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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Oie Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 69
Mittwoch, den 9. März 1932.
195. Jahrgang
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Finanz=Anzelgen 35 Reichspfg. Nelamezele (92 mm
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beitreibung ſällt jeder
Rabatt weg. Banſkonto Deuiſche Bani und
Darm=
ſtädter und Natonalbank.
Front=Soldaten wählen:
Mbemtdiae
Arbeiter! Bauern! Bürger! Wenn alle unkreu werden, ſo bleiben wir ihm kreu —
ihm, dem großen Sührer im Krieg und im Frieden!
Verrak am Fronkſoldakenkum.
Hindenburg muß ſiegen.
Parkeiagikakion zerſchlägk alke Tradikionen.
Außenpolikiſche Enkſcheidungen von größter
In dieſen Tagen ſind Parteiagitation zuliebe Traditionen
rſchlagen worden, die echteſtes nationales Gut bedeuten. Die
ſpheit des alten preußiſchen Offizierkorps beſteht nicht mehr.
benerale ſind aufgetreten und fordern die Mannſchaft auf, ſich
gen ihren Generalfeldmarſchall zu erklären, dem der
General=
hsoffizier Düſterberg als Gegenkandidat gegenüberſteht. Und
limmer noch: Jene aus Blut und jahrelangen Kämpfen er=
Lichſene Kameradſchaft der Frontſoldaten ſcheint ein Opfer der
uiteiagitation zu werden.
Als der nationalſozialiſtiſche Propagandaleiter Dr. Goebbels
Sozialdemokratie zu einer Partei der Deſerteure erklärte, da
Innte man dieſes Wort noch für eine Entgleiſung halten. Aber
iſt bezeichnend, daß ſich der Vorſtand des Bayeriſchen
hrervereins in ſeinem Organ, der „Bayeriſchen Lehrer=
Mung”, gleichermaßen und in der gleichen Sache zur Wehr
her muß, und zwar gegen die Angriffe des Vorſitzenden des
Itionalſozialiſtiſchen Lehrerbundes, Hans Schemm. „Man kann
nur deſſen ſchämen — ſo wird auf die Angriffe Schemms
ge=
kwortet —, was hier in einem Blatt ſteht, das in großen
Let=
die Ueberſchrift „Nationalſozialiſtiſche Lehrerzeitung” trägt.
hämen darüber, was hier ein Lehrer, ein Volksbildner, ſich er=
Ahr.” Im Hauptausſchuß des Bayeriſchen Lehrervereins, ſo
es weiter, ſitzen mindeſtens drei Männer, die das Eiſerne
ſus 1. Klaſſe tragen, und im ganzen wohl ein halbes Dutzend,
den Weltkrieg als Frontoffizier mitgemacht haben. Dieſe
Uyner müßten ſich in einer nationalſozialiſtiſchen Lehrerzeitung
ſſen laſſen, daß ſie nicht verdienten, den Namen
Rutſcher zu tragen.
Das iſt allerdings um ſo erſtaunlicher, als Schemm ebenſo
wie Goebbels oder Roſenberg ſelber nicht Frontſoldat ſind.
Alle dieſe Methoden der Agitation müſſen von jedem
natio=
nalen Mann auf das tiefſte bedauert werden. Denn ſie
zer=
ſchlagen die feſtgefügte Kameradſchaft der Frontſoldaten,
ſchaffen Unfrieden zwiſchen Männern, die dasſelbe Ziel,
nämlich die Befreiung Deutſchlands, anſtreben. Noch mehr
iber muß man es bedauern, daß es gar gewagt wird, den
Generalfeldmarſchall von Hindenburg auf eine Linie mit
Deſerteuren zu ſtellen.
In dieſen Tagen fand man an den Anſchlagsſäulen Berlins
totes Plakat, mit dem die Nationalſozialiſten für eine
Ver=
ſmlung warben, bei der der Abg. Roſenberg über das Thema
ſer Kandidat Criſpiens” ſprechen wollte. Hier wird alſo der
eralfeldmarſchall von Hindenburg zum Kandidaten des
Man=
umgefälſcht, von dem das Wort ſtammt, er kenne kein
Vater=
o, das Deutſchland heiße! Solche Methoden der Agitation
ſten ſich ſelbſt. Denn wenn es nach ihren Worten
ſige, hätte ſich ja 1914 auch niemand von uns
kriegsfreiwillig melden dürfen, nur
des=
b, weil viele Sozialdemokraten das gleiche
n.
Adolf Hitler über Hindenburg im Jahre 1925.
Heute muß man an die Worte erinnern, die Adolf Hitler
gebrauchte, als er ſeine Anhänger und die Angehörigen
M Parteien zur Wahl Hindenburgs aufforderte:
Wir hoffen”, ſchrieb er, „daß ſich einige führende Männer
m Zentrum finden werden, die Hindenburgs Namen, der
inſt auch ihr Gut und Blut beſchützte, in Schutz nehmen
egen die Flut von Schmutz, die bereits im Namen von
ſarx gegen den greiſen Feldherrn ausgegoſſen wird. Die
Pflicht von Marx iſt, zurückzutreten!“
Die Pflicht Adolf Hitlers iſt es — das iſt der
ruck, den alle nationalen Männer haben —
Agitations=
hoden ſeiner Anhänger zu verbieten, durch
der Name Hindenburgs mit Schmutz beſudelt
die Kameradſchaft der Frontſoldaten
zer=
lagen wird.
Die Kriegsopfer für Hindenburg.
Ore 20. Reichskonferenz des Reichsbundes der Kriegsbeſchädig=
Rriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen nahm auf ihrer
ug in Nürnberg einſtimmig eine Entſchließung zur
Reichs=
dentenwahl an, in der es u. a. heißt:
„Die Kriegsopfer Deutſchlands danken dem Reichspräſidenten
Andendurg, daß er trotz der Hemmungen, die ihm Vergangen=
und Herkunft bereiten mußten, in den Jahren ſeiner Präſi=
Enſ chaft dem Volke ein vorbildliches Beiſpiel von Verfaſſungs=
* und Eidespflicht gegeben hat. Die Verehrung für den Führer
h erer Kriegszeit, die in den Reihen der Kriegsopfer immer
Aug war, iſt ſo durch die Hochachtung vor dem 1. Bürger des
Des ergänzt worden, dem das Recht ſeiner Mitbürger zu heilig
Um es dunklen ſtaatspolitiſchen Machenſchaften politiſcher
eurer auszuliefern. Als Ausdruck dieſer Erkenntnis und in
eberzeugung, daß die Entſcheidung nur zwiſchen Hindenburg
Atler fällt, gilt am 13. März die Parole: Alle Kriegs=
Deutſchlands wählen Hindenburg.”
Tragweite ſtehen auf dem Spiel.
Düſſeldorf, 8. März.
Reichskanzler Dr. Brüning hielt am Dienstag abend vor
überfülltem Hauſe in Düſſeldorf eine Rede, in der er zu Beginn
ausführlich die Vorgänge behandelte, um die Amtszeit des
Reichs=
präſidenten auf parlamentariſchem Wege zu verlängern.
Reichs=
präſident von Hindenburg kandidiere nicht um Reichspräſident zu
bleiben, ſondern weil er ſich in ſchwerſter Stunde des deutſchen
Volkes noch einmal opfern wolle,
Wenn man, ſo fuhr Dr. Brüning fort, die Geſchichte der
ver=
gangenen vierzehn Jahre auf einen Nenner bringen will, dann
war ſie nichts anderes als ein heroiſcher Kampf des deutſchen
Volkes gegen die Unterdrückung und die Not, die die Politik
Deutſchland auferlegt hat, die vor vierzehn Jahren in
Deutſch=
land herrſchte. Für ſo dumm ſoll man das deutſche Volk nicht
an=
ſehen, es davon überzeugen zu können, daß erſt am 9. November
1918 das Unheil in Deutſchland begonnen habe.
Schamlos iſt es, den Feldmarſchall von Hindenburg mit den
Vorgängen vom 9. November in Verbindung zu bringen,
den Mann, der, um das deutſche Volk nicht zu zerreißen, über
die Vorgänge vor und nach dem Krieg immer geſchwiegen
hat, der die ſchwerſten Vorwürfe auf ſich nahm, aus dem
Gefühl der Treue zu Volk und Vaterland. Aus tiefem
religiöſen Pflichtgefühl hat ſich dieſer Mann. 1925 zur
Wahl geſtellt, nicht um ein Amt zu haben, ſondern um bis
zum letzten Atemzug ſeine einzige Kraft und ſeine
Fähig=
keiten dem Vaterlande zur Verfügung zu ſtellen, nicht um
zu herrſchen, ſondern um bis zum letzten Augenblick dem
ganzen deutſchen Volk zu dienen. Dieſen Mann, deſſen Name
und Geſtalt Deutſchland in der ganzen Welt verkörpert, wagt
man zu kritiſieren und zu beleidigen in einer Form, die die
größte moraliſche Erniedrigung iſt, die ſich das deutſche Volk
bisher ſelbſt zugemutet hat.
Wenn man Deutſchlands Kampf um Reparationen und
Gleichſtellung in der Welt überhaupt durchhalten will, dann muß
jede wirklich nationale Oppoſition in dieſem Punkt für eine
ein=
heitliche Meinung des ganzen deutſchen Volkes ſorgen.
Der Vorwurf, der gegen den Herrn Reichspräſidenten
ge=
richtet wird, daß er nicht mit der Mehrheit regiert habe, iſt
voll=
kommen unhaltbar. Was an dem Reichspräſidenten gelegen hat,
iſt geſchehen, um der Rechten den Weg in die Regierung frei zu
machen.
Der Kanzler ging dann auf die Agitation der
Nationalſozia=
liſten ein. Auf der einen Seite werden ſchärfſte Attacken gegen
Frankreich geritten, auf der anderen Seite läßt man durch
Inter=
views und Zeitungsartikel erkennen, daß man in der
Repara=
tionsfrage eigentlich gar nicht ſo ſchlimm ſei, als man ſich
inner=
politiſch gebärde.
Empörend iſt der Vorwurf, der Feldmarſchall ſei überhaupt
nicht mehr in der Lage, ſeine Regierungsgeſchäfte zu führen.
Wer, wie ich, erklärte der Kanzler, das Glück gehabt hat,
dem Reichspräſidenten in den vergangenen zwei Jahren öfters
Vortrag zu halten und mit ihm zu ſprechen, der darf ein paar
Worte voll innerſter Empörung über dieſe Beleidigung
ausſpre=
chen. Ich habe noch keine politiſche Perſönlichkeit kennen gelernt,
die ſo in der Lage war, wie der Herr Reichspräſident, eine
poli=
tiſche Situation in klaſſiſchem Deutſch in weniger als fünf Sätzen
wiederzugeben.
Wo die Kriſe in der Welt vielleicht auf ihrem Höhepunkt
iſt, wo es außenpolitiſch für uns um Entſcheidungen von
größter Tragweite, um die Geſchicke von zwei Generationen
geht,, da brauchen wir innen= und außenpolitiſch den Mann
als Oberhaupt, der nicht an eine Partei gebunden iſt,
ſon=
dern der das deutſche Volk als Ganzes ſieht und liebt.
Reichspräſident von Hindenburg hat dem deutſchen Volke
in der Welt viel mehr Anſehen und Autorität wieder
ver=
ſchafft, als die meiſten zu ahnen vermögen. Im Intereſſe
des Staates, im Intereſſe der Arbeiter und Erwerbsloſen,
im Intereſſe unſere Kreditwirtſchaft aller Schichten der
Be=
völkerung, im Intereſſe von Ruhe und Ordnung, im
Inter=
eſſe des Sieges im Kampf um nationale Freiheit und
Gleichberechtigung in der Welt muß Hindenburg ſiegen,
und daher wird er auch ſiegen, weil das deutſche Volk die
Schwere ſeiner Schickſalsſtunde erkennen wird.
Der Kanzler, der ſchon bei ſeinem Erſcheinen ſtürmiſch
be=
grüßt wurde, fand während und erſt recht am Schluß ſeiner Rede
den lebhafteſten Beifall der vieltauſendköpfigen Menge.
Zunehmende wirkſchaftliche Vereiſung
D. Die ſchwere Liquiditätskriſe, die im Sommer vorigen
Jahres über die Weltwirtſchaft hereinbrach, hat über die
Jahres=
wende hinaus in ungeſchwächter Intenſität angehalten. In dem
allgemeinen Ueberblick, den das Inſtitut für Konjunkturforſchung
in ſeinem neueſten Vierteljahresbericht über die
weltwirtſchaft=
liche Konjunktur gibt, werden neben der anhaltenden
Kredit=
klemme die einſchneidenden Aenderungen der
Währungsverhält=
niſſe, die fortſchreitende Abſchnürung der Volkswirtſchaften
gegeneinander, die weitere Schrumpfung des Welthandels uno
erneut ſteigende Arbeitsloſigkeit als die Hauptmerkmale der
weltwirtſchaftlichen Entwicklung in den letzten Monaten
gekenn=
zeichnet und geſchildert. Unter dem Einfluß der Kreditnot und
des verſchärften Kampfes um die Aufrechterhaltung des Exports
hat ſich in allen beim Goldſtandard verbliebenen Ländern der
Deflationsprozeß verſchärft fortgeſetzt, und wir ſehen gerade in
Deutſchland einen faſt von Tag zu Tag zunehmenden Grad der
Vereiſung der Volkswirtſchaft. Seit dem Höchſtſtand von 1929
hat ſich das Produktionsvolumen der Welt um rund 30 Prozent
verringert. Schaltet man hierbei die unter Sonderverhältniſſen
ſtehende Induſtrieproduktion der Sowjet=Union aus, ſo liegt
in=
folge eines Rückgangs um 38 Prozent die Weltproduktion jetzt
ſogar unter dem Stande von 1913, wobei am heftigſten die
Rückgänge in den Produktionsgüterinduſtrien waren. Aber jetzt
gehen auch die Verbrauchsgüterinduſtrien, unter denen ſich noch
im vorigen Jahre Belebungsanſätze zeigten, zurück, da in allen
Volkswirtſchaften die Löhne weiter herabgeſetzt worden ſind und
dadurch die Kaufkraft der Maſſen erneut geſchrumpft iſt. Weit
ſtärker noch als der Rückgang des Weltproduktionsvolumens
war die Schrumpfung der Welthandelsumſätze im letzten
Viertel=
jahr. Unter Berückſichtigung der Saiſonentwicklung iſt vom
dritten zum vierten Vierteljahr 1931 der Umſatzwert um 17
Prozent zurückgegangen. Dieſer außerordentlich ſtarke Abfall, an
dem die europäiſchen Länder ſtärker beteiligt waren als die
überſeeiſchen, iſt vor allem die Auswirkung des beiſpielloſen
Hochprotektionismus, in deſſen Zeichen zurzeit die
Weltwirtſchaft ſteht. Eine Flut von Zollerhöhungen,
Einfuhr=
kontingentierungen, Beſtimmungen der Deviſenbewirtſchaftung,
die teilweiſe — wahrſcheinlich auch in Deutſchland, wenn die
Verhältniſſe anhalten — auf ein Einfuhrmonopol hinauslaufen,
führten zu einer weitgehenden Abkapſelung der
Volkswirtſchaf=
ten. —An dieſen Maßnahmen beteiligten ſich im ſtarken Umfange
auch die Gläubigerländer, die um ihre volkswirtſchaftliche
Liqui=
dität keineswegs zu bangen brauchten. Infolge diefer autarkiſchen
Tendenzen hat der Welthandel teilweiſe ein völlig neues Geſicht
erhalten. Aus den relativ freien Verkehrsbeziehungen rein
privatwirtſchaftlich orientierter Unternehmer entwickelt ſich in
großen Teilen der Weltwirtſchaft mehr und mehr ein ſtaatlich
überwachter, teilweiſe auch regulierter und nach
wirtſchaftspoli=
tiſchen Belangen ausgerichteter Handelsverkehr.
Die fortſchreitende Schrumpfung des Welthandels und die
veränderten Methoden machen den Kampf der Nationen um den
Weltmarktabſatz immer erbitterter. In dielen Ländern iſt dieſe
Entwicklung, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung
bemer=
kenswerterweiſe betont, der eigentliche Nährboden für die
deflationiſtiſche Politik der Volkswirtſchaften. Obgleich es
mehr und mehr zur allgemeinen Ueberzeugung geworden iſt, daß
das dauernde Wechſelſpiel von Preis= und Lohnſenkung unter
den gegenwärtigen Verhältniſſen keine Bereinigung mehr
brin=
gen kann, ſondern nur Kaufkraftſchwund, ſowie Goldwert= und
damit Schuldenerhöhung, ſo veranlaßt — aller Einſicht in die
derutierende Wirkung auf den Binnenmarkt zum Trotz — doch
der Wettbewerb um den Weltmarktabſatz ſtets von neuem
defla=
tioniſtiſche Maßnahmen. Denn im internationalen Wettſtreit
um das geringſte Koſtenniveau kann kein Staat zurückſtehen,
will er ſich nicht von dem immer enger werdenden Bezirk des
Weltmarktes ausſchalten und ſich damit der Möglichkeit, ſeine
volkswirtſchaftliche Liquidität aufrecht zu erhalten, begeben. Das
Verhängnisvolle, Zirkelhafte in der Entwicklung der letzten
Monate liegt aber vor allem darin, daß neben dem anhaltenden
Preisdruck, der vom Kampf um den Weltmarkt ausgeht, auch
der Druck der kreditären Verhältniſſe immer ſchärfer wurde. In
keinem der maßgeblichen Länder brachte die Verringerung der
Umſätze auch nur Anſätze einer Kapitalfreiſetzung. Somit fehlt
die unerläßliche Vorbedingung für das Aufhören der Deflation,
nämlich die Verflüſſigung der Kreditmärkte. Sie blieb aus, weil
die in die Milliarden gehende Flucht ins Bargeld das
Depo=
ſitenfundament der Banken unterhöhlte (allein ſeit Mai 1931 in
Europa und den Vereinigten Staaten nach Schätzung des
Ju=
ſtituts etwa 9—10 Milliarden RM.). Wenngleich der
Depoſiten=
ſchwund infolge Geldhortung bis zu einem gewiſſen Grade durch
vermehrte Notenbankkredite ausgeglichen werden konnte, ſo läßt
ſich doch dieſer Prozeß nicht endlos fortſetzen, weil er ſchließlich
durch die den Notenbanken geſteckten Deckungsgrenzen gehemmt
wird. Je näher die Notenbanken dieſer Grenze kommen und
damit in ihrer Interventionstätigkeit behindert werden, deſto
ſtärker machen ſich die deflationiſtiſchen Auswirkungen fühlbar.
Als Reaktion gegenüber der immer raſcher ſteigenden Flut von
Zuſammenbrüchen, gegenüber dem beſchleunigten Preisfall und
der zunehmenden Einkommenſchrumpfung erſtarken in den
hier=
von betroffenen Volkswirtſchaften mehr und mehr
antideflatio=
niſtiſche Tendenzen, die natürlich,, wie dies beiſpielsweiſe in
Amerika geſchieht, verſtärkt und gefördert werden können. Denn
bei der Aenderung der Deckungsbeſtimmungen in den
Vereinig=
ten Staaten, um die Diskontierungsmöglichkeiten zu erleichtern,
handelt es ſich nur um Abwehr von beſonders ſchweren
Defla=
tionsauswirkungen, nicht aber, wie vielfach geglaubt wird und
gerade von den Befürwortern eines ſolchen Syſtems, um eine
inflationiſtiſche Wirtſchaftsankurbelung. Gelingt es Amerika,
durch Wiederherſtellung des Vertrauens die Bankenkriſe zu
über=
winden, den Kreditmarkt zu verflüſſigen, wobei eine
Preisbe=
lebung — alſo nicht ausgeſprochene Steigerung — nicht
ausge=
ſchloſſen iſt, ſo würde ſicherlich eine ſolche Entwicklung, die
je=
doch für die nächſte Zeit wohl noch nicht zu erwarten iſt, auch
auf die übrige Welt nicht ohne Rückwirkung bleiben.
Voraus=
ſetzung wäre allerdings eine Löſung der vielen politiſchen
Fra=
gen, die eine Rückkehr des allgemeinen Vertrauens ſtark
behin=
dern, vor allem aber die Aufhebung der Neparationszahlungen.
Ueberblickt man die Konjunkturentwicklung in den einzelnen
Ländern der Welt, ſo ergibt ſich ohne weiteres, daß die
Abwärts=
bewegung in allen Ländern anhält und zum großen Teil bereits
zu einem Tiefſtand des Geſchäftsganges geführt hat, der
eigent=
lich nicht mehr überboten werden kann. Auffällig iſt es, daß eins
Seite 2 — Nr. 69
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 9. März 1:0
Anzahl von Ländern, die ihre Goldparität in der Hoffnung auf
eine Exportbelebung bzw. durch verringertes Koſtenniveau
ge=
beſſerte Stellung am Weltmarkt aufgegeben haben, nur die
Nach=
teile dieſer Politik ohne ihre Vorteile erfahren haben. Hierzu
gehören vor allem die ſkandinaviſchen Länder, bei denen ſich der
Abſchwung in kaum gemilderter Form fortgeſetzt hat. Auch in
Frankreich, das man immer noch als eine Art Konjunkturinſel
zu bezeichnen pflegte, hat ſich ſeit dem Herbſt vorigen Jahres
die Kriſe der Weltwirtſchaft außerordentlich ſtark fühlbar
ge=
macht. Auch dieſes Land gerät trotz ſeiner ſtarken Goldreſerven
immer ſtärker in den Kriſenſtrudel, in dem ſich die anderen
großen Induſtrieländer ſchon ſeit Jahren befinden. Immerhin
aber hat es für ſeinen Kampf mit der Kriſe noch ſtarke Reſerven
und einen Goldſchatz von über 12 Milliarden RM., während
beiſpielsweiſe in Deutſchland wie auch in anderen Ländern die
letzten Reſerven bereits aufgezehrt und Sparkredite durch
Noten=
bankkredite erſetzt werden mußten.
Was nun Deutſchland anbelangt, ſo hat auch in ſeiner
Wirt=
ſchaft der Schrumpfungsprozeß weitere Fortſchritte gemacht. Die
Zahl der Beſchäftigten, die im Sommer 1929 mit 20,7 Millionen
ihren höchſten Stand erreichte, iſt bis zum Dezember 1931 auf
15,3 Millionen gefallen. Sie liegt gegenwärtig tiefer als je ſeit
der Stabiliſierungskriſe vom Winter 1923/24. Im ganzen iſt
an=
zunehmen, daß ſich ſeit Oktober der Grad der allgemeinen
Wirt=
ſchaftstätigkeit konjunkturell um 10—15 Prozent vermindert hat.
Angeſichts der Schwere der wirtſchaftlichen Verhältniſſe in
Deutſchland und des zunehmenden Erſtarrungszuſtandes, in dem
immer weitere Teile der Wirtſchaft geraten, wendet ſich die
Hoff=
nung vieler Kreiſe in erhöhtem Maße dem Auslande zu, wobei
beſonders die bankpolitiſchen Reformmaßnahmen in den
Ver=
einigten Staaten hervorgehoben werden. Abgeſehen davon, daß
aber die Wahrſcheinlichkeit einer eigentlichen Konjunkturbelebung in
dieſem und auch in anderen Ländern nur als gering
veran=
ſchlagt werden kann, würde ihr Eintreten für eine weſentliche
Entlaſtung Deutſchlands nach Anſicht des Inſtituts für
Konjunk=
turforſchung noch immer nicht ausreichen. Die nachhaltigſte
Ent=
laſtung wäre zu erwarten, wenn ſich die Aufnahmefähigkeit der
internationalen Exportmärkte erhöhen würde. Jedoch iſt wohl
damit vorläufig nicht zu rechnen, zumal bei der Schärfe des
Kampfes unter den einzelnen Ländern um die Aufrechterhaltung
ihres wirtfchaftlichen, politiſchen und ſozialen Gleichgewichts im
ganzen eher eine fortſchreitende Abſchnürung der internationalen
Handelsbeziehungen eintreten dürfte. Auf Entlaſtung durch
internationale Kapitalbewegungen kann Deutſchland vorerſt nicht
rechnen, da das Beſtreben der Ausländer, ihre Anlagen aus
Deutſchland herauszuziehen, bei dem jetzigen Stande der Dinge
eher noch zunimmt. So iſt alſo im ganzen eine unverminderte
Kraft der depreſſiven Faktoren in der Wirtſchaft feſtzuſtellen.
Zugleich wird erkennbar, daß ſich der Abſchwung mehr und mehr
ſeiner ökonomiſch und ſoziologiſch überhaupt denkbaren Grenze
nähert. Jedenfalls iſt der Abſchwung über die Grenze, bis zu
der er als notwendige Reaktion auf einen überſteigerten
Auf=
ſchwung betrachtet werden konnte, längſt hinausgegangen. Er
nagt jetzt am Mark auch des an ſich Geſunden und
Lebens=
fähigen. Man muß ſich darüber klar ſein, daß jedes Prozent
Preisſenkung den Kreis der Stützungsbedürftigen erweitert
Immer mehr Gewerbezweige ſehen infolge Preisſchwund und
Abſatzverminderung das Fundament ihrer Aktiven zerbröckeln
und das darauf errichtete Gebäude der Paſſiven wanken. Daraus
ergibt ſich aber als notwendige Folgerung, daß mit der
Defla=
tionspolitik energiſch Schluß gemacht werden muß. Denn nur
ſo kann der zunehmenden Vereiſung der Wirtſchaft Einhalt
ge=
boten und eine Auftauung, wo ſie nötig und möglich iſt und
neue lebendige wirtſchaftliche Kräfte und Auftriebstendenzen
er=
warten läßt, herbeigeführt werden.
Neuer Wehrerlaß Groeners
über die Einſtellung in die Reichswehr.
Reichswehrminiſter Groener hat nunmehr die neue
Faſ=
fung der Heeresergänzungsbeſtimmungen
ver=
öffentlicht. In dieſen Beſtimmungen heißt es u. a.:
„Kompagniechefs, Truppenteile und deren vorgeſetzte Stellen
dürfen, um Freiwillige zu ermitteln, ſich an nichtpolitiſche Vereine
und gemeinnützige Einrichtungen wenden, an Arbeitsnachweiſe
und Arbeitsvermittlungsſtellen erſt, wenn der Bedarf anders
nicht gedeckt werden kann. Die Verſorgungsämter dürfen für das
Werben oder Einſtellen von Freiwilligen nicht in Anſpruch
ge=
nommen werden. Ausgeſchloſſen von der Werbung und
Ein=
ſtellung iſt u. a., wer wegen Vergehens oder Verbrechens mit
einer Freiheitsſtrafe beſtraft iſt, ohne Rückſicht darauf, ob die
Strafe verbüßt wurde oder nicht. Ausgeſchloſſen iſt ferner, wer
ſich verfaſſungsfeindlich betätigt hat, d. h. erwieſenermaßen an
Beſtrebungen teilgenommen hat, die auf eine Aenderung der
ver=
faſſungsmäßigen Zuſtände mit unerlaubten Mitteln gerichtet
war. Von Perſonen, die verfaſſungsfeindlichen Organiſationen
angehören, dürfen Auskünfte nicht eingeholt werden. Auch
Per=
ſonen, die in ſonſtigen politiſchen Vereinen führend tätig ſind,
dürfen, außer wenn ſich ein Bewerber ausdrücklich auf ſie
be=
rufen hat, nicht um Auskunft angegangen werden.
Vom Tage.
Reichspräſident von Hindenburg wird am Donnerstag um
19,30 Uhr von ſeinem Arbeitszimmer aus eine etwa viertelſtün
dige Rundfunkanſprache halten, die auf alle deutſchen Sender
über=
tragen wird.
Der Hauptvorſtand des Gewerkſchaftsringes Deutſcher
Arbei=
ter=, Angeſtellten= und Beamtenverbände faßte den
Mehrheitsbe=
ſchluß, die Volkskandidatur Hindenburgs zu unterſtützen.
Der Bundesvorſtand des Reichsbanners Schwarzrotgold hat
einen Aufruf erlaſſen, in dem zur Wahl Hindenburgs aufgefordert
wird.
Die unter ſtarker Beteiligung der chriſtlichen Gewerkſchaften
gebildete „Volksfront” erklärt: Der Aufruf zur Bildung einer
ge=
ſchloſſenen Abwehrfront hat im ganzen Lande ſtärkſten Widerhall
gefunden. In allen Bezirken von Rheinland und Weſtfalen iſt die
Formierung der Bereitſchaften bereits erfolgt. Tatkräftige Männer
ſtehen bereit, alle illegalen, verfaſſungswidrigen Angriffe auf Volk
und Staat abzuwehren.
Am Montag abend erſchien in der Druckerei des
national=
ſozialiſtiſchen „Illuſtrierten Beobachters” Kriminalpolizei und be
ſchlagnahmte die geſamte, bereits fertiggeſtellte Auflage der
Wahl=
propaganda=Nummer des „Illuſtrierten Beobachters”.
Zu ſchweren Unruhen kam es am Montag abend vor
den Fordwerken in Dearborn (Michigan). 3000 Arbeitsloſe,
die einen ſog. Hungermarſch auf Dearborn unternommen hatten,
verſuchten die Fordfabrik zu ſtürmen. Die Polizei verwandte
zu=
nächſt Feuerſpritzen und Tränengasbomben zur Abwehr, mußte
aber ſpäter zur Waffe greifen. Dabei wurden drei Arbeitsloſe
getötet und über 20 verwundet.
General Schirokawa richtete heute ein neues Ul timatum
an das chineſiſche Oberkommando, in dem er eine weitere
Zurück=
ziehung der chineſiſchen Truppen um fünf Meilen fordert.
Schiro=
kawa kündigt die Wiederaufnahme der Feindſeligkeiten an für den
Fall, daß die Chineſen ſeine Forderungen nicht erfüllen.
Marſchall Dſchiangkaiſchek iſt zum Vorſitzenden des
Oberſten Kriegs= und Verteidigungsrats und gleichzeitig zum
Chef der chineſiſchen Armee=, Marine= und Luftſtreitkräfte ernannt
worden.
zheiſtiches Landeott, veiv tren!
Ein Aufruf der Heſſiſchen Landvolkparkei.
Unter dieſem Motto erläßt die Heſſiſche
Landvolkpartei folgenden Aufruf:
„Die Reichspräſidentenwahl findet das deutſche Volk und nicht
zum mindeſten das deutſche Landvolk vor einem Wirrwarr, aus
dem viele keinen Ausweg mehr ſehen. Die Parteipolitik hat es
nicht verſtanden, die Wahl des oberſten Führers des deutſchen
Volkes aus dem Tagesgezänk der Parteien herauszuheben. Die
nationale Rechte konnte ſich auf einen
über=
ragenden Führer nicht einigen. Sie droht zu verfallen,
noch ehe ihre entſcheidende Stunde mit der politiſchen Wahl zum
Preußiſchen Landtag geſchlagen hat.
Die Landvolkpartei hat dieſe Entwicklung kommen ſehen
Die Landvolkpartei hat als erſte am 18. Januar
für die Wiederwahl Hindenburgs aufgerufen.
Daß Hindenburg heute nicht wie 1925 der Kandidat einer einigen
nationalen Rechten iſt, iſt nicht die Schuld der Landvolkpartei und
auch nicht die Schuld Hindenburgs
Für die Landvolkpartei bleibt Hindenburg
der beſte Träger wahrhaft nationaler Ueberlieferung in Staat und
Wehrmacht!
Für die Landvolkpartei bleibt Hindenburg
die feſte Burg germaniſcher und chriſtlicher Tat und
Pflicht=
geſinnung.
Für die Landvolkpartei bleibt Hindenburg
der Fels im Sturm um Deutſchlands Macht und Einigkeit nach
innen und außen.
Für die Landvolkpartei bleibt Hindenburg
der getreue Eckehard und Führer im Kampf um Freiheit und
Gleichberechtigung Deutſchlands in der Welt.
Für die Landvolkpartei iſt Hindenburg die
letzte Verkörperung der uralten Gemeinſchaft zwiſchen Schwert und
Pflug.
Für die Landvolkpartei iſt Hindenburg der
beſte Bürge für chriſtliche, nationale, konſervative, bodenſtändige
Staatspolitik.
Daß die zerfallene Harzburger Front Hindenburg zum
Vertreter des ſtaatsfeindlichen und volksfremden Syſtems
ſtempeln will, empfinden wir als Schande und Schmach
für die Nation.
Wir laſſen uns deshalb nicht irremachen dadurch, daß
andere ihn wählen, die ihn früher bekämpft haben „Es iſt mehr
Freude im Himmelreich über einen Sünder, der Buße tut, denn
über neunundneunzig Gerechte.”
Hindenburg die Treue zu halten und ihm bei der
Reichspräſidentenwahl unſere Stimme zu geben.
iſt unſere ſelbſtverſtändliche Pflicht, worüber aufrechte deutſche
Männer weiter kein Wort verlieren. Wenn alle untreu werden,
ſo bleiben wir ihm treu!
Heſſiſche Landvolkpartei
Konrad Glaſer M. d. L.
der deutſch=ruſſiſche Wirtſchaftsverkel.
Rediskonkkredike für die deutſche Induſtrie.
* Berlin, 8. März. (Priv.=T
Im Intereſſe der Förderung des deutſch=ruſſiſchen Wirtſcho=,
verkehrs und insbeſondere der deutſchen Ausfuhr nach Ruſl
hat die Reichsregierung der Induſtrie weitere Garamt
hilfe für neue ruſſiſche Aufträge zur Verfügung zu ſtelleih
bereit erklärt. Dieſe Garantiehilfe ſoll in der Form erf on
daß die zur Finanzierung der im vergangenen Jahre erteilten
teilweiſe bereits durchgeführten Aufträge ausgeſtellten Wo
die bisher noch nicht rediskontiert waren, jetzt von der Ri
bank rediskontiert werden. Es handelt ſich dabei um 120 O
lionen Reichsmark aus dem vergangenen Jahre und
weiteren kleineren Betrag aus dem Anfang dieſes Jahres. Wn
auch darüber hinausgehende Wünſche angeſichts der Höchſtsre
des Garantiefonds von insgeſamt einer Milliarde
Reichs=
nicht berückſichtigt werden können, ſo kann doch angenommenn
den, daß auf Grund der in Form von Rediskontkrediten an ſe
Reihe von Firmen zurückfließenden Mittel dieſe auf eigenes Io
ruſſiſche Aufträge hereinnehmen können.
In unterrichteten Kreiſen iſt man der Auffaſſung, daß
weſentliche Vorausſetzung für die ordnungsmäßige Durchführg
der ruſſiſchen Zahlungen eine Steigerung des ruſſiſchen Exus
nach Deutſchland iſt. Man verhehlt ſich keineswegs die Schw
ie=
keiten, die eine Exportſteigerung für weſentliche Teile der
ſchen Wirtſchaft, insbeſondere für die Wald= und Forſtwirt ſt
die Oel=Induſtrie und die Landwirtſchaft bedeuten könnte, ande
ſeits dürfe aber die Tatſache nicht außer acht gelaſſen werden
eine ganze Reihe deutſcher Induſtriezweige zum Erliegen
men müſſe, wenn die ruſſiſchen Aufträge aufhörten.
Die Bierſteuervorlage.
Der Reichsrat wird ſich am Donnerstag mit der Vorla/
beſchäftigen haben, die ſich auf die Senkung der Bierſteuer be
Die Vorlage ſoll nach ihrer Verabſchiedung durch den Reius
durch Notverordnung in Kraft treten. Sie ſieht folgende Reg
vor: die Geſamtbelaſtung des Bieres an Reichsbierſteuer und& Ayie itali
meindebierſteuer ſoll überall dort, wo ſie zuſammen 21 RM.
trägt, um 7 RM. geſenkt werden. Damit will man eine Pr= uder Don
ſenkung des Bieres pro Hektoliter um 15 RM. erreichen, ſo
dann das Glas Bier, das jetzt 25 Pfg. koſtet, auf 20 Pfg. g ou den fünf
würde. Die Senkung der Gemeindebierſteuer würde etwa 40 †
zent betragen. Sie ſollte ſchätzungsweiſe 140 Millionen für e Aus als
Gemeinden einbringen, doch wird ſie nach den bisherigen
ſtellungen des Reichsfinanzminiſteriums wahrſcheinlich nur 70 I=Mungen de
lionen ergeben. Davon würden nach der Steuerſenkung O Fullung des
40 Prozent oder 28 Millionen in Wegfall kommen. Den Au=/,Mceniſche B
den die Gemeinden dadurch erleiden, will das Reich tragen. X uſtagten
Reichsfinanzminiſter hofft, daß nach dieſer merklichen Sür pirtſchait
ſenkung der Bierkonſum einen beträchtlichen Antrieb erhältz, MMrophe d.
hit werd
den Mem
m Franl
udung de
Vor den Wahlen zum ſaarländiſchen Landestal
Am gleichen Tage, an dem im Reich der Präſident geuch
wird, finden in dieſem Jahre die Wahlen zum ſaarländiſchen
desrat ſtatt.
Wie bekannt, unterſcheidet ſich der ſaarländiſche Land,4
von anderen Parlamenten dadurch, daß er weder das InitmrMen
recht noch die Möglichkeit hat, den von ihm gefaßten Beſch1.
irgendwelchen Nachdruck zu verleihen. Er iſt lediglich eine Käy
ſchaft aus den gewählten Vertretern der Bürgerſchaft, die dia
der Regierungskommiſſion vorgelegten Verordnungs= und E
entwürfe zu begutachten hat, und zwar werden ihre Gutah? herr
nicht mit Stimmenmehrheit abgegeben, ſondern nach Paruf Puufoderat
Trifft das Gutachten des Landesrats mit den Wünſchen den? ünſerer
Un
gierung überein, ſo wird von der Regierung dem Beſchluß
Landesrats Folge gegeben.; Iſt der Landesrat anderer Mef u— um pol
als die Regierungskommiſſion, ſo wird das Gutachten zur Kw /ung ein
nis genommen und die Regierungskommiſſion tut, was ſie /1M Abſa
Aus dieſer Handhabung geht hervor, daß der Landesrat kag/ eſchwere
anderen Wert hat als den, die Einmütigkeit der Bevölken/ ein Pro
und ihren Willen zum Deutſchtum zum Ausdruck zu bringen
Heſſiſche Politik.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen LandtaufdFung ver
beſchäftigte ſich am Dienstag mit dem ihm von der Regien10
unterbreiteten Sanierungsvorſchlag des Aufſichtsrats der Heg-! denn ſi
(Heſſiſche Gemeinnützige A.G. für Kleinwohnungen), di
Schwierigkeiten geraten iſt. Die Regierung legte eingehen?
für den Staat entſtehende finanzielle Situation dar, wie ſi.*
ergibt im Falle der Sanierung als auch in dem Falle, duß der
geſchlagene Sanierungsplan, der einen weiteren Staatszu
Entgegenkommen der Gemeinden und einen Forderungsna)
der Gläubiger vorſieht, nicht zuſtande kommt. — Der Ausſchußl
noch zu keiner Entſcheidung und wird ſeine Beratungen am 2
woch fortſetzen.
Die Achkzigjährigen.
In Anbetracht der Behauptung, daß Hindenburg wegen
ſeines hohen Alters nicht mehr den Anforderungen der
Reichs=
präſidentſchaft gewachſen wäre, iſt es wohl angebracht, den
größtenteils noch ſehr jungen Kritikern des Generalfeldmarſchalls
einige geſchichtliche Tatſachen entgegenzuhalten.
Kaiſer Wilhelm I. wurde 92 Jahre alt. Er hat in
dem Jahrzehnt zwiſchen 80 und 90 noch ſeinem großen Kanzler
Bismarck gegenüber mit einer Zähigkeit und Klarheit ſeine
eigene Meinung vertreten, die Bismarck ſelbſt oft ſeufzend
an=
erkannt hat.
Bismarck ſelbſt war als Achtzigjähriger der Heros des
deutſchen Volkes. Die wiederholten Befürchtungen gegenüber
dem neuen Kurs der Reichspolitik nach ſeiner in voller
Rüſtig=
keit erfolgten Verabſchiedung, die er öffentlich vorbrachte, ſind
durch die ſpäteren Ereigniſſe als voll berechtigt erwieſen worden.
Der dritte mehr als Achtzigjährige jener Zeit iſt Moltke,
der große Feldherr. Er wurde 91 Jahre alt. Als
Achtundacht=
zigjähriger, alſo noch älter als unſer jerziger Reichspräſident,
war er immer noch Chef des Generalſtabes und was für einer!
Soldaten haben es überhaupt in ſich. Für gewöhnlich
be=
halten ſie ihre Friſche, ihre geiſtige und körperliche
Arbeitsfähig=
keit bis in die letzten Lebensjahre hinein. So war
Feld=
marſchall von Wrangel noch mit 80 Jahren
Oberkomman=
dierender der deutſch=öſterreichiſchen Truppen gegen Dänemark.
Derfflinger wurde 89 Jahre alt, mit 70 Jahren ſchlug er
die Schlacht von Fehrbellin.
Von bewundernswerter geiſtiger Friſche und Klarheit ſind
auch zahlreiche Gelehrte und Geiſtesheroen noch in
ihren achtziger Jahren geweſen. So Goethe, der als
Acht=
zigjähriger immer noch der führende Geiſt Deutſchlands und
überhaupt Europas geweſen iſt; ſein bedeutendſtes Werk, der
„Fauſt”, wurde — und zwar in ſeinem gewaltigen zweiten
Teile — im letzten Lebensjahrzehnt Goethes beendet. Die gleiche
körperliche Friſche und geiſtige Schöpferkraft behielten bis an
ihr Lebensende auch Kant der 80 Jahre alt wurde,
Schopenhauer, der 72 Jahre alt wurde, ferner der große
engliſche Deutſchenfreund Carlyle, der 86 erreichte.
Sehr zäylreich ſind die großen Erfinder, die bis in ihr
hobes Lebensalter hinein ſich geiſtige Unabhängigkeit und klare
Ueberſicht wahrten. Allen voran Graf Zeppelin, der
Er=
finder des Luftſchiffes: Er begann deſſen Bau überhaupt erſt
mit 62 Jahren. Der Begründer der deutſchen
Laſtkraftwagen=
ind ſtrie, Eeheimrat Büſfing, begann mit ſeinem großen
Werke ebenfalls erſt als Sechzigjähriger. Der weltbekannte Er=
finder Ediſon, der 1931 im Alter von 84 Jahren ſtarb, hat
gerade in den letzten Jahrzehnten ſeines Lebens noch eine Fülle
epochenmachender Erfindungen vollbracht.
So läßt ſich die Reihe der Männer, die bis ins
methuſa=
lemſche Alter hinein im Vollbeſitz ihrer körperlichen und geiftigen
Friſche geweſen ſind, noch um viele vermehren. Aber die
er=
wähnten Beiſpiele genügen wohl ſchon. Warum ſoll alſo
aus=
gerechnet der Generalfeldmarſchall von Hindenburg eine
Aus=
nahme bilden? Wenn er von jugendlichen Elementen als „
ver=
greiſt” bezeichnet zu werden pflegt, ſo iſt das eine Behauptung,
die auf die törichte und reichlich dreiſte Ueberheblichkeit unreifer
Menſchen zurückzuführen iſt. Unter ihnen ſind nicht wenige,
die heute bereits als Zwanzigjährige beweiſen, daß ſie
hoff=
nungslos vergreiſt ſind, ja, ſchon als Greiſe geboren wurden.
Zu einem allerdings iſt Hindenburg zu alt. Unüberlegt=
und unverantwortliche Handlungen zu begehen — das lehnt er
ab. Ich bin nicht mehr jung genug, um an Wunder im
poli=
tiſchen Geſchehen zu glauben — ſo erklärte er kurz vor ſeiner
Wahl zum Reichspräſidenten im Jahre 1925.
* Die Panik des geiſtigen Arbeikers.
Ihre materielle und ideelle Not.
Geſpräche mit Autoritäten.
Von Fritz Löwe.
Unauflöslich verknüpft mit der Not der Zeit iſt das Schick
ſal der in wirtſchaftlicher Beziehung mit am ungünſtigſten
ge=
ſtellten deutſchen Geiſtesarbeiter. Sie ſind mit am härteſten
von den durch Krieg und Nachkriegszeit völlig veränderten
Lebensbedingungen betroffen. Bei ihnen, die individualiſtiſch
und unorganiſiert von Natur ſind, hat ſich die
Wirtſchafts=
kriſe in beſonders ſchwerer Form bemerkbar gemacht. So gerne
ſie von früh bis in die Nacht arbeiten möchten, es ſind keine
Möglichkeiten hierfür vorhanden. So ſinken ſie immer tiefer in
Not und Verzweiflung. Im In= und Auslande kennt man
immer noch viel zu wenig die traurige Lage, in der ſich eine
erſchreckend große Zahl Arbeitender befindet.
Es giot unrer iynen eine ganze unzahl von Aelteren, die
ſeriöſe Werke geſchaffen haben, die heute nicht einmal mehr über
die allernotwendigſten Lebensbedingungen verfügen. Man
könnte Fälle anführen, daß Künſtler und Schriftſteller, denen
man wertvolle Erzeugniſſe verdankt, deren Name in der Welt
Klang hatte, im Armenhauſe weilen oder in elenden
Verhält=
niſſen dahinvegetieren. Das gleiche gilt von mauchen Witwen
berühmter Perſönlichkeiten. Was die jüngere Generatiom
belangt, iſt die Lage derſelben eine ebenſo traurige.
Wie=
bei ihr Stimmung und Schwung herkommen, wenn ſie vie
in menſchenunwürdiger Umgebung und ungeſunden Ränl
hauſen muß? Worunter ferner viele Geiſtesarbeiter
beſor=
ſchwer leiden, iſt der Mangel an anſtändiger ſtandesgen
Kleidung. Wenn es am Nötigſten zum Anſchaffen von
fehlt, ſind ſicher keine Mittel für Anzüge, Ueberzieher, AS
uſw. vorhanden. Gerade hierunter aber leidet der gebe.
Menſch unendlich, ganz abgeſehen davon, daß es ihm wi
ſolchen Umſtänden doppelt ſchwer fällt, ſich zu behaupten,
mancher angeſehene Geiſtesarbeiter iſt durch Hunger und 4.
arbeitung ſchon zugrunde gegangen.
Das Bitterſte hierbei aber iſt der Gedanke, daß gerade
jenigen, die Deutſchlands geiſtiges Erbe verwalten und meel
ſollen, die ſchwerfte Bürde wirtſchaftlichen Druckes tragen mi.
Dieſen Tatſachen gegenüber erfordert es von ſeiten der
leidenden Intelligenz große Opfer und einen ſtarken Ide,
mus, um unter ſo ſchweren Exiſtenzverhältniſſen und finanz
Not nicht den Mut zur Fortſetzung des Kampfes gan.
verlieren. Wenn unter dem Drucke des äußeren Zwanges
Nachwuchs des geiſtigen Deutſchland Schaden geſchieht, o
unter der Verminderung geiſtiger Kraft die Allgemeinhein
meiſten zu leiden haben.
Hilfe tut alſo bitter not. Die von den Regierungen=
Verfügung geſtellten Mittel, die unter den verſchiedenſten W
fahrtseinrichtungen verteilt wurden, ſind mehr wie
begrenzl-
nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es gilt die Krain
Geiſtesarbeiter zu bewahren, ſie geeignet zu machen
iül=
großen ihrer Vollendung harrenden Aufgaben, mit denen ſiet
Säulen des zukünftigen geiſtigen Lebens in Deutſchland ber
ſind. Die Hilfsorganiſationen tun alles, um die grenzem
Not zu lindern, aber ihre Mittel reichen nicht annähernd
Da müßten denn Regierung, Induſtrie und private Kreiſe ſe—
und energiſch eingreifen und ihr Scherflein beitragen, une
geiſtige Deutſchland zu retten.
Die verzweifelte wirtſchaftliche Lage der deutſchen Gem
arbeiter muß ſich, wenn ſie weiter ſo anhält, zu untermimte
der Einwirkung ausgeſtalten. Deutſche Kultur, deutſches GeR
leben und deutſche Wiſſenſchaft ſind in Gefahr. Trok
wirtſchaftlichen. Not blicken ſie trotzdem mutia vorwarke
arbeiten mit ſtarkem Idealismus unter großen Opfern und
behrungen auf allen Gebieten zum Wohle des Vatertat
unverdroſſen weiter. Daß ſie trotz alledem den Kampf ſ9 1
fortführen, gereicht ihnen zu hoher Ehre. Sie, denen DEich
lands geiſtige Zukunft zu weſentlichen Teilen
anvertraut-
leiden mehr, wie die Allgemeinheit ahnt. Im Intereille
Mitwoch, 1. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Munen gegen Tarvieis Bonan=pinne.
Ablehnung des franzöſiſchen Borſchlages auf Errichlung der Donauföderakion durch wirtſchaftlichen
Zuſammenſchluß der Nachfolgeſtaaken. — Italien befürworkel vielmehr finanzielle
Unker=
ftühung der nokleidenden Donauſtaaken durch die Großmächke.
Muſſolini regt deshalb ſtatt unüberſichtlicher theoretiſcher
Das ikalieniſche Memorandum.
Konſtruktionen praktiſche finanzielle Unterſtützung
Rom, 8. März.
Die Stellungnahme der italieniſchen Regierung zu dem
Vor=
ſolag Tardieus über einen wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß der
Naachfolgeſtaaten Oeſterreich=Ungarns wird jetzt in einem
Memo=
randum veröffentlicht, das auch 2— engliſchen und der deutſchen
gegierung zugeſtellt worden iſt. Darin wendet ſich Italien
aus=
dr ücklich gegen eine Wiederaufrichtung der Donau=Föderation
ſdarch wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß der Nachfolgeſtaaten,
be=
lfixwortet vielmehr Vereinbarungen der notleidenden
Donau=
ſtraten mit den Großmächten.
Ueber den franzöſiſchen Vorſchlag könne die
ita=
lie niſche Regierung noch kein endgültiges Urteil
fäklen, weil er politiſche und wirtſchaftliche Schwierigkeiten zu
ſithalten ſcheine. Es ſei nicht zweckmäßig, das
Stu=
um von Uebereinkommen auf Grund von
Vor=
higszöllen den fünf Donauſtaaten allein zu
ſüiberlaſſen. Man dürfe nicht die verwickelten
Pro=
eme vergeſſen, die das vorgeſchlagene Wirtſchaftsregime
genüber dritten Staaten aufrolle. Dieſe
berechtig=
en Intereſſen ſeien für Italien von größter Wichtigkeit und
der Lau ᛋſöänten nach Anſicht der italieniſchen Regierung bei den Ver=
Dierſeuge 1Ahandlungen mit den Großmächten unter den Donauſtaaten beſſer
ic den Rur ewwahrt werden, bevor ſie zu Löſungen geführt hätten, die für
folgende
N=
n tte Staaten unannehmbar wären.
bierſteuer M7
Die italieniſche Regierung ſei gerne zu Verhandlungen mit
en 2 ½Mſſee franzöſiſchen Regierung und jenen anderen bereit, die um die
man ein
jage der Donauſtaaten beſorgt ſeien. Sie rege an, den im fran=
Ereige 9 örſchen Memorandum vorgeſchlagenen Meinungsaustauſch zwi=
M2 B i4ſhn den fünf beteiligten Donauſtaaten einerſeits und den Ver=
Nde Sme9 0 Aretern Frankreichs, Deutſchlands, Englands und Italiens ande=
Micione Peſeits als denjenigen Staaten abzuhalten, die am meiſten zur
oisherich /E/öfundung der Donauwirtſchaft beitragen könnten. Da die
Aus=
einlich mu cſorkungen der zu vereinbarenden Maßnahmen und die Wieder=
Pieuerenhin W eiſtellung des Vertrauens geraume Zeit erforderten, ſchlage die
men. dn MMtalieniſche Regierung vor, ſofort die Möglichkeit zu prüfen, den
Reich numt Konauſtaaten die dringende und unentbehrliche Finanzhilfe für
werklichen Eſhen wirtſchaftlichen Wiederaufbau zu gewähren, um eine etwaige
ptrieh einl Nataſtrophe durch Verzögerung entſprechender Beſchlüſſe zu
ver=
ſindern.
Im übrigen teilt die italieniſche Regierung im erſten Teil
u Landent
er Antwort die Beſorgniſſe der franzöſiſchen Regierung über
Präſident u.
wirtſchaftliche und finanzielle Notlage der Donauſtaaten, die
hit Italien infolge ſeiner geographiſchen Lage von beſonderer
Bedeutung ſeien, doch liege die größte Gefahr heute in der
ſchwie=
gen Lage Oeſterreichs und Ungarns. Ein beträchtlicher, wenn
ſicht endgültiger Fortſchritt würde gemacht, wenn man dieſen
Riden Ländern eine finanzielle und wirtſchaftliche
Wiederauf=
atung ſichern könnte.
* Herr Tardieu hat ſich mit ſeinem Plan über die neue
oauföderation ſehr raſch feſtgefahren. Wir hatten ſchon recht
Hit unſerer Beurteilung, daß es ſich nicht ſo ſehr um die
wirt=
haftliche Unterſtützung des notleidenden Oeſterreich, ſondern
ſehr um politiſche Auswirkungen handelt. Paris wollte durch
haffung eines Zollblocks an unſerer Südoſtgrenze uns den Weg
den Abſatzmärkten auf dem Balkan abſperren oder
wenig=
us erſchweren. Das zeigte ſich auch in der Art, wie Herr
Tar=
heu ſein Programm aufzog, indem er Deutſchland von
vorn=
rein ausſchaltete und genug getan glaubte, daß er ſich die
Zu=
mmung der Engländer und Italiener verſchaffte. Erſt als er
entlich daraufhin geſtellt wurde, hat er auch Deutſchland
unter=
hiet. Die deutſche Regierung hat jedoch von Anfang an die
ſeinung vertreten, daß ſich der praktiſchen Verwirklichung des
lanes unüberwindliche Schwierigkeiten in den Weg ſtellen wür=
An, wenn ſie auch trotzdem zu einer Mitarbeit bereit war.
Dieſe erwarteten Schwierigkeiten ſind denn auch prompt
ein=
treten. Die Engländer zeigen eine betonte Zurück=
Aultung, und Italien, das ſich im allgemeinen bei ſolchen
üitiſchen Projekten großen Ausmaßes nicht gerne in den
Vor=
torund ſchiebt, hat in kaum 48 Stunden bereits eine
Ant=
ort verfaßt, die in der Form zwar ſehr entge
gen=
n mend gehalten iſt, inhaltlich aber doch eine Ab=
Uhnung des franzöſiſchen Vorſchlags bedeutet und
n allem die politiſchen und wirtſchaftlichen
Vor=
ſchte ſichern ſoll, die Italien im Donaubecken beanſprucht.
für die notleidenden Staaten an, ſchon um damit
die immerhin mögliche Gefahr einer Abdroſſelung bei der
Wei=
terbehandlung der franzöſiſchen Abſichten auszuſchalten.
Ita=
lien hält auch bei dieſer Gelegenheit an ſeinen Bedenken
gegen die deutſch=öſterreichiſche Zollunion feſt,
aber ebenſo entſchieden lehnt es den Verſuch
Tardieus ab, die Unterſtützung der
öſterreichi=
ſchen Nachfolgeſtaaten an Deutſchland vorbei in
Angriff zu nehmen. Das Ergebnis wird alſo
wahrſchein=
lich ſein, daß der ganze Fall dem Finanzkomitee des
Völkerbun=
des überwieſen wird, vielleicht zu einem Begräbnis erſter Klaſſe
gelangt, während inzwiſchen die deutſchen Vorſchläge praktiſcher
Hilfe weiterlaufen.
Die franzöſiſche Kammer
würſcht guke Beziehungen zu Italien.
Paris, 8. März.
Die Kammer begann heute vormittag die Beratung des
Budgets für auswärtige Angelegenheiten mit einem warmen
Nachruf des Berichterſtatters, Abg. Pagenon, auf Ariſtide Briand.
In der Ausſprache über das Budget wurde von den
Abge=
ordneten Falcoz und Ybarnégaray das Problem der
franzöſiſch=
italieniſchen Beziehungen angeſchnitten. Beide Redner
forder=
ten eine franzöſiſch=italieniſche Ausſprache zur Beſeitigung der
zwiſchen beiden Ländern vorhandenen Mißverſtändniſſe. Der
Ab=
geordnete Ybarnegaray zählte die Punkte auf, in denen
Mei=
nungsverſchiedenheiten zwiſchen Italien und
Frankreich beſtehen:
adriatiſche Frage, lybiſche Grenze, Flottenparität, Satut
der Italiener in Tunis, Mandatsfrage und namentlich
ita=
lieniſche Expanſion. Er vertrat die Anſicht, daß alle dieſe
Fragen, ſobald man ſie einmal in Angriff nehme, auch eine
Löſung erhalten könnten. Wenn das Deutſchland Hitlers
oder Hindenburgs bedrohlich werden ſollte, meinte der
Red=
ner, würde Italien zweifellos wieder an Frankreichs Seite
ſtehen. 12 Jahre lang habe Frankreich eine
Verſöhnungs=
politik mit Deutſchland betrieben. Wenn man nur einen
geringen Teil der Deutſchland bewilligten Opfer, Italien
gebracht hätte, würde man heute anders daſtehen. Tardieu
müſſe erklären, daß Frankreich die Freundſchaftsbande zu
Italien wieder herzuſtellen ſuche.
Dieſer Appell an den Miniſterpräſidenten wurde mit ſtarkem
Beifall aufgenommen.
Miniſterpräſidenk Tardien
ergriff hierauf das Wort zu einer Erklärung, in der er ſagte:
„Ich ſchließe mich den Rednern, die von unſeren Beziehungen
zu Italien geſprochen haben, an, um zu erklären, daß nichts
nichtiger wäre, als über die Vergangenheit diskutieren zu
wollen. Ich bin mit der geſamten Kammer der Anſicht, daß
ein allgemeines internationales Abkommen zwiſchen
Frank=
reich und Italien möglich iſt. Seit acht Tagen werden nicht
nur zwiſchen Frankreich und Italien, ſondern auch mit
an=
deren Mächten Verhandlungen über die Wirtſchaftslage
Mitteleuropas geführt. Die Herſtellung des Gleichgewichts
der Dinge und der Geiſter in Mitteleuropa iſt wichtig
genug, damit ein jeder Opfer ſeiner perſönlichen Wünſche
bringe. Das zu erreichende Ziel iſt hoch genug, damit alle
Welt ihre Zuſtimmung gibt.
Im weiteren Verlaufe der Ausſprache übte der
kommuni=
ſtiſche Abgeordnete Berthon lebhafte Kritik an der Verwaltung
des ſyriſchen Mandats durch Frankreich.
Das Budget des Miniſteriums des Auswärtigen wurde
hierauf verabſchiedet.
Polen und der Plan der Donauföderakion.
Warſchau, 8. März.
Der franzöſiſche Botſchafter Laroche hat geſtern im polniſchen
Außenminiſterium den franzöſiſchen Plan über die Organiſierung
der Donauſtaaten dargelegt.
diiſchen Kunſt und Wiſſenſchaft, welche ſonſt in ihrem
Be=
ide, in ihrer Entwicklung bedroht ſind, wäre es zu wünſchen,
den ſo tapfer Kämpfenden die ſo überaus notwendige Hilfe
tell zuteil wird. Wenn der Staat darauf Anſpruch erhebt, ſich
en Kulturſtaat zu nennen, ſo muß er dazu auch die nötigen Mittel
eitſtellen. Es iſt die höchſte Zeit, daß Staat und Geſellſchaft
Geiſtesarbeitern gegenüber helfend eingreifen, bevor ſie
ma=
ell und ſeeliſch völlig entwurzelt ſind. Wenn in dieſer
furcht=
den Wirtſchaftskriſe ſo Vielen geholfen wird, darf der Staat auch
ſienigen nicht vergeſſen, die erſt die kulturellen Grundlagen
Offen, ohne die ein Volk zugrunde gehen muß. Es iſt die höchſte
ſt dem Abbau des Geiſtes und der Kultur Einhalt zu gebieten.
Ich habe Walter von Molo um eine Aeußerung für die
feritlichkeit über die Not der deutſchen Geiſtesarbeiter gebeten
an ihn folgende Fragen gerichtet:
Sind die Geiſtesarbeiter nicht mit am meiſten von der Not
Zeit betroffen? — Halten nicht Stolz und Scham viele ab,
Umden Einblick in ihre bedauernswerte Lage zu gewähren? —
er wirtſchaftlichem Drucke und ſchlechter Ernährung leidet die
Andheit. Körperliche und geiſtige Erſchlaffung, Energieloſig=
Mangel an Konzentrationsvermögen iſt das Reſultat. Wenn
durch der Nachwuchs Schaden leidet, wird ſich dies dann nicht
Der Allgemeinheit in den verſchiedenſten Formen ſchwer rächen?
iſt nicht die kulturfeindliche Abbaupolitik der Kultur des Staa=
Ige genüber den Geiſtesarbeitern vielfach an dieſen Zuſtänden
d2 — Wie kann man den Geiſtesarbeitern in ihrer materiel=
und ideellen Not helfen?
Er ſagte:
„WVir verlangen keine Sonderſtellung, aber andererſeits iſt
geiſtige Menſch durch ſeine Beweglichkeit, Temperament und
Art ſeiner Arbeit von der Unruhe und Not der Zeit ärger in
e denſchaft gezogen wie die anderen. Nur zu oft ſtimmt es,
1NSkolz und Scham viele abhält, Hilfe zu ſuchen. Hier in
Ber=
on: Orte aller Reichsverbände, iſt es möglich, aus perſönlicher
Nimis Hilfe auch an ſolche heranzutragen, die ſich ſcheuen, ſelbſt
Aot zu bekennen. Die Notgemeinſchaft des deutſchen Schrift=
* ind die Schiller=Stiftung tauſchen untereinander und auch
A len amtlichen Stellen, die Unterſtützungen zu vergeben
gegenſeitig dauernd ihre Kenntniſſe und Erfahrungen aus,
P den allerſchlimmſten Notfällen, ſoweit dies die vorhan=
Mittel irgendwie geſtatten, abgeholfen wird.
Ate und junge Autoren ſehen ſich heute vollkommen rechtlos,
In. mir mehrere Fälle bekannt, wo der Gerichtsvollzieher
I nichtbezahlter Miete oder anderer Schulden ſogar
Schreib=
inen pfändete mit dem Hinweis, der Gepfändete könnte ja
Arbeiten mit der Hand erledigen, und Biblotheken fort=
Mt mit der Begründung, ein Schriftſteller müſſe den Inhalt
der Bücher im Kopfe haben. Sogar Schreibtiſche wurden
gepfän=
det mit dem Bemerken, der Schriftſteller könne am Eßtiſch ebenſo
gut arbeiten.
Selbſtverſtändlich muß unter der Verminderung geiſtiger
Kraft die Allgemeinheit ſchwer geſchädigt werden. Man
beküm=
mert ſich immer nur um das materielle Kapital und nicht um
das geiſtige! Gerade dieſes aber iſt das wirkliche Kapital
eines Volkes. Es iſt falſch, immer nur zu ſehen und zu betreuen
und anzubeten, was unmittelbar wirkt, was ſofort ſichtbare
und greifbare Werte ſchafft, und die ſchöpferiſchen Kräfte gleich
nichts zu achten, die die zukünftigen Generationen zur
Schaf=
fung ſichtbarer und greifbarer Werte bewegen. Das iſt kein
Spa=
ren, das iſt Verſchwendung innerſter Subſtanz. D. h. Zukunft
ver=
nichten. Denn ein Volk iſt nur kraftvoll durch ſeine
produk=
tiven Kräfte und die wertvollſte produktive Kraft iſt die
gei=
ſtig=ſeeliſche! Alles das, was man heute „Wirtſchaft” nennt,
hat überhaupt nur Sinn, wenn deſſen Produkte das innere
Da=
ſein erleichtern und bereichern. Was Deutſchland in einſeitiger
Einſtellung in letzter Zeit bis aufs äußerſte treibt, iſt das
Ge=
genkeil von volkswirtſchaftlichem Denken. Das iſt nicht
Wirt=
ſchaft, das iſt Verwirtſchaftung, das iſt nicht Oekonomie und erſt
recht nicht Nationalökonomie, das iſt eine höchſt originelle Art von
täppiſcher Selbſtverſtümmelung. Als die vorletzte Zeit unſerer
tiefſten Not und Bedrückung war nach Jena und Auerſtädt, hieß
es: „Der Staat muß durch geiſtige Kräfte erſetzen, was er an
Phyſiſchem verloren hat.” Heute heißt es umgeſprochen: Wir
müſſen trachten, wieder zu phyſiſchen Kräften zu kommen. Die
gei=
ſtigen ſind uns nebenſächlich. Früher hat es geheißen, es iſt der
Geiſt, der ſich den Körper baut, und jetzt meint man anſcheinend,
aus einem geiſtloſen Körper werde ſich der Geiſt ſpäter ſchon
wie=
der von ſelbſt entwickeln.
Natürlich iſt die naturfeindliche Abbaupolitik des Staates
gegenüber den Geiſtesarbeitern vielfach an dieſen Zuſtänden ſchuld.
Jeder Staat wird unfruchtbar, der nicht ſeine wichtigſten
ſchöpfe=
riſchen Kräfte erkennt, ſie nicht richtig zu verwenden weiß! Der
Schriftſteller hat im Leben der Staaten und Völker die
gewaltig=
ſten Umwälzungen vorbereitet und verurſacht. Keine Schulbücher,
keine Erziehung und kein Unterricht ohne den Schriftſteller, keine
innere Freudigkeit und keine Bildung, kein Erkennen und kein
Verſtehen eigener und fremder Art ohne ihn. Auch kein
Verſtänd=
nis und kein dauernder Erfolg für Verordnungen und
Regierungs=
maßnahmen ohne ſeine Hilfe, Zuſtimmung, Klärung und
produk=
tive Oppoſition, auf die keine weitſehende Regierung auf die
Dauer verzichten darf. Kein Theater ohne ihn, kein guter Film,
auch nicht der Rundfunk, ſchon deswegen nicht, weil ihm ja die
Manuſkripte aller „Reden”, „Kundgebungen” und „Anſprachen”
niedergeſchrieben vorgelegt werden müſſen. Und wenn
Nr. 69 — Seite 7
Mitkeleuropa=Konferenz
ohne Deutſchland geplank.
Rumänien und der mikkeleuropäiſche Wirkſchaftsplan.
— Bukareſt, 8. März.
Außenminiſter Gikha, der geſtern aus Paris nach
Buka=
reſt zurückkehrte, erſtattete dem Miniſterrat Bericht über die
Er=
gebniſſe ſeiner Pariſer Beſprechungen. Er wird heute zur
Be=
richterſtattung vom König Karol empfangen werden. Erſt nach
dieſer Berichterſtattung ſind bisher unterbliebene amtliche
Er=
klärungen der rumäniſchen Regierung über die mitteleuropäiſchen
Vorſchläge des Miniſterpräſidenten Tardieu zu erwarten.
In dieſen Erklärungen wird zweifellos das grundſätzliche
rumäniſche Einverſtändnis mit einer wirtſchaftlichen
Zu=
ſammenarbeit im Sinne des franzöſiſchen Planes zum
Aus=
druck gebracht werden, doch iſt kaum zu erwarten, daß die
jetzige Regierung in der ganzen Frage anders als in engem
Kontakt mit Frankreich und den Staaten der Kleinen
Entente vorgehen könnte. Allerdings iſt auch anzunehmen,
daß von rumäniſcher Seite ſowohl in Paris als auch in
Prag und Belgrad Demarchen für eine möglichſt baldige
Verwirklichung des Planes gemacht werden.
Die bedeutendſten Mitglieder der Regierung, vor allem
Arge=
toianu, ſind überzeugte Anhänger des Gedankens einer
mittel=
europäiſchen Zuſammenarbeit, und es ſteht feſt, daß Argetoianu
bereits gelegentlich ſeines letzten Pariſer Aufenthalts im Januar
dieſes Jahres, alſo noch bevor Tardieu das Miniſterpräſidium
übernahm, mit dieſem eingehend über den Plan einer
mittel=
europäiſchen Zuſammenarbeit geſprochen hat. Dieſer Beſprechung
ſei um ſo größere Bedeutung beizumeſſen, als Argetoianu bei
dieſen Beſprechungen hauptſächlich nach beſonderen Inſtruktionen
des Königs gehandelt hat, der überzeugter Anhänger des
Pla=
nes einer mitteleuropäiſchen Zuſammenarbeit iſt und deren
Ver=
wirklichung hauptſächlich in agrariſcher Richtung anſtrebt. Ueber
die Stellungnahme hinſichtlich Rumäniens und
Deutſch=
lands im Rahmen eines wirtſchaftlichen Zuſammenſchluſſes
Mitteleuropas ſcheint hier noch keine Klarheit bzw. noch
keine Entſchloſſenheit zu beſtehen. Man wird ſich hier kaum dem
beſtimmenden Einfluß der alliierten Politik entziehen können.
Nach anderen Verlautbarungen ſoll die rumäniſche
Regie=
rung dahin unterichtet worden ſein, daß Frankreich
beab=
ſichtige, unmittelbar nach Schluß der Debatte in Genf eine
Konferenz der mittel= und ſüdeuropäiſchen
Staaten nach Paris einzuberufen. Dieſe Konferenz ſoll im
Laufe des April ſtattfinden.
Die engliſche Blokkenpolikik.
Wenig Verkrauen in die Abrüſtungskonferenz.
Im Unterhaus begründete der Erſte Lord der Admiralität,
Sir Bolton Eyres Monſell den Voranſchlag für das nächſtjährige
Marinebauprogramm. Er bezeichnete es als ein beſonderes
Miß=
geſchick, daß er den niedrigſten Voranſchlag ſeit dem Jahre 1913
einbringen müſſe. Als Grund dafür gab er die ſchwere finanzielle
Kriſe an, in der ſich England zurzeit befinde, erklärte aber, daß
eine weitere Verringerung der englichen Flottenbauten für die
Zukunft nicht in Frage kommen könne, ſondern daß das
vorlie=
gende Programm ausgeführt werden müſſe. Im weiteren
Ver=
lauf ſeiner Ausführungen teilte der Erſte Lord der Admiralität
mit, daß die engliſche Atlantikflotte von nun an den
Namen „Heimat=Flotte” führen werde.
Aus dieſer Forderung des Miniſters, das Flottenprogramm
durchzuführen, zog der Abgeordnete der Arbeiterpartei, Hall, den
Schluß, daß die Regierung der Abrüſtungs=Konferenz in Genf
wenig Optimismus entgegenbringe.
Die Arbeitspläne der Abrüſtungskonferenz.
Der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz hat am heutigen
Dienstag die am Montag vom Präſidium ausgearbeitete
Tages=
ordnung angenommen, nach der der Grundſatz der allgemeinen
Ab=
rüſtung entſprechend dem deutſchen Antrag an erſter Stelle zur
Verhandlung kommen wird. Die Frage der Gleichberechtigung und
die Abrüſtung entſprechen den den beſiegten Staaten in den
Frie=
densverträgen auferlegten Methoden und ſtehen auf Punkt 5 auf
der Tagesordnung. Der Ausſchuß beſchloß ferner, daß alle
grund=
ſätzlichen Fragen des Abrüſtungsproblems zunächſt im
Haupt=
ausſchuß durchberaten werden ſollen. Die techniſchen Fragen
dagegen ſollen im allgemeinen unverzüglich ohne Ausſprache im
Hauptausſchuß den vier techniſchen Ausſchüſſen überwieſen werden.
Die Tagesordnung des politiſchen Ausſchuſſes, die gleichfalls
am heutigen Dienstag angenommen worden iſt, enthält keinerlei
Fragen von grundſätzlicher Bedeutung, da die großen Fragen der
Abrüſtung im Hauptausſchuß zur Verhandlung gelangen.
eine Regierung verfügt und verfügt und redet und redet, ohne den
Schriftſteller iſt alles, was ſie macht, Spiel als Stummer und
Blinder: Man hört ſie nicht, man verſteht ſie nicht — ohne die
ordnungſchaffende Aufklärungsarbeit des Schriftſtellers. Ohne die
Hilfe des Schriftſtellers empfängt jede Regierung nur amtliche
Berichte — und die ſollen, wie mir einmal jemand anvertraut
hat, nicht immer und durchaus ſtimmen.
Für Sport hat das Reich 1930 850 000 RM. ausgeſetzt, für
alle Notfonds der Künſtler im gleichen Jahr nur 225 000 RM.
Heute kann man ſchon gar nicht mehr von einer Panik unter
den geiſtigen Arbeitern ſprechen. Die Panik iſt faſt vorüber. Was
aber bedeutend ſchlimmer iſt, es iſt nunmehr eine völlige
Er=
ſchöpfung und Hoffnungsloſigkeit unter ihnen eingetreten.
Wie kann nun dem geiſtigen ſchöpferiſchen Menſchen in ſeiner
materiellen und ideellen Not geholfen werden?
Das Reich und Preußen gaben in den letzten Jahren wenn
auch geringe öffentliche Gelder zur Unterſtützung her. Als dieſe
in letzter Zeit durch die ergriffenen Sparmaßnahmen der
Regie=
rungen ſo ſtark vermindert wurden, faßten Prof. Hans Poelzig,
Eduard von Winterſtein, Cornelis Bronsgeeſt und ich den
Ent=
ſchluß, die ſogenannte „Künſtlerhilfe” zu gründen. Dieſe hat eigene
Arbeitsausſchüſſe für Malerei, Bühne, Schrifttum, Muſik. Sie iſt
kein Verein von Künſtlern, ſondern von Kunſtkonſumenten und
Freunden der Künſte aller Arten. Organiſatoriſch, iſt ſie dem
Reichsverband bildender Künſtler angeſchloſſen, ebenſo der
Not=
gemeinſchaft des deutſchen Schrifttums, der Bühnengenoſſenſchaft
und dem Verband der Tonſetzer. Das Ziel der „Künſtlerhilfe‟
iſt es, alle dieſe Verbände mit monatlichen Zuſchüſſen zu
ſubven=
tionieren, um der ärgſten Not der beſchäftigungsloſen
Geiſtes=
arbeiter zu ſteuern.
— Die Märznummer von Weſtermanns Monatsheften ſteht im
Zeichen des Goethe=Jahres. Zwei wichtige Abhandlungen, die
ſelbſt unter den vielen Goethe=Veröffentlichungen auffallen,
ver=
dienen beſondere Aufmerkſamkeit. Prof. Dr. Eugen Kühnemann
ſchildert „Weimar, die Stadt Goethes”, die Beziehungen des
Dich=
ters zu dieſer Stadt und die Bedeutung, die ſie durch ihn erlangt
hat. Den Text illuſtrieren Wiedergaben von Oelbildern des
Ber=
liner Malers Erich Kur. Der zweite Goethe=Aufſatz des Heftes
von Prof. Dr. Philipp Witkop, Univerſitätsprofeſſor in Freiburg,
würdigt Goethe als „Deutſchlands größten Bürger”. In Goethe
hat das deutſche Bürgertum ſeine Krönung erfahren, mit Goethe
ſich geläutert und geſteigert zu einem Lebensideal, das den
zeit=
loſen Leitſternen der Menſchheit zugehört. Aber auch der weitere
Inhalt des Heftes verdient größte Beachtung. Da in dieſem Heft
der Anfang des Romans von Guſtav Renker: „Das Tier im
Sumpf” ein Roman aus Afrika, beginnt, eignet es ſich beſonders
gut zur Aufgabe eines Abonnements.
Seite 4 — Nr. 69
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 9. März 1932
Nach langem, mit Geduld ertragenem Teiden verſchied
heute Morgen meine treuſorgende Gattin, unſere liebe
Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Katharine Göbel
geb. Dechert
im Alter von 61 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Göbel, Weißbindermeiſter
Johanna Göhring, geb. Göbel
Ludwig Göbel und Frau Leni,
geb. Mah
Hilmar Göhring
Leni Göhring.
Darmſiadt, den 8. März 1932.
Weinbergſtr. 35.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 10, März,
e des Beſſunger Friedhofes
vorm. 11 Uhr, vom Porte
aus ſtatt.
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2. Unterrichiskurse für Mädchen von 14—16 Jahren.
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Pflicht-Fortbildungsschule. Ausweise für 10jährige
Schulzeit.
Sprechstunde: Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag
(3740
12—1 Uhr.
Nur 4 Tage
Am 5. März, nachmittags 3½ Uhr, wurde meine
liebe Frau, unſere treuſorgende Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmuiter, Schweſter und Schwägerin
Ehlnine kaig
geb. Charrier
von ihrem ſchweren Leiden durch einen ſanften Tod
erlöſt.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Adolf Rath, Vermeſſ=Rat a D.
Adam Tritſch und Frau Gertrnd,
geb Rath.
(3767
Darmſtadt, den 9. März 1932.
Kiesſtraße 131.
Auf ganz beſonderen Wunſch der Entſchlafenen fand
die Einäſcherung in aller Stile auf dem
Walofried=
hof in Darmſtadt ſtalt.
Der Hode entsprechend, habe ich meine
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u. Donnerstags von 10—1 u. 3—7 Uhr.
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Beachten Sie bitte meine Handarbeits-Material-Ausstellung.
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Georg Sohubkegel
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Sonntag nachm. ½5 Uhr entſchlief
nach langem Leiden unſere gute
Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter, Urgroßmutter
Frau
Marie Jäger Bw.
geb. Aßmuth
im Alter von 78 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 8 März 1932,
Frankenſteinſtr. 44.
Die Beertigung findet Mittwoch,
den 9. März, nachm. ½3 Uhr
auf dem Beſſunger Friedhofe
ſtatt.
Kriegerverein
Darmſtadt.
Nachruf.
Am Samstag verſchied unſer
lieber Kamerad und langjähriges,
treues Mitglied, der Altveteran
von 1870/71
Privatier
nach vollendetem 83. Lebensjahre
Bis in ſein hohes Aiter war
er ein eifriger Förderer unſeres
Vereinsweſens.
Die Beerdigung fand in aller
Stille ſtat
Wir weben dem Entſchlafenen
ein treues Andenken bewahren.
Der Vorſtand.
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Fräulein
gebild., geſ., häusl.
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Mittwoch, 3. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 69 — Seite 5
Aus der Landeshauprfinor.
Darmſtadt, den 9. März 1932.
Schulenklaſſung und Konfirmakion.
EPH. In dieſen Wochen werden in Deutſchland 450 000
Jugendliche die Volksſchule verlaſſen und ſich einen Weg ins
Berufsleben ſuchen, ſoweit ſie es überhaupt wagen, Pläne für
eine beſtimmte Geſtaltung ihrer Zukunft durch eine Berufswahl
ru machen. Viele Hunderte werden aus Mangel an geeigneten
Sehrſtellen die höheren Schulen weiter beſuchen, obwohl ſie wiſſen,
ſaß ihre Berufsausſichten dadurch nicht beſſer werden. Jedenfalls
5t die Jugend, die in dieſem Jahre am Konfirmationstag vor Männer und Frauen, denen die Treue auch in der Notzeit unter
en Altar tritt, anders geſtimmt als in früheren Jahren. Da= der alle leiden, nicht zum leeren Wahn geworden, hatten ſich zur
um ſind die letzten Wochen vor der Konfirmation eine ernſte Teilnahme eingefunden und wurden Zeuge einer Kundgebung,
Beit, und es verſteht ſich von ſelbſt, daß davon auch in den
Häu=
ern der Konfirmanden zu ſpüren ſein ſollte; denn die
Einſeg=
ung fordert Entſcheidungen innerer Art, und vor allem die
Zereitſchaft, ſolche Entſcheidungen zu treffen.
Darum ſollte man ſich auch um die äußeren Dinge weniger
Sorge machen, als es früher geſchah. Heute kommt es einzig
end allein auf die innere Einſtellung an, und nicht auf die neuen
Eleider und Schuhe. Daß die Konfirmandin zwei, neue Kleider
ſaben müſſe, eins für die Vorſtellung und eins für die
Konfir=
mration ſelbſt, iſt durchaus nicht erforderlich.
In dieſem Zuſammenhang wird nochmals daran erinnert,
taß ſchon vor einigen Wochen das Landeskirchenamt zur größten
infachheit in allen Aeußerlichkeiten bei der Konfirmation mit
Teise Kecht gemahnt hat.
Freie Notarsſtelle. Die durch die Verſetzung des Notars
feddersheim ſoll wieder beſetzt werden. Bewerbungen ſind bis
zrm 20. März 1932 an den Herrn Juſtizminiſter zu richten.
Hohes Alter. Der frühere Metzgermeiſter Fritz Geyer,
4einbergſtraße 10. feiert am 11. März 1932 in geiſtiger und
kör=
zrlicher Friſche ſeinen 75. Geburtstag.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
eute abend um 8 Uhr im „Fürſtenſaal” bei Chriſt (
Grafen=
ſt aße) Lichtbilder=Vortrag. Herr Stadtarchivar Dr. Müller
yerd das Thema behandeln, das gewiß jeden hieſigen
Gewerbe=
heibenden äußerſt intereſſieren dürfte: „Vom Handwerk
aas Darmſtadts Vergangenheit” Bei dem zu
erwar=
unden ſtarken Andrang empfiehlt ſich ein pünktliches Erſcheinen.
Aach ſonſtige Freunde von Handwerk und Gewerbe ſind herzlich
m llkommen.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. In rüſtigem Schritt
ngs am Sonntag vom Rand der Bergſtraße von Eberſtadt aus
nein in die Rheinebene über Pfungſtadt nach Eſchollbrücken,
ſwe iterhin zum Waſſerwerk der Stadt Darmſtadt und zum
Ueber=
ſaevemmungsgebiet des Sandbachs. Von da bog der Weg ab zum
Griesheimer Schießplatz und dem Griesheimer Haus. Damit war
Richtung nach der Heimatſtadt gegeben. Es war ſo recht ein
g auf der Grenzſcheide zwiſchen Winter und Frühling. Das
/ISſtirmiſche Wetter der letzten Tage und Wochen, in denen der
ſchei=
ende Winter dem nachrückenden Lenz Widerpart hielt, hatte ſich
emildert. Aber noch wehte eine herbe Luft vom Rheine her. In
mochte ſich ein wie aus weiter Ferne herklingendes Brauſen
hiſchen wie der Widerhall des Wogenſpiels, das einſtmals die
Mieinebene erfüllte. Es ſpülte den Dünenſand an, auf dem heute
harzduftende Kiefernwald der „Tanne” ſich aufbaut, unter
eſfen Decke eben gerade keimendes Leben ſich bereit hält, dem Ruf
Frühlings zu folgen und ſich zu entfalten. Die Erinnerung an
tiefgreifenden Wandel der Landſchaft im Verlaufe der Erd=
ElEI heichichte verlieb der Wanderung eine beſondere Note. Zudem hatte
Sdie kundige Führung verſtanden, durch die Wahl verſchwiegener
ineiſen und ſtimmungsvoller Waldpfade trotz der Eintönigkeit
Landſchaft der Wanderung einen beſonderen Reiz zu verleihen.
Fmerkſamkeit erregten auch die Darlegungen des Klubgenoſſen
ſehnert am Darmſtädter Waſſerwerk über die Anlage und die
ie ſorgung unſerer Heimatſtadt mit Waſſer; als Einleitung
hier=
hatte er bemerkenswerte Ausführungen im Wanderprogramm
mausgeſchickt. So bildete die dritte Wanderung, vom Wetter be=
2
ſtigt, einen guten Abſchluß des erſten Viertels des neuen
Wan=
üahres. Den bewährten Führern, den Klubgenoſſen Wehnert
ISstraſie
Tillmann, ſei an dieſer Stelle der wohlverdiente Dank aller
eilnehmer an der Wanderung ausgeſprochen.
Heidenreich von Sieboldſche Stiftung zur Unterſtützung
di die Stiftung zu ihrer 72. Hauptverſammlung am Mittwoch,
16. März 1932, nachmittags 5 Uhr, in das Rathaus am
Aarktplatz ein. Am Montag, dem 14. März 1932, abends 8 Uhr,
id im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters die
Lokal=
ſe „Piſtole und Tabakspfeife” von Heinrich Rüthlein zum
beſien der Stiftung aufgeführt. Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft
t ſich in hochherziger Weiſe zur Verfügung geſtellt, um der
idenreich von Sieboldſchen Stiftung in der gegenwärtigen
oßen Notzeit neue Mittel, die für Unterſtützungszwecke ſo drin=
Und notwendig ſind, zuzuführen. Es ergeht die herzliche Bitte,
beſes Liebeswerk durch zahlreichen Beſuch der Aufführung zu
iterſtützen.
— Kirchenmuſikaliſche Abendfeier. Wir weiſen darauf hin, daß
ſeder von Joh Wolfgang Frank (1641—1688) Komm Seele,
ſiu Leiden bedenk in dieſer Zeit ...‟, Joh. Seb. Bach (1685 bis
und von Joh. Hermann Schein (1586—1630) — mit obli=
Violine — aus Opella Nova „O Jeſu Chriſte, Gottes Sohn,
der
Taß dein Kreuz und dürre Kron ...” zum Vortrag bringen.
wwe/AIs der Suite im alten Stil Opus 93 von Max Reger (1873— 1916)
ſelen. Die Orgel ſpielt Herr Organiſt Auguſt Niebergall. Der
gendel Aſſtritt iſt für jedermann frei.
— Lieder= und Arien=Abend. Es ſei hiermit nochmals auf
aftung
heute abend 8 Uhr in der Otto=Berndt=Halle ſtattfindenden
der= und Arienabend der Geſangsſchule Maria Franke
hinge=
ſen. Karten ſind noch bei Chriſtian Arnold.
Muſikalienhand=
g. am Weißen Turm und an der Abendkaſſe zu haben.
— Paul Wegener zur Goethe=Woche in Darmſtadt. Paul
destheater zurückkehren. Er ſpielt wiederum den Mephiſto
yrend der Goethe=Woche in der Haxtungſchen „Fauſt”=
Inſze=
neung, deren Serienerfolg durch den Fortgang Wegeners nicht
genutzt werden konnte. Das Heſſiſche Landestheater trägt
ch das Reengagement Wegeners dem Wunſche breiter Kreiſe,
keine Karten zu den ausverkauften „Fauſt”=Vorſtellungen
be=
ſſtmen konnten. Rechnung, ſich die große Nationaldichtung der
tſchen in dieſer einzigartigen und hervorragenden Beſetzung
ſehen.
Giope Kunegerug dür Mvenbargwahl.
„Wenn es einen gibt, der Anſpruch darauf hat, daß ihm die Dankbarkeit des ganzen Volkes gebührl,
iſt es Herr von Hindenburg!”
Heſſiſches Landestheater.
geſtern abend zu einer Kundgebung für Hindenburg in das Große
Haus des Landestheaters geladen. Anderthalbtauſend deutſche
eines Treugelöbniſſes zum Reichspräſidenten von Hindenburg, das
beſonders machtvoll, ernſt und tiefſter Wirkung voll war, weil der
Redner des Abends kein hinreißender Volksredner, kein
Phraſen=
held, ſondern ein klarer, ſachlicher, nüchterner Hiſtoriker war,
ein Geſchichtsprofeſſor, deſſen Worte ruhig ſachlich abgewägt ſein
mußten, weil ſie ja gleichwie ſeine Schriften dem Urteil und der
Kritik der Zeit unterſtehen, der Geſchichte, die ſich auf die
Dauer bekanntlich nicht belügen läßt.
Und der trotzdem zu dem Schluß kam, daß gerade Paul
von Hindenburg, und niemand mehr als er, ein
Anrecht darauf hat, daß das ganze deutſche Volk, dem
allein er diente und dient ihm dank und Treue
ſchul=
det! Weil Hindenburg ſeine geſchichtliche Sendung erfüllt hat,
ſo reſtlos wie es Menſchen gegeben iſt. —
Selten wohl war es einem Redner, der nicht durch Rethorik
zu feſſeln weiß, beſchieden, einzig durch die zwingende Logik ſeiner
udolf Altendorf nach Oppenheim freigewordene Notarsſtelle in ruhig=ſachlichen Darlegungen, über eine Stunde hindurch die
Zu=
hörer ſo in Bann zu ſchlagen, daß ihm atemlos gelauſcht wurde.
Und an der machtvollen Wirkung der Rede und damit der
Kund=
gebung konnte auch nichts ſchmälern der Verſuch einiger
National=
ſozialiſten, zum Schluß ein „Heil” auf ihren Reichspräſidenten
Hitler auszubringen. Der ſchüchterne Verſuch ging ſchnell unter
im brauſenden Hoch auf Hindenburg. —
Redner des Abends war Univerſitätsprofeſſor Dr. Georg
Küntzel, Frankfurt. Aus ſeinen Ausführungen, die, das betonte
er, abſichtlich rein hiſtoriſch gehalten ſein ſollten, ſei folgendes
wiedergegeben: Als Herr von Hindenburg 1925 zum
Reichspräſi=
denten gewählt werden ſollte, hat er bei Beginn des Wahlkampfes
die Parole ausgegeben, daß der Streit um die höchſte Würde des
Reiches in ritterlicher Form geführt werden möge. Dieſe
Forde=
rung iſt von den Hauptkandidaten damals durchaus erfüllt worden.
Der damals unterlegene Marx hat als erſter Hindenburg zu
ſei=
nem Siege gratuliert! Es wäre wünſchenswert, wenn auch dieſer
Wahlkampf der Würde des deutſchen Volkes entſprechend geführt
würde. Wir wollen davon abſehen, zu beleuchten, über welche
ſtreitbaren Dinge ſich die Gegner auseinanderſetzen. Wir wollen
aber einmal daran erinnern, welche
tiefe Tragik
darin liegt, daß gerade alle die, die Hindenburg damals wählten,
heute glauben, ſeine Gegner ſein zu müſſen. Da ſind hiſtoriſche
Erinnerungen intereſſant. Die Zahl der deutſchen überragenden
politiſchen Männer iſt nicht allzu groß. Mit den größten teilt
Hindenburg ſein Schickſal. Wie er heute, wurden auch ſie verkannt.
Als 20 Jahre nach dem Tode Friedrich des Großen Jena und
Auerſtädt Preußen zu Boden ſchlug, gab es viele, die ihn einſt
bewunderten, und jetzt ſeinem Syſtem die Schuld am Untergang
Preußens zuſchoben. Und als 1807/08 der große deutſche
Staats=
mann Frhr. vom Stein auf Geheiß Napoleons die Führung
Preu=
ßens aus der Hand legen mußte, erwuchſen ihm gerade aus dem
Kreis ſeiner eigenen Standesgenoſſen große Feinde und
Wider=
ſacher. Aehnlich iſt es dem erſten Kanzler des Reiches gegangen.
Auch hier waren es eigene Partei= und Standesgenoſſen, die ihm
auf dem Wege bis zur Höhe der Reichsgründung Feinde waren.
Und als er im März 90 ſeinen Abſchied nahm, iſt die geſchichtliche
Feſtſtellung zu treffen, daß ſich die Parteien der Größe der Tragik
dieſer Stunde nicht bewußt waren.
So aber iſt es auch dem Präſidenten Adolphe Thiers
er=
gangen, der, nachdem er in Verhandlungen mit Bismarck zu einem
Verſtändigungsfrieden gekommen war, der es dem franzöſiſchen
Volke ermöglichte, ſchon nach drei Jahren die okkupierten Gebiete
befreit zu ſehen, und in erſtaunlich kurzer Zeit die 5 Milliarden
Kriegsſchulden zu bezahlen, vom franzöſiſchen Volke ſich ſagen
kdärftiger Wöchnerinnen. Nach der heutigen Beanntmachung laſſen mußte, er ſei in den Verhandlungen mit Bismarck zu weich
geweſen. Thiers wollte in richtiger Erkenntnis der
Notwendig=
keiten und Möglichkeiten die konſervative franzöſiſche Repuhlik Landwirtſchaft und Induſtrie die Hindenburgſpende ſchufen und
gründen, weil er der Ueberzeugung war, daß dieſe Form der
Re=
publik der Eigenart des franzöſiſchen Volkes entſprach.
Auch für Hindenburg gab es einen ſchweren Gewiſſenskampf,
aus dem er hervorging mit der unverrückbaren Ueberzeugung,
daß das
Vaterland höher ſteht als jede Form der Staatsgewalt.
Das führte auch ihn logiſcher Weiſe zur Form der konſervativen
Republik. Gleich Bismarck hatte er die Größe des politiſchen
Staatsmannes beſeſſen, die innere Fähigkeit, mitzugehen. Es iſt
erſtaunlich, wie der heute 85jährige Feldmarſchall die geiſtige
Paſſionsandacht in der Johanneskirche heute abend um 20 Uhr Elaſtizität beſitzt des Mitgehens mit den
Notwendig=
muſikaliſche Feier ſein wird, Herr Möbus (Tenor) wird keiten der Dinge, die ſich für ihn immer wieder aus der Sorge
um das ganze Volk, um das Vaterland ergeben.
Zwei große ſchwerwiegende Dinge waren es, die ſeinen Weg
0 „Selig war an Jeſu denkt, der für uns am Kreuz geſtor= beim Amtsantritt beeinflußten Der Friedensvertrag von
Ver=
ſailles und die November=Revolution von 1918. Beide ſtehen im
tragiſchen inneren Zuſammenhang zueinander, und die ungeheuere
Gefahr für unſer Volk lag darin, daß angeſichts der
Kriegs=
herdem wird Frau Kramer=Buche (Violine) ein Adagio pſychoſe unſerer Gegner das deutſche Volk völlig zum Erliegen ge=
Cus=Moll aus der 3 Sonate von Joh. Seb. Bach und das Largo bracht werden konnte. In dieſer Gefahr haben ſich zwei Männer
gefunden, die ihr gewachſen waren: Fritz Ebert und Paul von
Hindenburg. Hindenburg hat ſich beim Zuſammenbruch
be=
reitfinden laſſen, im Dienſt zu bleiben und
das Heer in die Heimat zurückzuführen.
Das war für ihn vielleicht die ſchwerſte Aufgabe, ein Heer, das
vier Jahre lang auf Sieg gehofft hatte, beſiegt in die Heimat zu
führen. Allein dadurch hat Hindenburg ſich ein gewaltiges
Ver=
dienſt um Reich und Volk erworben. Und als im November 1918
der Arbeiter= und Soldatenrat den Beſchluß faßte zur
Dokumen=
ſexener wird am 20., 21. und 22. März an das Heſſiſche tierung der Tatſache, daß der Militarismus vorbei ſei, verlangte,
alle Rangabzeichen abzuſchaffen und die Offiziere aus der freien
Wahl der Soldaten hervorgehen zu laſſen, erklärte Hindenburg,
daß er das nicht mitmache. Mit dieſem Beſchluß hat er ſich und uns
die Möglichkeit geſchaffen, eine unpolitiſche Streitmacht
aufzurich=
ten, und damit ein ſtarkes Fundament zu gründen zu einem mili=
täriſchen Wiederaufſtieg.
Dieſem Feſthalten an der militäriſchen Tradition iſt
eben=
bürtig geweſen der Entſchluß des Reichspräſidenten Ebert, aus der
Der Ortsausſchuß Darmſtadt für die Hindenburg=Wahl hatte / Epoche der Arbeiter= und Soldatenräte in die der gewählten
Nationalverſammlung überzugehen und in das innere Leben des
Volkes geſetzmäßige Ordnung zu bringen.
Als Hindenburg nach dem Zuſammenbruch ſein Hauptquartier
aus dem zunächſt verlorenen Weſten, nach dem Oſten, nach Kolberg
verlegte, rettete er dadurch bewußt Oſtpreußen und Schleſien.
Endlich hat Paul von Hindenburg den erſten Schritt
ge=
tan zur Reviſion des Verſailler Vertrages. An
einer Stelle, wo dieſer Vertrag die Ehre der Nation am tiefſten
traf, in dem Artikel, der die Auslieferung des Kaiſers und der
deutſchen Heerführer verlangte, hat ſich Hindenburg damals an
den Heerführer Frankreichs gewandt und durch ſein perſönliches
Intevenieren erreicht, das zu verhindern. Wenn auch unter der
Kriegspſychoſe nicht alsbald eine befriedigende Antwort erfolgte;
war doch das ritterliche Angebot Hindenburgs, ſtatt der
geforder=
ten Heerführer ſich ſelbſt, als dem Alleinverantwortlichen, zur
Ver=
fügung zu ſtellen, von ſtärkſtem Eindruck auf die Alliierten.
Es folgte im Jahre 1925 die Wahl Hindenburgs zum
Reichs=
präſidenten. Die Wahl erfolgte bekanntlich mit geringer
Mehr=
heit. Stellen wir ruhig und ſachlich die Frage was hat
Hinden=
burg getan? Wie war die Wirkung ſeiner Präſidentſchaft? Sehen
wir zunächſt auf das Ausland: Zuerſt wurde ſeine Wahl durchaus
nicht freundlich begrüßt, weil man in dem alten Heerführer einen
Revanchepolitiker ſah. Dieſe Beurteilung des Auslandes iſt
auf=
fallend ſchnell gewichen. Davon zeugt die Tatſache, daß es heute in
Frankreich, ja vielleicht in der ganzen Welt, keinen ſo
volkstüm=
lichen Namen gibt, wie Paul von Hindenburg. Für England iſt
er der alte feine Herr, in Amerika iſt er ungeheuer beliebt.
Füh=
rende amerikaniſche Männer, vergleichen ihn mit Waſhington, mit
dem er das Streben gemeinſam hat, die Gegenſätze im Volk auf
eine mittlere Linie zu einigen zu verſuchen.
Er hat uns durch den Nimbus ſeiner Perſönlichkeit
gehol=
fen, wieder zu Ehre und Anſehen zu kommen.
Wenn wir auch auf das Urteil des Auslandes keinen
über=
wiegenden Wert legen, ſo müſſen wir doch die Tatſache in
Rech=
nung ſtellen, daß wir das Ausland brauchen, um aus der
wirt=
ſchaftlichen Not herauszukommen.
Nur ein Mann wie Hindenburg konnte es
wagen, im September 1927 bei der Einweihung des Denkmals
von Tannenberg in öffentlicher Rede zu proteſtierengegen
die ungeheuere Kriegsſchuldlüge, und für uns zu
erklären, daß wir als Volk mit reinen Händen in den Krieg
ge=
zogen waren, um uns zu verteidigen. Er hat damit einer
Zu=
ſammenarbeit der Welt mit uns unſchätzbare Dienſte geleiſtet.
Mehr als alle Geſchichtfsforſchung hat die hell=laute Stimme
die=
ſes Mannes zuerſt Staunen, Ablehnung, in ſteigendem Maße aber
dann, beſonders in der angelſächſiſchen Welt, Zuſtimmung
ge=
funden.
Was hat Hindenburg im Innern getan? Er kam in eine
Verfaſſung hinein, die er beeidigen mußte. Er hat geſchworen; zu
dienen dem geſamten Vaterland, und jedem einzelnen
Deutſchen. Er hat dieſen Eid gehakten. In ihm ſpiegelt ſich die
Tradition des alten preußiſchen Offizierskorps wieder, deſſen
höchſte Pflicht immer war,
dem Ganzen zu dienen!
Wie Hindenburg im Weltkrieg, deſſen Führer er war, nur
Kameradſchaft kannte und erlebte, keine Konzeſſionen und keine
Parteien, ſo kannte er dieſe nicht in ſeinem Amt als
Reichspräſi=
dent. Er hat dabei wohl beachten müſſen, daß die Verfaſſung aus
einer Zeit ſtammt, in der Stürme das deutſche Volk durchtobten.
Eine Verfaſſung, die, wie alle dieſer Art geborenen, die exekutive
Gewalt ſchwächte und die legislative Gewalt ſtärkte. Im Rahmen
dieſer Verfaſſung kannte Hindenburg keine andere Pflicht, als die
Sammlung des ganzen Volkes. Wiederholt hat er ultimativ in
dieſer Richtung bei Regierungsbildungen eingegriffen.
In zwei Stadien ſeiner Amtsführung hat das Wirken des
Reichspräſidenten einhellige Anerkennung gefunden. Einmal zu
ſeinem 80. Geburtstage, als gerade die, die heute glauben, ihn
verleugnen zu müſſen, dankbar und treu zu ihm ſtanden, als
ihm ſein Stammhaus ſchenkten. Zu dieſer Zeit war die Stimme
der Nation kaum geteilt. Zum zweiten Mal war das der Fall,
als nach der Räumung der Rheinlande Hindenburg ſeine große
Triumphfahrt in die befreiten Städte antrat und als der
Volks=
mann, der Präſident des deutſchen Volkes gefeiert wurde.
Be=
merkenswert dieſer Umſchwung gerade in den Rheinlanden, die ihn
ſeinerzeit nicht gewählt hatten, die jetzt aber treu und geſchloſſen
zu ihm ſtanden
Man hat ihm ſpäter dann ſeine Treue zu Streſemann
ver=
übelt, ohne zu beachten, daß Locarno der Anfang war einer
Ent=
wicklung, die das deutſche Volk damals aus der allergrößten
Ge=
fahr hob, dauernd aus dem politiſchen Kräfteſpiel Europas
ausge=
ſchaltet zu werden. In dieſem Augenblick, da eine Einigung
zwi=
ſchen England und Frankreich über die Kräfteverteilung in Europa
nahe bevorſtand, haben wir uns ſelbſt eingeſchaltet und den erſten
entſcheidenden Schritt auf dem Wege nach aufwärts getan. Wir
wiſſen, daß Poincaré den Verſailler Vertrag unerfüllbar geſtalten
wollte.
Die Sammlung der Nation iſt Hindenburgs Werk.
Der große Aufbruch der Nation, das Werk, die innere
Revo=
lution zu überwinden, iſt im Werden. Zu den Männern, die
die=
ſen Aufbruch der Nation repräſentieren, gehört in erſter Linie
Hindenburg.
Wer gerecht ſein will und dankbar, ſchuldet Gerechtigkeit
und Dank unſerem Reichspräſidenten!
Wir wollen uns nicht durch die Nöte der Gegenwart davon
abbringen laſſen, Hindenburg dieſe Gerechtigkeit zuteil werden
zu laſſen. Wenn es einen gibt, der Anſpruch darauf hat, daß ihm
die Dankbarkeit des ganzen Volkes gebührt, ſo iſt es Herr von
Hindenburg, der immer unter dem Zeichen gelebt und gewirkt
hat, das ganze Deutſchland ſoll es ſein. Im Erinnern an dieſe
unbeſtreitbare Tatſache laſſen ſie uns das Deutſchlandlied ſingen.
Während des Geſanges erſchien im Hintergrund der Bühne
das überlebensgroße Bild des Reichspräſidenten. — Das Orcheſter
des Landestheaters unter Leitung von Dr. Schmitt=Iſſerſtedt gab
der Kundgebung mit Wagners jubelnden und ernſt mahnenden
M. St.
Klängen aus „Meiſterſinger” weihevollen Auftakt.
Oberon. Preiſe 0.70—5.6.) Mk. merstag, 10. März 20—22½ Uhr. Bühnenvolksb K (13. Vorſt.)
Schneider Wibbel. Preiſe 0 70—5.60 Mk. ſtis, 11 März 19½—22½ Uhr. A 16 T Gr 6, 7 und 8.
Don Juan. Preiſe 0.70—5.60 Mk. Kleines Haus. Avoch, 9 März 19½, Ende nach 2234 Uhr. Dſt. Volksbühne M
(4. Vorſt.) G.,I—IV. Nora. Pr. 0.6 —4.50 Mk. erstag, 10 März 20, Ende gegen 42 Uhr. Tanzabend Paluca.
Preiſe 1.50—4 Mk.
7. 11 März
120,. Ende gegen 22 Uhr.
(Bioloncello).
onzert Hans Andrä
Heſſiſches Landestheater. Palucca wird in ihrem Tanz=
D der morgen, Donnerstag, im Kleinen Haus ſtattfindet, unter
an „Kleine Suite” und „Zwei Fragmente” von Schönberg,
derühmten techniſchen Improviſationen und Tänze von Gra=
* Albeniz, Libetini und Joh. Strauß tanzen. Das Gaſtſpiel
Ea verſpricht ein Abend beſonderer Prägung zu werden.
Mittwoch, kommt im Großen Haus Carl Maria von Webers
F7. im Kleinen Haus Ibſens „Nora” zur Wiederaufführung, wird ſprechen über „Erziehung zur Armut”,
— Bühnenvolksbund. Zu dem Tanzabend der Palucca am
Donnerstag abend im Kleinen Haus werden an unſere
Mitglie=
der ermäßigte Karten in unſerer Geſchäftsſtelle bei Chriſtian
Ar=
nold am Weißen Turm abgegeben. Die Beſucher des Tanzabends
wie die des am gleichen Abend ſtattfindenden Akademiekonzerts
können ausnahmsweiſe ihre Karten zu der am gleichen Abend
angeſetzten Vorſtellung „Schneider Wibbel” der Miete K in der
Geſchäftsſtelle am Mittwoch umtauſchen, jedoch nur gegen
Vor=
lage ihrer Einlaßkarten zu einer der anderen Veranſtaltungen.
Der Miete H wird in jedem der kommenden Monate noch je
eine Vorſtellung zugeteilt. Vorgemerkt ſind Fauſt 1. und 2.
Teil, Oberon. Die weiteren Vorſtellungen in der Miete K ſind
noch unbeſtimmt. Nicht aufgenommen werden in unſeren
Spiel=
plan: Nina. Rauhnacht, Nora, Luſtige Witwe Dubarry, ſo daß
für die Tauſchkarten 7 und 8 noch manche Gelegenheit zur
Ver=
wertung ſich bietet. Beide Karten in beiden Mieten werden
eingelöſt.
— Petrusgemeinde. Der Frauenabend dieſes Monats findet
morgen Donnerstag, abends 8.15 Uhr, im Gemeindehaus ſtatt.
Er iſt als Vertrauensabend mit folgender Ausſprache gedacht und
dürfte mit dem vorgeſehenen Thema dem Intereſſe aller Kreiſe
der Gemeinde gerecht werden. Die Mitglieder des
Frauenver=
eins ſeien darauf beſonders hingewieſen.
— Evang. Paulusgemeinde. Mit der
Hauptverſamm=
lung des Frauenvereins, zu der die Mitglieder beſondere
Ein=
ladungen erhalten haben und die morgen, den 10. März,
ſtatt=
findet, iſt ein Teeabend verbunden, auf dem ein ſehr zeitgemäßes
Thema zur Verhandlung ſteht. Frl. Wahrendorff, die Ge=
Neiſche Oper „Oberon”, in der Bearbeitung von Hermann, ſchäftsführerin des Verbandes ev.=kirchl. Frauenvereine in Heſſen,
— Es hat ſich herumgeſprochen, daß das ſenſationelle Varieté=
Programm das gegenwärtig im Orpheum noch bis Sonntag, dem
13. März, läuft, das Beſte und Schönſte iſt, was man ſeit
lan=
gem auf dieſem Gebiet ſehen kann. Jede Nummer ohne
Aus=
nahme, iſt eine Spitzenleiſtung! Heute, Mittwoch, ſind zwei
Vor=
ſtellungen; nachmittags 4 Uhr: Kinder= und Familien=Vorſtellung
bei halben Eintrittspreiſen, wobei auf alle Plätze bei Entnahme
von 2 Karten eine 3 Karte gratis abgegeben wird Erwerbsloſe
haben heute nachmittag noch beſondere Preisvergünſtigung. Clown
Dücker beſchenkt die Kinder mit Miniatur=Mundharmonikas.
(Siehe Anzeige.)
— Sportausſtellung. Im Bürgerhof. Eliſabethenſtraße, hat
das Sporthaus Adelmann ſeine Waſſerſport=Ausſtellung eröffnet.
In überſichtlicher Weiſe zeigt die Ausſtellung alles, was zum
Waſſerwandern und Wochenende nötig iſt. Die ſchmucken
Falt=
boote in farbenfreudiger, gediegener Aufmachung, vom billigen
Hart= und Marquardtboot bis zu den Luxusbooten der Firmen
Hammer=Pionier=L. F. B., Kanadier, Rennboote vermitteln dem
Beſchauer die Freude, die der Waſſerſport zu bringen vermag.
Die neueſten Badeartikel. Zubehör für Tennis, Tiſchtennis,
Ring=
tennis uſw. vervollſtändigen die Schau. Im Rahmen der
Aus=
ſtellung zeigt die Firma Uhren=Teſchel, Schillerplau 3, eine große
Auswahl Kofferapparate, vom kleinſten in Photoform bis zum
vollendeten „Gramola”. Im Anſchluß an die Waſſerſport=
Ausſtellung zeigt die Firma J. Donges u Wieſt. Heinrichſtr. 52,
eine Anzahl der neueſten DKW.=. BMW.= und D.=Rad=Modelle.
Das Photohaus Umbreit zeigt eine reichhaltige Auswahl
preis=
werter Photoaparate und Bedarfsartikel. Die Ausſtellung iſt
2. März, von morgens 9 bis
bis einſchließlich Samstag.
7.30 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Darmstädter Motorllugspoctkluß?!
Man ſchreibt uns: Schon wieder ein neuer Flugſportverein
zu dem halben Dutzend älterer und jüngerer, größerer und
kleinerer parteipolitiſcher und neutraler Darmſtädter Flugvereine
und Geſellſchaften!2, werden die Mißtrauiſchen fragen. Iſt es denn
nicht genug, wenn wir in der Landeshauptſtadt einen
repräſen=
tativen Paſſagierflugverkehr haben? Startet denn nicht jeden
Morgen die Wettermaſchine der Flugwetterſtelle und Rhön=
Roſſittengeſellſchaft und gibt uns ruhigen Bürgern den erhebenden
Anblick des Exelſior des „Höherhinauf”. Verbreitete dieſe eine
kleine leider abgeſtürzte Neukonſtruktion der Akaflieg von
Darm=
ſtadt aus nicht Schrecken unter den ehemaligen Gegnern? Hatten
wir nicht einen glänzend gelungenen Flugtag, an dem ganze
Ge=
ſchwader, wenn es auch nur 5 kleine Sportflugzeuge waren, über
der Park= und Gartenſtadt kreiſten? (Im Weltkrieg gab es ſchon
Geſchwaderfliegen zu 50 und 60, allerdings nur bei der andern
Seite, und an dem Nationalfeiertag der Amerikaner erregte das
Geſchwader von über 800, in Worten: achthundert über New
York das Gefühl der Unbeſiegbarkeit.) Auf dieſe Fragen darf der
Sachkenner antworten andere Nachbarſtädte und deren
Motor=
flugſport zum Vergleiche heranziehen und damit die Begründung
liefern, die die zur Schaffung des Darmſtädter
Einheitsmotorflug=
ſportklubs führten.
Zweifellos ſind die fliegeriſchen Leiſtungen der Akademiſchen
Fliegergruppe Darmſtadt ſeit Kriegsende über jede Kritik
er=
haben. Hier mit Darmſtadts Name iſt die Geburtsſtätte des
wiſſenſchaftlichen Segelflugs, die Entdeckung und der Ausbau der
Waſſerkuppe mit den Namen aus Darmſtadts Mauern: v. Löſſel,
Gutermuth Nehring, Groenhoff Prof. Dr. Georgii unlöslich
ver=
bunden. Der wiſſenſchaftliche Segelflugzeugbau, die
Motorflug=
zeugkonſtruktion, wie ſie in einzelnen Muſtern von Dipl.=Ing.
Hof=
mann (G.M.G.) betrieben wurde und jetzt von Dr. Dipl.=Ing.
Fecher im Rahmen von Verſailles und Vertragsabmachungen
be=
trieben werden kann, den Motorflugſport, wie er in den
Aka=
fliegs ebenfalls begrenzt für den wiſſenſchaftlichen Beruf ausgeübt
werden darf bietet dem nichtakademiſchen Motorflugſportfreund
keine Betätigungsmöglichkeit. Am Wetterflug kann ſich der zivile
Amateurflugzeugführer genau ſo wenig beteiligen wie am
Paſſa=
gierflug. Die Flugbetriebsgeſellſchaften haben das gewerbsmäßige
Fliegen mit Sportflugzeugen ſchon ſeit Jahren eingeſtellt und ſind
als regionale Geſellſchaften nur die örtlich von Staat und Stadt
ſubventionierten Träger der Paſſagierflugs der
Monopolgeſell=
ſchaft, in Deutſchland in erſter Linie der Lufthanſa. Immer
wie=
der verſuchten in Darmſtadt im Laufe der letzten Jahre einzelne
Flugſportvereine, wie der Heſſenfliegerverein, Motorflugſport zu
treiben der, da er nicht „wiſſenſchaftlich” iſt keinerlei Unterſtützung
von Reich, Ländern und Gemeinden bekommt. Zu dem einen
Verein geſellten ſich noch andere, die wohl mit den beſten Abſichten,
aber wegen der Unkoſten, Motorflugſport iſt immer noch teuer,
nicht über die Anfänge hinauskamen. Aufkleinſten, leiſtungsfähigen
Sportflugzeugen flogen unter den größten perſönlichen Opfern
zwei bis drei Vereinsmitglieder ſolange wie der Betriebsſtoff
reichte und das 30 PS=Motorchen hielt. Die vielen Namen der
Flugſportvereine, die alle in ihren Statuten den Motorflugſport
vorgeſehen haben, beweiſt ſo recht das typiſch deutſche Bild der
Zerſplitterung und der Ohnmacht, etwas Nennenswertes zu leiſten.
Heſſenfliegerverein, Sturmpogel. Pol=Motor= und
Segelflugſport=
klub, Flugtechniſcher Verein, Nationale Flugſportvereinigung,
Fliegerabteilung der Deutſchen Burſchenſchaft (dies iſt nicht die
vorher erwähnte Akaflieg), Fliegerſchaft und Nationales
Flieger=
korps, dazu der Ring der Flieger ſind die „wenigen‟ Darmſtädter
zivilen Vereinigungen, die mit etwas mehr oder weniger Tendenz
nach der einen bzw. nach der andern Seite mit mehr oder weniger
Volumen den Darmſtädter Motorflugſport betreiben wollen. In
unſerer Nachbarſtadt Mannheim, die gut dreimal ſo groß wie
Darmſtadt iſt, beſteht nur ein Flugſportverein, der Badiſch=
Pfäl=
ziſche Luftfahrtverein, der mit 5 Motorflugzeugen, mit faſt 900
Flugſtunden in einem Jahre und mit 110 ausgebildeten
Amateur=
ſportfliegern einen vorbildlichen Motorflugſport hinlegt. Da iſt
das kleinere Gießen, in dem die Flugſchule Maier über 500
Flug=
ſtunden im Jahre geflogen hat, 4 Flugzeuge unterhält und über
7 Leute, Piloten und Monteure beſchäftigt.
Wenn ſich nun die Darmſtädter Flugzeugführer und
Flugſport=
freunde zuſammenſetzen und einen neuen Motorflugſportverein
grün=
den, dann ſoll das vernünftigerweiſe kein neuer Splitterverein,
ſondern eine Zuſammenfaſſung der Kräfte ſein, die in einzelnen
Vereinen zerſplittert brachliegen müſſen. Es war darum ein
er=
hebender Fortſchritt, als ſich am Samstag, den 27. Februar 1932,
im Reichshof, namentlich geladen, Angehörige der vorher
er=
wähnten Darmſtädter Flugſportvereine in erfreulicher Anzahl
zu=
ſammenfanden und ſich einſtimmig über die Gründung eines
Darmſtädter Einheitsmotorflugſportklubs der
auf neutraler Grundlage alle Motorflugſportfreunde zu
einem leiſtungsfähigen Ganzen zuſammenfaſſen will, einig waren.
Es gilt nun, dieſen hoffnungsvollen Keim des Motorflugſports,
Segelflug können die kleinſten Vereine in ihrem Rahmen weiter
betreiben, zu entwickeln. Die Hauptſache iſt ein leiſtungsfähiges
Sportflugzeug, das durch die kleinen Behelfsflugzeuge ergänzt
wird, zu beſchaffen. Die Wege einer billigen Beſchaffung ſind zu
finden, wenn viele zuſammenſtehen. Letzten Endes bedeutet ein
lebhafter Motorflugſport nicht nur eine Belebung in
verkehrs=
politiſcher Hinſicht, ſondern liegt, aus dieſem Grunde von „Der
andern Seite” gehemmt, im Sinne der Landesverteidigung und
Wehrhaftmachung. Darum lädt der
Organiſationsaus=
ſchuß, der ſich aus den Herren: Hauptmann Bünau, Hauptmann
Jans, Dr. Knott, Gewerberat Adler, Dr. Quprier. Graf
Hagen=
burg, Fahrlehrer Buſch. Ing. Hamſter, Fluglehrer, Wiegmeier,
aand. mach. Schomerus und sand. dipl. ing. Schümer
zuſammen=
ſetzt, alle Darmſtädter Motorflugzeugführer und
Motorflugſport=
freunde zu der endgültigen Gründungsverſammlung auf
Dienstag, den 15. März 1932, in das Gaſthaus Reichshof.
Rheinſtraße, abends 20,30 Uhr ein.
— Deutſcher Rentnerbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Man
ſchreibt uns: Die Generalverſammlung legte erneut Zeugnis
da=
von ab, daß die Rentner entſchloſſen ſind, ihre Rechtsanſprüche
als Gläubiger des Deutſchen Reiches der Nachkriegszeit nach wie
vor mit allem Nachdruck zu verteidigen. In den Ausführungen
der Verſammlungsleitung und der nachfolgenden Ausſprache kam
wiederholt zum Ausdruck, daß die Rentnerinnen und Rentner,
durch die innere Entſchuldung ihrer Altersverſorgung, d. h. der
Früchte ihres Fleißes und ihrer Sparſamkeit beraubt, ein
ent=
behrungsreiches Leben führen müſſen. Als Gegenleiſtung für die
gewaltigen Opfer, die der frühere wohlhabende Mittelſtand, die
beſte Stütze des Staates gebracht, hat das Deutſche Reich es
fer=
tig gebracht, ſie in die Fürſorge zu ſtoßen. Die neuerdings durch
die Notverordnungen vorgeſchriebenen und durch die
Wohlfahrts=
ämter durchgeführten Kürzungen, die ſich in derſelben Richtung
bewegen, wurden ſcharf kritiſiert. Der ſchwere und
entbehrungs=
reiche Kampf, den die Rentner für ihre Rechte kämpfen müſſen,
iſt eine Kette bitterer Enttäuſchungen. Der Not der heutigen
Jugend, der Kinder des enteigneten Mittelſtandes, wurde
beſon=
ders gedacht. Mit dem Verluſt der elterlichen Erſparniſſe, die
auch den Kindern in Zeiten der Not einen Rückhalt bieten
ſoll=
ten ſind ſie den Schreckniſſen der Arbeitsloſigkeit ausgeſetzt. Die
Mißſtimmung und Verzweiflung, von der die Verſammlung
be=
herrſcht war, fand ihren Ausdruck in einer Eingabe an den
Heſſiſchen Landtag, in der auf die Rentnernot hingewieſen wurde
und dringend Abhilfe gefordert wird. — Der Vorſtand wurde
den eSchen Dan Ge de Frflntfüäfſangnde e isr fei
Schwere des Kampfes den Mut nicht zu verlieren, bis das Ziel.
ein gerechter Ausgleich, für die gebrachten Opfer erreicht iſt.
— Der Rentnerbund hält am Freitag, dem 11. März,
nach=
mittags 4.30 Uhr, im Kaiſerſaal, Grafenſtraße, ſeine
Monatsver=
ſammlung ab. Alle Mitglieder und Freunde ſind höflichſt
ein=
geladen. Eintritt frei, auch für hieſige und auswärtige Gäſte.
(Siehe Anzeige.)
— Wanderklub „Falke 1916‟ Man ſchreibt uns: Am
Sonn=
tag, um 8 Uhr. verſammelte ſich die Meute an der Stadtallee,
und als 28 begeiſterte Fuchsjäger beiſammen waren, hieß es:
„Friſch auf zum fröhlichen Jagen”. Gewiſſenhaft hielt man ſich
an die geſtreuten Schnitzel, um nur ja nicht die Spur zu
ver=
lieren. Aber bei ſo routinierten Füchſen, wie es die Herren
Ludwig Jacobi und Ernſt Stöſel ſind, mußte man ſich auf
Ueber=
raſchungen gefaßt machen. Die vorgezeichnete Spur ging kreuz
und quer durch die Tanne, über den Griesheimer Sand, wo im
früheren „Lager” eine kurze Raſt eingelegt wurde. Dann ging
es friſch weiter auf verſchwiegenen Pfaden, durch dichten Wald
über freies Feld. Einer tippte auf Arheilgen der andere auf
Gräfenhauſen, dieſer wähnte das Fuchsneſt in Weiterſtadt, jener
in Griesheim. So gingen die Anſichten auseinander, bis wir
ſchließlich einen Hinweis auf die „Täubches=Höhl” bekamen, und
ſchon wurde Kurs auf dieſelbe genommen. Gegen 1 Uhr
wur=
den die Füchſe durch den Wanderwart Heini Appel und den
jugendlichen Otto Finſter zur Strecke gebracht. Es ging nun
ge=
ſchloſſen nach Arheilgen zur wohlverdienten Mittagsraſt „Im
weißen Schwanen‟. Hier ſprach der Vorſitzende des WCF. den
Führern den Dank der Teilnehmern für den ſportlichen Genuß
aus. Gegen 5 Uhr kehrten wir durch den Kranichſteiner Park in
unſere Heimatſtadt zurück.
— Im Union=Theater läuft nur noch heute der neue ſpannende
Abenteuerfilm Harry Piels „Bobby geht los”.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen nur noch heute und morgen
das unvergeßliche Luſtſpiel „Im weißen Rößl”
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage Lotte Neumann und Johannes Riemann in dem neuen
hei=
teren Tonfilm „Die Liebesfiliale”. Lotte Neumann erſcheint bier
nach langer Zeit zum erſten Male wieder auf der Leinwand. Die
Regie führte Carl Heinz Wolff, und in weiteren Rollen ſind Anny
Ahlers. Paul Weſtermeier, Hermann Picha u. a. tätig. Dazu das
gute Beiprogramm.
— Autoliſten. Soeben iſt die Autoliſte Nr 82 erſchienen.
Dieſe verzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraftfahrzeugen jeder Art in den 18 Kreiſen des
Volksſtaates Heſſen (Kennzeichen VS. VR. V0) für die
Zeit vom 16.—29. Februar 1932. Die Autoliſten
ent=
halten die ſonſt nicht zugänglichen Meldungen in
folgender Reihenfolge: Name Beruf, Wohnort des
Kraftfahr=
zeugbeſitzers; Fahrzeugart, Hubraum in cem und PS (bei
Laſtkraft=
wagen: Eigengewicht in ks und P8): Fabrikat und
Motornum=
mer Fabrikneue Fahrzeuge ſind durch * kenntlich
ge=
macht. Die Meldungen ſind geordnet nach den drei Provinzen
(V8, VR. V0) und Kreiſen, und innerhalb dieſer nach
Fahr=
zeugarten. Abgemeldete Fahrzeuge werden beſonders
ge=
führt. — Die Autoliſten ſind unentbehrlich, weil ſie
lau=
fend neueſtes Adreſſenmaterial liefern. Sie erſcheinen
alle 14 Tage, alſo monatlich zwei Liſten. Die ſpäteſtens
am 8. eines jeden Monats ausgegebene Liſte enthält die
Mel=
dungen vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats, und
die ſpäteſtens am 23. eines Monats ausgegebene Liſte die
Mel=
dungen vom 1. bis 15. des gleichen Monats. Wegen des
ermäßigten Bezugspreiſes vgl. Anzeige! Anfragen
richte man an den zuſtändigen Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.
— Chriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt E V.,
Alexanderſtraße 22 (ehem. Inf.=Kaſerne). Wir machen hierdurch
auf die heute Mittwoch abend ſtattfindende Bihelſtunde der
Hauptabteilung aufmerkſam. Es ſpricht Herr Stadtmiſſions=
Inſpektor Bringmann. Freunde und Gäſte ſind willkommen.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die
Stenographen=
vereinigung Gahelsberger beginnt am Freitag, dem 11. d. M.,
neue Kurſe in Einheitskurzſchrift für Anfänger Fortgeſchrittene.
und in Redeſchrift unter Leitung ſtaatlich geprüfter, Lehrer.
(Siehe auch heutige Anzeige.)
Überraſchend ſchnelle Schmerzbefeftigung
bei Kopfschmerzen jeglicher Art, Migräns.
Neuralgien und rhsumatischen Beschwort
den durch das ärztlich bestens empfohlenel
Sitrovanille. Unschädlichfür Hierz u. Magen.
6 Pulver- od. 12 Oblaten-Packunn RM. 1.10
Lokale Beranftalkungen.
Die Herunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Hmzeigen zu betrast-,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſl.
— Im Reſtaurant Bender Bierpreisabbau. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei Darmſtadt. Wie aus
dem heutigen Inſerat hervorgeht, veranſtaltet die Deutſche
Volks=
partei am kommenden Freitag, abends 8.15 Uhr im Saale der
„Krone” eine Wahlkundgebung für Hindenburg, in
der Reichsminiſter a. D. Prof Dr. Moldenhauer M. d. R.
Berlin, über das Thema „Hindenburg wählen, heißt
Deutſchland retten” ſprechen wird. Alle
Hinden=
hurgwähler ſind herzlich eingeladen. Der Eintritt iſt frei,
Saalöffnung 7.15 Uhr.
Tageskalender für Mittwoch, den 9. März 1932.
Lichtſpieltheater Union=Theater: „Bobby geht los”: He=
lia=Lichtſpiele: „Im weißen Rößl”; Palaſt=
Licht=
ſpiele: „Die Liebesfiliale” — Orpheum: Dücker. — Otto=
Berndt=Halle: Lieder= und Arien=Abend Maria Franke. —
Cafs Ernſt=Ludwig: Geſellſchaftsabend. — Fürſtenſaal.
Grafen=
ſtraße, abends 20 Uhr: Ortsgewerbeverein und
Handwerkerver=
einigung Darmſtadt: Lichtbilder=Vortrag — Konzerte:
Rhein=
gauer Weinſtube. Café Oper, Café Ernſt=Ludwig, Schloßkeller,
Perkeo.
Aus Heſſen.
Anwendung der 4. Nolverordnungs=Borſchriffel
auf Fächbefie ir Generberäune.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat bei den
Oe=
nahmen zur Regelung der Preiſe für Brot, Fleiſch, Bier y
Kinotheaterkarten feſtgeſtellt, daß für einen Teil von Gewo
treibenden, die Geſchäftsräume auf Grund von Pachtverhältr)
innehaben, noch inſofern Härten beſtehen, als die 4. Notve
nung wohl eine Senkung der Mietſätze, nicht aber der Pach
vorſieht. Die vom Reichskommiſſar mit den beteiligten Hausbe)
verbänden aufgenommenen Verhandlungen haben zu. dem
gebnis geführt, daß die Verbände ſich bereit erklärt haben,
den erwähnten Gewerbetreibenden auf die Pachtverhältniſſe
Vorſchriften der 4. Notverordnung über die Mietſenkung auf
trag entſprechend zur Anwendung zu bringen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 7 März. Obſt= und
Gartenby=
verein— Jahresverſammlung. Der Vorſitzende, hr
Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel, konnte als Gäſte begrün
den Vorſitzenden des Kreisverbandes. Herrn Reg.=Rat Schir
Darmſtadt, ſowie Herrn Lehrer Röſch aus Ober=Ramſtadt.
Lehrer Röſch hatte es ſich zur Aufgabe gemacht, in einem
beſt=
deren Lichtbildervortrag über das Vorkommen und Bekämpfen
Obſtbaumſchädlinge Aufklärung zu ſchaffen, was ihm auch volf
gelang. Dem 2. Teil ſeines Vortrags war noch angeglieder=
Thema: „Anwendung des Torfmulls und der Torfſtreu im 2i=
und Gemüſebau”. Geſchäfts= und Rechenſchaftsbericht, die 0ie
eine gute Entwicklung des Vereins aufweiſen, wurden angen=
men. Ebenſo der vom Vorſtand ausgearbeitete Voranſhg
für 1932, der die erfreuliche Tatſache in ſich birgt, daß der Jals=
beitrag von 3 RM. auf 2,50 RM. geſenkt werden konnte —
Kürzung der bisherigen Leiſtungen. Die Vorſtandswahl enl
einſtimmige Beſtätigung des ſeitherigen Vorſtandes auf wein
drei Jahre. Als Rechnungsprüfer wurden beſtimmt die He
Gg. Riedel und Albert Hersdorf. Die Anſchaffung einer klein
„Holderſpritze” wurde beſchloſſen.
G. Ober=Ramſtadt, 7. März. Freiw. Sanitätskoloye
vom Roten Kreuz. Zur Schlußprüfung des kürzlich bein
ten Kurſus über erſte Hilfe bei Unglücksfällen, der mit einem
triebshelferkurſus verbunden war, trat die Kolonne am Sonng
mittags 2 Uhr gemeinſam mit der Kolonne von Zeilhard an m
neuen Rathaus an. Neben dem 1 Vorſitzenden des Heſſ.
Laus=
vereins vom Roten Kreuz, Herrn Präſident i. R. von Hahn=
Dun=
ſtadt, waren hierzu der Provinzialinſpekteur der Sanitätskolcſin
vom Roten Kreuz in der Provinz Starkenburg, Herr Dr. rd.
Simmet=Birkenau, die beiden Kolonnenärzte Herren Dr.
Molln=
hauer und Dr. Deparade, als Vertreter der Gemeinde Herr
Er=
germeiſter Rückert, Herr Beigeordneter Braband und mehrer
ge=
meinderatsmitglieder, der Führer der benachbarten Kolonne m
Nieder=Ramſtadt ſowie zahlreiche andere Zuſchauer erſchien,
Nach Beendigung der Beſichtigung begaben ſich die Herren
Jrſi=
tionsbeamten voraus in die Neuen Röhr=Werke”, wo anſchlickid
eine größere Uebung in Verbindung mit den Betriebshelfern d.
der Werkfeuerwehr der Röhr=Werke und der Freiwill. Feuerahr
Ober=Ramſtadt ſtattfand. Mit größter Beſchleunigung wuun
die „Verletzten” verbunden und teils mittels Tragbahren zu m
nahe errichteten, durch die Rote=Kreuz=Fahne gekennzeichten
ie ſon
tei tnocerenden Deren An fenden Kuit ehr Bend Det
Leiſtungen der Kolonnen aus, und nahmen die Kolonne von
hard auf Grund ihrer heutigen Uebung in den Heſſiſchen Lau
verein auf. Dem Führer Schroth dieſer Kolonne, der früher
glied der San.=Kolonne in Nieder=Ramſtadt war, wurde für
jährige Mitgliedſchaft eine Ehrennadel von Herrn Präſiden
Hahn überreicht.
Cs. Ueberau, 8. März. Die Ehefrau des Gaſtwirts K.
Sik=
kert von hier fiel in ihrem Hof ſo unglücklich, daß ſie dabein
Beinbrach. Die Verunglückte mußte ſofort ins Städtiſche Kü
kenhaus gebracht werden.
* Dieburg, 7. März. Der Odenwaldklub Darmf
hatte wiederum wie im vergangenen Jahre zur
Sternwa=
rung in die Hauptſtadt eingeladen, und gerne folgte unſere‟
gruppe dem lockenden Rufe. Eine anſehnliche Wanderſchar, D
und Herren, fand ſich am Treffpunkt ein, um die Wanderung*
zumachen. Nur ein kleines Stück Landſtraße nach Gundernhu
mußte benutzt werden, dann führte der Weg ununterbrochen
die großen Wälder der Gemarkungen Gundernhauſen und Roß
über den Schwedenrain immer nach Weſten, bis die Schefthd
Wieſen eine Unterbrechung brachten. Nach deren Ueberſchreig
ging es weiter im Darmſtädter Oberwald, bis die Steinbrüch
Glasberges, die Drei Brunnen und die Hofmeierei die
Darmſtadts ankündigten. Nicht mehr lange war der Weg, un
Ziel, die „Krone”, nahm uns in ihren gaſtlichen Räumen au
denen der Odenwaldklub Darmſtadt die Wanderfreunde em.ſ
X Dieburg, 8. März. Generalverſammlung
Verkehrs= und Verſchönerungsvereins Der
ſitzende, Herr Rechtsanwalt und Notar Lüft, leitete ſie. Das
tokoll der letzten Hauptverſammlung wurde vom Schriftfi
Herrn Gewerbelehrer Pfirſching, verleſen. Hierguf erſtek
der Vorſitzende ſeinen Bericht über die Tätigkeit des Verkehrs
Verſchönerungsvereins im Jahre 1931. Leider mußte die eine
andere Aufgabe infolge der ungünſtigen Wirtſchaftslage z.u
geſtellt werden. Ueber die Frage des Ehrenmals für die GeV
nen des Weltkrieges konnte noch keine endgültige Entſchliez9
getroffen werden, da zwiſchen den zuſtändigen Stellen die 9
frage noch nicht entſchieden iſt; die übergroße Mehrheit möcht
Ehrenmal in nächſter Nähe der Wallfahrtskapelle erſtehen !
Die Anlagen am Bahnhof konnten, da es an Mitteln fehlte.
nicht weiter ausgeführt werden. Da aus dem gleichen Grunde‟
letzten Jahre keine Preiſe für den Blumenſchmuck der Fenſter
Balkone ausgeſetzt werden konnten, zeigte ſich im vergans=
Jahre leider ein Rückgang im Blumenſchmuck der Stadt. 29
irgendmöglich ſoll aber gerade dieſe Aufgabe erfüllt werden
Forſtwald dienen einige Ruhebänke den Spaziergängern
dieſem Jahre ſieht die berühmte, ehrwürdige Wallfahrtskirs
Dieburg, die im letzten Jahre künſtleriſch erneuert worden ift
700 Jahre ihres Beſtehens zurück; dem Verein erwächſt au=
Feier dieſes Ereigniſſes eine ſchöne Aufgabe. Den
Rechenſch=
bericht erſtattete der Rechner. Herr Kaufmann Reh; er ſch
mit 293 RM. Vermögen ab. Dem Rechner wurde Entlaſtung
Dank erteilt. Die Vorſtandswahl führte unter der Leituns
Herrn Bahnhofs=Vorſtehers Zahn zur Wiederwahl des geſch
Vorſtandes. In der Ausſprache über die Aufgaben des Ved
behandelte man unter reger Beteiligung die Fragen einer A” des anſäſſigen Handels und Gewerbes, der Einführung
Siegel=Marken mit charakteriſtiſchen Bildern von Dieburg:
ſollen geſchichtlich und volkskundlich intereſſierte Vereine
auf die hiſtoriſch wertvollen Schätze der Stadt aus römiſcher
mittelalterlicher Zeit aufmerkſam gemacht werden.
4o. Altheim, 8. März. Gemeinderatsſitzung.
Gemeinderat nimmt Stellung zu einer Beſchwerde mehrerer
einwohner an das Kreisamt Dieburg wegen ungenügende2
leuchtung und mangelhaften Zuſtandes der Ortsſtraßen. Die 21
der Beleuchtung iſt bereits erledigt. Die durch Legen der W
und Gasleitung mangelhaften Ortsſtraßen können vorläufig
umgepflaſtert werden, da keinerlei Mittel vorhanden ſind. —
folge der Feldbereinigung iſt eine Anzahl Erlen am Bachufe‟
gängig geworden. Dieſelben ſollen durch Arbeitsloſe geſch74
und das Holz verkauft werden.
UTad die Satta Saatt dae!
Donnerstag Aeitt das Geschäft wegen groben Vorbereitu
geschlossen. Lesen Sie gelälligst unser Freitag=Inserat!
(B756-
[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, 9. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Unicd de
Großfener in Fränkiſch=Crumbach.
De. Fränkiſch=Crumbach, 8. März. Dienstag früh gegen 4 Uhr
brach plötzlich in der Hofreite des Philipp Ripper ein Brand
aus, welcher, durch den Wind begünſtigt, raſend ſchnell um ſich
griff. Beim Eintreffen der Feuerwehr ſtand die Scheune bereits
in hellen Flammen. Die Gefahr war hier ſehr groß, weil mehrere
Scheunen unmittelbar aneinander gebaut ſind. Durch das
ener=
giſche Eingreifen unſerer hieſigen Feuerwehr gelang es jedoch, das
Feuer zu beſchränken. Nur die anliegende Geräte= und
Maſchinen=
halle des Schmiedemeiſters Peter Born ging zum Teil in den
Flammen auf. Glücklicherweiſe ſind Menſchenleben nicht zu
be=
klagen. Auch das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht
werden. Der Schaden iſt groß.
Nr. 69 — Seite 7
r. Babenhauſen, 8. März. Generalverſammlung des
Drtsgewerbevereins. Der Vorſitzende, Herr Buchdruckerei=
Gbeſitzer Gg. Krapp, erſtattete den Tätigkeitsbericht. Die
Mit=
liederzahl beträgt zurzeit 73, die Kaſſenverhältniſſe ſind
zufrie=
wenſtellend. Eingehend erörtert wurden die unliebſamen
Vorkomm=
miſſe bei der Tagung des Landesverbandes in Bensheim. Die
aus=
ſcheidenden Vorſtandsmitglieder wurden wiedergewählt. Herr
Slltbürgermeiſter Rühl wurde zum Ehrenvorſtandsmitglied
er=
mannt. Ehrenmitglieder wurden die Herren Schmiedemeiſter Göh=
Sacher Schuhmachermeiſter Mohrhardt und Schreiner=
Tig, Schuhmachermeiſter Moſt, die Gärtnereibeſitzer Buchholz
und Grünewald, Schloſſermeiſter Beck, Küfermeiſter
Perſch=
rneiſter Beck.
Babenhauſen, 8. März. Jahresſchlußfeier der
Realſchule. Der 1. Teil war dem Andenken Goethes geweiht.
Er kam durch die Kinder lebendig und einfach zur Darſtellung. Die
Buben und Mädchen ſangen und muſizierten mit natürlicher
Ffriſche, Ungezwungenheit und Begeiſterung. Meiſterlieder,
ge=
ungen von der ehem Schülerin Frl. H. Grüning und dem
Ge=
sangslehrer der Anſtalt W. Müller, ernteten großen Beifall. Die
Anſprache, die Herr Studienrat Weiß über Leben und Bedeutung
Des Dichters hielt, paßte mit den ausgewählten Gedichtvorträgen
en den Rahmen der Feier. Flotte Märſche. Soldatenlieder,
Thea=
ter= und Schattenſpiele bildeten den 2. Teil.
Ct. Heubach i. O., 7. März. Am Sonntagabend veranſtaltete
der mit einm ier Landbund, Ortsgruppe Heubach, im Saale des Gaſthauſes Hild
une an Enn) Für ſeine Mitglieder und Freunde einen Familienabend mit Film=
Zeilhard g z) sorführungen. Nach einleitenden Worten des Herrn Winkelmann
des Heſ Ang ron der Land= und Forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft wurde
von Hahrlau em zahlreich erſchienenen Publikum ein ſehr intereſſanter
Unfall=
ranitätslaunn) verhütungsfilm in zwei Akten vor Augen geführt. Nach einer
An=
ſprache des Junglandbundführers Liſt, Hergershauſen, der in
tref=
ren Dr. Mllu ſenden Worten die derzeitige Not des Bauernſtandes ſchilderte und
einde hen 2) zur Einigkeit und Feſthalten an der Scholle mahnte, folgte in ſechs
und melres Ukten der Film „Weltkrieg 2. Teil” Spannende Aufmerkſamkeit
rten Kolom ;/ nd lebhafter Beifall war Beweis für die intereſſanten Darbietun=
Guuer eiſger ten, die ſo manchen alten Krieger in die zurückliegenden
mitdurch=
ſe Herren ſ.ſ” ſabten Jahre zurückverſetzten und der jüngeren Generation vor
wo anſältf! ſugen führten, was der deutſche Soldat. 1914—18 geleiſtet hat.
Ci. Erbach, 8 März. Wahlverſammlungen. Am
Sonn=
unigung nunl laig nachmittag hielt die hieſige Ortsgruppe der
National=
ragbahren u „1lozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei eine ſtark
gekennzeiſre eſuchte Verſammlung im „Deutſchen Haus” zu Stockheim ab.
tätem weir Die Abgeordneten Beſt und Kloſtermann behandelten das Thema
Hitler wird, Reichspräſident”. — Für kommenden Donnerstag
lobend ihr: aden die Kommuniſten zu einer Kundgebung in den „
Schüt=
jsnhof” ein. Ihr Redner iſt Herm. Coen — Aus der Schule.
Die hieſige Bevölkerung war, in den letzten Tagen ſtark
beun=
zeſiſt
e der ſrüher !! uuhigt, weil hier das Gerücht verbreitet war, die Klaſſen mit
er=
ur wurde ſir Feiterten Lehrzielen müßten infolge neuer Abbaumaßnahmen
ren Präſden i lufgehoben werden. Der Schulvorſtand faßte nun in ſeiner letzten
bitzung den Beſchluß, dieſe Klaſſen unter allen Umſtänden auf=
Uſwirts g. Ek lechtzuerhalten. Einer Elternverſammlung ſoll die erforderliche
daß ſie dui Fufklärung gegeben werden. Da ſich in der letzten Zeit die
Ge=
s Städtiſche g31 ſche um Ueberlaſſung von Schulräumen ſtark häufen, beſchloß der
ſchulvorſtand, künftig alle derartigen Eingaben abzulehnen.
Be=
eits erteilte Genehmigungen bleiben jedoch beſtehen. Doch haben
ubDarn
ſe Vereine in Zukunft auf Antrag der Stadtverwaltung hin eine
Sternwit
olgte mſenril enutzungsgebühr zu entrichten.
Ba. Unter=Moſſau, 8. März. Ein veranſtaltungsreicher
Win=
nderſchar,4
Wanderufl ir fand ſeinen Abſchluß mit einem Konzert, das die
Muſikver=
ch Gunderuit l 4nigung Erbach im Gaſthaus „Zum Odenwald”, unter Leitung
s Dirigenten, Kammervirtuoſen L. Kümmel=Darmſtadt, mit
Mie
ſen
gutem Erfolg gab — Ferner mit einer zweitägigen
Miſſions=
ſtagung, die Miſſionar Blumer=Magdeburg hielt. Am Sams=
Ueberſaef Mtg ſpricht noch in der „Krone” mit Lichtbildern der Deutſchbalte
Steinbri ſ Alvon Holſki über „Märtyrer von heute”, auf Veranlaſſung des
diEhParramtes.
De
Dn. Beerfelden, 7. März. Kinderſpeiſung. Am
Sams=
tig fand die aus der Roſenthal=Stiftung durchgeführte
Krnderſpeiſung für dieſen Winter ihren Abſchluß. Dank der Spende
konnte acht Wochen lang täglich 102 Kindern ein Frühſtück,
be=
ſt hend aus ½ Liter warmer Milch und einem Brötchen gereicht
werden.
Herr
betriebshelſen
keiwil Feuem!
lolon
m. Beerfelden, 8. März. Krieger= und
Veteranen=
verein — Generalverſammlung. Die geſchäftlichen
Punkte der Tagesordnung wurden unter Leitung des 1.
Vorſitzen=
den, Herrn Sägewerksbeſitzer H. Weber, in der herkömmlichen Art
rkedigt. Bemerkenswert iſt die unlängſt erfolgte Angliederung
emer Haſſia=K. K.S.=Abteilung, die unter der Leitung des Herrn
Bezirksſchießwarts M. Lang ſteht. Die Vierteljahrsbeiträge
wer=
derr ermäßigt und gleichzeitig die Entſchädigung des Dieners um
Prozent herabgeſetzt. Herr Bezirksvorſteher Lehrer Naumann
Langen=Brombach), dekorierte nun im Auftrag der
Verbands=
e chäftsſtelle Darmſtadt des Haſſia=Verbandes eine Anzahl
ver=
ie nter Mitglieder. Das Haſſia=Ehrenkreuz bzw. die Haſſia=
Ver=
bienſtmedaille erhielten die Herren Georg Damm, Gg. Heinrich
Kumpf, Adam Veit. Herr G. Damm legte kürzlich das
ſieben=
ſndachtzigſte Lebensjahr in körperlicher und geiſtiger Friſche
zu=
ück; er machte die Feldzüge von 1866 und 1870/71 mit. Herr
. H. Kumpf iſt ſeit 43 Jahren Rechner des Vereins. Herr
. Veit war längere Zeit Präſident und iſt nun Ehrenpräſident
es Vereins. Mit dem Haſſia=Verdienſtkreuz wurden dekoriert
Andere langjährige und verdienſtvolle Mitglieder des Vereins;
ſind die Herren: Adam Emig. Wilhelm Strein, Karl Wolz und
Elhelm Breimer. Herr Schmiedemeiſter Kumpf gab dem Dank
Dekorierten Ausdruck. Der Vorſitzende Herr Weber
beglück=
oinſchte dieſelben und verband damit den Dank an Herrn
Nau=
nann und die „Haſſia”.
—A. Aus dem Schlierbachtal 8. März.
Wahlverſamm=
ungen. Aus Anlaß der Reichspräſidentenwahl iſt diesmal die
Lahlpropaganda beſonders ſtark. Bisher traten beſonders
Natio=
alſozialiſten und Kommuniſten aktiv in öffentlichen
Verſamm=
zugen in Ellenbach, Erlenbach, Schlierbach und Seidenbuch auf.
dorgeſtern Abend fand ſogar durch die Ortsgruppe der N.S. D.A. P.
Ellenbach ein „Deutſcher Abend” ſtatt, deſſen Programm der
ortrag von Gedichten und die Aufführung zweier Theaterſtücke
Mraßt. Den Höhepunkt des Abends bildete das Drama „Horſt
Rſſels Tod”, und beſonderen Beifall fanden auch die ſchneidigen
Narſche der Kapelle Meißner.
Hindenburg — das Sinnbild
deutſcher Wehrhaftigkeit.
Hindenburgs Lebensarbeit iſt mit der Geſchichte der
deutſchen Armee aufs engſte verknüpft. Als kleiner Kadett
begann er ſeine Laufbahn; in der „harten Schule der
Pflichterfüllung” lernte er auch frühzeitig den blutigen
Ernſt des Krieges kennen. Als junger Seconde=Leutnant
zeichnete er ſich in der Schlacht bei Königgrätz 1866 aus
eroberte, obgleich verwundet, mit ſeinem Zug fünf feindliche
Geſchütze.
Als Bataillons=Adjutant
zieht er 1870—71 nach
Frankreich. Die blutigſte
Schlacht jenes Krieges, die
Schlacht von Gravelotte/St.
Privat, ſieht ihn wiederum
als unerſchrockenen,
kaltblü=
tigen Soldaten. Er erlebt
auch am 18. 1. 1871 in
Vevſailles als Augenzeuge
die Wiedergeburt des
deut=
ſchen Reiches, die Stunde
der Erfüllung aller
natto=
nalen Wünſche und Träume
des deutſchen Volkes.
Nach langer
Friedensar=
beit rief ihn das deutſche
Vatepland zum dritten
Ma=
le. Als 67jähriger iſt er
dieſem Rufe gefolgt, von
Pflichtbewußtſein und
Va=
terlandsliebe getrieben.
Sein Eingreifen rettete den
von den rufſiſchen
Heeres=
maſſen bedvohten deutſchen
Oſten. Als
Generalfeldmar=
ſchall leitete er jahrelang
erfolgreich den
Abwehr=
kampf des deutſchen
Mil=
lionenheeves gegen die
er=
drückende Ucbermacht der Feinde und organiſierte die neuen
Methoden des Stellungskrieges. Daß die Schrecken des
Krie=
ges nicht unſer Vaterland verheerten, dafür ſchulden wir
Dank dem feldgrauen Heer und ihrem Führer, dem getreuen
Ekkebard unſeves Volkes, dem alten Hindenburg.
Heute, als Reichspräſident, iſt er wieder der Chef der
deutſchen Wehrmacht. Er bedeutet die ſtärkſte Klammer
der Tradition, die das junge, durch das Verſailler Diktat
in engſten Grenzen gehaltene Reichsheer mit dem Geiſt und
dem Pflichtbewußtſein der ruhmreichen alten deutſchen
Armee verbindet.
Hindenburg iſt der Hort beſter altpreußiſch=deutſcher
Tradition, ein Vorbild an Pflichterfüllung, das Sinnbild
deutſcher Webrbaftigkeit.
A. Schlierbach, 8. März. Bienenwiſſenſchaftlicher
Vortrag. Auf Einladung ſprach der Vorſitzende des
Starken=
burger Bienenzüchtervereins, Herr Bauamtmann Brunner von
Darmſtadt, vor den Imkern des Schlierbachtales und der
Um=
gegend über „Bienenkrankheiten und ihre Bekämpfung”, als die
gut= und bösartige Faulbrut und einige Pilze bei der Brut. und
Ruhr, Noſema und Maikrankheit bei erwachſenen Bienen zu
be=
zeichnen ſind. Um die Bienenzüchter vor Schaden zu bewahren
und in volkswirtſchaftlicher Hinſicht leiſtungsfähig zu machen, gilt
es, gerade auch der Bekämpfung der obengenannten
Bienenkrank=
heiten in allen Imkerkreiſen größte Beachtung zu ſchenken. Um
hier aufklärend auch unter den nicht organiſierten Imkern zu
wir=
ken, wurde beſchloſſen, durch örtliche Kommiſſionen Standſchauen
vorzunehmen, da eine geſetzliche Ueberwachung der Bienenſtände
nach Maßgabe des Reichsbienenſeuchengeſetzes noch nicht
ange=
ordnet iſt.
WSN. Rimbach (Odw.), 8 März. Die ſchwarze Fahne
im Odenwald. Am Sonntag fand hier in der Turnhalle eine
überaus ſtark beſuchte Notverſammlung der Bauern des ſüdlichen
Odenwaldes ſtatt. Unter großem Beifall wieſen die verſchiedenen
Redner darauf hin, daß die Geduld der Bauern ein Ende habe,
und daß ſie nicht gewillt ſeien ſich mit Bettelſuppen abſpeiſen zu
laſſen. Während der Kundgebung wehte über der Turnhalle die
ſchwarze Fahne der Bauernnot.
Epkdlteg 5
Fay’s echte Sodener Minerol Postillen heiten
Dp. Zwingenberg, 8. März. Die hieſige Ortsgruppe des
Odenwaldklubs unternahm vorgeſtern eine Tageswanderung
von Zwingenberg über das Ehrenmal bei Reichenbach Felsberg.
Kuralve, Jugenheim und zurück nach Zwingenberg. Wenn auch
die Wanderung noch als Schneewanderung endete, ſo darf ſie doch
als ſchön bezeichnet werden — Der Geſangverein „
Sänger=
kranz” Zwingenberg, welcher in dieſem Jahre ſein 100jähriges
Beſtehen feiern kann, hielt vorgeſtern im Saale des Hotels „Zum
Löwen” ein Werbekonzert ab. Den Liedervorträgen des Vereins
wurde Beifall gezollt. Eine ſchöne Abwechſlung boten die Herren
Felger und Flauaus durch Solovorträge. Herr Lehrer Veltz,
See=
heim, verſtand es, die Zuhörer durch ſeinen Werbevortrag zu
feſſeln.
Dz. Bickenbach, 8 März. Hohes Alter Heute wird unſere
zweitälteſte Einwohnerin, Frau Eliſabethe Rebenich Ww.,
all=
ſeits bekannt unter dem Namen „Kieferlies”, in körperlicher und
geiſtiger Friſche 83 Jahre alt. Frau Rebenich, die ſchon zirka
25 Jahre Witwe iſt und nicht mit irdiſchen Glüsgütern geſegnet
war, hat noch bis voriges Frühjahr ſich redlich mit Waſchen
er=
nährt.
W. Heppenheim a. d. B., 8. März. Vortrag. Herr Prof.
Dr. Fehringer, der Begründer der Badiſchen Vogelwarte ſprach im
Phyſikſaal der Oberrealſchule über das Thema „Unſere Vogelwelt
und ihr Schutz‟. Seine lehrreichen Ausführungen ergänzte der
Referent durch eine Lichtbilderſerie, wobei Bilder aus der Hand
des berühmten Münchener=Tiermalers Walter Heubach beſonderes
Intereſſe fanden. — 50jähriges Jubiläum der Freiw.
Feuerwehr. Im Gaſthaus „Goldener Anker” feierte die
Frei=
ges Beſtehen. Eine Reihe promi=
geſunden. Ac Grlnder
ders ausgezeichnet werden.
Bn. Hirſchhorn, 7. März. Generalverſammlung der
Spar= und Darlehnskaſſe. Der Vorſitzende des
Aufſichts=
rates, Herr Kaufmann Ludwig Grimm, wies in
eindring=
lichen Worten auf die ſchwere wirtſchaftliche Lage hin,
ver=
urteilte die von weiten Bevölkerungsſchichten betriebene
Geld=
hamſterei, und forderte die Mitglieder der Kaſſe, welche ein
wich=
tiger Wirtſchaftsfaktor in dem gewerblichen Leben unſeres
Städt=
chens bildet, auf, dieſer auch weiterhin Vertrauen zu ſchenken.
Hierauf erſtattete der Rechner, Herr Friedrich Blum den Bericht
des Vorſtandes und des Aufſichtsrates, ſowie die Bilanz des
ver=
floſſenen Geſchäftsjahres. Die von der Kaſſenleitung
vorgeſchla=
gene Genehmigung der Gewinnverteilung findet gleichfalls die
Zuſtimmung der Mitglieder. Aufſichtsratsmitglied, Herr
Kauf=
mann Georg Herle, richtet an die Anweſenden einen warmen
Appell, zur Förderung der Kaſſe ihre Geldgeſchäfte bei derſelben
zu tätigen. Herr Bürgermeiſter Zipp ſpricht im Namen der
Ver=
ſammlung dem Vorſtand und Aufſichtsrat den Dank für die
um=
ſichtige Geſchäftsführung aus.
Hirſchhorn a. N., 8. März. Waſſerſtand des Neckars
(Pegel) am 7. d. M.: 1,55 Meter, am 8. d. M.: 1,54 Meter,
je=
weils um 5.30 Uhr morgens.
. Bad Wimpfen, 7. März. Verſchiedenes. Im Oſtſchen
Saale hatte die NSDAP. eine gutbeſuchte Wähletverſammlung,
in welcher Herr F. Schirmer=Heidelberg über das Thema „Hitler
oder Hindenburg” ſprach: — Im verfloſſenen Monat Februar
konnte Herr Hauptlehrer Julius Zinßer aus Bad Wimpfen im
Tal auf eine 30jährige Tätigkeit als Dirigent zurückblicken. In
manchem Wettſtreit gelang es, unter ſeiner Leitung Erfolge zu
erzielen, wie ſie nicht leicht ein Verein an ſeine Fahne heften
konnte. — Die 2. Sammlung für die Deutſche Winterhilfe in Bad
Wimpfen erbrachte einen Geldbetrag von 444,50 RM., der für die
Suppenſpeiſung verwendet wird, und außerdem Gegenſtände im
Werte von etwa 90 RM. Durch die Gaben bzw. Sammlung wurde
hauptſächlich ermöglicht, daß die Suppenſpeiſung im Monat März
noch durchgeführt werden konnke. Bis Ende Februar konnten 2714
Suppen zum verbilligten Preiſe von 5 Pfennig per Liter
abge=
geben werden.
Ca. Lorſch, 7. März. Aus dem Gemeinderat. Seitens
der Erwerbsloſen waren 10 Anträge eingegangen, und zwar auf
Zulaſſung in die Fürſorgedeputation unentgeltliche Belieferung
von Brandmaterial, Lieferung von Bekleidungsſtücken.
Aufrecht=
erhaltung der ſozialen Rechte, Erhöhung der ortsüblichen
Wohl=
fahrtsſätze, Einreihung der Ledigen in die Wohlfahrtsfürſorge, auf
Lernmittelfreiheit für Kinder und Mietunterſtützung auch für
Neubauten. Die Anträge wurden faſt durchweg abgelehnt, da ſie
teils den geſetzlichen Vorſchriften entgegenſtanden, teils es die
Finanzlage der Gemeinde nicht zuläßt, derartige Laſten zu
über=
nehmen. Die Erfüllung der vorerwähnten Wünſche der
Erwerbs=
loſen würde 195 462 Reichsmark erforderlich machen.
Uebernom=
men wurde lediglich die Aufrechterhaltung der Anwartſchaft zuß
Invalidenverſicherung für Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger mit
Rückſicht darauf, daß ſich die Gemeinde damit vor ſpäterem Schaden
ſelbſt bewahrt.
Bm. Hofheim, 7. März. Familienabend. Im „
Kaiſer=
hof” hatte der „Liederkranz” einen wohlgelungenen
Familien=
abend: Schöne Lieder des Vereinschors unter Herrn Lehrer
Röders Leitung, gute Muſikvorträge, kleine
Theateraufführun=
gen uſw bildeten das abwechſelungsreiche Abendprogramm, welches
viel Beifall fand und dem Verein einen guten Erfolg ſicherte.
Bm Hofheim (Ried), 8 März Kirchbau Nachdem man
vor einiger Zeit in der kirchlichen Gemeinde dem Kirchbau ernſtlich
näher getreten iſt, hat nun auch die evangeliſche politiſche
Ge=
meinde in einer Bürgerverſammlung im „Kaiſerhof” dazu
Stel=
lung genommen. Herr Pfarrer Volv unterrichtete die
Verſamm=
lung über die bereits gepflogenen Verhandlungen und die erſten
unternommenen Schritte. Als Bauplatz wurde von berufenen
Ver=
tretern der evangeliſchen Kirchenbehörde der evangeliſche
Pfarr=
garten erwählt. Der Platz iſt voll ausreichend in den erforderlichen
Maßen, ſo daß noch genügend Raum für die gärtneriſche
Um=
gebung der Kirche übrig bleibt.
— Gernsheim a. Rh., 8. März. Waſſerſtand des Rheins
(Pegel) am 7. d. M.: —1.40 Meter, am 8. d. M.:—1,37 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Au. Groß=Gerau, 8. März. Goethefeier. Der
Volksbil=
dungsverein veranſtaltete in der Turnhalle, unter Mitwirkung der
Stadtverwaltung und des Verkehrsvereins, eine eindrucksvolle
Goethefeier, die von über 600 Perſonen beſucht war. Im
Mittel=
punkt der Feier ſtand eine Gedächtnisrede von Studienrat Dr.
Düringer, der in formvollendeter Sprache die außerordentlich
viel=
ſeitige Bedeutung Goethes zeichnete. Umrahmt war die mit großem
Beifall aufgenommene Rede von unterhaltenden Darbietungen.
Herr Landzettel=Darmſtadt erfreute mit einigen ſehr ſchön
vorge=
tragenen Liedern. Annemarie Müller, eine Geſangsſchülerin von
Kapellmeiſter Hauf=Darmſtadt, debütierte mit einigen Liedern für
Sopran. Stimme wie Schulung verſprechen der jungen Künſtlerin
Erfolg. Das Publikum dankte mit herzlichem Beifall. Am Klavier
begleitete feinſinnig Herr Kunkel. Ein von Schülerinnen der
Darmſtädter Haushaltungsſchule aufgeführtes Goetheſches
Sing=
ſpiel, das am Dienstag dieſer Woche gelegentlich eines
Eltern=
abend (Goethe—Haydn=Feier) im Saalbau zu Darmſtadt
aufge=
führt wird, wurde mit großem Beifall auch aufgenommen. Für
muſikaliſche Unterhaltung ſorgte die Muſikabteilung des
Turn=
vereins 1846 Groß=Gerau. Ein Kinderchor der Volksſchule brachte
unter Leitung von Lehrer Krapp Goetheſche Volksweiſen zum
Vor=
trag. Rezitationen aus Hermann und Dorothea von Frl Miſchlich
und Herrn Mann beſchloſſen den bunten Reigen der Darbietungen.
Eine verdiente Ehrung erfuhr im Laufe des Abends
Kreisſchul=
rat a D. Backes, der langjährige Vorſitzende des
Volksbildungs=
vereins, der ſich um das Zuſtandekommen der eindrucksvollen
Goethefeier, wie um das Bildungsweſen in der Kreisſtadt
über=
haupt, unvergängliche Verdienſte erworben hat. Bürgermeiſter
Dr. Lüdecke überreichte ihm im Auftrage der Stadt eine von
Künſtlerhand geſchaffene Goethemedaille, für die der Geehrte mit
herzlichen Worten dankte.
Au. Mörfelden, 8. März. Schulſtreik. Die hieſigen
Er=
werbsloſen proklamierten in der vorigen Woche als Proteſt gegen
die Stockungen in der Unterſtützungsauszahlung durch die
Ge=
meinde, die dadurch eintrat, daß ſich der kommuniſtiſche
Bürger=
meiſter weigerte, die Gemeindegetränkeſteuer einzuführen, einen
Schulſtreik. An einigen Tagen ſind über hundert Kinder dem
Un=
terricht ferngeblieben. Der Streik iſt jedoch erheblich abgeflaut.
Geſtern fehlten nur noch knapp 50 Kinder.
De Egelsbach, 8. März. Geſtern wurde die älteſte Frau
un=
ſerer Gemeinde, Frau Phil. Keim 3. Ww., zu Grabe getragen.
Sie ſtand im 90 Lebensjahr und war bis einige Wochen vor ihrem
Tode körperlich und geiſtig rüſtig geblieben.
j. Weinheim, 8 März. Bunter Abend der
Horn=
bächer Spielſchar in Weinheim. Die geſtrige
Wieder=
holung des im Januar d. J. in der Weinheimer Feſthalle mit ſo
großem Erfolg aufgeführten Bunten Abends bewies wieder aufs
neue die Zugkräftigkeit und Beliebtheit dieſer kleinen Spielſchar.
Es mögen etwa 800 bis 900 Perſonen den Feſtſaal gefüllt haben,
um ſich an dem köſtlichen Spiel der Kinder zu ergötzen und von
ihnen etwas Frohſinn mit nach Hauſe zu nehmen. Wie wir hören,
wird am 9. April d. J. der Frankfurter Rundfunk mit einem
Mikrophon nach Hornbach kommen, wo die Spielſchar im Radio
das Spiel „Die luſtige Eiſenbahn” aufführen wird.
was sie kostet, sondernd wie sie schmeckt. betrachte CLuß nicht als
eine von vielen B4 Pfennig-Zigaretten, sondern prüfe mit strengerem Maß-
Stab und überzeuge Dich, daß CHUB auch hohe Ansprüche befriedigt.
Seite 8 — Nr. 69
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Zür Hindenburg!"
Blick auf die große Berliner Wahlkundgebung der „Eiſernen Front”,
in der zur Wiederwahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten aufgefordert wurde. Oben rechts:
Otto Wels, der Parteivorſitzende der S.P.D., ſpricht zu den Maſſen.
Mittwoch, 9. März 1934
fag
Die deutſche Waſhingkon=Beier im Reit
Blick auf die Feier während der Rede des amerikaniſchen Botſchafters Sackett.
Im Plenarſaal des Reichstages fand jetzt die offizielle deutſche Waſhington=Feier ſtatt, bei Su
Reichskanzler Dr. Brüning und der amerikaniſche Botſchafter Sackett Anſprachen hielten,
Hieid and Ausland.
Der Reichspräſident empfängt den Segelflieger
Groenhoff.
Berlin. Reichspräſident v. Hindenburg
enſpfing geſtern den Segelflieger Groenhoff, dem
als dem erfolgreichſten Piloten für motorloſen
Flug für das Jahr 1931 vom Preisgericht der
Hindenburg=Pokal und der Höchſtpreis für
motor=
loſen Flug zuerkannt war.
Beim Einbruch von der Polizei erſchoſſen.
Berlin. Der 25jährige Zeitungshändler
Erich Wilde drang geſtern früh gegen 5 Uhr mit
Hilfe dreier Kameraden in die Wohnung ſeiner
früheren Braut ein. Er hatte ſich vom Dach aus
an einem Strick bis zum Fenſter einer Kammer
ihrer Wohnung heruntergelaſſen und das
Fen=
ſter eingedrückt. In der Annahme, daß ſeine
Braut in der Kammer ſchlafe, gab er drei Schüſſe
auf das Bett ab, in dem jedoch der Bruder der
Braut lag. Die Schüſſe gingen fehl. Die
übri=
gen Angehörigen flüchteten, in die
Nachbarwoh=
nung und alarmierten die Polizei. Während der
Eindringling in der Wohnung nach ſeiner
frühe=
ren Braut ſuchte, traf ein Beamter ein und
ſtellte ihn in der Küche. Als Wilde darauf in
die Kammer flüchtete, gab der Beamte einen
Schuß nach der Kammer ins Dunkle ab und
tötete Wilde durch einen Kopfſchuß.
Neuheiten für die Landwirtſchaft
auf der Leipziger Meſſe.
Die Schwiegermutter entführt.
Halle. Bei einem Bäckermeiſter in
Deder=
ſtedt (Mansf. Seekreis) erſchienen am Montag
nachmittag vier Verwandte, zwei Männer und
zwei Frauen zuſammen mit einem Unbekannten
und verlangten in großer Erregung die 83jähr.
Schwiegermuter des Bäckermeiſters zu ſprechen.
Als dieſer ihnen dies wegen früherer
Familien=
ſtreitigkeiten nur unter der Bedingung geſtattete,
daß ſie von der Straße aus durch ein Fenſter mit
ſeiner Schwiegermutter ſprachen, ſprangen
plötz=
lich die drei Männer über den Ladentiſch und
gingen gegen den Bäckermeiſter tätlich vor. Die
beiden Frauen begaben ſich ſchnell in das
Schlaf=
zimmer, wo die Greiſin zu Bett lag und
ſchlepp=
ten ſie in einen bereitſtehenden Kraftwagen. Der
Bäckermeiſter, der ſeiner Schwiegermutter zu
Hilfe eilen wollte, wurde von den drei
Män=
nern gewaltſam zurückgehalten und bedroht. Die
Greiſin wurde entführt. Der Grund zur Tat ſoll
darin liegen, daß ſie den Bäckermeiſter in ihrem
Teſtament bevorzugt haben ſoll.
Ein Handpflug für Kleinſiedler,
der nur 36 Mark koſtet.
Elektriſcher Druckluftſpatenhammer,
der zum Umgraben des Gartens
beſonders geeignet iſt.
Ein Federmankel von Millionenwerk
in einem Gökkinger Aniverſikäls=
Inſtikal geſtohlen.
Die Suche nach dem Lindbergh=Baby.
Der amerikaniſche „Marſch=König”
Sonſa geſtorben.
John Philip Souſa,
Waſhington. Die Leiche des vorgeſtern
verſtorbenen Komponiſten Souſa wurde mit
gro=
ßem Ehrengefolge hierher gebracht und wird
auf dem Nationalfriedhof. Darlington, einem
Vorort von Waſhington, beigeſetzt werden.
Souſa war am 6. November 1854 hier in
Waſhington geboren. Sein Vater war
Portu=
gieſe, ſeine Mutter Bayerin. Er war ſeit 1878
Kapellmeiſter, darunter 12 Jahre Dirigent der
in Amerika ſehr berühmten Marineinfanterie=
Kapelle.
Göttingen. Aus dem Ethnographiſchen
Inſtitut der Univerſität wurde in der Nacht zum
Dienstag ein Federmantel aus Hawaii geſtohlen.
Der Mantel beſteht aus geflochtenen Faſern, in
die wertvolle Federn eingeknüpft ſind. Der
Schulterkragen iſt mit roten und gelben Federn
beſetzt. Ferner wurde ein ebenfalls aus roten
und gelben Federn angefertigter Federhelm
ge=
ſtohlen. Als Wert der beiden Gegenſtände
wer=
den zwei Millionen RM. angegeben.
Der Diebſtahl im Ethnographiſchen Inſtitut
der Univerſität Göttingen, bei dem, wie bereits
gemeldet, ein aus Federn angefertigter
hawai=
iſcher Königsmantel entwendet wurde, iſt
in=
ſofern von ganz beſonderer Bedeutung, als ein
gleicher Mantel heute nicht mehr hergeſtellt
wer=
den kann. — Die Volksſtämme, die derartige
Mäntel früher herſtellten, ſind ausgeſtorben. —
Die Staatsbehörden haben eine hohe Belohnung
ausgeſetzt.
Der geſtohlene hawaiiſche Königsmantel.
Berlin. Der aus dem Ethnologiſchen
In=
ſtitut der Univerſität Göttingen geſtohlene
ha=
waiiſche Federmantel ſowie der Federhelm
ſtam=
men, wie der „Berliner Lokalanzeiger” berichtet,
aus dem Nachlaß des Weltumſeglers Cook, der
1779 auf Hawai von Eingeborenen erſchlagen
wurde. Ehe der Nachlaß Cooks nach London kam,
gelang es Hofrat Blumenbach aus Göttingen, die
beiden für die Univerſität Göttingen zu
erwer=
den. Bevor Cook das Prunkgewand erwarb, war
das Volk, deſſen König Mantel und Helm
ge=
tragen hatte, längſt ausgeſtorben.
New York. In der Lindbergh=Affäre
muß=
ten die drei Perſonen, deren Verhaftung geſtern
früh von der Polizei als ein beſonders
erfolg=
verſprechender Schritt gemeldet wurde, wieder
freigelaſſen werden. Es ſtellte ſich heraus, daß
die Verhafteten mit dem Drohbrief an Lindbergh
nichts zu tun hatten.
In einem an Lindbergh gerichteten Telegramm
wurde ihm angeraten, die Suche nach ſeinem
Kind durch den Alkohol=Schmuggler Spitale nicht
fortzuſetzen. In dem Telegramm heißt es
fer=
ner, das Kind befinde ſich wohl. — Die Polizei
von New Haven verhaftete einen Mann, der der
Abſendung des Telegramms verdächtig iſt. Nach
einem zweiſtündigen Verhör erklärte der
Polizei=
chef von Connecticut, er habe neue wichtige
Spuren gefunden. Weitere Aufklärungen lehnte
er jedoch ab.
Der Gouverneur von New Jerſey, Hoors,
wies die Polizei an, künftighin keine an
Lind=
bergh gerichteten Mitteilungen mehr anzuhalten.
Die Entführer des Kindes können ſich alſo von
jetzt an ungeſtört mit der Familie Lindbergh in
Verbindung ſetzen.
Gemeinſam in den Tod.
Koburg. Am Sonntag wurden in der
Küche ihrer Wohnung der bei der Reichspoſt
an=
geſtellte Chauffeur Waldinger und ſeine
Ehe=
frau tot aufgefunden. Es liegt Gasvergiftung
vor. Waldinger hatte, wie die „Bayeriſche
Volks=
zeitung” meldet, wegen einer Verfehlung ſeine
Kündigung erhalten, ſo daß das Ehepaar aus
Furcht vor der drohenden Arbeitsloſigkeit den
Doppelſelbſtmord begangen haben dürfte.
Schwere Stürme an der Atlantikküſte
fordern 36 Menſchenleben.
New York. Schwere Stürme an der
At=
lantikküſte forderten in den beiden letzten Tagen
36 Menſchenleben und verurſachten großen
Sach=
ſchaden. Zahlreiche kleine Schiffe werden vermißt.
Küſtenwachtſchiffe ſind zur Hilfeleiſtung
ausge=
laufen.
Große Betrügereien bei der rumäniſchen
Staatseiſenbahn.
Wien. Nach einer Meldung aus Bukareſt
ſind dort vorgeſtern acht Verhaftungen in einer
großangelegten Betrugsangelegenheit
vorgenom=
men worden. Mehrere höhere Beamte der
Staatseiſenbahn hatten ſich im Laufe der letzten
Zeit Beträge von insgeſamt mehreren hundert
Millionen Lei dadurch angeeignet, daß ſie ſich
auf Grund ſimulierter Anmeldungen von
Diffe=
renzen für abſichtlich zu hoch ausgeſtellte
Fracht=
briefe dieſes Geld auszahlen ließen. Unter den
Verhafteten befinden ſich der Direktor der
kom=
merziellen Abteilung der Staatseiſenbahn
Jo=
hannide und mehrere höhere Beamte dieſer
Ab=
teilung ſowie der frühere Abgeordnete Max
Wurmbrand.
Eiſenbahnunglück in Rumänien.
Bukareſt. Zu der furchtbaren
Eiſenbahn=
katgſtrophe auf der Strecke Conſtanza—Bukareſt
wird noch gemeldet: Bei der Einfahrtsweiche der
Station Maltezi ſtießen in den frühen
Morgen=
ſtunden 2 Petroleumtankzüge zuſammen. Dem
Zu=
ſammenſtoß folgte eine gewaltige Exploſion. Im
nächſten Augenblick ſtanden ſämtliche Wagen
bei=
der Züge in hellen Flammen. Das geſamte
Zug=
verſonal iſt in den Flammen ums Leben
gekom=
men. Die Zahl der Todesopfer iſt noch nicht
be=
kannt, da bisher nicht feſtgeſtellt werden konnte,
wieviele Perſonen ſich auf beiden Zügen
befan=
den. Es ſteht nur feſt, daß ſich niemand von dem
Dienſtperſonal aus den beiden Zügen zu retten
vermochte. Bis mittags wurden die Leichen von
acht Eiſenbahnbedienſteten geborgen.
Ein ſchwediſcher Wirtſchafksführer
ermordel.
Ste. 2.
sm)
Täter der eigene Sohn?
Stockholm. Eine der bekannteſten Pck
ſönlichkeiten Schwedens, der kürzlich zurück.
tretene Direktor der Arbeitervereinigung,
Hj=
mar von Sydow, wurde geſtern nachmittag MBal
ſeiner Wohnung ermordet aufgefunden. Ti/X
ihm ſind auch ſeine beiden Dienerinnen erm-a
det worden. Die ſchaurige Entdeckung mact
ſeine unverheiratete Tochter, die bei ihrem Va=
wohnt, als ſie gegen 17 Uhr von einigen Beſin
gungen zurückkehrte.
Zu der Mordtat wird ſpät abends aus Upſol
gemeldet, daß der Sohn des Ermordeten. De
Student der Rechte, Fredrik v. Sydow, geſtald !
abend in ſeinem Hotel ſeine Ehefrau und
dann ſelbſt erſchoſſen hat. Die Tat geſchah, al
der junge v. Sydow erfahren hatte, daß a
Kriminalbeamter in dem Hotel auf ihn wartee
Die Polizei erklärt, daß alles darauf hindeun
daß der Sohn des ermordeten v. Sydow die T. /)hamſt.=Str.
und zwar wahrſcheinlich in einem Anfall gei 79ſhöne 5=3.
ger Umnachtung, begangen hat. Es ſteht deb im.
daß der junge v. Sydow geſtern mittag in Stat
holm war und ſeinen Vater beſucht hat.
Meter a
v. Sydow Maſſenmörder.
Stockholm. Die Stockholmer Polizei
nach den letzten Ermittlungen zu der
Ueberz=
gung gekommen, daß v. Sydow, der bekanntd
ſeinen Vater, deſſen zwei Dienſtmädchen u
ſeine eigene Frau ermordet und ſich ſelbſt O/
Leben genommen hat, drei weitere Perſonen, uſ
altes Ehepaar Zetterberg und Zetterbew
Schwägerin am Samstag ermordet hat. Be
junge v. Sydow hatte von Zetterberg Geld.
liehen und dieſes nicht zurückgezahlt.
Zetterb=
hatte einige Tage vor ſeinem Tode den al-M
Kreisrichter v. Sydow beſucht, offenbar, um
um Bezahlung der Schulden ſeines Sohnes
bitten.
55 Schulen in Breslau wegen Grippe
geſchloſſen.
Breslau. 55 Schulen und 187 Klaſ
waren geſtern wegen Grippe geſchloſſen.
Der Sturz aus dem FD=Zug geklärt.
Ratibor. Der Sturz des Wieners Alf.
Mathias aus dem FD=Zug Berlin-Budapeſt
Markowitz iſt nunmehr aufgeklärt. Nach Anſ.
der Staatsanwaltſchaft hatte Mathias in —
Schlaftrunkenheit die Wagentür mit der Er
zum Waſchraum verwechſelt und iſt durch K
enormen Luftzug aus dem Wagen geriſſen w.
den. Verdachtsmomente für ein Verbrechen ſch
den aus.
Blutiger Schluß einer Ehetragödie.
Der erſte Gatte Lia de Puttys
erſchießt ſich.
Budapeſt. Am geſtrigen Dienstag hat
in einem kleinen Hotel der 45jährige oberun.
riſche Stuhlrichter Eduard Szepeſſy erſchoſſen.
war der erſte Gatte der aus Ungarn ſtammenn
viel genannten und kürzlich in Amerika verſtk!
benen Filmſchauſpielerin Lia de Putty,
Szepeſſy als 16jähriges Mädchen heiratete. N‟
fünfjähriger Ehe, der zwei Mädchen entſproln!
verließ ihn die Frau, ließ ſich als
Schauſpiele-
ausbilden und machte dann bekanntlich e*
große Karriere beim Film. Szepeſſy widm"
ſich ganz der Erziehung der beiden Töchter, mI
aber ſeither gemütskrank und ergab ſich D
Trunke, was nun zum Schluß der Trago.”
führte. Den Kindern fällt ein größerer Gr”.
beſitz zu.
Zwei Häuſer eingeſtürzt.
Elf Tote.
Paris. In Kalaa in der Nähe von 2
ſtürzten Montag zwei Eingeborenenhäuſer —
deren Fundamente durch den andauernden Aei
unterſpült worden waren. Aus dem Trümſe.
haufen wurden die Leichen von elf Einwo)!"
geborgen.
Grubenexploſion in Japan.
Fukuota (Kiuſchiu). In einer hiel”
Grube ereignete ſich eine Exploſion ſchlagen
Wetter. Man fürchtet, daß 18 Bergarbeite."
Leben gekommen ſind. Bis jetzt ſind fünf Leiſe
geborgen worden.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 9. März 1932
*Der Gebuetstag der Panzerschille.
Heutzutage beherrſchen die großen Panzerſchiffe, ſeien es
nun Schlachtſchiffe oder Panzerkreuzer, im Kriegsfalle die See.
Immer gewaltiger wurden die Rieſenfchiffe im Lauf der Zeit,
mmer furchtbarer ihre Artillerie und Torpedoausrüſtung, immer
viderſtandsfähiger ihre Panzerung, immer umfangreicher und
omplizierter ihre maſchinelle Ausrüſtung und ihre, techniſchen
Einrichtungen aller Art, ſo daß im Weltkrieg die
Großkampf=
chiffe wirklich ſchwimmende Feſtungen von wunderbarer Bquarr
und Einrichtungen waren. Deutſchland hat dann ja durch den
vielumſtrittenen Panzerkreuzer A den modernſten Typ des
Pan=
zerſchiffes geſchaffen. Und doch iſt der Höhepunkt der Bedeutung
der Panzerrieſen erreicht, ja vielleicht ſchon überſchritten, da
U=Boote und Flieger ihre unumſchränkte Herrſchaft zur Sce
ſtark in Frage ſtellen. Gar nicht allzulange hat dieſe abſolute
Herrſchaft gedauert, nur 70 Jahre. Denn heute vor 70 Jahren
haben ſie zum erſten Male ihre Ueberlegenheit über die
Holz=
ſchiffe bewieſen, im amerikaniſchen Sezeſſionskrieg in dem
See=
gefecht an der Mündung des St. Jamesfluſſes.
Als zu Beginn des Aufſtandes die konföderierten
Süd=
ſtaaten ſich des wichtigſten Kriegshafens der Union, Norfolk in
Virginien, bemächtigten, zerſtörten die Unierten einen Teil der
Werftanlagen vor ihrem Abzug und verſenkten die im Hafen
liegenden Schiffe. Die Südſtaatlichen ſtellten jedoch bald einen
großen Teil der Arſenale wieder her und verſuchten einige der
verſenkten Kriegsſchiffe zu heben. Zunächſt wurde die große
Fregatte Merrimae mit 40 Kanonen gehoben. Der Rumpf des
Schiffes wurde bis auf 3 Fuß über der Waſſerlinie abgeſägt und
ein bombenfeſtes Dach über das Zwiſchendeck gelegt. Es wurde
ferner mit Eiſenplatten belegt und am Bug ein ſtarker eiſerner
Widder als Ramſporn angebracht. Maſten erhielt das
Eiſen=
ungeheuer nicht, außer dem kleinen Steuermannshaus und dem
niedrigen Schornſtein iſt nichts über dem Verdeck zu ſehen. Das
Schiff ſah aus wie ein ſchwimmendes Hausdach. Beſtückt war der
Merrimae mit 4 elfzölligen Geſchützen auf jeder Seite und zwei
hundertpfündigen Armſtrongkanonen. Seit November 1861 war
das Schiff verwendungsbereit, aber erſt am 8. März 1862 trat
es in Tätigkeit. Gegen Mittag dieſes Tages lief es, begleitet von
zwei Kanonenbooten, von Norfolk aus und wandte ſich gegen
die an der St. Jamesmündung liegende Blockadeflotte der
Unierten. Es traf zuerſt auf die Segelfregatten Congreß und
Cumberland, während die weiter entfernt befindlichen
Dampf=
fregatten Minneſota und Roanoke und 6 Kanonenboote dieſen
zu Hilfe eilten. Zu den Konföderierten ſtießen auch noch zwei
Kanonenboote. Es entſpann ſich ein Geſchützkampf zwiſchen
den beiden Geſchwadern, der bald ſehr heftig wurde. Merrimae
ging auf etwa 200 Meter an die Fregatte Cumberland heran
und gab ihr eine volle Breitſeite, dann immer näher kommend,
ſchließlich nur aus 30 bis 40 Meter Entfernung durchlöcherte er
das unglückliche Schiff durch ſeinen dauernden Kugelregen,
wäh=
rend die Geſchoſſe der Cumberland, deren Mannſchaft ſich mit
bewundernswerter Tapferkeit zur Wehr ſetzte, an dem
Eiſen=
panzer des Merrimae wirkungslos abprallte. Schließlich holte
dieſer einige hundert Meter aus, richtete den Bug auf ſein
Opfer und rammte es mit gewaltigem Stoß. Ein zweites Mal.
noch traf der verderbliche Nammſporn die Flanke, der
Cumber=
land, die nun raſch ſank, während Merrimac ſein Feuer
fort=
ſetzte. Als der Bug der Cumberland in der Tiefe verſchwand,
konnte ein Teil der Beſatzung ſich durch über Bord ſpringen
retten, aber weit über die Hälfte der 291 Mann ſtarken
Be=
ſatzung fand den Tod durch das feindliche Feuer oder durch
Ertrinken. Nun wandte ſich Merrimac gegen die Fregatte
Con=
greß und überſchüttete ſie mit Feuer. Sie wehrte ſich tapfer,
mußte aber nach halbſtündigem Feuerg=fecht völlig durchlöchert
und mit einem Verluſt von über 100 Mann die Flagge ſtreichen.
Die gefangene Mannſchaft wurde an Bord des
Konföderierten=
dampfers Jamestown genommen, die Congreß geriet in
Flam=
men und brannte vollſtändig nieder. Merrimac wandte ſich nun
gegen die Fregatte Minneſota, die inzwiſchen auf Grund geraten
war. Aber die Nacht machte dem Kampf ein Ende bevor die
Entſcheidung fiel. Die Südſtaatenſchiffe liefen nach Norfolk
zu=
rück, ſie konnten mit dem Erfolg des Tages zufrieden ſein.
Spät am Abend des 8. März traf nun aber der Monitor auf
dem Kampfplatz ein das Panzerſchiff, das die Nordſtaaten
inzwiſchen fertiggeſtellt hatten. Der Monitor war 172 Fuß lang,
mit flachem Boden und geringem Tiefgang. Die Seiten und
das flache Deck waren ſtark gepanzert, das Schiff ging ſo tief
im Waſſer, daß es keinen Zielpunkt darbot und alles ſich unter
der Waſſerlinie befand, mit Ausnahme des auf dem Deck
be=
findlichen, für damalige Verhältniſſe abſolut bombenſicher
ge=
panzerten Turmes. Der Panzerturm war nach allen Richtungen
drehbar und mit 2 großen Dahlgreen=Kanonen beſtückt.
Moni=
tor ſah aus wie ein vorn und hinten ſpitzes Floß mit einem
Panzerturm darauf.
Früh am Morgen des 9. März 1862 erſchien Merrimac
wieder, um die wehrloſe Minneſota zu erledigen. Schon hatte
er das Feuer mit 2 Volltreffer eröffnet, als ihm Monitor
ent=
gegentrat. Merrimae war fünfmal größer, beſaß größere
Schnel=
ligkeit und mehr Geſchütze, Monitor dagegen war beweglicher,
hatte geringeren Tiefgang und vor allem ſeine 2 Kanonen
be=
ſaßen eine gewaltige Durchſchlagskraft. Von den 3 erſten
Schüſſen des Monitor waren 2 Volltreffer, und nun begann ein
wilder Artilleriekampf zwiſchen den zwei Eiſenungetümen,
wäh=
rend die Holzſchiffe nach allen Seiten davoneilten. Schon der
erſte Kampf zwiſchen Panzer und Holz hatte die unbedingte
Ueberlegenheit des erſteren bewieſen. Ein uniertes
Kanonen=
boot, das es wagte, auf dem Kampfplatz zu bleiben, erhielt einen
Volltreffer des Merrimac, der eine Keſſelexploſion hervorrief,
durch die die geſamte Mannſchaft des Kanonenbootes getötet
wurde. Die Minneſota die (ſie war wie geſagt auf Grund
gera=
ten) wurde an fünfzig Stellen durchſchlagen und hatte große
Verluſte an Toten und Verwundeten. Die beiden Panzer
be=
ſchoſſen ſich ununterbrochen von ½9 bis 10 Minuten nach 12
Uhr, meiſt auf nächſte Entfernung. Da verſuchte Merrimac
ſei=
nen Gegner zu rammen, aber der Sporn verbog ſich an der
Eiſenpanzerung des Feindes; auch ein Verſuch zu entern
miß=
lang, da die auf Deck des Monitor gedrungenen feindlichen
Matroſen keinen Eingang in den Panzerturm fanden. Nun
folgte ein Kampf der dicht nebeneinander liegenden beiden
Geg=
ner, bei dem zwar die Geſchoſſe beiderſeits nicht den Panzer des
Gegners durchſchlagen konnten, aber ſchon durch die Gewalt des
Auftreffens manches Unheil anrichteten. Endlich erhielt
Merri=
mac einen Schuß unter der Waſſerlinie, der ihn zwang, ſich nach
Norfolk zurückzuziehen. Er iſt nicht wieder in Tätigkeit gelangt.
Seine Verluſte wurden nie bekannt, während auf dem Monitor
nur ein einziger Verwundeter zu beklagen war, der
Komman=
dant, Kapitän Worden, den ein Schuß, als er am Sehſchlitz des
Turmes beobachtete, traf und ihm das Augenlicht raubte.
So war der Panzer Herr der See geworden. Bei Liſſa 1866
im öſterreichiſch=italieniſchen Krieg waren die Holzſchiffe nur
Zuſchauer des Kampfes der Panzerſchiffe, bei Iſuſhima, bei
Santiago und im Skagerrak kamen nur Panzer in Betracht und
bei Cavite im ſpaniſch=amerianifchen Krieg wurden die
ſpani=
ſchen Holzſchiffe eine wehrloſe Beute der amerikaniſchen Panzer.
Sch.
Geſchäftliches.
Bedeutende Senkung des Schulgeldes an der KunſtgewerBe
ſchule der Techniſchen Lehranſtalten Offenbach a. M. Das Heſſiſeg
Kultusminiſterium hat verfügt, daß die Schulgeldſätze der durn
ihre künſtleriſchen Erfolge weit bekannten, unter Leitung Pr==
Hugo Eberhardts ſtehenden Kunſtgewerbeſchule Offenbach a. M.f5
um die Hälfte des bisherigen Betrags herabgeſetzt wurden. Uebb
eine Herabſetzung der Schulgeldſätze der beiden anderen
Abteilung=
der Techniſchen Lehranſtalten Offenbach a. M., der Höheren Beu
ſchule und der Maſchinenbauſchule, ſchweben noch Verhandlung
Gewinnauszug
5. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotkerie.
Nachdruck verboten:
Ohne Gewähr
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
7. März 1932
24. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
4 Gewinne zu 10000 m. 192464 231297
10 Gewinne zu 5000 M. 81437 187875 234672 353858 367441
18 Gewinne zu 3000 M. 23200 39974 69380 100693 119943 12219g
129836 136561 345141
48 Gewinne zu 2000 M. 9563 12476 24387 32105 65706 6909S5
70822 101206 107570 114414 114848 122124 168380 173263 182196
211428 229240 241664 256957 270238 270394 283108 340940 38169
110 Gewinne zu 1000 M. 5461 27229 294 13 29990 33966 38131 41738
60177 64006 78369 80506 81126 86131 87610 88940 102801 10465S
115127 116730 117523 121998 141827 148893 150551 156692 18753
158373 187955 185654 187516 188009 192336 197093 197486 197310
223323 226077 042583 270132 272705 073201 279546 286347 289968
293821 587764 300386 311191 313943 349966 371341 371603 379229
389 169 380972
164 Bewinne zu 500 M. 543 2984 4642 22236 24992 31342 97488
44204 47544 59571 72327 73277 73317 75867 77888 79443 84855
86771 98099 105368 106443 106532 107047 107168 113131 121108
121613 123711 130539 131764 143343 145395 147401 149114 15505d
166357 174128 176477 176638 182597 183524 186020 191785 19182a U
191832 195402 199218 199619 203269 216604 222154 223769 24816— uit
255784 266362 266906 282211 284670 289121 581539 304523 308702
310326 310766 318233 318628 318687 321600 324236 334373 335938 il in
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M
gezogen
6 Gewinne m 10000 M. 111792 287020 294019
8 Gewinne zu 5000 M. 16614 46791 276283 382804
12 Gewinne zu 3000 M. 37229 129857 144197 241139 322960 85502—
46 Bewinne zu 2000 M. 16602 31645 35858 40965 77988 81445
83396 83558 138164 139561 169740 172651 187184 198560 214185
236212 239362 250 122 265455 271683 338339 345908 383008
90 Gewinne zu 1000 M. 7967 27173 45001 55153 60296 79089 10970-
113137 115748 188301 141709 149211 164861 173983 180632 18095-
212692 216820 226886 231098 246317 250357 256 160 261228 265233
265318 566838 267783 271824 277971 288651 293446 295529 296785
320574 323329 342229 352009 355829 361346 366379 367056 367793
388865 397093
168 Gewinne zu 500 M. 357 1736 13321 16701 26609 27992 3896—
58927 60663 61994 62469 63216 65605 76159 77600 98006 9828-
103238 106275 107733 128113 130520 131338 138646 140870 15068S
153467 1576594 160254 165303 167031 171775 172637 197194 19861-
226961 220451 222590 2244 17 225668 229972 236576 231774 731785
237105 238610 239029 244274 562428 564829 267826 268772 278185
287689 292945 294078 304 134 306897 311347 325080 325681 331342
335364 336640 337578 338501 338737 340252 34 1448 356138 356405
356957 357862 363781 366601 367831 368372 378441 379730 381922
885771 390420 391092 396769
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 2
Ge=
winne zu je 75000, 4 zu je 50000 8 zu je 25000, 40 zu je 10000
98 zu je 5000, 204 zu je 3000, 512 zu je 2000, 1004 zu je 1000
1620 zu je 500, 4852 zu je 400 Mark.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Ueber
Zinſen zu leih.
ſucht. Offerten meß Lurnvere
V 102 a. d. Geſe
Die Wahl findet Sonntag, den 13. März 1932, ſtatt. Die
Abſtimmungszeit dauert von 9 bis 18 Uhr ohne
Unter=
brechung:
Die Abſtimmungen erfolgen:
Wahlbezirke:
Wahllokale:
Städtiſcher Saalbau,
„ . 1, 35, 36, 37, 38, 39, 40
(Eingang Riedeſelſtraße
Leſſingſchule, Damaſchkeplatz 5,
(Eingang Moldenhauerweg)
Turnhalle der Eleonorenſchule,
Eingang Wendelſtadtſtraße . . . 2, 3, 5, 6
Turnhalle Goetheſchule,
... 7,8
Viktoriaſtraße 31 . ..
Kyritzſchule,
... 9, 10, 11, 12
Emilſtraße 10
Turnhalle der Schillerſchule,
14, 15, 16, 17
Müllerſtraße 11
Turnhalle der Ballonſchule,
13, 18, 19, 42
Ballonplatz
Turnhalle der Peſtalozziſchule,
20, 21
Stiftsſtraße 32
Turnhalle in der Soderſtraße
22, 23. 24, 25
Nr. 30
Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule,
26, 41, 45
Kapellſtraße 5
Turnhalle der Viktoriaſchule,
27, 28
Hochſtraße 44
Turnhalle der Mornewegſchule,
29, 34
Hermannſtraße 21
Turnhalle d. Beſſunger Mädchenſchule,
32, 33
Beſſunger Straße 67
Turnhalle d. Beſſunger Knabenſchule,
30, 31
Ludwigshöhſtraße 42
Turnhalle der Rundeturmſchule,
Eingang Landgraf=Georgs= und
43, 44.
Rundeturmſtraße 9
Die einzelnen Abſtimmungsbezirke umfaſſen folgende
Straßen:
Stimmbezirk 1: Exerzierplatz, Hindenburgſtraße, Landgraf=
Philipp=Anlage, Luiſenplatz, Luiſenſtraße, Rheinſtraße,
Steubenplatz.
Stimmbezirk 2: Bleichſtraße, Georgenſtraße, Grafenſtraße,
Marſtallſtraße
Stimmbezirk 3: Bismarckſtraße, Friedrichſtraße, Fuchsſtraße,
Kaſinoſtraße, Wieſenſtraße.
Stimmbezirk 4: Allee, Bahnhofsplatz, Dornheimerweg.
Da=
maſchkeplatz, Illigweg, Külpſtraße, Mettegangweg,
Micha=
ſtraße, Otto=Wolfskehlſtraße, Poſtſtraße, Rabenauſtraße,
Rodenſteinweg, Schachtſtraße, Traubenweg, Wedekindweg.
ſtraße, Am Herrenacker, Kirſchenallee, Lagerhausſtraße,
Rößlerſtraße, Staudingerſtraße, Weiterſtädterſtraße.
Stimmbezirk 6: Blumenthalſtraße, Helfmannſträße,
Johan=
nesplatz, Wendelſtadtſtraße.
Stimmbezirk 7: Jakobiſtraße, Im tiefen See, Kahlertſtraße,
wieſenweg, Sensfelderweg.
Stimmbezirk 8: Landwehrſtraße, Viktoriaplatz,
Viktoria=
ſtraße.
Irenenſtraße, Am Nordbahnhof.
ſtraße, Pallaswieſenſtraße, Ploenniesſtraße
Stimmbezirk 11: Barkhausſtraße, Beckerſtraße, Büdinger= Paradeplatz, Schulſtraße, Schützenſtraße
ſtraße, Gießenerſtraße, Löffelgaſſe, Schuknechtſtraße.
Stimmbezirk 12: Rhönring, Schwanenſtraße.
Stimmbezirk 13: Arheilgerſtraße, Hochſchulſtraße,
Ruths=
ſtraße, Schloßgarten, Schloßgartenplatz, Schloßgartenſtr. Theaterplatz, Zeughausſtraße.
ſtraße, Riegerplatz.
Stimmbezirk 15: Heinheimerſtraße, Kaupſtraße.
ſtraße, Wenckſtraße.
Stimmbezirk 17: Liebfrauenſtraße Speſſartring.
Stimmbezirk 18: Kaſtanienallee, Kranichſteinerſtraße,
Laute=
ſchlägerſtraße.
Stimmbezirk 19: Alfred=Meſſel=Weg. Am Breitwieſenberg,
Im Emſer, Heinz=Heim=Weg, Gutenbergſtraße, Hohler
Weg. Löwenſternweg, Lucasweg. Rathenau=Anlage,
Hein=
ſtraße, Voglerweg, Weberweg, Ziegelbuſchweg.
weg Eugen=Bracht=Weg, Mathildenhöhweg, Mauerſtraße,
weg, Schollweg.
Seitersweg, Stiftsſtraße, Wingertsbergſtraße.
Dreibrunnenſtraße, Gabelsbergerſtraße, Heidenreichſtraße, behalten verſehen ſind, ſind ungültig.
Heinrich=Fuhr=Straße. Inſelſtraße, Landgraf=Georg=Str.,
Mercksplatz, Odenwaldring.
ſtraße.
Stimmbezirk 24: Erlenweg, Frankenäckerweg, Hicklerſtraße,
Roßdörferſtraße, Schloſſerſtraße, Wienerſtraße, Wilhelm=
Jäger=Straße.
Stimmbezirk 25: Atzwinkelweg, Claudiusweg. Am
Erlen=
berg, Hobrechtſtraße, Kehrwieſenweg Kekuléſtraße, Nied.=
Ramſtädter=Straße, Roquetteweg, Steinbergweg,
Teich=
hausſtraße.
Stimmbezirk 26: Hoffmannſtraße, Kiesſtraße.
Stimmbezirk 27: Grünerweg, Heinrichſtraße (die geraden
Nummern 42 bis Schluß, die ungeraden Nummern 63
bis Schluß), Hochſtraße.
Stimmbezirk 28: Heinrichwingertsweg, Herdweg.
Martins=
pfad, Martinſtraße, Mathildenſtraße, Moſerſtraße,
Rückert=
ſtraße, Steinackerſtraße.
Stimmbezirk 29: Bruchwieſenſtraße, Bruſtſtraße.
Büchner=
ſtraße, Clemensſtraße, Fichteſtraße, Im Geiſenſee,
Hölder=
linweg, Küchlerſtraße, Niebergallweg. Niederſtraße
Ohly=
ſtraße, Oſannſtraße, Paulusplatz, Jahnſtraße, Uhland,
ſtraße, Wittmannſtraße.
Stimmbezirk. 30: Freiligrathſtraße, Goetheſtraße, Herder=19½ Uhr, Zimmer 118, und allgemeiner
ſtraße, Herrngartenſtraße, Klappacherſtraße, Landskron= /Prüfungstermin 28. April 1932,
vor=
ſtraße, Moosbergſtraße, Orangerie=Allee, Orangerie=Str.,
Seekatzſtraße.
Stimmbezirk 31: Forſtmeiſterplatz, Forſtmeiſterſtraße,
Lud=
wigshöhſtraße. Sandheraſtraße.
Stimmbezirk 32: Felſingſtraße, Frankenſteinſtraße,
Kiesberg=
ſtraße, Paul=Wagner=Straße, Tannenſtraße,
Weinberg=
ſtraße. Im Wingert.
Stimmbezirk 33: Beſſungerſtraße, Donnersbergring
Eich=
wieſenſtraße, Haardtring, Karl=Legien=Anlage,
Moltke=
ſtraße, Seeſtraße
eliſtraße Moldenhauerweg, Mornewegplatz, Morneweg=/Stimmbezirk 34: Ahaſtraße Eichbergſtraße, Hermannſtraße,
Neue Niederſtraße, Wilhelmſtraße.
Stimmbezirk 35: Heidelbergerſtraße. Noackſtraße.
Stimmbezirk 5: Bachgang, Feldbergſtraße, Gräfenhäuſer= Stimmbezirk 36: Artillerieſtraße Eſchollbrückerſtraße, Groß=
Gerauer=Weg, Holzhof=Allee. Am Hopfengarten, Im
Höll=
chen, Philipp=Röth=Weg, Kathreinſtraße
Schrautenbach=
weg, Schepy=Allee, Thylmannweg. Am Weinweg.
Stimmbezirk 37: Annaſtraße, Heinrichſtraße (die geraden
Nummern 2 his 40, die ungeraden Nummern 1 bis 61),
Liebigſtraße, Löcherwieſenweg, Parkusſtraße, Pfarr=) Sandſtraße, Weyprechtſtraße, Wilbelm=Gläſſing=Straße,
Wilhelminenplatz, Wilhelminenſtraße.
Stimmbezirk 38: Riedeſelſtraße, Saalbauſtraße, Waldſtraße.
Stimmbezirk 9: Alicenſtraße, Emilſtraße, Frankfurterſtraße, Stimmbezirk 39: Eliſabethenſtraße, Marienplatz,
Neckar=
ſtraße, Schuchardſtraße, Zimmerſtraße.
Stimmbezirk 10: Gardiſtenſtraße, Kolonie Grohberg, Moller= Stimmbezirk 40: Ernſt=Ludwig=Platz, Ernſt=Ludwigs=Straße,
Hügelſtraße, Kirchſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigsſtraße,
ſtraße, Friedrich=Ebert=Platz, Friedbergerſtraße, Eckhardt= Stimmbezirk 41: Hölgesſtraße, Kapellplatz, Kapellſtraße,
Karlsſtraße.
Stimmbezirk 42: Alexanderſtraße, Ballonplatz,
Magdalenen=
ſtraße Mathildenplatz, Schleiermacherſtraße, Schloßgraben,
Stimmbezirk 14: Elfeicherweg, Fuhrmannſtraße, Pankratius= Stimmbezirk 43: Geiſtberg, Marktplatz, Marktſtraße,
Neu=
gaſſe Obergaſſe. Große Ochſengaſſe, Kleine Ochſengaſſe,
Schillerplatz, Schloß, Schloßgaſſe, Schuſtergaſſe.
Stimmbezirk 16: Kittlerſtraße, Lichtenbergſtraße, Müller=/Stimmbezirk 44: Döngesborngaſſe, Lindenhofſtraße,
Mühl=
ſtraße, Rundeturmſtraße, Sackgaſſe, Woogsplatz,
Woogs=
ſtraße.
Stimmbezirk 45: Große Bachgaſſe, Kleine Bachgaſſe,
Brand=
gaſſe, Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Gr. Kaplaneigaſſe, Kleine
Kaplaneigaſſe, Langgaſſe, Pädagogſtraße, Schulzengaſfe.
Gleichzeitig geben wir bekannt, daß die Stimmzettel
rich=Rinck=Weg, Aeußere Ringſtraße, Rodinghweg, Taunus= amtlich hergeſtellt ſind und alle zugelaſſenen Wahlvorſchläge
enthalten. Der Stimmberechtigte bezeichnet bei der Stimm=
Stimmbezirk 20: Alexandraweg, Dieburger=Straße, Fiedler= abgabe durch ein Kreuz oder Unterſtreichen, oder in ſonſt
erkennbarer Weiſe den Anwärter, dem er ſeine Stimme
Nikolaiweg, Olbrichweg, Prinz=Chriſtians=Weg, Reger= geben will. Der Stimmberechtigte, der keinem der
vorge=
ſchlagenen Anwärter ſeine Stimme geben will, hat de
Namen der Perſon, der er ſeine Stimme geben will, auf
Stimmbezirk 21: Erbacher=Straße, Katharinenfalltorweg, den amtlichen Stimmzettel in das hierzu freigelaſſene Feld
zu ſchreiben. Stimmzettel, die dieſen Beſtimmungen nicht
Stimmbezirk 22: Adolf=Spieß=Straße. Beckſtraße, Darmſtraße entſprechen, oder mit ſonſtigen Bemerkungen, oder mit Vor
Stimmſcheine für Stimmberechtigte, die am Wahltage
hier nicht anweſend ſind, werden nur noch bis Freitag, den
Stimmbezirk 23: Gervinusſtraße, Riedlingerſtraße, Soder=111. März 1932, 18.30 Uhr, im Stadthaus, Zimmer 17,
aus=
geſtellt.
Darmſtadt, den 7. März 1932.
Bürgermeiſterei.
Bekannkmachung.
Ueber den Nachlaß des am 9. 1. 1932
in Darmſtadt verſtorbenen Kaufmanns
Robert Bergmann, Inhaber eines
Kra=
wattengeſchäfts, daſelbſt.
Wilhelminen=
ſtraße 19, iſt heute, am 4. März 1932
nachmittags 5½ Uhr, das
Konkursver=
fahren eröffnet worden.
Konkursver=
walter: „Rechtsanwalt Amend in
Darmſtadt, Rheinſtraße 12½.
Konkursforderungsanmeldungen ſowie
offener Arreſt und Anzeigepflicht bis
zum 15. April 1932. Erſte
Gläubiger=
verſammlung 30. März 1932, vormittags
mittags 9½ Uhr, Zimmer 216 vor den
unterzeichneten Gericht.
(3761
Darmſtadt, den. 4. März 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Haensſeſelf
dann wenden Sie ſich
zw ck3 koſtenloſ.
Aus=
kunfr an
Landwehr=
ſtr. 21½ 1 St 2919a
50 Mark 4— ſieten zu
b. pünktl. Rück.
3—5000 MN.
zu leihen geſuct 6B. 1910 We
auf erſte Hypotte/ Im Sonntag
auf ſchuldenfre 2M auf einen
Haus, v. Beamtuc dinſichtlich
Nur v. Selbſtge, nach Beoi
Ang. u. V 113 C1pſimiſchen
elegenh
Hypothekengeltrüifen Straſtoß
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Mittwoch, 9. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 69 — Seite 11
Spoct, Sptel und Jucnen
Main=Rhein=Gan Deukſche Turnerſchaft.
Lehrarbeit im Frauenturnen, Tiſchtennis und Handball.
Die Schwimmer tagen in Darmſtadt.
Der Samstagabend ſowohl, als auch der geſtrige Sonntag
ſannd vornehmlich im Dienſte der Lehrtätigkeit. Zeigte ſich ſchon
m Samstagabend ein reges Intereſſe an der Lehrarbeit im
ſtauenturnen (ältere Frauen), denn eine große Anzahl von
eitern und Leiterinnen nahm das Turnhaus der Turngeſellſchaft
armſtadt auf, ſo iſt dies beſonders der Gaufachleitung zu dan=
. die beſtrebt iſt, das Frauenturnen in den Vereinen nach allen
räften zu fördern. Es dürfte ſich auch in dieſer Uebungsſtunde
wieſen haben, wie günſtig ſich vas Frauenturnen allerorts im
ar entwickelt. Am Sonntag fand als Fortſetzung des
Frauen=
unens die zweite diesjährige Gauübungsſtunde der Turnerinnen
nit. Auch hier wurde durch die zahlreiche Beteiligung der
Be=
eis erbracht, daß das Frauenturnen (Turnerinnen) im Gau ſich
feſterhin günſtig entwickelt. Neben der allgemeinen Lehrarbeit
r Förderung der Turnarbeit in den Vereinen, ſtand die
Vor=
nreitung der allgemeinen Uebungen für das Kreisturnfeſt in
eier und das Gautreffen in Darmſtadt=Beſſungen. Weiter nahm
be Gaufachleitung das Einüben einiger Vorführungen vor, die
legentlich des Heſſenkampfes in Darmſtadt zur Ausführung
ge=
ugen und Zeugnis von dem Stande des Frauenturnens
inner=
ilb des Gaues ablegen ſollen.
Zum erſtenmal trafen ſich die Anhänger des Tiſchtennisſpieles
Hauſe der Turngemeinde Darmſtadt, woſelbſt man der
Beleh=
ug durch Fachwart H. Schildt, Darmſtadt, mit großer
Aufmerk=
mkeit folgte. Der Anfang war erfolgverheißend, und hat ſich das
ſtiel in vielen Gauvereinen eingebürgert. Eine weitere
Ent=
icklung und Verbreitung dieſes neu aufgenommenen Spieles iſt
it der Lehrarbeit, die jetzt intenſiv betrieben wird, geſichert.
Auch die Spielbewegung (Handball) erhält mit der
Schieds=
hierausbildung, deren zweiter Lehrtag geſtern in Beſſungen
ſttfand, neuen Auftrieb.
Erfreulich feſtzuſtellen war der ſehr rege Beſuch der geſtern
Darmſtadt (Reichsbahn=T.=Sv.) ſtattgefundenen
Gauſchwimmer=
hung, was ebenfalls auf eine geſunde Entwicklung der
Schwimm=
wegung innerhalb des Gaues ſchließen läßt. Der von Gauwart
tigel=Darmſtadt erſtattete Jahresbericht von 1931 beſagt, daß
er 40 000 Schwimmbeſuche zu verzeichnen waren. Vereinseigene
(der ſind drei vorhanden. Das Waſſerballſpiel wird von 16
hunſchaften mit insgeſamt 159 Spielern durchgeführt. Das
Eſſerfahren wird von 14 Vereinen, die über 100 Boote
ver=
ſen, betrieben. Werbeſchwimmen veranſtalteten 7 Vereine und
gleiche Anzahl iſt Mitglied der Deutſchen Lebens=
Rettungs=
hellſchaft (D.L.R G.). Schwimmgelegenheit im Sommer haben
im Winter 8 Vereine. Nach dem Bericht des Obmanns für
üſſerfahren hat ſich letzteres ſehr gut eingeführt und nimmt
mg zu. Das Verhältnis zum deutſchen Schwimmverband iſt ein
hiſt gutes, und die Zuſammenarbeit bei gemeinſamen
Veranſtal=
ugen von Wettkämpfen uſw. recht erſprießlich. Die
Gau=
wimmordnung wurde in der jetzt beſtehenden Form
angenom=
ſun, während die Waſſerballordnung einige Aenderungen erfuhr.
ſie im Januar veröffentlichte Gau=Arbeitsplan für 1932 wurde
ſiye heißen und begrüßt, daß man das 9” ſowie
Gaujugend=
ſimmen an einem Tage abzuhalten gedenkt. Beide
Wettkampf=
mnſtaltungen werden in Jugenheim (Gemeindebad) durchge=
Et. Ueber Schwimmlehrgänge an der deutſchen Turnſchule
be=
teten zwei Lehrgangsteilnehmer. Die eingelaufenen Anträge
ſaden ſinngemäß erledigt. Die Schwimmertagung für 1933 wird
ſp Turnverein Arheilgen übertragen.
SV. 1910 Weiterſtadt
Zußball.
Reichsbahn Darmſtadt 6:1 (3:0).
Am Sonntag hatte Weiterſtadt die Reichsbahn zu Gaſt. Wenn
ſiu auf einen intereſſanten Spielverlauf rechnete, ſo war man
a hinſichtlich der Spielweiſe der Gäſte etwas enttäuſcht. Schon
lleh nach Beginn entwickelte ſich ein lebhaftes Spiel, das die
ſcheimiſchen jederzeit feſt in der Hand hatten. Nach langer
ſerlegenheit erzielten die Einheimiſchen durch einen ſchön
ge=
anen Strafſtoß das erſte Tor. Bis zur Pauſe wurden noch zwei
ſtere Tore erzielt. Hier hatten die Gäſte in der Abwehr
reich=
ſas Glück, denn oftmals war der Torpfoſten der Retter. Nach
ſderbeginn kamen die Gäſte etwas beſſer auf. Die Einheimiſchen
Iſgten in ihren ſicheren Torchancen großes Pech. Das Gäſtetor
ſude förmlich belagert. Endlich glückte der vierte Treffer Die
Gſök konnten durch einen Fehler ihren Ehrentreffer erzielen.
Ach weiterer Ueberlegenheit konnten die Einheimiſchen den 5.
u 05. Treffer erzielen. Die Gäſte hatten Glück, daß das Reſultat,
Aenſſen nach dem Spielverlauf, nicht zweiſtellig wurde. Bei den
ieimiſchen waren ſämtliche Mannſchaftsteile wiederum gut
ſt. Die Gäſte konnten in keiner Weiſe gefährlich werden.
ſerſtadt hat ſomit ſich ſicherlich den zweiten Tabellenplatz nach
ſem Spiel erkämpft. „Bei den Gäſten konnte nur Bär als
ſtelläufer gefallen. Die reſtlichen Spieler waren nur Durch=
Art, Schiedsrichter Hillgärtner=Sp.V. 98 Darmſtadt war ein
ſezeichneter Spielleiter. — Die 2 Mannſch. unterlag, mit nur
Ann, 2:1. Hier fehlt es an dem nötigen Intereſſe. — 1. Jgd. —
Oy=Ramſtadt Jgd., nach ſchönem Spiel, 5:0.
Nit 5:2 (2:1) blieben am Dienstag die Berufsſpieler der
Iſner Auſtria in Dresden gegen den Mitteldeutſchen Meiſter,
Andner SC., erfolgreich.
Handball.
heute abend o.15 Uhr:
Hallen=Handballkurnier in der Feſthalle.
Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß der
Sport=
verein Darmſtadt 1898 heute abend in der Feſthalle ein
Hallen=
turnier veranſtaltet. Die Teilnehmer ſind in zwei Gruppen
ein=
geteilt. In jeder Gruppe ſpielen die Sieger der Vorrunde im
Entſcheidungsſpiel um den Turnierſieg, während die
Unterlege=
nen um den 3. Platz kämpfen. Da in beiden Gruppen vier
Mannſchaften gevaart ſind, kommen insgeſamt 8 Spiele zur
Durchführung. Die Spielzeit beträgt 2X7½ Minuten und die
Veranſtaltung dürfte daher um 10.45 Uhr beendet ſein. Wir
geben nochmals die teilnehmenden Mannſchaften bekannt:
Gruppe 4: Eintracht Frankfurt, Rot=Weiß Darmſtadt,
Turn=
verein Arheilgen. Sportverein Darmſtadt 1898.
Gruppe B: Tgde. Darmſtadt 1846, Turngeſ. 75 Darmſtadt,
Tgde. Beſſungen. SV. 98 Reſ.
SV. 1898 (Jugend).
Wegen der Hallenſpiele fällt das Jugendtraining am
Mitt=
woch abend aus. — Am 13. März beteiligen ſich die Jugendlichen
und Schüler an dem Waldlauf in Arheilgen.
Waſſerball.
Rot=Weiß—Jung=Deutſchland.
Donnerstag, abends 8.45 Uhr.
Nach einer vierwöchigen Ruhepauſe der Gau=Winterrunde
begegnen ſich am Donnerstag abend im ſtädtiſchen Hallenbad die
Darmſtädter Lokal=Rivalen Rot=Weiß und Jung=Deutſchland zum
fälligen Rückſpiel. In der Vorrunde ſteht Jung=Deutſchland
un=
beſiegt an erſter Stelle, es folgen dann der 1. Frankfurter SC.,
Rot=Weiß Darmſtadt und Niederrad 04. Man darf mit
Inter=
eſſe auf den Ausgang der Rückrunde geſpannt ſein, da alle
Mannſchaften die Ruhepauſe zum eifrigen Training ausnutzten.
Rot=Weiß erzielte in den letzten Wochen mit einer ſtark
verjüng=
ten Mannſchaft beachtliche Reſultate. So konnte dieſelbe im
Spiel gegen Niederrad ein Torverhältnis von 17:1 aufſtellen
(Jung=Deutſchland gewann gegen die gleiche Mannſchaft 19:1),
und vor kurzem gewann ſie gegen die ſpielſtarke Mannſchaft der
Techniſchen Hochſchule knapp, aber ſicher 4:3. Man darf daher
auf den Ausgang des Spieles gegen Jung=Deutſchland geſpannt
ſein.
Hockey.
SV. 1898 — Ruderverein Rüſſelsheim a. M. 3:0 (2:0),
TV. 1860 Frankfurt a. M. (Reſ.) — SV. 98 Darmſtadt 0:2 (0:0).
Das Samstagsſpiel der 1898er gegen Rüſſelsheim, das in
letz=
ter Zeit ſehr beachtliche Reſultate erzielt hatte, zeigte beiderſeitig
ſchöne Leiſtungen und wurde ſehr fair durchgeführt. Die größere
Schnelligkeit der Einheimiſchen gab den Ausſchlag. Das Ergebnis
entſpricht dem Spielverlauf.
Das Spiel gegen Turnverein 1860 galt als Aufnahmeſpiel in
den Deutſchen Hockeybund. Die 1860er zeigten ein techniſch
voll=
kommeneres Spiel als die Darmſtädter, die zu 2 Torerfolgen
kamen.
Kraffſpork.
ASV. Ladenburg—Darmſtadt 1910 16:2.
Man iſt geneigt, an Hand dieſes Ergebniſſes des am
Sonn=
tag abend in Ladenburg ſtattgefundenen Freundſchaftstreffens
auf einen Klaſſenunterſchied zuungunſten der Darmſtädter ſchließen
zu müſſen. Wer aber Augenzeuge dieſer Begegnung war, kann
ſich ein Bild machen, wie ein guter Gegner Opfer unglücklicher
Umſtände werden kann. Kampftechniſch bewertet, waren die
bei=
den Mannſchaften faſt ebenbürtig, was die Darmſtädter an
tech=
niſchem Können voraus hatten, glichen die Gaſtgeber durch ein
bedeutendes Gewichts= und Körperſchaftsplus wieder aus.
Außer=
dem hatten die Gäſte noch gegen einen zweiten Machtfaktor
an=
zukämpfen, und das war der Kampfleiter. Selbſt im Lager des
gaſtgebenden Vereins war man mit der gewollten oder
unge=
wollten Benachteiligung der Gäſte nicht ganz einverſtanden. Die
Verſicherung des Platzvereins, daß die Gäſtemannſchaft bisher die
einzige geweſen ſei, die die ihrige zur Hergabe ihres ganzen
Könnens zwang, und die Beifallsſtürme, die das Publikum für
die prachtvollen Leiſtungen der Gäſte zollte, entſchädigte die
letz=
teren für dieſe unverdiente Niederlage.
Die Kämpfe:
Bantam: Schmitt=L. kampflos Sieger, da Borowſki=D.
Ueber=
gewicht bringt. 3:0.
Feder: Fiſcher=L.—Borowſki=D. Sieger Fiſcher durch kraſſes
Fehlurteil 6:0.
Leicht: Engel=L.—Daum=D. Mit geringem Punktüberſchuß
Sieger E. 8:0.
Welter: Schmich=L.—Keitel=D. Sieger K. n. P. 8:2.
Mittel: Sauer=L.—Walter=D. Nach Verletzung W.s Sieger
Sauer. 11:2.
Halbſchwer: Stahl=L.—Veith=D. Sieger S. knapp n. P. 13:2.
Schwer: Höttgen=L.—Gernand=D. Sieger H. 16:2.
Der Rückkampf zwiſchen beiden Vereinen wurde auf
Samstag, den 19. März. vereinbart.
Beidem Fußball=Länderkampf gegen die Schweiz
in Leipzig wurden 47 000 Karten umgeſetzt, die eine Einnahme
von rund 64 000 Mark einbrachten. — Den Rekord hält das Spiel
1930 in Frankfurt gegen Italien mit 41 500 verkauften Karten
und 74 000 Mark Einnahme.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 9. März.
10.20: Schulfunk: Beſuch beim Finanzamt. Hörbild.
15.15: Stunde der Jugend. Die Fahrt ins Heu, von E. Eimer.
— Spritrazzia in Helſinki, von A. Mirowſky.
17.05: Bunter Nachmittag. Ausf.: Hedi Kettner, Käte Mann,
H. Hanus, C. Struve, Funkorcheſter, Jazzenſemble des Philharm.
Orcheſters.
18.40: Prof. Dr. Drevermann: Das Ausſterben von Tier= und
Menſchenraſſen.
19.05: H. Wendel: Boulangers Glück und Ende.
19.35: Klavierkonzert. Claudio Arrau ſpielt. Werke von Mozart,
Jemnitz, Liſzt.
19.45: Sonderdienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.30: Die letzte Nacht des Johann Heinrich Merck. Hörſpiel von
W. Haas.
21.15: London: Symphonie=Konzert. Soliſtin: Eliſabeth Schumann.
22.30: Kapitän Hans von Schiller ſpricht über Fahrtprogramme
des Luftſchiffes Graf Zeppelin für das Jahr 1932.
22.45: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 9. März.
9.00: Schulfunk: Berlin als Hafen= und Binnenſchiffahrtsplatz,
Ein Hörbericht
9.35: H. Roſen: Von Briefmarken und wie man ſie ſammelt.
11.30: Lehrgang für praktiſche Landwirte: Schlußbetrachtungen.
14.45: Kindertheater: Die verhexte Bimmelbahn.
15.45: Greta Daeglau: Oeſterliche Tafelfreuden.
16.00: Staatsſekretär a. D. Dr. v. Seefeldt: Das Berufs= und
Fachſchulweſen im Rahmen der Arbeit des Zentralinſtituts.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Herre: Univerſalreich, Großmacht und Kleinſtaat
in der Weltgeſchichte.
18.00: H. Oppenheim u. Mitw.: Brahms Liebeswalzer.
18.30: Geh. Reg.=Rat Dr. Schlottmann: Die Bedeutung des
Staats=
oberhauptes in der Demokratie.
19.00: Reg.=Rat Dr. Fiſcher: Oeſterreichiſche und reichsdeutſche
Sozialpolitik.
19.30: Bürgermeiſter Dr. Herz: Polßei und Selbſtverwaltung.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20,00: Leipzig: Meſſe=Gewandhaus=Sonderkonzert. Ausf.: Städt. u.
Gewandhausorcheſter.
21.45: Leipzia: Alte deutſche Bauernſchwänke. Einleitung: Dr.
Ku=
nath. Sprecher: Annemarie de Brunn u. H. Freyberg.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Leipzig: Unterhaltungskonzert des Sinfonieorcheſters.
Amkliche Winkerſporknachrichken.
Herausgegeben von der Heſſiſchen Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle
am Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen, am 8. März 1932.
Odenwald. Tromm: Bedeckt, — 1 Grad, Schneehöhe 15 cm
Neu=
ſchnee, Pulverſchnee Sportmöglichkeit gut. Neunkirchen:
Be=
deckt, — 2 Grad, Schneehöhe 20 cm Neuſchnee, Pulverſchnee,
Sportmöglichkeit gut. Siedelsbrunn: Schneefall, — 3 Grad,
Schneehöhe 25 cm Neuſchnee, Pulverſchnee, Sportmöglichkeit
ſehr gut.
Vogelsberg. Hoherodskopf: Nebel. — 5 Grad, Schneehöhe 15—20
cm Neuſchnee, Pulverſchnee, Sportmöglichkeit gut bis ſehr gut.
Herchenhainer Höhe: Schneefall. — 1 Grad, Schneehöhe 17 cm
Neuſchnee Pulverſchnee Sportmöglichkeit ſehr gut.
Hochwald=
hauſen: Schneefall, 0 Grad Schneehöhe 15—20 cm Neuſchnee,
Pulverſchnee, Sportmöglichkeit gut.
Taunus. Kl. Feldberg: Nebel, — 1 Grad, Schneehöhe 20 cm,
Neuſchnee 11—15 cm, Pulverſchnee, Sportmöglichkeit gut.
Rhön. Waſſerkuppe: Schneetreiben, — 4 Grad, Schneehöhe 8 cm,
Schneedecke lückenhaft, nur Rodel möglich.
Schwarzwald. Feldberg: Schneefall, — 5 Grad, Schneehöhe 60 cm,
Neuſchnee 21—30 cm, verweht, Sportmöglichkeit ſehr gut.
Ruheſtein; Schneefall — 3 Grad, Schneehöhe 45 cm.
Neu=
ſchnee 21—30 cm, Firnſchnee Sportmöglichkeit gut.
Furt=
wangen: Schneefall, — 1 Grad, 6—10 cm Neuſchnee, verweht,
Sportmöglichkeit gut.
Weikerberichl.
In der quer über Mitteleuropa laufenden Tiefdruckrinne
be=
wegt ſich die geſtern über dem Nordmeer gelegene Störung
wei=
ter und nähert ſich mit ihrem Kern dem deutſchen
Nordſeeküſten=
gebiet. Dabei kommt es über Deutſchland zu verbreiteten
Nie=
derſchlägen, die in der vergangenen Nacht ſtellenweiſe bis zu
15 Millimeter erreichten. Hinſichtlich der Temperaturen treten
ſtärkere Schwankungen auf. So brachte Warmluft der Störung
über Weſtdeutſchland heute morgen 5 Grad Wärme, während in
Oſtpreußen die aus dem nördlichen Hoch ausfließenden Kaltluft
bis zu 5 Grad Froſt verurſachte. Durch die Rückſeite der
Stö=
rung wird unſer Gebiet zunächſt mit kühler Luft überflutet, ſo
daß Temperaturrückgang einſetzt, dem bald wieder Anſtieg
fol=
gen wird, denn über Irland dringt durch eine neue Störung
ozeaniſche Warmluft vor. Der Witterungscharakter bleibt an
den nächſten Tagen unbeſtändig und weitere Niederſchläge ſind
zu erwarten.
Ausſichten für Mittwoch, den 9. März: Unbeſtändiges, wechſelnd
wolkiges Wetter mit vorübergehender Aufheiterung,
zeit=
weiſe Niederſchläge, auf den Bergen als Schnee, zunächſt
küh=
ler, dann wieder milder.
Ausſichten für Donnerstag, den 10. März: Weiterhin
wechſelhaf=
tes Wetter mit zeitweiſen Niederſchlägen, nach anfänglicher
Milderung wieder etwas kühler.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politit und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle;
Oruck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt.
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LL.36
[ ← ][ ][ → ]Nummer 69
DarmſtadterCagblatt
Mittwoch, den 9. Miſ
HeſſLeueſte Nachrichte
Diskont=Ermäßigung der Reichsbank.
LAngeſichts der ungewöhnlichen Schwere und Daner der Wirkſchaftskriſe muß der darniederliegenden
Wirkſchaft jede nur mögliche Erleichkerung auch von der Seite der Zinslaſten zugewandi werden.”
Aeicssoantolstent von k auf o.
Lombardſah von 8 auf 7 Prozenk herabgeſehl.
Die Reichsbank hat mit Wirkung ab Mittwoch, den 9. März,
den Diskontſatz von 7 auf 6 Prozent und den Lombardſatz von 8
auf 7. Prozent herabgeſetzt.
In der geſtrigen Sitzung des Zentralausſchuſſes der
Reichs=
bank begründete Reichsbankpräſident Dr. Luther die Herabſetzung
des Diskontſatzes von 7 auf 6 Prozent und des Lombardſatzes von
8 auf 7 Prozent mit Wirkung vom 9. März wie folgt: Seit
Jah=
resbeginn hat der Status der Reichsbank eine weitgehende
Ent=
laſtung erfahren, die zwar zum Teil ſaiſonbedingt iſt, aber doch
nach der beſonderen Krediterſchütterung des zweiten Halbjahres
1931 in gewiſſem Umfange auch als Ausdruck einer Wiederkehr
geordneterer Kreditverhältniſſe aufgefaßt werden darf. Die
ge=
ſamte Kapitalanlage der Reichsbank in Wechſeln und Schecks, in
Lombards und Reichsſchatzwechſeln iſt von 4487 Mill. RM. Ende
Dezember 1931 auf 3671 Mill. RM. Ende Februar d. J., d. h. um
816 Mill. M., zurückgegangen, und hat ſich nach dem letzten Ultimo
weiter um 151 Millionen Mark vermindert. Auch der
Banknoten=
umlauf zeigt eine rückläufige Bewegung; er hat in den erſten
bei=
den Monaten des laufenden Jahres um 508 Millionen von 4776
auf 4268 Mill. RM. abgenommen und iſt ſeit Anfang März noch
um etwa 90 Mill. RM. zurückgegangen.
Die Deviſenlage iſt freilich weiter wenig befriedigend.
Nach=
dem in den letzten Wochen ein Nachlaſſen und zeitweiliges
Abſtop=
pen der Deviſenabflüſſe eingetreten war, bringt die erſte
März=
woche neue Abgänge, die zum weitaus größten Teil mit der bereits
bekannten 10prozentigen Rückzahlung des 100 Millionen=Dollar=
Kredites zuſammenhängen. Dennoch glaubt das
Reichsbankdirek=
torium, ſich den in der letzten Zeit an wichtigen Plätzen des
Aus=
landes vorgenommenen Ermäßigungen der offiziellen Diskontrate
anſchließen zu können, ohne dadurch den Gleichgewichtszuſtand am
Deviſenmarkt in gefährlicher Weiſe zu beeinträchtigen. Den
Aus=
ſchlag gibt für das Reichsbankdirektorium wieder der
Geſichts=
punkt, daß angeſichts der ungewöhnlichen Schwere und Dauer der
Wirtſchaftskriſe der daniederliegenden Wirtſchaft jede nur
mög=
liche Erleichterung auch von der Seite der Zinslaſten zugewandt
werden muß. Die Reichsbank hält eine Diskontſenkung zugleich
aus dem Grunde für vertretbar, weil durch die inzwiſchen
durch=
geführte große Bankenreorganiſation der deutſche Kreditapparat
ſelbſt wieder auf eine geſunde Baſis geſtellt worden iſt, welche
verbeſſerte kreditmäßige Vorausſetzungen für die Hereinnahme
von geeigneten Wechſeln ſchafft.
* Die Reichsbank hat ſich erſt nach langen Ueberlegungen
be=
reitgefunden, die Diskontſenkung um 1 Prozent vorzunehmen. Die
Wirtſchaft hatte ſchon zu einem früheren Zeitpunkt dieſe
Maß=
nahme erhofft, ſah ſich aber darin getäuſcht. Erſt jetzt, da ſich im
Februar die Deviſenlage der Reichsbank gebeſſert und der
Reichs=
bankrediskontkredit ausländiſcher Notenbanken verlängert wurde,
hat die Bank die Diskontſenkung beſchloſſen. In Kreiſen der
Wirt=
ſchaft hofft man, daß ſofort nach der Reichspräſidentenwahl der
Generalrat der Reichsbank erneut zuſammentreten wird, um unter
Umſtänden noch weitergehende Erleichterungen zu beſchließen.
Berliner und Frankfurker Efſekken=Freiverkehr.
Die Berliner Dienstags=Börſe eröffnete wieder in ſehr
ruhiger Haltung. Kursmäßig lag zwar in Erwartung der
Diskont=
ſenkung das Geſchäft zu Beginn etwas freundlicher, d.h. es
er=
gaben ſich ſelbſt im Vergleich zu vorgeſtern abend zu manchen
Pa=
vieren zirka 1prozentige Beſſerungen; das Geſchäft war aber nicht
ſehr groß, und verſchiedentlich konnte man auch Abgaben
beobach=
ten. Hemmende Momente waren neben der anhaltenden
Unſicher=
heit bezüglich der Reichspräſidentenwahl der matte Schluß der
vorgeſtrigen New Yorker Börſe, der plötzliche Tod Briands, die
Inſolvenz der Vogtländiſchen Maſchinen=A.G., der ungünſtig
be=
urteilte Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung, vor
allem aber die dauernde Unſicherheit des Publikums. In der Tat
iſt ja auch eine Diskontſenkung im Moment nur für die Wirtſchaft
als Ankurbelungsfaktor von Intereſſe, während Effektenwerte die
ſowieſo keine Dividende zahlen, durch eine Diskontſenkung keinen
erhöhten Anreiz als Anlage bekommen würden. Selbſt am
Pfand=
briefmarkt wirkte ſich die zu erwartende Maßnahme der
Reichs=
bank nicht aus, wobei währungspolitiſche Befürchtungen dem
ent=
gegenwirkten. Hinzu kam, daß die geſtrige Morgenpreſſe wieder
eine Reihe neuer Verſteigerungen bekannt gibt; ein Zeichen
da=
für, daß man, da Exekutionen nicht ſtattfinden dürfen, auf andere
Art aus Engagements herauszukommen verſucht. An einzelnen
Märkten herrſchte nur geringe Umſatztätigkeit. Der Geldmarkt
lag im allgemeinen wenig verändert; für den Privatdiskont wird
keine Notiz feſtgeſtellt; in Erwartung der Diskontermäßigung
wird alles zum Satze von heute abgerechnet werden.
Die Frankfurter Börſe zeigte zu Beginn des
Donners=
tags zunächſt recht freundliche Tendenz bei Beſſerungen von 0,5—1
Prozent, nachdem bereits die Abendbörſe auf die Einberufung des
Zentralausſchuſſes der Reichsbank und der daraus erwarteten
Diskontſenkung etwas feſtere Kurſe gebracht hatte. Aber ſchon von
Anfang an machte ſich eine gewiſſe Unſicherheit und Zurückhaltung
bemerkbar, zumal aus dem Ausland meiſt ſchwache Kurſe gemeldet
worden waren, und auch das Näherrücken des Wahltags die
Ner=
voſität verſtärkte. Daneben bildete der neueſte Wochenbericht
Angebot in J.G. Farben, die gegen die Mittagsbörſe erneut ein
Prozent verloren, war die Stimmung weiter etwas abgeſchwächt.
Neben dem Fehlen von Kaufaufträgen mahnte auch die
bevor=
ſtehende Wahl zu immer größerer Zurückhaltung. Das Geſchäft
hielt ſich in engſten Grenzen, aber auch die Kursrückgänge blieben
im allgemeinen klein. Im Verlaufe neigten die Kurſe weiter zur
Schwäche. J.G. Farben lagen weiter im Angebot. Kurz vor
Bör=
ſenſchluß konnten ſie dann auf kleine Rückkäufe um etwa ½—2ls
Prozent anziehen, während ſich im übrigen keine Veränderungen
ergaben.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 8. März 1932.
Geld Brief Geld Brief Helſingfors 6.743 6.757 Spanien 32.37 32.43 Wien 49.95 50.05 Danzig 82.02 82.18 Prag 12.465 12.485 Japan 1.319 1.321 Budapeſt 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.248 0.250 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.423 7.437 Holland 169.23 169.57 Portugal 13,64 13.66 Oslo 81.82 81.98 Athen 5.345 5.355 Kopenhagen 82.82 82.98 Iſtambul Stockholm 82.77 82.93 Kairo 15.40 15.44 London 15.02 15.06 Kanada 3.806 3.814 Buenos Aires 1.073 1.077 Uruguay 1.728 1.732 New York 4.209 4.217 Island 66.43 66.57 Belgien 58.54 58.66 Tallinn 109.89 110.11 Italien 21.79 21.83 Riga 80.12 80.28 Paris 16.51 16.55 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 81.20 81.36 Kaunas 41.96 42.04Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe eröffnete bei ſehr ruhigem Geſchäft
in ſchwächerer Haltung. Es zeigte ſich eine gewiſſe Unſicherheit,
und nur britiſche Staatspapiere lagen ſtetig.. Auch im Verlaufe
der Börſe vermochte ſich keine nennenswerte Beſſerung
durchzu=
ſetzen, da die ſcharfe Aufwärtsbewegung des Pfundes eher 4 la
Baiſſe als 4 la Hauſſe gemeldet wurde. Die Schlußtendenz war
unſicher und die Kurſe lagen faſt durchweg unter Vortagsſtand.
In Paris tendierten heimiſche Werte ſchwächer, während
Arbitrage=Werte im Einklang mit der Pfundbewegung feſtere
Veranlagung zeigten.
Brüſſel eröffnete widerſtandsfähig, verkehrte in ſtetiger
Haltung und ſchloß leicht unregelmäßig.
Die Effekten in Amſterdam verkehrten in luſtloſer und
eher ſchwächerer Haltung.
Wien, hatte bei minimalem Geſchäft überwiegend Kursrück=
gänge zu verzeichnen.
Die New Yorker Börſe eröffnete bei verhältnismäßig
zuverſichtlicher Grundſtimmung in ſtetiger Haltung.
Verſchiedent=
lich weiſt man allerdings auf die Möglichkeit einer weiteren
tech=
niſchen Reaktion hin, da die Kurſe durchſchnittlich nur etwa 2 P.
unter dem Jahreshöchſtſtand liegen.
An den internationalen Deviſenmärkten
tu=
ten geſtern alle ſonſtigen Momente hinter die Aufwärtsbewegung
des engliſchen Pfundes zurück.Die Sterlingdeviſe hat ihren Stand
von Ende November vorigen Jahres wieder erreicht.
Skarkes Anziehen des Pfundkurſes.
Mnct Solad u geif ein Seräie Duif Sche
ſchwächer, wobei man Exekutionen für Rechnung der Kundſchaft
vermutete. Bei nur kleinem Geſchäft ſtellten ſich überwiegend
Kursrückgänge ein, die gegen die Abendbörſe etwa 1—1,5 Prozent
betrugen. Am Geldmarkt war die Lage recht flüſſig und zu dem
Satz von 6,75 Prozent verblieb Ueberſtand.
An der Abendbörſe blieb die Ermäßigung des
Reichs=
bankdiskontſatzes von 7 auf 6 Prozent ſowohl am Aktien= als auch
am Rentenmarkt vollkommen wirkungslos. Auf anhaltend kleines
Bereits in den letzten Tagen zeigte das engliſche Pfund eine
bemerkenswert feſte Haltung und konnte faſt täglich an Boden
ge=
vinnen. Dieſe langſam anſteigende Bewegung des Pfundes ging
aber am Donnerstag in eine ausgeſprochene Hauſſebewegung über.
Als Gründe hierfür werden zunächſt die ſtarken Rückflüſſe
engli=
ſcher Kapitalien aus dem Auslande angeführt, aber auch
auslän=
diſche Kapitalien ſuchen in verſtärktem Maß Anlage am engliſchen
Markt. Man führt ferner an, daß die vorzeitige Rückzahlung des
größten Teils des 80 Millionen=Pfund=Kredits, der erſt im
Sep=
tember fällig war, die Stärke der engliſchen Finanzlage zeigt. und
daß hierdurch das Vertrauen des Auslandes in Englands
Wäh=
rung erneut gefeſtigt wurde. Die letzte außerordentlich ſtarke
Auf=
wärtsbewegung des Pfundes ſoll aber, wie aus London berichtet
wird, auch darauf zurückzuführen ſein, daß die Bank von England
keine Interventionskäufe in Dollars und franzöſiſchen Franken
vorgenommen hat. Die Schwäche des franzöſiſchen Franken dem
Pfund gegenüber iſt jedenfalls ein Zeichen dafür, daß
umfang=
reiche engliſche Kapitalien aus Paris abgezogen worden ſind. Das
engliſche Pfund hat ſeinen Stand von Ende November wieder
erreicht und ſtellte ſich am Dienstag 3,61 gegen den Dollar,
nach=
dem es am Montag noch 3,53 notiert hatte; es hat alſo in einem
Tage acht Dollarcents aufholen können. Gegen die Reichsmark
notierte das Pfund 15,15, alſo 27 Rpfg. höher als am Montag;
gegen den franzöſiſchen Franken zog es auf 92,56 nach 90,15 an.
Das Problem der Behandlung der hereinſtrömenden
Kapita=
lien bildet nach wie vor den Hauptgegenſtand der Erörterungen
in der Londoner City. Daß dieſer Zufluß keinen reinen Segen
rne
ſatzes; 2. umfangreiche Schatzwechſelverkäufe, die den Erwerb
großer ausländiſcher Deviſenbeſtände ermöglichen würden und 3.
die Ausdehnung der Interventionspolitik auf den Terminmarkt.
Die City würde den erſten Weg allen anderen vorziehen; ſie iſt
aber nach den Erfahrungen vom letzten Donnerstag nicht ſo ſicher,
ob die offiziellen Finanzkreiſe ſich dazu entſchließen werden.
Diehmärkke.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 7./8. März. Auftrieb:
19 Ochſen, 15 Bullen, 531 Kühe und Färſen, 275 Kälber und 760
Schweine. Marktverlauf: Ueberall mäßig belebt, geräumt. Es
koſteten pro 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 1. 29—32,
b) 2. 19—21: Bullen: c) 18—22: Kühe: a) 18—25, b) 16—21,
c) 14—18: Färſen: a) 26—32: Kälber: c) 28—36, d) 24—28;
Schweine: b) und c) 43—46, d) 38—42.
Rund 6 128000 Arbeiksloſe.
Skillſkand der Arbeitsloſenzahl.
Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 16.,
Leatie biäe Fergeifliei Ferid Bfeh
gemeldet, annähernd ebenſoviel wie Mitte Februar.
In der Belaſtung der Arbeitsloſenverſicherung iſt ein S.
gang um etwa 30 000, in der Kriſenfürſorge eine Erhöhung um
31 000 Hauptunterſtützungsempfänger eingetreten. In den beM
Unterſtützungseinrichtungen zuſammen wurden Ende Februa=
3 526 000 Hauptunterſtützungsempfänger gezählt, wovon
1 852 000 auf die Arbeitsloſenverſicherung und rund 1 674 0000
die Kriſenfürſorge entfielen. Von den Arbeitsämtern anerkaum
Wohlfahrtserwerbsloſe wurden rund 1 833 000 gezählt.
In den einzelnen Bezirken war die Bewegung der Arbein
loſenzahl verſchieden. Während die Landarbeitsämter Oſtpreuz
Schleſien, Niederſachſen, Weſtfalen, Rheinland, Heſſen, Sachu
Bayern und Südweſtdeutſchland noch eine Zunahme melden
in den Bezirken Brandenburg, Pommern, Nordmark und Mät
deutſchland ein Rückgang ein.
Die Umgeſtallung der Akzepk=u.
In der außerordentlichen Generalverſammlung der Ak
und Garantiebank A. G., in der das geſamte Aktienkapital vom
Millionen RM. vertreten war, wurde beſchloſſen, das Geſch
gebiet der Geſellſchaft nach der Richtung auszudehnen, daß n.
der Abwicklung der bisher getätigten Stützungsgeſchäfte in
kunft auch Kredite, aber nur an Banken, Bankfirmen und Kr.d
inſtitute aller Art, oder in Gemeinſchaft mit ſolchen, gewährt
den können. Die zugrundeliegende Abſicht iſt, für Kreditbeaut
niſſe, die neu ſich zeigende Aufträge zur Grundlage haben und
mit deren Abwicklung ſich ſelbſt auflöſen, Mittel dort bere
ſtellen, wo die betreffenden Bankverbindungen ſolche Kredite u
allein bereitzuſtellen bereit ſind. Dieſe Zweckbeſtimmung bun
zum Ausdruck, daß die Akzeptbank weder beſtimmt noch gewill.:
mit dem deutſchen Bankgewerbe auf irgendeinem Gebiet in We
bewerb zu treten, ſondern in Fortſetzung ihrer bisherigen
gabe bei einer zu erwartenden Wiederbelebung des deutſchen
ſchäftslebens den deutſchen Banken, Bankfirmen und Geldinſ;
ten wie bisher eine Hilfsſtellung zu bieten. Die Firma wir
„Akzeptbank A.G.” geändert.
Reichseinnahmen und Ausgaben im Januar 192447
Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugem
Januar 1932 (Angaben in Mill. RM.) im ordentlichen Haus=”
die Einnahmen 772,6 und die Ausgaben 773,7. Da die Einnahn
in den Monaten April 1931 bis Januar 1932 7335,2 und die 2u
gaben in dem gleichen Zeiträum 7431,4 betragen haben, ergibo
für Ende Januar ein Minusbeſtand von 96,2, und unter Be./
ſichtigung des Fehlbetrags aus dem Vorjahr ein Defizit von 7
Im außerordentlichen Haushalt ergibt ſich bis Ende Jarn
ein Fehlbetrag von 124,2, und unter Berückſichtigung des aus
Vorjahr übernommenen Fehlbetrags von 261,4 ein Defizit
385,6 Mill. RM.
Das Geſamtdefizit beider Haushalte einſchließlich der aus eF gut erhalt,
Vorjahre übernommenen Fehlbeträge errechnet ſich alſo auf 110 Fuhmacherma
Melallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 8. MkRſuterhaltene,
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg. Preu=hadeofen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deut 59/, Brik, 6
Elektrolytkupfernotiz) auf 61,75 RM. — Die Notierungen e
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe nſchſtr. 14.
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
zahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium. 98 bis
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM.,
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, tuf 164 BN
Reinnickel 98 bis 99 Prozent auf 350 RM., Antimon=Regulus
52—54 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 42,25—45,25 RM.
oEDERS
ig gebr.,
FAN.
Bür. 78, I.5.
Produktenberichte.
Frankfurter Pferdemarkt vom 7. März. Dem Frankfu./f
Pferdemarkt waren rund 400 Tiere zugeführt; ferner ſtander
Wagen zum Verkauf. Der Beſuch aus allen Intereſſentenkre‟
war zahlreich, ſo daß zufriedenſtellender Handel zuſtande kam.
anbetracht der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe En
der Umſatz „mittel bis gut” bezeichnet werden, haben doch a0
Drittel zirka des Auftriebs ihren Beſitzer gewechſelt. Die P—N
für gutes Material waren anziehend; einzelne Tiere erzie=
Sau
weit höhere Preiſe als die Durchſchnittspreiſe. Schlachtpferde Mſſt,
höher als am letzten Markt. — Der nächſte Pferdemarkt findet-
11. April ſtatt.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die während der Leipziger Frühjahrsmeſſe im Ringmeßl.
aus allen Teilen Deutſchlands zahlreich verſammelten Intereß”
ten und Inhaber von Einheitspreisgeſchäften, faßten eine C
ſchließung, in der die dringende Notwendigkeit der Gründn
einer beſonderen Verbandsorganiſation der deutſchen Einhal
preisgeſchäfte zwecks Wahrung ihrer Spezialintereſſen anerke
wird.
Die weſtdeutſchen Montanunternehmungen haben in nei
ſillig
Verhandlungen mit den ſchwediſchen Erzlieferanten erreicht, 4
in den Monaten März bis Mai nur ziemlich geringe Mengen
der Montaninduſtrie abgenommen werden müſſen. Die Höhe P
Unte
Lieferungen wird ſich nach dem Umfang der Rohſtahlerzeugy
der Werke richten.
Den Schloßfabriken, die ſich an der kürzlich erfolgten Grüngo,
der Intereſſengemeinſchaft der deutſchen Schloßinduſtrie betes
hatten, ſind einzeln noch beſondere Beitrittserklärungen zugeſ‟
worden, beſonders aber auch Firmen aus Sachſen, Thürig=
Süddeutſchland und Berlin. Gut 80 Prozent der in Betracht
i=
menden deutſchen Schloßfabriken ſeien erfaßt.
Nach den amtlichen Verſteuerungsziffern für den Januar.
die Menge der verſteuerten Zigarren von 489 Millionen Stügs,
Dezember auf 321 Millionen Stück im Januar geſunken. Entſ.
chend iſt der Kleinhandelswert von 61,5 Millionen auf 372 2
lionen zurückgegangen.
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Donners=
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Brockhaus (1887)
nebſt nußb.
Wand=
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Landgr.=Phil.=Anl.
52, II. Martin. (*
Gelegenh.=Kal
Kuch
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Haenn 60
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Karlſt. 14. Lnd. 7
Eine Wäſchemangel
bill. abzug.
Kirch=
ſtraße 10, I. (3779
Mittwoch, 9. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 69 — Seite 13
Anruf in der Nacht. / Fau Rosenham 1
Roman von
(Nachdruck verboten.)
mi
Statt aller Antwort öffnete Dorothy ihre Taſche. Sie
ent=
iultete einen Brief. „Vergleichen Sie ſelbſt”, ſagte ſie mit einem
ſchmerzlichen Lächeln, „es iſt ein Abſchiedsbrief. Ich trage ihn
noch immer bei mir”.
Der Detektio warf einen Blick auf das Blatt. Ja — das
naren dieſelben charakteriſtiſchen Schriftzeichen, wie ſie das
omi=
öſe Schreiben aufwies. Mit dieſen wenigen, aber beredten
Zeilen rief Francesco Teſti um Hilfe. Hing das nun mit der
,eilina=Sache” zuſammen, von der jene drohende Warnung
ſtrach? Ohne Zweifel wußten alſo die Verbrecher, daß Mr.
(rane dieſen Hilferuf erhalten hatte. Jener fremde Beſucher
ha tte geſprochen und Crane mußte nun wiſſen, wo er Teſti
fin=
oim würde, welche Mittel er anzuwenden hatte, um dem
Ver=
ſweifelnden zu helfen und ſein Geheimnis zu erfahren, dieſes
ſiteheimnis, das von gefährliher Natur ſein mußte. Es hatte
Feſtin eine anſcheinend höchſt bedrohliche, ja ſchreckliche Situation
Gracht. Zweifellos beſaßen die Verbrecher überall ihre Spione;
ie zögerten nicht, Mr. Crane verſchwinden zu laſſen, als ſie
ſie ſen Hilferuf in ſeiner Hand wußten und annehmen konnten,
uß der Ueberbringer alles übrige verraten würde. Sie ſandten
Eiane eine Warnung ins Haus. Aber dann, als ſie beobachteten,
aß er — trotz ihrer Drohung — zum Schlage ausholte, kamen
ſe ihm zuvor.
Der ſchrille Ton der Telephonglocke zerriß die Stille im
ſinmer. Jenkins ging an den Apparat. Er wechſelte nur
nenige Worte mit dem Anrufenden, dann hängte er
nachdenk=
ch. den Hörer ein. „Inſpektor Bramwell ruft an”, ſagte er,
man hat ſoeben in einem Quartier der Heilsarmee in
Low=
hadwell die Leiche eines Mannes gefunden, die .. ."
Dorothy ſprang verſtört von ihrem Seſſel auf. „Mein
ater!” ſchrie ſie gellend.
Jenkins ſchüttelte den Kopf. „Nein — aber vielleicht jener
emde Mann, der Ihren Vater beſuchte. Man fand in ſeiner
aſche ein Stück Papier mit dem Namen und der Adreſſe Ihres
ſaters”.
Dorothy atmete erleichtert auf. „Ich möchte mit Inſpektor
ramwell ſprechen. Iſt er jetzt in Scotland Yard?”
Er bittet mich, gleich dorthin zu kommen. Auch Hawley ſoll
ſit kommen; er iſt ja der einzige, der den Fremden
rekogno=
ieren könnte.”
„Hawley ſitzt unten in meinem Wagen, Mr. Jenkins.”
„Um ſo beſſer. Erlauben Sie, Miß Crane, daß er ſofort ."
„Ich möchte Sie bitten, mich mitzunehmen, Mr. Jenkins”,
gie ſie zaghaft.
Der Detektiv machte eine bedenkliche Miene. „Ich fürchte, Sie
uten ſich zuviel zu.”
„Bitte, bitte”, ſagte ſie drängend. „Ich komme ſo beſſer über
dieſe fürchterlichen Stunden hinweg.”
Die beiden verließen das Hotel.
Der alte Haushofmeiſter ſtand vor dem wartenden Auto
und ſah ſeiner jungen Herrin mit beſorgter Miene entgegen.
Jenkins trat zum Chauffeur. „Low Shadwell, New Docks,
Ecke Dean Street. Aber fahren Sie zunächſt bei Scotland Yard
vor. Inſpektor Bramwell erwartet uns.”
Der Wagen ſprang an.
Die frühe Dämmerung des Februartages ſenkte ſich über die
City. An den Faſſaden der Häuſer blitzten die Lichtreklamen auf.
Die Flammenſchriften der Muſic Halls und der großen Varietés
glänzten auf und erloſchen. Buntfarbige Lichter ſchrieben Worte
in den nächtlichen Hintergrund. Flammenfackeln warfen
Tages=
helle in die allabendliche Stadt. Bogenlampen, aufgereiht in
leuchtenden Schnüren, hingen inmitten der endloſen breiten
Straßen und warfen ihren milchigen Schein auf das Pflaſter.
Der dunkle Himmel überzog ſich mit glutrotem Dunſt. Durch das
Gewühl der Mammuth=Omnibuſſe, der Trams, Autos und
Rad=
ler ſchob ſich eine dichtgedrängte Menſchenmenge. Unerſchütterlich,
in eherner Ruhe, ſtand der „Bobbie” in der Mitte des Square
und dirigierte kaltblütig den raſenden Strom der Fahrzeuge und
Menſchen.
Als Dorothys Auto den mächtigen Platz des Trafalgar=
Square verließ und in die breite Whitehall einbog, dröhnte vom
nahen Parlamentsgebäude die bronzene Stimme des „Big Ben”
ſechs Uhr. Jetzt fuhr der Wagen an den Rieſengeſtalten der
Kürraſſiere vorbei, die, mächtigen Staiuen gleich, das Portal
Iſt Ihr Kind in der Schule nervös?
Wie man durch eine ſinngemäße Kraftzufuhr die Nervoſität
der Schulkinder beſeitigt und die Kinder zu beſſeren Leiſtungen
führt, zeigt der Vater eines 11jährigen Schülers. Er ſchreibt:
„Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, daß ich mit
Ovomal=
tine ſchon einen Erfolg erzielt habe. Mein 11jähriges Kind war
im Rechnen und Rechtſchreiben immer zurück, während es ſeit
dem Gebrauch von Ovomaltine ſchon gute Fortſchritte gemacht
hat. Auch in anderen Dingen merke ich, daß es nicht mehr ſo
vergeßlich iſt.” Ovomaltine mit Milch iſt für Schulkinder das
geſündeſte Frühſtücksgetränk und ſchmeckt gut! Sie ſollten heute
noch mit einer Doſe Ovomaltine zu RM. 1.15 einen Verſuch
machen. In jeder Apotheke und Drogerie erhältlich. Wenn Sie
aber erſt eine koſtenloſe Geſchmacksprobe haben wollen, ſo ſenden
Sie Ihre Adreſſe an Dr. A. Wander G.m.b. H., ht. 78, Oſthofen
(Rheinheſſen).
(I.3754
des Quartiers der Horſe Guards bewachten. Dann bog er in
ſchneller Fahrt in die Parlament Street ein. Dort drüben zur
Linken lag der dürſtere Block von New Scotland Yard.
Der Chauffeur zog die Bremſe. Inſpektor Bramwell trat
grüßend an den Schlag und nahm ſchweigend im Wagen Platz.
Der Chauffeur ſchaltete den dritten Gang ein. Am Victoria
Embankment entlang nahm das Auto den Weg nach dem
Caſt end.
Feuchter Nebel ſtieg in flatternden Schwaden von der Themſe
auf. In den dunklen Wellen des Stroms brachen ſich die
Licht=
reflexe der Bojen und Fährſchiffe. Dumpf heulten die Sirenen
der großen Dampfer von den nahen Docks herüber.
Dort war London Bridge mit ihrem rieſigen,
ununterbroche=
nen Strom von Menſchen und Wagen.
Düſter, ſchattenhaft ſtiegen Zinnen und Türme in den
dunk=
len Nachthimmel: der Tower. Das Gewirr der Gaſſen und
Gäß=
chen um die Docks nahm den Wagen auf.
Kalter Wind kam vom Waſſer und fing ſich zwiſchen den
niedrigen Häuſern der engen, krummen Straßen. Immer
ſpär=
licher wurde die Beleuchtung. Mit Mühe nur fand ſich der
Chauffeur in den winkligen Gaſſen zurecht.
Aus den niedrigen Kellereingängen der düſteren Häuſer
drang ekler Geruch. Primitive Aushängeſchilder kündigten in den
Sprachen aller Nationen armſelige Nachtquartiere an. Vor den
Stufen der kellerartigen Gewölbe drängten ſich verdächtige
Ge=
ſtalten. Eine Sackgaſſe zwang den Chauffeur zum Halten. Aber
dort hing die Laterne, auf deren weißem Glas ſich das Quartier
der Heilsarmee ankündigte. Ueber dem ſchmalen Eingang flatterte
ein Leinenplakat im Winde. Der Regen hatte die Schrift faſt
verlöſcht. Das Licht der Laterne warf einen ungewiſſen Schein
auf die tröſtenden Worte: Laßt Euch verſöhnen mit Gott!
Eine Menſchenmenge drängt ſich vor dem Hauſe. Bettler,
Obdachloſe, Vagabunden und verſchämte Arme. Die Hetzjagd der
armen Teufel — dieſe täglich ſich wiederholende Jagd nach Brot,
nach Arbeit, nach einem Penny oder nach einem Unterſchlupf für
die Nacht — war heute beendet. Hier wirkte Ruhe und Frieden.
Mit aufgeklapptem Kragen, die Hände in den Taſchen der
zerlumpten Röcke vergraben, harrten die Aermſten auf Einlaß.
Blaſſe Mädchen, den Kopf verſteckt hinter dem Rand der blauen
Kiepen, verteilten die Brot= und Suppenmarken. Niemand dieſer
abgehetzten, müden Menſchen hob den Blick, als das Auto
vorfuhr.
Bramwell ſtieg aus und ging zu dem Mann mit der
breit=
randigen Tellermütze, der die Mädchen in ihrer Arbeit
unter=
ſtützte. Der junge, ſchmalbrüſtige Menſch grüßte ernſt und wies
in das Innere des Hauſes. Der Inſpektor winkte den anderen.
Dumpfe, ſchwere Luft ſchlug den Eintretenden entgegen. Ein
Soldat führte ſie durch den engen, ſchlechtbeleuchteten Gang.
Aber aus der Tür zur Linken fiel heller Lichtſchimmer auf den
Korridor. Man ſah in einen primitiven, aber ſauberen Saal. Auf
den Holzbänken ſaßen dicht gedrängt die Männer. Ihre feuchten
Kleider dampften in dem warmen Raum. Der Dunſt des Efſens
ſtand in der dicken Luft.
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AUTOLISTE Nr. 82
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen ieder.
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: V8, UR, 00)
für dle Zeit vom 16.—29, Februar 1932. Diese Meldungen sind sonst
nicht zugänglich, also nur durch uns erhältlich.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in folgender
Reihen-
folge: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahrzeugbesitzers,
Fahr-
zeugart, Hubraum in ccm und PS (bei Lastkraftwagen:
Eigen-
gewicht in kg und PS), Fabrikat und Motoxnummer, Fabrikneue
Fahrzeugs sind durch + kenntlich gemacht. Die Meldungen sind
geordnei nach den drei Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen,
und innerhalb dieser nach Fahrzeugarten. Abgemeldete
Fahrzeuge werden besonders geführt. Die Autolisten sind
unentbehrllch, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
lietern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die spätestens am B. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungen vom 16.— 30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die spätestens am 23. eines Monats ausgegebene Liste die
Mel-
dungev vom 1.—15 des gleichen Monats.
Bezugsvreis:
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtllcher 18 Kreise für
12 Monate: zum monatllchen Pauschalprels von
RM. 15.00.
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
und Städte, gleichob für einen oder mehrere Monate, zu
Stallel-
preisen, die wir bei uns zu ertragen bitten.
L. C. WITTICH VERLAG • DARMSTADT
Seite 14 — Nr. 0
Mittwoch, 3. Mr w
UIS
zur Unterſtützung bedürftiger Wöchnerinnen.
Zu der Mittwoch, den 16. März 1932,
nachmittags 5 Uhr, im Rathaus,
Sitzungsſaal des Stadtrates
ſtattfindenden
72. Hauptverſammlnng
werden die Mitglieder und Frennde der
(8781
Stiftung hiermit eingeladen.
Darmſtadi, den 7. März 1932.
Fär den Vorſtand und den Berwaltungsrat
Mueller.
Frau Dr: Büchner
Deutſcher Rentnerbund
— Ortsgruppe Darmſtadt —
Beitrittserklärungen und
Zuſammen=
kunft jeweils im Monat am 1. und
3. Dienstag, nachmittags 5 Uhr, im
Kaiſerſaal, Grafenſtraße.
Alle Inſlationsgeſchädigten ſollten mit
uns gemeinſame Sache machen!
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