Einzelnummer 10 Pfennige
Armſtädki
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Tatt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
aligem Erſcheinen vom 1. Mär
D Weick
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Reichsmar”, durch die
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Neſchemarl ſrel Haue. P.
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuffrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
e
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Nachdruck ſämtilſcher mit 4 verſehenen Original=Aluffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſſattet. auſtäge und Leil
Verbi
Bei
m. Schadenerſatz.
hieit für une. Poſiſcheckonio
nure oder
Zeitreibung ſäll jeder
Franfurt a. M.4301.
baſt weg. Banſkonto Deutſche Banl und Darme
Nummer 67
Montag, den Z. März 1932.
er und Nationalbank.
195. Jahrgang
21 mm brelte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichsp
anzAnzelgen 35 Reichspfg. Nellamezeile (92 mn
ſeichemart. Anzelgenvon auswärte 3s Reiſchepfg.
zeAnzelgen 50 Reſchepfg. 92mm breilte Rellam
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) Reichsman. 2
eſſe in Reſchem
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1 Doſſor — 420 Markl
Im Falle, höbere
Gewall, wie Kriet
Auffuhr, Sireil uſw., erliſcht
Vewſchung au Eftillng der Anelgen
301
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Mk. 2-1
41
Dindenburgs Soſtem: deutſch zu ſein!
Ein Sonnkag des Wahlkampfes. — Der 13. März ein Tag deutſcher Geſchichte.
„Keine Parkei kann Deutſchland rekken!” erklärt Düſterberg.
„Aufbau oder Chaos?”
Seiue & eichsfinanzminiſter Diekrich in Königsberg.
shein
TU. Königsberg, 6. März.
Rönigsberg ſprach im Meſſe=Reſtaurant auf Einladung
uſchen Staatspartei Vizekanzler und Reichsfinanzminiſter
laſ ch über „Aufbau oder Chaos? Hindenburg oder Hitler?”
Deut März werde, ſo erklärte der Redner u. a., der Schickſalstag
un chen Volkes werden. Es werde ſich entſcheiden, ob der
Klozu Maliabgeiben ſolle, der einer der wenigen Deutſchen ſei, die ihrer
oweſ.=Geſlſckt, nach unbeſtritten und ihrem Charakter nach unanfechtbar
ſchon beſtlſch, oder ob etwas kommen ſolle wie das Dritte Reich, von
Zuuädent miemand eine Vorſtellung machen könne. Man wolle das
pari/ſertariſche Syſtem und die Mitarbeit am Staat beſeitigen,
und mit würde das deutſche Volk zurückfallen in die Zuſtände
uf ſogdezur dem Dreiklaſſen=Wahlrecht. Das Volk werde nicht
ge=
liſlir, ſich auf Jahrzehnte hinaus einem ſolchen Joch zu
beu=
ver sue gen) 5. Deutſchland habe man allen Grund, darüber
nachzu=
was eine vorſichtige Politik und was eine wahnſinnige
ſt ei. In der Reparationsfrage ſeien wir ſo weit
ene, daß wir, ohne einen Buchſtaben des Vertrags zu ver=
Ayuite die Reparationszahlungen eingeſtellt hätten, und daß
em ernſthaft denkender Menſch noch glaube. Deutſchland
uis Zahlungen am 1. Juli wieder aufnehmen.
deutſche Geldweſen ſei zur Zeit in keiner Weiſe ge=
Es ſei ganz in Ordnung, abgeſehen davon, daß die
Dek=
t: Noten nicht mehr ſo hoch ſei als früher. Es habe ſich je=
Ara usgeſtellt, daß die Notendeckung nicht mehr ſo entſcheidend
ie deutſche Währung ſei ſtabil. Wir befänden uns in einer
ton, die gebremſt werden müſſe. Aus dieſem Grunde kämen
ſeise Lohn= und Gehaltskürzungen nicht mehr
a ge. Andererſeits wäre es verbrecheriſch, etwa durch
In=
intzm der Notenpreſſe dem Volke eine trügeriſche
vorüber=
ſe Erleichterung zu verſchaffen. Eine zweite Inflation ſei
u ſchland untragbar. Die unerhört ſchwierige Lage
Deutſch=
andi wie ſchwindelnde Höhe der Steuern ergebe ſich einmal aus
erſeneren Erledigung des Krieges, den Renten, Penſionen uſw.
andeeren aus der Tatſache, daß wir Millionen Arbeitsloſe
ſeie die Regierung nicht verhungern laſſen wolle. Das
pri=
italiſtiſche Syſtem könne ſich nur halten, wenn es imſtande
biit zu ſchaffen. Er bedauere außerordentlich, daß ſeine Be=
Akugen auf dieſem Gebiete nicht vorwärts gebracht worden
AA Was wir noch machen könnten, ſei, den Oſten
Deutſch=
stumzugeſtalten. Das aber ſei nur möglich, wenn die
ngsverhältniſſe gebeſſert würden, und dazu ſei heute der
gbſ ick gekommen. Hier im Oſten ſei Land, und mit der
Auf=
wieſes Landes mit Menſchen würde auch die Mauer gegen
ehe von Oſten geſchaffen. Die Frage des
Arbeitsdien=
eön.ne nur zu leicht an der Organiſation des Millionenheeres
iei. Bei der Induſtrie ſei ein Abbau der Arbeitszeit nötig,
ehr Menſchen beſchäftigen zu können. Der Redner ging dann
in Wiederaufbau der Großbanken ein, wobei er
inwies, daß das Reich daneben noch 100 Genoſſen=
HAtsbanken wieder liguid gemacht habe. Dies ſei
inhcuSeit des Finanzminiſteriums, über die aus wirtſchaftlichen
eir nicht ſtets in der Oeffentlichkeit geſprochen werden könne.
um Schluß kam der Vizekanzler auf die großen
Korrup=
illtsſikandale und die Mißſtimmung zu ſprechen, welche
alßer herrſche, daß dieſe Verbrechen nur ſo langſam zur
Abur=
ülg kämen. Das ſei aber nicht Schuld der Regierung, die
u Motverordnung Abhilfe zu ſchaffen verſucht habe, ſondern
* ſrn der Umſtändlichkeit der Juſtiz.
in denburg, ſo ſchloß der Miniſter, iſt das Symbol der deut=
MEGinheit. Als 1918 das deutſche Staatsſchiff unterzugehen
E. Wlieb er auf der Kommandobrücke, die er auch jetzt nicht
Ablſert wird, weil Gefahr im Verzuge iſt. Sollte man nicht
er=
iunl dürfen, daß Oſtpreußen, das Land ſeiner Heimat, das er
b4At Gat von dem ruſſiſchen Einfall, das er mitſamt dem ganzen
dAhem Volke bis zum letzten Bauern in den Alpen oder im
KMiwald zu verteidigen geſonnen iſt, daß dieſes Oſtpreußen
ihA.
Gefolgſchaft leiſtet? Oſtpreußen wird Hindenburg
wäh=
eiA So werden am 13. März die Nationalſozialiſten geſchlagen
Starker Beifall bejahte
wien, und Hindenburg wird ſiegen!
eugsführungen des Miniſters.
Mißbrauch der Worke.
Mes
Ahminiſter Treviranus ſpricht in Ludwigshafen.
Ludwigshafen, 6. März.
Vei
keächsverkehrsminiſter Treviranus ſprach heute hier anläßlich
e78 Höindenburg=Kundgebung.
. führte u. a. aus: So tapfer unſer Volk ſich im Kampfe
MArugegen Mann wie in den Materialſchlachten hielt, ſo leicht
Tuls as auch dazu, in Zeiten der Not die Nerven zu verlieren.
S0 aber Führer, die ſich ſelbſt nicht in Zucht halten können,
Enſtt, dem Volke in Zeiten der Erregung den richtigen Weg
zu beißzen? Hindenburg iſt das Sinnbild eherner Pflichterfüllung.
UN eitlichen Wirkens für die Geſchichte. Er war der Sieger von
Dützinberg, weil er allen Hiobsbotſchaften zum Trotz den Plan
eumkreiſung durchhielt. Hindenburg ſicherte die Rückkehr der
eum in die verzweifelte Heimat, weil er den Nerv hatte, ſich
zzu überwinden. Hindenburg hat auch in dieſer Zeit der
uMeunden Erkenntnis von den Wirkungen eines verlorenen
Sliees und des Aufrufens zum Bruderkrieg die Nerven behalten
und das erneute Opfer gebracht, der Mahner zur
lebensnotwen=
digen Einigkeit der Nation zu bleiben. Müſſen wir uns nicht
ſchämen, daß es dem politiſchen Hader möglich iſt Hindenburg zu
ſchmähen, weil er „Schützer des Syſtems” ſein ſoll?
Die ernſteſte Frage der deutſchen Zukunft, der Aufbau eines
geſunden Organismus der Staatsführung, droht durch einen
un=
geheuerlichen Mißbrauch der Worte zu einem Parteiſchlagwort
zu werden, das die Wahrheit vernebelt. Was iſt
Hinden=
burgs Syſtem? Deutſch zu ſein! Seinem Volke
nach ſeinem Gewiſſen zu dienen! Gibt es einen
Deut=
ſchen, der mehr oder beſſer als der Feldmarſchall verkörpert, was
ſich jeder geſunde Deutſche — Männer wie Frauen — als
Ideal=
bild wünſcht? Hindenbug hat nie viel von Arbeit und Dienſt
ge=
redet, aber in einem langen Leben eine nur ſelten von anderen
erreichte Menge von Arbeit und Dienſt geleiſtet. Er leiſtet ſie noch
jeden Tag dadurch, daß er ſich aus abgeklärtem Verſtehen ein
Urteil bildet und nach dieſem Urteil ſeine Entſcheidungen trifft.
Deutſchland hat das Glück, in dieſer zerriſſenen Zeit ein
Staats=
oberhaupt zu haben, das allen Parteien und ihren Programmen
fernſteht. Weil man den Mann von rechts nicht anzutaſten wagt,
erfand man die Redewendung, daß er ein Syſtem ſtütze, das es zu
vernichten gelte. Hindenburg erhält und unterſtützt kein Syſtem.
Er prüft jeden Vorſchlag nach ſeinem Gehalt und fragt, ob
an=
dere Vorſchläge beſſer ſind.
Hindenburg bietet die Gewähr, daß ungeprüftes Neues nicht
das Ganze überrennt. Iſt es möglich, daß Deutſchland auf den
Schatz an Erfahrungen, Anſehen und Ehrfurcht, den Deutſchland
in der Perſon Hindenburgs beſitzt, ohne Not verzichtet? Iſt es
möglich, daß in einer Lage, in der Deutſchlands Kräfte bis aufs
äußerſte angeſpannt werden müſſen, um einigermaßen heil über
den Berg der nächſten Zukunft zu kommen, iſt es da möglich,
zu=
gunſten von Parteien auf die moraliſche Stütze zu verzichten, die
ein Hindenburg an der Spitze des Reiches bedeutet? Wenn es
ſchon nach der Mode unſerer lauten Tage ein Syſtem ſein muß,
dann wird nur das „Syſtem Hindenburg” Beſtand haben: in aller
Lauterkeit des Herzens und Klarheit des Verſtandes das Rechte
zu tun verſuchen, ohne nach rechts und links zu ſchauen und den
Wechſellaunen der Maſſen den alleinigen Ausſchlag zu überlaſſen.
Am 13. März geht es nicht um Abrechnung mit
innenpoliti=
ſchen Gegnern, um Leben oder Tod einer Partei, ſondern um ein
Stück deutſcher Geſchichte.
Düſterberg über die Harzburger Fronk.
CNB. Meſeritz, 6. März.
In einer Kundgebung des Kampfblockes Schwarz=Weiß=Rot
zur Reichspräſidentenwahl ſprach Oberſtleutnant a. D.
Düſter=
berg. Ueber die Verhandlungen, die zur Aufſtellung ſeiner
Kan=
didatur geführt haben, ſagte er, noch am 20. Februar habe er
die ihm angebotene Kandidatur zurückgeſtellt, um einer
Einheits=
kandidatur der „Nationalen Oppoſition” nicht im Wege zu ſtehen.
Nachdem aber alle Verhandlungen mit Hitler geſcheitert ſeien,
müſſe die Harzburger Front jetzt in zwei Kolonnen vorgehen.
Düſterberg forderte für die Jugend das Arbeitsdienſtjahr,
das allein eine richtige Erziehung im ſtaatsbejahenden Sinne
gewährleiſte. Nicht von einer Partei, ſo ſchloß Düſterberg, kann
die Befreiung herbeigeführt werden, ſondern nur die
zuſammen=
geballten Kräfte aller Deutſchen werden es ermöglichen, Volk
und Reich ſtückweiſe aus den Klammern von Verſailles zu
be=
freien.
Hikler ſpricht in Weimar.
UNB. Weimar, 6. März.
Bei einer Wahlkundgebung auf dem Marktplatz ſprach Adolf
Hitler. Der nächſte Sonntag, ſo führte er aus, müſſe ein Tag
des Nationalſozialismus werden. Ein deutſcher Reichsminiſter
habe an ihn die Frage gerichtet, wie denn eigentlich das
natio=
nalſozialiſtiſche Programm beſchaffen ſei. 13 Jahre lang habe
alſo ein an verantwortlicher Stelle ſtehender Mann noch nicht
Gelegenheit gefunden, ſich mit dem nationalſozialiſtiſchen
Pro=
gramm vertraut zu machen. In kurzer Zeit dürften die Herren
ſich darüber klar ſein, daß ſie keine Zeit mehr haben würden,
das nationalſozialiſtiſche Programm zu leinen.
Den Kampf gegen Hindenburg habe er, Hitler, nicht
ge=
vollt. Nachdem aber die Sozialdemokraten und das Zeutrum
ſich hinter Hindenburg geſtellt hätten, ſei ihm nichts anderes den Anhängern und Freunden der Partei, daß ſie an den
Wahl=
übrig geblieben, als gegen ihn den Kampf aufzunehmen.
Nakionalſozialiſtiſcher Zekkelverkeiler erſchoſſen.
Berlin, 6. März. (Funkſpruch.)
Im Verlaufe des Sonntags nahm die Polizei bis 20 Uhr in
Berlin bei einer Reihe politiſcher Zwiſchenfälle insgeſamt 180
Zwangsgeſtellungen von Perſonen der verſchiedenſten
Parteirich=
tungen vor, die zum Teil wieder entlaſſen wurden. Gegen 7 Uhr
wurden im Norden in der Choriner Straße Nationalſozialiſten bei
dem Zettelverteilen beſchoſſen. Der 46jährige Otto Ludwig,
der eingeſchriebenes Mitglied der NSDAP. iſt, wurde ſo ſchwer
verletzt, daß er auf dem Wege zum Krankenhaus ſtarb. Mehrere
verdächtige Perſonen wurden feſtgenommen. Ein ähnlicher Vor=
Wahlflugblättern beſchoſſen wurden. Der 23jährige Schmiegel geben würde.
trug einen Bruſtſchuß davon. Der mutmaßliche Täter konnte
feſt=
genommen werden.
Zu einer Schlägerei kam es am Vormittag am Bahnhof
Belle=
vue zwiſchen Reichsbannerangehörigen und Nationalſozialiſten,
Dabei trugen, zwei Reichsbannerleute Kopfverletzungen davon,
Drei Nationalſozialiſten und ein Parteiloſer wurden
feſtge=
nommen.
Die Kundgebung der Eiſernen Front im Berliner Luſtgarten
iſt ruhig verlaufen. Auch der Abmarſch der Verbände vollzog ſich
ohne weſentliche Störungen.
Entſchließung des 2.5. P. Landesausſchuſſes.
WSN. Frankfurt a. M., 6. März.
Der Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei des
Wahl=
kreiſes Heſſen=Darmſtadt trat heute in Frankfurt a. M. zu einer
Sitzung zuſammen und nahm nach Referaten des
Landesvorſitzen=
den Dr. Niepoth, des Generalſekretärs Fecht=Berlin und des
Generalſekretärs Welkow=Darmſtadt folgende Entſchließung an:
„Der aus allen Teilen des Landes zahlreich beſchickte
Landes=
ausſchuß der D.V.P. Heſſens ſpricht dem Parteiführer Dingeldey
volles Vertrauen aus. Er verurteilt auf das ſchärfſte die
ille=
galen Beſtrebungen gewiſſer Kreiſe und
Einzelperſönlich=
keiten, die Organiſation der Partei zu unterhöhlen und
angeſchloſ=
ſene Parteigruppen oder =Verbände ins gegneriſche Lager zu
über=
führen, und er verlangt den rückſichtsloſen Ausſchluß aller
derjeni=
gen, die ſo den Boden des Parteiprogramms und der
Partei=
diſziplin verlaſſen. — Kein Wort der Empörung aber ſcheint dem
Landesausſchuß ſtark genug, wenn als Begründung für
Sonder=
bündelei und Fahnenflucht die Haltung des Parteiführers bei der
Reichspräſidentenwahl angegeben wird. Der Landesausſchuß
be=
trachtet es als Selbſtverſtändlichkeit, daß die Stimmen aller
wirk=
lich vaterländiſch geſinnten Wähler reſtlos dem Reichspräſidenten
Hindenburg, dem Vater des Vaterlandes, dem Retter in
Kriegs=
not und Zuſammenbruch, dem einzigen Bürgen ruhiger
Zukunfts=
entwicklung, zufallen müſſen, weil auch nur ein Achtungserfolg
von Hindenburgs Gegnern ewige Schande für das deutſche Volk
bedeuten würde. Dem Führer der heſſiſchen DVP., Herrn Dr.
Nie=
poth, ſpricht der Landesausſchuß herzlichen Dank für ſeine
Parteiführung wie für ſeine mühevolle Tätigkeit im Heſſiſchen
Landtag aus.
Der Meſſeſonnkag in Leipzig.
Leipzig, 6. März.
Der Meſſeſonntag zeigte gleich zu Beginn in den meiſten
Meß=
häuſern einen unerwartet guten Beſuch ernſthafter Intereſſenten.
Lebhaft war der Geſchäftsverkehr beſonders auf der Textilmeſſe,
wo die wichtige Eintagskundſchaft aus Mitteldeutſchland ihre
Be=
ſtellungen gab. Schwächer war das Intereſſe in der
Spielwaren=
induſtrie, auf deren Koſten die Sportartikelmeſſe diesmal eine
größere Ausdehnung erfahren hat. Die Porzellan= und
Glasindu=
ſtrie bringt viele preiswerte Neuheiten. Noch größer iſt das faſt
unüberſehbare Angebot in allen Zweigen des Kunſtgewerbes. Doch
dient hier der Sonntag nur einer vorläufigen Orientierung.
In=
folge des guten Beſuches der Meßhäuſer war die Stimmung unter
den Ausſtellern im allgemeinen zuverſichtlich. In den Hallen der
Großen Techniſchen Meſſe konzentriert ſich das Intereſſe auf die
großen Schauobjekte in den Maſchinenhallen. Sehr gut beſucht iſt
die immer wichtiger werdende Bugra=Meſſe. Unter der
ausländi=
ſchen Kundſchaft fallen hier beſonders engliſche und holländiſche
Einkäufer auf. Starkes Intereſſe finden die fertigen
Siedlungs=
häuſer und die für ſie in Frage kommenden Bauſtoffe.
Die Ausſtellungen des Auslandes ergaben auch diesmal
wie=
der wertvolle Vergleichsmöglichkeiten mit den entſprechenden
deut=
ſchen Fabrikaten.
Vom Tage.
Der Polizeipräſident von Berlin hat die kommuniſtiſche
„Rote Fahne” erneut verboten.
Der Landesausſchuß Heſſen der Deutſchen
Staatspartei trat in Frankfurt a. M. zuſammen und faßte
folgende Entſchließung: „Gegen Hetze und Haß trotz Wirrnis und
Wirtſchaftsnot tritt die Deutſche Staatspartei für die Wiederwahl
des jetzigen Reichspräſidenten von Hindenburg ein, weil ſie in ihm
den Garanten für Recht und Ordnung und damit die Vorausſetzung
für die Wiedergeſundung unſeres Wirtſchaftslebens ſieht.
Hinden=
burg, dem Symbol der treueſten Pflichterfüllung, muß im erſten
Wahlgang der Sieg zufallen. Der Landesausſchuß erwartet von
vorbereitungen der Ausſchüſſe teilnehmen und am 13. März, dem
Schickſalstag des deutſchen Volkes, ihre Stimme, dem Hüter der
Verfaſſung geben.”
Finniſche Regierungstruppen beſetzten geſtern
morgen das Fernſprechamt in Mäntſälä. Die Auftändiſchen
werden entwaffnet und kehren in die Heimat zurück.
Nach einer Meldung aus Tiflis tobt im Kaukaſus ein
un=
gewöhnlich heftiger Schneeſturm. Mehrere Brücken wurden
zerſtört, 256 Holzarbeiter, die in den Wäldern bei Lachami tätig
ſind, werden vermißt. Man befürchtet, daß ſie im Schneeſturm
umgekommen ſind. Truppen ſind aufgeboten worden, um die
Ver=
mißten zu ſuchen.
Miniſterpräſident Venizelos hielt in der griechiſchen Kammer
eine Rede, in der er auf die kritiſche Finanzlage
Grie=
chenlands hinwies. Er erklärte, daß bei einem Ausbleiben
fall ereignete ſich faſt zur gleichen Zeit in Moabit in der Siemens= internationaler Finanzhilfe die Aufrechterhaltung der Goldbaſis
für die Drachme unmöglich ſei und ſich die Notwendigkeit der
ſtraße, wo gleichfalls Nationalſozialiſten bei dem Verteilen von Zahlungseinſtellung für die Abzahlung der Auslandsſchulden er=
Ungeheueres Aufſehen erregt in New York die Beauftragung
der beiden New Yorker Unterweltführer Salvy Spitale und
Irving Bitz durch Lindbergh, Verhandlungen mit den
Ent=
führern ſeines Kindes aufzunehmen.
Seite 2 — Nr. 67
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Waſhingkon=Feier im Reichstag.
Berlin, 6. März.
Aus Anlaß des 200. Geburtstages George Waſhingtons fand
am Sonutag mittag im Sitzungsſaal des Reichstages eine
Gedenk=
feier ſtatt, die von der Vereinigung Carl Schurz im
Zuſammen=
hang mit verſchiedenen anderen Verbänden veranſtaltet wurde
Der Sitzungsſaal zeigte würdigen Feſtſchmuck. Hinter dem Redner
pult, das mit Lorbeer verziert war, ſtand auf einem hohen Sochel,
der mit dem Sternenbanner bedeckt war, die Büſte George
Waſhingtons. Die Wand hinter dem Rednerpult war mit dem
Sternenbanner und den deutſchen Reichsfarben geſchmückt. Längs
der Wände des Sitzungsſaales ſtanden Lorbeerbäume. Der
Vor=
trag des „Bundesliedes” von Mozart eröffnete die Feier.
Namens der Vereinigung Carl Schurz begrüßte ſodann Abg.
Erkelenz den amerikaniſchen Botſchafter Sackett, den Vertreter
des Reichspräſidenten, der für dieſe Kundgebung das
Ehrenprotek=
torat übernommen hatte, Staatsſetkretär Meißner, den
Reichs=
kanzler Dr. Brüning ſowie die übrigen Gäſte. Erkelenz betonte,
daß die Beziehungen zwiſchen Amerika und Deutſchland ſo eng
mit=
einander verknüpft ſeien, daß Deutſchland nicht an dieſem
Feier=
tage des amerikaniſchen Volkes vorübergehen könne. Er erinnerte
daran, daß mehr als 20 Millionen Deutſche Leben und
Arbeits=
kraft für das amerikaniſche Volk hingegeben hätten.
Darauf nahm
Reichskanzler Brüning
das Wort. Er führte u. a. aus, daß ſchon außergewöhnliche
Um=
ſtände vorliegen müßten, wenn ein anderes Volk für einen längſt
verſtorbenen Staatsmänn einer fremden Nation eine Gedenkfeier
veranſtaltet. In längeren Ausführungen würdigte der Kanzler
die Verdienſte des großen Amerikaners, der durch die bloße
Stärke ſeines Charakters ein uneiniges Land
zum Siege geführt und dann im Frieden trotz ſtärkſter
Widerſtände eine ſtarke Nation geſchaffen habe. Aushalten und
nicht verzagen, ſo klinge auch heute noch die Mahnung
Waſhing=
tons. Aushalten auch bei ſchärfſten perſönlichen Angriffen, die
durch den Parteigeiſt hervorgerufen würden. Müſſe man nicht bei
Betrachtung der damaligen Zuſtände in Amerika an unſere heutige
deutſche Geſchichte denken? Die Bande der Freundſchaft zwiſchen
Amerika und Deutſchland gingen zurück bis zu der Zeit, da ſie von
George Waſhington zuſammengeſchmiedet worden ſeien. Ein
gro=
ßer Teil der Erben und der Umgebung Waſhingtons habe aus
Deutſchen beſtanden, allen voran leuchte der Name Friedrich
Wil=
helm von Steubens. Für uns Deutſche ſei es eine Sache des
Her=
zens, den Gedenktag feierlich zu begehen.
Nach den mit lebhaftem Beifall aufgenommenen
Ausführun=
gen des Kanzlers hörte die Verſammlung ſtehend die amerikaniſche
Nationalhymne an, die vom Kosleckſchen Bläſerbund vorgetragen
wurde. Dann nahm der amerikaniſche Botſchafter Sackett das
Wort. Seinen Ausführungen folgte der gemeinſame Geſang des
Deutſchlandliedes. Darauf hielt Miniſterialrat Profeſſor Dr.
Win=
delband den Feſtvortrag. Das Weihelied von A. Niemann, vom
Berliner Siemens=Chor geſungen, beſchloß die eindrucksvolle Feier.
9A9 Alemnr iMostad.
Die Sowjekregierung ſichert ftrenge Beſtrafung zu.
TU. Moskau, 6. März.
Das Außenkommiſſariat hat der Reichsregierung mitgeteilt,
daß der Attentäter Stern ſtreng beſtraft werden ſolle. Die
Sow=
jetregierung hoffe, daß der Zwiſchenfall keine Rückwirkungen auf
die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern
haben werde. Die Aburteilung Sterns werde in kürzeſter Zeit
durch einen beſonderen Beſchluß des Oberſten Gerichts erfolgen.
An dem Verhör Sterns, das im Gebäude der OGPU.
ſtatt=
findet, nimmt u. a. auch der Chef der OGPU., Menſchinſki, teil.
Der bekannte Unterſuchungsrichter für beſondere
Angelegenhei=
ten, Roſenfeld, hat von Stern noch keine Erklärung über die
Beweggründe für den Anſchlag erhalten. Zur Zeit werden die
Perſonalien Sterns geprüft. Von ruſſiſcher Seite wird
behaup=
tet, daß der Attentäter nicht Mitglied der Kommuniſtiſchen
Par=
tei der Sowjetunion ſei. Der von ihm benutzte Revolver iſt
ge=
funden worden. Wie weiter bekannt wiro, ſollen ſich von
Twar=
dowſki und Stern niemals geſehen haben. In Moskau wiro
weiter behauptet, daß der Attentäter nicht den Botſchaftsrat,
ſon=
dern den deutſchen Botſchafter von Dirckſen treffen wollte. In
ruſſiſchen Kreiſen meint man, daß Stern geiſtesgeſtört ſei. Er
ſoll deshalb von mehreren Fachärzten unterſucht werden.
* Hindenburg
als geiſtige und moraliſche Macht.
Ausſprüche Hindenburgs. — „Unſer Leben trägt eine hohe
Auf=
gabe in ſich, die den Menſchen über die Natur erhebt.” — Die
Bedeutung des Pflicht=Gedankens. — Verbindung von Seele
und Arbeit. — Hindenburg als Elkehard Deutſchlands.
Hindenburg iſt in erſter Reihe Soldat, und, da er ein
ſchweigſamer Soldat iſt wie Moltke, ſo hat die Oeffentlichkeit
wenig Gelegenheit, über die geiſtige Bedeutung dieſes
einzig=
artigen Mannes klar zu werden. Zwar weiß jeder, daß eine
Perſönlichkeit ungewöhnlichen Formates dazu gehört, ein großer
Feldherr zu werden, da das Weſen des Genies ohne Größe der
Perſönlichkeit nicht denkbar iſt. Allmählich haben wir gelernt,
in Hindenburg nicht nur den großen Feldherrn, ſondern auch
den großen Erzieher des Volkes zu ſehen, der ſich tatſächlich
in immer höherem Maße als geiſtige und moraliſche Macht
offenbart. Hindenburg hat einmal ſelbſt geſagt, daß er wenig
Bücher lieſt. Aber ein großer Menſch iſt nicht der, der viel
Bücher geleſen hat, ſondern deſſen Weſen der Anlaß zu
dich=
teriſchen und ſchriftſtelleriſchen Werken wird. Ein großer Menſch
erkennt ſymbolhaft die Welt. Er hat die innere Ahnung von
dem Weſen der Dinge und von den Zuſammenhängen der
wir=
kenden Kräfte. Da wir den Menſchen nur groß nennen, der in
ſich eine hohe und reine Welt trägt, alſo eine große
Perſönlich=
keit iſt, ſo iſt jede Aeußerung eines ſolchen Menſchen ein geiſtiger
Wert, was wohl zu unterſcheiden iſt von geiſtreichen Dingen.
Nach dem wahren Sprichwort, daß von Unbedeutenden
Be=
deutendes nicht viel bedeutet, dagegen aber von Bedeutenden
ſchon ſehr viel Unbedeutendes, ſind einige verbürgte
Aeußerun=
gen Hindenburgs über das Weſen des Menſchen, der Pflicht
und der Arbeit zu beurteilen. Dieſe Worte, die in einfacher
Unterhaltung geäußert wurden, zeigen, auf welcher geiſtigen und
ſittlichen Stufe dieſer Mann ſteht, und wie berechtigt die
Be=
gründung iſt, die nicht nur das deutſche Volk, ſondern die ganze
Welt ihm entgegenbringt. Hindenburg ſagte: „Bei allem ſchweren
Ernſt bedeutet uns die Pflicht nicht eine läſtige Feſſel, ſondern
etwas, das in ſelbſtgewollter Entſcheidung ergriffen, den
Men=
ſchen erſt auf ſich ſelber ſtellt und ihm neue Größe und Würde
verleiht. Die Anerkennung des Pflichtgedankens ſchlingt ein
feſtes Band um die Gemüter. Der größte Preußenkönig un
der größte deutſche Denker fanden einmütig in der Pflicht die
höchſte Aufgabe des Lebens. Wo der Gedanke der Pflicht vor=
Aus der Landeshanpkfkadk.
Darmſtadt, den 7. März 1932.
Der Wahlzekiel für die Reichspräſidenkenwahl.
Montag, 7. März 1310
Reichspräſidentenwahl
Theodor QueſterbergOberſtleutnant a. D., Halle a. d. Saale Paul von Hindenburg
Reichspräſident, Generalfeldmarſchall, Berlin — Adolf Hitler
Regierungsrat im braunſchweeigiſchen Staatsdienſt,
München Ernſt Thälmann
Transportarbeiter, Hamburg — Adolf Guſtav Winter
Betriebsanwalt
Großieua bei Naumburg a. d. Saale Oisn ug.
Der amtliche Wahlzettel für die Reichspräſidentenwahl,
der jetzt an alle Abſtimmungsorte geſchickt wird.
— Sektion Darmſtadt und Starkenburg des Deutſchen und
Oeſterreichiſchen Alpenvereins. Es wird nochmals auf den heute
abend 8 Uhr im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule (Eingang
Weſtportal) ſtattfindenden Lichtbildervortrag des Herrn
Rechts=
anwalts Dr. Kiene=Bozen: „Das Land an der Etſch und im
Gebirge” hingewieſen.
Der heutige und morgige Lichtbilder=Vortrag des
Kanin=
chen=Züchtervereins, findet im Saale des Reſtaurants „Stadt
Koburg” ſtatt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Montag, 7. März 20—22 Uhr. Siebentes Sinfonie=Konzert.Preſe 1—5 50 Mk. Dienstag, 8 März *0 Uhr. Große Kundgebung zur Reichs=
präſidentenwahl. Eintritt frei. Mittwoch, 9. März 20—22½ Uhr. B 16. T, Gr. 1, 2, 3, 4 und 5.
Oberon. Preiſe 0.70—5.6. Mk. Kleines Haus. Mairten, 5.fe Keine Vorſtellung Dienstag, 8. März 20½. Enie nach 22½ Uhr. Die Dub rry.
Kleine Preiſe 0 50—3 Mk Mittwoch, 9. März 191 Ende nach 22¾ Uhr. Dſt. Volksdühne M
(4, Vorſt.) Gr. I—1V. Nora. Pr. 0,6 —4,50 Mk
— Heſſiſches Landestheater. Morgen Dienstag iſt die letzte
Aufführung der Operette „Die Dubarry
mit Käthe Walter
in der Titelrolle. —
Hartungs erfolgreiche Neuinſzenierung „No
r7
von Ibſen wird Mittwoch, den 9. März, und Samstag, den
12. März, im Kleinen Haus wiederholt.
—Siebentes Sinfoniekonzert. Wilhelm Kempff, der Soliſt
des heute abend im Großen Haus unter Leitung von Dr. Hans
Schmidt=Iſſerſtedt ſtattfindenden ſiebenten Sinfoniekonzertes
ſpielt Brahms erſtes Klavier=Konzert in D=Moll. Dieſes Werk
bezeichnet in der Konzertgeſchichte des 19. Jahrhunderts einen
Wendepunkt. (
geht zum erſten Male einen neuen Weg, indem
es den Solopart in die große ſinfoniſche Form einbaut.
Die Weihe des neuen G. 9.A.=Heims.
9.
Trotz ſchwerer Heuten, trotz Not und Kriſen läßt ſich das
ſche Volk nicht entmutigen, arbeiten ſeine Organiſationenn,
Einzelglieder und treten ein: Einer für alle, alle für a
Einen ſchonen Beweis gegenſeitigen Eintretens hat der Gcu,
gegeben, der ſein neues Heim am Juſtizpalaſt einweihte unm me
Anregung ſeines Vorſtandes, insbeſondere der Herren Jaymarug
Weinverg, einen ganz neuen Weg der Feier beſchritt. Arbeine.!
AASe
Mitglieder wurden von ihren noch im Beruf ſtehenden Koſwa/f
zum Kaffee eingeladen, und der Einladung wurde gern
undg=
reich Folge geleiſtet; die Kaffeetafel war aus Spenden üben
gedeckt. Mit dieſem Zuſammenſein wurde auf ſchöne Weiſ/
Itt
Band der Zuſammengehörigkeit enger geſchlungen.
Zunächſt beſichtigten die Gäſte das Heim, das helle, 14140
Räume hat, in denen ernſte Aufbauarbeit geleiſtet wird. u
ein eigener Vortragsſaal eingerichtet, in dem auch Lichtrs
vorgeführt werden können; anſchließend befinden ſich die 9
Wahl dieſes Heims eine äußerſt glückliche und wird den Mül,
dern und dem G.D.A. ſehr zuſtatten kommen.
Der erſte Vorſitzende A. Jayme begrüßte herzlich die 20/
reich erſchienenen Gäſte und hieß, beſonders als Ehrengäſte
Gaugeſchaftsführer Fuhrmann, Direktor Dr. Zeiger von der
Handelsſchule, Direktor Dr. Diehl von der Kaufmänniſchern9,
rufsſchule, Amtmann Schorlemer von der Berufsberatunglu=n
Kaſigkeit und Herr Winter (mit Rezitationen).
Direktor Dr. Zeiger wies in ſeiner Glückwunſchanſpanf5u
die er als Vertreter der Städtiſchen Handelsſchule undd zu
Herrn Oberbürgermeiſters hielt, auf die ſchwere Zeit hin, iin
dieſes Ereignis des Einzuges in ein neues Heim falle. Die süm
ſchaftliche Kriſe ſei die Liquidation des Krieges, und an g
Nachkriegserſcheinung hätten alle Völker zu zahlen, alle VS)/c
der Erde hätten zu leiden. Aber das deutſche Volk durfe nichäyat
zagen, und der G.D.A. verſuche für ſeinen Teil, die Wundd4
heilen; er ſtelle ſeine Arbeit in den Dienſt der großen Sachegunf
auch dieſes neue Heim ſoll mit dazu beitragen, poſitiven
Arrüch=
geiſt und engen Zuſammenhalt zu fördern. Möge die Arbei!y
Wahle des deutſchen Vaterlandes gereichen. In dieſem T
ün=
wünſche er den Mitgliedern alles Glück
Dr. Diehl von der Kaufmänniſchen Berufsſchule zei.”
die Symptome der ſchweren Wirtſchaftskriſe und betonte, es g.
das Heldentum der Deutſchen dazu, all das Schwere zu ertrty
und es gehöre die innere Kraft der Organiſation dazu, den nö.n
deraufbau durchzuſetzen. Er beglückwünſche den G.D.A. und ſoät
mit dem Goethewort: „Allen Gewalten zum Trutz ſich erhdeft
nimmer ſich beugen, kraftig ſich zeigen, rufet die Arme der Gſhfüf
herbei
Amtmann Schorlemer übermittelte die herzlichſten 15
wünſche des Arbeitsamtes. Kraft ſeines Amtes, wie eUmete
launig ausdrückte, wende er ſich beſonders an die Jugend. Zm/
Arbeit, die im Kleinen geleiſtet werde, müſſe auch im Großez
leiſtet werden. Der G.D.A., die Jugend ſei berufen, Aufbauzu5
zu leiſten; auf die Jugend habe Deutſchland ſeine Hoff
ſetzt. Mit Reſignation und Kopfhängen ſei nichts geſchafft, 9
deshalb rufe er ein herzliches „Glück auf
Herr Fuhrmann gab ſeiner Freude Ausdruck, doc"
Gelegenheit hatte, an der ſchönen Feier teilzunehmen, Er .
mittelte die Grüße und Glückwünſche des Gauvorſtehers” er I6
daß das Neue, das geſchaffen ſei, ſich glücklich auswirken wunſ
Der Mut des G.D.A. in Darmſtadt ſei zu bewundern, un
W e
werde das neue Heim das Gefühl der Zuſammengehörig
en, das wünſche er aufrichtig. In ſeinen weiteren Ausführ
nahm er zu den wirtſchaftlichen Ereigniſſen, zu Lohn= uni d min
haltsabbau und zur Preisgeſtaltung Stellung und ſchloß mind
zuverſichtlichen Worten, daß auf Stürme und Winter auch w.ſ/1,
ein Frühling, und auf Notzeiten beſſere Zeiten folgen n:
Möge das G.D.A.=Heim glücklichere Stunden ſehen.
Der erſte Vorſitzende dankte für alle Glückwünſche; ſex:
ſonderer Dank galt allen, die die Feier durch Spenden undd
bietungen verſchönern halfen, und namentlich auch dener
keine Mühe und Arbeit ſcheuten, das Heim einzurichten, ſa,
den Herren Hauſchild, Kaſigkeit und Renberg. — Bei geſe*=
Zuſammenſein nahm die ſchlichte, zeitentſprechende Haus;
weiter einen ſchönen Verlauf. Möge der erſte Tag im neuem A ßycu
ein gutes Omen für den G.D.A. und ſein Heim ſein.
en V
Gaſtſpiel Dücker im Orpheum. Heute Montag
folgende Abende gelangt das ganz ausgezeichnete Varie
Am
Landeskr
KOLAMALT
das ideale Anregungsmittel
gramm, das allenthalben das Geſprächsthema abgibt, zur A.0
rung. Noch ſelten iſt es der Leitung gelungen, einen ſo hc
ragenden Spielplan zuſammenzuſtellen, und kann der Beſuä//
empfohlen werden. Von der erſten bis zur letzten Nummer „miet
dieſes Programm Attraktionen; das Ganze ein unvergenn
liches Erlebnis! (Siehe Anzeige.)
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die StenogrochdeitNece
2.
Vereinigung Gabelsberger beginnt am Dienstag, den
Freitag, den 11. März, abends 8 Uhr, im Ludwig=Ge
naſium (Karlſtraße 2) neue Kurſe in Einheitskurzſchrif;
Anfänger, Fortgeſchrittene und in Redeſchrift. Die auf lati)
riger Erfahrung aufgebauten Kurſe unter Leitung ſtaatli”
prüfter Kurzſchriftlehrer geben Gewähr für gründliche Ab00
dung. Maſchinenſchreiben täglich von 17—21 Uhr im Hauſe.
ſtraße 23, part., unter bewährter Leitung nach der Zehnl
blindſchreibmethode. Niedriges Honorar, bequeme Zahlungss.
(Siehe Anzeige.)
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man heute zum letzten
den ulkigen Siegfried Arno im neuen luſtigen Tonfilm=Sche
„Schützenfeſt in Schilda
anſteht, da gewinnt das Leben einen tiefen Ernſt und kann nicht
als eine Sache leichten Spiels und bloßen Genuſſes gelten,
aber aus treuer Pflichterfüllung, quillt unmittelbar eine innere
Freudigkeit auf, auch begründet ſich daraus die Ueberzeugung.
daß, ſoviel Dunkel über unſeren Geſchicken liegen mag, unſer
Leben eine hohe Aufgabe in ſich trägt, die den Menſchen weit
über die bloße Natur erhebt.” — „Es hängt eng mit dem
Pflichtgedanken zuſammen, daß uns die Lebensbewegung nicht
bloß ein Wirken nach außen, ſondern an erſter Stellung eine
Bildung der Seele iſt. — Aber die Sorge für die Seele
be=
deutet uns Deutſchen nicht eine Flucht in die ſtille Klauſe des
Gemüts und eine Entfremdung gegen die Welt, nein, ſondern
es drängt uns, das, was im Junern erwuchs, nach außen hin
voll zur Wirkung und Geltung zu bringen. Nur bei der daraus
rwachſenden Beſeelung konnte deutſcher Art die Arbeit um ihrer
ſelbſt willen lieb und wert werden und zu einem völligen
Selbſtzweck, ohne das hätte ſie nimmer die Tüchtigkeit, die
Ge=
wiſſenhaftigkeit, die Präziſion bis ins kleinſte erreicht, die ſelbſt
unſere Gegner widerwillig anerkennen müſſen. Die Verbindung
von Seele und Arbeit hat im Verlaufe der Geſchichte zu
Lei=
ſtungen geführt, die ſich getroſt dem Großen aller Völker und
Zeiten zur Seite ſtellen kann.” In dieſen Worten ſpricht ſich
der Geiſt eines Mannes aus, der mit Recht berufen iſt, die
Geſchicke Deutſchlands zu leiten. Es iſt zugleich eine erhabene
Weltauffaſſung, die ſich darin bekundet, wie eine große und
reine Seele, die als moraliſche Macht in den heutigen Zeiten
der kleinlichen Verſickerung aller Werte von größter Bedeutung
für ein Volk iſt. Zugleich wirkt Hindenburg durch ſein Leben
ſelbſt als moraliſcher Wert. Stets hat er in des Wortes reinſter
Bedeutung über den Parteien geſtanden und ſein ſtändiger Ge
danke iſt der Gedanke an das einige Zuſammenarbeiten aller
Deutſchen und an die reine Hingabe an das Vaterland.
E=
ſelbſt hat dieſe Hingabe dadurch bewiefen, daß er trotz ſeines
hohen Alters noch die große Würde der Reichspräſidentenſchaft
übernommen hat, um wenigſtens in ſeiner Perfon eine Einigung
der getrennten Volksteile herbeizuführen. So iſt er nicht nur
der Ekkehard des deutſchen Volkes geworden, ſondern hat auch
den Weg gewieſen, zu einer neuen Größe Deutſchlands.
*
Heſſiſches Landeskheaker.
Kunfk, Wifſenſchaft und Leben.
— D
Handels=Hochſchule Leipzig veröffentlicht
ſoeben ihr Vorleſungsverzeichnis für das Sommerſemeſter 1932
deſſen Vorleſungen Ende April beginnen. Die
Immatrikula=
tionsfriſt läuft vom 15. April bis 12. Mai. Das Verzeichnis iſt
für 60 Pfg. vom Sekretariat zu beziehen, das auch weitere
Aus=
kunft erteilt.
Großes Haus. — Sonntag, 6. März.
Aida.
Oper von G. Verdi, Text von Ghislanzoni.
Da es mit Neu=Einſtudierungen immer wieder ſtockh,
ein altes Kaſſenſtück hervorgeholt, aufgefriſcht durch ein Ga!
Wir begrüßten herzlich in der Titelrolle Roſe Horenſm
Landwehr, die hier nicht vergeſſene ausgezeichnete
L=
terſängerin. Sie iſt nicht dieſelbe geblieben, als wie ſie vom
ren die Aida als Antrittsrolle bei uns ſang. Sie iſt geiſo=
und darſtelleriſch in ein großes Format gewachſen. Ihre 8‟
hat fülligere Breite gewonnen und ihren eigenen Reiz beil
Die Kunſt ihrer Behandlung hat ſich vervollkommnet. ‟
dramatiſchen Höhepunkten geht ſie dreiſter ins Zeug, in der
hat ſie mehr Wärme. Ihre Darſtellungsart, von jeher 1e9
önlich, doch innerhalb der Grenzen des Verdiſchen Slils, 9
in dieſer Syntheſe harmoniſch ausgereift und war von
Nuancen. Es iſt ein äſthetiſcher Genuß, ihr Spiel zu ſehen.
ſeinerſeits ganz aus ihrer Muſikalität geſchöpft wird. Ee
und Spiel bilden bei ihr ein unzertrennliches
Ganzes=
uußergewöhnlicher Erfolg. Nicht minder groß war die E
über den Amonasro Hans Komreggs, der uns iit
dramatiſch und muſikaliſch nunmehr ganz ausgereiften e
beglückte.
Albert Seibert wurde im Vorjahr nach ſeinen.
ſpiel als Rhadames für hier verpflichtet. Er feſſelte wie 9e‟
heute beſonders gut disponiert, durch die vielen Vorzube
ſtimmlichen Begabung.
Die Darbietungen von A. Jacobs als Amnerſe
Theo Herrmanns als Ramphis ſind bewährt und ”
Den König gab Theod. Heydorn ſehr repräſentall.
Boten ſang Eugen Vogt, die Prieſterin Regina?"
Chöre und Tanzgruppen waren anerkennensw..‟
K. M. Zwißler iſt, das hat er ſchon oft bewiel”
guter Verdi=Dirigent. In hohem Maße fand er heute d.
gleich zwiſchen dem Original der Partitur und ſeinem lit”
den Temperament. Das muſikdramatiſche Element des De”
Schaffensperiode des Meiſters einleitenden Werkes I9.
den vielen lyriſchen und epiſchen Schönheiten eindringl
Geltung. Die Vorſtellung hatte Schwuug, das Publithl
Te
begeiſtert, das Haus ausverkauft. —
[ ← ][ ][ → ]7. März 1932
Mte g.
Stälnegsfeſt des Reichsbundes ehem. Milikärmuſiker
(Ortsgruppe Darmſtadt.)
Feier ſeines 10jährigen Beſtehens konnte
und 6 d. M. der Reichsbund ehem. Militär=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſtche Neueſte Nachrichten
Nr. 67 — Seite 3
r (Ortsgruppe Darmſtadt) in einfacher, aber
wir havoller Feier begehen. Am Samstag abend leitete ein
Abend” unter Mitwirkung eines 20 Mitglieder
tar !8ereinsorcheſters unter G. Greilich, ſowie des Inten=
B!
dan
Baumeiſter vom Landestheater und einer
tüch=
tigeſmheaterdilletanten=Gruppe in ſehr unterhaltender Weiſe bei
nurſ ſtan Leiſtungen die Feier würdig ein. Den Höhepunkt der
Ver)eru tungen anläßlich dieſes 10jährigen Jubiläums bildete
geſtzwvormittag die
Akademiſche Feier
Rwrdiaſaal, die eine Reihe ganz ausgezeichneter
muſikali=
ſchemn bietungen des auf etwa 60 Mann verſtärkten Orcheſters
des ſ ha sbundes ehemaliger Militärmuſiker brachte. Die
tadel=
los nat, tonlich meiſterhaft vorgetragenen ſchwierigen Muſikſtücke
bewiſen, daß hier neben der beliebten un im Herzen eines jeden
deudh.
lebenden Militärmuſik, in Erweiterung des Rahmens
ymamſt ſche
und klaſſiſche Muſik in ausgezeichneter Weiſe ge=
pfleſiyv rd. Dieſe Pflege iſt vor allem das Verdienſt des
Ver=
einastgenten G Greilich, der bei ſicherer energiſcher
Stab=
ührt
ein Orcheſter wundervoll feſt in der Hand hat und jede
Beruſe”, tonda/ Nuancierung zu unterſtreichen verſteht. Ihm gebührt und
pun ewenſo wie ſeinem Orcheſter, hohe Anerkennung in Wort
undd lirall zuteil.
4. der Ouvertüre G=Moll von Bruckner hieß der erſte
Vor=
ſitzenh/A =Kröcher die Gäſte herzlich willkommen, insbeſondere
den itfen Hardenberg als Vertreter des Großherzöglichen
Hauil en Bundespräſidenten Strahl. die Vertreter der Bundes=
* Mu vere
ie Vertreter der Behörden uſw. Dann gab er einen
kur=
deim fa zen Fharblick über die Geſchichte des Reichsbundes ehemaliger
M
n=uſiker (Ortsgruppe Darmſtadt) ſeit ſeiner Gründung,
wer Verſtorbenen in ehrenden Worten, wobei die Kapelle
leiſe
ſoe hatt’ einen Kameraden” intonierte, und zeichnete den
es Reichsbundes, der darin beſtehe, die gute alte
Militär=
ſyüle endig zu halten und außerdem ſymphoniſche Muſik zu
fleß.
30 Mitglieder, die die Ortsgruppe Darmſtadt
mitgrün=
ſeteineichielten eine beſondere Ehrennadel, Herrr Beate wurde
um menmitglied ernannt. Schließlich befaßte er ſich noch mit
dendilen des Reichsbundes und ſchloß mit dem Gelöbnis treuen
Zuſiknmhaltens.
ſwlgten eine große Reihe herzlicher Glückwunſchanſprachen,
dem Bundespräſidenten Strahl, von dem Vorſitzenden
gruppe Frankfurt, Rock, der einen ſilbernen Pokal
über=
huid im Namen der übrigen Nachbarortsgruppen ſprach, von
treter der Ortsguppe Worms, Kunkel, der eine
Banner=
ls Geburtstagsgabe überbrachte, von Frau Steffen
Frauengruppe Frankfurt. Rednerin regte die Gründung
eßauengruppe für Darmſtadt an. Weiter ſprachen ihre
lüſti ſche der Vorſitzende des Reichsbundes der Zivildienſt=
Etgren Wahl, auch im Namen der Kavallerievereine, und
cötmalt Geißner für den Katholikenverein als
Haus=
errroess Vereinshauſes aus. In einem Feſtvortrag behandelte
uſtkmeiſter a. D. Hauske „Die Bedeutung der deutſchen
N
nruſik”.
latig und in prachtvoller Vertonung wurde das Sym=
Vorſpiel zu einem Drama uraufgeführt, das der
an=
beſyrei Romponiſt, Major a. D. Ehrenmitglied Schaefer, der
unpe Darmſtadt zu ſeinem Stiftungsfeſt widmete. Ganz
ptagende Wiedergabe fand das Vorſpiel aus „Die
Meiſter=
mit dem Dirigent Greilich und ſein Orcheſter bewieſen,
ſa wierigſte Muſikſtücke in vollendeter Weiſe zu Gehör
brin=
nen. Dem Dirigenten und dem Orcheſter wurden lebhafte
Ovchim gebracht.
zu?
teeinem geſelligen Zuſammenſein am Nachmittag bei Muſik
i unds nſt leriſchen Darbietungen war die Veranſtaltung, die einen
erheſnden Verlauf nahm, beendet.
Wer kennk den Mann?
„90*
Im Samstag nachmittag wurde in der Gemarkung
Eber=
ſiyr Walde nach Nieder=Beerbach zu ein Mann im Alter von
Fahren erhängt aufgefunden. Der Tote trug einen
raſunx mit den Buchſtaben M. H. Im Rockkragen fand ſich als
Ver Mfsgeſchäft „Joſef Müller, Freiburg/Breisgau”. Der Mann
trugroäe einen geringen Geldbetrag bei ſich. Mitteilungen an
das moeskriminalpolizeiamt erbeten.
Nie Ortsgruppe Darmſtadt des Odenwaldklubs hielt am
im Kronenſaal unter Leitung des 1. Vorſitzenden Prof.
dri1öß
er ihre Hauptverſammlung ab. Den Jahresbericht
er=
ſetztuye ſtattie Direktor Schäfer, Rechnungsablage und Voranſchlag
rugß berinſpektor Rühl vor für den erkrankten Schatzmeiſter.
ze eit !
Die=
lreich erſchienenen Klubgenoſſen dankten dem Vorſtand für
die Hhunſchaft, die er über ſeine Tätigkeit ablegte, durch
einſtim=
nd ſofortigen Entlaſtungsbeſchluß. Den Höhepunkt der
elsſammlung bildete aber die Verleihung des Ehrenzeichens
jährige Mitgliedſchaft. Für 40jährige Treue zum Klub
Folgende ſieben Herren geehrt: Gewerbelehrer i. R. Bohn,
Eenmeiſter Ehrhardt, Miniſterialrat i. R. Guntrum,
Kauf=
moalich, Oberjuſtizinſpektor i. R. Supp, Buchhändler Waitz,
tal lehrer i. R. Schäfer. Weitere 35 Klubgenoſſen konnten
käarige Treue ausgezeichnet werden, unter ihnen auch der
ene des Geſamtklubs und Ehrenvorſitzende unſerer
Orts=
err Oberbürgermeiſter Mueller, der in herzlichen
morten die Verdienſte des Klubs um die Heimat und das
engehörigkeitsgefühl, das nirgends ſo wie im
Odenwald=
lüſkie verſchiedenen Stände, Konfeſſionen und Parteien
ver=
ing)he rvorhob. — Daß die Geſangsabteilung unter dem Klub=
Muſikoberlehrer Vol z durch prächtige Heimatlieder
erwn
emd denid umrahmte, iſt für den Klub ſchon eine
Selbſtverſtänd=
chiM.
um Union=Theater läuft noch heute der neue ſpannende
AbAtuer=Tonfilm Harry Piels: „Bobby geht los!”
Mie Helia=Lichtſpiele bringen nur noch heute und morgen
daF vergeßliche Luſtſpiel „Im weißen Rößl”.
Nie Herausgabe des 4=Pfennig=Stücks. Ueber die Heraus=
19
4=Pfennig=Stücks erfahren wir aus Kreiſen der
Reichs=
ß die Munze bisher erſt für 30000 Mark 4=
Pfennig=
prägt hat. Da dieſe Anzahl aber noch nicht ausreicht,
A=Pfennig=Stücke in Umlauf zu ſetzen, kann die Ausgabe
APennig=Stücke erſt erfolgen, wenn noch eine erheblich
grö=
msahl geprägt ſein wird.
Mächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie.
rbindlichkeit Aenderungen vorbehalten. Nach New
D. Albert Ballin ab Hamburg 9 3., ab Cuxhaven 10.
mſGurg ab Hamburg 16. 3., ab Cuxhaven 17. 3. D. Deutſch=
Hamburg 23. 3., ab Cuxhaven 24 3. D. New York ab
30. 3., ab Cuxhaven 31. 3. Nach der Weſtküſte
merikas (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd) ab Ham=
Nach
5. Portland 9. 3. MS. Los Angeles 19.
Mexiko (in Gemeinſchaft mit der Ozean=Linie) ab
: D. Sierra Ventana 15. 3. D. Lübeck 2. 4. MS. Rio
Nach Weſtindien (in Gemeinſchaft mit dem
4.
Horn.
uttſchen Lloyd, Bremen und der Reederei
7
Friderun
rg) ab Hamburg: MS. Magdalena 19 3.
Nach der Weſtküſte Zentral=
Iſerlohn 2.
kas (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd) ab Hamburg:
3. MS. Los Angeles 19 3. MS. Magdalena
FPrertland
Uruguay und Argentinien ab Hamburg:
Mach
narral Artigas 12. 3. T. Taunus 26 3. D. General San
Nach der Weſtküſte Südamerikas (in
Dechnſtchaft mit der Roland=Linie Bremen, und Deutſche
Amaſis al
Fſafdciffahrtsgeſellſchaft Kosmos, Hamburg):
Ein Dampfer ab Rotterdam 15. 3. D. Planet
(cKdam 15.
Oſtaſien (Gemeinſchaftsdienſt. Ha=
„Emburg 25. 3. Nach
Eand) ab Hamburg: MS. Burgenland 9 3. MS. Rhein=
D. Oder 19. 3. Hamburg=
Coblenz 16 3
12— 3.
Linie; Wöchentlich zwei Abfahrten. Hamburg
Wöchentlich drei Abfahrten. Mitgeteilt
oin.=
Lini
Nas Reiſebüro der Hamburg=Amerika=Linie. Luiſenplatz 1.
Wour 1308.
Tageskalender für Montag, den 7. März 1932.
geht los”;
EWWic=l=Theater: Union=Theater:
Bobhn Pglaſt=
„Im weißen Röß’!”
=Lichtſpiele
Orpheum: Dücker.
hikſpiele
Schützenfeſt in Schilda‟
Rwenzerte: Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Café
Ernſt=
ig. Schloßkeller, Perkeo — Deutſch. u. Oeſterr Alpenver=
Sekt. Starkenburg, 20 Uhr, im Hörſaal 326 der Techn.
Hoch=
fle.: Lichtbildervortrag „Das Land an der Etſch und im
Din:ge.
Ein kreues Bekennen zu Scholle und Hof. — Die Aufbauarbeik des Junglandbundes.
** In dem mit den grünen Aehrenfahnen des Landbundes
ge=
ſchmückten Rummelbräuſaal fand geſtern nachmittag die
Provin=
zialverſammlung des Jung=Landbundes Heſſen=Starkenburg ſtatt.
Bei einem ſchneidigen Eröffnungsmarſch zogen die
Bannerabord=
nungen in den Saal und nahmen auf der Bühne Aufſtellung
Jungbauer H. Funk=Harreshauſen als
Provinzialvorſitzen=
der hielt eine herzliche Begrüßungsanſprache, beſonders begrüßte
er die Referenten, den Landesvorſitzenden des Heſſiſchen
Land=
bundes, Dr. v. Helmolt, den Vertreter des Stahlhelms, Kapitän
Weiß, den Gauführer des Gaues Starkenburg. Erbgraf v. Erbach=
Erbach, die Vertreterin des Bundes Königin Luiſe, Frau Stiehler,
und die Vertreter der Preſſe. Er freue ſich, daß die alten Kämpfer
zahlreich erſchienen ſeien und der Organiſation Treue gehalten
haben. Er gedachte dann der Verſtorbenen. — Die Fahnen ſenkten
ſich, und leiſe ſpielte die Kapelle „Ich hatt einen Kameraden‟. Er
fuhr dann fort: Leider herrſche heute in Deutſchland Mangel an
Zuſammenhalt, und die Jung=Landbündler wollten ihr Teil dazu
beitragen, die Einigkeit zu pflegen, die Landjugend als das
Fun=
dament des deutſchen Staates zu einer Not= und
Kampfgemein=
ſchaft zuſammenzuführen. Als junge Menſchen wolle man gern
anerkennen, daß zu Mut und Idealismus auch Lebenserfahrung
gehört. Von der älteren Generation dürfe man aber verlangen,
daß ſie die Aktivität der Jugend ſchätzt und den Willen der Jugend,
für ein beſſeres Deutſchland zu kämpfen. Man brauche
verant=
wortungsbewußte Mitarbeiter bis ins letzte Bauernhaus. Vor
allem ein gegenſeitiges gutes Einvernehmen zwiſchen älterer und
jüngerer Generation ſei zu erſtreben und zu erwünſchen.
Deutſch=
land könne nur geſunden, wenn es ſeinen Nährſtand geſund erhält
und geſund macht. Die Führer haben heute einen ſchweren Stand,
ſie arbeiten ohne Anſpruch auf Anerkennung allein für die gute
Sache. Möge der rechte deutſche Landbundgeiſt in den Bauern= nicht erſterben. Der deutſche Bauer wolle die deutſche
Nahrungsfreiheit und damit die Unabhängigkeit des deutſchen
Vaterlandes erringen. Wir können verlangen, daß unſere Arbeit
geſchützt wird. Ein Schutz der nationalen Arbeit allein könne den
Bauernſtand wieder in die Höhe bringen. Die Forderung laute
heute mehr wie je „Schutz dem deutſchen Bauernſtand‟. Den
Glau=
ben an eine beſſere Zukunft wolle die Bauernjugend nicht
ver=
lieren.
Den Geſchäftsbericht erſtattete der Provinzialrechner
Wal=
ther. Bei der Neuwahl des Bundesvorſtandes wurde der
ſeit=
herige Vorſtand einſtimmig wiedergewählt. Der Bundesbeitrag
wurde auf 1,50 Mark für Jungbauern, auf 1 Mark für
Jung=
bäuerinnen pro Jahr feſtgeſetzt. Der Bundestag ſoll am 21. oder
28. Auguſt in Dieburg ſtattfinden. — Den Kaſſenbericht erſtattete
kurz der Provinzialrechner Heiſt. Entlaſtung wurde dem
Vor=
ſtand und dem Rechner einſtimmig erteilt.
Anſchließend ſprach der Leiter der 1. Thür. Bauernhochſchule
in Neudietendorf, Dr. Mögling, über das Thema
„Was will der Junglandbund, und wie ſtehen wir zu ihm?”
Er wolle ein Bekenntnis ablegen, denn er ſtehe mitten in der
Bewegung. Er wolle keine politiſche Polemik führen, ſondern er
wolle von großen Geſichtspunkten aus ſprechen. Zur
Reichspräſi=
dentenwahl werde er keine Stellung nehmen, denn jeder wiſſe, was
r zu tun und zu laſſen habe. Man ſtehe in einer Zeit, in der es
ſich entſcheide, ob der deutſche Menſch deutſch bleiben ſoll. Das
deutſche Volk müſſe ſich eins fühlen in ſeiner großen
Vergangen=
heit. Folgendes ſei zu den Aufgaben und der Arbeit des
Jung=
landbundes zu bemerken: Das deutſche Volk ſei in der
Wirtſchafts=
politik einen falſch orientierten Weg gegangen, da es ſich vom
Agrar= zum Induſtrieſtaat entwickelt habe. Zurück zu einer großen
ſtarken Agrarpolitik laute die Forderung. Hier lägen vor allem
die Aufgaben des Junglandbundes. Die „Ziviliſation” ſei heute
ſo überſpitzt, daß man ſich fragen müſſe, ob die innere Kultur heute
ebenſo hoch ſtehe wie die Kultur zu Zeiten Goethes, als die
„Ziviliſation” noch nicht ſo fortgeſchritten war. Im Bauerntum
liege aber die alte Kraft.
Leider aber hätten die Menſchen des Dorfes es nicht verſtanden,
die dörfliche Kultur zu erhalten. In der Dorfgemeinſchaft ſtehe
von jeher einer zum andern. Den größten Segen werde er darin
erblicken, daß der Menſch wieder zum Gemeinſchaftsmenſchen
er=
ſogen werde: „Einer für alle, alle für einen‟ Den jungen
Men=
ſchen müſſe eingehämmert werden: Unſere Zeit kann nur von der
Tüchtigkeit geſtaltet werden. Dr. Schacht, der nüchterne Wirt=
Wiedergeſundung
ſchaftspolitiker, habe richtig geſagt:
Die
Die Menſchen ent=
Deutſchlands iſt eine Frage des Charakte
ſcheiden die Geſchicke eines Volkes. Wir brauchen Menſchen mit
Man habe ungeheure Aufgaben im Jungland=
„reiner Weſte‟
bund zu erfüllen: Das Dorf müſſe erhalten werden. Den
bäuer=
lichen Sinn, das bäuerliche Weſen gelte es zu erhalten. Das könne
man nicht mit Geld machen, könne man nicht befehlen; das müſſe
man fühlen. Und das unterſcheidet den Landwirt vom Bauern.
Der Bauer fühle ſich gebunden an Acker und Scholle. Ein
boden=
ſtändiges Bauerntum ſei die Kraft und Zukunft Deutſchlands. Der
deutſche Bauer müſſe wieder ſelbſtbewußt werden. Man ſtehe heute
vor einem ganz falſchen Bildungsbegriff. Goethe ſagte: „Der
Menſch ſoll, allgemein gebildet ſein”; er meinte aber eine andere
Allgemeinbildung, als es heute angenommen werde. Unſere
For=
derung ſei heute veräußerlicht und verflacht. Eine
Kulturentwick=
lung, die nicht echt deutſch, echt chriſtlich, echt bäuerlich ſei, müſſe
abgelehnt werden. Neue innere Kraft müſſe das Bauerntum
er=
halten. Wie könne die Aufgabe des Junglandbundes durchgeführt
werden? Vor allem müßten die jungen Menſchen wieder zu
ern=
ſten Bauern und bäuerlichen Menſchen erzogen werden. Darum
könne dem Junglandbund keine politiſche Partei etwas vormachen.
Zuerſt müſſe die Zugehörigkeit zum Junglandbund Parole für die
Jungbauern und Jungbäuerinnen ſein, weil er auf „weite Sicht”
arbeitet. Deutſch müßten wir ſein bis ins Mark, und auch dieſes
Ziel verfolge der Junglandbund. Alte Sitten müßten wieder ge=
Senkung weikerer ſtaaklicher Gebühren.
Die Gebühren für die Arbeiten der
Kataſterver=
meſſung ſind durch Bekanntmachung vom 18. Februar d. J.
in Berückſichtigung der inzwiſchen eingetretenen Senkung der
per=
ſönlichen und ſachlichen Koſten neu geregelt worden. Die neuen
Gebührenſätze haben eine weſentliche Ermäßigung der von den
Gemeinden und Gemarkungsinhabern aufzubringenden
Koſten=
anteile zur Folge, zumal ſie auch für zum Teil zurückliegende
Arbeiten in Anſatz kommen. Die neue Bekanntmachung wird
demnächſt veröffentlicht.
Ct. Heubach i. Odw., 6. März. Deutſche Turnerei. Voll
beſetzt war der große Saal des Kurhauſes Siefert anläßlich des
Schau= und Werbeturnens des hieſigen Deutſchen Turnvereins.
Durchweg gute, exakte Leiſtungen wurden den zahlreichen
Beſu=
chern vor Augen geführt. Der Verein hat in den letzten Jahren
inen großen Aufſchwung und ſtarken Zuwachs zu verzeichnen. Ein
Verdienſt der heutigen wohlgelungenen Veranſtaltung gebührt in
erſter Linie dem rührigen Turnwart W. Adrian, unterſtützt von
dem Vorſitzenden und den Vorturnern. Beſondere Hervorhebung
aus der reichen Fülle des Programms verdienen die
wohlgelun=
genen Tänze und Reigen der Turnerinnen bei Muſik und Geſang
volkstümlicher Lieder.
März. Verbandstreffen evang.
d. Mörlenbach, 4.
Frauenvereine. Vertreterinnen ſämtlicher evang,
Frauen=
vereine des Kreisverbandes Heppenheim fanden ſich im evang.
Beetſaal zu Mörlenbach zuſammen, ſo daß der zur Verfügung
ſtehende Raum bald überfüllt war. Herr Pfarrer Stork=
Bir=
kenau eröffnete die Tagung durch eine zeitentſprechende Andacht.
Nach den Begrüßungsworten der ſtellvertretenden 1. Vorſitzenden.
Frau Pfarrer Eidel=Waldmichelbach, ergriff Herr Dekan Schäfer=
Michelſtadt das Wort und behandelte in trefflichen Worten das
Problem des Kindes und ſeiner Erziehung. Nach dem
Jahres=
bericht, vorgetragen von Frau Wilma Koch=Waldmichelbach, und
der Kaſſenablage ſchritt man zur Neuwahl des Vorſtandes. An
Stelle der verzogenen 1. Vorſitzenden, Frau Oberpoſtmeiſter
Glenz=Heppenheim, wurde Frau Pfarrer Eidel=Waldmichelbach
Frau Dr.
zur 1. Vorſitzenden des Kreisverbandes gewählt.
Kratz=Heppenheim wurde 2. Vorſitzende und Frau Wilma Koch=
Waldmichelbach behielt das Amt der Schriftführerin. Eine
be=
ſondere Not= erhielt das Kreisverbandstreffen dadurch, daß die
Geſchäftsführerin des Verbandes evang.=kirchl. Frauenvereine in
Heſſen, Fräulein Wahrendorff=Alsbach, unter uns weilte.
pflegt werden, damit wieder ſchlichte deutſche Menſchen
heran=
wachſen. Pflege dörflichen Eigenlebens des bodenſtändigen
Land=
volkes betreibe der Landbund. Unſere größte Aufgabe ſei, wahres
Chriſtentum zu erhalten. Möge jeder durch ſeine Zugehörigkeit
zum Junglandbund das Ziel erreichen helfen: Menſchen zu
bil=
den, groß und ſtark zu machen und damit den Wiederaufſtieg
Deutſchlands zu erreichen.
Frau Stadtverordnete Pleimes=Frankfurt a. M. ſprach
dann über:
„Die Bäuerin im Dienſte von Heimat, Volk und Wirtſchaft”.
Sie führte aus: Das Wort „dienen” hat heute keinen ſo guten
Klang mehr wie in früheren Jahren. Wir müſſen verſuchen, dem
Sinn des Dienens nachzugehen. Das freiwillige Sichhingeben an
eine Sache iſt eine vornehmliche Aufgabe. Ein Goethewort ſagt:
„Dienen lerne beizeiten das Weib nach ſeiner Beſtimmung”. Zu
oft wird aber der Nachſatz vergeſſen: „Denn durch dienen allein
gelanget ſie endlich zur Herrſchaft jeder gedienten Gewalt, die ihr
im Hauſe gebührt”.
Die Frau ſoll ſein Hausfrau, Mutter und
Staatsbürgerin. Als Hausfrau hat ſie zu dienen der Wirtſchaft,
als Mutter den kulturellen Belangen, als Staatsbürgerin den
nationalen Aufgaben. Im Kleinbauerntum wird oft mit der
Kraft der Bauernfrau Raubbau getrieben. Gar oft muß ſie heute
Arbeiten ausführen, die eigentlich dem Manne zukommen. Die
Bauernfrau iſt die wichtigſte Perſon im bäuerlichen Haushalt.
Sie iſt mit ihrer Arbeit viel ſtärker mit dem Leben und mit der
Wirtſchaft verbunden als die Frau in der Stadt. In den letzten
Jahren wurden Deutſche Wochen veranſtaltet. Es iſt bedauerlich,
daß wir in Deutſchland überhaupt Deutſche Wochen gebrauchen. Es
muß eine Selbſtverſtändlichkeit ſein, daß wir die deutſche Ware
der ausländiſchen bevorzugen. Für wieviele deutſche
Arbeiterfamilien könnte Arbeit und Brot geſchaffen werden, wenn
wir uns auf den Verbrauch von inländiſchen Waren beſchränkten.
Heute heißt es für die Bauernfrau klug ſein im Handeln und
klug ſein bei der Arbeit.
Es iſt heute wichtig, daß die
Jung=
bauern auf die Bauernhochſchulen gehen, aber auch die
Jungbäue=
rinnen ſollen geſchult werden für den kommenden Kampf des
Lebens. Die Bauersfrau muß eine gute Mutter ſein, damit
je auch die Kinder als wertvolle Nachkommen erziehen kann. Die
Mutter auf dem Lande und in der Stadt muß die geiſtige Kraft
der Familie ſein. Die Mutter muß die Heimatliebe den Kindern
ins Herz pflanzen. Als Staatsbürgerin hat die Frau das
Stimmrecht erhalten. Am 10. November 1918 wurde ihr dieſes
Recht verliehen, und Rednerin iſt eine Gegnerin desſelben
ge=
weſen. Aber wenn ihr nun dieſes Recht verliehen wurde, muß,
ſo fuhr ſie fort, ſie es auch ausüben, und gar oft ſei die Frau
ge=
viſſenhafter als der Mann. Heute kommt es oft vor, daß die
ööhne anderer Meinung ſind als die ruhiger denkenden Eltern.
Die Mutter müſſe hier verſuchen, ausgleichend zu wirken und der
Jugend Verſtändnis entgegen zu bringen. Die bäuerliche
Eigen=
art und Kultur müſſe insbeſondere von den Jungbäuerinnen be
hütet werden. Mit Stolz müſſe ſie bekennen „Ich bin Bäuerin!“
Innerlich verwurzelt mit der Scholle, treu verbunden mit der
Heimat. müſſe die Bauersfrau ſein. Ein altes wahres Sprichwort
ſagt: „Ein Volk fällt und ſteht mit ſeinen Frauen. Ganz beſonders
aber das Landvolk”. (Lebhafter Beifall dankte der Rednerin.)
Kapitän z. S. a. D. Weiße dankte für die Gelegenheit, hier
in dieſer bäuerlichen Verſammlung zu ſprechen. Alle
Einzelbeſtre=
bungen der beiden Organiſationen Junglandbund und Stahlhelm
deckten ſich, dem Stahlhelm ſei nur eine weitere wichtige Aufgabe
zugedacht, die Pflege der Wehrhoheit und der Wehrhaftigkeit. Die
kleinſten Negerſtaaten, z. B. Haiti und Liberia, hätten eine
Wehr=
macht. Deutſchland habe man durch den Verſailler Vertrag dieſes
Recht genommen. Die große deutſche Wehrmacht, die durch
Fried=
rich den Großen geſchaffen wurde, ſei zerſchlagen. Die uns
feind=
lich geſonnenen Staaten ſeien gerüſtet bis an die Zähne, und
unſer deutſches Vaterland ſtehe ihnen wehrlos gegenüber. Auf den
Völkerbund könne man ſich nicht verlaſſen, das ſehe man bei der
erſten Gelegenheit. Im augenblicklichen Streit Javan — China
habe er vollkommen verſagt. Der Stahlhelm wirke für eine
Wehr=
fähigkeit der männlichen wie der weiblichen deutſchen Jugend.
Der Stahlhelm und der Junglandbund wollen daran gemeinſam
arbeiten. Redner forderte die Junglandbündler auf, an den
Ausbildungskurſen des Stahlhelms, die in nächſter Zeit in
ver=
ſchiedenen Orten der Provinz Starkenburg ſtattfinden,
teilzuneh=
men. Unſere gemeinſame Loſung müſſe ſein: „Ein freies
Vater=
land, das Deutſchland heißt
Begeiſterter Beifall dankte dem
Redner. Der Rede ſchloß ſich das Deutſchlandlied an.
Anſchließend ſprach der Landesvorſitzende des Heſſiſchen
Land=
bundes Dr. von Helmolt, der dem Junglandbund ſtets die
Unterſtützung des Altlandbundes zuſagte. Er gab ſeiner Freude
und Dank Ausdruck für die ſchönen erhebenden Stunden, die er
heute bei der Landjugend verleben durfte.
Als Vertreterin des Bundes „Königin Luiſe” ſprach Frau
Stiehler=Eberſtadt, die auf eine gemeinſame Arbeit der
Jung=
bäuerinnen mit dem Bund. Königin Luiſe” hinwies. Gottesfurcht,
Opferbereitſchaft, Pflichterfüllung laute die Deviſe des Bundes.
Die leuchtende Geſtalt der Königin Luiſe ſchwebe den Mitgliedern
voran, deren erſter Wahlſpruch war: „Ich dien!“
Auch dieſer Rednerin wurde herzlicher Beifall zuteil. Dann
ſang die Verſammlung das ſchöne Bauernlied „Für Halm und Aar”.
In ſeinen Schlußworten dankte der Vorſitzende nochmals allen
Teilnehmern für die rege Aufmerkſamkeit und ſprach insbeſondere
den Referenten ſeinen Dank aus. Ebenſo dankte er den
Kame=
raden des „Stahlhehlm” für ihr ſo zahlreiches Erſcheinen.
Mit
einem ſchneidigen Militärmarſch zogen die Banner und Wimpel
der Orts= und Reitergruppen des Jungkandbundes ab. Ein
an=
ſchließender gemütlicher Abend, bei dem das Theaterſtück „Deutſche
Frauen, deutſche Treue” zur Aufführung gelangte, ſchloß die
Tagung.
Rimbach, 4. März. Goethefeiern.
Anläßlich des
Goethejahres hat man ſich in unſerer Gemeinde zu gemeinſamen
Goethefeiern zuſammengeſchloſſen, um eine möglichſt eindrucksvolle
Goethewoche zu geſtalten. Außer verſchiedenen Vorträgen über
Goethes Leben, Goethes religiöſen Entwicklungsgang und Goethes
Naturlehre wird das Schaffen des großen Dichters an einem
wei=
teren Abend durch die Aufführung eines ſeiner Trauerſpiele
herausgeſtellt werden. Ein bunter Goetheabend wird die Woche
beſchließen Am 17. April wird im evang. Gemeindehaus eine
Goetheausſtellung eröffnet werden, die von der Direktion des
Goethemuſeums in Frankfurt beſchickt ſein wird. In 4
Abteilun=
gen wird das Lebenswerk Goethes ſichtbar gemacht werden. Die
Ausſtellung dürfte für die Schulen von größtem Intereſſe ſein,
wie die Goethewoche nicht nur für Rimbach, ſondern auch für
die Umgebung ſtärkſte Anziehungskraft haben dürfte.
W. Heppenheim a. d. B., 4. März.
Mitgliederver=
ſammlung des Geflügelzuchtvereins. Im
Vereins=
lokal „Heſſiſcher Hof” hielt der Geflügelzuchtverein ſeine
Mitglie=
derverſammlung ab, die ſich eines ſehr guten Beſuches erfreute,
Der Schriftführer, Herr Kreisſekretär Eberhard, referierte über
Zweck und Ziele des Vereins und insbeſondere der
Brieftauben=
züchtervereine, wobei er die Pflege der Hühner und Tauben, die
praktiſche Fütterung, Kückenaufzucht, Federwechſel und
Vorberei=
tung zur Ausſtellung ſtreifte. Hierauf folgte ein
Lichtbilderwerbe=
vortrag über die verbreiteſten Hühner= und Taubenraſſen,
neu=
zeitliche Geflügelſtallungen u. a. m. wozu der Bund deutſcher
Ge=
flügelzüchter über 150 Bilder zur Verfügung ſtellte.
Cm. Geinsheim, 4. März. Rückſtändige Steuer. Etwa
28 hieſigen Landwirten wurden die Gelder für abgelieferte
Zucker=
rüben beſchlagnahmt, um ſie zur Begleichung der rückſtändigen
Steuern zu verwenden. Gegen dieſe Maßnahme legten die
be=
troffenen Landwirte ſchärfſten Proteſt ein. In einer dringenden
Gemeinderatsſitzung konnte eine für beide Teile einigermaßen
zufriedenſtellende Löſung inſofern erzielt werden, als man
über=
einkam, die Gelder zum Teil freizugeben unter der
Bedingung=
daß ein Teil der rückſtändigen Steuern bezahlt wird. — Fami
lienabend. Die Schule veranſtaltete unter Leitung des
Leh=
rers Hoch einen Familienabend, der zahlreichen Beſuch fand. Die
Liedervorträge, Theaterſtücke und Reigen fanden großen Beifall.
Der Erlös ſoll zur Anſchaffung von Lehrmitteln für die Schule
Verwendung finden.
Brlefkaſten.
W. K. D. Es empfiehlt ſich Rückſprache an einem Werktage,
8 Uhr früh, auf der Redaktion.
Seite 4 — Nr. 67
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 7. März 1i41
England im Goldrauſch.
Von George Popoff.
London, Anfang März.
England iſt zurzeit von einem regelrechten Goldrauſch erfaßt.
Doch von einem „Goldrauſch” ganz eigener Art. In England iſt
bekanntlich alles ſtets anders, als in der übrigen Welt. Der
gegenwärtige engliſche Goldrauſch äußert ſich keineswegs in
einem Run nach dem edlen, gleißenden Metalle. Am Golde
hängt, nach Golde drängt hier niemand. Alle Welt iſt vielmehr
eifrigſt bemüht, ſeinen geſamten Goldbeſitz ſo raſch wie nur
mög=
lich loszuwerden. Verkaufen, ſolange der Goldpreis noch
günſtig iſt. Sich einen Profit ſichern für den Fall, daß der
Pfundkurs wieder ſteigen ſollte. Pure Geſchäftsmacherei. Das
iſt Englands „Goldrush” von heute!
Den Anfang dieſer neueſten engliſchen Geſchäftsabart bildete,
wie das im Leben handeltreibender Völker oft der Fall zu ſein
pflegt, eine edle Gemütswallung. Als im Herbſt vorigen Jahres
die Flotte revoltierte, das Pfund zu wackeln begann und ganz
England plötzlich mitzuwackeln ſchien, da ſtieg in jedem braven
Briten das Nationalgefühl hoch. „Opfert auf den Altar des
Vaterlandes”, riefen die Patrioten, „Opfert Gold, damit die
Pfundwährung geſtützt werden könne!” Tatſächlich fanden ſich
bald eine Menge älterer Damen ein, die ihre Ringe,
Arm=
bänder, Ohrgehänge und ſonſtigen Schmuckſtücke
zuſammen=
rafften und ſie tränenden Auges auf den Altar des Vaterlandes
das heißt auf den Kaſſentiſch des Schatzamtes niederlegten. Und
die Geſamtheit dieſer von der Nation ſpontan geopferten Gaben
ergab die erſchütternde Summe von 741 Pfund 11 Schillingen
und 6 Pence.
Manchen der alten Damen reuten indeſſen ſpäter die lieben,
teuren Andenken aus Großmutters Zeiten. Sie verſuchten ihre
eigenen Opfergaben zurückzukaufen. Es gelang ihnen ohne
weiteres. Doch ſie mußten für ihren Krimskrams dem
Schatz=
amt erſtaunlich viel Geld bezahlen: der Goldpreis, ſo erklärte
man ihnen, war inzwiſchen bedeutend geſtiegen. Die alten,
patriotiſchen Damen verſtanden zuerſt nicht, was das zu
be=
deuten hatte. Doch ſie waren Britinnen genug, um zu
be=
greifen, daß man dem Vaterlande nützen, und zugleich ein
glänzendes Geſchäft machen könnte. Sie griffen eiligſt in den
Sparſtrumpf. Da lagen noch etliche Goldmünzen. Und, ſiehe
da, für eine Goldmünze zu 20 Schilling zahlten die Händler
in der City jetzt ganze 27½ Schillinge.
Die meiſten Engländer ſind ſteif und feſt davon überzeugt,
daß der Pfundkurs bald wieder ſteigen wird. Infolgedeſſen
tragen ſie das Gold, das ſie beſitzen, maſſenweiſe zu Markte.
Ein Engländer, der heute 20000 Schilling in Gold veräußert
und dafür 27 500 Schilling bezahlt erhält, iſt der feſten
An=
ſicht, daß er ein glattes Geſchäft von 7500 Schilling gemacht
hat. Wir Kontinentaleuropäer denken hierüber anders. Wir
werden dabei nur zu leicht an unſere diverſen
Inflations=
erfahrungen erinnert. Doch in England hat das Pfund, trotz
des ſtarken Kursſturzes, bisher nur wenig von ſeiner
Kauf=
kraft eingebüßt. Und die unbekümmerte Art, mit der die Briten
furzeit ihre blinkenden Goldſtücke gegen Papiergeld eintauſchen,
iſt daher weit weniger ein Zeichen von Leichtfertigkeit oder
Dummheit, als ein Ausdruck ihres feſten Glaubens an die
Stärke und Solidität der engliſchen Wirtſchaftsmacht.
Der freie Handel in Goldmünzen iſt in England, dem
Gold=
lande par excellence, geſetzlich geſtattet. Die Bank von England
zahlt für einen Gold=Sovereign allerdings nach wie vor bloß
20 Schillinge netto. Doch in der Londoner City gibt es eine
Unmenge von profeſſionellen Goldhändlern, die 27½ Schilling
und mehr zahlen. Gewöhnlich ſind dieſes auch Juweliere,
Geldverleiher, Bankiers, Beſitzer von Verſatzämtern uſw. Vor
ihren Türen ſtehen lange Polonaiſen an. Von allen Enden
Englands, Schottlands und Irlands kommen die Leute nach
London und bieten den Händlern der City ihre goldenen
Schmuckſachen, goldenen Sporttrophäen und goldenen Münzen
an. In den Geſchäften dieſer Händler gibt es auch eigene
Schmelzöfen. Für eine Kleinigkeit kann man ſeine goldenen
Ringe, Armbänder, Uhrketten und andere teuren
Familien=
andenken an Ort und Stelle zuerſt in formloſe goldene
Klum=
pen umgeſchmolzen, dann in viereckige Barren gepreßt und
ſchließlich „offiziell” geſtempelt erhalten. Barrengold handelt
ſich leichter, als Schmuckſachen. Für eine Unze Feingold werden
zurzeit 119 Schillinge bezahlt. Es iſt der höchſte Preis, der in
England je für Gold bezahlt worden iſt.
Es lohnt ſich unter die vor den Juwelierläden der City
Wartenden zu miſchen und ſich die Leute näher anzuſehen, die
an dieſem eigenartigen Goldruſh teilnehmen. Es iſt eine bunt
zuſammengewürfelte Menge. Doch ein Typ dominiert: die feine,
altmodiſch gekleidete, ältere Dame aus der Provinz, die im
Laufe von Jahren in aller Stille ein kleines Vermögen in Gold
verborgen gehalten hat, nun aber durch Verkauf ihres
Gold=
ſchatzes mit einem Schlage ihre Erſparniſſe um 30 Prozent
ver=
mehren möchte. „Während des Krieges”, erzählt eine dieſer
alten Damen den übrigen in der Reihe wartenden Leuten,
„legte ich jedes Goldſtück, das ich beſaß, ſorgſam bei Seite
Ich glaubte damals, es wäre ſo ſicherer. Jetzt jedoch ſind ſolche
Vorſichtsmaßregeln nicht mehr erforderlich und ich habe mich
entſchloſſen, all meine Goldſtücke zu veräußern . . ." Die übrigen
Leute ſind: City=Clerks, Rechtsanwälte, Geiſtliche, Laufburſchen,
Fleiſchergeſellen, alte, feine Herren vom Lande, umherziehende
Trödler aller Art und noch tauſenderlei andere, von der
Profit=
ſucht beſeſſene Leute jeden Alters und jeden Geſchlechts. Am
Papiergeld hängt, nach Papiergeld drängt hier alles",
Der Umſatz beträgt in manchen Geſchäften 2 bis 3 Millionen
Mark am Tage. Einer nach dem anderen ſtülpen all dieſe
bunt=
ſcheckigen Leute auf den Tiſch der Geldwechſler ihre
Portemon=
naies, ihre Lederbeutel, ihre Köfferchen, ihre Säcke aus. Manch=
mal fallen bloß einige vereinzelte Goldſtücke heraus. Dan
ergießt ſich auf den Ladentiſch ein wahrer Goldſtrom von un
15 000 und gar 20 000 Dukaten auf einem Mal. Manche de
meiſten frequentierten Goldhändler müſſen dauernd zur
nach Bargeld ſenden. Das Papiergeld wird in großen Büäi
begleitet von bewaffneten Poliziſten, angebracht.
Hunn=
tauſende, hunderttauſende von raſchelnden, grünen und mi
Pfundnoten werden der wartenden Kundſchaft ausgezahlt.
Austauſch gegen Gold, gegen engliſche Sovereign, gegen dere
20=Markſtücke, gegen ruſſiſche 10=Rubelſtücke, gegen Louisi,
gegen Goldmünzen, die 100 oder 200 Jahre alt ſind und
man es anſieht, daß ſie Jahrzehntelang irgendwo in derro
verborgen gelegen haben.
Die Wechſlerbuden der City ſehen klein und unſcheſ
aus. Aber hinter dieſen beſcheiden und ärmlich ausſehck.
Geſchäften ſtehen oft angeſehene Firmen von Weltruf mit !
entſprechenden Organiſalion. Jedes der großen Goldinſtitug
City verfügt über Hunderte von Agenten, die dauernd an
England bereiſen und das Gold, das nicht von ſelbſt †
Weg nach London finden will, durch Reklame, Ueberrann
und andere Kniffe künſtlich hervorlocken. Denn der wm
große engliſche Reichtum ſoll in der Provinz und auffſ
Lande verborgen ſein. Eine der bekannteſten Londoner B,
hat das in barer Münze in England noch verborgene Goll
mehrere Milliarden Mark geſchätzt — „genügend um dig
ſamte nationale Schuld Englands zu bezahlen”.
Bishen=
durch die Treſors der Londoner Händler bloß 400 bis 5000
lionen Mark in Gold gegangen. Den England bereiſſſ
Goldſuchern dürfte alſo eine reiche Ernte bevorſtehen.
Doch was geſchieht mit all dem Golde, das nun
großen Mengen in den Treſors der Londoner City landeis
erweiſt ſich, daß es faſt ohne Ausnahme nach dem Ausi
weiterverkauft wird. Es geht vor allem nach Frankreich,
gien und Holland, meiſtens ſogar per Flugzeug, nach
Amſterdam und Brüſſel. Der ganze „Goldrush” iſt fün
Händler der Londoner City nämlich nicht anderes, als ein
wöhnliches Agiogeſchäft: ſie kaufen vom engliſchen Pul
Gold zu einem relativ niedrigen Preiſe und verkaufen es
zu einem relativ hohen Preiſe weiter. „Wenn die Franzoſen
Holländer”, erklärte ein Londoner Bankier, „geneigt ſinin
einen engliſchen Sovereign 28 Schillinge und mehr zu bezäu
ſo ſind wir ſtets bereit, ihnen von dieſer Ware ſo viel zu lil,
wie ſie wollen . . ." Der Händlerprofit beträgt lediglich
1 Schilling pro Goldſtück. Die Schwankungen des inter nu
nalen Goldwertes ſind ſehr delikat. Will man ein Goſtz
machen, ſo muß man raſch kaufen und noch raſcher verkel
Sonſt fällt plößlich der Goldkurs und man kriegt eins au
Beine. Solche ſchmerzlichen Hiebe mag kein Kaufmann
einſtecken, John Bull am allerwenigſten. Wünſchen wi
dem braven Manne, der in letzter Zeit ſchon ſo viel Pe
erlebt hat, daß der Goldrauſch, von dem er zurzeit erfay
ſich für ihn in der Tat als ein profitables Geſchäft ernti
und er zum Schluß nicht voller Reue und Verzweiflungg/
rufen möge: „Meine güldenen Dukaten, ſagt wo ſeid ihr)
geraten —
HHT
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Todes=Anzeige.
In der Nacht zum Sonntag entſchlief nach langem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden meine
herzens=
gute Großmutter, unſere liebe Schwiegermutter,
Schweſter und Tante
(3693
Frau Lehrer
Eliſabethe Beher Ww.
geb. Funck
im Alter von 80 Jahren.
Im Aamen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Koch.
Zwingenberg, den 6. März 1932.
Die Einſegnung findet ſtatt: Dienstag, den 8. März
1932, nachm. 1½ Uhr, im Trauerhaus, Zwingenberg,
Heidelbergerſtr 32, und daran anſchließend um 2½ Uhr
die Beerdtgung auf dem Friedhof zu Auerbach,
ab=
gehend vom nördlichen Ortseingang.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben wurde heute unſere
liebe und treuſorgende Mutter, Schwiegermutter
Großmutter und Tante
(3695
Frau Eliſabethe Peiri Ww.
geb. Weſterwald
plötzlich und unerwartet im Alter von 69 Jahren
durch einen ſanften Tod erlöſt.
Die rtauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 6. März 1932.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 9. ds. Mts.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal des alten Friedhofs
an der Nieder=Ramſtädterſtr. aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit
die traurige Nachricht, daß am Samstag abend mein
lieber Mann, unſer Vater, Schwiegervater, Großvater,
Bruder, Schwager und Onkel
Ernſt Leonhard Fornoff
Muſiker
im Alter von 61 Jahren nach langem mit Geduld
ge=
tragenem Leiden ſanft entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Frau Katharine Fornoff Wwe.
Familie Adam Fornoff.
Nieder=Kainsbach, den 6. März 1933.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag, den 8. März 1932,
(3694
vom Sterbehauſe aus.
Todes=Anzeige.
Nach langem ſchweren Leiden entſchlief am Samstag
nacht mein treuſorgender Gatte, unſer lieber Sohn,
Schwager und Onkel
Peter Walter
Bäckermeiſter
im Alter von 54 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margarete Walter, geb. Reinhardt.
Die Beerdigung findei am Dienstag, den 8. März,
nachm. 2 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=Ram=
(3696
ſtädterſtraße ſtiatt.
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach langem ſchweren Leiden unſere
liebe
Fkad Fülng Sichenderg Bwr.
geb. Koch
im vollendeten 74. Lebensjahre, was ich Freunden
und Bekannten namens der Familie hierdurch
mitteile.
Dr. Erna Schwarzſchild, geb. Haas.
(3609
Frankfurt a. M., den 4. März 1932.
Die Beerdigung findet ſtatt: in Darmſtadt, Dienstag
den 8. März, vormittags 11 Uhr, vom Portale des
iſraelitiſchen Friedhofes aus.
Erna heiratet
früher
denn durch die
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Darmſtäd
agblatt / Heſſiſche
Nr. 67 — Seite 5
Seatſchland ſchlägt die Schweiz mit 2:0 (1:0).
59 009 Zuſchauer fahen in Leipzig einen raſſigen Kampf, bei dem der deutſche Skurm enkkäuſchke.
Wie vorausgefagl:
Schwacher deutſcher Angriff.
Leipzig, 6. März.
ſſeinem 17. Länderkampf mit der Schweiz hat
Deutſch=
zullenten elften Sieg errungen. Aber dieſer Erfolg iſt alles
nutzt als imponierend, er iſt weit ſchwächer ausgefallen, als
tafmrwoarten durfte, und die deutſche Mannſchaft hat auch nicht
aaßen eiſternde Spiel gezeigt, mit dem man rechnete. Die
zazuanuld an dieſer Tatſache trifft aber weniger die Spieler
elbyſſendern den Spielausſchuß des DFB. und den
Reichs=
ajü !Nerz, die dieſen Angriff aufgeſtellt hatten. Die
ſüd=
deulte Sportpreſſe kann es ſich als Verdienſt anſchreiben, daß
e le Sinzige vor dieſer Aufſtellung gewarnt und von
vorn=
herit den Angriff als ſchwach bezeichnet hat. Der DFB. und
heuelſſerz werden in den nächſten Tagen noch manche ſcharfe
undß rechtigte Kritik zu hören bekommen.
Aufmarſch der 50 000
ſir den Fußballkampf in der Meſſeſtadt waren ſchon ſeit
Tal/ 29 000 Karten verkauft. Insgeſamt mögen am Sonntag
außli m= Platz des VfB.=Leipzig über 50 000 Menſchen
verſam=
meilleweſen ſein. Damit war das Faſſungsvermögen der
An=
burſchritten und einige Taufende werden nur eine mäßige
al habt haben. Unter den Zuſchauern befanden ſich die
ſcte der ſtädtiſchen Behörden, u. a. auch Oberbürgermeiſter
ler. Die Schweizer hatten in einem Sonderzug tauſend
Autenbummler geſchickt, die ſich mit ihren Helvetiafähnchen
gnz ſorrntag im Leipziger Stadtbild ſehr bemerkbar machten.
r Aufmarſch der 50 000 ſetzte ſchon in den ſpäten
Vor=
mittlsikunden ein. Er vollzog ſich ziemlich glatt. Eine halbe
Striſe vor Spielbeginn war der Platz vermaßen drückend
ge=
fülll Bß die Maſſen nach vorne drängten und die Linien des
Sphelses überſchritten. Polizei mußte eingreifen,
un /s Spielfeld frei zu halten.
Die Mannſchaften . . .
ünaktlich um drei Uhr erſchienen die Mannſchaften. Zuerſt
kawitn ie Schweizer mit rotem Trikot und mit weißem Kreuz
aufürBBruſt. Sie wurden mit einem ſtürmiſchen Jubel begrüßt,
devſeh noch verſtärkte, als wenig ſpäter auch die deutſche Elf
da3ß ſild betrat. Nach dem Abſpielen der Nationalhymnen
allin, die bekannten Mannſchaften Aufſtellung.
Das Spiel beginnt .."
euttſchland hat die Seitenwahl und ſpielt in der erſten
Ha)/41, mit der Sonne im Rücken. Der Platz iſt etwas weich.
dile chweizer haben Anſtoß, aber der Ball wird gleich
abge=
anifn, und ſofort liegen die Deutſchen in der ſchweizeriſchen
M Die Kombination läßt jedoch zu wünſchen übrig. Ein
ſch)ur SAngriff von Hofmann und Kobierſti wird abgewehrt.
Wolg zwäter iſt Hofmann bei einem Vorſtoß von Kobierſki nicht
ſchin genug zu Stelle. In der 10. Minute gibt es eine
gefähr=
lichköikuation vor dem Schweizer Tor, jedoch kann der ſcharfe
A0 won Rohr zur erſten Ecke für Deutſchland abgewehrt
weiſt. Ein Weitſchuß von Leinberger ſtreift über die Lalte.
Kuühra, verſucht einen Alleingang, aber Weiler kann ihm im
Moment den Ball abnehmen. Ein Flachſchuß von Hof=
1. maln ſührt zur zweiten Ecke, die jedoch ebenfalls nichts ein=
Weinberger kommt allmählich gut in Fahrt, er ſetzt zu=
R
mit ſeinen Nebenleuten den deutſchen Angriff gut ein.
u=ſche Elf bleibt klar überlegen, und nur gelegentlich kann
hwweiz durch Flügelangriffe gefährlich werden. Ein ſchönes
upcel von Kobierſki wird von Hofmann aufgenommen, der
AEener ſchießt, aber Sechehaye hält glänzend. Ein Nachſchuß
olgr geht über die Latte. Bei einem neuen Generalangriff
uin’s Schweizer Tor hat Sechehaye großes Glück. Im
Gegen=
zmf Köpft Frigerio placiert auf das deutſche Tor, aber der
EAe Kereß iſt zur Stelle. Da ihre Läufer zuviel Abwehrarbeit
eißlinn müſſen, kommt der Sturm der Schweizer vorläufig
imB moch nicht zur Geltung. Der deutſche Angriff iſt viel
heikliäther, aber dennoch will er nicht gefallen. Der
Innen=
in dem Rohr und Kuzorra auf ungewohnten Poſten
e1Aherſteht ſich ſchlecht. In der 25. Minute erzwingt Kuzorra
bie ente Ecke, die aber auch wieder nichts einbringt. Fünf
Meix ſpäter hat Kreß plötzlich den geſamten Schweizer Sturm
DKhI da die Abwehr zu weit vorgerückt iſt. Alles befürchtet ein
Thſueer Kreß täuſcht den Mittelſtürmer, und der Ball geht
BN Latte. Allmählich macht ſich die Schweiz dann frei, und
Lrtemauß erneut einen gefährlichen Angriff abwehren. Dann
beist, der ſehr langſam gewordene Nichard Hofmann wieder
M ſeine Flanke von Kobierſki. Langenbein und Kuzorra
ver=
ſchiK
bei günſtigen Gelegenheiten. In der 43. Minute ſpielt
ſiah terſki gut durch, er flankt zur Mitte, wo Minelli den
nlt der Hand abwehrt. Es gibt einen Elfmeter, den
4). Hofmann mit einem Bombenſchuß in die linke obere
Tyte unhaltbar verwandelt.
Deutſchland führt 1:0.
ua: ſetzt kurz darauf einen Strafſtoß aufs Tor, aber Seche=
NaN —uſtet das Leder zurück.
ch der Halbzeit hat es den Anſchein, als habe ſich
ie üſtſche Angriff jetzt endlich beſſer gefunden. Man ſieht eine
uon ſchönen und gefährlichen Angriffen, die aber
wieder=
ho n. Abſeits enden. Dann tauen die Schweizer wieder mehr
auliſchwe Kombination wird flüſſig und ihr Einſatz iſt faſt noch
e lals vorher. Aber die Frankfurter Hintermannſchaft wehrt
ngroßer Nuhe und ſo famoſem Geſchick ab, daß die
An=
ütuungen der Eidgenoſſen vergeblich bleiben. Bei einem Allein=
6Rnärd dann Kuzorra von Minelli unſair angegangen. Der
Schiedsrichter überſieht das und es gibt vom Publikum ein
wüſtes Pfeifkonzert. Kuzorra verläßt den Platz, kommt aber
ſchon nach zwei Minuten wieder. Die Deutſchen verſtärken jetzt
wieder ihre Anſtrengungen, das Eckenverhältnis wird auf 7:0
geſchraubt, aber ein Tor fällt nicht. Die Schweizer decken Richard
Hofmann ſtark ab. In der 20. Minute erreichen ſie dann ihre
erſte Ecke, die auch die einzige bleiben ſoll. Kreß fängt den Ball
ſicher heraus. In der 30. Minute prallt ein 18=Meter=Strafſtoß
von der zahlreichen Abwehr des Gegners ab. Kuzorra verpaßt
kurz darauf durch ſeine Unentſchloſſenheit eine günſtige Chance.
Bei weiteren Angriffen der deutſchen Elf ſchlägt ſich die Abwehr
der Schweizer ausgezeichnet. Eine Vorlage von Gramlich wehrt
der Schweizer Torhüter nur mit Mühe zur 8. Ecke ab. Endlich
ſtellt dann Nerz den Angriff um. Nohr geht in die Mitte auf
ſeinen gewohnten Platz, Kuzorra ſtürmt halblinks, Richard
Hof=
mann halbrechts. Sofort wird das Spiel der Deutſchen beſſer,
die Kombination iſt flüſſiger, die Vorlagen kommen exakter. Ju
der 40. Minute bringt dann Richard Hofmann einen
wunder=
vollen Weitſchuß aus ca. 30 Meter Entfernung an, den
Seche=
haye nicht mehr erreicht. Unter ohrenbetäubendem Jubel der
Maſſen hat Deutſchland das Ergebnis auf 2:0 geſtellt.
In den reſtlichen Minuten liegt die deutſche Elf weiter im
An=
griff. Es kommt zur 9. Ecke, und während die Maſſen den Platz
bereits verlaſſen, ertönt der Schlußpfiff.
Zur Kritik.
Die deutſche Mannſchaft hat zwar berdient gewonnen
und ſie hätte ſogar, dem Spielverlauf entſprechend, noch höher
gewinnen dürfen, aber als Ganzes fand ſie doch nicht den
Bei=
fall der Fachleute. Es hat keinen Sinn, zu ſagen, daß die
Mann=
ſchaft doch 2:0 gewonnen habe und demzufolge auch gut geſpielt
haben müſſe. Das Spiel der Elf, beſonders des Angriffs fordert
ſogar zu einer unbedingt nöligen und verdienten Kritik heraus.
Im Angriff waren nur die beiden Außenſtürmer Kobierſti und
Langenbein gut. Sie waren ſchnell, techniſch gut und gaben gute
Vorlagen, die aber meiſt nicht entſprechend verwertet wurden.
Der Mittelſtürmer Kuzorra zeigte zwar zeitweilig ein
befrie=
digendes Aufbauſpiel, aber vor dem Tor war er viel zu
unent=
ſchloſſen und auch nicht trickreich genug. Von ſeinem guten
Schußvermögen machte er nur ſelten Gebrauch. Richard Hofmann
hat zwar immer noch die alte Schußkraft, aber er iſt langſam
geworden und womöglich noch launiſcher. Er hatte oft Momente,
in denen er offenſichtlich luſtlos ſpielte. Der Halbrechte Rohr
lieferte die erwartete Enttäuſchung. Man ſah, daß der junge
Spieler unbedingt begabt iſt, aber er ſtand eben auf
ungewohn=
tem Poſten. Necht gut ſpielte die Läuferreihe. Leinberger hatte
einen ſehr guten Tag. Knöpfle war wieder außerordentlich
fleißig, an ihm kam der rechte Flügel des Gegners nur ſelten
vorbei. Gramlich beſtach nicht nur durch ſein gutes Abwehrſpiel,
ſondern vor allem durch ſeine prächtigen und oft überraſchend
kommenden, langen und präziſen Vorlagen. Die Verteidigung
ſpielte ohne Tadel. Schütz war ſehr ſicher, und Stubb imponierte
durch ſeine große Schnelligkeit. Kreß erhielt im allgemeinen
wenig Arbeit, er zeigte aber dabei, daß er in Deutſchland immer
noch keinen ebenbürtigen Mann hat.
Die Schweizer Mannſchaft hat ſich viel beſſer geſchlagen,
als man erwartet hat. Die Schweiz iſt offenſichtlich wieder „im
Kommen”. International erſtklaſſig ſind der Tormann Sechehahe
und der Verteidiger Minelli. Zuſammen mit Weiler gaben die
beiden ein Abwehrtrio ab, das nur ſehr ſchwer zu überwinden
war. In der Läuferreihe gefielen Imhof und Hintermann nur
durch ihre zähe Defenſivarbeit, der beſte Mann war aber
Gillardoni, der dem Mannheimer Langenbein ſehr zu ſchaffen
machte. Der Sturm ſpielte zeitweilig ſehr hübſch zuſammen. Der
beſte Mann war Ducommin. Weniger zeigien die Außenſtürmer.
Boekmann=Holland leitete den Kampf einwandfrei.
Von den 17 Spielen Deutſchland—Schweiz hat Deutſchland
nun elf gewonnen, vier gingen verloren, zwei endeten
Unent=
ſchieden. Das Torverhältnis ſtellt ſich auf 49:26 für Deutſchland.
Ueberraſchungen bei den Meiſterſchafts=
und Pokalkämpfen.
Die beiden Repräſentativſpiele und das in Nürnberg wegen
des Hallenſportfeſtes herrſchende Spielverbot machten in der
Ab=
teilung Südoſt bei den Endſpielen eine Einſchränkung
not=
wendig, es kamen nur zwei Spiele zum Austrag, die beide
über=
raſchend endeten. München 1860 wurde auf eigenem Gelände vom
Karlsruher F.V. mit 2:1 Treffern geſchlagen. Damit iſt
Mün=
chen 60 endgültig aus dem Wettbewerb um einen der beiden
vor=
deren Plätze geſchieden, während ſich der K.F.V. nun als
ernſt=
hafter Rivale der bayeriſchen Spitzenreiter bemerkbar macht. Das
2:2=Ergebnis aus dem Spiel zwiſchen V.f.B. Stuttgart und 1. F.C.
Nürnberg iſt eigentlich nicht ohne weiteres als Uberraſchung zu
werten, da Stuttgart ſich auf eigenem Gelände als ſehr gefährlich
eiwieſen hat. In Stuttgart ſind ja auch Pforzheim und Fürth
ge=
ſchlagen worden. — In der Abteilung Nordweſt fuhr der
Ta=
bellenführer Eintracht Frankfurt mit fünf Erſatzleuten nach
Saar=
brücken. Drei Leute waren allein nach Leipzig abgegeben worden,
Die Frankfurter ſpielten in Saarbrücken zwar nur 0:0, aber ſie
können eine Wiederholung des Spieles verlangen, ſofern ihnen
ſpäter der heute verlorene Punkt zur Sicherſtellung der
Meiſter=
ſchaft fehlen ſollte. Der V.f.L Neckarau verteidigte ſeinen zweiten
Platz durch einen 2:0=Sieg über den F.K. Pirmaſens, aber der
F.SV. Frankfurt liegt Neckarau mit nur einem Punkt Abſtand
weiter dicht auf den Ferſen, denn die Frankfurter konnten in
einem harten Kampf Wormatia Worms 2:1 ſchlagen. Mainz 05
ſpielte erſtmalig wieder mit Scherm, und ſein 3:1=Sieg dürſte
dem S.V. Waldhof endgültig die Chancen auf einen der beiden
erſten Plätze verdorben haben.
Bei den Pokalſpielen hat ſich Union Niederrad im
Be=
zirk Main=Heſſen ohne Punktverluſt weiter auf dem erſten Platz
gehalten. Den Niederrädern dürfte der Pokalſieg im Bezirk kaum
noch zu entreißen ſein. — Im Bezirk Rhein=Saar hat ſich
Amicitia Viernheim durch einen 5:4=Sieg über Boruſſia
Neun=
kirchen auf den erſten Tabellenplatz geſetzt, der ihm vorläufig um
ſo ſicherer iſt, als auch Phönix Lundwigshafen durch V.f.R.
Mann=
heim eine Niederlage erlitt. — In Bayern blieb der S.S.V.
Ulm trotz des ſpielfreien Tages an der Tabellenſpitze, da der
Ta=
bellenzweite Teutonia München in Regensburg 2:1 geſchlagen
wurde. Schweinfurt kam durch einen 2:0=Sieg über V.fR. Fürth
auf den zweiten Platz. — In Württemberg=Baden haben
die führenden Stuttgarter Kickers weiter ihre Poſition verbeſſert.
Sie ſiegten in Freiburg über den SC. 2:0, während Brötzingen
von Böckingen 2:0 geſchlagen wurde.
Die Fußball=Ergebniſſe.
Länderſpiele.
In Leipzig: Deutſchland — Schweiz 2:0 (1:0).
In Straßburg: Elſaß — Baden 4:2 (2:2).
Süddeutſche Meiſterſchaft.
Abteilung Nordweſt:
FV. Saarbrücken — Eintracht Frankfurt 0:0.
FSV. Mainz 05 — SV. Waldhof 3:1 (1:0).
FSV. Frankfurt — Wormatia Worms 2:1 (0:0).
VfL. Neckarau — FK. Pirmaſens 2:0 (1:0).
Abteilung Südoſt:
1860 München — Karlsruher FV. 1:2 (1:1).
VfB. Stuttgart — 1. FC. Nürnberg 2:2 (1:0).
Um den ſüddentſchen Verbandspokal.
Main/Heſſen:
Kickers Offenbach — 1. FC. Langen 2:0.
SV. Wiesbaden — Viktoria Urberach 1:1.
Rot=Weiß Frankfurt
Germania Bieber 2:0.
1. FC. Hanau 1893 — Union Niederrad 4:5.
VfL. Neu=Iſenburg — Olympia Lorſch 3:1.
Alemannia Worms — F.Vgg. Kaſtel 06 1:1.
Rhein/Saar: VfR. Mannheim — Phönix Ludwigshafen 1:0.
Boruſſia Neunkirchen — Amicitia Viernheim 4:5. Sportfr.
Saarbrücken — Sp.Vgg. Sandhofen 1:4. Sp.Vgg.
Munden=
heim — 1. FC. Idar 5:1.
Bayern: Wacker München — ASV. Nürnberg ausgef.
Würz=
burger Kickers — Schwaben Augsburg 1:5. Jahn
Regens=
burg — Teutonia München 2:1. Schweinfurt 05 — VfR.
Fürth 2:0.
Württemberg/Baden: Sp. Vgg. Schramberg — FC.
Mühl=
burg 6:3. VfB. Karlsruhe — Freihurger FC. 1:2. Sportfr.
Eßlingen — FC. Birkenfeld 3:2. SV. Feuerbach — Phönix
Karlsruhe 5:2. Germania Brötzingen — Union Böckingen
1:3. SC. Freiburg — Kickers Stuttgart 0:2.
Berliner Fußball.
Tennis=Boruſſia — Union Potsdam 9:0. 1. FC. Neukölln —
Wacker 04 0:1. Adlershofer BC. — Berliner SV. 92 2:2.
Ge=
ſellſchaftsſpiele; BFC. Preußen — VfB. Pankow 3:0.
Union Oberſchöneweide — Südſtern 4:4. BFC. Wedding
Norden=Nordweſt 2:2. Spandauer SV. — Luckenwalder BV. 5:2.
Polizeiſportverein — Poſtſportverein 4:5.
3.5. 5. Frankfurk beſigl Wormalia
nach hartem Kampf mit 2:1 (0:0).
Der Kampf begann mit einem Mißton. Als die Wormſer
Mannſchaft den Platz am „Bornheimer Hang” betrat,
veranſtalte=
ten die 6000 Zuſchauer ein Pfeifkonzert, das auf die
Vorkomm=
niſſe beim Spiel des Fußballſportvereins in Worms hinzielte.
Man hatte in dieſem Moment bereits Befürchtungen, daß der
Kampf ausarten könne, jedoch bewahrten zum Glück die
Mann=
ſchaften mehr Ruhe als die Zuſchauer, es wurde recht fair geſpielt.
Im übrigen hatte der Kampf aber in den erſten 45 Minuten nur
wenig Niveau. Die Frankfurter Mannſchaft zeigte zwar ein
leich=
tes techniſches Plus, aber ihr Innenſturm verſagte vor dem Tore
vollkommen. Die ſchnell und lebhaft kämpfende Wormatia=
Mann=
ſchaft konnte den Kampf durch ihren Eifer meiſt offen halten.
Nach der Pauſe änderte ſich das Kampfbild völlig. Die
Frank=
furter liefen zu einer recht guten Form auf, ſie beherrſchten nun
ſtändig das Feld und ließen den Gegner während der ganzen
Halbzeit nur zu einigen wenigen Durchbrüchen kommen. Schon in
der erſten Minute fiel durch Schweinhardt der Führungstreffer,
und in der 15. Minute erhöhte Henſel mit einem prächtigen 20=
Meter=Schuß auf 2:0. Weitere klare Torchancen konnten nicht
ver=
wertet werden. Euler war als Mittelſtürmer ſo ſchwach, daß er
vom Publikum ausgepfiffen wurde. Wormatia kam dann noch in
der vorletzten Spielminute auf Vorlage von Müller durch
Wink=
ler zu ſeinem Ehrentreffer.
Der Sieg des FSV. war auf Grund der ſtarken
Ueberlegen=
heit nach der Pauſe verdient, ja er hätte noch um ein bis zwei
Treffer höher ausfallen dürfen. Beim Sieger waren der Tormann
Wolf, der rechte Verteidiger Grief, die 3 Läufer, ſowie die
Stür=
mer Heldmann, Henſel und Armbrüſter recht gut. Bei Wormatig
überragte Winkler. Sehr gut waren auch Tormann Gisbert und
die beiden Verteidiger. Die ganze Mannſchaft zeigte in der erſten
Halbzeit ein ſolides Können und großen Eifer, erlag aber ſpäter
der beſſeren Zuſammenarbeit des Gegners. — Glöckner=
Pir=
maſens gut.
Seite 6 — Nr. 67
Mainz holk auf.
FSV. Mainz 05 — SV. Waldhof 3:1 (1:0).
Die Mainzer hatten erſtmals wieder ihre komplette
Mann=
ſchaft zur Stelle; jedoch mußte der internationale Halblinke
Scherm in der zweiten Halbzeit infolge einer neuen Verletzung
erneut ausſcheiden. Es gab in dieſem Spiele auch noch weitere
Verletzte. Der Mainzer linke Läufer Schneider mußte längere
Zeit ausſetzen, und in der letzten Viertelſtunde der erſten Halbzeit
hatte auch der Waldhöfer Pennig den Platz verlaſſen müſſen. Das
Treffen wurde außerordentlich hart ausgetragen. Beſonders nach
dem Wechſel brachten die Gäſte eine ſehr harte Note in den Kampf,
an deſſen Ausartung allerdings auch der völlig unfähige
Schieds=
richter Peiſeler=Karlsruhe ſehr viel Schuld hatte. In der
erſten Halbzeit hatte er bereits zahlreiche Fehlentſcheidungen
ge=
troffen und ſeine ganze Autorität eingebüßt. Das Treffen war
von 4000 Zuſchauern beſucht, einer angeſichts des
Schnee=
treibens ausgezeichneten Ziffer.
In der erſten Halbzeit verlief der Kampf zunächſt ſehr
lang=
weilig. In der 37. Minute ſchoß Engel einen von Burkhardt
zugeſpielten Ball zum erſten Treffer ein. Waldhof hatte vor der
Pauſe ziemlich viel Pech; zweimal landeten unhaltbare Schüſſe
am Pfoſten. Nach dem Wechſel wurde das Spiel lebhafter: Mainz
angriffsluſtiger. Ein Fehler von Schwarz verhalf aber Waldhof
durch Günterroth zum Ausgleich. Der Linksaußen
Poſſel=
mann ſchoß aber dann in der 8. und 10. Minute zwei weitere
Treffer, die den Mainzer Sieg ergaben. In der 22. Minute mußte
Scherm, erneut verletzt, für den Reſt der Spielzeit ausſcheiden.
Pokalſpiele im Beziek Main Heſſen.
VfL. Neu=Iſenburg — Olympia Lorſch 3:1 (2:1).
Während der ganzen Spielzeit verlief dieſes Treffen ohne
Reiz. Iſenburg hätte weit höher gewinnen müſſen, zumal in
der 15. Minute auch noch der Lorſcher Rechtsaußen verletzt
aus=
ſcheiden mußte, wenn nicht der Lorſcher Torhüter auf der Hut
geweſen wäre. In der 12. Minute erzielte Feldbuſch für
Iſen=
burg das erſte Tor. Eine Viertelſtunde ſpäter gleicht dann
Lor=
bacher aus, und in der 37. Minute ſchießt Willmann zum 2:1
für Iſenburg ein. Nach der Pauſe iſt Iſenburg weiter überlegen
und kommt in der 38. Minute der zweiten Halbzeit zu ſeinem
dritten Tor durch Willmann. Schiedsrichter Kilp=Flörsheim
lei=
tete anſprechend.
Kicker Offenbach — 1. FC. Langen 2:0 (1:0).
Etwa 800 Zuſchauer ſahen unter der ſehr guten Leitung von
Schloſſer=Wiesbaden einen ziemlich ausgeglichenen Kampf, die
Gäſte waren ſogar zeitweiſe etwas beſſer, ſo daß ein
Unentſchie=
den dem Kampfverlauf gerechter geworden wäre. Den erſten
Treffer erzielte in der 38. Minute der erſten Halbzeit Bayer und
in der 18. Minute nach der Pauſe kam Offenbach durch Müller
zum zweiten Tor.
Rotweiß Frankfurt — Germania Bieber 2:0 (1:0).
Knapp 500 Zuſchauer hatten ſich zu dieſem Spiel
eingefun=
den, das unter der guten Leitung von Wümpfner=Aſchaffenburg
zwar ſehr abwechſlungsreich verlief, aber doch auf keiner allzu
hohen Stufe ſtand. Bei der guten Bieberer Abwehr brauchten
die Rotweißen immerhin 40 Minuten, um durch Scheuermann
zum erſten Treffer zu kommen. Nach der Pauſe ſtellt dann
wie=
derum Scheuermann, in der 35. Minute, das 2:0 her.
Alemannia Worms — FVg. Kaſtel 06 1:1 (1:0).
600 Zuſchauer ſahen ein ſehr abwechflungsreiches Spiel doch
ſtanden die gezeigten Leiſtungen auf keiner allzu hohen Stufe.
FVg. Kaſtel kam durch Rockmann zum Führungstreffer, kurz
vor Spielende kam Alemannia aus einem Gedränge heraus zum
Ausgleich. Die Wormſer Mannſchaft litt beſonders unter der
Schußunſicherheit ihrer Stürmer, die es fertig brachten, zwei
Elf=
meter zu verſchießen.
SV. Wiesbaden — Viktoria Urberach 1:1 (0:0).
In dieſem klaſſearmen Spiel waren die Wiesbadener faſt
ſtändig überlegen, obwohl bereits nach 10 Minuten ihr
Halb=
rechter infolge eines Schlüſſelbeinbruches ausſcheiden mußte.
Der SV. ſpielte aber zu ſyſtemlos, um der Ueberlegenheit auch
zahlenmäßig Ausdruck zu geben. In der 29. Minute der zweiten
Halbzeit ſchoß Kraus für Urberach ein, und in der 37. Minute
konnte dann Schreier einen Handelfmeter verwandeln.
Schieds=
richter Metzger=Frankfurt leitete vor 200 Zuſchauern nicht immer
befriedigend.
* Vorentſcheidung im Kreis Starkenburg
Polizei Darmſtadt ſiegt in Sprendlingen.
Griesheim ſchlägt Pfungſtadt.
FV. Sprendlingen — Polizei Darmſtadt 3:6 (2:1).
Germania Eberſtadt — Union Wixhauſen 8:2 (2:1).
SV. Münſter — FC. 03 Egelsbach 5:3 (2:2).
Viktoria Griesheim — Germania 03 Pfungſtadt 6:3 (1:2),
Haſſia Dieburg — Union Darmſtadt 4:1 (2:0).
Sportvgg. 04 Arheilgen — SV. Mörfelden 4:2 (0:1).
FSV. Groß=Zimmern — Germania Ober=Roden 0:2 (0:1).
Das Rennen um die Meiſterſchaft zwiſchen dem FV. Sprend
lingen und dem Polizeiſportverein Darmſtadt hat am geſtriger
Sonntag zugunſten des Polizeiſportvereins eine Vorentſcheidung
gefunden: Mit 6:3 gewannen die Grünen in Sprendlingen, ſick
ſo für die überraſchende 2:4 Niederlage in Darmſtadt revanchie
rend. Das Spiel an ſich zeigte nicht viel von Klaſſefußball; es
ging zu aufgeregt zu, was ſchließlich bei der Bedeutung des Tre
fens verſtändlich war. Die Polizei erwies ſich als die taktiſd
klüger ſpielende Mannſchaft, die auch die beſſeren Nerven auf
brachte, und das entſchied wohl in erſter Linie den Kanpf. Es iſ
bezeichnend, daß Sprendlingen bereits 2:0 führre und die
Grüne=
ſich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen ließen. Und je aufgereg.
ter der Gegner wurde (die Syrendlinger Leitermann und
Neu=
becker wurden nach der Pauſe vom Platz geſtellt!), um ſo ruhiget
wurde die Polizei. Natürlich trägt auch die Hinausſtellung der
beiden Sprendlinger Spieler mit zur Höhe des Ergebniſſes be
(es ſtand da 4:2 für Darmſtadt), aber an ſich gewann die
Polize=
verdient. Der Beſuch des Spieles litt ſtark unter der
Radioüber=
tragung des Länderſpieles. — Die Polizei führt nun abſolut
m=
zwei Punkten und hat die beſten Chancen zur Erringung de=
Meiſtertitels. Allerdings muß dazu aber noch Dieburg in Darn
ſtadt, ſowie Arheilgen und die Beſſunger Union auf deren Plätzen
geſchlagen werden. Ganz ſo ſicher iſt die Sache alſo noch nicht
Sprendlingens Weg iſt aber genau ſo ſchwer, ſpeziell wenn ma
weiß, daß die Mannſchaft in den letzten Spielen nicht überzeugen
konnte und möglicherweiſe auch die beiden Hinausgeſtellten vor
Sonntag geſperrt erhält.
Recht intereſſant waren die Kämpfe, die gegen den Abſtie
gingen, doch gelang es nur in einem Fall einer abſtiegsbedrol
ten Mannſchaft, zum Sieg zu kommen. Das war in Grieshein
wo die dortige Viktoria gegen die Pfungſtädter mit 6:3 (1:2) ge
wann. Pfungſtadt hatte ſeine beiden Torhüter Petri un
Darmſtädter nicht zur Verfügung, und deren Erſatz erwies ſie
als ſchwach. Griesheim war dagegen mit einem Rieſeneifer be
der Sache und gewann verdient. Leider verunglückte ein Gries
heimer Stürmer, indem er gegen den Torpfoſten rannte und eine
Beinbruch erlitt. — Die Darmſtädter Union verlor höher als ge
glaubt in Diebug; Dieburg wird auch für die Polizei eine ſchwe=
Sache werden. Auch Groß=Zimmern konnte auf eigenem Platz
nicht gegen Ober=Roden beſtehen, die Gäſte ſiegten genau ſo wi
im Vorſpiel mit 2:0. Am deutlichſten verlor Union Wixhauſer
in Eberſtadt. Dabei waren die Gäſte bis etwa eine Viertelſtund
nach der Pauſe faſt gleichwertig und hielten das Spiel 2:2. Dann
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
kam der Zuſammenbruch, als Eberſtadt kurz hintereinander fünf
Tore ſchoß. — Die Spiele in Arheilgen und Münſter brachten die
erwarteten Siege der Platzbeſitzer. In beiden Fällen zeigt der
Halbzeitſtand, wie ernſt die Gäſte zu nehmen waren.
In der Tabelle iſt neben dem Vorſprung der Polizei das
wichtigſte der Punktgewinn der Griesheimer, der dieſe jetzt der
Darmſtädter Union nahebringt. Hier wird das Rennen noch recht
in=
tereſſant. Die Verſchiebung der Plätze in der Mitte iſt
unweſent=
lich, da ſich hier an den nächſten beiden Sonntagen noch mehr
Ver=
änderungen ergeben dürften.
Der Tabellenſtand nach dem 6. März 1932.
Spiele Gew. Un. Verl. Tore Punkte Polizei Darmſtadt 69:30 35 FV. Sprendlingen 13 4 58:30 31 Germania Eberſtadt 13 44:35 Germania Oberroden 12 37:31 Haſſia Dieburg 3 8 46:36 * SV. Münſter 63:33 Sp. Vgg. 04 Arheilgen 11 13 57:40 25 Germ. 03 Pfungſtadt 9 6 9:423. FC. 03 Egelsbach 10 57:54 SV. Mörfelden 12 58:45 Union Darmſtadt 12 38:57 Viktoria Griesheim 3 3 15 38:69 FSV. Groß=Zimmern 16 30:90 Union Wixhauſen 21 3 14 34:72 11
Kreisliga Südheſſen.
V.f. R. Bürſtadt — FV. Biblis 3:3.
Starkenburgia Heppenheim — Concordia Gernsheim 5:1.
Olympia Lampertheim — Spv. Hochheim 0:0.
Spv. Abenheim — VfL. Lampertheim, ausgef.
Viktoria Neuhauſen — Olympia Worms 0:2.
S.V. 98 Darmſtadt — V.f.L. Neu=Iſenburg (Pokal=M. 3:0 (1:0).
Obwohl die 98er ihre Mannſchaft ſtark verjüngt hatten,
kamen ſie in einem techniſch durchaus befriedigendem Spiel zu
einem verdienten und einwandfreien Sieg. Der Kampf war nur
in der 1. Halbzeit ausgeglichen, während in der 2. Spielhälfte die
Sportvereinler weit mehr vom Spiel hatten als die Gäſteelf,
Die Iſenburger ſtellten eine gut durchgebildete Mannſchaft, in der
di. Verteidigung der beſte Mannſchaftsteil war; auffallend war
das Verſagen ihrer Stürmerreihe in der 2. Halbzeit. Wenn nicht
Furch als Verteidiger ſo überragend geſpielt hätte, wäre die
Nie=
derlage der Gäſteelf wohl noch deutlicher ausgefallen. Den
Darm=
ſtädtern darf man beſcheinigen, daß ihre Elf einen weit
geſchloſſe=
neren Eindruck machte als in den Spielen der letzten Monate.
Be=
ſonders gut auf Darmſtädter Seite waren die Verteidigung, Frey
als Außenläufer und zeitweiſe der Innenſturm, wie überhaupt
die Darmſtädter Stürmer wiederholt ſchöne Schußleiſtungen zeigten.
1. Jugend — 1. Jugend Union, hier, 8:1; 2. Jgd. — 1. Jgd.
Rotweiß, hier, 5:0; 3. Jgd. — 2. Jgd. Arheilgen, dort, 2:1.
Union Darmſtadt — Haſſia Dieburg 1:4 (0:2).
Union Darmſtadt (Sonderm.) — SV. Roßdorf 6:1 (4:1).
Die 1. Mannſchaft verlor in Dieburg 4:1 (2:0). Dieburg war
in allen Reihen beſſer und gewann verdient, zudem wurde
Darmſtädter wegen Beleidigung ſchon nach 10 Minuten
Spiel=
dauer vom Platze geſtellt. Schiri Ries, Fechenheim, nicht immer
einwandfrei.
Trotzdem die Sondermannſchaft, entgegen der Vorſchau, in
veränderter Aufſtellung antreten mußte, gelang es ihr, gegen den
Tabellenzweiten der Odenwaldgruppe, SV. Roßdorf, mit 6:1
Toren einen deutlichen Erfolg zu buchen. Schade, daß das 200=Meter=Freiſtilſchwimmen, Kl. 1a: 1. Deiters (Sparta
Wetter kein Einſehen hatte. Die deswegen nur wenigen
Zu=
ſchauer haben jedoch beſtimmt nichts verſäumt, denn ein ſolch
anſtändiges, faires Spiel, das beide Parteien vorführten, ſieht
man nicht alle Tage. Roßdorf war auf allen Poſten gleich gut
beſetzt, doch in Technik und Routine waren ihnen die Jonier
über. Hält die Form der Beſſunger Sondermannſchaft an, ſo
wird noch mancher ſeine Freude an den „Alten” erleben.
Sp. Vgg. Arheilgen — Mörfelden 4:2 (0:1).
Zum vorletzten Spiel auf eigenem Platz hatte Arheilgen
Mör=
felden zu Gaſt. Man war auf dieſes Spiel beſonders geſpannt.
Beide Mannſchaften erſchienen in ſtärkſter Aufſtellung, Arheilgen
erſtmalig wieder mit Becker. Die 1. Halbzeit zeigte ein ſehr
ab=
wechſlungs= und temperamentvolles Spiel. Mörfelden begann mit
gefährlichen Angriffen und war die erſte ¼ Stunde leicht im
Vor=
teil. Arheilgen kam allmählich auf, aber leider konnte auch heute
der Sturm nicht überzeugen. Zu langes Zögern vermaſſelte wieder
manch ſchöne Torgelegenheit. Auf der anderen Seite kam
Mör=
felden zu keinem Erfolg, da faſt alle Angriffe durch Abſeitstaktik
unterbunden wurden. Dies verſtimmte begreiflicherweiſe den
Geg=
ner, und das Spiel nahm an Schärfe zu, doch hatte der
Schieds=
richter das Treffen jederzeit in der Hand.
Obwohl Arheilgen ſchon gegen Schluß der 1. Hälfte das Spiel
meiſtens für ſich hatte, fiel doch überraſchend in der 35 Minute
der 1. Treffer für Mörfelden. In der 2. Hälfte ſtellte Arheilgen
um, was zweifellos den Sieg brachte. Mörfelden wurde immer
mehr zurückgedrängt, und bald fiel im Anſchluß an einen ſchön
getretenen Eckball der Ausgleich, dem kurz darauf nach einem
Ge=
dränge der 2. Treffer folgte. Arheilgens Läuferreihe war nun gut
in Fahrt, und der Sturm ſetzte manch ſchönen Schuß auf das Tor,
doch war der Gäſtehüter ſehr ſicher. Den 3. Treffer für Arheilgen
buchte der Mittelläufer durch einen unverhofften Fernſchuß. Kurz
vor Schluß holte Mörfelden noch ein Tor auf. Was niemand mehr
glaubte, wurde zur Wirklichkeit, der Linksaußen von Arheilgen
ſchoß in der letzten Minute nach ſchöner Leiſtung das 4. Tor. Das
Spiel wurde von einem Herrn aus Blankſtadt ſehr gut geleitet.
Viktoria Griesheim — Germania Pfungſtadt 6:3 (1:2).
Zahlreiche Zuſchauer ſahen in obiger Begegnung einen ſehr
hochſtehenden Kampf. Das Spiel, ſehr ſchnell und
abwechſlungs=
reich in ſeinen atemraubenden Momenten, wurde in dieſer Höhe
von den Griesheimern verdient gewonnen. Obwohl die
Pfung=
ſtädter in der erſten Hälfte tonangebend waren und auch ein
ver=
dientes 2:1 herausholen konnten, mußten ſie doch nach Halbzeit den
ſtark aufkommenden Griesheimern die Punkte überlaſſen. Viktoria
hat mit dieſem Siege erneut bewieſen, daß ſie an ſpieleriſchem
Können den anderen Vereinen in nichts nachſteht und nur durch
großes Pech in die Abſtiegsgefahr geraten iſt.
Kritiſch betrachtet, waren ſich beide Mannſchaften in ſpieleriſcher
Hinſicht ziemlich gleich; „nur konnte Pfungſtadt in der zweiten
Hälfte dem Kampfeswillen der Griesheimer nicht mehr
ſtand=
halten und mußte ſich noch 5 Tore gefallen laſſen, wogegen ſie nur
1 entgegenſetzen konnten. Die Kampfſtärke der Gäſte lag in der
Verteidigung, der Sturm konnte gefallen; bei Griesheim dagegen
konnte nur Läuferreihe und Beck überzeugen. Der Sturm ſpielte
noch etwas zu zerfahren und ſollte ſich mehr den anderen Teilen
anpaſſen. Schiedsrichter leitete ſicher. Reſerven 2:2.
S.V. Groß=Gerau — Eintracht Darmſtadt 0:3 (0:1).
Die Erwartungen trafen ein, durch obigen Sieg hat Eintracht
den Beweis erbracht, daß wenn der nötige Siegeswillen vorhanden
iſt, man auch mit Erſotz gewinnen kann. Eintracht war allerdings
heute weſentlich beſſer in Form und hat durch die Einſtellung von
Mühlbach weſentlich an Kampfkraft gewonnen. Die Grün=Weißen
waren beſonders in der 1. Spielhälfte durch die gute Abwehr der
Hintermannſchaft, in der Vollhardt in der Verteidigung durch
ſeinen Eifer, und Mühlbach als Mittelläufer hervorſtachen, ſtark
überlegen. Wenn Eintracht trotz der Ueberlegenheit bis zur Pauſe
nur mit 1:0 in Führung lag, ſo, weil der Sturm die ſicherſten
Tor=
chancen vergab. Nach der Pauſe drückt der Gaſtgeber zeitweiſe
ſtark auf den Ausgleich, doch Langenbach im Eintrachttor hatte
einen ſehr guten Tag, und war nicht zu ſchlagen. Trotz der
mangel=
haften Zuſammenarbeit im Sturm konnte Eintracht bis zum Pfund einen neuen deutſchen Rekord im beidarmigen 9."
Montag, 7. März:
Schlußpfiff noch zweimal erfolgreich ſein. Straub und Hucdt
waren die Torſchützen. Schiedsrichter Kratzenberg=Sprendc;
ſehr gut. Eintracht 2 — Groß=Gerau 2. 3:4.
Olympia Hahn — Rot=Weiß 2:6 (0:3).
Auch das letzte Punktſpiel in Hahn konnten die Rot=Weißti,
Erfolg abſchließen und gewannen trotz vier Erſatzleuten nog
rer, als das an und für ſich ſchon ganz auſtändige Reſunn
ſagt. Auf dem moraſtigen Lehmboden kämpften beide.
ſchaften in vorbildlich fairer Weiſe, ſo daß man in dieſenn
men die ſonſt üblichen Auswüchſe der Punktejagd vollug
vermißte. Der Meiſter war ſeinem Gegenüber in jeder Bes
überlegen, und nur die ſehr aufopfernd ſpielende Abweſn
Heimiſchen verhinderte eine höhere Niederlage. Müllerr
heim war ein guter Leiter. — Die 2. Mannſchaft mußs
beſten Kräfte an die 1. Elf abtreten und holte ſich dadron
Eberſtadt mit einem 5:1 die erſte Niederlage.
Um den Aufſtieg. Am nächſten Sonntag findet in
ſtadt das erſte Spiel um den Aufſtieg ſtatt, und zwar emptihn
die Rotweißen den Sportklub Ober=Ramſtadt
wald=Meiſter).
Fr. T. Urberach — Fr. Tgde. Darmſtadt 7:4 (4:2),
In dieſem Freundſchaftsſpiel mußte ſich Darmſtadt nach r.
vollem Verlauf geſchlagen bekennen, allerdings waren dioick
nicht um 3 Tore ſchlechter. Unverſtändlicherweiſe unterbo/
Schiri (aus Dietzenbach) die beſtgemeinten Aktionen der
ſtädter kurz vor dem Tore.
Das vom Anſtoß ab lebhafte Feldſpiel ſah zunächſt ur
leicht im Vorteil und die zügigen Angriffe auf das Darnmd
Tor machen der Gäſteabwehr zu ſchaffen. Urberachs Rechtt
eröffnet den Torreigen, und bald ſteht die Partie ſchon 4:0/
erwachen die Darmſtädter und holen bis zum Wechſel 2 Tou/
Nach der Pauſe liegt Darmſtadt leicht in Front und erziee
den 3. Gegentreffer, doch der Ausgleich in Geſtalt eines ElIn
Balles hing neben dem Kaſten. Urberach war darauf imm
ſchießen glücklicher. Noch dreimal mußte ſich der Darmſtädteruß
geſchlagen bekennen, während ſein Gegenüber noch ein Ar/
Gäſte nicht verhindern konnte.
Jugend 2:1 für Darmſtadt. 2. Mannſchaft — Dorna”
1:4 (1:2). Dieſen überzeugenden Sieg verdankten die Gäſti
guten Hintermannſchaft mit dem aufmerkſamen Hüter.
— Schüler Dornheim 0:0.
Das Frankfurker Hallenſchwimmfeſt.
Deiters ſchwimmt 200 Meter Freiſtilrekord.
Das verbandsoffene Wettſchwimmen des 1. Frankfurtt
brachte den erwarteten Erfolg: vor ausverkaufter Halle
durchweg hervorragende Leiſtungen. Höhepunkte der eif
waren das Springen, die beiden Freiſtilrennen über 100 m.)
Meter, ſowie die 4X100=Meter=Freiſtilſtaffel. Es gab
Beifall, als der Kölner Deiters im 200=Meter=Freiſtilſchwan
mit 2:16.3 die alte Rekordzeit des Leipziger Heinrich unnt
In den Staffelkämpfen verdient der Sieg von Poſeidon K5lt
der 4X100=Meter=Crawlſtaffel mit 4:15.8 eine beſondere
O=
nung, da die Kölner mit dieſer Zeit trotz Erſatzes bis au=
Sekunde an den deutſchen Rekord herankamen.
Die Ergebniſſe.
Lagenſtaffel, Kl. 1a, 100, 200, 100 Meter: 1. Neptun Kari
5:22 Min. 2. Düſſeldorf 09 5:32.4 Min.
4X100=Meter=Freiſtilſtaffel, Kl. 2a: 1. 1. Frankf. SC. 4:3-/
2. Düſſeldorf 09 4:36.2 Min. 3. Jung=Deutſchland Darn
4:36.8 Min.
2:19 Min. (beim Rekordverſuch mit 2:16.3 Min. neuen
ſchen Rekord). 2. E. Rinderspacher (VfvS. München)
Min. 3. Balk (1. FC. Nürnberg), 4. Schwartz PP.4
Köln) 2:25 Min.
Jugend=Freiſtilſtaffel, 50, 100, 200, 100, 50 Meter: 1. SV.
ruhe 99 5:56.6 Min. 2. 1. Frankf. SC. 5:57 Min.
Offenbach 96 6:03.4 Min.
200=Meter=Bruſtſchwimmen, Kl. 1b: 1. Emig (Poſeidon K
lautern) 2:59,4 Min. 2. Endres (1. Frankf. SC.) 3:0
3. Grohmann (Wiesbaden 11) und Wurm (Poſeidon 9
je 3:03.8 Min.
Lagenſtaffel. Kl. 2a, 100, 200, 100 Meter: 1. Neptun Kar.
5:34,8 Min. 2. SV. Offenbach 96 5:36 Min. 3. Waſſerft
Heilbronn 5:36,6 Min.
4X100=Meter=Freiſtilſtaffel, Kl. 1a: 1. Poſeidon Köln 4:15.:.
2. Moenus Offenbach 4:26 Min. 3. Düſſeldorf 09 4:26..-
4. 1. FC. Nürnberg 4:28,8 Min.
6X100=Meter=Jugendlagenſtaffel: 1. 1. Frankf. SC. 6:2429
im Alleingang.
200=Meter=Bruſtſchwimmen. Kl. 1a: 1. Wunſch (Neptun
ruhe 2:55.4 Min. 2. Wagenbauer (Sp.Vgg. Fürth) 2:06=
3. Englert (Ludwigshafen) 3:04.,6 Min.
100=Meter=Rückenſchwimmen, Kl. 1a: 1. Dr. Frank (Nikar
berg 1:16 Min. 2. Diehl (Neptun Karlsruhe) 1:202 29
100=Meter=Rückenſchwimmen, Kl. 1b: 1. Engelhard (Offenbui
1:18.2 Min. 2. Müller (Waſſerfreunde Heilbronn) 1:127
3. Meyer (1. Frankf. SC.) 1:20.2 Min.
100=Meter=Freiſtilſchwimmen, Kl. 1a: 1. Haas (Poſeidon
1:01.8 Min. 2. Maus (Moenus Offenbach) 1:02.6 904
Deiters (Sparta Köln) 1:02.8 Min. 4. Balk (1. F0.
berg) und Rinderspacher (VfvS. München) 1:03,6 Min
4X100=Meter=Bruſtſtaffel, Kl. 1b: 1. 1. Frankf. SC. 4:56.2‟
2. Düſſeldorf 09 4:57.2 Min. 3. Jung=Deutſchland Dar?
5:00.4 Min.
Kunſtſpringen, Kl. 1a: 1. Eſſer (MSV. Wünsdorf) 146,60 P
2. Stork (TV. 1860 Frankfurt) 146,57 Punkte. 3. Plun
(Sparta Köln) 131,50 Punkte. 4. Merkel (PSV. Mant=
121,24 Punkte.
Fechken.
Darmſtädter Fechtclub — Hermannia Frankfurt 5:1-
Geſtern ſetzte der Darmſtädter Fechtclub die Reihe ſeiner &.
ſchaftskämpfe mit benachbarten Klubs in ſeinen Fechträumel
ſtraße 30 mit Mannſchaftskämpfen gegen den bekannt ſtah
deutſchen Fechtclub Frankfurt a. M. fort, nachdem er bere”
Januar eine Einladung nach Frankfurt und im Februn?
Wiesbaden mit gutem Erfolg angenommen hatte. Wie ſ
auswärtigen Beſuchen, ſo kämpften auch geſtern wieder die
Darmſtädter Fechterinnen und Fechter mit zäheſtem Kampſſ.
und verſtanden es, dem ſtarken Gegner geſchickt manche Sie
zuringen. Daß die Frankfurter Meiſtermannſchaft mit ihre
geübten Nachwuchs nicht zu ſchlagen war, ſtand von vor ?
feſt, um ſo mehr, als die Stützen des Darmſtädter Fechteil.
Dr. Roth und Frl. Engel krankheitshalber ausfielen. 20
einheimiſchen Fechterinnen vermochten Frl. Fuchs und
Frll=
cher, von den Fechtern der erſten Darmſtädter Mannſchaft 9
ren Müller und Sack, von der zweiten Mannſchaft die
Siegert, Steuernagel und Bender einige ſchönen Siege."
Es darf aber geſagt werden, daß die elf Siege, welche 9."
den fünf Darmſtädter Siegen voraus hatte, das Ergebll”
einwandfrei ausdrücken, denn die meiſten Kämpfe konn..
Frankfurter Gäſte nur mit 5:4 Treffern gewinnen. Die 2
lagen werden unſere jungen Fechter anſpornen, immer
durch fleißiges Ueben zu lernen, um bei nächſter Gelegenl.
Scharte auszuwetzen. Das Fechtturnier fand mit einem le
mütlichen Beiſammenſein im Reſtaurant Sitte ſeinen 94*
bei dem die Gäſte zum Ausdruck brachten, daß ſie geile
ſchöne Stadt Darmſtadt und an den DF.C. zurückdenken,
Vogt=Koblenz ſtellte bei den Olympia=Ausſcheidungsich.
im Gewichtheben der Halbſchwergewichtsklaſſe in Eſen Mie
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 67 — Seite 7
MRFe4- 7. März 1932
Bie größte Handball=Oeberraſchung.
Aſüddeukſche Meiſter Sporkverein 98 Darmſtadt in Schwanheint zweiſtellig gefchlagen! —14:4!!
Un die Süd=Meiſterſchaft.
Zonn ſüddeutſchen Endſpielen der Abteilung Weſt gab es
um SSayag eine große Senſation. Der bisher ungeſchlagene
Ta=
helleſtwver, SV. 98 Darmſtadt, gaſtierte in Schwanheim und
wurdhomn dortigen V.f.R. mit 14:4 beſiegt. Eine Niederlage in
ſolcheſeiluusmaß haben die Darmſtädter überhaupt noch nicht
hin=
nehmſmm üſſen, ſelbſt nicht in ihren DSB.=Schlußſpielen mit der
Berltlu PPolizei und anderen Spitzenn nnſchaften. Darmſtadt
erwiſckeg; in dieſem Spiele keineswegs als eine Elf, die in ihren
aNt 74 ſwvieleleuno ſchweren Kämpfen gelernt hat, auch dann die Ruhe zu
Durmfal bewdkt
wenn es einmal ſchief geht. Als es in Schwanheim
ings „uoffewtfldch war, daß die ausgezeichnet disponierten Gaſtgeber
eweu, dem of gewinnen würden, ſtreckte die vielfache ſüddeutſche
Meiſtiäli die Waffen, wurde nervös und unruhig und ergab ſich
i ſchliglefh reſigniert in ihr Schickſal, während Schwanheim ſelbſt
danmhch, mit dem Einſatz aller Kräfte kämpfte, als der Sieg ab=
Sſolutzt ſei ſtand.
9drar bisher nur von Darmſtadt beſiegte V.f.R. Mannheim
u Sön gegen Saarlouis=Roden 10:2 gewann, kann die
Nieder=
ſage / DDarmſtädter unter Umſtänden, ſchwere Folgen haben.
Nartzninn ſteht nun — nach Verluſtpunkten — mit Darmſtadt
gleickhi) hat Darmſtadt noch zu Hauſe zu empfangen. Das
De=
bacl“ Schwanheim kann alſo Darmſtadt evtl. die Meiſterſchaft
oſteſſDie Tabelle:
Kdarmſtadt 98
Manheim
Schwanheim
ronis=Roden.
5 Spiele,
3.
Eine ernſte Lekkion.
chwanheim — 5.J. 98 Darmſtadk 14:4 (5:2).
5 ſoie wenigen mit nach Schwanheim gekommenen
Schlach=
nbthund er war die Reiſe eine fürchterliche Enttäuſchung. Nach
0 Mſuen anſprechendem Spiel war die ganze Mannſchaft, aber
uch e Spieler der 98er Elf, wie gelähmt. In dem Maß, wie
wanheim an ſeinen Erfolgen in eine nie geſehene Form
neſſvillte, nahm die Zuverſicht und das Selbſtvertrauen der
ſarſmſter ab. Wenn trotz des ungünſtigen Halbzeitſtandes noch
nilſwhufffnung für die zweite Spielhälfte vorhanden war, da jetzt
r)mdtk mit der Sonne ſpielte, war bald nach der Pauſe kein
wof” miehr an der Niederlage. Daß ſie in dieſer nie erlebten
öhzh ulsfallen ſollte, wurde immer noch nicht geglaubt. Doch
barſt Krampfgeiſt und Selbſtvertrauen weg, und ſo zeigte die
arſtn)ker Elf in der 2. Hälfte ein derartig zerfallenes Spiel,
aß mſſich fragte, iſt das die Mannſchaft, deren ſchönes flottes,
jelgßunttes Zuſammenſpiel uns ſo oft begeiſterte? Nur aus
enneheuren Depreſſion heraus iſt dieſe Niederlage zu ver=
HAber auch keiner der 11 Spieler zeigte Energie und Herz
unes ſich heraus höhere Leiſtungen zu vollbringen und ſo die
hri ft der Mannſchaft zu ſtärken. Nicht, daß die Elf nicht
be=
ar, ihre Pflicht zu tun. Es wäre verfehlt, die Niederlage
Spielern in die Schuhe zu ſchieben. Die Spieler haben
geſchafft, und darin liegt auch nicht der Grund der
Kata=
u0 Es klappte rein gar nichts, während bei Schwanheim
alkkes klappte. Immer und immer wieder rollte der
Schwan=
üngriff heran, zögernd und zaghaft von der Darmſtädter
riſigung aufgenommen. Kam der Ball aus dem Darmſtädter
btun weg, ſo wurde er ſchon wieder in der Verbindung
ver=
reſtwher die beſtgemeinten Vorlagen im Sturm wurden eine
wſchar aufmerkſam deckenden und energiſch ſpielenden
Schwan=
iwy Reckung, die dicht am Mann klebend den leichten Darm=
MImnenſturm kalt ſtellten. Schwanheim ſpielte aber auch mit
emu öisten Eifer, ſich begeiſternd an den Erfolgen. Es ſchien
lanzaal, als hätte jeder Darmſtädter zwei Schwanheimer
jeghwziſeler.
— Mißerfolg liegt nicht am Können. Die Darmſtädter
lallihi-ft hat zu oft bewieſen, was ſie kann. Wenn auch Fuchs
ndſſennd krankheitshalber nicht mit von der Partie waren, und
chö dere Spieler noch nicht von Grippe und
Erkältungskrank=
ſeitſenih erholt haben, ſo hätte doch ein kleiner Erfolg das Ganze
ngwert, und das Spiel hätte dieſen Ausgang nicht genommen.
Abembi=rall klappte es eben nicht.
ſſchſt nur zu wünſchen, daß nun keine Trauerſtimmung
auf=
konnm enn noch iſt nichts verloren! Jeder wird die Zuverſicht
hable daß dieſes Ergebnis eine Einzelerſcheinung bleibt. Der
konufnide ſpielfreie Sonntag wird der Mannſchaft gut tun, das
Hahſlrurnier am Mittwoch wird hoffentlich auch das
Selbſtver=
raufu der Mannſchaft haben, und wir ſind überzeugt, daß die 98er
ſanſalb er dieſe Enttäuſchung ſich ſelbſt und ihren Anhängern ſo
balſc ctt mehr bereiten.
m. Spielverlauf: Weber=Darmſtadt ſchießt in der erſten
Millie Mr. 1 des torreichen Rennens, doch glich bald Heuſer aus
undſ uuſſtdorf, der glänzend ſpielte, brachte Schwanheim in
Füh=
umſeheuſer erhöhte in der 10. Minute auf 3:1. Durch
Straf=
ſchuſlkonnte Feick das Reſultat auf 2:3 verbeſſern. Zwei weitere
Toyſvorr Papſtdorf ſchufen das Halbzeitreſultat 2:5. Derſelbe
Spiſe ſerhöhte in der zweiten Hälfte ſofort nach Beginn auf 2:6.
Setzſſmmt das Trauerſpiel ſeinen Anfang. Papſtdorf, Heuſer und
Sch*k kommen immer wieder durch, und 11:2 ſind im Nu fertig.
Feiſſctoltt wohl in der 25. Minute noch ein Tor auf, doch Scherer
undlel ſer ſetzen dafür 3 weitere Dinger in den Darmſtädter
KaM 2Da das erſte Tor durch Darmſtadt fiel, mußte auch das
ſerMackh für Darmſtadt ſein: Fiedler ſchießt in der 29. Minute
de1Feiſten Hälfte einen Strafſtoß ein.
ts Treffen wurde fair durchgeführt. Schiedsrichter Söllner=
D) eſ=m konnte befriedigen. Die Schwanheimer Zuſchauer, die
nauo ſahlreich wie bei dem Spiel vor vier Wochen ſich
einge=
lungbatten, hatten allen Grund, begeiſtert über die Leiſtungen
ihr keieblinge zu ſein.
dw eit der Kampfbericht! Auch wir hoffen, daß dieſe zweite
unimeſl ſtellige Niederlage die letzte der Saiſon iſt. Wenn ſie eine
nnA Söchwäche der Elf noch rechtzeitig erkennen ließ, die vor den
heu Bteſnenden Endkämpfen noch beſeitigt werden kann und muß,
ſie: die Lehre in Schwanheim ihr Gutes haben,
Min=Heſſens Damenmeiſterſchaft entſchieden.
Eintracht Frankfurt wieder Meiſter.
ſder main=heſſiſchen Meiſterſchaftsrunde der Damen fiel die
Medung am vorletzten Spieltage. Die Frankfurter Eintracht
Def zmy den FSV. Mainz 05 mit 5:3 (2:1) und ſicherte ſich zum
dryſWMale die Bezirksmeiſterſchaft. Das zweite Spiel des Tags
ſaſſe Wolizei Darmſtadt beim SV. Wiesbaden mit 1:0 als
knap=
pe,/ien ger. Dieſes Treffen hat aber keine Bedeutung mehr, wie
auhühie beiden am kommenden Sonntag ſtattfindenden Rückſpiele
de Geul tigen Begegnungen an der Meiſterſchaft der
Frankfurte=
rihlnnnichts mehr ändern können.
dunmit ſtehen nun die drei Teilnehmer an den Endſpielen zu
de bsüſddeutſchen Damen=Meiſterſchaft mit dem Titelverteidiger
Eſchaaht Frankfurt, dem Altmeiſter Sportfreunde Landau und
WRFC. Nürnberg feſt. Spielplan und Beginn der Endſpiele
ſit Bwnch unbekannt.
Weſtdeulſchlands erſter Pokalfieg.
Endſpiel um den Handballpokal der D. S.B. — Weſtdeutſchland
ſchlägt Mitteldeutſchland 7:4 (2:4).
„F Puppertal kam am Sonntag das 7. Pokalendſpiel der
3. zum Austrag. Das Treffen litt unter ſehr ungünſtigen
Umſtänden. So ſchneite es während des ganzen Spieles ſehr ſtark,
wodurch natürlich die Spielweiſe beider Mannſchaften litt.
An=
dererſeits wirkte ſich dieſes Wetter auch im Beſuch aus, denn die
Zahl von nur 2000 Zuſchauern iſt gerade für weſtdeutſche
Verhältniſſe unbegreiflich niedrig.
Zum erſten Male konnte ſich Weſtdeutſchland in die Liſte der
Pokalſieger einzeichnen. Man hatte allgemein auf Grund der
bis=
herigen Ergebniſſe weſtdeutſcher Verbandsmannſchaften mit dieſem
Sieg gerechnet; es ſah aber in der erſten Halbzeit nicht danach
aus. Der Weſten ſpielte hier auffallend ſchwach, ſodaß die Sachſen
bald durch Schulze und Oswald 2:0 in Führung lagen. Fiſcher
holte dann einen Treffer auf, aber Oßwald und Lindner erhöhten
für Mitteldeutſchland auf 4:1, und erſt gegen Schluß der erſten
Halbzeit verbeſſerte Geilenberg auf 4:2. Nach dem Wechſel hatte
ſich der Weſten gefunden und drängte die Sachſen vollkommen in
die Defenſive. Voſſenkauf erzielte durch zwei ſchöne Würfe den
Ausgleich, und durch Autermanns (2) und abermals Voſſenkaul
fielen noch drei Treffer, die das Endergebnis herſtellten. Zum
Schluß gewannen die Sachſen nochmals an Boden, konnten aber
keinen Erfolg mehr erzielen.
Meiſterſchaftsſpiele im Reich.
Weſtdeutſchland: Hagen 05 — Polizei Bochum 4:4.
Branden=
burg: Greif Stettin — 1. Spandauer PHC. 9:14. Preußen
Stet=
tin — SCC. (Damen) 1:4. Norddeutſchland: BV. Rendsburg.—
St. Georg Hamburg 0:10. Polizei Schwerin — Hannover 96 5:4.
SV. Harburg — Poſtſportverein Hannover 3:11. Polizei
Ham=
burg — Polizei Wilhelmshafen 14:1. Damen: Wilhelmsburg
09 — Wandsbek 2:6. Eimsbüttel — Holſtein Kiel 3:2. VfB.
Hildesheim — Germania Leer 2:2. Südoſtdeutſchland:
Aleman=
nia Breslau — Polizei Kottbus 6:10. Polizei Oppeln — Polizei
Waldenburg 2:10. Cherusker Görlitz — Boruſſia Carlow 1:7.
Damen: Reichsbahn Oppeln — Sportfr. Breslau 0:0.
V.f. R. Mannheim—SC. Saarlouis 10:2 (4:1).
Vor 600 Zuſchauern landete der Rheinmeiſter in Mannheim
einen klaren Sieg. Die Saarländer Gäſte enttäuſchten. Ihre
Hin=
termannſchaft war trotz der hohen Niederlage der beſte
Mann=
ſchaftsteil. Im Sturm wurde aber nur wenig gezeigt. Eine
Aus=
nahme machte indeſſen nur Hiery, der aber gut bewacht wurde.
Mannheim entſchied das Spiel durch einen ſchußkräftigen Sturm
und die ſtabile Deckung. Schaab=Ludwigshafen leitete gut.
Mann=
heim ging in der 12. Minute durch Sornberger in Führung, die
Hiery ausglich. Fiſcher und Fornberger (2) ſtellten das
Halbzeit=
ergebnis von 4:1 her. Nach dem Wechſel ſchoß Mannheim ſechs
weitere Treffer, in die ſich der ganze Sturm und Mittelläufer
Morgen teilten, während Saarlouis beim Stande von 6:1 durch
Hiery zum zweiten Male erfolgreich war.
Rol-Weiß Darmſtadt — T.V. Atheilgen 3:5 (2:2).
Am Sonntag weilte der T.V.=Arheilgen mit ſeinen beiden
aktiven Handballmannſchaften bei Rot=Weiß. Die 2. Mannſchaften
lieferten ſich ein jederzeit ausgeglichenes Spiel, das im großen und
ganzen im Rahmen des Sportlichen blieb. Das unentſchiedene
Er=
gebnis 5:5 war der gerechte Ausgang. Um 3 Uhr begann das Spiel
der 1. Mannſchaften. Was man hier zu ſehen bekam, war alles
andere als ein Freundſchaftsſpiel. Wo die Technik zurückſtand,
mußte die Körperkraft helfend einſpringen. Gleich zu Beginn geht
Arheilgen mit 2 Ueberraſchungstoren in Führung. Rot=Weiß
kämpft mächtig, doch die beſtgemeinteſten Schüſſe landeten im Aus.
Gegen Mitte der 1. Halbzeit hat Rot=Weiß das Pech, einen ſeiner
Stürmer durch Verletzung zu verlieren, dennoch gelingt es, mit
10 Mann ſpielend, den Vorſprung auszugleichen und ſo den
Halb=
zeitſtand von 2:2 herzuſtellen. Zu Beginn der 2. Hälfte iſt Rot=
Weiß wieder komplett und drängt mächtig vor dem Arheilger
Tor. Aber eine allzuharte Abwehr und reichliches Schußpech
ver=
hindern zählbare Erfolge. Nach dieſer Drangperiode kann ſich
Ar=
heilgen kurz vor Schluß des Spieles wieder frei machen und ſchoß
noch 5 Tore, während Rot=Weiß nur noch zu einem Treffer kam.
* Handball in der 2.T.
Pflichtſpiel: Hahn — Roßdorf (Eäſte nicht angetreten).
Privatſpiele: Pfungſtadt — Bürſtadt 0:0, Egelsbach —
Bens=
heim 7:3 (2:2); Urberach — Groß=Zimmern 2:0; Reichsbahn
— Spielvg. Arheilgen 6:2 (2:1); Tgſ. 1875 Darmſtadt —
Braunshardt 7:10 (1:5); Nauheim — Biſchofsheim 10:6 (4:2);
Lorſch — Auerbach 2:3 (0:0); Seeheim — Tgde. 1846
Darm=
ſtadt 9:4 (4:3); Groß=Gerau — Crumſtadt 8:1 (5:0); Erfelden
— Stockſtadt 5:3 (3:2); Heppenheim — Ladenburg 3:1 (1:0);
Zweite — Zell 5:3; Rotweiß Darmſtadt — Tv. Arheilgen 3:5.
Das ungünſtige Wetter — in Teilen des Gaugebietes ſchneite
es — und auch der Länderkampf gegen die Schweiz waren wohl
die Urſache, daß die Spielplätze ſehr ſchlecht beſucht waren. Mit
einigen Ausnahmen gab es Ueberraſchungen auf der ganzen Linie,
wie der hohe Sieg der Reichsbahn gegen Spielvg. Arheilgen, die
Niederlage Bensheim in Egelsbach, der hohe Sieg der Seeheimer
über die Tgde. 1846, die Niederlage Lorſchs auf eigenem Platze
gegen Auerbach und das 8:1 in Groß=Gerau.
Die Vereine meldeten: Pfungſtadt: Nach dem ſchlechten
Auftakt der Zweiten — 0:6 für die Gäſte — hegte man keine
gro=
ßen Hoffnungen, da Bürſtadt in Rheinheſſen hinter Herrnsheim
und Lampertheim an dritter Stelle rangiert. Doch war man
an=
genehm enttäuſcht, bis auf den Umſtand, daß die Platzelf dreimal
freiſtehend verſchoß. Ein ausgeglichener Kampf mit wechſelnden
Angriffen, wobei ſich der Pfungſtädter Sturm gegen die ſtabile
Abwehr der Gäſte als zu ſchwach erwies. Auch die einheimiſche
Abwehr ſpielte ſicher, wobei der Hüter einige ſchwere Bälle hielt.
Ohl von der Tgde. 1846 leitete ſicher. — Egelsbach: Endlich
fand ſich die Platzelf einmal gut zuſammen und legte ein Spiel hin
das begeiſtern mußte. Bensheim ſpielte ohne Kreutzer und gab
nicht den erwarteten Gegner der Kreisklaſſe ab. Die Tgſ. 1875
hatte abermals ein herrliches und gut beſuchtes Spiel gegen
Braunshardt, das leider verloren ging. Der Hüter war erſetzt
und der Gäſteſturm ſpielte vorbildlich. Nikolai gut. —
Nau=
heim:Die Gäſte ſind A=Meiſter und machten bis auf die ſchwache
Abwehr einen guten Eindruck. Bei der Platzelf wirkten einige
Aeltere mit, der neue Hüter ging an. Ein flottes und angenehmes
Spiel. — Lorſch: Ein ganz ſchwarzer Tag der Platzelf, wogegen
die Auerbacher angenehm enttäuſchten, die das Spiel auch ernſt
nahmen. Die Tore fielen erſt nach der Pauſe 1:1, 2:2, und in letzter
Minute riß Auerbach durch Deckungsfehler den Sieg an ſich. —
Seeheim: Die 1846er traten ohne Geduldig an, was man
ver=
ſpürte. Ein Erſatzhüter fand ſich im Seeheimer Tor nicht gleich
zurecht, ſo daß die Tgde, nach Beginn 3:0 führte. Bald wendete
ſich das Blatt, und nach der Pauſe ging es mit den Gäſten ravid
abwärts. — Groß=Gerau: Die Platzelf war in allen Teilen
auf der Höhe, während man von Crumſtadt etwas enttäuſcht war
Nach 6 Minuten hieß es ſchon 2:0, bei der Pauſe 5:0. Dann
wurden die Gäſte etwas beſſer und erzielten kurz vor Schluß den
Ehrentreffer. — Erfelden: Durch die übermäßig harte Spiel=
weiſe Stockſtadts mußte der Sieg erkämpft werden. Nach
wechſeln=
den Erfolgen ſtand das Spiel 3:3, und erſt in einem ſchönen
End=
ſpurt erzielte Erfelden noch zwei Tore. — Heppenheim: Die
Gäſte aus Ladenburg ſpielen auch Meiſterklaſſe und ſtellten eine
ſchöne Mannſchaft. Die Platzelf war faſt immer überlegen und
hätte 6:1 ſiegen können, wenn die Latte nicht mehrmals abgewehrt
hätte. Wiemer gefiel.
Tgſ. 1875 Darmſtadt—TSV. Braunshardt 7:10 (2:5).
Das unter Leitung des recht gut amtierenden Schiedsrichters
Nickolai=Wolfskehlen ſtehende Spiel brachte vor zahlreichen
Zu=
ſchauern einen Kampf zweier gleichwertiger Mannſchaften. Die
in der Bezirksliga der DSB. ſpielenden Gäſte verſtanden es, ſich
durch ihr eifriges, faires Spiel und der beſonders ſchönen
Stür=
merleiſtungen die Sympathien aller Anweſenden zu erobern.
Das Treffen ſelbſt ſah die Gäſte bereits nach 15 Minuten 5:0 in
Führung. Nachdem ſich die Hintermannſchaft der 75er auf die
gegneriſche Spielweiſe beſſer eingeſtellt hatte, kam auch der eigene
Sturm mehr zur Geltung. Bis zum Wechſel hatte der Halblinke
mit ſchönen Würfen zwei Tore aufgeholt. Die zweite Hälfte
ver=
lief ungemein ſpannend. Braunshardt konnte gleich nach Beginn
ſeinen ſechſten Treffer buchen. Dann aber ſetzten die 75er Dampf
auf. Durch prächtige Einzelleiſtung des Rechtsaußen, ſchönen
Schrägſchuß des Mittelſtürmers und placierten Strafwurf des
Linksaußen verbeſſerten ſie auf 6:5. Die Gäſte erkannten den Ernſt
der Situation, und in einem glänzenden Zwiſchenſpurt, der ihnen
vier Tore einbrachte, ſtellten ſie den Sieg ſicher. Im Endkampfe
holten dann die 75er durch Halblinks und Linksaußen nochmals
zwei Treffer auf. Die geſamte Braunshardter Elf zeigte gute
Ball=
behandlung und verſtändnisvolles Zuſammenſpiel. Neben dem
gewandten und ſchußkräftigen Sturm gefiel insbeſondere der
Tor=
hüter. Bei den Platzbeſitzern klappte es nach der anfänglichen
Unſicherheit in allen Reihen recht gut. Lobenswert hielt ſich
wie=
der die geſamte Hintermannſchaft, die heute ein ſchweres Penſum
zu bewältigen hatte. — 2. Mſch. 6:5 für Darmſtadt.
Reichsbahn Darmſtadt — Sp. Vgg. Arheilgen 6:2 (2:1).
Recht temperamentvoll beginnt das Spiel, und ſchon nach
wenigen Minuten bringt der Halbrechte den Platzverein in
Füh=
rung. Arheilgens gut gemeinte Angriffe ſcheitern immer wieder
an der gegneriſchen Verteidigung oder werden eine Beute des ſehr
guten Reichsbahn=Hüters. Erſt nach dem 2. Tor des Halblinken
gelang den Gäſten, deren Sturm ſich zu ſehr in Einzelleiſtungen
verlor, der 1. Gegentreffer. Nach Halbzeit erhöht die Reichsbahn,
jetzt mit dem Wind im Rücken, durch Strafſtöße von Linksaußen
und Mittelläufer auf 4:1. Durch Strafſtoß holt Arheilgen ein Tor
auf. Ein ſchöner Endſpurt der Platzmannſchaft bringt durch
Rechts=
außen und Halblinks noch zwei weitere Tore. Der Sieg iſt an den
beiderſeitigen Leiſtungen gemeſſen, wobei die Reichsbahn, obwohl
mit zwei Erſatzleuten, durch größere Einheitlichkeit hervorragte,
durchaus verdient. Das aufopfernde, niemals an Schnelligkeit
nachlaſſende Spiel der Gäſte verdient beſonderes Lob.
Schieds=
richter Geibel=Pfungſtadt gut, obwohl er es den Gäſten nicht
im=
mer recht zu machen ſchien. — 2. Mannſchaften 8:6 für Arheilgen.
— Die Rückſpiele finden am nächſten Sonntag am Arheilger
Mühlchen ſtatt.
Merck Darmſtadt — Tſch. Griesheim 7:4 (4:2).
Griesheim iſt es nicht gelungen, ſich für die Vorſpielniederlage
zu revanchieren. Die Gäſte mußten ſich auch diesmal verdient
ge=
ſchlagen bekennen. Beide Mannſchaften mußten mit Erſatz
an=
treten, jedoch nahm das Spiel einen ſehr ſchönen fairen Verlauf.
Schon in den erſten 10 Minuten führten die Platzbeſitzer 3:0. Bis
Halbzeit war Merck noch einmal erfolgreich, während Griesheim
nur 2 Tore aufhalten konnte. Die erſte Hälfte der 2. Halbzeit
ge=
hörte ganz dem Gaſtgeber. Das Spiel wickelte ſich in Griesheims
Hälfte ab, jedoch zeigte deſſen Torhüter glänzende Paraden, ſo daß
es zu keinem Erfolg kam. In den letzten 10 Minuten erzielte
Gries=
heim 2, Merck noch 3 Tore. Schiri Hardt ſehr korrekt.
Fr. Tgd. Darmſtadt — Ober=Roden 1:5 (1:2).
Ober=Roden debütierte ganz überzeugend in Darmſtadt. Die
erſte Halbzeit ſah zunächſt gerade nicht nach einer ſo hohen
Niederlage aus. Doch kurz vor der Pauſe fielen in drei Minuten
drei Tore. Mit 1:2 geht es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn erſt
ſetzt das Tempo der Darmſtädter ein, aber bei viel Pech und
Kopfloſigkeit blieben die beſten Torgelegenheiten ungenützt.
Ober=
roden dagegen ſpielt taktiſcher und nicht ſo ſtürmiſch, was auch
zum Erfolg geholfen haben dürfte. Immer wieder bewunderte
man, mit welcher Ruhe und auch genauem Zuſpiel ſie
aufwar=
teten. Bei Darmſtadt bemerkte man in der Hintermannſchaft
Un=
ruhe, die wohl auch die zwei letzten Tore verſchuldete. Das Spiel
war hart, blieb aber immer im Rahmen, und hatte in dem
Unparteiiſchen, Wickler=Mombach, einen guten Leiter.
Darmſtadts Reſerven — Langen 7:6 (6.3). Eine angenehme
Enttäuſchung zeigte die Ib=Elf gegen den Altmeiſter Langen.
Jugend — Jugend Langen 10:6.
Im Waſſerſport=Klubkampf ſiegte am Samstag abend die
Freie Turngemeinde gegen Frankfurt=Bornheim im hieſigen
Hallenbad mit 10:6 Punkten.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 7. März.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Werke von Haydn.
Alte Tanzmuſik. Mitw.: Hilde Keefer=Bluthardt (Sopran),
. Künſtner (Violine), K. Schneider (Violoncello), Am Flügel;
5 Senfert.
18.40: Dr. Lotichius: 4000 Kilometer an deutſchen Grenzen.
19.05: Engliſch.
d: Looping nach vorn. Erlebnisbericht von Vera v. Biſſing.
05: Achtes Montagskonzert.
2.05: Goethe=Belletriſtik.
2.15: Frankreichs Regierung vor den Wahlen, Zeitbericht,
bearbei=
et von Actualis.
22.50: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
23.05: Tanzmuſik der Kapelle Haſecke.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag. 7. März.
9.35: Prof. Dr. Amſel: Lehrgang für Einheitskurzſchrift.
10.10
Schulfunk: Lieder und Tänze von Franz Schubert,
Schulfunk: Engliſch.
12.05
inderſtunde: Wir ſpielen Zeitung.
14.45.
d:
15.4
2. Brink: Vertrau” auf. Deine Kraft!
16.00: Ob.=Stud.=Dir. Dr. Müller: Auf pädagogiſcher Studienfahrt
nach Kanada.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
d: Dr. Schimank: Die Entdeckung der elektromagnetiſchen
In=
duktion.
18.00: Prof. Bickerich. Der nationale Charakter der Völker im
Spie=
gel ihrer Muſik. Mitw.: Aenne Bickerich (Geſang).
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Bürgermeiſter Hirſch, M. d. L.: Kann das gemeinnützige
Cheater noch gerettet werden!
19.30: Prof. Dr. Götze: Die Bekämpfung der Daſſellarvenkrankheit
der Rinder.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Tanzabend der Kapelle Alfred Beres.
21.00: Tages= und Sportnachrichten
21.10: 4. und 5. Bild aus: Liſelott. Singſpiel von E. Künneke.
Während der Pauſe: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Abendunterhaltung.
Hauptſchriſtleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf
ve; für Feuiſleion, Reich und
Karl Bohmann:
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Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max S
Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; füe der
„Dſe Gegenwart” Tageeſpſegel in Bild und Wort: Dr Herbert Nettei
Willy Kuhle;
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Oruck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilſch imn Darmſſadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
[ ← ][ ]Seite 8 —. Nr. 67
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche=Reueſte Nachrichten
Montag, 7. Müß
Nacht. /
Arif in der
Roman
von
Paul Rosenhayn
B)
(Nachdruck verboten.)
Dorothy blickte erſtaunt auf. „Opium?” wiederholte ſie
„kann man denn damit einen Menſchen augenblicklich betäuben?"
„Ihr Zweifel iſt durchaus berechtigt. Sie erinnern ſich, Miß
Crane, daß Inſpektor Bramwell unter dem Lager jenes
verdäch=
tigen Burſchen einige Pflanzen fand, die wir als aſiatiſchen
Mohn erkannten."
„Sie halten alſo dieſen Menſchen für den Täter?"
„Er iſt immerhin einigermaßen verdächtig. Jedenfalls ſteht
feſt, daß er verſchwunden iſt. Wahrſcheinlich iſt er auch der
Ueberbringer der geheimnisvollen Botſchaft geweſen, die Ihr
Vater auf ſeinem Schreibtiſch fand.”
„Dann ſtand dieſer Burſche wohl auch in Verbindung mit
dem fremden Beſucher?
„Das möchte ich ſo ohne weiteres nicht bejahen. Mir ſcheint
es faſt, als ob dieſer fremde Mann und der Gärtnerburſche zwei
ſich bekämpfenden Gruppen angehörten.”
Dorothy ſtützte den Kopf in die Hand. „Mein Gott”, ſagte
ſie leiſe, „wie ſeltſam und unheimlich ſind all dieſe Dinge!”
„Und doch ſind da gewiſſe Anhaltspunkte, die auf eine
wenn auch geringe — Spur hinweiſen. Während meines
Aufent=
haltes in den Großſtädten Indiens iſt mir dieſe Art, Menſchen
zu betäuben, oft begegnet. Die Straßenräuber verwenden eine
beſtimmte Miſchung hochgradig betäubend wirkender
Pflanzen=
ſäfte. Zuſammengeſetzt aus den Säften des Bilſenkrautes, das
jenes furchtbare Gift Hyoschamin liefert, und dem Alkaloid des
Koka=Strauches. Der Verbrecher reibt ſeine Hände mit dieſer
gefährlichen Miſchung ein und führt ſie an den Mund und die
Naſe des Opfers. Eine tiefe Ohnmacht iſt die unmittelbare Folge
dieſes Angriffs. So iſt auch Mr. Crane betäubt worden.”
„Sie meinen alſo, Mr. Jenkins, mein Vater hat ſich gar
nicht verteidigen können?”
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„Sein jäh unterbrochener Hilferuf beweiſt das. Auch hat der
am Telephon lauſchende Beamte der Polizeiſtation nicht das
geringſte Geräuſch eines Kampfes gehört. Aber auch die Spuren,
die ich im Teppich gefunden habe, beſtätigen, daß Mr. Crane in
tiefer Ohnmacht lag, als man ihn aus dem Zimmer ſchleppte.
Denn nur ein Körper, deſſen Glieder in ihren Bewegungen
ge=
lähmt ſind, kann derart tiefe Einbuchtungen im Gewebe
hinter=
laſſen.”
„Wie erklären Sie ſich aber, Mr. Jenkins, daß der
Ver=
brecher das Haus verlaſſen konnte, ohne vom Perſonal gehört zu
z
werden?
„Er kann, das würde ihm nicht einmal große Schwif
bereitet haben, über die Mauer des Parks entwichen 770
dann hätte man Spuren an der Wand oder auf des
gefunden.”
„Wie konnte er denn ſonſt fortkommen, Mr.
Jenliig=
an der Gartenpforte hätte ihn der Gärtner doch
gehört.
„Sehr einfach, Miß Craue, er brauchte ſich ja
Schlüſſel zu bedienen, die Ihr Vater in ſeiner Taſche
habe mich davon überzeugt, daß er durch die kleine Pon
gangen iſt.‟ Der Detektiv griff in die Taſche und les
hellen Stoffknopf auf den Tiſch. „Ich habe Hawley ge
iſt der Knopf vom Pyjama Ihres Vaters.
Dorothy ſchoſſen die Tränen in die Augen. „Ich h5
entſetzliche Spannung nicht mehr aus, Mr. Jenkins. M9
ven zerreißen.” Sie trat mit gerungenen Händen auf O
tiv zu. „Wir müſſen einen Aufruf erlaſſen. Eine Belohrn
ſetzen. Selbſt die ſchrecklichſte Gewißheit iſt eher zu
als dieſe ..
Jenkins legte der Erregten die Hand auf den
Ar=
dürfen nicht den Kopf verlieren, Miß Crane”, ſagte er
mer Stimme, „wir müſſen ſehr bedacht vorgehen. V.
nicht alles täuſcht, haben wir es mit ganz abgefeimtt
buben zu tun. Es wäre ganz verkehrt, in aller Oefff
zu arbeiten. Ich habe deshalb auch ſchon Bramwell terl
und ihn gebeten, den Fall nicht der Preſſe mitzuteilen
licherweiſe iſt von der Polizeiſtation am Glouceſter Say
bisher keine Meldung an die Zeitungen gegeben word
„Sie wollen ſich alſo der Sache annehmen, Mr. G
fragte Dorothy haſtig.
„Selbſtverſtändlich. Ich ſagte Ihnen ja ſchon,
Vater mich um meine Hilfe bat. Hier iſt ſein Brief.”
(Fortſetzung folgt.)
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