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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Frankfurt a. M. 41301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 30
Samstag, den 30. Januar 1932.
195. Jahrgang
21 mm breile Zeile im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspls.
Finanz=Anzeigen 35 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
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Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede „Verpſlichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fäll jeder
Rabatt weg. Banſlonto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Nationalbaul
Sapun bombardiel! Scanggat.
dffener Krieg der Japaner gegen China. — Nächtliches Granalfener auf die Chineſenſtadk. — Schwere Ver=
Inſte der Bevölkerung. — Verlekung der inkernakionalen Zone. — Prokeſtakkion Englands
und Amerikas in Tokio. — Leßker chineſiſcher Appell an den Völkerbund.
Krieg im Fernen Oſten.
Greifen die Großmächke ein?
EP. Schanghai, 29. Januar.
Erbitterte Kämpfe ſind gegenwärtig zwiſchen den japaniſchen
Landungsſtreitkräften und chineſiſchen Truppen im Chineſenviertel
Schavei und in der Umgebung des Bahnhofes der Nordbahn im
Gange. Um 3 Uhr früh, Lokalzeit, war es den japaniſchen
Marine=
tuppen noch nicht gelungen, das Chineſenviertel vollſtändig zu
beſetzen. Die Chineſen nahmen die in den Hauptſtraßen mit
Tanks anrückenden Japaner unter ununterbrochenes
Maſchinen=
gewehrfeuer. Der japaniſche Kommandant mußte Verſtärkungen
anfordern, die beim Zollamt, d. h. mitten in der internationalen
Konzeſſion, landeten. Zahlreiche Kugeln verirrten ſich im Laufe
der Kämpfe in die Konzeſſion.
Die ausländiſche Garniſon wurde alarmierk
und dunrc die Freſilſen chens vefäif.
Sämtliche Zugänge zur internationalen Konzeſſion ſind geſperrt
vorden, um den Zuſtrom flüchtender Chineſen zu verhindern. —
Un 3,55 Uhr (Lokalzeit) leiſteten die Chineſen in der Umgebung
des Nordbahnhofes immer noch Widerſtand. Der Bahnhof wurde
vn einem japaniſchen Fluggeſchwader mit Bomben belegt und
ſteht in hellen Flammen. Die Japaner teilten mit, daß ſie etwa
61 Tote verloren haben. Die Verluſte der Chineſen ſind noch nicht
bekannt. Der chineſiſche Bürgermeiſter in Schanghai erklärte der
Preſſe, er habe alle Forderungen der Japaner erfüllt, ſo daß die
Beſetzung der Stadt durch nichts gerechtfertigt ſei. Die Lage ſei
etzt von den Entſchlüſſen des Kommandanten der chineſiſchen
Harniſon abhängig.
Der Bürgermeiſter hat dem japaniſchen Konſul eine Note
iberreicht, in der er die ſofortige Zurückziehung der japaniſchen
Truppen verlangt. Ferner hat er den General Dſchiang=Kai=ſchek
1 Nanking telegraphiſch um weitere Inſtruktionen erſucht.
Die Lage im Fernen Oſten hat ſich in den letzten 24 Stunden
Tußerordentlich zugeſpitzt. Wie zahlreiche Telegramme aus
Vaſhington, London Schanghai und Tokio erkennen laſſen, hat die
apaniſch=amerikaniſche Spannung durch den Einmarſch der
Ja=
haner in Schanghai einen Grad erreicht, der zu ernſten
Befürch=
ungen Anlaß gibt. Die Amerikaner ſetzen ihre Bemühungen fort,
Englands Unterſtützung gegen die Landung der japaniſchen
Trup=
en in Schanghai zu erhalten. Am Donnerstag abend wurde in
Vaſhington an höchſter Amtsſtelle erklärt, daß die Vereinigten
Staaten ſich ſchärfſtens jedem japaniſchen Verſuch widerſetzen
vürden, die internationale Niederlaſſung in Schanghai zu
be=
letzen. Gegen die Beſetzung des chineſiſchen Viertels von Schanghai
varden in amerikaniſchen Regierungskreiſen ebenfalls ſcharfe
Be=
enken geäußert. Die Berichte über das japaniſche Vorgehen in
Schanghai riefen im amerikaniſchen Senat tiefſte Empörung
her=
dr. An den Führer der Pazifikflotte, Admiral Taylor in
Ma=
ila (Philippinen) ſind Geheiminſtruktionen abgegangen. Auch in
london wird die Lage als ſehr ernſt bezeichnet, um ſo mehr, als
nan ſich völlig darüber im klaren iſt, daß Waſhington eine
Ver=
etzung der chineſiſchen Hoheitsrechte durch Japan nicht dulden
dird. In engliſchen politiſchen Kreiſen will man wiſſen, daß
Vaſhington den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zu Tokio
uir den Fall erwägt, daß eine Einigung in abſehbarer Zeit nicht
uſtandekommt. Die aus Tokio vorliegenden Meldungen laſſen auf
in Einlenken Japans vorläufig nicht ſchließen. In maßgebenden
kreiſen in Tokio wird erklärt, daß wirtſchaftliche
Gegenmaßnah=
nen Amerikas zum Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen
füh=
en müßten.
Die Chineſenftadk in Flammen.
Kurz nach 4 Uhr morgens brach in der Chineſenſtadt Schapei
ſeuer aus. Die Flammen griffen ſchnell um ſich. Von den
dächern der internationalen Niederlaſſung aus konnte deutlich
ſeobachtet werden, wie in der fünf Kilometer entfernten
Chi=
ſeſenſtadt ein Haus nach dem anderen in Flammen aufging,
wäh=
end die Luft von dem Knattern, der Gewehr= und Maſchinen=
Ewehrſchüſſe und dem dumpfen Krachen der fallenden Bomben
nd dem Summen der Flugzeugmotoren erfüllt war.
Schanghal in den Händen der Japaner.
In den frühen Morgenſtunden war die Einnahme eines Teils
: Stadt durch die japaniſchen Truppen vollendet. — Der
inter=
ationale Stadtteil, deſſen Tore feſt verſchloſſen ſind, wird durch
in ſtarkes Aufgebot von Militär, das von Freiwilligen
unter=
üst iſt, geſchützt. Den Befehl über dieſe Truppen hat der
eng=
ſiche Brigadegeneral Fleming.
Das Vorgehen der Japaner in Schanghai iſt umſo
unerklär=
ſcher, als die Chineſen das japaniſche Ultimatum in allen Teilen
ngenommen hatten, und der japaniſche Generalkonſul ſich
aus=
frücklich für befriedigt erklärt hatte.
Eine weitere japaniſche Flottille, beſtehend aus einem
Kreu=
ei und vier Zerſtörern, iſt von dem Flottenſtützpunkt Saſebo nach
ſh anghai abgegangen.
Die japaniſche Admiralität hat ein weiteres
Flug=
kugmutterſchiff und die 2. Zerſtörerflottille nach Schanghai in
farſch geſetzt.
Amerika verlangk Aufklärung in Tokio.
EP. Tokio, 29. Januar.
Der amerikaniſche Botſchafter in Tokio, Forbes, ſtattete dem
Außenminiſter Yoſchiſawa einen Beſuch ab. In einer langen
Be=
ſprechung ſuchte Forbes von dem Außenminiſter Aufklärung
dar=
über zu erhalten, welche weitere Entwickelung er der Lage in
Schanghai, zu geben beabſichtige. Er lenkte die Aufmerkſamkeit
Yoſchiſawas auf die Tatſache, daß die amerikaniſchen Intereſſen
in Schanghai gefährdet ſeien.
Die japaniſche Regierung ließ der Preſſe erklären, jede
wirt=
ſchaftliche Zwangsmaßnahme der Vereinigten Staaten gegen
Ja=
pan werde den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen
den beiden Ländern zur Folge haben. In offiziellen japaniſchen
Kreiſen betrachtet man die in Waſhington erfolgte
Veröffent=
lichung des auf die Beſetzung der Mandſchurei bezüglichen
Schrift=
wechſels als inopportun.
China forderk Sankkionen des
Völkerbundes.
Ungeheuere Beſtürzung in Genſ.
* Die Ueberreichung der chineſiſchen Note in Genf, die ſich jetzt
auch auf die Artikel 10 und 15 des Völkerbundspaktes beruft und
um das Eingreifen des Bundes erſucht, hat in diplomatiſchen
Krei=
ſen wie eine Bombe gewirkt. Jetzt iſt der Rat vor eine klare
Ent=
ſcheidung geſtellt: Krieg oder Frieden?
Artikel 10 des Völkerbundspaktes garantiert den Mitgliedern
des Völkerbundes ihre territoriale Unverletzlichkeit gegen jeden
äußeren Angriff, während Artikel 15 das einzuſchlagende
Ver=
fahren regelt. Dem Generalſekretariat wird aufgegeben, binnen
kürzeſter Friſt eine Darſtellung der Vorfälle dem Rat zu
überrei=
chen. Während aber bisher China und Japan mitzureden hatten,
ſind ſie jetzt ausgeſchaltet. Wenn alſo der Fall durch Schlichtung
nicht beigelegt werden kann und der Rat zu einem einſtimmigen
Votum kommt — wohlverſtanden ohne die beiden kriegführenden
Parteien — dann verpflichten ſich die Mitglieder, gegen keine
Partei, die ſich dem Vorſchlag fügt, zum Krieg zu ſchreiten,
wor=
aus ſich die Verpflichtung ergibt, gegen die Krieg zu führen, die
ſich dem Vorſchlag widerſetzt. Ein ſolcher Vorſchlag des Rates
könnte nur auf Räumung gehen, eine Forderung, der Japan nicht
zuſtimmen wird.
Die einzelnen Ratsmächte ſind jetzt gezwungen, Farbe zu
be=
kennen und eine ſachliche Entſcheidung zu treffen. Die Materie
er=
ſcheint durch die monatelangen Beſprechungen und Unterſuchungen
ſchon reichlich geklärt. Die Unterſuchungskommiſſion iſt auf
ſchnell=
ſtem Wege — ſie wird jetzt doch über Sibirien fahren — in das
Kriegsgebiet beordert worden. Inzwiſchen hat man ſich am
Frei=
tag in Genf noch einmal vertagt, weil man Inſtruktionen von zu
Hauſe einholen muß. Das iſt vor allem für den Fall nötig, daß
ein einſtimmiger Beſchluß des Rates nicht zuſtandekommen ſollte.
Dieſe Lücke in der Satzung ſollte durch den Kelloggpakt
aus=
gefüllt werden, deſſen Unterzeichner ſich verpflichteten, gegen den
vertragsbrüchigen Staat, der unter Verletzung der
Verpflichtun=
gen des Artikels 15 Krieg führt, wirtſchaftliche, finanzielle und
evtl. auch militäriſche Sanktionen anzuwenden. Man kann daher
verſtehen, wenn die chineſiſche Note den Rat aus ſeinem Schlaf
ge=
weckt hat, denn der Völkerbund iſt vor ſeine wohl ſchwerſte
Ent=
ſcheidung geſtellt.
Arkikel 15 des Paktes
kommk zur Anwendung.
WTB. Genf, 29. Januar.
Zu Beginn der heutigen Nachmittagsſitzung des
Völkerbunds=
rates gab der Generalſekretär den Wortlaut des an ihn
gerichte=
ten Schreibens der chineſiſchen Regierung, worin dieſe die
Be=
handlung des Konfliktes auf Grund des Artikels 15 des
Völker=
bundspaktes verlangt, bekannt.
Der chineſiſche Vertreter Yen
gab ſeiner Enttäuſchung darüber Ausdruck, daß alle
bis=
herigen Bemühungen des Völkerbundes
wir=
kungslos geblieben ſeien. Er erinnerte an die
Garantie=
pflicht der Völkerbundsmitgliedſtaaten und hob hervor, daß es
Aufgabe des Rates ſei, durch angemeſſene und wirkſame
Maßnah=
men dieſe Pflicht zur Durchführung zu bringen.
Der japaniſche Vertreter Sato
erhob formale Bedenken gegen den chineſiſchen Antrag.
Zu=
erſt müſſe darüber Klarheit geſchaffen werden, ob es möglich ſei,
gleichzeitig Artikel 11 und Artikel 15 anzuwenden, wie es China
wünſche. Der Rat müſſe prüfen, ob Artikel 15 überhaupt in dem
vorliegenden Fall angewendet werden könne. Es könne keine Rede
davon ſein, daß Japan einen Bruch mit China beabſichtige. Es
habe bisher nur beſondere Schutzmaßnahmen
ergrif=
fen. Aber ſelbſt, wenn man annehmen wolle, daß die
Voraus=
ſetzungen für die Anwendung des Artikels 15 gegeben ſeien, bliebe
nach wie vor die Verpflichtung beſtehen, vor der Anwendung
die=
ſes letzten Mittels alle anderen Methoden der Verſtändigung
aus=
zuſchöpfen. China habe ſich aber fortgeſetzt geweigert, die von
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
* Keine Kriſe.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
Rom, Ende Januar.
Ein römiſcher Freund, der Fasciſt iſt — wenn auch kein
Fasciſt allererſter Ordnung — ſagte: „Was wollen Sie denn
überhaupt mit Ihrer deutſchen Kriſe? Kriſe! Sie ſind doch in
Deutſchland ſehr gut dran mit Ihrer Kriſe. Das heißt doch,
daß Sie in einem Zuſtand ſind, bei dem es nur ein
Beſſer=
oder ein Schlechterwerden geben kann. Entweder Sie kommen
wieder rauf, oder ſie kommen runter, und es gibt einen
Kladde=
radatſch. In einer Kriſe kann man doch etwas tun, man kann
ſich wehren oder beſchleunigen. Auf jeden Fall gibt es
Bewe=
gung. Aber wir hier in Italien, wir haben ja nicht einmal eine
Kriſe. Wir haben gar nichts. Wenn wir eine Kriſe hätten,
ſo könnte der Fascismus ſie bekämpfen und daraus Vorteile
ziehen oder der Antifascismus wenigſtens hoffen, zu einem
Umſturz zu kommen. Aber wir haben eben gar nichts, gar nichts!
Wir ſitzen da in Europa herum, das überall fiebert, und können
nichts machen. Wir ſtagnieren!“
Dieſe Anſchauungen des Italieners ſind natürlich mit dem
üblichen ſüdlichen Temperament vorgebracht. Sie erſcheinen
viel=
leicht etwas übertrieben, kommen aber dem Zuſtand der Dinge
in Italien doch recht nahe. In Italien beſtehr tatſächlich keine
eigentliche Kriſe, und zwar keine Kriſe in dem Sinne, wie ſie
beſonders Deutſchland durchzumachen hat. Dort hat man mehrere
Kriſen, die ineinander verſchachtelt ſind: Die Kriſe der Banken,
die Kriſe der Wirtſchaft, die international verſchlungene Geld=,
Gold= und Deviſen=Kriſe, die Arbeitsloſenkriſe und als
Quin=
teſſenz des Ganzen die politiſche Kriſe. Aus all dieſen
Erſchei=
nungen muß es einen Ausweg geben, da die Verhältniſſe auf
die Dauer nicht tragbar und für ganz Euroap gefährlich ſind.
Dabei bleibt ganz offen gelaſſen, ob die Löſung nach der
poſi=
tiven oder nach der negativen Seite erfolgen wird.
In Italien haben ſich die Dinge ſo entwickelt, daß von einer
eigentlichen Kriſe im deutſchen Sinne gar nicht die Rede ſein
kann. Die Banken, in erſter Linie die Banca Commerciale, die
wohl die wirtſchaftlich wichtigſte Italiens iſt, ſind aus einem
kriſenhaften Zuſtand durch eine Maßnahme befreit worden, die
ein amtlich gebilligtes Tuch zum Verſchleiern über die Lage
ge=
deckt hat. Da das Darniederliegen der Wirtſchaft — parallel zur
Not Europas — allmählich die Aktienpakete zu den Banken
zurückgetrieben hatte, die der Wirtſchaft das nötige Geld
vor=
geſtreckt hatte, ſo war die Belaſtung durch die zurückflutenden
Aktien derart geworden, daß der Zuſammenbruch weſentlicher
Banken befürchtet werden mußte. Deswegen wurde ein Eiskellex
angelegt, in dem die eingefrorenen Aktien aus den Kühlſchränken
der Banken in den vom Staate behüteten Eiskeller gelegt
wur=
den. Damit wurden die Aktien der Gefährdung des
Börfenhan=
dels entzogen, die Börſe entlaſtet und die Kriſe für Banken
und Wirtſchaft auf einige Zeit gebannt. Die Krife iſt alſo dort
weg, dafür aber ein Zuſtand der Erſtarrung eingetreten.
Bei der internationalen Geld=, Gold= und Deviſenkriſe aber
iſt Italien nicht weiter beteiligt, denn zum „Internationalen”
gehört, daß die anderen Intereſſe und Zutrauen gehabt haben
müſſen, um in beträchtlichem Maße zu borgen oder anzupumpen.
Die Unſicherheit, die über dem Fascismus durch Jahre hindurch
gelagert hat, und das mangelnde Vertrauen, das ſchon beinahe
Mode des Auslandes gegenüber Italien in Geldſachen iſt, hat
es verhütet, daß Italien mit bedenklichen Mengen von Geld in
der Form von Anleihen oder Beteiligungen belaſtet wurde,
Wenn das Ausland Geldſummen in Italien feſtlegte, ſo geſchah
es faſt immer ſo, daß die Beteiligungen in Uebernahme des
Beſitzes umgewandelt wurden. Eine plötzliche Zurückfahlung
oder ein Entziehen der Kredite in irgendwie weſentlicher
Auswir=
kung fiel alſo hinweg.
Mit der Arbeitsloſenkriſe aber ſteht es noch origineller,
Denn erſtens macht die Lebenslage der großen Mehrheit der
Italiener im ſüdlichen Klima und bei der Einfachheit der
Er=
nährung ſich viel weniger bemerkbar. Sonne koſtet nichts, Brot,
Oliven, Wein ſind billig erreichbar und als Almoſen eigentlich
immer zu erhalten. Und die Kleidung macht auch keine
Schwie=
rigkeiten. Denn was ein richtiger Sonnengenießer iſt, der hat
ſchon berufsmäßig Löcher in der Hoſe. Die Dinge liegen alſo
weſentlich einfacher für den, der keine Arbeit gewohnt iſt. Man
darf ja nicht vergeſſen, daß keine Arbeit zu haben, eigentlich
das Ideal des „Dolce kar niente” iſt. Das angebliche Arbeiten
mir all den Schikanen nordiſcher Arbeitskammern uſw. iſt ja
überhaupt erſt für Italien eine Erfindung des Fascismus. Aber
auch „ſtrenge” Arbeit unter dem fasciſtiſchen blauen Himmel
Italiens iſt immer noch nicht Arbeit im Sinne Deutſchlands
geworden. Wenn trotzdem ſogar in Italien die Arbeitsloſigkeit
ſehr groß geworden iſt, ſo iſt ſie doch nicht zur Gefahr einer Kriſe
ausgewachſen, weil ſie — ſtatiſtiſch nicht voll erfaßt wird. Der
Spannungszuſtand einer Kriſe wird ja eigentlich erſt recht durch
die Statiſtik deutlich. Dieſe Statiſtik aber iſt in Italien gerade
gegenüber der Arbeitsloſigkeit vollkommen lückenhaft. Denn
erſtens werden von dieſer Statiſtik nur die Arbeiter erfaßt, die
ihre Stellung durch die fasciſtiſchen Arbeitsämter erhalten
haben. Das iſt alſo natürlich nur ein Bruchteil der tatſächlichen
Arbeiterſchaft. Ferner ſpielt bei der vorwiegend nur auf
Ober=
italien beſchränkten Induſtrie für das Geſamtgebiet die
land=
wirtſchaftlichen Arbeiter die Hauptrolle. Hier wi. die
Arbeits=
loſigkeit dadurch verſchleiert, daß jetzt die doppelte Zahl der
Landarbeiter auf demſelben Fleck Roden eines Gutsbezirkes
unter denſelben Bedingungen hauſen, alſo an Nahrung oder
Löhnung uſw. nicht mehr verbrauchen, wie vorher die Hälfte von
ihnen. Hauſen iſt vielleicht ein etwas euphemiſtiſcher Ausdruck,
vegetieren wäre wohl richtiger geſagt. Die Kriſe tritt alſo auch
hier nicht in Erſcheinung, ſondern die Menſchheit Italiens, die
keine Arbeit hat oder will, wartet, wie in früheren Zeiten, im
Nichtstun ab.
Gleichlaufend mit dem Stagnieren aller dieſer
Kriſenmöglich=
keiten ruht auch die politiſche Kriſe, die durch ein energiſches
Vorgehen des Antifascismus denkbar wäre. Der Italiener will
im Augenblick in ſeiner allergrößten Mehrheit gefälligſt in Ruhe
gelaſſen werden. Der Antifascismus in Iralien ſelbſt iſt müde
und ſpielt keine Rolle. Was in dieſer Beziehung an Hetzereien
geſchieht, kommt von außen und wird wohl in nicht
unbeträcht=
lichem Maße aus Paris ſeine Kraft beziehen, wo man in
niahie=
italieniſchen Kreiſen ein Intereſſe daran hat, daß die Bewegung
nicht zur Ruhe kommt. Damit tut man den fasciſtiſchen Macht=
Seite 2 — Nr. 30
habern eigentlich einen Gefallen. Denn ihre größte Beſorgnis
iſt gerade die, daß der Fascismus einſchläft. Er iſt mit ſeinen
Außerlichkeiten im italieniſchen Volke ſchon derartig
eingedrun=
gen, daß ſeine Geſten oder ſeine Sprache ebenſo alltägliches
Allgemeingut der Bevölkerung geworden iſt, wie das äußerliche
Gehabe des päpſtlichen Katholizismus die Irrungen und
Wir=
rungen der italieniſchen Politik überdauerten. So wenig die
Handhabung der Gebräuche der römiſchen Kirche in Italien
etwas für den kirchlichen Geiſt des katholiſchen Italieners
be=
weiſt, ebenſowenig legt der römiſche Gruß des Fascismus
Zeug=
nis für ſeine Kraft im Volke ab. DerItaliener ſteht in ſeiner
breiten Maſſe dem Fascismus bereits gleichgültig gegenüber
und wartet nur darauf, ob nicht bald etwas Neues kommt.
Man hat die Jugend, wie man wollte, für den Fascismus
ge=
wonnen, aber nur für ſeine Aeußerlichkeiten in Uniform und
Geſte. Innerlich iſt der ſpöttiſche und ſkeptiſche Italiener
geblie=
ben, was er war, ein demokratiſch lebender und fühlender
Menſch. Auch hier iſt alſo keine Kriſe, Leider. Nur allgemeines
ſüßes Nichtstun!
Arkikel 15 des Pakies kommt zur Anwendung.
(Fortſetzung von Seite 1. zweite Spalte.)
Japan wiederholt angebotenen direkten Verhandlungen
aufzuneh=
men. Sato verwahrte ſich im Laufe ſeiner Erklärung gegen den
Vorwurf, daß Japan den Artikel 10 verletzt habe, der die
Bundes=
mitglieder verpflichte, die territoriale Unverſehrtheit und die
poli=
tiſche Unabhängigkeit aller Bundesmitglieder zu achten.
Der Ratsvorſitzende Paul=Boncour erwiderte dem
japa=
niſchen Vertreter in längeren juriſtiſchen Ausführungen, in denen
er den Standpunkt vertrat, daß die formalen Einwände
des japaniſchen Vertreters nicht ſtichhaltig ſeien.
An verſchiedenen Beiſpielen der bisherigen Völkerbundspraxis
wies ſodann der Vorſitzende nach, daß auch eine gleichzeitige
An=
wendung verſchiedener Artikel des Paktes angängig ſei, und der
Rat beſchloß die Anwendung des Artikels 15 des
Statuts. Der Generalſekretär des Völkerbundes wandte ſich
gegen die chineſiſche Auffaſſung, daß das bisher von China zur
Beweisführung angeführte Material genüge und erklärte, daß die
beiden Parteien verpflichtet ſeien, eine eingehende neue
Darſtel=
lung einzureichen. Die Unterſuchung müſſe ſich insbeſondere auch
auf die jüngſten Vorgänge in Schanghai erſtrecken. Zum Schluß
bat der Vorſitzende die Vertreter der beiden Parteien, ihre
Re=
gierungen telegraphiſch zu erſuchen, in dieſer außerordentlich
ge=
ſpannten Situation eine weitere Verſchärfung des Konfliktes zu
vermeiden. Der Vertreter Japans erklärte ſich hierzu bereit,
be=
merkte jedoch, er fürchte, daß dieſes neue Verfahren nicht dazu
beitragen werde, den Konflikt ſchnell und befriedigend zu löſen.
Die nächſte Behandlung der mandſchuriſchen Frage findet am
Samstag ſtatt.
Letzte Funkſprüche.
Am Freitag verließen 10 000 Mann Kanton=Truppen
und die 3. Diviſion der Nationalgarde Nanking in Richtung
Schanghai.
Die Gerüchte, wonach durch Vermittlung des engliſchen
Bot=
ſchafters ein Waffenſtillſtand zwiſchen den kriegführenden
Parteien in Schanghai zuſtandegekommen ſei, werden aus Tokio
dementiert.
Die Stimmung im amerikaniſchen Kongreß iſt
äußerſt erregt und man rechnet angeſichts der japaniſchen
Hal=
tung mit einem Fehlſchlag in Genf. Einflußreiche Perſönlich
keiten betonen, daß Stimſons Außenpolitik durch die Schwäche
der amerikaniſchen Flotte lahmgelegt ſei. Es hat daher bereits
eine Kampagne für die Erhöhung des Flottenbauprogramms
eingeſetzt.
England hat am Freitag abend in Wafhington erklären
laſſen, daß es ſich einem amerikaniſchen Proteſt wegen
der Verletzung der internationalen Zone in Schanghai
an=
ſchließen werde.
Der Kommandeur der amerikaniſchen Truppen in Schanghai
meldet den Abwurf von 5 Bomben in der
internatio=
nalen Zone, wobei mehrere Chineſen getötet wurden und
ſtarker Sachſchaden entſtand.
Der japaniſche Flottenkommandierende erklärte, daß
be=
abſichtigt ſei, Marinetruppen nach Nanking zu
ent=
ſenden, weil die dort liegenden 2 Kriegsſchiffe zum Schutze der
japaniſchen Intereſſen nicht ausreichten.
In Moskau betont man unentwegt, daß Rußland trotz
aller Vorkommniſſe, auch bei Charbin, wo Brückenſprengungen
die Oftbahn unterbrechen, ſtrengſte Neutralität wahren
werde.
Vier amerikaniſche Zerſtörer in Manila haben Befehl
erhal=
ten, ſofort nach Schanghai in See zu gehen. Die Weiſung iſt
ver=
anlaßt durch das Erſuchen des Befehlshabers der amerikaniſchen
Flußwachtſchiffe auf dem Yangtſe. Die Zerſtörer können im
Not=
fall Schanghai in 35 Stunden erreichen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 30. Januar 1932
Mben dun. Deutſchiand g
Reparakionen geleiftet hak. — Aus der neuen Denkſchrift der
jeuerliche Anrechnungsmekhoden der Berfailler Mächte.
ohne die Werke der geraubten Gebiete.
* Die ſchon ſeit geraumer Zeit angekündigte und vor Monaten
vom Reichstag angeforderte Zuſammenſtellung der
Tributleiſtun=
gen Deutſchlands liegt jetzt vor. Sie ſchließt mit 67,6 Milliarden
Reichsmark ab, wobei zu beachten iſt, daß wir es hier noch nicht
einmal mit der Endſumme zu tun haben. Es fehlen die Werte der
abgetretenen Gebiete, des Saargebietes und unſerer reichen
Ko=
lonien, ebenſo auch die Auswirkungen dieſer unerhörten
Leiſtun=
gen, die uns eine neue Schuldenlaſt aufbürdeten, unſere
wirt=
ſchaftliche Entwicklung hinderten und uns in eine Inflation
hin=
einbrachten, durch die ſo gut wie ſämtliche Vermögen aufgezehrt
wurden. Die Bilanz müßte daher noch anders ausſehen, aber ſchon
die von der Reichsregierung aufgeſtellten Ziffern geben ein
an=
ſchauliches Bild von der Auspreſſung Deutſchlands durch die
Re=
parationsmächte.
Bei der Beurteilung der Ziffern iſt namentlich im Ausland
immer wieder zu beachten, welcher Bewertungsmethoden ſich die
berüchtigte Reparationskommiſſion bedient hat. Es ſei z. B. an
die Liquidierung der Auslandsvermögen gedacht. Die
Repara=
tionskommiſſion hat uns lediglich 13 Millionen für deutſches
Eigentum in Siam gutgeſchrieben, hat aber die übrigen 10,8
Mil=
liarden Werte des ſonſtigen privaten Eigentums glatt
unter=
ſchlagen. Sie hat bei den Kohlenlieferungen nicht den echten Wert
berechnet, der ſich auf 2,3 Milliarden ſtellt, ſondern uns lediglich
959 Millionen verbucht. Bei der Handelsflotte iſt es nicht anders
Die in ausländiſchen Häfen beſchlagnahmten Schiffe ſind einfach
verſchwunden, obwohl ihr Wert auf rund 1 Milliarde beziffert
werden muß. Für die abgelieferten Schiffe hat ſie 756 Millionen
berechnet, anſtatt 3,4 Milliarden. Der Skandal dieſer
ungeheuer=
lichen und wucheriſchen Unterbewertung läßt ſich ins Endloſe
fort=
ſetzen. Dabei haben wir es hier nur mit den
anrechnungs=
fähigen Leiſtungen zu tun, während die ſonſtigen Leiſtungen (auch
die Kolonien) gar nicht berückſichtigt ſind. Kein Wunder, daß die
Franzoſen mit falſchen Zahlen jonglieren können. Die Repko
ſchloß am 31. Auguſt 1924 mit 8 Milliarden ab, während wir
be=
reits zu dieſem Zeitpunkt 42 Milliarden errechneten.
Bei der Erörterung der deutſchen Zahlungsfähigkeit ſpielt die
Auffaſſung eine Rolle, daß Deutſchlands innere Schuld im
Ver=
hältnis zu der ſeiner Gläubigerländer außerordentlich gering ſei
und Deutſchland infolgedeſſen bei einer Entlaſtung von den
Tri=
buten leiſtungsfähiger als dieſe Länder ſein würde. Von
unter=
richteter Seite wird beſagt, daß jeder weiß, wie die Inflation
nahezu die geſamten öffentlichen Schulden, vor allem die
außer=
ordentlichen hohen inneren Kriegsſchulden ausgelöſcht hat, und
daß dies für den einzelnen Staatsbürger eine ſchwere
Vermögens=
einbuße bedeutete, aber auch dem Staate, dem die wichtigſten
Steuerquellen fortfielen, nicht zum Vorteil gereicht hat. Mit der
Vernichtung des Kapitals durch die Inflation ging die
Uebertra=
gung von Kapital und Sachgütern aus der Subſtanz des deutſchen
Volksvermögens auf Grund des Verſailler Vertrages gleichen
Schritt. Ebenſo wie dieſe Erſcheinungen durch die Inflation und
die erwähnten Leiſtungen aus der deutſchen Vermögensſubſtanz
verurſacht worden ſind, und die deutſche Wirtſchaft bis zur
Stabi=
liſierung der Mark in einem dauernden Kriſenzuſtand erhalten
haben, ſo hat die Kapitalsknappheit und der überhöhte Zins
wie=
der zur Erneuerung der Kriſe beigetragen, bis durch den
Ver=
trauenszuſammenbruch des vorigen Jahres die Aufmerkſamkeit
der ganzen Welt auf das deutſche Problem gelenkt worden iſt.
Die ungeheuere Kapitalarmut Deutſchlands beruht in erſter
Linie auf den Leiſtungen, die Deutſchland in Ausführung des
Waffenſtillſtandes und des Verſailler Vertrages bewirken mußte.
Die Antwort hierauf gibt folgende Aufſtellung:
Deufſche Leiſtungen bis 30. Juni 1931
(in Millionen Reichsmark):
A. bis 31. Auguſt 1924 (in Klammern die Gutſchriften der
Reparationskommiſſion):
1. Barzahlungen auf Grund des Londoner
Zahlungs=
planes für 1921 und 1922 1700 (1700). 2. Rheinlandzölle 1921 3 (3).
3. Sonſtige Barzahlungen (im weſentlichen an Frankreich für
Elſaß=Lothringen) 51 (8). 4. Engliſche Reparationsabgabe
(Recovery=Act) 373 (373). 5. Kohlen und Koks: 2334 (959),
6. Kohlennebenprodukte und Stickſtoff: 40 (40). 7. Farbſtoffe
und pharmazeutiſche Erzeugniſſe: 250 (88). 8. Vieh: 204 (147),
9. Landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte: 21 (21). 10.
Son=
ſtige Sachlieferungen: 385 (385). 11. Belgiſche
Kunſt=
werke und Löwener Bibliothek: 16 (2). 12. Seeſchiffe (
Han=
delsflotte): a) abgelieferte: 3426 (756); b) beſchlagnahmte (
aus=
ſchließlich unter amerikaniſches Freigabegeſetz fallende): 1060 (—),
13. Binnenſchiffe: 56 (50). 14. Hafenmaterial (
Erſatzliefe=
rungen für Scapa Flow): 80 (—). 15. Eiſenbahnmaterial
a) rollendes (Artikel 250 Verſailler Vertrag): 1100 (827); b)
rol=
lendes (Artikel 371 Verſailler Vertrag): 697 (—); c) feſtes (
Ge=
räte und Materialien): 6 (6), 16. Laſtkraftwagen: 59 (32),
17. Nichtmilitäriſcher Rücklaß an der Weſt=, Oſt=,
Süd=
oſt= und Südfront 5041 (140). (Die Gutſchrift betrifft Rücklaß an
der Weſtfront). 18. Privatkabel: 78 (53). 19.
Privateigen=
tum im Auslande: 10 080 (13). (Die Gutſchrift betrifft die
gemäß Artikel 260 Verſailler Vertrag abgelieferten Wertpapiere
und Saldo der deutſch=ſiameſiſchen Abrechnung über deutſches
Privateigentum), 20. Ausgleichsverfahren: 617 (—).
21. Eiſenbahnen und Bergwerke in Schantung, Lehrinſtitute in
Schanghai: 95 (61). 22. Wert der auf die abgetretenen
Gebiete entfallenden, aber nicht übernommenen Anteile an der
Reichs= und Staatsſchuld: 657 (26). 23.
Abgetre=
tenes Reichs= und Staatseigentum (die
Saar=
gruben ſind nicht aufgeführt): 9670 (2298). (Für Polen,
Elſaß=Lothringen, Eupen=Malme dy und die
Schutzgebiete ſind keine Gutſchriften erfolgt).
24. Arbeit en deutſcher Kriegsgefangener (nach
Ab=
zug von ſchätzungsweiſe 300 Millionen Reichsmark für Verpflegung
und Unterkunft): 1200 (—). 25 Kriegsmaterial=Schrotterlöſe:
52 (52). 26. Abgelieferte Kriegsflotte: 1338 (—).
27. Während der Ruhrbe ſetzung erzwungene Leiſtungen:
a) Sachleiſtungen: 820; b) Barleiſtungen: 550; zuſammen: 1370
(27, betrifft nur Farblieferungen). Summe: bis 31. Auguſt
1924: 42 059 Millionen Reichsmark (8067 Millionen Reichsmark).
B. Leiſtungen auf Grund des Dawas=Planes: 7993.
O. Leiſtungen auf Grund des Neuen Planes (Youngplan), des
deutſch=amerikaniſchen Schuldenabkommens und des
deutſch=
belgiſchen Markabkommens: 3103.
Geſamtſumme bis 30. Juni 1931: 53 155 Millionen Reichsmark.
D. Sonſtige Leiſtungen:
a) Innere Beſatzungskoſten: 2012. b) Koſten
inter=
alliierter Kommiſſionen: 106. c) Militäriſche
Abrüſtung einſchließlich verſenkter Flotte: 8500. d)
In=
duſtrielle Abrüſtung: 3500. e) Grenzregulierung,
Abſtimmung, Flüchtlingsfürſorge ſowie die durch die deutſchen
Leiſtungen verurſachten Verwaltungskoſten: 400. Zuſammen:
14 518 Millionen Reichsmark. Zu obiger Summe 58 155 Millionen
Reichsmark.
Insgeſamt rund: 67 673 Millionen Reichsmark.
Wie die Verteilungen dieſer Leiſtungen unter den Gläubigern
erfolgt iſt, läßt ſich nicht ermitteln, beſonders kann auch nicht
ge=
ſagt werden, wieviel Frankreich, dem nach dem interalliierten
Schuldenabkommen 52 bzw. 54 v. H. der deutſchen Leiſtungen
zu=
geſtanden ſind, hiervon im einzelnen erhalten hat.
In der obigen Aufſtellung ſind eine Reihe von Leiſtungen mit
Rückſicht auf die Schwierigkeit der Bewertung nicht ausdrücklich
aufgeführt worden. So fehlt die Angabe des wirtſchaftlichen
Wer=
tes der abgetretenen Gebiete und der Kolonien. Ferner ſind alle
aus der willkürlichen Zerreißung Deutſchlands und der
zwangs=
weiſen Uebertragungen der deutſchen Vermögensſubſtauz
erwach=
ſenen unabſchätzbaren indirekten Schäden und Verluſte nicht
auf=
geführt. Auch alle mittelbaren Leiſtungen, z. B. die Zinſen und
Nutzungen, die den Empfängern aus den deutſchen Leiſtungen
er=
wachſen ſind, ſind unberückſichtigt geblieben. Endlich iſt die
Be=
laſtung des deutſchen Kredits durch den Kapitalwert der Young=
Anleihe und die Belaſtung aus dem Hoover=Jahr nicht angegeben.
* Die Brief= und Telegrammbeſteller des Poſtamts zu
Jugen=
heim an der Bergſtraße werden am 31. Januar wohl viel Arbeit
haben! Denn dort, im „Blauen Haus” begeht Helene
Chriſtaller am letzten des Hartung ihren 60. Geburtstag.
Eine große, über das ganze deutſche Sprachgebiet verbreitete
dankbare Gemeinde nimmt innigen Anteil an dieſem Ehrenfeſt
der Dichterin, die mit ihren lebensvollen, aus den Tiefen eines
liebenden Frauenherzens geſchöpften Büchern Tauſenden und
Abertauſenden unendlich viel gegeben hat. In Darmſtadt liegen
die Anfänge dieſes innerlich reichen Lebens: in dieſem ihrem
Geburtsort hat die der alten, hochangeſehenen Familie Heyer
Entſproſſene ihre Kindheit und die anregungsſtarken
Entwick=
lungsjahre verlebt; aber die dichteriſche Knoſpe ſprang und
ent=
faltete ſich zu verheißungsvoller Blüte erſt, nachdem die
Acht=
zehnjährige dem württembergiſchen Pfarrer Erdmann Gottreich
Chriſtaller in das kleine Schwarzwalddorf Ottenhauſen als
Gattin gefolgt war: aus der Mitarbeit der jungen Pfarrfrau
am Kindergottesdienſt ſind die erſten Geſchichten der Erzählerin
hervorgegangen. Aus der gleichen Wirklichkeitswelt, dem Dorf=
und Pfarrleben, entſtammen auch die Bilder und Skizzen, die
Novellen und Romane, die Helene Chriſtaller ſchuf, als ſie im
Jahre 1903 mit dem wegen eines ſatiriſchen Tendenzprogramms
um ſein Amt gekommenen Gatten und ihren vier Kindern nach
Jugenheim übergeſiedelt war. Der erſte große Wurf dieſer
Not=
zeit, der autobiographiſche (jetzt in einer billigen
Jubiläums=
ausgabe vorliegende) Roman „Gottfried Erdmann und ſeine
Frau”, machte den Namen der Dichterin mit einem Schlage
weithin bekannt. Ein Glücksfall brachte ſie mit dem jung
auf=
ſtrebenden Verlag Friedrich Reinhardt in Baſel
zu=
ſammen: die Chriſtaller wurde des rührigen Verlegers „beſte
Autorin” Rund ein viertel Hundert Bücher von ihr ſind dort
erſchienen, manche davon haben es bis zu 20, 30 Auflagen
ge=
bracht. Mochte ſie ihre Stoffe aus der unmittelbaren Umwelt,
aus dem eigenen leid= und freudvollen Leben ſchöpfen, mochte
ſie fremde Schickſale vergangener oder gegenwärtiger Menſchen
zu Gleichniſſen des Ewig=Menſchlichen und Göttlich=Wirkenden
machen oder im beſonderen die beſeligenden Leiden ſich ſelbſt
aufopfernden Frauentums darſtellen, immer hat die Dichterin in
ihr Werk ihr gütiges, mütterlich liebevolles Weſen mit
hinein=
gebildet, ſtets es mit der ihr eigentümlichen Frömmigkeit
durch=
drungen; nie über den tragiſchen Ernſt des Lebens die
Heiter=
keit einer ſchickſalüberlegenen Seele verloren. Und ſo erheben
ſich ihre Schöpfungen weit über den Rang der beſſeren
Unter=
haltungsliteratur; alle Bücher der Chriſtaller, von denen nur
„Meine Waldhäuſer”, „Ruths Ehe”, „Mutter Maria”, „Verbor=
genheit”, „Aus niederen Hütten”, „Heilige Liebe‟, „Als Mutter
ein Kind war” und das letzte „Der Menſchenbruder” genannt
ſein, alle dieſe ſo verſchiedenen Werke ſind Teile einer „großen
Konfeſſion”, Selbſtbekenntniſſe einer ſtarken und doch weiblich
zarten Seele. Möge der jugendfriſchen, ſchaffensfreudigen
Jubi=
larin die vielbewährte Kraft noch viele Jahre erhalten bleiben
Dr. Karl Berger.
* Betliner Premieren.
Die Volksbühne hat ſich, wohl in Ermangelung künſtleriſcher
Aufgaben, einen gar grotesken Scherz geleiſtet. Sie führte eine — Rolle
auf. Eine Rolle, die ein beglaubigter Sprechkünſtler für einen noch
be=
glaubigteren Sprechkünſtler ſchrieb. Die groteske, eigentlich ſchon
tragi=
groteske Angelegenheit, führt den Namen „Der Gefangene‟
Der Gefangene iſt Kaiſer Napoleon auf St. Helena. Der Verfaſſer
verſuchte nicht, ein hiſtoriſches Napoleondrama zu geſtalten. Er ließ es
auch unverſucht, eine hiſtoriſche Reportage der letzten Lebensjahre des
Kaiſers zu geben. Wohingegen er (zumindeſt laut Programmzettel)
verſucht haben foll, „viſionär” gewiſſe Konflikte zwiſchen dem
Menſch=
lichen herauszuarbeiten und an einem hiſtoriſchen Beiſpiel aufzuzeigen.
Von dieſer Abſicht merkt allerdings der Zuhörer herzlich wenig. Seelen
konflikte, Menſchliches und Allzumenſchliches ſind leiſe Affären, die mit
lauten Worten nichts zu tun haben. Laute Worte können lediglich
äußer=
lichen Geſchehniſſen eine ſprachliche, äußerliche Form verleihen.
Work=
ſintflut iſt nie die muſikaliſche Untermalung innerer Konlikte. Vielmehr
verbirgt ſich hinter einem wohlgeformten Redeſchwall meiſt innere Leere.
Auch in dieſem Fall. Alexander Moiſſi „ſpricht” die Rolle des —
Ver=
faſſers. Bühnenfeſt, wohlproportioniert, effektſicher. A. Baſſermann
„ſpricht” die Rolle Napoleons. Ebenſo, wie dieſe vom Verfaſſer erdacht,
beziehungsweiſe handwerksmäßig feſtgezimmert wurde.
Alexander Moiſſi iſt ein Sprechtechniker. Albert Baſſermann enſ
wickelt ſich in den letzten Jahren immer mehr zu einem „Sprechbeamen
Deſſen Sprache anmutet wie die Tätigkeit aller anderen Beamten.
Daß hierbei von einer inneren Ergriffenheit nicht die Rede ſein kanu.
berſteht ſich von ſelbſt. Bei einem Napoleondrama iſt man immerhin aul
Schickſals= oder Menſchengeſtaltung gefaßt. Trotz alledem gab es Eeil
paar hundert Leute im Parkett, die Gefallen an der „Sprechſtunde‟ der
beiden prominenten Sprechbeamten fanden",
*
Die Städtiſche Oper brachte Paul Graeners „
Friede=
mann Bach” heraus. Das jüngſte Opus des Komponiſten verdann
ſeinen ſtürmiſchen Erfolg wohl in erſter Linie der Stoffwahl. Der eine
gewiſſe Volkstümlichkeit nicht abzuſprechen iſt. Graeners Muſik ſorgt
dann vorbildlich dafür, die konſtruktiven Schwächen des Librettos durgl
warmempfundene Muſik wettzumachen. Auch die Muſik iſt volkstümtic
gehalten; die Partitur weiſt vornehmlich ſogen. „Herzenstöne” in
ſchlich=
ter, leicht faßlicher Form auf. Gerade die Formgebung kann auch
al=
eine der größten Stärken Graeners bewertet werden; ſie entſchädigt vie‟
fach für den nicht vorhandenen großen melodiſchen Bogen.
Gute Soliſten und ein überlegener Dirigent trugen für die
genuv=
reiche Wiedergabe Sorge.
Emil Jannings ſpielt in ſeinem neueſten Tonfilm zur
augeneh=
men „Abwechſlung” wieder einmal einen ſchweren Jungen. Der Film
heißt „Stürme der Leidenſchaft” Regie und Geſamtdarſtellung
wird in vorbildlicher Zuſammenarbeit mit der Photographie dieſei
Hintertreppentitel gerecht. Der Streifen iſt ein vorbildlicher Hintertrep”
penroman; reich an ſtürmiſchen ſowie leidenſchaftlichen Szenen. JJane
nings mitunter ſehr menſchlich. Warum aber dieſer in beſtimmten Role
lenkreiſen ausgezeichnete Typendarſteller immer wieder gezwungen
wird=
ſchematiſierte Gaunergeſtalten zu verkörpern, iſt ſchleierhaft. Ich verſte9e
ferner nicht, aus welchem pſychologiſchen Grunde iurmer wieder da=
„romantiſche” Unterweltmilieu in Neuaufgüſſen vorgelegt wird. Diele”
Appell an die niedrigſten Inſtinkte der Kinobeſucher wird auf die Daue”
unerträglich. (In dem deutſchen Joan Crawford=Film „Irr
wege des Lebens”, der ebenfalls jetzt zur Uraufführung gelanc ”
wird ſogar dieſe ſchöne Frau dazu verurteilt ihre Fähigkeiten im Mſſee
men der Unterweltkuliſſen zu behaupten.)
Eine peinlich=unangenehme Ueberraſchung vermittelte der „aktuet”
Film „Japan, China und die Mandſchurei” von Güſia.
von Eſtorff und Johannes Häußler. Keine Spur von politiſch.”
Querſchnitten; nicht einmal Anſätze. Nur ſchlecht photographierte 2"
ſer aus dem fernen Oſten; wahl= und ſinnlos aneinandergereiht. *
war Stötzners Rohmaterial von der Hei lung kiang=Expedition uno
André von Kün.
gleichlich wertvoller!
Samskag, 30. Januar 1952
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 30 — Seite 3
Alnnieftie ſür Bomice Terbiecher!
vol Heſſen zu einem Tummelplaß für polikiſche Morde und Verbrechen werden?— Nakionalſozialiſten und
Kommuniſten beſchließen im Landkagsausſchuß Strafunkerbrechung für polikiſche Gefangene
ſchon vor Erledigung der Amneſtie=Ankräge.
dern die Nationalſozialiſten in Heſſen Amneſtie für alle
politi=
ſchen Verbrecher! Dieſe Haltung kann nur mit Worten charak=
Ein Vergleich.
Das ſachliche Ergebnis: Der Geſetzgebungsausſchuß des
Land=
tages beriet geſtern nachmittag folgenden nationalſozialiſtiſchen
Antrag:
„An die Regierung wird das Erſuchen gerichtet, anzuordnen,
daß bis zur Beſchlußfaſſung des Landtages über die vorliegenden
Arnneſtieanträge
1. Strafen, die unter den weiteſtgehenden Amneſtieantrag
fallen würden, nicht vollſtreckt werden,
2. Anklagen in Strafſachen, deren Gegenſtand unter den
weiteſtgehenden Amneſtieantrag fallen würde, nicht
er=
hoben werden bzw. Hauptverhandlungen nicht ſtattfinden.”
Nach kurzer Ausſprache wurde er mit den 7 Stimmen der
Nationalſozialiſten und Kommuniſten gegen die übrigen
Par=
teien angenommen. Die Sozialdemokraten übten
Stimmenthal=
ung wegen der zu weit gehenden Formulierung des Antrages.
En kommuniſtiſcher Antrag: „Die Ausſetzung der Strafverbüßung
eifolgt nur bei allen im Intereſſe der Arbeiterklaſſe aus
poli=
tſchen und wirtſchaftlichen Konflikten, aus Gründen
wirtſchaft=
licher Notlage, ſowie aus Gründen des § 218 begangenen
Ver=
gehen” wurde bei Stimmenthaltung der Sozialdemokraten gegen
die Kommuniſten abgelehnt. Dann vertagte ſich der Ausſchuß auf
Freitag der kommenden Woche, wodie eigentlichen
Amneſtie=
mträge der Nationalſozialiſten und Kommuniſten wohl zur
Be=
itung kommen werden.
erf
er (nad
Ver=
Leiſ
bemmen, 14
5 31. An
Reichsna
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splan),4
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Das iſt die Haltung der Nationalſozialiſten in Heſſen.
*
Dem gegenüber ſcheint die Reichsleitung der
National=
ozialiſtiſchen Partei anderer Meinung zu ſein als die heſſiſche
Landtagsfraktion. Denn wir leſen im „Völkiſchen
Beob=
lichter” dem Zentralorgan der NSDAP., vom 28. Januar 1932,
IS Balkenüberſchrift der erſten Seite:
„Standrecht gegen die roten Mörder!‟ Darunter: „Nur ſo
ann der feige Mordwille marxiſtiſch aufgeputſchter Unmenſchen
aſch gebrochen werden”. .... und dann u. a.:
Was hier vor ſich ging und täglich vor unſeren Augen ſich
ihſpielt, iſt überlegter Mord und Mordverſuch. Wer ſtundenlang
n Straßengräben, hinter Bäumen und Scheunen, hinter
Häuſer=
cen und in dunklen Gaſſen mit Hämmern und Pflaſterſteinen,
mt Revolvern und Dolchen, mit Werkzeugen aller Art ſich
ver=
teckt und einzelnen bekannten Nationalſozialiſten auflauert und
jeſe dann beſtiäliſch hinſchlachtet oder ſie lebensgefährlich verletzt,
eht bewußt auf Mord aus. Das iſt aſiatiſcher Blutrauſch und
ſſener Bürgerkrieg.
Was wir verlangen können und verlangen müſſen,
iſt der reſtloſe Einſatz der Machtmittel des Staates gegen die
roten, das Mordhandwerk ausübenden Untermenſchen. Dies
ge=
ſchieht nicht durch lächerliche Gefängnisſtrafen, nicht durch
langwierige und reichlich verſpätete Prozeſſe, ſondern durch
ſofortige Aburteilung der Verbrecher und durch eine
Strafbe=
meſſung, die wirklich auch für dieſe Beſtien in Menſchengeſtalt
abſchreckend wirkt.
Wir fordern: Die ſofortige Einſetzung von
Standgerichten zur Aburteilung aller
poli=
tiſchen Mordverſuche und Mordtaten. Die
Todesſtrafe für jeden, der vorſätzlich einen anderen
Volks=
genoſſen mordet oder zu ermorden verſucht, nur weil er
poli=
tiſch einer anderen Richtung angehört. Das Recht auf Notwehr
der nationalen Arbeiterſchaft gegenüber dem aſiatiſchen
bol=
ſchewiſtiſchen Untermenſchentum. Endlich ſorfortige Aufhebung
des Aufmarſchverbotes ...."
Mit Ausnahme der Forderung auf völlige Freigabe aller
Auf=
närſche — die zu Straßenſchlachten führen müßten — kann man
en Forderungen der Münchener Parteizentrale nur reſtlos
zu=
ſimmen. Wir ſind in einem ſchleichenden Bürgerkrieg, gegen
deſ=
en Formen die Polizei nur ſchlecht ankämpfen kann. Und da for=
* Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Freitag, 29. Januar.
Obeton.
amantiſche Oper von C. M. v. Weber, engl. Text von Planché,
verdeutſcht von Hell, Neubearbeitung von H. Kaiſer.
Nchdem ſeither vorwiegend Opern ausländiſcher
Komponi=
en zu Gehör kamen, wird es Zeit, unſerer deutſchen Meiſter
lufiger zu gedenken.
Neben der Eurhanthe, die am Zwieſpalt zwiſchen
meiſter=
lher Muſik und erbärmlichem Text krankt, iſt Webers letztes,
bereilt entſtandenes und unvollkommen abgeſchloſſenes Werk,
1r Oberon, nicht minder ein Schmerzenskind geblieben.
Wäh=
ind die Verſuche zur Neubelebung der Eurhanthe bisher
ver=
ſgten, ſcheint für den Oberon dank der Neubearbeitung durch
ſermann Kaiſer ein vorläufiger Abſchluß erreicht zu ſein.
Die heutige Aufführung hat auch hier deren
Zweckmäßig=
erwieſen. Von aller Problematik befreit, im Einklang von
Ixt und Muſik bei klar ablaufender Handlung fand das
jugend=
ſiſch gewordene Werk den Weg zum Herzen des Publikums.
Aerdings wird ihm ein anderes Format gegeben, ein kleineres,
es ſeither, veranlaßt durch die unglückliche engliſche Faſſung,
hanſpruchen zu müſſen glaubte. Das Singſpiel, das es ſeinem
Zeſen nach zweifellos iſt, und deſſen Grenzen die Muſik mit
As nahme der Ozeanarie auch einhält, iſt wieder hergeſtellt.
Aurit treten alle Rollen von ihrem hohen Kothurn herunter, die
ſithetik verſchwindet, die Regie iſt einfach, die Anſprüche an
usſtattung ſind gering. Das Publikum muß ſich freilich
los=
ſichen von der vorgefaßten Meinung, im Oberon eine große
der mit fabelhafter Aufmachung, Feerien, Ballett, Koſtümen
heri zu wollen. Es muß lernen, ihn ohne romantiſche
Ueber=
ſwänglichkeit naiv aufzufaſſen und auf ſich wirken zu laſſen.
Allerdings kann auch die beſte Bearbeitung daran nichts
ſdern, daß die Handlung nicht kurzweilig, die blutleeren
Perſo=
i wenig intereſſieren, der Stoff innere Anteilnahme kaum
vecken kann. Wäre nicht dieſe meiſterhafte, trotz orientaliſchem
aw and grunddeutſche Muſik, von der alle Komponiſten der
Dmantikerzeit von Mendelsſohn bis Wagner ihren Ausgang
mommen haben!
DDie muſikaliſche Leitung hatte K. M. Zwißler als ein
Etrefflicher Kenner und Führer. Sein Orcheſter hatte die
klang=
he Fülle und die exakte Feinheit, wie ſie für Webers
eigen=
imiche Schreibweiſe und Inſtrumentierung bezeichnend ſind.
teriſiert werden, die ſich in Volksverſammlungen oft als
beifall=
weckend bewährt haben.
Man darf auf die kommenden Verhandlungen im
Geſetz=
gebungsausſchuß mit Recht geſpannt ſein. Ganz abgeſehen davon,
ob die Reichsſtellen eine Amneſtie der durch die Notverordnungen
zum Schutze des bürgerlichen Lebens und Eigentums und des
poli=
tiſchen Lebens in Heſſen Verurteilten ohne Eingreifen ertragen
können.
Der Unkerſuchungsausſchuß am Ende.
Als im Dezember auf Antrag der Nationalſozialiſten ein
Unterſuchungsausſchuß eingeſetzt wurde, der Amtshandlungen des
Miniſters des Innern, Leuſchner, und einiger Polizeibeamten
unterſuchen ſollte, übten wir Kritik an dieſer überflüſſigen und
koſtſpieligen parlamentariſchen Einrichtung, — glaubten, daß auch
dieſer Unterſuchungsausſchuß wie das Hornberger Schießen enden
würde.
Dieſe Vorausſage iſt eingetroffen: In der geſtrigen Sitzung
des Unterſuchungsausſchuſſes wurde zunächſt der noch rückſtändige
Antrag der Nationalſozialiſten, der Ausſchuß möge angeſichts der
von der Regierung nicht erteilten Ausſagegenehmigung die von
den Nationalſozialiſten behaupteten Verfehlungen als „Tatſachen”
anſehen, mit 5:5 Stimmen bei Stimmenthaltung der
Kommu=
niſten abgelehnt. Auch das kommuniſtiſche Mißtrauensvotum
ver=
fiel der Ablehnung, da ja nur noch eine geſchäftsführende
Regie=
rung amtiert. Der Komödie letzter Akt war dann die Annahme
folgenden nationalſozialiſtiſchen Antrages gegen die Stimmen des
Zentrums und der Sozialdemokraten:
„Der Ausſchuß beſchließt, ſeinen Auftrag unerledigt in die
Hände des Plenums zurückzulegen, da die Regierung durch die
Verweigerung der Ausſagegenehmigung für die als Zeugen
be=
nannten Beamten und durch die Verweigerung der Vorlage der
als Beweismittel benannten Akten die beabſichtigte
Beweis=
erhebung und damit die Erfüllung der Aufgaben des Ausſchuſſes
unmöglich gemacht hat.”
Damit hat der groß angekündigte „Unterſuchungsausſchuß”
das Zeitliche geſegnet. Der rauhe Wind der Wirklichkeit hat das
propagandiſtiſche Erfolge verſprechende Pflänzchen nach vier
Sitzungstagen ſchon geknickt. Man wird im Plenum noch einige
Stunden darüber Reden halten, die Staatskaſſe wird die nicht
unerheblichen Koſten bezahlen und dann wird nichts mehr an
dieſes Zwiſchenſpiel erinnern.
Das nakionalſozialiſiſche Wirtſchaftsprogramm.
CNB. Lüneburg, 29. Januar. (Eig. Meldg.)
Gottfried. Feder, der Wirtſchaftstheoretiker der NSDAP.,
hielt geſtern abend einen Vortrag über den nationalſozialiſtiſchen
Zukunftsſtaat. Er beſchäftigte ſich mit den Strukturveränderungen
der deutſchen Volkswirtſchaft, die im Zukunftsſtaat in die Wege
geleitet werden müßten. Zu dieſem Zwecke müſſe der Import
ausländiſcher Waren gedroſſelt werden; Güter, die
im Inlande erzeugt werden könnten, dürften überhaupt nicht
ein=
geführt werden. Im Dritten Reich werde das deutſche Volk eben
nur Schwarzbrot eſſen. Rohſtoffe, die unbedingt
einge=
führt werden müßten, würden mit Tauſchgütern bezahlt
werden. Das Dritte Reich werde mit Hilfe der
Waſſerſtoff=
gasverſorgung eine induſtrielle Nachblüte ins
Leben rufen. Dadurch würde für eine Million Arbeitsloſer
Ar=
beit geſchaffen. Eine weitere Million Arbeitsloſer ſoll
vom Arbeitsdienſt übernommen werden; durch Erlaß der
Hauszinsſteuer zum Zwecke der Ausführung von Reparaturen
würden Hunderttauſende ihr Brot finden. Zur Sozialiſierung
er=
klärte Feder, daß die Nationalſozialiſten jede Verſtaatlichung des
Produktionsapparates ablehnten, jedoch das Verkehrsweſen
ſowie das Geld= und Kreditweſen zu verſtaatlichen
beſtrebt ſeien. Um Frankreich auf ſeinen „Goldbergen” verhungern
zu laſſen, würde das Dritte Reich auf die Goldwährung
verzichten.
Die Ouvertüre mit ihrem märchenhaften Zauber, ihrem Glanz
und Schwung wurde ohne die üblichen Effekthaſchereien virtuos
geſpielt.
Für die Inſzenierung hatte Schenck v. Trapp die
Büh=
nenbilder mit Phantaſie und Geſchmack durchaus im Sinne der
neuen Faſſung geſchaffen. Schenck iſt einer der ſeltenen
Aus=
ſtattungsmeiſter, der ſeine Opernentwürfe aus der Muſik, nicht
dem Textbuch holt. Dabei iſt alles, was er macht, regiemäßig
überaus brauchbar. Oft findet er für ſchwere Probleme
über=
raſchend die ſchönſte und gleichzeitig einfachſte Löſung (3. Bild,
Schlußbild).
Die Regie, die mit 7 neuen Bildern, Dialog und Geſang,
Reinigung von veralteten Gewohnheiten u. a. m. eine
gemein=
hin unterſchätzte Arbeit vorfand, hatte der junge H. Arnold
mit anerkennenswertem Ernſt und Fleiß an Stelle von Mordo
übernommen, deſſen Fehlen mehr oder minder ſchmerzlich
be=
merkbar wurde, um manche Szenen aufzulockern und zu
be=
leben. Arnolds Regie hatte das Gute, daß kein falſcher Ton ins
Ganze kam, und die Handlung deutlich und flott ablief. Er
wurde techniſch meiſterhaft unterſtützt. Die Beleuchtungen unſeres
Adolf Weil waren wieder unübertrefflich und in der Tat
bezauberno.
Die Rollenbeſetzung der neuen Faſſung will im Gegenſatz zu
früher eigentlich nicht den ſchweren Helden, nicht die
Prima=
donna. Albert Seibert als Hüon war mir aus dieſem
Grund ſchon zu wuchtig, freilich auch wieder ſtimmlich glänzend
und in der Erſcheinung eindrucksvoll. Hervorragend gut fand er
ſich mit den Koloraturen und der hohen Lace ab. Die Rezia ſang
Julie Schützendorf mit jener wohltuenden geſanglichen
und darſtelleriſchen Sicherheit des Stils. Eine Erſcheinung von
Märchenreiz und ſchlichter Weiblichkeit, ſchwärmeriſch in der
Kavatine, großzügig in der Arie. Scherasmin und Fatime ſind
Buffofiguren. Für ſie hat Weber ſo recht aus ſeinem deutſchen
Herzen die reizenden Arietten und Duette geſchrieben. Regina
Harre und Eugen Vogt waren ihre launigen Vertreter.
Auch die Beſetzung des Kalifen durch P. Maletzki, alſo im
komiſchen Sinne, bekam ihm gut. Oberon und Puck haben außer
je einer Arie den wichtigſten Dialog. Die männliche Beſetzung
des Elfenkönigs durch J. Sattler, die weibliche des Puck
durch Grete Berthold erwieſen ſich in jeder Beziehung als
vorbildlich. Den Droll ſprach Jenny Wiener, den
Alman=
ſor Franz Kutſchera, das Meermädchen ſang M. Kienzl,
Die Chöre und kleinen Tänze fügten ſich gut ein.
Wir wünſchen dem aus deutſchem Geiſt geborenen der
Bühne wieder gewonnenen Meiſterwerk viele erfolgreiche
Wieder=
v. H.
holungen.
Finanzielle Aushungerung Memels durch Likauen.
TU. Memel, 29. Januar.
Um den Rücktritt der memelländiſchen Landesregierung zu
erzwingen, hat Gouverneur Merkys ein neues Druckmittel
ange=
wandt. Er hat den am 25. Januar fällig geweſenen Finanzanteil
der litauiſchen Regierung für das Memelgebiet geſperrt. Damit
iſt es den Kaſſen des Memelgebietes unmöglich gemacht, am
1. Februar die Gehälter auszuzahlen. Durch dieſes Vorgehen des
Gouverneurs wird der im Jahre 1926 abgeſchloſſene
Finanz=
vertrag verletzt, der beſtimmt, daß der Finanzanteil am
10. und 25. eines jeden Monats zur Auszahlung kommen muß.
Der Ehrenſchut im Strafrechtsausſchuß.
Berlin, 29. Januar.
Der Strafrechtsausſchuß des Reichstages ſchloß am Freitag
die Beratung über die Beleidigungsdelikte ab. Bell (Zentrum)
wies als Berichterſtatter darauf hin, daß in den meiſten
Volks=
ſchichten immer lauter der Wunſch nach einer Reform des
Ehren=
ſchutzes erhoben werde. Er betonte ferner, daß der Schutz der
Wahrnehmung des öffentlichen berechtigten Intereſſes nur der
an=
ſtändigen öffentlichen Kritik zugute kommen und vor allem der
verantwortungsbewußten Preſſe den zur gewiſſenhaften Erfüllung
ihrer bedeutungsvollen Aufgaben gebotenen Schutz ſichern ſolle,
Dr. Emminger (Bayeriſche Volkspartei) bezeichnete die
Be=
ſtimmung der Notverordnung als höchſtbedenklich, daß die
Er=
bringung des Wahrheitsbeweiſes von dem Gutdünken des
Rich=
ters abhängig gemacht werde. Es würde mit dieſer Beſtimmung
in einer Diktatur die Möglichkeit gegeben, die ganze Preſſe
mund=
tot zu machen. Marum (Sozialdemokrat) hielt einen
verſtärk=
ten Ehrenſchutz für im öffentlichen Leben ſtehende Männer für
dringend notwendig. Es ſei für den im öffentlichen Leben
ſtehen=
den Politiker nicht mehr möglich, ſein Recht gegen
Verleumdun=
gen vor Gericht zu finden. — Der Ausſchuß vertagte ſich dann bis
zum Februar.
* Franzöſiſche Verſchleppungskaktik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 28. Januar.
Die Zuſammenkunft zwiſchen Laval und Macdonald iſt wieder
einmal in der letzten Minute verſchoben worden. Als Urſache
da=
für wird der Umſtand angegeben, daß die engliſchen und
franzö=
ſiſchen Schatzkanzleien in ihren Verhandlungen noch nicht einig
ge=
worden ſind. Nach der überlauten Betonung der Einigkeit der
engliſchen und franzöſiſchen Zielſetzungen möchte das überraſchen,
beſonders wenn man die engliſch=franzöſiſchen
Freundſchaftsbeteue=
rungen allzu ernſt genommen hätte, was allerdings nicht der
Fall war.
Die geſamte franzöſiſche Preſſe ergeht ſich trotz der
Enttäu=
ſchung, welche die Verſchiebung der Zuſammenkunft der beiden
Miniſterpräſidenten verurſachte, in lebhafteſten
Freundſchafts=
beteuerungen an England.
Der „Matin” ſteht an der Spitze, unterläßt es allerdings
nicht, einen Trennungsſtrich zwiſchen der Londoner City, deſſen
Führer „entſchieden deutſch orientiert” ſein ſollen, und dem guten
engliſchen Volk mit ſeinem loyalen und ſportlichen Denken zu
ziehen. Wir bezweifeln ja auch nicht, daß gewiſſe finanzpolitiſche
Ideen Sportsleuten beſſer einleuchten als Bankführern. . . . Das
weſentliche iſt, daß man nach wie vor auf eine Einigung mit
Eng=
land hofft, und ſich nur über die fortwährenden Schwankungen
der engliſchen Außenpolitik, die mit der labilen Lage der
eng=
liſchen Regierung erklärt werden, beklagt.
Gleichzeitig mit der Verſchiebung der engliſch=franzöſiſchen
Zu=
ſammenkunft verkündete man offiziös, daß die Bank von
Frank=
reich nicht gezwungen iſt, bereits über die Verlängerung oder
Zu=
rückziehung des B.J.3.=Kredites zu entſcheiden. Dieſe
Entſchei=
dung kann bis in die letzte Minute herausgeſchoben werden. Alſo
auch in dieſem Punkte Verzögerung der Entſcheidungen.
Es iſt intereſſant, daß trotz dieſer ſchwierigen Lage in der
Außenpolitik die Pariſer Finanzkreiſe, beſonders die ganz
inter=
national orientierten, ſich auffallend optimiſtiſch zeigen. Angeblich
ſoll auch die beſſere Haltung der Pariſer, Brüſſeler und
Amſter=
damer Börſen darauf zurückzuführen ſein.
Der Völkerbundstagung wird hier relativ ſehr wenig
Auf=
merkſamkeit gezollt. Die Nachricht von dem Rücktritt Sir Eric
Drummonds wurde mit eiſiger Kälte aufgenommen. Man
ver=
ſucht nicht, dem Völkerbunde Prognoſen zu ſtellen. Auch über die
Abrüſtungskonferenz ſpricht man verſtändlicherweiſe ſehr wenig.
* Südamerika wird phokographierk!“
Das iſt der Titel des neueſten Buches von Kaſimir
Edſchmid, wie eine ganze Reihe anderer illuſtrierter Werke
unter Aſſiſtenz — diesmal vielleicht unter Führung — von
Erna Pinner entſtanden. Dieſe eigenartige Künſtlerin hat
wenigſtens die ſämtlichen ausgezeichneten Aufnahmen ſelbſt
ge=
macht und in der Wahl der Sujets ſowohl wie in der des
Bild=
ausſchnitts kommt ihr individueller Geſchmack zum Ausdruck.
Landſchaften, Stimmungen, eigenartige Pflanzen=, Baum= und
Bergbildungen, wundervolle Panoramen, Einwohnertypen.
Tiere, Bildausſchnitte aus Handarbeit und Induſtrie, aus
Tech=
nik und Schiffahrt, aus Kunſt moderner und antiker
Erzeug=
niſſe, eine beſonders intereſſante Auswahl von Indianer= und
Lamabildern uſw. uſw. ſind zuſammengetragen und geben eine
ausgezeichnete Ergänzung und Illuſtration des Textes von
Kaſimir Edſchmid, der auf nur 30 Seiten, wenn auch
Lexikon=
format, in der von ihm gewohnten großzügigen Weiſe ein Geſicht
des heutigen Südamerika zeichnet, wozu andere ganzer Bände
bedürfen. Dabei iſt ſeine Darſtellung von faſt faſzinierender
Ein=
dringlichkeit und Ueberzeugungskraft. Er ſchließt ſeine
Dar=
legungen nach der Feſtſtellung, daß Südamerika da am
inter=
eſſanteſten und unbegreiflichſten iſt, wo die Tragödie des
Indianerreiches am deutlichſten noch zu ſehen iſt, daß es
da am hypnotiſchſten iſt in ſeiner ſeltſam mondhaften
Entrückt=
heit und Uneuropäiſchkeit, wie folgt:
„Die Weißen und die Einwanderer werden die Wege
Süd=
amerikas nicht allein beſtimmen, ſondern das wird die Raſſe
tun, die es bewohnt. Nicht die Indianer, deren Dahingang
vom Schickſal beſchloſſen zu ſein ſcheint. Sondern die Raſſe, die
aus der Miſchung der Eroberer=Weißen mit den Indianern
entſtanden iſt, und die, auch wo die Miſchung ſehr dünn
gewor=
den iſt, wie in Chile, doch das Indianerblut als eine Erbſchaft
aus den Jahrtauſenden in ihren Körpern trägt. Als eine
melan=
choliſche Erinnerung an die Sagen des Titicacaſees, an die
Paläſte von Cuzco, an Machu=Pichu und die großen
Kordilleren=
burgen, an Tiahuanaco mit dem Sonnentor und den
Götter=
monolithen, an die Veſtalinnentempel und die Mumien der
Inkas, die im Sonnenrempel auf goldenen Stühlen ſaßen.
Das alles ſteckt in den Urmenſchen und Handlungen des
heutigen Südamerikas neben der Erbſchaft, welche die
Söldner=
führer Pizzarro und Balboa und Baldivia hinterlaſſen haben,
und neben den Eigenſchaften, welche die Einwanderer aus
Europa mit herübergebracht haben. Sicher iſt eine Raſſe ebenſo
intereſſant wie rätſelhaft, die auf dieſer Baſis gegründet iſt,
und die Geſchichte wird ſehen, was dieſe Raſſe, die erſt in ihren
Anfängen ſteckt, im Laufe der Jahrhunderte aus dieſer
Erb=
ſchaft zu machen weiß. Heute kann das kein Menſch wiſſen.”
*.
DBcc
Seite 4 — Nr. 30
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Theſen
für den zweiten Fünfjahresplan der Sowjekunion.
Die vom Politbüro des Zentralkomitees der Kommuniſtiſchen
Partei entworfenen Direktiven für einen zweiten Fünfjahresplan
wurden jetzt veröffentlicht.
In den Theſen wird als wichtigſtes Ergebnis des erſten
Fünf=
jahresplanes die endgültige Unterwühlung der Wurzeln des
Ka=
pitalismus im Dorfe hervorgehoben, wodurch eine völlige
Ver=
nichtung der Klaſſen vorausbeſtimmt werde.
Durch den zweiten Fünfjahresplan ſoll durch Steigerung des
Volkseinkommens ein erheblich raſcherer Aufſtieg des Wohlſtandes
der Arbeiter= und Bauernmaſſen erzielt werden. Die grundlegende
Wirtſchaftsaufgabe des zweiten Fünfjahresplanes ſei die
Vollen=
dung der Umgeſtaltung der geſamten Volkswirtſchaft und die
Schaffung der modernſten techniſchen Baſis, für ſämtliche
Wirt=
ſchaftszweige, insbeſondere für die Maſchinen= und energetiſche
Induſtrie. Der Ausbau des Eiſenbahnverkehrs ſoll die
Beſchleu=
nigung des Aufſtiegs der Wirtſchaft der nationalen
Sowjetrepu=
bliken gewährleiſten.
In der Nahrungsmittelinduſtrie ſei eine allſeitige
Erweite=
rung der Produktion auf der Grundlage eines erheblichen
Aus=
baues der Rohſtoffbaſis vorgeſehen, damit die Verdreifachung der
Verbrauchsnormen pro Kopf der Bevölkerung geſichert wird. In
der Landwirtſchaft ſoll das Viehzuchtproblem durch Vermehrung
der Viehbeſtände und Steigerung der Warenproduktion gelöſt
werden.
Zur völligen techniſchen Umgeſtaltung der Volkswirtſchaft
müſſen große neue Kadres techniſcher Intelligenz aus Arbeitern
und Bauern geſchaffen, müſſe das Kulturniveau der ganzen Maſſe
auf eine neue Höhe gebracht werden. Die Theſen heben die
völ=
lige Unvereinbarkeit, der bürgerlich=kaufmänniſchen Entſtellung
des Grundſatzes der Rentabilitätsrechnung mit der Politik der
Partei und den Intereſſen der Arbeiterklaſſe hervor und ſtellen
feſt, daß die Sowjetunion durch den zweiten Fünfjahresplan in
techniſcher Beziehung an die erſte Stelle Europas rücken werde.
Wieder Ruhe und Ordnung in Spanien.
Das neue öſterreichiſche Kabinett.
WTB. Wien, 29. Januar.
Bundeskanzler Dr. Bureſch hat das Kabinett in folgender
Zuſammenſetzun gebildet:
Bundeskanzler und Außenminiſter: Dr. Bureſch.
Vizekanzler und Innenminiſter: Ingenieur Winkler
(Landbund).
Finanzminiſter: Dr. Weidenhoffer.
Handelsminiſter Heinl.
Juſtizminiſter: Dr. Schuſchnigg.
Heeresweſen: Vaugoin.
Unterricht: Dr. Czermak.
Soziale Verwaltung: Dr. Reſch.
Land= und Forſtwirtſchaft: Dr. Dollfuß.
Sämtliche Miniſter, mit Ausnahme Dr. Winklers, gehören der
Chriſtlich=Sozialen Partei an, neu gegenüber dem vorigen
Ka=
binett Bureſch iſt der Juſtizminiſter Schuſchnigg, Rechtsanwalt aus
Innsbruck. Außerdem iſt ein Mitglied des Landbundes als
Mi=
niſter ohne Portefeuille in Ausſicht genommen, über deſſen
Be=
rufung aber erſt nächſte Woche entſchieden werden ſoll. Dieſem
würde aus dem Reſſort des Innenminiſteriums das
Sicherheits=
weſen (Polizei und Gendarmerie) übertragen werden.
WTB. Madrid, 29. Januar.
Die Blätter, ohne Unterſchied der politiſchen Richtung,
ſpre=
chen ihre Genugtuung über die Wiederherſtellung der Ordnungs
und über das Eintreten der Ruhe in den verſchiedenen Ortſchaftem
aus, wo Aufſtände ausgebrochen waren. Die Preſſe iſt ſich
dar=
über einig, daß die bürgerliche Geſinnung der Bevölkerung, die
ſich einmütig auf die Seite der Regierung ſtellte, in glücklicher
Weiſe die Durchführung der von der Regierung ergriffenen
Maß=
nahmen erleichterte, durch die die Wiederherſtellung der Ordnung:
ohne Blutvergießen und in ruhiger Atmoſphäre gelungen iſt. Die
Arbeit iſt übrigens in der ganzen Provinz Barcelona ſowie in
verſchiedenen anderen Gebieten, wo Streikbewegungen
ausgebro=
chen waren, in normaler Weiſe wieder aufgenommen worden. Die
Blätter beglückwünſchen die Regierung zu der von ihr bewieſenen
Geſchicklichkeit und empfehlen den Arbeitern, in Zukunft
Aufrei=
zungen der Rädelsführer abzulehnen, die bei ſolchen Bewegungen
ausſchließlich ihren perſönlichen Vorteil ſuchten.
48 Bombenanſchläge in Ikalien aufgeklärk.
Der Politiſchen Polizei iſt es gelungen, rund 48
Bomben=
anſchläge aufzuklären und den Täter zu verhaften. Es handelt
ſich um den 30jährigen Mario Merighi, der in Verona
feſtgenom=
men wurde. Er iſt geſtändig, im Laufe der letzten neun Jahre
etwa 48 Poſtpakete mit Exploſivſtoffen an Privatperſonen und
Verbände geſchickt zu haben. In ſeiner Wohnung wurde ein
Ver=
ſeichnis von Perſonen gefunden, gegen die er ähnliche Anſchläge
plante. Ferner konnte ein erheblicher Vorrat an Exploſivſtoffen
beſchlagnahmt werden.
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Kirchl. Trauung: Samstag, den 30. Januar 1932,
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mittags 3 Uhr in der Stadtkirche.
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Ludwig Selinger
Aenne Selinger
geb. Nowara.
Die kirchliche Trauung findet Sonntag,
den 31. Januar 1932, 3½ Uhr, in der
Martinskirche ſtatt.
Heute entſchlief ſanft in dem Herrn nach
ſchwerem, mit Geduld ertragenem Leiden
meine liebe Gattin, unſere treuſorgende
Mutter
Für erwieſene Aufmerkſamkeiten
anläß=
lich unſerer Vermählung danken herzlichſt
Karl Heck und Frau
Reſel, geb. Wannenmacher
Frau Eliſabeth Beher
geb. Jäger
im 59. Lebensjahr.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Beher.
Darmſtadt, 29. Januar 1932.
Viktoriaſtr. 98.
Die Beerdigung findet am Montag nachmittag
2 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man dankend Abſfand zu
nehmen.
Am 26. Januar 1932 verſchied nach langem,
ſchweren Leiden meine liebe Frau, unſere liebe
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Tilly Friedrich
geb. Reinhard
im Alter von 28 Jahren.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt.
Spreche zu gleicher Zeit den Schweſtern des Städt.
Krankenhauſes für ihre Liebe, ſowie die aufopfernde
Pflege, dem Herrn Prediger Schramm für ſeine
troſtreichen Worte am Grabe und außerdem für
die reichen Blumenſpenden, ſowie für die herzliche
Anteilnahme meinen herzlichen Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Friedrich.
Darmſtadt, Landwehrſtr. 60.
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Samstag, 30. Januar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 30 — Seite B
Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſiadi, den 30. Januar 1932.
Oekonomierat Henſel Ehrenſenator. Am Mittwoch, den 27.
gruar, wurde im Sitzungszimmer der Landwirtſchaftskammer
unch den Vertreter des Rektors der Landesuniverſität, Herrn
u=verſitätsprofeſſor Dr. Roſenberg, in Gegenwart der Herrei
ſertreter des Herrn Finanzminiſters des Landwirtſchaftlichen
ſiſe ituts Gießen, des Verbandes der Landw. Genoſſenſchaften, des
ſo ſtandes und Vertreter der Beamten und Angeſtellten der
ſtdwirtſchaftskammer das Diplom und die Kette eines
Ehren=
hators der Landesuniverſität Gießen dem Vorſitzenden der
Land=
mſchaftskammer, Herrn Oekonomierat Henſel, überreicht.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 19. Januar: der
Ober=
zlehrer an der Goetheſchule (Realſchule) zu Neu=Iſenburg,
ſarg Lampert, auf ſein Nachſuchen vom 1. Februar 1932 ab.
Auf Grund des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
ſaatsbeamten vom 2. Juli / 19. Dezember 1923 tritt der
Rech=
masdirektor Philipp Jockel bei der Brandverſicherungskammer
1. Februar 1932 in den Ruheſtand.
— Hohes Alter. Herr Schuhmachermeiſter Friedrich
Döder=
in Brandgaſſe Nr., 5, feiert am 30. Januar 1932 in voller
üſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag.
** Darmſtädter auswärts. Der neue Direktor des Berliner
o. Herr Dr. Lutz Heck zeigte ſeinen Landsleuten im Verein
Heſſen in Berlin e. V. bei einem von deſſen zweiten
Vor=
ſerden, Rechtsanwalt und Notar Haus Mahr, geleiteten Abend
ſie von ihm ſelbſt gedrehten Tierfangfilme aus Afrika. Herr
Lutz Heck betonte in ſeinem Begleitvortrag, daß er von ſeinem
ſter, dem verdienten bisherigen Leiter des Berliner Zoo, und
ſam Großvater her, der in Kranichſtein Oberförſter war, ſich
ſichaus als Heſſe fühle, und ſchilderte dann ſehr anſchaulich und
u vielem Humor ſeine mannigfachen Erlebniſſe bei ſeinen
Tier=
gexpeditionen in Abeſſinien und dem früheren Deutſch=
Oſt=
gila. Er gab ein beſonders lebendiges Bild von der
unend=
hen Weite und Sonne unſerer ſchönen früheren Kolonie, die
ſdir heute noch immer engliſches Mandatsgebiet iſt. Die
zahl=
ichen Zuhörer, unter denen ſich auch der heſſiſche Geſandte, Herr
1ß befand, ſpendeten reichen Beifall.
Eleonorenſchule Darmſtadt (Lagerhausſtraße 1). Für die
ſtlentlaſſenen Mädchen der höheren Mädchenſchulen und der
er=
nterten Klaſſen der Volksſchulen ſei auf den weiterführenden
Augang der zweijährigen Frauenſchule an der Eleonorenſchule
nDarmſtadt (Lagerhausſtraße 1) verwieſen. Sie will in
mög=
liſt wohl abgewogener Verteilung von wiſſenſchaftlicher Arbeit
u praktiſcher Unterweiſung ihre Schülerinnen zu Perſönlichkei=
* ſormen, die den Aufgaben gewachſen ſind, die für die Frau in
g Begriffen Hausfrau und Mutter — Staatsbürgerin —
be=
uztätige Frau liegen. Zwar ſpricht die Frauenſchule in ihrer
feigen Form keine ausdrückliche Berechtigung aus, doch ſtehen
ſten Schülerinnen beim Uebergang in verſchiedene Berufe, vor
Am in die pflegeriſchen der Kindergärtnerin und Hortnerin,
Pgünſtigungen zu, die eine beträchtliche Verkürzung des
Aus=
ſdungsweges bedeuten. Auch für die Berufe der Fürſorgerin,
Ahlfahrtspflegerin. Säuglingsſchweſter u. a., die im engſten
Siue des Wortes, als weibliche Berufe bezeichnet werden
kön=
ſe, bedeutet die Frauenſchule und ihre Arbeit eine geeignete
Vbereitung infolge der Einführung der Schülerinnen in
wirt=
cftliche und ſoziale Fragen der Zeit durch Lehre Beiſpiel und
Kätigung. — So vermag ſie den verſchiedenſten Veranlagungen
Ahnung zu tragen und ſollte, zumal ihre
Entwickelungsmöglich=
eien noch nicht erſchöpft erſcheinen, bei der Frage nach der
Weiter=
äung der Töchter ſtark berückſichtigt werden.
+ Bei der Rößl=Wirtin. Männern, deren Frauen und Töchter
oderum „nichts anzuziehen” haben, wird mitgeteilt, daß man zu
mSommerfeſt im Gebirg kein beſonderes „Koſtüm” benötigt.
A dem V.D.A.=Feſt am 6. Februar kann man alles tragen:
Sommerfähnchen ein Dirndkleid, einen Sportanzug, man
an aber auch ein Geſellſchaftskleid paradieren, wie es die
Som=
gfriſchler tun, denen Menu und Bar die Hauptſache iſt.
Heſſiſches Landestheater.
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22—23½ Uhr. Faſchingskonzert.
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tag, 30 Jan Geiſtesſtrömungen im anuiten Ehina.
Preiſe 1 2 und 3 Mk. Autag, 31 Jan 19, Ende gegen 22 Uhr. Piſtole und Tabaks=
pfeife. Preie 0 50—2.50 Mk Aſtag, 1. Febr. 40½—22 Uhr. Lndwig Hardt. „Ein heiteres
Nocturno”. Preiſe 1, 2, 3 Mk. 2Ngag. Febr. IKeine Vorſtellung 19 20- 22½ Uhr Außer Miete. Michael Kramer.
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Preiſe 0.. 0—4.50 Mk
„Ea Me Weee Mien
Heſſiſches Landestheater. Heute abend wird im Großen Haus
is „Othello” mit Albert Seibert (Othello), Anny v. Stoſch
de mona), Johannes Drath (Jago). Anna Jacobs (Emilia),
rich Allmeroth (Caſſio), Eugen Vot (Rodrigo), Theodor Hey=
A (Lodovico), unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Maria
ür, gegeben. — Baul Wegener,pEine Einführung in
AGhiloſophie der chineſiſchen Antike mit Rezitationen aus
chine=
iſdr Klaſſikern.
*Die beiden letzten Fauſt=Aufführungen mit Paul Wegener.
Aſtag, den 31. Januar, und Montag, den 1. Februgr, wird
7M Wegener zum letzten Male, den Mephiſto in „Fauſt”,
1 Jil, in der Inſzenierung von Guſtav Hartung ſpielen. Mitt=
* den 3., und Donnerstag, den 4. Februar, ſpielt er den
chael Kramer” in Gerhart Hauptmanns gleichnamigem
2 und den „Meiſter Anton” in Hebbels „Maria
Mig=
dillena” — Einen heiteren Abend veranſtaltet der
be=
richte Rezitator Ludwig Hardt am Montag, den 1. Februar,
ieinen Haus. Er wird heitere Dichtungen von Wilhelm
His Ringelnaßz leſen. Das einmalige Auftreten, dieſes be=
Nen Rezitators wird ſicherlich großes Intereſſe erregen.
Naturwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadt.
366. Sitzung am 25. Januar 1932.
Oberſtudienrat Profeſſor Dr. Bavink ſprach über:
„Vererbung und Erziehung.”
Der Vortrag ging in der Einleitung von den zahlreichen
pädagogiſchen Beſtrebungen der Gegenwart aus (
Unterrichts=
reform, Individual= und Tiefenpſychologie, Reform der
Lehrer=
bildung uſw.) und wies auf die Notwendigkeit einer
erbbiolo=
giſchen Unterbauung der pädagogiſchen Beſtrebungen hin. Es
wurden dann zunächſt die wichtigſten in Betracht kommenden
Ergebniſſe der neueren
Vererbungswiſſen=
ſchaft kurz ſkizziert. Jeder Menſch erbt die Hälfte ſeiner
An=
lagen von jedem der beiden Eltern und gibt ſeinerſeits eine
Hälfte des zuſammen Ererbten weiter in immer neuen
Kombina=
tionen. Vererbt werden aber nicht fertige Merkmale, ſondern
Anlagen, d. h. Fähigkeiten auf gewiſſe Umweltbedingungen in
be=
ſtimmter Weiſe zu reagieren (Beiſpiel der chineſiſchen Primel).
Das Erſcheinungsbild (der Phänotyp) ergibt ſich dann als
Re=
ſultat aus dem Zuſammenwirken dieſes ererbten „Genotyps” und
der Umwelt. Sorgfältige Unterſuchungen aller Art haben
er=
wieſen, daß die Vererbungsgeſetze auch für den Menſchen, und
zwar auch für ſeine ſeeliſch=geiſtigen Eigenſchaften gelten. Der
Vortragende führte eine Reihe dieſer Beweisgründe an unter
denen die Ergebniſſe der Zwillingsforſchung die
wich=
tigſten und überzeugendſten ſind. — Hiernach iſt Erziehung
zu definieren als Hineinſtellen eines gegebenen kindlichen
Geno=
typs in eine ſolche Umwelt, daß dieſe mit jenem zuſammen einen
wertvollen Phänotyp hervorzubringen verſpricht. Dabei iſt zu
beachten, daß die Umwelt ſelbſt im Laufe der Entwicklung mehr
und mehr durch den vorhandenen Genotyp mitbeſtimmt wird,
in=
ſofern ſchon zwei verſchiedene Invididuen ſich aus der gleichen
äußerlich gegebenen Umwelt weſentlich verſchiedene Teile
aus=
wählen und auf ſich als Entwicklungsreize wirken laſſen werden.
Dieſe Spezialiſierung der Umwelt verſtärkt ſich im Laufe der
Zeit, ſo daß an Stelle der „Fremddifferenzierung” mehr und mehr
die „Selbſtdifferenzierung” tritt (analog wie in der
Entwick=
lungsmechanik). Es folgt weiter daraus, daß eine Erziehung
„rein aus den Anlagen heraus” eine Chimäre iſt. Von allen
vorhandenen Entwicklungspotenzen”, kann, immer nur ein
zu=
meiſt kleiner Teil durch die Umwelt realiſiert werden. Daraus
ergibt ſich weiter, daß demnach die Wertmaßſtäbe, nach denen die
Umweltreize ausgewählt werden ſollen, nicht wiederum aus dem
vorhandenen Genotyp ſelbſt hergeleitet werden können, ſondern
von anderswoher feſtſtehen müſſen. So erklärt ſich die Vielheit
der Erziehungsideale. Hierauf ſetzte ſich der Redner mit einer
Anzahl von Einwänden ſeitens gewiſſer Pädagogen. Pſychologen
und Theologen auseinander, die alleſamt darauf hinauslaufen,
daß der Umwelt die ausſchließlich das Ergebnis beſtimmende
Rolle zuerteilt wird
Neben das Problem der Invidiualerziehung tritt dann an
zweiter Stelle das der Volkserziehung, bzw. der
Er=
ziehung von einzelnen Menſchengruppen (
Stän=
den, Völkern, Raſſen uſw.). Die allgemeine Meinung geht ſeit
der Aufklärungszeit dahin, daß es eine Art von
Univerſalent=
wicklung der Menſchheit gäbe, in der nur die einzelnen
Indivi=
duen oder Gruppen verſchieden weit gelangt wären (Leſſing.
Her=
der). Um klar zu ſehen, muß man zunächſt unterſcheiden zwiſchen
dem Kulturgüt und den Kulturträgern. Erſteres wird in einem
ganz anderen Sinne „vererbt”, als biologiſche Genotypen,
näm=
lich als „Tradition”, die ſich ohne Zweifel fortwährend ſteigern
und bereichern läßt. Es iſt auch entgegen den Lehren des ſog.
ökonomiſchen Materialismus einerſeits und gewiſſen übertriebenen
Raſſenlehren andererſeits daran feſtzuhalten, daß in dieſem
Sinne die Kulturentwicklung in weitem Umfange „autonom”
ge=
worden iſt, d. h. ſich nur noch nach inneren Entwicklungsgeſetzen
voll=
zieht, die in einer ganz anderen Dimenſion ſozuſagen liegen, als
das rein Biologiſche oder Wirtſchaftliche. Hieraus darf jedoch
nicht mit dem reinen Idealismus oder mit Spengler u. a. „
Völ=
kerbiologen” gefolgert werden, daß dieſe Kulturentwicklung
nun=
mehr völlig unabhängig von den biologiſchen Bedingungen ſich
vollzögen und am wenigſten, daß ſie aus ſich heraus die
notwen=
digen Kulturträger ſchaffen könnten. Als „Kulturlamarckismus”
bezeichnete der Redner die irrtümliche Vorſtellung, daß durch
kul=
turelle Einwirkungen irgendwelcher Art auf die jetzt lebende
Generation der Erbbeſtand der nächſten bereits von vornherein
den Kulturaufgaben beſſer angepaßt würde, und daß demzufolge
umgekehrt es nur der Beſeitigung phänotypiſch ſchädigender
Ein=
flüſſe bedürfte, um das Volksganze kulturell (intellektuell,
ſitt=
lich) uſw. zu heben. Helfen kann vielmehr nur das, was wirklich
hebend auf den genotypiſchen Beſtand wirkt und vermieden
wer=
den muß vor allem das, was dieſen ſchädigt. Hier iſt vor einer
übertriebenen Einſchätzung der an ſich unbezweifelbaren Gefahren
des Alkohols und der Geſchlechtskrankheiten zu warnen, nicht
des=
halb, weil der Kampf gegen dieſe nicht nötig wäre, ſondern
des=
halb, weil die ausſchließliche Einſtellung auf ſie leicht den Blick
von den weit mehr ins Gewicht fallenden eigentlichen Faktoren
raſſiſcher Degeneration ablenkt. Entſcheidend für die heutige Lage
ſind nicht die etwa von dieſer Seite kommenden direkten
Keim=
verſchlechterungen, ſondern die in weiteſtem Umfange beſtehende
„negative Ausleſe‟. Die Geſamtheit unſerer heutigen ſozialen
pädagogiſchen, hygieniſchen uſw. Maßnahmen kommt faſt einer
planmäßigen Züchtung des Untermenſchen gleich, da
man von der völlig abwegigen Vorſtellung ausgeht, daß ein
ſolcher, d. h. ein Menſch bzw. eine Familie mit unterwertigem
Genotyp durch individuelle Erziehung nicht nur phänotypiſch,
ſon=
dern auch genotypiſch gehoben werden würde. — Iſt in dieſem
Punkte ein zu weit getriebener Anſpruch der Erziehung” ſcharf
zurückzuweiſen, ſo kommt doch dieſer auch in Hinſicht auf die
Auf=
beſſerung des Volksgutes eine ſehr weſentliche Rolle zu, inſofern
ſie berufen iſt, einerſeits die Jugend in weiteſtem Umfange über
die tatſächlichen Grundlagen zu unterrichten und andererſeits in
ihr den ſittlichen Willen zu erwecken, das Leben des eigenen
Volkes auf den Wegen zu retten, die einzig als die von der Natur
dargebotenen uns zur Verfügung ſtehen. Hier ſind aber
inſon=
derheit noch ſtarke religiöſe Hemmungen zu überwinden.
Im letzten Teil des Vortrages ging der Redner dann noch
kurz auf das Erziehungsweſen ein. An die Spitze ſtellte er die
Forderung, daß als maßgebend für die Organiſation des ganzen
Unterrichts= und Erziehungsweſens endlich nicht mehr
ſtandes=
politiſche Strebungen, ſondern allein das Volkswohl als Ganzes
angeſehen werden ſolle. Nicht das Intereſſe der Lehrer, aber auch
nicht das der einzelnen menſchlichen Individuen, ſondern das des
Volkskörpers ſoll oberſtes Geſetz ſein. Die heutige
Schulorga=
niſation entſpricht dieſer Forderung in keiner Weiſe. Sie fördert
alles Unzulängliche mit Mitteln, die in keinem Verhältnis mehr
ſtehen zu dem viel zu Wenigen, was dann noch für das Geſunde
und Tüchtige aufgewendet werden kann. Sie benachteiligt die
Höherbeanlagten zugunſten der Mittelmäßigen und Dummen und
ſchädigt ſo die raſſiſche Geſundheit durch unnötiges Hinausziehen
des Heiratsalters der erſteren. Auch die Hereinziehung der
weib=
lichen Jugend in den „Verkopfungsprozeß” und das
Berechti=
gungsweſen begegnet ſchwerſten raſſehygieniſchen Bedenken. Nur
eine grundſätzliche Abkehr von einer rein individualiſtiſchen oder
kollektiviſtiſchen Grundhaltung kann eine Geſundung des
Bil=
dungsweſens bringen.
Winker=Sonderzug nach Garmiſch=Parkenkirchen
und Milkenwald.
Wegen ungenügender Beteiligung kann der vom 31. Januar
bis 8 Februar vorgeſehene Sonderzug Frankfurt (Main) Hbf.—
Garmiſch=Partenkirchen und der in der gleichen Zeit von Wiesbaden
Hbf über Mainz—Darmſtadt nach Aſchaffenburg vorgeſehene
Flügelzug nicht verkehren. Gelöſte Karten berechtigen jedoch zur
Fahrt in planmäßigen Anſchlußzügen nach Frankfurt und ab
Frankfurt (Main) Hbf. mit dem am 31. Januar um 8.12 Uhr
ab=
fahrenden Eilzug nach München in beſonders hierfür beſtimmten
Wagen. Während der Fahrt von Frankfurt nach München wird
der von der Reichsbahndirektion Frankfurt (Main) geſtellte
Reiſe=
leiter jede weitere Auskunft bezüglich der Weiterfahrt nach
Gar=
miſch=Partenkirchen und Mittenwald und wegen der Rückfahrt am
8 Februar erteilen.
Aufſpringen der Hände und des Geſichts wird ausgeheilt,
ſchmerz=
haftes Brennen ſowie Röte und Juckreiz der Haut werden beruhigt durch die 2
wundervoll kühlende, reizmildernde Creme Leodor. Unter=Vorkriegspreiſe. 5
Turngemeinde Beſſungen ſchreibt uns:: Ehrenſprecher
Pro=
feſſor Kiſſinger ſpricht über ſeine Wanderfahrten in der
Monatsverſammlung! Das was juſt ein Ruf für die Mitglieder
der T. G.B., dem ſie gerne in hellen Scharen folgten. Freudigſt
be=
grüßt betrat der Redner das Pult und in zweiſtündigem Vortrag
lebten die Zuhörer einen Ausſchnitt aus einer vierwöchigen
Wanderung mit. Kärnten und Tirol! Wir ſehen an Hand von
Karten die Zufahrtſtraßen aus allen Richtungen und ſteigen
vor=
erſt mit dem Wanderer in Bad Gaſtein aus. Ein herrlicher Platz
für Leute mit Geld. Darum (2) weiter, Löckſtein, Tal Naßfeld,
Quartier im alten Goldbergwerk. Namen wie Spittal, Villach,
Oſſiacher See, Velden, Klagenfurt, bleiben aus der reichen Folge
im Ohre hängen. Mit ihnen rauſchen vorüber wilde Bergflüſſe,
Waſſerfälle ſtürzen, anmutige Höhen und Täler, wilde Bergrieſen
gkeiten vorbei. Wir hören von Ehrenmälern für die die da
kämpften ums Deutſchtum gegen die Serben, ſehen Martelin und
Grabſteine, rauchen mit den Holzern eine Pfeife und hören ihre
Necklieder und Gſtanzerl, raſten in einſamen Sennhütten, auch
mal beim Abdecker. Schön ſind die Fahrten auf den Kärtner Seen,
wohlig die Bäder, beſonders an dem größten, dem Wörther See.
dem von Koſchat ſo viel beſungenen. In der Morgenfrühe der
Sonne und dem Karawankengebirge entgegen über die Drau,
Bleiburg — Lawanttal öſtlich und weſtlich begrenzt durch die
Höhenzüge; Koralpen und Sau=Alpe, nach St. Andrä (
Loretti=
kirche) Wolfsberg. Durchs Murrtal gehts zum hochgelegenen
Judenburg, Pölztal lang der „Niedern Tauern”, Möckernburg,
unfreiwillige Raſt beim Schuſter, nach Hohentauern und viele
andere mehr, im Hintergrunde das Hochgebirge: das Geſäuſe; Tal
nach Trieben — Admont mit Benediktinerabtei; im Nebel rauſcht
die Enz, hinauf zum Frauenberg, Perle des Ennstals, zum
Berg=
wirt — Wraſchko, ein kerndeutſcher Mann und ein Dichter dabei.
So eilen wir mit dem Vortragenden durch Sonnenſchein und
Regen, ruhen auf blumigen Matten, ſteigen auf ſchwindelnde
Höhen und talwärts dem Endziele zu, Ausſee, Grundſee
Mond=
ſee, nach München. Noch ein Beſuch bei den Schwaben. Raichberg
zur „Nägeli”=Feier, heim. Hunderte von Lichtbildern ergänzten
den mit feinem Humor gewürzten Vortrag, viel Gutes und
Er=
habenes haben wir gehört und geſehen, dem Redner ward reicher
Turnerdank!
— Darmſtädter Fechtclub e. V., gegründet 1890. Der
Darm=
ſtädter Fechtclub e. V. hielt in ſeinem Klubheim. Reſtaurant
Sitte ſeine ordentliche Jahreshauptverſammlung ab.
Der Vorſtand erſtattete eingehenden Bericht über das abgelaufene
Vereinsjahr der in allen Teilen zufriedenſtellend ausfiel. Der
Beſuch der Uebungsſtunden auf dem Fechtboden hat im
verfloſſe=
nen Jahre eine beachtliche Zunahme erfahren. Dank der eifrigen
und zielbewußten Tätigkeit des Meiſters Angelini ſowie der ihn
unterſtützenden Fechtwarte, des Fechtausſchuſſes und älteren
Fech=
terinnen und Fechter. Die geſellſchaftlichen und geſelligen
Veran=
ſtaltungen ſowie auch die verſchiedenen Vorträge verliefen in
aus=
gezeichneter Weiſe und gebührt der Vergnügungskommiſſion auch
an dieſer Stelle aufrichtigſten Dank. Nach Schluß der
verſchie=
denen Berichterſtattungen wurde dem Vorſtande unter beſonderem
Dank an den verdienſtvollen, langjährigen Vorſitzenden, Herrn
Direktor M. Steffan, Entlaſtung erteilt und erfolgte einſtimmige
Wiederwahl.
Muſikverein. In der nächſten Woche beginnen die Proben
für Händels „Meſſias” für Damen am Montag, den 1., für Herren
am Freitag, den 5. Februar. Vollzähliges Erſcheinen iſt
er=
forderlich.
* Die Techniſche Nokhilfie, Ortsgruppe Darmſtadk.
veranſtaltete aus Anlaß ihres 12jährigen Beſtehens in der
Tech=
niſchen Hochſchule einen Vortragsabend, an dem außer den
Not=
helfern auch zahlreiche Gäſte teilnahmen. Ueber die Tätigkeit und
Entwicklung der Techniſchen Nothilfe in den 12 Jahren ihres
Be=
ſtehens gab der Landesbezirksleiter, Reg.=Baumeiſter Hilsdorf.
ein intereſſantes und umfaſſendes Bild. Er unterſtrich
beſon=
ders, daß die Techniſche Nothilfe, die in unruhiger Zeit ein
un=
entbehrliches, lebenswichtiges Hilfswerk darſtellt, ſich in ruhigen
Zeiten, unauffällig, auf ſeine großen Arbeiten vorbereite, die es
in Zeiten der Not zu erfüllen habe. Bekanntlich wird die
Not=
hilfe beſonders bei Naturkataſtrophen und unvorhergeſehenen
Kataſtrophen eingeſetzt, und hat vor allem die Aufgabe,
lebens=
wichtige Betriebe in Gang zu halten. Einige Zahlen beweiſen die
Arbeitsleiſtung der Techniſchen Nothilfe in den verfloſſenen
Jah=
ren. Freiwillige Nothilfe haben in 6 101855 Stunden an 5598
Stellen nicht weniger wie 108 977 Helfer geleiſtet! Sie haben bei
Hochwaſſerkataſtrophen, Moorbränden, aber auch bei politiſchen
Unruhen die Erhaltung und Fortführung lebenswichtiger
Einrich=
tungen und Betriebe ermöglicht und dadurch ihren Mitmenſchen
unſchätzbar große Dienſte geleiſtet. Der Darmſtädter Ortsgruppe
wurde durch den Bezirksleiter beſondere Anerkennung
ausgeſpro=
chen für ihre Tätigkeit u. a. in Dettingen Meſſel. Wölfersheim
und bei Eſchollbrücken. — Großangelegte Uebungen halten die
Techniſche Nothilfe jederzeit ſchlagkräftig, ſo daß ſie, auch wenn in
Zukunft ihre Hilfe in Anſpruch genommen werden müßte, auf dem
Poſten ſein wird. An den Vortrag ſchloß ſich eine
Filmvorfüh=
rung an, in dem die Tätigkeit der Techniſchen Nothilfe bei der
Unwetter= und Hochwaſſerkataſtrophe bei Berggießhübel, im
ſäch=
ſiſchen Erzgebirge gezeigt wurde. Weitere Lichtbilder aus der
Wirkſamkeit der Ortsgruppe Darmſtadt gaben Einblick in die
Aus=
rüſtungsmöglichkeiten einer Techn. Nothilfe. Herr Eckſtein als
Vertrauensmann der Darmſtädter Nothilfe dankte dem
Referen=
ten für ſeine intereſſanten und lehrreichen Ausführungen und gab
der Hoffnung Ausdruck, daß das Werk, durch Treue der alten
Helfer und Werbung von neuen weiterarbeiten könne zum Segen
der Allgemeinheit.
— Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein. Die Sektion
Darmſtadt hielt ihre Hauptverſammlung im Vereinslokal bei
Sitte ab. Nach Begrüßung durch den Vorſitzenden, Herrn Dr.
Ten=
ner, erſtattete der Schriftführer, Dr. Hüfell, den Jahresbericht
über das 61. Vereinsjahr. Der Mitgliederbeſtand betrug 353. Es
fanden 7 Vorträge ſtatt, ferner wurde jeden Monat ein Ausflug
veanſtaltet. Der Zuſammenhalt mit dem Geſamtverein ſowie mit
den ſüdweſtdeutſchen Sektionen wurde durch regelmäßige
Entſen=
dung von Abgeordneten aufrecht erhalten. Die Bücherei des
Ver=
eins erfreute ſich eines regen Intereſſes und wurde durch zahlreiche
Neuerwerbungen ergänzt. Hierauf erſtattete der Rechner, Herr
Halfter, ſeinen Bericht, ſowie der Hüttenwart, Herr Armbruſt.
Die Vereinshütte im Moostal bei St. Anton am Arlberg
er=
freute ſich trotz der ſchlechten Zeiten eines guten Beſuches. Die
Eröffnung der neuen Niederelbehütte kam dabei dem Beſuch
un=
ſerer Hütte ſehr zu gut. Im nächſten Jahr wird der Höhenweg
Edmund=Graf=Hütte, neue Niederelbehütte. Darmſtädter Hütte.
Konſtanzer Hütte Friedrichshafener Hütte, Heilbronner und
Reut=
linger Hütte vollendet ſein. Damit iſt eine der genußreichſten
Wanderungen in den Vorarlberger Alpen ermöglicht. Die
Be=
wirtſchaftung der Hütte ruht wie ſeither in den bewährten
Hän=
den der Theodora Birkl. Die Hütte verfügt über 50 Betten und
Matratzen und iſt ein vorzügliches Standquartier zur Beſteigung
der zahlreichen teils leichteren, teils ſchwereren Gipfel. Die
Neu=
wahl des Vorſtandes ergab: Vorſitzender Herr Dr. Tenner, Rechner
Herr Rumpf, Schriftführer Herr Dr. Hüfell. Hüttenwart Herr
Armbruſt, Bücherwart Herr Dr. Schwalm, Beiſitzer die Herren
Oberbürgermeiſter Mueller, Apotheker Halfter und
Oberſtudien=
direktor Lauteſchläger. Der Vorſtand beſchloß, das Eintrittsgeld
von 15 Mark auf. 10 Mark zu ermäßigen, den Jahresbeitrag für
ordentliche Mitglieder von 12 Mark auf 10 Mark herabzuſetzen.
— Orpheum. Das geſtern abend mit beiſpielloſem
Enthuſias=
mus aufgenommene Gaſtkonzert der Comedian Harmoniſts wird
heute, Samstag, einmalig wiederholt. — Morgen, Sonntag,
fin=
den zwei Vorſtellungen ſtatt, und zwar gelangt die überaus
humorvolle Militär=Burleske „Es lebe der Reſervemann” durch
das Peter=Prang=Eeſemble die beiden letzten Male zur
Auf=
führung. Beſondere Vergünſtigungen erhalten die Beſucher dieſer
beiden Abſchiedsvorſtellungen, worüber Näheres aus heutiger
An=
zeige erſichtlich iſt. — Ab Montag beginnt Joſef Meth, der hier
noch durch ſeine früheren Gaſtſpiele in beſter Erinnerung ſtehende
oberbayeriſche Volkstypendarſteller und Komiker ein nur vier Tage
währendes Gaſtſpiel mit der hochkomiſchen, vielbelachten Dorf=
Komödie: „Die 5 Karnickel. (Siehe Anzeige)
Seite 6 — Nr. 30
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 30. Januar 1932
Schutz den Kriegsopfern vor Zwangsverſteigerungen.
Man ſchreibt uns:
Mit Hilfe von Staatsdarlehen oder Kapitalabfindung haben
ſich eine erhebliche Anzahl Kriegsbeſchädigter und
Kriegerhinter=
bliebener Eigenheime errichtet. Rentenkürzungen und
Anrech=
nungen der Renten aus der Sozialverſicherung auf die Renten nach
der Reichsverſorgung, die durch Notverordnung angeordnet
wur=
den, haben die Lebenshaltung der geſamten Kriegsopferſchaft
weſentlich herabgeſetzt, in vielen Fällen ſogar Exiſtenzen
ver=
nichtet. Ganz beſonders werden nun die oben genannten Kreiſe
von den Notverordnungsmaßnahmen betroffen. Preisſenkung und
Reduzierung der Rentenbezüge halten miteinander keinen
Ver=
gleich aus. Die Koſten für an den Häuſern nötige Reparaturen,
die Verzinſungen der Hypotheken und für Steuerlaſten
aufzubrin=
gende Mittel ſind nicht herabgeſetzt. Die Gas=, Strom= und
Fahr=
preiſe laufende Ausgaben für die Ausbildung der Kinder ſind
nicht in irgendwie fühlbarem Maße reduziert worden.
Die mit Hilfe von Staatsdarlehen und Kapitalabfindung zu
Hausbeſitzern gewordenen Kriegsopfer geraten daher in die größte
Gefahr, die Zinſen und Laſten für ihre Eigenheime nicht mehr
aufbringen zu können. Es droht ihnen in vielen Fällen
Zwangs=
verſteigerung, Verluſt des Eigentums und damit die Entziehung
der Grundlage ihrer wirtſchaftlichen Exiſtenz.
Die Zahl der Zwangsverſteigerungen der mit Hilfe der
Kapi=
talabfindung erworbenen Grundſtücke hat in den letzten Jahren
ſtändig zugenommen. Sie betrug 1926 nur 57. 1928 165, aber ſchon
1930 ſtieg die Zahl ravide auf 496 und erreichte bis Ende Oktober
1931 ſchon die Rekordziffer von 531. Die ſtarke Zunahme der
Ver=
ſteigerungen erklärt ſich durch die Verſchlechterung der
Wirt=
ſchaftslage und durch die bei der Reichsverſorgung und der
So=
zialverſicherung durchgeführten Rentenkürzungen im Jahre 1931.
Da eine ſehr erhebliche Zeit vergeht, bis das
Zwangsvollſtreckungs=
verfahren durch die Verſteigerung abgeſchloſſen wird, iſt damit zu
rechnen, daß die ſich aus der Kriſe und den Rentenkürzungen des
Jahres 1931 im jetzt laufenden Jahr ergebenden Zahlen
zwangs=
verſteigerter Grundſtücke, die mit Hilfe von Kapitalabfindung
erworben wurden, die bisherigen Zahlen bei weitem übertreffen
werden.
Abgeſehen davon, daß in faſt allen Fällen die Eigenheime
den beſonderen Bedürfniſſen, ſo bei Lungenkranken, Amputierten
uſw. angepaßt wurden, treten neben Verluſt des Heims auch durch
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am
Don=
nerstag zunächſt gegen drei Angeklagte wegen
Dieb=
ſtahls. Zwei waren als Lagerarbeiter und einer als Fuhrmann
bei einer Groß=Gerauer Firma angeſtellt, der eine ältere bereits
30 Jahre, als man dahinter kam, daß ſie die verſchiedenſten Sachen
geſtohlen hatten. Beſonders der erſte Angeklagte, der noch nicht
volljährig iſt, hatte nach und nach Sachen, beſonders
Küchen=
artikel, im Werte von nahezu 400 Mark mitgenommen, die er
ſeiner Mutter oder ſeiner Braut ſchenkte. Er hatte davon aber
noch nicht genug, ſondern ſtieg eines Tages in die Wohnung des
einen Firmeninhabers ein und ſtahl dort einen Karton mit
Wäſche und Kleidern und eine Schachtel mit Hüten. Er erhält
wegen fortgeſetzten Diebſtahls und eines ſchweren Diebſtahls
ins=
geſamt 10 Monate Gefängnis. abzüglich zwei Monate und
zwei Wochen Unterſuchungshaft. Der Zweite erhält wegen eines
Diebſtahls, er hatte Waſſerleitungsrohre mitgehen heißen, und da
er den erſten Angeklagten, kurz vor der Hausſuchung verwarnt
hatte, die geſtohlenen Sachen beiſeite zu ſchaffen, wegen
Begün=
ſtigung Geldſtrafen von 150 und 75 Mark. Der Dritte,
der ebenfalls Waſſerleitungsrohre an ſich genommen hatte, erhält
ebenfalls wegen einfachen Diebſtahls, eine Geldſtrafe von
60 Mark.
Ein junger Landarbeiter aus Richen hatte bei der
Kerb dem Alkohol zuviel zugeſprochen, und bei einem Streit, an
dem er ganz unbeteiligt war, zwei Landwirten Stiche mit dem
Meſſer beigebracht, ſo daß der eine noch heute nach nahezu einem
halben Jahr nicht in der Lage iſt, die Finger normal zu
gebrau=
chen. Das Gericht verurteilt ihn wegen gefährlicher
Kör=
ververletzung in zwei Fällen zu neun Monaten
Gefängnis.
Ein junger Steinſchleifer aus Auerbach ſtieg im
Suff bei ſeinem früheren Arbeitgeber ein und nahm zwei
Ge=
wehre mit. Der Arbeitgeber ſelbſt ſtellt dem Angeklagten das
beſte Zeugnis aus. Der Mann ſei ſein beſter Arbeiter geweſen.
Nur trinken täte er gar zu gern und mache dann die größten
Dummheiten. Das Gericht verurteilt den Man wegen ſchweren
Diebſtahls zu der geſetzlichen Mindeſtſtrafe von drei
Mo=
naten Gefängnis mit einer fünfjährigen Bewährungsfriſt
für die Hälfte der Strafe
Es ſitzen dann ein Schloſſer aus Mörfelden und ein
Händler aus Groß=Gerau, der erſte wegen
Dieb=
ſtahls der zweite wegen Hehlerei auf der Anklagebank.
Der Schloſſer wird beſchuldigt, in der Konſervenfabrik Helvetia in
Groß=Gerau 10 Säcke Zucker geſtohlen und ſie dem Händler
ver=
kauft zu haben. Der Schloſſer behauptet jedoch, er habe ſechs Säcke
einem Ferntransport abgekauft und vier Säcke will der Händler
dieſem Ferntransport abgekauft haben. Da man dem erſten
An=
geklagten den Diebſtahl, nicht nachweiſen kann, verurteilt man
beide wegen Hehlerei zu ſechs und acht Monaten
Gefängnis.
Es ſitzt dann ein ehemaliger Beamter der
Städti=
ſchen Sparkaſſe wegen Vergehens im Amt vor dem
Richtertiſch. Der Mann hatte, um ſeinem Schwager aus
Geld=
verlegenheiten zu helfen, eine Bürgſchaft übernommen, für die er
aufkommen mußte, und in der Not Geld bei der Sparkaſſe
unter=
ſchlagen. Um das zu verdecken, fälſchte er die Daten in den
Re=
giſtern. Der Angeklagte gibt alles zu, und das Gericht verurteilt
ihn unter Zubilligung mildernder Umſtände zu der
Mindeſt=
ſtrafe von einem Jahr Zuchthaus. Es iſt indes bereit,
ein Gnadengeſuch des Angeklagten um Umwandlung in eine
Ge=
fängnisſtrafe und eventuelle Herabſetzung zu befürworten.
4w. Wieder ſtand am Freitag ein Beamter vor dem
Richter=
tiſch wegen Vergehens im Amt. Der Angeklagte, ehemaliger
Verwaltungsſekretär in Lampertheim, „wird
be=
ſchuldigt. Unterſchlagungen im Amt und
Betrüge=
reien begangen zu haben. Dem Reviſor fiel es eines Tages auf.
daß ſeit einundeinhalb Jahren von der Gemeinde Lampertheim
keine Gebührengelder mehr abgeliefert worden waren, und bei
genauerer Unterſuchung ſtellte ſich heraus, daß der Angeklagte die
Gelder bis auf den letzten Reſt als Eigentum betrachtet hatte.
Ebenſo hatte er es mit dem Geld gemacht, das er von
Gewerbe=
ſcheinen eingenommen hatte. Das waren insgeſamt etwa 500
Mark. Dann hat er aber weiter in unglaublichſter Weiſe andere
Leute betrogen. Einem Kaufmann, hatte er z B. erzählt, er
brauche für die Gemeindekaſſe 300 Mark, und hatte ihm ſogar
gleich eine Quittung mit dem Dienſtſiegel darauf mitgebracht.
Das Geld benutzte er aber für ſich. Einer Frau, der er die
Kar=
ten der Invalidenverſicherung wieder in Ordnung zu bringen
ver=
ſprach, trotzdem er wußte, daß die Anwartſchaft der Frau bereits
erloſchen war, nahm er 35 Mark ab, angeblich zum Markenkleben,
und verwandte das Geld für ſich. So waren es noch eine Reihe
ähnlicher Fälle. Der Angeklagte gab die Unterſchlagung der
Ge=
bühren teilweiſe zu, die Betrugsfälle beſtritt er. Doch hält das
Gericht ſie in fünf Fällen für nachgewieſen und verurteilt ihn
wegen fortgeſetzter Unterſchlagung im Amt und fünf
Betrugsfällen, einmal in Tateinheit mit ſchwe=
die Sorge und Aufregungen bzgl. der DB.=Leiden der Kriegsopfer
Verſchlimmerungen und damit weiter ſchwerſte Störungen
geſund=
heitlicher Art ein. Die von den Kriegsopfern unter größter
Ent=
behrung aufgebrachten Mittel, ihr Eigentum, ihre
Kapitalab=
findung, die ſtaatlichen Zuſchüſſe, wie Staatsdarlehen Darlehen
aus dem Reichswohnungsfürſorgefonds, die alle zu dem Zweck
gegeben wurden, den Kriegsopfern geſunde Eigenheime zu ſchaffen.
ſind vergebens aufgewendet und gehen bei der
Zwangsverſteige=
rung meiſt völlig verloren. Außer dem Verluſt des Eigenheims
haben alſo die Kriegsopfer den weiteren Verluſt ihres Eigengeldes,
der Kapitalabfindung und damit eines erheblichen Teils ihrer
Rente zu beklagen.
Aus allen dieſen Gründen hat der Bundesvorſtand des
Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten,
Kriegs=
teilnehmer und Kriegerhinterbliebenen
Veranlaſ=
ſung genommen, in einer dem Reichsarbeitsminiſterium und dem
preußiſchen Miniſterium für Volkswohlfahrt zugeſtellten Eingabe
zu erſuchen, daß dieſen Kriegsopfern durch Stundung ihrer fälligen
Zahlungen die Erhaltung ihres Eigenheims ermöglicht wird.
Insbeſondere wird vom Reichsbund gewünſcht, daß die
Zuſtim=
mung zur Veräußerung von Grundſtücken von den
Verſorgungs=
dienſtſtellen grundſätzlich in dieſen ſchwierigen Zeiten zum Schutze
der Erhaltung des Eigenheims der Kriegsopfer und des Reichs
(Kapitalabfindung) verſagt und die Schutzfriſt von 5 Jahren,
innerhalb deren Zwangsvollſtreckungen nur mit Zuſtimmung der
Verſorgungsdienſtſtellen vorgenommen werden können, ſoweit ſie
abgelaufen ſein ſollte, durch geſetzliche Maßnahmen oder im
Ver=
ordnungswege im Intereſſe der notleidenden Kriegsopfer
ver=
längert werde. Ferner wurde gebeten, die Hauptverſorgungsämter
möchten überall, wo Kriegsopfern Zwangsverſteigerungen drohen
und die Laſten zurzeit untragbar ſind, von Amtswegen ſo helfen,
daß die erforderlichen Maßnahmen zur Stundung oder
Herab=
ſetzung der Zinſen eingeleitet werden.
In erhöhtem Maße müßten in dieſen Notzeiten auch die
Für=
ſorgeſtellen den Kriegsopfern mit Rat und Tat zur Seite ſtehen,
weshalb das Reichsarbeitsminiſterium gebeten wurde, auch mit
den Wohlfahrts= und Sozialminiſterien der Länder in
Verbin=
dung zu treten, damit den Kriegsopfern die unter Hergabe ihrer
geſamten Erſparniſſe, ihrer Rente und in jahrelanger Arbeit
er=
ſtellten Eigenheime erhalten bleiben.
Gaſtſpiel der Comedian Harmonifts.
* Zu einem kurzen nur zweitägigen Gaſtſpiel im Orpheum
ſind die Comedian Harmoniſts in Darmſtadt eingetroffen und
üben, wie bei ihrem erſten Beſuche die gleiche Anziehungskraft
auf das kunſtliebende Publikum aus. Die Künſtler wurden auch
geſtern aufs herzlichſte gefeiert, ſie hatten mit ihren
Geſangsdar=
bietungen ſtärkſten Erfolg. Wir haben bereits die virtuos
ausge=
bildete Geſangskunſt des Quintetts bei ihrem erſten Beſuch in
Darmſtadt eingehend gewürdigt. Auch geſtern waren die Zuhörer
von der natürlichen Klangſchöne der Einzelſtimmen, die im
Zuſammenſang zu einem harmoniſchen Ganzen ineinanderfließen.
ſo begeiſtert, daß immer und immer wieder Zugaben erzwungen
wurden, die von den liebenswürdigen Sängern gerne gegeben
wurden.
Die Vortragsfolge brachte vor allem „moderne‟ Geſangsſtücke
aus Operetten und Schlagern, aber alle in eigener Vortragsnote
geboten. Auch die alten deutſchen Volkslieder z. B. In einem
kühlen Grunde‟. „Sah ein Knab' ein Röslein ſtehn”, fehlten nicht
und fanden durch die Comedian Harmoniſts eine nuancierte
Wie=
dergabe. Hervorragend wirkungsvoll geſungen, fanden ſie lebhaften
Beifall. Das Quintett, beſtehend aus den Tenören A.
Leſchni=
koff. E. A. Collin. H. Frommermann dem Bariton R.
Cycowſki und dem Baß R. Biberti, durften mit dem
geſt=
rigen Abend ebenſo zufrieden ſein, wie andererſeits auch das
Publikum, das mit ſeiner ſtürmiſchen Anerkennung für die
aus=
nehmend gute und ſchöne Leiſtung nicht zurückhielt. — Die zwei
Stunden waren im Fluge verronnen, und gerne hätte man dem
Geſang noch länger gelauſcht. Den Künſtlern wird wohl heute ein
gleich gutbeſetztes Haus, wie geſtern, Beifall ſpenden.
Die Unkerſchlagungen im Oberverſicherungsamt
ſcheinen ſich als weit größer herauszuſtellen, als man anfangs
an=
nahm. Bekanntlich hatte ſich der Verwaltungsſekretär Scholles,
nachdem er zunächſt einige Tage verſchwunden war, in Hamburg
der Polizei freiwillig geſtellt. Umfangreiche Unterſuchungen, die
ſich auf Jahre erſtrecken und infolge komplizierter Buchungen
noch nicht abgeſchloſſen ſind, haben, wie wir erfahren, bis jetzt
be=
reits einen Fehlbetrag von über 100 000 RM. ergeben. Wie ſich
herausſtellte, ſoll Sch. Unterſchriften gefälſcht. Zeugengebühren
und Anweiſungen fingiert und für ſich erhoben und dadurch im
Laufe der Jahre weit über 100 000 RM. für eigene, nicht gerade
ſehr beſcheidene Anſprüche verbraucht haben. Man kam den
Un=
regelmäßigkeiten auf die Spur. als der neue Leiter des
Ober=
verſicherungsamtes bei ſeiner Uebernahme des Amtes vor einem
Jahre ein anderes Buchungsverfahren einführte. Auch die Frau
des Beamten wurde als mutmaßliche Mitwiſſerin verhaftet.
— Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums.
Freitag, den 12. Februar, hält Geheime Baurat Prof. Walbe
einen Lichtbildervortrag über „die griechiſchen Tempel in
Unter=
italien und Sizilien”. Eintritt frei. Gäſte willkommen.
— Die Chriſtengemeinſchaft ſchreibt uns: „Soziale und
anti=
ſoziale Triebkräfte im heutigen Menſchen”, lautete das Thema,
über das Heinrich Ogilvie=Amſterdam. Pfarrer in der
Chriſten=
gemeinſchaft, in der Städt. Akademie für Tonkunſt geſprochen hat.
Ausgehend vom Denken, Fühlen und Wollen, drei Hauptgebieten
des menſchlichen Seelenlebens, ſtellte der Redner zunächſt dar,
wie im Denkvorgange des Gegenwartsmenſchen ein Trieb wirke.
der beſtrebt ſei, zu ſondern, zu iſolieren, zu widerſprechen, zunächſt
alſo antiſozial ſei. Aehnlich ſei es beim Fühlen, das ſich im all=
unſerer Gedanken und Winſche auf die Außenwelt wir gemäß
Durch das Wollen führen Sympathien und Antipathien zu Taten.
Wo man glaube aus Liebe zu handeln, ſei man ſolange man
dieſe Liebe nicht in einem vertiefteren Sinne zu handhaben
be=
ginne, meiſt in Selbſttäuſchung befangen, weil man da weniger
den anderen Menſchen als ſich im anderen liebe Dieſe
anti=
ſoziale Beſchaffenheit der Menſchen ſei jedoch nicht nur negativ
zu bewerten. Der freie Ich=Menſch werde dadurch möglch.
Be=
kenntnis zu dieſem Ich oder Verleugnung desſelben ſei die große
Entſcheidung, vor die die Menſchen in den nächſten Jahrzehnten
und Jahrhunderten geſtellt ſeien. Der Kollektivismus verſuche
die ſoziale Frage von außen zu löſen. Es ſei verſtändlich und
wichtig, daß auch da angefangen werden müſſe. Aber ſolange er
die antiſoziale Natur des Menſchen unberückſichtigt ließe, und nur
in äußeren Mitteln. Gewalt, die Möglichkeit einer Umgeſtaltung
rer Urkundenfälſchung. zu insgeſamt 1 Jahr und
3 Monaten Gefängnis. Weiterhin erkennt es auf drei
Jahre Ehrverluſt, da der Angeklagte in ganz grober Weiſe
das Anſehen der Beamtenſchaft verletzt habe, nur um ſeinem
eigenen Vergnügen frönen zu können.
zirk De
hierzu werden am 1. März d. J. abgeſchloſſen. Bis dahin ſind
Aenderungen der Eintragungen bei der zuſtändigen Fernſprech=
Vermittlungsſtelle anzumelden. Der Tag des Abſchluſſes der
Vor=
arbeiten iſt für die Fälligkeit der Gebühren für die
koſten=
pflichtigen Eintragungen in das Fernſprechbuch maßgebend.
Sol=
len gebührenpflichtige Eintragungen der jetzigen Auflage nicht
in das neue Buch übergehen, ſo iſt ihr Wegfall oder ihre
Aende=
rung ſpäteſtens zum 1. März zu beantragen. Andernfalls werden
ſie in die neue Auflage gegen Erhebung der beſtimmungsmäßigen
Gebühr übernommen (vgl. 8 14 der Fernſprechordnung vom
15. 2. 27) Bei der Ausgabe neuer Fernſprechbücher iſt für jedes
neue Buch ein Buch der unmittelbar vorhergegangenen Auflage
zurückzuliefern. Bücher früherer Auflagen werden nicht
ange=
nommen.
erblicke, ſei das kein Weg zur geſunden Löſung. Gerade die
Kol=
lektivmenſchen würden — ob ſie wollen oder nicht — den immer
mächtiger werdenden Anſtürmen ihrer unverwandelten
Trieb=
kräfte überlaſſen, über kurz oder lang die Vernichter jeglicher
Ord=
nung. Nicht Ausſchaltung des Ich, ſondern Erziehung des
Den=
kens. Fühlens und Wollens durch das in der Kraft des Chriſtus
ſich läuternde und ſtärkende Ich ſei der Weg zur Verwandlung der
antiſozialen Triebkräfte im Menſchen und damit der Weg zu einer
wahren ſozialen Ordnung.
Krebskrankheiten. Ueber dieſes Thema wurden in der
letzten Zeit auch hier in Darmſtadt verſchiedene Vorträge veran=
ſtaltet. Es iſt daher zu begrüßen, daß die
Landesverſiche=
rungsanſtalt Heſſen, der ärztliche Kreisverein
Darmſtadt und die Arbeitsgemeinſchaft der Kran=
kenkaſſen am Dienstag, den 2. Februar, im großen Saale des
Städt. Saalbau eine
audinft derfse. Darftd und Fcier Fräfe 2. chit
macher von der Univerſitäts=Frauenklinik in Gießen. Karten,
ſo=
weit dieſelben nicht durch die Krankenkaſſen uſw. zur Ausgabe
ge=
lanzten, ſind zu haben im Vorrerkauf an der Geſchäftsſielle der
Volkshochſchule. Da die Krebskrankheiten heute in Deutſchland die
gefährlichſten Volkskrankheiten ſind, ſollte niemand verſäumen,
dieſen Vortrag zu beſuchen. Der Vortrag beginnt pünktlich 20 Uhr.
Vor und nach dem Vortrag finden muſikaliſche Darbietungen ſtatt
der Mandolinen= und Konzert=Geſellſchaft 1906 Darmſtadt unter
perſönlicher Leitung des Herrn Kammermuſikers Georg Kreß.
Aus den Darmſtädter Lichiſpieliheatern.
Palaſt=Lichtſpiele
bringt eine Wiederholung — Neuaufführung — des ſpannendenn
Harry=Piel=Films „Schatten der Unterwelt”. Auchn
wer den Film ſchon geſehen, kann ihn noch einmal genießen. Err
wirkt ſo friſch und ſo ſpannend, dabei ſo köſtlich humorvoll
wie=
beim erſtenmal. Wer ihn noch nicht ſah, darf ſich dieſen Harrw
Piel beſtimmt nicht entgehen laſſen. Er iſt ganz abgeſehen vong
den herrlichen Winterbildern, in denen die aufregende,
nerven=
peitſchende Jagd tobt, einer der beſten Piel=Filme überhaupt. Auch;
das Beiprogramm iſt erfreulich reichhaltig und gut.
Union=Theater
hat diesmal, ein beſonders nettes Programm. Da iſt erſtens
eine=
amerikaniſche Militär=Humoreske, die im wohltuenden
Gegenſatz=
zu dem üblichen Blödſinn amerikaniſcher Grotesken — zwar nichtt
geiſtreich wird, aber durch ihren trockenen, engliſch anmurendenn
Humor und ein paar erſtklaſſige Einfälle heftige Lachſalven
her=
vorruft. So iſt man angenehm vorbereitet auf das Luſtſpiell
„Mein Freund, der Millionär”, das, ohne durchauss
originell zu ſein, doch in jeder Beziehung ſo nett herausgebrachtt
iſt, daß es in der Kategorie leichter Luſtſpiele einen der beſſerenn
Plätze beanſpruchen kann. Schauſpieleriſch iſt es neben den
belieb=
ten Typen Jakob Tiedtke. Leo Peukert. Olga
Limburg=
in erſter Linie der Hauptdarſteller Hermann Thimig, der demn
Stück die beſonders glückliche Note verleiht; verſteht er es doch,
aus dem kleinen, ſchüchternen Bankbeamten, der abwechſelnd,
ohne=
zu wiſſen warum, den Unwillen und die Bewunderung des vor—
nehmen Seebadpublikums erregt, nicht nur eine hervorragendo
komiſche, ſondern auch eine ſympathiſche Figur zu machen. Selbſty
das Manuſkrivt verdient ein Lob dafür, daß es mit Ausnahmes
der letzten fünf Spielminuten der Handlung bei aller Leichtigkeity
und Luſtigkeit und faſt unmerklich eine nette Geſellſchaftsſatire ge=
*
ſchrieben hat.
— Helia=Theater. Yorck”, der große hiſtoriſche Tonfilm der
Ufa, mit Werner Krauß in der Hauptrolle wird des anhaltenden:
Erfolges wegen bis Montag verlängert. Niemand verſäume, ſich
dieſen Film anzuſehen.
— Im Rahmen einer der beliebten Film=Morgenfeiern läuft
am Sonntag den 31. Januar, vormittags 11.15 Uhr, der hervor=
ragende Kulturfilm „Im Lande des Vogelzugs” (Bilder von der
Kuriſchen Nehrung). Der Film iſt entſtanden unter der
wiſſei=
ſchaftlichen Leitung von Prof. Dr. Thiemann, Leiter der
Vogel=
warte Roſitten. Den wirtſchaftlichen Verhältniſſen Rechnung
tra=
gend ſind die Einheitspreiſe für die Morgenfeiern bedeutend here
abgeſetzt.
Was fangen wir mit unſeren ſchulentlaſſenen Töchtern an?
Dieſe Frage bewegt eben viele Eltern. Lehrſtellen für gewerbliche
oder kaufmänniſche Tätigkeit ſind nicht in genugender Menge
vol=
handen. Viele der aus der Schule abgehenden Mädchen ſind auch
körperlich den Anſtrengungen eines Berufes nicht gewachſen. Die
Mutter könnte die Tochter ja entbehren im Haushalt — aber wasz
mit ihr anfangen? Nun, in dieſen Fällen laſſe man dem Mädchen
eine gediegene hauswirtſchaftliche Ausbildung geben. Das lann
mit geringen Mitteln geſchehen. Wir haben hier eine Vollanſtalt1
für hauswirtſchaftliche Ausbildung, die Städtiſche Haus=. Alexanderſtraße 27, die an Oſtern 43 Jahre
beſteht. Die Anſtalt hat auch Zweigabteilungen in der
Morne=
weg= und Dieſterwegſchule. Der Lehrgang iſt 2jährig. Die
Schüle=
rinnen ſind nach erfolgreichem Beſuch dieſer Anſtalt von der
Pflicht=
fortbildungsſchule befreit. Sie konnten ſich in den 2 Jahren aber
im Weißnähen, Flicken, Stopfen, Sticken.
Kunſt=
handarbeiten, Schneidern, im Kochen. Backen und
Einkochen, im Bügeln und in den Fächern für
Allge=
meinbildung eine gründliche Ausbildung für die
Hauswirt=
ſchaft im weiteſten Sinne aneignen. Zugleich hatten ſie
Gelegen=
heit, feſtzuſtellen, welche Art der Betätigung ihnen beſonders
liegt. Stellen im Haushalt und auch Lehrſtellen in verſchiedenen
Berufen ſtehen ihnen erfahrungsgemäß dann offen. Vor allen
aber ſind ſie befähigt, ſich im Haushalt erfolgreich zu betätigen —
eine Tatſache, die für den weitaus überwiegenden Teil unſere
Mädchen und damit für das Volkswohl überaus wichtig iſt.
Die im Rahmen der Darmſtädter freien Winterhilfo an)”
vom Wohlfahrts= und Jugendamt betreuten Unterſtützungsem
änger, die Alu= und Kru=Empfänger und auch die von der freien
Wohlfahrtspflege betreuten Hilfsbedürftigen verausgabten
Vei=
billigungsſcheine zum Bezug von Brot, Wurſt und Fett tragen
den Gültigkeitsvermerk „31. Dezember 1931‟. Die Darmſtäder
Bäckereien, die Darmſtädter Metzgereien und auch der Bezirls=
Konſumverein haben ſich in anzuerkennender Weiſe bereit erklät,
die Verbilligungsaktion auch für den Monat Januar noch
durch=
zuführen. Die Scheine haben deshalb, trotz des Vermerks „31.
De=
zember 1931” auch im Februar noch Gültigkeit.
— Piſtole und Tabakspfeife Uraufführung. Es ſei beſonders
darauf hingewieſen, daß der Beginn der Uraufführung von
Rüc=
leins Lokalpoſſe „Piſtole und Tabakspfeife” am kommenden
Sonſ=
tag, den 31. Januar 1932, im Kleinen Hauſe bereits auf 7 Uhl
angeſetzt wurde, um auch den auswärtigen Beſuchern den Beſuch
dieſer neueſten Gabe der Heſſ. Spielgemeinſchaft zu ermöglichen.
Die Gewißheit, einen Abend herzlichen Lachens genießen zu köne
nen, die Rüthleins Lokalpoſſen bisher noch immer beſtätigt hatten.
hat den Kartenverkauf ſehr rege einſetzen laſſen, ſo daß es ſich
empfiehlt, ſich ſeine Plätze im Vorverkauf zu ſichern.
Lokale Veranſtalkungen.
— Karnevaliſtiſcher Tanzabend des Rot=Weiß.
V. f. R. Heute abend veranſtaltet der Verein für Leiben;
übungen, Rot=Weiß. V. f. R., in den oberen Räumen der „Krone;
Schuſtergaſſe (an Stelle des in früheren Jahren üblichen Koſtüne
feſtes), einen karnevaliſtiſchen Tanzabend. Die Veranſtaltung be=
ginnt um 20.11 Uhr und endet um 3.11 Uhr. (Siehe geſtrige
An=
zeige in dieſem Blatte.)
— Im Reſtaurant Bender, Eliſabethenſtr. 23, ſinden
m Samstag und Sonntag karnevaliſtiſche Künſtler=Konzerte ſtatt.
Freier Eintritt und ohne jeden Aufſchlag bietet
jedermann Gelegenheit, bei kleinen Ausgaben ein paar nette
Stun=
den zu verleben. (Näheres ſiehe Inſerat)
— Heute, Samstag, Bunter Abend mit Preistanzen:
Sonntag Karnevalsfeier in ſämtlichen ſtimmungsvoll
dekorierten Parterreräumen im Hotel u. Reſtaurant Poſt
(am Hauptbahnhof) mit der beliebten Kapelle Ende. Die Preiſe
ſind beſonders auserwählt. Es darf niemand verſäumen, am Sams
tag ins Hotel Poſt zu kommen. Sonntag großes Karnevalstreiben.
(Siehe heutige Anzeige.)
—Im Reſtaurant Rehberger, Ecke Nieder=Ramſtädtere
und Kiesſtraße, Samstag: Großer Abend in Kairo; Sonntag:;
Karnevaliſtiſche Sitzung. (Näh, ſiehe Anzeige.)
Vereinskalender.
=Verein der Pioniere und Verkehrstruppen!
Darmſtadt und Umgegend. Ehrenſcheibenſchießen der KKS.,
Abteilung findet Sonntag, 31 Januar, vormittags ſtatt.
—Kriegerverein Darmſtadt. Die Kameraden des‟
Vereins ſind eingeladen zur Kundgebung unter dem Leitwort”
„Rüſtungsausgleich” im Heſſiſchen Landestheater am Sonntag, den!
31. d. M., vormittags 11 Uhr. Eintrittskarten zum Preiſe vond
30 Pfg. an der Theaterkaſſe. Es ſpricht Seine Exzellenz Generale
leutnant v. Metzſch
Tageskalender für Samstag, den 30. Januar 1932.
Lichtſpieltheater; Union=Theater: „Mein Freund, det*
Millionär; „Helia=Lichtſpiele: „Yorck”; Palaſt=Lichtſpiele:=
„Schatten der Unterwelt”, — Oxpheum: Comedian Hal””
moniſts. — Reſtaurant Bender, Eliſabethenſtr. Di=
Karnevaliſtiſches Künſtler=Konzert. — Hotel u. Reſtal”
e
jaecenſefn. u Ul.” Gielſaſftkceri.. 2 ThiFile=
Reſtaurant: Karnevaliſtiſches Konzert mit Tanz. —
Reſtaurant Rehberger: Ein Abend in Cairo. —
Rummelbräu, abends 20,11 Uhr: Maskenball der Freien!
Turngemeinde. — Städt. Saalbau, abends 20 Uhr” Mee
—Reſt. Sitte, Karls= „Flucht aus dem Alltag”
ſtraße, abends 8 Uhr: Vereinigung früh Leibgardiſten: Hauple.
ds 2011 Uhr:—
verſammlung.
Cafs Ernſt=Ludwig, Rheingauer Weinſtube. Café Over. 2
keller, Perkeo. Cafe Ganßmann: Konzert und Tanz. Alter Rals”
keller; Konzert und Tanz, Reſt. Roth Waldſtr. 23, Reichstrole
Mühlſtr. 5, Span. Weinhalle.
Samstag, 30. Januar 1932
Aus Heſſen.
Di. Arheilgen, 29. Jan. Vortrag. Im evangeliſchen
Ge=
meindehaus hielt am Donnerstag abend Herr Rektor Germann
aus Darmſtadt im Auftrage des Reichsbundes für
Kriegsgräber=
fürſorge einen Vortrag mit Lichtbildern über ſeine perſönlichen
Eindrücke von der einſtigen Weſtfront. Die tiefempfundene
Schil=
derung des Redners von den ehemaligen Schlachtfeldern und den
Soldatenfriedhöfen, zuſammen mit den ausgezeichneten
Lichtbil=
dern verfehlten nicht einen großen Eindruck auf die zahlreichen
Zuhörer.
* Weiterſtadt, 28. Jan. Generalperſammlung des
hieſi=
gen Ortsgewerbevereins. Der erſte Vorſitzende, Elektromeiſter
Franz Schydlowski, erſtattete den Jahresbericht und Rechner P. Hirſch
legte Rechnung ab. Dieſem ſowie dem Geſamtvorſtand wird Entlaſtung
erteilt. Der alte Vorſtand wird größtenteils wiedergewählt. Nach
Auf=
fiellung eines Arbeitsplanes für 1932 ermahnt der erſte Vorſitzende zur
Werbung neuer Mitglieder und ſchließt die Verſammlung —
Milch=
frühſtück in der Volksſchule. An dem Milchfrühſtück, das
ſeit Montag hier verabreicht wird, beteiligen ſich 150 Kinder.
E. Wixhauſen, 29. Jan. Qualitätsobſtbau. Ueber
Quali=
tätsobſtbau bei ſachgemäßer Schädlingsbekämpfung wird Herr
Obſtbau=
inſpektor Behne hier einen Vortrag halten. Iſt doch neben richtiger
Sortenwahl, Baumpflege und Düngung die Bekämpfung einer großen
Anzahl tieriſcher und pflanzlicher Schädlinge für die wirtſchaftliche
Ge=
ſtaltung des Obſtbaues unbedingt erforderlich. Der Vortrag findet im
Saale des Gaſthauſes „Zur Traube” am Samstag abend ſtatt.
o. Erzhaufen, 26. Jan. In dieſem Jahre ſind vier Jahrhunderte ſeit
der Einführung der Reformation in unſerem Orte
dahin=
gegangen; im Jahre 1532 kam Jacob Beihel aus Wiſenburg als erſter
lutheriſcher Pfarrer hierher. Zur Einleitung des Gedächtnisjahres
brachte deshalb, der evangeliſche Kirchenchor Karl Schönherrs „Glaube
und Heimat” zur Aufführung. Der glaubensſtarke, zum offenen
Be=
kenntnis ſich durchringende Rott (K. Breidert), der Reiter als Symbol
des innerlich überzeugten Fanatikers (P. Wannemacher), der Spatz (die
Verkörperung der Jugend: D. Joſt), der alte Rott, in dem der Kampf
zwiſchen Heimat= und Glaubenstreue am ſchärfſten zum Ausdruck kommt
(2. Klink). Die Darſtellung, die an der Schwierigkeit der Sprache eine
gewiſſe Grenze findet, verdient in Berückſichtigung der ländlichen
Büh=
menverhältniſſe und des Dilettantenſpieles alle Anerkennung. Die
ein=
zelnen Spieler wußten ſich im ganzen ſehr gut mit ihren Rollen
abzu=
finden. Die Leitung lag in den bewährten Händen des Herrn
Chor=
meiſters Kaus. Die große Zugkraft des Stückes erwies ſich bei dem
wieder entbrannten Streite der Weltanſchauungen in dem ſtarken Beſuch
der beiden Abende, ſo daß die Veranſtaltung auch ihren anderen guten
Zweck erfüllt haben dürfte: dem evangel. Gemeindehauſe einen kleinen
Beitrag zur finanziellen Förderung zuführen zu können.
J. Griesheim, 28. Jan. Hohes Alter. Am Dienstag, 26.
Januar, beging in ſeltener körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit die
frühere Inhaberin des Gaſthauſes „Zum goldenen Stern”, Frau
Eliſabethe Schaffner, geb. Rotenberger, ihren 80. Geburtstag.
Als äußerſt fleißige und rührige Frau auch außerhalb unſerer
Gemeinde bekannt, und bei ihren früheren Gäſten heute noch
hoch=
geſchätzt, hat ſie in ihrer Familie ſchon ſchwere Schickſalsſchläge
ertragen müſſen, die ſie mit großer Geduld hinnahm. —
Früh=
fahrs=Geſellenprüfung. Die Frühjahrs=Geſellenprüfung
indet im Monat April ſtatt. Anmeldungen werden bis 31.
Ja=
nuar d. J. bei dem Vorſitzenden des Geſellenprüfungsausſchuſſes,
Herrn Bauführer Georg Ritter, entgegengenommen.
F. Eberſtadt, 27. Jan. Epangeliſcher
Frauenver=
in. In der geſtern abend im Gemeindehauſe ſtattgefundenen,
ſehr gut beſuchten Jahreshauptverſammlung erſtattete Pfarrer
Weißgerber den Jahres= und Kaſſenbericht. Aus ihm war zu
ent=
iehmen, daß der Verein im abgelaufenen Geſchäftsjahre in
ſtei=
gendem Maße eine ſegensreiche Tätigkeit entwickelte und trotz
der großen Not ſeiner Aufgabe voll gerecht wurde. Der Vorſtand
vurde einſtimmig wiedergewählt. — Holzverſteigerung.
Die am 23. d. M., im Gaſthaus „Zum Mühltal” abgehaltene
Holz=
werſteigerung des hieſigen Forſtamtes iſt genehmigt. Die
Abfuhr=
ſcheine werden vom 30. Januar ab ausgegeben. Tag der
Ueber=
weiſung und erſter Abfuhrtag iſt der 1. Februar.
F Eberſtadt 29. Jan. Aerztlicher Sonntagsdienſt.
Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht am Sonntag, den 31.
Ja=
muar. Dr. med. Gaßuer.
E Eberſtadt, 29. Jan. Jahreshauptverſammlung
desGeſangvereins „MännerquartettHarmonie‟.
Von der „Vereinsflucht” blieb auch der Geſangverein „Harmonie‟,
der nunmehr in ſein 43. Vereinsjahr eingetreten iſt, nicht
ver=
ſchont. Im letzten Vereinsjahr hatte der Verein den Verluſt von
drei ſeiner älteſten Mitglieder (Rettig. Roß und Weizenmüller)
zu verzeichnen. Noch einmal gedachte der Präſes ihrer in Treue,
während ſich die Mitglieder von ihren Sitzen erhoben. Der
Kaſ=
ſenbericht, den Sangesbruder Georg Weber erſtattete, kann im
Hinblick auf die obwaltenden Verhältniſſe noch als günſtig
be=
zeichnet werden. Die Vorſtandswahl ergab Wiederwahl aller
bisherigen Vorſtandsmitglieder Durch einen Antrag des
Vor=
ſtandes, der einſtimmig zum Beſchluß erhoben wurde, erfahren die
Vereinsbeiträge ſowohl für die aktiven wie für die paſſiven
Mit=
glieder mit Wirkung ab 1. Januar 1932 eine Senkung um 10 Pfg.
Beſchloſſen wurde am Samstag, den 6. Februar 1932, im
„Schützenhof” (Böſchen) einen Familienabend zu
veran=
ſtalten.
F. Eberſtadt. 29. Jan. Lob dem Naturpfad. Der
Direk=
tor des Muſeums für Naturkunde in Berlin hat ſich in einem an
den Verſchönerungs= und Verkehrsverein gerichteten Schreiben
über den Eberſtädter Naturpfad ſehr lobend ausgeſprochen und
vor allem anerkannt, daß der Pfad ſo eingerichtet iſt, wie er ſein
muß, um ſein Ziel: Belehrung des Publikums. zu erreichen. Sehr
beneidet”, — ſo ſchreibt der Herr Direktor —, „habe ich Sie um
Ihre Gegend, wo Sie auch geologiſche Verhältniſſe ausgiebig
be=
handeln konnten. Wie arm iſt dagegen unſer brandenburgiſcher
Sand!”
Ak. Nieder=Ramſtadt, 29 Jan. Krieger= und
Veteranen=
verein. An Stelle des üblichen Jahresballes findet am nächſten
Sonn=
tag abend im Saalbau Fiſcher ein Unterhaltungsabend ſtatt. Es iſt
dem Verein gelungen, auserleſene Künſtler für den Abend zu gewinnen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 30 — Seite 7
Aus den Gemeindeparlamenten-
G. Ober=Ramſtadt 29. Jan. Gemeinderatsſitzung.
Unter dem Druck der Verhältniſſe wird nach längerer Ausſprache
über die Erhöhung der Bürgerſteuer 1931 auf 300 Prozent des
Landesſatzes ſchriftlich abgeſtimmt mit folgendem Ergebnis: 10
Stimmen für, 2 gegen Erhöhung, 5 Enthaltungen. — Die
Gaſt=
wirteinnung Heſſen. Ortsgruppe Ober=Ramſtadt, hatte nach
Ab=
lauf der Offenlage gegen die Erhebung einer Getränkeſteuer in
Ober=Ramſtadt Einſpruch erhoben. Der Einſpruch muß als
ver=
ſpätet abgewieſen werden. — Der Erlaß einer Polizeiverordnung
zur Sperrung des unteren Teiles der Schulſtraße wird, da an der
Ausmündung der betreffenden Straße ordnungsmäßige
Hinweis=
ſchilder angebracht vom Rat nicht für erforderlich gehalten. —
Für die Kanaliſation des Baugeländes am Schachenmühlenweg
hat das Kulturbauamt einen Entwurf ausgearbeitet, von dem
der Rat Kenntnis nimmt. Die Ausführung des Projekts muß der
hohen, zurzeit nicht zu beſchaffenden Koſten halber, zurückgeſtellt
werden. Lediglich wird beſchloſſen, einen Teil der Waſſerleitung
zu legen.
4d. Groß=Bieberau, 29. Jan. Gemeinderatsſitzung. Die
Zinserhebung über das an Martini fällige Holzgeld erfolgt nach den
üblichen Sätzen. — Auf Grund der Notverordnung werden die
Stun=
dungszinſen auf 5 Prozent feſtgeſetzt. — Der Antrag der NSDAP. auf
Zuziehung eines Sachverſtändigen zwecks Klärung der Schuldfrage über
den Einſturz der Fiſchbachbrücke wurde abgelehnt. Beantragt wird, bei
Herrn Profeſſor Kleinlogel in Darmſtadt nähere Erkundigungen
einzu=
holen. Der Rat beantragt die Aufhebung des Pachtvertrags mit der
Firma Neidhard u Büſſe. Der Rat ſtimmt über die Abſchätzung des
Forſtamts der Jagdpacht von 220 Mk. zu und erkennt den vom
Sonder=
pachteinigungsamt Offenbach a. M. feſtgeſetzten Betrag von 2100 Mark
an. Der Rat beſchließt zur Neuwahl des Gemeinderechners, daß zwiſchen
Bewerber Törge und Gemeinderat Daab ein Sonderintereſſe nicht
vor=
liegt. — Der Antrag auf Winterhilfe wird abgelehnt — Am letzten
Sonntag hielt die Ortsgruppe der NSDAP. Groß=Bieberau bei Herrn
Schellhaas eine gut beſuchte Verſammlung ab. Redner des Abends
war Herr Holzkämper aus Darmſtadt.
r. Babenhaufen, 29 Jan. Gemeinderatsſitzung. Da in
unſerer Gemeinde die Ernteſchäden 1931 nicht den Prozentſatz erreichten,
der als Mindeſtgrenze feſtgeſetzt iſt, ſo wurde ſie als Notgemeinde mit
ſteuerlichen Erleichterungen nicht anerkannt. Landwirte, die beſonders
ſchwere Ernteſchäden hatten, müſſen ſich zwecks Erlaſſes von Zielen an
das Finanzamt wenden. — Betr. Gewverbeſteuer hat das Miniſterium
mitgeteilt, daß in Zukunft nur ein einmaliger Steuerausſchlag erfolgt,
der als endgültiger anzuſehen iſt. Der Gemeinderat beſchließt, daß in
allen Fällen, in denen die ſchon für 1928 feſtgeſetzte Beſteuerung eine
Härte bedeutet, bei genügendem Nachweis des jetzt niedrigeren
Gewerbe=
kapitals bzw. =Ertrags entſprechende Steuernachläſſe zugebilligr werden
ſollen. — Dem Arbeitergeſangverein Volkschor wird die
Vergnügungs=
ſteuer für ſeine Veranſtaltung am 31. Januar erlaſſen. — Der Kaufpreis
des bei Holzverſteigerungen zum Verkauf kommenden Holzes wird bis
Martini 1932 zinslos geſtundet. Von da ab werden ½ Prozent Zinſen
pro Monat berechnet. — Der Erſatz des Hauer= und Setzerlohns für das
Ortsbürgerholz wird auf 24 Mk. für das Los feſtgeſetzt, ohne Stockholz
auf 17,10 RM.
I. Dreieichenhain, 29. Jan. Gemeinderatsſitzung. Betr.
der Aufhebung der Steuerverzugszuſchläge und Senkung der
Steuer=
zinſen wurde von einem Beſchluß abgeſehen, da ab 1. Februar 1932
Ver=
zugszuſchläge erhoben werden. — Auf den Antrag der Kommuniſtiſchen
Partei, Auszahlung einer Winterbeihilfe betr., teilte der Bürgermeiſter
mit, daß, ſobald die nötigen Mittel hierzu zur Verfügung ſtehen, über
die Auszahlung Verfügung der Heſſiſchen Regierung ergeht. — Die
Mietrückſtände für Gemeindewohnungen belaufen, ſich zur Zeit auf en.
3500 Mk. Bei evtl. Bewerbern um eine freie Gemeindewohnung muß
der=
jenige berückſichtigt werden, welcher unter allgemeiner Kündigung ſteht.
Außerdem ſind ſoziale und geſundheitliche Fälle in den Vordergrund zu
ſtellen. — Anträge der Erwerbsloſenkommiſſion auf Weiterzahlung der
alten Richtſätze für die Wohlfahrtsempfänger; dieſe kann nicht erfolgen,
da ſie durch Norverordnung feſtgeſetzt ſind. — Die Zahlungstermine für
Holzgeld im Rj. 1932 werden wie folgt feſtgeſetzt: 1. Nate am 1. Mai,
2. Rate am 1. Juli, 3. Rate am 1. September, 4. Nate am 1. Nobeme
ber. — Der Antrag des Georg Störmer und Philipp Mühlſchwein auf
Verlegung eines proviſoriſchen Kanals in der Burgſtraße wird der
Bau=
kommiſſion überwieſen.
Ed. Winterkaſten, 29. Jan. Aus dem Gemeinderat. Die
hieſige Jagd (Pächter iſt zur Zeit die Jagdgeſellſchaft Lindenfels=
Winter=
kaſten) ſoll demnächſt neu verpachtet werden. Der Gemeinderat beſchloß,
die Jagd auf ſechs Jahre zu verpachten. — Die Erhebung der örtlichen
Kirchenſteuer wird in der Weiſe geregelt wie im vorigen Jahr. — Der
Geflügelzuchtverein hielt am 27. Jan. bei Wirt Hch. Vollrat!
eine Verſammlung ab. Es wurde in der Hauptſache über das Ergebnis
der Bezirks=Ausſtellung beraten und beſchloſſen; unter anderem wurden:
die Klaſſenpreiſe, die zur Auszahlung gelangen ſollen, feſtgeſetzt. Laut
Statuten des Bezirksvereins müſſen 60 Prozent des Standgeldes als
Klaſſenpreiſe vergeben werden.
G. Ober=Ramſtadt, B. Jan. Obſt= und Gartenbau=
Ver=
ein. Verſammlung. Nach Begrüßung der Erſchienenen durch den 1.
Vorſitzenden J. Bernhard berichtete Herr Lehrer Röſch über den Stand
der Torfbeſchaffung. Die Beſtellungen auf Torf ſind recht zahlreich
ein=
gegangen, ſo daß der Sammelbezug geſichert iſt. Weitere Beſtellungen
können jetzt nur bis Montag noch getätigt werden. Auch Beſtellungen
auf Buſchroſen liegen bereits in größerem Umfange vor. Solche werden
jetzt noch von Feldſchütz Vetter entgegengenommen. Herr Lehrer Röſch,
ein ausgezeichneter Fachmann auf dem Gebiet des Obſtbaues und
insbe=
ſondere der Bekämpfung der Obſtbauſchädlinge, zeigte alsdann an Hand
zahlreicher ſelbſtverfertigter Lichtbilder eine ganze Reihe von
Obſtbau=
ſchädlingen und die Folgen ihrer Zerſtörungsarbeit. Eine weitere
Be=
ſprechung hatte die jetzt wieder durchzuführenden
Bekämpfungsmaßnah=
men zum Gegenſtand. Aus den Kreiſen der Anweſenden wurde
mehr=
fach anerkannt, daß die ſeitherige Winterſpritzung mit
Obſtbaumkarbo=
lineum in einigen Fällen recht ſichtbar gewirkt hat. Deshalb ſoll der
Baumbeſtand, der Gemarkung in zwei Teilen nochmals durchgeſpritzt
werden.
Erhältlich in Apotheken, Drogerien und wo Plakate sichtbar.
G. Ober=Ramſtadt, 29. Jan. Säuglingsfürſorge. Nächſten
Montag, den 1. Februar, nachmittags von 2—3 Uhr, findet im
Zim=
mer 18 des Rathauſes eine Beratungsſtunde der Säuglingsfürſorge ſtatt.
An. Groß=Zimmern, 28. Januar. Zimmerbrand.
Vor=
geſtern nachmittag ereignete ſich in dem Hauſe Opelgaſſe Nr. 10 ein
Zimmerbrand dadurch, daß eine im Zimmer geſpannte Waſchleine mit
aufgehängter Wäſche platzte und auf den glühenden Ofen fiel. Die
Wäſche ſtand alsbald in Flammen. Tatkräftiges Zugreifen und einige
Eimer Waſſer verhüteten ein größeres Unglück.
Bz. Reinheim 27. Jan. Kriegerverein —
Generalver=
ſammlung. In ſeiner Begrüßungsanſprache gab der Vorſitzende
ſeinem Bedauern darüber Ausdruck, daß der Beſuch der
Generalver=
ſammlung in keinem Verhältnis ſtehe zur Mitgliederzahl. Gerade in
der jetzigen ſchweren Zeit iſt es auch in dem Verein notwendig, durch
engen Zuſammenſchluß deſſen Beſtehen zu gewährleiſten. Die Rechnung
ſchließt mit einem Ueberſchuß von 30.— RM. ab. Der ſeitherige
Vor=
ſtand wird einſtimmig wiedergewählt. Dem Vorſitzenden wird Dank
ge=
zollt für ſeine zielbewußte Leitung der Vereinsgeſchäfte. Zur
Neurege=
lung des Vereinsbeitrags entſpinnt ſich eine lebhafte Debatte. Vielen
älteren Kameraden fällt es ſchwer, den Beitrag aufzubringen. Um ſo
mehr wird es bedauert, zum Teil mit recht ſcharfen Worten, daß in
die=
ſer Zeit der Not der Haſſia=Verband ſich nicht dazu verſtehen kann, den
Verbandsbeitrag herabzuſetzen. Es wurde beſchloſſen, das 60jährige
Beſtehen des Vereins in Form eines Familienabends zu begehen, wenn
es die Verhältniſſe einigermaßen geſtatten. Folgende Kameraden
wur=
den ausgezeichnet: Heinrich Katzenmeier für 25jährige verdienſtvolle
Vor=
ſtandsmitgliedſchaft mit der Haſſia=Ehrenmünze, Philipp Buxmann und
Gg. Phil. Michel mit dem Haſſia=Ehrenzeichen für 40jährige
Mitglied=
ſchaft, Gg. Dehn, Phil. Seeger und Phil. Hch. Dehn mit dem Haſſig=
Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedſchaft. Zum Schluſſe ermahute der
Vorſitzende die Vereinsmitglieder, ihn und den Vorſtand bei der
Füh=
rung der Vereinsgeſchäfte weitgehendſt zu unterſtützen.
Bs. Reinheim, 2. Jan. Am Mittwochabend wurden dem
Lager=
halter des Konſumvereins Schinken und Seitenſtücke von einem
geſchlach=
teten Schwein entwendet. Von dem Täter fehlt noch jede Spur.
Bei der heute Freitag in den Waldungen des Herrn Baron von Willich
ſtattgefundenen Holzverſteigerung wurden hohe Preife erzielt.
Es koſteten 2 Rm. Buchenſcheit 27—36 Mk., Knüppelholz 16—18 Mk.,
Kiefernſcheit 20—24 Mk., Knüppel 14—16 Mk., Wellen Buchen 50 Stück
8—11 Mk.
V. Niedernhauſen, 77 Jan. Elternabend. Am Sonntag
abend veranſtaltete die 1. Klaſſe der hieſigen Volksſchule unter der
Lei=
tung von Lehrer Kuſchke einen Elternabend, bei dem das hübſihe
Sing=
ſpiel „Das klingende Haar” von Franziskus Nagler zur Aufführung
kam. Die Veranſtaltung war ſehr gut beſucht, und die jungen Spieler
ernteten reichen Beifall. — Am Samstag abend ſollte hier eine
Verſammlung der N. S.D.A.P. ſtattfinden. Zahlreiche Beſucher, auch
von auswärts hatten ſich eingefunden. Jedoch — der Redner blieb aus.
Bp. Hoxhohl, 26. Jan. Holzverſteigerung. Bei der in
letz=
ter Woche ſtattgefundenen Holzverſteigerung aus dem Gemeindewalb zut
Hoxhohl wurden folgende Preiſe erzielt: für Buchenſcheitholz pro Rm.
10—14 Mk., für Kiefernſcheitholz 9—10 Mk., für Eicheſcheit 8—9 Mk., für
Knüppelholz aller Arten bewegte ſich der Preis zwiſchen 5 und 6 Mark.
— Generalverſammlung des Kriegervereins
Allerts=
hofen—Hoxhohl. Der Präſident Daniel begrüßte alle Anweſenden. Der
Rechner Krichbaum=Allertshofen gab die Rechnungsablage. Der
ſeit=
herige Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt. — Der
Schützen=
verein Allertshofen—Hoxhohl hält am kommenden Sonntag, den 31.
Januar, im Schüitzenhof Allertshofen ſeinen Jahresball, verbunden mit
Kappenabend, ab.
R. Kirch=Beerfurth i. Odw. 29. Jan. Holzpreiſe. Geſtern
fand die erſte Gemeindeholzverſteigerung ſtatt, wobei die Taxpreiſe
gegenüber dem Vorjahre für Brennholz blieben. Nur die Preiſe für
das Nutzholz waren bedeutend höher, was auf die große Nachfrage
zu=
rückzuführen iſt.
W. Klein=Umſtadt, 26. Jan Bei der in Auerbach a. d. Bergſtr.
ſtattgefundenen Edelkaninchen=Ausſtellung konnte Frau Chr.
Bill von hier für ausgeſtellte Tiere und ſelbſt verarbeitete
Pelz=
waren mit je einem 1. und Ehrenpreis bedacht werden. — Erſt
in der letzten Woche konnte im hieſigen Gemeindewald mit dem
Holzfällen begonnen werden. Ueber 40 Ortseinwohner beteiligen
ſich an der Arbeit.
Ct. Heubach i. O., 27. Jan. Die Heubacher Ortsgruppe der
Hitler=
partei hatte zu einem Parteiabend in der Gaſtwirtſchaft L. Hild
eingeladen. Als Redner war Pg. Holzkämper aus Darmſtadt
gevvon=
nen. Nach zweiſtündigen Auseinanderſetzungen beſchloß das Horſt=
Weſ=
ſel=Lied die ohne irgendwelche Zwiſchenfälle verlaufene Verſammlung.
* Kirch=Brombach, 28. Jan. In der kommenden Woche hält
Landes=
jugendpfarrer Lie. v. d. Au in hieſiger Gemeinde drei Singabende
ab, zu denen jedermann herzlich eingeladen iſt. Der Eintritt iſt frei.
Der Leiter der Abende wird aus dem Geiſt der volkserneuernden
Singe=
bewegung heraus eine Reihe von Liedern mit den Teilnehmern
ein=
üben und die nötigen Erklärungen dazu geben. Falls genügend
Inſtru=
mente vorhanden ſind, follen auch ſie bei den Abenden Verwendung
fin=
den. Wie anderwärts, ſo iſt auch hier zu erwarten, daß die
Veran=
ſtaltung, die auf Veranlaſſung des Pfarramtes eingerichtet iſt, großen
Anklang finden wird.
Warum im
er wicder
Weil es keinen Schuh in unseren Freislagen
gibt, der an Qualität, Paßtorm und Eleganz
cinem SALAMANDER gleichkommt.
kudwigstraße 13
kudwigstraße 13
Darmstadt
(t783)
Rachrichken des Standesamis Darmſtadi.
Geſtorbene. Am 22. Januar: Metzler, Michael.
Oberpoſtin=
ſpektor, 68 J., Viktoriaſtr. 64. Goergens, Julius, ohne Beruf, ledig,
in Eberſtadt, Kr. Darmſtadt, hier Grafenſtr 9. Wilch. Joſefine
Margarete, geb. Reif, 77 J., Witwe des Zimmermanns,
Jahn=
ſtraße 22. Stahlhöfer, Wilhelmine, geb. Benz, 82 J... Witwe des
Fabrikarbeiters, Müllerſtr. 7. Am 23. Januar: Honig, Marie
Sofie, 14 J., ohne Beruf, Liebfrauenſtr. 78. Am 24. Januar: Maul,
Johannes Monteur, 56 J., Rhönring 139. Ramge, Margarethe,
geb. Büchler, 78 J., Ehefrau des Oberreallehrers i. R.,
Oſann=
ſtraße 48. Horneff, Chriſtine, geb. Schönig, 58 J., Ehefrau des
Privatiers, Rhönring 59. Am 25. Januar: Eiſenmann, Ernſt Fritz,
Handlungsgehilfe, ledig, Ahaſtr. 22. Am 23. Januar: Muller,
Katharina, geb. Theuerkauf, 36 J., Ehefrau des Inſtallateurs,
Friedrich, Bürolehrling, 16 J., Roßdorf b. Darmſtadt, hier
Gra=
fenſtr. 9. Am 26. Januar, Braun, Ludwig, ohne Beruf, ledig,
Rundeturmſtr. 2. Büchner, Jakob Karl, Gärtner. 20 J., Ober=
Ramſtadt, Kr. Darmſtadt, hier Erbacher Straße 25. Friedrich,
Anna Mathilde, geb. Reinhard, 25 J., Ehefrau des
Wagen=
führers, Landwehrſtraße 60. Am 27. Januar: Hildsberg,
Wil=
helmine Charlotte Chriſtine, geb. Meyer, 89 J.. Witwe des
Kauf=
manns, Erbacher Straße 63. Am 27. Januar: Heid, Eliſabeth, geb.
Hoos 83 J., Witwe des Hilfsarbeiters, Feldbergſtr. 105. Am
28. Januar: Fornoff, Jakob, Viehpfleger, 55 J., Ober=Ramſtadt,
hier, Grafenſtr. 9. Am 29. Januar: Beyer, Eliſabetha, geb. Jäger,
58 J., Ehefrau des Polizeioberaſſiſtenten, Viktoriaſtr. 98. Keſting,
Luiſe, Privatin, ledig, Wenckſtr. 37
Kirchliche Nachrichten.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (30. Januar).
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Andacht.
Sonntag Sexageſimä (31. Januar).
Stadtkirche. Borm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer F. Müller. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Abends 8 Uhr: Kirchenkonzert. Veranſtaltet von dem Verein der Freundinnen
junger Mädchen. (Leitung: Profeſſor Dr. Noack.) Die Stadtkirche iſt wochentags von
—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wagner. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Berger. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Vorm. 9,30
Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Januar: Pfarrer, F. Müller; vom
1. Februar ab: Landeskirchenrat D. Waitz.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 81. Jan., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (gemeinſamer Abend). — Montag, 1. Febr., abenbs 8 Uhr:
Männer=
vereinigung der Lukasgemeinde: Monatsverſammlung. Bortrag von Pfarrer F. Müller
über: „Thereſe Neumann, die Stigmatiſierte von Konnersreuth.” — Jugendbund der
Lukasgemeinde. — Dienstag, 2. Febr., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der
Stadt=
kirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Refor=
mationsgemeinde (jüngere Abtlg.). — Mittwoch, 3. Febr. nachm. 4 Uhr: Jungſchar der
Stadtgemeinde. — Abends 6 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer F. Müller. (Schluß.) — Abends
8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der
Markusgemeinde. — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abtlg.). —
Donnerstag, 4. Febr., abends 8 Uhr: Jugendbünde der Lukas=, Markus= und
Schloß=
gemeinde. — Freitag, 5. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde.
Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 2. Febr., abends 8 Uhr:
Mädchenvereini=
gung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 3., und Samstag, 6. Febr., nachm. 2 bis 4 Uhr:
Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 4. Febr., abds. 8 Uhr:
Jugenb=
vereinigung der Stadtgemeinde. Poſaunenchor,
Diakonenſtation für männliche Krankenpllege: Heidelberger, Str. 21. Tel. 2883
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus, 1 Treppe,
Sprech=
ſtunden vorm. v. 10—12 Uhr u. nachm. (außer Samstags) v. 5—6 Uhr. Tel. 4584.
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung in
Wohnungs=
angelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeinbehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr.
(Mittwochs nur von 3—4,30 Uhr). Tel. 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Rechtsauskunftsſtelle.
Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Tel. 2288.
Martinskirche. (Köllekte für die Kleinkinderſchule.) Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt
anläßlich des 25jährigen Beſtehens der Kleinkinderſchule. Pfarrer Hickel. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Berger. — Abends 6 Uhr:
Pfarrer Dr. Berger.
Mittwoch, 3. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. —Abends 8 Uhr
Bibelſtunde im Gemeindehaus. Matth. 25, 14—30.
Martiusgemeinde. (Veranſtaltungen.) Montag, 1. Febr., abends 8 Uhr, im
Ge=
meindehaus: Konzert zum Beſten der Winterhilfe der Gemeinde. — Dienstag, 2. Febr.,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. —
Mittwoch, 3. Febr., nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule. —
Donnerstag, 4. Febr., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im
Gemeindehaus: Mädchenvereinigung (Weſt); Mauerſtraße 5: Poſqunenchor. — Freitag,
5. Febr. abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mütterabend (Oſt); im Gemeindehaus:
Mütter=
abend (Weſt): Jugendvereinigung (ältere Abtlg.). — Samstag, G. Febr., nachm. 2 Uhr
im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule.
Johauneskirche. Vorm. 10 Uhr: Heuptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt.
Veranſtaltungen: Montag, 1. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor und
Mütter=
abend. — Mittwoch, 3. Febr., nachm. 2 Uhr: Strickſchule. — Nachm. 2,30 Uhr:
Näh=
nachmittag. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe,
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Junker.
Veranſtaltungen: Dienstag, 2. Febr., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag,
4. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Guſtav=Adolf=Berein.) Vorm.
10 Uhr: Hauvtgottesdienſt. Pfarrer Lic. Hoffmann=Lewe=Liebenburg (Harz). — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Lic. Hoffmann. — Abends
8 Uhr: Abendvortrag über: „Die Kirche Rußlands in Not”. Pfarrer Lic. Hoffmann.
Veranſtaltungen: Sonntag, 31. Jan., abends 8,15 Uhr: Jugendvereinigung. —
Montag, 1. Febr., nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. — Abends
8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Gruppenabend. — Dienstag, 2. Febr. abends 8,15 Uhr
Monatsverſammlung der Männervereinigung mit Vortrag von Pfarrer Köhler über
„Die Heimat als Gabe u. Aufgabe‟. — Mittwoch, 3. Febr., nachm. 3 Uhr: Sitzung der
Frauenhilfe. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus über: „Jeſaias”. Pfarrer
Weiß. — Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde im Saal der neuen Trainkaſerne über: „
Lebens=
bilder aus den Propheten”, Pfarrer Irle. — Donnerstag, 4. Febr., abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. — Abends 8 Uhr: Mütterabend. — Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung
Alterenkreis. — Freitag, 5. Febr., abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,30 Uhr:
Hauptverſammlung des Kirchenchors. — Samstag, 6. Febr., abenbs 7.30 Uhr: Singelr.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesbienſt. Pfarrer A. Müller. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer A. Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 31. Jan.: Jugendvereinigung: Teilnahme am
Kreis=
treffen. — Montag, 1. Febr., nachm. 5,30 Uhr: Sitzung der Winterhilfe. — Abends
8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, 2. Febr., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsfitzung des
Frauen=
vereins. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 3. Febr., abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Pfarrer A. Müller. — Donnerstag, 4. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. — Ev. Sonntagsverein: Nachm. 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden.
— Donnerstag, 4. Febr., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Borm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. —
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter
Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Thema: „
Geiſtes=
frühling in der erſten Gemeinde‟”. (Fortſetzung der Apoſtelgeſchichte.) — Freitag, abends
8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80. — Samstag, abends
6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. — Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Fugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen.
Abends 8.30 Uhr: Weißkreuzſtunde für junge Mädchen. — Dienstag, abds. 8,30 Uhr
Mädchenkreis. — Mittwvoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. —
Abends 8.30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer. — Samstag, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Mittwoch (10. u. 24.) im Monat: Nähen und Zuſchneiden. — Dienstag, 2. Febr. abends
8 Uhr: Ev. Jugendgemeinſchaft (Schloßgem.=Saal). — Donnerstag, 4. Febr., Pflicht=
Abend (Kauon). — Sonntag, 7. Febr., Teilnahme am Bolkstanztreffen in Lichtenberg.
Donnerstag, 11. Febr., Singeabend. — Donnerstag, 18. Febr.: Volkstanz.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22, Infanteriekaſerne, Hpf
links). Sonntag: Beteiligung am Gautreffen des Heſſenbundes in Pfungſtadt. —
Diens=
tag, abends 8 Uhr: Jungvolkſtunde. — Mitttpoch, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde mit Herpr
Studienrat Knöpp. (Familien=Bibelſtunde). — Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimabend,
— Freitag, abends 8 Uhr: Turnen in der Ludwigs=Oberrealſchule. — Jungſchar:
Mitt=
woch, nachm. 4,30 Uhr: Jungſcharſtunde: Singen, Spielen Geſchichite, Andacht. —
Diens=
tag, nachm. 5—6 Uhr: Zuſammenkunft der 12—14jährigen. — Freitag, nachm. 6—7 Uhr;
Turnen in der Ludwigs=Oberrealſchule
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe, Stiftsſtr. 9. Donnerstag, 28. Jan
bends 8 Uhr: Bibelbeſprechung (Kreis I). — Samstag, 30. Jan., nachm. 5—6 Uhr:
Freis III (Schül. 12—14 J.). — Montag, 1. Febr., abends 8 Uihr: Kreis II (Schül. 14
is 16 J.). — Dienstag, 2. Febr., abends 8 Uhr: Arbeitsgemeinſchaft. — Donnerstag,
4. Febr., abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung (Kreis I).
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 1. Febr., abends 8 Uhr im Feierabend.
Stiftsſtr. 51: Bibelſtunde
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigt:
11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Evangeliſationsvortrag: „Gibt es im Leben
des Menſchen eine Gottesſtunde?” Prediger P. Schanz. Montag, abends 8,15 Uhr:
Vortrag, Jugendſekretär H. Pfäfflin=Saarbrücken. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauen=
miſſionsverein; 8,15 Uhr: Singſtunde. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Katechetiſcher
Unter=
richt. — Donnerstag, abends 8,15 Uhr: Bibel und Gebetſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17. Sonntag,
31. Jan., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr:
Predigt. — Mittwoch, 3. Febr., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, 5. Febr.,
abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde. Prediger M. Hähnel.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, 31. Jan., vorm.
9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr:
Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverlündigung. Dienstag, abends 8,15
Uhr: Bibelſtunde.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Sonntag, 8 Uhr, öffentl. Bortrag. — Dienstag,
8 Uhr: öffentl. Vortrag. — Mittwoch, 20 Uhr: Vortrag v. Schw. Hulda. — Freitag,
20 Uhr: Gebetsſtunde. — Samstag, 8,30 Uhr bis 11,30 Uhr: Gottesdienſt.
Die Chriſtengemeinſchaft. Im Raum, Alexanderſtr. 22. Sonntag, den 31. Jan.
10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. — Mittwoch, den 3. Febr., 8 Uhr 45:
Menſchenweihehandlung. 20,15 Uhr: Liturgiſches Leſen aus Neuüberſetzungen der
Paulusbriefe. — Donnerstag, den 4. Febr., 10,30 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Ehriſtlich=wifſenſchaftl. Vereinigung (Chriſtian Science Society) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr
und jeden Mittwoch, abds. 8.15 Uhr. Thema am 31. Jan.: Liebe. Predigt: 1. Joh. 4,8.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. Borm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler, Darmſtadt.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Anſchließend
Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Gemeindeabend im Schwanenſaal, „Jugend im
Kampf, Jugend auf Fahrt”, Eintritt 20 Pf. ohne Reſtauration. — Montag, 5,30 Uhr:
Mädchenyngſchar II. — Dienstag: (Keine Kirchenſteuerſprechſtunde!). — 8 Uhr:
Frauen=
abend. — Mittwoch, 2 Uhr: Nähſtube des Frauenvereins; 5,30 Uhr: Bubenjungſchar
III: Mädchenjungſchar I; 8 Uhr: Kirchenchor; Jungenabenb, Leſeſtunde. — Donnerst,
5,30 Uhr: Bubenjungſchar I; Mädchenjungſchar III: 8 Uhr: Mädchengruppe, Leſeſtunde.
— Freitag, 5,30 Uhr: Mädchenjungſchar IV; Bubenjungſchar II. — Samstag:
Mädchen=
jungſchar V.
Prov. Pflegeanſtalt. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde zu Traiſa. Sonntag, 31. Jan., 10 Uhr: Gottesdienſt. —
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag: Jungvolk. — Mittwoch: Mädchengruppe. —
Donnerstag: Frauenabend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 31. Januar: Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. — Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchenchor. —
Donners=
tag: Frauenverein. — Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 31. Jan., 10 Uhr: Gottesdienſt.—
Montag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. — 8,30 Uhr: Jugendverein. — Dienstag, 6 bis 7 Uhr:
Bücherausgabe. — 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, 5 Uhr: Mädchenjungſchar. —
8,30 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 6 Uhr: Bubenjungſchar. — 8,30 Uhr: Mütterabend.
Poſaunenchor im Schulſaal. Helferinnen im Pfarrhaus. — Freitag: Mädchenverein. —
Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 1,30 Uhr: Jungſchar Buben. — Montag;
Frauen=
verein. — Dienstag: Kirchengefangverein. — Mittwoch, 3 Uhr: Jungſchar Mädchen
(jüng. Abtlg.), 5 Uhr: Jungſchar Mädchen, ält. Abtlg., 8,30 Uhr: Jugendbund Wartburg.
— Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag: Jungmädchenverein.
in der
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Groß=Bieberau
Anmeldungen neu eintretender
Schüler und Schülerinnen für das
Schuljahr 1932/33 werden im Lauf
der erſten Woche des Februar bei
der Leitung der Anſtalt
entgegen=
genommen.
Vorzulegen ſind Geburtsſchein,
Impf=
ſchein und Zeugnis der zuletzt
be=
ſuchten Schule. Der Eintritt in die
Sexta kann nach 4jährigem (bezw.
nach 3jährigem Beſuch der
Grund=
ſchule erfolgen.
Aufnahmeprüfung Dienstag, 15. März
8.30 Uhr.
Der Leiter:
Dr. Illert, Studienrat.
Ober=Real= und
Höhere Landwirtſchaffsſchule
Mädchen=Realſchule
Groß=Amſtadt.
Anmeldungen: Dienstag, d. 2. Febr. 1932,
8.30—12.30 u. ab 14.30 Uhr
Freitag, d. 5. Febr. 1932
8.30—12.30 u. ab 14.30 Uhr
im Schulgebäude. (1729
Geburtsſchein (Stammbuch) und letzter
Jmpfſchein ſind bei der Anmeldung
vor=
zulegen. Das Abgangszeugnis der zuletzt
beſuchten Anſtalt iſt bis Oſtern
nachzu=
liefern. Im Behinderungsfalle wird um
vorläufige ſchriftliche Anmeldung bis zun
8. Februar gebeten,
1729
Die Direktion:
J. A. Dr. Biedenkop
Holzverſteigerung
Dienstag, den 2. Februar d. J.
vormittags 9 Uhr beginnend, werden im
Semeindewald zu Nieder=Ramſtadt, und
zwar an Ort und Stelle verſteigert:
Brennholz: 104 rm Buchen= 4 rm
Eichen=, 11 rm Kiefern= und 1 rm Fichten=
Scheiter; 19 rm Buchen= 2 rm Eichen=
37 rm Kiefern=Knüppel; 300 Stück Buchen=
Wellen. Nutzholz: Stämme Lärchen
K1. 1b — 2 Stück; Weißtanne Kl. 2a =
1 Stück; Derbſtangen 3 Stück. (1770
Zuſammenkunft am Eingang vom
„Bonsthal” (Ziegelei „Mordach”).
Nieder=Ramſtadt, 28. Januar 1932
Heſſ. Bürgermeiſteref: Jährling.
Kiefern= u. Fichten=
ſrei Waggon, Michelſtadt und Hetzbach
(1730
nbzugeben.
Gräfliche Oberförſterei Rehbach
in Steinbach bei Michelſtadt.
Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Als gefunden iſt gemeldet: 1 ſchwarze
Mappe, 1 goldener Trauring, 1 Herren=
Fahrrad, 1 Portemonngie mit Inhalt,
1 Füllfederhalter, 1 Paar wollene
Hand=
ſchu e,1Hornbrile, 1 grauer Hut, 1 eiſerner
Schirmſtänder, 1 Raſiermeſſer, 1 Kinder=
Handſchuh, 1 Roſenkranz, 2 Bund Schlüſſel.
Zugelaufen: 1 Schäferhund, 1 ſil”
er=
grauer Haſe.
Wr machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Beiannt=
machungen verzeichnet ſind.
Intereſſenten können die
Fundgegen=
lände während der Büroſtunde au
Zimmer 11 beſichtigen.
Holzverſteigerung Nr. 5
Mittwoch, den 3. Februar, vorm. 8½
Uhr, wird in Darmſtadt (Heilig
Kreuz) aus Forſtort V Steinackerſchlag
1, 5, Leimengrund 6. Hint. Wand 9
Im Jagen 24, 25, Mörsbacherſchlag 26,
29, Im Bogen 28, VI Zinkeneck 2, Mörs
bachergrund 3, 4, 5, Lichtſchlag 21. 22
23, Saufang 25, Rauſchen 26, 27, 28,
Kühruh 39, 40 verſteigert:
Stammholz, km: Fichte 8,78 1a, 102
1b, 2,48 2a; Derbſtangen, Stück: Ficht
50 T 57 HI., 36 III.
Scheitholz, rm: 462,6 Buche, 51.6
Hainbuche, 53 Eiche, 74 Birke, 9 Erle
14 Kiefer, 3.4 Fichte. 1 Weymouth.
Knüppelholz, rm: 106 Buche, 49
Hain=
buche, 164 Eiche, 57,3 Birke, 25 Erle
5 Aſpe, 35 Kiefer, 10 Fichte.
Reiſer=
holz 1. Kl., rm: 62 Buche, 5 Hainbuche,
59 Eiche (davon 6 rm 2,5 m lang
Baumpfähle), 14 Birke, 6 Erle, 2 Kiefer.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Auskunft durch Forſtgehilfe
Lang, Meſſel, und uns.
(1732
Darmſtadt, den 28. Januar 1932.
Forſtamt Kranichſtein.
Holzverſteigerung Nr.
Freitag, den 5. Februar, vorm. 9 Uhr,
wird in Arheilgen (Zum
Schwa=
nen) aus Forſtort V Nied. Hirth.
Heg=
ſtück 19, Hohes Hirth. Hegſtück 20.
Ja=
gen 23. FI Mörsbachergrund 6. Ram
ſtadt 11, Luderplatte 18, Lichtſchlag 19
20, Rauſchen 29, Bernhardsackerſchla
30. Dianaburg Hegſtück 32, 33, 34. Fich
tengarten 35. Stockſchlag 36, 37, 38
Viehtrift 49—53 verſteigert:
Stammholz, im: Fichte 2,79 1a, 3.35
1b. 0.50 2a. 0.80 2b. 7.25 6..
Nutzſcheitholz, m: Eiche I. 5,2 geſp.
1,6 rund.
Scheitholz, rm: 497 Buche, 13. Hain
buche, 87.6 Eiche, 27.7 Birke, 10 Erle.
2 Roßkaſtanie, 3 Kiefer, 4 Fichte,
Weymouth. Knüppelholz, rm: 139 Buche
8 Hainbuche, 63 Eiche (davon 12 r
2,5 m lang, Pfoſten). 9 Birke, 9 Erl
2 Roßkaſtanie, 8 Kiefer, 13 Fichte,
1 Weymouth. Reiſerholz 1. Kl., rm:
61 Buche, 1 Hainbuche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Auskunft durch Förſter
Heger, Forſthaus Kalkofen (Tel.
Meſſel 7) und uns.
(1731
Darmſtadt, den 28. Januar 1932.
Forſtamt Kranichſtein.
Bettſtelle m. Spir.. Wollmatr. bill.
abz. Jahnſtr. 31, I."
1 Herrenrad, f. ner
35 ℳ m. Garantie,
1 Herrenrad 15 ℳ
1 Knabenrad 18 ℳ
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ſtraße 106, parterre. Kein Laden. (308
Nutz undBrennholz
Verſteigerung.
Am Mittwoch, den 3. Februat
1932, von vormittags 9 Uhr an, werden
in der Gaſtwirtſchaft „Zur Krone;
(Philipp Haaß 1V.) in Erzhauſen aus
dem Staatswald des Foſtamts
Mör=
felden, Forſtorte Krötſee, Kohlenſee,
Kirſch=
acker, Hegberg 1—3, Sensfelder Hardt 1
und 2 und Sensfelder Tanne 15, 16 und 18
folgende Holzmengen verſteigert:
Nutzholz: Nummer 629—638
Fichte Stück: Derbſtangen I. Kl. 1.
III. Kl. 5, Reisſtungen IV. Kl. 5
V. Kl. 75, XlII. Kl. 35.
Brennholz: Nummer 1 —61, 167—197
262 — 406, 582—739.
Scheitholz Raummeter: Buche 22 I. Kl.
2. II. Kl., Birke 11 I. Kl., 1 II. Kl.
Eiche 25 I. Kl., 1 II. Kl. Erle 9 I. Kl.
davon 3 rd., Kiefer 311 I, Kl., davon
298 rd, 9 II. Kl.
Knüppelholz Raummeter: Buche 44
Hainbuche 3, Birke 2, Eiche 10, Ulme 1
Erle 3, Kiefer 47 Weymouthskiefer 1
Reiſerholz II. Kl. (Stammreiſig)
100 Wellen: Kiefer 11,0.
Reiſerholz III. Kl. (Aſtreiſig) 100 Wellen
Buche 9,0, Kiefer 11,9.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen, blau unterſtrichene Nummern
kommen nicht zum Ausgebot. Auskun t
erteilen wir (Fernruf: Mörfelden 301)
und Herr Förſter Loeſch zu Forſthaus
Apfelbachbrücke (Fernruf Mörfelden 302)
Mörfelden, den 28. Januar 1932.
Heſſ. Forſtamt Mörfelden. 1774
Donnerstag, den 4. Februar 1932,
vormittags 9” Uhr, werden im
Gaſt=
haus „Zum Löwen” in Ober=Ramſtadt
aus den Staatswalddiſtrikten Spieß 2e
Hanum 3. Pfarrholz 3b und Großer
Bruch 1 der Förſterei Eiſernhand
ver=
ſteigert:
Brennholz. Scheiter, Rm.: 266 Buche,
3 Eiche, 6 Eſche, 11 Kiefer, 17 Fichte.
Knüppel, Rm.: 92 Buche, 3 Eſche. 3
Erle, 3 Birke, 11 Kiefer, 4 Lärche,
25 Fichte. Aſtreiſig, 100 Wellen:
18,3 Buche.
Unterſtrichene Nummern kommen nicht
zum Ausgebot. — Nähere Auskunft
durch unterzeichnetes Forſtamt u. Herrn
Förſter Hoffmann zu Forſthaus
Eiſern=
hand.
Ober=Ramſtadt, den 29. Januar 1932.
Heſſiſches Forſtamt Ober=Ramſtadt.
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Hete
Ennese
He n n
"
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 30. Januar 1932
Nr. 30 — Seite 9
Eine Vorſchau. — „Deukſcher Wald, deukſches Holz.”— Die Geheimniſſe des Aals.
200 Jahre preußiſche Geſtüksverwalkung. — Die Revue der 1000 Pferde.
Heute Samstag wird in allen
8ℳ Ausſtellungshallen am
Kai=
ſdamm zu Berlin die ſiebente
ſrine Woche 1932” eröffnet,
einen Ueberblick über die
wdeutung und Wirtſchaftslage
deutſchen Landwirtſchaft
ungen ſoll. Der Mittelpunkt
de geſamten Ausſtellung wird
Sonderſchau „Deutſcher
hald — deutſches Holz”.
er, in der die Bedeutung des
dutſchen Holzes für unſere
ge=
ſete Volkswirtſchaft dargetan
urden ſoll. Ein künſtlicher
la ld, der in der
Ausſtel=
ugshalle I aufgebaut iſt, ſoll
ſ die Verwendung deutſchen
hlzes bei Hausbau und bei
de Möbelanfertigung werben.
9 mehreren Gruppen werden
di Vorteile der
Holzverwen=
dag dargetan. Es wird
ge=
zzt, wie mannigfaltig die
In=
ditrien ſind, die aus dem
deut=
ſen Holz erwuchſen. Ein
Land=
ſus, das ganz aus deutſchem
96 hergeſtellt iſt, bringt
eie hervorragende Löſung der
Numaufteilung. Das Haus iſt
Tafelbauweiſe errichtet und
iſeinem Stil völlig aus dem
Garakter der deutſchen
Land=
ſaft erwachſen. Durch eine
ge=
znete Iſolierung iſt es
aus=
geichnet gegen den Einfluß
Kälte geſchützt. Es enthält
es Räume mit Bad und Küche
uw ſoll als Forſthaus von der
nußiſchen Regierung für den
etſchen Wald übernommen
urden. Eine andere
Abtei=
ug, nämlich die Milch=,
Die letzte Probe vor dem großen Berliner Reitturnier:
Reichswehr=Reiter in den alten hiſtoriſchen Uniformen der deutſchen Kavallerie
bei der Generalprobe für die große Schaunummer.
Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen der „Grünen Woche” ſteht auch diesmal das große Reit= und
Fahrturnier, an dem nicht weniger als 1000 Pferde teilnehmen werden. In der großen
Schau=
nummer werden 200 Reichswehr=Reiter in den Uniformen des alten Heeres die Entwicklung der
deutſchen Kavallerie vorführen.
zitter= und Käſeſchau, zeigt, welchen hohen Rang be= klärt worden iſt, zum erſten Male öffentlich gezeigt. Man
ge=
es heute die deutſchen Milcherzeugniſſe haben. Sie ſind den winnt einen Einblick in das Leben dieſes Fiſches, der von dem
ien ausländiſchen Markenartikeln völlig ebenbürtig. Eine der 7 Ozean in unſere Gewäſſer kommt und hier für unſere
Fiſch=
wreſſanteſten Abteilungen der Ausſtellung bildet die Schau wirtſchaft große Bedeutung erlangt. Auch die anderen Probleme
der Aal in der deutſchen Fiſchwirtſchaft” Hier der deutſchen Landwirtſchaft, die für das ganze deutſche Volk
ud die geheimnisvolle Entwicklung des rätſelhaften Fiſches, von größter Bedeutung ſind, werden in Sonderabteilungen
be=
erſt in jüngſter Zeit durch wiſſenſchaftliche Forſchungen ge= handelt. Trotz der großen Schwierigkeiten und Kriſen, denen
Deuschland Bodennukzung
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FUTTERPFLANZEN
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lie Ausnützung des deutſchen Bodens für forſt= und landwirtſchaftliche Zwecke.
Kwa 62 Prozent des geſamten deutſchen Reichsgebiets ſind für landwirtſchaftliche. Dieſe Schau iſt in ſozialpolitiſcher Beziehung
Zwecke und 27 Prozent für Forſten genützt.
die deutſche Landwirtſchaft ausgeſetzt iſt, hat ſie
es verſtanden, die Qualität der Produkte zu
ſteigern und wirklich ein Nährſtand zu werden.
Auch der deutſche Gartenbau hat hier
ſeine Sonderſchau. Induſtrie und Technik, die
mit der Landwirtſchaft in Beziehung ſtehen,
ſowie der Handel wird aufgezeigt. Die
modern=
ſten Maſchinen, die der Verbeſſerung der
landwirtſchaftlichen Erzeugung dienen, ſind zu
24M1EN II ſehen, kurz, alle Zweige der Landwirtſchaft wer=
IN
den in Muſtererzeugniſſen vorgeführt werden.
HEKTAR Eine Geflügel= und Kaninchenausſtellung ſchließt
ſich an. Sie dauert vom 30. Januar bis zum
2. Februar. Die „Deutſche
Jagdaus=
ſtellung”, die aufs innigſte mit der Land=
2ABANDELS- wirtſchaft zuſammenhängt, wird einen
beſon=
ochcnss deren Anziehungspunkt bilden. Auch eine
19659) Hundeausſtellung iſt für den 6. und
wicscdle 7 Februar vorgeſehen. Endlich wird auch das
Zwrſocy ! Siedlungsweſen in einer beſonderen Schau
ver=
treten ſein. Es hat gerade in dieſem Jahre
zu18 130 817 eine erhöhte Bedeutung, da durch die ſteigende
Arbeitsloſigkeit überall der Wunſch beſteht,
ogsf- durch Ausbau der Siedlungen den Arbeitsloſen
ACam ascnl Lebensmöglichkeiten zu gewähren. Noch ſind
WuwEinscpcr dieſe Probleme nicht völlig gelöſt. Ueberall
werden Experimente gemacht. Hier in der
130 152
„Grünen Woche” wird eine Lehrſchau derartiger
Muſterſiedlungen veranſtaltet, die für alle
Gemeinweſen Bedeutung haben, welche ſich der
Anſiedlung von Arbeitsloſen widmen wollen.
von größtem Wert. Endlich wird auch die
„Grüne Woche” ein großes „Internationales Reit=und
Fahrturnier” bringen, das eine Ergänzung der „Grünen
Woche” iſt. Zahlreiche ausländiſche
Offiziersabtei=
tungen werden daran teilnehmen. Die Kavallerieſchule
Han=
nover bringt 35 Spring= und 10 Schulpferde mit. Zahlreiche
andere hervorragende deutſche Ställe ſind daran beteiligt.
Gleichzeitig findet das 200jährige Jubiläum der Preußiſchen
Staatsgeſtütsverwaltung ſtatt. Am 2. Februar findet in der
Meſſehalle II eine feſtliche Feier ſtatt, mit der eine große Schau
der Geſtütsverwaltung verbunden iſt. In 9 Bildern wird die
Verwendung der von dem Geſtüt hervorgebrachten Pferderaſſen
gezeigt. In hiſtoriſcher Beziehung hat die größte Bedeutung die
Schaunummer „Denkmal der deutſchen Kavallerie”.
200 Kavalleriſten nehmen daran teil und zeigen die Entwicklung
der Kavalleriewaffe von der Zeit des Großen Kurfürſten bis
auf unſere Tage. Die militäriſche Reiterkunſt wird in einigen
Nummern vorgeführt. Sämtliche Uniformen der deutſchen
Kavallerieregimenter der Vorkriegszeit werden durch 110 Reiter
in farbenprächtigem Bild gezeigt. Es wird eine wahre Schau
des deutſchen militäriſchen Reitergeiſtes und der deutſchen
Reiterwaffe werden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 30. Januar.
10.20: Schulfunk: Kunſtlied und Volkslied.
15.15: Stunde der Jugend Kreuz und quer durch den Hamburger
Hafen. Eine Führung mit Schallplatten. — Ein Spaziergang mit
der Mode.
16.20: Nachmittagskonzert des Philharmoniſchen Orcheſters. Mitw.:
Eliſa Keller (Alti, J. Lenz (Baß), K. Haas (Vibraphon= und
Xnlophonſoli). — Werke von Mozart, Wagner, Offenbach, Fall,
Kalman. Joh. Strauß u. a.
18.40: Prof. Pribram: Internationale Sozialverſicherungsprobleme
und die bevorſtehende Arbeitskonferenz in Genf.
19.05: Spaniſch.
19.35: Von der Arbeit des VDA. und deutſcher Not in den
Schwarzmeer=Gebieten.
20,00: Wien: Oeſterreichiſcher Heimatabend.
22.20: Zeit Wetter Nachrichten, Sport,
22.50: Briefkaſten. Das Goethejahr im Südweſtfunk.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend. 30. Januar.
9.30: Stunde der Unterhaltung
14.50: Kinderbaſtelſtunde: Unſere Baſtelausſtellung.
15.45: Dr. Elſe Möbus: Frauenbücherſtunde.
16.00: H Bogen: Wie kann die Schule ihren Schülern die
Berufs=
wahl erleichtern? Durch berufseignungsmäßige Beobachtung des
arbeitenden Schülers.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: El Grander: Das Problem der Aufrichtigkeit in der
fran=
zöſiſchen Literatur.
17.50: Ob.=Ing. Nair=; Viertelſtunde Funktechnik.
18.05: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30: Dr. Simmel: Die Pſnchologie der Geſchlechter.
19.00: Engliſch für Anfänger
19.30: Prof. D. Dr. Koeberle: Der Sinn der Natur.
20.00: Blasorcheſter=Konzert. Ausf.: Arbeitsloſen=Blasorcheſter des
Arbeitsamtes Berlin=Mitte.
22.00: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik vom Preſſe=Ball.
Herausgegeben von der Heſſiſchen Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle
am Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen am 28. Januar 1932.
Schwarzwald. Feldberg: Klar, — 1 Grad, Schneehöhe 25 cm.
ver=
harrſcht, Ski und Rodel gut. Ruheſtein; Klar — 1 Grad,
Schneehöhe 15 cm, lückenhaft, Ski und Rodel mäßig.
Alpen. Garmiſch=Partenkirchen: Klar — 7 Grad, Schneehöhe
2 cm, lückenhaft, nur Eisbahn möglich. Berchtesgaden (Ober=
Salzberg): Klar, — 2 Grad, Schneehöhe 9 cm, Rauhreif nur
ſtellenweiſe Sportmöglichkeit. Hirſchberg; Klar, — 3 Grad,
Schneehöhe 40 cm, verharrſcht, Ski gut, Rodel mäßig.
Weiterbericht.
Das Hoch ſchrumpft in ſeinem Kerngebiet zuſammen und wird
an der Nordſeite durch Ausläufer der jetzt über Nordſkandinavien
liegenden Störung weiter abgebaut. Ihre milde Luft hat bereits
ſtärkere Nebel= und Wolkenbildung hervorgerufen und im
nörd=
lichen Teil unſeres Bezirkes auch Froſtrückgang bewirkt. So lag
die heutige Morgentemperatur in Gießen vergleichsweiſe mit der
geſtrigen ungefähr 2 Grad höher. Im Bereich der milderen
Luft=
ſtrömung dauert das zu Nebel= und Wolkenbildung neigende
Wet=
ter fort, und der Froſt geht zunächſt noch etwas weiter zurück.
Ausſichten für Samstag, den 30. Januar: Neblig und wolkig mit
Abſchwächung des Nachtfroſtes, trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 31. Januar: Zeitweiſe ſtärker
be=
wölkt, ſtellenweiſe Nebelbildung. Temperaturen nachts noch
unter Null.
Hauptſchriſtleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politit und Wiriſchaft: Rudelf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſiſche Nachrſchten: Max Streele; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſi: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;.
Druck und Verlag: C. C. Witiich — ſämilich in Darmſfadt.
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[ ← ][ ][ → ] Anſtiftung zur Kapitalflucht.
Ein Werber für holländiſche Banken
feſtgenommen.
Berlin. Dem Vernehmungsrichter wurde
geſtern nachmittag ein Kaufmann Harte aus
Berlin=Charlottenburg vorgeführt, der von der
Zollfahndungsſtelle unter dem dringenden
Ver=
dacht feſtgenommen worden war, daß man in
ihm einen Werber für kleinere holländiſche
Ban=
ken aufgefunden hatte, der für Kapitalflucht
Pro=
paganda machte. Es wurde feſtgeſtellt, daß Harte
teils durch Mittelsmänner, teils auch ſelbſt
Werbeſchriften vertrieben hatte, deren Inhalt
unzweideutig zu Verſtößen gegen die
Deviſen=
ordnung aufforderte, wobei den
Kapitalflüch=
tigen als Rettung vor der bald kommenden
deut=
ſchen Inflation die Anlage ihres Geldes in
Hol=
land angeprieſen wurde.
Drei Monate Gefängnis wegen Verſtoßes
gegen die Deviſenverordnung.
Lörrach. Im Schnellgerichtsverfahren
wur=
den die beiden Vorſtandsmitglieder der
Lör=
racher Kreis=Hypothekenbank wegen Verſtoßes
gegen die Deviſenverordnung zu je drei Monaten
Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe verurteilt.
Die beiden Direktoren hatten eine langfriſtige
Schuld nach der Schweiz nach dem Inkrafttreten
des erſten Stillhalteabkommens als kurzfriſtigen
Kredit behandelt und Rückzahlungen darauf
ge=
leiſtet. Da die beiden Direktoren das Urteil
nicht annehmen wollten, wurde ein Haftbefehl
gegen ſie erlaſſen und beide wurden ins
Ge=
fängnis überführt. Im Laufe des Donnerstags
ſind ſie wieder aus der Haft entlaſſen worden.
Zwetjähriges Kind in einer Berliner Wohnung
von einem Leoparden getötet.
Berlin. Ein entſetzlicher Unglücksfall, dem
ein zweijähriges Mädchen zum Opfer fiel,
er=
eignete ſich geſtern in der Wohnung des
Kunſt=
malers von Othegraven in Wilmersdorf.
Othe=
graven hielt dort einen völlig gezähmten,
aus=
gewachſenen Leoparden, den er angeblich für
Filmvorſtellungen abrichten wollte. Als geſtern
mittag die in dem gleichen Hauſe wohnende
Frau des Tankſtellenbeſitzers Charys mit ihrem
zweijährigen Töchterchen Erika das Zimmer
be=
trat, riß ſich der Leopard plötzlich von der Kette
los und ſtürzte ſich auf das Kind. Die Mutter
wurde zur Seite geſchleudert. Bevor noch der
Beſitzer des Tieres zu Hilfe eilen konnte, hatte
die Beſtie dem Kinde derartige Biß= und
Kratz=
wunden beigebracht, daß es kurze Zeit ſpäter
ſeinen Verletzungen erlag. Der auf die Hilferufe
herbeieilende Vater ging mit einem Hammer
dem Raubtier zu Leibe, das darauf von ſeinem
Opfer abließ. Der Kunſtmaler wurde in Haft
genommen. Das Raubtier befindet ſich noch in
der Wohnung.
Die Urſache des Münchener Glaspalaſt=Brandes
bleibt ungeklärt.
München. Bei der Unterſuchung des
Bran=
des des Münchener Glaspalaſtes tauchte, wie
er=
innerlich, das Gerücht auf, das Feuer könne durch
Selbſtentzündung von Oellappen entſtanden ſein,
die ein im Glaspalaſt beſchäftigter Malermeiſter
liegen gelaſſen habe. Gegen den Malermeiſter
wurde ein Verfahren wegen fahrläſſiger
Brand=
ſtiftung eingeleitet. Ueber die Möglichkeit einer
derartigen Selbſtentzündung waren mehrere
Gutachten eingeholt worden. Nunmehr wurde
das Verfahren gegen den angeſchuldigten
Maler=
meiſter eingeſtellt.
Schwerer Schiffszuſammenſtoß auf der Elbe.
Hamburg. In der vergangenen Nacht
ſtießen auf der Elbe im Nebel das auslaufende,
etwa 3000 Regiſtertonnen große deutſche
Motor=
ſchiff „Preſident Gomez” und der einkommende
2000 Tonnen große norwegiſche Dampfer „Leda‟,
zuſammen. Der „Leda” iſt der Steven eingedrückt
worden. Das ganze Vorſchiff iſt verwüſtet, doch
hat das Kolliſionsſchott dichtgehalten. Das
deutſche Schiff hat ſchlimmere Beſchädigungen
davongetragen. Ihm wurde vor der vierten
Ladeluke die Außenhaut aufgeriſſen, ſo daß das
Waſſer eindrang und ſofort die Pumpen in
Tätigkeit treten mußten. Mit Hilfe eines
Schleppers konnte das Motorſchiff die Rückreiſe
nach Hamburg antreten. Die „Leda” iſt in
Al=
tona eingetroffen. Ob Menſchen verletzt worden
ſind, ſteht noch nicht feſt.
Die Nachforſchungen nach dem geſunkenen U=Boot
werden fortgeſetzt.
London. Wie amtlich mitgeteilt wird,
werden die Nachforſchungen nach dem geſunkenen
engliſchen U=Boot „M. 2” weiter fortgeſetzt. Es
beſteht jedoch keinerlei Hoffnung mehr, jemand
von der Beſatzung lebend bergen zu können.
Ein Opfer ſeines Berufes.
Sie wirken wie modernſte Panzertanks . . . . aber ſie beſtehen nur aus Blech und Pappe!
Nach dem Verſailler Friedensvertrag iſt es Deutſchland bekanntlich verboten, Panzerwagen und
Tanks zu bauen. Die Reichswehr, die ihre Rekruten mit den Maſchinen des modernen Krieges
bekannt machen will, iſt daher gezwungen, Tank=Atrappen aus Blech und Pappe zu verwenden.
Keine Rekkung mehr für die Beſahung des unlergegangenen engl. U-Bootes?
Mit ſolchen Apparaten bemüht man ſich um die Rettung eingeſchloſſener U=Boot=Mannſchaften.
Links; U=Boot=Matroſe mit der Sauerſtoffausrüſtung, dem ſogenannten „Tauchretter”.
Rechts: Eine Tauchglocke mit Hilfsmannſchaften wird ins Meer gelaſſen.
Das geſunkene engliſche Unterſeeboot „M. 2‟, deſſen Beſatzung wahrſcheinlich als verloren gelten
muß, war mit den modernſten Rettungsvorrichtungen ausgeſtattet. Jeder Mann der Beſatzung
beſaß einen ſogenannten „Tauchretter”, ein Rettungsgerät, das mit einem Sauerſtoffapparat
ver=
ſehen iſt und den Eingeſchloſſenen von ſelbſt an die Oberfläche des Waſſers zieht. Anſcheinend
ereignete ſich die Kataſtrophe des engliſchen U=Bootes ſo ſchnell, daß es den Eingeſchloſſenen nicht
mehr möglich war, ſich durch die Torpedoausſtoßrohre in Sicherheit zu bringen.
Deukſchland fammelt in den
Vereinig=
ken Skaalen für die Olympiade.
Eine Werbe=Marke des deutſch=amerikaniſchen
Olympia=Komitees, die in einer Auflage von
1 Million Stück hergeſtellt wurde und zum
Preiſe von 9 Pfennige verkauft wird. Der
Betrag dient zur Ermöglichung der deutſchen
Teilnahme an der Olympiade.
Prof. Dr. med. Arthur Bornſtein,
der bekannte Hamburger Pharmakologe, erlag
in Bad Oynhauſen einem Herzſchlage. Man
vermutet, daß der Gelehrte, der ſeit Jahren
ge=
fährliche Verſuche mit neuen Präparaten am
eigenen Körper zu unternehmen pflegte, ein
Opfer ſeines Berufes geworden iſt.
Nächtlicher Kampf im Walde,
Schweidnitz. In Konradswaldau bei
Schweidnitz kam es geſtern nacht zu einem
ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen drei Arbeitern
und zwei Förſtern. Die Arbeiter ſollten
angeb=
lich Holz geſtohlen haben. Sie wurden durch
die Förſter feſtgenommen, die ſie zum
Amtsvor=
ſteher in Konradswaldau führen wollten.
Un=
terwegs kam es zwiſchen den drei Arbeitern, die
ſich zu befreien ſuchten, und den Förſtern zu
einem erbitterten Kampf. Zwei Arbeiter, Adler
und Plüſchke, ſind in dieſem Kampf erſchoſſen
worden. Der Hilfsförſter Hoffmann hat ſchwere
Verletzungen erlitten.
Herzköne auf Schallplakken.
Dr. Leo Jacobſohn
mit ſeinem neuen Apparak.
Der Berliner Arzt Dr. Leo Jacobſohn führte
einen neuartigen Apparat vor, der mit Hilfe
einer lichtelektriſchen Zelle ein Klangbild des
menſchlichen Herzens wiedergibt. Dieſes „
künſt=
liche Herz” iſt beſonders für Unterrichtszwecke
geeignet, da mit ihm alle Störungen feſtgehalten
werden können.
Ueberſchwemmungskataſtrophe in Drontheim.
Drontheim. Die Ueberſchwemmung in
der Gegend von Drontheim iſt die größte ſeit
vielen Jahren. Große Mengen Erde und
Tau=
ſende von Baumſtämmen wurden von den
Waſ=
ſermaſſen fortgeriſſen. Man hofft, daß die
über=
fluteten Dämme halten werden, da ſonſt eine
furchtbare Kataſtrophe eintreten würde.
Lübeck. In der Sitzung des Calmette=Pro,
zeſſes ergriff am Freitag zunächſt Staatsanwali=
Freiher v. Beuſt das Wort zu
Gegenausführum=
gen auf die Plädoyers der Verteidigung. Er
be=
jahte die Frage des Dauervergehens bei Dr. Aln
ſtädt. Was die Erklärung des Unglücks betreffs
ſo ſteht für die Staatsanwaltſchaft nach wie vor
die Frage der Verwechſlung oder Verunreinä
gung im Vordergrunde. Das Unglück wäre
ver=
mieden worden, wenn Dr. Altſtädt die geimpftern
Kinder beobachtet und Aerzte und Hebammem
angewieſen hätte, jede auffällige Erſcheinung
ſo=
fort zu melden. Zumindeſten wäre das Unglüg
dabei früher erkannt worden.
Staatsanwalt Dr. Lienau befaßte ſich dang
mit den Ausführungen der Verteidiger von Proß
Deycke und Prof. Klotz. Er war der Anſicht, daß
die Ausführungen der Verteidigung die Auff
faſſung der Staatsanwaltſchaft nicht ins Wanken
gebracht hätten. Bei der Feſtſtellung der Straf
müſſe man auch Rückſicht nehmen auf das
Ma=
des Schadens.
Beginn des Schultheiß=Direktoren=Prozeſſes,
Berlin. Unter ſtarkem Andrang von
Schau=
luſtigen begann geſtern in Moabit der Prozeff
gegen die Schultheiß=Direktoren Ludwig
Katzen-
ellenbogen, Erich Penzlin, Dr. Walter Sobern
heim, Ernſt Kulmay und Rudolf Funke vor
de-
großen Strafkammer. Der Prozeß iſt kriminal
geſchichtlich ein Novum, denn es iſt noch nie da
geweſen, daß das geſamte Generaldirektoriun,
eines großen Wirtſchaftskonzerns unter Anklags
geſtellt worden iſt.
Die Anklage lautet auf Bilanzverſchleierung.
ferner gegen Katzenellenbogen und Penzlin auß
Proſpektbetrug und ſchließlich gegen
Katzenellen=
bogen allein auf handelsrechtliche Untreue.
Vier Perſonen ertrunken.
Bolkenhain (Schleſien). Beim
Schlitten=
fahren auf dem mit nur einer dünnen Eisdecker
verſehenen Bober in Rudolſtadt (Kreis
Bolken=
hain) iſt geſtern am ſpäten Nachmittag eine Ar= wieits m
beitersfrau mit zwei Kindern eingebrochen und wio Hicke
—r) Pfun
ertrunken. Ihr elfjähriger Sohn wollte die Ein= p9 Jede
gebrochenen retten, fand aber gleichfalls den Tok
in den Fluten. Nur ein ſechsjähriges Mädchen.
das ebenfalls mit der Mutter auf dem Eiſe war.
konnte ſich noch retten.
Der Doppelmord von Zawiſch aufgeklärt.
Ei
Kattowitz. Der Kattowitzer Polizei iſt ess er
gelungen, die ſchwere Mordtat, die ſich am Sonn== Mi
tag morgen in Zawiſch, Preis Pleß, abgeſpielt!
hat und der der Knecht und das Dienſtmädchen. ſeien un
des Landwirts Schuſter zum Opfer fielen, reſtlos
ingenehme
aufzuklären. Der Mörder iſt ein 21jähriger: ſnbei auch
Burſche namens Skudor, der früher bei Schuſter uter
beſchäftigt war. Die Tat will er verübt haben,
um in den Beſitz von Geld zu gelangen.
denn es
Kataſtrophale Wirkungen des milden Wetter
in Norwegen.
Oslo. Die durch das milde Wetter
veru=
ſachten Ueberſchwemmungen und Erdrutſche in
der Provinz Drontheim haben ſich zu einer
Ka=
taſtrophe entwickelt. Der ganze Eiſenbahnver
kehr um Drontheim iſt geſperrt. Die Flüſſe ſind
über die Ufer getreten und haben Häuſer
zer=
ſtört und Brücken fortgeriſſen, ſo z. B. eine
30 Meter lange Chauſſeebrücke über den
Surna=
fluß. In Laksviken iſt durch einen großen
Damm=
bruch das Elektrizitätswerk zerſtört worden. In
der Gegend von Sikavas haben die Waſſermaſſen
alle Wege überſchwemmt und drohen auch hier
das große Elektrizitätswerk zu zerſtören. Es
regnet andauernd. In Stordalen, deſſen Fluß in
normalen Verhältniſſen 150 Meter breit iſt, ſteht
das Waſſer jetzt in einer Breite von 1½
Kilo=
metern.
Eine werkvolle Neuerwerbung
des Berliner Allen Muſeums.
Der neue römiſche Kaiſerkopf,
der jetzt in der Skulpturen=Sammlung des Ber”
liner Alten Muſeums Aufſtellung gefunden hat=
Im Berliner Alten Muſeum gelangte jetzt eil.
beſonders ſchön erhaltener antiker Marmorkog!
zur Aufſtellung, der die Bewunderung aue
Kunſthiſtoriker findet. Es handelt ſich um ein.
bisher unbekanntes Porträt des Antonius
Piu=
als Kronprinz, das einem Rundrelief dee
Konſtantin=Bogens in Rom entſtammt iſe
138 nach Chriſtus angefertigt wurde.
OülldrbtsdaAtt
Handball in der 9.T.
Kreisſpiele: Bickenbach — Herrnsheim. Lampertheim —
Ar=
heilgen, Tgſ. Offenbach — Aſchaffenburg, Tgſ. Obernburg
Nieder=Roden.
Fflichtſpiel: Sprendlingen — Tgſ. 1875 Darmſtadt.
Xrivatſpiele: Pfungſtadt — Sportverein 98 Darmſtadt,
Zweite — Crumſtadt. Griesheim — Merck. Zweite —
Wolfs=
kehlen 2., Gernsheim — Schwanheim. Erzhauſen —
Weiter=
ſtadt.
Im Mittelpunkt des Programms ſtehen drei Spiele von ganz
b=ſonderer Anziehungskraft. Wird Bickenbach durch Sieg im
Rück=
ſpiel gegen Herrnsheim ein drittes Spiel auf neutralem Gelände
erzwingen? Weiter wie wird ſich Pfungſtadt gegen Sportv. 98
halten, und ſchließlich braucht Sprendlingen nur einen Punkt,
den es auch holen wird, um mit Worfelden um den
Gaumeiſter=
iſtel zu ſtreiten.
Selbſt die Wormſer und Herrnsheimer Preſſe vertreten die
Amſicht, daß Bickenbach in Herrnsheim faſt Gleichwertiges bot,
zitweiſe ſogar drückte, und daher die Ausſichten diesmal für
Bik=
kembach mindeſtens ebenſo gut ſind, als für Herrnsheim. Zwei
Umſtande muß man berückſichtigen. Einmal wird Bickenbachs
Akatz ſehr ins Gewicht fallen, und zum anderen muß die Platzelf
eimen Verteidiger erſetzen. Das Spiel iſt auf 1 Uhr
an=
geſetzt. Auch Arheilgen, das etwas unter der falſchen
Zuſam=
menſtellung ſeiner Elf litt, kann die Fahrt nach Lampertheim
beruhigt antreten. Mit Braun im Sturm als Aufbau=Spieler
und dem richtigen linken Läufer gibt die Elf den Lampertheimern
eimiges zu raten auf. Aſchaffenburgs Ausſicht wird nicht als roſig
bezeichnet und Obernburg hegt trotz des 1:6 ſtille Hoffnung mit
ſenem Platz.
Sprendlingen ſieht dem Kommen der Tgſ. Darmſtadt mit
Ruuhe entgegen. Leonhardt iſt wieder frei, und ſchlimmſtenfalls
zbt es ein Entſcheidungsſpiel mit der Reichsbahn, was wir nicht
mnehmen. — Im Mittelpunkt der Privatſpiele ſteht die
Begeg=
rng Pfungſtadts mit der Elf des SV. 98 Darmſtadt. Wo man
znhört, und man kann es ruhig ſagen, wird die Frage
aufge=
vorfen: Wie hoch verliert Pfungſtadt? Es gibt ſehr peſſimiſtiſche
Stimmen, zumal am letzten Sonntag zwei der Beſten (Hüter
id Mittelläufer) gegen Seeheim fehlten. Zu dieſem Spiel wird
ie die Spielleitung natürlich ſtellen. Zur Beantwortung der Frage
ann man an ähnlichen Spielen Maß nehmen. Arheilgen hat ſich
ſereits mit dem Sportverein und der Polizei gemeſſen, Kürzlich
erlor Bickenbach nur mit einem Tore (4:5) gegen die Poliziſten,
und Pfungſtadt iſt wohl nicht ſchwächer als Arheilgen und
Bicken=
ſach. Jede Mannſchaft hat natürlich ihr Syſtem. Hier ſchlägt es
in und dort verſagt es Pfungſtadt wird verlieren, darüber ſind
oir uns klar. Wie hoch? — Um 3.15 Uhr pfeift ein Schiri von
Sckbach das Spiel an.
Geſpannt iſt man auch auf die Begegnung Griesheim gegen
Nerck. Die Gäſte werden im kommenden Jahre wohl in der Liga
er DSB ſpielen. Auf eine lange Erfahrung blicken ſie noch
iht zurück, ſo daß Griesheim in gutem Zuge einen ſicheren Sieg
erausholen müßte. Gernsheim erwartet Schwanheim, das an
er Bergſtraße einen ſehr guten Ruf in der B=Klaſſe genießt.
Nrt Rückſicht auf das ſehr harte Treffen in Groß=Hauſen muß
arauf hingewieſen werden, daß derartige Noten bei
Privat=
ielen unangebracht und keinesfalls verſtändlich ſind. Selbſt
denn es ſich um Lokalſpiele handelt, ſoll man nicht vergeſſen, daß
ungenehme Spiele gewiß wiederholt werden und die Vereinskaſſe
abei auch nicht zu kurz kommt. Erzhauſen ſpielte in dieſem Jahre
inter einem unglücklichen Stern. Zu den beſten Mannſchaften der
Kordgruppe in der B=Klaſſe gehört es zweifellos. Die Nachbarn
us Weiterſtadt tun gut, trotz ihrer A=Klaſſe Vorſicht walten zu
iſſen. Bemerkenswert iſt noch die Begegnung Pfungſtadt 2. gegen
numſtadt, und vorher die Jugend gegen Sportv. 98 Jugend. in
hiesheim die Zweite gegen Wolfskehlen 2. — Auf die Anregung
Yer=Ramſtadts bringen wir gerne die Berichtigung, daß in ihrer
ſruppe der 4=Klaſſe die Lage zurzeit ſo iſt, daß Ober=Ramſtadt
nſt 6 Verluſtpunkten an der Spietze ſteht. Hahn kann noch
gleich=
ommen, wenn es ſeine beiden Spiele gewinnt. Nieder=Ramſtadt
eht mit 7 Verluſtpunkten bereits außerhalb des Wettbewerbes.
Tv. Sprendlingen — Tgſ. 1875 Darmſtadt.
Ihr letztes Verbandsſpiel haben die 75er in Sprendlingen
uszutragen. Die Elf des dortigen Turnvereins iſt zur Genüge
ekannt; ſie wird alles aufbieten, um ſich den einen zur
Meiſter=
ſhaft noch fehlenden Punkt zu ſichern, da im Falle ihrer
Nieder=
ige ein Entſcheidungsſpiel gegen Reichsbahn=Tv. erforderlich
äre. Die Darmſtädter ſtehen alſo vor einer ſchweren Aufgabe,
nd man darf geſpannt ſein, welches Ergebnis ſie nach Hauſe
ringen. Abfahrt Darmſtadt=Hbhf. pünktlich um 12,50 Uhr.
Um die D. T.=Kreismeiſterſchaft.
Tv. 1897 Bickenbach — T.=u. SpV. Herrnsheim.
Am vergangenen Sonntag ſtanden die Bickenbacher Handballer
ſpielſtarken Mannſchaft des T.= u. SpV. Herrnsheim im
Vor=
iel um den Kreisbeſten gegenüber und unterlagen 6:4. Faſt
900 fanatiſche Zuſchauer verfolgten den außerordentlich
ſpannen=
en Kampf mit nur allzu großer Begeiſterung, und man kann ſich
enken, daß da die verhältnismäßig junge Elf einen ſehr ſchweren
ſtand hatte. Trotzdem hätte man beinahe mit etwas Glück ein
gentſchieden mit nach Hauſe nehmen können. Herrnsheim ſteht
hon 3 Jahre in den Endſpielen um die Kreismeiſterſchaft. Am
immenden Sonntag gilt es nun, den großen Gegner auf eigenem
latze niederzuringen, um nicht aus dem weiteren Wettbewerb
m die Kreismeiſterſchaft ausgeſchaltet zu werden. Dies gelingt
ber nur, wenn die 97er alles herausgeben, wie ſie das in großen
pielen ſchon getan haben. Möchten alle Handballanhänger und
reunde der Mannſchaft zu dieſem ſchweren Spiel durch zahlreiches
rſcheinen den nötigen Rückhalt geben. Das Spiel beginnt
aus=
uhmsweiſe ſchon um 1 Uhr auf dem Waldſportplatz an der
Pfung=
idter=Straße.
Sporkverein Darmſtadk 1898.
Die Handball=Ligamannſchaft der 98er benutzt den
verbands=
ſpielfreien Sonntag, um in Pfungſtadt gegen den dortigen
Turnverein ein ſchon vor längerer Zeit verſprochenes Werbeſpiel
auszutragen. Die Darmſtädter beſtreiten das Spiel, das
nachmit=
tags 3 Uhr auf dem Platze der Pfungſtädter Turner beginnt. in
ſtarker Beſetzung, da die Spielſtärke des Gegners, der der 1.
Tur=
nerklaſſe angehört, nicht zu unterſchätzen iſt. Die erſte Jugendelf
ſpielt vorher (halb 1 Uhr) gegen die 1. Jugendelf des
Turnver=
eins Pfungſtadt.
Von der Fußballabteilung iſt die Ligaerſatzmannſchaft und
3. Mannſchaft in Spielen gegen Heppenheim (nachmittags 3 Uhr
auf dem Platze am Böllenfalltor) und in Ober=Ramſtadt beſchäftigt.
Haſſia Bingen 2. — Rot=Weiß Darmſtadt.
Am Sonntag begibt ſich die Handball=Ligamannſchaft nach
Bingen und iſt Gaſt des dortigen F. C. „Haſſia:. Bingen gehörte
noch voriges Jahr der A=Klaſſe an, errang die Meiſterſchaft und
kämpfte in der letzten Verbandsrunde in der Ligaklaſſe. Hier
konn=
ten die Binger durch ihren großen Eifer und ihr ſolides Können
ſich ſogar auf den 3. Tabellenplatz ſchaffen. Gerade die Spiele,
die Bingen auf eigenem Platz ausgetragen hat, führten in der
letzten Zeit faſt alle zu einem Siege der Gaſtgeber. Rot=Weiß hat
Gelegenheit, eine kleine Ausnahme zu machen und mit einem
Sieg zurückzukehren. vorausgeſetzt, daß jeder Spieler ſeinen größten
Eifer daranſetzt. Die Mannſchaft trifft ſich um 10 Uhr vormittags
am Hauptbahnhof.
Damen: Polizei Darmſtadt — Mainz 05.
Zum erſten Verbandsſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft ſpielen
die Polizeidamen am Sonntag gegen Mainz 05. Die Mainzer
Damen, die in ſehr ſchönem Spiel auf neutralem Platze den
Tabellenzweiten Worms ſchlugen, beſitzen eine ſpielſtarke Elf. die
den Darmſtädter Damen würdig entgegentreten können. Sturm
und Läuferreihe ſind äußerſt flink und ſchußfreudig, und verſtehen
glänzend zu täuſchen. Auch das Abwehrtrio iſt ſchwer zu ſchlagen.
Hoffen wir, daß die Polizeidamen ihr erſtes Spiel auf eigenem
Platze in altgewohnter Lebhaftigkeit und mit dem nötigen Eifer
ſiegreich abſolvieren. Das Spiel beginnt um 11 Uhr. — Vorher
treffen ſich um 10 Uhr die Ligaerſatz des Pol.=Sportvereins und
die erſte Elf des Spv. Eppertshauſen. Auch dieſes Spiel wird
ſehr intereſſant werden.
Fußball.
Sportverein 98 SM. — Union SM. 3:3 (2:2).
Dieſes Spiel ſollte der Auftakt für eine neue Epoche in der
Beziehung beider Vereine ſein. Und es war, vorweg geſagt, ein
volles Gelingen. Nicht allein, daß nahezu 500 Zuſchauer den Platz
umſäumten, die 22 Akteure befleißigten ſich eines muſtergültigen
Betragens und Anſtandes. Wir wollen hoffen, daß es auch in
Zukunft ſo bleibt und keine Disharmonie die neu aufgenommenen
Freundſchaftsbande je wieder trübt. Herr Mühlbach (FC. Eintr.)
war ein vorzüglicher Leiter. — „Hota” — Union SM. 2. 2:4.
Eine zweite Sondermannſchaft ſpielte zu gleicher Zeit auf dem
Stadion gegen die „Hota”, und konnte einen verdienten Sieg
er=
ringen.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgd — 1. Jgd. Eberſtadt, hier, 9,45 Uhr; 3. Jgd. — 3. Jgd.
Eintracht Frankfurt, hier, 10.45 Uhr; 1. Schüler — 1. Schüler
Wixhauſen, hier, 13.15 Uhr; 3. Schüler — 2. Schüler Griesheim,
hier, 14,15 Uhr.
Eintracht Darmſtadt — Reichsbahn Darmſtadt.
Dieſes Lokalderby gelangt am Sonntag, vormittags
11 Uhr, auf dem Platze hinter der Feſthalle zur Abwicklung. Es
verſpricht eines der intereſſanteſten der Verbandsſpiele zu werden.
Schon das Vorſpiel, das 0:0 endete, verlief ſehr fair und
ſpan=
nend Reichsbahn erlaubte ſich im letzten Spiel gegen Poſt ein
Un=
entſchieden und verſchenkte einen wichtigen Punkt. Für Eintracht
gilt es, den Tabellenplatz zu verbeſſern. Da beide Mannſchaften
in jeder Hinſicht gleichwertig ſind, iſt der Spielausgang völlig
offen. Ein energiſcher Schiedsrichter wäre dem Spiel zu wünſchen.
Die 2. Mannſchaften tragen vorher ein Freundſchaftsſpiel aus.
FC. Union Darmſtadt.
Die Liga=Mannſchaft begibt ſich am kommenden
Sonn=
tag erneut zu ihrem Namensvetter nach Wixhauſen, um das
da=
mals beim Stande von 1:1 wegen Regens abgebrochene Spiel der
Pokalrunde zu wiederholen. Abfahrt 1 Uhr (Vereinslokal) mit
Omnibus. Fahrt 50 Pfg. — Die A.H.=Mannſchaft trägt das
Rück=
ſpiel gegen Bensheim 07 dort aus. Abfahrt 8 Uhr Südbahnhof.
Rotweiß Darmſtadt — Chattia Wolfskehlen.
Nachdem Rotweiß zwei Spiele auswärts abſolvierte,
emp=
fängt die Elf am kommenden Sonntag, nachmittags 2.30
Uhr, obigen Gegner zum fälligen Rückſpiel. Wolfskehlen hatte
durch die Vorkommniſſe des Vorſpiels eine Kriſe durchzumachen,
welche heute als beendet angeſehen werden darf. Der beſte Beweis
hierfür ſind die hohen Siege in den letzten Wochen gegen
Weiter=
ſtadt und Jugenheim. Nach alldem ſollte es den Rotweißen klar
ſein, daß ihnen bei dieſem Treffen der Sieg nicht ohne Kampf in
den Schoß fallen wird. Die Mannſchaft tritt bis auf den verletzten
Linksaußen vollſtändig an, und da dieſes Spiel nachmittags das
einzige von Bedeutung in Darmſtadt iſt, wird es auch an dem
Beſuch nicht mangeln.
Vorher 2. Mannſchaften. — 1. Jugend vorm. 10 Uhr in Ober=
Ramſtadt.
Poſt Darmſtadt — SV. Jugenheim.
Am Sonntag, 14.30 Uhr, treffen ſich auf dem Sportplatz am
Dornheimerweg die obengenannten Vereine zum fälligen
Ver=
bandsſpiel. Obwohl die Poſtler beim Vorſpiel in Jugenheim
un=
terlagen, ſo muß doch das am Sonntag ſteigende Rückſpiel als
offen betrachtet werden, konnte doch die Poſtelf am letzten
Sonn=
tag gegen den Tabellendritten mit 1:1 abſchneiden.
Mörfelden — Polizei Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag um 14.30 Uhr treffen ſich beide
Mannſchaften zum Verbandsſpiel in Mörfelden. Das Vorſpiel
beider Mannſchaften endete (2:2) unentſchieden. Inzwiſchen hat
ſich aber das Kräfteverhältnis weſentlich zugunſten der Polizei
ausgewirkt. Die Polizei verfügt jetzt über eine einheitliche
Mann=
ſchaft, in der der Sturm zufriedenſtellend kombiniert, jedoch im
gegneriſchen Strafraum im entſcheidenden Moment noch die nötige
Durchſchlagskraft vermiſſen läßt. Die Mörfelder ſind nach
anfäng=
lichen Schwächeperioden zur guten Form aufgelaufen. Wir halten
den Ausgang für offen. Der Polizei=S.V. läßt einen Omnibus
laufen. Die Mitglieder werden um Begleitung der Mannſchaft
gebeten. Fahrpreis 50 Pfg. Abfahrt 12 Uhr Wache 24.
Sportvgg. 04 Arheilgen — FC. Egelsbach.
Arheilgen empfängt am kommenden Sonntag, nachmittag
2.30 Uhr, am Arheilger Mühlchen Gäſte aus Egelsbach. Das
Vor=
ſpiel endete bekanntlich 5:3 nach ſchönem Spiel für Arheilgen. Die
Vereinigungsleute kämpften inzwiſchen mit wechſelndem Erfolg,
allerdings mußte die Mannſchaft mitunter 4 bis 5 Erſatzleute
ein=
ſtellen, was wohl manchen Verluſtpunkt erklären kann. Egelsbach
dagegen ſchlägt ſich dieſes Jahr ſehr gut und hat nur durch viel
Pech in der Meiſterſchaft nichts mehr mitzuſprechen. Es dürfte
da=
her ein recht intereſſantes Spiel zu erwarten ſein.
SV. 1910 Weiterſtadt — Boruſſia Dornheim.
Kommenden Sonntag. 14.30 Uhr, empfängt SV. Weiterſtadt
Boruſſia Dornheim zum fälligen Verbandsrückſpiel. Obwohl die
Einheimiſchen für die verletzten Spieler Greifenſtein und Joh.
Becker Erſatz einſtellen muſſen, dürfte die Mannſchaft in der Lage
ſein, ihren Gegner zu bezwingen und die im Vorſpiel erlittene
Niederlage wettzumachen. Da Dornheim zurzeit über eine ſehr
ſpielſtarke Mannſchaft verfügt, müſſen die Einheimiſchen ſich ſehr
daranhalten, um Sieg und Punkte zu erzielen. Mit einem
ſpan=
nenden Spiel iſt daher zu rechnen. — 1. Jugend — Arheilgen,
13 Uhr. — Abends 8 Uhr im Vereinslokal bei Wirt Hamm
Mas=
kenball zugunſten der Erwerbsloſen des Vereins.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Trebur 1.
Mit großem Intereſſe erwartet man das am Sonntag
nach=
mittag 2.30 Uhr angeſetzte Spiel um den Titel des
Bezirks=
meiſters. Für die hieſige Elf iſt dieſes Treffen die letzte Chance,
denn ein verlorenes Spiel bedeutet Verzicht auf die Meiſterſchaft,
um die die Elf nun ſchon 3 Jahre kämpft. Die beiden
Mannſchaf=
ten werden, wie in der Vorſchau erwähnt, in ihren zurzeit
ſtärk=
ſten Aufſtellungen antreten, und es iſt nicht zuviel behauptet
wenn man ſagt, daß den Freunden des Lederballs ein faires,
raſ=
ſiges Spiel vorgeführt wird. Die Treburer Elf, die körperlich gut
disponiert iſt, verfügt über ein ballſicheres Schlußtrio, aus dem
beſonders der Schlußmann hervorſticht. Darmſtadt wußte
wäh=
rend der ganzen Serienſpiele durch ſeine konſtante Form zu
im=
ponieren. Wer am Sonntag die beſſeren Nerven hat, dürfte auch
das Spiel für ſich entſcheiden. Die Darmſtädter Elf wird
voraus=
ſichtlich in folgender Aufſtellung das Treffen beſtreiten: Pfleger;
A. Weicker, J. Schäfer; P. Schmidt. H. Schmidt. Trumpfheller:
E. Feldmann, Ph. Bernhard. O. Schäfer, H. Weicker, E. Porzel.
— Vorher 2. Mannſchaften.
Kraftſpork.
1886 Frankfurt — Darmſtadt 1910.
Am Sonntag müſſen die Hieſigen nach Frankfurt a. M.. um
gegen die dortige Athletik=Sportvereinigung 1886 den fälligen
Rückkampf auszutragen. Es dürfte dies für ſie die letzte
Gelegen=
heit ſein, gegen den derzeitigen Tabellenletzten, ihre Poſition zu
verbeſſern. Allerdings muß ſich die Mannſchaft auf härteſten
Widerſtand gfaßt machen, denn die Platzbeſitzer werden in
Anbe=
tracht ihrer Abſtiegsſorgen beſtimmt die Anſtrengungen
verdop=
peln. Intereſſenten können die Mannſchaft per Kraftwagen
be=
gleiten. (Fahrpreis 80 Pfg.) Abfahrt vorm. 8,30 Uhr ab
Hallen=
ſchwimmbad. Liſte zum Einzeichnen liegt heute von 20—22 Uhr in
der Turnhalle, Soderſtr. 30, auf.
2as 5. Frankfurker Sechskagerennen geſtarkei!
Mit dem Glockenſchlag 22 Uhr wurde geſtern abend das
5. Frankfurter 6=Tage=Rennen geſtartet. Bis zu den erſten
Wer=
tungsſpurts hatten ſich etwa 3500 Zuſchauer in der Feſthalle
ein=
gefunden. Es gab bereits einige ſchöne Jagden, nach denen ſich
Kroll=Maydorn, Charlier=Deneffe und Rauſch=Hürtgen an die
Spitze des Feldes ſetzten. Die vor dem Hauptrennen
ausgetrage=
nen Amateurrennen brachten recht lebhaften und ſpannenden
Sport.
Tiſchkennis=Welkmeiſterſchafken.
Bei den Tiſchtennis=Weltmeiſterſchaften in Prag begannen am
Donnerstag nach Erledigung des Wettbewerbs der Nationen die
eigentlichen Meiſterſchaftsſpiele. Die deutſchen Teilnehmer ſetzten
ſich mit Ausnahme Dr. Caro, der gegen den Oeſterreicher Kohn
verlor, auf der ganzen Linie erfolgreich durch. Hinſichtlich des
Swaythling=Pokals wurde entſchieden, daß die drei punktgleichen
Spitzenreiter des Klaſſements, Ungarn, Oeſterreich und die
Tſchechoſlowakei, noch ein Sonderturnier beſtreiten und dabei jeder
gegen jeden anzutreten hat. Deutſchland rangiert hinter Lettland
an fünfter Stelle und bleibt davon unberührt. Die
Nächſtplacier=
ten ſind Indien, England, Südſlawien, Litauen und Frankreich.
Bei den Einzelſvielen am Freitag in Prag kam Madjaroglou=
Dresden zu einem ſchönen Sieg in 3:1 Sätzen über den Südſlawen
Nemek. Nickelsburg=Berlin ſchlug den Tſchechen Grodnicki mit 3:2
Sätzen. Frau Haenſch wurde von der Weltmeiſterin Sipos mit
3:2 Sätzen geſchlagen. Ausgeſchieden iſt auch Frau Müller=Rüſter,
die gegen die Ungarin Frau Gal mit 2:3 unterlag.
Das Waſſerball=Spiel Rotweiß — Niederrad 04, das am
Donnerstag hätte ſtattfinden ſollen, wurde von SC. Niederrad
eine Stunde vor Spielbeginn wegen Spielererkrankung
tele=
phoniſch abgeſagt.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
eiladung
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Die Goldtheſaurierung in Frankreich.
Allgemeine Verſchlechkerung der wirkſchaflichen und währungskechniſchen Lage. — Die Rückwirkung auch
auf die franzöſiſche Bankwell. — Frankreich hälf am Goldſtandard feſt.
Jahresbericht der Bank von Frankreich.
Der Jähresbericht der Bank von Frankreich, den Gouverneur Moret
in der Generalverſammlung verlas, ſtellt die bedeutende Verſchlechterung
der wirtſchaftlichen und währungstechniſchen Lage während des
verfloſ=
ſenen Jahres feſt. Die Bank= und Währungskriſe habe in Wien ihren
Ue e en e e ere e ereit Se ieren e de iue
tiativen nicht zu urteilen, die verſucht werden, um der Kriſe abzuhelfen.
Es genügt aber, daran zu erinnern, daß jede wirtſchaftliche Tätigkeit
auf dem Kredit beruht. Die Achtung vor den Verpflichtungen iſt die
erſte Bedingung der Erhaltung des Vertrauens.‟ Der Bericht betont
weiterhin die Solidität des franzöſiſchen Franken, dem die
währungs=
techniſchen Beunruhigungen nichts hätten anhaben können. Der
Gold=
beſtand des franzöſiſchen Noteninſtituts ſei im vergangenen Jahre um
15 Milliarden Fr. angewachſen; die Guthaben an Deviſen hätten ſich
um drei Milliarden Fr. verringert.
Darauf geht der Bericht zu den Krediten der Bank von Frankreich
an die Reichsbank und die Bank von England über. Ueber den 100
Millionen Dollar=Kredit an die Reichsbank, an dem die Bank von
Frank=
reich mit 25 Millionen Dollar beteiligt iſt, heißt es: „Die Umſtände
haben bis zum heutigen Tag nicht erlaubt, dieſe Operation abzuwickeln,
der wir uns unſeres Erachtens nicht entziehen konnten.‟ Der Bericht
beſchäftigt ſich dann mit der allgemeinen Deviſenpolitik der Bank von
Frankreich. „Von 1926 bis 1928 habe die Bank auf Verlangen und auf
Gefahr des franzöſiſchen Staates hin bedeutende ausländiſche Guthaben
angeſammelt, um die Stabilität des Franken zu erhöhen. Die
Ab=
ſtoßung dieſer Guthaben ſei in der Folgezeit auf ernſte Schwierigkeiten
geſtoßen, da ſeit 1928 der Währungsſtand faſt immer für Frankreich
günſtig geweſen ſei. „Eine Abſtoßung der Guthaben wäre daher mit
einer beträchtlichen Goldzufuhr verbunden geweſen, was die durch die
natürliche Orientierung der internationalen Kapitalien bereits
hervor=
gerufene Goldſtrömung nach Frankreich noch verſtärkt haben würde.”
Nach wie vor könne die Bank nach ihrem eigenen Willen über alle
Auslandsguthaben verfügen. Sie ſei niemals in dieſer Hinſicht durch
ein Abkommen gebunden geweſen. Der Beſitz von 60 Millionen Pfund
Sterling im Augenblick der Pfundentwertung habe ihr einen Verluſt
von 2342 Millionen Fr. verurſacht, der mit Hilfe des Schatzamtes
abge=
tragen werden wird.
Zur Diskontpolitik erklärt die Bank von Frankreich, die Gründe,
warum ſie ſeinerzeit der Diskontpolitik der Federal Reſerve=Bank, die
den Satz bis auf 1,5 Prozent geſenkt habe, nicht gefolgt ſei. Es ſei nicht
im Intereſſe des Pariſer Platzes geweſen, daß die Bank ſich einer
Poli=
tik des billigen Geldes anſchloß, deren Nachteile ſchwerwiegender Natur
ſeien. Zudem liege der Geldſatz in Frankreich beträchtlich unter dem
der anderen Länder.
An der franzöſiſchen Bankwelt ſei die Kriſe natürlich nicht ſpurlos
vorübergegangen, die aber dank der Feſtigkeit des franzöſiſchen
Banken=
weſens auf einige vereinzelte Zuſammenbrüche beſchränkt blieb, die auf
Irrtümer oder bedauerliche Unvorſichtigkeit in der Geſchäftsführung
zu=
rückzuführen ſeien. Die Vertrauenskriſe habe im vergangenen Jahre
eine Erhöhung der Kreditoren des Inſtituts um 7—9 Milliarden auf
22—94 Milliarden Franken, eine Vermehrung des Notenumlaufs um
7 Milliarden auf 83 Milliarden Franken verurſacht, was auf die
Theſau=
rierungstendenzen des Publikums zurückzuführen ſei. Die wirtſchaftliche
Aktivität habe ſich im vergangenen Jahre verlangſamt. Der Indes der
induſtriellen Produktion ſei von 135 im November 1930 auf 115 im
No=
vember 1931 zurückgegangen. Die Kriſe, beſonders ſtark in der Metall=
und in der Textilinduſtrie, habe auf alle Produktionszweige
übergegrif=
fen. Die Zahl der in Tätigkeit befindlichen Hochöfen ſei im vergangenen
Jahre von 138 auf 90 zurückgegangen, die Stahlproduktion von 9 447000
To. auf 7880 000 To, die Kohlenproduktion von 55 Millionen auf 51
Millionen To. Die Einnahmen der Eiſenbahnen ſeien um 9,54 Proz.
geſunken. Die Handelsbilanz weiſe einen Einfuhrüberſchuß von 11 778
Mill. Fr. auf bei einem Rückgang des Geſamtvolumens um 22,7
Milliar=
den Franken. Zum Schluß betont der Bericht in ſehr energiſchen
Wor=
ten den unbedingten Willen der Bank, am Goldſtandard feſtzuhalten.
Ohne eine Gelegenheit vorübergehen zu laſſen, den Wunſch zur
Zuſam=
menarbeit des Noteninſtituts mit den ausländiſchen Märkten
auszudrük=
ken, habe die Bank jedoch genaueſtens jede Initiative vermieden, welche
die Währungsſicherheit des Franken in Gefahr hätte bringen können.
Sie habe jede Intervention von ſich gewieſen, die auf andere Ziele als
auf das geſicherte Funktionieren des Goldſtandards hinausgelaufen ſei.
Die fortſchreitende Liquidierung der künſtlichen Währungsregime, die
ſeit dem Kriege in Kraft geſetzt worden ſei, bedeute eine entſcheidende
Etappe auf dem Wege zur wirtſchaftlichen Wiedergeſundung. „Wir
be=
trachten, ſo ſchließt der Bericht, die Goldkonvertierbarkeit nicht als eine
veraltete Laſt, ſondern als eine notwendige Diſziplin. Wir ſehen in ihr
die einzig wirkſame Garantie für die Sicherheit der Kontrakte und der
Moral in den Transaktionen. Feſt entſchloſſen das freie Spiel des
Goldſtandards zu garantieren, verkünden wir unſeren unerſchütterlichen
Willen, dieſem Prinzip treu zu bleiben, dem die franzöſiſche und die
amerikaniſche Regierung in vollem Einvernehmen miteinander ihre
An=
hänglichkeit verſichert haben.”
die Golddecke der Bank von Frankreich.
Nach dem Wochenbericht der Bank von Frankreich iſt, wie Berliner
Blätter aus Paris melden, der Kapitalzufluß nach Frankreich und die
Rückkehr franzöſiſcher Kapitalien aus dem Ausland nach Frankreich
be=
trächtlich geſtiegen. Der Bericht erwähnt, daß der Goldbeſtand in
Fran=
ken um rund 15 Milliarden geſtiegen und die Golddeckung, die geſetzlich
35 v.H. betrage, von 53,0 v. H. auf 60,57 v. H. geſtiegen ſei.
* Bei der Goldverſchiffung von Amerika nach Frankreich aus
währungs= und reparationspolitiſchen Gründen, handelt es ſich,
wie in amerikaniſchen Finanzkreiſen verſichert wird, um
Ueber=
tragung von franzöſiſchem Gold, das lediglich der
Bundesreſerve=
bank zur Obhut übergeben war. Nach dem „Petit Pariſien” ſind
an Bord des Dampfers „Europa” geſtern wiederum 482 Barren
Gold und mit zwei anderen aus Amerika eingetroffenen Dampfern
ebenfalls größere Goldmengen in Cherbourg angekommen, und
zwar beträgt der Wert der drei Ladungen insgeſamt etwa eine
Milliarde Franken.
In amerikaniſchen Finanzkreiſen ſieht man dieſen Goldabzügen
mit Gleichmut zu denn in den Goldbeſtänden Amerikas, die heute
nahezu 4½ Milliarden Dollar betragen, hat man das Frankreich
gehörige Gold bereits einkalkuliert. Trotzdem verſuchte man
plötz=
lich größere Goldabrufe aus währungstechniſchen Gründen zu
ver=
meiden, namentlich um Störungen am Geldmarkt vorzubeugen.
Wenn nun trotzdem Frankreich, wie übrigens auch in geringerem
Umfange andere europäiſche Länder (England, Belgien, Holland)
namhafte Goldbeträge abruft, ſo wird das das finanzielle
Gleich=
gewicht in Amerika zwar nicht ſtören, kann aber für Europa und
namentlich für Frankreich dann unangenehme Folgen haben, wenn
Amerika plötzlich auf den Gedanken kommen ſollte, ſein finanzielles
Uebergewicht gegenüber den europäiſchen Staaten in die
Waag=
ſchale zu werfen. Frankreich ſpürt heute ſchon die
Zweiſchneidig=
keit einer abſoluten Goldtheſaurierung, es könnte die allgemeine
Finanzkriſe unter Umſtänden ſtärker zu fühlen bekommen als die
Staaten, die es jetzt mit ſeiner Goldanhäufung zu treffen hofft.
Berliner und Frankfurker
Die Auslandsbörſen.
Nachdem ſchon vorgeſtern abend unter Führung von Spezialwerten
eine kräftige Erholung eingetreten war, die teilweiſe zu neuen
Höchſt=
kurſen geführt hatte, blieb die Stimmung im geſtrigen Freiverkehr in
Berlin — trotz des ſchwächeren New York und der Unſicherheit an den
übrigen Auslandsbörſen — feſt. Das Geſchäft kam zwar ziemlich
früh=
zeitig in Gang, war im großen und ganzen aber nicht umfangreich, da
dem Markte wieder nur ſehr geringes Angebot zur Verfügung ſtand.
Mit lebhaftem Intereſſe wurden die politiſchen Ereigniſſe in Schanghai
zur Kentnis genommen. Das Intereſſe war für Aktien, und beſonders
für Spezialwerte wieder vorhanden. Während Banken, Schiffahrts= und
MMontanpapiere wieder vernachläſſigt lagen, zogen Elektro= und
Kali=
werte um 1—2 Prozent an. Beſonders die Elektronebenwerte waren
ſvieder lebhafter gefragt. Ueber 2 Prozent hinaus waren dann nur
Spe=
zialwerte unter Führung von Reichsbank und Farben gebeſſert. Aku
ge=
wannen zum Beiſpiel 3 Prozent, Chade etwa 4 Mark und
Reichsbank=
anteile ſelbſt etwa 4 Prozent. Auch am Pfandbriefmarkt war die
Ten=
denz freundlich, ohne daß jedoch die Goldpfandbriefe weſentliche
Kurs=
veränderungen erfuhren. Komunglobligationen begegneten dageg?i
wieder ſtärkerem Intereſſe und waren erneut zirka 1 Prozent gebeſſert.
Auch die Reichsſchuldbücher waren zirka 0.5 Prozent höher als geſtern,
ebenſo wurden deutſche Anleihen zu gebeſſerten Kurſen umgeſetzt.
Ber=
liner Verkehrsanleihe und Reichspoſtſchätze wurden auf letzter Baſis
ge=
ſucht, Reichsbahnvorzugsaktien und Farbenbonds gewannen zirka 1
Pro=
zent: Arbed=Bonds waren dagegen vernachläſſigt.
Eine leichte Realiſationsneigung in den Mittagsſtunden war ſchnell
überwunden und der feſte Grundton kam nachmittags wieder zum
Durch=
bruch. Die Kurſe erfuhren zwar im allgemeinen gegen den Vormittag
keine größeren Veränderungen mehr, man hörte aber doch überwiegend
Geldkurſe, und der Bedarf konnte mit dem vorhandenen Material nicht
immer befriedigt werden. Dieſe Feſtigkeit iſt um ſo bemerkenswerter,
als ſeitens der Regierung und der Reichsbank die geſtern umlaufenden
Gerüchte über eine eventuelle Reorganiſierung der Währung als
ten=
denziös bezeichnet wurden, und man erklärt hatte, auch nur den
gering=
ſten Inflationsverſuch energiſch zu unterbinden. Spezialwerte,
beſon=
ders die Elektronebenwerte und Chadeaktien, waren auf feſte Züricher
Meldungen ſogar erneut höher; nur Siemens litten etwas unter der
Unſicherheit über den zu erwartenden Bericht aus der Aufſichtsrats=
Lune, l üiber die. — eu en. Fnſtktuts numehr, dicht bevorſtehe.
Ueber die neuen Pläne der Regierung laufen verſchiedene Verſionen
um. von denen die einer Zuſammenfaſſung der Reichsbeteiligungen der
Danat=, Dresdener= und Schröder=Bank, Bremen, mittels einer
Treu=
handgeſellſchaft die größte Wahrſcheinlichkeit hat. Auch Schultheiß
ge=
wannen zirka 2 Prozent da die Exekutionsverkäufe der letzten Tage nun=
mehr anſcheinend zum Stillſtand gekommen ſind. Erwähnenswert wäre
noch die etwas ſchwächere Haltung der Svenska=Aktien und der Arbed=
Bonds.
Am Geldmarkt machte ſich wider Erwarten geſtern doch noch größerer
Bedarf bemerkbar, was wohl damit zuſammenhängt, daß der Ultimo
mit dem Wochenende zuſammenfällt. Der Tagesgeldſatz zog daher auf
7,75 Prozent für erſte Firmen und auf 8 Prozent für die anderen in
der unteren Grenze an. Die übrigen Sätze waren unverändert, doch
konnte man in Privatdiskonten umfangreicheres Angebot feſtſtellen.
Der Frankfurter Telephonverkehr zeigte geſtern wieder ſehr
ſtarke Kursſteigerungen. Die feſte Stimmung wird im weſentlichen durch
die Hoffuungen auf eine Wiedereröffnung der Börſe genährt. Einen
günſtigen Eindruck hinterließ auch die Verlängerung des
Rediskontkre=
dits der Bank von Frankreich. Daneben machte ſich einige
Material=
rnadpheit bemerkbar, ſo daß an den Hauptmärkten ſich Kursſteigerungen
um 2—3 Prozent ergaben. Beſonders befeſtigt waren wieder Reichsbank,
die nunmehr weſentlich über Pari ſtehen. Am Rentenmarkt war die
Stimmung gleichfalls freundlich. 8prozentige Pfandbriefe 1 Prozent
höher, Liquidationspfandbriefe blieben vernachläſſigt. Starkes Intereſſe
zeigte ſich für die Kommunglobligationen der Oypothekenbanken, die bei
ziemlich großen Umſätzen 2 Prozent anzogen. Tagesgeld infolge
Ultimos weiter verknappt bei 7,5 Prozent.
Die Tendenz der Londoner Börſe war bei etwas lebhafterem
Geſchäft ſchwächer. Britiſche Staatspapiere und internationale Werte
hatten ruhiges Geſchäft, dagegen bröckelten Minenaktien und Oelanteile
ab. Die Stimmung war nach der weiteren Abſchwächung zum Schluſſe
etwas entſpannt; ſie blieb aber doch ziemlich unſicher. Britiſche
Staats=
papiere lagen weiter ſchwach.
An der Pariſer Börſe erfolgten vereinzelt Poſitionslöſungen,
die Berufsſpekulation hielt ſich vollkommen zurück, und die Kurſe lagen
durchweg unter vorgeſtern.
Auch die Brüſſeler Börſe verkehrte in ſchwächerer Haltung,
wobei die Umſätze verhältnismäßig gering waren.
Im Verlaufe der Amſterdamer Börſe ergaben ſich keine
größeren Veränderungen; die Kurſe konnten ſich auf ermäßigtem Niveau
behaupten. Deutſche Werte lagen nicht einheitlich, aber eher ſchwächer.
Wien eröffnete auf Deckungen zwar etwas feſter, doch trat im
Verlauf völlige Stagnation ein.
Die New Yorker Börſe eröffnete in ſchwächerer Haltung, da
ſich immer noch keine Anzeichen für eine Beſſerung der internationalen
Lage zeigen.
An den internationalen Debiſenmärkten war das
Geſchäft am Nachnittag bei kaum veränderten Kurſen ſehr ruhig; die
Reichsmark konnte ſich wieder befeſtigen und zog in Amſterdam auf
58,76½, in Zürich auf 121,320, in New York auf B,65 und in London
auf 14,621 an. Das Pfund blieb völlig unverändert mit 3,463ſg gegen
den Dollar, 8,59½ gegen den Gulden, 17,73½ gegen Zürich und 87.90
gegen Paris. Der Yen tendierte ſchwächer, auch Madrid war leichter,
dagegen blieben Schanghai unverändert. Stockholm und Oslo konnten
leicht anziehen, Kopenhagen war knapp behauptet.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 29. Januar 1932.
Helſingfors
Wien.
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
Brief
35.44
82.13
1.501
0.259
7.477
13.31.
5.305
14.94
3.654
1752
65,82
111.61
81.08
2,523
42.06
Weitere Einſchränkung des Deviſenhandels.
Die Reichsbank hat It „F. Z.” ſoeben den Banken Anweiſung
ge=
geben, den bisherigen Uſancenhandel (Tauſch ausländiſcher Valuten
untereinander) einzuſtellen, womit die letzten Reſte eines freien
Deviſen=
handels beſeitigt werden, nachdem der freie Handel von Deviſen gegen
Reichsmark ebenſo wie der Handel auf Termin ſchon ſeit längerem
ver=
boten ſind. Uſancengeſchäfte reſultierten nach dem Erlaß der
Debiſen=
verorduung vor allem noch aus zwei Quellen, der internationalen
Arbi=
trage und dem Geſchäft mit ſolchen inländiſchen Firmen, denen von der
Neichsbank gewiſſe Deviſenkontingente zur freien Verfügung zugebilligt
worden ſind. Die Reichsbank begründet die neue Verſchärfung damit
daß ſie auch dieſe Bezirke des Deviſengeſchäftes, die zum großen Teil
einen ſpekulativen Charakter tragen, kontrollieren müſſe, daß ſie ferner
nicht Deviſen für Differenzen zur Verfügung ſtellen wolle, die aus dem
Uſancenhandel erwachſen könnten. Um große Beträge dürfte es ſich
da=
bei wohl ſelten gehandelt haben. Außerdem iſt ſie der Anſicht, daß
in=
folge des Ufancenhandels manche Firmen weniger gangbare und der
Reichsbank uicht ſehr angenehme Deviſen zur Ablieferung brachten,
während ſie die Hauptvaluten für ſich behielten, ſei es auch nur in
An=
rechnungen auf den ihnen zugebilligten Betriebsmittelfonds.
die Jahresabſchlüſſe der Siemens=Geſellſchaften.
Die zur Beſchlußfaſſung über den Jahresabſchluß für 1930/31 ein= Sitzung des Aufſichtsrats der Siemens u. Halske A.G. fand;
am 29. Januar 1932 ſtatt, nachdem tags vorher die dem gleichen Zwel!
beſtimmte Sitzung des Aufſichtsrates der Siemens=Schuckertwerke A.g.
abgehalten worden war. Bei der Siemens=Schuckertwerke A.G beträgst
der Rohüberſchuß 22 547 401 RM. (i. V. 32 868 395 RM.). Unter
Hinzu=
ziehung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr von 608 564 RM. (230 35E
RM.) ergeben ſich auf der Habenſeite der Gewinn= und Verluſtrechnung
23 155 965 RM. (34 098 745) Auf der Sollſeite werden ausgewieſen fürs
Anleihezinſen 4 841 541 RM. (5 484 912), Abſchreibungen auf Gebäude
1012 208 RM (1900 005), geſetzliche ſoziale Leiſtungen 7 780 920 RM.
(8 792 858), freiwillige ſoziale Leiſtungen 9 521 295 RM. (8 094 319),
Reingewinn — (9 826 649) RM. Die Bilanz ſchließt alſo ohne Gewinm
und Verluſt ab.
In der Aufſichtsratsſitzung wurde mitgeteilt, daß der erhebliche=
Verluſt des Geſchäftsjahres durch ſtille Reſerven gedeckt worden iſt, ſw
daß er in der Bilanz nicht zum Ausdruck kommt. Der Vorſitzende
brachte=
zur Kenntnis, daß die ſtellvertretenden Mitglieder des Vorſtandes, Dr.
Ing. G. Faßnacht und Dr.=Ing. H. Tonnemacher aus dem
Vorſtand=
ausſcheiden. Die Ernennung von Dr.=Ing. K. Rißmüller zum
ſtellver=
tretenden Vorſtandsmitglied wurde genehmigt.
Bei der Siemens und Halske A.G verbleibt nach Abzug von RM.,
13 372 061 (12 311 941) für Anleihezinſen, von 41 160 (809 055) RM.
für Abſchreibungen auf Gebäude, von 4 931 185 (5 345 239) RM. für
ge=
ſetzliche ſoziale Leiſtungen und von 4 195 158 (4 066 027) RM. für
frei=
willige ſoziale Leiſtungen ein Reingewinn von 11 073 748 (16 401 62/
Reichsmark.
Der A.R. beſchloß, der auf den 29. Februar einzuberufenden G.V.
die Ausſchüttung einer Dividende von 9 Prozent auf das dividenden
berechtigte Kapital gleich 8 608 091 RM. (14 Prozent — 13 38258).
gemäß 8 36 der Satzung Auszahlung von 255 074 (i. V. 560 148) RM.
an den Aufſichtsrat und Vortrag von 2 215 583 (2 458 886) RM. auf neie
Rechnung vorzuſchlagen. — Bei der Geſellſchaft iſt ebenſo wie im
Vo=
jahre eine Zuweiſung zur Sonderrücklage nicht beantragt.
Der A.R. genehmigte die Ernennung des Herrn Dr.=Ing. R.
Schwenn zum ſtellvertretenden Vorſtandsmitglied als Nachfolger des
Herrn Dr.=Ing. H. von Buol; der am 1. März d. J. den Vorſitz im
Vorſtand der Siemens u. Halske A.G, übernimmt.
wirtſchaftliche Rundſchau.
94 Prozent Gläubigerzuſtimmung zum Brennaborvergleich. In den1
gerichtlichen Vergleichsverfahren der Offenen Handelsgeſellſchaft Gebr.
Reichſtein Brennaborwerke wurde Freitag mittag die Geſamthöhe der
Forderungen mit 10 823 543 RM. feſtgeſtellt. Davon ſtimmten Gläubiger
mit zuſammen 10 142 700 RM. für den Vergleichsvorſchlag und 680 84B
RM. dagegen. Von 650 Kleingläubigern von Forderungen bis zu 5000
RM. ſtimmten 425 für den Vergleichsvorſchlag und 225 dagegen. Vom
den übrigen Gläubigern mit Forderungen über 500 RM. ſtimmten
da=
für 354, dagegen 137. Demnach iſt auch zahlenmäßig die geſetzlich
erfok=
derliche Mehrheit zu der Annahme des Vergleichsvorſchlages über
ſchritten.
Meiſenheim—Schmeißbacher Mälzerei A. G., Mannheim. Die ord.
Generalverſammlung am 13. Februar, der der Abſchluß per 31. Auguſt”
1931 zur Genehmigung vorgelegt wird, ſoll ferner ihre Genehmigung
zu einer ſteuerlich bedingten nachträglichen Aenderung der Bilanzen für
die Geſchäftsjahre 1926/27 bis 1929/30 erteilen. Für die letzten drei
Jahre werden 8 Prozent Dividende verteilt.
Metallhandelsfirma Aron Hirſch u. Sohn wird A.G. Die
Umbſ=
dungspläne dieſer führenden Metallhandelsfirma haben nunmehr grei
hare Geſtalt angenommen. Es wird vorausſichtlich zur Fortführun
der laufenden Geſchäfte und Verträge eine A.G. unter der Firma Metaoll
und Erz Aron Hirſch u. Sohn A.G. gegründet werden. Endgüllige
Beſchlüſſe ſind noch zu erwarten. Jedenfalls iſt damit zu rechnen, daß
ſich die Lage bei dem Unternehmen in den nächſten Tagen gültig klären
wird.
Der dritte Freiburger Weinmarkt. Der diesjährige Freiburger Weit
markt wird am Mittwoch, 16. Februar, im Kornhausſaal ſtattfinhel,
Die Winzer des Kaiſerſtuhls, des Breisgaues und des Markgräflerc
des, ſowie anderer Weinbaugebiete werden auf Grund der ſchon 1
vorliegenden Aumeldungen auch in dieſem Jahre bemerkenswerte So
ten ihres Herbſterträgniſſes zum Kauf anbieten. Der 1931er hat ſ
wider Erwarten ſchön und ſauber entwickelt, ſo daß dem Verbrauch bei
zeitgemäß billigen Preiſen die Möglichkeit vorteilhafter Eindeckung
geben iſt. Daneben werden wieder wie üblich bekannte Winzerfirmen deu
Nachweis erbringen, daß auch das Jahr 1931 ſchöne Spitzenweine
hei=
vorgebracht hat.
Metallnokierungen.
u.N
Fune 1a
hri zu
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwitffenſchaff,
Metalltechnik‟. Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metallwiſe
ſenſchaft, Metalltechnik” ſtellte ſich am 27. Januar 1932 auf 59,2 gegen
59, am 20. Januar 1932 (Durchſchnitt 1909—13: 100), fiel alſo um 08
Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom
27. Januar 1932 folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 52,8 (530)
Blei 64,8 (67,2), Zink 43,1 (44,1), Zinn 57,0 (56,4), Aluminium 1111
(111,1), Nickel 107,7 (107,7), Antimon 76,2 (76,2).
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 29.
Iſ=
nuar ſtellten ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg,
Bre=
men oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 70,25 RM. — die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
vel=
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für, prompte Lieferung und
Be=
zahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium. 98 und 90
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 164 RM.
Reinnickel. 98 bis 99 Prozent auf 350 RM., Antimon=Regulus auf
50—52 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 40—44,50 RM., Platin
5,80 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 29. Januar ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 55 (57), Februar 54,50 (54,75) März 5450
(55,50) April 55.50 (55,75), Mai 56 (56,25). Juni 56,25 (50)
Juli 57 (57.50), Auguſt 57,50 (57,75) September (58,25 (5825
Oktober 58,50 (59) November 58,75 (59 50). Dezember 5950
(59,75). Tendenz: ſchwach. Für Blei: Januar 19,50 (20.2)
Februar 19,75 (20) März 19,75 (20.50), April 20 (21,25), Mas
20,50 (21 75). Juni 20,50 (22.50), Juli 21 (23), Auguſt 225
(22,75), September 22,50 (23), Oktober November, Dezember 22
(23,50). Tendenz: luſtlos. Für Zink: Januar 19 (20.25),
bruar 19 75 (20) März 20 (20,50), April 20.25 (21) Mai 20,75
(21,75). Juni 21,50 (22.25). Juli 21,75 (23), Auguſt 22,50 (23,500
September 23 (24) Oktober 23,25 (24,50), November 23,50 (25),
Dezember 24 (25,25). Tendenz: abgeſchwächt. — Die erſten Zahlf”
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Vor Wiederaufnahme des Wertpapier=Börſenverkehrs in
Frankfurt a. M. werden die Anteilſcheine zu 4,5prozentigen
Liqui=
dations=Pfandbriefen Em. 1 der Hypothekenbank in Hamburg,
ausſchließlich Ratenſchein Nr. 2 und 3. an der hieſigen Börſe
ge=
handelt und notiert.
Die Badiſche Metallwarenfabrik A.=G. i L. Pforzheim, weiſt
für 1930/31 einen Verluſtſaldo von 273 560 RM. aus, ſo daß eine
ſchließlich des Vorjahresvortrages ein Geſamtverluſt von 480700
RM. entſtand.
Die Verhandlungen des Weſtdeutſchen Zementverbandes zwel=
Verlängerung des Verbandes ſind auf den 30. und 31.
Janua=
feſtgeſetzt.
Die Perſil=Firma Henkel in Düſſeldorf hat in der Schweß
eine neue Tochtergeſellſchaft, die Henkel=Perſilwerke A.=G. Prab
teln bei Baſel gegründet, mit einem A.=K. von 2 Mill. Sfr.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 29. Januar 1932 Iu.
eine Unze Feingold 119 fh 7 d — 87.1164 RM., für ein Gramſt.
Feingold demnach 46,1363 pence — 2.,80086 RM.
Die Bank von England hat auch geſtern ihren Diskontſatz !0e
verändert auf 6 Prozent belaſſen.
Die Abſtimmung der Textilarbeiter in Blackburn über Arbeils”
einſtellung als Proteſt gegen die Einführung des „Mehr=
Wel=
ſtühle=per=Weber=Syſtems” durch einige Fabriken hat 1664
Stimmen für einen Streik ergeben, während nur 1908 dagegen
ſtimmten. Sollten die Arbeitgeber ſich nicht bereit finden das
alte Abkommen weiterhin beſtehen zu laſſen, ſo wird der Strei,
der 25 000 Arbeiter betrifft, am Samstag in Kraft treten.
Samstag, 30. Januar 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 30 — Seite 13
*
Copyright by: Carl Daucker Verlag, Berlin W62 Roman von Franz Roswalt
Haußuer hatte keine Ahnung, ob er ſich von ſeinen
Freun=
tt verabſchiedet hatte oder ob er einfach davongelaufen war.
ine Minute ſpäter fchon ſtand er eingekeilt in einen
Men=
hirahaufen, der ſich immer noch nicht darüber beruhigen
mrite, daß Prelude als erſter durchs Ziel gegangen war. Ein
ſer Maun, ſchwitzend vor Aufregung, die Melone im Nacken,
ſuceſtierte: „Se haben Sonnengott gedopt, die Brüder, was
Ihnen ſage!”
Natürlich fand ſich ſofort jemand, der ihm widerſprach. Ein
ſäßlicher Herr mit Kneifer, der beſtimmt die Woche über tren
nd brav in ſeiner Buchhaltung ſaß und Konten führte,
ver=
ſnr delte ſich in den Anwalt des Jockeys. „Wenn ich die Peitſche
nliere, iſt das eben Pech, da kann man nix machen, mein
ſeber!“
Ser Dicke ſchoß herum: „Seit wann reiten Sie deun mit? Sie
ſiffens ja wiſſen, natürlich! Aber ſo iſt es eben, auf unſerem
ſuckel machen ſe die Geſchäfte und dann verteidigen wir ſe
unh noch, wir ſind ja ſo geduldig!“
„Menſch, hier is in Sechſer, denn haſte noch was verdient!“
jemand anzüglich; der Dicke ſah nämlich ganz ſo aus, als
er fünf Mark auf Platz riskiert hatte, je kleiner der Einſatz,
ſto größer die Aufregung.
In dieſem Augenblick hatte Haußuer ſich durch die
ſtreiten=
m Partner geſchoben, was ging ihn das alles an, er mußte
müber zu der Loge, in der er Pera geſehen hatte; Prelude hatte
ſiegt, er hatte noch ein uneingelöſtes Ticket in der Taſche, wenn
Zeit gehabt hätte, würde er es dem Dicken geſchenkt haben,
n ihm entgeiſtert nachſah — ihn einfach beiſeite zu ſchieben,
us ſollte denn das heißen?
Haußner ſah Pera am Arm ihres Begleiters davon gehen,
edanken jagten wirr durch ſein Hirn. Bis zuletzt hatte er
ge=
fft, ja tatſächlich gehofft, daß es ein Irrtum ſei, daß ſie es
grnicht wäre. Dann wäre er eben wieder zu Pleß
zurückge=
hrt, hätte ſich entſchuldigt, alles wäre erledigt geweſen.
Aber es war wirklich Pera, er ging ein paar Schritte dicht
ſier ihr her, hörte ihr Lachen, ohne verſtehen zu können, was
prach, dann entzog ſie eine Menſchengruppe ſeinen Augen,
ſchaffte ſich rückſichtslos Platz, fand ſie wieder — ja, es war
ra, die ihn nach ſeiner tollen Fahrt in Monte Carlo aus der
earre langer einſamer Jahre erlöſt hatte — Haußner war noch
ing; zu jung, um zu reſignieren, er glaubte noch an
phan=
ſtiſche Möglichkeiten, er konnte noch hoffen! — es war
un=
pglich, Pera jetzt gehen zu laſſen, vielleicht ſah er ſie niemals
ſteder. Sie war in Berlin, ſie war in ſeiner Nähe, er mußte
ſprechen, ſie konnte nicht ſo ſchlecht zu ihm ſein, ſie hatte ja
er keinen Grund dazu; er mußte wiſſen, was ſie dazu be=
Nachdruck verboten
ſtimmt hatte, ohne Wort, ohne Abſchied von ihm zu gehen. Er
mußte ſie heute noch ſprechen und wenn es auch nur für eine
flüchtige Minute war!
Als er ſoweit klar gedacht hatte, fühlte er ſich wie von
einer drückenden Laſt befreit. Er wußte nun, was er zu tun
hatte. Peras Begleiter winkte draußen eine Taxe heran, Haußuer
härte Grüc, gleich dahinter rückte die nächſte vor. „Fahren Sie
dem anderen Wagen nach!” befahl er dem Cbauffeur, „ſehen
Sie zu, daß Sie ihn nicht aus den Augen verlieren!“
Der Mann am Steuer nickte und fuhr mit ihm davon.
Immer im Abſtand von zehn Metern fuhr der anderen Wagen
vor ihnen her, die Chaufſee war ziemlich belebt, ſo daß es nicht
ſchwer war, ihr zu folgen, r konnte nicht ſehr ſchnell fahren
und mußte an Straßenkreuzungen oft ganz abſtoppen. Haußner
riß den Hut vom Kopf und lehnte ſich erſchöpft zurück. Er ſpürte
eine Schwäche, eine tiefe Erregung wie noch nie in feinem
Leben. Vielleicht war es beſſer, jetzt noch umzukehren oder die
Verfolgung aufzugeben, warum überhaupt das alles? Er kam
in Verſuchung, gegen die Scheibe zu klopfen und halten zu
laſſen, aber die erhobene Hand führte die Bewegung nicht aus.
Ich kann ſie nicht einfach aufgeben! dachte er und fuhr mit
ge=
ſchloſſenen Augen in ſein Schickſal.
Vor einem Hotel am Bahnhof Zo verließ ſie mit ihrem
Begleiter das Auto. Kurz danach betrat Haußner die
Hotel=
halle. Er ſetzte ſich in einen Seſſel und war feſtentſchloſſen,
wenn es ſein mußte, die Nacht hindurch auf ſie zu warten,
Etwa eine Viertelſtunde verging, dann kehrte der Herr, der mit
ihr auf der Rennbahn geweſen war, zurück, ließ ſich vom
Por=
tier einige Briefe aushändigen und begab ſich ins
Hotelreſtau=
rant. „Ihr Mann!” ſchoß es Haußner durch den Kopf. Dieſer
blaſſe, etwas verlebte Herr mit dem Monokel im Auge und dem
bis auf’s letzte eleganten Anzug war vermutlich ihr Mann;
trotzdem mußte er ſie ſprechen. Sie ſelbſt nur konnte ihm jede
Hoffnung nehmen. Sie ſelbſt ſollte ihn eiskalt und fühllos für
alle Zukunft machen. Er lachte bitter vor ſich hin. Das war das
Ende eines ſchönen Traumes, man würde heute abend allein
in ſeiner Bude ſitzen, verſuchen, ein techniſches Buch zu leſen
und zu vergeſſen. Aber der Teufel ſollte ſich jetzt mit
Abgas=
turbinen befaſſen, er konnte nicht mehr, er wollte nicht mehr
allein ſein, er ſehnte ſich nach einer einzigen Stunde mit ihr —
einer elenden kurzen Stunde nur oder wenigſtens ein paar
Minuten, einen Augenblick!
„Pera” Verzeihung
.!‟ Er ſtand neben ihr in der Halle.
Er ſah, daß ſie erblaßte, in grauſam nüchterner Klarheit
empfand er, wie ſinnlos ſein Beginnen war. Wenn ſie ſelbſt ihn
nicht wiederſehen wollte, wie konnte er ſich ihr aufdrängen? Er
hatte ja gar kein Recht auf ſie. In dieſem Augenblick gab ſie
ihm die Hand und ſagte, als ſei es das Selbſtverſtändlichſte von
der Welt, daß ſie ſich hier trafen:
„Wie freue ich mich, Herr Haußuer!” Währenodeſſen ging
ihr Blick hinüber zur Glastür, die ins Reſtaurant führte. In
der Tür ſtand der Herr mit dem Monokel.
Haußuer verſtand. „Pera, ich muß Sie wiederſehen, wann,
morgen?‟ Er brachte das Du nicht über die Lippen.
Sie winkte dem anderen zu und ſagte leiſe zu Haußuer:
„Heute! Um elf vor dem Hotel!"
Sie grüßte ihn, und jeder Uineingeweihte mußte ſie für
Reiſebekannte halten, die ſich zufällig wiedergeſehen hatten.
Haußner irrte den Abeno planlos herum, ging in ein Kino
und hätte nachher nicht ſagen können, was er geſehen hatte,
dann ſtreifte er durch den Tiergarten, bis er wieder vor dem
Hotel ſtand; es war immer noch eine Stunde zu früh. Sie
kommt gar nicht! ſagte er ſich, um ſich darauf vorzubereiten, als
er ſich todmüde auf eine regennaſſe Bauk ſetzte, es gab ſo viele
Gründe dafür, daß ſie nicht kam und kaum einen, daß ſie die
Verabredung hielt. War das überhaupt eine Verabredung?!
Kurz nach elf Uhr trat Pera aus dem Hoteleingang und ſah
ſich um.
Sie gingen langſam die Budapeſter Straße hinunter, die
Lich=
ter der Automobile zuckten hin und her wie flammende Augen.
Haußner ſagte gepreßt: „Pera, Sie glauben jetzt, ich dränge
mich Ihnen auf — ich will nur eine Erklärung, warum ſind Sie
damals ohne ein Wort an mich aus Monte Carlo abgereiſt —
habe ich Sie irgendwie verletzt oder mußte es aus einem anderen
Grund ſein — oder ſind Sie verheiratet?!“
Sie blieb ſtehen. „Will! Du mußt dich nicht bei mir
entſchul=
digen, ich muß es bei dir! Ich habe oft an dich gedacht. Aber wir
können uns in Zukunft nicht mehr ſehen, glaube mir, es geht
nicht!”
„Du biſt verheiratet?” fragte er bitter.
„Ja. Du haſt meinen Mann heute geſehen, Will!” Und nach
einer Pauſe: „Wirſt du mich jetzt ins Hotel zurückbegleiten?"
Er kehrte wortlos um. Die Lichter des Hotels blinkten durch
regenſchweres Laub, es war eine Nacht, die an den Herbſt mahnte,
trotzdem die Bäume noch friſche grüne Blätter trugen.
Als er ihr zum Abſchied die Hand küßte, ſagte ſie plötzlich,
als raffe ſie ſich auf: „Will, verzeih mir, was ich vorhin ſagte.
Wir müſſen uns wiederſehen, ich muß dich in meiner Nähe wiſſen,
morgen, jeden Tag! Du ſollſt, alles erfahren, du verläßt mich
nicht, nein?!"
Er ſtarrte ſie wie ein fremdes Weſen an, als begreife er
nicht, er erſchrak über die Leidenſchaft, die in ihrer Stimme
zit=
terte. Was mußte ſie erlebt haben?! Er begriff, ſie trug ein
Schick=
ſal, noch wußte er nicht welches, aber er war bereit, ihr alles
Schwere abzunehmen, jede Bürde, mochte ſie ihn tauſendmal
drücken!
Sie konnten ſich jetzt nicht entſchließen, auseinanderzugehen,
Pera war wie verwandelt, ſie war ein Menſch, ein unglücklicher,
hilfsbedürftiger Menſch, der ihn ſuchte, der ſich an ihn klammerte.
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Seite 14 — Nr. 30
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 30. Januar 1932
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Heute Samstag
Er. Bunter Abend • Preis-Tanzen
Sonniag ab 8 Uhr
Karnevalsfeier • Tanz
in sämtlich stimmungsvoll dekor
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Wildessen, Rehragout, Kartoffelklöße,
Dessert 0.90, gesp. Rehrücken,
Reh-
keule, Hasenbraten.
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Samstag und Sonntag
— ab 8 Uhr —
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und Natur=Weine.
2r Heute und folgende Tage Des anhaltenden
Erfolges wegen ver-
längern wir bis einschl.
Montag das große hi-
storiscne Gemälde aus
Preußens schwerster
Zeit- Heute und folgende Tage Hermann Thimig
in dem humorvollen Tonfilm-Lustspiel
Mein Freund
der Millionär In Neuaufführung
HARRV PIEL
Der König der Sensationsdarsteller
in dem unerhört spannenden Großflm
Schatten der Regie: Hans Behrend
Hermann Thimig, der bekannte
und beliebte Darsteller aus der „ Privat-
sekretärin” in einer prachtvollen Rolle
als Hans der Pechvogel, der Schlemihl
und Tolpatsch, der zuerst am Glück
vorbeistolpert — bis er es endlich
festhält.
Im Ton-Beiprogramm=
Die Militär-Groteske
Liebesabentener in Arabien
und die neueste Ufa-Woche. WEeuER
KRAuSS
Au
Eines Volkes Schicksalswende
Es wird gebeten, nach Möglichkeit
die Anfangszeiten zu beachten
Jugendliche haben Zutritt. Unterwelt
Regie: Harry Piel
In weiteren Hauptrollen:
Dary Holm, Elisab. Pinaieff,
Hans Junkermann u. a.
Vom Bankeinbruch bis zur geheimen
Falltür, enthält der Film alles, was
Hochspannung zu er-
zeugen geeignet ist.
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Ousits Oumntne
Samstag und Sonntag
ab ½9 Uhr
KONZERT
ab 10 Uhr
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Mittwochs, Samstags und Sonntags nachts geöffnet.
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Heute „Mekzelsuppe mit Konger!”
Sonntag Konzert
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Achtung — Achtung!
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Geistes-
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Karnevalistisches Konzert mit Tanz
Heute Samstag durchgehend geöffnet. Eintritt trei. (1766
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Samstag und Sonntag,
Nachts geöffnet
Samstag u. Sundag, den 30. 1. 32.
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Dogibts in Schwoademage ganz famos
mit de Lewerworſcht is ach woas los
die Blutworſcht voller Griewe
drum tun mermol zum Friedel ſchiwe;
e Brotworſcht aibts, die is Rieſegroß
ach Schweinepeffer une ſauwer Soos,
es Wellfleiſch is ſchee goar unmoager,
wvoas de tvoaß, des gibt en Schloager,
Es ladet ſreundlichſt ein
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Sonntag, 31. 1.
Traiſa, ab 4uhr Tanz.
ab 8 Uhr karuevaliſtiſche Beranſtaltung
im goldenen Löwen.
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Samstag u. Sonntags
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Samstag und Sonntag
Lumpe=Owend
Stimmung
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Samstag, den 30. und Sonntag, den 31. Januar
Großes karnevalistisches (174
Konzerti Vokohama
Ersles Reinbeimer Ton-Film-Thealer-
Samstag, 30. und Sonntag, 31. Januar 1932
Der grosse Ufa-Ton-Film
Der unsterbliche Lump
Ein musikalisches Volksstück aus denAlpen.
Es ist die zu Herzen gehende Geschichte einer großen
frend- u. leidvollen Liebe. Es ist ein echtes Volksstück
aus den herrlichen Alpenländern, durchwoben von schönsten
Kolksliedern, von den Klängen jauchzender Jodler. von
Spiel, Gesang und Tanz. Es ist ein mitreißendes Werk
das durch die geniale Erändung des Tonflms echtes
un-
mittelbarstes Leben und Erleben wiedergibt.
Hauptrollen, Liane Haid, Gustav Fröhlich, Adalbert v.
Schlettow und Weiß Ferdl.
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Sonntag nachmittag ½3 Uhr, Jugendvorstellung.
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Oeffentliche Akademiſche Kundgebung
der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt
„Rüstungsaussleich!
Großes Haus des Heſſiſchen Landestheaters
Sonntag, den 31. Januar 1932, 11.00 Uhr vormittags
Referent: Generalleutnant a. D. von Metzsch
Karten in beſchränkter Anzahl an der Theaterkaſſe. Unkoſtenbeitrag 30 Pſ9-
Die deutſchbewußte Bevölkerung wird gebeten, durch zahlreiches Sie
ſcheinen der Kundgebung einen machtvollen Ausdruck zu gebe‟.
Studentenſchaft.
Rekior und Senat
Die Kundgebung wird gleichzeitig in die Oito Berndi=Halle?"
(1746
Techniſchen Hochſchule übertragen. Der Eintritt iſt frei.