Darmstädter Tagblatt 1932


14. Februar 1932

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Uinzelumer 15 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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rSchentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Frdrwar

De. Februar 2 Reichsmart und 20 Pfennig

nrworüſchlelt für Auſnahme von Anzeigen an
mmnten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
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en einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
tiegt dem Bezieher nicht zur Kürzung des
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Frankfurt a. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Origlnal=Auffätze und eigenen Nachrichten mur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geftattzt.
Nummer 45
Sonntag, den 14. Februar 1932.
195. Jahrgang

Nmm breiie Zeile im Kreiie Darmſtadt 23 Reichepfg
Finanz=Anzeigen 35 Reichspfg. Rellamezelle (92 mim
breit/2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärte 35 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 50 Relichspfg. 92 mm breite Rellamee
zelle 300 Reichemarf. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar 4.20 Mart). Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpfliſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
auffräge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beitreibung fäll jeder
Nabat weg. Banfkonto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbank.

FNA

Litauen auf der Anklagebank.
4 ranke Verlehung des Memelſtakuks. Es iſt nicht das erſtemal. Das Memelgebiel ſeik langen Jahren
ne Grund unker Kriegszuſtand. Die füngſten Vorgänge nur ein Glied in einer langen Kekte von likaniſchen
malkmaßnahmen. Die Memelbevölkerung iſt und bleibt krokz ihrer Abkrennung von dentſchland dentſch!
Kreuzers nach Memel gedroht. Dieſe Forderungen würden ihn
Ner memeizstſcheifant Boe bem RAL. nicht davon abhalten, die gute Sache Litauens im Rate zu ver=
teidigen
.

eu Tſchland fordert Wiedergukmachung des Rechls=
neichs
und ſtrikte Einhalkung des Memelſtakufs.
Genf, 13. Februar.
Deer Völkerbundsrat iſt am Samstag nachmittag zu einer
burg zuſammengetreten, um gemäß dem Antrag der deutſchen
Imte ung zu den Verletzungen des Memelſtatuts durch die
Aſtixhe Regierung Stellung zu nehmen. Deutſchland iſt durch
1Staatsſekretär v. Bülow vertreten. Der litauiſche Außen=
UHfer Zaunius, der ſich zuerſt geweigert hatte, zu den Ver=
hſtlnngen
in Genf zu erſcheinen, iſt hier in Begleitung des
hieteen litauiſchen Geſandten in Berlin Sidzikauskas in Genf
ſtroffen und hat am Ratstiſch Platz genommen, England,
hitk und Spanien ſind nach der Abreiſe ihrer Außenminiſter
Akh Pord Londonderry, Pilotti uno Madariaga vertreten. Den
Abit führt der Vertreter Frankreichs Paul=Boncour. Der
Rhfräſident läßt, nachdem er die Sitzung für eröffnet erklärt
u den Gegenſtand der Tagesordnung angegeben hatte, zu=
mſitidie
deutſche Beſchwerde vom 8. Februar verleſen und er=
teſlhrerauf
dem deutſchen Vertreter das Wort.
Skaafsſekrefär v. Bülow
. dete ausführlich den Antrag der deutſchen Regierung und
ſshierte im einzelnen die Vorgänge ſeit der Abſetzung des
Sſtienten des Direktoriums Böttcher durch die litauiſche Re=
Ay. Er ſetzte ſich ausführlich mit den Vorwänden aus=
Aier, die die litauiſche Regierung zum Anlaß für die Ab=
M. Böttchers genommen hat, und wies nach, daß die Reiſe,
Wſttcher in Begleitung zweier Mitglieder des Landtags nach
Ry unternahm, durchaus privaten Charakter getragen habe.
3/Schluß erklärte der deutſchen Vertreter:
ſ.ü Maßnahmen des Gouverneurs ſtellen eine flagrante
e letzung des Memelſtatuts dar. Die Spitze der auto=
vinen
Verwaltung, der Träger der durch internationalen
entrag garantierten Memelautonomie, das Direktorium,
t mnter Verletzung des Statuts gewaltſam beſeitigt wor=
er
. Dieſe Verletzung iſt umſo ernſter, als die litauiſche
erierung noch am 30. Januar durch ihren Geſandten in
e lin der deutſchen Regierung die ausdrückliche Erklä=
ungg
hat abgeben laſſen, daß Litauen die international
mantierte Autonomie des Memelgebietes achten werde.
eiwer iſt es nicht das erſte Mal, daß ſich der Rat mit
brartigen Fragen des Memelgebietes beſchäftigen muß.
lie jüngſten Vorgänge dürfen nicht als iſoliertes Ereig=
s
betrachtet und gewertet werden. Sie ſind ein Glied
einer langen Kette von litauiſchen Maßnahmen, denen
memelländiſche Bevölkerung ſeit Jahren ausgeſetzt iſt.
ſinöchte vorläufig davon abſehen, hier die Methoden näher
3hlldern und zu charakteriſieren, die der jetzige Gouverneur
2Mkemelgebietes gegenüber der Bevölkerung anzuwenden
AM. Ich beſchränke mich darauf, folgende Punkte hervorzu=
M. Das Memelgebiet ſteht ſeit langen Jahren ohne Grund
M Sem Kriegszuſtand, der rückſichtslos ang=wandt wird. Die
* Mlrerung iſt in der Ausübung weſentlicher Grundrechte, wie
Areſſe= und Verſammlungsfreiheit, auf das ſtärkſte be=
yut
. Das hindert auf der anderen Seite nicht, daß die
viſche Preſſe im Memelgebiet hemmungslos gegen das
Irl direktorium agitieren darf, und daß bei jeder ſich bieten=
Beelegenheit chauviniſtiſche litauiſche Verbände im Memel=
ffür
die Beſeitigung der Autonomie demonſtrieren können.
Memelbevölkerung leidet unter politiſchen Bedrohungen,
* Ayan ſie ſich ſchlimmer kaum vorſtellen kann.
ie Bevölkerung des Memelgebiets iſt nach ihrer Sprache,
un ihrer Abſtammung und nach ihrer Kultur deutſch.
aran iſt nichts durch die Tatſache geändert worden, daß
Memelgebiet von Deutſchland abgetrennt und von
EI alliierten und aſſoziierten Mächten unter die Souverä=
uut
Litauens geſtellt worden iſt. Die Uebertragung der
hnveränität an Litauen iſt ausdrücklich unter den Be=
ugungen
der Memelkonvention und des Memelſtatuts
falgt. Nachdem dieſer Zuſtand nun einmal geſchaffen
A den iſt, hat die deutſche Regierung die Pflicht und
18Memelſtatut gibt ihr das Necht mit allem Nach=
Fnk darauf zu beſtehen, daß das Memelſtatut wenigſtens
ſnem Siun und Zweck nach beobachtet wird. Es iſt die
Maabe des Völkerbundsrats, alle nötigen Maßnahmen
ergreifen, damit der vorliegende Rechtsbruch wieder
lnemacht wird, und damit auch in Zukunft die dem
Gmelgebiet zuerkannte Autonomie gewährleiſtet wird,
wie es im Statut heißt, dazu dienen ſoll, die über=
Verten Rechte und die Kultur ſeiner Bewohner zu ſichern.

Zaunius leugnet alles.

Dr litauiſche Außenminiſter Zaunius ſuchte danu im wei=
Perlauf der Ratsſitzung die in der Rede des Staats=
ſar
3 von Bülow gegen Litauen erhobenen, durch die Tat=
begründeten
Anklagen zu entkräften, indem er den wahren
rand der Ereigniſſe im Memelgebiet leugnete und die Be=
Jar ng auſtellte, daß das Vorgehen der litauiſchen Regierung
Wemelgebiet durchaus den Beſtimmungen der Memelkonven=
und des Memelſtatuts entſpreche. Zaunius erklärte, die
e Breſſe habe ſonderbare Zweifel an der Wiederherſtellung
Geſuitzdheit geäußert und ſogar mit Entſendung eines

Mitglied des Völkerbundsrates die Memelereigniſſe vor
kanzlers Brüning an den Völkerbundsrat enbehre jeder Be=
gründung
. Im Gegenteil ſei alles in beſter Ruhe und
Ordnung. Der verfaſſungsmäßige Zuſtand im Memelgebiet
ſei niemals gefährdet geweſen. Ihm ſei nicht bekannt, daß
irgendwelche Gewaltmaßnahmen von dem litauiſchen Gou=
verneur
ergriffen worden ſeien oder litauiſches Militär die
haft alle internationalen Beſtimmungen eingehalten habe,
liege für Deutſchland keinerlei Veranlaſſung vor, die Klage
wegen des Bruches der Memelkonvention zu erheben.
Das Schwergewicht der Rede des litauiſchen Außenminiſters
lag in einer Reihe von
Verdächkigungen gegen den Präſidenken Böttcher.
Die deutſche Regierung habe verſucht, die Reiſe Böttchers nach
Berlin zu bagatelliſieren. Die litauiſche Regierung ſei jedoch im
Beſitz von Mitteilungen anderer Art. Böttcher habe in Berlin
nicht nur mit dem Kaliſyndikat, ſondern auch mit dem Aus=
wärtigen
Amt verhandelt. Die im allgemeinen gut unterrichtete
Deutſche Allgemeine Zeitung habe am 11. Februar zu berichten
gewußt, daß ſich dieſe Verhandlungen auf die Frage der Zulage
für die Beamten im Memelgebiet bezogen haben. Zaunius er=
örterte
dieſe Punkte ausführlich, indem er bis auf die Options=
frage
zurückging und von einem Beſtechungsverſuch der
deutſchen Regierung zur Unterhöhlung des
gegenwärtigen Zuſtandes ſprach. Die deutſchen Zei=
tungen
des Memelgebietes würden mit deutſchem Geld unter=
ſtützt
, und der Vizepräſident des Memellandtags erhalte auf ein
Konto in Tilſit Summen aus der deutſchen Stiftung. Es ſei für
die litauiſche Regierung unmöglich geweſen, eine neue Provokation
hinzunehmen, die die gemaßregelten Perſönlichkeiten im Einver=
ſtändnis
mit den deutſchen Stellen unternommen hätten. Es
handele ſich um eine Verletzung des Memelſtatuts durch Böttcher,
begangen durch Amtsausübung im Ausland und Verſtoß gegen
die litauiſchen Strafgeſetze. Die litauiſche Regierung ſei daher
gezwungen geweſen, die Abſetzung Böttchers herbeizuführen, da
ſein ganzes Verhalten in der letzten Zeit ihm das Vertrauen der
litauiſchen Regierung geraubt habe.
Zaunius ſuchte die Memelkonvention im Gegenſatz zu den
bekannten Beſtimmungen dahin auszulegen, daß Litauen das
Recht habe, den Präſidenten abzurufen, neue Wahlen auszu=
ſchreiben
und ein Direktorium nach eigenem Willen zu bilden.
Weiter ſuchte Zaunius den Nachweis zu führen, daß das Memel=
gebiet
keineswegs, wie die deutſche Regierung behaupte, einen
durchaus deutſchen Charakter trage mit dem Hinweis, daß ſeine
aus dem Memelgebiet ſtammenden Eltern die deutſche Sprache
nicht beherrſchten. Die Mitteilungen über die Vorbereitung einer
gewaltſamen militäriſchen Beſetzung des Memelgebietes durch
litauiſche Freiſcharen ſuchte er lächerlich zu machen und zu be=
ſtreiten
. Zaunius ſchloß: Die litauiſche Regierung werde ſich
durch keinerlei Provokationen von deutſcher Seite bewegen laſſen,
her gewiſſenhaft ihre internationalen Verpflichtungen erfüllen.
v. Bülow widerlegt die likaniſchen Rechkfertigungs=
verſuche
.
In einer kurzen aber gründlichen Replik widerlegte Staats=
miniſter
angezogene Erklärung der Verſailler Friedenskonferenz
über den Charakter des Memelgebietes entgegnete der deutſche
Vertreter mit ſehr ſchlüſſigen Tatſachen und wies an Hand von
Wahlergebniſſen nach, daß in Memel eine überwiegend deutſche
Bevölkerung wohnt.
Die Haltloſigkeit der angeblichen Beweiſe für unzuläſſige Ver=
bindungen
zwiſchen deutſchen Behörden und Perſönlichkeiten des
Memelgebietes wies Bülow im einzelnen nach. Er führte hierbei
u. a. aus:
Mitte Dezember v. J. hatte Böttcher als Leiter bedeutender
landwirtſchaftlicher Unternehmungen im Memelgebiet an einer
Sitzung des Stickſtoff= und Kaliſyndikats in Berlin teilzunehmen,
ſchaft gebeten, ihn zu begleiten, da er die Gelegenheit ſeiner Reiſe das deutſche Reich auch noch im Jahre des Elends 1932 zu
nach Berlin benutzen wollte, um ſich dort mit den beiden anderen wehren.
Herren im Intereſſe der von ihnen vertretenen landwirtſchaftlichen
Kreiſe nach den Möglichkeiten eines beſſeren Exports von land=
wirtſchaftlichen
Produkten nach Deutſchland umzuſehen. Die Herren / Volk wieder zur Vernunft zu bringen. Zur Harzburger Fronis
ſind dabei in keiner Weiſe als Delegation des Memelgebiets oder
überhaupt auf Grund amtlicher Funktionen, ſondern lediglich als
private Vertreter der memelländiſchen Landwirtſchaft aufgetreten
und nur in dieſer Eigenſchaft empfangen worden.
Die litauiſche Regierung macht den Genannten den Vorwurf,
daß ſie den Gouverneur des Memelgebietes nicht vorher von ihrer
Reiſe verſtändigt haben. Ein Anlaß zu einer ſolchen Verſtändi=
gierung
inzwiſchen Auseinanderſetzungen ſtattgefunden; dabei habe
die deutſche Regierung erfahren, daß von litauiſcher Seite der
private Charakter der Reiſe dadurch beſtritten wird, daß Herr deswegen etwa Sonderintereſſen opfern! Es iſt ein beſchämen=
1
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)

Die Woche.
Wenn es noch eines Beweiſes für den Ernſt unſerer außen=
politiſchen
Lage bedurft hätte, ſo hätte ihn der litauiſche An=
griff
auf die Autonomie des Memellandes ſchlüſſig erbracht.
Darüber, daß das Recht einwandfrei auf der Seite der deutſchen
Bevölkerung des Memellandes ſteht, iſt gar nicht zu ſtreiten.
Darüber wird ſich ſelbſt der Völkerbund, dieſe höchſt moraliſche
Erbſchaft des Herrn Wilſon, nur ſchwer hinwegſetzen können,
aber nicht das Recht regiert ja die Welt, ſondern die Macht. Man
kann das gar nicht oft genug betonen, denn noch immer gibt es
beſonders in Deutſchland unverbeſſerliche Schwärmer, die ſich
auch durch die brutalſte Wirklichkeit nicht davon abhalten laſſen,
Utopien nachzujagen. Und das ſind leider nicht nur unſere be=
Zaunius beſtritt der deutſchen Regierung das Recht, als rufsmäßigen Pazifiſten. Auch ganz andere Kreiſe des deutſchen
Volkes, die nach ihrem Parteiprogramm die Macht als ausſchlag=
den
Völkerbundsrat zu bringen. Das Schreiben des Reichs= gebenden Faktor des Lebens der Völker anſehen, können ſich
ſcheinbar von Gedankengängen nicht freihalten, die zweifellos
nahe Verwandtſchaft mit dem weltanſchauungsmäßigen Pazi=
fismus
aufweiſen. Denn wie wäre es ſonſt zu verſtehen, daß
man gerade bei uns die außenpolitiſche Führung ſo gern ſcharf
angreift , weil ſie den realen Machtverhältniſſen zu viel, dem
Rechtsempfinden, dem moraliſchen Empfinden des deutſchen
Stadt kontrolliere. Da die litauiſche Regierung gewiſſen= Volkes zu wenig Rechnung trage. Dafür nur ein Beiſpiel: Man
mag über die Rede des deutſchen Reichskanzlers auf der Geufer
Abrüſtungskonferenz denken wie man will wir hätten uns
aus den verſchiedenſten Gründen eine weſentlich ſchärfere For=
mulierung
des deutſchen Standpunktes gewünſcht daß ſie in
Anbetracht der tatſächlichen Machtverhältniſſe taktiſch außer=
ordentlich
klug war, hat bereits die Rede des italieniſchen
Außenminiſters am darauffolgenden Tage klar erwieſen. Der
Standpunkt, den eine deutſche Regierung, und zwar jede denk=
bare
deutſche Regierung auf einer derartigen Abrüſtungskonfe=
renz
einnehmen muß, liegt unbedingt feſt. Feſt ſteht auch,
daß wir nur Ausſicht haben, dieſem Standpunkt einigermaßen
Geltung zu verſchaffen, wenn wir uns in Genf nicht iſolieren
laſſen. Es iſt alſo ſicherlich taktiſch klug, wenn wir uns jetzt zu
Beginn dieſer großen allgemeinen Auseinanderſetzung zurück=
halten
und zunächſt den Völkern den Vortritt laſſen, die einen
dem unſeren ähnlichen Standpunkt vertreten, aber mehr Mög=
lichkeiten
haben, ihrer Auffaſſung Geltung zu verſchaffen. Es
wäre zweifellos für deutſche Ohren erfreulicher geweſen, wenn
manches, was Herr Grandi geſagt hat, bereits in der Nede des
deutſchen Reichskanzlers geſtanden hätte. Wir dürfen aber nicht
überſehen, daß bei einem In=den=Vordergrund=rücken des deut=
ſchen
Standpunktes die Gefahr entſtanden wäre, daß ſchließlich
das Kompromiß auf unſere Koſten abgeſchloſſen worden wäre,
Derartiges haben wir doch in dem letzten Jahrzehnt leider nur
zu oft erleben müſſen. Man kann eine derartige vorſichtige
Taktik kritiſieren, man kann durch eine ſachliche Kritik und ein
Herausarbeiten des deutſchen Standpunktes über den wir
uns doch ſchließlich alle einig ſind ſogar die deutſche Stellung
dem Ausland gegenüber unterſtützen und feſtigen. Aber einen
Staatsmann, der die realen Machtverhältniſſe vorſichtig abwägt,
wegen eben dieſer Vorſicht als hoffnungslöſen Schwächling, wenn
nicht gar Schlimmeres, hinzuſtellen, iſt doch nur dann möglich,
iſt doch nur dann nicht völlig unſinnig, wenn man daran glaubt,
daß das unbeſtreitbare deutſche Recht, wenn es nur laut und
energiſch genug vom Rednerpult herab betont würde, ſich auch
gegen eine größere reale Macht auf der anderen Seite durch=
ſetzen
könnte.
Nie wieder Krieg! hieß es einſt in Deutſchland, hieß es in
allen Ländern der abendländiſchen Ziviliſation, über die das
furchtbare Elend des Weltkrieges hinweggegangen. Nie wieder
Krieg! rief man auch in Frankreich, während man zäh an
politiſchen Zielen feſthielt, die letzten Endes nur durch neue
Entfeſſelung der Kriegsfurie zu erreichen waren. Nie wieder
Krieg! erklang es auf den Straßen, während in den Fabriken
Kanonen, Tanks und Kriegsflugzeuge in Unmengen hergeſtellt
wurden, und während die fran’che Regierung durch Mil=
vom
Wege des Rechtes abzuweichen und werde weiterhin wie bis= liarden=Kredite die Rüſtung ihrer Trabanten ermöglichte.
Faſſade blieb der Völkerbund, zur Faſſade wurden alle die vie=
len
Verträge, insbeſondere jener bekannte Kellogg=Pakt, der den
kriegeriſchen Angreifer in Acht und Bann tun wollte. Bis an
die Zähne gerüſtet ſtehen heute die Völker, mit alleiniger Aus=
nahme
von uns, da. Konfliktsſtoff über Konfliktsſtoff wurde
künſtlich geſchaffen, überall ſind die Kanonen geladen, und wäh=
rend
man von Friedens= und Menſchenliebe redet, wartet man
nur darauf, wo eines Tages der erſte Schuß fällt. Das iſt der
ſekretär v. Bülow die von dem Vertreter Litauens vorgebrachten Zuſtand Europas, während in Oſtaſien bereits die Brandfackel
Rechtfertigungsverſuche. Auf die von dem litauiſchen Außen= des Krieges entzündet und jeden Tag die Möglichkeit beſteht,
daß andere Völker mit in den Konflikt hineingezogen werden.
Ueber die feierlich verbürgte Autonomie des Memellandes
glaubt die litauiſche Regierung ſich mit einem Achſelzucken hin=
wegſetzen
zu können. Wohlwollend ermutigt der große Freund
in Paris, und auch in Warſchau hat man offenbar den alten
Streit über die Wilna=Frage vergeſſen. Es hat faſt den Anſchein,
als ob es ſich diesmal um eine Art Generalprobe handele. Da=
für
ſpricht auch die unerhört dreiſte Sprache, die ſich Herr
Zaunius geſtern vor dem Völkerbundsrat gegen das deutſche
Reich erlaubte. Aber man ſollte in Kowno doch bedenken, daß
es für jedes Volk einmal eine Grenze der Geduld gibt, und daß
wir dieſe Grenze jedenfalls erreicht haben. Gegen einen eklatan=
und hatte zwei andere Mitglieder der memelländiſchen Landwirt= ten Völkerrechtsbruch eines Staates wie Litauen vermag ſich
Mit einer ernſten Wendung müſſen wir jeden Tag rechnen.
Aber das alles ſcheint noch nicht zu genügen, um das deutſche
iſt jetzt auch noch die Eiſerne Front gekommen, und ſomit
wäre ja alles beſtens vorbereitet, daß wir uns demnächſt wohl
organiſiert gegenſeitig die Köpfe einfhlagen, damit wir es
unſeren guten Freunden an Weichſel und Seine nur ja recht
leicht machen.
Die Erörterungen über die kommende Reichspräſidentenwahl
wachſen ſich allmählich zur Groteske aus. Alle unſere zahlreichen
gung lag angeſichts des privaten Charakters der Reiſe nicht vor. Parteien und Organiſationen möchten dabei eine Rolle ſpielen
Ueber die Reiſe haben zwiſchen der deutſchen und litauiſchen Re= und noch lieber ein politiſches Geſchäft damit machen. Alle
wiſſen ſehr genau, daß der einzige wirkliche Kandidat des ge=
ſamten
deutſchen Volkes Hindenburg iſt. Aber wie könnte man
des Schauſpiel, das wir der Welt vorführen, ein Schauſpiel,
das dem deutſchen Anſehen mehr ſchadet als alles andere. Wir

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Seite 2 Nr. 45

wollen im Intereſſe der Zukunft unſeres Volkes hoffen, daß
trotzdem Hindenburg die ihm angetragene Kandidatur aunimmt,
daß er trotz allem noch einmal ſeinem Volke dieſes große Opſer
bringt. Wenn das Geſamtergebnis der Einzeichnungen für die
Hindenburg=Kandidatur nicht gerade überwältigend iſt, ſo lag
das unſtreitig an einem gewiſſen durch die Improviſation be=
gründeten
Mangel an Organiſation, und wer während dieſer
Tage mit dieſen Dingen zu tun hatte, hat von neuem erfahren,
daß trotz aller parteipolitiſcher Verhetzung der Sieger von
Tannenberg auch heute noch im Herzen jedes Deutſchen lebt.
Wenn ſich allein aus der Stadt Darmſtadt in dieſen Tagen
rund 9000 Wähler und Wählerinnen in unſere Liſten eingetragen
haben, ſo würde das auf den Reichsdurchſchnitt umgerechnet
einer Geſamteinzeichnung von über 6 Millionen entſprechen. Daß
dieſe Geſamtziffer nicht erreicht worden iſt, hat die verſchiedenſten
Gründe und läßt ganz gewiß nicht den Schluß zu, daß die
Stimmung anderwärts nicht die gleiche wäre wie bei uns. Wir
hoffen mit dem geſamten deutſchen Volk, daß uns Hindenburg
für die kommenden ſtürmiſchen Zeiten als Führer erhalten
bleibt, und wir ſtellen mit Befriedigung feſt, daß die heſſiſche
Bevölkerung und insbeſondere die Bevölkerung der heſſiſchen
MI.
Landeshauptſtadt, das ihrige dazu getan hat.

v. Bilow widerlegk die likagiſchen Rechtferkigungs=
verſuche
.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Böttcher ſich einen Reiſekoſtenvorſchuß aus amtlichen Mitteln des
Memelgebiets habe geben laſſen. Ich bin der Anſicht, daß dieſe
Frage eine interne memelländiſche Angelegenheit iſt, da das
Memelgebiet in ſeiner Finanzverwaltung völlig autonom iſt.
Der Gouverneur des Memelgebietes hat für ſeine Zwecke die
Behauptung aufgeſtellt, daß Herr Böttcher in ſeiner Eigenſchaft
als Präſident des Direktoriums hinter dem Rücken der litauiſchen
Regierung ſtaatspolitiſche Verhandlungen mit Deutſchland ge=
führt
habe. Ich glaube, daß dieſe Behauptung des Gouverneurs
durch das, was ich hier ſoeben ausgeführt habe, hinreichend charak=
teriſiert
iſt. Es handelt ſich dabei um nichts anderes als um den
Verſuch, eine an ſich bedeutungsloſe Angelegenheit als willkom=
menen
Vorwand für eine politiſche Aktion zu benutzen.
Die Tatſache, daß die litauiſche Regierung die harmloſe Reiſe
Böttchers und zweier Mitglieder des Landtags nach Berlin zum
Anlaß genommen habe, um ſich des ihr unbequemen Direktors des
Landesdirektoriums zu entledigen, ſpreche für ſich. Er wolle an=
nehmen
, führte Staatsſekretär v. Bülow weiter aus, daß die Er=
klärung
Zaunius über die Ruhe im Memelgebiet eine Prophe=
zeiung
ſei. Tatſächlich ſtreifen in der Stadt Memel Mili=
tärpatrouillen
umher, was nicht gerade ein Be=
weisdafür
iſt, daß im Memelgebiet Ruhe herrſche.
Zum Schluß ſeiner Ausführungen betonte der deutſche Ver=
treter
noch einmal mit allem Nachdruck, daß eine ſchwere Ver=
letzung
des Memelſtatuts vorgekommen ſei, daß die litauiſche Re=
gierung
nicht das geringſte Recht gehabt hätte, den Präſidenten des
Direktariums abzuſetzen, ſolange er das Vertrauen des Landtags
beſaß.
Colbans Auftrag.
Der Völkerbundsrat hat nach dreiſtündigen Verhandlungen
den norwegiſchen Delegierten Colban als ſtändigen Berichterſtatter
für die Memelfrage beauftragt, unter Hinzuziehung weiterer
Juriſten in kürzeſter Friſt einen Bericht über die Frage, ob das
Vorgehen der litauiſchen Regierung eine Verletzung der Memel=
konvention
darſtellt, zu erſtatten.
Staatsſekretär v. Bülow ſprach ſeine Zuſtimmung zu dieſem
Verfahren aus, wies aber darauf hin, daß trotz der verſprochenen
Beſchleunigung immerhin einige Zeit vergehen werde, indem der
ungeſetzliche Zuſtand im Memelgebier, der ſchon zu lange dauere,
beſtehen bleibe.
Nach wiederholten Erklärungen des litauiſchen Vertreters,
der ſich gleichfalls für den Vorſchlag ausſprach, dieſe Zuſtimmung
aber bis zur Unerträglichkeit nachträglich verklauſulierte und dem
Rate nur eine Vermittler= oder Schlichterrolle zugeſtehen wollte,
griff der Präſident Paul Boncour ein mit der Feſtſtellung, daß
ſich die Aktion des Rates auf Artikel 17 der Memel=Konvention
ſtütze. Der deutſche Vertreter habe mit Recht die Frage einer
Zwiſchenlöſung angeregt und habe nur mit Rückſicht auf die in
Ausſicht geſtellte ſtarke Beſchleunigung der Berichterſtattung und
die baldige Anberaumung einer neuen Ratsſitzung nicht darauf
beſtanden. Paul Boncour legte den Vertreter Litauens auf
ſeine Erklärungen feſt, daß die Lage im Memelgebiet normal ſei
und ſprach die Hoffnung aus, daß ſie dies auch bleibe. Dieſes
Vorgehen des Rats ſei ein Mindeſtmaß an Befugniſſen, das er
ſich nicht nehmen laſſe.
Dann griff Sir Eric Drummond ein und erklärte kategoriſch,
es handele ſich um ein reguläres Verfahren, deſſen Rechtsmäßig=
keit
in analogen Fällen noch nie angezweifelt worden ſei.


*
Sporksleuke früher und jekl.
Von Kaſimir Edſchmid.
Den Sport als adlige Uebung und als Wettkampf gab es
in allen alten und hervorragenden Kulturen. Die Bilder an den
Wänden alter Paläſte und die Gewohnheiten der Oberſchicht,
wie ſie überli=fert wurden, beweiſen dies einerlei, ob es ſich
um ägyptiſche oder um indianiſche Reiche und Kulturen ge=
handelt
hat. Man kann ſogar beobachten, daß, je abgeſchloſſener
und fe älter eine Kultur war, das ſportliche Ideal um ſo inniger
mit dem erzieheriſchen und geiſtigen Ideal verbunden war. Die
Prinzen des Inkareiches in Peru mußten vor tauſenden von
Jahren ſchon ſportliche Ehren erwerben, um in die Gemeinſchaft
der Oberſchicht aufgenommen zu werden. Dieſe indianiſche Ober=
ſchicht
, die wundervolle Paläſte und Städte und eine ſehr künſt=
leriſche
Lebenseinſtellung beſaß, ſtellte den ſportlichen Erfolg
ziemlich dicht neben den Erfolg in geiſtigen Dingen. Die Ritter=
prüfung
, welche die junge indianiſche Oberſchicht durchmachen
mußte, war ziemlich ähnlich den Prüfungen, welche das adlige
Mittelalter und welches die perſiſchen und mauriſchen Ober=
ſchichten
von ihren jungen Leuten verlangten. Die jungen Leute
mußten unter Beweis ſtellen, daß ſie gebildet und feinſinnig
waren, daß ſie keine Furcht kannten, daß ſie eine noble Ee=
ſinnung
beſaßen und daß ſie Außerordentliches im ſportlichen
Wettkampf zu leiſten verſtanden. Der Ausdruck Athlet bedeutete
damals alles andere als einen Berufsſportsmann und um
Himmels willen nicht etwa einen Muskelbündel. Dieſe etwas
niedrige Auffaſſung des Sportsmanns haben erſt die Römer
populär gemacht, und von den Römern wurde dieſer Begriff
hin und wieder in unſerer Zeit übernommen.
Dabei kamen ſcherzhafte Verwechſelungen vor, zum Beiſpiel
bef der Deutung der Wandbilder, die in Kreta im alten Reich
des Minos gefunden worden waren. Die Gelehrten ſahen da
verſchieden angezogene Figuren. Die einen waren in kunſtvoll
geknüpfte und gefaltete Gewänder gehüllt die anderen hatten
nur kurze Hoſen und Trikots an. Die Gelehrten ſchloſſen dar=
aus
, daß die Oberſchicht in Kreta nur ſpazieren gegangen ſei,
während der Sport den Sklaven überlaſſen worden wäre. Nun
iſt die Kultur in Kreta ſehr alt. Sie geht auf das Jahr
000 b. Chr. zurück. Die Kreter waren eine vielleicht blonde
Mittelmeerraſſe, ähnlich wie die Etrusker und die Philiſter der
Bibel. Erſt tauſend Jahre ſpäter kam Homer, der doch im
Grund noch eine ſagenhafte Erſcheinung iſt, und 1500 Jahre
ſpäter begannen die Griechen erſt ſich zu regen. Alſo in gretg
das damals eine Art London war und neben Aegypten eines
der mächtigſten Staatsgebilde darſtellte, ſollte, wie die Gelehrten
meinten, der Sport von den Sklaven ausgeführt worden ſein.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 14. Februar 123

Die Aufgaben der Tribatkonferen

Verſtändigung über eine dauerhafke Regelung der in dem Berichk der Baſeler Sachverſtändigen aufgen
ſenen Fragen und über die Mekhoden zur Löſung der wirkſchaftlichen und finanziellen Schwierigkeiken.,
die gegenwärkige Welikriſe verurſachk haben und ſie verlängern könnken.

Die Einigungsformel für die
Juni=Konſerenz.

Völlig freie Hand für die Konferenz.

Berlin, 13. Februar.
Amtlich wird mitgeteilt:
Die Regierungen Belgiens, Frankreichs, Deutſchlands, Ita=
liens
, Japans und des vereinigten Königsreichs von Groß=
britannien
haben von dem Baſeler Sachverſtändigenbericht Kennt=
nis
genommen und ſind dahin übereingekommen, den übrigen
beteiligten Regierungen die Vertagung der Konferenz auf den
Monat Juni zu empfehlen. Aufgabe der Konferenz wird es ſein,
ſich über eine dauerhafte Regelung der in dem Bericht der Baſeler
Sachverſtändigen aufgeworfenen Fragen und über die Methode
zu verſtändigen, um die anderen wirtſchaftlichen und finanziellen
Schwierigkeiten zu löſen, die die gegenwärtige Weltkriſis ver=
urſacht
haben und ſie verlängern könnten. Zu dieſer Entſcheidung
ſind die obenerwähnten Regierungen in der Hoffnung gekommen,
daß hierdurch die internationale Lage erleichtert wird.
* Die Laufanner Konferenz, über deren Einberufung zunächſt
am Freitag eine endgültige Einigung zwiſchen den hauptbeteiligten

Regierungen erzielt worden iſt, ſoll ſich nicht nur mit der KlS
der Fragen beſchäftigen, die im Baſeler Bericht angeſchra
worden ſind. Es iſt vielmehr beabſichtigt, die geſamten Schw:
keiten wirtſchaftlicher und finanzieller Natur, wie ſie ſich
allen Nationen bemerkbar gemacht haben, zu behandeln. DSe
ergibt ſich die Möglichkeit, daß man zu einer Generalbereinß
kommt. Wir müſſen uns aber von vornherein darüber klar
daß die Konferenz ſich äußerſt ſchwierig geſtalten wird, wo
ſchon daraus hervorgeht, wie ſchwer es war, die Regierungen
haupt dazu zu bringen, ſich über den Konferenzort und Te=
einig
zu werden. Von der gegneriſchen Seite ſind nun in II.
Zeit lebhafte Anſtrengungen gemacht worden, in das gemeinſ
lich zu vereinbarende Communigug über die Einberufung der
ferenz irgendwelche Formulierungen hineinzubringen, die be
die Verlängerung des Hoover=Moratoriums feſtlegen oder irs0
wie Bezug auf den Youngplan nehmen. Wir haben durchgedo
daß das Communiqué von allen derartigen Belaſtungen frein
Deutſchlands Standpunkt namentlich wegen der Verlängerung)
Hoover=Moratoriums, iſt bekannt. Wir lehnen jede weitere
lungsverpflichtung ab, weil eben unſere Geſamtlage die AS,
neuer Zahlungsverpflichtungen unmöglich macht. Die beteil:
Regierungen gehen alſo in voller Kenntnis des deutſchen renu
tionspolitiſchen Kurſes, wie er durch das Kanzler=Interview
gelegt worden iſt, in die Konferenz hinein. Wir hätten es a
dings lieber geſehen, wenn die Konferenz ſchon zu einem wen
lich früheren Zeitpunkt vor ſich gegangen wäre.

Polniſche Vorbereikungen

für einen Einfall in Danzig und Oſtpreußen.

Danzig, 13. Februar.
Erſt jetzt vorliegende Ueberſetzungen der Reden auf dem dies=
jährigen
Stiftungsfeſt der polniſchen Studentenvereinigung
Bratnia Pomoc in Danzig geben einen Ueberblick über ben
ungebeuerlichen chauviniſtiſchen Charakter der Reden amtlicher
polniſcher Vertreter. Aus den Reden geht hervor, daß man ſich
in Polen ganz offen militäriſch auf einen Einfall nicht nur in
Danzig, ſondern auch in Oſtpreußen vorbereitet.
Die Feier begann mit einer Meſſe, in der der Prediger aus=
führte
, daß auf dieſer polniſchen Erde bald polniſches Militär
ſein werde. Man werde nicht eher ruhen, bis der letzte Deutſche
aus Danzig verſchwunden ſei. In der darauffolgenden Feſt=
verſammlung
erklärte der Vertreter Straßburgers, der Legations=
rat
Lalicki, daß die polniſchen Studenten in Danzig auf einem
ganz beſonders wichtigen Poſten ſtänden. Gerade die akademiſche
Jugend ſei ein wirkſames Mittel zur Poloniſierung Danzigs. Die
Meiſten von ihnen ſeien als gediente Soldaten im Stande, ge=
gebenenfalls
auch mit der Waffe zu kämpfen.
Nicht nur die Polen aus Danzig, ſondern auch die vom ger=
maniſchen
Haß geknechteten Brüder Oſtpreußens würden wieder
in den Schoß des polniſchen Vaterlandes zurückkehren. Der Tag=
ſei
ſchon angebrochen, da die unter dem Germanismus leidenden
polniſchen Teile Oſtpreußens, ihrem Vaterlande zurückgegeben
würden.
Der Vertreter des vommerelliſchen Wojwoden, Seidlitz,
ſagte u. a., bei dem geringſten Verſuch Deutſchlands, Polen vom
Meere abzutrennen, würde man Deutſchland eine Lehre erteilen,
an die noch Kinder und Kindeskinder der heutigen germaniſchen
Generation zurückdenken ſollten. Es gebe Staaten, die dies nicht
ungern ſehen würden. Er denke dabei an Frankreich, dem Deutſch=
land
gedroht habe, nicht mehr zahlen zu wollen.
Oberſt Landau, der Vertreter des Militäroberkommandos
in Thorn hob das enge Zuſammenarbeiten des aktiven Militärs
mit polniſchen militäriſchen Verbänden in Danzig hervor. Die
Früchte dieſer gemeinſamen Arbeit würden nicht mehr lange auf
ſich warten laſſen.
Der polniſche Eiſenbahndirektionspräſident in Danzig,
Dobrzycki, erklärte, daß die polniſchen Eiſenbahnen gerüſtet
ſeien. Sie würden muſterhaft die Mobiliſation durchführen
helfen. Im Verlauf eines gemeinſamen Mittageſſens erklärte der
Vertreter des vommerelliſchen Wojwoden nochmals in einer An=
ſprache
, daß große Dinge im Oſten und Weſten vorgingen.

Frankreich müſſe im Intereſſe der ganzen Welt wirkſam
Deutſchlands Zahlungsverweigerung antworten. Dies könne-
geſchehen
, wenn Frankreich ſich durch Uebernahme deutſcher Een
gebiete ſchadlos halte. Polen werde eine wichtige Rolle 20
ſpielen, indem es Oſtpreußen und Danzig annehme.
Oberſt Landau führte dann noch aus, daß er vielleicht
nach Königsberg in Uniform käme, als zum zweiten Mal 9
Danzig in Zivil. Habe man erſt Oſtpreußen in Beſitz genonn
dann würde keine Macht der Welt die polniſchen Soldaten A
herausbringen.
Zum Schluß wurden Telegramme an den polniſchen Stard
präſidenten, an Pilſudſki und den Chef des polniſchen Gen-d
ſtabes geſandt.

Groener=Appell an die Parkeiführen
Gegen die Polikiſierung.
der wahlunmündigen Jugend.

Berlin, 13. Februcn
Reichsinnenminiſter Groener hat an die Vorſitzenden allen!
Reichstag vertretenen Parteien ein Schreiben gerichtet, in dem
nach einem Hinweis auf die parteipolitiſche Gegenſätzlichkeit.
ſich bei der Jugend immer mehr als Nährboden jugendfrem
Haßgeiſtes und ſchwerer Untaten erweiſe, die Führer der Z.
tiſchen Parteien dringend auffordert, ſie möchten angeſichts M
auf dem Spiel ſtehenden Lebensnotwendigkeiten des deutſte
Volkes erwägen, ob nicht ganz allgemein die parteipolitiſche
arbeitung und Betätigung der Jugend, die das Wahlalter
nicht erreicht hat, eingeſtellt werden könnte.
Es iſt mir klar, heißt es in dem Schreiben weiter, daß
geſichts der geſamten Verhältniſſe der von mir angeregte Ver
der Parteien mancherlei Einwänden begegnen wird. Die r=A
und ſchwere Verſchlimmerung der Verhältniſſe laſſe aber nur-
einem
radikalen Eingreifen eine Wendung zum Beſſeren erhos
Auch vom außenpolitiſchen Standpunkt erſchein
dringend empfehlenswert, dem parteipolä
ſchen Weſen und Treiben der wahlunmündige
Jugend, das nur ein zwieträchtiges, ſich in inneren Käm:0
verzehrendes Deutſchland der Zukunft erwarten ließe, ein E:ſ
zu machen. Der Reichsminiſter erſucht die Parteiführer,
ihre grundſätzliche Stellungnahme zu dem Appell ſobald wie rr)
lich mitzuteilen.

während die jungen kretiſchen Männer offenbar nur Offiziere
und Prieſter waren. Das iſt natürlich Unſinn. Die Gelehrten
hatten einfach überſehen, daß man ſich, damals wie heute, zum
Sport anders anzieht als zu feierlichen Handlungen. Die
jungen Kreter, die in kurzen Sporthoſen und Trikots ihre Stier=
kämpfe
abhielten, waren genau dieſelben jungen Leute der Ober=
ſchicht
, die am Abend in ſeierlichen Gewändern zum Gottesdienſt
erſchienen. Die Könige waren damals alle auch noch Prieſter,
und es beſtand in dieſer in ſich noch runden und klaren Welt
eine innige Verbindung von Religion, Nation, Macht und Sport.
Ich glaube, Sir Galahad hat zuerſt auf den komiſchen Fehler
der Gelehrten hingewieſen.
Lange nachdem die Paläſte in Kreta zerfallen waren und
nachdem dieſe wunderbare kunſtliebende Raſſe weggefegt war,
bauten die Griechen ihre Kultur auf. Man weiß ganz genau,
daß der Sport bei den Griechen alles andere als ein Rekord=
unternehmen
war, wo der größte Muskelapparat den Sieg
davontrug. Die olympiſchen Spiele waren im Gegenteil ein
Ort, wo die Elite der Nation ſich präſentierte und gegenſeitig
maß. Die olympiſchen Spiele waren von einem Gottesfrieden
begleitet, es wurden während den Spielen berühmte Dichter und
Schriftſteller empfangen, und die ganze Religionskraft der
griechiſchen Raſſe trug dieſe ſportlichen Spiele. Die Rieſen=
tempel
des Zeus und der Hera umrahmten das heilige Feld, und
die Teiknehmer mußten ſchwören, daß ſie die Bedingungen des
nationalen Matchs erfüllen würden. Beſtimmte Sieger wurden
dadurch geehrt, daß eine Säule mit ihrem Namen in der Nähe
der Götterheiligtümer im heiligen Bezirk aufgeſtellt wurden.
Kurz und gut, alles dies beweiſt ſchon zur Genüge, daß die
olympiſchen Spiele kein Tummelplatz für Muskel=Athleten
waren, ſondern daß das gebildete und fromme Hellas ſich bei
dieſen Spielen einen Repräſentanten ſuchte, der außer ſeiner
Bildung und ſeiner Frömmigkeit auch zugleich in der körper=
lichen
Uebung ein Meiſter war. Alle Figuren, welche die Griechen
nach ihren jungen Athleten, die ja ſchließlich das griechiſche Volk
und ſeine Stämme ſymboliſierten, geſchaffen haben, zeigen
Körper, in denen ein hoher und gebildeter Geiſt wohnen mußte.
Alle dieſe Figuren zeigen Stirnen und Augen, die eine hoch=
gemute
Geiſtigkeit ausdrücken.
Erſt die Römer haben dieſe Einſtellung zum Sport zerſtört.
Als Griechenland römiſche Kolonie wurde, ging eine große und
ſchöne Welt zu Ende. Die Römer übernahmen die griechiſchen
Sportſpiele, aber ſie übernahmen nicht die Idee. Die römiſchen
Sportſpiele wurden reine Schau=Kämpfe, wo nur die Geſchick=
lichkeit
und geiſtloſe Kraft in Frage kam. Der Profeſſionalis=
mus
begann. Man ſieht dieſe Aenderung deutlich, wenn man die
Büſten eines griechiſchen und eines römiſchen Athleten vergleichr.
Der griechiſche Athlet iſt ein funger Gott (oft wurden dieſe
Büſten ſpäter dem Apollo zugeſchrieben). Die griechiſche Athlet

atmet mit jeder Muskel Geiſt und Vornehmheit, Bildung
Feuer aus. Der römiſche Athlet iſt ſchon ganz eine ſturg
ſinnige ſture Kampfmaſchine. Der Körper iſt maſſig, um u
Schläge aushalten zu können, der Kopf iſt ohne Idee, die GeNl
iſt klein, der ganze Charakter iſt kommun, die Ohren ſtehen:
und der Blick iſt leer.
Wer will leugnen, daß die Büſte des römiſchen Athlu0
ziemlich genau den populärſten Athleten unſerer Epoche, uu
lich den Boxern ähnelt? In den Boxern, gegen deren KS0
nichts eingewendet werden ſoll, hat ſich unſere Zeit ähn.ſ
Kampfmaſchinen zum Schaukampf für die Maſſen gezüchtet,
die Römer das ſeinerzeit taten. Von den griechiſchen Alhl=
trennt
uns hier mehr als eine Welt.
Daß es trotzdem heute ein Sportsgefühl und Sporide?
gibt, welche ſich dem griechiſchen Ideal nähern, haben wir Eſ
land zu verdanken. Man vergleicht England wegen ſeines w.
umſpannenden Imperiums ſo gerne mit Rom, aber was.
Geſinnung und die Erziehung der engliſchen jungen Leuie
trifft, ſo iſt Griechenland hier viel näher als das römiſche 73
Seit vielen Menſchenaltern werden die jungen Englaw
auf ihren Schulen gelehrt, lateiniſch und griechiſch zu ler
aber auch Sport zu treiben, und Erfolge auf beiden Gebi4
werden ziemlich gleich gewertet, das heißt, eines ohne das an. nicht für möglich. Auf Grund dieſer Erziehung und
Grund dieſer Geſinnung iſt das Ideal des Fair plah entſſt

den und damit eine Auffaſſung des Sports, wie ſie heuig
der Welt in vielen Kreiſen doch noch als das Ideal gi4
trotz den Boxern, Sporterſcheinungen wie der deutſche Dr. Lch
mann im Tennis und der deutſche Dr. Peltzer, Erſcheinungen
der engliſche Leichtäthlet Lord Burleigh und wie der vor Iml-
verſtorbene
Major Segrabe, der mit dem Auto und dem Moe
boot Welterfolge hatte, Erſcheinungen wie die baskiſchen Pell.
Spieler, die manchmal ſogar Prieſter ſind und in der Soue
ſpielen, Erſcheinungen wie der italieniſche Flieger Ferrarin.
wie der franzöſiſche Tennisſpieler Lacoſte, wären ohne A.
gedankliche und nationale Diſziplin nicht möglich, ohne 2
Diſziplin und jene ideale Auffaſſung von Sportkämpfen
ſie England überliefert hat und wie ſie die antike Welt
ſeſſen hat.
Wie lange dieſes Ideal noch ſtandhalten kann in eine.
ſozialen Kämpfen erfüllten Welt, iſt nicht zu überſehen. 4*
ſieht nur das eine, daß die Amateure immer ſtärker aus
Sportgebiet herausgedrängt werden, weil ſie einfach nicht.."
die Zeit haben, einen großen Teik des Tages an den St
zu geben daran hindern alle Verhüllungen nichle
denen uns heute Sportsleute als Amateure vorgeſtellt wer!
obwohl ſie im Grund keine mehr ſino. Unſere Epoche ver e

jeden Mann bis zur letzten Sekunde auf ſeinem beruſle

Poſten, wir haben keine Epoche, die in religiös und natieh

[ ][  ][ ]

mitag, 14. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 45 Seite 3

er nidl

ge Nationalſozialiſten gegen Hindenburg.
Einheilskandidat der Harzburger Fronk. Die Rechke nur für Hindenburg, wenn er ihren polikiſchen
Forderungen zuſimmk. Ein unſguberes polikiſches Geſchäft.
Fhandlungen Verhandlungen ...I. Die Parole der Aakionalfozialiſten:
Won unſerer Berliner Schriftleitung.
Für Hiller! Gegen Hindenburg!
m. Lager der Harzburger Front iſt auch am Samstag wieder

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ührläin und her verhandelt worden. Teils ſaß, die großen
FüEt Tbeiſammen, teils tagtce kleine Unterausſchüſſe. Zwiſchen=
dulhrd
ſſprachen ſich die Vertreter des Stahlhelms mit den Deutſch=
nalFraren
, dieſe wieder mit den Nationalſozialiſten. Es fanden
e Bar laufende Unterhaltungen mit Nebenorganiſationen ſtatt.
Kühm, eine Konferenz löſte die andere ab, ohne daß es gelang,
i9ſ= ie erſten Abendſtunden ein brauchbares Ergebnis zuſtande
nxen. Immerhin beurteilt man auf der Rechten die Geſamt=
it
1ſor- weſentlich günſtiger als bisher. Tatſächlich läßt ſich auch
ithewiſſe Verſchiebung der Diskuſſionsbaſis feſtſtellen. Nachdem
frng der Woche in der Hauptſache über eine Einheits=
alkiwatur
geſprochen wurde, die man gegen Hinden=
Ub aufſtellen wollte, iſt die Harzburger Front jetzt wie=
eyhfiihren
urſprünglichen Plan zurückgekommen, ſich für den
Rispräſidenten von Hindenburg zu entſcheiden,
Rili ihre politiſchen Forderungen angenom=
miſw
erden. Ob ſich Herr von Hindenburg zu einem derarti=
einolktiſchen
Geſchäft hergeben wird, muß nach ſeiner ganzen
imten bis Eigen Haltung in dieſer Angelegenheit bezweifelt werden.
ir häte Te/K läe Einzelheiten eines derartigen Kuhhandels ſchweigt ſich
Feikunzburger Front bisher aus, es ſei denn, daß aus durchſich=
Fgi/=Cxründen bald dieſe, bald jene Gerüchte in Umlauf geſetzt
beitn, um den wahren Sachverhalt zu verſchleiern. Bis zum
Rſſuah wird aber wohl doch Klarheit vorhanden ſein. An
ideſ Tage tritt der Parteivorſtand der Deutſchnationalen zuſam=
neityer
ein Referat Hugenbergs über die Reichspräſidentenwahl
ntbzennehmen will.
ei. Reichspräſident ſelbſt will erſt einmal abwar=
ige
Akeſſn ie die mit verſtärkter Intenſivität geführten Harz=
nehme
, Tullar Verhandlungen auslaufen werden. Erſt
ichh wird von ihm eine Aeußerung über eine
Tyſißmeoder eine Ablehnung der Kandidaturzu
weitm lerſſtu ten ſein. Es wird bereits davon geſprochen, daß er ſehr
ſn Beſit wwch/hhu inlich über alle Parteien und Ausſchüſſe hinweggehen und
ſchen Szſrſich) tar Bezugnahme auf den Brief des Grafen Bothmer bereit
erhſſen, wird, als Kandidat aufzutreten. Herr Sahm will am
Mung mittag mit dem Reichspräſidenten ſprechen, ſofern nicht
eſſlueve Ereigniſſe dazwiſchen kommen, die eine Verſchiebung des
Beſiſtes notwendig machen. Möglicherweiſe werden aber über
Soſfu: ſchon die Würfel fallen. Abgeſehen von der Deutſchen
Volſdartei, die eben erſt eine Kundgebung für Hindenburg her=
uuskwacht
hat, haben ſich die übrigen politiſchen Parteien aus
hriſzeeſerve noch immer nicht herausbegeben. Aus dem Zen=
tru
toer wird aber angedeutet, daß das Zentrum vorläufig
ſeinmBeſchluß, mit den Nationalſozialiſten nicht zuſammenzugehen,
nogbunrecht erhält. Im Harzburger Lager wurde aber im Laufe
dess arnstag ein Plan verfolgt, der darauf hinausläuft, ein
me ſüh erparteiliches nationales Kabinett auf die Beine zu brin=
geiha
= dann von der Gunſt der Parteien unabhängig ſein ſoll.
3owurg fehlt aber noch jede Aeußerung des Reichskanzlers ſelbſt,
ſich zu den Projekten der Harzburger Front ſtellt.

Aus vorläufige Ergebnis der Sahm-Akkion.

fe Sammlungsaktion des Hindenburg=Ausſchuſſes iſt am
ſtag zum Abſchluß gekommen. Wenn im Augenblick auch
rucht alle Ergebniſſe vorliegen, ſo iſt doch die Zahl der
Mcriften, die bis jetzt 2,280 Millionen beträgt, als ein außer=
lach
ſtattlicher Erfolg zu bewerten. Sobald das genaue
euss feſtſteht, wird Dr. Sahm dem Reichspräſidenten offiziell
M Mitteilung machen, und dann wird der Reichspräſident
ſEretſcheidung treffen. Vor Montag oder Dienstag wird das
Fricht der Fall ſein.
Reichspräfidenkenwahl am 13. März.
er. Reichsminiſter des Innern hat den Reichstagspräſidenten
ſin, einen Beſchluß des Reichstags über den Wahltag für die
Prü-ſidentenwahl herbeizuführen. Als Wahltag hat er namens
Feichsregierung Sonntag, den 13. März, für einen etwa er=
Aich werdenden zweiten Wahlgang Sonntag, den 10. April,
chagen.

Berlin, 13. Februar.
In den Tennishallen in Wilmersdorf, dem zweitgrößten Saal
Berlins, fand eine Kundgebung der Nationalſozialiſten für Adolf
Hitler ſtatt. Der Reichstagsabgeordnete Goering polemiſierte
in ſeiner Rede ſcharf gegen Sozialdemokratie und Marxismus
und gegen die jetzige Reichsregierung.
Zum Schluß ſeiner Rede forderte Goering alle Anweſenden
auf, am 13. März, dem Tage der Reichspräſidentenwahl, ihre
Stimme Adolf Hitler zu geben, da man mit den Par=
teien
, die einſt den Generalfeldmarſchall von Hindenburg ge=
ſchmäht
hätten, ihn heute aber auf den Schild heben, keinen ge=
meinſamen
Weg gehen könne.
In der Stadthalle zu Hannover fanden geſtern abend zwei
große Kundgebungen der Nationalſozialiſten ſtatt, in denen der
Reichstagsabgeordnete Dr. Göbbels die politiſche Entwicklung
in Deutſchland ſeit dem 14. September 1930 ſchilderte.

Zur Frage der Reichspräſidentenwahl führte Dr. Göbbels
aus, der Nationalen Oppoſition von Harzburg ſei jetzt Gelegen=
heit
gegeben worden, das herrſchende Syſtem zum Sturz zu
bringen. Wolle Hindenburg dieſes Syſtem weiter mit ſeinem
Namen decken, dann würden die Vationalſozialiſten gegen ihn
antreten.
Generaloberſt Graf von Bokhmer
bitker Hindenburg, ſich ernenk zur Berfügung zu ſtellen.
München, 13. Februar.
Wie der Hindenburg=Ausſchuß Bayerns mitteilt, hat Gene=
raloberſt
Graf von Bothmer an den Reichspräſidenten von Hin=
denburg
ein Schreiben gerichtet mit der Bitte, er möge ſich ent=
ſchließen
, das große Opfer zu bringen und dem Rufe Folge zu
geben, den Hunderttauſende treu=deutſcher Reichsangehöriger in
den nächſten Tagen erlaſſen werden, ſich als Kandidat für die
Wahl zum Reichspräſidenten erneut zur Verfügung zu ſtellen.
Graf von Bothmer ſchreibt, es ſei ihm leider nicht das Recht
verliehen, dieſe Bitte im Namen aller ehemaligen Angehörigen
der Königlich=bayeriſchen Armee auszuſprechen, die unter der.
Führung des Generalfeldmarſchalls im Weltkriege den Feind in
ungezählten Schlachten und Gefechten von den Reichsgrenzen
ferngehalten haben. Er ſei jedoch feſt überzeugt, daß ſeine=
Kriegsgefährten in überwältigender Zahl ſich am Wahltag au
die Urne drängen würden, um ihre Stimme für den hochver=
ehrten
Führer in großer Zeit abzugeben.

320 Siedlerſtellen für Heſſen.
Je 100 Skellen für Darmſtadt und Mainz., 120 für Kreis Offenbach. Zuſchuß für die Kleingarken=Siedlung.
weiteres zu bejahen und wird ganz von der den Städten und
Reine Bevorzugung pärteipolifiſcher Gemeinden überlaſſenen Organiſation des örtlichen Unternehmens
abhängen. Eine Verteilung der Mittel nach partei=

Ardentsorräntpnichtigrr.
Auf die nationalſozialiſtiſche Große Anfrage über die Ver=
wendung
der Mittel für Randſiedlungen erklärt Innenminiſter
Leuſchner folgendes:
Mit Hilfe der für die erſten 6 Monate von Oktober 1931
bis März 1932 zur Verfügung ſtehenden Reichsmittel von 48 Mil=
lionen
RM. ſoll nur der Anfang mit der vorſtädtiſchen Klein=
ſiedlung
gemacht werden, und zwar zunächſt in denjenigen Lan=
desteilen
, in denen die Zahl der Erwerbsloſen oder die politiſchen
Verhältniſſe dies vordringlich erſcheinen laſſen. Die Knappheit
der verfügbaren Mittel zwingt dazu, zunächſt nur ſolche Gemein=
den
zu berückſichtigen, in denen das Bedürfnis nach vorſtädtiſcher
Kleinſiedlung ſo groß und dringlich iſt, daß eine Zuteilung von
wenigſtens 100 Siedlerſtellen in Vorſchlag gebracht wird. Es
war unſprünglich Abſicht des Reichskommiſſars,
die ſüddeutſchen Länder hierbei ganz auszuſchal=
ten
. Es iſt aber bei einer von dem Reichskommiſſar am 4.
d. Mts. in Mannheim veranlaßten Beſprechung mit den Ver=
tretern
der Länder Baden, Bayern und Heſſen gelungen, u. a.
auch für Heſſen 320 Siedlerſtellen zu erhalt en,
von denen je 100 Stellen auf die Induſtrie=
gebiete
Darmſtadt und Mainz und 120 Stellen
auf das Induſtriegebiet Offenbach mit Neu=
Iſenburg entfallen. Bei dieſer Beſprechung hat der Herr
Reichskommiſſar ausgeführt, daß die Reichsregierung be=
abſichtige
, weitere Geldmittel über den Betrag
von 48 Millionen RM. hinaus im März oder
April d. J. bereitzuſtellen.
Den beteiligten Städten obliegt es jetzt, die Anträge für die
Durchführung an Hand der vorgeſchriebenen Unterlagen vorzu=
bereiten
und vorzulegen.
Heſſen kann weiter noch über einen Betrag
für die Durchführung der Kleingartenſiedlung
verfügen, der zunächſt den Städten und größeren
Landgemeinden, die keine Wohnſiedlungen erhalten, zugute
kommen ſoll. Die Verhandlungen hierüber ſind noch nicht ab=
geſchloſſen
.
Die Beſtimmungen über die Durchführung der Vorſtadt=
ſiedlung
und der vorſtädtiſchen Kleingartenſiedlung enthalten kei=
nen
Hinweis auf die Förderung des freiwilligen Ar=
beitsdienſtes
im allgemeinen. Die Frage, ob es möglich
ſein wird, Arbeitswillige in größerem Ausmaß bei der Durch=
führung
der einſchlägigen Arbeiten zu beſchäftigen, iſt nicht ohne

politiſchen Geſichtspunkten iſt nicht zuläſſig und
kommt daher nicht in Frage. Ausſchlaggebend
bei der Verteilung iſt lediglich der Grad des
Bedarfs und der Dringlichkeit.

In neuen Ankrägen

fordert die ſozialdemokratiſche Fraktion, da ein großer Teil der
im Haushaltsvoranſchlag für 1931/32 für Baudarlehen vor=
geſehenen
Mittel infolge der Finanz= und Kreditkriſe nicht aus=
gegeben
wurden, eine Nachprüfung, ob die Regierung nicht einen
Teil der vorgeſehenen Mittel bereitſtellen kann, um die ſchwierige
Lage auf dem Baumarkt zu erleichtern. Außerdem ſoll die Re=
gierung
eine Verordnung erlaſſen, wonach die Strafvoll=
ſtreckung
der auf Grund des § 218 StGB. in Heſſen
bereits ergangenen Urteile eingeſtellt wird, und
die auf Grund des 8 218 StGB. anhängigen Verfahren nieder=
geſchlagen
werden, ſoweit die Vergehen durch die ſoziale Not=
lage
der Schwangeren mitverſchuldet worden ſind. Weiter ſoll
ſie die zuſtändigen Behörden anweiſen, eine Strafverfolgung auf
Grund des § 218 bei ſoziäler Notlage der Schwangeren nicht
mehr eintreten zu laſſen. Bei der Reichsregierung ſoll um die
Vorlage eines Geſetzentwurfs erſucht werden, der die Lände=
ermächtigt
, die Zahlungen an die ehemaligen Landesfürſten
einzuſtellen und ihre Abfindung entſprechend der ſtaatlichen Not=
lage
durch Landesgeſetz neu zu regeln. Weiter ſollen Vorſtel=
lungen
bei der Reichsregierung erhoben werden, um eine Ab=
änderung
der 4. Reichsnotverordnung bezüglich der Familier=
hilfe
in der Krankenverſicherung und beim Entzug der Waiſen=
rente
oder des Kinderzuſchlages bei dauernd körperlich oder
geiſtig gebrechlichen Kindern zu erreichen. Außerdem ſoll der
Reichsfinanzminiſter erſucht werden, daß das zur Stadtrand=
ſiedlung
für rund 450 Siedlerſtellen vorgeſehene Gelände auf
dem Weiterſtädter Exerzierplatz, das dem Reichs=
fiskus
gehört, durch Vermittlung des freien Siedlungsvereins
Darmſtadt und Umgebung den Zwecken der Randſiedlung zu einem
angemeſſenen Preis zugeführt, und von dem vorgeſehenen öffent=
lichen
Verkauf an den Meiſtbietenden Abſtand genommen wird.
Ein Zentrumsantrag fordert von der Regierung, daß ſie jedem
Verſuch der Reichsfinanzverwaltung, das Syſtem der Unter=
erhebeſtellen
in ſeiner heutigen Form zu erſchüttern, von
vornherein ſchärfſten Widerſtand entgegenſetzt.
Der Juſtizminiſter fordert im Einverſtändnis mit dem
Finanzminiſter zur Beſchaffutg einer elektriſchen Tiefpumpe für
die Waſſerverſorgung der Zellenſtrafanſtalt Butzbach einen Be=
trag
von 5500 RM.

beiſchnenen und durchdrungenen Sportkämpfen ſich ihre Ideal=
ſig
An dausſucht. Wir verfallen immer mehr dem Profeſſionalis=
miſmr
Sport Beruf wird und daher kein Sport mehr iſt. An
deiß ende dieſer Auffaſſung und dieſer Entwicklung iſt es aber
rülPſomt, ſich die Idee des Sportmanns und die Idee des
Sills n einigen Figuren einmal zu vergegenwärtigen, eh dies
alfſevielleicht verſinkt.
Klavierabend Elly Rey.
Saalbau. Samstag, den 13. Februar 1932.
s Unwahrſcheinliche wurde Ereignis, ein Klavierabend im
M Saalbauſaal war gut beſucht. Elly Ney hatte wieder die
Bumgskraft ausgeübt, die von ihrer Kunſt bis jetzt ſtets
am Big. Sie iſt ohne Zweifel eine erſtklaſſiſche Virtuoſin und
beIcſägt ſich künſtleriſch in ſolchem Grade, daß ſtärkſtes Tem=
gelſment
und klaſſiſche Ruhe ſich unmittelbar abzulöſen ver=
m
9 9. Sie hat die Gabe, zu begeiſtern, da ihre vornehme und
h0 e ſönliche Kunſt eine außerordentlich glückliche Syntheſe
Do/Rhxektivität und intuitivem Nachſchaffen bildet. Sie ſpielte
5u/0 die dritte der Jugendſonaten von Brahms, die genial=
ſi
Sſche in E=Moll, bewundernswert geſtaltend, ganz verſunken
i m herrlichen Andante. Dann Bach, vornehm klar und
nn leinie uns unbekannte Klavierbearbeitung des Chorals aus
Küuchte 22, dann 2 Fugen aus dem 1. Teil des wohltempe=
ri
Blaviers, die in B=Dur ganz auf das Leichte, Durch=
ſich
A ſingeſt:llt, vielleicht etwas allzuraſch, die in Cis=Moll die
Dey Veyrie einer Meſſe vergleichbar iſt, ſo tief und erhaben, wie
NaNie ſeit Mar Regers Interpretation kaum wieder gehört
Da/EEis folgte Beethovens As=Dur=Sona’e Op. 110, im erſten
Sd hioth nicht ganz im Geiſte des ſpäten Beethoben, noch zu
Eh En Stil der erſten As=Dur=Sonate, dann aber wieder in
eint PGrröße der Geſtaltung, beſonders in der Fuge die zur
mnherung hinriß. Ganz genial, überlegen in Formung,
Orument und Gefühl gab die Künſtlerin zuletzt Schumanns
Calleval wieder, ohne Ermüdung in bewundernswerter Friſche,
liun Danin kamen nach begeiſterten Beifallsovationen die Zu=
0e4 Der Abeno gehörte zu den wertvollſten in dieſem Kon=
F.N.
Ze1Enter.
DB Palt für gewerbliche Betriebe zur Aufſtellung der Einkomumenſteuer=
Laußz 1931. Von Dr. Dr. Kurt Thierack, Schriftleiter des
antiſcher Steuer= und Wirtſchaftsdienſt, Berlin W. 57, Bülow=
ße
65 (Poſtſcheck Berlin 158 900). Preis 75. Pfg.

10 Goethe=Jubiläen im Jahre 1932.
(150 Jahre: Der Tod Goethes Vater; Kammerpräſident.
Goethe wird geadelt. 125 Jahre: Farbenlehre beendet; Her=
zogin
Anna Amalia geſtorben; Beſuch des Schlachtfeldes von
Jena; Goethes Geſichtsmaske. Dichterbeſuch bei Goethe.
175 Jahre: Das älteſte Gedicht Goethes. 200 Jahre: Erſcheinen
des Buches, das den Stoff für Hermann und Dorothea abgab.)
Das Jahr 1932 iſt das Goethe=Jahr‟. Es bringt aber nicht nur
die 100. Wiederkehr des Todestages des Dichters, ſondern auch
zahlreiche andere Jubiläen, deren zuſammengefaßte Darſtelluag
gerade jetzt bei Beginn der großen Erinnerungstage an Goethes
Tod eine willkommene Ergänzung der zahlreichen Mitteilungen
ſein dürfte. Es ſind jetzt 175 Jahre her, daß Goethe zum erſten
Male ein Gedicht verfaßte. Im Alter von 8 Jahren hat er ſchon
1757 für ſeine Großeltern Textor einige Glückwunſchverſe ver=
faßt
, die die älteſten uns erhaltenen Verſe Goethes ſind. Sie
ſind ſelbſtverſtändlich, wie es bei einem Kinde nicht anders zu
erwarten iſt, ohne Bedeutung. Aber bei der ſpäteren Entwick=
lung
dieſes kindlichen Dichters haben ſie für die Betrachtung des
Geiſteslebens des heranwachſenden Knaben großes Inrereſſe.
150 Jahre ſind es her, ſeitdem Goethe am 4. Jun: 1782 vom Kaiſer
geadelt wurde. Drei Tage ſpäter wurde er Kammerpräſidenr
in Sachſen=Weimar=Eiſenach. Wenige Tage vorher, am 27. Mar
1782, war der Vater Goethes. Johann Caſpar Goethe, im Alter
von 72 Jahren geſtorben. Das Jahr 1807 brachte für Goethe
zahlreiche bedeutſame Ereigniſſe, deren 125jähriges Jubiläum in
das Jahr 1932 fällt. So wurde am 14. Januar 1807 der didak=
tiſche
Teil der Farbenlehre beendet. Der 10. April 1807 wir
für Goethe und für ganz Weimar ein trauervoller Tag. An
ihm ſtarb die Herzogin Anna Amalia, eine der hervorragendſten
Frauen auf deutſchen Fürſtenthronen. Auf ihren Einfluß iſt
zum großen Teil die Glanzzeit von Weimar und die Förderung
der deutſchen Dichtung durch Berufung Wielands, Herders und
Goethes nach Weimar zurückzuführen. Sie war als Tochter des
Herzogs Karl von Braunſchweig=Wolfenbüttel am 24. Okiober
1739 geboren und erreichte ein Alter von 68 Jahren. Ganz
Deutſchland trauerte um den Tod dieſer bedeutenden Frau, der
die deutſche Dichtung Großes zu verdanken hat. Am 23. Mai
1807 beſuchte Goethe das Schlachtfeld von Jena und zeichnete es.
Im Oktober des gleichen Jahres fertigte der Hofbildhauer
Weißer eine Geſichtsmaske von Goethe an und geſtaltete daraus
eine Büſte. Zu erwähnen iſt auch, daß im Jahre 1807 die Dich=
ter
Achim von Arnim, Clemens Brentano und Bettina Bren=
tano
im November bei Goe he Beſuch machten. Zwei Genera=
tionen
deutſcher Dichter trafen hier zuſammen, ein für die
deutſche Literatur bemerkenswerter Augenblick.

Das Jahr 1832 bringt zahlreiche Erinnerungen an letzte be=
deutſame
Handlungen des Dichters. Bemerkenswert iſt eine
Mitteilung in ſeinem Tagebuch: Den ganzen Tag wegen Un=
wohlſeyns
im Bett verbracht‟. Damit kündigt ſich der nahende.
Tod ſchon an. Trotzdem war Goethe faſt bis zu ſeinem End=
unermüdlich
tätia, und er hat noch am 17. März, 5 Tage vor
ſeinem Tode, einen Brief verfaßt, der als der letzte Brief des
Dichters bedeutungsvoll iſt, ebenſo wie der Inhalt und die Per=
ſönlichkeit
des Empfängers. Der Brief war nämlich an Wilhelm
von Humboldt, den großen Gelehrten und Staatsmann, gerichtet,
der mit Goethe eng befreundet war. Der Dichter ſchrieb darin
einige Worte über den Fauſt. Endlich iſt im Zuſammenhang mit
Goethe auch noch das 200jährige Jubiläum des Erſcheinens eines
Buches zu erwähnen, das der Anlaß für eine der ſchönſten Dich=
tungen
Goethes wurde, nämlich der Ausführlichen Hiſtorie der
Emigranten oder vertriebenen Lutheraner aus dem Erzbistum
Salzburg, das in Leipzig im Jahre 1732 erſchienen war. Die=
ſes
Buch wurde durch Veränderung des geſchichtlichen Hinter=
grundes
und durch eine ſeeliſche Durchoringung und Belebung
des trockenen Stoffes die Veranlaſſung zu der Abfaſſung des
Epos Hermann und Dorothea‟. Aus einem verhältnismäßig
geringfügigen Anlaß iſt eine der herrlichſten Dichtungen Greihes
und der ganzen deutſchen Literatur entſtanden. Wenn man die
Fülle der Gedenktage kennen lernt, die in einzelnen beſtimm’en
Abſtänden auftreten, hat man den Eindruck, daß ganz beſtimmte
Epochen für den Dichter bedeutungsvoll waren. In Wirklichkeit
war aber ſein Leben ſo reich, daß faſt jedes Jahr Ereigniſſe von
größerer oder geringerer Bedeutung gezeitigt hat.

Von deutſchlands Hoben Schulen.
Göttingen: Die Privatdozentin für Phhſik in der mathematiſch=
phyſikaliſchen
Fakultät Dr. Hertha Sponer iſt zum nichtbeamteten a.u.
Profeſſor ernannt worden. Der Privatdozent für mediziniſche Phyfik
und Röntgenologie Dr. Hans Küſtner und der Privatdozent für Ge=
ſchichte
der Mathematik an der gleichen Univerſität Dr. Otto Neu=
gebauer
ſind zu nichtbeamteten a.b. Profeſſoren in den gleichen Fa=
kultäten
ernannt worden.
Jena: Der Privatdozent für Botauik und Aſſiſtent am Botauiſchen
Inſtitut der Univerſität Dr. phil. Leo Brauner, iſt zum nichtbeamte=
ten
a.o. Profeſſor in der gleichen Fakultät eruannt worden. Der Dr=
dinarius
für Agrikulturchemie Hofrat Profeſſor Dr. phil. Heinr. Im=
mendorff
und der Ordinarius für Anatomie und Direktor des
Anatomiſchen Univerſitätsinſtituts Geh. Hofrat Prof. Dr. phil. Friedric.
Maurer ſind von ihren Lehrverpflichtungen an der Univerſität eunf=
bunden
worden.
Leinzia: Auf Grund der Habilitationsſchrift Theorie des
Austauſch=Problems und der Remanenzerſcheinung, der Ferro=
magnetica
iſt Dr. phil. Feliv Bloch von der philoſophiſchen Fa=
kultät
der Univerſität Leivzig die Lehrberechtigung für Theoxe=
tiſche
Phyſik erteilt worden.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 45

Statt beſonderer Anzeige.
Unſere liebe Schweſier

Frau
Eliſabeth Hauſtädt

iſt heute Nacht nach ſchwerer Krankheit
ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Bamberger
Frau Bertha Bermann.
Darmſiadt, den 43. Februar 1932.

Die Einäſcherung findet auf Wunſch der Verſtorbenen
in aller Stille ſtatt.

Donnerstag Abend verſchied nach langem, ſchwerem
Leiden meine liebe Frau und herzensgute Mutter

Frau Anna Hoffmann

geb. Orlemann
im 51. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Hoffmann.

Darmſtadt, Ofihoſen, den 13. Februar 1932.
Stiftſtraße 91.

Die Beerdigung findet Montag Nachmittag ½3 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Todes=Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, treuſorgenden Vater,
Großvater, Schwiegervater, Schwager und
Onkel

11.

im 74. Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedericke Laumann, geb. Germann
Familie Joh. Hch. Laumann II., Gaſiwirt.
Meſſel, den 13. Februar 1932.
Beerdigung: Sonntag nachmittag 3 Uhr. (2518

Dankſagung.

Für die zahlreichen Beweite herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgang unſeres lieben Entſchlatenen

Herrn Johannes Müller

Landwirt

ſagen wir innigen Dank. Ganz beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Becker für ſeine Troſtwoite
am Giabe und dem Kriegerverein Ober= Beer=
bach
=Neutſch für die ihm erwieſene letzte Ehre

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Poth Wwe. 447s

Neutſch. Ober=Beerbach, Seeheim. Offenbach a. M., Ernſi=
hofen
, Neuſtadt a. d. H., Langen, den 14. Februar 1932.

Darmſiadt, den 14. Februar 1932.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Am 13. Februar beging Herr Ed. Geher,
Gefangenenaufſeher i. R., Taunusſtr. 53
in geiſtiger Friſche ſeinen
T6. Geburtstag. (8513

Todes=Anzeige.

Heute verſchied nach kurzer Krankheit
unſere innigſtgeliebte und treube=
ſorgte
Mutter, Schwiegermutter,
Großmuiter, Tante undSchwägerin

Frau Emma Gans

lch habe mich in Groß-Umstadt
als prakt. Zahnarzt
niedergelassen.
Sprechstunden ab 17. Februar
täglich 912 und 2:/.6 Uhr
außer Samstag nachm. u. Sonntag.
Dr. Werner Schrimpf

geb. Herz
im vollendeten 68. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Seima Gans
Elfe Gans
Alfred Gans u. Familie
Siegfried Gans u. Frau
Erna Gans.

kostet Ihr Anzug oder Mantel
zu bügeln, dämpfen und ent
stauben. KeinPressen, sondern
Mk.
vom Schneider mit dem
Bügeleisen. Reparaturen nirgends besser
und billiger als bei mir. Alles, wird abge-
holt
und zugestellt.
Schneiderei u.
zügelanstalt Gabisch
Bessungerstraße 2 (Laden!.

Geſucht
in ſüdweſtd. Mittelſtadt ab Oſtern

Darmſtadt, den 13. Februar 1932.
Rſeinſtr. 47.
(2516
Die Beerdigung findet am Montag,
den 15. Februar, nachm 3 Uhr,
vom Portale des iſrael Friedhofes
aus ſtatt.
Man bittet von Beileidsbeſuchen
abz ſehen.

Penſionat

für ein ja. Mädchen, 16 J., mit Reife Ober=
prima
badiſcher Oberrealſchule und Latein.
Verbindung m. gut. Schule, größ. Zahl von
gleichaltrigen Mitpenſionärinnen aus gut=
bütgl
. Kreiſen, lichk. ſporil. Betätigung,
mod. Leitung gewünſcht. Gefl. Vorſchläge
erbeten unter . J 4597 durch Rudolf
Moſſe, Frankfurt a. M.
(I. 2375

Dankſagung.
Allen, die uns beim Heimgange
unſrer lieben
Kätha

eigener Werkſtätte
Verchromung und Bernickelung
von är tlich. Inſtrumenten u. Tiſchbeſtecken
Schle ſerei.
von Meſſern, Scheren, Raſiermeſſern uſw
Gg. Behrmann
Schützenſtr. 10 (1366a) Fernſpr. 18

ihre Anteilnahme bekundet haben,
insbeſondere den Baimherzigen
Schweſtern von St. Eliſabeth für
ihre liebevolle, aufopfernde Pflege
ſagen wir hiermit unſern herzlichen
Dank.
Familie Friedr. Lehrmann.

Darmſiadt, den 13. Febr. 1932. (2542

Das sicherste Mittel gegen
Haarausfall, feitiges
Haar, und Schuppen-
bildung

2536
Die E. I. K. Packungen

Dankſagung.
(Statt Karten)
Für alle Liebe und Teilnahme beim Tode
unſerer teuren Mutter und Allen, die die
Verſiorbene mit Blumen und Kränzen
ehrten, ſagen wir hiermit unſeren innigſien
Dank.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Familie Auguſt Maher
Fam lie Wilhelm Mitze.

Kommen Sie zu mir: ich lege
Ihnen meine Bandage an, da=
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[ ][  ][ ]

u
hille

Sonntag, 14. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 45 Seite 5

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 14. Februar 1932.
Profeſſor Karl Rokh

bademie des Bauweſens, iſt unerwartet verſchieden. Mitten
ſeraus aus einem arbeits= und erfolgreichen Mannesleben hat
hm im 57. Lebensjahre der Tod ereilt.
Karl Roth kam, nachdem er in einigen Städten Süd=
utſchlands
kurze Anfangsſtellungen durchlaufen hatte, in
urigen Jahren als Aſſiſtent an die Techniſche Hochſchule Darm=
ſiost
. Nach vier Semeſtern erſprießlicher Tuuigkeit in der Ab=
ellung
für Architektur führte ihn der Bau großer Rathäuſer, die
r als erſter Preisträger allgemeiner Wettbewerbe übertragen
roalten hatte, nach Kaſſel und ſpäter nach Dresden. Im
führe 1919 verpflichtete ſich ihn die Stadt Mannheim als
Fi rſtand ihres Hochbauweſens. Doch ſchon im darauffolgenden
fhre erhielt er den Ruf auf eine ordentliche Profeſſur an der
hniſchen Hochſchule Darmſtadt, an der man ſeine außer=
ewöhnliche
Lehrbefähigung und ſein hohes Künſtlertum ſchon in
ennner Aſſiſtentenzeit erkannt hatte und nun für dauernd zu ge=
omnen
bemüht war. Er iſt gerne an die Stätte früherer Wirk=
anikeit
zurückgekehrt.
Die Lehrfächer, die Karl Roth an der Hochſchule haupt=
äwlich
zu vertreten hatte antike Baukunſt, Baukunſt der
7maiſſance. Entwerfen und Stegreifentwerfen entſprachen
unz ſeinem Weſen. So viele ſich auch während der elf Jahre
eimer Profeſſorentätigkeit in Vorleſungen und Uebungen ſeiner
ei tung anvertraut haben, keiner wohl konnte ſich dem be=
wrngenden
Einfluß ſeiner aus der Tiefe dringenden Lehr=
eiſe
entziehen, und alle haben ſie ihn als ihren Meiſter und
rer verehrt und hochgehalten. Auch als Rektor war er ſtets
emüht, mit ſeiner unermüdlichen Arbeitskraft Ziele und An=
elgen
der Hochſchule zu fördern.
Karl Roth war ein Baukünſtler von weithin anerkanntem Ruf.
des beweiſt ſeine Ernennung zum außerordentlichen Mitglied der
lidemie des Bauweſens. Er war kein Gegner geſunder Fort=
mwicklung
, aber er war erfüllt von ehrfürchtiger Achtung vor
eir baulichen Großtaten vergangener Jahrhunderte. Seine Rat=
usbauten
in Kaſſel, Dresden, Barmen und Bochum und
Ies, was er ſonſt ſchuf und entwarf, bekunden gemeinſam, wie
ſehm ſein künſtleriſches Werk in dieſer Wertung wahrer Höchſt=
eittung
und in ſeinem ſicheren, ſtetigen Weſen verwurzelt war.
die Darmſtädter Hochſchule verdankt dem Verſtorhenen die aus=
eseichnete
Umgeſtaltung der ehemaligen Ererzierhalle auf dem
hoh=hſchulgelände zur feſtlichen Otto=Berndt=Halle, den Verbin=
ungsbau
zwiſchen dieſer und dem Gebäude der Wirtſchaftshilfe
no die Ehrentafeln für die im Weltkrieg Gefallenen der Hoch=
hlale
.
Die Erfolge, die ſich Karl Roth als Lehrer und Künſtler er=
imgen
konnte, hatten ihren tiefſten und beſtimmendſten Urgrund
il ſeiner offenen ausgezeichneten Perſönlichkeit. Sein Andenken
viird fortdauern und fortwirken, und die Erinnerung an ihn wird
eſegnet ſein, wie es ſein Leben und Schaffen war.

Der Rich.=Wagner=Verband deutſcher Frauen wird am
unnstag, 20. Februar, abends 8 Uhr, im Hauſe ſeiner 1. Vor=
kunden
, Fr. v. Selzam, Neckarſtraße 19, wieder eine muſikaliſche
ezer zum Beſten der Rich.=Wagner=Stipendienſtifrung veranſtal=
n
. zu der in uneigennütziger Weiſe unſer gefeierter Heldentenor
derr Albert Seibert, ſowie Herr Kapellmeiſter Hans
umon ihre Mitwirkung zugeſagt haben. Die Veranſtaltung gilt
Nachfeier zu Rich. Wagners Todestag 13. 2. 1883 : aus
ezem Grund wird Herr Seibert nur Bruchſtücke aus Rich. Wagner=
yem
Werken: Lohengrin Rheingold, Walküre, Siegfried, Par=
fok
zu Gehör bringen. Die Wiedergabe durch dieſe beiden pro=
irenten
Künſtler wird den Verehrern des Meiſters einen großen
rg entbehrten Genuß bereiten. Wegen der Beſchränktheit des
a mes und um den Andrang an der Kaſſe zu vermeiden, bitten
k ſich möglichſt frühzeitig mit Karten zu dieſer Veranſtaltung
Derſehen. (Siehe Anzeige.)
Mozart=Verein. Die Konzert=Programme, die Kapellmeiſter
Rehbock zuſammenſtellt, haben immer einen beſonderen Reiz.
Tissmal tritt neben das Kunſtlied auch das Volkslied in deutſcher,
oniſcher und nordtſcher Prägung. Ebenſo erſcheinen Volkslieder
Der Form des Duetts, denen Seidler=Winkler eine originelle
lavierbegleitung gegeben hat. Hier Dr. Allmeroth und Nuſcha
ramhaar mit Fr. Rehbock, dem feinſinnigen Begleiter, muſizieren
Hören, iſt an ſich ſchon ein hoher Genuß. Karten zu volkstüm=
aen
Preiſen bei Chr. Arnold am Weißen Turm.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Zir verweiſen auf die heutige Anzeige unſeres 4. Vortragsabends
n kommenden Mittwoch den 17. Februar 1932. abends
Uhr, im Fürſtenſaal bei Chriſt. Herr Dipl.=Kaufmann W.
Tartes=Mainz ſpricht über das wichtige und intereſſante
hama: Bauſparkaſſenbewegung in Amerika, England und
er tſchland‟. Wir ſind uns bewußt, daß gerade dieſer Vortrag
unſeren Mitgliedern große Anteilnahme finden wird, und
eßen darauf hin, daß ſelbſtverſtändlich auch ſonſtige Freunde von
andwerk und Gewerbe bei unſerer Veranſtaltung als Gäſte
eti;lich willkommen ſind.
Geſſiſches Landestheater.

eustag, 18 Febr Leben in dieſer Zeit Preiſe 0.604.50 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Die Premiere der Woche.
omntag, den 21. Februar, 19 Uhr, findet in neuer Inſzenierung
erſte Aufführung von Mozarts. Don Juan im Großen
zu s ſtatt. Inſzenierung: Rabenalt=Reinking; muſikaliſche Lei=
ng
: Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt. Den Don Juan ſingt Johannes

kath, den Komtur Albert Lohmann, Don Octavio Heinrich All=
Siwth, Leporello Theo Herrmann. Maſetto Theodor Heydorn,
on na Elvira Regina Harre, Donna Anna Anny v. Stoſch, Zer=
e
Maria Kienzl. Die nächſte Premiere im Schauſpiel iſt
Mns Nora. Die Titelrolle ſpielt Beſſie Hoffart, Frau Lin=
:Lotte Kleinſchmidt, Helmer Joſef Keim, Dr. Rank Karl Paryla,
ih=ter Werner Hinz. Heute abend wird im Großen Haus
ſileers romantiſche Oper Oberon in der Bearbeitung von
Innann Kaiſer wiederholt. Im Kleinen Haus iſt Bruno Franks
nende Komödie Nina‟. Das ſechſte Sinfonie=Kon=
Werke von Guſtav

ies Drath. Mahlers berühmte neunte Sinfonie
umal in Darmſtadt aufgeführt. Johannes Drath ſingt die
wertotenlieder. Rauhnacht von Richard Billinger, die
greiche Schauſpielinſzenierung wird in der kommenden Woche
Mittwoch und Freitag wiederholt werden.

Großes Haus. orntag, 14 Febr. 192134 Uhr. Heſſenlandmiete 1V8. beron.
Pre ſe u 705 60 Mär omtag, 15 Febr 20, Ende gegen 22 Uhr. Sechſtes Sinfonie=
Konzert Preie 15.50 Mk tent stag. 16 Febi Keine Vorſtellung Kieines Haus. ontag. 14 Febr 19½23 Uhr. Zuſatzmiete 1I 8. Nina.
Preiſe 0 601 50 Mk ſoatag, 15. Febr. 6 und 18½ Uhr. 4 F.lmvorführungen.
Die Kunſt des Schneiderns:
16¾ und 20½ Uhr Handarbeits=Lehrfilm Flei=
ßige
Hände‟. Unkoſtenbeitrag im Vorverkauf
40 H. Theaterkaſſe 50 H.

Neue Beſtimmungen über die Zulaſſung zum höheren
Schuldienſt und die Aufnahme in die Anwärkerliſte.
Die Zahl der unbeſchäftigten heſſiſchen Studienaſſeſſoren und
Studienreferendare iſt in den letzten Jahren außerordentlich
geſtiegen, während die Stellenzahl infolge der unvermeidlichen
ſtarken Abbaumaßnahmen ſich ſehr vermindert hat und noch weiter
abnimmt. Es beſteht daher in den nächſten 10 bis 15. Jahren für
die meiſten Anwärter keine Verwendungsmöglichkeit. Dabei
wächſt trotz aller Warnungen von Jahr zu Jahr die Zahl der
Studierenden, die ſich dem höheren Lehramt widmen wollen. Der
Heſſiſche Miniſter für Kultus und Bildungsweſen iſt darum leider
genötigt, ſchärfere Ausleſemaßnahmen zu treffen, die zwar in
vielen Fällen als ſehr hart empfunden werden, aber im Intereſſe
der höheren Schule und des Staates nicht zu vermeiden ſind.
Die Beſtimmungen über die Zulaſſung zum höheren Schul=
dienſt
vom 2. Januar 1931 werden in folgender Weiſe geändert:
1. In den Jahren 1932, 1933 und 1934 können nur wenige
Kandidaten zum Vorbereitungsdienſt mit Ausſicht auf Aufnahme
in die Anwärterliſte zugelaſſen werden. Die Auswahl erfolgt
nach den Lehrfächern und nach den Leiſtungen" Kandidaten, die
als Geſamtnote der wiſſenſchaftlichen Prüfung nicht mindeſtens
gut erhalten haben, kommen nicht in Frage.
2. Vom Jahre 1935 ab werden bis auf weiteres nur die=
jenigen
Kandidaten zum Vorbereitungsdienſt zugelaſſen, denen
das Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen die Ausſicht auf
Zulaſſung mindeſtens drei Jahre vorher ſchriftlich eröffnet hat
und die in der wiſſenſchaftlichen Prüfung die Geſamtnote gut
und in mindeſtens zwei Hauptfächern die Note gut erhalten
haben. Die ſchriftliche Zuſage der etwaigen Aufnahme in den
Vorbereitungsdienſt wird den Abiturienten in den nächſten Jah=
ren
nur ausnahmsweiſe und beim Nachweis ganz beſonderer
Eignung für die gewählten Studienfächer gegeben werden.
3. In die Anwärterliſte für das höhere Lehramt werden nur
ſolche Aſſeſſoren aufgenommen, die beide Prüfungen mindeſtens
mit der Geſamtnote gut abgelegt haben.
4. Eine Wiederholung der wiſſenſchaftlichen Prüfung oder
der Staatsprüfung zum Zweck der Verbeſſerung der Geſamtnote
wird nur noch in beſonders begründeten Ausnahmefällen geſtattet.
5. Aſſeſſoren, die nicht in die Anwärterliſte aufgenommen
ſind, können in der Regel nicht zur freiwilligen Beſchäftigung
an einer öffentlichen höheren Schule zugelaſſen werden.
6. Kandidaten, die vor dem 1. Oktober 1933 die wiſſenſchaft=
liche
Prüfung ablegen, aber nicht zum Vorbereitungsdienſt mit
Ausſicht auf Aufnahme in die Anwärterliſte zugelaſſen werden,
können, ſoweit Platz vorhanden iſt, einzelnen pädagogiſchen
Seminaren zur weiteren Ausbildung überwieſen werden. Sie
müſſen jedoch nach der Staatsprüfung ausſcheiden.
* Waffenfund.
CAm Samstag, dem 6. Februar, fanden Bewohner eines
Hauſes in der Forſtmeiſterſtraße in Darmſtadt einen grauen alten
Sack hinter dem Hoftor, in dem ſich mehrere Waffen befanden,
die ablieferungspflichtig ſind. Der Sack wurde zweifellos in der
Nacht zum Samstag, dem 6. Februar, von einer unbekannten
Perſon dort abgeſtellt, um ſo den Verdacht des verbotenen Waffen=
beſitzes
wahrſcheinlich auf andere Perſonen abzulenken.
Perſonen, die hinſichtlich des Abſtellens Wahrnehmungen ge=
macht
oder eine Perſon mit einem Sack in dieſem Stadtteil in der
erwähnten Nacht geſehen haben, wollen dieſes dem Landes=
kriminalpolizeiamt
in der Wilhelm=Gläſſing=Straße 21, Zimmer
3 oder 45, mitteilen. Vertrauliche Behandlung wird auf Wunſch
zugeſichert.

Dr. Bralle’s
Lauendelseife

Die große schnee-
weiße
Familienseite

(IV.255

mur

noch 55 21.

Meths Bauerntheater im Orpheum gibt am heutigen
Sonntag 2 Vorſtellungen. Rachmittags gelangt die köſtliche
Bauernkomödie Die 5 Karnick’l in einer Fremden= und
Familien=Vorſtellung letztmalig, bei allerkleinſten Eintrittspreiſen,
wobei bei Entnahme von 2 Karten eine dritte gratis abgegeben
wird, zur Aufführung. Abends zum erſtenmale: Das
Heirats=Bad, die folgenreiche Begebenheit auf dem An=
weſen
des Haberlhofbauern in Niederpfunzenhauſen in Ober=
bayern
in drei unerhört humorvollen Akten mit Geſang und
Tanz von Hans Werner und J. Leitl. (Siehe auch Anzeige.)
Der Hausfrauenbund führte Samstag vormittag vor
Preſſevertretern und ſeinen Vorſtands=Damen die beiden Beyer=
Lehr=Filme Die Kunſt des Schneiderns (Schneider=Lehrfilm)
und Fleißige Hände (Handarbeits=Lehrfilm) vor. Die Filme
gewähren in klarſter anſchaulicher Form einen vorzüglichen um=
faſſenden
Einblick in die wichtigen fraulichen Gebiete des Schnei=

mit, das in reizender Weiſe handarbeitstechniſche und ſchauſpiele=
riſche
Fähigkeiten verbindet. Zum Beſuch der Montag, den 15. Fe=
bruar
, 15. 16,45 18,30 und 20.15 Uhr im Kleinen Hauſe des Lan=
destheaters
ſtattfindenden 4 Veranſtaltungen lädt der Hausfrauen=
bund
alle Frauen Darmſtadts und Umgebung ein. Gleichzeitig
werden gezeigt Arbeiten der Alice=Eleonoren=Schule und eine
Ausſtellung von Handarbeits=Modellen des Beyer=Verlages, des
Verlages für die Frau. Die 4 Veranſtaltungen werden eingeleitet
durch Frau Käthe Gothe (Landestheater). Die muſikaliſche Lei=
tung
hat Herr Hans A. Hayn (Landestheater). (Siehe auch be=
ſondere
Anzeige in der vorliegenden Ausgabe.)
Von der Städtiſchen Haushaltungsſchule. Die ſeit dem
Jahre 1889 hier beſtehende Städt. Haushaltungsſchule hat die
Aufgabe, ſchulentlaſſenen Mädchen eine gründliche Vor=
bereitung
auf den Hausfrauenberuf zu vermit=
teln
. Das geſchieht in beſonderen Tageskurſen. Hier wer=
den
die Mädchen in 31 Wochenſtunden in allen Gebieten der
Hauswirtſchaft unterrichtet. Selbſtverſtändlich kommt dabei auch
innen, die an den

ſchulpflichtige Mädchen und Frauen beſtehen beſondere
Abendkurſe, in denen die praktiſche Hauswirtſchaft beſonders
zu ihrem Rechte kommt. Sie ſind mehr als Wiederholungskurſe
gedacht, und in ihnen hat ſich ſchon gar manche Braut und manche
junge Frau das Rüſtzeug für eine richtige Haushaltführung ge=
holt
. Anmeldungen werden am Montag, dem 22. Februar, und
Dienstag, dem 23. Februar, 1518 Uhr. Alexanderſtraße 27,
noch von denen entgegengenommen, die nicht bereits für das
kommende Schuljahr als Schülerinnen eingetragen ſind.

Die letzten Kurſe im Winterhalbjahr 1931/32 beginnen Don=
nerstag
, den 18 Februar. Ohne körperliche Nachteile be=
fürchten
zu müſſen, können auch ältere Perſonen an den Uebungen
teilnehmen. Durch geeignete Zweckübungen iſt gleichzeitig eine
planmäßige Körperbildung damit verbunden. Die Kurſe erſtrecken
ſich auf fünf Abende mit wöchentlich einer Uebungsſtunde und
von 7.308.30 Uhr. für

der Kurſe. (Siehe heutige Anzeige.)
Reitturnier. Am Sonntag, den 14. Februar, nachmittags.
findet Wiederholung des Reitturniers des Schörke=Reitertags in
der Schottſchen Reithalle am Marienplatz (Kaſerne, Eingang
Hügelſtraße) ſtatt. Der Darmſtädter Reiterverein errang mit ſei=
nen
damaligen Darbietungen einen außerordentlichen Erfolg.

Siedlang -gegen Arbeitsloſigkeik!
Gpä. Der jetzige Stand des Siedlungs= und Wohnungsweſens
und die Maßnahmen, die von ſeiten der Regierung beſonders
unter dem Geſichtspunkt der Verminderung der Arbeitsloſigkeit
in nächſter Zeit durchzuführen ſind, wurden auf der Reichsaus=
ſchußtagung
des Gewerkſchaftsringes in dieſen Tagen ausführlich
behandelt. Der Referent. Miniſterialdirigent Dr.
Wölz aus dem Reichsarbeitsminiſterium, ging, wie der Gewerk=
ſchaftliche
Preſſe=Dienſt mitteilt, davon aus, daß die nächſten
Jahre uns keinen weſentlichen wirtſchaftlichen Aufſchwung
bringen würden, und daß darum dem Problem der Siedlung
ſowohl der Land= als auch der Stadtrand=Siedlung als ein
Weg zur Milderung der Arbeitsloſigkeit, größte Beachtung zu
ſchenken ſei. Das Ergebnis fand die folgende Zuſammenfaſſung:
In der Randſiedlung ſieht der Gewerkſchaftsring eine Maß=
nahme
, deren Ausführung zu einer ſeeliſchen und materiellen
Milderung der Arbeitsloſennot beiträgt. Er begrüßt, daß dabei
der freiwillige Arbeitsdienſt wirtſchaftlich wertvolle
Anwendung findet.
Wenn der Gewerkſchaftsring anerkennt, daß vorläufig in den
Zeiten der heutigen Wirtſchaftsnot die Notwendigkeit des Woh=
nungsbaues
hinter der Forderung nach Neu= und Umſiedlung zu=
rücktreten
muß, ſo wird die Anforderung nach neuen Kleinwoh=
nungen
zweifellos wieder aufleben, ſobald die Wirtſchaftsverhält=
niſſe
ſich wieder beſſern. Deshalb wird, die öffentliche Hand,
Staat und Gemeinden, auch künftig ſich der Unterſtützung der
Wohnungsverſorgung für die breiten, wirtſchaftlich ſchwächeren
Volksſchichten nicht verſagen dürfen und die Erhaltung eines ſo=
zialen
Wohnrechts ſicherſtellen müſſen. Angeſichts der Tatſache
der für eine weitere erhebliche Zeit zu erwartenden Fortdauer
mindeſtens ungeklärter, wenn nicht ſchlechter Wirtſchaftsverhält=
niſſe
, muß die Landſiedlung den Zuzug weiterer arbeitsloſer
Schichten nach der Stadt durch Feſthaltung in ländlichen Eigen=
betrieben
abhalten und die Entvölkerung des Oſtens verhindern.
Die Pläne des Reichsarbeitsminiſteriums und des Reichs=
finanzminiſters
auf dieſem Gebiet werden vom Reichsausſchuß des
Gewerkſchaftsringes lebhaft begrüßt, er erwartet ihre beſchleu=
nigte
, von bürokratiſchen Hemmungen freie, zielbewußte Durch=
führung
, um dieſe bedeutſame Lebensfrage des deutſchen Volkes
zu einer befriedigenden Löſung zu bringen.

Freier Siedlungsverein Darmſtadt und Umgebung. Man
ſchreibt uns: Die Anmeldungen für Siedlerſtellen für die Stadt=
randſiedlung
auf dem ehemaligen Weiterſtädter Exerzierplatz ſind
ſo zahlreich eingegangen, daß die ſchönſten Plätze in Kürze vergeben
ſind. Die meiſten Intereſſenten ſetzen ſich aus freien Siedlern
mit einigen hundert bis einigen tauſend Mark Eigenkapital zu=
ſammen
, ſo daß der Verein in der Lage iſt, eine Muſterſiedlung
zu ſchaffen, an welcher die Siedler auch ihre Freude haben wer=
den
. Reges Intereſſe iſt auch für Altersheimſtätten und für
Heimſtätten in der Gemarkung Eberſtadt. Nieder=Ramſtadt=Traiſa
und im Südoſten der Stadt vorhanden. Da dem Verein gerade in
der letzten Zeit in dieſen Gegenden größere zuſammenhängende
Geländeteile preiswert angeboten worden ſind, hat er ſich ent=
ſchloſſen
, auch dort geſchloſſene Heimſtättenſiedlungen zu planen.
Sämtliche Siedlerſtellen ſind als Reichsheimſtätten gedacht. Hier=
durch
kommen alle Ueberſchreibungskoſten. Stempelkoſten. Grund=
erwerbſteuern
uſw. in Wegfakl. die Heimſtätte iſt gegen eine
Zwangsverſteigerung geſchützt, ſo daß der Siedler in Ruhe ſeine
alten Tage dort verleben kann. (Siehe Anzeige.)
Verein Deutſcher Ingenieure. Ortsgruppe Darmſtadt. Am
Dienstag, den 16. Februar 1932. 20 Uhr e t, ſpricht im Saale
326 der Techniſchen Hochſchule Divl.=Ing. Kiſſinger=Ludwigshafen
über. Die letzte Entwicklung des Kreiſelpumpenbaues. Gäſte und
Angehörige der Vortragsgemeinſchaft techniſch=wiſſenſchaftlicher
Vereine ſind willkommen.
Der Jungborn der Menſchheit Auf vielſeitigen Wunſch
wird der Kultur= und Werbefilm der Junkers=Werke am Don=
nerstag
, dem 18. Februar, abends 8 Uhr, im Ausſtellungsraum
des Gaswerks, Eliſabethenſtraße 25½ nochmals wiederholt. Die
beiden letzten Vorführungen waren überfüllt und ſämtliche Teil=
nehmer
erfreuten ſich an den lehrreichen und unterhaltſamen Vor=
führungen
. In den beiden erſten Teilen des Films wird die ge=
ſchichtliche
Entwicklung des Badeweſens in herrlichen Aufnahmen
gezeigt, während der letzte Teil die Vollkommenheit der Bad=
bereitung
mittels modernen Gasbadeofens behandelt. Auch die
Kleinwarmwaſſerbereiter, die ſich in letzter Zeit ſtarker Aus=
breitung
erfreuen, werden im Betrieb vorgeführt, und jeder Zu=
ſchauer
iſt über die vielen Verwendungsmöglichkeiten dieſes
kleinen Apparates, deſſen Anſchaffungskoſten ſo gering ſind, er=
ſtaunt
. Der Beſuch des Films kann jedermann beſtens empfohlen
werden. Außerdem wird ein Kochvortrag die Vorführungen er=
gänzen
. Gerichte für die fleiſchloſe Küche werden hergeſtellt
und die Zubereitung auf dem modernen Gasherd erklärt. Für
dieſen Vortrag werden im Ausſtellungsraum des Gaswerks,
Eliſabethenſtraße 25½. Eintrittskarten koſtenlos abgegeben. (Siehe
heutige Anzeige.)
Die heſſiſche familiengeſchichtliche Vereinigung hält am
Dienstag, den 16. Februar, ihre Monatsverſamm=
lung
ab. Es findet eine Ausſprache der Mitglieder über die Er=
fahrungen
bei ihren Forſchungen ſtatt.
Sonderwagen an den Altrhein. Infolge günſtiger Eis=
verhältniſſe
läßt das Sporthaus Adelmann am Sonntag, dem
14. Februar, einen Sonderwagen, bei genügender Beteiligung,
nach Erfelden am Altrhein fahren. (Siehe Anzeige.)
Im Helia=Theater läuft heute zum letzten Male der Sen=
ſationsfilm
Kameradſchaft, der die größte Bergwerkskataſtrophe
aller Zeiten, das Grubenunglück von Courrieres, bei dem über
1200 Bergleute verſchüttet wurden, zum Thema hat.
Das Union=Theater bringt heute und folgende Tage den
heiteren Film aus dem Oeſterreich der Vorkriegszeit Der Feld=
herrnhügel
.
In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man heute und folgende
Tage das Senſationsfilmwerk Helden der Luft, das mit Unter=
ſtützung
der geſamten Luftſtreitkräfte von USA. gedreht worden
iſt. Der Film zeigt u a. auch den Deutſchen Z. R. III im Rahmen
einer ſenſationellen und ſpannenden Handlung.
Film=Morgenfeier. Im Helia=Theater wird heute, Sonn=
tag
, vormittag 11.15 Uhr der hervorragende Kulturfilm Im
Lande des Vogelzugs (Bilder von der Kuriſchen Nehrung) zum
letzten Male wiederholt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkran=
kung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag.
den 14. Februar 1932, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:

Riedeſelſtraße 37. Telephon 880.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich an
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 14 bis 21. Februar d
Löwenapotheke, Ballonplatz 11, und die Adlerapotheke, Wilhel
minenplatz 17.
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht in
Erwerbsleben ſtehende Schwerkriegsbeſchädigte. Kriegshinterblie=
bene
, Altrentner und Altrentnerinnen erfolgt am Montag, de
15. Februar 1932,. vormittags von 812 Uhr, durch die Stadtkaſſe
Lokale Beranſtallungen.
Oſe hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelie auf Anzeigen zu beit achien,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Vortrag. Die Krankheiten der Verdauungsorgane
die erfolgreiche biochemiſche Behandlung iſt das Thema de
Vortrages, den der Biochemiſche Verein Darmſtadt (älteſter Ve=
ein
) am Dienstag abend im Fürſtenſaal veranſtaltet. Der Vor
tragende, Herr L. Hoff. Mannheim, iſt ja hier bereits als gute
Redner beſtens bekannt, ſo daß wieder ein beſonders lehrreiche
Abend zu erwarten iſt. Alles Nähere iſt in der Anzeige der heu
tigen Nummer zu erſehen. Die Veranſtaltungen des Vereins fin
den immer im Fürſtenſaal, Grafenſtraße 18, ſtatt.
wigshöhe, Sonntag nachmittag 4 Uhr: Konzert

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 45

Jahreshericht der Bahnhofsmiſſion 1931.
2973 Perſonen ſuchten im verfloſſenen Jahr Rat und Hilfe
bei uns. Haben wir wirklich nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen alle
Möglichkeiten erſchöpft, um zu helfen, ſoweit es in unſerer Macht
ſtand? Dieſe Frage iſt die entſcheidende im Rückblick auf den hin=
ter
uns liegenden Zeitraum. Wurden auch allein für Fahrkarten
2904 RM. verausgabt, ſo bedeutet dieſe Summe nur einen Bruch=
teil
, durch welchen der Not geſteuert wurde, die in ſo mannigfacher
Weiſe uns entgegentritt. Etwas gar nicht zu unterſchätzendes iſt es.
daß die Stadt, trotz aller übrigen Verpflichtungen, die Mittel für
Verpflegung zur Verfügung ſtellt. Unterſtützt wird ſie in dieſer
Liebesarbeit ſeit mehr denn einem Jahrzehnt in immer gleich
großzügiger Weiſe durch das Rote Kreuz, ebenſo durch die evan=
geliſche
Kirche in ihren verſchiedenen Ausſtrahlungen, ſowie dem
Schutzverein für entlaſſene Sträflinge. In dem kataſtrophalen
Rückgang der Weiterleitung von Arbeitern drückt ſich einerſeits die
ganze Schwere der Zeit beſonders aus. 132 Fahrkarten im ver=
floſſenen
Jahr ſtehen 28 in dieſem gegenüber; andrerſeits im An=
ſchwellen
der uns vom Wohlfahrtsamt zugewieſenen Perſonen.
538 gegenüber 401. Sehr bedeutend war auch der Rückgang der
durch ſtädtiſche Gutſcheine Unterſtützten. Nur 18 Hilfeleiſtungen
anſtatt 59 im verfloſſenen Jahr. Weſentliche Verſchiebungen fan=
den
ſonſt keine ſtatt. Auch bei uns war durch die Einrichtung der
Bahnwache, erſt durch 8, ſpäter durch 6 Beamte, die im Dienſt
wechſelten, die Ueberwachung des Bahnhofs glänzend durchgeführt.
Nicht nur, daß kaum je lichtſcheues Geſindel ſich mehr blicken ließ,
unſere Beſucher ſahen ſich vor, und häufig genug verzichteten ſie
lieber auf die gewährte Fahrkarte, als ein Wiederſehen in der
Wachſtube zu feiern. Das kommt nicht mehr vor denn ſeit einiger
Zeit hat ſich eine für alle Beteiligten am Bahnhof ſehr ungünſtige
Wandlung vollzogen. 24 Beamte wechſeln alle zwei Stunden,
wir haben einfachen Straßendienſt. Da der Dienſt die einzelnen
Wachtmeiſter oft tagelang nicht herunter führt, ſo kann von wirk=
licher
Kontrolle einzelner Perſönlichkeiten (eine Hauptauf=
gabe
in früherer Zeit) keine Rede ſein. Die große Befürchtung
liegt nahe, daß über kurz oder lang unſer Bahnhof wieder Tummel=
platz
der verſchiedenſten Elemente ſein wird. Noch grotesker wirkt
ſich die Neuordnung aus, als ſich das Hauptpolizeiamt in dringen=
den
Fällen unſerer Vermittlung bedienen muß da durch den Weg=
fall
der Wachſtube eine direkte telephoniſche Verbindung mit den
Beamten unmöglich iſt. Mündliche wie ſchriftliche Vorſtellungen
blieben erfolglos. Vielleicht wird man durch Schaden klug. Hof=
fentlich
nicht, wenn ein ernſter Zwiſchenfall ſich ereignet hat.
Allerlei Vorkommniſſe legen uns immer und immer wieder
die ernſte Verpflichtung auf. Eltern und Erziehern mahnend zuzu=
rufen
: Wendet euch an die konfeſſionellen Verbände: den evang.
Verein der Freundinnen junger Mädchen, den kathol. Mädchen=
ſchutzverein
oder die Bahnhofsmiſſion, wenn Ihr ſicher ſein wollt.
daß euch die anvertraute Jugend nach Leib und Seele ſo behütet
wird, wie dies nach menſchlichem Ermeſſen möglich iſt.
* Schwurgericht.
1F. Die Zeugenvernehmung am Samstag im Prozeß
Stier brachte kaum Neues. Es kommen am Vormittag haupt=
ſächlich
Tatzeugen vom Abend des 15. Juli, einem Zuſammenſtoß
zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten zur Vernehmung.
Bei der Gelegenheit hätten Stier und der andere Nationalſozia=
liſt
, der von dem getöteten Hammer geſchlagen wurde, auf die
Kommuniſten geſchimpft: Lumpengeſindel. Pöbel uſw. Stier be=
ſtreitet
das. Die Zeugen vom 16. Juli ſagen im großen und gan=
zen
übereinſtimmend aus mit den geſtrigen Zeugen. Ein Sani=
täter
ſagte aus, als er auf der Bürgermeiſterei Verbandsſtoff
holte und dem dorthin geflüchteten Stier ſagte, er habe Hammer
totgeſchoſſen, ſei dieſer in Tränen ausgebrochen: das habe er nicht
gewollt, er ſei doch kein Mörder.
Am Nachmittage kommen größtenteils Leumundszeugen für
Stier und den getöteten Hammer zur Vernehmung. Hammer ſei
ein beſonders roher und brutaler Menſch geweſen, und in ganz
Groß=Gerau gefürchtet. Er ſei auch ein Nichtstuer geweſen, der
kaum für Frau und Kinder geſorgt habe, die im allgemeinen von
der Gemeinde unterſtützt werden mußten. Stier ſelber ſcheint zu=
verſichtlich
zu ſein. Mit Spannung folgt er den Ausſagen der heu=
tigen
42 Zeugen und unterhält ſich in den Pauſen recht vergnügt
mit ſeinem Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Klein. Die beiden an=
deren
Angeklagten ſitzen mehr oder weniger gelangweilt dabei,
da ſie das meiſte nichts angeht. Nach Verleſung einiger Akten wird
die Verhandlung gegen 7 Uhr abends auf Montag vormittag
9.15 Uhr vertagt.
Berufsberatung. Man läßt ſich bezüglich des kaufmänni=
ſchen
Berufes für Mädchen am beſten dort beraten, wo man den
tiefſten Einblick in die Lage des kaufmänniſch=weiblichen Berufs=
ſtandes
hat, das iſt beim Verband der weiblichen Handels= und
Büroangeſtellten EV., Geſchäftsſtelle Darmſtadt, Wilhelminen=
ſtraße
19, I.

Tageskalender für Sonntag, den 14. Februar 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Der Feldherrnhügel;
Helia=Lichtſpiele: Kameradſchaft; Palaſt= Licht=
ſpiele
: Helden der Luft Orpheum: Die 5 Karnickel
Hotel und Reſtaurant zur Poſt: Geſellſchaftsabend. Café
Ernſt=Ludwig: Geſellſchaftsabend. Reſtaurant Bender:
Konzert Oskar Kleinberg. Sportplatz=Cafs am Böllenfalltor:
Geſellſchaftsabend und Tanz. Ludwigshöhe, nachm. 4 Uhr:
Konzert. Odenwaldklub: 2. Wanderung, 7,59 Uhr Darmſtadt=
Oſt. Wanderklub Falke: 2. Wanderung. 8 Uhr: Böllenfall=
tor
. Rummelbräu: Großer Operetten= und Wiener=Walzer=
Abend Konzerte: Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Cafs
Ernſt=Ludwig, Schloßkeller, Perkeo, Herrngarten=Café. Alter
Ratskeller, Cafs Ganßmann, Bismarckeck Handelshof.

Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt.
Vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Anſchließend Kinder=
gottesdienſt
. Abends 8 Uhr: EJG. Paſſionsſingen im Gemein=
dehauſe
. Montag: 5,30 Uhr: Mädchenjungſchar II; 8 Uhr:
Abendnähkurſus. Dienstag: 5,30 Uhr: Kirchenſteuerſprechſtunde;
8 Uhr: Frauenabend: 8 Uhr: Jüngerenabend der Buben
Mittwoch: 2 Uhr: Nähſtube des Frauenvereins: 5.30 Uhr: Buben=
jungſchar
III: Mädchenjungſchar 1: 8 Uhr: Kirchenchor Don=
nerstag
: 5.30 Uhr: Mädchenjungſchar III: Bubenjungſchar I:
8 Uhr: Aelterenkreis der ESG: Abendnähkurſus. Freitag:
5,30 Uhr: Mädchenjungſchar IV: Bubenjungſchar II: 8 Uhr:
1 Paſſionsandacht (Kirche) 8 Uhr Abendnähkurſus (Gem. H.).
Samstag: 4 Uhr: Mädchenjungſchar V; 8 Uhr: Klampfen.
Prov.=Pflegeanſtalt.
Nachm. 1.30 Uhr: Gottesdienſt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten

Sonntag, 14. Februar 182

Michelſtädter Gemeindepolitik.

Cd. Michelſtadt, 13. Februar.
Gemenderalfsſhung.
Die geſtrige Gemeinderatsſitzung ſtand im Zeichen einer für
die hieſige Gemeindepolitik ſehr wichtigen Entſcheidung und war

Steund der FHal eglien e ertälfn unche. die Aie zuif di.
Polizei aus dem Saale entfernt würden. Diesmal war die rechte
Seite des Hauſes unbeſetzt nur Beigeordneter Nord war erſchie=
nen
, während die Linke vollzählig war. Vor Eintritt in die Tages=
ordnung
erklärte Beigeordneter Nord noch, daß die Einladung

Endendungen genacke, Unfer Mitelungen derſis Brgelt=
meiſter
eine längere Erklärung über den Verkauf des Saalbaues.
Demnach hatte der frühere Intereſſent Beller zuerſt 18 000 RM.
geboten, war aber dann auf 15 000 zurückgegangen, auch verſchie=
dene
andere Liebhaber machten niedrigere Angebote, ſo daß zu=
letzt
nur noch Pfaff blieb, an den dann, nachdem Beller vorher
nochmal von dem bevorſtehenden Verkauf verſtändigt war, das
Objekt zu 15 000 RM. bar und einer Aufwertungshypothek von
2248 RM., abgegeben wurde.
Als nächſter Punkt lag das Rücktrittsgeſuch des ſozialdemo=
kratiſchen
Ratsmitgliedes Schaab vor, dem auch ein ärztliches
Atteſt beigefügt war, wonach der Rücktritt aus geſundheitlichen
Gründen erfolgte. Das Rücktrittsgeſuch wurde einſtimmig ange=
nommen
. Der Nachfolger für Schaab war im Saale anweſend, es
iſt A. Gruber, Schreiner, und wurde dann in der üblichen Weiſe
als Ratsmitglied eingeführt und verpflichtet. Auf die bei dieſer
Gelegenheit geäußerte Frage des Beigeordneten Nord, warum die
Nachfolger der bürgerlichen Fraktion nicht auch beſtellt worden
ſeien, erklärte der Bürgermeiſter, daß dies nicht nötig geweſen ſei.
Sodann verlas der Bürgermeiſter das Rücktrittsgeſuch
der bürgerlichen Fraktion und erklärte dazu, daß die
angeführten Gründe: Ablehnung von Sparanträgen. Mißtrauen
gegen die Verwaltung uſw., nicht ſtichhaltig ſeien. Die erwähnten
Vorkommniſſe ſeien Lappalien, mindeſtens 95 Prozent der im Ge=
meinderat
angenommenen Anträge ſeien einſtimmig angenommen
worden, wie auch der Stellenplan der ſtädtiſchen Beamten. Nach=
dem
ſich auch das kommuniſtiſche Ratsmitglied Weber gegen die
Annahme des Rücktritts ausſprach, wurde darüber abgeſtimmt.
und war das Reſultat: Ablehnung des Rücktrittsgeſuches mit 10
gegen 1 Stimmen. Beigeordneter Nord ſtimmte für Annahme des
Geſuchs. Damit müſſen nun die bürgerlichen Ratsmitglieder wie=
der
zurückehren und darf man geſpannt ſein, wie nun die nächſten
Sitzungen verlaufen.
Das Geſuch des Ernſt Pfaff um Erlaubnis zum Betriebe einer
Schankwirtſchaft (Saalbau) wurde gutgeheißen. Vor einiger Zeit
hatten der Gewerbeverein in Verbindung mit dem Gaſtwirte=
verband
eine Eingabe an die Stadt gerichtet, worin Einführung
des Wohnungstarifs ſowie überhaupt eine Verbilligung des elek=
triſchen
Stromes gefordert worden war. Die beiden Korporatio=
nen
bekamen dann noch einen Verbündeten in der Notverordnung.
und wurde nun von der Verwaltung vorgeſchlagen, den Woh=
nungstarif
einzuführen, d. h. es ſoll den Abnehmern freigeſtellt
werden, den Wohnungstarif einzuführen oder auch die ſeitherige
Regelung beizubehalten. Als Grundgebühr ſollen dieſelben Sätze
wie bei der Heag (Haupträume 60 Pfg.. Nebenräume 30 Pfg.)
erhoben, die Verbrauchsgebühr ſoll jedoch pro KWSt. auf 15 Pfg.
feſtgeſetzt werden, während ſie bei der Heag nur 10 Pfg. beträgt.
Eine Feſtſetzung desſelben Preiſes wie bei der Heag ſei hier nicht
möglich, da die Stadt doch den Strom teurer beziehe. Der Kraft=
ſtrom
ſoll zu denſelben Preiſen wie bei der Heag, je nach Ver=
brauch
zu 26 bis 15 Pfg. pro KWSt. abgegeben werden. Kopp
ſtellt den Antrag, da der Wohnungstarif doch nur einzelnen zu=
gute
komme, den Strompreis allgemein um 2 Pfg. pro KWSt.
zu ſenken und über die Einführung des Wohnungstarifes in der
nächſten Sitzung zu beraten. Es wurde dann demgemäß beſchloſ=

en. Bei dieſer Gelegenheit machte der Bürgermeiſter noch du
Mitteilung, daß zurzeit Verhandlungen mit dem Gaswerk Oder,
wald im Gange ſeien, die eine Verbilligung des Gaspreiſes bi=
zwecken
würden. Auch über die Ermäßigung des Waſſergeldes
laut Notverordnung entſpann ſich eine rege Debatte. Die Verwan
tung brachte einen Antrag, das Waſſergeld nicht um 10 Prozenu
ſondern nur um 5 Prozent zu ſenken, die Betriebsdeputation fo=
derte
Senkung um 10 Prozent, während die Sätze für Kloſett
Bad und Auto bleiben ſollen. Bei Waſſermeſſern ſoll der Kubiö
meterpreis um 2 Pfg. geſenkt werden. Das kommuniſtiſche Rat=
mitglied
Weber ſtellt den Antrag, das Waſſergeld auf den vor die
Erbauung des neuen Waſſerwerkes gültigen Satz zurückzuführe:
Bei der Abſtimmung wurde der Antrag der Kommiſſion angu
nommen Ein Antrag der Landeskommunalbank auf Umwan,
lung der Feingoldklauſel für die kurzfriſtigen Darlehen wurde eir.
ſtimmig angenommen. Die Ueberſicht zur Stadtrechnung 1928, di
mit einer Kreditüberſchreitung von 286 449,98 RM., die, wie die
Bürgermeiſter mitteilte, durch Mehreinnahmen und Minderau=
gaben
reſtlos gedeckt ſei, abſchließt, wurde ſodann gegen 1 Stimnn
angenommen.

Bürgerverſammlung.

Zur gleichen Zeit, als die vorſtehende Ratsſitzung ſtattfanu
hatten ſich auf Einladung der NSDAP. Ortsgruppe Michelſtad=
Michelſtädter Bürger im Saale des Altdeutſchen Hofes eingu
funden, um ſich über die Michelſtädter Gemeindepolitik auszuſpr=
chen
. Auch die bürgerliche Ratsfraktion war erſchienen, und wa=
der
Saal bis auf den letzten Platz beſetzt. Eingangs der Ve=
ſammlung
ſprach der hieſige Ortsgruppenleiter der NSDAP. 9
Ziegler, und beleuchtete die Verhältniſſe in Michelſtadt. Er bo
faßte ſich zunächſt mit der unter Ritzel getriebenen Politik, wo
Stadionbau, Siedlungs= und Gehaltspolitik. Rechne man di
Ueberbezahlung der Gehälter ſeit der Inflation zuſammen, ſo e=
gäbe
ſich ein Betrag von zirka 250 000 bis 300 000 RM., um dieſg
Betrag habe ſich dann die Schuldenlaſt der Gemeinde vergrößem.
was auf der anderen Seite wieder einer Erhöhung der Zinſenlo
um zirka 25 000 RM. bedeutet. Weiter erklärte Ziegler, daß
ein Unding ſei, daß Michelſtadt als Ort von 4500 Einwohnem
einen Berufsbürgermeiſter und einen Stadtinſpektor habe, die 7.
ſammen über 11 000 RM. jährlich an Gehalt beziehen, Ziegl=
ſtellte
dann die Anfrage an die Ratsmitglieder, wieviel Schulde
eigentlich vorhanden ſeien, die Bevölkerung habe das Recht,
wiſſen, was los ſei. Er bemerkte noch, daß die linken Ratsmä
glieder eigentlich gar kein Recht mehr hätten, Mehrheitsbeſchlüßſ
zu faſſen, da ja die Zuſammenſetzung des Gemeinderates läns
nicht mehr dem Willen der Bevölkerung entſpreche.
Nun ergriffen nacheinander verſchiedene Gemeinderäte da
Wort, um ſich zu rechtfertigen und der Bürgerſchaft die Schwe
ihres Kampfes vor Augen zu führen. Intereſſant war die Miü
teilung, daß z. B. das Stadion gebaut wurde lediglich auf Grurr
eines Gemeinderatsbeſchluſſes, wonach zur Beſchäftigung von E=
werbsloſen
ein Sportplatz geſchaffen werden ſolle. Weiter hag
die neue Landgemeindeordnung, die am 1. Oktober 1931 in Krar
getreten ſei, dem Bürgermeiſter ſehr weitgehende Rechte ve
liehen Während ſeither der Bürgermeiſter bei einem Betrag übo
500 RM. einen Gemeinderatsbeſchluß nötig hatte, iſt dieſes nu
erſt bei einem Betrag über 5000 RM. nötig. Die Schuldem
laſt der Stadt betrage zirka 1,5 Millione
Reichsmark. Eine eingeſetzte Kommiſſion zur Bereinigurn
der Löhne und Gehälter habe einen Plan ausgearbeitet, der 1
doch ſchon lange Zeit am Kreisamt liege, dadurch ſei man au=
hier
nicht vorwärtsgekommen. Weiter wurde der ſchlechte Beſut
der Gemeinderatsſitzungen von bürgerlicher Seite bemängelt.
Es entſpann ſich nun eine ſehr rege Debatte über die ſei
herige Haltung der bürgerlichen Fraktion, in die auch der im
zwiſchen eingetroffene Beigeordnete Nord eingriff. Zum Schluff
war man ſich darüber einig, daß nun die bürgerliche Fraktia
wieder in das Rathaus zurückehren müſſe. Allerdings müſſe nm
auch ſchärfſte Oppoſition mit tatkräftiger Unterſtützung der
gerlich geſinnten Kreiſe in Zuſammenarbeit mit den Nationa
ſozialiſten einſetzen.

Hoorar
lige entſpr

Aus Heſſen.

Dd. Arheilgen, 13. Febr. Am Donnerstag abend hielt auf der
Monatsverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kamer d
Fornoff aus Darmſtadt einen ſehr intereſſanten Vortrag über die
Verwendungsmöglichkeiten und die Ausbildung des Stoßtrupps.
Die Jahreshauptverſammlung des Turnvereins 1876 findet
nicht, wie irrtümlicherweiſe gemeldet am 14. Februar 1932, ſon=
dern
am Sonntag, den 21. Februar 1932, in der Turnhalle ſtatt.
F: Eberſtadt 13. Febr. Aerztlicher Sonntagsdienſt.
Den ärztlichen Sonntagsdienſt rerſieht am Sonntag, 14. Febr.,

Dr. med. Aſcher.

Schlank
lugendliche Frische

Gewlohtsabnahmen
in Korza duren

Fertstasmr 14p0
dnrchelame da thek. u.
Marmagtur- Dros.

reiche Urnche T. nur nu.
Gicht, Rhamms ma
Cbuus-Ie8 Hesurstaur 1 2.50

Roßdorf, 13. Febr. Ein Arien= und Liederabend
findet am Sonntag, den 14. Februar, im Saale zum Darmſtädter
Hof ſtatt. Die Herren: Georg Koy (Tenor), Fritz Fölger ( Bari=
ton
) und Heinrich Kreuzer (am Flügel) bürgen, wie uns zur
Genüge bekannt, für einen genußreichen Abend.
C. Ober=Ramſtadt. 13. Febr. Der Obſt= und Garten=
bauverein
beabſichtigt bei genügender Beteiligung den ge=
meinſamen
Bezug von Buſchroſen und Edelflieder in Buſchform.
Intereſſenten wollen ſich an Mitglied Chriſt. Vetter wenden.
Die Vereins=Geflügelausſtellung des Vereins, für
Vogel= und Geflügelzucht Ober=Ramſtadt. am 14. d. M. im Saal=
bau
Eliſenbad, iſt von 10 Uhr vormittags bis 7 Uhr nachmit=
tags
durchgehend geöffnet.
Gsorgenhauſen 13. Febr. Züchtererfolg. Dem hieſigen
Straußi, zen Zuchtgeflügelhof wurde für beſondere Leiſtungen auf.
dem ſtaatlichen Wettlegen der Landesuniverſität in Gießen die
goldene Medaille des Klubs deutſcher Geflügelzüchter verliehen.
Ch. Hainſtadt (Kreis Erbach), 13. Febr. Auf der Straße nach Lützel=
Wiebelsbach rutſchte ein Konſumauto durch zu ſcharfes Bremſen
auf der vereiſten Straße rückwäts die hohe Böſchunghinab, ſo daß
leicht ein größeres Unglück geſchehen konnte. Beherzte Männer halfen
dem Chauffeur aus ſeiner gefährlichen Lage.

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ſtadt=Erbach Fürth Heppenheim. Erbach
Wiebelsbach und Erbach Reichelsheim werden von
14. Februar ab die Fahrpreiſe weſentlich ermäßigt Auch der
Preis der Rückfahrkarten für die Strecke Michelſtadt=Erbach-Hen
penheim wird auf 4,50 RM., und der für HeppenheimHamme.
bach auf 2,85 RM. herabgeſetzt. Vom gleichen Zeitpunkt ab we=
den
auch Rückfahrkarten für die Strecke Erbach-Reichelsheim zun
Preiſe von 2,85 RM. (Hin= und Rückfahrt) neu eingeführt,
By. Hirſchhorn, 13. Febr. Gaſthaus Zum Lamm!
Heddesbach abgebrannt. In der Nacht vom Mittwo=
auf
Donnerstag wurde im benachbarten Heddesbach das Gaſthat=
Zum Lamm. Anweſen des Herrn Gaſtwirts Adam Seip eül
Raub der Flammen. Genau vor einem Monat hatte es, wie w.
damals eingehend an dieſer Stelle berichteten, ſchon einmal g=
brannt
. Damals wurde der Sohn des Hauſes. Herr Adolf Sei=
wegen
vermutlicher Brandſtiftung verhaftet. Derſelbe iſt
heute immer noch in Unterſuchungshaft. Das geſamte Gebäus
ſtand, als die Bewohner in der Nacht vom 10. auf den 11. au
dem Schlaf geweckt wurden, ſchon lichterloh in Flammen, wodure
eine Rettung von Möbeln und ſonſtigen Einrichtungsgegenſtär=
den
uſw. unmöglich war. Der Beſitzer, Herr Adam Seip. welche=
am
vorgeſtrigen Nachmittag nach Heidelberg gefahren war, wurd
bei ſeiner Rückkehr am Bahnhof Hirſchhorn durch die Polizei unte
dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet.
Hirſchhorn, 12. Febr. Waſſerſtand des Neckars ar
11 Februar 1,59 Meter, am 12. Februar 1,85 Meter. Stauwaſſes
infolge Eis.
Gernsheim a. Rh., 13. Febr. Waſſerſtand des Rhein
(Pegel) am 12. d. M.: 0,93 Meter, am 13. d. M.: 100 Meter, 15
weils morgens 5.30 Uhr.
g. Gernsheim, 13. Febr. Herr F. C. Hofmann. Direktor de
Gernsheimer Hafenbetriebsgeſellſchaft und Mitinhaber der Firma Laufe=
Hofmann u. Co, der im Stadtkrankenhaus zu Darmſtadt verſtorben iſſt
wurde unter überaus ſehr ſtarker Beteiligung zu Grabe getra=
gen
. Der Geſangverein Liederkrenz, Krieger= und Militärverein ſowf
die Jünglingsſodalität gaben dem Verſtorbenen das letzte Geleite. Ver=
ſchiedene
Kränze wurden am Grabe niedergelegt.
D Biblis, 13. Febr. Hohes Alter. Herr M. Steiermannt
Bäckermeiſter, von hier, feiert am 14 d. M. in voller Rüſtigkei
ſeinen, 80. Geburtstag Die Weſchnitz zugefroren
Innerhalb von drei Nächten iſt die Weſchnitz, nach vorausgegam
genem ſtarkem Eisgang am Donnerstag, zugefrorei. Leider iF
dieſe Eisfläche zum Schlittſchuhlaufen nicht geeignet. Den Hols=
fällern
in der Pfaffenau, die zum großen Teil unter Waſſer ſtans
kommt das tragfähige Eis ſehr gelegen.

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SSonntag, 14. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 45 Seite 7

Dd. Arheilgen, 12. Febr. Gemeinderatsſitzung. Der
ſrinermeiſter gibt ein Schreiben der Heag bekannt, worin dieſelbe
as Wirtſchaftsjahr 1930 für die elektriſche Straßenbahn nach
hailgen ein Defizit von 9000 RM. nachweiſt und von der Ge=

uDe die volle Garantie von 7000 RM. verlangt. Zur Herab=
urg
dieſes Defizits werden zurzeit Verhandlungen gepflogen
yüdie teilweiſe Einführung des Stundenverkehrs für die Zu=
geplant
. Die bereits entſtandene Forderung der Heag ſoll
Raten bezahlt werden. Ein endgültiger Beſchluß hierüber

Hand in Aif Prſcen Ee Diech Eeir Zundert zu
ſem. Das Werk wird ſofort in Angriff genommen und iſt mit
10. RM. Koſten veranſchlagt, bei einer gleichzeiligen künſtlichen
ſtir äſſerung der oberhalb des Bades gelegenen Wieſen. Das
ſuch der Firma Merck wegen Entwäſſerung des Lindenwegs
d abgelehnt, da zurzeit hierfür keine Mittel vorhanden ſind.
ſinFo wird das Geſuch der Eiſenbahn=Bau= und Siedlungsgeſell=
ff
um Genehmigung zur Abführung der Abwäſſer aus der
irube in den Graben rechts der Parkſtraße abſchlägig beant=

tirtlichen Tanzſteuer wird teilweiſe ſtattgegeben. Einem An=
hfder
KPD. auf Herabſetzung der Preiſe im Gemeindeſchulbad
d dahin entſprochen, daß die Preiſe für Wannenbäder von 40
a 80 Pfg. und für Brauſebäder von 20 auf 15 Pfg. geſenkt
nden.
Ex. Reinheim, 13. Febr. Gemeinderatsfitzung. Zur Aus=
ſicge
ſtand ein Antrag des derzeitigen Jagdpächters auf Herabſetzung
1 Sacht von 2500 auf 1500 RM. Der Gemeinderat beſchließt, einer
aüßigung um 25 Prozent zuzuſtimmen Antrag der Gerſprenz=
ſev
eipächter auf Herabſetzung der Pacht um 30 Proz. Hier ſtimmt der
=änderat einer Ermäßigung um 15 Prozent zu. Endgültige Feſt=
urg
der Zulagen zu dem Holzhauerlohn. Es wird beſchloſſen, eine
Bahlung von 480 Mk. vorzunehmen. Antrag der Ortsgruppe
1F=Bieberau des Odenwaldklubs, einen Fußpfad zwiſchen Groß=
B5 rau und der Ernſt=Ludwigshöhe herzurichten. Dem Antrag wird
wämmt. Beſchäftigung von Wohlfahrtsempfängern in der Ge=
uhe
(Zeit und Entlohnung). Es wird der Antrag geſtellt, daß die=
rgan
, welche die Arbeit verweigerten, dieſe noch nachholen oder ent=
ſegend
auf die Wohlfahrt verzichten.
WB. Urberach. 13. Febr. Gemeinderatsbericht. Der
gabe des Chriſtlichen Gewerkſchaftskartells betreffs der Bür=

gerſteuer wird unter Vorbehalt der Aufſichtsbehörde zugeſtimmt.
Zur Beſchäftigung der Notſtandsarbeiter ſollen die Ent=
wäſſerungen
in der Gemarkung vorgenommen werden, wozu
dem Kulturbauamt alsbald die Pläne zur Genehmigung vorzu=
legen
ſind. Zur Regelung der Wohlfahrtserwerbsloſen betreffs
der Krankenkaſſe wird der Bürgermeiſter beauftragt, mit dem
Sanitätsverein hier in Verbindung zu treten.
g. Gernsheim, 13. Febr. Gemeinderatsbericht. Die von
der Verwaltung für das Ri. 1931 vorgelegte Losholzgeldabrechnung
wurde vom Gemeinderat in der vorgelegten Faſſung genehmigt. Für
Nutz= und Brennholz, ſowie Gras und Handabgaben, ferner Zinſen und
Tilgungen wurden vereinnahmt 51 655,25 RM., verausgabt wurden für
Forſtverwaltungsbeitrag, Holzhauer= und =ſetzerlöhne, Kulturkoſten, Be=
kanntmachungs
= und Krankenkaſſenbeitrags= uſw. Koſten ſowie Steuern
51 187,69 RM. Der verbleibende Ueberſchuß von 467,56 RM. gelangt
nicht zur Verteilung an die Ortsbürger, ſondern wird zu einem Fonds
für die Inſtandſetzung der nächſtjährigen Holzhauerei ausgeliehen.
Infolge des Treibeiſes auf dem Rhein wurde der Fährbetrieb ein=
geſtellt
. Die Fähre befindet ſich für die Dauer dieſes Zuſtandes in dem
hieſigen Hafen.
S. Lampertheim. 13. Febr. Gemeinderatsſitzung. Zu=
nächſt
wurde an Stelle des verſtorbenen Gemeinderatsmitgliedes
Ph. Friedr. Hilsheimer, dem der Bürgermeiſter ehrende Gedenk=
worte
widmete. Landwirt Jakob Detroy 1. durch Handſchlag ver=
pflichtet
. Seitens der Deutſchen Volkspartei und den National=
ſozialiſten
lag ein Antrag auf Neufeſtſetzung der Bezüge des Bür=
germeiſters
vor. Hierzu gab Bürgermeiſter Keller bekannt, daß
eine Regelung der Bürgermeiſterbezüge bereits durch das Mini=
ſterium
erfolgt ſei und er unter Berückſichtigung der Notverord=
nungen
jetzt 33 Prozent weniger erhalte. Hiermit gab ſich die
DVP. zunächſt zufrieden während NSDAP. und Kommuniſten
das Gehalt auf 4000 RM. feſtgeſetzt haben wollten. Ihr Antrag
verfiel der Ablehnung Ein weiterer Antrag beſchäftigte ſich
mit der Neuregelung des bisher geübten Verhältniſſes bezüglich
der Gebühren des Ortsgerichts und des Standesamtes. Da der
Bürgermeiſter erklärte, daß er ſeit Uebernahme der Aemter als
Standesbeamter und Ortsgerichtsvorſteher am 1 4. 31 ſchon die
Gebühren in die Gemeindekaſſe fließen laſſe und dies auch für die
Folge tun werde wird der Punkt als erledigt betrachtet. So=
dann
hatte die DVP. Antrag auf Senkung der Preiſe für Gas,
Waſſer uſw. geſtellt. Der Bürgermeiſter verbreitete ſich im Zu=
ſammenhang
hiermit über die 4. Notverordnung. Bezüglich der

Mieten ſei bereits eine Senkung vorgeſchrieben. Die Mietſenkung
ab 1. 4. 31 wirke ſich auf den Voranſchlag 1931 mit 5500 RM. aus.
Seitens der Pächter ſeien bereits ſeit einiger Zeit Geſuche wegen
Reduzierung der Pacht eingegangen. Die Verwaltung ſchlage hier
10 Proznt vor, was einen Ausfall von 1050 RM. bedeute, dem
aber keine Ausgabeminderungen gegenüberſtehen. Beſondere Ge=
ſuche
wegen Regelung durch Hochwaſſerſchäden können erſt ſpäter
vorgenommen werden. Auf Antrag erfolgte Zurückſtellung der
Regelung der Pachtverhältniſſe, bis der Staat vorangegangen iſt.
Die Bürgermeiſterei ſchlug eine 10prozentige Senkung des Waſſer=
preiſes
vor, um ſo mehr, als die Gemeinde einen hohen Preis
ſeither genommen hat, was jedoch einen Ausfall von 3000 RM.
bedeute. Nach längerer Ausſprache werden die vorgeſchlagenen
Sätze angenommen. Ab 1. Januar 1932 wird der Preis für Gas
von 20 auf 18 Pfg. geſenkt. Es ergibt dies einen Ausfall von
7600 RM., der aber durch Kohlenpreis= und Frachtermäßigung
ſowie Kürzung der Bezüge der Gaswerksbeamten und =arbeiter
größtenteils ausgeglichen wird. Alle bezüglich Preisſenkung
gemachten Vorſchläge bedeuten einen jährlichen ungedeckten Be=
trag
von etwa 5000 RM., der aber durch die eingetretenen Ge=
halts
= und Lohnkürzungen ausgeglichen wird. Als Wahltag
für die Wahl des 1. Beigeordneten wurde der 13. März feſtgelegt;
ſollte jedoch auf dieſen die Wahl des Reichspräſidenten fallen, ſo
erfolgt Neufeſtſetzung, wie auch der Termin für die Wahl des
2. Beigeordneten ſpäter feſtgelegt wird.
By. Langen. 13. Febr. Gemeinderatsbericht. Zur
Neuregelung der Preiſe von Gas, Licht und Waſſer werden die
vom Betriebsausſchuß vorgeſchlagenen Aenderungen angenom=
men
. Danach werden die Preiſe für Inſtallationen um 10 Pro=
zent
geſenkt, ſo daß die Stundenlöhne von jetzt ab 1.45 Mk. für
Monteure und 1.15 Mk. für Hilfsarbeiter zur Verrechnung kom=
men
. Der elektriſche Lichtanſchluß wird auf 45 Mk., der elektriſche
Kraftanſchluß auf 54 Mk. ermäßigt. Beim Gas werden die Grund=
gebühren
um 20 Prozent geſenkt, dagegen bleibt der Preis für
das Kubikmeter Haushaltsgas derſelbe, der Preis für Heizgas
wird um 2 Pfg. ermäßigt, der des Automatengaſes um 1 Pfg.
Für das Kubikmeter Waſſer wird der Preis um 2 Pfg. und für
den Lichtſtrom auch um 2 Pfg. für die Kilowattſtunde geſenkt,
während die Grundgebühren dieſelben bleiben. Die Landes=
Kommunalbank=Girozentrale hat den Zinsfuß auf 10,75 Prozent
geſenkt. Die Miete für die Wohnungen in den Gemeindehäu=
ſern
wird auch um 10 Prozent geſenkt, ſo daß die Gemeinde da=
durch
eine Mindereinnahme von 3800 Mk. hat. Der Verein
der Kriegshinterbliebenen bittet um Ueberlaſſung eines Platzes
auf dem nördlichen Teil des alten Friedhofes zwecks ſpäterer Er=
richtung
eines Kriegerehrenmales. Zum Schluß erklärt Herr
Bürgermeiſter Zimmer, daß die Gehälter der Gemeindebeamten
um denſelben Prozentſatz geſenkt wurden wie bei den Staats=
beamten
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Seite 8 Nr. 45

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Sunntag, 14. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 45 Seite 2

Mein Zielster ist .. . Prolessionad
Eopyrisht by: Carl Duncker Verlag, Berlin W62 Roman von Franz Roswalt
Nachärnek verboten

Err hätte wahrſcheinlich Pera niemals gefunden, wenn ihm
a der blinde Zufall günſtig geweſen wäre. Als er todmüde
1 mbgehetzt im Vorgarten eines Bierreſtaurants am Kur=
1ſtrnoamm ſaß, fuhr draußen in einer offenen Taxe die Geſuchte
1higer. Er kümmerte ſich nicht um die erſtaunten Blicke der
1in enden, ſtürzte ohne den Kellner abzuwarien hinaus und
werade noch das Nummernſchild des Wagens 14 71879. Er
10werzweifelt nach einer leeren Taxe Ausſchau. Unter Lebens=
öh
lief er mitten durch das Gewühl von rollenden, wild
1hurden Autos und ſchwang ſich auf einen Bus, der nach
Abuſſee fuhr. Als er bis zum Olivaerplatz den Wagen, den er
üſſenicht entdecken konnte, wollte er jede Hoffnung aufgeben.
20ſaz würde ſich mit dieſem mageren Reſultat nicht begnügen
4beidem glaubte er ihm nicht einmal, daß er Pera Orzini ge=
Uſ hatte. Das konnte jeder behaupten.
Cverade in dieſem Augenblick mußte ſein Autobus ſtoppen,
uſt geine Taxe Nummer 14. 71879 bog über den Damm. Sie
41 wer. Erich ſprang ab und brüllte hinter der Taxe her.
IEmlt! Hallo, Tare!
0-it ein paar Schritten ſtand er neben dem Chauffeur.
Sier, nehmen Sie mal die Mark! Wohin haben Sie die
Aeſt eben gebracht?
I2eer Kutſcher zuckte die Schultern und ſah ihn von oben
Aſunten an. Der Junge hatte gar keinen ſchlechten Geſchmack!
Nummer 218! ſagte er gnädig. Penſion Kurfürſt!
Danke ſehr!
Sck danke ooch! grüßte der Mann am Polant und fuhr
AN.
Erich überlegte kurz. Er mußte ſich auf jeden Fall ver=
AAſern, ob die Dame, die Broich ſuchte, hier wohnte, vielleicht
nhm, ſie nur einen Beſuch. Dann wußte er noch lange nich=,
Hiſle zu ſinden war. Da kam ihm eine geradezu raffiuerte
99. In der Nähe war ein Blumenladen, er ſuchte ein paar
Awwolle Nelken aus und ging mit den Blumen in die Pen=
Aſthinauf.
N3ch habe hier dieſen Strauß für Frau Orzini abzugeben!
filige ger zu dem Mädchen, das ihm öffnete.
Frau Orzini? Wohnt hier aber nicht, junger Mann.

Sie wohnt beſtimmt hier! widerſprach er entſchieden.
Na, wie ſoll denn die Dame ausſehen?
Erich beſchrieb ſie ſo genau wie möglich.
Das Mädchen lächelte etwas erſtaunt. Das war ja ſehr merl=
würdig
und ſehr intereſſant.
Sie können die Blumen dalaſſen, die Dame wohnt aller=
dings
bei uns
Er reichte ihr den Strauß.
Heißt denn die Dame nicht Orzini?
Das Mädchen ſagte ſehr von oben herab:
Darüber kann ich Ihnen leider keine Auskunft geben.
Guten Abend! Sie wußte eben, was ſie den Gäſten ihres Hau=
ſes
ſchuldig war. Außerdem war Pera nicht geizig in Trink=
geldern
.
19.
Willy Haußuer öffnete die Tür mit der Aufſchrift: Herein
ohne anzuklopfen! Der Raum, den er betrat, was das übliche
Geſchäftslokal einer größeren Pfandleihe. Ein blaſſes Fräulein
erhob ſich von ihrer Schreibarbeit und ſah ihn ſragend an.
Uhr oder Ring?, fragte ihr Blick.
Haußner ſah ſich unwillkürlich um, ob ihn niemand hörte:
Jch möchte Herrn Schumacher ſprechen!
Weiß Herr Schumacher, daß Sie kommen?"
Jawohl. Wir haben bereits telephoniert!
Sie ließ ihn einen Augenblick allein. Draußen ging die Tür.
Ein anderer Klient kam herein. Ein junger Menſch mit verleb=
ten
Zügen, der Haußner frech muſterte. Am beſten, man läßt die
Hände davon! dachte Haußner und kam in Verſuchung, die
Pfandleihe fluchtartig wieder zu verlaſſen. Aber er kam nicht
mehr dazu, denn der kugelrunde Kopf Schumachers erſchien in
der Tür zum Nebenzimmer und bat freundlich lächelnd herein.
Herr Schumacher machte einen äußerſt ſoliden Eindruck. Hauß=
uer
faßte ſofort Vertrauen, zu ihm. Er war ein etwas korpu=
lenter
, nervöſer Herr mit ſanften Augen. Beſtimmt ein guter
Familienvater, der jedes Jahr ſeine drei bis vier Wochen auf
Erholung fuhr und wöchentlich einmal zum Skat ging. Man
konnte ſicherlich mit ihm reden.

Nehmen Sie Platz, mein Herr, womit kann ich Ihuet
dienen?
Ich brauche auf etwa ein Vierteljahr dreitauſend Mark! Wir
ſprachen ja ſchon darüber!
Ach ja, ach ja Herr Haußner, nicht?! Herr Schu=
macher
ſchien ſehr erfreut, daß es wirklich Haußuer war, der
ihm gegenüber ſaß.
Alſo, Herr Haußner, darüber ließe ſich natürlich reden.
Zunächſt, welche Sicherheiten geben Sie mir?
Es trat eine Pauſe von beängſtigender Länge ein.
Endlich ſagte Haußner zögernd: Herr Schumacher
vielleicht haben Sie ſchon von mir gehört, ich bin Nennfahrer,
ich habe letzthin den Grand Prix von Monaco gewonnen
wie geſagt, Sicherheiten habe ich keine, die ich Ihnen geben
löuneſt
Sein Gegenüber wiegte bedenklich den Kopf hin und her.
Sicherlich bedauerte er Haußner im Stillen. Er ließ ſeinen Blick
über den faſt luxuriös eingerichteten Raum ſchweifen, über die
ſchwere Krone, die Perſer und den rieſigen Geldſchrank.
Das alles waren verfallene Pfänder, für ein Handgeld vor=
teilhaft
erſtanden. Schumacher konnte niemals begreifen, daß es
Leute gab, die derlei im Geſchäft kauften.
Ich werde Sie vor allem mit meinen Uſancen bekannt
machen! meinte er milde und legte ein Blatt Papier vor ſich
hin. Alſol Sie erhalten dreitauſend Mark auf acht Wochen
gegen Wechſel. Auf ein Vierteljahr verleihe ich prinzipiell nicht.
Prologniert wird prinzipiell nicht, irgendwelches Entgegenkom=
men
beim Einlöſen des Wechſels gibt es prinziviell nicht! Von
dieſen dreitauſend Mark gehen ab, an Zinſen bei
Herr Schumacher, fiel ihm Haußner nervös ins Wort,
laſſen wir die Einzelheiten. Das werde ich ja alles ſehen.
Wieviel erhalte ich nach Abzug ſämtlicher Gebühren und was
noch dazu kommt?
Schumacher ſah ihn mißbilligend an.
Soviel Leichtſinn!
Rund gerechnet, werden Ihnen an die zweieinhalbtaufens
Mark verbleiben. Sie können das Geld ſofort gegen Wechſel ex=
halten
, wenn Sie mir irgendeine Sicherheit ſtellen können.
haben Sie eine feſte Stellung?
Ja ... das heißt, ich hoffe in ein paar Wochen bei einer
öſterreichiſchen Fabrik angeſtellt zu werden!
Wie heißt die Firmas
Oeſterreichiſche Wagenbaugeſellſchaft, Zentrale Berlin!
Kann ich dort Referenzen über Sie einholen?
Um Himmelswillen, nein. Ich hin jg noch garnicht au=
geſtellt
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Seite 10 Nr. 45

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1. Beim Wohnungs= (Wahl=) Tarif
die monatliche Grundgebühr für, ein Zimmer und die
Küche von 1.20 RMk. auf 1 RMk.
bei einer Gasverbrauchsgebühr von 7 Pg.ſcbm.
Das 5. und 6. Zimmer werden als ein Zimmer be=
reihnet
, ebenſo das 7., 8. und 9. Zimmer und die über
10 hinausgehende Zimmerzahl einer Wohnung.
2. Hat der Gasverbraucher für den Geſamtjahresverbrauch
nach dem Wohnungstarif mehr gezahlt als er nach dem All=
gemeinen
Haushaltungstarif (18 Pfg./cbm und Grundgebühr
nach Meſſergröße 1. bis 3. Mk. uſw.) zu zahlen gehabt
hätte, ſo wiro ihm der Mehrbetrag am Jahresende gut=
gebracht
. Bei dieſer auf Antrag erfolgenden Umrechnung wird
der Haushaltungs arifſatz ſtatt wie ſonſt mit 18 Pfg. nur
mit 17 Pfg.ſcbm berechnet.
Der Wohnungstarifinhaber geht ſomit kein Riſiko mehr
ein, zahlt für alle Fälle nur 17 ſtatt 18 Pfg.ſcbm und hat
außerdem den großen Vorteil, einen Mehrverbrauch mit nur
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14. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 45 Seite 11

Zeuerwehrkank gegen Gebirgswaldbrände.

Ein neuartiger Löſchwagen für Bergbrände,
ttzt die Feuerwehr in Los Angeles in Dienſt geſtellt hat. Der Wagen kriecht wie ein Tank
alle Anhöhen und vermag gleichzeitig 4 Waſſergarben mit hohem Druck aus ſeinem Schlauch=
apparat
zu ſchleudern.

Frih üibk ſich

Ein Bild von dem Ski=Kurſus der jüngſten Jahrgänge, der in Oberſtdorf abgehalten wurde.

Reich und Ausland.

Aſüärkung des Treibeiſes auf dem Rhein.
ſowb lenz. Im Laufe des Freitags hat ſich
dalk neibeis auf dem Rhein und ſeinen Neben=
flüfſtwweiter
verſtärkt. Am Nachmittag mußte
dierſchäffsbrücke bei Koblenz ausgefahren wer=
derh
)mit ſie nicht durch das Treibeis in Ge=
falßionmt
. Der Verkehr zwiſchen Koblenz und
ElEkſthreitſtein wird durch Ueberfahrtſchiffe
bgen du meführt.
s dem Moſeldorf Lay wird gemeldet, daß
nmel dis Eiſſel dort bis auf eine ganz kleine Stelle
Ufetz, peipe i ſt.
e2Rheinſtrombauverwaltung teilt mit, daß
dafg r=ibeis auf dem Rhein den Niederrhein er=
reiühat
. Infolge des ſtarken Froſtes am Ober=
rhiknimmt
die Schollenſtärke zu. Da es ge=
luzy
iſt, die Mainwehre zu öffnen, wird das
Trhes des Rheins durch das vom Main ab=
gerßhine
Standeis noch verſtärkt werden.
Erfroren aufgefunden.
ſchofsheim (Rhön). Auf der Straße
öcch=Gersfeld iſt ein Mann erfroren auf=
e
worden. Der Erfrorene ſcheint nach
Kiſterſuchungsergebnis betrunken geweſen zu
är hat ſich hingeſetzt, iſt eingeſchlafen und
. Der Mann war etwa 55 Jahre alt.
Selbſtmord nach der Aufdeckung
von Unregelmäßigkeiten.
leſermünde. Der Direktor der Fiſcherei=
5sEib triebsgenoſſenſchaft, bei der vor kurzem
braßl, grite Unregelmäßigkeiten aufgedeckt worden
won, Hat ſeinem Leben ein Ende gemacht. Seine
L8/wurde im Weſermünder Querkanal ge=
fuft

vobel
Ae Oranienburger Mörder verhaftet.
er lin. Templiner Landjäger haben in
Sel
dei uot zum Samstag den 41jährigen Matroſen
F19 Sokolowſki aus Oranienburg verhaftet,
elkin dem dringenden Verdacht ſteht, den
OImenburger Bierkutſcher Reinhold Müller er=
muſt
Bu haben. Sokolowſki war ſeit dem Tage
deßurt verſchwunden. Er hat Freunden gegen=
ub
oun dem Mordplan geſprochen und befand
ſiahr Beſitz eines großkalibrigen Revolvers.
Celluloid=Exploſion in Altona.
EEtona. Eine ſchwere Exploſion aus bis=
hei
och nicht geklärter Urſache ereignete ſich
geſhmachmittag in einem Hauſe in der Ham=
bu
Er Straße, in dem ſich ein Ladengeſchäft für
R1ugsenſtände aus Celluloidmaſſe befindet.
Eim dieſer Celluloidgegenſtände dürfte in
Bſio geraten ſein und die Flammen müſſen
0/Kh auf den ganzen Lagerbeſtand überge=
897 haben. Die Schaufenſterſcheibe wurde auf
DuAegenüberliegende Straßenſeite geſchleudert.
Zſitzer und ein Angeſtellter des Ladens er=
1i1A ehebliche Verletzungen. Während der Ar=
Dee=Feuerwehr brach die durch die Explo=
ſio
wer chütterte Kellerdecke ein, ſo daß zwei
Ve Awehrleute verſchüttet wurden. Beide wur=
deiAeu
orgen, doch iſt einer von ihnen ſchwer
ve it.
Ein Dorſ=Bürgermeiſter
M 10 pfennigen Monaksgehall.

Ritktergutsbeſitzer Jürgen von Oertzen,
delEie, kleine mecklenburgiſche Gemeinde Teſſin
zu mfem Gemeindevorſteher wählte. Seine
mlühtlioche Entſchädigung beträgt 10 Pfennige,
ei hwalt, das ſelbſt in dieſen Kriſenzeiten
tiwas klein für einen Bürgermeiſter iſt.

Die Abordnnng der weſtfäliſchen Arbeiksloſen vor dem Brandenburger Tor.

Nach dreitägiger Rundfahrt in grimmigſter Kälte iſt eine Abordnung weſtfäliſcher Arbeitsloſer
in Berlin eingetroffen und hat die preußiſche Regierung gebeten, für 30 000 Arbeitsloſe, die ſich
anſiedeln wollen, Land aus Staatsbeſitz zur Verfügung zu ſtellen. Die Regierung hat den Arbeits=
loſen
, die ſich ihre Siedlungen im freiwilligen Arbeitsdienſt ſelbſt aufbauen wollen, die Erfüllung
ihrer Wünſche zugeſagt.
Das Flugzeug des Unglücks=U-Bookes N. 2 gehoben.

Die Trümmer des Katapult=Flugzeuges am Strand von Portland,
Der Untergang des engliſchen U=Bootes M. 2, bei dem die ganze Beſatzung den Tod fand, iſt
nach den bisherigen Unterſuchungen darauf zurückzuführen, daß die Luke, hinter der ſich das
Katapult=Flugzeug befand, zu früh geöffnet wurde. Durch die Luke drang das Waſſer in das
Turminnere und brachte das Boot zum Sinken.

Nur leichte Beſchädigung des Hapag=
Motorſchiffes Oriuoco.
Hamburg. Wie von der Hamburg=Amerika=
Linie mitgeteilt wird, hat das Paſſagier= Motor=
ſchiff
Orinoco bei dem Zuſammenſtoß im Hafen
von Cherbourg nur eine leichte Beſchädigung am
Vorderſchiff erlitten. Das Motorſchiff Orinoco
hat am Donnerstag abend die Weiterreiſe nach
Hamburg angetreten. Die Ausbeſſerung wird
während der ſiebentägigen Liegezeit im Ham=
burger
Hafen erfolgen.
Der franzöſiſche Maſſenmörder gefaßt.
Paris. Der ſechsfache Mörder von Serre.
dem kleinen ſüdfranzöſiſchen Dorf, in dem in der
vorvergangenen Nacht eine ſechsköpfige Familie
ermordet wurde, iſt bereits entdeckt worden. Der
eigene Sohn hat ſeine Mutter, ſeine Frau, ſeine
beiden Kinder, ſeine Großmutter und ſeinen
Onkel ermordet. Er erklärte, aus Haß gegen ſeine
Familie die furchtbare Tat vollbracht zu haben,

Auch die Staatsanwaltſchaft legt Reviſion
im Calmette=Prozeß ein.
Lübeck. Wie wir erfahren, hat jetzt auch die
Staatsanwaltſchaft gegen das Urteil im Lübecker
Calmette=Prozeß, durch das Profeſſor Deycke zu
einer Gefängnisſtrafe von zwei JJahren und
Obermedizinalrat Dr. Altſtaedt zu einer ſolchen
von einem Jahr und drei Monaten verurteilt
wurde, Reviſion eingelegt. Die Reviſion bezieht
ſich gleichzeitig auf die Freiſprechung des Ange=
klagten
Profeſſor Dr. Klotz.
Die im Lübecker Impfprozeß als Nebenkläger
zugelaſſenen Eltern wurden bekanntlich durch
Rechtsanwalt Dr. Wittern=Lübeck, Rechtsanwalt
Dr. Cantor=Lübeck, Rechtsanwalt Dr. Frey= Ber=
lin
und Rechtsanwalt Dr. Gießner=Berlin ver=
treten
. Von den Anwälten der Nebenkläger hat
nunmehr Rechtsanwalt Dr. Wittern Reviſion
gegen das Urteil des Lübecker Gerichts eingelegt,
ſoweit es ſich auf Prof. Dr. Deycke, Obermedizi=
nalrat
Dr. Altſtaedt und Prof. Dr. Klotz bezieht.

Zwei ſchwere Raubüberfälle.
Insgeſamt 17000 RM. erbeutet.
Köln. In den Kaſſenraum der Rheiniſchen
Energie A.G. (Rhenag) in Köln=Deutz drangen
am vorgeſtrigen Abend drei Räuber im Alter
von etwa 20 Jahren ein, die mit Piſtolen be=
waffnet
waren. Sie überwältigten den Kaſſierer
und zwangen ihn unter Drohungen, den Geld=
ſchrank
zu öffnen, dem ſie etwa 15 000 RM. ent=
nahmen
. Sodann feſſelten und knebelten ſie den
Kaſſierer und entkamen unerkannt mit ihrer
Beute.
Opladen. Auf den Kaſſenſekretär Engſten=
berg
, der im Auftrage der Stadthauptkaſſe Opla=
den
in der Verwaltungsnebenſtelle in Lützen=
kirchen
die Auszahlung der wöchentlichen Unter=
ſtützungen
an die Unterſtützungsempfänger vor=
nehmen
wollte, wurde am Freitag mittag auf
dem Wege zur Auszahlungsſtelle in Bürgerbuſch
ein Raubüberfall verübt, wobei den Tätern 2000
RM. in die Hände fielen. Engſtenberg wurde
von den Tätern vom Rade geriſſen und dann
niedergeſchlagen. Wahrſcheinlich ſind drei Per=
ſonen
an dem Ueberfall beteiligt geweſen. Die
Räuber ſind unerkannt entkommen.

Großfeuer im Meſſingwerk Finow.
Eberswalde. Gegen 3,30 Uhr morgens
brach aus bisher unbekannten Gründen auf dem
Neubau der Hirſch=Kupfer=Meſſingwerke A.G. in
Finow Feuer aus, das mit raſender Schnelligkeit
um ſich griff. Das ganze Gebäude bildete bald
ein einziges Flammenmeer. Da zur Bekämp=
fung
des Brandes die Betriebsfeuerwehren der
größeren Werke der Umgegend nicht ausreichten,
wurden ſämtliche Feuerwehren der Nachbarge=
meinden
alarmiert. Die Löſcharbeiten ſind durch
den ſtarken Froſt ſehr beeinträchtigt.
Fälſchungen von Schulzeugniſſen im Großen.
Budapeſt. Geſtern wurde nach mehrmona=
tiger
Verhandlungsdauer das Urteil in dem Sen=
ſationsprozeß
gegen den Privat= Mittelſchuldirek=
tor
Röſer und zwei Profeſſoren gefällt. Die An=
geklagten
hatten ſeit vielen Jahren gegen Zah=
lung
feſter Beträge falſche Abgangszeugniſſe aus=
geſtellt
. Mehr als 10 000 ſolcher falſcher Zeug=
niſſe
ſollen in Ungarn kurſieren. Dr. Röſer
wurde wegen Dokumentenfälſchung in 222 nach=
gewieſenen
Fällen zu drei Jahren Zuchthaus ver=
urteilt
. Die beiden Profeſſoren erhielten Frei=
heitsſtrafen
von 3½ Jahren bzw. 16 Monaten.
Franzöſiſche Gräfin prozeſſierk um das
Würfel-Teſtamenk des vommerſchen
Grafen Thun.

Das Gutsſchloß Pantlitz in Vorpommern,
um das jetzt die franzöſiſche Gräfin de la Roch
Briand vor dem internationalen Schiedsgerichts
hof im Haag prozeſſiert. Das Gut wurde 17
von dem Grafen Thun hinterlaſſen, der in ſei
nem Teſtament beſtimmte, daß ſeine drei Söhn
um den Beſitz würfelg ſollten. Die Gräfin de
la Roche, die eine Nachkommin des glücklichen
Gewinners Klaus von Thun iſt, fordert nun
von Preußen die Herausgabe des Gutes, dod
ſtellt ſich die preußiſche Regierung auf den Stand=
punkt
, daß das Gut auf Grund des Reichsſied=
lungsgeſetzes
von 1919 rechtmäßig enteignet ſei,

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 45

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Sonntag, 14. Februar 1932

Eine weitere Enkſcheidung in Lake Placid.

Kunſtlaufen, das iſt etwas für die Amerikaner, denen die
reinen Schaunummern anſcheinend doch über alles gehen. Für das
Paarlaufen am Freitag abend war der Eispalaſt zu Lake Placid
bereits am Tage vorher trotz geſalzener Eintrittspreiſe bis auf den
letzten Platz ausverkauft. Und während der Veranſtaltung ſelbſt,
bei der es zu allem Ueberfluß auch noch Einlagen der Damen
Sonja Henie und Fritzi Burger, ſowie des Olympiaſiegers Karl
Schäfer gab. brauſten wahre Stürme der Begeiſterung durch die
Halle.
Trotz ſeiner langen Ruhepauſe war das franzöſiſche Welt=
meiſterpaar
Ehepaar Brunet, im Paarlaufen nicht zu ſchla=
gen
. In eindrucksvoller Eleganz zeigten die Franzoſen Kunſtlaufen
in Vollendung. Die Richter ſprachen ihnen denn auch einſtimmig
den Sieg zu. Eine Ueberraſchung war der zweite Platz der Ameri=
kaner
Beatrice Loughran=Badger vor dem ungariſchen Welt=
meiſterpaar
Baby Rotter=Szollas und deren Landsleuten Orga=
niſta
=Szallay. Die beiden nächſten Plätze belegten die kanadiſchen
Paare Conſtance Samuel=Wilſon und Claudet=Bangs.

Klaſſement der Nationen.
Die Entſcheidungen des Freitags haben im Klaſſement der
Nationen einige gründliche Verſchiebungen hervorgerufen. Nor=
wegen
iſt jetzt den Amerikanern doch ſehr nahe gerückt. Das Klaſſe=
ment
lautet jetzt wie folgt:
1. Amerika 85 Punkte, 2. Norwegen 68. 3. Kanada 39,

1. Schweden 27 5. Oeſterreich 15, 6. Finnland und Frankreich je
10 Punkte. 8. Ungarn 7. P., 9. Schweiz 6 P 10. Deutſchland
4 Punkte. 11. Rumänien 3 P., 12. Italien, Belgien und Tſchecho=

ſlowakei je 1 Punkt.

Enttäuſchte Zuſchauer in Lake Placid.
Das ſchlechte Wetter hat bei den zahlreichen Zuſchauern, die
anläßlich des Lincoln=Feiertages noch nach Lake Placid geeilt ſind.
eine große Enttäuſchung hervorgerufen. Ueberall werden die Wet=
termeldungen
diskutiert und jeder hat noch die Hoffnung, daß
bald wieder Kälte eintritt. Alle Reſtaurants waren überfüllt
und mußten zeitweilig geſchloſſen werden. Alſo auch für dieſen
Geſchäftszweig iſt, zwei Tage vor Schluß der Spiele, noch die
langerſehnte Hochkonjunktur eingetroffen.
New Yorks Ober bei den Deutſchen.

Unter den Beſuchern in Lake Placid befand ſich am Freitag
auch New Yorks Oberbürgermeiſter Jimmy Walker, der es
ſich nicht nehmen ließ, die deutſchen Bobfahrer im Krankenhaus
aufzuſuchen. Walker verſprach Hovmann, Brehme und Grau, daß
ſie in New York einen offiziellen Empfang durch die Stadt haben
würden, wie ihn ſeinerzeit die Ozeanflieger Lindbergh. Koehl,
Hünfeld und Fitzmaurice gehabt hätten. Außerdem ſtiftete Walker
den deutſchen Bobfahrern Telefongeſpräche mit ihren Angehörigen
in Deutſchland.

Deutſchland erhälk die Bronzene Olympia-Medaille.

Beim Olympiſchen Eishockeyturnier in Lake Placid konnten
unſere Vertreter zum zweiten Male über die polniſche Mannſchaft
einen verdienten Sieg mit 4:1 (0:0, 2:1. 2:0) erringen und damit
im Geſamtergebnis den dritten Platz einnehmen, der Deutſchland
die erſte Bronzene Olympia=Medaille einbrachte.

Heimreiſe unſerer Olympia=Kämpfer.

Obwohl eine Verlegung der 3. Olympiſchen Winterſpiele in
Ausſicht genommen iſt, ſteht die Abreiſe der deutſchen Mannſchaft
am kommenden Mittwoch von New York aus mit dem Hapagdamp=
fer
. New York feſt. Der deutſche Konſul Dr. Schwarz weilte am
Freitag in Lake Placid und kümmerte ſich in erſter Linie um den
Abtransport der ſchwer verunglückten deutſchen Bobfahrer, die im
Schlafwagen die Reiſe nach New York zurücklegen werden. Grau,
Brehme und Hopmann befinden ſich noch im Krankenhaus, wo ſie
nach ihren eigenen Angaben ſehr gut untergebracht waren. Alle
drei Deutſchen befinden ſich, wie bereits gemeldet, außer Lebens=
gefahr
.
Mit dem Dampfer New York werden auch unſere Eishockey=
ſpieler
nach ihren beiden Abſchiedsſpielen in New York, ſowie die
übrigen Bobfahrer die Reiſe antreten. Nur der Kunſtläufer Baier
bleibt noch drüben, um an den Weltmeiſterſchaften in Montreal
teilzunehmen.

Handball.

Polizei Darmſtadt SV. Langen.

Das geſtern angekündigte Spiel der beiden Mannſchaften fällt
infolge der ſtrengen Kälte und wegen der damit verbundenen Ge=
fahr
für die Spieler aus.

T.H. Karlsruhe T. H. Darmſtadt 3:12 (2:8).

Leider waren die Darmſtädter gezwungen, zu dieſem Spiel
in Karlsruhe nur mit 10 Mann anzutreten. Trotzdem verſtanden
ſie es glänzend, durch taktiſch kluges Spiel den Gegner jederzeit in
Schach zu halten. Darmſtadt ſpielte in der erſten Hälfte ſtark auf
Sieg, was auch durch 8 Tore deutlich zum Ausdruck kam. Nach der
Pauſe wurden die Einheimiſchen ziemlich robuſt, um eine noch
höhere Niederlage zu vermeiden. Obwohl ſich die Darmſtädter dar=
auf
ſehr zurückhielten, gelangen noch 4 Torerfolge.
Die Karlsruher ſpielten zuſammenhanglos und ohne großes
Verſtändnis; auch wußten ſie nicht, die Chance auszunutzen, daß
ſie einen Mann mehr auf dem Spielfeld hatten.

Die Tiſchienniswelimeiſter in Darmſtadt.

Süddeutſchland Ungarn.

Dieſer Repräſentativkampf findet am Montag, den 15. Februar
1932, im großen Saale des Rummelbräu ſtatt. Durch die Ver=
legung
dieſes Spieles nach Darmſtadt hat der Verband bewieſen,
daß auch er die Entwicklung Darmſtadts zu einer Tiſchtennishoch=
burg
erkannt hat. Die Mannſchaft der Ungarn, die in Darmſtadt
antrirt, iſt das Beſte vom Beſten, was Ungarn eben ſtelſen kann.
Barna, der Weltmeiſter von 1930 und 1932, und ſein ſchärfſter
Rivale und Doppelpartner, Szabados, Weltmeiſter 1931, werden
in Darmſtadt ihre Kunſt zeigen. Neben ihnen ſtarten noch Bellak
und Boros ebenfalls zwei Spieler von Weltklaſſe, die in der un=
gariſchen
Nationalmannſchaft einen ſtändigen Platz haben und
ihren Weltmeiſterkandidaten kaum nachſtehen. Zu ihnen geſellt
ſich außerdem die Damenweltmeiſterin, Fr. v. Mednyanſki, die
vielfache ungariſche Titelträgerin und erſte der Weltrangliſte.
Alles in allem wird dieſe ungariſche Mannſchaft in ihrer Geſamt=
ſpielſtärke
diejenige noch beträchtlich übertreffen, die im vorigen
Jahre 400 Zuſchauer begeiſterte. Die Verbandsmannſchaft gegen
die Ungarn wird in folgender Aufſtellung antreten: Schinnel
(Eintracht Frankfurt). Wöbke (SpV. 98), Schardt (SpV. 98), Sa=
linger
(TC. Homburg) und Fr. Lefeldt (1. Frankf. TC.). Dieſe
Mannſchaft iſt it das Beſte, was Süddeutſchland zurzeit ſtellen
kann, und iſt auch ſo ſtark, daß ſie den Ungarn zum mindeſten aus=
geglichene
Kämpfe liefern kann, wenn auch ein Erfolg der Süd=
deutſchen
bei der Spielſtärke der Gäſte außer dem Bereich der Mög=
lichkeit
liegt. Die Anziehungskraft dieſer Veranſtaltung und ihr
ſportlicher Wert werden auch noch durch die Tatſache erhöht, daß
nach Beendigung des Wettkampfes die ungariſchen Spieler unter
ſich einige Wettſpiele austragen, wobei ein Zuſammentreffen der
beiden Weltmeiſter und ewigen Rivalen, Barna und Szabados,
am intereſſanteſten ſein dürfte. Denn Szabados wird ſich für
ſeine unlängſt bei dem Weltmeiſterſchaftsendſpiel in Prag erlit=
tene
3:2 Niederlage Revanche holen wollen. Auf jeden Fall darf
fein Freund des Tiſchtennisſportes das Auftreten der Weltmeiſter
ſich entgehen laſſen, die nur in ganz wenigen deutſchen Städten
antreten und um deren Verpflichtung Darmſtadt überall beneidet
wird. Da die Eintrittspreiſe, genau wie bei dem Wettſpiel gegen
Britiſch=Indien, äußerſt niedrig gehalten ſind, ſo wird mit einem
neuen Rekordbeſuch zu rechnen ſein, der den Verband auch weiter=
hin
veranlaſſen wird, ſeine wichtigſten Veranſtaltungen nach
Darmſtadt zu verlegen.

Sonntag, den 14. Februar 1932.
Handball.
11,00 Uhr: Maulbeerallee: S.V. Merck Arheilgen 04.
15.00 Uhr: Stadion: S.V. 98 V.f.R. Mannheim.
Fußball.
11,00 Uhr: Dornh. Weg: Reichsbahn F. S.V. Dornheim.
11,00 Uhr: Feſthalle: Eintracht Jugenheim.
14.30 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß Poſt Darmſtadt.
Hockey.
10.30 Uhr: S. V. 98 T. V. Alzey.

F. C. Union Wixhauſen F. C. Germania Pfungſtadt.
Am Sonntag treffen ſich obige Mannſchaften im weiteren Ver=
laufe
der Verbandsſpiele in Wixhauſen. Pfungſtadt wird ſich
mächtig anſtrengen, um die Niederlage im Vorſpiel auf eigenem
Platze wieder gut zu machen. Für Union heißt es, mit Eifer
kämpfen, um die letzte Hoffnung auf den Verbleib in der Kreisliga
aufrecht zu erhalten. Durch mehrere Spielerverluſte haben ſich die
altbekannten Kämpen Melk. Lang. Möſer und Weſp in anerken=
nenswerter
Weiſe zur Verfügung geſtellt und mit Erfolg bewährt.
Man hofft, daß die Mannſchaft auch am Sonntaa das in ſie geſetzte
Vertrauen rechtfertigen wird. Der Ausgang dieſes Treffens iſt
völlig offen und verſpricht ſehr intereſſant zu werden.

Gewinnauszug
5. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeuiſche Staats=Lotterie.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

4. Ziehungstas.
12. Februar 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen

2 Gewinne zu 25000 oN. 366990
10 Gewinne zu 10000 q. 261 90329 234343 280509 39821
16 Gewinne zu 5000 q. 48146 60541 183687 238826 299773 307039
322877 345256
18 Gewinne zu 3000 q. 123369 124575 151438 153688 168779
184312 205639 215786 290897
46 Gewinne zu 2000 M. 26357 37336 60378 62488 82568 83499
89860 102386 112442 121841 125895 149549 149671 188627 240624
243066 247379 260639 346284 356139 367736 378285 398144
74 Gewinne zu 1000 M. 7336 23662 41334 45618 54880 72112
81284 84886 97989 140794 143893 160773 164344 167240 169560
171166 178366 180436 188582 192511 199773 200285 204506 217115
236890 243749 244982 286089 294736 319750 331266 351858 369607
365273 368655 383105 393366
172 Gewinne zu 500 M. 889 1840 8446 9461 11081 11897 11943
12712 15724 17187 17846 22968 29763 33066 34099 36649 46996
52981 53010 61666 63955 65675 72801 73880 74411 86095 91409
92460 94461 98271 111097 114408 122300 124674 144838 147437
153430 157101 173628 174096 174182 184687 189578 192040 183169
194582 201927 204695 205322 208601 208825 209271 214002 216893
218527 220360 224962 225203 245539 245562 248616 258178 259034
270968 273026 274181 276010 281485 304546 304853 330585 340642
345982 369836 367305 368750 370976 373922 375606 377751 380386
380568 382066 369803 393645 394992

In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen

4 Gewinne zu 10000 M. 288445 387335
6 Bewinne zu 5000 M. 88317 248173 269717
24 Gewinne zu 3000 M. 61722 114276 131260 140835 244064 245595
250782 252739 288492 292220 325158 359968
62 Gewinne zu 2000 M. 10544 19152 35762 38300 60142 50577
57738 104650 146526 149358 166936 177918 185010 186600 198078
202615 203697 226543 262814 270649 282642 292782 295547 305026
315674 319342 322544 344555 35 1947 355934 397264
98 Gewinne zu 1000 M. 8994 42133 47131 74279 98847 112114
117269 120689 124522 127504 129684 137803 147243 153676 163363
163631 165010 183457 187087 187766 192011 208631 212967 216095
221205 229592 040712 249241 260740 266373 266621 270310 285172
287573 297935 301244 306641 310179 324324 324449 336746 341265
350870 371254 374831 379318 386626 392340 396708
220 Gewinne zu 500 M. 8550 14835 15726 26610 29249 30021 33202
33801 35618 36267 45961 47596 48282 65509 66265 75409 77394
78484 80453 80658 84500 91781 97813 981 18 109379 111673 1118.
113420 122168 128583 135641 143801 156505 1598026 165497 168279
181381 188046 188732 182701 194210 198138 200523 205235 206369
2ie569 216321 216447 218511 219343 221191 227198 227413 228326
231350 231646 231871 232044 232864 238626 249480 249832 261
257275 261186 262958 263094 265017 266248 266811 270888 271183
276838 279478 280576 293445 294548 301349 304 133 306524 306815
309887 312188 315073 315182 316139 318024 318875 324813 326860
327606 3284 17 340814 350653 351218 356951 358070 362529 365
365583 365784 367138 375070 376342 382592 387644 391073 397673
397716 388825

Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 2 Ge=
winne
zu je 500000, 2 zu je 300000, 2 zu je 200000, 4 zu je
100000, 6 zu je 75000, 10 zu je 50000, 24 zu je 250D, 162 zu je
10000, 438 zu je 50%, 856 zu je 3000, 2543 zu je 2000, 5180 zu
je 1000, 8510 zu je 500, 25634 zu je 400 Mark.

Hermetic Tür= und Fenſterdichtung. Sie können
nicht ohne den patentierten Gummi=Dichtungsſtreifen Hermetic in
Ihrem Hauſe oder Büro auskommen, wenn Sie Ihre Geſundheit
erhalten wollen. Hermetic verhindert jedes Eindringen von
Staub. Regen. Schnee und Kälte. Insbeſondere ſchützt Sie Her=
netic
gegen Zugluft und werden dadurch Erkältungen und daraus
entſtehende Krankheiten vermieden. Durch die Hermetic=Montage
wird der Kohlenverbrauch bedeutend vermindert und werden
nachweislich bis zu 30 Prozent Brennmaterial eingeſpart. Aus=
führliche
koſtenloſe Voranſchläge und Auskünfte werden erteilt
durch den Generalvertreter für den Freiſtaat Heſſen, Aug. Kah=
mann
, Darmſtadt, Karlſtr. 45. Fernruf 1925.

Verdauungsſtörungen Magenbeſchwerden,
Sodbrennen ſind kein notwendiges Uebel. Etwas Bullrich=
Salz entweder in Pulver= oder in der bequemen Tablettenform
nach jeder Mahlzeit ſichert eine reibungsloſe, leichte Verdauung.
Bei der nächſten Gelegenheit, wenn überhaſtetes, unregelmäßiges
oder ſchweres Eſſen Magenbeſchwerden zur Folge hat verſuchen
Sie Bullrich=Salz. Es wirkt ſofort und wie ſo viele, werden Sie
die Vorzüge dieſes ſeit 100 Jahren unübertroffenen Hausmittels
ſchätzen lernen. Bullrich=Salz. in Pulver zu Hauſe, unterwegs eine
Röhre Tabletten in der Weſtentaſche, und Sie können ſtets jeder
Verdauungsſtörung rechtzeitig vorbeugen.

Bruchleidende ſowie die Herren Aerzte werden auf
die Anzeige der Firma Paul Fleiſcher, Freisbach (Pfalz),
in der heutigen Nummer aufmerkſam gemacht.

Eine kaum glaubliche Kaufgelegenheit für alle Rundfunkhörer
in Radio=Netzempfängern bieten Ihnen die Firmen Radio=
Boßler, Ludwigsplatz 3, und Radio=Lorz. Mollerſtraße 4
Beachten Sie das heutige Inſerat.

Die XXI. Volkswohl=Lotterie wird zum Beſten der Win=
terhilfe
ausgegeben. Ihr Reinertrag dient nur charitativen
Zwecken. Dieſe Lotterie hat inſofern eine Neuerung, als zwei
Ziehungen ſtattfinden, die erſte am 17. und 18. Februar 1932 und
die zweite vom 9. bis 14. März 1932. Loſe, die in der erſten
Ziehung nicht gezogen ſind, nehmen ohne weiteres an der zweiten
Ziehung teil. Die Lospreiſe für ein Einzellos 1 RM., für ein
Doppellos 2 RM ſind dieſelben geblieben. Es werden im ganzen
69 122 Gewinne und 2 Prämien im Geſamtwerte von 625 000 RM.
ausgeſpielt. Der Höchſtgewinn auf ein Doppellos iſt im Werte
von 200 000 RM., auf ein Einzellos im Werte von 100 000 RM.
Im übrigen verweiſen wir auf die heutige Anzeige der bekannten
Lotterie=Einnahme Külp. Darmſtadt, Hügelſtraße 2, in unſerem
Blatt.

Ueber müde und ſchmerzende Füße

lich abends 8 Uhr, eine geprüfte Schweſter der Supinator=Zentra
Frankfurt a. M. Bei der augenblicklichen Bedeutung dieſes Thc.
mas iſt dieſer Vortrag jedem ſehr zu empfehlen. Näheres hierühs=
in
der heutigen Anzeige.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Weritags=Programm 6.15: Wetter, Gymnaſit
O 6.45: Gymnaſtik e 7.15: Wetter. anſchl: Frühfonzer
o 7.55: Waſſerſtand 12.00: Zeit und Wirtſchaftsimeldungen
O 12.05: Konzert O 12.40: Nachrichten, Wetter. Programm
12.55: Nauener Zeitzeichen 13.05: Konzert (Fortſ.). o 13.50=
Nachrichten. O 14: Werbekonzert O 14.45: Gießener Wetterbericht.
O 15.05: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen O 17.00, 18.30: Wirtſchafts=
meldungen
. O 19.30: Zeit, Programm. Wetter, Wirtſchaftsmelda.
Sonntag. 14. Februar.
7.00: Bremen: Hafenkonzert. Das große Geläute vom Dom.
8.15: Morgenfeier Veranſtaltet von der Evang. Landeskirche.
Frankfurt a. M
9.30: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Deſſofiſcher Frauenchor.
10.30: Einführungsvortrag in Wagners: Siegfried 3. Akt. Von
H. Rosbaud und C Stueber. Mitw.: Funkorcheſter.
11.15: Lebendiges Photo Ausſtellung im Frankfurter Kunſtverem.
Sprecher: Dr. Gravenkamp
11.30: Die Frankfurter Winterhilfe: Das ärmſte Kind in Franffurt,
Wally Baumann und O. W. Studtmann.
12.00: Berlin: Um die blaue Geige. Teilnehmer am Wettbewerb=
Barnabas von Geczy, Paul Godwin. Géza Komor, Emil Rooſz.
Michael Schugalte, Eddn Walis. Daſos Béla.
13.30: Sprunglaufmeiſterſchaft in Oberſchreiberhau.
14.00: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden,
14.10: Landwirtſchaftskammerrat Löbner: Gegenwartsaufgaben m
der weſtdeutſchen Gärtnerei.
Anſchl. Landwirtſchaftsrat Dr. Cordes und ein Landwirt: Mit wel=
chen
Behörden hat der Landwirt zu tun?
15.00: Stunde der Jugend: Bunte Märchenſtunde.
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters Werke von Bac
Telemann, Händel. Gluck. Spohr, Zelter. Schubert. Beethovn.
Mitw.: H. Conzelmann Bariton), O. Senfert (Cembalo).
18.00: B. Reitenberg: Die franzöſiſche Kammer.
18.25: Die Dämmerſtunde.
18.55: Charakterbilder aus Heſſen. W. Michel: Georg Chriſtoph
Lichtenberg.
19.20: Sportnachrichten.
19.30: Marburg: Konzert des Muſikkorps des Ausbild.=Batls. 15.
Inf.=Regts.
20.15: Das ſeltſame Leben des Jonathan Swift. Hörſptel von Leg
Matthias.
21.30: Siegfried 3. Aufzug. Von Richard Wagner.
22.40: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
23.00: Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Rint Gathé.

vant

Königswuſterhauſen.

Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.30;
Gymnaſtik. 6.45: Wetter für die Landwirtſchaft. ca. 6.50:
Frühfonzert. O 10.35, 13.30: Nachrichten. 12: Wetter für den
Landwirt. o 14: Konzert. O 15.30: Wetter, Börſe. 18,55:
Wetter für den Landwirt.

Deutſche Welle: Sonntag, 14. Februar,
6.45: Funkaymnaſtik.
7.00: Bremer Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: Dr. Leonhards: Rüdblick auf die große landwirtſchaftliäe
Woche Berlin.
8.55: Morgenſeier.
Anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Drei Tenöre ſingen Opernarien. (Schallplatten)
11.30: Geh Rat Prof. Dr. Friedländer: Goethe und die Muſil
12.15: Um die Blaue Geige Teilnehmer am Wettbeweil
Barnabas von Geczy, Paul Godwin, Göza Komor, Emil Roo
Michael Schugalte, Eddy Walis. Daios Béla. Als Einlagk
Oberſchreiberhau: Von den Deutſchen Skimeiſterſchaften.
14.00: Oberreg.=Rat Dir. Dr. Liebenberg: Die Berufswahl unſere
Kinder in der Wirtſchaftskriſe.
14.30: Vom vierſtiſnmigen Liedgeſang. Brahms Liebeswalzer. Häns
Oppenheim und Mitwirkende.
15.00: Königsberg: Das Märchen vom kleinen Opichi. Hörſpitel
für den Kinderfunk von F. Hernfeld. Muſik von E. Eyſler.
15.45: Dr. Luther: Winter in den bayeriſchen Bergen.
16.00: Rence Sintenis J. Klepper: Die Bildhauerin.
16.20: Königsberg: Nachmittagslonzert. Orcheſter des Opernhauſes
18.20: Paul Zech lieſt aus eigenen Werken.
18.45: Reg.=Rat Dr. Vöhringer: Bericht über das Winterhilfswerl
in Deutſchland.
19.00: Staatsſekretär a. D. Prof. Dr. Popitz: Die Frage des
Finanzausgleichs.
19.25: Junge Generation ſpricht. Sollen wir heute noch einen Beruf
erlernen?
19.50: Sportnachrichten
20.00: Wagner=Abend Berliner Philharmoniſches Orcheſter,
ca. 21.00: Tages= und Sportnachrichten.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik vom Ball der Techniſchen Hochſchule Berlin.
Kapelle RinkGathé. Als Einlage: Vom Berliner Sechstage
rennen im Sportpalaſt.

Herausgegeben von der Heſſiſchen Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle.
am Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen am 13. Februar 100-
Vogelsberg. Hoherodskopf: Keine Sportmöglichkeit. Herchenhalſſerk
Höhe: Klar. 6 Grad, Schneehöhe 10 cm. Neuſchnee 10 Cc.-
Pulverſchnee, Sportmöglichkeit vorhanden.
Taunus. Kleiner Feldberg: Keine Sportmöglichkeit.
Odenwald. Tromm: Klar, 10 Grad, Schneehöhe bis 20 cm ve.?
weht, gefroren, Sportmöglichkeit ſtellenweiſe.
Rhön. Keine Sportmöglichkeit.

Schwarzwald. Feldberg: Klar, 17 Grad, Schneehöhe 45 (c.
Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. Hornisgrinde: K=

13 Grad, Schnee verweht, Ski und Rodel gut. Ruheſtell

Klar, 13 Grad, Schneehöhe 20 cm, verweht, Ski und Roll
mäßig. Furtwangen: Klar, 16 Grad, Schneehöhe !9"
Rauhreif, Ski mäßig, Rodel gut.

Das winterliche Wetter hat weiterhin ſtandgehalten. Jedoch erfahreo
die Temperaturen gewiſſe Schwankungen. Während in den geſtie:
Nachmittagsſtunden ſich in Begleitung milderer Luft Temperaturanſti
ſowie Bewölkung und vereinzelte Schneefälle einſtellten, die im Bohee.
berg auf der Herchenhainer Höße bis zu 10 Zentimeter erreichten, Bl8‟"
während der klaren Nacht infolge ungehinderter Ausſtrahlung die Zu..
wieder ſtark zurück und erreichten in unſerem Gebiet im Flacklang
zu 14 Grad. Mittel= und Süddeutſchland liegen im Bereich 99"
Druckes, und im Norden dringen durch Störungen teils mildere, i.
kältere Luftmaſſen vor, die auch weiter ſüdwärts an Raum gewilt.
Der ſeitherige Witterungscharakter bleibt beſtehen, wobei zeitweile 2
wölkung Milderung und vereinzelte Schneefälle bringt, und ande.

ſeits durch Aufklaren die Temperaturen, wenn auch nicht ſo ſtark wie."

der vergangenen Nacht, zurückgehen.
Ausſichten für Sonntag, den 14. Februar: Teils ſtärker bewölſt hoe
dunſtig, teils aufklarend und aufheiternd, vereinzelte Schneell."
Froſt, weiterhin ſchwankend.
Ausſichten für Montag, den 15. Februar: Noch vereinzelte Schneeiſt
und zeitweiſe wolkig, Froſt.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe

Verantwortlich für politi und Wirtſchaſt: Rudolf Maupe; für Feulſleten, Reich. T
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl B8hmdn.
ür den Handel: 1r C H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baueli"*
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr Herber! Aett
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhlei
Druck und Verlag: C. C. Wittich ſämtlich in Darmſtad
Für unverlangte Manuſtrivpte wird Garantie der Rückſendung nicht übernpchicte

Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

[ ][  ][ ]

14. Februar 1932

Illuſtrierte Wochenbeilage
Nummer 7
Anngn
Hanaaannnag
BAAAAAAAAAAAT
ugzarnnnnnnn
HanIannnanga!

Die Kataſtrophe des britiſchen Un= Marineamt ein wilder Aufruhr. Alles raſte
terſeebootes A 2 weckt die Erinne= durcheinander, Pfiffe gellten und Schein=
rung
an eine ähnliche Cragödie, den werfer blendeten auf. Einer der Poſten gab
Ulntergaug des amerikaniſchen U=Boo=; auf meine dringende Frage Auskunft: Die
tes S 51, das in den nachfolgenden= City de Nome hatte herübergefunkt. Sie
Seilen ein Mann der Bootsbeſatzung, hatte vor zwanzig Minuten den S. 51 ge=
der
durd, Sufall dem Unglück entging, rammt. In wenigen Augenblicken war
ſchildert.
8. 51 geſunken. Kommt zu Hilfe! Hilfe!
So hatte die City de Vome gefunkt, wie=
der
und wieder.
Ein U=Boot wird vermißt!
Darum ſtürzten die beurlaubten Offiziere
aus den Cafés, darum wurde die Mann=
Von John Bearing.
Sch kann dieſe furchtbare Geſchichto nicht ſchaft alarmiert: Klar zum Auslaufen!
Khlen, ohne immer wieder an ein Wünder Noch vor Ablauf einer Viertelſtunde jagten
glauben. An den wunderbaren Sufall, fünf Coxpedoboote und ebenſoviel Serſtörer
g: es fügte, daß ich als einziger der Be= mit grellen Scheinwerfern hinaus aus dem
teung des 8.51 noch am Lebon bin. Und Kriegshafen, hinaus in die Nacht. Hebo=
imn
ich der 24 Kameraden gedenke, mit ſchiffe und Cauchermutterſchiffe wurden in
en ich jahrelang lebte und auf allen wähnſinniger Eile klar gemacht. Nur raſch,
Seren der Welt herumzog, ſo wünſchte ich mur Hilfe bringen!. Es geht um das Leben
von 24 Kameraden.
, es wäre anders gekommen
Anfang September des Jahres 1925 be= Auf meine flehentlichen Bitten nahm mich
zm ich die Nachricht von dem Code meines der Kommandant eines Corpedobootes mit,
aters; dort, weit drinnen im Lande am nachdem ich ihm erklärt hatte, daß ich im
tario=See, war er auf unſerem Hof ge= Grunde auch zur Beſatzung des 8 51 ge=
grben
. Eine alte Mutter, ein paar kleine hörte. Wir elieben in dauernder Sunkver=
ſſſchwiſter
und ein tüchtiges Sück Acker bindung mit der City de Nome‟. Es
alſo hieß es ſelbſtverſtändlich Abſchied währte für unſer Gefühl ewig, bis wir den
evmen von der See und B. 51 und von Ort der Kataſtrophe erreicht hatten. In
er Kameraden. Ich reichte meine Entlaſ= mächtiger, breiter Dünung rollte das Meer
mgein, erhielt meinen Lohn ausgezahlt und über die Stelle, wo A.51 verſunken ſein
einen Abend und eine Nacht lang mit ſollte.
eu Kameraden in der kleinen Hafenbar von Da tauchten auch ſchon die Caucherſchiffe
auf. Obwohl alle in größter Eile arbeiteten,
lartsmouth, gleich rechts vom Kai.
Am nächſten Morgen ſtand ich und ſah waren doch faſt zwei Stunden vergangen,
en nach, wie ſie zur Uebungsfahrt aus= bis der erſte Caucher einer der tüchigſten
eiten. Sie winkten, lachten und ſchrien mir von ganz U.S. A. in ſeiner ſtarren weißen
lätze herüber: Bleib geſund, Landratte! Rüſtung die Leiter hinunterſtieg. Vier wei=
Müß Muttern und ſchick mal was Anſtän= tere Caucher folgten ihm von verſchiedenen
ges zu eſſen!! Ich war entſchloſſen, die Seiten, um den vermeintlichen Standort des
raven Jungs bald zu beſuchen, und wußte: U=Bootes möglichſt bald feſtzuſtellen. Hun=
derte
von verzweifelten Wünſchen folgten
ſit, daß ich ſie nie wiederſehen ſollte.
Abends, als ich meinen Sack gepackt hatte" den Cauchern. Entſetzlich war das taten=
O zum Bahnhof ſchlenderte, war vor dem loſe Warten. Die Caucher meldeten immer
wieder ein lakoniſches
Nichts nach oben.
Und wir wußten: dort
irgendwo liegen unſere
Kameraden am Mee=
resgrund
. Sie haben

mern geſchloſſen! Sie
müſſen ſich noch halten
können! Der erſte
Caucher gab den Be=
fehl
zum Aufziehen.
Man löſte ihm den
Caucherhelm. Er war
vollkommen erſchöpft
und konnte nur ſtoß=
weiſe
berichten. Waſſer
und dann wollte er
wieder hinunter. Vor=
läufig
hatte noch kei-
ner
aus 8 51 auf ihr
Hämmern und Klopfen
geantwortet. Aber das
will ja nichts beſagen.
Nur raſch, die Hebe=
werkel

Die Hebeſchiffe dreh=
ten
bei und ließen die
mächtigen Drahttaue
hinunter. Die Caucher
legten in ſtundenlanger
Arbeit die Caue um
den mächtigen Schiffs=
rumpf
. Wir warteten
bis der Befehl kam: Aufziehen! Aber die
Caue riſſen. Wahrſcheinlich hatte S. 5!
ſich ſo unglücklich unter einen Felſen gelegt,
daß die ſtärkſten Caue nicht Widerſtand lei=
ſten
konnten. Wir wollten es nicht glauben.
Wieder und wieder wurde der Verſuch ge=
macht
. In höchſter Eile wurden ſtärkere, die
ſtärkſten Caue aus Portsmouth geholt.
Alles war vergeblich. Jedes Cau riß unter
Waſſer!
Da rief plötzlich einer der Caucher die
alarmierende Nachricht herauf: Klopf=
zeichen
aus dem Boot, ſehr deutlich zu hören.
Sie rufen immerzu: Helft uns, helft uns
wir ſterben! Es war der letzte Angſtſchrei
in Codesnot. Ohne zu wiſſen, was wir taten,
riſſen zwei von uns, ein Kamerad und ich,
uns die Kleider vom Leibe, ergriffen Luft=
zuführungsſchläuche
und ſprangen in die
Ciofe. Es mußte doch eine Möglichkeit geben,
die Menſchen dort unten zu retten! Nach)
Minuten ſchon verlor ich die Beſinnung.
Man zog mich halbtot aus dem Waſſer.
Noch zwei entſetzliche, qualvolle Cage lang
arbeiteten die Caucher in der Liefe. Alle
nur erdenklichen Mittel wurden angewandt,
das Boot zu heben oder die Beſatzung zu
befreien. Swei Caucher mußten wegen Ueber=
anſtrengung
abtransport ert und durch an=
dere
erſetzt werden. Sie alle arbeiteten ver=
gebens
.
Am dritten Cage um die Mittagsſtunde
rief ein Caucher herauf, er habe ſoeben noch
ſchwache Klopfzeichen gehört. Vier Worte
nur, ſehr ſchwach und kaum zu verſtehen.
Vier Worte: Lebt wohl zu ſpät!
(Deutſch von V. Solmſen.)

Völlig erſchöpft kommen die Caucher herauf

Schiffen beſteht die Möglichkeit, von den
meiſten dieſer kleinen Näume aus mit dem
ſinkenden oder geſunkenen Boot zu manö=
vrieren
, ſelbſt wenn die Sentral=
kommandoſtelle
wegen Havarie
oder eines anderen Unfalls nicht mehr in
Cätigkeit iſt.
Größer wird die Gefahr, wenn das Boot
auf dem Grunde feſtliegt, die Maſchinen
verſagen und keine Möglichkeit zum Auf=
tauchen
beſteht. Dann droht der Erſtickungs=
tod
, wenn die durch die ausgeatmete Kohlen=
ſäure
überſäktigte Luft nicht rechtzeitig und
ausreichenden Zuſatz von reinem Sauerſtoff
erhält.
Hoffnungslos oder zumindeſt äußerſt ge=
fährlich
iſt die Lage der Menſchen im ver=
ſunkenen
Schiff, wenn ſich gleich zu Anfang
Chlorgaſe bilden. Sie entſtehen bei=
ſpielsweiſe
, wenn durch einen Waſſereinbruch
im lecken Schiff die Schwefelſäure aus den
Akkumulatorenbatterien mit Seewaſſer, in
Berührung kommt.
Oſt es nicht möglich, das geſunkene Boot
zu verlaſſen? Gewiß, zu dieſem Sweck führt
man die ſogenannten Cauchretter
mit. Das ſind Anzüge mit Atmungsappä=
raten
, ähnlich denen der Feuerwehr. Die
Mannſchaft muß dann einzeln, verſehen mit
den Cauchrettern, durch die Einſteigluken
aus dem Naum auftauchen, der zuvor voll
Waſſer gelaufen iſt. Aber auch dieſe Mög=
lichkeit
iſt nur begrenzt. In großen Ciefen
hat das Auftauchen den Cod zur Solge, da
das ſchnelle Auftauchen und die damit ver=
bundene
raſche Druckveränderung der
Waſſerverhältniſſe zu einem Herzſchlag, führt
oder die Blutgefäße in der Lunge ſprengt.
Für Unterſceboote, die nicht ſehr tief ge=
ſunken
ſind, können geübte Caucher Hilfe
bringen. Sie können zunächſt einmal an den
dafür vorgeſehenen Stellen des Bootes
Notluftleitungen in die Schiffs-
wandungen
einſchlagen und damit
zunächſt die in Codesnot befindlichen Men=
ſchen
vor dem Erſticken bewahren. Hebe=
aktionen
ſind weiterhin, wenn der Standort
des geſunkenen Schiffes bekannt iſt und die
Mannſchaft ſtändige Luftzufuhr het, in der
Negel keine unüberwindlichen Schwierig=
keiten
.

alles, alles verſucht,
um das Boot wieder
auftauchen zu laſſen.
Sie ſind ſich ſetzt klar
darüber, daß ſie ver=
loren
ſind, wenn wir
ſio nicht finden! Und
wir finden ſie nicht,
wir finden ſie nicht!
Sie leiden entſetzlich,
ſie haben vielleicht
ſchon ihre Sauerſtoff=
vorräte
verbraucht.
Vielleicht dringt das
Waſſer in die Kam=
mern
ein. Und niemand
hilft ihnen
Endlich kam die 2 Nel=
dung
der Caucher:
Wir haben ſie! Ein
Jubel ohnegleichen
brach bei uns oben aus.
S 51 lag in 40 Mtr.
Ciefe auf. Felſen, es
hatte ein rieſiges Leck
am Bug. Neue Mel=
dung
: Lille Schotten
ſind dicht! Allo Kam=

Sicherheit im U=Boot?
Anf welche Weiſe ſind die Maunſchaften
geſchützt?
Von Dipl.=Ing. Jürgen Mehring.
Die wichtigſten Maßnahmen, die der
Sicherheit der Maunſchaften auf Unterſee=
booten
dienen, ſind ſelbſtverſtändlich die nach
menſchlichem Ermeſſen zuverläſſigen maſchi=
nollen
Anlagen. Bekanntlich ſind die Näume
der Unterſeeboote luft= und waſſerdicht von=
einander
abgeſchloſſen. Auf modernſten

Die letzte Sauerſtoff=Slaſche

[ ][  ][ ]

Wir wirſt du angezogen? Moderne Cechnik:
Vom Schaf bis zum fertigen Anzug. Feuchte
Luft, das Geheimnis des Garns. Eine Weite
um drei Glas Bier.
Cief hinter Bäumen verſteckt liegt die Woll=
fabrik
, Spinnerei und Weberei: einer jener
modernen Wunderbetriebe, in dem auf der einen
Seite die Wolle hineingeſteckt wird und ſchon
kommt auf der anderen Seite das fertige Cuch
heraus.
Eſſen und Kleidung eines ſo notwendig, ſo
unentbehrlich wie das andere: was mit der
Wolle zuſammenhängt, macht Deutſch=
lands
zweitgrößte Induſtrie aus!
Und dann geht es herum: Wolle hat ganz
verſchiedenen Wert! Nückenwolle iſt weſentlich
beſſer als Bauchwolle oder die Schenkelwolle
des Schafes. Hier, in der Sortiererei, wird die
Wolle der Direktor deutet in einen ge=
waltigen
Naum, in dem, an langen Ciſchen
ſtehend, Arbeiter die Wolle zerpflücken und in
verſchiedene Poſitionen verteilen, ſor=
tiert
. Nur die beſte Wolle kommt für die gute
Bekleidung in Frage. Sie wird zunächſt ge=
waſchen
.
Ein hoher Jabrikraum, ganz von Dampf
durchzogen, daß die Geſtalten an den großen
ellaſchinen zu faſt unwirklichen Schemen wer=
den
. 2iechts und links ſtehen gewaltige Appa=
rate
. Die zur Linken gleichen einer langgeſtreck=
ten
Kette von Badewannen aus Dantes Hölle:
denn ſchwingende Vierzacke, unförmigen Ga=
beln
vergleichbar, tauchen in ſie hinein. Das iſt
die Waſchanlagel
In dieſe Wannen kommt die Wolle und wird
von den elektriſch angetriebenen Gabeln hin=
und herbewegt. Aus einem Bottich wandert lie
automatiſch in den folgenden zum Schluß iſt
ſie ſauber und ſchneeweiß. Dann wird ſie ge=
färbt
. Nechter Hand ſieht man die hohen Färbe=
käſten
. Die Wolle liegt darin unbeweglich, feſt
aufeinandergelegt, und die Farblöſung wird
durch Pumpen hindurchgedrückt. Dann wird die
Wolle getrocknet und angefettet; denn in der
Wäſche hat ſie ihren Settgehalt verloren.
Sonſt würde ſie wohl zu ſpröde ſein, nicht
wahr?
Ganz recht! Wir könnten ſie nicht zu einem
Saden ausſpinnen. Wenn Sie ſetzt hier in die
Spinnerei kommen eine Cür öffnet ſich zu
einem neuen Saal, in dem eine Anzahl Maſchi=
nen
ſtehen , dann ſehen Sie die Fortſetzung.
Die Walzen ſind mit feinen, gegeneinander=
geſetzten
Stahlſtacheln beſpickt. Legt man vorn
einen Haufen Wolle hin, dann greift die erſte

Walze Flocken heraus und gibt ſie an die nächſte,
ſchneller laufende Walze ab. Dabei werden die
Flocken zerpflückt Sie ſehen, daß auf
der zweiten Walze bereits nur noch Faſern hän=
gen
. Von Walze zu Walze wird dieſe Arbeit
fortgeſetzt, bis am Schluß ein feiner Strom von
loſe aneinanderhängenden Wollfaſern heraus=
kommt
.
Der Wollſtrom iſt ſo luftig und leicht, daß
man ihn beim Hineingreifen kaum fühlt.

Bei dieſer Gelegenheit miſchen wir die
Wolle gleich für die richtige Sarbenzuſammen=
ſtellung
. Sie ſehen hier weiße und ſchwarze
Wolle; zuſammen ergibt das Grau. Wollen wir
beiſpielsweiſe Grün haben, ſo nehmen wir, wie
der Maler von der Palette, blau und gelb ge=
färbte
Wolle. Von allen dieſen Maſchinen
ſammeln wir den Wollſtrom in einer weiteren
Einrichtung, die die verſchiedenen Ströme zu
einem dicken Strom zuſammenſchließt und zer=
teilt
. Und zwar jetzt in ſchmale Längsſtreifen.
Das iſt notwendig, um das Vorgarn herzuſtel=
len
: denn bis jetzt hat die Wolle ja noch keinen
Halt in ſich. Sie ſehen, wie die einzelnen ſchma=
len
Streifen von einer Vorrichtung genudelt
werden. Das Produkt dieſer Bewegung gleicht
einem dicken Saden, der bereits einigen Halt
hat, aber eben noch kein Faden iſt.
Hier ſehen Sie langgeſtreckte Eiſenbäuke, auf
denen Hunderte von Spulen ſitzen. Alle Spulen
laufen mit Schnellzugsgeſchwindigkeit um ihre
Achſe. Oben darüber ſehen Sie die dicken
Walzen mit dem Vorgarn. Bei der unteren
Garnſpule ſehen Sie, daß der Saden mitgedreht
werden muß, wenn ſich die Spule dreht und
auf dieſer Drehung beruht das Geheimnis der
ganzen Spinnmaſchine. Durch dieſen
Drill wird das Wollgarn in ſich verdeht, be=
kommt
Halt, wird wirklicher Faden, mit dem
gewebt werden kann.
Die nächſte Etappe iſt die Garnmiſchung:
Mehrere Fäden werden jetzt zuſammengedreht,

wobei man verſchiedene Sorten oder verſchie=
dene
Sarben zuſammendrehen kann. So kann
man hier Wolle mit Seide oder Kammgarn mit
Streichgarn oder Wolle mit Baumwolle miſchen,
und gleichzeitig kann man dunkelgraue mit hell-
grauen
oder blau mit weißen Säden verdrehen.
Das iſt entſcheidend für die Qualität des fer=
tigen
Cuches und der Muſter.
Die Muſter bekommen wir aus der Muſter=
weberei
, in die wir jetzt gehen. Sie ſehen, dieſe
ganze Abteilung iſt mit mächtigen Handweb=
ſtühlen
vollgeſtellt. Jeder der hier ſitzenden
Leute fertigt mit der Hand Muſterſtücke, jedes
einzelne nicht größer als das, das Sie von der
Muſterkarte Ihres Schneiders ſicherlich ken=
nen
, aber immer zwanzig verſchiedene neben=
und aneinanderhängend, wie ein großes, ſehr
buntes Stück Cuch.
Die Ausführung der Muſter erfolgt nach
Anweiſungen der Geſchäftsleitung und nach
eigenen Ideen, vor allem aber nach den Anwei=
ſungen
der Mode! Dieſe Weiſungen der
Mode ſind viel ſubtiler, als der Laie denkt.
Swar ſind wir eigentlich die Diktajoren der
Mode: denn was wir herſtellen, wird in der
nächſten Saiſon getragen werden. Doch wir
lehnen unſere neuen Muſterſtücke an jene
Sachen an, die in der vergangenen Saiſon be=
ſonders
gerne gekauft wurden. Farbe, Muſter
und Seichnung ändern ſich daber jedesmal

alſo letzten Endes beſtimmt das Publikum.
Denn wenn nach dieſen Muſterſtücken die ge=
eigneten
Muſter für die Sabrikation ausgewahlt
ſind, dann werden von Probeſtücken zunächſt die
Verſender, Konfektion und die Groſſiſten be=
liofert
, und erſt nach den eingehenden Beſtellun=
gen
wird die eigentliche Sabrikation aufgenom=
men
. Die Orders aber, die uns zugehen, richten
ſich wiederum danach, was von den vorgelegien
Sachen der Kundſchaft am meiſten zugeſagt hat.
Im Grunde alſo ſind nicht wir, ſondern das
Publikum der eigentliche Mode=Diktator

Wir wollen jetzt in die Weberei gehen.
wo aus den Jäden das Cuch wird. Zunächſt
muß ich Sie zur Kette führen: hier werden die
Längsfäden gelegt. Von den Spulen herunter
kommt das Garn in breiten Lagen und wird
lagenweiſe nebeneinander auf eine breite Crom=
mel
gewickelt, Saden neben Jaden. Die Crom=
mel
hat ſchon die ungefähre Breite, die hernach
das fertige Cuch haben ſoll. Jetzt kommt die
Crommel in die eigentliche Webmaſchine, wobei
wie beim Handwebſtuhl jeder Saden der
Kette durch eine beſondere Oeſe gezogen wird.
Die Oeſe iſt an einem Querholz befeſtigt, und
das Querholz kann gehoben oder geſenkt wer=
den
je nachdem, ob der Schuß über ihn hin=
weg
oder unter ihm durchlaufen ſoll. Auf der
Vorderſeite der Maſchine liegen dieſe Fäden
alle nebeneinander, und was Sie da ſehen iſt
ſchon das fertige Cuch!
Die Maſchine wird eingeſchaltet: mit unheim=
licher
Geſchwindigkeit fängt das Wunderwerk
an zu ſauſen und zu knallen, und zuſehends
wächſt das Cuch. Es iſt ein ohrenbetäubender
Lärm, den die Maſchine dabei entfaltet, und
man denkt ſehnſüchtig an eine Keſſelſchmiede,
weil es darin ungleich ſtiller zugeht.
Während wir den Neſt der Produktion be=
ſichtigen
alle jene Maſchinen, in denen das
fertige Cuch geſeift, gewaſchen, gewalkt, ge=
trocknet
, gebügelt, mit Hochglanz verſehen, in
Salten gelegt, gemeſſen und in Ballen gerollt
wird ſtelle ich meinem Führer eine Frage, die
mir ſchon die ganze Seit während der Beſichti=
gung
auf der Sunge liegt: Sind Sie nicht als
Fachmann auch der Meinung, daß engliſche
Cuche weſentlich beſſer als die deutſchen ſind?"
Ich will Ihnen eine kleine Geſchichte erzäh=
len
: Wir wetteten einmal um drei Glas Bier,
daß von zwöſf engliſchen Deſſins mindeſtens
vier aus Deutſchland ſtammen würden
Na und?? Ich habe ſechs Glas Bier
gewonnen: Von den zwölf, die wir uns von
einem zuverläſſigen Importeur beſorgten, waren
nachweisbar acht aus unſerer eigenen
Fabrik!
Aber man ſagt doch, die engliſche Wolle
ſei die beſte der Welt!
Für Strümpfe, jal Da haben Sie recht!
Aber Cuche werden zur Hauptſache aus
auſtraliſchen Wollen gewebt auch die
engliſchen!
Aber man ſagt doch, daß die in England

gewebten Cuche deshalb beſſer ſeien, weil
der feuchten Luft dort
Ach habe ich Ihnen das nicht ges
Dann kommen Sie bitte noch einmal zu
Sowohl in der Spinnerei wie in der We
ſehen Sie hier haben wir unſere b=
deren
Luftbefeuchtungsanlagen=
der
Wolle während der Verarbeitung
jene Menge Seuchtigkeit zuführen, dier
braucht. Wir haben durch beſondere Unt
ſuchungen an Ort und Stelle das einwang
feſtgeſtellt, ſo daß unſere Wolle hier genauzu
ter den gleichen Bedingungen verarbeite
wie jenſeits des Kanals.
Es behauptet niemand, daß die deutt
Cuche beſſer ſeien als die engliſchen. Aber g
ſo wenig kann man umgekehrt behaupten.
in England qualiiativ beſſere Stoffe hergue
werden als in Deutſchland. Das dürfen:
mir ruhig glauben, denn ich bin ſeit meh-
dreißig
Jahren in der Branche.
Mein Weg.
Skizze von M. B.
Es iſt ein einfacher Seldweg, von dem ichh
zählen will, aber er bedeutet mir mehr, wie
beſte Kamerad, mit dem ich Freude und
teile. Ich kenne ihn ſchon von Jugend
als Kind bin ich unzählige Male da en=
gegangen
, aber damals habe ich das nicht ſau
fühlt. Er war mir ein Weg wie jeder arg
auch.
Er zieht ſich hin zwiſchen Feldern, Vog=
Hafer und Weizen wechſeln ab mit Karto
und Nüben. Kleine Bauern beſtellen dies Eu
und jeder baut nur das, was er für ſich=
braucht
. Ich kenne dieſe Leute, Jolanga
denken kann. Ich kenne ihre Samilien,
Freuden und ihre Nöte. Ein jeder hat
freundlichen Gruß für mich, wenn ich vori!
gehe, denn wie ich von ihren Schickſalen m
wiſſen ſie von mir, von meinem Leben und
von allen Sorgen und Schwierigkeiten, An
die ich hindurch muß. Das fühle ich ſo deuri
ſie ziehen die Mützen tiefer als vorher, ſie
den ſich abſichtlich zu mir hin, und in iI
Blick begegnet mir ehrlichſtes Verſtehen.
Unſer Häuschen ſteht am Ende des Det
und da beginnt auch der Weg, der hinführ;
zum Anfang des Nachbardorfes.
Seit Jahren gehe ich dieſen Weg täglich
Morgens, des Mittags oder des Abend=
jeder Seit des Jahres, und jede Stunde
hat ihr Beſonderes.
Er iſt mir zur Heimat geworden. Er. M
alle meine Gedanken, die guten wie die ung TA
Er war eine Suflucht für mich in ſchwereti. !4
ſchwerſten Seiten. Er blieb derſelbe, em
was ich ihm erzählte, und immer hat ar 1
mein Leid leichter gemacht. Er hat alles.:
mir erlebt: troſtloſen Jammer, Verzwoſ/
und freudige Suverſicht. Immer wieder he=
mich
hingezogen nach dieſem Weg. Ich m
es, dort fand ich Nuhe.
Der Weg führt an den Bergen entlaug.
ihnen ſtrömt dieſe Nuhe aus. Als fortlaufh?
Kette wellen ſie ſich hintereinander, immer
ſich verſchiebend bei jeder Biegung des A
Ich kenne dieſe Berge ſo gut, und oft
ich mich gefragt, wann ſie am ſchönſten
wann ſie am unmittelbarſten zu uns ſpreche
Iſt es, wenn der Buchenwald erwachtl rM
ſeine ſchwellenden Knoſpen ſich färben, mI
lie die Berge einhüllen in lichten, grauviolr
dunſtigen Hauch?
Oder in einer Sommernacht, wenn der Ak)
hinter ihnen aufſteigt, wenn er dann über 19
ſtehend ſo feierlich auf ſie herabſieht?
Iſt es im Herbſt, wenn das Laub ſich fäz
Wenn der Wald glüht und leuchtet in helll
in rotem und bräunlichem Gold?
Oder wenn der Sturm darüber hinweg
und einzelne dunkle Kiefern ſich abheben 91
den düſteren Winterhimmel? Ich weiſis
nicht. Sie ſind immer ſchön und immer lel n
dig in ihrer Nuhe.
Jetzt iſt alles anders geworden, als es miſt
Das Häuschen gehört uns nicht mehr. 2
geblieben iſt mir der Weg: mein Weg
ſeinen Feldern, ſeinen Bergen. Ihn wende
wiederfinden, wann ich auch zurückkomme.

Einſamkeit.
Von J. N. Schmidt.
Wir hatten nicht gedacht, für dieſe Nacht
noch eine Unterkunft zu finden und hatten uns
ſchon damit abgeſunden, unter dem freien Him=
mel
zu nächtigen. Es würde ſich ſchon noch ein
Dickicht finden, das etwas Schutz gab gegen den
Wind, der herbſtlich ſchas und kühl aus Oſten
ſtrich. Wir würden etwas Heidekraut zuſam=
mentragen
Decken hatten wir bei uns es
würde ſchon gehen.
Aber dann kamen plötzlich die beiden Häuſer
in Sicht. Es war ſchon Abend, und der Himmei
brannte in einem weiten, hellen Not, das lang=
ſam
verglühend über die Heide ſank.
Die Häuſer ſtanden ſich an dem ſchmalen und
zerfurchten Landweg gerade gegenüber. Sie
waren eins wie das andere. Sie trugen beide
dasſelbe tief herabhängende Dach, dieſelbe Fach=
werkkonſtruktion
. Und ich glaube, wenn man
ausgemeſſen hätte, es hätte keins dem anderen
um einen Senkimeier nachgegeben. Sie ſtanden
da. Auge in Auge, wie zwei Nivalen auf der
Lauer, ſtändig in Angſt, ſtändig in Bereitſchaft.
Man fühlte, es war nichts Sufälliges in dieſer
hartnäckigen Gegenüberſtellung, es war nichts
Sufälliges in dieſer bis in die Einzelzüge faſt

quälenden Uebereinſtimmung. Man fühlte ſozu=
ſagen
die Spannung, man ſpürte die heimliche
Bewegung, die von dieſer oder jener Seite aus=
ging
und von der anderen erwidert wurde.
Wir ſtanden eine Weile unſchlüſſig und etwas
bedrückt in der Mitte des Weges. Es war ſtill.
Es war kein Laut zu hören, weder hier noch
ſonſt in der weiten und verlaſſenen Heide, durch
die wir den ganzen Cag einſam dahingezogen
waren. Schließlich, als ſich noch immer nichts
regte, traten wir zögernd auf das eine Haus zu,
um zu klopfen und zu ſehen, ob überhaupt jemand
in dieſen ſeltſamen Bauten lebte.
In dieſem Augenblick jedoch rief jemand aus
dem anderen Hauſe. Wir wandten uns um. Ein
Mann ſtand unter dem niedrigen Sitter, das
den Hof zur Straße abſchloß. Er war alt und
ſeine Geſtalt etwas eingeſunken. Das hagere
Heſicht war von tiefen Runzeln durchzogen.
He lagte er mit einer tonloſen, heiſeren
Stimme, wo wollt Ihr hin? Wir erklärten
ihm, daß wir ein Unterkommen ſuchten. Dann
kommt hierher, ſagte er haſtig. Kommt hier
herein‟. Er öffnete mit nervöſen Bewegungen
eine Cür in dem Sitter und humpelte auf uns zu
Kommt zu uns, flüſterte er erregt und zerrte
uns am Aermel hinter ſich her.
Wir traten hinter ihm in das Haus ein. Er
führte uns durch die rauchige Küche in einen

größeren, helleren Naum und ließ uns dort auf
einer Eckbank Platz nehmen. Durch die kleinen
Fenſter drang das letzte Not des Abends.
Seit unſerem Eintritt in dieſen Naum hatte
ſich der Alte nicht mehr weiter mit uns beſchäf=
tigt
. Er hatte uns aufgeleſen auf der Straße,
ins Haus geſchafft und auf der Bank verſtaut
damit ſchien ſeine Aufgabe erledigt. Er hockte
auf einem Schemel vor einem der Fenſter und
ſtarrte ununterbrochen hinaus, ſtarrte ununter=
brochen
auf das andere Haus, das vor dieſem
Fenſter lag. Es war ſtill. Nur eine alte Uhr
tickte.
Wir ertrugen eine Seitlang dieſes Schweigen.
dann, als der Lilte wie erſtarrt in ſeiner Stellung
vor dem Fenſter beharrte und unſere Anweſen=
heit
gänzlich vergeſſen zu haben ſchien, griffen
wir in die Caſchen, in denen noch einige Vor=
räte
vom Mittag ſteckten, und begannen langſam
zu eſſen.
Jetzt war es, daß der Alte plötzlich in ſich
hineinkicherte und in einem verborgenen Wohl=
behagen
ſich die Hände rieb.
Und er riß plötzlich eine Luke in dem Fenſter
auf und krächzte mit ſeiner erloſchenen Stimme
auf die Straße hinaus. He, ſchrie er, he,
wir haben Beſuch. Zwei Mann Beſuch haben
wir. Er lachte heiſer, höhniſch. Dann ſchlug
er die Luke zu und trat, ohne das Geſicht von

der Straße zu wenden, zwei Schritte ins 4
mer zurück, als wollte er dem Angeruſl
draußen Platz machen, den Beſuch zu ſehen.
Wir warfen ſchnell einen Blick hinaus.
dem anderen Hauſe ſtand ein Mann und ſ9"
herüber. Er war klein, etwas geduchi.
ſchien noch jung zu ſein. Sein Geſicht war 2
und bartlos. Er trat jetzt zögernd herubel
ſpähte durch eines der Fenſter. Als er uns
ſchien er plötzlich tief zu erſchrecken. Er i
verlegen, grüßte dann haſtig mit einem V=
nicken
und verſchwand in dem anderen 94
Es war inzwiſchen dämmerig gewordel=
der
Alte trat mit einer kleinen Lampe ins
mer und ſtellte ſie vor uns auf den Ciſch.
humpelte er wieder hinaus, rief etwas
Haus hinauf und kehrte nach einigen 2lllt
wieder in das Simmer zurück, wobei er eille
und häßliche Frau vor ſich herſchob. 72
meine Frau, kicherte er. Und dann, inde.
der Frau ins Ohr ſchrie: Das iſt unle‟
ſuch. Die Leute wollen eſſen, etwas ellk.
Alte nickte ſtumm mit dem Kopf und ging."
Küche. Der Alte ſetzte ſich zu uns. Abem
daß er ſtets die beiden Fenſter, die 90l
gegenüberliegende Haus hinausgingen, im. *
behielt, die er mit einer fieberhaften und
greiflichen Erregung überwachte. Di
brachte das Eſſen, ein Stück Brot und E4

[ ][  ][ ]

4n Gochhe Hdncht-
nachCochhe
dravdt-dcch dles

Stoßſeufzer in Erwartung des Goethe=Jahres.
Nuhm färbt ab das iſt immer ſo geweſen
ind wird wohl auch immer ſo ſein. Wenn ein
Menſchenkind mit gutem Grund den Anſpruch
Darauf machen kann, ein berühmter Mann zu
ein, dann gibt es gleich Dutzende von anderen,
Sie an ſeiner Glücksſträhne teilnehmen wollen
Lind teilnehmen. Ceils machen ſie das dadurch,
Saß ſie alles, was von ihrem Meiſter kommt,
einfach mitmachen und nachahmen. Die Gips=
Süſten=Induſtrie lebt zum größten Ceil von
Sieſem fremden Nuhm und zu dieſer Gips=
wüſten
-Induſtrie gehören beileibe nicht nur die
hrenwerten Leute, die alle Gipsbüſten unſerer
großen Männer in die Welt geſetzt haben. Zu
vieſer Art von Leuten gehört auch der Fabri=
Tant, der ſeine feinen Frankfurter Würſtchen
nus Anlaß von Goethes hundertſtem Codestag
Goethe=Knubbelchen nennt, wöhl aus dem
Srunde, weil unſer Klaſſiker und die heißen
Srankfurter aus ein und derſelben Stadt
kammen . . . Auch der Goethe=Cabak Marke
Erlkönig (erreicht den Hof mit Müh und
Mot in ſeinen Armen das Kind war tot . . .),
auch dieſer Cabak ſetzt Goethe ein Denkmal,
as dieſer keineswegs verſchuldet hat, und lebt
alſo vom Nuhm eines fremden Mannes, der ſich
nicht dagegen wehren kann ..."
Und wie wird es in dieſem Jahr werdenl?
Wir haben doch nun, Anno 1932, das Goethe=
pahr
. Da wird beſtimmt allerlei geſchehen. Es
Iſt klar, daß man an ſolch einem feierlichen
Anlaß nicht einfach vorübergehen will. Das iſt
veöllig in der Ordnung. Aber vor einem habe
uh eine mächtige Angſt was wird Goethes
erhabenem Schatten alles an unverdienter
Reklame zugemutet werden, was alles werden
wie man in Wien ſagt auf Goethe
inauf an ſeinem Ruhm und ſeinem Codestag
zir Geſchäfte gemacht werden...!
Ein Neklamechef mit reger Phantaſie könnte
ſ ch allerlei ausdenken, um das Goethe=Jahr für
ſein Unternehmen auszuſchlachten. Wäre ich zum
Seiſpiel ein Handſchuhfabrikant, dann würde ich
in dieſem Jahr eine beſondere Art von Fauſt herausbringen und allen Deutſchen
ändringlich ins Gewiſſen hämmern, ſie ſollten,
ſte müßten, ſie könnten nicht umhin, aus Anlaß
tijeſes Seierjahres ſich ein Paar dieſer aus=
gezeichneten
und pietätvollen Gedenkhandſchuhe
imzuſchaffen.
Befände ich mich dagegen im Beſitz eines
riſeurgeſchäftes, dann würde ich eine alte
Mode neu aufblühen laſſen und dadurch bei
ilen Mitbürgern zu Nang und Anſehen kom-
hren
ich würde ein Schild an meiner Laden=
tür
anbringen laſſen: Cragt in dieſem Goethe=
ſahr
nur meine Greichenfriſur. Garantiert
altbarl Für Damen mit Bubikopf ſind hier
jrlſche Söpfe billig zu vermieten! Glauben Sie
ſicht auch, daß ſo etwas ein ausgezeichnetes
Geſchäft würde?
Stellen wir uns ſchließlich vor, ich ſei Kon=
Ltor ich würde dann das ganze Jahr über
hicht Schiller=Locken backen, ſondern Goethe=
lwcken
. Dazu wäre ſelbſtverſtändlich nötig, daß
ich Goethes Friſur eingehend ſtudierte und
tStigenfalls mit ein wenig Schlagſahne er=
gEinzte
. Dasſelbe ließe ſich auch mit Mozart=
ſrugeln
machen . . . Wie man lieht, gibt es ja

ſchon eine ganze Neihe von eßbaren Dingen,
die ſich auf den Ruhm verſtorbener großer
Geiſter berufen.
Es gibt aber noch andere Möglichkeiten.
Sagen wir etwa, ich ſei Bürgermeiſter der Stadt
Leipzig . . . Sie erinnern ſich doch an den Vers
aus dem Fauſt, der in Auerbachs Keller ge=
ſprochen
wird: Mein Leipzig lob’ ich mir
es iſt ein Klein=Paris und bildet ſeine Leute..."
Bei mir als Bürgermeiſter müßte das auf
jedem Poſtſtempel ſtehen. Soethe hat ſchließlich
auch einen großen Ceil ſeiner Studentenzeit in
Leipzig verbracht. Ob ich da nicht vielleicht
ſogar einen Schritt weiterginge und Leipzig für
die ganze Dauer des Goethe=Jahres in Klein=
Paris umbenennen würde? Das müßtz ich
mir, als Bürgermeiſter, ſehr überlegen ..
Setzen wir nun den entgegengeſetzten Sall:
ich wäre nicht ſächſiſcher Bürgermeiſter, ſondern
müßte mein Geld auf den Höfen mit Singen
verdienen. Dann würde ich überall dort hin=
gehen
, wo ich gebildete Leute vermute, würde
mich unter die Fenſter ſtellen und den Sänger
vortragen. Was hör’ ich draußen vor dem Cor,
was auf der Brücke ſchallen? Und ſchließlich
würde ich ſtolz in die Worte ausbrechen: Die
gold’ne Kette gib mir nicht, die Kette gib den
Nittern ." Oder würde ich das nicht vielleicht
vorſichtshalber verſchweigen?
Nun bin ich allerdings weder ein Friſeur
noch ein Konditor, weder ein Bürgermeiſter
noch ein Hofſänger. Da ich alſo leider nichts
anderes bin als ein Privatmann, denke ich mir
ſo im ſtillen: Das alles wird Goethe über ſich
ergehen laſſen müſſen! Da werden vielleicht die
Gipsbüſten für die Feiertage dieſes Jahres am
laufenden Band hergeſtellt werden. Da werden
ſich Würſtchen und Sigarren mit dem ſtolzen
Namen Goethe brüſten, obwohl nirgends der
Nachweis erbracht werden kann, daß der Dich=
ter
mit dieſem Cabak oder dieſen Würſtchen
völlig einverſtanden geweſen wäre. Kann die
Akation der Dichter und Denker einen ihrer
größten Denker und Dichter nicht anders ehren,
als daß ſie ihm hundert und eine eßbare Sache
auf den Leib dichtet, daß ſie ihn für Würſtchen,
Gebäck, Sigarren, Obſt, Pfefferminz, Erfri=
ſchungen
verantwortlich macht?
Ein Glück, daß Goethe ſeinen hundertſten
Codestag nicht erlebt. Denn wäre er dabei, und
ſähe er das alles, wie mit ſeinem Namen
Neklame getrieben wird er eilte auf den
nächſten Bahnhof, beſtiege den nächſten Sug.
der weit, weit fort fährt, und vergäße in ſeinem
erſten Schrecken überhaupt, daß es zu ſeinen
Seiten faſt noch gar keine Eiſenbahn gegeben
hat. Seufzend ließe er ſich in die Polſter eines
Abteils zweiter Klaſſe fallen und würde grol-
lend
zu dichten beginnen ein bitteres Spott=
lied
gegen alle die, die in dieſem Jahre mit ſei=
nem
Namen Geſchäfte zu machen hoffen.

w

Der literariſche Konditor

SSeck. Auch ſie nahm Platz. Aber niemand
rädete. Draußen preßte ſich die Nacht vor die
Sheiben. Der Alte wandte den Blick nicht ab.
Und ſo ſprang er auch plötzlich auf. Da iſter,
Mächzte er triumphierend, er hält es nicht aus,
9., er hält es nicht aus. Dann ſtürzte er wie=
Dar an die Luke und ſchrie in die Nacht hinaus:
Seh in dein Haus. Der Beſuch gehört nicht
Dur. Er gehört uns. Das haſt du daven. Un=
eee
Cochter haſt du unter die Erde gebracht,
uurd jetzt haben wir Beſuch, und du haſt keinen.
E ſchloß die Luke wieder und trat ins Simmer
zurrück. Sein Geſicht ſchien jetzt entſpannt und
ſvie von einer tiefen Befriedigung überzogen.
Er jah uns faſt dankbar an.
Dann ſetzte er ſich ſtumm an den Ciſch. Wir
tten wohl gern fragen mögen, ſchon mr, da=
mi
t dieſe unerträgliche Stille, die uns von allen
Seiten belauerte, durchbrochen würde. Aber es
var alles ſo ſeltſam, es war alles ſo verdichtet,
ſo in eine Atmoſphäre hineinverſponnen, wo es
nirht zu erreichen war, daß man, zwar von einer
Frrage gedrängt, doch nie das Wort fand, ſie
au Szuſprechen. Es erſchien dann gleich alles zu
varrflüchtigen. Es war ſo, daß mit der Stille
geeichſam alles ſicher und durchaus eindeutig in
eimen drang, daß die Stille gleichſam wie eine
Lruchte über dieſen ſeltſamen Verquickungen
ſtarnd, und das erſte Wort löſchte dieſes Licht

aus. Es war dunkel. Es war einfach nichts
mehr da. Nichts mehr als ein paar erſchreckfe
und leere Geſichter.
Wir frugen ſchließlich nach unſerer Lager=
ſtätte
, die uns der Alte ohne Sögern in einem
Winkel des Dachgeſchoſſes anwies. Wir lagen
noch lange wach in der dumpfen, erſtickten
Stille, die uns umgab und durch keinen Laut
unterbrochen wurde.
Am Morgen waren wir früh heraus und bald
auf den Beinen. Eine Stunde etwa waren wir
ſchon marſchiert, als uns plötzlich jemand an=
rief
. Es war der Beſitzer des anderen Hauſes.
Er keuchte, er ſchien gerannt. Sein Geſicht war
in Schweiß getaucht.
Sie ſind fort, ſtieß er hervor, als er vor
uns ſtand, Sie ſind fort, ohne mir einen Beſuch
zu machen. Ich habe die ganze Nacht auf Sie
gewartet. Haben Sie nicht geſpürt, daß ich auf
Sie gewartet habe?" Wir ſahen uns ratlos an.
Er trocknete ſich das Geſicht ab. Wir ſahen
jetzt, daß er viel älter war, als uns geſtern ges.
ſchienen hatte. Haben Sie nicht geſpürt, fuhr
er traurig fort, daß Sie ein Unrecht begingen,
daß Sie micht zu mir kamen? Sein Geſicht ver=
lor
ſich in die Ferne. Die Dinge, ſagte er
die Dinge ſind ſo ungeheuer fein verteilt.
Haben Sie nicht geſpürt, daß Sie das Gleich=
gewicht
zerſtört haben? Sie müſſen es wieder

Von den Kleinen
für die Großen.
Ernſt wünſcht ſich einen Bruder und bat
den Hausarzt, zu Weihnachten einen zu beſor=
gen
. Derſelbe neckt ſich mit dem Kleinen und
ſagte: Weißt du. Ernſt, jetzt iſt keine gute
Seit, augenblicklich gibt’s nur ſchlechte Ware,
Kinder mit roten Haaren oder dergleichen.
Bald, darauf wurde bei Bekannten in der
Nachbarſchaft ein Baby geboren, und Ernſt
wurde eingeladen, es ſich anzuſehen. Als er es
erblickte, betrachtet er es mit Kennermiene und
ſagte: Aha, ich ſehe ſchon, das iſt eins von der
billigen, ſchlechten Sorte.
Als der kleinen Gerta ein Schweſterchen.
geboren wurde, war ihre Mama ſehr krank.
Es wurde Stroh vor dem Haus geſtreut, da=
mit
die Kranke kein Geräuſch ſtöre. Als Gerta
dies ſah, fragte ſie ganz erſtaunt: War das
Schweſterchen, als es ankam, in dem vielen
Stroh verpackt, was vor dem Haus liegt?
Ernſt kommt zur Cante: Einen ſchönen
Gruß von der Mutter, du möchteſt heute nach=
mittag
zum Cee kommen! Hat die Mutter
ſonſt nichts geſagt? Doch antwortet Ernſt,
ſie hat geſagt, dann bin ich die Einladung los.

Geſchichte eiues kleinen Mißverſtändniſſes.
Von J. R. Schmidt.
Sie war allein ins Konzert gegangen. Als
es Seit zum Aufbruch wurde, ſaß er immer noch
am Schreibtiſch. Viele Arbeit, hatte er ge=
ſagt
, wirklich, mein Liebes, dringende Arbeit,
die ich nicht mehr aufſchieben kann. Es tut mir
leid, es tut mir wirklich leid, aber vielleicht gehſt
du heute mal allein. Und ſie war allein ge=
gangen
. Er hatte ſie bis ans Cor gebracht, dann
war er wieder hinaufgeſtiegen und hatte die
unterbrochene Arbeit wieder aufgenommen.
Als ſie zurückkehrte, kam er ihr entgegen.
Er drückte ihre Hände, begrüßte ſie herzlich.
Ah, es war ſchön, ſagte ſie und zog ihn ſchnell
mit ins Haus hinein, um dort, in ſeinem Ar=
beitszimmer
, den begonnenen Bericht zu been=
den
. Sie rückte einen Stuhl an ſeinen Selſel.
Alſo, ſagte ſie und ſchwieg plötzlich wieder.
Sie hatte mit einem zufälligen Blick geſehen,
daß er Straßenſchuhe trug. Aber als ſie fort=
ging
, war er doch in Hausſchuhen. Alſo alſo
was war geſchehen? War er fort gewelen?
Natürlich. Natürlich.
Nun, ſagte er, du wollteſt doch erzählen.
Was iſt da zu erzählen? Mein Gott, er
war fort. Natürlich eine andere Frau. Was
denn anders? Und mir ſagt er, daß er ſo drin=
geude
Arbeit hat..
Aber Kind, ich verſtehe dich nicht. Du lie=

herſtellen. Kommen Sie bitte heute zu mir.
Seien Sie bitte mein Gaſt. Er ſah uns for=
dernd
an. Aber wir mußten weiter, wir mußten
unbedingt weiter.
Er ſchien geradezu entſetzt davon und war
eine Weile ſtill. Er ſchien nach einem Gedanken
zu ſuchen. Dann ſagte er plötzlich entſchloſſen:
Haben Ihnen die Alten nicht erzählt, ich hätte
ihre Cochter umgebracht? Nicht? Gut dann.
Es iſt nämlich nicht wahr. Sie war meine Frau,
und ich habe ſie ſchrecklich geliebt. Er ſah uns
mißtrauiſch an. Alſo ſie haben nichts erzählt?"
Nein. Dann iſt es ſchon beſſer. Dann geht
os. Es iſt nichts vorhanden, das iſt gut. Denn
ein Sweifel, wiſſen Sie, iſt nicht zu ertragen.
Ein Zuviel muß immer aus dem Wege geräunt
werden. Er ſah uns drohend au. Dann wandte
er ſich plötzlich und ſchritt zurück. Er ver=
ſchwand
ſchnell in der unendlichen, leeren Heide,
die uns umgab.
Neben dem Silm.
Dor Portier am Eingang zum Film=Atelier
läßt keine Fremden durch. Ein etwas abgeriſſen
gekleideter älterer Schauſpieler, monatelang
ohne Verdienſt, hofft, doch noch den Aufnahme=
leiter
zu ſehen und ihn zu bewegen, mindeſtens
einen Cag zu bekommen.

ber Himmel, weshalb iſt ſie denn plötzlich ſo
gereizt?
Wieſo? Was denn? Was iſt denn go=
ſchehen
? Deshalb alſo dieſer freundliche Ab=
ſchied
und dieſer herzliche Empfang. Ach ſo ein
Heuchler, ſo ein erbärmlicher Heuchler... Wenn
er doch wenigſtens die Schuhe wieder gewechſelt
hätte.
Du wollteſt mir doch erzählen, du hatteſt
doch ſchon begonnen. Dieſe Weiberlaunen ...
Was iſt da zu erzählen irgendein Kunze
hat Cello geſpielk. Wenn ich nur wüßte, wer
das ſein könnte. Wer.. .? Wer . . .?
Aber ich bitte dich, von P. C. kannſt du
doch nicht behaupten, daß er irgendein Kunze
iſt. Na, das wird ja intereſſant.
Ein Stümper iſt er, ein heilloſer Stümper.
So etwas von Konzert habe ich noch nie ge=
hört
. Sie muß doch hier in der Nähe wohnen,
denn allzu weit kann er doch nicht geweſen ſein.
Sch war doch nur zwei Stunden fort.
Was lagſt du, ein Stümper? P. C. ein
Stümper? Ja, was erlaubſt du dir? Jetzt
wird mir die Sache doch zu bu:.. Dieſe Unſach=
lichkeit
. Dieſe Gereiztheit, die ſie da plötzlich
ohne jeden Grund an mir entladen will. Was
iſt denn geſchehen?
Jawohl, ein Stümper. Ich verſtehe nicht,
wie du dich da aufregen kannſt; es iſt noch ein
mildes Urteil. Ach, pfui, pfui. Nicht einma.
Mut hat er. Nicht einmal Cakt. Soviel Cakt,
daß er es wenigſtens vor der Nachbarſchaft
verbirgt.
Ich verbitte mir das. D. C. iſt kein Stüm=
per
. Wie kannſt du, ausgerechnet du, ein ſol=
ches
Urteil fällen? Dieſe bewußte Spitze gegen
mich, weil ſie weiß, daß ich P. C. ſchätze. Als
ob ich das nicht merkte. Sie ſchimpft auf ihn,
um mich zu beſchimpfen. Und dich beſchimpft ſie,
weil ein anderer ſie geärgert hat. Vielleicht,
weil ſie abgewieſen wurde. Ab, ich kenne doch
die Weiber. Das iſt alſo die Miſſion des Ehe=
mannes
. Aber ich laſſe mir das nicht bieten.
Was? Was heißt das? Was willſt du
damit ſagen? Alſo, jetzt wird er auch noch
frech. Jetzt ſpielt er ſich auch noch auf. Er hat
wahrhaftig allen Grund dazu. Ob er das vor
der anderen auch getan hat? Ach nein, da hat
er geſchmeichelt und ſüße Worte gegeben. Ach
Gott. .
Ich will damit ſagen, daß du von Muſik
keine Ahnung haſt, wenn du ein ſolches Urteil
fällſt. So, mein Schatz, ich werde es dir ſchon
zeigen. Und das mit dem anderen, das bringe
ich ſchon heraus.
Sch? Aber du. Wer ſowas noch in Schutz
nimmt, iſt ein Kannibale. Ach Gott, ſo iſt er
noch nie zu mir geweſen. Es ſteht alſo feſt, er
hat eine andere. Ach ich Arme, ich
Die Kannibalin biſt du. Vielleicht war ſie
gar nicht im Konzert. Sie war ganz wo anders.
Sicher, natürlich. Der ganze Auftritt beweiſt
os. Man muß nur loviel pſychologiſches Ver=
ſtändnis
haben, um ſich darin zurechtzufinden.
Es iſt entſetzlich.
Ganz recht. Es iſt entſetzlich.
PPauſe.
Warum haſt du überhaupt dieſe verrückten
Schuhe an?
Wieſo? Welche Schuhe? Du lieber Hin=
mel
, erſt das Konzert, jetzt die Schuhe. Was
will ſie denn nun?
Du weißt doch, daß ich dich immer gebeten
habe, Hausſchuhe hier im Hauſe zu tragen,
weil es wärmer iſt.
Er betrachtet ſeine Schuhe. Ach ſo. Ja, ich
hatte die Schuhe eben gewechſelt. Ich war fer=
tig
mit meiner Arbeit und wollte dich abholen.
Aber dann kamſt du ſchon.

Ach, es war wundervoll, es war herrlich,
dieſes Konzert. P. C. hat geſpielt wie noch nie
zuvor. Ganz unbeſchreiblich. Man zerfloß ein=
fach
unter dieſer ſchweren und dunklen Slut=
von
Cönen. Ach .. . Schade, daß du nicht da=
bei
warſt
Ader, geſtatte Sie verſchloß ihm den
Mund. Geſta . Nun kenne ſich einer aus.
Und da ſag man, die Frauen ſind ſo un=
logiſch
. Ach nein, im Gegenteil. Ganz im Ge=
genteil
.
Was wünſchen Sie? erkundigt ſich der
Portier.
Den Herrn Direktor. Ich ſoll ihm ſofort
50 Mark geben. Iſt er im Hauſe?
Die Cür wird breit geöffnet.
Ich ſehe im Blumengeſchäft einen goldenen
Lorbeerkranz, an dem zwei himmelblaue Bänder
befeſtigt ſind. Die Inſchrift lautet:
Dem genialen Filmregiſſeur.
Wo iſt der Name? frage ich.
Der Blumenhändſer ſchaut mich etwas ver=
wundert
an.
Den Namen bringen wir ſpäter an. Wir
können doch nicht im voraus wiſſen, wer den
Kranz beſtellen wird.
Ein ruſſiſcher Emigraut, ein alter Herr, der
noch ins Filmatelier eilen ſoll, will ſich auf der
Straße erkundigen, wo die Untergrundbahu iſt.
Er weiß aber nicht: iſt es der Untergrund=
bahn
oder das oder wer kann’s voraus=
agen
? vielleicht auch die‟ Er hat aber
noch die Regel aus den Schuljahren behalten:
Gegenſtände, die mit chen oder lein endeu,
ſind neutrum.
So fragt er denn eine vorübergehende Daue:
Sagen Sie, bitte, wo iſt hier das Untergrund=
bähnchen
?

[ ][  ][ ]

Mer muß nor Zeid hawwe un worde kenne.
dann fehrt alles wädder aam, was mer wärd
is un was aam zuſteht. Wie geſagt, nor Zeid
muß mer hawwe, un Geduld, un därf die Hoff=
nung
net verliern.
Net wohr, zum. Beiſpiel unſer Winder=
ſchbortzler
. Dene ſin am erſte Jannewa die Ge=
ſichter
ſo lang un ſchmal worrn, wie ihr Bijel=
brädder
, als ſe vun de Neukircherheeh erunner,
im ſtreemende Räje haamgeſchwumme ſin. Un
ſie hawwe alle Hoffnung fahrn loſſe, un haww=
ihr
langſtieliche Drittling bereits uff de Bod=
dem
gedha, weil ſe geglaabt hawwe de Winder
hett, wäje Mangel an Subbſtanz, Bankrott ge=
macht
; odder hett, nooch beriehmte Muſter, ſei
Kabbidal in die Schweiz verſchowe.
Awwer wie geſagt, mer muß nor Zeit hawwe,
un worde kenne, dann fehrt ſchun wädder aam.
was mer wärt is, un was aam zuſteht. So aach
beim Winder. Der kimmt ſchun, un wann net
an Weihnachte, ſo doch an Oſtern odder Pingſte.
Jedenfalls, er leßt uns net im Stich, un kimmt;
awwer meiſtens un ausgerächent dann, wann
mer am wenichſte uff=en rächne dhut.
No un diß Johr hott=er, ganz iwwerraſchen=
der
Weis, wie’s halt ſo ſei Art is, de Roſe=
Mondägler en Spaß gemacht, un hotts in de
Nacht ſchneie loſſe, was gibſte, was hoſte, daß
die in ihre gehowene Selterswaſſer=Stimmung,
am Faſtnacht=Dienstag, morjends beim Haam=
ſchlengle
, zimmlich verdutzt in die Wäld geguckt
hawwe, un ſich, wie ſe die Schneeſchibber ge=
ſähe
hawwe, gornet zuſammereime konnte, was
do eichentlich vor geht.

ſtächern, de Endebärzelſen baſſiert is, die wo
uff ſo=ere verflixte Kinnerſchleif derart in
Schuß kumme is, daß ſe, ob ſe wollt odder net,
ihrer Nas noochſauſe mußt, ſo daß mer hott
glaawe kenne, ſie wollt mit ihrm ſpitze Unni=
verſalzinke
es Drottwah uffreiße, for um e nei
Licht= odder Dellefonleidung zu leeche.
No un jetzt laaft ſe in ihre alte Dag als ge=
fallener
Engel erum, un hott e Nas im Geſicht,
ſo dick un ſo ſchee un ſo bundich, wie de Faix
noch kaa in ſeim Lade gehatt hott. Ich hab ſe
drum aach vun Härze bedauert, un hab geſagt,
es weer nor ſchad, daß ſe ſich däß wunnerbare
Monnſtrum vun=ere Nas erſt nooch Faſtnacht
zugeleecht hett; vor Faſtnacht hett ſe damit en
bunde‟ Awend ganz for ſich allaans veraſtalde
kenne. Un däß hab ich=ere an ihre giffdiche
Aage agemärkt, waun ſe net grad eu Eisbeidel
uff ihre Nas leije gehatt hett, do hett ſe mer
vermudlich mei Mitgefiehl mit=ere Grobheit

Awwer ich hab dießmol uff mei Kundſchaft
vergäwens gewort, s is kaaner kumme, der wo
mir for Gäld un gude Worde de Schnee ewäck
mache hott wolle. Jedenfalls war en des Wäd=
der
zu ſchlächt, un es hott en ins Geſchäft ge=
ſchneit
. Dann jetzt, wo es Drottwah widder
ſauwer is, kumme ſe widder; ſogar mit Muſick
un Geſang : So macht mer halt ſei
Erfahrunge. . ..
Daß iwwrichens unſer Stadtverwaldung
grundſätzlich aus ihre Erfahrunge kaan Nutze
ſchebbt, däß is aam jo ſchließlich nir Neies
mehr, obgleich ſe des Gäld ſo needich brauch,
wie nor aaner, der wo äwe vun Dier zu Dier
geht, un klobbt a. Hett unſer Stadtverwal=
dung
net den ganze Schnee, anſtatt=en in die
Kanäler zu ſchitte, in die Feſthall fahrn
kenne, for um e Winderſchbortsfeſt drinn zu ver=
aſtalde
? So e Art Darmſtädter Wäld= Olim=
biade
for Rodel= un Schieſchbortlers! Däß
hett doch Gäld eigebrocht. Mer hett zu dem
Zwäck bloß e Sprungſchanz un e paar gefehr=
liche
Kurfe a zubringe brauche, was jo weiders
kaa Schwierichkeide gemacht hett, wann mer es
Dach abgehowe un die Feſthall endſprächend
vergreeßert hett.

Gäldung, un es weer net auszudenke, wann ſe
die Steiern mit rickwirkender Kraft (mer
kennt däß)) vun gam heit noch eidreiwe
dhete, die wo=en unſer Vorfahren ſchuldig ge=
bliwwe
ſin.
No in dem Fall is es nor gud, daß ich kaa
Mitglied bin vun de familliegeſchichtliche Ver=
einichung
, ich kann dann im Ernſtfall wenich=
ſtens
mei ſemtliche Vorfahrn abſchweern; äwen=
falls
mit rickwirkender Kraft. . .
Bienche Bimmbernelk.

Noja, es geht jo heit allerhand vor, was
mer ſich oft net zuſammereime kann. Zum Bei=
ſpiel
, um nor e paar Exembel zu ſtaduwiern:
de geſchätzte Eichenutz geht vor, es Baddei=
indräſſe
geht vor, der Frackzionsfreund geht
vor, un was in Gemf vor geht, is ſchun gor=
net
an de Himmel zu mole wie geſagt, alles
geht vor, bloß unſer Glockeſpiel geht nooch,
awwer net aus Beſcheidenheit, ſundern aus
Grundſatz wie dann iwwerhaubt die Grundſätz
es beſte ſin, wo mer in dem Addiggel hott.
Dann die Grundſätz ſin ſolied gebaut, ſo ſolied,
daß essen garnix ausmacht, wann mer ſich gor=
net
um ſe kimmert, un wann mer ſe vollſtendich
links, odder meintswäje rechts leije leßt.
Sie ſin gottlob im rechte Aageblick doch immer
widder do, wann’s gilt, ſich druff zu verſteife,
um daß mer aus Grundſatz grundſätzlich e Rieſe=
dummheit
mache kann . . ..
s is nor bloß ärcherlich, wann aam ſemt=
liche
Grundſatz noch net emol immer die afachſte
Kinnerſchleife ewäck hälfe, wo die klaane Höſer
uff de Drottwah ziehe, ſundern aach noch ſo
recht ſchadefroh mitzugucke, wann aam die Wäld
unner de vier Buſchſtawe ewäck ritſche dhut, wie
däß die Woch meine Freundin un Kubfer=

quiddiert. Grad als wann ich was defor kennt.
daß ihr däß Malleur erſt am Aſchermiddwoch
baſſiert is, un net ſchun am Krebbelbackeſams=
dag
. Als wann ich dro ſchuld weer, daß es erſt
nooch Faſtnacht richdich Winder is worrn.. .."
Im Grund genumme is es mir jo ſällwer
ärcherlich mit dem Schnee, un ich ſag mir:
wann’s ſchun ſchneit, ſo ſoll’s in Dreideiwels=
uame
wenichſtens dohie ſchneie, wo’s for die
Winderſchbortsler aach en Wärt hott, un wo ſe
ſich ausdowe kenne, awwer net uff. aam ſei
Drottwah, ſo daß mer bei Nacht un Näwwel in
aller Frieh ſchun eraus muß, un muß Schnee
ewäck, mache, damit’s Drottwah ausſieht wie
gekehrt, un muß dann Aſch druff ſtreihe, daß die
Kinner kaa Schleife ziehe, un niemand uff die
Nas falle kann, widrichenfalls en Schubbo
kimmt, un do hott mer en Poſte am Baa ..."
No awwer, wie der Menſch ſei Grundſätz
hott, die wo en im Ernſtfall nix nitze könne, ſo
hott mer erfahrungsgemeß aach ſei Erfahrunge,
mit dene es aam äweſo geht.
Nemlich es kumme aam äwe ſo viel an die
Stuwedier, un klobbe odder ſchälle, un bidde um
Unnerſtitzung, weil ſe kaa Arweit hawwe. Ich
rächen ſo mit fimf bis ſex de Dag, un ich gäb
eme jede, wo freundlich kimmt, gärn en Fimfer
odder wann er was zu eſſe verlangt, was ich
grad do hab. No um däßhalb hab ich mir die
Woch geſagt, leßt emol den Schnee uff deim
Drottwah lieje, bis aaner kimmt, der, wo ſich
mildädich ſeiner animmt, un ſchafft en ewäck,
un ich ſag dann gärn: Vergelts Gott un gäb
em e Mack, un e paar Ranke Brod, mit was
druff, un e ganz Daafſchiſſel voll haaße Kaffee.
Un ich hab mir ſchun vorgeſtellt, wie ſich ſo e.
armer Mann freie dhut, wann er ſich e Mack
verdiene kann, un en Kaffee mit Zubehör un
ſo .."

Awwer nadierlich, uff ſo en luckeradiefe Ge=
danke
kumme ſe, ſeit de Bux fehlt, net mehr.
Dohärngäje hab ich mer ſage loſſe, unſer weit=
ſichdich
Stadtverwaldung ging ernſtlich mit der
Iddee um, des ganze Schiegelende vum Oden=
wald
nooch Darmſtadt eizugemeinde, um daß
mer en Eidrittsbreis vun fuffzig Fennich pro
Brätt, alſo vun aaner Mack pro Kobb erhewe
kennt. Ferner dhet ſe den Gedanke wälze e
Schneeſteier ei zufiehrn for jeden Zendimeder
Schnee fimf Fennich. Un dann wollt ſe noch
e allgemeine Winderſchbortſteier, mit däre mer
Schie, Rodel und Schlittſchuh erfaſſe kann, aus=
ſchreiwe
, damit mer aus dene Winterſport=
Sportler aach noch erauskitzele kann, was meech=
lich
is.
No was däß bedrifft, ſo mach ich mer do
emol vorerſt kaa Gedanke driwwer, dann bis
ſe ſich uffm Rothaus dodriwwer aanich ſin, un
hawwe ſemtliche. Inſtanze=; Zuſtendichkeits=, Um=
un
Holzwähk befahrn, do kann mer, nooch vor=
ſichdicher
Schätzung, anemme, daß die dißbe=
ziechliche
Steiern un Winderſchbortſchbortle ſo
edwa im Auguſt zwaadauſendzwaaundreißig
eraus kumme. No un do kann uns verſeenlich
nooch menſchlichem Ermeſſe, die Sach kaum noch
beriehrn un bedreffe.
s aanziche weer nor, daß valleicht unſer
Stadtaſchivar per Zufall uff en alde Aktefaß=
ziggel
ſtoße dhet, ſo edwa aus de Zeit vun de
Katzeellebogener, un kennt do an Hand vun=
eme
Bräzedenzfall noochweiſe, daß damals ſchun
e Schnee= un Winderſchbortſteier feſtgeſetzt ge=
wäſe
un erhowe worn is. In dem Fall weern
mer nadierlich die Dumme, dann die alde Ge=
ſetzer
, die ſin unſtärblich um bleiwe ewich in

Poſtſchkribbdumm: Wann mer ſchun
dauernd vum Breisabbau ſchwätzt, un wäje
däre Fennichfurerei beim Gas, Elektriſch un
Bier Langes un Braades macht, warum ſoll
mer do net aach emol uff den Unfug vun dene
ſogenannte Blätter des Heſſiſchen Landes=
theaters
hieweiſe for die mer nooch wie dor
dreißich Fennich berabbe muß, he? Oheis
net aach en afache Therjaderzeddel for zehn
Fennich?! Afach e Perſoneverzeichnis?!
Schließlich kennt mer jo um de Rand erum
un uff de Rickſeit äwenfalls Geſchäfts= Re=
klaame
abringe, die Geld eibringe. Awwer
was ſunſt do textlich in dene Programmhefte
ſteht, Hand uffs Härz, do inträſſiert ſich doch
net a' Brozent vun de Therjaderbeſucher de=
for
. Die geiſtvolle Geſpräche in alle Ehrn,
awwer am Awend vun ſo=ere Uffiehrung will
doch kaa Menſch wiſſe, was der un jener,
iwwer däß un jenes for=e Aſicht hott.
No un was die bildliche Aſichte odder
Ageſichte beorifft: die ſchlechſt Inſzenierung
wärd aach dovo net beſſer, wann mer vier
fimf Woche lang die Bilder devo im Pro=
grammheft
ſieht; un wann mer immer, un im=
mer
widder dieſällwe Köbb bedrachte ſoll, ſo
wärd aam aach der Spaß mit de Zeit zu
deier .
Wie geſagt, e Perſonenverzeichnis, wie’s die
gewerbsmeßiche Freikärtler krieie, geniecht
vollkumme. Un wann mer was. Jwwriches
dhu will; e paar Wort iwwer de Inhalt
un de Verfaſſer vun dem bedräffende
Wärk, domit weer dem Therjaderbeſucher, un
diddo desgleichen, ſeim Geldbeidel in jeder
Beziehung Rechnung gedrage, Un dodenooch
hott mer ſich heit am Therjader zu richte, un
net nooch dem Ehrgeiz vun dene, die ſich gärn
gedruckt, odder abgebild ſähe wolle
Ja, un dann noch gans. Kennt ſich des
Therjader net mit de Heag verſtendiche,
damit die Beſucher vum klaane un dum große
Haus nooch de Vorſtellung noch haamfohrn
kenne? Kennt mer’s net ſo eirichte, daß
die Vorſtellunge ungefehr mitnanner aus
gegeh? Däß kann doch ſo ſchwer net ſei.
Un grad heit ſollt mer’s dem Therjader=
Bubbligumm ſo leicht mache wie meechlich, eh
mer’s ganz verſcheiche dhut. Wann mer aw=
wer
beiſpielsmeßich des große Haus um hall=
wder
acht a= un um zehn Uhr ausgehleßt, un
leßt defor des klagne, Haus um acht a=, un
um hallwer elf ausgeh, däß is doch e falfch
Eidaalung. Un noch ſchlimmer is es, wie die
Woch, wo’s gehaaße hott, des große Haus
ging um värdel elf aus, un es klaane um
zehn; dobei is des große Haus ſchun vor
zehn ausgange, un es klaane beinoh um halb
elf. Nadierlich hawwe die Beſucher vum klaane
Haus noochher in de Mond gucke kenne, de
Wage war fort.
Alſo meine Herrſchafte: 18 Theater henkt
äwe noch an aam Fäddemche; wanns eich
drum zu dhu is, dann nemmt. Rickſicht auffs
Bubbligumm, un dhuts net ganz vergreeme:
ihr habt wärklich net mehr aſch viel zu ver=
ſpiele‟
..

Borsitgendße
Geautsmatde

Küchenzettel vom 15. bis 21. Februar.
Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.
Montag: Reisſuppe, Gemüſebrätlinge?) mit
Kartoffelſalat.
Dienstag: Braune Mehlſuppe, gefüllte Kar=
toffeln
mit Feldſalat.
Mittwoch: Grünkernſuppe, Schinkennudeln
mit Tomatentunke.
Donnerstag: Spinatſuppe, Kalbskopf in
brauner Tunke mit Kartoffeln.
Freitag: Spargelſuppe . gebratenen Fiſch
mit Kartoffeln und Sauerkraut.
Samstag: Zwiebelſuppe, Kochfleiſch mit
Meerrettich, Kartoffeln.
Sonntag: Fleiſchbrühe mit Einlage Schwei=
nebraten
mit gelben Rüben, Kartoffeln, Ka=
ramellenpudding
.
2) Gemüſebrätlinge. Verſchiedenes
kurz gedämpftes und gehacktes Gemüſe. 1 Taſſe
Haferflocken, 1 Taſſe Milch, 3 Eßlöffel Mehl,
Salz, 2 Eier, Fett. Haferflocken in Milch ein=
weichen
, mit dem Mehl. Gewürz und Gemüſe
miſchen, die gut geſchlagene Eier unter die Maſſe
arbeiten, kleine Brätlinge davon backen.
Bier=Schaumſpeiſe. 4 Liter Milch
ſetze man mit wenig Zimt und Zitronenſchale
zum Kochen auf. entferne das Gewürz, füge
14 Liter dunkles Bier bei, ſüße mit Zucker oder
Süßſtofflöſung nach Bedarf, worauf man acht

Nummer 454.
Partie Nr. 85.
Geſpielt im Turnier zu Keeskemét, 1927.
Caro=Kann.
Beiß:
Schwarz:

Eine Partie aus einem Guß und nicht ohne theore=
tiſchen
Wert.
(Eine kleine Koſtprobe aus dem jetzt erſchienenen
Buche des Schachweltmeiſters Dr. Aljechin Auf dem
Wege zur Weltmeiſterſchaft 19231927, das wir
jedem Schachfreund zur Anſchaffung ſehr empfehlen
können.)

Dr. Wjechin
1. e94
2.0244
z. 8es
4. Sesiet
5. Se4g5

Dr. Tartakower
e7a8.
9745
dS:e4
Ses-te
eF2,4

Blatt weiße aufgelöſte Gelatine unter das Ganze
rührt. Zuletzt ziehe man den ſteifen Schnee von
drei Eiern darunter, fülle die Maſſe in Gläſer
oder in eine Glasſchale und reiche die Speiſe
mit Waffeln.
C
Vielſeitig wie immer präſentiert ſich das
ſoeben herauskommende neueſte Heft der Ele=
ganten
Welt In Anbetracht deſſen, daß man
in dieſen ſchweren Zeiten zurzeit mehr als je die
häusliche Geſelligkeit in kleinſtem Kreiſe pflegt.
iſt dieſem Kapitel ein beſonderer Artikel ge=
widmet
. Mit der Pflege des Heims beſchäftigt
ſich ein anderer Artikel über Silbergerät, der
mit maleriſchen Aufnahmen von Tafelſilber letz=
ten
Stils reich ausgeſtattet iſt.

So ſpielte gegen mich auch Cadablanca im New Yorker=Turmier
1927. Schwarz kann dabei höchſtens auf einen mühevollen
Ausgleich hoffen.
6. Sclf3
5:a4
. Ff3z44
Li8-e5
Solider war wohl 7. . .. Lt6o7.
8. Ddle94
Leße7
Oder 8. .. 008e79. D2ie74, Leß:e7 10. 504tg
uſtu, etwas zum Borteil von Weiß.
9. Loa1eg
gG-
Dieſer Verſuch, den weißen König im Zentrum feſtzuhalten,
erweiſt ſich als undurchführbar und vergrößert die Entwicklungs=
ſchwiergkeiten
des Nachziehenden in entſcheidender Weiſe. Das
einzige war hier noch 9... . 00 10. 000, Dd8a5
11. Kcl-bl Sf6d5 12. De213 uſw. .
2 Fn
10. 504t5
1I. De241
Ein ſehr wichtiger Zug, welcher ohne Tempoverluſt ( Be=
drohung
von a5) die Entwicklung des Königsläufers vorbereitet.
Nt8e8
11.
Auch nach dem ſofortigen 11. .. . b7b6 12. Ta 1d1
nebſt De4ht uſiv. wäre die ſchwarze Stellung auf die Dauer
jaum zu halten geweſen.
bfd 0
12. T.f1d3
18. 000
Le8a6
Es iſt lar, daß auf audere Züge ein raſches Debacle fol=
gen
würde.
14. 2f5h6.*
Die Bointe dieſer hübſchen Kombiuation beſteht darin, daß
Schwarz für ſeine Dame nicht drei, ſondern infolge der
geſchwächten Diagonale 1 1g8 nur zwei Figuren erhält.
g77h8
15. 103:h 741
Sr6:h7
Oder 15. Kg8h8 16. Do4:f7 nebſt 8g3f5 mit
Mattangriff
16. De4944
Kg
Te8 a8
17. Td1:a8
Bigur durch 18. D84f3.
Auf 17.. Len.
sbs-o8.
18. D844
be71g
19. De4:e8
Ta684
20. Sgst6
To4d5
21 Le3-h8.
Ua808
Deßo
a8a8
Doßk4
Eh6.:8
198:58
z. bitgs.
Sh7k6
Aufg

Papa, heiraten Eſel auch?
Ja, nur Gſel!

eeeeeee ff ghiii II n or’s
Obige 20 Buchſtaben ſchreibe man auf die
20 Punkte, ſo daß Wörter von folgender Bedeu=
tung
erſcheinen: 12 Teil mancher Möbel,
23 iſt lobenswert, 34 Märchengeſtalt, 45
Lobſpruch, 51 Gebirge in Deutſchland. Die Mit=
telbuchſtaben
nennen eine Mahnung.
CarlDeubel.

Auflöſung der Rätſel aus Nr. 6.
Stern=Rätſel.
12 Laffe, 23 Eliſe 34 Ebene, 45 ehern,
51 Nagel. feige, Feige‟
Silbenrätſel.
1 Rettich, 2 Efeu. 3 Gibbon, 4 Eisberg,
5 Nabob. 6 Arterie, 7 Mangold. 8 Tragödi=
9 Aargau, 10 Gxanat 11 Mangolie. 12 Aſbeſt.
13 Radium, 14 Indore, 15 Apoſtroph. 16 Her=
der
. 17 Eisbär, 18 Infanterie, 19 Merſeburg,
20 Seide 21 Ungarn.
Die Bauernregel lautet: Regen am Tag
Maria= Heimſuchung bedeutet mehr Regen.

Ehegeflüſter. Du liebſt mich nicht mehr.
Wenn du mich weinen ſiehſt, fragſt du mich nicht=.
warum ich traurig bin. Es tut mir ſehr leid.
mein Liebling, aber ich habe bemerkt, daß dieſe
Fragen mich furchtbar viel Geld koſten.
Probates Mittel. Wurde dein Mann nicht
wütend, als du ihm deine Schneiderrechnung
zeigteſt? Allerdings. Und wie gelang
es dir, ihn zu beruhigen. Ich zeigte ihm die
Rechnung der Putzmacherin, und da wurde er
ſprachlos.
Eheliche Auseinanderſetzung. Kannſt diu
denn gar nichts Gutes von irgendeinem meins
Verwandten ſagen? fragte er wütend.
doch, erwiderte ſie höhniſch Etwas Gutes weiß
ich von ihnen: Sie haben ſich alle unſerer Heirat.
widerſetzt.

Küchengeheimnis. Gibt es denn heute nu=
einen
Gang? Ausgerechnet Käſe! Ja mein
Liebling, geſtand die junge Frau kleinlaut.
Das kam nämlich ſo. Die Beſteaks fingen
Feuer und fielen in die Speiſe, und da mußte
ich die Suppe dazu benutzen, um zu löſchen.

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl, für die Redaktion: Dr. , Nette, Darmſtadt. Fernſpr., 1, 2389 2392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdt. verboten,

[ ][  ][ ]

Gie kleidet ſich die beruflich tatige Frau?

Es wäre ein ganz verfehlter und vollkommen
rilteter Standpunkt, wenn man ſich ſagen
uide, daß für die Tätigkeit im Amte die
iaten Kleider das Richtigſte wären, denn man
i nur allzu genau, wie ſehr Arbeitseifer und
re oftmals vom äußeren Menſchen ab=
hren
und wie wichtig abgeſehen davon
a gute Kleidung iſt, um ſich im Amte durch=
zesen
! Erfahrungsgemäß wird eine ſchlecht

um Abwechſlung zu ſchaffen und um auch immer
Zeir für die Reinigung zu gewinnen. Eine
lange Seidenbinde, die die Farbe der Bluſe
allerdings in entſprechend intenſiver Tönung
wiederholt ſieht immer flott aus.
Jugendlich=ſchlanke Geſtalten werden gerne
eines der ſchicken Schöſſelkleider wählen, wie
wir es als zweites Bild im Hintergrunde vor
Augen führen. Die Aermel ſind angeknöpft, ſo

weiogene Frau nämlich immer nur eine Win=
Liallung einnehmen können, denn ſie wirkt viel
avenig repräſentativ, um ſich im Vordergrunde
haupten zu können.
Glücklicherweiſe haben die meiſten arbeiten=
e
Frauen in den letzten Jahren die Wichtig=
E einer guten Büro=Aufmachung erkannt, ſo
) heute auf richtige Kleidung allergrößter
Art gelegt wird.
Im übrigen zeigt es ſich immer wieder, daß
Kaus gutem Materiale hergeſtelltes Garderobe=
Etauch den größten Anforderungen ſtandhalten
i und ihm auch intenſivſte Inanſpruchnahme
uts anzuhaben vermag, weshalb es unbedingt
bch wäre, bei den für dieſen Zweck zur Ver=
eitung
gelangenden Materialien ſparen zu
Men. Ganz im Gegenteil iſt ja gerade das
ZrHeſte für die Büroarbeit das einzig Richtige,
un man muß damit rechnen, ein ſolches Gar=
lobeſtück
einerſeits lange zu tragen, anderer=
*5 auch wiederholt reinigen zu laſſen, was
lätlich nur einem ganz erſtklaſſigen Gewebe
gemutet werden kann.
Früher einmal waren nur Stoffe für die
Aſich tätige Frau gebräuchlich, heute aber
ſcheidet man ſich ſehr gerne auch für ein Sei=
ak
leid, das ſich als nicht weniger ſtrapaz=
19 erweiſt.
Se lbſtverſtändlich müſſen all' dieſe Garderobe=
Ne ſchlicht, ſachlich und vollkommen unauf=
Dgl ich ſein, denn ein zweckentſprechendes Kleid
Aniemals überladen wirken, da es ja dann
Nſich nicht ſchön wäre und auch nicht in den
Imen eines Büros paſſen würde.
Crotzdem ſind die Faſſons, die man hier zu
Em bekommt, keineswegs monoton, ſondern ſo=
Aſehr vielfältig, denn es gibt neben den im
ungen gearbeiteten Kleidern auch ſehr aparte

Eeilte Stücke, für die ſich neuerlich die
ſen= und Kaſak=Idee durchzuſetzen vermag.
Segar Kompletkleider, das heißt Modelle,
darch ein kleines Jäckchen, ein Bolero oder
Zur ergänzt werden, ſieht man ſehr häufig
lann ſagen, daß gerade dieſe Stücke immer
gefallen.
Einn typiſches Beiſpiel für eines dieſer
henkleider iſt das in unſerer erſten Skizze
Eſeh altene Modell; es ſetzt ſich aus dem neu=
Aen, ſogenannten Prinzeß=Miederrock (der
A den Gürtel reicht), aus einem dazu paſſen=
frirzen
Jäckchen und aus einer Bluſe zu=
Imen. Der Stoff iſt in ſich gemuſtert und hat
uerwiſchte, unausgeſprochene Farbe, die ſich
ewenſo praktiſch wie ſchick erweiſt. Für die
nende Mode (ſolche Kleider können nämlich
A ahon für das Frühjahr in Frage gezogen
Wer) dürfte ein grauſchattiertes Mandel=
Ar ein mit Beige durchſetztes Braun und ein
Wrau untermiſchtes helles Blau aktuell wer=
Die Hemdbluſe, die aus einem waſchbaren
erial hergeſtellt fein ſoll, wird man un=
kugt
in mehreren Auflagen beſitzen müſſen,

daß es möglich iſt, dieſes Modell gelegentlich
auch ärmellos zu tragen. Den Abſchluß zum
Halſe bildet ein kleines farbiges Seidentuch,
das den Kopf in reizvollſter Weiſe rahmt.
Kaſak=Formen ſind natürlich beſonders für
ſtärkere Damen ſehr geeignet und ſehen wenn
ſie aus einem von dem Rocke verſchiedenen Ma=
terial
hergeſtellt ſind außerordentlich vorteil=
haft
aus. Der Grundrock wird in ſolchen Fällen
natürlich um nicht unnötig aufzutragen
aus Pongis=Seide gearbeitet und der glockige
Stoffvolant, der unter der Kaſak ſichtbar wird
(vorletzte Skizze) lediglich angeſetzt, ſo daß alſo
der Stoffrock eigentlich nur vorgetäuſcht er=
ſcheint
. Die Kaſak ſelbſt iſt aus einer ſchönen
Krawattenſeide, die im Frühjahr für Strapaz=
zwecke
wieder aktuell werden ſoll, hergeſtellt.
Die Herrenfaſſonrevers ſind hell ausgeſchlagen.
Trotz des ſchmalen Wildledergürtels iſt die Ka=
ſak
noch ſeitlich geknöpft, wodurch ein ſehr flot=
ter
Effekt entſteht.
Kleine Seidenkleider mit anſpruchsloſen
Falteneffekten und einer hellen, gezackten
Kragen= und Manſchettengarnitur gefallen ihrer
flotten Jugendlichkeit wegen und finden den un=
geteilten
Beifall all jener, die im Büro nett
ausſehen wollen.
Vielfach wird ſich wenn man abends, nach
der Amtstätigkeit, einen Beſuch machen oder ins
Theater gehen will ein Kleid als notwendig
erweiſen, das auch dieſen Zwecken gerecht zu
werden vermag, andererſeits aber auch im Amte
nicht zu anſpruchsvoll wirkt. Hier entſcheidet
man ſich gerne für zweifarbige Kontraſteffekte,
alſo für Kleider mit lichter Sattelpartie und
damit übereinſtimmendem Oberärmel. Einen
dieſer Entwürfe, der gleichzeitig als neumodiſche
Anregung die in der Mitte geknöpfte, etwas
kürzer als der Grundrock gehaltene Tunik vor
Augen führt, zeigen wir im zweiten Bilde.
Natürlich gibt man einem ſolchen Kleid, das
auch für die Frühjahrspromenade ſehr erfolg=
reich
werden dürfte, gerne die originellen Attri=
bute
der Tagesmode, vor allen Dingen alſo die
aparten Aermelformen, die ja für die Geſamt=
wirkung
eines guten Modells entſcheidend zu
Willy Ungar.
ſein pflegen.

Kultiviertes Wohnen.

Die höchſt aktuelle Frage der richtigen, ſach=
lichen
Wohnungseinrichtung iſt keineswegs nur
eine Geldangelegenheit, ſondern vor allen Dingen
eine Sache des guten Geſchmacks. Gar oft kann
man nämlich mit Entſetzen ſehen, wie für ge=
radezu
kulturwidrige Dinge Unſummen ausge=
geben
werden, wie eine Wohnung, mit dem über=
flüſſigſten
Krimskrams angefüllt wird, der letzten
Endes nichts anderes iſt als ein böſer Staub=
fänger
und überdies noch koſtbarſten freien
Raum in Anſpruch nimmt, der doch für die helle,

freundliche Wirkung einer Wohnung ſo unend=
lich
wichtig wäre!
Glücklicherweiſe gibt es heute ſchon ſehr viele,
die ſich auch ohne ſpezielle Schulung und ohne
beſondere Vorkenntniſſe inſtinktiv zweckent=
ſprechend
und modern einzurichten verſtehen.
Wer dieſe Gabe aber nicht beſitzt und die ge=
ringſte
Unſicherheit fühlt, ſollte ſich unbedingt
Fachleuten anvertrauen, die meiſt in der Lage
ſind, mit ganz geringen Mitteln ausgezeichnete
Wirkungen zu ſchaffen und vor allen Dingen den
Laien von voreiligen Käufen abzuhalten. Be=
kanntlich
gibt es im Publikum nach wie vor
nicht wenige, die ſich der modernen, glatten Ein=
richtung
gegenüber ablehnend verhalten, weil
ſie die Meinung vertreten, daß dieſen Dingen
Atmoſphäre fehle! Demgegenüber muß aber
geſagt werden, daß alle, die ein derartiges Ur=
teil
fällen, ſich offenbar mit der Idee der mo=
dernen
Wohnkultur noch niemals intenſiv be=
ſchäftigt
haben, denn auch mit abſolut ſachlicher
Einſtellung kann man ein Heim außerordentlich
reizvoll erſtehen laſſen, ohne dabei krampfhaften
Verſchrobenheiten zu huldigen und ohne die
ultra=mondäne Richtung um jeden Preis in den
Vordergrund zu rücken. Es handelt ſich ja letzten
Endes um nichts anderes, als um eine zweck=
entſprechende
Einrichtung, die gerade in un=
ſerer
geldarmen Zeit unendlich wichtig iſt. Für
all den verlogenen Kitſch, der im erſten De=
zennium
dieſes Jahrhunderts zu abſurden Ver=
ſtiegenheiten
des Geſchmacks führte, hat der mo=
derne
Menſch kein Verſtändnis; er verlangt viel=
mehr
, daß jedes einzelne Stück ſeinen Zweck
erfülle, und daß es nebenbei im modern= kunſt=
gewerblichen
Sinne dekorativ ſei.

modern in der Form, und zwar ſind nicht nur
die Kugeltypen gebräuchlich, ſondern auch Wür=
fel
, flache Schalen (mit nach oben ausſtrah=
lendem
Lichtſchein) und dergleichen mehr. Für
die Fenſterverkleidung, die ganz beſonders ein=
fach
iſt, wird faſt ausnahmslos naturfarbene
Rohſeide herangezogen, die vollkommen zuſam=
menziehbar
ſein muß, um den Raum entſprechend
abzuſchließen. Als dekoratip=farbige Licht=
punkte
des Raumes zieht man ein Aquarium,
ein ſchönes Vogelbauer uſw. vor. (Skizze rechts
oben.)
Noch einfacher als dieſe Sitzräume ſind die
modernen Speiſezimmer; die ganz nie=
deren
Möbel werden vielfach zur Hälfte in die
Wand eingebaut, wobei der oberhalb noch frei
bleibende Raum zum Abſtellen der Schüſſeln,
Gläſer oder auch als eine Art Vitrine benützt
wird. Im Speiſezimmer liebt man die quer=
laufende
Soffiten=Beleuchtung, die ein gleich=
mäßig
=angenehmes Licht gibt. Der Tiſch iſt oval
oder rund, da dieſe Formen bedeutend netter
ſind, als die früher gebräuchlich geweſenen vier=
eckigen
Tiſche, an denen man durch die Tiſchkan=
ten
notgedrungen in Gruppen geteilt, war,
wodurch jede Stimmung zerſtört wird.
Echte Kerzenbeleuchtung iſt als Tiſchſchmuck
ſehr beliebt. (Bild 1, obere Reihe.)
Das Kinderzimmer muß natürlich vor
allen Dingen nach hygieniſchen Geſichtspunkten
aufgebaut werden; alle Wände und Möbel
haben leicht waſchbar zu ſein, ebenſo die Vor=
hänge
. Der Boden wird natürlich mit Linoleum
belegt, das ſich am beſten reinigen läßt. Die
Möbel ſind glatt, ohne Zierat, ohne Rillen,
vielfach aber grell in der Farbe, da dem Kinde

Natürlich iſt es wichtig, jeder modernen
Wohnung einen unaufdringlichen Geſamteindruck
zu geben und damit jene wohltuende Ruhe zu
ſchaffen, die immer ſympathiſch wirkt.
Das Heim der beruflich Tätigen muß leicht
inſtandzuhalten ſein, denn man hat ja nicht wie
ehemals genügend Hilfskräfte zur Verfügung,
die ſich dem Haushalt voll und ganz widmen
könnten. Eben darum kann nicht eindringlich
genug vor der Ueberfüllung der Räume mit
Möbeln gewarnt und auf ſtiliſierte Einfachheit
verwieſen werden.
Der Raum, dem während der letzten Jahre
die größte Aufmerkſamkeit geſchenkt wird, iſt das
Wohn=Schlafzimmer, jene glückliche
Vereinigung des Bettraums mit dem Sitzzim=
mer
, die ſich entſchieden als allerbeſte Löſung er=
wieſen
hat; hier empfängt man ſogar kleine
Nachmittagsgeſellſchaften, hierher führt man die
Beſucher, die für den Tee nach dem Abend=
eſſen
eingeladen ſind. Daß unter dieſen Um=
ſtänden
ein ſolches Zimmer fröhlich, niemals
aber monoton wirken ſoll, iſt ſelbſtverſtändlich.
Darum ſind ja auch in dieſen Räumen Farben
ſo gerne geſehen, darum wird das Lotterbett
mit farbig=geſtreiftem Material beſpannt, darum
wählt man ſchlichte, grell=einfarbige Polſter, die
gelegentlich mit ſtiliſierten Applikationen ver=
ſehen
ſind. Anſtatt der großen, koſtſpieligen Tep=
piche
entſcheidet man ſich viel lieber für einen
Bodenbelag aus einfarbigem Filz oder Velour,
von dem ſich einige kleine, im Raume unregel=
näßig
verteilte Verbindungsſtücke, vorzüglich
abheben. Natürlich muß auch für bequeme Sitz=
gelegenheiten
geſorgt ſein: ein Kanadier oder
ein ſchönes Ohrenfauteuil werden immer und in
jedem Raume gefallen. Die Beleuchtungskörper
ind ſachlich und hell, ohne überſchwängliche
Phantaſie geſchaffen, aber trotzdem originell und

Buntheit immer Freude bereitet. Die Beleuch=
tung
hat gleichmäßig und ſtabil zu ſein; am
empfehlenswerteſten iſt wohl der halbkugelför=
mige
Deckenlüſter. Schreibtiſch und Bücherkaſten
werden wie unſer Bild zeigt gerne zu=
einem
Ganzen vereinigt. Als Seſſel zieht man
die neueſten Stahlrohrmodelle in Frage. Ein
Wort noch über das Spielzeug; es ſpricht näm=
lich
ganz entſchieden für den Kulturgrad der
Eltern und kann auch für die Geſchmacksentwick=
lung
des Kindes beſtimmend werden. Darum
alſo auch hier ſachliche Einfachheit, Leichtfaß=
lichkeit
, abſichtliche Primitivität!
Merkwürdigerweiſe werden die Vor=
räume
der modernen Wohnung faſt immer
als unwichtig betrachtet, trotzdem dies inſofern
ein Fehler iſt, als doch gerade dieſer Teil der
Wohnung als erſter Blick in das unbekannte
Heim für das Urteil des Beſuchers beſtim=
mend
iſt. Die nicht allzu ſorgfältige Wahl der
Vorzimmereinrichtung mag daher rühren, daß
viele die damit verbundenen Koſten ſcheuen und
überſehen, daß man hier eigentlich mit ganz
wenigen Mitteln das Richtige ſchaffen könne.
Eine gleichartige Kaſtenreihe dient beiſpiels=
weiſe
einerſeits der Familie, andererſeits als
Kleiderablage der Gäſte; faſt unerläßlich iſt eine
kretonbeſpannte Sitzbank, ebenſo ein Spiegel,
dem der erſte und letzte Blick der Beſucherin
gilt. Ein dunkles Vorzimmer wäre ſicherlich ein
Gehler, ſo daß eine reichlich Licht ſpendende
Lampe ſich als wichtig erweiſt. Die Malerei oder
Tapete des modernen Vorzimmers iſt einfarbig,
und zwar weiß oder hellgelb, doch werden =
del
und Türen gerne in greller Farbe, etwa in
Not, Kornblau oder Mittelgrün lackiert, da auf
Lieſe Weiſe jener farbenfrohe Stil betont wer=
den
kann, den unſere Zeit ſo ſehr begünſtigt.
Willy Ungar.

[ ][  ][ ]

Uneinheitliche Kursgeſtaltung.
Neu einſehende Käufe bringen anfängliche Kursverluſte wieder ein.

Die Lage am Geld= und Deviſenmarkk.

Der Geldmarkt zeigte im berfloſſenen Berichtsabſchnitte ein ſehr
beichtes Ausſehen. Erſt gegen das Wochenende machten ſich die Medivein=
flüſſe
etwas mehr bemerkbar. Da auch die Lohnzahlungen Geldmittel
beanſpruchten, trat eine leichte Verknappung ein, die ein Anziehen des
Tagesgeldfatzes von 6 Prozent auf 6,5 Prozent bewirkte. Nicht unbedeu=
tende
Geldbeträge ſind in den letzten Tagen von Frankfurt nach Berlin
überwieſen worden, wodurch gleichfalls die zur Verfügung ſtehenden
Gelder reduziert wurden. In Privatdiskonten und Schatzanweiſungen
konnte ſich zeitweiſe recht lebhaftes Geſchäft entwickelu, da ſich hierfür zu
Anlagezwecken gute Nachfrage eingeſtellt hatte, wobei auch die Hoffnun=
gen
auf eine weitere Gelderleichterung eine Nolle mit geſpielt haben. Die
Sätze haben ſich für Pribatdiskonte um ½½s Prozent auf 6¾6ß’s Prozent
ermäßigt.
In der Bewvegung am Deviſenmarkt war in der abgelaufenen Woche
keine einheitliche Linie feſtzuſtellen. Das engliſche Pfund zeigte zunächſt
ſchwächere Veranlagung, konnte jedoch ſpäter aus der Beibebaltung des
Diskontſatzes der Bank von England und aus der zuverſichtlicheren Be=
urteilung
des Standes der engliſch=franzöſiſchen Reparationsbeſprechun=
gen
profitieren. Die entgegengeſetzte Tendenz ließ der Dollar erkennen,
der ſich zunächſt bebaupten konnte, ſpäter aber auf Grund der neuen
amerikaniſchen Kreditmaßnahmen, die den Anlaß zu Inflationsbefürch=
tungen
gaben, eine nicht unbeträchtliche Einbuße erlitt. Deviſe Madrid
war von dem ſcharfen Kurseinbruch in der Vorwoche gut erholt; auch
der holländiſche Gulden ſetzte ſeine Aufwärtsbewvegung weiter fort. Wäh=
rend
ſich die chineſiſche Währung befeſtigen konnte, neigte der Yen zur
Schwäche. Die Haltung der italieniſchen Lira war ſchwankend.

Nach der vorgeſtrigen Unterbrechung eröffnete die geſtrige. New
Yorker Börſe in ausgeſprochen feſter Haltung, wobei die Umfätze
zum Teil recht lebhaft waren.
An den internationalen Debiſenmärkten waren am
Nachmittag ungefähr dieſelben Kurſe wie geſtern mittag zu hören. Das

1,49½- Holland tendierte weiter ziemlich feſt, während die Reichsmark=
Schwankungen unterworfen war. In Amſterdam war ſie mit 58,76½
ſchwächer; in New York notierte ſie 23,80 nach vorgeſtern 23,76. Mai=
land
war etwas leichter. Deviſe China zog leicht an, während Japan
etwas nachgab. Der franzöſiſche Fr. liegt gut behauptet.

Berliner Zeviſen=Feſtſekung vom 13. Februar 1932.
Geld .. Brief
Geld Brief

Berliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.

Zum Wochenende herrſchte an den Aktienmärkten Geſchäftsſtille. Die
Speknlation übte Zurückhaltung, da es an neuen wirtſchaftlichen und
politiſchen Momenten fehlte, und man beſonders hinſichtlich der Weiter=
entwicklung
der New Yorker Vörſentendenz nach dem vorgeſtrigen Feier=
tag
im unklaren war. Die Hauſſebewegung am Donnerstag in Wall=
ſtreet
hatte ſicherlich techniſche Gründe, und erſt nach dem geſtrigen Ver=
lauf
könne man ſich ein richtiges Bild von der Beivegung machen. Der
Dollar hat jedenfalls bisher durch dieſe neue Kreditpolitik, die durchaus
nicht mit Inflation identiſch ſei, keine weſentliche Veränderung erfahren.
So gaben im geſtrigen Telephonverkehr die Kurſe bei geringſten Um=
ſätzen
weiter leicht nach, nachdem ſchon vorgeſtern abend gegen die Höchſt=
kurſe
Abſchwächungen von 13 Prozent eingetreten waren, wobei man
die Abgabeneigung mit der innerpolitiſchen Unſicherheit um die Präſi=
dentenwahl
Hindenburgs in Zuſammenhang brachte. Auf den einzelnen
Märkten war die Kürsgeſtaltung jedoch nicht ganz einheitlich. Als feſter
ſind wieder alle Valutawerte unter Führung von Chade=Aktien und
Spenska zu nennen, wobei die erzielten Gewinne bis zu 2 Mark gingen.
Ferner waren Schubert u. Salzer auf die bereits vorgeſtern erwähnte
10prozentige Dividendenerklärung erneut 6 Prozent höher. Andererſeits
fielen die ſchon ſeit Tagen ſchwach veranlagten Schiffahrtswerte durch
neue Kursrückgänge auf, die bei dem niedrigen Kursſtand der Papiere
natürlich erheblich mehr ins Gewicht fallen als bei den ſchwereren Wer=
ten
. Sie betrngen, wie auch ſonſt im Durchſchnitt, 11,5 Prozent. Als
weiter widerſtandsfähig ſind Kaliaktien und Banken zu nennen, auch
Rheiniſche Braunkohlen konnten ihren vorgeſtrigen Gewinn faſt voll
behaupten, während ſich die übrigen Montanwerte der allgemeinen Un=
ſicherheit
nicht entzogen. Reichsbankanteile und Farben gingen ebenſo
wie die Elektrowerte stwa auf vorgeſtriger Abendbaſis um. Auch die
Tarifwerte lagen ziemlich widerſtandsfähig. Am Anlagemarkt hatten
Reichsbahnvorzugsaktien unveränderten Kurs; Faxbenbonds verloren
im Einklang mit den Aktien 1 Prozent, auch die deutſchen Anleihen
waren bis zu 1 Prozent rückgängig, während Goldpfandbriefe, Kommu=
nalobligationen
, Reichsſchuldbücher uſw. völlig vernachläſſigt waren.
Im Laufe der zweiten Vormittagsſtunde ſetzte ſich an den Aktienmärkten
nach der anfänglichen Abſchwächung ein Stimmungsumſchwung durch,
Der ſeinen Ausgangspunkt vom Elektromarkte auf Grund von neu ein=
ſetzenden
Käufen nahm. Die führenden Werte konnten die Verluſte von
vorgeſtern abend und geſtern vormittag faſt voll wieder einholen. Nur
Schiffahrtsaktien, beſonders Lloyd, blieben angeboten. Am Pfandbrief=
markt
neigte die Tendenz bei ſtagnierendem Geſchäft eher zur Schwäche.
Am Geldmarkt machte ſich die Nähe des Medios bereits fühlbar, eine
Veränderung der Sätze trat jedoch nicht ein. Am Devifenmarkt zog Lon=
don
um 3 Rpfg. an, Amſterdam gewann 15 Rpfg., Kopenhagen 15 und
Retzkjavik 10 Rpfg.

Der Frankfurter Telephonverkehr von Büro zu Büro verlief
auch geſtern bei äußerſt kleinem Geſchäft. Man übte größere Zurück=
haltung
im Hinblick auf die unſichere innerpolitiſche Lage und die Un=
gewißheit
über die bevorſtehenden Entſcheidungen in der Reichspräſiden=
tenfrage
. Nach anfänglicher Abſchwächung ergab ſich im Verlaufe in=
folge
Vorliegens einiger Publikumsorders wieder eine Erhöhung um
ein Prozent, ſo daß das Kursniveau von Freitag abend wieder erreicht
wurde. Am Rentenmarkt iſt die Situation ähnlich wie am Aktienmarkt.
Tagesgeld iſt leicht bei 7,25 Prozent.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien"
Paris
Schweiz

6.494 6.506 Spanien .. 33.47. 33.53 49.95 50.05 Danzig 81.97 82.13 12.465 12.485 Japan 1.489 1.491 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.250 0.252 3.057 3.063 Jugoſlawien
Portugal 7.463 7.477 169.93 170.27 13.19 13.21 78.6? 78.78 Athen 5.395 5.405 79.77 79.93 Iſtambul 81.07 81.23 Kairo 14.83 14.87 14.48 14.52 Kanada 3.636 3.644 1.028 1.032 Uruguay 1.748 1.752 4.209 4.217 Island 65.43 65.57 58.74 58.86 Tallinn 111.39 111.,61 21.84 21.88 Riga
Bukareſt 80.92 81.08 16.59 16.63 2.52 2.528 82.08 82.24 Kaunas 41.98 42.06

Konzern von Weſtwaggon.
Die unzureichenden Reichsbahnaufträge.

Die Deutſche Reichsbahn hat ſoeben ihre Zuſatzaufträge aus dem
Beſchaffungsprogramm für 1931 von nicht ganz 30 Mill. RM. dergeben.
Dieſer Auftragsbeſtand iſt für eine genügende Beſchäftigung völlig un=
zureichend
zumal für 1932 nach bisheriger Erklärung keine Aufträge
mehr bewilligt werden ſollen, ſo daß mit Stillegungen in der deutſchen
Waggoninduſtrie die meiſten Monate des laufenden Jahres zu rechnen
iſt. Wie wir erfahren, wird im Konzern von Weſtwaggon das Haupt=
werk
in Köln bei einer Beſchäftigungsdauer von drei bis vier Monaten
ſeine Aufträge ſchon jetzt durchführen und ſeine Belegſchaft ziemlich ſtark
auf 15001800 Mann erhöhen. Umgekehrt wird das Zweigwerk in
Mainz (Gebr. Gaſtell) und endlich die H. Fuchs Waggon=A.G. in Hei=
delberg
in den Monaten März bis etwa Mitte Mai ihre Betriebe ſtill=
legen
und den Auftragsbeſtand um die Jahresmitte ausführen, um dann
wieder, falls nicht durch beſondere Umſtände neue Aufträge hereinkom=
men
, im Heruſt ſtillzulegen.

Franzöſiſch=italieniſche Handelsverkrags=
Berhandlungen.

Am 15. Februar werden in Rom, wie das Handelsminiſterium mit=
keilt
, die Verhandlungen über den Abſchluß eines franzöſiſch=italieniſchen
Handelsvertrages beginnen, der an die Stelle des von Frankreich gekün=
digten
Vertrags vom Jahre 1928 treten ſoll. An der Spitze der franzöſi=
ſchen
Delegation ſteht der römiſche Botſchafter de Beaumarchais, dem
Sachverſtändige des Außenminiſteriums, des Landwirtſcaf sminiſteriums
und des Handelsminiſteriums ſowie der Zollverwaltung beigegeben wer=
den
. In der Mitteilung des Handelsminiſteriums wird die Schwierig=
keit
der kommenden Verhandlungen unterſtrichen, doch hofft man in fran=
zöſiſchen
offiziellen Kreiſen, daß eine Unterbrechung der franzöſiſch=
italieniſchen
Handelsbeziehungen vermieden werden könne, die für beide
Länder ſchädlich ſein würde.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 10. Februar. Die vom
Statiſtiſchen Reichsamt für den 10. Februar berechnete Großhandels=
indexziffer
iſt mit 99,6 gegenüber der Vorwoche um 0,3 v. H. geſtiegen.
Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 93,6 (plus 1,6
v. H.), Kolonialwaren/ 90,9 (plus 0,4 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und
Halbwaren 91,5 (minus 0,3 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 122,2.
(minus 0,7 b. H.).

Die Anslandsbörſen.

Die Londoner Wochenſchlußbörſe eröffnete geſtern in
ſtetiger Haltung bei freundlicher Grundſtimmung und lebhafterem Ge=
ſchäft
. Auf faſt allen Marktgebieten war die Kursbewegung nach oben
gerichtet. Die Tendenz der Börſe war im Verlaufe feſter, und das Ge=
ſchäft
konnte ſich etwas beleben. Deutſche Bonds ſtellten ſich ebenfalls
etwas höher.
Paris eröffnete erneut feſt, im Verlaufe wurde es auf Realiſa=
tionen
etwas ſchwächer; der Schluß brachte aber wieder durchweg Befeſti=
gungen
, ſo daß die letzten Kurſe höchſte Tageskurſe waren.
Bei lebhaften Umſätzen verkehrte die Brüſſeler Börſe in
freundlicher Haltung.
Die feſte Tendenz der Amſterdamer Börſe konnte ſich be=
haupten
; deutſche Obligationen behaupteten ſich gut; von deutſchen
Aktien verloren J. G. Farben 1 Prozent.

Süddeutſche Fruchtröſtwerk A.G Mainz=Beiſenau. Bei der mit
2000 RM. Kapital ausgeſtatteten Geſellſchaft ergab ſich 1930 ein neuer
Verluſt von 22 488 RM. nachdem der Vorjahrsverluſt von 22 142 RM.
durch Auflöſung der Reſerve auf 2142 RM. vermindert worden war.

Schneider u. Hanau A. G. in Lig., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft
beruft auf den 25. Februar eine GV. ein, auf der die Liquidationseröff=
nungsbilanz
wper 20. Juni 1931 vorgelegt werden ſoll. Diefe weiſt einen
Verluſt von 771 082 RM. aus (in der letzten Bilanz vom 30. Sept. 1930
erſchien ein Verluſt von 166 004 RM.). In der Liquidationseröffnungs=

Eytſcheidungen des Reichsaufſichtsamts über die
Schließung von Bauſparkaſſen.

In den Senatsſitzungen des Reichsaufſichisamtes für Privatverſiche,
rung vom 10. und 11. Februar 1932 ſind folgende Entſcheidungen getrog
fen worden:
1. Gemäß 8 87 des Verſicherungsaufſichtsgeſetzes iſt nachſtehend gun
geführten Barſparkaſſen der Geſchäftsbetrieb unterſagt worden:
a) Baubund Fortuna e.G.m.b.H. in Frankfurt a. M.;
b) Allgemeine Bau= und Zweckſparkaſſe G.m.b.H., Dortmung;
c) Freies Heim, Bauſpar=A. G., in Köln;
d) Allgemeine Bauſparkaſſe G.m.b.H., Köln.
Bei den zu a) und b) genannten Bauſparkaſſen hat der Senat die Ei=,
ſetzung eines Vermögensverwalters angeordnet.
2. Bei den nachſtehend aufgeführten Kaſſen hat der Senat entſchi
den, daß gemäß 8 88 des Verſicherungsaufſichtsgefetzes der Anirag a: .
Eröffnung des Konkurſes geſtellt wird:
a) Mitteldeutſche Bau= und Hypotheken=Sparkaſſe e.G.m. b. H., Erfur=
b
) Ehag, Eigenheim= und Hypotheken=A. G., Hamburg;
c)Hilfe. Allgemeine Bauſpar= und Eutſchuldungskaſſe, G.mb.Hi.
Osnabrück;
d) Alemannia, Bauſpar= und Hypotheken=Entſchuldungs=G.mb.
Berlin;
e) Allgemeine Bauſpar=, Eigenheim= und Wirtſchaftsgemeinſchau
e.G.m. b.H., Köln.
3. Bei der Deutſchen Eigenheim=Geſellſchaft, Bauſparkaſſe eGmbc
Frankfurt a. M., har der Senat, um die Möglichkeit für eine Sanicrun

emäß 8 89 des Verſicherungsaufſichtsgeſetzes ein Zahlungsvs

bot erlaſſen.
4. Auf Grund der 2, 93 Nr. 1, in Verbindung mit 112 Abf.
des Verſicherungsaufſichtsgeſetzes hat der Senat entſchieden, da
Deutſche Mittelſtandshilfe‟, Gemeinnützige Kredit=Genoſſenſchaft
m.b. H., Heide (Holſtein) der Aufſicht unterliegt.
Die Entſcheidungen ſind noch nicht rechlskräftig. Die Entſcheidur
gen zu 2., ſowie in den zu la) und b) genannten Fällen der Einſetzu
des Vermögensverwalters haben keine aufſchiebbare Wirkung.

tag
kur

Bndhur
VA

Feldb
Tücherm h.
libere (200

Produkkenberichte.

Mainzer Produktenbericht. Großhandelspreiſe per 100 Kilo
Mainz am Freitag, 12. Februar. Weizen 24,5024,75, Roggen 215E.
22,00, Hafer 14,5016, Braugerſte 17,5018 50, Induſtriegerſte 179
Futtergerſte 16, Malzkeime 1213 Süddeutſches Weizenmehl Spez
Null 38,05, Roggenmehl 60proz. 30,5031.50, Weizenkleie fein 9,15, m
grob 9,60, Roggenkleie 9,5010, Weizenfuttermehl 10, Biertreber

bis 12,50, Erdnußkuchen 1414,50, Kokoskuchen 12,5016,75, Palmkuck,
10,5011,50, Rapskuchen 9,7510, Kleeheu loſe 5,60, desgl. geb. 6=
Wieſenheu loſe 5,00, idesgl. geb. 5,10, Maſchinenſtroh 4,10, Drahtpre=
ſtroh
4,00, Sohaſchrot 11,2511,75, Trockenſchſtitzel 7,257,50. Tender
Ruhig.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 13. Februar. Das im Law
dieſer Woche eingetretene Froſtwetter bewirkte am hieſigen Markt
leichtes Anziehen der Preiſe. Da auch die Produktion verſchiedent I7
ſehr knapp geworden iſt und die Nachfrage ſeitens der Händler etwr.
beſſer war, zeigte der Markt eine feſtere Grundſtimmung. Sollte 5
kalte Witterung weiter anhalten, ſo ſei in den nächſten Tagen mit ww
teren Preiserhöhungen zu rechnen, zumal auch das Ausland inſo
ſeiner verringerten Produktion weſentlich höhere Forderungen ſter
Es notierten in Pfg. pro Stück ab loco Frankfurt a. M.:BulguE-
7257,50, Jugoſlawen 77.50, Rumänen 77,25, Polen 6,507, 6
länder und Dänen 6,509, Flandern 7,508 Schleſier und Bahern
bis 7,50, Deutſche Friſcheier 7,509,50; Italiener, Ruſſen, Chineſen 4.
Butter 155160, däniſche Butter 150155, deutſche Butter 155
eier 6,007,00.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Die feſte Stimmung, die m
bereits in der vorigen Woche zu verzeichnen hatten, hält weiter an.
folge des Froſtwetters ſind die Anlieferungen von deutſcher Butter na
gemäß ſehr gering. Die Nachfrage, die ſich zum Wochenende weſent
verbeſſert hat, kann aus unſeren Beſtänden kaum befriedigt werden,
daß zur Deckung des Bedarfs aus dem Auslande Ware bezogen werd
muß. Da die Forderungen der Randſtaaten zunächſt noch über
deutſchen Notierungen lagen, ſahen ſich die hieſigen Händker gezwung=
ihre
Preiſe dieſen Auslandsforderungen nicht nur anzugleichen, ſon
ſie noch darüber hinaus zu erhöhen, ſo daß ſich die Notiz für deu
Butter auf derſelben Preisbaſis hält wie ausländiſche Butter.
Verkaufspreiſe des Großhandels lauten (in 1 Ztr.=Tonnen): holländi
Butter 155160, däniſche Butter 150155, deuetſche Butter
Reichsmark.

u
Juufurſes erd
milt Dr. 4

/ Dem Weinheimer Schweinemarkt am Saustag waren
146 Stück; verkauft wurden 50 Stück Milchſchweine das Stück
Läufer das Stück 1015 Mk. Narktverlauf mäßig.

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.

bilanz werden Immobilien mit 0,74 (0,76) Warenvorräte 0,20 (067),
Debitoren 0,08 (0,13) ausgewieſen; die Paſſivſeite zeigt neben 1,1 Mill.

RM. AK. und 56 000 RM. Vorzugsaktien Hypotheken mit 0,42 (0,42),
und Kreditoren mit 0 22 (0,17). Beſtehende Verpflichtungen wegen Ab=
löſung
von Anſtellungsverträgen ſind in dieſer Bilanz nicht aufge=
nommen
.
Vereinigte Brauereien A. G., Meiningen. Nach dem Geſchäftsbericht
der Vereinigten Brauereien A.G., Meiningen, ſetzte ſich der Rückgang
des Bierkonſums im Berichtsjah, in verſtärktem Maße fort. Der Brutto=
gewinn
ging per 30. Sept. 1931 auf 128 285 (201 513) RM. zurück. Nach
62 049 (81089) RM. Abſchreibungen und ſonſtigen Rückſtellungen von
33 000 (62 000) RM. verbleibt ein Reingewinn von 33 236 (58 424) RM.,
aus dem eine Dividende von 7,5 (15) Prozent verteilt werden foll. Für
das Geſchäftsjahr 1931/32 ſei keinerlei Abſatzbeſſerung zu erwarten, wenn

nicht durch weſentliche Ermäßigung der Reichs= und Gemeindebierſteuer
eine Senkung des Bierpreiſes erfolgen könne.

Die Bank von Finnland hat den Diskontſatz mit Wirkung vor
Februar an um 1 Prozent auf 7 Prozent herabgeſetzt. Der Diskor
von 8 Prozent war ſeit dem 24. Oktober 1931 in Gültigkeit.
Die Arbeitsloſigkeit in der Schweiz hat erneut zugenommen. Er
Januar betrug die Zahl der angemeldeten Arbeitſuchenden 58 000, d.-
7090 mehr als Ende Dezember und 30000 mehr als im Januar v. J.
Ueber die Handelspolitik. Englands, erklärte Schatzkanzler Reb
Chamberlain in einer in Birmingham gehaltenen Rede, es ſei be=
ſichtigt
, in den nächſten Monaten Verhandlungen mit mehreren eud
päiſchen Ländern aufzunehmen, die zum Ziele hätten, zu gegenſeiiilg
Handelsvergünſtigungen zu gelangen. Wie der Schatzkanzler hinzufuck
habe Premierminiſter Macdonald die zollpolitiſchen Auffaſſungen Che-
berlains
gebilligt.
Die Verhandlungen zur Beilegung des Streites über das Me=
Webſtuhl=per=Weber=Syſtem in der Baumwollinduſtrie, das in Bu=
ley
zu einem umfangreichen Teilſtreik geführt hat: haben beträchtlins
Fortſchritte gemacht, ſo daß für ein zeitweiliges Uebereinkommen N.
noch wenige Punkte zu regeln ſind. Arbeitgeber und Arbeitnehne,
Burnley treten zuſammen, um die Möglichkeit der Wiederaufnahme
Arbeit zu erörtern.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 13. Februar 1932 für 1 un=
Feingold 119 Schill. 11 Pence gleich 86.9396 RM., für ein Gramy.!
gold demnach 46,2649 Pence gleich 2,79 517 RM.
Der Verein der Deutſchen Zuckerinduſtrie teilt mit: Die näch=
Tagung des Internationalen Zuckerrates findet am 16. Februar 1984
Brüſſel ſtatt.

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 45 Seite 19

MANNLICH

Städliſche
1248 Jattungsigule garmſtadt.
gus neue Schuljahr beginnt am
elpril d8. Js. Anmeldungen
ſrden am Montag, den 22. und
ſerrstag, den 23. Febr (ar, 15 bis
Ehr im Schulhaus, Alexanderſtr. 27,
igegengenomm n.
Umterrichtsgegenſtände der
dreeskurſe: Hand= und Maſchinen=
thrn
, Flicken, Stopfen, Sticken, Bügeln,
hen mit Einmachen, E nkochen und
4en, Lebens= und Bürgerkunde, Deutſch
p Rechnen.
Umterrichtsgegenſtände der
demdkurſe: Handarbeit und Kochen
Enmachen. Einkochen und Backen.
ſr here Auskunft bei der Anmeldung
Drimſtadt, den 12. Februar 1932.
dr Vorſitzende des Schulvorſtandes
Mueller.
(st 2.50

rbelisvergebung.
2re Feldbereinigungsgeſellſchaft
11heim hat die Ausführung von
taben=(200m), Drainagen=(1800m.
PThau ſierungsarbeiten (1800 qm
vergeben. Angebote ſind von uns
m Preiſe von Mk. 1. erhältlich. An=
pu
. Seröffnung erſolgt am 20. Februar
Bi. vormittags 10½ Uhr, in unſeren
Kiſträumen. Zuſchlag vorbehalten.
Heſſ. Kulturbauamt

Beigeicsverfägrer.
leber das Vermögen der Vereins=
hik
Eberſtadt, eingetragene Genoſſen=
aft
mit beſchränkter Haftpflicht in
Erſtadt bei Darmſtadt, iſt heute am
Februar 1932, mittags 12 Uhr, das
Egleichsverfahren zur Abwendung des
Krlurſes eröffnet worden. Der Rechts=
valt
Dr. Vallbracht in Darmſtadt,
Rit iſtraße 34, iſt zur Vertrauensper=
birnannt
.
ecmin zur Verhandlung über den
Fgleichsvorſchlag iſt auf
Donnerstag, den 10. März 1932,
vormittags 9 Uhr,
dem Heſſiſchen Amtsgericht Darm=
* Schwurgerichtsſaal im alten
Eichtsgebäude anberaumt.
er Antrag auf Eröffnung des Ver=
heris
nebſt ſeinen Anlagen und das
tebnis der weiteren Ermittlüngen
ruf der Geſchäftsſtelle zur Einſicht
Beteiligten niedergelegt. (2489
armſtadt, den 10. Februar 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.
Seipacrang
1 Bensheimer Gemeindejagd
Bensheimer Gemeindeiagd iſt
Pfällig und ſoll in allernächſter Zeit
16 Jahre neu verpachtet werden. In=
Eſſenten, die einen Jagdbogen frei=
ddig
übernehmen wollen, werden er=
t
. Angebote bis einſchließlich Sams=
T:0. ds. Mts., bei uns einzureichen.
zelheiten ſind in Zimmer 8 des
hruſes zu erfahren. Die Jagd be=
her
in Feld= und Waldiagd, in Ge=
e
und Ebene. mit Haſen=, Hühner=,
ien= und Rehbeſtand. Bensheim
(2491
Schnellzugsſtation.
ensheim, den 11. Februar 1932.
Bürgermeiſterei.

o. 5 N Tagesſpeſ.
u. Prov ſow. hoh.
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