Einzelnummer 15. Pfenwige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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hlich 2maligem Erſcheinen vom I. Dezember
ſia mber 2.18 Reichemark und 22. Pfennig
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Franfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshaupiſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Orlginal=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 352 Sonntag, den 20. Dezember 1931. 194. Jahrgang
2I mm breite Zelle im Krelſe Darmſiadt 25 Reichspfg
Finanz=Anzelgen 40 Reſchepfg. Rellameszelle (92 mm
brett 2 Reichsmark Anzelgen von auswärts 40 Reſchspig.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Reichsmari. Alle Preiſe m Reichemart
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle böherer
Gewall, wie Krieg. Aufruhr, Strell uſw eriſicht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schodenerſatz. Bei
Kontur” oder gerichlicher Beltelbung, ſällit ſeber
Nabatt weg. Banlkonio Deutſche Banſ und
Darm=
ſädter und Nalſonalbank.
Mit 317 gegen 109 Slimmen. — Streichung oder Herabſehung der Kriegsſchulden abgelehnt.
Präſidenk Hoover ſchildert die Wellage in den ſchwärzeſten Farben.
Skimſon über die Lage in Mitkeleuropa aufs höchſte beunruhigl.
ers Sieg im Repräſenkankenhaus.
Waſhington, 19. Dezember.
Repräſentantenhaus nahm das Hoover=Moratorium mit
ſen 100 Stimmen mit dem vom Finanzausſchuß angenom=
Zuſatz, der ſich gegen Streichung oder Herabſetzung der
Aulden richtet, an. Die Mehrheit des Nepräſentautenhauſes,
Moratorium billigte, ſetzte ſich folgendermaßen zuſam=
6 Republikaner, 120 Demokraten und 1 Farmer. Dagegen
5 Republikaner und 95 Demokraten.
Moratoriums=Geſetz gelangt am Samstag vor den
eine Erledigung dürfte aber einige Wochen beanſpruchen.
feinen vertraulichen Erklärungen, die Hoover bei dem
tu der Parteiführer im Weißen Hauſe abgab, ſoll der
furt ſicherem Vernehmen nach die allgemeine Weltlage in
cärzeſten Farben geſchildert haben.
er Zinanzausſchuß des amerikaniſchen Senaks
ſtimmk zu.
Ftuanzausſchuß des Senats hat den Moratoriumsantrag
Riom Repräſentautenhaus verabſchiedeten Faſſung mit der
thnkungsklauſel angenommen.
Die Reviſion muß doch kommen ..."
Finanzausſchuß des Senats machte ſchnelle Arbeit. Ein
des Senators Johnſon, die Beſchlußfaſſung über das
4rim bis nach den Feiertagen zu vertagen, wurde
abge=
nd nachdem Mitchell ſeine Darlegungen beendet hatte,
Pratorium kurzerhand angenommen. Die. Debatte im
ſw beginnt am Montag früh, dürfte äber ſpäteſtens am
Eig enden, da die Senatoren zu Weihnachten nach Hauſe
vollen, Mitchell, der in kluger und ſchlichter Weiſe alle
Hbeantwortete und bei der Mehrheit des Ausſchuſſes einen
en Eindruck machte, erklärte, eines Tages werde Amerika
11 dem Entſchluß kommen müſſen, daß die europäiſchen
abkommen revioiert werden müſſen. Denn die in Europa
frauenß Elaſende Jugend, die nichts von dem Weltkrieg wiſſe, werde
heen, wenn ſie den vollen Betrag der Neparationen und
hulden 50 Jahre lang aufbringen ſoll. Den Verdienſt der
dul City Banque an ausländiſchen Emiſſionen bezifferte
u auf 13 Millionen Dollar für eigene und 11 Millionen
bür mit anderen Banken zuſammen arrangierte Anleihen
4o der letzten 12 Jahre. Dies ſei der Bruttogewinn, von
ulreiche Speſen und Kommiſſionen abgingen. Die meiſten
ür ſeien für deutſche Induſtriekonzerne beſtimmt geweſen.
Amerika iſt ernftlich beſorgk.
London, 19. Dezember.
* Timeskorreſpondent in Waſhington will erfahren haben,
atsſekretär Stimſon geſtern vor dem Finanzausſchuß des
Fintantenhauſes eine vertrauliche Erklärung über die
Echten in Zentraleuropa abgegeben habe, die er
ſichſt beunruhigend bezeichnet hätte. Es beſteht
zu der Annahme, meldet der Korreſpondent, daß der
4eekretär dem Ausſchuß warnend erklärte ernſte
Ereig=
ſtkönnten unter umſtänden in den
aller=
ſſen Tagen erwartet werden.
Kein Grund zur Beunruhigung
vegen der kurzfriſtigen Zeuſſchen Kredite.
Waſhington, 19. Dezember.
Finanzkommiſſion des Senats begann geſtern mit der
Eſchung über die Umſtände, unter denen die amerikaniſchen
ausländiſche Privatanleihen auf dem amerikaniſchen
Fkuntergebracht haben. Der bekannte Finanzmann Lamont
Bank Morgan gab eine zweiſtündige Darſtellung über
age. Er verlas u. a. eine Liſte der Anleihen, die die Bank
En gewährt hat. An neun Länder ſeien insgeſamt 1330 Mill.
ngegeben worden, davon 300 Mill. an Frankreich und 208
Aſollar an Deutſchland. Durch die in Deutſchland
frorenen Kredite werde die Tätigkeit der
kaniſchen Banken nicht behindert, denn daran
Banken beteiligt, von denen die am meiſten engagierte
. Dollar feſtliegen habe. Die Deutſchland
gewäbr=
redite bildeten keine Gefahr für die
ame=
liſchen Banken. An dem guten Willen und der
Fähig=
deutſchen Regierung und des deutſchen Volkes, dieſe An=
Vurückzuzahlen, ſei nicht zu zweifeln. Selbſt wenn
Deutſch=
en Goldſtandard aufgäbe, würden dadurch die
amerikani=
nleihen nicht berührt, da ſie in Gold zurückzuzahlen und zu
en ſeien. Darum ſei der Kursrückgang dieſer Anleihen auf
gerikaniſchen Markt völlig unverſtändlich, und Banken, die
iſe entwerteten Papiere aufkauften, würden ein
glänzen=
ſchäft machen.
führenden Wallſtreet=Banken haben, veranlaßt durch
Mel=
über beunruhigende Gerüchte und Uebertreibungen,
be=
ihren Aktionären und der Oeffentlichkeit bei den bevor=
Den Aktionärs=Jahresſitzungen eingehend die Sachlage
be=
ihrer deutſchen kurzfriſtigen Kredite darzulegen und ihre
vor den Jahresſitzungen bekanntzugeben. Es wurde
be=
die Zahlen würden zeigen, daß weſentlich weniger
ſicht Prozent des geſamten Geſchäfts der
Banken mit ausgedehntem internationalem Geſchäft für
90 Prozent ihres Bruttogeſchäftes
einheimi=
ſchen Urſprungs. Die Unterſuchung des Status der
deut=
ſchen kurzfriſtigen Schulden an amerikaniſche Banken ergab, daß
Deutſchland 15 bis 20 Prozent der ſogenannten
eingefrorenen Anleihen ſeit dem Inkraftreten
des Stillhalteabkommens zurückgezahlt hat. Der
Geſamtbetrag der kurzfriſtigen Schulden, der ſich zurzeit des
In=
krafttretens des Abkommens auf 1200 Millionen Dollar belief,
wurde ſeitdem auf 960 bis 1020 Millionen Dollar ermäßigt. Die
urſprüngliche amerikaniſche Beteiligung von 600 Millionen
Dol=
lar wurde auf 500 bis 515 Millionen ermäßigt. Hauptempfänger
der Rückzahlung dieſer etwa 100 Millionen ſind die Chaſe
Natio=
die Chaſe Nationalbank mit weniger als 72 Millionen Dollar an
den deutſchen kurzfriſtigen Krediten beteiligt iſt. Dieſe Zahl ſtellt
6 Prozent der Geſamtanleihen und Diskonte dieſer Bank, die am
29. September 1203 Millionen betrugen, und 3 Prozent ihrer
Ge=
ſamtaktion dar die ſich am gleichen Tage auf 2215 Millionen
be=
liefen. New Yorker Bankbeamte erklärten, alle deutſchen Kredite
ſeien geſichert, zum größten Teil durch Guthaben und erſtklaſſige
amerikaniſche Werte.
Neue Schwierigkeiken in Baſel.
Die „Sachverſtändigen” auf Irrwegen:
Die Reichsbahn ſoll Reparakionsobiekl bleiben.
Die Nachrichten aus Baſel ſchwanken in ihrer Tendenz von
Tag zu Tag. Was im Laufe des Samstags nach Berlin gelangt
iſt, deutet darauf hin, daß die eigentlichen
Schwierig=
keiten jetzt erſt beginnen und daß es deshalb wieder
zweifelhaft geworden iſt, ob ein Abſchluß des
Be=
richts vor Weihnachten überhaupt noch möglich
iſt. Unter den Sachverſtändigen beſtehen zwei Gruppen, und
zwar die belgiſch=franzöſiſche, die ſich ſtreng an den Auftrag hält
und das Thema der deutſchen Reparationszahlungen überhaupt
nicht anſchneiden will. Ihr gegenüber die anderen
Sachverſtän=
digen, die mindeſtens zwiſchen den Zeilen ihre Meinung äußern
und das Thema der Priorität der privaten Schulden anklingen
laſſen wollen. Von ihnen aber ſind wieder einzelne bereit,
um überhaupt zu einem Ergebnis zu kommen, wenigſtens für
die Zukunft bei einer Beſeitigung der allgemeinen Wirt=
Lage der Reichsbahn beſſern und damit die Reichsbahn
wie=
der reparationsfähig werden könne.
Vom deutſchen Standpunkt aus iſt es kaum nötig, auf die
Gefahr und auch auf das Widerſpruchsvolle einer ſolchen Rechnung
hinzuweiſen. Die Wirtſchaftskriſe iſt bei uns nicht zuletzt
hervor=
gerufen durch die hohen Beförderungstarife der Reichsbahn, die
ſich außerordentlich verteuernd auswirken. Dieſe hohen Tarife
ſind aber notwendig, weil die Reichsbahn Reparationsobjekt iſt
und jährlich 700 Millionen RM. abliefern muß. Derartige
Be=
träge laſſen ſich bei einem kaufmänniſch geleiteten Betriebe nicht
herauswirtſchaften. Sie ſind herauszuholen nur auf Koſten der
Betriebsſicherheit und auf Koſten der ganzen Volkswirtſchaft
Wird die Bahn von dieſem Tributzins befreit, dann kann ſie auch
eine vernünftige Tarifpolitik treiben, die ſich wieder in einer
Ver=
billigung auswirken muß. Aber auch nur grundſätzlich die
Mög=
lichkeit von Reparationszahlungen durch die Reichsbahn zu geben,
heißt mit Halbheiten arbeiten und den Blick vor den Tatſachen zu
verſchließen. Wenn alſo die Baſeler Sachverſtändigen ihren
Namen wirklich verdienen, dann bleibt ihnen gar nichts anderes
übrig, als feſtzuſtellen, daß Deutſchland nicht imſtande iſt, auch nur
noch einen Pfennig Kriegsentſchädigung zu zahlen, daß aber auch
die fremden Wirtſchaften in ihrem eigenen wohlverſtandenen
Vor=
teil daran gar kein Intereſſe haben können.
Scharfer Kampf um das Gukachken
der Baſeler Sacverſtändigen.
Baſel, 19. Dezember.
Die Vollſitzung des Unterausſchuſſes in Baſel iſt auf
unbe=
ſtimmte Zeit vertagt worden. Fortgeſetzt finden jedoch weiter
zwiſchen größeren und kleineren Gruppen von Vertretern
Ver=
handlungen über die Schlußfolgerungen des Gutachtens ſtatt, die
dann wiederum Rückfragen bei den verſchiedenen Regierungen
notwendig machen. Man muß ſich noch auf einen ſcharfen Kampf
um die Schlußfolgerungen und Empfehlungen des Gutachtens
ge=
faßt machen. Es iſt daher ſehr unwahrſcheinlich, daß, wie es
ur=
ſprünglich hieß, der Bericht ſchon am Montag abend fertiggeſtellt
ſein wird.
Finanzminiſter Flandin gab heute dem Vertreter des
eng=
liſchen Schatzamtes, Sir Leith=Roß, mit dem er ſich in den letzten
Tagen über die Vorbereitung der Regierungskonferenz über die
Reparationen und die Privatſchulden beſprach, ein Frühſtück an
dem der engliſche Botſchafter Lord Tyrrell und die an den
Ver=
handlungen intereſſierten höheren Perſönlichkeiten des Außen=
und des Finanzminiſteriums teilnahmen. Der franzöſiſche
Bot=
ſchafter in London de Fleurigu hat ſich zur Berichterſtattung nach
Paris begeben.
Die Woche.
Daß die allgemeine Kriſis, die nun ſchon ſeit über 1½
Jahren die geſamte Weltwirtſchaft erſchüttert, zum guten Teil
eine Vertrauenskriſis iſt, und daß dieſe Vertrauenskriſis durch die
Auswirkungen der phantaſtiſchen „Friedensverträge” vom Jahre
1919 in erſter Linie bedingt, iſt nun ſchon ſo oft von
Sachvei=
ſtändigen und Nichtſachverſtändigen aller Länder geſagt worden,
daß eine Wiederholung faſt wie eine Binſenwahrheit wirkt. Und
trotzdem ſehen wir uns mit Rückſicht auf die Verhandlungen in
Baſel immer wieder genötigt, auf dieſe allbekannten Dinge
hin=
zuweiſen — weil Frankreich und ſeine Trabantenſtaaten auch
deutſche Rechnung getätigt wurden. Tatſächlich ſind heute am Ende des Jahres 1931 noch ſo tun möchte, als ob man
von den tieferen Urſachen der Weltwirtſchaftskriſis noch nie
etwas gehört hätte. Wie Shylock beſteht man auf ſeinem Schein,
wie Shylock beruft man ſich auf die Unverletzbarkeit der „
Ver=
träge”, und es macht den Franzoſen wenig aus, wenn von
eng=
liſcher und amerikaniſcher Seite immer wieder mit
unmißver=
ſtändlicher Deutlichkeit erklärt wird, daß die Welt nicht wieder
geſunden könne, bevor nicht der Wahnſinn der Reparationen
be=
ſeitigt ſei. Der engliſche Delegierte auf der Baſeler Konferenz,
Miſter Layton, hat dieſer Tage wieder erklärt, daß England die
Reparationen ſatt habe. Gewiß nicht unſerer ſchönen Augen
wegen, ſondern weil man weiß, daß die hoch entwickelte deutſche
Wirtſchaft nun einmal nicht ohne kataſtrophale Störungen aus
nalbank, die National City Bank und die International Accep= der Weltwirtſchaft auszuſchalten iſt, und weil man
ſelbſtverſtänd=
tance Bank. Es wurde heute von zuſtändiger Seite erklärt, daß lich mit vollem Recht ſich die Frage ſtellt, wie denn Vertrauen
zur Stabilität der Verhältniſſe denkbar ſein ſoll, ſo lange ein
Staat die Möglichkeit hat, durch Geltendmachung politiſcher
For=
derungen alles mühſam Aufgebaute jeder Zeit wieder zu
zer=
ſtören.
Man hat aus der Feſtſtellung parallel laufender Intereſſen
in der Reparationsfrage in Deutſchland vielfach die Folgerung
gezogen, daß wir uns auch politiſch an die Vereinigten Staaten,
an England und auch an Italien enger anſchließen müßten, um
dadurch eine feſte Front gegen den Weltſtörenfried Frankreich
herzuſtellen. Das hat natürlich auf den erſten Blick ſehr viel
Beſtechendes. Und wer ſich etwa angeſichts der Entwicklung der
letzten Monate öffentlich für eine Politik der deutſch=franzöſiſchen
Verſtändigung einſetzen wollte, würde ſich ſicherlich dem Vorwurf
der Phantaſterei, der hoffnungsloſen Verbohrtheit ausſetzen. Das
iſt ohne weiteres verſtändlich. Es iſt mehr wie verſtändlich, es
iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Volk, daß ſich noch nicht
ſelbſt aufgegeben hat, auf die unerhörte Erpreſſerpolitik der
Franzoſen auch rein gefühlsmäßig reagiert. Wäre dem nicht ſo,
müßten wir an der Lebensfähigkeit, an der Zukunft unſeres
deutſchen Volkes verzweifeln. Eine andere Frage aber iſt, ob auch
die amtliche Politik dieſer gefühlsmäßigen Einſtellung der
über=
wältigenden Mehrheit des deutſchen Volkes Rechnung tragen
darf. In dem ſchier unlöslichen Widerſpruch zwiſchen Verſtaud
und Gefühl liegt ja gerade die tiefe Tragik unſeres Geſchickes
be=
gründet. Die Vereinigten Staaten, England und auch Italien, ſie
alle haben eingeſehen, daß die ſogenannten Friedensverträge des
Jahres 1919 die Welt in den Abgrund zu ſtürzen drohen, ſie
haben es eingeſehen, weil ſie die Folgen am eigenen Leib bereits
verſpüren. Wir wiſſen das ſchon längſt. Uns hat die unſagbare
Not dieſe Erkenutnis ſchon ſeit vielen Jahren eingehämmert.
Die franzöſiſche Politik aber kennt nur das eine Ziel, die damals
uns aufgezwungenen Verträge zu erhalten, das geſchaffene
ſchaftsdepreſſion die Möglichkeit offen zu laſſen, daß ſich dann die Syſtem zu verewigen. Einglieverung alſo in die neu entſtandene
Front der Vernunft gegen den Weltſtörenfried, Annäherung
ins=
beſondere an England und Italien? Dies würde keine Frage
ſein, wenn die realen Machtverhältniſſe eine ſolche Politik
er=
folgverſprechend erſcheinen ließen, denn die realen
Machtverhält=
niſſe ſind nun einmal das Entſcheidende in der Politik. Der
franzöſiſch=engliſche Gegenſatz iſt zweifellos ſehr ernſter Natur,
da es ſich nicht etwa nur um vorübergehende
Meinungsverſchie=
denheiten handelt, und die europäiſche Politik wird damit
rech=
nen müſſen, daß ſich dieſer Gegenſatz eines Tages ſcharf
zu=
ſpitzt. Im Augenblick aber und auch auf abſehbare Zeit hinaus
liegen die Verhältniſſe auf politiſchem, finanziellem und
militä=
riſchem Gebiet ſo ungünſtig für das Inſelreich, daß
es ein verhängnisvoller Irrtum wäre, wenn man
anneh=
men wollte, daß etwa irgendeine Zuſpitzung
des deutſch=franzöfiſchen Verhältniſſes
Eng=
land veranlaſſen könnte, aus der bisher
be=
obachteten notwendigen Zurückhaltung
heraus=
zutreten. Auch die Ruhrbeſetzung widerſprach ſeiner Zeit
be=
deutſamen engliſchen Intereſſen, ohne daß ſie die Downing=
Street zu mehr als platoniſchen Kundgebungen veranlaßt hätte.
Und wie die Dinge hinſichtlich der Vereinigten Staaten liegen,
dürfte ja der Beſuch Herrn Lavals in Waſhington klar genug
erwieſen haben.
Für einen politiſch und finanziell ſo ohnmächtigen Staat
wie Deutſchland iſt es naturgemäß außerordentlich ſchwierig,
einen gradlinigen außenpolitiſchen Kurs zu ſteuern. Als die
Engländer den Goldſtandard aufhoben, rechneten ſie damit, daß
wir das Gleiche tun würden. Das hätte wohl auch rein
außen=
politiſch betrachtet durchaus in der Linie unſerer Polilik gelegen.
Daß wir es aus innerpolitiſchen und finanziellen Gründen
nichtkonnten, bedarf heute wohl kaum noch eines Kommentars.
Die Engländer haben bisher ihr Pfund auch ohne Goldſtandard,
wenn auch mit ſchwerer Mühe, auf dem ihnen zweckmäßig
erſchei=
nenden Stand erhalten können. Wir aber wären wohl kaum
in der Lage geweſen, ein Abſinken der deutſchen Mark ins
Bodenloſe irgendwie zu verhindern. Aber noch etwas anderes
darf nicht überſehen werden: die Reparationsfrage iſt trotz ihrer
ungeheuren Bedeutung für uns ja nicht das einzige politiſche
Problem! In der Reparationsfrage laufen die engliſchen und
deutſchen Intereſſen parallel. Es wäre verhängnisboll, wenn
wir darüber vergeſſen wollten, daß auf anderen Gebieten, ins=
Englifch-fronzöſtiſche Beſprechungen in Baris. beſondere auf wirtſchaftlichem Gebiet, Intereſſengegenſätze
be=
ſtehen, die auf abſehbare Zeit hinaus keineswegs ganz auszu=
Paris, 19. Dezember. ſchalten ſein werden. Die Forderung einer deutſch=franzöſiſchen
Verſtändigung erſcheint im Augenblick völlig utopiſch. Die
Tatſache, daß ſie im Intereſſe beider Völker liegen dürfte, ändert
daran gar nichts. Zu einer Verſtändigung gehört zum mindeſten
der gute Wille auf beiden Seiten. Daß dieſer gute Wille auf
franzöſiſcher Seite fehlt, iſt uns in den letzten Jahren immer
wieder deutlich genug gezeigt worden. Wir wollen nicht
Phan=
tomen nachjagen, und ſo iſt jeder Lenker des gegen die
Sturm=
flut kämpfenden deutſchen Staatsſchiffes gezwungen, lavierend
den Verſuch zu machen, zwiſchen Sehlla und Charybdis hindurch
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 352
zu ſteuern. Es iſt eine immerhin erfreuliche Tatſache, daß auch
der politiſche Laie in Deutſchland, von der Not der Zeit
getrie=
ben, weit regeren Anteil am politiſchen Leben der Nation
nimmt als in früheren Zeiten. Wir müſſen aber nun auch
ver=
ſtehen lernen, daß kein verantwortlicher Staatsmann frei in
ſei=
nen Entſchließungen iſt, und daß insbeſondere jeder
verantwort=
liche deutſche Staatsmann den tauſend Gebundenheiten Rechnung
tragen muß, und daß ihm das Schwert fehlt, mit dem er den
geſchürzten gordiſchen Knoten zerhauen könnte.
Man wird mit dem Urteil über die Baſler Verhandlungen
zunächſt noch zurückhalten müſſen. Daß auch ſie wiederum nur
ein Proviſorium und keine endgültige Löſung bringen
wer=
den, dürfte allerdings ſchon jetzt feſtſtehen. Wir haben ſchon vor
einiger Zeit darauf hingewieſen, daß die Franzoſen mit
Rück=
ſicht auf die kommenden Kammerwahlen nach Möglichkeit
end=
gültigen Löſungen aus dem Weg gehen würden, und wir haben
nach Lage der Dinge mit einer befriedigenden endgültigen
Löſung niemals gerechnet. Auch Baſel wird nur eine Etappe
bedeuten. Oh eine Etappe auf dem Wege zur Geſundung
der Welt, muß erſt der Abſchluß der Verhandlungen erweiſen.
II.
Ein engliſcher Ankrag.
Genf. 19. Dezember.
In hieſigen gut unterrichteten internationalen Kreiſen rechnet
man nach den in den letzten Tagen geführten diplomatiſchen
Ver=
handlungen zwiſchen den europäiſchen Hauptſtädten mit der
Mög=
lichkeit, daß die engliſche Regierung bereits in kurzer Friſt den
Antrag auf zwei= bis dreiwöchige Verſchiebuug
der auf den 2. Februar feſtgeſetzten
Abrüſtungs=
konferenz ſtellen wird.
Ein derartiger Antrag müßte durch den Generalſekretär des
Völkerbundes an den vom Völkerbundsrat ernannten Präſidenten
der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, gerichtet werden, der nach
Fühlungnahme mit den Großmächten, insbeſondere der
amerikani=
ſchen Regierung, von ſich aus eine kurzfriſtige Verſchiebung der
Abrüſtungskonferenz feſtſetzen könnte. Man nimmt hier allgemein
an, daß die engliſche Regierung einen derartigen
Vertagungs=
antrag mit dem Hinweis begründen würde, daß Anfang oder
ſpäteſtens Mitte Januar die vorgeſehene Regierungskonferenz zur
Regelung der Tributkonferenz ſtattfinde und ein Zuſammenfallen
dieſer Konferenz mit der Abrüſtungskonferenz im Hinblick auf den
außerordentlich bedeutungsvollen Charakter der zur Regelung
ſtehenden Fragen nicht wünſchenswert erſcheine. Dabei herrſcht
die Auffaſſung vor, daß ein derartiger Vertagungsantrag
durch=
aus zweckmäßig wäre, da ſonſt die Tributkonferenz unter dem
Ein=
druck ſtände, unter allen Umſtänden ihre Verhandlungen bis
An=
fang Februar abſchließen zu müſſen. Man nimmt hier an, daß
ein derartiger Vorſchlag der engliſchen Regierung die Zuſtimmung
der übrigen Regierungen finden wird.
Inlernalionale Begrenzung der Handelsflotten?
EP. Paris, 19. Dezember.
In gut unterrichteten Kreiſen werden die aus engliſcher
Quelle ſtammenden Nachrichten, daß die engliſche Regierung an
die Einberufung einer Abrüftungskonferenz für die
Handelsflot=
ten der Welt denke, für ſehr wahrſcheinlich gehalten. Eine
offi=
zielle Einladung der engliſchen Regierung iſt, wie verlautet, in
Paris noch nicht eingetroffen. Man hält auch hier die
Notwen=
digkeit einer Verminderung der Handelsflotten für notwendig.
Frankreich wird, wie die „Agence Economique et Financisre‟
berichtet, an einer ſolchen internationalen Konferenz teilnehmen.
Die maßgebenden franzöſiſchen Kreiſe werden über ihre Haltung
Beſchluß faſſen, ſobald ſie im Beſitz genauer Vorſchläge der
eng=
liſchen Regierung ſind. Dem Finanzblatt zufolge könnte eine
Einigung auf der Baſis des von dem deutſch=franzöſiſchen
Unter=
komitee für Schiffahrt angenommenen Programms erzielt
wer=
den, in dem die deutſchen und die franzöſiſchen
Schiffahrtsgeſell=
ſchaften aufgefordert werden, ſich über die Möglichkeiten eines
Abkommens zu einigen, das eine Begrenzung der Tonnage nach
den Geſichtspunkten der wirklichen Notwendigkeiten porfieht, ein
Abkommen, das auf andere Länder erweitert werden könnte und
das ferner eine Einigung über den Bau einer gewiſſen Anzahl
von Schiffen in den nächſten Jahren, ihre Geſchwindigkeit und
ihre Tonnage in Erwägung zieht.
* Der Reichsrat hat am Samstag einer Vorlage der
Reichs=
vegierung zugeſtimmt, worin die Ausprägung von kupfernen
Vierpfennigſtücken, wie ſie in der Notverordnung angekündigt
worden war, vorgeſchlagen iſt. Die neuen Vierpfennigſtücke, die
alſo demnächſt im Verkehr zu erwarten ſind, beſtehen zu 95
Teilen aus Kupfer, zu vier Teilen aus Zinn und zu einem Teil
Von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio.
Mit dem Teufel der Volksſage hat der Kriegsrat Merck nicht
mehr gemein, als daß er wie dieſer ein paar Mal ordentlich
ge=
prellt wurde. Mit ſeinem Gehalt, den er als Zahlmeiſter
beim Kriegsminiſterium bezog, fing es an. Als Ludwig IX.
nämlich für ſeine Soldaterei und ſein Exerzierhaus, den
biel=
bewunderten Bau Schuhknechts *) von 1771 Geld brauchte
caſſierte er einen Teil ſeiner landgräflichen Beamten und kürzte
bei Zweidritteln die Beſoldung auf einen Schlag um 25
Pro=
zent. Merck, anfangs der erſten Gruppe zugereiht, wurde
ſchließ=
lich beibehalten und von 600 Gulden auf 450 Gulden geſetzt, die
er auch bis an ſein Lebensende (1791) beibehielt. 1772 rief er
den rühmlich bekannten Jahrgang 1772 der Frankfurter Gelehrten
Anzeigen ins Leben, an denen Goethe, Herder und ein paar
brave Darmſtädter, wie Wenck und Peterſen, mitarbeiteten, und
redigierte ihn, bis man ihm die Leitung, „ihm zum Poſſen” aus
der Hand ſpielte. Für Frühjahr 1773 hatte er mit Goethe eine
Schweizerreiſe geplant; es wurde nichts daraus, da er als
Rech=
nungsführer im Gefolge der Landgräfin Caroline auf die Reiſe
nach Rußland befohlen wurde. Dafür bekam er 1774 wohl den
Titel „Kriegsrat”, aber jede wirkliche Förderung und
Beförde=
rung verhinderte der raſche Tod der Landgräfin (März 1771).
Sein Landgraf (Ludwig IX.) hielt ihn für einen Narren und
ſagte es ihm ins Geſicht. Wie konnte auch ein „Kriegsrat” zu
Literatur, Kunſt und Wiſſenſchaft nicht etwa dilettierend Neigung
zeigen, was man noch verziehen hätte, ſondern darin ſo
excellie=
ren, daß er ſich — jedenfalls außerhalb Darmſtadts — einen
Namen gemacht hatte.
Merck hätte die „Bande der Knechtſchaft” nicht 20 Jahre
laug getragen, wenn er nicht in Goethe, dann in Wieland und
Camper Freunde gefunden hätte und ſich in der Huld des
weimariſchen Fürſtenhauſes hätte ſonnen können
Nach Weimar zog es ihn, wenn er gegen die Schläge des
Schick=
ſals murrte; aber an dem Widerſtand Goethes ſcheiterte eine
Berufung in weimariſche Dienſte. Geradezu ängſtlich hütete
Merck, faſt wie ein Geheimnis, den Briefwechſel mit Herzogin
Anna Amalia und Herzog Karl Auguſt. Unter Hinweis auf
Epheſer 6, 12 meint er einmal zur Herzogin, „es würde
Hoch=
verrath gegen ſeine eigene Landes Herrſchaft ſeyn, ſich etwas
dergleichen nur von weitem zu rühmen. Denn hier zu Lande iſt
alles Fürſtenthümer und Gewaltiger, wie dort in dem Briefe
Pauli von dem Satanas prädicirt wird, und die Damen
ins=
beſondere laſſen außer den Herrn von 16 Ahnen nicht gerne
jemiand mit ſich reden als den Accouchenr, den Kutſcher und
Der Bundesvorſtand des Reichslandbundes hat in ſeiner
geſtrigen Sitzung das Präſidium des Reichslandbundes durch
Zu=
wahl des Hofbeſitzers Willikens, Groß=Flöthe (Kreis Goslar),
der Reichstagsabgeordneter und Mitglied der Reichsleitung der
N. S. D.A. P. iſt, ergänzt.
Dem Braunſchweiger Polizeipräſidenten waren kürzlich im
Auftrage des Innenminiſteriums die Akten in der Angelegenheit
des bulgariſchen Studenten Stojanoff übergeben, der einen
deut=
ſchen Studenten mit dem Schimpfwort „Boche” belegt hatte. Nach
Prüfung des Tatbeſtandes hat der Polizeipräſident Stojanoff als
läſtigen Ausländer aus dem Freiſtaat Braunſchweig ausgewieſen.
Das finniſche Parlament hat mit 141 gegen 29 Stimmen den
Geſetzentwurf angenommen, der der Regierung für die nächſten
drei Monate außerordentliche Vollmachten überträgt.
Dem Gouverneur der Bank von Finnland gelang es. wie
offi=
ziell mitgeteilt wird, während ſeines Londoner Aufenthaltes die
Einräumung eines Kredites von 500 000 Pfund durchzuſetzen. Das
Geld wird in London bleiben als Sicherung für die finniſche
Währung.
Die neuen fünfzigprozentigen engliſchen Antidumpingzölle
werden zu den bisherigen Zöllen, wo ſolche bereits beſtehen in
voller Höhe hinzugerechnet, ſo daß beiſpielsweiſe photographiſche
Apparate, die bisher mit 50 Prozent ihres Wertes verzollt
wur=
den, nunmehr einer hundertprozentigen Verzollung unterliegen.
Es verlautet, daß General Claudel. Mitglied des Oberſten
Kriegsrates und Inſpektor der Kolonialarmee, Frankreich in der
Studienkommiſſion des Völkerbundes für den chineſiſch=japaniſchen
Konflikt vertreten wird.
Auf Grund des neuen Unterrichtsgeſetzes müſſen die
Profeſ=
ſoren der Univerſitäten und der höheren Schulen in Italien dem
fasciſtiſchen Regime den Treueid leiſten. Von 1225 Profeſſoren
haben 1133 bereits geſchworen, 81 waren infolge Abweſenheit oder
Erkrankung verhindert, und nur 11 haben ſich ausdrücklich
ge=
weigert, worunter vier Profeſſoren der Univerſität von Rom.
Die Wahlen in Auſtralien, die wegen des der
Arbeiterregie=
rung Scullin im November erteilten Mißtrauensvotums
ſtatt=
finden mußten, brachten einen ſtarken Rückgang der
Arbeiter=
partei. Die Nationaliſtiſche Partei des früheren Finanzminiſters
Lyons wird vorausſichtlich eine Mehrheit von etwa 25 Sitzen
haben.
aus Zink. Sie ſind etwas größer als die Zehnpfennigſtücke und
haben ein Gewicht von etwa fünf Gramm. Wenn freilich der
Zweck ihrer Einführung war, auch auf dieſem Wege zu einer
Verbilligung im Kleinhandel zu kommen, ſo wird er kaum
er=
reicht werden. Die Reichsregierung hatte die Abſicht, allmählich
ſämtliche Fünfpfennigſtücke aus dem Verkehr zu ziehen und durch
Vierpfennigſtücke zu erſetzen, dadurch alſo in der
Pfennigrech=
nung gewiſſermaßen ein Loch zu ſchaffen, das zu
Preisherunter=
ſetzung zwingt. In dieſer Auffaſſung iſt ihr der Reichsrat nicht
gefolgt. Er legt vielmehr Wert darauf, daß die Fünfpfennigſtücke
auch weiterhin noch im Verkehr bleiben. Deshalb ſollen auch
zunächſt nur Vierpfennigſtücke im Betrag von zwei Millionen
geprägt werden, anſtatt der 28 Millionen, wie ſie die
Reichs=
regierung haben wollte. Es wird alſo nun abzuwarten ſein, wie
ſich der Verkehr auf das neue Geldſtück einſtellt. Wir werden
künftig die Möglichkeit haben, Zahlung von 8, 12 und 16 Pfg.
ohne die Benutzung von Ein= und Zweipfennigſtücken zu leiſten.
Das iſt aber nur ein techniſches Hilfsmittelchen, von dem allein
der Zwang zur Pfennigrechnung im Kleinverkehr nicht
hin=
reichend unterſtützt wird.
Schokoladenfteuer in Preußen
* Berlin, 19. Dezember. (Prip.=Tel.)
Die preußiſche Regierung iſt bei ihren Bemühungen, neue
Steuerquellen zu finden, jetzt auf den Gedanken gekommen, auf
Schokolade eine Extraabgabe zu erheben. Sie hatte ſich in den
letzten Tagen viel mit der Schlachtſteuer befaßt, hat ſie aber
ab=
gelehnt, weil ihre praktiſche Anwendung zu einer
Fleiſchder=
teuerung führen müßte. Sie hat dann an einer Margarineſteuer
gedacht, hat aber auch dieſes Projekt wieder zu den Akten
ge=
legt. An ſich wäre finanziell aus der Margarine für den Staat
allerlei herauszuholen. Die Dinge liegen aber bei uns ſo, daß
die Margarinefabrikation faſt durchweg in ausländiſchen
Hän=
den liegt und daß bereits beim Verkauf der Rohmaterialien an
die deutſchen Fabrikanten erhebliche Gewinne vorweggenommen
werden, ſo daß es nicht nötig iſt, die Preisſpanne beim
Klein=
verkaufspreis beſonders groß zu halten. Angeſichts dieſer
Sach=
lage beſteht die Gefahr, daß eine Margarineſteuer ſich ſchließlich
doch konſumfeindlich auswirken würde. Aus dem Grunde iſt
man auch von ihr wieder abgekommen, hat ſich aber dafür dem
Projekt einer Schokoladenſteuer zugewandt. Sollte ſie wirklich
kommen, dann iſt nur mit einem geringen Ertrag zu rechnen,
weil der Umſatz in Schokolade ſtark zurückgegangen iſt. Vor
mehreren Jahren hätte ſie allerdings dem Staate noch recht
er=
hebliche Einnahmen bringen können.
Kommenkare zur Zenkrumsantwork.
Der „Heſſenhammer” nimmt in einem Artikel „Eine
Zentrumsantwort” Stellung zu den Koalitionsverhandlungn
agt u. a.: „Die Herren von der Zentrumspartei haben uu
zentrümlicher Kunſt ein dehnbares Schriftſtück verfaßt.
ſich zwar weder Ja noch Nein beſagt, das aber angeſichts
deutigen Formulierung der zwölf Forderungen der NSDA
klare Abſage bedeutet. Wir haben vom Zentrum keine
Stellungnahme erwartet, denn wir wiſſen: auch die heſſiſchenll
trumsmänner ſtehen wie Herr Brüning, zwiſchen dem Heu
Morgen. Sie konnten weder ein klares Ja, noch ein klarssſvin
finden. Sie ſind in ein Parteiſyſtem verflochten, das miſadie Sudt
Fehlern und mit aller Schuld der letzten zwölf Jahre belatzoe Wſti
Für uns aber deutet die Zentrumsantwort eine „nochye, der deu
Klärung der Lage, eine klare Scheidung der Fronten.
Der Fraktionsführer der NSDAP. im Landtag. Abg Friſhl.
ſchreibt in einer längeren Betrachtung „Zur politiſchen Lyydſ.
Heſſen” zum gleichen Thema. „Das Zentrum hatte wieder. Munge 9
das Schickſal des heſſiſchen Volkes in der Hand. Das EgnVerbal
liegt nun vor; die zwölf nationalſozialiſtiſchen Forderunget, die
für jede chriſtlich=nationale Partei von vornherein diskutaze
mußten, wurden vom Zentrum mit Verbrämung abgelehy
Antwort des Zentrums iſt deutlich darauf abgeſtellt, uns Nc
ſozialiſten an den Verhandlungstiſch zu bringen. Das Z
glaubte dabei vielleicht, auf dieſe Weiſe die nationalſozial iſt
Forderungen abwürgen zu können. Die NSDAP.. Gau
alſo die verantwortliche Führung der Partei, hat aus
Grunde eine ſofortige Beantwortung dieſes Briefes unter
Zu gegebener Zeit wird jedoch die Landtagsfraktion der NS)),, Erkennt
mit aller Deutlichkeit Stellung nehmen — Wir haben de
Aevöllerung
trum die Hand geboten. Daß es die dargebotene Hand
ſchlagen hat, darf man nicht uns zur Schuld anrechnen. Wir /00 S0ſt. "
die Verantwortung geſucht und hätten ſie gern getragen, audh / eukopauſg
das noch ſo ſchwer iſt, nach einer zwölfjährigen Mißwirtſchuſſtlieder der
Weimarer Koalitionsparteien. Niemand, der objektiv die hung iſt ſich
betrachtet, kann leugnen, daß wir mit ehrlichſtem Wollen uncämpft un
beſten Kräften nach einer Löſung der Regierungsfrage Amd alle W
haben. Das beweiſen auch deutlich unſere zwölf Forderung
ſich lediglich von volklichen und ſtaatspolitiſchen GeſichtspMwhen wote
nicht aber von parteimäßigen Ueberlegungen leiten ließen. A90 wihſt.
trotz allem eine Einigung nicht zuſtande kam und das Zentrucſilgelegl !
handene Möglichkeiten zu einer Regierung zu kommen Iwern eine
ſabotierte, dann muß ihm für dieſe Handlungsweiſe, die da ſe: Schlie
nicht mehr verſteht, die geſchichtliche Verantwortung bleibe vu gehörſt,
Neues kommuniſtiſches Waffen= und Sprengſt
Der Reichslandbund gegen die Nolverordnnspi, dann
zue Exiſten.
ueren Kar
eu beraten.
lager aufgedeckk.
Kaſſel, 19. Dezerh
Durch die Polizei wurde ein großes kommuniſtiſches T0
lager aufgedeckt. Sie beſchlagnahmte u. a. 13 Gewehre, deut brief des
Militär= und Jagdgewehre, große Mengen Sprengſtoff. Aulenden 2
ſchnur und Patronentaſchen, mehrere hundert Schuß E” vir uns Te
munition und mehrere illegale Flugblätter. Vier Komm eich mich
wurden verhaftet, die heute noch dem Richter vorgeführt —holten ſoll.
ſollen. Ob mit der Aufdeckung des Sprengſtofflagers noch T4u 1—15
Funde zuſammenhängen, muß die polizeiliche Unterſuchu ſict Nun we
geben.
der in
„ das iſt. 5
mn und me
Die Vertreterverſammlung des Reichslandbundes, die A inen Sc
n. Berlin tagte, bezeichnete in einer Entſchließung die dn kannſ
Maßnahmen der Reichsregierung als nicht, geeignet, die, on
dung der deutſchen Landwirtſchaft ſicherzuſtellen. Trotz m
Einzelmaßnahmen werde im Geſamteffekt die Landwirtſcha
nicht im entfernteſten in den Stand geſetzt, den Binnenme) venn ich
beleben, die Arbeitsloſigkeit auf dieſem Wege zu lindern U clie zum 0.
Ernährung des Volkes aus eigener Scholle ſicherzuſtellen,
Einnahmen unter Friedensſtand ſei ein Zinx aarländ
von 6 Prozent untragbar. Auch die Preisſ;
mit
kungsmaßnahmen entſprächen trotz der für die 20
regierung beſtehenden geſetzlichen Verpflichtung auch nidtſſen, nur
entfernteſten dem Mißverhältnis zwiſchen
nahmen und Ausgaben der Landwirtſchaft
würden zum erheblichen Teile durch eine fü
geſamte heutige Wirtſchaftsleben untragſtleutſchen O.
Eehöhung der Umſatzſteuer aufgehoben. De ſenft, un
lich geſchaffene notwendige Schutz gegen Zwangsvollſtreckungſue die rüg
nur dann Wert, wenn in der Zwiſchenzeit die grundlegend’Me Ausn
ſtellung der deutſchen Wirtſchaft auf den Binnenmarkt mit 2/4
bei unerläßlichen wirkſamen Abdroſſelung aller entbehrliche
fuhr erfolge. Ein offenes Eingeſtändnis der tatſächlichen
lungsunfähigkeit nach innen und außen ſei beſſer, als, eir Rnloſe E
wegtäuſchen hierüber durch eine Fülle von unzureichenden.? Wir geh=
Teil widerſpruchsvollen Maßnahmen.
Virkun
den Cammerdiener.” Und als er 1779 auf 2 Monate nach
Weimar als Gaſt der Herzogin reiſt, ſchreibt er kurz zuvor: „Ew.
Durchlaucht können nicht glauben, was ich bisher gelitten habe,
weil ich immer der Ungewißheit lebte, ſo wenig ich’s
äußer=
lich durfte merken laſſen ob mir meine äußere Umſtände und
Verhältniſſe erlauben würden nach Weimar zu kommen. Ich kan
mich jezo darüber nicht erklären, was unſchuldige Trätſchereyen
vermögen, zumal wenn ein armer Teufel wie ich noch am Ende
darüber geängſtigt und angefeindet wird, daß ihn irgend jemand
ſeiner Freundſchaft und Liebe werth hält.”
Wie unfaßlich mußte es die ſehr rangſtolze Fürſtin George,
Gemahlin des Landarafen Georg Wilhelm, wohl ankommen, daß
„ein Fremder von Stande, den ſie zum Eſſen bitten ließ, ſich
damit entſchuldigte, er ſey ſchon beim — Kriegsrath Merck
ein=
geladen!” Als gar 1785 Herzog Ernſt von Sachſen=Gotha und
der Bruder des alten Deſſauer ihn von Wiesbaden aus
beſuch=
ten und bei ihm frühſtückten, „sans aller à la cour” machte das
großes Aufſehen im Städtchen (fit beaucoup de bruit en ville).
Was mochte das gegen die Schläge des Schickſals bedeuten?
1775 und 1776 ſtarben ſeine beiden Aelteſten, und 1780 ſeine
zweite Tochter. Noch 1778 ſchrieb er an Wieland, daß ihn
Karl Anton, ſein Patenkind (geb. 1777), „ganze Stunden in der
Kinderſtube halte und einen Sinn für Formen und Figuren
habe, daß er ihn mit Kupferſtichen wielange amüſieren könne‟.
Doch als auch dieſes Kind, an dem er mit zärtlicher Liebe hing,
1783 ſtarb, meldete er nach Weimar: „Dieſes Jahr iſt eins von
denen geweſen, während deſſen das Schickſal gräulich an mir
gehudelt und geſchnitzelt hat. Mein lieber Anton, Dein Pate
iſt heimgegangen zu Schrautenbach und andern braden Leuten
und hat uns zurückgelaſſen in der Ungewißheit, wenn wir ihm
folgen werden . . . Ich behalte nun nichts übrig nach einem
beinahe 18jährigen Eheſtand als ein bald mannbares Mädgen
das ich für einen andern erziehe, und einen armen Wurm **)
von 13 Monaten, den ich beinahe nicht anſehen und liebkoſen
mag, weil ich fürchte, er wird mir ſo gut aus der Taſche geſpielt
wie alle die Vorigen. Ich kenne nun ſchon ſeit vielen Jahren
nichts, was Hoffnung oder Plan heißt, aber nun bin ich ganz
mürbe, und ſie mögen mich denn ferner für einen Narren halten,
wie’s ihnen beliebt.”
Aber er ahnte nicht, was das Schickſal noch für ihn
auf=
gefpeichert hielt. Als er 4 Jahre ſpäter (1787) eine
Baumwoll=
ſpinnerei aufmachte, geriet er unter die Manichäer; Geld
verdienen iſt kein Verbrechen, aber es wird dazu, wenn wie hier
einer, „den man verſuchen konnte zu melken”, von zwei windigen
Geſellen, die den vorſichtigen Kaufmann ſpielten, ſo hineingelegt
wurde, daß er drauf und dran war, Vermögen, Verſtand und
guten Namen zu verlieren. Merck hatte ſich nämlich mit dem
Landgrafen Georg Karl, dem Schuldengeorg, eingelaſſen, weil er
hinter ihm Gelder vermutete und für ſeine Spinnerei
Compagnon mit 10 000 Fl. nötig hatte. Die Verhandlungel/ präſidier
gerade ein Jahr dauerten, wurden von dem Landgrafer Muf ſehen
ſeinen Beamten (Jähring und Maus) ſo geriſſen geführ
em
Merck handelte und wohl auch handeln konnte, als hobA berwahr
ine bindende Zuſage: er kaufte Baumwolle, engagierte
Spmsrieg=
baute, ſtellte Maſchinen auf, ließ Web= und Druckmuſtes enn ein
werfen und ſpannte ſeine eigenen und Kriegskaſſengelder VAhn zur
bis im Juli 1788, als er endlich Klarheit verlangte, das Wdſchen
verlogene Spiel mit ſeinem Bankerott endigte. Am 3. DM0 Rückſie
bat er, auf Drängen ſeiner Frau, Goethe, der gerad Mesrat
Italien zurückgekehrt war, um Geld; dieſer blieb kühl — Au der
wohl, ich bin zufrieden und vergnügt” — wohl aber Mf
Herzog Karl Auguſt und der Erbprinz (der nachmalige erſte
herzog). Gegen Ende des Jahres 1788 gelang es, das 22Musbefehl
lager Mercks nach Amſterdam zu verkaufen, und am En E
Ent=
hielt jeder ſein Geld: die landgräfliche Kaſſe und BMi Beif
v. Willemer und der Herzog von Weimar ſeinen Bürg Mder M.
Außerdem beſcheinigen die Akten, daß der Rezeß von bei do,
10 000 Fl., den ſich Merck für ſeine Kreiegskaſſe gezogen ha hinf
Einbildung war und „daß er beym Abſchluß der ReSſne
dem Militärfiskus nichts ſchuldig geblieben ſey‟. Das Spief
aus: Merck hatte verloren; außer Geld und Geſundheit —
Portion Glauben an die Menſchen. Er mußte verlieren, HN0
auf einem Felde ſpekulierte, wo er zu geiſtig war, als daß Nor
Machenſchaften von ein paar geriſſenen Finanzleuten — dr‟
von ſich ſelber bekannten, ſie „würden auf eine nicht ſehr. M.
volle Art endigen” — hätte durchſchauen oder gar — paR.
können.
Wenn es den Menſchen ſchlecht geht, erweiſt ſich die 00
nung der Umwelt; es iſt die Stunde, wo kleine Eeiſter ihr 77
chen kühlen. Merck hatte für ſeineBaumwollſpinn
die in dem von ihm 1781 erkauften Porſiusſchen Hauſe (9:
bauliche Veränderungen vorgenommen. Am 13. Septembe c
wurde Merck von der Regierung beſchieden :),
„das in dem untern Stock ſeines neuaufgeführten 2
angebrachte, in den herrſchaftlichen Zwinger gehende 2"
zur Verhütung des Einſteigens oder auch des Deſerk!"
mit einem eiſernen Gitter wohl und hinlänglich zu be.."
ren”; ferner ſolle er den „ehedem zu Gefängniſſen ge9
ten — von ihm aber zum Behuf ſeines vorgedachten
Baues ſich angemaßten vorbemeldten Schlangenthurm .
er über kurz oder lang wieder zu Gefängniſſen eiſe
werden ſollte, nicht nur ſogleich wieder abtreten Me
räumen, ſondern auch alles in und an demſelben in
dewjenigen Trand, worinnen er ſolſchen zum Gebraugl
nommen, wiederherſtellen und einrichten.”
29. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 352 — Seite 3
untteic inn Saulgebrel.
jwfungsverſuche an deutſchen Saarbergleuken. — Gewiſſenloſe Ausnuhung der deutſchen
Arbeils=
loſigkeik und Wiriſchaftsnol. — Die deutſchen Bergleuke ſollen bei der
Volks=
abſtimmung 1935 für Frankreich ſkimmen.
ſtei eines deutſchen Bergmannes.
rire ein verhängnisvoller Fehler, anzunehmen, daß
küdie Saar im Jahre 1935 zu räumen gedenkt und der
w Abſtimmung tatenlos zuſieht. Frankreich plant, unter
hu der deutſchen Arbeitsloſigkeit und Wirtſchaftsnot un=
Kararbeiterſchaft einen gefährlichen Separatismus
groß=
nd ſcheut dabei vor Erpreſſungen nicht zurück.
Franzö=
füinge haben auch unter der Belegſchaft der Grube May=
Verband der Saarbergleute gegründet, der es ſich zum
die Bergleute der franzöſiſchen Politik dienſtbar zu
er „Mittelrheiniſchen Volkszeitung” iſt eine unter der
g der Grube Maybach verbreitete Reſolution und der
ſiines deutſchen Bergmannes vorgelegt worden.
Enlweder ...."
Reſolution heißt es u. a.:
her Erkenntnis, daß im Intereſſe der ſaarländiſchen werk=
/Bvölkerung die Beibehaltung des jetzigen politiſchen
Zu=
ſe Saar als franzöſiſche Provinz) zugleich auch im
In=
ſſie europäiſchen Friedens unbedingt notwendig iſt, haben
Wüiglieder der hieſigen Belegſchaft zuſammengeſchloſſen. Die
hyung iſt ſich bewußt, daß ſie für eine gute und gerechte
utllämpft und fordert alle Kameraden auf, ihrem Beiſpiel
kuund alle Brücken mit den Leuten, die ſie 1935 ins Ver=
ert Schuß
vorgefühn
flagers not
üren wollen, (die für Deutſchland ſtimmen) abzubrechen.
foDu willſt nicht, daß nach 1935 deine Exiſtenz die Saar=
Ihügelegt werden, du willſt nicht, daß nach 1935 du mit
äüdern einem noch größeren Elend ausgeliefert wirſt.
höre: Schließe dich unſeren Reihen an, bekenne mutig, daß
zu gehörſt, du dienſt einer guten Sache! Du kämpfſt für
one Exiſtenz. Heute noch mußt du dich anmelden. Wende
Huſeren Kameraden, den Fahrſteiger Ackermann. Er wird
tes beraten.
erband der Saarbergleute, Sektion Maybach.”
... . odet!
Brief des deutſchen Bergmannes, der ſich an ſeine in
Genden Angehörigen um Rat und Hilfe wendet, lautet:
Miir uns Tag und Nacht Gedanken machen, wie ichs machen
Dier Kon chu ich mich an dich. Du ſollſt mir bitte Aufklärung geben,
alten ſoll. Wie ich dir ſchon geſchrieben habe, mache ich
„u 13—15 Schichten jetzt. Das wäre das Schlimmſte noch
e Anterlich iſt. Nun werden wir aufgefordert, entweder die Arbeit zu
ſiſnoder in den Saarbund zu gehen. Du weißt vielleicht
„hho das iſt. Ich gebe dir Aufklärung. Alſo: Wenn ich in den=
Szie, dann muß ich mich verpflichten, 1935 für Frankreich
wun und meine Kinder in die franzöſiſche Schule ſchicken.
Ehreinen Schein erhalten, denſelben ſchicke ich dir hier im
zu kannſt mir vielleicht Aufklärung geben, wie ich es
ſch, oder wie es drüben bei Euch ausſieht, da kann man
mach richten. Meine Auffaſſung iſt die:
ſin als Deutſcher geboren und verrate mein Vaterland
ſowenn ich nur noch ein Stück Brot habe und kann es
mei=
chulie zum Leben geben.
WrSaarländer ſind arm daran; wir können froh ſein, wenn
*Peihnachten Brot zum Eſſen haben. — Nun muß ich
ſüuchen mit meiner Klage. Ich kann ſchon drei Nächte nicht
ſüufen, nur wegen dieſem Fall. — Grüße aus der Heimat
ſt anzuerkennen, daß das Binger Blatt die
Aufmerkſam=
eutſchen Oeffentlichkeit erneut auf die Zuſtände im
Saar=
inkt, und mit der Veröffentlichung der vorſtehenden
Füke die rückſichtsloſe Art der franzöſiſchen Politik anpran=
unr Ausnützung der deutſchen Not ſchon jetzt für die
Ab=
ſin im Jahre 1935 vorzuarbeiten. Die „M.V.3.”
kommen=
iüe Veröffentlichung der beiden Dokumente mit dem Satz:
ſhofen, daß die amtlichen deutſchen Stellen alles tun, um
ienloſe Erpreſſung an deutſchen Saarbergleuten zu
ver=
ſu. Wir geben den Notruf in die Oeffentlichkeit, möge er
int Wirkung tun! Möge ihn auch der Völkerbund hören."
hBeig erging an das Kriegsdepartement, das der
ſan präſidierte, Abſchrift mit der Weiſung, „deroſeits be=
Drauf ſehen zu laſſen, daß von demſelben I=Merck) ſothanes
Xu dem bemeldten Endzweck verordnetermaßen wirkl.
huty verwahrt werden möge.” )
1ℳikriegsrat Herff referierte am 26. September wie
I,Lenn ein Soldat, dermalen deſertieren will, ſo kann er
bllalen zur Stadt hinaus. Er hat daher nicht nötig, ſich
Matiſchen Fenſter, als einem Schlupfwinkel zu bedienen.
dist Rückſicht, wäre daher ein eiſernes Gitter, überflüſſig.
ugsrat Merck iſt jezo ein kranker, melancholiſcher Mann,
Unt der allgewaltigen Hand des Schickſals ſeufzet; eben
hat er auch ein bekröntes Recht auf Schonung u. Nach=
* hängt indeſſen blos von höchſter Gnade ab, ob der
ePugsbefehl vollzogen werden ſoll.” )
ie Entſcheidung lag nunmehr beim Erb=
Sien. Beiſpiele ähnlicher Situationen laſſen ſich aus der
ſ0 der Menſchheit bis in die jüngſte Gegenwart häufen,
Wu bei der Not ſolcher Menſchen mit der
Dreigroſchen=
lmnſchen möchte, daß doch des Königs reitende
Alöfter kämen, auch wo ſie nicht nur vom Galgen befreien,
wis ſe zu dem Kriegsrat in der Alexanderſtraße — noch
Naid echtzeitig — kamen, ehe 1791 das Leben verloſch. Noch
ſuß gen Tag, am 26. September 1788, verfügte der Erbprinz:
ma ſor Deſertieren geſorgt werden ſoll, ſo iſt es meine
hei die Regierung gehet es nichts an und hat ſich d. nichts
MMA bekümmern. Alſo bleibt es ſo wie es dermalen iſt.” )
hch den bisher ungedruckten Akten im Heſſiſchen Staatsarchiv,
Ma”, die mir der verſtorbene Herr Archivdirektor Dr. Freiherr
M Schweinsberg im Jahr 1909 zugänglich machte.
Polikiſche Bücher.
Mons Nobel: Brüning. R. Kittler=Verlag, Leipzig.
Alphons Nobel, der Chefredakteur des „Deutſchen”, des
des deutſchen Gewerkſchaftsbundes, deſſen Geſchäftsführer
ming ein Jahrzehnt lang war, hat den politiſchen Aufſtieg
s aus nächſter Nähe miterlebt. Aus dieſer Perſpektive
audsntwarf er eine Skizze des Mannes, der unter den Kanz=
MMNachkriegsjahre wohl der bedeutendſte und fähigſte Kopf
Poſten des Altreichskanzlers Bismarck iſt, beſeelt, von
Koſen Hingabe an ſittliche Ideen und von dem Glauben
Die Minderheikenfrage in Rumänien.
Mannhaftes Einkreken des Miniſterpräſidenken Jorga
für die nakionalen Minderheiken.
EP. Bukareſt, 19. Dezember.
Im Parlament gab es eine intereſſante und auch für die
Min=
derheiten in anderen Staaten äußerſt wichtige Debatte. Der
Ab=
geordnete Lupiſt Serdici hatte gefordert, daß das
Unterſtaats=
ſekretariat für Minderheiten aufgelöſt wurde, das bekanntlich der
Führer der Deutſchen in Rumänien, Brandſch, leitet.
Miniſterpräſident Jorga erwiderte ſofort dem Abgeordneten.
Er wies zunächſt darauf hin, daß das Unterſtaatsſekretariat für
Minderheiten unbedingt beſtehen bleiben müſſe, weil ſeine
Grün=
dung eine Notwendigkeit geweſen ſei. Es muß bleiben, weil wir,
die wir mit dem Kollegen Brandſch zuſammenarbeiteten, ſehr
be=
friedigt ſind von der Art, wie er gearbeitet hat, um die
Minder=
heiten, die Gott gemacht hat und die zu beſeitigen wir nicht
be=
rufen ſind, mit der rumäniſchen Regierung in Fühlung zu
brin=
gen und dadurch wieder mit der rumäniſchen Geſellſchaft. Wir
haben, ſo fuhr der Miniſterpräſident fort, eine zahlreiche
Bevöl=
kerung geſchichtlichen Charakters in den erworbenen Provinzen
vorgefunden, eine magyariſche und eine ſächſiſche in Siebenbürgen,
eine ſchwäbiſche im Banat und andere deutſche Volksſtämme in
der Bukowina und im Süden Beſſarabiens. Wir als Rumänen
haben keinerlei Wunſch, die völkiſchen Gruppen geſchichtlichen
Cha=
rakters, die uns in einem glücklichen Augenblick für immer gegeben
wurden, zu vernichten. Wir haben aber auch keinen Wunſch, einen
guten Deutſchen oder einen guten Magyaren in einen erheuchelten
Rumänen zu verwandeln, denn wer ſeine ganze Vergangenheit
ver=
läßt, oder ſeine Seele für gewiſſe Vorteile verkauft, iſt für die
Na=
tion, die ihn übernimmt, kein Vorteil, ſondern Gift. Was Herr
Brandſch in den vielen Monaten ſeiner Arbeit geleiſtet hat, iſt
vor allen Dingen das, daß er uns davon befreit hat, unter vielen
Schwierigkeiten mit den verſchiedenſten Kreiſen in Verbindung zu
treten. Das Unterſtaatsſekretariat iſt ein wahrer
Säuberungs=
kanal geworden. Es wird dadurch alles Ungerechte beſeitigt. Herr
Brandſch hat nur berechtigte Anſuchen vorgetragen, deren
Erfül=
lung weder das rumäniſche Recht, noch die Intereſſen des
rumä=
niſchen Staates beeinträchtigt haben. Das Sekretariat iſt
eine glückliche Einrichtung, für die uns von allen
Sei=
ten Lob geſpendet wurde und die in Verbindung ſteht mit einer
Politik der Duldſamkeit und vor allem der Anerkennung des
Rechtes der Minderheiten. Wenn wir dagegen die Minderheiten
durch eine ſchroffe Politik des rumäniſchen Staates und durch
Mangel an Brüderlichkeit von ſeiten des rumäniſchen Volkes
ſchrecken, ſo werden wir unſerem Volke keinen weiteren Raum
in=
mitten der Nationen ſchaffen, die uns die Geſchichte als
Arbeits=
gefährten und Verteidiger eines elementaren Rechtes gegebn hat,
das wir berufen ſind, zu achten.
Die Rede des Miniſterpräſidenten war häufig von Beifall
unterbrochen und wurde von der großen Mehrheit des Parlaments
mit lebhafter Zuſtimmung aufgenommen.
Neues deutſch=rumäniſches Wirtſchaftsabkommen.
Die Berliner Verhandlungen mit einer rumäniſchen
Dele=
gation über die Regelung der deutſch=rumäniſchen
Wirtſchaftsbe=
ziehungen haben heute zur Unterzeichnung eines Zuſatzprotokolls
geführt, das im weſentlichen das zwiſchen beiden Ländern Eereits
beſtehende vorläufige Handelsabkommen vom 18. Juni 1930 durch
diejenigen Beſtimmungen des am 27. Juni 1931 gezeichneten
Handelsvertrags ergänzt, die mit den im Handelsvertrag
vorge=
ſehenenen Vorzugszöllen für die Einfuhr von Futtergerſte und
Mais aus Rumänien nach Deutſchland nicht in Verbindung ſtehen.
Das neue Abkommen ſoll vom 1. Januar 1932 ab vorläufig
ange=
wendet werden.
Zollerhöhungen für Milcherzeugniſſe und Eier?
* Berlin, 19. Dez. (Priv.=Tel.)
Die Regierung hat in ihrer Begleitnote zur letzten
Notver=
erdnung der Landwirtſchaft das Verſprechen gegeben, für einen
verſtärkten Schutz der Veredelungswirtſchaft zu ſorgen. Im
Reichs=
ernährungsminiſterium liegen auch ſchon ſeit geraumer Zeit
Ge=
ſetzentwürfe vor, die ſich auf Zollerhöhungen für Milcherzeugniſſe
beziehen. Der Kampf geht aber noch darum, ob es nicht
porteil=
hafter iſt, mit den in Frage kommenden fremden Ländern
Ab=
machungen zwecks Uebernahme beſtimmter Mengen von
Milch=
erzeugniſſen zu treffen oder ob einfach die Zölle erhöht werden
ſollen. Weiter arbeitet das Reichsernährungsminiſterium auf
einen praktiſchen Schutz der deutſchen Eiererzeugung hin. Es iſt
ſchon vor einiger Zeit erreicht worden, daß die Eierzölle von 5
auf 30 Mk. heraufgeſetzt wurden. Dieſe Zölle bleiben aber
be=
deutungslos, weil in den Handelsverträgen mit Italien und
Jugoſlawien Bindungen auf 5 Mk. vorhanden ſind. Mit
Jugo=
ſlawien ſind neue Verhandlungen eingeleitet worden, damit die
Bindungen fallen. In Rom weilt zurzeit ebenfalls eine
Kom=
miſſion, die u. a. auch verſuchen ſoll, Italien zu Zugeſtändniſſen
hinſichtlich der Eierzölle zu bewegen. Vorläufig iſt es aber noch
ganz ungewiß, ob die neuen Zollpläne Schieles verwirklicht
wer=
den können.
Kaſpf um die Poſtigebührenfenkung
Der Reichspoſtminiſter wird, was bereits mit ziemlicher
Sicherheit feſtſteht, die nächſte Gelegenheit benutzen, um im
Reichs=
kabinett die Frage der Poſtgebührenſenkung anzuſchneiden. Der
Arbeitsausſchuß des Verwaltungsrates der Reichspoſt hat ſich
bereits eindeutig auf den Standpunkt geſtellt, daß die infolge der
in der Notverordnung vorgeſehenen Gehaltskürzungen
einzu=
ſparenden 120 Millionen RM. der Poſt verbleiben müſſen, und
daß auf gewiſſen Gebieten des Poſtbetriebes Verbilligungen
vor=
zunehmen ſind. Im Reichspoſtminiſterium beſtehen auch bereits
Pläne wegen der Senkung verſchiedener Gebühren. Dieſe Pläne
ſind aber auf verſchiedene Summen, alſo auf 80, 90 oder rund 100
Millionen Mark abgeſtellt, weil man im Augenblick ihrer Arbeit
nicht wußte, welche Beträge die Reichspoſt eventuell für ſich
ver=
wenden darf. Nach den bisherigen Entſcheidungen behält ſie
nichts, weil die eingeſparten 120 Millionen reſtlos dem Reich
zu=
gutekommen ſollen. Das letzte Wort iſt aber in dieſer
Angelegen=
heit noch nicht geſprochen. Die Hoffnung beſteht jedenfalls noch,
daß der Reichspoſtminiſter wenigſtens einen Teil dieſer 120
Mil=
lionen rettet, ſo daß dann überlegt werden muß, wie dieſer
ein=
geſparte Betrag auf die Gebühren umzulegen iſt. Vom 1. Januar
ab wird, wie wir hören, unter keinen Umſtänden eine
Gebühren=
ſenkung eintreten. Nach dem, was wir hören, wird man auch noch
nicht am 1. Februar damit rechnen können, weil angeblich die
Vorarbeiten viel zu kompliziert ſind, ſo daß wohl erſt im Laufe
des Monats Februar einigermaßen Klarheit darüber beſtehen
dürfte, was, nun eigentlich wird, wobei immer vorauszuſetzen iſt,
daß ſich der Kampf im Kabinett nicht in die Länge zieht, und daß
tatſächlich etwas Poſitives zugunſten der Reichspoſt dabei
heraus=
kommt.
Der gekürzte Reichshaushalt.
Nach den Abſtrichen und Umgeſtaltungen, die auf Grund der
letzten Notverordnung im Reichshaushalt vorgenommen worden
ſind, iſt der Etat in Einnahmen und Ausgaben um 1,4 Milliarden
Mark insgeſamt zurückgedreht. Er balanciert rechnungsmäßig mit
9,3 Milliarden, ein Beweis, wie tief die Eingriffe der
Reichs=
regierung geweſen ſind, und daß tatſächlich jetzt kaum noch die
Möglichkeit beſteht, weitere Abſtriche vorzunehmen, zumal da jetzt
feſtſteht, inwieweit die Berechnungen auch durch die Wirklichkeit
geſtützt werden. Einſtweilen muß man leider annehmen, daß die
Einnahmn des Reiches auch im kommenden Jahre noch abſinkende
Tendenz aufzeigen werden, und zwar in ſehr viel ſtärkerem
Maße, als von der Reichsregierung in Rechnung geſtellt worden
iſt. Die Gefahr beſteht alſo, daß auch die halbe Millarde, die aus
der Umſatzſteuer neu erwartet wird, nicht ausreicht, um die
Aus=
fälle zu decken, die bei Zöllen und Steuern befürchtet werden
müſſen.
Ergänzung der Rotverordnung.
Das Reichskabinett trat am Samstag nachmittag zu einer
Beratung der außen= und innenpolitiſchen Fragen zuſammen,
die noch vor der Weihnachtspauſe erledigt werden müſſen. Es
iſt anzunehmen, daß in der nächſten Woche eine ergänzende
Not=
verordnung erlaſſen wird, die einige Lücken der bisherigen
Not=
verordnung ausfüllen ſoll. Dabei handelt es ſich nicht um
grundlegende Dinge, ſondern lediglich um ergänzende
Einzel=
maßnahmen, die ſich aus juriſtiſchen und wirtſchaftlichen
Grün=
den als notwendig erwieſen haben.
herrſchen will”, ſagt Büning ſelbſt einmal, der muß auch den
Staat reſtlos bejahen und darf ſich nicht fürchten gelegentlich
auch unpopuläre Maßnahmen zu treffen‟. Das iſt Brüning, wie
wir ihn heute aus ſeinen Notverordnungen kennen, der von
ſeinem Volke unermeßliche Opfer, Selbſtloſigkeit und Diſziplin
verlangt, der Frontſoldat in der Politik, der nicht redet, ſondern
handelt, und der Mann, der das beſondere Vertrauen des
Reichs=
präſidenten von Hindenburg genießt. Wir ſind überzeugt, daß
dieſes Buch, das in dieſen Tagen erſcheint und mit zahlreichen
Illuſtrationen ausgeſtattet iſt, eine willkommene Gabe für den
Weihnachtstiſch ſein wird.
b-r.
„Elſaß.”
Die „Süddeutſchen Monatshefte” haben ihr
Dezember=
heft dem Elſaß gewidmet. Bekannte Männer, die vor dem
Ver=
luſt des Elſaß dort wirkten, ſchildern in freimütiger Weiſe die
Verhältniſſe, wie ſie im Reichsland beſtanden Politik,
Kultu=
relle Abſichten, verfaſſungsrechtliche Entwicklung, evangeliſche
und katholiſche Kirche im Reichsland von 1870 bis 1918 Theater
und Kunſt werden mit offener Gerechtigkeit für Erfolge und
Fehlgriffe behandelt. Eine anerkennenswerte Arbeit des
Ver=
lages, die die unwiderleglichen Beweiſe für die Verdienſte
Deutſch=
lands um das Elſaß feſthält.
Pierre Viénot: Ungewiſſes Deutſchland. Societäts=Verlag,
Frankfurt a M.
Dieſes Buch iſt der Verſuch eines Franzoſen der jungen
Gene=
ration, Deutſchland gerecht zu werden. Ein Buch für Franzoſen
geſchrieben. Nichtsdeſtoweniger muß es auch uns Deutſche
inter=
eſſieren, wie man heute in Frankreich über Deutſchland denkt.
Es iſt jedoch nur eine franzöſiſche Anſicht über Deutſchland, eine
der wenigen, die von dem Gedanken beſeelt ſind, daß das
euro=
päiſche Schickſal von der Bereinigung des deutſch=franzöſiſchen
Verhältniſſes abhängt. Immerhin hat dieſer eine Franzoſe auf
deutſchen Univerſitäten ſtudiert und als Direktor des Deutſch=
Franzöſiſchen Studienkomitees, des ſogenannten Mayriſch=
Komi=
tees ſechs Jahre lang in Berlin und im Rheinland mit dem
deut=
ſchen Leben Fühlung genommen. Er hat ſich bemüht, ſich von
dem üblichen Vorurteil des franzöſiſchen Denkens gegenüber
Deutſchland freizumachen, ſeinen Landsleuten ſeine Auffaſſung
von der deutſchen Wirklichkeit aufzuzeichnen und an Hand des
deutſchen Beiſpiels zu demonſtrieren, wie die Wirklichkeit der
heu=
tigen Welt zu verſtehen iſt. Nicht die Wirtſchaftskriſe iſt für ihn
entſcheidend. Letzten Endes iſt es die Kriſe des Menſchen, die ſich
nicht nur auf Deutſchland beſchränkt, ſondern ähnlich wie die
Wirtſchaftskriſe ſich am deutlichſten in Deutſchland widerſpiegelt.
Aber er hütet ſich vor einem perſönlichen Bekenntnis, vor einem
politiſchen Programm. Gleichwohl hat uns Pierre Vienot einen
wertvollen Beitrag zur „geiſtigen Verſtändigung”, zwiſchen
Deutſchland und Frankreich geliefert. Ein beachtenswerter
Ver=
ſuch des guten Willens zur Fortſetzung des deutſch=franzöſiſchen
Geſprächs. Als ſolcher verdient er die Beachtung eines jeden von
uns — ganz abgeſehen von dem dramatiſchen Ringen, das ſich in
dieſen Tagen zwiſchen Berlin und Paris in Baſel abſpielt. ber.
„Sechs Kapitel über Chriſtentum und Nationalſozialismus”.
Von Wilhelm Stapel. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt,
Ham=
burg. Broſchiert 1.— RM.
Der Streit, ob ſich Chriſtentum mit Nationalſozialismus
ver=
einigen läßt, iſt von unverminderter Aktualität. Katholiſche und
evangeliſche Kirche beſchäftigen ſich mit dieſer Frage. Wilhelm
Stapel, der Herausgeber des „Deutſchen Volkstums” legt hier einen
Vortragszyklus im Spandauer Johannesſtift: „Die
Weltan=
ſchauung des Nationalſozialismus und das Chriſtentum” vor.
Der Verfaſſer geht nirgends um die Entſcheidung herum. und
ſeine Unterſuchung, ausgehend von einem ſtreng dramatiſchen
Chriſtentum „moderner” Art, ſieht in der Raſſenfrage, im
Natio=
nalismus, im antimarxiſtiſchen Sozialismus keine Hemmniſſe für
die Verkündung des Chriſtentums. Nur in einem Punkt könne
die Kirche nicht nachgeben, ſie muß den Primat Gottes vor der
irdiſchen Nation behaupten. Da die Schrift Kompromiſſen aus
dem Wege geht, iſt ſie ernſteſter Beachtung wert.
„Die K.P.D regiert.” Von Konrad Gieſecke. Günther=Müller.
Verlag, Königsberg. Broſchiert 2,85 RM.
Der Verfaſſer legt nach ſeiner Darſtellung eine realpolitiſche
Utopie” vor, in der er in Form einer lebendigen Reportage die
K.P.D zur Regierung bringt und einen Querſchnitt durch ein
Jahr K.P.D.=Herrſchaft zieht. Die Zeitungsaufſätze die Geſetze
und Notverordnungen dieſer gedachten K.P.D.=Regierung ſind
recht ſauber fabriziert (manches haben wir heute tatſächlich ſchon
in Deutſchland), aber ſie würden in Wirklichkeit — ganz anders
ausſehen. Ein unterhaltſames Buch.
* „Griechiſche Geſchichte” von Helmut Berve Profeſſor an der
Univerſität Leipzig. 1 Hälfte: Von den Aufängen bis Perikles.
Mit 2 Plänen im Text und 9 Tafeln (FIII und 308 S.) 1931.
7,50 Mk.= in Leinivand 9,50 Mk. Band IV der „Geſchichte der
füh=
renden Völker” im Herder=Verlag, Freiburg i. Br.
Der Verfaſſer hat ſich ſeine Aufgabe nicht leicht geſtellt. Er will
„die Geſchichte der Griechen in ihrer Individualität darſtellen, die
be=
ſonderen Bedingungen und Schickſale, unter denen ſie ſich vollzog, das
Einzigartige ihres organiſchen Verlaufs, das Eigentümliche der ſie
bewegenden Kräfte, ihre originalen Leiſtungen und Bildungen erfaſſen”.
Um ſeine Aufgabe zu erfüllen, gibt er nicht nur die politiſche Geſchichte.
ſondern zieht die geſamte griechiſche Kultur in den Kreis ſeiner
Be=
trachtungen, um die ſeeliſche Grundhaltung aufzuzeichnen, die das
Ein=
malige dieſer Periode für die Nachlebenden verſtändlich und wertvoll
macht. Zu Beginn behandelt er die Nachbarkulturen von Kreta und
Mykene, die einen weſentlichen Einfluß auf die ſeit dem Jahre 200
eingewanderten Griechen ausübten. Die Griechen bildeten keine
einheit=
liche Nation, gleich waren nur Mythos, Sprache und Schrift. Die durch
natürliche Bedingungen zuſammengehörenden Stämme bekämpfen
ein=
ander bis zum Untergang. Nur in den Jahren der Perſerkriege fanden
ſie ſich für kurze Zeit zuſammen, um ſich des gemeinſamen Feindes zu
wehren. Große Bedeutung hatten die Kolonien, die ſich über das ganze
Mittelmeer ausdehnten, beſonders uatürlich die benachbarten Städte
Kleinaſiens. Sie waren zwar nur ſelten kulturſchöpferiſch tätig, haben
jedoch als Vermittler des Hellenentums an die Barbarenvölker einen
hervorragenden Einfluß gehabt. Dieſer Band iſt ſchriftſtelleriſch wie
wiſſenſchaftlich eine hervorragende Leiſtung; die einzelnen Perioden ſind
in einem wvundervoll klar abgerundeten Bild dargeſtellt. Man wird
dahe: dem 2. Band mit großem Intereſſe entgegenſehen dürfen.
Wün=
ſchenswert wäre allerdings die Beigabe einer Karte, da mau nicht imn
Dr. W.
jedem Atlas die antiken Namen verzeichnet findet.
Seite 4 — Nr. 352
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Geburt unſerer Tochter
Edith zeigen an
Ludwig Franck und Frau
Mathildenplatz 19
Elſe, geb. Gunkel.
z Zeit Alice=Hoſpital
Statt Karten.
Ihre am 19. Dezember 1931 ſiandesamtlich und
kirchlich vollzogene Trauung geben bekannt
Eduard Seiler
Karoline Seiler
geb. Weßel
Darmſiadt, Schloßgartenſtraße 47
Ab 1. Januar 1932 Erbacherſtraße 12.
Am Freitag, den 18. Dezember verſchied nach kurzer,
ſchwerer Krankheit mein innigſtgeliebter Mann,
unſer lieber Sohn, treuer Bruder, Schwiegerſohn,
Schwager, Onkel und Neffe
eii Turly Deß.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Heß, geb. Lang.
Darmſtadt. Frankfurt a. M., Dudenhofen,
den 19. Dezember 1931.
Die Beerdigung findet Montag, den 21. Dezember,
½2 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes aus
ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am 16. ds. Mts entſchlief ſanft mein lieber
Gatte, unſer Schwager und Onkel
Juſtus Fiſcher
Landgeffütsdiener i. A.
im Alter von 28 Jahren.
Kath. Fiſcher, geb. Kadel.
Darmſtadt, den 19. Dezember 1931.
Caſinoſtraße 18.
Die Beerdigung fand auf beſonderen Wunſch des
Ver=
ſiorbenen in der Stille ſiatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und Kranzniederlegung bei dem Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen ſage ich innigſien
Dank. Insbeſondere danke ich dem Herrn
Pfarrer Frank für die troſireichen Woite am
Grabe
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Bonin, Bürgermeiſſer.
Wembach, den 17. Dezember 1931. 18377
Dankſagung.
Für die große Anteilnahme und das innige
Mit=
empfinden beim Heimgang meiner lieben Tochter und
unſerer herzensguten, unvergeßlichen Schweſter ſagen
wir hiermit Allen unſeren herzlichen Dank.
Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Rückert für ſeine
ſo paſſend gewählten troſtreichen Worte, gleichfalls
Heirn Oberarzt Dr. Spamer für ſeine wohlwollende
Hilfe, den Schweſtern des Eliſabethenſtifts für ihre
liebevolle Pflege, der Firma Rothſchild, ſowie dem
Geſamtperſonal und den Schweſtern der
Paulus=
gemeinde für ihr hilfreiches Entgegenkommen. Ferner
danken wir für die vielen Kranzſpenden, ſowie allen
denen, die ihr das letzte Geleit gaben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Johs. Würſching.
Darmſtadt, den 19. Dezember 1931.
Karlsſtr. 105.
Kr
Dankfagung.
Für die warme Anteilnahme bei dem
Ver=
luſie unſerer lieben Mutter und Schweſier
danken herzlichſi
Im Namen der Hinterbliebenen:
Elsbeih Köhler, geb. Metzler
Philippine und Anna Walz.
Dora Hoffmann
Georg Crößmann
Verlobie (18365
Darmſiadt
Rundeiurmſtr. 12
Pfungſiadt
Hillebergſtr. 37
Dankſagung.
Allen denen, die unſerer lieben
Entſchlafenen die letzte Ehre
erwieſen haben, unſein
herz=
lichen Dank.
3m Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Familie E. Bruſt.
Char. Beurteiluny — Berutung
Jahres Horoskop 1932
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[ ← ][ ][ → ]Darmſidter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
20. Dezember 1931
Nr. 352 — Seite 5.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 20. Dezember 1931.
der Reiſegutſchein —ein modernes
Weihnachtsgeſchenk!
ſchönſte Weihnachtsgeſchenk; eine Reiſe!”
ver=
detnschaufenſter und Plakatwände aller Reiſebüros und
ver=
ſehn amit auf eine ausgezeichnete und zeitgemäße Neuſchöpfung
duſchen Reichsbahn und des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros
c, die, in gemeinſamer Erkenntnis der Notwendigkeit
gtorganiſierten und weitverzweigten Kundendienſtes, als
Nuheit einen M. E. R.=Reiſegutſchein geſchaffen
ſeſſen Anwendung dem auf zweckmäßige
Weihnachts=
enn bedachten Publikum ſchon in dieſer
eit 0id Seis We hoderit den dei Scalf D Fece
ßene Bahuhofs der Deutſchen Reichsbahn in jeder beliebigen
eſud für jedes beliebige Reiſeziel und jede beliebige
Reiſe=
öeſellſchaftsreiſe, Pauſchalreiſe Sportreiſe, Kuraufenthalt
geluft werden; die Einlöſung, alſo der Eintauſch des
Gut=
inſ egen die der Höhe des Gutſcheinbetrages entſprechenden
zringen, Hotelgutſcheine, Anweiſungen auf Ausflüge,
Schiffs=
ſagge Autofahrten, Führungen, Schlafwagenkarten, Pauſchal=
Len, ſenrülte und was alles zum modernen Reiſeformat gehört,
nſone jeden Abzug und mit einjähriger Gültigkeit
aschenfſill in jedem beliebigen M.E. R.=Reiſebüro an jedem
belie=
eulrte Deutſchlands erfolgen.
Gſin Reiſegutſchein — ein modernes Weihnachtsgeſchenk!
kund um Darmſtadt. Die Atelier=Ausſtellung von Pro=
YornAolf Beyer „Rund um Darmſtadt” hat einen
außerordent=
ſtürten künſtleriſchen Erfolg. Wir machen unſere Leſer darauf
amrſam, daß die Ausſtellung auch Sonntag, den 20. Dezember,
0 bis 1 Uhr und von 2 bis 4 Uhr geöffnet iſt (Saalbau=
Kuigst ißen 7). Sie ſchließt Mittwoch, den 23. Dezember.
— ßücherſtube Bodenheimer. Im Rahmen ihrer
künſtleri=
n Yranſtaltungen zeigt die Bücherſtube nach Beendigung der
ton=lartmann=Ausſtellung eine große Zahl der ſchönſten
zei/ſrucke, gerahmt.
Unterſtützungszahlungen der allgemeinen Fürſorge. Die
orneenden Feiertage erfordern eine Verlegung der
Auszah=
gsremine der Unterſtützungen an die Unterſtützungsempfänger
ilemeinen Fürſorge. Es werden deshalb in den Wochen
Dezember 1931 bis 2. Januar 1932 die Unterſtützungen
ut ausgezahlt: am 21. und 28. Dezember 1931 an die
* Anuntersitzungsempfänger des 2. und 5. Polizeibezirks; am 22. und
Munber 1931 an die Unterſtützungsempfänger des 3. Polizei=
EuEn lidjrürtz am 23. und 30. Dezember 1931 an die
Unterſtützungs=
raiuict pföfner des 4 Polizeibezirks, und zwar jeweils: von 8—9 Uhr
hſtalen A—F. von 9—10 Uhr Buchſtaben G—K, von 10—11
Bchſtaben L—R, von 11—12 Uhr Buchſtaben S—3 im
denz Grafenſtraße 30. Am 24. und 31. Dezember 1931 an die
ſtersitzungsempfänger des 1. Polizeibezirks, und zwar im
du), Grafenſtraße 30; von 8—9 Uhr Buchſtaben A—D.
Mpühr 9-0 Uhr Buchſtaben E—H, von 10—11 Uhr Buchſtaben J
Notgeneu W. von 11—12 Uhr Buchſtaben N—R; Grafenſtraße 28,
bſen Dun mug r 5: von 8—9 Uhr Buchſtabe S. von 9—10.30 Uhr Buch=
1—3. Um eine glatte Abfertigung gewährleiſten zu
kön=
uß gefordert werden, daß jeder Unterſtützungsempfänger
zm zu der Stunde kommt, die für ſeinen Buchſtaben beſtimmt
r außerhalb dieſer Zeiten kommt, muß abgewieſen wer=
Dr Sprechtag des Wohlfahrts= und Jugendamtes für den
ſchiibezirk iſt für dieſe beiden Wochen jeweils auf
Donners=
vwnerlegt.
— Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. Darmſtadt Heute
nso (20. Dezember) nachmittags, findet in der Beſſunger
rnxdle in der Heidelberger Straße die Weihnachtsfeier der
hülly und Schülerinnen=Abteilung ſtatt. Ein reichhaltiges
grmm, welches ausſchließlich durch die Kleinen beſtritten
„let ein beredtes Zeugnis ab von der Tatkraft der Turner
Shriſtaehcke2 Peter und Chr. Zeſchky. welche die Jugend in das Turnen
Erwerbzführei. Auch der geiſtige Führer, Turner Wenderoth, iſt mit
erbsloſe bea bi der Jugend und ſetzt ſeine ganze Perſönlichkeit ein, um
tsirdentliches zu Wege zu bringen. Die Jugend erwartet
Repälchiem daß alle Mitglieder der Turngemeinde Beſſungen ſowie die
ſeurgd und Gönner des Jugendturnens recht zahlreich erſcheinen.
—die Glazeroff=Revue im Orpheum fand bei ihrem geſtrigen
K, sehekbüü inen durchſchlagenden Erfolg, wie man ihn lange nicht
hrzelebt hatte. — Die Darbietungen dieſer berühmten Truppe
d der Tat auch derart phänomenal, daß ſie nicht überboten
erdimh können — Heute, Sonntag, iſt die letzte Propa=
710=Vorſtellung; vom 25. bis 30 Dezember folgen die
eihchchts=Feſtvorſtellungen. Alle im Umlauf befindlichen
Vor=
gs=hw. Vergünſtigungsſcheine haben heute zum letzten Male
ültitfit. Für die Weihnachtsfeiertage ſind jedwede Vergünſti=
Mhe Ingsnaufgehoben. (Siehe Anzeige.)
Heſſiſches Landestheater.
, 22. Dez. Keine Vorſtellung.
Heſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus wird heute
eten Male das mit ſo großem Erfolg aufgeführte
Trauer=
ell,Richael Kramer” von Gerhart Hauptmann mit Paul
egenr in der Hauptrolle wiederholt. — „Nina”, Bruno
kamkerfolgreiches Luſtſpiel, das von allen Stücken des Jahres
gnchte Aufführungszahl erreicht hat, wird mit Beſſie Hoffart
ſia im Kleinen Haus vorbereitet. — Morgen Montag iſt
ee Tag für die Einlöſung der Gutſcheine Nr. 1 und 3 der
Zuutieten und für das Vorverkaufsrecht der Mieter zu allen
Ugungen im Großen und Kleinen Haus am 25., 26 und
Vember. Für dieſe Vorſtellungen gelten auch die Wahl=
Miettr Weihnachtsmieten und Weihnachtsſchecks.
Al Freude für wenig Geld. Mehr noch als in anderen
Jah=
ken, difen in dieſem Jahre die Weihnachtsgeſchenke mit keinen
Roßk Geldausgaben verbunden ſein. Trotzdem wird jeder
ver=
ſchen ſeinen Freunden und Verwandten das zu ſchenken, was
hnexk freude macht. Der Weihnachtsſcheck des Landestheaters
Abtt ſelegenheit, beide Bedingungen — für wenig Geld viel
Freud— zu erfüllen. Von 4,50 RM. an bekommt man ein
rei=
n Beſchenkten den Theater=
erunger von Nürnberg” und „Carmen” unter der
muſſtu ſchen Leitung von Dr. Felix Weingartner, Paul Wegener
„Aichael Kramer” „Wallenſteins Tod” in der
In=
hang von Guſtav Hartung, „Meine Schweſter und
vie die Silveſter=Aufführung von Lehars „Luſtiger
Wiſtye” mit dieſem Scheck beſuchen. Die Gültigkeit des Schecks
dehie hm 20. Dezember bis zum 20. März 1932. Der Verkauf
nde an allen Wochentagen von 9 bis 13.30 Uhr in der
Miet=
obteküng und an den Tageskaſſen des Landestheaters ſtatt.
Bericht über die Deutsche Wbegener-Erpedition
in Grönland.
Der Ortsgewerbeverein und die Handwerkervereinigung
Darmſtadt veranſtaltete am letzten Mittwoch abend im „
Fürſten=
ſaal” ſeine 2. Winterverſammlung, zu der Herr Ing Ernſting
zu Darmſtadt als Redner gewonnen worden war. Herr Ernſting
hat als wiſſenſchaftlicher Mitarbeiter im Rahmen der Deutſchen
Grönland=Expedition 1930/31 ein Jahr lang bei der Oſtſtation in
Grönland geweilt und berichtete nunmehr an Hand zahlreicher
packender Lichtbilder über ſeine reichen Expeditionserlebniſſe.
Herr Prof Dr. W. Sonne, der die Verſammlung, die den
großen Saal bis zum letzten Platz füllte, mit herzlichen Worten
der Begrüßung eröffnete konnte darauf hinweiſen, daß mit dieſem
Vortrage zum erſten Male ein ausführlicher Lichtbilderbericht
über die Deutſche Grönland=Expedition erſtattet werde.
An=
ſchließend wies Herr Dr. Kollbach noch darauf hin, daß Herr
Ernſting als Nachfolger für den im Dienſte der Wiſſenſchaft
ge=
fallenen berühmten Flieger Nehring=Darmſtadt, der ebenfalls
be=
reits in früheren Jahren einen Vortrag beim
Ortsgewerbever=
ein und Handwerkervereinigung gehalten habe, an der genannten
Expedition nach Grönland teilgenommen hat. Man erinnere ſich
in dieſer Stunde auch noch an Herrn Dr. Krueger=Darmſtadt, der
nunmehr bereits ſeit Jahren gleichfalls in Grönland auf einer
Forſcherfahrt verſchollen ſei und der den Verſammlungsbeſuchern
des Vereins gleichfalls kein Unbekannter wäre.
Darauf nahm Herr Ernſting das Wort zu ſeinem über
zwei=
ſtündigen Vortrage, in dem er ein packendes, außerordentlich
an=
ſchauliches Bild ſeiner vielen Erlebniſſe entwarf, das, des öfteren
humordurchwürzt, von höchſt intereſſanten Lichtbildern unterſtützt
wurde. Es würde zu weit führen, auf alle Einzelheiten dieſes
Expeditionsberichtes einzugehen: Nach ſchwerer Arbeit und
unſäg=
lichen Mühen gelangte der Hauptteil der Deutſchen
Grönland=
expedition nach ihrem Beſtimmungsort, dem Platz für die
Errich=
tung der Weſtſtation am Rande Weſtgrönlands. Von hier aus
ſtieß Prof. A. Wegener programmäßig die Zentralſtation bis
auf die Mitte der grönländiſchen Eiskappe vor. Die Oſtſtation,
die im Mittelpunkt der Darlegungen von Herrn Ernſting ſtand,
war für ſich ſelbſtändig und nur von drei Mann beſetzt, während
z. B. an der Weſtſtation über zwölf Expeditionsteilnehmer
über=
winterten. Die Oſtgruppe ſtand unter Leitung von Herrn Dr.
W. Kopp, damals Leiter der Höhenflugſtelle am Aeronautiſchen
Obſervatorium zu Lindenberg bei Berlin, der ein gebürtiger
Darmſtädter iſt. „Mit dem nur einmal im Jahre nach der
däni=
ſchen Siedlung Scoresbyſund verkehrenden Dampfer ging es
dort=
hin, um auftragsgemäß die Oſtſtation, alſo die dritte Station der
Wegener=Expedition, zu errichten. Der Regierungsdampfer konnte
nur bis an die däniſche Siedlung, nicht aber bis zur
Danmarks=
inſel im Sundinneren gelangen, da dort. Mitte Juli, noch feſtes
Wintereis lag. Die Expedition nahm ihre wiſſenſchaftlichen
Arbei=
ten bereits am Sundeingang auf. bis endlich Ende Auguſt ein
Eindringen weiter in den Sund hinein mit 2 Motorbooten und
2 Anhängern möglich war. Dann wurden in 3 Fahrten etwa
30 000 Kilo Gepäck weiterbefördert und ſpäterhin eine Holzhütte
in Tag= und Nachtarbeit noch gerade rechtzeitig vor dem erſten
Schneefall nebſt einem Motorhaus errichtet. Im einzelnen wurde
dann über die wiſſenſchaftlichen Arbeiten berichtet. Auch der
Funkverkehr kam bald in Ordnung, und es beſtand regelmäßige
Verbindung mit der 1000 Kilometer entfernten Weſtſtation und
dem däniſchen Küſtenfunk Scoresbyſund. Zwei Monate lang
ver=
ſchwand dann die Sonne unter dem Horizont. Im Zuſammenhang
damit berichtete der Redner über den Polarkoller, den dieſe
Win=
ternacht üblicher Weiſe mit ſich bringen ſoll und der mit dem
Nebelkoller auf der Rhön während der Segelflugwettbewerbe
an=
geblich ſehr große Aehnlichkeit aufweiſt. Erſt Mitte Juli kamen
dann die feſtgefrorenen Eisberge der Küſte wieder in Bewegung,
und das Sundeis brach auf. Ende Juli holte der
Regierungs=
dampfer die drei Mitglieder der Expedition: „Dr. Kopp. Dr.
Peters und Ing. Ernſting wieder ab. Vorher war noch von einem
gefährlichen Zwiſchenfall die Rede. Bei den ſchwierigen
Trans=
porten verdarben im Herbſt 1930 in großer Menge Lebensmittel
durch Schiffbruch, die für 2½ Monate berechnet waren. Dadurch
war Anfang Mai die Oſtgruppe gezwungen geweſen, ihre
vor=
geſchobene Station mit Handſchlitten, in Begleitung ihrer drei
Hunde, in Richtung auf die Küſte zu, zu verlaſſen. Trotz Nebel
und Neuſchnee gelang es dieſer Gruppe, in der Schnee= und
Eis=
wüſte ein Depot wiederzufinden, das im Jahre vorher vorſorglich
angelegt worden war. Damit waren die Teilnehmer und ihre
Hunde gerettet, nachdem die Rationen vorher bereits ſtark
ver=
ringert werden mußten. Auch während dieſes Marſches waren
die wiſſenſchaftlichen Arbeiten nicht unterbrochen. Dr. Peters,
der an Fieber litt und ſchneeblind wurde, mußte von ſeinen
Kame=
raden auf dem Schlitten ins Schlepptau genommen werden. Auch
der Redner berichtete, daß er ſich am dritten Tage ſeine Ferſe
er=
froren habe. Etwa 50 Kilometer vor der Siedlung Scorebyſund
trafen die Heimkehrer dann eine grönländiſche Schlittenkolonne,
die ihnen zu Hilfe kam. Bei ihrer Heimkehr erfuhren ſie dann
auch von dem tragiſchen Ende des Expeditionsführers Prof Alfred
Wegener. Bis zur Ankunft des Dampfers arbeitete die
Oſt=
gruppe weiter in der Nähe der däniſchen Siedlung. Von dieſer
ſelbſt und ihren Bewohnern, den Grönländern und Eskimos,
wurde ein anſchauliches und intereſſantes Bild entworfen. Ueber
Island, die Faröerinſel, ging es dann wieder zurück nach
Kopen=
hagen.
Reicher, wiederholter Beifall lohnte Herrn Ernſting für
ſeine Ausführungen, die alle Beſucher bis zur letzten Minute
ge=
feſſelt hielten. Herr Prof. Dr. W. Sonne konnte im Namen der
Verſammlung dem Redner für ſeinen mit ſo natürlicher Friſche
gehaltenen Vortrag den herzlichſten Dank ausſprechen. Er ſchloß
den Vortragsabend mit dem Hinweis darauf, daß der
Expeditions=
bericht ein Zeugnis darſtelle für den ungebrochenen deutſchen
Lebenswillen und für die Leiſtungen deutſcher wiſſenſchaftlicher
Arbeit. Schließlich wurde noch auf den nächſten Vortragsabend
am 13. Januar 1932 hingewieſen bei dem Herr Syndikus Dr.
Kollbach über das gerade gegenwärtig hochaktuelle Thema: „
Un=
ſere Bedeutung als Einfuhr= und Ausfuhrland” in einem
Licht=
bilder=Vortrag (gleichfalls im „Fürſtenſaal” ſprechen wird.
Preiſe 0.30—2.20 Mk.
20, E. geg. 22½- E 10. Cavalleria ruſticana.
Hierauf: Der Bajazzo. Preiſe 0 70—5.60 Mk. 21. Dez Keine Vorſtellung. iutz, 22. Dez. 15—17 Uhr. Shneeflock und Regentropf.
Preiſe 0.30—2.20 Mk
19½—22½ Dſt. Volksb. G (7. Vorſt.) Gr. 1-IV.
Wallenſteins Tod. Preiſe 0 70—5.60 Mk. Meinte Hee Fonntzu, 20. Dez. 191—22 Uhr. Zuſatzmiete II 6.
Michael Kramer. Preiſe 0 70—5 Mk. Nonta 21. Dez. 15—17½ Uhr. Die Himmelsmauer. Ein Weih=
nach’smärchen. Preiſe 0.40—2 Mk.
— Die Jahresverſammlung der Darmſtädter Volksbühne fand
im Kaiſerſaal ſtatt. Den Jahresbericht erſtattete der Vorſitzende,
Schulrat Storck, ſeinen Ausführungen entnehmen wir
folgen=
des: Im abgelaufenen Geſchäftsjahr hat ſich die Darmſtädter
Volksbühne trotz Wirtſchaftsnot befriedigend gehalten. Bei der
Jugendgemeinde war ein erfreulicher Zuwachs zu verzeichnen. Die
Auswahl der Stücke hat die Zuſtimmung der Mitglieder gefunden.
Nennenswerte Beſchwerden ſind dem Vorſtand nicht bekannt
ge=
worden. Soweit es möglich war, wurden die Wünſche der
Mit=
glieder befriedigt. 60 Vorſtellungen hat die Volksbühne im
Heſſi=
ſchen Landestheater beſucht. Außerdem fanden zwei
Sonderver=
anſtaltungen und ein Beethovenabend ſtatt. Die neue Spielzeit
hat unter noch ſchwierigeren Verhältniſſen begonnen. Trotz eifrigſter
Propaganda iſt die Mitgliederzahl. im neuen Spieljahr um faſt
20 Prozent geſunken. Um auch den wirtſchaftlich Schwachen
ent=
gegenzukommen, erfolgte ab 1. Dezember eine Beitragsſenkung.
Unter den heutigen Verhältniſſen iſt die Volksbühne eine
Not=
wendigkeit. Wir wollen die Arbeit deshalb weiterführen. Den
Kaſſenbericht erſtattete der Geſchäftsführer Lange und den
Revi=
ſionsbericht Herr Blank. In der Ausſprache wurde bedauert,
daß durch die notwendigen Sparmaßnahmen das Erſcheinen der
„Blätter der Darmſtädter Volksbühne” eingeſtellt werden mußte.
Andererſeits wurde anerkannt, daß eine Herabſetzung des
Bei=
trags erfolgte. Es wurde der Wunſch geäußert, daß bei
Urauf=
führungen der Inhalt des Stückes den Mitgliedern vorher bekannt
gegeben wird. Der Geſchäfts= und Kaſſenbericht wurde
einſtim=
mig genehmigt und dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Der
ſeit=
herige Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt.
Schenkt zu Weihnachten
Dohlfahrts=
briefmarken!
Derwendet i der Weihnachtszeit
Wohlfahrts=
briefmarken!
Generalverſammlung der Darmſtädter Volksbank. Die
Mit=
glieder der Darmſtädter Volksbank e. G. m. b. H. werden noch
einmal darauf aufmerkſam gemacht, daß am Montag, den 21.
Dezember, abends 8.15 Uhr, eine außerordentliche
Generalverſammlung im Städtiſchen Saalbau
ſtattfin=
det. Außer den bereits bekannten Punkten der Tagesordnung
wird über alle änderen zurzeit ſchwebenden Fragen von
Verwal=
tungsſeite berichtet, auch wie man ſich den Wiederaufbau denkt.
Dieſe Punkte und die Punkte der Tagesordnung ſollten jedes
Mit=
glied veranlaſſen, die Generalverſammlung zu beſuchen.
Orthſcher Männerchor. Wie alljährlich, ſo findet auch
dies=
mal wieder am zweiten Feiertag (26. Dezember) die
Weih=
nachtsfeier in der Beſſunger Turnhalle ſtatt. Das Programm
wiederum vorzüglich zuſammengeſtellt, enthält in der Hauptſache
die vom Chorleiter, Muſikdirektor Robert Herber,
neueinſtu=
dierten Chöre, ein ſtimmungsvolles Weihnachtsbild ſowie die
Lokalpoſſe „Der verwechſelte Brief” von Robert Schneider,
außer=
dem werden die bekannten ſoliſtiſchen Kräfte des Vereins
Ab=
wechſlung bringen. Die Eintrittspreiſe ſind den wirtſchaftlichen
Verhältniſſen entſprechend angepaßt. (Alles Nähere in der
An=
zeige.)
— Orpheum. Märchentheater Heute Sonntag.
20. Dezember, findet die letzte diesjährige
Märchen=
vorſtellung ſtatt. „Hänſel und Gretel”, dargeſtellt von dem
beliebten Märchenenſemble des Orpheums unter der Regie K. L.
Lindts. Das Märchen wird groß und klein weihnachtliche
Ueberraſchungen bringen; unter anderm wird Knecht Rupprecht
das Knuſperhaus derart verteilen, daß auf jede 20
Eintritts=
karte ein Gewinn fällt. Es gelten allerkleinſte Preiſe von
15 Pfg. an. (Siehe Anzeige.)
Weihnachtsverloſung des Kunſtvereins.
Bei der am 18. Dezember 1931 vorgenommenen Verloſung
ent=
fielen: 1. Gewinn (H. R. Kröh. „Hirſchberg bei Tegernſee”) auf
Aktie Nr. 282 (Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft); 2.
Ge=
winn (R. Hölſcher, „Vorfrühling an der Krebsbach”) auf Aktie
Nr. 1640 (Direktor, Brandis)) 3. Gewinn (H. A. Hofmann,
Bayeriſche Alpen”) auf Aktie Nr. 1667 (Frau Präſident Dr.
Bernbeck); 4. Gewinn (A. Poſch. „Zum Frankenſtein”) auf Aktie
Nr. 227 (Kaufmann A. Plaut); 5. Gewinn (A. Poſch, „Atelier
Ecke”) auf Aktie Nr. 1755 (Maler Hofferberth); 6. Gewinn (A.
Poſch. „Schepp Allee”) auf Aktie Nr. 1409. (Oberbürgermeiſter
Mueller); 7. Gewinn (G. Wüſt. „Domplatz in Frankfurt”) auf
Aktie Nr. 640 (Gebr. Nickelsberg Offenbach); 8. Gewinn (A.
Bornemann, Waldtempel”) auf Aktie Nr. 1476 (Dr. med. Haller);
9. Gewinn (A. Beyer. „Mondnacht am See”) auf Aktie Nr. 351
(Dr. med. F Schreiner); 10. Gewinn (M. Mendelsſohn. „Altrhein”)
auf Aktie Nr. 1432 (Kaufm. Fr. Heuß); 11. Gewinn (F. W.
Kleu=
kens, aquar Zeichnung) auf Aktie Nr. 925 (Hofrat M. Levy.
Worms); 12. Gewinn (F. W. Kleukens, aquar. Zeichnung) auf
Aktie Nr. 1481 (Oekonomierat Dr. Hammann); 13. Gewinn (F.W.
Kleukens, aquar. Zeichnung) auf Aktie Nr. 1864 (Apotheker K.
Rumpf); 14. Gewinn (W Altheim „Trunkener Bauer”) auf Aktie
Nr. 290 (A. Jordan); 15. Gewinn (H. Zernin. „Zugvögel”) auf
Aktie Nr. 178 (Regierungsbaumeiſter Wolfskehl); 16. Gewinn
(A. Hartmann. „Neuſchnee”) auf Aktie Nr. 21 (Poſtſekretär
Lip=
pert); 17. Gewinn (Oberländer, „Liebeserklärung”) auf Aktie Nr.
1678 (C. van Dedem); 18 Gewinn (Oberländer. „Feſtgelage”) auf
Aktie Nr. 34 (Frau von Baur); 19. Gewinn (A. Zernin,
Früh=
lingsabend”) auf Aktie Nr. 180 (Fabrikant E. Beſſunger); 20.
Ge=
winn (K. Deppert, „Akt”) auf Aktie Nr. 203 (Rechtsanwalt S.
Levy); 21. Gewinn (E. Eimer „Der Flötenſpieler”) auf Aktie
Nr. 1422 (Stadtdirektor L. Hahn); 22. Gewinn (A. Hartmann,
„Aus Würzburg”) auf Aktie Nr. 924 (Mühlenbeſitzer L. Matthäi,
Worms); 23. Gewinn (A. Beyer, „Bildnis”) auf Aktie Nr. 160
(Prof. Dr. Eberhardt); 24. Gewinn (Otto Dill, „Löwe‟) auf Aktie
Nr. 255 (Min.=Rat Dr. Petry); 25. Gewinn (Enders, „Firenze‟)
auf Aktie Nr. 1452 (Lehrerin i. R. E. Seeger); 26. Gewinn Eugen
Bracht „Rabenhorſt”) auf Aktie Nr. 411 (Robert von Hirſch,
Offenbach); 27. Gewinn (Eugen Bracht. „Rabenhorſt”) auf Aktie
Nr. 1756 (Anna Bornemann); 28. Gewinn (W. Bader, „
Felſen=
gruppe”) auf Aktie Nr. 1540 (Fabrikant M. Klönne); 29.
Ge=
winn (W. Bader, Brücke”) auf Aktie Nr. 463 (Stadt Offenbach);
30. Gewinn (W. Bader, „Brücke”) auf Aktie Nr. 154 (Spediteur
Schäffler).
Kunſtverein. Am 18 d. M. fand unter dem Vorſitz von
Ober=
regierungsrat Emmerling in der Kunſthalle am Rheintor die
diesjährige Hauptverſammlung des Kunſtvereins für Heſſen ſtatt.
Zunächſt wurde für 1930 der Geſchäftsericht erſtattet und die
Jah=
resrechnung bekannt gegeben. Beanſtandungen wurden nicht
er=
hoben und dem Rechner des Vereins unter dem Ausdruck des
Dankes für ſeine Tätigkeit Entlaſtung erteilt. Alsdann wurde
der Voranſchlag für das Jahr 1932 vorgetragen, den die
Haupt=
verſammlung genehmigte. Die nach 8 8 der Satzung aus dem
Vorſtand ausſcheidenden Mitglieder Prof, R. Hoelſcher.
Kunſt=
maler Heinz Hohmann, Fabrikant Ferdinand Schmidt,
Kunſt=
maler Hans Vielmetter und Staatsrat Eugen Wagner, wurden
auf weitere 10 Jahre als Vorſtandsmitglieder wieder gewählt.
Hierauf wurde von dem Vorſtand eine Ergänzung des 8 15.
Ab=
ſatz 2. Satz 2 der Satzung beantragt. Dort iſt geſagt, daß bei der
Weihnachtsverloſung diejenigen Nummern keine Berückſichtigung
finden, deren Inhaber ſich am Verloſungstage mit Entrichtung
ihres Jahresbeitrages im Rückſtand befinden. Dieſe Beſtimmung
ſollte dadurch ergänzt werden, daß auch diejenigen Mitglieder an
der Verloſung nicht teilnehmen, die am Verloſungstage für das
kommende Jahr ihren Austritt aus dem Verein erklärt haben.
Begründet wurde dieſer Antrag damit, daß es bedauerlich wäre,
wenn eine größere Anzahl von Gewinnen, namentlich die
wert=
vollen Hauptgewinne an Perſonen fielen, die künftighin dem
Verein nicht mehr angehören wollten. Die Gewinne ſollten
viel=
mehr nur an die Mitglieder fallen, die dem Verein auch
weiter=
hin die Treue halten wollten. Der diesbezügliche Antrag des
Vorſtandes wurde daraufhin von der Hauptverſammlung
ein=
ſtimmig angenommen. Im Anſchluß an dieſe Verhandlungen
wurde die diesjährige Weihnachtsverloſung vorgenommen, deren
Hauptgewinne größere Oelbilder der Profeſſoren Kröh und
Hoelſcher waren. Die Liſte der Gewinner wird geſondert in der
Tagespreſſe bekannt gegeben.
Sonntagsrückfahrkarten in den Schwarzwald. Wie wir
hören, hat die Reichsbahndirektion Mainz für Wiesbaden
Hbf., Mainz Hbf., Mainz Süd. Darmſtadt Hbf. und
Worms Sonntagsrückfahrkarten über Weihnachten und
Neu=
jahr nach Freiburg (Breisgau) aufgelegt, ſo daß die
Möglich=
keit der Winterſportausübung im Schwarzwald unter Benützung
der Höllental=Dreiſeenbahn und der Schauinslandbahn gegeben 7ſ
Kallee: Stemmer=Grin
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 352
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Zehnte Jahresſitzung der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt
am 15. Dez mber 1931.
Vor Eintritt in die Tagesordnung würdigte der Vorſitzende
die hervorragenden Verdienſte des bisherigen Präſidenten
des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages.
Franz von Mendelsſohn, der aus Geſundheitsrückſichten
bedauerlicherweiſe ſein Amt niedergelegt hat. Herr v
Mendels=
ſohn, der gleichzeitig als Vorſitzender der Deutſchen Gruppe der
Internationalen Handelskammer ſeine Kraft in den Dienſt der
Wirtſchaft geſtellt hatte, war berufen, in politiſch wie
wirtſchaft=
lich beſonders ſchwierigen Zeitläuften die Spitzenorganiſation der
deutſchen Induſtrie= und Handelskammern zu führen. Die
Voll=
verſammlung beſchloß, dem verdienſtvollen Führer den Dank der
Kammer in einem beſonderen Schreiben zum Ausdruck zu bringen.
Im Bereich der Erörterungen der letzten Zeit ſtand
insbeſon=
dere die Frage der Durchführung der Verordnung der
Reichsregierung über die Berufsbezeichnung
„Baumeiſter” in Heſſen. Bei den Verhandlungen war die
Kammer durch eine beſonders ſachverſtändige Perſönlichkeit
ver=
treten. Die Handwerkskammer erklärte ſich bereit die Erledigung
der techniſchen Seite, insbeſondere die Durchführung der
Prü=
fungen, in die Wege zu leiten, die Induſtrie= und
Handelskam=
mern werden in den Prüfungsgremien entſprechend vertreten
ſein. Vorausſetzung iſt hierbei, daß die durch die Prüfung
erwach=
ſenden Unkoſten durch eine angemeſſene Prüfungsgebühr voll
ge=
deckt werden — Hinſichtlich der notwendigen Senkung der
Poſtgebühren namentlich der Gebühren für
Fern=
geſpräche, hatte die Kammer dem Poſtausſchuß des
In=
duſtrie= und Handelstags ins einzelne gehende
Vor=
ſchläge unterbreitet, die zum größeren Teil bei der Beſchlußfaſſung
dieſes Gremiums Berückſichtigung fanden. — Aus Anlaß einer
Ausſprache bei der zuſtändigen Zentralbehörde, die
Durch=
führungsbeſtimmungen zum Milchgeſetz betreffend
war die Kammer durch geeignete Sachverſtändige vertreten. — Bei
der Eröffnung der Opel=Werkshochſchule in
Rüſſels=
heim nahm der Vorſitzende der Kammer Gelegenheit, die beſten
Wünſche für eine gedeihliche Entwicklung dieſer neuen Einrichtung
zum Ausdruck zu bringen.
Sodann wurde über die Sitzung des Steuerausſchuſſes
beim Deutſchen Induſtrie= und Handelstag am
4. Dezember d. J Bericht erſtattet. Eingeleitet wurden dieſe
Ver=
handlungen durch ein ausführliches Referat über die Finanzlage
und die Finanzpolitik, aus dem hervorging, daß auch im zweiten
Halbjahr des laufenden Rechnungsjahres ein erheblicher
ungedeck=
ter Finanzbedarf beſteht. Von dem Referenten wurde gefordert,
an Stelle der bislang lediglich unter dem Geſichtspunkt des
ge=
ringſten Widerſtandes erzielten Sparmaßnahmen organiſch
durch=
gebildete Einſparungen in der öffentlichen Verwaltung treten zu
laſſen, wobei insbeſondere die große Anzahl von Spargutachten,
wie ſie der Reichsſparkommiſſar ausgearbeitet hat, baldigſt in die
Wirklichkeit umzuſetzen wären. Weiterhin wurden in dem Referat
die erheblichen Gefahren für das Wirtſchaftsleben aufgezeigt, die
durch Eingriffe auf dem Gebiete der freien Kapitalzinsbildung
ſowie durch einen allzu weitgehenden Vollſtreckungsſchutz für den
Grundbeſitz entſtehen müſſen.
Weiterhin befaßte ſich der Steuerausſchuß mit der Frage
einer Neugeſtaltung der Umſatzſteuer, welche Frage
allerdings durch die mittlerweile verkündete Notverordnung in
ein neues Stadium getreten iſt. Der Ausſchuß hatte davor
ge=
warnt. eine Erhöhung der Umſatzſteuer Platz greifen zu laſſen,
ohne daß die weſentlichſten Härten, die dem bisherigen Syſtem
innewohnen, beſeitigt würden. Dies gilt für die Vorzugsſtellung
der kombinierten Betriebe, die durch die Erhöhung der
Umſatz=
ſteuer noch beſonders verſtärkt in Erſcheinung treten würde,
ferner=
hin für die Betriebe mit Umſätzen unter 5000 RM., die zurzeit
umſatzſteuerfrei ſind, durch deren Konkurrenz aber der
Einzel=
handel insbeſondere in ländlichen Bezirken ſtark bedroht wird,
ebenſo hinſichtlich der Auswirkungen auf Ein= und Ausfuhr. Die
Beſteuerung der Einfuhr durch eine Ausgleichabgabe dürfte im
allgemeinen deutſchen Intereſſe liegen, auch mit Rückſicht auf das
Vorgehen anderer Länder keineswegs mit den beſtehenden
Han=
delsverträgen in Widerſpruch ſtehen. Um die Konkurrenzfähigkeit
der deutſchen Erzeugniſſe auf dem Auslandsmarkt nicht zu
gefähr=
den, wird es notwendig ſein, eine entſprechende Entlaſtung der
Ausfuhr herbeizuführen. Schließlich ſprach ſich der Ausſchuß noch
gegen den ſofortigen Uebergang zum Syſtem der
Phaſenpauſcha=
lierung aus. Selbſt der Uebergang zu dieſem Syſtem nur für
eine oder die andere Wirtſchaftsgruppe müßte infolge der
viel=
fachen Verflechtungen zu ſchwerwiegenden wirtſchaftlichen Schäden
führen. Auf dem Gebiete der Hauszinsſteuer wurde eine
baldige reſtloſe Beſeitigung dieſer Steuer als eines der
Grund=
übel unſerer heutigen zugeſpitzten Wirtſchaftslage gefordert. Für
heſſiſche Verhältniſſe wichtig war die Behandlung der Frage des
Inkrafttretens der Vereinheitlichungdes
Realſteuer=
rechts. Der Ausſchuß ſprach ſich unter den gegenwärtigen
Ver=
hältniſſen gegen eine Inkraftſetzung der
Steuervereinheitlichungs=
vorſchriften für das Rechnungsjahr 1932 aus. Zu fordern bleibt
hierbei allerdings, daß die für das Rechnungsjahr 1931
angeord=
nete Realſteuerſperre auch für das Rechnungsjahr 1932 erhalten
bleibt, da eine Erhöhung der Realſteuerſätze keineswegs zu
ver=
antworten iſt
Einen beſonders aktuellen Gegenſtand der Erörterung bildete
die Vierte Notverordnung des
Reichspräſiden=
ten vom 8. Dezember 1931, deren weſentlicher Inhalt vorgetragen
wurde. Die neue Notverordnung greift in das geſamte Leben
des Volkes, insbeſondere in das Wirtſchaftsleben, derart tief ein
daß ein endgültiges Urteil über die Auswirkungen naturgemäß
noch nicht möglich erſcheint. Von entſcheidender Bedeutung werden
hinſichtlich der einzelnen durchaus verſchieden gearteten
Gegen=
ſtände mit denen ſich die Notverordnung befaßt, die ergänzenden
Ausführungsbeſtimmungen ſein, zu denen die jeweils
zuſtändigen Miniſterien in der Notverordnung ermächtigt werden.
Dieſe Ausführungsbeſtimmungen werden auch die Aufgabe haben,
vielfach noch beſtehende Zweifel klarzuſtellen und durch ſinngemäße
Auslegung der Beſtimmungen der Notverordnung ungewollte
ſchädigende Nebenwirkungen hintanzuhalten. Dies gilt
beiſpiels=
weiſe insbeſondere für die Frage der außerordentlichen
Kündi=
gung von Mietverträgen, die in Kapitel III des zweiten Teils
vorgeſehen iſt. Nach der Grundtendenz der Notverordnung iſt
zweifellos anzunehmen, daß dieſe Beſtimmungen nur zu dem Zwecke
einer zeitgemäßen Senkung der vereinbarten Mietzinsbeträge
dienen ſollen; keinesfalls dürfen ſie aber einſeitig dem Mieter die
Möglichkeit bieten, ſich von langfriſtig abgeſchloſſenen
Mietver=
trägen in unbilliger Weiſe zu befreien. In dieſer Beziehung gilt
es, auch den berechtigten Intereſſen des oft wirtſchaftlich
ſchwäche=
ren Vermieters Rechnung zu tragen. Die Kammer wird
ent=
ſprechende Vorſchläge den zuſtändigen Stellen unterbreiten. Was
die Tätigkeit des durch die Notverordnung eingeſetzten
Reichs=
kommiſſars für Preisüberwachung anlangt, ſo war
die Vollverſammlung der Auffaſſung, daß der in der
Notverord=
nung angeſtrebte. Schutz gegen Ueberteuerung” ſich nicht auf dem
Wege rauher einſeitiger Eingriffe verwirklichen läßt, daß
viel=
mehr das angeſtrebte Ziel einer allgemeinen weiteren Senkung des
Preisſpiegels nur durch verſtändnisvolles, den berechtigten
Be=
langen aller Beteiligten Rechnung tragendes Zuſammenarbeiten
erreicht werden kann. Als eine hauptſächliche Aufgabe des
Reichs=
kommiſſars für Preisüberwachung muß es betrachtet werden, auf
eine zeitgemäße Anpaſſung der Tarife der Verſorgungsbetriebe
für Gas, Waſſer und Elektrizität ſowie der Verkehrsmittel
hinzu=
wirken, da dieſe Tarife für die Geſtaltung der Koſten in
In=
duſtrie, Handel und Gewerbe, aber auch für jeden einzelnen
Haus=
halt von erheblicher Bedeutung ſind. Die Vollverſammlung
be=
dauerte, daß die letzte Notverordnung nicht zum Anlaß dafür
genommen worden iſt, die in ſo manchen Punkten reformbedürftige
Vergleichsordnung im Sinne einer Geſundung der
kauf=
männiſchen Moral umzugeſtalten.
Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß in den Beratungen
der außerordentliche Ernſt unſerer innen= und
außen=
politiſchen Lage zum Ausdruck kam. Die neue Notverordnung
hat allen Schichten des Volkes ſchwerſte Opfer auferlegt und in
die rechtliche und wirtſchaftliche Sphäre in beiſpielloſer Weiſe
tiefſte Eingriffe gebracht. Die Vollverſammlung gab der Hoffnung.
Ausdruck, daß dieſe erneuten, ganz ungewöhnlichen Opfer im
Aus=
land entſprechende Würdigung finden und auf den weiteren
Ver=
lauf und das Ergebnis der zurzeit in Gang befindlichen
inter=
nationalen Verhandlungen in einem den Lebensnotwendigkeiten
unſeres Volkes gerecht werdenden Sinne Einfluß nehmen möchten.
Die Notverordnung iſt aber auch ein überaus ernſtes Dokument
für die Schickſalsverbundenheit aller Schichten
unſeres Volkes und ſollte, auch für die fernere Zukunft die
Ueberzeu=
gung fördern, daß nur einmütiges Zuſammenſtehen
aller Kreiſe uns aus der gegenwärtigen Not herauszuführen
vermag.
* Steuer= und Wirtſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 31. Dezember 1931.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
20. (21.)Dez.: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 1. bis 15. Dezember 1931 erfolgten
Lohnzah=
lungen im Markenverfahren und im
Ueberwei=
ſungsverfahren; im letzteren jedoch nur dann,
wenn die in der erſten Hälfte des Kalendermonats
einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in
einem Betriebe beſchäftigten Arbeitnehmer den
Betrag von 200.— RM. überſtiegen haben. (Keine
Schonfriſt.)
20. (21.) Dez.: Abführung der im Steuerabzugsverfahren
einbe=
haltenen Ledigenſteuer und der
Kriſen=
lohnſteuer. (Keine Schonfriſt.)
24. Dez.: Letzter Tag, an dem das mit grünen Steuerbeſcheid
angeforderte 1 Ziel der Bürgerſteuer 1931
bei Meidung der Beitreibung und Koſtenerhebung
an die Stadtkaſſe Darmſtadt zu entrichten iſt.
Ver=
gleiche die Bekanntmachung der Stadtkaſſe vom
15. Dezember 1931 in Nr. 349 des „Darmſt. Tagbl.”
vom 17. Dezember 1931.
25. (28.) Dez.: Fünfte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut
gel=
bem Steuerbeſcheid über ſtaatliche Grundſteuer,
Sondergebäudeſteuer und
Gewerbe=
ſteuer für das Rechnungsjahr 1931/32. (
Schon=
friſt bis 5. Januar 1932.)
31. Dez.: Entrichtung des Beitrags zur
Handwerks=
kammer, 3. Ziel, für das Rechnungsjahr
1931/32 weißer Anforderungszettel. Der Betrag
iſt an die Stadtkaſſe in Darmſtadt zu entrichten.
(Keine Schonfriſt.)
Steuerkarten 1932.
Die Zuſtellung der Steuerkarten für 1932 iſt beendet.
Arbeit=
nehmer, die keine Steuerkarte erhalten haben, müſſen die
Ausſtel=
lung im Stadthaus, Rheinſtraße 16—18, auf Zimmer 23.
be=
antragen. (Vergl. die Bekanntmachung der Bürgermeiſterei vom
7. Dezember 1931. in Nr. 341 des „Darmſtädter Tagblatts” vom
9. Dezember 1931, die auch den Erſatz verlorener oder
unbrauch=
bar gewordener Steuerkarten betrifft.)
H. W. Wohmann.
Der Ladenſchluß am Heiligen Abend. Das Heſſiſche
Polizei=
amt Darmſtadt teilt mit: Nach dem Geſetz über den Ladenſchluß
am 24. Dezember vom 13. Dezember 1929 dürfen offene
Verkaufs=
ſtellen am 24. Dezember nur bis 17 Uhr, Verkaufsſtellen, die
überwiegend oder ausſchließlich Lebensmittel Genußmittel oder
Blumen verkaufen, bis 18 Uhr für den geſchäftlichen Verkehr
ge=
öffnet ſein. Die beim Ladenſchluß ſchon anweſenden Kunden
dür=
fen noch bedient werden. Dieſe Vorſchriften gelten auch für
Ver=
kaufsſtellen von Konſum= und ähnlichen Vereinen, für ſolche auf
Eiſenbahngelände und für das gewerbsmäßige Feilbieten
außer=
halb offener Verkaufsſtellen. Sie gelten nicht für Apotheken, für
den Marktverkehr und den Handel mit Weihnachtsbäumen.
Sonnkagsrückfahrkarken an Weihnachken Neujahr.
— In verſchiedenen Zeitungen ſind Mitteilungen erſchienen,
wonach über Weihnachten/Neujahr Sonntagsrückfahrkarten nach
allen Bahnhöfen der Deutſchen Reichsbahn ausgegeben würden.
Dieſe Nachricht iſt falſch.
Es handelt ſich nur um beſtimmte Verbindungen, doch kann
ſich der Reiſende auch auf weitere Strecken die Verbilligung
nutz=
bar machen, wenn er ſich der verſchiedenen anſchließenden
Sonn=
tagsrückfahrkarten bedient oder ſich für Zwiſchenſtrecken, für die
es keine Sonntagsrückfahrkarten gibt, einfache Karten zur Hin=
und Rückfahrt löſt. Die ſo gelöſten Karten gelten bereits ab
23. Dezember ab 0 Uhr bis zum 4. Januar 9 Uhr, nicht, wie
zu=
erſt angeordnet, erſt ab 23. Dezember 12 Uhr. Ferner iſt
zu=
gelaſſen, daß die Rückfahrt nicht mehr mit der erſten Teilkarte
ſpäteſtens am 4. Januar um 9 Uhr angetreten werden muß,
ſon=
dern daß der Reiſende die Rückfahrt ſpäteſtens um dieſe Zeit bei
dem Endbahnhof antritt. Auch können die
Sonntagsrückfahr=
karten durch die Fahrkartenausgabe des Reiſeantrittsbahnhofs
bezogen werden, ſo daß es einer ſchriftlichen oder telegraphiſchen
Beſtellung nicht mehr bedarf. „Vorausgeſetzt wird jedoch, daß die
Beſtellung ſo früh wie möglich erfolgt, damit die Karten noch
überwieſen werden können. Auch ſind im Bezirk Mainz folgende
Sonntagsrückfahrkarten vorübergehend auf weitere Entfernungen
aufgelegt worden: Von Mainz Hbf. Süd. Wiesbaden Hbf.
Darm=
ſtadt Hbf. nach Erfurt Kaſſel. Nürnberg Freiburg (Breisgau)
und von Worms nach Freiburg (Breisgau)
Auf den größeren Uebergangsbahnhöfen liegen jetzt
Sonn=
tagsrückfahrkarten ebenfalls nach weiter entfernten Bahnhöfen
auf, z. B. in Aſchaffenburg nach München, in Stuttgart nach
Mün=
chen Kempten (Allgäu), Konſtanz. Lindau, Oberſtdorf,
Schaff=
hauſen, Sonthofen, in Erfurt und Kaſſel nach Berlin, in Berlin
nach Marienburg, Königsberg (Pr.) und Breslau
Nähere Auskunft erteilen die Auskunftsſtellen und
Fahrkar=
tenausgaben.
Der Weihnachtsbaum iſt für ſo manchen ſchon
verhängnis=
voll geworden, indem er nicht nur Gardinen= und größere Brände,
ſondern auch Schäden an Leben und Geſundheit verurſacht hat.
Man dulde deshalb nicht, daß Weihnachtsbäume neben Gardinen,
Vorhängen oder ſonſt leicht brennbaren Gegenſtänden Aufſtellung
finden. Man verwende beim Baumputz am beſten gar keine
ver=
brennbaren Sachen. Die Kerzen bringe man in der Weiſe an, daß
ſie entzündbare Gegenſtände, vor allem aber auch die harzreichen
Tannenzweige nicht entflammen können. Wenn die Tannennadeln
ſchon ſtark abfallen, dann ſollte der Baum überhaupt nicht mehr
angezündet werden. Dann gerät er nämlich ſehr leicht, und zwar
faſt exploſiv in Brand und kann großes Unheil anrichten.
Des=
halb ſoll man gebrauchte Weihnachtsbäume auch nicht in einem
geſchloſſenen Ofen und nur vorſichtig verbrennen, da ſich aus dem
Harze ſtarke Gaſe entwickeln, die in Verbindung mit Luft den
Ofen zerſtören und Menſchenleben gefährden können. Anzünden
der Kerzen hat ſtets von oben nach unten zu erfolgen. Gar häufig
ſind Fälle, in denen Bluſen, Spitzen uſw. beim Anzünden der
oberen Kerzen durch die bereits brennenden unteren zu Schaden
gekommen ſind. Eine Gießkanne Waſſer oder beſſer ein
Hand=
feuerlöſcher in der Nähe, iſt eine Vorſichtsmaßnahme, die ſich oft
gut bewährt hat.
* Aus den Darmſtädter Lichkſplelkheakern.
Union=Theater.
Der Film „David Golder”, der die Tragödie eines ſkrun
Geldmenſchen ſchildert, hat einen Fehler; er iſt ein franz
Tonfilm, und wenn auch die Texte deutſch erſcheinen,
ſo=
trächtigt das natürlich ſehr die Wirkung Davon abgeſeher,
net ſich der Film durch eine ungewöhnlich gute ſchauſpieleriſc
ſtellung aus. Zumal die Leiſtung Harry Baurs in der Ti.
iſt pſychologiſch bis ins Kleinſte durchgearbeitet und mit
darſtelleriſcher Kraft ausgeſtattet. Die Regie hat ſelbſt b
liche Längen nicht geſcheut, um die auch äußerlich
ſpannende=
lung ſeeliſch zu vertiefen und hat Szenen von ſelten geſehen
dringlichkeit geſchaffen. Manche Einzelheiten ließen
ſich=
ſtanden, als ſchauſpieleriſche Leiſtung aber iſt der Film
zeichnet.
Palaſt=Lichtſpiele.
* In den Palaſt=Lichtſpielen läuft „Der Köni=
Naſſauer”, „Ngſſauer” iſt jener bekannte Typ, der mit
und Tücke, einer Portion Frechheit und großer Klappe
ohne Geld und ohne Ausweis überall durchkommt und
dabei ſein muß. „Naſſauer gibt es in allen Ländern, und
lebniſſe all dieſer „Schnorrer” ſind überall die gleichen. D
verſteht man auch ihre Abenteuer, ob dieſe wie hier in
reich ſpielen und die Sprache franzöſiſch iſt, die übrigens
deutſche Zwiſchentexte verſtändlich wird oder ob ſie irgen?
einem anderen Lande erlebt werden. Georges Milton
geborene „Naſſauer”. Seine Mimik und die Situation
aus der er ſich immer wieder herausfindet, reizen unwil
zum Lachen. — Und das ſoll ja ſchließlich ein Luſtſpiel. G
det ſich in den vornehmſten Lokalen, auf der Rennbahn, beir
ballſpiel zurecht und bleibt, trotz der originellſten Hinderni
ihm in den Weg gelegt werden, überall Sieger — verſteht ſi
ſelbſt, daß er auch zum Schluß eine hübſche Milliardärs
heimführen kann, ſo daß er das „Naſſauern” nicht mehr nöt
Der luſtige Tonfilm iſt heiter und amüſant und wird vr
guten Darſtellern mit Temperament und Schwung durchg
— Dem Film voraus läuft ein reichhaltiges Beiprogramm.
egelret
ung über.
or ſtande
n den
nderung
— Im Helia=Theater läuft nur noch heute und morg Außs grif
äußerſt luſtiger Militär=Tonfilm=Schlager aus der Vorkri cein von
„Schön iſt die Manöverzeit” (Kartoffelſupp.. . Kartoffelſu yſöe Genetr
mit Paul Heidemann, Gretl Theimer, Albert Paulig, Idaku am 2.
und Oskar Sabo in den Hauptrollen.
Das Weihnachtsprogramm des Orpheuns
iſt diesmal beſonders glücklich gewählt, denn nach der bee
ten Aufnahme, die das gutbeſetzte Haus geſtern aben:
Glazeroff=Revue bereitete, kann man einen ſtarken Cy
dieſes Spielplans auch für die Feiertage vorausſagen. Di
ſtungen der Revue rechtfertigen das, denn dies Varietéprog
iſt ſo reichhaltig und abwechſlungsreich, daß ſchließlich jede
ſucher auf ſeine Koſten kommen muß. Da iſt zunächſt Däüch=
Glazeroff ſelbſt, ein äußerſt temperamentvoller Kapellmeiſte.
dafür ſorgt, daß das Orcheſter den ganzen Abend Schmiß klagten jede
Tempo unvermindert beibehält. Da ſind weiter die ruſſitzſeltung fin
Sänger, die ſich auch in deutſchen Liedern auskennen, die Tmn Nachmi
und Tänzerinnen von größter Lebendigkeit und einem fab huhrs ver
tem Temperament, zumal in den Maſſenauftritten (Zigeuruffumm=
Tſcherkeſſenſzene, ukrainiſche Nationaltänze). Für eine beſtüyſt Polizei
Klaſſe von Schönheitsdurſtigen gibt es lebende Bilder, ſogen.4 eſte Bereit
Gladiatorenſpiele uſw., denn alles läßt ſich nicht aufzählen.” Leute t
bedingt erwähnen aber muß man noch die Vertreter der ar.!
tiſchen Kunſt, die nicht nur laut Programm, ſondern wirklic
emo
höchſter Vollendung” auftreten. Viele der Mitwirkenden vemih
ten die namentliche Erwähnung, doch ſind ſie im Programmiſſ
einzeln aufgeführt. Bei alledem iſt an farbenfreudigen Koſt:hſchlich au
und reichhaltigſter üppiger Ausſtattung nicht geſpart. Au= von
dieſer Hinſicht iſt dieſe Revue, die ſich durch ihre lebendige hälite der
fältigkeit, ihre luxuriöſe Ausſtattung und ihr ununterbrocktaſten
Tempo auszeichnet, vorbildlich.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Die Elbe=Zeitung ſch
über die Opernpremiere im Auſſiger Stadttehater „Die rM.
gierigen Frauen”: Die neue Oper kam temperamem)
in einheitlich bezwingend wirkender, künſtleriſcher Höhe zur 4 Eine we
führung. Friedrich Am mermann (1926—28 am biscdenſtellen
Stadttheater) hat mit ſeiner Inſzenierung das Richtige 923e hat dere
fen, in dieſem Geiſte und nicht anders muß die Szene behe=ſbeiträge n
werden; aber auch die geſtellten Bilder waren ideenreich Veabzuſetzen
ſehenswert gelöſt. Jede einzelne Figur war auf ihrem AR der Notve
köſtlich ſtiliſiert und alles von behaglicher Stimmung und lie-ahr
würdigſter Komik. Neben den Soliſten mußte der Spiel=K Mitgliede
Ammermann auf der Bühne erſcheinen. Ein Abend, auf ſen Mar
unſere Bühne ſtolz ſein kann.
lung der
— Steuer=Erleichterungen für Kriegsbeſchädigte. In Slerlichen.
Tagen gelangen die Steuerkarten für 1932 zur Ausgabe. Wiellung der
der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten. Kriegsteilnehmer H.
Kriegshinterbliebenen mitteilt, hat der Reichsminiſter der F7½ 2ie Heſiſt
zen mit Erlaß S. 2226 A/60 III vom 28. 11. 31 verfügt, da
bisherigen Anordnungen über die Behandlung der Anträgel
Erhöhung der ſteuerfreien Beträge auch über den 31. Deze 10eme
1931 hinaus in Kraft bleiben. Die rentenberechtigten erw Aee
tätigen Kriegsbeſchädigten ſollten deshalb unverzüglich bei- Darn
für ihren Wohnort zuſtändigen Finanzamt den üblichen Auc
auf Erhöhung der Werbungskoſten entſprechend dem Grade
Erwerbsminderung einreichen. Dem ſchriftlichen Antrag iſt)
jetzt gültige Rentenbeſcheid und die Steuerkarte beizufügen.1P
die Vergünſtigung erſt mit dem Tage der Eintragung außliaſe
Steuerkarte wirkſam wird, empfiehlt es ſich, den Antrag entmbüt es
ſchriftlich oder mündlich ſofort nach Empfang der Steuerkart=/ berg
dem zuſtändigen Finanzamt zu ſtellen.
Hallenſchwimmbad. Vielfach geäußerten Wünſchen
ſprechend, iſt das Hallenbad vom Montag, den 21. ds.
Mts=
unter Mittag verſuchsweiſe wieder geöffnet mit Ausnahme
Frauenſchwimmhalle und des Wannenbades 1. Klaſſe. Dam
von 9—19.30 Uhr ununterbrochen Gelegenheit gegeben, zu bakio
zu ſchwimmen und das Heißluftbad zu beſuchen, was gewiß 9
vielen Teilen der Bevölkerung begrüßt werden wird. E
dem regelmäßigen Baden und Schwimmen, das bekanntlich!
die Abhärtung des Körpers ſehr förderlich iſt, kann die Benu=”
der Heilbäder und beſonders der Heißluftbäder mit nachfolge!
Maſſage nicht genug empfbhlen werden zur Vorbeugung und—
lung der verſchiedenartigſten Krankheiten. Jeder Arzt wirsl
ſtätigen, daß, von einzelnen Ausnahmen, abgeſehen, die **
mäßige Benutzung von Bädern einen ganz hervorragenden
fluß auf das geſundheitliche Wohlbefinden ausübt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkran-2
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausars
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonn!
den 20. Dezember 1931, folgende Aerzte zu deſſen Vertre Z
bereit: Dr. med. Degen, Klappacherſtraße 1, Telephon
Dr. med. Stern II. Ludwigsplatz 6. Telephon 2587,
medl. Wertheim. Dieburger Straße 73. Telephon 4614
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 19. Dezember. abe‟
bis 27. Dezember, morgens, die Merckſche Apotheke, Rheinſtraßk
und die Beſſunger Apotheke, Wittmannſtraße 1.
— Ein Kind verbrannt. Geſtern vormittag gegen 11.30
wurde die Feuerwehr in die Gegend der neuen Trainkaſerne!
der verlängerten Eſchollbrücker Straße gerufen. Dort war der W.*
wagen des Händlers Peter Gerhard in Brand geraten. Als*
Wehr eintraf, war es nicht mehr möglich, das etwa drei Mo /
alte Kind Gerhards zu retten, das ſich im Wagen befand.
Brand, der große Rauchſäulen aufſteigen ließ, war nach e
halben Stunde gelöſcht. Das Obergeſtell des Wohnwagens
der geſamten Habe der armen Leute iſt dem Feuer zum Opfer.
fallen. Die Entſtehungsurſache iſt wahrſcheinlich in einem 1—
hitzten Ofen zu ſuchen.
g. 20. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 352 — Seite 7
Erſtürmung der Feſtung Mainz im Oezember 1631
Nach dem Rheinübergang auf dem Kühkopf bei Erfel=
Oppenheim am 17. Dezember 1032 verſperrte nur noch
dr Oppenheim mit der Burg Landskrone den Schweden
auf Mainz. Sie wurden am 19. Dezember, dem Ge=
Guſtav. Adolfs,
Nun erfolgte
dmarſch auf Mainz
lden Seiten des
Dort hatte man
üßenwerke beſetzt.
jgrfürſt hatte in
Be=
der geflüchteten
von Worms und
drg bereits am 17.
er die Stadt ver=
Schon am 19.
De=
erſchienen Guſtav.
Truppen vor der
und begannen
volgloſen
Verhand=
niofort den Angriff.
ſinmandant der Fe=
Wallraf von
Wit=
u unternahm vom
küttor und vom
Gau=
las Ausfälle gegen
Zagerer. Sie
wur=
der verluſtreich
ab=
vireſt. Die erſte
Be=
eſtug der Schweden
nach Luxemburg, und am Nachmittag desſelben Tages
beſetz=
ten die Schweden die Feſtung. Der König ſelbſt, der bei der
ganzen Belagerung ſelbſt zugegegen war, zog am 24., begleitet
vom Landgrafen Wilhelm, mit großem militäriſchem Gepränge
el efolglos. Man ging
ſen ur regelrechten
Be=
gerug über. Am 22.
üfſer in den
Stadtgrä=
aud von der Rhein= den nach einer zeitgenöſſiſchen
Darſtellung.
teu us griff. Landgraf
ſütem von Heſſen=Kaſſel
49r. Generalſturm wurde durch die Kapitulation der
ſtuy am 23. Dezember verhindert und dadurch Mainz vor
pünderung bewahrt. Die Beſatzung erhielt freien Abzug
zelner ſtanden die Au= König Guſtav Adolf von Schwe= Auſicht der Stadt Mainz nach einem Flugblatt aus dem Jahre 1632.
Links ſind die einziehenden Schweden,
rechts die abziehenden Kaiſerlichen zu ſehen.
ein. Am ſelben Tag wurde Bingen beſetzt, und am 29. Dezember
folgte Worms. Damit war das vorläufige Ziel Guſtav Adolfs,
die Beſetzung des Rheins, erreicht.
Aus dem Gerichisſaal.
Ein Frankfurter Nationalſozialiſt ſtand
jännerstag vor dem hieſigen Bezirksſchöffengericht
gernſtaltete mit Angehörigen der Frankfurter Schutzſtaffel der
ümlſozialiſten in einem Wirtſchaftsgarten in Neu=Iſenburg
tlihe Sportübungen. Es wird dem Angeklagten zur Laſt ge=
Idß er für dieſe Uebungsabende, die unter die von der
Not=
rondung ergriffenen Verſammlungen einzureihen ſeien, keine
liäleliche Erlaubnis eingeholt habe. Das Gericht ſpricht den
ügten jedoch frei, da die angezogene Notverordnung hier
hu ſeltung finden könne.
Nachmittag wird gegen fünf Darmſtädter wegen
juhrs verhandelt. Am 15. Juli dieſes Jahres veranſtaltete
zmmuniſtiſche Partei eine Erwerbsloſendemonſtration, die
or Polizei ausdrücklich verboten worden war. Als
infolge=
en ine Bereitſchaft der Schutzpolizei den Zug auflöſte, gingen
ials Leute tätlich gegen ſie vor, warfen mit Flaſchen und
zinn. Es gelang, dieſe fünf Leute feſtzuſtellen. Bei zweien
bich jedoch heraus, daß ſie gar nicht dabei waren, oder nichts
Demonſtranten zu tun hatten, und das Gericht ſpricht
gei junge Schloſſer werden wegen Teilnahme am Aufruhr,
uniſchlich auf Grund ihrer eigenen Ausſagen, zu der
Mindeſt=
on je ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Für
ſölfte der Strafe erhalten ſie fünfjährige Bewährungsfriſt.
meſten Angeklagten, einem jungen Bäcker, der mit zwei
chuzluten Streit angefangen hatte, kann man eine
Zugehörig=
zu den Demonſtranten nicht nachweiſen, und er erhält
ledig=
ugen Widerſtauds zwei Monate Gefängnis
dMeenfalls für die Hälfte der Strafe Bewährungsfriſt.
Das Offenhalten der Friſeurgeſchäfte an Weihnachten! Dem
Publikum zur Kenntnis, daß die Friſeurgeſchäfte an Weihnachten
am 1. Feiertag von 9—12 und am 3. Feiertag (Sonntag) von
9—12 Uhr geöffnet ſind. (Siehe Inſerat)
Chriſtlicher Verein Junger Männer. Darmſtadt E. V.,
Alexanderſtraße 22 (ehemalige Inf.=Kaſerne). Wir laden hiermit
zu unſerer Weihnachtsfeierſtunde, heute, Sonntag, abends,
herz=
lich ein (mit Familienangehörigen). Freunde und Gäſte
will=
kommen.
Aus den Parkeien.
Eine weitere Senkung von Krankenkaſſenbeiträgen. Die
venſtellende und günſtige Finanzlage der Barmer
Erſatz=
hat deren Hauptvorſtand den Beſchluß faſſen laſſen, die
ebeiträge mit Wirkung vom 1. Januar 1932 weiter
beacht=
nabzuſetzen. Dieſe Beitragsſenkung iſt die vierte ſeit dem
rllfder Notverordnungen für die Krankenverſicherung im vori=
EndUhr. Insgeſamt erſpart die Kaſſe durch dieſe Ermäßigung
hraniMitgliedern die ſtattliche Summe von jährlich 10
Mil=
icm n Mark, die ſie an Beiträgen weniger erhebt. Die zur
rfüllng der neueſten Notverordnung vom 8. Dezember 1931
rſcrdrlichen Maßnahmen werden zu einer nochmaligen
enung der Beiträge, mit Wirkung vom 1. Februar 1932
Die Hefiſche Gemeindeordnung in billiger amtlicher Handaus=
Die neue Heſſiſche Gemeindeordnung vom 10. Juli 1931, deren
zinentbehrlich iſt für alle leitenden Beamten in den Gemeinden
n0 gemeindeverbänden, für jeden Gemeindevertreter in Stadt und
Werſchien in der amtlichen Ausgabe des Heſſiſchen Staatsver=
B Darmſtadt, Rheinſtraße 15. Die handliche Broſchüre, der das zu
Zeit deröffentlichte Zueckverbandgeſetz beigegeben iſt, iſt damit
üm Preis erhältlich, der der Geldmittelknappheit voll Nechnung
ur Vom Verlag bezooen, koſtet das in feſten Karton gebundene
iick0 Pfg., wozu bei Poſtverſand 10 Pfg. Freigebühr kommen. Da
nieck ſurke Nachfrage bereits mit der Vorankündigung eingeſetzt hat,
stlt es ſich, Beſtellungen bald aufzugeben. Die erſte Auflage dürfte
Elvergriffen ſein.
Lokale Beranſtallungen.
* Bäcker=Gehilfen=Verein weiſt auf ſeine heutige
hnachtsfeier im Rummelbräu hin. (Näheres ſiehe
Anfechze.)
Vereinskalender.
Geflügelzuchtverein Darmſtadt e. V. Auf die
Nontag ſtattfindende Monatsverſammlung mit
Weihnachts=
eür wird noch ganz beſonders hingewieſen.
— Adventsfeier der Frauengruppe der
Deut=
ſchen Volkspartei. Der ſchöne, ſtimmungsvolle Saal im
Heylshof bot den äußeren feſtlichen Rahmen für die
Advents=
feier der Frauen der D.V.P. Tannengrün der ſtrahlende
Chriſt=
baum und der Glanz der zahlloſen, auf allen Tiſchen brennenden
Kerzen, deren Schimmer von den hohen Wandſpiegeln
wider=
geſtrahlt wurde ſchufen ein zauberhaftes Bild, das ſchon den
Ein=
tretenden beglückend und mit weihevoller Stimmung umfing.
Kein Platz an der großen Tafel und den vielen kleinen Tiſchen,
die von freundlichen Händen alle ſo feſtlich und weihnachtlich
ge=
ſchmückt waren, war leer geblieben, ſo viele waren gekommen,
um dieſe Stunde beſinnlicher Freude und innerer Bereicherung
mitzuerleben. Mit warmen herzlichen Worten begrüßte die 1.
Vorſitzende, Frl. Pfnor, die Gäſte und dankte zugleich den
freund=
lichen Helferinnen, die die Feſtſtunde ſo ſorgfältig vorbereitet
hat=
ten, und beſonders den beiden Parteifreundinnen, die ihre
künſt=
leriſchen Gaben zur Verfügung ſtellen wollten, Frl. Weinmann
verſchönte den Abend mit dem meiſterhaften Vortrag von
Noc=
tuno, Walzer und Ballade in G=Moll von Chopin auf dem Flügel.
Es war ein wahrhaft köſtlicher Genuß, ihrem vollendeten Spiel
zu lauſchen Den geſanglichen Teil hatte zur Freude aller Frl.
E Nagel übernommen. Mit ihrer klangſchönen und feingeſchulten
Stimme ſang ſie ſich ſchnell in die Herzen aller Zuhörerinnen, und
ſie erntete für ihre Liedervorträge das „Largo” von Händel,
Selig ſind die reinen Herzens ſind” und „Chriſtnacht” von E.
Worge. „Echolied” und „Singt, ihr heilgen Himmelschöre” von
Hallwachs freudigen und dankbaren Beifall. Die feinſinnige
Be=
gleitung der Lieder hatte ebenfalls Frl. Weinmann übernommen.
Eine gemütliche Teepauſe unterbrach die Reihe der
muſika=
liſchen Darbietungen, und ſchließlich erſchien noch Knecht
Rupp=
recht, um aus einer Sondernummer des Heſſiſchen Beobachters”
allerlei ſcherzhafte Neckereien vorzuleſen. Der gemeinſame Geſang
unſerer ſchönen alten Weihnachtslieder beſchloß das feſtliche
Zu=
ſammenſein. In allen Augen war dankbare Freude und in allen
Herzen das tiefe Gefühl von der Notwendigkeit treuen
Zueinan=
derſtehens in ſp ernſter Notzeit. In allen Herzen hatte der alte,
wunderſame Weihnachtszauber die Tore aufgetan und ſie bereitet,
durch Sturm und Drangſal unſerer Tage der Heils= und
Friedens=
botſchaft zu lauſchen.
Tageskalender für Sonntag, den 20. Dezember 1931.
Orpheum, nachm. 3.30 Uhr Märchenthegter: „Hänſel und
Gretel”; abends 8,15 Uhr: Glazeroff=Revue‟. — Konzerte:
Rheingauer Weinſtube Café Oper, Café Ernſt=Ludwig, Reſt.
Bender, Schloßkeller, Café Ganßmann, Alter Ratskeller (8.,30
Uhr ab Tanz), Reſtaurant Rehberger, Reſtaurant Bismarckeck,
Herrngarten=Cafs. Theater=Reſtaurant ab 4 Uhr Konzert und
Tanz — Café Ernſt=Ludwig: Opern= und Operetten=
Abend — Hotel und Reſtaurant Poſt, 8—1 Uhr:
Geſellſchafts=Abend mit Tanz. — Reſtaurant Bender,
Eliſabethenſtraße 23: Künſtlerkonzert und Tanz. — Hotel
Bender, Georgenſtraße 1½: Weihnachtszauber. — Heilig
Kreuz. abends 8,30 Uhr, Wanderklub Falke: Weihnachtsfeier.
—Hanauer Hof, Heinheimerſtr. 8: Kanarien=Ausſtellung.
Helia=Lichtſpiele, Wilhelminenſtr. 9 vorm 11.15
Uhr: Film=Morgenfeier: Reiſe in Franreich — Beſſ.
Turn=
halle, Heidelbergerſtr. nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier der
Schüler= und Schülerinnen=Abteilung.
Kinovorſtel=
lungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele. Palaſt=Lichtſpiele.
Aus Heſſen.
Dg. Arbeilgen, 19. Dez. Verkehrsunfall. Heute
nach=
mittag gegen 3 Uhr ereignete ſich an der Ecke der Darmſtädter und
Dieburger Straße ein Verkehrsunfall, der glücklicherweiſe ohne
größere Folgen blieb. Ein Auto das aus der Darmſtädter in die
Dieburger Straße einbiegen wollte, ſtieß mit einem anderen, das
die Dieburger Straße entlang in der Richtung Apotheke fuhr,
zu=
ſammen. Beide Fahrzeuge wurden aber nur leicht beſchädigt und
konnten ihre Fahrt fortſetzen. — Hohes Alter. Der älteſte
Einwohner unſeres Ortes. Herr Peter Schleinkofer (Obere
Mühlſtraße 22) kann am Dienstag, den 22. Dezember, ſeinen 91.
Geburtstag begehen. Auf ein Alter von 80 Jahren blickt am erſten
Weihnachtsfeiertage Herr Heinrich Lutz (Hundsgaſſe 10) zurück. —
Stamm= und Brennholzverſteigerung. Nachdem das
Holzſchlagen im hieſigen Gemeindewald beendet iſt findet am
Dienstag den 22. Dezember, vormittags im Gaſthaus „Zum
weißen Schwanen” eine Holzverſteigerung ſtatt.
— Weiterſtadt, 19. Dez. Morgen Sonntag, 20. Dezember,
abends 8 Uhr, veranſtaltet die Turngemeinde im Vereinslokal
(Darmſtädter Hof) ihr Weihnachts=Kinderturnen, deſſen Auftakt
das Tanzſpiel „Derlebende Chriſtbaum” bildet.
Mitglie=
der Freunde und Angehörige ſind freundlichſt eingeladen. — Am
morgigen Sonntag, 20. Dezember, nachm. 3 Uhr, hält die
Orts=
gruppe Weiterſtadt der Deutſchen Bau= und Siedlungs=
Gemein=
ſchaft. e. G. m. b. H., in Darmſtadt, im Lokal „Zur ſchönen
Aus=
ſicht” eine Aufklärungsverſammlung ab, in der der Schriftleiter
der Genoſſenſchaft. Herr Süß=Darmſtadt, ſprechen wird.
F. Eberſtadt, 18. Dez. Winterhilfe 1931/32. Bisher
ſind an Geldmitteln 2354,50 RM. eingegangen wovon
beſtim=
mungsgemäß ein Viertel an den Landesausſchuß abzuliefern iſt.
Für die Beſchaffung von Heizmaterial. Brot, Unterwäſche,
Klei=
dung, für die Gewährung von Freitiſchen ſowie Fahrgeld für die
Kinder, die von Bewohnern unſerer Villenkolonie täglich
war=
men Mittagstiſch erhalten, wurden bisher 464,12 RM.
veraus=
gabt. Außer den Geldmitteln wurden Naturalien gezeichnet.
Ver=
ausgabt wurden bisher 370 Leib Brot; ferner wurden von
hie=
ſigen Geſchäften erhebliche Poſten von Lebensmitteln,
insbeſon=
dere Hülſenfrüchte geſpendet. Auch die Sammlung getragener
Kleidungsſtücke uſw. zeigtige ein ſehr gutes Ergebnis.
Unter=
ſtützt wurden bisher rund 200 Familien, teils laufend, teils
ein=
oder mehrmalig. Eine Sonderausſchüttung aus der Winterhilfe
findet in den letzten Tagen vor Weihnachten ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 19 Dez. Weihnachtsfeier der
Mutter= und Säuglingsfürſorge. Die diesjährige
Weihnachtsfeier der Mutter= und Säuglingsfürſorge fand am
Freitag, den 18. d. M., nachmittags im Zimmer 18 des neuen
Rathauſes ſtatt und war gut beſucht. Den Müttern wurden kleine.
praktiſche Geſchenke für ihre Kleinkinder überreicht. Die ſchlichte,
aber ſehr eindrucksvolle Feier nahm unter Leitung der
Kreis=
fürſorgerin, Schweſter Jenny Ziesmer, einen ſchönen Verlauf.
Hausſchlachtungen. Infolge der niedrigen Schweinepreiſe
iſt hier in dieſem Jahre die Zahl der Hausſchlachtungen beſonders
groß. Täglich müſſen nun ſchon ſeit Wochen mehrere Borſtentiere
ihr Leben laſſen, um die Speiſekammer zu füllen.
4n. Groß=Zimmern, 18. Dez. Bürgerſteuer 1931. Die
Gemeinde Groß=Zimmern erhebt für das Rechnungsjahr 1931 eine
Bürgerſteuer von 300 v. H. des Landesſatzes. —
Verſamm=
lung der Landwirte. Da Groß=Zimmern nach den letzten
Entſcheidungen nicht allgemein in das Gebiet der Ernteſchäden
einbezogen worden iſt, haben die Landwirte für Freitag eine
Verſammlung ins Rathaus einberufen zwecks Beſprechung über
die Ernteſchäden und die Steuerzahlung. —
Zugleiſtungs=
pr.üfung. Bei einer in Darmſtadt abgehaltenen
Zugleiſtungs=
prüfung für Pferde erhielt der Landwirt Joſeph Dölcher 2, hier,
mit ſeinem Geſpann bei einer Zugleiſtung von 253 Zentnern einen
4. Preis. Dem Sohn, Herrn Adam Dölcher, wurde in
Anerken=
nung ſeiner Tätigkeit als Pferdepfleger und Fahrer hierbei eine
Auszeichnung überreicht.
Bf. Brensbach i. Odw., 18. Dez. Eine Verſammlung des
Orts=
gewerbevereins beſchäftigte ſich mit der miniſteriellen
Ver=
fügung, wonach die Gewerbeſteuer auf Antrag ermäßigt bzw.
er=
laſſen wird, wenn beſtimmte Umſtände vorliegen. Dieſelben näher zu
erläutern, wurde einem ſachgemäßen Steuerberater übertragen, der am
Aufang nächſter Woche einen Vortrag in einer nochmaligen
Verſamm=
lung halten wird. Weiter wurde eine Reſolution gefaßt, in einer
Ein=
gabe an das Ortsparlament um eine allgemeine Senkung der bald
un=
erträglichen Gemeindeſteuern zu bitten.
Ds. Fräukiſch=Crumbach, 18. Dez. Immer mehr verſpürt die
Land=
wirtſchaft die Schäden des vergangenen Sommers. Durch den geringen
Ertrag ſind die Getreidevorräte ſchon weit aufgebraucht, ſo daß es
vielen Landwirten unmöglich war, Getreide zu verkaufen. Dazu kommt
noch, daß unſere Gemarkung, nach den letzten Feſtſtellungen der
Ernte=
ſchäden durch die Regierung, nicht in das Entſchädigungsgebiet fällt.
Wie wir hören, haben verſchiedene Landwirte erneut bei dem
Land=
wirtſchaftsamt Reichelsheim dagegen Einſpruch erhoben.
b. Erbach i. Odw.. 19. Dez. Hochſtaplerin erwiſcht!
Eine Frau Hildegard Krämer, geb. Paulaus, die von der
Staats=
anwaltſchaft Freiburg ſteckbrieflich verfolgt wurde, wurde dieſer
Tage hier verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis nach
Michelſtadt eingeliefert. Auch die Staatsanwaltſchaft Mainz hatte
Intereſſe an der holden Schönen, dort hatte ſie ſich wegen Betrugs
die Sympathien verſcherzt. Die Frau, die von Hechtsheim über
Nieder=Saulheim hierhergekommen war, verſtand es geſchickt,
er=
ſtrebenswerten Reichtum und den damit zuſammenhängenden
Be=
ſitz von Auto, Anweſen und Weinbergen vorzutäuſchen. Bei
ver=
ſchiedenen Geſchäftsleuten ſollen größere Einkäufe gemacht
wor=
den ſein. Hoffentlich wird der Schaden für dieſe nicht allzu groß.
Einem Witwer, der auf Freiersfüßen geht, ſoll ſie ziemlich
Herze=
leid bereitet haben. — Wer lieben willmuß leiden! — Sinn
für die Not der Mitmenſchen. Eine nicht alltägliche
Epiſode trug ſich hier zu. Eine Frau H. machte ſich auf, da der
Winterbedarf an Gemüſe und das zum Einkauf nötige Geld
fehl=
ten, da zu holen —, wo es eben war. Sie wurde bei ihrer
ſtraf=
baren Handlung von jungen Burſchen überraſcht und ließ ihre
Beute im Stich. Die jungen Leute holten den bereits gefüllten
Sack und — ſtellten ihn der Täterin vor die Haustüre —
Exa=
mina. Herr Johann Orth=Erbach unterzog ſich in Offenbach der
1 Verwaltungsprüfung (Aſſiſtentenprüfung) mit Erfolg. Die
Herren Johann Stellwag und Wilhelm Wendel aus Erbach,
ſo=
wie Herr Ernſt Helm. Gammelsbach, beſtanden die 2.
Verwal=
tungsprüfung (Oberſekretärprüfung) Herr Stellwag legte das
Examen unter 16 Bewerbern als Beſter ab und war von der
mündlichen Prüfung befreit.
Mittes llant mnn Wandhalfen
MIor MI I
Darüber freut sie sich bestimmt,
denn Persil, Ata und imi gebraucht
V12320
sie jeden Tag!
DDEEENT
A
Seite 8 — Nr. 352
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 20. Dezember 1
Aus den Gemeindeparlamenten
25-Jahrfeier des Poſaunenchors Bad=Nauheäl(
Griesheim, 19. Dez. Gemeinderatsbericht. Die
Hundeſteuer für das Kalenderjahr 1932 und folgende Jahre wurde
in der ſeitherigen Höhe, und zwar auf 6 Mark pro Jahr feſtgeſetzt.
— Das hieſige Rathaus befindet ſich in einem
repararturbedürf=
tigen Zuſtand, der eine entſprechende Sicherung notwendig macht.
Die Koſten einer ſolchen Sicherung wurden vom Heſſiſchen
Hoch=
bauamt Darmſtadt auf zirka 15 000 RM. veranſchlagt. Da indeſſen
für eine derartig umfaſſende Renovierung die erforderlichen
Mit=
tel fehlen, ſoll ſich die vorzunehmende Reparatur auf das
notwen=
digſte Maß beſchränken. — Bezüglich der Beſteuerung des
Trup=
penübungsplatzes wurde ein bereits früher gefaßter Beſchluß auf
Grund der Notverordnung dahin abgeändert, daß auf eine
Be=
ſteuerung desjenigen Geländes, das für den Flugbetrieb in Frage
kommt. verzichtet wird. — Die Angelegenheit betr
Waſſerverſor=
gung des Wirtſchaftsviertels, wurde der
Waſſerleitungskommiſ=
ſion zur Begutachtung und Unterbreitung entſprechender
Vor=
ſchläge überwieſen. — Die Einführung einer Gemeinde=
Getränke=
ſteuer wurde wiederholt mit 10 gegen 9 Stimmen abgelehnt. —
Die Verwaltung hat eine Einſchränkung der Straßenbeleuchtung
in Anregung gebracht, die eine monatliche Erſparnis von zirka
300 Mark bringt. Der Gemeinderat ſtimmte dieſer Anregung zu.
Die Erwerbsloſen und Wohlfahrtsempfänger haben Anträge
auf Gewährung einer Winterbeihilfe eingebracht. Die Anträge
wurden in Ermangelung der erforderlichen Mittel mit 17 gegen
2 Stimmen abgelehnt. — Verſchiedene Anträge der
Kommuniſti=
ſchen Partei um Steuererläſſe und Winterbeihilfe verfielen der
Ablehnung. — Durch einſtimmigen Beſchluß des Gemeinderates
wurde die Verwaltung beauftragt, vom Reich einen Betrag von
50 000 RM. anzufordern, um den Waſſergeſchädigten in hieſiger
Gemeinde durch Steuernachläſſe entgegenkommen zu können.
Der Internationale Bund der Opfer des Krieges und der Arbeit
e. V. Ortsgruppe Griesheim, hat ebenfalls Antrag auf
Steuer=
erläſſe für die Rentenempfänger geſtellt, für die nach dem
Be=
ſchluß des Gemeinderates ebenfalls die Mittel vom Reich
angefor=
dert werden ſollen. — Den Angeboten für die Veräußerung eines
Bullen und eines Ebers wurde der Zuſchlag erteilt. — Eine
Ver=
fügung des Kreisamtes Darmſtadt vom 14. Dezember 1931 betr.
Ausführung der Verordnung über Notgeld vom 30. Oktober 1931
wurde dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht.
40. Groß=Bieberau. 18. Dez. Gemeinderatsbericht.
Der Satz für die Gemeinde=Hundeſteuer wird für 1932 auf 6 Mk.
feſtgelegt. — Die Gemeinde=Getränkeſteuer wird einſtimmig
ab=
gelehnt. Der Gemeinderat beſtimmt als Vertreter in der
Mit=
gliederverſammlung der Bezirksſparkaſſe Groß=Bieberau Martin
Volz 2. und Joh. Friedr. Böhm 3. Der Heſſ. Jugendherberge
werden 10 Mk. bewilligt. Auf Grund kreisamtlicher Verfügung
1. J. über die Neubeſetzung der Gemeinderechnerſtelle wurde
feſt=
geſtellt, daß zwiſchen Gemeinderat Spatz und dem Bewerber
Friedr. Törge ein Verwandſchaftsverhältnis nicht vorliegt. Bei
Stimmengleichheit der Bewerber Törge und Weber, mit je
7 Stimmen ſtimmt der Bürgermeiſter dem Bewerber Törge zu.
wonach derſelbe nach Art. 37 Abſ. 3 als gewählt gilt.
P. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 17. Dez. Aus dem
Ge=
meinderat. In der letzten Gemeinderatsſitzung lag ein Antrag
der Firma Ton= und Klinkerwerke Friedrich Vetter, hier, vor. Die
NOce dir de Do däch eir raf eue ueſe
acker noch in Betrieb iſt. Die Firma Vetter möchte nun auch
wei=
terhin Ton aus der Grube verladen und in das andere
Haupt=
geſchäft verſchicken, was aber, nachdem das Geſchäft hier ruht, nach
dem abgeſchloſſenen Vertrag nicht geſtattet iſt. Man konnte in der
Sitzung zu einem abſchließenden Reſultat nicht kommen und wurde
die Sitzung daher vertagt.
d. Rimbach, 19. Dez. Gemeinderatsſitzung Unter
dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſter Schäfer und in
Anweſen=
heit des Herrn Beigeordneten Schmitt ſowie ſämtlicher
Gemeinde=
ratsmitglieder fand eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt.
Punkt 1: Für das Kj. 1932 kommen die gleichen Hundeſteuerſätze
wie in dieſem Jahre zur Erhebung, und zwar ſind dies für den
erſten Hund 8 RM. und für jeden weiteren Hund je 10 RM. mehr.
Punkt 2: Die Fuhrleiſtungen der Gemeinde werden dem Sohne
des ſeitherigen Uebernehmers unter den gleichen Bedingungen
des Verſteigerungsprotokolls bis zum Ablauf des Ri. 1931
über=
tragen. Punkt 3: Der Rat nimmt Kenntnis von dem Schreiben
der Landeskommunalbank — Girozentrale für Heſſen in
Darm=
ſtadt — vom 23. 11. 1931 und iſt damit einverſtanden, daß die
Bürgermeiſterei die von der Geldgeberin neu vorgeſchriebene
Feingoldklauſel, für die zur Rückzahlung fälligen kurzfriſtigen
Darlehen, anerkennt. Punkt 4: Eine Eingabe der Holzhauer um
Erhöhung der Holzhauerlöhne wird bekanntgegeben und beſchließt
der Rat, zu den ſtaatlichen Tariflöhnen einen jeder Holzart
ent=
ſprechenden Zuſchlag zu gewähren. Der Zuſchlag erfolgt deshalb,
da die Holzfällarbeiten im hieſigen Gemeindewald als äußerſt
ſchwierig zu betrachten ſind. Punkt 5: Dem Pächter der
Bahn=
übergänge P. R. 2 wird ein Pachtnachlaß von 15 RM. auf 10 RM.
bewilligt. Eine nichtöffentliche Sitzung mit reichhaltiger
Tages=
ordnung ſchloß ſich an. Nach Schluß der Sitzung gab der anweſende
Stellvertreter des Gemeinderechners eingehende Kenntnis von
der gegenwärtig ſchwierigen Kaſſenlage der Gemeinde.
Cp Schneppenhauſen, 19 Dez. Der Gemeinderat hat
in ſeiner letzten Sitzung auch für dieſes Winterhalbjahr einen
Bei=
trag für die Landwirtſchaftsſchule Darmſtadt genehmigt.
Cp. Eppertshauſen, 19. Dez. Der Gemeinderat hat
be=
ſchloſſen, die Gemeindehundeſteuer für das kommende Jahr nicht
zu erhöhen, ſondern bei der ſeitherigen Höhe von 6 RM. für einen
Hund zu belaſſen. Für rückſtändige Gemeindegefälle, ſollen mit
Wirkung vom 1. Februar 6 Prozent Zinſen in Anrechnung
kom=
men. Die Abgabe von Chriſtbäumen ſoll zum Preiſe von 30 Pfg.
erfolgen.
By. Langen. 19. Dez. Aus dem Gemeinderat. Den
Steuerpflichtigen der Gewerbe ſoll infolge der ſchlechten
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe auf Antrag Stundung gewährt werden. —
Verſchiedene Baugeſuche fanden Erledigung. — Die Menge des zu
ſchlagenden Nutzholzes wird ſtark reduziert, und das Buchen=
Schwellenholz ſoll als Brennholz verwertet werden. — Die von
der Landeskommunalbank gegebenen kurzfriſtigen Darlehen ſind
gekündigt worden, und der in Ausſicht geſtellte Steueranteil von
52 000 RM. wird nur 75 Prozent dieſer Summe betragen.
EPH. Die ſchlichte 25=Jahrfeier des Poſaunenchors in
Nauheim geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen öffentlichen
gebung dieſer einzigartigen und machtvollen evangeliſchen S.
kunſt. Um 1.30 Uhr trafen die Wetterauer Poſaunenchöre
Bad=Nauheim, Friedberg, Klein=Linden. Langgöns hier 7
men um unter Leitung des oberheſſiſchen Verbandsdirig
Boller in der Dankeskirche die Probe abzuhalten. Dann
Choralblaſen der 40—50 Bläſer an der Dankeskirche, auf
Marktplatz und dem Burgplatz, zu dem ſich jedesmal eine
reiche Zuhörerſchaft eingefunden hatte. Bei dem Feſtan
4 Uhr im Gemeindehaus begrüßte der Vorſitzende, und e5
Gründer, Pfarrer Knodt, den Verbandsvorſitzenden P
Lenz=Gießen, die Chöre von auswärts und die Vertreie.
evangeliſchen Männer= und Frauenvereins. Hierauf
über=
er dem Mitbegründer. Inſtallateur Heinrich Benner 1. f.
jährige treue Mitgliedſchaft die Urkunde als
Ehrenmitglie=
die dieſer ergriffen dankte. Die Wünſche des Verbandes
brachte Pfarrer Lenz, die der Männervereinigung Poſtſch
Hörnle, die der anderen Chöre die Dirigenten. Zum Fr
tesdienſt um 5 Uhr in der Dankeskirche hatte ſich eine zahl
Gemeinde eingefunden, die den machtvollen und vollendet
ſenen Chören lauſchte. Es war lauter klaſſige Adventsmuſi
Bach (O Ewigkeit, du Donnerwort). Gluck (Hoch tut euch=
Beethoven. (Die Himmel rühmen), Rinck (Preis und Anbesſche 20
und Händel (Tochter Zion), dazwiſchen Adventschoräle, von
Gemeinde geſungen, und ein Poſaunenſolo von Fritjof L.
Den Gruß des Verbandes überbrachte Pfarrer Lenz=Gießen
Feſtpredigt hielt Pfarrer Knodt über Pſalm 98. Mit (d. guſ,
Beethovenſchen: Die Himmel rühmen, ſchloß der machtvolls o zw. h.
ſaunengottesdienſt.
— Dietzenbach. 19 Dez. Das Konzert des
Arbeiterg=
vereins „Vorwärts” im Löwenſaal geſtaltete ſich zu einem
drucksvollen, auf hoher künſtleriſcher Stufe ſtehenden muſikak
Ereignis des Chormeiſters Herrn Ga. Köhler jr.=Dietzenbach. a0
von Lachner Kaun Lendvai und Silcher wurden klangſchör
dynamiſch fein abgeſtuft zu Gehör gebracht. Frl. Emalotte Ku
Frankfurt bot mit einer Arie aus „Undine” und einer May
Arie. Il re Paſtore” eine fein techniſche und klangliche Leiffuſct
Die Sängerin wurde von den Herren Hch. Sim. Gaubatz (Vicnt
und Fried. Lauth am Flügel gefühlvoll begleitet. Herr Gg
berer (Mitglied des Vereins) erntete mit ſeinen Tenorſolis a4. d
verdienten Beifall. Im Mittelpunkt des Abends ſtand diel‟
aufführung eines Chorwerkes für Männerchor, Frauenſtimmenſte Dam,
Orcheſter: „Friedland” von Hch. Simon Gaubatz=Frankfurt, ſt, ſucht zu
Leiter der Muſikervereinigung Dietzenbach, deren Streichorcim Spaz
den inſtrumentalen Teil beſtritt, klangrein und erakt. Herr Mäzgter uſt
batz leitete ſelbſt die Uraufführung. In großer Stille und Synt bomehn
nung lauſchte ein kunſtverſtändiges und kunſtliebendes Publuugi: A.b.
Alle Beteiligten wurden den hohen Anforderungen dieſes W) är. Dist
in vollem Maße gerecht und ſicherten ihm eine begeiſterte 9 big nu
nahme. Frl. Krauſe ſang die Partie, „Warnung und Sehrid
Auſch=
der Mutter” mit Wärme und Innigkeit. Dem Komponiſten in Geſcht.
dem Chormeiſter wurden ſtürmiſcher Beifall zuteil. Zahlr/
Ehrungen wurden überreicht. Mit einer weiteren Aufführun
zu rechnen.
Rheinheſſen.
b. Erbach, 19. Dez. Neue Ortslöhne im Kreiſe
Er=
bach. Ab 1. Januar 1932 treten auf Grund der
Reichsverſiche=
rungsordnung neue Ortslöhne in Kraft. Darnach beträgt im
Be=
zirk des Verſicherungsamtes Erbach der Ortslohn gewöhnlicher
Tagesabeiter für männliche Verſicherte über 21 Jahre 390 RM.,
für weibliche gleichen Alters 2,80 RM. Die Löhne für Verſicherte
von 16—21 Jahren betragen 3.20 RM. für männliche und 2,20
RM. für weibliche Perſonen. Für Verſicherte unter 16 Jahren
ſind entſprechend 1,70 RM. und 120 RM. angeſetzt. — Zwei
80jährige Frauen. In dieſen Tagen begehen Frau Eleonore
Wegel, geb. Jung, und Frau Sofie Liſt, geb. Höbner, ihren
80. Geburtstag.
Dr. Beedenkirchen, 17. Dez. Winterhilfe. Die Sammlung
zur Winternothikfe in den Ortſchaften Beedenkirchen, Wurzelbach und
Staffel ſchloß mit einem erfreulichen Ergebnis ab. Es wurden
ge=
zeichnet: 48 Mk., 1935 Zentner Kartoffeln, 3,61 Zentner Obſt. 1.10
Zentner Mehl, 11 Pfund Fleiſch, 10 Pfund Dörrobſt, Käſe und einige
Kleidungsſtücke.
— Laubach. 19. Dez. Beim Holzfällen
lebensge=
fährlich verunglückt iſt ein junger Holzhauer im hieſigen
Walde. Er wurde von einem umſtürzenden Baum zu Boden
ge=
ſchleudert, erlitt einen doppelten Schädelbruch und mußte ins
hie=
ſige Krankenhaus verbracht werden.
— Hirſchhorn. 19. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
17. Dezember: 1,69 Meter; am 18. Dezember: 1,63 Meter. (
Mor=
gens 5.30 Uhr.)
— Gernsheim. 19. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
18. Dezember: —0.36 Meter, am 19. Dezember: —0,42 Meter.
Ad. Bechtheim, 18. Dez. Nach einer dem Gemeinderat gemat
Mitteilung hat in dem Prozeß, der Gemeinde mit der kathol:
Kirchengemeinde das Gericht zugunſten der bürgerlichen Gemeinden
ſchieden. Hiernach hat die kathol. Kirchengemeinde zu den Koſter=
Leichenwagens 1115 RM. beizuſteuern; außerdem wurde ſie mitt
Koſten des Verfahrens belaſtet.
Ah. Lorch a. Rh., 18. Dez. Eine alte Stadt am Rh
Elfhundert Jahre beſteht die alte Rhein= und Weinſtadt Lorch,
Geſchichtsforſchungen haben bewieſen, daß eine Siedlung ſchon
Zeit der Römer vorhanden war. Viele Merkmale weiſen darau
Römiſche Lagenbezeichnungen, ein aufgedecktes Römergrab uſw.
uud
davon Kunde. Urkundlich wird die Stadt im Jahre 8832 erwähm.
Schenkungsurkunde weiſt nach, daß der Beſtand eines fränkiſchen Sil Haufm,
und Oberhofes vorhanden war. Ein Feſt ſoll wegen der Not der
nicht abgehalten werden zum Jubiläum der Stadt.
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Nr. 352 — Seite 9
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Seite 10 — Nr. 352
Reich und Ausland.
Ein aufgeklärter Raubüberfall.
Frankfurt a. M. Am 2. Februar d. J.
wurde die Frau des Metzgermeiſters Eggerth im
Hausflur ihres Hauſes in der Trieriſchen Gaſſe
von Unbekannten überfallen, niedergeſchlagen
und um 9000 Mark beraubt. Der Polizei iſt es
nun nach monatelangen Fahndungen gelungen,
die in Frage kommenden Täter zu ermitteln,
Es handelt ſich um den Chauffeur Suſtav
Steg=
mann, der vor einigen Wochen die Proſtituierte
Grevenich in der Altſtadt erdroſſelt hat.
Mit=
helfer ſind die beiden Falſchmünzer Ohlenſchläger
und Vogt, die ebenfalls ſeit einigen Wochen die
Gerichte beſchäftigen. Ohlenſchläger war die
treibende Kraft bei dieſem Raub. Er hat auch
Stegmann veranlaſſen wollen, einen andern
Metzger zu berauben, aber die Sache klappte
nicht. Tagelang wurde dann die Situation in
der Trieriſchen Gaſſe ausgekundſchaftet. Als am
2. Februar Frau Eggerth die Treppe
herunter=
ſtieg, um einen größeren Geldbetrag zur Bank
zu bringen, erwartete ſie Stegmann und ſchlug
ſie mit einem Stuhlbein nieder. Das Geld wurde
ſpäter geteilt, und zwar erhielt jeder 3000 M.
Stegmann behielt nur 500 Mark, während Vogt
Stegmanns Vater den Reſt von 2500 Mark
über=
brachte. Der Vater Stegmanns wollte ſeinen
Sohn nicht anzeigen, wurde aber jetzt von der
Polizei wegen Hehlerei feſtgenommen, dann aber
wieder auf freien Fuß geſetzt, da
Verdunkelungs=
gefahr nicht vorliegt. Durch die Ueberführung
Stegmanns in der Raubſache Eggerth gewinnt
auch der von ihm noch nicht eingeſtandene Mord
an der Grevenich ein ganz anderes Bild, ſo daß
auch hier noch mit Ueberaſchungen zu rechnen iſt.
Anklage gegen die Gebrüder Saß erhoben.
Berlin. Die Staatsanwaltſchaft I Berlin
hat gegen die Brüder Erich und Franz Saß
Anklage wegen gemeinſchaftlichen Münzvergehens
erhoben.
Im Kraftwagen verbrannt.
Hilfe wegen Exploſionsgefahr
unmöglich.
Glauchau. Samstag morgen wurde auf
der Staatsſtraße von Meerane nach Zwickau ein
Perſonenkraftwagen im Straßengraben
bren=
nend aufgefunden. Wegen der Exploſionsgefahr
konnte ſich zunächſt niemand dem Wagen nähern.
Es wurde jedoch feſtgeſtellt, daß ſich ein Inſaſſe
in dem Wagen befand. Das Auto iſt aus bisher
unbekannter Urſache von der Straße
abgekom=
men, riß dabei einen Straßenbaum um und
landete nach einer Fahrt von etwa 50 Metern
über einen Sturzacker in einen Straßengraben,
wo es ſich überſchlug und in Brand geriet. Der
Wagen gehörte der Zwickauer Verkaufsſtelle
einer Kraftwagenfirma. Der Inſaſſe iſt
ver=
brannt. Die Leiche iſt vollkommen verkohlt. Bei
dem Toten ſoll es ſich um den Leiter der
Ver=
kaufsſtelle handeln.
Dammbruch auf der Ludwigsglückgrube.
Hindenburg. Auf der Ludwigsglückgrube
bei Hindenburg brach am Freitag gegen Ende
der Mittagsſchicht der Damm des Spülverſatzes
und freigewordene Spülwaſſer ergoſſen ſich mit
ungeheurer Gewalt in die umliegenden Pfeiler.
Dabei wurde ein Häuer getötet zwei andere
Häuer wurden ſchwer verletzt. Auch der
Sach=
ſchaden iſt bedeutend, da die ganze Strecke
för=
derungsunfähig geworden iſt.
Schweres Eiſenbahnunglück bei London.
London. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück
ereignete ſich Freitag abend 11 Uhr in der
Nähe des öſtlich von London an der Themſe
gelegenen Vorortes Dagenham. Ein
Perſonen=
zug fuhr auf der Strecke London—Tilbury
in=
folge des dichten Nebels in einen Güterzug
hinein. Dabei ſtürzten die Lokomotive und vier
Wagen des Perſonenzuges um. Ein
Eiſenbahn=
beamter und ein Paſſagier wurden getötet,
wäh=
rend etwa 70 weitere Reiſende mehr oder
weni=
ger ſchwere Verletzungen davontrugen.
Zum Eiſenbahnunglück erfahren wir noch:
Von einem aus Oeltanks beſtehenden Güterzug
hatten ſich kurz vor der Station Dagenham die
Maſchine und der Tender von den Güterwagen
gelöſt, ohne daß der Zugführer und der
Signal=
wächter es bemerkten. Das Signal wurde daher
für den kurz darauf folgenden Perſonenzug auf
freie Fahrt geſtellt. Der Perſonenzug fuhr mit
ſo großer Geſchwindigkeit auf den
ſtehengeblie=
denen Güterzug auf, daß die Mäſchine und vier
Wagen des Perſonenzuges entgleiſten und
um=
ſtürzten.
Engliſcher Fiſchdampfer explodiert.
Fünfzehn Tote ?
London. Der engliſche Fiſchdampfer „
Bird=
leneß” wurde am Freitag bei Thorſhavn auf den
Faror=Inſeln durch eine gewaltige Exploſion
vollkommen zerſtört. Es wird befürchtet, daß
die geſamte Mannſchaft bei dem Unglück ums
Leben gekommen iſt. Die Urſache der Exploſion
iſt unbekaunt. Der Dampfer machte eine
Fang=
reiſe und hatte Hull am 6. Dezember verlaſſen.
Schwediſcher Motorſchooner untergegangen.
Wahrſcheinlich ſechs Tote.
Stockholm. Der ſchwediſche Motorſchooner
„Sixten” aus Viken (Südſchweden) iſt auf der
Fahrt von Alborg nach Gdingen untergegangen.
Am Mittwoch wurde er in der Nähe von Danzig
gekentert treibend geſehen. Jetzt liegt er mit
abgebrochenen Maſten kieloben auf Land. Die
Beſatzung betrug ſechs Mann, die zweifellos bei
dem Sturm der letzten Tage umgekommen ſind.
Außer der Leiche des 19jährigen Schiffskochs iſt
noch eine zweite Leiche geborgen worden, die
aller Wahrſcheinlichkeit nach zur Beſatzung der
„Sixten” gehört. Ob eine aufgefundene
Flaſchen=
poſt von dem Schiff ſtammt, iſt zweifelhaft, da
die Reederei den einen der unterzeichneten
Namen nicht kennt.
Die Ueberſchwemmungsopfer in Tunis.
Paris. Die Ueberſchwemmungen in Tunis
haben zahlreiche Menſchenleben gefordert;
bis=
her ſind 30 Leichen geborgen worden. Die
Be=
hörden haben Hilfsmaßnahmen für die
Geſchä=
digten eingeleitet, und es wurde eine
Samm=
lung eröffnet.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
die Borſigwerke in Berlin=Tegel müſſen ihre Zahlungen einſtellen.
Oben: Die Stammfabrik der Borſigs im Jahre 1837, die ſich am Oranienburger Tor in Berlin
befand. — Oben links: Auguſt Borſig, der Begründer der Werke. — Oben rechts: Ernſt v. Borſig,
der heutige Chef und Mitinhaber des Unternehmens. — Unten: Blick auf die heutigen Anlagen
der Borſigwerke in Berlin=Tegel. — Unten links: Conrad v. Borſig, der Mitinhaber der Werke
und Bruder Ernſt v. Borſigs.
Durch die Zahlungseinſtellung bei den weltberühmten Borſigwerken in Berlin=Tegel hat die deutſche
Wirtſchaft einen neuen ſchweren Schlag erhalten. Man hofft, daß die Sanierungsverhändlungen
zu einem Ergebnis führen und die Werke den Betrieb nicht ſtillzulegen brauchen.
Junge Bildhauer erhalken Prämien von der preußiſchen Akademie der Künſte.
Der Bildhauer Erich Geißler mit ſeiner prämiierten Statue „Der Verliebte‟
Unten links der Bildhauer Kurt Schuhmacher, der gleichfalls eine Prämie erhielt.
Die preußiſche Akademie der Künſte hat ihre Entſcheidung im Wettbewerb um den großen
Staats=
preis der Akademie gefällt. Der Preis ſelber kam nicht zur Verteilung, dafür wurden drei junge
Bildhauer mit Prämien von je 1100 Mark ausgezeichnet.
Freiſpruch im Gifkmordprozeß
Dr. Riedel=Gugla.
Burgdorf. Der Giftmordprozeß Dr. Riedel=
Guala iſt geſtern nach zwölfwöchiger Dauer mit
der Freiſprechung der beiden Angeklagten zu
Ende gegangen. Sowohl Antonia Guala wie
auch Dr. Max Riedel wurden von allen gegen
ſie erhobenen Anklagen freigeſprochen; dieſe
lau=
teten bei Fräulein Guala auf Mord bzw.
Bei=
hilfe zum Mord, bei Dr. Riedel auf dieſelben
Delikte und außerdem auf Beihilfe zum
Selbſt=
mord bzw. fahrläſſige Tötung. Riedel wird
außerdem mit Wirkung vom 29. Juli 1930 an
wieder in die Befugnis zur Ausübung der
ärzt=
lichen Praxis eingeſetzt An Entſchädigungen
wird den Freigeſprochenen nach Abzug der
Ge=
richtskoſten zuerkannt: Guala 15 000 Franken,
Dr. Riedel 36 000 Franken.
Das Urteil wurde von der zahlreichen
außer=
balb des Gerichtsſaales wartenden Menge mit
ſtürmiſchem Beifall aufgenommen; die
Freige=
ſprochenen hatten Mühe, zu ihrem Kraftwagen
zu gelangen. — Der Gerichtspräſident hatte bei
Verkündung des Urteils u. a. ausgeführt, das
Gericht habe nicht zu der Ueberzeugung von der
Schuld kommen können. Dagegen habe Dr.
Rie=
del ſeiner Frau nicht diejenige Hilfe angedeihen
laſſen, die am Platz geweſen wäre.
Der Fall Riedel=Guala hat die Oeffentlichkeit
der Schweiz lange Zeit in Atem gehalten. Dr.
Riedel und Fräulein Guala waren im Jahre
1926 vom Burgdorfer Gericht wegen der
angeb=
lichen Ermordung der Gattin des Dr. Riedel zu
je 20 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Frau
Dr. Riedel war im Dezember 1924 nach einer
Arſenikvergiftung geſtorben, und das Gericht
hatte damals als erwieſen angeſehen, daß Dr.
Niedel die Mordtat in Gemeinſchaft mit ſeiner
damaligen Geliebten, Antonia Guala, verübt
habe. Im Juni 1931 hatte der Kaſſationshof in
Bern das Urteil aufgehoben, und die
Bemühun=
gen der Verteidigung hatten zu dem jetzt
be=
endeten Wiederaufnahmeprozeß geführt.
Sonnkag, 20. Dezembe=
Sklarek=Prozeß.
Neue Wutanfälle Leo Sklareks. —
Reimann belaſtet Direktor Brola
Berlin. In der Samstag=Verf.
des Sklarek=Prozeſſes wurden zunäd
laſtungszeugen vernommen, die über 2
der von den Sklareks gelieferten War
ſagen machten. Es ergab ſich dabei der
daß die Zahl 70 in den Geſchäftsbüchen
den Vermerk „nicht mahnen”
bedeut=
ſondern daß dieſe Kunden ihre Rechnun
ſönlich an Leo und Willi Sklarek bezahl
Bei Erörterungen darüber bekam Leo
plötzlich einen ſeiner üblichen Wutanfäll
brüllte und erklärte, daß er etwas deraräg
ihm hier vorgeworfen werde, nicht geti
Er mußte den Gerichtsſaal auf einige Z
laſſen und bekam auf dem Korridor einen
krampf.
Bei der Vernehmung des Stadtrat
mannn kam es zu einer großen Bewegu
Saal. Ein Vertreter der Staatsanw
fragte ihn, wer derjenige geweſen ſei
kurz vor der Verhaftung der Sklareks
aufmerkſam gemacht habe, daß mit den (
etwas nicht in Ordnung ſei, daß die
die Stadtrat Reimann beſtellt hatte, tol
von den Sklareks in einem bekannten
deratelier zu teueren Preiſen beſtellt
ſeien, und daß es deshalb zweckmäßig ſe
er die Anzüge bezahle. Stadtrat ReimW
klärte, als der Vorſitzende dieſelbe Frag
griff: „Derjenige, der mich darauf aufn
machte, das war der Direktor Brolat.”
Calmeike-Prozeß.
Profeſſor Deycke hat ſich auch ſelbſt geil
Das Schlußgutachten von Prof. Bruno
ete
Lübeck. Zu Beginn der Verhandludl
Calmette=Prozeſſes machte Prof. Deycke diſedelege
ſehen erregende Mitteilung, daß er ſig
mit einer BCG.=Kultur, die aus Ore
Lübecker Säuglinge gewonnen wurd
mit der Kieler Kultur geimpft habe.
Au=
genaufnahmen, die Deycke dem Gericht IIS M
geht hervor, daß die Kieler Kultur inl wird
Reaktion bei weitem nicht ſo ſtark wie d:
ven
tur aus Organteilen eines Lübecker Säu
war. — Prof. Bruno Lange erſtattete
ſein Schlußgutachten, in dem er darauf hN9EI
daß es für die Erklärung des Lübecker U ſehützeng
nur zwei Möglichkeiten gebe: Entwedeuß ſiüher
die BCG.=Kulturen wieder virulent geu
oder Lübecker Kinder ſeien mit krankhaftel
berkelbazillen anderer Herkunft verſehentug in0 Peke
impft worden. Er glaube nicht, daß ein Jnnung
ſchlag des BCG. in ſeine krankmachende),
gangsform. die Urſache des Unglücks bilde. Befann
Profeſſor Lange erklärte weiter, die An den dar
einer Verwechſlung der Kulturen erhal./ Friſeurg
durch eine Stütze, daß man bei der Impis erggen
Lübeck nachgewieſenermaßen nicht die erfi.
lichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen ha 1eſigen Ab
Profeſſor Dr. Abel=Jena hielt eher eine EIſen 5e
reinigung der Kulturen als Urſache desſpeſten ?
glücks für möglich. — Die Verhandlung —/en
dann auf Montag vertagt.
Urteil im Prozeß gegen die Reemtsnchl
Erpreſſer.
Baden=Baden. Im Levita=Prozeß MNontag
geſtern mittag, folgendes Urteil verkündet= enbad vo=
Angeklagte Levita wird wegen mehrfache /geöffnet.
preſſung zu einem Jahre ſechs Monatenſnd das
fängnis verurteilt, der Angeklagte Pfeiffe
gen verſuchter Erpreſſung zu zwei Monaten
fängnis.
Elli Beinhorn notgelandet.
Buſchir (Perſien). Elli Beinhorn iſt
zehnſtündiger angeſtrengter Reiſe über Land
geſtern hier eingetroffen. Sie hatte am
nerstag, wegen eines Defektes der Oelle
eine Notlandung bei Dilam vornehmen m
Neuer Segelflug=Weltrekord.
Honolulu. Leutnant William Coole
der amerikaniſchen Armee ſtellte geſtern
nationalen Segelflug=Wettbewerb einen n
Weltrekord auf. Es gelang ihm, mit ſe
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Großfeuer zerſtört ein Warenhaus in R
Rio de Janeiro. Ein in der Mittel
Stadt gelegenes Warenhaus wurde durch *
vernichtet. Unter dem Perſonal und dem Kl Lurge
publikum brach, da die Flammen ſich mit
i=
der Geſchwindigkeit ausdehnten, eine Panik
Etwa 60 Perſonen wurden verletzt, d
mehrere lebensgefährlich.
Der neue Direkkor des Japaninſtiſg)?
in Berlin.
Profeſſor Kuroda,
früher Lehrer an der Univerſität in Mukden.
in Berlin eingetroffen und hat die Leitung?"
Japaninſtituts an der Berliner Univerſität üu.
nommen. Dieſes Inſtitut dient der Erforſchi
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 352 — Seite 11
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Der Vorſtand.
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D. Dezember 1931 bis 16. Januar
)e dem ſtädtiſchen Hochbauamt
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ſchhluſes während dieſer Friſt da=
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die Lektüre nicht nur zu einer nützlichen, ſondern auch zu einer ſehr
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Der gefangene Pfarrer.
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genommen. „Alt-Frankturt” [ ← ][ ][ → ]
Seite 12 — Nr. 352
Darmſtädter Tagblatt 7 Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 20. Dezember,
Kalender und Aumanache.
karten abgetrennt und verſandt werden, und ihr Wert überſteir
den Preis der Kalender. Die beiden Jahrweiſer bilden einen
Wandſchmuck für jedes deutſche Heim, ein preiswertes Geſchenk f.
Weihnachtstiſch.
Der illuſtrierte Heſſenkalender 1932, der in dieſem Jahre in
ganz vorzüglicher Aufmachung herausgekommen iſt, zeigt durch
ſeine ſehr guten 104 Bilder, wie ſchön es in unſerem Heſſenland
iſt. An auswärts wohnende Verwandte und Freunde kann es
kein beſſeres Weihnachtsgeſchenk geben. Der Kalender iſt in allen
guten Buch= und Schreibmaterialienhandlungen zu 1.50 RM. zu
haben.
Einen ſehr beachtenswerten Beitrag zu dem brennendſten
Pro=
blem unſerer Zeit, der Arbeitsloſenfrage, gibt Dr. F. Kühner=
Eiſenach im Leitartikel des Köhlerſchen illuſtrierten Kolonial=
Kalenders für 1932 (Wilhelm Köhler Verlag, Minden
i. W.) Die Vorſchläge Dr. Kühners für zielbewußte koloniale
Siedlungspolitik ſtellen eine praktiſch durchführbare Ergänzung
der jüngſten Siedlungspläne des Reichsfinanzminiſters dar und
ſind inſofern ganz beſonders aktuell. Andere Beiträge ſchildern
die heutigen Verhältniſſe in unſeren ehemaligen Kolonien aus
be=
rufener Feder berichtet ein Urwaldſiedler aus dem innerſten
ar=
gentiniſchen Chaco über ſeine mühevolle koloniale Pionierarbeit,
plaudert Balder Olden über das Leben des jungen
Handlungs=
gehilfen in den Tropen, finden ſich intereſſante Tabellen und
Kartenſkizzen. Im Vordergrund ſtehen natürlich, wie immer in
dieſem vielſeitigen und abwechſelungsreichen Kalender, die
unter=
haltenden Beiträge. Bei einem Umfang von über 250 Seiten
ent=
hält der neue Köhlerſche Kolonial=Kalender mehr als 100
Abbil=
dungen im Text und ſtellt ſich ſo als ein ſtattliches, ſchön
ausge=
ſtattetes, reichhaltiges Buch dar, von dem man kaum verſteht, wie
es bei der Fülle des Gebotenen für nur 1,30 RM. in allen
Buch=
handlungen verkauft werden kann.
5326 Menſchenleben ſind ſeit Begründung der Deutſchen
Geſell=
ſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger durch deren Küſtenrettungsdienſt
dem Meere entriſſen worden. So leſen wir in dem neuen
Jahr=
gang 1932 des in aller Welt bekannten Köhlerſchen Illuſtrierten
Flotten=Kalenders (Wilhelm Köhler Verlag, Minden
i. W.), der in altgewohnter Reichhaltigkeit des Inhaltes und in
einer, wenn möglich, wiederum verbeſſerten Ausſtattung ſoeben
erſchienen iſt. Auch heute wo Technik und größtmögliche
Sicher=
heit die Schiffahrt beherrſchen, hat die Seefahrt den Anſtrich des
Abenteuerlichen und Romantiſchen nicht verloren. So erklärt es
ſich, daß Spannung das Kennzeichen aller der prächtigen See=
Erzählungen bildet, die der neue Jahrgang des Köhlerſchen
Flot=
ten=Kalenders. von Künſtlerhand illuſtriert, in reicher Fulle bietet.
Jeder Freund ſpannender Lektüre, jeder, der ſich für See und
Schiffahrt intereſſiert, laſſe ſich beim Buchhändler das ſtattliche,
über 300 Seiten ſtarke Buch vorlegen, deſſen niedriger Preis von
1.30 RM. den Zeitverhältniſſen entſpricht und der bei dem reichen
Inhalt und der vortrefflichen Ausſtattung tatſächlich
über=
raſchend iſt.
Kosmos=Taſchenkalender 1932/33. Wenn ein Kalender ſo
be=
geiſterten Anklang und ſo weite Verbreitung bei der Jugend
fin=
det wie der Kosmos=Taſchenkalender, dann muß es ſchon etwas
Gutes ſein, etwas, was den Wünſchen und den Anſprüchen der
Jugend voll und ganz entſpricht. Denn wer iſt kritiſcher als
ge=
rade das heranwachſende Geſchlecht, für das dieſer Kalender
be=
ſtimmt iſt. Und dieſe Begeiſterung iſt wohl verſtändlich, denn es
iſt wirklich bewundernswert, wie auf engem Raum hier unendlich
vieles gebracht wird, eines intereſſanter als das andere.
(Franckhſche Verlagshandlung, Stuttgart.)
Hausfrauen=Taſchenkalender 1932. Herausgeberin Frau Dr.
Erna Meyer. Mit vielen Abbildungen und Tafeln Preis
2 RM. (Franckhſche Verlaghandlung, Stuttgart.) Die Frau, die
ſich einmal an den von Frau Dr. Erna Meyer herausgegebenen
Hausfrauen=Taſchenkalender gewöhnt hat, wird ſich kein
praktiſche=
res und bequemeres Hilfsmittel für ihre Hausfrauenarbeit
den=
ken können und wünſchen. Iſt doch hier alles vorgeſehen und
zu=
ſammengeſtellt, was die Frau an Ueberſichten und Tabellen
braucht, und die Einteilung iſt ſo geſchickt, die Anordnung ſo
prak=
tiſch und die im Text= und Bilderteil enthaltenen Aufſätze und
Illuſtrationen ſo wichtig, daß der Preis von nur 2 RM. ſich
viel=
fach bezahlt macht.
Phönix=Kalender für die deutſche Jugend 1932/33. Führer
durch das Schuljahr für Schüler und Schülerinnen. Neu
bearbei=
tet von Dr. Karl Hellwig, reich illuſtriert, 380 Seiten mit
2 Preisausſchreiben und 1 Preisrätſel, in Ganzleinen elegant geb.
160 Mk. (Phönix=Verlag Carl Siwinna, Berlin
SW. 11.) Der Phönix=Kalender, der der Vorkriegsgeneration als
zuverläſſiger Freund und Berater in den Nöten und Fährniſſen
des täglichen Schullebens in guter Erinnerung geblieben iſt
prä=
ſentiert ſich — zum erſtenmal wieder ſeit dem Ende des
Welt=
krieges — in neuem, ſchönem Gewande. Aber auch ſein Inhalt
hat ſich den veränderten Verhältniſſen und Bedürfniſſen der
heuti=
gen Jugend angepaßt. So bringt er denn neben den
unentbehr=
lichen Ratſchlägen und Hilfen für das Schulleben des Alltags,
neben praktiſchen Plänen und Tabellen, neben Auskünften über
„Allerlei Wiſſenswertes” für die Schule, Haus, Natur, Technik,
Sport und praktiſches Leben, neben Pläudereien über techniſche
Probleme und Erfindungen eine beſonders ſtarke Berückſichtigung
des ſportlichen Intereſſes der heutigen Jugend.
„Pfarrer Künzles Volkskalender” 1932, Preis 1— RM., 2.
Sch., Auflage 60 000. Verlag Otto Walter A.=G., Konſtanz (
Ba=
den). Ein Schatzkäſtlein voll Gold und Silber, Perlen und
Edel=
ſteinen! — wer wünſcht ſich das nicht? Und doch, was nützt dem
Menſchen aller Reichtum, wenn er nicht das koſtbarſte irdiſche
Gut, die Geſundheit, beſitzt. Ein gutes Hausbuch der
Geſundheits=
pflege, ein Ratgeber für geſunde und kranke Tage iſt darum wert,
von jederman geleſen zu werden. Pfarrer Kunzles
Volkskalen=
der” darf man als wertvolles Jahrbuch der Naturheilkunde
an=
ſprechen, und deshalb gehört er in die Hand von jung und alt,
von arm und reich. Der vorliegende 11. Jahrgang bietet eine von
Pfarrer Künzle vollſtändig neu durchgeſehene und erweiterte
Ueberſicht über Krankheiten und ihre Heilung, die von allen
Freunden der Naturheilmethode lebhaft begrüßt werden wird.
Altfränkiſche Bilder 1932. (Ein kunſthiſtoriſcher
Prachtkalen=
der), bearbeitet von Dr. Fritz Knapp, Kunſthiſtoriker an der
Uni=
verſität Würzburg, herausgegeben von der Univerſitätsdruckerei
H. Stürz A.=G. Würzburg. Schmalfolienformat, 17X32 cm, 16
Seiten, 2.— RM. Mit dem Jahrgang 1932 erſchienen bereits 38
Folgen die, in Sammelmappen vereint, ein wertvolles
Anſchau=
ungsmittel abgeben über den unermeßlichen Kunſtſchatz des
frän=
kiſchen Gebietes. Der Kalender 1932 iſt unſerem großen Meiſter
Til Riemenſchneider gewidmet, deſſen 400jähriges Gedächtnis man
heuer feiert. Der Verfaſſer gibt in einer intuitiven Art mit ſeiner
Arbeit, die er „Eine Nachleſe aus der Riemenſchneider=
Ausſtel=
lung Würzburg” überſchreibt, ein kurzes Geſamtbild über die
Ent=
wicklung, den Charakter und das Schaffen des Künſtlers, das den
bereits geſtreiften Vorzug hat, in kurzen Zügen uns mit dem
großen Til und ſeiner großen Zeit vertraut und befreundet zu
machen.
Union, Deutſche Verlagsanſtalt, bringen wiederum heraus:
„Deutſcher Knaben=Kalender”, „Der gute Kamerad” und „
Deut=
ſcher Mädchenkalender”. „Das Kränzchen” 1932. Beide ſind
aus=
gezeichnete Abreiß=Kalender, deren Einzelblätter bildlich und
textlich neben dem guten Kalendarium reich ausgeſtattet und
für die Jugend beſonders intereſſant geſtaltet ſind durch
Ermög=
lichung der Mitarbeit an jedem neuen Jahrgang und durch
Preisrätſel, für deren Löſung zahlreiche und ſchöne Preiſe zur
Verfügung ſtehen.
„Kalender für Geflügelzüchter 1932” Herausgegeben unter
Mitwirkung bekannter Zuchter von Fritz Pfenningſtorff,
800 Seiten mit 150 Schwarzabbildungen und 2 Farbtafeln, Preis
1— RM. (Poſtfrei 1.30 RM.) Verlag Fritz Pfenningſtorff,
Berlin W. 57. — Etwas für die Geflügelzüchter unter unſeren
Leſern, und, wie wir gleich hinzufügen wollen, etwas wirklich
Gutes. Der Kalender bietet ſo viel Intereſſantes und
Lehr=
reiches, ſoviele treffliche Ratſchläge über Stallbau, Zuchtregeln,
Fütterung und Maſt. Brut und Aufzucht, Krankheitsbekämpfung,
Selbſtbau von Geräten, Enten= und Gänſehältung. Auswahl der
Hennen nach äußeren Merkmalen uſw., ſoviel praktiſche Vordrucke
für Buchführung. Eier= und Bruttabellen, daß wir ihn in die
Hand jedes Geflugelzüchters wünſchen.
„Tiere im Krieg”, Herausgegeben von Johannes Ther
(Verlag Tradition Wilh. Kolk, Berlin).
Dieſes Denkmal war man den Tieren des Krieges
Und wenn nur Guſtav Goes über den Läufer von Gui
geſchrieben hätte, den klugen und ſo rührend pflichtbe.
Meldehunden einen beſcheidenen Denkſtein ſetzend, hätte da
ſeine Berechtigung erwieſen. Dazu aber ſchreiben die viele
arbeiter, darunter ſolche klangvoller Namen von Pferd=
Maultieren, von Elchen und Bären, von Eſeln und Vöge
Kamelen und Katzen, von Bienen und Brieftauben, vom
und Fiſchen, von — Ratten und Läuſen. In Ernſt und m
lichem Humor wird aller der lieben Freunde mit und o
aus dem Sützengraben, aus Angriff und Verteidigun
ſchwerſten und auch aus — wie waren ſie ſelten — ſonniger
den des Krieges gedacht. In Tatſachenberichten: Erzählung/än
Eſſays wird in bunter Folge vom Tier im Krieg geſchrieb)z
es iſt ein gutes Volksbuch daraus geworden.
Ap. Für unſere Jugend. Von der Monatsſchrift „Für Bmſihil,
Mädel” (Verlag von Konrad Hannemann, Griesheim) er
weiter die „Hefte Juli—September, die wieder einen abwechſlung /ehmen
und reichhaltigen, dem kindlichen Verſtändnis angepaßten Leſeſt
dichte Erzählungen, kleine Aufſätze unterhaltenden und bele
Inhalts außerdem als Zugabe eine Märchenerzählung „G/Fibellen
ſchlüſſelchen” von Liane von Plänkner bringen. — Im Verl
Arwend Strauch, Leipzig C 1, erſchien als Heft 9 der Sammlug und Aske
Pflege der Schulgemeinſchaft ein Büchlein von Erich Bockemür
fommen.
durch das Jahr” (Preis 1,50 RM.), eine Sammlung von 15 Nathus
und Spielſzenen für Kinder verſchiedener Lebensalter und Sch Apghrſcheinl
die aus der praktiſchen Arbeit hervorgegangen und den wirkliche.
len der Kinder abgelauſcht ſind und deren Form Sprache und
auf die Gedankenwelt und das Empfinden der Jugend eingeſte
und ihren Zweck, die Schulgemeinſchaft und die Spielkunſt der
Ki=
pflegen, in beſter Weiſe gerecht werden.
* Kemmel, Sturm und Sterben um einen Berg. Von
Goes. (Verlag Tradition, Wilhelm Kolk. Berlin Ss
Auerbachs Kinderkalender für 1932. Jubiläums=Jahrgang 50!
Ein Feſtbuch für Knaben und Mädchen jeden Alters. Begrundet
von Berthold Auerbach, herausgegeben von Dr. Adolf Holſt. Reich
mit farbigen und ſchwarzen Bildern und einer Muſik= ſowie einer
buntfarbigen Spielbeilage ausgeſtattet. In elegantem
Ganzleinen=
band geb. nur 2 RM. (Verlag von Auerbachs Kinderkalender,
Leipzig.) In weit über 100 000 Familien wird auch in dieſem
Jahre wieder Auerbachs Kinderkalender Einzug halten, um mit
ſeinem Schatz wertvoller Erzählungen, Märchen, Gedichte,
Theater=
ſtücke, Rätſel und Scherzfragen. Muſik= und Snielheilagen bunten
und ſchwarzen Bildern alle Jungens und Mädchen zu beglücken
und das ganze Jahr über unermüdlich zu unterhalten.
Deutſcher Luftfahrt=Kalender 1932.
Auch der vom Deutſchen Luftfahrt=Verband E.V. herausgegebene
Abreißkalender zeichnet ſich durch gute Ausſtattung und reichen Inhalt
aus. Das reiche Bildmaterial, intereſſierend ausgewählt, umfaßt alle
Gebiete der Luftfahrt, von den „Schulen” und Schulflügen für
Jung=
flieger beginnend bis zu dem großen, weltumſpannenden Rieſenflug.
Selbſtredend fehlt auch das Raketenflugzeug nicht, deſſen Verſuche in
Wort und Bild behandelt werden. Viele Bildbeiträge ſind bisher
un=
veröffentlicht.
Gartenlaube=Kalender 1932. Herausgegeben von Dr. Robert Roſeen
(Verlag Ernſt Keils Nachf., Aug. Scherl, GmbH., Berlin SW. 68).
Pappband nur 1 RM. 47. Jahrgang.
In dieſem Jahr ſtellt ſich der „Gartenlaube=Kalender” in einem
neuen Gewande vor: der bisherige Ganzleinen=Einband iſt durch einen
nicht minder dauerhaften, ſehr anſprechenden Pappband erſetzt. Und
dadurch wurde es möglich, den Preis für den Kalender auf 1 Mark
her=
abzuſetzen — eine Maßnahme, die in der jetzigen Zeit nur begrüßt
wer=
den kann. Und wenn man dieſes Jahrbuch, das wie ein alter Freund
anmutet, aufſchlägt, ſo ſtellt man mit großer Freude feſt, daß der
In=
halt den bisherigen Jahrgängen in keiner Weiſe nachſteht.
Deutſcher Reichspoſt=Kalender 1932. Herausgegeben mit Unterſtützung
des Reichspoſtminiſteriums. (Konkordia=Verlag, Leipzig, C. 1,
Goetheſtraße 6.) Preis 4 RM.
Der Deutſche Reichspoſt=Kalender iſt in vierter Folge erſchienen.
Auch diesmal hat er die Aufgabe, der breiten Oeffentlichkeit in
gemein=
verſtändlicher und anſchaulicher Weiſe einen Einblick in das
weltum=
ſpannende Arbeitsgebiet der Deutſchen Reichspoſt und ihre zahlreichen
Beziehungen zu allen Zweigen des öffentlichen Lebens zu gewähren
und den Poſtkunden die zweckmäßigſte, bequemſte und wohlfeilſte
Aus=
nutzung der Verkehrsmöglichkeiten vor Augen zu führen. Der neue
Jahrgang bringt eine Fülle von intereſſantem Stoff. Er unterrichtet
in gefälliger und leicht faßlicher Form über die vielſeitige Tätigkeit der
Reichspoſt, über ihre volks= und weltwirtſchaftliche Bedeutung, über die
Technik und nicht zuletzt über die Menſchen, die in und mit dieſer
großen Verekehrsverwaltung leben und arbeiten. Die Aufmachung des
Kalenders iſt wiederum erſtklaſſig. Papier und Druck ſind vörzüglich;
die Bildung und Zeichnungen wirkungsvoll, die erläuternden Texte
knapp und klar.
„Deutſche Erde‟. Ein Jahrweiſer für 1932. Format 15X19 Zentimeter,
mit 24 abtrennbaren Poſtkarten nach künſtleriſchen Aufnahmen.
2,20 RM.
„Unſere Heimat”. Ein Jahrweiſer für 1932. Format 15X19 Zentimeter.
mit 12 weiteren abtrennbaren Poſtkarten nach künſtleriſchen
Auf=
nahmen. 135 RM. (Verlag Werner Klotz=Zittau.)
Hochkünſtleriſche und meiſterhaft= Photos ſind hier in vornehmer
Ausſtattung in echtem Kupfertiefdruck und anſprechender Anordnung
mit einem Kalenderwerk vereinigt. Sinnige Gedichte von
Morgen=
ſtern, Rilke u. a ergänzen auf das beſte die feinempfundenen und
ſorg=
fältig ausgewählten Aufnahmen aus deutſcher Landſchaft, dem
Kinder=
leben und unſerer Blumenwelt. Die Aufnahmen können als Poſt=
Wenn ein beſtimmter Kampf in der Rieſenfülle des 9162
krieges es rechtfertigt, in einer Sonderarbeit feſtgehalten z— meit
den, dann ſicher der blutige und opferſchwere um den Kei Geſ.
Wer die Kämpfe in den Frühjahrs= und Sommermonate-/ Jal
miterlebte, dem werden ſie zu den eindruckstiefſten des Au Siege
Ringens zählen. Goes Buch wird der Bedeutung durchamRhe
recht. Es iſt eines der eigenartigſten Kriegsbücher geworden Meiſte
„nur” eine Tatſachenſchilderung an Hand der Gefechtsberich=/ſollzeit
Angabe aller Truppen, die an den Kämpfen teilnahmen, e
durch Gefechtsberichte der Gegner, Franzoſen und Englände=Jud V.
iſt doch wie ein ſpannender, dynamiſch geſtalteter Roman zu. Mie zahlr
Ein Buch, das, wer die erſte Seite beginnt, nicht aus der Meide, E
legt, ehe er die letzte verſchlungen. Und ein Buch, deſſen Ve=misbach,
den Mut zur Wahrheit hat.
Hon=
„Nebenberufliche Landſiedlung” von P. G. Hoffmann. (Bor=yuter den
iun wir
Verlag, Dresden=A.) Preis 1 RM.
Die „Nebenberufliche Landſiedlung”, die für P. G. Hoffmar,elt. e
Jahr und Tag in Wort und Schrift eintritt, wird in ihrer außerz/ffücken
lichen volkswirtſchaftlichen und bevölkerungspolitiſchen Bedeutu=;
mählich in der Oeffentlichkeit anerkannt. Das Reichskuratoriux 9. B
Technik in der Landwirtſchaft hat die beſonderen wirtſchaftlichesMeibutg
kulturellen Vorteile dieſer Siedlungsweiſe nachdrücklichſt hervorgerzm der D.
Im Hinblick auf die Notverordnung vom 6. Oktober, welche die Aüus den K
lung Erwerbsloſer grundſätzlich enthält, kommt der Schrift Hoffuy Vereine
eine aktuelle Bedeutung zu.
WVerteidis
* Theodor Fontane: Allerlei Gereimtes. (Carl Reißner Vern el pun
meiſter
Dresden.)
Wolfgang Roſt hat das Verdienſt, dieſe Gedichte aus dem beia,
laß Fontanes 33 Jahre nach des Dichters Tode herauszugeben!
erweiſt der Zeit damit einen Dienſt, der ihm gedankt ſei. Es ſim9
dichte, die einem umfangreichen Faſzikel entſtammen, das des Di
Witwe angelegt und der jüngſte Sohn weiter pflegte. Die Ge
ſtammen aus vielen Jahrzehnten des Dichterlebens. Vom 18iü4
Fontane begonnen, mit ergreifenden Bekenntniſſen bis zu Geiſte=
Muſenkindern, Weisheitsſätzen des Achtzigjährigen. Alſo fo N halt
Lebensbeichte.
Die Arktisfahrt des „Graf Zeppelin”. Im Auftrage der Aer1ü Hanno
herausgegeben von Dr. L. Köhl=Larſen. Vorwort vorrht und A.
Hugo Eckener. Mit 55 Abbildungen und 1 Karte. Karton 04 und P0
RM., in Ganzleinen 9,80 RM. Union Deutſche Verlagsgeſell Im ſchwerſ
Zweigniederlaſſung Berlin SW. 19.
zworten.
Die ſenſationelle Fahrt des „Graf Zeppelin” nach Nowaja Soüeſien
dem Franz=Joſefs=Land und dem Nordarchipel des Nordlands, deußaus
Bre=
her noch nie eines Menſchen Fuß betrat und den auch keines Meuhſeſiehen d.
Auge je erblickte hat der Forſchung unſchätzbare Dienſte geleiſtet. Helle lie
lenkt — aller Wirtſchaftsnot zum Trotz — wieder einmal blitzart /0 lſein Erbe
Intereſſe der Welt auf ein durch deutſchen Geiſt und deutſche Kra den Litelt
nur wenigen Stunden vollbrachtes internationales Forſchungswern ſchrwaſſer
auf anderen Wegen ſicher Jahre erfordert hätte. Die Denkwürdig /9ampf um
der Fahrt, die einen Lieblingsgedanken des Grafen Zeppelin vertüluſen, die
lichte, werden in dieſem reich illuſtrierten Buch von dem bela=Msberg, G
Polarforſcher und Mitglied der Aeroaretie, dem ExpeditionsarzuMLitelvertei
L. Kohl=Larſen, der breiten Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. Dleuſtal
mehreren Fremdſprachen erſcheinende erſte Arktisbuch des „Graf M2V. R
pelin” iſt von internationaler Bedeutung und wird Aufſehen erlkieiſe
Seine vorzügliche Ausſtattung macht das Werk zu einem werteAhal
Weihnachtsgeſchenk.
Feſt= und Stimmungs=Getränke. Mit und ohne Alkohol. Püil.
Cocktails, Cups und Bowlen. Mit einer Anleitung zum Mixen.
Dr. med. Hans Balzli. Mit Bildern. (Süddeutſches Ver=
haus G.m.b. H., Stuttgart, Birkenwaldſtr. 44.) Preis nur 1,B.0
Ein neues Getränkebuch für Kenner, das in der Tat weſe
Neues bietet. Balzli iſt ein Meiſter auf dieſem Gebiet. Er
weiß-
im Miſchen etwas leiſtet, verſchafft ſich und anderen herrliche Gen!
und da uns beim Eſſen und Trinken der Wohlgeſchmack die Haupt. Wie
iſt, lohnt es ſich, das Miſchen zu üben.
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meines zu früh verſtorbenen Mannes, unter Aufſicht
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dezember 1931
Nr. 352 — Sei:
Bort, Spiel und Jucnen
Neukſche Handballmeiſterſchaft.
Stand der Turnerſpiele.
Fodem ſich die Arbeitsgemeinſchaft D.T.—D.S.B.—D.F.FB.
u)e Austragung gemeinſamer Meiſterſchaften von der
un=
em stufe an ausgeſprochen hat, beſteht die deutſche
Handball=
ſtſtihaft wieder lediglich aus einem Spiel der beiden
Ver=
öſſid=miſter. Gleich der D.S.B. läßt die D.T. zur Ermittlung
ſchess lännermeiſters diesmal 32 Mannſchaften zu, und zwar
ew dn 18 Kreismeiſtern noch je zwei Mannſchaften von
Bran=
bmn Sachſen, Weſtfalen und der Turnkreiſe Rheinland und
ttmllein, ſowie je eine Mannſchaft der Turnkreiſe Thüringen,
„rimeberg, Hannover/Braunſchweig und Norden. Nachſtehend
en 9eymemen wir den Vexſuch feſtzuſtellen, wer die beſten
Aus=
ind „ein at, in den Kreis der 32 hineinzukommen.
Akeinnen wir mit den großen Bezirken. Nach dem
derzei=
dnn labellenſtande der Kreismeiſterklaſſe von
Branden=
r.vürden die vorjährigen Endſpielgegner Turngemeinde in
Bagelilſt und Askaniſcher TV. Berlin auf jeden Fall in die DT. ommen. Der dritte Teilnehmer iſt unter TSV.
Schöne=
nig. hottbus 1861 und Spandau 1860 zu ſuchen — Sachſen
irſdämhrſcheinlich durch die Meiſter der drei führenden
Spiel=
enpmel Leipzig, Dresden und Chemnitz, vorausſichtlich TSV.
mpzug1867 oder ATV. Schönefeld, Tgde. Pirna und TV. Chem=
WGallenz oder Polizei=TV. Chemnitz vertreten ſein, doch dürf=
W. Leubnitz/Neuoſtra (Dresden), TV. Steinpleis. TV.
ſeruſed. TV. Leutersdorf. Germania Werdau und TV.
Fal=
au ſicht außer Betracht gelaſſen werden. — In Weſtfalen
erz jeben dem Titelverteidiger TSV. Hagen—Eilpe noch TV.
eſtü 162 und Bahnfrei Detmold die beſten Ausſichten, falls es
ſtiſitens der anderen Spitzenreiter Jahn Lüdenſcheid, Tkl.
gen Geſ. TV. Bochum, Tg. Harkort/Wetter, Tkl. Wanne, Jahn
Meg Jahn Brechten. Germania Lütgendortmund. Jahn
Plet=
bunt Siegener TV. uſw. zu Ueberraſchungen kommt. — Im
eiüRheinland hält man die Beteiligung des vorjährigen
E. Meiſters TV. Krefeld/Oppum wieder für ſelbſtverſtändlich.
büizeiſportvereine von Koln und Bonn, vielleicht aber auch
mnchid 1861 und ATV. Aachen, oder gar Oberbarmer
Turner=
unda nd V. f. L. Eſſen dürften ſeine Mitſtreiter werden doch ſoll
Nonan ide zahlreichen, ebenfalls führenden Mannſchaften TV. Ver=
M aus ſtanleide, Eintracht Dülken, TV. Dinslaken, TV. Geiſtenbeck,
deſſen imrursbach, Barmer T.V., T. V. Eſſen/Stoppenberg. T.V
Mül=
t „Bnsfeld und Remſcheid/Goldenberg nicht unterſchätzen.
lſter den 12 Staffelſiegern des Mittelrheinkreiſes
zne wir dem Titelverteidiger TV. Algenrodt die beſten
bomsſihen ein, aber auch dem früheren Meiſter TV.
Malſtatt=
ihrer aarcbüicken und Jahn Grün=Weiß Frankfurt ſowie TV.
n Bhr He lgen Eintracht Wiesbaden, TSG. Fechenheim, TSG.
Suratr ieg. TV. Biebrich TGD. Rödelheim TV. Herrnsheim. TV.
wirtſchſi chuuffuburg und TV. Mülheim erheben Anſpruch auf einen
licht hernatzin der D. T.=Meiſterſchaft.
welche ahls den Kreiſen mit zwei Teilnehmern erwarten wir
fol=
ſtinda Vereine in Front: Im Kreiſe Norden Hamburg TBD.
628 Verteidiger), PSV. Kiel oder TV. Haſſe=Winterbeck, der
Kel punktgleich iſt. In Thüringen den vorjährigen
keisneiſter Tſchft. Wartburg Eiſenach und ſein Vorgänger
EEſ Gera, ohne damit den Polizei=V.f.L. Sondershauſen, Tgd.
üklaeuſen, Apolda 1866 Tbd Nordhauſen Tgd. Jena Jahn
uu 1ch. TV. Ilversgehofen. Städt. TV. Weißenfels, Mehlis
GE Nerſeburg 1885 gleich Ausſichten direkt abſprechen zu
wol=
in, Iiter den ſechs württembergiſchen Bezirksmeiſtern
zlingr STV. (Verteidiger), TGS. Stuttgart, TV. Schramberg,
is zugd heilbronn und vorausſichtlich Tbd. Ulm und Tgde. Göp=
Aſo ngt halten wir Eßlingen und Stuttgart für die beſten.
Vertreter von Hannover=Braunſchweig
dürf=
m A. Hannover und Tkl. Limmer vielleicht auch MTV.
Lein=
lüßty und ATV. Harburg (Verteidiger) oder MTV.
Braun=
ſw)i und Polizei Hildesheim heißen.
un ſchwerſten iſt die Teilnehmerfrage unter den Kreiſen zu
ſamnuorten, die nur mit dem Kreismeiſter antreten. In
chollſien hat ſich der bisherige, langjährige Meiſter TV.
ſorwirts Breslau eine Rieſenüberraſchung geleiſtet. Erſtmalig
it Bſtehen der Meiſterſchaft wird Vorwarts Breslau an
drit=
slle liegend, nicht beteiligt ſein. Der Tbd. Neukirch iſt
be=
ufesſſein Erbe zu übernehmen. Auch im Kreiſe Nordoſt gibt
s cin Titelwechſel. Der vorjährige Kreismeiſter TV.
Danzig=
euuarwaſſer konnte wohl Danziger Meiſter werden, mußte aber
Ampf um die Turnmeiſterſchaft der Tgm. Danzig den
Vor=
ſtAhſſen, die ſich auch gegenüber den Mitanwärtern aus Tilſit,
lömgberg. Gumbinnen, Marienburg uſw. durchſetzen dürfte.
em litelverteidiger von Sachſen=Anhalt, MTV.
Magde=
ſursZeuſtadt hat im MTV. Fermersleben, TV. Frieſen
Sten=
al. NTV. Raguhn und Delitſch 1845 ſeine größten Widerſacher.
freiſe Unterweſer=Ems ſollten Bremer TGD. und
Whalle in die Entſcheidung kommen, in Pommern TPC.
Stet=
iner TV. Stralſund 1860, Köslin 1860 und MTV. 1861
Swine=
nüzd (Meiſter), in Bayern TV. Fürth 1860. MTV. München
huts lugsburg 1871, in Baden TV. Weinheim 1862 (
Vertei=
digzrl Tbd. Durlach, Jahn Offenburg, TV. Lahr und Tgd. Ketſch.
Pfalz TV. Frieſenheim, Kaiſerslautern 1861 und TV.
Haſ ſch.
Tiſchkennis.
Ze Tiſchtennis=Abteilung des Sportvereins 1898, die
lieſes Jahr ziemlich unangefochten die Gruppenmeiſterſchaft
brachte, war im Kampf um die Verbandsmeiſterſchaft Gaſt
Frankfurter Tiſchtennisklubs. Allgemein rechnete man mit
Eingy knappen Siege des letzteren, doch in ſpannenden Kämpfen
zu SV. 98 ein verdienter Sieg. Die intereſſanteſten Spiele waren
wogldie gegen Salinger, den Spitzenſpieler des Frankfurter
Tiſch=
temniklubs und Erſten der vorjährigen Bezirksrangliſte. Darm=
it un zel lvilen 8 Punkte, womit der Sieg der Lilienträger ſichergeſ
wa — SV. 98 trägt ſein erſtes hieſiges Spiel um die Verbands=
Sſtrſchaft am kommenden Mittwoch., 20 Uhr, im Rummelbräu,
Riſtraße 101. gegen den vorigen Endſpielteilnehmer Bar
Karhſa, Frankfurt, aus.
im Tennis=Länderkampf gegen Schweden lagen die
Fran=
öffuam erſten Tage in Stockholm mit 2:1 in Führung.
Sporkkalender.
Sonntag, den 20. Dezember 1931.
Handball.
11.,00 Uhr: Exerzierplatz: Polizei — T. S.V. Braunshardt.
14.15 Uhr: Kranichſteiner Straße: Tgeſ 75 — T. V. Egelsbach.
14,30 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß — Polizei Worms.
14,45 Uhr: Woogswieſe: Tgde. 46 — Tgde. Beſſungen.
Fußball.
11,00 Uhr: Rennbahn: Union — S.V. Mörfelden.
11,00 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß — Eintracht Darmſtadt.
14.00 Uhr: Exerzierplatz: Polizei — Germania Pfungſtadt.
14,00 Uhr: Dornheimer Weg: Poſt — S.V. Hahn.
Handball.
Polizei Darmſtadt — 5.V. Braunshardi.
Sonntag morgen um 11 Uhr hat die Polizeiliga im
letzten Spiel der Verbandsrunde den Spp. Braunshardt zu Gaſt.
Obwohl das Reſultat weiter keinen Einfluß mehr auf den
Tabel=
lenſtand hat, iſt doch ein intereſſanter Kampf zu erwarten, der
die unglückliche Niederlage gegen SV. 98 wieder etwas
revan=
chieren wird. Am letzten Sonntag haben die Poliziſten
tatſäch=
lich gezeigt, daß ſie reif ſind, in der Meiſterklaſſe zu ſpielen.
Braunshardt iſt in den letzten Spielen techniſch erheblich beſſer
geworden. Ihre Spieltaktik hat eine feſte Form angenommen,
die ſich gut bewährt. — Um 9.30 Uhr Ligaerſatz gegen Spp.
Gries=
heim 1.
TV. Arheilgen — TV. Langen.
Am Sonntag nachmittag 2.45 Uhr trägt der TV. Arheilgen
an der Hammelstrift ſein letztes Verbandsſpiel (Kreisklaſſe)
gegen die bekannte Mannſchaft des Turnvereins Langen aus. Die
an und für ſich flinke Mannſchaft hatte Pech gehabt und kam an
zweitletzte Stelle. Arheilgen ſteht zurzeit an der Spitze und wird
gegen Langen zu kämpfen verſtehen.
Handball in der 9.T.
Die Gauſpielleitung gibt bekannt, daß die Spiele der
Meiſter=
klaſſe wie folgt beginnen: Um 1.30 Uhr die zweiten, um 2.45 Uhr
die erſten Mannſchaften.
Tgde. 46 — Tgde. Beſſungen.
Der vierte Adventsſonntag führt die beiden Lokalvereine,
Turngde. Darmſtadt 1846 und Turngde. Beſſungen 1865, um
14.45 Uhr, auf der Woogswieſe (am Oſtbahnhof) zuſammen. Das
Ergebnis der Spiele ſteht vollkommen offen. Hat doch die
Gäſte=
elf eine Neuaufſtellung erfahren, die ſich am vergangenen Sonntag
glänzend bewährte. Es iſt daher für die Woogsplatzturner nicht
leicht gemacht, das Spiel für ſich, wie ſie es im Vorrundenſpiel mit
5:4 tun konnten, zu entſcheiden. Auch die 46er treten in
verſtärk=
ter Aufſtellung an. — 2. Mannſch. halb 2 Uhr.
Fußball.
SV. Lengfeld — FC. Groß=Umſtadt.
Am heutigen Sonntag, nachmittags 2 Uhr, empfängt der SV.
Lengfeld den FC. Groß=Umſtadt zum fälligen Verbandsſpiel.
Lengfeld tritt in ſtärkſter Aufſtellung an und wird ſich mächtig
anſtrengen, um für die im Vorſpiel erlittene 3:0 Niederlage
Re=
panche zu nehmen, zumal Lengfeld ſeinen 2. Tabellenplatz und
da=
mit ſeine Ausſichten auf die Meiſterſchaft halten will. Aus dieſen
Gründen wird es zu einem intereſſanten Spiel kommen, wir
hof=
fen aber auch, von beiden Mannſchaften eine anſtändige und faire
Spielweiſe zu ſehen. Vorher treffen ſich die zweiten Mannſchaften
beider Vereine.
Am 1. Weihnachtsfeiertag empfängt Lengfeld die Reichsbahn
1. und 2. Darmſtadt.
Mit 8:3 Punkten gewann Südafrika in Dublin auch den
Rugby=Länderkampf gegen Irland.
Wenige Tage nach ſeiner Ankunft in New York beſtritt Hans
Schönrath bereits ſeinen erſten Kampf, und zwar gegen den
Ame=
rikaner Poreda, der in der 7. Runde durch techniſchen k.o. ſiegte.
Der Verband Brandenburgiſcher Ballſpielvereine hat beim
D.F.B. erneut dagegen Einſpruch erhoben, daß der Fußballkampf
Süddeutſchland — Brandenburg trotz der entgegengeſetzten
Ber=
liner Wünſche in Saarbrücken ſtattfinden ſoll.
Ueber 10 Runden wurde der farbige Weltmeiſter im
Bantam=
gewicht, Al Brown, von Newsboy Brown nach Punkten geſchlagen.
Geſchäftliches.
Mit dem Eſſen ſoll man aufhören, wenn es am beſten mundet,
doch Weihnachten wird dieſe bewährte Regel wohl am häufigſten
übertreten. Die Folgen ſind Verdauungsſtörungen
Magenbe=
ſchwerden, und das ſehr unangenehme Sodbrennen. Ein Teelöffel
Bullrich=Salz oder 1—2 Tabletten bringen ſofortige
Erleichte=
rung und eine reibungsloſe angenehme Verdauung. Aber warten
Sie nicht, bis die Beſchwerden ſich einſtellen; nehmen Sie dieſes
in ſeiner Wirkung ſeit über 100 Jahren unübertroffene Mittel als
Vorbeugung gegen die läſtigen Beſchwerden ſofort nach jeder
Mahl=
zeit. Millionen nehmen „Bullrich=Salz” täglich; es iſt
vollkom=
men unſchädlich und ſelbſt bei dauerndem Gebrauch von ſtets
gleichbleibender guter Wirkung.
Der neue Wandhalter für Perſil Ata und
iM; kommt als Weihnachtsüberraſchung für die Hausfrau wie
gerufen. Die modernen Reinigungshelfer Perſil, Ata und 1M1
ſind nirgendwo beſſer aufbewahrt, als in dieſem praktiſchen
Ge=
rät. Die Packungen fallen nicht mehr um der Inhalt wird nicht
mehr feucht, und das Schönſte; ein Griff — und man hat das
Gewünſchte. Ueber dem Spülſtein eingebracht wirkt der
Wand=
halter ſehr ſchmuck. Dieſer praktiſche Wandhalter iſt in allen
Haushaltungsgeſchäften zu bekommen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.15: Wetter, Gymnaſtik.
6.45: Gymnaſtik. — anſchl.: Wetter. o 7.15: Frühkonzert.
7.55: Waſſerſtand. o 12.00: Zeit und Wirtſchaftsmeldungen.
O 12.05: Konzert. O 12.40: Nachrichten, Wetter. O 12.55: Nauener
Zeitzeichen. O 13: Konzert (Fortſ.). 13.50: Nachrichten. O 14:
Werbekonzert. O 14.45: Gießener Wetterbericht. 15.05: Zeit,
Wirtſchaftsmeldungen. O 17.00, 18.30, 19.30: Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag. 20. Dezrmber.
7.00: Hamburger Haſenkonzert. Glcden vom Großen Michel.
8.15: Morgenfeier. Anſprache: Prediger Killinger.
9.30: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: Madrigalvereinigung
Darm=
ſtadt.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Bereitet die Wege, bereitet die Bahn.
12.00: Berlin: Unrerhaltungskonzert.
13.50: Zehnf uutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.00: Stunde der Jugend: Kaſperltheater.
15.00: Alte Weihnachtslieder. Anne Lönhold (Sopran). — Pfarrer
Nüdling: Unſere Karoline. Ein Lebensbild.
16.00: Hausmuſik. Mitglieder der Stuttgarter Philharmonie.
17.30: Köln: Jack und John, die jüngſte G. m. b. H. Ein moderues
Märchenſpiel.
18.50: Die Dämmerſtunde. Vierzig unterhaltſame Minuten.
19.30: Sportnachrichten.
19.45: Vortrag Curtius.
20.30: Carmen. Oper von Bizet.
ca. 22.00: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
23.30: Unterhaltungskonzert.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.30:
Gymnaſtik ca. 6.50: Frühtonzert O 10.35, 13.30: Nachrichten o
12.00: Wetter für den Landwirt. O 12.05: Schallplatten bezw.
Schulfunk. O 12.55: Nauener Zeit. O 14.00: Konzert. 15.30:
Wetter, Börſe O 18.55: Zeit. Wetter für den Landwirt.
Deutſche Welle: Sonntag, 20. Dezember.
6.45: Funk=Gymnaſtit
7.00: Bremer Haſenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
8.15: Wochenrüdblick auf die Marktlage.
8.25: Dr. Schmidt: Vogelwelt und Landwirtſchaft.
8,55: Morgenſeier. Glockenſpiel der Potsdamer Garniſonkirche. —
anſchl Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: K. Friebel: Zwei Jahre Elternſtunde.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Bereitel die Wege, bereitet die Bahn.
12.10: Orcheſterkonzert des Berliner, Funkorcheſters.
14.00: Guſtav Kohne lieſt aus eigenen Dichtungen.
14.25: H. M. Elſter: Sinn der Not.
14.50: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Bruno Hardenberg.
16.30: J Berdolt u. Dr. Dürre: Kindertheater im Rundfunk und
bei der Bühne
17.00: Blasmuſik der Breslauer Berufsmuſiker.
18.15: A. Hein: Kriegsſchickſale eines oſtpreußiſchen Mädchens.
18.35: Oberreg.=Rat a. D. Dr. Tiburtius: Die Rolle des Handels
in der Kriſe
19.05: Grau Lerchenfeld: Weihnachtsgedanken zur Wmterhilfe.
19.30: Schmargendorf: Krippenſpiel Berliner Funkorcheſter u. „chor.
21.00: Tages- und Sportnachrichten
21.10: Die Entwicklung des Militärmarſches Nach 1870.
22.10: Wetter=, Tages- und Sportnachrichten.
22.30: Köln: Aus der deutſchen Märchenoper
Amlliche Winkerſporknachrichken.
Herausgegeben von der Heſſiſchen Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle
am Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen am 19. Dezember 1931.
Vogelsberg. Hoherodskopf: Bedeckt — 9 Grad, Schneehöhe 6—8
cm, verharrſcht, Ski und Rodel ſtellenweiſe möglich.
Taunus. Kleiner Feldberg: Bewölkt, — 8 Grad, Schneehöhe 4 cm,
Pulverſchnee, Ski und Rodel ſtellenweiſe möglich.
Rhön. Waſſerkuppe: Schneefall, — 9 Grad, Schneehöhe 14 cm,
Neuſchnee 1—2 cm, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſtellenweiſe
mögel. Gersfeld: Bewölkt, — 6 Grad, Schneehöhe 8 cm.
Neu=
ſchnee 1—2 cm, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſtellenw möglich.
Schwarzwald. Feldberg: Schneefall, — 13 Grad. Schneehöhe 20 cm,
Neuſchnee 3—5 cm. Pulverſchnee, Ski und Rodel gut.
Horuis=
grinde: Klar, — 10 Grad, Schneehöhe 35 cm. Neuſchuee 3—5
cm, Pulverſchnee, Ski und Rodel gut. Ruheſtein; Klar, — 12
Grad, Schneehöhe 40 cm. Neuſchnee 3—5 cm. Pulvexſchnee,
Ski und Rodel gut. Furtwangen: Bewölkt, — 7 Grad,
Schnee=
höhe 20 cm. Neuſchnee 11—15 cm, Firnſchnee, Ski u. Rodel gut.
Alpen. Berchtesgaden /Ob.=Salzburg: Bewolkt. — 12 Grad,
Schiee=
höhe 57 cm. Neuſchnee 3—5 cm, Pulverſchnee, Ski und Rodel
ſehr gut.
Schleſiſches Gebirge. Schreiberhau: Nebel. — 8 Grad, Schneehöhe
25 cm, Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut.
Welterbericht.
Die im Norden vorüberziehende Warmluft hat das
Hochdruck=
gebiet an ſeiner Nordſeite etwas abgebaut und verlagerte ſich
Eechliche e ee e e eeie
ter Null zurückgingen. Norddeutſchland dagegen, das von
mari=
timer Luft überflutet wird, hat Temperaturen mit etwas unter
Null und an der Küſte ſogar darüber. Der Einfluß der ozeaniſchen
Luft mit ſeiner Bewölkung dürfte noch weiter ſüdwärts
vordrin=
gen, ſo daß auch bei uns der ſtarke Nachtfroſt wieder zurückgeht.
Ausſichten für Sonntag, den 20. Dezember: Wolkig mit
Aufheite=
rung vereinzelt etwas Schnee, noch Froſt, jedoch nachts und
am Tage wieder Milderung.
Ausſichten für Montag, den 21. Dezember: Teils wolkig, teils
auf=
heiternd und leichter Nachtfroſt wahrſcheinlich.
Hauptichriitleitung. Rudelf Maupe
Veranswortlich für Polltſk und Wirtſchaft: Nadelf Maupe: für Feullleien, Reich zm
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer ; ſi
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort, Dr. Herbert Nette.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wills Kuhle.
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Fär unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
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Lehrer. Vorber.a.alle
Ziele Nachh.
Witt=
mannſtr. 30. I. (2730
Geb. Franzöſ. ert.
4—5 einz. St. mon.
6ℳ a. grdl. Nachh.
f. Schulk. Ang. u.
G. 81 Gſch. (183706
Mittag-
und Abendkiſch
von 50 bis 95 Pfg.,
vegetariſche und
Fleiſchküche (181a
TATL
Reform=Reſtaurant PertFl4-Batterien Sind von jangster Lebens-
Alexanderſtr 4 I.
Gebrauch am billigsten!
er. d
Nummer 352
Conntag, den 20.
NarmſtädterCagblatte
Neue Beſtimmungen über die Abwicklung der Börſengeſchäfte.
Prolongakion und Zwangsregelung von Termingeſchäften und Börſengelddarlehen.
Freundlichere Börſenkendenz. — Skärkere Medioanſpannung, aber flüfſige Geldmarkklage.
Der Erlaß des Berliner
Börſen=
vorftandes.
Der Berliner Börſenvorſtand, Abteilung Wertpapierbörſe,
hat geſtern die neuen Beſtimmungen über die Abwicklung der
Börſengeſchäfte, und zwar 1 über die Prolongation von
Termin=
geſchäften und Börſengelddarlehen und 2. über die
Zwangsrege=
lung von Termingeſchäften und Börſengelddarlehen, erlaſſen.
Durch die erſte der Bekanntmachungen hat der
Börſenvor=
ſtand die Fälligkeit der noch ſchwebenden Termingeſchäfte auf den
30. Januar 1932 hinausgeſchoben. Die Feſtſetzung eines neuen
Prolongationskurſes und die Regelung von Differenzzahlungen
erübrigt ſich diesmal, da die Termingeſchäfte bereits durch die
vor=
hergehende Bekanntmachung vom 25. November 1931 auf den
Tageskurs geſtellt worden ſind. Neu geregelt iſt die Höhe der für
die Prolongation zu entrichtenden Zinſen. Der nicht
abnahme=
bereite Käufer hat anſtatt am 31. 12. 1931 12 Prozent nur noch
9 Prozent zu zahlen. Dieſer Zinsſatz gilt auch für den
Prämien=
käufer, der die Abnahme gewählt hatte und bisher für die
Hinausſchiebung ſeiner Verpflichtung zur Abnahme 10 Prozent
Zinſen entrichten mußte. Der Zinsſatz für den nicht lieferbereiten
Verkäufer iſt 3 Prozent jährlich geblieben.
Dagegen erhält der abnahmebereite Käufer, dem nicht
ge=
liefert worden iſt anſtatt 10 Prozent vom 31. 12. 1931 ab nur
noch 7 Prozent Zinſen. Der Zinsſatz für die in Raten bis Ende
März 1932 zurückzahlbare Differenz beträgt wie bisher 3 Prozent
über Reichsbankdiskont. Des weiteren gibt die Bekanntmachung
wiederum dem zur Zinszahlung Verpflichteten die Möglichkeit,
ſich durch die Bereitſchaft zur Abnahme und Lieferung von der
Zinszahlung zu befreien. Die diesbezüglichen Erklärungen müſſen
den Bankiers von den Kunden ſpäteſtens am 24. Dezember 1931,
der Liquidationskaſſe A.=G. von den Banken und Bankiers
ſpäte=
ſtens am 28 Dezember 1931 zugegangen ſein.
Eine Prolongation der Börſengelddarlehen iſt zurzeit nicht
notwendig, da ihre Fälligkeit bereits durch die vorige
Bekannt=
machung bis zum 30. Januar 1932 hinausgeſchoben worden iſt.
Es iſt lediglich beſtimmt worden, daß die von den
Börſengelddar=
lehen zu entrichtenden Zinſen für die Zeit bis zum 31. Dezember
1931 an dieſem Tage bezahlt werden müſſen.
Die zweite der Bekanntmachungen regelt die Exekution von
Termingeſchäften und Lombards. Durch die neuen Beſtimmungen
wird das Recht desjenigen, dem eine fällige Forderung aus
Ter=
mingeſchäften gemäß der Bekanntmachung des Börſenvorſtandes
vom 25. Noyember zuſteht, dahin klargeſtellt, daß er nach
Mah=
nung dem Schuldner die Exekution unter Setzung einer
drei=
tägigen Friſt androhen kann. Iſt die Friſt fruchtlos verſtrichen.
ſo iſt er berechtigt, die den Gegenſtand des Geſchäfts bildenden
Wertpapiere für Rechnung des ſäumigen Teiles im nichtamtlichen
Verkehr bei verzögerter Abnahme zu verkaufen, bei verzögerter
Lieferung anzukaufen. Beruht die Fälligkeit des Geſchäfts auf
der Zahlungseinſtellung des anderen Teiles, ſo kann ohne
Friſt=
ſetzung glattgeſtellt werden. Streitigkeiten über die
Angemeſſen=
heit der bei der Glattſtellung erzielten Preiſe entſcheidet ein vom
Börſenvorſtand eingeſetzter Ausſchuß. Dieſer kann dem
nicht=
ſäumigen Teil auch das Recht geben, vom Geſchäft zurückzutreten,
wenn die Zwangsregelung unmöglich oder erheblich erſchwert iſt.
Die Verwertung von verpfändeten Wertpapieren (Lombards)
hat durch öffentliche Verſteigerung zu erfolgen, die dem
Schuld=
ner anzudrohen iſt. Die Friſt zwiſchen Androhung und
Verſtei=
gerung muß, wenn die Verpfändung auf beiden Seiten ein
Han=
delsgeſchäft iſt, eine Woche, ſonſt einen Monat betragen. Wird
das Darlehen infolge der Zahlungseinſtellung des Schuldners
fällig, ſo bedarf es der Androhung nicht. Die Friſt iſt alsdann
von dem Eintritt der Fälligkeit an zu berechnen.
Die Lage am Geld= und Deviſenmarkkt.
Der Medio, der am Berliner Geldmarkt in einer etwas
ſtär=
keren Anſpannung zum Ausdruck kam, ging in Frankfurt
vor=
über, ohne eine weſentliche Verſteifung hervorgerufen zu haben.
Die Banken treffen ſchon jetzt ihre Vorbereitungen für den
Jahres=
ultimo, ſo daß die Lage als recht flüſſig anzuſprechen iſt. Auch
für das Jahresende dürften kaum Schwierigkeiten zu erwarten
ſein. Bei ſehr kleinen Umſätzen erfuhr der Tagesgeldſatz in der
Mitte der Woche eine leichte Erhöhung auf 6½ Prozent. Geld
über Ultimo war etwas ſtärker begehrt, die Banken nahmen von
der Kundſchaft Monatsgeld zu 6 bis 7 Prozent herein. Im
Ver=
kehr der Banken untereinander herrſchte Geſchäftsſtille. Geld bis
zum 2. Januar war dagegen verhältnismäßig reichlich angeboten,
da die Banken ihre für die Zinſenzahlungen angeſammelten
Gel=
der bis zum Zinstermin kurzfriſtig unterzubringen ſuchen Für
Privatdiskonte beſtand zeitweiſe etwas Nachfrage. In
Waren=
wechſeln kamen Umſätze wieder kaum zuſtande.
Der Deviſenmarkt ſtand in der abgelaufenen Woche im
Zei=
chen einer allgemeinen Baiſſebewegung. Vor allem war es der
holländiſche Gulden, der an einigen Tagen einem recht ſcharfen
Druck ausgeſetzt war, hervorgerufen durch Gerüchte, daß Holland
die Abſicht habe, ſich von der Goldeinlöſungspflicht abzuwenden.
Wenn auch dieſe Gerüchte dementiert wurden, ſo konnten ſie doch
nicht verhindern, daß vorübergehend ein mehrprozentiges Disagio
entſtand. Später trat eine Erholung ein, die mit den
hollän=
diſchen Goldſendungen nach Paris im Zuſammenhang ſtand. Das
engliſche Pfund lag unter geringen Schwankungen während der
ganzen Woche gut behauptet. Von den nordiſchen Deviſen war
Oslo infolge der Bankſchwierigkeiten in Norwegen zeitweiſe
nach=
gebend. Der öſterreichiſche Schilling wurde zu Beginn des
Be=
richtsabſchnittes von der Reichsbank auf 50 herabgeſetzt und blieb
dann auf dieſer Höhe unverändert, ohne daß Material in
nennens=
wertem Umfange abgenommen wurde. Budapeſt hat gegenüber
der Reichsmark indden letzten Tagen eine Einbuße um etwa 10
Prozent erlitten. Beträchtliche Schwierigkeiten ſtellen ſich dem
Zahlungsverkehr mit den beiden Ländern nach wie vor durch die
Deviſenbeſtimmungen entgegen. Die mannigfachen Bemühungen
um Erleichterung des Zahlungsausgleiches haben bis jetzt wenig
Erfolge gezeigt. Deviſe Mailand war gleichfalls etwas ſchwächer
veranlagt, wogegen ſich der Yen international vorübergehend um
eine Kleinigkeit erholen konnte, zum Wochenende jedoch erneut
ſtärker nachgab.
Efſekken=Freiverkehr.
Die überraſchende Feſtigkeit an der vorgeſtrigen New Yorker Börſe,
die man in der Hauptſache mit der Erhöhung des Kupferpreiſes
begrün=
den wollte, weil dies ein Zeichen für den kommenden Umſchwung an
den Warenmärkten ſei, hatte geſtern zum Wochenſchluß eine
freund=
lichere Stimmung zur Folge. Das Geſchäft blieb allerdings klein. Es
handelte ſich zunächſt um einige Deckungen der Spekulation, die aber
auch nur zögernd vorgenommen wurden, da man noch nicht überſehen
konnte, ob das in den letzten Tagen immer wieder eintreffende
Aus=
landsmaterial ausbleiben würde. Es wurden alſo die Kurſe für die
meiſten Papiere nur geſprochen. Sie lagen aber durchſchnittlich 1—1,5
Prozent über geſtern abend. An Momenten beſonderer Art fehlte es
auch geſtern. Die Nachrichten aus Baſel wurden mit gemiſchten
Gefüh=
len aufgenommen, beſonders die vorausſichtliche Teillöſung befriedigte
wenig. Der Prüfungsbericht der Schultheiß=Patzenhofer A.G, war auch
nicht dazu angetan. Intereſſe für dieſes Papier zu erwecken, da in ihm
doch ganz erhebliche Verluſte zutage treten und Verhandlungen mit der
Commerzbank notwendig machen. Lebhafter geſprochen wurden ferner
die inzwiſchen veröffentlichten Durchführungsverordnungen zum neuen
Aktieurecht und ſpeziell die recht intereſſanten Bilanzvorſchriften.
Nach=
dem ſich der Verkehr im Laufe des Vormittags etwas mehr eingeſpielt
heatte, konnte man an den Kurſen erkennen, daß die Tendenz des
Ban=
kenmarktes ruhig, aber widerſtandsfähig iſt, daß in Kunſtſeidenwerten
eher Augebot beſtand, daß Schultheiß etwa 1 Prozent ſchwächer lagen,
daß die Elektrowerte gegen ihren niedrigſten Stand von vorgeſtern ſich
bis zu 1,5 Prozent erholen konnten und daß die Kaliwerte im
Zuſam=
menhang mit der Preisſenkungsaktion weiter nachgaben. Für einige
Spezialwerte, wie Berliner Licht u. Kraft, Charlottenburger Waſſer,
Erdöl, Rütgers, beſtand kleines Intereſſe. — Der Anlagemarkt hatte
keine einheitliche Tendenz. Goldpfandbriefe neigten eher zur Schwäche,
auch Anleihen, wenn auch unbedeutend, nachgebend. Farbenbonds zogen
dagegen um etwa 1 Prozent an, und auch Reichsbahnvorzüge blieben
auf vorgeſtriger Baſis geſucht. — Der Debiſenmarkt war unſicher. Am
Geldmarkt trat keine nennenswerte Veränderung ein.
An der geſtrigen Berliner Sprechbörſe ereignete ſich nichts
weſent=
liches. Der Beſuch war geringer als am Donnerstag, was aber
viel=
leicht mit dem Wochenende zuſammenhängen konnte. Die Unterhaltung
der Anweſenden drehte ſich um die am Donnerstag ſtattgefundene
Pro=
teſtverſammlung der Maklergemeinſchaft; es wurden aber auch politiſche
und Wirtſchaftsfragen erörtert, ſo intereſſierte u. a. das Goldproblem
der noch am Goldſtandard feſthaltenden Länder, und man erwog die
Möglichkeit eines kolleftiven Vorgehens in dieſer Hinſicht. — Im
tele=
phoniſchen Freiverkehr blieb indeſſen die Tendenz weiter ruhig, und
die Kurſe behaupteten ſich auf ihrem Vormittagsſtand. Am Geldmarkt
blieben die Sätze unverändert; Tagesgeld iſt 7.5—9 Prozent,
Monats=
geld 8—9 Prozent und Privatdiskont 7 Prozent. Am Deviſenmarkt
notierte das engliſche Pfund 2 Pfg. niedriger, ſonſt zeigte Oslo mit 2
und Spanien mit 15 Pfg. Verluſt eine etwas größere Abſchwächung.
Die Zuſammenkünfte der Börſenbeſucher der Berliner
Wertpapier=
börſe finden von nächſter Woche ab Montag. Mittwoch und Freitag
ſtatt. Am nächſten Freitag, 2. Dezember, fällt die Zuſammenkunft
wegen des Feiertags aus. Die Zeit für die Zuſammenkünfte iſt auf
Wunſch des Börſenvorſtandes auf 13—14 Uhr verlegt worden.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe eröffnete bei ziemlich lebhaftem
Ge=
ſchäft zum Wochenſchluß in freundlicherer Grundſtimmung.
Internatio=
nale Werte lagen auf New York hin feſt, dagegen neigten britiſche
Staatspapiere zur Schwäche. Die Börſe war bis zum Schluß auf einen
freundlichen Ton geſtimmt: die Kursbeſſerungen erſtreckten ſich auf die
ſämtlichen Marktgebiete. Deutſche Werte blieben feſt.
An der Amſterdamer Börſe konnten ſich die Kurſe auf
er=
höhtem Niveau bis, zum Schluß behaupten; die Baiſſeſpekulation ſchritt
auf allen Märkten zu Deckungen. Auch hier blieben deutſche Werte feſt,
Younganleihe ging gegen Börſenſchluß mit 29 um.
Die New Yorker Börſe eröffnete in feſter Tendenz; die
Kurſe zogen allgemein etwas an.
Die Pariſer Börſe verkehrte geſtern in ausgeſprochen feſter
Haltung bei zum Teil nennenswerten Kursbeſſerungen. Banque des
France beſſerten ſich um 165 Fr.
Auch die Tendenz der Brüfſeler Börſe war freundlich; das
Geſchäft nahm einen recht lebhaften Umfang an.
An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft
außer=
ordentlich ruhig, doch hat ſich das engliſche Pfund weiter erholen können
und zog wieder auf 3,40¾ gegen den Dollar an. Gegen den Gulden
ſchloß es mit 248,62½, gegen Paris mit 86,43, gegen Zürich mit 17,40
und gegen die Reichsmark mit 14.30. Der Dollar blieb unverändert,
ebenfalls die Reichsmark, die ſich in New York auf 23,72 ſtellte. Die
Norddeviſen waren eher etwas feſter. Japan blieb unverändert
eben=
falls die Amerikaner. Der holländiſche Gulden konnte ſich in New York
nach faſt unveränderter Eröffnung ſpäter gut befeſtigen.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
New York.
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
Die künftigen Zinsſäke.
Auf Grund der Notverordnung ermäßigen ſich die Zinsſätze für
langfriſtige Darlehen in nachſtehender Weiſe: Bis einſchließlich 6 Proz.
tritt keine Veränderung ein; was zwiſchen 6 bis einſchließlich 8 Proz.
liegt, wird auf 6 Proz. herabgeſetzt. Darüber hinaus ergehen folgende
Senkungen 8½ auf 6½, 9 auf 6¾, 9½ auf 7½, 10 auf 7½, 11 auf 8½,
12 auf 9. 13 auf 9½, 14 auf 10, 15 auf 10½, 16 auf 11 Prozent.
Bei den Inſtitutshyporheken ſind die vorſtehenden Sätze durch die
Verwaltungskoſtenbeiträge und die evtl. für die Auslandszinſen zu
machenden Zuſchläge nach oben zu korrigieren. Soweit nach der
Ver=
ordnung aber ſchon ohnedies Aufrundungen auf volle Viertel erfolgten
(z. B. 6½ ſtatt 62o und 7½ ſtatt /4 ) wird dieſer Zuſchlag vielfach nicht
nötig ſein.
Wirtſchaftliche Rundſchan.
Der Index der Großhandelspreiſe geſunken. Die vom Statiſtiſchen
Reichsamt für den 16. Dezember 1931 berechnete Indexziffer der
Groß=
handelspreiſe iſt mit 103,6 gegenüber der Vorwoche um 10 geſunken.
An demRückgang ſind die Indexziffern für alle Hauptgruppen
betei=
ligt. Die Indexziffern für die Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe B5,5
(minus 1,1) Prozent, Kolonialwaren 91,1 (minus 0,5) Prozent,
indu=
ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 9,9 (minus 1,4) Prozent, induſtrielle
Fertigwaren 130,5 (minus 0,5) Prozent. Die Indexziffer für
Produk=
tionsmittel ſtellte ſich auf 127,9 (1B,6 — minus 0,5) Prozent, und für
Konſumgüter auf 132,4 (132,9 — minus 0,4) Prozent.
Verminderung der Kupfer= und Zinnproduktion. Laut „Agence
Eeonomique et Financiere” iſt zwiſchen den Kupferproduzenten eine
endgültige Einigung auf der Baſis einer Verminderung um 26
Proz=
der vorher feſtgeſetzten Produktionsfähigkeit zuſtande gekommen. Die
Produktion der belgiſchen Grubengeſellſchaft Union Minieres wurde
auf 82 000 To. herabgeſetzt.
Beilegung der Differenzen bei der Emelka. Der Vorſitzende des
Aufſichtsrats der Emelka teilt mit: Nach mehrtägigen gründlichen
Ver=
handlungen, die zwiſchen dem Vorſitzenden des AR. Dr. Alfred
Fried=
mann=Berlin, dem Vertreter der franzöſiſchen Gruppe, Herrn Eduard
Corniglan=Molinier, den Herren Max Schach und Karl Grune ſowie
dem Vertreter des Betriebsrats geführt wurden, ſind ſämtliche
ſchwe=
bende Differenzen aus der Welt geſchafft worden. Die weitere
Mit=
arbeit der Herren Schach und Grune iſt geſichert.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft Metallwiffenſchaft und
Metalltechnik”. Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft,
Metallwiſſen=
ſchaft und Metalltechnik” ſtellte ſich am 16. Dezember 1931 auf 58,3 gegen
57,6 am 9. Dezember d. Js. (Durchſchnitt 1908—13 gleich 100) ſtieg
alſo um 12 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preisſtan
keinerlei Bautätigkeit vorlag.
Auf Grund der Notverordnung ſind nunmehr die Eiſenpreif
den Stahlverband geſenkt worden, und zwar mit Wirkung vom
d. Js. Die Ermäßigung beträgt für Formeiſen 12,50 RM. un
Stabeiſen 13 RM. Darüber hinaus gewährt der Vorſtand an al
Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkk.
Die letzten Wochen ſtanden am ſüddeutſchen Eiſenmarkt ge
Zeichen der zu erwartenden und inzwiſchen eingetretenen Preiso
gung. Auf der ganzen Linie wurde ſtrenge Zurückhaltung im 9
bewahrt und nur das notwendigſte beſtellt. Dementſprechend un dſoh iht
Berückſichtigung der Stillegung einer ganzen Reihe von eiſenboce
tenden Betrieben konnten ſich keinerlei Geſchäfte entwickeln, zuden, mit
nehmer einen Treurabatt von in Höhe 5 Mk. unter gewiſſen Besmh ſicht, d0
gen, die aber noch nicht genau feſtliegen. Dem Sinne nach dürfuſgemütigend
Sonderbonifikation gegeben werden gegen die Verpflichtung, nun ſür ihn
aus deutſcher Produktion zu kaufen. Die Ueberpreiſe nach den lißzen Aug
des Stahlwerksverbandes erfahren eine Reduzierung von 10 PMlüſer ent
Es ſtellen ſich jetzt die Verbandspreiſe für Formeiſen auf 10150
Anfan
(bisher 119) für Stabeiſen auf 104 (bisher 122) RM. die Tonne
grundlage Neunkirchen. Die neuen Notierungen für Grob= und =u ſpätet.
bleche uſw. liegen noch nicht genau feſt, doch dürfte ſich die Reduscmter irge
für die übrigen Walzwerkserzeugniſſe auf gleicher Höhe, wie für zu Lund
und Formeiſen bewvegen. Es bleibt jetzt abzuwarten, ob dieſe Ey gebens
gung den Anſtoß gibt zu einer Belebung des Marktes. Jedenfall=ſhrzuſtellen
mancher bis jetzt zurückgeſtellte Bedarf au den Markt kommen, h
ſich das Geſchäft etwas lebhafter geſtalten wird. Eine Beſſeruxycher I.
Marktverhältniſſe in größerem Umfange wird vorausſichtlich vo) iren Sit
kfark ger
Frühjahr nicht eintreten.
t
Die deutſche Ernfe 1932.
Die endgültige Ertragsſchätzung des Statiſtiſchen Reichsamts ider um die
— verglichen mit den Ergebniſſen der Ernte 1930 —, daß die d Aheinen B
rige deutſche Ernte hauptſächlich bei Hackfrüchten ſowie bei Bu
ſhien,
Weißkohl und Oelfrüchten zurückbleibt, aber die vorjährigen Erträ
ſowohl bei Luzerne als auch bei Wieſenheu übertrifft. Die Melkie ſich?
erträgniſſe bei den Hackfrüchten lagen bei Spätkartoffeln 7,5 Prſlle. Gre
bei Zuckerrüben B, bei Runkelrüben 1,9, bei Speiſe= und AckerbMlibenswürt
iſt die neue Ernte um 5.9 bzw. 5,4 Prozent geringer, bei Erbſolhul trafen
Prozent größer; bei Weißkohl ergibt ſich eine Minderung um 13 ſhlener Mi
Oelfrüchten um B,5, bei Klee um 32, bei Wieſenheu eine SillSjolz die
rung um 1,1, bei Luzerneheu um 28 Prozent.
un mein
truen
Rumn uns
Produklenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 18. Dezember. Großhandelspreif
100 Kilo loco Mainz in RM.: Weizen 22—22,75, Noggen 21.,50 —6 Me8 1
Hafer 15,50—16,50, Braugerſte 17,50—18,50, Induſtriegerſte 16,540 wenig E
Futtergerſte 15,50—16. Malzkeime 12,50—13,50, Südd. Weizerueine finſte
Spezial Null 36,15, Roggenmehl 60proz. 30,5—31, Weizenkleie jede Ne
8,50, desgl grob 9,50, Roggenkleie 9—9,50, Weizenfuttermehl Uimes Weſen
Biertreber 12,50 Erdnußkuchen 13,25—14, Kokoskuchen 12,50—17, Plter täglich
kuchen 10,75—11, Rapskuchen 8,25—8,50, Kleeheu loſe 5,50,
geb. 6,00, Wieſenheu loſe 5,50, desgl. geb. 5,80, Maſchinenſtroh M Lama
Drahtpreßſtroh 4,00 Sohaſchrot 11,25—11,50, Trockenſchnitzel 6,25 1 Seine Bel
Tendenz: Kleines Geſchäft infolge der bevorſtehenden Feiertage. —henden Ha
Weihnachten und Neujahr auf einen Freitag fallen, finden die närt=
Börſen am Dienstag, den 22. Dezember, und Dienstag, den 29. Dc
ber, ſtatt.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Obwohl in friſchen Land=
das Angebot ſehr knapp iſt, war die Nachfrage trotz erneut ermäßt
Preiſe ziemlich ſchvach, zumal der Bedarf für die Feſttage gedect
dürfte. Preisdrückend wirkt neben der ſchwachen Konſumkaufkraſt
ein
erhebliche Angebot in Kühlhausware, die zu jedem Preis auf den M
geworfen wird. Gute ſchwere Eier lagen verhältnismäßig widerſtal
fähig, dagegen gaben Balkanſorten ſtärker im Preiſe nach. Es notiel
in Pfg. pro Stück ab loco Frankfurt a M.: Bulgaren 9—9,50 F
ſlawen und Rumänen 8,50—9, Holländer und Dänen 8—11, Flanl
9,5—10, Deutſche Friſcheier 9—12. Italiener, Ruſſen, Polen. Chine
Franzoſen und Bayern nicht am Markt. In= und ausländiſche Schr
eier 7—7,50, Kühlhauseier: Holländer 8,50, Bulgaren 750,
mänen 7.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Im Buttergeſchäft war
Nachfrage die ganze Woche hindurch zwar befriedigend, da ſeitens
inr
buttevverarbeitenden Betriebe die Abrufe etwas größer und auch
Detailgeſchäft etwas lebhafter war, doch kann von einem Feſitgeß 1ieſ vgerst
nicht geſprochen werden. Das knappe Angebot konnte jedoch glatt1
räumt werden. Die Preiſe zogen gegenüber der Vorwoche ſowohl
deutſche als auch für ausländiſche Butter weiter an; für letztere er
ſtärker. Die Verkaufspreiſe des Großhandels lauten (in Ztr.=Tonn)
Auslandsbutter, holländiſche 135—138 RM. Inlandsbutter 1B—M0eI
RM.; kleinere Packungen entſprechender Aufſchlag.
Iusſchrit
Berliner Produktenbericht vom 19. Dezember. Der Wochenſc)Bedarfs.9
brachte am Produktenmarkt keine weſentliche Veränderung in der Züſtraße 45
ſamthaltung. Das Geſchäft bleibt nach wie vor ſehr ruhig, allerdsten B.
hat das Angebot gegen den ſpäteren Verlauf von geſtern erheblich rudl
gelaſſen. Die Kaufneigung war jedoch ebenfalls ſehr gering, gen34”
jedoch, um nach der geſtrigen Abſchwächung eine leichte Reaktion a4——
oben herbeizuführen. Dezemberweizen notierte 1,5 Mark, die ühräu
Sichten bis zu 0,5 Mark höher. Die Roggenlieferungspreiſe zogen Um)
zirka 1 Mark an. Am Promptmarkt hörte man underänderte, bis Hemmn
Mark höhere Preiſe für Brotgetreide; die Mühlen zeigen jedochs)ot ſog
anbetracht der bevorſtehenden Feiertage, nur ſehr wenig Intereſſe. Intwy
Mehlgeſchäft ſtockte heute faſt völlig, die Forderungen lauteten un
ändert. Hafer und Gerſte tendierten ruhig, aber gut ſtetig. In Weis
und Roggenexportſcheinen und Gerſtenbezugsſcheinen hat ſich n. d0
mehr geändert; die Pkeiſe bewegten ſich etwa auf geſtrigem Nie,—c
allerdings ſcheint das Angebot zu überwiegen.
Vom Rohhäutemarkt. Der Preisrückgang an den Rohhäutemärk 4.
machte auch in der laufenden Woche weitere Fortſchritte. Trotz zu
Beſuches der Auktionen ſetzte ſich die weichende Tendenz auf der gal
Linie fort. Bei der Württembergiſchen Zentralhäuteauktion ge
Kalbfelle um 15 Prozent, Großviehhäute um 15—20 Prozent nach
Terminhandel an der Münchener Produktenbörſe verboten. 2
Vorſtand der Münchener Produktenbörſe hat im Einvernehmen mit Oi
Staatskommiſſar beſchloſſen, mit ſofortiger Wirkung jede Art von
tätigung im Terminhandel in den Räumen der Münchener Produik?
börſe im Vollzug der Beſtimmungen des Börſengeſetzes zu unterſag
ſo daß auch Angebote und Vermittlungen, die ſich auf ſolche Geſche”
beziehen, verboten ſind. Zuwiderhandlungen werden den Beſtimma”
gen der Börſenordnung entſprechend, eventuell mit Ausſchluß von
Produktenbörſe, geahndet.
Piehmärkke.
* Auf bem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am Samstag,
19. Dez. waren 239 Tiere zugeführt worden. Verkauft wurden
Stück, und zwar zum Preiſe von 3—7 Mark für Milchſchweine, U=
Mark für Läufer. Der Markwerlauf war mittelmäßig.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Reichskalirat hat beſchloſſen, die Preiſe für alle Sorten R
ab 1. Januar um 10 v. H. zu ſenken. — Wie von zuſtändiger Stelle w
ter mitgeteilt wird, dürfte in den nächſten Tagen auf Grund der 2
verordnung der Beſchluß gefaßt werden, auch die Kohlenpreiſe ab 3
zu ſenken.
Das Internationale Zinnkomitee hat auf ſeiner Pariſer Tagu h
die neuen Quoten feſtgeſetzt. Sämtliche Regierungen werden vom 1—70
1932 ab ihre Jahresproduktion um 15 Prozent herabſetzen.
An Bord zuveier Flugzeuge ſind am Freitag 3140 Kilo Gold 7
Amſterdam im Pariſer Flughafen Le Bourget eingetroffen.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 19. Dezember 1931 für e*
Unze Feingold 122 Schill. 3 Pence gleich 86,7975 RM., für ein Grat=
Feingold demnach 47,1651 Pence gleich 2,79060 RM.
Die Süddeutſche Eiſenzentrale in Mannheim hat die Zonengrul.
preiſe und die Ueberpreiſe für Formeiſen, Stabeiſen, Univerſaleiſe=
Keine Einſchränkung im polniſchen Deviſenverkehr. In der
geſtri=
gen Sitzung der Finanzkommiſſion des Seim erklärte der
Finanzmini=
ſter Jan Pilſudſki, die polniſche Regierung trage ſich entgegen allen
anderslautenden Gerüchten nicht mit der Abſicht, irgendwelche
Ein=
ſchränkungen im Deviſen= und Valutenverkehr einzuführen. Der
Bank=
ausweis der Bank Polski zeige ein durchaus günſtiges Büd.
Bandeiſen, Grob=, Mittel= und Feinbleche mit Wirkung ab 2. Deick
1931 vorläufig um 10 Prozent ermäßigt. Die endgültigen Zonenpreit Ir
werden noch in einer Preiskommiſſionsſitzung feſtgelegt werden,
Die belgiſche Regierung hat das Zirkulau aufgehoben, durch weig
ausländiſche Kohle, die zum Zwecke der Koksherſtellung von einer e
giſchen Kokerei importiert wurde, von dem Erfordernis der Einſus)
bewilligung befreit wird, tenn der mit dieſer Kohle hergeſtellte Ko
nbes
zur Ausfuhr beſtiiſt.n:
1t am 21.
in Kraft.
[ ← ][ ][ → ]20. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 352 — Seit: 15
ALONlITS
(Nachdruck verboten.)
(sih Einar und Greta auf der Fahrt nach Nizza
befan=
ingeine eigentümliche Wandlung mit Greta vor. Sie bat
Roman
von FRITZ WEBER
ißlich, wieder umzukehren. Es ſei nicht zu machen,
bü Holger nicht einladen und ihn dann in ſolcher Weiſe
end. Vergebens wandte Einar ein, daß dieſe Flucht
ſon eſ,k uch ihr Wunſch geweſen ſei und überdies Helland ſich
0Zeanken darüber machen werde. Greta blieb bei ihrer
ſmymit unverſtändlicher Hartnäckigkeit, es ſetzte Bitten,
Brte, Tränen. Am Abend war man wieder auf Kap
M
mm dieſem Tag an ertappte ſich Einar immer wieder auf
ſmihen Beobachtungen und heimlichem Verdacht. Es
ent=
nach „uſicht, daß Greta ihre Einladungen an Helland in
ge=
hung ᛋ Mmütigender Weiſe wiederholte. Zu allen Mahlzeiten
nach /ᛋifü ihn gedeckt, obgleich man ſicher ſein konnte, daß er
bon m Xulsten Augenblick entſchuldigen ließ. Greta ſchien
jedes=
auf lübanber enttäuſcht, manchmal ſogar vollkommen nieder
de Ton ſyget Anfangs hatte ſie ſich bemüht, ihre Erregung zu
*ob Mſgyer ſpäter errötete ſie oder erblaßte, aß einige Biſſen und
e Reich nter irgend einem Vorwand zurück.
dieſ Eiha Lund ſchien es unmöglich, das Gleichgewicht ſeines
Jedem ſöhn Lebens durch eine freimütige Ausſprache mit Greta
minen Frhrzuſtellen. Er liebte dieſe Frau mehr als alles auf
ſiecet wer er kannte ſie auch, er wußte, daß der geringſte
eihren Stolz verletzen würde. Das zu wagen, fühlte er
ſoüt ſtark genug.
ſouz kam, daß Helland ſich nicht im geringſten um Greta
gril Er ging allen Gelegenheiten, ſie zu ſehen, peinlichſt
ſam Wege, arbeitete vierzehn Stunden im Tag, rannte hin
böeer um die Halbinſel oder ſchwamm zehn Minuten lang
n lleinen Bucht. Waren Gäſte da, deren Bekantſchaft ihm
eglſhien, ſo kam er zu Tiſch, ſchlang die Speiſen hinunter
Die Atürte ſich gleich ins Geſpräch mit jenen Leuten, auf die er
en 75 zlege. Greta bemühte ſich, den verſchloſſenen, kalten Mann
und Aas =2ibenswürdigkeit auszuzeichnen. Er beachtete ſie kaum.
bei Eickhl trafen ſeine grauen Augen ſie mit dem Ausdruck
rklollener Mißbilligung oder krallten ſeine Worte ſich tief.
m Stolz dieſer Frau. „Wie ſoll ich Ihnen ſo viel
Teil=
jel in meinem leiblichen Wohl danken, Gnädigſte?” oder
ßnuen flüchten mit Vorliebe in den Schutz unſerer
Ga=
rw um uns gleich darauf wieder wie kleine Kinder zu
be=
m93944 alles blieb Einar Lund ein Rätſel. Er fand, daß
nie=
riegerſte 15 ſſtwenig Eindruck auf eine Frau machen könne wie
Hol=
ſi9d. Ve Eine finſtere Verſchloſſenheit, ſeine offenkundige Verach=
Beizenlk ſü jede Regung der menſchlichen Seele, der kalte
Egois=
feies Weſens mußten eher abſtoßend wirken.
Wutr täglich wachſender Qual ſehnte er die Stunde herbei,
chnemndgetn Dämon in den Mahlſtrom ſeines Werkes ſtürzen
ſchnitzel ie Seine Bewunderung für Helland war allmählich einem
Feiertage ekſeiden Haß gewichen.
Holger Helland rannte durch den Garten und ging mit
ruhigeren Schritten den Strandweg weiter. Ohne Hut, die
Hände in den Taſchen ſeines leichten Mantels, mit ſtarren
Augen vor ſich hinblickend, machte er den Eindruck eines
Beſeſſe=
nen. Von der zauberhaften Schönheit der Bucht, der Berge,
der leichtgekräufelten See ſchien er nichts zu ſehen. Während
die Sonne auf ſein wirres Haar brannte, Salzwaſſergeruch uno
Pflanzenduft, Mövenſchrei und das Wuchten der Brandung um
ihn her zur ewigen Melodie des Südens ſich miſchten, wälzte
ſeine Phantaſie Bilder aus jener ſtarren Eiswüſte, die er mit
wimmeludem Getriebe füllen wollte. Er hörte das Kuirſchen
ſeiner Bohrer, donnernde Züge, polternde Ladebagger. Er ſah
die Stufe mit den ſechs Tunnelmündungen, die Stadt im Eis,
die ſchwimmende Inſel der zwölf Kraftſchiffe; er ſah ſich ſelbſt
als Führer einer Armee von zwanzig=, dreißig=, vierzigtauſend
Mann, Helden der Gegenwart, die das Weltbild der Macht neu
gruppieren ſollten.
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gearbei=
tet, jetzt ſchien ihm jeder Tag, den die Vorbereitungen
ver=
ſchlangen, ein unermeßlicher Verluſt zu ſein.
In Sidney und Adelaide, in Hobart und auf der
Ker=
queleninfel lagen die Freibeuter ſeines Gedankens, moderne
Seeräuber, viele mit anſehnlichen Hilfsmitteln verſehen. Man
mußte die Staatsgewalt aufrufen, bewaffnete Hilfe verlangen,
um das Konzeſſionsgebiet vor ihrem Zugriff zu ſchützen. Auf
der Inſel Erebus, ſechshundert Kilometer von der Walfiſchbucht
entfernt, ſollten die Hüttenwerke des Syndikats erſtehen. Würde
es möglich ſein, die dazu nötigen, ungeheueren Materialmengen
ſchon im nächſten antarktiſchen Sommer hinzuſchaffen? Auf
jeden Fall mußten dort Erzlager errichtet werden, Kohlenhalden,
Siedlungsbauten für die künftigen Arbeitskräfte. Er hatte die
Inſel nur von See aus geſehen, mußte ſich auf veraltete Pläne
und unſichere Angaben früherer Forſcher verlaſſen.
Das alles beſchäftigte Holger Helland, während er den
Felſenſtrand entlang hetzte, über Stufen kletterte, an tiefgrünen
Waſſerſchluchten voll geheimnisdüſterer Schönheit vorüberjagte
Plötzlich blieb er ſtehen, fuhr ſich mit dem Handrücken über
die ſchweißnaſſe Stirn. Was war da? Hatte nicht jemand
deutlich ſeinen Namen gerufen? Er wandte ſich um, blickte den
Weg entlang. Niemand zu ſehen. Aber Schritte kamen die
Treppe herauf, die zum waagrechten Teil des Meeres führte,
haſtige Schritte und wieder der Ruf: „Holger!‟ Da tauchte eine
Frauengeſtalt auf, ein weißes, flatterndes Kleid. Hellands Ge=
ſicht verfinſterte ſich. War das möglich? Keine Täuſchung?
Dagmar!
Sie ſtand vor ihm, die braunen Wangen vom Lauf erhitzt,
lächelnd, von kindlichem Glück überſtrahlt. „Du läufſt a. er"
ſagte ſie leiſe, um ihre zerſtörte Stimmc zu verſchleiern.
„Was ſuchſt du hier? Ich kann mich nicht erinnern, dic)
gerufen zu haben!” ſtieß er rauh hervor.
„Holger!”
Tränen traten in ihre eben noch leuchtenden Augen. Ihr
ſchönes Geſicht zuckte vor ſchmerzlicher Enttäuſchung.
„Holger!” ſagte ſie wieder, leiſe, bittend, mit unterdrücktemr
Weh.
Und Skultung? Und deine Pflicht, Dagmar? Der Teufel
weiß, was dir eingefallen iſt!“
„Du verſprachſt, in einem Monat wiederzukommen. Ich
habe acht gewartet, acht lange Monate. Und nun hielt ich es
nicht länger aus, ich mußte dich ſehen, verzeih mir, Holger!”
„Kannſt du denn deine alberne Sentimentalität nicht
laf=
ſen? Oder denkſt du, weil ich hier ſpazieren laufe, eine Stunde
im Tag, ich hätte ausgeſorgt und wüßte nichts Beſſeres, als
Ausflüge nach Veſtmanland zu machen? „Ich wünſche auch nicht,
daß dich die Lunds ſehen. Sie ſollen mich nicht für einen
Pan=
toffelhelden halten, dem ſeine ungeduldige Geliebte auf die
Bude rückt.”
„Holger!” Ihre Stimme überſchlug ſich zu einem wilden
Aufſchrei.
Helland machte eine wegwerfende Handbewegung. „Schon
gut, das Theaterſpiel kannſt du bei dir behalten. Wo wohnſt
du?” fragte er mit ſchneidender Kälte.
„Im Lido, einer kleinen Penſion in Garavan.”
„Und wie lange gedenkſt du hierzubleiben?”
„Ich reiſe noch heute ab, wenn du es wünſchenſt.” Sie
ſenkte den Kopf, große Tränen rollten" über ihre braunen
Wangen.
Holger umfaßte ihre Geſtalt mit kalten, prüfenden Blicken.
Sie war hübſch, der Schmerz, die zuckenden Schultern ließen ſie
noch mädchenhafter erſcheinen als ſonſt. Vor ſeinem inneren
Blick ſtand Greta Lund. Das zarte Ding da durfte ſich nicht
mit ihr vergleichen. Eine landläufige Schönheit, dachte er, eben
erblüht, ſechsundzwanzig. Wenn ſie ſchwieg, ihre krächzende
Stimme verbarg, konnte man ſie gelten laſſen. Und ihre
ſo=
genannte Liebe erhöhte dieſen Reiz.
„Gleich abzureiſen, wäre Unſinn. Drei Tage Bahnfahrt
wegen der paar Tränen, die auf Kap Martin zu weinen du
be=
ſchloſſen haſt! Du bleibſt!” entſchied er.
In Dagmars Geſicht zuckte dankbare Freude auf. Holger
trat auf ſie zu, legte den Arm um ihre Schultern. Sie lächelte
wie ein glückliches Kind.
„Ich will dich nicht ſtören, Holger”, ſagte ſie leiſe. „Du ſollft
gar nicht wiſſen, daß ich hier bin.”
„Ja, ja, ſchon gut, kleiner Dummkopf! Wie heißt die Penſion,
in der du wohnſt? Ich werde dich beſuchen. Nicht heute.
Mor=
gen habe ich eine Unterredung mit Staudacher. Aber Dienstag
vielleicht. Iſt dir das recht?”
„Ja, Holger, wenn du nur kommft.”
„Alſo ſchön!“
Er notierte den Namen ihrer Penſion, malte ein große D
daneben.
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2o. Dezember 1931
Illuſtrierte Wochenbeilage
Nummer 52
Neun Millionen Weihnachtsbäume aus deutſchen Wäldern. — Wo iſt die Heimat
unſerer Chriſt=Canne? — Erſt zu Luthers Seiten kam der Weihnachtsbaum zu Ehren.
Weihnachtsbänme
uach Meter und Gewicht.
Vor ein paar Cagen gab es eines
Vorgens plötzlich eine freudige
Ueber=
zſchung: an grauen Straßenecken
lie=
gu plötzlich ganze Hügel von dunklem
Gün. Cannenbäume, mit dicken Strohſeilen
wwickelt, aufgeſtapelt und gebündelt! Und
ſton bald darauf befreit man ſie von ihren
Fſſeln, die ſchönen, geraden Bäume; und
recken ihre mächtigen Sweige ſo
maje-
ſtiſch auf dem feuchten Pflaſter der Stadt,
ve einſtmals in der Stille des Waldes.
Ud wenn man durch ſo eine dunkelgrüne
ſiſſe geht, während an der Seite die
Wa=
zn und Autos daherbrauſen, dann ſpürt
mn mit Herzklopfen dieſen einzigartigen,
girzigen Cannenduft, der uns allen
Sor=
zn zum Crotz immer wieder in die gute,
ſohe Stimmung verſetzt: Weihnachten iſt
Ur der Cür!
Schon im September müſſen die
Weih=
uchtsbaumhändler, für die die Canne nur
m im Großen gehandelter Artikel iſt, ſich
ſich einem guten Baumſchlag bei ihren
Eeferanten umſehen. Faſt neun Millionen
Beihnachtsbäume brauchte Deutſchland in
en letzten Jahren. Die Mehrzahl der
Griſtbäume ſtammt aus Schleswig=Holſtein
nd aus den prächtigen Wäldern Bayerns.
lie ſchlanken Sichten kommen aus dem
Korden, die behäbigen, weit ausladenden
8lau= und Silbertannen meiſtenteils aus
em Süden. Neun Millionen Bäume —
rträgt denn das der deutſche Forſt?
Durch=
us — es wird ja weitaus mehr pro Jahr
ugeforſtet, und der Nachwuchs ſoll, nach
Maßgabe von Fachleuten, bei Sichten und
(annen in Deutſchland derzeit beſonders
ſut ſein.
Im September alſo vergibt der
Groß=
ſändler ſeinem Lieferanten die Aufträge.
Nicht ohne die Heimat ſeiner Ware ſelbſt
u beſuchen, den Beſtand genau zu prüfen,
ſie Bäume zu ſichten. Selbſtverſtändlich
uuß er mit ſeinen Beſtellungen der Seit
Nechnung tragen. Welche Bäume ſind am
neiſten gefragt? In dieſen Jahren ſchwerer
bdirtſchaftlicher Schwierigkeiten vor allem
ſie mittelgroßen und kleinen Bäume —
vobei ja auch Nückſicht auf die niedrigen
Näume der Kleinwohnungen genommen
pird. Und ſelbſtverſtändlich ſpielt der Preis
ine große Nolle. Der Händler übernimmt
udem das große Riſiko — jede Canne, die
um Heiligen Abend nicht verkauft iſt, hat
vollkommen ihren Wert verloren und kann
ſuhig — wie das im Vorjahr in Berlin
beiſpielsweiſe geſchah — an Gaſtwirte
ver=
ſchenkt werden. Noch ärger ſteht es um den
Kleinhändler, der eine beſtimmte Menge
von Bäumen abnehmen muß, auf die
Ge=
fahr hin, nur einen Teil ſeines Vorrates
abſetzen zu können. Er läuft außerdem
ſtändig Gefahr, an ſeinen aufgeſtapelten
Bäumen über Nacht beſtohlen zu werden
ſoder durch Schlechtwetter große Einbuße
au der „Ware” zu haben. Die Preiſe
ſol=
len in dieſem Jahr, ſo verbreitet die
Or=
ganiſation der Weihnachtsbaum-
Großhänd=
ler Deutſchlands, nach Möglichkeit
beſchei=
den ſein. Dieſe Möglichkeit iſt gering, weil
1die Einfuhrſperre für Cannenbäume aus
dem Ausland wegen der drohenden
Ein=
ſhleppung von Baumkrankheiten verhängt
wurde.
Jaſt neun Millionen Weihnachtsbäume!
Ende Oktober oft, in der Negel Anfang
dis Mitto Novomber beginnt man mit dem
: Schlagen der Bäume. Das Bewickeln
— „Facharbeit” — das Bündeln,
Abzäh=
len, das Einladen in die Eiſenbahnwaggons
beſchäftigt Cauſende von fleißigen Händen.
In langen Ketten rollen die Wagen den
Städten zu. Dann verteilt lich ihr Inhalt
auf die Kleinhändler. Unſere
Weihnachts=
bäume haben meiſt eine weite Neiſe hinter
ſich, wenn wir ſie voll Freude in unſer
Heim tragen und zum Feſt mit Lichtern und
Süßigkeiten putzen.
Aber nicht nur in Deutſchland brennt
am Weihnachtsabend die deutſche Canne.
Viele Hundert Bäume wandern
ins Ausland. In den Jahren vor
dem Kriege war in Frankreich,
England, Amerika die Sitte des
Cannenbaumes ſo gut wie
unbö=
kannt. Heute hat ſogar in vielen
Gegenden des konſervativen
Eng=
lands der deutſche
Weihtachts=
baum über den Miſtelzweig
ge=
liegt. Und er ſoll, lich vorzüglich
vertragen mit dem brennenden
Plumpudding und der
traditionel=
len Weihnachtspute. Auch in
Amerika ſetzt lich der
Cannen=
baum durch. Nach dem Geſchmack
des Amerikaners findet man dort
vor allem „Nekordbäume”, auf
Straßen und Plätzen, die, mit
elektriſchen Lämpchen beſteckt, in
Konkurrenz mit den
Wolken=
kratzern treten und gelegentlich,
chriſtlicher Seit verſinnbildlicht werden
ſol=
len, beiſpielsweiſe Karls des Großen
Kai=
berühmte Weihnachtsfeier Ottos des
Gro=
ſo wird kaum einmal der
bren=
nende Lichterbaum auf dem Bilde
fehlen. Selbſt Scheffel läßt die
Herzogin Hedwig auf dem
Hohent=
wiel den Weihnachtsbaum
anzün=
den. Und doch handelt es ſich da=
Anachronismen, die man der
dich=
teriſchen, der künſtleriſchen
Frei=
heit überhaupt zugute halten muß.
Weihnachtsbäume gegeben, von
den Lichten ganz zu ſchweigen.
Und ſelbſt die bekannte:
Darſtel=
lung Luthers, der im Kreiſe ſeiner
Samilie das ſchönſte Feſt unter
dem brennenden Cannenbaum
be=
geht, muß vom hiſtoriſchen
Stand=
punkt aus geſehen, als eine Un=
Sertig für die Reiſe in die Stadt,
noch diskret Neklame machen für
irgend=
einen Gebrauchsgegenſtand. („Strahlender
als dieſer Baum blitzen Ihre Zähne, wenn
Sie lie mit Pinofix putzen!”)
Erſt im 16. Jahrhundert ...
„Auff Weihnachten richtett man
Dan=
nenbäum zu Straßburg in den Stuben auff.
daran hängt man Noſſen aus vielfärbigem
Papier geſchnitten, Aepfel, Oblaten,
Siſch=
gold, Sucker und ander. Man pflegt darum
einen viereckent Namen zu machen ..."
„So lieſt man in den Aufzeichnungen
eines unbekannten Straßburger Bürgers
aus dem Jahre 1604. Die Ausführlichkeit,
mit der die Sitte beſchrieben iſt. läßt wohl
die Annahme berechtigt erſcheinen, daß
außerhalb Straßburgs und im weiteren
deutſchen Land zu Anfang des 17.
Jahr=
hunderts der Weihnachtsbaum noch wenig
bekannt war. Catſächlich nehmen die
Ge=
lehrten an, daß die deutſche Sitte, den
Can=
nenbaum zur Verſchönerung des
Weih=
nachtsfeſtes aufzuſtellen, aus dem Lande
ſtammt, das wie kaum ein anderes in
ſei=
nem Deutſchtum jahrhunderlelang
gefähr=
det war und es ſich in jener Seit beſonders
ſtark erhielt, in dem heute verlorenen Elſaß.
möglichkeit erklärt werden. Urkunden aus
dem Beginn des 16. Jahrhunderts,
bei=
ſpielsweiſe aus dem Jahre 1507, beſagen,
daß man zur Weihnachtszeit im Elſaß die
Stuben mit Cannenreiſern auszuſtreuen
pflegte „wegen des Geruches und wegen
der Reinlichkeit”. Das ſchmückende
Mo=
ment mag auch eine Volle dabei geſpielt
haben. Denn ſchon aus viel fruherer Seit
wiſſen wir, daß die Germanen zu den
gro=
ßen Feſten viele Birken=, Miſtel= oder
Cannenzweige verwendeten. Ein
Ueber=
bleibſel aus der heidniſchen Seit.
Vom Elſaß aus verbreitete ſich während
der folgenden zwei, drei Jahrhunderte der
Weihnachtsbaum über ganz Deutſchland.
Wann man die erſten Lichter auf den
Can=
nenbaum ſteckte, iſt unbekannt. Die älteſte
Urkunde, die uns davon erzählt, ſtammt
aus dem Jahre 1757. Ein Wittenberger
Nechtsgelehrter berichtet von einer ihn
an=
ſcheinend merkwürdig anmutenden Sitte.
Er ſpricht von einer — dem Namen nach
nicht bekannten — Frau, die vermutlich in
der Gegend der Heimatſtadt des
Nechts=
gelehrten, Sittau, lebte „Am heiligen Abend
ſtellte ſie in ihren Gemächern ſoviel
Bäum=
chen auf, wie ſie Perſonen beſchenken
wollte. Aus deren Höhe, Schmuck und
Neihenfolge konnte jedes ſofort erkennen,
welcher Baum für es beſtimmt war.
So=
bald die Geſchenke verteilt und darunter
ausgelegt und die Lichter auf den Bäumen
und daneben entzündet waren, traten die
Ihren der Neihe nach in das Simmer,
be=
trachteten die Beſcherung und ergriffen
jodes von dem für es beſtimmten Baum
und den darunter beſcherten Gaben
Be=
litz ..."
Wenn uns Weihnachtsfeiern in alt= Es iſt kaum anzunehmen, daß dieſe
wohl=
habende und wohltätige Frau den
Lichter=
baum erfunden hat. Jedenfalls muß er
da=
ſerkrönung in Nom im Jahre 800 oder die mals, Anfang des 18. Jahrhunderts, noch
recht ſelten geweſen ſein. Sicher iſt, daß
ßen „zu Quedlinburg im Dome‟. Goethe mit ſeinen „Leiden des jungen
Werther” viel für die Verbreitung des
Weihnachtsbaumes im Lichterſchmuck
bei=
getragen hat. Die „Wertherzeit”, die ſich
bedingungslos dem Einfluß dieſes Romaus
unterwarf, hat ohne Sweifel auch das von
Goothe geſchilderte Entzücken über die
Be=
bei um fromme, wohlgemeinte ſcherung und den Lichterbaun praktiſch
nachempfinden wollen. Erſt vom Ende des
18. Jahrhunderts an wurde der
Weih=
nachtsbaum volkstünlich.
Im Mittelalter hat es noch keine Es dürfte wenig bekannt ſein, daß aller
Volkstümlichkeit zum Crotz in einigen
welt=
fernen Alpend rfern der erſte
Weihnachts=
baum erſt im Jahre — 1898 Einzug hielt.
So alt und eingebürgert auch die
Weih=
nachtskrippe und die Weihnachtspuramide
waren — erſt 1780 ſah man die
Weih=
nachtsbäume in Berlin, 16 Jahre ſpäter in
Hamburg und 1807 gar erſt in Dresden.
Nach den Befreiungskriegen eroberte ſich
die Lichtertanne das Land Oſtpreußen,
Pom-
mern und im Holſteiniſchen. 1817 zeigte man
dem Hof in Wien den erſten
Weihnachts=
baum, 1819 brachte man ihn nach Budapeſt.
Am hartnäckigſten wehrten ſich Oberbauern
und Cirol gegen die Aufnahme der neuen
Sitte.
Heute iſt der Weihnachtsbaum ſchon in
der ganzen Welt zum Symbol
ſtimmungs=
voller, deutſcher Weihnachtsfeſte geworden.
Und alle die, die den Cag fern der Heimät
begehen müſſen, ſuchen, auch wenn ſie auf.
Geſchenke verzichten müſſen, nach
Möglich=
keit ein Bäumchen oder einen Erſatz dafür
aufzutreiben.
Stechpalme und Chriſtroſe.
Nicht immer war es der Cannenbaum, den
man als ſchönſtes Weihnachtsſumbol im
Hauſe aufſtellte. Es kamen auch, als man
den Lichterbaum längſt ke ute, ſchwere,
dunkle Seiten, wo für die te re Canne ein
Erſatz geſchaffen werden mußte. Aber im
Gedanken an die immer wiederkehrende
Ge=
burt des Heilandes, an die ewige Botſchaft
von der Erlöſung der Welt wählte man nach
Möglichkeit immergrüne Sträucher,
Buchs=
baum, Wachholder, Miſteln. Sie ſind die
Sinnbilder des dauernden Lebens, as auch
Froſt und Schnee nicht auszulöſchen vermögen.
Auch die Stechpalme, mit ihren glänzend
grünen, ſtachligen Blättern und den roten
Beeren, iſt ein echter Weihnachtsſchmuck.
Die Legende weiß zu erzählen, daß es ſolche
grünen Sweige waren, die das Volk von
Jeruſalem auf den Weg ſtreute, den
Chri=
ſius bei ſeinem Einzug in die ewige Stadt
nahm. Einige der ſtachligen Blätter ritzten
tie Füße des Heilands und ein paar
Bluts=
tropfen blieben an den Sweigen hängen —
Eis zum heutigen Cag. In den Gegenden,
wo die Stechvalme wächſt, glaubt man feſt
daran. Oder wie anders ſollte man ſichz die
Herkunft der prächtigen roten Beeren
er=
hären?
Auch die Chriſtroſe, dieſes kleine
Wun=
der des Winters, hat ihre Geſchichte. Als in
der Weihnacht das Kind geboren war, weinte
Maria, weil der kleine Knabe in riner
har=
ten Krippe und in einem dunklen Stall
lie=
gen mußte. Keine Freude, keine Feier, keine
rinzigs Blume in dieſer kalten Winternacht!
Eine Cräne fiel zur Erde, und an der glei=
(hen Stelle wuchs eine entzückende
Stern=
blume auf, mit Blättern ſo weiß wie die
Unſchuld. Maria pflückte die Blume und
gab lie dem Kind als erſtes Spielzeug. 111d
ſcither iſt die Chriſtroſe die einzige Blume,
Lie in Eis und Schnee erblüht.
Tanznaßaan
Hanngananannnnns
HHaBaEaanannnnnnnnnnnnnnnnnnnn
Von Cierbändiger Hans Brick.
Fertigmachen heißt in unſerm Veruf: ein
Cier ſo weit zu dreſſieren, daß man es in der
Vorſtollung zeigen kaun. Atur war ein
herr=
licher ſibiriſcher Liger und rieſengroß. Meine
Bekanntſchaft mit ihm verdanke ich eigentlich
meinem andern vierfüßigen Freund, einem
Mandrill, dem die Natur die herrlichſten
azur=
blauen und zinnoberroten Farben über das
Ge=
ſicht gegoſſen hatte. Er war der Nachbar des
Cigers in der Menagerie Marin in
Nordafrika. Obwohl ich gleich bei meiner
erſten Viſite in der Naubtierabteilung Atur
ſah, betrachtete ich ihn nicht mit beſonderem
Intereſſe, denn meine Arbeit beſtand laut
Kon=
trakt im Dreſſieren von ſechs Mandrills und
einem Schimpanſen Als ich nun wieder eines
Cages zu meinen Söglingen in die Menagerie
kam und dem Mandrill die gewohnten
Lecker=
biſſen brachte, warf ſich mit einem Male der
Ciger ganz blitzſchnell nach vorn an die
Gitter=
ſtäbe und verſuchte, mich mit ſeinen mächtigen,
ſtahlharten Krallen zu erwiſchen. Aber wenn
man ſich immer zwiſchen ſolchen Cieren bewegt,
ſo iſt man ſtets in erhöhte Alarmbereitſchaft,
und ein wohlgezielter, blitzſchnell und kräftig
geführter Hieb mit einer ſchweren Lederpeitſche
traf den Ciger genau auf die Naſe, ſo daß er
ſich fauchend und zähnefletſchend in die hinterſte
Ecke des Käfigs verkroc.. Ich ging dann kurze
Heit darauf aus der Baracke und dachte nicht
weiter an das bei Naubtieren alltägliche
Vor=
kommnis.
Fünfmal Schwerverbrecher.
Die Sache bekam aber am andern Morgen
ein ganz andres Geſicht, als ich um 7 Uhr früh,
wie gewohnt, wieder meinen Mandrill beſuchen
wollte. Sobald ich in die Menagerie kam, erhob
ſich bei meinem Eintritt der Ciger ſofort
zähne-
fletſchend und fauchend und ging in die hinterſte
Ecke ſeines Käfigs. Er hatte mich erkannt.
Intereſſiert durch dieſe Sedächtnisprobe des
Cigers, ſah ich mir den Heimtückiſchen nun doch
etwas näher an und ſtellte feſt, daß es ein
prächtiges Cier war. Beſonders fiel mir in
einen goldfarbig umränderten Pupillen der
äußerſt intelligente Blick auf. Bei Ferdinand
Suggli, einem Schweizer und erſten Burſchen
der Menagerie, erkundigte ich mich näher. Was
ich von ihm erfuhr, erweckte mein Verlangen,
mit dem Cier in näheren Kontakt zu kommen,
das jeder Dompteur verſpürt, wenn einem Cier
beſondere Eigenſchaften zugeſchrieben werden.
Sofort ging ich zum Direktor und erwirkte
mir die Erlaubnis, dieſes Cier zu dreſſieren.
Dieſer ſah mich groß an und lachte. Als ich
aber von meinem Vorhaben nicht abzubringen
war, wurde er ſehr ernſt und ſagte mir:
„Laſſen Sie die Hände davon! Dieſes Cier
habe ich voriges Jahr in Rotterdam gekauft.
Jetzt iſt es vier Jahre alt und hat mir ſchon
(ſeine Sewohnheit haben Sie auch ſchon
aus=
gekoſtet) fünf Burſchen durch die
Gitter=
ſtäbe hindurch zu Krüppeln geriſſen. Er
iſt ſehr wild und nicht zu zähmen.” Crotz dieſer
Mahuung wiederholte ich hartnäckig meine
Bitte, und der Direktor gab endlich nach. Ich
hatte ſchon im voraus das ſichere Gefühl, daß
ich mich mit dem Cier ganz gut vertragen
werde. Erſtens hatte ich in ſeinen Augen etwas
Beſonderes von Geſcheitheit geleſen, und
zwei=
tens ſind dieſe Ciere oft nur deshalb ſo
bös=
artig, weil man ſie für wild hält und jeder,
der ihnen in die Nähe kommt, ihnen eins
aus=
wiſcht. Iſt es da vepwunderlich, daß ein ſolches
Cier ſich rächt, wo es nur kann? Sur Be=
dingung machte ich nur, daß zu der Seit, in
der ich den Ciger vornahm, niemand in die
Me=
nagerie hinein dürfe, außer Ferdinand, der
aber, auch nur an der Cür ſtehen mußte und
aufpaßte, daß wirklich niemand die
Barack=
betrat. Und nun ging ich mit Atur zu Werke.
Die erſten Wutanfälle.
Ich hatte ſofort den Charakter des Cieres
erkannt und ſagte mir, daß ich meinem neuen
Schüiler zu gleicher Seit Angſt und Vertrauen
einflößen müſſe. Eine Angſt, die groß genug
war, um ihm ein für aliemal die Sdee aus dem
Kopfe zu nehmen, mit mir ernſt anzubandeln.
und doch nicht ſo groß ſein dürfe, daß ſie das
Cier verrückt mache und eine gewiſſe
gegen=
ſeitige Sumpathie oder zum mindeſten eine
Duldung zwiſchen Menſch und Cier verhindere.
Nun begann eine unerhörte Geduldarbeit.
Ganz am Anfang hielt ich mich ſehr weit
ent=
fernt vom Käfig auf und ſprach nur mit dem
Tier. Jedesmal, wenn ich kam, war Atgr wie
aus dem Häuschen vor Wut. Er ſchäumte
geradezu. Die Ohren legte er dabei ſo weit
zurück, daß man dieſe überhaupt nicht mehr ſah.
Wenn er dann ganz ausgepumpt vor lauter
Wut und Brüllen und Sauchen war und mit
weit heraushängender Sunge japſte, dann ging
ich Sentimeter für Sentimeter und ſo langſam
und unbemerkbar wie nur möglich immer näher
an den Käfig heran. Dieſe erſten Dreſſurproben
waren ſo kurz wie nur möglich, und immer,
bevor ich wegging, warf ich dem Ciger eine
Delikateſſe zu, ein ganz friſches Stückchen
blu=
tendes Fleiſch, manchmal einen friſch
abge=
zogenen Hammelkopf.
Bis zum Anrühren einen Monaf.
Nach ungefähr einer Woche war das
Lier ſchon ruhiger. Wenn ich des
Morgen=
kam, blieb Atyr ſchon ruhig im Hintergrund
des Käfigs liegen. Gleich rief ich ihm dann
einige Schmeichelworte zu, bevor ich ihm ſeinen
gewohnten Leckerbiſſen gab. Atyr horchte
auf=
merkſam zu und blinzelte mit ſeinen ſchönen
Augen, während er mich mit ſeinem Blick nicht
ausließ. Dann ging ich in meinen Verſuchen
weiter. Eines Cages wagte ich es, di2
Lederpeitſche, mit der ich ihn das erſtemal
ge=
ſtraft hatte, zwiſchen die Gitterſtäbe zu ſtecken.
Atur, furios, ſtand auf und langte mit einem
Die Minute, in der
(7
mächtigen Catzenhieb nach dem Gerät. Da die
Peitſche bewegungslos liegenblieb, wurde das
Cier allmählich müde und legte ſich wieder hin.
Nun war der Ciger ſchon an die ungewohnte
Anweſenheit dieſes Inſtruments im Käfig
ge=
wohnt. Wieder war ich einen kleinen Schritt
weitergekommen.
Swei Tage nach dieſem Ereignis wagte ich
wieder Neues und perſuchte, aber unter
An=
wendung aller Vorſicht, mit derſelben Peitſche
ſeinen Kopf und die Schnauze zu ſtreicheln. Das
ging natürlich nicht ſogleich und ſo leicht, wie
ich es hier beſchreibe, aber nach und nach
ge=
wöhnte ſich das Cier auch daran, und jeden
Cag verlängerte ich dieſes Otreicheln. Wunder
Bald kroch Atur zu der ſchmeichelnden Peitſche
und kam immer näher an die Sitterſtäbe
her=
an, bis er ſich eines ſchönen Cages an dieſen
rieb wie eine Hauskatze. Nun verſuchte ich,
die Großkatze mit der Hand zu
ſtrei=
cheln, was mir allmählich gelang. Zu dieſem
Ergebnis brauchte ich einen ganzen Monat.
Nun war der große Tag gekomm
Berſuch: von Angeſicht zu
An=
dem Ciger gegenüberzutret
zu bewaffnete ich mich mit einem gar
Cotſchläger, der vorn mit Bler a
war. Man darf nicht vergeſſen, daß g
Menagerie zum Dreſſieren nur die ſog
Käfigwagen gab und keine groß
tralkäfige. Ich teilte nun den Käfig 2
genannte Schieber in zwei Ceile und
Hilfeleiſtung meinen getreuen Ferdina)
ich fürchtete, daß der Ciger beim
eines zweiten Menſchen wieder in 14
ſprüngliche Wildheit zurückfallen, wen
ſtierte ich den Mann ſo, daß er ſtets hir
Schieber ſtand. Er hatte die Aufgabe,
fehl ſofort den Schieber zwiſchen mir
Cier zu ſchließen. Den Schieber ſelbſt
ich nur ſo weit, daß ich ſeitwärts meinen
korb durchſchieben konnte. Und dann
Minute, in der . . ."
Als ich eintrat, ſtand Atur in dy
Weiſe auf, die Ohren ganz angelegt,
der Schweif nervös die Wagenplanken
Ich war der erſte Menſch, der ihm ſe
Gefangennahme ohne die hindernden
ſtäbe gegenübertrat. Ich rührte mich n
tat ſo, als ob ich die Anweſenheit des
tieres gar nicht bemerkte. Crotzdem
mir natürlich nicht die geringſte Bewegi
ihm, denn aus den Augenwinkeln verfo
argwöhniſch alles. Direkt durfte ich der
auf keinen Fall anſehen, ſonſt hätte
ſtimmt ſeinen Angriff ausgelöſt.
Nach und nach beruhigte ſich Atur,
ging mit jener Art Mißtrauen herum, die
Naſſe eigen iſt, und zu jedem Angriff
Nach zwei Minuten, die mir w
Ewigkeit vorkamen, zog ich mich ganz I
zurück, vermied dabei jede brüske und
Bewegung und gab den Befehl zum S
des Schiebers.
Neben dem Raubtier.
Am andern Cag ging ich wieder hinen
ich hatte ganz beſtimmte Vorzeichen, r.
das Cier ſo weit bekommen werde, als N3
haben wollte. Schon zeigte es ſich aur
mehr ſo angriffsluſtig und beachtete mih
weniger. So gingen noch einige Cage
mit denſelben Verſuchen, und dann r
uch, vollſtändig zu Atur in den
K=
gehen, und ich war nun auf Snade un
guade dem Ciger ausgeliefert. Als ich
trat, erhob ſich Atur und machte einige Sh
gegen mich.
Koſeworte vor dem Sprung.
Krampfhaft umſpannte meitte Sau
ſihweren Cotſchläger in der Caſche. OffN
ſagt, war mir nicht beſonders zumute,
ich noch weit entfernt von einem Angfu
war. Auf halbem Jege zu mir hielt das
tier inne, da es eine Salle vermutete.
Großkatze betrachtete mich mißtrauiſch
Kopf bis Suß, während ſie dabei fauchte.
ſtanden die Schnurrbarthaare. Dann grur
ſich die Beſtie, zog lich zuſammen und
zum Sprung an. Setzt war für mic
Moment gekommen va. banar
ſpielen und alles zu riskieren. In
Augen ſuchte ich den wildeſten Ausdruc var
legen, den ich hatte, und rief ihm die Koleih
zu, die ich dem TCier ſonſt täglich von
Unonume Sriefe.
Von Pilhelm Michel.
Es iſt tragiſch: die intereſſanteſten Briefe,
die man bekommt, ſind die anonumen — und
gerade auf dieſe kann man nicht antworten.
Leiſe wie Srühlingslüftchen ſchlüpfen ſie
zum Briefſchlitz herein. Nimmt man ſie zur
Hand, ſo zeigen ſie ſofort ihr beſonderes
We=
ſen. Der Umſchlag iſt immer zerknittert, wie
ein Geſicht, das von Angſt und Leidenſchaften
durchwühlt iſt. Kein Wunder: ein anonymer
Brief kommt immer illegitim zur Welt. Er
wird auf einem rauhen Küchentiſch oder au
der Kante eines Büropults oder im Keller
auf einem Kiſtendeckel geſchrieben. Dann ſtopft
ihn der Schreiber geſchwind in die Caſche
Dann trägt er ihn noch ſtunden= oder tagelang
mit ſich herum, ehe er ihn aufgibt. Bis ein
anonumer Brief den Adreſſaten erreicht, hat
er ſchon allerhand durchgemacht.
Er iſt der Vagabund unter den Briefen,
der heruntergekommene Kollege jener andern,
die weiß und glatt, vor Wohlanſtändigkeit
grunzend daherkommen, ohne Salten, die
Briefmarke wie eine bunte Krawatte auf der
ſchon gebügelten Hemdbruſt, und die dann nach
der Einleitung „Sehr geehrter Herr!” ihre
geſalbten Neden halten. Der anonume Brief
kennt keinerlei leere Förmlichkeiten. Er hat
kein Datum. Er hat keine Anrede. Er hält
beim Sprechen keinen Sulinder vor den Bauch.
Er ſpart ſich ſogar das „Achtungsvoll” am
Schluß. Er iſt faſt immer mit ſchlechter Cinte
auf herausgeriſſene Blätter geſchrieben, ſeine
Schriftzüge zeigen immer Eile und
beträcht-
liches Cemperament. Er wunſcht in keiner
Weiſe zu repräſentieren, er betritt die Stube
ohne Anklopfen und mit heraufgekrempelten
Hemdärmeln.
Aber ſein großer Vorzug iſt: er meint
das, was er ſagt. Und er ſagt nichts, was er
nicht memt. Wieviele Briefe werden nur
ge=
ſchrieben, um einer Verpflichtung” zu
ge=
nügen! Der anonyme Brief iſt der einzige, der
nur der Sache wegen, nur aus ſtürmiſchem
Mitteilungsdrang geſchrieben wird, ſo wie ein
Vogel ſingt oder wie ein echter Dichter
dich=
tet, weil es ihm ſonſt die Bruſt zerſprengen
würde. Er verwirklicht die Sehnſucht aller
wahrhaft modernen Schriftſteller: er iſt
vol=
lendet ſachlich. Die Brief=Situation” iſt in
ihm reſtlos erfüllt. Er iſt ganz auf Inhalt
geſtellt, und der iſt immer ſaftig und
inter=
oſſant. Keine Ausſtattung, nur Qualität. Rauh.
aber herzlich. Die Interpunktion regellos, die
Rechtſchreibung kühn und impulſiv, aber
bei=
des voller Ausdruck.
Schon das Schriftbild eines anonumen
Briefes erregt immer meinen fachmänniſchen
Neid. Da ſpricht alles, da geſtikuliert alles,
Die Unterſtreichungen, die Ausrufezeichen, die
Gedankenſtriche — hier merkt man wieder,
daß das alles nicht zimperliche Konventionen
ſind, ſondern Handlungen, die zu Seichen
erſtarrt ſind. Da iſt keinerlei Negel oder
Ge=
ſchmack — aber was gebe ich für den
Se=
ſchmack, wenn ich einen Cext vor mir babe,
der mir ſchon im Bild zeigt, jetzt wird es
Ernſt, mein Junge, jetzt wird einmal ohne
Drehen und Deuteln mit dir geredet, von Kern
zu Kern!
Immer wenn ich einen anonumen Brief
erhalten habe, erſcheint mir eine Viertelſtunde
lang meine eigene Schreiberei wie eitel Lite-
ratur. Ein kratzbürſtiger Ehrgeiz ſteht in mir
auf und ſagt: Ich mochte auch ſolche Dinge
ſchreiben können, bei denen die Leute ſchon
vom Anſehen Herzklopfen kriegen! Ich komme
mir vor wie ein Akademieprofeſſor, der
plötz=
lich einen guten Henri Nouſſeau oder einen
von den heutigen Sonntagsmalern des
Mont=
martre zwiſchen ſeine ehrpuſſeligen Schinken
geſtellt bekommt. Wirklicher und dinglicher
tritt da die Welt vor die Augen. Sachen
werden einem erzählt, wie ſie nur der
unzünf=
tige Außenſeiter ſieht. Eine Sprache wird
geſprochen, die monumental iſt wie die
Offen=
herzigkeiten bayeriſcher Holzknechte oder die
Merſeburger Sauberſprüche.
Und gerade dieſe wunderbaren
Begegnun=
gen, bei denen Menſch und Menſch
ſplitter=
nackt vor einander hintreten — der Adreſſat
in der Badehoſe, der Briefſchreiber gleichfalls
entblättert, aber namenlos, gleichſam ein Akt
mit verhülltem Kopf — gerade dieſe
Begeg=
nungen bleiben ohne Ausbau und Solgel Er
redet mich an, der fremde Bruder, aber er
will meine Antwort nicht hören. Der
Ein=
zige, der kühn, mannhaft und aufrecht zu mir
ſpricht, abgeſehen von der fehlenden
Unter=
ſchrift, bleibt mir fern und unerreichbar. Was
geht da alles verloren an Belehrung für mich
und ihn! Was wird da alles ins Schweigen
hinunter gequetſcht, das in langen ſtürmiſchen
Geſprächen entfaltet werden müßte! Wie ſoll
ich’s ertragen, daß ein „K‟, der wie ein
Seme=
richter mit roter Einte ſchreibt, mich mit
Feindſeligkeiten bedenkt für Schriftſtücke, die
ich nie verfaßt habe? Wie ſoll ich’s ertragen,
daß eine temperamentvolle. N” mich mit
Auf=
trägen an Dritte belädt, die ich aus
beſtimm-
ten Gründen nun einmal nicht ausführen kann;
Manche anonumen Briefe Imd eiger)
lich gruſelig.
Da ſitzt man im hellen Sonnenſcheit
Schreibtiſch, ſucht ſeine Arbeit ordentlüy
tun, denkt an Samilie, Sukunft. PPolitik
an die Aepfel im Keller. Ein anonumer”
kommt — und da merkt man, daß man in
Vorſtellungswelt eines Andern als ein 5
ges, fremdartiges Götzenbild ſteht, um
rings Opferfeuer des Haſſes oder der
brennen. Während man ſein eigenes
wirklich, ich hatte die Partiego=
Das Raubtier eutſpannte ſofort
skoln und ſtreckte ſeinen Kopf,
kaum bemerkbar, meiner Hand
ent=
die Schmeicheleien zu
empfan=
s von mir täglich gewohut war.
Wie eine Katze.
dieſem Cage au giug es raſcher vor=
Baſd folgte Atur meinem Kommando,
oder ſtand aufrecht gegen das Sitter,
ich es haben wollte. Nach weiteren
mCagen waren wir die beſten Freunde
Atur rollte ſich zu meinen
und ſchnurrte dabei wie eine Katze.
griff ſeinen furchtbaren
Na=
den Kinnladen und ſchloß und öffnete
ich wollte, ohne daß ich bei dem
in geringſten Widerſtand bemerkte. Noch
ſu nand ineinen Erfolg geſehen, denn auch
ſtad war ſtets, wie ich ſchon einmal be=
„Ie immer hinter dem Schieber poſtiert.
knnte er die Namen hören, die ich dem
u, aber ſehen kounte er nichis.
Ih un aber zu überraſchen, kam ich eines
er ſtets Mages etwas ſpäter als ſonſt zur Probe,
turerhand ſchickte ich Ferdinand mit der
„Yum Diroktor, dieſer möge ſich in die
„fgrie begeben. Der geſchätzte Leſer kann
bärts meimMi Verblüffung vorſtellen, die ſämtliche
nd dom)ſieten ſamt dem Direktor ergriff, als ſie
beidem Ciger, der bis jetzt als unzähmbar
ſm engſten Kontakt ſahen. Dann wurde
(ntomime inſzeniert, in welcher ich mit
lud in einem ſpäteren Akt auch mit den
Nuls und dem Schimpanſen auftrat.
rNordafrika nur ein beſchränktes
Ar=
für Wandermenagerien iſt, mußten
denken, da wir wieder in die gleichen
kamen, etwas Neues zu bieten. So
ie Pantomime umgearbeitet, und Marin
uoch eine Sigerin dazu, die ich bald ſo
htte, daß ſie im Verei mit Atur und mir
Pantomime mitwirken konnte. Um ein
hätte ich damals mein Leben eingebüßt.
Die Pantomime.
war in der Brunftzeit. Ich hatte an
„Tage ſofort bemerkt, wie ſchlecht Atur
elgt war, und ſah mich auch entſprechend
vor.: Er war viel wilder und unnahbarer als
lonſt und kümmerte ſich nicht in mindeſten um
meine Schmeicheleien. In dem Moment, wo
Atur in der Pantomime in Aktion treten ſollte,
verweigerte er den Gehorſam, und ich mußte
ihn erſt mit einem Holzſtock reizen. Da legte
er ſich in eine Ecke mit ſeinem bekannten
ſtar=
ren und gefürchteten Blick, den Ciger vor dem
Anſprung haben, und zeigte die Sähne. Ich
ſollie den entthronten Jabob ſpielen und
ſo-
wohl Atur wie auch der weibliche Ciger ſollten
die Lanzen der mich verfolgenden Soldaten,
welche dieſe durch den Käfig ſterkten, zerbeißen.
Sch begriff die Gefahr, die ich heraufbeſchwor,
wenn ich Atur zu ſehr zuſetzte, ſo ließ ich ihn
in Nuhe und rief Fanny, die Cigeri. Doch
auch dieſe hatte ſich ihren Gemahl Atur ais
Vorbild genommen und zeigte äußerſt ſchlechten
Willen, meinem Befehl zu gehorchen. Nun zog
ich eine verſteckt gehaltene Peitſche hervor und
drohte Janny, um ſie einzuſchüchtern und zu
zwingen. Mit dieſer Bewegung löſte ſich aber
die Kataſtrophe aus — Atur glaubte, ich wollte
ſeinem Weibchen ein Leid antun, erkannte mich
in ſeiner Wut nicht mehr und warf ſich mit
einem ungeheuren Satz auf mich,
Der Biß ins Bein.
Dieſer Augenblick war ſehr kritiſch, denn
ich mußte in meiner Nolle auf dem Boden
lie-
gen und war ganz ohne Waffe. Doch ich
ver=
traute meiner Kraft und verſetzte Atgr einen
ſo heftigen Schlag auf die Naſe, daß ich mir
den Armknöchel und drei Singergelenke brach.
Die Beſtie ging zurück, griff mich aber
ſofort wieder an. In dieſem Moment
verſpürte ich einen raſenden Schmerz im linken
Knie. Der Ciger hielt mein Bein im
Nachen, und mit der ganz ungeheuren Kraft
ſeiner Sähne biß er zu. Diesmal gab ich alle
Hoffuung auf, de
loren.
mich ver=
Das Erwachen.
Sch konnte nur noch eines tun, das Cier
ein letztes Mal bei ſeinem Namen zu nennen.
So ſchrie ich denn in dieſer höchſten Not noch
einmal Atur! Bei dieſem verzweifelten Schrei
ſah ich in ſeinen mordgierigen Augen ein Auf=
Leben lebt mit Sorgen um Steuerzettel,
ſa und Manuſkripttermine, führt man
zu=
chein muthiſches, erhöhtes. Daſein in den
en andrer Menſchen, wo man auzu=
Rſt wie ein grinſender Setiſch oder wie
Giller vor dem Mainzer Gouvernement
am himmelanſtrebenden Lorbeerkranz.
das nicht eine ſonderbare Art von
Dop=
guterei? Man kann es mit der Angſt zu
Ahiegen. Vielleicht ſind die Träume, die
Nrer von uns träumt, gar nicht ſo
un=
ohnich. Vielleicht hexen ſie lautlos ein biß=
Mn unſerem Beiſein herum. Man kaun
Suht wiſſen. In Sentralafrika läßt jeden=
Vder Häuptling einen Untertan, von dem
hecht träumt oder der von ihm ſchlecht
Hän, vorſichtshalber umbringen. Wir
Euro=
aben ein anderes Mittel, mit ſolchen
MrTräumen fertig zu werden. Das iſt das
bräch. Sprechen entzaubert. Wo zwei
luſhen ins Geſpräch kommen, da bleiben
M einander nicht „muthiſch” da heren ſie
Hucht mehr wechſelſeitig an, ſondern ſie
TEAſich in ihrer einfachen, nüchternen
Wirk=
ſcher konnen.
Ar anonuie Briefſchreiber aber ſchneidet
EAdieſes entzaubernde Geſpräch von vorn=
FA ab. Er will lich nicht „ausſprechen”
Uyll den ſelbſtfabrizierten Setiſch jeſthalten.
Hwt ſeinen Namen nicht preis, er macht
Mig lbſt und den Andern, an den er ſchreibt,
M Iſrren Götzenbildern, die einander nie zu
Aülehen werden können. Er ſchickt ſeine
Lictiſl aus und tanzt nachts um ein Seuer im
Kcch und kräht: Ach wie gut, daß niemand
2 Adaß ich Numpelſtilzchen heiß.” Worauf
Nall nur ſagen kaun: Nein, Rumpeiſtilzchen,
LaEſt gar nicht gut. Denn wenn du deinen
Namen nennen würdeſt, ſo würdeſt du das
Sinſtere, das Elementariſche, das
Sugeſchloſ=
ſene, das in dir iſt, erlöſen. Und das haben
wir alle nötig, um irgendwann einmal
Men=
ſehen zu werden.
Standesamt
in einer Querſtraße.
Regiſter für 200 000 Schickſale. — Anfangs=
und Endpunkte des Lebens. — Jemand hat
ſeinen Namen vergeſſen!
Liegen eigentlich alle Standesämter in
jonen kleinen Querſtraßen, die in ihrer Enge
und Krummlinigkeit noch etwas von früher,
noch jenen ſanften und letzten Hauch des
Bie=
dermeier in gedrechſelten Cüren,
Meſſing=
beſchlägen und Sonnenkringeln, quer durch
Kaſtanienlaub geworſen, bewahren?
Es ſcheint faſt. In einer Hauptſtraße
un=
ſerer Großſtädte findet man ſie nicht. Dort
raſen Autos, Straßenbahnen, eilige Menſchen
vorüber, es iſt kein Naum für Beſinnlichkeit,
für jenen „ernſten Schritt”, der der Ehe und
Familiengründung vorhergeht, und vielleich
ſind auch die Mieten dort zu hoch.
Aber in den Nebenſtraßen, da ſind oft in
Schränken und Negalen die „
Perſonenſtands=
regiſter” zu Hauſe. Im Durchſchnitt umfaßt
es 200 000 Namen, bei mauchen etwas
weni=
ger, bei manchen, ganz großſtädtiſch
gelager=
ten Aemtern, auch ſehr viel mehr. 200 000
Namen — 200 000 Schickſale! Von der Wiege
bis zum Grabe begleiten des Menſchen Leben
ſachliche, dürre und doch ſoviel verratende
Aufzeichnzngen.
leuchten. Der Ciger hatte mich wieder erkannt
und ging ängſtlich zurück. Der Wutanfall
warvorbei. Nun ergriff ich einen maſſiven
Birkenknüppel und humpelnd jagte ich das Cier
in ſein Abteil. Die Vorſtellung wurde auf eine
haibe Stunde unterbrochen. Als ich verbunden
war, verbeugte ich mich, zwiſchen dem Direktor
und Ferdinand hängend, zitternd und bleich vor
dem Publikum, welches frenetiſch applaudierte.
Vier Monate lang lag ich von dieſer
Verwun=
dung krank darnieder, und große Narben an
meinem linken Knie zeugen noch heute von
die=
ſem Abenteuer.
Liebe nur für mich.
Später überwarf ich mich mit der Direktion
und verließ dieſe Menagerie, aber ich hatte die
Genugtuung, daß niemand mehr mit Atur
ar=
beiten konnte. Er war wieder ſo wild wie
vorher. Nach achtzehn Monaten
ſah ich ihn wieder, und mir liefen die Cränen
über die Wangen, als ich den Freudenausbruch
des Cieres ſah, das mich erkannte. Ich ging
gleich zu ihm in den Käfig hinein, und es hätte
nicht viel gefehlt, ſo wäre ich unter ſeinen
der=
ben Liebkoſungen erſtickt, ſo toll war er vor
Freude.
Licht einmal ein Kino.
Was iſt erotiſch?
Von Maria Leitner.
Wenn man auch nur einen Cag nichts ais
Palmen, Bananenſtauden, Brotfruchtbäume,
Suckerrohrfelder geſehen hat, hören auch die
ſchlankſten Kokospalmen, die bananenſchweren
Stauden, die rauhen, großen, gelben
Brot=
fruchtkugeln, die zartgrünſten Suckerrohre auf,
erotiſch zu wirken. Das Auge überwindet
ſchnell die erſte Ueberraſchung und bemerkt
bald kaum das Neuartige. Das Exotiſche wird
gewöhnlicher Alltag.
Neger, Chineſen, Inder in großen Maſſen
wirken ganz und gar nicht exotiſch. Kann man
ſich vorſtellen, daß ſich jemand auf einer Neger=
Juſel nach einem Neger umdreht? Nein, aber
uach einem Weißen. Menſchenauflauf,
Sen=
ſation im Dorf: deinetwegen, Fremder! Die
Leute bleiben ſtehen, lachen, tuſcheln und ſparen
nicht mit Bemerkungen über die ungewohnte
fremdländiſche Erſcheinung.
Bald merkt der Reiſende in einem
exoti=
ſchen Land, daß er hier das einzig Erotiſche
iſt. Nein, micht nur er ſelbſt, was außer ihm
noch exotiſch iſt, erfährt er durch Hinweiſe
der Einheimiſchen.
Auf Haiti fällt dem Fremden zuerſt auf:
Alle Menſchen reiten hier, die Frauen torkeln
in endloſen Prozeſſionen auf Eſeln, Pferden,
Mauleſelrücken zum Markt. In den Straßen
„parken” überall die Reittiere. Vor den
Wirtshäuſern halten die Reiter und leeren
die Släſer, ohne vom Pferd abzuſteigen, nicht
etwa, weil ſie es beſonders eilig hätten. Die
„Cafelrunde” bleibt ſo ſtundenlang zuſammen.
Die jungen Männer flirten auch hoch zu Noß.
Die Auserwählke ſteht am Fenſter und
unter=
hält ſich mit ihrem Kavalier, der hier wirklich
ein Kavalier iſt. Ihre ſehr einfachen
Mahl=
zeiten verzehren die Haitaner oft, während ſie
reiten. Die Mütter ſtillen reitend ihre Kinder.
Sch verſuchte einige dieſer Szenen zu
pho=
tographieren (nebenbei leider nur mit
gerin=
gem Erfolg). Ein Haitaner, der meine
Be=
mühungen, Reiter und Reittier auf der Platte
feſtzuhalten, mit dunkler Miene beobachtete,
ſagte mir endlich: „Sagen Sie, warum
photo=
graphieren Sie immerfort dieſes gewöhnliche
Neittier? Das iſt doch nichts Intereſſantes.
Sehen Sie ſich dieſen neuen Packard an, das
Sie beginnen ſo: Vor dem
unterzeich=
neten Standesbeamten erſchienen heute zum
Swecke der Eheſchließung der und die
Oder: erſchien heute, der
Perſönlich=
keit nach durch Heiratsurkunde anerkannt, der
und zeigte an .., daß . ein Knabe
ge=
boren ſei ..
Und zum Schluß: „Auf ſchriftliche Anzeige
des hieſigen Staatskrankenhauſes wird
ein=
getragen, daß der am verſtorben iſt.”
Dazwiſchen lebte ein Menſch und um ihn
lebten andere, nähe Menſchen. Drei, vier
Ak=
teneintragungen in die großen, reihauf, reihab
aneinandergeſtellten Bücher, ebenſoviele
Ur=
kunden, zu unſerer Seit ſchon mit der
Schreib=
maſchine in vorgedruckte, wichtig ausſehende
Bogen getippt — vorbei. Geweſen.
Die Anfangs= und Endpunkte eines jeden
Lebens, das dieſes Viertel barg oder birgt,
ſind wieder nachzuſchlagen, ſeine
Verzwei=
gungen durch Eheſchließungen, Scheidungen.
Geburten ſtehen zur Verfügung — und das
hat für manche Fälle einen guten und
brauch=
baren Sinn. Wenn irgendwo der ordnende
Bürokratismus nützlich wird, ſo iſt das hier
der Fall. Man benötigt Papiere, für eine
Crauung, für eine Erbſchaft? Im Hauſe ſind
nur einige, unweſentliche. Bitte, das
Standes=
amt hat alles für die weniger
ordnungslieben-
den Bürger geſammelt und ſtellt alle
ge=
wünſchten Duplikate gegen geringe Gebühr
aus! Auch die Polizei bedient ſich in
zahl=
reichen Sällen des Standesamtes.
Kürzlich ſah ich einen Fall. Ein
Beamte=
kam mit umfangreicher Akte, um die
Sden=
tität einer Sigeunerin, die immer ihren Namer
„vergißt” (teils wirklich, teils — wenn ſie „u
was ausgefreſſen hat” — mit Abſicht) feſtz
iſt etwas Beſonderes, das lohnte ſich n
einmal zu photographieren!“
Sch war auf Beſuch bei einem ſehr reichen
Benezolaner, der einen wunderbaren Garten
beſaß. Es gab da Flambouants und
Bougain=
villeas, von glühend roten und lilafarbenen
Blüten überwuchert, Mangobäume, ſo weis
verzweigt und breit, ſo ſchwer von Früchten
als könnte einer allein ganze Samilien ernähren.
Hundert Arten von Palmen, hobe, bieg” me,
die zu Wolkenkratzerhöbe emporſchnellten,
an=
dere, deren Rumpf wie aus Summi ausſah,
hatten die Sorm eines umgekippten
Swiebel-
turmes. Manche wieder hatten Blätter wie
rieſige Fächer; Orchideen von makelloſer Weiße,
von durchſichtigſter Amethuſtfarbe aus dem
Hochgebirge Benezuelas kletterten an ſchlanken
Sedern empor.
Aber der Hausherr ſagte immer wieder, das
ſei alles noch nichts, lauter Pflanzen, die man
auch in einem gewöhnlichen Garten oder Jogar
ganz wild ohne Pflege finden kann. Aber da
habe er etwas, einen ganz merkwürdigen und
ſeltenen Baum, was ganz Exotiſches. Und er
zeigte mit großem Stolz — eine kleine,
verkrüp-
pelte, armſelige Sichte.
*
Was, Sie wollen in den Urwald?” fragten
mich oft in den Suaganas gute Kenner des
Buſchs. „Da gibt es doch gar nichts zu ſehen.
Es gibt zwar einige Induſtrieſtädte, da muß
man aber tagelang fahren, bis man überhaupt
hinkommt, und immer durch den Dſchungel.”
„Wie, iſt da wirklich nichts zu ſehen? Ich
dachte, es gibt Affen und Kolibris und
Orchideen.”
„Ja, Affen, Kolibris, Orchideen, mein Gott,
davon können Sie mehr als genug ſehen.”
„Ich dachte, daß da auch noch wilde Stämme
Indianer leben und Buſchneger in ihren
Dörfern.”
„Ja, das freilich, ja. Aber was iſt dabei
ſchon Merkwürdiges? In ihren Dörfern gibt
es gar nichts Sehbenswertes, man hat da nicht
einmal ein Kino.”
ſtellen. Aus mancherlei Anhaltspunkten gelingt
die Aufklärung nach umſtändlicher Mühe,
aber ſie golingt. Die Behörde weiß nun
wenig=
ſtens, mit wem ſie die Ehre hat! Das
Stan=
desamt iſt nicht unwichtig, um gefälſchte
Pa-
piere auf ihre Gültigkeit hin zu prüfen und
neben allen dieſen Sunktionen erfüllt es noch
die nützlichſte und wichtigſte: die der
ſelbſtän=
digen Eheſchließung. „Kraft ſeines Amtos”
verbindet der Beamte, ein Paar, deſſen Wunſch
es iſt, das weitere Leben als Mann und Frau
zu führen. Ein wenig mit Herzklopfen, mit
einer Frage an das Schickſal: wie wird os
werden? betrit: ein jeder in dieſem Falle die
knarrenden Stufen. Die Nüchternheit der
Um=
gebung ſcheint eine gewiſſe Seierlichkeit
aus=
zuſtrahlen, es iſt ein Etwas geblieben, von all
den Cauſenden, die gleiche Abſichten an dieſer
Stelle init bindenden Worten und Handlungen
ausdrückten und man ſpricht leiſe, während
hinter einer Cür die notwendigen Papiere
ge=
ſühtet, abermals eingetragen, neue ausgeſtellt
werden und hält die Pfennige ſchon eine halbe
Stunde zu früh bereit.
Das Standesamt in der Querſtraße ſteht
in allem Wandel der Seiten, in ihm wachſen
die Regiſter um weitere Reihen, die Beamten
haben immer die gleichen, der Allgemeinheit
dienenden Verrichtungen zu erfüllen, ſie
begie-
ßen mit geruhſamer Freude die Geranien,
ſchütten Koks auf den Ofen und laſſen im
Sommer ein wenig Sonne ſchräg ins Simmer,
die langſam aber ſicher den Negiſterrücken der
großen Eintragungsbücher beim Verbleichen
hilft. Das Leben iſt hier ſehr leiſe, es lebt im
dintergrund, aber kein Teilchen geht davon
verloroſt. Es kann alles nachgeſchlagen und
W. A. Perſich.
glaubigt werder
Sunndags=
Koochmiddags=Bedrachdunge.
Alſo naa, awwer aach ſo was! — Ei do mecht mer jo grad
enaus wo kaa Loch is! — Ei do mecht mer jo in aam fort die
Hend iwwerm Kobb zuſammeſchlage, daß es nor ſo klattſcht, un
daß mer in de Nachbarſchaft maant, ’s wer ärchendwo en
Maſchinegewehrfeieriwwerfall! — Ei do mecht mer ſich jo en
Krobbch an de Hals ärchern, ſo dick wie e Subbekimbche! — Ei
do mecht mer jo an de gladde Wand enuff, un an de Stuwedeck
ſpaziern laafe! — Ei do meiht mer jo aus de Haud fahrn, un
uff=eme feiriche Eckpoſte devo kallobbiern! — Ei do mecht mer jo
in die Luft ſauſe und verblatze wie e Racheed!—
Is es valleicht annerſt?!
Alſo, jetzt hawwe ſe’s glicklich dodruff enaus diffediert, daß
de Kriſtbaam en Luxus weer! —
Ja, kann mer dann do iwwerhaabt noch mit? — Mecht mer
ſich do net voller Zorn uff=en fimfzölliche Hiddrand ſetze un wie
e leer Glaskugel in de Luft erum ballangſiern?! —
De Kriſtbaam en Luxus!
Die viele Steiern ſin en Luxus, die viele Finanzämter ſin
en Luxus, die Stadtratsbeſchliß ſin en Luxus, die
Landdagsver=
hannlunge ſin en Luxus, die Nodverordnunge ſin en Luxus, die
viele Redde ſin en Luxus, die viele Kunnferenze ſin en Luxus;
un wann mer aa ſeeckt, meh als zwaamol im Johr bade, weer
aach en Luxus, dann ſoll ſe vun mir aus recht hawwe, die Behle,
indem, daß ich mich jo net denooch zu richte brauch; awwer wann
daner herkimmt, un ſeeckt, de Kriſthaam weer en Luxus, dann ſoll
en doch — naa, ich will net mit ſo unkriſtliche Winſch um mich
ſchmeiße, vier Dag vor’m Feſt, awwer ſage muß ich’s, ſunſt
ver=
ſtick ich dra, alſo den ſoll doch — s Meisje beiße..
Un wer is der dreimol ausgekochte, knixriche laſterhafte
Paragraphefeddiſchiſt, der wo uff den ſträfliche Eifall kumme is,
de Kriſtbaum weer Luxus, was aam diräckt we e Blaßfemerie,
wie e Läſterung, un e himmelſchreiende Ungerechdichkeid
vor=
jumme dhut? — Alſo, wer is däß? — Däß is de Herr
Reichs=
eiſebahn! — Jawohl! — Indem der ſich an ſein
Para=
graf gehalte hott, un hott geſagt: nor die Beem mit Worzzele
dhete mit niedrichere Frachtbreiße berechnet wärrn; Beem
ohne Worzzele weern Luxus, un mißte den erhehte
Fracht=
breiß bezahle; un indem de Kriſtbaam kaa Worzzele hett, weer
er dodenooch als Luxus azugucke. . . .
Krickt mer do net die Krenk! —
De Kriſtbaam un kaa Worzzele! — Valleicht, weil mer ſe
net ſieht! — Awwer will däßhalb aaner behaubte, de
Kriſt=
baam hett kaa Worzzele?! — Gibt’s uff de ganze runde Wäld
noch aan Baam, der wo ſo dief im deitſche Gemied
verworz=
zelt is?! — Un weer däß meeglich, wann er kaa Worzzele
hett,
Freilich, de Herr Reichseiſebahn, der ſieht ſe net, die Worzzele
vun unſerm deitſche Kriſtbaam, der ſieht bloß ſei Ooſe=Vorſchrifte.
Was kimmert den des deitſche Gemied, un was dodruff wext un
gedeiht.
He, de Kriſtbaam en Luxus! —
Denkts’s aam valleicht noch, in dene ſchwere Kriegsjohrn, wie
ſich unſere Feldgraue drauß in Nod un Dod e Beemche beſorcht
hawwe un hawwe’s ageſteckt, dief im Unnerſtand drunne, un
hawwe’s leichte loſſe, un ſich dro gewärmt, un neie Hoffnunge in
Der zeitgemäße Haushalt.
Maenel von 2. Do. in Derifer uit.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag, den 21. Dezember: Kartoffelauflauf mit Salat.
Dienstag, den 22. Dezember: Königinſuppe, Pfannkuchen in
die Form gefüllt, mit Reſten von Suppenfleiſch;
Preißel=
beeren.
Mittwoch, den 23. Dezember: Gebr. Mehlſuppe, bayeriſch
Kraut mit Kümmelkartoffeln.
Donnerstag, den 24. Dezember: Grünkernſuppe, Apfelreis
mit Zucker und Zimt.
Freitag, den 25. Dezember: Reiscremeſuppe; Kaſſeler
Rippen=
ſpeer mit grünen Erbſen und Blumenkohlſalat, Kartoffeln;
Vanillecreme. — Gebäck.
Samstag, den 26. Dezember: Ochſenſchwanzſuppe; Schnitzel
mit Sellerieſalat; Kompott und Gebäck
Sonntag, den 27. Dezember: Rahmſuppe; Sauerbraten mit
Kartoffelklößen oder Makkaroni; Obſt.
Geteilte Gänſe ſaftig und knuſprig zu
bra=
ten. Wenn in ſorgloſen Zeiten eine knuſprige Gans als Gipfel
des Feſtgenuſſes in kulinariſcher „Hinſicht den Weihnachtstiſch
zierte, ſo müſſen wir das Feſtmahl heute notgedrungen billiger
herſtellen. Gänſeausſchlachtereien, Wild= und
Geflügelhand=
lungen, verkaufen nun heute die Gaus „verpfundet” zu jedem
beliebigen Quantum. Zum Glück hat ſich die von mancher
Haus=
frau früher geäußerte Meinung: nur eine „geſchloſſene”, alſo
un=
zerteilte Gans, ergäbe einen leckeren Braten, als ein Irrtum
er=
wieſen. Allerdings — nur bei ſachgemäßer Zubereitung. Dazu
muß das betreffende Stück Gänſefleiſch nach vorherigem
Ab=
ſengen, mit kochendem Waſſer knapp beoeckt, und einem
halbier=
ten ſäuerlichen Apfel, einigen Stengeln Beifuß und dem nötigen
Salz langſam weichkochen. Dann mit der Hautſeite nach oben
gelegt, und mit nur ſoviel Kochwaſſer, als man zur Soße
be=
nötigt, in der Backröhre bei guter Mittelhitze mit Tiſchbutter
be=
ſtrichen, wobei man das Fleiſch öfter beſchöpft, wird dieſer
„kleine, billige Gänſebraten” ebenſo ſaftig werden, wie ein
ganzer „Martinsvogel”.
II.
Wie wär’s mit einem Grog? Dieſe Frage ſollte
die kluge Hausfrau an beſonders kalten Tagen an den völlig
durchfrorenen „Geſtrengen” richten, wenn er nach langem
Aufent=
halt im Freien nach Hauſe kommt, oder auch an ihre erwachſenen
„Kinder, wenn ſich bei ihnen Huſten, Schnupfen oder eine andere
Erkältungskrankheit „einniſten” will. Von ſeiner guten
Zu=
bereitung hängt aber nicht zuletzt ſeine Bekömmlich= und ſeine
Wirkſamkeit ab. Man beachte daher folgende Rezepte: Auf ein
großes Glas rechne man je 1 Eßlöffel voll guten Rum, Arrak
oder Kognak. Füge 2 Eßlöffel Zucker oder Süßſtofflöſung nach
Geſchmack bei und fülle mit kochendheißem Waſſer das Ganze auf.
Ein beſonders erwärmender Grog iſt der Eiergrog, zu
dem man auf je ein Glas 1 Eigelb mit ſoviel Rum verquirlt,
daß es halbvoll iſt, worauf man die Miſchung wie oben geſüßt,
mit heißem Waſſer bis zum Rande auffüllt. Holunder=
Grog iſt namentlich bei ſchon eingetretener Erkältungskrankheit
ſehr empfehlenswert. Dazu verquirle man in hohem Glaſe drei
Eßlöffel Holunder= oder Fliederbeerſaft mit 1 Eßlöffel Rum oder
Kognak, füße gut und fülle mit kochendheißem Waſſer auf. Bei
allen dieſen Grogs iſt Hauptbedingung, daß ſie möglichſt raſch
hintereinander getruuken wverden, um den Körper gut aus=
I. B.
zuwärmen.
Wußten Sie ſchon, daß das läſtige Abreißen und
An=
uähen der Strumpfbänder vermieden werden kann, wenn man
ſich uffleichte loſſe. . . . Un unſer blaue Junge, im Kriech un
Friede in Nord un Siede, hawwe die net an Weihnachte ihr
Bäumche ageſteckt, drauß uff em wilde, weide Meer, un hawwe
ſich an de Hend gefaßt, un an die deutſche Heimat gedenkt. . .
Un do will mer ſage, de Kriſtbaam weer en Luxusbaam, weil
er kaa Worzzele hatt?! . . . Loßt eich haamgeiche, ihr
Buſch=
ſtawehengſt! —
Un iſt valleicht net grad aach, heit in dene draurichſte aller
Zeide valleicht e Kriſtbeemche des aanziche, wo demit e
Famillievadder odder =Mudder e bißche Licht, e bißche „O=
du=
fröhliche=o=du=ſeeliche” in e ſehnſichdich Kinnerhärzie ſcheine loſſe
kann?
Un do kimmt mer her, un ſeeckt, de Kriſtbaam weer=en
Luxus?!
Ich will gor net devo redde, wieviel Owwerförſtereie mit dem
bißche Einahm, wieviel Holzmacher, un Kriſtbaamhennler mit
dem bißche Verdienſt gerächent hawwe. Un däß ſoll en Luxus
ſei? —
Jawohl, de Kriſtbaam wärd wohl for manch Famillje diß
Johr en „Luxus”, ſei, däß hett de Herr Reichseiſebahn net aach
dorch ſein erheehte Frachtſatz beſunners zu bekräfdiche brauche. —
Un wir ſchwant, daß diß Johr bei uns Art Leid net bloß de
Kriſtbaam, ſundern aach noch ſunſt allerhand zimmlich mager
ausfalle dhut. Un wie mer als Kinner als zunanner geſagt
hawwe: „Dhu mer nix, ich dhu der aach nix”, ſo wärrn manche
wohl odder iwwel zu=enanner ſage miſſe: „Schenck mer nix, ich
ſchenk dir aach nix.”
Un was gar die Weihnachtsbäcklerei abelange dhut, ſo wärrn
wohl unſer Hausfraue diß Johr gäjeſeidich kaa Brulljes damit
mache kenne, wie vielerlag ſe gebacke hawwe, ſundern ſie
wärrn froh ſei, wann’s zu aaner= odder zwagerlag reiche
dhut. Wer awwer gor fimf= odder ſexerlag backe konnt,
der ſoll wenichſtens die net vergäſſe, die wo mit kaanerlag
rächne miſſe.
Gewiß, die Bäcklerei ſo vor Weihnachte, die geheert
gewiſ=
ſermaße zu de ganze Stimmung; wann’s ganze Haus nooch
Man=
del, Roſine, Zimmt, Honich, Nelke, Aanies un ſo allerhand
wohl=
riechende Spezzereie riche dhut; wann die Mudder mit=em
Wäll=
jerholz handiert, un die klaane Naſchmailcher die Deichſchüſſel un
die Riehrleffel ringsdicherum geh loſſe, un jedes därf emol
läcke, odder därf mit ſeine dabiche Fingercher ſich „ſei”
Anies=
odder Buttergebackenes zurecht forme, un doimele. — Wie geſagt,
ich glaab net, daß ſich diß Johr däs klaane Gezäwwels groß die
Mägelcher dra verdärwe dhut. ..
Noja, in dem Fall ſeegt mer halt: s is nix ſo ſchlecht, s is
for äbbes gut! — Un wann beiſpielsmeßich in England des Pund
Sterling gefalle is, dodefor is jo bei uns des Pund Zucker
in die Heeh gange. So gleicht ſich alles aus im Läwe.
Awwer frog mich nor net, wie —
Ja, un wann mer uns ſo die aanslinge Weihnachte vun de
letzte Johrn a’gucke, do hawwe wer doch jedesmol geglaabt, ſo
ſchlecht weer’s noch in kaam Johr gewäſe. — Un es hott erſt
„Weihnachte 1931” wärrn miſſe, bis mer weiß ſin worrn, wie
ſchlecht’s wärrn kann. — — Un jetzt wiſſe mer erſt, wie arm
mer ſin; die meiſte vun uns; net all. — Un do is grad
wid=
der des Märkwärdiche, daß diejeniche, am meiſte kräxe un
jammern, die wo’s am allerwenichſte nodwennich hedde, indem
ſe noch immer e Eikume hawwe, mit dem ſich’s auskumme leßt.
Bei all unſerm Jammer un Elend, awwer däß geheert aach
emol geſagt: „Arm dhu is heit vornehm!“ — Awwer wann ich
ſchun uff die ſogenannte „Vornehmheit” im allgemeine nis
Gummiband mit Knopflöcher nimmt und folgendermaßen
ver=
fährt: Iſt man gewöhnt 4 Strumpfbänder zu tragen, näht man
an je 4 Seiten des Korſetts oder Leibchens 2 Knöpfe in zwei
Zentimeter Entfernung übereinander. Das Gummiband wird
in entſprechende Stücke geſchnitten, ſo, daß es doppelt genommen
werden kann. Die Strumpfſchließe wird eingeſchoben, nun knöpft
man die beiden Enden in die beiden Kuöpfe übereinander. Durch
die vielen Knopflöcher iſt eine Regulierung äußerſt leicht. Iſt
das Gummiband ſchadhaft geworden, braucht nur ein neues
Stück durch die Schließe gezogen werden.
O.M.
Schach
Nummer 446.
Wie in den Vorjahren bringen wir auch dieſes Jahr ein
Weihnachts=Löſungspreisausſchreiben,
das mit der heutigen Veröffentlichung ſeinen Anfang nimmt. Für
die freundliche Ueberlaſſung der beiden Originale ſagen wir den
Verfaſſern auch auf dieſem Wege unſeren beſten Dank.
Aufgabe 646.
Dr. Ado Kraemer in Detmold.
Urdruck.
d
Weiß zieht und ſetzt in vier Zügen matt.
Prüfſtellung: Weiß: Kg7 Td5 f1 Lc3 8b5 Ba2 e6 g3 (8);
Schwarz: Ke2 Te2 (2), 4R.
Fortſetzung und Bedingungen des Ausſchreibens in nächſter
Nummer.
II
Kätſel
Streichholzrätſel.
Durch Umlegung von 4 Hölzchen erſcheint ein ſymboliſcher Baum.
gäb, ſo gäb ich uff die, vun wäim Dickdhu mit ſeine Armu
gor nix. Arm is mer noch lang net, wann’s bloß am
fliſſiche mangelt; erſt wo’s Nodwendichſte fehlt, do is
zum klage —
Un, leider, am Notwendichſte fehlt’s viel; awwer viel
noch in de Lag, e paar Mack ſpringe zu loſſe. Un die ſo
druffſitze, ſundern ſolle hingeh un Eikeif mache, ſolle Ge
mache, ihre Liewe, ihre Verwande un Bekannte, ſich ſälbſt
wem’s aach immer ſei. Dann Gäld unner die Leit brin
is aach e Art Windernodhilf. Dodevo läwe jo grad die, die
arweide, als wie de Wohlfahrt zur Laſt falle wolle —
Mer ſoll ſich drum aach vun all dene Si re neklen,
wäjem Spare net kobbſchei mache loſſe, ſundern ſoll in
nome ehnder e paar Mack abhewe, wann mer was druff hot
Schulde ſoll mer kaa mache, dann domit is niemand gede
Mag alſo de Herr Reichsbahn immerhin uff den
dumme Standpunkt ſteh, de Kriſtbaam wer Luxus; mir
daß es net wahr is. Un noch wenicher is däß Luxus, wi
unner de Baam lege dhut, s wärd ſich ſowieſo diß Johl
um’s Nitzliche drehe. — Luxus is heechſtens, wann mer n.
uff de Hochkand hott, un behelt’s engſtlich for ſich, odder
bis es bei=eme Bankkrach in die Binſe geht . . . .
Alſo: noch lieje vier ganze Däg vor uns, mag jeder,
aißt kann, noch emol in ſich geh, un ſeim Härz en Stoß
damit wenichſtens e bißche e weihnächtlich Stimmung uf
Valleicht wärd dann des Weihnachtsgeſchäft, vun dem for 5.
Menſche alles abhenkt, doch noch beſſer, als mer’s unſer)
verordnungsmeßiche Zeitverhältniſſe zugedraut hott — —
Bienche Bimmbern)
Poſtſchkribbdumm: —’sis mer am letztemol an
Labbſuß baſſiert, odder eichendlich en große. Nemlich ich hahl
ſo=en Ooſe=Schreibfehler mei „liquides” Vermeechelche
agäwwe. Un ich mecht däß hierdemit richdich ſtelle; dan
leicht kennt aaner vum Finanzamt, morjends beim Friehſt
Zufall ’s Bienche läſe, un dann bin ich dro, wäje Steierky
ziehung. Alſo an dene bewußte „liquide” zwanzichdaußen?!
fehle mer rund neunzeh’ dauſendneu hunnerdfl
unneuzich Mack un edliche Fennich. Un was den korzfr
Kredidd bedrifft, den hott mei Endebärzelſen mittlererwe
gliche; ſie hott mer die zwaa Mack, wo ich ihr gelebnt hd
die Fieß geworfe, un hott mer widder emol die Freundſche
kindicht. Un ſo was nennt die „Burgfriede‟
Der ganze Dorcheanner kimmt awwer bloß doher, wei
unklare Fremdwörder in die Bolledick eneiſchmeiße. Bald 5
„legal”, un bald haaßt’s „liquid”. — Do ſoll ſich de 20
auskenne —
No, dem Verdrauensmann vun de Volksbank, dem w
rund zwanzichtauſend Mack zugeſproche hott, der wärd hel
lich wiſſe, was mer unner „legal” un „liquid” verſteht:
Was dohärngäje den Ausdruck „Friedensmied” bel
ſo is däß zwar ſtreng genumme kaa Fremdwort, awwer est
ſo aus. Dann aach do wärrn ſich jetzt allerhand Leit dro
weil ſe net wiſſe, was mer dodrunner verſteht. Am beſte is
dhut ſchleunichſt e „Mied=Abriſtungskommiſſion” in Gang
odder gelinder geſagt: e „Mied=Ausgleichſtell”.
fehr ſo, wie die „Kohle=Ausgleichſtell unſeelichen Agedenkens=
Wer ſich awwer drotzdem mit ſeim Hausherr net einiche
der ſoll enausziehe, in die neie ſtädtiſche Haiſer, beiſpielsr)
am Oſtbahnhof; do is die Mied ſchun erunnergeſetzt, do krüu
ſofort e Wohnung, un wann er will, aach en Lade deu
kann er Maulaffe drinn feilhalte.
5
14)
Aus Ferdinand Raimunds Leben.
2) .... .... 3)
........ ).... ""7
.... 9)......
. ... 10)
12)
13) ..
."
15)
üterkalt
Aus den folgenden Silben bilde man 15 Daten aus Ferdinand len kann,
munds Leben, und zwar: 1. wo er ſich zum Schauſpieler heranbil
2. ſein Sterbemonat, 3, was er zuerſt werden wollte, 4. der Ech
ſeines Denkmales in Wien, 5. wo er jahrelang zurückgezogen 908 der
6. Name einer ihm nahegeſtandenen Dame, 7. ſein Sterbeort, 8.Im fürchtet
9. als was er ſich gleichzeitig betätigte, 10. ſein Geburtsort, 11. wo 4nd weiß
er ſich als Schauſpieler auszeichnete, 12 ſein Geburtsmonat 13. Meich u
Gemütsart, 14. welchem Fach er ſich als Schauſpieler widmete. 1.
ere Rete.
bä — ber — burg — cha — chon — cker — cker — ven —
dich — gu — hy — ju — kal — ker — ko — ler — lo — mi —
— ner — ni — 5 — v5 — pot — rak — ri — rung — ſcht
ſelbſt — ſep — ſie — ſpie — ſtein — ſtein — te — tem — ten
— ter — vogl — volks — wag — wien — zu.
Die auf die ſtarken Punkte fallenden Buchſtaben neunen ein?
Carl Deuh=
Raimunds.
Auflöſungen der Rätſel aus Nr. 51.
Stäbchen=Rätſel.
Silbenrätſel.
1 Wunder, 2 Ordinarius. 3 Hieroglyphe, 4 Landauer, 5 M
6 Uhu, 7 Finger 8 Nektar, 9 Obeliſk. 10 Cholera, 11 Gin
12 Erdbeben, 13 Treibhaus, 14 Renntier, 15 Urwald, 16 Nie24.
lage, 17 Krimmer, 18 Einkommen.
Der Anfang des Liedes lautet: Wohlauf noch getrunken 9 .
funkelnden Wein
K
Humor.
Opfer.
„Schrei nicht, für den Sport muß man Opfer bringen
„Gemacht, du bekommſt nachher Prügel von mir.”
Vorſchlag zur Güte. „Mein Sohn.” ſagte der Vater, „ich werd,
und will mich aus dem Geſchäft zurückziehen. Du ſollſt es weiter
ren. Was ſagſt du dazu?” „Weißt du, Papa,” erwiderte der Sp.
ling, „wäre es nicht beſſer, wenn du noch einige Jahre arbeiteſt W
wir zögen uns dann beide zurück?”
Kleiner Diplomat „Peter, wir müſſen jetzt nach Hauſe gehen, ”
gleich ſieben!” ſagt der kleine Fritz zu ſeinem Bruder, der antwort ”
„Nein, wir gehen jetzt noch nicht. Wenn wir jetzt kommen, kriegen w.
Schläge, weil wir ſo lange ausgeblieben ſind. Wenn wir aber erſt.*
neun kommen, kriegen wir einen Kuß, veil uns nichts paſſiert iſt.
Druck. Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 238
Alle Rechte rorbehalten. Nachdr. verbodts
Lade
Es ſchneit
d hiterkalte Tage ſind zu erwaxten, ſo daß es eigentlich hoch an
Zit wäre, für jene „halbſportliche” Trotteurgarderobe zu
„7guc die der Jahreszeit entſpricht!
6 ſind hier keineswegs luxuriöſe, ſondern vielmehr
durch=
s af die praktiſche Note eingeſtellte Stücke gemeint, die für
de=hime inſofern wichtig ſind, als ſie ſie beſonders häufig
ver=
us Ferdiemutz kann, ſo daß ein ſolches Modell der Trägerin von
vorn=
vieler herken „ſympathiſch” ſein muß. Faſt immer entſcheidet man ſich
4 dx eies der reizenden Stoffkleider, denn über jene Zeit,
rüägich rua fürchtete, daß Stoff „ſtark mache”, iſt man ja längſt hin=
Sieige issud weiß ganz genau, daß die neuen Gewebe ſehr ſchmiegſam
de reich und für die Geſtalt ſogar außerordentlich vorteilhaft
„da
Ach koloriſtiſch werden ganz entſchieden Höchſtleiſtungen
ge=
ſten da ein Stoffkleid im heutigen Sinne außerordentlich
far=
nmadig zu ſein pflegt, da kräftige Farben am liebſten geſehen
ude (Sehr apart iſt ein ſattes Flaſchengrün, aber auch ein
leuch=
nde, Smaragd, dann auch ein ſtrahlendes Brandrot, wie
über=
nennen aupt alle Schattierungen dieſer Farbe als höchſt aktuell gelten;
rIYor eimlich die ins Roſtbraun und Orange ſpielenden Töne
er=
feuren ſich größter Beliebtheit, was ſehr verſtändlich iſt, da ſie
51 bbnde und Dunkelhaarige ſehr gut kleiden. In allerletzter
ſeiy ſeginnen ſich die führenden Modeſalons mit der
Verarbei=
uny kräftig=blau getönter Stoffe zu befaſſen, die bei ſtarkem
kormllau beginnen und bis zu einem ſatten Pflaumenblau
hin=
beſielen, wie ja überhaupt die zu Lila gravitierenden Töne
ehr eeſchätzt ſind; insbeſondere Kardinallila iſt geradezu als
i Nodefarbe zu bezeichnen.
de Faſſons dieſer ſchlichten Kleider, die meiſt dazu beſtimmt
erſodenen, unter dem Mantel oder Pelz getragen zu werden, ſind
möflihſt einfach, da hier gerade die Schlichtheit in Verbindung
mitzer markanten Farbe ausgezeichnete Effekte ſichert.
hleine Garnituren aus kontraſtierendem Material, etwa aus
Lan der Rips u. ſ. f., ſind ſehr häufig zu bemerken, wie ja auch
ſchmge Kantenverbrämungen aus kurzhaarigem Fell niemals
r=ſute Wirkung verfehlen; auch mancherlei Verbindungen des
Stuuffleides mit einer in flotter Art gemuſterten Seide, die für
öcky, Tücher und dergleichen herangezogen wird, gefallen
auſſeordentlich.
Die Silhouette dieſer Modelle iſt ſchlank und ſchmal. Nur
unten ſpringen die Rockbahnen — ſei es durch die Verwendung
von Falten oder von Glockeneffekten — auf, um die
Bewegungs=
freiheit nicht zu hemmen, da ja ſolche Stücke gelegentlich auch für
einen Ausflug oder für eine Weekend=Tour in Frage kommen
ſollen, alſo nicht nur für die Stadt beſtimmt ſind.
Einige außerordentlich aparte und doch ſehr einfache
Schaf=
fungen haben wir in unſerem Bilde feſtgehalten.
Aus jedwedem (gemuſtertem oder einfarbigem) Stoff wäre
unſer erſtes Modell herzuſtellen, deſſen breite Revers im „
Napo=
leonſtil” auffallen. Beachtenswert ſind auch die kleinen, in das
Armloch eingenähten Flügelchen, die den ſtiliſierenden Tendenzen
der neuen Mode Rechnung tragen und dem Kleide jene Anmut
geben, die man unter keinen Umſtänden miſſen will. Die
Rock=
partie iſt gerade und zeigt unten eingelegte Falten.
Jäckchenartigen Charakter hat der Oberteil des nächſten
Mo=
dells, deſſen Kanten gezackt ſind, wodurch der Geſamteindruck ein
bedeutend markanterer iſt. Entzückend ſehen die leichtbauſchigen
Aermel aus die in weichem Stoff ausgezeichnet zur Geltung
kommen. Die jetzt wieder viel beachteten Sonnenpliſſés in der
Rockbahn dürften für die kommende Mode richtunggebend ſein!
Zu einem ſolchen Kleide iſt ein Weſten=Plaſtron notwendig, das
aus einer deſſinierten, ſchweren Seide gearbeitet und den „Gilets”,
der Biedermeierzeit nachempfunden erſcheint.
Das dritte Bild führt ein reizendes Mantelkleid vor Augen,
das immer flott iſt und eine ausgezeichnete Figur macht. Hier
wird ein Plaſtron vorgeſehen, das aus geſtreifter Krawattenſeide
verfertigt iſt und ſich nach unten hin in Form einer ſchrägen
Schärpen=Bahn fortſetzt, die längs der Kante des Kleides ſichtbar
bleibt. Das gleiche Material wird auch für geknotete Schleifen,
die als Aermelgarnierung verwendet erſcheinen, verarbeitet.
Auch das Cape wird bei den neuen Trotteurkleidern
berück=
ſichtigt und ſehr gerne mit Fell gerandet. Die vorletzte Skizze
unſerer Gruppe macht mit einer ſehr kapriziöſen Schaffung
ver=
traut, deren Knopfbahn und ſchräg=geſchnittenen Teile des Rockes
ſehr anziehend ſind.
Das letzte Modell aber holt ſeine ſchicke Wirkung aus breiten
Revers, die hell ausgeſchlagen ſind. Man trägt darunter ein
„Rüſchen=Plaſtron”, mit dem der Mode wieder eine neue
An=
regung gegeben werden konnte. Die tief anſetzenden ſeitlichen
Glockenpartien des an ſich ſchon etwas geſchweiften Rockes ſchaffen
eine ausgezeichnete Silhouette, die großen Beifall findet und
gerade für „kleine Stoffkleider” vielfach verwertet wird.
Intereſſante Rückenausſchnitte
dermgen jedem Abendkleide den Stempel beſonderer Oxiginalität
urzrücken, und da ja heuer das tiefſte Dekolleté beliebter denn
eſſwird man gelegentlich der großen Veranſtaltungen ſicherlich
uiitzahlloſen Varianten kennen lernen.
für dieſen Zweck ſucht man nicht nach Effekten, die ſich aus
dern Materiale des Kleides ergeben, ſondern zieht auch gerne
rene Garnierungen heran, beiſpielsweiſe zarte Blütengirlanden
mtwir ſie in unſerem erſten Bilde vor Augen führen), oder eine
ſchande Fellbahn, mit der unſere Mittelſkizze vertraut macht, die
uhiſens ganz beſonders beachtenswert iſt, da ſie trotz des tiefen
Arisſnittes kurze Puffärmelchen bringt, alſo nicht nur als abend=
Jads Modell, ſondern gegebenenfalls auch als „Beſuchskleid
grkſren Stils” anzuſprechen wäre.
Im vornehmſten aber ſind immer die aus dem Materiale des
KSeles hergeſtellten, den Ausſchnitt teilenden Bahnen, da ja hier
cuſiden „erdachten” oder gar gekünſtelten Effekt verzichtet wird,
beuß die Geſamtwirkung eine abſolut künſtleriſche iſt (letzte
7).
Es ſteht allenfalls feſt, daß der Rückenausſchnitt des Kleides
eimt ſapitel iſt, das heuer mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt
Willy Ungar.
Der „Blaſebalgmuff”
iſt eines der markanteſten Details der abendlichen Mode der
kom=
menden Ballſaiſon. Und da ſich die Eleganz einer Frau bekanntlich
immer aus mancherlei Kleinigkeiten, die ſie für ihre Aufmachung
heranzieht, zuſammenſetzt, iſt es ſehr begreiflich, wenn gerade Dinge
dieſer Art größte Beachtung finden.
Im übrigen iſt der neue Abendmuff nicht nur dekoratip,
ſon=
dern auch praktiſch, denn er hält wirklich außerordentlich warm,
was in den ſchlecht beheizten, großen Sälen jetzt oft von
Wichtig=
keit iſt. Sein Hauptzweck aber iſt die originelle Wirkung, und in
dieſem Sinne werden ſelbſt die Höchſtgeſpannten modiſchen
Er=
wartungen erfüllt.
Ihre Geſamtwirkung iſt von feſſelnder Eleganz, um ſo mehr,
als es die führenden Salons ausgezichnet verſtehen, zwiſchen der
Farbe des Grundmaterials und der Schattierung des Felles
ſchöne Kontraſte zu ſchaffen. (Skizze.)
Willy Ungar.
„Garenca”,
heißt die neue Kopfbedeckung, von der man in allen Modekreiſen
ſpricht. „Garenca” iſt ein wahrer „Wunderhut”, denn er iſt an
keine Tageszeit gebunden, kommt alſo für jede Aufmachung in
Frage und nimmt ſich immer ausgezeichnet aus.
Er iſt nichts anderes, als eine ſehr vorteilhaft, ja faſt
kunſt=
voll gearbeitete „Michelmütze”, die aus Angora=Material
her=
geſtellt und vollkommen nahtlos iſt, wodurch die Gewähr geboten
wird, einen ſolchen Hut wirklich
gut ausnützen zu können, um ſo
mehr, als die Kanten derart
ab=
geſchloſſen ſind, daß ein
Auf=
rauhen oder Austrennen
un=
möglich iſt. Die Tragart iſt eine
ſehr verſchiedene und hängt
durchaus vom modiſchen Inſtinkt
und vom Schick der Trägerin ab.
Solche „Garenca”=Mützen
gibt es in zahlloſen Farben, ſo
daß man ſie mit allen
Mode=
ſchattierungen der Saiſon in
Uebereinſtimmung zu bringen
vermag. Da das Material
un=
gemein ſchmiegſam iſt, nimmt
es leicht jede Faſſon an, ſo daß
ſich mit einem Handgriff die
ſchönſten Modeformen erreichen
laſſen.
Garniert man ein ſo
ent=
ſtandenes Modell mit einem
kleinen Federkiel oder mit einer
Schnalle, ſo gewinnt man eine
Type, die ſicherlich allgemein gefallen wird (links). — In ganz
primitiver Tragart, mit turban=ähnlich aufgerolltem Rande aber
erſcheinen die „Garenca=Hüte” ebenſogut für ſportliche Zwecke
verwendbar und werden für Skitouren, für die Rodel= und
Eis=
bahn und für Ausflüge ſicherlich viele Anhängerinnen erwerben.
Das gekreuzte Schultertuch aus Fell
iſt eine ganz entzückende Bereicherung der Garderobe, und die
elegante Frau iſt ſich vollkommen bewußt, daß ſie mit einem ſolchen
Stück immer originell ausſieht und es auch oft verwenden kann,
weil es ſich ebenſogut für Trotteurzwecke wie zum nachmittäglichen
Kleide tragen läßt.
Gelegentlich iſt es ſogar möglich, einen unverbrämten Mantel
oder ein Koſtüm durch ein ſolches Felltuch zu ergänzen, ſo daß
ſich dieſe Mode vermutlich noch auf die beginnende
Frühjahrs=
ſaiſon erſtrecken wird.
Natürlich verarbeitet man für dieſe Zwecke immer nur flaches
Fell, in erſter Linie Perſianerklauen, Breitſchwanz, Broadtail,
Maulwurf, Susliki, Biſam u. ſ. f.
Eine gekreuzte „Schärpo” — wie der Fachausdruck lautet
zeigt unſere erſte Skizze, während das ſchultertu hartige Fellſtück
als zweites Bild feſtgehalten wurde.
Willy Ungar.
Seite 22 — Nr. 352
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