Einzelnummer 10 Pfennige.
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*
Taz
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Nzugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
chenitart tullgem Erſchelnen vom 1. Oezember
Preis= und Zinsſenkung im geſamken Wirkſchafts= und Finanzleben. — Abbau der Hauszinsſteuer
ie M4 Alk= und Neubaumieken. — Schuk für den Grundbeſih bei Zwangsvollſtkreckungen. — Senkung der ſtädtiſchen Tariſe.
Allgemeines Aniformverbok zum Schuhe des inneren Friedens.
Dezemkr 218 Reſchemark und 22 Pfennig
egebührt zuholt 2.25 Reichtmark, durch die
dren 2,4 4 Ncsmart ſrei Haus. Poſtbezugspreſs
eneine
nerchkelgeld monailſch 2.75 Reſchemark.
hüdſde Aufnahme von Anzelgen an
emn Tüg wird nicht übemommen. Nichte
u Nummern infolge höherer Gewalt
ur kieher nſcht zur Kürzung des
Jellungen und Abbeſtellungen durch
ſEndſchteit für uns. Poſiſchecktonſo
Fnfurt g. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Origlnal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet
Nummer 341
Mittwoch, den 9. Dezember 1931.
194. Jahrgang
27 mm breiie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichepfg
FinanzAlnzelgen 40 Relſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breit /2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchepfg. 92mm breite
Rellame=
zeie 30 Reſchemart. Alfe Preſe in Reſchemart
ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bel
Konturs oder gerichtlicher Beſtreibung fänft jeder
Rabat weg. Banſlonto Deutſche Bani und Darme
ſädter und Nalionalbant
Die leae Nolbelbrgmatig
Brüning beim Reichspräſidenten.
Hindenburg unterzeichnet die neue Noiverordnung.
*Berlin, 8. Dezember (Priv.=Tel.)
die Beratungen des Reichskabinetts über die Winter=Notverordnung
ſnd am Dienstag mittag endgültig zum Abſchluß gekommen. Im
aufe des Nachmittags iſt der Reichskanzler beim Reichspräſidenten
geweſen, um ihm Vortrag zu halten. Der Reichspräſident hat
abſchlie=
ſend ſeine Unterſchrift gegeben und dadurch die Vorausſetzung für
lie Rechtsgültigkeit nach Art. 48 der Reichsverfaſſung geſchaffen.
alk der neuen Nolverordnung.
hrungen des Reichsfinanzminiſers
unr der Naſſe.
Fessſei derncle, mit der im letzten Augenblick gearbeitet wurde,
S die uichiſchen Vorbereitungen ſchlecht geklappt. Die
Re=
ng han inen Auszug über die Notverordnung herſtellen
Seih, iſt ahr in den Dienstag=Abendſtunden noch nicht fertig
„äden.” Ich die Reichsdruckerei hat die Ausgabe des Drucks
Otende 46 Scten ſtarken Verordnung erſt im Laufe der Nacht
ltigt, fodaß man zorläufig über den Inhalt auf Mit=
Obe igen aanwieſen iſt, die Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich
„bienstag bend vor der Preſſe machte. Danach ergibt
RäN folgemp Bild:
die Norwordnung gliedert ſich in zwei Teile über Preis=
Zinſenizung. Beſeitigung der Wohnungszwangswirtſchaft,
ſma ß= rung dierImmobilien durch Maßnahmen auf dem Gebiete
„Zwaugsxuſſtreckung und weiter wirtſchaftliche Maßnahmen
Nhege Sozialilgticherung und Fürſorge, Arbeitsrechtliche
Vorſchrif=
eicherun der öffentlichen Haushalte, Schutz des inneren
chwens un endlich die Schlußbeſtimmungen. Der Grund=
Mnke, vom ſein die Regierung ausging, war dabei, daß die
ablliche Büitſchaft zahlungsfähig erhalten werden muß und
Blaußerden die Privatbetriebe wieder rentabel gemacht wer=
Müſſen, z das iſt nur durch Koſtenſenkung möglich.
Die Koſtenſenkung
21 desharleine Hauptrolle. Bei den
Preisabmachun=
der ſrtellmäßig gebundenen Waren tritt
Pt eine Znkung um 10 Prozent ein. Geſchieht das
dann 11d damit automatiſch alle Bindungen vernichtet.
ſ e/Wirtſchrisuniniſter kann in einzelnen beſonders gelagerten
En aucheler dieſen Satz hinausgehen. Die Durchführung
i der ju tiſchen ernannte Preisfenkungskommiſ=
2 Koeruler überwachen. Er hat ſehr weitgehende
Imachin erhalten, ſo daß er unter Umſtänden
ar die ſeſchäfte ſchließen kann. Einen ſehr weit=
4den Esiff, der damit begründet wird, daß ſonſt das
eiar gefäldet fei, macht die Regierung durch die trotz aller
ſeiken dunge führte.
Senkung der Zinsſätze
M Asſiyken Wirkſchafts= und Finanzleben.
Deit Ziman bisher zwiſchen 6 und 8 Prozent lagen, werden
auf 8 Xhſfent herabgedrückt. Bei höheren Zinſen iſt eine
Nechends ſenkung im Verhältnis von 8 und 6 vorgeſehen.
Scheitig iſ der Bank=Kommiſſar mit den Spitzenverbänden
Bontgernves Vereinbarungen treffen, um die Spanne zwi=
Sole 19 Habenzinſen anzugleichen. Die Reichsbank
2 ihrr combardzinsfuß dem
Wechſelzins=
indilſeuns um 1 Prozent nähern, ſo daß hier,
Ain darüieln Kinaus noch eine Senkung des Wechſel=
2 1a Beritelbſt in Frage kommt, eine fühlbare Erleichterung
gerzteichng wäre. Die Steuerverzugszuſchläge,
Ne Verste ung geſchaffen haben, follen ab 1. Janu=
2 22 bciſch winden. Die Steuerzinſen werden künftig
2 Prosſ im Jahre, bei geſtundeten Steuern auf 5
Pro=
etgeſe
den 3½fachen Betrag bezahlen. Bei Bezahlung
inner=
halb der nächſten drei Monate löſen ſie ſich mit nur dem
3fachen Betrag aus. Aus der Zinsſenkung der Hypotheken ergibt.
ſich auch die
Mietſenkung.
die bei dem Altbeſitz ſofort mit 10 Prozent in Wirkung tritt, beim
Neubeſitz nach Maßgabe der erſparten Hypothekzinſen. Die
Sen=
kung wird hier etwas höher liegen, etwa bei 15 Prozent.
Außer=
dem können ſämtliche, auch langfriſtige Mietverträge einmalig
zum 1. April 1932 gekündigt werden, um Raum für neue
Ver=
träge zu ſchaffen. Zum Schutz des Grundbeſitzes ſind
Be=
ſtimmungen vorgeſehen, daß bei Zwangsverſteigerungen der
Zu=
ſchlag verſagt werden ſoll, wenn der gebotene Preis auf eine
Ver=
ſchleuderung des Grundbeſitzes hinausliefe. Bei der Landwirtſchaft
kann alſo generell vom Beſitzer eine Zwangsverwaltung
bean=
tragt werden. In den weiteren Kapiteln ſind dann weitere
Steuererleichterungen für die Aufteilung von
Geſellſchaften vorgeſehen, die Beſeitigung der
Mine=
ralwaſſerſteuer und endlich die Ausprägung von
4=Pfennigſtücken.
Auf dem Gebieke der Sozialverſicherung
und der Aulaige
wird bei der Krankenverſicherung durch die obligatoriſche
Einführung der Pauſchalverträge mit den Aerzten eine ſtarke
Laſtenſenkung durchgeführt. — Bei der Unfallverſicherung
werden 400 000 Rentenempfänger geſtrichen, deren
Rente weniger als ein Fünftel des Normalſatzes beträgt. — Bei
der Invalidenverſicherung werden rund 100
Mil=
lionen eingeſpart, wodurch allerdings dieſe Verſicherung
noch nicht ſaniert iſt.
Auf dem Gebiele der Löhne und Gehäller
der Arbeiter und Angeſtellten werden ſämtliche
Tarifver=
träge ſpäteſtens am 1. April 1932 fällig. Für die
Neuregelung der Löhne iſt als Stichtag der 10.
Ja=
nuar 1927 herausgeſtellt. Er gilt als Niveau, auf dem die
Löhne künftig liegen ſollen, mit der Einſchränkung allerdings, daß
Tarifverträge, die höher liegen, wenn ſie ſchon
einmal geſenkt ſind, um höchſtens 10 Prozent
wenn ſie bisher noch nicht geſenkt ſind, um
höch=
ſtens 15 Prozent geſenkt werden dürfen.
Keines=
falls aber dürfen die Löhne unter den Sätzen
vom Januar 1927 liegen. Wenn Streitfragen entſtehen,
ſoll der Schlichter angerufen werden. Fürden Bergbau
wer=
den beſondere Vorſchriften getroffen. Die Gehälter
der Beamten von Reich, Ländern und Gemeinden werden um
9 Prozent gekürzt, die der Arbeiter der öffentlichen
Hand um 10 Prozent. Das geht praktiſch auf das gleiche hinaus,
da die Kürzung der Beamtengehälter von dem theoretiſch noch
beſtehenden Grundgehalt vorgenommen wird.
Zur Sicherung der Haushalle
ſoll die Umſatzſteuer von 0,85 Prozent auf 2
Pro=
zent erhöht werden. Dabei erhält die Regierung die
Er=
mächtigung, in geeigneten Fällen die Steuer in der Form einer
Phaſenumſatzſteuer zu pauſchalieren. Für die Einfuhr wird
eine Ausgleichsſteuer eingeführt. Bei Getreide,
Mehl und Schrot wird die Umſatzſteuer nicht
er=
höht. Die Termine für die Erhebung der Einkommens= und
Körperſchaftsſteuer werden um einen Monat vorverlegt. Ganz
Abbau der Hauszinsſteuer.
hat die Regierung beſchloſſen, die Hauszinsſteuer neue Wege beſchreitet die Regierung im
iſchwinden zu laſſen, allerdings nicht mit
ſo=
tkung. Sie bleibt noch bis zum 1. April 1934
Kampf gegen die Kapitalflucht.
Prozent beſtehen, wird dann für die nächſten zwei
Im allgemeinen hat die Steueramneſtie gute Erfolge
ver=
ſrozent geſenkt, nach drei Jahren auf 50 Prozent,
ze 0m 1. leik 1930 ab vollkommen wegzufallen. Den ein= zeichnet. Das geflüchtete Kapital iſt wohl zum größten Teil
en Gäln deigentümern iſt es aber freigeſtellt,
Daus isſteuer abzulöſen, wenn ſie einmal
zurückgekehrt. Die Regierung will ſich aber dagegen ſchützen, daß
Reichsdeutſche aus ſteuertechniſchen Gründen ihren Wohnſitz im
Auslande nehmen, während ſie ihr Geſchäft und ihr Einkommen
in Deutſchland betreiben. Dazu wird eine
Reichsflucht=
ſteuer eingeführt für alle Reichsdeutſche, die nach
dem 31. März 1931 ihren inländiſchen Wohnſitz
aufgegeben haben. Die Steuer beträgt den vierten Teil
ihres Vermögens. Sofern ſie nicht zahlen, wird ein
Steuerſteck=
brief erlaſſen und ſie können beim Betreten des deutſchen Bodens
verhaftet und mit Gefängnis beſtraft werden. Allerdings handelt
es ſich nur um Steuerflüchtige mit Vermögen über 200 000 Mark.
Aus der
Senkung der Eiſenbahnfrachken
erwartet die Regierung eine Verbilligung zugunſten der
Wirt=
ſchaft um 300 Millionen. Der geſamte Stückverkehr ſoll
durch=
ſchnittlich um 15 Prozent ermäßigt werden, bei hochwertigen
Waren liegen die Sätze ſogar erheblich höher; bei Papier um
24 Prozent, bei Stahl zwiſchen 14 und 16 Prozent, bei Erz
zwi=
ſchen 10 und 16 Prozent. Aus allen dieſen
Maßnah=
men erwartet die Regierung trotz der Erhöhung
der Umſatzſteuer, doch eine ſtarke Senkung der
Preiſe, die ſich ſofort durch die Ermäßigung der Frachten, der
Zinſen und Mieten auswirken muß und den Lebensmittelinder,
der von ſeinem Höchſtſatz von 156 Prozent auf 131 Prozent
her=
abgedrückt wurde, weiter ermäßigen muß. Hinzu kommt dann ein
farker Druck auf die Verſorgungsbekriebe
der öffenklichen Hand
zur Herabſetzung der Tarife für die Beleuchtung
und für den Verkehr. Soweit die ſtädtiſchen Verkehrspreiſe
um mindeſtens 20 Prozent geſenkt werden, iſt die Reichsregierung
bereit, die Beförderungsſteuer zu erlaſſen.
Der letzte Teil der Notverordnung handelt von dem Schutz des
inneren Friedens und enthält insbeſondere Maßnahmen gegen
Waf=
fenmißbrauch. Ein generelles Uniformverbot außerhalb
der eigenen Wohnung, alſo auch für Stahlhelm und
Reichsbanner, iſt ausgeſprochen. Der Ehrenſchutz wird
ver=
ſtärkt und endlich für die Weihnachtszeit der Burgfrieden
ver=
ordnet.
Die Regierung glaubt damit den Schlußſtrich unter
die uns aufgezwungene Deflationspolitik ſetzen
zu können. In einer kurzen Ausſprache, die
der Kanzler vor der Preſſe
hielt, wies er vor allem auf die außenpolitiſche
Bedeu=
tung hin, erinnerte daran, daß wir früher einmal
Verhandlun=
gen geführt haben, bei denen wir keine Rückendeckung nach der
finanziellen Seite hatten. Er habe deshalb die Verantwortung
für die außenpolitiſchen Verhandlungen diesmal nur auf ſich
neh=
men können, wenn die Kaſſen im Reich, den Ländern und
Ge=
meinden abſolut geſichert ſeien, weil dadurch für
Deutſch=
land ein ganz anderes Sprungbrett gegeben ſei.
Es gehl um Milliarden.
Die finanziellen Folgen der Eingriffe in das Preisgebiet
laſſen ſich im Augenblick noch nicht vollſtändig überſehen.
Vor=
ſichtige Schätzungen gehen in der Richtung, daß die
Zinserleich=
terungen etwa 1½ bis 2 Milliarden betragen. Die Senkung der
Mieten über eine halbe Milliarde ausmacht, 300 Millionen bei
den Bahnfrachten eingeſpart werden, in der Kohlenwirtſchaft eine
Viertelmilliarde und beim Eiſen etwa 150 Millionen
Verbilli=
gung zu verzeichnen ſind.
Skegerwald über die neue Nolverordnung.
Münſter, 8. Dezember.
Auf einer hier abgehaltenen Zentrumsverſammlung
erläu=
terte Reichsminiſter Dr. Stegerwald Weſen und Ziele der
neuen Notverordnung.
Gebot der Stunde ſei, ſo betonte er, in die
öffentliche Hand und in das große
Durcheinan=
der der Pribatwirtſchaft Ordnung zu bringen.
Dr. Brüning und ich, ſo fuhr Stegerwald fort, haben
mehr=
fach erklärt, daß wir jedes Programm ablehnen
wür=
den, das nur den Arbeitern, Angeſtellten und
Be=
amten neue Opfer auferlegen würde. Dieſes
Ver=
ſprechen haben wir gehalten. Nicht nur das Lohn=, ſondern
auch das Preisgebäude ſei in einem unerhörten
Ausmaß erſchüttert worden.
Im einzelnen befaßte ſich der Miniſter daun mit den
Ver=
hältniſſen im Bergbau ſowie mit der Notwendigkeit, in den
Tarifvertrag einzugreifen. Der Eingriff ſei ein einmaliger, er
ſei roh, was auf geſetzlichem Wege gar nicht anders denkbar
wäre. Der Kollektivvertrag ſelbſt jedoch werde
erhalten, weitere geſetzliche Eingriffe in das
Schlichtungsweſen werden abgelehnt und
über=
haupt werde lohnpolitiſch jetzt für läugere Zeit Ruhe eintreten
müſſen. Es ſei jedoch, wenn die Europakonferenz
nicht total verſage, anzunehmen, daß in den nächſten
Monaten die tiefſte Talfohle der deutſchen
gri=
ſis erreicht werde. Dann können und werden wir, ſo ſchloß
der Miniſter, auf ſteinigem Boden aufwärts ſteigen.
Seite 2 — Nr. 341
Der Reichskanzler zur Nolverordnung.
Bruch mik alken Gewohnheiken unker dem Druck der Wirkſchaftsnok zur Rekkung des Staakes.
Klare Erkennknis der uns nach einem verlorenen Krieg noch gebliebenen Möglichkeiken kuk nok.
Marnung vor Illuſionen und polikiſchen Abenkeuern. — Die Regierung droht
mit der Berhängung des Ausnahmezuſtandes.
Die Rundfunkrede des Reichskanzlers.
Berlin, 8. Dezember.
Reichskanzler Dr. Brüning hielt am Dienstag abend im
Rundfunk eine Rede, in der er u. a. ausführte: Am Vorabend
der Veröffentlichung einer ſchickſalsſchweren Notverordnung, die
ſoeben der Herr Reichspräſident unterzeichnet hat, halte ich es
für meine Pflicht, dem deutſchen Volk in großen Zügen
Auf=
ſchluß über die Ziele und Entſcheidungen der Reichsregierung
zu geben. Die zu treffenden Maßnahmen ſind bedingt durch
die Lage der Weltwirtſchaft und des Kapitalmarktes der Welt.
Sie ſind bedingt durch die unerträglichen Laſten, die dem
deut=
ſchen Volk im vergangenen Jahrzehnt auferlegt wurden. Aber
ſie gehen andererſeits auch zurück auf Fehler, die wir ſelbſt in
den vergangenen Jahren gemacht haben.
Tag für Tag ſchreitet die Zerrüttung der Weltwirtſchaft
fort. Ein Wirtſchaftskrieg von ungeheurem Ausmaße iſt
entbrannt, der die Wohlfahrt aller Völker der Welt zu
untergraben droht. Sollen dieſe Gefahren gebannt werden,
dann dürfen die Entſchließungen der Regierungen der Welt
nicht hinter den Erkenntniſſen zurückbleiben. Durch
Feſt=
halten an formellen Rechtsauffaſſungen kann die Lage der
Welt noch nicht gemeiſtert werden. Großzügige Löſungen
müfſen gefunden werden, deren Wirkſamkeit nicht mehr
durch überholte Konſtruktionen und Gedankengänge der
Vergangenheit belaſtet iſt.
Wollte man abermals bei Teillöfungen ſtehen bleiben, die an
der vorliegenden Lage vorbeigehen, ſo würde ſich ſchnell
er=
weiſen, daß ſie nicht nur für das die einzelnen Beteiligten
unzureichend, ſondern auch für die Welt unheilvoll ſind.
Mit den auf Deutſchlands Antrag eingeleiteten
Verhand=
lungen in Baſel über die Reparationsfrage haben geſtern
die internationalen Verhandlungen begonnen. Ich richte
noch einmal den dringenden Appell an alle beteiligten
Re=
gierungen, dafür zu ſorgen, daß der oft und von allen
Seiten verkündete Grundſatz verſtändnisvollen und
ſolida=
riſchen Zuſammenwirkens ſich jetzt endlich in letzter Stunde
in die Tat umſetzt.
Die nächſten Wochen
werden von enkſcheidender Bedeukung ſein.
Heute iſt die Wirtſchaft enger miteinander verbunden denn
je. Jede Erſchütterung in einem Lande hat tiefe Rückwirkungen
auf die übrigen Länder zur Folge. Jede Regierung iſt bemüht,
mit von Woche zu Woche ſich ändernden Maßnahmen die
Wirt=
ſchaft zunächſt des eigenen Landes zu retten.
Wenn jedes Land die Tendenz hat, ſich abzugrenzen,
wäh=
rungspolitiſch und zollpolitiſch für ſich zu ſorgen, ſo wächſt
unweigerlich das Geſamtmaß der Wirtſchaftszerſtörung aller
Länder.
Alles dies weiſt auf die internationale Verſtändigung hin. Aber
bis zur ſolidariſchen Löſung der Kriſe der Welt muß jede
verant=
wörtliche Regierung der Welt den Weg gehen, der aus den
Le=
bensbedingungen des eigenen Volkes und der eigenen Wirtſchaft
ſich ergibt. Vollkommene Löſungen kann ſie allein nicht geben.
Für Deutſchland, das eine ſchwere Inflation erlebt hat, ſteht
im Vordergrund die Sicherung der Währung.
Dieſes Ziel zwingt die Reichsregierung nach außen zur Erfaſſung
und planvollen Bewirtſchaftung der anfallenden Deviſen, zwingt
im Inneren zur unbedingten Sicherung des Etats auch mit harten
Mitteln. War es möglich, bis zur Auswirkung der engliſchen
Pfundkriſe wohl überlegte, miteinander in Zuſammenhang ſtehende
Maßnahmen ſchrittweiſe zu treffen, ſo iſt
jetzt der Augenblick gekommen, entſcheidende Maßnahmen
auf zuſammenhängenden Gebieten der Wirtſchaft und
Finanzen gleichzeitig zu treffen. Preisſenkung,
Zins=
ſenkung, Lohn= und Gehaltsſenkung, ſowie die Senkung
der Frachten, alſo Maßnahmen auf der ganzen Linie, müſſen
gleichzeitig erfolgen. Nur ſo kann es gelingen, zu
verhin=
dern, daß die reale Kaufkraft ſinkt, die Produktion weiter
zuſammenſchrumpft und die Arbeitsloſigkeit ins
Ungemeſſene ſteigt.
Abbau und Tilgungsmöglichkeit der Hauszinsſteuer, verbunden
mit der Zinsſenkung, wird eine mindeſtens 10prozentige
Verringe=
rung der Mieten ermöglichen.
Abbau der Zinſen und gerechte Berechnung der
Handels=
ſpanne muß eine weitere Verbilligung des täglichen
Bedarfs herbeiführen. Störende Preisbindungen werden
auf=
gelockert. Zu gleicher Zeit werden die Lohnſenkungen erfolgen,
werden die Preiſe der gebundenen Produktion, Kohle, Eiſen,
Düngemittel heruntergeſetzt. Frachtenſenkung in großem
Aus=
maß unterſtützt die Preisſenkung. Die Zinſen der langfriſtigen
Verpflichtungen, mit Ausnahme der ausländiſchen, werden
eben=
falls heruntergeſetzt, die Produktionskoſten, insbeſondere auch der
Landwirtſchaft, auf dieſe Weiſe gemindert. So ſoll überall das,
was auf der einen Seite allen Schichten der Bevölkerung
genom=
men werden muß, auf der anderen Seite ihr durch Steigerung
des Geldes wieder gegeben werden, und dies alles ſoll
zuſammen=
wirken, um die Verkrampfung am deutſchen Geldmarkt und in
der deutſchen Güterwirtſchaft zu löſen, ſoweit das durch ſtaatliche
Machtmittel überhaupt geſchehen kann.
Schmerzlich ſind die Opfer, die von Beamten, Arbeitern
und Angeſtellten, ja darüber hinaus in beſchränktem
Um=
fang auch von den durch die Sozialverſicherungen Betreuten
nun abermals verlangt werden.
Wir haben lange verſucht und alles darangeſetzt, ſie zu vermeiden.
Aber die Wirtſchaftsnot zwingt, neben den inneren,
geſetzmäßigen Zuſammenhängen dieſer Dinge auch hier
zuzugrei=
fen. Schmerzlich iſt für viele die Zinsſenkung der feſtverzinslichen
Wertpapiere. Wenn ſie manchen Sparer trifft, ſo möge er
be=
denken, daß die Erleichterungen des Kapitaldienſtes ihm ſelbſt in
ſeiner Lebenshaltung wieder zugute kommt, und daß die
er=
ſchreckende Höhe des deutſchen Zinsniveaus eine
Gefahr für die Sicherheit der Kapitalsanlage
ſelbſt bedeutet. Dieſer Gefahr wird durch die
Zinsſenkungbegegnet. Alle dieſe Opfer müſſen zur
Sen=
kung der Preiſe, zur Erleichterung der Lebenshaltung führen.
Hinter dieſen Maßnahmen ſteht als
ein weiteres enkſcheidendes Momenk
die Sicherung der Ekals
durch die Erhöhung der Umſatzſteuer, bei Schonung des Brotes,
des Mehles und Getreides als Volksnahrungsmittel, und durch
die Senkung der Ausgaben. Iſt die Kaſſen= und
Etat=
lage geſichert, dann ſind die Vorausſetzungen
geſchaffen, die für jeden Einzelnen das
wich=
tigſte ſind; daß nämlich die Zahlungen des
Staa=
tes in den kommenden Monaten pünktlich
ge=
leiſtet werden.
Mit ſteigender Not haben ſich in ſteigendem Maße weite
Volkskreiſe zu Traumbildern geflüchtet. Wunſchgebilde aber
ſind kein politiſches Programm: eine Rettung Deutſchlands
iſt jetzt wie in den vergangenen Jahren nur möglich, wenn
ſich die Leitung der deutſchen Politik nicht gleichfalls in
dieſes Reich der Illuſion begibt, ſondern ſich bei heißeſter
Liebe zu Volk und Vaterland von nüchterner Ueberlegung,
von klarer Einſicht in die uns nach dem Kriege
verbliebe=
nen Mittel und Möglichkeiten beſtimmen läßt. Eine
Regie=
rung, die ſich ihrer Verantwortung für Volk und Vaterland
bewußt iſt, darf und wird nicht davor zurückſchrecken können,
einem drohenden Zerfall der Volkskräfte mit eiſerner
Energie entgegenzutreten. Sie duldet keine andere Macht
als die verfaſſungsmäßige. Reichspräſident und
Reichsregie=
rung verfügen allein über die Machtmittel des Staates.
Sie werden mit unerbittlicher Strenge, notfalls auch unter
Verhängung des Ausnahmezuſtandes, gegen alle eingeſetzt
werden, die ſich unterfangen würden in den Stunden
ſtar=
ker Nervenprobe den verfaſſungsmäßigen Gewalten in den
Arm zu fallen.
Wenn der Parteiführer der Nationalſozialiſten de
Weg und das Ziel ſeiner politiſchen Abſichten betont hog
in erheblichem Gegenſatz dazu die heftigen Beteuerungep
weniger verantwortlich dünkender Führer, die zu ſinnnn
derkampf und zu außenpolitiſchen Torheiten aufforderm!
man erklärt, daß man, auf legalem Au
Macht gekommen, die legalen Schranker,
brechen werde, ſo iſt das keine Legalität
noch weniger, wenn zu gleicher Zeit im engen Kreis
verfaßt und vorgetragen werden. Dagegen wend=
alsverantwortlicher Staatsmann aufsſt
Ich werde mich weiterhin mit allen verfaſſungsmäßigen
ſolchen Parteiverſuchen entgegenſetzen, daß deutſche Vol
ungeheuren materiellen und ſeeliſchen Not in zwei feindd,
zu zerreißen. Ein uralter Inſtinkt geſunder Völker erro
innenpolitiſchen Meinungsſtreit zurücktreten, ja, völliee
zu laſſen, wenn das Vaterland in entſcheidenden Stume
ſcher Verhandlungen ſteht. Deshalb iſt es ein dem
Lan=
liches Unterfangen, wenn mit dem Hinweis auf inmnn
Verſchiebungen in der Tagesmeinung der Weltpreſſe ves
im Ausland den Eindruck zu erwecken, als ob es in Deuzſ
Wirklichkeit geteilte Fronten, etwa eine Regierung van
gebe, die ſich anmaßen dürfe, für das deutſche Volk ;
Auch künftighin wird die politiſche Führu
Deutſchen Reiches, die Vertretung de
eſſen des Deutſchen Reiches, im Auslan
ſchließlich in den Händen des Herrn Reices
denten und der
verfaſſungsmäßigenRe=
liegen. Um den inneren Frieden gegen Gewaltmaßnach
Terrorakte von jeder Seite zu ſchützen, iſt eine
Betſchärſung der Beſtimmungen
über den Waffenmißbrauch
notwendig geworden. Das Tragen von Uniformen unn
politiſcher Verbände hat ſich als immer größerer Mißſtſt
ſen. Reichspräſident und Reichsregierung haben ſic, Mi.
ſchloſſen, das Tragen von Uniformen und
abzeichen politiſcher Verbände allgemü
ausnahmslos für das ganze Reichsgebie?
bieten. Der Herr Reichspräſident hat ſich ferner e
ſen, zur Sicherung des Weihnachtsfrieda
morgen ab bis zum 3. Januar nächſten Jahl
öffentlichenpolitiſchen Verſammlungenn
züge zuverbieten, damit unſer Volk Gele/
bekommt, Abſtand von dem aufgeregtenn
Tagesſtreit zu gewinnen.
„Ich werde nie mit Verſprechen und Illuſionen über?
lichen Zuſtand unſerer Lage wegzutäuſchen verſuchen
Ueberlegung, das kalte Rechnen mit politiſchen Möglf.
nicht ein Mangel an tiefſtem Mitempfinden mit denm9
Volkes, iſt vielmehr die ſchwere Verantwortung, die aui
gierenden ruht und ihnen verbietet, ihr innerſtes Geſi
als in der ſorgfältigen Unterordnung unter die Pfi.ch
Amtes zu äußern.
ad
neut
Veröffenklichung der Nolverordnung
erſt am Mitkwoch.
ei5h
Me
zide die Bevö
fi9M Anrag
Firit bedad
Rtäitten für di
Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, wirk) ,uAnn tat w.
öffentlichung des Communiqués über die Notverordnungſut vilegen.
Mittwoch erfolgen. Ebenſo iſt die Veröffentlichung ch4 Muchti
lautes der Notverordnung auf Mittwoch verſchoben 1 Mu/uig n
Die Jahresbokſchaft des Präſidenlen He
Waſhington, 8. —. Micher Note
Mu ds wird m
Am Dienstag wurde in der gemeinſamen Sitzung / Anz
Häuſer des Kongreſſes die Jahresbotſchaft de
denten Hoover verleſen, die den Rechenſchaftsb
Präſidenten, die Beſtandsaufnahme der die gegenwärnd
ſchaftskriſe beſtimmenden Faktoren und das Notſtauſ
Nr bet
gramm zur Behebung der Depreſſion un h0 0, Ei.=
Außenpolitik iſt nur in wenigen Sätzen behandelt wo d M Ahe ſtönot 5.
Gegenſtand der am Donnerstag erwarteten Sonderboag.
ſoll, in der Hoover die Ratifizierung der Moratori imeiln
verlangen wird. Nach einem kurzen Hinweis auf Sieße W Aungen
Frage und die Notwendigkeit der Mitarbeit Amerikal,k Mc füllen
deutſche Volk vor der unmittelbar bevorſtehenden Kat /ſ
ſchützen, behandelte Präſident Hoover ausführlich die i Müteen
kaniſche Wirtſchaftsdepreſſion und ſchlug eine Reihe vomnck. 10hlzer
Maßnahmen zur Wiederbelebung der amerikaniſchen Wiſcb 2 40 uimn
Hoover ſchloß ſeine Jahresbotſchaft mit den zunneß ſ
Worten, daß das auf perſönliche Initiative gegründete 2 //40
ſyſtem auch den Sturm der gegenwärtigen Kriſe überſtenu
wöf=Pun
ſtechie
Landt
ten. Ein u
Stecowa.
Phantaſtiſches und Ueberſinnliches aus dem Weltkrieg.
Erinnerung wird wach: Wir kamen aus den furchtbaren
verluſtreichen Kämpfen um das Kemmelmaſſiv. Lagen vor
Ameri=
kanern — prachtvoll friſchen Truppen — in einer dichtbewaldeten
Mulde in der Nähe von Fresnes an der Aisne. Hatten
uns vorübergehend feſtgebiſſen. Mit Einbruch der
Däm=
merung wie in einer Felddienſtübung geſchloſſen
vor=
gehende amerikaniſche Infanterie war von meiner und einer
21er Batterie furchtbar zuſammengehauen worden. Ich ſaß
gegen 11 Uhr nachts in meiner nur gegen Regen ſchützenden
Wellblechbude und hielt ſchützend die Hände über das
kärg=
liche Mahl, in das Eerſtende Granaten Dreck warfen. Die
Amerikaner und Franzoſen ſchoſſen wie verrückt. Schon am
Nachmittag hatten wir ſchwere Verluſte. Die Kanoniere wurden
für die Nacht in gut ſchützende Stich=Deckungsgräben geſchickt.
In Fels eingehauen! — Da höre ich um meine kleine
Wellblech=
hütte herum Tritte und Flüſtern. Mit Taſchenlampe und
Re=
volver gehe ich den Dingen nach und finde meine ſämtlichen
Kanoniere mit den Geſchützführern in unmittelbarer Nähe
meiner „Bude”! Ringsum Einſchlag auf Einſchlag! — Ich
donnere los: Warum nicht wie befohlen in Deckung! Ein
ein=
ziger Volltreffer hätte die ganze Batterie erledigt. — Verlegenes
Schweigen, dann die Antwort „Wir bleiben lieber hier, bei
Ihnen ſchlägts nicht ein, Herr Leutnant!” — Ich war entſetzt.
Gehe mit in die ſeitlichen Deckungsgräben. Und kurz darauf
wird die kleine Bude wegraſiert. Volltreffer! —
Wer hätte Aehnliches nicht erlebt! Ganz geſchwiegen von
den vielen „Vorahnungen” ſolcher, die genau wußten, daß ſie
fallen müſſen. — Ueberſinnlich? — Vielleicht iſt das wirklich zu
viel geſagt. Vielleicht trifft „Unerklärlich” in Wahrheit den
Kern des Problems eher. Skeptiker allerdings erklären alles
ganz „natürlich”. Immer aber bleibt — ich ſtimme Hans
Tröbſt zu — ein Reſt zu klären.
Jakob Stab, der als einer der erſten dieſe Seite des
furchtbaren Geſchehens anſchnitt („Verſuchungen des Prieſters
Anton Berg”), bleibt im „Ueberſinnlichen”. Aus dem „Zweiten
Geſicht” geſtaltet er ſeinen Roman, ohne eine letzte Klärung zu
verſuchen. Nun erſcheint „Stecowa”, in dem eine ganze
An=
zahl Geiſtiger, die durchweg in mehr oder weniger führender
Stellung draußen waren, Selbſterlebtes erzählen und damit den
Dingen, die in irgendeiner Form gelegentlich einmal zu uns
allen ſprachen da draußen im wahnwitzigen Totentanz, nahe
. Berlin.
gehen, wie es denkenden Menſchen ziemt. Ein Kriegsbuch
eigener Art! —
Klug und wahrheitsmutig, wie Ernſt Johannſen in
wenigen Seiten dem „Geheimnis des Weltkrieges” überhaupt
beizukommen ſucht. Von der alles überflutenden Begeiſterung
von 1914 angefangen, die auch viele von denen ergriffen hatte,
die heute ſich ihrer ſchämen und in falſchverſtandenem
Pazifis=
mus machen, über das unerklärliche Abgeſtumpftſein gegen Leid
und Tod, auch ſolcher, die vorher — und die auch heute
wieder keiner Fliege wehe tun können, kommt er zu dem
Reſultat, daß eine „Verwandlung” die Menſchheit erfaßte.
Mil=
lionen fühlten gleich! Hüben wie drüben! Sonſt wäre der
Weltkrieg nicht möglich geweſen. Und gerade Geſunde, Brave,
Starke, Bejaher des Lebens fraß der Krieg. Viel mehr als
Degenerierte, Entgleiſte. War das „überſinnlich”? Wer
wills reſtlos klären! Sicher bleibt nur der Weisheit letzter
Schluß auch bei Johannſen „Wer den Krieg bekämpft, muß ſich
bewußt ſein, daß er einen gewaltigen und zum Teil auch
ge=
heimnisvollen Gegner vor ſich hat”.
Und über Erzählung von Einzelerlebtem dann, wie etwa
Franz Henning Freiherr Grote erzählt von dem deutſchen
Maler, der ganz äußerem Zwang gehorchend, ohne jeden
faß=
baren Grund in ſchwankem Segelboot bei Sturm von einer
kleinen Inſel im Adriatiſchen Meer nach Raguſa fährt, gerade
bevor der Krieg erklärt wird, der dann ebenſo innerem Drängen
folgeno, ſeine ſchon für den Dampfer „Baron Kautſch” gelöſten
Fahrkarten zurückgibt, um mit weit weniger bequemen Boot zu
fahren. „Baron Kautſch” ging auf dieſer Fahrt mit Mann und
Maus unter! Oder wie Joſef Draxel erzählt, wie eines
Kameraden Mutter die kommende Verwundung am eigenen
Leibe genau vorausſchmerzend ſpürt und daran ſtirbt. — Oder
auch wie Hans Troebſt einen öſterreichiſchen Kameraden
da=
durch rettet, daß er ihn veranlaßt, ſeine „Medaille” abzunehmen
und in die Taſche zu ſtecken, die dann den Gewehrſchuß abfängt;
wie Franz Schauwecker dann von einer ganz
geheimnis=
vollen Warnung durch einen Landwehrmann vor einem
Fels=
block ſpricht oder Karl Hans Strobl erzählt, wie eine Nonne
ihn im Schützengraben aufſuchte, eines lieben Kameraden Schlaf
zu ſchützen, der ſein letzter ſein ſollte, und dieſe Nonne eine
längſt Verſtorbene war, deren Bild die Karmeliterinnen hinter
der Front bewahrten. — Oder Karl Nils Nicolaus von
einem Knaben, der hinauszog in den Tod, dem er nur folange
entgehen konnte, als ſeine erſte Liebe nicht verraten ward. —
Wie Joſef Magnus Wehner dann von einem erzählt, der
das „zweite Geſicht” hatte, das ihn von jedem ſehen ließ, daß
und wann er fallen würde, und Werner Bergengruen von
einer geheimnisvollen Vergeltung für rohe Untat, und Edlaf
Koeppen von Peter Leue, dem Lehrer, der ebenfalls alles
Schlimme vorausſah.
Wie in Stecowa endlich, jenem ruſſiſchen choleraup
Dorf die Pferde ſelbſt Vorahnungen hatten, einfa0)
ten und dadurch unabſehbares Unheil von den Ulnn
deten, was Guſtav Goes erlebte, oder Arnold Bro.
„Cavernenſpuk” ſchildert, der allerdings durchaus realle
kaum in dieſe Reihe paßt, umſoviel mehr aber die
Goetz Otto Stoffregans von dem Leutnant Goge
der einer inneren Stimme folgend in Dompierre
ſeines 1870 vermißten Großvaters barg und dabei fin
wie Hans Troebſt, Friedr. Wilh. Heinz (n8
Baum” iſt beſonders eindrucksvoll!), Ernſt Wichert.
lebniſſe ſchildern, bis dann im Schlußkapitel Friedr.
in ſeinem Beitrag über die „Heraufkunft der Kräſten
wirkungen kommt, die heute ausgeſprochen Mut
zur=
erfordern. Die nach Parallelen zwiſchen dem Tun 5o‟
„Fauſt” und dem Werk Friedrichs des Großen im 2—
ßens zu dem Schluß kommt, daß wir in allen m
Begegnungen des fernen Krieges, wie in den Gei‟
Liebe, im ſtaatlichen Wollen wie in Ahnungen des Oe
Erſcheinungen und Träumen immer nur finden „dehte
die Gewißheit des Reiches in uns hat wachſen laſſehnen
der uns zum Tun des Reiches treibt und zwinchl.
der Märchen
Nietſches.”
und der Sagen, den Gott Bismal
Maxr;
Kunſt. Wiſſenſchaft und Lebel.
— Graf Keyſerling in Belgien. I
Novemberwoche hielt Graf Hermann Keyſerling im.
Beaux=Arts in Brüſſel, einen Vortragszyklus ab. wei
anderem die aktuellſten und brennendſten politiſche
berührte. Er ſprach mit vollendeter Offenheit,
war jedesmal brechend voll, das Intereſſe ebenſo ge.
März 1931 in Paris, wo Graf Keyſerling dreimal iſ *
wie Jaſpar, van de Velde, Francqui Hymans. Crole.
mit dem Grafen Keyſerling rege perſönliche
Fühlung=
fang, den der deutſche Geſandte Graf Lerchenfeld veroſlte
den Rieſenſaal des Trocadero füllte. Alle führenden
ſchien die ganze Brüſſeler Geſellſchaft, auch viele 99ſte.
waren zugereiſt.
NeuesvonLeibniz. Von Leibniz Schriſtehl.
fen, die die Preußiſche Akademie der Wiſſenſchaften .
Otto Reichlin Darmſtadt herausgibt, iſt wied.
Band erſchienen. Es iſt der erſte Band der Fli
vomg.
Schriften und wie aus dem Vorwort dieſes
Dr. Paul Ritter bearbeiteten Bandes hervorgeht, vo0.
mit der bisher zum größten Teil unbekannte Nachlich ve
von einer ſehr intereſſanten und aktuellen Seite N..
Ungunſt der Zeit iſt ein ſchnelleres Erſcheinen der Ar
Ausgabe vorgeſehen und es werden im nächſten. 2ſcl
und vierte Band des Allgemeinen politiſchen, 10
Briefwechſels folgen.
eisn lange vor der auf 12 Uhr angeſetzten Eröffnung des
den Acſſchen Landtags hatten ſich Hunderte von Neugierigen
uf dern ſerſtraße angeſammelt. Die Polizei hatte alle Hände
u nl zu ſth mm Verkehrsſtörungen zu verhindern. Als dann kurz
ſaich 12/ir die Sitzung eröffnet wurde, ſaß und ſtand man auf
)Triwen gedrängt in qualvoll fürchterlicher Enge, um den
Su ſoßeng genblick” mitzuerleben. Wer aber ſo etwas wie eine
hſatischrwartet hatte, wurde, wie vorauszuſehen war,
bitter=
entt hh— Die Tagesordnung dieſer erſten Sitzung,
Präſiden=
wahl/ /0. Wahl des Büros, bot aber auch wenig. Anlaß zu
nſatism; auch wenn die Kommuniſten nach Kräften beſtrebt
ren, a0 urch Erklärungen zur Geſchäftsordnung bemerkbar
mach e ? achdem eine Einigung der Fraktionen auf den alten
im Aue lame utiſchen Brauch, die drei Präſidentenpoſten auf die drei
Deiin)kſtens trreien zu verteilen, am Widerſpruch der National=
Smäßingliſtezne cheitert war, wurde der nationalſozialiſtiſche
Abge=
gen Gewuſt nete „Pf ſſor Dr. Werner programmäßig im erſten Wahlgang
40 zgen 16 Stimmen gewählt. Zur Wahl des erſten
Vize=
ſidenuchnuirden zwei Wahlgänge notwendig, aus denen
ſchließ=
der 43trumsabgeordnete Weckler mit 37 gegen 31 Stimmen
Siegshrvorging. Zum zweiten Vizepräſidenten wurde dann
ſozie almwkratiſche Abgeordnete und bisherige Landtagsprä=
Dſieſmit 29 gegen 12 Stimmen gewählt. Die
Geſchäftsord=
hüſge gen die Stimmen der Kommuniſten auch für den
gen 19dkag angenommen, und dann gibt Staatspräſident
ſelung i Namen der Regierung eine kurze Erklärung ab, daß
1. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
wer Deffemanbiag krar zafaminen.
Nr. 341 — Seite 2
des Kabinetts Adelung. — Abg. Dr. Werner (Nak.-5oz.) zum Landkagspräſidenken gewählk.
Koglikionsangebof der Nakionalſozialiſten an das Zenkrum.
Auftiätt.
eine beiſpielloſe wirtſchaftliche Not laſten lähmend auf
dem deutſchen Volke, auf den deutſchen Ländern und beſonders auf
Heſſen. Aufgaben von faſt übermenſchlicher Schwere harren unſer.
Sie zu löſen wird nur möglich ſein unter dem Einſatz der ganzen
Kraft, mit dem feſten Willen zu ſachlicher und ſelbſtloſer
Arbeit im Dienſte des Volkswohles, das Ziel unſerer
Arbeit bleiben muß.”
Als proviſoriſche Schriftführer werden die Abg. Maurer (Soz.)
und Dr. Ivers (Nat.=Soz.) berufen, wobei Letzterer die ihm
ent=
gegengeſtreckte Hand des Alterspräſidenten „überſieht”.
Die Namensfeſtſtellung ergibt, daß mit Ausnahme des Abg.
Schäfer=Offenbach (deſſen ſchriftliche Entſchuldigung mit Krankheit
von den Nationalſozialiſten mit Gelächter aufgenommen wird)
alle Abgeordneten vertreten ſind.
Es folgt die
Wahl des Landkagspräſidenken.
ſre „Anter dem neugewählten Landtag zur Verfügung ſtellt
wchend der Verfaſſung „die Staatsgeſchäfte ſo lange
fort=
wis der Landtag den Staatspräſidenten neugewählt
jie nu ieſem berufenen Mitglieder des Geſamtminiſteriums
ſt5M Um 1 Uhr unterbricht dann der neugewählte
Land=
präſſütt die Sitzung bis 2.30 Uhr, da man inzwiſchen dem
um nem programmatiſchen Brief überreichen will, von dem
ſchorzn ſtern berichteten. Die Nachmittagsſitzung wurde dann
leubedigger, da ſowohl Kommuniſten wie Nationalſozialiſten
uräge xſteElt hatten, den Erwerbsloſen eine Winterbeihilfe zu
ähre berr Galm forderte 40, die linientreuen Kommuniſten
d luſiehſationalſozialiſten 80 Mark. Das wäre an ſich
ſicher=
ſehr tſör, leider fehlen nur durchaus die Mittel dazu. Die
hionarbal iſten haben allerdings auch gleich einen
Deckungs=
ſchlag) macht. Die erforderlichen Millionen ſollen durch ein
n bopfern Uer Einkommen über 8000 Mark und aller liquiden
möge über 20 000 Mark aufgebracht werden. Man hatte
wbar gür ehen, daß Heſſen nicht das Recht hat, direkte Steuern
ſrhebandie dem Reich vorbehalten ſind. Und da das Reich
be=
ehtlich rede die Bevölkerungsſchichten, auf die der national=
MMelitgliſtiſichAntrag abzielt, bereits ſehr liebevoll und ausführlich
Sterzu/ Gedacht hat und noch immer weiter bedenkt, dürften
MüNA. n Aulshten für die Durchführung dieſes Deckungsplanes be=
Ue erfahin Fü ulndnan tat wohl gut daran, die weitere Beratung in den
r die Nahus ſchußt z derlegen.
Veröſſenlimn En diwi chtigen Frage der Regierungsbildung iſt man
ſchein=
nuaze noch” ryig weitergekommen. Jedenfalls war die
Ueberrei=
ß delszwölf=Punkte=Briefes offenbar der erſte offizielle
ſütt, in. Auswirkungen ſchwer abzuſchätzen ſind, ſolange der
itlaurk’s Briefes nicht vorliegt. Auf alle Fälle erleichtert ja
diplammirher Notenwechſel im allgemeinen nicht die
Verhand=
den. et das wird man abwarten müſſen in der Hoffnung,
ſchond / mächſten Tage die notwendige Klärung bringen.
Die Situng.
der
und des 90 Punrck? Uhr betritt der Alterspräſident. Abg. Winter
depreſſiuſtrurkyſdie Eſtrade. Die Tribünen ſind überfüllt. Auf der
gen dehutill ſſetriscie drängt ſich ein halbes Hundert Journaliſten, viele
tein Eüch ms afll=Berlin erſchienen, ein Beweis für das Intereſſe, das
ig der Ye heſſiöch Dingen entgegengebracht wird.
hiuweis 2 Lanstza füllen ſich die Reihen der Abgeordneten, wird der
ſtarhen T ſde Y% umbel hereingeführt, nehmen die
Nationalſozia=
iſtehnich i ihrglla.tze ein. Nicht in Uniform, alle die jugendlichen
Ge=
ausſichig” ten iraitz er Hoſe und Gamaſchen. Neben dem
Fraktionsvor=
geine R nden PAz nimmt Dr. Beſt Platz.
Der /Aeispräſident heißt die gewählten Vertreter des
Heſſen=
aſt mſt 9 kes hlieich willkommen und erklärt:
Den hc ſiſche Landtag tritt in ſchickſalsſchwerer
ndmiſammen. Ein ungeheurer ſeeliſcher Druck und
Von den Kommuniſten wird der Abg. Keil vorgeſchlagen.
Abg. Lenz (Nat.=Soz.) erklärt: Der 15. November hat den
Beweis dafür geliefert, daß nur noch eine Partei
Exiſtenzberech=
tigung hat, das iſt die Nationalſozialiſtiſche Partei (Zwiſchenrufe
links: Größenwahn! Gelächter), und die Wahlen nach dem 15.
No=
vember haben beſtätigt, daß ſie dauernd im Wachſen iſt. (
Zwiſchen=
rufe links: „Thüringen!”). Wir erheben Anſpruch darauf, den
Landtagspräſidenten zu ſtellen und ſchlagen den Abg. Prof.
Wer=
ner vor.
Abg. Zinnkann (SPD.) ſtellt feſt, daß in den
Vorbeſpre=
chungen über die Beſetzung des Landtagspräſidiums eine
Verſtän=
digung nicht zu erzielen war. (Hört! Hört!) Die SPD. ſchlage
den Abg. Delp vor.
Die Abſtimmung ergibt, daß Abg. Prof. Werner mit 40
Stimmen gewählt iſt. Auf die Abg. Delp entfallen 16, auf Keil
12 Stimmen, 1 Zettel iſt weiß. Damit iſt Abg. Dr. Werner mit
mehr als der abſoluten Mehrheit zum Präſidenten gewählt. Er
erklärt, die Wahl annehmen zu wollen.
Als er den Alterspräſidenten ablöſt, bringen ihm die Nat.=
Soz. eine Ovation dar, den Hitlergruß und den Zuruf „Heil”. Die
Linke ruft „Heil Boxheim!”
Präſident Dr. Werner erklärt: Ich danke denen, die mir
durch die Wahl ihr Vertrauen ausgeſprochen haben und werde
mich bemühen, im Rahmen deſſen, was der Landtagspräſident zu
tun hat, meine Pflicht zu erfüllen, ſo ſachlich und ſo unparteiiſch
zu walten, wie es von dieſem Amt verlangt wird. Als Vertreter
der größten Partei Deutſchlands und dieſes Hauſes werde ich
ge=
mäß den Grundſätzen meiner Partei auf legalem Wege das tun,
was hier unter der Hand des Landtagspräſidenten geſetzgeberiſch
zu formen iſt. Ohne Anſehen der Perſon und der Partei werde
ich dieſes Amt verwalten.”
In den drei weiteren Wahlgängen werden als
ſtellver=
tretende Präſidenten die Abg. Weckler (3.) mit 37
Stimmen und Delp (SPD.) mit 29 Stimmen gewählt.
Abg. Galm (Komm.=Opp.) bemerkt, daß er der
kommuni=
ſtiſchen Fraktion angeboten habe, als Hoſpitant bei ihr
einzu=
treten. Die Linientreuen hätten nicht geantwortet und ſo den
3. Präſidentenpoſten für die kommuniſtiſche Fraktion verhindert.
Abg. Hamann (Komm.) erwidert, der 3. Platz ſei den
Kommuniſten auch bei dem Zuzug des Abg. Galm nicht ſicher
geweſen und der SAP.=Abg. Ohlhoff habe keine Anſchlußabſicht
erklärt.
Die Abmachung des Aelteſtenrates, wonach die Abg. Dr.
Ivers und Schwinn (Natſoz.), Maurer und Harth (Soz.),
Winter (3.) und Hammann (Komm.) als Schriftführer
beſtellt werden, findet einmütige Zuſtimmung.
Unter Vorbehalt der demnächſtigen Beratung der zur
Ge=
ſchäftsordnung eingebrachten Anträge wird dieſe vom
neuen Landtag zunächſt übernommen.
Rückkritt des Kabinekts Adelung.
Staatspräſident Dr. Adelung gibt darauf folgende
Erklä=
rung ab:
„Auf Grund des Artikels 37 der Verfaſſung des
Volks=
ſtaates Heſſen vom 12. Dezember 1919 ſtelle ich die Aemter der
Mitglieder des Geſamtminiſteriums dem neugewählten Landtag
zur Verfügung und erkläre, daß das Geſamtminiſterium
ent=
ſprechend Artikel 38 Abſ. 2 der Verfaſſung die Staatsgeſchäfte ſo
lange fortführen wird, bis der Landtag den Staatspräſidenten
neu gewählt und die von dieſem berufenen Mitglieder des
Geſamtminiſteriums beſtätigt hat.”
Präſident Werner macht Mitteilung, daß die größte Fraktion
des Hauſes um eine Verhandlungspauſe erſuche, zur Einleitung
einer politiſchen Aktion. (Hört, hört! — Gelächter.) Gegen den
Widerſpruch der Kommuniſten wird die Sitzung um 1 Uhr bis
½3 Uhr unterbrochen.
Während der Pauſe wird von den Nationalſozialiſten dem
Zentrum das Koglitionsangebot mit detaillierten Bedingungen
unterbreitet. Das Zentrum hat ſich Bedenkzeit auserbeten.
In der Nachmikkagsſikung
fragt zunächſt Abg. Lenz (Natſoz.), aus welchen Gründen
6 Laſtwagen mit Schupo, die Maſchinengewehre bei ſich habe,
durch Darmſtadt führen.
Staatspräſident Adelung erwidert, wenn die Anfrage
ſchriftlich vorliege, werde innerhalb geſchäftsordnungsmäßiger
Friſt Antwort ergehen.
Die von den Parteien vereinbarte Beſetzung der
Aus=
ſchüſſe des Aelteſtenrates und zahlreicher Kommiſſionen wird
vom Hauſe gebilligt. Die Prüfung der Rechtmäßigkeit des
Mandats Schäfer=Offenbach wird dem 3. Ausſchuß
überwieſen. Abg. Lenz (Natſoz.) erklärt, daß Schäfers
Erklä=
rung vom 8. Dezember auf Niederlegung ſeines Mandates
authentiſch ſei, worauf Vizepräſident Delp erwidert, daß Abg.
Schäfer ihm gegenüber die Annahme des Mandats
ausge=
ſprochen.
Abg. Steffan (Soz.) verlieſt unter lebhaftem Tumult der
Nationalſozialiſten eine Erklärung, es ſei für die Republikaner
eine Zumutung, mit den nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten, die
durch die Boxheimer Affäre gegenüber dem Volke und
Volks=
ſtaat aufs ſchwerſte belaſtet ſeien, im gleichen Hauſe
zuſammen=
zuſitzen. Die Arbeiterſchaft fordere unnachſichtliche Verfolgung
der Beſchuldigten.
Winkerhilfe.
Kommuniſten, Kommuniſtiſche=Oppoſition und
National=
ſozialiſten verlangen, daß ihre Anträge auf Winterhilfe uſw.
ſofort zur Beratung geſtellt werden. Es erfolgt eine heftige
Geſchäftsordnungsdebatte, da die ſofortige Beratung der
Ge=
ſchäftsordnung widerſpricht.
Abg. Galm (Komm.=Opp.) plädiert darauf für ſeinen
Winterhilfe=Antrag und für die Aufhebung des Demonſtrations=
und Verſammlungsverbotes uſw.
Die Abg. Roſt, Keil (dem ſchließlich das Wort entzogen
wird) und Roſt (Komm.) verleſen ſodann ein umfangreiches
Programm, wie ſie ſich die Arbeit im Landtag vorſtellen. Es
enthält weit über 50 Einzelforderungen politiſcher,
ſozialpoli=
tiſcher und wirtſchaftlicher Art.
Abg. Lenz (Natſoz.)
bringt für ſeine Fraktion folgenden Dringlichkeitsantrag ein:
„Der Landtag wolle beſchließen:
1. Allen Erwerbsloſen, Sozialrentnern und deren
unter=
ſtützungsbedürftigen Angehörigen eine beſondere Zuwendung
in bar für die Beſchaffung von Winterkleidung zu gewähren.
Als Mindeſtſatz beantragen wir a) Eheleute ohne
Kin=
der 80 RM., für jedes Kind 35 RM. b) für
Allein=
ſtehende 50 RM. Dieſe einmalige Zuwendung iſt am
1. Januar 1932 zu zahlen. Außerdem als laufende
Beihilfe ſofort: a) an Familien: mindeſtens 3
Zent=
ner Kohlen pro Monat; b) an Alleinſtehende mit
eigener Wohnung 2 Zentner Kohlen pro Monat;
c) an ſämtliche Unterſtützungsberechigte nebſt
deren Angehörigen je 1 Zentner Kartoffeln für den
Monat bereitzuſtellen.
Die Aufbringung der Mitkel erfolgt durch ein
ein=
maliges Notopfer von allen liquiden Vermögen
über 20 000 RM. und von allen Gehalts= und
Lohnempfängern über 8000 RM.
Vorſorglich ſtellen wir den Antrag:
Der Landtag wolle beſchließen: das Staatsminiſterium wird
ermächtigt, das Reich zu erſuchen, die für dieſe
Winter=
beihilfe erforderlichen Mittel zur Verfügung zu
ſtel=
len. Die Fraktionen und fraktionsloſen Abgeordneten des
Landtages werden aufgefordert, auf die ihnen politiſch
nahe=
ſtehenden Fraktionen oder fraktionsloſen Abgeordneten des
Reichstages dahin einzuwirken, daß der Reichstag
ſchleu=
nigſt einberufen wird, um zu der Frage der Winterbeihilfe
und der Aufbringung der Mittel hierzu Stellung zu nehmen.”
Vizepräſident Delp macht darauf aufmerkſam, daß dieſe
An=
träge gegen die Geſchäftsordnung verſtoßen und zunächſt im
Ausſchuß auf ihre Auswirkungen behandelt werden müßten.
Mit den Stimmen der Nationalſozialiſten und der Linken
werden die Anträge ſofort zur Beratung geſtellt.
Nach den Ausführungen der Abg. Galm und Sumpf
fordert Abg. Heinſtadt (3.) im Intereſſe der
Erwerbs=
loſen eine ſachliche Behandlung der Anträge in den Ausſchüſſen.
Abg. Lenz (Natſoz.) erklärt darauf, die letzte halbe Stunde
habe die Nationalſozialiſten angeſichts der kommuniſtiſchen
Es iſtevvoll, Sagengeſtalturgen, die in der Literatur er=
M. wen ſiüſluss den Kunſtwerken niederherzuſtellen, oder mythiſche
we mſtelluchm der bildenden Kunſt des Altertums mit den poeti=
Da i Ereſlungen desſelben Gegenſtandes zu vergleichen. Aber
9 M2 R darchi y nicht verleiten laſſen, aus jeder Abweichung von
F dichtauch oder mythographiſch feſtgelegten Sagenform auf
z verllne Dichtung zu ſchließen; denn es iſt ſchon immer ein
Pileg4y Rünſtlers geweſen, den ihm vorliegenden Stoff frei,
p P eigee fünſtleriſchen Eingebungen, zu verwerten — wie es
3M Polhak tat. Außerdem darf nicht vergeſſen werden, daß
er Orupchu einer anders gearteten Darſtellung bisweilen die
ſeceihes Errinnerung eines Künſtlers geweſen ſein konnte.
Wee Eplitzut nis veranſchaulicht ein Artikel von Geh. Rat Prof.
Pauu Volters, Univerſität München, in der Zeitſchrift
Derſchutin uund Fortſchritte‟, Jg. VII. Nr. 33, S. 429 ff. Seine
Sreſchtricen gelten der Sage von der Hexe Kirke und den Ge=
Aren 1RLwyſſeus. Daß die erwähnte Sage von Homer nicht
Erfuchelz, ſondern als fertiges Volksmärchen eingefügt wor=
D it nis INeues mehr, und die Suche nach einer neben Homer
Sanderen Tradition iſt wohl bekannt. Wenn bei Homer aller=
Wes alb ejährten des Odyſſeus ausnahmslos von der Hexe in
Meoweingrim andelt und dann in den Stall geſperrt werden, aus
En ſie Ader Dulder Odyſſeus befreien kann, ſo darf man es
A Eeinsvfall als neue Dichtung anſehen, wenn auf
altertüm=
dgen Blherken die Gefährten bereits in den verſchiedenſten
werzgeſtock erſcheinen. Es iſt ja nur zu einleuchtend, daß ein
MrtsSr. Eiclim Gegenſatz zum Dichter die Mittel der Sprache nicht
2 Derß ly ſtehen, in richtiger Befolgung künſtleriſcher Geſetze
Nſcweße! Menſchen mit Tierköpfen, bildet. — Glücklicherweiſe
ias Manchle: nunmehr ein echt griechiſches, aber von der homeri=
Den Sadtuckt abweichendes Bildwerk gefunden, ein beſcheidenes
Dliſchest ugefäß, einen kugelförmigen Skyphos des Mu=
Be LInshic auplia, auf deſſen ſchwarzem Grund ein Maler
WNs fünfä
ilder gemalt
DeEühlerin kredenzt in ihrem Palaſt dem Odyſſeus den ver=
Jagerichtzubertrank. Odyſſeusaberwehrt ihn mit dem Schwert
Md A aßt ſo dem Los der Verwandlung. Die Gefährten
inden SS trotz Verzauberung gut gehen. Wie aus verſchiede=
Eingkeinen der Bilder hervorgeht, iſt es ihnen — und hierin
DSeeichnende, grundlegende Unterſchied! — geradezu
Jngniche s, wohl” Vom Ausgang dieſer Geſchichte reden die
Leinisricst n ider nicht. Der Zug dieſer Sage, ihr harmloſer
Stilteslits- offenbar die Dichter, Aeſchilos oder Ephippos, zu
ihren luſtigen Dramen veranlaßt, und dieſe Poſſen müſſen auch
nach Etrurien gewandert ſein. Ein ſchwacher Abglanz ſolcher
luſti=
ger Bilder aus der Heldenſage iſt dieſer böotiſche Skyphos. —
Einige Scherben ſogenannter homeriſcher Becher weiſen ſogar
Namen der Verzauberten auf (Theſtor, Theophron, Mantichos),
die wohl von der Dramatiſierung der Sage herrührten. — Im
Anſchluß daran zeigt uns Geh. Rat Wolters in ſeiner Darlegung
ein weiteres Bild, eine Illuſtration aus dem Vatikaniſchen
Ver=
gil=Codex (Aeneas bei der Inſel der Kirke), das weder nach
Homer entworfen wurde noch nach Vergil, ſondern wohl aus
der=
ſelben Ueberlieferung ſtammt, die wir auf das nachhomeriſche
luſtige Theater zurückführen müſſen.
Ankon Harkmanns Gemälde und Zeichnungen.
Ausſtellung in der Bücherſtube Bodenheimer.
Anton Hartmann hat ſich zu einem Zeichner beträchtlichen
Ranges entwickelt. In ſeinen Frauenbildniſſen lebt eine Linie,
die mit Wirklichkeit und Empfindung geladen iſt. Eine
Be=
wegung, ein Schulterumriß ſpringt mit einer Eleganz und
Sinn=
lichkeit heraus, die man nicht häufig findet. Die Mittel ſind
ſparſam, aber was ſie in ſich faſſen, iſt erſtaunlich. Sie ſind
ohne weiteres Ausweis einer eindringlichen geiſtigen
Ver=
arbeitung des Darſtellungsaktes. Sie faſſen das Momentane,
das Plötzliche mit einer unerhörten Sicherheit, die ſchon
durch=
aus virtuos iſt, ohne die gefährliche Grenze zur unerlaubten
Geläufigkeit zu überſchreiten.
Neben dieſen Zeugniſſen einer gereiften und kaum höher
zu treibenden Meiſterſchaft der Linie ſtehen nun die Gemälde.
Figürliche Darſtellungen in paſtoſer Spachtelarbeit, die Farben
immer aus dem Hellen, aus dem Weiß entwickelt, nie ſehr weit
ins Sonore gehend, ſondern ſich in feinſten Brechungen am
Rande des Weiß haltend, häufig durch Blindſchraffur noch
ab=
gewandelt und modifiziert. Ohne Zweifel gibt es bei Hartmann
einen heute noch andauernden Kampf um die Farbe. Seine
Malerei hat noch lange nicht die Zuverläſſigkeit des Ergebniſſes
wie ſeine Zeichnung. Er beſitzt noch keine „maleriſche Welt”, die
ſeiner zeichneriſchen Welt zu vergleichen wäre. Aber es gibt in
ihr erleſene Einzelreize, und es gibt Anſätze zu einer maleriſchen
Form, die gewiß nicht immer im Senſitiven bleiben, ſondern
eines Tages zu organiſierender Kraft gelangen wird. Auf alle
Fälle iſt Hartmanns Auseinanderſetzung mit der Farbe ein
gründlicher und echter Lebensprozeß, in dem es hart auf hart
geht und für Kompromiſſe keinerlei Raum iſt. Man ſieht ihm
Wilhelm Michel.
mit höchſter Achtung zu.
Mannheimer Theakerbrief.
Seit Tagen ſchon laden viele weiße Rößlein/ die an allen
Ecken und Enden auf Plakatſäulen herumſpringen, jedermann in
den ſchönen Nibelungenſaal ein, in dem am Samstag das einſtige
Luſtſpiel von Blumenthal und Kadelburg, „Im weißen Röß!!”
ſein Erwachen aus tiefem Schlummer als moderne Revue=
Ope=
rette auch in Mannheim fand. Mit viel Mühe, viel Fleiß und
Liebe zur Sache und beſtimmt auch mit dem Gedanken, die
Men=
ſchen durch ein paar Stunden Fröhlichkeit aus dem grauen Alltag
herauszureißen, wurde hier etwas geſchaffen, das das Herz und
vor allem die Augen wohl erfreuen darf
Das ganze Stück fand durch Hans Müller viele textliche
Neuerungen mit der muſikaliſchen Umrahmung von Ralph
Be=
natzki. Die muſikaliſchen Einlagen ſtammen von drei
Kom=
poniſten, nämlich B. Granichſtaedten, Robert Gilbert,
der auch die Texte der Geſänge verfaßte, und Robert Stolz.
Mancher alte beliebte Schlager wechſelte in dieſem Rahmen mit
neuen Schlagern ab, deren keiner ſeine Wirkung verfehlte.
Aber das gelungenſte war der Rahmen! Albert Landory
gab wieder einmal eine Probe ſeines vielſeitigen Könnens und
auch die Wahl ſeiner Helfer traf er ſehr gut. — Die Farbenpracht
der Dekorationen (A. Henſelmann mit der Freien Akademie
Mannheim) und der Koſtüme (Entwurf und Ausführung Verch=
Berlin) war ſchlechthin unübertrefflich. Trachten wechſelten in
buntem Durcheinander mit modernſten Toiletten ab. Mit
ver=
ſchwenderiſcher Pracht und reichſter Mannigfaltigkeit wurde das
Auge erfreut und die Ueberraſchungen, die in dieſer Hinſicht
ge=
boten wurden, nahmen kein Ende. Viele ſchöne, höchſt originelle
Tänze verdanken ihr Entſtehen Gertrud Steinweg, die mit
unendlicher Arbeit und großem Können wohl den Hauptteil am
Erfolg auf ihre Konto buchen darf.
Die Stimmung auf der Bühne war ebenſo gut wie die der
Zuſchauer. Das war auch kein Wunder, denn die feſche bildſchöne
Rößlwirtin, die in Sophie Karſt eine glänzende Vertreterin
fand, ſorgte von Anfang an dafür, daß nirgends ſchlechte Laune
aufkam Sie brachte ſogar den ewig nörgelnden, ſtets
unzufrie=
denen Berliner Großinduſtriellen Gieſecke, der von Ernſt
Lang=
heinz ſehr überzeugend verkörpert wurde zum Lachen und
Fröhlichſein. Den Zahlkellner gab Walter Jooß ſehr verliebt,
die Tochter Gieſeckes Ellen Philipps, die ſehr viel ſchöne
Kleider trug, den Rechtsanwalt Siedler wußte Helmuth
Neu=
gebauer ſchnell zum Freund der Tochter umzuwandeln, den
Reiſezauber genießenden Profeſſor Hinzelmann kreierte Hugo
Voiſin und Klärchen, ſein liſpelndes Töchterchen, Henny
Liebler, verliebte ſich ſehr, raſch in die Glatze des ſchönen
Sigismund Sülzheimer, den Walther Friedmann mit trockes
nem Humor ausſtattete. Ein Erfolg auf der ganzen Linie!
Die muſikaliſche Leitung lag in den Händen von Kart
Klauß, dem das Philharmoniſche Orcheſter Mannheim gute Ge
folgſchaft leiſtete. Eigentlich wäre die Muſik an die erſte Stelle
zu ſetzen, denn ſie war es, die dem Rößlein wohl am meiſten zu
W. St.
ſeinen luſtigen Sprüngen verhalf.
Seite 4 — Nr. 341
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 9. Dezembei
Phraſen bewogen, doch zunächſt in den Ausſchüſſen eine ſachliche
Durcharbeitung vorzunehmen. (Pfuirufe von der Tribüne, deren
Näumung angedroht wird.)
Abg. Wiomann (Soz.) will ſich an der Diskuſſion jetzt
nicht beteiligen, durch die bisherigen Phraſen würden nur
Hoff=
nungen erweckt, die wahrſcheinlich weder von Kommuniſten noch
Nationalſozialiſten jemals erfüllt werden könnten.
Abg. Roſt (Komm.) polemiſiert gegen die
Nationalſozia=
liſten, deren Haltung eben wieder beweiſe, wie wenig ſie für die
Erwerbsloſen übrig hätten.
Abg. Galm (Komm.=Opp.) fordert namentliche Abſtimmung
über die Winterbeihilfe=Anträge.
Es folgt eine neue Geſchäftsordnungsdebatte. Schließlich
werden ſämtliche Anträge gegen die Kommuniſten den
Aus=
ſchüſſen überwieſen.
Es entſteht auf der Linken und auf der Tribüne ungeheurer
Lärm. In den Anfang der Internationale miſchen ſich Rufe
wie „Das iſt das wahre Geſicht der NSDAP.! — Wir wollen
keine Reden, ſondern Arbeit und Brot!‟ Die Tribüne leert
ſich langſam, als Präſident Dr. Werner anregt, die Ausſchüſſe
ſollten ſich ſofort bilden.
Um ½5 Uhr wird die Sitzung auf Freitag 11 Uhr
vertagt, der kommuniſtiſche Antrag am Mitwoch weiterzuberaten,
abgelehnt.
Nach der Plenarſitzung fanden die konſtituierenden Sitzungen
der Ausſchüſſe ſtatt.
Der neue Landtagspräſidenk.
Ferdinand Friedrich Karl Werner, M. d. L.,
geb. am 27. Oktober 1876 in Weidenhauſen, Kreis Biedenkopf,
beſuchte Realſchule, Gymnaſium und Univerſität Gießen, ſtudierte
Sprachwiſſenſchaften und Geſchichte. Er iſt ſeit vielen Jahren
in der völkiſchen Bewegung tätig. 1911 wurde er zum erſten
Male in den Reichstag (Kreis Gießen), 1918 zum erſten Male in
den heſſiſchen Landtag und 1919 in den Butzbacher Stadtrat
gewählt. Insgeſamt wurde er viermal in den Reichstag,
fünſ=
mal in den heſſiſchen Landtag und zweimal in den Butzbacher
Stadtrat gewählt. Er war Führer des politiſchen
Antiſemitis=
mus in Deutſchland und gehörte früher der Deutſchnationalen
Volkspartei an. Profeſſor Werner ſchrieb zahlreiche Schriften
und Aufſätze über den völkiſchen Gedanken.
Rund fünf Millionen Arbeitsloſe.
Weitere Berſchlechterung der Arbeitsmarktlage
im Reich.
DieBergampingen ven Sonderaapſcha
Frankreich bleibt halsftarrig. — Aufrechkerhalkung der Reparakionszahlungen. — Ablehnung der 101
der kurzfriſtigen Schulden. — Franzöſiſche Pläne zur Beſchlagnahme der deutſchen Auslandsgundg
aus geht deutlich hervor, daß die Franzoſen er;
Frankreichs Standpunkk
zu den Baſeler Verhandlungen.
Berlin, 8. Dezember.
Die erwartete jahreszeitliche Verſchlechterung des
Arbeits=
marktes iſt in der Berichtszeit eingetreten. Die Zahl der
Ar=
beitsloſen nahm um rund 214 000 zu und betrug am 30.
No=
vember nach den vorläufigen Meldungen der Arbeitsämter rund
5 057 000.
Die Zunahme liegt im Rahmen der Schätzungen der
Reichs=
anſtalt. Sie beläuft ſich gegenüber dem Stande Mitte des
Mo=
nats auf 4,4 v. H. Der überwiegend jahreszeitliche Charakter
der Bewegung kommt in der Tatſache zum Ausdruck, daß die
Zahl der Arbeitsloſen in den Saiſonaußenberufen um 7,7 v. H.,
in den übrigen Berufsgruppen nur um 2,4 v. H. gegenüber dem
Stande vom 15. November zugenommen hat.
Seit dem ſommerlichen Tiefſtand war in dieſem wie im
vorigen Jahre eine Zunahme der Arbeitsloſenzahl um etwa
1,1 Millionen zu verzeichnen. Der Stand der Arbeitsloſigkeit
iſt jetzt ähnlich wie im Sommer um etwas über 1,3 Millionen
höher als zu den Vergleichzeiten des Vorjahres.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger belief ſich am
30. Nobember auf insgeſamt rund 2 772 000. Im einzelnen
betrug ſie in der Arbeitsloſenverſicherung rund 1 366 000 und
hat ſeit Mitte des Monats eine Steigerung um rund 118000
erfahren. Hauptunterſtützungsempfänger in der Kriſenfürſorge
wurden, nach einer Zunahme um rund 24 000, Ende des Monats
rund 1 406 000 gezählt.
Dr. Goerdeler
Reichskommiſſar für die Preisüberwachung.
Berlin, 8. Dezember.
Der Reichspräſident empfing am Dienstag abend den
Ober=
bürgermeiſter Dr. Gverdeler=Leipzig und bat ihn, im Intereſſe
der Allgemeinheit und der ſchnellen Durchführung der
Preis=
ſenkung das in der neuen Notverordnung geſchaffene Amt eines
Reichskommiſſars für die Preisüberwachung zu übernehmen.
Dr. Goerdeler hat ſich dem Reichspräſidenten zur Verfügung
ge=
ſtellt.
Paris, 8. Dezember. (Havas.)
Zur Eröffnung der Arbeiten des Beratenden
Sonderaus=
ſchuſſes in Baſel hat die franzöſiſche Regierung den beteiligten
Regierungen ihre Anſicht über die Reparationsfrage mitgeteilt.
Sie iſt der Auffaſſung, daß irgendeine Aenderung der im Young=
Plan feſtgelegten Grundſätze nur bei
gleichzei=
tiger Herabſetzung der zwiſchen den Regierungen
beſtehenden Schulden möglich iſt, von der
Deutſchland Nutzen haben würde. Frankreich
nimmt die deutſche Forderung an, die Lage im
Reiche im Rahmen des Young=Plans zu
unter=
ſuchen, da, nachdem Deutſchland im Haag den
Bedingungen des Young=Planes zugeſtimmt hat,
ſeine Forderung auf Einberufung des
Aus=
ſchuſſes den ordnungsmäßigen Schritt eines
Schuldners darſtelle, der ſeine Verpflichtungen
zu erfüllen wünſcht. Da die Weltkriſe die
deutſche Zahlungsunfähigkeit zum Teil
erklär=
lich erſcheinen läßt, erkennt Frankreich die
Not=
wendigkeit an, dem Reiche zu Hilfe
zu kommen, und wird dem Geiſte des
kürz=
lich in Waſhington veröffentlichten Communiauss
entſprechen.
Hinſichtlich der Arbeiten des Baſeler
Aus=
ſchuſſes hat ſich Frankreich ſeine
Handlungsfrei=
heit bewahrt, da ihm der Text der deutſchen
For=
derung nicht zu endgültiger Einwilligung
unter=
breitet worden iſt. Es prüfte die Notwendigkeit,
das gegenwärtige Moratorium im Geiſte der
Zugeſtändniſſe an die deutſche Lage zu
ver=
längern. Frankreich beſteht jedoch auf der
Auf=
rechterhaltung der Reparationszahlungen, da
kein Beweis dafür gegeben iſt, daß Deutſchland
ſtändig in einem Kriſenzuſtand bleiben wird.
Im Hinblick darauf, daß die
Finanzſchwierigkei=
ten des Reiches nicht geeignet ſind, um eine
end=
gültige Prüfung vorzunehmen, kann ſich die
gegenwärtige Unterſuchung nur mit einer
vor=
übergehenden Lage beſchäftigen und durch nur
einſtweilige Maßnahmen Abhilfe ſchaffen. Erſt
in einer ſpäteren internationalen Konferenz. Die nichtpolitiſchen Schulden, die ſich aus kurzfriſtigen und langfriſtigen zuMſM
wird man dann die Zahlungsfähigkeit zu prüfen zuſammenſetzen und zu denen noch der große Aktien=, Hypotheken= und Eſ
haben. Die franzöſiſche Regierung lehnt es ab, von Ausländern in Deutſchland gerechnet werden muß, ſind nach dem Laytm
die Priorität der kurzfriſtigen Schulden anzuer= vom September des Jahres angegeben. Die politiſchen Schulden ergeben ot
kennen, bemerkt aber, daß die Frage in Wirklich= den Young=Plan, wenn ſämtliche Jahresraten auf das heutige Datum kaam
keit überhaupt nicht zur Debatte ſteht, denn die
Reparationen und Privatſchulden ſind nur
Ele=
mente des Fundamentalproblems der Zahlungs=
Pläne erwägen, die auf eine
Beſchlagnahh=
deutſchen Auslandsguthaben hinauslaufin
die Kapitalflüchtigen ſollte das eine legze
ernſte Mahnung ſein, wenn auch anzunehmen iſtä
die ausländiſchen Bankiers auf derartige Dinge nicht
werden, wie das die Franzoſen gern ſehen möchten. Uß
aber, als, ob ſich Frankreich bereits durch ſeinen
Spion=
ſehr gut informiert hat, denn vor einiger Zeit ſchon bekhsg
holländiſche Bankiers lebhaft über franzöſiſche Bankenſpin
Deudchleunds Wfami Verschifl
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59) 513 TGseise)Lawosef 77 FRAN keeicn SLusost! BEL6.
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1
INSGESAMT 23 MLLIARDEN
Deutſchlands politiſche und nichtpolitiſche Schulden.
werden.
Mak:u
fähigkeit und der Achtung vor den Verbindlichkeiten. Schließlich
betont die franzöſiſche Regierung die Notwendigkeit, daß der
Be=
ratende Sonderausſchuß für die Zurückführung der ins Ausland
geflüchteten deutſchen Kapitalien eintritt.
* Dieſe franzöſiſche Note kann nicht überraſchen. Sie kann auch
für die Baſeler Sachverſtändigen bei der Abfaſſung ihres
Gut=
achtens nicht maßgebend ſein. Trotzdem werden die franzöſiſchen
Delegierten ſich eng an die von Paris ausgegebene Marſchroute
halten und bereits im Ausſchuß alle Anſtrengungen machen, um
bei der Abfaſſung des Gutachtens dem franzöſiſchen Standpunkt
zum Durchbruch zu verhelfen.
Der Inhalt dieſer Zirkularnote iſt übrigens vor einigen Tagen
in einer franzöſiſchen Zeitſchrift mitgeteilt worden. Damals
wur=
den die franzöſiſchen Gedankengänge noch weiter ausgeſponnen, es
wurde von einer deutſchen Außenhandelskontrolle und einer
Ueberwachung der Deviſenwirtſchaft geſprochen. Es wurde weiter
die Rückführung des geflüchteten Auslandskapitals nach
Deutſch=
land behandelt in der Weiſe, daß man zu dem Schluß kommen
mußte, Frankreich beabſichtige, ſich an den deutſchen Guthaben im
Ausland ſchadlos zu halten. In der Zirkularnote wird jetzt nur
davon geſprochen, daß Maßnahmen ergriffen werden müßten, das
im Ausland untergebrachte deutſche Kapital zurückzuführen. Dar=
Die Baſeler Beralungen.
Der Beratende Sonderausſchuß hat heute nachmitir/cm Verſamml
Beratungen über die wirtſchaftliche und finanzielli)
Deutſchland fortgeſetzt. Von ſeiten des Ausſchuſſes wirdsl
Verlauf der Vormittags= und Nachmittagsſitzung mitgröi ſien Gemeinden
der deutſche Vertreter Dr. Melchior Erklärungen über /.
ſtiſche, dem Ausſchuß unterbreitete Material gegeben hapM ſanden zu
auf habe Dr. Melchior die allgemeine
wiraſ=
liche und finanzielle Lage Deutſchlandss Aüüſtein erfreut
halten habe. In ſeinen Darlegungen habe Dr. Melchior „
ſächlich mit der kurzfriſtigen Verſchuldung L.M0c ene Vor
lands befaßt. Es ſei bekannt, daß die Beträge dieſer a9n
gen Kredite, wie ſie ſich aus den letzten, ſtatiſtiſchen EScſt0z Verein
2 ſehem.
ergäben, erheblich höher ſeien als diejenigen, die ſich inih egſänoch abet
richt des Wiggin=Ausſchuſſes befinden. Dr. Melchior houkh. 4 8,
weiter hingewieſen, daß der Aktivſaldo der deutſchen n9/4,0
bilanz im letzten halben Jahr durchſchnittlich 350 Milliin
betragen habe. Trotz dieſes günſtigen Saldos habe ſich da
der Reichsbank weiterhin verſchlechtert. Die Reichsbank 9
Deutſchland in den letzten ſechs Monate.
fähr eine Milliarde kurzfriſtige Krediten
gezahlt habe.
turült.
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ausführlichen Erörterungen dargelegt, wobei er din/mße,B
die den Reichshaushalt betreffen, ſpäteren Erörterungy hſoh. Eilly Fiſ
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pt., Bange. (*
Und wenn man 1/
so wenig Geloh
eine Kleinigkeit schenkt mie
zu Weihnachten aber A0
muß es sein. Nehmen Sieu/7
einen Häushaltungs-Gegel
Sle schlagen zwelR
mit einer Klappe.
Korbmöbel sind doch beute
Weidensessel . . . . von 4,7/
Peddigrohrsessel . . von 97/4
Wäschegondeln . . . von6.Rlb
Wäscnehocker, gepolst, V 5.61
Besichligen Sie zwanglas msere goddil! 2
Besc IS
Blinden-Vereiu 1.4
Karbäſts
Darmstadt
Ist Ihr Klavierschon estingt
den Weihnachtsabend? Winr i.
ausgez, Klavier timmer. Entesih
Auftr in unserGeschäftest od.
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Ke
Kinder=”
ſehr gt.
zu vert=
9. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 341 — Seite 5
us der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 9. Dezember 1931.
ommt hald wieder der Tag, der von alters her als
reude feſtgelegt iſt. Ganz ſicher iſt aber die Pflicht,
eute ſchwerer denn je zu erfüllen und Weihnachten
legte man eine Statiſtik der Geſchenke an, die
prak=
des täglichen Gebrauchs die Führung haben. Hier
Spitze die elektriſchen Haushaltungsapparate, denn
ſtrz geſagt, den Alltag leichter. Sie ſind im Gebrauch
man oft denkt, und leider wiſſen es noch wenig
Men=
mee elektriſche Geräte heute bereits mit geringen Auf=
„eirworben werden können. Wie in früheren Jahren
auch dieſes Jahr zu jedem gekauften Gegenſtand ein
ſenier Weihnachtsverloſung, bei der jedes zehnte Los
wees gekauften Gegenſtandes gewinnt. Man ſollte
da=
wilich an wirklich ein praktiſches und preiswertes Geſchenk
ſerbeng,s nicht verſäumen, den Ausſtellungsraum der Heag,
ſenſtu / T2 zu beſuchen und ſich unverbindlich beraten zu
en. Gſi” vird man jedem Wunſche Rechnung tragen.
shic ackkurſe des Gaswerks haben ihren Anfang
genom=
ndi ſchen ſich durch einen ſtarken Beſuch aus. Vielen
Haus=
ſie vor Weihnachten zu wenig Zeit zur Verfügung, an
üen Kgr teilzunehmen. Das Gaswerk veranſtaltet deshalb
komrgo n Donnerstag, dem 10. d. M., einen Vortrag, in
die un iedenſten Verwendungsmöglichkeiten des Gaſes im
shal x landelt werden. Auch die Zubereitung von
Weih=
ſtsgel ini Gasbackofen wird an praktiſchen Vorführungen
ge=
tundcät tert. Eine ausführliche Beſprechung der neuzeitlichen
rmwa=ſſtpparate wird die Ausführungen vervollſtändigen.
nunthidet zwei Syſteme von Warmwaſſerbereitern.
Durch=
ſerhitz und Speicher. Erſtere haben ſich beſonders gut
be=
rt, darſßer der ſtetigen Betriebsbereitſchaft unbegrenzte
Men=
von Mern Waſſer entnommen werden können, während der
icher m in einem beſtimmten Zeitabſchnitt eine durch die
chergnie feſtgelegte Waſſermenge liefert. Beſonders
hervor=
ben u die niedrigen Anſchaffungskoſten der
Kleinwarm=
eir ſo daß ſie ſich als Weihnachtsgeſchenk beſonders
Hkeſtet der für die verſchiedenſten Zwecke verwendbare
maſ ſerbereiter Eſchebach mit weiß emailliertem Mantel
und übertrifft dadurch alle Kleingeräte, die von
n Wärmequelle verſorgt werden. Ein weſentlicher
dleigasbeheizten Apparate beſteht in den niedrigen
Be=
miede weitere Auskunft erhält man im
Ausſtellungs=
ſaswerks, Eliſabethenſtraße 25½. Dort werden auch
waikarten für den nächſten Vortrag ausgegeben.
Eumgiliſche Markusgemeinde. Der Adventszeit wurde
nndeabend dank der ſinnvollen Ausgeſtaltung desſelben
mStadtpfarrer Vogel in hervorragender und man=
1Aie gerecht; der Gemeinde=Frauenverein und ſeine
hamm hatten die äußere Inſzenierung in den
dichtbeſetz=
älen mit den langen feſtlich gedeckten Tafeln
vortreff=
geihrt. Den Willkommensgruß bot mit ſchlichten, aber
Lſtn der jetzige Vorſitzende des Männervereins Herr
Gräber. Als eine „Adventszeit in der Schweiz”
aſtfurzen, markigen Worten Herr Pfarrer Vogel des
Zwingli Lebensſchickſal als eines Kämpfes um die
ſtaſe, das neuerdings einem Schaffhauſener Pfarrherrn
Vorwri zu einem evangeliſchen Feſtſpiel wurde. Drei Szenen
zei m Zwingli als vielbekämpften jungen Pfarrer in
Gla=
heiger am Groß=Münſter zu Zürich im Ringen mit ſeinem
of Fach von Konſtanz, ſchließlich in ſeinem Pfarrhauſe als
geber ſ9damherirrenden tapferen Geſinnungsfreundes Ulrich
Huttem,owie zuletzt Zwingli in ſeiner Sterbeſtunde auf dem
ichtfeldenn Kappeln. Den Herren Bögel, Zulauf und
Pfann=
rſovy erl. Lagemann gelang die redneriſche Wiedergabe
in voſeflEchem, reinen Deutſch verfaßten Dialogs ſehr
ein=
svoll Buy nit beſtem Erfolge. Eine beſondere, dankenswerte
wurdmißerem Feſtabend zuteil durch die dem Rahmen der
ſietuntge in geiſtreicher Weiſe augenblicklich angevaßte
An=
des bert Oberkirchenrates Superintendenten D. Müller
fe feſ e Verſammlung, der damit auf die Begrüßung als
ſinden ull ed der Markusgemeinde ſehr anſprechend erwiderte,
er zu Den Unterſchied von Luther und Zwingli
leichtver=
gheigte und wie letzterem die Bildung und Förderung
ſtä werr Gemeinden als Urzellen der evangeliſchen Kirche
ſte Hien sangelegenheit war. Die nachfolgenden künſtleri=
Vortn ſtanden zum größten Teil weit über manchen ſonſt
hntemt el haber=Darbietungen; mit Kompoſitionen von
Men=
ohn, 2tinſtein erfreute uns das ſtimmfriſche Geſangsduett
Dameyalſe Bauer und Erika Hahn in ſchönſtem
Zuſammen=
in, undftl. Tilly Fiſcher brachte Geigenſoli nach Tartini,
elumhſe zart in graziöſer Fertiakeit ſehr beifällig zum Vor=
Der 9tHilfe, die uns alle im Alltagsleben jetzt ſo viel
be=
war ſorch eine Verloſung Rechnung getragen.
Chleilicher Verein Junger Männer Darmſtadt E. V.,
ander mße 22 (ehem. Infanterie=Kaſerne). Wir laden zu
heute EAtwoch abend ſtattfindenden Bibelſtunde hierdurch
ſich eirn Sonntag den 13. Dezember findet ein
Lichtbilder=
lag ſtaft „Das heilige Land und die Stätten der Bibel”.
Heſſiſches Landestheater.
noch, 1Ales.
Großes Haus.
19½—22½ Uhr. Dſt Vollsb W (s. Vorſtellung)
Gr. — V Wall enſteins Tod. Pr. 0 60—4 80.
20—22½ Uhr, Bühnenvolksbund. H5
etoctl De3 Boccgeeio. Preiſe 0 70—5.60 Mr.
Keine Vorſtellung.
Kleines Haus.
och, Iillles
15—17 Uhr. Die Dimmelsmauer. Ein
Weih=
nachtsmärchen. Preiſe 0 40—2 Mr.
20—22 Uhr. Zuſatzmiete V 7. Drei Kurz=Opern
der Ge enwart. Der Jaſager. Spiel oder
Ernſt. Schwergewicht. Preiſe 0.70—5 00 Mk.
20—22 Uhr Zuſatzmiete 11 5.
dalen:. Preiſe 0.60 —4.50 Mk.
Maria Mag=
2u—22 Uhr. Zuſatzmiete IV4 Drei Kurz=
* Opern der Gegenwart. Der Jaſager. Spiel
oder Ernſt, Schwergewicht. Pr 0.70—5.00 Mk.
ſes Landestheater. Ein Mund=
Harmonika=
on. Schülern aus Auerbach wird auf Einladung des
ei heute nachmittag ſtattfindenden Vorſtellung „Die
imn Silt.g. 15 Uhr im Großen Hausdes
Landes=
ker” um erſten Male aufgeführt wird. Max und Moritz,
etveln unnd Suppenkaſper wollen Schlittſchuhlaufen und
ienfg An Sie unterſtützen alſo Schneeflock im Kampf gegen
EAToven Wie dieſer Kampf ausgeht, wer Sieger bleibt und
Die 4Mlu terknaben alles erleben, können die Kinder am
WMstag Aumättag im Landestheater erfahren.
Dreh Lurrzopern der Gegenwart im Landestheater. Heute
ui BEnnen im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
w erhe!”iltuopern zur Darſtellung. Kreneks burleske Operette
SBelNt oder „Die Ehre der Nation” iſt in Darmſtadt
Veleht. Die beiden anderen Werke ſind hier Neuheiten.
WaEA won Bert Brecht und Kurt Weill iſt ein ſogenann=
Aſtheloder eine Schuloper. In einer Form, die zwiſchen
ut nch ) Bühnenwerk ſteht, verfolgt es eine pädagogiſche
S5 Werk iſt nach einem japaniſchen Stück „Taniko”
Es iedeer nach einer alten oſtaſiatiſchen Legende geſchaf=
LbAuelt die Sage von einem alten Brauch. Ein Knabe
mi.
e Lehrer über ein Gebirge, um für ſeine kranke
D Hin zu holen. Er iſt aber den Strapazen dieſer Wan=
Rwachſen. Er wird von dem Lehrer gefragt, ob er
Gukehren, oder ob er bereit ſei, ſich zur Rettung ſei=
Din Gipfel des Berges ins Tal ſtürzen zu laſſen.
ahnlich wie im antiken Drama, die Aufgabe des
e Erläuterers. — Rezniceks komiſche Oper Spiel
eult am Nachmittag auf einer Opernbühne während
Oſſinis „Othello. Der Tenor Beauchamps hatte
Dazernen Darſtellung ſchlechte Kritik. Der Korrepe=
Mm rät ihm, ſeiner Gattin Louiſe, die die Partie
aſſingt. eine Eiferſuchtsſzene zu machen, um an Hand
veriſtiſche Darſtellung des eiferſüchtigen Othello
Der Tenor muß lernen, daß es nicht ſo einfach iſt,
Gebens im Spiel der Bühne darzuſtellen.
Vorbildliche Hilfsbereitſchaft.
Darmftädter Winkerhilfe.
Vom Stadthilfsausſchuß der Arbeitsgemeinſchaft der freien
Wohlfahrtspflege für die Winterhilfe wird uns geſchrieben:
Viel Arbeit und, wir dürfen es ganz leiſe einmal ſagen, auch
öfter rechten Aerger haben alle die, die für die Winterhilfe
wir=
ken. Aber manchmal doch auch Freude, wenn die Gaben reichlich
fließen und den Stadthilfsausſchuß und ſeine Unterausſchüſſe in
last Duü schon für die
Winterhilfe gegeben?
den Stand ſetzen, zur Linderung der Not beizutragen. Geſtern
aber hatten einige Mitglieder des Stadthilfsausſchuſſes, die zu
einer Beſprechung zuſammengekommen waren, eine recht, recht
große Freude. Herr Direktor Schrauth vom Städt.
Wohlfahrts=
amt zeigte ihnen eine richtige Weihnachtsbeſcherung, die er für
die Winterhilfe entgegengenommen hatte. Und zwar waren es
die Mädchenklaſſen der Städt.
Haushaltungs=
ſchule, die die Gaben geſtiftet hatten. Sie waren geſtern
vor=
mittag unter Leitung ihrer Lehrerinnen erſchienen und hatten in
feierlichem Akt ihre Liebesgaben für die Winterhilfe überbracht,
wobei ſie ein Lied ſangen und ein ſelbſtgefertiges Gedicht
vorge=
tragen wurde. Direktor Schrauth nahm die Gaben in Empfang
und dankte im Namen der Winterhilfe. Und was waren das alles
für Gaben! Vor allem Bekleidungsſtücke aller Art, aber auch
Spielzeug, alle möglichen nützlichen Haushaltungsgegenſtände und
einige Geſchenkkörbe mit Lebensmitteln. Aber nichts gekauft,
ſon=
dern alles mit Fleiß geſammelt, mit Mühe bearbeitet und mit
Freude gegeben. Wochenlang haben die fleißigen Hände mit Liebe
gewirkt und haben aus allerlei von Eltern und Freunden
er=
bettelten Sachen herrlich ſchöne Kleidungsſtucke geſchaffen, denen
man kaum anſieht, daß ſie aus altem Material hergeſtellt worden
ſind.
War der Stoff rechts nicht mehr ſchön, wurde er gewendet
Und mit Luſt und Liebe und mit Fleiß bald ein Kleid beendet”.
ſo heißt es in dem Begleitgedicht, das bei der Uebergabe
vorge=
tragen wurde. Es iſt wirklich alles wie neu, oder vielmehr beſſer
wie neu, denn es ſteckt nicht die Kälte des Unperſönlichen darin,
wie in einem gekauften Gegenſtand, ſondern aus jeder einzelnen
Gabe ſpricht die wohltätige Liebe der Spenderin, die Freude am
Selbſtſchaffen und Geben. Bei vielen Gaben ſah man noch kleine
Gedichte, auch alle ſelbſt gemacht, viele ganz formvollendet manche
etwas gewaltſam gereimt, aber alle aus dem frohen Eifer und
der edlen Geſinnung guter Herzen entſtanden. Die Geſchenkkörbe
ſind geſchmackvoll hergeſtellt, mit Tannengrün geſchmückt und mit
Weihnachtskerzen geziert, auch hier aus der ganzen Aufmachung
die Liebe der Geber zu erſehen. Wunderſchön „Rührend” waren
die Urteile derjenigen, die die ſchönen Gaben ſehen durften. Wir
ſagen allen den gütigen Spenderinnen wie auch dem Herrn Rektor
und der Lehrerſchaft der ſtädtiſchen Haushaltungsſchule unſeren
herzlichſten Dank, wenn wir auch überzeugt ſind, daß der ſchönſte
Dank für ſie das Bewußtſein iſt. Gutes getan zu haben, und das
frohe Gefühl, daß ihre Arbeit vielen Bedürftigen eine Freude
machen wird.
Um vielfach geäußerten Wünſchen entgegenzukommen, wurde
eine
Auskunftsſtelle
des Verteilungs=Ausſchuſſes der Winterhilfe 1931/32
in der Waldſtraße 21, Hinterhaus, eingerichtet.
Sprechſtunden ſind: Montag, Dienstag, Donnerstag und
Freitag, von 10 bis 12 Uhr.
Aus den Darmſtädter Lichtſpielkheakern.
* Palaſt=Lichtſpiele.
Albert Préjean und Annabella, die ſympathiſchen
Darſteller aus den Filmen „Unter den Dächern von Paris” und
„Die Million” ſpielen die Hauptrollen in dem neuen Film der
gleichen Produktion „Eine Razzia in Paris”. Abgeſehen
von der Sprache, iſt dieſer Film keine franzöſiſche Angelegenheit.
Ganz gleich, ob man ihn gut oder ſchlecht findet, er iſt beſtenfalls
eine internationale Sache, denn international iſt der Film, und
international iſt der Sport, und international iſt ſchließlich auch
die — Liebe. Die Liebe aber ſpielt neben dem Boxen die
Haupt=
rolle in dieſem Tonfilm. Von der Razzia hat er nur den Titel.
Eine polizeiliche Razzia leitet in der ganz kurzen Eingangsſzene
den Film ein. In dieſer Razzia lernen die zwei Hauptdarſteller
und die Träger der Handlung ſich kennen: Der Matroſe, der
Boxerchampion wird, und die kleine Sängerin aus dem „Artiſtice‟
— kennen und — lieben. Aus einem gelegentlichen Boxkampf
harmloſer Art in einer Vorſtadt=Jahrmarktbude erwächſt ein
Trainer und ein Boxer, der es zum Champion von Frankreich
bringt, ſo lange die Liebe zur kleinen Sängerin vorhält. Er
ver=
liert ſein Championat, als dieſe Liebe abirrt zu einer „Dame
von Welt‟. Die wahre Liebe aber ſchließt den „Gefallenen”
wie=
der verzeihend in die Arme.
Im Beiprogramm läuft u. a. neben einem urkomiſchen
Oswald=Trickfilm ein ſehr intereſſanter Lehrfilm:
Naturaufnah=
men von Raubvögeln mit ihren Jungen in den rumäniſchen
Wald=
karpathen.
— Das Helia=Theater bringt ab heute in Süddeutſcher
Ur=
aufführung Fritz Schulz und Maria Paudler in der amüſanten
Tonfilm=Poſſe „Einer Frau muß man alles verzeihen”.
— Im Union=Theater läuft heute unwiderruflich zum letzten
Male die erfolgreichſte Operette des Jahres „Viktoria und ihr
Huſar, als Tonfilm.
Hier wirkt Wibent
es nacht unempfindlicher
Aiucp gegev Erkältung!
— Kindergarten der Barmherzigen Schweſtern, Beſſunger
Straße 115. Wie in jedem Jahre, ſo findet auch dieſes Jahr.
und zwar am Sonntag, den 13. Dezember, nachmittags 4 Uhr, im
Chauſſeehaus, Heidelberger Straße 89, die Weihnachtsfeier und
Beſcherung des Kindergartens der Barmherzigen Schweſtern,
Beſſunger Straße 115, ſtatt. Trotz der ſchweren Zeit mit ihren
finanziellen Noten, wollen wir doch auf einige Stunden die
All=
tagsſorgen vergeſſen und wollen uns bei den Kleinen an ihrem
Können erfreuen. Es werden einige ſchöne Theaterſtückchen
auf=
geführt. Karten ſind im Schweſternhaus. Beſſunger Straße 115,
bei den Schweſtrn und, ſoweit noch ſolche vorhanden ſind, auch an
der Kaſſe zu haben. Für die Kinder findet am Samstag, den
12. Dezember, nachmittags 3 Uhr, eine Kindervorſtellung ſtatt,
zu der wir unſere Jugend herzlich einladen.
— Der Reichsbahn=Turn= und Sportverein im Dienſte der
Winterhilfe. Am kommenden Samstag, dem 12. Dezember, abends
8 Uhr, veranſtaltet der Reichsbahn=Turn= und Sportverein
Darm=
ſtadt im großen Saale des Rummelbräu, Rheinſtraße einen
„Bunten Abend” deſſen Reinertrag reſtlos an die
Winter=
hilfe der Eiſenbahnerfürſorge, Frauenausſchuß Darmſtadt,
abge=
führt wird. Neben turneriſchen Vorführungen wird ein
reichhal=
tiges Programm künſtleriſcher Art, beſtehend aus Muſik=
Ge=
ſangs= und Tanzdarbietungen, unter Mitwirkung bewährter
Kräfte geboten. Karten im Vorverkauf: L. u. M. Fuld Nachf.,
Kirchſtraße 12.
Lokale Veranſtalkungen.
Ar Lr Bn Dnndn mdn Lnaan
m keinem Falle irgendwie al” Beldrrchung odrr Ari
— Elternabende für Erwerbsloſe. Wir verweiſen
auf den heute abend ſtattfindenden Elternabend — die häusliche
Erziehung — (E. Meywald), Friedrichſtraße 4, Alice=
Eleonoren=
ſchule.
— Das Sportplatz=Reſtaurant u. Café am
Böl=
lenfalltor der nahe gelegenſte Ausflugspunkt hat heute den
beliebten Kaffee= und Kuchentag; abends: Geſellſchaftstanz.
(Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Mittwoch, den 9. Dezember 1931.
Orpheum, abends 8.15 Uhr: „Die Herberge des Glücks”
Konzerte: Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Café Ernſt
Ludwig, Schloßkeller, Café Ganßmann. Alter Ratskeller; Café
Ernſt Ludwig, abends 8.30 Uhr: Geſellſchaftsabend: Sportplatz=
Café am Böllenfalltor, abends 8.30 Uhr: Geſellſchafts=Abend. —
G. D. A.=Heim Riegerplatz 3 abends 8.30 Uhr: Lichtbilder=
Vortrag über: „Der Verkehr zwiſchen Schwarz und Weiß in den
früheren Kolonien”. — Reſtaurant Sitte, Karlsſtraße,
Gelber Saal, abends 8.30 Uhr: Vortrag von Herrn Syndikus
Ehlers, Frankfurt, über „Unternehmungen und Kriſe” und
Herrn. Dr. Aufermann, Darmſtadt, über: „Steuerbilanz und
Kriſe” — Städt. Saalbau, Kleiner Saal, abends 8 Uhr;
Kammerkonzert Helmut Maurer, Berlin. mit Stolzquartett. —
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele
und Palaſt=Lichtſpiele.
Vorkrag dr. Brohls über Skilauſ.
Der Skiklub Darmſtadt=Odenwald hatte im Fürſtenſaal aus
Anlaß ſeiner neunundzwanzigſten Gründungsfeier eine kleine
Feier, zu der er als Redner den Vorſitzenden der Skizunft
Feld=
berg, Dr. Karl Brohl aus Todtnau, gebeten hatte. Dr. Krebs
begrüßte den bekannten Sportsmann im Namen ſeiner
fünfhun=
dert Darmſtädter Mitglieder, und Dr. Brohl erwiderte die Grüße
im Namen ſeiner fünfhundert Schwarzwälder Mitglieder — es
begrüßten ſich damit die Vorſitzenden von zwei der älteſten
Ski=
verbände, die es in Deutſchland gibt. Aus Todtnau, dem
Wohn=
ort Dr. Brohls, war der deutſche Skiſport ſeinerzeit ausgegangen.
Todtnau liegt mit Skiern anderthalb Stunden von dem
Schwarz=
wald=Feldberg entfernt, und man fährt einen Steilhang von 600
Metern Gefälle hinunter in die Stadt. Hier wurde vor einigen
Jahrzehnten der erſte Skiklub in Deutſchland gegründet. In
Todt=
nau hängen die Bilder der Männer, die mit langen Stöcken und
mit Bindungen, die mit Kordeln vorſorglich noch einmal am Knie
befeſtigt waren, die erſte Attacke auf die winterlichen
Schnee=
flächen vornahmen. Wenn ſie große Touren machten, nahmen ſie
Windlichter und einen Bernhardiner mit und ſeilten ſich an. Die
Preſſeberichte der damaligen Zeit rühmen das romantiſche Bild.
wenn man dieſe Kette von Skiläufern nachts über die
Schwarz=
waldberge huſchen ſah. Nun, dieſe Zeit iſt eben ſo lange vorbei
für den Skilauf, wie für uns andere das Mittelalter. Aber es
entbehrt nicht des Reizes, zu überlegen, wie kurze Zeit es her iſt,
daß Männer und Frauen um ihre Kühnheit öffentlich geprieſen
wurden, weil ſie mit Skiern den Feldberg im Schwarzwald
beſtie=
gen und mit Hilfe ihrer langen Stöcke wieder herunterritten.
Mittlerweile haben Hunderttauſende in Europa das Skilaufen
gelernt, eine Induſtrie an Hotels, an Fabriken und Apparaten
iſt entſtanden, und ungezählte Mengen haben dadurch die
Schön=
heit des Winters entdeckt.
rain, heiter, aber auch ernſt, ohne falſche lyriſche Gefühlstöne,
aber voll Gefühl für die Poeſie des Skilaufs. Brohl, der die
be=
kannteſte ſportliche Skigruppe im Schwarzwald leitet, eine Gruppe,
der die meiſten bekannten Sportsleute angehören und aus der
Leute wie der Nautilus=Forſcher Villinger und der Herſteller der
berühmteſten Schneefilme Sepp Allgeier hervorgegangen ſind,
und der weiterhin Sportleute wie der Flieger Auguſt Euler und
wie Wilhelm von Opel angehören, vermied es äußerſt taktvoll
allzu ſportlich zu kommen und die bekannten Beehrungen über
dieſe und jene Schule oder dieſen und jenen Schwung wieder
vor=
zubringen. Er gab ſich einfach als Liebhaber des Winters und
holte mit einer ſehr inſtruktiven Geſchichte des Skilaufs aus,
wozu er Bilder von tauſendjährigen Skiern und von Zeichnungen
vorführte, die phantaſtiſche Skiläufergruppen aus dem Mittelalter
zeigten. Dann kamen an hundert Aufnahmen, die jeden
Reiz und jeden Schmelz des winterlichen Schwarzwaldes
aufwie=
ſen, die feinen Schneekriſtalle, die verwehten Bäume, die
verſchnei=
ten Wälder und die rieſigen Flächen, durch die eine einſame Spur
ſich zieht. Aufnahmen des Himmels im Winter, wenn er blau
iſt, wenn er föhig iſt oder wenn er gebrochenes Licht hat —
Auf=
nahmen der Schwarzwaldhäuſer und Aufnahmen von Skifahrern,
die ausgezeichnete Hältung aufwieſen, ergaben, eine faſt
märchen=
hafte Stimmung von Winter und deutſchem Gebirge, der ſich
nie=
mand entzog. Brohl wurde für ſeinen Vortrag außerordentlich
gefeiert.
Schwurgerichk.
Aw. Ein Dienſtmädchen ausOber=Sensbach ſtand
am Dienstag wegen Meineids vor dem Schwurgericht.
Das Mädchen hatte im Sommer 1929 ein uneheliches Kind
bekom=
men, und der Vormund dieſes Kindes ſtrengte gegen den vom
Mädchen angegebenen Vater einen Prozeß auf Alimentenzahlung
an. Im Verlaufe des Prozeſſes wurde, wie üblich, das Mädchen
vernommen über den mutmaßlichen Vater, und bei dieſer
Ver=
nehmung, die in zwei Etappen vorgenommen wurde, einmal im
Auguſt uneidlich, und ein zweites Mal im Oktober unter Abnahme
des Eides, bezeichnete ſie den Beklagten als Vater des Kindes.
Nachträglich ſtellte ſich heraus, daß das Mädchen die Unwahrheit
geſagt hatte, und es handelt ſich heute eigentlich nur noch darum,
ob ſie es wiſſentlich oder fahrläſſig tat. Der Staatsanwalt iſt
überzeugt, daß ſie wiſſentlich die Unwahrheit ſagte, und beantragt
die Mindeſtſtrafe für Meineid, ein Jahr Zuchthaus. Das Gericht
hält das jedoch nicht für erwieſen und verurteilt das Mädchen
lediglich wegen fahrläſſigen Falſcheids zu zwei
Mo=
naten Gefängnis.
Vor der Großen Strafkammer begann am Dienstag
eine auf drei Tage angeſetzte Verhandlung gegen einen
frühe=
ren Gendarmierieoberwachtmeiſter aus
Zwin=
genberg. Der Mann hatte fortgeſetzt Betrügereien und
Unter=
ſchlagungen ausgeführt, die wohl nur in derartigem Umfang
ge=
deihen konnten, weil ihm jeder auf Grund ſeines Berufes und
allgemeinen Anſehens ohne weiteres Glauben ſchenkte und Kredit
gab. Mit ihm ſitzen ſeine Frau und ein Kraftwagenführer aus
Auerbach mit ſeiner Frau auf der Anklagebank wegen Beihilfe.
In der Verhandlung, die in erſter Inſtanz im Juni dieſes Jahres
vor dem hieſigen Bezirksſchöffengericht ſtattfand, wurde er zu
ins=
geſamt ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der
Kraftwagen=
führer erhielt drei Monate und die beiden Frauen wurden
frei=
geſprochen. Sie waren alle miteinander, insbeſondere aber der
Hauptangeklagte harmlos wie die Kinder und hatten niemals
Schlechtes im Sinn. Auch heute beteuert er das wieder auf das
nachdrücklichſte. Und heute, auf Grund ſeiner eigenen früheren
Ausſagen, weiſt der Vorſitzende ihm nach, daß Lügen kurze Beine
haben. Für die Verhandlung ſind nahezu fünfzig Zeugen geladen.
Seite 6 — Nr. 341
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
E. Wixhauſen, 7. Dez. Zum Beſten der Winterhilfe
veran=
ſtaltete die hieſige Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz
einen Lichtbildervortrag über erſte Hilfe bei Unglücksfällen. Herr
Dr. Käß als Vortragender verſtand es ausgezeichnet, die
vorge=
führten Bilder dem Publikum zu erläutern. Den
Vorführungs=
apparat bediente Herr Lehrer Spalt.
F. Eberſtadt. 8. Dez. Ausſtellung „Eyangeliſches
Gemeindeleben‟. Der Beſuch der Ausſtellung war in der
vergangenen Woche derart rege, daß eine Verlängerung der Schau
um acht Tage nicht zu umgehen war. Das Gemeindehaus iſt
des=
wegen in dieſer Woche jeden Tag nachmittags von 3—6 Uhr, am
Mittwoch auch von 8—10 Uhr und letztmals am Sonntag, den 13.
Dezember, nachmittags von 3—10 Uhr geöffnet. Der Zutritt zur
Ausſtellung iſt frei.
f. Roßdorf, 8. Dez. Lutherfeier. Am Mittwoch, den 9.
De=
zember abends, findet an der Lutherlinde auf dem Kirchplatz eine
Lutherfeier ſtatt. — Unfug. Nachts überſtiegen Unholde die
Einfriedigung der Synagoge und klebten judenfeindliche Zettel
an die Eingangstüre zur Synagoge. Die polizeilichen
Ermittelun=
gen nach den Tätern ſind eingeleitet.
An. Gr.=Zimmern, 8. Dez. Buchausſtellung. Eine recht
intereſſante Buchausſtellung wurde am Donnerstag abend im
evan=
geliſchen Schweſternhaus hier eröffnet. Diakon Hegeböllig, der
Ver=
anſtalter und Leiter der Ausſtellung, ſprach über den Zweck der
Aus=
ſtellung. Sie ſoll vor allen Dingen das gute Buch, beſonders für die
Jugend, verbreiten helfen und Winke für gute Literatur geben.
Um=
rahmt wurde der Vortrag von ſchöner Weihnachtsmuſik, einem
Schall=
plattenkonzert und einem von Schweſter Sophie geleiteten Mädchenchor.
An. Groß=Zimmern, 8. Dez. Autvunfall. Ein Darmſtädter
Perſonenauto, das von Babenhauſen kam und ſcheinbar noch einen
Ab=
ſtecher nach Gr.=Zimmern machen wollte, fuhr am Bahnübergang
Angel=
gartenſtraße nach dem Sportplatz in den Graben. Da der Graben an
dieſer Stelle ziemlich tief iſt und der Vierſitzer auf dem Kopf ſtand, war
es ihm unmöglich, ſich ſelbſt aus ſeiner unbequemen Lage zu befreien.
Er wurde von dem Geſpann des hieſigen Spediteurs herausgezogen.
Zum Glück war der Wagen langſam gefahren, ſo daß die Schäden nur
gering waren.
Cp. Dieburg, 8. Dez. Die Finanznot der Kreisſtadt
Dieburg hat ſich bereits dahin ausgewirkt, daß die Bürgermeiſterei
wegen Mangels an flüſſigen Mitteln noch nicht in der Lage war, die
Holzhauerarbeiten beginnen zu laſſen. Die Ortsbürger werden daher
jetzt von der Verwaltung gebeten den Betrag für den
Ortsbürger=
nutzen, d. h. für das Losholz, in Höhe von 7.— RM. in den nächſten
Tagen im voraus bei der Stadtkaſſe zu entrichten. Bürgern, die nicht
in der Lage ſind, den Betrag auf einmal leiſten zu können, iſt
Teil=
zahlung geſtattet.
Ao. Altheim, 7. Dez. Geſtern abend hielt der Generalſekretär des
Evang. Bundes in Heſſen, Herr Dr. Brauns aus Darmſtadt in unſerer
evang. Kirche einen Vortrag über die Gottloſenbewegung. Zur Abwehr
dieſer verderblichen Bewegung forderte der Redner alle auf, mutig
ihren Glauben zu bekennen, wo es gelte und überall aufklärend zu
wirken durch perſönliche Werbung. Nur ſo könne dieſe ſchlimme
Ge=
fahr von unſerem Volke und Vaterlande abgewandt werden.
W. Klein=Umſtadt, 7. Dez. Bürgermeiſterkandidaten.
Die Herren Beigeordneter Beckenhaub, Gemeinderat Landwirt Thomas
Heil und Gemeinderat Häuſer bewerben ſich um das Bürgermeiſteramt.
Die Wahl findet am kommenben Sonntag im elten Schulhaus ſtatt. —
Zu dem am 1. Januar freiwerdenden Polizeidienerpoſten haben ſich
nicht weniger als 26 Ortseinwohner gemeldet.
Cg. Reinheim, 7. Dez. Elternabend der Schule
Rein=
heim. Vorgeſtern abend veranſtaltete die Schule Reinheim im Saalbau
zur Spitze einen im Zeichen der Werbung für des Deutſchtum im
Ausland ſtehenden Elternabend, der ſtark beſucht war. Eingeleitet durch
einen Zithervortrag, fand Rektor Krapp in ſeiner Begrüßungsanſprache
recht herzliche Worte, wie um Schule und Elternhaus ſich ein
gemein=
ſames Band der Ergänzung ſchlingen ſolle, auch die hier gezeigte
Ein=
mütigkeit hinauszutragen in unſer Volk, das es zur Zeit ſo bitter
nötig hat. Ein reichhaltiges Programm, Chöre Gedichtvorträge, Reigen,
leiteten zum Vortrag des Herrn Studienrat Dr. Götz aus Darmſtadt
über, welcher die Zuhörer mit Lichtbildern eine Reiſe durch Bukowina
und Dobrudſcha, den Betreuungsgebieten des Heſſ. V. d. A.,
unter=
nehmen ließ. Weiter folgende Chöre. Gedichte, Volkstänze gaben dem
Abend eine ſo ſchöne Umrahmung, daß den kleinen Darſtellern oft nicht
endenwollender Beifall gezollt wurde. Der Abend zeigte vielen was
aus ſcheuen, früher ſtets ſteifig=genierlichen Landkindern durh Pflege
und Ausbildung der Anlagen für manierliche, ungezwungene
Menſch=
lein werden können, deren Darbietungen man kurz „Kunſt der Kleinen”
nennen kann. Den Vorbereitern, Darſtellern, Herrn Dr. Götz wurde
am Schluſſe der wohlverdiente Dank durch Rektor Krapp abgeſtattet. —
Odenwaldklub. Geſtern führte der Odenwaldklub ſeine letzte
Wanderung für 1931 aus, die über Ueberau, Hundertmorgen, nach
dem kühlen Grund bei Werſau führen ſollte. Der einſetzende Negen
machte die planmäßige Ausführung unmöglich, nur 4 Unentwegte ließen
ſich dies nicht nehmen, denen das Nachlaſſen des Regens unterwegs
Freude bereitete und doch Wandergenuß bot. Der größere Teil war
mit der Bahn ans Ziel gelangt, wo gemeinſamer Geſang, Tanz, rege
Unterhaltung dem trüben Wintertag ſchönſte Seiten abgewannen.
Br. Brensbach, &. Dez. Eine Sitzung der Kirchengemeinde
vertretung behandelte den Voranſchlag für 1932. Derſelbe deckt
ſich mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 4200 Mk. Es
müſſen zu dem Ausgleich der erforderlichen Einnahmen noch rund
3200 Mark an Kirchenſteuern aufgebracht werden. Dieſer Betrag iſt
nach dem Vorjahre etwas reduziert, und iſt alſo eine kleine
Steuer=
ermäßigung zu erwarten. — Der am Samstag abend von Herrn Lehrer
Hoffmann gehaltene Vortrag hatte überaus viele Zuhörer
ange=
lockt. Meiſterhaft feſſelte der Vortragende durch die Erläuterung ſeiner
Bilder, die abwechſelnd Einzelheiten aus dem Leben der Eingeborenen
und im allgemeinen zeigten.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 7. Dez. Abbau einer Lehrerſtelle.
Mit dem Abbau der hieſigen fünften Lehrerſtelle iſt Lehrer Müller
von hier nach Wiebelsbach im Odenwald verſetzt. —
Odenwald=
klub. In der Generalverſammlung hat der hieſige Odenwaldklub be=
ſchloſſen, in dieſem Jahre kein Dekorierungsfeſt abzuhalten. Die
Aus=
zeichnung ſoll anſchließend an die letzte diesjährige Wanderung ſtatt=
finden.
Al. Höchſt f. Odw., 8. Dez. Vorträge für Arbeitsloſe.
Einer Anregung des Heſſ. Miniſteriums für Kultus und Bildung
zu=
folge ſollen auch in unſerer Gemeinde, zunächſt allerdings verſuchsweiſe,
Vorträge zur geiſtigen Beſchäftigung und Weiterbildung unſerer
Ar=
beitsloſen gehalten werden. Die hieſige Lehrerſchaft, an welche dieſe
Aufforderung erging, iſt gewillt, ſich in den Dienſt der guten Sache zu
ſtellen. Die Themen der einzelnen Vorträge ſollen ſich möglichſt nach
den Wünſchen der Beſucher richten und in gemeinſamer Ausſprache
be=
ſtimmt werden. Die Vortragsreihe beginnt am kommenden
Donners=
tag, den 10. Dezember, im Klaſſenſaal 1 der neuen Schule.
Sandbach, 8. Dez. Ratsſitzung. Zunächſt verlieſt der
Bürgermeiſter ein Rundſchreiben, die Sicherung der
Bauforderun=
gen betreffend, in welchem dargelegt wird, daß zurzeit das
Bau=
gewerbe viel zu leiden hat, indem zurzeit die ſogenannten Regie=
und Schwarzarbeiten ſehr gefördert werden, was das Baugewerbe
ſehr ſchädigt. — Die Hundeſteuer wird zu denſelben Sätzen wie im
Jahre 1931, auch für das Jahr 1932 erhoben. Die
Gemeinde=
hundeſteuer beträgt ſomit 6 RM., und für einen Hund, der nach
dem 1. Juli 1932 angeſchafft wird, 3 RM. — Bei der Holzhauerei
ſollen nur Wohlfahrts= und Kriſenunterſtützungsempfänger und
usgeſteuerte Perſonen beſchäftigt werden. Die Holzhauer
beab=
ſichtigen, fünf Tage zu arbeiten, ob dies möglich ſein wird, muß
ſich nach den vorhandenen Mitteln richten. Zurzeit ſtehen der
Gemeindekaſſe zur Bezahlung der Holzhauer ausreichende Mittel
nicht zur Verfügung. Die Holzhauerei muß deshalb, bis
aus=
reichend Mittel vorhanden ſind, zurückgeſchoben werden. — Zur
Rechnung der Gemeinde Sandbach für das Rechnungsjahr 1930
verlieſt der Bürgermeiſter eine Ueberſicht über die durch
Mehr=
einnahme und Minderausgabe im Jahre 1930 entſtandenen
Ueber=
ſchüſſe. Dieſe betragen 84 894,88 RM. Weiter verlieſt er den
In=
halt eines Verzeichniſſes der im Voranſchlag für 1930 nicht
vorge=
ſehenen, mit Zuſtimmung des Gemeinderates aber durch
Ueber=
ſchüſſe in Mehreinnahmen und Minderausgaben zu deckenden
Ausgaben. Dieſe betragen 70 915,82 RM. Es verbleibt alſo ein
Ueberſchuß von 13 979.06 RM., welcher jedoch bereits im
Rech=
nungsjahr 1931 nunmehr verausgabt iſt. — Winterhilfe. Aus
der Winterhilfeſammlung wurden an Sandbacher bedürftige
Fa=
milien bereits Kartoffeln. Obſt. Gemüſe, Kleidungsſtücke Briketts
und ſonſtige geſtifteten Gegenſtände verteilt. Die Briketts
wer=
den von der Barſammlung an den Lieferanten bezahlt.
Ct Heubach i. Odw., 8. Dez. Am Sonntag nachmittag
unter=
nahm die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs für dieſes
Jahr ihre vorletzte Wanderung. Leider konnte der Wanderplan
infolge des anhaltenden Regens nicht wie vorgeſehen ausgeführt
werden, ſo daß man ſich mit einer Waldwanderung nach Höchſt und
einem Rückweg über die Frau=Nauſiger Steinbrüche beanügen
mußte. — Der Geflügelzuchtverein hielt bei Mitglied
Rödelsperger eine Verſammlung ab. in welcher eine örtliche
Ge=
flügelausſtellung für den 8. und 9. Januar 1932 beſchloſſen wurde.
Die Ausſtellung findet im großen Saale des Rathauſes ſtatt.
Aroenisgemeinſcaft der Höheren Berineflangsteamten rme Rheinte MeatiteGif
Die Arbeitsgemeinſchaft der höheren Vermeſſungsbeamten im
Rhein—Main=Gebiet hatte für dieſen Winter zur erſten
Veran=
taltung eingeladen.
Nach Begrüßung der Anweſenden durch den Vorſitzenden,
Vermeſſungsrat Heyl=Darmſtadt, ſprach als erſter Redner Herr
Miniſterialrat Dr.=Ing. H. Müller aus Darmſtadt über „Die
Zukunftsaufgaben des deutſchen Vermeſſungsweſens und ihre
Lö=
ſung”. Er ging von der Feſtſtellung aus, daß in Notzeiten, wie
wir ſie jetzt durchleben, der richtigen Verteilung und Ausnutzung
des Grund und Bodens eine erhöhte Bedeutung zukommt. Jede
Maßnahme erfordert aber mehr oder weniger umfangreiche
ver=
meſſungstechniſche Arbeiten. So erklärt es ſich, daß das
Vermeſ=
ſungsweſen weniger in wirtſchaftlich guten Zeiten, als in
Not=
zeiten neuen Antrieb erhält. Durch Einführung neuer
geodä=
tiſcher Grundlagen und Gauß=Krügerſcher Koordinaten, an Stelle
der ſeitherigen vielen Winzelſyſteme, ſind der Entwicklung bereits
neue Wege vorgezeichnet worden. Das ſo gewieſene Ziel, durch
das eine im Intereſſe der Verbilligung in ganz Deutſchland
ein=
heitliche aufbauende Vermeſſungstätigkeit erreicht werden ſoll,
er=
fordert ſtärkere Zuſammenfaſſung der Vermeſſungsbehörden.
Darüber hinaus iſt auch das Vermeſſungsweſen ſtärker als ſeither
in den Dienſt der Heimatforſchung, der Erſchließung des Grund
und Bodens und der geiſtigen Wehrhaftmachung unſeres Volkes
zu ſtellen.
Delegierkenkag des Mümling-Gaues
Don Heſchen Süe hund.
m. Michelſtadt i. Odw., 8. Dezember.
Vorgeſtern nachmittag hatten ſich die Vertreter der
Geſang=
vereine des Mümlingtales und der angrenzenden Gebiete im
Hotel Friedrich hier eingefunden und wurden begrüßt ſeitens des
Männergeſangvereins Michelſtadt von Herrn Schmidt namens
des Gaues durch deſſen Vorſitzenden. Herrn Fleckenſtein=König;
auch der Schatzmeiſter des Heſſiſchen Sängerbundes, Herr Bitter=
Darmſtadt, hatte ſich eingefunden. Der Vorſitzende ſtellte feſt, daß
von 43 Gauvereinen 32 vertreten waren, ein Verein entſchuldigte
ſich im Laufe der Tagung noch, 10 fehlten unentſchuldigt.
An=
ſchließend erfolgten Mitteilungen über Veränderungen im Gau,
dann gab Redner einen eingehenden Bericht über die Tagung
des Heſſiſchen Sängerbundes in Aſchaffenburg. Bei zahlreicher
Beteiligung erfolgte eine ſehr lebhafte Debatte, in die auch Herr
Bitter öfter eingriff. In ſcharfen Worten kam die
Unzufrieden=
heit mit dem Deutſchen Sängerbund zum Ausdruck, der in der
Er=
hebung und Bemeſſung der Beiträge nicht genügend
Entgegen=
kommen zeigt und von der Not der Zeit nichts zu wiſſen ſcheint.
Die Vereine hieſiger Gegend haben zudem von dem Deutſchen
Sängerbund nicht die geringſten Vorteile. Zwar verwies Herr
Bitter darauf, bei der hierfür maßgebenden Tagung Anträge zu
ſtellen und die Sache zur Sprache zu bringen, die Anweſenden ſind
aber der Anſicht, daß auf dieſem Wege nichts zu erreichen iſt,
vielmehr hätte die Vertretung des Deutſchen Sängerbundes von
ſich aus den Zeiten Rechnung zu tragen.
Der Gau berückſichtigt die Verhältniſſe und erhebt für 1932
keine Beiträge. Damit die Geſchäftsführung zeitlich parallel zu
der des Bundes läuft, geht das Geſchäftsjahr künftig vom 1.
Okto=
ber zum 1 Oktober. Das Wertungsſingen für 1932 iſt am 5. Juni
in Groß=Umſtadt, und zwar nachmittags.
b. Erbach, 8. Dez Turnverein Erbach 1860. In der
bis auf den letzten Platz beſetzten Feſthalle „Unter den Linden”
fand das traditionelle Saalfeſt des Turnvereins Erbach 1860 e. V.
ſtatt. Der Turnverein 1860, der — das darf wohl behauptet
wer=
den — einer der beſten des Odenwaldes von jeher war, hat mit
dieſer Veranſtaltung erneut bewieſen, daß er die Erforderniſſe
der Gegenwart auf turneriſchem Gebiete voll und ganz erkannt
und gewürdigt hat. Wenn man früher mit dem Geräteturnen
und den ſogenannten Freiübungen das Feld der Betätigung in
den Turnvereinen in der Hauptſache erſchöpft ſah, ſo freut man
ſich heute um ſo mehr, über die Vielſeitigkeit auf dem Gebiete der
Leibesübungen, die in den Turnvereinen gelehrt werden. Ein
ſchneidiger Marſch eröffnete die Veranſtaltung. Ein erfreuliches
Bild ſchon — der Aufmarſch der Aktiven. Vom Männerturner
bis zum jüngſten ABC=Schützen ſtehen die Jünger Jahns zu edlem
Streit bereit. In bunter Folge zeigen ſie das, was ſie können —
was ſie im Turnverein gelernt haben. Glänzend geſtellte
Pyra=
mide der Schüler, Reigen der Schülerinnen Stabübungen der
Handballer, Pferdeturnen der Turner und Zöglinge
Gruppenſtel=
lungen und Barrenturnen, Pferd= und Reckturnen, Volkstänze und
Singſpiele, alles zeigt diſziplinierte, kraftvolle, elegante und
exakte Leiſtungen, deren Wert für die allgemeine Volksgeſundheit
— wenn ſie in Maſſen betrieben werden — nicht hoch genug
ein=
geſchätzt werden kann. Begeiſtert ſingt alles das alte Turnerlied
„Turner auf zum Streite” mit. Jawohl auf „Zum Streite‟ —
nicht mit der Waffe in der Hand — nein, mit Energie zu dem
Ziel; zur Einigkeit, Kraft und Stärke — zur Volksgeſundheit und
zur Volksgemeinſchaft — zum Wohle des Vaterlandes! Gut Heil!
—Hubertusjagd des OdenwälderReitervereins.
Die Veranſtaltung des Odenwälder Reitervereins, wurde leider
durch das unaufhörliche Regenwetter des „Kupfernen Sonntags”
etwas beeintrichtigt. Der der Fuchsjagd vorausgehende
Gelände=
ritt hat ſowohl inbezug auf die Leiſtungen der Reiter wie der
Pferde glänzende Proben beſten Pferdeſportes abgelegt. — Die
mit viel Intereſſe erwartete Hubertusjagd, hatte einige Tauſend
Zuſchauer im ſtädtiſchen Sport= und Erholungspark
zuſammen=
gebracht. Das Signal „Jagd frei” wird gegeben und in
glänzen=
dem Feld geht die Schar der „Fuchsjäger” über die durch den
Regen aufgeweichte Bahn. Ein Lauf voll Spannung, wie er wohl
bei Rennen ſelten beſſer und ſchöner zuſammen geſehen worden
iſt! Der Fuchs, Heinrich Ewald, mit ſeinem „Lux” gibt den Jägern
allerlei auf. Endlich kommt er doch zur Strecke. Herr Georg
Kredel aus Elsbach erringt die Trophäe. Ein gemütliches
Bei=
ſammenſein im „Adler” ſchloß ſich an.
OPEEM
Aw4
A
Z
m. Beerfelden, 8. Dez. Verſchiedenes. Herr
Berufsſchul=
lehrer Arzt wurde zum Rektor an der hieſigen Volksſchule ernannt. —
Das Kuratorium der Roſenthalſchen Wohlfahrts=Stiftung gibt bekannt,
daß beabſichtigt iſt, auf Weihnachten eine Kinderbeſcherung zu
veran=
ſtalten. Die Eltern, nach deren Wunſch ihre Kinder teilnehmen ſollen,
werden gebeten, ſich bei Herrn Gemeinderat Breitinger zu melden; es
wird das Alter vom 3. bis 10. Lebensjahr berückſichtigt.
Bh. Weſchnitz i. O., 7. Dez. Schießſport. An den 3 letzten
Sonntagen fand das Herbſtabſchießen der Ortsgruppe der K.K.S. ſtatt,
das geſtern mit einer Preisverteilung bei Kamerad Nauſch abſchloß.
Es wurden durchweg gute Leiſtungen erzielt, weshalb auch faſt alle
Schützen ausgezeichnet werden konnten. Die Jugendgruppe konnte
eben=
falls recht erfolgreich abſchließen.
Dr. Neckarſteinach, 8. Dez. Die Schiffahrt konnte im vorigen
Monat ohne Unterbrechung durchgeführt werden. Insgeſamt fuhren
25 Schleppzüge mit 114 Schiffen zu Berg, von denen 30 mit Gütern
und 54 mit Kohlen beladen waren; die anderen hatten, Kies, Zement
und andere Baumaterialien geladen. 13 Schiffe fuhren leer zu Berg
zur Ladung von Steinſalz. Zu Tal ſind 108 Schiffe gefahren, wovon
93 mit Salz, der Reſt mit Gütern beladen waren.
— Hirſchhorn, 8. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
7. Dezember 1,82 Meter, am 8. Dezember 1,79 Meter.
e. Bad Wimpfen, 5. Dez. Vom Tabakmarkt Dieſer Tage
wurde Tabak. der dem hieſigen Landwirtſchaftlichen Verein
ange=
ſchloſſenen Pflanzer, zirka 1000 Zentner, an die Firma H.
Weiß=
mann Viernheim, und Süß, Lampertheim um den Preis von
48 RM. pro Zentner mit 10proz. Bonitierung verkauft. —
Hohes Alter. Seinen 88. Geburtstag feierte am 1. Dezember
in körperlicher und geiſtiger Friſche unſer Mitbürger Johann
Weigand.
Bm. Hofheim (Rieb), 8. Dez. Befitzwechſel. Das hier in der
Luiſenſtraße gelegene Anweſen, Metzgerei und Gaſtwirtſchaft, von Emil
Wildt (früher Dingeldein) ging zu unbekanntem Preis an einen
aus=
värtigen Käufer in Eigentum über. Nach eingehender
Innenrenovie=
rung wird das Geſchäft in einigen Tagen neu eröffnet werden.
Im Anſchluß an dieſen Vortrag ſprach Herr Reg.89,
Merkel, 1. Vorſ. des Bad. Landesvereins der höhers
ſungsbeamten, über die für die Entwicklung der Vermeſſun
ſo wichtige Frage der Verſtaatlichung bzw. Verbehördll,
verwies einleitend auf frühere Beſtrebungen und aun
handlungen im Beirat für Vermeſſungsweſen, welchen
überwiegender Mehrheit für eine Verſtaatlichung den
meſſungen ausgeſprochen hat. Die in letzter Zeit aus ᛋ'
freiſchaffenden Vermeſſungsingenieure hervorgegangenn
fentlichungen, die ſich gegen die Verbehördlichung mm
fahren begründete Ablehnung. Als wichtige
Vorausſt=
eine allmähliche Verbehördlichung wird die Einfülig,
numerus elausus für die akademiſche Laufbahn im Veu
dienſt gefordert. Weitere Privatvermeſſungsingenieureei
mehr zuzulaſſen, für die Uebergangszeit iſt den berei!
denen ihre Exiſtenzmöglichkeit zu ſichern, wozu auch
tung von ſogenannten Vermeſſungsnotariaten dienen 10
zur Mitarbeit bei vielen Vermeſſungsarbeiten ſoweit urick
mittleres und unteres Hilfsperſonal heranzuziehen iſt4n,
aus wirtſchaftlichen Gründen eine ſelbſtverſtändliche
ſein.
Stärkſter Beifall lohnte die ganz vortrefflichen Auun
der beiden Herren Referenten.
Krippenſpiel in der Skadkkirche von Michaffe
— Eine Weihnacht des Herzens bedeutete für die
unſerer Stadt und ihrer weiteren Umgebung das Kripap
der ſchönen, alten gotiſchen Stadtkirche Michelſtadts gaß
Adventsſonntag. Man fragte ſtaunend, woher es dem 0—1
Herrn F. C. Schiffer, dem Leiter des Odenwaldſchülaig 6u
ſo kurzer Zeit gelang, eine ſo große Spielſchar zu knM110
Harmonie des Zuſammenſpiels, ungeübte Kinder aller, cetm und Indu
zu ſolcher Ausdrucksfähigkeit zu ſteigern? Es lag wohl. Auf ülünen Waren
er in den Spielern ſtets das Bewußtſein wachzuhal.Iygitzü m Bett eine=
Wir ſpielen nicht ein Schauſpiel und nicht um Gewinm
Ruhm, ſondern bringen ein Opfer für andere und b=asſt Atſten kädſiadlte
M2
wahren Gottesdienſt.
Selten wurde wohl ſo ſchön geſungen vom Kirchem 1/
Kinderchor unter der vollendeten Leitung des Herrn 4M0
Lerch, wie hier am Altare. Selten haben Kinder mit 7r
gabe ihre Rollen gelernt und ſo diſzipliniert geſpielt, mm Wt und Wox die
der Krippe des armen Chriſtkindes, galt es doch, armen ſt umit dem Ausl
der Gemeinde eine gute Chriſtbeſcherung ſchaffen zu hellu0ügſchen Lebent
Rein und klar trug die geſchulte Stimme der M Moöllerung fer
Friedel Roloff in den Soli das Spiel auf künſtleriſche Ffiſieh ſber die ne.
dem herrlichen Orgelſpiele des Herrn A. Knecht ie
pinſelt
neuen
in wirklit
Moska
inden,
8 nock
die nich
Europa !
us Leben
ch ſeint
geur
Rußle
er, der
alle kommen
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nut darüber, d
Geigenvirtuoſe, Herr Friedrich=Erbach und Herr Groll „MAfkiſt,
über zu den lieblichen Chören der 30 Engel und Hirters
vom Spielleiter ſelbſt und von zwei Engeln (Renate AcM4 Ahrmitterte, alt
Traudl Bauer) feierlich, teils einzeln, teils im Sprechchck zuifutzsl unterſtre
Eingangsverſen. Zart und klar ſang der Engelführes ſiftnt beſuchen ſi
Schäfer) die Verkündigung und Anbetung. Könnte mmſtäuſch und neitt
Maria vorſtellen, jungfräulicher und zarter als Hilu
einen Joſeph ernſter und fürſorglicher als den des
(Herr Ernſt Neff)? Beide ſpielten natürlich und ſiche-9
auf
Poſe. Friſch und frei ſprachen die jugendlichen Hirtery
len (Walther Arzt. Günther Schreiner und Hellmuth 99/Meutſcher S
ſicher und beherrſcht die Wirtin (Traudl Bauer unddch/ külſe der Welt
(Hans Obergethmann). Das rührende Hirtenkind IU ſ Ausländern er
kleine Deutſchſüdamerikanerin Caroline Künzel, gleich j=R0 hüher deren P
in Wirklichkeit Maria und Joſeph begegnete. Inge BEMkäſuſänpferiſche
Elſe Dingeldein und Fritz Backöfer konnten ſich im Trn Möſurgeois und
Engel= und Hirtenchor gut hören laſſen. Die einfachennn
Koſtüme hatten nach Angaben des Spielleiters Fräupk”ſſt die von
Arzt und Elfriede Münch angefertigt. Schöner unddff” Wiende Arbeite
als im vergangenen Jahre wirkte der Hintergrund, wir ſMMe. Aber n
zige Rieſentanne aus vielen einzelnen Tannen mit MMtütbetenden Bev=
Lichtern zum gotiſchen Gewölbe der Apſis aufſtrebend. M /bhrend alle an
lichkeit der Geſamtwirkung erreichte ihren Höhepunkt üntz Ammer begnüt
Engelſcharen mit ihren leuchtenden Schalen in den 99 Anſter Schrifſtel
Händen im Lichtermeere hochſtiegen und dem Kinde zu / Pſeymen war. zu
Stimmen ertönen ließen, während unten an der Krippa
gen Drei Könige ihre Opfergaben darbrachten (Werrzufſi0 M eſhem ſehr
AiMtte alle Sehen”
Paul Hoffmann, Jockel Oſterrath).
Der Beſuch war überaus ſtark, ſo daß die Kircheigl. M i0 Arbeitert
werden mußte und Scharen Wartender auf die Wiedem-0Mſt auf ſeine
Spieles am Dienstag abend vertröſtet werden mußten.” Willl ſine beſtimt
Dr. Beedenkirchen, 8. Dez. Winternothilfol o in Fenſter ei
die Durchführung der Winternothilfe gebildete Ausſcht5 0 Rühe Worte z
im Laufe dieſer Woche die Sammlung vorzunehmen. Wadäünder liebens
rereinweiſung. Am 1. Adventsſonntage fand die/Rnſel. Es waren
Einführung unſeres neuen Ortsgeiſtlichen. Herrn Pfaw=clueichtet. Man.
guth, im dichtbeſetzten Gotteshauſe durch Herrn Dekikrſ04
Die kataſtrophale wirtſchaftliche Not forderte auch hier 1W0kAc Asländer
In der Zigarreninduſtrie, ſah ſich die Zigarrenfabrc)ſſ
Strauß, eines der älteſten Werke dieſer Branche, gezwuanl0 M F. du7 einen
fragt
Tore zu ſchließen, und fand ſich mit den Gläubigern mnt hu4h
erlät
zent ab. In der Textilwarenbranche ſteht ein altes, e9t
fundiertes Geſchäft vor dem Vergleich, der, wie wir hc.
falls mit 30 Prozent abgewickelt werden ſoll. Ein Gſt.,
Schuhmachergewerbes ſchloß zur Abwendung des Konkik
Vergleich mit 40 Prozent. Arbeitsmarktlage.
Stand vom 30. Novbr. wurden in dem geſamten Arbeitstt
Weinheim, einſchließlich unſerer Arbeitsamtsnebenſtelleg”
3069 Arbeitsloſe unterſtützt, und zwar aus der Arbeis
ſicherung 1198 männliche und 176 weibliche, aus der 30
ſorge 1602 männliche und 93 weibliche Unterſtützungsed
Gegenüber dem Stand vom Vormonat bedeutet dies eüis
Zunahme von Arbeitsloſen von 148, und zwar in des
aus der Arbeitsloſenverſicherung 102 und in der Kriſennh
Cp. Dornheim, 8. Dez. Beigeordnetenwahll
Beigeordnetenwahl (Stichwahl) unterlag der ſeitherige 4
Lerch mit 460 Stimmen gegen den Kandidaten Steinhauup
Chriſt. Krumb 2., der 529 Stimmen auf ſich vereinigen lonr
An. Groß=Gerau, 6. Dez. Beigeordnetenwahl 17
Gerau findet am Sonntag, den 13. Dezember die Wahl 17
geordneten ſtatt. Eingereicht und zugelaſſen ſind folgende
ſchläge: 1. Liſte der Kommuniſtiſchen Partei, Ortzarpbe Oil
Kandidat Peter Schröder, 2. Liſte der Sozialdemokratiſohen
Groß=Gerau, Kandidat Heinrich Klinger, 3. Liſte der Bürge* ſt
einigung Groß=Gerau, Kandidat Beigeordneter Johannes
P. Mörfelden, 7. Dez. Kommuniſtiſcher Bür
ſter beſtätigt. Die kürzlich erfolgte Wahl des Kommuun
ling zum Bürgermeiſter unſerer Gemeinde iſt von der beſſih
rung beſtätigt worden. Der Gewählte wird am Dienztolg
einer öffentlichen Gemeinderatsſitzung durch den Kreis IM
Uſinger, Groß=Gerau, eidlich verpflichtet und in ſeinen
gewieſen. Der ſeitheriſche ſozialdemokratiſche Bürgermeiſtet
iſt von dem heſſiſchen Miniſter für Kultus und Bildungen.
kommiſſariſchen Verwaltung einer hieſigen Vollsſchul=Lechre le
tragt worden.
a. Offenbach, 7. Dez. Gedenktafel für Sop9!
Roche. An dem Heuſe Domſtraße B wurde geſtein, 9..
Uhr eine Gedenktafel mit folgender Inſchrift enthüllt: „
Noche, der geiſtvollen Schriftſtellerin, der Freundiu Be
Goethes, die in dieſem Haus von 1806 bis 1807 wohnte, At
200. Wiederkehr ihres Geburtstages gewidmet von Frau”
Am 6. Dezember 1931.
Rheinheſſen.
Matnz, 8. Dez. Durch Gas vergiftet hat ſo.
gangenen Nacht der verheiratete 64jährige Banldiretor d.
Banffiliale in Mainz, Abert Benfreh. Die urſoche
mordes iſt noch unbekannt.
* Nierſtefn, 8. Dez. Zugunfakl. Geſtern nochie. t
beſchleunigte Perſonenzug 884 bei der Einfahrt in den e.
vor der Ginfahrtsweiche ſtehenden, mit drei gühen Vod.
wagen angefahren, wodurch dieſer zur Entalefſung ghrgd.
ſind
Zuglokomotive wurde leicht beſchädigt. Im Zugverke9”
die
ſpätungen eingetreten. Perſonen wurden nicht vried
noch nicht geklärt.
B. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 341 — Seite 7
Maskauer Bilderbogen.
Von unſerem ſtändigen Korreſpondenten Karl=Hans Görbing, Moskau.
ſ d. dieſes Sommers und Herbſtes ſtand die ſowjetiſche
irn Zeichen eines umfangreichen neuen
Kuliſſenan=
irwerte von Häuſern erhielten ſchöne neue gelbe,
an Farben. Bei allen war es auch allerdings höchſte
t. 9Me traßenbild im Zentrum verfeinerte ſich. Nur darf
Ly nigch — die Häuſer gehen. Das ungeheure
Wohnungs=
ſ hagte, nicht gebeſſert. Trotzdem hat natürlich der
An=
einegt zu unterſchätzende Bedeutung. Der einfache Ruſſe,
aus 1n Brovinz kommt, ſieht die ſchönen Farben, an denen
ſch u9 Teichter berauſcht, da er ja in ſeinem Heimatdorf
t einol genügend Farbe kaufen kann, um ſein kleines
zmerſtthmnt anzupinſeln. Er reißt alſo das Maul auf wie
guhlr dem neuen Tor. In die Häuſer geht er nicht
in. „l wenn wirklich dieſer Fall eintreten ſollte, daß er
n Bllyren in Moskau beſucht, dann wiro er auch nichts
ergetzwin iches finden, denn die Wohnungsverhältniſſe in der
binz ſ ty meiſtens noch viel ſchlechter. Gibt es doch dort
mnteru ihriter, die nicht einmal ein Barackendach über dem
hahw In Europa würden die Leute wütend ſein, daß in
Haudot)k das Leben beſſer iſt, daß man ſich um die Pro=
Mu5 fo nug kümmert. In Rußland iſt es ganz anders. Der
hinzltgurrd nach ſeinem Heimatsort zurückkehren und dort
ngicglichen Sinne lebende Propaganda der Errungen=
„Sowjetmacht ſein, — denn dieſe Errungenſchaften
ſen junlienal ſeine Urenkel auch in dem finſteren Dorfe
ge=
n diffy- Ja, Rußland iſt nicht Europa und auch nicht
Rſtarid iſt Rußland.
nd zutelasländer, der vergnügungsreiſende „Politiker” der
läftsſtant und Induſtrielle, der ſo nebenbei den ſechſten
zil uugſſänen Waren beglücken will und von einem
ruſſi=
melGeßicht im Bett eines der drei Ausländerhotels träumt,
uirten radikalen Gewerkſchaftsfunktionäre, die
Ver=
dest Alonbolſchewismus, die große Zahl der einfach nur
gen vom
right alle kommen als Reiſende des „Intouriſt” (die
ge ſattſche Reiſegefellſchaft) oder auf eigene Fauſt
hier=
verdtswun den außerordentlich freundlichen Vertretern des
zoutihtk und Wox (die ſowjetiſche Geſellſchaft für kulturelle
kanntlich nicht einmal einen Hund auf die Straße jagen ſoll,
bahnte ich mir den Weg durch Pfützen und Moraſt. Vor einem
Friſeurgeſchäft zog ſich eine große Menſchenſchlange die ganze
Hausfront entlang bis um die nächſte Straßenecke. In
über=
wiegender Mehrzahl Frauen. Es war kurz vor dem Jahrestag
der Revolution, und alle wollten ſich noch ein wenig ſchön machen
laſſen. Wie man ſieht, lebt die weibliche Eitelkeit auch in der
Arbeiterrepublik. Feſtſtimmung herrſchte jedoch nicht. Das holde,
ſchwache Geſchlecht war durch ſtundenlanges Warten ſehr gereizt
und viele harte Worte fielen. Plötzlich tauchte ein Arbeiter mit
ſtarker Schlagſeite auf, betrachtete ſchmunzelnd das Bild und
rief: „Guckt mal, jetzt ſtehen die Weiber ſchon nach Locken an!”
Die Stimmung war gerettet.
Ja, die Schlangen. Sie ſind ſeit den letzten Jahren nach
der Erdroſſelung der Privatgeſchäfte zu einer alltäglichen
Er=
ſcheinung geworden. Man ſteht an nach Fleiſch, Petroleum,
Seife, Eſſigeſſenz, Heringen, Zwirn, Kartoffeln, kurz nach all
den kleinen Notwendigkeiten des täglichen Lebens. Dabei kann
man ganz ſonderbare Bilder ſehen. Da kommt beiſpielsweiſe eine
Fuhre mit Kartoffeln, die aber nicht in das Geſchäft gebracht,
ſondern auf den Bürgerſteig geſchüttet werden. Die Hälfte
des Kartoffelberges liegt auf dem Bürgerſteig, die andere Hälfte
im Moraſt des Fahrdammes, ringsherum einige Bretter, denn
hier iſt die Straße ja nicht für den Bürger da. Der Verkauf
beäinnt. Geich mit den Schmutkruſten werden de Kartoſſeln.
verkauft. An einer Straßenecke ſah ich das gleiche Experiment
mit Weißkraut.
Bezeichnend iſt es, daß faſt alle Sowjetbürger, die zufällig
an einer Schlange vorbeikommen, ſich ſofort anftellen und dann
erſt fragen, was abgegeben wiro. Streng achtet jeder darauf,
daß keiner ſich vordrängt und alles ſchön nach der Reihe geht.
Wiederholt ſah ich ſogar, daß eine Verkäuferin herauskommt
und mit Tintenſtift jedem auf die Handfläche oder mit Kreide
auf den Aermel ſeine Nummer ſchreibt. Nur Frauen mit kleinen
Kindern auf vem Arm machen eine Ausnahme. Aus diefem
Grunde entwickelt ſich das „Kinderleihen” bereits zu einem
Ge=
ſchäft. Wenn auch der Ruſſe gerade im Anſtehen eine faſt
un=
heimliche Geduld entwickelt, wird die Stimmung manchmal doch
bedenklich. Meiſtens wirkt aber ein ſarkaſtiſcher Witz erlöſend.
Mitunter ergibt ſich auch eine ungewollte Komik. Einmal
kaufte ich mir eine Kleinigkeit in einem Geſchäft. Am
Lebens=
mitteltiſch ballten ſich die Menſchen in drei Reihen. Ein alter
Arbeiter fragte den Verkäufer, ob er auf ſeine Lebensmittelkarte
nicht Mehl bekommen könnte. Der Verkäufer verneint. Der
Arbeiter fragt weiter nach Grieß, Erbſen uſw., immer wieder
erhält er eine abſchlägige Antwort. Schließlich wird er böſe
und ruft: „Ja, was wollt ihr denn das nächſte Mal verteilen?”
Auch der Verkäufer, überdrüſſig der ewigen Fragerei, etwas
zapplig geworden, neigt ſich zu dem Frageſteller und „flüſtert”:
„.. dreck!” Hinter dem Arbeiter ſteht ein intelligenter Mann,
etwa ein Ingenieur, der laut auflacht. Wütend ſchreit ihn der
Arbeiter an: „Idiot, warum lachſt du?‟ Aber dieſer antwortet
ſchmunzelnd: „Weil du dann auf deine Arbeiterkarte ein halbes
Kilo, ich aber auf meine Angeſtelltenkarte nur hundert Gramm
bekomme!”
Vom Büchertisch.
duchun it dem Auslande) ſorgfältigſt von den
Schatten=
dest glächen Lebens und von etwaigem Verkehr mit der
n4Yölkerung ferngehalten. Dieſe Ausländer freuen
mnfach eber die neuen ſchönen Farben und wundern ſich
mallz 11 darüber, daß die Häuſer der einen Straßenſeite
fallierr Schmucke erſtrahlen, während aufderanderen Seite
öckelm hſve rwitterte, altersſchwache Faſſaden die Neuheit ihrer
uſeites ſoresk unterſtreichen. In die Wohnungen kommen ue
Hötefs beſuchen ſie ihre Landsleute, und dort ſieht es
mz gufchaiEich und nett aus. Andererſeits bekommen ſie von
um ieift rigſt bemühten Sowjetinſtanzen allerlei herrliche
uſe zu het: Da iſt der Kreml mit ſeinen Schätzen. Beſon=
A Etshäus wird auf jeden die unglaublich reichhaltige
ßlrmlung (weutſcher Silberarbeiten, die in ihrer Vollkommen=
Zu die iültte der Welt iſt, machen. Schöne, neue
Rieſen=
ſuu ſen 0 Alusländern erbaut, mit ausländiſchen Mafchinen
Rin xichteihüser deren Pforten mit weißer Schrift auf roten
Wern Aiykämpferiſche Loſungen gegen die verruchten
aus=
ten ſtſchent birrgeois und Kapitaliſten hängen. Natürlich in
cher Sache, die von den Beſuchern nicht verſtanden wird.
neuz eisende Arbeiterhäuſer mit 1½= bis 3=
Zimmer=
ſungen iht es. Aber welch unendlich kleiner Bruchteil der
ſauerssſritenden Bevölkerung gehört zu den glücklichen
ings ihnerwvahrend alle anderen Familien ſich mit einem oder
halutz Bimmer begnügen müſſen?
ſin dieicher Schriftſteller, der auf etwa zwei Wochen nach
au eſſtnnen war, erzählte mir, wie eine kleine
Reiſe=
ſchaft) 11 einem ſehr gewandten Führer des „Intouriſt”
ſan eruſckre, alle Sehenswürdigkeiten gezeigt bekam und ſich
Eg” ſän Arbeiterviertel verlief. Der Führer meinte
hait g auf ſeine Uhr geſehen, denn ſchließlich jedes
kamna gi ſeine beſtimmten Zeiten), man könnte ſich doch
U gunchin e Arbeiterwohnung anſehen. Und ganz zufällig
aust nien Fenſter eines großen Hauſes ein altes
Weib=
dem Felinige Worte zuruft, das dann herunterkommt und
Frrn a9s änder liebenswürdig einladet die „
Arbeiterwoh=
angnhm. Es waren zwei Zimmer, nett, ſauber, klein=
Aich illter ichtet. Man muß aber wiſſen, daß jeder Sow=
Tger 19A rivatleben einen großen Bogen um jeden
Aus=
malc tenn das bekannte Drei=Buchſtaben=Inſtitut kennt
den ieichen Kautſchukbeſtimmungen auch den „Verkehr
bem fühtlichen Auslande‟
Ein glem Ausländer erzählte mir folgenden Fall: Auf
Rraßteiht er vor einem kleinen Geſchäft eine lange
Men=
ſclants Er fragt die ihn begleitende Dolmetſcherin nach
Grunn) Sie erklärt promt, das ſeien Leute, die ſich in
ſort aulegende Zeichnungsliſte für die Staatsanleihe
ein=
in woclln.
Vor niich einem Jahr wurde mir ein ſehr prominenter
eter 1zde utſchen Kohleninduſtrie, der auf einige Tage nach
ſau klcmem wollte, empfohlen. Ich holte den Herrn, der
dem 75zrug eintraf, ab, ſah ihn aber erſt nach drei Tagen
r. G ar reſtlos begeiſtert. Bei ſeinen Beſuchen verſchie=
Nosse: Fabriken hatte er „zufällig” auch eine
Arbeiter=
e milkeisgedeckten, blumengeſchmückten Tiſchen und einem
Lezu PRtrſtiſch guten Mittageſſen zu ſehen bekommen. Ein
cichetn u all war es, daß ich einen Tag zuvor dem
Tele=
eſbräß das ſeinen Beſuch in der betreffenden Fabrik
an=
beie, blßohnte. Nach drei Tagen kannte er Moskau beſſer
ch ng heumd ſechsjährigem Aufenthalt. und wie war es
Wernke Shaw? Einige Tage in Moskau und Leningrad
aten INihn, um ein Kenner der Sowjetunion zu werden.
hate ſihgerz am Moskwaſtrand verloren. Perfide Gerüchte
ben Ersings, daß Shaw über die mächtige Dollarrech=
Min ſeiEzn Hotel nach mächtiger geſchimpft haben foll.
SS iſt tr zweifellos richtig, daß die Ausbeſſerungsarbeiten
entruc Moskaus ſehr umfangreich waren und man ſich
Nur 7y Webermalen alter Häuſer begnügte, ſondern auch
Neiche h en aſphaltierte, ſo daß Moskau viel freundlicher
W als fher.
Piut Aafele, iſt diesmal das Herbſtwetter ſchlecht! Das iſt
in dar 1 Wetter mehr. Bald friert einem die Naſe rot und
Bald ſer ſich die himmliſchen Schleuſen, und Gebirgsbäche
inen dusA Mantel und Hoſenbeine zur Erde, wo ſie ſich in
dige berannsln. An einem ſolchen Tage, an dem man be=
Klabund „Literaturgeſchichte‟ Die deutſche und die fremde
Dich=
tung von den Anfängen bis zur Gegenwart. Mit 100 Abbild.
Phaidon=Verlag, Wien; geb. 2.85 RM.
Es ſagt faſt genug, daß dieſes Buch innerhalb 2 Jahre
be=
reits im 80. Tauſend erſcheint. Der frühverſtorbene Dichter gibt
uns einen Querſchnitt durch die Weltliteratur. Alle Kulturkreiſe
ſind eingeſchloſſen, ihre weſentlichen Werke genannt und gewertet;
ſie ſind in die richtigen Zuſammenhänge gerückt, denn nie hat eine
Kultur unbeeinflußt von den anderen Bleibendes geſchaffen. In
der Wertung einzelner Schriftſteller der neueſten Zeit kann man
anderer Meinung ſein, das bedeutet nichts, hier iſt der Abſtand
zu kurz. Der enge Raum verbietet die Biographie der
angeführ=
ten Schriftſteller. Im erzählenden Ton werden die Perioden
durch=
laufen; mit treffender Charakteriſtik und glücklicher Formulierung
hebt Klabund das Weſentliche heraus. Weil es ein durch und
durch perſönliches Buch iſt, kann es den ungeheuren Stoff ſo
zuſammendrängen und dem Leſer nahebringen. Dr. W.
— Karl Weinhauſen: Reclams Zimmergärtnerei, Anleitung
zur Pflege und Zucht von Zimmer= und Balkonpflanzen. Nr. 7167.
Geheftet 40 Pf., gebunden 80 Pf. Wer dieſes Buch lieſt, wird
nicht nur in der Lage ſein Blumen und andere Zierpflanzen in
ſeinem Zimmer und auf ſeinem Balkon mit Erfolg zu behandeln,
ſondern wird auch in das Leben der Pflanzen eindringen und
da=
durch ein lebendiges Verhältnis zu ihnen gewinnen. Der
Ver=
faſſer weiß die Behandlungsvorſchriften und Ratſchläge ſo
über=
zeugend zu begründen, daß es dem Leſer ein Leichtes ſein wird, zu
erkennen, worauf ſeine bisherigen Mißerfolge zurückzuführen ſind
Für jeden Zimmergärtner der lang erwartete Führer und Berater!
Grundrezepte” als Schlüſſel zur Kochkunſt. Ein Kochbuch.
das ſich durch verblüffend einfache Gliederung und durch ſeine 480
Illuſtrationen völlig von vorhandenen Kochbüchern unterſcheidet.
Die einſt verwirrende Fülle hunderterlei Rezepte entwickelt ſich
hier klar und verſtändlich jeweils aus einem Grundrezept”,
Fleiſch= und Gemüſe=Gerichte „mixen” Sie nach einer kleinen
Aen=
derung der Grundmaſſe, und mit den nahrhaften Mehlſpeiſen oder
Rohkoſt=Rezepten iſt es ebenſo einfach. Mühelos bringen Sie
je=
den Tag etwas anderes nach den 80 Grundrezepten und ihren
440 Abwandlungen. Ueberall für 3,85 RM. in hübſcher Kaſſette
zu beziehen, wo nicht, direkt vom Verlag Otto Beyer, Leipzig.
— Hedda Walther: Mein Hundebuch. Mit Begleitworten von
Manfred Georg. 48 Bildnisſtudien. In Batiſtleinen 5,50 Mk.
(Verlag von Dietrich Reimer in Berlin.)
Hedda Walther, die ſchon oft gezeigt hat, daß auch ſeeliſche
Strömungen auf die Platte zu bannen ſind, ſetzt, diesmal dem
treuen Kameraden des Menſchen, dem Hunde, in 48 lebensvollen
Bildern ein Denkmal, das die Freunde ihrer Photokunſt entzücken
und jeden begeiſtern wird, der einmal in Beziehung zum Hunde
ſtand — und wer hätte nicht ſchon ein Erlebnis mit einem Hunde
gehabt! Da dieſe Künſtlerin nur das Tier ſucht und erfaßt, zu
dem ſich eine innere Beziehung einſtellt, das ihr „gefällt” kommt
es ihr bei dieſer Galerie von Hundebildniſſen nicht ſo ſehr auf
Vollſtändigkeit der Sammlung und nicht immer auf unbedingte
Raſſeſchönheit an, ſondern allein auf den inneren Kontakt, den
ſie zu dem Tiere findet, und der ſich denn auch ſehr ſchnell auf den
Beſchauer dieſer prächtigen Studien überträgt. In der Einleitung
widmet Manfred Georg dem Hunde nachdenkliche Worte.
Werkgeſtaltung zum Weihnachtsfeſt. Bearbeitet von Mitgliedern der
Vereinigung Deutſcher Werklehrer e, V. Bd. 1. der Techniſchen
Bücherreihe. 110 Seiten mit 40 Bildtafeln. Herausgegeben von
Franz Krotki. Kart. 2 RM. (V. D.W.=Verlag, Berlin N. 31.)
Weihnachten in ſchwerer Notzeit ſteht vor der Tür. Trotzdem ſoll
es und muß es gefeiert werden. Dieſes Büchlein iſt der Natgeber in
allen Fällen, gibt, ganz beſonders dem Weihnachtsfeſte durch werkliche
Geſtaltungen die rechte Weihe und vermittelt den Kindern eine lange
Vorweihnachtsfreude. Weihnachtsleuchter, geſchenke Tkrippen,
zphra=
miden fahrzeuge und =figuren werden in Wort und Bild ſo
vorzüg=
lich wiedergegeben, daß einem Nachſchaffen keine Schwierigkeiten mehr
im Wege ſtehen. Andererſeits bieten ſämtliche Arbeiten zu
ſelbſtſchöp=
feriſchem Tun vorzügliche Anregungen. Trotz gediegenſter Ausſtattung
allerbilligſter Preis, ſo daß die Anſchaffung nur ſchnellſtens empfohlen
werden kann, damit die Weihnachtsgaben noch zu rechter Zeit auf den
Weihnachtstiſch kommen.
„Was ſteht in deiner Hand?” von Alois Ulreich, Tagblatt=
Bibliothek, Steyrermühl=Verlag. Wien I., TB 905/907 8 1.50,
RM. 0,90.
Der neueſte Band der Tagblatt=Bibliothek — A. Ulreich
„Was ſteht in deiner Hand?” — gibt Gelegenheit, ſich wieder
ein=
mal mit dem Problem der Chiromantie auseinanderzuſetzen. Mit
großem Geſchick hat es der Verfaſſer verſtanden, auf etwas über
100 Seiten den ganzen Stoff darzuſtellen und den Laien in die
Geheimniſſe der Formen, Linien und Zeichen einzuführen. —
Menſchenkenntnis bedeutet einen enormen Vorteil im
Lebens=
kampf denn Erfolg beruht immer nur zu einem Viertel auf den
Fähigkeiten die einer beſitzt, zu drei Viertel aber auf richtiger
Behandlung der Nebenmenſchen. Und wie immer man zur
Gültig=
keit der Handleſekunſt ſteht, ſicher iſt, daß man ſich aus dem Buch
von Ulreich Blick für ſeine Umgebung aneignet.
Hermann Richter, Die Jahreszeiten der Liebe. Ein Haydn=
Roman, Koehler u. Amelang, Leipzig 1931. Ganzleinenband
4,80 RM
Eine überaus reizvolle Aufgabe für einen muſikaliſch wie
menſchlich feinempfindenden Schriftſteller, die Quellen zu
er=
ſchließen, die den faſt ſiebzigjährigen Haydn ein ſo erſtaunlich
friſches und jugendkräftiges Werk ſchaffen ließen wie „Die
Jahres=
zeiten‟. Das Werk vereint eben alles, was er an Liebe je
empfangen es iſt ſein Lebenslied, ſein Liebeslied ſein
Leides=
lied, ſein Freudenlied. Man weiß, daß Haydns kinderloſe Ehe
nicht glücklich war; vier Frauen aber haben ihn begeiſtert.
be=
glückt auch enttäuſcht, jedenfalls aber ſein Schaffen, ſeine
künſt=
leriſche wie menſchliche Entwicklung in ſtärkſtem Maße beeinflußt.
Erſte Liebe im Lenz an der Leitha, als reifer Mann Rauſch der
Erfüllung in Eſterhaz und Eiſenſtadt, im Herbſt neue
Leiden=
ſchaft und ſchmerzlicher Verzicht in Grinzing, als Alternder ein
erſchütterndes letztes Liebeserlebnis „Weihnacht in Windſor”.
Der reizvolle Band, im Stil der Zeit, wird, anläßlich des 200.
Geburtstages veröffentlicht, viele Freunde finden.
— Das harte Geſchlecht. Der neue Roman von Will Veſper.
(In Leinen gebunden 5.50 RM. Hanſeatiſche Verlangsanſtalt,
Hamburg 36.)
Veſper hat ſich aus den Geſchichten der isländiſchen Saga=
Erzähler, die Diedrichs in ſeiner ausgezeichneten Sammlung
„Thule” uns neu geſchenkt hat, die Sage von Fuchs dem Liſtigen
herausgegriffen, aus der alten Form gelöſt und aus heutigem neu
geſtaltet. Sie gehört zu den ſpäteren Geſchichten der Isländer,
ſtammt aus dem 14. Jahrhundert und enthält in der Geſtalt des
Helden, der klüger iſt als alle ſeine Gegner und ſie alle
über=
liſtet, ſchon in der Anlage ſoviel Romanmöglichkeiten, daß man
ſich faſt wundert, daß nicht früher jemand auf die Idee kam, dieſe
Möglichkeit auszuwerten und weiterzuentwickeln. Die alte Erzählung
hat keinen Hintergrund: Veſper läßt die ganze nordiſche Welt Islands
und Grönlands in ſtrahlender Anſchaulichkeit aufwachſen aus
Meer und Winter und leuchtendem Sommer über dem herben
Land das Reich der Sagawelt farbig greifbar erſtehen. Er macht
keine falſchen Stilkunſtſtücke; er erzählt uns Heutigen von der
Welt der Vorfahren, erzählt ſo, daß man dieſe Welt aus der Ferne
der Zeit wie des Raumes in unmittelbarer Nähe miterlebt. Man
freut ſich aufrichtig, daß Veſper dieſer Wurf gelungen iſt.
— Hermann Stegemann: Das Kind Eva. Roman. In Leinen
5.50 RM. (Deutſche Verlags=Anſtalt, Stuttgart, Berlin.)
Kaum jemals iſt das ſportlich=friſche Weſen der heutigen
Jugend mit der Erfahrung der Lebensreife und zarteſter
Empfin=
dung zu ſo ſchönem Zuſammenklang gebracht worden. Wie ein
prachtvoller, zuverläſſiger Kamerad ſteht die fünfzehnjährige Eva
zu ihrem Vater, der einer unglücklichen Ehe entflohen iſt. Aus
Sehnſucht nach der Mutter und aus einer weiblichen Hellſichtigkeit,
die nur von ihrer ſchelmiſch=ſcharmanten Art übertroffen wird.
findet ſie die Brücke, ſich beider Eltern zu verſichern. Es iſt
ſpan=
nend. zu verfolgen, wie Hermann Stegemann in dieſem Roman
die Einflüſſe der Nachkriegszeit auf eine Ehe klarlegt. Die
Gegen=
überſtellung der Generationen, die Löſung des Problems Eltern”,
durch das Kind iſt unerhört modern und von ſtärkſter
Ueberzeu=
gungskraft. Hinter dieſer Ehegeſchichte wächſt das Bild der
heu=
tigen Geſellſchaft empor, die ihre Hoffnung nicht umſosſt auf eine
mutige und tatkräftige Jugend ſetzen darf.
Helene Böhlau: „Föhn”. Roman. In Leinen 5,25 RM. (Deutſche
Ver=
lagsanſtalt, Stuttgart, Berlin.)
Föhn — bedeutet zunächſt den Sturmwind der Revolution. Man
kennt das Thema. Aber ſo — wie bei Helene Böhlau — hat man es
noch nicht geleſen. So naiv, und wahrſcheinlich ſo richtig und auf den
Schauplatz zutreffend, iſt hier das Rauſchige, Stimmungsmäßige des
revolutionären Taumels und Wirbels erfaßt, wie er, nicht weit von
München, im Voralpenlande die bäuerliche und bürgerliche Bevölkerung
ergreift; vorab die jungen Leute, die Halbwüchſigen. Helene Böhlau
will zeigen, daß in dieſem wilden Feuer auch „alles Lautere geſchmiedet
wird‟: Das junge Herz der Menſchheit, das Jugendherz der Welt. —
Der Rauſch des Neuen, Ungewohnten umnebelt die Gehirne, bis der
wirkliche, der reinigende Gebirgsföhn die Schickſale zur Entſcheidung
treibt: Was paßt, das muß ſich finden! Alten und Jungen wird die
Dichterin gleichermaßen gerecht.
Periodiſche Enthaltung in der Ehe. Methode von Ogino=Knaus.
Von J. N. J. Smulders. Aus dem Holländiſchen ins Deutſche
überſetzt und durch einige Beiträge vermehrt von G. van Poppel.
Klein 4. Geheftet und beſchnitten 3,50 RM. (Verlagsanſtalt
vor=
mals G. J. Manz, Regensburg.
Die Schrift, die in holländiſcher Sprache bereits in ziveiter Auflage
vorliegt, iſt ein wichtiger Beitrag zur wiſſenſchaftlchen Löſung des
praktiſchen Befruchtungsproblems und bringt eine Darſtellung der
Theorien von Ogino=Knaus über die periodiſche Enthaltung in der
Ehe. Der Verfaſſer ſieht in dem neuen Verfahren ein Rettungsmittel
für viele Ehen in Not, denen endlich geholfen werden kann, ohne
Schaden für Leib und Seele und ohne Schaden für die Ehe ſelbſt. Die
Schrift iſt zunächſt für Aerzte berechnet, die ſie in die wiſſenſchaftliche
Forſchung und Methodik einführt und dafür gewinnen will. Der
Theologe und Seelſorger ſoll auf das Buch hingewieſen werden,
da=
mit er ſich von der Tragfähigkeit der Beweiſe überzeugt und ſeine in
Ehenot befindlichen Gläubigen auf dieſe Möglichkeit bzw. auf die
Ver=
trauensärzte hinweiſen kann.
Tdur laule
eindkernzelne Zigarette trettsicher zu beurtellen. Aber rauchen Sie ein
Mallen ganzen Tag nur CFUB,dann werden Sie erst merken,
und wrunderbar diese fabelhafte 5½ Pfennig-Zigarette
on
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 341
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Der Favag=Prozeß.
Frankfurt a. M. Am Dienstag gab es
im Favag=Prozeß nur eine kurze Verhandlung.
Auf der Tagesordnung ſtanden die
Bilanzarbei=
ten der Favag. Eine beſondere Rolle ſpielte
hierbei das geheimnisvolle Konto „Girokaſſe
Stuttgart”, auf dem zeitweiſe ein Debet von 25
und mehr Millionen Mark vorhanden war.
Sauerbrey erklärt dies damit, daß die Favag
über dieſes Konto verſchiedene
Aktientransak=
tionen und andere Geldgeſchäfte laufen ließ. Mit
den eigentlichen Finanzgeſchäften hatte
Sauer=
brey nichts zu tun, ſie gehörten zum
Aufgaben=
kreis Beckers. Sauerbrey wurde nur bei den
„Verſchönerungsarbeiten” der Bilanzen
hinzuge=
zogen. Die Verhandlung wird am Donnerstag
fortgeſetzt.
Warnung vor einem Einmietedieb.
Frankfurt a. M. Der bekannte und
ge=
fürchtete Einmietedieb Jakobi wurde bekanntlich
vor einigen Wochen in Worms verhaftet auf
Grund der ſtändigen Warnungen in der Preſſe.
Jakobi hat nun bereits einen Nachfolger
gefun=
den, und zwar einen 26jährigen jungen Mann,
der den Eindruck eines Studenten macht und
Zimmer mieten will. Im geeigneten Augenblick
bittet er dann um ein Glas Waſſer oder um
Fe=
der und Tinte, um einen Kontrakt aufzuſetzen.
Wenn man ihn dann allein im Zimmer läßt,
ſtiehlt er, was nicht niet= und nagelfeſt iſt und
verſetzt die geſtohlenen Sachen im Pfandhaus
oder bei Pfänderſammelſtellen. Er macht jetzt
vor allem das Weſtendviertel in Frankfurt
un=
ſicher.
Kraftwagen fährt in Schülergruppe.
Ein Toter, zehn Verletzte.
Hagen. In den ſpäten Abendſtunden des
Montags fuhr in Schwelm ein Kraftwagen beim
Ausbiegen vor einer entgegenkommenden
Straßenbahn in eine Gruppe von Schülern. Ein
Schüler wurde getötet, zehn weitere wurden
verletzt, davon zwei ſchwer. Der Führer des
Wagens gab an, von dem Scheinwerfer der
Straßenbahn geblendet worden zu ſein; auch ſoll
die Bremsvorrichtung des Wagens nicht
ord=
nungsgemäß gearbeitet haben.
Selbſtmord des Rechtsanwalts Pagenkemper.
Berlin. Rechtsanwalt Dr. Pagenkemper,
gegen den ein Verfahren wegen Unterſchlagung
und Untreue eingeleitet worden war und gegen
den vorgeſtern wegen Nichterſcheinens vor
Ge=
richt ein Haftbefehl erlaſſen worden war, hat in
ſeiner Wohnung in Lichterfelde geſtern früh
Selbſtmord begangen. Pagenkemper war nachts
heimlich in ſeine Wohnung zurückgekehrt. Die
Polizei hatte aber inzwiſchen Kenntnis davon
erhalten und rückte morgens gegen 5 Uhr mit
einem Ueberfallkommando an, um den Anwalt
feſtzunehmen. Als der Kraftwagen vor dem
Hauſe hielt, fiel im Schlafzimmer der tödliche
Schuß.
Großfeuer an der Berlin—Hamburger Bahn.
Wittenberge. Die an der Berlin—
Ham=
burger Bahn gelegene Ortſchaft Gneſen wurde
am Montag von einem Großfeuer heimgeſucht.
Kurz nach 19.00 Uhr ging das unmittelbar an
der Bahn gelegene Häckſelwerk der Firma Paul
Strunk in Flammen. Verbrannt ſind etwa 3600
Zentner Stroh, 700 Zentner Häckſel und
ſämt=
liche Maſchinen. Infolge des Funkenfluges wurde
auch ein großer Holzlagerplatz in Brand geſetzt,
der große Beſtände von Grubenholz enthält. Bei
der kritiſchen Lage richtete man die Löſchung in
erſter Linie auf die Rettung des Grubenholzes.
Bei der Bekämpfung des Feuers wurde auch eine
Lokomotive verwendet, die vom Gleis aus große
Waſſermengen in die Flammen ſchleuderte. Der
Zugverkehr erlitt erhebliche Verſpätung. Der
gewaltige Feuerſchein war im Umkreis von über
50 Kilometern ſichtbar. Die Brandurſache konnte
noch nicht ermittelt werden. Man vermutet, daß
es ſich um einen Racheakt politiſcher Gegner
handelt.
Gandhis Abſchied von England.
Der Mahatma pflanzt in einem Londoner Garten
einen Friedensbaum.
Nach Abſchluß der Round=Table=Konferenz in
London, die die politiſchen Schwierigkeiten
In=
diens nicht zu löſen vermocht hat, iſt Gandhi
über Frankreich nach ſeiner Heimat zurückgereiſt.
Nur das Friedensbäumchen, das er vor ſeiner
Abreiſe pflanzte, ſoll ein Zeichen ſein, daß der
Führer der indiſchen Freiheitsbewegung die
Hoffnung auf eine gütliche Einigung mit
Eng=
land nicht aufgibt.
Ein Ueberbleibſel des alken Skudenkenrechks verſchwindel.
Blick in einen Univerſitätskarzer.
Nach einem neuen Geſetz über das Diſziplinarrecht auf den ſtaatlichen Hochſchulen ſoll jetzt neben
anderen Reſten des akademiſchen Sonderrechtes die Karzerſtrafe abgeſchafft werden. Die
Einſper=
rung in den Karzer war bekanntlich eine Art ſtudentiſcher Ehrenhaft, die in letzter Zeit überhaupt
nicht mehr verhängt wurde und bereits früher mehr als Gelegenheit zu allerlei ſtudentiſchem
Uebermut denn als Strafe angeſehen wurde.
Eine Brücke, die in drei Skunden gelegk wurde.
Die neue Spreebrücke zwiſchen Spandau und Weſtend in Berlin.
Eine Brücke in dem kurzen Zeitraum von drei Stunden zu legen, dürfte ein Rekord ſein, der
wohl kaum je erreicht wurde. Er wurde am vergangenen Sonntag in Berlin aufgeſtellt, als in
der Nähe des Großkraftwerkes Weſt dicht vor Spandau eine neue Brücke über die Spree gelegt
wurde. Die Rekordzeit war nur dadurch zu erreichen, daß man die geſamte Brückenkonſtruktion
am Ufer aufbaute, um ſie erſt nach ihrer endgültigen Fertigſtellung über den Flußlauf zu legen.
Die Heimkehr des Kreuzers „Emden”.
Wilhelmshaven. Der Kreuzer „
Em=
den” iſt, wie bereits gemeldet, am Dienstag
abend in ſeinem Heimathafen Wilhelmshaven
eingelaufen. Es hatte ſich eine
vieltauſendköp=
fige Menſchenmenge, trotz ungünſtigen Wetters,
eingefunden, um den Kreuzer willkommen zu
heißen. An der dritten Einfahrt ging der
Kom=
mandant von Bord an Land und wurde von dem
Stationschef Vizeadmiral Tilleſſen, dem
Befehls=
haber der Linienſchiffe Konteradmiral Förſter,
ſowie dem Inſpekteur des Bildungsweſens,
Kon=
eradmiral Schultz, der dem Kreuzer
voraus=
gefahren war, willkommen geheißen. Sodann
wurde die Schleuſe geöffnet, und unter den
Klängen der Bordkapelle wurden die
Angehö=
rigen von der Menſchenmenge ſtürmiſch begrüßt.
Reichspräſident v. Hindenburg hatte ein
Tele=
gramm an den Kreuzer gerichtet folgenden
Wort=
lautes: „Dem Kreuzer „Emden” überſende ich
bei der Rückkehr in die Heimat beſte
Willkom=
mensgrüße.” Gleichfalls hatte der Chef der
Marineleitung, Admiral Räder, und der
Flot=
tenchef telegraphiſch ſeinen Dank für die
erfolg=
reiche Auslandsreiſe abgeſtattet.
Mit der Stopfnadel die Wunde zugenäht.
Horſens. Um die Mittagszeit des Montag
traf in Horſens der deutſche Dampfer „Brechſee‟
der Hamburger Reederei Schumann ein. Der
Kapitän berichtet, daß er eine ſehr gefahrvolle
Reiſe hinter ſich habe. Er ſei in ſchweren Sturm
geraten. Plötzlich, unmittelbar vor der Küſte,
habe ſich ein ſchwerer Unglücksfall ereignet. Eine
Scheibe des Navigationsraumes ſei von einer
Sturzſee eingedrückt worden. Alle Seekarten, die
Schiffspapiere und ein Teil der Kantinenkaſſe
ſowie die Apotheke des Schiffes ſeien mitgeriſſen
worden. Der Kapitän ſah plötzlich, wie ein
Matroſe von der See gefaßt und gegen einen
eiſernen Balken geſchleudert wurde. Der
Kapi=
tän ſprang ſofort hinzu und verhinderte, daß der
Mann in die See ſtürzte. Es erwies ſich, daß der
Matroſe eine ſchwere Kopfverletzung erhalten
hatte. Dem Kapitän blieb nichts anderes übrig,
als den Mann ſofort zu operieren, d. h., in
Er=
mangelung von irgendwelchen Apothekerſachen
ihm mit einer Stopfnadel und Bindfaden die
Wunde zuzunähen. Ueberraſchenderweiſe gelang
die Operation. Das Befinden des Mannes ſoll
gut ſein.
Elly Beinhorn in Konſtantinopel.
Konſtantinopel. Die Fliegerin Elly
Beinhorn iſt auf dem hieſigen Flugplatz
gelan=
det. Sie gedenkt, ihren Flug in den nächſten
Tagen über Bagdad nach Auſtralien fortzuſetzen.
Zwei Kinder vor dem Erſtickungstod gerettet.
Bernkaſtel. Straßenpaſſanten bemerkten,
wie aus dem Zimmer eines Hauſes ſtarke
Rauch=
wolken herausſtrömten. Die Feuerwehr drang
in das verſchloſſene Haus ein, wo in dem einen
Zimmer ein Balken in Brand geraten war. Zwei
Kinder, die in einem Nebenraum ſchliefen waren
durch die ſtarke Rauchentwicklung betäubt
wor=
den. Wiederbelebungsverſuche hatten Erfolg.
Feuergefecht zwiſchen Zollbeamten
und Schmugglern.
Saarbrücken. In der Grenzgegend von
Britten ſtießen in Mettlach ſtationierte
franzö=
ſiſche Zollbeamte auf zwei Schmuggler, die
mehrere ſchwere Pakete unverzollt ins
Saar=
gebiet bringen wollten. Aus etwa fünf Meter
Entfernung gaben die Schmuggler plötzlich
Schüſſe auf die Zollbeamten ab, die jedoch, da ſich
die Beamten zu Boden warfen, fehlgingen. Die
Zollbeamten erwiderten das Feuer. Es wurden
etwa 20 Schüſſe gewechſelt, worauf die
Schmugg=
ler ihre Beute im Stich ließen und flüchteten.
In den Paketen wurden Seidenwaren in
bedeu=
tendem Werte vorgefunden.
Zum Tode des Erzbiſchofs von Freiburg.
Freiburg (Breisgau). Die feierliche
Bei=
ſetzung des verſtorbenen Erzbiſchofs von
Frei=
burg, Dr. Fritz, findet am Dienstag, den 15.
De=
zember, um 9 Uhr, im Freiburger Münſter ſtatt.
Bis dahin wird der Leichnam im Erzbiſchöflichen
Palaſt aufgebahrt.
Eiſenbahnunfall.
Nürnberg. Geſtern morgen 6.15 Uhr fuhr
im Bahnhof Oberhaid, auf der Strecke Bamberg
—Schweinfurt—Würzburg der Perſonenzug 285
auf den Nahgüterzug 8344, der im durchgehenden
Gleis ſtand auf. Zwei Wagen des Güterzuges
wurden völlig zertrümmert, ein weiterer Wagen
fiel um. Ein Reiſender des Perſonenzuges hat
ſich als verletzt gemeldet. Eine Unterſuchung iſt
eingeleitet. Der verantwortliche Fahrdienſtleiter,
der einen Nervenzuſammenbruch erlitt, iſt bis
jetzt noch nicht vernehmungsfähig.
Auf der Zugſpitze tödlich abgeſtürzt.
München. Die Landesſtelle Bayern für das
alpine Rettungsweſen des Deutſchen und
Oeſter=
reichiſchen Alpenvereins (Bergwacht) teilt mit:
Der bekannte Bewirtſchafter des Münchener
Hauſes auf der Zugſpitze Anſelm Bart iſt in der
Nacht zum Dienstag durch Abſturz auf der ins
Platt führenden Seite der Zugſpitze tödlich
ver=
unglückt. Die Leiche iſt durch eine mittels
Son=
derzug der bayeriſchen Zugſpitzbahn bergwärts
beförderte Expedition der Rettungsſtelle
Parten=
kirchen zu Tal gebracht worden.
Calmekke-Prozeß.
Lübeck. Im Calmette=Prozeß m
Vorſitzende zunächſt dem verſtorbenem.!
walt Dr. Lißner einen ehrenden Nage
Gericht lehnte ſodann nach Eintritt in
handlungen ſämtliche Beweisanträge
Teil der Sachverſtändigen noch nicht
war, wurde die Weiterverhandlung ao
vertagt.
In der Nachmittagsverhandlung
Sachverſtändigen eine Reihe von Fr.
gelegt, darunter diejenige, ob anzum
daß die Geſundheitsſchädigung der 9e
durch die Fütterung erfolgt iſt,
ode=
der Vorausſetzung, daß der Impfſtofff
Bazillen enthielt, jede der drei Füttes
gleich ſchädigend zu betrachten. Feme
die Frage vorgelegt, ob das Lübecker
rium geeignet geweſen ſei, um die
bezogene B. C.G.=Kultur weiterzuzücht
Emulſion herzuſtellen. Am Dienstag un
wurde mit der Vernehmung des 1. Se
digen Prof. Dr. Ludwig Lange vom
geſundheitsamt begonnen, der eingehon
vom Gericht geſtellten Fragen eingi)
Sitzung wurde darauf auf Mittwoch
Der Raubüberfall in Baden=Baden 7.
Baden=Baden. Von amtlich=n
halten wir die Mitteilung, daß die By
der Baden=Badener Polizei, den Raulſ
der Kapuzinerſtraße aufzuklären,
einem Ergebnis geführt haben. Zu
konnte ſchon am Sonntag vormittagy
Täter in Oos faſſen. Einen zweiten 25
ſie geſtern in Singen a. H. feſt; er=
Singen wurde die Ehefrau des einen.
von dem Ueberfall gewußt haben muſ.”
Dem dritten Beteiligten iſt die Polf:
Spur. Seine Verhaftung ſoll bevorn
ſteht nunmehr feſt, daß die Teilnehmn,
verwegenen Verbrechen aus Singen
men, und daß der Plan zu dem Uebö=
Mitteilungen des früheren Dienſtmau
Villenbeſitzers ermöglicht wurde Die
genommenen Täter leugnen einſtweill
dizien der Polizei ſind jedoch ſo be=e
daß die Ueberführung der Räuber 5 werden darf.
Der „geſtohlene” Koffer des Edelſtein
— Verſicherungsbetrug.
Pforzheim. Vor einigen W=½
ein hieſiger Edelſteinhändler den V4h
Reiſekoffers an, in dem ſich Edelſtein
von 20 000 RM. befinden ſollten, u Dſ
angeblich auf der Strecke Heidelberg—
aus dem Zuge geſtohlen worden wan:
ſicherung zahlte auch in der Zwiſche—
RM. an den „Beſtohlenen” aus, ließ !
zeitig Recherchen anſtellen. Dieſe H:
Verhaftung des Edelſteinhändlers, da
dreiwöchiger Unterſuchungshaft zuga
den Diebſtahl fingiert zu haben. Er I
jungen Mann dazu bewogen, den Kaf
wenden, wobei er ihm
wahrſcheinlä=
ſtimmte Summe verſprach. Beide ſi.i
ſtändig und ſehen ihrer Verurteilun,
Die deutſchen Nobelpreisträger in Eg
Stockholm. Prof. Dr. Bergiuu
mit ſeiner Gattin in Stockholm an
Geheimrat Boſch und Prof. Otto W?
len bereits ſeit Montag mit ihren 2d
Stockholm. Es ſind nunmehr alle dui
Nobelpreisträger hier verſammelt, mu.
nerstag, dem Todestag Alfred Nobe—
zerthaus von König. Guſtav die Qir
Geldanweiſungen in Empfang zu ne
Stockholmer Preſſe widmet den deutſ
ten ausführliche Artikel und veröff 1.
terredungen mit ihnen.
Dr. Eckener in England.
London. Dr. Eckener, der die
eines transatlantiſchen Luftſchiffdiee
ſuchen will, iſt am Montag in Chf
getroffen und will einen kurzen Ar./
England nehmen. Er beabſichtigt, aruf
Luftminiſter, Lord Londonderry, zu
Neuer Flugzeug=Schnelligkeitsnd
New York. Hauptmann Hawk.
geſtern in ſeinem Flugzeug die 728 Kl
Strecke Cleveland (Ohio)— New 90c
Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 4II
kilometern zurück.
Moskaus größte Kirche 9
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4
A.
OM
Mittwoch, 4.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſtſche Neueſte Rachrichten
Sette 10 — Nr. 341
Für die vielen Beweiſein
nahme bei dem uns ſpg
„offenen Verluſte unſern
Todes=Anzeige.
Statt jeder befonderen Anzeige.
Am Montag, den 7. Dezember verſchied nach
kurzer Krankheit unſere liebe, gute Mutter,
Großmutter und Schweſter, Frau
Mütte Mhltt, geb. Daz
Witwe des Regierungsrats Dr. Meßler
im 67. Lebensjahr.
Marie Heſſemer, geb. Metzler
Elsbet Koehler, geb. Metzler
Reg =Baumeiſier a O. Paul Heſſemer
Oberregierungstat Dr. G. W. Koehler
Forſimeiſter Dr. Lang
Philippine Walz
Anna Walz
und 6 Enkelkinder.
Darmſtadt (Jahnſtir 80), Wyomiſſing (Pennſylvanien),
Berlin, Ortenberg (Oberheſſen).
Die Beerdigung findet Donnerstag vormittag
11 Uhr von der Kapelle des alten Friedhofs
aus ſiatt
Todes=Anzeige.
Gott dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen,
meinen lieben, treuen Mann, meinen guten und lieben
Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager u. Onkel
Adam Scheerer
Stadtkaſſe=Beamter
plötzlich und unerwartet Montag abend 11.15 Uhr
in die Ewigkeit heimzuholen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſe Scheerer, geb. Weil
Ludwig Scheerer, Alzey (Rheinh.).
Darmſtadt, den 7. Dezember 1931.
Grafenſtraße 28.
(17704
Die Beerdigung findet Freitag, 11. Dezember 1931,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal des altin
Fried=
hofs, Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt.
Wir bitten, von Beileidsbeſuchen freundlichſt abſehen
zu wollen.
Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Drag. 23
Hauptgruppe Darmſtadt.
Todes=Anzeige.
Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß
unſer Kamerad
17710
Adam Scheerer
am 7. Dezember, abends, plötzlich
ver=
ſchieden iſt. Die Beerdigung findet ſtatt
Freitag, den 11. Dez., 3 Uhr nachmittags,
alter Friedhof. Sammelplatz
Friedhofs=
eingang 22, Uhr. Zahlreiche Teilnahme
wünſcht
Der Vorſtand.
Allen Bekannten und Freundinnen zur Kenntnis,
daß nach kurzer ſchwerer Krankheit unſre gute, liebe
Schweſter, Kuſine und Tante
Fräulein Kuni Schramm
im 74. Lebensjahre, verſehen mit den hl.
Sterbe=
ſakramenten, heute früh 8 Uhr zur ewigen Ruhe
eingegangen iſt.
Im Aamen der Hinterbliebenen:
Greichen Hiob, geb. Schramm,
Milwaukee, U. S. A.
Familie Jean Schramm, Mannheim
Kun: Chriſt, Münſter
Familie Hans Schramm, Darmſtadt.
Darmſtadt; den 8. Dezember 1931.
Mollerſtr. 36.
(17714
Die Beiſetzung findet am Donnerstag, den 10. Dez.,
mittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt
Nach langem ſchweren Leiden verſchied heute vormittag
½7 Uhr meine liebe Frau, unſere treubeſorgte, gute
Muter, Schwiegermutter, Schweſter und Tante
Frau Maria Schlaich
geb. Bechker.
In tiefer Trauer
m Namen aller Hinterbliebenen:
Ernſt Schlaich, Inſelſir. 19.
Darmſtadt, den 8. Dezember 1931.
Die Beerdigung findet ſtatt auf dem alten Friedhof
am Freitag, den 11 Dezember, nachm. um ½3 Uhr
Die See enmeſſe wird in der St. Ludwigskir.le
ge=
halten am Samstag, den 12. Dezember, vormittags
815 Uhr
Der Allmächtige Gott hat heute nach ſchwerer
Krankheit, meine liebe Frau, unſer treuſorgendes
Mütterchen, unſere Schwägerin und Tante
Heute Nacht wurde nach einem
arbeitsreichen Leben unſer guter
Vater, Schwiegervater, Großvater,
Urgroßvater und Onkel. Herr
Frau Anna Niebel
geb. Kaiſer
Konrad Dreieicher 11.
m 59. Lebensjahr in die Ewigkeit abberufen.
Im Namen der trauernd Hinterhliebenen:
W. Niebel, Poſiamtmann.
darmſtadt, Lengfeld (Odw.) 8., Dezember 1931.
Bäckermeiſter
Beerdigung Donnerstag, 3½ Uhr nachm. vom
(17721
alten Friedhof aus.
im Alter von 28 Jahren durch einen
jantien Tod eilöſf.
Auguff Dreieicher u. Familie
Georg Dreieicher, u. Familie
Heinrich Dreieicher u. Familie.
Roßdorf, Cen 8. Dezember 1931.
ſagen wir auf dieſem Wa.
tiefgefühlteſten Dank. R=
Tanken wir Herrn Pfau
für ſeine troſtreichen
Fa. Gg. Kolb, Lederware=
Nachruf, dem Gewerkſcho
Angeſtellten für ſeine 94
legung.
Familie:
Todes=Anzeige.
Am 8. Dezember entſchlief im Herrn, nach kurzer,
ſchwerer Krantheit im Städt Krankenhaus in
Darm=
ſtadt die langjährige, treue Stütze und Freundin
unſerer Familie
Fräu ein Kunigunde Schramm.
Wir werden der lieben Heimgegangenen immer ein
dankbares Andenken bewahren
Im Namen der Familie:
Carl Chriſtian Lauteſchläger
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 10. Dezember 1931,
nach=
mittags 3 Uhr vom Trauerhauſe,
Ober=Ramſtädterſtr 36 aus ſtatt.
Darmſtadt, Frankfurt a.1.
den 8. Dezember 1931—
Lahn-Hral KokA
Amtsgerichtsr t in Groß=Gerau
Dankſagung.
(Statt Karien.
Für die vielen Beweiſe autrichtiger Teilnahme
beim Heimgange unſeres lieben Kindes
Eliſabeth
ſagen wir allen auf dieſem Wege unſeren innigſten
Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Liſt und Frau
Marie, geb. Vöhl.
Reinheim den s. Dezember 1931.
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie
die reichen Kranzſpenden bei dem tragiſchen Heimgang
unſeres lieben, unvergeßlichen Sohnes
Heinrich Trayſer
Polizei=Wachtmeiſter
ſagen innigſten Dank. Beſonders danken wir Herrn
Pfarrer D. Waitz für die troſtreichen Worte am Grabe
und für die ehrenden Worte und Kranzniederlegungen
der Herren Vorgeſetzten und ſeiner Kameraden. (17725
D
Familie Heinrich Trayſer
nebſt Angehörigen und Braut
armſtadt, den 8. Dezember 1931.
Dankfagung.
Verzogi
nach Bismarckstmiu
Teleton 216-‟
Für die uns erwieſene Teilnahme
b im Hinſcheiden unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen
Herrn
Peter Hotz
ſagen herzlichen Dank.
Im Namen
der trauernd Hinterbliebenen:
Frau Chriſtiane Hotz
geb. Bernhardt
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9. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 341 — Seite 11
poct, Sptel und Jucnen
Fußball.
SC. Hota—SV. 98 (Sondermannſchaft).
oirnerstag, 2.30 Uhr, findet auf dem Stadion ein Fuß=
SC. Hota (Hotelangeſtellten) gegen eine
Sonder=
c des SV. 98 ſtatt. Die Mannſchaft des Sportvereins
; Spielern der Liga= und Ligaerſatzmannſchaft
zu=
eng Emtritt frei.
attichh uſfskehlen — Sportverein 1910 Weiterſtadt (kampflos).
angenen Sonntag weilte Sportverein 1910
Weiter=
wälligen Verbandsſpiel bei der Chattia Wolfskehlen. Da
zu mach Ablauf der vorgeſchriebenen Wartezeit nur mit
zuwa anweſend waren, hatten die Gäſte kampflos Sieg
ſum. Als ſpäterhin acht Spieler des Gegners zur Stelle
ge man ſich auf ein Privatſpiel. Um 2.30 Uhr pfiff
Schlhrichter das Privatſpiel erneut an. Die ſchwarz=weißen
Ma
Aſiterſugzn, ſetzten ſich ſofort in dem gegneriſchen Strafraum feſt
ſüit die erſte Hälfte nur gegen ein Tor. Durch zahl=
Ve77M
Mtädigen des Gegners, blieb neben den zahlreichen
AsDit Geſetuen den iclen d d
Keli=
cu Sis in des Gegners Spielhälfte ſtand, brachte
Wolfs=
uß unſtſtück fertig, in fünf Durchbrüchen je ein Tor zu
bwohl Weiterſtadt gut 70 Minuten lang der Spielzeit
erraum des Gegners war, hatte es doch mit 5:1 das
hwffen wir, daß die Spieler für die Zukunft aus
El eine Lehre gezogen haben. Die 2. Mannſchaft von
15 rrat überhaupt nicht an. Das Spiel der 1. Jugend
hi ein, fiel infolge des ſehr ſtarken Regens aus.
imenden Sonntag, den 13. d. M., ſpielt nach
ie 1. Mannſchaft im Pokalſpiel gegen die 1. von
iz Hauſe. Vorher ſpielt entweder die 2. Mannſchaft
iiler gegen Leeheim. Da Leeheim in letzter Zeit be=
3 ielſtärke gewonnen hat, dürfte mit einem
ſpannen=
bigu rechnen ſein.
A Aux Egelsbach-Viktoria Griesheim 7:1 (5:0).
bau er Regen und ein völlig aufgeweichtes mit Waſſer=
Märes Spielfeld waren die Urſache zur obigen
Nieder=
ſisheimer. Das Spiel war für Gr. ſchon verloren,
inn die Griesheimer Mannſchaft es ablehnte, unter
rteen Verhältniſſen zu ſpielen, die Egelsbacher
Mann=
auf Austragung des Spieles beſtand und der
he meinte, wir wollen es mal probieren. Egelsbach
hl und wählt ſich den beſſeren Teil des Platzes zum
rErfolg war ein 0:5 bis zur Halbzeit. In der
zwei=
wckte dann Griesheim mehr vom Spiel und drückte
1A1 erſt beim Stande von 7:0 für Egelsbach (Egelsbach
ſphen durch zwei glatte Abſeitstore dieſen Vorſprung
ülſſorgte Loos durch einen Strafſtoß für das
Ehren=
ljer Seite gab es einen Elfmeter, die jedoch beide von
rrgätern abgewehrt wurden. Das Spiel war ſtets
an=
ziaffeir, die vielen Stürze muß man dem ſchlüpfrigen
BIAtün zuſſtiven. In Schulz=Wiesbaden hatte das Treffen einen
tandäter, daran ändern auch die beiden Abſeitstore
ngen 1. 04
hätte er unter keinen Umſtänden das Spiel
ſtattfin=
ent irien. Der Leidtragende iſt nicht nur der Verein, ſon=
VeWonn gams eſonders der Griesheimer Rechtsaußen, der ſich bei
der fürze eine Geſichtsverletzung zuzog, welche ihn längere
eihne
waraudes Spielfeld zu verlaſſen.
1/91 Ober=Ramſtadt-Viktoria Schaafheim 5:1 (1:1).
enhe
8Aaufgeweichten Spielbodens bekamen die erſchienenen
te „Leiſtungen zu ſehen. Die Gäſte entpuppten ſich
ſetiſturke Elf, die mit ihrer ſchnellen und flinken
Spiel=
sihheimiſchen viel zu ſchafffen machte. Sie konnten ſo=
MZrit 1:0 führen. Nachdem Ober=Ramſtadt noch vor
in Ausgleich erzielt, kamen die Einheimiſchen gut in
Inen. letzten zwanzig Minuten fielen in guten
Abſtän=
rmere Treffer für Ober=Ramſtadt, alle durch vorbild=
ANafion erzielt. Schaafheim hat einige gute Könner
ihen, Mittelläufer und Torwart ſtachen beſonders
„I4=Ramſtadt. mit Erſatz für ſeinen Torhüter, zeigte ein
un d hat den Sieg in dieſer Höhe reichlich verdient.
Tautz=Pfungſtadt leitete das faire Spiel ausgezeich=
1.//0—1. Jgd. Union Darmſtadt 3:2.
ſum Akalſpiel empfängt der Sport=Club 1928 Ober=Ram=
Meember den Fußballverein
Eppertshau=
zu
Es/rrd zu einem ſpannenden und intereſſanten Treffen
. a lbeide Mannſchaften ſind Tabellenführer in ihrer
SV. Roßdorf—SVg. Groß=Umſtadt 9:3.
Die wenigen Zuſchauer, die trotz des ſtarken Regens zu
die=
ſem Spiel erſchienen waren, bekamen einen ſpannenden Kampf zu
ſehen. Die Gäſte ſtellten eine äußerſt flinke und gut eingeſpielte
Mannſchaft, die durch ihren Eifer das Spiel jederzeit offen hielt
und oft recht gefährlich vor das Roßdörfer Tor kam. Dadurch
wurde das Spiel trotz andauernder leichter Ueberlegenheit der
Einheimiſchen nie einſeitig. Die Gaſtgeber hatten diesmal nicht
gerade ihren beſten Tag; allerdings mag auch der andauernde
Regen und der naſſe Boden hierzu viel beigetragen haben; dann
erforderte der Gegner nicht den Einſatz des ganzen Könnens. Die
Beſten waren noch der rechte Verteidiger und der Innenſtürmer,
die auch für die Höhe des Sieges verantwortlich waren. Von
den 3 Gegentoren hätte Roßdorfs Torhüter die beiden erſten durch
rechtzeitiges Eingreifen verhüten müſſen. Der Schiedsrichter, ein
Herr aus Sprendlingen, leitete den jederzeit fairen Kampf ſehr
korrekt und zur Zufriedenheit beider Parteien.
* Kreisliga Südheſſen.
Klaſſe 3, Ried.
Es konnten in Anbetracht der ſchlechten Platzverhältniſſe nur
zwei Spiele ſtattfinden; die Begegnung in Groß=Rohrheim mit
Vorwärts Bobſtadt fiel aus. Die Reſultate:
Germ Auerbach—Olympia Biebesheim 3:3,
Tv. Biebesheim-Lorſch Reſ. 0:4.
Mit einer beachtlichen Leiſtung wartete Olympia Biebesheim
an der Bergſtraße auf und konnte ſo einen wichtigen Punkt mit
nach Hauſe nehmen. Die Biebesheimer Turner konnten die ſtarke
Lorſcher Reſervemannſchaft natürlich nicht bewältigen; immerhin
war ihnen dieſe Begegnung als Lehrſpiel ſehr willkommen. Durch
den Ausfall des Spieles in Groß=Rohrheim hat ſich an der
Ta=
bellenſtellung wenig geändert. Hauptſächlich an der Spitze iſt die
Reihenfolge noch die gleiche, ſo daß alſo 07 Bensheim mit 17
Punkten vor Bobſtadt (12), Groß=Rohrheim (11), Olymp
Biebes=
heim, Kleinhauſen und Auerbach je 10 Punkten führt
Aller=
dings haben Groß=Rohrheim und Bobſtadt noch ein Spiel
mitein=
ander auszutragen.
Zu einer Beſprechung trafen ſich die Vertreter der Vereine
aus der Riedgruppe in Worms, die ſehr gut beſucht war. In der
Hauptſache war man ſich dahingehend einig, daß die Erhaltung
der Klaſſe 3 im Intereſſe der kleineren Vereine unbedingt
er=
möglicht bleibt. Die Ausſprache war ſehr lebhaft, doch wurden
alle ſtrittigen Fragen letzten Endes reſtlos geklärt. Zum Schluſſe
wurde noch feſtgelegt, daß die Rückrunde der Verbandsſerie am
13. Dezember 1931 beginnt.
Main=Rhein=Gau der Deukſchen Turnerſchaft.
Oeffentlicher Turnabend im Frauenturnen.
„Eindeutig im Ganzen, vielſeitig im Einzelnen”, dies ſteht
als Geleitwort über der praktiſchen Arbeit, wie ſie der
Gaufach=
wart für das Frauenturnen im Main=Rhein=Gau, Oberturnlehrer
L. Klenk=Bensheim, mit der Gauſchule für Turnerinnen in
einem öffentlichen Turnabend Samstag, den 12. Dezember, abends
8.15 Uhr, in der Turnhalle der Turngemeinde Darmſtadt (
Woogs=
platz) der breiten Maſſe zeigen will. In einem über das Jahr
ſich erſtreckenden Lehrgang hat der Gaufachwart L. Klenk die
Gau=
ſchule ſoweit gefördert, daß unendlich viele Neuanregungen in die
Vereins=Turnarbeit getragen wurde und werden konnte, daß
all=
überall im Main=Rhein=Gau das Frauenturnen ſich dort, wo man
rechtes Verſtändnis hierfür gefunden, ſehr raſch entwickelte und
eine beachtenswerte Stellung in den Vereinen einnimmt. Doch
nicht nur in die Vereine ſoll dieſe Arbeit getragen werden,
ſon=
dern über den Rahmen hinaus will die Gaufachleitung damit
gehen und durch die Veranſtaltung auch dem Frauenturnen noch
Fernſtehende erfaſſen, um die Segnungen des Turnens den
Mäd=
chen und Frauen zu vermitteln ſuchen, aus dieſem Grunde der
öffentliche Turnabend. Die Uebungsfolge bringt im erſten Teile:
Körperformung und Bewegungsſchule ohne Gerät; der Vollball
und die Keule im Dienſte der Körper= und Schwungformung. Der
zweite Teil umfaßt das Gerät zur Schulung der Entſchloſſenheit
des Mutes und der Willensſtärke. Der dritte Teil bringt endlich
den fröhlichen Ausklang im tänzeriſchen Schaffen. Ein Beſuch des
öffentlichen Turnabends dürfte ſich ſicher lohnen.
Geſchäftliches.
Einen Lehrgang für freie Rede und
Geiſtes=
ſchulung eröffnet der Leiter des Inſtituts für Redekunſt und
Erfolgswiſſenſchaft, Heidelberg. Direktor Heinrich Werle morgen,
Donnerstag=Abend, im Kaiſerſaal (Weißer Saal), Grafenſtr. 18.
Es bedarf wohl keines weiteren Hinweiſes, welche Bedeutung der
Beherrſchung der freien Rede für jeden vorwärtsſtrebenden
Men=
ſchen, gleich welchem Beruf er angehört, zukommt. Der Kurſus
ſieht ſeine beſondere Aufgabe in der Erweckung der in jedem
Men=
ſchen ſchlummernden Kräfte. Das Gebiet der Lebensbemeiſterung,
der Charakterſchulung und Perſönlichkeitsbildung nimmt einen
beſonders breiten Raum ein. Neue Menſchen mit geſteigertem
Lebensmut und innerer Selbſtändigkeit, ſowohl Damen wie
Herren, ſind es, die aus einem ſolchen Lehrgang hervorgehen, der
in ſeiner Art einzigartig iſt. Die Teilnahme an einem
Probe=
abend iſt koſtenlos und unverbindlich. Es wird auf das geſtrige
Inſerat verwieſen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 9. Dezember.
10.20: Schulfunk: Hymnen der Nationen.
15.15: Stunde der Jugend: Prof. Junkers, ein Pionier des
Flug=
zeugbaues. — Der ungariſche Fußball=Internationale Peter Szabo
erzählt.
16.00: Unterhaltungskonzert.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Emma Mayer
(Alt). Am Flügel: A. Haagen.
18.40: Dr. Eſchmann: Nationale Wirtſchaft oder Weltwirtſchaft?
19.05: H. Wendel: Der Lyoner Weberaufſtand 1831.
19.35: Willy Haas: Kleiner Wegweiſer durch Weihnachtsbücher.
19.35: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
19.45: Ein Interview mit dem Maſchinenmenſchen M.Z 94 A 6338
über die Entbehrlichkeit der Seele, von A. Schirokauer.
20.05: Mozart und Salieri. Zwei Szenen von Puſchkin. Muſik
von N. Rimsky=Korſſakow.
21.05: Deutſche Humoriſten.
21.35: Karlsruhe: Zitherkonzert. Ausf.: R. Grünwald.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten. Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 9. Dezember.
9.00: Schulfunk: Auf Propeller und Hundeſchlitten durch das
grönländiſche Inlandeis.
9.35: Dr. Hajek: Anleitung zur Abfaſſung von Schriftſtücken aller
Art.
10.10: Schulfunk: Querſchnitte durch die zeitgenöſſiſche Literatur.
11.30: Landwirtſchaftsrat Eckl: Der Kalk als Motor unſerer
Boden=
kulturmaßnahmen.
14.45: Kindertheater: König Droſſelbart.
15.45: Frauenſtunde: Weihnachtsbäckereien.
16.00: Magiſtratsſchulrat Dr. Pagel: Vom neuen Rechenunterricht.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Geiſtliche Negerlieder. Dr. Nadel, L. Kuckuck (Geſang).
18.00: Dr. Goetz: Das Theater in dieſer Zeit.
18.30: Landgerichtsdirektor Dr. Lehmann: Was jedermann von den
Rechtswandlungen der Gegenwart wiſſen muß.
19.00: Direktor Lenz: Wirtſchaftskriſe und Kaufkraft der Beamten,
19.30: Heiterer Abend.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Hamburg: Die ſchwarze Galeere. Hörſpiel nach Raabes
No=
velle von F. Herſe.
22.10: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Billy Barton.
Wetterbericht.
Unter ſteigendem Barometer dehnte ſich der hohe Druck öſtlich
über Frankreich Deutſchland und nach Oeſterreich=Ungarn hin
aus. Gleichzeitig haben Randſtörungen des Islandstiefs
ozea=
niſche Warmluft weiter ſüdwärts bis über den Kanal und
Nord=
deutſchland vorgeſchoben. Wohl dürfte unſer Bezirk in der
kom=
menden Nacht noch mit in den Kern des Hochs hineinragen, ſo
daß die Möglichkeit zu Aufklaren und ſomit Temperaturrückgang
bis etwas unter Null beſteht. Jedoch wird alsbald die maritime
Warmluft ſich mehr durchſetzen und uns wieder Milderung.
Be=
wölkung und Niederſchläge bringen.
Ausſichten für Mittwoch, den 9. Dezember: Kühle Nacht mit
leich=
tem Froſt bei Aufklaren, dann milder, Eintrübung, zeitweiſe
Niederſchläge, ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag, den 10. Dezember: Wechſelnd bewölkt
mit Aufheiterung, im ganzen etwas kühler, vereinzelte, ſehr
ſchauerartige Niederſchläge.
Hauptſchriftleitung. Rudelf Mauve
Veranworiich für Polkikl und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleton, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl B3hmann
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſplegel in Bild und Wort, Dr. Herbert Neite:
für den Inſeraientel und geſchäftliche Mitiellungen: Willv Kuble.
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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Stagnation an den Börſen.
Die Arbeitsmarkklage
Nur unbedeukende Geſchäfte. — Weiter ſchwache Tendenz.
Im geſtrigen telephoniſchen Freiverkehr in Berlin wollte man in
den Vormittagsſtunden eine gewiſſe Beruhigung feſtſtellen. Die weitere
Erholung der deutſchen Werte in New York wurde als ein gutes
Zei=
chen angeſehen, und auch ſonſt ſchien man hinſichtlich der
Notverord=
nung etwas zuverſichtlicher geſtimmt zu ſein. Man konnte zunächſt für
Aktien ein gewiſſes Deckungsbedürfnis feſtſtellen und nannte gegen
vorgeſtern abend leicht befeſtigte Kurſe. Farben erholten ſich anfangs
um ca. 1 Prozent, d. h. ihr Verluſt hatte vorgeſtern abend 2 Prozent
betragen, wobei man einmal von Glattſtellungen bei der
Liquidations=
kaſſe und zum anderen von Tauſchorders gegen Farbenbonds ſprach.
An den übrigen Märkten waren die Kursveränderungen dagegen
geſtern ſehr gering. Bankaktien lagen behauptet; von Elektropapieren
waren Siemens und A.E.G. weiter auffallend widerſtandsfähig,
wäh=
rend Schuckert, Licht und Kraft eher etwas zur Schwäche neigten.
Mon=
tanwerte zeigten ruhige Tendenz, und für Kunſtſeideaktien beſtand eher
etwas Intereſſe. Am Markte der feſtverzinslichen Werte blieben die
Veränderungen gering, nur Reichsbahnvorzugsaktien ſchwächten ſich um
ca. 2 Prozent ab. Im Verlaufe des Vormittags wurde die Tendenz
aber allgemein ſchwächer. Die Kurſe der Aktienwerte verloren dann
meiſt wieder ihre erſten Gewinne und gingen teilweiſe noch unter das
vorgeſtrige Abendnivecu zurück. Bemerkenswert ſchwächer lagen
hier=
bei Bankaktien.
Auch in den Nachmittagsſtunden war die Tendenz an den
Effekten=
märkten mehrfachen kleinen Schwankungen ausgeſetzt, die aber weniger
auf effektive Umſätze, als auf Meinungsäußerungen zurückzuführen
waren. Das Geſchäft ſelbſt blieb in Anbetracht der dicht bevorſtehenden
Veröffentlichung der Notverordnung auf ein Minimum beſchränkt. Nur
Rheiniſche Braunkohlen fielen durch Feſtigkeit auf, während Schuckert
und Gesfürel beſonders ſchwache Veranlagung zeigten. Eine leichte
Erholung der Markkurſe im Auslande wurde zwar mit Befriedigung
zur Kenntnis genommen, konnte aber auch nichts an der unſicheren und
luſtloſen Haltung ändern. Auch am Pfandbriefmarkte blieb die
Stim=
mung recht nervös, da man noch keine Einzelheiten über die durch
Notverordnung beabſichtigte Zwangskonvertierung der Zinſen wüßte.
Nach unſeren Informationen iſt eine 25prozentige Zinskonverſion
ge=
plant, wobei allerdings Verpflichtungen bis zu 6 Prozent unberührt
bleiben würden. Von der Kapitalertragsſteuer reſp der Couponſteuer
ſoll man dafür andererſeits aber ganz abſehen wollen. Die anfangs
feſtere Altbeſitzanleihe ſchwächte ſich im Laufe des Tages wieder ab,
auch Reichsſchuldbuchforderungen neigten eher zur Schwäche.
Der Geldmarkt erfuhr geſtern keine weſentlichen Veränderungen,
etwa 1 Prozent anzogen, gaben ſie ebenfalls ihren Kursgewinn wieder
her, der andererſeits den Farben=Bonds voll zugute kam, für die ſich
ziemlich reges Intereſſe bemerkbar machte. Von Bankaktien fielen
DD=Bank mit einem 2prozentigen Kursrückgang durch ſchwache
Hal=
tung auf.
Im Gegenſatz zu dem trägen Geſchäftsverkehr in Aktien entwickelte
ſich am Umſatzgebiet der Renten ziemliche Lebhaftigkeit. Anfangs
be=
kundete das Publikum eher Neigung zu Verkäufen, die jedoch das
Kurs=
niveau nicht merklich beeinflußten. Später erfolgten von ſeiten der
Spekulation Deckungen, die für Goldpfandbriefe eine Befeſtigung um
1—2 Prozent mit ſich brachte. Beachtenswert war, daß 7prozentige
Goldpfandbriefe weiter vernachläſſigt blieben, wogegen ſich die lebhafte
Nachfrage für Liquidationspfandbriefe bei bis zu 2 Prozent höheren
Kurſen erhalten konnte. Von deutſchen Anleihen blieben Altbeſitz
ge=
fragt, ferner Reichsſchuldbuchforderungen, die bis zu 1 Prozent höher
notierten. Kommunale Werte und Induſtrie=Obligationen lagen ohne
Intereſſe. — Tagesgeld blieb mit 7½ Prozent unverändert leicht.
in Heſſen und Heſſen=Naſſau
Langſameres Skeigen der Arbeitsloſenzu
In der letzten Novemberhälfte iſt die Zahl der Arb.ſſ
etwas langſamer geſtiegen als im vorigen Berichtsabſchnin
Forſtwirtſchaft eine größere Anzahl Arbeitskräfte zum Holly
geſtellt hat (allein durch die Vermittlung der Arbeitsämteus
Arbeitsloſe). Immerhin beträgt die Zunahme noch rund
Die Auslandsootſen.
Die Amſterdamer Börſe war geſchäftslos, die Kurſe wieſen
gegen vorgeſtern kaum Veränderungen auf. In Erwartung der
kom=
menden Entſcheidungen über die ſchwebenden internationalen Fragen
verhielt ſich die Börſe ſehr zurückhaltend. Königl. Petroleum ſtellten
ſich auf 118½ bis 119½, Philips auf 89 bis 8, Unilevers auf
99 bis 98, Handelsvereinigung Amſterdam auf 173½ bis 174 und
Younganleihe auf 29 Geld und 30 Brief.
Die geſtrige Londoner Börſe eröffnete wieder in ſehr
un=
ſicherer Haltung, das Geſchäft war aber verhältnismäßig lebhaft.
Britiſche Staatspapiere waren ſchwächer veranlagt, internationale
Werte lagen ruhig.
An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft geſtern
nicht bedeutend, und auch die Notierungen wieſen im allgemeinen keine
weſentlichen Schwankungen gegen vorgeſtern auf.
ſonen, da in faſt allen übrigen Berufszweigen, insbeſondße)
den Außenberufen wie Landwirtſchaft, Induſtrie der Se
Erden, Baugewerbe und Lohnarbeit wechſelnder Art,
weit=
ſungen erfolgt ſind. Auch die Metallinduſtrie, das A)
gewerbe und die Lederinduſtrie haben wiederum eine größin
Arbeitskräfte freigeſetzt. Obwohl die Arbeitsämter meldere
aus der Arbeitsloſenverſicherung ausgeſteuerte und wegen
tigkeit in die Kriſenfürſorge oder Wohlfahrtspflege nichte
mene Arbeitsloſe dem Arbeitsmarkt fernbleiben, hat die Zo
fügbaren Arbeitſuchenden am 30. November 300000 über in
iſt auf 301931 (darunter 48 030 Frauen) angewachſen unn
ſomit den Stand vom 31. November des Vorjahres (2904
63 000 oder 25 Prozent. Die Zahl der Hauptunterſtützunm
in der Arbeitsloſenverſicherung iſt im Laufe der Berichtszuu
auf 76 523 geſtiegen; Hauptunterſtützungsempfänger in den
ſorge ſind gegenwärtig 80 523 vorhanden, 718 weniger als
Stichtag.
Biehmärkke.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht. Amtliche Notierung
Dezember 1931. Auftrieb: 15 Ochſen, 8 Bullen, 485 Küh=
170 Kälber, 810 Schweine. Markvverlauf: Bei allen
Vie=
mittelmäßig belebt, überall geräumt. Preis pro 50 Kilo Le
Ochſen a) 28—32, b) 18—24; Bullen c) 18—24; Kühe a) 2er
bis 22, c) 14—16; Färſen a) 28—34; Kälber c) 34—38,6
Schweine b) und c) 48—50, d) 43—47.
Berliner Deviſen=Feſtſekung vom 8. dezember.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
*
Die Erwartung der Notverordnung ſchränkte die
Unternehmungs=
luſt im geſtrigen Verkehr von Büro zu Büro in Frankfurt a. M. auf
ein Minimum ein. Nachdem ſich vorgeſtern abend bereits infolge der
politiſchen Unſicherheit merkliche Abſchwächungen ergeben haben, lag der
geſtrige Vormittagsverkehr nur wenig verändert. Die Grundſtimmung
war im Zuſammenhang mit der weiteren Erholung der deutſchen Bonds
an den Auslandsbörſen eher etwas freundlicher, zumal auch die
Speku=
lation nach den letzten Abgaben wieder kleines Rückkaufsbedürfnis
be=
kundete. Die Kurſe zogen daher für Spezialwerte meiſt um bis zu
1 Prozent an. Gegen Mittag wurde es jedoch ziemlich nervös, und die
anfänglichen Gewinne gingen wieder verloren. Mehr abgeſchwächt
lagen geſtern am Elektromarkt Schuckert, die auf verſtärkte Abgaben
etwa 5 Prozent niedriger lagen; auch die übrigen Elektrowerte gaben
ſchließlich bis zu 1 Prozent nach. Während J.G. Farben zunächſt noch
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
Geld
6.993
58.94
12.47
73.28
3.057
169.93
74.68
75.17
75.17
13.66
1.008
4.209
58.49
21.28
16.48
81.77
Brief
7.007
59.06
12.49
73.42
3.063
170.27
74.82
75.33
75.33
13.70
1.012
4.217
58.61
21.32
16.52
81.93
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Jan.
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambul
Kairo
Kanada
Uruguay
Island
Tallinn
Riga
Bukareſt
Kaunas
Geld
34.61
81.97
2.058
0.244
7.393
12.49
5.195
Brief
34.69
82.13
2.062
0.246
7.407
12.51
5.205
er 30
1400
3.546
1.798
61.44
112.79
81.22
2.517
41.86
14.04
3.554
1.802
61.56
113.01
81.38
2.523
41.94
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe im Monatsdurchſchnitt
No=
vember 1931. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt berechnete
Großhandels=
indexziffer ſtellt ſich für den Monatsdurchſchnitt November mit 106,6
um 0,5 v. H. niedriger als im Vormonat. Die Indexziffern der
Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 98,5 (unverändert), Kolonialwaren
93,7 (minus 1,1), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 99,1 (minus
0,3) und induſtrielle Fertigwaren 132,1 (minus 1,0).
Der Zentralausſchuß der Reichsbank iſt für heute
vorausſichtlich, um zu der in der neuen Notverordnunen!
nen Zinsſenkung Stellung zu nehmen.
In den Verhandlungen mit den Regierungsſtellel ſ=
Stillegungsantrag der Lokomotivfabrik Henſchel A.. Wie die Direktion mitteilt, wird das ih
mehr vorausſichtlich am 31. 12. 31 für drei Monate ſtitg
Die letzte G.V. des Vereins, für chemiſche Indwrſt/ᛋ die Abreiſe
Frankfurt a. M., genehmigte einſtimmig und ohne Eröö.
in ihren Einzelheiten angekündigte Fuſion, mit dein
Gold= und Silberſcheideanſtalt Frankfurt a. M. Die 19
folgt rückwirkend ab 1. 1. 1931.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler Vereinigung har
kung ab heute ihre Preiſe erneut um 2 Prozent ermnsbt/ Sie den
dem dieſelben bereits am 30. November um 3 Proun
worden waren.
Im Alter von 71 Jahren iſt am Dienstag vurtielHé
Chemnitz einer der führenden ſächſiſchen Metallinduſt +e
heimrat Dr.=Ing. Johann Reinecker, nach kurzem K3y
geſtorben. Der Verſtorbene gehörte zahlreichen wiri
Körperſchaften an.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 8 Dezenb MMlNaF
eine Unze Feingold 126 sh 10 d — 86,7540 RM., für
Feingold demnach 48,9334 Pence — 2.78920 RM.
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Darmſtadt.
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Herrenhut, 1 brauner Kinderpelz, ein
Bund Schlüſſel. — Zugelaufen: 1 weiße
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zeugart, Hubraum in ccm und PS (bei Lastkraftwagen:
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gewicht in kg und PS), Fabrikat und Motornummer, Fabrikneue
Fahrzeugs sind durch + kenntlich gemacht. Die Meldungen sind
geordnet nach den dre Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen,
und innerhalb dieser nach Fahrzeugarten. Abgemeldete
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Die spätestens am B. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
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9. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 341 — Seite 13
von
Roman
FRITZ WEBER
(Nachdruck verboten.)
unglück kam die Sorge um das tägliche Leben und
ſarf ſieſt uslich nieder. In der Hoffnung auf ein langes,
er=
ich=ßüinſtlerdaſein hatte ſie nur wenig geſpart. Aerzte,
werzweifeltes Umherhirren hatten dieſes kleine
Ver=
jögen 1hit undig aufgezehrt.
egt ſie Nachricht von Holger Helland. Er habe von
Ucick gehört und werde ihr ſelbſtverſtändlich helfen.
öcwuch Schweden kommen, das weitere werde ſich finden.
m Byhillg eine anſehnliche Summe bei.
m Webte vor Glück. Nie hatte ſie gedacht, daß dieſer
cheinbar achtlos an ihrer Liebe vorbeigegangen
er in ſolcher Weiſe annehmen werde. War das der
wer ſie verlaſſen hatte, um irgendwelchen Projekten
wo der Reiſe nach dem Norden leiſtete ſie ihm inbrün=
Ft. Sie dachte an die Zeit, die ſie mit Holger Helland
huäte, und fand tauſend Gründe für ſeine Handlungs=
(svur einfach nicht der Mann, der als Schatten neben
FrlſSen konnte, ſeine Perſönlichkeit, ſein Genie ſah ſich
rch eingiwes Daſein gedemütigt. Aber jetzt, da ſie nur noch
eib wamlähte ſeine Liebe auf, lud ſie ein, in ihr wärmendes
zu iher. Und ſie gelobte, ihm dieſe Großtat mit Großem
verge,Mt.
Aben ilger empfing ſie mit vernichtenden Mitteilungen. Er
be ſich ſtAwloſſen, die „Svea” zu kaufen und für eine
Expedi=
in diſelrtarktis auszurüſten. Als er ſich nach einem
Men=
en umiſet mußte, dem er Skultuna und den Reſt ſeines
ſe glanvertrauen könne, ſei er auf ſie verfallen, und er
zuf; dieſes Amt anzutreten.
brachte er kühl und überlegen vor, gab ihr drei
alxeit und wandte ſich ſofort wieder ſeinen Ge=
und Nächte kämpfte Dagmar Svenborgs Siolz
ſeVebe. Als die Bedenkzeit um war, eröffnete ſie
„unp, daß er ruhig reiſen könne, ſie werde ſeine Sache
ſchA iſſen verwalten. Holger dankte, übergab ihr eine
ys hriftſtücken — Verfügungen, die wie militäriſche
ſeinßt waren, ſetzte ihr Gehalt feſt und fuhr weg,
ſyoch Sorenius die Rechte der neuen Herrin auf
nas hzäert hatte.
ocklland verſchwand, als ſei er geſtorben. Monate=
)nur ein paar Bahnſtunden entfernt, in dem klei=
Hafeihon Norrköping, mit der Ausrüſtung ſeines Schiffes
Dieſer Zeit traf nicht die geringſte Mitteilung von
er ein Die Abreiſe der „Svea” erfuhr ſie durch eine
Zei=
mnotri )i feſtſtellte, man ſei überraſcht und befremdet von
der Art, in welcher Ingenieur Helland die Heimat verlaſſen
habe.
Zwei Jahre vergingen, ohne daß man auch nur ein
Ster=
benswort von den fünfunddreißig Männern hörte, die Holger
Helland ins Eis geführt hatte. Hin und wieder las man
Hilfe=
rufe, die Angehörige der Polarfahrer an die Oeffentlichkeit
rich=
teten, ſtürmiſche Proteſte, Aufforderungen an die Behörden,
Hol=
ger Hellands Abſichten zu unterſuchen, ein Kriegsſchiff ins
Roß=
meer zu entſenden oder wenigſtens dem „gewiſſenlöſen
Aben=
teurer” funkentelegraphiſchen Befehl zur Heimkehr zu geben.
Aber nichts von alledem geſchah. Welten trennten die erregte
Heimat von der Eiſesſtille des antarktiſchen Kontinents.
Draht=
loſe Aufrufe der auſtraliſchen und argentiniſchen Großſender
blieben unbeantwortet.
Dagmar Svenborg verfolgte dieſe Vorgänge mit der
glühen=
den Teilnahme ihres gequälten Herzens. Als die allgemeine
Erbitterung gegen Holger Helland immer kraſſere Formen
an=
nahm, beſchloß ſie, den noch nicht ganz verblaßten Glanz ihres
Namens für den Geliebten einzuſetzen. Aber Doktor Holt, der
einzige Freund in dieſer ſchlimmen Zeit, riet ab. Es habe keinen
Sinn, die Gemüter noch mehr aufzurühren, zumal Dagmar auch
keine konkreten Dinge vorbringen könne. Sie würde nur das
Gegenteil deſſen erreichen, was ſie beabſichtige, nämlich Verdacht,
Mißgunſt, Haß; und damit ſei der Name Holger Helland
ohne=
dies zur Genüge behaftet.
Die einſame Frau auf Skultung hoffte und ſchwieg, bis
dann eines Tages die Hiobsbotſchaften ſich überſtürzten: Die
„Sbea” in Hobart angekommen, faſt alle Teilnehmer an der
Expedition tot, Helland und ſein Diener Nuorti die einzigen
Ueberlebenden. Dazu eine Sturmflut von Anklagen gegen den
Schuldigen, Hohn und Verachtung. Kampfanſagen, Drohungen,
ſcharfe Zeitungsartikel, Proteſtaufrufe, Verſammlungen. Holger
Helland ſchien ein erledigter Mann zu ſein.
Das Donnern vorübergleitender Felswände ließ Holger
Helland aufſchrecken. Von der Decke ſeines Abteils ſtrahlte Licht.
Sein Reiſegefährte lehnte, mit offenem Munde ſchlafend, in der
Ecke. Der. Baedecker war ſeinen gefalteten Händen entglitten
und lag am Boden. Helland hob ihn auf, blätterte und fand,
daß man den Tunnel der Hauptkette erreicht haben müſſe. Er
legte das Buch neben den Dicken auf die Polſterung und ſteckte
ſeine Pfeife in Brand. Als er den Blick hob, ſah er, daß an
dem Handkoffer ihm gegenüber eine Namenkarte in
Leder=
rahmung hing: Paul van Konz.
Erſtaunt faßte er ſeinen Begleiter nochmals ins Auge. Kein
Zweifel, das war Paul Meinhardt van Konz, deſſen Namen
man tauſendmal neben Einar Lund genannt hatte! Dieſer Mann
mit dem ſchläfrigen Vollmondgeſicht, an deſſen Wimpern jetzt
zwei dicke Tränen hingen, dieſer Mann beherrſchte ein Kapital,
das weltumſpannend war. Es gab kaum ein Gebiet
hochfinan=
zieller Betätigung, das nicht irgendwann mit P. M. Konz in
Verbindung gebracht wurde. Man erzählte, Einar Lund hätte
die Kriſe ſeines Kampfes gegen die Allgewalt des Dollars kaum
überſtanden, wenn Konz ihm nicht den Rücken gedeckt hätte.
Baumwolle, Zelluloſezucker, ſibiriſche Wälder; Kohle in England,
in Oberſchleſien, kothringiſches Erz, perſiſches Oel und
auſtrali=
ſches Gold — das alles war mit dem Namen dieſes Manues
untrennbar verbunden. Anfangs der erbitterte Rivale Einar
Lunds, war er ſpäter zu ſeinem tüchtigſten Mitkämpfer geworden.
Die Zeitungen nannten Mijnheer van Konz immer
eindring=
licher als den einzigen Mann, der das Rätſel der engliſchen
Sphinx löſen konnte; ſeine Intereſſen umſpannten das britiſche
Imperium, erſtreckten ſich wie die Arme eines Polypen über
fünf Erdteile. In dem großen Kampf um Englands künftige
Stellungnahme zu den Vereinigten Staaten von Europa ſchrieb
man dieſem Finanzier eine entſcheidende Rolle zu.
Alle Witzblätter Europas verulkten ihn als den Moloch, auf
deſſen Geheiß weiße, ſchwarze, braune und gelbe Sklaven
ſchuf=
teten, der aber ſelbſt ſeine kleine Villa nur zu kurzen
Spazier=
fahrten mit einem vorſintflutlichen Pferdewagen verließ, nie das
Meer geſehen hatte und vor Journaliſten, Photographen und
Filmmännern eine kindiſche Furcht zur Schau trug. Die
„Moluske” hieß es da, „das Schleimrätſel”, der „Fett gewordene
Geiſt des Mammons”.
Und dieſer unentwegte Heimarbeiter befand ſich jetzt auf
einer Reiſe, die nur ein Ziel haben konnte: St. Moritz oder
beſſer geſagt: Einar Lund! Helland erſchrak. Er ſah ſeine Pläne
beiſeite geſchoben, zurückgeſtellt vor jener großen Frage, zu deien
Löſung man Paul Meinhardt van Konz berufen hatte. Er
be=
mühte ſich, deſſen Bedeutung zu verneinen. Aber der Mann mit
den Hängebacken blieb, als würde er ihn bis in den Traum
hinein verfolgen. Sein Einfluß auf Einar Lund war ungeheuer.
Ein verneinendes Schütteln dieſes Kopfes, und Holger Helland
ſank wieder zur gleichen Bedeutungsloſigkeit, wie vor zehn
Jahren.
Er ſprang auf, ſtieg vorſichtig über die Beine des
Schnar=
chenden und machte ſich auf die Suche nach ſeinem Diener.
Nuorti ſtand auf dem Gang und blickte mit gleichgültigem
Geſichtsausdruck in die zauberhaft ſchöne Landſchaft. Trotz der
Wärme trug er ſeinen Anorak und die Seehundſtiefel, als käme
er unvermittelt aus den Eiswüſten der Antarktis. Er ſah ſeinen
Herrn an und ſtieß ein paar Laute hervor.
Holger Helland lächelte. Man mußte ſeiner Perſon doch
eine gewiſſe Bedeutung beilegen. Oder war es ein blödſinniger
Zufall, der Herrn von Wurmb gerade jetzt in die Berge des
Engadins führte?
Samaden. Er befahl ſeinem Diener, Gepäck und Mantel
zu bringen. In wenigen Minuten war das Reiſeziel erreicht.
Als Holger Helland ſein Zimmer betrat, fand er zu ſeiner
nicht geringen Ueberraſchung eine Karte Einar Lunds vor:
Man würde ſich freuen, Herrn Ing. Helland noch vor dem Diner
begrüßen zu können.
Der Ingenieur kleidete ſich ſorgfältig um, nahm den
Fahr=
ſtuhl ins erſte Stockwerk und ließ ſich melden. Eine Minute
ſpäter trat er in Einar Lunds Empfangsſalon.
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