Darmstädter Tagblatt 1932


02. März 1932

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Eingeinammer 10 Pfennige

mſtädter Tadt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
allgem Erſcheinen vom 1. März
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aräß 2. Reichemart und 20 Pfenng

bgeholt 2. Reſchsmart, du
Ne.
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Reſchsmark frei 8
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Beſtellgeld monatlt
Reſchomar
ächtelt für Aufahme von Anz
Tagen wird nicht äbernomn
euernzelner Nummern infolge höherer Gewal
Bezieher nicht zur Kürzung de
ſenp
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ſellungen und Abbe
lungen durch
Femzuhre Verbindlichkeit für und.
iſchecktonio
Franffurt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 62
Mttwoch, den 2. März 1932.
195. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Oarmitadt 23 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 38 Reichspfg. Reklamezelt
reit 2 Reichemar. Anzeigen von auswärte 38 Reſchepſt
nzAnzeigen 30 Reſchepig. 92 mm breite Reliſame=
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Doſlar 430 Ma
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Autſchland beſteht auf Gleichberechtigung.

AnkhleDungen Tardieus mit Nadolny. Die Gleichberechkigung die Vorausſehung für die weitere Teilnahme
ime Deuüblands an der Abrüſtungskonferenz. Kompromiſſe irgendwelcher Ark für Deutſchland unkragbar.
neraldiskuſſion aufgeworfener und auch Deutſchland intereſſieren=
nkreich
vertrint den enkgegen- der Fragen zur Einzelberatung kommen wird.
Die deutſchen Vorſchläge ebenſo wie die deutſchen grundſätz=
lichen
Auffaſſungen über die Gleichberechtigung ſind ebenſo wie die
geſehken Skandpunkk.
Vorſchläge der anderen Staaten neben die entſprechenden Beſtim=
mungen
des Konventionsentwurfes geſtellt, ſo daß ſie in gleicher
Weiſe Diskuſſionsgrundlage ſind. Es zeigt ſich, daß die Annahme
im Bentlbe Zuſtimmung zu einer Differenzierung durch des Konventionsentwurfes als Diskuſſonsrahmen durch die
deutſche Delegation unbedenklich war, denn der Konventionsent=
Achlfraeciäche Zugeſtändniſſe auf anderen Gebielen wurf dient nur als Dispoſition.

tenung
auatz
N6N

nicht käuflich.

ranzöſiſche Miniſterpräſident Tardieu entwickelt zur=
unheimliche
Betriebſamkeit. Dauernd liegt er auf der
niſchen Genf und Paris, um ſeiner doppelten Aufgabe

Neue Beſprechungen v. Hoeſchs mit Tardien.

Dab=serdienen beſondere Aufmerkſamkeit ſeine Unte
umgy, die er zuletzt am Montag mit dem deutſchen Wirtſchaftsfragen weiter erörtert wurden.

Hendel

Heyk tionsführer Nadolny gehabt hat.
EilDeutſcher Seite erfährt man über ſie ſehr wenig. Die
Fra=
ſten
ſind erheblich weniger zurückhaltend. Aus ihren
eR0M9 Infapaionen ergibt ſich, daß es ſich dabei in erſter Linie
Fulluk umoche Frage der deutſchen Gleichberechtigung
gehahell hat, die Frankreich offenbar gerne an den Schluß der
FMN IA Kon henr rücken möchte, um dann Deutſchland, wenn bis dahin
rändigung über alle anderen Fragen zuſtandegekommen
he ſärt
auch hier zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Die Hal=
deutſchen
Delegation ſelbſt darüber iſt ziemlich unkla:
Sie hatte in Ausſicht geſtellt, daß in keinem politiſchen
iſchuß über dieſes Kernproblem geſprochen werden
nmittelbar darauf aber erſchien dann ein halbamt=
ummentar
aus Berlin, der ſich darauf feſtlegte, daß
land die Frage der Gleichberechtigung
s im politiſchen Ausſchuß, niemals im
rusſchuß oder in einem anderen Ausſchuß
chen könne, weil ſie ſich von ſelbſt ver=
Dieſer Gegenſatz iſt dann nachträglich als ein Miß=
iEs
entſchuldigt worden unter Hinweis auf die Erklärung
yskanzlers, daß ein allgemeines Abrüſtungsabkommen
ſändlich in gleicher Weiſe für ſämtliche Mächte gelten
lgedeſſen die Gleichberechtigung Deutſch=
die
Grundlage jeder Regelung der Ab=
rüflgsfrage
bilde. Damit aber kommt man praktiſch
uich vel ter, weil ja bekannt iſt, daß die franzöſiſche
ung die genau entgegengeſetzte Auffaſ=
urſhertritt
und die Sonderbeſtimmungen für die ent=
waßiſſter
Staaten neben den Abmachungen über die Abrüſtung
herlsen, laſſen will.
Taßäh keinen Zweck, dieſe Unklarheit weiter beſtehen zu
Im Gegenteil, es iſt unbedingt notwendig,
it umgehend eine Klärung herbeizuführen, weil
Aenſſondie ganzen Beratungen der Kommiſſior
dr Luft hängen würden. Darüber kann jedenfalls
vienrß ſein Zweifel beſtehen, daß es hier für Deutſch=
lanmke
in Kompromiß irgendwelcher Art gibt,
daß/tſo der franzöſiſche Gedanke, unſere Zu=
ſtingung
zu einer Differenzierung durch Zu=
Meniſſe auf anderen Gebieten zu erkaufen,
a10 ſaht erörterungsfähig iſt. Wenn die grund=
Gleichberechtigung Deutſchlands mit der Abrüſtung nicht
beiAur wird, dann iſt eigentlich jedes weitere Wort über=
Deutſche Anſpruch auf Gleichberechtigung.
Genf, 1. März.
Deutſche Anſpruch auf Gleichberechtigung iſt im Arbeits=
ar
: Abrüſtungskonferenz an zwei Stellen zu verzeichnen. Er
4t zunächſt unter dem Abſchnitt Politiſche und juriſtiſche
Frgel, der die Vorſchläge auf Stellung einer internationalen
wMtacht erwähnt, und als Punkt 7a als Forderung Deutſch=
wBLeſterreichs
, Bulgariens und Ungarns: Die durch die
ThA4swerträge auferlegte Abrüſtung muß als Richtſchnur für
DeAMtungsbeſchränkung aller Völkerbundsmitglieder betrachtet
ver Die Schaffung eines einzigen Syſteus, das in gleicher
Weg tuff alle Staaten anwendbar iſt: Gleiches Recht und gleiche
DEkeit. Hieran ſchließt ſich die Forderung Italiens: Gleich=
DergAgung zwiſchen allen Staaten und Ausgleich der Streit=
TänAuff dem niedrigſten Niveau. Der in dieſen Forderungen
icnllre Grundſatz wird vom Berichterſtatter, folgendermaßen
eSe: Gleichartigkeit der Methoden gemäß dem Grundſatz
DeEM ſeichberechtigung aller Staaten. Unter Artikel 53 Auf=
eo
Ahak tung der früheren Verträge wird als einziger Ab=
NR Asworſchlag und lediglich als Forderung Deutſchlands an=
eHhdr
: Erſetzung der Beſtimmungen der Friedensverträge
WR Abrüſtung durch das neue Abkommen.
Wleichberechkigung zur Diskuſſion geſtelll.
Genf, 1. März.
bemnminiſter Beneſch hat als Berichterſtatter des Hauptaus=
Dui Nie ihm übertragene Ausarbeitung einer Ueberſicht über
deBrAbrüſtungskonferenz unterbreiteten Vorſchläge
EM Fiteellt. Die Ueberſicht geht davon aus, daß die grund=
Ic en Fragen im Hauptausſchuß behandelt,
die einzelnen Fragenkomplexe nach Entſchei=
D ber, prinziviellen Seite in die Unterkommiſſionen
Sler: geleitet werden. Die Ueberſicht zeigt klar, daß die
Awche, des po tiſchen Ausſchuſſes ſich im Gegenſatz zu den ur=
priſtlghen
franzöſiſchen Wünſchen ſo geſtaltet hat, daß neben den
Erg hiſchen Vorſklägen in ihm auch eine große Reihe in der Ge=

Paris, 1. März
Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch hatte heute nachmittag
ier der franzöſiſchen Politik und als Führer der fran= eine neue Unterredung mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſiden=
Abrüſtungsdelegation gerecht zu werden. In Genf ten und Außenminiſter Tardieu, in deren Verlauf die bereits
benuiß e ſeine Zeit zu Verhandlungen hinter den Kuliſſen. am letzten Samstag beſprochenen Fragen, wie die deutſch=
rhal
= franzöſiſchen Beziehungen und das Abrüſtungsproblem, ſowie

Tardieu erſtakkek im Miniſterrat Bericht über Genſ.
Paris, 1. März.
Am Dienstag vormittag trat unter dem Vorſitz des Staats=
präſidenten
im Elyſée ein Miniſterrat zuſammen. Tardieu, der
zu dieſem Zwecke aus Genf nach Paris zurückgekehrt war, er=
ſtattete
ausführlich Bericht über den Stand der Ab=
rüſtungsverhandlungen
und über ſeine Be=
ſprechungen
mit den Führern der verſchiedenen
Abordnungen. Ferner unterbreitete er dem Staatspräſi=
denten
den Entwurf eines Erlaſſes, der die endgültige
Ernennung Francois Poncets zum franzöfi
ſchen Botſchäfter in Berlin vorſieht. Francois Poncet
wird unverzüglich ſein Mandat als Abgeordneter niederlegen.
Den größten Teil der Beſprechung füllte die Neuorgani=
ation
des Miniſteriums für nationale Vertei=
digung
aus, die endgültig feſtgelegt wurde. In einer amt=
lichen
Mitteilung heißt es in dieſem Zuſammenhange, ſein Ziel
ſei nicht die Verſchmelzung der Miniſterien, ſondern eine zweck=
mäßigere
Eingliederung des Kriegs=, Marine= und Luftfahrt=
miniſteriums
. Die Kommandogewalt, die Verwaltung und die
Ausrüſtung ſtehen in Zukunft unter der direkten Leitung des
Miniſters für nationale Verteidigung.
Offener Wirtſchaftskrieg Polens
gegen Danzig.
Konkingenksverhandlungen abgebrochen.
Danzig, 1. März.
Die Danzig=polniſchen Kontingentsverhandlungen, die am 20.
Januar begonnen hatten, ſind am Montag wegen unannehmbarer
politiſcher Forderungen Polens ergebnislos abgebrochen worden.
Wie von amtlicher Danziger Stelle hierzu uns mitgeteilt wird,
hat ſich die Danziger Abordnung bis zum äußerſten bemüht, den
polniſchen Wünſchen nach Möglichkeit Rechnung zu tragen. Das
Entgegenkommen Danzigs iſt von Polen damit beantwortet wor=
den
, daß es ganz unannehmbare Forderungen ſtellte, durch die die
wenigen Rechte, die Danzig nach dem Wortlaut der Verträge be=
ſitzt
, noch vermindert oder aufgehoben würden. Während der Ver=
handlungen
habe die polniſche Regierung ihre Danzig ſchwer ſchä=
digenden
Maßnahmen ſo verſchärft, daß heute nur noch von einem
regelrechten Wirtſchaftskrieg Polens gegen Danzig geſprochen wer=
den
könne. Polen habe nicht weniger, als die Aufgabe jeglichen
Eigenrechts bezüglich der Danziger Handels= und Induſtriekontin=
gente
gefordert, was zur Folge haben würde, daß polniſche Organe
die Entwicklung der Danziger Wirtſchaft nach ihren politiſchen
Wünſchen geſtalten könnten. Das wäre das Ende der wirtſchaft=
lichen
Selbſtändigkeit Danzigs.
Die Memeler Mehrheitsparkeien
lehnen das likauiſche Direkkorium ab.
Memel, 1. März.
Die Fraktion der Landwirtſchaftspartei und der Volkspartei
waren heute zuſammengetreten und haben nach der Sitzung dem
vom Gouverneur zum Präſidenten des Memeldirektoriums er=
nannten
Landesrat Simmat heute mittag das nachſtehende
Schreiben überreicht: Sie haben in der Unterredung, die Sie
geſtern mit Vertretern der Mehrheitsparteien über die Ernennung
der Landesdirektoren hatten, darauf beſtanden, daß neben zwei
Vertretern der Mehreitsparteien (Waſchkies und Luttkus) Lan=
desrat
Toliſchus oder ein anderer Herr Ihrer Wahl als
Landesdirektor in das Direktorium eintritt. Sie haben dabei
zum Ausdruck gebracht, daß bei einer Abſtimmung im Direk=
torium
bei Stimmengleichheit Sie mit Ihrer Stimme den Aus=
ſchlag
gäben. Bei einer ſolchen Zuſammenſetzung des Direk=
toriums
würde die Vertretung der Mehrheitsparteien bedeu=
tungslos
ſein, da ſie bei eintretenden Unſtimmigkeiten überſtimmt
würde. Wir können ein ſolches Direktorium nicht als Direk=
torium
anſehen, da es nicht nach parlamentariſchen Grundſätzen
gebildet wurde. Die Herren Waſchkies und Luttkus haben uns
erklärt, daß ſie es ablehnen, in ein ſolches Direktorium einzu=
treten
. Aus der erſten mit Ihnen geführten Rückſprache war
noch nicht zu überſehen, ob eine Ausgleichung der Anſichten her=
beizuführen
möglich wäre. Darüber könnte nur eine weitere
Ausſprache mit den Vertretern der Mehrheitsparteien Klarheit
ſchaffen.

* Folgen der Banken-Neuordnung.
Das Problem der Reorganifation der Banken hat 7 Mo=
nate
lang ſeit jenen kritiſchen Tagen des Monats Juli im
Jahre 1931, wo ein allgemeiner Run nicht nur auf inländiſche,
ſondern auch auf ausländiſche Kreditinſtitute eingetreten war, im
Vordergrund der öffentlichen Diskuſſionen geſtanden. Bei der
Schlüſſelſtellung der Banken in der geſamten deutſchen Wirtſchaft
war es zu einem der brennendſten geworden, für das eine
Löſung um ſo dringlicher war, als es galt, von der Kreditſeite
her alles zu tun, um eine weitere Schrumpfung der ohnehin
ſchon beengten wirtſchaftlichen Tätigkeit zu verhindern. Der
außerordentlich ſtarke Rückgang der Produktion, das Abſinken
der Preiſe an den Waren= und Effektenmärkten, die auf poli=
tiſche
Zuſammenhänge und andere außerhalb der Wirtſchaft
liegende Momente zurückzuführende Kreditkriſe, der Krieg der
Gläubiger, der Mißbrauch des Goldes und ſchließlich die Auſ=
gabe
der Goldwährung in den wichtigſten Welthandelsländern
haben in erſter Linie auch den deutſchen Banken ſchwerſte Ver=
luſte
zugefügt. Der Sturm der Auslandsgläubiger konnte zwar
von den deutſchen Banken gemeinſam mit der Reichsbank auf=
gefangen
werden, es mußten aber innerhalb eines Jahres unge=
fähr
4 Milliarden RM. an das Ausland zurückgezahlt werden,
gewiß eine große Leiſtung, die für die Stärke des deutſchen Bank=
ſyſtems
Zeugnis ablegt. Trotzdem ſah ſich das deutſche Bank=
ſyſtem
in den kritiſchen Julitagen 1931 in ſeinen Grundlagen
erſchüttert, und es blieb nichts anderes übrig, als durch be=
ſondere
ſtaatliche Stützungsmaßnahmen einen allgemeinen Zu=
ſammenbruch
zu verhindern. Mit der Reichsgarantie für die
Danatbank, mit der Reichsbeteiligung an der Dresdner Bank,
mit einer ganzen Reihe von Stützungsaktionen für andere
Banken und Sparkaſſen, endlich mit der Schaffung der Akzept=
und Garantiebank, alles Maßnahmen, die in den letzten
7 Monaten im weſentlichen zur Sicherung der Liquidität der
Banken ergriffen wurden, war der Schlußſtrich unter den
13. Juli, dem Tage der Zahlungseinſtellung der Danatbank,
nicht gezogen. Hierbei drehte es ſich um Silfskonſtruktionen mit
dem Ziele einer Stärkung der Liquidität, um einen die bank=
mäßige
Tätigkeit ſchließlich überhaupt unterbindenden Einlagen=
ſchwund
zu verhindern, handelt es ſich doch um nicht weniger als
1½ Millionen Gläubiger mit einem Einlagenbeſtand von rund
8 Milliarden RM. Eine Reorganiſation des deutſchen Bank=
weſens
mußte dagegen zwei Dinge umfaſſen, zunächſt eine end=
gültige
Sicherung der Liquidität, die in Fortſetzung des bis
dahin befchrittenen Weges ſtaatlicher Hilfe zu erreichen war, dann
aber zugleich als Vorausfetzung für dieſe endgültige Sicherung
die Bereinigung der Debitorenkonten in den Bankbilanzen.
Dabei konnte man in verſchiedener Weiſe an die erforderliche
Reorganiſation gehen. Eine zeitlang dachte man daran, nach
engliſchem Muſter eine Trennung der Bankenorganiſation in
Depoſiten= und Finanzierungsbanken vorzunehmen, weil man
glaubte, daß das Ueberhandnehmen induſtrieller Beteiligung und
die Aufgabe der klaſſiſchen Grundſätze der reinen Kreditvermitt=
lung
in erſter Linie für die unglückliche Entwicklung verantwort=
lich
ſeien. Ein ſolcher Umbau in den Grundfeſten wäre aber
in der heutigen kritiſchen Zeit ohne weitgehende Erſchütterungen
nicht durchzuführen geweſen. Man hätte auch die Dresdner
Bank und die Danatbank als die beſonders von der Kriſe be=
troffenen
und darum vom Reich zuerſt beſchirmten Inſtitute zu=
nächſt
allein ſanieren können. Aber da man von dem Grund=
ſatz
auszugehen hatte, daß ohne eine Neuordnung bei allen
Großbanken eine Reorganiſation der geſamten Wirtſchaft, auf
die die Bankenkriſe in ſtärkſtem Maße ausſtrahlte, nicht zu er=
zielen
iſt, ſo gab man dem Projekt einer Geſamtvereinigung
trotz des großen Eingriffs des Staates in das herrſchende
Bankenſyſtem den Vorzug.
Betrachtet man die Geſamtbereinigung unter dem Geſichts=
wvinkel
der Vertrauenswerbung, ſo kann man nach den aus dem
In= und Auslande vorliegenden Urteilen ſagen, daß für das
geſamte deutſche Bankweſen durch die vorgenommene Neuord=
nung
eine beſſeke Vertrauensgrundlage geſchaffen worden iſt.
Gewiß iſt ein Urteil in Anbetracht der nach den jeweiligen Ver=
hältniſſen
verſchiedenen Bereinigungsmaßnahmen ſchwer, aber,
worauf es ankommt, die Reorganiſation oder beſſer geſagt das
Sanierungswerk wird von einer einheitlichen Grundtendenz be=
herrſcht
, und das iſt die Säuberung der Bankbilanzen, im be=
ſonderen
die Anpaſſung der Bewertung der Aktiva und unter
ihnen der Debitoren an die vollkommen veränderten, ungünſtigen
wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Mit rückſichtsloſer Offenheit haben
die Banken an einem Tage über ihre Liquiditätseinbußen und
effektiven Verluſte Rechenſchaft abgelegt und bei der Bemeſſung
der notwendigen ungewöhnlich hohen Abſchreibungen auch mög=
liche
Riſikogefahren berückſichtigt. Mit Geſamtabſchreibungen von
über einer Milliarde RM. ſoll die außerordentliche Belaſtung
der Debitoren= und Wertpapier=Konten durch die Wirtſchafts=
kriſe
ausgeglichen werden. Nicht nur alles, was nach dem heu=
tigen
Stand der Verhältniſſe als verloren zu betrachten iſt, hat
man vollſtändig abgebucht, ſondern darüber hinaus den noch zu
erwartenden Verluſten Rechnung getragen und gewiſſe Vorſichts=
reſerven
gebildet. Auf dieſer ſicherlich überzeugenden Grund=
lage
vollzieht ſich nun der finanzielle Umbau und Aufbau, der
den Schlußſtrich unter die Julikriſe des vergangenen Jahres
ziehen ſoll. Die Regierung hat damit ihr Ziel der großen
Bankenſanierung erreicht.
Man kann natürlich über die Frage, ob der Zeitpunkt zu
einer generellen Bereinigung der deutſchen Großbanken richtig
gewählt war, verſchiedner Auffaſſung ſein. Man weiß noch
nicht, ob die Wirtſchaftskriſe ihren tiefſten Punkt erreicht hat und
den Banken, die jetzt allerdings ganz anders gerüſtet ſind, weitere
Verluſte an Debitoren und Effekten bringen wird. Sicherlich
aber hätte eine Hinausſchiebung der Löſung des Bankenproblems
ſehr große Nachteile mit ſich gebracht, vor allem die Bereinigung
der Debitoren als die unumgängliche Vorausſetzung für neue
Vertrauenswerbung im Augenblick ausgeſchloſſen, abgeſehen da=
von
, daß jetzt nach erfolgter Bereinigung die Banken in der
Lage ſind, frei von eigenen Sorgen die dringend notwendige
Sanierung der ſchwachgewordenen Induſtrieunternehmungen
durchzuführen. Man muß die Frage des richtigen Zeitpunktes
vor allem aber aus dem Geſichtspunkt bejahen, daß letzten
Endes in der Reform des Kreditapparates als der Folge der
Banken=Neuordnung im Sinne einer Beſchränkung auf die
Kreditvermittlung und das Geldgeſchäft eine Auftriebskraft für
die geſamte Wirtſchaft zu erblicken iſt. Die Bahn zur Gewäh=

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Seite 2 Nr. 62

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 2. März 10

ruug neuer Kredite iſt, da ein Zwang zum forcierten Debitoren=
abbau
bei den Banken jetzt nicht mehr beſteht, wieder frei, wenn
auch unter den obwaltenden Umſtänden dabei mit größter Vor
ſicht vorgegangen werden muß, um die Fehler der Vergangen=
heit
nicht zu wiederholen. Geht man von dieſer Auffaſſung
aus, ſo verſteht man auch, warum ſo tiefgreifende Maßnahmer
in die Praxis umgeſetzt wurden und warum man ſich ſchon jetzt
zu einer ſo liberalen Bereitſtellung von Staatsgeldern entſchloß.

er Staat führt den Banken neue Mittel von mehr als einer
halben Milliarde zu, und das Reich iſt an der neuen Dresdner
Bank und an der Commerz=Bank mit 7080 Prozent beteiligt,
nur die Deutſche Bank und Disconto=Geſellſchaft wahrt ihre
privatwirtſchaftliche Stellung, indem ſie ihre Bereinigung mit
eigenen Mitteln vollzogen hat. Inſofern ſtellt ſich die Banken=
Neuordnung als ein wichtiger Schritt auf dem Wege der Kriſen=
bekämpfung
dar, als jetzt bei erheblich geſteigerter Liquidität
Möglichkeiten einer Kreditausweitung gegeben ſind, die ſich für
die Wirtſchaft fruchtbringend auswirken müſſen. Die Banken
ſind auf jeden Fall durch die Zuführung neuer Mittel in Höhe
von mehr als einer halben Milliarde in der Lage, ihre kredit=
politiſchen
Aufgaben in dem der ſtarken Einſchrumpfung der
Wirtſchaft entſprechenden. Umfange zu erfüllen, und die Gefahr
einer Verſchärfung des Schrumpfungsprozeſſes durch Verſagen
des Kreditapparates iſt damit gebannt. Allerdings muß dafür
Sorge getragen werden, daß die Banken die Geldhingabe nach
Liquiditäts= und Sicherheits=Grundſätzen durchführen, die die
Garantie geben, daß die Kreditvermittlung nicht wieder zu einer
direkten oder indirekten Induſtriebeteiligung wird, mit anderen
Worten, daß ihre Kredite wieder völlig einfrieren. Aufgabe
der Banken iſt es, die geſamte Volkswirtſchaft ſinnvoll mit
ihrem Kapital zu befruchten. Dieſer Geſichtspunkt ſollte um
ſo mehr Beachtung finden, als durch die Banken=Neuordnung
ein weiterer großer Schritt auf dem Wege der Zentraliſation
getan iſt. Dies hängt nicht zuletzt mit dem verſtärkten Einfluß
der öffentlichen Hand zuſammen, der aber auf der anderen Seite
dazu dienen ſollte, Fehler in der Kreditverteilung, die ſich aus
einem zu ſehr zentraliſierten Bankenſyſtem ergeben müſſen, von
vornherein zu vermeiden. Man will denn auch die Selbſtändig=
keit
der großen Bankfilialen in der Provinz erhöhen und im
Intereſſe der Dezentraliſation durch Ueberleitung von Groß=
bankfilialen
auf Provinzinſtitute die vorhandenen Regional=
banken
ſtärken. Ein Neuaufbau der Wirtſchaft läßt ſich nur
verwirklichen, wenn bei der Kreditverteilung der ſchematiſche
Handhabung ausſchließende Grundſatz der Dezentraliſation in
Anwendung kommt. Darum liegt in der jetzigen Zentrali=
ſierung
und der neuen Bankenkonzentration, die ſich allerdings
im Zuge der Sanierung wohl nicht vermeiden ließ, eine große
Schwäche der Banken=Neuordnung, die durch die praktiſche Hand=
habung
der Kreditverteilung aufgewogen werden muß.

Die Deutſche Turnerſchaft
zut Tribuk- Abrüſtungs= und Memel=Frage.

Im Lauf der letzten Wochen hat der 1. Vorſitzende, Domini=
eus
, im Namen des Vorſtandes der D.T. die nachfolgenden
beiden Entſchließungen an den Herrn Reichskanzler gerichtet:
Namens des Vorſtandes der Deutſchen Turnerſchaft erlaube
ich mir, Ihnen, ſehr verehrter Herr Reichskanzler, mitzuteilen,
daß die geſamte D.T., der größte und älteſte deutſche Verband
für Leibesübungen, mit 1½ Millionen Mitgliedern, die Be=
ſtrebungen
der Reichsregierung auf Beſeitigung der
Tribute und der Ungleichheit in der Abrüſtung
aus vollem Herzen unterſtützt!
Die Deutſche Turnerſchaft, als einer der größten und
älteſten Volksverbände des Reiches, wendet ſich mit Entrüſtung
gegen das gewaltſame Vorgehen Litauens im Memellande,
das die kulturelle Autonomie dieſes ſchutz= und wehrloſen, ehe=
mals
deutſchen Landes vernichten will. Die D.T. ſteht auf dem
Standpunkte, daß das ganze deutſche Volk es nicht tatenlos
dulden darf, daß ein Staat wie Litauen ſich entgegen den Be=
ſtimmungen
des Völkerrechts Befugniſſe über ein Deutſchland
entriſſenes Land anmaßt, die einem Eroberungsfeldzuge gleich=
kommen
und gewaltſame Unterwerfung eines Volksſtammes
bedeuten. Wenn einem ſolchen Vorgehen nicht mit allen Mitteln
Einhalt geboten wird, ſo beſteht die Gefahr, daß auch andere
Grenzgebiete das gleiche Schickſal ereilt. Die D.T. fordert des=
halb
, daß die Reichsregierung mit größter Tatkraft eingreift,
um die Rechte des Memellandes zu wahren und weiteres
Unheil zu verhindern.

*

Francois-Poncek endgülkig zum franzöſiſchen
Bokſchafter in Berlin ernannk.

Paris, 1. März.
Botſchafter Francois=Poncet wurde, wie ſchon kurz gemeldet
heute endgültig zum Botſchafter Frankreichs in Berlin ernannt
Der Präſident der Republik unterzeichnete das ihm von Mini=
ſterpräſident
Tardieu unterbreitete Ernennungsdekret. Francois=
Poncet wird heute ſeine Demiſſion als Mitglied des franzöſiſchen
Abgeordnetenhauſes geben.

Bom Tage.

Die deutſchnationale Behauptung, daß ein ſogenannter Brü=
ning
=Block gebildet werde, trifft nach Erkundigungen bei allen ge=
nanuten
Stellen nicht zu. Die Neigung zu einer ſolchen Kom=
bination
dürfte auch über Zentrum und Bayeriſche Volksvartei
nicht hinausgehen.
Anläßlich der Reichspräſidentenwahl iſt der Ausſchank von
Branntwein in Preußen am 12. und 13. März bis zur Polizei=
ſtunde
verboten.
Der Preußiſche Landtag iſt zu einer kurzen Sitzung zuſammen=
getreten
, um ſich mit landwirtſchaftlichen und Siedlungsfragen zu
beſchäftigen. Die Etatberatung wird erſt nach den Präſidenten=
wahlen
beginnen.
Der Preußiſche Landtag lehnte am Dienstag einen kommu=
niſtiſchen
Antrag ab, der die ſofortige Haftentlaſſung des bekannt
lich im Bombenleger=Prozeß zu Zuchthausſtrafe verurteilten
Bauernführers Claus Heim verlangte.
Der zweite Band von Moritz Zaruows Gefeſſelte Juſtiz iſt
für das Gebiet des Freiſtaates Preußen verboten worden mit der
Begründung, daß das Buch Organe und Einrichtungen ſowie lei=
tende
Beamte des Staates beſchimpfe, ſie böswillig verächtlich
mache und der Inhalt des Buches geeignet ſei, die öffentliche
Sicherheit und Ordnung zu gefährden
Bei der allgemeinen Ausſprache über den polniſchen Haus=
haltsplan
für 1932/33, hielt der deutſche Senator Pant im War=
chauer
Seim eine Rede, in der er u. a. gegen die minderheiten=
feindliche
Politik der polniſchen Regierung Stellung nahm.
Volkskommiſſar Litwinow iſt am Montag abend über Berlin
nach Moskau zurückgereiſt, um. wie es heißt, an einer wichtigen
Sitzung des Außenkommiſſariates teilzunehmen.
Der britiſche Botſchafter Sir Horace Rumbold hat dem Reichs=
kanzler
die Abſicht der auſtraliſchen Regierung mitgeteilt, das Na=
mensſchild
des im Kriege untergegangenen Kreuzers Emden als
Anerkennung der ritterlichen Haltung der Emdenbeſatzung zurück=
zugeben
.
Das engliſche Oberhaus nahm die neue Zollvorlage in ſeiner
Montag=Abendſitzung mit 129 gegen 12 Stimmen an. Unmittelbar
darauf iſt das Geſetz vom König unterzeichnet worden und trat mit
dem geſtrigen Tag in Kraft.
Die Geſamt=Arbeitsloſenziffer in den 22 Haupt= Induſtrielän=
dern
der Erde beträgt nach den jüngſten Erhebungen des Inter=
nationalen
Arbeitsamtes in Genf rund 21 Millionen. Wie das

Arbeitsamt jedoch betont, hält ſich dieſe Statiſtik noch weit unter
der Wirklichkeit.

* Folgen des Regierungswechſels

in Frankreich.

Von unſerem A=Korreſpondenten.

Paris, 29. Februar.
Aus Genf kommen jetzt relativ optimiſtiſche Nachrichten.
Man ſpricht von der Möglichkeit einer dauernden Entſpannung
So verlautet u. a., daß die Beherrſchung der Konferenz durdk
den deutſch=franzöſiſchen Gegenſatz unbedingt vermieden werden
ſoll. In dieſem Zuſammenhang ſind die mehrfachen Beſprechun=
gen
Tardieus mit Nadolny bemerkenswert. Man hat beinahe
den Eindruck, daß die Regierung Tardieu einen Schuß nach=
giebiger
erſcheinen möchte als die Regierung Laval. Das wäre
eine weitere Rückſichtnahme auf den: Senat, der ſich nach wie vor
ziemlich unnachgiebig und energiſch zeigt. Das Projekt der
Wahlreform iſt einſtimmig abgelehnt worden, es fand ſich kein
einziger Senator, der dafür geſtimmt hätte. Dieſe Stellung=
nahme
des franzöſiſchen Senats bedeutet eine Demonſtration,
eine oſtentative Zurechtweiſung der Kammermehrheit, die es jetzt
ſcheinbar für vorteilhafter hält, über die Frage nicht mehr zu
prechen.
Die Kammer wird im übrigen faſt ganz durch die Budget=
ſorgen
in Anſpruch genommen. Das Budget muß auch eine
Folge des Regierungswechſels um jeden Preis votiert wer=
den
, am liebſten, ohne auf die Einzelheiten einzugehen. Es iſt
in der Tat ein trauriges Budget. Die Situation für die Mehr=
heit
wird noch dadurch verſchlimmert, daß die Linksoppoſition, die
Sozialiſten und die Radikalen, ſich von der Debatte fernhalten.
Das iſt keine beſonders elegante Geſte, aber ſie iſt menſchlich
begreiflich. Die Zahlen ſind viel zu groß auch die des
Defizits , und es ſoll doch ein Budget der Sparſamkeit wer=
den
. Sparen, gut! Aber wo? Bei den Beamten? Vor der
Wahlen iſt eine ſolche Maßnahme für die ſcheidende Kamme=
nicht
ſehr günſtig. Und was die militäriſchen Ausgaben be=
trifft
, die die Kammer am Montag inzwiſchen votiert hat, ſo
iſt man doch in Genf gerade dabei, zu beweiſen, daß ſie eigent=
lich
viel zu gering ſind . .
Die Rechte will übrigens von Sparſamkeit bei den mili=
täriſchen
Ausgaben nichts wiſſen. Der Krieg im Fernen Oſten
wird immer wieder als Beiſpiel für das Verſagen des Völker=
bundes
im Kriegsfall zitiert, gerade von den Elementen, die
alles tun, um eine ernſte Intervention in Genf zu verhindern.
Es iſt übrigens intereſſant zu notieren, daß auch die Sympathien
für Japan jetzt etwas weniger laut zum Ausdruck gebracht
werden, vielleicht auch eine Folge des Regierungswechſels.

Neue Kampfhandlungen in Schangkt
kroßz Waffenſtillftandsverhandlungen.

Schanghai, 1. Mär
Trotz der im Gang befindlichen Waffenſtillſtands=Venu
lungen treffen die Japaner Vorbereitungen zu weiteren Angu
Heute waren heftige Kämpfe an der Front zwiſchen Tſchauot
Kiangwan. Die Operationen ſtanden bereits unter dem Komn=
des
neuen japaniſchen Befehlshabers, General Schirokawa.
dem verzweifelten Widerſtand der Chineſen gelang es den
nern bei Kiangwan und in der Nähe von Tſchapei an der (
der Internationalen Siedlung weſentliche Fortſchritte zu mmidl
Wie von japaniſcher Seite offiziell beſtätigt wird, konntz
teres Gelände nur unter ſchweren Verluſten an Toten undd9
wundeten erobert werden. Japaniſchen Meldungen zufolge ge
es, die chineſiſchen Verbindungen zwiſchen Tſchapei und Kianm
abzuſchneiden. Die Beſchießung der chineſiſchen Stellungei
Tſchapei und Kiangwan nimmt ihren Fortgang. 12000
friſche japaniſche Truppen landeten heute bei Liuho, 40 Kilc
nu
nördlich von Schanghai. Die Zahl der bei Schanghai operiernn
Truppen beträgt damit 45 000 Mann. Weitere Truppenlandan
ſtehen noch bevor.

Japan forderk bedingungsloſe Zuräckziehunl
der chineſiſchen Truppen.
Tokio, 1. Mchn

44
g 5ä
rautere

Die japaniſche Regierung iſt, wie offiziell verlautet, I
die Waffenſtillſtandsvorſchläge des Völkerbundes anzune=n
lehnt jedoch die von den Chineſen bei den Verhandlunger, eſlusſtank zu
dem engliſchen Flaggſchiff Kent vorgelegten Bedingungsu / kuf nüſſe II
Japan könne, ſo wird erklärt, die Forderung der gleichzermsWim Eri
deiem Pr
Zurückziehung ſeiner Truppen mit den chineſiſchen Truppenan
flö
annehmen. Die Japaner verlangen nach wie vor, daß die 0G0sM vierſteue
ſen mit der Räumung den Anfang machen und Schanghenhrſsieung beil
Erhöh
einem Umkreis von 20 Kilometern räumen. Erſt nach Bu
ung de
ziehung der chineſiſchen Truppen wollen auch die Japaner Scy
Hoffn
hai verlaſſen. Die Chineſen ſind jedoch nur bereit, einer chm0
zeitigen und unter neutraler Kontrolle erfolgenden Bcia zm
habe
ziehung beider Armeen zuzuſtimmen. Außerdem verlangt

Schadenerſatz für die Zerſtörung chineſiſchen Eigentums um
Srott

weitere Vorbedingung des Friedens im Fernen Oſten die
lung des mandſchuriſchen Problems.

Der neue Mandſchurei=Staat offiziell proklans c

und heral
it die i

min aus

Mukden, 1. Me=

ſchſte Er

Die neue Unabhängige Republik Manſchauku (MandſchM
wurde heute pffiziell proklamiert. Die Amtsübergabe ara90
zum Präſidenten ernannten früheren chineſiſchen Kaiſer
wird am Samstag in der Hauptſtadt Tſchang=Tſchun unte
entſprechenden Zeremonien erfolgen.

Amerikaniſche Flokkendemonſtrakionen gegen Jaxl

vor
flicht
en ein
d
dut e
duß di

Waſhington, 1. Mui M=
Die plötzliche Entſendung der amerikaniſchen AtlI.
Flotte nach dem Stillen Ozean hat hier große Ueberraſ /.
hervorgerufen. Obwohl, die Marinebehörden erklären, d
ſich hierbei lediglich um die ſeit längerer Zeit beabſich /M4n
Manöver handle, die mit dem chineſiſch=japaniſchen Km
nichts zu tun hätten, betrachtet man dieſe Maßnahme in wei=
Kreiſen als eine Demonſtration gegen Japan. Die ar=
kaniſche
Atlantik=Flotte hatte ſei dem Jahre 1919 im SN
Ozean nicht mehr Dienſt getan. Wie pffiziell mitgeteilt
nehmen an den bevorſtehenden Flottenmanövern im
Ozean 202 Kriegsſchiffe und 56 Hilfsſchiffe teil. Im Atlant 190,
Ozean verbleiben nur noch neun U=Boote, acht kleinere 2mhe
zeuge und das Uebungsſchiff Wyoming‟. Die drei Schrdl
ſchifffe Mexiko, Miſſiſſippi und Idaho befinden ſich5
zeit zur Ausbeſſerung in Dock.

Panl=Boncour Berkreter Frankreichs
auf der Vollverſammlung des Völkerbundes=

Paul=Boncour wurde heute vom Miniſterrat zum DelM
ten Frankreichs auf der am 3. März in Genf beginnenden C
ordentlichen Vollverſammlung des Völkerbundes ernannt.

15 Am
treich
den

Spo
Mnung
zuönet,
des N

Um ein Tauſendſtel Sekunde.

Wie die ungeheure 113=Meter=Sekundengeſchwindigkeit
Campbells gemeſſen wurde.

Der ſchnellſte Menſch der Erde. Ein Meter in weniger als
dem 100. Teil einer Sekunde. Augen und Uhren verſagen
beim Meſſen. Die Zeit wird mit dem elektriſch= photo=
graphiſchen
Auge gemeſſen.
Major Campbell hat bekanntlich vor einigen Tagen in
Tayton Beach zum erſten Male die ungeheure Geſchwindigkeit
von 1600 Metern in 14 Sekunden mit ſeinem Auto erreicht. Er
hat alſo 113 Meter in der Sekunde zurückgelegt und eine Durch=
ſchnittsgeſchwindigkeit
von 408 Kilometern in der Stunde er=
zielt
. Zum erſten Male wurde damit auf einem Auto die Ge=
ſchwindigkeitsgrenze
von 400 Kilometern in der Stunde über=
ſchritten
. Es fragt ſich nun, mit welchen techniſchen Hilfsmittelr
dieſe Geſchwindigkeit, bei der es ſich um die geringſten Bruch=
teile
einer Sekunde handelt, gemeſſen wird, denn Augen und
Uhren verfagen dabei. Schon in der Sekunde, in der der Menſch
nach der Uhr blickt, würden ſich Irrtümer von mehr als 100
Metern ergeben. Wenn ſchon bei den Wettrennen, die von
Menſchen veranſtaltet werden, Bruchteile einer Sekunde eine
Rolle ſpielen, wo es ſich nur um wenige Meter handelt, ſo iſt bei
der Entſcheidung über eine Autorekordfahrt ſchon der tauſendſte
Teil einer Sekunde von Bedeutung. Ein Rennen mit dem Auto,
bei dem eine Stundengeſchwindigkeit von 408 Kilometern er=
zielt
wird, geht bekanntlich nicht über eine Stunde, da weder
der Menſch noch die Maſchinen dieſe Wahnſinnsfahrt aushalten
würden. Falls tatſächlich eine Stundenrekordfahrt durchgehalten
wurde, wäre die Zeitmeſſung verhältnismäßig leicht. Aber die
Stundengeſchwindigkeit wird nur errechnet. In Wirklichkeit
handelt es ſich bekanntlich bei dieſen Rekordfahrten um Renn=
ſtrecken
, die eine engliſche Meile, alſo rund 1600 Meter lang
ſind. In dieſen 1600 Metern entwickelte Campbell die Geſchwin=
digkeit
von 113 Metern in der Sekunde, und es bedurfte darum
der beſonderen Vorrichtung, um Irrtümer auszuſchließen, durch
die die Zeitmeſſung völlig verfälſcht werden könnte. Das Hilfs=
mittel
dazu iſt das elektro=photographiſche Auge. Auf der
Rennſtrecke in Dahton Beach wurden zu dieſem Zwecke zwei
lektriſch betriebene Filmmeſſer am Anfang und am Ende der
Rennſtrecke aufgeſtellt. Das Filmband latte eine Länge von
150 Metern, und zwar in je einem Appargt. Auf automatiſchom
Wege laufen die Filmbänder in den Apparaten während der

ganzen Zeit, während der das Auto die Rennſtrecke durchſauſt.
Beide Apparate gehen mit Hilfe einer elektriſchen Vorrichtung
völlig gleichmäßig, ſo daß Zeitunterſchiede in den Aufnahmen
und Kennzeichnungen nicht möglich ſind. In jedem Filmapparat
iſt eine kleine Lampe angebracht, die in den geringen Zeitab=
ſtänden
von /oo Sekunde aufflammt und erliſcht. Es werden
alſo durch dieſe Lampe auf jedem Filmband völlig gleichmäßig
in den Zeitabſtänden von 1½s Sekunden Markierungen an=
gebracht
, die ſich als ſchwarze Punkte darſtellen. Da das Film=
band
mit einer Geſchwindigkeit von 5 Metern in der Sekunde
läuft, ſo entſtehen die ſchwarzen Punkte in Entfernungen, die
jeweils den 500. Teil von 5 Metern betragen, alſo 1 Zentimeter
Nun weiß man genau, wann das Auto ſeine Rekordfahrt am
Beginn der Rennſtrecke anfängt und wann die Fahrt zu Ende
iſt, denn der Filmapparat iſt ein untrüglicher Beobachter. Man
braucht darum keine Uhren, um aufs genaueſte feſtzuſtellen, wie
lange Zeit der Rennfahrer benutzt hat. Durch Vergleiche der
beiden Filme kann man bis auf oo Sekunde genau die Ge=
ſchwindigkeit
kontrollieren. Die Abſtände der Punkte vonein
ander ermöglichen nämlich nicht nur die Berechnung der Zeit,
die durch die Punkte gegeben iſt, ſondern ſelbſt noch die Feſt=
ſtellung
von Bruchteilen dieſer kurzen Zeit. Alle Täuſchungen,
die durch das Auge der Menſchen, durch ſeine verhältnismäßig
langſame Bewegung und durch die Betrachtung von Uhren ent=
ſtehen
könnten, ſind auf dieſe Weiſe ausgeſchloſſen. Es iſt nicht
anzunehmen, daß die Geſchwindigkeiten noch ſehr erheblich ge=
ſteigert
werden können, wenigſtens nicht mit dem Auto. Die
Flugzeuge haben bekanntlich ſchon viel höhere Geſchwindigkeiten
erzielt. Aber auch für dieſe iſt das elektriſch=photograpbiſche‟
Auge ein untrüglicher Zeitmeſſer, und ſelbſt, wenn die Geſchwin=
digkeit
um das Zehnfache geſteigert werden ſollte, könnte ſie noch
mit Hilfe dieſes elektriſchen Auges bis auf den Bruchteil eines
Meters aufs genaueſte feſtgeſtellt werden. Die Technik hat da=
mit
Schwierigkeiten überwunden, denen das menſchliche Auge
völlig hilflos ausgeſetzt ſein würde.

Gerhart Haupkmann Mitglied der Amerikaniſchen
Akademie der Künſte.

Gerhart Hauptmann, der gegenwärtig in Amerika weilt, iſt
von der amerikaniſchen Akademie für Kunſt und Wiſſenſchaft zum
Mitglied ernannt worden. Er iſt damit der erſte Deutſche, dem
dieſe hohe Auszeichnung zuteil wird.

Mannheimer Kunſthalle.

Ausſtellung Otto Pankok.
Die am Sonntag morgen durch die Leitung der Mann9
Kunſthalle eröffnete Ausſtellung der Schwarz=Weiß=Kunſth!
Otto Pankok gibt nach den vorausgegangenen Ausſtellig
didaktiſchen Charakters (Schöpferiſche Kopien, V
Künſtler die Kunſt ſieht) wieder einmal einen höchſt
eſſanten und bemerkenswerten Einblick in das Werk eines!
genöſſiſchen Malers.
Man muß dieſe Kohle=Malereien und Radiern
mächtigen Formates auf ſich wirken laſſen; um von ihrer ele!
taren Naturgebundenheit gepackt zu werden. Die düſter=ſe
Romantik vermag im Beſchauer die Schwingungen auszun
die dem Künſtler die Hand bei ſeiner Arbeit geführt
Pankoks Thema iſt die Natur in ihrer ungeheuren Vielgeſa
keit. Aber in ſo vielen Variationen uns dieſes Thema=
entgegentritt
, immer finden wir darin das Geheimnisvoue
meinſame, das hinter den Bildern Befindliche. Man
es nicht konkret bezeichnen, es iſt dasſelbe, was in unſeren
nahen Vorfahren den Zauber germaniſcher Götterwelt eil
ließ, dasſelbe, was auch heute jeder Menſch fühlt, wenn E
großen Natur nahe tritt. Ob dieſe Naturſeele mittelbar aus
Zigeunerbildern oder unmittelbar aus den ſturmgepell-
Kirchhofszypreſſen, aus der unheimlichen Weite und Belt-
heit
einer Ebene, der die vernichtende Kraft des Miſtka
Zeichen des Todes aufgedrückt hat, oder aus dem luſtig 9ie
den Sternchen über der Schafherde zu uns ſpricht, immer 1."
wir ſie aus Pankoks Interpretation erfühlen. Solche Rut"
wahrhaft zeitlos, ſie ſchließt eine Kritik der angewandten 7.
aus. Das iſt das Eigenartige an Pankoks Kunſt: er T*
mit ſeinem Kohleſtift die Kraft und Ausdrucksmöglichle.
Pinſels etwa eines ihm wahlverwandten van G099
Chagall, ohne von den vielfältigen Wirkungen der Falde
brauch zu machen. Im Gegenteil, viele ſeiner Bilder dee
erſt der düſteren Schwärze der Kohle, um ſie in ihrem
ganz hervortreten zu laſſen. Daß Pankok dabei durchau=
einer
Weltverlorenheit verfällt, beweiſt ſein ausgedehulee
die Bedürfniſſe der Tageszeitung zugeſchnittenes gr0r4
Schaffen, dem die Ausſtellung eine beſondere Aufmellſt.
widmet.

Von der Univerſität Gießen. Dem Bürgermeiſter 2
Ernſt Hamm wurde die venia legendi bei der Philo

Abteilung, für das Fach der Geſchichte des S
Fakultät.
baues erteilt.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heffiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 62 Seite 3

entihieidchenmiffar Dr. Goerdeler warnk vor Skeuerſtreik. Die Bukkerpreiserhöhung durch die Erhöhung
des Bukkerzolles bedingt.: Die Brolverſorgung bis ins nächſte Ernkejahr hinein
ſichergeſtellk. Sicherung gegen überraſchende Brokpreiserhöhungen.

ſit chkziffer nut fieben vom Hunderk geſenkk.
Berlin, 1. März.
2Rontag abend ſprach der Reichskommiſſar für Preis=
gumig
, Dr. Goerdeler, im Rundfunk über ſeine Tätigkeit.
Sp ndte ſich zunächſt dem Bierſtreik zu und erklärte, die
giei ſeien durch Notverordnung gezwungen worden, ihre
ißfn 10 v. H. zu ſenken. In längeren Verhandlungen ſei
euung um zwei Reichsmark je Hektoliter feſtgelegt worden.
tſeil kung des Bierpreiſes habe zwangsläufig nicht dem
ho überlaſſen werden können, ſondern hätte dem letzten
gch r zugeführt werden müſſen. Da die Verhältniſſe im
verſchieden geweſen ſeien, habe er die Sachkunde der
d Behörden eingeſchaltet, um in den Gaſtwirtſchaften
nit ſerhten Bierpreis einzuführen. Da ſomit bei der Bier=
istſſeung
Härten vermieden würden, liege kein Grund dazu
hwe? rauereien die Bierabnahme und dem Verbraucher den
rggſckhank zu verweigern.
&ßzyiſſe klar ausgeſprochen werden, daß ein Steuerſtreik
jagl zuim Erfolg führen könne, da jede öffentliche Gewalt,
hewm Punkte nicht unnachgiebig ſei, das ganze Staats=
jär
Auflöſung ausſetze. Im übrigen würden die Mittel
GAierſteuer von den Gemeinden meiſt für Arbeitsloſen=
ſtung
verwandt.
Erhöhung der Butterpreiſe ſei durch die
ſurng des Butterzolles bedingt. Er habe
e=Hoffnung, daß der Butter= und Milchpreis insbeſon=
Beeinfluſſung etwa überſetzter Handelsſpannen ſich
u Halten laſſen, ſondern zum Teil ſogar eine rückläufige
14 haben werde, da die Milcherzeugung der Landwirt=
FFebruar ſtets anſteige.
Prrotpreis ſei in den letzten beiden Monaten in ganz
tw herabgeſetzt worden. Durch Maßnahmen der Reichs=
fſei
es gelungen, die Roggenpreiſe und die Roggen=
we
, die in den letzten Tagen geſtiegen ſeien, nach unten
eeflliſſen. Die Getreidevorräte in Deutſchland würden
ien ausreichen, um die Brotverſorgung bis in
ſia ſte Erntejahr hinein ſicherzuſtellen. Um
ust vor Ueberraſchungen geſchützt zu ſein, ſei eine
bflicht für beabſichtigte Brotpreiser=
gen
eingeführt worden. Solche Erhöhungen würden
wrt erſt drei Tage nach Anmeldung in Kraft treten
(9. daß die zuſtändigen Stellen Zeit haben würden, die
hurig der Preiserhöhung nachzuprüfen.
mmenfaſſend ſtellte Dr. Goerdeler feſt, daß er ſeit An=
ſes
. Amtes eine Senkung der Nichtzifffer um ſieben vom
erreicht habe. Noch niemals ſeit der Inflation ſei eine
Senkung der Richtziffer in etwa zwei Monaten er=
en
. Die Landwirtſchaft und der Vergbau hätten von
Senkungsmöglichkeiten ausgenommen werden müſſen.
ſtsbewegung ſei jetzt auf einem gewiſſen Beharrungs=
a
gekangt, ſoweit nicht die wirtſchaftliche Entwicklung
ſch eine weitere Preisſenkung herbeiführe.
Einführung eines Markenregiſters.
v rſtärkten Kontrolle der preisgebundenen Markenwaren
Reichskommiſſar für Preisüberwachung die Einführung
ſa kenregiſters angeordnet. Durch dieſe Markenregiſter
ilauffend nicht nur die Preiſe und Nettomengen bzw.
ſichte verfolgt, ſondern auch vor allem die Entwicklung
ſollsſpanne. Außerdem wird durch die neue Marken=
endnung
, nach einer allerdings längeren Uebergangs=
gerdnet
, daß Markenartikel den Aufdruck der Netto=
drr
des Nettogewichts tragen.
leit der Bäcker gegen die Preisverordnung.
Bu ckergewerbe Groß=Berlins, Bäckermeiſter und Brotfabri=
tentzrhl
ären: Die durch Rundfunk verbreitete und ſofort rechts=
ſtüüſptverordnung
des Reichspreiskommiſſars über das Ver=
diMEchöhung
der Brotpreiſe für Groß=Berlin iſt ein brutaler
19/Mür das freie Selbſtbeſtimmungsrecht und eine Vergewal=
errdt

un Frotz unſerer rechtzeitigen Nachricht ſind wir bisher von
begie einefhnklichen Stelle gehört worden. Wir fügen uns dieſem
ndes W

Machtdiktat, um nicht durch die berechtigte Erhöhung des Brot=
preiſes
unſere Betriebe durch Schließung der Geſchäfte zu gefähr=
den
. Große Maſſenproteſte in allen Teilen des Reiches ſind für
Mittwoch vorgeſehen.
Die Senkung der Lichtpreiſe.
Die von der Verſammlung des Reichskartells, des ſelbſtän=
digen
Mittelſtandes gewählte Kommiſſion iſt, wie das Reichskar=
tell
mitteilt, noch geſtern nachmittag wegen der Senkung der
Strompreiſe ſowie der übrigen Werksgebühren, der öffentlichen
Tarife und Abgaben mit dem Preisüberwachungskommiſſar in
Verhandlungen eingetreten.
Die Kommiſſion, an der auch der Vorſitzende des Berliner
Mittelſtandskartells teilnahm, machte den Preiskommiſſar allen
Ernſtes auf die Gefahren aufmerkſam, die aus einem derartigen
Eingriff in die Preiſe erwachſen. Während die einzelnen Fach=
gruppen
des ſelbſtändigen Mittelſtandes bisher Bearbeitungsob=
jekte
des Preikommiſſars geweſen ſeien, hätte man ſich an Mono=
pole
, Syndikate und die öffentliche Hand wenig oder gar nicht her=
angewagt
. Entweder greife der Preiskommiſſar mit derſelben
Energie die Syndikatspreiſe und die Preiſe und Gebühren der
öffentlichen Hand an oder aber ſeine Verordnungen würden ſehr
ſchnell von keinem Menſchen mehr ernſt genommen. Darin liege
die größte Gefahr, die ſich vornehmlich aus dem Gegenſatz der
öffentlichen Wirtſchaft gegenüber der Privatwirtſchaft ergebe.
Reichskommiſſar Gördeler erwiderte, daß von 1014 Elektri=
zitätswerken
842 ihre Preiſe geſenkt hätten. Allerdings ſeien die=
jenigen
, die noch nicht geſenkt hätten, die größten Werke. Die öffent=
lichen
Tarife zu ſenken habe er ſich als beſonderes Gebiet vorbehal=
ten
. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß der gewaltſame Eingriff in die
Preiſe nur dann Zweck habe, wenn er auf der ganzen Linie, alſo
auch bei der öffentlichen Hand, erfolge.
Die Mittelſtandsvertreter erklärten, daß die Beſchleunigung
und der Umfang dieſer Maßnahmen beſtimmend ſeien für die An=
ordnung
oder aber die Beendigung der jetzt im ganzen Reich zu=
nehmenden
Lichtſtreikbewegung.
Der Reichslandbund fordert Zollaukonomie
und ſcharfe Konkingenkierung der Einfuhr.
Berlin, 1. März.
Der Bundesvorſtand des Reichslandbundes hielt heute eine
Sitzung ab, in der zur Zoll= und Handelspolitik eine Entſchlie=
ßung
gefaßt wurde, in der es heißt, die Einführung des
Maximaltarifs bedeute, namentlich angeſichts der be=
ſtehenden
Zollbindungen und des herrſchenden Meiſtbegünſti=
gungsſyſtems
für die Landwirtſchaft, keine Verbeſſerung
des noch völlig unzureichenden Schutzes der hei=
miſchen
Agrarerzeugung. Das gelte insbeſondere, ſo=
lange
die bisherigen Tendenzen der deutſchen Zoll= und Handels=
politik
beibehalten werden. Weiter wird behauptet, die Reichs=
regierung
habe auf wichtigen Gebieten des landwirtſchaftlichen
Zollſchutzes bis jetzt völlig verſagt. Einzelmaßnahmen
ſeien verſpätet und unzüreichend getroffen worden. Der Reichs=
landbund
fordere die ſofortige Einführung einer
ſcharfen Kontingentierung der Einfuhr, und
baldigſte Herſtellung der Zollautonomie.
Die Preſſeäußerungen, nach denen eine Uebereinſtimmung
zwiſchen Induſtrie und Landwirtſchaft hinſichtlich des ſoeben von
der Reichsregierung angekündigten Maximal=Zolltarifs beſtehen
ſoll, ſeien unzutreffend. Maßgebliche Verhandlungen zwiſchen In=
duſtrie
und Landwirtſchaft hierüber haben nicht ſtattgefunden.

für drei Monake auf der Baſis einer Rückzahlung
von 10 Prozenk innerhalb dieſer Friſt.
Berlin, 1. März.
Wie wir erfahren, haben die Verhandlungen über die Erneue=
rung
des Rediskontkredites der Reichsbank zu dem Ergebnis ge=
führt
, daß der Kredit (100 Millionen Dollar) für drei Monate auf
der Baſis einer Rückzahlung von zehn Prozent innerhalb dieſer
Friſt verlängert wird.

Preußens Drei Milliarden=Ekak.
100 Millionen Reichshilfe gegen Ueberankworkung
der preußiſchen Ankeile au der Siedlungsbank.
Berlin, 1. März.
Der preußiſche Haushaltsplan für 1932, der am Montag dem
Staatsrat zuging, iſt in Einnahmen und Ausgaben mit 3 133 528 320
Reichsmark ausgeglichen. Da der Haushaltsplan für 1931 mit
mehr als 3,9 Milliarden abſchloß, ergibt ſich eine Verringerung
um 792 820 440 Reichsmark. Anfänglich betrug die Geſamtver=
ſchlechterung
des Haushalts 1932 gegenüber 1931 478,6 Millionen.
Davon konnten durch die verſchiedenen Sparmaßnahmen und Ab=
ſtriche
376,6 Millionen eingeſpart werden, ſo daß noch ein runder
Fehlbetrag von 100 Millionen vorhanden iſt, den Preußen vom
Reich gegen die Ueberantwortung ſeiner Anteile an der Siedlungs=
bank
und an der Landesrentenbank erhalten dürfte.
* Die preußiſche Regierung hat jetzt ihren Haushaltsplan den
zuſtändigen parlamentariſchen Inſtanzen zugeleitet. Um die Aus=
balancierung
dieſes Etats hat es wochenlang erbitterte Kämpfe
gegeben. Sie haben ſich nicht nur innerhalb des preußiſchen Ka=
binetts
abgeſpielt. Vielmehr hat ſich auch die Reichsregierung ein=
gemiſcht
, weil der neue Finanzminiſter Klepper die Schlachtſteuer
einführen wollte. Dagegen hat ſich die Reichsregierung mit allen
Mitteln zur Wehr geſetzt, da ſie befürchtete, daß dann ihre Preis=
abbaupolitik
in die Brüche gehen würde. Es iſt ſchließlich zu einer
Verſtändigung dahin gekommen, daß das Reich die preußiſche Sied=
lungsbank
übernimmt, mindeſtens den preußiſchen Anteil an dieſer
Bank, und dafür an Preußen 100 Millionen Mark zur Deckung des
Fehlbetrages zur Verfügung ſtellt. Den Reſt des Defizits hat ſie
ſelbſt eingeſpart. Im preußiſchen Kabinett ſcheint man aber im
Augenblick keine große Neigung zu haben, an die oft geforderte
Verwaltungsreform mit aller Energie heranzugehen. Anſätze da=
zu
finden ſich zwar in der letzten preußiſchen Notverordnung. Die
Organiſationsänderungen, ſollen aber erſt im Laufe des Jahres
in Kraft treten. Sie werden faſt durchweg nach den preußiſchen
Wahlen zur Durchführung gelangen. Ihre finanzielle Auswirkung
wird ſich alſo auch erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt bemerkbar
machen. Der neue Finanzminiſter betont jedoch, daß die neue Ver=
waltungsreform
fortgeführt werden muß, und daß gleichzeitig auch
eine Finanzreform ſich durchſetzen muß, und zwar nicht nur im
Reich und in den Ländern, ſondern auch bei den Gemeinden, zumal
den Gemeinden die Verantwortung für ihre Finanzen durch die
Zuſchüſſe teilweiſe abgenommen worden iſt. Die preußiſche Regie=
rung
hofft, daß eine weitere Verſchlechterung der Finanzlage nicht
in die Erſcheinung trete. Wenn nicht alle Schätzungen über die
vorausſichtlichen Steuereingänge und Steuerüberweiſungen ganz
erheblich über den Haufen geworfen werden, ſoll auch ein weiterer
Abbau der Beamtengehälter in Preußen nicht erfolgen.
Weitere Abſplikterungen in der Volksparkei.
* Berlin, 1. März. (Priv.=Tel.)
Die Abſplitterungsverhandlungen innerhalb der Volkspartei
ſind, wie wir ſchon andeuteten, auch auf Berlin übergeſprungen.
Der Wahlkreisvorſitzende, der Generalſekretär und ein Teil des
Wahlkreisvorſtandes haben in einer öffentlichen Erklärung ihren
Uebertritt zu der Deutſchnationalen Volkspartei mitgeteilt und
wollen gleichzeitig verſuchen, die Organiſation mit herüberzu=
ziehen
. Daß ihnen das gelingen wird, iſt wenig wahrſcheinlich,
denn die Entwicklung iſt zuletzt offenbar überſtürzt vor ſich gegan=
gen
, weil die treibenden Kräfte davon Wind bekommen hatten,
daß ihr Ausſchluß aus der Partei am Dienstag vormittag erfol=
gen
ſollte. Sie ſind dann überhaſtet mit ihrer Erklärung an die
Oeffentlichkeit getreten, nachdem ſie noch in der Sitzung des volks=
parteilichen
Reichsausſchuſſes am Tage zuvor die offizielle Erklä=
rung
abgegeben hatten, daß von ihrer Seite keine Verhandlungen
mit den Deutſchnationalen ſtattgefunden hätten. Die Leitung der
D.V. P. glaubt, daß ſie nach dem Ausſcheiden der widerſtrebenden
Geiſter nunmehr ſehr raſch eine neue und aktive Organiſation auf=
gezogen
haben wird, glaubt darüber hinaus, daß die Abſplitterun=
gen
zu Ende ſind und die innere Geſchloſſenheit der Volkspartei
durch die Säuberungsaktion weſentlich gewonnen hat.
Der Wahlkreis Weſtfalen=Süd hat am Dienstag den zur=
zeit
in Berlin an einer Sitzung des Preußiſchen Staatsrates
teilnehmenden Vorſitzenden Hembeck aufgefordert, den Austritt
der ſüdweſtfäliſchen Organiſation aus der Deutſchen Volkspartei
zu erklären. Der Vorſitzende Hembeck iſt dieſer Aufforderung
nachgekommen. Damit iſt der Austritt vollzogen.

Von Wolzogen zu Nelſon.
Breitl=-Revue Nelſon im Orpheum:

Die Raſſelbande.
Ungelegenheit, die mit Kunſt zu tun hat. Mit einem
Nüche derner Kunſtkultur. Und eine angenehme, prickelnde,
id intereſſante Unterhaltung. Beſonders was auch
on
gewandten Conferencier Anton Tiller, dem Vater
mtwür Tiller=Girls, als welchen er ſelbſt ſich vorſtellte, unter=
Atrichhwarde für Darmſtadt. Hier hat doch ſozuſagen
n M L. Ernſti n Wolzogens Brettl das Licht der Welt erblickt, was
R
dängs bald von geſchäftstüchtigeren Berlinern wieder
MuSdBlient wurde.
n alls hat die Raſſelbande unter dem immer
hen dfriſchen, unermüdlich Schlager komponierenden Ru=
Aſon, eine intereſſante Brettl=Revue zuſammengeſtellt
und
den Phaſen der Entwicklung des bunten Brettls der letz=
, ten Flalere im In= und Auskand die Schlager ausgewählt, die
it P teil
ſich ſelbſt, teils getragen durch die ſie vermittelnden
Rr
Weltruf errangen.
rne kleine, aber erleſene Schar Künſtler wurde für dieſe
Nendiervonnen, Teils aus der Reichshauptſtadt, teils vom
Franſi ter Opernhaus.
Alem ein ganz entzückendes Chanſon=Künſtlerpaar, un=
Eemc drgabte Nelſon=Schülerinnen Gretel Weißer, und
chadl. Zwei Namen, die man ſich wird merken
wiſiteh Bübſch, jung, ſchlank und von Kopf bis Fuß mondän!
Dbchlares Temperament und ganz überlegene Vortragskunſt,
die
Berrzyſſtärkſten Erfolg des Abends garantierte. Halali
Sex Appeal, Frl. Spuk und Rhythmus von
K3½ waren ganz eigenartige Darbietungen. Dann Erika
die entzückende Rößl=Wirtin. Vielſeitige Kunſt des
Wechls: routiniertes Auftreten, Temperament. Charme,
Sde Laune und mitreißende Heiterkeit, die auch ernſten
Son er W8ortrag (Apette Gilbert) nicht ausſchloß und fein ſati=
Sichi9s chuen konnte. Käthe Erlholz dann, die ausgezeich=
Weslptragskünſtlerin und Sängerin, ſowohl modern wie
M anſängen des Brettl zu Hauſe. Und der allerbeſte
SiKLug brauende, vornehm heitere und wirkungsvolle Rothe
art. 9. Sänger und Humoriſt, beides von gediegenſter Eigen=
last
not least: Nelſon und ſein Partner am Flügel,
W Dr. 613 15! Beide beſtritten gemeinſam auf zwei Flügeln den

muſikaliſchen Teil des Abends, ſowohl in Solodarbietungen, wie
in ſicher führender Begleitung und Leitung.
Was die Revue bringt? Sie beginnt mit Wolzogens
erſtem Erfolge, Strauß=Muſik zu Bierbaum=Dichtung, greift dann
ins Repertoire des Chat Noir (Ladenmädel, Jaques Manaſſe),
dann ein kühner Sprung nach Wien zur Hölle‟. Nach einer
Ausleſe von Berliner Schlagern kommen Danny=Gürtler= Erinne=
rungen
(Anton Tiller), dann das Pariſer Kabarett Mayol,
und im zweiten Teil eine Ausleſe moderner Schlager aus Ton=
filmen
, dem Holländer=Tingel=Tangel, bis zu den jüngſten Schöp=
fungen
aus dem Weißen Röß’l.
Wahrlich ein reiches Programm, das ſich ſicherlich von ſelbſt
empfiehlt für die heutige zweite Gaſtvorſtellung.

* Der Smaragdring.
(Uraufführung von Curt Corrinths Spiel in ſieben Bildern
im Wiener Deutſchen Volkstheater).
Dieſes von jungen Menſchen handelnde Spiel gab dem Volks=
theater
Gelegenheit, ſeinen künſtleriſchen Nachwus der Oeffent=
lichkeit
zu zeigen. Und man war in der Tat überraſcht durch
wohlgeglückte zweifellos noch vielverſprechende ſchauſpieleriſche
Leiſtungen. Das Stück ſelbſt bot den Darſtellern allerdings auch
beſte Gelegenheit, ihre Fähigkeiten voll zu entfalten. Die Freund=
ſchaft
zweier ſiebzehnjähriger Jungen, Robert und Hellmuth, wird
auf die härteſte Probe geſtellt, die ſie aber glänzend beſteht. Ro=
berts
Vater, der ſeine Frau vor zwei Jahren verloren hat, will
die verwitwete Mutter Hellmuths heiraten. Robert der mit
abgöttiſcher Liebe an ſeiner verſtorbenen Mutter hängt, wird
durch dieſen Entſchluß im innerſten getroffen, er empfindet es
als eine Untreue des Vaters gegen die Tote. In der krank=
haften
Sucht, die Verbindung der beiden zu verhindern, läßt
er ſich zu einer furchtbaren Tat hinreißen. Er lenkt auf ſeinen
Freund Hellmuth, der gleich ihm im Juweliergeſchäft ſeines
Vaters tätig iſt, den Verdacht, einen koſtbaren Smaragdring ge=
ſtohlen
zu haben. Er verſteckt das Kleinod in den Kleidern des
Der dramatiſchen Handlungslinie zuliebe wird die
Freundes.
Entdeckung des wahren Sachverhalts nur allzu lange hinausge=
ſchoben
, wodurch die Pſychologie des Ganzen einen kleinen Stoß
erhält. Auch die tragiſche Verankerung wird durch den ſchon
ſtark ans Pathologiſche grenzenden Charakter Roberts weſentlich
gelockert. Trotzdem war das Stück recht gut gebaut und übte
ſtärkſte Wirkung auf das Publikum. Von den jungen Kräften
wäre vor allem Wilfried lobend hervorzuheben. Dr. 4. 8.

Worte über Schönheit und Wert der Schrift und Klingſpor=Kalender
1932. (Gebr. Klingſpor, Offenbach.)
Zwei außergewöhnlich geſchmackvolle kleine Schriften, die jedem
Freund gediegener Buchdruckkunſt helle Freude bereiten müſſen. In

erſterem geſammelte Ausſprüche über Schönheit, Wert und Kultur der
Druckſchrift von Dürer und Abraham a Santa Clara bis Rudolf Koch,
dem bedeutendſten lebenden Schriftkünſtler. Jeder Ausſpruch in anderer
ſchöner und charaktervoller Schrift geſetzt. Und im Kalender wieder ein
ſehr feines, gutes Erzeugnis der Buchdruckkunſt, das ſich in der Reihe
ſeiner Vorgänger gut behauptet. Textlich natürlich Goethe gewidmet;
als Druckerzeugnis dem Senatspräſidenten W. v. Zur Weſten, Berlin,
dem ſelbſtloſen Förderer deutſcher Gebrauchsgraphik, zugeeignet. *
Giſelher Wirſing, Zwiſcheneuropa und die deutſche Zukunft. Karto=
niert
5,80 RM., in Leinen 7,25 RM. (Eugen Diederichs Verlag,
Jena.)
Das Buch von Wirſing erſcheint gerade zur rechten Zeit. Beſitzen
doch die politiſchen Probleme Mitteleuropas in einem Moment, in dem
der geſamte Oſten und Südoſten in unerhörter Weiſe in die Kriſe
hineingezogen iſt und Frankreich die Gelegenheit zu neuen Vorſtößen
benutzt, größte Aktualität. Bisher waren uns freilich die Länder des
zwiſcheneuropäiſchen Raumes vom Baltikum bis zur Donau in ihrer
heutigen politiſchen und ſozialen Struktur relativ unbekannt. Es iſt
das Verdienſt des Wirſingſchen Buches, dieſem fühlbaren Mangel end=
lich
einmal abgeholfen zu haben. Auf zuverläſſigem Material fußend,
eröffnet es hier entſcheidende Einblicke, die für die Beurteilung der ge=
ſamtpolitiſchen
Lage grundlegend ſind. Dem Verfaſſer geht es dabei
darum, neue Möglichkeiten einer kommenden Entwicklung aufzuzeigen.
Indem er den hoffnungsloſen Zuſtänden der Gegenwart den Gedanken
eines neuen mitteleuropäiſchen Wirtſchaftsraumes gegenüberſtellt, der
den Markt der deutſchen Induſtrie=Wirtſchaft vorteilhaft ergänzt, zeigt
er einen konkreten Weg zur Ueberwindung der Wirtſchaftskriſe. Im
Zuſammenſchluß der noch ſchlummernden Kräfte des zwiſcheneuropäiſchen
Naumes erkennt er eine der großen geſchichtlichen Aufgaben, die Deutſch=
land
die Möglichkeit einer neuen Betätigung ſeiner eingeengten Kräfts
gibt.
Hans Rhyn: Zeit und Ewigkeit Gedichte. Kartoniert 3 RM. (Deutſchs
Verlags=Anſtalt, Stuttgart=Berlin.)
Das Vorwort des Verfaſſers gibt am treffendſten Aufſchluß über ſeim
Wollen: Mein Gedicht ſteht in der Not dieſer furchtbaren Zeit. Es
verſucht, hineinzuleuchten in das neue Reich, deſſen Tore uns Rudolf
Maria Holzapfel weit geöffnet hat. Der Gedichtband ruht auf der Welt=
anſchauung
des Panidealismus, die uns Holzapfel geſchenkt hat. Sein
Weltbild iſt ein Anſporn für uns zu raſtloſer Arbeit an unſerer eigenen
Seelenvervollkommnung, zu hingebendem Schaffen im Dienſt der Menſch=
heitsentwicklung
. Es weiſt unſeren tiefſten religiöſen Sehnſüchten Ziel
und Erfüllung.
* Die Frau im Stein ein Tiroler Heimatroman von Hilda Povi=
nelli
. (Adolf Luſer Verlag, Wien V, Spenglergaſſe 43.)
Mehr wie kaum ein anderer Menſchenſchlag hängt mit allen Faſern
ſeines Herzens und der Sinne der Tiroler an ſeiner Heimat und an
der Scholle ſeines Vaterhauſes. Aus, dieſer großen Liebe erwachſen
große Leidenſchaften, denn immer wieder macht das Schickſal, macht
eigene oder fremde Schuld die Scholle ſtreitig. Und aus dieſen Leiden=
ſchaften
erwachſen die Konflikte die Hilda Povinelli gut zu geſchloſſenen,
dramatiſch ſich ſteigernden Handlungen zu geſtalten wußte. Sie ſchrieß
wirklich einen Heimatroman!

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 62

OM EH

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Heute ſtarb nach kurzer, ſchwerer Krankheit meine liebe
Frau, die treuſorgende Mutter meiner drei Kinder,
unſere gute Schweſter, Schwägerin und Tante

Frau Katharine Schönbein

geb. Bauer
im 46. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Der tieftrauernde Gatte:
Martin Schönbein, Stadt=Aſſiſtent.

Darmſtadt, den 1. März 1932.
Landgraf Georg=Str. 120.

Die Beerdigung findet Donnerstag, den 3. März,
nachmittags 1 Uhr, auf dem Walofriedhof ſtatt.

Todes-Anzeige.

Nach Gottes unerforſchlichem Rat=
ſchluß
verſchied heute meine liebe,
treubeſorgte Frau, Mutter, Schwä=
gerin
und Tante
Jakobine Margaretha
Bohn, geb. Bartſch
im 59. Lebensjahr.

Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Andreas Bohn
Heinrich Bohn u. Braut
Unterfeldwebel 15. Inf.=Reg.
1. Komp., Gießen
Marie Gottwaid
Bina Gottwald
Hermann Gottwald
Heinrich Bohn u. Frau.
Dormſtadt, 1. März 1932.
(3401
Heidelbergerſtr. 40.

Die Beerdigung findet Freitag,
den 4. März, nachm. 2½ Uhr,
von der Kapelle des Friedhofs an
der Nd.=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.

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Am 29. Februar verſchied nach
kurzer Krankheit im Eliſabethen=
ſtift
unſere liebe Tante
Sophie Gimbel Wwe.
geb. Eberbardt
im 73. Lebensjahre.
ImRamen d. trauernd. Hinterbliebenen:
K. Eberhardt
(*
Luiſenſtr. 20.

Die Einſegnung findet am 3. März,
nachm. 2½ Uhr, in der Stiftskirche
ſtatt, anſchl. die Beerdigung auf
dem Waldfriedhof.

Der heutigen Zeit entſprechend, habe für
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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten

woch, 2. März 1932

Aus der Landeshaupkſtadt.

Darmſtadt, den 2. März 1932.
25 Jahre Kirchengeſangverein.
ſiu che. Am 28. Februar fand nun die Jubelfeier ſtatt unter
ln teilnahme weiter Kreiſe der beteiligten Gemeinden, aber waltung.
chinaus auch vieler Freunde der kirchlichen Muſik aus der
Stadt. Die Kapelle bewies aufs neue, wie wertvoll ihre
ſemeben noch der Knabenchor der Kapelle und ein entſpre=
ſiar
ſelbſt nahm einen würdigen Verlauf. Der Prediger, amts im Alten Palais ſtatt.
furrer Weißgerber aus Bingenheim, der einſt den
gsünden half, wußte im Anſchluß an Pſalm 57, Vers 8, der
den Weg zum rechten Singen, das Gott loben, aber auch
gge die Predigt mit dem jubelnder Choral: Dir, dir Jehova
Nach dem Gebet brachten dann Chor und Orcheſter die
zu ſeiner Jubelfeier gewidmete Vertonung des 89.
ſyäänſtler in drei Sätzen Gottes Lob erklingen läßt, wurde
schöpfers mit beſtem Erfolg durchgeführt und gab dem Got= ſönliche Erlebnis hat ſich einzuordnen, das Einzelſchickſal ſpielt
der in ſeinem ganzen Verlauf durchaus dem Ernſt der keine Rolle. Ich will in dieſer Stunde Ihnen danken, die an
seit Rechnung trug, einen würdigen Abſchluß. Die Einzel= dem Landesfinanzamt gearbeitet haben, das ein Jahrzehnt lang
vatte hier, wie auch bei der Regerſchen Kantate, Frau zu leiten ich die Ehre hatte. Sie haben von dem Handſchreiben
Stoll übernommen.
des Herrn Reichspräſidenten und des Herrn Reichsminiſters der
bend vereinte dann nochmals die Mitglieder und Freunde
Finanzen gehört. Die hier ausgeſprochene Anerkennung gebe ich
ns im Gemeindehaus. Eine Reihe von Begrüßungen und
an Sie weiter, ſie gebührt Ihnen, ohne deren treue Mitarbeit
(ün ſchen wurden ſchriftlich oder mündlich dargebracht. Eine
es mir nicht möglich geweſen wäre, das Landesfinanzamt Darm=
Bedeutung hatte der Abend durch die Ehrung der lang= ſtadt in eine Verfaſſung zu bringen, die ſich überall ſehen laſſen

Nr. 62 Seite 5

Abſchiedsfeier für Chefpräſident Gläſſing.

Ft. Mit dem geſtrigen Tage ſchied der langjährige Präſident
des Landesfinanzamts Darmſtadt, Herr Geheimer Oberfinanzrat
Gläſſing, deſſen Lebenslauf und Lebenswerk vor einigen
ſr brachten kürzlich an dieſer Stelle den Hinweis auf das Tagen an dieſer Skelle von berufener Feder einer eingehenden
ſos Beſtehen des Kirchengeſangvereins für Stadtkavelle und Würdigung unterzogen worden ſind, infolge der Erreichung der
Altersgrenze aus dem aktiven Dienſt in der Reichsfinanzver=
Eine ſchlichte, den Zeitverhältniſſen angepaßte und doch ein=
dringliche
Abſchiedsfeier gab dem ſcheidenden Chef der Verwal=
mol
tung für eine kirchenmuſikaliſche Feier iſt. Der ſtarke tung am Dienstag vormittag die erwünſchte Gelegenheit, ſich
von allen Beamten und Angeſtellten des Landesfinanzamts zu
Orcheſter konnten auf der Orgelempore gut Platz finden. verabſchieden. Die Feier fand im Feſtſaale des Landesfinanz=
Herr Präſident Gläſſing hielt etwa folgende Anſprache:
Es iſt mir ein ſelbſtverſtändliches Bedürfnis, mich von Ihnen
perſönlich zu verabſchieden und Ihnen allen meinen Dank für
ſtärken und tröſten kann, zu zeigen. Der feiernde Chor die ſelbſtloſe und treue Arbeit zu ſagen, die Sie in den letzten
10 Jahren geleiſtet haben. Ich kam zu Ihnen im Jahre 1922
ängen! in Bachs Tonſatz, und der innigen und doch mäch= nach eigenem ſchweren Erlebnis und unter dem Druck des Ruhr=
iet
enden Choralkantate Mar Regers: Meinen Jeſum laß, kampfes. Nun gehe ich von Ihnen wiederum in ſchwerer Zeit,
in der ſchwerſten vielleicht, die das Reich, die Länder und die
Gemeinden durchzumachen haben. Ich gehe nun in den Ruhe=
von
Fritz Breidert. Das herrliche Werk, in dem der ſtand. Doch was kann dieſer bedeuten für einen Menſchen, der
in dieſen Notzeiten die Fähigkeit in ſich fühlt und auch die
freudigen Hingabe aller Mitwirkenden unter der Leitung Pflicht, mitzuarbeiten an der Geſundung ſeines Volkes. Das per=

Mitglieder, von denen fünf von Anfang an mitgewirkt
hiärrau Kuhn, Fräulein Möſer, Fräulein Hild, Fräulein
ann und Herr Buchner. Ihnen, wie auch Herrn
Der faſt ununterbrochen den Chor geleitet hat, wurde von
zſitzenden, Herrn Dekan Zimmermann, eine Dankes=
v
rreicht. Ebenſo übergab Herr Pfarrer Marr als Vor=
es
Landesvereins, einer größeren Zahl von Mitgliedern,
und mehr Jahre mitgeſungen, eine Ehrenurkunde. Außer
Liedern des Vereins erfreute uns Frau Horn=Stoll,
von Frau Profeſſor Kleinen, mit einigen ihrer ſchönen
Ein Dankeswort des ſtellvertretenden Vorſitzenden ſchloß
Wir hoffen, daß aus dem dankbaren Rückblick auf die
tzurs liegende Zeit neue Kraft erwächſt, auch in der ſchweren
werrt die Ewigkeitskräfte des evangeliſchen Liedes unermüd=
iue
en Gemeinden und uns ſelbſt zuſtrömen zu laſſen. H.
En den Ruheſtand verſetzt wurde am 25. Februar der
ſigruptwachtmeiſter Peter Albert zu Viernheim, mit
vom 1. März 1932.
Trrtsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
telrheiniſche Architekten= und Ingenieur=Verein hat un=
glieder
zu dem am Donnerstag, den 3. März, abends
ſin Hörſaal Nr. 326 der Techniſchen Hochſchule ſtattfinden=
rrag
des Herrn Prof. Dr.=Ing. Kleinlogel über die
en Verhältniſſe in Rußland freundlichſt eingeladen. Da
er die ruſſiſchen Zuſtände aus eigener Anſchauung gründ=
tiengelernt
hat, ſo empfiehlt es ſich für unſere Mitglieder,
Aurtereſſanten Vortrag recht zahlreich zu beſuchen.

Ausſtellung von Schülerarbeiten. Am Samstag, 5. März.
pis 6 Uhr und am Sonntag, den 6. März, von 10 bis 6 Uhr,
Goetheſchule, Viktoriaſtraße 31, Handarbeiten und Zeich=
aus
. Die Handarbeiten ſind im Turnſaal, die Zeich=
Em Zeichenſaal zu ſehen. Die Goetheſchule lädt zur gefl.
gung ein.
Der Feriengeſtaltungskurſus (A. Hartmann) in Zeichnen
Nalen (Kopf= Akt= und Landſchaftszeichnen) beginnt am
1932, um 18 Uhr, in der Techniſchen Hochſchule, Saal 427
himkt: Hochſchulportal, Treppenaufgang) und wird bis
Tpril (wöchentlich an 3 Abenden) abgehalten werden.
Unzeige.)
Die Chriſtengemeinſchaft. Donnerstag, 3. März. 20.15 Uhr,
Dr. Hermann Heisler=München Pfarrer in der
ingemeinſchaft, im Saale der Städtiſchen Akademie für
ſf. Eliſabethenſtraße, in einem öffentlichen Vortrag über
hona: Wie gewinnt das Leben einen Sinn?. Der Red=
ine
in Darmſtadt nicht mehr unbekannt iſt, wird folgende
Gehandeln: Der Menſch auf der Flucht vor ſich ſelbſt
exel zu Haeckel Der Menſch Produkt der Verhältniſſe
Fords ſoziale Botſchaft und ihre Män=
und Seele.
Wie wird der Menſch Herr über die Verhältniſſe? (Vgl.
au hie Anzeige.)
Haydn=Abend des Schnurrbuſch=Quartetts. Der Freitag.
im Kleinen Haus ſtattfindende 3. Kammermuſikabend
rüMtansſchließlich Werke Haydns anläßlich der Wiederkehr ſeines
90 ehrurtstags. Haydn darf als Begründer des Streichquartetts
ſuhm werden, denn er war es, der den einzelnen Stimmen
rtetts ſelbſtändigen melodiſchen Gehalt verlieh. In dem
wird ſogar
ufführung kommenden Streichquartett Op. 88
ratſche neben der Geige ſoliſtiſch behandelt. Eine inter=
Abwechſelung bildet das kleine, neu aufgefundene Trio
ola damour, Violine und Cello, in dem der Meiſter den
rägen, reizvollen Klang dieſes ſiebenſaitigen Inſtruments
7 Zeitalter des Barock ſehr geſchickt verwendet.
Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Am kommenden Donners=
n
.

Heſſiſches Landestheater.

19½22½ Uhr Dſt. Volisb. W 5. Vorſtellung.
Gr 1.10. Zar ur d Zimmermann, 0.305.60,

Dritag, 3. März

Breiſe 0 705 60 Mk.

19½22½ Uhr C 16. Don Juan.

HB 4 März

19½z, Ende gegen 22 Uhr. D17.
Schneider Wibbel. Preiſe 0 705.60 Mr.

Kleines Haus.

Roo,

2. März

19½, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatzmiete II 9.
N ira. Preiſe 0604.50 Mk.

2022 Uhr. Außer Miete. Piſtole und Tabats=

eitag, 2 März pfeile. Preiſe 0502.50 Mk.

2021½ Uhr. Dritter Kammermuſik=Abend
LSN:4 März des Schnurrbuſch=Quartetts. Pr. 0,702 Mk.
Heſſiſches Landestheater Spielplanänderung.
Abend wird wegen Erkrankungen im Perſonal im Großen
Au ſtatt Boccaccio Zar und Zimmermann gegeben.
Landwehr ſingt Sonntag, 6. März, die Aida, Radames:
Seibert. Die muſikaliſche Leitung hat Karl Maria Zwiß=
Palucca. Heute und morgen Don=
Tanzabend
verkauf für den Tanzabend Pa=
A.

kann und die auch in Berlin anerkannt worden iſt. Auch der
Herr heſſiſche Finanzminiſter erkennt dankbar die beſondere Auf=
merkſamkeit
an, mit der die Beamten des Landesfinanzamts die
heſſiſchen Belange gewahrt haben. Dieſe Anerkennung habe ich
auch weiter zu geben an die Finanzämter in der Front, die in
dem engeren Kreiſe unſerer heutigen Abſchiedsfeier nicht vertre=
ten
ſind. Ich habe in den letzten Wochen meiner Tätigkeit Ge=
legenheit
genommen, alle Aemter aufzuſuchen und den Beamten
und Angeſtellten perſönlich meinen Dank auszuſprechen. Die
Zeugen unſerer Tätigkeit leben nicht weiter, uns bleibt nur das

Bewußtſein unſerer Arbeit, nach den von Reich und den Ländern
gegebenen Geſetzen deren Grundſätze ausgeführt zu haben, um
damit dem Staat und den Gemeinden die Mittel zu ſchaffen,
leben zu können, ihnen dieſes Leben auch zu ſichern. Die ſach=
liche
Arbeit trägt den Keim der Befriedigung in ſich ſelbſt. Dazu
kommt die Anerkennung der vorgeſetzten Behörde, die immer nur
nach Leiſtungen
ich betone das ausdrücklich und nie nach
anderen Geſichtspunkten zuteil geworden iſt. Ich danke der Be=
amtenſchaft
für das Vertrauen, das ſie mir entgegengebracht hat,
und dafür, daß in von ihr ausgehenden publiziſtiſchen Veröffent=
lichungen
meine Tätigkeit gerecht und hilfsbereit genannt wor=
den
iſt. Dies iſt auch immer mein Beſtreben geweſen. Ich
wünſche Ihnen allen, daß Sie Ihr Amt ſo weiterführen wie bis=
her
, und daß endlich einmal die Zeit kommt, in der die Wirt=
ſchaftskriſe
und die politiſchen Gegenſätze gemildert werden, da=
mit
auf dieſer Baſis das entſteht, was wir alle erſehnen, ein ge=
ſundes
, neues Deutſchland!
Im Namen der Beamten und Angeſtellten drückte hierauf
Herr Staatsrat Dr. Hellwig, der frühere langjährige Präſi=
dent
der Abteilung I und jetzige Präſident der Abteilung II des
Landesfinanzamts, den Dank für die freundlichen und zu Herzen
gehenden Worte aus. Die Beamtenſchaft empfände den weihe=
vollen
Ernſt dieſer Stunde und danke dem ſcheidenden Präſiden=
ten
für ſeine Tätigkeit, bei der er ſich immer als ein echter deut=
ſcher
Mann bewieſen habe. Herzlicher Dank und die beſten
Wünſche folgten Präſident Gläſſing in den Ruheſtand, in dem
ſich noch recht viele Jahre körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger
Friſche erfreuen möge.
Als äußeres Zeichen der Anerkennung übereichte der Redner
einen Blumengruß und ein Bild. Die von einem erwerbsloſen
Künſtler angefertigte Zeichnung, die ſehr hübſch und naturgetreu
ausgeführt iſt, umfaßt in einer Anſicht vom Luiſenplatz aus
den Teil des Alten Palais, in dem das Arbeitszimmer des Chef=
präſidenten
gelegen iſt.
Präſident Gläſſing dankte mit herzlichen Worten für die bei=
den
Geſchenke. Man habe ihm hiermit eine große Freude ge=
macht
und ihm keine ſchönere Erinnerung mit auf den Weg geben
können.
Mit einem feſten Händedruck
verabſchiedete ſich ſodann
Pr
der Präſident von jedem einzelnen de=
Zeamten und Angeſtell=
ten
.
Hiermit nahm die eindrucksvolle Veranſtaltung ihr Ende,
die in dem Scheidenden mit Fug und Recht die Ueberzeugung
nur geſtärkt hat, daß ſein Abſchied bei allen ſeinen Untergebe=
nen
mit aufrichtigem Bedauern aufgenommen worden iſt.

Alice=Berein für Frauenbildung und Erwerb.
(Alice=Eleonorenſchule.)
Ausſtellung Arbeit und Spiel in der Ausbildung des
jungen Mädchens für Beruf und Haus. Sonntag, den 6., Mon=
tag
, den 7., und Dienstag, den 8. März, täglich von 1019 Uhr,
findet eine Ausſtellung beim Alice=Verein für Frauenbildung
und Erwerb, Friedrichſtraße 4, ſtatt. An der Ausſtellung ſind
beteiligt: Vorſeminar und hauswirtſchaftliche Klaſſen, Fröbelſche
Kinderpflegerinnenſchule, Kindergärtnerinnen=Seminar, Seminar
ür Handarbeits=, Hauswirtſchafts= und Berufsſchullehrerinnen,
Mütterſchule. Die Ausſtellung unterſcheidet ſich dadurch von den
üblichen Schulausſtellungen, daß neben fertigen Arbeitsergeb=
niſſen
, wie Wäſche, Handarbeiten, Kleider, Kinderſpielzeug, die
Entſtehung ſolcher Arbeiten, z. B. Handweben, Schnittanferti=
gung
, Lernmittelherſtellung, von Schülerinnen gezeigt und die
Modelle in einer Modenſchau vorgeführt werden. Es iſt außer=
dem
Gelegenheit gegeben, die praktiſche Arbeit der Kinderpflege=
rin
und Hortnerin mit Klein= reſp. Schulkindern zu ſehen und
ſich über Ausbildungsmöglichkeiten in weiblichen Berufen für die
ſchulentlaſſenen jungen Mädchen zu informieren. (Siehe Anz.)

Apo-
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Das altbewährte Hausmittel bei
Darmträgheit und Stuhlverstopfung
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Erhältlich in allen Apotheken

Alt=Darmſtadt, Verein für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Frau Muſica hatte zu allen Zeiten in Darmſtadt eine Pflege=
ſtätte
, und inſonderheit iſt es die Kirchenmuſik geweſen, die be=
fruchtend
und anregend auf das muſikaliſche Leben unſerer Stadt
wirkte. Herr Prälat D. Dr. Dr. Diehl wird dies in einem
Vortrag, den er am Donnerstag abend 8.30 Uhr, im Alt=
Darmſtadt=Kreis, im Fürſtenſaal, hält, zeigen. Der ge=
ſchätzte
Redner ſpricht über Kirchenmuſikaliſches Leben in Darm=
ſtadts
Vorzeit; die Kirchenmuſiken unter Graupner, ſowie im An=
fang
des 19. Jahrhunderts. Gäſte müſſen durch Mitglieder
eingeführt werden.
Cello=Abend. Zwei Darmſtädter Muſiker konzertieren am
Freitag, dem 11. März, abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des
Heſſiſchen Landestheaters. Hans Andrä gibt mit Hans Simon
einen Cello=Abend. Zum Vortrag gelangen drei der bedeutend=
ten
und ſchönſten Werke der älteren Celloliteratur: Beethovens
Bachs Suite
Sonate 4=Dur, Haydns Konzert D=Dur und J.
C=Dur für Cello allein. Die Eintrittspreiſe ſind der Zeit ent=
ſprechend
niedrig gehalten. Karten in der Muſikalienhandlung
Chriſtian Arnold am Weißen Turm und an der Kaſſe des Klei=
nen
Hauſes.
Orpheum. Nelſon=Kabarett: Die Raſſel=
Heute Mittwoch iſt der zweite Kabarett=Abend der
bande
Nelſon=Bühne mit den Prominenten der Nelſon=Revue und des
Frankfurter Opernhauſes. Eine Verlängerung oder Wieder=
holung
dieſer reizvollen Darbietung, von der geſtern abend die
Beſucher entzückt waren, iſt nicht möglich. Es empfiehlt ſich da=
her
, die heutige letzte Vorſtellung zu beſuchen. (Siehe Anzeige.)
Dücker, der deutſche Grock, kommt! Das Orpheum bringt
vom 4. bis 13. März ein außergewöhnliches, ſenſationelles Gaſt=
Deutſchlands
ſpiel: Dücker, genannt der deutſche Groc
Muſikalclown, mit einem großen Künſtler=Enſemble. Wei=
beſter

tere Mitteilungen folgen.

Vorſchau=Ausſtellung der Pferde für die 2.2.6.
in Mannheim.
Wir wieſen bereits darauf hin, daß am Mittwoch, den 2. März,
die Vorbeſichtigung der für die Wanderausſtellung der D. L. G. in
Mannheim beſtimmten Pferde ſtattfindet. Die Veranſtaltung be=
ginnt
vormittags 9.30 Uhr, auf dem Pferdemarkt in Darmſtadt,
Holzhofallee.
Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Am Sonntag be=
ſuchten
wir das Kekulézimmer in der Hochſchule. Vorher hatte
Herr Profeſſor Dr. Berl die Güte, uns in klarer Einführung mit
Friedrich Auguſt Kekulé von Stradonitz und ſeinen Forſchungen
bekannt zu machen Dann führte Herr Dr. Berl durch das Kekulé=
zimmer
, das im 100. Geburtsjahr (1929) des Forſchers geſchaffen
wurde und wertvolle Erinnerungen an Kekulé und ſeine Zeit in
guter Ueberſicht bewahrt. Alle Teilnehmer verließen die Erinne=
rungsſtätte
in dankbarer Freude, daß ſie hier auf gute Art einen
Großen der Wiſſenſchaft kennen gelernt hatten.
Ev. Paulusgemeinde. Zum Gedächtnis des am 31. März
1732 geborenen Komponiſten Joſeph Haydn wird im Ge=
meindeſaal
der Pauluskirche am nächſten Freitag, 4. März, abends
8 Uhr, eine muſikaliſche Feierſtunde veranſtaltet. Aus der Vor=
tragsfolge
: die Schottiſchen Lieder mit Triobegleitung, die von
Konzertſängerin Frl. Grete Nies geſungen werden. Außer ihr
wirken noch mit Frl. Ella Heddäus, die auch einen kurzen,
einleitenden Vortrag hält, ferner Frau C. Walter, Frl. Tilly
Fiſcher und Frl. Rotrud Friedrich. Der Eintritt iſt koſtenlos.
Familien=Bibelſtunde im Chriſtl. Verein junger Männer,
Alexanderſtraße 22 (ehem. Inf.=Kaſerne). Heute Mittwoch abend
Bibelſtunde für Damen und Herren. Es ſpricht Herr Studien=
rat
Knöpp. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsbundes der Kinder=
reichen
Deutſchlands zum Schutze der Familie E. V
kann heute,
am 2. März, auf ihr 10jähriges Beſtehen zurückblicken.
Generalverſammlung des Kraftſportvereins Darmſtadt 1910.
Der Vorſitzende. Herr Sölch, der die Erſchienenen herzlichſt be=
grüßte
, gab einen ausführlichen Rückblick über die Vereinstätig=
eit
im verfloſſenen Geſchäftsjahr. Auch die Berichte des Ge=
ſchäftsführers
des Sportwarts und des Zeugwarts ließen erken=
nen
, daß es die Vereinsleitung verſtanden hat, trotz des Kriſen=
jahres
1931 Erſchütterungen vom Vereinsleben fernzuhalten. Be=
ſonders
in punkto Mitgliederbewegung und Vermögensſtand hat
der Verein beſonders günſtige Fortſchritte zu verzeichnen. Die
Neuwahlen hatten folgendes Ergebnis: Vorſitzender: Haus
ölch. Geſchäftsführer: Willi Klöß, Schriftführer: Georg Müller,
Kaſſier: Hans Keitel, Zeugwart: Heinrich Korwall, Sportwart:
Willi Keitel, Ringwart; Franz Daum. Stemmwart: Friedrich
ffel, Jugendleiter: Georg.Veith. Bei der Mitglieder=Ehrung
8
wurden nachſtehende Mitglieder für treue Mitarbeit mit dem
ſilbernen
Maul. Jean
Ehrenabzeichen ausgezeichnet: Philipp
eib, Philipp Becker. Willi Klöß. Jakob Stütz. Georg Veith,
Willi Keitel. Paul Schwarz, Franz Borowſki, Wilhelm Schuch=
mann
, Georg Truber, Fritz Koch, Adolf Kurz, Hans Fröba, Hans
Keitel, Franz Kabey und Hans Sölch. Außerdem konnte der
Vorſitzende an die Mitglieder Philipp Becker und Willi Klöß die
ſilberne Ehrennadel des Deutſchen Athletikſportverbandes von
1891 für 25jährige Verbandsmitgliedſchaft überreichen. Nach
Erledigung einiger interner Angelegenheiten ſchloß der Vor=
ſitzende
mit einem Appell, auch weiterhin der Sache des deutſchen
Kraftſports die Treue zu halten, die Generalverſammlung.
Preisſenkung bei der Deutſchen Beamten=Krankenverſiche=
Das größte Selbſthilfeinſtitut
G., Sitz Koblenz
rung.
dieſer Art der deutſchen Beamtenſchaft mit 300 000 Verſicherten
und einem Vermögen von 4,5 Millionen Mark hat ſich ſeit Okto=
ber
v. J. durch eine zweimalige, zuſammen 10proz. Senkung der
Beiträge den veränderten Verhältniſſen der Beamten anzupaſſen
verſucht. Das berufsſtändiſche private Verſicherungsunternehmen
iſt damit wohl den wiederholt geäußerten Wünſchen des Publi=
kums
zuerſt gefolgt.
Vortrag über humane Tiertötung. Man ſchreibt uns: In
der letzten Verſammlung des Tierſchutzvereins berichtete Herr
dr. Schnabel=Darmſtadt über humane Tier=
tötung
. So oft wir gezwungen ſind, Tiere zu töten müſſen
wir aus humanen Gründen ſo verfahren, daß die betreffende
Tierart möglichſt raſch und ſchmerzlos getötet wird. Eine genaue
Kenntnis von Bau und Leben des Tieres iſt hierzu unbedingt
notwendig. Beim Töten von Pelztieren ſind auch wirtſchaftliche
Momente zu berückſichtigen. Die elektriſche Tötungsart iſt hier
die zweckmäßigſte. Für das Töten von Hunden und Katzen muß
das Erſticken mit Kohlenſäure als veraltet bezeichnet werden.
Für dieſe Tiere wie für alle größeren Schlachttiere (Schwein.
Rind uſw.) hat uns die moderne Technik im Bolzenſchußapparat
einen durchaus ſicheren, ſchnell und ſchmerzlos wirkenden und da=
bei
leicht zu bedienenden Tötungsapparat in die Hand gegeben,
Es iſt deſſen allgemeine Anwendung nicht nur in den Schlacht=
häuſern
der Städte, wo er ſich zumeiſt ſchon längſt bewährt hat,
ſondern vor allem auf dem Land zu erſtreben. An den ausge=
zeichneten
Vortrag ſchloß ſich eine längere Ausſprache an, in der
vor allem die Frage des Schächtens behandelt wurde.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 62

Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.

Union=Theater.

Keine große Sache, aber eine kleine, liebenswürdige Angele=
genheit
, nicht aufregend, aber angenehm unterhaltend, iſt dies
Luſtſpiel Chauffeur Antoinette‟
Ein bißchen pikant,
ein bißchen humoriſtiſch, gepflegt in den Aufnahmen und amüſant
im Schauſpieleriſchen, zieht die unwahrſcheinliche Geſchichte an uns
vorüber: Eine äußerſt begüterte, äußerſt ſcharmante junge Witwe
verliert bei Börſenſpekulationen ihr Vermögen und faßt den ori=
ginellen
Entſchluß, ihr Geld als Chauffeur zu verdienen. Natür=
lich
findet ſie ſofort den geeigneten reichen Mann, der ſie enga=
giert
und ſich von ſolchem Chauffeur allerhand verſpricht, was
unſere Heldin ihm raffinierter Weiſe vorenthält, bis zu einem
Ende, das wir den Beſuchern des netten Films vorenthalten wol=
len
. Daß es nicht allzu tragiſch iſt, wird der ſcharfſinnige Zu=
ſchauer
erraten.
Palaſt=Lichtſpiele.

Ein bißchen ſehr ſtark aufgetragen, dieſe Tonfilmbursleske.
Aber ſie wird gut, launig und wirkſam geſpielt. Vater geht
auf Reiſen heißt die Burleske. Sie könnte auch heißen
Der Bürgermeiſter als Diplomat oder Im Sündenpfuhl der
Großſtadt oder Der lebende Leichnam. Aus all dieſen Ueber=
ſchriftvorſchlägen
kann man entnehmen, was der Inhalt der Spiel=
handlung
iſt und wo überall Ideenanleihen aufgenommen wur=
den
. Liſel Arna und Erika Gläßner, Hugo Fiſcher=
Köppe und Hans Waßmann, Kurt Veſpermann und
Hermann Picha ſind die Hauptträger der Handlung, und alle
entledigen ſich ſo routiniert ihrer Aufgaben, als leben ſie nur
Gute
in ihrem Milieu, bzw. in dem da ſie zu wirken haben.
Beifilme ergänzen das Programm.

In den Helia=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute und
morgen Marlene Dietrich in Marokko (,Herzen in
Flammen).

*
Volkshochſchule. Am Samstag, den 5. März, veranſtalten
die Teilnehmer unſeres engliſchen Zirkels unter Leitung von
Engliſchen Abend, zu dem
Prof Schilling einen
alle Freunde der engliſchen Sprache herzlichſt eingeladen ſind. Es
wird neben anderem ein Spiel in engliſcher Sprache zum Vor=
trag
kommen. Der engliſche Abend findet ſtatt im Fürſtenſaal,
Grafenſtraße, und beginnt pünktlich um 20 Uhr.
Das Koliſch=Streichquartett aus Wien, welches am 15. März
im zweiten Konzert des Muſikvereins im Kleinen Haus des Lan=
destheaters
konzertiert, wird zur Feier von Joſeph Haydns
200 Geburtstag das ſogenannte Lerchenquartett (Opus 64, Nr. 5)
dieſes Meiſters zur Aufführung bringen, ſowie ferner das klang=
ſchöne
Streichquartett Opus 10 in G=Moll von Claude Debuſſy
und das Streichquartett in A=Moll (op. posth.) von Franz
Schubert. Näheres wird noch bekannt gegeben.
Burgfrieden im Verſicherungsgewerbe. Unter Würdigung
der ſchwierigen Geſamtverhältniſſe haben die Tarifvertragspar=
teien
im Verſicherungsgewerbe ſich dahin verſtändigt, den Man=
teltarifvertrag
bis zum 30. September 1932 und die geldlichen
Leiſtungen bis zum 30. Juni 1932 zu verlängern. Damit ſind die
im Verſicherungsgewerbe vorliegenden Streitigkeiten erledigt.
* Ueber die Heilerfolge durch Radium wurden geſtern nach=
mittag
und abends im überfüllten Fürſtenſaale in der Grafen=
ſtraße
auf Veranlaſſung der Deutſchen Radium AG. Lichtbilder=
vorträge
gehalten, die lebhaftes Intereſſe fanden. Der Redner
verbreitete ſich zunächſt über die Krebskrankheit und krebsver=
dächtigen
Anzeichen. Der Facharzt habe hier eine zweckdienliche
Behandlung vorzunehmen. Im zweiten Teil ſeiner Ausführun=
gen
, die von ſehr guten Lichtbildern unterſtützt wurden, ſprach
der Referent über die Radium=Schwachbehandlung, über Trink=
kuren
und Radiumkompreſſen. Die durch dieſe Kuren erzielten
Erfolge ſeien vielfach ſehr bedeutend. Den Beſuchern wurden
wirkliche Radiumſtrahlen im Spintariſkop gezeigt und die Heil=
erfolge
an Hand der Bilder erläutert Heute und morgen von
1019 Uhr. findet bei freiem Eintritt eine Ausſtellung der Deut=
ſchen
Radium AG. im Fürſtenſaal ſtatt.
Neuregelung des bahnamtlichen Rollfuhrdienſtes. Am
1. März d. J. tritt die Neuregelung des bahnamtlichen Rollfuhr=
dienſtes
auf Grund des zwiſchen der Deutſchen Reichsbahn= Geſell=
ſchaft
und der Firma Deutſche Bahnſpedition G. m.
H., Ber=
lin
, abgeſchloſſenen Vertrags in Kraft. Mit dieſer Neuregelung
ſind folgende Verbeſſerungen verbunden: a) Neben der bisheri=
gen
Abfuhr der Stückgüter wird auch die Anfuhr dieſer Güter
und die An= und Abfuhr von hochwertigen Wagenladungen in
den bahnamtlichen Rollfuhrdienſt einbezogen. b) Für die An=
und Abfuhr der Güter werden für den ganzen Ortsbereich ein=
heitlich
feſtgeſetzte, gegenüber den bisherigen Gebühren im Durch=
ſchnitt
erheblich ermäßigte Sätze gelten. Ferner wird
den Verfrachtern demnächſt auch die Möglichkeit gegeben, nach
und von allen Orten, für die ein entſprechendes Bedürfnis vor=
liegt
, Stückgüter und hochwertige Wagenladungen zu Frachtſätzen
zu verſenden, in die außer der Tariffracht für die Reichsbahn=
ſtrecke
auch die Hauslieferungskoſten eingerechnet ſind ſogen.
Frei=Haus= und Haus=Haus=Verkehr . Nähere Auskunft ertei=
len
die Güterabfertigungen.
Preisabbau. Wie der Beauftragte des Reichskommiſſars
für Preisüberwachung für Heſſen und Heſſen=Naſſau mitteilt,
wird bei dem Verkauf von kleinen Mengen von Waren (¼ oder
Pfund) vielfach nicht der ſich bei der Diviſion herausſtellende
Teilbetrag einſchließlich einer Aufrundung der Bruchteile von
Pfennigen auf volle Pfennige erhoben, ſondern es wird darüber
hinaus eine Aufrundung auf Fünfer oder Zehner oder gar noch
mehr vorgenommen. Ein derartiges Verfahren iſt unberechtigt
und unzuläſſig. Statthaft iſt lediglich eine Aufrundung auf die
nächſten vollen Pfennige. Es liegt im Intereſſe der Bevölkerung,
die Durchführung dieſer Berechnungsart ſelbſt zu überwachen und
Zuwiderhandlungen den Polizeibehörden mitzuteilen
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd. Bremen.
(Aenderungen ohne vorherige Ar
Tach New
nzeige vorbehalten.)
York ab Bremen=Bremerhaven: D.
Dresden 3. 3. D. Europa
8. 3. D. Berlin 10 3. Nach Weſtküſte Mittelamerika und Me=
ziko
: D. Askania ab Hamburg 1. 3., ab Bremen 2. 3. Nach Süd=
amerika
Weſtküſte via Panamakanal: D. Adolf von
Bayern ab
Hamburg 3. 3, ab Bremen 5. 3. Nach Auſtralien: D. Frankfurt
ab Hamburg 10. 3., ab Bremen 12. 3. Nach der Levante ab Bre=
men
: ca. 8 Abfahrten im Monat. Afrika=Linie
Oeſtliche Rund=
fahrt
um Afrika: D. Uſſukuma ab Hamburg 5. 3. Weſtliche Rund=
fahrt
um Afrika: D. Ubena ab Hamburg 19. 3. Geſellſchafts=
reiſen
: Orientfahrt: D. Karlsruhe ab Genua 10.
Fahrt ins
öſtliche Mittelmeer: D. Karlsruhe ab Venedig 5. 4. Nähere Aus=
kunft
aller angeſchloſſenen Linien erteilt bereitwilligſt Anton
Fiſcher, Frankfurter Straße 12/14, Tel. 186.

Lokale Beranſtalkungen.

Die Nierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Fallie irgendwie als Beſprechung oder Kritli.

Sportplatz=Reſtaurant u. Café, am Böllenfall=
tor
. Heute nachmittag der beliebte Kaffee= und Kuchentag. Abends
Geſellſchaftstanz. (Näheres Anzeige.)

Vereinskalender.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen,
Darmſtadt und Umgegend. Mittwoch, den 2. März,
abends 8.30 Uhr: Lichtbildervortrag der vereinigten Kriegerver=
eine
, im Saale Zur Eintracht,
Freitag, den 4. März. abends
8.15 Uhr, im Reſtaurant Fürſtenſaal, Grafenſtraße: Lichtbilder=
vortrag
der Haſſia=Jugend.
Haſſia=Jugend=Gruppe Darmſtadt. Am 4. März,
Fürſtenſaal‟. Darmſtadt, Grafenſtraße, um 8.15 Uhr: Lichtbil=
dervortrag
Was wir verloren haben.

Deutſcher Oſtbund. e. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Mitt=
woch
, den 2. März, abends um 8.15 Uhr, im Fürſtenſaal: Goethe=
Feier. Die Elſaß=Lothringer=Vereinigung hat hierzu eingeladen.

Vereinigung von Katzenfreunden. Die Monats=
verſammlung
findet Donnerstag, den 3. März, bei Chriſt, Kaiſer=
ſagl
. Grafenſtraße (wie üblich) ſtatt. (Siehe Anzeige.)

Tageskalender für Mittwoch, den 2. März 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Chauffeur Antoinette‟;
P
Helia=Lichtſpiele: Marokko
ſalaſtlichtſpiele
Orpheum: Raſſelbande. Café
Vater geht auf Reiſen.
Sportplatz=Café, am Böl=
Ernſt=Ludwig: Geſellſchaftsabend
Konzerte: Café Ernſt=Ludwig,
lenfalltor: Geſellſchaftsabend.
Café Oper, Rheingauer Weinſtube, Schloßkeller, Perkeo. Cafs
Ganßmann. Alter Ratskeller

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus den Geneindeparlamenten.

* Sandbach, 29. Febr. Ratsſitzung.=Zunächſt wurde vom
Bürgermeiſter eine Verfügung des Kreisamts Erbach bezüglich
Stundungen von Gemeindegefälle verleſen. Auf Grund dieſer
Verfügung ſoll von Stundungsgenehmigungen ſparſam Ge=
brauch
gemacht werden. Dem Antrag der Jagdpächter, ihnen
die Jagden aus der Hand auf neun Jahre zu überlaſſen, wird ein=
ſtimmig
ſtattgegeben und die Pachtpreiſe feſtgeſetzt. Der Bürger=
meiſter
wird ermächtigt, die Jagdpächter hiervon zu verſtändigen
und falls dieſe mit den feſtgeſetzten Pachtpreiſen einverſtanden
ſind, mit ihnen Jagdpachtverträge abzuſchließen Zur Ausrüſtung
der Freiwilligen Feuerwehr erklärt ſich der Gemeinderat bereit,
den im Voranſchlag vorgeſehenen Betrag für Feuerwehrzwecke
der Freiwilligen Feuerwehr zu überlaſſen. Obwohl der Ge=
meinderat
die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr außer=
ordentlich
begrüßt, iſt aber die Gemeinde mit Rückſicht auf die
hohen Wohlfahrtslaſten nicht in der Lage, vorerſt einen höheren
Die von der Landeskommunalbank ( Giro=
zuheißen
.
Zuſchuß g
Darmſtadt verlangte Feingoldklauſel wird anerkannt.
zentrale)
Bezüglich der ſachlichen Koſten der Schweſternſtation Sand=
bach
=Neuſtadt entſcheidet ſich der Gemeinderat dahin, daß die Ge=
meinde
Sandbach mit Rückſicht auf die Sachlage eine höhere Be=
teiligung
der Koſten für Sandbach nicht anerkennen kann.
Bb. Bensheim, 29, Febr. Ausdem Stadtparlament. Er=
laß
einer Polizeiverordnung betr. Einrichtung von Einbahnſtraßen und
Parkplätzen. Der zunehmende Verkehr bedingt zur Erhöhung ſeiner
Sicherheit, daß einige Straßen zu Einbahnſtraßen gemacht und an beſon=
deren
Stellen Parkplätze errichtet werden. Der Erlaß einer neuen Poli=
zeiverordnung
iſt in Vorbereitung und hat hierzu Verwaltung und
Stadtrat Stellung zu nehmen, nachdem eine beſonders ernannte Ver=
kehrskommiſſion
gewiſſenhafte örtliche Vorprüfungen vorgenommen
hatte. Den betr. Vorſchlägen wird zugeſtimmt und hiervon der Polizei=
verwaltung
Mitteilung gemacht. Aenderung der Ortsbürgerſatzung.
Einer früher beſchloſſenen Aenderung dieſer Satzung wurde die geſetz=
lich
notwendige Zuſtimmung von über die Hälfte der Ortsbürger ver=
ſagt
. Es wurde nunmehr eine ſchärfere Faſſung des 8 11 brachliegende
Allmende betreffend, und die Streichung des 8 14 vorgeſchlagen und die
Stadt ermächtigt, in derartigen Fällen die Nutzung zu entziehen und
anderweit zu verpachten, wobei die Stadt den Erlös einzieht, der All=
mendeinhaber
aber von der Auflage befreit wird. Dies wird genehmigt
im Sinne des Finanzausſchuß=Vorſchlages. Erhebung einer Getränke=
ſteuer
. Die Finanzlage der Stadt fordert Vermeidung eines Abbaues
dieſer Steuer und deren Beibehaltung für 1932 in bisheriger Höhe, was
beſchloſſen wird. Antrag auf Ueberlaſſung der Turnhalle für politiſche

Verſammlungen. Ein von nationalſozialiſtiſcher Seite in dieſem
geſtellter Antrag mußte abgelehnt werden, da nach miniſterieller 99
mung hierfür einhellige Zuſtimmung der Stadt als Beſitzerin der
halle und der beiden Schulvorſtände Vorausſetzung wäre, dieſe g
mung aber vom katholiſchen Schulvorſtand prinzipiell verweigert 9z
Der Beſitzer des einzigen größeren Saales der Stadt, des Deu=
Haus=Saales, verweigert grundſätzlich ſeine Säle allen politiſchem
ſammlungen.
Cp. Nieder=Roden, 29 Febr. Der Gemeinderat hom
ſchloſſen, als Termin für die Neuwahl des Bürgermeiſters
Amtszeit des jetzigen Bürgermeiſters Gotta läuft Ende Ap=
den 10. April, den Tag der Stichwahl für den Reichspräff,
ten, feſtzuſetzen. Eine unter Umſtänden erforderlich werh=n
Stichwahl ſoll am 17. April vorgenommen werden. Die Anne
dung der Freiwilligen Feuerwehr bei der Haftpflichtverſiche0
wurde abgelehnt. Wegen Erniedrigung der Jagdpachtſummenſt
mit den Jagdpächtern verhandelt werden.

Aus Heſſen.

Db. Urberach, 29. Febr. Gemeinderatsbericht.
Bürgermeiſter erinnert alle Gemeinderäte an den geleiſtetemß
und erſucht in Zukunft um unbedingte Verwahrung der gehesn
Sitzungen. Die Tagesgebühren der Feuerviſitatoren von übemut
Stunden 8 RM. und unter acht Stunden 4 RM. laut Krein=
fügung
werden als zu hoch erachtet und ſoll eine Beſchwerd.0g
Kreisamt eingereicht werden. Zum Ankauf eines Grundſth
hul
ls Zufuhrweg zur neuen Sandkaute am heſſ. Berg ſoll erſt 1ür
Beſichtigung dortſelbſt ſtattfinden.
Dy. Sprendlingen, 29. Febr. Gemeinderatsſitzung.,
g . be
Gemeinde hatte Gelände an der Tift an die Anlieger verpachtet ſeit19
Bei unlängſt vorgenommener Vermeſſung ſtellte es ſich heraus, dand=Vlple Leilt
Gelände zu den anliegenden Grundſtücken gehört. Die gezahlte
zu den
mit zuſ. 382 RM. wird an die Anlieger zur Rückzahlung genehmitt
Der Konſumverein Vorwärts Sprendlingen hat der Gemeinder
Kanalanlagen den Betrag von 50 000 RM. für 2 Jahre geliehen.
Bezirksſparkaſſe Langen hat das Darlehen jetzt übernommen, u
nebene
Gemeinderat ſeine Zuſtimmung gibt Die Herſtellung der Forf
ſtraße wird der Firma Bratengeier hier mit einem Koſtenaufwan nwie Müllgier=
200 RM. übertragen unter der Bedingung, daß die Bezahlung erſ.
einem Jahre erfolgt, da der Gemeinde zurzeit die erforderlichen
Land
fehlen. Eine Senkung des Gaspreiſes auf 18 Pfg. per Kubil=
konnte
nicht eintreten, dafür ſoll aber die Grundgebühr wegfallenn ,/1
ich
jeder Gasabnehmer muß mindeſtens 5 Kubikmeter pro Monat abnermeſt Aüw, wurd
bzw. bezahlen.
ei de
tien Be
eit

Dg. Arheilgen, 1. März. Jahres=Hauptverſammlung
der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterblie=
benen
. Nach Begrüßung der Erſchienenen durch den Vorſitzenden
erfolgten die Berichte des Schriftführers, des Kaſſierers und des
Vorſitzenden. Dem Vorſtandsbericht iſt zu entnehmen, daß auch im
letzten Jahre wieder in bezug auf Verſorgung eine umfangreiche
Tätigkeit mit teils gutem Erfolge entfaltet wurde, wofür dem
Vorſitzenden des Ortsausſchuſſes ſowie dem Vertrauensmann,
Herrn Lehrer Sauerwein, der Dank der Verſammlung zum Aus=
druck
gebracht wurde. Der Geſamtvorſtand, der das ungeteilte Ver=
trauen
der Mitglieder beſitzt, wurde mit einigen Ergänzungen
wiedergewählt. Im Mittelpunkt der Tagesordnung ſtand ein Re=
ferat
über die Notverordnungen, das Frau Krug= Eber=
ſtadt
, die Mitglied des Kreisvorſtandes iſt, übernommen hatte.
Wenn auch die Erklärungen der Rednerin nichts Erfreuliches
brachten, ſo fanden ihre Ausführungen doch den Beifall der Ver=
ſammelten
.
Cp. Pfungſtadt, 1. März. Waldbrand. Im Walddiſtrikt Mal=
cher
Tanne enſtand, wohl durch einen unachtſam weggeworfenen Zigar=
renſtummel
, ein Waldbrand, dem ungefähr 15 Morgen eines jungen
Tannenbeſtandes zum Opfer fielen. Das Feuer konnte durch die Frei=
willige
und Pflichtfeuerwehr verhältnismäßig raſch gelöſcht werden.

Ce. Mümling=Grumbach, 1. März. Geſangverein Sän Nhimmſ
vereinigung. Am Sonntag hielt der Geſangverein Säng=otzt
einigung im Saale des Gaſthauſes Zum Löwen einen Familien=n3t

Dazu erfahren wir noch: Am Sonntag nachmittag geriet ein Stück
Jungwald zwiſchen Eberſtadt und Bickenbach im Diſtrikt Eiſengrube ( Ge=
markung
Pfungſtadt) in Brand, welcher unüberſehbaren Schaden hätte
anrichten können. Dies iſt Dank der ADAC.=Hilfsdienſt=Station,
errichtet vom Starkenburger Automobilelub an der Strecke Bickenbach
Eberſtadt vermieden worden, Der Hilfsdienſt=Stationär Wilhelm Kraft=
Bickenbach hatte ſofort das Forſtamt Jugenheim und Eberſtadt benach=
richtigt
, deren Vertreter in kürzeſter Zeit am Brandherd eintrafen und
ſich alle an der Bekämpfung des Feuers mit den hinzugekommenen
Straßenpaſſanten eifrig beteiligten. Die Pfungſtädter Feuerwehr konnte
den Flammen ein raſches Ende bereiten. Somit hat die ADAC.= Hilfs=
dienſt
=Station Nr. 16 auf der Strecke BickenbachEberſtadt ſowie der
Hilfsdienſt=Stationär ein größeres Brandunglück vermeiden helfen.

Cp. Pfungſtadt 1. März Zu Beginn dieſes Monats kann der
Maſchiniſt beim hieſigen Städtiſchen Elektrizitätswerk Ludwig Koch auf
Ein
eine 25jährige Dienſtzeit beim Werk zurückblicken.
hieſiger Einwohner hatte von einem Acker in der Gemarkung Griesheim
ungefähr 10 Zentner Gelberüben geſtohlen. Das geſtohlene Gut konnte
bei einer polizeilichen Hausſuchung ausfindig gemacht werden. Der
Mann gelangte zur Anzeige.

Mineral
Jal AOBENEK Pastillen
wirksam bei Erkältungen. Auch mit Menthol

J. Griesheim, 1. März. Waſſergeſchädigte. Denjenigen
Grundſtücksbeſitzern, die durch die Ueberſchwemmungen im Sommer 1931
an den Ernteerträgniſſen ihrer Grundſtücke geſchädigt wurden, ſoll ein
Sechſtel der Gemeinde=Grundſteuer erlaſſen werden. Die Geſchädigten,
jedoch nur ſolche aus dem Ueberſchwemmungsgebiet, haben entſprechende
Schadenanmeldungen unter Angabe von Flur und Nummer der Grund=
ſtücke
bis längſtens Samstag, den 12. März Ifd. Js., bei der Bürgermei=
ſterei
ſchriftlich einzureichen. Waldrodland. Das vorhandene
Waldrodland ſoll zur dreijährigen unentgeltlichen Bebauung an ſolche
Liebhaber abgegeben werden, die das Land koſtenlos umroden. Die
Vedingungen können auf der Bürgermeiſterei (Baubüro) eingeſehen wer=
den
, und ſind entſprechende Angebote bis Mittwoch, 2. März ds. Js.,
daſelbſt einzureichen.

Ds. Fränkiſch=Crumbach, 29. Febr. Am Samstag abend fand
im Gaſthaus Zur Krone die 25jährige Jubiläumsfeier der hie=
ſigen
Ortsgruppe der SPD.ſtatt. Nach einer Anſprache von Herrn Bür=
germeiſter
Eißnert=Offenbach nahm derſelbe die Ehrung der Gründer
vor. Dieſe wurden mit einer Ehrennadel von dem Bezirksvorſtand
ausgezeichnet. Anſchließend an eine Anſprache von Abg. Prings=
heim
wurde das Theaterſtück Der Graf vorgeführt. Es folgten
dann noch einige Gedichte und Duette. Den muſikaliſchen Teil
hatte die Kapelle Bauer übernommen.

Ed. Winterkaſten, 1. März. Vereinsgründung. Um die
Geſangskunſt zu pflegen, haben ſich die hieſigen jungen Mädchen zuſam=
mengeſchloſſen
und einen Mädchengeſangverein bzw. Mädchenchor ge=
gründet
. Das Amt des Dirigenten hat Lehrer Geiß übernommen. Bei
der Gedächtnisfeier am Volkstrauertag trat der junge Verein durch den
Vortrag zweier Chöre zum erſtenmal an die Oeffentlichkeit.

Ed. Kolmbach, 1. März. Ab
endunterhaltung des Ge=
angvereins
Sängerluſt
Der Abend wurde eingeleitet durch
die Chöre Morgenklang von Dechant und Abendſtändchen von Men=
delsſohn
, die unter Leitung des Dirigenten Lehrer Schüßler ſehr gut
vorgetragen wurden. Den Mittelpunkt der Veranſtaltung bildeten zwei
Theaterſtück=: Als ich Abſchied nahm, als ich wieder kam, ein Sing=
ſpiel
in drei Bildern, und Jägerblut, ein Volksſtück in vier Akten.
entledigten ſich ihrer Aufgabe mit großer Geſchicklichkeit. Die
Pauſen waren durch gefangliche Darbietungen ausgefüllt. Auf vielſeiti=
gen
Wunſch findet die Aufführung der beiden Theaterſtücke am Sonntag,
den 6. März, noch einmal ſtatt.

Az. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg, 29. Febr. Frauen= und
Jungfrauenverein Kaffeeabend. Mit herzlichen Wor=
ten
des Dankes begrüßte Frau Horn (1. Vorſ.) die Gäſte. Ein Heimat=
lied
als Gegengruß folgte. Pfarrer Strack ſprach über Arbeit, Liebe und
Freude im Verein. Unſer kleiner Vereinsbote, Marga Schäfer, gab
wiederum köſtliche Proben heimatlicher Mundart. Und man ſang alte
Volkslieder Dazwiſchen wurde
die letzte Nähſtunde bei gemütlichem
Kaffee gegeben, ein treffliches Stückchen, das von den 8 Rollenträgerin=
nen
ſehr gut durchgeführt wurde. Auch ſei ein kleiner Wanderberich=
erwähnt
der von Frau Wießmann in ſchöne Verſe geſetzt, frendigen
Widerhall amsIee.

Theaterabend ab. Die muſikaliſche Leitung lag in Händen des ru
3fr
Dirigenten, eines Sohnes des verſtorbenen Chormeiſters HerbertB
ſtadt. Die vorgetragenen Chöre ſowie die geſpielten Luſtſtücke und 7
men zeugten von der guten muſikaliſchen Schulung des Vereinss
Hohes Alter. Am 4 März vollendet die frühere Gemeindehehe
Marie Bardonner ihr 84. Lebensjahr. Zahlreiche Kinder Enfelku
Urenkel, darunter eine Tochter in Nordamerika, wünſchen ihr neber)
Gemeinde viel Glück zu dem ſeltenen Feſte.

Dend

A4s. Erbach, 1. März. Weite Kreiſe der einheimiſchen Bevölkelu
ſind in größter Sorge um die Erhaltung der Sammlungen im gräf
Schloß zu Erbach. Gar mancher ſpricht heute bedauernd die Befürchn
aus, als ob die maßgebenden Kreiſe nichts zur Erhaltung der Scr
lungen unternehmen würden. Dem iſt aber nicht ſo. Wenn auch ketz
falls die Schwierigkeiten der Erhaltung der Sammlungen verkannt
den ſollen, ſo wird dennoch an der Erhaltung dieſes Kulturgute
arbeitet. Wie wir nunmehr erfahren haben, hat Bürgermer
Dengler eine Eingabe an den Heſſiſchen Landtag gerichtet, in dea
Mithilfe des Heſſenlandes bei der Erbaltung der Sammlungen ges
wird. Auch bei anderen maßgebenden Stellen wurden Schritte in g0/4
Richtung unternommen. Es wäre zu wünſchen, wenn der Heſſiſche: 1
tag und alle in dieſer Angelegenheit zuſtändigen Stellen ſich darübe:
würden, welch unermeßlicher Schaden der Stadt Erbach und dem I
ten hinteren Odenwald erwachſen würde, wenn die Sammlungew
Erbach verloren gingen, wie es mit der Bibliothek bereits geſchehs
Ci. Erbach, 1. März. Letzte Fahrt eines Altvetera IE
Herr Friedrich Abbé, ein Mitkämpfer von 1866 und 1870/71, wurk
Sonntag unter reger Teilnahme beerdigt. Mit ihm iſt der letzte
ran unſeres Städtchens aus dem deutſchen Bruderkrieg verſtorben.
Militär= und Veteranenverein ſowie der Männergeſangverein L2A
kranz gaben ihm geſchloſſen das letzte Geleite. Herr Baurat 97
nagel, der jetzige Vorſitzende des Militär= und Veteranenvereins
in deſſen Auftrag mit Worten treuen Gedenkens einen Kranz nieder=
Ag. Lindenfels, 1 März. Zuſammenkunft der Arbe:
invaliden und Witwen Deutſchlands (Ortsgruppe 9i
fels). Der nahezu 80jährige Vorſitzende der Ortsgruppe, Herr
Kuhl, eröffnete mit kurzer Anſprache die ſtattliche Verſammlung:
beſondere begrüßte er die zahlreich erſchienenen Frauen und gab ſod
Bedauern Ausdruck, daß noch viele Frauen und Rentenempfänger
nicht in der Ortsgruppe angemeldet ſind. Herr Jaxt verſtand es in
licher Weiſe, mit angeführten Beiſpielen ſeine Ausführungen übes
Notverordnungen zu erläutern. Nach dem Vortrag wurde vielen
nehmern auf ihr Erſuchen hin bereitwilligſt in Rentenangelegenh4
Rat und Auskunft erteilt. Die erſte Beſprechung ſoll am 12. März
finden, und zwar nachmittags von 25 Uhr, im Gaſthaus Zur Lud:c)
höhe‟ (Jean Strohmenger).
* Heppenheim a. d. B., 29 Febr. Der Verband der 90
Reſtaurants und verwandte Betriebe, Bergſtraße, Odenwald /4
Neckartal, hielt in Heppenheim ſeine Hauptverſammlung ab.,
bekanntgegebene Jahresbericht 1931 ergab ein erſchreckendes
über die allgemeine Lage im Gaſtſtättengewerbe. Seit Jull
der Umſatz dauernd zurückgegangen, ſchuld daran iſt in erſter L
die überhohe Bierſteuer, die Gemeindegetränkeſteuer und dies
Prozent erhöhte Umſatzſteuer, dann die wie Pilze aus der

wachſenden Straußwirtſchaften. Eine ſehr rege Ausſprache
über die Gebäudeſonderſteuer, die Grundſteuer und die Geweg
ſteuer ſtatt. Eine beſondere Härte für das Gaſtſtättengewerhd
die Gebäudeſonderſteuer, nach einer Umfrage beträgt die pratt
tuale Bettenbeſetzung im Verbandsgebiet im Durchſchnitt auf!
Jahr berechnet nur zwiſchen 15 und 20 Prozent. In Baden
Sachſen hat man bereits dieſer Steuer eine Sonderregelungk!
das Gaſtſtättengewerbe gegeben, dort wird dieſelbe nur nachs,

Die Verſammlung nahm
wirklichen Ausnutzung erhoben.
gende Entſchließung an: Der Vorſtand wird beauftragt.
der Regierung vorſtellig zu werden, damit dem ſchwer um .

Exiſtenz ringenden Gaſtſtättengewerbe weitgehendſte Steuen
derung bei der Sonderſteuer, der Grundſteuer und der Geve
ſteuer zuteil wird. Gründe: Das im Verhältnis hohe Anll9
und Betriebskapital ſteht in keinem Einklang mit der Ausnuß.
des Umſatzes und beſonders zum Einkommen, folglich ſind.
Objektſteuern für das Gewerbe bei der jetzigen Erhebung un.
bar. Die Verſammlung erhofft, daß einem in der Volkswirt
wichtigen Gewerbe nur wirklich tragbare Steuern auferlegt1
den, die Getränkeſteuer, die bis zum 1. April befriſtet iſt, *
fällt und die Bierſteuer eine erhebliche Herabſetzung erfähr.
nächſter Tagungsort wurde Seeheim beſtimmt.

. Bad=Wimpfen, 29. Febr. Todesfall. Im Alter
faſt 81 Jahren iſt der zuletzt in Gießen im Ruheſtand 1e9
Profeſſor Johann Eck geſtorben. Er war, wie noch gut in Eril=
rung
iſt von 1880 bis zum Jahre 1911 an der hieſigen Regſſche.
tätig. Eck war Mitkämpfer der Schlacht von Grapelotte. 2S
ders bekannt war ſein Werk über Butzbacher und Liche. 2
denten.
Hirſchhorn, 1. März. Waſſerſtand des Neckar?
29. Februar 1,52 Meter, am 1. März 1,53 Meter.
D. Sprendlingen, 29. Febr. Hohes Alter. Der Begie.
ſter Wilhelm Krämer 4. kann am 2. März Ifd. J8. ſeinen 84. Gehlt.
begehen. Krämer iſt ein großer Mann, der als der große Waoſe.
der Umgebung bekannt iſt.
Bs. Vilbel, R. Febr. Auf der Landſtraße von Okarben nach.
ereignete ſich geſtern morgen ein gräßliches Unglück. Der Sſl
K. Bieber befand ſich mit einem mit zwei Pferden beſpannten Ko
wagen auf dem Wege zum Felde. Der Knecht fuhr mit einer 8i
1
7
maſchine hintennach. Als ein Laſtwagenzug ſie überholte, be
Gefährte ſcharf rechts aus. Trotzdem ſah der nachfahrende 9
Vorüberfahren des Laſtwagenzugs ſeinen Herrn nicht mehr, der L
Seite des Wagens gegangen war. Als er hineilte, gewahrte e5.
Anhänger des Laſtwagens ihn erfaßt und getötet hatte. Dem Le
men nach bemerkte der Führer des Laſtwagenzuges das Unglich *

hapt nicht.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

März 1932

Heikkurnier und Reikerkag in Monsheim.

hrige Reit= und Fahrverein Monsheim trat mit einem Tur=
einem
Reitertag an die Oeffentlichkeit. Die Veranſtaltung
erfns ſich eines zahlreichen Beſuches und vollen Erfolges. Er=
freuzſewweiſe
ſteht dem Verein eine geſchloſſene Reitbahn zur Ver=
zr
ie es dem Verein ermöglicht, auch im Winter zu arbeiten
Bu vervollkommnen. Die Zuſchauertribünen waren dicht
s der Vorſitzende des Reit= und Fahrvereins Monsheim,
auff, die ſehr zahlreich Erſchienenen mit herzlichen Be=
urworten
willkommen, hieß, u. a. Herrn Landſtallmeiſter
wörke=Darmſtadt Baronin Heyl zu Herrnsheim,
neiſter Hertel=Darmſtadt und Dr. Dencker von der
ſſchaftskammer.
intereſſante Programm nahm mit einem Aufmarſch
und Fahrvereins Monsheim, unter den Klängen des
jedberger Marſches, ſeinen Anfang. Nach Aufſtellung in
zſiede folgte der feierliche Akt der Standartenweihe,
Herrn. Landſtallmeiſter a. D. Schörke vorgenommen
die Standarte wurde dem Vereinsvorſitzenden, Herrn
ibergeben, der ſie an den Standartenträger, Jungreiter
ex aus Dalsheim, weitergab. Darauf ſtellte Herr Fa=
rihch
UNerkel aus Dalsheim die fortgeſchrittene Ab=
atshe

ſunsg vor, die aus 9 Reitern beſtand, darunter 2 Damen. Be=
uie
ſondis ervorzuheben iſt das ausgezeichnete Pferdematerial, wel=
Uu ds che=
n
ſeltenem Pflegezuſtand präſentierte, an der Spitze drei
elegyis Oſtpreußen, alsdann ſechs ſehr ſchöne Oldenburger. An=
ſchli

zeigte ſich der junge Nachwuchs, in der Anfänger=
ung
. Darauf ritt Fräulein L. Knauff=Monsheim,
ſie Mrmuf vielen Turnieren bekanntliche Erfolge erzielen konnte,
mit m=Fuchs Zar und der dunkelbraunen Stute Sirene eine
Bu
Gule, eine ſehr ſchöne Darbietung mit fließenden Be=
ratzu
wegimen, im Trab und Galopp, ja ſogar mit Springen einer
Hür/) Sine weitere Fahrſchule wurde von K. Müller und H
ug beide aus Dalsheim, geritten. Es war auch dies eine
rech= ſts Leiſtung.
zu den Glanzleiſtungen zählte eine ſchwere Dreſſur=
g
. die Frl. Knauff ohne Sattel auf dem oſtpreu=
ärchs
Zar ritt. E Schumacher ritt dann über einen
Hinderniskurs (Hindernishöhe 1,101,30 Meter) eine
ſchaunummer, darunter über einen Hochweitſprung
nebeneinandergeſtellte Hürden. Alsdann kam zum Schluß
gier=Abteilung, die ihre ganz überragenden Leiſtungen

Nr. 62 Seite 7

ſol=
eit
.
lte.
unte
erfr
gete
der

Landſtallmeiſter Schörke bezeichnete am Reiterabend die
hie-Abteilung als ganz überragend gut. Alle Uebungen wie
ibertrabendes und galoppierendes Pferdeſpringen, ſtehend
w. wurden gezeigt, und ſelbſt der jüngſte, erſt 12 Jahre
eiser des Vereins, galoppierte mit hochgehobenen Händen
em Beifall der Zuſchauer.
Reiterabend, in dem Saal des Gaſtwirtes Graef,
e ſich ebenfalls ſehr zahlreichen Beſuches. Nach ausgezeich=
ne
anglichen Darbietungen von Herrn Knauff jun ſprach
11. Dencker in einem Lichtbildervortrag über das Thema:

Singe=Freizeit in Ober=Ingelbeim (Rheinheſſen)
vom 24. bis 29. Februar 1932, unter Leitung des Landesjugendpfarrers Lic. v. d. An, Darmſtadt.

RI
Erhaltm!
Dut

Aus dem Kreiſe der Teilnehmer wird uns geſchrieben: Dieſe
feinen Tage inneren Erlebens und reiner Freude liegen hinter
uns. Wir 48 Freizeitteilnehmerinnen, die wir aus den verſchie=
denen
Gegenden unſeres Heſſenlandes hier nach Ober=Ingelheim
gekommen waren, hatten uns bald zu einer rechten Arbeitsgemein=
ſchaft
zuſammengefunden. Bei unſeren freundlichen Gaſtgebern und
im Evgl. Schweſternheim, wo wir uns verſammelten, fühlten wir
uns bald wie zu Hauſe. Schon am erſten Abend begannen wir mit
der Arbeit. Nachdem wir uns kennengelernt hatten, wurde der
Tagesplan aufgeſtellt. Morgens 8.30 Uhr Andacht. Anſchließend
Stimmbildung, Harmonielehre, Kanon= und Melodieſingen.
Mittagspauſe Spaziergang in die nähere Umgebung. Volks=,
tanz und Volkslied. Die Abende wurden verſchieden geſtaltet. Nach
dieſem Tagesplan erklärte uns Herr Pfarrer v. d. Au, daß Frei=
zeit
eine Zeit ſei, wo man alle Sorge des Alltags abſtreifen und
auf die eigenen Wünſche verzichten ſolle, um ſich ganz unter die
Loſung dieſer Tage zu ſtellen. Singet dem Her=
ein

neues Lied, ſinget mit Freuden vom Sieg. Die Lo=
ſung
des Evgl.=weibl. Verbandes war auch die Loſung unſerer
Freizeit. Singet dem Herrn ein neues Lied! Waren es wirklich
neue Lieder? Nein, es ſind dieſelben, die ſchon unſeren Vorfahren
Kraft und Hilfe gaben. Aber wir ſollen neue Menſchen werden
und die Lieder mit einer neuen Seele ſingen und ſollen ſingen vom
Sieg des Herrn. Aber nicht nur in dem Kirchenlied, ſondern auch
im ſchlichten, einfachen Volkslied liegt ſo viel Tiefe, daß auch hier=
durch
Gottes Sieg verkündet werden ſoll. Selbſt auch der Volks=
tanz
, der uns jungen Menſchen viel Freude macht, kann davon
zeugen, wenn der rechte Geiſt dabei zum Ausdruck k=
fommt
. Alles
iſt euer, ihr aber ſeid Chriſti ..
(1. Korinth 3, 2223). Unſer
Dr. Martin Luther ſingt ja auch in einem ſeiner Lieder, die er
uns ſchenkte: Nun freut euch lieben Chriſten gmein und laßt uns
fröhlich ſpringen. Während wir verſuchten, uns in dieſe
Einſtellung hineinzufinden, wurde uns mitten in unſerer Arbeit
eine ganz beſondere Freude zuteil. Herr Oberſchulrat Haſſin=
ger
beehrte uns mit ſeinem Beſuche, und wir ſpürten aus ſeinen
warmen Worten, wie er auch ganz mit der Jugend verbunden iſt
und ihr über die Schwere und Not der Zeit, hinweghelfen will.
Leider waren es nur einige Stunden, daß Herr Oberſchulrat in
unſerer Mitte weilte. Dem Beſuch zuliebe haben wir an dieſem

Tag gerne auf den Spaziergang verzichtet und unſere neu erwor=
benen
Lieder vorgeſungen. Dann ging es ans Volkstanzüben. Wie
ſchön ſind doch dieſe alten heſſiſchen Volkstänze geſammelt von
Herrn Pfarrer Lic v. d. Au. Für dieſe Mühe müſſen wir ihm be=
ſonders
danken, Volkstanz, Volkslied und Märchen gehören doch
zuſammen. Und ſo wurde ein Abend als Märchenabend geſtaltet.
Eingerahmt von Volksliedern, ſtand das Märchen von Frau Holle
im Mittelpunkt. Der tiefe Sinn der deutſchen Märchen kam uns
an dieſem Abend ſo recht zum Bewußtſein. Da wir aber nicht nur
alles Schöne allein für uns Teilnehmerinnen beanſpruchen woll=
ten
, gaben wir gerne von dem Gemeinſamerarbeiteten an diejeni=
gen
weiter, die uns ſo freundlich aufnahmen. Zu dieſem Abend
wurde die ganze Gemeinde eingeladen. Als Eröffnung begrüßte
Herr Pfarrer Scharmann die ſo zahlreich Erſchienenen. Wie
verſtand es doch Herr Pfarrer v. d. Au, alle Anweſenden zum ge=
meinſamen
Singen von Singrädlein (Kanon) und neuen Volkslie=
dern
heranzuziehen. Die Freizeitteilnehmerinnen tanzten einige
heſſiſche Volkstänze. Gedichte in Mundart, Volkslieder und Ka=
ions
kamen noch zum Vortrag. Von beſanderem Wert war der
Lichtbildervortrag über Rudolf Schäfer, der das menſchliche Leben
von der Wiege bis zum Grabe behandelte, und ſo dem Abend einen
feinen Abſchluß gab.
Am letzten Tag der Freizeit fanden wir
uns mit der Gemeinde im Gottesdienſt. Herr Pfarrer v. d. Au
predigte über den Text: Jeſ. 50, 5, und durch die einzelnen Chöre
der Freizeitteilnehmer wurde der Gottesdienſt ausgeſchmückt. Am
Nachmittag begleiteten wir den Landesjugendpfarrer nach Frei=
Weinheim zum Gottesdienſt und ſangen auch dort. Am Abend
kamen wir ale nochmals zuſammen im Schweſternhaus um die letz=
ten
Stunden im kleinen Kreis zu erleben. Alle die ſchönen Lieder,
die wir in dieſer Freizeit lernten, ſangen wir nochmals mit In=
ſtrumentenbegleitung
(Violine, Cello, Flöte und Gitarre). Bei
den Abſchiedsworten von Herrn Pfarrer v. d. Au fühlten wir uns
innerlich verbunden und ſahen, wie eine jede von uns mit einer
Aufga
be in ihre Arbeit zurückgeht. Mit dem Kanon dona nobis
Dace
(Gib uns Frieden) gingen wir auseinander.
Wir Freizeitteilnehmerinnen haben unſeren lieben Gaſtgebern,
der Leiterin des hieſigen Mädchenbundes, Schweſter Käte Creter,
und beſonders unſerem Freizeitleiter, Herrn Pfarrer Li
Au, viel zu danken, daß wir dieſe ſchönen Tage erleben durften.

Wichtige Fragen unſerer Pferdezucht und =haltung, unter Berück=
ſichtigung
der rheinheſſiſchen Verhältniſſe.
Herr Knauff dankte für die intereſſanten und ſehr beifällig
aufgenommenen Ausführungen. Herr Landſtallmeiſter Hertel ſprach
noch über einige Fragen der Hengſthaltung. Als Abſchluß wurde
ein dreiaktiger Pferdezuchtfilm gezeigt, welcher die Pferde=
zucht
in faſt allen deutſchen Landesteilen vorführte.
T

Ky. Aſpisheim, 1. März. Bürgermeiſterwahl. Bei der am
28. Februar ſtattgefundenen Bürgermeiſterwahl wurde der den National=
ſozialiſten
naheſtehende Gegenkandidat des derzeitigen Bürgermeiſters
Dautermann, Landwirt Philipp Hothum, mit 14 Stimmen. Mehrheit
gewählt. Auf Hothum entfielen 255 und auf Dautermann 941 Stimmen.
Gernsheim, 1. März. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 29. Februar 1,26, am 1. März 1.30 Meter.

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Fruchthaus Freeſe
elefon 4380. (3341b

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 62

Doppeltes Todesurteil.
Berlin. Das Schwurgericht verurteilte den
26jährigen Wächter Paul Rohrbach und den
22jährigen Bäcker Hermann Wittſtock wegen
gemeinſchaftlichen Mordes zum Tode und zu je
3 Jahren 6 Monaten: Zuchthaus ſowie zum
dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte.
Der 25jährige Fleiſchhauer Erwin Senz wurde
wegen Teilnahme an den Verabredungen zu
Gervalttätigkeiten zu 1 Jahr 6 Monaten Zucht=
haus
und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Der
Kraftdroſchkenführer Engel, der gezwungen wör=
den
war, mit ſeinem Wagen die Fahrt zu ei em
geplanten Raubüberfall mitzumachen, wurde
freigeſprochen.
Gegen das vom Schwür=
gericht
III am Montag abend gefällte doppelte
Tod’surteil haben die Verteidiger der zum Tode
verurteilten Angeklagten Rohrbach und Wittſtock
Reviſion beim Reichsgericht angemeldet.
Das Urteil im Prozeß wegen der Evangeliſchen
Zentralbank.
Berlin. Das Schöffengericht Berlin=Mitte
verurteilte im Prozeß wegen der Evangeliſchen
Zentralbank Friedrich Paul Runck wegen Depot=
verbrechens
und Bilanzverſchleierung zu 2 Jahren
3 Monaten Gefängnis, Adolf Runck wegen Bei=
hilfe
und wegen Betrugs zu 2 Jahren Gefäng=
nis
. Die Unterſuchungshaft wurde angerechnet,
die Haftbefehle aufrecht erhalten. Das Gericht
hat den Angeklagten mildernde Umſtände zuge=
billigt
.
Stationsvorſteher ermordet.
Sondelfingen (Oberamt Reutlingen).
Geſtern nacht, kurz nach 12 Uhr, wurde der hie=
ſige
Stationsvorſteher, der 59 Jahre alte Reichs=
bahnaſſiſtent
Jakob Veith, in ſeinem Dienſtzim=
mer
mit Schüſſen und Stichen im Körper tot
aufgefunden. Man nimmt an, daß er ermordet
worden iſt; die Kaſſe ſoll aber unverſehrt ſein.
Die Mordkommiſſion hat ſich an Ort und Stelle
begeben. Zu dem Ueberfall auf den Bahnhof
Sondelfingen teilt die Reichsbahndirektion
Sruttgart mit: Auf dem Bahnhof Sondelfingen
bei Reutlingen wurde in der Nacht zum Diens=
tag
, kurz nach Mitternacht, der dienſttuende Be=
amte
, Reichsbahnaſſiſtent Veit, im Fahrdienſt=
zimmer
überfallen und getötet. Der Beamte
wurde kurz nach der Durchfahrt des letzten Zuges
um 0.15 Uhr von einem auf die Hilferufe her=
beigeeilten
Weichenwärter neben ſeinem Schreib=
tiſch
liegend, ſchwer verletzt aufgefunden. Er
hatte mehrere Meſſerſtiche in der Bruſt; ein auf
ihn abgegebener Piſtolenſchuß war vom Schlüſ=
ſelbein
bis in die Nierengegend durchgedrungen.
Der Beamte muß überfallen worden ſein, ſo=
lange
er mit der Geldabrechnung beſchäftigt war.
Der Täter, der es offenbar auf einen Kaſſen=
raub
abgeſehen hatte, ließ das zur Ablieferung
bereitgelegte Geld liegen und flüchtete.
Bankier ſtürzt aus dem 3. Stock ſeines Hauſes.
Nürnberg. Der Inhaber der Bankkom=
mandite
Max Späth u Co., der Bank Max
Löwenſtein, ſtürzte vorgeſtern abend vom Balkon
ſeiner im 3. Stock gelegenen Wohnung in den
Hof hinab. Dabei zog er ſich ſo ſchwere Ver=
letzungen
zu, daß er am Dienstag früh verſchiev.
Ob Unfall oder Selbſtmord vorliegt, muß die
Unterſuchung erſt noch ergeben.
Zöppritz=Prozeß.
Ellwangen. In der geſtrigen Vormit=
tagsſitzung
des Zöppritz=Prozeſſes wurde zum
Bankenverkehr der Firma Gebrüder Zöppritz mit
der Schweiz der Direktor der Volksbank St
Gallen, Schoch, vernommen. Seine Ausſage er=
gab
im weſentlichen dasſelbe Bild, wie die Ver=
nehmungen
der übrigen Bankenvertreter. Durch
dauernde Ueberziehung der Konten ſei ſchließ=
lich
der Barkredit von 300 000 auf 800 000 und
der Wechſelkredit auf 1,5 Millionen Schweizer
Franken angewachſen. Der Verluſt der Bank
wird auf etwa 1 bis 1,3 Millionen Schweizer
Franken geſchätzt.
Ein Toter und zwei Verletzte beim Holzfällen.
Camberg. In der Nähe von Camberg
fand am Samstag der 25jährige Erwerbsloſe
Jakob Staat beim Holzfällen den Tod. Eine
Tanne war vom Sturm plötzlich losgeriſſen wor=
den
und hat ihn eim Umfallen erſchlagen. Der
Schwager des Getöteten, Joſeph Becker, wurde
ebenfalls von dem umſtürzenden Baum getroffen
und ſchwer verletzt, ſo daß an ſeinem Aufkommen
gezweifelt wird. Schon einige Tage vorher war
ein anderer Erwerbsloſer beim Holzfällen er=
heblich
verletzt worden. Dieſe Unfälle ſind dar=
auf
zurückzuführen, daß die Erwerbsloſen zu un=
geübt
für die Tätigkeit als Holzfäller waren.
Mit 12 Jahren vierfacher Lebensreiker

Der 12 Jahre alte Karl Haſe
aus Aubachthal bei Greiz (Thüringen) rettete
unter eigener Lebensgefahr zwei Kinder, die
beim Rodeln, im morſchen Eis eines Teiches
eingebrochen waren, vor dem ſicheren Tode des
Ertrinkens. Der jugendliche Lebensretter hat
damit zum vierten Male Spielkameraden aus
Lebensgefahr gerettet.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 2. März 19

Der erſte Sonnkag des Wahlkampfes.

Sklarek=Prozeß.

Wieder lebhafte Auftritte.
Berlin. In der Dienstags=Sitzun/
Sklarekprozeſſes erhob Stadtbankdirektor S cun=
gegen
die Reviſionsbeamten den Vorwurnſt
dieſe nicht gründlich genug geprüft hättenr !
bereits als Zeuge vernommene Rechnm
direktor Neumann ſprang voller Erregunn
und erklärte: Wenn wir den Sklarekkrediri
prüften, bekamen wir von den Stadtbank.
toren einen Anſchnauzer. Der Stadtbankdü=
iſt
der Letzte, der das Recht hat, gegen uneil
würfe zu erheben. Stadtoberinſpektor R
ſchilderte dann, wie ſich bei den Sklara.9
Krediten herausſtellte, daß die Sklareks en
die Bevorſchuſſung einer angeblichen Forda,
an das Bezirksamt Spandau in Höhe=
700 000 Mark verlangten, obwohl der An
halt des Spandauer Bezirksamtes le39
200 000 Mark betrug. Der Zeuge habe ſick;
damals nicht getraut, nachzuforſchen, weſ
befürchtete, von Stadtbankdirektor S7
etwas auf den Hut zu bekommen.

Hoffmann und Leo Sklarek bieten ſich
Ohrfeigen an.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung)
Leo Sklarek Schröder vor, daß die Stod 70
direktoren ſogar auf das noch gar nicht ga
dete Kaufhaus Gebrüder Sklarek, dag nn.
dem Papier ſtand, einen Kredit von 1 M74
Reichsmark bewilligt hatten. Er rief:
muß doch direkt irrſinnig geweſen ſein,
weder waren bei der Stadtbank alles Jic.
oder ganz große Betrüger. Während ſia
Gericht mit der Vernehmung weiterer BN
befaßte, meinte Leo Sklarek: Die Bewerd
nahme könnte doch überhaupt geſchloſſen wol
Mehr kommt doch nicht heraus, es koſte-4
bloß Nerven. Sie, Herr Vorſitzender, wiſſ ſu
bereits genug. Vorſitzender: Sehr I7
Mir genügt es vollkommen. Vielleicht
wirklich auf die weitere Beweisaufnahmo/
Rechtsanwalt Bahn I
zichtet werden
aber, daß mit Rückſicht auf die angeklagten 2.4
bankdirektoren die weitere Beweisaufnahnr
forderlich wäre. Als dann die Frage ders
eidigung der Stadtbankdirektoren behi
wurde, ſetzte ſich Leo Sklarek ſelbſt für di 1
eidigung des Stadtbankdirektors Schröder=
Bei dieſer Gelegenheit kam es zu einem heen!
Zuſammenſtoß mit Stadtbankdirektor Hofft!
als Leo Sklarek meinte: Schröder iſt ei!
ſtändiger Menſch, und nicht ſo ein Schnee
wie Hoffmann. Hoffmann ſprang empon;
und rief: Sie bekommen gleich eine Onn
von mir!, worauf Leo entgegnete: Und
kriegen Sie ein paar von mir zurück."
kann nur erklären, daß Schröder gegen
mann ein Stecknadelkopf iſt. Das Geri0
ſich hierauf zurück, um zu der Frage der
eidigung Stellung zu nehmen, und vertu?
dann den Beſchluß, Direktor Schröder un?,
Stadtamtmann Hoge unvereidigt zu laſſen.
rend, die anderen Stadtbankbeamten der
leiſteten. . Die Verhandlung wurde dam .
Mittwoch vertagt.

Aufſehenerregende Verhafrund
im Fall Hackebeil.

Dr. Weidlich,
ehemaliger Direktor der J. G. Farben, w.
in Verbindung mit dem Verfahren gegen.
Hackebeil, den Generaldirektor der dec
geſellſchaft Hackebeil A.=G., nun ebentat.

Haft genommen. Bei der Staatsauwalt.
liegen zwei Anzeigen gegen Weidlich e
denen er des Betruges und der Untreue.
digt wird.

die Berliner Wachkparade zieht wieder durch das Brandenburger Tor.

Die Wachtparade vor dem Brandenburger Tor,
ein Bild, das die Reichshauptſtadt ſeit den Novembertagen 1918 nicht mehr ſah. Von jetzt ab
wird das Berliner Wach=Regiment wieder an allen Sonntagen durch das Brandenburger Tor
ziehen, um ſo die alte Tradition zu bewahren.

Drei Sportflugzeuge abgeſtürzt.
Kattowitz. In der Nähe von Teſchen
ſtießen bei einem Uebungsflug zwei Sportflug=
zeuge
zuſammen. Der Führer und der Beobach=
ter
des einen Flugzeuges wurden ſchwer verletzt.
Die Inſaſſen des zweiten Flugzeuges trugen nur
unerhebliche Verletzungen davon. Kurze Zeit
ſpäter ſtürzte in der Nähe des Flugplatzes ein
drittes Sportflugzeug ab. Der Führer wurde
ebenfalls nur leicht verletzt.
Schweres Exploſionsunglück auf einem Schlepper.
London. Bei einer ſchweren Exploſion an
Bord eines Schleppers im Hafen von Liverpool
wurden drei Mann lebensgefährlich verletzt, ein
vierter wird vermißt. Das Fahrzeug wurde
vollſtändig zertrümmert. Der Keſſel flog hun=
dert
Meter weit durch die Luft. Ein großes
Oelfaß wurde über ein Lagerhaus auf das Deck
eines Dampfers geſchleudert.
Das Wettrennen der Frachtſchiffe zur engliſchen
Küſte.
London. Die engliſche Preſſe bringt Auf=
ſehen
erregende Berichte über große Wettrennen
der ausländiſchen Schiffe nach engliſchen Häfen,
die ihre Waren noch vor dem Inkrafttreten der
Schutzzölle in engliſche Häfen bringen wollen.
Vielen Schiffen ſei es infolge des Sturmes nicht
gelungen, rechtzeitig anzukommen, was einen
Mehrgewinn von vielen tauſend Pfund für das
Schatzamt bedeutet. Die große Zahl der noch im
letzten Augenblick angekommenen Schiffe habe
für die Zollbeamten eine ganz ungeheure Mehr=
belaſtung
bedeutet.
Nicht von einem deutſchen U=Boot verſenkt,
ſondern im Sturm geſunken.
New York. Bei der Verhandlung der
kanadiſchen Schiffahrtskommiſſion im Hotel
Pennſylvania ergab ſich, daß der Kapitän des
Schoners Gypſum Queen für die angebliche
Verſenkung ſeines Schiffes durch ein deutſches
U=Boot an der iriſchen Küſte am 31. Juli 1915
71000 Dollar als Entſchädigung eingeſteckt habe.
Der zweite Offizier gab zu, daß er einen Mein=
eid
geleiſtet habe. Er behauptete, durch einen
Reeder und deſſen Anwalt, einen kanadiſchen
Senator, dazu verleitet worden zu ſein. Für
die falſche Ausſage hat der Offizier 500 Dollar
erhalten. Das Schiff iſt in Wirklichkeit im Sturm
untergegangen.
Ein Dampfer bei Sachalin geſunken.
23 Tote.
Peking. Nach einer Meldung aus Tſchifu,
iſt ein japaniſcher Dampfer, der nach Sachalin
unterwegs war, im Taifun untergegangen.
23 Matroſen ſind ertrunken.

Auf der Suche nach den Bankräubern.
Paris. In der Unterſuchung des Raub=
überfalles
auf die jugoſlawiſche Bank Baruch
ſcheint man einen weſentlichen Schritt vorwärts
gekommen zu ſein, ja, man hat jetzt Anhalts=
punkte
, daß zwei der Banditen ſchweizeriſcher
Nationalität ſein könnten. Die Polizei in Lyon
hat ermittelt, daß am Tage nach dem Anſchlag
auf die Bank zwei Individuen, die den von
dem jugoſlawiſchen Bankier und zahlreichen
Zeugen gemachten Angaben genau entſprächen,
in einem Hotel in Lyon abgeſtiegen ſind. Die
beiden zeigten zwei Militärpäſſe der franzöſi=
ſchen
Fremdenlegion vor. Der eine lautete auf
den Namen Paul Marcel Ranzoni, geboren in
Aigles (Schweiz), und der andere auf den Na=
men
Emil Tramer, geboren am 2. Februar
1907 in St. Marie, Kanton Graubünden. Sie
verließen am nächſten Morgen in aller Frühe
das Hotel, nachdem ſie am Abend erklärt hatten,
ſie würden nach der Schweiz weiterreiſen. Beide
Männer ſprachen franzöſiſch mit ſtarkem Akzent.
Die Polizei erklärt ſich die Tatſache, daß Ange=
ſtellte
der Bank glaubten, zwei der Banditen
ungariſch ſprechen gehört zu haben, dahin, daß
die Banditen vielleicht in ihrem Dialekt, dem
rätho=romaniſchen, geſprochen haben, was wegen
der Beſonderheiten und der Klanganlehnung an
das ſlawiſche die Angeſtellten für ungariſch ge=
halten
haben können. Die Polizei weiſt auch die
Vermutung nicht zurück, daß die beiden die Päſſe
gekauft oder geſtohlen haben. Die Unterſuchung
wird mit allem Eifer fortgeſetzt. Es handelt ſich
nun darum, die Spur der beiden Individuen
über Lyon hinaus zu finden.
In Neapel ſchneit es.
Rom.: Auch in Süditalien macht ſich der
Kälterückſchlag in ganz ungewohnter Weiſe be=
merkbar
. In Neapel hat es, was ſehr ſelten vor=
kommt
, geſtern mehrere Stunden ununterbrochen
geſchneit. In den Sabiner=Bergen erreicht die
Schneedecke eine Höhe bis zu zwei Metern. In
manchen Gegenden beträgt die Kälte bis zu
14 Grad.
Goethefeier in Waſhington.
Waſhington. Der deutſche Botſchafter
Dr. von Prittwitz und Gaffron vereinigte vor=
geſtern
bei einem Frühſtück die Profeſſoren der
deutſchen Abteilungen aller hieſigen Univerſi=
täten
, vor denen Profeſſor Kühnemann aus
Breslau vorher ſeinen Goethevortrag gehalten
hatte. Am 8. März hält die George Waſhing=
ton
=Univerſität eine größere Goethefeier ab, bei
der unter Anweſenheit von Mitgliedern des Ka=
binetts
Gerhart Hauptmann die Feſtrede halten
wird.

Adolf Hitler ſpricht bei einer Maſſenverſammlung im Berliner Sportpalaſt.
Seine Rede wurde durch Spezial=Rundfunkanlagen auf eine Parallel=Verſammlung
in einem anderen Teile Berlins übertragen.

Ein Rieſen=Werbeplakat für die Wiederwahl Hindenb
wurde auf einem Berliner Platz errichtet.

[ ][  ][ ]

Ktwoch, 2. März 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 62 Seite 9

Gesshichten aus auler Welt

ins Schwarze.

=Brüſſel. Wie ein Dummejungenſtreich auch einmal zum
Secku ausſchlagen kann lehrt eine kleine Geſchichte, die der in
erſcheinende Magsbode ſeinen Leſern aus dem Dörfchen
verichtet.
fünfzehnjähriger Bauernjunge hatte dem Schreibtiſch ſei=
weſenden
Vaters einen Revolver mit Munition entwendet
mit einem Altersgenoſſen zu einem leerſtehenden Schup=
Alusgang des Dorfes, um in ſeinem Innern ein Probeſchie=
eranſtalten
. Mit Kreide malten die beiden Bengel an die
d des Schuppens eine Schießſcheibe und begannen luſtig
loszufeuern, ohne zu bedenken, daß jedes Geſchoß die dünne
d durchſchlug und quer über die dicht daran vorbeifüh=
5rraße fegte.
ſelben Zeit jedoch hatte ſich im Dorf ein mächtiger Stier,
Bwei Männern über Land transportiert werden ſollte, los=
und raſte durch die Dorfſtraße davon. Mit Schreckens=
silten
Frauen und Kinder in die Häuſer. Männer warfen
wütenden Tier entgegen, vergeblich, ſie wurden von ihm
eudert, ein Mädchen wurde von ihm überrannt und ſchwer
und weiter ging die wilde Jagd dem Dorfausgang zu.
knallte ein Schuß und der Stier brach in die Knie, Blut
cho mun aus dem Schädel, und als ſeine Verfolger hinzu kamen,
uf die Seite und verendete.
Schuß der heimlichen Revolverſchützen hatte ihn unbeab=
uir
Strecke gebracht. Man ſtöberte die beiden Bengel,
nicht ahnten, was ſie angerichtet hatten, in dem Schuppen
auf44 führte ſie im Triumphzuge, zum Herrn Dorfbürgermei=
ſter
!e ließ ſich den Hergang berichten. Es verſetzte ihn als Ver=
Polizeibehörde in ein nicht geringes Dilemma, denn er
mu 3 /ſie beiden Böſewichter gleichzeitig beſtrafen wegen ihrer
hyüt ungen und belobigen wegen ihrer, wenn auch ungewollten
Kelmgstat. Er entſchied wie ein Salomo: die jungen Burſchen
ſal wegen verbotenen Waffenbeſitzes und Bedrohung der
zuſen Sicherheit zu je fünfzig Belga Geldſtrafe verknackt und
wegen ihrer Rettungstat eine Belohnung von je fünfzig
Die eine Hand der Behörde gab ſomit wieder, was die an=
ommen
hatte.
Tragödie der ſchwarzen Berge.
elgrad. Da hat ſich in Montenegro eine aus den ſeltſam
SRechtsbegriffen dieſes Landes erwachſene Tragödie voll unfaß=
m
2 amatik abgeſpielt.
In einem Dorfe bei Podgoritza lebten die
ſien Ljubitza und Spaſa Pljatſchkowitſch. Sie lebten im beſten
ſichmen und genoſſen wegen ihrer Schönheit und ihres guten Rufs
Fmſehen. Dies ging ſo lange, bis Spaſa einem Kinde das Leben
peſſen Vater, ein entfernter Verwandter der Schweſtern, ſich aus
tüube gemacht hatte. Wegen ihrer Schande mußte Spaſa, kaum
ſenas, das Haus verlaſſen und in die Fremde ziehen. Sie ver=
d
in Podgoritza als Magd und hatte nun ein ſchweres Leben.
nnſigen und Demütigungen trieben ſie von Stelle zu Stelle. Zu=
ſie
in die größte Not, denn ſie konnte ſich nirgends halten. Da
ai ſie das Kind und verbarg die Leiche in einer Truhe. Das Ver=
ſam
raſch auf und die Kunde davon drang ebenſo ſchnell in ihr
Storf. Polizei, Gerichte? Keine Spur! Die Familie würde
Eſeer beſorgen ..".
die Schweſter Ljubitza fiel die unabweisbare Pflicht, die ver=
* Familienehre wieder herzuſtellen. Brüder waren nicht vorhan=
der
Vater alt und faſt blind. Wirklich zögerte Ljubitza keinen
gehick, nach Podgoritza zu eilen. Dort fand ſie, an einer Straßen=
ſammengekauert
und vollſtändig gebrochen, ihre Schweſter, des
Argenblicks harrend. Wortlos zog ſie den Revolver und jagte
ifürrf Kugeln in den Leib. Die Schüſſe waren gut gezielt ihre
wei legte ſich zur Seite und rührte ſich nicht mehr. Und jetzt
eſerbitza den Regungen der Menſchlichkeit nachgeben und ſich daran
daß ſie an der Toten ſehr gehangen und mit ihr 19 Jahre
gurd Leid geteilt hatte. Jetzt durfte ſie neben der Leiche auch
m Volke aber wurde Ljubitza bejubelt. Die Eutſchiedenheit, mit der
*t bzw. Brüder vertrat, erregte großes Aufſehen und trug ihr

e Sympathien ein. Es wird vielleicht nicht lange dauern und
ſuslied wird das heldenmütige Mädchen beſingen.

Barbaren? Antife Würde? Keines von beiden. Nur die drama=
tiſche
Zuſpitzung uralter Begviffe von Recht und Pflicht.
Alah ift allwächkig.
(k) Budapeſt. Beruf Großinduſtrieller. Alter 49 Jahre, groß,
ſchlank, evangeliſch, dunkle Augen, dunkle Haare, jugendfriſches Tem=
perament
. Beſonderes Merkmal: veriiebt bis über beide Ohren. In
eine entzückende blonde Operettendiva.
Solche Herzfehler ſind im allgemeinen heilbar. Man führt die Diva
vor den Traualtar. Der Herr Großinduſtrielle entſchloß ſich auch dazu.
Soweit wäre alſo alles in Ordnung geweſen. Leider hemmte nur eine
einzige, aber um ſo ſchwerer wiegende Komplikation den von dem Indu=
ſtriellen
und der Diva beſchloſſenen Schritt. Die Frau Großinduſtrielle
wollte nämlich ihren, wenn auch nicht heißgeliebten, doch zumindeſt
ſchwerreichen Herrn Gemahl um keinen Preis freigeben. Wörtlich ge=
nommen
, um keinen Preis! Sie lehnte jedes Angebot ab und beſtand
krampfhaft darauf, Frau Großinduſtrielle zu bleiben. Kein Flehen und
kein Scheck half. Da war guter Rat teue
Wahre Liebe kennt aber bekanntlich keine Hinderniſſe, und ſo fuhr
der Maghare eines denkwürdigen Tages ſchnurſtracks nach Angora um
ſich taufen zu laſſen. Oder richtiger: Um ſich als neugebackener Muſel=
mann
im Schatten von Allahs Bart das Recht auf Vielweiberei zu er=
kaufen
.
Dieſe ſchöne Abſicht ſcheiterte daran, daß in der neuen Türkei die
Vielweiberei abgeſchafft worden iſt. Die modernen Türken tanzen nur
noch ganz monogam Rumba und ſonſtige Modetänze. Der Ungar
war troſtlos. Großinduſtrielle finden aber auch in der Türkei ſelbſtloſe
Freunde und Ratgeber. Alſo fuhr der Wackere ſchleunigſt weiter nach
Aegypten. Dort wurde er dann für Geld und gute Worte als Vollblut=
Mohammedaner beglaubigt. Und darf jetzt, ſogar innerhalb der könig=
lich
ungariſchen Landesgrenze, ſeine entzückende blonde Diva ehelichen.
Wir überholen Amerika.
(n) Moskau. Im neuen Fünfjahresplan (19331937) iſt nicht
mehr vom Ueberholen Amerikas, ſondern nur vom Einholen Euro=
pas
die Rede. Wenn man ehrlich iſt, nennt man in Moskau ſo etwas
Negreß, Rückſchritt. Aber der neue Plan tritt erſt im nächſten Jahr
in Kraft. Alſo auch ſeine Schlagworte. Vorläufig kann demnach nach
wie vor Amerika eingeholt und überholt werden.
Außerdem iſt dies aber auch kein böswilliges Zitat aus der drei
Jahre zurückliegenden Entſtehungsgeſchichte des erſten Plans im Ge=
genteil
: Das Moskauer Blatt Wetſcherniaja Moskwa
(Moskau am
Abend) hat eine ſtändige Rubrik unter dieſem Titel. Und jeder ſtreng=
gläubige
Kommuniſt kann es dort leſen, was hier folgen ſoll und was
wir wörtlich zitieren.
Am Tiſch ſitzt ein Mann. Der Spiegel vor ihm gibt einen unbe=
ſchreiblichen
Geſichtsausdruck wieder. Seine Stirn iſt ſchmerzdurchfurcht,
um den Mund liegt ein bitterer Zug, und in den Augen iſt ein furcht=
bares
Grauen zu leſen. Denn er raſiert ſich mit den Klingen des
Moßtromas, die er im Kaufhaus Nr. 13 des Kommunar kauft. Wolle,
Sie ſich überzeugen? Dann beſuchen Sie einmal die Ausſtellung des
Ausſchuſſes, die vom RKK. der RKJ. in dem Moſblbüro, dem Bür
für die Standardiſierung, gegründet wurde.
Ich ſtecke e
Streichholz an. Aber die Papyros brennt nicht. Sie iſt hergeſtellt von
der Fabrik Dukat, und auf der Ausſtellung gibt es ganze Kiſten dieſer
nichtbrennenden Zigaretten. Oder war es doch das Streichholz? Es
brennt jetzt nämlich auch nicht. Iſt die Beſtimmung eines Streichholzes,
nicht zu brennen?. Das iſt die Produktion der Fabrik Bereſina, die
ſich ihrer Erzeugniſſe ſtets beſonders rühmt.
Sind geputzte Stie=
fel
ein Luxus, ſind ſie ein Merkmal der Konterrevolution? Offenbar
glaubt dies die chemiſche Fabrik Karl Marx, die von 1680 Doſen
Stiefelwichſe 120 völlig unbrauchbare geliefert hat.
Haben Sie
ſich ſchon der neugegründete
Geſellſchaft organiſierte Kundſchaft der
Gorſowpratſch angeſchloſſen? Das müſſen Sie aber unbedingt. Sonſt
können Sie Ihr Hemd nicht waſchen laſſen. Denn dieſes Inſtitut (die
Wäſcherei des Stadtſowjets) nimmt nach den neuen Statuten nur noch
von 10 Stück Großwäſche aufwärts an. Wobei Taſchentücher als ein
viertel und ein Paar Socken als ein halbes Stück rechnen. Proletariſche
Wüſchereikunden, vereinigt euch!
Soweit der Schreiber dieſer Zeilen in dem Moskauer Abendblatt.
Seiner ſtändigen reſignierten Schlußfrage: Und dann wvollen wir
Amerika einholen und überholen? iſt auch unſererſeits nichts hinzuzu=
fügen
.

Jung=DeutſchlandOffenbach 96 abgeſagt.
Der für heute abend vorgeſehene Klubkampf Jung= Deutſch=
land
Offenbach 96 mußte widriger Umſtände wegen abgeſagt
werden. Für die Mitglieder Jung=Deutſchlands findet von 8.30
bis 9.30 Uhr Schwimmabend ſtatt.

Spoct, Spiel und Junenen

Kreisliga Südheſſen.
Bensheim iſt Meiſter der Riedgruppc.
og ſind die Spiele in der Sammelklaſſe, Gruppe 3 Ried.
eendet, aber der bis jetzt ungeſchlagene Meiſter dieſer Ab=
kerhs
Südheſſens ſteht bereits in 07 Bensheim endgültig
ewige Tabellenzweite dieſer Klaſſe, der es auf Grund
UKſpieleriſchen Qualität ohne Zweifel ſchon lange verdient
in die Kreisliga eingereiht zu werden, hat in dieſer Sai=
on
4 dſich das Ziel erreicht,
Spiele des letzten Sonntags waren wieder ſehr torreich;
diekleſaltate lauten:

7 Bensheim-Zwingenberg 3:0.
VfR. FehlheimHüttenfeld 3:3,

Olympia BiebesheimSportogg. Kleinhauſen 4:3,
Lorſch Reſ.Tv. Biebesheim 10:0.
Sicherung der Meiſterſchaft fehlte den Bensheimern nur
U
nolci
Punkt. Es ſtand außer Frage, daß dieſer eine Punkt
in
dem Spiel gegen Zwingenberg geholt werden würde;
ate Sieg geht auch ganz in Ordnung. Zwingenberg ver=
ſudk

zurzeit mit Experimenten in der Mannſchaftsaufſtellung,
embar nicht den erwarteten Hoffnungen entſprechen. Hüt=
Fetzte ſich in Fehlheim wieder ganz gut durch, und auch
Aiſen konnte in Biebesheim durch kampfesmutigen Wider=
ponieren. Daß man den Biebesheimer Turnern eine
läge Packung in Lorſch zuteilen würde, hat man aller=
gerade
nicht erwartet. Immerhin ſind ja ſolche punkt=
Segnungen für den Schwächeren der Beteiligten ohne
Reiz, und nur ſo kommen dann dieſe irregulären Reſul=
die
Beine. Die Tabelle
Spiele gew. un. verl. Punkte
Beensheim
3
1
lRohrheim
nia Biebesheim
ſtadt
LSS
nHauſen
ach

9

Biebesheim
ngenberg
ertfeld
ilneim
Reſ.

15

4.
13.

beroß=Umſtadt 1.Turn= u. Sp.V. Meſſel 5:2 (2:1).
we Mannſchaften zeigten trotz des herrſchenden ſtarken
a4 Windes ein äußerſt faires flüſſiges Spiel, das die Ein=
gen
auf Grund ihrer produktiveren, taktiſch beſſeren Spiel=
und größeren Durchſchlagskraft des Sturmes für ſich ent=
*u konnten. Bei den Gäſten ſah man recht ſchöne Einzel=
Duen ſowie ſicheres Ballſtoppen, vermißte aber im Sturm
rige Verſtändnis und die Entſchloſſenheit zum Torſchuß.
ehnr junge Gäſteelf, die zum erſten Male in Groß=Umſtadt
D Le hinterließ durch ihre feine, ruhige Spielweiſe einen ſehr
9u/4 (Eindruck.
Anion WixhauſenSV. Dietzenbach 3:1 (2:0).
eiteren Verlaufe der Pokalſpiele hatte Union den
Nrein Dietzenbach zu Gaſt. Dieſes Treffen litt ſehr unter
Dn gemein kalten Wind und ließ nur ſelten ein gutes Spiel
Amnen. Der Platzbeſitzer, mit dem Winde ſpielend, war
h‟
ſi chl ten taktiſch leicht überlegen, ohne jedoch durch die Un=
Des Sturmes vor dem Tore gefährlich zu werden. Auch
Au ſeitige Bedienung der Flügel war ſehr unvorteilhaft.
Leubachs Stärke lag in der Läuferreihe, beſonders beim

Mitteläufer, der das Spiel ſtets offen hielt. In der 25. Minute
konnte der junge Helfrich durch Flanke den 1. Treffer erzielen.
Schon gleich hierauf war es der unermüdliche Jakobi, der einen
Fehler der Gäſtedeckung geſchickt ausnutzte und auf 2:0 ſtellte
Nach der Pauſe war Union weiter tonangebend, ohne jedoch viele
der ſchönſten Torgelegenheiten auszunutzen. Dietzenbach gelang
1 zu verbeſſern.
es, durch Strafſtoß das Reſultat auf
In
der letzten halben Stunde ließen die Gäſte merklich nach und der
Der Halbrechte
Platzbeſitzer wurde allmählich Herr der Lage.
Helfrich konnte in der letzten Viertelſtunde durch Alleingang, ge=
ſchickt
drei Gegner umgehend, den 3. Erfolg buchen. Eine nette
Leiſtung dieſes jungen Spielers. Die Gäſte hinterließen einen
guten Eindruck. Union ſpielte ſehr eifrig, nur ſollten ſich einige
Spieler das lange Ball=Halten endlich abgewöhnen. Schiedsrich=
ter
einwandfrei, Sondermannſchaft-Polizei, Darmſtadt 1:1,
1. JugendRot=Weiß Darmſtadt 4:0.
Schwerakhletik.
Aus dem 2. Kreis des DASV. 91.
Zu ſpät eingelaufene Berichte. Kreisliga erſter Bezirk.
der Tabellenführer Büdesheim kämpfte in Langenlonsheim
und konnte mit 11:7 ſich zwei weitere Punkte erringen. Mit
demſelben Reſultat wurde Pfaffen=Schwabenheim in Hammer=
ſtein
nach hartem Kampf beſiegt. Im 2. Bezirk war Nieder=
Ramſtadt in Eckenheim zu Gaſt und mußte mit 15:5 beſiegt die
Dieburger
Heimreiſe antreten. Im 3. Bezirk überraſchte die
Mannſchaft mit einem 13:6=Sieg über Hörſtein im Rückkampf.
Eine einſeitige Sache war das 0:18=Treffen Aſchaffenburg
Waſſerlos
Oberliga 2. Bezirk: Stichkampf Groß=Zimmern-Polizei
Darmſtadt 12:6.
Kreisliga 1. Bezirk: Der Lokalkampf Bingen-Büdesheim
ſah wieder bei gut beſetztem Hauſe den Tabellenführer Büdes=
heim
mit 14:6 als Sieger
Kreisliga 2. Bezirk: WeiſenauArheilgen 11:9 Koſtheim
Eckenheim 3:17. In dieſem Bezirk bringt der letzte Kampf= Sonn=
tag
große Ueberraſchung. Die beiden Spitzenvereine erlitten jeder
eine Niederlage. Bei Arheilgen war es noch leidlich, da es im
Schwergewicht ohne Vertretung war, aber Koſtheim wurde ſehr
hoch, was einen Klaſſenunterſchied vermuten läßt, auf eigener
Matte geſchlagen und ſteht Eckenheim der Weg zum Bezirkserſten
noch offen. Von Weiſenau ſiegten Schütz, Kauth, Ditt und Kie=
fer
, letzterer ohne Gegner. Von Arheilgen ſiegten Bauer, Rücke
rich und L. Anthes. Eckenheims Sieger waren Holzhäuſer,
Nönninger, Buchberger, Weider, Gemmrich und Zimmermann.
Tiſchkennis.
TV. JugenheimTTC. Celluloidbällchen‟ Darmſtadt.
Obige Mannſchaften begegneten ſich am Sonntag zu einem Tur=
B. Die erſt vor einigen Monaten ge=
nier
in Jugenheim a
gründete Jugenheimer Mannſchaft ſchlug überraſchenderweiſe die
2. Garnitur der Darmſtädter 9:6, 31:22 Spiele.
Im New Yorker Sechstagerennen führten nach der
erſten Nacht Giorgetti Bresciani vor Letourneur/Guimbretiere,
während das deutſche Paar Kroſchel/Schenk bereits vier und Stü=
becke
/Martinetti fünf Runden eingebüßt haben.
Sepp Müller, der frühere internationale Fürther Vertei=
diger
, iſt von Würzburg 04 zum FV. Werder Bremen übergeſiedelt.
Wegen Schädigung der Verbands=Intereſſen
wurde jetzt dus Ehrenmitgliet. Heinrich Stevens aus dem Verband
deutſcher Radrennbahnen ausgeſchloſſen.

Gewinnauszug
5. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
18. Ziehungstag
29. Februar 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
10 Gewinne zu 5000 m. 13595 15
357 2
g831881 278036
inne zu 3000
40186 542
235
07
39
1560
25636
28o
zu 200
vin
3752 145871 148728 15
*
174988 1
84
385 1814
150
233 241627 244513 267469
88635 216865 221419 23
20 Gewinne
m. 2607 4548
43714888 15258 21671 28747
7 72105 73262
39 99677
Ge
932
458 143955
22388
3871
278
2a
268
38 38
331886 2
6 33888
B oe
Kaa4
362399 363611
640
377787
81s
43086 45068
NGS
8 79449 83101
365
37
22 19f508 aaas
4493 145643
F118135
16083
87418
11
A
3176
230898
75
3043 388.
353
*.
1547
3 335689
3=
3883
94 3640
3
55 371104 372735 373880 378081 378261 378762 391818 898784
336811
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Oewinne zu 5000 M. 385776
4 Gewinne zu 3000 M. 51599 188718 189340 250535 348297 373010
3894
A. 4
m. 8492 36366 4
86 64412 103318 119038
157782 16882
175651 201197 947776 263802 322106 323846
9S
38
.
45
z100
K
743
Ral le
2 57018 5
1.
307

777 208.
317
30
2a,
33142
97428 32
160
a5
13
F
*
7420
5 3889

026 223,
8Gew
874
123a8
4 15070
209a9
201,
e
*
63
22
33
73
O‟
78o8
144
13.
Wer
K
81
488
8454 34888
186 278833 3
381 2781
32 f=
g
1048 293245 294708 2.

323673 326282 526698 329838 339676 340807 3434
355979 370638
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 2 Ge=
winne
zu je 500000, 2 zu je 200000, 2 zu je 100000, 2 zu je
75000, 4 zu je 50000, 10 zu je 25000, 80 zu je 10000, 204 zu
fe 5000, 406 zu je 3000, 1124 zu je 2000, 2268 zu je 1000. 3686
zu je 500, 10798 zu je 400 Mark.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Mittwoch, 2. März.
10.20: Schulfunk: Wie ein Buch entſteht.
15.15: Stunde der Jugend. Jedes Kind hat ſeinen Engel. Kinder=
Baptiſt und die vierzig Teufel, aus: Beſtellte
lieder zur Laute.
Geſchichten, von Dorothee Canfieid,
16.30: Königsberg: Reichswehrionzert. Ausf.: Das Weſt= Königs=
berger
Muſikkorps, der Spielmannszug des 1. Batl., 1. Preuß.
Inf.=Regt. und 160 Sänger desſelben Truppenteils,
17.45: Alte und neue Tanzmuſik auf Schallplatten.
18.40: J. Altmaier: Das Ringen in Indien.
9.05: Freiburg: Prof. Dr. Dr. Liefmann: Kartelle, Konzerne,
Fruſts.
19.35: Prof. v. Beckerath u. Prof. Lederer: Wirtſchaftskriſe und
Lohnpolitik.
20.15: Aus der galanten Zeit. Unterhaltungskonzert des Phil=
harmoniſchen
Orcheſters Stuttgart.
20.4
Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
21.00: Von der Frau und die Liebe Eine Hörfolge ans drei
Jahrtauſenden von W. Haas u. A. Roſen.
22.25: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Mannheim: Konzert für Bratſche und Klavier. Ausf.: F.
Neumaier (Bratſche), R. Boruvka (Klavier).
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 2. März.
00: Schulfunk: Muſizierendes Volk in einer alten Stadt. Ein
Volksliederſpiel.
9.35:
Priv.=Doz. Dr. Koch: Die Technik des Verkaufens.
10.10: Schulfunk: Wir beobachten eine totale Sonnenfinſternis in
Nord=Sumatra. Erlebnisbericht einer Expeditionsteilnehmerin.
11.30: Landw.=Rat König: Die Bedeutung des Zwiſchenfrucht=
baues
und ſeine Durchführung.
15.00: Jugendſtunde: Große Männer erzählen aus ihrer Kindheit
Jugendzeit.
un
15.45: Frauenſtunde: Neues zu Oſtern für Haus und Heim
16.00: Lehrer Malbranc: Wie ſchafft ſich die Schule eine Sammlung
ur Heimatkunde?
3: Königsberg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Herre: Univerſalreich, Großmacht und Kleinſtaat
*
n der Weltgeſchichte.
18.00: Prot. Bickerich u. Mitw.: Der nationale Charakter der Völ=
ker
im Spiegel ihrer Muſik.
18.30: Geh. Reg.=Rat Dr. Schlottmann: Stellung und Befugniſſe
des Staatsoberhauptes in den Republiken.
19.00: Staatsſefretär a. D. Prof. Dr. Müller: Wirtſchaftlicher
19.39.d Alaube
Dr. Richhardt: Neuerſcheinungen auf dem Gebiete des Beam=
tenrechts

Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.06: Hamburg: Drei Wiener Walzer, Kurzoperette von Joh.
rauß.
r=
Tages= und Sportnachrichten
21.00:
21.10
Wilhelm Conrad Gomoll lieſt ſeine Novelle: Dardan, der
Glückliche
35: Schottiſche Fantaſie von Bruch. Ausf.: Berliner Sinfonie=
Orcheſter. D. Weismann (Violine).
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik. Jazzorcheſter Paul Godwin und Tango=Kapelle
Alemani=Baiou.

Welſerberichl.

Wohl liegt im deutſchen Oſtſeeküſtengebiet eine flache Stö=
rung
, welche dort vereinzelt etwas Schnee und weſentliche Mil=
derung
gebracht hat, die aber bei uns keinen Einfluß gewinnen
dürfte. Vielmehr wirkt ſich noch der hohe Druck aus, unter deſſen
Einfluß es zu nächtlichen Strahlungsfröſten kommt, die aber
langſam abnehmen.
Ausſichten für Mittwoch, den 2. März: Nächtlicher Strahlungs=
froſt
, tagsüber weitere Milderung, ſtellenweiſe dunſtig, ſonſt
noch meiſt aufheiternd, trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 3. März: Noch leichter Nachtfroſt,
ſonſt teils neblig=wolkiges, teils aufheiterndes Wetter.

e
Arrane3
ſr Politik und Wirtſchaff: Rudol
de; für Feuilleton, Reich und
Keiſt
Ausland un
Karl Böhmann
Nachrſchten: Max Stree
ür den Handel: Dr C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baueri für
die Gegenwart, Tagesſpiegel in Btld und Wort: Dr Herbert Neit
lungen: Willy Ku
hle;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mit
ſämtlich in Darmſtadt.
Druck und Verlag: C. C. Wittich
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 62

Mittwoch, den 2. D

11

Deviſenkampf der Tſchechoſlowakei.
Tſchechoflowaliſche Gegenmaßnahmen gegen die deutſche Deviſen=Berordnung.
einer Vorverlegung der Börſenzeit auf 11 bis 13 Uhr näher zu kommen
rine Entſcheidung hierüber dürfte ſchon in allernächſter Zeit zu erwar=
Freie und gebundene Konken.
ten ſein.

Die tſchechoſlowakiſche Nationalbank hat als Repreſſalie gegen die
letzte deutſche Verfügung bezüglich der Auslandskonten Beſtimmungen
erlaſſen, wonach Zahlungen für aus Deutſchland eingeführte Waren nur
in Tſchechenkronen oder in Mark vereinbart oder geleiſtet werden dür=
fen
, auch wenn eine andere Währung vereinbart worden war. Die Ver=
ordnung
iſt bereits mit dem 27. Februar in Kraft getreten. Die Zah=
lungen
, die nach dem 27. Februar für Einfuhrwaren aus Deutſchland in
Tſchechenkronen erfolgen, müſſen auf neuerrichtete freie Auslandskonten
deutſcher Staatsbürger bei tſchechoſlowakiſchen Geldinſtituten geleiſtet
werden. Ueber dieſes Konto kann ſowohl im Inland, wie auch im Aus=
land
frei verfügt werden. Dagegen werden laufende oder Einlage= Kon=
ten
reichsdeutſcher Firmen oder Perſonen bei tſchechoſlowakiſchen Geld=
inſtituten
als Sperrkonten erklärt. Uebertragungen aus dieſen Konten
im Inland oder nach dem Ausland ſind an die Bewilligung der tſchecho=
ſlowakiſchen
Nationalbank gebunden, gleichgültig, ob es ſich um Konten
auf Tſchechenkronen oder andere Währungen handelt. Gegenſeitige
Uebertragungen zwiſchen einzelnen reichsdeutſchen Konten in der Tſche=
choſlowakei
bleiben weiterhin frei. Unbertragungen im Inland werden
nur zum Zwecke langfriſtiger Anlagen (Grundſtückskäufe, Hypothekar=
Davlehen, Wertpapier=Erwerb) ſowie kleinere Mittel für den Lebens=
unterhalt
und Heilkoſten geſtattet. Die zu Laſten dieſer Konten erwor=
benen
Wertpapiere ſind auf gebundenen Depots zu führen. Dagegen
werden aus dieſen Konten Zahlungen in Deutſchland ſowie für nach
deutſchland ausgeführte Waren nicht bewilligt. Zahlungen nach Deutſch=
land
aus einer anderen Forderung als für Importwaren können nur mit
Bewilligung der Nationalbank auf ein ſolches deutſches Konto in der
Tſchechoſlowakei in Tſchechenkronen oder in Mark gutgeſchrieben werden.

Berliner und Frankfurker Effekken
Zeeiveriehr.

Nach einem ſehr ruhigen Vormittagsverkehr lag auch noch die geſtrige
Börfeneröffnung in Berlin verhältnismäßig gur gehalten. Die Speku=
lation
beteiligte ſich wenig am Geſchäft, zumal für geſtern eine Reihe von
Momenten vorlag, die zumindeſt retardierend wirken mußten. Einmal
ſprach man von Schwierigkeiten bei der Verlängerung des Rediskont= Kre=
dites
durch Frankreich, weiter wollte man von einem erneuten Anſteigen
der Arbeitsloſenziffern wiſſen, und drittens glaubte man an eine Radi=
kaliſierung
im Bier= und Lichrſtreik. Auch die neue europäiſche Farben=
Einigung wurde mit gemiſchten Gefühlen aufgenommen, da die Quote
für Deutſchland eine Verringerung erfahren hat. Ausſchlaggebend für
die Tendenz war jedoch wohl wieder die geringe Unternehmungsluſt
der Kundſchaft, an der ſich vor einer Reform des augenblicklichen Börſen=
verkehrs
, beſonders was die Frage der Kursveröffentlichung betrifft,
aber auch kaum etwas ändern dürfte. So genügte ſchon relativ kleines
Angebot am Elektromarkt zu Kursverluſten, die bei Gesfürel, Licht u.
Kraft (abgeſehen vom Dividendenabſchlag von 5,4 Prozent) und Siemens
bis zu 3 Prozent und mehr betrugen. Die übrigen Marktgebiete wurden
hiervon im Verlaufe ebenfalls beeinflußt, und abgeſehen von wenigen
lusnahmen bröckelten die Kurſe langſam ab. Verhältnismäßig wider=
ſtandsfähig
lagen Bankaktien und Kunſtſeidewerte, auch einige Speziali=
täten
wie Conti Gummi, Julius Berger, Kaliaktien, Thüringer Gas uſw.
blieben beachtet, während andererſeits Schubert u. Salzer, Daimler,
Rheiniſche Braunkohlen, Schultheiß, Deſſauer Gas, Charlottenburger
Waſſer uſw. ziemlich empfindlich gedrückt waren. Auch am Farben= und=
Reichsbank=Markt war das Geſchäft wefentlich ruhiger als vorgeſtern,
kursmäßig waren dieſe Papiere aber ziemlich gehalten. Farben=Bonds
konnten ſich dagegen auf vorgeſtrigem Niveau behauptet, auch Reichs=
bahn
=Vorzugsaktien neigten nur unweſentlich zur Schwäche.
Am Geldmarkt änderte ſich nach dem Ultimo an den Sätzen bisher
noch nichts, Tagesgeld war auch geſtern nicht unter 8 Prozent zu haben.
Indem ſich kursmäßig kaum etwas veränderte, fanden in den erſten
Nachmittagsſtunden einige Umſätze in den führenden Werten ſtatt. Die
Meldung, daß der 100=Millionen=Dollar=Rediskontkredit der Reichsbank
auf drei Monate verlängert iſt auf der Baſis, daß eine Rückzahlung von
10 Prozent der Summe innerhalb dieſer Friſt ſtattzufinden hat, machte
wvenig Eindruck. Stimmungsmäßig war man ſogar eher ſchwächer, da
die New Yorker Börſe einen etwas ſchwächeren Beginn meldete. Auch
die Fortſetzung der Kupfer=Baiſſe wurde ungünſtig kommentiert. Weiter
Albgabeneigung beſtand für Gesfürel und Burbach, deren Kurſe beinahe
gleich ſind. Burbach haben hiermit einen neuen Tiefſtand erreicht und
liegen noch unter ihrem niedrigſten Niveau vom Dezember 1931.
Auch in feſtverzinslichen Werten ſchien das Angebot anzuhalten, die
Amſätze waren aber zu gering, als daß nennenswerte neue Kursabſchwä=
chungen
hätten eintreten können. Eine Ausnahme machten am Anlage=
markte
übrigens alle Roggen=Anleihen, die vielleicht im Zuſammenhang
mit dem Roggenmarkte, vielleicht aber auch auf Grund bevorſtehender
Ausloſungen geſucht waren.
Am Geldmarkte war zwar Tagesgeld immer noch geſucht, die Sätze
erfuhren auch keine Veränderung, doch waren ſie in ſich ſchon eher leichter.
Auf Grund des ſich immer noch nicht richtig einſpielenden Börſen=
Freiverkehrs ſcheint man jetzt bei den zuſtändigen Stellen der Frage

Die franzöſiſche Geldpolitik.

Newv York. Frankreich beſitzt in den Vereinigten Staatenn/
Guthaben von insgeſamt 500 Mill. Dollar, ſo wird in einer Unterſmz)
der Guaranty Truſt Company erklärt. 100 Millionen davon ſeich
reits für Rechnung franzöſiſcher Banken zurückgeſtellt worden, die
gen 400 Millionen ſtellten kaum die Hälfte des von der geſetzlichen 90
deckung freien Goldbeſtandes dar. In amerikaniſchen Finanzkreiſen
man daher der Anſicht, daß man den weiteren Goldabziehungen 77
reichs mit Ruhe entgegenſehen könne und daß keinerlei Gefahr fün)
Dollar beſtehe.

An der Frankfurter Börſe verſtimmten die Vorgänge am Renten=
markt
. Angeblich wurden in größerem Umfange von Holland aus
Pfandbriefe angeboten. Der eigentliche Grund für die Nervoſität bei
feſtverzinslichen Werten lag aber bei mißverſtandenen Anträgen auf neue
Zinsherabſetzung, wodurch Effekten aber nicht betroffen werden ſollen.
Immerhin verloren die in den letzten Tagen ſtärker geſtiegenen Werte
der Frankfurter Inſtitute 2 Prozent. Rhein. Hyp. und die übrigen
Pfandbriefe etwa 14 Prozent ſchwächer. Kommunalobligationen 1 Pro=
zent
, Liquidationspfandbriefe ½ Prozent niedriger. Anleihen gedrückt.
Altbeſitz ¼ Prozent ſchwächer. Am Aktienmarkte lagen nur geringe
Kundſchaftsverkäufe vor. Die Spekulation ihrerſeits benutzte die Be=
wegung
am Rentenmarkte zu Baiſſe=Abgaben. Beſonders gedrückt waren
Elektrowerte, wobei Siemens in Nachwvirkung der G.V.=Ausführungen
um 5 Prozent verloren. Schuckert 1½, A. E. G. 1 Prozent matter. Ges=
fürel
gaben auf die Befürchtung eines Dividendenausfalles 3 Prozent
nach. Im Verlaufe waren auch Montanwerte ſtärker gedrückt, und zwar
zwiſchen ½1½ Prozent. Schiffahrtswerte etwa 1½ Prozent ſchwächer.
Der Bankenmarkt zeigte gleichfalls rückläufige Kurſe, etwa ½1 Prozent.
Gut gehalten nur Reichsbankanteile, da man hier 12 Prozent Dividende
Prozent. Von Einzelwerten
erwartet. J.G. Farben verloren 1½
noch Waldhof um 2, Erdöl um ½, Scheideanſtalt 2 Prozent ſchwächer.
Der weitere Verlauf der Börſe war ſehr ruhig, aber nicht erhöht.
An der Frankfurter Abendbörſe lagen die Aktien= und Renten=
märkte
weiter unter Druck und gaben allgemein etwas nach. Beſonders
verſtimmt nach wie vor die Schwäche der Gesfürel=Aktie, wwobei man dar=
auf
hinweiſt, daß eine Aeußerung des Vorſtandes zu dem Kursſturz der
Aktie zu wünſchen wäre. Die politiſche Unſicherheit vor der Löſung der
Reichspräſidentenfrage wirkt zurückhaltend, ſo daß das Geſchäft blein
blieb. Am Rentenmarkt waren Pfandbriefe und Kommunalobligationen
weiter nachgebend, desgleichen Reichsſchulbuchforderungen.

Die Auslandsbörſen.

Die Londoner Börſe eröffnete geſtern in feſter Haltung. Auſ
Meinungskäufe konnten ſich verſchiedentlich Kursbeſſerungen durchſetzen.
Internationale Werte, Oel= und Minenaktien tendierten feſt, britiſche
Staatspapiere lagen ruhig. Die Stimmung an der Börſe war in der
letzten Stunde etwas ruhiger, nachdem es im Verlaufe ziemlich lebhaft
zuging. Die höchſten Tageskurſe konnten ſich nicht immer behaupten,
doch lagen feſtverzinsliche Werte weiter feſt.
An der Pariſer Börſe ſetzte ſich nach feſterem Beginn eine Ab=
ſchwächung
durch, ſo daß die Gewinne vielfach wieder verloren gingen
nnd einzelne Werte noch unter vorgeſtrigem Niveau ſchloſſen.
Auch die Brüſſeler Börſe war nach feſtem Beginn zum
Schluß ſchwächer.
Die Grundſtimmung an der Amſterdamer Börſe war ziem=
lich
nervös, es kam im Verlaufe zu einer allgemeinen Abſchwächung.
Königl. Petroleum konnten nur einen Teil ihres anfänglichen Gewinnes
behaupten.
Wien war etwas feſter, doch außerordentlich ruhig.
Die New Yorker Börſe eröffnete in ſtetiger Haltung, es
zeigte ſich aber eine gewiſſe Unſicherheit.
An den internationalen Deviſenmärkten konnte ſich
das engliſche Pfund auf ſeinen vorgeſtrigen Stand wieder befeſtigen,
auch die Reichsmark lag weiter feſter, wozu die Tatſache beitrug, daß die
Verhandlungen über die Erneuerung des Rediskontkredites der Reichs=
bank
zu dem Ergebnis geführt haben, daß die 100 Millionen Dollar
3 Monate auf der Baſis einer Rückzahlung von 10 Prozent innerhalb
dieſer Friſt verlängert werden. In Amſterdam befeſtigte ſich die Reichs=
mark
auf 59,13, in New York auf 23,81, in London auf 14,63½ in Zürich
notierte ſie 121,15. Das Pfund zog gegen den Dollar auf 3,482/g an,
gegen den Gulden auf 8,65½, gegen Paris auf 88,53 und gegen Zürich
auf 17,99. Japan ging nach der ſtarken Aufwärtsbewegung wieder etwas
zurück, die übrigen Deviſen blieben ziemlich unverändert.

Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 1. März 1932.

Geld Brief Geld Brief Helſingfors 6.643 6.657 Spanien 32.65 32.71 Wien 49.95 50.05 Danzig 82.02 82.18 Prag 65
12. 12.485 Japan 1.399 1.401 Budapeſt 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.24 0.249 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.463 7477 Holland 169.6 170,0
G Portugal 13.34 13.36 Oslo 79.47 33
79.6 Athen 5.445 5.455 Kopenhagen 80.84 1.00 Iſtambul Stockholm 80.9 81.08 Kairo 15.03 15.07 London 14.65 14.6 Kanada 3.716 3.7 Buenos Aires Uruguay 1.728 6627 ſew York Island 6.13 Belgien 58 Tallinn 110.69 110.91 Italien 21.88 Riga 80.62 0.78 Paris 16.56 16.6 Bukareſt 2.520 526 Schweiz 81.49 81.65 Kaunas 41.98 42.06

Wirtſchafkliche Rundſchau.

Verbot von Bauſparkaſſen. In der Verhandlung vor dem !
ungsſenat des Reichsaufſichtsamtes für Privatverſicherung am 25
bruar 1932 wurden ſämtliche Berufungen der Bauſparkaſſen zs.
gewieſen. Die angefochtenen Enrſcheidungen ſind damit rechtsfun
Bei der Baugeſellſchaft Carolus G. m. b. H., Frankfurt a. M
Wirtſchaftshilfe A.=G. für Verwaltung und Finanzierung, Frarn
a. M., der Nürnberger Bauſpar G. m. b. H., Nürnberg, iſt demna
Stellung des Antrages auf Konkurseröffnung von ſeiten des Reick: rechtkräftig. Bei der Quelle, Allgemeine Zweckſper
z. m. b. H., Stuttgart, und der Hypotheken= und Baukredit=Gemſt
ſchaft Hybag e. G. m. b. H., Dresden, iſt die Unterſagung desc
ſchäftsbetriebs beſtätigt worden, bei der Hybag mit dem klarſtell 1Ag
Hinweis, daß die Unterſagung ſich nur auf das Bauſpargeſchäft beid
Am 1. März ds. Js. ſtanden drei weitere Berufungsſachen von Bau:/
kaſſen zur Verhandlung an.
Die Höchſter Vereinsbank nach der Sanierung. Die Generalverſi
lung genehmigte den bekannten Abſchluß. In einem ausführlicher:?
richt entwickelte der neue Vorſtand, Direktor Janſen, die Situatio
Bank, deren Wiederaufban durch die bekannte Wirtſchafts= und Boct
kriſe nur allmählich möglich war. Gegen den alten Vorſtand undo
ſichtsrat ſeien Regreßforderungen in Höhe von 160 000 RM. geltert
macht worden, doch ſei noch ungewiß, ob ein derartiger Betragy
hereinkomme. Aus dem vom Reich erfaßten Stützungsfonds für
noſſenſchaften habe die Bank einen Zuſchuß in zufriedenſtellender
erlangt.

Melallnokierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 1. März ſtellten ſiot
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Ham-0
Bremen oder Rotterdam (Notierung
r Vereinigung fün
M.
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 55 R‟
Die Notieru=g
der Kommiſſion
des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die A=
verſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Liefery
und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium !
bis 99proz. in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160
einrnt
desgl. in Walz= oder 7
rahtbarren 99proz. 164 RM.,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 5254 RM., 74
ſilber (1 Kilogr. fein) 4346.25 RM.

Biehmärkke.

* Mainzer Viehhof=Marktbericht. Amtliche Notierung vom M7
bruar/1. März 1932. Auftrieb: 17 Ochſen, 15 Bullen, 468 Kühe
Färſen 291 Kälber, 715 Schweine. Preis pro 50 Kil
Lebendgewis
Kühe a) 1
RM.: Ochſen al) 2932, b2) 1921; Bullen c) 18
1621, c) 1418; Färſen (Kalbinnen) a) 2632; Kälber c) 731
d) 1625; Schweine b) und c) 4447, d) 3943.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurdem
Februar 1932 durch den Reichsanzeiger 1091 neue Kon
ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf
kurseröffnung und 789 eröffnete Vergleichsverfahren bekanm
geben.
Die entſprechenden Zahlen für Januar 1932 ſtellten
auf 1128 bzw. 751.
Wie wir hören, iſt die Bilanzſitzung des AR. der J. G.
beninduſtrie AG. auf den 16. April nach Frankfurt einbe
worden. Das Geſchäftsergebnis wird als befriedigend bezei
Angaben über die vorausſichtliche Dividende ſeien jedoch
nicht möglich.
Wie wir erfahren, findet am 23. d. M. eine Gläubigert
ſammlung der Lederwerke Doerr u. Reinhart in Worms ſta=.
der endgültig die Bereinigung in dem ſeit Jahren dauemd
Kampfe mit der Ledergruppe erfolgen ſoll. Grundſätzlich iſt)
Einigung mit den Hauptgläubigern bereits erfolgt, wodur
Weiterführung des Betriebs von Doerr u. Reinhart geſichem
Zwiſchen der Amſtel=Bank. Amſterdam, und ihren GleA
gern iſt vorgeſtern der außergerichtliche Vergleich, über dem
kanntlich ſeit längerer Zeit Beſprechungen im Gange waren!
ſtande gekommen.
Bei einer unveränderten amrlichen Elektrolytkupfer=2N
von 6,62½ Dollarcents per lb. für März=, April= und Mai=L
rung und 6,67½ Dollarcents per Juni=Lieferung offerieren.9
porteure limitierte Mengen jetzt zu 5½ Dollarcents per lb.
L. Uſine berichtet, daß die Verhandlungen innerhalkd
belgiſchen Gruppe über die mit der Wiederherſtellung der
nationalen Rohſtahlgemeinſchaft eng zuſammenhängenden
gen endgültig geſcheitert ſeien und daß aller Wahrſcheinli:
nach die Rekonſtruktion der Internationalen Rohſtahlgemein ?
und des Internationalen. Verkaufskontors ad ealendas gr70
vertagt werden müſſen.

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Mptch, 2. März 1942

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 62 Seite 11

Faif in der Nacht.

*

(achdruck verboten)

Roman von
Paul Rosenhayn

burr eine aſiatiſche Götzenfigur. Anſcheinend eine Göttin
arſt
Goldverzierter, phantaſtiſcher Kopfputz krönte ein
. hmah EBeſicht. Auf den ſtarren Zügen lag ein Lächeln
imnisvolle, aſiatiſche Lächeln, das ſo viele Rätſel ver=
Die kleinen, ſchrägſtehenden Augen verrieten Wolluft
zuFamkeit. Unheimlich und feindſelig war dieſer gleichſam
de ehrte Blick der Göttin mit den acht Armen. Wie die
eanes Polypen ſtreckten ſich die Aime aus, bereit, ein
ruumfangen. In der halbdunklen Beleuchtung des Vor=
erzerrten
ſich die Schatten zu grotesken Gebilden. Die
hem Lackſchichten und der Bronzeton der rieſigen Figur
ſcheu geheimnisvoll auf.
Hruvell ſtand breitbeinig vor dem Goßenbild. Er ſchob den
iden Nacken, ſtrich ſich mit der ihm eigenen Bewegung
=Kinn und ließ gedankenvoll ſeine Augen zwiſchen der
der achtarmigen Göttin wandern. Mit einer jähen
drehte er ſich zu den Beamten um, die neugierig, faſt
swoll auf die Statue blickten.
ſſt nichts zu machen, ſagte der Inſpektor. Sauerſtoff=
m
!
Boliziſten polterten davon.
Huavell wandte ſich an den Haushofmeiſter. Sorgen Sie
afüttz arpley, daß keiner vom Perſonal das Haus verläßt. Die
eutz nien jetzt auf ihre Zimmer gehen. Ich werde ſie ſpäter
ernttten. Sie bleiben hier!
Butler gab den Herumſtehenden einen Wink. Zögernd
rlizhr ſie den Vorraum.
Zeamten montierten das Sauerſtoffgebläſe. Bramwell
kurzen, ungeduldigen Schritten auf und ab. Sein
Blick drang in alle Winkel und Ecken des Raumes.
betrachtete er die Titel der Bücher, die auf dem großen
r dem Kamin lagen. Er prüfte die Marken der Ziga=
u
des Pfeifentabaks auf dem Rauchtiſchchen. Hin und
tzifte ein flüchtiger Blick die geheimnisvolle Göttin.

Sagen Sie, Hawley, Ihr Herr iſt doch wohl der Inhaber
der bekannten Importfirma Reynolds u. Crane, Ldt., Wardour=
ſtreet
. Nicht wahr?
Ganz recht, Herr Inſpektor!
Mitglied des Parlaments?
Ja, Mr. Crane gehört dem Unterhaus ſeit fünf Jahren an.
Wie lange ſind Sie ſchon hier im Haus, Hawley?
Fünfzehn Jahre, Herr Inſpektor.
Iſt Mr. Crane verheiratet?
Er iſt Witwer. Mrs Crane ſtarb vor fünf Jahren.
Hat Ihr Herr noch mehr Kinder außer ſeiner Tochter?
Nein. Miß Dorothy iſt ſein einziges Kind.
Wiſſen Sie, wie die beiden zueinander ſtehen Hawley?
Oh, Miß Dorothy liebt ihren Vater abgöttiſch. Und Mr.
Crane iſt der zärtlichſte Vater, den ich je geſehen.
Kennen Sie die Lebensgewohnheiten Ihres Herrn näher?
Mr. Crane lebt ziemlich zurückgezogen. Seine geſchäftliche
Tätigkeit nimmt ihn ſehr in Anſpruch. Im Parlament iſt er nur
ſelten. Etwas Cricket. Zur Saiſon einige Geſellſchaften, im Som=
mer
Reiſen nach dem Kontinent.
Eine Handbewegung Bramwells unterbrach den Alten. Es
iſt gut, Hawley. Sagen Sie mir nur noch eins: Wiſſen Sie, vo
Ihr Herr Feinde hatte? Sagten Sie nicht vorhin, Sie hatten
vor einiger Zeit eine gewiſſe Unruhe an Mr. Crane bemerkt
Der Wachtmeiſter trat vor Bramwell hin. Fertig, meldete
er dienſtlich.
Bramwell gab ein Zeichen.
Ziſchend und ſprühend ſchoß die Flamme aus der Mündung
des Schlaches gegen die ſtahlgepanzerte Tür. Bläuliches Licht goß
ſich über den Raum. Funken praſſelten gegen die blanke Fläche
und fraßen ſich gierig in das harte Metall. Zuckende Reflexe
huſchten über die Geſichter der Männer. Unwillkürlich warf der
Haushofmeiſter einen ſcheuen Blick auf die achtarmige Göttin.
Stand nicht ein höhniſches Lächeln in den undurchdringlichen

Zügen? Lag nicht Verachtung in den ſchrägen Winkeln dieſer
Augen? Die Steine des Kopfputzes glitzerten im Widerſchein der
tanzenden Funken. Ein myſtiſches Vibrieren ließ die ſtarren
Glieder der Göttin zu drohenden Gebärden erwachen. Hawley
ſchien es, als wäre das Zimmer erfüllt von einem feinen, ſingen=
den
Ton, der bedrohlich und feindſelig anſchwoll. Faſt ſchmerzhaft
lag, dieſer ſingende, pfeifende Ton in ſeinen Ohren. Scheu
wandte er ſich von dem unheimliſchen Götzenbild.
Das Ziſchen und Knattern der ſprühenden Funken wurds
ſtärker.
Hawley ſtrich ſich mit der Hand über die Stirn. War das nur
Einbildung geweſen? Hatten ſeine Nerven nachgelaſſen? Ein
Fröſteln ließ ihn erzittern. Der Alte hüllte ſich feſter in ſeinen
Mantel. Er trat einen Schritt näher an die ſprühende Flamme,
als erwarte er von ihr lebenſpendende Wärme. Der kalte Feuer=
ſtrahl
gab keine Glut von ſich.
Warnend hob der Poliziſt hinter ſeiner Schutzbrille den Blick.
In dieſem Augenblick drang der tiefe Ton einer Autohupe
durch die Stille des Zimmers.
Miß Crane! rief Hawley und wandte ſich zur Zur.
Auch Bramwell, der aufmerkſam die Arbeit der Beamten
verfolgt hatte, drehte ſich um.
Der Haushofmeiſter hatte alle Lampen im Parlour entzün=
det
. Unter dem Lüſter, deſſen matte Schalen ein mildes und tröſt=
liches
Licht ausſtrahlten, ſtand ein junges Mädchen. Ihre großen,
grau=blauen Augen blieben fragend auf der Gruppe Männer
haften. Sie war in Pelz und Abendkleid. Ihr tiefbraunes Haar
ſie war ohne Hut glänzte im Schein des Lichts. Ihre
Haltung, voller Selbſtbewußtſein und ſicherer Gewandtheit, ver=
riet
die Dame von Welt.
Hinter ihr ſtand ein Mann. Eine große, ſchlanke Erſchei=
nung
in einem blauen Trench=Coat. Die kühlen grauen Augen
in dem gebräunten ausdrucksvollen Geſicht des Fremden ſchienen
mit einem einzigen Blick Perſonen und Gegenſtände in dem
Zimmer zu erfaſſen. Er nahm den weichen, breitrandigen Hut
von den ergrauten Schläfen und ſtreifte langſam die Handſchuhe
von den Fingern.
Dorothy Crane war einen Schritt nähergetreten. Ein un=
ruhiger
Ausdruck lag in ihren Augen. Wer ſind dieſe Herren,
Hawley? fragte ſie leiſe.
(Fortſetzung folgt.)

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von Benno Vigny.
Regie: Gustav von Sternberg.
Das Thema des Stückes ist das ewig-
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Liebesdrama einer Ka-
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Seite 1 Nr. 62

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Fichten=Stämme 50 St. 16,25 (m, Kl. Ib
Fichten=Stämme 17 St. 9.95fm, K1. IIa
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