Ginzefunmmer 10 Pfennige
N
Jadter T
Tat
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12. Februar 2.— Reſchemark und 20 Pfennig
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Franfurt a. M. 430h.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Pild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 50
Freitag, den 19. Februar 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtad 23 Reichspig
Finanz=Anzeigen 38 Reſchepfg. Nellamezelle (92 mm
breſtl2 Reſchemar/ Anzelgen von auewärte 25 Reſchepfg.
FſnanzAnzelgen 50 Reſchspfg. 92 mm breite
Relſame=
zelle 200 Reſchemarl. Alle Preſe in Reſchemark
ſ4 Doſſar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streile uſw. erliſcht
ſede Verpfliſchtung auf Erfüllung der
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auſträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beltreibung ſäll ſeder
Nabatt, weg. Banſkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbanf.
Die deutſchen Abruſtungsvorſchlage.
Die deutſche Enkwaffnung richkunggebend für die Abrüftung der Gegenſeike. — Deutſchland forderk Abſchaffung
Woek
kloſe Beſeikigung aller Angriffswaffen. — Nur ein für alle Staaken gleiches Abrüſtungsſyftem.
Ohne Gleichberechtigung keine deutſche Zuſkimmung.
Die deutſche Denkſchrift.
Verlin, 18. Februar.
gie deutſche Regierung hat nach Abſchluß der Arbeiten der
9b reitenden Abrüſtungskommiſſion den vor dieſer ausge=
Atadt
büiſsten Konventionsentwurf abgelehnt, aber in Ausſicht ge=
½ daß ſie ſich auf der Konferenz mit allen Kräften darum
ßünen werde, im Verein mit den anderen Staaten für die
E„Weiſrl. Fichung des Abrüſtungszieles den richtigen Weg zu finden.
Adeſem Sinne legt die deutſche Delegation die nachſtehenden
öfchläge der Konferenz vor.
Aei der Ausarbeitung der Vorſchläge iſt die deutſche
Dele=
wi davon ausgegangen, daß in Deutſchland ſowie drei
an=
ſm Staaten die Abrüſtung bereits ſeit einer Reihe von Jahren
uhreführt iſt, und zwar auf Grund einer Feſtſetzung
der=
ſye Mächte, die den Artikel 8 der Völkerbundsſatzung
ver=
ſ und die zugleich erklärt haben, daß dieſe den erſten Schritt
hier in der Satzung vorgeſehenen allgemeinen Abrüſtung bil=
Ktollte. Sie wird daher von deutſcher Seite als
richtung=
uno für die Abrüſtung ſämtlicher Völkerbundsmitglieder
an=
ühen, zumal es im Völkerbund nur grundſätzlich gleich=
Wrigte Mitglieder geben kann, von denen keines diskriminiert
in bärf.
2ie Grundſätze für die allgemeine Herabſetzung und
Ver=
chlrung der Rüſtungen, deren Feſtſetzung der Konferenz ob=
99 können für ſämtliche Bundesmitglieder und diejenigen
dx; die ſich feiner Abrüſtungsaktion anfchließen, nur die
Ahn ſein.
9ie Mängel und Lücken des Entwurfes der Vorbereiten=
Abrüſtungskommiſſion, die die deutſche Regierung ven=
Aü haben, ihn abzulehnen, ſind aus den Vorbehalten erſicht=
Ndie in dem Bericht der Vorbereitenden Kommiſſion
Auf=
lins gefunden haben.
ie nachſtehenden Vorſchläge, die ohne erſchöpfend ſein zu
Ber, die Auffaſſung der deutſchen Regierung in großen Zügen
Dirgeben, zielen demgegenüber darauf ab, eine wirkſame alle
Mungsfaktoren umfaſſende Rüſtungsverminderung und =
be=
nzuug durchzuführen. Sie enthalten diejenigen fundamen=
1c Maßnahmen, die vor allem für die Verhinderung eines
heffes wichtig ſind. Die Vorſchläge beruhen auf dem
Grund=
aß künftig nur ein für alle Staaten in gleicher Weiſe gel=
Bet Abrüſtungsfyſtem beſtehen kann, das bei Einſetzung
mög=
miedriger Rüſtungszahlen für alle Staaten eine gerechte
wirkſame Löſung des Abrüſtungsproblems ermöglichen
d.— Sie tragen überdies der Notwendigkeit Rechnung, die
ho ale Sicherheit der Völker, ſo wie dies in Artikel 8 der
bung vorgefehen iſt, zu berückſichtigen.
öſedem die deutſche Delegation dieſe Vorſchläge der Kon=
Hi unterbreitet, legt ſie Wert darauf, ihren Standpunkt dahin
Amrnenzufaſſen, daß die deutſche Regierung nur eine ſolche
Awmtion für annehmbar hält, deren Beſtimmungen für ſie
licher Weiſe gelten wie für die anderen Signatarſtaaten.
I. Landſtreitkräfte.
A. Perſonal.
Das Perſonal der Landſtreitkräfte ſoll allgemein nur im
e Freiwilliger Verpflichtungen rekrutiert werden.
2 Sollte ſich dieſe Regelung auf der Konferenz als
undurch=
har erweiſen, und daher den Staaten allgemein die Wahl
Brehrfyſtems überlaſſen bleiben, ſo müſſen bei
Wehrpflicht=
en die ausgebildeten Reſerben, die bekanntlich den Haupt=
Eyoteil der Kriegsheere bilden, angemeſſen bewertet und
alls in die allgemeine Beſchränkung einbezogen werden.
Staaten mit Milizſyſtem müſſen auf jeden Fall eine ihren
Aderen Verhältniſſen Rechnung tragende Berückſichtigung
Nn
Für die Offiziere iſt ein möglichſt niedriger, für alle
ie n ein gleicher Prozentſatz der Geſamtſtärke des Perſonals
eBeu, der nicht überſchritten werden darf.
2 Die Polizei, die Gendarmerie und ähnliche Verbände
Nen begrenzt und Beſtimmungen unterworfen werden, die
ſrilitäriſche Verwendung ausſchließen.
B. Material.
Die Unterhaltung und Verwendung nachſtehender
Kampf=
ſoll ohne Einſchränkung allgemein unterſagt werden:
Außerhalb von Feſtungen und beſeſtigten Plätzen
Ku=
n über 77 mm und Haubitzen über 105 mm.
Innerhalb von Feſtungen und befeſtigten Plätzen
en über 150 mun und Haubitzen über 250 mm.
Minenwerfer aller Art mit einem Kaliber von über
Kampfwagen jeglicher Art.
Die danach erlaubten Waffen ſind für jeden Staat uach
und Menge nebſt einem einheitlichen Zuſchlag als Erſatz
Ausfäle feſtzuſetzen. Für diefenigen Staaten, die keine
Rüſtungsinduſtrie beſitzen, können außerdem gewiſſe
Iimsbeſtände zugelaſſen werden. Diefenigen Waffen, die über
ugelaſſenen Mengen hinaus vorhanden ſind, müſſen
ver=
ſi werden.
C. Befeſtigungen.
Die Anlagen und Unterhaltungen von Feſtungen, be=
Farn Plätzen und Werken, die wegen ihrer Nähe zur Lan=
Fanse eine unmitelbare Bedrohung des Nachbarſtaates dar=
ſtellen und etwaige Maßnahmen der Kriegsverhütung
beeinträch=
tigen könnten, follen verboten werden. (Wegen der
Küſtenbefeſti=
gungen ſiehe unter II. C.)
I. Heeſfreitkräffe.
A. Material.
9. Die Höchſttonnage der einzelnen Schiffe iſt unter
gleichzei=
tiger proportionaler Verminderung der Geſamttonnage
herabzu=
ſetzen. Kein Kriegsfahrzeug ſoll künftig eine größere
Waſſerver=
drängung als 10 000 To. oder ein Geſchützkaliber von mehr als 280
Millimeter haben.
10. Das Halten von Flugzeugträgern wird allgemein
unter=
ſagt, da, wie unter III aufgeführt, das Halten von
Luftſtreitkräf=
ten zu Lande und zu Waſſer verboten werden ſoll.
11. Die Unterwaſſerfahrzeuge ſind abzuſchaffen und zu
vec=
bieten.
12. Folgende „Begriffsbeſtimmungen” werden, ſoweit es ſich
nicht um Spezial= und von einer Begrenzung ausgenommene
Fahr=
zeuge handelt, eingeführt:
a) Linienſchiffe: Kriegsfahrzeuge mit einer Waſſerverdrängung
von über 6000 To. oder mit einem Geſchützkaliber von über 150
Millimeter;
1) Kreuzer: Kriegsfahrzeuge, mit einer Waſſerverdrängung
üiber 800 To, oder einem Geſchützkaliber über 105 Millimeter:
e) Zerſtörer: Kriegsfahrzeuge, deren Waſſerverdrängung 800
To, und deren Geſchützkaliber 105 Millimeter nicht überſchreiten.
13. Das nichtſchwimmende Material der Marine iſt für jeden
Staat nach Art und Menge feſtzuſetzen.
B. Perſonal.
14. Das Perſonal der Marine ſoll allgemein nur im Wege der
freiwilligen Verpflichtung rekrutiert werden. Jedoch wird das
Syſtem dem für das Perſonal der Landſtreitkräfte feſtzuſetzenden
Begrenzungsſyſtem anzupaſſen ſein.
15. Für die Offiziere und Deckoffiziere iſt ein gewiſſer
Pro=
zentſatz der Geſamtſtärke feſtzuſetzen, der nicht überſchritten werden
darf.
C. Befeſtigungen.
16. Die Küſtenbefeſtigungen können grundſätzlich in dem
ge=
genwärtigen Umfange beſtehen bleiben. Jedoch ſollen
Befeſtigun=
gen, die natürliche Waſſerſtraßen beherrſchen, verboten werden,
um allen Nationen die freie und ungehinderte Durchfahrt durch
dieſe Waſſerſtraßen zu ermöglichen.
II. Luftſtreikkräfte.
17. Die Unterhaltung jeglicher Luftſtreitkräfte wird verboten.
Das geſamte bisher im Dienſte, in der Reſerve oder auf Lager
befindliche Material der Luftſtreitkräfte iſt zu zerſtören, mit
Aus=
nahme der Waffen, die auf die den Land= und Seeſtreitkräften
zu=
gebilligten Beſtände übernommen werden.
18. Das Abwerfen von Kampfmitteln jeder Art aus
Luftfahr=
zeugen ſowie die Vorbereitung hierfür iſt ohne jede Einſchränkung
zu unterſagen.
19. Um die Durchführung des Verbotes jeglicher militäriſchen
Luftfahrt unter allen Umſtänden ſicherzuſtellen, iſt u. a. zu
unter=
ſagen:
a) Jede Ausbildung und Fortbildung irgend welcher Perſonen
in der Luftfahrt, die einen militäriſchen Charakter oder Zweck hat;
b) jede Ausbildung und Tätigkeit von Wehrmachtsangehörigen
in der Zivilluftfahrt:
c) Luftfahrzeuge zu bauen, zu halten, einzuführen oder in
Verkehr zu ſetzen, die in irgendeiner Weiſe gepanzert oder geſchützt
ſind oder die mit Einrichtungen zur Aufnahme von
Kriegsmaſchi=
nen jeder Art wie Kanonen. Maſchinengewehre, Torpedos,
Bom=
ben oder mit Viſier= oder Abwurfeinrichtungen für ſolche
Kriegs=
maſchinen verſehen ſind:
() die Unterhaltung irgend welcher militäriſchen Zwecken
die=
nenden Beziehungen zwiſchen Militär= und Marineverwaltung
und der Zivilluftfahrt.
II. Allgemeine Beſtimmungen.
4. Chemiſche Waffe.
20. Das Verbot der militäriſchen Verwendung von Stickgas,
Giftgas oder ähnlichen Gaſen, von allen ähnlichen Flüſſigkeiten,
Stoffen oder Verfahren ſowie aller Mittel des Bakterienkrieges
wird auf die Vorbereitung der Verwendung dieſer Kampfmittel
ausgedehnt.
B. Waffenhandel und Waffenherſtellung.
21. Die Ein= und Ausfuhr von Kriegswaffen und deren
Mu=
nition ſowie von Kriegsgerät iſt grundſätzlich zu verbieten. Jedoch
muß für diejenigen Staaten, die nicht in der Lage ſind, die für ſie
feſtgeſetzten Mengen an Waffen, Kriegsgerät und Munition
her=
zuſtellen, die Möglichkeit ſichergeſtellt werden, die erforderlichen
Mengen aus dem Ausland zu beziehen.
22. Die Herſtellung von Kriegswaffen und Munition ſowie
von Kriegsgerät darf nur in beſtimmten privaten und ſtaatlichen
Fabriken oder Werkſtätten erfolgen, die der Oeffentlichkeit
be=
kanntzugeben ſind. Die Regierungen verpflichten ſich durch
geeig=
nete Maßnahmen ſicherzuſtellen, daß die Produktion nicht die
Men=
gen überſchreitet, die für ſie und zur Ausfuhr an Staaten ohne
Rüſtungsinduſtrie zugelaſſen ſind.
C. Ausgaben.
23. Entſprechend der in Artikel 8 der Völkerbundsſatzung
enthaltenen Verpflichtung der Völkerbundsmitglieder, in der
offenſten und erſchöpfendſten Weiſe alle Auskünfte über den
Stand der Rüſtungen auszutauſchen, muß ſich der Austauſch der
Rüſtungsangaben auch auf die Rüſtungsausgaben erſtrecken.
Bemerkung: Die deutſche Delegation iſt der Anſicht, daß die
in jüngſter Zeit eingetretenen zahlreichen Abweichungen von dem
feſten Maßſtabe des Goldes ſo einſchneidende und
unvorherge=
ſehene Kaufkraftänderungen herbeiführen, daß zurzeit die
An=
wendung der finanziellen Limitierung als Methode einer
wirk=
ſamen Abrüſtung ausſcheidet. Die Anwendung dieſer Methode
würde unter den gegenwärtigen wirtſchaftlichen und monetären
Umſtänden zu unaufhörlichen Derogationen Anlaß geben, die den
ruhigen Gang des Prozeſſes der vertraglichen Abrüſtung
ernſt=
lich ſtören würden. Ueberdies wäre bei dem gegenwärtigen
großen Unterſchied der in den einzelnen Ländern vorhandenen
Materialbeſtände die Feſtſtellung eines gemeinſamen Planes für
die finanzielle Limitierung mit außergewöhnlichen
Schwierigkei=
ten verknüpft. Auf der anderen Seite muß berückſichtigt werden,
daß auch ohne die Anwendung der Methode der finanziellen
Limitierung die unerläßliche Senkung der ſchweren finanziellen
Laſten, unter denen die Völker wegen der übertrieben, hohen
Rüſtungen leiden, ſich als automatiſche Folge jeder wirkſamen
direkten Abrüſtung einſtellen muß.
D) Ueberwachung.
24. Die Durchführung und Einhaltung der
Abrüſtungsbeſtim=
mungen iſt durch ein für alle Staaten gleiches Verfahren der
Ueberwachung ſicherzuſtellen.
I. Uebergangsbeftimmungen.
25. Soweit die Durchführung der vorſtehenden Vorſchläge
Maßnahmen techniſcher oder organiſatoriſcher Art notwendig
macht, wird die Konferenz über das Verfahren und über die
Friſten Beſtimmungen feſtzuſetzen haben, nach denen ſich die
ein=
zelnen Staaten bei der Ueberführung ihrer heutigen Rüſtungen
auf den der Konvention entſprechenden Rüſtungsſtand zu richten
haben.
Nadolny begründet die deutſchen Abrüſtungs=
Wefſhläge.
Genf, 18. Februar.
Ueber den Inhalt der deutſchen Vorſchläge und den
deuf=
ſchen Standpunkt in der Abrüſtungsfrage machte der deutſche
Delegierte Botſchafter Nadolny vor der Abrüſtungskonferenz in
Genf folgende Ausführungen:
Es lag vielleicht für Deutſchland nahe, einfach die geſamten
Verſailler Beſtimmungen über die Entwaffnung Deutſchlands
in entſprechende Konventionsentwürfe zuſammenzuſtellen und
vorzulegen. Denn dieſe Art der Entwaffnung iſt in mehreren
Staaten ſeit einer Reihe von Jahren praktiſch zur Anwendung
gelangt, und nach dem Willen derer, die ſowohl dieſe
Entwaff=
nung als auch den Artikel 8 des Völkerbundsſtatuts feſtgeſetzt
haben, ſoll ſie die allgemeine Abrüſtung einleiten. Wir haben
es vorgezogen, einen anderen Weg zu wählen. Denn wir wollen
dazu beitragen, daß dieſe Konferenz zu einem poſitiven
Ergeb=
nis führt. Ich habe Ihnen, ohne die Grundlage der
Verſailler Beſtimmungen zu verlaſſen, nur die
Hauptgrundſätze dieſer Beſtimmungen vorgelegt,
deren Anwendung für alle Staaten wir als möglich erachten.
Außerdem haben wir noch Vorſchläge hinzugefügt, die nach
un=
ſerer Anſicht eine Abrüſtung wirkſam und nachhaltig machen
lön=
nen. Unſere derart zuſtande gekommenen Vorſchläge
um=
faſſen das ganze Gebiet der Abrüſtung. Sie ſind
nicht lediglich einzelne Ergänzungen zu Konventionsentwürfen
der vorbereitenden Kommiſſion, ſondern es handelt ſich um die
Grundzüge eines Planes, den wir neben dem
aus der vorbereitenden Kommiſſion
hervorge=
gangenen Entwurf zur Diskuſſion ſtellen. Zwei
Leitgedanken kommen darin zum Ausdruck: Einmal die völlige
Beſeitigung der Waffen, die vorwiegend für Angriffszwecke
ge=
braucht werden, darunter namentlich derjenigen, die auch die
Zivilbevölkerung bedrohen, und im übrigen die Durchführung
einer alle Rüſtungsfaktoren umfaſſenden wirklichen Abrüſtung,
Verminderung und Begrenzung. Wenn ich die Vorſchläge unter
dieſem Geſichtspunkt gruppiere, ſo beziehen ſich folgende auf die
Beſeiligung der Angriffswaffen:
1. Abſchaffung der ſchweren Artillerie,
2. Beſeitigung der Tanks,
3. Verbot jeglicher militäriſcher Luftfahrt zu Lande und zur
See.
4. Verbot der Feſtungen, die für andere Nationen eine
un=
mittelbare Bedrohung darſtellen.
Ein großer Teil dieſer Vorſchläge ſtimmt mit dem überein,
was eine Reihe von anderen Rednern auf dieſer Tribüne
vor=
geſchlagen hat, und die Vorſchläge über die Abſchaffung
beſtimm=
ter ſchwerer Waffen werden noch durch zwei weitere Anregungen
ergänzt, die ſich auf die Art der Kriegsführung beziehen und die
allein bei uneingeſchränkter Durchführung geignet erſcheinen den
Seite 2 — Nr.
Schuß der Zivilbevölkerung
ſicherzuſtellen:
1. Das Verbot der Anwendung von Gas und
bakteriologi=
ſchen Stoffen auf die Vorbereitung zur Verwendung dieſer
Kampfmittel auszudehnen.
2. Den Abwurf von Kampfſtoffen jeglicher Art aus
Luftfahr=
zeugen uneingeſchränkt zu verbieten.
Um dem Verbot jeglicher Militärluftfahrt und dem Abwurf
von Kampfſtoffen aus der Luft volle Wirkſamkeit zu verleihen,
wird ferner vorgeſchlagen, die Zivilluftfahrt von jeglichem
mili=
täriſchen Einfluß zu befreien und dadurch die von manchen
Sei=
ten befürchtete militäriſche Verwendung der Zivilluftfahrt zu
verhindern. Aber das eigentliche Konferenzziel wäre nicht
er=
reicht, wenn nicht daneben auch die Rüſtungen auf das Maß
herabgeſetzt würden, das im Intereſſe der nationalen
Sicher=
heit und zur Durchführung von gemeinſamen Aktionen auf Grund
internationaler Verpflichtungen erforderlich iſt. Die
Konfe=
renz muß ſowohl die qualitative wie auch die
quantitative Abrüſtung mit aller Energie und
mit richtiger Methode in Angriff nehmen. Die
deutſche Delegation ſchlägt alſo vor:
1. Grundſätzliche Abſchaffung der allgemeinen Wehrpflicht
und, falls dies nicht ereichbar ſein ſollte, Einbeziehung der
verhältnismäßig zu bewertenden ausgebildeten Reſerve
der Wehrpflichtheere in die allgemeine Beſchränkung.
2. Begrenzung der Polizei, Gendarmerie und ähnlicher
Ver=
bände, ſowie Verbot von Gas für alle militäriſche
Ver=
wendung.
3. Direkte Herabſetzung und Begrenzung der erlaubten
Waf=
fen, einſchließlich des gelagerten Materials, nach Art und
Menge durch Feſtſetzung von Höchſtzahlen, Vernichtung der
über die zugelaſſene Menge hinaus vorhandenen
Be=
ſtände.
Ich komme zum
Kapikel der Seeſtreilkräfte.
In den Reden, die wir bisher, gehört haben, werden immer
wieder mit Recht die hohen finanziellen Laſten der Rüſtungen und
die Intereſſen der Steuerzahler erwähnt. In dem deutſchen
Vor=
ſchlag werden dieſe Momente in erheblichem Maße berückſichtigt.
Ein 10 000 Tonnen=Schiff iſt natürlich weſentlich billiger als ein
35 000 Tonnen=Schiff. Die deutſche Delegation erklärt ausdrücklich
daß ſie auch bereit iſt, der völligen Abſchaffung der Linienſchiffe
zuzuſtimmen. Mit einer Reihe anderer Delegationen ſchlägt ſie
ferner die völlige Abſchaffung der Flugzeugträger und der
Unter=
waſſerfahrzeuge vor. Ich kann erklären, daß die deutſche
Dele=
gation auch weitergehenden Anträgen bereit iſt beizutreten. Sie
würde es z. B. begrüßen, wenn der Antrag, auch Handelsſchiffen
im Frieden zu verbieten, Vorbereitungen für eine Verwendung
als Kriegsſchiff zu treffen, angenommen würde. Ein Wort noch
zu der
Ftage der Ausgabenbeſchränkung.
Dieſe Methode der Abrüſtung hat in vielen Staaten Anhänger und
ſcheint auf den erſten Blick beſonders geeignet zu ſein, bei der
Feſt=
ſtellung des Abrüſtungsſyſtems verwertet zu werden. Prüft man
ſie aber näher, ſo ergibt ſich doch, daß ſie mehrere Mängel und
Schwierigkeiten birgt, die noch ein genaues Studium erfordern.
Sie läßt u. a. auf dem Gebiet des Materials die bereits
vorhan=
denen Beſtände völlig unberührt. Dieſe Beſtände, die bei der
Ab=
rüſtung eine umſo größere Rolle ſpielen als ihre Größe bei den
einzelnen Ländern völlig verſchieden iſt, können nur durch
Anwen=
dung der direkten Methode, d. h. durch die Feſtſetzung von
Höchſt=
zahlen für die betreffenden Rüſtungsfaktoren beſchränkt werden.
Jedenfalls iſt aber die deutſche Delegation, der Auffaſſung, daß
auch das Gebiet der Ausgaben in die Vorſchriften über den
Aus=
tauſch von Nachrichten aufgenommen werden ſolle. Und nun noch
einige Bemerkungen über
Hinn und Bedeutung der Vorſchläge.
Wir ſind hier zuſammengekommen, um die allgemeine Abrüſtung
zu vereinbaren. Die Vereinbarung ſoll für uns alle gelten, alſo
auch für Deutſchland. Deutſchland iſt Mitglied des Völkerbundes,
iſt ausdrücklich als ein vollberechtigtes Mitglied in ihm
aufgenom=
men worden. Für ſeine Rüſtungen hat darum in gleicher Weiſe
wie für alle Mitglieder der Artikel 8 des Völkerbundsſtatutes
maßgebend zu ſein. Die Konferenz wird ſicherlich nicht annehmen
wollen, daß auf ein Bundesmitglied andere Vorſchriften
Anwen=
dung finden könnten, als die im Pakt vorgeſehenen. Im übrigen
hat vor einigen Tagen der Vertreter Ungarns nachgewieſen, daß
die Abrüſtungsbeſtimmungen der Friedensverträge durch die nach
dem Artikel 8 abzuſchließende neue Konvention abgelöſt werden
müſſen. Ich kann mich ſeinen Ausführungen nur anſchließen und
darf hinzufügen, daß es keine Beſtimmungen im Vertrag gibt, die
dieſe Sachlage ändern könnte.
Deutſchland iſt bereit, unter der Vorausſetzung, daß die
abzu=
ſchließende Konvention für uns die gleiche Bedeutung hat wie für
alle anderen Staaten, alles daran zu ſetzen, um die Aufgabe der
Konferenz zu löſen. Deutſchland iſt auch bereit, gegenüber den
an=
deren Staaten auf das Bedürfnis nach ihrer nationalen Sicherheit,
nach der ſich bekanntlich das zuzulaſſende Maß ihrer Rüſtungen zu
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Die Reichsleitung der NSDAP. teilt nunmehr mit, daß der
vom „Bayeriſchen Kurier” veröffentlichte angebliche Brief Adolf
Hitlers vom 12. Januar an den 1. Bundesführer des Stahlhelm
eine glatte Fälſchung ſei.
Der ehemalige König von Sachſen. Friedrich Auguſt, iſt am
Donnerstag abend auf Schloß Sibyllenort ſanft entſchlafen. Am
Totenbett weilten Prinzeſſin Mathilde und Prinz Ernſt Heinrich.
In Baden ſind ſämtliche nationalſozialiſtiſche und
kommu=
niſtiſche Verſammlungen für zehn Tage verboten worden.
Der japaniſche Oberkommandierende bei Schanghai hat den
Chineſen ein neues, bis Samstag, 17 Uhr, befriſtetes
Ultima=
tum überſandt.
Die Chineſen lehnen die japaniſchen Forderungen auf
Schaf=
fung einer dauernden entmilitariſierten Zone, Zerſtörung der
Wuſung=Forts und Zurückziehung der chineſiſchen Truppen auf
eine Entfernung von 20 Kilometern von Schanghai ab.
Nach einer Meldung aus Mukden hat ein Ausſchuß
mandſchu=
riſcher Generäle am Donnerstag die Mandſchurei zum
unabhän=
gigen Staat erklärt.
Die maßgebenden Beamten des amerikaniſchen
Staatsdepar=
tements haben angedeutet, daß die amerikaniſche Regierung die
neugebildete unabhängige mandſchuriſche Regierung in keinem
Fall anerkennen werde, da ſie von den japaniſchen
Militärbehör=
den gewaltſam eingeſetzt ſei.
beſtimmen hat, jede Rückſicht zu nehmen, ſoweit ſie im Rahmen des
Artikels 8 des Statutes, d. h. unter der Vorausſetzung einer
tat=
ſächlichen allgemeinen Abrüſtung und unter Berückſichtigung der
eigenen nationalen Sicherheit möglich iſt. Allerdings kann und
darf das Bedürfnis nach Sicherheit nicht die Abrüſtung überhaupt
verhindern.
Die Sicherheit wird in erſter Linie durch eine
weit=
gehende allgemeine und daher möglichſt gleich
wirkende Abrüſtung gewährleiſtet.
Wer nur kleine Kanonen hat, kann nicht mit großen ſchießen,
und wer nicht einmal einen Revolver beſitzt, kann überhaupt nicht
ſchießen. Das iſt doch eine einfache Logik. Der Völkerbund hat
ſchon 1928 ausdrücklich feſtgeſtellt, daß der Stand der allgemeinen
Sicherheit eine Herabſetzung der Rüſtungen geſtattet. Nunmehr
haben wir jetzt den Antrag der franzöſiſchen Delegation auf
Schaffung einer internationalen Polizeimacht
erhalten. Für die Schaffung einer derartigen
Streitmacht iſt in der Tat ein allgemeiner
Rüſtungsausgleich die Vorausſetzung. Wir
wer=
den den Vorſchlag auch unſererſeits mit aller Aufmerkſamkeit
prüfen.
Und nun zum Schluß: „Es iſt hier von einigen meiner Herren
Vorredner zum Ausdruck gebracht worden, daß dieſe Konferenz
keine Friedenskonferenz ſei. Ich kann mich dieſer Anſicht nicht
anſchließen. In unſeren Augen iſt ſie eine Friedenskonferenz,
und zwar deshalb, weil ſie einer der wichtigſten
Friedensgrund=
lagen herſtellen und ſichern ſoll, zu einer Zeit, in der die ganze
Welt von einer noch nie dageweſenen Kriſe erſchüttert wird. Wir
hoffen und wir ſind ſogar überzeugt, daß es dem feſten Willen
aller hier verſammelten Staatsmänner gelingen wird, den
Frie=
densverträgen einen weiteren, die Schaffung einer friedlichen
Atmoſphäre ſtörenden Stachel zu nehmen, nämlich den Stachel der
Deplacierung hinſichtlich der Abrüſtung.
* Mit der Begründung der deutſchen Vorſchläge zur
Ab=
rüſtung iſt die Genfer Konferenz jetzt vor die entſcheidende Frage
geſtellt worden, ob ſie überhaupt eine praktiſche Abrüſtung will.
Die deutſche Regierung hat ſich ihre Aufgabe gewiß nicht leicht
gemacht. Sie hat die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages —
was ja an ſich nahe gelegen hätte — nicht einfach abgeſchrieben;
ſie hat ihre Vorſchläge elaſtiſcher geſtaltet, aber ſie doch an das
Verſailler Schema angelehnt, ſchon um damit den
Aufrüſtungs=
ſtaaten einen ihrer ſtärkſten Trümpfe aus der Hand zu ſchlagen.
Denn die Verſailler Beſtimmungen ſind von den beſten
militä=
riſchen Sachverſtändigen der Siegerſtaaten durchkonſtruiert
wor=
den. Sie dürften alſo in der Tat gerade vom franzöſiſchen
Stand=
punkt aus eine geeignete Grundlage zur Sicherung gegen
An=
griffskriege ſein.
Was Deutſchland im Auge hat, iſt die Abſchaffung der
Wehrpflicht, die reſtloſe Beſeitigung aller Angriffswaffen, alſo
der ſchweren Geſchütze, der U=Boote und des chemiſchen Krieges,
dazu grundſätzlich eine effektive Abrüſtung in direkter Methode,
keine Abrüſtung etwa durch Herabſetzung der Militärbudgets.
Was hauptſächlich zu ſagen war, hat der Reichskanzler ja
be=
reits in ſeiner Rede unterſtrichen. Herr Nadolny hat dazu nur
die praktiſchen Ergänzungen gegeben. Unter nochmaliger
Unter=
ſtreichung des Prinzips der gleichen Rechte und der gleichen
Pflichten, wobei auch klar zum Ausdruck gebracht wurde, daß
die Zuſtimmung Deutſchlands zu einem Ergebnis der Genfer
Beratungen nur dann überhaupt in Frage kommt, wenn die
Ab=
rüſtung unter abſoluter Gleichberechtigung erfolgt. Wir werden
nun abzuwarten haben, wie die übrigen Staaten darauf
reagieren.
Freitag, 19. Februar 1932
Die franzöſiſche Regierungskriſe.
Painlevé mit der Kabinettsbildung beauftragt.
Paris, 18. Februar
Der Präſident der franzöſiſchen Republik hat den ehemaliger,
Miniſterpräſident Paul Painlevé mit der Kabinettsbildunn
beauftragt. Painlevé hat angenommen. Nach einer lange=
Unterredung mit André Tardieu hatte ſich der Staatspräſiden
entſchloſſen, zunächſt die Bildung einer Konzentrationsregierunge
zu verſuchen.
In politiſchen Kreiſen verlautet, daß der Kriegsminiſter ſich
bereit erklärt habe, daß er aber keine Exkluſivität gegen irgenda
eine Partei, will heißen, gegen ſeine Freunde auf der äußerſter=
Rechten, dulde. Ferner ſoll, wie das Gerücht umgeht,
Tardier=
gefordert haben, daß er die Führung der franzöſiſchen Delegay
tion in Genf beibehalte, was ihm wohl niemand ſtreitig mache:
will, und daß er das Außenminiſterium übernehme. Es jüſ
unmöglich, zu erfahren, ob dieſe letztere Forderung Tardieuy
der Wirklichkeit entſpricht. Unter Umſtänden dürfte ſie den Ver
ſuch Painlevés zum Scheitern bringen. Da zudem Tardieu de
Wunſch geäußert haben ſoll, Laval möchte das Innenminiſteriung
d. h. die Kommandohebel für die kommenden
Parlaments=
wahlen, übernehmen, würde ſich das neue Kabinett als ein aus
geſprochenes Kampfkabinett präſentieren, das gerade im Him
blick auf den innerpolitiſchen Wirrwarr vermieden werden ſoh
und wozu Painlevé als ein Mann der Linken ſicherlich nickh
die Hand reichen würde. Poincaré hat ſpäter den radikale=
Parteiführer Herriot empfangen, der ſich wahrſcheinlich ſein,
Antwort vorbehalten hat; Herriot dürfte ſich wohl zu eins=
Tolerierungspolitik bereit finden gegenüber einem Kabinett, dan
ſich auf die bisherige Regierungsmehrheit ſtützen, ſich etwas nag
links erweitern, aber die Verpflichtung übernehmen
würd=
eine reine Geſchäftsregierung zu bleiben.
dem
A. Die Verirrungen in der Kammer haben ihre fatale Fo
gen gebracht. Die Regierungskreiſe ſetzten ihre Hoffnung böſ
zum letzten Augenblick daran, daß der Senat mit Rückſicht as
die Verhandlungen in Genf die Verantwortung einer Kriſe nichht
auf ſich nehmen wird. Was die Verantwortung betrifft,
hätte man mit Rückſicht auf Genf logiſcherweiſe die Wah
reform zurückſtellen müſſen. Allerdings wäre dann die R= ulsVer
gierung vielleicht über das Budget geſtürzt. Die ſtaatlickt ſiu
Sanierung der zuſammenſtürzenden Unternehmungen wird vonr ſy=hpar
Senat ebenſowenig gebilligt wie die Wahlreform. Doch, dan
n-
hätte man ſich einen würdigeren Abgang verſchafft und desHu
Senat vor wirkliche Verantwortungen geſtellt.
Die Verantwortung mit Rückſicht auf Genf wird
nämli=
von den Eingeweihten nicht allzu ernſt genommen, was auel
die Rechtspreſſe darüber ſchreibt. In Genf könnten die Sache=
für Frankreich kaum unangenehmer ausſehen, auch wenn dr
Regierung nicht geſtürzt worden wäre. Könnte das Land au
der Abrüſtungspolitik und an der Außenpolitik der
Regierum=
im allgemeinen Gefallen finden, dann . . . doch darüber loht;
es ſich überhaupt nicht zu ſprechen.
Die Frage iſt nur, was eine neue Regierung beginnen kanz=
In Genf wird ihr Vertreter etwas mehr Bewegungsfreihe:
haben, doch hat Tardieu den franzöſiſchen Standpunkt ſo zienn
Hn
lich feſtgelegt. Mit der von den Wahlſorgen nervöſen Kamme=
wird auch die neue Regierung nicht viel anfangen könnem
Höchſtens, wenn die Konzentration trotz des unglücklichen Wah./
reſormprojektes möglich wäre. Aber die Sorgen um das
Budg=
bleiben; ſie ſind die Folge einer Wirtſchaftspolitik, die Zuſan;
menbrüche und offene Kriſen um jeden Preis vermeiden wollt=
und die nicht im Bauſch und Bogen verurteilt werden kann.
Eine wirkliche Entſpannung könnte höchſtens eine Regierunn
bringen, an der Briand teilnehmen würde. Aber der Momem
hat ſelbſt für einen Taktiker wie Briand wenig Verlockendes. Den=u) Mü) gew
die Kammer hat in ihrer Unbeſonnenheit die Lage gänzlich zem
rüttet. .
Memel=Kundgebungen in den Parlamenken.
* Berlin, 18. Febr. (Priv.=Tel.
Im Reichsrat und im Preußiſchen Landtag,i"
es am Donnerstag, zu wichtigen Proteſtkundgebunge
gegen das Verhalten Litauens im
Memelgebie=
gekommen. Der Vertreter Oſtpreußens, Freiherr von Gay
hat im Reichsrat eine Erklärung zu Protokoll gegeben, die ſie
gegen die Politik der Kownoer Regierung wendet und d7‟
Reichsregierung auffordert, von wirtſchaft
lichen Druckmitteln Gebrauch zu machen, damit de
Rechte des autonomen Memellandes wieder hergeſtellt werden!
Aehnlich iſt die Unterſtützungsaktion im Preußiſchen Lande
tag ausgfallen. Hier wurde das
Staatsminiſteriumer=
ſucht, ſich ſofort mit der Reichsregierung in Verbindung zu ſetzem
damit ſie alle nur möglichen Maßnahmen anwendes
um dem Memellande wieder zu ſeinem Rechte
verhelfen. Die Kommuniſten entpuppten ſich bei dieſer Ge‟
legenheit als Uebernationaliſten. Sie verlangten den Austrik
Deutſchlands aus dem Völkerbund. Ihr Antrag wurde abgelehn:”
da die Völkerbundspolitik nicht Sache eines Landes, ſondern 9e
Reiches iſt.
Von Hans Jacob.
* „Die bunteſte Stadt der Welt” für jeden, der ſpricht, wie für
jeden, der ſchreibt, iſt ein Vergleich aus dem Bildhaften, aus dem
Farbigen, eigentlich gefährlich, und der Superlativ ſoll bezeichnen.
daß Schanghai, die chineſiſche Hafenſtadt im Fernen Oſten,
zwie=
fach, ja dreifach bunt iſt: bunt für das Auge, bunt für das Ohr,
bunt ſogar für die Naſe. .. .."
Wenn man ſich den Whangpoo herauffahrend langſam der
Stadt nähert, ſo ſieht man ein Bild, das unvergeßlich bleibt: an
einer breiten Großſtadt=Straße ſtehen Wolkenkratzer, acht, zwölf,
ein neues Hotel ſogar ſiebzehn Stockwerke hoch, — fünfhundert
Meter davor liegen Panzerkreuzer, Zerſtörer, Torpedoboote
frem=
der Mächte. Man denke ſich etwa Kriegsſchiffe auf der Alſter in
Hamburg. Man landet an dieſer Straße, die nach dem Waſſer zu
von Landungsbrücken, Zollkontrollen, Lagerhäuſern begrenzt wird.
und ſchon iſt man mitten in einem Gewimmel von Menſchen, auf
das wirklich nur das Wort „bunt” paßt. Und alles ſcheint
inein=
ander überzugehen, der Hafen in die Stadt, die Stadt ſcheint in
den Hafen überzulaufen. Zwiſchen Motorbooten flitzen die
Sam=
pans, kleine Nachen mit gewölbtem Schutzdach, durch die Fluten,
daneben große Paſſagierdampfer, Frachtdampfer, Dſchunken,
Leich=
ter, und auf den Straßen, die von Leben überzuſtrömen ſcheinen,
ein Verkehr wie in einer Großſtadt Europas. Alles ſcheint auf alle
Sinne auf einmal eindringen zu wollen: die flimmernden bunten,
goldenen, grünen, roten, blauen Aushängefahnen der Bazare, die
ſeidenen Gewänder der geſchminkten Chineſinnen, die zerriſſenen
Leinenfetzen der Kulis, die Anlagen der modernen Geſchäfte, die
Uniformen der Ordnungstruppen, dazu die Hautſchattierungen
aller Raſſen, Chineſen, Japaner, Inder, Neger, Weiße. Unter den
Ordnungstruppen unterſcheidet man die Polizeitruppe der
fran=
zöſiſchen Konzeſſion — Anamiten, der engliſchen Sonzeſſion —
ge=
ſunde Burſchen in Khakiuniform, die Sikhs der internationalen
Schutzpolizei, mit grauen Bärten und Turban.
Schanghai hat, grob erklärt, innerhalb der ſogenannten
Euro=
päerſtadt ein franzöſiſches Viertel, die franzöſiſche Konzeſſion
ge=
nannt, ein engliſches Viertel, die engliſche Konzeſſion genannt, und
ein internationales Viertel. Das alles zuſammen bildet die ſog
Europäerſtadt. Daneben gibt es die abgeſchloſſene Chineſenſtadt, von
der man nicht weiß, ob ſie eine Million oder 2 Millionen Einwohner
hat. Die großen Wolkenkratzer am Bund, ſo heißt die Hauptſtraße
um Hafen, ſind Banken, Hotels, Zeitungsgebäude. Ein
Ge=
wimmel von Automobilen, Straßenbahnen ohne Gleiſe — eine
Art Autobuſſe, die jedoch ihren Strom wie unſere Trams von
einer Oberleitung beziehen — und vor allem Rickſchahs und
immer wieder Rickſchahs — ſo nennt man den kleinen
zwei=
räderigen Wagen, einen ſchmalen Seſſel auf Rädern, den die
barfüßigen Kulis ziehen. Man muß ſich zunächſt, wenn man
ich nicht ſchon in anderen Städten im Fernen Oſten daran
ge=
wvöhnt hat, daran gewöhnen, von einem Lebeweſen, das ein
Menſch iſt, wie von einem Zugtier im Trab durch die Straßen
gezogen zu werden. Aber man gewöhnt ſich ſehr ſchnell daran,
viel ſchneller, als man glaubt. Mit lauten Rufen trabt der
Kuli durch die Straßen, er zwängt ſich überall durch, er weicht
aus, er macht geſchickt kleine Umwege, um nicht bremſen zu
müſſen, und man fühlt ſich in ſeinem kleinen Wagen wie in
Abrahams Schoß".
Bei alledem kommt auch das Ohr nicht zur Ruhe:
gut=
turales, hohes krächzendes Chineſiſch, knappes, naſales Engliſch,
zu weiches Franzöſiſch, das groteske und dadurch ſo bildhafte
Pidgon=Engliſch, eine Sprache, in der die Chineſen ihre blumigen
Vorſtellungen in groteskem Kinderengliſch ausdrücken, das
Hupen der Automobile, das Rattern der Elektriſchen, und über
allem bei Tag und bei Nacht eine Melodie, die ſeltſam und
eindringlich zugleich iſt: das ſilberne Klingen des
Schanghai=
vollars, des ſogenannten mexikaniſchen Dollars, der etwa die
Größe eines Fünfmarkſtückes und den Wert von 1,30 RM. hat,
in ſilbernes Klingen, ein Geräuſch, das einen Tag und Nacht
verfolgt wie ein Gaſſenhauer, den man nicht mehr loswerden
ann, eine Melodie, die wie ein Netz über der ganzen Stadt
zu liegen ſcheint: bittere Notwendigkeit, denn es gibt ſo viel
falſches Geld, daß jedes Geldſtück bei jeder Gelegenheit von
jedem geprüft wird, um zu vermeiden, daß man Falſchgeld
be=
kommt. Man legt den Dollar auf die Spitze des Zeigefingers
der linken Hand und ſchlägt mit einem anderen Dollar
da=
gegen, und wenn es ſilbern klingt, dann iſt er echt. Und da bei
drei, vier, fünf, ſechs, ſieben verſchiedenen Geldſorten, die im
Umlauf ſind — von den europäiſchen Valuten ganz zu
ſchweigen — jeder zweite Laden eine Wechſelſtube oder auch
eine Wechſelſtube iſt, ſo kann man ſich denken, daß in der
Börſenſtraße Schanahais, in der King=Kuang=Road, das ſilberne
Klingen des Schanghaidollars die Tonſtärke des Triangels eines
Sympbonieorcheſters erreicht.
Schnell eine Rickſchah! Der Kuli ſetzt die Deichſel auf di!
Erde, man ſteigt ein, und nun geht es an Häuſern vorbei, ois
alle europäiſchen Charakter tragen, wenn auch Inſchriftiel
chineſiſch ſind, hie und da eine chineſiſche Garküche — und he*
beginnt es, bunt für die Naſe zu werden! — Halbnackte Männe‟
an den Keſſeln, in denen undefinierbare Dinge brodeln, auf den
Stufen zum Lokale ſitzen Kulis, die nicht einmal mit Stäbchenli.
ſondern einfach mit ihren Fingern den Reis aus der Schule
futtern — und ſchon öffnet ſich mitten in der Stadt der Reſſe
platz von Schanghai! Daß die machtvolle Entwicklung der Si0e‟
den früher an der Peripherie liegenden Rennplatz nicht hat bel. können, liegt nicht zuletzt an der Wettluſt der Chineſen
an ihrer Spielwut, die keine Grenzen kennt. Die Chineſen ſoue”
mehrere Glücksſpiele erfunden haben, man kann beobachten,
we=
an Bord europäiſcher Dampfer, die vielfach Chineſen als Hel”
verwenden, dieſe jeden verdienten Pfennig verſpielen, ſie ſpiei.
Tag und Nacht, und ſelbſt die Rickſchahkulis — die doch ""
Hundeleben führen, man darf es ruhig ſagen — „gambeln”. L‟
heißt, ſie ſpielen irgendein Glücksſpiel, ſobald ſie eine Mihll
frei und auch nur einen „Copper” die niedrigſte Münze V
niedrigſten Währungsart, im Gürtel haben! Und ſo ſpie.
und wetten und ſpielen und wetten die Chineſen, und aube.
dem ſind ſie die größten Spekulanten der Erde. Manche weld.
reich, unermeßlich reich, und im Villenvorort von Schang!‟
den wir jetzt durchqueren, gehören die meiſten im engliſche
Stil erbauten Landhäuſer, Villen und Schlöſſer, die in grob‟
gepflegten Parks liegen, reichen Chineſen.
Das Gegenſtück zu dieſem Viertel, die Chineſenſtadi, Iſt.
durch Gitter, die abends bei Einbruch der Dunkelheit geſchloll.
werden, von der internationalen Stadt abgeſchloſſen. Auc
müſſen eine beſondere Zulaſſung haben. Hier iſt China."
berührt von der ſogenannten Ziviliſation, wenn auch die ..
klamen engliſcher und amerikaniſcher Zigarettenmarken vo. D."
Wänden leuchten und einige chineſiſche Schutzleute — immer
zweit — durch die engen Gaſſen patrouillieren. Es wimſi..
von Menſchen, auf den Straßen in den Läden, in den V9."
räumen hinter den Läden, Kinder jedes Alters ſpielen aul...
Straße. Da ſteht, von kleinen Waſſergräben umgeben, wie..
kleine Feſtung, ein Teehaus; ein kleines Kunſtwerk —*
eines der älteſten Bauwerke in Chinatown. Ein Zäh0.
waltet auf offener Straße ſeines Amtes. Neugierige umbe.
den armen Patienten. Blumen, Weihrauch. Ein Temp”.
Mitag, 13. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Um Separatismus und „Schwarze Fahne=
Auckken um Prinz Yſenburgs Ausſagen. — Die hefiſche Regierung erklärt die Ausſagen über Aufträge
zu Franzoſenverhandlungen für falſch. — Die Vorgänge in Uelversheim.
Staatspräſident Adelung
Nochmals der Separakismus.
erwidert,
archdem die heſſiſche Regierung ſchon vor einiger Zeit erklärt
hoMdaß die Ausſagen des Prinzen Leopold zu Iſenburg über
ſei get ſtiſche Beſtrebungen im Herbſt 1919 nicht den Tatſachen
en gächen, ſtand geſtern im Heſſiſchen Landtag eine große
An=
friwder Nationalſozialiſtiſchen Partei über dieſe Angelegenheit
zugirörterung. Es wurde ſehr viel geredet. Stundenlang
ge=
au Das Ergebnis aber blieb außerordentlich mager. Eines hat
ſig zdimfalls mit aller Deutlichkeit bei dieſer Gelegenheit gezeigt:
Wmtolitiſches Kapital iſt aus all den trüben Vorgängen, die
uüt ſeparatiſtiſchen Bewegung zuſammenhängen, kaum zu
ſchla=
gagllir wollen doch auch in dieſen trüben Zeiten, in denen die
ve hſtlche Verunglimpfung des innerpolitiſchen Gegners auch von
o mut ſtändigen Menſchen kaum noch als minderwertig
empfun=
a ſid, nicht vergeſſen, daß es damals im Abwehrkampf der
Be=
vä Mlng des beſetzten Gebietes gegen den mit franzöſiſchem Geld
ge ſſierten Separatismus eine Einheitsfront aller Deutſchen
ge=
geighat. Parteien und Organiſationen aller Richtungen ſtanden
ein mtig zuſammen in dem Bewußtſein, für Volk und Vaterland
au ſurgeſchobenem Poſten zu kämpfen. Mit Recht wurde das
deinakionalſozialiſtiſchen Sprecher, Dr. Beſt, von allen Seiten
im wieder, zum Teil mit außerordentlicher Schärfe,
vorgehal=
ter Trotzdem ergab die Debatte in ihrer Geſamtheit
unzweifel=
ha ßit einigermaßen ſchiefes Bild, und gerade darin liegt der
Bews für die Unzweckmäßigkeit derartiger parlamentariſcher
Eröeningen überhaupt. Parteien und Organiſationen aller
Röhungen haben damals im gemeinſamen Abwehrkampf
geſtan=
deu lber trotzdem hat es ja eine ſeparatiſtiſche Bewegung
gege=
beraIm ein düſteres Kapitel handelt es ſich, ein Kapitel von
Kähickkeit und Verrat, zum Teil auch von politiſcher
Verblen=
durm Es liegt nicht im Intereſſe der Nation, daß all das im
un / Säm des Vergeſſens untergeht. Aber es liegt ſicherlich nicht
De ſ im It reſſe der Nation, es gerade heute zu behandeln etwa mit
deunſiel, parteipolitiſche Agitation damit zu beſtrei=
20’ tenndie Geſchichte des Separatismus wird eines Tages
geſchrie=
beusſer richtiger geſagt, veröffentlicht werden müſſen. Weniger
umt Beteiligten zu verfemen, als um dem deutſchen Volk zu
wirdx zei welche Gefahren ihm aus dem Sumpfboden der
Fremdherr=
nen, nu: ſch nerwachſen. Wir ſtehen heute den Dingen noch zu nahe, und
ien dies wirden auch außenpolitiſch gewiß kein Intereſſe daran,
1ch Ra un 3 ſchmutzige Wäſche von damals vor aller Augen zu waſchen.
das 20 Drgeßt ganz gewiß nicht, ſich ſchützend vor Landesverräter zu
die ſter!” uund es iſt wohl kaum richtig, daß die Bevölkerung des
be=
ſetzRGebietes eine öffentliche Erörterung der Geſchichte des
Scyalismus fordere. Die Bevölkerung des beſetzten Gebietes
hatinz gewiß kein ſo kurzes Gedächtnis, daß ſie ſich nicht noch
an ie Leute erinnerte, die damals in der Separatiſten=Uniform
un daingen und die nur allzu oft die Taſchen voller franzöſiſcher
Fu men hatten.
ine objektive Geſchichtsſchreibung wird auf alles das noch
eis herd zurückkommen müſſen. Parteipolitiſch aufgezogene
Er=
yugen eines Parlaments aber können höchſtens zu einer
Ver=
bung der Wahrheit führen.
Durch die Redeluſt der Parteien iſt die Abſicht, in dieſer
Bkdereits mit den Landtagsberatungen zu Ende zu kommen.
un mlch geworden. Das Plenum wird, da am Montag und
Di mag der kommenden Woche die Ausſchüſſe tagen, noch den Reſt
de Fichſten Woche benutzen, um das vorliegende plenarreife
Ma=
tes auszuräumen.
ie Donnerstagsverhandlungen werden eingeleitet mit der
na9 Großen Anfrage über die
IInsſagen des Prinzen Leopold zu Bſenburg
über die ſeparakiſtiſche Bewegung.
bx. Dr. Beſt (Natſoz.) bemängelt die Antwort der
Regie=
rupund ihre in die Preſſe gegebene Erklärung. Reſtloſe
Aufklä=
ru udir Geſchichte jener traurigen Tage müſſe endlich erfolgen,
de mſos beſetzt geweſene Gebiet fordere dies. In der Erkenntnis,
Ei, das5is Natſoz. mit Anfragen und mit Unterſuchungsausſchüſſen
beifn Haltung der Regierung, die keine Ausſagegenehmigungen
I er=ſi und die Aktenvorlage verweigert, nichts erreiche, ſei eine
qu. Ma gilsanzeige gegen Prinz Yſenburg bei der zuſtändigen
Staats=
ſteiie, an dtſchaft geſtellt. Es blieben aber Verdachtsmomente beſtehen,
da in als Beſtrebungen im Gange waren, die eine Oeffnung der
De lArſhe der Regierung notwendig erſcheinen ließen. Für dieſe
Arhne ſpreche ein Bericht und ein Protokoll, des damaligen
N Okkeuierungsrats Reitz in Mainz vom 20. Juli 1919 über
Un=
terſun gen mit dem franzöſiſchen General Mangin. Der Redner
veikt bieſe Erklärungen und ſpricht davon, daß auch 1923 Beſtre=
Dwn über eine „Umgruppierung” ſtattgefunden hätten.
er müſſe ſich ganz entſchieden dagegen wenden, daß der
Ein=
druck erweckt werden ſollte, als ob die frühere oder jetzige
Regierung irgend etwas getan oder unterlaſſen hätte, was
ſie nicht vor dem ganzen Volke verantworten könne. Gerade
das Miniſterium Ulrich habe an der Spitze des
Abwehr=
kampfes gegen die Separatiſten geſtanden. In der
Einheits=
front des Volkes gegen dieſe Beſtrebungen habe man
aller=
dings Leute nicht bemerkt, die heute ſo allein national ſich
geben.
Aus ganz klaren Gründen komme eine Veröffentlichung des
geſam=
ten Materials über den Separatismus nicht in Frage, weil ſonſt
in viele Familien namenloſes Unglück ſchlage. Wer könne denn
alle die zahlloſen Verleumdungen, oft von ſchlechten, heute
unbe=
kannt wo lebenden Elementen, auf ihre Richtigkeit nachprüfen?
Den Ausſagen des Prinzen Yſenburg lege die heſſiſche Regierung
gar keine, Bedeutung bei. Es ſei unmöglich, auf Grund des
vorliegenden Materials jemandem zu beſtätigen, daß er ſich
damals wohlverhalten habe oder nicht. Darin liege der Grund,
warum die Regierung nicht imſtande und nicht gewillt, Material
dieſer Art an die breite Oeffentlichkeit zu bringen.
Abg. Keil (Komm.), bei deſſen Rede die Natſoz. den Saal
verlaſſen, wirft ihnen Verrat an Südtirol vor und verlieſt
Zeu=
genausſagen aus dem Fuchs=Machhaus=Prozeß in München, wonach
heute führende „Fasciſten” damals mit den Franzoſen in enger
Verbindung ſtanden.
Abg. Schreiber (Staatsp.) erklärt, im alten Landtag waren
wir alle der Meinung, daß die heſſiſche Regierung und die heſſiſche
Arbeiterſchaft mannhaft gekämpft haben. Wir proteſtieren
ſchärf=
ſtens gegen Unterſtellungen, wie ſie Abg. Dr. Beſt gegen Männer
erhebt, die ihre Haut zu Markte getragen haben. (Beifall.) Aber
das Herz des Separatismus, die Freie Bauernſchaft in
Rheinheſ=
ſen, dieſe gleichen Leute ſtehen heute in der Mehrzahl bei den
Natſoz. (Widerſpruch bei den Natſoz. — Zuſtimmung in der Mitte
und links.) Der von den Natſoz. angezogene Prinz Yſenburg —
und noch manche anderen Prinzen — haben damals eine ſehr dunkle
Rolle geſpielt und aus den franzöſiſchen Akten wäre gerade über
Yſenburg manches Intereſſante zu entnehmen.
Abg. Steffan (Soz.) wendet ſich ebenfalls ſehr ſcharf gegen
den Abg. Beſt, der 1919 ja erſt 16 Jahre alt geweſen ſei. Ein
wegen Hochverrats mit 5 Jahren Zuchthaus beſtrafter Separatiſt
amtiere als Sturmführer der NS. in Mainz. (Hört, hört!)
Ge=
rade die organiſierte Arbeiterſchaft habe dem Separatiſtenſpuk ein
Ende gemacht. Heute verkehre Hitler in den Kreiſen, die damals
den Separatismus unterſtützt hätten. (Während der Rede regnet
es Ordnungsrufe für mehrere Abgeordnete.)
Abg. Greb (Chr.=Soz.) nimmt ebenfalls die damaligen
Mi=
niſter Heſſens in Schutz. Im Separatiſtenkampf habe die
Partei=
farbe nichts gegolten, man habe ſich nur als Deutſcher gefühlt. Um
die großen Zuſammenhänge aufzudecken, halte er eine ausgewählte
Materialveröffentlichung für angebracht.
Abg. Ohlhof (SAP.) polemiſiert ſehr ſcharf gegen den
nat=
ſoz. Sprecher. Er nimmt einen Zwiſchenruf des Abg. Beſt
wäh=
rend der Rede Steffans auf, in dem Dr. Beſt ſagte: „Den ....
(gemeint war ein ſeparatiſtiſcher Schriftſteller) hätten wir beinahe
umgelegt!”, und ſtellt ihn in Zuſammenhang mit den Boxheimer
Dokumenten. Als der Redner erklärt, Ihr Zwiſchenruf iſt uns ſehr
wertvoll und ſcheint zu beſtätigen, daß man auch bei dem Abg.
Buttler das gleiche Verfahren anwandte”, — drangen die natſoz.
Abgeordneten nach dem Rednerpult, während es ſofort auch auf
der anderen Seite lebendig wurde. Vizepräſident Weckler droht
den geſtikulierenden Herren, daß er jeden ſofort aus dem Saal
weiſen werde, der ſeinen Platz nicht einnehme. Das wirkte ſchnell
beruhigend.
Abg. Zinnkann (Soz.) geht auf einzelne Vorgänge bei der
Separatiſtenabwehr ein und greift namentlich den Wormſer Abg.
Jung (NS.) perſönlich an.
Abg. Dr. Beſt (NS.) behauptet, daß im Falle, der legalen
Machtergreifung mit einem neuen ſchwarz=roten Separatismus zu
rechnen ſei, wie dies aus Vorgängen der letzten Zeit und den
Hög=
ner=Artikeln hervorgehe. (Widerſpruch links und im Zentrum.)
Abg. Winter (Ztr.) gibt für ſeine Partei eine Erklärung
ab, daß ſie die geäußerten Verdächtigungen energiſch zurückweiſe,
als hätten Mitglieder des Zentrums für die Lostrennung von
Teilen Deutſchlands gearbeitet.
Staatspräſident Adelung betont in ſeiner
Erwide=
rung, national ſein iſt keine Angelegenheit einer Partei. Wir ſind
alle national und mit unſerem Volkstum verbunden. Deutſchland
wäre einen großen Schritt weiter, wenn nicht aus der
Zugehörig=
keit zu einer beſtimmten Partei dem anderen Volksgenoſſen
vor=
geworfen wird, er ſei weniger national. (Sehr richtig!) Ohne
Unterſchied der Partei ſtanden wir damals alle im Kampfe gegen
den Separatismus. Es muß genügen, wenn Staatspräſident a. D.
7
Ve1 Eſit ein. Buddha. Entrücktheit. Als wir den Tempel ver=
Klaben, führt mich mein Begleiter zur Wohnung eines
9a hjänen. Wir klopfen an eine Tür. Sie wird geöffnet.
ahe niemanden. Mir fallen ſämtliche Kriminalromane von
Dke ein. Der Lärm des Menſchengewimmels iſt gebannt.
Vewolle Bronzen, Elfenbeinſchnitzereien, ein Miniatur=
N9 rnit Felſengrotte und Springbrunnen. Ein Muſeum.
ilegt das? Wem gehört das? Ich kann es nicht in Er=
N 99 bringen. Als wir herausgehen wollen, ſteht ein alter
LIhe vor mir. Er bekommt einen Schanghai=Dollar. Er
„E Dn auf den Zeigefinger der linken Hand . . . ich habe das
2 Ny noch im Ohr, als wir ſchon draußen ſtehen. Die Tür
ſ9 tr uns lautlos ins Schloß gefallen.
5 iſt dunkel geworden. Mit einem Schlage. Und nun
2 lig das bunte Schanghai von einer anderen Seite. Ich
D Sach nie eine Stadt geſehen, die ſo beleuchtet iſt wie
DAai. Die Firmen, die Lichtreklame machen, begnügen ſich
Dannit, in unſerem Stile Häuſerflächen mit Glühlampen=
Lei cherr zu überziehen, das ganze Haus muß daran glauben:
Sh riſſe, alle Kanten, alle Ecken ſind mit Lampen und
2u Ahm beſät, über jedem Fenſter brennt noch beſonders eine
S2 und es gibt eine große Anzahl von Häuſern, die auf
DeAlrt illuminiert ſind. Die in den Himmel ragenden Türme
Ayſkenkratzer — und es ſind deren nicht wenige — ſind von
. Lampen abgeſteckt — die Wanderſchriften und Trick=
S Ner glühen auf und verlöſchen, die Hauptſtraßen ſind tag=
Zerdile uchtet, die Auslagen locken auch nachts die Vorüber=
ReRtnr und Fahrenden, vor den Kinos, vor den Theatern,
D el Daueings, vor den großet Hotels und Klubhäufern
Died Fickſchahs und Rols=Rohees einträchtig nebeneinander,
S0 Ahheai iſt auch bei Nacht recht bunt
Bon Deutſchlands Hohen Schulen.
Msen: Der Direktor des Meteorologiſchen Obſervatoriums,
ip Odelper, hat ſich an der Techniſchen Hochſchule Aachen
A Zen eorologie und atmoſphäriſche Phyſik habilitiert.
Nezburg: Der Bibliothekar an der Univerſitätsbibliothek,
niſeebrecht Hammel, iſt in der philoſophiſchen Fakultät der
Lain aliät Wirzhurg als Privatdogent für klaſiſche Philologie
zu Kſſen worden.
Konzerk.
Schülerorcheſter und Schülerchor des Realgymnaſiums
ver=
einigten ſich unter Leitung des Herrn Friedrich Volz und unter
Mitwirkung von Fräulein Martha Semmelmann (Gefang) und
den Herren Heinrich Landzettel (Geſang) und Willi
Hafen=
reffer (Flöte) zu einer muſikaliſchen Darbietung, die geſtern
abend in der überfüllten Woogsturnhalle vor dankbar
geſtimm=
tem Publikum ſtattfand. Beſonderem Jutereſſe begegnete die
Aufführung der zweiaktigen Schuloper „Der Jaſager” von Bert
Brecht mit Muſik von Kurt Weill, die bekanntlich auch zurzeit
im Spielplan des Landestheaters iſt. Ganz erſtaunlich war
die Leiſtung von Chor und Orcheſter des Realgymnaſiums; es
iſt hier nicht Aufgabe, über den Wert des Stückes, der Muſik
und der Eignung zur Schuloper zu disputieren — einleitende
Worte, geſprochen von dem Oberprimaner Karl Kurt Opp,
er=
klärten, daß die geſamte Schülerſchaft mit Freude und
Be=
geiſterung ſich dafür einſetze — jedenfalls war die große Mühe
der Einſtudierung nicht umſonſt; das Werk machte auch ohne die
Mithilfe der Bühne ſtarken Eindruck. Die Stimmen des Lehrers
(Heinrich Landzettel) und der Mutter (Martha Semmelmann)
kamen nicht recht zur Entfaltung, da beiden ihre Partien zu
tief lagen, Herr Landzettel ſprach allerdings muſterhaft deutlich
aus, was Frl. Semmelmann nicht immer gelang; nach der Höhe
ſcheint die Stimme der jungen Dame hübſch und ergiebig zu
ſein. Ganz ausgezeichnet hielt ſich Erwin Gütting als Knabe,
Allen Mitwirkenden bei dieſem ſchwierigen Stücke, vor allen
Herrn Volz, darf zum ſchönen Erfolg gratuliert werden. Die
erſte Abteilung der Vortragsfolge war zu reichlich, vier Chöre,
zwei Orcheſternummern und drei Solonummern mit den
bereit=
willigſt geſpendeten obligaten Zugaben, das iſt ein klein wenig
zu viel. Georg Aßmuth (Violine) und Willi Hafenreffer (Flöte)
haben in den Konzerten des Realgymnaſiums ihre muſikaliſche
Begabung ſchon oft erwieſen; ſie taten es auch geſtern. Der
Oberprimaner Karl Hans Krüger wird einmal eine ſehr hübſche
Tenorſtimme bekommen, das zeigten zwei Lieder von Schumann
und Brahms. Die chorſingenden Knaben machten ihre Sache
ganz famos. Beſonders ſoll aber noch einmal erwähnt werden
die ausgezeichnete Leiſtung des Orcheſters beim „Jaſager”, wo
ſich die jugendlichen Muſikanten anſcheinend viel wohler fühlten,
als bei der, den Abend eröffnenden Egmont=Ouvertüre. O.
Nr. 50 — Seike 3
Ulrich feierlich erklärt, daß er die von dem Prinzen Mſenburg
be=
haupteten Aufträge niemals erteilt hat.
Abg. Heinſtadt (Ztr.) verlangt Antwort von den Natſoz.,
welcher verantwortliche Zentrumsführer für den Fall einer
Macht=
ergreifung Hitlers einen ſeparatiſtiſchen Vorſtoß vorbereite,
Abg. Diehl (Natſoz.) kommt dann auf die
Regierungs=
antwort zur Großen Anfrage über die
Bauernverſammlung in Uelversheim
zu ſprechen. Der Redner, der ſeine „Rede” ablieſt und deswegen
von der Linken zur Heiterkeit der Tribünen dauernd aus dem
Konzept gebracht wird, bezeichnet die Warnung des
Innen=
miniſters nach der Uelversheimer Verſammlung und der Hiſſung
der Schwarzen Fahne als unberechtigt. Die Verſammlung ſei
recht ruhig verlaufen und durch die jahrelange Mißwirtſchaft
der Regierenden möglich geweſen. Zum Schluſſe fordert der
Redner Sicherung der Scholle, Beendigung der Gummiknüppel=
Politik des Innenminiſters und durchgreifenden Schutz der
landwirtſchaftlichen Produktion, wenn nicht die kommende
Lebensmittelverſorgung gefährdet werden ſolle.
Abg. Loth (Komm.) unterbreitet die Forderungen des
„Reinheimer Bauernkongreſſes”
Abg. Fenchel (Landv.) fordert ſofortige Aufhebung von
Milchgeld=Beſchlagnahmen. Die rigoroſen Beitreibungsmethoden
der Elektrizitäts= und Waſſerwerke erregten das Land aufs
ſchärfſte, zumal immer noch viel zu hohe Preiſe berechnet
wür=
den. Die gegen zahlreiche Landwirte anhängigen Verfahren
wegen Aufforderung zum Steuerſtreik uſw. müßten ſofort
ein=
geſtellt werden.
Abg. Blank (3.) bezeichnet die Darſtellung der Vorredner
als vielfach übertrieben. Die planmäßige Radikaliſierung des
Landvolkes werde ſich gegen die eigenen Urheber richten und
der Landwirtſchaft ſchweren Abtrag tun. Wie bisher werde das
Zentrum die Unterſtützung der Landwirtſchaft bis zur Grenze
des Möglichen fortſetzen.
Innenminiſter Leuſchner
betont, daß Heſſen im Rahmen ſeiner Zuſtändigkeit alle
Maß=
nahmen zur Linderung der Not ergreife. Der Miniſter erklärt,
mit den Uelversheimer Methoden und Formen, die wir auf
keinen Fall hinnehmen können, iſt der Landwirtſchaft nicht
gedient. Wegen der ſtaatlichen Steuern iſt noch kein Bauer von
Haus und Hof vertrieben worden. Zwangsvollſtreckungen werden
von uns nicht durchgeführt. Mit den eben gehörten
Ueber=
treibungen werden beſtimmte Ziele verfolgt, gegen die wir uns
wehren müſſen und werden. Die Warnung der Regierung nach
der Uelversheimer Verſammlung war nach den amtlichen
Er=
mittlungen völlig gerechtfertigt. Von den angeblichen
Unter=
zeichnern der Uelversheimer Schriftſtücke haben zahlreiche zu
Protokoll gegeben, daß ihr Name zu Unrecht unter die
Erklä=
rungen geſetzt und mit ihnen ſchändlichſter Mißbrauch getrieben
wurde. (Hört! hört!)
Nach den Abg. Weckler (3.) und Göckel (Natſoz.), die
ihre Vorredner ergänzen, ſtellt
Abg. Lux (Soz.) feſt, daß in Heſſen von der Land
urt=
ſchaft 3 Millionen Grundſteuer erhoben und gleichzeitig 2
Mil=
lionen RM. Zuſchüſſe geleiſtet werden. Von allen Parteien
werde die Landwirtſchaft anſtändig behandelt, ſie dürfe
aller=
dings nicht vergeſſen, daß wir in einem Land der freien
Wirt=
ſchaft leben. Der Reichskanzler habe die Landwirtſchaft bis
6000 RM. Einkommen einkommensſteuerfrei gemacht, bis 5000
RM. von der Umſatzſteuer und bis zu 20000 RM. Vermögen
nach dem niedrigen Einheitswert auch von der Vermögensſteuer
befreit. Welcher andere Stand ſei ſo gut behandelt? Wie
gehe es den Arbeitsloſen? Der natſoz. Abg. Göckel habe im
Aus=
ſchuß ſelbſt zugegeben, daß angeſichts der niedrigen Staatsſteuer
die beantragten Steuererläſſe nur ein paar Pfennige ausmachen
würden. (Hört! hört!) Gegen demagogiſche Entſtellungen
müßten ſich alle Parteien wehren.
Nach perſönlichen Bemerkungen der Abg. Heinſtadt (3.),
Steffan (Soz.) und Fenchel (Landv.) iſt die Vormittagsſitzung
geſchloſſen.
UIm 3 Uhr gehen die Beratungen weiter mit 5 Großen
Au=
fragen der Natſoz. und Komm. über das
Berhalten der Polizei
bei nationalſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Veranſtaltungen.
Abg. Beſt (Natſoz.) ſchließt aus der Tatſache, daß die
Re=
gierung zu zwei Anfragen keine Antwort gegeben habe, ein
gewiſſes Eingeſtändnis für die Richtigkeit der Behauptungen
der Frageſteller. Die Natſoz. müßten einmal vor aller
Oeffeut=
lichkeit erklären, daß die ſtaatlichen Machtmittel einſeitig gegen
einen Teil des Volkes eingeſetzt würden. Die jungen Leute der
Bereitſchaftspolizei werden, meint der Redner, anſcheinend durch
die beſondere Erziehung auf der Polizeiſchule gegen einen
Teil der Bevölkerung aufgehetzt. Es ſind immer die jungen
Kräfte der Bereitſchaftspolizei, die ſo roh vorgehen. Dieſe
Prätorianer, die ſich zurzeit mit der Wildheit von Koſaken
benehmen, können nicht als Schutz des Bürgertums angeſehen
werden. Es ſcheint, daß zwiſchen der Polizei und der „Eiſernen
Front” außerordentlich enge Beziehungen beſtehen, um zuſammen
eine Bewegung nieder zu knüppeln, deren Siegeszug durch ſolche
Methoden nicht aufgehalten werden kann. Das angebliche
Schreiben von Fichtes an die Natſoz. SA.= und SS.=Leute zur
Uimgehung des Uniformverbotes iſt gefälſcht. Wir halten uns
auch an das Waffenverbot unſeres oberſten Führers. (Zuruf:
* Ftankſurker Theaker.
Das große klaſſiſche Schauſpiel in guter Aufführung
ent=
ſpricht dem Bedürfnis dieſer Zeit wirtſchaftlicher und geiſtiger
Not. Es hebt den Menſchen über die Sorgen des Tages hinaus;
es weiſt ihn auf die großen Ideen, die das Leben auf eine höhere
Warte ſtellen und lebenswert geſtalten.
In dieſem Sinne wirkte eine neue Inſzenierung von
Schil=
lers „Wallenſtein”, in der Intendant Dr. Alwin
Kro=
nacher im Frankfurter Schauſpielhaus die
Trio=
logie zu einem Abend zuſammenfaßte. Die Aufführung bedeutete
einen ſtarken künſtleriſchen, wie finanziellen Erfolg.
Dr. Kronacher ſtellte die Perſönlichkeit Wallenſteins in einen
außerordentlich lebendigen Rahmen des geſchichtlichen
Ge=
ſchehens. Das Bankett der Generäle, der Empfang der
Küraſ=
ſiere, der Abſchied von Max Pikkolomini waren überaus packende
und ſtilvolle Szenen. Das Reiterlied am Schluſſe des „Lagers”,
— nicht geſungen, ſondern teils im Sprechchor, teils einzeln
ge=
ſteigert vorgetragen — wirkte aktuell.
Robert Taube war ein feſſelnder Wallenſtein; nicht mit
den Sternen verbunden, ſondern in ſich gekehrt und
weltabge=
wandt. Prächtig die Frauen: Ellen Daub als Gräfin Terzki,
liebenswürdig, vornehm, voll innerer Spannung, Kitty
Stengel als Thekla von warmer Empfindung erfüllt. Franz
Schneider ein eleganter Terzki, Gerhard Ritter ein
wir=
kungsvoll beherrſchter Buttler. Selbſtverſtändlich waren die
Rol=
len ſtark zuſammengezogen (weshalb man ſich erzählt, daß Toni
Impekoven, der Unverwüſtliche, nach Empfang ſeiner Rolle der
Intendanz geſchrieben habe: „Die Striche habe ich erhalten;
wann kommt die Rolle?!"). —
Dem Faſching trug das Schauſpielhaus Rechnung mit einer
luſtigen engliſchen Groteske: „Jim und Jill”, von Claire
Winter und Paul Verhoeven in den Hauptrollen
ſchar=
mant geſpielt, im Rahmen einer wirbelnden Regie von Fritz
Peter Buch.
Ein ebenſo heiteres, wie künſtleriſch hochſtehendes Faſchings=
Kabarett boten die „Spottvögel”; eine luſtige Revue aller
weſentlichen Frankfurter Ereigniſſe!
Im Neuen Theater ſuchte Herczeg im „Spiegel” eine
Doppelhandlung von Bühne und Wirklichkeit miteinander zu
ver=
flechten, doch trotz gewandter Darſtellung ohne dauernden Erfolg. 4a
Ihr werft Eure Revolver ſogar in die Modau! — Tumult
rechts, Heiterkeit links.) Wenn jedoch in Zukunft in den
Straßen Ruhe und Ordnung nicht mehr aufrechterhalten werden
kann, dann trifft die Schuld nicht die einfachen Menſchen in
unſeren Reihen, die in unerhörter Weiſe provoziert worden ſind,
dann trifft die Schuld Regierung und Polizei, die dieſe
Er=
regung herausgefordert haben. (Zuruf links: das ſagt
aus=
gerechnet der Boxheimer! — Dr. Beſt: Ich komme auf dieſe
Sache noch zu ſprechen, kann Ihnen aber heute ſchon ſagen, daß
ich einen Teil des Dokumentes von Noske abgeſchrieben habe!
Heiterkeit rechts.)
Abg. Roſt (Komm.) bezeichnet die natſoz. Anklagen als
Tarnung, denn Miniſter Leuſchner ſei der Beſchützer der natſoz.
Bürgerkriegstruppen und werde daher auch von den Natſoz.
im Amte gehalten.
Staatspräſident Adelung erklärt, wenn ſich Abg.
Beſt beklagt, daß er keine Antwort auf ſeine Anfragen erhalten
hai, ſo einfach deswegen: Für ihn gibt es keinen Innenminiſter,
alſo kann er von dem für ihn Nichtbeſtehenden keine Antwort
verlangen. Ich kann für den Reſſortminiſter nicht antworten.
(Heiterkeit links. — Unerhört! rechts.)
Innenminiſter Leuſchner
bezeichnet die in den natſoz. Anfragen aufgeſtellten
Behauptun=
gen als falſch und unbeweisbar, ſowohl was die Vorgänge in
Mainz am 21. Januar, als auch die Verhaftung von 150 Natſoz.
in Darmſtadt am 17. Januar angehe. Wegen der letzten
An=
gelegenheit laufe ein Verfahren der Staatsanwaltſchaft. Ebenſo
falſch ſei die kommuniſtiſche Behauptung, dieſe 150 Natſoz. ſeien
„ſchwerbewaffnet” geweſen. Die Polizei habe keine Waffen
ge=
funden. Der Fichteſche Befehl zur Umgehung des
Uniform=
verbotes ſei ihm von natſoz. Führern als echt beſtätigt worden,
und jeder Menſch müſſe feſtſtellen, daß der Befehl tagtäglich
ausgeführt werde. Die Polizei werde von links und rechts
an=
gegriffen. Sie verſehe jedoch unparteilich und ohne Anſehen der
Perſon ihren ſchweren und gefährlichen Dienſt und werde das
auch weiter tun. (Beifall in der Mitte.)
Abg. Widmann (Soz.) greift die Statsanwaltſchaft an
weil ſie noch kein Verfahren wegen der behaupteten
ſtrafrecht=
lichen Verfehlungen von natſoz. Funktionären im Darmſtädter
Braunen Haus durchgeführt habe.
Auf eine natſoz. Kleine Anfrage bezüglich des
veterinär=
mediziniſchen Unterſuchungsinſtitutes in Gießen erklärt die Re=
gierung, daß die Aufgaben dieſes Inſtitutes nicht von einer
anderen Behörde übernommen werden könnten.
Gegen ½17 Uhr wird die Debatte abgebrochen und auf
Freitag, 10 Uhr, vertagt.
Zum Fall Bukkler.
der Akkenkals=Revolver gefunden.
Auf Anordnung der Polizei wurde geſtern zur Klärung des
vermuteten Attentats auf den nationalſozialiſtiſchen
Abgeordne=
ten Buttler=Eberſtadt, der bekanntlich am Montag abend auf
der Modaubrücke in Eberſtadt verletzt aufgefunden wurde, das
Bachbett der Modau nach der Waffe abgeſucht. Zu dieſem Zweck
wurde die Modau mit Sandſäcken abgedämmt. Die mit der Suche
beauftragten ſtädtiſchen Arbeiter fanden im Laufe des
Donnerstag=Vormittags den noch geſpannten
Revolver nicht weit von der Brücke im Geröll
des Modaubaches. Damit iſt ein wichtiges
Beweis=
mittel gefunden. Es ſoll ſich neben dem Arbeiterſamariter,
der Buttler die erſte Hilfe leiſtete, eine Zeugin gemeldet haben,
die den Knall hörte, Buttler zuſammenſtürzen ſah, von einer
dritten Perſon aber gar nichts bemerkte.
Der deutſche Bauer wählt Hindenburg!
Anfruf des deutſchen Landvolks.
Der Vorſtand des Deutſchen Landvolks hat in ſeiner Sitzung
vom Mittwoch folgenden Aufruf beſchloſſen:
An das deutſche Landvolk!
Die Reichstagsfraktion des Deutſchen Landvolks hat im
Ein=
vernehmen mit der Parteiführung am 12. Januar 1932 als erſte
die Aufforderung an alle deutſchen Parteien gerichtet, für die
Wiederwahl des Reichspräſidenten von Hindenburg einzutreten,
und den Feldmarſchall gebeten, ſich für eine neue Volkswahl zur
Verfügung zu ſtellen. Wir danken heute dem
Generalfeldmar=
ſchall von Hindenburg, daß er dieſer Bitte des Landvolkes
ent=
ſprochen und mit der Annahme der neuen Kandidatur dem
deut=
ſchen Volke ein neues Opfer gebracht hat.
Unſere Freunde im Lande fordern wir auf, mit aller Kraft
für die Wiederwahl Hindenburgs zu werben und
einzu=
treten. In Hindenburg verehrt das deutſche Volk den
vor=
nehmſten Träger der uralten Gemeinſchaft zwiſchen Schwert
und Pflug, durch die allein in aller Geſchichte geſunde
und große Völker und Staaten geſchaffen wurden
In Hindenburg ſieht das Deutſche Landvolk den Führer.
der durch ſeine Stellung über den Parteien allein imſtande
alle willigen Kräfte des deutſchen Volkes zuſammenzufaſſen.
erfolgreichen Durchführung des ſchweren Kampfes um Freihc
und Gleichberechtigung, zugleich dem Führer des deutſchen Volkil.
deſſen in aller Welt geachteter Name ein Einſatz von höchſtein
Wert in dieſem ſchwerſten Kampf der deutſchen Geſchichte 10
Parteipolitik hat bisher die Durchführung des Rettungs
programms verhindert, das Hindenburg vor nunmehr bald
zwei Jahren für die Landwirtſchaft und den deutſchen Oſten
aufgeſtellt hat. Soweit dieſes Programm bisher
verwirk=
licht wurde, iſt es dadurch geſchehen, daß das deutſche
Landvolk mit berufenen Führern entſchloſſen ſelber die
Hand an den Pflug gelegt hat. Nur mit, nicht gegen
Hin=
denburg iſt ein Rettungsprogramm gegenüber allen Nöten:
und Widerſtänden durchzuſetzen.
Hindenburg hat dem deutſchen Volke das höchſte Vorbild de=
s=
ſchen und preußiſchen Pflichtgefühls gegeben. In ihm erſtand
un=
wieder ein wahrhafter, ernſter Diener im Staate. Wie ſeinnn
deutſchen Volk, ſo hat Hindenburg allezeit dem deutſchen Baueren
tum, das auch ihm die Grundlage von Staat und Volk bedeun
die Treue bewahrt.
Die Männer und Frauen des Deutſchen Landvolks fordein
wir auf, in gleicher Treue wie 1925 zu Hindenburg zu ſtehen und
mit ihren Stimmen dafür zu ſorgen, daß unter Hindenburng
Führung wieder ein freies und ſtarkes Deutſchland erſteht.
Oſtpreußen forderk zur Wahl ſeines Befreier=
Auch in Königsberg i. Pr. hat ſich ein Ausſchuß gebildet, i
die Wiederwahl des Reichspräſidenten von Hindenburg betreß.
Der Ausſchuß erläßt eine Kundgebung, in der die Bevölkerun/
Oſtpreußens aufgefordert wird, den Befreier ihrer
Heimatpromn=
zu wählen.
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Freitag, 19. Februar 1932
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 19. Februar 1932.
Deukſchland=Fahrt”
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 50 — Seite 5
den 19. Februar nachmittags 2.15 Uhr in
urmſtadt auf dem Marktplatz, eintreffen. Hier
er=
die Begrüßung der Fahrer durch die Behörde, Preſſe, ſowie
AAutomobilklubs des A. D. A. C.
Die Teilnehmer an dieſer Fahrt werden mit den gleichen
nzeugen, die bereits auf dem Nürburgring liefen, am Frei=
Auf dem Marktplatz werden die Wagen aufgeſtellt und
en beſichtigt werden, anſchließend erfolgt eine Rundfahrt
„ die Hauptſtraßen der Stadt.
Sbends 8. 30 Uhr findet im Fürſtenſaal,
Grafen=
ße 18 ein Vortrag mit Lichtbildern und Filmvorführungen
die Prüfungsergebniſſe der 30=Tage=Fahrt auf dem
Nür=
ring ſtatt, der für die Beurteilung der Wirtſchaftlichkeit und
Weiterentwicklung des Kraftwagens von größter Bedeutung
dürfte. Eintritt frei.
Verſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund des Geſetzes über
ltersgrenze der Staatsbeamten treten am 1. März 1932 in
Ruheſtand: der Lehrer an der Volksſchule zu Worms Joh.
rich Wagner, der Lehrer, Lorenz Lamby zu Planig,
Alzey.
— Landesverband der heſſiſchen Blinden. Es ſei noch ein=
1 auf die Blindenkundgebung am kommenden Sonntag,
nach=
niags 3 Uhr, Stiftsſtraße 51, hingewieſen, zu der alle Freunde
ſBBlinden Zutritt haben.
Slchtes Akademie=Konzert. Mia Peltenburg, die im
Ris 1929 bereits hier einen großen Erfolg als Liederſängerin
verzeichnen hatte, zählt heute zu den beſten ihres Faches. Das
eerauftreten der Künſtlerin wurde auf vielſeitigen Wunſch
narrlaßt. Erſtmalig in Darmſtadt wird ſich Heinz Jolles,
zan ier, vorſtellen, der neben den Begleitungen der Lieder von
Ayner, Debuſſy. Hugo Wolf und Schubert ſich auch ſoliſtiſch mit
er Mozart=Sonate und den Sinfoniſchen Etüden von
Schu=
mi betätigen wird. Ueberall erntete der Künſtler wahre
Bei=
hisftürme. Es ſteht demnach dem Publikum ein Kunſtgenuß
eier Ranges am Montag, den 22. Februar, im Städtiſchen
Eal bau in Ausſicht. Karten im Sekretariat der Städt. Akademie
ſi Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36 (Telephon: Stadtverwaltung).
— Richard=Wagner=Verband deutſcher Frauen. Es wird
noch=
als auf die morgen Samstag. 20. Februar, abends 8 Uhr, im
uſe des Herrn von Selzam, Neckarſtraße 19 ſtattfindende Feier
m Beſten der Richard=Wagner=Stipendienſtiftung hingewieſen,
der liebenswürdigerweiſe Herr Opernſänger Albert
Sei=
drt ſowie Herr Kapellmeiſter Hans Simon ihre Kunſt zur
Füügung ſtellen.
— Aus der Martinsgemeinde. Es war zu erwarten, daß der
ſirag, den Herr Pfarrer Köhler am Montag im
Gemeinde=
ſus über die Frage „Menſch ohne Gott” hielt, einen gro=
Zuhörerkreis anlocken werde. Selten war unſer
Gemeinde=
us ſo gefüllt, ein Beweis dafür, wie groß das Intereſſe für
die Frage iſt. Dem Vortrag lag folgender Gedankengang
zu=
ſgnoe: Schon von jeher hat es Menſchen, losgelöſt von Gott,
geben, neu iſt jedoch der Glaube, daß in der gänzlichen
Ver=
mtung und Ausrottung des Gottesglaubens eine endgültige
ung aller Menſchheitsfragen zu ſehen ſei. Dieſe
Gedanken=
ht iſt jedoch nicht dem Boden des Slawentums entſprungen,
geiſtigen Waffen der Umſturzbewegung hat vielmehr die
ſte rropäiſche Philoſophie (Feuerbach, Nietzſche) geliefert; hier
izerr ihre Wurzeln. Dieſe Geiſtesbewegung reicht in ihren
An=
igen ins Mittelalter hinein, tritt in der Renaiſſance und im
hnanismus hervor, wird überdeckt durch Reformation und
Heireformation und wächſt ſich dann zur gewaltigen Bewegung
Aufklärung aus. Dieſe Welle geht von Frankreich aus
be=
hrigt ſich der deutſchen Geiſteswelt, um ſodann in den
Mate=
ismus des 19. Jahrhunderts auszumünden. Heute handelt es
Ndarum, dieſe Gedankenergebniſſe, die ſeither nur in wenig
rerleſenen Geiſtern ausgeprägt waren, in die Maſſen zu
ſchleu=
mn, ſie in die Praxis umzuſetzen. Pſychologiſch begründet iſt
e Denkungsart in dem im Menſchen wurzelnden Willen zur
Act, der ſich zum Selbſtzweck macht und keine höhere Macht
uiennen möchte. Das Weſen wahrer Religion
er=
ſet man nicht von den Kritikern, ſondern einzig und allein
den Seelenkämpfen, im Leben tiefreligiöſer Menſchen; ſie
die Fachleute auf religiöſem Gebiete. Religion lebt nicht
Wunſchgebilden, wie Feuerbach meint, ſondern ſtellt ſich dar
ein Ergriffenwerden von einer höheren Macht. Die Seelen=
Apfe religiöſer Menſchen künden von furchtbaren
Leidenserfah=
agen einerſeits, zum anderen von beſeligenden Begegnungen
m einer Welt wunderbarer Harmonie, hinter der die Welt der
ſten Vernunft weit zurückbleibt. „An mir und meinem Leben
nichts auf dieſer Erd
mit dieſen Worten ſchloß der
Rtagende. Es folgte eine lebhafte Ausſprache.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
20—22 Uhr. D 15. Margnerite: 3
Preiſe 0.70——5 60 Mk.
20—22½ Uhr. Bühnenvolksbund H1 (8. Vorſt.
Mtag. 20 Febr die veiknufte Braut. Preiſe 0 70—5.60 Mk.
19. Ende gegen 22 Uhr. E 16. Don Juan.
Rurag, 21. Febr
Preiſe 0 80—6.40 Mk.
D
19½—22½ Uhr. T Gr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 u. 8.
Ftig, 19 Febr
La Traviata Preiſe 0 60—4.50 Mr.
20—22½ Uhr. Dſt Volksb. G (10. Vorſtellung)
mitag, 20 Febr. Gr. III und IV. Nina: Preiſe 0.60— 450 Mk
11½4. Ende gegen 13 Uhr. Gedächnisfeier zu
Ehren der Toten des Weltkr eges.
15½—18½ Uhr. Heſſenlandmiete 114 u, III8.
Wa9, 21 Febr Die Natten. Preiſe 0.60—4,50 Mk.
20, Ende gegen 22 Uhr. Totengedenkfeier.
Preiſe 0.80—2 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Vorſtellungsänderung
Großen Haus. Infolge Erkrankungen im Perſonal wird
4e abend für die Miete 1) Schwieferts Luſtſpiel „
Mar=
rite: 3” gegeben. Die Aufführung beginnt um 20 Uhr
endigt um 22 Uhr. Die Mieter können bis 13 Uhr von
0 Tauſchrecht Gebrauch machen. Die nächſte Aufführung von
ügers „Rauhnacht” findet am Dienstag, den
ebruar ſtatt. Im Kleinen Haus iſt um 19.30 Uhr
s „Traviata” unter der muſikaliſchen Leitung von
Hans Schmidt=Iſſerſtedt, mit Käthe Walter, Sanny Heil=
Maria Kienzl. Heinrich Allmeroth, Franz Notholt, Eugen
Heinrich Kuhn, Theo Ritzhaupt und Theodor Heydorn.
der Aufführung „Die verkaufte Braut”, morgen,
Iſtag, ſingt Maria Kienzl die Marie, Joachim Sattler den
Heinrich Kuhn den Kezal. — Abendfeier am
Ge=
lenen=Gedächtnistag. Das Heſſiſche Landestheater
n taltet am Sonntagabend, 20 Uhr, eine Abendfeier. Franz
ſaut ſingt Lieder von Brahms und Wolf, aus den Werken
ars, Rilkes, Eichendorffs, und aus den Briefen gefallener
Dmten wird rezitiert werden. — Als erſte Mozart=
Neueinſtu=
ung dieſer Spielzeit wird am Sonntag, den 21. Februar,
D7i Juan” aufgeführt. Muſikaliſche Leitung: Dr. Hans
Midt=Iſſerſtedt; Inſzenierung: Rabenalt—Reinking. Den Don
n ſingt Johannes Drath, Komtur: Albert Lohmann. Don
yſio: Heinrich Allmeroth, Leporello; Theo Herrmann, Ma=
Theodor Heydorn, Donna Elvira: Regina Harre. Donna
— Anny von Stoſch, Zerline: Maria Kienzl. — Hindemiths
umter Hund” wird u. a. an dem Tanzabend Sonia
1Ey, Dienstag, den 23. Februar, aufgeführt. Sonja Korty
eit über die Grenzen Deutſchlands als Tänzerin bekannt.
antſtammt dem berühmten Djagileff=Balett. Sonja Korty
LuSt, aus der Tradition der Tanztechnik ihren Nutzen zu
Nen und ſie in den Dienſt unſerer Zeit zu ſtellen. Im
Pro=
hm iſt außer dem ſchon angekündigten „Bunten Hund” von
Der Elsbacher Mord vor dem Schwurgericht.
Aw. Sehr ſchön hatte es der kleine Hans Traut nicht. Der
Vater war Trinker und brachte ſeine Familie auf mehr oder
weniger ehrenhafte Weiſe mühſelig durch. Als er von den
Fran=
zoſen ausgewieſen wurde, ſiedelte er ſich in Frankfurt an. Hans
kam bald auf den Antrag des eigenen Vaters in
Fürſorge=
erziehung, und da hatte er Glück, denn er kam nach kurzem
Auf=
enthalt in einem Erziehungsheim zu einer Familie, bei der er
es ſehr gut hatte. Nach ſeiner Schulentlaſſung kam er als
Lehr=
ling zu einem Metzgermeiſter nach Wiesbaden, und auch dort
hatte er es gut. Bei einer kleinen Streitigkeit mit Verwandten
ſeiner Pflegeeltern wurde ihm wieder Verbringung in
Zwangs=
erziehung angedroht, und das jagte dem bald 16=Jährigen eine
derartige Furcht ein, daß er desſelben Tages ſpurlos verſchwand.
Die Metzgersleute, die ihn gern hatten, konnten ihn trotz
eifrig=
ſter Bemühungen nicht mehr auffinden. Er hatte nach eintägiger
Wanderſchaft als Knecht eine Stelle auf dem Land gefunden.
Im Jahre 1930 finden wir ihn wieder als Knecht bei
einem Bauern in Elsbach. Er war dort als
Knecht ganz geſchätzt, denn er war fleißig und arbeitete
im „Intereſſe ſeines Herrn Hans der anſcheinend recht
ehrgeizig war, hatte nun, beſtärkt durch ein Horoſkop, das er ſich
hatte ſtellen laſſen, und durch die Weisſagungen einer
Kartenlege=
rin, ein Auge auf die Haustochter geworfen. Er hatte auch bis
zu einem gewiſſen Grade Glück bei dem Mädchen, doch verſcherzte
er ſich ihre Sympathie bald durch ſein übermäßig herriſches und
auf=
brauſendes Auftreten und unnötig grobes Schimpfen. Er glaubte
indeſſen, das ſei die Schuld des zweiten Knechtes, der ſich bei
dem Mädchen beliebt zu machen ſuche. Am Abend des 6.
No=
vember 1931 forderten die Mädchen den anderen auf, ihnen beim
Aepfelſchälen zu helfen, und ihn nicht. Das brachte ihn ſo in
Wut, daß er ein Waſſerrohr, das er im Hofe fand, an ſich nahm
und dem anderen, der nach Günthersfürſt zu ſeinen Eltern gehen
wollte, nachlief. Kurz hinter dem Hof holte er ihn ein. Er
brachte gleich das Geſpräch auf die „Weibsleut”, und als der
andere ihm ſagte, er, der Hans Traut, ſei ja eiferſüchtig, und er
ſolle nur nicht ſo grob mit den Mädels ſein, dann wollten ſie
auch wieder etwas von ihm wiſſen, geriet er in derartige Wut,
daß er mit dem Rohr dem anderen über den Schädel hieb, daß
er tot hinſtürzte. Er zog dann dem anderen die Schuhe aus,
die er unter einem Bachbrückchen verſteckte. Das Rohr warf er
in den nahen Teich. Dann lief er in das naheliegende
Wirts=
haus, kaufte ſich dort eine Zigarre, und 20 Minuten nach ſeinem
Fortgehen war er ſchon wieder bei den Mädchen und half ihnen
beim Aepfelſchälen. Mehrere Tage lang wußte er in geſchickter
Weiſe den Verdacht von ſich abzulenken, er ging ſogar mit auf
die Beerdigung des Getöteten und legte am Grabe einen Kranz
nieder. Als aber die Beweiſe zu überwältigend wurden und
man ihn ſchließlich auch feſtnahm. gab er die Tat zu. Er
behaup=
tet heute, er habe lediglich die Abſicht gehabt, dem anderen einen
Denkzettel zu geben, totſchlagen habe er ihn nicht wollen. Der
Staatsanwalt kommt in ſeinem Plädoyer indeſſen zu der
Anſicht, daß er ganz bewußt vor und nach der Tat vorgegaugen
ſei, und das Ganze ein kaltblütiger Mord ſei. Er beantragt für
Hans Traut die Todesſtrafe und lebenslänglichen
Ehrver=
luſt. Der Verteidiger beantragt, ihn lediglich wegen
ge=
fährlicher Körperverletzung mit tödlichem
Er=
folg zu verurteilen, denn das Ganze ſei eine ungewollte
Affekt=
handlung.
Um 7 Uhr abends verkündet der Vorſitzende des
Schwur=
gerichts das Urteil”
Der Angeklagte Traut wird wegen Totſchlags zu fünf
Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Unterſuchungshaft wird
ihm mit drei Monaten angerechnet. Das Gericht ſei zu der
An=
ſicht gekommen, daß die Handlung vorbedacht und vorſätzlich war,
doch habe er wohl in der Erregung nicht bedacht, daß er den
anderen mit ſeinem Schlag töten könnte. Mildernde Umſtände
könne man ihm nicht zubilligen, denn der andere habe ihm nicht
den geringſten Anlaß zu ſeinem ruchloſen Verhalten gegeben.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
Ein neuer René Clair! Es lebe die Freiheit” heißt er,
und er kann ſich neben ſeinen Vorgängern „Unter den Dächern
von Paris” und „Die Million” ohne weiteres ſehen laſſen
Viel=
leicht iſt die Kompoſition nicht ſo lückenlos einheitlich, wie in den
früheren Filmen, aber was bedeutet das gegenüber dem
Ver=
gnügen, wieder einmal dieſem Liebenswürdigſten der
Filmregiſ=
ſeure zu begegnen und ſich einen Abend lang in einer
Atmo=
ſphäre von Freundlichkeit und Gutherzigkeit zu befinden die
ſel=
ten genug von der Leinwand zu uns ſpricht. Dabei hätte die
Handlung, um die herum dies entzückende Stück Film komponiert
worden iſt leicht zu ſcharfer Satire zu ſozialer Anklage und zu
allen möglichen unfreundlichen Tendenzen verfühnen können, ja
wir ſind derlei Dinge ſo gewöhnt, daß wir uns faſt wundern,
wenn ſie — wie in dieſem Fall — ausbleiben und ſtatt ihrer
nur Wohlwollen, lächelnde Heiterkeit, menſchenfreundlichſter
Spott auftreten. Dabei iſt das Ganze ſo überlegen gemacht, daß
auch Sentimentalitäten, an der richtigen Stelle und in der
rich=
tigen Doſierung angebracht, nur die Fröhlichkeit ſteigern, daß
zahlloſe, kaum benennbare Feinheiten den Film durchziehen, daß
die Durchführung einfallsreich und voll immer neuer Kurven iſt
und man nie weiß, welchem Ausgang ſie zuſteuert. Faſſen wir
uns kurz und ſagen: Wer den neuen René Clair verſäumt, bringt
ſich um eine Stunde reinſten Vergnügens!
Schmerzloses Rasierens
ch vorheriges Einre
oder aber mit NIVEA-OL
Im Union=Theater läuft ab morgen ein Film der
Deut=
ſchen Filmgemeinſchaft. „Mädchen in Uniform”, in dem
nur Frauen mitwirken. Das Drehbuch ſtammt von Chriſta
Wins=
loe, einer geborenen Darmſtädterin, und die Regie führte
Leon=
tine Sagan. Hundert junge Mädchen wirkten als Darſtellerinnen
mit, die Hauptrollen wurden von Hertha Thiele. Dorothea Wieck,
Emilia Unda, Hedwig Schlichter und Ellen Schwanecke geſpielt.
Elf der Darſtellerinnen aus dieſem Film werden unter Führung
der Hauptdarſtellerin Hertha Thiele von morgen Samstag bis
Montag perſönlich anweſend ſein, und ſich vor und nach jeder
Vorſtellung dem Publikum zeigen. In den Pauſen werden die
Darſtellerinnen zugunſten der Winterhilfe Autogramme erteilen.
— Im Union=Theater ſieht man heute zum letzten Male
Sieg=
fried Arno, Camilla Horn. Max Adalbert und den blonden Paul
Richter in der tollen Verwechſlungskomödie. Die Nacht ohne
Pauſe‟ Dazu das unterhaltende Beiprogramm. Jugendliche
haben Zutritt. Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
in Neuaufführung Hans Albers, den populärſten deutſchen
Schau=
ſpieler, in dem abenteuerlichen Kriminal=Tonfilm „Der
Draufgänger”. Dazu das gute Beiprogramm. Beginn:
3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
— Helia=Theater — Film=Morgenfeier! Am Sonntag 11.15
Uhr, läuft im Helia=Theater, im Rahmen einer der beliebten
Film=Morgenfeiern der Kultur=Großfilm von überwältigender
Schönheit. Im Land der Dolomiten‟. Der Film zeigt
die Dolomitenwelt von der Marmolate bis zum Ortler, vom
Gardaſee bis zum Brenner. Jugendliche haben Zutritt.
Vorver=
kauf an der Helia=Kaſſe.
Bei nervöſen Schmerzen
C.Nch.4=
Kopfſchmerzen, gichtiſchen und rheumatiſchen Schmerzen haben ſich
Togal=Tabletten hervorragend bewährt. Die Wirkung tritt
unmittel=
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* Filmvorführung des Hausfrauenbundes, e. V. Die
Vor=
führung der ausgezeichneten Beyer=Lehrfilme, die auf Anregung
des Hausfrauenbundes, e. V., im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters ſtattfand, begegnete, wie zu erwarten war
leb=
hafteſtem Intereſſe. Etwa 3000 Frauen wohnten der Aufführung
bei, ein Beweis, daß der Hausfrauenbund den Geſchmack weiteſter
Kreiſe und ſeiner Mitglieder getroffen hatte. Und in der Tat
konnten die Beſucherinnen dieſer Filmvorführung aus ihr reichen
Gewinn ziehen. Nicht nur, daß die Bildſtreifen. Die Kunſt
des Schneiderns” und „Fleißige Hände” die Liebe
zur Handarbeit weckten bzw. vertieften, waren ſie auch
außer=
ordentlich belehrend und boten die verſchiedenſten Anregungen.
Unmerklich war die Belehrung in eine gefällige Spielhandlung
eingeflochten, ſo daß die Aufmerkſamkeit und das Intereſſe keinen
Augenblick nachließ, im Gegenteil der Aufbau des Films war ſo
geſchickt durchgeführt, daß die Beſucherinnen die Luſt ankam, die
Stickereien, Filetarbeiten, Smyrnateppiche, Baſtflechtarbeiten
uſw., die auf der Leinwand ſo ſpielend leicht fertiggeſtellt
wur=
den zur Verſchönerung ihres Heimes oder zur Freude anderer
ſelbſt anzufertigen. Dabei wurde keineswegs ängſtlich
vermie=
den auch auf die Schwierigkeiten komplizierter Handarbeiten im
Bild hinzuweiſen, aber es wurde doch alles in einer Weiſe
ge=
boten, die anſpornte, nachzueifern und es den Künſtlerinnen im
Film gleichzutun. So fanden die beiden Beyer=Lehrfilme infolge
der inſtruktiven Form der Handarbeitstechnik vom Entſtehen bis
zur Vollendung, aber auch infolge ihrer hübſchen
Rahmenhand=
lung, bei den Beſucherinnen reſtloſe Anerkennung, und der
Haus=
frauenbund darf mit Befriedigung auf das Gelingen ſeiner
Ver=
anſtaltung zurückblicken.
— Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag dem 20. Februar, vormittags 9,15 Uhr:
Einwendungen des Polizeiwachtmeiſters K. Friedrich in
Darm=
ſtadt gegen ſeine Verſetzung in den Ruheſtand; vormittags 10,30
Uhr: Desgleichen des Polizeiwachtmeiſters D. Krebs in Darm=
ſtadt.
Meths Bauern=Theater.
* Joſeph Meth hat aus ſeinem reichhaltigen Repertoire einen
neuen Schlager auf den Spielplan des Orpheums geſetzt, der noch
zugkräftiger iſt, als die vorangegangenen. Schon der Inhalt der
dreiaktigen Komödie „Spiritus” von Rob. Brix gibt zu
allerhand Verwicklungen und beluſtigenden Zwiſchenfällen Anlaß,
der noch durch das köſtlich=friſche Spiel Joſ. Meths als
Rin=
derer Bauer beſonders gehoben wird. In der Hauptrolle
ver=
ſteht es Meth, wie immer, den urwüchſigen Bauerntyp in ſeiner
ganzen Schlauheit und pfiffigen Verſchlagenheit zu zeichnen. Wie
er nach einer ſpiritiſtiſchen Sitzung in ſich geht und ein neuer
Menſch wird, wie er mit ſeinen Mitdorfbewohnern verkehrt, das
verſteht er nur einmalig in ſeiner drolligen Weiſe darzuſtellen.
Ihn unterſtützt in ausgezeichnetem Zuſammenſpiel ſein bewährtes
Enſemble, jeder Künſtler ein Typ für ſich gemütlich im echt
bayeriſchen Dialekt, lebendig in Spiel und Mimik und in
wahr=
heitsgetreuer Zeichnung der bäuerlichen Phyſiognomie. Da iſt
vor allem wieder Leni Meth als waſchechte Fiſchbacherin,
ſo=
wie die ausgezeichnete Darſtellung der Roſel hervorzuheben.
Das echt älpleriſche Volksſtück, das in ſeiner Handlung mit der
ſpiritiſtiſchen Sitzung im zweiten Akt als Höhepunkt, neben
ſei=
nem Humor, Spannungsmomente bis zum Schluß bringt, iſt eine
der beſten Aufführungen, die wir ſeither von Meths Bühne
ge=
ſehen haben. Herzlicher Beifall dankte den Darſtellern. — Wie
immer, fanden auch die Darbietungen des bayeriſchen
Muſikter=
zetts und die Schuhplattler lebhafte Anerkennung. Die
Auffüh=
rung vermittelt einige frohe Stunden. Ihr Beſuch kann daher
beſtens empfohlen werden.
Die Winterveranſtaltung des Polizeiſportvereins zugunſten
der Winterhilfe, die am Samstag, den 20. Februar, abends 8 Uhr,
in der Woogsplatzturnhalle ſtattfindet, ſcheint ein Ereignis des
Tages zu werden. Ein hübſches Programm mit geſanglichen,
heiteren und ſportlichen Vorführungen, das, wie man hört noch
durch namhafte Künſtler verſchönert werden ſoll, ſorgt für die
nötige Unterhaltung. Auch den Tanzluſtigen iſt reichlich
Gele=
genheit geboten, da zwei Muſikkapellen abwechſelnd zum Tanze
einladen. Bei dem billigen Einheitspreis von 70 Rpf. ſollte
nie=
mand den ſchönen Abend verſäumen. Karten im Vorverkauf ſind
in der Turnhalle, ſowie in der Geſchäftsſtelle des
Polizeiſport=
vereins, Holzhofallee 25, zu haben.
Die außergewöhnliche Entwicklung der Elektrifizierung
un=
ſerer Haushalte zur Entlaſtung der Hausfrau hat wohl bei jeder
mit der Zeit gehenden Frau die Ueberzeugung gefeſtigt, daß ihr
lange gehegter Wunſch, elektriſch zu kochen. Wirklichkeit geworden
iſt. Die allgemeine ſchwere Wirtſchatfslage fordert auch von der
Hausfrau ein ſparſames Wirtſchaften. Dieſes Gebot der Zeit zu
erfüllen, hilft ihr das elektriſche Kochen, das mit ſeinen großen
Vorteilen geradezu ideal zu nennen iſt und ſomit das Kochen zur
Freude der Hausfrau macht. Die Wiriſchaftlichkeit der
elektri=
ſchen Küche iſt durch tauſende bereits in Betrieb befindliche
An=
lagen bewieſen. Ein heute abend im Heaghaus,
Luiſen=
ſtraße 12, ſtattfindender Vortrag wird jeder intereſſierten
Hausfrau Gelegenheit geben, ſich ſelbſt davon zu überzeugen, daß
die elektriſche Küche die ideale Küche iſt. Ferner ſei darauf
auf=
merkſam gemacht, daß während des Vortrages ſämtliche
elektri=
ſchen Haushaltgeräte in Betireb vorgeführt werden und
an=
ſchließend jede gewünſchte Auskunft gerne und unverbindlich
er=
teilt wird. (Vergleiche Anzeige.)
— Deutſcher und Oeſterreicher Alpenverein, e. V.. Sektion
Darmſtadt. In der heutigen Monatsverſammlung, die abends
8.15 Uhr, in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums
ſtatt=
findet, ſpricht Herr Dr. E. Schubert an Hand von Lichtbildern
über Sumatra und Bali. Die Mitglieder der Sektion
Starken=
burg, ſowie eingeführte Gäſte ſind willkommen.
— Vortrag. Am Samstag, dem 20. Februar ſpricht im
Gartenſaale des Städtiſchen Saalbaues der ehemalige Sekretär
L. N. Tolſtois, Valentin Bulgakov, über das intereſſante und
zeitgemäße Thema: „Tolſtoi — Lenin — Gandhi”, Seit 1910
lebte B. ohne Unterbrechung mit Tolſtoi zuſammen; nach
Tol=
ſtois Tod ordnete er deſſen Nachlaß und übernahm die Leitung
des Tolſtoi=Muſeums in Moskau. Er dürfte ſomit als
berufen=
ſter Interpret der Tolſtoiſchen Gedankenwelt gelten. Das
Nä=
here über Zeit und Ort des Vortrages iſt aus der heutigen
An=
zeige zu erſehen.
— Vom Hochſitz des Deutſchen Frauen=Ordens wird auf den
Vortrag von Dr. Walter Stang, Leiter des dramaturgiſchen
Büros des KfDK. aufmerkſam gemacht.
Briefkaſten.
Joder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsgulitung beizufüigen. Anonzme Anfragen werden
nſcht beantwortet. Die Beaniwortung erſolgt ohne Rechisverbindlichkeit.
G. S. Wir können nur raten, die Sache durch Einſpruch zur
Entſcheidung des Arbeitsamts (Spruchausſchuß) zu bringen und
gegebenenfalls die Berufung an die Spruchkammer zu verfolgen.
Tageskalender für Freitag, den 19. Februar 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: „Die Nacht ohne Pauſe‟,
Helia=Lichtſpiele: Es lebe die Freiheit”; Palaſt=
Lichtſpiele; Der Draufgänger” — Orpheum: Spiritus”.
— Heag, Luiſenſtraße abends 8 Uhr: Vortrag „Elektriſches
Kochen” — Odenwaldklub. abends 8.15 Uhr, Krone
Schuſter=
gaſſe: Vortrag von Herrn Pfarrer Löſcher. — Konzerte:
Rhein=
gauer Weinſtube, Café Oper, Cafs Ernſt Ludwig, Schloßkeller,
Perkeo.
Gokkesdienſt der Iſraelikiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, 19. Februar: Vorabendgottesdienſt 5.45 Uhr.
Samstag, 20. Februar: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr. —
Sabbat=
ausgang 6.40 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.15, abends 6.45 Uhr.
Gebelszeiken in der Iſrael. Religionsgeſelſchaft.
Samstag, 20. Februar: Vorabend: 5.20 Uhr. Morgens: 8 Uhr.
Nachmittags: 4 Uhr. Sabbatausgang: 6.40 Uhr.
Wochentags: Morgens: 6.30 Uhr. Nachmittags: 5.15 Uhr,
Seite 6 — Nr. 50
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 19. Februar 1332
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 18. Febr. Handwerker=Tagung. Im
Gaſthaus „Zum weißen Schwanen”, findet am Sonntag, den 21.
Februar, nachmittags, die ordentliche Mtgliederverſammlung des
Bezirksverbandes Darmſtadt für Handwerk und Gewerbe ſtatt.
Hieran werden auch ſämtliche Korporationen der in der
Arbeits=
gemeinſchaft Rhein=Main=Neckar zuſammengeſchloſſenen
Bezirks=
verbände Bensheim=Heppenheim und Groß=Gerau teilnehmen. Die
reichhaltige Tagesordnung bringt u. a. „Stellungnahme zu den
Rhein=Ruhr=Krediten und Weſthilfe” (Referent Herr Dr.
Schütt=
ler), ferner werden aktuelle Tagesfragen des Handwerks wie
Reichsnotverordnung und Preisgeſtaltung, Steuerangelegenheiten
uſw., durch ſachverſtändige Referenten zur Beſprechung kommen. —
Die Freiwillige Feuerwehr veranſtaltet am kommenden
Samstag, den 20. Februar, abends, im Gaſthaus Zur Sonne‟
einen Familienabend.
F Eberſtadt, 18. Febr. Paſſionsandachten. Wie im
vorigen Jahre, ſo werden auch in dieſem Jahre während der
Paſ=
ſionszeit jeden Freitag abend Paſſionsandachten in der evang.
Kirche veranſtaltet. Die erſte Andacht findet am Freitag, den 19.
Februar 1932, ſtatt. — Anſtellung einer
Gemeindehel=
ferin. Da die hieſige Pfarraſſiſtentenſtelle wegen des zurzeit
immer noch herrſchenden Theologenmangels in abſehbarer Zeit
nicht beſetzt werden kann. hat der Kirchenvorſtand beſchloſſen eine
Gemeindehelferin anzuſtellen. Dieſe ſoll u. a. auch die Führung
der Mädchenjungſcharen übernehmen.
Dt. Traiſa, 17. Febr. Obſt=und Gartenbauverein. Sehr
intereſſant und ganz beſonders lehrreich für die zahlreichen Teilnehmer
war der Gemarkungsrundgang unter Führung des Vorſtandsmitgliedes
Joh. Fornoff. Der 2. Vorſitzende Baumwart Fiſcher, erläuterte
ein=
gehend an Ort und Stelle das richtige und das falſche Beſchneiden der
Obſtbäume, wie die rechte Art des Aufpfropfens von Edelreiſern; ebenſo
wurden die verſchiedenen Arten von Baumkrankheiten erklärt ſowie die
Auf allgemeinen
Vorbeugungs= und
Wunſch wird in etwa vier Wochen ein zweiter Rundgang durch einen
anderen Gemarkungsteil vorgenommen, vielleicht unter Leitung von
Herrn Obſtbauinſpektor Behne aus Darmſtadt.
Nieder=Ramſtadt=Traiſa. 18. Febx. Die hieſige Ortsgruppe
des D.H.V. veranſtaltet am Samstag, den 20. Februar, abends,
zu Traiſa im „Heſſiſchen Hof” (Beſ. Walter) einen
Familien=
abend welcher ſehr ſchön zu werden verſpricht. Ein Reiſevortrag
über Chile=Patagonien, ſowie zwei Laienſpiele „Die Zaubergeige‟
Paſtetenbäcker” ſtehen im Mittelpunkt des Abends.
k. Roßdorf. 18. Febr. Arien= und Liederabend. Der
im Saale „Zum Darmſtädter Hof” ſtattgefundene Arien= und
Lie=
derabend unſerer einheimiſchen, kurz vor dem Abſchluß ihres
Ge=
ſangsſtudiums ſtehenden Opernſchüler Georg Koop und Fritz
Fel=
ger, mit Heinrich Kreuzer am Flügel, war für die Ausführenden
ein voller Erfolg. Ein ſchönes und abwechſlungsreiches Programm
hatte eine ſtattliche Anzahl Beſucher angezogen, und es iſt ein
er=
freuliches Zeichen, daß für dieſe Art der Veranſtaltung, die
ledig=
lich von Soliſten beſtritten und in dieſer Form zum erſtenmal in
Roßdorf geboten wurde, ein ſolches Intereſſe beſtand. Georg Koop,
deſſen ſtrahlend und hell erklingenden Tenorbuffo wir ſchon öfter
zu hören Gelegenheit hatten, gab auch an dieſem Abend wieder
ſein Beſtes. Nicht minder großen Erfolg hatte Fritz Felger, der
ſich bis jetzt leider nur zu wenig in der Roßdörfer Oeffentlichkeit
hören ließ. Man war erſtaunt, über welche große, warme
Bari=
tonſtimme er verfügt. Weſentlichen Anteil an dem Gelingen des
Abends hatte Heinrich Kreuzer, der, wie immer, ausgezeichneter
Begleiter am Flügel war. Am Sonntag, den 21. d. M. findet im
Saale „Zur Sonne” eine Wiederholung dieſer Veranſtaltung
zu=
gunſten der Winterhilfe ſtatt. —
Brennholzverſteige=
rung. Die nächſte Brennholzverſteigerung aus den Abteilungen
10, 24. 40 und 41 des Gemeindewaldes wird am Freitag, den 19.
Februar, im Gaſthaus „Zum goldenen Stern” abgehalten.
G. Ober=Ramſtadt, 17. Febr. Dem Bericht über die
General=
verſammlung des Militärvereins „Germania” Ober=Ramſtadt iſt
noch nachzutragen, daß für 40jährige treue Mitgliedſchaft im
Militärverein, die Mitglieder Johann Heinrich Fiſcher 3. und
Heinrich Neubert 2. beſonders geehrt wurden.
G. Ober=Ramſtadt, 17. Febr.
Jahreshauptverſamm=
lung. Die diesjährige Hauptverſammlung des Militärvereins
Germania” fand am Sonntag im Gaſthaus. „Zur Starkenburg”
ſtatt und wurde vom erſten Vorſitzenden, Maurermeiſter Chriſtian
Herdt; eröffnet. Bevor man in die Tagesordnung eintrat, gedachte
man der im letzten Jahre verſtorbenen Mitglieder. Jahresbericht
und Rechnungsablage fanden die Zuſtimmung der Verſammlung
und dem Vorſtand wurde Entlaſtung erteilt. Als langjährige
ver=
dienſtvolle Mitglieder wurden durch Herrn Bezirksvorſteher
Eiden=
müller mit der Haſſia=Ehrenmünze ausgezeichnet die Mitglieder:
Heinrich Muhl. Jakob Bernhard und Nachtſchutzmann i. R.
Roden=
häuſer. Anläßlich des Volkstrauertages am nächſten Sonntag, den
durch Kannſederſenung am gefalnenehrennel beſcloſen 38
der Vorſtand auf drei Jahre gewählt iſt, war in dieſem Jahre eine
Neuwahl nicht fällig. Bemerkenswert iſt der Zugang einer
ſtatt=
lichen Anzahl neuer Mitglieder infolge Einführung des
Klein=
kaliberſchießens. Mit der Ermahnung zu weiterem treuem
Zu=
ſammenhalt wurde die ſehr gut beſuchte Verſammlung geſchloſſen.
Cg. Reinheim, 18. Febr. Odenwaldklub. Am
ver=
gangenen Sonntag war die Ortsgruppe Frankfurt des
Odenwald=
klubs, von Lichtenberg kommend, zur Schlußraſt im Saale des
Gaſthauſes „Zum Schwanen” eingekehrt. Zu ihrer Begrüßung
hatte ſich die hieſige Ortsgruppe in ſtattlicher Zahl verſammelt.
Auf die freundlichen Begrüßungsworte ihres Vorſitzenden,
Apo=
theker Scriba, erwiderte Herr Sauer, indem er auf die ſeit langen
Jahren beſtehende Freundſchaft beider Ortsgruppen hinwies und
die beſonderen Schönheiten des für Frankfurt immerhin etwas
abgelegenen Odenwaldes hervorhob. Gemeinſam geſungene Lieder
wechſelten mit anmutig vorgeführten Tänzen und Reigen
Rein=
heimer Schulmädchen. — Obſt= und Gartenbauverein.
Am gleichen Tage hielt der Obſt= und Gartenbauverein Reinheim=
und hielt dann einen intereſſanten Vortrag über die Anlage eines
Miſtbeetes.
Cs. Uieberau, 17. Febr. Theaterabend. Am Sonntag fand
bei Gaſtwirt Karl Seibold der 2. Theaterabend des Arbeirer=
Sportver=
eins Ueberau ſtatt. Derſelbe war ſehr gut beſucht. Zur Aufführung
kam das Theaterſtück. Der keuſche Lebemann‟. Der Mandolinenklub
Ueberau wirkte ebenfalls mit.
Da. Brandau, 17. Febr. Gefallenenehrung. Nächſten
Sonntag, am Volkstrauertag, findet ein Gottesdienſt zu Ehren
der Gefallenen im Weltkriege ſtatt. Der Geſangverein hat ſeine
Mitwirkung zugeſagt. Am Nachmittag veranſtaltet die Gemeinde
eine Feier am Kriegerdenkmal. Die Gedächtnisrede hält Pfarrer
Schmidt=Neunkirchen. — Deutſcher Abend. Am Samstag
abend veranſtaltete die Ortsgruppe der Nationalſozialiſtiſchen
deutſchen Arbeiterpartei Brandau bei Gaſtwirt Jakob Balß einen
„Deutſchen Abend‟. Die Veranſtaltung war ſehr gut beſucht.
Milchpreisabſchlag. Die Milch koſtet jetzt noch anſtatt
bis=
her 24—25 Pfg. das Liter nur mehr 22 Pfg.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 18. Febr. Vorgeſtern abend
fand in dem unteren Saal des hieſigen Schulhauſes ein
Lichtbilder=
vortrag durch Herrn Miſſionar Michel ſtatt. Herr Michel zeigte
eigene Aufnahmen von ſeinem Miſſionsgebiet in China. Der
Vor=
trag war ſehr intereſſant. Der Saal war bis auf den letzten Platz
beſetzt.
Le Groß=Umſtadt, 17. Febr. Zuſammenſtoß. Geſtern
morgen kam es zwiſchen einem jugendlichen Radfahrer und einem
von Dieburg kommenden Auto an der Wegkreuzung bei der
Apo=
theke zu einem Zuſammenſtoß. Der Radfahrer rannte gegen das
Auto und wurde zur Seite geſchleudert. Dabei wurde der vordere
Teil des Rades zertrümmert. Der Führer kam zum Glück mit dem
Schrecken und einigen äußeren Verletzungen davon.
4i. Vielbrunn, 18. Febr. Ehrenurkunden. Die Siege=
rinnen und Sieger bei den hier erfolgten Reichsjugendwettkämpfen
erfreute nunmehr Herr Kreisſchulrat Gerbig=Erbach, durch
Ueber=
reichen der vom Herrn Reichs= bzw. Herrn Staatspräſidenten
un=
terzeichneten Ehrenurkunden. 9 Schülerinnen und 4 Schüler
wur=
den ausgezeichnet. Herr Kreisſchulrat Gerbig wies in an die
Schuliugend gerichteten herzlichen Worten auf den geſundheitlichen
und körperlich ertüchtigenden Wert der Leibesübungen hin.
Gd Michelſtadt, 17. Febr Ausder Pfadfinderbewegung.
Dieſer Tage legte der Horſt Michelſtadt des Deutſchen Pfadfinderbundes
in König den Grundſtock zum Stamm Mümlingtal des Horſtes
Michel=
ſtadt, 18 friſche Jungens wollen ſchon jetzt dem Banner des deutſchen
Pfadfinderbundes folgen. Es ſteht zu erwarten, daß auch der Stamm
Mümlingtal ſich ſo ſchnell und gut entwickeln wird wie der
Gründungs=
horſt Michelſtadt. Der Deutſche Pfadfinderbund, Horſt Michelſtadt, zählt
nun mit ſeimen Siedlungen 105 Mitglieder.
Aus den Gemeindeparlamenten-
Bk. Schaafheim. 18. Febr. Gemeinderatsſitzung. Bei
der letzten Gemeinderatsſitzung lagen unter anderem folgende
Anträge vor: 1. Antrag auf Pachtſenkung der Gemeindejagd. Im
Sommer 1931 beantragten die Pächter Ermäßigung der Pacht, was
der Gemeinderat ablehnte. Die Beſchwerde ſeitens der Pächter bei
dem Pachteinigungsamt Michelſtadt wurde verworfen. Bei ihrer
witeren Beſchwerde am Oberpachteinigungsamt Darmſtadt, wurde
auf dem Vergleichswege auf jeden der beiden Bogen 250 Mark
Nachlaß gewährt unter der Bedingung, daß für die weitere
Pacht=
dauer keine derartigen Forderungen, auch bei einer etwaigen
Aen=
derung der Wirtſchaftslage mehr gemacht werden. Der Antrag
um Pachtnachlaß wurde deshalb vom Gemeinderat abgelehnt. Ein
weiterer Antrag um Pachtermäßigung für die Gemeindegrundſtücke
verfiel ebenfalls der Ablehnung. Der Gemeinderat will erſt die
Entſcheidung der heſſiſchen Regierung über die bei derſelben
ge=
ſtellten Anträge um Pachtſenkung für die fiskaliſchen Grundſtücke
abwarten und darnach Beſchluß faſſen.
ſchäftigte Invalidenrentner wird auf 45 Pfg. feſtgeſetzt. Wegenn
Ct. Heubach i. Odw., 18. Febr. Aus dem
Gemeinde=
rat. Ein Geſuch des Thomas Breſkrowny muß vertagt werden.
Zu einem Antrag der Holzhauer um eine Zulage, bedingt durch
örtliche Schwierigkeiten ihrer Beſchäftigungsſtelle, findet
Zurück=
ſtellung bis zur eingeholten Genehmigung durch das zuſtändige
Forſtamt. In der Wohnungsangelegenheit H. Schimpf geht der
Beſchluß des Gemeinderats dahin, mit den Geſchwiſtern Schimpf
um Abgabe einer Wohngelegenheit zu verhandeln. Rückſtändige
Pachten von Gemeindegrundſtücken ſind der Aufforderung
ent=
ſprechend eingegangen. Der Gemeinderat nimmt weiter Kenntnis
von einer Verfügung des Miniſters, des Innern über
Verzugs=
zuſchläge für Steuerrückſtände, wonach für jeden auf den 1. Februar
1932 folgenden angefangenen halben Monat ein Zuſchlag von 1½
v. Hundert des Rückſtandes zu zahlen iſt. Die Termine zur
Er=
hebung der weiteren Ziele Gemeindeſteuer werden auf 1. April.
15. Mai und 6. Juli feſtgeſetzt. Nach einem Beſchluß des
Provin=
zialausſchuſſes wird der Zinsfuß für Stundungszinſen ab 15.
Fe=
bruar auf 8 Prozent feſtgeſetzt. Der Volkstrauertag wird von der
Gemeinde unter Mitwirkung der Ortsvereine gemeinſam
be=
gangen. — Anſchließend geheime Sitzung.
4y. König i. Odw. (Stahlbad), 18. Febr. Aus dem
Ge=
meinderat. Die Einzäunung am Neubau Schwinn,
Kim=
bacherſtraße, wird nach dem eingereichten Plan genehmigt. Die
Provinzialdirektion beantragt durch das Hochbauamt Dieburg,
Zweigſtelle Erbach, eine Abänderung der Baufluchtlinie in der
Waldſtraße. Ueber dieſen Antrag ſoll nach einer ſtattgefundenen
Ortsbeſichtigung entſchieden werden. Von dem Erlaß einer
Orts=
ſatzung über die Erhebung einer Filialſteuer ſoll vorerſt Abſtand
genommen werden. Der Stundenlohn für bei der Gemeinde be=
ungebührlichen Betragens, gegen die Gemeindeverwaltung wirdo
einem Wohlfahrtserwerbsloſen die Unterſtützung auf die Dauerr
von 4 Wochen entzogen — Odenwaldklub. Begünſtigt vom
beſten Wetter, unternahm am vergangenen Sonntag die hieſige
Ortsgruppe des Odenwaldklubs mit ihren beiden Jugendgruppen;
ihre zweite diesjährige Wanderung, die über Langen=Brombach.
Spreng, Rehbach nach Steinbach=Michelſtadt führte. Nach flottem
Marſch über verſchneite Höhen und Raſt in Steinbach, die der
Jugend Gelegenheit zu friſch=fröhlichem Spiel gab, langte man;
wohlbehalten in der Heimat an.
Bm. Hofheim (Ried) 17. Febr. Aus dem Gemeinderat Ess
ſtand zur Beratung: 1. Genehmigung der letzten Jagdverſteigerung.1
Wenn auch das Verſteigerungsergebnis nicht ganz befriedigte, ſo erteilten
der Rat doch ſeine Genehmigung. 2. Antrag auf Pachtnachlaß; hiern
Herbeiführung der Entſcheidung durch das Pachteinigungsamt. Dern
Bürgermeiſter wurde beauftragt, hierüber mit den Jagdpächtern noch=5
mals zu verhandeln. 3. Anteil der Gemeinde an den Koſten der Erx
höhung und Verſtärkung des Lampertheim=Gernsheimer Dammſyſtemss
Der Rat iſt gewillt, eine Einigung zu erzielen, und verſucht, eine allges
meine Beſprechung mit den beteiligten Gemeinden herbeizuführen.
Da. Egelsbach, 17. Febr. In der öffentlichen Sitzung vomm
Dienstag abend ſtimmte der Gemeinderat der von der Lan=”
des=Kommunalbank und Girozentrale vorgelegten neuen Feingold=0
klauſel und deren Aufnahme in die beſtehenden Schuldurkundem
zu. — Das Geſuch des Brieftaubenvereins „Wiederkehr” um Ver=r
ringerung der Einſperrzeit der Tauben, während der Saatzeitü
wird dahinlautend genehmigt, daß die Tauben in der vierwöchigen
Sperrzeit täglich nur nachmittags nach 4 Uhr fliegen dürfen —
Zu der mit Wirkung vom 1. Januar d. J. eingetretenen Miet4
ſenkung in den Gemeindewohnungen gibt der Gemeinderat nach
träglich ſeine Zuſtimmung. Die Mietpreiſe ſind in den Altwohg
nungen um 10 Prozent und in den Flachbauwohnungen von 38—
auf 32.— bzw. von 28.— auf 22.— RM. geſenkt worden. — Dieit
Ueberlandzentrale Offenbach teilt mit, daß über die Herabſetzungi
der Stromgebühren zurzeit bei den zuſtändigen Stellen Beratuny
gen ſtattfinden, und daß den Gemeinden demnächſt Näheres hierx
über zugehe. — Der Voranſchlag 1931/32 iſt jetzt vom Kreisomn
an die Gemeinde zurückgegeben worden. Nach den ſeitens dess
Kreisamtes in den einzelnen Rubriken gemachten Aenderungen
verbleibt dann immer noch ein ungedeckter Betrag von 52000 RM0
Der Bürgermeiſter wies darauf hin, daß jetzt die erhöhte Biery
ſteuer weniger Ertrag bringe, als früher die einfache Steuer, unku
daß die Getränkeſteuer lange die Einnahme nicht bringe, wie ſin
im Voranſchlag eingeſetzt ſei. — Zwei Geſuche der Kommuniſtiſchenu
Partei, betr Mietfeſtſetzung und Strompreisreduzierung,
werder=
wegen verſpäteten Eingangs auf die nächſte Sitzung vertagt.
Ci Erbach, 18 Febr. Hohes Alter. Kommenden Samstag
vollendet Herr Wilh. Fiſcher ſein 79. Lebensjahr. Er erfreut ſich
weit über das Städtchen hinaus des größten Anſehens und iſt
be=
ſonders auch in Sängerkreiſen weithin bekannt. Noch heute beſucht
er regelmäßig die Uebungsſtunden in ſeinem Männergeſangverein
„Liederkranz” und dem evang. Kirchengeſangverein.
Dr. Ernſthofen, 18. Febr. Am Sonntag hatte die hieſige
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs, ihre diesjährige
Generalver=
ſammlung im Gaſthaus „Zur Poſt” abgehalten. Nach erfolgter
Rechnungsablage wurde der Vorſtand einſtimmig wiedergewählt.
Wegen der ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe findet das
Wan=
dererehrungsfeſt für das verfloſſene Wanderjahr 1931 in kleinem
Rahmen als Familienabend am kommenden Sonntag im Gaſthaus
„Zum Odenwald” (Ludw. Roßmann) ſtatt. Hoffentlich haben ſich
die Allgemeinverhältniſſe bis zum nächſten Jahr derart gebeſſert,
daß die Ortsgruppe ihr 25jähriges Stiftungsfeſt in größerem
Rah=
men feiern kann. — Der am letzten Sonntag abend abgehaltene
Theaterabend des Deutſchen Turnvereins Ernſthofen war ſehr gut
beſucht. Zur Aufführung kam der „Meineid=Bauer”.
Cx. Airlenbach, 16. Febr. Vortrag. Am Samstag hielt
Land=
wirtſchaftsrat Kunkel einen Vortrag über „Die Verwendung von
wirt=
ſchaftseigenem Futter‟. Der Vortrag war gut beſucht, und der
Red=
ner verſtand es vortrefflich, an Hand von Tabellen zu zeigen, daß der
Landwirt heute beſtrebt ſein muß, ſeinen Viehbeſtand mit eigenem
Futter nicht nur durchzuhalten, ſondern daß bei richtiger Auswahl es
auch wohk möglich iſt, gute Zucht= und Milchleiſtungen zu erzielen. —
Deutſcher Abend. Die hieſige Ortsgruppe der N. S. D.A.P. hielt
am Sonntag einen Werbeabend ab, der ſehr gut beſucht war.
K
zuuerlässio
und rasck.
Dk. Wald=Michelbach, 18. Febr. Unglücksfall. Ein 40, lediger Mann fiel während eines epileptiſchen Anfalles
aus dem 4. Stock der Guiſchen Mühle in Unter=Waldmichelbach auf
den gepflaſterten Hof. Er wurde mit ſchweren Kopfverletzungen
und Beinbrüchen nach Hauſe gebracht — Bei der
Jagdverſteige=
rung in Ober=Abtſteinach wurde die Gemeindejagd für 405 RM.
zuzüglich 100 RM. Steuer verpachtet. Der ſeitherige Pachtpreis
betrug 700 RM. — Hohes Alter, Frau Barbara Roth feiert
am Montag ihren 87. Geburtstag.
Or. Birkenau, 17. Febr. Generalverſammlung des
Ortsgewerbevereins. Bei der außerordentlichen
Generalver=
ſammlung des Ortsgewerbevereins Birkenau wurde für den von ſeinem
Poſten zurückgetretenen Schreinermeiſter Philipp Jakob 1. der
Kamm=
fabrikant H. Beſt zum 1. Vorſitzenden gewählt. Herr Philipp Jakob
wurde als Gründer des Ortsgewerbevereins Birkenau und in
Anerken=
nung ſeiner Verdienſte um die Wahrung der Belange des Handwerks
durch Beſchluß der Verſammlung zum Ehrenvorſitzenden gewählt. —
Volkstrauertag. Der Volkstrauertag ſoll auch dieſes Jahr wieder
auf Anregung des Bürgermeiſters auf breiteſter Baſis begangen werden,
und wurden die kirchlichen Vereimigungen beider Konfeſſionen ſowie die
Ortsvereine hierzu eingeladen.
Ee. Elmshaufen, 17. Febr. Hauptverſammlung. Sonntag,
den 21. Februar, hält die Spar= und Darlehnskaſſe Wilmshauſen bei
Herrn Philitp Hechler 5. ihre Hauptverſammlung ab. Da der
lang=
jährige Rechner der Kaſſe, Herr Lehrer i. RN. Berwig, im letzten Herbſte
ſtarb iſt auf der Hauptverſammlung dieſes Jahres ein neuer Rechner zu
wählen.
O. Reichenbach i. Odw., 17. Febr. Gedächtnisfeier. Wie
im vorigen Jahre, ſo ſoll auch diesmal wieder, am kommenden
Sonntag (Reminiſcere) eine Gefallenengedenkfeier veranſtaltet
werden. Am Sonntag morgen findet in der Kirche ein
Gottes=
dienſt ſtatt, an dem ſich die hieſigen Vereine beteiligen werden.
Dabei wirken der Poſaunenchor und der Kirchenchor mit. An den
Gottesdienſt ſchließt ſich eine kurze Gedenkfeier am
Kriegerdenk=
mal an. Für die Gemeinde wird Herr Bürgermeiſter Mink einen
Kranz niederlegen — Kriegerverein. Einen gut beſuchten
Familienabend hielt der hieſige Kriegerverein im Gaſthaus „Zur
Sonne” ab. Herr Reutzel aus Friedberg hielt einen intereſſanten
Lichtbildervortrag über das Thema: „Mit U=Boot, Torpedo und
Mine im Kampf gegen die Welt.”
Bn. Hirſchhorn 16. Febr. Tagung der
Kriegsbeſchä=
digten und Hinterbliebenen. Die Ortsgruppe Hirſchhorn
der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen — organiſiert in der
Krie=
gerkameradſchaft Haſſia — hielt am Sonntag im Gaſthaus „Zum
Naturaliſten” dahier ihre diesjährige Generalverſammlung ab, welche
ſich eines guten Beſuches erfreute. Nach dem üblichen Jahresbericht
folgte der Kaſſenbericht, welcher einen günſtigen Abſchluß zeigte. Drei
ſatzungsgemäß ausſcheidende Mitglieder wurden einſtimmig
wieder=
gewählt. Nach einer lebhaften Diskuſſion wurde einſtimmig die
fol=
gende Entſchließung gefaßt, welche dem Verband zugeleitet wird. Dieſe
lautet: 1. Die Verſammlung erhebt Proteſt gegen die vom Verband
geplante Aufhebung der monatlich hier in Hirſchhorn abgehaltenen
Sprechtage und fordert dringend aus den dem Verband dargelegten
Gründen die Beibehaltung dieſer Sprechtage. 2. Die Verſammlung
fordert von der Kriegerkameradſchaft Haſſia bzw. der Spitzenorgani=
ſation, daß dieſe ſich bei Aufſtellung des Kandidaten für die
bevor=
ſtehende Reichspräſidentenwahl unbedingt für unſeren ſeitherigen allver=
ehrten Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall v. Hindenburg, ent=
ſcheidet. — Wanderung des Odenwaldklubs. Die
vor=
geſtrige Monatswanderung der hieſigen Ortsgruppe des
Odenwald=
klubs, welche programmäßig nach Moosbrunn führen ſollte, mußte
in=
folge des vereiſten Neckars, wodurch ein Ueberfahren pp. desſelben nicht
möglich war, abgeändert werden. Man wanderte daher unter der ſehr
ſtarken Beteiligung von 50 Wanderinnen und Wanderern einſchließlich
einiger Jungwanderer nach dem benachbarten Grein.
Dz. Bickenbach, 17. Febr. Zufammenſtoß. Geſtern morger
gegen 10 Uhr fuhr ein Brüſſeler Perſonenwagen an der ſehr ſcharferu
faſt allen Fahrern bekannten Kurve an der Zwingenberger Straße mir
ziemlicher Geſchwindigkeit dem Perſonenauto der Firma Haußmann 1!
Darmſtadt ſo ſtark in die Flanke, daß letzteres erheblich beſchädigt wurde!
während erſteres faſt unverſehrt blieb. Wie durch ein Wunder bliebes
Perſonen unverletzt. Das Brüſſeler Auto, von Aegyptern beſetzt, wurdl
von einer öſterreichiſchen Dame ohne Führerſchein geſteuert.
Bb. Bensheim, 17. Febr. Kriegsbeſchädigten=
Tagun=
des Haſſia=Bezirks Bensheim. In der ſehr gut beſucht
ten Jahresperſammlung, die vom Vorſitzenden des Kriegervereins!
Kamerad Findling=Bensheim, mit Begrüßungsworten eröffnen
und geleitet wurde hielt Herr Kreisamtsaſſeſſor Nachtigall eicſ
Referat über. Fürſorge im Allgemeinen und Kriegsfürſorge im=
Beſonderen, wobei er der einſchneidenden Beeinfluſſung durch di
Notverordnungen, beſonders durch die jüngſte, 4. Notverordnung)
gedachte die Zwangslage der Fürſorgeſtellen hervorhob, dem
Unterſchied der gehobenen Fürſorge von der gewöhnlichen Fürſorg,g
darlegte, und von der Notwendigkeit eines Kauſalzuſammenhanu
ges zwiſchen Hilfsbedürftigkeit und Kriegsbeſchädigung ſprach. Herr
Landesgeſchäftsführer Krömmelbein=Darmſtadt ſprach in überzelen
gender Weiſe von der Schwierigkeit der Durchführung berechtis)
ter Intereſſen infolge der Notverordnung, von zeitgemäßer Nez
arbeitung der Notfälle und ſchneller Hilfeleiſtung. Herr Aſſeſorn
Nachtigall trat noch für Dezentraliſation der Fürſorge ein undl
richtete ſich gegen die vom Reich betriebene Ablenkungspolitik —
Herr Fürſorgeleiter Ritter ſprach in längeren Ausführungen
übe=
die richtige Antragſtellung und ſachverſtändige Ausnutzung alles
geſetzlich gebotenen Vorteile, die er an Hand, zahlreicher Fälle em
läuterte. — Nach drei Referaten ſetzte eine rege Ausſprache und
Frageſtellung ein, die ſich bis halb 6 Uhr in die Länge zog.
g. Gernsheim. 16. Febr. Die diesjährige Generalverſammm
lung des Turnvereins Gernsheim tagt im Vereinslokal Saalbai!
Deutſches Haus (Inhaber Georg Haas. Der Beſuch hätte in
An=
betracht der Wichtigkeit, ein beſſerer ſein dürfen. Der 1. Vor
ſitzende. Herr Amtsgerichtsrat Dr. Krichbaum, gab einen Ueben
blick über die Tätigkeit des Vereins im abgelaufenen Vereinsjahr
Ueber die Tätigkeit der Einzelabteilungen erſtatteten die Fackh
warte ihre Berichte. Den Rechenſchaftsbericht verlas Herr Schmieth
meiſter Valentin Egry. Als Vorſtandsmitglieder wurden wieder
gewählt die Herren Hermann Maul (2. Vorſitzender). Jakob Draur
(Wanderwart), Karl Schuhmacher (Zeugwart). Als Beiſitze
zogen in den Vorſtand neu ein die Turner Heinrich Staab unn
Joſef Staab. Den Abſchluß bildete die Verteilung der Ehren)
urkunden an die Sieger der letztjährigen Gauveranſtaltungen,
Cp. Klein=Gerau, 18. Febr. Neues Gemeinderats”
mitglied. An Stelle des zum Beigeordneten gewählten Ge
meinderatsmitgliedes Reibſtein tritt Jakob Schamber in des
Gemeinderat ein.
Af. Neu=Iſenburg, 15 Febr. Vereinsjubiläum. Dieſes
Tage konnte der Verein für Feuerbeſtattung, der politiſch wie kond
feſſionell Neutralität wahrt, auf ſein zehnjähriges Beſtehen zuu
rückblicken. — Feindliche Nachbarn. Die Gemeinde Neu=
Iſenburg beabſichtigte, die 30 vorſtädtiſchen Kleinſiedlungen, di
ihr das Reich zukommen laſſen will, auf dem Waldgelände arn
Südrand der Gemarkung zu errichten. Nun hat aber die Nachban
gemeinde Sprendlingen ſeit alter Zeit darin die Waldgerechtſame.
indem ſie darin das Vieh weiden, das Stockholz roden und daß
Reiſig leſen laſſen darf. Im Hinblick darauf hat der Sprendlinges
Gemeinderat mit 12 zu 6 Stimmen die Abgabe des Geländes abl
gelehnt, wiewohl deren Fläche nur einen winzigen Bruchteil de2
geſamten Waldungen ausmacht.
e. Bad=Wimpfen. 15. Febr. Winterbekämpfung )7!
Schnaken. Dieſer Tage gingen die ſtädtiſchen Arbeiter voit
Haus zu Haus, um die Bekämpfung der ſich in großer Zahl .
Kellern, Schuppen und anderen froſtfreien Orten niedergelaſſenel=
Hausſchnaken durchzuführen. Durch dieſe rechtzeitig umfaſſendei=
Vorkehrungen wird erreicht, daß wir in dieſem Jahre nicht eine
ſchlimmere Schnakenplage, zu erwarten haben, als im vorige
Jahre. Jeder auf ſeinem Grundſtück muß mithelfen, daß die le5e
Schnake aufgeſtöbert und vernichtet wird.
Rheinheſſen.
Ah. Bingen, 18. Febr. Holländiſcher Aufwertungé
ſchwindel entlarvt. Eine holländiſche Schwvindelgeſelſche”
lonnte mit Hilfe eines holländiſchen Notars, der die Betrugsmanope
beſtätigte, Neubeſitz von Aufwertungspapieren fälſchlich zu Alchein.
machen. Neben anderen Städten wurde die Stadt Bingen, wie geiee
det wird, um 35 000 RM. geſchädigt. Nachdem der Schwindel beſont.
wurde, hat die Stadt Bingen ſofort ihren Rechtsvertreter mit der Sach
beauftragt, und durch ſchnellen Zugriff gelang es, ſchon einen weſel”
lichen Teil der Schadenſumme zu retten, bevor ſich der Schwindler dur”
Konkurs weiteren Zahlungen entziehen konnte. Durch ihren Rechte
vertreter will nun die Stadt Bingen den holländiſchen Staat auf. D
Zahlung des Reſtbetrages verklagen. Es bleiben aber noch die rechtlichke
Vorausſetzungen für dieſen Prozeß zu klänen. Der holländiſche Pochlt”
der ja Staatsbeamter iſt, wurde ſeines Dienſtes enthoben.
Oberbeſſen.
Gießen 18. Febr. Eine oberheſſiſche Geflügeleng.‟
ter=Tagung findet nächſten Sonntag im Hotel „Hopfeld. Le
tens des Verbandes Oberheſſiſcher Geflügelzuchtvereine ſtan=
Bad=Nauheim 18. Febr. Der Verbandstagder 80.
kerinnungen Heſſens wird am 21. und 22. Mai hier oe
gehalten; etwa 400 Vertreter aus den drei heſiſchen Propinde”
werden erwartet.
Hi 1. gedrftr 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 50 — Seite 7
mmen aus aller Herren Länder.
Beiſpiel der Pflichterfüllung . .." ſchreiben Auslandsdenkſche. — „Hindenburg iſt nicht müde!”
(Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.)
Die Frage, ob Hindenburg noch einmal bereit
ſei, die Bürde der Präſidentſchaft auf ſich zu nehmen.
hat in der ganzen Welt eine ungeheure Bewegung
ausgelöſt. Sie findet ihren Niederſchlag in Bergen
von Briefen, die ſowohl in der Wilhelmſtraße als
auch beim Hindenburg=Ausſchuß eingehen, — in
Leit=
artikeln der großen Auslandspreſſe, in den
Mei=
nungsäußerungen derjenigen Männer, die heute die
Welt regieren.
Weißen
äußert.
Hauſes in Waſhington erzählt man ſich, Hoover habe ge=
Hindenburg ſei.
„eine der ganz wenigen Garantien, die Europa heute noch
zu bieten habe!"
Stimſon, der amerikaniſche Außenminiſter, ſagte dieſer Tage
in einer Unterredung: „Ich habe auf meiner Reiſe in Europa
viele alte und müde Politiker geſehen. — Hindenburg gehört
ganz beſtimmt nicht zu ihnen!“
Ein rührender Brief traf dieſer Tage ein. Er trug eine
Reihe fremder Marken und hatte von Südamerika aus die
wochenlange Reiſe über den Ozean gemacht. Deutſche Wolga=
So kennt ihn Deutſchland.
Eblinks: Der erſte Bürger des Staates bei der Erfüllung ſeiner Wahlpflicht. Oben rechts: Das Staatsoberhaupt empfängt die
Fgeter der Weltmächte. Unten links: Der Oberbefehlshaber der deutſchen Wehrmacht. Rechts: Liebling und Vorbild der Jugend,
FBgroßen Deutſchen zu ſprechen haben: Goethe und Hinden=
Uhn einer ganzen Anzahl von Briefen, die in dieſen Tagen
Edim Auslande in die Wilhelmſtraße gelangten, wurde ge=
M’s liege für die ganze kultivierte Welt ein tiefer Sinn
E daß dieſe Reichspräſidentenwahl, die Wahl dieſer großen
A lölichkeit, in den Schatten der Goethefeiern falle.
ſu den Vereinigten Staaten iſt die Hindenburg=Begeiſterung
Abeſonders ſtark. — ſie wird getragen auch von den zahlrei=
RTeutſch=Amerikanern. Die Begrüßungstelegramme, die zu
ſiunden in der Wilhelmſtraße einlaufen, grüßen den
„grand old man”,
HMarſchall von Deutſchland”!
die amerikaniſche Oeffentlichkeit iſt womöglich noch
begeiſter=
ſils die Deutſch=Amerikaner es ſind. In den Korridoren des
Bauern ſchreiben aus ihrer neuen Siedlungsſtätte in Paraguay
an den Reichspräſidenten! Sie wiſſen noch nichts von der Wabl.
aber ihr Anſinnen iſt bezeichnend. Ein dortiger Lehrer hat den
Brief abgefaßt:
Hochverehrter Herr Generalfeldmarſchall! Nach langer und
mühſeliger Arbeit haben wir jetzt das Haus für eine deutſche
Schule vollendet, noch haben wir allerdings keine Lehrmittel.
Das erſte, worum wir Deutſchland bitten, iſt Ihr Bild, das wie
wir auf langer Wanderung geſehen haben, allen in der Welt
lebenden Deutſchen die Verbindung zur alten Heimat bedeutet!”“
Intereſſant iſt das Schreiben eines bekannten engliſchen
Hellſehers, der Hindenburg beſchwört, die Kandidatur
anzuneh=
men. „Der Sieg, Ew. Exzellenz, iſt ſicher, und es liegen vor
Ihnen noch lange Jahre fruchtbarer Arbeit!”
Und mit gleicher Poſt ſchreibt ein engliſcher General, der
im Weltkrieg eine führende Rolle ſpielte: „Seit der Schlacht von
Tannenberg haben Sie Herr Generalfeldmarſchall. und
Deutſch=
land nicht ſo untrennbar zuſammengehört, wie in dieſer
Schick=
ſalsſtunde!”
Immer neue Briefe treffen ein, das Telephon bei den
zu=
ſtändigen Stellen ſteht nicht ſtill. Seltſam, wie ſich das Intereſſe
der Welt für Hindenburg nicht nur im Politiſchen erſchöpft,
ſon=
dern ſehr weit ins Menſchliche geht
Ein Südamerikaner, der die Arbeitszeit der großen Politiker
feſtſtellen will, läßt ſich mit Staunen erzählen, daß Hindenburg
jeden Morgen punkt 6 Uhr aufſteht. Daß er noch niemals in
ſeinem Leben einen Kurort beſucht hat. Daß er auch in
Geſprä=
chen mit hohen Diplomaten gern durch einen derben Ausdruck
eine Sache ins Klare bringt. Daß er nur Zigaretten raucht und
auf die Frage, ob ihn das nicht nervös mache, geantwortet haben
ſoll:
„In meinem Alter hat man keinen Augenblick Zeit.
nervös zu ſein!“
Daß er im Jahre 1931, wie eine Umfrage feſtſtellte, mit dem
deutſchen Reichskanzler zuſammen von allen Politikern der Welt
den Rekord an Nachtarbeit geſchlagen hat
Dies alles erzählen die Zeitungen der ganzen Welt in
die=
ſen Tagen mit unvorſtellbarer Breite, und ſie fügen auch vieles
aus dem Leben Hindenburgs hinzu. wovon der Reichspräſident
ſelbſt bis heute nichts gewußt hat. —
Dankſchreiben kommen in beſonders großer Zahl aus den
früheren deutſchen Kolonien, wo Kriegskameraden
und Pioniere des Deutſchtums ſich angeſiedelt haben. Dort iſt
ſchon vor Wochen die Hindenburg=Kandidatur irrtümlich als
Ge=
wißheit ausgegeben worden.
Ein Farmer aus dem früheren Deutſch=Süd=Weſt ſchreibt:
„Diejenigen, die hier draußen auf Vorpoſten kämpfen, glauben
manchmal, die Härte und Mühſal des Kampfes nicht mehr
er=
tragen zu können. Wenn wir trotzdem immer durchgehalten
haben, wenn wir gerade jetzt über die ſchwere materielle und
ſeeliſche Kriſe, die die deutſchen Siedler bewegt, hinüberkommen,
ſo iſt entſcheidend dafür vor allem
Ihr Beiſpiel der Pflichterfüllung, des Ausharrens bis zum
letzten Blutstropfen!
So geht es wohl heute uns Deutſchen in der ganzen Welt!“
Intereſſant iſt auch die Stelle eines Briefes, den ein
eng=
liſcher Großkaufmann einem Geſchäftsfreund nach Berlin
ge=
ſchrieben hat: „Wir haben zwar eine große Flotte — Ihr aber
habt als Führer einen großen, unbezwingbaren Soldaten! Den
Geiſt der Tapferkeit kann kein Friedensvertrag einem Volke
nehmen!”
In normalen Zeiten ſchon kommen täglich Hunderte von
Poſtſachen im Präſidenten=Palais an. In dieſen Tagen hat ſich
ihre Zahl vervielfacht. Hindenburg dürfte alſo, wollte er alles
leſen, überhaupt an keine andere Arbeit mehr denken. Deshalb
läßt er ſich zumeiſt in Auszügen Bericht erſtatten.
Einen Brief wird er jedoch geleſen haben, er kam aus
Oſt=
preußen, und ein kleiner Junge hat mit ſteiler Kinderhandſchrift
hinter einem Gruß geſchrieben: „Lieber Onkel Hindenburg, mit
was für Bleiſoldaten ſpielt man Wahlkampf? Ich möchte ſo
gerne für Dich ſiegen!“
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 19. Februar.
17.05: Unterhaltungskonzer: erwerbsloſer Muſiker. Werke von Grieg,
Delibes, Joh. Strauß, Suppe, Offenbach, Jol Strauß, Lehar.
18.40: Mannheim Berufsberaterin Koob: Berufe ohne
Hochſchul=
ſtudium für Abiturientinnen.
19.05: Aerztevortrag Was iſt Eugenik?
19.35: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.05: Symphoniekonzert des Philharm, Orcheſters Stuttgart.
Wer=
ke von Kahn. Bach. Mozart Beethoven.
21.30: Im Fluge um die Welt. Im Schatten der Kordilleren.
Zuſammengeſtellt und geleitet von K. Köſtlin.
22.30: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
22.50: Tanzmuſit aut Schallplatten
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Freitag, 19. Februar.
10.10: Schukfunt: Ein Tag aus dem Leben des jungen Goethe.
11.30: Landwirtſchaftslehrer Voigt: Wie gründe ich eine
Genoſſen=
ſchaft, und welches ſind die Aufgaben des Aufſichtsrats, des
Vorſtandes und der einzelnen Mitglieder?
15.00: Jungmädchenſtunde. Jugend hilft der Jugend.
15.40: Jugendſtunde: Praktiſches Naturforſchen.
16.00: Dr. Fencke: Pädagogiſches in der außerpädagogiſchen
Litera=
tur.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Heider: Das Geſicht der oſtelbiſchen Kleinſtadt.
18.00: Dr. Tänzler: Die ſoziale Kriſe in den Vereinigten Staaten
von Amerika.
18.30: Prof. Dr. Mersmann: Hausmuſik.
19.00: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
19.20: Dr. Wiedwald: Die leeren Tage des Arbeitsloſen.
19.40: F. Stöſſinger: Einführung in die Oper „Das Herz” von
Hans Pfitzner.
20.00: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht. Uebertragung
aus Amerika.
20.15: Das Herz Muſikdrama von Hans Pfitzner,
ca. 21.30: Tages= und Sportnachrichten
23.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
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Schu=
galte und Adolf Ginsburg.
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Freitag, 19. Februar 105g
Die lanen Lage mäfelt ausgenähr ioerden:
Natureisgewinnung auf einem See bei Berlin.
Auf den gefrorenen Gewäſſern rings um Berlin ſieht man jetzt allenthalben Männer, die aus
der Eisdecke große Blöcke herausſägen, um ſie in die Keller der Brauereien und Kühlhäuſer zu
bringen. Vondort werden ſie im Hochſommer, wenn die Sonne wieder heißer ſcheint, zu nützlicher
Verwendung geholt werden.
Beich und Ausland.
Ehrenvolle Auszeichnung eines Förderers
der chemiſchen Induſtrie.
Frankfurta M. In Anerkennung ſeiner
hervorragenden Verdienſte um die Entwicklung
der chemiſchen Induſtrie iſt Prof. Dr. Albrecht
Schmidt, Frankfurt a. M., zum Dr.=Ing. e. h.
der Techniſchen Hochſchule Braunſchweig
er=
nannt worden: Prof. Schmidt, ſeitheriges
ordentliches Vorſtandsmitglied der J.=G.
Far=
beninduſtrie, hat anfangs des Jahres, nach
44jähriger Tätigkeit in Technik und
Wiſſen=
ſchaft ſein Amt niedergelegt, um gemäß Auftrag
des Preußiſchen Kultusminiſteriums ſeit
Be=
ginn des Winterſemeſters an der Univerſität
Frgnkfurt a. M. die Intereſſen der induſtriellen
Chemie zu vertreten und Vorleſungen zu halten.
Ein Darlehnsſchwindler feſtgenommen.
Frankfurt a. M. Die Frankfurter
Kri=
minalpolizei hat einen Darlehnsſchwindler
feſt=
genommen, der ſich Walter Schwaben nannte,
tätſächlich aber Walter Haug heißt und auch von
der Münchener Polizei geſucht wird. Er
grün=
dete in Frankfurt eine Firma unter dem Namen
Nord=Süd Erfolgswerbung und nahm, um dieſe
zu finanzieren, Darlehen auf. Auch unterſchrieb
er wahllos Wechſel, die er natürlich nicht
ein=
löſen konnte.
Das Eheverſprechen auf dem Maskenball.
Frankfurt a. M. Am Faſtnachtsdienstag
lernte ein junges Mädchen bei einem Maskenball
einen Herrn kennen, der ihr auch gleich die Ehe
verſprach. Der „Kavälier” brachte es fertig,
ſeiner neuen Braut auf Grund dieſes
Ehever=
ſprechens in ganz kurzer Zeit zirka 500 Mark aus
der Täſche zu locken und dann zu verſchwinden.
Jetzt konnte der Heiratsſchwindler durch die
Kri=
minalpolizei feſtgenommen werden. Es handelt
ſich um den 27jährigen Schloſſer Wilhelm Parr,
der ſich unangemeldet hier aufgehalten hat.
Folgenſchwerer Straßenbahnzuſammenſtoß.
Oberhauſen. Ein von Oberhauſen
kom=
mender, ſtark beſetzter Straßenbahnwagen, fuhr
infolge dichten Nebels und Zuſammentreffens
verſchiedener unglücklicher Umſtände auf den von
Oſterfeld kommenden Wagen auf. Der
Zuſam=
menſtoß war ſehr heftig. Acht Perſonen wurden
verletzt.
Aus Rache ein Haus in die Luft
geſprengl.
Das zerſtörte Haus,
das ein Bauarbeiter in Göteborg in die Luft
ſprengte, um ſich an ſeiner geſchiedenen Frau.
die darin wohnte, zu rächen. Aus den
Trüm=
mern wurden 3 Tote und 6 Schwerverletzte
ge=
borgen. Der Täter beging Eelbſtmord.
Favag=Prozeß.
Replik des Oberſtaatsanwaltes. — Das Schluß=
Plädoyer. — Juſtizrat Dr. Klee ſpricht für
Kirſchbaum.
Frankfurt a M. Im Favag=Prozeß
wurde geſtern das Schluß=Plädoyer gehalten,
und zwar ſprach Rechtsanwalt Dr. Klee für den
Angeklagten Kirſchbaum. Das Plädoyer war
wohl das beſte, was im Favag=Prozeß gehalten
wurde. In ſeinen außerordentlich
wirkungsvol=
len Darſtellungen befaßte ſich Dr. Klee mit den
Vorgängen in der Kirſchbaum unterſtellten
Kau=
tionsabteilung. Beſonders ſcharf wandte ſich Dr.
Klce gegen die Behauptungen der
Staatsanwalt=
ſchaft, Kirſchbaum habe unehrenhaft gehandelt.
Bei den Geſchäftsmethoden der Favag ſei es
ganz gleichgültig geweſen, ob Kirſchbaum am
Geſchäft beteiligt war oder nicht. Bei dem
be=
ſonders beanſtandeten Geſchäft mit dem Kahn=
Konzern habe es ſich durchweg um gute
Ge=
ſchäfte gehandelt, bei denen die Favag nichts
verloren habe. Was die Abſatzfinanzierung
be=
trifft, ſo ſei dieſes Gebiet ein neues und
riſiko=
reiches Arbeitsgebiet, für das es feſte Regeln
nicht gäbe. Seine Anwaltskollegen ſeien mit ihm
einer Meinung, daß Kirſchbaum ein anſtändiger
Menſch ſei. Wörtlich ſchloß dann Dr. Klee mit
den Worten: „Ich halte meinen Freund
Kirſch=
baum für keinen Verbrechr. Ich gehe aus
die=
ſem Saale mit der unerſchütterlichen
Ueberzeu=
gung, daß er niemals etwas wiſſentlich
Straf=
bares getan hat.” — Die dann einſetzende Replik
des Oberſtaatsanwalts widerlegte die von den
Verteidigern, der Angeklagten zu deren
Ent=
laſtung aufgeſtellten Behauptungen. Das
Ur=
teil wird bereits am Donnerstag nächſter Woche
verkündet werden.
Vater und Tochter ertrunken.
Odernheim (Glan). Der Landwirt O.
Türriegel und ſein zweijähriges Töchterchen
ver=
gnügten ſich mit der Schwägerin Türriegels beim
Eislaufen auf dem zugefrorenen Glan. Plötzlich
brachen alle drei im Eiſe ein. Während die
Schwägerin ſich retten konnte, ertranken Vater
und Kind. die Leichen konnten bisher noch nicht
geborgen werden.
Explodierter Benzintank durch offenes Licht.
Wendehauſen. Beim „Auffüllen ,des
Benzinbehälters an einem Motorrad kam eine
Frau mit offenem Licht dem Benzin zu nahe.
Der Benzinbehälter explodierte, und durch das
herausſpritzende Benzin wurden die Kleider
der Frau in Flammen geſetzt. Sie erlitt ſchwere
Brandwunden und mußte dem Krankenhaus
zu=
geführt werden.
Ballon „Ernſt Brandenburg”
zur Subſtratoſphärenfahrt geſtartet.
Bitterfeld. Der Ballon „Ernſt
Bran=
denburg” iſt geſtern vormittag 9.28 Uhr zu einer
Subſtratoſphärenfahrt geſtartet. Die Fahrt wird
in etwa 8000 bis 9000 Meter Höhe verlaufen
und der Kontrolle und Vervollſtändigung der
Höhenſtrahlen=Meſſungen dienen.
Meteorologi=
ſcher Leiter, iſt Sucksdorf=Berlin. Führer des
Ballons iſt der Bitterfelder Ballonführer
Schütze. Ein zweiter Ballon, der bereits um 9.06
Uhr ſtartete, begleitet den Subſtratoſphären=
Ballon in niedrigerer Höhe.
Zur Warnung!
Hamburg=Wilhelmsburg. Ein 50
Jahre alter Eiſenbahnbeamter hatte ſich
vor=
geſtern mit dem Kopfhörer niedergelegt und
wollte, um das Licht abzuſchalten, der
Bequem=
lichkeit halber die Birne einer elektriſchen
Lampe einfach locker ſchrauben. Hierbei muß er
in den Lichtſtromkreis geraten ſein. Er wurde
infolge des Erdſchluſſes ſofort getötet.
Diphtherieerkrankungen in Gleiwitz.
Bereits fünf Todesopfer.
Gleiwitz. Von den Schülerinnen einer
katholiſchen Volksſchule im Stadtteil Brynek ſind
ſeit dem 1. Januar 1932 fünf Kinder an
Diph=
terie geſtorben. Die Zahl der noch erkrankten
Schülerinnen dieſer Anſtalt beträgt gegenwärtig
zwanzig. Um einer weiteren Verbreitung der
Krankheit vorzubeugen, iſt die Schule bis zum
6. März geſchloſſen worden.
Das Bombenakkenkak auf den Schnellzug Benkimiglia-Pariu
Der entgleiſte Schlafwagen.
Zwiſchen Toulon und Marſeille wurde auf den Schnellzug Ventimiglia-Paris ein
Bombes=
attentat verübt. Trotzdem der Zug im Augenblick der Kataſtrophe mit einer Geſchwindigkeit vra
90 Kilometern fuhr und obwohl einer der Schlafwagen über eine Böſchung 80 Meter weit hin
untergeſchleudert wurde, wurden nur drei Paſſagiere leicht verletzt.
Aufſehen erregendes Verfahren
eines deutſchen Gelehrken
zur Gewinnung von Zucker aus Holz.
Die Kleiderrechnungen
der früheren Stadtbank=Direkkoren
Profeſſor Schlubach
bei der Anwendung ſeines neuen Verfahrens.
Das alte Problem, Zelluloſe in Zucker zu
ver=
wandeln, löſt ein neues Verfahren von Profeſſor
Schlubach=Hamburg auf eine verblüffend
ein=
fache Weiſe. Schlubach behandelt zerſtückeltes
trockenes Holzmaterial ohne Erwärmung und
unter erhöhtem Druck mit trockenem
Salzſäure=
gas und erzielt ſo die Umwandlung der
Zellu=
loſe in waſſerlöslichen Zucker.
Eine gefährliche Fahrt.
Gebhardshain. Auf der Fahrt von
Gebhardshain nach Betzdorf kam das Poſtauto
in der Kurve oberhalb der Ueberführung der
Kreisbahn auf der glatten, verſchneiten Straße
ins Rutſchen und drehte ſich mehrmals um ſeine
eigene Achſe. Die Inſaſſen des Wagens drängten
erſchrocken an die Tür und ſprangen aus dem
Wagen. Wenige. Meter vor dem
Brückengelän=
der konnte der geiſtesgegenwärtige Fahrer den
Wagen zum Stehen bringen und ſo größeres
Unglück verhüten und das Poſtauto vor dem
ſicheren Abſturz die Böſchung hinunter bewahren.
Drei Opfer einer Eiferſuchtstat.
Regensburg. In Regensburg ereignete
ſich in der Mittwochnacht eine ſchreckliche
Blut=
tat. Ein Reichswehrobergefreiter gab Mittwoch,
nach 22 Uhr, in Regensburg auf ein Mädchen,
mit dem er ein Verhältnis unterhielt, ſowie auf
deſſen Mutter mehrere Schüſſe ab. Letztere
wurde durch drei Kugeln in die Bruſt ſofort
ge=
tötet. Das Mädchen, das auf der Flucht in den
Rücken einen Schuß erhielt, und der Gefreite,
der nach der ſchrecklichen Tat ſich einen
Kopf=
ſchuß beibrachte, wurden in ſchwerverletztem
Zu=
ſtand in das Krankenhaus eingeliefert. Hier
er=
lag der Gefreite ſeinen Verletzungen. Das
Mädchen mußte ſofort einer Operation
unter=
zogen werden. Als Grund zur Tat wird
Eifer=
ſucht angegeben.
Schweres Flugzeugunglück bei Nieder=Jeutz.
Metz. Ein Flugzeug des Metzer
Jagdflie=
gerregiments erlitt über dem Flugplatz Nieder=
Jeutz einen Motordefekt. Der eine der beiden
Inſaſſen, Unteroffizier Bordin, ſprang mit einem
Fallſchirm ab,, der ſich jedoch nicht öffnete.
Bor=
din ſtürzte unglücklicherweiſe in einen Hochofen
und verbrannte. Der zweite Flieger,
Unter=
offizier Senechal, ſtürzte mit dem Flugzeug auf
eine Baracke und war auf der Stelle tot.
Eine vierte Pyramide entdeckt!
Kairo. Der ägyptiſche Altertumsforſcher
Prof. Selim Haſſan teilt mit, daß er in Gizeh.
in der Nähe der drei berühmten Pyramiden,
eine vierte Pyramide entdeckt habe. Die
Grund=
fläche der neuen Pyramide betrage 5000
Qua=
dratmeter.
Berlin. Im Sklarek=Prozeß wurde geſte
der Leiter des Kredit=Kontrollbüros, Stadtbann
direktor Schröder, vernommen, der u. a. auch Au
den Sklareks gewährten Kredite zu überwachan
hatte. Auf Vorhaltungen des Vorſitzenden g=
Schröder zu, daß er ſich ſeine Garderobe bei darl
Sklareks habe anfertigen laſſen, und daß er ſan
Konto in Höhe von 1800 RM. erſt nach der
Vo=
haftung der Sklareks beglichen habe. Allerdinus
wollte er erſt ſpäter erfahren haben, daß Die
Anzüge bei Keller u. Furch angefertigt worde.
ſeien. Vorſitzender: „Woher haben Sie das
u=
fene Konto bei Keller u. Furch erfahren?"
Zeuge: „Von Stadtbankdirektor Hoffmann.”
Vorſitzender: „Und an wen haben Sie bezahlt !
Zeuge: „Muß ich das ſagen?‟ — Vorſitzen
der: „Jawohl.” — Zeuge: „An Brolat.” Va
ſitzender: „Wieſo hatte Brolat die Quittung
— Zeuge: „Das weiß ich nicht; aber er ha.”
auch Rechnungen für andere. Hoffmann=/4
übrigens auch andere Beamte zu =Brolat.G)
ſchickt.” — Vorſitzender (zu Hoffmann): „He
Hoffmann, das haben Sie uns bisher imn
ſchamhaft verſchwiegen.” — Hoffmann gab hie
auf zu, daß er Schmitt, Schröder und Schameit.
auf das Konto bei Keller u. Furch aufmerkſce
gemacht habe. — Vorſitzender: „Welche Erkk)
rung haben Sie denn für Ihre bisherige Scheu!
— Rechtsanwalt Wahn (zu Hoffmann): „Sag
Sie doch offen, daß Sie die Sozialdemokratiſ i
Partei und die Preſſe fürchteten.” — Hoffmamſ.
„Jawohl, die Gründe ſind in der Partei vi
ankert. Ich war froh, daß Stadtrat ReimaU
den Namen Brolat zuerſt genannt hat und
ihn nicht zu ſagen brauchte.”
un die
Füut-
His
15 Millionen Dollars unterſchlagen.
New York. In Chikago wurde nach woche”
langen Unterſuchungen gegen ſechs Beamte h3
Bain=Bank=Konzerns Anklage wegen Unt/
ſchlagung von insgeſamt 15 Millionen Döll.
erhoben. Der Konzern umfaßt zwölf Bank.
und hat im Juni letzten Jahres die Zahlungy)
eingeſtellt. Unter Vorſpiegelung falſcher L
ſachen haben die Angeklagten Auszahlungen 1
macht, die ſich zu ihren Gunſten auswirkten.”
Wichkige neue Grabfunde.
bei den Pyramiden.
Die „Kornmahlerin”,
eine herrlich erhaltene Plaſtik der altägyptiſche
Kunſt, etwa aus dem dritten vorchriſtliche.
Jahrtauſend ſtammend, wurde bei neuen. it
grabungen aufgefunden, die der ägyptiſche *.
feſſor Selim Effendi Huſſan bei den Oie
Freitag, 19. Februar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 50 — Seite 9
Soart, Splel und Jucnen
Der Spork des Sonntags.
Auch an dieſem Wochenende iſt das Sportprogramm wieder
mumfangreich und auch reichhaltig. Die Raſenſports warten
Repräſentativ= und Meiſterſchaftskämpfen auf.
Fußball.
Die junge ſüddeutſche Fußballelf, die zu Jahresanfang die
unenden Siege über Budapeſt, Norddeutſchland und
Branden=
pg erzielte, ſteht am Sonntag vor einer ſchweren Aufgabe: Im
se. Süddeutſchland-Zenrralungarn in Budapeſt
pſm die Ungarn mit einer ſehr ſtarken Mannſchaft den Ver=
„nachen, Revanche für die ſchwere Stuttgarter Niederlage
11 „Fohlen” zu nehmen. Unter den herrſchenden Verhältniſſen
ſu e unſere Mannſchaft froh ſein, wenn ſie mit einem
Unent=
elen davonkäme. Man muß ſich aber auch auf eine
Nieder=
gefaßt machen. — Weitere Repräſentativſpiele des
Sonn=
ſind Paris—Köln in Paris und Belgien—Frank=
5 in Brüſſel.
Sie ſüddeutſchen Endſpiele bringen für die meiſten
huiſchaften bereits den Abſchluß der erſten Serie. Es gibt
wer eine Anzahl von Großkämpfen. Es ſpielen: Abtei=
Nordweſt: Eintracht—FSV. Frankfurt. SV. Waldhof
2. Neckarau, Mainz 05—FV. Saarbrücken. FK. Pirmaſens
Wormatia Worms; Abteilung Südoſt: Karlsruher
H—FV. Raſtatt. SpVg. Fürth-Bayern München. München
—1. FC. Nürnberg, VfB. Stuttgart—1. FC. Pforzheim.
Em den ſüddeutſchen Verbandspokal ſpielen:
Min/Heſſen: Rot=Weiß Frankfurt-Viktoria Urberach
tenstag), Kickers Offenbach—VfL. Neu=Iſenburg. Alemannia
Ams—Union Niederrad, SV. Wiesbaden—Germania Bieber,
hia: 93—Kaſtel 06: Bayern; SSV. Ulm—DSV. München,
um Regensburg—Wacker München. Schwaben Augsburg—FV.
NeB nürnberg: Würtkemderg Baden.
SCFfei=
hy—Freiburger FC., Germania, Brötzingen—SV. Feuerbach,
Stigarter Kickers—FC. Birkenfeld, Sportfreunde Eßlingen—
Yyx Karlsruhe. Union Böckingen—FC. Mühlburg; Rhein
Hax: Saar Saarbrücken—SpVg. Sandhofen. Sportfreunde
Srorücken—FC. Kaiſerslautern, Boruſſia Neunkirchen—SV. 05
5erorücken, Phönix Ludwigshafen—Mundenheim, FC. Idar—
B. Mannheim, Amicitia Viernheim—FC. 08 Mannheim.
Handball.
In zwei Bezirken werden Entſcheidungsſpiele um die
Be=
sHandballmeiſterſchaft ausgetragen. In Bayern braucht
SpVg. Fürth aus dem Rückſpiel gegen München 1860 in
Inchen nur einen Punkt, um Bayernmeiſter zu ſein, und auch
nBezirk Main / Heſſen wird der Titel auch dann an
Darm=
ſit 98 fallen, wenn die Mannſchaft gegen VfR. Schwanheim nur
ſünentſchieden erzielt. Bei den Damen kommen zwei
Schluß=
bie um die Main/Heſſen=Meiſterſchaft zum Austrag: Eintracht
vm furt—SV. Wiesbaden und Mainz 05—Polizei Darmſtadt.
—r der Gruppe Rhein ſpielen bei den Herren FV. Franken=
G—FC. 08 Mannheim. — Außerdem gibt es noch Spiele um
„Main=Pokal” und um den mittelfränkiſchen Pokal. — Bei
Hallenturnier des Berliner Verbandes iſt auch
YC. Wien beteiligt,
Rugby.
Im Neckarkreis wird ein Verbandsſpiel zwiſchen Heidelberger
3 und Heidelberger TV. 46 ausgetragen.
Hockey.
Von den Privatſpielen verdient das Treffen zwiſchen VfR.
hrheim und dem ſpielſtarken TV. 5: Sachſenhauſen beſondere
Hähnung.
Leichtathletik.
Eine Anzahl der beſten deutſchen Athleten, ſo u. a. Dr.
Paix, Jonath, Körnig. Hirſchfeld, Syring u. a. m., ſtartet beim
burtgarter Hallenſportfeſt des Süddeutſchen Ver=
Iots.
Tennis.
Der Deutſche Tennis=Bund hält in Dresden ſeine
Gene=
ſyerſammlung ab, für die eine intereſſante
Tagesord=
ug vorliegt. In Eſſen kommt es zu einem Hallentenniskampf
Zeinland—Holland.
Schwimmen.
In Pforzheim kommt es zu einem Schwimmkampf
Aittemberg-Baden, der ſpannende Kämpfe zu
brin=
verſpricht. — Ein kreisoffenes Schwimmfeſt veranſtaltet der
Denbacher SV. 96.
Winterſport.
Borausgeſetzt, daß ſich in den Bergen das Winterwetter hält,
burd es auch an dieſem Sonntag noch einmal ein ſtattliches
Mierprogramm geben. Vorgemerkt ſind u. a. die folgenden
Yyrſtaltungen: Schwäbiſche Skimeiſterſchaften in Baiersbronn,
DA.=Skimeiſterſchaften in Joſefsthal, Allgäuer Slalom= und
z0rtsläufe in Immenſtadt, Fränkiſcher 40=Kilometer=Staffel=
UEn Weißenſtadt. Thüringer Skimeiſterſchaften in Ruhla,
Atſche Akademiſche Winterſpiele in Altenberg und die Süd=
Odeutſchen Eishockeymeiſterſchaften in Schwenningen.
Verſchiedenes.
Die Schwerathleten veranſtalten Olympia=
Ausſcheidungs=
ſoie der Ringer in Schifferſtadt für die Mitttelgewichtler
Mim Köln für die Schwergewichtler. — In Frankfurt a. M.
biet der Deutſche Fechtertag ſtatt. — Galopprennen gibt es in
heen, Auteuil und Cannes.
Um die Handball=Gruppenmeiſterſchaft.
SV. Darmſtadt 1898 — V. ſ. R. Schwanheim.
Das für den kommenden Sonntag urſprünglich angeſetzte
Spiel der 98er gegen VfR. Mannheim in Mannheim iſt von
dem ſüddeutſchen Verbandsſpielwart auf den 6. März verlegt
und hierfür das Spiel gegen VfR. Schwanheim anberaumt
wor=
den. Es handelt ſich bei dieſem Treffen nicht um das noch
rück=
ſtändige Spiel um die Bezirksmeiſterſchaft, das vielmehr erſt im
März zum Austrag gelangt, ſondern um ein Spiel innerhalb
der Weſtgruppenrunde. Das Spiel, das in Darmſtadt
ſtatt=
findet wird darüber Auskunft geben, ob die 98er die Vorrunde
der Weſtgruppenſpiele ohne Punktverluſt beenden können. Dies
zu erreichen, iſt für die Sportvereinler um deswillen ſo
bedeu=
tungsvoll, weil der bis jetzt erkämpfte Vorſprung unbedingt am
kommenden Sonntag gehalten werden muß, da die 98er in der
Rückrunde, in der ſämtliche drei Spiele auswärts ausgetragen
werden müſſen, vor einer ſchweren Aufgabe in der Vorrunde
ſtehen.
Die Mannſchaft des VfR. Schwanheim. die als 2. Vertreter
des Bezirks Main=Heſſen an den Süddeutſchen Endſpielen
teil=
nimmt, iſt in Darmſtadt ſo gut bekannt, daß es nicht vieler
Worte bedarf, um die Tatkraft und Kampfesfreudigkeit dieſer
Elf zu ſchildern. Die Schwanheimer Raſenſpieler haben in
die=
ſer Spielzeit in konſtant guter Form die Meiſterſchaft der Gruppe
Main errungen und dabei die favoriſierte Mannſchaft des
Fuß=
hallſportvereins Frankfurt aus dem Feld geſchlagen. In den
Spielen um die Bezirksmeiſterſchaft mußte die Elf zwar eine
Niederlage gegen die 98er einſtecken, konnte ſich aber vor dem
Südrheinmeiſter, Sportverein Wiesbaden, der in Schwanheim
4:1 bezwungen wurde, nachdem das Spiel in Wiesbaden 3:3
ge=
endet hatte, placieren. Aus den Spielen früherer Jahre weiß
man zur Genüge, daß Schwanheim in Darmſtadt ſtets gute
Par=
tien geliefert hat und immer erſt nach hartnäckigem Kampf
be=
zwungen werden konnte. Es wird daher den Einheimiſchen auch
im bevorſtehenden Spiel nicht leicht fallen, zum Sieg zu
kom=
men. Allerdings wird den 98ern zugute kommen, daß am
kom=
menden Sonntag wahrſcheinlich die Bodenverhältniſſe wieder
einwandfrei ſind, und daß ihnen wieder die komplette
Mann=
ſchaft, alſo auch Werner und vorausſichtlich Fuchs zur
Ver=
fügung ſteht. Ein intereſſantes Spiel iſt ſo auf jeden Fall zu
erwarten.
Fußball.
1. FC. Langen—Techniſche Hochſchule.
Am Samstag ſpielt die Hochſchulmannſchaft gegen den
heſſiſchen Bezirksligiſten 1. FC. Langen. Da die Mannſchaft der
THD. zurzeit recht ſpielſtark iſt und die Langener in kompletter
Aufſtellung antreten, dürfte ein ſehr ſpannender Kampf zu
er=
warten ſein. Die Hochſchulmannſchaft hat ungeſchlagen den
Kreis=
meiſtertitel errungen und ſchon verſchiedentlich gegen Ligavereine
erfolgreich abgeſchnitten. Sie ſpielt mit Irion: Wolf, Stock;
Bongardt, Schlarb. Rettig; Botzong, Roth. Seeliger. Dickel,
Wiegand.
Fr. Tgde. Darmſtadt Bezirksmeiſter.
Nach langjährigen Bemühungen gelang es der erſten Elf der
Fr. Tgde. Darmſtadt, in dieſem Jahre den Titel eines
Bezirks=
meiſters zu erringen. Auch in den Jahren 1929/30 und 1930/31
langte es zum Gruppenmeiſter, doch in den Aufſtiegſpielen, die
jeweils folgten, war den Hieſigen durch Spielerverletzungen und
ſonſtige Benachteiligung der Enderfolg verſagt.
Die vergangenen Serienſpiele ſahen die Darmſtädter wiederum
als Spitzenreiter. Es wurde in 14 Spielen ein Torverhältnis
von 50:28 und mit 23:5 Punkten erneut der Titel eines
Gruppen=
meiſters errungen.
In den darauffolgende Aufſtiegſpielen ſollte endlich das
lang=
erſehnte Ziel erfüllt werden. Wenn auch reichlich knapp, mit
nur einem Punkt Vorſprung, konnte Darmſtadt die Meiſterſchaft
an ſich bringen, und der weitere Weg zum Aufſtieg in die
Kreis=
klaſſe iſt geſichert.
Der Dentſche Segler=Verband wird in Gemeinſchaft mit dem
Deutſchen Segler=Bund in Ausſcheidungsrennnen ſeine Bertreter
für die Olympiſchen Spiele in Los Angeles ermitteln.
Geſchäftliches.
genommen: Schanz. Pfleger Schäfer J. Weicker A.Swelen teil=
Schmitt H., Trumpfheller, Feldmann F. Feldmann Ernſt. Weicker
H., Schäfer O., Rupp, Porzel E und Bernhardt Ph. Der
Mei=
ſterelf ſei an dieſer Stelle für ihre aufopferungsvolle Hingabe
nochmals gedankt.
Union Darmſtadt — F.=C. Egelsbach.
Die Verbandsſpiele gehen langſam dem Ende entgegen,
be=
dauerlich einesteils für den F.=C. Union. „Denn erſtens iſt die
Mannſchaft immer noch nicht frei von Abſtiegsſorgen, dann aber
auch hat ſich die Mannſchaft ſcheinbar jetzt erſt gefunden und
wird für die anderen Vereine der Gegner, zu dem ſie zu Anfang
geſtempelt wurde. Am beſten beweiſen dies die beiden letzten
Reſultate. Denn gegen Eberſtadt 4:1 und in Arheilgen 3:2 zu
gewinnen, iſt doch ſchon eine beachtenswerte Leiſtung. Mit den
beiden Siegen iſt aber auch ein anderer Geiſt in die Mannſchaft
gezogen. So iſt nun am kommenden Sonntag der zur
Spitzen=
gruppe zählende F.=C. Egelsbach auf der Rennbahn zu Gaſt. Wir
glauben nicht, daß die Egelsbacher auch nur einen Punkt aus
Darmſtadt entführen, denn bei dieſer im Moment
vorherrſchen=
den Spiellaune der Beſſunger iſt nichts zu hoffen. Das Vorſpiel
endete gerechterweiſe unentſchieden. Wir wünſchen dem
ſpannen=
den Spiel einen tüchtigen Spielleiter.
Die Ziehung der Eiſenacher Geldlotterie
zum Beſten des Thüringer Muſeums zu Eiſenach findet am
29. Februar ſtatt. Die Lotterie bietet eine ausſichtsreiche
Gele=
genheit, für eine kleine Ausgabe einen hochwillkommenen
Geld=
gewinn zu erreichen.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
8. Ziehungstag
17. Februar 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 100000 M. 183935
2 Gewinne zu 75000 M. 28429
6 Gewinne zu 10000 m. 101376 121340 297188
14 Gewinne zu 6000 M. 33367 61724 238108 257819 319716 354681
Mif4
16 Sewinne m 3000 M. 28054 132296 223708 227962 248668 298179
327735 355986
48 Gewinne zu 2000 M. 14187 20663 34329 60108 63652 72678
86609 89602 108404 108534 129494 149141 165274 188066 187086
213508 267238 319601 333934 342797 361141 376284 377013 394883
130 Gewinne zu 1000 M. 1228 8455 9094 9261 24067 27646 28587
32426 37687 38170 39006 80899 82286 82764 83796 87276 119350
119868 114971 118540 121094 123188 124250 124462 132648 147275
148942 151696 157640 159967 162670 164601 170891 173828 181221
198808 200721 201093 2031 10 213436 218466 234842 251258 255580
266166 272074 296104 297298 300381 303364 306455 309806 312843
316805 317623 319202 338817. 347180 347368 360561 386727 387697
390717 396541 398881
190 Gewinne zu 500 M. 12076 12095 13363 22062 33273 34536
36647 39874 43160 47759 58039 60470 69400 74177 77736 85208
93318 96044 107902 110709 116759 125507 128612 132065 132613
133969 136843 138119 138555 139673 148897 171312 176243 176469
177381 177594 178318 181326 184827 187618 187736 199399 199873
201078 004045 2060 18 207105 207117 211978 217818 219332 224803
227806 227868 230081 233776 243298 244545 551135 251382 266680
270565 272854 276288 278197 285766 291264 292331 294689 296644
303136 312763 314681 318981 31902
321277 325374 326204 326651
333073 334963 336088 338164 345780 347667 347500 350589 364373
966463 377279 379651 382211 386017 387067 386172
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
8 Oepime m 10000 d. 17250 121564 125791 128190
12 Oewinne iu 5000 M. 35739 35852 71560 84328 209837 271800
16 Oevinne m 3000 M. 11869 51898 74769 83434 94678 257429
Bab03i 366747
54 Gewinne zu 2000 ℳ. 12885 38210 38670 44762 65235 81661
115953 150397 156595 203607 008275 253046 263139 270136 282904
284589 287980 290462 2936494308688 340008 344063 346286 348470
257081 363146 379248
96 Gewinne zu 1000 M. 4579 10804 15304 15860 15960 16976
22327 24181 71963 77398 81082 82082 11153+ 1186538 109403 134649
140888 167534 176730 191805 192138 199857 235722 237346 241862
246103 249986 25 1774 262812 360881 097498 303626 305408 307885
310938 321447 340044 351605 353180 381588 367196 378325 378538
380313 380988 38 1633 384698 397037
180 Gewinne zu 600 M. 1964 5137 6390 6496 6641 23777 29754
29765 35568 42280 42591 43538 44562 47463 64822 57258 60933
6i928 79344 79873 82816 85215 86768 88241 83786 114269 117839
125498 126471 132877 138679 143873 145466 147981 154347 163488
175991 178335 138198 184572 187293 189265 190992 199277 192993
193301 196084 209978 209991 210454 212096 000870 227361 232573
245127 254206 261327 262972 265234 271803 274003 576564 278366
283489 284642 286093 286834 307253 314439 324165 325167 328560
335060 336487 340245 344145 345681 348227 349037 350890 362643
371397 381469 383602 384 752 387034 387636 391009 391293 395745
Berichtigung: In der Nachmittags=Ziehung vom 16. Februar 1932
wurde Nr. 219618 ſtatt 219618 mit 500 M. gezogen.
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 2
Ge=
winne zu je 500000, 2 zu je 300000, 2 zu je 200000, 2 zu je 7
100000, 2 zu je 75000, 10 zu je 50000, 20 zu je 25000, 134 zu je
10000, 344 zu je 5000, 734 zu je 3000, 2154 zu je 2000, 4302 zu
je 1000, 7018 zu je 500, 21102 zu je 400 Mark.
Wetterberichl.
Das Hoch dehnt jetzt ſeinen Kern von England quer über
Deutſchland bis nach Rußland hin aus. Während das deutſche
Küſtengebiet im Bereich ozeaniſcher Luft liegt, welche die
Tempe=
raturen teilweiſe über Null hält, treten in Mittel= und
Süd=
deutſchland unverminderte Strahlungsfröſte auf. Vorerſt iſt noch
keine Aenderung des Witterungscharakters zu erkennen, ſo daß
die nächtlichen Strahlungsfröſte anhalten, während tagsüber
durch die Sonnenenergie die Erwärmung mehr und mehr
zu=
nimmt.
Ausſichten für Freitag, den 19. Februar: Vielfach dunſtig oder
neblig=wolkig mit Aufheiterung, trocken Nachtfroſt.
Ausſichten für Samstag, den 20. Februar: Weiterhin neblig=
wol=
kig mit Aufheiterung, leichter Nachtfroſt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmanz;
für den Handel: Dr. C 6. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; KE
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr. Herbert Neitte;
für den Inſeratentell und geſchäftliſche Mittellungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilich in Darmſfadt.
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Mt 40
Freitag, den 19. Februc
Diskontermäßigungen in England und Schweden.
Zuverſicht in die innere Widerſtandsfähigkeit der engliſchen Währung. — Zurückſtrönzen der bisher
in Amerika deporierken Gelder.
Am 1 bzw. 0,5 Prozenk.
Die Bank von England hat ihren Diskontſatz von 6 auf 5 Prozent
herabgeſetzt. Der Satz von 6 Prozent war ſeit dem 21. September 1931
in Geltung.
Die Schwediſche Reichsbank ermäßigt mit Wirkung vom 19. Februar
ihren Diskontſatz von 6 auf 5½ Prozent. Der Satz von 6 Prozent war
ſeit dem 19. Oktober 1931 in Kraft.
Die Bank von Norwegen hat gleichfalls den Diskontſatz von 6 auf
5½ Prozent ermäßigt.
Die Bank von England iſt alſo dem Drängen der Wirtſchaftskreiſe
auf Zinsverbilligung endlich nachgekommen. Der Diskontſatz, der ſeit
dem 21. September 1931 6 Prozent betrug, wurde geſtern auf 5 Prozent
herabgeſetzt und damit den am Privatdiskontmarkt ſchon ſeit längerer
Zeit herrſchenden Verhältmiſſen angepaßt. Der Schritt dürfte als
Zei=
chen der Zuverſicht in die innere Widerſtandsfähigkeit der Währung
angeſehen werden. Es iſt kaum anzunehmen, daß ausländiſche
Gut=
haben in nennenswertem Umfange infolge des nunmehr geringeren
Zinsertrages abgezogen werden, im Gegenteil, man hat in der letzten
Zeit ein Zurückſtrömen der bisher in Amerika deponierten engliſchen
Gelder beobachten können. Eine Umkehr dieſer Tendenz dürfte angeſichts
der noch immer herrſchenden Zweifel über den Erfolg der amerikaniſchen
Kreditausweitungsbeſtrebung kaum zu erwarten ſein. Anders jedoch
liegen die Verhältniſſe bezüglich der belgiſchen und franzöſiſchen
Gut=
haben. Dieſe haben ſich auch bisher durch den unverhältnismäßig hohen
Zinsſatz nicht halten laſſen, und die City würde das völlige
Verſchwin=
den dieſer Unſicherheitsfaktoren auch nicht ungern ſehen. In letzter Zeit
haben dieſe Zurückziehungen überdies noch einen ſehr geringen Einfluß
auf den Deviſenmarkt ausgeübt, da ſie in wachſendem Maße in Form von
Verkäufen internationaler Inhaberwertpapiere ſtattfanden, die dann zum
Verkauf nach ausländiſchen Börſenplätzen verwandt zu werden pflegten.
In der erſten Viertelſtunde nach der Bekanntgabe der
Diskontermäßi=
gung läßt ſich, abgeſehen von einer weiteren Befeſtigung der britiſchen
Staatspapiere, noch kein Einfluß auf die Tendenz im Effekten= oder
Deviſenmarkt erkennen. Die Geſchäftstätigkeit bleibt weiter angeſichts
der internationalen Unſicherheit, beſonders der Entwicklung in China,
ſehr gering. Auch die nunmehr offiziellen Schätzungen über die
ungün=
ſtige Zahlungsbilanz, die einen Fehlbetrag von 110 Millionen Pfund
gegenüber einem Plus von 28 Millionen Pfund im Vorjahre und 103
Millionen Pfund im Jahre 1929 aufweiſt, hat eine nachteilige Wirkung,
obwohl nicht vergeſſen werden darf, daß das neue Jahr in verſchiedener
Hinſicht beſſer begonnen hat und daß auch die Januarziffern eine
Beſſe=
rung in der Handelsbilanz im Vergleich zu den durchſchnittlichen
vor=
monatlichen Ziffern zeigen.
Wiedereröffnung der Börſen
am 25. Februgk.
Die Berliner Börſe wird am 25. Februar wieder eröffnet. Sehr
wahrſcheinlich werden die übrigen Börſen im Reich am gleichen Tage
ihre Arbeiten wieder aufnehmen. Nur wird der Verkehr in vollem
Um=
fange noch nicht zugelaſſen. Zwangsexekutionen ſind ebenſo verboten
wie Kursnotierungen. Die erſte Maßnahme kann noch hingenommen
werden, die zweite erſcheint dagegen unſinnig. Die Aufſichtsbehörden
glauben aber, nur borſichtig zu Werke gehen zu dürfen. Nachdem ſie ſich
mit dem Verkehr von Büro zu Büro einverſtanden erklärt hatten,
ge=
nehmigten ſie ſchließlich die ſogenannten Sprechbörſen, die ſich aber als
abſolut untauglich herausſtellten. Jetzt iſt ein weiteres Zugeſtändnis
gemacht worden. Wann aber der Börſenverkehr wieder völlig
freigege=
ben werden kann, ſteht noch dahin. „Man will zunächſt einmal abwarten,
wie ſich die teilweiſe Freigabe auswirkt und wie ſich unſere Wirtſchafts=
und Finanzlage weiter entwickeln wird.
Berliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.
Erwartungsgemäß ſetzte der geſtrige Freiverkehr in Berlin unter
dem Eindruck des ſehr ſchwachen New Yorker Börſenſchluſſes in
gedrück=
ter Haltung ein. Die Kurſe wurden zunächſt mehrprozentig unter
vor=
geſtrigen geſprochen; als dann jedoch das Geſchäft in Gang kam, ſtellte
ſich heraus, daß nur einzelne Marktgebiete ihr vorgeſtriges Niveau nicht
halten konnten und daß andererſeits eine Reihe von Spezialwerten noch
über vorgeſtern lag. Politiſch hat ſich nichts geändert. Zu der
Reichs=
präſidentenwahl iſt bei den Rechtsparteien immer noch keine klare Linie
geſchaffen Frankreichs überparteiliches Kabinett iſt nur als Uebergang
anzuſehen, und die Verhandlungen in Genf brachten ebenfalls keine
Anregung. So ſtanden Bankenbereinigung und Börſeneröffnung weiter
im Vordergrund des Intereſſes. Der Berliner Börſenvorſtand wird erſt
zu den notwendigen Fragen Stellung nehmen, und das Geheimnis um
die Bankenſanierungen wird erſt in den einzeluen Bilanzſitzungen, die
zum Teil noch Ende dieſer Woche, zum Teil erſt Anfang nächſter Woche
ſtattfinden, gelüftet werden. Im Laufe des Vormittags wurde die
Ten=
denz dann allerdings wieder etwas freundlicher, beſonders die etwas
überraſchende Diskonzermäßigung der Bank von England um 1 Prozent
von 6 auf 5 Prozent machte einen guten Eindruck und ließ auch für die
Deutſche Reichsbank erneut Diskonthoffnungen aufkommen.
Die Diskontſenlung in England, die geſtern für die deutſchen
Bank=
kreiſe ziemlich überraſchend kam, hatte in den Mittagsſtunden einen
merk=
lichen Stimmungsumſchwung zur Folge gehabt. Da auch Schweden und
Norwegen ihren Diskont geſtern, allerdings unabhängig von London,
um ½ Prozent auf 5½ Prozent geſenkt haben, glaubt man, am Anfang
einer internationalen Diskontſenkungswelle zu ſtehen, von der auch
Deutſchland nicht unberührt bleiben würde. Hinzu kam, daß das
Publi=
lum auf dem ermäßigten Kursniveau von geſtern vormittag nicht etwa
Abgabeneigung, ſondern Kaufintereſſe bekundete, ſo daß die Kurſe meiſt
wieder anziehen konnten und der größte Teil der Anfangsverluſte wieder
eingeholt wurde. Nachmittags war die Tendenz dann auf dieſer erholten
Baſis gut behauptet, und für Spezialwerte hielt auch das Intereſſe an.
Bevorzugt waren auch weiterhin die ehemals amtlich notierten
Kali=
rapiere. Weiter ſchwach veranlagt blieben nur Schiff Irts= und
Bank=
aktien, in denen auch auf der ermäßigten Baſis noch Angebot
vor=
herrſchte. Feſtverzinsliche Werte hatten dagegen ſehr ruhiges Geſchäft
und wieſen nur geringe Veränderungen auf.
Am Geldmarkt ſtanden etwas größeren Rückflüſſen die Notwendigkeit
zur Vorbereitung der fälligen Lohnzahlungen und der nahende rheiniſche
Zahltag gegenüber, ſo daß keine Veränderung in den Sätzen eintrat.
Der Frankfurter Effektenfreiverkehr eröffnete unter dem Eindruck der
ſchwachen New Yorker Börſe ebenfalls in abgeſchwächter Tendenz, doch
hielten ſich die Kursveränderungen in engen Grenzen. Das nur in
ge=
ringem Umfange herauskommende Material fand ſchlank Unterkunft. Die
Umſatztätigkeit war wieder ſehr klein, zumal das Publikum kaum am
Geſchäft beteiligt geweſen ſein dürfte. Am Rentenmarkt blieben die
Kurſe bei ſtillem Geſchäft meiſt unverändert.
Auf die Diskontſenkung der Bank von England wurde die Haltung
am Nachmittag etwas freundlicher, doch konnten nur J. G. Farben bei
etwas größerem Geſchäft davon profitieren, und zwar ca. 1 Prozent.
Ferner zogen Kaliaktien erneut etwa 2 Prozent an. Der übrige
Aktien=
markt blieb vernachläſſigt. Am Geldmarkt blieb Tagesgeld mit 7
Pro=
zent unverändert. Die Lage zeigte noch keine Erleichterung.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe eröffnete bei kleinem Geſchäft in
un=
ſicherer Haltung. Internationale und Minenwerte waren rückgängig,
britiſche Staatspapiere lagen recht unſicher. Die Börſe erlielt im
Ver=
laufe durch die Diskontſenkung einen kräftigen Auftrieb, da die Börſe
dieſen Schritt als Zeichen der Zuverſicht in die innere
Widerſtandsfähig=
keit der Währung anſieht. Britiſche Staatspapiere lagen bis zum Schluß
feſt, auch alle heimiſchen Werte konnten weiter anziehen, während
inter=
nationale Werte die Aufwärtsbewegung zum Schluß nicht fortſetzen
konnten.
Die Tendenz der Brüſſeler Börſe war feſter, das Geſchäft
nahm etwas lebhaftere Formen an als an den Vortagen.
New York zeigte eine ſchwächere Haltung.
An den internationalen Deviſenmärkten blieben die
Diskontermäßigungen in London, Stockholm und Oslo von nur ganz
ge=
ringem Einfluß auf die betreffenden Währungen. Dem Dollar gegenüber
wieſen dieſe Deviſen keine Veränderung auf, und es iſt wohl möglich,
daß New York heute ebenfalls den Diskont ermäßigen wird; jedenfalls
iſt die Möglichkeit einer New Yorker Ermäßigung in der
Deviſenbewe=
gung des Nachmittags bereits eskomptiert. Das Pfund ſtellte ſich gegen
den Dollar auf 3,44ſg bis 3,4478 gegen den Gulden auf 8,51, gegen
Paris auf 87/46, gegen Zürich auf 17,65 und gegen die Reichsmark auf
14,51½. Der Dollar lag in Amſterdam und Paris etwas niedriger.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 18. Februar 1932.
Geld Brief Geld Brief Helſingfors 6.593 6.607 Spanien 33.07 33.13 Wien 49.95 50.05 Danzig 81.97 82.13 Prag 12.465 12.485 Japan 1.474 1.476 Budapeſt 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.209 0.217 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.463 7.477 Holland 170.43 170.77 Portugal 13.19 13.21 Oslo 78.67 78.83 Athen 5.545 5.555 Kopenhagen 79.77 79.93 Iſtambul Stockholm 80.92 81.08 Kairo. 14.84 14.88 London 14.49 14.53 Kanada 3.666 3.674 Buenos Aires 1.028 1.032 Uruguay 1.728 1.732 New York 4.209 4. 217 Island 65.43 65.57 Belgien 58,69 58,81 Tallinn 111.39 111.61 Italien 21.88 21.92 Riga 80.92 81.08 Paris 16.59 16.63 Bukareſt 2.522 2.528 Schweiz 82.17 82.33 Kaunas 41.98 42.06Reichseinnahmen und -ausgaben im Dezember 1931
Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im Dezem
ber 1931 (Angaben in Millionen RMl.) im ordentlichen Haushalt dc
Einnahmen 653,2 und die Ausgaben 840,0; mithin iſt für Dezember ei=z
Mehrausgabe von 186,8 (November Mehreinnahme von 52,8) zu den
zeichnen. Im außerordentlichen Haushalt erſcheint unter Einnahmm
ein negativer Poſten von 0,1; bei Ausgaben von insgeſamt 4,6 ergfut
ſich alſo eine Mehrausgabe von 4,7 (November: Mehrausgabe von 55.,
Das Geſamtdefizit beider Haushalte einſchließlich der aus dem Vorjan
übernommenen Fehlbeträge errechnet, ſich auf 1187,3. Die geſann
Reichsſchiild betrug am 31. 12. 1931 10 508,7 gegen 10 657,5 am 30.
1931.
Die Zuſionsverhandlungen
Commerzbank-Barmer Bankverein.
Die Verhandlungen über eine Fuſion der Commerz= und
Privo=
bank A.=G. mit dem Barmer Bankverein nehmen, wie wir erfahren, einm
günſtigen Verlauf. Die Modalitäten der Fuſion ſtehen im einzelm
noch nicht feſt.
Die Commerz= und Privatbank, die 1930 ihre Dividende von 11 aul
7 Prozent ermäßigte, verfügt über ein Aktienkapital von 75 Millionny
RM. und ein Eigenkapital von 115,5 Millionen RM. Der Barmurſ
Bankverein konnte 1930 8 Prozent Dividende ausſchütten gegen 10
Pz=
zent in den Vorjahren. Das Kapital dieſes weſtdeutſchen Inſtitutes
trug 35,8 Millionen RM., denen Nücklagen von 18 Millionen RM. h0
zuzurechnen ſind. Die Bilanzſumme des Inſtituts ſtellte ſich auf
Mill. RM. Die Bilanzſumme der Commerzbank wurde 1930 mit
Milliarden angegeben.
Wie der DHD. hört, findet die Bilanzſitzung der Dresdener Bock
ebenſo wie die der Deutſchen Bank u. Diskontogeſellſchaft am komm.4t
den Montag, den 22. Februar, ſtatt.
Neben der Dresdener und der DD=Bank hat nunmehr auch
Commerz= und Privatbank die Bilanzſitzung ihres Aufſichtsrates fr
Montag, den 22. Februar, angeſetzt.
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 18. Februar. Weizen inlä.
75/76 Kilo, gut, geſund und trocken 27,25—27,50, dito 73/74 Kilo, gp.,
geſund und trocken 26,25—26,50, Roggen inländ., gut, geſund und trock.
22,75—23, Hafer inländ, neue Ernte je nach Qualität 15,50—18,
Sc=
mergerſte inländ. 18,50—19 50, Futtergerſte 17—17,50, gelber Plata=M. 2
mit Sack 17,75—18 Sohaſchrot (Mannheimer Fabrikat) prompt 11.
Biertreber mit Sack 12—12,50, Trockenſchnitzel loſe 7,25, Wieſenheu l:
5,40—5 90, Rotkleeheu 5,40—5,90 Luzernkleeheu 5,80—6,40, Stroh: Pr.
ſtroh Roggen=Weizen 3,80—4,10, Hafer=Gerſte 3,40—3,80, geb. Strah
Roggen=Weizen 3,60—4,00, Hafer=Gerſte 3 20—3,60, Weizenmehl Spez i9
mit Sack (Südd. Großmühlenpreis ab Mühle) neue Ausmahlung 11
Februar=März 36,70, dito mit Auslandsweizen 38,45, Roggenmehl aru
Sack (60prozentige Ausmahlung) je nach Fabrikat per Februar 31,35
72,50, feine Weizenkleie mit Sack 9, Erdnußkuchen 13,50. Tendenz: 2
feſte Stimmung hat weitere Fortſchritte gemacht, und beſonders deutſck !
Weizen, der ſchwach angeboten, iſt weſentlich erhöht. Auch die For*
rungen für argentiniſchen Weizen ſind erhöht. Der Konſum iſt jed
noch zurückhaltend.
Darmſtädter Viehmarkt vom 18. Februar. Aufgetrieben wpaunt
8 Ochfen, 152 Kälber, 8 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber af
a)2—33, b) 24—R, c) 18—23 Pfg. pro Pfund. Spitzentiere über Nor
Marktverlauf ſchleppend
Mannheimer Viehmarkt vom 18. Februar. Auftrieb: 189 KälE:9
Schafe, 72 Schweine, 802 Ferkel und Läufer, 1 Ziege. Preis pro
Kilo Lebendgewicht in RM.: Kälber b) 39—41, c) 33—36, d1 2—
Schafe 12—20; Schweine nicht notiert. Preis pro Stück in RM.: B
kel bis 4 Wochen 7—11, Ferkel über 4 Wochen 13—15, Läufer 16—
Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, geräumt; Ferkel und Läufer mit
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 18. Februar. Der Auftrieb. 3
Nebenmarktes beſtand aus 1119 (gegen 865 Stück am letzten Nebenmar)ſt
Kälbern, 217 (342) Schafen, 867 (1023) Schweinen und 165 (155) Rinde
Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Kälber b) 35—
() 30—34, d) 25—29; Schafe al) 2—30, b) 24—27, c) 20—23; Schwe*
b) 4—43 c) 4—4, d) 39—42, e) 3—40, f) und g) nicht notiert. Dal
Preisverhältnis zum Nebenmarkt vom 11. Februar gaben Kälber um?
RM. nach, während Schafe im gleichen Ausmaß höher notierte”
Schweine blieben unverändert Marktverlauf: Kälber ruhig; Schre
rege, geräumt: „Schweine ſchleppend, ausverkauft. Fleiſchgro
markt. Ochſen= und Rindfleiſch 1 48—56, 2 42—48; Bullenfleiſch
bis 48; Kuhfleiſch 2 30—38; 3 20—25; Kalbfleiſch 1 58—68, 2 45—
Hammelfleiſch 60—65; Schaffleiſch nicht notiert; Schweinefleiſch 150
58 RM. für 1 Zentner friſches Fleiſch. Geſchäftsgang des Fleiſchor
marktes: ſchleppend.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
In Amſterdam gehen Gerüchte, daß bei den ſtaatlichen
Bergb=
unternehmungen einer großen Zahl von Arbeitern gekündigt werän
ſoll.
Der Goldbeſtand der Bank von Frankreich hat zum erſten Male
Summe von 73 Milliarden Franken überſchritten. Die Zufuhr in
Berichtswoche vom 4. bis zum 12. Februar betrug 470 Mill. Franst=
Das Gold wurde zum größten Teil mit den Pfund= und Dollarbeſtänz I
des Noteninſtituts aufgekauft. Die Golddeckung iſt auf 65,83 Prot
angeſtiegen.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 50 — Seite 11
Nein Liehster ist . . . Prolessional
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(.s wird ſehr gut gehen, Herbert! Komm, gib mir noch
Roman von Franz Roswalt
einen Kuß!”
8ur dem Bahnhof erwartete ſie Johann mit dem Wagen.
7 a, Johann? Immer noch der alte?!"
0 ewiß doch, gnädiger Herr!”
drrbert half ſeiner Frau in den Wagen hinein.
Ifſt noch n’bißchen altmodiſch hier!” entſchuldigte er ſich.
enh finde es herrlich!” ſchnitt ſie ihm alle weiteren Worte
/Fohann verſtaute die Koffer und gab dabei in ſeiner
bmü. gemütlichen Mundart Auskunft auf die vielen Fragen,
gwesbert an ihn richtete. Dann ging es im Trab die Chauſſee
bwe bis ſie in den Seitenweg einbogen, der nach dem Gut
fis. Als ſie durch das Tor fuhren, kamen ein paar Hunde
Aſtz) herangeſtürzt. „Das iſt Hex und Munzi!” ſagte Herbert
yy vie Hand ſeiner Frau drückend, er ſchien etwas in der
MMsu haben.
Eltern Pleß empfingen Sohn und Schwiegertochter,
4einen Hubert in der Mitte, der tauſend kleine
Neug=
ſu su erzählen hatte und Berlin nicht zu vermiſſen ſchien.
z utmete auf, als ſie ſah, wie ihr Mann immer vergnügter
we wie er Hubert, den er früher zu gern ſeinen „
Cham=
nhl genannt hatte, zuhörte und mit den anderen über die
szeſten des kleinen Mannes lachte. Nach dem Eſſen brachie
ſihrn Jungen in ſein Zimmer und entſchuldigte ſich ſelbſt;
binlte ſich totmüde, die Aufregungen der letzten Wochen
nseien ſich jetzt, da das Schlimmſte vorüber war, mit plötz=
I ſt Macht.
hirbert von Pleß ſetzte ſich mit ſeinem Vater und dem
ſt Inſpektor, der ſchon zwei Generationen gedient hatte, an
o9amin. Man ſprach über Oſtpreußen, über den Kri
äül tie diesjährige Ernte — — über ernſte tiefe Dinge. Die
Awar ſchwer von Wärme und Tabak.
Car den Fenſtern ging kühler Herbſtregen nieder. So trit
ümnfahrer Herbert von Pleß in ſein neues Leben über.
23.
war ein glühendheißer Julitag. Berlin lebte von Waſſer
Weiswaffeln.
ertte Gillmann promenierte auf dem Olivaerplatz hin und
ſAls Haußner aus dem Gebäude trat, ſah er ſie und
albis an einen Zufall. Aber die kleine Gillmann, die ſich jetzt
ſichleilig fortwandte, war nicht zufällig hier; nachdem ſie
ybieler Mühe herausbekommen hatte, wo er hingezogen war,
Uſtt, ſie ihm ganz einfach auf, einmal mußten ſie ſich ja
ien.
Hrußner ging ein paar Schritte hinter ihr her, dann fragte
3ch bin für Sie geſtorben, nicht wahr, Fräulein Gillmann?!“
Nachdruck verboten
Sie drehte ſich um und tat ſehr erſtaunt: Herr Haußner?
Na, leben Sie denn noch?"
Er freute ſich, wieder ihre friſche Stimme zu hören: „Ich
kanns nicht leugnen — im übrigen haben Sie früher einmal
Willy zu mir geſagt!”
„Alſo, Willy, wie geht es Ihnen?”
„Nicht allzu gut, Fräulein Gillmann! Haben Sie ein bißchen
Zeit für mich?"
Auf einmal war ſie ſehr in Anſpruch genommen. „
Eigent=
lich bin ich verabredet; aber wenns nicht zu lange dauert . . .!"
„Sie müſſen eine Taſſe Kaffee mit mir trinken!” bat er,
„wie damals, erinnern Sie ſich noch?"
„Hm. Damals haben Sie Lo zu mir geſagt!“
Er lachte und hatte keine Sorgenfalten mehr auf der Stirn.
„Alſo, Lo, wir gehen jetzt in das kleinſte Kaffee dort drüben
und halten Beichtſtunden. Ich komme kniefällig.”
Als ſie auf der kleinen Holzveranda ſaßen, fragte ſie: „Wo
waren Sie eigentlich ſolange, Willy?”
Er ſah nachdenklich auf den ſtillen Platz,, der Mittagsſchlaf
hielt.
„Das kann ich Ihnen gar nicht ſo ſchnell erzählen. Wiſſen
Sie — — ſeit wir uns das letzte Mal geſehen haben, habe ich
ſoviel Pech gehabt, ich wage kaum noch zu hoffen, daß es jetzt
wieder etwas beſſer wiro. Uebrigens, Sie ſind mir doch nicht
böſe wegen meines Benehmens auf dem Nürburg? Ich habe
es beſtimmt nicht ſo gemeint!“
„Machen Sie ſich darum keine Sorgen, Willy! Für wen
werden Sie denn jetzt ſtarten, ich vergaß ganz zu fragen?”
„Wahrſcheinlich für die Oeſtereichiſche Wagenbaugeſellſchaft,
aber es iſt noch nicht ganz ſicher. Wenn es nur ſo weit wäre,
mir fiele ein Stein vom Herzen!”
„Sind Sie denn nicht glücklich — ich will nicht indiskret
ſein, aber Sie erzählten mir ſeinerzeit . . ."
„Ach Lo! Wirklichkeit und Wunſch ſind zwei ganz
ver=
ſchiedene Dinge! Warum ſoll ich zu Ihnen nicht offen ſein.
Ich habe mir natürlich alles ganz anders vorgeſtellt als es
gekommen iſt. Sie kennen mich ja, beſſer vielleicht, als
irgend=
ein anderer Menſch, ich bin dazu geſchaffen, mit einer Frau ſo
zuſammen zu leben wie ich es jetzt mit Pera tue. In
irgend=
einer Penſion, nirgends ein richtiges Heim, immer in Sorge
und Aufregung. Ich weiß heut noch nicht, ob wir heiraten
werden. Es liegt ſovieles im Dunkeln! Und das alles
zu=
ſammen wirft mich zuletzt um Jahre zurück. Ich komme nicht
zur Arbeit, ich hätte beſtimmt ſchon längſt eine neue Poſition
haben können, auch das habe ich nicht geſchafft!”
Verzweiflung ſprach aus ſeinen Augen. Er tat ihr leid.
Alles was ihn betraf, betraf ſie mit, ſie konnte nicht anders,
ſie empfand mit ihm. Und doch jubilierte ihr kleines Herz in
einer heimlichen Freude: Er iſt dir doch noch nicht ganz
ver=
loren! Sie riß ſich von ihren Gedanken los.
Hören Sie, Willy, ich glaube, ich brauche keine Geheimniſſe
vor Ihnen zu haben! Sie dachten, wir hätten uns hier zufällig
ge=
troffen, aber ich habe in Wirklichkeit auf Sie gewartet. Fragen
Sie nicht, woher ich weiß, daß Sie hier wohnen. Wie Sie ſeben.
habe ich es herausbekommen, vielleicht iſt es ganz gut, daß wir
uns geſprochen haben!"
Er ſah ſie überraſcht an.
Sie fuhr fort: „Alſo unſer guter Planck meinte, ich ſollte mich
mal nach Ihnen umſehen und ſo hinten herum aus Ihnen
heraus=
zubekommen ſuchen, ob Sie eventuell Luſt hätten — — na, Sie
wiſſen ja ſchon!“
„Lo! Gillmannchen, iſt das wahr?!"
„Ja! Herrgott, Sie können ein armes Mädchen direkt in Angſt
verſetzen!"
Er küßte impulſiv ihre kleine Hand. Die Kleine kam im
rich=
tigen Augenblick.
„Nicht ſo zärtlich!” mahnte ſie und verſuchte, abweiſend zu
er=
ſcheinen.
Er ſagte fröhlich: „Ach was, Gillmännchen, ich bin ja ſo froh.
daß Sie gekommen ſind! Glauben Sie mir, ſeit Pleß auch fort iſt,
habe ich überhaupt keinen Menſchen mehr gehabt, mit dem ich mich
mal ſo richtig ausſprechen konnte!"
„Danke für das Kompliment! Was ſoll ich meinem Herrn
und Gebieter Planck ausrichten?”
„Sagen Sie Planck — — ja, was ſollen Sie ihm eigentlich
ſagen? Die Sache iſt nämlich nicht ganz einfach. Zunächſt werde
ich wohl für die Wagenbau in Irland ſtarten —
„Jetzt, bei der Touriſt Trophy?"
„Ja! Aber es ſpielen da noch andere Dinge mit — — ich
muß Ihnen was ganz Furchtbares beichten, Lo!”
„Na los!”
„Sie werden ſehr ſchimpfen!“
„Haben Sie Angſt?‟
„Vor Ihnen ja! Alſo — — ich habe Schulden machen müſſen.
Wie und warum laſſen wir ruhig beiſeite. Auf jeden Fall muß
ich jetzt ein Akzept über dreitauſend Mark einlöſen, für das ein
Freund gebürgt hat.”
„Ah. und Sie haben kein Geld?‟
„Nein. Deshalb könnte mich ja ein feſter Vertrag noch retten.
Lo, verſtehen Sie jetzt, warum ich nicht weiß, was ich Planck ſagen
laſſen ſoll?‟
Sie dachte einen Augenblick lang nach.
„Laſſen Sie doch einfach prolongieren und warten Sie ab.
was Ihnen die Wagenbau nach der Trophy für Vorſchläge machen
wird!”
„Ich bekomme ihn nicht prolongiert, Lo — jetzt werden Sie
aber doch furchtbar ſchimpfen — ich bin da einem Herrn
Schuh=
macher in die Hände gefallen, ich muß bezahlen, ſonſt iſt mein
Freund ruiniert und das wäre mir unerträglich!"
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 12 — Nr. 50
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 19. Februar 1932
Hente
indl folgende Tage
Der große
Premieren-Erfolg!
Das neue große Meister-
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werk René Clafrig,
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des Schöpfers von „Unter
den Dächern von Paris‟
Ein Film von großem Format! und „De Million”
Im tönenden Beiprogramm:
Micky als Ritter vom Steuer
Ein Film aus einem Guß !
Eine künstlerische Leistung! =
Hente undl fofgende Tage
Heute letzter Iag
Hany Alber s, der popnlärste Darsteller m dem
abenteuerlichen Hrim inal-Tonfilm
Hiegfried Arno, Cawilla Horn und Max Adalbert
in der tollen Verwechslupgs-Komödie
Ber Braufgänder
Ein Sensations-Schauspiel voll atemloser Spannung. das in nnerhört wirbelndem Tempo abrollt.
Beginn: 3.45. 6.00 und 8 20 Uhr
Dazu das gute Beiprogramm.
Bie Nacht ohne Pause
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