Darmstädter Tagblatt 1932


02. Februar 1932

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſfattet.
Nummer 33
Dienstag, den 2. Februar 1932.
195. Jahrgang

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und Teſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fäll jeder
Rabait weg. Banſkonto Deutſche Bani und Darm=
ſtädter
und Nationabant.

Volksfront für Hindenburg!
Aufruf des Hindenburg=Ausſchuſſes an das deutſche Volk. 20 000 Skimmen ſind nölig für die vom
Fahm=Ausſchuß geforderke Kandidakur Hindenburgs. Millionen müſſen ſchon heuke ihr Verkrauen
zu Hindenburg zum Ausdruck bringen durch Einzeichnung in die aufgelegken Liſten.
Einzeichnungskermin vom Miktwoch bis Samskag.
Berlin, 1. Februar.
Der Hindenburg=Ausſchuß hat heute abend folgenden Aufruf erlaſſen:
Das Volk will Hindenburg!
Deutſche!
In wenigen Wochen ſoll das deutſche Volk den neuen Reichspräſidenten wählen. Millio=
nen
ſind der Ueberzeugung, daß für die höchſte Würde des Reiches nur ein Mann in Be=
tracht
kommt: Hindenburg. Gegenüber der geſchichtlichen Perſönlichkeit des gegenwär=
tigen
Reichspräſidenten treten alle, anderen Namen zurück, die in den Erörterungen der
letzten Wochen von der Parteipolitik genannt worden ſind.
Hindenburg: Um dieſen Namen leuchtet der Ruhm von Tannenberg und die
lebendige Erinnerung an das deutſche Heer des Weltkrieges, das vier Jahre lang den
Boden der Heimat ſchützte und die deutſchen Waffen ſiegreich in ferne Länder trug.
Hindenburg: Das iſt ein Leben deutſcher Pflichterfüllung im Dienſte des Vater=
landes
von der Kaiſer=Proklamation von 1871 bis zur Präſidentſchaft der Republik.
Hindenburg: Das iſt die Ueberwindung des Parteigeiſtes, das Sinnbild der
Volksgemeinſchaft, die Führung in die Freiheit.
Hindenburg: Das iſt für Deutſchland und die Welt die vornehmſte Verkörperung
der deutſchen Nation: Der Erſte im Kriege, der Erſte im Frieden und der Erſte im Herzen
ſeiner Mitbürger.
Deutſche! Seid in dieſer Stunde ein Volk, dankbar, einig und groß!
Eine ſpontnne Kundgebung ſoll Hindenburg bitten, ſich als Volkskandidat für
die Wiederwahl zum Reichspräſidenten zur Verfügung zu ſtellen.
Keiner darf beiſeite ſtehen, wenn es gilt, ſich zu Hindenburg und zur natio=
nalen
Einheit zu bekennen.
Deutſcher! Dein Name gehört Hindenburg.
Der Hindenburgausſchuß.

Der Hindenburg=Ausſchuß.

Am Montag nachmittag iſt unter dem Vorſitz des Berliner
erbürgermeiſters Dr. Sahm, dem als Stellvertreter der frühere
leichsgerichtspräſident Dr. Simons beigegeben wurde, der Hin=
enburg
=Ausſchuß gebildet worden. Er hat ſeine Tätigkeit damit
cöfnet, daß er einen kurzen, ſchlagkräftigen Aufruf heraus=
ggeben
hat und gleichzeitig zur Eintragung in Liſten auffordert,
te in der Zeit von Mittwoch bis Samstag (auch auf unſerer
eſchäftsſtelle; die Schriftleitung) ausgelegt werden ſollen, um
in geſetzlichen Beſtimmungen zu entſprechen, daß eine nicht von
ſter Partei aufgeſtellte Kandidatur von 20 000 Unterſchriften
ſterſtützt wird. Kein Zweifel, daß dieſe Zahl ſpielend erreicht
1) ſogar um das Mehrfache übertroffen wird. Der Ausſchuß
Inkt ſich dann ſeine Tätigkeit weiter in der Form, daß Länder=
*) Ortsausſchüſſe gebildet werden, die alle weiteren Vorberei=
igen
für die Wahl am 13. März in die Hand nehmen.
Der Ausſchuß iſt, ſo wie er heute zuſammengeſetzt iſt, vor=
üſig
noch ein Torſo. Von den 78 Perſönlichkeiten, aus dem
halen, geiſtigen, wirtſchaftlichen und religiöſen Leben die
ilitiſchen Parteien ſind bewußt ausgeſchaltet worden , haben
zugeſagt, die immerhin ſchon ein ſtarkes Geſicht in ſich haben,
e Max Liebermann, Gerhart Hauptmann, Dr. v. Miller=
Nünchen, Noske, Geßler, Grund, Jarres, Junkers, Duisberg und
ſügel von den Beamten. Damit iſt ein ſehr weiter Kreis ge=
gen
, aber viele ſind doch auch ferngeblieben. Wir nennen von
ten den früheren Reichskanzler Cuno, Herrn von Krupp, die
denr Offiziere, die Vertreter der Landwirtſchaft und auch den
Prſitzenden des Reichsbanners Höltermann. Dazu kommen noch
Erklärungen des Stahlhelms und des Kyffhäuſerbundes, die
Ve offizielle Beteiligung an dem Ausſchuß ablehnen, allerdings
lichzeitig darauf hinweiſen, daß darin keine Stellungnahme
ſßen den Reichspräſidenten, Herrn von Hindenburg, enthalten
hſoll. Aber was ſoll das heißen? Entweder man entſcheidet
klar und eindeutig für Hindenburg oder nicht. Eine andere
krole iſt heute undenkbar, die Handlungsweiſe des Stahlhelms
10 des Kyffhäuſerbundes unverſtändlich. Gerade von den alten
bontſoldaten hätte man erwartet, daß ſie auf das Kommando:
ſreiwillige vor, ſich alle wie ein Mann bei dem großen Führer
Krieg wie im Frieden Zur Stelle gemeldet hätten, ohne an
Perſonen Anſtoß zu nehmen, die für die Wiederwahl Hin=
ſtburgs
die Trommel rühren. Herr Sahm ſelbſt ſcheint die
Afnung zu haben, die Lücken, die in ſeinem Ausſchuß noch be=
Geri, doch noch ausfüllen zu können. Jedenfalls hat er die be=
tumte
Erwartung ausgeſprochen, daß eine große Anzahl der
Neien, die vorläufig noch eine abwartende Stellung einnehmen,
ſe Zurückhaltung aufgeben, und daß deshalb die Zuſammen=
kung
des Ausſchuſſes noch nicht abgeſchloſſen iſt.
Wirtſchaftsparkei für Hindenburg.
Die Reichstagsfraktion der Wirtſchaftspartei hielt am Mon=
eine mehrſtündige Sitzung ab, in der ſie den Bericht der Ab=
mdneten
Dr. Bredt und Mollath entgegenahm, die beim
lichskanzler wegen der Reichspräſidentenwahl vorſtellig gewor=
n
waren. Die Fraktion bekannte ſich einmütig
z: Kandidatur Hindenburgs und brachte zum Aus=
Mc, daß eine andere Kandidatur für die Wirt=
ſaftspartei
nicht in Fr=

Ein von den Parteien unabhängiger Wahlvorſchlag muß die
Unterſchrift von 20 000 Wählern tragen. Es gilt, dieſe Zahl mög=
lichſt
ſchnell zuſammenzubringen. Deshalb ſind wir gebeten wor=
den
, Liſten zur Eintragung für den Wahlvorſchlag auszulegen.
Dadurch ſoll die geſetzliche Vorſchrift erfüllt und zugleich eine
ſpontane Vertrauenskundgebung für den Reichspräſidenten von
Hindenburg ermöglicht werden. Dieſe Kundgebung bedeutet die
Bitte an den Reichspräſidenten, ſich als Volkskandidat für die
Wiederwahl zur Verfügung zu ſtellen.
Die Einzeichnungsliſten werden auf unſerer Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 23, von Mittwoch, den 3. Februar, bis einſchließlich
Samstag, den 6. Februar, ausgelegt. Etwaige weitere Einzeich=
nungsſtellen
werden wir noch bekannt geben. Die Unterzeichner
müſſen Vor= und Zunamen, bei Frauen auch den Mädchennamen,
Beruf und Anſchrift angeben. Bei der Eintragung iſt kein Aus=
weis
und keine behördliche Ueberwachung vorgeſchrieben. Jedoch
wird die Liſte nach Abſchluß der Einzeichnung der Gemeindebehörde
vorgelegt, die verpflichtet iſt, auf den einzelnen Liſten zu beſchei=
nigen
, ob die Eingetragenen ſtimmberechtigt ſind.
Hierauf werden die Liſten mit dem Vermerk. der Gemeinde=
behörde
an das Büro des Hindenburg=Ausſchuſſes weitergeleitet,
der die Oeffentlichkeit über den Stand der Eintragungsziffern
durch die Preſſe unterrichten wird.
* Die Wiederwahl Hindenburgs iſt ganz gewiß keine Partei=
angelegenheit
, ſondern ſicherlich für die überwältigende Mehrheit
des deutſchen Volkes eine Herzensſache. Wir hoffen, daß das jetzige
Vorgehen im ganzen deutſchen Volke weiteſte Unterſtützung findet,
und daß damit den beſchämenden Erörterungen parteipolitiſcher
Art ein Ende bereitet wird.
Vorzeilige Reichstagseinberufung zur Feſtſehung
des Termins für die Reichspräfidenkenwahl.
Die Nachricht, daß der Reichstag für den 16. Februar einbe=
rufen
ſei, iſt, wie wir von maßgebender Stelle erfahren, nicht
richtig. Eine Entſcheidung über den Tag, an dem der Reichs=
tag
zuſammentritt, iſt bisher noch nicht gefallen. Sie wird erſt
getroffen werden können, ſobald Reichstagspräſident Loebe, der
gegenwärtig verreiſt iſt, wieder in Berlin eingetroffen iſt. Im
übrigen hat ſich an den Dispoſitionen des Reichstags nichts ge=
ändert
. Man rechnet vielmehr, wie wir bereits vor einigen
Tagen berichteten, mit einer vorzeitigen Einberufung des Reichs=
tags
Mitte Februar nur zu dem Zweck, den Termin für die
Reichspräſidentenwahl feſtzuſetzen.
Ueber den kommuniſtiſchen Antrag, den Auswärtigen Aus=
ſchuß
des Reichstages ſofort zur Beratung über den chineſiſch=
japaniſchen
Zwiſt einzuberufen, iſt, wie wir weiter hören,
noch keine Entſcheidung getroffen worden. Der ſtellvertretende
Ausſchußvorſitzende Scheidemann (Soz.) dürfte vielmehr zunächſt
feſtſtellen, ob die großen Parteien und die Regierung ein Inter=
eſſe
an einem Zuſammentritt des Auswärtigen Ausſchuſſes haben.
Selbſt wenn das der Fall wäre, würde doch ſehr zweifelhaft blei=
ben
, ob der Ausſchuß ſchon im jetzigen Zeitpunkt einberufen wer=
den
könnte, da die zur Auskunftserteilung notwendigen Vertre=
ter
des Auswärtigen Amtes in den nächſten Wochen durch die
Genfer Verhandlungen in Anſpruch genommen ſein werden.

Der Aufmarſch in Genſ.
Vorabend der Abrüſtungskonferenz.
Von unſerem I. N.=Berichterſtatter.
Genf, Ende Januar 1932.
Unter dem Kanonendonner von Schanghai und Charbin, in
einer Zeit, die mit ihren politiſchen Spannungen an die unheil=
vollen
Sommertage des Jahre 1914 erinnert, wird, wenn nicht
im letzten Augenblick Unvorhergefehenes ſich ereignet, jene lange
vorbereitete, immer wieder hinausgezögerte, ſehnlichſt erhoffte
und ſpöttiſch belächelte Abrüſtungskonferenz am 2. Februar zu=
ſammentreten
. Noch bis zuletzt hatten franzöſiſche Regierungs=
blätter
eine abermalige Vertagung des Konferenzbegiuns mit
dem Hinweis auf die politiſchen Spannungen in Europa und in
Oſtaſien gefordert, und man muß es faſt als ein Wunder be=
trachten
, daß es nun doch zum Zuſammentritt der Konferen;
kommt. In jedem Scherz ſteckt, wie ein altſlawiſches Sprich=
wort
beſagt, ein Körnchen Wahrheit, und daher ſei hier die
ironiſche Bemerkung von Genfer Journaliſten wiedergegeben, die
Abrüſtungskonferenz träte lediglich zuſammen, weil man der
Stadt Genf, die ſo große Vorbereitungen getroffen habe, nicht
dieſelbe Enttäuſchung bereiten wolle wie den faſt verzweifelten
Gaſtwirten und Geſchäftsleuten von Lauſanne und Ouchy.
Man darf ſich aber nicht verhehlen, daß auch die, obwoh!
im Kurs äußerſt tiefſtehende Moral bei der Einberufung der
Abrüſtungskonferenz eine Rolle geſpielt hat, indem die Sieger=
ſtaaten
es, nicht zuletzt mit Rückſicht auf die öffentliche Mei=
nung
Amerikas, nicht verantworten zu können glaubten, das
Odium einer Vertagung der Konferenz adl calendas graecas,
denn um etwas anderes hätte es ſich ja nicht gehandelt, auf ſich
zu laden. Das will aber natürlich nicht heißen, daß jetzt auch
ein Erfolg der Zuſammenkunft garantiert wäre. Irgendwelche
Illuſionen darf man ſich wahrhaftig nicht mehr machen, ſon=
dern
das einzige, was als eine Art von Fortſchritt gewertet
werden kann, das iſt aber es ſei nur als Hoffnung hier aus=
geſprochen
, daß man nach dem mit Sicherheit zu
erwartenden Mißerfolg der Konferenz wenig=
ſtens
eine gewiſſe Klarheit haben wird. Klarheit
nämlich, welches intrigenhafte Spiel von gewiſſen bis an die
Zähne bewaffneten Mächten mit der Abrüſtungsfrage in den
letzten Jahren getrieben worden iſt, was wiederum eiue nicht
zu unterſchätzende Bedeutung für die Wertung der Friedens=
diktate
vom Schlage derer von Verſailles, Sankt Germain,
Trianon und Neuilly hat.
Man weiß, daß alle dieſe Diktate in bezug auf die Ab=
rüſtung
der Mittelmächte nur einen vorläufigen Charakter
trugen, indem dieſe die Vorbedingung für eine allgemeine Ab=
rüſtung
ſein ſollte. Gemeiut war alſo, daß der Abrüſtung
Deutſchlands, Oeſterreichs, Ungarns und Bülgariens eine ent=
ſprechende
Abrüſtung bei den Siegerſtaaten folgen ſollte. Deutſch=
land
wurde im Jahre 1919 vollſtändig entwaffnet, und nachdem
einige Jahre hindurch von den Siegermächten alle möglichen
Ausflüchte gebraucht worden waren, wurden ſie doch ſchließlich
durch die Wucht der Tatſachen gezwungen amtlich anzu=
erkennen
, daß die deutſche Abrüſtung vollendet
ſei. Infolgedeſſen war es nun an der Zeit, den zweiten Teil
der Abrüſtung auf Grund des Verſailler Diktats und des
Artikels 8 des Völkerbundspaktes in Angriff zu nehmen. Und
in dieſem Augenblick begann jene große Komödie, die jetzt ſchon
acht Jahre dauert.
Nachdem das berühmte Genfer Protokoll, das zu
unterzeichnen England ſich geweigert hatte, geſcheitert war, be=
rief
der Völkerbundsrat eine vorbereitende Kommiſ=
ſion
für die Abrüſtungskonferenz. Doch ſchon in
der erſten Sitzung dieſes Ausſchuſſes, die im Jahre 1926 ſtatt=
fand
, brachte der franzöſiſche Delegierte Paul=Boncour ſeine
berüchtigte Theorie vom ſogenannten potentiel de guerre‟
vor, nach der die Bewaffnung eines jeden Landes davon ab=
hängen
ſollte, welche Möglichkeiten der Aufrüſtung=Eutwicklung
der Induſtrie, Bevölkerungszahl, Bodenſchätze uſw. ſeine
Nachbarländer hätten. Damit glaubte Paul=Boncour beweiſen
zu können, daß Frankreich das Recht der größten Kriegsſtärke
haben müßte, da Deutſchland eine viel größere Bevölkerung als
Frankreich habe, und da ſeine Induſtrie beſſer entwickelt wäre und
größere Möglichkeiten einer raſchen Entwicklung hätte. Eigent=
lich
brauchte man ſich bei dieſer ſeltſamen Theorie nicht lange
aufzuhalten, und es genügte wohl der Hinweis darauf, daß
nach ihr z. B. Lettlaud das Recht in Anſpruch nehmen könnt:,
eine größere Armee unter Waffen zu halten als das rieſige
ruſſiſche Reich. Aber dieſe Theorie iſt während dreier Jahre
von Frankreich mit aller Kraft verteidigt worden. Alleroings
konnte man mit ihr auch unter Aufwendung aller dialektiſchen
und ſophiſtiſchen Mittel die Aufrechterhaltung des bisherigen
Zuſtandes nicht rechtfertigen, vor allem nicht die Tatſache eines
wehrloſen Mitteleuropa, ſoweit Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn
und Bulgarien in Betracht kommen, inmitten einer mit Kanonen
geſpickten Welt. Entweder mußte man alſo abrüſten oder zum
mindeſten die Rüſtungen herabſetzen, denn potentiel hin,
potentiel her, dem Buchſtaben der Verträge mußte in irgend=
einer
Weiſe Rechnung getragen werden. Eine Weile ſchob man
die Entſcheidung noch hinaus, indem man erklärte, zuerſt müßte
die Abrüſtung zur See erfolgen. Aber zwei Seeabrüſtungs=
konferenzen
verliefen ergebnislos ...
lind welchen Standpunkt nimmt Frankreich heute ein?
Es hält vor allem an ſeiner Theorie vom potentiel feſt, ver=
knüpft
ſie jedoch, oder ergänzt ſie vielmehr, durch folgende Theſe:
Frankreich habe im Hinblick auf die Aufrüſtungs=
Möglichkeiten ſeiner Nachbarn Deutſchland und
Italien ſeine militäriſchen Streitkräfte be=
reits
auf das geringſtmögliche Maß von Sicher=
heit
zurückgeführt. Es könne infolgedeſſen ſeine Streit=
kräfte
nicht um einen einzigen Mann, um ein einziges Gewehr
oder um ein einziges Bombenflugzeug verringern, ohne dieſe
Sicherheit zu gefährden. Es könne infolgedeſſen auch nicht an
ſeine ausgebildeten Reſerven rühren und ebenſo wenig ſeine
Kriegsflotte verringern. Es könne dies nur dann, wenn ſeine
Sicherheit durch Verträge auf gegenſeitige Hilfeleiſtung im Falle
eines Krieges vergrößert würde. Mit anderen Worten: Frauk=
reich
will ſeine militäriſchen Streitkräfte verringern, wenn die
Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritauuien und Italien
die Verbflichtung übernehmen, die gegenwärtige politiſche und
territoriale Lage mit bewaffneter Hand zu verteidigen und

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Seite 2 Nr. 33

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 2. Februar 1932

Fraukreich und ſeinen Vaſallen die unbeſtrittene und unum=
ſchränkte
Vorherrſchaft in Europa garautieren. Da aber nun,
wie man weiß, die Bereinigten Staaten durchaus keine Luſt
haben, ſich in die enropäiſchen Angelegenheiten einzumengen,
da Englaud durchaus nicht geneigt iſt, die franzöſiſche Vorherr
ſchaft in Europa für alle Zeiten zu garantieren, und da Italien
ſogar ein ausgeſprochenes Jutereſſe daran hat, eine Reviſion,
wenn nicht des Diktates von St. Germain, ſo doch der Diktate
von Verſailles und Trianon herbeizuführen, ſo iſt es klar, daß
die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Italien ſich wei=
gern
würden, den von Frankreich verlangten Gegenſeitigkeits=
vertrag
zu unterzeichnen. Die Folge davon: Frankreich
weigert ſich abzurüſten!
Frankreich iſt im übrigen ſo felſenfeſt vom Scheitern der
Abrüſtungskonferenz überzeugt, daß alle ſeine gegenwärtigen
Befeſtigungsanlagen und militäriſchen Einrichtungen auf lang=
Jahre hinaus geplant worden ſind und werden. Irgendeine
Verminderung dieſer Aufrüſtungen iſt uirgends vorgeſehen.
Auf der Konferenz ſelbſt wird Frankreich natürlich die Unter=
ſtützung
ſeiner Verbündeten, alſo die Polens, der Tſchechei,
Rumäniens und Südflawiens, genießen, denen ſich auch noch
Lettland, Eſtland und Finnland anſchließen werden. Dieſe drei
Staaten haben ganz zuletzt noch entſprechende Verträge mit
Frankreich abgeſchloſſen und als Gegenleiftung, ſoweit Finnland
in Betracht kommt, eine Anleihe, und, in bezug auf Lettland und
Eſtland, die Zuſicherung von Heereslieferungen erhalten. Unter
ſolchen Umſtänden iſt ein Scheitern der Abrüſtungskonferenz
unvermeidlich.
Die Abordnungen der entwaffneten Staaten müſſen ſich in=
folgedeſſen
bei ihrer Haltung nach dem ſkizzierten Standpunkt
Frankreichs und ſeiner Vaſallen richten. Es genügt nicht allein,
daß man die ganze Verantwortung für den Mißerfolg auf die
bewaffneten Staaten fallen läßt, ſondern es muß vielmehr in
voller Klarheit auf der Konferenz auf die logiſchen Fol=
gerungen
aus einem ſolchen Mißerfolg hinge=
wieſen
werden. Dieſe Folgerungen ergeben ſich zwangslos aus
dem Teil V des Diktates von Verſailles, nach dem Deutſch=
land
und alle übrigen entwaffneten Staaten
das Rechthaben, mit denſelben Mitteln für ihre
Sicherheit zu ſorgen, d. h. mit entſprechenden
Einrichtungen militäriſcher Art ſich gegen
Ueberfälle zu ſichern, wie die Siegerſtaaten.
UInd es iſt durchaus nicht widerſinnig, zu behaupten, daß der
Hinweis Deutſchlands darauf, daß es ſelbſt aufrüſten müſſe,
wenn die anderen nicht abrüſten, das einzige Mittel darſtellt,
um Frankreich zur Abrüftung zu bewegen. Es iſt das einzige
Mittel und das letzte.

Eingreifen des Preiskommiſſars
in das Braunkohlenſyndikak?
Berlin, 1. Februar.
Die Regelung der Preiſe beim Mitteldeutſchen Braunkohlen=
ſhndikat
hat in Verbraucherkreiſen ſtarke Mißſtimmung hervor=
gerufen
. Auf Grund der letzten Notverordnung ſind nun ledig=
lich
die ſogenannten Reichanzeigerpreiſe, die tatſächlich nur auf
dem Papier ſtanden, um 10 Prozent geſenkt worden. Für die
Verbraucher iſt daher vielfach eine effektive Preisermäßigung
überhaupt nicht eingetreten, und es iſt verſtändlich, daß man mit
dieſem negativen Ergebnis der Preisſenkungsaktion außerordent=
lich
unzufrieden iſt. Andererſeits beſteht jedoch die Tatſache, daß
das Syndikat die ihm durch die Notverordnung auferlegte Preis=
ſenkungsverpflichtung
formell erfüllt hat. Kohlenwirtſchaftorgane
und Reichswirtſchaftsminiſterium haben ſich mit dieſer Ange=
legenheit
bereits befaßt, und ſind offenbar zu der Einſicht ge=
kommmen
, daß für ſie ein Vorgehen auf Grund der Notveroro=
uung
nicht möglich iſt. Doch ſind die Beſchwerden an den Reichs=
kommiſſar
für Preisüberwachung weitergeleitet worden, und Dr.
Goerdeler wird ſchon in den allernächſten Tagen die Verhand=
lungen
aufnehmen. Der Reichskommiſſar hat bekanntlich un=
beſchränkte
Vollmachten; trotzdem hofft man offenbar, in dieſem
Falle ohne einen Zwangseingriff auskommen zu können. Man
will vielmehr verſuchen, die Werke des Mitteldeutſchen Braun=
kohlenſyndikates
zu einem vielleicht zeitlich begrenzten frei=
willigen
Entgegenkommen veranlaſſen. Gleichzeitig hat der
Preiskommiſſar ein Eingreifen in die Preisverhältniſſe beim Oſt=
elbiſchen
Braunkohlenſyndikat beſchloſſen. Auch hier finden die
Verhandlungen bereits in den nächſten Tagen ſtatt und ſollen
gleichfalls mit aller Beſchleunigung zum Abſchluß gebracht
werdent.

Der bisher der Wirtſchaftspartei angehörende preußiſche Land=
tagsabgeorhuete
Nentz iſt zur Deutſchnationalen Volkspartei und
Landtagsfraktion übergetreten.
Der Präſident der Oeſterreichiſchen Nationalbank, Reiſch, hat
ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht.
Die ſiameſiſche Geſandtſchaft in Berlin iſt aufgehoben worden.
Die Geſchäfte der Geſandtſchaft werden von London aus ver=
waltet
.
Die niederländiſche Regierung hat den ehemaligen Präſiden=
ten
des Ständigen Inrernationalen Gerichtshofes, Dr. Loder, und
das derzeitige holländiſche Mitglied dieſes Gerichthofes, den Völ=
kerrechtslehrer
Profeſſor van Eyſing, von neuem zu Vertretern
Hollands beim Ständigen Internationalen Schiedsgerichtshof er=
nannt
.
Der Reichskanzler empfing am Montag vormittag die Wirt=
ſchaftsparteiler
Mollath und Bredt.
Die Bemühungen der Jeſuiten, auf gerichtlichem Wege eine
Außerkraftſetzung des ſpaniſchen Auflöſungsdekrets zu erreichen,
ſind von einem erſten, wenn auch noch recht unbedeutenden und
problematiſchen Erfolg gekrönt worden. Das Oberſte Berufungs=
gericht
hat nämlich die Eingabe des Rechtsanwalts der Geſell=
ſchaft
Jeſu gegen das Auflöſungsdek=et angenommen. Das will
aber nicht heißen, daß das Gericht auch den Jeſuiten recht geben
wird.
Für den Poſten des amerikaniſchen Botſchafters in London,
der durch den Rücktritt des Generals Dawes frei wurde, iſt der
frühere Gouvernenr von Illinois, Lowden, in Ausſicht genommen
worden.
Die amerikaniſchen Eiſenbahnergewerkſchaften haben in eine
zehnprozentige Kürzung der Löhne eingewilligt. Von dieſer Lohn=
ſenkung
werden zwei Millionen Arbeiter betroffen.

Furcht vor der Wahrheif. Warten ... der Weisheit
lehker Schluß.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 1. Februar.
Paris geſteht jetzt endlich, daß die engliſch=franzöſiſchen Ver=
handlungen
auf dem toten Punkt angekommen ſind. Das iſt bei
weitem keine Neuigkeit, aber in Paris konnte man ſich erſt recht
ſpät dazu entſchließen, das offen zuzugeben. Im übrigen gibt
man die Hoffnung keineswegs auf, mit England doch noch einig
zu werden. Wir haben an dieſer Stelle ſchon vor Monaten
darauf hingewieſen, daß die Gegenſätze, welche die engliſche Po=
litik
von der franzöſiſchen trennen, nicht ſo leicht zu überbrücken
ſind. Man könnte jetzt die Frage aufwerfen, wozu die über=
mäßigen
engliſch=franzöſiſchen Freundſchaftsbeteuerungen dienten.
Die öffentliche Meinung in Frankreich iſt erregt und un=
ruhig
. Sie iſt keineswegs zufrieden mit der Außenpolitik ihrer
Regierung. Man wirft der Regierung Untätigkeit und Paſſivi=
tät
vor. Die Politik des Abwartens zerrt an den Nerven, und
man findet ſowohl rechts wie links, daß Frankreich die Ereig=
niſſe
an ſich herankommen läßt, ohne eine Initiative zu ergreifen
und ohne eine eigentliche Außenpolitik zu haben.
Es iſt Tatſache, daß die Regierung Lavals auf keinem Ge=
biete
eine übermäßige Aktivität bekundet. Das iſt aber, objektiv
geſehen, nicht nur ihre Schuld. Die Haltung der franzöſiſchen
Kammer zwingt die Regierung zu einem Lavieren. Jeden Augen=
blick
befürchtet man eine Kriſe. Das Riſiko der großen Entſchei=
dungen
will niemand übernehmen. Es gibt Dinge, welche die
Regierung der Kammer nicht zu ſagen wagt, eben weil die Kam=
mer
auf die Wahlen Rückſicht nehmen muß. Und es gibt Dinge,
welche die Kammer der Regierung nicht zu ſagen wagt, weil ſie
die Regierung in ſchwerwiegende außenpolitiſche Verhandlungen
verwickelt weiß. Inzwiſchen pfeifen es aber die Spatzen von den
Dächern .. ."
In der Reparationsfrage herrſcht hier Skepſis vor. Die
Rechte fordert Energie und Sanktionen. Ohne viel Ueberzeugung;
die Linke ſpricht es ab und zu offen aus, daß man auf gewiſſe
Illuſionen verzichten muß. Aber ſie will die Verantwortung nicht
übernehmen, will vielmehr ſehen, wie man ohne Briand, alſo
ungehemmt (!), die Schwierigkeiten beſiegt.
Die Wirtſchaftskreiſe ſind der Meinung, daß wirtſchaftlich
eine deutſch=franzöſiſche Annäherung nach wie vor möglich ſei,
und ſie weiſen auf Detailergebniſſe hin. Skepſis greift aber
immer mehr um ſich. Sicher iſt ſchreibt Gaſton Jeze im
Journal des Finances , daß wir zu keinem günſtigen Re=
ſultat
kommen, wenn wir die Prinzipien des Verſailler Ver=
trages
und des Youngplanes in der Reparationsfrage aufrecht=
erhalten
. Leider ſind aber die verantwortlichen Stellen noch
ſehr weit von einem ſolchen Bekenntnis entfernt. Warten, das
ſcheint der Schluß letzter Weisheit zu ſein, jeder Tag aber, der
ungenutzt vergeht, geſtaltet die internationale Lage bedrohlicher.

an die Reichsregierung.

* Berlin, 1. Febr. (Priv.=Tel.)
Die Zeiten der großen Bauernparaden in Berlin, vor denen in
der Vorkriegszeit ſelbſt die Regierungen zitterten, ſind längſt vor=
über
. Der Reichslandbund, die Spitzenorganiſation der deutſchen
Landwirtſchaft, führt aber nach wie vor einen zähen Kampf um
die Berückſichtigung der bäuerlichen Intereſſen. Graf Kalckreuth.
der geſchäftsführende Präſident des Reichslandbundes, hat denn
auch auf der großen Tagung des Reichslandbundes ein Referat ge=
halten
, das nicht nur ein ungeſchminktes Bild von der Notlage
unſerer Landwirtſchaft gibt, ſondern auch gleichzeitig eine ſcharfe
Kampfanſage an die Reichsregierung wegen der unzureichender
oder zu ſpät ergriffenen Hilfsmaßnahmen darſtellt.
In ſeiner Rede führte Graf Kalckreuth u. a. aus:
Der Appell des Reichskanzlers an die internationale Wirt=
ſchaftsſolidarität
vermag nicht zu verhindern, daß das Ausland
die Blockade der deutſchen Exportmärkte dauernd verſtärkt und uns
die Kredite entzieht. Der Reichslandbund ſteht auf dem Stand=
punkt
, daß auch heute noch die wirtſchaftliche Lebensmöglichkeit
und die politiſche Freiheit des deutſchen Volkes gerettet werden
können, wenn die Zügel der Regierung in die Land von Männern
gelegt wird, die den Willen zu entſchloſſener Tat aufbringen.
Es muß in aller Oeffentlichkeit feſtgeſtellt werden, daß das
deutſche Volk an Reparationszahlungen ſchon
mehr geleiſtet hat, als die Grundlage des Frie=
densvertrags
von ihm verlangte. Aber auch, wenn
es gelingt, weitere Reparationszahlungen fernzuhalten, ſo bleibt
die Lage noch immer hoffnungslos, wenn nicht die Grundübel
beſeitigt werden: die zunehmende Arbeitsloſigkeit
und die ſchrumpfende Kauf= und Produktions=
kraft
der Landwirtſchaft. Beide hängen eng miteinan=
der
zuſammen und haben ihre gemeinſame Quelle in der verfehl=
ten
Exportpolitik Deutſchlands. Nur die deutſche Erde kann heute
dem Volk noch Brot und Arbeit ſichern. Aber die Produktivarbeit
des deutſchen Ackers iſt am Erliegen. Allein durch die Verbilli
gung der Ausgabenſeite des Landwirtes kann die Unrentabilitä
nicht erfolgreich bekämpft werden. Die Einnahmeſeite muß aud
dann geſteigert werden, wenn es nicht in den theoretiſchen Rah=
men
der allgemeinen Preisſenkung hineinpaßt. Der Verſuch, die
Einnahmeſeite der Landwirtſchaft durch Erhöhung des Butterzolls
zu ſteigern, kommt zu ſpät und iſt zudem unzureichend. Der Druck,
den der Ernährungsminiſter auf die Roggenpreiſe ausübt, wird
ſich im kommenden Herbſt ſchwer rächen.
Die Schuldenlaſt der deutſchen Wirtſchaft iſt nur dann trag=
bar
, wenn durch weitere wirkungsvollere Eingriffe
in die Zinsgeſtaltung die Belaſtung auf ein erträgliches
Maß abgeſenkt wird. Eine Schuldenregelung kann natürlich auch
an den Auslandsſchulden nicht vorübergehen, wie es jetzt bei der
Zinsſenkung wegen Mangels an Mut zur Wahrheit geſchehen iſt.
Sicherung der Staatskaſſen um jeden Preis ohne Rückſicht auf
Rentabilität der Wirtſchaft muß zwangsläufig zu einer Vernich=
tung
der Wirtſchaft führen.
Ausſchlaggebend für die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit iſt
die Beſeitigung unſeres ſtarren Lohntarifſyſtems. Ich halte die
ſchematiſche Lohnſenkung für einen wirtſchaftlichen Fehler, geſchaf=
fen
aber werden muß eine größere Freiheit der Arbeitnehmer, Ar=
beit
zu ſuchen und anzunehmen, wo ſie ſich bietet. Auch eine Neu=
rgelung
der Arbeitsloſenverſicherung iſt notwendig. Einer der
wirkſamſten Wege zur Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit iſt die Wie=
derherſtellung
der Wehrhoheit des deutſchen Volkes. Statt Ab=
rüſtung
der anderen ſollten wir nach dem Grundſatze Gleiches
Recht für alle! die Wiederherſtellung der Wehrhoheit Deutſch
lands fordern. Der Landbund hat es für ſeine Pflicht gehalten,
ſeine Kampfkraft einzuſetzen für die Erreichung einer Regierung
die den Willen beſitzt, die deutſchen Kraftquellen in ſchwerſte
Schickſalsſtunde auszuſchöpfen und die letzten Reſerven einzuſetzen
im Kampfe für Freiheit und Leben des deutſchen Volkes.

Heute Beginn der Abrüſtungskonferenz.

Die Abrüſtungskonferenz wird, wie entgegen allen Ver=
tagungsgerüchten
beſtimmt erklärt wird, am Dienstag, 2. Februak,
um 16.30 Uhr, zuſammentreten. Die Sitzung iſt auf den Nach=
mittag
verlegt worden, um auch der amerikaniſchen Oeffentlichkeit
das Anhören der durch Radio übertragenen Rede des Präſidenten
Henderſon zu ermöglichen. Die Konferenz wird ſich in ihrer
erſten Sitzung wahrſcheinlich darauf beſchränken, je einen Aus=
ſchuß
zur Prüfung der Vollmachten und zur Aufſtellung der
Geſchäftsordnung einzuſetzen. Der Beginn der allgemeinen Aus=
ſprache
iſt früheſtens Ende der Woche zu erwarten. Von da an
rechnet man auch mit dem Eintreffen einiger der maßgebenden
europäiſchen Staatsmänner, insbeſondere des deutſchen Reichs=
kanzlers
und des engliſchen Premierminiſters.

Die Bücher, von denen hier die Rede iſt, ſcheinen außer den
gleichlautenden Verfaſſernamen wenig gemein zu haben: das einſt
weltberühmte Buch des letzten Vertreters antiker Geſamtbildung
und die Lebensbeſchreibung eines heut unbekannten Venezianers
aus der Frühzeit ihrer Wiedererweckung. Aber wie ſchon dieſe
Gegenüberſtellung der Bücher eine Art von Symmetrie ergibt, ſo
wird auch die Betrachtung ihres Inhalts auf ein Gemeinſames
führen, das heute jeden mit geiſtigen Dingen Befaßten berührt,
auf die Frage nach dem Sinn der Bildung überhaupt, oder
anders geſagt: nach dem Verhältnis von Geiſt und Staat. Hier
Boéthius der Römer im Gotenreich, der dem neuen Staat zum
Opfer fällt und den alten Geiſt über Jahrhunderte hin rettet
dort Barbaro, der Angehörige des erſten Staatsvolks der
Neuzeit, der ſich dem alten Geiſt verſchreibt und ihn in neuen
Staatswillen verwandelt und ſo bewahrt. Ein heroiſcher Unter=
gang
und ein heroiſcher Aufgang!
Boéthius hat ſein Buch im Kerker geſchrieben, vor der Hin=
richtung
, die auch Wohlgeſinnten das Bild des großen Theoderich
getrübt hat. Die alte Philoſophie den meiſten bis dahin
nur noch ein Zierat, ihm ſein Leben lang das ernſteſte Anliegen
ruft er nochmals zu ihrem ſchwerſten Werk auf: Troſt und Halt
zu ſein beim Verluſt jedes Glückes. Er iſt ihr Märtyrer geblieben,
und ſein Buch ſtrahlte im ganzen Mittelalter wie eine heilige
Schrift. Es hat noch Dante am Scheideweg ſeines Lebens Licht
gegeben. Zugleich war dies Werk mit anderen des Boéthius die
ſchmale Brücke auf der faſt das geſamte Geiſtesgut des Alter=
tums
über die Kluft der Zeiten hinübergetragen wurde. Seine
einſtige Verbreitung bezeugen noch etwa 400 Handſchriften. Viel=
leicht
iſt heute, da wir wieder zwiſchen Ende und Anfang zu
ſein ſcheinen, die rechte Zeit zu ſeiner Wiedererweckung, und
kein beſſerer Vermittler war zu denken als Eberhard Gothein, der
Heidelberger Gelehrte, in dem einſt Dilthey wie Burckhardt
ihren Nachfolger erſahen, er ſelbſt vielleicht der letzte Humaniſt
der umfaſſendes Wiſſen in eigene Bildung verwandelte. Er hat ſein
Lebtag an der Uebertragung ſeines Lieblingsbuches gearbeitet
und die zahlreichen metriſchen Stellen alle im Versmaß des
Urtertes wiedergegeben, auch dazu vielleicht als Schleſier einiger=
maßen
vorausbegabt. Marie Luiſe Gothein hat nach ſeinem Tod
die fromme Pflicht der Herausgabe übernommen und in einem
Nachwort die Lebensbeſchreibung des Bocthius ſowie die not=
mneudigſten
Erklärungen beigegeben. Der anfpruchslos ſchöne
Druck des zweiſprachigen Textes hat ihr noch vorgelegen. Vor

*) Boöthius, Troſt der Philoſophie, lateiniſch=deutſch (überſetzt von
Eberhard Gothein). Verſag Die Runde Berlin 1932. Kart, 6 R.
Peurt Gothein, Framesco Barbary (Früh=Humanismus und Stgat=
Leinen 15 RM.
kunſt in Benedia). Verlag Die Runde, Berlin 1232.

wenig Wochen wurde auch ihr Tod an dieſer Stelle gemeldet
und ihr Lebenswerk kurz gewürdigt.
Dem noch jungen Sohn dieſer beiden Eltern verdankt man
das andere angekündigte Buch: eher ein Heldenepos nach jener
Tragödie. Früh=Humanismus und Staatskunſt in Venedig
heißt der Untertitel, der zunächſt mehr verrät als der bisher
kaum einigen Hiſtorikern vertraute Name Francesco Barbaro.
Hat man aber das Buch geleſen, ſo wird man den Klang dieſes
Namens nicht mehr vergeſſen. Wir ſehen in guter Gliederung,
reichlich beleuchtet durch Urzeugniſſe, das Leben eines der großen
venezianiſchen Herren vor uns ablaufen, die man kaum je als
Perſonen kannte, deren Umkreis nur einen romantiſchen, oft
romanhaften Schimmer ausſtrahlte. Barbaro ſelbſt iſt Mitarbei=
ter
jenes Dogen Foscari, deſſen Tragödie Byron gedichtet hat,
er hat in dem vielberufenen Rat der X geſeſſen, er iſt einer
der ſechs Richter, die vor der Enthauptung des Söldnerführers
Carmagnola das Urteil ſprechen. Wie aber ſieht ein ſolcher
Mann in der Nähe aus?
Wir ſehen den begabten Sohn aus einer der großen Adels=
familien
mit Feuereifer die noch neuen Studien des Altertums
ergreifen, nicht nur die des römiſchen, ſondern auch die damals
noch ſehr ſeltenen Griechen, die dem halb=byzantiniſchen Vene=
dig
allerdings etwas näher lagen. Er iſt der Stolz ſeiner Leh=
rer
, aber nicht das Wiſſen liegt ihm am Herzen, ſondern das
Weſen, und wie von je entzündet ſich ſein eigener Ehrgeiz an
den Geſtalten des Plutarch, den er unter den erſten im neuen
Abendland geleſen und überſetzt hat. Mit etwa 25 Jahren
ſchreibt er als Hochzeitsgabe für ſeinen Florentiner Freund
Lorenzo de‟ Medici (den Bruder des Coſimo und Großonkel des
berühmteren Magnifico) in dem neuen Latein: ein Buch über
das Eheweſen, das ſein einziges geblieben iſt, aber ſeinen
Namen als Schriftſteller dauernd bewahrt hat. Bald laſſen
ihm die verſchiedenſten Staatsämter, Verwaltungspoſten und
Geſandtſchaften (in denen er zugleich ſeine Rednergabe zu be=
währen
hat), keine Zeit mehr für anderes Schrifttum als die
meiſt politiſchen Briefe, die aber auch berühmt blieben und ge=
ſammelt
wurden. Doch erſcheint er dauernd als Freund und
bald als Gönner faſt aller damals namhaften Altertumskundigen.
Zugleich bleibt er mehr als die meiſten unter dieſen ein treuer
Anhänger und Beförderer der Kirche auch dies von jeher
venezianiſches Erbteil. Auf der Höhe ſeines Lebens ſtellt ihn
die Vaterſtadt zur Zeit ihres ſtärkſten Ausgreifens an die meiſt
gefährdete Stelle: Als Kommanbant don Brescia rettet er die
ſo gut wie verlorene Stadt gegen die beſten Heerführer der
Zeit während dreijähriger Belagerung eine geſchichtlich:
Großtat, die ſeinen Ruhm ſogleich in der damaligen Welt ver=
breitet
. In der weiteren Folge ſeines Lebens, die ihn ſelbſt
nicht mehr ſolcher Gefahr ausſetzt, aber Venedig noch öfter am
Rand des Untergangs ſieht, erweiſt ſich ſein Rat, ob befolgt
oder nicht befolgt, beſtändig als der richtige. Er allein ſcheint

das wahre Maß in den Zeiten des Erfolgs zu behalten und iſt
unbeugbar wie keiner bei Gefahr oder Niederlage. So urteilen
denn die Berufenen, als er im 63. Jahr als wahrſcheinlichſter
Anwärter des Dogenamtes ſtirbt, daß Venedig an ihm ſeinen
beſten Mann verloren hat.
Man ſieht, dies iſt eine Art des Humaniſten, die ſich von
dem ſonſt bekannten, vor allem florentiniſchen Typus ſehr unter=
ſcheidet
, der doch auch noch am Anfang des langen Weges ſtehl,
welcher aus dem Ehrennamen des Literaten einen Schimpi
namen gemacht hat. Er läßt eher an römiſche oder engliſche
Geſtalten denken. Doch darüber hinaus erſcheint er nicht nur als
Vertreter allgemeinen ſtaatlichen Wiſſens und Lebens, ſondern
wirklich als ein hervorragender Einzelner. Jedes Wort, das mi
von ihm vernehmen, hat den Ton gewichtiger Anmut, der eine
ſicheres Zeichen innerer Größe iſt. Vorbildlich auch ſeine immel
gleiche Verbindlichkeit gegenüber alten Feinden und früheren
Freunden!
Dieſer Mann wird uns vorgeführt inmitten einer polittſch
höchſt bewegten Umgebung. Es iſt die vielfältig zerſplitterie
Zeit zwiſchen dem Konſtanzer Konzil und der Eroberung bon
Konſtantinopel, zugleich eine Zeit großer innerer Spannung
zwiſchen dem endenden Mittelalter und der noch knoſpenhaften
Erneuerung. Wir hätten gern ſein Bildnis, das leider verloren.
iſt. Die Art dieſer Menſchen mag man ſich etwa nach dem 9ſ.
gezeigten Bildnis des Dogen Loredano denken, der freilich
ſpäter iſt (ein Loredano war auch Barbaros Schwiegervater!
Immerhin wird er uns lebendig genug in der Darſtellung
unſeres Verfaſſers, der gar nicht die Eigenſchaften eines gelau.
figen Schreibers beſitzt, aber nicht nur eine ausgeſprochen nobe‟
liſtiſche Begabung, ſondern auch zweifellos politiſchen Sinn zelg
beides aus dem gleichen Grunde: er dringt überall zum ſeellal
körperlichen Verhalten des Handelnden durch, und er ſieht Die
Entſcheidungen aus menſchlicher Haltung kommen, nicht aus Dei
Umſtänden, und darin darf er ja des Verſtändniſſes auet
jüngeren Generationen gewiß ſein.
Das Buch iſt noch mit einem ſehr vollſtändigen wiſſenſchall=
lichen
Apparat verſehen, und wenn auch ſein eigentlichet
Sinn nicht nach dieſer Seite geht, ſo mußte doch eine ſehr Un
faſſende Vorarbeit auch durch Aufſuchen handſchriftliche.
Quellen geleiſtet werden, die zu manchen neuen Entdeckunge‟
geführt hat.
Peinliche Textherſtellung ſcheint (wie auch bei zauchei
guten Gelehrten) ſreilich nicht die Gube des Verfaſſers. 2ls
verraten häufig mangelhafte Stellen beſonders der Anmerkunge.
Allein ſie ſind unwichtig, und dem Forſcher ſind alle Dee

Zuletzt iſt noch zu ſagen, daß das Buch feine äußere Gena

gewieſen.
in der L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei empfangen hat U
mit deren Lob das unſerer Paterſtadt weiter verbreiten Mihe
F. G

[ ][  ][ ]

Dienstag, 2. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 33 Seite 3

Die Sapanet bomoatoieten kunting.
jmpaniſche Truppenlandungen in Nanking unker dem Schuk von Sperrfeuer. China lehnk Kriegserklärung
ab, leiſtei aber Widerſtand bis zum äußerſten. Belagerungszuſtand über Schanghai.
Amerikaniſche, engliſche und franzöſiſche Kriegsſchiffe auf dem Wege nach Schanghai.
Schaffung einer neukralen Zone in Schanghai
japaniſcher Zeuerüberfall auf Nanking

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ohne jede vorherige Warnung.
EP. Waſhington, 1. Februar.
Japaniſche Kriegsſchiffe, die den Yangtſe=Fluß hinaufgefahren
varen, haben, wie der Kommandant des amerikaniſchen Zerſtörers
Simpſon an das Staatsdepartement funkte, die Beſchießung der
himeſiſchen Hauptſtadt Nanking eröffnet. Die Beſchießung ſei, ſo
ſerßt es in dem Bericht, ohne jede vorherige Warnung erfolgt, und
habe ſein Schiff nur mit größter Mühe aus der Feuerlinie ent=
ernen
können. Infolge der Beſchießung der Stadt durch einen
ſwaniſchen Kreuzer ſind Tauſeude von Zivilperſonen in die
llußengebiete geflohen. Ueber die japaniſche Landungsaktion bei
ſanking wird in einem Reuter=Telegramm mitgeteilt, daß japa=
tiche
Kriegsſchiffe um 23.15 Ortszeit begonnen haben, Nanking
nt Geſchützfeuer zu belegen. Die japaniſchen Marineſoldaten
varden unter dem Schutze heftigen Sperrfeuers an Land gebracht.
Etbitterte Kämpfe ſind im Gange. Vor Nanking liegen vier japa=
iſche
Kreuzer und drei Zerſtörer, während die Chinſen dort drei
Kenonenboote, die Vereinigten Staaten und Großbritannien je
ie Kanonenboot ſtationiert haben.
Die Ereigniſſe in Schanghal.
Schanghai, 1. Februar.
Weitere engliſche, amerikaniſche und franzöſiſche Truppen wer=
er
in Schanghai erwartet. Heute landete eine neue Abteilung
naliſcher Marine=Soldaten. Am Mittwoch werden 800 Mann
hottiſcher Truppen ankommen. Weitere bei Hongkong ankernde
naliſche Kriegsſchiffe ſind in Bereitſchaft, nach Schanghai aus=
alaufen
. Auch ein franzöſiſches Bataillon wurde von Tientſin
ah Schanghai beordert. Wenn alle dieſe Verſtärkungen einge=
roffen
ſein werden, wird ſich die Zahl der ausländiſchen
andtruppen in Schanghai auf ungefähr 12 000
Nann erhöhen, Polizei= und Marine=Truppen nicht eingerechnet.
Die Kämpfe zwiſchen den Chineſen und den Japanern wurden
m ganzen Tage, wenn auch nicht in dem ernſten Maße wie am
ianstag, fortgeſetzt. Die Japaner begründen die Beſetzung des
auptpoſtamtes damit, daß von dort aus auf japaniſche Truppen
eſchoſſen worden ſei. Dieſelbe Begründung wird von den Ja=
arern
auch für die Beſchießung einer amerikaniſchen Fabrik an=
efüührt
, die jedoch nur geringen Schaden angerichtet hat.
Die internationale Siedlung und der franzöſiſche Stadtteil
und mit Stacheldrahtverhauen geſichert. Ein Verlangen des ja=
uu
iſchen Kommandanten, Truppen in den franzöſiſchen Stadtteil
mnarſchieren zu laſſen, um die dort wohnenden Japaner zu
ſützen, wurden von den franzöſiſchen Behörden aufs entſchiedenſte
ilickgewieſen. Die japaniſche Bevölkerung dieſes Stadtteils wurde
un der franzöſiſchen Behörde angewieſen, ſich nach dem unter
bpaniſcher Aufſicht ſtehenden Stadtteil Hongkiu zu begeben.
Alle Zivilperſonen in der Internationalen Siedlung, dürfen
e Straßen in der Zeit von 10 Uhr abends bis 4 Uhr morgens
ſhe beſondere Erlaubnis nicht betreten.
Die Vermittlungsbemühungen des engliſchen und des ameri=
tiäſchen
Generalkonſuls werden fortgeſetzt. Die Schwierigkeiten,
inen tatſächlichen Waffenſtillſtand zu erreichen, beſtehen darin,
7a1 Chineſen und Japaner ſich gegenſeitig den Bruch des am Frei=
i
9 erklärten Waffenſtillſtandes vorwerfen.
Wie der chineſiſche Oberkommandant mitteilte, wird ein An=
iff
auf die in der internationalen Siedlung ſtehenden japani=
nen
Truppen auf keinen Fall vor der Ankunft der amerikaniſchen
riegsſchiffe erfolgen, da die Chineſen von dieſen eine beruhigende
Birkung auf die Japaner erwarten.
iükſendung einer japaniſchen Diviſion nach Schanghai
Tokio, 1. Februar.
Im Verlaufe einer Beratung zwiſchen dem Kriegsminiſter,
m Marineminiſter und dem Außenminiſter iſt beſchloſſen wor=
en
, eine Diviſion des Landheeres nach Schanghai zu entſenden,
n die Marinefüſiliere abzulöſen. Dieſer Beſchluß bedarf noch der
uſimmung des Kabinetts, das morgen zuſammentreten wird.

an dem Widerſtand Japans geſcheikert.
Der Plan der Errichtung einer neutralen Zone in Schanghai
iſt an der Hartnäckigkeit und Unnachgiebigkeit des japaniſchen
Admirals Schioſawa geſcheitert. Dieſer hatte die Annahme des
Vorſchlags davon abhängig gemacht, daß das von beiden Parteien
geräumte Gebiet ſofort von engliſchen und japaniſchen Truppen
beſetzt und patrouilliert werde. Dieſer Wunſch Schioſawas war
wegen der damit verbundenen Gefahren jedoch undurchführbar.
Die Chineſen hatten dem Plan keinen Widerſtand entgegengeſetzt
und ſich bereit erklärt, ihre Artillerie zurückzuziehen, falls die Ja=
paner
auf die fernere Verwendung von Bombenflugzeugen ver=
zichten
wollten. Aber auch das wurde von den Japanern abge=
lehnt
. Es wurde nach Beendigung der Beratungen lediglich be=
kannt
gegeben, daß der von keiner Partei beachtete Waffen=
ſtillſtand
weiter fortdauere.
Die Politik der Nanking=Regierung: Unbedingker
Widerſtand ohne ausdrückliche Kriegserklärung.
Der neue chineſiſche Außenminiſter Lowenkau hat kategoriſch
die Nachricht dementiert, China würde noch heute Japan den
Krieg erklären. Er habe vielmehr betont, daß China niemals
den Krieg erklären werde, aber daß es Widerſtand leiſten und
bis auf den letzten Mann und auf die letzte Patrone kämpfen
werde, ſo lange Japan China Gewalt antue und es erniedrige.
Die legitime Verteidigung ſei ſtets durch das internationale
Geſetz und ſogar durch die Humanität gerechtfertigt. In einem
von einem amerikaniſchen Zerſtörer aufgefangenen Funkſpruch
Tſchiangkaiſcheks an die chineſiſche Armee heißt es, die Politik
der Nanking=Regierung ſei: unbedingter Widerſtand ohne aus=
drückliche
Kriegserklärung. Der Vertreter des Pariſer Büros
der Kuomintang gab Erklärungen an die Preſſe ab, in denen er
von dem Widerſtand bis zum äußerſten ſpricht. Dieſem Wort
würden jetzt Millionen von Chineſen gehorchen, weil ſie ver=
ſtanden
hätten, das China nicht mehr zurückweichen könne. Jede
Konzeſſion, die China den Japanern gemacht habe, habe einen
neuen Uebergriff der Japaner zur Folge gehabt. Dieſer Krieg
werde der heilige chineſiſche Krieg ſein. China werde ihn
allein führen und ſelbſt ein eventuelles Bündnisangebot einer
anderen Macht ausſchlagen.
Neue Prokeſtnoke Englands und Amerikas
an die japaniſche Regierung.
England und die Vereinigten Staaten haben eine neue Pro=
teſtnote
an die japaniſche Regierung geſandt, in der ſie ſich über
das Vorgehen der Japaner in Schanghai beſchweren. Der
amerikaniſche Botſchafter hatte heute morgen eine längere Unter=
redung
mit Außenminiſter Yoſhiſawa.
Japans Ankwork auf den britiſchen Prokeſt.
Tokio, 1. Februar.
Der Außenminiſter erklärte dem britiſchen Botſchafter, der
ihm den Proteſt ſeiner Regierung gegen die japaniſchen Maß=
nahmen
in Schanghai zur Kenntnis brachte, daß die von den
Japanern in Schanghai ergriffenen Maßnahmen nicht das Min=
deſtmaß
des Notwendigen überſchritten hätten, und gab. zu ver=
ſtehen
, daß der britiſche Proteſt auf falſchen Informationen zu
beruhen ſcheine, die propagandiſtiſcher Natur ſeien.
Anumſchränkke Bollmachken
für den amerikaniſchen Bokſchafter in Tokio.
Der amerikaniſche Botſchafter in Tokio iſt ermächtigt worden,
vollkommen ſelbſtändig mit den anderen Diplomaten in Japan
zuſammenzuwirken, um die Amerikaner und andere Ausländer in
China zu ſchützen.

Franzöſiſche Noke an Amerika.
Die franzöſiſche Regierung hat den Vereinigten Staaten offi=
ziell
mitgeteilt, daß Frankreich ſich an dem Vorgehen der anderen
Mächte in der Schanghai=Frage beteiligen werde, allerdings ließ
Frankreich wiſſen, daß es ſich nur zu ſolchen militäriſchen Maß=
nahmen
entſchließen könnte, die ſich auf die Verteidigung der
franzöſiſchen Konzeſſionszone beſchränken würden.
Jkalien und die Akkion der Mächke.
Waſhington, 1. Februar.
Die italieniſche Regierung hat der amerikaniſchen mitgeteilt,
daß ſie ſich den Bemühungen der Weſtmächte anſchließe, die dar=
auf
gerichtet ſeien, eine Verſchärfung der Kriſe in Schanghai zu
verhindern.
Das Staatsdepartement erklärte die Vereinigten Staaten
verfolgten mit der Entſendung von Kriegsſchiffen und Truppen
nach Schanghai, ausſchließlich den Zweck. Leben und Eigentum
amerikaniſcher Staatsangehöriger zu ſchützen.
Skimſon warnk.
Der amerikaniſche Staatsſekretär Stimſon betonte am Mon=
tag
, daß die amerikaniſchen Truppen und Kriegsſchiffe, die ſo=
eben
nach China entſandt wurden, lediglich zur Wahrung der
amerikaniſchen Intereſſen, insbeſondere zum Schutze von Leben
und Eigentum der amerikaniſchen Bürger in Schanghai und im
übrigen China beſtimmt ſeien. Die gegenwärtigen Kämpfe ſchie=
nen
nach den vorliegenden Meldungen mehr ein Franktireur=
krieg
als eine reguläre Schlacht zwiſchen organiſierten Truppen
zu ſein, jedoch ſei die Lage außerordenlich kritiſch
und es müſſe allesverſucht werden, um zu verhin=
dern
daß die internationale Niederlaſſung
der Schauplatz einer Schlacht zwiſchen China und
Japan werde, denn das würde eine ganz furcht=
bare
Kataſtrophe mit unheimlichen Folgen
heraufbeſchwören. Amerika und die Engländer täten
alles, um die ſtädtiſchen Behörden in Schanghai bei der Durch=
führung
des Waffenſtillſtandes zu unterſtützen, und Frankreich
und Italien ſcheinen ſich nunmehr auch ihrerſeits an dieſen Be=
ſtrebungen
beteiligen zu wollen.
Die amerikaniſche Schlachtflotte, beſtehend aus 65 Fahrzeu=
gen
, hat San Franzisko in Richtung Hawai verlaſſen, um dort
die Manöver abzuhalten.
Amerika lehnt Bekeiligung an der Unkerſuchungs=
kommiſſion
für Schanghai ab.
Genf, 1. Februar.
Die Regierung der Vereinigten Staaten hat die Einladung
des Generalſekretärs des Völkerbundes, ſich an der Unterſuchung
über die Vorgänge in Schanghai zu beteiligen, beantwortet. Das
amerikaniſche Staatsdepartement teilt in ſeinem Schreiben mit,
daß die Vereinigten Staaten an den Bemühungen des Völker=
bundes
, den Konflikt zwiſchen Japan und China beizulegen,
bereitwillig teilnehmen wollen. Einer direkten Vertretung der
Vereinigten Staaten in der Unterſuchungskommiſſion, die auf
Grund des Art. 15 des Paktes Feſtſtellungen an Ort und Stelle
in Schanghai treffen ſoll, ſtünden jedoch zwei Hinderniſſe ent=
gegen
. Zunächſt ſeien die Vereinigten Staaten nicht Mitglied
des Völkerbundes. Sodann gehe ja die Einſetzung dieſer Kom=
miſſion
nicht auf einen einmütigen Beſchluß des Völkerbunds=
rates
zurück, da Japan vorläufig Einwendungen gegen die An=
wendung
des Art. 15 erhoben habe. Das Staatsdepartement
hätte ſich, ſo heißt es weiter in dem Antwortſchreiben, entſchloſ=
ſen
, ſeinen Vertreter in Schanghai zu beauftragen, einen Be=
richt
über die Lage in Schanghai zu machen, und ihn dem
Generalſekretär für ſeine Unterſuchung zur Verfügung zu ſtellen.
Konferenz der Kleinen Enkenke in Monkreux.
Genf, 1. Februar.
Die drei Außenminiſter der Kleinen Entente, Prinz Ghika=
Rumänien, Beneſch=Tſchechoſlowakei und Marinkowitſch= Jugo=
ſlawien
ſind im Lauf des Montags in Montreux zu einer Be=
ſprechung
zuſammengetreten und haben in einem Communigus
erklärt, bei dieſer Gelegenheit alle politiſchen Probleme beſprochen
zu haben, welche die Staaten der Kleinen Entente evtl. be=
treffen
. Zum Schluß ſind auch die Fragen behandelt worden,
die ſich in Verbindung mit der Abrüſtungs=Konferenz ſtellen.
Dabei wurde über die Grundſätze und Methoden, die von den
drei Staaten verfolgt werden ſollen, um in Uebereinſtimmung
mit der Völkerbundsſatzung einen Erfolg der Konferenz zu
ſichern, ein Einvernehmen erzielt.

Ludwig Hardi.

Daß L.=Hardt ein glänzender Artiſt der Sprache iſt,
ſeit Jahren bekannt. Seine Sprachtechnik iſt ausgezeichnet.
ſie Stimme folgt jeder Nuance. Die Vokale klingen, jeder Kon=
mant
kommt zu ſeinem Recht. L. Hardt malt Worte, malt
ite mit der Stimme.
Und doch: iſt es Zufall oder Folge heutiger Auffaſſung, daß,
ſie kürzlich in Frankfurt, ſo jetzt in Darmſtadt, der Vortrags=
ſend
von L. Hardt nur eine ſchwache Zugkraft ausübte,
Auch in der Vortragskunſt wandelt ſich die Forderung der
i. Die Theatralik des Wortes muß der Sachlichkeit
1d der Innerlichkeit weichen. Gegenüber dem packenden
hthmus des Sprechchors wirkt die üppige Theatralik wie ein
ub lühter Mackartſtrauß. Und es will uns ſcheinen, als ob L.
tidt an Theatralik des Wortes gegen früher eher zu=, als ab=
eommen
hätte.
Für Wilhelm Buſchs klaren, behaglichen Humor will der
wüilſtige Barock dieſer Rezitationsart wenig paſſen. Auch dem
en ſinnigen Peter Altenberg ſteht eine ſchlichte Wieder=
Gbe beſſer zu Geſicht.
Ringelnatz kann ſchon mancherlei vertragen. Auch die
übeleien Münchhauſens können in der Manier eines
hen Aufſchneiders vorgetragen werden.
Die leichte, ſpritzige Betrachtung Alfred Polgars über
Girls kam der Sprechartiſtik Hardts entgegen. Sie wirkte
nüfant und hätte noch gewonnen, wenn nicht jede erotiſche Wen=
ing
unterſtrichen worden wäre.
Am beſten bewährte ſich Hardts Technik in der Tonmalerei
M Morgenſterns Tieren; man ſah die nachdenkliche
lusſchnecke langſam und vorſichtig aus ihrem Hauſe kriechen;
uin ſpürte die Bedächtigkeit der alten Schildkröte; man fühlte
harte Kraft des urweltlichen Steinnochſen! Dies waren
I.
ſbinettsſtücke einer ausgezeichneten Technik.

Elternabend der Ballonſchule.
Saalbau. Montag, den 1. Februar 1932.
Es iſt eine wirkliche Freude, die friſchen Jungensſtimmen zu
Reer, die Herr Born ganz außergewöhnlich gut geſchult hat.
hn, denke, eine Vortragsfolge, die 19 Lieder enthielt, ferner
AeSerholungen und Zugaben, und alles ohne jede ſtimmliche
ſwüdung, ohne daß ein einziger Ton geſchrien wurde! Dabei
Sopranſtimmen bis zum hohen b geſchult, und ſelbſt der
in dem Schüler der Oberſtufe überwogen, noch in beträcht=
der
Höhe frei. Im Anfange herrſchte eine gewiſſe Befangen=
die
bald hinweggeſungen war, und gegen Schluß ſangen die
Aben mit klarer, ſchöner Stimmgebung, vollſter Aufmerkſam=
und völliger Hingabe an die Sache, Sowohl gefühlvolle

Lieder wie auch die humorvollen wurden gleich gut vorgetragen.
Hierbei zeigte ſich, daß ſtets die Lieder in Dur=Tonarten reiner
intoniert wurden als die in Moll ſtehenden, ein Beweis dafür,
wie unſere Volksmuſik in Dur wurzelt und wir an dieſe
Tonalität gewöhnt ſind. Nicht ebenſo klar iſt der Unterſchied
des Gelingens bei akkordiſchem und polyphonem Chorſtil, denn
alle gut und geſanglich geſetzten polyphonen Geſänge gerieten
ebenſogut wie die natürlich harmoniſchen. Die größten Schwie=
rigkeiten
boten Klage aus den niederländiſchen Volksliedern,
die Sätze alter Liebesweiſen von W. Henſel und W. Rein, be=
ſonders
gut klangen die Lieder Vom Morgen zum Abend
ganz virtuos wurden die Scherzlieder im Anfang des 2. Teils
vorgetragen, und wirkliche Leckerbiſſen waren die Chorſätze mit
einzelnen Inſtrumenten von Otto Jochum, die allgemeines
Entzücken hervorriefen und mit beſonderer Liebe und Freude
geboten wurden. Born als unvermüdlicher Leiter bewies nicht
nur ſeine große Muſik= und Dirigentenbegabung, nicht nur ſein
vorbildliches Lehrgeſchick und ſeinen außergewöhnlichen Fleiß,
ſondern auch ſeine Gabe, bei ſeinen jungen Sängern Begeiſterung
und Freude zu erhalten. Zwiſchendurch ſpielte ein Orcheſter aus
Schülern höherer Lehranſtalten, zum Teil früheren Ballon=
ſchülern
, den Schlußſatz der letzten D=Dur=Sinfonie von Haydn,
den Kaiſerwalzer von Joh. Strauß und den Florentiner Marſch
von Fucik. Als Soliſt hörten wir den jungen Herrn Born
die beiden letzten Sätze des Klarinettenkonzerts von Mozart
techniſch und muſikaliſch ſehr gut vortragen. Der Saalbau war
anſcheinend bis zum letzten Platz beſetzt, und die Hörer ließen
ſich durch die meiſt vorzüglichen Darbietungen in beſte Stim=
mung
verſetzen, ſo daß reichſter Beifall geſpendet wurde. F. N.

* Joſef Meihs Bauerntheaker
aus Bad Reichenhall iſt nach langer Zeit wieder einmal zu kurzem
Gaſtſpiel in Darmſtadt. In alter Friſche, mit dem gewohnten,
köſtlichen Humor, den man heute ſo gut gebrauchen kann! Beſon=
ders
, wenn er ein ſo befreiendes Lachen auslöſt, wie es geſtern
abend im Orpheum bei den erfreulich zahlreichen Beſuchern
Die fünf Karnickel taten.
Julius Pohl hat dieſe luſtige Dorfbegebenheit, eine köſtliche
Komödie, gedichtet, d. h. dichten iſt vielleicht etwas viel geſagt.
Erfunden hat er ſie und zu dem überwältigenden Bühnenerfolg
bringt die Komödie die ganz ausgezeichnete Aufführung des
Meth=Enſembles.
Beſonders Joſef Meth ſelbſt, der Unverwüſtliche, dem der
Schalk aus allen Nähten ſeines Anzuges und aus den liſtigen
Augen blitzt. Er ſchert ſich den Teufel um die Dichtung, aber er
reißt mit ſeiner Laune, mit ſeinem Humor alle Mitglieder mit,
und die köſtliche Laune teilt ſich über den Orcheſterraum den Sitz=
reihen
mit, bis aus dem Lächeln ein Heiterkeits ſturm durch die
Rotunde des Orpheums brauſt!

Dieſe fünf Karnickel ſollen nämlich eigentlich fünf ent=
zückende
Haſerln aus dem Varieté der Nachbarſtadt ſein, auf die
fünf Lebemännern aus irgendeinem Neſt in Hinterbayern durch
einen geriſſenen Reiſenden Appetit gemacht wird. So, daß ſie
das Wagnis unternehmen, ihre Ehegeſponſte zu betrügen und die
Tarockkaſſe mit den Haſerlin verjubeln wollen. Was allerdings
daneben gelingt und aus den Lebemännern ſchließlich fünf ſün=
denbeſchwerte
Karnickel macht.
Bis es aber ſoweit iſt, erlebt man die tollſten Dinge an Ver=
wechſlungs
= und Situationskomik in geſchickter Steigerung bis
zum grotesken Schluß.
Den Erfolg macht, wie geſagt, das Spiel. Sowohl die
Einzelleiſtungen hier an der Spitze Joſef Meth und Leni
Meth, Maria Kurz wie in dem glänzend routinierten
Zuſammenſpiel, in dem u. a. Heini Scholz, Käthi Sippl,
Sepp Döbrich, Mirzl Schneider, Sepp Simmerl, Sepp
Geromiller und die entzückende Marianne Schott in be=
deutſamen
Rollen vertreten ſind und ihre Aufgaben glänzend
löſen.
Wie immer, werden die Zwiſchenpauſen durch die Zithervor=
träge
ausgefüllt, die ſehr gefallen. Joſ. Wildmoſer, Joſ.
Simmerl und Joſ. Döbrich ſind die Künſtler, die geradezu
bejubelt werden.
Goethe=Zeiern im ſernen Ausland.
Noch bevor wir in Deutſchland das Goethejahr durch eine Feier ein=
leiteten
, haben unſere Landsleute in Santiago in Chile bereits eine
Feier zum Goethejahr veranſtaltet. Der deutſche Geſandte Dr. Franz
Olshauſen hielt die Anſprache, Frau Anita Fuchs=Peters ſang Lieder
von Schubert mit Goetheſchem Text. Profeſſor Dr. Ad. Meher aus Ham=
burg
hielt einen Vortrag über Goethe in Frankfurt mit Lichtbildern.
Es folgten Rezitationen aus dem Fauſt und Prometheus.
Der Volksſpende für Goethes Geburtsſtätte wurden als Erlös aus
dieſer Feier 200 RM. überwieſen.
Unſere deutſchen Volksgenoſſen in Santiago ſind nicht die einzigen
Auslandsdeutſchen die der Spende ihre Hilfe zuteil werden laſſen. Dem
Hochſtift ſind aus dem Auslande von deutſchen Vereinen bereits mehrere
Spenden zugegangen; ein ſchönes Zeichen der Verbundenheit aller Deut=
ſchen
in der Verehrung ihres großen Dichters.

Eine zeitgemäße Denkſchrift. Der Reichsverband Deutſcher
Verwaltungs=Akademien iſt mit einer Denkſchrift über eine plan=
volle
Fortbildung an die Oeffentlichkeit getreten. Die Denk=
ſchrift
ſucht den Nachweis zu führen, daß eine planmäßige Aus=
geſtaltung
der Fortbildung zu höchſter Leiſtungsfähigkeit der Be=
amten
und öffentlichen Angeſtellten unter größter Sparſamkeit
und möglichſt nutzbringender Verwendung der knappen, zur Ver=
fügung
ſtehenden Geldmittel ein dringendes Erfordernis darſtellt.
Die in der Denkſchrift gewieſenen Wege verdienen weitgehende
Beachtung aller beteiligten Stellen; die Mitarbeit der Verwal=
tungs
=Akademien an den modernen Bildungsproblemen wird
zweifellos allſeitig dankbar begrüßt werden.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 33

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

OREE
OUM

geb. Kuckein
Bitwe des Oberſtleutnant a. 9. von Kameke
im achtzigſien Lebensjahr.
Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen:
Gebhard von Kameke, Major a. O.
Käte Waitz, geb. von Kameke
Eliſabeth von Kameke
Ilſe von Kameke.
Darmſtadt, den 31. Januar 1932. 889

Die Beerdigung findet Mittwoch, den 3. Februar, nach=
mittags
3½ Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.

Todes=Anzeige.

Heute früh 4½ Uhr wurde mein lieber, guter Mann,
unſer treuſorgender Vater, unſer lieber Schwieger=
ſohn
, Bruder, Schwager und Onkel

Herr Alex Lewerenz

im Alter von 44 Jahren von ſeinem ſchweren Leiden
erlöſt.
In tiefem Leid

Im Ramen aller trauernden Hinterbliebenen:
Gretel Lewerenz, geb. Trumpfheller.

Darmſtadt, den 1. Februar 1932,
Eliſabethenſtr. 49,

Die Beerdigung findet am Mittlvoch, den 3. Februar
1932, 3 Uhr nachmittags, auf dem Waldfriedhof ſtatt

Statt Karten.
Nach langem, mit großer Geduld ertragenem, ſchwerem
Leiden entſchlief heute vormittag mein lieber Mann,
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager
und Onkel

Herr

Guſtav Berkling

Miniſterialamtsobergehilfe

im 65. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Berkling, geb. Rupp
Guſtav Berkling u. Frau Erna, geb. Liebel
und Enkelkinder
Darmſtadt, Wenckſtr. 6 II, Sommerſchenburg, Goddelau.
den 1. Februar 1932.
Die Beerdigung findet Mittwoch, 3. Febr. 1932, 15 Uhr.
au dem alten Friedhof, Nd.=Ramſtädterſtraße, ſtatt

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Darmſtadt, Grub am Forſt, Fulda, den 31. Januar 1932.
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Beerdigung Mittwoch, den 3. Februar, nachmittags 2 Uhr, auf dem
Waldfriedhof.
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
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Entſchlafenen ſagen wir herzlichen
Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Schmidt für ſeine tröſtende
Grabrede und dem Militärverein für
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Zurück

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ſacht
und ſie alt erſcheinen läßt Sobald dieſer weſent=
liche
Beſtandteil den Geweben zurückgegeben iſt, nimmt
die Haut wieder neue, jugendliche Schönheiten an. Echtes

KR e
derschön! Ich bin so stolz und
Tglücklich, eine Mutter zu haben,
die aussieht wie meine Schwester.

Biocel, von jungen Tieren gewonnen, iſt jetzt in der
roſafarbigen Creme Tokalon Hautnahrung gemäß
der beſonderen Vorſchrift des Prof. Dr. Stejskal ent=
halten
. Durch ihren Gebrauch kann eine gealterte, ver=
blühte
Haut raſch verjüngt werden; Falten verſchwinden

und ſchlaffe Geſichtsmuskeln werden gekräftigt und
geſtärkt. Benutzen Sie die roſafarbige Creme Tokalon
Hautnahrung des Nachis. Sie verſorgt Ihre Haut
mit dem Jugend verleihenden Vivcel und nährt ſie
wvährend Sie ſchlafen.
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[ ][  ][ ]

Dienstag, 2. Februar 19.-

Aus der Landeshaupkſtadk.

Darmffadi, den 2. Februar 1932.
Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen. Erledigt
eine Lehrſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der Volks=
zule
in Froſchhauſen, Kreis Offenbach.
Ruheſtandsverſetzung. Laut Urkunde vom 27. Januar 1932
u tt der Direktor beim Landtag, Regierungsrat Ernſt Schenck.
Imr 1. Februar 1932 auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die
1 ersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 19. Dezember 1923,
n der Faſſung des Geſetzes

ſwenheim, Jakob Bergmann auf ſein Nachſuchen, vom
Februar 1932 an; am 28. Januar der außerordentliche Pro=
eſor
für Chemie an der Landesuniverſität und perſönliche Ordi=
grius
Dr. Wilhelm Meigen, mit Wirkung vom 1. April
92 an.

ie in Aidich dei Seitute eteie eranft.
Stellenbeſetzung. In der letzten Sitzung des Stadtrates
urde an Stelle des vor kurzem in den Ruheſtand getretenen
ierrn Heberer Herr Amtmann Heppenheimer, der lang=
ihrige
zweite Beamte der Stadtkaſſe, zum Stadtkaſſedirektor er=
aant
. Ebenſo wurde als Nachfolger des Herrn Wehn, Herr
öh. der ſeitherige Hausverwalter des Saalbaues, zum Haus=
wwalter
im Stadthaus gewählt.
Alt=Darmſtadt Verein für Ortsgeſchichte und Heimat=
ude
. Herr Schauſpieler Eduard Göbel veranſtaltet am Don=
erstag
abend in Alt=Darmſtadt im Fürſtenſaal einen
ſezitationsabend unter dem Leitwort Heimat und Mundart,
Is einer der beſten Kenner und Beherrſcher der Dialekte ver=
elt
Herr Eduard Göbel immer die rechte Auswahl zu treffen
und in die Feinheiten der Dichtung einzuführen. Gäſte müſſen
uſch Mitglieder eingeführt werden!

Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
rtitag, den 5. Februar 1932, findet nachmittags 4.30 Uhr im
enlshof, Weyprechtſtraße 6, eine Mitgliederverſammlung ſtatt.
ſie iſt gedacht in Form eines gemütlichen Zuſammenſeins mit
e und muſikaliſchen Darbietungen. Fräulein Anni Delp wird
ſio linvorträge bringen. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung
ſct der Vortrag der Vorſitzenden über Ziele und Aufgaben des
EF.B. Wir hoffen daß viele evangeliſche Frauen unſerer
ſtadt ſich die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, den D.EF.B.,
in Träger der evangeliſchen Frauenbewegung, näher kennen zu
rnen. Iſt doch gerade Frau A. Bernbeck, die in beſtändiger
ager Fühlung mit dem Bundesvorſtand ſteht beſonders geeig=
ei
. die Liebe und Freude zur Arbeit im Bunde zu wecken und
apflegen.
Evangeliſche Jugendgemeinſchaft. Hiermit machen wir die
elteren über 18 Jahre in den uns angeſchloſſenen Bünden noch
nmal auf den heute abend im Konfirmandenſaal im Schloß um
Uhr ſtattfindenden Vortragsabend aufmerkſam, an dem Herr
ſarrer Wintermann aus Frankfurt a. M. über Jugend und
olätik ſprechen wird. Der Eintritt iſt frei. Nach dem Vortrag

Gelegenheit zur Ausſprache vorhanden.
Der Bund der techniſchen Angeſtellten und Beamten. Orts=
trwaltung
Darmſtadt, hielt am 30. Januar 1932 ſeine Monats=
rrſammlung
ab. Nach einigen geſchäftlichen Mitteilungen gab
de 1. Vorſitzende. Herr Kollege Gisbert, bekannt, daß in dieſem
zür aus finanziellen Gründen ein Gautag nicht ſtattfinden wird.
ſugegen findet im März ein außerordentlicher Bundestag in
Kilin ſtatt, auf dem wichtige Beſchlüſſe über die Weiterentwick=
ſig
des Bundes gefaßt werden müſſen.
Feier des 5. Wohlfahrtsverbandes. Viele große und noch
nür kleine Fragen hat die Aktivität des 5. Wohlfahrtsverbandes
tsgelöſt. Die öffentliche Feier am Donnerstag, den 4. Februar,
ends 8 Uhr, in der Vereinigten Geſellſchaft wird Antwort geben
ſe Fachvorträge in kurzer klarer Form werden gehalten von
frrn Oberverwaltungsdirektor Hofacker, Frankfurt a. M., und
e leitenden Fürſorgerin. Schweſter Hulda Joſt, Berlin. Die
laſtleriſche Umrahmung liegt in den bewährten Händen des be=
eüten
Schnurrbuſchquartetts und der Madrigalvereinigung un=
rder
vorzüglichen Leitung von Herrn Prof. Dr. Friedrich Noack.
Volkshochſchule. Es wird nochmals darauf aufmerkſam
macht, daß heute um 20.15 Uhr, im Saale 234 der Techniſchen
oäſchule der Film vom Deutſchen Rundfunk Die Rund=
lir
ktechnik gezeigt wird. Karten ſind auch am Saalein=
Uns zu haben.

Seſſiſches Landestheater.

2022 Uhr T Gr. 1, 2, 3, 4, 5. 8, 7 u. 8.
mevstag, 4. Febr. Maria Magdalene. Ermäßigte Pr. 0.503 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend wird im Großen
us zum erſten Male Webers romantiſche Oper Oberon,
der Bearbeitung von Hermann Kaiſer, wiederholt.
Die letzten Vorſtellungen mit Paul Wegener. Mittwoch,
3. Februar, wird Paul Wegener zum letzten Male den
Nichael Kramer in Gerhart Hauptmanns gleichnamigem
Eick ſpielen. Donnerstag, den 4. Februar, zum letzten Male
zul Wegener als Meiſter Anton in Hebbels Maria Mag=
lena
.
Faſchingspremiere. Samstag, den 6. Februar, wird zum
ſen Male Carl Zuckmeyers Kakadu=Kakada in der
rmſtädter Faſtnachtsbearbeitung von Hans Schiebelhuth ge=
belr
. Regie: Heinz Arnold; Bühnenbild: Wilhelm Reinking.
Faſtnacht im Heſſiſchen Landestheater. Samstag, den
februar, wird im Großen Haus Die Dubarry, Operette
M Millöcker=Mackeben, geſpielt. Um 22.30 Uhr findet unter der
ſikaliſchen Leitung von Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt ein
ſchingskonzert und Kabarett, unter Mitwirkung des Soloper=
hals
der Oper und des Schauſpiels ſtatt. Samstag, den
februar wird Die luſtige Witwe von Lehar, und um
tUhr unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Maria Zwißler
Faſchingskonzert mit neuem Programm, ebenfalls unter Mit=
blung
der Solomitglieder der Oper und des Schauſpiels, ge=
ſicht
. Die Mieter haben heute Dienstag ein Vorkaufs=

cht. für die Vorſtellungen am 6. 7. und 8. Februar.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Reueſte Nachrichten

Nr. 38 Seite 4

Perbrauchen iſt auch eine Tugend!

Wenn man heute von der Weltkriſe ſpricht, iſt man geneigt,
das reiche Frankreich, das auf einem rieſigen Goldſchatz ſitzt, aus=
zunehmen
. Es ſcheint aber, daß auch dieſes Land nicht mehr die
glückliche Inſel iſt, für die man es allgemein hält. Allerdings
ſechs Millionen Arbeitsloſe, die das arme Deutſchland ernähren
muß, hat Frankreich nicht aufzuweiſen. Aber es zeigen ſich doch
ſchon Schatten auf dem bisher ſo hellen Bild. Kürzlich hat der
franzöſiſche Arbeitsminiſter einen Aufruf erlaſſen, aus dem die
Angſt, die Arbeitsloſigkeit könne ſich in Frankreich weiter ver=
größern
, ſchon recht ſpürbar durchklingt. Da Frankreichs Produk=
tion
in ziemlich ſtarkem Maße auf Luxusverbrauchsgüter ein=
geſtellt
iſt, muß die allgemeine Weltkriſe ſich ſchließlich auch hier
bemerkbar machen. Denn zuerſt wird man bei verringertem Ein=
kommen
auf Luxuskonſum verzichten. Man weiß, daß nach der
Entwertung des engliſchen Pfundes und der ſich verſchärfenden
Wirtſchaftskriſe in Amerika der Fremdenverkehr ſtark zurück=
gegangen
iſt, und die reichen Amerikaner und Engländer, die
zweifellos recht gute Abnehmer franzöſiſcher Luxusartikel, waren,
nunmehr zugeknöpfte Taſchen haben. Darunter leidet beſonders
die franzöſiſche Seideninduſtrie, die Automobilinduſtrie und nicht
zuletzt der Weinbau und beſonders die Champagnerfabrikation.
Der franzöſiſche Arbeitsminiſter iſt deshalb beſonders beunruhigt
über das Wachſen der Arbeitsloſigkeit in den Gebieten, wo die
genannten Wirtſchaftszweige heimiſch ſind. Er empfiehlt nun als
Heilmittel, die Franzoſen ſollten mit dem Sparen aufhören und
mehr ausgeben! Scharf tadelt er diejenigen, die Tanz. Konzerte,
Theater und Film kritiſieren, und weiſt darauf hin, daß das Ge=
deihen
einer Nation nicht bloß in der Befriedigung der ſogenann=
ten
lebensnotwendigen Bedürfniſſe, ſondern auch in den An=

ſprüchen an Kunſt, Luxus und Komfort beruhe. Er erläßt des=
halb
den uns einigermaßen ſeltſam anmutenden Aufruf: Trinkt
Champagner und Wein! Tragt ſeidene Wäſche und fahrt im
Auto.
Wenn der deutſche Arbeitsminiſter einen ſolchen Aufruf er=
laſſen
würde, würde man ſolche Worte wahrſcheinlich als Hohn
auslegen. Man würde ſo darauf reagieren, wie das franzöſiſche
Volk kurz vor der Revolution, als Marie Antoinette, der man
mitteilte, daß das Volk kein Brot zu eſſen hätte, geſagt haben ſoll,
dann ſolle es doch Kuchen eſſen. Aber ſo ganz unrecht hat der
franzöſiſche Miniſter doch nicht. So notwendig es auch in ſchlech=
ten
Zeiten iſt, ſein Geld zuſammenzuhalten und es für die nötigen
Exiſtenzmittel zu verwenden, ſo wichtig iſt es auch, ab und zu
einmal jedenfalls für denjenigen, der es noch einigermaßen
kann auch Geld für andere Dinge auszugeben. Denn von die=
ſem
Gelde leben wieder viele andere Leute. Wenn heute keiner
mehr in ein Reſtaurant ginge, ſo wäre das Heer von Kellnern,
Köchen, Küchenmädchen. Waſchfrauen, Plätterinnen, Reinemache=
frauen
uſw. brotlos. Hunderttauſende von Winzern und Gaſt=
wirten
wären ruiniert. Wer es ſich heute noch leiſten kann, ſollte
ruhig einmal eine Flaſche Wein auf ſeinen Tiſch ſtellen und ſich
deshalb keine Gewiſſensbiſſe machen. Denn dann gibt er anderen
Menſchen Brot und hilft einem beſonders ſchwer darniederliegen=
den
Zweige der deutſchen Landwirtſchaft. Ein Glas Wein, ſelbſt
eine Flaſche Wein iſt heute auch kein Luxus mehr, ſo billig ſind
die Preiſe geworden. Und wenn am Sonntag gelegentlich einmal
der Wein im Glaſe funkelt, bekommen wir neuen Mut und neue
Hoffnung, daß nach entbehrungsreichen Arbeitstagen auch wieder
beſſere und frohe Stunden kommen.

Großes Haus. kerttag, 2 Febr 19½, Ende gegen 28 Uhr, 4 14. Oberon.
Preſe 0.806 40 Mk. 19½22 Uhr. B 13. Boceaeeio.
(hwoch, 3 Febr Preiſe 0 705 60 Mk Imnerstag, 4 Febr 161 Uhr Geſchloſſene Vorſtellung.
Schneeflock und Regentropf. Kleines Haus. Gpetag. : Febr Iſeine Vorſtellung bnwoch, 8 Febr. 20- 921 Uhr Außer Miete Michael Kramer.
Ermäßigte Preie 0 503 Mr.

Lichtbildvorkrag Groenhoff.
Auf Einladung der Bücherſtube Bodenheimer ſprach Günther
Groenhoff geſtern abend im gutbeſetzten Hörſaal 326 der Tech=
niſchen
Hochſchule über ſeine Erlebniſſe als Segelflieger. Groen=
hoffs
Art, vom Segelflug und von ſeinen Leiſtungen zu erzählen,
iſt ſo friſch und packend, gelegentlich auch ſo draſtiſch und humor=
voll
, daß die anderthalb Stunden, für Vorträge im allgemeinen
eine lange Zeit, bei dieſem lebendigen und oft ſpannenden Be=
richt
im Fluge vergingen. Trotzdem viele Einzelheiten ſeiner
Rekorde durch die Zeitungsberichte bekannt ſind, lauſchte das
Auditorium voller Spannung den Schilderungen der außer=
ordentlichen
Leiſtungen, und die ſympathiſche Perſönlichkeit
Groenhoffs, ebenſo ſelbſtſicher wie beſcheiden, gewann ſofort die
Zuneigung ſeiner Hörer. Nachdem er von ſeiner angeborenen
Vorliebe für luftige Aufenthalte als Junge in den Bäumen des
väterlichen Gartens und auf Dächern und Baugerüſten erzählt
hatte, ſprach er kurz von ſeiner erſten Begegnung mit den Segel=
fliegern
der Waſſerkuppe, von ſeiner dreijährigen Ausbildung
zum Verkehrsflieger, ſeiner Tätigkeit als Fluglehrer auf der Waſ=
ſerkuppe
und gab dann eine ausführliche teilweiſe aufregende
Schilderung ſeines bekannten Gewitterfluges, der ihn von
München über Landshut, Regensburg bis nach Kaden in der
Tſchechoſlowakei brachte. Man muß Groenhoff bei dieſen Schil=
derungen
zugehört haben (oder kann es auch in ſeinem jüngſt
erſchienenen Buch nachleſen), um das ganze Wagnis, die Gefähr=
lichkeit
und auch Schönheit eines ſolchen Fluges durch Hagel, im
Gewitterdunkel und über den Wolken viele Stunden hindurch
nachfühlend miterleben zu können. Nicht weniger intereſſant
waren die Erzählungen von der Jungfrauexpedition und den
ſchwierigen Hochgebirgsflügen, bei deren einem der Fafnir, den
Darmſtädtern von den Schleppflügen im Frühjahr vorigen Jahres
bekannt, das Höhenſteuer beim Start verlor und trotzdem von
Groenhoff bis nach Interlaken hinunter und zu glücklicher Lan=
dung
gebracht wurde. Nachdem er von ſeinen jüngſten Schlepp=
flügen
in der Gegend von Davos und im Parſenngebiet erzählt
hatte, gab Groenhoff zum Schluß noch die äußerſt intereſſante
Schilderung eines anderen Gewitterfluges anläßlich des vorjäh=
rigen
Wettbewerbs auf der Waſſerkuppe, der ihn diesmal bis nach
Magdeburg brachte, und zeigte dann eine Reihe von Lichtbildern.
Reicher Beifall zeigte die Freude der Hörer an Groenhoff und
ſeinen hervorragenden Leiſtungen im Dienſt des Segelflugs.

Konzerl.

Im Gemeindehaus der Martinsgemeinde fand zu Gunſten
der Winterhilfe der Martinsgemeinde geſtern abend ein recht
gut beſuchtes und erfolgreich verlaufenes Wohltätigkeitskonzert
ſtatt. Mitwirkende waren die Damen Aga Zeh=Landzettel (Alt),
Frau Alwine Vogel (Klavier), Lehrerin an der Städtiſchen
Akademie für Tonkunſt, und Herr Willy Hannewald (Geige). Die
Vortragsfolge war ſorgfältig ausgewählt. Eine Invention von
Johann Sebaſtian Bach für Geige und Klavier eröffnete den
klaſſiſchen 1. Teil. Die zweiſätzige Violinſonate in (=Dur von
Joſef Haydn beſchloß ihn. Zwiſchen dieſen beiden Stücken
ſang die Sängerin eine Arie für Alt mit obligater Violine von
J. S. Bach Jeſus iſt ein guter Hirt und das bekannte Arioſo
von Händel, gleichfalls mit obligater Violine Dank ſei Dir
Herr. In der 2. Abteilung ſang Frau Zeh=Landzettel zwei
Lieder von Johannes Brahms O wüßt ich doch den Weg zu=
rück
und Die Mainacht, und zwei Lieder von Hugo Wolf
Verborgenheit und Auf einer Wanderung‟. Die geſchätzte
Sängerin, die am Anfang leicht behindert ſchien, ſang ſich bald
frei und ſo gelang es ihr, die Brahmslieder, namentlich aber
die beiden Hugo=Wolf=Lieder mit ihrer ſchönen Stimme, die ſich
nach der Höhe zu entwickeln ſcheint, zu voller Wirkung zu
bringen. Für den reichen Beifall dankte ſie durch die Wieder=
gabe
von Hugo Wolfs Der Gärtner. Frau Vogels gediegenes
Klavierſpiel kam den Liedbegleitungen ebenſo zugute, wie den
klaſſiſchen Stücken. Manchmal ſchien uns die Wiedergabe des
Klavierparts zu diskret, während wiederum der Geiger, der ſich
ſonſt ſeiner Aufgabe in jeder Hinſicht gewachſen zeigte, bei den
Altarien mehr hätte zurücktreten können. Den wirkungsvollen
Abſchluß des Abends bildete Beethovens Frühlingsſonate‟
durch Frau Vogel und Herrn Hannewalo, deren gewandte,
ſaubere Wiedergabe die Zuhörer erfreute.

Das Alice=Hoſpital wurde an den beiden letzten Sonn=
tagen
durch muſikaliſche Darbietungen des Poſaunenchors der
Martinsgemeinde ſowie des Jungfrauenverein der Stadt=
miſſion
und der Mandolinen=Konzert=Geſellſchaft 1906 erfreut.
Die korrekt und klangſchön vorgetragenen Stücke legten Zeug=
nis
ab von dem ernſten Streben und dem muſikaliſchen Ver=
ſtändnis
aller Beteiligten und wurden von den Kranken mit
großer Freude aufgenommen. Wir danken Dirigenten und Aus=
führenden
herzlich und hoffen auf baldiges Wiederſehen.
Aleſſandro Valente, der berühmte Mailänder Tenor, in
Deutſchland durch Elektrola=Schallplatten beſtens bekannt, gibt
kommenden Samstag und Sonntag im Orpheum zwei Gaſtkon=
zerte
, die ein Ereignis auf dem Gebiete der Sangeskunſt bedeu=
ten
dürften. Zum Vortrag gelangen deutſche und italieniſche
Arien und Lieder; am Flügel begleitet die hervorragende Kla=
viervirtuoſin
Ada Turana. Aleſſandro Valente der auch in
Frankfurt und im Kölner Rundfunk ſingen wird, befindet ſich auf
der Durchreiſe nach London. Weitere Mitteilungen; folgen.
(Siehe Anzeige.)
Skikurs in Seefeld in Tirol, 1200 Meter. Es wird noch=
mals
auf die heutige Anzeige hingewieſen und darauf aufmerkſam
gemacht. Die Fahrt geht in glatter Verbindung mit Schnellzug
von hier bis nach Seefeld und beginnt am 15. Februar. Anmel=
dungen
bei L. Müller, Kirchſtraße.
Stenographie und Maſchinenſchreiben. Beides erlernen
Sie in den auf langjähriger Erfahrung aufgebauten Kurſen der
Stenographenvereinigung Gabelsberger. Neue Kurſe in Einheits=
kurzſchrift
für Anfänger, Fortgeſchrittene und in Redeſchrift be=
ginnen
am Dienstag, den 2., und Freitag, den 5. d. M., im Lud=
wig
=Georgs=Gymnaſium. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen.
(Aenderung ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New
York, ab Bremen-Bremerhaven: D. Dresden 4. 2., D. Bremen
12. 2. Nach Mittelbraſilien: D. Gervin ab. Bremen
10. 2., ab Hamburg 13. 2. Nach dem La Plata: D. Zaaland
ab Bremen 3. 2., ab Hamburg 6. 2. Nach Südamerika
(Weſtküſte) via Panama=Kanal: D. Attika ab Hamburg 4 2., ab
Bremen 6. 2. Nach Madeira und den Kanariſchen Inſeln;
D. Arucas ab Bremen 13. 2. Nach Oſtaſien: MS. Havel
ab Bremen 2. 2., ab Hamburg 6. 2. MS. Leverkuſen ab Bremen
6 2., ab Hamburg 10. 2. MS. Rheinland ab Bremen 9. 2.
Nach Auſtralien: D. Moſel ab Hamburg 9. 2. ab Bremen
Afrika=Linien: Weſtliche Rundfahrt um Afrika:
D. Uſaramo ab Hbg. 6. 2. Nähere Auskunft aller angeſchloſſenen
Linien bei Anton Fiſcher, Darmſtadt, Frankfurter Straße 12/14,
Telephon 186.

Karneval im Hotel Traube. Nach alter Tradition finden
in den Faſtnachtstagen auch in Darmſtadts vornehmſter. Gaſt=
ſtätte
wieder karnevaliſtiſche Veranſtaltungen gediegenſter Auf=
machung
ſtatt. Um den Roſenmontagsball, den Höhe=
punkt
des Karnevals in der Traube, ranken ſich am Samstag
vorher (6. Febr.) ein Bunter Ball und am Dienstag, dem
9. Februar, eine Faſtnachts=Redoute. (Näh. ſ. Anzeige in der
Sonntagsnummer.)
Das Union=Thegter zeigt ab heute den luſtigen Tonfilm=
Schwank Kyritz=Pyritz, die kreuzfidele Sängerfahrt, mit der
großen Komikerbeſetzung. Dazu ein reichhaltiges Tonbeipro=
gramm
.
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ab heute in Neuauffüh=
rung
die ſenſationelle Spionageaffäre Der Fall des General=
ſtabsoberſt
Redl, ein Weltſkandal, mit dem Hintergrund einer
tiefen, menſchlichen Tragödie. Im tönenden Beiprogramm: Micky
in Dichter und Bauer und die Wunderuhr.
Yorck nochmals verlängert. Der ungeheuren Nachfrage
und den zahlreichen Wünſchen Rechnung tragend, bringt das
Helia=Theater heute nochmals letztmalig das große hiſtoriſche
Filmwerk der Ufa Yorck.
Ruhen der Verſorgungrente nach 8 62 R.V. G. Kriegs=
beſchädigte
, die neben ihrer Rente Einkommen aus öffentlichen
Mitteln beziehen, mußten durch die Notverordnung vom 5. Juni
1931 oft beinahe die ganze Rente einbüßen, weil die Einkommens=
grenze
des 8 62 des Reichsverſorgungsgeſetzes auf 190 RM. her=
abgeſetzt
worden war. Nach den weiteren Gehaltsminderungen
der letzten Notverordnung vom 8. Dezember 1931 hat das Reichs=
arbeitsminiſterium
Ende Januar durch einen Runderlaß dieſe
niedrigen Grenzen weiter auf 170 RM. herabgeſetzt. Der Reichs=
bund
der Kriegsbeſchädigten betrachtet dieſe Maßnahme gerade
nicht als eine Ausmerzung der größten Härten früherer Notver=
ordnungen
. Seine Einſprüche gegen weitere Senkung der Ein=
kommensgrenzen
ſind leider nicht berückſichtigt worden.
38. (264.) Preußiſch=Süddeutſche Staatslotterie. Die große
Haupt= und Schlußziehung beginnt am 9. Februar und endet am
14. März. Während dieſer Zeit kommt die Rieſenſumme von
über 96 Millionen Reichsmark zur Ausſpielung. Darunter be=
finden
ſich außer den beiden Prämien von je 500 000 Reichsmark
die großen Haupttreffer von zweimal 500 000 Reichsmark. zwei=
mal
. 300 000 Reichsmark. zweimal 200 000 Reichsmark, viermal
100 000 RM. ſowie ſehr viele andere größere und mittlere Ge=
winne
. Die Erneuerung der Loſe zu dieſer Hauptziehung
hat planmäßig ſpäteſtens bis zum 2. Februar, 18 Uhr,
bei Verluſt des Anrechts in der zuſtändigen Lotterieeinnahme zu
erfolgen. Für neu eintretende Spieler ſind Kaufloſe in allen
Abſchnitten zu amtlichen Preiſen bei den ſtaatlichen Lotterie= Ein=
nehmern
zu haben.

Tageskalender für Dienstag, den 2. Februar 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater; Kyritz=Pyritz; Helia=
Lichtſpiele: Letzter Tag Yorck; Palaſt= Licht=
ſpiele
: Der Fall des Generaloberſt Redl.
Orpheum:
Bauern=Theater Meth: Die fünf Karnickel,
Sportplatz=
Neſtaurant, am Böllenfalltor: Geſellſchaftsabend. Konzerte:
Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Schloßkeller.

De ledlNfte NrM Mddt!

CrOFEEIR)
Hbg 27
Fgeice
RAFEEE

Die bewährte Qualität ist unverändert.
Für erste Sorten coffeinhaltigen Kaffees sind Preise
von über RM 4.00 keine Seltenheit, Kaffee Hag kostet
nur RM 3.65 das Pfund.
Wir bemühen uns, den Kaffee Hag so billig wie mög-
lich
zu lietern. Noch billiger könnte Katfee Hag nur
dann werden, wenn der Zoll ermäßigt, oder die Be-
zugspreise
von Ubersee gesenkt würden.
Der Zoll beträgt aber soch immer auf jedes Pfund

gerösteten Kaffee RM 1.00. Der Kaffeepreis ist
schon so niedrig, daß die Plantagen, welche unsere hoch-
wertigen
Kaffees liefern, bereits mit Verlust arbeiten.
Eine 100oige Lohnsenkung laut Notverordnung macht
infolge des hohen Zolles auf den Verkaufspreis von
einem Pfund Kaffee etwa 2 Pfg. aus, die Senkung
der Postgebühren und Frachten // Pfg.
Dagegen beträgt die Mehrbelastung durch die Erhöhung
der Umsatzsteuer auf 2%0 bei 1 Pfund Kaffee 3 Pfg.

Das große Pekee
ſegt nur RM 1.46,
das kleine 73 Pfg.

SHag leisten!
Jeder Kaffeetrinker kann sich heute den g

[ ][  ][ ]

die ſüiodeuſche Brauinduffrie und Bierpreiſe.

Der Reichspreiskommiſſar hat die Bierpreisregelung für Süd=
deutſchland
den hierfür beſtellten Sonderkommiſſionen überlaſſen,
vor allem in Berückſichtigung der Tatſache, daß vornehmlich in
den ſüdweſtdeutſchen Weinbaugebieten und direkt angrenzenden
Bezirken die Brauereien ganz beſonders notleidend ſind, da hier
der Bierabſatzrückgang geradezu erſchreckende Ausmaße angenom=
men
hat. Nach amtlichen Feſtſtellungen haben die Brauereien in
Heſſen, Heſſen=Naſſau, Baden und der Pfalz nur noch etwa ein
Drittel ihres normalen Beſchäftigungsgrades. Infolge dieſer un=
günſtigen
Verhältniſſe arbeiten die Brauereibetriebe zurzeit mit
Verluſt und können vielfach nur dann vor dem Zuſammenbruch
bewahrt werden, wenn recht bald eine weſentliche Bierabſatz=
hebung
erzielt wird, was nur durch eine ausgiebige Bierſteuer=
ſenkung
möglich iſt.

Schwurgericht.

Aw. Am Montag begann die erſte diesjährige Periode des
Schwurgerichts unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor
Weiß. Es war eine junge Frau wegen Meineids an=
geklagt
, den ſie am 24. Auguſt vorigen Jahres in einer Beleidi=
gungsklage
, die ihr Mann gegen einen jungen Mann und ein
Ehepaar angeſtrengt hate, geleiſtet haben ſoll. Die Verhandlung
fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Der Staatsanwalt
iſt der Anſicht, daß die Frau einen Meineid leiſtete, ihr jedoch
der Milderungsgrund des § 157 zur Seite ſteht, und beantragt
vier Monate Zuchthaus, die in ſechs Monate Gefängnis umzu=
wandeln
wären. Das Gericht kommt jedoch zu einem Frei=
ſpruch
mangels Beweiſes, da man es in den Belaſtungszeugen
keineswegs mit klaſſiſchen Zeugen zu tun habe, auf deren Aus=
ſagen
hin man die Frau verurteilen könne.
Die Klage gegen Stier aus Groß=Gerau, die auf Donners=
tag
angeſetzt war, wurde auf den 11. Februar verlegt. Das
Schwurgericht verhandelt dieſe Woche weiter am Donnerstag und
am Samstag.
Kunſtinokizen.

Ueber Werke, Künſiſer oder fünſfteriſche Veranſtaltungen, deren im Nachffebenden Erwähnung
geſchiebt, bebält ſich die Redaktion ihr Urtell vor.
Klavierabend Elly Ney. Wir werden wieder die
Freude und das Glück haben, am 13. Febr. Elly Ney zu hören.
Deutſchland wußte längſt, daß es in ihr die überragende Künſtlerin
unſerer Zeit feiert. Aber es ſollte auch wiſſen, was ſie für die
Weltgeltung deutſcher Muſik geleiſtet hat und immer wieder
leiſtet. In Amerika in England, Frankreich, Holland und Bel=
gien
, in Spanien, Rußland und Skandinavien, wo ſie auch hin=
kam
, immer hat ſie mit ihrem Spiel deutſcher Muſik und deren
größten deutſchen Künderin unzählige begeiſterte Freunde ge=
worben
. Wenn Elly Ney jetzt zu uns kommt, wollen wir ihr
auch dafür herzlich danken. Karten ſind in der Muſikalien=
handlung
Chriſtian Arnold am Weißen Turm erhältlich.

Aus den Parkeien.

Deutſche Volkspartei. Von der Deutſchen Volks=
partei
iſt dem Heſſiſchen Landtag ein Zuſatzantrag zum Antrag
Verfaſſungsfeiertag (Druckſache Nr. 26) zugegangen, in
dem gefordert wird, den Reichsgründungstag in Heſſen als Feier=
tag
zu begehen. Zur Begrundung verweiſt Abg. Dr. Niepoth
auf die Ausführungen des Sprechers der DVP. in der 52.
Sitzung des IV. Landtags bei der Ausſprache über den Verfaſ=
ſungstag
.
Deutſchnationale Frauengruppe. Es ſei noch=
mals
an unſere Zuſammenkunft morgen Mittwoch, nachmit=
tags
4 Uhr, erinnert. Wir finden uns diesmal im Jagdzimmer
des Saalbaus zuſammen, da der Saal bei Sitte anderweitig be=
legt
war. Wir hoffen auf den Beſuch aller unſerer Mitglieder,
Gäſte und Freunde ſehr willkommen. Den ſicher ſehr intereſſan=
ten
Vortrag von Frau Kath. Hertwig, der preußiſchen Abge=
ordneten
, werden muſikaliſche Vorträge in Violine, Klavier und
Geſang umrahmen.
Vereinskalender.

Deutſcher Offizierbund. Herrenabend und Vor=
trag
des Herrn Majors Freiherrn von Wangenheim Donners=
tag
, den 4. Februar, 8 Uhr abends pünktlich, im Reichshof:
Deutſchlands Rechtsanſpruch auf Gleichberechtigung und Sicher=
heit
.

Briefkaſten.

Jeder

Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anongme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechieverbindlichkelt.

Alter Abonnent. 1. Der genannte Rang dürfte heute nicht
mehr in Betracht kommen. Die Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte allein bewirkt den Verluſt der Würden Titel,
Orden und Ehrenzeichen; iſt ſie nur auf Zeit erfolgt, ſo wirkt
auch dieſer Verluſt nur auf die im Urteile beſtimmte Zeit.
2. § 18 des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes werden Sie für ſich
wohl nicht heranziehen können, weil ja ein Penſionsanſpruch
rechtlich beſtanden hatte und ſpäter der Beamte desſelben ver=
luſtig
gegangen iſt. Immerhin dürfte ſich eine Anfrage bei der
Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte in Berlin empfehlen.

Aus Heiſen.

Griesheim, 1. Febr. 25jähriges Beſtehen des
Ausſchuſſes für Volksbildung und der Volks=
bücherei
. Im Lehrerzimmer der Friedrich=Ebert=Schule fand
eine Beſprechung über die Feier des 25jährigen Beſtehens des
Ausſchuſſes für Volksbildung und der Volksbücherei ſtatt. Ein=
geladen
zu dieſer Ausſprache waren der Vertreter der Gemeinde,
Herr Beigeordneter Dickhardt, die Vorſitzenden der Geſang= und
Turnvereine, ſowie einige Mitglieder des Ausſchuſſes. Die Be=
ſprechung
ergab, daß anläßlich des 25jährigen Beſtehens obiger
Organiſationen ein Volksbildungsabend unter Mitwirkung der
Vereine veranſtaltet werden ſoll. Herr Oberſchulrat Haſſinger ſoll
hierzu als Feſtredner gewonnen werden. Zur weiteren Vorberei=
tung
wurde ein Bildungsausſchuß gewählt. Nach einer regen,
etwa 1½ Stunden dauernden Ausſprache, ſchloß, der Vorſitzende,
Herr Rektor Schütz, mit Worten des Dankes die Sitzung. Holz=
verſteigerung
. Bei der letzten Holzverſteigerung aus dem
Gemeindewald. Diſtrikten Dürrer Kopf. Harraseck, und
Chauſſeeck wurden recht gute Preiſe erzielt. Der Raummeter
wurde durchſchnittlich verkauft bei Kiefern=Rundſcheiter mit 10,50
bis 12,00 Mk., Kiefern=Scheiter mit 1012 Mk. Kiefern=Knüppel
mit 92511,00 Mk. Kiefern=Stöcke mit 4,256,00 Mk. und Kie=
fern
=Wellen mit 9,009,50 Mk. pro 100 Stück.
F. Eberſtadt, 1. Febr. Jahreshauptverſammlung
des Turnvereins 1876 e.V. Vor Eintritt in die Tages=
ordnung
der Jahreshauptverſammlung, die am Samstag abend
im Schwanenſaal ſtattfand, widmete der Vorſitzende. Bildhauer
Heinrich Dieter, den vier verſtorbenen, langjährigen Mitgliedern
Georg Wilhelm Kern. Johannes Dieter, Heinrich Eyſen=
bach
und Ludwig Dächert warme Worte des Gedenkens, wäh=
rend
ſich zu Ehren dieſer die anweſenden Mitglieder von ihren
Sitzen erhoben. Dem Mitglied Ludwig Weicker wurde unter
dem Beifall der Verſammlung die Ehrennadel für mehr als 40 Vereinszugehörigkeit überreicht. Darauf erſtattete der
Vorſitzende den Jahresbericht, der ein der ſchweren Wirtſchafts=
kriſe
im Jahre 1931 entſprechendes Bild bot. Der Mitgliederver=
luſt
konnte durch neu aufgenommene Mitglieder ausgeglichen wer=
den
. In 1932 heiße es zuſammenſtehen, da der Verein im Begriffe
ſei, eine von der Reichsvermögensverwaltung angekaufte 5 4 Me=
ter
lange Baracke vom TruppenübungsplatzDarm=
ſtadt
als Vereinsturnhalle auf dem vereinseige=
nen
Turnplatze in der Marktſtraße aufzuſtellen.
Damit wurde ein alter Wunſch der Turner erfüllt, die ſich nach
einem eigenen Heim ſehnten. Anzuerkennen ſei die Opferfreudig=
keit
, die ſich bei dieſer nächſten Aufgabe, des Vereins bereits in
mannigfacher Weiſe geäußert habe. Der Dank des Vereins ſei
allen gewiß, die bei dem Aufbau der Halle Hand mit anlegen
würden. Der Jahresbericht des Vorſitzenden wurde durch die be=
ſonderen
Berichte des Oberturnwarts Georg Heß der einzelnen
Fachwarte und des Leiters der Vereinskapelle ergänzt. Aus die=
ſen
Berichten war zu entnehmen, wie vielſeitig doch heute die Ar=
beit
eines Turnvereins iſt. Hier; Männerturnen, Frauenturnen,
Jugendturnen, dort: Handball. Schwimmen und Wandern. Rech=
ner
Eidenmüller gab den Kaſſenbericht, der im Hinblick auf
die obwaltenden Verhältniſſe als zufriedenſtellend bezeichnet wer=
den
konnte. Herr Heinrich Veith berichtete, bei der vorgenom=
menen
Reviſion die Kaſſe in beſter Ordnung befunden zu haben.
Daraufhin wurde dem Rechner von der Verſammlung einſtimmig
Entlaſtung erteilt. Die Verſammlung beſchloß entſprechend dem
Vorſchlag des Vorſtandes die Vereinsbeiträge mit ſofortiger Wir=
kung
von 70 auf 50 Pfg., für Jugendliche von 50 auf 35 Pfg. und
für Schüler und Schülerinnen von 20 auf 15 Pfg. zu ſenken. Der
Vorſtand knüpfte hieran aber die Hoffnung, daß alle Mitglieder
bis auf weiteres zugunſten der Turnhalle einen mo=
natlichen
Sonderbeitrag in nicht begrenzter
Höhe freiwillig entrichten Ein zu s 5b der Satzung
beſchloſſener Nachſatz beſagt, daß der Austritt aus dem Verein nur
jeweils zum Jahresſchluß ſtatthaft iſt. Bei 8 7 der Satzung wird
auf Beſchluß der Verſammlung der Nachſatz geſtrichen, wonach in
der ſatzungsgemäß durch die Preſſe zu erfolgenden Einladung zur
Hauptverſammlung die einzelnen Tagesordnungspunkte anzugeben
ſind, nachdem dieſe ein= für allemal in der Satzung ſelbſt feſtgelegt

ſind. Die Wahl des Vorſtandes ergab Wiederwahl aller bis=
herigen
Vorſtandsmitglieder, mit Ausnahme des zurückgetretenen

erſten Schriftführers Stock, an deſſen Stelle Oberzollſekretär Hein=
rich
Veith einſtimmig gewählt wurde. Die Fachwarte und der
Leiter der Kapelle wurden für das neue Vereinsjahr in ihren
Aemtern aufs neue beſtätigt. Nachdem die Klänge zweier ſchnei=
diger
Stücke der Kapelle und das gemeinſam geſungene Lied Tur=
ner
auf zum Streite verklungen waren, ſchloß der Vorſitzende um
12 Uhr mit einem dreifachen Gut Heil! in das die Mitglieder
degeiſtert einſtimmten, die ſehr harmoniſch verlaufene Ver=
ſammlung

Cp. Pfungſtadt. 1. Febr. Die Holzhauerei hat zu Be=
ginn
der Woche im hieſigen Gemeindewald ihren Anfang genom=
men
. Gleichzeitig wird das Losholz für die Ortsbürger aufge=
arbeitet
. Mit Rückſicht auf die vorgeſchrittene Zeit ſoll die Ver=
loſung
des Losholzes nach dem Fortſchreiten der Arbeiten von Zeit
zu Zeit vorgenommen werden. Empfangsberechtigte Ortsbürger,
die 12 RM. als Anzahlung leiſten, ſollen bereits an der erſten
Verloſung teilnehmen. Die Stadtkaſſe nimmt auch Ratenzahlun=
gen
entgegen, wie überhaupt von der Gemeindeverwaltung aus
gebeten wird, auf den für den Losholzzettel zu zahlenden Betrag
nach Möglichkeit Anzahlungen zu leiſten.

Cp Hahn bei Pfungſtadt, 1. Febr. Schulkinderſpeiſun=
gen
. Am heutigen Montag wurden hier die Schulkinderſpeiſungen=
aufgenommen
. Sie ſollen auf die Dauer von ſechs Wochen durch
geführt werden. Vom Kreisarzt wurden 14 Kinder zur Teilnahmee
an der Speiſung beſtimmt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 1. Febr. Krieger= und Vete
ranenverein. Unterhaltungsabend. Kamerad Willi Blo=x
entbot den Gäſten in der Eigenſchaft als 1. Vorſitzender des Ver=
eins
den Willkommensgruß in herzlichen Worten, dabei des Nähe=
ren
auf die Not der heutigen Zeit eingehend und zu treuem Zu.
ſammenhalt ermahnend. Humoriſtiſche Muſik= und Tanzvorträg,
wechſelten in guter Programmzuſammenſtellung miteinander ab=
ſo
daß Langeweile nicht aufkam. Alle Aufführungen waren beſtena=
gelungen
und fanden den ungeteilten Beifall der Zuhörer.
Ct. Groß=Umſtadt. 1. Febr. Der Landwirtſchaftliche Vereim
hatte die Frauen und jungen Mädchen von hier und Umgebung=
zum
Beſuche einer wichtigen Verſammlung eingeladen. Herr Pro=
feſſor
Biedenkopf hieß die zahlreich Erſchienenen herzlich willkom=
men
, gab dem Wunſche Ausdruck, daß noch des öfteren derartige=
Veranſtaltungen zuſtande kommen möchten und die Gründuncy
eines landwirtſchaftlichen Hausfrauenvereins ſomit gewährleiſte:
ſei. Er erteilte alsdann der Geſchäftsführerin des Landesverban
des Landwirtſchaftlicher Hausfrauenvereine, Fraulein Joh. Boppo
das Wort zu ihrem Vortrage, der das Thema behandelte Zwech
und Ziel der landwirtſchaftlichen Hausfrauenvereine‟. Der Ver=
ſammlungsleiter
dankte der Rednerin für ihre ſchönen Darbietun.
gen, und nun kam es zur Gründung eines Landwirtſchaftlichen
Hausfrauenvereins von Groß=Umſtadt und Umgebung. Bei einem
Taſſe Kaffee, und einem guten Stückchen Kuchen blieb man inn
Lamm beim Austauſch heutiger Tagesfragen noch ein Weilchern
gemütlich beiſammen.
Groß=Umſtadt, 1. Febr. Frau Eliſabeth Hoffmann:
Wallſtraße, feiert am 3. Februar in körperlicher und geiſtigem
Friſche ihren 81. Geburtstag.
r. Babenhauſen 1. Febr. Preisabbau. Das hieſige Elektrizik Arde Ver
tätswerk hat rückwirkend ab 1. Januar ſeine Tarife geſenkt. Für Be= z dei eit

Nen Moltiſicen Srundberzan und Vererauichpreis von D und 1 N.
je Kilowattſtunde wurde als Einheitstarif neu eingeführt. Um denn
Handwerk und der Landwirtſchaft in ihrer Notlage entgegenzukommen,,
wurde der Krafttarif ſtatt 30 bis 20 jetzt von 28 bis 14 Pfg. geſtaffelt.
Der Kochtarif wurde ebnfalls ermäßigt.
Ct. Heubach i. Odw., 1. Febr. Generalverſammlung der
Ortsgruppe des Odenwaldklubs. Vor Eintritt in dies
Tagesordnung gedachte man des im letzten Jahre verſtorbenen tatkrä=
tigen
Mitgliedes und Mitbegründers der Ortsgruppe, Bürgermeiſter
Brücher, ehrend durch Erheben. Dem Rechner Siefert wurde Dank unfd
Entlaſtung zuteil. Für den ſein Amt niederlegenden Schriftführer
J. Bundſchuh wurde Lehrer Büchler einſtimmig als Erſatz gewählt.
Weiter wurde der Beſchluß gefaßt, das Dekorierungsfeſt, den allgemeinen

Zeitverhältniſſen Rechnung tragend, in beſcheidenem Rahmen zu be=
gehen
. Am Dekorierungstage ſoll nachmittags eine Ortswanderung ſtatt=

finden, an die ſich abends das eigentliche Wandererehrungsfeſt anſchließt.

Klubmitglied Adrian ſtellt den Antrag um Errichtung eines Ausſichts=
turmes
an geeigneter Stelle, um die Fernſicht zum Otzberg und Breuberg

zu verbinden und dadurch den Fremdenverkehr hieſigen Ortes entſpre=
chend
zu heben. Auch die Freiwillige Feuerwehr Heubackf
hatte ihre Generalverſammlung. Den Geſchäftsbericht des verfloſſenem
Jahres erſtattete der erſte Kommandant Fuhrmann, ehrendes Andenkem
forderte er von den zahlreich Verſammelten für die im Jahre 1931 ver=
ſtorbenen
Kameraden. Die Jahresrechnung wurde für richtig befunden.
Nach der Verpflichtung neuer Mitgliedern wurden mehrere Auszeich=
nungen
für langjährige Mitgliedſchaft vorgenommen.
* Lichtenberg, 1. Febr. Die Ortsgruppe Lichtenberg des Oden=
waldklubs
hielt in ihrem Klubheim (Bur ſchönen Ausſicht die=
Generalverſammlung ab. Der Vorſitzende, Bürgermeiſter Schellhaas,
konnte über 50 Mitglieder begrüßen und mit Freude feſtſtellen, daß die
Ortsgruppe einen Zugang an Mitgliedern zu verzeichnen hat. Die

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Tagesordnung wickelte ſich raſch ab. Beſonders war man um die Erhol

tung der Geſangsabteilung bedacht. Der bisherige Chormeiſter, Her
Lehrer Kuſchke, iſt auf ſeinen Wunſch nach Langſtadt verſetzt, er wur
einſtimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Herr Lehrer Hofmann, d
Nachfolger des ſo früh verſtorbenen Lehrers Lautenſchläger deſſen
ehrenden Worten gedacht wurde übernimmt den Dirigentenpoſten. Ueh
30 Sänger der Ortsgruppe wollen erneut an die Arbeit gehen, um
Intereſſe des Klubs die ſchönen Heimatlieder zu ergründen und zu
lernen. Das Wanderer=Ehrungsfeſt ſoll in Verbindung mit dem 50jäh
gen Jubiläum der Ortsgruppe und dem 10jährigen Stiftungsfeſt der
ſangsabteilung nach Oſtern abgehalten werden. Wir denken an
Trachtenfeſt.

Bf. Brensbach i. Odw., 1. Febr. Der hieſige Kirchengeſangvereiſt
veranſtaltete am geſtrigen Sonntag abend einen Gemeindeaben)
im Gaſthaus Zur Poſt, wozu auch Nichtmitglieder eingeladen waren
Bei übervollem Saale verlief die Veranſtaltung ſehr gut, ſo daß bei ab=
wechſelnden
Gefangsvorträgen, Schattenſpielen uſw. allzu raſch die 3e
verflog.
j. Aus dem Odenwalde, 1. Febr. Ein Verbrechen, das im November
vorigen Jahres weithin im Odenwalde unliebſames Aufſehen erwecte
ſteht vor der Aufklärung. Der Gendarmerie in Großſachſen gelang es,
einen aus Ladenburg ſtammenden Burſchen unter dem dringenden Ver=
dacht
feſtzunehmen, ſeinerzeit den Maubüberfall auf die 86jährige Land
wirtswitwe Hör in Heiligkreuz ausgeführt zu haben. Zwei Komplizen
die während des Ueberfalles der im Bette liegenden Greiſin Schmien
tanden, wurden ebenfalls verhaftet.

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Dienstag, 2. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Zun Raubüberfall in Biebesheim.
* Ueber die Ermittelungen der Kriminalpolizei im Falle
rauchmüller erfahren wir u. a.: Au Montag hat eine neuerliche
ſgrnehmung des Ueberfallenen im Stadtkrankenhaus Darmſtadt
jrttgefunden. Die Art der Schläge, die der Täter auf den Schla=
ſianden
ausführte, läßt nur Tötungsabſichten zu. Der Zu=
ſiend
B.s iſt nicht mehr beſorgniserregend.
Wem gehört das Beil? Das zur Tat benutzte Hand=
ginl
iſt etwa 1 Kg. ſchwer, auf ihm iſt die Zahl 1000 eingeſchla=
um
. Es hat einen neuen hellen Stiel aus Eſchenholz.
Der Täter wird von dem Ueberfallenen wie folgt gekenn=
e
chnet: etwa 1,70 Meter groß, ſchlank, ſchmächtig, ſchmale, herab=
ſebogene
Naſe, trug grauen abgetragenen Gabardinerock und graue
Sportmütze.
Geſtohlen wurden u. a. 10 holländiſche Zehn=Guldenſcheine,
ſiaiges deutſches Geld. eine Quittung des Finanzamtes über be=
gölte
Grunderwerbsſteuer, auf den Namen der Tochter B.s lau=
end
eine Anzahl Rheinland=Befreiungstaler, ein goldener Sie=
ekring
mit blauem Stein und Pünktchen.
Es iſt ſicher, daß die Rockärmel des Täters mit
zlut beſchmiert ſind, und daß er ſeine Hände an dem
riſſchgeſtrichenen Treppengeländer mit grauer Oelfarbe be=
u
delt hat. B. verkehrte viel in Wirtſchaften Darmſtadts, Frank=
nets
und Mainz;, wo er bis zum 12. Januar in der Rheinſtraße
ſr. 81 die Wirtſchaft. Zum Vater Rhein betrieb. Es iſt nicht
usgeſchloſſen, daß der Täter in Mainz zu ſuchen iſt.
Cd. Michelſtadt. 1. Febr. Begräbniskaſſe Jahres=
auptverſammlung
. Der 1. Vorſ. Herr W. Pfaff. gab bekannt:
Im 1. Januar 1931 waren 1019 Mitglieder vorhanden, verſtorben
nd 18, ausgetreten bzw. ausgeſchloſſen ſind 6. neu eingetreten 17,
daß die Begräbniskaſſe heute 1012 Mitglieder hat. Das Anden=
er
der Verſtorbenen wurde in der üblichen Weiſe durch Erheben
on den Sitzen geehrt. Die Rechnungsablage wurde von dem
ſechner, Herrn L. Fiedler vorgenommen. Aus derſelben iſt zu
rwähnen, daß 1931 4032,64 RM. an Sterbegeldern ausbezahlt
uurden, weiter iſt ein Vermögen von zirka 5400 RM. als Reſerve=
ock
vorhanden. Im Anſchluß daran wurde dann von der Prü=
ungskommiſſion
der Vorſchlag gemacht, für 1932 bei jedem Sterbe=
aI
wie ſeither auch 230 RM. auszuzahlen, aber nur 25 Pfg. zu
eheben, gegen ſeither 30 Pfg. Der Vorſtand hatte den Vorſchlag
emacht, es bei den 30 Pfg. zu belaſſen, aber dafür 240 RM. aus=
mahlen
. Die Abſtimmung ergab Annahme des erſten Antrages,
och ſoll dieſe Löſung nur verſuchsweiſe für das Jahr 1932 gelten.
ür Verwaltungskoſten und Vergütung des Vorſtandes wurden
ür 1931 und 1932 20 Prozent bewilligt. Satzungsgemäß hatten
ann aus dem Vorſtand auszuſcheiden die Herren J. Geiſt. L. Fied=
n
und J. Mohr, die durch Zuruf einſtimmig wiedergewählt wur=
m
. Als Prüfungskommiſſion, für das Jahr 1932 wurden die
erren Hch. Pfaff und Chriſt. Kopp. beide aus Michelſtadt, ſowie
zudwig Heim=Stockheim und Gg. Frank=Steinbach beſtimmt.
Stockſtadt a. Rh., 1. Febr. Hauptverſammlung der
tngemeinde e. V. Der Vorſitzende, Turner Nold, gedachte des
n letzten Jahre verſtorbenen Gaumännerturnwartes Bauer, zu deſſen
hren ſich die Anweſenden von ihren Plätzen erhoben. Er erſtattete
Ddann den Jahresbericht, aus welchem man entnehmen konnte, daß man
verſtanden hat, trotz der Notzeit alle Kräfte zu ſammeln, um ſie als
ertvolles Ganzes für die deutſche Turnſache einzuſetzen. Schriftführer
ſchmidt verlas die Niederſchrift der letzten Hauptverſammlung. Ober=
umwart
Merz gab einen Bericht über die Tätigkeit der einzelnen Ab=
ilungen
Reiche turneriſche Arbeit wurde auch im letzten Jahre in
len Fachgebieten geleiſtet, und die Leiſtungen der Abteilungen ſtehen
af einer hohen Stufe. Die Entlaſtung des Vorſtandes wurde einſtim=
ig
genehmigt und demſelben der Dank für ſeine Arbeit ausgeſprochen,
genſo auch den Fachwarten für ihre unermüdliche, aufopfernde Tätig=
ſit
. Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder L. Fuchs (2. Vorſitzender),
Schmidt (Schriftführer) und E. Will (Beiſitzer) wurden einſtimmig
teder und Turner G. Barth als Werbewart und H. Schmiermund als
ſeiſitzer wurden neu in den Vorſtand gewählt. Die Fachwarte wurden
tenfalls einſtimmig wviedergewählt. Der Voranſchlag für 1932 wurde
znehmigt und die Beiträge ermäßigt. Zu Rechnungsprüfern wurden
Turner Lehrer Becker und Menger ernannt. Der Antrag zwecks
bhaltung von vierteljährlichen Mitgliederverſammlungen wurde geneh=
1gr. Der Verwaltungsausſchuß der Badeanſtalt blieb in der ſeitherigen
ſammenſetzung beſtehen. Das in dieſes Jahr fallende 30jährige Be=
ihen
des Vereins ſoll in einfacher Weiſe begangen werden. Zum
guſſe wurde als Ausdruck des alten deutſchen Turnergeiſtes, der alle
ng fühlen läßt, das Turnerlied Turner auf zum Streite gemeinſam
ſungen.
b. Erbach, 1. Febr. 87. Stiftungsfeſt. Der Männergeſang=
mi
: Liederkranz Erbach, einer der älteſten Vereine des ganzen
benwaldes hielt geſtern hier ſein 87. Stiftungsfeſt ab. Im Mittel=
inkt
des Tages ſtand das große Konzert unter der muſikaliſchen Lei=
ſung
des Herrn Bernd Zeh. Darmſtadt. Schon eine Stunde vor Beginn
ur der geräumige Schützenhofſaal bis auf den letzten Platz beſetzt.
drweg: Die Veranſtaltung war für das Publikum ein Ereignis, für
in Jubelverein ein Bombenerfolg. Man darf dem Verein beſonders
ſeinem Dirigenten gratulieren. Herr Zeh=Darmſtadt hat es in ſeiner
anmehr 2 Jahre langen Tätigkeit in dem aktiven Chor in vollendeter
Zeiſe verſtanden, das Stimmenmaterial, das man ihm zur Verfügung
ſtellt hat, zu verwerten. Angefangen vom einfachen Volkslied bis
zm ſchwierigſten Kunſtchor vollendete geſangliche Leiſtungen, die das
zublikum immer und immer wieder zu ſtürmiſchem Beifall hinreißen.
eſonders hervorgehoben ſeien: Dideldum ein Liebesſcherzlied, das
allſeits verehrte Dirigent. Herr Zeh. ſelbſt komponiert hat, die Kunſt=
dre
Junge Lieb Burlaki (Wolgaſchlepper) und Bekenntnis. Für
geſanglichen Leiſtungen wird wohl eine berufene Feder noch einige
uFführungen an zuſtändiger Stelle machen. Einen guten Griff hatte
de Verein mit der Wahl des Streichquartetts getan, das von den Her=
Kleinberg, Größmann. Hannewald, Eiſele=Darmſtadt eine vollendete
Lſetzung aufwies. Andächtig lauſchte das dankbare Publikum der tief=
tüfundenen
Muſik des großen Joſef Haydn deſſen 20. Geburtstag in
ſem Jahre die muſikaliſche Welt und mit ihr das deutſche Volk feiert.
Eine Veranſtaltung, die auf einem, bei einem Landverein nur unter
ibar günſtigen Verhältniſſen zu erreichenden hohen Niveau ſtand.
Allsbildung und deutſche Kulturarbeit im wahrſten Sinne des Wortes.
ach tiefempfundenen Worten des erſten Präſidenten, Herrn Eich, nahm
Vorſitzende des Odenwaldgaues im Heſſiſchen Sängerbund, Herr
ſeckenſtein=König, die Mitgliederehrung vor. Er überreichte Herrn
ſilh. Fiſcher, Kohlenhändler, der, im 78. Lebensjahr ſtehend, dem Chor
ſrats 60 Jahre aktiv angehört, die goldene Nadel des Heſſiſchen Sän=
Fbundes. Herr Fiſcher iſt bereits Inhaber des Ehrenbriefes des
utſchen Sängerbundes. Herr Schneidermeiſter. Wilh. Unger der 77
hre alt iſt und bereits 50 Jahre ſingt, erhielt die gleiche Auszeich=

ung. Gleichzeitig wurde ihm der Ehrenbrief des Deutſchen Sänger=
undes
überreicht. Der frühere erſte Präſident, Herr Dentiſt Wilh.
Ul, der aus Geſundheitsrückſichten von ſeinem Amte zurücktreten mußte,
drde durch Ueberreichung eines künſtleriſchen Diploms in gebührender
Eeiſe geehrt. Für 30jährige aktive Mitgliedſchaft wurden die Sänger
ſhann Gebhardt und Robert Gebhardt geehrt. Am Abend fand im
ſchüitzenhof ein Feſtball ſtatt, der den Jubeltag in beſter Stimmung
Geſang und Tanz abſchloß.
1. Hetzbach i. O., 1. Febr. Jagdverpachtung. Bei der
vergangenen Freitag erfolgten Verpachtung unſerer Rotwild=
d
beliefen ſich die Gebote bei der Einzelaufbringung auf ins=
amt
1402 RM. Da der Erlös nicht befriedigte, wurde die Ge=
migung
nicht erteilt, ſo daß es zu einer Neuverpachtung kom=
i
wird.
m. Beerfelden, 1. Febr. Wandererehrung. Im Anſchluß an
hie erſte Wanderung Rund um Beerfelden nahm die Ortsgruppe des
den waldklubs im Hotel. Zur Traube ihre Wandererehrung vor. Der
brſitzende, Herr Auguſt Willenbücher, begrüßte und gab einen inter=
ſinten
Rückblick über die Gründung und Entwicklung unſerer Orts=
poe
. Die Ehrung nahmen Herk Bukor und Frl. Eſcher vor. Erſterer
Nte die Namen und viel Spaſſiges in Reimen gebracht und erzielte
nie großen Beifall. Mit dem Goldenen konnten 24 Damen und
ſren und 5 Kinder ausgezeichnet werden. Herr Aug. Willenbücher
immittelte als Mitglied des Hauptvorſtandes deſſen Glückwünſche. Herr
tor Arzt dankte namens der Geehrten. Die Ausgeſtaltung des unter=
ſtenden
Teils beſorgte Herr Bukor. Das Klampforcheſter unter Herrn
Herle erfreute durch Vorträge und Liedbegleitung.
Zm Hofheim (Ried), 2. Febr. Rapider Sturz der
adpachtpreiſe. Die hieſige Gemeindejagd wurde am
ustag öffentlich meiſtbietend verſteigert. Die erzielten Höchſt=
reiſen
einen Rück=

ſegeben. Der Bogen 2 koſtete ſeither 1400 Mk., nunmehr noch
Mk. Das Höchſtgebot für Bogen 3 waren 100 Mk., ſeither 400
Auf den Bogen 4, der bisher 1010 Mk. brachte, wurde ein
hegebot von nur 140 Mk. erzielt. Seither hatte die Jagd einen
amterlös von 4510 Mk. erbracht nunmehr noch 841 Mk. Alſo
ht einmal ein Fünftel des ſeitherigen Pachtpreiſes
Hirſchhorn 1. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
Januar 1,65 Meter, am 1. Februar 1,64 Meter.
Gernsheim, 1. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
bel am 31. Januar 0,49 Meter, am 1. Februar 0,53 Meter.

Die feſtliche Eröffnung der Grünen Woche in Berlin.

*Tſchapei, die Chineſenſtadt Schanghais.
Zwei gekrennke Welken in einer Stadt. Alke chineſiſche Romankik. Die Prachtſtraßen der europäiſchen
Stadk und die winkligen, ſchmutigen Gaſſen der Chineſenſtadk.

Tſchapei, die Chineſenſtadt Schanghais iſt durch die Be=
ſchießung
von Seiten der Japaner in den Vordergrund des
öfffentlichen Intereſſes gerückt, denn von den aufflammenden
alten chineſiſchen Häuſern kann ein Weltbrand entſtehen. Es
gibt wohl keine größeren Gegenſätze, als wie der verhältnis=
mäßig
kleine Platz aufweiſt, den man unter dem Namen der
Stadt Schanghai zuſammenfaßt. Im Norden liegt die Europäer=
ſtadt
, das internationale Viertel, in dem Deutſche, Engländer,
Franzoſen und Amerikaner wohnen. Im Süden ſchließt ſich
daran das ſogenannte franzöſiſche Viertel, das die Grenzſcheide
bildet zwiſchen der Europäerſtadt und Chineſenſtadt. Längs
des Franzöſiſchen Quais erſtreckt ſich weit nach Südoſten das
Viertel, das nur von Chineſen bewohnt iſt. Während in der
Europäerſtadt große breite Straßen wie die Nankingſtraße, die
Hankauſtraße, Futſchauſtraße, die Kantonſtraße und die Konſulat=
ſtraße
einen lebhaften Verkehr ermöglichen und moderne große
Gebäude den Eindruck einer europäiſchen Stadt hervorrufen,
iſt das Chineſenviertel noch von älteſter chineſiſcher Romantik
erfüllt. Einſtöckige ſchmutzige Holzhäuſer, die leicht ein Raub
der Flammen werden, herrſchen vor. Hier und da gibt es auch
kleine Ziegelgebäude, die aber armſelig und nüchtern ſind und
auch nicht im entfernteſten einen Vergleich mit den prunkvollen
Häuſern in der Europäerſtadt zulaſſen. Es ſind billig herge=
ſtellte
Hütten, denn das Volk, das hier lebt, iſt arm und ver=
wahrloſt
. Die reichen Chineſen wohnen in der Europäerſtadt,
die überhaupt von weitaus mehr Chineſen bewohnt wird, als
von Europäern und Amerikanern.
Im Chinefenviertel findet man noch die alten Sitten Chinas.
Allerdings iſt der Zopf hier auch größtenteils verſchwunden,
denn der gewaltige Hafenverkehr von Schanghai hat auch in dieſe
Stätte ein wenig von dem Geiſt der modernen Zeit gebracht.
Trotzdem iſt es erſtaunlich, wie ſich in den winkligen ſchmutzigen
Gaſſen noch die alten chineſiſchen Sitten des Handels und Ver=
kehrs
erhalten haben. Man findet hier noch den chineſiſchen Arzt,
der mit ſeinen Zauberkünſten und ſeltſamen Salben und Mir=
turen
nach der Art der mittelalterlichen Kurpfuſcher auf der
Straße ſein Gewerbe ausübt. Man ſieht hier noch die echt
chineſiſchen Läden, den Schreibſachverſtändigen, der auf der
Straße ſitzt und Kunden erwartet, die einen Brief ſchreiben
laſſen, den alten chineſiſchen Brillenhändler, chineſiſche Apotheken
mit den feltſamſten und groteskeſten Heilmitteln und vor allen
Dingen gibt es hier noch verſteckt zahlreiche Opiumhöhlen, wo
die Chineſen Vergeſſen von ihrem ſchweren Leben ſuchen. Von
Europäern wird die chineſiſche Stadt, die früher von einer
Mauer umgeben war, möglichſt gemieden. Hier haben die ge=
heimen
Sekten Chinas noch ihre Pflegeſtätten, uns es iſt ſicher=
lich
nicht ganz geheuer, in die Schlupfwinkel des Verbrechens
der chineſiſchen Hafenarbeiter einzudringen. Darum iſt die

Chineſenſtadt auch wenig bekannt. Der Europäer, der gelegent=
lich
aus Neugierde oder Wiſſensdrang einen Ausflug hierher
macht, ſieht nur die oberflächlichen Erſcheinungen des chineſiſchen
Lebens, die nicht beſonders charakteriſtiſch ſind, ſoweit es ſich um
die Pſyche des Chineſen handelt. Sie intereſſieren durch ihre
eigenartigen Formen des chineſiſchen Lebens, die von den euro=
päiſchen
ſo grundverſchieden ſind und ſich ſchon dem erſten Blick
bemerkbar machen. Aber was hinter dieſer Faſſade der äußeren
Lebensform ſchlummert, das ſieht der Europäer nicht. Man
kann in die chineſiſchen Geheimniſſe auch dann nicht eindringen,
wenn man ſchon jahrelang in Schanghai wohnt und den Oſten
Aſiens gut zu kennen glaubt. Früher waren die Chineſen der
Chineſenſtadt von dem Leben der Europäerſtadt abgetrennt.
Der große Park am Bund der Europäerſtadt war ihnen ver=
boten
. Jetzt ſind dieſe Vorrechte der Weißen, die allein den
Park betreten durften, aufgehoben, und die Chineſen legen
großen Wert darauf, dieſe ihnen früher verſchloſſene Stätte der
Erholung möglichſt oft und möglichſt zahlreich zu beſuchen. So
wechſelt jetzt das Leben zwiſchen der Chineſenſtadt und der
Europäerſtadt ſchon ſtark hin und her.
Als Rikſcha=Kulis ſind die Chineſen heute noch vielfach in
der Europäerſtadt tätig, denn auf den prunkvollen aber
ſchmutzigen breiten Straßen ſieht man neben koſtbaren Autos
noch die Rikſchas. Die reichen Chineſen, die durch den großen
Hafenverkehr und durch tollkühne Spekulationen, durch Opium=
ſchiebungen
und Silberhandel ſchnell große Vermögen verdienen,
wohnen in der Europäerſtadt. Sie ſind große Unternehmer,
heute Millionäre und nach kurzer Zeit unter Umſtänden ſchon
Bettler, phantaſtiſche Exiſtenzen, die mit Menſchen ebenſo gerne
handeln, wie mit Edelmetallen und Millionen verdienen, wenn
die Spekulationen glücken, aber ebenſo ſchnell Reichtümer ver=
lieren
, wenn der tollkühne Wagemut Fehlſchläge gebracht hat.
Hier iſt nicht nur das politiſche, ſondern auch das wirtſchaftliche
Leben mit keiner anderen Großſtadt der Welt zu vergleichen.
Es iſt eine trübe Romantik der Abenteurer und der Verbrecher,
die ſich hier breit macht. Dieſes Leben, das dem Augenblick
gewidmet iſt birgt tolle Nächte, in denen die Spielklubs eine
ungeheure Rolle ſpielen. Hier wird um gewaltige Summen
allnächtlich geſpielt, in jeder Geſtalt ein Leben des Abenteuers.
Hauptſchriffleltung: RudolfMauve
Verantworſich für Politit und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleien, Reich und
Ausland und Heſiſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl BThmann;
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Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr Herbert Nettei
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble:.
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Dienstag, 2. Februar 1932

Feite 8 Nr. 33

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Favag=Prozeß.

Frankfurt a. M. In der geſtrigen Ver=
indlung
des Favag=Prozeſſes wurde die Ver=
digung
des Aufſichtsratsvorſitzenden der Favag,
ſoff, die bei ſeiner Zeugenvernehmung zunächſt
usgeſetzt worden war, vorgenommen. Von ſei=
m
der Staatsanwaltſchaft wurde erklärt, daß
egen die Vereidigung keine Bedenken mehr be=
ehen
; durch die Unterſchriften Hoffs ſei die
favag wohl objektiv erheblich geſchädigt worden.
Jorſatz oder Bewußtſein der Schädigung können
wber bei dem Zeugen infolge mangelnder Er=
enntnis
nicht angenommen werden.
Sodann nahm der Sachverſtändige Profeſſor
Kalveram zu der Frage der Wechſelgutſchriften
in den Jahren 1926 bis 1928 Stellung. Jeweils
am Jahresende wurden der Danatbank Wechſel,
die das Giro der Danatbank trugen, zur Gut=
ſchrift
eingereicht, wobei in den Büchern der Lan=
desgewerbebank
keine Ausbuchungen erfolgten
und in den Büchern der Favag Verſchleierungen
vorgenommen wurden. Prof. Kalveram ſtellte
feſt, daß es ſich bei den Vorgängen nicht um
Scheingeſchäfte, ſondern um durchaus ernſt ge=
meinte
Geſchäfte handelte. Auch zu der Frage
der Vergütungen für die Tätigkeit der Direk=
toren
bei verſchiedenen Geſellſchaften eines Kon=
zernes
gab der Sachverſtändige ein Gutachten ab.
Der als Zeuge vernommene Generaldirektor
Elze, der früher bei der Rheinmetall=Geſellſchaft
in Düſſeldorf tätig war, ſagte aus, daß ſich ſeine
Geſellſchaft durch die Geſchäfte mit dem Kahn=
Konzern benachteiligt fühlte.
Die nächſte Verhandlung findet am Donners=
tag
ſtatt, am kommenden Freitag wird die Be=
weisaufnahme
offiziell geſchloſſen. Am Montag
und Dienstag der nächſten Woche wird die
Staatsanwaltſchaft ihre Plädoyers halten.

viſen=Schieber=Prozeß.
groß
In Berlin begann d

Liebestragödie.
Mannheim. In der vergangenen Nacht
hat ſich in einem hieſigen Hotel ein 21jähriger
Verwaltungspraktikant mit einer 27jährigen Ehe=
frau
aus Freiberg i. S. einlogiert. Beide haben
verſchiedene Abſchiedsbriefe geſchrieben und dann
eine gifthaltige Flüſſigkeit zu ſich genommen.
Während die Frau ſich erbrechen mußte und bis
zum nächſten Mittag geſchlafen hat, iſt der junge
Mann nach einigen Stunden geſtorben. Die Frau
wurde ins Krankenhaus eingeliefert und dürfte
vorausſichtlich mit dem Leben davonkommen.

Tödlicher Verkehrsunfall.
Wiesbaden. Ecke Schierſteiner und Adel=
heidſtraße
ereignete ſich ein tödlicher Verkehrs=
rnfall
. Der 57jährige Oberpoſtſekretär Karl
Dörner wurde beim Ueberſchreiten der Straße
von einem Perſonenauto aus Mainz überfahren.
Der Fahrer des Autos brachte den Verunglückten
nach dem Paulinenſtift, doch waren die Ver=
letzungen
ſo ſchwer, daß Dörner alsbald ſtarb.

Die Sprengkapſel im Küchenherd.
Kaſſel. In Wolfsanger hatte ein Mann
gerade den Küchenherd mit Kohlen gefüllt, als
dieſer plötzlich explodierte und auseinanderflog.
Durch die umherfliegenden Eiſenſtücke wurde der
Mann erheblich verletzt. Als Urſache der Explo=
ſion
nimmt man an, daß ſich zwiſchen den Kohlen
eine Sprengkapſel befunden hat.
Eine Engländerin wegen Pfundſchmuggels
feſtgenommen.
Aächen. Bei einer Zollkontrolle des Ber=
lin
-Pariſer D=Zuges wurde hier eine Englän=
derin
feſtgenommen, die im Begriff ſtand,
100 engliſche Pfund über die Grenze zu ſchaffen.
Die Pfundnoten wurden beſchlagnahmt.
Der Lübecker Tuberkuloſeprozeß.
Lübeck. Die geſtrige Verhandlung im
Lübecker Tuberkuloſeprozeß brachte noch einmal
eine lange Auseinanderſetzung bei Ausführungen
des Rechtsanwalts Dr. Wittern, der erklärte, es
ſei ein kleiner Formfehler unterlaufen, daß man
den Verteidigern das letzte Wort für die An=
geklagten
gegeben habe. Aus dieſer Tatſache
müßten die Nebenkläger nun das Recht für ſich
herleiten, auch noch einmal zu ſprechen. Der
Oberſtaatsanwalt erklärte, nach dieſen Ausfüh=
rungen
müſſe er ſich ebenfalls vorbehalten, noch
einmal das Wort zu nehmen. Dr. Wittern
heſchäftigte ſich in ſeinen Ausführungen vor
allem mit der Frage der Vorſätzlichkeit bei Dr.
Altſtaedt; er hält nach wie vor vorſätzliche Kör=
ververletzung
für vorliegend. Zum Schluß be=
tonte
er, daß die Eltern nichts als Sühne vom
Gericht heiſchen wollten. Wir bitten nicht, wir
fordern Sühne, ſchloß Dr. Wittern. Nach
kurzen Ausführungen vertagte der Vorſitzende
die Verhandlung auf heute vormittag.

Zum inkernakionalen Beidgekampf
in London.

Dr. Emanuel Lasker.
Führer der deutſchen Bridgemannſchaft,
London finden zurzeit die internationalen
pfe im Bridgeſpiel ſtatt, an denen in der
tiſchen Mannſchaft auch Dr. Emanuel Lasker
ligt iſt, der ſich in letzter Zeit beſonders
eifrig dem Bridge widmet.

Die Angeklagten Dr. Gutherz (1), Parlagi (2) und Oppenbeimer (3) mit ihren Anwälten
im Gerichtsſaal.

Der Prozeß gegen die Schultheiß=Direktoren.

Berlin. In der Verhandlung des Pro=
zeſſes
gegen die Schultheiß=Direktoren erklärte
der Angeklagte Katzenellenbogen, er habe ſeine
ſämtlichen Privatgeſchäfte durch die Familien=
gründung
der Ludwig=Katzenellenbogen=G.m.b.H.
gehen laſſen, ſo daß ſich aus Büchern und Korre=
pondenz
ein lückenloſer Beweis für ſeine Pri=
vatgeſchäfte
führen laſſe. Das Gericht beſchäf=
tigte
ſich dann mit dem ſogenannten Nordhefe=
komplex
. Bekanntlich hatte die D.D.=Bank der
Tochtergeſellſchaft der Oſtwerke, der Norddeut=
ſchen
Hefeinduſtrie, A.=G., einen 10=Millionen=
Kredit gegeben, über den die Oſtwerke die Ga=
rantie
übernommen hatten. Die Staatsanwalt=
ſchaft
wirft nun Katzenellenbogen vor, daß dieſer
Kredit in der Bilanz der Oſtwerke nicht in Er=

ſcheinung getreten ſei und auch nicht in dem
Prozeß aufgenommen worden wäre. Katzenellen=
bogen
ſchildert dem Gericht gegenüber die Ent=
wicklung
der Norddeutſchen Hefeinduſtrie, A.=G.
Dieſe ſei mit einem Kapital von 17 Millionen
gegründet worden und habe die Hälfte der ge=
ſamten
deutſchen Hefe hergeſtellt. Zu 70 v. H.
ſeien die Oſtwerke beteiligt geweſen, er ſelbſt
habe den Vorſitz im A.=R. geführt. Ueber die
techniſchen Einzelheiten kann Katzenellenbogen
nichts mitteilen. Sodann ſchildert der Ange=
klagte
, wie es zu dem 10=Millionen=Kredit ge=
kommen
ſei, und wie bei Beſprechungen über die
Verlängerung des Kredites Direktor v. Stauß
von der D.D.=Bank eine Ausfallbürgſchaft der
Oſtwerke verlangt habe. Die Verhandlung wird
am Mittwoch vormittag fortgeſetzt.

Straßenbahnwagen als Barrikaden bei den neuen kommuniſtiſchen Anruhen
in Spanien.

Drei Original=Aufnahmen von den letzten Straßenkämpfen in Valencia.

Oben: Berittene Poliziſten ſchreiten gegen die Aufſtändiſchen ein, die auf dem Micaletplatz in
Valencia einen Straßenbahnwagen angehalten hatten. Unten: Wenige Minuten ſpäter:
Die Polizeimannſchaften haben ſich vor der erregten Menge zurückziehen müſſen, die ſich nun
anſchickt, den Wagen umzuwerfen. Rechts: Der Straßenbahnwagen iſt umgeſtürzt und wird
von den Aufrührern als Barrikade benützt. Die kommuniſtiſche Bewegung in Spanien, die in
Nord=Katalonien eben erſt von den Regierungstruppen unterdrückt wurde, iſt jetzt in anderen
Provinzen Spaniens zum Ausbruch gekommen. Der Polizei gelang es jedoch überall, den Auf=
ruhr
niederzuſchlagen.

Ein Bild von der verheerenden Ueberſchwemmung im Miſſiſſippi=Gebief.

Nach dem furchtbaren Dammbruch beim Schwanenſee (Miſſiſſippi):
Eine unabſehbare Fläche von fruchtbaren Ländereien ſteht völlig unter Waſſer.

Gewaltige Wolkenbrüche führten in den erſten Januartagen im Staate Miſſiſſippi (U. S.A.) zu
einer verheerenden Ueberſchwemmungskataſtrophe, die rieſige Gebiete metertief unter Waſſer ſetzte.
Nur mit Mühe konnten die überraſchten Bewohner das nackte Leben retten.

Unfall im Theater.
Wien. Ein eigenartiger Unfall ereignete
ſich am Sonntag in der Staatsoper, bei der Vor=
ſtellung
der Götterdämmerung. Im letzten
Auftritt des erſten Aktes fuhren die drei Nornen,
wie vorgeſchrieben, mit der Verſenkung in die
Tiefe. Dabei blieb eine Kuliſſe an einem Hin=
dernis
hängen, wodurch die drei Sängerinnen
hinuntergeſchleudert wurden. Eine von ihnen,
Fräulein Paalen, erlitt dabei eine erhebliche
Verletzung, während die beiden anderen unver=
ſehrt
blieben. Der Vorfall blieb im Publikum
unbemerkt.

Deutſcher Dampfer im Kanal gerammt?
London. Einer Meldung einer amerika=
niſchen
Funkſtation zufolge, iſt in der Nähe von
Dungeneß im Kanal im dichten Nebel ein deut=
ches
Schiff von dem Dampfer Kaſhgar ge=
rammt
worden. Auf dem engliſchen Schiff hörte
man noch einige Sirenenſignale des deutſchen
Dampfers, verlor dieſen aber aus der Sicht, weil
er im dichten Nebel verſchwand. Bisher hat man
von dem deutſchen Schiff noch nichts gehört. Der
Dampfer Kaſhgar hat drahtlos in London von
dem Vorfall Kenntnis gegeben

DundobangladiedtePtacid
Einzelheiken der Unglücksfahrt.

In Lake Placid wurde der unter Führung
von Hauptmann Zahn ſtehende Bob Deutſch=
land
bei einer Trainingsfahrt auf dem Hoe=
venberg
=Run aus der Kurve herausgetragen
Hauptmann Zahn zog ſich neben einem Arm=
bruch
noch verſchiedene Geſichtsverletzungen zu.
während ſeine Mitfahrer noch glimpflich da=
vonkamen
. Wir erfahren zu dem Unglück von
unſerem Sonderberichterſtatter, in Lake Placid
noch folgende Einzelheiten,
Die gute Schneelage am Sonntag veranlaßte
verſchiedene, ausländiſche Bobfahrer trotz hef=
tigen
Schneeſturmes zu Trainingsfahrten auf der
Olympia=Bobbahn. Als einer der erſten ſtartete
Hauptmann Zahn mit ſeinem Vierer=Bob, der
noch mit dem Bremſer Mehlhorn, dem Deutſchen
Roßner und einem Amerikaner beſetzt war. Mit
einer Geſchwindigkeit von etwa 95 Stundenkilo=
metern
fuhr Hauptmann Zahn in die gefährliche
Zickzack=Kurve ein. Zahn ging jedoch zu hoch in
die Rechtskurve, der Bob durchbrach ähnlich
wie in Schreiberhau die Trennungswand der
Zuſchauerplätze, flog noch 30 Meter durch die
Luft, um dann an einem Baumſtamm zu zer=
ſchellen
. Hauptmann Zahn brach ſich dabei den
linken Arm kurz über dem Handgelenk und zog
ſich ſchwere Verletzungen im Geſicht zu, die im
Krankenhaus mit mehreren Nadeln genäht wer=
den
mußten. Mehlhorn trug einen Bruch des
linken Mittelhandknöchels davon, während ſich
Roßner eine leichte Zerrung im Rücken zuzog.
Am beſten kam noch der Amerikaner weg, der,
abgeſehen von kleineren Schrammwunden, un=
verletzt
blieb.
Hauptmann Zahn hat aus dem Krankenhaus
an ſeine Angehörigen in Braunſchweig bereits
Telegramme geſchickt, in denen er den Sturz,
wahrſcheinlich zur Beruhigung ſeiner Gattin, als
ziemlich harmlos hinſtellt. Er teilt darin mit,
daß er bei dem kleinen Sturz eine leichte Arm=
verletzung
davongetragen habe und der Arm
vollkommen ſchmerzlos wieder eingerenkt wor=
den
ſei. Sein Befinden wäre gut, und er hoffe,
ſchon in den nächſten Tagen wieder aufſtehen
zu können.
Nach dem Unfall wurde in der deutſchen Bob=
Expedition ſofort für die einzelnen Wettbewerbe
umdisponiert, und zwar werden jetzt Hans
Kilian und Fritz Grau die beiden deutſchen
Vierer ſteuern. Kilian ſtartet außerdem im
Zweier mit ſeinem Landsmann Huber. Den
anderen Zweierbob fährt Huth zuſammen mit
Ludwig.

Entgleiſung des Schnellzuges ParisMailand.
Paris. Der Schnellzug ParisMailand,
der um 8 Uhr früh Paris verläßt, iſt bei Mon=

tereau entgleiſt. Der Lokomotivführer wurde
getötet und drei Beamte verletzt. Von den Rei=
ſenden
ſollen nur einige wenige geringfügige
Quetſchungen davongetragen haben. Ueber die
Urſachen der Zugentgleiſung iſt nichts Beſtimm=
tes
bekannt. Es ſcheint, daß der Schnellzug eine
auf dem Nebengleis fahrende Rangiermaſchin
geſtreift hat.
Drei Todesopfer eines Kaffeehausbrandes
im Haag.
Haag. Einem Großfeuer, daß in einem
hieſigen Café ausbrach, fielen vorgeſtern nacht
drei Menſchen, darunter ein deutſches Dienſt=
mädchen
, die 18jährige Helene Kottmann, zum
Opfer. Das Feuer hatte ſich ſo ſchnell ausge=
dehnt
, daß die Ehefrau des Kaffeehausbeſitzers,
der Hausdiener und das Dienſtmädchen, die im
oberen Stockwerk ſchliefen, von den Flämmen im
Bett überraſcht wurden. Als es der Feuerweht
endlich gelang, in das oberſte Stockwerk einzu=
dringen
, fand ſie nur noch die verkohlten Leichen
auf. Die Urſache des Brandes iſt bisher un
bekannt.
Pockenerkrankungen in Malmö.
Kopenhagen. Wie aus Malmö berichtet
wird, ſind dort am Samstag fünf neue Pocken=
erkrankungen
feſtgeſtellt worden. Nach Mittei=
lung
von behördlicher Seite nehmen die Erkran=
kungen
einen gutartigen Verlauf. Es konnte
noch nicht feſtgeſtellt werden, ob es ſich um eine
gefährliche Art von Pockenerkrankungen handelt.
Ein allgemeiner Impfzwang iſt eingeführt wor=
den
. Täglich laſſen ſich etwa 3000 Perſonen in
Malmö und Umgebung impfen. Oeffentliche
Vergnügungen ſind unterfagt.

en bis
ſeiheit

Joſeph Kainz als Hamlel.

ein neues Denkmal für das Wiener Theaten
Muſeum.

Der Bildhauer Alexander Jaray
mit dem von ihm geſchaffenen Kainz=Denkmal
Zur Erinnerung an Joſeph Kainz, den unver
geſſenen Schauſpieler des Wiener Burg=Lhe
ters, gelangte jetzt im Theater=Muſeum zu Wiel
eine Plaſtik zur Aufſtellung, die von dem Bice
hauer Jaray geſchaffen worden iſt und den wei
berühmten Darſteller in ſeiner Glanzrolle al=
Hamlet zeigt.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Meustag, 2. Februar 1932

Nr. 33 Seite 9

SApSss doAat

Fußball.
Kreisliga Südheſſen.
Olympia Lampertheim fällt ab.
Während ſich die Bürſtädter Raſenſpieler durch einen glatten
ü g auf dem immerhin gefürchteten Hochheimer Platze durch=
tzen
konnten, unterlag Olympia Lampertheim in Hofheim ziem=
ſd
eindeutig. Dadurch ſind wir nun der Entſcheidung um die
Aliſterſchaftsfrage ein gutes Stück nähergerückt. Bürſtadt führt
a einzige ſüdheſſiſche Kreisligamannſchaft ungeſchlagen die Ta=
ſte
an, und es beſteht wohl kein Zweifel, daß die Raſenſpieler,
/i einem Vorſprung von fünf Punkten, in ihrer derzeitig guten
ſolm dieſe Serie als Südheſſenmeiſter beenden. Bei den übrigen
pelen gab es inſofern Ueberraſchungen, als bei verſchiedenen
ſenegnungen verhältnismäßig hohe Reſultate erzielt wurden. So
ien ſich die Bibliſer in Worms diesmal nicht weniger als vier
ſoke gefallen laſſen müſſen, ohne auch nur den Ehrentreffer zu
ßſelen. Noch ſchlimmer erging es der Neuhauſer Mannſchaft in
orchheim, wo ſie ein halbes Dutzend Tore hinnehmen mußte und
ſhurch auf den drittletzten Platz gerutſcht iſt. Pfiffligheim da=
gen
war wieder ſehr gut in Form; außerdem hatten die Nor=
ganen
das Glück ihre Gäſte von der Bergſtraße reichlich erſatz=
ſchwächt
anzutreffen, ſo daß dieſer Sieg, den Umſtänden ent=
inſchend
, eigentlich weniger überraſcht. Sehr knapp iſt der Sieg
n Gernsheimer ausgefallen, die durch eine ganz ausgezeichnete
om ihrer ſonſt allgemein mäßig ſpielenden Gäſte aus Abenheim
ſixraſcht wurden. Bereits wenige Minuten nach Spielbeginn
g Abenheim in Führung, und es koſtete die Gernsheimer viel
ſihe, dieſen Vorſprung mit einem Tor zu überholen.
Die Tabelle hat ſich diesmal ſtark verſchoben und ſieht nun
aus:
Spiele gew. un. verl. Punkte
f. R. Bürſtadt
16
14
(
30

ſampia Lampertheim

f. L. Lampertheim
ſtmpia Worms.
eB. Biblis
pb. Horchheim
p. Hochheim
arkenbg. Heppenheim
incordia Gernsheim
mmannia Pfiffligheim
kroria Neuhauſen
m. Abenheim
(P. Hofheim
SV. Weiterſtadt
Am Sonntag hatte

16
15
11
14

Boruſſia Dornheim 5:0
Weiterſtadt die Boruſſia Dornheim zu

13
(1:0).

3.
23
1
1
1

ſaſ. Die Gäſte kamen in ſtarker Aufſtellung, während die Ein=
limiſchen
Greifenſtein und Joh. Becker erſetzen mußten. Es ent=
ſunn
ſich ein faires und ſchnelles Spiel. Die Gäſte legten mäch=
los
, fielen aber ſpäter ihrem übexaus ſchnellen Tempo zum
Hfer. Vorerſt ſah man verteiltes Spiel. Die Einheimiſchen
aten gleich ſchöne Torgelegenheiten, die durch die aufmerkſame
zwehr der Gäſte vereitelt wurden. In der 15. Minute fiel der
ete Treffer für die Einheimiſchen. Die Gäſte verdoppelten nun=
ahr
ihr Tempo, konnten jedoch infolge der guten Abwehr nichts
srichten. Sie hatten reichliches Schußpech und einige Ecken
leben bis zur Pauſe die einzige Ausbeute. Nach dem Wechſel
ißen die Gäſte merklich nach, noch deutlicher wurde die Ueber=
genheit
der Einheimiſchen. Jedoch es wollte niemals recht
ppen, auch waren die Gäſte in ihrer Abwehr reichlich vom
fück begünſtigt. Nach einem Eckball, der eine Prachtleiſtung
at. erhöhten die Einheimiſchen auf 2:0. Nunmehr boten die
hwarz=Weißen einen ſchönen Fußball, und in kurzen Abſtän=
cy
mußte der Gäſtetormann noch drei weitere Tore hinnehmen.
ſe im Vorſpiel erlittene Niederlage wurde eindrucksvoll wett=
macht
. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Mainz, leitete ſicher
a) für beide Parteien einwandfrei. Die Gäſte hätten in ihrer
meermannſchaft den beſten Mannſchaftsteil, während die Läufer
d Stürmer ſtark abfielen. Bei den Einheimiſchen erfüllten
mtliche Spieler reſtlos ihre Pflicht. Hoffentlich verliert ſich
Ss allzulange Zögern beim Schuß in den noch ausſtehenden
pielen. 1 Jugend unterlag bei verteiltem Spiel gegen Ar=
ilgen
2:1. Ein Unentſchieden wäre gerecht geweſen.

Frankfurker Hechs=Tage=Rennen.

Die Frankfurter Feſthälle war am Montag nachmittag nahe=
ausverkauft
. Das Publikum folgte den Vorgängen auf der
uhm mit einer ſeltenen Begeiſterung und ſchuf im Hauſe eine
Einimung, wie ſie ſelbſt in den vorhergegangenen Nächten nicht
zverzeichnen war. Den Zuſchauern wurde allerdings auch etwas
Goten, da faſt eine Stunde lang ununterbrochen gejagt wurde,
wbei ſich der Stand des Feldes ſtändig veränderte. Nachdem ſich
Fahrer nach 4 Uhr beruhigt hatten lagen die Franzoſen
Aumbſt=Broccardo allein mit Rundenvorſprung an der Spitze des
ſdes.
Nach 67 Stunden (Montag nachmittag 5 Uhr) waren 1542,080
mn gefahren und der Stand des Rennens folgender: 1. Wambſt)/
Koccardo 24 Punkte, eine Runde zurück: 2. Rauſch/Hürtgen
2Punkte, 3. Schön/Tietz 116 Punkte, zwei Runden zurück:
Negrini/Severgnini 110 Punkte, 5. Göbel/Dinale 84 Punkte,
Charlier/Deneef 80 Punkte, drei Runden zurück: 7. van
mpen/Braſpenning 134 Punkte, 8. Kroll/Maidorn 66 Punkte,
chs Runden zurück: 9. Zims/Schorn 82 Punkte, ſieben
unden zurück: 10. Dülberg/Miethe 73 Punkte, vierzehn
unden zurück: 11. Becht/Oeſtreich 57 Punkte.

Die Nacht ein Neunſtunden=Mannſchaftsrennen, wurde
der Stuttgarter Sportarena von der belgiſchen Mannſchaft H.
1s/Haeſendonk mit einer Runde Vorſprung vor Damm/Dumm
ſöln) und Rieger/Petri (Breslau=Berlin) gewonnen.
Auch Frankreichs Bantamgewichtsmeiſter Emile
hadner wird den zahlreichen Angeboten aus Amerika Folge lei=
n
und ſchon am kommenden Dienstag die Ueberreiſe antreten.

Die neuen Tiſchlennis=Welkmeiſter.
Die Tiſchtennis=Weltmeiſterſchaften wurden am Sonntag in
Prag mit den Einzelwettbewerben abgeſchloſſen. Die dies=
jährigen
Titelkämpfe brachten den ungariſchen Teiluehmern wie=
der
einen Sieg auf der ganzen Linie, denn im ſämtlichen fünf
Meiſterſchaften belegten die Ungarn die erſten Plätze.
Im Herreneinzel wurde Szabados von ſeinem Landsmann
Barna abgelöſt, der im Endkampf den Titelverteidiger 21:19
14:21 16:21 21:19 21:16 nach aufregendem Gefecht ſchlug. Dritter
Preisträger wurde Kohn (Oeſterreich) vor Boros (Ungarn).
Im Damen=Einzel wurde die fünffache Weltmeiſterin Frau
Mednyanſky (Ungarn) von ihrer Landmännin Frl. Sipos in
der Schlußrunde 21:17 21:16 21:19 entthront. Den dritten Platz
belegte Frau Gauß (Ungarn) vor Frl. Snidova (Prag).
Eine rein ungariſche Angelegenheit war die Eutſcheidung
im Herren=Doppel, wo Szabados=Barua über Belak=Glaucz ſich
21:15 21:19 18:21 21:18 hinwegfetzten. Den dritten Platz konuten
Bull=Johnes für England retten.
Ebenfalls unter ſich machten die Ungarn die Schlußrunde im
Gemiſchten Doppel aus. Sipos=Barna beſiegten Mednyanſky=
Szabados mit 21:13 21:17 21:18.
Frl. Sipos gewann ſchließlich noch mit Frau Meduyanſky
als Partnerin den Titel im Damendoppel gegen das tſchechiſche
Paar Braunerova=Snidova 21:17 21:14 21:13 und ging damit
als erfolgreichſte Spielerin aus dem Weltmeiſterturnier hervor.
Die Tennisabtlg. der Tgde. Darmſt. 1846 leiſtete am Sonntag
einer Einladung des Tv. Bensheim a. d. B. zu einer Tiſch= Ten=
nis
=Werbeveranſtaltung Folge. Die dortige, ſchon 30 Mitglieder
zählende junge Tiſchtennisabteilung hat durch ihre Werbeveran=
ſtaltung
, bei der ſie unter Mitwirkung der Tennisabteilung der
Tgde. 1846 einer in überaus großer Zahl erſchienenen Zuſchauer=
menge
das Tiſchtennisſpiel vorführte, gewiß neue Anhänger für
das Tiſchtennisſpiel und damit für die Deutſche Turnerſchaft ge=
wonnen
.
25N. und 97.
Der gemeinſame Verwaltungsausſchuß der Arbeitsgemein=
ſchaft
der DT. und des DSV. tagte am Sonntag in den Räumen
des DSV. in Berlin. Dank der umſichtigen Leitung des DSV.=
Vorſitzenden konnte die umfangreiche Tagesordnung in der vor=
geſehenen
Zeit erledigt und drohende Klippen von Meinungs=
verſchiedenheiten
glücklich umſchifft werden. Beſonders erfreulich
iſt die einmütige Feſtſtellung, daß die bisherige Zuſammenarbeit
ſich in jeder Beziehung günſtig ausgewirkt hat Zu zeit=
gemäßen
Tagesfragen wurden folgende wichtigen Beſchlüſſe gefaßt:
Bei örtlichen Veranſtaltungen wird die gemeinſame Wettkampf=
tätigkeit
generell geſtattet, darüber hinaus muß jedoch nach wie
vor die Zuſtimmung beider Verbände erfolgen. Die Vorberei=
tungen
zu den Olympiſchen Spielen werden von beiden Verbän=
den
gemeinſam durchgeführt Ein gemeinſames Vorgehen
wurde auch in Fragen des Schwimmunterrichts an den Schulen
und der Verteuerung der Eintrittspreiſe in den Hallenbädern
für notwendig erachtet. Die Entſcheidung über die Frage:
Sind Turn= und Sportlehrer Amateure? ſoll zur Beantwor=
tung
dem nächſten Fina=Kongreß unterbreitet werden.
Jugendausſchuß=Hihung des 2.5.5. und der 2.5.b.
Der Jugendtag am 29. Mai.
Der gemeinſame Jugendausſchuß des Deutſchen Fußball= Bun=
des
und der Deutſchen Sportbehörde beſchloß in ſeiner Januar=
ſitzung
, den Jugendtag am 29. Mai abzuhalten; dieſer Termin=
legung
hat die DSB. mittlerweile ſchon durch Verlegung der
Groß=Staffelläufe Rechnung getragen. Am Jugendtag werden
wieder, wie in früheren Jahren, Wimpel an jene Vereine gege=
ben
, die ſich hervorragend an dem Jugendtag beteiligen. Mit
dem Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen wurde eine
Vereinbarung über ein Preisausſchreiben zur Verbreitung des
Wanderns in den Sportvereinen getroffen, das u. g. auch in der
Deutſchen Sportjugend erſcheinen wird. Für die Schul= Fußball=
rundenſpiele
, die jetzt ſchon in vielen Städten nach dem Vor=
bild
von Berlin, Nürnberg, Frankfurt a. M., Dresden, Offenbach
g. ſtattfinden, gibt der DFB. an die ſiegenden Schulen eine
Pläkette als Wanderpreis, die unterliegenden Schulmannſchaften
erhalten ein Erinnerungsblatt. Die Schulfußballſpiele ſollen noch
mehr als bisher gefördert werden. Wie auch im vergangenen
Jahre, finden in den einzelnen Landesverbänden aus den vom
DFB. für dieſen Zweck ausgeſchütteten Mitteln von 11500 RM.
Kurſe für erwerbsloſe Jugendliche ſtatt. Die Auswahl der Teil=
nehmer
ſoll zweckmäßiger als bisher geſchehen, ſo daß dieſe ihrer
evtl. ſpäteren Beanſpruchung als Jungführer, wozu die Ausbil=
dung
im Kurſe dienen ſoll, noch beſſer entſprechen können. Die
Kurſe dauern 14 Tage bei einer Teilnehmerzahl von je 25 bis
30 Perſonen. Der Jugendausſchuß empfiehlt den Landesverbän=
den
des DFB. und der DSB. die Feſtlegung eines ſpiel= und
ſportfreien Sonntags im Monat für Jugendliche. Soweit es
noch nicht überall geſchehen iſt, ſoll auch die Zeit der Spielruhe
für den Jugendſpielbetrieb von 1 auf 2 Monate im Jahre herauf=
geſetzt
werden. Um einer allgemeinen Durchbildung der Fußball=
jugend
zu dienen, empfiehlt weiter der Jugendausſchuß die Durch=
führung
von Sommerſportfeſten am Ende der Sommerſpielſperr=
zeit
. Die Wettkämpfe ſollen reine Mannſchaftskämpfe ſein, ſo daß
alle den Jugendabteilungen zugehörigen Mannſchaften an den
Wettkämpfen teilnehmen können.

Hein Müller, der deutſche Schwergewichtsmeiſter, iſt von
ſeiner Verletzung wiederhergeſtellt, ſo daß alſo der für London ge=
plante
Kampf gegen den Negerboxer Larry Gains bald ſtattfin=
den
kann.
Die ſüdweſtdeutſchen Eisſport= Meiſterſchaf=
ten
in Frankfurt a. M. mußten wegen des Tauwetters erneut
abgeſagt werden.

Zeulſche Mlorad Sreßemeſſerſchaft.
Die Wettbewerbe um die deutſche Motorrad= Straßenmeiſter=
ſchaft
werden auch in dieſem Jahre wieder mit dem klaſſiſchen
Eilenriede=Rennen des Motorſportklubs Niederſachſen im
Gau 6 des ADAC. eröffnet. Der Veranſtalter, der mit der Durch=
führung
dieſer Prüfungen ſtets einen durchſchlagenden Erfolg ge=
habt
hat, bereitet das Eilenriede=Rennen diesmal für den 19. und
20. März vor. Fortgeſetzt werden die Titelkämpfe bei folgenden
Veranſtaltungen: Rund um Schotten am 5. Juli; Gril=
lenburger
Rennen am 10. Juli; Schleizer Dreiecks=
Rennen am 11. September.
Geſchäftliches.
Jedes Jahr am 1. Februar veranſtaltet die Firma
I Rehfeld die bekannte Weiße Woche Keine Hausfrau
ſollte es verſäumen, dieſe Veranſtaltung zu beſuchen, ſpeziell für
Brautleute bietet ſich eine ganz beſonders günſtige Kaufgelegen=
heit
. Alle übrigen Abteilungen bringen während der Weißen
Woche große Sonder=Angebote.
Hanomag ſtellt Arbeiter ein. Die gute Entwick=
lung
des Hanomag=Verkaufsgeſchäftes ermöglicht die Neuein=
ſtellung
von 275 Arbeitern, um durch dieſe die Vorarbeiten für
die Aufnahme der vollen Frühjahrsproduktion zu treffen. Bei
weiterhin günſtiger Haltung des Umſatzes in Hanomag= Auto=
mobilen
und =Schleppern iſt mit neuen Arbeiter=Einſtellungen
bald zu rechnen.
Strengſte Abhärtung vermag Sie in der rauhen
Jahreszeit nicht vor Anſteckung und gefährlichen Krankheiten
der Luftwege zu ſchützen. Darum beugt jung und alt mit
Panflavin=Paſtillen vor, denn dieſe üben eine wachs=
tumhemmende
Wirkung auf eindringende Krankheitskeime aus
und bieten daher vorzüglichen Schutz gegen Grippe, Halsentzün=
dung
und Erkältung.
Aus der Radio=Induſtrie.
Das einfachſte Radio=Gerät. Die ſeit etwa einem
halben Jahr auf dem Markt befindlichen Kombinationen von
Radio=Fern=Empfängern und Lautſprechern haben ſich durch ihr
geſchmackvolles Ausſehen und kleine, gediegene Form überall
Eingang verſchafft. Die Kombination Saba 31 WI. für
Wechſelſtrom und Saba 32 GI. für Gleichſtrom (3 Schirm=
gitter
=Röhren) garantieren Fern=Empfang aller bedeutenden Sta=
tionen
und zeichnen ſich durch einfachſte Senderwahl aus. Jedem
Apparat wird eine geeichte Abſtimm=Tafel und ſelbſtverſtändlich
auch eine Bedienungs=Anweiſung mitgeliefert, ſo daß die Bedie=
nung
wirklich einfach iſt. Die Geräte ſind beſonders dort an=
gebracht
, wo nur wenig Platz zur Verfügung ſteht. Wer jedoch
Apparat und Lautſprecher getrennt beziehen will, kann dies ſelbſt=
verſtändlich
auch in den Geräten Saba 31 ſſ und Saba 32 (
haben. Vorführungen ſolcher Apparate übernimmt gerne jedes
Spezialgeſchäft.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 2. Februar.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
15.50: Bewegliche Seilbahnen. Die Löſung der Transportſchwie=
rigkeiten
im Weinberg. Hörbericht.
17.05: Konzert des Funkorcheſters. Werke von Schumann, Schubert.
Anſchl. Alte Tanzmuſik.
18.40: Vortrag von Herrn Reichert=Sperling.
19.05: Freiburg: Oberreg.=Rat Klein: Arbeitsloſenverſicherung. Ver=
ſicherungsleiſtungen
.
19.45: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.05: Tübingen: Symphonie=Konzert des Philharmoniſchen Orche=
ſters
Stuttgart. Werke von Mozart, Handn, Beethoven,
21.30: Im Fluge um die Welt.
22.30: Zeit, Wetter Nachrichten, Sport.
22.,50: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 2. Februar.
10.10: Schulfunk: Balladen von Loewe.
11.30: Direktor Dr. Stahl: Die Vorausſetzungen einer lohnenden
Schweinemaſt.
15.00: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.45: Künſtleriſche Handarbeiten: Wir ſtricken. Zweck und Technik,
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof, Dr. Thienemann: Die Aufgaben der Seenforſchung.
18.00: Dr. Traub: Querſchnitt durch deutſche Zeitſchriften.
18.30: Prot, Dr. Mersmann: Muſik in der Einheit der Künſte.
19.00: Geheimrat Dr. Heim: Deutſche Not deutſche Hoffnung.
19.20: Gedanken zur Zeit Prof. Dr. Deißmann Chefredakteur
Buchhorn. M. d. L.: Die Grenzen der ſtudentiſchen Freiheit.
20.00: Selma Lagerlöf lieſt Jugenderinnerungen. Uebertragung aus
dem Haus der Dichterin in Wärmland. Einleitung: Dr. Graßmann.
20.30: München: Bayeriſcher Bauernkalender Von Drei König bis
Kirchweihl Hörfolge von K. Adlmair u. W. Feldhütter.
21.35: München: Konzert des Funkorcheſters. Soliſt: Riele Queling
(Violine).
22.35: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Hamburg: Unterhaltungslonzert des kl Norag=Orcheſters.
Weiterbericht.
Die Wetterlage liegt im Grenzbereich zwiſchen der über
Finnland ſich bewegenden Störung und dem hohen Druck über
den Britiſchen Inſeln. Dabei dringt kühlere Luft der Störung ab=
wärts
und führt in Nord= und Oſtdeutſchland vielfach zu Nieder=
ſchlägen
, zum Teil als Schnee. Obwohl unſer Gebiet mehr im
Bereich des hohen Druckes liegt, ſo dürfte der Einfluß der Stö=
rung
zeitweiſe zur Geltung kommen und vereinzelt leichte
Schauer bringen. Sonſt ändert ſich die Wetterlage wenig. Bei
nächtlichem Aufklaren gehen die Temperaturen etwas unter Null
zurück.
Ausſichten für Dienstag, den 2. Februar: Neblig=wolkig, auch Nei=
gung
zum Aufklaren, leichter Nachtfroſt, vereinzelt geringe
Schauer, auf den Bergen als Schnee.
Ausſichten für Mittwoch, den 3. Februar: Wolkig, auch ſtellen=
weiſe
neblig, leichter Nachtfroſt.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

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Bekanntmachung.
Auf Grund der Genehmigung des Reichsfinanzminiſters werden für 2 bis
14 Teilſtrecken Fahrſcheinheftchen eingeführt, die einen 20%igen Rabatt auf den Bartarif
beſitzen, 5 Fahrſcheine enthalten, und eine 6monatige Gültigkeitsdauer haben.
Der Rabatt für Wochenkarten iſt auf 35% erhöht.
Es ſtellen ſich ſomit die Beförderungspreiſe wie folgt:

Anzahl Teilſtrecken= Fahrſcheinheftchen
(5 Fahrſcheine) Wochenkarten
2 Fahrten mit täglich
beliebig viel
Fahrten bis 2 0.60 1.17 2.34 0.80 1.56 3.12 1.00 1.95 3.90 1.20 2.34 4.68 1.40 2.73 5.46 1.60 3.12 6.24 1.80 3,51 702

Die verbilligten Preiſe der Wochenkarten treten mit dem 8. Februar d8. Js.
in Kraft, diejenigen der Sammelheftchen unmittelbar nach Fertigſtellung. Bereits
gekauſte, aber noch nicht, angebrochene Sammelheftchen der 2. und 3. Tarifſtufe
werden gegen entſprechende Verrechnung umgetauſcht, bereits angebrochene
Heftchen müſſen abgefahren werden
Darmſtadt, den 1. Februar 1932.
Heſſiſche Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft
Darmſtadt.

[ ][  ][ ]

Unſicherheit an den Börſen.
Zunächſt Realiſakionsneigung, ſpäter Erholung und Kursbeſſerungen/

Berliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.

Zu der außenpolitiſchen Unſicherheit, die am Samstag durch die von
Reuter gemeldeten, aber inzwiſchen ſich als verfrüht herausgeſtellte
Kriegserklärung Chinas an Japan zugenommen hatte, kam geſtern in
Berlin erneut die Ungewißheit hinſichtlich der Reichspräſidentenwahl.
Während man am Samstag noch eingetretene Abſchwächungen auf Glatt=
ſtellungen
der Kuliſſe zum Wochenende zurückführen wollte, zeigte ſich
doch zu Beginn des geſtrigen Verkehrs, daß die Abgabeneigung weiter
überwog. Das Geſchäft war jedoch äußerſt ſchleppend, ſo daß man ſelbſt
für einen Montag erſt ſpät und relativ wenig Kurſe hören konnte.
Rein techniſch ſtörte auch, daß zum Monatsbeginn die Limite noch nicht
erneuert waren. Das Umſichgreifen der Deviſenverfehlungen und die
inzwiſchen erfolgten weiteren Verhaftungen trugen ebenſo, wie die ab=
bröckelnde
Tendenz an der New Yorker Samstagsbörſe zur Zurückhal=
tung
bei, zumal es auch völlig an Anregungen fehlte. So betrugen die
Kursverluſte im Durchſchnitt bis zu 1 Prozent. Die Märkte lagen
äußerſt ruhig, und nur einige Spezialwerte litten unter etwvas ſtärkerem
Angebot. So waren J.G. Farben und Deſſauer Gas um ca. 2 Prozent
gedrückt, Chade verloren 4 RM. und Siemens büßten etwa 3 Prozent
ein. Auch die Otavi=Shares, die am Samstag auf einen eventuellen
Kupferbedarf für Kriegsrüſtungen zirka 1 RM. gewonnen hatten, gaben
dieſen Gewinn geſtern wieder her. Am Anlagemarkt war die Tendenz
dagegen nicht ganz einheitlich. Arbed=Bonds konnten ihren Samstags=
ſtand
behaupten, auch Reichsbahnvorzüge waren eher gefragt, und Far=
ſen
=Bonds waren ebenfalls gehalten. Pfandbriefe waren dagegen meiſt
etwas abgeſchwächt, deutſche Anleihen lagen vernachläſſigt, Kommunal=
obligationen
behaupteten ſich jedoch gut. Nachfrage machte ſich wieder
nach Poſtſchätzen und ſpäter Reichsſchuldbuchforderungen geltend, die er=
neut
1 bis 1½ Prozent anzogen. Am Geldmarkt ſcheint der Ultimo
überwunden zu ſein. Kuponszahlungen pflegen zum Februartermin im
allgemeinen nicht groß zu ſein, ſo daß man mit Anlagegeldern nur wenig
zu rechnen hat. Zu berückſichtigen iſt jedoch, daß bei ſolchen Zahlungen
heute erſtmalig die durch Notverordnung beſtimmte Zins=Konverſion in
Erſcheinung tritt, ſo daß alſo nicht mehr der volle auf dem Kupon ver=
merkte
Zinsbetrag zur Auszahlung gelangt.
Auch im weiteren Verlauf des Vormittags neigte die Tendenz an
den Aktienmärkten bei kleinſten Umſätzen zur Schwäche. Die Kurſe der
meiſten Papiere bröckelten erneut bis zu zirka 1 Prozent ab. Auch am
Anlagemaukt änderte ſich an der beſtehenden Situation nichts, das Ge=
ſchäft
blieb ſehr klein. Goldpfandbriefe und Landſchaften waren eher
angeboten, auch Induſtrieohligationen neigten zur Schwäche, während
die Kommunalobligationen ſich behaupten konnten. Am Geldmarkt war
geſtern ſchon eine gewiſſe Erleichterung erkennbar. Tagesgeld ſenkte ſich
in der unteren Grenze auf 7½ Prozent, der Satz der Diskont=Kompagnie
ſtellte ſich auf 6/s Prozent verſchiedentlich auch ſchon darunter, und der
Privatdiskont erfuhr eine Ermäßigung auf 6’½s Prozent Geld, 6¾ Pro=
zent
Brief. Am Deviſenmarkt büßte das engliſche Pfund 6 Rpfg. in
der amtlichen Notiz ein, die Norddeviſen gingen um 5 bis 35 Rpfg. zu=
fück
. Auch Spanien verlor erneut 35 Rpfg.
Nachdem die Realiſationsneigung in den Mittagsſtunden unter dem
Eindruck der ſchwächeren europäiſchen Auslandsbörſen weiter angehalten
hatte, ſetzte ſich im Nachmittagsverkehr eine Erholung durch, die haupt=
ſächlich
wohl auf die Erleichterung am Geldmarkte zurückzuführen war.
Die im Verlaufe eingetretenen Verluſte wurden hierbei voll wieder ein=
geholt
, teilweiſe ſetzten ſich auch noch kleinere Beſſerungen gegen die
Vormittagskurſe durch. Auf Dividendenſchätzungen von 6 Proz. machte
ſich für Charlottenburger Waſſer und Licht u. Kraft einiges Spezial=
intereſſe
bemerkbar. Auch die vormittags beſonders ſtark gedrückten
Auslandswerte holten einen Teil ihres Verluſtes wieder ein. Ebenſo
waren Pfandbriefe ſpäter wieder etwas gebeſſert, nachdem ſie vorüber=
gehend
bis zu 1½ Prozent verloren hatten. Die Nebenwerte des Aktien=
und Pfandbriefmarktes machten auch geſtern die Schwankungen in der
Tendenz nicht in gleichem Maße mit wie die Favoriten, ſondern lagen
meiſt ſehr ruhig. Wie ſchon vormittags zu erkennen war, iſt der Ultimo
diesmal vom Geldmarkte ſehr leicht überwunden worden. Die Sätze er=
fuhren
bereits am erſten Tage des neuen Monats eine Ermäßigung, da
größere Eingänge auch aus der Probinz vorlagen, und nur noch in Ber=
lin
einige Nachfrage für Abdeckung von Lombardkrediten bei der Reichs=
bank
feſtzuſtellen war. Der Tagesgeldſatz ermäßigte ſich in der unteren
Grenze bereits wieder auf 7½ Prozent, der Satz der Diskont=Kompagnie
auf 62/s Prozent und teilweiſe darunter. Stärkere Nachfrage nach Pri=
vatdiskonten
ließ, wie ebenfalls ſchon mitgeteilt, den Privatdiskontſatz
um ⁄s Prozent auf 6‟/ Geld und 6¾ Prozent Brief abgleiten, wobei ein
Teil des Bedarfes mit Reichswechſel per 2. Mai befriedigt werden mußte.
Auch Reichsſchatzanweiſungen per 17. Mai wurden zum alten Satz von
7½ Prozent etwas lebhafter umgeſetzt. Die etwas überraſchend gekom=
mene
Herabſetzung des Privatdiskontſatzes hatte verſchiedentlich die Mei=
nung
aufkommen laſſen, daß in dieſer Maßnahme eine Diskontermäßi=
gungsabſicht
der Reichsbank zu erkennen ſei (der Grund für die oben
erwähnte Erholung des Nachmittags), doch ſcheinen dieſe Hoffnungen
etwas verfrüht zu ſein. Die Sprechborſe war zwar nicht beſſer beſucht
als ſonſt, brachte aber ziemlich erregte Debatten über die Ausſichten der
Börſeneröffnung. Außerdem wollte man wiſſen, daß wiederum bei der=
ſchiedenen
Bankfirmen Buchprüfungen betr. Deviſen=Schiebungen vor=
genommen
worden ſind, doch war über das Ergebnis dieſer Unter=
ſuchungen
nichts Poſitives zu erfahren.
A
Die ſchwächere Tendenz, die ſich bereits zum Wochenſchluß auf Glatt=
ſtellungen
bemerkbar gemacht hatte, ſetzte ſich auch zu Beginn der neuen
Woche in Frankfurt a. M. fort, zumal es der Spekulation an Anregungen
faſt vollkommen fehlte. Das Abrücken der Reichsregierung vom Wage=
mannſchen
Währungsplan wirkte noch nach und löſte weiteres Reali=
ſationsbedürfnis
bei der Spekulation aus. Die Zuſpitzung der Lage im
Fernen Oſten und die wieder ſchwächere Haltung der Weltbörſen trug
ebenfalls zu der ſchwächeren Stimmung bei. Daneben ſchenkte man auch
der innenpolitiſchen Lage wieder mehr Intereſſe, beſonders wegen der
Reichspräſidentenwahl. Obgleich das Angebot nicht groß war ergaben
ſich gegen den Wochenſchluß überwiegend Kursrückgänge von 1 bis 3 Pro=
zent
. Stärker gedrückt waren am Elektromarkt Schuckert und Gesfürel,
die je 3 Prozent nachgaben, auch Reichsbankanteile, J.G. Farben und
Siemens verzeichneten Kursverluſte bis zu 3 Prozent. An den Neben=
märkten
betrugen die Rückgänge etwa 1 bis 2 Prozent, nur Schiffahrts=
aktien
blieben unverändert.
Der Rentenmarkt verzeichnete zunächſt auf faſt allen Märkten noch
leichte Befeſtigungen, doch bröckelten gegen Mittag auch hier die Kurſe
überwiegend ab. Auffallend ruhig lagen die in den letzten Tagen bebor=
zugten
Kommunalobligationen, während für Liquidations=Pfandbriefe
und Reichsſchuldbuchforderungen eher Intereſſe beſtand bei gut behaup=
teten
Kurſen.
Im Nachmittagsfreiverkehr ſetzten ſich für die Spitzen=
werte
kleine Beſſerungen durch, da die feſteren Anfangsmeldungen von den

Auslandbörſenplätzen etwas anregten. Das Geſchäft war jedoch außer=
ordentlich
gering, da Kauforders von außenher nicht vorgelegen haben

und auch die Spekulation ſelbſt keine Neigung zu Neuengangements
zeigte.
Am feſtverzinslichen Markt machte ſich ſpäter wieder recht ſtarkes
Intereſſe für Kommunalobligationen bemerkbar, die gegen die letzten
Kurſe etwa 2 Prozent höher tendierten. Auch einige Goldpfandbriefe
lagen bis zu ½ Prozent freundlicher, während der übrige Markt keine
beſonderen Veränderungen aufwies. Schuldbücher und Altbeſitzanleihe
blieben unverändert.

Am Geldmarkt war Tagesgeld geſucht, ſo daß der Satz auf 7½ Pro=
zent
anzog.

Die Auslandsbörſen.

Die Grundſtimmung zu Beginn, der geſtrigen Londoner
Börſe war ſtetig, doch hielt ſich das Geſchäft, da beſondere An=
regungen
nicht vorlagen, in engen Grenzen. Die Stimmung war
im Verlaufe luſtlos, zum Schluß konnte ſich eine Erholung durch=
ſetzen
.
Die Brüſſeler Börſe war mehrfachen Schwankungen
unterworfen, ſie ſchloß in freundlicher Haltung.
Wien konnte ebenfalls meiſt Kursbeſſerungen verzeichnen,
doch war das Geſchäft ruhig.
Die Tendenz der Amſterdamer Börſe blieb feſt, das Ge=
ſchäft
war etwas lebhafter, beſonders in Königl. Petroleum=

Aktien. Deutſche Aktien neigten zur Schwäche, deutſche Obligatio=
nen
tendierten unregelmäßig.
Paris war bei rühigem Geſchäft nicht einheitlich.
Die New Yorker Börſe eröffnete die neue Woche in
feſter Haltung, da die Einigung zwiſchen Eiſenbahngeſellſchaften
und Gwerkſchaften ſtimulierend wirkte.
An den internationalen Deviſenmärkten konnte
die Reichsmark im Laufe des Nachmittags wieder eine Aufwärts=
bewegung
verzeichnen und liegt z. B. in Amſterdam noch über
ihrem Samstagskurs, ſie notierte zum Schluß 58,82. in Zürich
121,20 in London 14,57 und in New York zog ſie auf 23,70 an.
Das Pfund konnte ſich wieder auf 3.45 gegen den Dollar erholen,
gegen den Gulden ſtellte es ſich auf 8,57, gegen Paris auf 87,68,
gegen Zürich auf 17,68½ und gegen Brüſſel auf 24,72. Sehr ſchwach
tendierte wieder Madrid, das in New York zirka 22 Dollar=Cents
und in Amſterdam ſogar 40 Cents einbüßte. Japan und China
waren eine Kleinigkeit feſter, die Südamerikaner behaupteten ſich
gut, die Nord=Deviſen waren gut gehalten.

Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 1. Februat.

Helſingfors Geld
6.374 Brief
6.386 Spanien Geld
34.62 Brief
34.68 Wien 49.95 50.05 Danzig 81.97 82.13 Prag 12.465 12.485 Japan 1.469 1.471 Budapeſt 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.257 0.259 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien
Portugal 7.463 7.477 Holland 169.43 169.77 13.19 13.21 Oslo 78.62 78.78 Athen 5.395 5.405 Kopenhagen 79.77 79.93 Iſtambul Stockholm 81.22 81.38 Kairo 14.81 14.85 London 14.46 14.50 Kanada 3.626 3.634 Buenos Aires 1.043 1.047 Uruguay 1.748 1.752 New York 4.209 4.217 Island 65.43 65.57 Belgien
Italien 58,71 58.83 Tallinn 111.39 111.61 21.02 21.06 Riga 80.92 81.08 Paris 16.56 16.60 Bukareſt 2.517 2.52: Schweiz 82.11 82.27 Kaunas 41.98 42.06

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Konkurſe und Vergleichsverfahren im Januar 1932. Nach Mitteilung
des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im Januar 1932 durch den Reichs=
anzeiger
1128 neue Konkurſe ohne die wegen Maſſemangels abgelehn=
ten
Anträge auf Konkurseröffnung und 751 eröffnete Vergleichsver=
fahren
bekannt gegeben. Die entſprechenden Zahlen für Dezember 1931
ſtellten ſich auf 1178 bzw. 864.
Deutſche Hopfenernte 1931. Im Jahre 1931 wurden im Deutſchen
Reich aus einer Erntefläche von 10 249 Hektar insgeſamt 77 800 Doppel=
zentner
Hopfen erbracht. Im Vorjahre betrug die Erntefläche bekannt=
lich
noch 13 074 Hektar, von der 107 524 Doppelzentner erzielt worden
ſind. Die Erntefläche des letzten Jahres iſt um mehr als die Hälfte ge=
ringer
als die von 1914 (22 761 Hekkar). Der Ertrag je Hektar war im
Jahre 1931 mit 7,6 Doppelzentner geringer als in den Vorjahren 1930
mit 8,5 und 1929 mit 9,0 Doppelzentner, die allerdings recht günſtig
waren.
Marktbericht des Röhrenverbandes für den Monat Januar.
Nach dem Marktbericht des Röhrenverbandes für den Monat Ja=
nuar
1932 hat die gedrückte Lage des Röhrengeſchäftes auf dem
Inlandsmarkt angehälten. Die Preisermäßigung hat keine Be=
lebung
gebracht, da neue Beſtellungen nur in geringem Umfange
eingegangen ſind. Der Auftragsbeſtand nimt mehr und mehr ab.
Die Beſchäftigungsverhältniſſe geben zu ernſter Beſorgnis Anlaß.
Auch die Aufnahmefähigkeit des Auslandes iſt nach wie vor ſehr
ſchwach. Nachfrage und Auftragseingang bewegen ſich in engſten
Grenzen.
Zur Zollerhöhung für Wein zur Herſtellung von Schaumwein. Zu
der Verordnung des Reichsfinanz= und Reichsernährungsminiſters vom
16. Januar 1932, wonach der Zollſatz für Wein zur Herſtellung von
Schaumwein unter Zollſicherung von 20 auf 45 RM. je Doppelzencier
erhöht wird, bemerkt das amtliche Organ des Deutſchen Weinbauveuban=
des
, daß die Verordnung den Zweck habe, die Verwendung ausländiſcher
Weine bei der Herſtellung von Schaumwein möglichſt zu vermindern und
die Schaumweinfabriken zu veranlaſſen, an Stelle ausländiſcher Weine
deutſche Weine zur Sektbereitung zu verwenden. Im Augenblick bringe
die Verordnung dem deutſchen Weinbau kaum einen Vorteil, weil die
Einfuhr ausländiſcher Weine zur Herſtellung von Schaumwein in den
letzten Monaten ganz aufgehort habe und weil der Schaumweinabſatz
völlig darniedeuliege. Trotzdem habe der Deutſche Weinbauverband ſich
mit allem Nachdruck dafür eingeſetzt, daß dieſe Verordnung erlaſſen wird,
und zwar deswegen, um auch für die Zukunft dem deutſchen Wein einen
ſtärkeren Abſatz bei der Sektinduſtrie zu ſichern. Auch auf dem Gebiete
der Wermutweinbereitung, der Weineſſig= und Weinbrandherſtellung be=
treibe
der Deutſche Weinbauverband nachdrücklichſt den Erlaß ähnlicher
Vorſchriften, und es ſei damit zu rechnen, daß in aller Kürze auch hier
die entſprechenden Verordnungen ſeitens der Reichsregierung ergehen.
Durch ſolche Verordnungen werden für den deutſchen Wein, wenn nicht
umfangreiche Abſatzmöglichkeiten, ſo doch immer kleine Abflußkanäle er=
ſchloſſen
, die ſich irgendwie im Weingeſchäft belebend auswirken werden.
Glas= und Spiegel=Manufaktur Gelſenkirchen=Schalke. Die
Geſellſchaft erzielte in dem am 31. Dezember 1931 abgelaufenen
Geſchäftsjahr einen Nettoüberſchuß von 306 923 RM. Der Vor=
trag
aus dem Jahre 1930 betrug 428 822 RM. In der heutigen
Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der GV. nach Abſchreibun=
gen
in der gewohnten Weiſe (i. V. 130 361 RM.) die Verteilung
einer Dividende von 7 (10) Prozent vorzuſchlagen. Dem Unter=
ſtützungsfonds
ſollen 15 000 (25 000) RM. zugewieſen: und auf
neue Rechnung 434 038 RM. vorgetragen werden.
Die größte franzöſiſche Schiffahrtsgeſellſchaft in Schwierigkeiten. Die
Lage der größten franzöſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaft, der Compagnie
Genérale Transatlantique, wird infolge der Verzögerung, die das Par=
lament
durch ſeine Weigerung, das Regierungsprofekt in ſeiner jetzigen
Form anzunehmen, hervorgerufen hat, immer ſchwieriger. 2600 Arbeiter
der Schiffsbaugeſellſchaft Peuhvet in St. Nazaire, die im Auftrag der
Transatlantique den Dampfer Champlain baut, wurden gekündigt, da
die Transatlantique nicht mehr in der Lage iſt, die Koſten für dieſen
Bau aufzubringen. Außerdem iſt der Schiffsbaugeſellſchaft mitgeteilt
worden, daß die in dieſer Woche fälligen Summen ſowie die nächſten
fälligen Zahlungen für den Bau des Luxusdampfers Super Ile de
France von der Transatlantique nicht bezahlt werden könnten, ſo daß
in allernächſter Zeit mit der Entlaſſung von weiteren 2000 Arbeitern zu
rechnen ſei.

Melallnokierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 1. Februar ſtellten ſich
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 66.75 RM. Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium, 98= bis
99proz., in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren 160 RM., desgl. in
Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM., Reinnickel 98= bis
99proz. 350 RM., Antimon Regulus 5052 RM., Feinſilber
(1 Kilogramm fein) 4344,75 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 1. Februar ſtellten ſich für
Kupfer: Febr. 54.25 (54.75), März 54.50 (55.50). April 55
(56). Mai 55.75 (56), Juni 56 (56.50), Juli 56.25 (57.25). Auguſt
57 (57.75), September 57.50 (58.25), Oktober 57.75 (58,75) Nov.
58 (58.50). Dezember 58.50 (60), Januar 59 (60) Tendenz: luſt=
los
. Für Blei: Februar 19.75. (20.75). März 20 (20.75),
April 20 (21.50), Mai 20.50 (21.50) Juni 21 (21.50), Juli 22
(23), Auguſt 23 (23.50), Ser

(22.75). Juli 22 (23), Auguſt 22.50 (23.75). September 23.25
(24.50), Oktober 23.50 (25) November 24 (25.50), Dezember 24.50
(25.75). Januar 24,75 (26). Tendenz: luſtlos. Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Die Schweiz krifft Einfuhrbeſchränkungen.

Der Schweizer Bundesrat hat nunmehr von der ihm im De=
zember
von den eidgenöſſiſchen Räten erteilten Befugnis, die Ein=
fuhr
gewiſſer Waren von einer Bewilligung abhängig zu machen,
Gebrauch gemacht und einen erſten Beſchluß über die Beſchrän=
kung
der Einfuhr erlaſſen. Danach wird die Einfuhr der betref=
fenden
Waren nicht verboten, ſondern das Syſtem der ſogenannten
Zoll=Kontingente eingeführt. Die Kontingentierung findet u. a.
auf folgende Waren Anwendung: deutſche Düngemittel, Nadel=
hölzer
, Schreinerwaren. Luxus=, Galanterie= und Phantaſie=Artikel.
Poſamenten, Teppiche. Leibwäſche, Strümpfe und andere Wirk=
und Strickwaren. Kleidungsſtücke für Herren und Damen. Motor=
räder
, Blei= und Farbſtifte uſw., öſterreichiſche Nadelhölzer, Schrei=
nerwaren
und Leibwäſche, ungariſche Nadelhölzer und Schreiner=
waren
. Die ſchweizeriſchen Wirtſchaftsverbände, haben ſich ver=
pflichtet
, keine Preiserhöhungen vorzunehmen. Ein Preiskom=
miſſar
ſoll die Preisbewegung im Inland verfolgen. Die gegen=
ſeitige
Wareneinfuhr zwiſchen Deutſchland und der Schweiz ſoll
nach dem 4. Februar ablaufenden Handelsvertrag auf dem Grund=
ſatz
der Meiſtbegünſtigung behandelt werden. Zollerhöhungen tre=
ten
nur inſofern ein, als die beiden Staaten die Zölle nicht auch
dritten Staaten gegenüber feſtgelegt haben. Direktor Stucky
vom Volkswirtſchaftsdepartement wird in Berlin die Einzelheiten
des neuen Zollregimes beſprechen.

Produkkenberichte.

Mannheimer Produktenbericht vom 1. Februar. Weizen inländ
75/76 Kilo gut, geſund und trocken 25,7526,25, dito ausländ. 73/74 Kilo
gut geſund und trocken 24,7525, Roggen inländ gut, geſund und
trocken 22, Hafer inländ, neue Ernte je nach Qualität 15,5018, Som=
mergerſte
inländ 1919,75 Futtergerſte 1818,50, gelber Plata=Mais
nit Sack 17,7518, Sohaſchrot (Mannh. Fabr.) prompt 11, Biertrebel
mit Sack 12,2512,50, Trockenſchnitzel. loſe 6,75, Wieſenheu loſe 5,40 bis
5,90 Rotkleeheu 5,405,90, Luzernkleeheu 5,806,40, Stroh: Preßſtroh
Roggen=Weizen 3,804,10, Hafer=Gerſte 3,403,80, geb. Stroh Noggen=
Weizen 3,604,00, Hafer=Gerſte 3,203,60, Weizenmehl Spezial 0 mit
Sack neue Ausmahlung (Südd. Großmühlenpreis ab Mühle) per Febr.
35,75, dito mit Auslandsweizen 37,50, Roggenmehl mit Sack (60prozentige
Ausmahlung) je nach Fabrikat per Febr. 30,7531,75, feine Weizenkleie
mit Sack 8,759,00, Erdnußkuchen 13,5013,75. Tendenz: Die Forde=
rungen
für deutſchen Weizen haben eine weitere Steigerung erfahren.
Die Stimmung iſt befeſtigt.
Frankfurter Produktenbericht vom 1. Februar. An der Getreide=
börſe
herrſchte auch zu Beginn der neuen Woche recht feſte Tendenz, be=
ſonders
für Weizen, der erneut um 3,50 RM. per Tonne anzog, wäh=
rend
Roggen ſehr ruhig lag. Das Angebot war weiterhin gering, doch
blieb auch die Nachfrage nur auf Käufe zur Deckung des dringendſten
Bedarfes beſchränkt. Am Mehlmarkt waren die Forderungen der Müh=
len
abermals erhöht, was naturgemäß auf den Geſchäftsgang nicht ohne
Einfluß blieb. Am Futtermittelmarkt war die Tendenz gurt behauptet;
einiges Intereſſe zeigte ſich für Nachmehle bei anziehenden Preiſen,
Weizen 242,50243,50, Roggen 223,50225,00, Braugerſte 185, Hafer
inländ. 150155, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 36,75
bis 37,75, dito Sondermahlung 35,0036,00, Weizeumehl niederrhein.

Spezial 0 mit Austauſchweizen 36,7537,50, dito Sondermahlung 35,00
bis 35,75, Roggenmehl 31,0032,00, Weizenkleie 8,658,75, Roggenkleie
9,25, Heu ſüdd. 5,005,25, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt vder
gebündelt 4,004,25, Treber getrocknet 12,0012,25. Kartoffeln: In
duſtrie hieſiger Gegend per 50 Kilo bei Waggonbezug 2,70 RM. Tendem
ruhig.
Berliner Produktenbericht vom 1. Februar. Nach ruhigem, abß
ſtetigem Vormittagsverkehr war die Preisgeſtaltung an der Produkten
börſe zu Beginn der neuen Woche weiterhin uneinheitlich. Im Mittel
punkt des Intereſſes ſteht nach wie vor die Entwicklung am Roggeſ=
markte
und im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft war die Umſatz=
tätigkeit
in Märzroggen wieder recht lebhaft. Die ſtaatliche Geſellſchaſt
gab erneut über 1200 Tonnen per März ab, ſo daß die Anfangsnotie=
rung
1 RM. niedriger lautete. Mairoggen war bei weſentlich ruhigerem
Geſchäft leicht befeſtigt. Am Promptmarkte iſt das Angebot nach wie vor
gering, allerdings waren die Gebote der Reporteure verſchiedentlich auch
um 1 RM. ermäßigt, ohne daß aber auf dieſem Niveau nennenswerte Um
ſätze zuſtande kamen. Am Weizenmarkt hält die feſte Tendenz au, pbwvoll
die Mühlen bei den gegenwärtigen Preiſen allgemein nur vorſichtig dis
ponieren. Für prompte Ware lauteten die Gebote 1 RM. höher, wähe
rend die Lieferungspreiſe 1,75 RM. feſter einſetzten. Entſprechend der
Preisbewegung für das Rohmaterial waren die Weizenmehlforderungen
erneut erhöht, die Umſatztätigkeit beſchränkt ſich in beiden Mehlarten
auf die Deckung des notwendigen Bedarfes. Hafer iſt in guten Quale=
täten
wenig offeriert und behauptet, für mittlere und geringe Sortell
lauten die Gebote erneut niedriger. Am Lieferungswarkt wpar die Sfinſe
mung nach dem Rückſchlag am Wochenſchluß etwas ſtetiger, insbefonder
für Maihafer. Gerſte weiter ruhig. Weizen= und Roggenexportſcheine
begegnen vorſichtiger Nachfrage bei kaum behaupteten Preiſen.

Viehmärkke.

Mannheimer Viehmarkt vom 1. Februar. Auftrieb: 126 Dchſei,
112 Bullen, 276 Kühe, 320 Färſen, 849 Kälber, 47 Schafe, 2658 Schweine,
2 Ziegen. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 333,
b) 2428, c) 2630; Bullen a) 2426, b) 2224, c) 1822; Kühe a)74
bis B, b) 1820, c) 1216, d) 1012; Färſen a) 3336, b) 283
c) 2528; Kälber b) 4042, c) 3337, d) 3033. e) 24B; Schale
b) 1420;Schweine b). 4041, c) 4041, b) 3941, e) 3638, f) 343:
Ziegen (Stück) 1420. Marktverlauf: Großvieh ruhig, langſam 9e
räumt; Kälber ruhig, langſam geräumt; Schweine mittel, geräumlie,
ausgeſuchte Schweine über Notiz.
Frankfurter Viehmarkt vom 1. Februar. Der Auftrieb des Gaup
marktes beſtand aus 1367 Rindern, darunter befanden ſich 356 Ochſen, 142
Büllen, 449 Kühe und 403 Färſen, ferner aus 546 Kälbern, 105 Schal."
und 5039 Schweinen einſchließlich 371 Litauer. Im Vergleich zum All=
trieb
des Hauptmarktes vom 25. Januar waren 146 Rinder, 52 Kalde
und 485 Schwveine weniger, dagegen 20 Schafe mehr aufgetrieben. De.

zahlt wurde pro Zeutner Lebendgewicht in RM.: Ochſen al) 23
a2) 2528, b1) 2024; Bullen a) 2630, b) 2025; Kühe a) 2230

b) 1821, c) 1417; Färſen a) 2932, b) 2528, c) 2024; Kälber
b) 3538, C) 3034, d) 2529; Schafe al) 2629, b) 1825; Schweille
a) 3740, b) 3941, c) 3841, d) 3640, e) 3237, g) Sauen 9820
Im Preisverhältnis zum letzten Hauptmarkt blieben Rinder unveränge."
während Schweine um 1 und Schafe bis zu 3. RM. anzogen. Kalbe=

6560; Schaffleiſch nicht notiert; Schweinefleiſch 1 5056.
gang des Fleiſchgroßmarktes: mittelmäßig.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Nach Mitteilung von Verwaltungsſeite iſt es gelungen, dei
Weſtdeutſchen Zementverband bis 31. 12. 32 weiter zu verlänger).
Eine auf den 24. Februar nach Berlin einberufene ao GV. der
Vereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wiſſener Eiſenhutien
A.=G. Köln=Deutz, ſoll über die Herabſetzung des Grundkapikat=
in
erleichterter Form gemäß der Notverordnung vom 6. Oktode.
1931 von 22,2 auf 16,2 Mill. RM. durch Einziehung von 6 Mill=
RM. Vorratsaktien ſowie über die Verwendung der aus der R‟
pitalherabſetzung gewonnenen Beträge Beſchluß faſſen.
Im Januar 1932 betrugen die Terminumſätze an der Berlinel
Metallbörſe in Kupfer 4340 To., in Blei 510 To. und in Zink 2s
To. Im Dezember 1931 ergaben ſich folgende Umſätze: Kupfer 459
To., Blei 210 To., Zink 1925 To.
Die auf den 23. Februar 1932 einberufene o GV. der mie
einem A.K. von 200 000 RM. ausgeſtatteten Maſchinenfahri,
Stumbeck A.=G., Roſenheim b. München, ſoll neben der Erledigung.
der Regularien für das Geſchäftsjahr 1931 über die Verpächtune
des Unternehmens Beſchluß faſſen.
Der Londoner Goldyreis beträgt am 1.Fehruar 1932 für eine
Unze Feingold 120 sh 2 oder 87.0007 RM, für ein Gramm Fein=
gold
demnach 46,3514 Pence oder 2,79711 RM.

Nu und

[ ][  ][ ]

Dienstag, 2. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 33 Seite 11

Mein Liehster Ist . . . Prolessionad

Coprrishtby Carl Daucker Verlag, Berlin W62 Roman von Franz Roswalt

Warum treibſte dich denn hier rum?
Er ſchluckte dis brühheiße Suppe, die Zun war verbrannt,
rrerkte es gar nicht, ſchlang und löffelte wvie ein ausgehunger=
zTTier
, hätte man ihm vor ein paar Wochen dieſes Sammel=
ſcum
aus Brühe, Wurſtſtücken und Kohl vorgeſetzt, er hitte
bir gezögert. Erſtaunlich, was ein paar kurze Wochen aus
cirn Menſchen machen können!
Die fremde Mary fragte noch einmal ungeduldig: Was
zart du denn hier in Hamburg?
Er ſchob den Teller fort, ah wie tat das gut. Der Wirt
niete ihm ein großes Glas Bier und eine Doppelportion
zufſteak mit Bratkartoffeln. Schlenterpaule war kein Knauſer.
ae rend Gillmann und trank, was man ihm vorſetzie, er=
nirte
er ſich an die letzte Frage des Mädels. Arbeit!
,Sonſt nichts? meinte ſie ironiſch.
EEr ſah ſich nach dem Mann um, der Schlenterpaule hieß.
üiſ Gönner ſaß mit andern Männern in einer Ecke in leb=
hter
Unterhaltung. Im gleichen Augenblick trafen ſich ihre
Ae, er winkte Erich zu ſich herüber.
,Das iſt Erich! Die Unterhaltung ſtockte, Erich wurde ein=
ard
gemuſtert. Jetzt, nachdem er ſich geſättigt hatte und
ſeier auf den Füßen ſtehen konnte, hätte er gern der ganzen
(ffülſchaft den Rücken gekehrt, aber er begriff, das ging nicht.
er jähe Wechſel von Hunger und Sättigung, der genoſſene
Nohol, machten ſchlaff und widerſtandslos. Bleierne Müdig=
ſ
beſchwerte die Augenlider, er hätte viel darum gegeben,
ſti ſchlafen zu können. Irgendwo ſchlafen und nicht mehr
aten und fühlen. Allein die Angſt vor dem Morgen, vor dem
miger, vor neuer verceblicher Suche war ſchon ein ſchwer=
ſitzender
Grund, um hierzubleiben. Vielleicht wußte einer der
ſiyner, wie man ohne Geld nach drüben kam.
Schlenterpaule ſenkte die Stimme: Alſo, Kinder, die Sache
rchtig. Den Jungen hier können wir gebrauchen, gerade
nil man ſich gegenſeitig noch nicht kennt!
Der Junge war Erich; er hatte keine Ahnung, um was
ſich handelte. Ein Kerl mit ſtechenden Augen und niedriger
pdächtiger Stirn wollte wiſſen, ob er zuverläſſig ſei.
Das will ich meinen! antwortete der Mann, der Erich auf=
nabelt
hatte, nachdrücklich.
Wann ſoll’n das Ding ſteigen?

Denke in zwei Wochen!
Choſe auszubaldowern!

Nachdruck verboten
Inzwiſchen haben wir Zeit, die

Ein bronzegelber Malgie ſetzte ſich an das Klavier uud hieb
einen amerikaniſchen Schlacer auf die Taſten. Tiſche und Stühle
wurden zur Seite gerückt, die Paare ſchoben durcheinander,
ſchwarz, weiß, braun, das kleine Lokal beherbergte ein wahres
Völkergemiſch. Das Mädel, das zuvor mit Erich am Tiſch ge=
ſeſſen
und ihn ausgefragt hatte, tanzte mit all und jedem, ſie
ging von Arm zu Arm, es war erſtaunlich, daß ſie nicht umfiel.
Wenn ſie am Büfett vorbeikam, ſtürzte ſie einen Kognak her=
unter
, nach dem vierten begann ſie zu ſingen, deutſch, engliſch
durcheinander, die ganze Kneipe gröhlte auf einmal, Erich ſtarrte
mit müden Augen in den bunten Wirrwarr, die Muſik häm=
merte
ſich ihm gellend ins Hirn. Ding, ausbaldowern, Mary,
Schlenderpaule er faßte das alles gar nicht mehr richtig.
Er ſaß und ſtierte. Und als ihn Mary holte und zum Ver=
gnücen
der anderen herumtorkeln ließ, merkte er gar nicht, daß
ſie über ihn lachten; er tanzte mit eckigen ſteifen Bewe ungen,
dachte Ding, baldowern, Schlenterpaule und piiff taumelnd den
Refrain des Liedes mit, das ſie in abgeriſſenen Worten ſang ...
that is the time, the time of Honoluln . . . die Zeit, die Zeit
von Honolulu! Der Malgie hämmerte den Rhythmus marſch=
mäßig
herunter, Mary drängte ſich dicht an Erich heran und
ließ ihn jede Lockung ihres jungen Körpers ſpüren. Und der=
ſelbe
Menſch, der noch vor wenigen Wochen pünktlich auf die
Minute auf ſeinem Platz im Büro ſaß, erlag jetzt dieſer primi=
tivſten
Sinnlichkeit, ſein Gewiſſen warnte nicht mehr, es lag
verſchüttet unter Alkohol, Rauſch und bleierner Stumpfheit.
Erich Gillmann tanzte, ſein Geſicht, lange nicht raſiert und grau
von wachen Nächten, rötete ſich allmählich, ſeine Bewegungen
wurden ungehemmter, zuletzt gab jemand ein paar Gläſer von
dem ſcharfen, fuſligen Zeug aus, das ſie hier Kognak uannten.
Gillmann lehnte am Büfett und goß hinunter, was man
ihm gab, er wußte überhaupt nicht mehr, was er tat, die letzten
zwei Tage hatten ihn ausgelaugt. Mary holte ihn zurück und
brachte ihn wieder zu den anderen.
Der Junge is richtig! meinte ſein Nachbar und ſtellte
ihm ſein Glas vor die Naſe. Er war genau ſo breitſchultrig
wie Schlenterpaule, aber mindeſtens zwei Köpfe größer, ſtait
Hemd und Kragen trug er einen Wollſweater unter der Jacke.

Die Arme waren über den Hauseleukeu tätowviert. Das Klavier
verfiummte, dann ſpielte es wieder ganz laut und wieder leiſe,
die Stimmen ſchwvollen und ſanken zum Flüſtern herab, irgend=
we
war Mary und ſang, aber die Worte blieben unverſtändlich.
Erichs Kopf ſank ſchwer und dumpf in die Hände . . . Da=
ift
die Zeit, die Zeit von Honolnlu!
Pera Orzini knipſte das Nachtlicht an, ſeidiger Schimmer
hüllte den Raum in weichen roten Samt. Es war ſo ſtill, daß
ſie das Schlagen ihres Herzen hörte. Wie ſpät mochte es ſein?
Sie brauchte einige Zeit, bis ihre ſchlaftrunkenen Augen richtig
erkannten, was die winzigen Zeiger in dem ſchmalen Goldoval
zeigen: Halbdrei! Sie warf das nightgown über und ſchlüpfre
an die Verbindungstür. Kein Laut! Sie öffnete vorſichtig,
das Zimmer lag leer und ſtill, das Bett war unberührt. Nicolo
war noch nicht zurückgekehrt.
Sie lehnte ſich gegen die Wand. Es mußte jetzt etwas ge=
ſchehen
, ſie ertrug dieſe Nächte nicht länger, in denen Stimmen
in ihr laut wurden und ſchrien und baten und anklagten, ſie
ertrug das Leben, zu dem ſie verdamyt war, nicht länger. Nicolo
ſollte alles erfahren, ſie wollte ein Ende der Qualen ſehen, ſie
wollte wieder ſich ſelbſt gehören. Er war doch ein Menſch, er
konnte ſie doch nicht zwingen, ſo weiter;ileben wie bisher. Sie
hörte vom Hotelkorridor her die Aufzugtür zufallen. Gleic)
darauf ging die Außentür, Nicolo trat herein. Müde, bleich,
nicht ganz ſicher auf den Füßen, ſicherlich hatte er geſpielt und ge=
trunken
. O, wie ſie ihn haßte, dieſen Mann, der ihr Leben ver=
giftete
, nur weil er ein verbrieftes Reiht darauf hatte, weil er
ihr Mann war und weil er ſie in der Hand hatte, weil
er Macht über ihr Schickſal beſaß.
Sie ſagte heiſer vor Erregung: Endlich kommſt du! Ich
warte ſeit Stunden auf dich ich muß dich noch ſprechen!
Er ſah überraſcht auf. Sicher bemerkte er ſie jetzt erſt.
Muß das ſein! meinte er und ſtreifte nachläſſig den
Mantel ab.
Ja, es muß ſein! Sofort! Ich will nicht mehr warten,
hörſt du, ich will nicht, ich kann nicht.
Er behandelte ſie wie immer, wenn ſie allein waren. So,
als ſei ſie überhaupt nicht vorhanden. Sie exiſtierte für ihn
nur, wenn er ſie brauchte oder vor Fremden, ſie war eine gute
Staffage, das wußte er nur zu gut. Er begann ſich langſam
auszuziehen, den Frack, die Weſte, zwiſchendurch ſteckte er ſich
eine Zigarette an und gähnte. Plötzlich ſtand ſie dicht vor ihm,
daß er einen Schritt zurückwich. Er ſah ſie ſcharf an, er begann
zu fühlen, daß es diesmal hart und hart ging. Sie ſchien zum
Aeußerſten entſchloſſen.
(Fortſetzung folgt.)

Zwangsverſteigerung.
Zmin: Dienstag, den 16. Februar 1932, nachm. 344 Uhr,
im Sitzungsſaale Zimmere 219 des Neuen Gerichts=
gebäudes
in Darmſtadt.
Gun dſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 1, Bd. 19, Bl. 924
Flur 1 Nr. 1860. Hofreite Nr. 84 Soderſtraße, 128 am.
Schätzung: 7500. RM.
Flur 1. Nr. 1861, Grabgarten mit Teilwaſchküche da=
ſelbſt
, 57 qm. Schätzung: 500. RM.
Flur 1 Rr. 1862½o, Grabgarten mit Teilwaſchküche,
Soderſtraße, 416 qm. Schätzung: 4000. RM.
ſientümer: 2) Marie geb. Müller, Witwe des Jakob Wiß=
mann
, zu 5e, b) Anna Eliſabeth Margarete Wißmann
zu ½, C) Kaufmann Heinrich Ludwig Wißmann zu 1s,
() Katharina geb. Wißmann Ehefrau Heinrich Ben=
der
zu ½.
Die Verſteigerung erfolgt zwecks Aufhebung
der Gemeinſchaft.
Darmſtadt den 8. Oktober 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
(232a

Sverſteigerung.
z.
ſuin: Dienstag, den 16. Februar 1932, nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
ſthudſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 5, Bd. 22, Bl. 1477:
Flur 20 Nr. 9. Acker, das Irrfeld, 1875 qm. Schätzung:
2800. RM.
Flur 20 Nr. 10, Acker daſelbſt, 1871 am. Schätzung:
2800. RM.
Flur 20 Nr. 8 Acker, das Irrfeld, 7169 qm. Schätzung:
9400. RM.
lientümer: Eheleute Kaufmann Auguſt Krautwurm
und Marie geb. Reeg als Geſamtgut der Errungen=
ſchaftsgemeinſchaft
, Darmſtadt. Heidelbergerſtraße 179.
Darmſtadt, den 5: Oktober 1931.
KCfe
Heſſiſches Amtsgericht I.

ſige eleg. lange
Udendkleider
H42/44 bill.z. vk.*
Gweg 95. Gths.
zKüchenverkauf
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Pfund 32
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Bratſchellfiſche.
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... Pfund 45
Port.=Packungen
Wir führen nur friſche Seefiſche, nicht zu ver=
wechſeln
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GEG Kokosfett . . . 1 Pfund=Tafeln 40
Schmalz, amerik. Standardmarke Pfd. 50
ff. Weizenmehl, Spez. 0 Pfund 26 u. 24
ff. Auszugsmehl Rheinſtern Pfund 28
Beuirks-Honsum-Verein Darmstadt
1897
e. G. m. b. H.

Einträge in das Handelsregiſter Ab=
teilung
9: An 25. Januar 1932 hinſicht=
lich
der Firma: Gerda Wuthe, Darm=
ſtadt
: Die Firma iſt erloſchen. Am
26. Januar 1932 hinſichtlich der Firma:
Arnold Bergſtraeßer’s Hofbuchhandlung
Wilhelm Kleinſchmidt, Darmſtadt: Die
Prokura des Kaufmanns Franz Kaiſer
iſt erloſchen. Abteilung B: Am 23.
Januar 1932 hinſichtlich der Firma:
Ehape Aktiengeſellſchaft für Einheits=
preiſe
, Hauptniederlaſſung Köln, Zweig=
niederlaſſung
Darmſtadt: Kaufmann
Doktor Werner Schulz in Köln iſt zum
Geſamtprokuriſten beſtellt derart, daß
er zur Vertretung der Geſellſchaft ent=
weder
in Gemeinſchaft mit einem Vor=
ſtandsmitglied
oder mit einem weitexen
Prokuriſten berechtigt iſt. Am 28. Ja=
nuar
1932 hinſichtlich der Firma: Sieg=
fried
. Wechsler, Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung. Darmſtadt: Durch
Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung
vom 18. Januar 1932 iſt die Geſellſchaft
aufgelöſt. Walter Müller. Kaufmann
in Frankfurt a. M.=Sachſenhauſen, iſt
(1884
zum Liquidator beſtellt.
Darmſtadt, den 30. Januar 1932.
Amtsgericht Darmſtadt.

Bernugerangseervot.
An den Schuldner Auguſt Heil in Eber=
ſtadt
b. D. in ſeiner Eigenſchaft als
Alleininhaber der Firma Philipp Heil
Söhne, Papierfabrik in Eberſtadt, wird
gemäß 8 106 der Konkursordnung ein
allgemeines Veräußerungsverbot erlaſ=
ſen
, d. h. dem Schuldner wird jede Ver=
fügung
über ſein Vermögen verboten.
Ausnahmen im Einzelfall ſind jedoch
mit Zuſtimmung des als Konkursver=
walter
oder Vertrauensperſon in Aus=
ſich
genommenen Rechtsanwalts Dr. J.
Strauß in Darmſtadt, Saalbauſtr. 9.
(1883
zuläſſig.
Darmſtadt, den 1. Februar 1932.
Heſſiſches Amtsgericht.

Verſteigerungsanzeige.
Nachſtehend aufgeführte Gegenſtände
werden am. Dienstag, den 2. Februar
1932, vormittags 10,30 Uhr, Zimmer 8
in der früheren Infanterie=Kaſerne
(Alexanderſtr. 22) zwangsweiſe gegen
Barzahlung öffentlich verſteigert:
5 Grammophone mit je 30 Platten
(darunter 2. Schrankapparate), ein
Radioapparat (Mende), 1 Teeſervice,
1 Spinnet, 1 Schweißapparat, 1 Bohr=
maſchine
, 1 Stanze, 1 Gartentiſch,
Stempelmaſchinen 1 Billard, 2
Tiſchdecken. 6 Selbſtbinder einige
Dutzend Eßbeſtecke und Kaffeelöffel,
46 Gabeln, 1 Schränkchen ( Kirſch=
baum
) mit Glastüre, 1 Nähtiſchchen,
1 Steppdecke, 1 Akten=Rollſchrank. 1
Schreibtiſch mit Seſſel, 1 kl. w. Eis=
ſchrank
. 1 Kaffeemaſchine. Verſchie=
dene
Geräte und Kurzwaren. (1829b
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
Vollſtreckungsſtelle.

Verſieigerung.
Heute vormittag 10 Uhr verſteigere
ich im Städt. Pfandlokal, Mühlſtraße 4,
zwangsweiſe gegen Barzahlung (St.1814
ein geſpieltes Klavier.
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und Kissen . . . . . Pfd. 5.50,

9

2

[ ][  ]

Seite 12 Nr. 33

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienskag, 2. Februar 1932

Neue Kurse
in Einheitskurzschrift
fürAnläng Fortgeschrittene
und Redeschrift beginnen
Dienstag, den 2. Februar u.
Freitag, den 5. Februar im
Ludwig-Georg-Gymnasiam
Kar isstraße 2, abends 8 Uhr
unter Leitung staatl. gepr. Lehrer

Ab beute

Der Film der großen
Komiker.

Ein äußerst lustiger Tonflm-Schwank
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das tönende Beiprogramm.

Beginn, 345. 600 und 8.20 Uhr

Der ungeheuren Nachfrage und den
zahlreichen Wünschen Rechnung tra-
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Tonfilm der Ufa

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Regie: Karl Anton
In den Hauptrollen:
Theodor Loos
und (V.1876
Lil Dagover

leinlmalig nochheule um

Der Film ist ein dramatisches Stück
Welthistorie, ein Spionagefall der den
Auftakt zum Weltkriege bildete und
in den erst die Offnung der Sowjet-
Archive volle Klarheit gebracht bat.

3.45, 6.00 und 8.20 Uhr

Im lönenden Beiprogramm:
Micky in Dichter und Bauer‟

Beginn: 3.45. 600 und 8.20 Uhr

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Vorführungen (vergangene Woche) war es unmöglich allen Beſuchern den Wapu bei
ſeiner verblüffenden Arbeit zu zeigen. Ich ſehe mich veranlaßt, dieſe von den Darmſtädter
Hausfrauen begeiſtert aufgenommenen Vorführungen auch in dieſer Woche ſtattfinden zulaſſen.

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nachmittags 3½ Uhr und abends 5½ Uhr, Jede Hausfrau iſt freundlichſt eingeladen.
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Waſchen ſchnell, billig, bequem, ſehr ſparſam und ſehr ſchonend;
und das Schönſte iſt, die Wäſche iſt immer blendend weiß, weil Wapu den
reinen natürlichen Sauerſtoffgehalt der Luft reſtlos ausnutzt und ſelbſt das empfind=
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Gewebe niemals angreift. Das muß jede Hausfrau geſehen haben, darum
kommen auch Sie zu dieſen wirklich intereſſanten Vorführungen.
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Vor Ankauf wird
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allerbilligster Berechnung und bester Arbelt-)
Elektr. Entstaubungs- und Entmottungs-Anlege:

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Spannende u. lustige Abenteuer des Pl.O.PEFERS.
Später Wettbewerbe mit vielen Preisen. - Hört alle!
Wer keinen Radio het, lößt sich einlsden!
Sendungen im Südwestfunk ab 3. Febwiar 1932,
nschmittass 14 Uhr 25, reselnsßis alie 14 Tsse

und die Schuhe pllege mit 1P14