Darmstädter Tagblatt 1931


08. Dezember 1931

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Han 10 raaa

in pöchentfüact zall gem Crſcheinen vom 1. Oepemder
in Nt. Dezemat 2.48 Reſchzmart und 2 Pfeuutig
uigegebühd, geholt 2.25 Reichsmark, durch die
furen 2.azu3 liſchzmark frei Haus. Poſtbezugspreis
(Nez ohne Zellgeld monatlich 2.75 Reichdmark.
iworilſcht fir Aufnahme von Anzeigen an
miten Aag wird nicht übernommen. Nicht=
nen
einzmein Nummern infolge höherer Gewalt
Aigt dem kzeher nicht zur Kürzung des
tpreſſet.A Bellungen und Abbeſtellungen durch
U obne 7Bindlichkelt für uns. Poſiſcheckonto
kufurt a. M. 1304.

Sän

Kanzuu will unmikkelbar nach der Beröffenklichung der Berordnung im Rundfunk dazu Skellung nehmen.
Zuſammentritt des Reichstages Anfang Januar. Da ſind wir
aber bereits ſo weit mit den Reparationsverhand=
Schickſalsftunden.
lungen, daß ein Perſonalwechſel innerhalb der

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Originol=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 340 Dienstag, den 8. Dezember 1931. 194. Jahrgang

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zeile
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtliſcher Beltreibung fäſl jeder
Rabatt weg. Banſionto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Nationalbani.

uder Veröffentlichung der Notverordnung
lehli kedakkionelle Ueberarbeikung. Reichspräſidenk von Hindenburg ſoll heuke unkerzeichnen.

Nach d Mitteilungen von amtlicher Stelle ſind am
ſag din achlichen Beratungen des Kabinetts über den
lt der Mtverordnungen zum Abſchluß gebracht worden. Am
mittag ud in den ſpäten Abendſtunden ſaß noch das Redak=
ſomiters
ſas die einzelnen Abſchnitte miteinander in Verbin=
bringan
und auch ſtreichen ſollte, womit aber auch immer
die kMöglichkeit einer Aenderung in letzter
nrde gigeben wäre. Der Kanzler hofft aber be=
Si dauun, daß er am Dienstag vormittag dem
Gsprüſidenten das ganze Werk überreichen
ſur kliterſchrift vorlegen kann. Dr. Brüning
u dabeis ſie Abſicht zu haben, das Schweigen, das er bisher
ſchtete, gündlich zu brechen und nach der Uebergabe der Ver=
ng
an 10 Preſſe im Rundfunk einen Rechenſchafts=
ſchtviſrdem
deutſchen Volke abzulegen, der zugleich
e Mühel nen= undaußenpolitiſche Rechtfertigung für die ſcharfen Ein=
der
Mtherordnung gibt.
Gchaltskürzungen ab 1. Februar.
Durchſchnittsſak 9 Prozenk.
bef=ſachdemn le Dinge nun ſoweit gediehen ſind, hat es keinen
Zwes nehr, weitere Mitteilungen über den Inhalt der
Notveradnung zu machen, da alles Weſentliche ja ohnehin
geſagt iſt Wir verzeichnen aber, daß die Gütertarife der
bahn an zum 16. Dezember um 25 Prozent herabgeſetzt
in ſollen daß gleichzeitig auch die Umſatzſteuer erhöht wird,
ſren Extng die Regierung einen weſentlichen Teil der Defi=
lE
0 r Gemeide abdecken zu können hofft.
ei den Ghaltskürzungen iſt die Regierung auf einen Durch=
sſatz
von9 Prozent abgekommen, und zwar ſoll dieſe Kür=
erſt
abll). Februar durchgeführt werden, nachdem die Be=
igen
un die Preisſenkung ſich ausgewirkt haben.

Eine lkke ſozialdemokrakiſche Warnung.
ehnlichasſcheint auch bei den Löhnen geplant zu ſein. Der
ſende Le ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften, Leipart ver=
icht
einn Brief, an den Kanzler, der folgenden Wort=

ehr verekter Herr Reichskanzler! Aus der Unterredung, die
hren Würchlag meine Kollegen am Samstag mit dem Herrn
Aizarbeitsmniſter hatten, iſt uns zur Kenntnis gekommen, daß
vorſtehäue Notverordnung eine weitere Lohn= und Gehalts=
ei
9 brimm ſoll dergeſtalt, daß an einem beſtimmten Zeit=
die
Türflöhne ohne Rückſicht auf die Geltungsdauer der
äge unn inter Ausſchaltung des ordentlichen Schlichtungs=
rens
Auh geſetzlichen Zwang auf den Stand vom 10. Ja=
1927 hurgeſetzt werden. Gegen ſolche Abſicht erheben wir
hter Stupe nochmals entſchiedenſten Proteſt. Wir warnen
eichsresiung, den Weg der Lohnſenkung noch weiter zu
WA und warnoteſtieren insbeſondere gegen den geplanten Ein=
hein
das krifrecht. Die vorausſehbaren Folgen, die ſich hier=
ſergeben
1ußten, wird auch die Regierung nicht tragen kön=
Wir erehlren ſchon heute, daß wir jegliche Verantwortung
Men.
Dieſer Büf iſt zweifellos nicht ohne politiſchen Zweck ver=
ſluicht
wwren. Er bedeutet eine letzte ſozialdemo=
beſiſche
Aarnung an die Reichsregierung, legt
Bleichze 2t auch die ſozialdemokratiſche Partei ſo feſt, daß ſie
mehr lick kann, wenn der Kanzler nicht noch im letzten
Wblick esye Konzeſſionen macht.

M Otd d 5. P. 2. Brüning weiter kolerieren
* Mer Beiehk ſie auf Reichskagseinberufung?
Somit i lleichzeitig das Problem angeſchnitten, wie ſich
Schichll der Regierung nach der Veröffent=
2 19 de Notverordnung geſtaltet. Wir haben be=
wiederlt
davon geſprochen, daß innerhalb der
alde ikratie auch in der Führung der Wider=
2 gege die Tolerierungspolitik ſich in den
He7 Wochcnzu ſehends verſteift hat. Auch der Brief Leiparts
T T 8, UM es wird unwiderſprochen behauptet, daß auch
Heußiſcht Niniſterpräſident Braun ſich dazu bekannt habe,
iie ſocidemokratiſche Oppoſition für die Ausſichten der
Ra demobege bei den preußiſchen Landtagswahlen nur nütz=
Ein könnr Der Kanzler muß alſo mit der Wahrſcheinlich=
Eechnenk die Sozialdemokratie aus ihrer
ibelkaustritt. Es fragt ſich nur, welche prak=
Collen daß haben wird. Die ſozialdemokratiſche
Rrstagsesire Ktor Wt zum Donnerchac enherien. Es Wäre
Wmerlan doch denkbar, daß ſie darauf abkommt, zunächſt
Dr Resshung ſcharf abzurücken, aber mit Rückſicht auf die
eie Dendesn usenpolitiſchen Verhandlungen dem Kanzler noch
Migerch chonzeit zuzubilligen. Es iſt aber auch ebenſo
La Moglie Koaß die radikale Meinung in der Fraktion ſich
eZ un die Sozialdemokratie im Aelteſtenrat für die Ein=
Mug deßs jeichstages ſtimmt.
Lug diecr Knüppel freilich glaubt die Regierung dann
uu telichen Mitteln beiſeiteſchieben zu können. Ihre
Stinig OEl dahin, daß der Aelteſtenrat erſt etwa zum näch=

hlet ab den politiſchen Burgfrieden not=
Den 19. Dann wäre der früheſte Zeitpunkt für den

Lunerich einberufen werde, und daß dann eine Ta=
Deis keichstages vor Weihnachten prak=
nlglich
wäre, zumal da ja der Kanzler vom

* Verfallserſcheinungen
in der ſudekendeukſchen Polikik.

Regierung den Sozialdemokraten bedenklich erſcheinen
könnte, und mit einigem Geſchick würde ſo die parlamen=
tariſche
Abrechnung doch bis Ende Februar hinaus=
geſchoben
werden, wo dann allerdings die Kriſe wohl un=
vermeidlich
wird, falls Dr. Brüning nicht auf
reparationspolitiſchem Gebiet ſehr große Er=
folge
hat. Indeſſen die ganze Rechnung hat ſehr viele
Löcher. Es könnte auch ſein, daß die Sozialdemokraten Wert
darauf legen, das Tiſchtuch zwiſchen ſich und dem Reichskanzler
möglichſt raſch zu zerſchneiden, was dann doch eine Reichstags=
tagung
in der kommenden Woche und den Sturz der Regierung
bedeuten würde.
Opfer, der einzige Ausweg.
Wer die Nerven verliert, der haf verloren.
* Berlin, 7. Dez. (Priv.=Tel.)
Die Germania, das Blatt des Reichskanzlers, nimmt bereits
vorweg zu der Notverordnung Stellung. Sie geht davon aus, daß
allzuviele in Deutſchland noch immer nicht wiſſen, wo wir wirklich
ſtehen, und daß ſie deshalb der Reichsregierung zum Vorwurf
machen, daß wir noch nicht aus der Kriſe, die eine Kriſe auf Leben
und Tod iſt, in das friedliche Gefilde einer angenehmen, geſicher=
ten
Exiſtenz gelangt ſind. Mögen manche Einzelheiten dieſer
Regierungsarbeit, ſo heißt es dann weiter, noch ſo anfechtbar
und umſtritten ſein, mögen ſie auch als Ganzes noch ſo unpopulär
ſein: Es gibt im Grunde und auf der ganzen Linie keinen ande=
ren
Weg als den, wie er von der jetzigen Regierung eingehalten
wird. Keiner, wie immer auch gearteten Regierung, könnte es je
gelingen, Deutſchland gegen die ungeheure Kriſe der Welt ſo zu
iſolieren, daß abſeits von ihrem Verderben die deutſche Wirtſchaft
zu einer Blüte gebracht werden könnte. So international, wie
dieſe Kriſe iſt, wird auch ihre Ueberwindung ſein müſſen.
Wer die Arbeit der jetzigen Regierung in Grund und Boden
hineinkritiſiert, der ſollte ſich auch einmal die Frage vorlegen, was
denn inmitten dieſer ungeheuren Erſchütterung der Welt aus
Deutſchland geworden wäre, wenn das Kabinett Brüning nicht aus
ſeiner großen geſchichtlichen Verantwortung heraus und mit dem
moraliſchen Mut und unbedingten Pflichtbewußtſein das Notwen=
dige
raſch und entſchloſſen vollzogen hätte? Es gibt für Deutſch=
land
in ſeiner gegenwärtigen Lage leider keine andere Möglich=
keit
, den Etat um jeden Preis auszugleichen und Ordnung zu hal=
ten
, ſelbſt um den Preis neuer Opfer. Das iſt, wie auch die
Finanzminiſter der Länder einmütig bekundet haben, der Angel=
punkt
unſerer Politik und unſeres ſtaatlichen und wirtſchaftlichen
Schickſals. So ſteht in Wirklichkeit die Partie, um die das Reichs=
kabinett
nach innen und außen kämpft, und wir wären in dieſem
Kampf ſchon etwas weiter, wenn dies im Volk allgemein anerkannt
würde. Wer die deutſche Währung erhalten will, der darf ſich
nicht den Opfern verſagen, die notwendig ſind, um ihre Gefähr=
dung
durch zerrüttete Staatsfinanzen unter allen Umſtänden zu
vermeiden.
Zum Schluß wird auf die bedeutſamen inner= und außenpoli=
tiſchen
Entſcheidungen der nächſten Tage hingewieſen, nachdem ſo=
eben
der Baſeler Sonderausſchuß zuſammengetreten iſt. Es wird
verlangt, ruhige Nerven zu behalten, und geſagt: Wer die Ner=
ven
verliert, der hat verloren. Von der Einſicht des Volkes und
den guten Nerven ſeiner politiſchen Führer wird in den nächſten
Tagen viel, wenn nicht alles abhängen."
Um die Regierungsbildung in Heſſen.
Alkimakive Forderungen der Nakionalſozialiſten
an das Zenkrum?
Wie wir erfahren, werden am Dienstag mittag die heſſiſchen
Nationalſozialiſten der bei den parlamentariſchen Verhandlungen
ausſchlaggebenden Partei, dem Zentrum, ihre Forderungen über=
reichen
, und zwar in der Form eines Briefes. Darin ſind in 12
Punkten die Bedingungen enthalten, die die National=
ſozaliſten
im Hinblick auf eine Regierungskoalition mit den an=
deren
Parteien ſtellen. Wie es heißt, haben die Nationalſozia=
liſten
ihre Forderung in eine Form gekleidet, die irgend
welche Verhandlungen nicht zulaſſen.
Am Sonntag nachmittag fand in Mainz eine Landesaus=
ſchußſitzung
der heſſiſchen Zentrumspartei ſtatt, die einen ſehr guten
Beſuchs aus allen Landesteilen aufzuweiſen hatte. Nach einer kurzen
Würdigung des heſſiſchen Wahlergebniſſes durch den heſſ. Parteivor=
ſitzenden
Reichstagsabg. Dr. Bockius wurde die durch die Wahlen
geſchaffene Lage in Heſſen erörtert. Partei= und Fraktionsleitung
ſtellten dabei zur Frage der Regierungsbildung folgendes feſt:
Am Dienstag tritt der Heſſiſche Landtag zuſammen. Vorver=
handlungen
zwiſchen den Fraktionen über die
Bildung einer Regierung haben unſeres Wiſ=
ſens
nicht ſtattgefunden. Dem Zentrum kommt es auch
nicht zu, die Initiative zu ergreifen, da dieſe Pflicht den
ſtärkſten Parteien obliegt. Daraus folgt, daß die Bil=
dung
einer Regierung beim Zuſammentritt des
Landtages unmöglich erſcheint.

Der Kampf zwiſchen Negativismus und Aktivismus geht
weiter. Spaltung in der deutſchnationalen Partei.
Von unſerem H=Korreſpondenten.
N. Prag, 6. Dezember.
Eine Tragödie typiſch ſudetendeutſcher Note ſpielt ſich gegen=
wärtig
in der Tſchechoflowakei ab: die deutſche Nationalpartei,
in welcher der größte Teil des deutſchen Bürgertums im tſche=
chiſchen
Staate vereinigt iſt, wird von einem ſo heftigen Kriſen=
fieber
geſchüttelt, daß ſich das Intereſſe der geſamten deutſchen
und tſchechiſchen Oeffentlichkeit darauf konzentriert, welchen Ver=
lauf
der Krankheitsprozeß nehmen wird. Zwei Richtungen
kämpfen innerhalb dieſer Partei, die bisher über eine beträcht=
liche
Anzahl von Abgeordneten= und Senatorenmandaten ver=
fügt
, um Geltung: die eine repräſentiert der frühere Partei=
vorſitzende
Abgeordneter Dr. Brunar und der Prager Ver=
treter
der Berliner Telegraphen=Union, Redakteur Anſorge
während an der Spitze der anderen der jetzige Vorſitzende des
parlamentariſchen Klubs der deutſchen Nationalpartei, der Ab=
geordnete
Dr. Schollich, ſteht. Die Richtung Brunar=Anſorge
hat ſich in der letzten Zeit offen für eine Anlehnung der von
der deutſchen Nationalpartei in der Tſchechoſlowakei zu verfol=
genden
Taktik an die Politik der reichsdeutſchen Hugenberg=
gruppe
ausgeſprochen, alſo für eine Radikaliſierung des Pro=
gramms
der ſudetendeutſchen Nationalparteiler, während Schol=
lich
und ſein Anhang den Standpunkt vertreten, daß die Lage
des Deutſchtums in der Tſchechoſlöwakei eine ſolche Radikali=
ſierung
gegenwärtig nicht zulaſſe. Dieſer Zwieſpalt der An=
ſichten
iſt ſchon ſeit längerer Zeit in der Politik der National=
partei
offen zutage getreten, wenn auch immer wieder Verſuche
unternommen wurden, einen gemeinſamen Nenner hinſichtlich
der unter den derzeitigen Verhältniſſen in der Tſchechoſlowakei
zu verfolgenden politiſchen Taktik zu finden.
Die Hugenbergſche Richtung entſpricht, darüber iſt ſich jeder
in die Dinge einigermaßen Eingeweihte klar, den Wünſchen und
Abſichten des überwiegenden Teiles der ſudetendeutſchen
nationalparteilichen Anhänger, da ſich die Nationalpartei in
ihrer Mehrheit aus jenen deutſchen Kreiſen zuſammenſetzt, die
dem tſchechiſchen Staate nach wie vor durchaus ablehnend gegen=
überſtehen
, ſolange dieſer Staat dem Sudetenbeutſchtum die
primitivſten nationalen und kulturellen Rechte vorenthält. Der
vom Obmann des parlamentariſchen Klubs der Nationalpartei,
Dr. Schollich, repräſentierte Gegenpol neigt einer gemäßigteren
Auffaſſung zu, jener Auffaſſung, die ſchon einmal Konfliktſtoff
in die Nationalpartei getragen hat: damals war es die von dem
Abgeordneten Dr. Roſche der Nationalpartei eingeſchlagene akti=
viſtiſche
Richtung (Roſche trat für eine Mitarbeit an den Re=
gierungsgeſchäften
von Fall zu Fall ein, das heißt, wenn dieſe
Mitarbeit die Möglichkeit einer Verbeſſerung der Lage des
Sudetendeutſchtums würde ſchaffen können), die erſt zu lebhaften
Auseinanderſetzungen innerhalb der Partei und zuletzt zum
Austritt Roſches und zu ſeinem Uebertritt zu den Deutſch=
demokraten
, bzw. zur Bildung einer neuen Parteigruppierung
unter deutſch=demokratiſcher Oberhoheit, der Deutſchen Arbeits=
und Wirtſchaftsgemeinſchaft führte, in welche Roſche zugunſten
der Deutſchdemokraten eine nicht unerhebliche Anzahl von An=
hängern
der Nationalpartei hinüberzog. Gewiß hat die Natio=
nalpartei
dieſen Verluſt überſtanden, hat bei den letzten par=
lamentariſchen
Wahlen von ihrem früheren Beſitzſtand bedeutende
Einbußen nicht zu verzeichnen gehabt . . aber die nicht wegzut=
leugnenden
Erfolge der deutſchen Nationalſozialiſten haben ſeit=
her
die Lage der Nationalpartei nicht günſtiger geſtalten können,
da insbeſondere von der bisher im Lager der Deutſchnationalen
geſtandenen Jugend erhebliche Teile ins nationalſozialiſtiſche
Lager abgewandert ſind. Die jüngſt durchgeführten Gemeinde=
wahlen
haben die ärgſten Befürchtungen der nationalparteilichen
Anhänger beſtätigt: in faſt allen deutſchen Städten und Gemein=
den
der Tſchechoſlowakei, in denen diesmal gewählt wurde,
hat die Nationalpartei ſehr erhebliche Einbußen erlitten, die zum
großen Teil auf das Konto der ſudetendeutſchen National=
ſozialiſten
geſchrieben werden müſſen, der Gruppe, für die der
überraſchende Aufſtieg der Hitlerbewegung im Reiche eine außer=
ordentlich
wertvolle Propaganda geweſen iſt.
Dieſer Erfolg der Nationalſozialiſten, die hier den ſchärfſten
Radikalismus predigen, mag nicht zuletzt dazu beigetragen haben,
daß gegen die derzeitige Leitung der Nationalpartei von den
Anhängern der radikaleren Richtung der Vorwurf der Schwäche
und Unentſchloſſenheit erhoben wurde. Sicher iſt, daß der be=
dingungsloſeſte
Anhänger Hugenbergs, Anſorge, mehrfach publi=
ziſtiſch
die immer mehr dem Aktivismus gegenüber dem tſchechi=
ſchen
Staate zuneigende Taktik der nationalparteilichen Führung
erörtert hat und es dabei an ſcharfer Verurteilung dieſer Hal=
tung
nicht fehlen ließ. Es wurde deshalb ein Schiedsgerichts=
verfahren
gegen ihn eingeleitet, durch das der Stein erſt recht
ins Rollen geraten iſt, denn die derzeitige Führung der
National=Partei hat, bevor noch das Schiedsgericht zu=
ſammengetreten
iſt, den Ausſchluß Anſorges beſchloſſen und an=
gekündigt
, daß auch gegen andere namhafte Mitglieder der Par=
tei
, die mit der derzeitigen Haltung der Parteiführung nicht
übereinſtimmen, in gleicher Weiſe vorgegangen werden würde,
Daß dieſe es nicht darauf ankommen laſſen wollen, iſt verſtändlich,
und ſo hat der frühere Parteivorſitzende Dr. Brunar ſofort nach
Bekanntwerden des Ausſchluſſes Anſorges ſeinen Austritt aus
der Partei bekanntgegeben; andere werden ihm in den nächſten
Tagen folgen.
So frißt der Streit zwiſchen Aktivismus und Negativismus,
wie er vor Jahren innerhalb des ſudetendeutſchen Parteilebens
zum Verhängnis des Deutſchtums in der Tſchechoſlowakei ent=
feſſelt
wurde, heute in der deutſchen Nationalpartei weiter, ſie
ebenſo ſchwächend, wie ſeinerzeit der Kampf der Meinungen die
ie heutigen Führer der
ſudetendeutſche Front zerſtört hat
Nationalpartei ſind, gegen den Radikalismus, den Hugenberg
in Deutſchland verfolgt, weil ſie, wie geſagt, der Meinung ſind,
daß in der Tſchechoflowakei mit völlig anderen Vorausſetzungen
gerechnet werden müſſe; dagegen führt der radikale Flügel den
Aufſtieg der ſudetendeutſchen Nationalſozialiſten, gerade auf
deren ausgeſprochen negativiſtiſche Haltung gegen den t7c
ſchen Staat zurück, die dazu
Jugend die Nationalpartei verlaſſen he

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Seite 2 Nr. 340

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 8. Dezember

Anſchauungen konnte die Zerſplitterung der deutſchen National=
partei
nicht mehr aufgehalten werden. Sie iſt heute offenbar
und ſie iſt nichts anderes als ein neues Kapital in der Tragödie
des ſudetendeutſchen Volkes, denn es kann keinem Zweifel unter=
liegen
, daß die jetzigen Vorgänge innerhalb einer der größten
bürgerlichen politiſchen Gruppen des Sudetendeutſchtums neuen
Zwieſpalt in das deutſche Volk des tſchechiſchen Staates tragen
und ſeine Stellung dem in nationalen Dingen immer einigen
tſchechiſchen Widerſacher gegenüber neuerlich gefährlich ſchwächen
muß. Daß die von den Deutſchen in der Tſchechoſlowakei ver=
folgte
Politik ſich durch beſondere Weitſichtigkeit auszeichnet,
kann angeſichts der jüngſten Vorkommniſſe jedenfalls gewiß
nicht behauptet werden, ſo niederdrückend die Erkenntnis iſt!

Schwerwiegende Beſchlüſſe rheinheſſiſcher Landwirke

Uelversheim (Rheinheſſen), 7. Dezember.
Geſtern fand in Uelversheim unter dem Vorſitz des Guts=
beſitzers
Otto Stallmann eine Proteſtkundgebung der Landwirte
von Uelversheim und Umgegend ſtatt, die unter dem Zeichen der
Schwarzen Notfahne abgehalten wurde. Nach einem Referat
des Redakteurs Glahn wurde eine Reihe von weittragenden Be=
ſchlüſſen
gefaßt, nämlich ſämtliche Leiſtungen und Abgaben an
Reich, Land und Gemeinden einzuſtellen, die Zahlungen an die
Berufsgenoſſenſchaften, Landwirtſchafts= und Handelskammern
nicht mehr zu entrichten, Licht= und Waſſerrechnungen nur noch
mit der Hälfte der Anforderungen zu bezahlen und die Kranken=
kaſſenbeiträge
nur noch auf der Grundlage des wirklichen Lohnes
errechnet abzuführen.

Bernehmung Beſts und Schäfers
durch den Reichsanwalk.

Reichsanwalt Zoeller aus Leipzig führte am Montag die
Vernehmung von Dr. Beſt in Darmſtadt zu Ende. Dr. Beſt
iſt nach Mainz zurückgekehrt. Ueber das Ergebnis der Verneh=
mung
war von amtlicher Seite bisher nichts zu erfahren. Es
ſteht lediglich feſt, daß Dr. Beſt die Frage, ob er mit ſeinem
Dokument beabſichtigt hatte, die gegenwärtige Republik zu
ftürzen, mit Nein beantwortete.
Auch Schäfer=Offenbach iſt vom Oberreichsanwalt ein=
gehend
vernommen worden.

Vom Tage.

Der Reichskommiſſar für die Oſthilfe hat nunmehr die Durch=
führungsbeſtimmungen
zur ſogenannten Sicherungsverordnung
vom 17. November 1931 erlaſſen. Die Beſtimmungen ſind in 34
Paragraphen zuſammengefaßt.
Der Aufſichtsrat des Norddeutſchen Lloyd, Bremen, teilt mit,
daß Generaldirektor Ernſt Gläſſel den Vorſitz im Vorſtand dieſer
Geſellſchaft übernommen hat und Direktor Adolf Stadtländer zum
ſtellvertretenden Vorſitzenden berufen iſt.
Adolf Hitler iſt geſtern das öſterreichiſche Viſum für die Durch=
reiſe
nach Ungarn und Italien bewilligt worden.
Die deutſch=italieniſchen Handelsvertragsverhandlungen neh=
men
nach Verſicherungen aus italieniſcher Quelle einen günſtigen
Verlauf und werden mit dem lebhaften Wunſch fortgeſetzt, eine
Verſtändigungsgrundlage zu finden, die es ermöglicht, den deutſch=
italieniſchen
Handelsverkehr trotz der ernſten Hinderniſſe der
Wirtſchaftskriſe in vollem Umfange zu erhalten.
Die Danziger wie auch die polniſche Regierung haben gegen
die Entſcheidung des Völkerbundskommiſſars vom 26. Oktober im
Gdingenſtreit Berufung eingelegt, ſo daß die Angelegenheit nun=
mehr
den Völkerbundsrat beſchäftigen wird.
Der frühere ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen ſoll
am Sonntag in Temesvar eine Unterredung mit dem rumäni=
ſchen
König Karol gehabt haben.
Der in London weilende belgiſche Außenminiſter Hymans
hatte im Unterhaus eine längere Unterredung mit dem engli=
ſchen
Außenminiſter Sir John Simon. Ueber den Inhalt der
Beſprechung iſt bisher nichts bekannt geworden. Am Dienstag
wird Hymans den Handelsminiſter Runciman aufſuchen.
Ein All=Mohammedaniſcher Kongreß wurde in Jeruſalem er
öffnet. Die Bemühungen des Führers der indiſchen Mohamme=
daner
Shaukatali, die Gegner des Großmuftis zur Teilnahme an
dem Kongreß zu bewegen, ſind ergebnislos verlaufen.
Das amerikaniſche Schatzamt kündigt eine neue Anleihe von
1300 Millionen Dollar an. Damit wächſt die Summe der in die=
ſem
Jahr aufgelegten Anleihen des Schatzamts auf 3700 Millionen
Dollar an. Der diesjährige Fehlbetrag im Staatshaushalt dürfte
eine Höhe von 1700 Millionen Dollar erreichen.

Eine geheime Sendeanlage in Wien beſchlagnau
Wien, 7. Dezen

Die Funküberwachungsſtelle der öſterreichiſchen Poſtut
tung hat im Hotel Bellevue in Baden bei Wien eine hn.
dige Kurzwellenſender=Anlage beſchlagnahmt. Gleichzeit
den drei Männer und zwei Frauen verhaftet.

Es handelt ſich bei ihnen um zwei Lettländer namen=n
Michelſon und Adam Neikis, ſowie um einen angeblichen g
Klein aus Memel. Letzterer hatte einen in Berlin undd,

in Lettland ausgeſtellten Paß bei ſich. Die eine der
behauptet, die Gattin Kleins zu ſein. Sie gibt vor, aus

zu ſtammen. Die zweite Frau iſt die Telephoniſtinn

Scheilerdobling aus Wien=Neuſtadt. Klein war, wie ſich
herausſtellte, mit 7 verſchiedenen Namen unter 7 verſchut /,
Adreſſen gemeldet. Die Sendeſtation war in zwei Kof
packt.
Bei der Verhaftung verſuchte einer der Feſtgenond
einen Zettel zu vernichten. Die Zuſammenſtellung der A0, jdoch mit eint
ſchnitzel trug’ eine Reihe von Namen, die als kommun;
Agenten bekannt ſind. Bei einem anderen Verhafteten

man eine Aufſtellung in zyrilliſcher Schrift. Man glaubt

Pläne des öſterreichiſchen Heimatſchußes.

Klagenfurt, 7. Dezember.
In einer Verſammlung des Heimatſchutzes ſprach der Wirt=
ſchaftsführer
des Heimatſchutzes Petri, über die Idee eines Hei=
mat
=Schillings. Neben dem Bankenſchilling, ſo meinte Petri,
ſollte ein durch Grund und Boden gedeckter Heimat=Schilling ein=
geführt
werden, wodurch es möglich wäre, die Schuldenlaſt Oeſter=
reichs
zu ſenken.
Fürſt Starhemberg betonte, daß die Heimatſchutzpar=
tei
eine bewußt revolutionäre Partei ſei und die
Abſicht habe, das gegenwärtige Syſtem zu ſtürzen
und die Heimatſchutzdiktatur aufzurichten. Auch
ſtehe er auf dem Standpunkt, daß Oeſterreich lebensfähig ſei, und
daß der Heimatſchutz die Aufgabe habe, das deutſche Volk in
Oeſterreich ſo lange zu erhalten, bis es in die Lage komme, über
ſeine Zukunft ſelbſt zu entſcheiden. Der Heimatſchutz ver=
ſtehe
ſich nicht zu dynaſtiſchen Ideen.

Zuſahvereinbarung
zum dentſch=öſterreichiſchen Handelsvertrag.

In Wien iſt am 5. Dezember eine Zuſatzvereinbarung zum
deutſch=öſterreichiſchen Handelsvertrag vom 12. April 1930 unter=
zeichnet
worden, in der die öſterreichiſche Regierung einer Herab=
ſetzung
des den öſterreichiſchen Grenzſägewerken zur Einfuhr nach
Deutſchland eingeräumten zollermäßigten Schnittholzkontingents
von 250 000 Doppelzentner auf 60 000 Doppelzentner zuſtimmt.
Demgegenüber erklärt ſich die deutſche Regierung mit einer Er=
höhung
des öſterreichiſchen Bleiſtiftzollſatzes vom 80 auf 110 Kro=
nen
einverſtanden.

Die deutſch=rumäniſchen Wirkſchaftsverhandlungen.

Infolge der Schwierigkeiten, denen die Inkraftſetzung des
am 27. Januar 1931 unterzeichneten deutſch=rumäniſchen Han=
delsvertrages
begegnete, ſind die Delegationen beider Länder
am Montag wieder in Bukareſt zuſammengetreten, um die Lage
zu prüfen. Am Schluß der heutigen Beratungen wurde ein
gemeinſames Communiqué veröffentlicht, wonach beide Delega=
tionen
beſtimmt hoffen, daß der Handelsvertrag im Februar
1932 in Kraft geſetzt werden kann. Sie haben praktiſche Maß=
nahmen
zur Verwirklichung dieſes Zieles in Ausſicht genommen
und vereinbart, daß bis zur Inkraftſetzung des Handelsvertrags
das gegenwärtig geltende Abkommen ergänzt werden ſoll, um
den Handelsaustauſch beider Länder reger zu geſtalten.

Dr. Pfriemer ſtellk ſich dem Gerichk in Graz.

Wien, 7. Dezember.
Der Leiter des Heimwehrputſches vom 13. September und
frühere Bundesführer der Heimwehr Dr. Pfriemer, der nach
dem mißglückten Putſch nach Jugoſlawien geflüchtet war und
ſich von dort nach Deutſchland gewandt hatte, iſt unerwartet in
Braz eingetroffen und hat ſich dem Gericht geſtellt. Dr. Pfriemer
erſchien im Laufe des Montag vormittag in Begleitung ſeines
Rechtsanwalts im Grazer Landesgericht und ſtellte ſich dem
Unterſuchungsrichter. Er wurde in Haft genommen.

Der Rechtsanwalt Dr. Pfriemers erklärte, Dr. Pfriemer
habe, als er erfuhr, daß ſich am 14. Dezember ſeine engſten
Kampfgenoſſen vor dem Grazer Schwurgericht verantworten
müßten, es mit ſeinem Ehrenſtandpunkt nicht mehr für verein=
bar
gehalten, im Auslande zu bleiben. Es wird jetzt möglich
ſein, den Fall Pfriemer gleichzeitig mit den anderen Fällen
zu behandeln.

Aufſtellung den Schlüſſel für die Geheimtelegramme
zu haben. Bisher ergaben die Erhebungen einen Zuſammm
mit der Angelegenheit Semmelmann, der bekanntlich vor n
Zeit von einem ſüdſlaviſchen Kommuniſten ermordet worn
Ueber die geheime Spionagezentrale mit dem Kurxn
ſender in Baden bei Wien verlautet noch, daß die von 7
hörde ſeit einiger Zeit eingeleiteten Erhebungen ergebenn
daß man einer internationalen kommuniſti
Spionagezentrale, der bisher größten 0
pas auf die Spur gekommen iſt, die mit den m Min
ten techniſchen Mitteln ausgerüſtet war, um unabhäng
Poſt und Telegraph mit ihren Hintermännern in Verbltao
zu bleiben. Feſtgeſtellt wurde auch, daß außer der B9
Anlage noch in Wiener=Neuſtadt eine Anlage errichtet 17.,
Vor Abſchluß der Erhebungen iſt kein offizieller BernAo,
erwarten.

Rückkritt des Generalſekrekärs der Fasciſtiſchentalitz

Der ſeit September 1930 im Amt befindliche General
der Fasciſtiſchen Partei, Giuriati, iſt zurückgetreten. Mſt
hat, wie das offizielle Parteiorgan mitteilt, das Rücktrittz/heſet
wenn auch mit Bedauern angenommen und Giuriatt ſein=
erkennung
für ſeine Leiſtungen auf allen Gebieten der 20en
tätigkeit ausgeſprochen Zu ſeinem Nachfolger wurde derrſt ſt
ordnete Achille Starace, bisher ſtellvertretender Generalſſtell
ernannt, der ſeit vielen Jahren in der Fasciſtiſchen Partei=79mrag der Reie
wirkt und bereits vor zwei Jahren eine gründliche Säuberm/ Kämpfe um die
fasciſtiſchen Parteileitung von Mailand vorgenommen haſt aler Heftigkeit
laß der Streit,
Baſeler Berat
Die Gehälker beim Rundfunk.
me Fortſetzung
Berlin, 7, Deze / geſchützten und
rſeutſche Vertr
Der Rundfunkkommiſſar des Reichspoſtminiſteriums

Wiederlegung in der Preſſe gebrachter Behauptungen üum hssſahigkeit
Gehälter der Rundfunkangeſtellten mit, daß gemäß den Suß will zun
ordnungen die Gehälter der Rundfunkangeſtellten bereits auk beſahr beſteht
bruar 1931 das erſtemal, im Juli 1931 das zweitemal in uumanden Wochen
Weiſe wie die Gehälter der Beamten gekürzt worden ſim,Kſiliegt. Der
Laufe des Monats November, ſei eine allgemeine Ang/; m Erfinden vo=
ſämtlicher
Gehälter der Rundfunkangeſtellten an die Gehäx ſo. Sie werden
Reichsbeamten durchgeführt worden. Dieſe Kürzung traoſc um die Arbeit=
Teil am 1. Dezember, zum Teil am 1. Januar 1932 in K:550, um zu erreich
Die Beſtimmung der Notverordnung, wonach leitend u, Mwmſt und daß
ſönlichkeiten keine höheren Gehälter als das Gehalt eines=!
miniſters gezahlt werden dürfen, ſei ſelbſtverſtändlich genav
gehalten worden. Bezüge, die annähernd das Gehalt eines!. Me M
miniſters erreichen, ſtehen lediglich dem Rundfunkkommi! eigen
fünf weiteren leitenden Perſönlichkeiten der Reichsrundfun hierng
ſchaft und der großen Rundfunkgeſellſchaften zu. . der B.7
Nach der Notverordnung iſt eine Auszahlung von 7 Odeutſchen Antra=
beteiligungen
zuläſſig. Von dieſer Möglichkeit wird viellelg) Uhr angeſetz
brauch gemacht, doch iſt die im geſamten Rundfunk zur 2 Seunnen, da bie
tung gelangende Gewinnbeteiligung insgeſamt auf jährllw evierten eine
ſtens 12 000 RM. beſchränkt worden. Irgendwelche anderem erecht war
vergütungen werden nicht ausgezahlt.
iweiſtündiger
In dieſem Zuſammenhange iſt darauf hinzuweiſen,
huſſes Pro
Rundfunkangeſtellten im Gegenſatz zu den Beamten nur LLhx) Beneduce

angeſtellt und nicht penſionsberechtigt ſind. Zum Ausgll

hat

Soie Ausſchaufe
Penſionsberechtigung erhalten die Rundfunkangeſtellten m Leutſchlands bon=
wie
die Reichsangeſtellten einen Verſorgungszuſchlag in W20/belannt gen
4,5 Prozent des Gehaltes, mit Ausnahme derjenigen 42 leigenommen

die Spitzengehälter empfangen. Dieſer Zuſchlag gelangt 1 23hart eine Wahl
Auszahlung, ſondern wird auf Sparkonto gutgeſchrieben.

Geldſtücke, die kamen und verſchwanden.

Die Wandlung des deutſchen Geldes in den letzten 50 Jahren.
Gold=, Silber= und Nickelgeld. Geld aus Eiſen, Aluminium
und Porzellan. Die erſte Vermehrung der Kupfermünzen.
Die Schaffung eines 4=Pfennig=Stückes wird von der Reichs=
regierung
erwogen. Es ſoll auf dieſe Weiſe die Pfennigrechnung
gefördert werden, die in unſerer Notzeit eine ganz beſondere
Bedeutung hat. Heute ſpielt der Pfennig wieder im Wirtſchafts=
leben
der Familie eine weſentliche Rolle. Vor dem Kriege und
in den erſten Jahren nach der Inflationszeit war die Acnung
vor dem Pfennig ſtark geſunken. Die Kaufleute rechneten be=
ſonders
in Norddeutſchland mit runden Summen. Wir wunder=
ten
uns, wenn in Bayern das Glas mit 13 Pfenig berechnet
wurde, denn bei uns in Norddeutſchland wurde in derartigen Fällen
eine runde Summe von 15 Pfennig verlangt. Es gab auch in
der Nachinflationszeit Waren, die 17 oder 22 Pfennige koſteten,
nur in ſehr geringer Menge. Man war ſehr hochmütig gewor=
den
und gab ſich zum Leidweſen der Hausfrauen mit der
Pfennigfuchſerei wie man dieſe kleine Rechnung verächtlich
nannte, nicht gerne ab. Heute iſt das anders geworden, denn
jede Hausfrau muß mit jedem Pfennig rechnen und achtet pein=
lich
darauf, daß ſie nicht bei der Preisberechnung übervorteilt
wird. Die Kaufleute ſelbſt, die mit der verminderten Kaufkraft
des Publikums rechnen müſſen, ſind ſelbſt darauf bedacht, ſich
ihre Kunden zu erhalten und kalkulieren die Preiſe äußerſt
genau, ſo daß die Pfennigberechnung wieder vielfach gebraucht
wird. An Kupfermünzen haben wir bekanntlich nur zwei Sor=
ten
, nämlich das 1= und 2=Pfennig=Stück. Die Schaffung eines
4=Pfennig=Stückes ſoll der Bequemlichkeit des Publikums dienen
um die immer zahlreicher werdenden Pfennigpreiſe mit Hilfe
eines geſteigerten Verkehrs mit Kupfermünzen ſchnell bewältigen
zu können. In der neuen deutſchen Münzgeſtaltung gab es
bisher nur die oben genannten zwei Kupfergeldſorten. Rußland
und Frankreich hatten vor dem Kriege guch größere Kupfermün=
zen
bis zum Werte von 10 deutſchen Pfennigen. Die ruſſiſchen
5=Kopeken=Stücke in Kupfer waren allerdings von gewaltiger
Größe. In Rußland mit ſeiner ausgebreiteten Bauernbevölke=
rung
, die wenig verdient und wenig Geld ausgab, war dieſes
große Geldſtück zu kleinem Werte angebracht. Bei uns wären
derartige Geldſtücke eine zu große Belaſtung der Geldbehälter
geworden. Klagt man doch bei uns ſchon viel über die großen
ſilbernen 5= und 3=Mark=Stücke. Auch ſie werden nicht ſo gerne

genommen wie das Papiergeld. Wenn jetzt ſehr viel Silbergeld
in den Verkehr gebracht wird, ſo ſind dafür währungstechniſche
Bründe maßgebend, denn das Silbergeld braucht keine Gold=
deckung
zu haben wie das Papiergeld. Das kommende 4=Pfennig=
Stück bringt in unſeren Münzverkehr ein neues Bild. Zahl=
reiche
Geldſtücke ſind ſchon aus allerlei wirtſchaftlichen und
praktiſchen Gründen neu geſchaffen worden, um nach kurzer Zeit
wieder zu verſchwinden, da es ſich herausgeſtellt hat, daß ſie den
Erwartungen nicht entſprachen. So erging es z. B. dem kleinen
ſilbernen 20=Pfennig=Stück, das in den 70er und 80er Jahren
des vorigen Jahrhunderts viel im Umlauf war, aber wegen
ſeiner Winzigkeit zu Verluſten führte. Es wurde als unpraktiſch
aus dem Verkehr gezogen. Auch eine Nickelmünze zum Werte
von 25 Pfennigen konnte ſich nicht lange behaupten. Die Gold=
ſtücke
ſind ſchon lange eingezogen. Es gab Werte zu 20, 10, und
5 Mark. Die goldenen H=Mark=Stücke hatten ein ähnliches
Schickſal wie die kleinen ſilbernen 20=Pſennig=Stücke. Auch ſie
verſchwanden ſchnell aus dem Verkehr, weil ſie zu winzig waren.
Ihren Wert behielten ſie natürlich immer weiter bei, denn die
Goldſtücke haben faſt alle den vollen Wert des Geldes gehabt,
den ſie darſtellten und ſind heute noch, wie bekannt, die Grund=
lage
der Währung, wenn ſie auch nicht mehr im Umlauf ſind.
Die Kriegs= und Nachkriegszeit haben zu zahlreichen Neu=
ſchöpfungen
geführt, die der Not entſprangen. Im Jahre 1915
wurden eiſerne 5=Pfennig=Stücke geprägt, da das Nickel in
Deutſchland ſelten wurde und für Kriegszwecke unentbehrlich
war. Es mußten alſo in Deutſchland kleine Scheidemünzen aus
Eiſen hergeſtellt werden. Auch das deutſche Kriegsgeld, das für
die beſetzten Länder erforderlich war, beſtand größtenteils aus
Eiſen. Die Pfennigſtücke wurden aus Aluminium angefertigt,
denn auch Kupfer war rar und mußte durch ein anderes Metall
erſetzt werden. In den erſten Jahren der Inflation wurde das
noch im Umlauf befindliche Silbergeld gehamſtert. Es ver=
ſchwand
aus dem Verkehr, und da man auf das Metallgeld nicht
verzichten wollte, ſo prägte man eine kurze Zeit lang Aluminium=
geld
. So gab es z. B. Stücke zum Werte von 200 Mark in
Aluminium, denn das deutſche Geld war ſchon ſtark entwertet
und viele hundert Mark konnten bereits durch ein bißchen Alu=
minium
aufgewogen werden. Aber die Entwertung machte ſo
raſende Fortſchritte, daß das bißchen Metall auch bald einen
weit höheren Wert hatte, als es darſtellte und darum aus dem
Verkehr verſchwand. Verſuche wurden auch mit Porzellangeld
gemacht, das in Meiſen hergeſtellt wurde. Es bewährte ſich
aber nicht. Jedenfalls wurde es nicht in Umlauf gebracht. Aus
den Talerſtücken wurden 3=Mark=Stücke, die auch eine neue Geld=
ſorte
darſtellen, trotzdem ſie nur den Wert der Talerſtücke auf=
weiſen
. Durch die ſtaatliche Umwälzung wurden die äußeren

Formen ſämtlicher Geldſtücke ſtark gewandelt, da die
einen anderen Adler als Hoheitszeichen hat, als das 4
reich.

ſes
Liederkranz Darmſtadt.
Eine Chorſtunde, die als Querſchnitt in die Geſaus
Deies
dreier Jahre gedacht war, veranſtaltete geſtern abend,
Aula des Realgymnaſiums, der in vorderſter Reihe deudt
ſtädter Männergeſangsvereine ſtehende Liederkranz 9
Leitung ſeines vorzüglichen Leiters Friedel Fiſcher,
Verein ſo viel verdankt, und der verſteht, ſeine Sange.

dieſen ſo ſchweren Kriſenzeiten auf voller Höhe der See

fähigkeit zu halten. Wie ſchwer dieſe Zeiten aug
Männergeſangsvereinen ſich fühlbar machen, zeigten
gen, die Kapellmeiſter Fiſcher geſtern, nachdem die 790
von Rudolf Buck verklungen war, vor den Hörern Mies
führte eindringlich aus, wie ſchwer die Lage der Vesey)
großen und kleinen, durch die wirtſchaftliche Notzei, oll.
ſei, wie niemand mehr das Riſiko einer Veranſtaltyhl.
nehmen könne, und wie verheerend die Arbeit3lo)ſh.
numeriſcher Hinſicht ſich auswirkt. In bereoten Wolie)
er die Sänger auf, ihren Vereinen auch in trüben. S
Treue zu wahren und dem deutſchen Männergeſolch
Miſſion es iſt, die breite Maſſe der Muſikliebenden."
gemeinbildung unſerer Volksgenoſſen praktiſch miche.
laſſen und trotz Fehlens einſchlägiger Kenntniſſe zu ho
leriſchen und kulturfördernden Taten zu führen. Ns
helfen, ſeine Aufgabe erfüllen zu können bis zu Oll.
Zukunft. Wie ernſt Kapellmeiſter Fiſcher und !.
Liederkranz ihre Aufgabe nehmen, bewies die Lolt
die zunächſt des Dirigenten warm und gländs.
Morgenlied brachte, dem drei außerordentlich geltlt.
liedbearbeitungen folgten: Weihnachtslied von *.
ſohn, der unerbittliche Hauptmann von W. Nol.
Der Tummler Runda von Reznicek. Den Beiſchle

drei volkstümliche Geſänge: Widerſpruch von V.0l
(famos im Rhythmus!), ein mit Recht 44 Ca00 D.

mütstiefes und dankbar im beſten Sinne des Vone
horlied von Carl Beines Geweihte Liebe‟ 109. .
volle Chöre von Otto Siegl Die Sonne ſchlägt. 2
Scherben und Das Kartenſpiel
den
Die Herren ſangen untadelig, die zum Tel.
Geſänge, erklangen klangſchön und klangvoll wle. Vernch
Tagen, und ſo bedeutete dieſe Chorſtunde fur. .
ie She
für ſeinen Leiter, der ein ebenſo guter Muſte.
iſt, einen verdienten Erfolg.

[ ][  ][ ]

8. Dezember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 340 Seite 3

Zuammentritt des Houng=Plan=Ausſchuſſes
chwieihe Präſidenkenwahl. Skewark lehnk ab. Der Ikaliener Beneduce zum Präſidenken gewähll.
Zuwahl von vier weiteren Mikgliedern.
der erſte Konflikk.

Die ſeratungen des Baſeler Sonderausſchuſſes haben einen
lunig vunlißungsvollen Auftakt genommen. Kaum hatten ſich
Sachwuändigen zuſammengefunden, da ergab ſich auch ſchon
üdze ganns heihe von Meinungsverſchiedenheiten, für die aber
At durchiwe die Franzoſen verantwortlich zeichneten. Ihr ganzes
Iftreten, ſeß übrigens erkennen, daß ſie kaum Anſpruch dar=
erhelze
können, als unabhängige Gutachter gewertet zu

GiMes Haus. Montag, den 7. Dezember.
Vierkes Hinfoniekonzert.
derr Kalmeiſter Karl Maria Zwißler verſtärkte in dem
i Nen vom im geleiteten Konzert noch den ausgezeichneten Ein=
E den erm erſten als Konzertdirigent hinterlaſſen hat. Er
Me eings ſortragsfolge voll bunter Abwechſelung zum Vor=
in
der= die verſchiedenſten Seiten ſeiner ſtarken Begabung
Een konm4 Alle Orcheſterwerke dirigierte er auswendig, an
Mr einaunit gutem Gedächtnis begabten und darin geübten
e icter keisn beſonderes Wagnis, für einen vielbeſchäftigten
Eiſoirigeenn aber eine Sonderleiſtung, die beweiſt, wie ernſt
Eeine Au ſube nimmt, zumal, da er ſtets mit einer Selbſtver=
FNlichkeita nd Klarheit geſtaltete und ſteigerte, die ihn als
Dai9 über Ikien Aufgaben ſtehend zeigten.
Dus Rhit begann mit einer früheren Sinfonie Mozarts,
Ordnahsnummer 29 den ſtaunen läßt, der nicht weiß, wie
2A und uni ntenſiv ſich Mozart mit der Kompoſition von Sin=
Den abgeigen hat. Dieſe frühen Werke zeigen ganz das heitere
tiſtel dess ungen Menſchen, ſind teils italieniſchen Muſtern
Nearbei zſteils beweiſen ſie den ſtarken Einfluß des Londoner
A bſoha nChriſtian), und beide Eigenſchaften laſſen ſich auch
Veſer Lu=Sinfonie nachweiſen. Von der tiefen Empfin=
a
des Aren Mozart birgt ſie kaum Spuren. Sie wurde
Einem UImmerorcheſter geſpielt, das treu der gewöhnlichen
Dee der Zetzung zu Mozarts Zeit entſprach und im Kleinen
De2 auch uezeichnet gewirkt hatte, bei der ſehr matten Akuſtik
Wroßent huſes auf vielen Plätzen jedoch ſehr dünn klang.
SS lolchedie wundervolle Muſik für Orcheſter in einem Satz
Zud: Söchan, die vor einigen Jahren hier ſchon mit bedeu=
Dem Erhil zur Aufführung gelangte. Sie war die hervor=
Scwſte Tügenten= und Orcheſter=Leiſtung des Abends. Die
e Einikung mit dem reichen Klangwechſel im Orcheſter, das
Siuneranentle, kämpferiſche Drängen des raſcheren Teils, die
Ee Hanakigerung nach der Rückehr der erſten Gedanken, die
in Wie eiVerklärung wirkt, die beſonders intereſant inſtru=
ilerte
Ti und der breite, choralmäßige Schluß bauten ſich zu
Sien imnert Geſchehen aus einem Guß auf, nichts wirkte wie
e Siſchlenzit, alles ſchien bis in die geringſten Kleinigkeiten
i Dei ß Darſtellung genau erwogen und geſormt. Und
Mes Merige, umfangreiche Werk aus dem Gedächtnis ge=
EiS Din 5 eine imponierende Leiſtung, die dem Dirigenten

drden. ſind eigentlich nicht mehr und nicht weniger als
Angeutten der Pariſer Regierung, deren Direktiven ſie zu
holgen wen. Man wollte allgemein aus Höflichkeitsgründen
Ameuüner Stewart mit dem Vorſitz betrauen. Die Fran=
in
kame jedoch mit einem Gegenkandidaten, ſo daß ſich der
ig erikanw verärgert zurückzog. Stundenlang ſtritt man ſich
in umu te Perſönlichkeit, welche für dieſen Poſten am ge=
detſten
) wweſen wäre, wobei ſich ſtets von neuem heraus=
ete
, dau ie Franzoſen bald gegen dieſen, bald gegen jenen
un
Bachter was einzuwenden hatten. Namentlich der Hollän=
Mt Colliim dar ihnen äußerſt unbequem, weil er ſich in der Ver=
genheis
is ein beherzter und freimütiger Kritiker der fran=
chen
Aörſchafts= und Finanzpolitik entpuppt hatte. Schließ=
kam
m dann auf den Italiener Beneduce ab, der auch
Aggin=Ausſchuß im Auguſt d. J. Sitz und Stimme
er mm war dieſe Frage gelöſt, die dank der franzöſi=
FQuexuibereien koſtbare Stunden für ſich beanſpruchte, da
hten ſiüſy nit franzöſiſcher Hilfe bereits neue Hinderniſſe auf.
dem hager Abkommen ſetzt ſich zwar der Sonderausſchuß
ſiebern litgliedern zuſammen. Er kann aber um vier Sach=
ſändigeg
rweitert werden. Diplomatiſch war dieſe Angele=
fu
heit alge ſchon in Ordnung gebracht geweſen, wobei den
nzoſen 1) Konzeſſion gemacht worden war, daß auch ein
ſachter, iſeingenommen werden ſollte, der einem franzöſiſchen
ſallenſtchul entſtammte. Im Ausſchuß erklärten die Franzoſen
ſch plötztit, daß die vier Mitglieder nur eine untergeordnete
lie zu ſiſtiten hätten. Man könne ſie wohl von Zeit zu Zeit
dünnt ihnen aber keinerlei Stimmberechtigung einräu=
Aus ſeſer Einſtellung heraus wandten ſie ſich auch noch
in die zndidatur Colliins, weil der Holländer zu den vier
ſuzuziehlenen Perſönlichkeiten gehört.
Zunäänt iſt in Ausſicht genommen, um überhaupt an die
tiſchen Abeiten herangehen zu können, daß der deutſche Ver=
u
den Atrag der Reichsregierung begründet. Dann aber
den diei ſämpfe um die Abgrenzung des zu unterſuchenden
riets min iller Heftigkeit wieder aufflammen. Havas deutet
its an,/ 1ß der Streit, durch den die diplomatiſchen Vorbe=
ungen
1aBaſeler Beratungen in die Länge gezogen wurden,
zaſel ſeiu Fortſetzung finden ſoll. Es wird wieder mit den
guſ üſfen dergeſchützten und der ungeſchützten Annuität operiert,
end dardeutſche Vertreter die Unterſuchung der geſamten
chen Oiſungsfähigkeit fordert.
Der Aschuß will zunächſt nur vierzehn Tage beiſammen
ſen. TeGefahr beſteht jedoch, daß durch die franzöſiſche Tak=
ſter Tlntänden Wochen vergehen, bis ein ſachliches Bera=
sergeb
; vorliegt. Der erſte Tag hat jedenfalls gezeigt, daß
franzor= im Erfinden von Schwierigkeiten und Hinderniſſen
verlegeyſind. Sie werden ſchon das Ihrige in reichem Maße
beitrchge, um die Arbeitskraft des Ausſchuſſes lahmzulegen,
eſtens zur, um zu erreichen, daß eine einheitliche Auffaſſung
zuſtanpekommt und daß nachher womöglich mehrere Sonder=
ſten
vtiegen.
Die Präſidenkenwahl.
Der Beitende Sonderausſchuß, deſſen Einberufung die
che Reuirung am 19. November beantragt hat, iſt am Mon=
am
Süiz der BJZ., die nach ihrer Satzung den Ausſchuß
ß denm dutſchen Antrag einberufen hat, zuſammengetreten.
für 1003 Uhr angeſetzte Eröffnungsſitzung konnte zunächſt
nicht einnen, da bis dahin in den privaten Beſprechun=
der
Deueterten eine Einigungsüber die Frage des Vorſitzes
nicht erricht war.
Nach fützweiſtündiger Verſpätung wurde das italieniſche
lied dass Ausſchuſſes Prof. Beneduce zum Vorſitzenden ge=
ſt
. Pro/ Beneduce hat an den Verhandlungen des ſo=
mnten
Gygin=Ausſchufſes, der im Auguſt in Baſel über die
Mlage Dut ſchlands beraten und einen unter dem Namen
Nn=Berng bekannt gewordene Unterſuchung über dieſe Frage
Iſt hat/ tlgenommen. Wie verlautet, hat der amerikaniſche
ſreter Oſtvart eine Wahl zum Präſidenten des Ausſchuſſes
lehnt.

Nach der Wahl des Vorſitzenden hat der Beratende Sonder=
ausſchuß
die Mitglieder des Sekretariats ernannt. General=
ſekretär
des Ausſchuſſes iſt der Generalſekretär der BJZ., Pilotti
(Italien). Weitere Mitglieder des Sekretariats ſind: Dr. Bleſ=
ſing
(Deutſchland), Rodenbach (Frankreich), Pollen (England).
Dieſe drei Sekretäre ſind gleichfalls Beamte der BJZ. Der
Ausſchuß hat ſodann die im Youngplan vorgeſehene Zuſatzwahl
weiterer vier Mitglieder des Ausſchuſſes vorgenommen. Außer
den bereits genannten ſieben Mitgliedern gehören dem Ausſchuß
jetzt noch folgende Perſönlichkeiten an: Binſchedler (Schweiz).
Der Ausſchuß hat ſich im übrigen noch mit techniſchen und
Verwaltungsfragen beſchäftigt. Eine neue Sitzung iſt nicht an=
geſetzt
worden, weil erſt die Ankunft der vier zuſätzlichen Mit=
glieder
abgewartet werden ſoll. Dieſe Herren werden vermutlich
am Dienstag in Baſel eintrefſen. Rydbeck hält ſich zur Zeit
in Berlin auf, Djuritſch in Paris. Colijn, der ehemalige hol=
ländiſche
Ratspräſident, der durch ſein freimütiges Auftreten
auf verſchiedenen Wirtſchaftskonferenzen des Völkerbundes be=
kannt
geworden iſt, weilt bereits in Baſel.
Die Aufgabe des Ausſchuſſes.
Der Ausſchuß hat die Aufgabe, wie es im Youngplan heißt,
die Lage unter allen Geſichtspunkten zu unterſuchen, d. h., wie
das deutſche Memorandum unwiderſprochen betont hat, das
Problem in ſeiner Geſamtheit und unter Berückſichtigung aller
Faktoren zu unterſuchen‟. Der Ausſchuß ſoll ſich aber nicht auf
Unterſuchungen über die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands be=
ſchränken
, ſondern gemäß ſeinem im Neuen Plan umſchriebenen
Mandat den Regierungen und der Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich zur Erwägung unterbreiten, welche Maßnah=
men
nach ſeiner Anſicht hinſichtlich der Anwendung des Planes
ergriffen werden ſollten.
Der Ausſchuß wird auf Grund ſeiner Verhandlungen einen
Bericht ausarbeiten, der den zuſtändigen Regierungen als Grund=
lage
für ihre Entſcheidung zugeſtellt werden wird. Die poli=
tiſchen
Entſcheidungen ſind einer Regierungs=
konferenz
vorbehalten, die nach Abſchluß der
Beratungen des Sonderausſchuſſes ſtattfin=
den
ſoll. Ueber die vorausſichtliche Dauer der Bera=
tungen
des Ausſchuſſes kann vorläufig noch nichts geſagt wer=
den
. Die Meinungen hierüber gehen auseinander. Ob ſie noch
vor Weihnachten abgeſchloſſen werden, iſt nicht zu ſagen.
Die Zuſammenſehung des Sonderausſchuſſes.
Der Beratende Sonderausſchuß ſetzt ſich aus Perſönlich=
keiten
zuſammen, die nicht als Vertreter ihrer Regierungen,
ſondern entſprechend dem im Youngplan feſtgeſetzten Verfahren
benannt und gewählt worden ſind. Ihrem Mandat entſprechend
haben dieſe Perſönlichkeiten, die wegen ihrer beſonderen Sach=
kenntnis
ausgewählt worden ſind, die Lage Deutſchlands in
voller Unabhängigkeit von wirtſchaftlichen Geſichtspunkten aus
zu prüfen.
Unter den Teilnehmern dieſes Ausſchuſſes befinden ſich
Perſönlichkeiten, die über die Grenzen ihres Landes hinaus den
Ruf großer Sachkenntnis genießen. Verſchiedene unter ihnen
haben an den Verhandlungen des in Verfolg der Londoner
Konferenz eingeſetzten Baſeler Sachberſtändigen=Ausſchuſſes, der
die Kreditlage Deutſchlands zu prüfen hatte, teilgenommen.
Dieſer Ausſchuß, der ſogenannte Wiggin=Ausſchuß, der im
Auguſt tagte, iſt ſchon damals zu Schlußfolgerungen gekommen,
die keinen Zweifel darüber laſſen, daß nach Anſicht dieſer Ex=
perten
die Unterſuchung der Zahlungsfähigkeit Deutſchlands
unter allen Geſichtspunkten keinen weiteren Aufſchub mehr
duldet. Berichterſtatter des Baſeler Sachverſtändigen=Ausſchuſſes
war der Engländer Layton, der auch dem Beratenden Sonder=
ausſchuß
angehört. Layton hat inzwiſchen in Genf an den
Wirtſchafts= und Finanzarbeiten des europäiſchen Studien=
komitees
teilgenommen und bei dieſer Gelegenheit erneut be=
wieſen
, daß er den unheilvollen Einfluß des Faktors Reparatio=
nen
auf dem Gebiete der internationalen Wirtſchaftsverflechtung
richtig einzuſchätzen verſteht. Ein anderer Vertreter Englands,
Salter, hat in den Verhandlungen des Europa=Ausſchuſſes dieſe
Funktionsſtörungen der Weltwirtſchaft durch die Reparationen
ebenfalls verurteilt. In dieſem Zuſammenhang darf auch dar=
an
erinnert werden, daß die verſchiedenen Wirtſchaftsorgane des
Völkerbundes in letzter Zeit wiederholt betont haben, daß eine
neue Regelung dieſer Frage nicht mehr länger aufgeſchoben
werden darf.
Ebenſo wie Layton hat auch der heute zum Vorſitzenden ge=
wählte
italieniſche Vertreter Beneduce dem Wiggin=Ausſchuß an=
und dem ganz hervorragend ſpielenden Orcheſter begeiſterten Bei=
fall
einbrachte.
Mit dem dritten Werk des Abends knüpfte Zwißler an die
Debuſſy=Aufführung ſeines erſten Konzertes an. Es erklangen
erſtmalig die Nächte in ſpaniſchen Gärten Symphoniſche Im=
preſſionen
für Klavier und Orcheſter von dem ſpaniſchen Kom=
poniſten
Manuel de Falla. Das dreiſätzige Werk ſteht ſtark unter
dem Einfluß von Debuſſy, bleibt allerdings weit gegenſtänd=
licher
und weniger nurfarbig als die meiſten Kompoſitionen des
großen franzöſiſchen Impreſſioniſten. Für uns iſt dieſe Kunſt
von geſtern eigentlich nur noch in ihren hervorragendſten Er=
ſcheinungsformen
erträglich, dieſen ſymphoniſchen Impreſſionen
merkt man jedoch eine gewiſſe rhapſodiſche Zerfahrenheit an, die
beim Zuhören ſtark ermüdet. Alles klingt ſehr ſchön, alle Far=
ben
ſind charaktervoll und reich. Der erſte Satz Im Generalife‟
(altes Schloß in Granda) beginnt in verträumter Langſamkeit
und rafft ſich dann zu temperamentvolleren Rhythmen auf. Es
folgt ein Ferner Tanz und dann ein anſcheinend weit näherer
Tanz in den Gärten der Sierra von Cordoba, der in eine
ſehr ſüße Mondſchein=Liebesfzene ausklingt. Den beiden letzten
Sätzen ſind erhebliche Längen eigen, es gibt ſehr viele Anläufe,
die aber eigentlich nie zu einem rechten Reſultat führen. An=
ſcheinend
ſind mehrfach Motive aus der Volksmuſik benutzt, als
Ganzes macht die Kompoſition trotz der virtuoſen Inſtrumen=
tierung
den Eindruck recht äußerlicher Erfindung. Aus dem
Orcheſter tritt ein Soloklavierpart ſtark hervor, der recht undank=
bar
iſt. Das Klavier ſteht zu ſehr im Vordergrund, um nur
als Orcheſterinſtrument gewertet zu werden, wird aber meiſtens
ſo etudenhaft und begleitend ausgenutzt, daß es nicht recht als
Soloinſtrument wirkt. Das war betrüblich für Guſtav Beck, der
auf die Ausarbeitung ſeines Klavierparts hervorragenden Fleiß
und größte Sorgfalt verwendet hatte. Er ſpielte mit ſehr
ſchönem Anſchlag, klangvoll und in hervorragender Anpaſſung
an den Geſamtverlauf des Werkes, mancherlei rhythmiſche
Schwierigkeiten kamen bewunderswert einheitlich in Klavier und
Orcheſter heraus, und die Anpaſſung an die freie rhythmiſche
Geſtaltung des Geſamtwerkes war ſtaunenswert. So galt ein
großer Teil des Beifalls ſeinem vorzüglichen Spiel und den
Leiſtungen des Dirigenten und des Orcheſters, denn ohne dieſe
Anerkennung, die verdientermaßen gezollt wurde, hätte das Werk
wohl nur ſehr ſpärlichen Beifall erhalten.
Zuletzt dirigierte Zwißler, die 4. Schumann=Sinfonie in D=
Moll Opus 120. Mit dieſem Werk hat es ſeine eigene Bewandt=
nis
. Schumann komponierte die Sinfonie nach der erſten noch in
der Periode ſeines glücklichſten Schaffens und in dieſer erſten Ge=
ſtalt
gelangte ſie auch zur Aufführung. Später, als die Geiſtes=
krankbeit
ſchon mancherlei Anzeichen vorausſchickte, arbeitete der

gehört. Von Beneduce wird geſagt, daß er Muſſolinis perſön=
licher
Vertrauensmann in Bank= und Wirtſchaftsfragen ſei. Der
belgiſche Delegierte Francqui, der gleichfalls dem Wiggin= Aus=
ſchuß
angehörte, iſt bekannt durch ſein Projekt einer internatio=
nalen
Induſtrie= und Handelsbank, das er ſeinerzeit in Geuf
vertreten hat, das aber hauptſächlich wegen franzöſiſcher Wider=
ſtände
bisher nicht realiſiert werden konnte. Der franzöſiſche
Vertreter Prof. Riſt hat an den Verhandlungen des Wiggin=
Ausſchuſſes nicht teilgenommen. Riſt iſt verſchiedentlich von der
Finanz= und Wirtſchaftsorganiſation des Völkerbundes als
Experte herangezogen worden und hat u. a. ſeinerzeit an dem
erſten Sanierungsplan für Oeſterreich mitgewirkt. Nohara, das
japaniſche Mitglied des Ausſchuſſes, und der amerikaniſche Ver=
treter
Stewart haben an den Arbeiten des Wiggin=Ausſchuſſes
nicht teilgenommen. Der deutſche Vertreter Dr. Melchior hat
Deutſchland bekanntlich wiederholt auf internationalen Kon=
ferenzen
und zuletzt auch im Wiggin=Ausſchuß vertreten.
Von den vier Mitgliedern, die der Ausſchuß heute hinzu=
gewählt
hat und die in der gleichen Eigenſchaft mit denſelben
Rechten und Pflichten wie die übrigen Mitglieder an den Be=
ratungen
teilnehmen, iſt der holländiſche Staatsmann Coliin in
den letzten Jahren ſehr bekannt geworden durch ſeine Tätigkeit
als Vorſitzender der verſchiedenen Konferenzen des Völkerbun=
des
, die ſich mit der Frage eines Zollwaffenſtillſtandes beſchäf=
tigten
. Coliin hat wiederholt in ſehr ſcharfer Rede als Vor=
ſitzender
dieſer Konferenzen die protektioniſtiſche Einſtellung, die
ſich ſchon ſeit längerer Zeit bemerkbar machte, gegeißelt und auch
in anderen Fragen freimütig den Widerſinn der jetzigen inter=
nationalen
Handels= und Wirtſchaftsbeziehungen dargelegt.
Bindſchedler iſt Vizepräſident des Verwaltungsrates des Schwei=
zer
Bankvereins und hat dem Wiggin=Ausſchuß angehört. Ryd=
beck
iſt Generaldirektor bei Kreuger. Das ſüdſlawiſche Mitgliev
des Ausſchuſſes, Djuritſch, gehörte bis vor kurzem als Finanz=
miniſter
der Belgrader Regierung an.
Gegen die Illuſion der Reparakionszahlungen.
Kapſtadt, 7. Dezember.
General Smuts, der heute aus Europa zurückgekehrt iſt, er=
klärte
in einer Anſprache: Wenn Deutſchland nicht mehr
zahlenkann, ſowird Großbritannienfrüher oder
ſpäter den gleichen Weg gehen. Dieſe Tatſache muß
rechtzeitig offen feſtgeſtellt und berückſichtigt werden. Es hat
keinen Sinn, die Illuſion der internationalen
Schulden= und Reparationszahlungen fortzu=
ſetzen
, die bereits die internationalen Finanzen zerrüttet und
die internationalen Beziehungen vergiftet hat. Es iſt endlich
Zeit, mit dieſer gefährlichen Komödie Schluß zu
machen und der Welt neue Hoffnung und Zuverſicht zu geben.
Tun wir das nicht, ſo müſſen wir uns auf ſoziale Auf=
ſtände
gefaßt machen, in denen viel mehr als an den Reparatio=
nen
und internationalen Schulden verloren gehen kann. Wir
nähern uns raſch einer neuen Kriſe in der Reparations= und
Schuldenfrage, und die Notwendigkeit einer neuen,
vielleicht endgültigen Löſung iſt ſehr dringend.
Eröffnungdesamerikaniſchenkongreſſes
Iu Erwarkung der Botſchaften Hoovers.
Waſhington, 7. Dezember.
Ganz Waſhington ſteht im Zeichen der Eröffnung des Kon=
greſſes
, der einer der bedeutendſten Sitzungsperioden ſeit ſeinem
Beſtehen entgegengeht. Morgen Dienstag wird Präſident Hoover
die allgemeine Botſchaft verleſen. Am Mittwoch wird er eine
Botſchaft über die Budgetangelegenheiten und am Donnerstag
die längſt erwartete Botſchaft über das Hoover=Moratorium ver=
leſen
und die ſofortige Ratifizierung des Moratoriums durch den
Kongreß verlangen.
Wie allgemein erwartet wurde, wurde am Montag der
demokratiſche Fraktionsführer Garner=Texas
zum Sprecher des Repräſentantenhauſes ge=
wählt
. Die Demokraten begrüßten die Wahl dieſes populären
Parlamentariers mit ſtürmiſchen Beifallskundgebungen.
Durch die Ergebniſſe der letzten Nachwahlen haben die Demo=
kraten
bekanntlich zum erſten Male ſeit 13 Jahren die Mehrheit
im Repräſentantenhaus erlangt.
Den drei Kundgebungen Hoovers kommt beſondere Bedeutung
zu. Hoover hat bis in die letzten Stunden hinein mit den beiden
Parteiführern der Republikaner im Senat und im Kongreß dieſe
Kundgebungen beraten. Er wird ſie am Dienstag in einer ge=
meinſamen
Sitzung beider Häuſer bekannt geben. Die beiden
Parteien der amerikaniſchen Parlamente, die Demokraten und die
Republikaner, haben angeordnet, daß jeder Abgeordnete zu erſchei=
nen
habe, da die Mehrheit ſowohl im Senat wie im Abgeordne=
tenhaus
unter Umſtänden von einer Stimme abhängen wird. Ge=
lingt
es den Demokraten, die Mehrheit in einem oder in beiden
Häuſern zu erhalten, was durchaus möglich iſt, würde dies weit=
tragende
innerpolitiſche Folgen für Amerika haben.

Komponiſt dann das Werk um, inſtrumentierte es weit dicker und
ſchwerflüſſiger, als es zum Charakter der Kompoſition paßte, und
veröffentlichte ſie als Opus 120. Nun aber wurde bald der Zwie=
ſpalt
zwiſchen Inhalt und Inſtrumentierung ſo offenbar, daß
Guſtav Mahler ſich entſchloß, das bedeutſame Werk zu bearbeiten,
d. h. ohne irgend welche Aenderung des muſikaliſchen Verlaufs
viele Bläſerzutaten zu entfernen und auch zuweilen die übermäßig
doppelgriffigen Streicherſtimmen zu vereinfachen. Dieſer Eingriff
Mahlers iſt ganz im Sinne des Werkes, macht es weit durchſich=
tiger
und fördert die Möglichkeit der Geſtaltung. Wie in Para=
dies
und Peri es Schumann gelang, die einzelnen Akte der durch
Zuſammenſchluß der bis dahin gewöhnlich getrennten Einzelnum=
mern
zu einer großen Geſamtform zu vereinigen, ſo verſucht er
hier den vier Sätzen der Sinfonie engeren Zuſammenhang zu
geben und ſie unmittelbar aneinander zu ſchließen. Der Zuſam=
menhang
wird thematiſch dadurch hergeſtellt, daß die langſame
Einleitung des erſten Satzes als Zwiſchenſatz der gefühlvollen
Romanze wiederkehrt, und daß das Hauptthema des erſten Satzes
im Schlußſatz eine entſcheidende Rolle ſpielt. Die Erfindung iſt
durchaus blühend, die Form knapp und überſichtlich und nur der
letzte Satz nimmt ungewohnte Ausmaſſe an. Zwißler nahm die
Romanze ſo langſam wie es Schumann vorſchreibt die meiſten
Dirigenten nehmen ſie raſcher , und auf dieſe Weiſe wurde die=
ſer
langſame Satz der einzige ganz große Gegenſatz in dem tem=
veramentvollen
Drängen des ſonſtigen Verlaufs. Ganz beſonders
ſchön war auch das mehrfache ſtarke Einhalten und Verweilen im
letzten Satz, das wir ſo ausgeprägt noch nicht gehört haben. So
wurden Dirigent und Orcheſter auch am Schluß durch reichen Bei=
F.N.
fall und zahlreiche Zurufe geehrt.
Sechs Jungens tippeln nach Indien. Erzählt von Hans
Queling. Mit 32 Abbildungen. Preis: gebunden 3.80 RM.
Societäts=Verlag, Frankfurt a. M.
Eine Reiſe nach Indien iſt im Zeitalter des Verkehrs und der
Flugzeuge nichts Beſonderes mehr, aber daß ſechs halbwüchſige
Jungens, die noch die Schulbank drücken, nach Indien wandern,
das bedeutet mehr als eine ſportliche Leiſtung. Zu dieſer impro=
viſierten
Reiſe über Berge, Meer und Wüſte, durch Länder von
deren Sprache man kein Wort verſteht, mit beſcheidenſten Hilfs=
mitteln
, gehört echter Wagemut, gehört Phantaſie und kindliches
Vertrauen darauf, daß alles ein gutes Ende nehmen wird. Einer
von den ſechs erzählt die bunten Vorfälle. Es iſt ja manches allzu
unwahrſcheinlich und die Bilder dürften kaum alle auf dieſer
Fahrt gemacht ſein. Aber jeder, der Sinn für ein primitives und
unbeſchwertes Daſein hat, dem Indien und der Orient noch ein
Märchen iſt, ſollte dieſes luſtige und aufrichtige Abenteuerbuch
leſen, gleich ob er ſelbſt noch jung iſt, oder ſchon zu den Er=
wachſenen
zählt.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 39

HHHHE

Anläßlich unſerer Goldenen Hochzeit ſind uns von nah
und fern ſo viele Geſchenke und Aufmerkſamkeiten zu
teil geworden, daß es uns unmöglich iſt, jedem einzeln
zu danken. Wir bitten alle, die uns ſo ehrten unſeren
herzlichſten Dank auf dieſem Wege entgegennehmen zu
(17689
wollen.
Zugführer i. R. Robert Illgen
und Fran
Darmſtadt, Tannenſtr. 19.

Nachruf.

Am 3. Dezember ds. Js. verſchied nach langem
ſchweren Teiden unſer Angeſtellter

Herr Philipp Heißt.

Herr Heißt hat nahezu 12 Jahre in der
kaufmänniſchen Abteilung unſerer Verwaltung
geſtanden und wir verlieren in ihm einen
Heißigen und gewiſſenhaften Mitarbeiter.
Wir werden dem Verſtorbenen ein dauern=
des
Gedenken bewahren.

17074)

Die Direktion
der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G.
Darmſtadt.

Statt jeder beſonderen Anzeige.

Am Sonntag, 6. Dezember, wurde unſere
liebe, treubeſorgte Tante

Gräulein Karome Sprenger

von längerem Leiden im 29. Lebensjahre durch
einen ſanften Tod erlöſi.

Auguft Sprenger, Lehrer
Käthe Sprenger, Lehrerin
Elſe Gut, geb. Sprenger.
Darmſtadi, den 2. Dezember 1931.

Die Einäſcherung findet am Mittwoch,8 Dez,
nachm. 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.

Heute morgen 5 Uhr entſchlief ſanft nach kurzem
ſchweren Leiden im Alter von 33 Jahren meine
liebe Frau und Mutter ihres einzigen Kindes

Murin Seoer, geb. Sin.

Im Namen der krauernden Hinterbliebenen:
Auguſt Leder und Kind.

Pallaswieſenſtraße 27.

Karlsſtraße 47.

Darmſtadt, den 6. Dezember 1931.

Die Beerdigung findet ſtatt am Dienstag nachmittag
3 Uhr auf dem Waldfriedhof.

Statt Karten.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie
die reichen Kranzſpenden bei dem Heimgange unſeres
lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen
Joh. Gg. Lantelmé
Ober=Poſtſchaffner i. R.
ſagen wir innigſten Dank. Beſonderen Dank Herrn
Pfarrer Köhler für die troſtreichen Worte, dem Krieger=
verein
1874, dem Verein ehem. Angehöriger des Großh.
Artilleriekorps und dem Poſt=Unterbeamtenverein für
die ehrenden Worte und die Kranzniederlegungen am
Grabe.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Müllerſtr. 21, den 7. Dez. 1931.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute wurde unſer lieber Vater, Großvater,
Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Heinrich Lautenſchläger
im 85. Lebensjahre in die Ewigkeit abberufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Lautenſchläger.

Darmſtadt, New=Vork, den 7. Dez. 1931.
(17690
Hochſtr. 2.
Die Beiſetzung findet Donnerstag, den 10. ds. Mis.
um 3 Uhr vom Portal des alten Friedhofes aus ſtatt.
Blumenſpenden ſind nicht im Sinne des Verſtorbenen.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.

Hügelſtraße 32,
Telefon 126. (sgi

Höh. Beamt.=Witwe
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mit Kind ſucht ſof.
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Off. u. E. 232 Gſch.*

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m. Kachelof., mögl.
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25 , z. 1. 1. 32 ge=
ſucht
. Angeb. unt.
E. 233 a. d. Geſch.*

Todes=Anzeige.

Meine liebe, gute Frau, unſere
innigſtgeliebte, teure Mutter

Frau Berta Scheld

geb. Albrand
verſchied unerwartet am 5. De=
zember
1931.
In tiefem Schmerz:
Karl Scheld und Kinder.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
lichſter
Anteilnahme bei dem
uns ſo jäh betroffenen Verluſte
ſagen wir hiermit unſeren herz=
lichſien
Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Emilie Schmidt
Grüner Weg 19. 17676

Darmſtadt, Heidelbergerſtr. 49
Philadelphia (Amerika)
Käfertal (Mannheim)
Bobenhauſen (Oberh.).

Färberei Reich

Die Beerdigung findet am 8.Dez.
1931 in Bobenhauſen 1 (Oberh.)
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Dankſagung.

Für die aufrichtige Teilnahme bei dem
Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen

Frau Margarethe Mäller
geb. Kramer

ſagen wir herzlichen Dank. Beſonderen
Dank den Schweſtern der Paulus=
gemeinde
für ihre liebevolle Pfiege
während des langen Krankenlagers.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Ph. Müller.

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Dankſagung.

Für, die wohltuende Anteilnahme beim Hin=
ſcheiden
unſerer lieben Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter und Tante

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ſagen wir unſeren herzlichen Dank.

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Dankſagung.

Herzlichen Dank für die vielen Beweiſe inniger
Teilnahme bei dem Heimgang unſeres unvergeßlichen
Vaters. Beſonderen Dank den Brüdern des Herz Jeſu=
Hoſpitals für ihre liebevolle, aufopfernde Pflege, Herrn
Pfarrer Weiß für die troſtreichen Worte am Grabe,
ferner der Firma E. Merck, der Männervereinigung
der Petrusgemeinde, und der Soz. Dem. Partei, für
die ehrenden Worte und Kranzniederlegungen.

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Die fortdauernde Wirtſchaft: 12i
die Not daheim treibt immer miiſ
genoſſen auf die Landſtraße in 14
nung, vielleicht doch an einemad /2/
Platze Arbeit und Verdienſt z3
Bald müſſen Sie aber erſan,/1 Erpſt.
ſchwer und faſt ausſichtslos
und ſo ziehen heute mehr wie M0 de/ 92
dalene.
und ältere Wanderer Angehöc?,
Berufsſchichten durch das Lcr4 Landesthegt
Die paar Reiſepfennige ſind M. hit Hauptm
WSamstag, de
verbraucht und meiſt mittelloaleit
enierung:
ſeute

ſind dann auch von uns anzß/
Da unſere geringen Einnahmeu !0
bei weitem nicht ausreichen, büt /
wieder unſere Freunde und Gdchwei!
Gaben, damit auch wir den korob,
harten Winter durchhalten
Weihnachten die in der Fremddinl
den Wanderer durch beſcheidenn?
gaben erfreuen können.
Wir hoffen keine Fehlbitte zu u
daß trotz der allgemeinen Not
der Sammlung für die allgemeng
terhilfe, die ja in erſter Linie 9
einheimiſche notleidende Bevölkekh
ſtimmt iſt, auch noch ein Oc
für die Wanderer übrig bleibt.
Gaben an Geld, Kleidern,
Strümpfen, Hemden, Tabak uund
werden von unſerem Sammle‟
Weiſe, ſowie unſerem Hausvatert
dchſengaſſe 8, Telephon 2e‟
Empfang genommen oder abgels
Allen Gebern im Voraus he=t
Dank.
Der Borſtand der Herberge zur
Heß, Pfarrer.

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[ ][  ][ ]

8. Dezember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 340 Seite 5

Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 8 Dezember 1931.
iene der Verloſung an Rikolausfeſt
des Heiiſen Mien Frelles.

Verkehrswerbung der Reichsbahn.

Der Odenwald im Neß= und Bezirkskarken-Verkehr.
Mitgeteilt vom Odenwald=Verkehrsbund.
Bekanntlich werden am 1. Januar 1932 für das Geſamt=
eiel
auf Nr. 1216: ein elektr Teekeſſel 1218: ein Weih= gebiet der Reichsbahn Netz= und Bezirkskarten ein=
ſes
Landestheaters, 1429: ein Junkerswarmwaſſer= geführt, die ſich als nicht an den Kalendermonat gebundene, ſon=
gf
: ein Opelballonrad. 1606; eine Reiſe der Heag nach dern von Tag zu Tag lösbare Monatskarten für größere oder

Zungßl. 1605: eine elektriſche Bratpfanne 1749: ein Frei= kleinere abgegrenzte Gebiete darſtellen. Die neuen Fahrtaus=
ſa
deun uthanſa 1915: ein Etagendämpfer 2105: ein elektri= weiſe werden auch für das Gebiet der Heſſiſchen Oden=
es
Blölekſen, 2121: ein Freiflug der Lufthanſa, 2129: ein waldbahn von beſonderer Bedeutung werden, zumal bei der
elfahinzdl 2253: ein Weihnachtsſcheck des Landestheaters, 2439: Abgrenzung der Netze und Bezirke mehreren Wünſchen auf Abän=
ge
Föüihrt mit der Heag nach Breitnau=Steig, 2497: eine derung der urſprünglichen Pläne erfreulicherweiſe Rechnung ge=
efahrtäſ
Hapag nach Helgoland, 2571: eine Seefahrt des Lloyd tragen worden iſt. Die Heſſiſche Odenwaldbahn wird einmal in=
eiſchlund
, 2672: eine Freifahrt mit dem Zeppelin, 2733; ein nerhalb des Netzes 11 enthalten ſein, das durch die Eckpunkte
riſcht Brotröſter, 2882: ein Weihnachtsſcheck des Landes= (alle genannten Orte eingeſchloſſen) Trier, Koblenz. Kaſſel, Würz=

Sowg nicht ſofort ſchon in Empfang genommen, entfielen
uf nachchernde Nummern Freikarten der Helia, des Union=
wd
des Orpheums: 1538, 1649. 1747, 1824, 1929, 1937
19 4163, 2152, 2355, 2562, 2666. 2780, 2792, 2906, 2869.
sigannern begannen mit Nr. 1201 und endigten mit Num=
GiAjuweit die Gewinne nicht abgeholt ſind, können ſie täg=
f
in Büro des Heſſiſchen Roten Kreuzes. Paradeplatz 4,
zu genommen werden, gegen Rückgabe des Gewinnröll=
Finne, die bis zum 20. d. M. nicht abgeholt ſind, wer=
mWeihnachtsbeſcherungen verwendet.
ſefuceu wurde in der Otto=Berndt=Halle bei der Veranſtal=
ein
Nermenbörſe mit Inhalt, die bis Donnerstag ebenda
ltupden kann, ab Donnerstag auf dem Fundbüro.
ſehsfinanzverwaltung Landesfinanzamt Darmſtadt,
ſſor Joſeph Karſt beim Finanzamt Friedberg wurde
egtſeungsaſſeſſor ernannt. Der Vorſteher des Finanzamts
ſteueramtmann Schalk, wurde zum Regierungsrat
ᛋHauptſtaatskaſſe zahlt die 1. Hälfte aller Dezember=
donnerstag, den 10. Dezember Ifd. Js., in den üb=
zen
Kelügſtunden aus.
Aenachtsmeſſe in der Kunſthalle am Rheintor. Der letzte
mtag rüichte trotz ſchlechter Witterung als das Zeichen der
Ien Kutliebe des Darmſtädter Publikums, ein ſehr bewegtes
ſen inud Kunſthalle am Rheintor, das bis in die ſpäte Abend=
e
anclt. Wieder ſind neue Verkäufe zu verzeichnen, jetzt im
nen Ku blgemälde das 9. ſteht in Verhandlung . 4 Agua=
ſüthnung
. 1 Plaſtik und 9 kunſtgewerbliche Arbeiten:
nuckaggrſände und Handarbeiten verſchiedenſter Art. Die
mſolat te liebenswürdig und mit viel Geſchick von Fräulein
tiede zt ner geleitet wird, fand ſehr ſtarken Zuſpruch, am
mig ziw 24 Gewinne ausgegeben worden auf 200 Loſe, meiſt
zinlel on den Künſtlern ſelbſt geſtiftet. Die Tombola findet
elſehint tt. das Los koſtet 30 Pfg. Der Eintritt zur Künſtler=
U MEltzhnahrseſſe iſt frei.
Jüufelia=Theater ſieht man nur noch heute Jenny Jugo
OLD Herman Thimig in dem amüſanten Tonfilm Ich bleib bei
Refg!. Johannes Mayer.
ULBERl
Seſſiſches Landestheater.

burg, Stuttgart, Karlsruhe Zweibrücken begrenzt iſt. Weiter
liegt die Odenwaldbahn in Netz 10, das ſich wie folgt abgrenzt:

vunteril

Mie Hah

Btag, M Dez

19½2234 Uhr. Dſt Volksb. G (5. Borſtellung
Gr I1N. Die Macht des Schickſals. 0 70 5 6ö.

19½22½ Uhr. Dſt Vol.,sb. W /3. Vorſtellung
Boch, Wdez Gr. V Wall nſteins Tod. Pr. 0 604 80.

2022½z Uhr, Büynenvolksbund. 415.
Beritach 9 Dez Bocegeeio. Peiſe 0 705.60 Mr.

Bingerbrück, Wiesbaden, Frankfurt a. M., Hanau. Würzburg,
Nördlingen. Ulm, Memmingen, Friedrichshafen, Baſel. Karls=
ruhe
, Zweibrücken. Beſonders wichtig iſt es, daß es gelungen iſt.
innerhalb des Netzes 8, das als Kerngebiet den größten Teil
von Bayern aufweiſt, die Heſſiſche Odenwaldbahn in ihrem
ganzen Umfang einhezogen zu ſehen. Dies ermöglicht, daß von
den Stationen der Odenwaldhahn aus innerhalb desſelben Netzes
im Norden Darmſtadt und Frankfurt zu erreichen ſind, weiter
führt das Netz über Meiningen. Hof. Reichsgrenze bei Eger, Furth
im Walde. Landshut nach München und Augsburg, und weiter
zurück über Ulm und Stuttgart bis zur Heſiſchen Odenwaldbahn.
Die Heſſiſche Odenwaldbahn iſt ſomit in nicht
weniger als drei Netzen enthalten.
Bei den Bezirkskarten, die kleinere Gebietsteile der
Reichsbahn entweder 1000 oder 600 Kilometer umfaſſen,
hat die Heſſiſche Odenwaldbahn bei zweien der drei von der
Reichsbahndirektion Mainz zur Ausgabe gelangenden Karten
Berückſichtigung gefunden. Die größere Bezirkskarte Rhein=
Main mit 1000 Kilometer Streckenlänge (Nr. 401) wird im
Oſten von der Odenwaldbahn in ihrer ganzen Ausdehnung von
Hanau bis Eberbach begrenzt ſie führt im Süden unter Ein=
beziehung
der Strecke Eberbach-Heidelberg bis zu dieſer Stadt.
dann weiter nach Mannheim, Ludwigshafen, nördlich bis Frank=
furt
a. M., Wiesbaden, Rüdesheim. Bingerbrück.
Die Bezirkskarte Starkenburg die 600 Kilometer
umfaßt (Nr. 403), ſchließt von der Odenwaldbahn die Teilſtrecke
von Babenhauſen bis Hetzbach ein, unter Einbeziehung der
Strecken Darmſtadt-Babenhauſen und Darmſtadt Reinheim
Wiebelsbach. Die Karte erſtreckt ſich im Norden bis Frankfurt
und Mainz=Wiesbaden, im Süden werden über die MainNeckar=
Bahn, die Ried=Bahn und die Strecke MainzWorms Heidel=
berg
. Mannheim und Ludwigshafen erreicht.
Es ſteht zu hoffen, daß der Verkehr auf der Reichsbahn. ge=
rade
auch ſoweit die Heſſiſche Odenwaldbahn, in Frage kommt,
durch die Neueinrichtung eine wirkſame Belebung
E Van der Smiſſen=Ausſtellung im Stadtmuſeum. Es emp=
fiehlt
ſich, die van der Smiſſen=Ausſtellung im ſtädtiſchen Muſeum
Mittwochs oder Samstags zu beſichtigen, da erfahrungsgemäß
Sonntags der Andrang ſehr groß iſt und infolge der beſchränkten
Raumperhältniſſe die Beſichtigung erſchwert wird. Die Ausſtel=
lung
iſt zu ſehen: Mittwochs, Samstags und Sonntags von 11
bis 13 Uhr und außerdem Samstags und Sonntags von 14 bis
16 Uhr.
Vortrag Dr. Gurian. Auf Veranlaſſung der Vereinigung
katholiſcher Akademiker wird am 11. Dezember Dr. Gurian einen
Vortrag über den Bolſchewismus halten. Dr. Gurian hat ein
Buch verfaßt Der Bolſchewismus (Verlag Herder, Freiburg
in Br.), das von vielen Kritikern außerordentlich hoch eingeſchätzt
wird. (Siehe heutige Anzeige.)

erfährt. Jedenfalls dürfen die Beſtrebungen, den Perſonenverkehr
zeitgemäß durch großzügige neue Maßnahmen zu beleben, der nach=
drücklichen
Unterſtützung der Verkehrsintereſſenten ſicher ſein.

Verlängerung der Gelkungsdauer der Sonnkags=
eMſchrlafen
u Weſnäacfen und Relſile.
Zur Erleichterung des Beſuchs= und Erholungsreiſeverkehrs
in der Zeit der Feiertage von Weihnachten bis Sonntag nach
Neujahr wird die Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten aus=
nahmsweiſe
auf die Zeit vom 23. Dezember. 12 Uhr, bis
zum 4. Januar 1932, vorm 9 Uhr verlängert. Die
Saarbahnen haben ſich dieſer Maßnahme nicht angeſchloſſen.
ſondern die Gültigkeit der Sonntagsrückfahrkarten je beſon=
ders
für die Weihnachts= und Neujahrsfeiertage feſtgeſetzt.
Die Sonntagsrückfahrkarten gelten:
Im Verkehr mit Bahnhöfen der Reichsbahn, der Süddeut=
ſchen
Eiſenbahngeſellſchaft Darmſtadt, der Straßenbahn Eltville
Schlangenbad und der Kleinhahn Frankfurt=HöchſtKönigſtein:
Zur Hinfahrt; vom 23. Dezember 12 Uhr bis einſchließlich
3. Januar; zur Rückfahrt; vom 23. Dezember bis 4. Januar,
9 Uhr. Es können daher alle in der Zeit vom 23. Dezember
von mittags 12 Uhr ab und an den folgenden Tagen gelöſten
Sonntagsrückfahrkarten während dieſer ganzen Zeit bis einſchließ=
lich
3. Januar an jedem Tage zur Hin= und Rückfahrt
benutzt werden. Am 4. Januar muß die Rückfahrt bis 9 Uhr vor=
mittags
angetreten ſein. Die Rückfahrt iſt am 4. Januar nach
9 Uhr vormittags ohne Fahrtunterbrechung, bei Zugwechſel mit
dem nächſten Anſchlußzuge, zurückzulegen. Durch das Löſen meh=
rerer
anſchließender Sonntagsrückfahrkarten wird die Geltungs=
dauer
der einzelnen Karten nicht verlängert. Wer z. B. Sonn=
tagsückfahrkarten
Mettenheim-Mainz, MainzFrankfurt a. M.
und Frankfurt a. MWürzburg benutzt, muß die Rückreiſe
bis 9 Uhr vormittags von der Zielſtation der zuerſt ge=
löſten
Karte, alſo in dieſem Falle von Mainz, antreten. Im
übrigen iſt auf der Hin= und Rückfahrt je eine Fahrtunterbrechung
geſtattet.
Eil= und Schnellzüge dürfen gegen Zahlung des tarifmäßigen
Zuſchlages mit Sonntagsrückfahrkarten an allen Tagen auf
allen Reichsbahn= und Saarbahnſtrecken unbe=
ſchränkt
benutzt werden.
Verlängerung der Geltungsdauer der Arbeiter=Rückfahrkarten.
Die Geltungsdauer der in der Zeit vom 19. bis 27. Dezember
1931 nach und von Bahnhöfen der Reichsbahn und Saar=
bahnen
gelöſten Arbeiterrückfahrkarten wird bis zum
4. Januar 1932 einſchließlich verlängert.
Ferner iſt für den Reichsbahnverkehr. abweichend von
den Tarifbeſtimmungen auch am 21., 22., 23. und 30. Dezember,
geſtattet, Arbeiterrückfahrkarten für die Fahrt vom Arbeitsort
zum Wohnort zu benutzen.

Werik0, 3 6e 00

ag, 193

die Qand
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. md Luifck
ia SW

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lene
. Preiſe 0604 50 Mk.

.b17 Uhr. Die Himmelsmauer. Ein Weih=
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12022 Uhr Zuſatzmiete 11 5. Maria Mag=
berit
u4k!
Heiſſes Landestheater. Die letzte Aufführung der Rat=
en
=Ml von ſerhart Hauptmann mit Franziska Kinz als Mutter
iati ſindletim Samstag, dem 12. Dezember, 20 Uhr, im Großen
ſtatzt Inſzenierung: Renato Mordo. Bühnenbild: Wil=
Reiungg. Heute abend wird im Großen Haus Verdis
ſcht s Schickſals unter der muſikaliſchen Leitung von
ſaut Zwißler wiederholt. Anita Mitrovic, Dr. Heinrich
h ohannes Drath und Theo Herrmann ſingen die
M Samstag 12. Dez. 15 Uhr, wird im Großen Haus
WifAdas Kindermärchen Schneeflock und Regen=
Max Werner Lenz gegeben. Max und Moritz,
Wbelvätz und Suppenkaſpar begeben ſich auf die Reiſe, um
Wülntz aufzuſuchen und ihn um Schnee zu bitten. Auf
Reißt ommen ſie ins Regenreich, nach Afrika, und zu den
os u merleben da aufregende Abenteuer und Kämpfe. Wie
beulüſezur Lachſuſe wird und Frau Pagua zur Eisſäule
Aukt. wieder Donner nicht mehr donnern und der Blitz nicht
blitzg gnn. Das alles wird in dieſem Winter= und Waſſer=

ſchen u ur der Regie von Günter Haenel und der muſikali=
Leituhz von Fritz Bohne zu ſehen und zu hören ſein. Büh=
Rid: GNBüttner. Die Tänze ſtudiert Hans Macke ein.

Lichtbildervortrag über Schwarz und Weiß in Oſtafrika.

Nenöer wicen Scdist Dicteen inen Fecheu Sc eint
teilweiſe farbigen Lichtbildern aus ſeinem früheren Tätigkeits=
feld
in den ehemaligen deutſchen Kolonien. Der Vortrag wird
von ungefähr 70 Lichtbildern begleitet ſein. Herr Dietz verſteht es
meiſterhaft, ſeine Ausführungen mit Humor zu würzen. (Näh.
ſ. Anzeige.)
Deutſch=Oeſterr. Alpenverein. Freitag, den 11. Dezember,
abends, wird im Feſtſaal des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums Herr
Pol.=Oberlt. L. Ehrhardt an Hand von Lichtbildern einen Vortrag
halten, der eine in allgemein verſtändlicher Form gehaltene Dar=
ſtellung
der grundlegenden Erkenntniſſe der modernen Meteoro=
logie
bringt. In Verbindung hiermit werden die Wettervorgänge
im Hochgebirge und die Möglichkeit ihrer Vorausſicht eingehend
behandelt. Wie wertvoll ein Verſtehen des Wetters und ſeiner
Gefahren in den Bergen iſt, das beweiſt die alpine Unfallchronik.
Sie zeigt, wie viele Unglücksfälle alljährlich gerade durch Un=
kenntnis
oder Mißachtung der Wettervorgänge verurſacht werden.
(Näh. ſ. Anz.)
Vorträge. Wir verweiſen nochmals auf die morgen, Mitt=
woch
den 9. Dezember, bei Sitte, Karlſtraße, abends halb 9 Uhr,
ſtattfindenden Vorträge über. Unternehmungen und Kriſe ſowie

Steuerbilanz und Kriſe‟. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)

Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Grau der Wald
grau der Himmel, grau der Blick vor uns in die Welt. Und doch
hat es wohl keiner der Teilnehmer an der Schlußwanderung be=
reut
. am Sonntag mit hinausgezogen zu ſein. Trotz allem reizvoll
der Weg durch den Dämmer des regenfeuchten Waldes, reizvoll in
dieſer eigenartigen Grundſtimmung der Blick hinab in die Rhein=
ebene
von der Höhe des Frankenſtein, die ſonſt im Schimmer des
Sommers hinaufleuchtet. Und dazu ein lieblicher Gruß den der
Rhein hinaufgeſandt hatte zum Frankenſtein, wo die Wanderer
zur erſten Raſt eingekehrt waren. Das alles ließ doch leicht die
Ungunſt der Witterung überwinden, und die gute Stimmung hielt
wie immer durch bis zum Schluß der Fahrt in Jugenheim. Und
ſie lohnte die Vorarbeit und die muſterhafte Durchführung der
Wanderung unſerer Klubgenoſſen Heil und Straub. Ihnen ſei
auch an dieſer Stelle der wohlverdiente Dank für ihre Führer=
tätigkeit
ausgeſprochen. Nicht vergeſſen ſei auch die Geſangsabtei=
lung
und ihr bewährter Leiter Klubgenoſſe Volz. Ihre Gaben
verliehen den Stunden beſonders in Jugenheim eine beſondere
Weihe. Die Ortsgruppe Jugenheim ließ durch ihren Vorſitzenden,
Herrn Geh.=Rat Luthmer, und einige Herren des Vorſtandes ihre
Grüße überbringen. Ihnen erwiderte Klubgen, Schrauth, der im
Anſchluß daran einen kurzen Ueberblick über das abgelaufene
Wanderjahr gab und den Führern, insbeſondere denen der Schluß=
wanderung
, den gebührenden Dank ausſprach. Ende gut. alles
gut. Damit ziehen wir den Schlußſtrich hinter ein erfolgreiches
Wanderjahr.
Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. Wie
ſchon bekannt gegeben, ſtellt ſich die Städtiſche Akademie für Ton=
kunſt
in den Dienſt der Darmſtädter Winterhilfe. Sie wird am
Donnerstag, den 10. Dezember, abends 8 Uhr, im Gartenſaal des
Saalbaues eine Veranſtaltung der Opernſchule bringen, die ge=
eignet
ſein dürfte, allgemeines Intereſſe zu erregen. Von den
Damen der Opernſchule wirken mit: W. Bernhard. E. Brenner,
A. Ottenheimer und H. Ulrich; von den Herren: E. Ewald, J.
Herzog, K Koch, H. Kern Gg. Koop, W. Schmitt und K. Walther.
Die Darbietungen der Opernſchule erfreuen ſich ſeit Jahren bei
dem Darmſtädter Publikum großer Beliebtheit, und ſo iſt zu hof=
fen
, daß auch die Veranſtaltung am kommenden Donnerstag ihren
wohltätigen Zweck erfüllen wird. Die Karten von 0.50 und
1 00 RM. ſind im Sekretariat der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße 36, erhältlich.
Im Union=Theater läuft nur noch 2 Tage die erfolgreichſte
Operette des Jahres Viktoria und ihr Huſar als Tonfilm.
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Erſtaufführung
Albert Pregean und Annabella, die beiden berühmten Darſteller
aus Unter den Dächern von Paris und Die Million, in
Razzia in Paris, einem Senſations=Tonfilm aus dem Boxer=
Milieu. Dazu ein reichhaltiges Beiprogramm.

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[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 340

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 8. Dezember=

Schwurgerichk.

Aw. Eine reichlich ſenſationelle Sache beſchäftigte am Montag
das Schwurgericht. Eine Bäckerstochter vom Land hatte, kaum
der Schule entwachſen, mit einem Schneidergeſellen ein Verhält=
nis
angefangen, von dem die Eltern zunächſt nichts wußten ſpäter
nichts wiſſen wollten. Das Verhältnis hatte anſcheinend Folgen,
weshalb ſich das Mädchen zweimal zu einer hieſigen Bekannten be=
gab
, die dieſe Folgen hilfreich beſeitigte. Schon das koſtete dem Mäd=
chen
reichlich Geld, mit der Zeit aber wurde die Frau immer
dreiſter. Sie erklärte, das Mädchen in Zwangserziehung zu brin=
gen
, wenn ſie ihr kein Geld brächte. Als das M
Ladenkaſſe nichts mehr holen konnte, weil die Mutter dahinter
kam, kaufte es mit der Frau einen Schlüſſel, der zu dem Geld=
ſchränkchen
der Mutter paßte. Als da aber auch nichts mehr zu holen
war, erzählte ſie der Mutter die ſchönſten Märchen, errichtete in
ihrer Phantaſie eine Sekte dreier Unbekannter, denen nur mit
immer wieder neuen Geldſummen der Mund zu ſtopfen ſei. Als
Ueberbringerin des Geldes erbot ſie ſich opferbereit. Schließlich
wurde eine Summe von 800 Mark gefordert. Da die Bäckersfrau
den Reſt von 200 Mark nicht mehr aufbringen konnte, erklärte
ſich die Frau bereit, das Geld vorzulegen, und ließ ſich von der
Bäckersfrau einen Schuldſchein ausſtellen, den ſie ſpäter ſogar durch
einen Rechtsanwalt eintreiben ließ. Was wunder, daß die Er=
preſſerin
und ihr Mann, der ſie übrigens eifrig unterſtützte recht
gut leben, gut gekleidet gehen und ſich neue Möbel anſchaffen
konnten. Kaum glaublich iſt die Vertrauensſeligkeit der beiden
Frauen, die nahezu alles hinnahmen. Und als der Mutter doch
einmal Zweifel kamen, wußte das Ehepaar ſie durch geſchickt vor=
gezeigte
Quittungen, durch das plötzliche Auftauchen des einen
Unbekannten raſch zu überwinden.
Die Verhandlung fand bereits einmal vor dem Bezirksſchöf=
fengericht
ſtatt, wurde aber ans Schwurgericht verwieſen, da man
bei der Hauptangeklagten gewerbsmäßige Abtreibung für
erwieſen hielt. Heute ſitzen hinter dem Gitter die junge jetzt
18jährige Bäckerstochter, wegen Abtreibung in
zwei Fällen, die Hauptangeklagte wegen gewerbs=
mäßiger
Abtreibung in zwei Fällen, wegen Betrugs
und Erpreſſung und wegen Anſtiftung zum Dieb=
ſtahl
ihr Mann wegen Beihilfe, einjunger Mann.
der als Unbekannter agierte, ebenfalls wegen Beihilfe, und
der ehemalige Bräutigam des Mädchens, der die
ganze Sache durch anonyme Anzeigen ins Rollen gebracht hatte,
ebenfalls wegen Behilfe und wegen Beamtenbeleidi=
gung
, die er in ſeinen anonymen Anzeigen verübte. Das Mäd=
chen
und die beiden jungen Leute ſind geſtändig; ſie ſeien ſo harm=
los
und gutgläubig geweſen und hätten von der Strafbarkeit
ihrer Handlungen keinerlei Ahnung gehabt. Das Ehepaar ſtreitet
alles ab. Ich allein ſpreche die Wahrheit, ſagt wörtlich die
Frau, alle anderen lugen‟. Der Staatsanwalt beantragte für die
Frau eine Geſamtſtrafe von 2 Jahren Zuchthaus. keine mil=
dernden
Umſtände, keine Anrechnung der achtmonatigen Unter=
ſuchungshaft
, und für den Mann als Mittäter 1 Jahr Ge=
fängnis
, für die drei Jungen kleine Gefängnisſtrafen.
Kurz vor 11 Uhr verkündete der Vorſitzende das Urteil:
Die Hauptangeklagte erhält wegen zweier verſuchter ge=
werbsmäßiger
Abtreibungen, wegen Anſtiftung zum ſchweren
Diebſtahl in Tateinheit mit fortgeſetzter Erpreſſung und einer wei=
teren
Erpreſſung insgeſamt ein Jahr und neun Mo=
nate
Zuchthaus. Drei Monate der Unterſuchungshaft werden
angerechnet. Ihre Handlungsweiſe ſei verbrecheriſch, ja, geradezu
gemeingefährlich geweſen und verdiene keine mildernden Um=
ſtände
. Ihr Mann erhält wegen Beihilfe zur Erpreſſung und
wegen ſchwerer Urkundenfälſchung 6 Monate und 2 Wochen
Gefängnis. Er ſei wohl ſehr unter dem Einfluß ſeiner Frau
geſtanden, und es werden ihm mildernde Umſtände zugebilligt.
Das Mädchen erhält wegen zweier verſuchter. Abtreibungen
2 Wochen Gefängnis mit dreijähriger Bewährungsfriſt. Der
frühere Liebhaber des Mädchens erhält wegen Beamten= hatte die hieſige Orcheſtervereinigung einen ſehr ſchönen Erfolg.
beleidigung in fünf Fällen 3 Wochen Gefängnis. Der
vierte Angeklagte wird freigeſprochen. Sämtliche
Angeklagten nehmen das Urteil an, ſo daß es rechtskräftig wird.

Reitertag in Weiterſtadt.

Orpheum. Es wird uns geſchrieben: Die Herberge des
Glücks hält durchaus, was der Untertitel verſpricht. Es iſt
Stimmung in dem gut beſetzten Haus des Orpheum=Theaters, von
Anfang bis zum Ende der beinahe allzu reichlichen Darbietung.
Das Rückgrat des Luſtſpiels ſind die Solokräfte, die alle ſamt und
ſonders an die Spitze zu ſtellen ſind und nach kurzer Zeit das
Publikum im Banne haben. Dieſes ſentimentale und zugleich
luſtige Liebesabenteuer empfiehlt ſich für jedermann. Wir möch=
ten
darauf hinweiſen, nicht die letzten Vorſtellungen am Dienstag
und Mittwoch dieſer Woche zu verſäumen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Eine frohe Weihnachts=
ſtimmung
wird am Sonntag, dem 13. Dezember, der große Weih=
nachtsbaum
im Feſtſaal der Turngemeinde verbreiten, wenn bei
ſeinem Lichterglanz etwa 400 Schüler und Schülerinnen zum Weih=
nachtsturnen
antreten. Wenn zuvor die alten und trauten Weih=
nachtslieder
aus jungen Kehlen erklingen, dann kann niemand ſich
dem holden Zauber der Weihnachtszeit entziehen und alle werden
inmitten unſerer jungen und frohen Schar das ſchönſte Feſt unſe=
der
Kindheit mitfeiern und erleben. Ein kleiner Ausſchnitt aus
dem turneriſchen Leben und Treiben ſoll den Zuſchauern am Sonn=
tag
im Rahmen eines Weihnachtsturnens dargebracht werden.
Auch dieſesmal wird das weihnachtliche Stimmungsbild durch das
Erſcheinen des Weihnachtsmannes mit ſeinen ſüßen Gaben für die
Turnerjugend verſchönert werden. Der Beginn der Veranſtaltung
iſt auf 2.30 Uhr feſtgeſetzt. Der Kartenvorverkauf hat bereits beim
Hausmeiſter, Herrn Heid, Woogsplatz, begonnen.
38. (264.) Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der
am 20. und 21. November ſtattgefundenen Ziehung 2. Klaſſe fie=
len
die beiden Hauptgewinne von je 100 000 RM. auf Nr. 200 731
in den beiden Abteilungen I und II. Die gleichen Hauptgewinne
von zweimal 100 000 RM. kommen in der 3 Klaſſe, deren Ziehung
am 16. und 17. Dezember ſtattfindet, zur Ausſpielung. Die Er=
neuerung
der Loſe zur 3. Klaſſe hat planmäßig ſpäte=
ſtens
bis zum9 Dezember, 18 Uhr, bei Verluſt des An=
rechts
in der zuſtändigen Lotterie=Einnahme zu geſchehen. Für
neu eintretende Spieler ſind noch Kaufloſe in allen Abſchnitten
zu haben.
Zur Verhütung von Bränden und Unglücksfällen in öffent=
lichen
Lokalen bei Veranſtaltungen (Bällen u. dgl.) des kommen=
den
Winters wird nachdrücklichſt darauf hingewieſen, das Papier=
dekorationen
aus feuerſicher imprägniertem Papier
beſtehen müſſen und daß die Verwendung gewöhnlichen Pa=
viers
wegen der damit verbundenen Brandgefahr verboten iſt.
Den Inhabern der einſchlägigen Geſchäfte wird daher empfohlen,
ſich nur mit feuerſicher imprägniertem Pavier zu verſorgen und
den Bezug nicht imprägnierter feuergefährlicher Papierdekoratio=
nen
, vor allem aber deren Abgabe an das Publikum, zu unter=
laſſen
.
Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei Frauengruppe. Am
kommenden Samstag den 12. Dezember, findet abends um 8 Uhr,
bei Sitte, Karlsſtraße, im Roten Zimmer, eine Zuſammenkunft
ſtatt bei der Frau Birnbaum ſprechen wird. Wir bitten um rege
Beteiligung.
Tageskalender für Dienstag, den 8. Dezember 1931.
Konzerte; Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Café Ernſt=
Ludwig, Schloßkeller
Kinovorſtellungen: Union=
Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.

Der Reitertag in Weiterſtadt, den die Reitergruppen des
Junglandbundes am Sonntag, den 6. Dezember 1931, veranſtal=
teten
, ſtand unter einem ungünſtigen Stern. Faſt unaufhörlich
rieſelte der Regen hernieder. Als die jungen Reiter in Weiter=
ſtadt
ankamen, floſſen ganze Bäche durch die Straßen, und faſt ſah
es aus, da ja nun einmal eine Reiter= und Fahrprüfung nicht in
den Saal verlegt werden kann, als wenn die ganze Veranſtaltung
zu Waſſer werden ſollte. Aber ein wackerer Reiter forcht ſich nit.
Pünktlich um ½2 Uhr traf das Richterkollegium, beſtehend aus
den Herren Rittmeiſter Freih. Roeder von Diersburg. Landſtill=
meiſter
Hertel, Rittmeiſter Gallo, und den Geſchäftsführern We=
ber
=Darmſtadt und Rittmeiſter Loeſch=Darmſtadt und Gutspächter
Heil=Habitzheim. ein.
An der Fahrerprüfung nahmen die beiden Gruppen Nauheim
und Ginsheim teil. Die Fahrer der erſten Gruppe hatten ihre
Ausbildung durch den Fahrlehrer Rothenhäuſer=Weiterſtadt und
die Ginsheimer Fahrer durch den Fahrlehrer Wulf jr.=Büttelborn
erhalten. Erfreulicherweiſe konnte ſämtlichen Prüflingen das
Achenbach=Fahrerabzeichen mit der Urkunde, als Zeichen der be=
ſtandenen
Prüfung, überreicht werden. Die Prüfung beſtanden:
Friedrich Miſchlich. Wilhelm Miſchlich. Willi Miſchlich. Jakob
Geyer, Heinrich Ackermann. Fritz Geyer, Fritz Jütte, ſämtlich aus
Nauheim; Georg Knöbel=Arheilgen; Philipp Kirchner, Wilhelm
Reinheimer, Heinrich Volz. Heinrich Ittner, Philipp Hübner,
Philipp Laun ſämtlich aus Ginsheim; Adam Kaiſer=Rüſſelsheim.
Eine große Anzahl Zuſchauer hatte ſich trotz des ſchlechten
Wetters eingefunden und beobachtete die Durchführung der Prü=
fung
. Anſchließend zog dann alles auf den am Waldrand gelege=
nen
Reitplatz der Reitergruppe Weiterſtadt. Da der Regen immer
ſtärker einſetzte und die Fahrerprüfung längere Zeit in Anſpruch
genommen hatte, dazu es auch immer dunkler wurde, war es nicht
möglich, allen zur Reiterprüfung angemeldeten Reitern die Mög=
lichkeit
zu geben, ihre Prüfung ordnungsmäßig abzulegen. Ein
großer Teil derſelben muß deshalb bei einer ſpäteren Veranſtal=
tung
dieſe Prüfung nachholen. Das Deutſche Reiterabzeichen
3. Klaſſe in Bronze konnten nachſtehende Reiter erwerben:
Adam Graf. Michael Petri. Wilhelm Ries, Karl Müller,
Michael Petri 7. ſämtlich aus Weiterſtadt; Philipp Höhl. Georg
Funk 5. Willy Becker, Jakob Bork. ſämtlich aus Griesheim; Wil=
helm
Miſchlich=Nauheim; Heinrich Darmſtädter=Groß=Gerau; Georg
Stolze und Heinrich Fiſcher aus Eberſtadt.
Gleichzeitig fand auch die Beſichtigung und Vorſtellung der=
jenigen
Reiter ſtatt, die zu einem Junglehrerkurſus auf die Reit=
und Fahrſchule nach Leer in Oſtfriesland entſandt werden, wo ſie
in einem ſechswöchig enKurſus im Reiten und Fahren ausgebil=
det
werden. Zur Teilnahme an dieſem Kurſus wurden die beiden
Reiter Heinrich Fiſcher=Eberſtadt und Wilhelm Miſchlich=Nauheim
durch den Cheflehrer des Verbandes beſtimmt. Nach dieſer Prü=
fung
fand dann ein gemütliches Beiſammenſein im Gaſthaus Zum
Löwen in Weiterſtadt ſtatt. Jungbauer Heinrich Meinhardt=
Weiterſtadt begrüßte die Anweſenden, insbeſondere die Ehren=
gäſte
, die Reitlehrer und Reiter, die trotz des ſchlechten Wetters
Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Herren Sachverſtändigen
von der ganzen Veranſtaltung den Eindruck gewonnen haben, daß
es den Jungbauern Ernſt mit der Ausübung des Sportes iſt und
ſie ſtets bereit ſind, ihre ganze Kraft zum Beſten der Pferdezucht. Reiter eifrige Anhänger des edlen Reitſports ſind.

Aus Heſſen.

Dd. Arheilgen, 7. Dez. Konzert. Mit ihrem 12. Konzert
Vor vollbeſetztem Saale begann das Konzert mit dem ſchneidig
geſpielten Wilhelm=Tell=Marſch von R. Naef, der dem Dirigenten
des Abends, Herrn Kammervirtuoſen L. Kümmel=Darmſtadt, ge=
widmet
war. Es folgten die Ouvertüre Die luſtigen Weiber
von Windſor von O. Nicolai, Roſamunde von Fr. Schubert,
Fantaſie aus der Oper. Die Hugenotten von G. Meyerbeer und
Morgenblätter, ein Walzer von Joh. Strauß, die alle ſauber
und mit großem Geſchick vorgetragen wurden. Im zweiten Teil
des Konzerts wurde unter dem Titel Alte Tanzmuſik, Schmöker,
allerlei Heiteres und Luſtiges längſtvergeſſene Tänze, wie Polka=
Mazurka, Kreuz=Polka und Rheinländer geſpielt. Zur Eröffnung
dieſes Teils hatte der Vorſitzende der Vereinigung, Herr Rektor
Chr. Haſſenzahl, einen Marſch, betitelt Alte Muſikanten kompo=
niert
, der unter großem Beifall der Zuhörer zweimal vorgetragen
wurde. Beſonders hervorzuheben aus dieſem Teil iſt noch ein
niedlicher Fox Tanz mit Text komponiert von dem Dirigenten
des Abends, bei dem einige Sänger des Geſangvereins Froh=
ſinn
mitwirkten.
J. Griesheim, 7. Dez. Hohes Alter. Am Freitag, 4. De=
zember
d. J., beging Fräulein Eliſabethe Simmermacher, Stern=
gaſſe
, hier, in voller körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ihren
80. Geburtstag. Bürgerſteuer 1931. Die Bürgerſteuer
für das Rechnungsjahr 1931 wird mit einem Zuſchlag von 200
Prozent des ſeitherigen Satzes erhoben Marderplage. In
verſchiedenen Ortsteilen haben in der letzten Zeit die Marder un=
ter
den Hühnerbeſtänden gehörig aufgeräumt. In einem Falle
gelang es, den Hühnerdieb in einer Falle feſtzuhalten und un=
ſchädlich
zu machen.

nur echt in Streifen-
packung
mit Namenszug

F. Eberſtadt 7. Dez. Wohltätigkeitskonzert. Das
vom Muſikverein 1904 am Sonntagabend im Saale Zum
Schwanen veranſtaltete Wohltätigkeitskonzert zum Beſten der
Winterhilfe 1931/32 geſtaltete ſich zu einem bedeutſamen muſi=
kaliſchen
Ereignis in unſerer Gemeinde. Der Hochzeitsmarſch aus
dem Sommernachtstraum, von F. Mendelsſohn=Bartholdy und
die große Jubel=Ouvertüre von Chr. Bach leiteten das Konzert
ein. Dann betrat Konzertmeiſter Schnurrbuſch die Bühne.
Dank dem Muſikverein, der uns Eberſtädter mit dieſem begnade=
ten
Künſtler aus der nahen Landeshauptſtadt einmal in nähere
Berührung brachte. Mit ſouveräner Beherrſchung von Inſtru=
ment
und Materie legte er mit dem lieblich fließenden Andante‟
und dem friſchen, feurigen Allegro molto vivace aus dem
Violinkonzert von Mendelsſohn köſtliche Proben ſeines Violin=
ſpiels
ab. Die Fantaſie über Motive der Oper: Fauſt ( Mar=
garete
) ſchloß den erſten Teil des Programms ab. Den zwei=
ten
Teil eröffnete als weiterer Gaſt des Abends vom Publikum
ebenfalls lebhaft begrüßt die Konzertſängerin Müller= Neu=
decker
=Darmſtadt, die mit ihrem liebreizenden Sopran in drei
Liedern die ſtarken Kräfte, die im Lied ruhen, in einer nicht
zu übertreffenden Weiſe entfaltete. Die Begleitung der beiden
Soliſten geſchah durch Frau Dora Ulbrich=Darmſtadt, die
ihrer ſchwierigen Aufgabe gerecht wurde. Nach dieſen Solodarbie=
tungen
wirkte nur noch das Orcheſter, das den Abend mit dem
Cſardas aus der Oper Der Geiſt des Woiwoden von Großmann,
dem lieblich klingenden Ständchen von Heykens, dem Straußſchen
Walzer Frühlingsſtimmen und dem lebhaften Marſch Durch
Nacht zum Licht von Laukien in einer die Beſucher hoch befriedi=
genden
Weiſe abſchloß. Der Vorſitzende des Muſikvereins, Dr.
med. Aſcher, dankte dem Orcheſter und den Soliſten für den be=
reiteten
Genuß des Abends und dem Publikum für den zahlreichen
Beſuch.

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und Pferdepflege in den Dienſt des edlen Reitſports zu
Mit dem ſchönen Vers:

Friſch den Kopf und fromm das Herz,
frei die Bruſt und froh beim Scherz,
alſo lieb ich Reiterjugend.
Feind dem Schlechten, Freund der Tugend.
Weihend Herz und Mund und Hand,
unſerem deutſchen Vaterland.
Alſo ſoll es, ſtimmet ein.
immer bei uns Reitern ſein.

Anſchließend an ſeine Worte forderte er die Verſo
auf. gemeinſam das alte Reiterlied: Wohlauf Kameraltu
Aferd, aufs Pferd... zu ſingen.
Dann folgte die Kritik, die der Cheflehrer des R
bandes von Heſſen, Herr Rittmeiſter Freiherr Roeder vo
burg, abhielt. Er dankte noch beſonders für das freundliſe
kommen und gab ſeiner Freude Ausdruck über das, was da
ihm heute zeigten, aus dem er immer erſehen könne, dand
Reitergruppen fleißig gearbeitet wird und die Reiterbeweis,
wärts geht. Auch den Reit= und Fahrlehrern ſei beſonda=
ausgeſprochen
, da aus den Leiſtungen der Schüler die
fleißige Arbeit der Herren Reitlehrer zu erkennen ſei. W
den habe er aus den Berichten entnommen, daß verſchied
den in der letzten Zeit von den Reitergruppen des
bundes geritten wurden. Dieſes Reiten im Gelände iſthig
lohnung für das Reiten auf der Reitbahn anzuſehen unduch
hoffentlich allen Teilnehmern Freude. Herr Rittmeiſter
der wies dann noch darauf hin, daß gelegentlich der 80
70. Geburtstages des verehrten Landesvorſitzenden. Lannu
ſter Major a. D. Schörke, größere Reiterveranſtaltungen
ſehen ſind. Nähere Richtlinien ergehen hierüber noch arnd
zelnen Reitergruppen. Jedoch ſei heute ſchon verraten, ,
der Teilnahme von zirka 200 Reitern zu rechnen iſt.
Weiterhin wird vorausſichtlich in der zweiten H6
Monats März eine Beſichtigung der einzelnen Reitergrun
ihren Reitplätzen ſtattfinden, zu der eine Kommiſſion de
verbandes aus Berlin eintrifft, die ſich an Ort und Stal
den Stand der Reiterbewegung in Heſſen informieren mri
dieſe Beſichtigung und die Vorbereitung der Reiter hi tn
ſonders hingewieſen.
Am Montag, den 7. Dezember, fand dann eine Reiten
für das Deutſche Reiterabzeichen 2. Klaſſe in Silber 7!
vie be
ſtadt in Tatterſall Schott ſtatt. Es hatten ſich fünf Prüfin
Mu
ar nie
meldet, von denen die beiden Reiter Wilhelm Wulf jr.=Bc. ſ.
und Heinrich Ewald Horter=Köngernheim die Prüfung ſthugg der Schöpfer
und damit das Silberne Reiterabzeichen erwarben. Vomzf zit merhört neuet

rigen Prüflingen beſta Prüfung im Springen nochmals Anuiſchen Volstei
werden muß. Auch bei dieſer Prüfung wirkte das obengntu; üt voraus, die
Schiedsgericht mit. Das Kommando hatte Herr Oberlinnh an felgio, in de
ſo zahlreich an der ganzen Veranſtaltung teilgenommen haben. Darmſtadt übernommen. Die Prüfung ſtellte ſchwierigns) beienntni=
derungen
an Reiter und Pferd. Beim Springen mußtennn/ iünre
niſſe bis zur Höhe von 1.20 Metern genommen werden
aber auch hier die erfreuliche Tatſache feſtzuſtellen, daß die Wmh ihnen.
F

Richute die G=
F Eberſtadt, 7. Dez. Todesfälle. Am Samstagud
hier im hohen Alter von 91 Jahren der Nachtſchutzmam
Georg Gärtner wohnhaft Schloßſtr. 4. Der Verſtorbdll

wichtiger Tagesordnung ſtatt.
Murauu Karpfinge
Cp. Pfungſtadt, 6. Dez. Ortsbauplan. Die neum Küurmeiſter Kel
linien an dem alten Friedhof und den angrenzenden Straßer, uli durch
fertiggeſtellt. Der Ortsbauplan liegt gegenwärtig auf dex Bſel ſtat
meiſterei zur Einſicht offen. Zu Beginn der Woche gelel/

lange Jahre in Dienſten der Gemeinde und verſah ſein 990 Dez. Feue
Nachtſchutzmann. Naturpfad=Vortrag. Am 20 kmſa im Loka
den 9. Dezember abends, ſpricht im Phyſikſaal der Eächhmnch lebenden
ſchule Lehrer F. Kallenbach=Darmſtadt in einem L5/tfüge Krankhei
vortrag über das Thema: Der Eberſtädter Naturpfad.,,.0 Wnein durch U
meinderatsſitzung. Am Donnerstag, den 10. 2103 gehrt. Frl
findet im Rathausſaal eine öffentliche Gemeinderatsitün/ Ben Ludwig g
die Steuerkarten für 1932 und die Bürgerſteuerbef:WMhuſen.
1931 zur Ausgabe. Kirchliches. Am heutigen Sonnuüh, hſeres Nachl
ſowohl im Vormittagsgottesdienſt, den Pfarrer Strack hielt! MMu während
in der abendlichen Adventsandacht, die Pfarrer Zinn abhielt, 1913) uſen plötzlick
chenchorſchule mit. Am Freitag abend (11. Dezember) ſpriche Euwide er in
Männerverein Studienrat Dr. Zimmermann aus Darmſtadt 430 u0 beite lie
Bedeutung der altteſtamentlichen Propheten für die Gegentus: Dstag der
4k. Nieder=Ramſtadt. 7 Dez. Konzert des Geſaryl) hhier,
Eintracht=Freundſchaft‟. Der Vorſitzende, 5c1
germeiſterei=Sekr. Steuernagel, wies in ſeiner Eröffnungs ghütchtin.
darauf hin, daß man das Konzert nicht um des Vergnültünll ſch m Ue
ber veranſtaltet habe, ſondern, daß man nur einer Pflicha470 Monn ſch.
ſangverein nachgekommen ſei, darin beſtehend, ſich in die Fiien Oberſe
der Kunſt und Volksbildung zu ſtellen. Der Chor trug : 00ue leiſtete d.
Leitung ſeines Dirigenten. Herrn J. Kehr=Darmſtadt.
Chöre wunderſchön ausgeglichen und techniſch gut durchgan ! en ſcwierie
vor. Die gute Schulung überwand alle Schwierigkeiti /, 00
Chorleiter hatte ſeine Sänger in der Gewalt, ſie folgen !4.
führung ſehr willig und bringen es daher auch zu ſchä/dulh.
ſtungen. In der Auswahl der mitwirkenden Soliſten M4u
Verein eine glückliche Hand. Herr H. Crößmann Lehre.
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt in Darmſtadt (Wioliſſn,ſſt.
mit der ganzen Reife ſeines techniſchen und muſikaliſch9
nens, hervorragend unterſtützt durch Herrn Rich. Stumm
ſtadt (Klavier), mehrere Konzertſtücke. Als ein Sänger
ßen Formats erwies ſich Herr Theo Ritzhaupt vom Heſſ./
theater Darmſtadt (Briton). Für nicht endenwollender=
dankte
der Künſtler durch reichliche Zugaben. Alle Mitm.
haben ſich durch die Vortragsfolge und die Art der Aunf
den Dank und die Anerkennung der Zuhörer erworle
Verein darf den Abend als einen großen Erfolg buchen.
An. Groß=Zimmern, 7. Dez Wohltätigkeits: 17
Am Sonntag abend veranſtaltete die Sängervereinigu:9
Zimmern im Kaiſerſaal ein Konzert zum Beſten der Wi‟=
Außer dem aktiven Chor des Vereins, wirkten noch mit da
Heberer, Frankfurt a. M. Bariton, Hch. Reitzel. Groß 5
Violine, und Ludwig Reitzel, Groß=Zimmern, Flügel.
gramm war reichhaltig und bot viel Abwechſlung.
* Dieburg, 7 Dez. Die Ortsgruppe des
waldklubs hielt ihre vorgeſchriebene Jahresve?.
lung bei Mitglied Braun im Gaſthaus Zur Traube?,
wurde vom erſten Vorſitzenden, Herrn Amtsgerichtrat
geleitet. Der Vorſitzende erſtattete den Bericht über Ae
laufene Vereinsjahr, gedachte des verſtorbenen Mitgliede N
bauinſpektors Deltau, deſſen Andenken die Verſammluns
Den vorläufigen Kaſſebericht gab der Rechner, Herk I
tär Schmitt. Bei der ſatzungsmäßigen Wahl des Dool
die von Mitglied K. Fröhner geleitet wurde, trat 59
derung ein. Mitgliederbeitrag und Voranſchlag für 1 erledigt, worauf auf Vorſchlag des Vorſitzenden A.
derplan für das neue Wanderjahr angenommen wurde.
mal mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Not nicht über da2
gebiet mehr hinausgreift. Am Schluß der Verſammlund
Vorſtandsmitglied Th. Braunwarth dem Vonſten
ſeine Arbeit im Dienſte des Dieburger Odenwaldtlude=

[ ][  ][ ]

Dezember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 340 Seite 7

Zulav Adolf=Erinnerungsfeier in Erfelden.

Tagen ſind es gerade 300 Jahre, daß Schwedens
der Retter des Proteſtantismus. Guſtav, Adolf,

ircker den berühmten Rheinübergang nach Oppenheim
une der gewaltigſten Taten während des 30jährigen
1t. Zur Erinnerung hieran iſt jetzt eine von Künſt=
inte
und von der Gemeinde Erfelden und dem Heſſi=
Awolf=Verein geſtiftete Bronze=Gedenktafel an dem
ungebracht worden.
Ulung dieſer Gedenktafel und zum Gedächtnis an
ſo bedeutſame Ereignis des Rheinübergangs hatte
Erfelden, der evangeliſche Kirchenporſtand daſelbſt
iche Hauptverein der Guſtav=Adolf=Stiftung für den
ur, den 2. Advent, zu einer ſchl

Eine beſondere Note erhielt der Gottesdienſt durch die von der
Madrigalvereinigung Darmſtadt vorgetragenen Chöre unter der
Leitung von Profeſſor Dr. Noack.
Im Anſchluß hieran überbrachte D. Dr Freiherr Heyl zu
Herrnsheim, der Vorſitzende des Heſſiſchen Hauptvereins der
Guſtav=Adolf=Stiftung, die Grüße des Guſtav=Adolf=Vereins. Er
zeichnete den Schwedenkönig als die Verkörperung wahren Hel=
dentums
und evangeliſchen Glaubensmutes. Im Blick auf die

hiſtoriſchen Ereigniſſe des Rheinübergangs und der darauffolgen=
den
Einnahme von Oppenheim und Mainz würdigte er das Werk

3Dchlen zPberülrchenat dr. B1äher 1e
Landeskirchentags, Archivdirektor D. Herrmann,
vom Dekanat Eberſtadt, Regierungsrat, Dr.
s Vertreter des Heſſiſchen Kreisamts Groß=Gerau,
ammel=Mainz als Vertreter der Schwediſchen
Der Superintendent von Starkenburg, Oberkirchen=

fler, war zu ſeinem Bedauern am perſönlichen Er=
glech
verhindert und hatte auf ſchriftlichem Wege
ſinv Wünſche zum Ausdruck gebracht. Die Gemeinde
haften Anteil an der Veranſtaltung, die Häuſer
ichmuck angelegt, und trotz des ſchlechten. Wetters
ſtattliche Zahl von Freunden der evangeliſchen
ukav=Adolf=Vereins, des Hiſtoriſchen Vereins von
ſeingefunden, darunter auch eine Anzahl von Schwe=
ſtihuurt
und Bad Soden.
nGotteshaus, das kaum alle Beſucher faſſen konnte,
ſu44 der Landeskirche, D. Dr. Dr. Diehl, die Feſt=
Aüpfend an das Bild der Schwedenſäule, die Guſtav
zuſeinen Lebzeiten zur Erinnerung an den Rheinüber=

richten laſſen, gab der Prälat in der ihm eigenen
tern lebendiges Bild von den Nöten der Pfalz durch
=chpaniſche Herrſchaft, die Tauſende von reformierten
zun Eehrern ihres Amtes enthoben und brot= und hei=
hatte
. Er zeigte wie in dieſer Zeit der äußeren
rangſale Guſtav Adolf von den Evangeliſchen jen=
s
als der glaubensmutige Heldenkönig, als der
rer Knechtſchaft freudig begrüßt ward. Zugleich
Prälat, von ganz neugewonnenen Geſichtspunkten
wie bei Guſtav Adolf noch eine größere Idee zur
ur war nicht nur der Held, dem man dankbar zu=
=AGott Großes durch ihn vollbracht hatte; er war
mus der Schöpfer eines Neuen, der Träger des zu
13t unerhört neuen Gedankens der religiöſen Dul=
zn
gegenüber den Reformierten, ſondern auch gegen=
iſſagliſchen
Volksteil. Um Jahrhunderte eilte Guſtav
nin Ze it voraus, die noch befangen war in dem Satz:
eu religio, in der Anſchauung, daß der Landesherr
gütſe B ekenntnis ſeiner Untertanen zu beſtimmen habe.
im ihre Geheimniſſe und Gott ſchreitet durch die Zeit.
Afchaute die Geheimniſſe ſeiner Zeit und er deutete ſie
andek=erach ihnen. Den Sinn der Gedächtnisfeier faßte der
ſt dahl zuſammen, daß wir in Dankbarkeit des Großen ge=
n
, daal ſoit durch Guſtav Adolf getan hat, und daß wir zu=
in
die Heldenkönig Vorbild und Meiſter ſehen in unſerer
Aungn; Hen Nöten und den Geheimniſſen unſerer Zeit.
Meſg 7. Dez. Feuerwehrball. Bei dem am ver=
imen
ßantag im Lokale von Heberer abgehaltenen Ball

Guſtav Adolfs als des großen Feldherrn, des zielbewußten Staats=
mannes
, des weitblickenden Kirchenmannes. Konſul Dr. Hom=
mel
übermittelte die Grüße der ſchwediſchen Regierung und gab
ihrer Sympathie für die Erinnerungsfeier und dem Dank an deren
Veranſtalter Ausdruck. Im Namen ſeiner anweſenden ſchwediſchen
Freunde führte Herr Gullbranſſon=Bad Soden, ein gebür=
tiger
Schwede, unter Hinweis auf die hiſtoriſche Bedeutung des
Gedenktages aus, wie ſehr ſich das ſchwediſche Volk mit dem deut=
ſchen
in dem gemeinſamen evangeliſchen Glauben und in den ge=
meinſamen
Erinnerungen an die Heldengeſtalt Guſtav Adolfs ver=
bunden
fühle, er zeigte wie der Glaube für den Menſchen etwas
Heiliges ſei, das mit Macht nichts zu tun habe, und er knüpfte
daran den Wunſch, daß der gute Kern, der gewiß im deutſchen
Volke liege, ſich wieder entfalten werde in der Welt und zum
Segen der Welt. Weingutsbeſitzer Jungkenn=Oppenheim
legte namens des dortigen Kirchenvorſtandes einen mit den ſchwe=
diſchen
, blau=gelben Farben geſchmückten Kranz am Altare nieder
unter dem Ausdruck dankbarer Erinnerung an den Befreier Oppen=
heims
im Jahre 1631. Zum Schluſſe faßte der Ortsgeiſtliche, Pfar=
rer
Fiſcher=Goddelau, der ſich um die Veranſtaltung große
Verdienſte erworben hat, in beredten Worten den Dank der Feſt=
gemeinde
an alle Mitwirkenden zuſammen und mahnte zum Zu=
ſammenſtehen
in wahrhaft evangeliſcher Geſinnung.
Darauf verſammelte man ſich vor dem nahe der Kirche gelege=
nen
Schwedenhaus zur Feier der Gedenktafel=Enthüllung die
Archivdirektor D. Herrmann vornahm. Aus dem Born ſeines
reichen hiſtoriſchen Wiſſens ſchöpfend, gab er eine anſchauliche
lebendige Schilderung der Ereigniſſe der Dezembertage vor 300
Jahren. Er führte ſeine Zuhörer in die mannigfachen Nöte hinein,
unter denen auch die Bewohner von Erfelden litten, er zeigte,
wie ihnen Guſtav Adolf als der Retter aus der Not erſchien, er
deutete an wie den Schwedenkönig wohl ſchon in dem Erfelder
Hauſe, in dem er damals übernachtete, die großen Gedanken be=
wegt
haben werden, die er nachher in Mainz auszuführen begann
und deren Vollendung nur ſein frühzeitiger Tod auf dem Schlacht=
feld
verhinderten. D. Herrmann ließ ſo die ganze Größe dieſes
Mannes, vom Hiſtoriker geſchaut, an dem geiſtigen Auge der Zu=
hörer
vorüberziehen und gab dem Wunſche Ausdruck, daß die
Gedenktafel nicht nur den Einwohnern von Erfelden etwas bedeu=
ten
ſolle, ſondern daß ſie auch dem Wanderer, der die Straße
an dem Haus vorüberzieht, und dem geſchichtlich intereſſierten For=
ſcher
Kunde geben möge von der Heldengeſtalt Guſtav Adolfs.
Bürgermeiſter Schäfer=Erfelden nahm ſodann die Tafel in
die Obhut der Gemeinde und ſagte herzlichen Dank denen, die ſie
geſtiftet: der Gemeinde Erfelden und dem Heſſiſchen Hauptverein
der Guſtav=Adolf=Stiftung und dem Künſtler, der ſie gefertigt
hatte, Dr. Maus=Frankfurt. Verſchönt wurde die Feier durch die
Mitwirkung des Männerchors Liederkranz und des Poſaunen=
chors
der evangeliſchen Gemeinde Guſtavsburg.
Möge die Veranſtaltung dazu beitragen, daß das evangeliſch=
kirchliche
Leben ſich weiterhin entfalte und vertiefe.

von u) rioch lebenden vier Gründern drei anweſend, wäh=
ur
liner anolge Krankheit nicht erſcheinen konnte. Dieſe wur=
Naun on deun Frein durch Ueberreichung einer Urkunde durch den
9 ſandamn geehrt. Frl. Kätha Wenchel ſprach einen ſchönen
gungſerr Ludwig Volk 1. ſang ein Muſikſtück. Kreis=
ſehrirugkuor
Karpfinger überbrachte die Grüße des Kreis=
au
dndes. =Bru ermeiſter Keller wies darauf hin, daß die Ehrung
Ser Tchare durch die Gemeinde anläßlich des im nächſten
in jAſſel ſtattfindenden Kreisfeuerwehrfeſtes geſchehen
Babtsanſen, 7. Dez. Vergangenen Sonntag erlitt der
eiſtlic ein ſeres Nachbardorfes Sickenhofen, Herr Pfar=
ſuttrn
, während des Gottesdienſtes im benachbarten
ſersih uſen plötzlich einen Schlaganfall. Mit dem
wagenn urde er in ſeine Wohnung gebracht, wo er noch
krank ; Bette liegt. Seinen 80. Geburtstag be=
dieſen
ſiemstag der langjährige Ortsgerichtsmann. Herr
Spilel, dahier, der körperlich und geiſtig von beneidens=
Ret Friſth iſkt.
. Reſäneimn 7. Dez. Unfall im Hochwald. Am 4.
ereigine ſich im Ueberauer Wald ein ſchwerer Unglücksfall.
n jungg Mann ſchlug eine Buche an den Oberſchenkel, ſo
F mitz gern Oberſchenkelbruch liegen blieb. Die Arbeiter=
ſriterkünne
leiſtete dem Bedauernswerten die erſte Hilfe,
ihn uur den ſchwierigſten Verhältniſſen bei völliger Dun=
aus
4mn Wald und brachte ihn nach Darmſtadt ins Kran=
b
. Bränf), 7. Dez. Gemeinderatsſitzung. Die Tage=
* und 4Aſe oſten des Ortsvorſtandes und der Gemeindebeamten
i wie Rt feſtgeſetzt: bei Dienſtgeſchäften bis zu 6 Stunden er=
MiteMiet des Ortsvorſtandes 2. RM., von 68 Stunden
ſoe, 1Miüber 8 Stunden 5. RM. Der Bürgermeiſter und
emeinkAhmten erhalten nur die Hälfte der angegebenen Sätze.
ſeſſererl ird nach einer Verfügung des Kreisamtes Dieburg in
von Al. SRM. erhoben; die Grundtaxe beträgt 2. RM., für
R., für Großvieh und Perſonen werden je 36 Pfg., für

e9 18ſig erhoben. Die Erhebung einer Getränkeſteuer wurde

Heſſiſche Landes=Jubiläums=Geflügelſchau.

Aus Anlaß des 25jährigen Beſtehens des Landesverbandes
Heſſiſcher Geflügelzüchter=Vereine veranſtaltete der Jubelverband
in den Tagen vom 4. bis 6. Dezember hier eine Heſſiſche Landes=
Jubiläums=Geflügelſchau, verbunden mit der Heſſiſchen Junggeflü=
gelſchau
. Dem Verbande gehören zurzeit über 200 Vereine mit
über 8000 Mitgliedern an. Die Eröffnung fand in Anweſenheit
des Provinzialdirektors Dr. Wehner und anderer behördlicher
Vertreter der Ausſtellung ſtatt. Nach Begrüßungsworten des Vor=
ſitzenden
des Mainzer Vereins für Geflügel= und Vogelzucht,
Chriſt. Falk 3., gab Provinzialdirektor Dr. Wehner ſeiner Freude
über die zuhlreich beſchickte Ausſtellung Ausdruck. Er beglück=
wünſchte
die heſſiſchen Züchter, die allen Widerwärtigkeiten zum
Trotz die bedeutungsvolle Ausſtellung zuſtande gebracht hätten.
Sie beweiſe die Notwendigkeit weiterer Hebung und Förderung
der heimiſchen Geflügelzucht. Zum Schluß gab der Redner dem
Gedanken Ausdruck, daß die Ausſtellung dazu beitragen möge, die
Abhängigkeit von der ausländiſchen Einfuhr weiteſtgehend abzu=
ſchwächen
. Hierauf eröffnete er die Geflügelſchau. Der Vorſitzende
des Landesverbandes Heſſiſcher Geflügelzüchter, Karl Veith= Rei=
chelsheim
(Oberheſſen), wies darauf hin, daß das Hand=in=Hand=
Arbeiten mit der heſſiſchen Regierung dazu geführt habe, die
heſſiſche Geflügelzucht auf eine hohe Stufe und damit in der Welt
an dritte Stelle zu bringen. Der Vertreter der Heſſiſchen Land=
wirtſchaftskammer
. Landwirt Moſſel=Marienborn, Vorſitzender der
Vereinigten freien rheinheſſiſchen Bauernſchaft, betonte, daß auf
dem Gebiete der Geflügelzucht, noch ein großes Betätigungsfeld
vorhanden wäre. Pflicht aller Kreiſe ſei es, ſich für die Förderung
der Geflügelzucht in Deutſchland einzuſetzen. Die Ausſtellung, in
der 400 heſſiſche Züchter 1600 Tiere zur Schau ſtellten, erfreute
ſich eines zahlreichen Beſuches. Am Samstag abend vereinigten
ſich die Ausſteller und Mitglieder des Bundes deutſcher Geflügel=
züchter
, des Heſſiſchen Landesverbandes, der Provinzialverbände
und des Mainzer Vereins, zu einer Feier des 25jährigen Be=
ſtehens
des Verbandes im Rheingoldſaal der Stadthalle, bei der
der Verbandsvorſitzende Karl Veith=Reichelsheim (Oberheſſen)
die Feſtrede hielt.

Bei ſchlechtem Mundgeruch tüchtig gurgeln mit dem guten Chloro=
dont
=Mundwaſſer. Flaſche 1 Mk. Verſuch überzeugt. Hüten Sie ſich vor

minderwertigen, billigen Nachahmungen.
II

* Tagung des Reichsverbandes
des deukſchen Garkenbaues in Frankfurk a. M.

R. M. Frankfurt a. M., 7. Dezember.
Die dem Reichsverband des deutſchen Gartenbaues angeſchloſ=
ſenen
. Landesverbände Heſſen=Darmſtadt, Heſſen=Naſſau. Baden
und Pfalz veranſtalteten in Frankfurt a. M. eine
Tagung, in der über die augenblicklich ſehr aktuellen
Siedlungsfragen geſprochen wurde. Prof. Dr. Ebert,
Berlin, betonte in ſeinem Referat, daß der berufsſtändige Gar=
tenbau
dem Siedlungsgedanken durchaus poſitiv gegenüberſtehe,
was jedoch nicht zu einer Einſtellung führen dürfe, daß man jedes
Projekt blindlings unterſtütze. Zu unterſcheiden ſind zwei Gruppen
der Siedlung, Siedlungen, die dem Siedler volle Exiſtenzmöglich=
keit
gewähren ſollen, weiter die Siedlungen, die eine zuſätzliche
Sicherung der Lebenshaltung erſtreben. Dazu kommen neuerdings
noch die Stadtrandſiedlungen. Profeſſor Ebert hält es für unrat=
ſam
, dieſe Art von Siedlungen zu unterſtützen, da ſie nie die Hoff=
nungen
erfüllen können, die man auf ſie ſetzt. Denn die Abſatz=
verhältniſſe
der Siedler neben dem berufsſtändigen Gemüſebau
müſſen denkbar ſchlecht ſein, denn die letzten Jahre haben er=
wieſen
, daß der Markt nicht in der Lage iſt, das rieſige Angebot
aufzunehmen. Viele Betriebe, die zur intenſiveren Bewirtſchaftung
neugebaut wurden, alſo Kapital inveſtiert haben, ſind zuſammen=
gebrochen
. Nur wenn die handelspolitiſchen Verhältniſſe Deutſch=
lands
völlig geändert ſind, d.h. wenn die rieſige Einfuhr geſtoppt
wird, kann mit Erfolg geſiedelt werden. Heute werden in dem
Augenblick die Hoffnungen der Siedler vollkommen zerſchlagen,
wenn die Siedler ohne zuſätzliche Unterſtützung dem freien Spiel
der Wirtſchaftskräfte ausgeliefert werden. Wenn der berufsſtän=
dige
Gartenbau die Siedlung in der heutigen Form ablehnt, ſo
bejaht er die Schrebergartenkoloniſation mit dem bisherigen Cha=
rakter
der Selbſtverſorgung.
In einem zweiten Referat behandelte Dr. Allgayer=
Frankfurt a. M. die Abſatzmöglichkeiten für Gartenbau= Erzeug=
niſſe
im RheinMain=Gebiet, die nach Auffaſſung des Redners
beſonders ſtark durch die Auslandseinfuhr eingeengt werden. Dazu
kommt die ſtändig abſinkende Kaufkraft, die bei der leichtverderb=
lichen
Ware, wie es Gemüſe und Obſt darſtellt, beſonders gefähr=
lich
iſt. Große Mengen Gemüſe können überhaupt nur zu Schleu=
derpreiſen
abgeſetzt werden. Bei der heutigen Preislage können
im Gartenbau keinerlei Ueberſchüſſe mehr erzielt werden, die
meiſten Betriebe arbeiten mit Unterbilanz.
An die beiden ſehr inſtruktiven Referate, die ein klares Bild
der Notlage des Gartenbaues gaben, ſchloß ſich eine lebhafte Aus=
ſprache
, an der ſich zahlreiche Vertreter der Behörden und des
Gartenbaues beteiligten.

O. Reichenbach, 7. Dez. Die Ausloſung der Wohl=
fahrtslotterie
der Kinderreichen, die vor Weihnach=
ten
noch ſtattfinden ſollte, muß bis zum 3. Januar verſchoben wer=
den
. Sie findet zu dieſem Zeitpunkt in Lamperts Saal öffentlich
ſtatt. Zur Ausloſung gelangen Haushaltungsgegenſtände im Ge=
ſamtwerte
von 120 Mark.
Ed. Laudenau, 3. Dez. Die Holzdiebſtähle häufen ſich
immer mehr. So wurden am Sonntag morgen von Förſter Katzen=
meier
=Winterkaſten zwei Holzdiebe auf friſcher Tat ertappt. Die
Waldfrevler, die gerade daran waren, eine ſchon ziemlich dicke,
grüne Buche umzuſägen, ergriffen auf Anrufen des Förſters die
Flucht, und nur dadurch, daß der eine zu Fall kam konnten die
Namen der beiden ermittelt werden. Es handelt ſich um zwei
junge Männer aus Reichelsheim.
Cm Kreidach, 7. Dez. Einbruch. In der Nacht von Sams=
tag
auf Sonntag wurde in die Güterhalle des unbewohnten und
vom Dorf entfernt gelegenen Kreidacher Bahnhofs ein Einbruch
verübt. Nennenswerte Beute wird den Einbrechern kaum in die
Hände gefallen ſein, da über Nacht wenig Güter aufbewahrt
werden.
Hirſchhorn, 7. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
6. Dezember 1.85 Meter, am 7. Dezember 1,82 Meter.
W. Heppenheim a. d. B., 7. Dez. Unfall. Beim Holzfällen
wurde ein Arbeiter von einem niederfallenden Baume getroffen.
Der Verunglückte mußte mit ſchweren inneren Verletzungen ins
Krankenhaus gebracht werden. An ſeinem Aufkommen wird ge=
zweifelt
. Windhorſtbund. In der im Vereinshaus abge=
haltenen
Verſammlung ſprach Dr. Kozelka in klaren und ein=
drucksvollen
Ausführungen über die Beziehungen zwiſchen Politik
und Religion, in einem zweiten Referat wurde die augenblickliche
politiſche Lage geſtreift. Den Ausführungen ſchloß ſich eine leb=
hafte
Diskuſſion an.
Gernsheim. 7. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
6. Dezember 0,29 Meter, am 7. Dezember 0 Meter.
Aa. Stockſtadt, 7. Dez. Beigeordneter Horſt wieder=
gewählt
. Bei der bei einer Wahlbeteiligung von 80 Prozent
abgehaltenen Beigeordnetenwahl wurde der ſeitherige Beigeord=
nete
Horſt mit großer Mehrheit wiedergewählt. Er erhielt 613
Stimmen, während auf ſeinen kommuniſtiſchen Gegenkandidaten
Meyer 355 Stimmen fielen.
P. Kelſterbach, 7. Dez. Beigeordnetenwahl. Am Sonn=
tag
fand hier bei nahe 90prozentiger Beteiligung der Stimm=
berechtigten
die Beigeordnetenſtichwahl zwiſchen den Kandidaten
der Sozialdemokratiſchen und Kommuniſtiſchen Partei ſtatt. Ge=
wählt
wurde mit 1479 Stimmen der Kandidat der Sozialdemo=
kraten
, Karl Treutel 2. Der kommuniſtiſche Kandidat, J. Dietz, er=
hielt
1366 Stimmen.

m. Aus dem Lande. 4 Dez. Berufsberatungs= Sprech=
ſtunden
. Für den Winter 1931/32 ſind an 24 Plätzen des
Landes darunter ſämtlichen Kreisſtädten, ſeitens der Arbeits=
ämter
Berufsberatungs=Sprechſtunden eingerichtet. Dieſelben ſind
in der angeſetzten Zeit vielfach getrennt für Knaben und Mäd=
chen
, für die Volksſchüler und die Schüler höherer Lehranſtalten.
Offene Lehrſtellen ſollen bei den Berufsberatungsſtellen der Ar=
beitsämter
angemeldet werden. Die Handwerkskammerneben=
ſtellen
halten in einer größeren Anzahl von Orten ihres Bezirkes
ſowie am Platze ſelbſt die üblichen Sprechtage ab, wobei ſich die
Handwerker Rat und Auskunft holen können.

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[ ][  ][ ]

den Orienk.

Eine Gruppe deutſcher Pfadfinder in Kairo.

Seitdem Deutſchland, durch das Verſailler Diktat ſeine Kolonien verloren hat, kommen junge
Deutſche nur noch ſelten und ausnahmsweiſe zu einer Reiſe über die Grenze des alten Erdteils
hinaus. Um ſo mehr werden die Mitglieder einer deutſchen Pfadfindergruppe von ihren Alters=
genoſſen
bewundert und beneidet, die es fertig gebracht haben, mit ſparſamſten Mitteln den ganzen
Süden Europas und Klein=Aſien zu durchqueren und nun im Begriff ſtehen, von Kairo aus zu
den Quellen des Nils vorzudringen.

Luftſchiff=Polarexpedikion im Tonfilm.

Eine Aufnahme aus dem neuen amerikaniſchen Fliegerfilm Helden der Luſtex (mes neueh.
der ſoeben in Berlin aufgeführt wurde. In dieſem Film wird der Abſturz eines Flugg
Polargebiet und die Rettung der verunglückten Flieger durch das Luftſchiff Los Angelex0 Perſonen faßt
Bei der Zuſammenarbeit zwiſchen Luftſchiff und Flugzeug werden Meiſterleiſtungen
akrobatik dargeſtellt.

31 w
ihm ereigt
Ring
z war ein
Punen; die Fre
Mr 1881 im
drFMe
Miesritelung ftati.
beginnen.
de u bereits
Nenge wogte
her. Im Parket
rinte Stimmun
ervorgerufen h.
w Em Jahre 181
Es wurde das
P Soffitenbelet
nerden ſollte. De
Zu dieſen Befehl a

Der Favag=Prozeß.

Frankfurt a. M. In der geſtrigen Ver=
handlung
befaßte man ſich mit der Gründung
der Südweſtdeutſchen Bank, wobei Dr. Kirſch=
baum
und Sauerbrey angeklagt ſind, ſich durch
unrichtige Angaben bei der Eintragung ins
Handelsregiſter ſchuldig gemacht zu haben. Die
Südweſtdeutſche Bank iſt aus der im Jahre 1923
gegründeten Badiſchen Landesgewerbebank in
Karlsruhe hervorgegangen, die als Zentral=
inſtitut
für die Badiſchen Handwerkergenoſſen=
ſchaften
fungierte, und als ſolche der Preußen=
kaſſe
unterſtand. Um ſich von der Reviſions=
pflicht
gegenüber der Preußenkaſſe zu befreien,
entſchloß man ſich zur Abtrennung des Genoſſen=
ſchaftsgeſchäfts
, und die Favag rief gemeinſam
mit befreundeten Verſicherungsgeſellſchaften die
Südweſtdeutſche Bank als Hausbank des Kon=
zerns
ins Leben. Wir Kirſchbaum in der Ver=
nehmung
ausſagte, ſind bei der Gründung der
Südweſtbank Fehler gemacht worden. Der Grün=
dungsvertrag
war ein mixtum compoſitum,
wie er es in ſeinem Leben noch nicht geſehen
hatte.
Sodann ſchilderte der ehemalige Direktor der
Landesgewerbebank Hermann Loes, Berlin, der
den Uebernahmevertrag entworfen hatte, die
Vorgänge, die zur Gründung der Südweſtbank
geführt hatten.
In der Nachmittagsverhandlung wurden
zwei weitere Zeugen zur Gründung der Süd=
weſtbank
vernommen. Bankdirektor Händel=
Karlsruhe weiß nur, daß von Stempelſteuer,
und nicht von Geſellſchaftsſteuer geſprochen wor=
den
ſei. Die weitere Vernehmung des Zeugen
ergab nichts Weſentliches, ebenſo die des Bücher=
ſachverſtändigen
Lindheimer, dem der Grün=
dungsvertrag
vorgelegt worden war, und der die
Unterlagen verlangte, weil hier eine Sachgrün=
dung
vorliege. Später iſt die Angelegenheit
dann zurückgezogen worden. Hierauf gab
Kirſchbaum eine längere Erklärung ab, die faſt
die Form eines Plädoyers annahm. Die Ver=
handlung
wurde hierauf auf Dienstag vertagt.

Der Waldecker Sprengſtoffattentäter verhaftet.
Frankfurt a. M. Bereits am Samstag
führten die umfangreichen Erhebungen der Kri=
minalpolizei
am Tatort des Waldecker Spreng=
ſtoffanſchlags
zur Ermittlung und Verhaftung
des mutmaßlichen Täters. Es handelt ſich um
den Monteur Heinrich Kleinſchmidt. Zwiſchen
ihm und dem Gemeinderechner Wiegand beſtand
ein geſpanntes Verhältnis. Eine Durchſuchung
des Kleinſchmidtſchen Anweſens förderte ver=
dächtige
Funde, u. a. eine Sprengkapſel, zutage,
ſo daß Kleinſchmidt verhaftet und nach Kaſſel
übergeführt wurde. Er leugnet bisher die Tat.

In dieſem Zeichen
ſol die deutſche Ware ſiegen.

Die Kennmarke für deutſche Waren,
mit der die Deutſche Volksgemeinſchaft zur Be=
hebung
der Wirtſchaftsnot jede Ware zeichnen
will, die einwandfrei deutſcher Herkunft iſt. Das
neue Schutzzeichen, das von dem Maler Tobias
Schwab geſchaffen wurde, ſoll in Zukunft jede
Verwechſlung mit ausländiſchen Erzeugniſſen
unmöglich machen.

Dei Siinrer=Krogep.

Reviſion mit Bier, Schnaps und Würſtchen.

Berlin. Zu Beginn der Montagsverhand=
lung
im Sklarek=Prozeß kündigte der Vorſitzende
für nachmittags eine für alle Prozeßbeteiligten
wichtige Erklärung an. Nach kurzer Verneh=
mung
des früheren B.A. G.=Buchhalters Cron=
heim
wurde der Reviſionsbeamte Schöttler ver=
nommen
, der auf Befragen des Vorſitzenden
wiederholt beſtritt, bei Reviſionen in der B. A.G.
betrunken geweſen und von Kieburg in einer
Droſchke nach Hauſe gefahren worden zu ſein.
Ein einziges Mal ſei es vorgekommen, daß bei
einer Reviſion warme Würſtchen gegeſſen und
Bier und Schnäpſe getrunken wurden. Er habe
auch Bier und einige Schnäpſe getrunken, ſei
aber nicht mit einer Droſchke nach Hauſe ge=
fahren
, ſondern habe nachdem noch gearbeitet.
Leo Sklarek fragte Schöttler, ob er unter
ſeinem Eid ausſagen wolle, daß er niemals bei
der Unterſchriftsleiſtung unter die Bilanzen be=
trunken
geweſen ſei. Der Zeuge bejahte dies
und erklärte, wenn getrunken worden ſei, ſo ſei
dies hinterher geſchehen. Auf Antrag der Ver=
teidiger
der Sklareks wurde dann der frühere
Kaſſier der B.A. G., Heinrich, Schöttler gegen=
übergeſtellt
. Er hatte bekundet, daß bei der In=
venturaufnahme
und der Abſchlußarbeit im
März 1926 ein Trinkgelage veranſtaltet wor=
den
ſei. Heinrich. gab jetzt die Möglichkeit zu,
daß dieſes Gelage nach der Unterſchriftsleiſtung
abgehalten worden ſei.
Das Gericht gab im Sklarek=Prozeß nach der
Mittagspauſe folgende Erklärung ab: Im Ein=
vernehmen
mit der Staatsanwaltſchaft hält das
Gericht auf Grund der bisherigen Beweisauf=
nahme
für nicht widerlegt, daß die Angeklagten
Bürgermeiſter Kohl, Stadtamtsrat Sakolowfſki,
die Stadträte Gäbel und Degener ſowie Bür=

germeiſter Schneider an eine Schädigung der
Sklareks infolge der Kieburgſchen Wirtſchaft
geglaubt haben. Der Vorſitzende bemerkt hierzu,
daß damit dem Urteil nicht vorgegriffen wer=
den
ſolle, ob eine Schädigung erfolgt ſei. Es
werde aber nun einer weiteren Erörterung über
den Monopolvertrag nicht mehr bedürfen.
Von dem nächſten Zeugen, dem Stadtamts=
direktor
Schameitat gegen den noch ein Ermitt=
lungsverfahren
läuft, wird behauptet, daß er für
die Vermittlerrolle zwiſchen der Oſtbank und den
Sklareks 3000 bis 4000 Mark erhalten haben
ſoll. Er ſoll ferner für Anzüge im Betrage von
3000 Mark bis 800 Mark ſchuldig geblieben ſein
und auch ſeidene Hemden für 80 Mark erhalten
haben, ohne ſie zu bezahlen. Während Leo Skla=
rek
behauptet, daß die Stadtbank an die Oſtbank
nur deshalb einen größeren Betrag überwieſen
habe, damit die Oſtbank dieſen Betrag den Skla=
reks
weiterzahle, wird dieſes von Schameitat
und Stadtbankdirektor Hoffmann beſtritten.
Der Zeuge Sonnenburg, ein früherer Filial=
leiter
der Dresdener Bank, der von den Skla=
reks
, wie er behauptet, ein Geſchenk, wie die
Sklareks behaupten, einen Kredit erhalten hat,
wird nicht vereidigt, da er ebenfalls im Verdacht
ſteht, den Sklareks bei den Betrügereien an der
Dresdener Bank Beihilfe geleiſtet zu haben. Der
ſozialdemokratiſche Abgeordnete Heitmann, der
Aufſichtsratsmitglied bei der B. A. G. und K. V. G.
war, kann ſich an nichts mehr erinnern. Er habe
bei den Sklareks wohl Anzüge herſtellen laſſen,
dieſe aber bezahlt. In den Geſchäftsbüchern der
Sklareks findet ſich dagegen die Bemerkung, daß
keine Preisberechnung erfolgen ſolle. Darauf
wurde die Verhandlung auf Mittwoch vormittag
vertagt.

Moskaus Erlöſerkirche in die Luft geſprengt.

Berlin. Die Erlöſerkathedrale, eines der
bedeutendſten Bauwerke Rußlands, iſt nach einer
Meldung des Berliner Lokalanzeigers, aus
Moskau am Samstag nachmittag durch ſechs
Ladungen Dynamit in die Luft geſprengt wor=
den
. Die gewaltige Exploſion wurde in der gan=
zen
Stadt verſpürt. Im Umkreis von vielen
hundert Metern ging ein Regen von Staub und
Mauerteilchen nieder. Die Polizei hatte um=
fangreiche
Vorkehrungen getroffen und das
ganze Stadtviertel abgeſperrt. Das Gold der
rieſigen, fünf Kuppeln hatte man ſchon vor
längerer Zeit abgenommen und die Kunſtwerke
aus dem Innern der Kirche entfernt. An Stelle
der Erlöſerkirche ſoll das Sowjetkongreßgebäude
errichtet werden.

Rückkehr des Kreuzers Emden von der Welt=
Reiſe.

Kiel. Der Kreuzer Emden iſt nach über
einjähriger Abweſenheit wieder in Deutſchland
eingetroffen und hat auf Schilligreede Anker ge=
worfen
. Der Kreuzer war am 1. Dezember 1930
unter dem Kommando des Kapitäns zur See
Witthöft zu ſeiner vierten Auslandsreiſe aus=
gelaufen
, die ihn über Spanien durch das Mit=
telländiſche
Meer nach Indien, China und Japan
und auf der Rückreiſe an die Weſtküſte Afrikas
führte. Der zur Auslandsreiſe ausgelaufene
Kreuzer Karlsruhe hat ſeine erſte Etappe
Ponte Fedra (Spanien) erreicht.

Die Höllenmaſchine im Poſtamt.

Unna. Ein Aufſehen erregender Anſchlag
wurde am Samstag abend auf dem Poſtamt
Unna verübt. Gegen 17.45 Uhr explodierte im
Schalterraum ein Paket. Durch die gewaltige
Stichflamme wurde ein junges Mädchen, das in
der Nähe ſtand, erheblich verletzt. Die Explo=
ſion
verurſachte eine ungeheure Rauchentwick=
lung
. Die Schalterbeamten bewahrten aber
Ruhe und blieben auf ihren Plätzen. Dagegen
floh das Publikum panikartig durch Fenſter und
Türen aus dem Raum. Es entſtand ein Brand,
der aber ſofort von einem Poſtbeamten gelöſcht
werden konnte. Die polizeilichen Ermittlungen
ergaben, daß es ſich um einen mit einem Mecha=
nismus
ausgeſtatteten Pappkarton handelt, der
von einem Unbekannten im Vorraum nieder=
gelegt
worden war. Durch die Vorrichtung
wurde ein mit Schwarzpulver gefüllter Fahr=
radſchlauch
zur Exploſion gebracht. Zweifellos
war ein Anſchlag auf die Geldkaſſe geplant. Die
Exploſion erfolgte aber offenbar zu früh, ſo daß
der Raub unterblieb. Die Oberpoſtdirektion in
Dortmund hat auf Ergreifung der Täter eine
Belohnung ausgeſetzt.

Grauenvoller Doppelmord in Niederbayern.

Ein verwegener Einbruch.
Baden=Baden. In der Nacht zum
Sonntag verübte eine Einbrecherbande in Ba=
den
=Baden einen verwegenen Einbruch. Drei
Burſchen drangen in eine Villa in der Kapu=
zinerſtraße
ein, überwältigten die drei anwe=
ſenden
Bewohner und durchſuchten das Haus
nach Wertgegenſtänden. In ihrer Arbeit wur=
den
die Einbrecher dadurch geſtört, daß zwei der
Bewohner ſich befreien und um Hilfe rufen
konnten. Die Einbrecher ergriffen darauf un=
ter
Mitnahme von Schmuckgegenſtänden und
eines großen Geldbetrages die Flucht. Das ſo=
fort
eingetroffene Ueberfallkommando nahmn
die Verfolgung der Täter auf.

München. Die Ortſchaft Ober=Bubach bei
Thannbach (Niederbayern) war am Sonntag
der Schauplatz einer entſetzlichen Mordtat. Die
24jährige ledige Krämerstochter Babette Frey
und deren dreijährige Nichte, die allein zu
Hauſe waren, ſind ermordet worden, während
die übrigen Hausbewohner am Gottesdienſt teil=
nahmen
. Als die Angehörigen aus der Kirche
zurückkehrten, fanden ſie die beiden in ihrem
Blute liegend tot auf. Der Mörder hat ſein
Opfer durch Meſſerſtiche getötet. Zwiſchen der
Frey und dem Mörder muß ein ſchwerer Kampf
ſtattgefunden haben. Das Meſſer, daß der Mör=
der
benutzt hat, war völlſtändig umgebogen. Die
Frey iſt im Laden ermordet worden, während
das Kind in der Küche, wo es gerade mit den
Nikolaus=Sachen ſpielte, erſtochen ward. Nach
der Bluttat raubte der Mörder die Ladenkaſſe
aus und flüchtete mit etwa 30 Mark. Der Ver=
dacht
der Täterſchaft richtet ſich gegen eine be=
ſtimmte
Perſon. Ein Polizeihund nahm zunächſt
die Verfolgung auf.

Au enblick züngelt
Flan
Schiffsunglücke in der Oft dr os usgf
Stockholm. Von der Oſtſee wenün ung explodierte
Reihe weiterer Schiffskataſtrophen berrſtkiſ ergriff, die
Beſatzung des an der finniſchen Küſth tem Sicherheitsvort
deten ſchwediſchen Dampfers Inga wuen=ſen wären, w
ſechzigſtündigen fürchterlichen Strapaexeur aufweiſen
von der Brandung überſpülten Wracryee Vorhang hei
Der zweite Maſchiniſt wurde jedoch jam und der größt
geſpült und ertrank. Da die 16 Schifefrte adurch abgewe
drei Tage und drei Nächte lang ohne z0rm Sicherheitsvor
und ohne Möglichkeit, ſich zu erwärmensei efahr waren
Schiff zubringen mußten, befanden Ffülue nicht vorhan
vollkommen erſchöpftem Zuſtande unu de Dekorationen
ins Krankenhaus übergeführt werden. 1 wuren als übe=
waren
beſinnunglos und mußten beindm; und ſo brach
tungsarbeit in die Boote getragen wessch ein Unheil he
Der an der ſchwediſchen Küſte rſtzhyichte des Thee
Dampfer Olga konnte, nachdem eir eſ war. Es
Ladung auf den Bergungsdampfer übdl) ſie Kopfloſig
war, von der Untiefe weggezogen unkuſus das Ung
Hafen geführt werden.
migrößert wurde
Auf dem geſtrandeten deutſchen 3 bemende Deko
Mildburg befinden ſich noch der deuß en Zuſtand er
pitän und ſieben Mann der Beſasunt aue Schnürh
hofft, den Dampfer bergen zu können,: A veder herab. u.
ſtige Witterung eintritt.
Ak ein Flamt
Der finniſche Dampfer Pollux 1 (ue5d Kehlen, der
ſingfors auf eine Untiefe aufgelaufer: Eſ0 ungeheure F
die Schiffsſchraube verloren. Ein
dampfer iſt zur Hilfeleiſtung ausgelau=

Schwerer Raub.
Rothenburg o. T. Der RM
ehemaliger Kriegsgefangener hielt
Verſammlung ab, in deren Verlauf ata
die Weihnachtskaſſe geſammelten Ohütt Ephemerider
ausgezahlt werden ſollten. Als den (h
Georg Jakob auffallend lange auf ſiſt M.
ließ, forſchte man nach ſeinem Verzſbei Gel
fand ihn ſchließlich auf einem Feldbawi.he)
ſeinem Blute liegend bewußtlos auf. 9
ter es handelt ſich um mehrere Peſt Brchnu

haben Jakob anſcheinend aufgelauert:! id 9
Leſſende
durch einen wuchtigen Schlag auf den chne
wie 13 Meſſerſtiche in Bruſt, Arm, ſyr W. Aſtroloe
nach zu Zeit
Bein ſchwer verletzt. Dann raubteg/ Achyſung von
Aktentaſche mit 800 RM. Inhalt.
Mi i Rußte dame
E beriſchte
Der Erzbiſchof von Freiburg Wkriu venigen
Freiburg i. B. Erzbiſchof Dr. .
iſt geſtern nachmittag, kurz nach 16 0c
folge einer plötzlichen Herzſchwäche m
Erzbiſchof Dr. Carl Fritz hatte bereits:)
der 1929 ſich einer mehrmonatigen K.R
Herzbeſchwerden unterziehen müſſen.
beſtem Erfolge begleitet war. Der
der ein Alter von 67 Jahren erreichtg
ſeit Oktober 1920 den erzbiſchöflitzen I=
Freiburg inne hatte, hatte noch vont

Tagen an der Einweihungsfreier derte
ger Kliniken teilgenommen.

Zuſammentritt einer verfaſſungsgelel
Generalſynode in Wien.

Wien. In der lutheriſchen Stalu
Wien wurde vorgeſtern, in Anweſeige
Präſidenten des Deutſchen evangeliſchene=
ausſchuſſes
Dr. D. Kappler=Berlin, d0.
ſungsgebende Generalſynode der öſten ?
evangeliſchen Kirche feierlich eröffnel.
ſident des evangeliſchen Oberkircheſ
Wien, Dr. Capeſius, begrüßte den Gie
Deutſchen Kirchenbundes in herzlicher.
gab der Freude über die Verbundenle
Kirche Oeſterreichs mit dem reichsdeuiſt.
teſtantismus Ausdruck. Dr. Kappler Ae
die Wünſche des evangeliſchen Deutſchß=
das
Werk weittragender Zukunftsbegel der neuen Kirchenverfaſſung zum ſ.
kommen ſoll. Am Samstag wurde‟.
ſchen Kirchenmänner von dem oſe
Vizekanzler Dr. Schober empfangen.
Unterrichtsminiſter Dr. Czermak, wi.
eine eingehende Ausſprache über die his

tiſche Lage entſpann.
Schweres Grubenunglück in

Bukareſt. Durch ſo

Ri
de Wetls

den auf der Grube Lonia bei Peie

Arbeiter getötet und 14 ſchwer veileſe
beiter wurden unter einer einſtürgen.

begraben. Die Rettungsarbeiten Le

ſich ſehr ſchwierig, da fortgeſet G8. O
Gasvergids

Mehrere Arbeiter erlitten
Bisher konnten drei Leichen

[ ][  ][ ]

Dezember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 340 Seite 9

zder Brand der Wiener Oper.
Drahtvorhang, der die Stelle eines eiſernen Vorhangs einnahm,
SOhnz.- Grinnerang an die farctonre und der das Unheil hätte mildern können, konnte nicht herab=

jeadtkakafkrophe am 8. Dez. 1881.
Von Ingenieur Ernſt Babin.
gHend vom 8. Dezember 1881. Wie das Ring=
mrte
. Galavorſtellung von Hoffmanns Erzäh=
11 moderne Feuerſchutz der Theater, eine Folge dieſer
des Wiener Ringtheaters. Die Verſammlung
Deutſcher Feuerwehren in Bremen.)
zember 1881 war einer der ſchwärzeſten Tage des
rs. 1.hu an ihm ereignete ſich die furchtbare Brandkata=
im
Ziener Ringtheater die Hunderte von Men=
hen
fſwrte. Es war ein Tag nach der Premiere von Hoff=
Erzöurigen, die Franz Jauner
Dezuewer 1881 im Ringtheater
alteu gte. Am 8. Dezember ſollie
te Mierholung ſtattfinden. Die
lungn iltie beginnen. Die Haupt=
ueri
bereits im Koſtüm.
feſtliuch Menge wogte in dem
hin un her. Im Parkett herrſchte
ſudigt eregte Stimmung, die die
ntung nies neuen, unbekannten
verkesll ervorgerufen hatte. Das
7, dezim Jahre 1874 vollendet
nd 11/0 Perſonen faßte, war faſt
fauftt is wurde das Zeichen ge=
daß
Soffittenbeleuchtung in
etztterden ſollte. Der Bühnen=
führh
dieſen Befehl aus, und in
huemblick züngelte auf der
Aak i iu einer ugeheure Flamme empor.
vohnlr Gas ausgeſtrömt, das
Zhüvung explodierte und eine
mndkutife ergriff, die lichterloh
Aslem Sicherheitsvorrichtungen
oleteſen wären, wie ſie heute
n Thhnr aufweiſen müſſen, dann
der eiſſent Vorhang herabgelaſſen
könmet ſuund der größte Teil der
wärke durch abgewendet wor=
derarnn
Sicherheitsvorrichtungen
ſchun Feuerge fahr waren aber in
ſten, leiſn/ Theſiur nicht vorhanden. Im=
ſtem
Zuſtz rungy ?r Dekorationen, Kuliſſen
bergeführt Iyrhänzpwaren als überflüſſig an=
s
und muift worne, und ſo brach über 1700
oote genurbeſuahze ein Unheil herein, wie
jediſchen der Cehichte des Theaters noch
nnte mälrmageweſn war. Es kam dazu,
Dam purch / ie Kopfloſigkeit eines
warbentes das Unglück noch
lich ngrößert wurde. Er zog nämlich in ſeinem
ſem diek kennende Dekoration in die Höhe und verſchlim=

gelaſſen werden, denn der Arbeiter, der ihn regelmäßig bediente,
war gerade an dieſem Abend im Theater nicht anweſend. Die
Beleuchtung erloſch ganz plötzlich, denn durch das Feuer waren die
Zuleitungen zerſtört, und nur die Bühne flammte wie eine unge=
heure
Fackel. Es war ein grauſiger Anblick. Das Feuer griff
bereits ins Parkett über, das von Rauchſchwaden erfüllt war, und
nun begann eine furchtbare Jagd des Publikums nach den Aus=
gängen
. Die Türen waren nur nach dem Innenraum zu öffnen, und
da die Maſſen panikartig vorwärtsſtürmten, ſo konnten die Tür=
flügel
größtenteils gar nicht aufgemacht werden. Die Ausgänge
waren verſtopft, denn das Theater war ſehr ſchlecht gebaut. Es
war von drei Straßen umgeben, und der Architekt mußte, um den
kleinen Platz möglichſt auszunutzen und eine wirtſchaftliche Füh=
rung
des Theaters zu ermöglichen, ſehr viele enge und winkelige
Gänge und Treppenhäuſer herſtellen, die richtige Menſchenfallen

Eine zeitgenöſſiſche Darſtellung des furchtbaren Brandunglücks.

ſich uc ſadurrh ſen Zuſtand erſt recht, denn in demſelben Augen=
dng
deis janze Schnürboden Feuer. Die brennende Deko=
ſauſtel
neder herab, und die ganze Bühne bildete in dem=
Augemlck ein Flammenmeer. Ein Schrei des Entſetzens
.h aus tiüend Kehlen, denn nunmehr brannte auch der Vor=
Mund ein ungeheure Flamme ſchlug ins Parkett. Der

waren, ſowie eine Panik eintrat. Die Beamten waren ebenſo
kopflos wie das Publikum. Durch einen polizeilichen Befehl wur=
den
die Zugänge zu den Galerien abgeſperrt, damit niemand in
das brennende Treppenhaus gehe. Aber dadurch waren die Men=
ſchen
auf den Galerien unentrinnbar dem Feuertode preisgegeben
worden. Als die Feuerwehr eintraf, konnte ſie den Brand nicht
mehr bewältigen. Man mußte ſich darauf beſchränken, ſeine Aus=
breitung
auf die benachbarten Gebäude zu verhüten. Am glück=

Gent Sütatelllsot.

Demiſe Ephemeridenwerk. Aſtrologiſche Bibliothek,
2 16 Auauflage), Band 17, 18. Theoſophiſches Verlags=
7. Leimzi.
iſ Gelegenheit der Beſprechung des Aſtrologiſchen
And 1. Aſtrologiſche Bibliothek) wurde darauf hin=
daßt
)e Aſtrologe auf eine klare und vor allem aſtrono=
ſchtige
krechnung der Länge und Deklination der Plane=
Sonmtr und Mondorte, auf eine genaue Feſtſtellung der
ſit dess lt effenden Geburtsmoments angewieſen iſt. Wer
in lärig mit Aſtrologie ernſthaft beſchäftigt, weiß, wie
ler ſchſy= noch zu Zeit der Inflation die unumgänglich
Dige 2 Khaffung von richtigen Ephemeriden war. Der
gieanhicher mußte damals die engliſchen Ephemeriden zu
e n ſuchekn Es herrſchte alſo ein fühlbarer Mangel auf die=
biete
1ſkevor wenigen Jahren. Bis es Fr. von Sebotten=
Micklagte, A berechnete und überſichtliche zuſammengeſtellte
ce Ecmeriden herauszugeben. Alle ernſten Anhänger
kologien utden dafür Dank wiſſen, daß ſo einem dringenden
his und hiem brennendſten Wunſche auf eine ſo wertvolle
Nwandlie Art nachgekommen wurde. Denn wer auch einen
gefährte Einblick in dieſe Dinge hat, wird ſtaunen über
ite wiyßſchaftliche Arbeit, die in dieſen drei Bänden des
hen Eymeridenwerks enthalten iſt. In ihrer unauf=
ſcen
, u durch ihren Inhalt repräſentablen Erſcheinung
dieſe 2Yer den wichtigſten Teil des geiſtigen Rüſtzeuges,
der vdernſchaffende Anhänger dieſer Weltanſchauung
der Ffaltung ſeines Wirkens behindert wäre. Hinzu=
iſt
naß daß dieſe Werke durch die ſtrenge Korrektur von
ve ſtrich, ſt wohl auch den größten Anſprüchen, die an ſie
A. R.
werdect zllauf genügen.
lommechitr des Bürgerlichen Geſetzbuches nebſt Einfüh=
W Sgeſetz. kläutert von Landgerichtsdirektor Dr. Loening
den und gerichtsräten Baſch und Straßmann.
nd voya /a Juli 1931.) 1762 Seiten. Dünndruckpapier,
benſorn 1931. Verlag Otto Liebmann, Berlin W. 57.
Raugsprerkis 20. Februar 1932 ſtatt geb. 21 RM. (nach Ab=
Don 8 An Preisſenkung) nur 18 RM., für Abonnenten
Deutſch 3ſtriſten=Zeitung geb. nur 16 RM.
ReigAler, ausführlicher Kommentar zum Bürgerlichen
de Nich: Abgerfaſſer bieten unter Verwertung aller Ergeb=
Dn Geſszbung, Rechtſprechung und Schrifttum nach neue=
Suande Agedrängteſter Weiſe einen dennoch tiefgehenden
Dentar bes wichtigſten deutſchen Geſetzbuches von rund
Dargarahin im Rahmen eines handlichen einbändigen Wer=
Dieſe undkzure Menge von Auslegungsſtoff konnte nur da=
Tuwälti loerden, daß die Erläuterungen im Telegrammſtil,
Nich =Tgien leicht verſtändlich, abgefaßt wurden, ferner
Faſe, Im atiſche Zuſammenfaſſung und eine ausgeklügelte
Si noprdnuh Die Bearbeitungsweiſe lehnt ſich eng an das
G820d von Baumbachs Zivilprozeßordnung an. Loe=
wfe
dieſe, in der bekannten Sammlung von Lieb=
D Toſcectinnentaren erſchienen, die als Kurzkommentare
e eiteſehſreiſen der Juriſten und der Wirtſchaft verbreitet
Ni: Curta dinſöock: Morb und Totſchlag, Polizei greif ein
2 täm Fbie Kriminalpolizei! (Dieck u. Co., Stuttgart.)
SJhls. n Shachmann aus eigenen Erfahrungen und denen be=
LaimsNiten. Erzählt einfache Tatſachenberichte über Ka=
hn
, nie erſchöpfbaren Kampf zwiſchen Kriminalpoli=
um
. Und ſchrieb doch einen der intereſſanteſten und
Hin glromane. Erneute Beweisführung dafür, daß das
rmt und Tragödien und

Uee e erae etit e e ee
ſo für die Polizei erſchwveren, iſt eine Frage, die
Liſten mit dem Verfaſſer, der ja zu ihnen gehört,
**

Otto Flake: Bilanz / Verſuch einer geiſtigen Neuordnung. 248
Seiten. Großoktav. Ausſtattung ähnlich wie Thieß Erziehung
zur Freiheit, Kartoniert 7,50 RM., Leinen 9,75 RM. J. Engel=
horns
Nachf., Stuttgart 1931.
Der bekannte Dichter, Eſſayiſt und Philoſoph umreißt hier in
eindringlicher Art ein geiſtiges Bild unſerer Gegenwart. In
großen Abſchnitten, wie Charakterlehre, Niveauſenkung, Radika=
lismus
, Deutſche Struktur und Problematik, Freiheit des Willens,
Pſychoanalyſe Erziehungslehre, Moral und Ethik zeigt Flake die
geiſtigen Probleme auf, um die es heute geht. Er legt den welt=
anſchaulichen
Grund bloß, er zeigt die Strömungen, Hemmungen
und die Strudel des geiſtigen Lebens von heutzutage, er hält
dem Leſer einen klaren Spiegel vor, wo wir heute ſtehen und wie
das Morgen ausſehen wird. Sein Buch iſt ein Ruf zur Selbſt=
beſinnung
; um den Charakter, nicht allein um die Wirtſchaft geht
es denn dieſe iſt wiederum vom Charakter abhängig. Er kämpft
in doppelter Front gegen den Amerikanismus und Bolſchewismus,
gegen den herrſchenden Radikalismus und die Rationaliſierungs=
wut
. Sein Buch will Abſtand ſchaffen, was nicht gleichbedeutend
mit Ablehnung iſt. Abſtand von den Fortſchritten, die uns ver=
gewaltigen
, und Abſtand von der Technik, die die Wirtſchaft zu
zerſtören droht. So iſt dieſes Buch mit ſeiner Neuordnung aller
geiſtigen, philoſophiſchen, religiöſen und ſeeliſchen Probleme ein
wichtiges Werk zum Verſtändnis unſerer Zeit, von einem verant=
wortungsvollen
europäiſchen Standpunkt geſchrieben, voller Auf=
ſchlüſſe
und Anregungen, ein Buch, das jeden Gebildeten angeht.
Profeſſor Dr. Walter Scheidt: Kulturpolitik. Raſſenkunde und Kultur=
biologie
III. Reclams Univerſal=Bibliothek Nr. 7169. Geh. 40 Pf.,
gebunden 80 Pfennig.
Ein wahrhaft aktuelles Buch des bekannten Raſſenforſchers, ein in
vollem Sinne überparteiliches Programm für die erhaltungsfördernde
Lebensgeſtaltung des Einzelnen, der Geſellſchaft und des Staates. Die
einzelnen Abſchnitte über öffentliche Meinung, Bildungs= und Schul=
fragen
, Berufs= und Arbeitspolitik, Steuerpolitik, Verwaltung, Sied=
lungspolitik
Geſundheitsweſen Fürſorge, Pflege von Kunſt und Wiſ=
ſenſchaft
erläutern an ſorgfältig ausgeſtalteten Beiſpielen das Weſen
einer lebensgerechten Kulturpolitik. Ein politiſches Brevier von höch=
ſter
Aktualität, das, über alle parteipolitiſchen Tageskämpfe hinaus, die
bleibenden Grundlagen für jede weitſchauende Gemeinſchaftsarbeit her=
ausſtellt
.
Japan aus Cläre With Länder und Völker‟. Ein Bilderatlas in
Einzelheften. 1,50 RM. Müller u. J. Kiepenheuer G.m.b. H., Ver=
lag
, Potsdam.
Mit ihrem Bilderatlas Japan, dem ſiebenten Heft ihrer genial
einfachen und einfach genialen Länder= und Völkerkunde, kommt Cläre
With gerade zur rechten Zeit, um uns Weſteuropäern in ihrer einleuch=
tenden
Bilderſprache die Grundlage zum Verſtändnis Japans, ſeiner
Geſchichte, Geographie, Kultur, ſeiner Leiſtungen und Ziele, ſeines
Rechts und Unrechts zu geben.
Lili du Bois=Reymond: Max Eyth, Ingenieur, Landwirt Dichter.
Reichilluſtriert. In Halbleder gebunden 3,50 RM. Volksverband
der Bücherfreunde. Wegweiſer=Verlag G.m.b. H., Berlin= Charlotten=
burg
2.
Dieſer von idealer Auffaſſung ſeines Berufes getragene Poet und
Vionier der Technil, der arbeitsfrohe und nachdenkliche Menſch, hat
in Lili du Bois=Reymond eine Biographin gefunden, die das feinſte
Verſtändnis für ſeine Perſönlichkeit beſitzt. Die Verfaſſerin hat ihren
ſchriftſtelleriſchen Ruf durch wertvolle Romane und Erzählungen ge=
feſtigt
. Sie gehört einer berühmten Gelehrtenfamilie an, deren Tra=
dition
ſie beſonders befähigt, das Leben und Wirken dieſes Dichter=
ingenieurs
darzuſtellen. Ihre mit reichem Illuſtrationsmaterial aus=
geſtattete
Biographie iſt ein höchſt intereſſantes Kulturbild und ver=
dient
weit über die Fachkreiſe hinaus Beachtung.
Adolf Bartels: Der letzte Obervollmacht‟. Ein Roman aus der Bis=
marckzeit
. R. Borkmann, Verlag, Weimar; Preis geb. 4 Mk.)
Adolf Bartels iſt als Dichter vor allem durch ſeine beiden Romane
Die Dithmarſcher und Dietrich Sebrandt bekannt geworden, die
in Tauſenden von Exemplaren verbreitet ſind. Dieſer, ſein dritter

lichſten waren noch die Rangbeſucher daran, denn ſie konnten ſich
durch die Fenſter retten. Viele fanden bei dem Sprung ihren
Tod, aber zahlreiche wurden von den Feuerwehrleuten in Sprung=
tüchern
aufgefangen. Erſt am nächſten Tage war es möglich, den
ausgebrannten Theaterraum zu beſichtigen. Er war noch von
Rauchſchwaden vergiftet, und die Feuerwehrleute konnten in das
Innere des Theaterraumes nur mit Schutzhelmen vordringen. Hier
bot ſich ihnen ein ſchrecklicher Anblick. Hunderte und Aberhunderte
von Menſchen lagen in den engen winkeligen Gängen. Sie waren
entweder erſtickt oder verbrannt, und auf ihren Geſichtern war
zum Teil noch das wahnſinnige Entſetzen zu ſehen, das ſie befallen
hatte, als ſie merkten, daß aus dieſen engen Schläuchen ein Aus=
weg
nicht möglich war. Man machte den Theaterbeamten die
größten Vorwürfe, denn von den 5 Hydranten, die ſich auf der
Bühne befunden hatten, war keiner in Tätigkeit geſetzt worden,
obwohl damit bei rechtzeitigem Eingreifen das Feuer im Keime
hätte erſtickt werden können. Auf eine derartige Kataſtrophe war
man aber im Ringtheater nicht vorbereitet, und es wurden darum
auch niemals Maßnahmen getroffen, um die Beamten zu unter=
weiſen
, wie ſie dieſen Kataſtrophen begegnen ſollten. Mit Oeſter=
reich
trauerte die ganze Welt, als die Hunderte von Todesopfern
in einer ungeheuren Rieſengruft beigeſetzt wurden. Der Brand
des Ringtheaters hatte ſegensreiche Folgen. Die Behörden er=
griffen
ſtrenge Maßnahmen, um derartige Kataſtrophen, wie ſie
ſich im Ringtheater und einige Jahre vorher in Nizza ereignet
hatten, in Zukunft zu verhüten. In Linz wurde ein Verſuchs=
theater
errichtet, in dem die Brände und ihre Folgen ſtudiert wer=
den
konnten. Man zog daraus die Lehren, die für die Errichtung
und Sicherung von Theatern erforderlich waren. In Bremen
tagte im Jahre 1905 der Verband deutſcher Feuerwehren, deſſen
Beſchlüſſe für die kommenden Polizeiverordnungen über die Sicher=
heitsanlagen
beim Bau von Theatern grundlegend waren. Eiſerne
Vorhänge, Regenvorrichtungen, Notbeleuchtungen an den Aus=
gangstüren
und Korridoren, bequeme Ausgangsmöglichkeiten, Not=
ausgänge
und die feuerſicheren Imprägnierungen aller Dekoratio=
nen
und Hölzer wurden gefordert. Alle Räume müſſen durch Ent=
lüftungsvorrichtungen
vor Verqualmung geſchützt werden. Die
Treppen, Gänge und Korridore ſollen breit und bequem genug
angelegt werden, um eine ſchnelle Leerung des Theaterraumes zu
ermöglichen. Die Folgen der Panik ſind häufig noch ſchlimmer
als die von Brandkataſtrophen, da bei Panikausbrüchen Hun=
derte
von Menſchen zertreten werden, wie auch der Fall im Ring=
theater
bewieſen hat. Aus dieſem Grunde ſollen die Theater in
gefahrloſer Weiſe möglichſt in 4 bis 5 Minuten entleert werden
können. Endlich ſollen Bühnenhaus und Zuſchauerhaus durch
feuerſichere Wände getrennt werden. In Deutſchland wo die
Sicherheitsvorſchriften beachtet werden, ſind größere Brandkata=
ſtrophen
in Theatern auch verhütet worden. In der ſpäteren Zeit
ſat nur die Brandkataſtrophe im Jroquois=Theater in Chicago
im Dezember 1903 faſt 600 Tote gefordert. Einige Theaterbrände
in Deutſchland dagegen, wie zum Beiſpiel der des Deſſauer Lan=
destheaters
und des Neuſtrelitzer Landestheaters, wieſen grö=
ere
Menſchenopfer erfreulicherweiſe nicht auf.

Geſchäftliches.

Bruchleidende ſowie die Herren Aerzte werden
auf die Anzeige der Firma Paul Fleiſcher, Freisbach
(Pfalz) in der heutigen Nummer aufmerkſam gemacht.

Mark Twain hat einmal geſagt: Es wird viel über das
Wetter geklagt, ſcheinbar hat aber noch niemand verſucht etwas
für das Wetter zu tun. Gegen die Rückwirkung des Wetters
auf uns ſelbſt können wir wohl etwas tun. Warum ſollen wir
z. B. jedesmal wenn es kalt wird einen Schnupfen bekommen?
Es gibt Mittel dagegen, wie z. B. das bewährte Forman. Man
muß nur nicht warten, bis man vor Schnupfen nicht mehr aus
den Augen ſehen kann. Gleich beim erſten Nieſen muß man
Forman benutzen, dann kann man ruhig zuhören, wie andere
ſich über das Wetter beklagen.

Roman, iſt gewiſſermaßen eine Ergänzung zu den beiden anderen;
denn während der erſte die großartige Hemmingſtedt=Periode des alten
Dithmarſchen darſtellt und der zweite den 1848er Aufſtand der Schles=
wig
=Holſteiner gegen Dänemark ſchildert, gibt dieſer Roman ein treues
Bild der Dithmarſiſchen Verhältniſſe in der letzten Bismarckzeit, die
ſich zum Teil noch bis heute erhalten haben. Man lernt in ihm
echtes deutſches Bauerntum kennen, das ſich in der ſchweren Zeit des
modernen Induſtria ismus tapfer kämpfend durchzuſetzen verſucht. Aller=
dings
wurde der Roman in ſeinem Schluß zu politiſchem Tendenz=
roman
, ſo daß die Bezeichnung Roman aus der Bismarckzeit nur
ſehr bedingt hinzunehmen iſt.
Ausgewählte Volkserzählungen von Adolf Kolping. Neubearbeitet
von Hans Schmid. Erſter Band: Das Lindenkreuz. Bleib daheim.
Aus dem Leben eines Aufgeklärten. Nachbars Lenchen. 12. Aufl.
80. Dritter Band: Was eine gute Frau vermag. Klara. Fromme
Liebe. Eine Brautwerbung auf dem Lande. 11. Aufl. 80. Preis
jedes Bändchens broſch. 1 Mk. gebd. 1,50 Mk. (Verlagsanſtalt vorm.
G. J. Manz in Regensburg.)
Dem Geſellenvater Kolping war es gewiß nicht um einen guten
Platz in der Literaturgeſchichte zu tun. Wenn die Leſerwelt nicht nur
der niederen Stände aus den mit ſo warmem Herzen, ſo innigem
Glauben und zugleich ſo praktiſchem Verſtande geſchriebenen Sitten=
ſchilderungen
und Volkserzählungen des edlen Geſellenvaters das prak=
tiſche
Chriſtentum im Geiſte katholiſchen Glaubens und katholiſcher
Liebe wieder achten und üben lernt, dann wird des hochverdienten
Mannes Abſicht am beſten in Erfüllung gehen. Die Erneuerung dieſer
zwar nie ganz vergeſſenen, aber zu Unrecht beiſeite geſchobenen Ar=
beiten
iſt zu begrüßen. Sie ſind innerlich kerngeſunde Volkslektüre.
Helmut Harringa. Eine Geſchichte aus unſerer Zeit von Hermann
Popert. Fürs deutſche Volk herausgegeben vom Dürerbund. 49.
Auflage (311.315. Tauſend). Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag.
348 Seiten. Geh. 3 RM., in Steifdeckel 3,60 RM., in Ganzleinen
5,00 Reichsmark.
Das berühmte, auch im Auslande viel geleſene Buch iſt ſoeben in
neuer Auflage und in ganz neuem Gewande erſchienen. Man kennt
Hermann Popert, den Hamburger Richter, als unerſchrockenen Kämpfer,
als einen Mann, der unermüdlich eir die Erneuerung des deutſchen
Volkes tätig iſt. Gleich dem Titelhelden ſeines Buches drängt er
ſeine Lehre niemand auf, hofft aber nach wie vor auf freiwillige Ge=
folgſchaft
. Daß Helmut Harringa, dieſer Notruf eines überquellen=
den
Herzens, bereits ein ſtarkes Echo gefunden hat, beweiſt die weite
Verbreitung des Buches (über 300 000 Stück) beweiſt vor allem die
Tatſache, daß manche Forderung des Verfaſſers heute als durchaus
berechtigt angeſehen wird, namentlich von dem jüngeren Geſchlecht. Das
Buch dient keiner Clique und keiner Partei, ſondern einzig und allein
dem hohen Ziele, zur Geſundung des deutſchen Volkes beizutragen.
Meinrad Lienert: Die Kunſt zu Illendorf. Roman. (Groteſche Samm=
lung
von Werken zeitgenöſſiſcher Schriftſteller Bd. 193.) Geh. 4,20
Mk., geb. in Ganzleinen 6 Mk. G. Grote, Berlin.
Ein Buch von der Sonnenſeite des Lebens zu ſchreiben, ein Buch,
das die Sprünge und Riſſe des Daſeins nicht überhüpft, ſondern ernſt=
haft
hineinleuchtet, und trotzdem feſt auf ſeinem Optimismus beharren
darf dazu gehört mehr als ein ſchriftſtelleriſcher Kopf. Dazu gehört
ein ganzer Kerl, ein erdverwachſener, naturgläubiger Menſch, wie es
Meinrad Lienert iſt. Wer ſeinen Doppelten Matthias geleſen hat,
ſtand erſtaunt vor einer urtümlichen Schöpferkraft, vor einem reinen
ſtarken Humor und vor einer wirklich eigenen Wortgeſtaltung. Dieſe
Weſenszüge ſpiegelt. Die Kunſt zu Illendorf in verfeinerter, flüſſi=
gerer
Form in dem Thema eines dörflichen Kunſtſtreites wider. Es iſt
die Stärke dieſes Schweizers, daß alles an ihm echt iſt, ſein Humor, ſein
Temperament, ſeine Volkstümlichkeit, ſeine Sprache, ſeine Erzählkunſt
und nicht zuletzt ſeine geſunde Bejahung des Lebens.
Sander: Lehrjahre des Herzens. Leinen 5,50 RM., broſch. 4 RM.
In dieſem Roman wird die Geſchichte eines jungen Mannes, eines
20jährigen unſerer Tage, erzählt. Aber nicht ein Grenzfall aus der
Problematik der heutigen Jugend wird behandelt, ſondern ein ganz ge=
wöhnlicher
junger Mann, der Student Georg Hallberg, wird in ſeiner
Entwicklung verfolgt. Er erlebt das Leben in ſeinen mannigfaltigen
Formen, an ſich ſelbſt und an ſeiner Umgebung. Er begegnet den
ſeltenſten Menſchen, wie ſie nur in einer Großſtadt wie Berlin
zuſammengewürfelt werden können. Ein reiches und wahres Buch,
in dem ſich die feine und gegen ſich ſelbſt ſehr anſpruchsvolle Natur des
Autors offenbart.

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 340

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten

Dienstag, 8. D

Sadtr TcrTaabadtteti

Baätfie Hr
Der Schwediſche Tennis=Verband hat beu
entſchieden, auch im kommenden Jahre ſich nicht am m
Wettbewerb zu beteiligen.
Die Jahresbilanz des engliſchen Te=
bandes
weiſt eine Brutto=Einnahme von rund 380 000 7

Fußball im Kreis Skarkenburg.

Kreisliga Südheſſen.

Der Reingewinn beläuft ſich ausſchließlich der Einnahru,
Wimbledon=Turnier auf 153 000 Mark.

Geſchlagene Favoriten. FV. Sprendlingen allein Tabellenführer.

Die Bürſtädter Raſenſpieler an der Spitze.

Nach italieniſchem Muſter ſoll jetzt auch in
choſlowakei die Unterſcheidung zwiſchen Berufsſpielern .
teuren im Fußballſport fortfallen.
Finanzielle Schwierigkeiten machen es Juuſam
unmöglich, eine Expedition zu den Olympiſchen Winterſnw/
Lake Placid zu entſenden.
Dar=

Der letzte Sonntag, deſſen Ergebnis wir bereits geſtern melde=
ten
, hat in der Tabelle der Starkenburger Kreisliga doch aller=

hand Veränderungen hervorgerufen. So manches Ergebnis kommt
nicht ganz erwartet, und nicht jedes kann auf Konto Witte=
rungs
= und Bodenverhältniſſe geſetzt werden. Ueberraſchend ſind
vor allem die Niederlage der Arheilger gegen Dieburg auf eige=
nem
Platz, und weiter die hohen Siege von Münſter und Egels=
bach
. Hier allerdings ſcheinen gewiſſe Zuſammenhänge mit den
Vorſpielen zu beſtehen, die ſich im Rückſpiel auswirkten. Man
weiß ja, daß manche Mannſchaft, die auf eigenem Platze kaum zu
bändigen war, auswärts beim Rückſpiel oft recht verhalten
ſpielt. So ſind manche der hohen Ergebniſſe zu erklären. In der
Spielſtärke der am Sonntag ſo hoch geſchlagenen Mannſchaften
gegenüber dem Sieger beſtehen jedenfalls nicht dieſe großen Unter=
ſchiede
.
Das bemerkenswerteſte Ereignis des Sonntags iſt die Tat=
ſache
, daß der FV. Sprendlingen nunmehr allein und mit zwei
Punkten Vorſprung die Tabelle anführt. Ober=Roden kam in
Pfungſtadt mit 2:0 zu Fall, und auf der anderen Seite gewann
Sprendlingen gegen Groß=Zimmern mit 3:0. Das Ergebnis
Sprendlingen kann allerdings auch nicht recht zufriedenſtellen;
man hätte mehr Tore erwartet. Ober=Roden geht jetzt ſeinen
ſchweren Gang weiter. Vor acht Tagen in Egelsbach 1:4, geſtern
gegen Pfungſtadt mit verſtärkter Mannſchaft 0:2. Und am kom=
menden
Sonntag wird es gegen die Darmſtädter Polizei auch
kaum viel zu erben geben. Man ſieht es arbeitet alles für die
Sprendlinger. Dieſe hatten auch weiter Glück, indem Eberſtadt
in Mörfelden mit 3:1 geſchlagen wurde, und auch Arheilgen ſein
Spiel verlor. So fielen die nächſtgefährlichen Widerſacher etwas
zurück. Das Spiel in Darmſtadt, das wegen ſchlechter Platzver=
hältniſſe
abgebrochen wurde, ſah bis dahin die Polizei als die
beſſere Partei. Es iſt durchaus möglich, daß die Ordnungshüter
im Endkampf um die Meiſterſchaft noch eine entſcheidende Rolle
ſpielen werden; auch Münſter und Dieburg ſind noch ſtark zu be=

Zweiſtellig geſchlagen ſchickten die Raſenſpieler die Normannen
nach Hauſe und ſetzten ſich mit dieſem Bombenſieg auf dem erſten
Platze feſt. VfL. Lampertheim rückte ſeinem Lokalrivalen erneut
näher; das dritte Punkteſpiel dieſes Sonntags brachte einen Spiel=
abbruch
wegen ſchlechter Platzverhältniſſe allerdings erſt
.15 Minuten vor Schluß, und nachdem die Gäſte 1:0 in Führung
lagen. Die Reſultate lauten:
VfR. BürſtadtNormannia Pfifligheim 11:0,
VfL. LampertheimConcordia Gernsheim 4:1
Viktoria NeuhauſenFV. Hofheim 0:1 (abgebrochen),
07 BensheimOlympia Worms 2:2 (Privatſviel),
In ganz überragender Form ſpielten die Bürſtädter Raſenſpieler
ihren verhältnismäßig ſchwachen Gegner in Grund und Boden.
Es iſt kaum anzunehmen, daß ſich die Bürſtädter vom erſten Ta=
bellenplatz
noch einmal verdrängen laſſen. Unter fortgeſetzten
Regengüſſen trug man das Spiel in Lampertheim aus. Natürlich
konnten ſich dadurch einzelne Spieler nicht vollkommen entfalten,
was ſich hauptſächlich bei den Gäſten unvorteilhaft auswirkte. Ganz
kurios ging es in Neuhauſen zu. Dort mühte man ſich redlich die
erſte Halbzeit in ſtrömendem Regen ab und war weitere 30 Minu=
ten
nach Wiederbeginn auf wenig annehmbarem Spielgelände
tätig, als der Schiedsrichter plötzlich den Kampf abblies. Die
Hofheimer, die wohlverdient in Führung lagen, wollten dieſe
Maßnahme unter keinen Umſtänden gelten laſſen, mußten ſich
jedoch letzten Endes dem Machtwort des Spielleiters fügen. Bens=
heim
lieferte gegen die Wormſer Kleeblätter eine gute Partie.
Die Tabelle:

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.

aft für

Dienstag, 8. Dezember.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
16.00: Unterhaltungskonzert.
17.05: Konzert.
18.40: Dr. Feiler: Nationale Wirtſchaft oder Weltwnmr,MſeINABA4(
19.05: Dr. Guttmann: England vor dem Kriege.
zus denr 8. Dezembe
19.45: Martin Lang: Schwäbiſche Anekdoten.
19.45: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereignin, Un, werden

20.05: Stuttgart: Violinkonzert. Vaſa Prihoda. Am Flügen ( Krablung öffentli
Graef.

21.30: Das Inſtitut für Perſönlichkeitsforſchung. Funkberichty
Köſtlin. Mitw.: Dr. Römer.
emnt
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.40: Tanzmuſik der Funkkapelle Haas.
Mi

mu (geſchloſſen),

Königswuſterhauſen.

VfR. Bürſtadt
Olympia Lampertheim

achten, während wie ſchon jedes Jahr die Pfungſtädter wohl
das Zünglein an der Wage bilden werden. Jedenfalls wird die

Rückrunde noch ſehr ſpannend werden.
Der Tabellenſtand nach dem 6. Dezember.

F.=V. Sprendlingen
Germania Oberroden
F.=C. 03 Egelsbach
Germania Eberſtadt
S.=V. Münſter
Polizei Darmſtadt
Sppgg. 04 Arheilgen
Haſſia Dieburg
S.=V. Mörfelden
Germania 03 Pfungſtadt
Union Wixhauſen
Viktoria Griesheim
Union Därmſtadt
F. S. V. Groß=Zimmern

Spiele gew. un. verl. Tore Punkte 42:18 24:20 44:30 20:20 35:20 35 :22 36:20 29:24 38:26 23:21 28:43 19:47 17:40 12 20:59 Germania Eberſtadt 3:1 (1:1).

PfL. Lampertheim
Olympia Worms
Starkbg. Heppenheim
Spv. Hochheim
Vikt. Neuhauſen
Conc. Gernsheim
FV. Biblis
Spv. Horchheim
Spv. Hofheim
Spv. Abenheim
Norm. Pfiffligheim

Deutſche Welle: Dienstag, 8. Dezember.
10.10: Köln: Schulfunk: Mozart, zum 140. Todestag.
1.30: Oberlandwirtſchaftsrat Linde: Lehrgang für prakiſiſtel
wirte
14.45: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.10: Bücherſtunde.
15.45: Frauenſtunde: Künſtleriſche Handarbeiten.

der Intereſſenter
Ie Nr. 13.
Darmſtadt=Stadt

16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof., Dr. Mersmann: Muſik in der Einheit der : Kſades in Darmſta

ſenstag, den 2.
m Sitzungsſaale 3

Kraftſportk.

18.00: Dr. Dülberg: Neue Bücher über Frankreich
markung Darmſtad
18.30: Prof. Dr. Müller: Wirtſchaftskriſe und Wiätſches N. 127. Hofreite
m Vergangenheit und Gegenwart.
Schätzung: 15 000.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Volksmuſik. Ausf.: Deutſcher Konzertina= u. Banduu/ Shwanzwädder G
20.15: Prot. Dr. Freyer, Prof. Dr. Frankenberger, Prit füurg i. Br.
Dürckheim: Die humaniſtiſche Idee und die geiſtige 4ᛋnſtadt, den
Gegenwart.
Heſtiſches Ant

Athl. Sp. Verein 1891 DarmſtadtSulzbach 6:8.

Am Sonntag weilte die 1 Ringermannſchaft des Darmſtädter
Vereins in Sulzbach zum fälligen Kreismeiſterſchaftskampf. Daß

21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.15: Aus berühmten Operetten. Leipziger Sinfonieorgeſt.
liſten: Elſe Kochhann (Sopran), J. Hattemer (Tenor).
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
enstag, den 2.
22.30: Inſtrumental=Kabarett

Sulzbach eine gute Mannſchaft ins Feld ſtellt, beweiſt der Sieg
über Lampertheim und das Unentſchieden gegen Weiſenau. Die

Beide Mannſchaften lieferten ſich ein ſpannendes und auch,
trotz der Rivalität, faires Spiel. Das Ergebnis geht ganz in

Ordnung, wenn auch der heute ſehr unſichere Gäſtetorhüter das
zweite Tor hätte vermeiden können. Die Gäſte kamen ohne Fried=
rich
Fiſcher und Seeh. Sie lieferten den Platzherren in der erſten
Hälfte ein gleichwertiges Spiel. In dieſer Zeit kamen ſie auch
durch ihren Halblinken Kaltwaſſer zum Führungstreffer mußten
ſich aber noch vor der Pauſe durch eine ſchlechte Abwehr ihres
Schlußmannes den Ausgleich gefallen laſſen. Nach der Pauſe und
mit wachſender Spieldauer machte ſich bei den Leuten von der
Bergſtraße der ſchwere Sandboden doch bemerkbar. Dje Elf zeigte
einen ermüdeten Eindruck. Die Platzherren kamen jetzt beſſer auf,
und ihr beſſeres Stehvermögen, größere Ausdauer und die größere
Entſchloſſenheit ihrer Angriffsreihe brachte durch zwei Treffer den
verdienten Sieg. Der Schiri (Mainz 05) ausgezeichnet.

Siegesausſichten, mit denen die ſchon erſatzgeſchächten Darmſtädter
in Sulzbach antraten, mußten nach den ſchweren Verletzungen,
welche der Darmſtädter Leichtgewichtler erlitt, aufgegeben wer=
den
. Es kämpften im Fliegeng. Eidam=S.Götz=D. unentſch.
Bantamg.: Eberle=S.Göckel=D. unentſch. Federg.: Schäfer=S.
Bauer=D. unentſch. Leichtg.: Deckert=S.Pulch=D., Sieger S in=
folge
Verletzung des Darmſtädters. Leichtmg.; Knapp=S. Schä=
fer
=D., Sieger S. Schwermg: Schmitt=S.J. Zapf=D., Sieger D.
Schwerg.: Keller=S.Kratz=D. unentſch.

Wetterberichl.

z im Sitzung
ſeäudes in
ſenarkung Darmſt
Nr. 1546. Hofre
Schä

Athl. S. V. 91 DarmſtadtAthl. S. V. Lampertheim.

Am kommenden Samstag, abends 8 Uhr empfängt die Darm=
ſtädter
Mannſchaft Lampertheim. Die beſtbekannte Lampertheimer
Mannſchaft, welche lange Jahre ſüdweſtdeutſcher Meiſter war,
tritt in ſtärkſter Aufſtellung an, und Darmſtadt wird alles aus
ſich herausgeben müſſen, wenn der Sieg hier bleiben ſoll. Es iſt
daher mit ſehr ſpannenden Kämpfen zu rechnen.

Ein Fußball=Städteſpiel zwiſchen der Repräſentativelf von
Mainz/Wiesbaden und von Budapeſt iſt für die erſten Wochen
des neuen Jahres in Wiesbaden in Ausſicht genommen
Die ſchottiſchen Fußball=Profi=Vereine ſtehen
faſt ſämtlich vor ihrem Zuſammenbruch. In den letzten Wochen
wurden durchſchnittlich bei den Spielen der erſten Liga kaum noch
1000 Mark eingenommen.

Profeſſor Dr. Auguſt Bier, der Rektor der Deutſchen
Hochſchule für Leibesübungen, wurde anläßlich ſeines 70. Geburts=
tages
vom Deutſchen Reichsausſchuß mit der Adler=Plakette für
ſeine Verdienſte um die Förderung der Leibesübungen ausge=
zeichnet
.
Nach Gerüchten in franzöſiſchen und italieniſchen Auto=
mobilſportkreiſen
ſoll der erfolgreiche Mercedesfahrer Rudolf
Caracciola in Engagements=Verhandlungen mit der italieniſchen
Autofirma Maſerati ſtehen.
Die Durchführung der deutſchen Heeres=Skimeiſterſchaft iſt aus
finanziellen Gründen in dieſem Jahre noch fraglich.

Sehr raſch hatte die Südſeite der Atlantikſtörung 24N 1546,
erreicht und bereits geſtern ſchon Niederſchläge gebrs, Shätzung:
ebenſo großer Schnelligkeit iſt das Fallgebiet ſchon bis ſüu ſchwarzwälder
land abgezogen, und der hohe Druck über den Azoren hu4)ag im Breisgau
Keil über Irland und England aus. Mit dem anſteige) minſtad
druck iſt gleichzeitig Bewölkungsrückgang verbunden, dest
ſtrahlung begunſtigt und nachts bis zu leichtem Froſt füs-
dieſe
Beſſerung dürfte diesmal nur von kurzer Dauer /
abermals rückt ein neues Tief heran, das wahrſcheinli
Mittwoch wieder Wetterverſchlechterung bringen wird.
Ausſichten für Dienstag, den 8. Dezember: Kühler, nach= iag, den
Froſt, neblig und wolkig mit Aufklaren, meiſt trar= m Sitzung
däudes
Ausſichten für Mittwoch, den 9. Dezember: Nach anfäng. 4f
kun
bis zu Froſt neigender Nacht Milderung und Wettelg g. 100. Gre
terung mit Niederſchlägen wahrſcheinlich.
Rm: 1000.
N. 1030,
zu 9000.
Hauptſchrifteitung. Rudelf Maupe
Veranwwornlich für Polltll und Wirtſchaft: Rudolt Maupe: für Feulleigs 2 2hwarzwäl

Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport Kerl: Phra im Bre
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Druck und Verlag: L. C. Wittich jämtich in Darmſtadl
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Dezember 1331

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 340 Seite 13

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Schätzung 60 000. RM.
Eigentümer: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
in Freiburg i. B.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 16. September 1931. (14957a
Heſſiſches Amtsgericht I.

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Termin: Donnerstag, den 17. Dezember 1931, nachmittags
4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 2. Bd. 9. Bl. 650.
Flur II, Nr. 1131, Hofreite Nr. 27 Pankratiusſtraße
228 qm. Schätzung 6800 RM.
Flur II. Nr. 1132, Grabgarten daſelbſt, 256 qm.
Schätzung 1200 RM.
Eigentümer: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
in Freiburg i. B.
Darmſtadt, den 30. September 1931.
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armohdt den 9. September 1931. (14959a
Keſſiſches Amtsgericht I.

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Wir bringen hiermit zur Kenntnis
unſerer Gemeindemitglieder, daß Termin
zur Neuwahl des Vorſtandes und der
Steuervertretung auf Sonntag, den
27. Dezember 1931, von 101 Uhr
vormittags und von 35 Uhr nach=
mittags
in unſerem Gemeinde=
zimmer
, Friedrichsſtraße 2 dahier.
anberaumt iſt.
Es ſind zu wählen:
a) elf ( 11) Mitglieder zun Gemeinde=
vorſtand
,
b) acht ( 8) Gemeindeabgeordnete zur
Steuervertretung.
Die Liſte der wahlberechtigten Ge=
meindemitglieder
liegt drei Tage lang,
in der Zeit vom 14. Dezember bis ein=
ſchließlich
16. Dezember 1931, vormittags
91 Uhr und nachmittags 36 Uht
auf unſerem Gemeindezimmer, Friedrichs=
ſtraße
2 dahier, zur Einſicht unſerer
Gemeindemitglieder offen.
Einwendungen gegen den Inhalt der
Wählerliſte ſind innerhalb der Offen=
legungsfriſt
an den unterzeichneten Ge=
meindevorſtand
ſchriftlich einzureichen
und zu begründen. Ueber Einwendungen
entſcheidet der Wahlausſchuß binnen ei=
ner
Woche nach Ablauf der Offenlegungs=
(17686
friſt entgültig.
Darmſtadt, den 7. Dezember 1931
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[ ][  ][ ]

Nummer 340

Politiſche Beeinfluſſung der Börſengeſtaltung.

Schwache Kurſe. Weitere Enkwerkung des engliſchen Pfundes.

Berliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.

Zu Beginn der neuen Woche beherrſchte die Politik auch in den
Bankbüros die Diskuſſionen völlig, und alle wirtſchaftlichen Momente
traten in den Hintergrund. Sowohl die außen= als auch die innen=
politiſche
Lage muß aber als ungeklärt bezeichnet werden, da der Kampf
um die Notverordnung immer noch nicht entſchieden iſt und Genaueres
über die die Wirtſchaft am meiſten intereſſierenden Fragen ( Umſatz=
ſteuer
, Kapitalertragsſteuer, Mietſenkung uſw.) noch ausſteht. Das
Geſchäft kam daher zunächſt im geſtrigen Freiverkehr in Berlin nur
ſehr zögernd in Gang, und die Anſichten über die Weiterentwicklung
der Tendenz ſchienen ziemlich geteilt. Der A.E.G.=Abſchluß blieb ein=
druckslos
; auch die Befeſtigung der New Yorker Samstagsbörſe konnte
ſich nicht auswirken, und nur auf die feſtverzinslichen Papiere übte die
Erholung der deutſchen Bonds einen gewiſſen Einfluß aus. So zogen
Farbenbonds ea. 1 Prozent an, auch die Goldpfandbriefe konnten durch=
ſchnittlich
über 1 Prozent über ihrem Samstagsniveau ihre Beſitzer
wechſeln; aber im allgemeinen war des Geſchäft am Anlagemarkt ſehr
klein. Die Aktienmärkte neigten dagegen zur Schwäche, obwohl man
ſich vorher von dem Rückgang der Mark im Auslande eine feſtere Ten=
denz
verſprochen hatte. Man hörte meiſt Briefkurſe, die ca. 1 Prozent
unter Samstag lagen. Unter Abgabedruck hatten wiederum Reichsbank=
anteile
zu leiden und die ſchon am Samstag erwähnten Julius=Berger=
Aktien, d. h. bei letzteren iſt der ſtärkere Kursrückgang mehr auf die
techniſche Unzulänglichkeit des Marktes zurückzuführen, da einem An=
gebot
von 6 Mille keine Aufnahmeneigung gegenüberſtand. Gerade
dieſer Fall iſt ein Beweis dafür, daß der Telephonverkehr in ſeiner
augenblicklichen Form auf die Dauer eine Unmöglichkeit iſt und daß
man nur wünſchen kann, daß die Bemühungen um einen Freiverkehr
in den Börſenräumen möglichſt bald von Erfolg beſchieden ſeien.
Auch in den Miktagsſtunden änderte ſich an der luſtloſen und eher
ſchwächeren Grundſtimmung der Aktien nichts. Am Pfandbriefmarkt
machte dagegen die Beeruhigung eher weitere Fortſchritte. Auch Alt=
beſitzanleihe
und Reichsſchuldbuchforderungen konnten ſich etwas er=
holen
. Der Geldmarkt lag unverändert.
Da von den erſten Meldungen über den Beginn der Baſeler Ver=
handlungen
ebenfalls keine Anregung ausgehen konnte, und da das
Pfund im Laufe des Tages eine weitere Abſchwächung erfuhr, blieb
auch in den Nachmittagsſtunden die ſchwächere Stimmung an den
Aktienmärkten vorherrſchend. Die Kurſe erfuhren meiſt weitere Ab=
ſchwächungen
bis zu 1 Prozent, und nur weni= Papiere machten hier=
bei
eine Ausnahme. So waren Siemens bemerkenswert widerſtands=
fähig
, Bergmann lagen auf Rückäufe ſogar eher feſter, Montanwerte
fanden Beachtung, wobei angeblich das Rheinland als Käufer auftrat,
und für Kanada=Zertifikate machte ſich Intereſſe geltend, da die Ent=
ſcheidung
des Finanzamts=Börſe, daß die Ablieferungsſcheine nicht bör=
ſenumſatzſteuerpflichtig
ſeien, anregte. Auch Pfandbriefe konnten ihre
Vormittagsgewinne gut behaupten, das Geſchäft war aber weiter ſehr
gering. Die Spanne zwiſchen den 7= und 8prozentigen Goldpfand=
briefen
hat ſich zugunſten der 8prozentigen etwas vergrößert, ſie be=
trägt
jetzt bereits wieder ca. 3 Prozent, Kommunal=Obligationen und
Liquidationspfandbriefe waren vernachläſſigt, Reichsſchuldbuchforderun=
gen
und Altbeſitzanleihe konnten ſich leicht erholen, die Neubeſitzanleihe
blieb ſchwach.
Am Geldmarkt trat zum Wochenbegimn keine Veränderung ein.
Die Sätze blieben für Tagesgeld 8½ bis 10 Prozent, für Monatsgeld
9 bis 11 Prozent, für Warenwechſel ea. 9 Prozent. Privatdiskonten
waren mit 8 Prozent eher angeboten, Reichsſchatzwechſel gingen per
5. März 1932 in kleinen Beträgen zum offiziellen Diskontſatz um. Die
jetzt fälligen Ergänzungswahlen für den Berliner Börſenvorſtand wer=
den
wahrſcheinlich für die Abteilungen Effekten und Metalle verſcho=
ben
werden, bis zur Wiedereröffnung der Effektenbörſe. Die Wahlen
zum Vorſtand der Produktenbörſe werden dagegen am 10. Dezember
ſtattfinden.

Zum Wochenbeginn herrſchte im telephoniſchen Freiverkehr in
Frankfurt a. M., wieder ſtärkſte Zurückhaltung. Die Spekulation ver=
hielt
ſich im Hinblick auf die bevorſtehende Veröffentlichung der Not=
verordnung
ſehr abwartend, zumal über einzelne Punkte ziemliche Un=
gewißheit
beſteht. Die Tendenz neigte für Aktien eher zur Schwäche,
da nennenswerte Anregungen nicht vorlagen, mit Ausnahme der feſten
New Yorker Börſe, die aber faſt ohne Eindruck blieb. Bei kleinem
Umſatz ergaben ſich überwiegend Kursverluſte von 1 Prozent. Stärker
angeboten waren wieder Reichsbankanteile, die etwa 2 Prozent ein=
büßten
. Von Elektroaktien lagen A.E.G. mehr im Angebot, was einen
Rückgang von etwa 1½2 Prozent zur Folge hatte. Ueber den A.E.G.=
Abſchluß war man zwar geteilter Anſicht, doch hat er in hieſigen Bör=
ſenkreiſen
überwiegend verſtimmt, vor allem wegen des zu erwartenden
Betriebsverluſtes. Die übrigen Elektrowerte und J.G. Farben gaben
gegen die erholten Kurſe vom Samstag bis zu 2 Prozent nach. Mon=
tanwerte
lagen uneinheitlich, im ganzen jedoch nur, wenig berändert und
bei geringem Geſchäft. Bankaktien lagen geſchäftslos
Am Rentenmarkt trat, geſtern eine merkliche Beruhigung ein, da
die Abgaben faſt aufgehört haben und auch das noch herauskommende
Material glatt aufgenommen wurde. Auf kleine Käufe und Rück=
deckungen
konnten ſich 8prozentige Goldpfandbriefe, die beſonders ſtark
gedrückt waren, faſt überall um 12 Prozent erholen; 7prozentige
Goldwerte lagen dagegen vernachläſſigt. Auch Liquidationspfandbriefe
begegneten einigem Intereſſe, ſo daß ſich ebenfalls leichte Beſſerungen
einſtellten. Reichsſchuldbuchforderungen waren zu etwa 1 Prozent höhe=
ren
Kurſen geſucht, ebenſo machte ſich für Altbeſitzanleihe beſſere Nach=
frage
bemerkbar. Kommunale Werte ohne Geſchäft. J.G. Farben=
Bonds zogen ca. 1 Prozent an, wobei die leichte Erholung der deut=
ſchen
Bonds an der New Yorker Börſe nicht ohne Einfluß blieb. Für
Auslandsrenten beſtand nach wie vor kein Intereſſe=
Tagesgeld war zu 7½ Prozent ziemlich leicht.

Die Auslandsbörſen.

Die Londoner Börſe eröffnete in ſehr unſicherer Grund=
ſtimmung
bei ruhigem Geſchäft. Britiſche Staatspapiere lagen ziemlich
matt, internationale Werte waren auf New York hin zum Teil etwas
feſter. Im Verlaufe der Börſe war die Stimmung gedrückt deutſche
Bonds gaben unter Schwankungen einen Teil ihrer anfänglichen Ge=
winne
wieder her. Das Geſchäft verlief auf allen Marktgebieten
äußerſt ruhig.
An der Amſterdamer Börſe ergaben ſich keine nennens=
werten
Veränderungen, die Kurſe konnten ſich auf dem erhöhten An=
fangsnibeau
behaupten, zum Teil ſogar noch etwas anziehen. Von
deutſchen Werten konnten die 7prozentigen Kaliſyndikats=Obligationen
4 Prozent aufholen, die 6½prozentigen Wintershall ſogar faſt 6 Pro=
gent
, dagegen waren 7prozentige R.W.E.=Obligationen 2 Prozent
ſchwächer.
Nach unſicherem Beginn ſetzte ſich an der Pariſer Börſe ſpä=
ter
eine Erholung durch, doch ſchloß die Börſe in ſehr ruhiger Hal=
tung
. Das engliſche Pfund hat an der geſtrigen Pariſer Börſe gegen=
üiber
dem Samstagskurs von 84,87 über 2 Franken verloren; es ging
auf 82,50 Franken zurück, um mit 82,75 Franken zu ſchließen.
Nach ſchwächerem Beginn war die Brüſſeler Börfe im Ver=
laufe
erholt. Die Tatſache, daß Prämiengeſchäfte und Blankoabgaben
unterſagt ſind, wirkte ſich am Terminmarkte günſtig aus.
Die Tendenz der Wiener Börſe war luſtlos, die Kurſe lagen
meiſt etwas ſchwächer.
Die New Yorker Börſe eröffnete die neue Woche in unvegel=
mäßiger
Haltung, doch blieb ein freundlicherer Unterton unverkennbar.
Das Geſchäft hielt ſich in engen Grenzen.
An den internationalen Deviſenmärkten war das engliſche Pfund
am Nachmittag häufigen Schwankungen unterworfen, es ſchloß aber
leicht erholt. Gegen den Dollar ſtellte es ſich auf 3,Btſo, gegen den
Gulden auf 808, gegen Zürich auf 16,77½ und gegen Paris auf 83,18.
Der Dollar war vorübergehend ausgeſprochen ſchwach, doch konnte er
ſich am Spätuachmittag wieder befeſtigen. Die Reichsmark war weiter
gedrückt, in London ſtellte ſie ſich auf 14.20., in Amſterdam auf 56,60,
in Zürich auf 117½ und in New York auf B00. Die Norddeviſen
waren knapp behauptet, der franzöſiſche Frunken man gut geholten.

Zur Gründung der Diskonk=Compagnie A.-G.

Die am Samstag gegründete Diskont=Compagnie A.=G. hat den
Zweck den Privatdiskontmarkt auf eine neue Grundlage zu ſtellen. Die
bisherige Art der Mobiliſierung des Akzeptkredites im Wege des Ak=
zeptaustauſches
der Banken ſoll allmählich erſetzt werden dadurch, daß
das akzeptierende Bankhaus die Verwertung des Akzeptes dem Ausſteller
überläßt. Vor allem iſt an eine ſorgfältige Qualitätsauswahl gedacht.
Es wird beſonders darauf geachtet werden, daß Wechſel, die privatdis=
kontfähig
ſein ſollen, einem tatſächlichen Warenumſchlag dienen Für
die Begebung des Akzepts ſollen Bankfirmen und gute Maklerfirmen
herangezogen werden, die ihrerſeits mit der Diskont=Compagnie in Ver=
bindung
treten werden. Die Vermittlung des Diskontkredits durch
dieſe Bankhäuſer ſoll auf keinen Fall kreditverteuernd wirken. Es ſoll
vielmehr eine Verbilligung des Kredites angeſtrebt werden, dadurch,
daß der bisher berechnete Zinszuſchlag verringert wird. Die Schwan=
kungen
des Privatdiskontes ſollen auch dem letzten Kreditnehmer zugute
kommen. Der Grundgedanke iſt, durch Hebung der Qualität des
Privatdiskontmaterials weitere, an liquider Geldanlage intereſſierte
Kreiſe zu beteiligen und auf dieſe Weiſe den Privatdiskontmarkt zu
verbreitern.

Berliner Deviſen=Feſtſekzung vom 7. dezember.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz

Geld Brief Geld Brief 7.093 7.107 Spanien 35.06 35.14 58.94 59.06 Danzig 82.02 82.18 12.47 12.49 Japan 2.058 2.062 73.28 73.42 Rio de Jan. 0.242 0.244 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.393 7.407 169.68 170.02 Portugal 12.49 12.51 75.17 75.33 Athen 5.195 5.205 75.67 75.83 Iſtambul 75.67 75.83 Rift4 14.08 14.,12 13.73 13.77 Kanada 3.576 3.584 1.018 1.622 Uruguay 1.798 1.802 4.209 4217 Island 61.94 62.06 58.49 58,61 Tallinn 112.79 113.01 21.28 21.32 Riga 81.22 81.38 16.48 16.52 Bukareſt 2.517 2.523 81.77 81.93 Kaunas 41.86 41.94

Die Abdeckung der Pfund=Verluſte
des franzöſiſchen Noken=Inſikuks.

Die franzöſiſche Regierung wird am Dienstag die Vorlage über
die zwiſchen der Bank von Frankreich, dem Schatzamt und der Auto=
nomen
Amortiſationskaſſe abgeſchloſſene Konvention hinſichtlich der
Abdeckung der Pfundverluſte in Höhe von etwa 2,5 Milliarden Franken
der Kammer vorlegen. Das franzöſiſche Noten=Inſtitut erhält be=
kanntlich
vom Schatzamt Bonds für den genannten Betrag, deſſen
Amortiſierung langfriſtig durchgeführt werden ſoll. Die Bank von
Frankreich wird ſofort aus ihren Reſerven 200 Millionen Franken dem
Schatzamt überweiſen und weiterhin alljährlich Tilgungs=Zahlungen
leiſten, die nach der Höhe des jeweiligen Betriebsgewinns errechnet
werden. Der Verluſt von 2,5 Milliarden Franken iſt auf der Baſis
von 84 Franken für das Pfund Sterling errechnet worden. Die Be=
ſtimmungen
der Konvention ſind inſofern nur vorläufiger Natur, als
niemand noch vorauszuſehen vermag, auf welchem Kurs das engliſche
Pfund ſtabiliſiert werden wird und bei einem weiteren Kursrückgang
die Verluſte automatiſch ſteigen, wie ſie umgekehrt bei einer Kurs=
erholung
ſich vermindern würden.
Die Bemühungen des Finanzminiſters Flandin gelegentlich ſeiner
Londoner Reiſe, eine Garantie für die Pfundguthaben auf dem Kurs=
ſtand
von 85 Franken zu erhalten, ſind, wie verlautet, erfolglos ge=
blieben
.

Wirtſchaftliche Rundſchan.

Südweſtdeutſcher Treuhänderring. Unter dem Namen Südweſt=
deutſcher
Treuhänderring ſchloſſen ſich eine Anzahl in Baden, Heſſen
und der Pfalz anſäſſiger Treuhänder zuſammen mit dem Zwecke der
Wahrung gemeinſchaftlicher Berufsintereſſen. Der Vorſtand beſteht aus
den Herren Regierungsrat Dr. Aufermann, Dozent für Treuhand=
weſen
an der Handelshochſchule Mannheim, Direktor Kühl von der
Treuhand Kurpfalz A.G. Mannheim=Darmſtadt. Die Geſchäftslei=
tung
liegt in den Händen des Herrn Diplomkaufmanns Ewald Braun,
Wirtſchaftstreuhänder, Mannheim. Mollſtraße 36.
Der Obſt= und Gemüſegroßmarkt Nauheim bei Groß=Geran iſt in

Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Am Sonntag nachmittag fand des=
halb
eine außerordentliche Generalverſammlung ſtatt. Der Verluſt

wurde auf 41000 Mark berechnet. Der Vorſtand und Aufſichtsrat
wurden beauftragt, mit den Gläubigern wegen eines Vergleichs zu ver=
handeln
. Es ſoll dann eine neue Generalverſammlung einberufen
werden. Der Genoſſenſchaft gehören 180 Mitglieder an. Geſchäfts=
anteil
und Haftſumme betragen je Anteil 100 Mark. Der Verluſt von
41000 Mark ſetzt ſich zuſammen aus 25 000 Mark Verwaltungskoſten,
3200 Mark Verluſt aus dem Abſatz, 4500 Mark Zinſenlaſten, 5200 Mark
Abſchreibungen auf Inventar und 7300 Mark Rückſtellungen auf zwei=
felhafte
Forderungen.
Norddeutſcher Lloyd, Bremen. Als Nachfolger des verſtorbenen
Geheimrats Stimming hat der Aufſichtsrat Direktor Grnſt Gläſſel den
Vorſitz im Vorſtand übertragen und Direktor Adolf Stadtländer zum
ſtellbertretenden Vorſitzenden berufen. In den bisher von ihnen ge=
leiteten
Abteilungen werden ſich die genannten Herren nennenswert
entlaſten, und zwar wird W. Raven zum Abteilungsdirektor für das
Paſſagierweſen und Hans Reineken jr. zum Abteilungsleiter für die
Frachtabteilung ernannt werden.
Schiedsſpruch für die Weinbergarbeiter. Der Schlichtungsausſchuß
Trier hat für das Weinbaugebiet der Moſel und Ruwer, folgenden
Schiedsſpruch gefällt: Im Lohngebiet A beträgt der Spitzenlohn für
Weinbergarbeiter ab 14. Dezember 1931 pro Stunde 39 Pfg. im Lohn=
gebiet
B 41 Pfg. Dieſe Lohnfeſtſetzung gilt bis zum 13. Juni 1932.
Die Erklärungsfriſt der Parteien läuft bis zum Mittwoch mittag
12 Uhr. Des weiteren hat der Berufsverband der Weinbergarbeiter
ebenfalls den Schlichtungsausſchuß angerufen in der Frage der Lohn=
feſtſetzung
für die Weinbergarbeiter an der Saar einſchließlich der
Domäne Avelsbach.

Produkkenberichke.

Mannheimer Produktenbericht vom 7. Dezember. Weizen inländ.
(75/76 Kilo) gut, geſund und trocken B,7524,25, dito 73/74 Kilo gut,
geſund und trocken B23,50, Roggen inländ. gut geſund und trocken
22,252,50 Hafer inländ, neue Ernte je nach Qualität 15,7517,75,
Sommergerſte 17,5018,50, Austauſchware über Notiz, Futtergerſte 17
bis 17,25, Platamais, gelber, mit Sack 17,50, Soyaſchrot (Mannh. Fabr.)
prompt 11,25. Biertreber mit Sack 13,2513,50, Trockenſchnitzel (nicht
verpackt) 6, Wieſenheu loſe 5,405,90, Rotkleeheu 5,405,90 Luzern=
kleeheu
5,806,40, Stroh: Preßſtroh Roggen=Weizen 3,804,10, Hafer=
Gerſte 3,403,80, geb. Stroh Roggen=Weizen 3,604,00, Hafer=Gerſte
3,203,60, Weizenmehl Spezial 0 mit Sack neue Ausmahlung per Dez.
(Sütdd. Großmühlenpreis ab Mühle) 34,25, dito mit Auslandsweizen 36.
Noggenmehl (6oproz. Ausmahlung) je nach Fabrikat per Dez. 30,50 bis
31,75, feine Weizenkleie mit Sack 8,50, Erdnußkuchen 1313,25. Ten=
denz
: Bei ſtark rückgängigen Forderungen für argentiniſches und hie=
ſiges
Brotgetreide verkehrte die Börſe mangels Anregung ſeitens des
Konſums in ruhiger Haltung.

Frankfurter Produktenbericht vom 7. Dezember. Weizen 224225,
Roggen 221.50222,50, Sommergerſte 175180, Hafer 155160, Wei=
zenmehl
ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 35,2536,25, dito Son=
dermahlung
33,5034,50. Weizenmehl niederrhein. Spezial 0 mit Aus=
tauſchweizen
35,2536, dito Sondermahlung 33,5034,25, Roggenmehl
30,7532 Weizenkleie 8,50 Roggenkleie 9,25, Erbſen 3238, Linſen
2556, Heu ſüdd. 55,25, Weizen und Roggenſtroh drahtgepr. 3,754,
dito gebündelt 3,754, Treber getrocknet 13. Tendenz ruhig. Kartof=
feln
blieben bei ruhigem Geſchäft mit 2,75 RM. per 50 Kilo Induſtrie=
kartoffel
muderündert.

Gläubigerverſammlung Brennabor-Dert

In der Gläubigerverſammlung der

Werke Gebr. Reichſtein, Brandenburg/H., wurde ein 8.
31. Oktober 1931 vorgelegt, in dem die Geſamtaktive
Mill. RM. beziffert ſind. Hiervon unterliegen 608

Europa
einer Eigentumsbeſchränkung, ſo daß an freien Aktiven
ben.
RM. vorhanden ſind. Nach Abſetzung der bevorrecht
derungen von 1,33 verbleibt ein Nominalbetrag der W

9,33 Mill. RM. Die Geſamtpaſſiva werden mit 16369
angegeben, hiervon ſind 1,75 Mill. RM. geſichert, fernen
uf lichte
Mill RM. durch Dritte gedeckt, ſo daß die Summe der u
Meinung

ten Paſſiva 8,53 Mill. RM. betragen würde. Es ergibt
igunge
ein rechneriſcher Ueberſchuß der Aktiva über die Vo0
aber jetzt
809 000 RM. Unter den Aktiven ſind Anlagen mit 98
ine andere
frei 5,57), Kaſſe, Bankguthaben Schecks und Wechſel
(0,13), Aktivhypotheken. Beteiligungen und Warenbeſtilzue nicht, um mich
(4,35) und Debitoren mit 1.53 (0,62) Mill. RM. bewerm
aiſo ein R
den Paſſiven erſcheinen Darlehen und Rentenverpillſi ge) mußte ſitzen,
ſämtlich ungeſichert, mit 3.30, Kreditoren und Akzepter
(davon ungeſichert 4,06). Bankſchulden 8,01. (davon geſiteuklund erhob
und durch Dritte gedeckt 1,75), ſo daß die ungeſicherten 2hzſtliche Ehre, ſa0t
den 0,50 Mill RM. betragen. Dir. Heyer von der Treulundn, nicht mehr
erklärte, daß der Status nicht unter dem Geſichtswinkel luaſen ſteht, der O
quidation, ſondern unter der Vorausſetzung einer Weittüärüberhinaus oder
nach gründlicher Reorganiſation aufgeſtellt wurde, undu/
eren, und
ſchließend eingehende Erläuterungen zu den einzelnen
poſten. Von den freien Aktiven, die nom. 9,33 Mill R7Aleutel, hert
gen ſeien 3,76 als Betriebswerte anzuſprechen, ſo daß ſigſczemich hüten, irgen
Mill RM. ungeſicherten Paſſiven rechneriſch eine Quote =Aminem Unternel
40 Prozent ergeben würde. Bei einem eventuellen Mältichterte der Revor
aus den Sicherungen würde ſich die Quote für die ungſützu Abend ſchrien
Gläubiger entſprechend vermindern. Die zur Eröffnung Pehn durch Berlin
gleichsverfahrens vorgeſchriebene Mehrheit ſei bereits eu
e Erklär
von 8,30 Mill. RM. Forderungen bisher ſchon mehr alsl
ſtimmungen mit 6 Mill. RM. Forderungen eingegangen gfenigt ſich! Demen
Diskuſſion bewegte ſich hauptſächlich um die Frage der Bic3 0m Oberſten Gel
neuer Betriebsmittel, die in der heutigen Verſammllude ſeiner Lokumen
nicht geklärt werden konnte. Der Vertreter, der Commndeflog die Aben
Dir. Schünemann, betonte, daß er keine bündige Erklänüt eſten Seite und
über abgeben könne, wie ſich ſein Inſtitut der Firma g zen glungen ſei,
in Zukunft einſtellen werde. Die Firmeninhaber wollen Myng feſt, daß be
mögen reſtlos zur Verfügung ſtellen; bei dem vorliegem
tus iſt das Prinatvermögen allerdings noch nicht berüchſak=geimutung, keine
Verlaufe der Ausſprache trat dann die Bewertung dasst. Nur eine llei
heiten in den Vordergrund, wobei, von der Commenk=rüe wiſſenſchaftlich
von den insgeſamt 1,53 Mill. RM. betragenden Debitengll begreiflichen Gr
RM. zediert ſind, darauf hingewieſen wurde, daß ma K ſühſt unſern Leſe
toren nicht rückſichtslos eintreiben könne, und auch der
übrigen Sicherheiten nicht genau zu erreichen ſei. Die 0
bank ſei praktiſch mit einem Betrage von 1½2 Mill.
Rippche
geſichert. Von Lieferantenſeite wurden Zweifel an der 0 04 Kartof
keit der Fortführung des Unternehmens geäußert, 2 f

Schwierigkeiten dürfte die Einziehung der Debitoren virr)!=
Von dem Verſammlungsleiter Schreuer wurde, noch mu
daß ein Aufgehen der Firma in dem ſächſiſchen Autoblock
geſtrebt werde. Schließlich wurde ein ſiebenkönfiger
ausſchuß gewählt, dem u. a. ein Vertreter der Commerzan
der Stadt Brandenburg ſowie Generaldirektor Schmitz
vene), Generaldirektor Tiſchbein für die Continental uzeute und

gen von

werke A. G., Hannover, die größte Warengläubigerin aumd
Die weiteren Maßnahmen werden von dem Ergebnis betreiben
fung durch den Gläubigerausſchuß abhängen.
1Az 1931, abds
elber Eaal,
ndelslammerſty
Mekallnokierungen.
Ee72, Frankfurt
Die Berliner Metallnotierungen vom 7. Dezemben über
ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg. Brem=im
Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die deutſche zMlüllen und A
lytkupfernotiz) auf 65. RM. Die Notierungen der
Regierungs
ſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe Fſemau, Darmſtal
ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung /9 Ube
zahlung) ſtellten, ſich für Originalhüttenaluminiunns,
99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 Pl
FMant und
gleichen in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 RM
nickel 98= bis 99proz. 350 RM. Antimon Regulus 5020 zu de
Duſt ei
Feinſilber (1 Kilogr. fein) 40.5044.00 RM.
Burit frei!

Piehmärkke.

Uniſcher Berein Fra

Mannheimer Biehmarkt vom 7. Dezember Auftneb: Mldereil Darmf
184 Bullen 359 Kühe 407 Färſen, 766 Kälber, 107 Sch
Schweine, 2 Ziegen. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht in RlL=,
a) 3234, b) 24B, ) 2630; Bullen a) 9426, b) 294,
Kühe a) B26, b) 1830, e) 1215, d) 1013: Färſen / aNdT-V0r
b) 2730, ) BB: Kälber b) 4042, c) 3437 d) 23,
Schafe b) 222; Schweine b) 4748, ) 4647, d) 4B, W1 Dezem
f) 3640. Preiſe pro Stück in RM.: Ziegen 1218. Manud Vm R

Mit Großvieh ruhig, geringer Ueberſtand; Kälber ruhig,)
geräumt; Schweine mittel, geringe Schweine vernachläſſiatiuſ dle Velreär

Ueberſtand.

Frankfurter Viehmarkt vom 7. Dezember. Aufgetriebe5 IMiaden Gchvanr
Seit dem letzten Markt 34 Rinder, ferner 1608 Ninder, dand
Ochſen, 176 Bullen, 536 Kühe und 485 Färſen, ferner 637 add W Müderon Halg
Schafe und 554 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebe,
Ochſen al) 3032, 42) B2, b) 225; Bullen a). M2, 1 70fd bon
Kühe a) 2326. b) 90B e) 1419; Färſen a) 3-3, 1 .H0lhem be
) D25; Kälber b) 3740, c) 3336, 0) B32: Schafe 01 4 Giſte
b) 2024: Schweine b) 446, c) 44, 0) 414, e)3-4
3338. Marktverlauf: Rinder langſam, Ueberſtand: Schweine Mhandt der A
pend, Ueberſtand; Kälber und Schafe ſchleppend geräumt.
großhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1 4854, dito 2 9-0. Damtaut.
lenfleiſch 4550; Kuhfleiſch 2 3038, dito 3 2030; Kalbſiel

bis 70 dito 2 5060; Hammelfleiſch 5060; Schweinefleiſth
Geſchäftsgang langſam. Eingebracht waren 536 Viertel Wee
Kälber, 13 Hämmel und 23 halbe Schweine. Der Auftrien
Rindermarkt war etwa der gleiche wie in der Vorwoch,
ſamem Geſchäft verblieb Ueberſtand. Die Preiſe für Kühe loud
auf der Höhe der Vorwoche behaupten, bei dem übrigen Großné!
ſie nach. Etwa 51 Prozent des aufgetriebenen Viehes wurid
in die umliegenden Verſorgungsgebiete ausgeführt. Der Schade
war ſtärker als in der Vorwoche beſchickt. Bei ſchlebpendend
verblieb Ueberſtand. Die Preiſe gaben etwas nach, Kälber 10
bei ruhigem Geſchäft geräumt.
Framkfurter Pferbemarkt vom 7. Dezember. Der letzte 2ie
Pferdemarkt hatte einen für die Winterszeit beſonders zahlrt U
trieb an Pferden aller Gattungen. Es ſtanden mehr 0ß 4
zum Verkauf. Gutes Material war in der Minderheit, hinge.
leichtere Laufpferde und Schlachttiere zahlreich angeboten.
die Kaufluſtigen zunächſt nicht zahlreich waren, ſo entwickee.
noch gegen Mittag der Handel zufriedenſtellend. Die Bre
durchweg nachgebend, beſonders bei Schlachtpferden, welde
ein Drittel der beim letzten Markt bezahlten Preiſe nöebioe.
wurde. Der nächſte Pferdemarkt findet am 4. Januak 19b .

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.

Wie wir erfahren, ſieht ſich auch die Waggoniol.
Crede u. Co Kaſſl gezwungen zu Anfang Jahut 1e
Betrieb vorläufig ſtillzulegen. Die Kündigungen ſinhd de
geſprochen worden. Der Reichsbahnauftrag für 1998
herabgeſetzt worden, daß er etwa nur ein Sechſtel de Le.
Auftragsmenge beträgt. Die Stillegung iſt iedoch ut 2
übergehende Maßnahme.
Die Verwaltung der Königshütte hat dem Betie.
igels

geteilt, daß die geſamten Betriebe infolge Abſatzme.
Dezember bis 12. Januar eingeſtellt werden. Daft.
hat der Demobilmachungskommiſſar, die Genehniohd.
laſſung von 331 Mann der Belegſchaft des Sichl9.
der anderen Betriebe erteilt.
ſſen
Die Kontingentierungsmenge für die Zucel
Frankreich, welche die franzöſiſche Regierung 27 300
trägt laut Agence Economique et Finaneier.
bis uum 31. Augnſt 1932.

[ ][  ][ ]

Dezember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 340 Seite 13

TTaNdIe

von

Roman
FRITZ WEBER

(Nachdruck verboten.)

Meſlüterr y9Burmb zog ſeine Kamera und machte drei Auf=
en
AYder vierten bekam er unauffällig das Bild ſeines
füberzs u, den Film, klappte den Apparat zu und ſchob
efriedeſ inn die Taſche. Alſo doch etwas!
r wana ſich lächelnd an den Schweden. Sagen Sie mir,
unur us noch, Herr Ingenieur: Sie hätten doch dieſes
ſunent 196 nach Europa funken brauchen, um über jeden
cht elchben zu bleiben. Warum haben Sie das nicht
ich hzult es nicht nötig. Es hieße, wenn auch nur im ent=
Lten, ſ ſchnit jenem Verbrecher identifizieren, deſſen Charak=
die
üeſitliche Meinung zeichnete und gegen den ſie die
üblichtzitt Anſchuldigungen erhob. Das wollte ich nicht.
n Ferzeüſche Sie, aber jetzt tun Sie es doch.
9fetzt? / 98 iſt eine andere Sache, Herr von Wurmb. Jetzt
MAg es, ür nicht, um mich zu verteidigen, ſondern um .
Unzugneen! Alſo ein Reklametrick für Ihr großes Pro=
SDieſen lieb mußte ſitzen, ſo meinte der Reporter.
die ungetigeniga belland erhob ſich lächelnd. Ein Reklametrick für
der von ne peyrſnliche Ehre, ſagte er kalt. Ich erinnere Sie an
beſü ferſpran, nicht mehr und nichts anderes als das, was
ren Rſazen ſteht, der Oeffentlichkeit zu übergeben. Ich
oe jedes/ Airüberhinaus oder Darunterhindurch auf das ent=
inſte
1wentieren, und das würde für Ihr Blatt eine
gung bdeuten, Herr von Wurmb.
chwery mich hüten, irgendwelche Verſtimmungen zwiſchen
und teinem Unternehmen zu provozieren, Herr In=
*, ewzderte der Reporter mit vieldeutigem Lächeln.
Eim gleſchn. Abend ſchrien die Zeitungsverkäufer Holger
ſeds Nhunn durch Berlin. Das Geheimnis der Svea
ſärt! öeſationelle Erklärungen ihres Führers! Ingenieur
drechtſttigt ſich! Dementi aller Gerüchte! Holger Helland
ch vom m Oberſten Gerichtshof Europas verantworten!
ſiedergub ſeiner Dokumente!"
olger Ihrflog die Abendausgabe‟. Erſtaunt ſah er ſein
deu erſten Seite und fragte ſich verwundert, wie es
Mennchn gelungen ſei ihn zu knipſen. Dann ſtellte er
ſriedagng feſt, daß Herr von Wurmb Wort gehalten
leine brmutung, keine Spekulation auf die Neugierde
ſüblikwrnſ. Nur eine kleine, unverfängliche Selbſtreklame:
hoffen, de wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe der Svea‟= Expedi=
die
auus begreiflichen Gründen bisher nicht veröffentlicht
u, dernchſt unſern Leſern mitteilen zu können.

Rippchen, Sauerkr.
tiſch W 8 Kartoffelpuré oder
Hackbraten, verſch.
iaus
eüisürath // 7- Salate, Salzkartoff
Bpl. 24I.2
Deſſert
ndeeisen von 0.30 an

Als Holger Helland den Nachtzug nach München beſtieg, folg=
ten
ihm unauffällig zwei Herren: Gert von Wurmb und deſſen
Sekretär Schmiedrich.
Summend arbeitete ſich der Zug der Albulabahn durch das
winterliche Gelände. Filiſur, Stuls, Bergün, Preda. Die Elektro=
lokomotive
ſchob einen Schneepflug vor ſich her, der bald rechts,
bald links Rieſenmengen flimmernder Kriſtalle den Bahndamm
hinunterſchleuderte. Nur drei Wagen, die Wände weiß bereift,
alle Fenſter dick gefroren, folgten dem langſam bergan pflügen=
den
Giganten.
Hölger Helland ſaß in der Ecke eines Abteils erſter Klaſſe.
Er hatte die Augen geſchloſſen, um den Verſuchen ſeines Reiſe=
gefährten
, ein Geſpräch anzuknüpfen, aus dem Wege zu gehen.
Dieſer Mann, ein Vergnügungsreiſender, rief die Namen aller
Stationen aus und regiſtrierte laut das Vorhandenſein gewiſſee
Berggipfel nach ſeinem Baedecker. Sein Geſicht glänzte vor An=
ſtrengung
, die Natur bewundern zu müſſen, er hauchte die Fen=
ſterſcheibe
an und rieb ſie immer wieder blank, da die Landſchaft
im Fahrpreis inbegriffen war.
Eine Weile hatte Helland den Begeiſterten mit den eigen=
tümlichen
Umgangsformen eingehend betrachtet. Seine grauen
Augen prüften das Vollmondgeſicht und die kleinen, ewig
ſchmunzelnden Sehſchlitze, hinter denen ein waſſerblaues Etwas
hervortränte, ſie überflogen den gewaltigen Fleiſchberg, der dieſen
Silenkopf trug, die plumpen Finger mit ihren zahlloſen Ringen
und das Manſchettenpaar, an dem haſelnußgroße Brillantknöufe
protzten. Etwa Viehgroßhändler, ſchätzte er verächtlich, während
er die Augen ſchloß und das Bild des Dicken aus ſeinen Ge=
danken
ſtrich.
Er träumte noch einmal den langen, mühevollen Weg, der
ihn aus einer engen Jugend hierher in dieſe Gegend und zu
dieſer Stunde geführt hatte. Er ſah ſeinen Vater vor ſich, den
ewig heitern Gutsherrn aus Veſtmanland, der in ſeinem ganzen
Leben ein einziges Mal gearbeitet hätte, nämlich als er ein
Buch über kalte Punſche und Eiscremes niederſchrieb. Dieſes
Buch (mit allen Rechten einer eventuellen Neuauflage) war ſo
ziemlich das einzige, was Karl Guſtav Helland ſeinem Sohne
hinterlaſſen hatte. Sein Sohn dagegen widmete ſein Leben der
Arbeit. Er ſaß täglich acht Stunden lang in den Büros der
Standard Oil Company und ſtudierte halbe Nächte hindurch in
ſeinem winzigen Zimmer. Endlich gelang es ihm, ſich aus der
Maſſe der andern Nummern hervorzuheben, ſie den Leuten, die
dort etwas bedeuteten, einzuprägen und ihr einen Namen hin=
zuzufügen
. Er entdeckte ein Verfahren, die Kraftäußerung explo=

dierender Benzindämpfe auf das Doppelte zu ſteigern, ohne die
Herſtellungskoſten erheblich zu vergrößern.
Als er das Patent in Händen hatte, bot ihm ſein Unter=
nehmen
eine führende Stellung an. Holger Helland ſchlug aus.
Er verkaufte ſeine Erfindung der Standard Oil Company, ohne
zu fordern und zu feilſchen, erwarb Skultuna, das Gut ſeines
Vaters, zurück, das mittlerweile dreimal den Beſitzer gewechſelt
hatte, und ging auf Reiſen.
In dem halben Jahr, das er, zum erſtenmal frei und mnab=
hängig
, in Stockholm, Berlin, London und Paris verlebte, hatte
ſich ihm ein einziges Weſen genähert: Dagmar Svenborg. Er
ſah ſie auf Bühnen, bei glänzenden Feſten, im Geſpräch mit
Männern, deren Macht er bewunderte und begehrte. Die be=
gnadete
Künſtlerin in ihr blieb ihm fremd. Kunſt in jeder
Form erſchien ihm als der Zeitvertreib der Müßigen er ſah
nur die Macht, die ſie über Mächtige hatte. Als er ihr bei
einem Bankett der USA.=Geſandtſchaft in Berlin vorgeſtellt
wurde, hörte er jemand ſagen: Bonaparte und Joſephine
Beauharnais.
Soweit Holger Helland überhaupt fähig war, ſich einem
Menſchen anzuſchließen, ſchloß er ſich dieſer ſeltenen Frau au.
Er begleitete ſie auf einem Gaſtſpiel durch Europa, ſah ſie herr=
ſchen
und beherrſchte ſie. Dägmar Svenborg wurde ſeine
willenloſe Sklavin. Sie brachte ihm alle Liebe einer edlen Frau
entgegen, ohne jemals mehr als Genugtuung in ſeinem harten
Geſicht zu leſen.
Unvermittelt, wie Holger Helland in ihr Leben getreten
war, verließ er ſie. Eines Abend, als ſie in Paris aus der Oper
heimkehrte, fand ſie einen Brief vor, der ihr ſeine Abreiſe nach
Schweden nebſt einigen dürren Worten des Dankes mitteilte.
Er ſei des Wanderns und der Untätigkeit müde und wünſche
ſehnlichſt, mit ſeinen Arbeiten allein zu ſein. Es werde ſich ge=
wiß
Gelegenheit finden, ſie wiederzuſehen, er müſſe aber auf
einen andern Abſchied verzichten, da er dies für ſtörend und
überflüſſig erachte. Sein Titel, ſeine Unterſchrift: Ing. Holger
Helland.
Dagmar Svenborg verzweifelte nicht. Sie nahm ihr Schick=
ſal
tapfer in die Hände. Niemand ſah ſie in dieſer ſchweren
Zeit verändert. Sie ſang, ſie nahm Beifall und Huldigung ent=
gegen
, als hätte ihr Herz nie Holger Helland gekannt. Nur ihre
Lebensweiſe wurde anders. In Wien, in Florenz und Rom
hielt ſie ſich von jeder Geſelligkeit fern, ſchlug alle Einladungen
und Feſtlichkeiten aus, verbrachte ihre Tage mit einſamen
Spaziergängen und ihre Nächte mit Nachgrübeln über den
Charakter des Mannes, der ihr ſo viel unverdientes Leid ange=
tan
hatte.
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wurde heiſer, ihre Stimme verſagte. Sie nahm Aufenthalt in
Bad Ems, konſultierte die berühmteſten Spezialiſten. Man
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