iſt eine ganz
ein=
deutige Perſönlichkeit. Es fehlt ihm alles Rafffinierte, Geriſſene
(die Schlußzüge werden größer). Er iſt klar zu durchſchauen, feſt
zu faſſen, entſchlüpft nicht bei jedem Schritt, ſtellt ſich der
Um=
welt mit der ganzen Breite ſeiner Perſönlichkeit.
Ja Kefaser Mate
N Lshrmstke!
Lar Keuffen Dafrar.
4 Ln
2,0 2f2
A7
Mdsn Z. k!
Far
A. 1 ℳ 1.4
Oh hr
v Mer
F!
Menge von Stimmen auf ſich vereinigen wird, nämlich der Komz
muniſt Thälmann, wird 2 Millionen mehr Stimmen erhalten,
als bei der letzten Kandidatur. Aber damit iſt ſeine Wahl nicht
geſichert.
Dieſe Prophezeiung iſt nicht gerade beſonders originell. Sig
könnte auch von einem Manne gemacht werden, der nicht das
Rüſtzeug der wiſſenſchaftlichen Aſtrologie beherrſcht. Das Jahr
1932 bringt viele politiſche Komplikationen. Beſonders kritiſch
ſind die Monate April, Mai und Juni. Das Jahr 1933 bringt
einen Aufſchwung. Das Jahr 1934 bringt große
Machtverſchie=
bungen in Europa und bedeutet für Deutſchland die
Schickſals=
ſtunde. Deutſchland geht ſiegreich aus ihr hervor und wird einen
gewaltigen Aufſtieg nehmen. Es iſt das Land, das in Zukunft
an der Spitze eines neuen Völkerbundes ſtehen wird. Durch
große wirtſchaftliche Erfolge wird Deutſchland an die Spitze
aller Staaten Europas kommen. Es wird die Geldfrage und die
Währungsfrage löſen, ſo daß es blühen und gedeihen wird. In.
dieſer Zeit werden die Machtfragen hauptſächlich wirtſchaftlicher
Art ſein. Hindenburg wird den Aufſtieg Deutſchlands zu neuer
Größe als Führer und Reichspräſident miterleben.
Das ſind alles ſchöne und erfreuliche Zukunftsausſichten.
Wenn wir ſchon ſo. lange auf den Aufſtieg Deutſchlands
ge=
wartet haben, dann wird es uns auf zwei Jahre mehr nicht
an=
kommen; die Hauptſache iſt, daß dieſe Prophezeiungen tatſächlich
in Erfüllung gehen.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
Tufſchwung nehmen wird. In dieſem günſtigen Sinne wiſſen
dre Aſtrologen aus den Geſtirnen die weitere Wirkſamkeit
unſe=
ns Reichspräſidenten vorher zu ſagen.
Der Graphologe urkeilk:
„Eine gradlinige, klare, durchſichtige Perſönlichkeit”.
Eine Schrift, ganz ohne Verſchnörkelungen und
Ueberladun=
gen grade und einfach. So ſchreiben grade, einfache Menſchen,
die die Dinge ſo meinen, wie ſie geſagt werden, die ohne jede
Aofe und ohne jede Eitelkeit ſind. Der Schreiber fällt in einer
Zeit, in der die Masken, hinter denen man mühſam nach dem
wahren Geſicht ſucht, durch ſeinen Mangel an Theatralik, durch
ſerne Maskenloſigkeit auf. Er gibt nicht vor etwas zu ſein, was
er nicht iſt, etwas zu können, was er nicht kann. Nichts iſt Geſte
alles iſt echt empfunden und echt wiedergegeben.
Seine Handlungen werden einzig und allein vom Gefühl
beſtimmt (rechtsliegende Schrift): da gibt es kein Zaudern, kein
Schwanken (keinerlei Schwankungen in der Schriftlage, ſtarker
Truck): — eine einmal eingeſchlagene Richtung wird mit
uner=
ürtlicher Konſequenz eingehalten, der einmal erkannte Weg ohne
uch rechts und links zu ſehen, zu Ende gegangen. Es iſt etwas
mgewöhnlich Zuverläſſiges um dieſen Menſchen: er wird heute,
Er iſt kein Phantaſt und Träumer, iſt den praktiſchen
Anfor=
derungen des Lebens gut gewachſen, verliert ſich nicht in
un=
fruchtbaren Gehirnſpekulationen (Ober= und Unterlängen der
Buchſtaben ſind etwa gleich groß) Sein Denken iſt logiſch,
folge=
richtig (gute Bindung der Buchſtaben). Die Dinge werden zu
Ende gedacht: auch im Denken nichts Sprunghaftes,
Unvorberei=
tetes, Unberechenbares.
Eine gradlinige, klare, durchſichtige Perſönlichkeit, ohne
krumme Wege, die treu und ſtetig an dem feſthält, was ſie als
richtig erkannt hat, die die Richtung einhält, für die ſie ſich
ein=
mal entſchloſſen hat.
M. Berg.
* Das Horoſkop der deutſchen Republik.
Was bringt das Jahr 1932. — 1934, die Schickſalsſtunde
Deutſch=
lands. — Hindenburg bkeibt Reichspräſident. — Was wird aus
Hitler und Thälmann.
Der Dozent am Forſchungsinſtitut für Okkultismus Dr.
Pürſchel hielt vor einigen Tagen einen Vortrag, in dem er
nach den modernen wiſſenſchaftlichen Methoden der Aſtrologie
— ſoweit man von ſolchen ſprechen kann — der deutſchen
Repu=
blik das Horoſkop ſtellte. Bewegte politiſche Zeiten rufen auch
Propheten aller Art auf den Plan, denn wenn man auch nicht
an die Zuverläſſigkeit der Geſtirne glaubt, ſo will man doch
hören, was die Propheten zu berichten haben. Es iſt darum nicht
verwunderlich, daß der Vortrag von einer großen
Menſchen=
menge beſucht war, und nicht nur etwa von geiſtig
Unmündi=
gen, ſondern auch von Vertretern der Wiſſenſchaft. Die moderne
wiſſenſchaftliche Aſtrologie rühmt ſich, nach Methoden zu arbeiten,
die mit denen der Scharlatane nichts zu tun haben und ſoviel
an Gewißheit zu ermöglichen, wie überhaupt bei menſchlichen
Beſtrebungen zu erhoffen iſt. Dr. Pürſchel hat nun einige genau
formulierte Behauptungen aufgeſtellt, die im Gegenſatz zu den
ſonſt recht verſchwommenen Prophezeiungen der Aſtrologen mit
ganz beſtimmten Zahlen und Namen operieren. Er hat zuerſt,
was heute am meiſten intereſſiert, über die
Reichspräſidenten=
wahl geſprochen. Hindenburgs Horoſkop iſt am weitaus günſtigſten
und beſten. Hindenburg wird nach den Prophezeiungen Pürſchels
wieder Reichspräſident. Hitler erleidet eine Niederlage, die ihn
auch in ſchwere Konflikte mit ſeinen Unterführern bringt. Er
wird es ſchwer haben, ſeine Autorität gegen ihr Andrängen zu
behaupten. Das Horoſkop Hitlers iſt überhaupt nicht günſtig. Der
dritte Kandidat auf die Reichspräſidentſchaft, der eine größere
27. Ziehungstag
10. März 1932
In der heutigen Vormittegsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gebinne zu 25000 . 85003
* Gewinne zu 10000 M. 305922 369016
6 Gewinne zu 5000 M. 44102 179746 343516
32 Gcinne zu 3000 M. 51233 53408 90278 107868 171011 221747
307148 307860 312107 313866 325729 356610 362024 369914 371786
381840
78 Gewime z 2000 c. 18459 31487 45365 73549 81935 89467
92636 94935 99890 113558 121676 128304 128058 152349 154080
164749 166264 175241 191524 197439 203577 206579 2084 18 217800
222948 227529 234186 248166 267579 272844 299981 303962 338434
339068 349266 351407 366301 387887
136 Gewinne zu 1000 M. 30363 32138 54469 59602 77701 80281
91885 97572 98288 99306 104277 106428 109127 110102 124682
126277 128056 128686 133640 134556 137003 140925 149889 154066
156153 160200 161715 163288 163980 167905 174866 181626 185257
190086 192752 186036 196227 196668 197408 200224 202827 207812
212709 216049 225670 226108 248116 253096 253727 254632 260397
271140 288557 280826 296715 301004 331252 333390 334504 335855
361798 368570 363102 369498 376671 380136 382049 983034
176 Gewinne zu 600 M. 4673 7528 9836 13636 14961 17480 24860
36414 38961 40127 42896 43979 44335 46105 63263 58269 59196
66964 71060 72458 76331 81117 83053 86389 90792 90939 99805
100076 101502 111s26 112161 116021 119827 125406 125465 126964
128962 134570 141860 143760 148748 150087 154534 158124 156780
161550 187789 196886 211650 211857 218256 213664 218046 219783
230541 236728 237118 244507 054430 254596 264 720 270078 277938
282762 284481 286734 299538 306182 312181 317556 322581 324514
329916 338430 342537 343272 346681 347480 349758 352402 855682
360279 368825 374206 382551 385452 388366 388966
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 50000 c. 320270
2 Gewinne zu 10000 M. 262846
8 Gewinne zu 5000 m. 46928 80942 26 1498 340553
14 Gewinne zu 3000 M. 231540 235849 241450 288386 308512
369986 372872
56 Gewinne m 2000 M. 2287 26807 86469 74622 75646 81601 92115
101118 109083 146260 159738 162346 168492 188537 212931 236643
244311 266161 276075 293269 297024 327468 341414 941686 347786
350524 370373 370669
106 Gewinne m 1000 M. 5180 8220 16417 17202 40178 41220 43788
59283 61771 68198 77306 79940 85333 87323 103960 104604 104628
106068 115870 118834 120558 126949 127817 131047 132566 141926
150634 155293 158426 181336 181608 164810 174545 184181 180482
192619 194274 224371 225040 239582 24 1392 253135 253525 271594
271950 314682 316264 322310 357328 363060 387934 396 109 399764
186 Gewinne m 500 M. 6604 9353 14334 18118 21001 28017 28237
35405 36599 39625 41643 41965 48291 53392 53656 64027 64078
68848 73796 74188 77399 78319 80032 82598 84356 87168 89087
101445 111670 114811 116892 119455 120356 126087 137332 139556
147404 149346 149380 158316 159238 160788 164459 165003 173709
175155 183380 185361 185733 185888 187553 200587 206259 208220
210875 215734 219636 223456 224599 227043 227768 230371 232566
533302 236057 242127 247301 255187 257615 264964 289820 304821
311311 314788 318669 326222 326311 328168 331285 334739 338880
344260 345046 350228 362062 353929 354214 366468 376122 380527
361467 386527 3889183
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 2
Ge=
winne zu je 50000, 4 zu je 25000, 8 zu je 10000, 32 zu je 5000,
60 zu je 3000, 180 zu je 2000, 340 zu je 1000, 582 zu je 500,
1794 zu je 400 Mark.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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Seite 10 — Nr. 72
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 12. März 1932
Sport, Spiel und Jucnen
Hansoan m der 9.2.
Entſcheidungsſpielin Pfungſtadt: Hahn — Ober=Ramſtadt.
Privatſpiele: Bickenbach — Lorſch mit 4 Maunſchaften,
Griesheim — Egelsbach, Bensheim — Heppenheim,
Büttel=
born — Wolfskehlen, Seeheim — Tgſ. 1875 Darmſtadt, Nd.=
Ramſtadt — Ligaerſatz SV. 98 Darmſtadt, Crumſtadt —
Er=
felden, Gernsheim — Hamm, Urberach — Spv. Klein=
Zim=
mern, Schwanheim — Hüttenfeld, Weiterſtadt —Nauheim,
Buchſchlag — Erzhauſen, Groß=Rohrheim — Biebesheim.
Während die großen Vereine faſt alle pauſieren, entwickeln
die unteren Klaſſen eine lebhafte Spieltätigkeit. In Pfungſtadt
ſteigt das entſcheidende Spiel um den Aufſtieg zur Meiſterklaſſe.
Beide Parteien haben ſich zur Spitze durchgerungen, und man
kann die Spannung verſtehen, die in beiden Lagern herrſcht. Gilt
es doch, für einen kleinen Ort, im Herbſt Meiſterklaſſe zu ſpielen.
Es iſt ſchwer zu ſagen, wer ſiegt. Einen flinken Sturm beſitzen
beide Parteien, ſo daß der Ausgang offen ſcheint. Deswegen
dop=
pelte Anziehungskraft.
Unter den Privatſpielen nimmt ſich Bickenbachs Begegnung
mit Lorſch beſonders aus, da die Schüler, Jugend und 2
Turner=
mannſchaften ſpielen. Lorſch müßte den Kürzeren ziehen.
Egels=
bach ſährt nach Griesheim. Ohne den Gäſteſieg am letzten
Sonn=
tag gegen Bensheim hätte das Spiel nicht beſonders gezogen.
Jetzt iſt man geſpannt, ob dies nicht bloßer Zufall war. Bensheim
trifft daheim auf die Nachbarn aus Heppenheim. Im Vorſpiel
wurde ein 4:4 erzielt, und wir wundern uns nicht, wenn
Bens=
heim durch einen Sieg den Abſtand wieder herſtellt. Büttelborn
und Wolfskehlen ſind zwei alte Bekannte. Heute liegen die Dinge
ſo, daß ein Sieg der Platzelf ſicherlich gemeldet wird. Seeheim
erwartet abermals eine Elf aus Darmſtadt, die ebenfalls
Meiſter=
klaſſe ſpielt. Man ſtreckt ſeine Fühler aus. Wurde letztens die
Tgde. 1846 glatt beſiegt, ſo wird es jetzt kaum reichen. Nieder=
Ramſtadt hat einen großen Tag und wird ſich anſtrengen, um
ein günſtiges Ergebnis gegen die Reſerve der 98er zu erzielen.
Alle übrigen Spiele haben lokale Bedeutung und werden wegen
der Ortsnähe einen guten Beſuch aufweiſen. Beſonders
hervor=
heben könnte man die Begegnung in Weiterſtadt gegen Nauheim,
wobei es uns fraglich erſcheint, ob die Platzelf die einſt
errunge=
nen Erfolge gegen die Gäſte wiederholen kann.
Zur Beachtung! Wegen der Wahl iſt an dieſem
Sonntag ausnahmsweiſe die frühere Nummer „
Pfung=
ſtadt 50” anzurufen. Es wird gebeten, die Berichte möglichſt in
der Zeit von 5 bis 7 Uhr aufzugeben.
Rotweiß Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag begibt ſich die Ligaelf nach König
zum dortigen Turnverein. Die Elf wird ſich wohl bewußt ſein,
daß ſie mit dem in letzter Zeit gezeigten Können keine Erfolge
erringen kann. Hoffen wir, daß ſie die DSB. würdig vertreten
wird. — Die 2 Mannſch. empfängt vormittags 11 Uhr auf dem
Rotweiß=Platz dieſelbe Garnitur der Tgde. Beſſungen.
SpVgg. 04 Arheilgen— Reichsbahn Darmſtadt.
Am Sonntag finden, wie ſchon geſagt, auf dem Sportplatz der
SpVgg. 04 am Arheilger Mühlchen die Leichtathletik=
Frühjahrs=
waldläufe ſtatt. Zu dieſer ſportlichen Veranſtaltung hat die Sport=
Vereinigung Handballſpiele ihrer 1. und 2. Mſch. hinzugefügt, um
das Programm noch intereſſanter zu geſtalten, als es ohne dies
ſchon ſein würde. Der rühmlichſt bekannte Reichsbahn=T.S.V.
Darmſtadt iſt es, der zum friedlichen Wettſpiel antritt. Das Spiel
der 1. Mannſchaften beginnt um 3 Uhr, kurz nach dem Start der
Meiſterſchaftsklaſſe, worauf beſonders hingewieſen wird.
Tgeſ. Ober=Ramſtadt — T. V. Hahn.
Obige Vereine treffen ſich am kommenden Sonntag in
Pfungſtadt im Entſcheidungsſpiel der A=Klaſſe. Die beiden
vor=
hergegangenen Spiele endeten jedesmal unentſchieden, ſo daß man
ein intereſſantes Spiel erwarten kann. Ober=Ramſtadt fährt per
Auto um 1.30 Uhr am Mühltal ab. Hoffentlich begleiten recht viele
Anhänger und Mitglieder die Manſchaft.
Poſt Frankfurt Reſ.—Poſt Darmſtadt.
Die Darmſtädter Poſtler ſind am Sonntag. 10 Uhr. zu ihren
Kollegen nach Frankfurt verpflichtet. Obwohl die Darmſtädter
in letzter Zeit an Spielſtärke etwas gewonnen haben, wird es
ihnen doch ſchwer fallen, gegen die guten Ligareſerven der
Frank=
futer einen Sieg davonzutragen. Abfahrt 7.02 Uhr
Haupt=
bahnhof.
Tv. 1885 Nieder=Ramſtadt—Sportv. 98 Darmſtadt, Reſerve.
Auf dem Sportplatz „Wildnis” in Nieder=Ramſtadt ſteigt am
Sonntag. 15 Uhr, wieder ein intereſſantes Handballſpiel. Die
Reſerveelf des Sportvereins 98 Darmſtadt iſt beſtens bekannt.
Zweifellos wird ſie die Nieder=Ramſtädter Elf vor eine ſchwere
Aufgabe ſtellen, denn die letzten Erfolge der Gäſte laſſen darauf
ſchließen, daß ſie ſich zurzeit in hervorragender Form befinden.
Nur unter Aufbietung aller Kräfte werden die Platzbeſitzer ſich
gegen dieſen Gegner behaupten können, zumal ſie auch
voraus=
ſichtlich wieder erſtmals komplett antreten werden.
Damen: Polizei Darmſtadt—SV. Wiesbaden.
Auf dem Pol.=Sportplatz findet morgen Sonntag, 14.30 Uhr,
das Rückſpiel der Damen des Pol=Sportv. gegen den
Sport=
verein Wiesbaden ſtatt. Im Vorſpiel konnten die Darmſtädter
mit 2:1 Toren ſiegen, ein Ergebnis des beſſeren Zuſammenſpiels
der Elf. Obwohl der Ausgang des Treffens am Sonntag an
der Tabelle nichts mehr weſentlich ändern wird, iſt doch ein recht
intereſſanter Kampf zu erwarten.
Fußball im Kreis Skarkenburg.
B Kreisligaſpiele am 13. März. — Beginn des Aufſtiegskampfes.
Die Wahl des Reichspräſidenten am kommenden Sonntag hat
es mit ſich gebracht, daß das wichtigſte Spiel des Tages
Polizei=
ſportverein gegen Haſſia Dieburg, abgeſagt werden mußte, da die
Poliziſten dienſtlich verhindert ſind. So gehen nur folgende ſechs
Spiele vor ſich:
FV. Sprendlingen — Germania Pfungſtadt (Vorſpiel 1:0).
Germania Eberſtadt —FSV. Groß=Zimmern (3:1).
Germania Obeicoden — Union Darmſtadt (1:0).
Sportverein Mörfelden — SV. Münſter (0:3).
Viktoria Griesheim — Sportvgg. Arheilgen (1:5).
FC. 03 Egelsbach — Union Wixhauſen (1:1).
Von großer Bedeutung iſt vor allem das Sprendlinger
Tref=
fen, da die Platzherren gewinnen müſſen, wollen ſie noch im
Ren=
nen bleiben. Wir rechnen auch mit einem Sprendlinger Erfolg,
ſelbſt wenn die Einheimiſchen mit Erſatz antreten müſſen.
Pfung=
ſtadt hat ſich in Sprendlingen nur ganz ſelten durchſetzen können.
— In Eberſtadt wird für Groß=Zimmern nichts zu erben ſein,
wie überhaupt die Gäſte ausgeſpielt haben dürften. Aus Ober=
Roden erfahren wir nämlich, daß ſich am Sonntag in Groß=
Zim=
mern nach dem Spiel noch recht ſchwere Ausſchreitungen ereignet
haben, indem faſt die ganze Ober=Rodener Elf regelrecht
ver=
prügelt worden iſt. So geht das natürlich nicht, daß Fanatiker
wegen eines verlorenen Spieles nun gleich das Fauſtrecht
pro=
klamieren. Es iſt zu hoffen, daß die Behörde energiſch dazwiſchen
funkt. — Ob Ober=Roden die Beſſunger auch im Rückſpiel ſchlagen
kann, iſt noch fraglich; wir halten die Union für fähig, wenigſtens
einen Punkt zu holen. Eine Niederlage der Darmſtädter dürfte
jedenfalls nur knapp ausfallen. — Das Treffen Mörfelden —
Münſter iſt offen, ein Sieg des Platzvereins aber am nächſten
liegend. — Viktoria Griesheim hat nach ihrem Siege über
Pfung=
ſtadt auch Chancen, Arheilgen ſchlagen zu können. So leicht wie
die Pfungſtädter werden ſich allerdings die Mühlchesleute nicht
unterkriegen laſſen. — In Egelsbach ſollten die Platzherren zu
einem knappen Sieg über Wixhauſen kommen.
Am kommenden Sonntag beginnen auch die
Anfſtiegskämpfe der 4=Meiſter ſür die Kreisliga.
Als erſtes Treffen ſteigt die Begegnung VfR. Rotweiß
Darmſtadt — SC. Ober=Ramſtadt, für welche die
Darm=
ſtädter Favorit ſind. Die weiteren Termine ſind wie folgt
ange=
ſetzt worden:
20. 3. FV. Eppertshauſen — SC. Ober=Ramſtadt.
28. 3. FV. Eppertshauſen — VfR. Rotweiß Darmſtadt.
3. 4. SC. Ober=Ramſtadt — VfR. Rotweiß Darmſtadt.
10. 4. SC. Ober=Ramſtadt — FV. Eppertshauſen.
17. 4. VfR. Rotweiß Darmſtadt — FV. Eppertshauſen.
Bekanntlich ſteigen nur zwei der drei Bewerber auf. Uns
ſcheint, als ob Rotweiß und Eppertshauſen die größeren Chancen
hierfür hätten.
Weitere Spiele der A=Klaſſe.
Bergſtraße=Ried: Am vorigen Sonntag ſpielten: Geinsheim
Poſtſportverein 8:0, Groß=Gerau — Eintracht Darmſtadt 0:3,
Weiterſtadt — Reichsbahn 6:1, Hahn — Rotweiß
Darm=
ſtadt 2:6, Dornheim — Wolfskehlen 1:0 abgebr. Jugenheim
— Leeheim 2:3. — Am kommenden Sonntag finden keine
Spiele ſtatt.
Dreieich: Das eine Spiel am letzten Sonntag brachte einen 6:0
(1:0) Sieg des SC. Dietzenbach über Offenthal. Am
kommen=
den Sonntag finden die beiden letzten Spiele dieſer Gruppe
ſtatt: Tgde. Sprendlingen — SC. Dietzenbach, SV. Offenthal
— FC. Dreieichenhain.
Odenwald: Hier ſind nur einige Privatſpiele bekannt geworden:
Union Darmſtadt Sonderelf — SV. Roßdorf 6:1, Viktoria
Schaafheim — FC. Bensheim Reſerve 2:4, Viktoria
Schaaf=
heim — SV. Stockſtadt Reſ. 2:1.
Eintracht Darmſtadt — SV. 98 Pokalmannſch.
Zum Beginn der diesjährigen Privatſpiele ſtehen ſich am
Sonntag vormittag um 10.30 Uhr auf dem Eintracht=Platz, hinter
der Feſthalle, obige Mannſchaften gegenüber. Derartige
Lokal=
treffen haben ſchon immer eine beſondere Anziehungskraft auf die
Zuſchauer ausgeübt. Dieſes Treffen gewinnt aber um ſo mehr an
Bedeutung dadurch, daß der Sportverein faſt mit derſelben
Mann=
ſchaft antreten wird, mit der er die beſten Verbandsſpiele
aus=
trug. Eintracht, mit Erſatz, wird gegen die erfahrenen Spieler
der Gäſte einen ſehr ſchweren Stand haben, und um eine
Nieder=
lage nicht herumkommen. Trotzdem aber glauben wir, daß die
durchweg kleine Eintrachtmannſchaft ihrem großen Gegner den
Sieg nicht leicht machen wird. Ein ſchöner Kampf iſt jedenfalls zu
erwarten, und ein guter Beſuch dürfte ſchon aus Dankbarkeit der
verdienten Gäſtemannſchaft gegenüber von Vorteil ſein.
Sport=
verein wird das Spiel in folgender Aufſtellung beſtreiten:
Müller; Rupp Laumann: Schäfer, Kratz, Ruppel; Wenner, Lehr,
Mülmerſtadt, Bärenz, Frick.
Sonntag nachmittag beteiligt ſich Eintracht mit drei
Mann=
ſchaften an dem in Arheilgen ſtattfindenden Frühjahrswaldlauf.
Abmarſch aller Beteiligten um 1 Uhr ab Hochſchule.
FC. Union Darmſtadt.
Heute Samstag, 16. März, empfängt die Sondelf obigen
Ver=
eins die Fußballabteilung des Radfahrervereins Waldesgrün zu
einem Freundſchaftstreffen. Eintritt 10 Pfg.
Spv. 98 Darmſtadt (komb.) — Reichsbahn Darmſtadt.
Am Sonntag, 15 Uhr, ſpielt eine aus Liga= und
Liggerſatz=
ſpielern kombinierte Elf des Sportvereins 1898 auf dem Platz am
Böllenfalltor gegen die hieſige Reichsbahn. Bei der Spielſtärke
der Darmſtädter Reichsbahnſportler dürfte mit einem ſchönen
Kampf zu rechnen ſein.
Germania Eberſtadt — F. Sp.V. Groß=Zimmern.
Zum letzten Heimſpiel empfangen die Vorſtädter den F. Sp.V.
Groß=Zimmern. Wir glauben nicht, daß ſich die Einheimiſchen im
letzten Spiel zu Hauſe ſchlagen laſſen. Aber trotz alledem werden
ſich auch die Leute um Mager herum zu ſchlagen wiſſen, denn
für ſie geht es um den Abſtieg. Die Blau=Weißen Vorſtädter
be=
treiten das Spiel mit der gleichen Elf wie gegen Wixhauſen
Vor=
ausſichtlich wird Mittelläufer Kaißer wegen der
Reichspräſidenten=
wahl verhindert ſein, aber die Elf ſollte auch ohne ihn imſtande
ſein, die Gäſte zu Hauſe zu ſchlagen. Um 10 Uhr ſpielen 3a —
Viktoria Griesheim 3., 1. und 2 Jgd. ſowie 1. Schüler begeben ſich
nach Arheilgen zu den Frühjahrs=Waldläufen.
Fr. Tgde. Darmſtadt—Dreieichenhain.
Sonntag nachmittag 3.45 Uhr treffen ſich obige Gegner zum
fälligen Freundſchaftsſpiel am Müllersteich. Beide Mannſchaften
ſtanden ſich während der Serienſpiele mit wechſelndem Gluck
gegenüber, und die hieſige Elf hatte alle Mühe, den Gegner
jeweils abzuſchütteln. Inwieweit beide Mannſchaften ihr
ſpie=
leriſches Können ſeit jener Zeit verbeſſert haben, darüber ſoll
der kommende Sonntag Aufſchluß geben.
Weitere Spiele: Darmſtadt 2—Arheilgen 1b. 1.30 Uhr,
Darmſtadt 3.—Wixhauſen 3., 10 Uhr. Jgd. ſpielfrei. 1. Schüler
um 11 Uhr in Arheilgen, 2 Schüler 15 Uhr. hier.
* Kreisliga Südheſſen.
Ein volles Programm, jedoch ohne den V.f.R. Bürſtadt.
Wir ſtehen in Südheſſen nunmehr in jeglicher Beziehung kurz
vor der Entſcheidung. Auf der einen Seite braucht der
Tabellen=
führer nur noch zwei Punkte, um endgültig die Meiſterſchaft zu
er=
ringen, während am Tabellenende die ſechs bedrängten Vereine
wohl bis zum letzten Spiel kämpfen werden, um nicht in die untere
Klaſſe zu verſchwinden. Bürſtadt iſt diesmal ſpielfrei. — Die
Paarungen lauten:
Olympia Worms—Olympia Lampertheim; V.f. L.
Lampert=
heim-Normannia Pfiffligheim; Concordia Gernsheim—SpV.
Hochheim; F.V. Biblis—Viktoria Neuhauſen; SpV.
Horch=
heim — Starkenburgia, Heppenheim; FV. Hofheim — SpV.
Abenheim.
Die Wormſer „Kleeblätter” haben es in der Hand, durch einen
Sieg über Olympia Lampertheim den Bürſtädtern ohne deren
Zu=
tun die Meiſterſchaft zu ſichern. Dann könnte es der jetzige
Tabel=
lenzweite nämlich nur noch auf 36 Punkte bringen, während
Bür=
ſtadt heute ſchon mit 37 Punkten die Tabelle anführt. Ein Sieg
der Wormſer Olympia über ihren Namensvetter aus Lampertheim
liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit. Bei den V.f.L.=Leuten
werden die Pfiffligheimer Normannen wieder verſuchen, ihre
äußerſt ungünſtig gewordene Lage zu verbeſſern. Es wird jedoch
ſchwer halten, einen zählbaren Erfolg zu erringen. Für
Gerns=
heim, das zwar nicht mehr allzu ſtark vom Abſtieg bedroht iſt, wird
es allmählich Zeit, die endgültige Sicherung der Kreisliga
wahr=
zumachen. Es ſollte dies bei dem nötigen Ehrgeiz diesmal möglich
ſein, doch ſind die Gäſte aus Hochheim keineswegs zu unterſchätzen.
er älteſte aktive Tormann Südheſſens, Jak. Lehmann vom
FV. Bihlis, wird bei dem Spiel der Bibliſer gegen Neuhauſen zum
5 00. Male das Torhüten. Die Gäſte wollen ihm bei ſeinem
Ehrenſpiel Gelegenheit geben, ſein gutes Können unter Beweis
zu ſtellen; ein glatter Sieg der Riedleute iſt jedoch ſicher. — In
Horchheim haben die neuerſtarkten Heppenheimer zu beweiſen, ob
ſie auf der aufſteigenden Bahn weiterſchreiten. Hofheim hat
Ge=
legenheit, ſeinen Vorſprung gegenüher den Abſtiegskandidaten zu
vergrößern, zumal es ſich um ein Spiel mit dem Tabellenletzten
handelt.
In der Gruppe 3 Ried ſind nur drei Begegnungen
vorge=
ſehen. Es treffen ſich:
V.f. R. Fehlheim—Bobſtadt: Edelweiß Zwingenberg-
Lorſch Reſerve—Groß=Rohrheim.
Auerbach;
Es iſt anzunehmen, daß ſich Bobſtadt in Fehlheim durchſetzt;
ob das Spiel in Zwingenberg durchgeführt wird, ſteht noch nicht
endgültig feſt. Groß=Rohrheim hat in Lorſch die Möglichkeit, in
einem Freundſchaftsſpiel gegen die Reſervemannſchaft ſein gutes
Können unter Beweis zu ſtellen.
Leichkakhlekik.
Rot=Weiß Darmſtadt.
Die Leichtathleten nehmen am Sonntag an dem Waldlauf in
Arheilgen mit 4 Mannſchaften und einer Anzahl Jugendlichen teil.
Treffpunkt der Teilnehmer 1,30 Uhr mit Rad am Gaswerk
Zu den Europameiſterſchaften im Eishockey, die am Mon ag in
Berlin beginnen, liegen bis jetzt die Meldungen von Lettland,
Schweiz, Tſchechoſlowakei, Frankreich, England, Oeſterreich,
Ru=
mänien und Deutſchland vor.
Kegler unkerſtüßen Olympig=Expedikion.
Auf der in Stettin abgehaltenen Tagung des Deutſchen Keglie
Bundes wurde der Entſchließung des Vorſtandes von der Vie
ſammlung zugeſtimmt, dem Deutſchen Reichsausſchuß für Leibees
übungen einen Betrag von 4000 Mark zur Unte=ſtützung der de—
ſchen Olympia=Expedition nach Los Angeles zur Verfügung
ſtellen. Von den weiteren Beſchlüſſen der Bundestagung iſt
erwähnen, daß die diesjährigen Meiſterſchaftskämpfe vom 16. I
18. Juli in Leipzig ſtattfinden. Der Bundesvorſitzende Schluck
klärte zum Kaſſenbericht, daß das bei der augenblicklich geſchl.
ſenen Wernigeroder Bank für Handel und Induſtrie angelegt
Kapital in Höhe von 49 400 Mark dem Bund nicht verloren
n=
gangen iſt, da auf Grund eines gerichtlichen Vergleichs allln
Gläubigern ihre Einlagen in voller Höhe zurückerſtattet werder
Vom Segelflugſport.
Zunächſt aus Not, dann aber aus zielſicherer Erkenntnis wi.
in Deutſchland mit erſtaunlichem Erfolge das Segelfliegen
pflegt. Die Erkenntnis der Kraftquellen im Luftmeer und 3
Züchtung vorzüglicher Flugzeuge ermöglichen die Ausübung die ſſe
neuen Volksſports. Während vor einigen Jahren nur an Bem
hängen motorlos geflogen werden konnte geſtatten die neuen Sta.
arten mit Motorwinde, Auto uſw., ſelbſt in der Ebene das Seg:4.
fliegen. Zum erſten Male werden die Ergebniſſe der neueſun
Forſchungen auf dieſem Gebiete von den weltbekannten
Seg=
fliegern Prof. Dr. Koppe, Kronfeld, Hirth, Stamer und Köſter u
März=Sonderheft der Zeitſchrift „Der Segelfliege
veröffentlicht. (Verlag Klaſing u. Co., Berlin W. 9, Potsdan=,
Straße 139.) 30 Pfg.
Geſchäftliches.
Fromms Act — die Weltmarke.
Sie wollen und müſſen heute darauf achten, daß Sie
ho=
vertige Ware preiswert kaufen können. Die weltbekannten Gumm
werke Fromms Act weiſen wiederholt darauf hin, daß ſie au
Grund der Notverordnungen ihre Preiſe zweimal ordnungsgemi
geſenkt haben. Dieſe den geſetzlichen Vorſchriften entſprechem
Preisſenkung hat natürlich keinen ſchädlichen Einfluß auf die a
gezeichnete Qualität der Spezialmarken Fromms Act. Es iſt ſelbt
verſtändlich, daß eine Firma von Weltruf ihren Ehrgeiz dareinſen
die allgemein als vorzüglich anerkannte Qualität ihrer Fabrikau
unter allen Umſtänden unverandert beizubehalten bzw. immau
mehr zu veredeln, ſoweit das durch den ſtändigen Fortſchritt Su
Wiſſenſchaft und Technik irgend möglich iſt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 12. März.
10.20: Schulfunk: Leben und Treiben auf dem Weſterwald. Hörbild,
15.15: Stunde der Jugend Liederſtunde. Ausf.: Schülerinnenchor
der Schwarzburg=Reſormſchule, Frankfurt a. M.
16.30: Wiesbaden: Konzert des Künſtler=Enſembles d. Städt.
Kur=
orcheſters. Werke von Mozart, Brahms, Abraham, Roſen u. a.
Soliſt: G. Eberle (Violine).
18.15: Mainz: Paul Laven: Theater und Dichtung im Rheinland,
18.40: W. v. Dewall: England und Dominions.
19.05: Spaniſch.
19.35: Freiburg: Wiener Schrammelmuſik. Ausf.: Original Wiener
Schrammelquartett.
19.45: Sonderdienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.00: Der junge Goethe. Rezitationen von Theamaria Lenz.
20.30: Die Dollarprinzeſſin. Operette von Leo Fall.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.35: Stuttgart: Uebertragung vom Reit= und Springturnier,
23.00: Tanzmuſik des Tanzenſembles der Stuttgarter Philharmonie,
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 12. März.
9.30: Stunde der Unterhaltung.
12.05: Schulfunk: Paſſion.
14.50: Kinderbaſtelſtunde: Wir erfinden Spiele.
15.45: Chriſtine Olden=Fournier: Sollen unſere Kinder an unſeren
Sorgen teilnehmen?
16.00: F. Stiemer: Die Schundliteratur.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert,
17.30: Dr. Bunge: Iſt heute noch Aufklärung über Mundpflegt
nötig?
17.50: Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
18.05: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
8.30: Prof. Dr. Nadler: Deutſche Stämme und deutſche
Land=
ſchaften in der Dichtung der Gegenwart.
19.00: Engliſch für Anfänger
19.30: Dr. Wrede: Der Staat als Aufgabe und Schickſal des
Volkes.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Hamburg: Globetrottel auf großer Fahrt. Eine
parodiſtiſch=
ſatiriſche Weltreiſe in Verſen und Liedern. Mitw.: Norag=Orcheſter
und die Norag=Künſtler.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Anton Goronzy.
Amkliche Winkerſporknachrichken.
Herausgegeben von der Heſſiſchen Oeffentlichen Wetterdienſtſte-!
am Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen am 11. März 19—:
Vogelsberg. Hoherodskopf: Klar, — 11 Grad. Schneehöhe 50 —
Neuſchnee 1 cm, Pulverſchnee, Sportmöglichk. ſehr gut. Hercheel
hainer Höhe: Klar, — 4 Grad, Schneehöhe 25 cm. Neuſchr.”
5 cm. Pulverſchnee, Sportmöglichkeit ſehr gut.
Hochwaue=
hauſen: Klar, — 6 Grad, Schneehöhe 25 cm. Pulverſchn. ᛋ
Sportmöglichkeit ſehr gut.
Odenwald. Tromm: Klar, — 4 Grad, Schneehöhe 20 cm, Pulva”
ſchnee, Sportmöglichkeit gut. Neunkirchen: Klar, — 4 Gro)
Schneehöhe 20 cm, Pulverſchnee Sportmöglichkeit gut. S
delsbrunn: Klar, — 5 Grad, Schneehöhe 15 cm, Pulverſchn
Sportmöglichkeit gut. Ober=Abtſteinach: Klar, — 5 Gra)
Schneehöhe 20 cm, Pulverſchnee Sportmöglichkeit gut.
Taunus. Kl. Feldberg: Klar — 9 Grad, Schneehöhe 25 cm. Ne
ſchnee 1—2 cm, Pulverſchnee, Sportmöglichkeit gut.
Rhön. Waſſerkuppe: Klar. — 13 Grad, Schneehöhe 17 cm, Pulys
ſchnee, Sportmöglichkeit ſehr gut.
Schwarzwald. Feldberg: Klar, — 15 Grad, Schneehöhe 90 —
Pulverſchnee, Sportmöglichkeit ſehr gut. Hornisgrinde: O Mſ.
wölkt. — 7 Grad, Schneehöhe 135 cm Pulverſchnee, Spo.?
möglichkeit ſehr gut. Ruheſtein: Bewölkt, — 8 Grad, Schne”
höhe 90 cm Pulverſchnee, Sportmöglichkeit ſehr gut. Furd
wangen; Klar, — 18 Grad, Schneehöhe 90 cm, Pulverſchn.*
Sportmöglichkeit ſehr gut.
Waldemar=Peterſen=Haus der Techniſchen Hochſchule Darmſta—-
Hirſchegg, Kl. Walſertal: Starker Schneefall. — 2 Grad, Schn.e
höhe im Tal 100 cm, auf den Höhen 200 cm.
Wetkerbericht.
Die flache Störung über der Nordſee hat ihren Weg ſüdwän. .
nach Holland und Belgien genommen. Durch ſie dürfte vorühe
gehend eine Temperaturbeeinfluſſung erfolgen, aber dennoch wä‟
Kaltluft vorwiegend die Temperaturen beſtimmen, ſo daß es .
mer noch zu Froſt kommt. Eine weſentliche Aenderung des Wit 4
rungscharakters findet vorerſt nicht ſtatt. In Begleitung der ze—
weiſe ſtärker auftretenden Bewölkung gehen vereinzelt leick:
Schneefälle nieder.
Ausſichten für Samstag, den 12. März: Nachts noch Froſt, zeitwes”l
bedeckt mit vereinzelten Schneeſällen, aber auch
Bewölkuns=
rückgang mit Aufheiterung.
Ausſichten für Sonntag, den 13. März: Noch wenig Aenderur?
der Wetterlage wahrſcheinlich.
Hauptſchriffleitung: Rudolf Maupe
Veranwortlich für Politi und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feulleten, Neic w
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl B3hma‟‟
ür den Handel: 1nr C H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baueri
„Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr Herbert Neitei
für den Inſeraientel und geſchäftliche Mitteilungen: Wiliy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtedt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommet
Nummer 72
latte
wad. Hircd,
Städt, 40
Roien 1.4
Samstag, den 12. März
eſſNeueſte Nachrichten
Im Schatten der Reichspräſidentenwahlen.
Kleines Geſchäft, aber leicht erholte Kurſe. — Verſteifung am Geldmarkk.
Prozent niedriger. Elektrowerte ruhig, Licht u Kraft behauptet.
Dagegen Schuckert und A.E. G. etwas leichter. Von hieſigen Wer=
Berliner und Frankfurker
Effekken=
ten waren Metallgeſellſchaft 0,5 Proz. ſchwächer, während
Scheide=
anſtalt 0,5 Prozent anziehen konnten. Reichsbankaktien etwas
ge=
ſucht und 0,75 Prozent höher genannt. Am Rentenmarkt war das
Zeeiberiehr.
Geſchäft, wie an den Aktienmärkten, außerordentlich klein. Die
Die geſtrige Berliner Börſe ſetzte erwartungsgemäß in
ſchwächerer Haltung ein, die Kursrückgänge gingen aber nur in
Ausnahmefällen über 1 Prozent hinaus. Es fehlte völlig an
An=
egungen; auch die geſtrige New Yorker Börſe konnte ebenfalls
ſeine Richtung zeigen. So ging geſtern die Verſtimmung
haupt=
ſichlich vom Farbenmarkte aus, wobei man Abgaben an dieſem
Markt mit ungünſtigeren Dividendentaxen (man ſpricht im
allge=
neinen nur noch von 6 Prozent) in Zuſammenhang brachte, doch
ſäürfte die Entſcheidung hierüber erſt in der am 16. April d. Js.
ſattfindenden Aufſichtsratsſitzung fallen. Auch eine Abſchwächung
der Reichsbankanteile wurde auf die Unſicherheit hinſichtlich der
dividende bis zum 16. d. M. zurückgeführt. Am Bankenmarkt war
dus Geſchäft ſehr ſtill, die Kurſe neigten aber ebenſo wie bei den
(chiffahrtswerten zur Schwäche. Auch Aku und Bemberg waren
awas ſtärker gedrückt, wobei wohl die auf der Courtaulds=G. V.
vorgeſtern dargelegten Ausſichten für die nächſte Zukunft der
Kunſt=
ſädeninduſtrie verſtimmten. Julius Berger verloren 2 Prozent,
Chadeaktien waren vielleicht im Zuſammenhang mit der
Neu=
erriſſion in der Schweiz etwa 4 Mark niedriger, und Berliner Licht
u Kraft büßten zirka 1,5 Prozent ein. Das Geſchäft war aber im
allgemeinen einmal vor der Wahl äußerſt gering, zum anderen
yar der Druck der Exekutionsware der Handelsbank immer noch
yrhanden, denn die Glattſtellung dieſer Engagements iſt ja durch
die abgeſagten Verſteigerungen nur aufgeſchoben und nicht
auf=
lgthoben. Eine gewiſſe Stütze boten aber andererſeits einige
Dek=
ſtugskäufe der Kuliſſe. Am Rentenmarkt konnte ſich ebenfalls nur
langſam Geſchäft entwickeln. Es überwog auch hier das Angebot,
ſo daß Pfandbriefe erneut zirka 0,5 Prozent nachgaben. Selbſt
Reichsſchuldbuchforderungen waren heute ſchwächer und wurden ca.
) Prozent unter vorgeſtern gehandelt. Reichsbahn=Vorzugsaktien
ud J.G. Farben=Bonds ſowie Induſtrie=Obligationen büßten ca.
15 Prozent ein. Deutſche Anleihen lagen dagegen behauptet
Auach im Verlaufe änderte ſich an der Geſchäftsloſigkeit nichts,
uoch wurde die Tendenz vorübergehend etwas freundlicher, da ſich
m Montanmarkt und ſpeziell in Gelſenkirchen die zirka 2 Proz.
ſſewannen, eine Sonderbewegung, angeblich auf rheiniſche Käufe,
mewickelte. Farben und Reichsbank änderten ſich aber wenig, und
ſie Auslandswerte, ſpeziell Chade und Spenska, neigten weiter
ur Schwäche. — Die Tendenz des Geldmarktes zeigte heute eher
ach oben. Tagesgeld war ſelbſt für erſte Firmen kaum noch unter
75 Prozent zu haben.
Obwohl von den europäiſchen Auslandsbörſen in den
Mittags=
unden eher ſchwächere Meldungen eintrafen, konnte ſich am
Ber=
ner Platze in den Nachmittagsſtunden die leichte Erholung des
örſenſchluſſes eher noch fortſetzen. Das Geſchäft war zwar im
inblick auf die Unſicherheit des Wahlausganges weiterhin ſehr
ein, die Stimmung bekam aber eine Anregung von einem
gebeſ=
nen Farbenkurs, wobei jetzt wieder Dividendentaxen von 6—8
rozent eine Rolle ſpielten. Wie aber ſchon mittags geſagt, wird
e Entſcheidung hierüber erſt in der Bilanz=Aufſichtsratsſitzung
16. April d. Js. fallen. Die Hauptwerte, außer Farben alſo
ſiemens und Reichsbank, wurden im Büroverkehr ebenfalls bis zu
Prozent höher genannt. Pfandbriefe neigten dagegen weiter,
enn auch unweſentlich, zur Schwäche: Reichsſchuldbuchforderungen
gen behauptet. Bei der geſtrigen Effektenverſteigerung handelte
ſich ja in erſter Linie um feſtverzinsliche Werte, doch iſt zu ſagen,
6 das angebotene Material eigentlich recht gut auf die
annehm=
ren Kurſe, die meiſt nur unweſentlich hinter den Börſenkurſen
gen, Käufer fand. Nur ganz kleine Poſten waren ſchwer
unterzu=
ingen. Die erzielten Aktienkurſe entſprachen ebenfalls beinahe
n Tageskurſen.
Der Geldmarkt blieb anhaltend verſteift, was einmal mit den
Egen Steuerzahlungen und zum anderen mit dem
näherrücken=
n Medio zuſammenhängen dürfte. Der Tagesgeldſatz erhöhte ſich
was bis auf 6.75 Prozent niedrigſt; die übrigen Sätze blieben
verändert. Allerdings konnte man am Diskontmarkt erhebliche=
Angebot feſtſtellen.
Die Stimmung im geſtrigen Frankfurter Börſenverkehr
ti uneinheitlich. Zu Beginn eröffnete der Markt allgemein etwas
ichter, während im weiteren Verlauf die Tendenz vorübergehend
cas freundlicher wurde. Das Geſchäft iſt nach wie vor klein und
det unter der Zurückhaltung angeſichts der bevorſtehenden Wah=
Auch die ſchwächeren New Yorker Kurſe boten keine Anregung.
5. Farben zu Beginn 0,5 Prozent niedriger, im Verlaufe jedoch
dieſen Verluſt wieder erholt. Am Montanmarkt war vor
dem Gelſenkirchen geſucht, die 1.75 Prozent anziehen konnten.
en den übrigen Montanwerten Mannesmann 1, Stahlverein 0,5
Kurſe waren hier für Pfandbriefe und Liquidationspfandbriefe
eher noch leichter. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld leicht bei 6 Proz.
Von Valuten tendierten Pfunde und Dollar ſchwach” auch die
nor=
diſchen Valuten paßten ſich der Entwicklung des Pfundkurſes an.
Im ſpäteren Verlauf trat wieder eine Abſchwächung ein, ſo daß die
Kurſe geſtern abend per Saldo ſchwächer lagen.
An der Abendbörſe war die Tendenz kräftig erholt. Die
Urſache zu den teilweiſe ſogar mehrprozentigen Kursgewinnen
be=
ſtand in Deckungskäufen der Spekulation. So gewannen JG. 2
Pro=
zent. Von den übrigen Werten beſonders A. E.G. 1,5.
Reichsbank=
anteile 1,5 Prozent freundlicher. Das Geſchäft war allerdings noch
immer nicht ſonderlich groß. Die Rentenmärkte lagen ruhig bei
meiſt unveränderten Kurſen.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe eröffnete bei ſehr ruhigem Geſchäft
ziemlich ſtetig; britiſche Staatspapiere neigten aber zur Schwäche.
Im Verlaufe der Börſe erfolgten Realiſationen in britiſchen
Staatspapieren. Im allgemeinen war das Geſchäft ſehr ruhig und
die Tendenz blieb im allgemeinen ſtetig. Deutſche Anleihen lagen
unſicher.
An der Pariſer Börſe ſetzte ſich nach ſchwächerem Beginn
ſpäter eine Erholung durch, ſo daß die Schlußkurſe auf vorgeſtriger
Baſis lagen.
An der Amſterdamer Börſe änderte ſich im Verlaufe
nicht viel. Schiffahrtswerte gingen bis zu 12 Prozent zurück.
Induſtriepapiere behaupteten ſich ziemlich gut, Deutſche Werte
waren unregelmäßig.
Wien war ſehr ſtill und kaum verändert.
Zu Beginn der New Yorker Börſe überwog das
Ange=
bot, ſo daß die Kursgeſtaltung unregelmäßig wurde.
An den internationalen Depiſenmärkten war
die Bewegung des Pfundes nicht ganz einheitlich, es ging zunächſt
wieder bis 3,62½ gegen den Dollar zurück, erholte ſich dann aber
wieder auf 3,63”/g. Gegen den Gulden notierte es 9,01, gegen Paris
92,18, gegen die Reichsmark 15,17½, gegen Zürich 18,71, gegen
Madrid 47.31 und gegen Brüſſel 25,97½. Der Dollar war
nach=
mittags kräftig erholt; die Reichsmark behauptete ſich mit 59,10 in
Amſterdam, 122,70 in Zürich und 23,80 in New York. Der Yen
war auf die Diskontermäßigung hin ſchwächer. In New York
purde der Satz für Bankakzepte um ½ Prozent ermäßigt, und
zwar für 90tägige 22/ Geld, 2½ Brief.
Mätz 1932.
WGeb ewtiel Geld Brief Helſingfors 6.993 7.007 Spanien 32.37 32.43 Wien 49.95 50.05 Danzig 82.02 82.18 Prag 12.46556.94 12.485 Japan 1.349 1.351 Budapeſt 57.06 Rio de Jan. 0.249 0.251 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien
Portugal
Athen 7.413 7.427 Holland
Oslo 83.12 169.53 169.87
83.28 13.89
5.445 13.91
5.455 Kopenhagen 84.27 84.43 Iſtambul Stockholm 84.32 84.48 Kairo 15.70 15.74 London 15.29 15.33 Kanada 3.776 3.784 Buenos Aires 1.073 1.077 Uruguay 1.728 1.732 New York 4.209 4.217 Island 67.93 68.07 Belgien 58.59 58.71 Tallinn 109.59 109.81 Italien 21.81 21.85 Riga 79.,82 79.98 Paris 16.55 18.59 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 81.67 81.83 Kaunas 41.98 42.06
Melallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 11. März
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolyt=
kupfernotiz) auf 56,25 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion
des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab
Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung)
ſtell=
ten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99 Prozent, in
Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM., desgleichen in
Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164 RM., Reinnickel,
98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus auf 52—54
RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 41,25—44,50 RM.
Der Meſſe=Freikag in Leipzig.
Aufträge bringen einige Beſchäftigung.
In den Meßhäuſern der Leipziger Altſtadt flaut die Meſſe ab.
Konnte die Muſtermeſſe naturgemäß keine großen Aufträge
brin=
gen, ſo hat in den meiſten Branchen doch die Zahl kleinerer
Be=
ſtellungen der deutſchen Induſtrie wenigſtens auf Wochen
Beſchäf=
tigung gebracht. Beſonders großes Intereſſe zeigt ſich für
Dieſel=
motoren und alle Kraftmaſchinen. Eine für Leipzig immer
wich=
tiger werdende Sondermeſſe iſt die Bugra=Maſchinenmeſſe im
Buchgewerbehaus. Sehr gut von deutſchen Firmen beſchickt hatte
ſie während der ganzen Woche eine konſtant dauernd große
Be=
ſucherzahl, unter der alle europäiſchen Länder, aber auch wie
ge=
wöhnlich die aſiatiſchen Staaten, vertreten waren. Beſonders groß
war das Intereſſe für photomechaniſches Druckverfahren. Kanada.
Italien und Spanien, Frankreich und Belgien und der europäiſche
Norden. Indien und China haben namhafte Aufträge erteilt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der
Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt, für den Monat
Februar 1932 folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen wurden
gefördert: 85 574 Tonnen, davon wurden 69 285 To. zu
Schwelerei=
produkten weiterverarbeitet. Aus den verſchwelten Kohlen
wur=
den gewonnen: 4480,370 To. Rohteer, 555 590 To. Leichtöl aus
Schwelgaſen 11 376 To. Koks, ohne die Schwelrückſtände des
Meſſe=
ler Kohlenſchiefers.
Die Entwicklung der heſſiſchen Viehzucht. Nach dem Ergebnis
der neueſten Viehzählung hat der heſſiſche Pferdebeſtand um rund
1000 auf 58 900 abgenommen. Dagegen ſtieg die Zahl des
Rind=
viehs im letzten Jahre um 13 000 auf 317 000 und die Zahl der
Schweine um 19 000 auf 398 000. Eine Abnahme verzeichnen die
Schafe um rund 3000 auf 34 000, die Ziegen um 2000 auf 98 000
und das Federvieh um 120 000 auf 2 131 000. Auch die Bienenſtöcke
nahmen um 3000 auf 24 000 ab.
Noch keine Entſcheidung über den Markierungszwang für Eier.
Wie das Nachrichtenbüro des Vd3. meldet, ſind die
Reichsratsaus=
ſchüſſe noch zu keiner Entſcheidung über die Regierungsvorlage auf
Markierungszwang für Eier gekommen. Es handelt ſich bei der
Vorlage um die Aufſtellung von Richtlinien für eine ſolche
Mar=
kierung der Eier, die es dem Verbraucher ermöglicht, zu
unter=
ſcheiden, ob er ausländiſche oder inländiſche Produkte, Trinkeier
oder Kocheier erwirbt. Die Reichsratsausſchüſſe haben über die
Vorlage eine erſte Leſung veranſtaltet, bei der noch keine
entſchei=
denden Abſtimmungen vorgenommen wurden. Die zweite Leſung
ſoll in der kommenden Woche erfolgen.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die deutſchen Hochſeefiſchereien haben an alle beteiligten
Miniſterien des Reiches und der Länder folgendes Telegramm
ge=
ſandt: „50 v. H. der deutſchen Fiſchdampferflotte wurden aufgelegt.
Weitere Stillegungen werden folgen. Sofortige Durchführung der
von uns erbetenen Maßnahmen iſt dringend erforderlich, wenn
nicht ein völliger Zuſammenbruch der Seefiſchwirtſchaft erfolgen
ſoll.”
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft
und Metalltechnik” ſtellte ſich am 9 März 1932 auf 54,4 gegen 51.9
am 2. März 1932 (Durchſchnitt 1909/ 13 — 100) ſtieg alſo um 4,8
Prozent. Für die einzelnen Metalle wurde nach dem Preisſtande
vom 9. März 1932 folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer
45,5 (am 2. März 41,2), Blei 60,9 (59 4), Zink 41,4 (42,1), Zinn
57,0 (56.4), Aluminium 111,1 (111,1). Nickel 107,7 (107,7), Antimon
79,2 (79,2).
Der zum 9. April einberufenen Generalverſammlung der
Le=
derfabrik Gebr. Fahr A. G. Pirmaſens wird die Herabſetzung des
Aktienkapitals auf 1,9 Mill. RM. durch Einziehung von 316000
RM. eigener Aktien gemäß Notverordnung vom 6. Oktober 1931
vorgeſchlagen.
Die franzöſiſche Regierung hat angeordnet, daß anläßlich der
nationalen Totenfeier für den verſtorbenen Außenminiſter Briand
die Pariſer Wertpapierbörſe am Samstag, den 12. März.
ge=
ſchloſſen bleibt.
Die Zahl der amtlich gezählten Arbeitsloſen in Frankreich
iſt in der Berichtswoche vom 27. Februar bis 5. März um 5800
angeſtiegen und beträgt gegenwärtig faſt 300 000 gegenüber 44 000
im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auf Paris und das Seine=
Departement entfallen 155 000 Arbeitsloſe (i, V. 34 000)
Der Wert der engliſchen Einfuhr im Februar betrug 70 202570
Pfund (7936 588 Pfund mehr als im Januar), der Ausfuhr
wäh=
rend der gleichen Zeit 30 115 052 Pfund (111 519 weniger als im
Januar) — Dieſe Außenhandelsziffern ſind ein deutliches Zeichen
der erhöhten Einfuhr vor dem Inkrafttreten des neuen
Zoll=
tarifs.
Die Bank von Japan hat den Diskontſatz von 6,57 auf 5,84
Prozent herabgeſetzt,
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, 12. Mürz 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 72 — Seite 13
ANAM Maef Tadllt.!
(Rachdruck verboten.)
Roman von
Paul Rosenhayn †
Güterbahrcht
dener Arku.
ag aben
Die Kellnerin brachte den Tee. Zierliche, dünnwandige
Scha=
en, die mit einer duftenden glodgelben Flüſſigkeit gefüllt waren.
Teben die Taſſen legte ſie je zwei ſchmale hölzerne Stäbchen.
„Unſer Eßbeſteck”, erklärte Jenkins, „wir werden heute
„wend ein chineſiſches Dinner haben. Sie werden manchen
Lecker=
läſſen kennenlernen, Miß Dorothy!”
„Rommt man hierher, nach Soho, nur um auf chineſiſch zu
ſpeiſen? Das könnte man ſicher im Zentrum beſſer haben. Und
umgefährlicher.”
„Es iſt natürlich ein bißchen Snobbismus dabei. Man ſuchte
zas Milieu und die Gefahr. Ich vermute aber .. ."
Die Kellnerin trat an den Tiſch. Hinter ihr ſtand ein kleiner,
gäneſiſcher Boy mit einem Rieſentablett. Unzählige Schüſſeln
und Näpfe ſtanden darauf. Mit großer Geſchicklichteit ſervierte
yrs Mädchen die einzelnen Gerichte. Dorothy ſah mißtrauiſch in
on Napf: „Wo bleibt der Löffel?” fragte ſie ſchüchtern.
Jenkins wies auf die Stäbchen. „Sie müſſen es damit
ver=
üichen. Sehen Sie — etwa ſo.‟ Er nahm die Stäbchen in die
rchte Hand, klemmte ſie zwiſchen Daumen und die nächſten
fnger und hob geſchickt die Fleiſchſtückchen aus dem Napf. „Ich
ch be ſchon einige Uebung darin,” ſagte Jenkins. Er blickte mit
ſ=helnder Nachſicht auf Dorothy, die ſich vergeblich bemühte,
lauch nur ein Reiskorn mit den Stäbchen zum Munde zu führen.
Sie ſchüttelte verzweifelt den Kopf. „Kann man nicht
wenig=
ſtms eine Gabel bekommen?”
Der Detektiv gab der Kellnerin einen Wink. „Es iſt nach
hmeſiſchen Begriffen barbariſch, die Speiſen mit Metall zu
be=
ihren. Ueberhaupt mit der linken Hand zu eſſen. Die meiſten
5 richte ſind zudem ſuppig. Es dürfte Ilſo mit der Gabel noch
awvieriger ſein."
Dorothy ſtocherte in dem Napf herum. „Was eſſe ich denn
ir eigentlich?” fragte ſie mißtrauiſch.
„Oh — das iſt eine Delikateſſe. Junge Bambusſpitzen mit
is und gedünſteten Froſchſchenkeln. Dazu einen gebackenen
flauf aus Sojabohnen. Koſten Sie nur von dieſer fabelhaften
15uce. Nicht wahr, Sie müſſen doch zugeben, im Grill Room
e Carlton ißt man nicht beſſer?"
Sie warf einen faſt neidiſchen Blick auf Jenkins, der mit
ge=
urdem Appetit die Schüſſeln leerte.
Er nickte ihr aufmunternd zu. „Vielleicht halten Sie ſich
lie=
ber an das Täubchen hier, es iſt mit haſchiertem Fleiſch gefüllt
und Pilzen. Wie mir die Kellnerin eben zuflüſtert — eine
Spezialität des Hauſes. Die Karte nennt den Namen: Kuochee=
Noon. Iſt das nicht reizvoll? Es liegt ſo etwas von den
Ge=
heimniſſen des Himmliſchen Reiches in dieſen pikanten Gerichten.
Finden Sie nicht auch?"
Dorothy faltete ihre Serviette zuſammen. „Ich bin geſättigt”,
ſagte ſie mit müder Stimme. Ihre Augen waren voller Unruhe.
Nervös ſpielten ihre Finger mit den weißen Eßſtäbchen. „Sie
ſprachen vorhin nicht zu Ende, Mr. Jenkins. Sie ſagten: ich
vermute
Jenkins zog das Zigarettenetui und reichte es Dorothy
hinüber. „Ja”, ſagte er, indem er ihr Feuer gab, „ich bin Ihnen
eine Aufklärung ſchuldig”, der Detektiv lehnte ſich bequem in
ſeinen Stuhl zurück. Seine Augen überflogen mit einem ſcharfen
Blick alle Anweſenden. „Um es Ihnen ganz offen zu ſagen, Miß
Dorothy. Ich habe natürlich dieſes Lokal nicht ganz zufällig
gewählt, Sie fragten mich vorhin, ob ich glaubte, eine Spur der
Verbrecher zu finden. Ich muß geſtehen, es iſt nur eine ganz
vage Vermutung von mir, daß ſich hier etwas aufpüren ließ.
Inſpektor Bramwell hat mich auf den Gedanken gebracht. Er hat
mir verraten, daß er heute nacht dieſes Neſt hier überholen wird.
„Eine Razzia? Dieſes harmloſe Speiſelokal ſollte . . ."
„Es ſcheint ſo, als ob dieſes harmloſe Reſtaurant nur eine
Attrappe iſt. Bramwell behauptet, der Wirt betreibe hier
neben=
bei einen ſchwungvollen Handel mit Rauſchgiften. Irgend etwas
ſtimmt da nicht. Sehen Sie dort beim Büfett die kleine Glastür?
Es iſt die Telephonzelle. Merkwürdig, ich beobachte ſei einiger
Zeit, daß Gäſte dorthin gegangen ſind. Aber ſie ſind nicht
wie=
der zurückgekommen. Bitte ſehen Sie nicht ſo auffällig hin. Man
könnte aufmerkſam werden.”
Jenkins hatte ſich langſam erhoben. „Sie entſchuldigen mich
einen Augenblick, Miß Dorothy!”
Befremdet ſah Dorothy dem Detektiv nach. Er ſchlenderte
durch das Lokal. Dort beim Büfett, an einem kleinen, runden
Tiſch ſaß ein Mann — halb hinter einer großen Zeitung
ver=
borgen. Jenkins blieb ſtehen und ließ ſich von dem Fremden
Feuer für ſeine Zigarette geben. Dann öffnete er die Tür der
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des laufenden Geſchäftsjahres.
2) Statutenänderung.
3) Wahlen zum Aufſichtsrat. Es ſcheiden aus die
Herren: Eißler, Böhm, Karcher Knapp und Sulzbach.
4) Anträge.
Anträge, die zu ſiellen beabſichtigt ſind (ſ. § 32 II. des
Statuts), müſſen bls ſpäteſtens Mittwoch, 16. März 1932
imn Büro Darmſtadt, Eſchollbrückerſtr. 25, eingereicht ſein.
Als Legitimation zur Teilnahme an der
Vertreterver=
ſammlung und zur Abſtimmung dient die rote Ausweiskarte.
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Telephonzelle. Sonderbar, dachte Dorothy, warum läßt er mich
hier allein? Er muß doch wiſſen, daß mir unheimlich zumute iſt.
Sie ließ die Blicke im Raum umherſchweifen. Das
Publi=
kum hatte gewechſelt. Die meiſten der jungen chineſiſchen
Studen=
ten waren gegangen. Gäſte im Smokinganzug und Frauen in
großer Toilette ſaßen jetzt an den kleinen Tiſchen. Ihre lebhafte,
ein wenig laute Unterhaltung, ſtand im grellen Gegenſatz zu dem
gedämpften Geſpräch der mongoliſchen. Gäſte an den übrigen
Tiſchen.
Das Zimmer war plötzlich erfüllt von Lachen und Zurufen. Das
leiſe Klirren des feinen Porzellans und das Rauſchen der
bunt=
farbigen Papierfächer, die den Damen als Spende des Wirts
überreicht wurden, gaben dem Raum eine weiche, ſchmeichelnde,
faſt ſinnliche Atmoſphäre.
Dorothys Fenſterplatz lag etwas abfeits von den Tiſchen.
Inmitten dieſer lärmenden, luſtigen Geſellſchaft war ſie allein
und unbeachtet. Ein beklemmendes Gefühl beſchlich ſie plötzlich.
Angſt ſtieg ihr würgend in die Kehle. Ihre Nerven vibrierten
unter den Erlebniſſen der Nacht. Wo blieb nur Joe Jenkins?
Sie blickte hinüber zu der Telephonzelle. Irgendetwas zwang ſie,
ihre Augen auf jene Tür zu richten, hinter der ihr Begleiter
verſchwunden war. Wenn ihm nun etwas zuſtieße dort in den
Hinterzimmern dieſes unheimlichen Hauſes?
Sie wollte aufſtehen, fragen, wollte hinter die Tür dieſer
Zelle ſehen. Aber ſie blieb wie gebannt ſitzen; aus Furcht
jemand auf ſich aufmerkſam zu machen. Plötzlich ſchrak ſie
zu=
ſammen. Der Mann dort drüben an dem runden Tiſch neben
dem Büfett ſtarrte ſie unverwandt an. Kein Zweifel, dieſer
Menſch ließ kein Auge von ihr. Jetzt ſtand er ſchwerfällig auf
und kam quer durch das Lokal auf ihren Tiſch zu.
Dorothy ſah ihm entgegen; die Knie zitterten ihr — aber
ſie war nicht imſtande, ſich zu erheben. Jetzt ſtand der Fremde
neben ihr. Seine ſchwielige Hand ergriff einen Stuhl. „Sie
erlauben, Miß?” Ohne eine Antwort abzuwarten, ſetzte er ſich
an den Tiſch.
Dorothy ſprang mit einem unterdrückten Schrei auf. Der
Mann hob mit einer beruhigenden Geſte die Hand. „Machen
Sie kein Aufſehen, Miß”, ſagte er leiſe, „es iſt das beſte, Sie
nehmen wieder Platz.”
Dorothy ſah in faſſungsloſem Staunen auf den
Sprechen=
den. Mechaniſch zog ſie den Stuhl wieder zu ſich heran. Ihr
ängſtlicher Blick ſchweifte zu den Gäſten, als erwarte ſie von
ihnen Rettung aus ihrer bedrängten Lage.
(Fortſetzung folgt.)
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