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Tat4
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Amrligem Erſcheinen vom 1. Dezember
u 2.4s Reſchsmark und 22 Pfennig
heiseholt 2,23 Reichsmark, durch die
MEchzmark frei Haus. Poſibezugspreis
Riellgeld monatlich 2,75 Reichemarl.
Für Aufnahme von Anzeigen an
n wird nicht übemommen.
Nicht=
gur Mummern infolge höherer Gewalt
einBsieher nſcht zur Kürzung des
Aeſellungen und Abbeſtellungen durch
ni indlſchteit fär uns. Poſiſcheckonto
Rf.3
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 333 Donnerstag, den 3. Dezember 1931. 194. Jahrgang
27 mm breiie Zelle im Krelſe Darmſtadi 25 Reichspfs
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breit) 2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärts 40 Reſchepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 300 Reſchsmarf. Alle Preiſe in Reichsmark
(1 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurz oder gerichtlicher Beltreibung ſäſl ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Vani uno
Darm=
ſtädter und Nalionalbanl.
Lvsvurst
ien
epek
Me weiteren Pläne der Reichsregierung.
ſorzit der Preisſenkung. — Der geplanke Lohn= und Gehaltsabbau um einige Wochen zurückgeftelli.
Sfeuererhöhung noch vor Weihnachken. — Ankündigung ſchärfſter Maßnahmen
für Abwälzung der Steuererhöhung auf die Preiſe.
hat, alſo ſchon über große Erfahrungen verfügt. Hierzu iſt aller=
Müdeerpr Aln oie Rolberoronung. dings zu bemerken, daß bei der Kriegswirtſchaft ſich doch
Entwick=
lungen vollzogen haben, die ſich von der heutigen Situation ſtark
Urtennauf 9chunſerer Berliner Schriftleitung.
ritchen Der 2ſeys finanzminiſter hat zum heutigen Donnerstag
vernanzminiſter zu einer Beſprechung nach Berlin
*Nan wird daraus den Schluß ziehen dürfen, daß die
wungen des Kabinetts über die
Notverord=
wugſtens über den finanziellen Teil,
un=
eich vor dem Abſchluß ſtehen und daß die Regie=
Verk aiauf legt, die Länderminiſter über die beſtehenden
Allepe zu zuerrichten, vielleicht auch vor dem endgültigen Ab=
und heß zu üitelnen Fragen ihren Rat einzuholen. Das gilt in
Lirwfür die geplante Beſoldungskürzung,
erdite zurückgeſtellt iſt, aber doch aktuell bleibt.
mird ganzu. Nan ſaſſit in Regierungskreiſen ſo zu denken, zunächſt das
enhüle h.ſtogram der Preisſenkung durchzuführen und erſt, wenn
pia k Prlsieenkung ſich auszuwirken beginnt, alſo nach einer
fit vſn bis 8 Wochen, an einen weiteren Gehaltsabbau
heranzugehen.
rikatia
zue 39 ge keichskreierung möchte das am liebſten in Form einer
Reichs=
für ye Beamte. Die Länder ſind jedoch mehr für eine
elbchu Gehaltskürzung, weil ihnen dann die ganze
Er=
zuölßzen würde, während über den Umweg der
Reichs=
ihneſtur Dreiviertel zufließen würden. Im Augenblick
Mu heinfalls annehmen, daß ein Gehaltsabbau
un=
elh/nicht in Frage kommt.
begerrird die Regierung ihre neuen Steuern
unverzüg=
in Ziſt treten laſſen, ſchon weil ſie das
Weihnachts=
häftn ach mitnehmen will. Das gilt vor allem von der
21 Unüte uer, die auf 2 Prozent erhöht werden ſoll.
Bteutaſft im letzten Jahre eine Einnahme von rund einer
irde 4erracht, ſie hat ſich bei dem Konjunkturumſchwung als
ſtnisüheig ſtabil erwieſen und iſt auch nur um 10 Prozent
den ſwartungen zurückgeblieben. Aus einer Erhöhung
zeitüim Standes von 0,85 Prozent auf 2 Prozent errechnet
ſin ihhr von über 1 Milliarde, alſo mehr als
G, uhn)ie Defizitſummen des Reiches und der
Derſaszugleichen. Dabei verſchwindet aber die
Hoff=
huf im allgemeine Senkung der Hauszinsſteuer
der ſnh intergrund, und es wird wahrſcheinlich doch
Einers ſorozentigen Senkung der
Neubau=
ſten Iüben. Gleichzeitig ſoll die
Mineralwaſſer=
rühVegfall kommen. Trotz aller Einwände aber
die litalertragsſteuer wieder aufleben, deren
finanziel=
roebnttzieboch doch ſehr gering ſein wird.
Belſihtungen, daß die Umſatzſteuererhöhung wieder
ESveBſeernd wirken könnte, glaubt die Regierung damit
M zſinmen, daß ſie mit den ſchärfſten Maßregeln eine
V0swung der Steuererhöhung verhindern werde,
Maubt uch dadurch, daß ſie zeitlich den Lohn= und
Gehalts=
hinrRdie Preisſenkung zurückſtellt, politiſche Widerſtände
oen nönnen, die gerade von der Sozialdemokratie ſonſt
ichte Köären. Sie hofft gleichzeitig, daß die mit der Reichs=
Asc cndelte Tarifſenkung um rund 200 Millionen ſehr
verbieAlend wirken muß.
Liſcenkung der Reichsbahnkarife.
ich u Reihe von Einzelmaßnahmen, die auch der Wirt=
Welbſth ellichterungen bringen, ſoll die Preisſenkung geför=
Derder2 9azu gehört auch eine erhebliche Tarifſenkung bei
eichsAn, über die zwiſchen dem Reichsverkehrsminiſter
9 9sbahnleitung ſchon ſeit längerer Zeit verhandelt
will gemeine Tarifſenkung kommt zwar
fühBerſonen noch für Frachten in Frage;
Lo. Ih ber auf eine ſtarke Senkung einer Reihe der etwa
eneheſih Sondertarife zu rechnen. In der Berliner
Drekuke abend berichtet, daß die Geſamtſumme dieſer
ruf etwa 250 Millionen belaufen werde.
Tüt errichteten Reichsbahnkreiſen erfahren wir dazu,
uölungen noch nicht abgeſchloſſen ſind. Die Lei=
SHahn hat offenbar außerordentlich ſtarke
Beden=
weiſt man auf die hohen politiſchen Laſten hin,
ahn zu tragen hat, und auf die Vorſchrift des
S, den Etat unter allen Umſtänden in Ordnung
ar wird alſo erſt abwarten müſſen, wie ſich die
Dndlungen geſtalten. Daß mit einer Sen
cher Sondertarife zu rechnen iſt, kann
bach ſchon jetzt als gewiß annehmen, und zwar
Mit es ſich um Kohle und Eiſen handelt.
T Tonmende Preisſenkungskommiſſar?
* Berlin, 2. Dezember. (Priv.=Tel.)
De der Einſetzung eines beſonderen Preisſenkungs=
Dit bei den Kabinettsberatungen greifbare Geſtalt
oen. Wir werden uns darauf einſtellen müſſen,
ende Notverordnung einen eigenen
Tür die Preisſenkung ſchafft, deſſen
eit allerdings noch nicht feſtſtehen. Von ihrem
D Fentlich die Möglichkeit ſeines Erfolges abhängen.
iſt noch in dichtes Geheimnis gehüllt. Doch wird
* Kommiſſar aus naheliegenden Gründen kein
2 kein Politiker ſein würde. So weit uns
lunmt eine Perſönlichkeit in Frage, die bei dem
Dwswirtſchaft ſchon eine maßgebende Rolle geſpielt
unterſcheiden. Genannt wird vor allem Herr von Batocki, der
frühere Kriegsernährungskommiſſar. An ihn ſcheint indeſſen der
Kanzler nicht zu denken. Dagegen wäre es möglich, daß vielleicht
an Herrn Köth gedacht iſt, der als Offizier die
Kriegsrohſtoffabteilung betreute ſpäter die
Demobilmachung durchführte und für kurze Zeit
auch einmal an der Spitze des
Wirtſchaftsmini=
ſteriums ſtand.
Gegen die Skeuererhöhungspläne.
Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie prokeſkiert
Berlin, 2. Dezember.
Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie teilt mit:
„Nach Preſſemitteilungen beabſichtigt die Reichsregierung, den
bis jetzt feſtgeſtellten Fehlbetrag des Reichshaushalts 1931 u. a.
auch durch Steuererhöhungen erheblichſten Ausmaßes
auszuglei=
chen. Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie ſtellt feſt, daß
dieſes Vorgehen der Reichsregierung in einem
ekla=
tanten Widerſpruch zu den Auffaſſungen ſteht,
die die Reichsregierung noch bis in die jüngſte
Zeit hinein zum Ausdruck gebracht hat.
Die Beſchreitung dieſes Weges muß zu einem
neuen Schrumpfungsprozeß in der
Volkswirt=
ſchaft führen, der automatiſch neue Fehlbeträge
im Reichshaushalt erzeugt.
Ganz beſonders abwegig und völlig widerſinnig iſt die
ge=
plante Wiedereinführung der Kapitalertragsſteuer auf Zinſung
von feſtverzinslichen Werten, die beabſichtigte Erhöhung des
Steuerſatzes ſowie die in Ausſicht genommene Beſeitigung ihrer
Anrechnung auf die Einkommenſteuer. Eine derartige Maßnahme
ertötet den Spartrieb, gefährdet die dringend notwendige
Kapital=
bildung aufs Schwerſte und zerrüttet insbeſondere den Markt der
feſtverzinslichen Werte noch ſtärker als dies ſchon jetzt aus anderen
Gründen der Fall iſt. Sie nimmt damit allen Sparern den letzten
Reſt des Vertrauens. Daran wird auch nichts geändert, wenn, wie
verlautet, geplant iſt, die Kapitalertragsſteuer in dieſer Form nur
einmal zu erheben.
Die Haltung der 5.P.2.
Die Unterhändler der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion
werden am Donnerstag wiederum den Reichskanzler Dr. Brüning
aufſuchen, um ſich beim Reichskanzler über den Inhalt der
bevor=
ſtehenden Notverordnung der Reichsregierung informieren zu laſſen.
In dieſem Zuſammenhang iſt ergänzend zu berichten, daß in
der letzten Sitzung der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion die
Gerüchte über eine durch die Notverordnung vorzuſchreibende
Ge=
halts= und Lohnkürzung ſehr lebhaft erörtert worden ſind. Ein
hervorragendes Mitglied der ſozialdemokratiſchen
Reichtagsfrak=
tion habe ſeinen Standpunkt dahin präziſiert, daß die Alternative
ſo lauten müſſe: Entweder Verzicht auf
Zwangsvor=
ſchriften über Lohn= und Gehaltskürzungen oder
Aufhören der Tolerierungspolitik der SPD. In
ſozialdemokratiſchen Kreiſen wird verſichert, daß man ſich hierbei
durchaus der Verantwortung für die politiſche Situation im Reich
nach einem etwaigen Aufhören der Tolerierungspolitik bewußt
ſei. Man halte es in Kreiſen der SPD. für ein Utopie, zu
ver=
ſuchen, die den Export erſchwerenden engliſchen Schutzzölle für die
deutſche Induſtrie durch innerdeutſche Lohn= und Gehaltsſenkungen
auszugleichen.
Die Forderungen der Kriegsbeſchädigken.
Berlin, 2. Dezember.
Der Kriegsbeſchädigtenausſchuß des Reichstags beendete am
Mittwoch die Ausſprache über die durch die letzten
Notverord=
nungen geſchaffene Rechtslage der Kriegsbeſchädigten Außer den
Nationalſozialiſten waren auch die Deutſchnationalen an dieſen
Beratungen nicht beteiligt. Das Ergebnis der Ausſprache war die
Annahme einer Entſchließung aller Parteien mit Ausnahme der
Kommuniſten, die folgendes beſagt:
„Die Notverordnung der Reichsregierung hat vom
ſozial=
politiſchen Standpunkt aus ſchwer vertretbare Veränderungen des
Rechtszuſtandes auf dem Gebiete der Verſorgung der
Kriegs=
opfer gebracht. Obwohl der gegenwärtige Zuſtand der
Reichs=
finanzen in Verbindung mit der Wirtſchaftslage es zurzeit
aus=
ſchließen, die ſchweren Eingriffe in das Rechtsgebiet der
Reichs=
verſorgung mit ſofortiger Wirkung rückgängig zu machen, iſt es
Pflicht, der Reichsregierung gegenüber auszuſprechen, daß eine
all=
mähliche Rückbildung der Verſorgung auf den alten Rechtszuſtand
unerläßlich erſcheint und gleichzeitig mit einer etwa eintretenden
Verbeſſerung der finanziellen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe in
Angriff genommen werden muß. Der Reichstag verweiſt hierbei
auf die wiederholt ausgeſprochene Forderung, dieſem Ziele die
Erſparungen dienſtbar zu machen, die ſich aus der allmählichen
Verringerung der Zahl der Verſorgungsberechtigten im
Reichs=
haushalt ergeben. Als beſonders vordringlich werden einige
Maßnahmen betrachtet, u. a. die Beſeitigung der Anrechnung der
Kriegsbeſchädigtenrente auf die Arbeitsloſenunterſtützung.
Nach=
prüfung der Beſtimmungen über die Gewährung von
Erziehungs=
beihilfen und Erleichterungen bei der Gewährung der Zuſatzrente.
Bis zur Wiederaufhebung der harten Beſtimmungen der
Not=
verordnungen ſoll die Reichsregierung durch Bereitſtellung
aus=
reichender Mittel dafür ſorgen, daß die größten Härten
wenig=
ſtens auf dem Wege der Unterſtützung gemildert werden können.”
* Zur Reform der Sozialverſicherung.
Von
Reichsminiſter a. D. Prof. Dr. Moldenhauer, M. d R.
Am 17. November waren fünfzig Jahre verfloſſen, ſeitdem
jene von Bismarck verfaßte Kaiſerliche Botſchaft dem Deutſchen
Volke das Programm einer Sozialverſicherung verkündete. Kein
Vorbild gab es für dieſes Werk in der Welt. Innerhalb eines
Jahrzehnts entſtand die Kranken=, die Unfall= und die Alters=
und Invaliditätsverſicherung, die Organiſation, die im
weſent=
lichen auch noch heute beſteht. Was die ſpäteren Jahre ſchufen,
waren Verbeſſerungen im einzelnen und Ausbau durch
Hinzu=
fügen der Hinterbliebenen= und der Angeſtelltenverſicherung. Das
deutſche Vorbild machte Schule. Bald bekannte ſich ein Staat
nach dem andern zu dem Gedanken der Zwangsverſicherung.
Heute ſtehen nur noch die Vereinigten Stäaten von Amerika
abſeits. So feſtgefügt war das Werk der deutſchen
Sozialver=
ſicherung, daß es in den Stürmen des Krieges unerſchüttert
blieb. Erſt die Inflation raffte das angeſammelte Vermögen
hinweg und bereitete der praktiſchen Durchführung der
Verſiche=
rung die größten Schwierigkeiten. Aber auch ſie wurden
über=
wunden, die Schäden ausgebeſſert und das Gebäude neu
her=
gerichtet und ausgebaut.
Warum ſprechen wir trotzdem von einer notwendigen
Reformder Sozialverſicherung? Es ſind im
wefent=
lichen zwei Gründe. Die Juvalidenverſicherung, die
in der Inflation ihr Vermögen und damit den Kapitalwert der
Reuten verloren hatte, ſah ſich genötigt, das Umlageverfahren
einzuführen, nach dem jedes Jahr die in dieſem Jahr
anfallen=
den Renten aufzubringen hat. Das bedeutet eine jährliche
Steigerung der Ausgaben, bis der Beharrungszuſtand erreicht
iſt, von dem wir noch recht weit entfernt ſind. Einnahmen, auf
die die Invalidenverſicherung rechnen zu können glaubte, wie
die Mehrerträgniſſe aus der Lohnſtener nach der lex Brüning,
ſind fortgefallen. Dje ſtarke Arbeitsloſigkeit läßt die Einnahmen
aus Beiträgen ebenfalls erheblich zurückgehen. So ſteht die
In=
validenverſicherung vor einer ſchweren finanziellen Kriſe, ebenſo
wie die Knappſchaftsverſicherung, die nur durch einen hohen
Reichszuſchuß zunächſt vor den größten Schwierigkeiten bewahrt
worden iſt.
Aber der Hauptgrund, aus dem nach einer Reform der
Sozialverſicherung gerufen wird, iſt ein anderer. In einer Zeit,
in der das ganze Streben darnach gehen muß, die
Geſtehungs=
koſten der Wirtſchaft herabzuſetzen, kann man uicht an den
Auf=
wendungen für die Sozialverſicherung
vorbei=
gehen, wenn man feſtſtellen muß, daß ſich die Aufwendungen im
gauzen von rund 1 300 Millionen Mark im Jahre 1913 auf rund
4 350 Millionen Reichsmark im Jahre 1930 ohne
Arbeitsloſen=
verſicherung und 6 150 Millionen Reichsmark mit
Arbeitslofen=
verſicherung erhöht haben. Die Beiträge, die vor dem Kriege
etwva 7 Prozent des Lohnes betrugen, haben ſich verdöppeit und,
wenn man die Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung
hinzu=
nimmt, faſt verdreifacht.
So iſt es erklärlich, daß wieder das Verlangen nach
einer Vereinfachung der Sozialverſicherung,
alſo nach einer organiſatoriſchen Umgeſtaltung laut wird. Dieſe
Forderungen werden nicht erſt in der Gegenwart erhoben.
Be=
reits 1895 tagte die erſte Konferenz von Sachverſtändigen in
Berlin, die ſich mit dieſer Forderungen beſchäftigt hat. 1903
erreichte dieſe Bewegung den Höhepunkt, als Graf Poſadowſki
als Staatsſekretär des Reichsamts des Innern im Reichstag
er=
klärte, daß, wenn wir heute res integra hätten, kein verſtändiger
Menſch daran denken würde, eine beſondere Kranken= Unfall=
und Invalidenverſicherung zu errichten. Aber die Widerſtände
aus allen Lagern waren ſo groß, daß die
Reichsverſicherungs=
ordnung vom Jahre 1911 zwar in Einzelheiten und im
Be=
hördenaufbau Vereinheitlichungen brachte, aber die drei großen
Organiſationen der Kranken=, Unfall= und Iuvalidenverſicherung
ſelbſtändig beſtehen ließ. Noch dasſelbe Jahr ſchuf in der
Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte einen vierten
ſelbſtän=
digen Verſicherungsträger. Als man nach dem Kriege an den
Aufbau der Arbeitsloſenverſicherung heranging, hat man ſehr
überlegt, ob man die Arbeitsloſenverſicherung nicht mit eineme
der bisherigen Verſicherungsträger verbinden ſolle. Man hat das
ſchließlich unterlaſſen, weil keiner der vorhandenen
Verſiche=
rungsträger ſich für die Durchführung ſowohl der
Arbeitsver=
mittlung wie der Arbeitsloſenverſicherung eignete.
Auch heute wird man ſehr ernſtlich überlegen, ob die Reform
in erſter Linie auf dem organiſatoriſchen Gebiet liegen muß. Die
Gründe, die dafür ſprachen, daß die Krankenberſicherung von
örtlich begrenzten, den Verſicherten naheſtehenden und ſich den
verſchiedenen Verhältniſſen anpaſſenden Verſicherungsträgern
übernommen werden muß, während Invaliden= und
Uinfallver=
ſicherung als Rentenverſicherungen großer, leiſtungsfähiger
Trä=
ger bedürfen, ſprechen auch heute noch für eine getrennte=
Organiſation. Unfall= und Indalidenverſicherung
zu=
ſammenzufaſſen, bedeutet, wie die Vorſchläge zeigen, die Profeſſor
Lutz Richter letzthin gemacht hat, daß man praktiſch die
Unfall=
verſicherung aufgibt, dafür die Haftpflicht des Unternehmers mit
allen jenen ſozial unerwünſchten Konſequenzen wieder einführt,
die im Jahre 1884 mit Recht die Veranlaſſung gegeben haben,
von der Haftpflicht zur Unfallverſicherung überzugehen. Es iſt
auch die Beſorgnis nicht von der Hand zu weiſen, daßr
die Zuſammenfaſſung der Sozialverſicherung
in Rieſenverwaltungskörpern die Verſicherugglie
nicht billiger geſtalten wird, auch die Kontr Lurch=
Eittexte
der Verſicherten viel ſchwerer
durchführzBerä=
macht.
Werk
Die alte Bismarckſche Sozialverſicherung beruhte wenigig”
der=
in der Kranken= und Unfallverſicherung auf dem berufsgenolſe
her=
ſchaftlichen Prinzip. Die großen, zeutraliſierten Krankenkebenige
mögen in der Richtung der Geſundheitsfürſorge manches Xavid
bildliche geleiſtet haben, ihre Schwächen hinſichtlich der fin 2ch,
ziellen Gebarung ſind auf der andern Seite allzu ſtark zuder
getreten. Man würde, glaube ich, das Gegenteil von dem zin
ſtrebten erreichen, wenn man aus einem Vereinheitlichunges
fanatismus heraus die heute noch
berufsgenoſſenſchaftlzſt=
organiſierten Betriebs= und Innungskrankenkaſſen, die wegen dit=
Ueberſichtlichkeit über ihre Mitglieder und ihrer individuelleß
Anpaſſungsfähigkeit ſehr leiſtungsfähig ſind, aufheben würden
Einen noch größeren Fehler würde ich darin erblicken,
weni=
man ſegen der Vereinheitlichung die Angeſtelltenverſicherun
aufgeben und damit den ſozieliſtiſchen Wünſchen entgegenkomme
würde, die in Verkennung des beſonderen Berufsſtandes der
Angeſtellten die Notwendigkeit einer beſonderen
Angeſtellten=
verſicherung verneinen. Im Gegenteil wird man dem Gedan=
ken der berufsſtändiſchen Organiſation in der
Sozialverſicherung immer breiteren Raum zubilligen müſſen. Es
war deshalb richtig, daß ſich die bürgerlichen Parteien nach dem
Kriege für die Erhaltung der Erſatzkaſſen in der
Krankenver=
ſicherung einſetzten, und es iſt bedauerlich, daß der Vorſchlag,
der von dem Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverband kam,
auch in der Arbeitsloſenverſicherung derartige Erſatzkaſſen
ein=
zuführen, am Widerſtand nicht nur der Sozialdemokratie,
ſon=
dern der Arbeitergewerkſchaftler aller Richtungen geſcheitert iſt.
Ich glaube, daß man bei einer künftigen Reform der
Arbeits=
loſenverſicherung nicht mehr an dieſem Gedanken vorbeigehen
kann. Die Zuſammenfaſſung der geſamten verſicherten
Arbeit=
nehmerſchaft in einem großen zentralen Verſicherungsträger wird
bei der Arbeitskofenverſicherung weder den verſchiedenartigen
Verhältniſſen der einzelnen Erwerbszweige, namentlich der
Land=
wirtſchaft, noch den beſonderen Bedürfniſſen der einzelnen
Be=
rufsſtände, wie der Angeſtelltenſchaft, gerecht. Auch das ſehr
ſchwierige Problem der Saiſonarbeiter läßt ſich wohl nur auf
dieſem Wege löſen.
Die Reform muß vor allem auf dem Gebiet der
Leiſtungen liegen. Wenn man fragt, warum die Ausgaben
ſo ſtark angeſtiegen ſind, ſo wird man finden, daß dies nicht in
den Verwaltungskoſten liegt, dieſe ſogar prozentual
zurückge=
gaugen ſind, von faſt 10 v. H. der Ausgaben im Jahre 1913 auf
6,7 v. H. im Jahre 1930. Die Steigerung beruht zum Teil in
der Zunahme der Zahl der Verſicherten. Aber die Verdoppelung
bzw. Verdreifachung des Anteils der ſozialen Beiträge am Lohn
beweiſt, daß dies nicht der Grund ſein kann. Auch die
Ver=
änderung der Kaufkraft des Geldes hat ihre Wirkung. Aber
ſie hätte kein Aufſchnellen dieſes Prozentſatzes bedingt. Der
Geſundheitszuſtand des deutſchen Volkes hat ſich, wie auch der
vor wenigen Tagen erſchienene Bericht des
Reichsgeſundheits=
amts zeigt, nicht verſchlechtert, die Sterblichkeit geht im
Gegen=
teil weiter zurück. Es mag ſein, daß die veränderte
Alters=
gruppierung die Krankheitsziffer etwas anſchwellen läßt. Der
Hauptgrund für die ſtarke Zunahme der Aufwendungen licgt
aber in dem Ausbau der Leiſtungen. Wie wir in der Lohnpolitik
aus pplitiſchen Gründen vielfach über wirtſchaftliche
Erforder=
niſſe hinweggegangen ſind, ſo zeigt ſich die Parallelerſcheinung in
der Sozialverſicherung. Wie wir deshalb in der Lohnpolitik ein
Stück Weges zurückgehen müſſen, um im Intereſſe der
Geſamt=
heit die Arbeitsloſigkeit zu überwinden — ſelbſtverſtändlich iſt
dies und darf dies nicht die einzige Maßnahme ſein —, ſo
werden wir auch die Sozialverſicherung daraufhin zu überprüfen
haben, ob es nicht im Intereſſe der Erhaltung des ganzen Werkes
richtiger iſt, in der Zumeſfung der Leiſtungen eine Aenderung
vorzunehmen. Ich denke ſie mir nach der Richtung, daß man
beſtrebt ſein muß, in den ſchweren Fällen möglichſt ausgiebig
zu helfen, dagegen eine Entlaſtung in den leichteren Fällen zu
bringen. Die Regierung hatte 1924 bei dem Entwurf zur
Un=
fallverſicherung z. B. vorgeſehen, daß bei einer
Erwerbs=
beſchränkung von weniger als 25 Prozent die Rente fortfallen
ſollte, weil ſich eine ſolch geringe Erwerbsbeſchränkung praktiſch
im Lohn nicht mehr ausdrückt. Damit wäre ein Drittel der
Renten fortgefallen und ſehr viel Verwaltungsarbeit erſpart
worden. Der Reichstag folgte damals dem Vorſchlag der
Re=
gierung nicht, und die Reichsregierung ſelbſt fiel, als ſie
Wider=
ſtand fand, um, anſtatt auf ihrem richtigen Gedanken zu
be=
ſtehen. Dies iſt nur ein Beiſpiel. Man wird ſich der ſchweren
Arbeit unterziehen müſſen, die geſamte Sozialverſicherung nach
dieſer Richtung durchzuſetzen, und man wird den Mut haben
müffen, Einſchränkungen vorzunehmen, weil nur ſo das Werk
im ganzen aufrechterhalten und gerade denen auch weiter
hin=
reichend geholfen werden kann, die von den ſchweren
Schickſals=
ſchlägen betroffen worden ſind. Denn an dem Gedanken der
Sozialverſicherung wollen wir nicht rühren laſſen. Alle dieſe
Ideen, die „Verſicherung durch Sparen zu erſetzen, verkennen,
daß das Sparen um ſo viel teurer und in allen den Fällen
unzureichend ift, in denen eine ſchwere Krankheit, ein ſchwerer
Unfall, oder frühzeitige Invalidität oder Tod eintreten.
Dr. Schacht verlehzt.
Schwerin,
Dezember.
Mittwoch vormittag gegen 10 Uhr verunglückte der
Reichs=
bankpräſident a. D. Dr. Schacht in der Nähe von Waren beim
Orte Klink. Auf der glatten Landſtraße überſchlug ſich der Wagen.
Dr. Schacht erlitt ſchwere Verwundungen durch Glasſplitter ſowie
anſcheinend auch innere Verletzungen. Er mußte ins Warener
Krankenhaus überführt werden. Der Wagen iſt ſchwer beſchädigt.
Die beiden übrigen Inſaſſen, der Sohn Dr. Schachts ſowie der
Lenker blieben unverletzt.
Der Aelteſienrat des Reichstags iſt nunmehr für Freitag, den
4 d. Mts., nachmittags 17 Uhr, einberufen worden. Er wird ſich
mit dem Antrag der kommuniſtiſchen Fraktion auf Einberufung des
Reichstags zu beſchäftigen haben.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde ein
ſozialdemo=
kratiſcher Antrag angenommen, wonach der Höchſtſatz des
Ruhe=
geldes 12000 RM. im Jahre nicht überſchreiten ſoll. Die erſte
Leſung des Penſionskürzungsgeſetzes wurde abgeſchloſſen.
Der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand hat die Herausgabe
einer von Hörſing gegründeten neuen Tageszeitung „Deutſcher
Volkskurier” lebhaft mißbilligt. Es wurde feſtgeſtellt, daß die
Herausgabe nicht mit Zuſtimmung der Bundesleitung des
Reichs=
banners erfolgt.
Rechtsanwalt Dr. Frank 2. hat namens der Reichsleitung der
NSDAP. an den Reichsinnenminiſter und den Reichspräſidenten
ein Telegramm abgeſandt, in dem die NSDAP. ſchärfſten Proteſt
gegen die Aufrechterhaltung des Uniformverbots in Preußen
er=
hebt und um reichsaufſichtliches Einſchreiten bittet.
Gegen die italieniſche Staatsangehörigen, Profeſſor a. D.
Carlo Roſelli. Journaliſt Alberto Tarchiani und Photograph
Giovanni Baſſaneſi, wurde die Ausweiſungsverfügung erlaſſen.
Es handelt ſich hierbei um die Flieger, die über Italien
fasciſten=
feindliche Flugblätter abwerfen wollten, in Konſtanz eine
Zwi=
ſchenlandung vornahmen und dort verhaftet wurden.
Sozialpolikiſche Ankräge der Zenkrumsfrakkion.
Wie wir hören, haben die Abg. Weſp und Noll mit
Unter=
ſtützung der Zentrumsfraktion dem neuen Landtag folgende
An=
träge zugeleitet: „Sicherung der ſozialen Grundrechte der
Arbeit=
nehmer”; der Landtag wolle beſchließen, die Regierung wird
er=
ſucht, die Reichsregierung dahingehend zu unterſtützen, daß an den
ſozialen Grundrechten der Arbeitnehmer nicht
gerüttelt wird. „Lockerung des Syndikats= und
Kartell=
weſens”; der Landtag wolle beſchließen, die Regierung wird
er=
ſucht, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß das
Syndi=
kats= und Kartellweſen alsbald gelockert wird.
Wechſel in der ſozialdemokrakiſchen Frakkionsleitung.
Die ſozialdemokratiſche Fraktion des Heſſiſchen Landtags trat
geſtern zur konſtituierenden Sitzung zuſammen. Zum
Fraktions=
vorſitzenden wurde Abg. Regierungsrat Zinnkann, zum
ſtell=
vertretenden Vorſitzenden der bisherige Landtagspräſident Delp
gewählt, der gleichzeitig die Kaſſengeſchäfte der Fraktion führt.
Schriftführer wurde Abg. Maurer. — An die geſchäftlichen
Vor=
bereitungen der Parlamentsarbeit knüpfte ſich eine mehrſtündige
politiſche Ausſprache an, die in ihrem Ergebnis die Haltung der
Parteinſtanz auf der Frankfurter Konferenz vom 21. November
beſtätigte.
Uebernahme der Abkeilung 2 des
Arbeits=
miniſteriums durch den Innenminiſter.
Geſtern vormittag erfolgte im Miniſterium für Arbeit und
Wirtſchaft durch Miniſter Leuſchner die öffentliche Uebernahme der
Abteilung für Induſtrie, Handel, Gewerbe und Sozialfürſorge
(Abt 2), die nach der Aufteilung des Arbeits= und
Wirtſchafts=
miniſteriums unter Leitung von Staatsrat Karcher dem
Innen=
miniſterium angegliedert wird. Bei dieſer Gelegenheit hielt
Miniſter Leuſchner eine Anſprache, in der er auf die
verſtändnis=
volle Arbeit und die ſoziale und menſchliche Einſtellung ſeines
Vorgängers hinwies. Er forderte die Beamtenſchaft zur
Zu=
ſammenarbeit zum Beſten des Heſſenlandes auf.
Die Polizei hat Schäfer gedeckt.
Die Preſſeſtelle der Gauleitung Heſſen der NSDAP. teilt mit:
In verſchiedenen Zeitungen wird mit Befremden gefragt, wie
es kam, daß der Gewährsmann des Herrn Severing, Hermann
Schäfer, in der NSDAP. eine Rolle ſpielen konnte, ehe er erkannt
worden iſt. Dazu iſt folgendes zu ſagen:
Bevor die Gauleitung Heſſen der NSDAP. Hermann
Schä=
fer in führende Poſitionen der Bewegung ſtellte, hat ſie von ihm
ein Leumundszeugnis verlangt.
Die Polizei hat nun bemerkenswerterweiſe dem „Dr. K.
Wil=
helm Schäfer” beſcheinigt, daß er nicht vorbeſtraft ſei. Sie hat
da=
mit den falſchen Doktortitel ebenſo anerkannt, wie die falſchen
Perſonalien. Für die Gauleitung beſtand zunächſt keine Urſache,
die polizeiliche Auskunft in Zweifel zu ziehen. Dadurch, daß die
Polizei den Schäfer gedeckt hat, wurde eine rechtzeitige
Ent=
larvung verhindert. Danach kann keinesfalls die Rede davon ſein,
daß die NSDAP. mit nicht genügend Vorſicht vorgegangen iſt,
vielmehr zeigt ſich, daß die Schuld der Polizei zugemeſſen
werden muß.
Berlin 2. Deis/
In der heute nachmittag abgehaltenen
Parteivertrei=
der Deutſchnationalen geſtaltete ſich die ſatzungsmäßig 9
Neuwahl des Parteivorſitzenden zu einer großen K
bung für den bisherigen Parteivorſitzenn
Hugenberg. Dr. von Winterfeld ſtellte feſt, daß da
handlung durch dieſe Kundgebung erfolgt ſei. Mit der=
Zuſtimmung wurden dem Parteivorſitzenden die
vo=
teivorſtande vorgeſchlagenen außenordentlichen Vo
ten für die Weiterführung der Partei übertragen.
In der oben erwähnten Kundgebung führte Dr. 89
in einer Rede ungefähr folgendes aus:
„Die Grundlage unſeres ganzen neuen Denkens
auf die Gemeinſchaft der Menſchen gegründet. Wir gau
Menſchen aus von der Familie, vom Staate, und wor
zerrüttete Welt von grundauf neugeſtalten. Allerdingss
liſtiſch wird unſer Staat nicht ſein.
Dem Mittelſtande und der Landwirtſchaft Sozialismru
digen, heißt ihnen die Widerſtandskraft gegen neue vl”
nünftige ſozialiſtiſche Experimente nehmen. Und da k
beiter? National, d. h. aus dem Volke heraus netws
bauend, und ſozialiſtiſch im wirklichen Sinne des Au 2
das ſind nach deutſchnationaler Auffaſſung Gegemi/!
Br
Dr. Hugenberg erklärte u. a. weiter:
in Deutſchland erſt Friede ſein, wenn der Nationalſoziall=
m=
anderen Parteien den letzten Mann entriſſen habe ——dſi=
das: Wenn das gegneriſche Syſtem zu Sturze käme, ſo uehn vs
auch ſchließlich das Verdienſt der Nationalſozialiſtenn
möchte ich hierzu nur eine Randbemerkung machen: RecWel )es Imiernat
des heutigen Syſtems iſt doch wohl in vorderſter Linies ihBelaſtung Deufſa
trum — warum bezeichnet das Zentrum gerade micht) maten Schuld
einzigen Gegenſpieler? — Aus dem Lande kommen Sarn
Mcke
Anfragen an mich.
Die einen ſagen: Im Wahlkampfe 1930 haben Sie
„Macht nur den rechten Flügel ſtark”. Das haben viel”.,
ſend dahin verſtanden, daß ſie für den Nationalſozzu
ſtimmen ſollten; denn er bilde doch heute den rechten k
„Dazu ein kurzes Wort: Den rechten Flügel bilden
heute wir Deutſchnationalen.
Wenn irgend jemand, ſo dürfte ich vor der Beſchuldi j.
ſein, die Harzburger Front zerſetzen zu wollen. Denn ich!
Bildung der Harzburger Front gedrängt. Wenn gerade0 Mus
führender Stelle Worte ins Land hinausgehen wie das: „E M
Andere Freunde im Lande ſagen mir: „Die Nart
ſozialiſten unſeres Bezirkes kämpfen trotz der gemeife
Front auf das ſchärfſte gegen uns. Dazu muß ich ſechiel
ken: Ihr müßt mit den Waffen kämpfen, mit denen iüe Die
kämpft werdet — und wenn es irgendwo einmal zu Fin
werden ſollte, ſo wird hoffentlich der gemeinſame B.A Feder ſind
die Sache die Möglichkeit eröffnen, daß Herr Hitler .
noch rechtzeitig Ordnung ſtiften.
Hume dieſer Schuld
* Die Beratungen der Deutſchnationalen Vertretungeſſ, Kriegsausgane
woch in Berlin haben in ſehr deutlicher Form die Ab iAMlund den wirtſe
Deutſchnationalen von den Nationalſozialiſten gebrartm fohllichen Repa=
Hugenberg hat ſich zwar auch jetzt wieder zu den negati n" Mlliarden RA
der Harzburger Tagung bekannt, hat aber gleichzeitig am; der deutſche
beſonders kennzeichnend iſt, unter ſtürmiſcher Zuſtimmu uuſchin weſentlichen
ganzen Verſammlung die Unfreundlichkeiten, die die „phnf durch laufe
ſozialiſtiſche Partei in den letzten Monaten den Deutſchaymdis Ausland
an den Kopf geworfen hat, mit der ſehr ſcharfen Fom nn/ 1 Milliarden
beantwortet, daß national und ſozialiſti jau RM. und
deutſchnationaler Auffaſſung Gegenſätz /kltundes der R
er hat nachher ſeinen Parteifreunden den—- Un u aufgenon
geben, daß ſie auch den Nationalſoz” eauſ war naturger
gegenüber mit gleichen Waffen kämpfen. n hiedite anuſtr
mit denen ſie bekämpft werden. Dabei bl./c, fhöhung des A
Hugenberg nur die ſehr unſichere Hoffnung, daß er Mm oder
durch=
mit Herrn Hitler eine Löſung finden ka nöigleich zu den g
das iſt wohl nur eine Floſkel, um die innere Schwenhn
zu verbergen, die ſich hier vollzogen hat. Die Deutſißelelete einen Dr
nalen haben eingeſehen, daß die nationanſſs1n des deutſche
vonder ſie ſich ſelbſtnachoben tragenlaſſy emeſcheinungen
ten, über ſie hinweggegangen iſt zu demr m 3 Milliarde
nalſozialiſten hin, daß ſie, wenn auch nicht ganzau, 2m 15 Mil
wie die übrige bürgerliche Mitte, ebenfalls dauſſn vn 23 M
dieſer Bewegung geworden ſind und jedenfars0 1s Jahres 197
mehr dieHoffnung haben dürfen, dieOffizie aNeue Weg, den
nationalen Heeres zu ſein, zu dem Her: Mallen trotz einer a
die Maſſen ſtellt. Die neue programmatiſche KENh2ieilsloſigkeit a
Hugenbergs bekennt ſich denn auch mehr zu einer bannaß Auslandes lie
Politik und ſchafft dadurch, wenigſtens für die Zukumil ixnützliche Zurück=
Möglichkeiten, ohne freilich daran etwas ändern zu k.Zu0 uſter Wirtſchaf
inzwiſchen die Nationalſozialiſten über die Deutſchnati,iundesnitel zu entzieh=
tei hinweg zur Tagesordnung übergehen, und ſich ſiteaun
Lände
glauben, auf Führer verzichten zu können, die ihnen „Bin ſn allein eine
Wege bereiten halfen.
De Rückahlung
Tauſend Jahre altes Kinderſkübchen
in Grönland.
Von Niels Hoyer=Kopenhagen.
Kuud Rasmuſſen, der neulich von ſeiner letzten
Oſtgrön=
land=Expedition zurückgekehrt iſt, hat, wie er das immer tut, auch
diesmal den Leuten von der Preſſe einiges von ſeiner Fahrt
er=
zählt. Ganz zwanglos geht das vor ſich und ſo, als wenn er
beiſpielsweiſe von einer kleinen Reiſe von Kopenhagen nach
Berlin berichtete. Diesmal begann er ſo: „Wir haben vor der
Oſtgrönlandküſte in einem kleinen Motorboot eine Strecke von
2500 Seemeilen zurückgelegt.”
„Wie, bitte”, fragt da einer, „2500 Seemeilen?"
„Ja”, ſagt Rasmuſſen, „das entſpricht ſo ungefähr einer
Strecke von Kopenhagen über Island nach Rom und zurück.”
Da bremſte etwas in mir: in einem offenen Motorboot 2500
Seemeilen . . . Kopenhagen—Island—Rom und zurück!
Knud Rasmuſſen war aber ſchon weiter mit ſeinem Bericht
ge=
kommen, er zeigte Photos von der Inſel Skoldungen, die
irgendwo etwas ſüdlich von Angmaſalik liegt. Die Photos
mach=
ten die Runde: Sommer über Grönland, Heidekraut und viel
anderes Grün. Und mitten in der Sonne auf dem
Heidekraut=
grün liegt Rasmuſſen, auf der ſommerlichen Grönlanderde, und
Sonne, Sonne, Sonne ringsum. Und dann erzählt Rasmuſſen
weiter, ſo, als wäre alles eine Bagatelle.
„Hier auf der Skoldungen=Inſel haben wir nämlich einen
en Fund gemacht. Früher, in verklungenen Zeiten, gab es
Gramskimowohnplätze‟. „Wann war das: früher?”, fragt wieder
Was habt ihr da gefunden?” fragt ein anderer.
Was das „früher” betrifft, ſo dürfte es etwa ſechs= bis
hundert Jahre her ſein. Damals war die Inſel nämlich
uas wie ein Dorado für die Eskimo. Doch der
Dorado=
nd hörte dann ſo nach und nach auf. Der Golfſtrom, der
r tauſend Jahren und dann ſo drei= bis vierhundert Jahre
—an die Inſel herankam, bog allmählich mehr nach Oſten ab,
Sc da gab es kein Heidekraut und kein anderes Grün mehr, und
Eskimos ſuchten ſich ſüdlichere Wohnplätze. Und mit ihnen
ne
ores, was da fleucht und kreucht. Jetzt aber, ſo ſechshunderr
—hre ſpäter, iſt der Goldfſtrom wieder an die Inſel
herange=
ochen. Und mit ihm kam das Grün und das Getier und dann
jeſch der Eskimo wieder, denn die Inſel iſt wieder wie damals
ſtrorado. Und darum hielt ich mich mit meinen Kameraden, als
ir dort mit unſerem Motorboot anlegten, ein paar Wochen auf
d fanden fünfundzwanzig Wohnplatzruinen und darin etwa
2000 ethnographiſche Gegenſtände, die wir mitnahmen, — und
dann noch, ganz zufällig, etwas
Da macht Knud Rasmuſſen eine Pauſe, ſeine Eskimoaugen
funkeln vor Entdeckerfreude. — „Ja, wir fanden alſo etwas, von
dem man getroſt ſagen kann, es habe ſenſationellen Charakter”
Wieder reicht Rasmuſſen ein paar Photos herum. Sommerland
in Blumenpracht um dichtes Weidengeſtrüpp, — und mitten
darin eine Steinruine . . . Hoch oben in der Arktis
Und Rasmuſſen erzählt weiter, ſehr einfach, als wenn es
etwas Alltägliches wäre.
„Unter dem Weidengeſtrüpp und den
Grönlandſommer=
blumen alſo fanden wir dieſe Ruine. Eine ganz merkwürdige
Ruine, ſagte ich ſofort, und wir gingen ſofort an die Arbeit. Ein
ganzer Komplex mit mehreren Räumen iſt dieſer Bau einmal
geweſen. Alles aus großen Steinen gefügt. Zehn Meter tieſ
und ebenſo breit. Schon die Vegetation, uraltes Weidengeſträuch
mit Wurzeln, die tief im Erdreich ſtecken, zeigte uns, daß es ſich
um ein Haus uralten Urſprungs handelt.”
„Um ein Haus?” fragt einer.
„Ja, und zwar um ein Haus, das von keinem Eskimo
errich=
tet worden iſt. Denn kein Oſtgrönlandeskimo kann ſolch ein
Haus aus Steinquadern bauen. Aber ſo rund dreihundert Jahre
ſpäter, als dieſes Steingemäuer ſchon Ruine geworden war,
haben Eskimos in den Bau hinein eine Eskimohütte errichtet,
aus Lehm und Steinfetzen. Denn wie tief wir auch gruben,
ſo fanden wir nur Gerätſchaften, die von Eskimos herrühren.
Das Steinhaus aber iſt um das Jahr 1000 nach Chriſti Geburt
erbaut worden. Und dort oben iſt damals kein anderer weißer
Mann geweſen als Torkils Orabeinsfoſtrer, — der allererſte
Oſt=
grönlandfahrer aus Norwegen, der mit ſeinem Wikingerſchiff
im Jahre 998 dort oben ſtrandete, nachdem er bereits zwei Jahre
überwintert hatte. Nach vielen, unerhörten Abenteuern fand er
dann ſchließlich den Weg zu dem Skoldungerfjord, zur
Skol=
dungerinſel, die damals grün und voll Sommer war, — wie jetzt
nach tauſend Jahren wieder
Rasmuſſen macht eine kleine Pauſe, nimmt ein uraltes Buch
zur Hand, blättert darin, hält inne. „Nur ſein Haus kann es
ſein Es iſt nicht daran zu zweifeln Hier in den alten
Ueberlieferungen, in den Sagas der Wikinger könnt ihr ihn
fin=
den, dieſen Torkils, von dem die eine Sage, ſeine Saga, dies
berichtet: „Thorarin hieß ſein Weib. Und ſie gebar ihm einen
Knaben während ſeiner Fahrt nach dem Weinland — (alſo
nannten die erſten Normänner Grönland). Es war ein zartes
Knäblein noch, als Thorarin in einem Kampf erſchlagen wurde.
Torkils blieb allein mit dem Säugling. Und damit das
Kind=
chen nicht verdürſtete, brachte Torkils ſich zwei Wunden in der
Bruſt bei, und ſein Blut ſickerte aus ben Wunden und damit
tränkte er ſein Söhnchen. Und es wurde ein kräftiger Kuabe
und ein tapferer Mann wie der Vater . . .‟ Sehr einfach erzählte
Rasmuſſen auch dies . . . Und niemand fragte mehr. Und das
alles iſt nun ſchon tauſend Jahre her, und es war
als ſei es erſt geſtern geweſen oder vorgeſtern od94
paar Monaten, als Rasmuſſen und ſeine Gefährten
2500 Seemeilen langen Fahrt im offenen Motorboot bu‟
grönlandküſte den tauſend Jahre alten Wikingerba:k
tauſend Jahre alte Wikingerſaga wiedergefunden haff.
das Kinderſtübchen von Torkils Söhnchen. —
Wie mein Weihnachtsmärchen „Die Himmellh,
enkſlanden iſt.
Von Ernſt Hebermehl.
Es war um die Vorweihnachtszeit des Jahres 10
uns lagen die ſchweren Nöte des paſſiven Widerſtl
Ausweiſungen und des Separatiſtenvorſtoßes. Wir Ih
Gebiet fühlten uns unſäglich verlaſſen, ſchutzlos freman
preisgegeben.
Geblieben war ein winziges Fünklein verbor9e!
nungen und eine tiefe Sehnſucht, die keinen rechten Nch
Glichen wir damals nicht alle verlaſſenen, ratlolen
Schien nicht unſer heiligſtes Streben völlig bertan:
aus den übermenſchlichen Opfern der Kriegszeit und. "
1923 geworden? War der Trümmerhaufen, auf dem Re
wirklich das letzte?‟
Damals reifte in meinem Herzen der Glaubel,
Opfer umſonſt iſt; auch wenn das Ziel nicht erklt
kann, auch wenn uns eine unüberwindliche Maucl."
ten Sieg vorenthält. Das heilige Streben nach ""
Ziel adelt und heiligt den ſuchenden Menſchen aus
erſt recht dann, wenn ihm das letzte Ziel ſeiner Sc
ſagt bleibt.
Immer deutlicher traten vor meine Seele ze.
Kinder, die ſich im kalten Winterwald nach dem ih.
lein ſehnten, das vom Himmel auf ſie herniederſchlt.
Sehnſucht dieſer Kinder legte ich die ganze Verlcll.
Tage und die ganze Freude meines Glaubens, d0b.""
Streben ſeinen Lohn in ſich trägt. Ein Märchen N.
mir Geſtaltung, ohne daß ich es wußte. Und ploßi
zur Feder greifen und fing an zu ſchreiben. 99.
einer engen Dachwohnung ſaß ich drei Nächte 109.
liche Bilder traten vor mich, und die Worte ſlo)e.
Feder. So entſtand das Manuſkript meines Näic.
dem ich während der Niederſchrift kaum ein Woßt, Ce
ſchrieb es eigentlich nur für mich und aus M.””
Erſt nach ſieben Jahren, alſo vor nunmell.
las es ein Theaterfachmann. Und am 5. Dezehl.
aufführung in unſerem Heſſiſchen Lanbesthechie.
3. Dezember 1931
Berlin, 2. Dezember.
ran! WIm Lußeiner Rundfunk hielt am Mittwoch abend Geheimrat
den
en wym. Geheimrat Dr. Schmitz führte u. a. aus:
Dieſegenwärtige Vertrauenskriſe in der
Atißtaf zweiUrſachen zurückzuführen: auf den
Dutſchland und ſeine Gläubiger.
Die Reparakionen, die Wurzel des inkernakionalen Mißkrauens. — Umſtellung unfer
ſchwerſten Kriſenerſcheinungen. — Die vom Ausland drohenden Gefahren.
Die finanzielle und wirkſchaftliche Schickſalsgemeinſchaft.
a1Stimme des Wirkſchaftlers.
eiteank Dr. Schmik über. Vorgeſchichke und Sinn
der Skillhalteverhandlungen.
nehmde. Schmutchin en Vortrag über „Vorgeſchichte und Sinn der Still=
Noſie eVerſhdlungen”, der nach den Vereinigten Staaten über=
ſeit Iren andauernden Druck der Weltwirtſchaftskriſe, vor
a abyauf das infolge vorwiegend politiſcher Hemmungen
den Mſoitalverkehr während der letzten Jahre aufgerichtete
ungebräüue an kurzfriſtigen internationalen
Schuldverpflich=
en, Aſuder Kriſe betroffen wurden alle Länder, deren
kurz=
ge Ve huldung an das Ausland über ihre kurzfriſtigen
For=
ngen ohiuusging, ohne Rückſicht darauf, ob ſie daneben
lang=
ge Auzundsguthaben aufzuweiſen hatten oder nicht.
ſie Aſuel des internationalen Mißtrauens iſt in der
welteBelaſtung Deutſchlands mit politiſchen und
pri=
vaten Schulden zu erblicken.
bie dieuche Wirtſchaft hatte vor dem Kriege
Auslandsgut=
m von! Milliarden RM., Ende 1923 von nur noch 3 Mil=
Das ſch en RAl dagegen Ende Juli 1931 langfriſtige
Auslandsver=
den Natumhungezu 7 Höhe von 11,5 Milliarden RM. aufzuweiſen. Dazu
heute dea neen 7ä” Lilliarden RM. kurzfriſtige Bankſchulden und 630
bten Flügel illonenaHN. für die Rediskontkredite der Reichsbank und der
zſowilnk. Bei den in der Oeffentlichkeit genannten
dar=
h wir: Mü hiwusehenden Beträgen dürfte es ſich größtenteils um
en totz de uchſäudty m Rahmen des regulären internationalen Waren=
Dau muiſtehrs huneln, denen wahrſcheinlich entſprechende Gegenpoſten
upfen, mit Mtähnich hrößenordnung gegenüberſtehen. Die in Form von
Apg eual zn un onſtigen Beteiligungen in Deutſchland angelegten
ndickmiGelder ſind auf weitere 4,5 bis 5,5 Milliarden RM.
ziſferir.
ſe Aulürhme dieſer Schulden war unvermeidbar, um dem
ſch Kiriy, Kriegsausgang und Inflation ſtark
geſchwäch=
uF Deſltland den wirtſchaftlichen Wiederaufbau
gleich=
tig uuü jährlichen Reparationszahlungen von 1 bis 2,5
Milliarden RM. zu ermöglichen.
gei,do wehrn der deutſchen Zahlungsbilanz für die ſieben Jahre
u bis 10ſ4 im weſentlichen nur der raſch zunehmende
Kapital=
di inſemüinſt durch laufende Eingänge aus deutſchen
Dienſt=
ieiden ta das Ausland gedeckt. Die Reparationen in Höhe
Mamm 10 Milliarden RM., der Einfuhrüberſchuß in Höhe
Milſiuden RM. und die notwendige Auffüllung des
Gold=
ſeviſernkſtandes der Reichsbank in Höhe von 2 Milliarden
nußt Rruus aufgenommenen Krediten bezahlt werden.
Nationill ! die kuer war naturgemäß eine Rückzahlung der
auf=
fenkänillbmmunn Kredite anzuſtreben. Das war nur auf dem
W be ein Erhöhung des Ausfuhrüberſchuſſes, durch
Ein=
nung, diſ Acdrokſlung oder durch eine Verbilligung der deutſchen
uren AnVergleich zu den Waren anderer Länder möglich.
üidess ſeutete einen Druck auf den Eigenverbrauch und die
hmef ahkeit des deutſchen Volkes für fremde Waren. Unter
enaiſl ten lütenerſcheinungen wurde ſo aus einem
Einfuhrüber=
ſn Hl5 von 3 Milliarden RM. im Jahre 1927 ein
Aus=
ſerſchützvon 1,5 Milliarden RM. im Jahre 1930, dem ein
brübellzſuß von 2,3 Milliarden RM. allein in den erſten
Nonautu des Jahres 1931 folgte.
sſer 1bevolle Weg, den das deutſche Volk in ehrlichem
ſüllundsvillen trotz einer auf 5 Millionen Menſchen
an=
ſſendchArbeitsloſigkeit gegangen iſt, droht durch zwei in
Malltdes Auslandes liegende Faktoren durchkreuzt zu
noen:s je plötzliche Zurückziehung der ausländiſchen Kre=
Fdrolſtunſerer Wirtſchaft im entſcheidenden Augenblick
Betuhesmittel zu entziehen. Dazu verſperren ſich viele
Deutzſkand wichtige Länder gegen die Aufnahme unſeres
portsKut dem allein eine effektive Leiſtung an
Repara=
ſnen /y die Rückzahlung von Krediten erfolgen kann.
Seit Ende Dezember 1930 hat ſich die deutſche
Auslandsver=
ſchuldung um Milliardenbeträge, ſeit dem Abſchluß des
Stillhalte=
abkommens noch um mehr als 1 Milliarde RM. verringert. Da
dieſe Rückzahlungen nur unter Rückgriff auf die Deckungsreſerven
der Reichsbank mit einem Betrag von über 2 Milliarden RM.
möglich geworden ſind, iſt ihre Fortſetzung im bisherigen Tempo
mit Rückſicht auf die Stabilhaltung der deutſchen Währung
un=
möglich.
Da eine Aufnahme privater Anleihen angeſichts der
gegen=
wärtigen Erſchütterung des Vertrauens der Kapitalbeſitzer in
allen Ländern der Welt keinen Erfolg verſpricht, ſind in letzter
Zeit eine Reihe von Plänen zur Konſolidierung der kurzfriſtigen
Auslandsverpflichtungen entſtanden. Ich perſönlich darf auf meinen
Vorſchlag hinweiſen, der eine Löſung des Problems über die
B. J.3. vorſieht. Ueber die endgültige Löſung wird ſich die
dem=
nächſt zuſammentretende Stillhaltekommiſſion ſchlüſſig werden
müſ=
ſen. Welchen Modus man auch wählen mag, die innige finanzielle
Verkettung, die zwiſchen Deutſchland und ſeinen heutigen
Gläu=
bigerſtaaten in einem Zeitraum von acht Jahren entſtanden iſt,
iſt nicht plötzlich zu löſen.
Verhandlungen.
Vorausſichtlich Aufhebung des Handelsvertrags
* Berlin, 2. Dezember. (Priv.=Tel.)
Die Berner Regierung will ihre Unterhändler unverzüglich
wieder nach Berlin zurückſchicken, um noch einmal im
Verhand=
lungsweg zu verſuchen, ein Einvernehmen mit Deutſchland über
die künftige Handelspolitik herbeizuführen. Ernſter werden ſie
und wir an einen Erfolg dieſes Bemühens nicht mehr glauben.
Sie haben geſehen, daß ſie mit ihren Forderungen nicht
durch=
dringen können. Sie haben ſich aber bisher nicht dazu bequemt,
von ihren rigoroſen Kontingentswünſchen abzugehen, und ſie
verden vorausſichtlich den Handelsvertrag mit Deutſchland
auf=
löſen. Um aber das Geſicht zu wahren, wollen ſie noch zwei Wochen
weiterverhandeln. Deutſchland hat ſich kürzlich bereit erklärt, die
dreimonatige Kündigungsfriſt des Handelsvertrages um zwei
Mo=
nate zu verkürzen. Da die Schweiz vom 1. Februar ab an den
Vertrag nicht mehr gebunden ſein will, müßte ſie alſo bis zum
10. Dezember kündigen. Sie hofft jedoch auf ein weiteres
Ent=
gegenkommen der Reichsregierung dahin, daß die Kündigungsfriſt
auf ſechs Wochen herabgeſetzt wird. In dieſem Falle könnte man
dann noch vierzehn Tage ſich unterhalten, ohne daß ſich an der
Geſamtſituation etwas ändern wird. Wenn die Schweizer nicht
von ihren Forderungen abgehen, dann iſt damit zu rechnen, daß ab
1. Februar die deutſche Einfuhr nach der Schweiz durch erhöhte
Schutzzölle faſt unterbunden wird.
Von
Staatsrat Block, Darmſtadt.
Meine Ausführungen zur Heſſenwahl haben mir von den
verſchiedenſten Seiten, von links und von rechts. Zuſtimmung
zum Teil in begeiſterter und überſchwenglicher Form gebracht,
die vereinzelt ſogar von auswärts und von angeſehener Seite mir
ſchriftlich übermittelt wurde.
Dieſes Echo beſtärkt mich in der Ueberzeugung, daß die
For=
derung nach innerem Frieden die einzige Grundlage iſt, auf der
unſere äußere Freiheit und damit auch der allmähliche Aufſtieg
aus wirtſchaftlicher Not aufgebaut werden kann, und daß dieſe
Ueberzeugung auch von den weiteſten Bevölkerungskreiſen
ge=
teilt wird.
Wohl hat man mir auch vereinzelt geſagt, ich ſei Prediger in
der Wüſte, wohl hat man mir auch geſagt, was ich fordere ſei
graue Theorie, ſei Utopie. Ich hatte ſchon betont: Esiſt keine
Utopie! Die Notwendigkeit der Burgfriedenregierung
wenigſtens kann man nicht als Utopie bezeichnen, ſie iſt
bitter=
ernſte Realität, mit deren Verſagen auch die Heilung unſeres
Volkskörpers verſagt. Anders ſteht es mit der Frage, ob die
Umſetzung dieſer realen Erkenntnis in die Tat erfolgt, oder ob
dieſe Umſetzung Utopie bleibt.
Und bin ich wirklich Prediger in der Wüſte? Nein, denn die
Worte werden gehört und ſie finden auch manchen bereitwilligen
Hörer. Die Zahl derer, die dasſelbe predigen, iſt nicht gering,
und ſie alle finden Hörer. Aber warum kommt es nicht zur
Einheit? Weil es bis jetzt bei Worten geblieben iſt.
Was hat denn am Sonntag abend im Rundfunk der
Reichs=
wehrminiſter und Miniſter des Innern Dr. Groener über das
Thema „Vom Glauben an Deutſchland” ſchließlich und letzten
Endes anderes geſagt, als was ich auch fordere, die Einheit. Er
ſagt: Merken denn die Parteien nicht, wie durch das
partei=
politiſche Treiben die Reichseinheit erſchüttert wird? Und er
ſagt weiter, daß ein Emporſteigen unſeres Volkes wirtſchaftlich
und politiſch nur möglich iſt,; wenn wir einig ſind und treu.
Wenn aber der Miniſter Groener dieſe Worte ſagt, ſo darf er
kein Prediger in der Wüſte ſein. Er darf ſolche Worte nicht ſagen,
wenn er nicht zugleich auch die Abſicht hat, dieſen Worten Taten
folgen zu laſſen. Dafür ſteht er an verantwortlicher Stelle im
Reichsminiſterium. Wenn er ſich gegen den Vorwurf: „Der Mann
bietet uns Steine ſtatt Brot” mit der Bemerkung wehrt, er könne
materiell nichts bieten, ſo hat er, ſo wie die Verhälniſſe liegen,
zurzeit Recht. Ob er ſich aber gegen den Vorwurf wehren kann:
„Der Mann bietet uns Worte ſtatt der Tat”, das weiß ich nicht.
Die Tat, die von dieſer Stelle kommen muß, wo neben dem
auf=
klärenden Wort die Verantwortung zum Handeln liegt, das iſt die
Schaffung dieſer Einheit, ohne die das Reich vor „Erſchütterungen”
nicht bewahrt bleiben kann.
Es iſt keine Zeit, Terrorabwehrſtellen von Volksgenoſſen gegen
Volksgenoſſen zu bilden. Es iſt Zeit eine Terrorabwehrſtelle des
deutſchen Volkes gegen ungerechte Verſklavung durch das Ausland
zu ſchaffen, die uns alle zuſammen blutleer machen will. Dieſe
Aufgabe der Stunde fällt den Männern zu, die zur Zeit die
un=
geheuere Laſt der Verantwortung auf ihren Schultern tragen und
die damit auch die Verpflichtung haben, Ueberzeugungen, die ſie
und Tauſende der Volksgenoſſen in Worte kleiden, auch in die
Wirklichkeit umzuſetzen.
Nur ein einiges Deutſchland kann dem Wahnſinn widerſtehen,
der die Welt zugrunde richten will, geſtützt auf die Macht von
Schwert und Gold. Stellen wir dieſer Macht das Menſchenrecht
gegenüber, die Forderung der franzöſiſchen Revolution nach
Frei=
heit, Gleichheit und Brüderlichkeit auch für das deutſche Volk im
Rahmen der Völkerfamilien. Schlagen wir mit geiſtigen Waffen
den Gegner und ſchaffen wir ſo die befriedete Welt, nach der wir
uns alle ſehnen. Zunächſt aber die Vorbedingung:
Burgfrieden=
regierung des deutſchen Volkes. Die Welt wird es uns danken.
der Heſſiſche Landkag einberuſen.
Das Landtagsamt hat die Einladungen zu der erſten
konſti=
tuierenden Sitzung des Heſſiſchen Landtages auf Dienstag,
den 8. Dezember, 12 Uhr, hinausgehen laſſen. Die
Tages=
ordnung enthält nur die Wahl des Landtagspräſidenten, ſeiner
beiden Stellvertreter, der Schriftführer, der Feſtſtellung der
Ge=
ſchäftsordnung, der Feſtſtellung der Ausſchuß= und
Aelteſtenratsmit=
glieder ſowie die Wahlen der Kommiſſionen. Ein Vorbeſprechung
über die Tagesordnungspunkte innerhalb der Fraktionen findet
am Dienstag ſtatt. Durch die bisherigen Anmeldungen der
Par=
teien ſind die verfügbaren Plätze auf den Zuhörertribünen ſchon
faſt „ausverkauft”.
Aumſtädker Ausſkellungen.
M ſtäl dichen Muſeum wurde geſtern vormittag durch den
des 8 huſeums und des ſtädtiſchen Archivs Dr. Adolf
er Im beſonders intereſſante Ausſtellung eröffnet. Es
Et ſich m Photographien, die der bekannte Darmſtädter
ropls riedrich pan der Smiſſen, der auf dem hier
Hge en den Gebiet eine Sonderſtellung einnimmt, in
GanzA mu dervollen Technik von Kunſtwerken, Gemälden
Eut 1A die in der großen Mehrzahl im Städelſchen In=
Gukfurt hängen. Die Ausſtellung hat ſomit mehr=
Koederung, die es rechtfertigt, ſich eingehender damit zu
Mr M4 führte Dr. Adolf Müller aus, daß das Stadt=
Di ſi9 24z guten Gründen mit dieſen Dingen befaßt und
Noert, A an es handelt ſich hier um hochkünſtleriſche Er=
Ne Eu Fb’s in letzte Feinheiten ausgebildeten Technik, auf
Eiode Ich Muſeum ſtolz ſein dürſen. Wenn heute ſo viel
De W kitkung der Technik geklagt wird, wenn mit Recht
2 Aue Bieſen wird, daß wir Sklaven der Technik geworden
iEieAdieſe Arbeiten ſo außergewöhnlich gute und ſchöne
gen ” ke ſie nur erzielt werden können, wenn man die
letztliche Verwendung dieſer Detailausſchnitte immer auf das
Geſamtwerk hingewieſen wird. Die Teilausſchnitte ſind nicht
etwa direkte Aufnahmen aus den Gemälden, ſondern ſino
Detailvergrößerungen aus der Geſamtaufnahme. Das
feſtzu=
ſtellen iſt wichtig. Van der Smiſſen kommt zu bildlich
wunder=
vollen Reſultaten gerade in diefen Detailausſchnitten. Er ſchafft
dadurch einen auch für den anſpruchsvollen Menſchen ſchönen,
ſumpathiſchen und dabei inſtruktiven Bild= und Wandſchmuck,
dient aber gleichzeitig der Kunſtgeſchichte. —
Da in dieſer kleinen, aber ungemein ausdrucksvollen Ausſtellung
den Detailbildausſchnitten faſt durchweg eine Aufnahme des
Geſamtkunſtwerkes beigegeben iſt, kann auch der Laie von dem
Geſagten ſich überzeugen. Es wäre außerordentlich erfreulich
und wünſchenswert, wenn ſich beſonders Schulleiter,
Zeichen=
lehrer etwa dieſe Ausſtellung anſehen würden. Wir ſind
über=
zeugt, daß aus den hier ausgeſtellten Blättern den Schülern das
Originalkunſtwerk erheblich nahegebracht werden kann. *
tet im Hotel auf ihn, er aber findet das Kaſino weit lockender,
gewinnt und verliert Unſummen Geldes. Die junge Frau
ver=
bittert über die Liebloſigkeit des Mannes, ſucht ein kleines
Aben=
teuer, das ſich infolge ihrer reizenden Naivität ungemein drollig
geſtaltet. Zuletzt aber macht ſie aus ihrem Spiele Ernſt, ihr
Gatte hat ſich ihre Zuneigung endgültig verſcherzt. Während er
ſeine gewonnenen Banknoten zählt, geht ſie mit einem anderen
davon.
Dieſer recht harmloſen Epiſode verhalf Paula Weſſely
durch ihr entzückendes Spiel zu einem großen Heiterkeitserfolg.
Die herzliche Aufnahme des Stückes iſt auch einzig ihr zu danken,
ſie verſtand es, aus jeder Szene etwas zu machen. Auch den Autor.
der perſönlich anweſend war, bedachte man ſchließlich mit Beifalls=
Dr. 4. 8.
bezeugungen.
Ein bedeutſames Gedächkniswerk.
usſtellung Anton Hartmann.
Mi behlicht, nicht von ihr beherrſcht wird. Weiteſtgehende
His Auchemie und der optiſchen Wiſſenſchaft ſind Vorbe=
Ein MAA Jeſe Art der Photographie. Sie kaun zu dieſen Höchſt=
Sein I0führen, wenn ihr Schöpfer in engem perſönlichen
Dichs T 4äunſt ſowohl, wie zu ſeinem Werk ſteht. Nur dieſer
SenDlners Könnens konnte es gelingen, aus Werken der
SiS Mutechniſchen Mitteln letzte Feinheiten herauszu=
A 2 Madurch eine Unmenge von Intimitäten wertvoller
Seweil erſt herausgearbeitet und dem Auge des Be=
A lalem auch dem des ſchaffenden Künſtlers, nahe
Ar mt4e
B Nor dieſe Art des Photographierens von Kunſt=
K allein aus der Tatſache hervor, daß verfallende,
In der Bücherſtube Bodenheimer wurde geſtern mittag vor
zahlreich erſchienenen Gäſten eine Ausſtellung von Gemälden und
Zeichnungen Anton Hartmanns eröffnet, der der Künſtler einige
Worte zur Entſtehungsgeſchichte und zur Erläuterung ſeiner
Ar=
beiten voranſchickte. Er deutete in dieſer Selbſteinführung die
Stufen an, auf denen ſich ſeine Kunſt in der letzten Zeit
vor=
wärts gebildet habe, hauptſächlich in Hinſicht auf die Entwicklung
der Elemente von Farbe und Form. An Hand der ausgeſtellten
Stücke zeigte er, wie ſich das anfängliche Nebeneinander farbiger
Bänder zu einer Ganzheit gefügt habe, in der eine leichte farbige
Steigerung und Weitung zu verſpüren ſei. Für die neueren
Ar=
beiten wies er auf folgende drei Geſtaltungselemente hin: eine
zuſammenhängende Farbigkeit, ein eingekratztes Liniengefüge, eine
maleriſche Weitung in hellen Farben. — Auf die Ausſtellung ſelbſt
kommen wir in Kürze zurück.
„Verlorene Meiſterwerke deutſcher Romautik”.
nämlich die beim Brand des Münchener Glaspalaſtes am
6. Juni 1931 zugrunde gegangenen herrlichſten Schöpfungen der
deut=
ſcheſten aller deutſchen Meiſter, feiern ihre Auferſtehung in einem ſoeben
vom Verlag F. Bruckmann A.=G. in München mit der Glaspalaſt=
Künſtlerhilfe herausgegebenen Prachtwerke mit 80 Tafeln in Lichtdruck.
Ja, ein Prachtwerk; aber nicht im gewöhnlichſten, ſondern im
edelſten, künſtleriſchſten Sinne dieſes viel mißbrauchten Wortes! Es iſt
wahrhaftig eine Pracht, die ſich auf dieſen, in elegantem Halblederband
gefaßten Tafeln vor uns auftut, eine Pracht reproduzierenden Könnens,
die in der Tat die im Flammengrabe verſunkenen Meiſterwerke bis in
die feinſten Einzelheiten hinein wieder vor uns erſtehen läßt! Dak
Welthaus Bruckmann in München hat ſichtlich alles daran geſetzt, ven
es an techniſchem Können in ſeinen Ateliers vereinigt, um dem deut
Volke, um der Welt dieſe Schöpfungen wiederzugeben, deren Y
K6
tung ja einen Schrei des Entſetzens ausgelöſt hat!
Frnid
Es wird wohl kaum einen für künſtleriſche Werte empfät,
Menſchen geben, den nicht ein Schauder überläuft, wenn er nach
Ziche,
ſicht dieſer Lichtdrucke in dem ausgezeichnet orientierenden Beg&
durch=
von Dr. G. Jakob Wolf die Worte lieſt: „Alle dieſe 2
Heiteste
ſind endgültig verloren! — Auch nicht ein (nVe
rte
wurde gerettet!“ — Nein! Sie ſind doch nicht „endgült
Werk
loren: dieſes im Zuſammenklang mit der Glaspalaſt=Künſtlerk Kig” der=
Wieplintil ſitwverke hierdurch in allen ihren, auch feinſten
ſelheite
Nachwelt erhalten werden und immer wieder
Siwdienilhten heranzuziehen ſind. Van der Smiſſen geht in
DArapyFt.
„Rouleite.
SeyVer, Kunſtwerke nicht nur techniſch vollendet zu
ſondern ſie auch für den Kunſtwiſſenſchaftler
iier, aber auch für den Laien zu analuſieren,
et aus großen Gemälden Detailausſchnitte, die
Technik des Künſtlers oder für ſeine Auffaſſung
Wei cic Nunſtwerk maßgebend ſind oder aber auch die
Uraufführung von Ladislaus Fodors Luſtſpiel im Wiener Theater
in der Joſefſtadt.
Ko
Durch dieſe Detailausſchnitte dem heutigen Ge=
Du ſen, vor allem gefällig zu erhöhen. Selbſtver=
D Rabet gewiſſenhaft darauf geachtet, daß für die
Monte Carlo, das mit ſeinen verführeriſchen Reizen immer
wieder im Film. Theater und Roman erſcheint, iſt auch der
Schau=
platz von Ladislaus Fodors jüngſtem Luſtſpiel, das von der
Wie=
ner Rheinhardtbühne in der Joſefſtadt uraufgeführt wurde. Ein
junges Ehepaar, das erſt vor wenigen Stunden getraut wurde,
iſt im Flugzeug in Monte Carlo angekommen. Der junge Gatte
ſcheint in ſeine Frau wenig verliebt, mit um ſo größerer
Leiden=
ſchaft aber gibt er ſich dem Rouletteſpiel hin. Seine Gattin war=
Friedrich= 6. wundervolle Schwind, 9. Joſei Antoizlr. Dadid
3 Runge, 4 Ludwig Richter.
Der Verkaufspreis des Werkes — Folio=Format in ſchönſtd
leder=Band — beträgt 180 Mark. Der Reinerlös fälkr der
Glaspalaſt=Künſtlerhilfe als Mitherausgeberin
7 u. Dieſe wertvolle Erinnerungs= und Gegengabe iſt ein köſtliches
Weihnachtsgeſchenk. Für jeden, der durch Bezug bei der Glaspalaſt=
Künſtlerhilfe München, Theatinerſtraße 3, in Beſitz des Werkes gelangt,
wird ein beſonderer Dank darin beſtehen, daß er ſich ſagen darf: auch
ich habe das Meine getan, daß Münchens Künſtler in dieſen Tagen
niederdrückendſter Heimſuchung mit Zuverſicht daran gehen können, im
Geiſt jener Meiſter fortzuwirken, deren Schöpfungen dies Werk
ent=
bält!
Kinderl.35
ich
Seschenk-AFUIKkuifen
Seite 4 — Nr. 335
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 3. Dezenb,ä
Ihre Vermählung
zeigen an
Architekt Heinz Balter Berbenich
und Fran Marga, geb. Seeger
Oberſidorf, Allgäu, November 1931.
Statt beſonderer Anzeige.
Am Samstag, den 28 November wurde meine liebe,
Die Eheleute Robert Illgen u. Frau, Tannenſtr. 19, begehen—
am Freitag, den 4. Dezember 1931 bei guter Geſundheit 2
das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit.—
treue Gattin
Frau Gretel Franke
geb. Stromberger
von ihrem ſchweren Leiden durch einen ſanften Tod erlöſt
Auguſt Franke, Stadtbauinſpektor,
zugleich im Namen aller Angehörigen.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1931.
Geſtern entſchlief nach kurzem, ſchwerem Leiden
meine innigſtgeliebte Gattin, unſere herzensgute
Mutter, Tochter, Schweſter, Schwiegertochter und
Schwägerin
Frau Ottilie Steinacker
geb. Schneider.
In tiefem Leid:
Emil Steinacker und Sohn
Rektor Steinacker und Frau, Schaafheim
Heinr. Schneider, Offenbach
Hanni Schneider, Offenbach
Aug. Hahn, stnd. theol., Berlin.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1931.
Moosbergſtr. 88.
(17324
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 2½ Uhr
von der Kapelle des Waldfriedhpfes aus ſtatt.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten,
machen wie die traurige Mitteilung, daß heute
früh unſer Ib. Pater, Großvater,
Schwieger=
vater, Bruder und Onkel
Sert Boh. og. Sumteiine
Ober=Poſtſchaffner i. R.
im faſt vollendeten 83. Lebensjahre plötzlich
und unerwartet, janft entſchlaten iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Fom. Gg. Lantelme
Hch. Rhein
B. Lantelme Wtw.
E. Röder Wtw
Sch. Glaſer
L. Sommer.
Darmſiadt, den 2. Dezember 1931.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 4. Dez.
nachmittags 2 Uhr auf dem Waldtriedhof ſiatt
Todes=Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß verſchied
heute früh nach kurzer ſchwerer Krankheit, mein
über alles geliebter Gatte, Bruder, Schwager und
Onkel
Peter Hotz
Buchdrucker
In tiefem Leid:
Chriſtiane Hotz, geb. Bernhardi.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1931.
Die Beiſetzung findet auf Wunſch des Entſchlafenen
in aller Stille ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Heute Nacht um 2 Uhr entſchlief plötzlich und
un=
erwartet nach vorhergegangener ſchwerer Operation
unſer lieber, guter, treuſorgender Vater, Großvater,
and., Bruder, Schwager, Schwiegervater und Onkel
grün
Sonne,
Riter,
den ; Alter von 70 Jahren.
iwst
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wa Em lie Schmidt, geb. Krauß
Ludwig Schmidt, Kaufmann
Die Beſtattung fand nach dem Wunſche der Entſchlafenen im Kreiſe
der Familie ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am 1. Dezember wurde unſere gute Mutter, Schwiegermutter
nnd Großmutter
Frau natharina Gombert
geb. Ahlheim
in ihrem 77. Lebensjahre in die ewige Heimat abberufen.
Im Namen der trauernden Hinter bliebenen:
Dr. Ludwig Gombert.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1931.
Taunusſtr. 17.
Beiſetzung: Freitag, den 4. Dezember, 11 Uhr (Alter Friedhof).
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
(17347
Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet verſchied infolge
eines Herzſchlags meine Filialleiterin
Von der Reiſe
Müean.
Dr. Ho zmann
Hri. Kaige Scac!
Schwanenſtraße
(17356)
3.
Wir verlieren in ihr eine gewiſſenhafte, treue
Angeſiellte und werden ihr ein ehrendes
Andenken bewahren.
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Die Beerdſgung findet am Freitag, um 1:1,
dem Waldtriedhof ſtatt.
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Verwandten, Freunden und Bekannten zur gefl.
Kenntnisnahme, daß unſere liebe Schweſter u. Tante
FrauMargarete Schäfer
geb. Zöller
nach ſchwerem Leiden am 2. Dezember ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Für die Hinterbliebenen:
Frau Kätchen Hegnh, geb. Zöller.
Darmſtadt, Beſſungerſtr. 84, Alzey, Berlin.
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Die Beerdigung findet am Samstag, den 5. Dezember,
nachmittags 2 Uhr, vom Portale des Beſſunger
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Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen und wohltuenden Beweiſe
herzlicher Teilnahme, ſowie für die reichen Blumenſpenden
bei dem Heimgang meines über alles geliebten Mannes
und unſeres unvergeßlichen Vaters
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od. Südoſtlage, für
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1. Jan. 32 zu
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tag auf Sonnt.
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ſucht. Näh. Geſch.
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Helene Schmidt
praßt, Arzt
ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren aufrichtlaſten
innigſten Dank aus.
In tiefem Leid:
Frau Johanna Wißmann, geb. Klump
und Kinder.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1931.
s Wilh. Weber u. HenniWeber, geb. Schmidt
und 2 Enkelkinder.
Härmſtadt, den 2. Dezember 1931.
Grüner Weg 19.
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Kriegerverein
Darmſtadt
1874
Geſtern verſchieb, unſer lieber
Kamerad und langjähriges, treues
Mitglied
Herr Georg Lantelmé
Oberpoftſchaffner i. A.
Die Beerdigung, findet am
Frei=
tag, den 4 d8 Mts, nachmittags
2 Uhr, guf dem Waldfriedhof ſtatt
WBir bitten um zahlreiche
Be=
teiligung,
Der Vorſiand.
(7370)
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u. Bad. 94
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Alleinſteh
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Wohn mn!
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folg
2—3=Zinn!
Beſtehen
mit Kückh
eine Ernen
frei, b. mi.
a06 zum Kre=
bald.
dei dem Kreis
Südl.
Stot=
im Kreisamt Me
vorzugt.
Dankſagung.
Für die wohltuende Teilnahme an Mf derverſicherung
herben Verluſie unſerer lieben Eniſchlaufk=
Lurier
Frau Maria Heeld- Eiteiang
geb. Jacobi
ſagen wir innigſien Dank.
Ludwig Heeb und Kigfieg die ſegensreichl
17928
Ludwig, Maria und Oeis niterhaft. Geger
für Weihnachten bitte ich jetzt zu bestellen, und
Huftrag rechtzeitig ausführen zu könne-
Schiedsgericht.
Dezember 1905
nert 10 aunf 20. O
wMireition Rhei
Nainz ernannt.
iterung traten
ung die O.
Nidda be
A
Präſid
er äußere Rah
reich an verdienſt
inn 11 in der innerer
verordentlichem
zie ſoch feſter ziell
Jue, ſo ließen ihn die
ſüirt erſcheinen, gere
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usführung der
seine Amtsführ
daß er dieſes
Sondergebiet
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i üer deren G.
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3. Dezember 1934
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 35 — Seite 5
Tus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1931.
präfdenk Ernſt Krug von Nidda.
Dezember d. J. iſt der Präſident des heſſiſchen
Ober=
samts, Ernſt Krug von Nidda, auf Grund des
7i. die Altersgrenze in den Ruheſtand getreten. Das
ider ſein Ausſcheiden aus dem Dienſte fand tiefen
ialusdruck in der Stunde, in der er am 30. November
muſermten und Angeſtellten des Oberverſicherungsamts
H.
rwck uig von Nidda wurde am 5. Auguſt 1866 als Sohn
behle Staatsrats Guſtav Krug von Nidda in Darmſtadt
„nver ſeine Jugendzeit verbrachte. Nachdem er ſeiner
tärtsiſtoflicht bei dem Artillerie=Regiment Nr. 25 Genüge
tüſti. in deren Folge er zum Hauptmann d. L. befördert
uſſte nach Beſtehen der Staatsprüfung im Juſtiz= und
valt zusſ ach ſeine Ernennung zum Regierungsaſſeſſor. Am
ezeunei 1896 zum Kreisamtmann befördert, war er als
zuht bei dem Kreisamt Offenbach und vom 27. Oktober
ebdem Kreisamt Mainz tätig, wo ihm am 5. Juli 1800
im Schiedsgericht für Arbeiterverſicherung übertragen
de Aſt. Dezember 1905 erhielt von Krug den Charakter als
ſerungfat und am 20 Oktober 1906 wurde er zum Rat bei
h0. (Proiyſialdirektion Rheinheſſen und zweiten Beamten des
ſsamuc Mainz ernannt. An Stelle der Schiedsgerichte für
eiterzpicherung traten im Jahre 1912 auf Grund der
Reichs=
herunfordnung die Oberverſicherungsämter. Als Direktor
ſiſihn Oberverſicherungsamts in Darmſtadt wurde am 22.
914rug von Nidda berufen. In dieſer Eigenſchaft erhielt
Lebruar 1920 die Amtsbezeichnung Oberregierungsrat,
Tomber 1922 Präſident.
ſiest er äußere Rahmen der dienſtlichen Laufbahn
MM Krusgre ich an verdienſtvoller Arbeit und Erfolgen, auf die
uit lur Befriedigung zurückblicken kann. Bewies bereits
eobl. „Tätzit in der inneren Verwaltung bis zum Jahre 1912,
ſwelag ußerordentlichem Geſchick, großem Weitblick und
ela=
er, aß doch feſter zielbewußter Hand er allen Aufgaben
htwue, ſo ließen ihn dieſe vorzüglichen Eigenſchaften
beſon=
genat erſcheinen, gerade auf dem Gebiete der
Sozial=
geruruund des Verſorgungsweſens an der Spitze des Ober=
Heb uu fherumumts mit ſeinem weitverzweigten Geſchäftskreis
chret ag die ſegensreichſte Wirkſamkeit zu entfalten.
Aus=
et in einem warmen Herzen und edelſter Geſinnung
ver=
ſsneiſterhaft, Gegenſätze auszugleichen, eine Gabe, die
dz lusführung der ſozialen Geſetzgebung überaus
wert=
vins Seine Amtsführung zeichnete ſich aber ferner auch
iu daß er dieſes ausgedehnte und ſchwierige leider
Sondergebiet ſachlich hervorragend beherrſchte, ja
e ltorität galt, nicht nur in unſerer engeren Heimat.
uit über deren Grenzen hinaus. Es mag in dieſem
wing erinnert werden an die langjährige und, wie
all=
arſtannt, vortreffliche Schriftleitung der Mainzer Zeit=
0r
ſim ſotialverſicherung durch Präſident von Krug, ferner
von hm alljährlich herausgegebenen
Krankenkaſſenkalen=
d ſicheßlich an ſeine Schrift „Aerzte und Krankenkaſſen”,
mſt ſerau ſchwierige Materie, die von Krug als erſter von
titz Seite erfolgreich behandelte
ſiſter Ernſt Krug von Nidda hat ſich als Menſch und als
inſeltenem Maße das Vertrauen und die Verehrung
Mſ derer rworben, die ihm naheſtanden und ſeinen, wahren
en Sin zu ſchätzen wiſſen, ſein Gerechtigkeitsgefühl und
Heruergüte. Sein Wollen hatte ſtets nur das Beſte im
unda ſin Wirken wird unvergeſſen bleiben. Möge ihm in
ud Slberſeithe rien körperlichen und geiſtigen Friſche und Rüſtigkeit
berie benchinen hensabend beſchieden ſein!
schenil,
kechntſt Hochſchule. Mit dem Beginn des Winterſemeſters
32 mue Dr.=Ing. Alf Schroeder als Privatdozent an
ſechninän Hochſchule und im beſonderen für die Fächer
Fein=
nik ſine Schleif= und Poliertechnik zugelaſſen. Dr.
Schroe=
ſauete im vorigen Jahre an der gleichen Hochſchule mit
etion. „Entwicklung der Schleiftechnik bis zur Mitte
Fltigst
Fyhunderts”; ſeine Habilitationsſchrift behandelt, das
„Gadlagen feinmechaniſcher Geſtaltung”.
HolkzzAlter. Frau Maria Geißner, Lauteſchlägerſtraße 38,
m Elſezember 80 Jahre alt. Die Jubilarin iſt geiſtig und
Aich teſig.
Bu 942 , Golue Hochzeit. Die Eheleute Robert Illgen und
Tauuaſtraße 19. begehen am Freitag, dem 4. Dezember
Dei ſe: Geſundheit das ſeltene Feſt der Goldenen
Daknädter Spielbund. Um alle Wünſche aus dem
Be=
kreiſel befriedigen, hat ſich der „Darmſtädter Spielbund”
oſſenz ſinen großen bunten Abend mit etwas verändertem
amma m Sonntag, dem 6. Dezember, abends 8 Uhr, im
ſaa4 wiederholen. Neben einem Einakter in Darm=
Milſuatt von Herrn Hohmann, werden einige Solis von
unbetchmen Künſtlern zu Gehör gebracht werden. Der
M) wrſc it Tanz ſtattfinden.
hes Landestheater.
A Ktags Dez. 20—22½ Uhr. Bühnenvolksbund. K 5.Boceaceio. Preiſe 0.70—5.60 Mk. 4.M1
20, Ende gegen 22½ Uhr. D9. Wallenſteins
Tod. Preiſe 0.60—4.50 Mk. zleg, au g- 20—221 Uhr. Außer Miete.
Die drei Musketiere. Preiſe 0 50—4 Mk. Menes. da6 Zez. 20—22 Uhr. Zuſatzmiete 1I1 5.
Zu Hilfe, Max. Preiſe 0.60—4.50. Keine Vorſtellung.
16, Ende gegen 18½ Uhr. Die Himmelsmauer,
Ein Weihnachtsmärchen. Preiſe 0.40—2 Mr.
20—21½ Uhr. Zweiter Nammermuſik=Abend
des Schnurrbuſch=Quartetts, Preiſe 0.70—= Mk.
Heſſechts Landestheater. Heute abend wird die Operette
FeaCEü”, die wegen Erkrankung im Perſonal einige Zeit
au 1 m Spielplan war, wieder aufgenommen. Für den
liten iRen Vogt ſingt Franz Notholt die Rolle des Pietro. —
Daldgr; der erſten der drei Kurzopern der Gegenwart.
9. Yember im Kleinen Haus aufgeführt werden, wird
Duptm” von einem Knaben geſungen. — „Dig drei
G'etüle', die beliebte und erfolgreiche Revue=Operette
Rauph’ enatzky, wird im Großen Haus am Samstag, dem
Benber79 Uhr, zu kleinen Preiſen aufgeführt. Die
Titel=
ſiellisSattler, Hinz, Gallinger.
Die Alufführung des Weihnachtsmärchens „Die
Himmels=
ſt 4 Samstag, dem 5. Dezember, nachmittags 16 Uhr.
einurnold muſikaliſche Leitung: Beppo Geiger
Bühnen=
eue Aner, Tänze: Hans Macke. Rudchen und Trudchen,
ſeiden
Aptrollen werden von Rotraut Richter und Eliſabeth
geſpizll
Die neuen Netz= und Bezickskarten.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Verkehrsverband.
In der letzten Vorſtandsſitzung des Heſſiſchen
Verkehrsverban=
des wurde u. a. über die neue Einrichtung der Netz= und
Be=
zirkskarten, die die Reichsbahn mit Wirkung vom
1 Januar 1932 einführt, Bericht erſtattet. Für das Rhein=Main=
Gebiet kommen an Netzkarten, die größere Bezirke von rund
6000 Kilometer Eiſenbahnlänge umfaſſen, namentlich die
nach=
ſtehenden in Frage:
1. Netz 11 mit dem Kern des Rhein=Main=Gebietes als
Mittel=
punkt. Dieſe Karte umfaßt ein Gebiet, das im Weſten bis Trier
und Koblenz reicht im Norden Weidenau a. d. Sieg Marburg
Kaſſel ſowie Bebra einſchließt und öſtlich über die Rhön nach
Würzburg führt und von dort weiter ſüdlich nach Stuttgart, von
wo der Kreis in weſtlicher Richtung über Karlsruhe unter
Ein=
ſchluß der ganzen Rheinpfalz den weſtlichen Eckpunkt Trier
wie=
der erreicht.
2. Weiter iſt von Bedeutung das Netz 10, das hauptſächlich
Würt=
temberg und Baden umfaßt, nördlich indeſſen bis Bingerbrück.
Rüdesheim, Wiesbaden, Frankfurt. Offenbach, Gemünden führt
und das weſtliche Unterfranken mit Würzburg noch in ſich ſchließt.
3. Weiter iſt ein Teil des Rhein=Main=Gebietes mit Mainz=
Wies=
baden, Frankfurt und Darmſtadt enthalten in Netz 12, das ſich
nördlich bis einſchließlich Hamm über Münſter und an die
Reichsgrenze bei Emmerich erſtreckt und das wichtige
rheiniſch=
weſtfäliſche Induſtriegebiet ſowie den Mittelrhein mit
angren=
zenden Gebietsteilen enthält.
4. Ferner fällt ein Teil des Rhein=Main=Gebietes noch in Netzs,
das als Kerngebiet Nordbayern umfaßt unter Einſchluß von
München, Regensburg und nördlich bis Hof, Probſtzella,
Mei=
ningen. Gemünden, weſtlich bis Stuttgart reicht. Innerhalb
dieſes Netzes liegen noch Frankfurt, Offenbach und Darmſtadt
ſowie die heſſiſche Odenwaldbahn.
5. Für das nördliche Oberheſſen kommt noch in Frage Netz 7. das
die Strecke Fulda—Alsfeld—Gießen einſchließt und bis
Han=
nover, Leipzig ſowie ſüdlich bis Bayreuth und Bamberg reicht.
6. Schließlich befindet ſich Gießen noch innerhalb des Netzes 13,
das das rheiniſch=weſtfäliſche Induſtriegebiet und öſtlich das bis
Hannover und Hildesheim angrenzende Gebiet umfaßt.
Was die Bezirkskarten anlangt, die neben den
Netz=
karten zur Einführung gelangen und die kleinere Abſchnitte des
Reichsbahnnetzes von entweder 600 oder 1000 Kilometer
Betriebs=
länge umfaſſen, ſo werden in dem Bereich der Reichsbahndirektion
Mainz, die dankenswerterweiſe ihr Material zur Verfügung
ge=
ſtellt hatte, drei ſolcher Karten eingeführt, nämlich:
1. die Bezirkskarte Rhein=Main (Nr. 401), die
haupt=
ſächlich die heſſiſchen Provinzen Rheinheſſen und Starkenburg
umfaßt unter Einſchluß von Wiesbaden, Frankfurt. Hanau im
Norden ſowie Eberbach, Heidelberg. Mannheim und
Ludwigs=
hafen im Süden.
2. Die Bezirkskarte „Rheinheſſen” (Nr. 402) mit
eben=
falls 1000 Kilometer Umfang enthält neben den rheinheſſiſchen
Strecken die Anſchlußſtrecken nach Darmſtadt und Frankfurt, nach
der Lahn bis Limburg, die beiderſeitigen Rheinſtrecken bis
Koblenz, die Nahebahn mit ihren Verzweigungen in ſüdlicher
Richtung.
3. Die dritte und letzte Bezirkskarte, Starkenburg”
(Nr. 403) umfaßt 600 Kilometer. Sie iſt weſtlich durch die Linie
Wiesbaden=Mainz. Worms, Ludwigshafen abgegrenzt. im Oſten
bildet die heſſiſche Odenwaldbahn von Babenhauſen bis Hetzbach
den Abſchluß, im Norden iſt Frankfurt ſowie die linksmainiſche
Verbindung nach Mainz=Wiesbaden einbezogen. Außer
Lud=
wigshafen enthält die Karte im Süden noch Mannheim und
Heidelberg.
Bedauerlicherweiſe hatte die Reichsbahndirektion
Frank=
furt die Ueberſichtskarten für die in ihrem Bereich zur Ausgabe
gelangenden Bezirkskarten, die für Heſſen ebenfalls von großer
Bedeutung ſind, dem Verkehrverband noch nicht überlaſſen.
Der Geſamtvorſtand des Heſſiſchen Verkehrsverbandes war
nach dem erſtatteten Bericht übereinſtimmend der Auffaſſung, daß
die neue Einrichtung auf dem Wege einer zeitgemäßen
Auflok=
kerung des allzu ſtarren Perſonentarifs der Reichsbahn
einen bedeutſamen Schritt voran darſtellt und daß
die Einrichtung der lebhaften Unterſtützung der
Verkehrstreiben=
den gewiß ſein darf. Von beſonderer Bedeutung für die praktiſche
Verwertbarkeit der Karte iſt es, daß entgegen der urſprünglichen
Abſicht der Reichsbahn den dringenden Wünſchen der
Verkehrs=
intereſſenten ſtmttgegeben worden iſt, die dahin gingen, die Netz=
und Bezirkskarten nicht nur für einen Kalendermonat auszugeben.
Die neuen Fahrtausweiſe werden mit beliebiger Gültigkeitsdauer
von je einem Monat (30 bzw 31 Tage) gelöſt werden können,
der=
art, daß die Geltungsdauer beiſpielsweiſe am 5. Januar beginnt
und mit dem 4. Februar endet. Auf dieſe Weiſe wird die
Bedeu=
tung der Karten für weitere Kreiſe namentlich der
Berufsreiſen=
den ſtark erhöht werden.
Darmſtädker Winkerhilfe.
Da bei der erſten Rundfahrt der Sammelwagen nicht alle
ab=
zuholenden Kleidungsſtücke reſtlos erfaßt wurden, findet in der
nächſten Woche nochmals eine Abholung ſtatt. Die Wagen fahren
durch die Hauptſtraßen der nachſtehend genannten Viertel und
werden an den Straßenkreuzungen eine zeitlung halten. Ein
Be=
fahren ſämtlicher Querſtraßen iſt nicht möglich.
Es wird geſammelt am Vormittag:
am Montag, den 7. Dezember:
1. nördlich der Dieburgerſtraße und öſtlich der Magdalenen=
und Arheilgerſtraße.
2. zwiſchen Dieburgerſtraße im Norden, Mühlſtraße und
Riedlingerſtraße im Weſten und Soderſtraße im Süden,
Hast Du schon für die
Winterhilfe gegeben?
am Dienstag, den 8. Dezember:
1. nördlich der Dieburger= und Alexanderſtraße, zwiſchen
Magdalenen= und Arheilgerſtraße im Oſten und
Frank=
furterſtraße im Weſten,
2. zwiſchen Soderſtraße, Heidenreichſtraße, Heinrichſtraße und
Wilhelminenſtraße,
am Mittwoch, den 9. Dezember:
1. weſtlich der Frankfurterſtraße und nördlich der
Landwehr=
ſtraße,
2. ſüdlich der Heinrichſtraße und öſtlich der Martinſtraße,
am Donnerstag, den 10. Dezember:
1. weſtlich der Frankfurter= und Wilhelminenſtraße, zwiſchen
Landwehr= und Rheinſtraße,
2. ſüdlich der Heinrichſtraße, zwiſchen Martinſtraße einerſeits
und Wilhelminenſtraße, Beſſungerſtriße,
Ludwigshöh=
ſtraße andererſeits,
am Freitag, den 11. Dezember:
1. weſtlich der Wilhelminenſtraße, zwiſchen Rheinſtraße im
Norden und Heinrichſtraße/Holzhofallee im Süden,
2. ſüdlich der Heinrichſtraße, zwiſchen Beſſungerſtraße und
Ludwigshöhſtraße im Oſten und Heidelbergerſtraße im
Weſten.
am Samstag. den 12. Dezember:
1. zwiſchen Alexanderſtraße im Norden, Mühlſtraße,
Ried=
lingerſtraße im Oſten. Soderſtraße im Süden und
Wil=
helminenſtraße im Weſten.
2. ſüdlich der Holzhofallee, weſtlich der Heidelbergerſtraße.
Das Helia=Theater zeigt heute und folgende Tage das
Monumental=Filmwerk von rieſigen Ausmaßen „Der Glöckner von
Notre=Dame” mit Lon Chaney, dem Meiſter der Maske in der
Hauptrolle — Nur noch kurze Zeit läuft im Union=Theater
der große Ufa=Tonfilm „Der Kongreß tanzt”.
Vollverſammlung
der Heſſiſchen Handwerkskammer.
Am 1. Dezember fand unter Leitung des Kammervorſitzenden,
Herrn Nohl=Darmſtadt, im Sitzungszimmer der Heſſiſchen
Hand=
werkskammer eine nichtöffentliche Vollverſammlung ſtatt die der
Klärung einer Reihe von internen Fragen diente. Insbeſondere
gelangten finanzielle Angelegenheiten zur Erörterung, ſo die
wie=
derholte Vermittelung größerer Dirlehensſummen an
Kreditinſti=
tute, u. a. an die Darmſtädter Volksbank. Dabei wurden die ſich
nach Schalterſchluß der letzteren für die Kammer ergebenden
Ver=
pflichtungen ſowohl, als auch die eigenen Anlagen bei der
Darm=
ſtädter Volksbank behandelt und geklärt. Auch die Mitwirkung
der Kammer bei der Verteilung der Weſthilfe für das beſetzte
Gebiet fand eingehende Behandlung, insbeſondere der wiederholt
aufgetauchte Vorwurf wegen der Dispoſition über einen angeblich
für Mainz beſtimmten Betrag anfangs Juni d. J. An Hand der
diesbezüglichen miniſteriellen Anordnung wurde nachgewieſen, daß
über dieſen Betrag in einwandfreier Weiſe verfügt worden iſt.
Mit den Vertretern des beſetzten Gebietes wird hierüber noch
eine beſondere Ausſprache ſtattfinden.
In Verbindung hiermit wurde über eine Anzahl von
An=
trägen, Anfragen und anderen Angelegenheiten verhandelt, die ſich
zum Teil auf Angriffe gegen den Kammervorſitzenden gelegentlich.
der Tagung des Handwerks= und Gewerbeverbandes in Bensheim
und bei anderen Anläſſen bezogen. Sie führten ſowohl in dieſer
Sitzung, wie auch bei vorhergehenden Provinzausſprachen mit den
Kammermitgliedern zur Aufklärung und Erledigung, ſo daß nach
dem Urteil der Kammermitglieder letzten Endes nichts mehr
übrig blieb, was Herrn Nohl in ſeiner Stellung als
Kammer=
vorſitzender bzw. die Geſchäftsführung der Kammer belaſten
könnte. Hinſichtlich der Tätigkeit des Kammervorſitzenden in
ſei=
ner Eigenſchaft als ehemaliger Aufſichtsratsvorſitzender der
Darm=
ſtädter Volkshank maß ſich die Kammer bis nach Beendigung des
ſchwebenden Verfahrens ein Urteil nicht zu.
Was die Veröffentlichung anbelangt, die der Landesverband
Heſſen und angrenzende Gebiete für Handel. Handwerk und
Ge=
werbe Sitz Mainz” dieſer Tage in die heſſiſche Preſſe brachte und
die einige Zeitungen unter der Ueberſchrift „Sturm im Handwerk”
oder dal. veröffentlichten, ohne ſich bei den maßgebenden Stellen
zu informieren, ſo wird erklärt, daß ſich dieſer Verband außerhalb
der im „Heſſiſchen Handwerks= und Gewerbeverband”
zuſammen=
gefaßten Zentralorganiſ ttion des heſſiſchen Handwerks befindet,
daß er mit ſeinen wenigen Ortsgruppen nicht befugt iſt. im Namen
des heſſiſchen Handwerks zu ſprechen und daß die in dieſem Artikel
aufgeſtellten Behauptungen in der Vollverſammlung der
Hand=
werkskummer reſtlos zuſammengebrochen ſind. Die
Geſchäftsfüh=
rung der Kammer iſt beauftragt, nachzuprüfen, inwieweit gegen
dieſen Verband bzw. den verantwortlichen Verfaſſer gerichtlich
vorzugehen, insbeſondere, ſoweit es ſich um die Anſchuldigungen
gegen den Kammervorſitzenden, Herrn Nohl, und gegen den
Vor=
ſitzenden der Handwerkskammer=Nebenſtelle Mainz, Herrn
Schön=
tag, handelt.
— Ehrung des Komponiſten Karl Grim. Der
Männergeſang=
verein „Eintracht” Arheilgen unter Leitung ſeines Chormeiſters
G. Jäger=Frankfurt und der Männergeſangverein Bierſtadt bei=
Wiesbaden — Leitung Hans Betz=Mainz — gedachten in ihren
Konzerten am 29. November des 50. Geburtstages des
Kompo=
niſten Karl Grim. Beide Vereine hatten in ihre Vortragsfolgen
eine geſchloſſene Abteilung Grimſcher Chöre verſchiedenen
Cha=
rakters aufgenommen, ſo daß eine kleine Ueberſicht über das
Schaf=
fen des Komponiſten geboten war, Karl Grim, der in beiden
Konzerten anweſend war, wurde ſtürmiſch gefeiert. Bei dem
Kon=
zert des Männergeſangvereins Bierſtadt wirkte unſere
Darm=
ſtädter Altiſtin Fräulein Clara Herber mit, die dort ein
dank=
bares und beifallsfreudiges Publikum fand und auch ſehr gefeiert
wurde.
— Verein Freie Schule Darmſtadt (E. V.). Für den
Dezem=
her=Vortrag wurde der Hiſtoriker der Waldorfſchule Stuttgart,
Dr. Walther Joh Stein gewonnen welcher Samstag,
5. Dezember, in der Städt. Akademie. Eliſabethenſtraße, über
Weltgeſchichte in den Oberklaſſen der Freien
Waldorfſchule” ſprechen wird. Dr. Stein wird Lehrgang
und Methodik des Geſchichtsunterrichtes im Sinne der Pädagogik
Rudolf Steiners darlegen und an Beiſpielen erläutern. (Siehe
Inſerat)
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage den
Sittenfilm „Zwiſchen Nacht und Morgen” nach dem bekannten
Bühnenwerk „Dirnen=Tragödie” Regie: Gerhard Lamprecht.
(17345
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lah biete mit dieser Veranstaltung eine ganz besonders günstige Kaufgelegenheit für das Weihnachtsfest.
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Seite 6 — Nr. 335
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 3. Dezembeu
Ans dem Gerichtsfaal.
A. Vier junge Nationalſozialliſten hatten an einem ſchönen
Auguſtabend in einer Eiche am Weg auf den Breuberg ein großes,
transparentes Hakenkreuz aufgehängt, mit einer Fahrradlaterne
dahinter, deren Lichtkegel ſie auf den Neuſtädter Marktplatz
ge=
richtet hatten. Etliche politiſch anders Eingeſtellte faßten es jedoch
als Provokation auf, und machten ſich auf den Weg, das
Trans=
parent wieder vom Baum herunterzuholen, die Angeklagten
be=
haupten — es ſind 12 Neuſtädter — ſie hätten nur mal
ſchauen wollen, was das für ein Feuerchen da oben war. Der
junge Beſitzer der Wieſe, auf der die Fiche ſtand, der auch bei dem
Transparent mitgeholfen hatte, ahnde nichts Gutes, ging auch
himauf, ſtellte ſich unter die Eiche und verbot jedem auf das
Grundſtück zu kommen, dabei kam es zu kleinen Gewalttätigkeiten.
Der junge Mann bekam einen Stein an die Bruſt geworfen und
wurde mit zwei anderen eine Mauer runtergeſchubſt. Das Gericht
iſt mit dem Staatsanwalt der Anſicht, daß ein
Landfriedens=
bruch vorliege und verurteilt den Aelteſten Angeklagten
zu acht Monaten Gefängnis, einen zu ſieben
Mo=
naten drei zu ſechs Monaten, einen zu vier und
zwei zu drei Monaten Gefängnis. Zwei
Jugend=
liche erhalten 1 Monat und 2 Wochen Gefängnis
mit vollem Strafaufſchub. Die anderen erhalten teilweiſe
Straf=
aufſchub. Ein Jugendlicher wird freigeſprochen.
da er richt die genügende Einſicht hatte, ein anderer wird
mangels Beweiſes freigeſprochen.
Wirtſchaftsprüfer. Der preußiſche Miniſter für Handel und
Gewerbe bzw. der heſſiſche Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft hat
die nachfhlgenden von der Zulaſſungs= und Prüfungsſtelle für
Wirtſchaftsprüfer zu Frankfurt a. M. zugelaſſenen Herren zu
Wirt=
ſchaftsprüfern öffentlich beſtellt: Leopold Merzbach=Frankfurt
am Main, Georg Lewandowſky=Frankfurt a. M.. Otto Allecke=
Frankfurt a. M., Michael BrücknerHanau a. M. Dr.=Ing. Karl
Eicke=Frankfurt a. M. Dr. Jakob Fritz=Nürnberg/Frankfurt a. M.,
Dr. Ewald Fipper=Mainz, Auguſt Herrgen=Frapkfurt a. M., Otto
Lindheimer=Frankfurt a. M.. Guſtav Schmelz=Frankfurt a. M.,
Auguſt Sorge=Frankfurt a. M., Hermann Will=Gießen.
Hausfrauenbund. Es wird noch einmal bekanntgegeben,
daß in Gemeinſchaft mit dem Gaswerk heute, Donnerstag, abend,
8 Uhr, im Vorführungsraum des Städt. Gaswerks
Eliſabethen=
ſtraße 25½4. Borträge mit praktiſchen Vorführungen ſtattfinden für
Weihnachtsbäckereien. Beſonders hervorzuheben wäre hierbei,
daß die Vortsagsdame des Gaswerks, Frl. Klingler den
Haus=
frauen zeigen will, wie aus einem Grundteig mit Zuhilfenahme
verſchiedenartiger Zutaten wie Mandeln. Nüſſe Schokolade.
Kakao, Anis uſw. alle möglichen Backwerke entſtehen können. Durch
dieſes Verfahren dürfte viel Zeit geſpart werden. Natürlich
wer=
den auch Chriſtſtollen gebacken. Den Gipfelpunkt des Abends
wird eine Weihnachtsgans bilden, die ſich während des Vortrages
in einem Gasbratofen — durch eine Glasſcheibe ſichtbar gemacht —
bräunen wird. Von allem werden Koſtproben verteilt, kleine
Rezeptbücher ſind ebenfalls zu haben. Gäſte und ganz beſonders
die jungen Hausfrauen ſind auch hier herzlich willkommen.
Eintritt frei!
4 Akademie=Konzert. Es ſei nochmals auf das heute abend
im Städt. Saalbau ſtattfindende 4. Akademie=Konzert
aufmerk=
ſam gemacht. Als Soliſt des Abends tritt Samuel Duſhkin,
bis jetzt der einzige Interpret des neuen Strawinſky=
Violin=
konzertes, mit dem von ihm bearbeiteten Violinkonzert von
Boccherini zum erſten Male in unſerer Stadt auf. Sein
wunder=
voll lockerer, glockenreiner Ton und ſeine elementare
Muſikanten=
natur wird von der Fachpreſſe einſtimmig hervorgehoben.
Tele=
manns „Tafelmuſik” für Orcheſter (Erſtaufführung in Darmſtadt),
ſowie die entzückende Linzer=Symphonie C=Dur von Mozart rahmen
in der Vortragsfolge das Violinkonzert ein.
Wanderausſtellung des Jugendbundes für entſchiedenes
Chriſtentum. Die im Jugendheim der Evangeliſchen Stadtmiſſion,
Mühlſtraße 24, aufgebaute Wanderausſtellung, die einen
gedie=
genen Einblick in die Geſchichte und Arbeitsweiſe dieſer großen
deutſchen Jugendarbeit gibt, iſt bis Donnerstag abend verlängert.
worden. An Hand einer großen Anzahl von prächtigen
Licht=
bildern. Plaſtiken, Handfertigkeitsarbeiten uſw., wird dem
Be=
ſchauer dieſes geſegnete Jugendwerk lebendig vor Augen geführt.
Der Jugendbund für E=C. erſtreckt ſich heute über die ganze Welt
und arbeitet in allen Ländern im großen Segen. Alle Freunde
unſerer Jugend werden herzlich eingeladen, den letzten Tag noch
zu einer Beſichtigung zu benutzen. Die Ausſtellung iſt von 4 Uhr
nachmittags bis 10 Uhr abends durchgehend geöffnet.
— Evangeliſche Paulusgemeinde. „Deutſche Weihnacht
in Bild und Lied”, ſo heißt die Veranſtaltung, die am
näch=
ſten dem 2. Adventsſonntag nachmittags 5.30 Uhr, in der
Paulus=
kirche vor ſich gehen ſoll. Ein berufener Kenner deutſcher Kunſt,
Herr Dr. Ernſt Zeh aus Heppenheim, will uns eine
Andachts=
ſtunde eigener Art ſchenken, indem er uns die Weihnachtstafel des
Iſenheimer Altarwerks im farbigen Lichtbild ſehen läßt
und deuten wird. Wir hoffen, daß die Gemeinde durch einen
recht zahlreichen Beſuch ihm dankt Frl. Betty Aßmuth und
die Chorſchule der Paulusgemeinde werden mitwirken. Um die
Weihe der Stunde nicht zu ſtören wird um pünktliches Erſcheinen
gebeten. Zur Deckung der Unkoſten wird die Vortragsfolge zu
50 Pf. abgegeben. Sie gilt als Einlaßkarte und iſt beim
Kirchen=
diener wie auch vor Beginn der Veranſtaltung am Eingang zu
haben.
— Markusgemeinde. In der für Sonntag, 6. Dezember im
Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. vorgeſehenen Adventsfeier unſeres
Gemeindevereins werden drei Bilder aus dem Zwingli=Feſtſpiel
von Nagel mit verteilten Rollen zum Vortrag gebracht.
Außer=
dem werden muſikaliſche Darbietungen (Solo=Geſänge. Duette,
Geige und Klavier) geboten. Teekarten ſind rechtzeitig bei Frau
Luſt (Soderſtraße 55) und bei dem Hausverwalter, Kiesſtraße 17,
zu löſen. Der Ertrag des Abends kommt der Winterhilfe zugute.
— Märchentheater (Volkstheater Darmſtadt) Das
Darm=
ſtädter Volkstheater bringt am Sonntag, dem 6. Dezember
nach=
mittags, im großen Saal des Saalbaus als weitere
Märchen=
aufführung das entzückende Weihnachtsmärchen „Die
Weih=
nachtsfee” mit Geſang und Tanz. Der Inhalt iſt ganz auf die
Kinderſeele zugeſchnitten und zeigt in 6 Bildern, daß das
Chriſt=
kind und Knecht Rupprecht auch die ärmſten Kinder nicht vergeſſen,
wenn ſie brav und artig ſind. Zum Schluß der Veranſtaltung
verſchenkt Knecht Rupprecht einen großen Teddy=Bär. (Siehe
DAnzeige.)
— Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Am Sonntag
be=
ſuchte eine ſtattliche Zahl unſerer Mitglieder das Liebighaus.
Herr Profeſſor der Chemie Dr. Berl und ſein Aſſiſtent Herr Nees grgppen des Junglandbundes. Nächſten Sonntag, den
hatten die Führung gütigſt übernommen. Beide Herren führten 6. Dezember, findet hier ein Reitertag der Reitergruppen des
in vorbildlicher und ſachkundiger Weiſe durch die Schätze des Hau= Junglandbundes ſtatt, der ſehr intereſſant zu werden verſpricht.
ſes und ſeien des Dankes ihrer aufmerkſamen Zuhörer gewiß. Wir Die hieſige Gruppe — 1926 gegründet — hat einen
Mitglieder=
bitten unſere Mitglieder, folgende Vorträge mit Lichtbildern rege beſtand von 32. Der frühere Sportplatz am Gretenberg dient als
ber Herr Gewerbelehrer Brohm über „Was uns Italien aus ver= dem Tag werden zwei Prüfungen ausgetragen: 1. Lehrprüfung
gangenen Zeiten erzählt” in der Liebigs=Oberrealſchule am 8. und nach dem Syſtem Achenbach: 2. Reitprüfung für das Deutſche
15. Dezember Herr Studienrat Dr. Borchardt über eine Reiſe von Reitergbzeichen in Bronze. Die Prüfung wird durch den Chef=
Antwerpen über Madeira nach Hamburg.
— Im ſtädtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, dem 9. und
Donnerstag. dem 10. Dezember, vormittags von 9—12 Uhr,
Ver=
ſteigerung verfallener Pfänder ſtatt (ſiehe heutiges Inſerat).
Lokale Veranftalfungen.
Die Merunter erſcheinenden Notizen find ausſchſiezlich ais Hinweiſe auf Knzelgen zu
m leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritl.
Kriegerverein Darmſtadt Sonntag, den 6. d. M., ſammenſein, wobei die Kritik der Prüfungsmeiſter und Verteilung
nachm. 4 Uhr. Monatsverſammlung im Vereinslokal „Eintracht”, der Abzeichen ſtattfindet; im Anſchluß daran Tanzmuſik. Es wäre
Eliſabethenſtraße 12. Ehrung von Mitgliedern anläßlich ihrer der guten Sache halber wünſchenswert, wenn ſich die noch abſeits
10= bzw. 25jährigen Zugehörigkeit zum Verein und Vortrag des der Reiterbewegung ſtehenden Junglandbündler recht bald an=
Kam. Major Frhrn. von Wangenheim über „Wettrüſten der ſchließen würden.
ationen und Deutſchlands Rechtsanſpruch auf
„leichberechtigung und Sicherheit”. Um zahlreiches lungen über die Höhe der durch das Unwetter in den einzelnen
Erſcheinen der Mitglieder nebſt Angehörigen und Gäſten wird Gemarkungen verurſachten Schäden ſind nunmehr abgeſchloſſen.
dringend gebeten. Die Vorſtandsmitglieder werden erſucht, ſich zu Im Anſchluß hieran hat der heſſiſche Finanzminiſter die
ſeit=
einer Beſprechung bereits um 3.30 Uhr nachm. einzufinden.
juriſtiſchen Vortrag aufmerkſam.
Tageskalender für Donnerstag, den 3. Dezember 1931.
4. Akademie=Konzert. Verein van Katzenfreun= auf die Landesſteuern 1931 wie folgt entrichten: Die 3. Rate (ein=
Helia=Lichtſpiele und Pglaſt=Lichtſpiele.
1
Die ſchwierige Finanzlage Pfungſtadtsi
Cp. Pfungſtadt, 2. Dezember.
Die geſtrige Gemeinderatsſitzung befaßte ſich in der
Hauptſache mit dem Nachtragsvoranſchlag für das
Rech=
nungsjahr 1931. Wie aus einer Ueberſicht der
Gemeindeverwal=
tung hervorging, iſt infolge der veränderten Verhältniſſe trotz
Streichung verſchiedener Ausgaben mit einem Fehlbetrag von
149 920 RM. zu rechnen. Nach Verleſen des einſchlägigen
Zahlen=
materials gab der Bürgermeiſter folgende Verfügung des
Kreis=
amts Darmſtadt zur Kaſſenlage bekannt: „Zunächſt bemerken wir,
daß Ihrer Gemeinde zwei Einkommenſteueranteile von je 1893
RM. vorzugsweiſe überwieſen werden. Gegenüber Ihrem Antrage
auf Gewährung ſtaatlicher Mittel verweiſen wir auf Art. 12,
Ab=
ſatz 2 des Finanzausgleichsgeſetzes vom 25. Juli 1930. Danach
können Beihilfen aus dem ſtaatlichen Ausgleichsfonds nur den
Gemeinden gewährt werden, die trotz reſtloſer Ausſchöpfung aller
ihnen zur Verfügung ſtehenden Einnahmen und Steuerquellen
durch beſonders hohe Aufwendungen auf dem Gebiete der ſozialen
Fürſorge ohne ihr Zutun in eine außergewöhnliche finanzielle
Notlage geraten ſind. Dieſe geſetzlichen Vorausſetzungen zur
Be=
teiligung Ihrer Gemeinde an dem Ausgleichſtock ſind unſeres
Er=
achtens bis jetzt keineswegs erfüllt. Denn erſtens gewährt Ihre
Gemeinde Unterſtützungen, die über den amtlich feſtgeſetzten
Richt=
ſätzen liegen. Wenn die Notlage der Gemeinde ſo groß iſt, bleibt
wohl nichts anderes übrig, als die von Ihnen ſeither gewährten
allgemeinen Unterſtützungsſätze auf eine für die Gemeinde
trag=
bare Höhe, die mit den amtlichen Richtſätzen in Einklang ſteht,
herabzuſetzen, die Bierſteuer zu verdoppeln, die Bürgerſteuer evtl.
zu verdreifachen und eine zehnprozentige Getränkeſteuer
einzufüh=
ren. Was in dieſer Hinſicht in anderen Gemeinden geſchieht und
möglich iſt, muß auch in Pfungſtadt gehen! Wenn Sie ſtaatliche
Hilfe begehren, kommen Sie um die genannten Steuern nicht
her=
um, und die Gemeindevertretung ſchädigt die Gemeindeintereſſen
außerordentlich, wenn ſie ſich weiterhin ablehnend verhält. Zum
Schluſſe weiſen wir noch auf die Gemeindehundeſteuer hin, die
ebenfalls noch ſteigerungsfähig iſt; denn keine der größeren
Land=
gemeinden des Kreiſes hat ſo geringe Sätze wie Pfungſtadt.” Zu
dieſer kreisamtlichen Stellungnahme erklärte der Bürgermeiſter
zunächſt, daß die Auszahlung der amtlich feſtgeſetzten und
ermäßig=
ten Richtſätze auf höhere Anweiſung bereits erfolgt. Ferner gab
der Bürgermeiſter bekannt, daß das Kreisamt inzwiſchen no
dreifachung der Bürgerſteuer angeordnet habe. Da die
Wohlfahrtsaufwendungen unmöglich aus den Mitteln
meinde aufgebracht werden könnten, ſei die
Gemein=
bedingt auf Staatsmittel (heſſiſcher Ausg
ſtock und Reichshilfe) angewieſen. Daran fſt
eine ausgedehnte Ausſprache an. Unter anderem wurde o
dem Kreisamt, darauf hingewieſen, daß die Ablehnum
Frage kommenden Steuern ſeitens der Gemeindevertrer
keinen Fall die Gemeindeintereſſen ſchädige. Man war
darin, daß eine Erhöhung der Steuern für die Bevölkern
tragbar ſei. Die Verdoppelung der Bierſteuer und die
rung der Getränkeſteuer treffe außerdem das gerade fürn
heimiſche Wirtſchaft wichtige Brauereigewerbe. So kanm
der Gemeinderat die Verdoppelung der Bierſteuer und
führung der zehnprozentigen Getränkeſteuer einſtimmig
Dagegen wurde der Satz der Gemeindehundeſteuer vont
6.— RM. erhöht. Der Jahresſteuerbetrag erhöht ſich
weiteren Hund um 2.— RM. Insgeſamt kommen hier 44
zur Verſteuerung. Außerdem wurde beſchloſſen, daß noch
der Woche eine Kommiſſion unter Führung des B
ſters beim Kreisamt und dem Miniſterium
lig werden ſoll, um die Finanzlage der Gemeinde ſachäi
zulegen. — Dem Einſpruch gegen die Wahl einer KlInel
gärtnerin wurde ſtattgegeben. Bei einer neuen Wahl wuu
lein Marie Riehl. wohnhaft Mittelgaſſe, zur Kleinkindern
gewählt. Ein Einſpruch der Beſitzer von Wohnungsnmk
gegen einen früheren Gemeinderatsbeſchluß, die ſteuerfrean
entgegen den reichsgeſetzlichen Richtlinien nicht von fünn
zu erhöhen, wurde abgelehnt. Bei der Gewerbeſteuer der
in
den, Kreiſe und Provinzen ſoll hinſichtlich der Anträöels, uvchl aud
Wertminderung und Wenigerertrag nach den allgemeirnn
linien verfahren werden. Ein Dringlichkeitsantrag de
niſtiſchen Gemeinderatsfraktion auf Gewährung von Ta
hilfe wurde auf die in der nächſten Woche ſtattfinden.
on nicts kau
ordentliche Gemeinderatsſitzung vertagt. Ueber den Bd
Holzhauerarbeiten ſoll eine noch in dieſer Woche abs henſt auch recht
Sitzung des Feld= und Waldausſchuſſes entſcheiden — W)un
vorgerückten Zeit wurde die Sitzung damit geſchloſſen, ſe
Aus Heſſen.
Geſchäftsgang bei der Provinzialdirekkion
Skarken=
burg und dem Kreisamt Darmſtadt.
CUm einen geordneten Geſchäftsberieb aufrecht zu erhalten,
wird die Kreisbevölkerung dringend gebeten, auf dem Amte (
Pro=
vinzialdirektion, Kreisamt, Bezirksfürſorgeſtelle, Jugendamt.
Ver=
ſicherungsamt, Ausſchuß für Angeſtelltenverſicherung) nur an
den Amtstagen perſönlich vorzuſprechen.
Amtstage ſind Dienstag und Freitag,
Sprechſtun=
den an dieſen Tagen vormittags von 9—12 Uhr. Nur in
dringen=
den Fällen ſtehen die Beamten auch an den übrigen
Wochen=
tagen vormittags zu Rückſprachen zur Verfügung.
Das Stempelbüro (Entgegennahme von An= und
Abmel=
dungen für Kraftfahrzeuge, Erteilung von Führerſcheinen für
Kraftfahrzeuge Erhebung von Stempelabgaben für
Jagdwaffen=
päſſe, Fiſchereikarten, Automaten, Muſikwerke uſw.
Erlaubnis=
ſcheine, Ausweisſcheine, Konzeſſionen aller Art) ſowie das
Paß=
büro (Ausſtellung von Reiſepäſſen, Heimatſcheinen,
Staatsange=
hörigkeitsausweiſen) iſt für das Publikum an allen
Wochen=
tagen, aber nur von 8 bis 12 Uhr, geöffnet.
Nachmittags — und zwar während der ganzen
Woche — müſſen ſämtliche Amtsräume für den
perſönlichen Verkehr geſchloſſen bleiben, damit
die erforderliche Zeit für die übrigen Arbeiten gewonnen wird.
Mase mttt.
Wer (aus guten Gründen.!)
ſeinen Bohnenkaffee jctzt lieber
gemiſcht trinken will-der miſche
ihn mit Kathzeiner!
Dieſe Miſchung gibts aber
nicht fertig zu kaufen. Die muß
man ſich ſelbſt machen.
Man weiß dann auch,was
man in der Kaffeerafe gat...
— Weiterſtadt, 2. Dezember. Reitertag der
Reiter=
zu beſuchen: in der Ludwigs=Oberrealſchule ſpricht am 9. Dezem= Reitplatz und iſt vorzüglich geeignet und in gutem Zuſtand. An
lehrer Frh. Roeder v. Diersburg, Landſtallmeiſter Major
a. D. Hertel und Rittmeiſter a. D. Gallo abgenommen.
Zahlreiche Meldungen hierzu ſind eingegangen, zu 1.: 8 Fahrer
aus Nauheim, 3 Fahrer aus Arheilgen, 1 Fahrer aus Wixhauſen,
2 Fahrer aus Erzhauſen; zu 2.: 5 Reiter aus Weiterſtadt, 7 Reiter
aus Griesheim. 1 Reiter aus Groß=Gerau, 5 Reiter aus
Nau=
heim. 3 Reiter aus Ginsheim, 3 Reiter aus Wolfskehlen, 5 Reiter
aus Arheilgen. Um 1.30 Uhr findet die Fahrprüfung innerhalb
des Ortes ſtatt, anſchließend daran iſt die Reitprüfung auf dem
Sportplatz. Am Abend iſt im Gaſthaus zum Löwen gemütl. Bei=
J. Griesheim, 2. Dez. Unwetterſchäden. Die
Feſtſtel=
her getroffenen Anordnungen. betr. Stundung der Landesſteuern
— Der jüdiſche Frauenbund macht ſeine Mitglieder bis zum 25. November 1931 für diejenigen Steuerpflichtigen, die
auf den heute in der Starkenburg=Loge ſtattfindenden zweiten im Hauptberuf die Landwirtſchaft betreiben, aufgehoben und durch
Uebergangsmaßnahmen erſetzt. Nach dieſen kommt für die nicht
beſonders ſchwer vom Unwetter betroffenen Gemeinden, zu
wel=
chen auch die Gemarkung zählt, ein allgemeiner Steuererlaß nicht
mehr in Frage. Dieienigen Steuerpflichtigen, die im Hauptberuf
Konzerte; Rheingauer Weinſtube, Café Oper Café Ernſt= die Landwirtſchaft betreiben und denen die Landesſteuern all=
Ludwig. — Kaiſerſaal, weißer Saal Grafenſtr. 18, abends gemein bis zur Feſtſtellung der Unwetterſchäden bzw. bis zum 25.
815 Uhr: Vortrag über „Herr oder Knecht” (Lehrgang für November d. J. geſtundet wurden, bleiben von Zahlung der
Ver=
freie Rede), — Städt. Saalbau, um 17 und 20 Uhr: zugszuſchläge und Zinſen verſchont, wenn ſie die Vorauszahlungen
den Heinrichſtr, 65, abends 8 Uhr. Türſtenſaal; Monats= ſchließlich der etwaigen Rückſtände von der 1. und 2. Rate) bis 20.
verſammlung. — Kinoporſtellungen: Union=Theater. Dezember 1931. die 4. Rate bis 20. Januar 1932, die 5. Rate bis
20. Februar 1932, die 6. Rate bis 20. März 1932.
Fuchsjagd,
mrdie Wohnung bet,
ger aufdringlich
Neue 9
veranſtaltet vom Reit= und Fahrverein des vorderen Otuy
Ct. Am Sonntag hielt der Reit= und Fahrverein des Muru 1.
Odenwaldes in der Gemarkung Groß=Umſtadt eine Fuckzi=
Die Strecke war ſehr gut gewählt und barg alle natürn Maum
ländeſchwierigkeiten in ſich. Nachmittags 2 Uhr verſam aef ſor
die Jagdteilnehmer und mit ihnen eine Anzahl intereſſſttzrerſt
ſchauer am Startplatz im Raibacher Tal. Die Vorbeyzuwert zu eine
waren in entgegenkommender Weiſe durch Vorſtandsram ſer engeren
des Vereins getroffen worden, und ſei deshalb für diol ſAuilämns=Aus
waltung hier nochmals Dank geſagt.
Hurn nur n
Nach einer Mahnung des Vereinsgeſchäftsführern ſhkt, und ſelbſt
reiterſportlich zu handeln und auf Schonung der Pferu Welt
Ehren=
zu ſein, wurde die Jagd unter den Klängen des Jagdkletl weiche auch
gegeben. Unter Führung des Maſters Reitlehrer Mo. dhkonnten.
dem in Sicht befindlichen Fuchs, dargeſtellt durch den ZuMl Oenwalde, 2
Fritz Heil=Habitzheim, nachgejagt. Der Lauf ging im eſ ihrem An
ruhigem Galopp dem Ziegelwald zu, wo der Fuchs /.9 ſtbereits im
erſten Verſteck aufgeſtöbert wurde. Durch ſchöne Kl M0 üngeſchlichen hat
wurde die Reiterſchar nach Ueberwindung von Sprü=gſ,
Hürden und Gräben dem Tale des Sprengels zugefüu
war nach zwei Kilometern ein Stopp eingelegt, woſelbf!
tertrunk verabreicht wurde. Nachdem ſich Roß und Re
hatten, ging die weitere Jagdſtrecke in guter Diſziplis 8t
Beim Paſſieren der Richer Straße war plötzlich der 70
ſchwunden. In einer nahen Sandkaute hatte er ſich
Bald wurde er von den ausſchwärmenden Reitern enw lin
geſammelt galoppierte das Ganze dem Flüchtenden nncht k,/0 Neter: g
Wieſengelände dahin. Die Jagd wird von dem
Maſte=
ben, als auch ſchon der Fuchsſchwanz vom Führer arch. /A.
wurde. Dem nächſtfolgenden Gg. Dreſſel=Groß=Zimmen0 Ter; em 9
es, den Fuchsſchwanz zu ergreifen, um als Sieger des Ra—
hervorzugehen.
Der Vereinsvorſitzende, Gutspächter Heil=Habitzhein,
an die mit ihren Pferden im Halbkreis verſammelten
Brüche und ermahnte nach der Kritik über die heutige
tung die jungen Reiter zur weiteren Mitarbeit an derr
ſtrebung des ländlichen Reitſports zum Beſten unſere=”
Vaterlandes und zum Segen der deutſchen Pferdezucht.
Den Abſchluß des Tages bildete ein kurzes, gemüt 1d
ſammenſein im Gaſthaus des Reiterfreundes Brückeohl,
Uhr wurde von der Leitung zum Aufbruch geblaſen, ud
lief die Veranſtaltung programmäßig, begleitet vom G
Reiterkameradſchaft. Unter dem Sange „Wohl auf K31
ritt man aus den Toren Groß=Umſtadts. Halali!
lte wiſſt
F Eberſtadt. 2. Dez. Freitod aufden Schie
am Dienstagmorgen auf dem Bahnkörper etwa 100 Metie
der Blockſtelle „Tanne” aufgefundene Leiche eines jume
chens wurde als die der 17jährigen Eliſabeth D. von I9
noſziert. Das Mädchen hatte ſich am Montag abend vord
wohl in der Abſicht entfernt, ihrem Leben ein Ende 3
denn ſie hatte einem anderen jungen Mädchen gegenülg
gedanken geäußert. Die Leiche wurde in die hieſige 224
überführt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 2. Dezember. Obſt= und /
bauverein. Jetzt kommt wieder die Zeit, die der
handlung der Obſtbäume gewidmet werden muß. Hiecl
insbeſondere das Beſchneiden und Ausäſten, ſowie die Ghl
dürren Holzes. Auch das Abſetzen für etwa im Frühc?
ſichtigte Umpfropfungen kann bereits jetzt ſchon vorrn
werden. Selbſtverſtändlich müſſen derartige Arbeiten zu?
Weiſe von einem Fachmann vorgenommen werden.
unter Umſtänden der Schaden größer ſein als der Nuu4
Verein hat zu dieſem Zwecke einen Obſtbaumwärter
Jahre beſonders ausbilden laſſen in der Perſon 19
wirts Philipp Roß. Dieſer hat alle Phaſen des Au v8
kurſus durchgemacht und ſeine Abſchlußprüfung mit „
beſtanden. Man kann ihm daher ſeine Obſtbäume rürd
trauen. Die Baumbeſitzer ſollten von dieſer Gelegenn
lich Gebrauch machen, damit die nicht unerheblichen 2
Ausbildung nicht umſonſt ausgegeben ſind. — Die beſte
bäume treffen in den erſten Tagen ein. Die Beſtehlul
benachrichtigt. Abholung kann alsdann bei dem Vere
Hrch. Spengler, Stiftſtr., erfolgen.
G. Ober=Ramſtadt, 1. Dez. 75jähriges Beſtene
Geſangsvereins „Eintracht”. Mit einem flottt
wurde der Abend eröffnet. Anſchließend an einen Begrüg.
des Vereins ergriff der erſte Vorſitzende, Herr Wagnermut
helm Müller das Wort zur Begrüßung der zahlreich Gi
und verlas u. a. auch die Namen der einſtigen Gründeg
eins, von denen heute keiner mehr unter uns weile,
heben von den Sitzen ehrte man deren Andenken. De *
Nürnberger, der in liebenswürdiger Weiſe die Feſtanſch
Abends übernommen, begluckwünſchte den Verein zu ſeine.
gen Jubiläum, rühmte das Zuſammenhalten und die
die beſonders in den Geſangvereinen gepflegt werde 10d4
des näheren die Geſchichte der „Eintracht” Bürgermeiſte”
überbrachte dem Verein die Glückwünſche der Gemeindes.
übrigen hieſigen Vereine brachten Glückwünſche und Ge9
Grüße und Glückwünſche des Heſſiſchen und Deutſchen Se
des entbot Herr Bürgermeiſtereiſekretär Steuaknzgel 9ie
ſtadt, der dem Verein auch eine Ehrengabe des Herrn S4
denten überbrachte. Muſikſtücke, Solo= und Duettgeſande
komiſche Humoresken und Reigen der Turnerinnen beok
ſchendurch beſte Unterhaltung. Im Mittelpunkt des A.
die Ehrung zahlreicher langjähriger Vereinsmitgliele
dienſtnndel „Ehrenchormeiſter” wurde Hern Al. 9e4
den Verein nahezu 50 Jahre dirigierte, überreicht. 8i
Mitgliedſchaft wurden 4. für 35jährige 7, für Z9chrid.
Bjährige 13 Mitglieder mit der Verdienſtnadel wsve.
— Brandau, 2. Dez. Hohes Akter. Am 2. 96h
Frau Eliſahetha Keil Witwe ihren 80. Geburtsh Sie iſt
und geiſtig iſt die Jubilarin noch friſch und geſund.
von zehn Kindern, von denen noch acht am Lebenſ
3. Dezember 1931
Weihnachlen in Bekhel.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 335 — Seite 7
ſerr nichts davon, wenn in dieſer ſchweren Zeit viele
zurn Licht der andern Welt verſchließen, ſo hört es
ndoc icht auf zu leuchten. Und wenn die heilige Nacht aufs
kymmt, dann dringt in alles Leid und allen Kampf
Freudenbotſchaft tief hinein: „Alſo hat Gott die
an dieſe Liebe Gottes glauben dürfen, das allein
Bethel Mut zu unſerem Dienſt. Er iſt immer noch
Faſt 6000 Epileptiſche und Gemütskranke,
Arbeits=
die werden zu Weihnachten an unſeren Tiſchen ſitzen.
„men ſind ganz einſam. Allen möchten wir gern eine
bereiten. Sie ſoll ein beſcheidener Abglanz der
geſebe ſein, die in dem Chriſtkind offenbar gewor=
„umchauen wir wieder aus nach fröhlichen Mithelfern
znng tsdienſt von Bethel. Alles iſt uns
Glfchaftsſpiele für Erwachſene. Bücher oder Bilder.
chl iſt uns auch Strickwolle. Unſerem „
Weihnachts=
i„s Verteilen ſehr erleichtert, wenn uns die Gaben
ſire irgend möglich geſandt werden. (Anſchrift:
csuus Bethel b. Bielefeld, Bahnſtation Brackwede.) Will
fund lieber das Einkaufen überlaſſen, freuen wir uns
Geldgabe (Poſtſcheckkonto Hannover 1904),
ſt hygichen, dankbaren Weihnachtsgrüßen
F. v. Bodelſchwingh, P.
jeu i Bielefeld. im Advent 1931.
Ameld. 1. Dez. Hauſieren und Betteln. Der
erbary) nimmt in den an der Bahn gelegenen Orten des
„waldeend wohl auch in den etwas abſeits gelegenen
Dör=
lexue Zeit Formen an, die ihn zu einer Landplage
wer=
m.aNder Regel ſind es Waren allergeringſter Qualität,
hoh mPreiſen abgeſetzt werden ſollen. Sagt man aber den
das an nichts kaufe, oder bietet ihnen ein kleines
Geld=
ni an= kann man bei einer nicht geringen Anzahl dieſer
ver segibt auch recht anſtändige darunter) auf Grobheiten
Drohuznen gefaßt ſein, ſo daß jede Hausfrau, wenn ſie ſich
Iuie befindet, ein Bangigkeitsgefühl beſchleicht, wenn
udie Wohnung betritt. Es iſt wohl anzunehmen, daß
chwrſer aufdringlichen Händler nicht die ſtaatliche Er=
Unſt=Moſſau, 2. Dez. Bürgerſteuer. Unſere
Ge=
erhek nun auch für das laufende Rechnungsjahr eine
ſteutn Höhe des einfachen Landesſatzes. Für die
Steuer=
ſie eue Belaſtung wenig erfreulich.
Bitckeau, 1. Dez Jubiläums=Ausſtellung. Am
ty hier im Saal „Zum Birkenauer Tal” die Jubi=
Bung des Kaninchen= und Geflügelzuchtvereins
Bir=
ſor 25 Jahren wurde der Verein ins Leben gerufen
riſverſtändiger guter Leitung hat er ſich in einem
hrhudert zu einer Vereinigung entwickelt, die weit über
zem er engeren Heimat hinaus einen guten Ruf
ge=
die 1Sviläums=Ausſtellung war in ihren zirka 250
Aus=
gsnumein nur mit ganz erleſenem, erſtklaſſigem
Zucht=
jal blſtat, und ſelbſt aus entfernteren Gegenden hatten
auustellt. Ehren= und erſte Preiſe lohnten die guten
des rgebritiſſ welche auch eine Reihe Birkenauer Züchter
ver=
werine konnten.
Aus zu Odenwalde, 2. Dez. Am Montag abend wurde in
freuzk te in ihrem Anweſen alleinwohnende 86jährige
Höräis ſie bereits im Bette lag, von einem unbekannten
dem ſy eingeſchlichen hatte, überfallen und gewürgt. Der
nntet vllte wiſſen, wo Frau Hör ihr Geld aufbewahrt
Auf ühr Hilfegeſchrei der Ueberfallenen ergriff der Täter
cht. I—Im ſelben Nachmittag wurde zwiſchen Hohenſachſen
iſchureir ein junges Mädchen von einem Manne
angefal=
auu te Hilferufe des Mädchens die Flucht ergriff. Es
aurgſchloſſen, daß es ſich in beiden Fällen um den
glei=
ſiter uhdelt. Bis jetzt konnte er noch nicht feſtgenommen
Germzlim. 2. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
wmbent: 64 Meter; am 2. Dezember: 0,71 Meter. (Morgens
ſrichäo a N., 2. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
1N4Neter; cm 2. d. M.: 1,62 Meter — morgens 5,30 Uhr.
donr Sagteellsar.
„Heinrich Brüning” von Rüdiger Robert Beer. Politiſch=
Wiſſen=
ſchaftlicher Verlag, Berlin 1931. 70 Seiten. Steif kartoniert
1,50 RM.
Als der Zentrumsabgeordnete Brüning vor kaum anderthalb
Jahren zum Reichskanzler ernannt wurde, war er den meiſten
Deutſchen kaum dem Namen nach bekannt. Heute iſt er eine der
am ſtärkſten umkämpften Perſönlichkeiten unſeres öffentlichen
Lebens und gewinnt auch in der Welt immer ſtärkere Beachtung.
Dabei hat man von ſeiner Herkunft nach wie vor nur ſehr
all=
gemeine Vorſtellungen. Man wird daher das vorliegende erſte
Lebensbild Brünings mit Dank begrüßen, zumal es ſich, ohne eine
grundſätzliche Sympathie für den Gegenſtand ſeiner Darſtellung zu
verleugnen, mit Erfolg um Objektivität bemüht und auch mit
Kritik nicht zurückhält. Angeſichts der Bedeutung, die Brüning
für abſehbare Zeit in unſerer Politik haben dürfte, iſt die
Dar=
ſtellung ſehr angenehm.
Paul Keller, „Die Heimat”, Ungekürzte Volksausgabe in
Ganz=
leinen gebunden 2,85 RM. Bergſtadtverlag, Breslau I.
Was iſt Heimat? — Heimat iſt nicht Raum. Heimat iſt nicht
Freundſchaft, Heimat iſt nicht Liebe, Heimat iſt Friede! — In
dieſen Worten Kellers gipfelt der ganze Inhalt ſeines Romans
In höchſter Dramatik entfaltet ſich hier die Erzählungskunſt Paul
Kellers. Wie faſt alle ſeine Romane, ſo ſpielt auch dieſer in
Schleſien, und zwar in der Heimat des Dichters, im Waldenburger
Bergland. Der Roman erzählt die Schickſale eines ſchleſiſchen
Bauernſohnes, der mit ſeiner Familie im Kampf um das
väter=
liche Gut von ſchweren Prüfungen heimgeſucht wird und ſchließlich
zu der Erkenntnis kommt, daß „Heimat Friede iſt”. „Die Heimat”,
das vielleicht das bedeutendſte Werk Paul Kellers iſt, iſt ein
Buch für unſere jetzige Zeit, das alle angeht und das mit ſeinen
tiefen Gedanken Heimat, Liebe und Leben jedem Menſchen
Feier=
ſtunden bereitet.
VaBOpENER
Pastillen gegen
ErkältungendV.14735
— In der Reihe Länder, Abenteuer, Helden erſchienen:
Joſeph Velter: Wölfe, Bären und Banditen. 160 Seiten. 12
Sei=
ten Bilder und eine Landkarte.
Der Verfaſſer durchquert mit einem Kameraden das verſchneite
Sibirien, entrinnt um ein Haar den Gefahren der Kälte und den
Zähnen der Wölfe. Jenſeits der europäiſchen Kultur verlebt er
eine Zeit voller Abenteuer, aufregender Entdeckungen und bitterer
Not. Er gibt uns ein lebendiges und eindringliches Bild vom
triebhaften Leben und der wild=herben Natur jenes Landes.
Werner Heinen: Der braune Tod. 237 Seiten und ein Bilderbuch
von der Heide und ihren Tieren.
Nach langem Winterſchlaf, ſchon beim erſten Frühlingsahnen.
wird das Wieſel wieder munter es zieht beutegierig und
neuge=
kräftigt auf Eroberung aus. Seine Erlebniſſe im Walde, ſeine
Feinde und die Umgebung des flinken Schädlings werden bildhaft
geſtaltet zu einem lebend gen ſpannungsvollen Erlebnis. Martin
Rockenbach ſagt: Ein Volksbuch, ein Jugendbuch, wie es unſere
Zeit verlangt, aus gediegener Sachkenntnis und treuer
Beoba=
achtung erwachſen, und alſo fern von aller unverantwortlichen
Naturſchwärmerei des Schreibtiſchliteraten geſchaffen und
anderer=
ſeits aus echter Liebe zur Natur und mit ungewöhnlicher
Ein=
fühlung in das Leben der Tiere geformt.
Joſeph Velter: Auſtralien kreuz und quer. Etwa 200 Seiten, ein
Bilderbuch aus Auſtralien und eine Landkarte.
Zwei junge Freunde haben alle ihnen erreichbaren Bücher
über Auſtralien verſchlungen. Kopf und Herz ſind heiß geworden,
dieſes lockende, noch unbekannte Land zu erleben Ausrüſtung und
Reiſegroſchen ſind endlich geſpart, eine neue Welt nimmt ſie in
ihren Bann. Vielfarbige Abenteuer Ueberraſchungen.
Ent=
täuſchungen, Krankheit und Elend, der Kampf mit einer unſäglich
grauſamen Natur runden ſich zu einem bunten, abenteuerlichen
Bild, das jung und alt in ſeinen Bann nimmt Aus jeder Zeile
der beiden jungen Deutſchen, die zu Pferd und Auto den Kontinent
zweimal durchqueren, ſpricht wahrhaftes Leben, ſpricht Freude am
freien ungebundenen Daſein.
Hermann Aellen, Der Trutzprophet. Eine Ferdinand=Hodler=
Er=
zählung. Grote’ſche Sammlung von Werken zeitgenöſſiſcher
Schriftſteller. Bd. 191). Geheftet 2,80 RM., geb. in Ganzleinen
4,00 RM. G. Grote. Berlin
Hermann Aellen, der ſich in ſeiner Schweizer Heimat bereits
eines guten ſchriftſtelleriſchen Rufes erfreut, hat mit dem „
Trutz=
propheten” ſeinem großen Landsmann ein Denkmal bereitet, das
in ſeiner Eigenart beſondere Aufmerkſamkeit fordert. Unternimmt
er es doch, eine der ſtärkſten und urwüchſigſten
Künſtlerperſönlich=
keiten nicht nur der Schweiz, ſondern der Kulturwelt überhaupt,
aus ihrer inneren Entwicklung heraus zu deuten und zu
vergegen=
wärtigen Bringt Aellen die einmalige Erſcheinung aus ihrer
inneren Fülle zum Aufleuchten, ſo gibt er zugleich den
unvergäng=
lich beiſpielhaften Typ des Mannes aus eigener Kraft, wie ihn
unſere Zeit fordert und liebt.
— Braſilianiſche Tage und Nächte. Von Waldemar Bonſels und
Freiherrn Adolph von Dungern. 188 Seiten mit 52 Bildern in
Kupfertiefdruck. Oktavformat. Preis in Ganzleinenband 6 RM.
Verlag von Reimer Hobbing in Berlin SW 61.
Das neue Buch von Waldemar Bonſels, deſſen letzte Kapitel
nach den Aufzeichnungen des Freiherrn A. von Dungern von dem
Dichter geſchrieben wurden, unterſcheidet ſich nicht unweſentlich
von ſeinen früheren Werken. Am eheſten iſt es der „Indienfahrt”
vergleichbar, aber hier in der Braſilienreiſe tritt die Wirklichkeit
noch näher an uns heran. Biologiſche Betrachtung verbindet ſich
mit meiſterlicher Darſtellung von Menſchen, Tieren und der
bra=
ſilianiſchen Landſchaft. Das Fieber ſetzt der Kameradſchaft der
beider Reiſenden bei Jagd und Fiſcherei, bei Forſchung und
Bild=
aufnahmen ein vorzeitiges Ende. Aber die Stimmung des
Ur=
walds, die Nächte in den Bergen und am Meer, die
hundertfäl=
tigen ſeltſamen Erlebniſſe und Begegnungen, die einfache
Dar=
ſtellung des Erſchauten geben ein phantaſtiſches Bild dieſer
herr=
lichen und in Deutſchland ſo wenig bekannten Tropenwelt
Braſiliens.
Primaner. Roman von Walther Harich. (Ullſtein=
Ver=
lag. Berlin.) Den Stoff für dieſen Schülerroman hat wohl der
Selbſtmord eines Primaners gegeben, über den ſeinerzeit in den
Zeitungen berichtet wurde, und bei dem ein Freund des Schülers
in Verdacht kam, der Mörder zu ſein. Der Primaner Rolf
Stad=
ler hat ſich in der Wohnung ſeines Freundes Erich Lehrſen
er=
ſchoſſen, aus Eiferſucht, weil er wußte, daß Werner Martens nachts
in Irma Lehrſens Zimmer war. Der Tatbeſtand wird
da=
durch verdunkelt, daß beide, um Irma nicht bloßzuſtellen,
ver=
ſchweigen, daß Martens während der Tat in Lehrſens Wohnung
war, und Erich wird unter dem Verdacht verhaftet, der Mörder
zu ſein. — Nach dieſem einleitenden Tatbeſtand greift der
Ro=
man auf die Vergangenheit zurück und ſchildert mit breiteſter
Ausführlichkeit alle Vorgänge in der Schule, die unter einem
Direx ſteht, deſſen Ideal das Griechentum iſt, nach dem er einſeitig
alle geiſtigen Erſcheinungen der Gegenwart mißt und beurteilt, die
Schülerfahrt, das Bummelleben der Primaner und ihre
Liebſchaf=
ten, eine Schülerkneipe, bei deren Schluß alle betrunken ſind,
und mit einer Realiſtik, die einer beſſeren Sache würdig iſt, der
Beſuch in einem öffentlichen Hauſe und die Vorgänge, die dem
Selbſtmord Rolfs vorangehen. Darauf wird der Kern der
Hand=
lung wieder aufgenommen. Erichs Freundin klärt, um ihn zu
retten, den wahren Tatbeſtand auf. Erich wird entlaſſen, Irma in
eine fremde Penſion und Werner auf die Schule nach Halle
ge=
ſchickt, wo er unter ſtrenger Aufſicht ein neues Leben führen ſoll.
Man würde dem Verfaſſer Unrecht tun, wenn man den Roman
als ein Zeitgemälde bewerten wollte: denn auch der ärgſte
Peſſi=
miſt wird nicht behaupten wollen, daß die in Trinken und
Lieb=
ſchaften ihre freie Zeit vergeudenden Primaner typiſche
Erſchei=
nungen ſind; vielmehr will er dartun, zu welchen ſchlimmen
Fol=
gen das liederliche Leben und Treiben einer haltloſen Jugend
führen muß.
* Thea von Harbou: „Du biſt unmöglich Jo!” (Ullſtein.) Da
ſchreibt uns die berühmte und vielgeleſene Dichterin ein neues Buch
über ein ganz anderes Thema, ein Buch über eine moderne Frau,
und ſchreibt doch ein ſo köſtlich unmodernes Buch über ein Thema,
von dem die moderne Frau ja nichts wiſſen will — über die Liebe!
Schlechthin und unkompliziert Liebe! Kompliziert wird die Sache erſt
dadurch, daß alle die Unmodernen nicht wiſſen oder nicht glauben (
viel=
leicht weiß es die moderne Frau ſelbſt nicht?), daß und wie ſehr gerade
die Frau von heute liebt oder Liebe braucht! Jedenfalls ſchrieb Thea
von Harbou ein gutes, nein wirklich ein köſtliches Buch! —
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17840)
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 335
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Er wird den neuen Münchener
Glaspalaſt bauen.
Prof. Adolf Abel,
Dozent an der Techniſchen Hochſchule München,
wurde vom bayeriſchen Staatsminiſterium für
Unterricht und Kultus beauftragt, einen
Vor=
entwurf für einen Neubau zu ſchaffen, der den
abgebrannten Münchener Glaspalaſt erſetzen ſoll.
Es iſt beabſichtigt, das neu zu erbauende
Kunſt=
ausſtellungsgebäude mit allen Nebenanlagen auf
dem Gelände des ehemaligen Glaspalaſtes
er=
ſtehen zu laſſen.
Beim Waffenreinigen erſchoſſen.
Berlin. In der Polizeiunterkunft in der
Karlſtraße ereignete ſich am Mittwoch ein
ſchwere Unfall. Beim allgemeinen
Waffenreini=
gen der vierten Bereitſchaft der
Polizeiinſpek=
tion Tiergarten entlud ſich die Dienſtpiſtole des
Polizeiwachtmeiſters Nuſch. Das Geſchoß drang
Nuſch in den Leib. Nuſch iſt im Krankenhaus
nach einer Operation ſeiner ſchweren Verletzung
erlegen.
Schwerer Raubüberfall bei Mörs.
Mörs. In der Nacht wurde der Bürobeamte
Schneckmann in Kamp=Lintford vor ſeinem
Wohnhaus am Dachsberg, aus dem ihm eine
unbekannte Perſon unter dem Vorgeben, den
Weg zu erfragen, herausgelockt hatte,
niederge=
ſchlagen, an Händen und Füßen gefeſſelt und an
einen Baum feſtgebunden. Dann drangen die
Banditen in das Haus ein, wo ſie die Ehefrau
ebenfalls niederſchlugen, ſo daß ſie ſchwer
ver=
letzt wurde. Die Räuber durchſuchten das
Ge=
bäude und brachten 250 Mark Bargeld ſowie
Wertgegenſtände im Werte von 250 Mark an
ſich. Hierauf zerſtreuten ſie, um ihre Spur zu
verdecken, in der ganzen Wohnung Pfeffer und
verſchwanden unerkannt.
Die Bluttat bei Echt vor der Aufklärung.
Aachen. Der geheimnisvolle Tod der drei
jungen Leute, die am vergangenen Sonntag bei
Echt erſchoſſen aufgefunden wurden, ſcheint vor
der Aufklärung zu ſtehen. Vorgeſtern abend
wur=
den ein privater Jagdaufſeher aus der Ortſchaft
Poſterholt und ſein Sohn verhaftet. Die
Ver=
hafteten wurden nach Roermond übergeführt.
Die Menſchenmenge, die ſich raſch angeſammelt
hatte, machte den Verſuch, die mutmaßlichen
Täter zu lynchen.
Vier Falſchmünzer feſtgenommen.
Bremen. Seit längerer Zeit fahndete die
Kriminalpolizei nach Falſchmünzern und
Ver=
breitern von falſchen 20=, 50= und 100=Mark=
Scheinen, die beſonders in Nordweſtdeutſchland
vertrieben wurden. Die Ermittlungen haben
jetzt zur Feſtnahme von vier Perſonen geführt.
Sturm auf dem Schwarzen Meer.
Großer Temperaturſturz.
Wien. Die Blätter melden aus Bukareſt:
Seit drei Tagen wütet auf dem Schwarzen Meer
ein orkanartiger Sturm. Zwei größere Schiffe
ſind dem Unwetter bereits zum Opfer gefallen,
In der Funkſtation von Conſtanza treffen
un=
unterbrochen SOS.=Rufe ein. Die Temperatur
iſt auf 20 Grad unter Null gefallen.
458,5 Kilometer Stundengeſchwindigkeit
mit einem Landflugzeug.
New York. Der amerikaniſche Flieger
Lo=
well Bayles ſtellte in Detroit mit 458,5
Kilo=
metern Stundengeſchwindig Eit eine neue
Schnel=
ligkeitshöchſtleiſtung für Landflugzeuge auf.
Der Akademie=Preis
für einen jungen Komponiſten.
Dr. Herbert Marx,
n junger Komponiſt, der vor zwei Jahren den
Nendelsſohn=Bartholdy=Preis erhielt, iſt jetzt
r ſein muſikaliſches Schaffen von der
Preu=
ſiſchen Akademie der Künſte mit einem Preis
ausgezeichnet worden,
Querſchnitt durch einen Tag von heute.
Links oben: Gasſchutzmanöver in Frankreich. Die „Vergifteten” werden aus einem Hauſe
getragen. — Links unten: Kleinkaliberſchießen, der neueſte Sport der amerikaniſchen Girls.
Rechts: Verhaftung eines kommuniſtiſchen Demonſtranten bei Arbeitsloſen=Unruhen im
engliſchen Induſtriegebiet.
Selten wohl hat es in der Weltgeſchichte Zeiten gegeben, die mitten im Frieden ſo viel kriegeriſche
Aufregung, Unruhen und Not brachten wie unſere Tage. Ueberall werden Vorbereitungen für den
furchtbaren Krieg der Zukunft getroffen, überall kommt es zu ſchweren Krawallen zwiſchen Polizei
und verzweifelten Arbeitsloſen, und ſelbſt die reichen amerikaniſchen Girls kennen im Augenblick
kein größeres Vergnügen, als ſich im Gebrauch der Mordwaffen auszubilden.
Amerika bauk ein zweites Rieſenluftſchiff.
Die erſten Bauarbeiten am neuen Luftgiganten der U. S.A. „Akron 2‟.
Vor wenigen Wochen erſt wurde die „Akron”, das erſte amerikaniſche Rieſenluftſchiff, das, nach
deutſchem Muſter erbaut, faſt die doppelte Größe des „Graf Zeppelin” hat, fertiggeſtellt. Das
amerikaniſche Luftbauprogramm ſieht aber noch eine weſentliche Erweiterung der Luftſtreitkräfte
der U. S.A. vor, und ſo wurde jetzt zunächſt ein zweites Rieſenluftſchiff in Bau genommen, das
als Schweſterſchiff der „Akron” rein militäriſchen Zwecken dienen ſoll.
Oer Sklarek=Prozeß.
Zu Beginn der Mittwochverhandlung im
Sklarek=Prozeß ſtellte Rechtsanwalt Poppe neue
Beweisanträge, u. a. dahingehend,
Oberbürger=
meiſter Böß und Bürgermeiſter Dr. Scholz
noch=
mals als Zeugen zu vernehmen. Am 19.
No=
vember habe Böß bekundet, daß er ſich neben dem
Bau des „Excelſior=Hotel=Tunnels” dafür
in=
tereſſiert habe, daß Karſtadt nach Berlin komme.
Karſtadt habe nun im Dezember 1927 zwei
Häu=
ſer in der Müllerſtraße gekauft. Dieſe konnten,
ohne daß ſie baufällig und unbewohnbar geweſen
wären, abgeriſſen werden, da ſei eine
Beſtäti=
gung der Baufälligkeit und der Unbewohnbarkeit
ſowohl durch das Wohnungsamt, als auch durch
die Baupolizei notwendig geweſen. Karſtadt
habe dem Wohnungsamt einen Betrag von
150 000 Mark gezahlt und der ſtädtiſchen
Woh=
nungsbaugeſellſchaft „Primus” zu billigem
Zin=
fuß eine Hypothek von 250 000 Mark überlaſſen.
Das Wohnungsamt Wedding habe darauf die
Mieter aufgefordert, die Wohnungen zu räumen,
ohne daß die Baufälligkeit feſtgeſtellt worden ſei
und ohne Zuſtimmung der Baupolizei. Zwei
Mieter hätten das Gericht in Anſpruch
genom=
men, auch Recht bekommen und wohnten noch
heute in den vom Wohnungsamt demolierten
Häuſern. Niemals ſeien die Häuſer auf ihre
Bau=
fälligkeit und Unbewohnbarkeit geprüft worden.
Der Beſchluß über die Beweisanträge Dr.
Poppes wurde zurückgeſtellt. Im weiteren
Ver=
lauf der Zeugenvernehmung erklärte der frühere
Stadtrat Wege, er wiſſe nichts davon, daß die
Sklareks durch die Stadt begünſtigt worden ſeien.
Kieburg habe er nie geſchätzt. Dieſer Mann
habe kein Herz gehabt und nur ſein perſönliches
Ziel verfolgt. Vom Magiſtrat ſeien die Sklareks
günſtig beurteilt worden. Sie hätten ſich ſtets
anſtändig benommen. Richtig ſei auch, daß die
Sklareks durch die Stadt geſchädigt worden ſeien.
Der Vorſitzende befragte dann den Zeugen über
angebliche Bilanzfälſchungen Kieburgs. Wege
erklärte u. a., daß ſich Bürgermeiſter Scholz in
dieſer Angelegenheit nicht richtig benommen
habe.
Es wird dann in die Vernehmung des früheren
Stadtrates Zangemeiſter von der
deutſchnatio=
nalen Stadtverordnetenfraktion eingetreten.
Zan=
gemeiſter hat bei ſeinem Fraktionskollegen, dem
Stadtrat Benecke, die Sklareks kennengelernt.
Eine nähere Bekanntſchaft ſei aber nicht
zuſtande=
gekommen. Er habe die drei Brüder nicht einmal
auseinanderhalten können. Verkehr oder
irgend=
welchen anderen geſellſchaftlichen Umgang habe
er mit ihnen nicht gepflogen.
Auf die Frage des Vorſitzenden, ob der Zeuge
etwa von den Sklareks Geld erhalten habe,
ant=
wortet Zangemeiſter: „Jawohl, von Max Sklarek
habe ich einmal 6000 Mark für die
deutſchnatio=
nale Fraktion erhalten, nachdem ich an ihn
des=
halb herangetreten war. Der Grundſtücksverkauf
war aber Monate vorher abgeſchloſſen. Ich ſagte
Max Sklarek, daß wir Geld zur
Stadtverord=
netenwahl brauchten.” Vorſitzender: „Wußten Sie
nicht, daß Max Sklarek politiſch ganz anders
orientiert war? Er war doch Demokrat”
Stadt=
rat Zangemeiſter: „Jawohl, aber viele
Demo=
kraten haben für andere Parteien Geld gegeben.
Ich habe mich deshalb an Max Sklarek gewandt,
weil die Sklareks als reiche Leute galten und
einen großen Rennſtall unterhalten.” der Zeuge
glaubt nicht, daß ſich Max Sklarek bei der
Geld=
hergabe von dem Gedanken an etwaige
Gegen=
dienſte habe leiten laſſen. — Die Verhandlung
wurde auf Freitag vertagt,
Lübeck. Der von Kiel
bezogene=
maner Bazillen ſpielte in der Mittw
weſentlichſte Rolle. Der Direktor A
ſchen Inſtituts der Kieler Unive=
Dolt bekundete nach ſeinen Aufzeichsu
im September 1929 ein Stamm na
ner” vom Typus Humanus nach L:
gen ſei, während Schweſter Elſe Schnrd
becker Laboratorium der Meinung
Stamm namens „Langpaap” erhaltee
Prof. Dolt erklärte, daß man in
Stamm namens Langpaap nicht hau
Schweſter Elſe und Oberarzt Dr.
nicht auf einen Stamm „Werner” bef
ten. Der Gegenſatz zwiſchen dieſen Al
in der Verhandlung nicht zu klären,
Elſe Schmidt ſchilderte dann, wie
am 26. April ſehr erregt ins Labomtf
kommen ſei und ſie aufgefordert hahr
ausgegebene Material ſofort zurückz .
ſei von ihr veranlaßt worden. Auf
ken, daß vielleicht in der Stadt nchk
ſein könne, ſei weder ſie noch Proß
kommen. Der Zeuge Tilgener ſagte
den Eindruck gewonnen, als ob zuuſ
Klotz und Dr. Deycke Feindſchaft beei
Klotz erklärte dazu, er ſei mit Profſ
neswegs verfeindet und habe vielmeh-g
abgehalten, in einer Todesanzeige:,
„Deycke”=Verfahren” zu verwenden.
Die Verhandlung wurde ſodann a.
tag früh vertagt.
Eine dreiköpfige Familie durch Ga
Magdeburg. Am Mittwoch
der 74jährige Oberinſpektor der Dcr
dorf, Aleikhe, ſeine Frau und
ein=
ihrer Wohnung in Quellendorf dun
giftet tot aufgefunden. Die Tant
Backen von Weihnachtsplätzchen inn
vom Tode überraſcht worden. De
ſtand offen und das ganze Haus wn
gefüllt. Es liegt zweifellos ein Ungri
Gasexploſion in einer Wohrn
Zwei Schwerverletz
Stockholm. In Stockholm ee=
Dienstag nachmittag eine eigenartie
ſion. Als in einer Wohnung eines
vertilgung vorgenommen wurde,
plötzlich das dabei verwendete Gas.
ſtürzten ein und es entſtand ein Fex‟
auch über die Nachbarwohnungen
Die beiden Beamten, die die Entſe
nahmen, wurden ſehr ſchwer verletzs
Der Kampf gegen den Benzimn
an der holländiſch=deutſchen
Uner
Maif Uu
Neucca vel
Weiksgun
beamter prüft den Tankinhalt!
Holland zurückkehrenden At.
m Schmugglerparadies an der
hen Grenze blüht in letzter 30:0
der Schmuggel mit Benzin, d0s
tlich billiger verkauft wird als”
Es iſt daher den nach Deune
nden Automobilen verboten, Mi
Kraftſtoff unverzollt mitzubt!
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hoch-
wertige Oualität für
diesen niedrigen Preis.
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(17344
Kreuzer „Karlsruhe” gehk auf große Fahrk.
3. Dezember 1931
Abſchied des deutſchen Kreuzers „Karlsruhe” von Kiel,
von wo aus er eine Weltreiſe für die Dauer eines Jahres antrat.
geschichten
Gipfelpunkk der Sparſamkeit.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 335 — Seite 9
Spaniſche Reiker” gegen Chineſen in Tienkſin.
19
Barrikaden in den Straßen von Tientſin,
wo es zu heftigen Kämpfen zwiſchen Truppen der japaniſchen Konzeſſion und chineſiſchen Soldaten
kam. Wie verlautet, ſollen größere Truppentransporte der Japaner nach Tientſin abgegangen ſein,
dem als wichtigem Eiſenbahnknotenpunkt auf der Strecke nach Peking beſondere Bedeutung zukommt.
ſihm. Ein Arbeiter in Carraxa (ſein Herz war wohl
ſr!) lebte mit ſeiner jungen Frau in glücklichſter Ehe,
5norina eines Tages den Wunſch äußerte, ein neues
Har zu wollen. Dieſe grenzenloſe Verſchwendungsſucht
übvarſamen Gatten ſo maßlos auf daß er einen regel=
Manfall bekam und ſeine unbeſcheidene Ehehälfte
er=
mit ſie ihm keine überflüſſigen Ausgaben mehr verur=
MDer Geizhals machte einen doppelten „Fang” denn
rgt der Staat ſogar für ſeinen eigenen Unterhalt.
Die Skimme des Gewiſſens.
kAdapeſt. Es gibt außer allem Zweifel eine
ſoge=
emne des Gewiſſens. Manchmal dauerts aber eine
UF bis ſie ertönt und gehört wird. Vor genau dreizehn
twes auch in Ungarn Revolution, und in der damaligen
ᛋ5 wechſelten ſo manche Gegenſtände ihren Eigentümer,
seneuen Beſitzer erſt um die Erlaubnis der
rechtmäßi=
ir gefragt hätten. So wurde auch einem Großbauern
wacs in der Nähe von Szolnok allerlei geſtohlen, unter
in Weizen. Der Geſchädigte erſtattete nicht einmal
An=
rufte nur zu gut, daß man den unbekannten Dieb nach
ſte Ermeſſen niemals faſſen würde. In dreizehn Jahren
nrſnke vacs reichlich Gelegenheit, ſeinen damaligen Verluſt
13 zu verſchmerzen. Und er war eigentlich noch mehr
dArtee leeer
als erſtaunt, als ihn vor kurzem ein wildfremder Beſucher mit
einer Beichte und mit einer kleinen Liebesgabe überraſchte. „Ich
habe ſeinerzeit deinen Weizen geſtohlen”, ließ ſich der Mann
ver=
nehmen, „und hatte ſeit jenem Unglückstag keine einzige ruhige
Nacht. Die Stimme meines Gewiſſens gibt mir keine Ruhe; ich
halte es nicht länger aus. Da, nimmt die 320 Kilo Weizenmehl;
ſo viel und nicht mehr hatte ich damals entwendet! Das heißt:
Nach genauer Berechnung ſchulde ich dir noch drei Pengö. Ich habe
aber kein Geld, und ſo muß ich dich bitten, mich die Differenz
ab=
arbeiten zu laſſen!” — So geſchehen anno 1931. Großbauer
Ko=
vacs war bis zu Tränen gerührt, bewirtete den ehrlichen Dieb
mit einem kräftigen Schnapschen und erfüllte großherzig ſeine
Bitte — er durfte die Differenz abarbeiten! . . .
Kein Bewerber.
— Paris. Daß die Bühne heutzutage längſt keine ſogenannte
„moraliſche Anſtalt” iſt, dürfte allgemein bekannt ſein. Jetzt wird
dieſe nicht gerade erfreuliche Tatſache beſtätigt, ſozuſagen halbamtlich.
Die Académie francaise war zu ihrem Bedauern in dieſem Jahre zum
2. Male nicht in der Lage, ihren Brieuxpreis zu verleihen. Begründung:
In ganz Frankreich wurde im Laufe der Spielzeit kein einziges
Theater=
ſtück aufgeführt, das die Bedingungen auch nur annähernd erfüllt hätte.
Und dabei waren ſie gewiß nicht hart: Der Brieux=Preis, ſo genannt
nach dem „moraliſierenden” Dramatiker Eugene Brieux (geb. 1858),
wurde für ſolche Bühnenwerke geſtiftet, die „die Sittlichkeit fördern”.
— Ein Kommentar zu der Meldung der Académie iſt wirklich
über=
flüſſig. Sie ſpricht für ſich, für den Zeitgeiſt im allgemeinen und für
den Tiefſtand der franzöſiſchen Bühnenliteratur im beſonderen . . . ."
Ein Gegner, der Dempſey k. o. ſchlug!
(a) New York. Jack Dempſey, Boxweltmeiſter a. D., eine der
gefeierteſten amerikaniſchen Perſönlichkeiten, Ideal aller jugendlichen
Boxer, begann ſeine Karriere als Tramp und Schwarzfahrer. Bis er
eines denkwürdigen Tages entdeckt wurde.
Seine Entdeckung bedeutete in Zahlen ausgedrückt: 300 000 Dollar
nach dem Kampfe mit Carpentier, 265 000 Dollar nach dem Match mit
Gibbons und 425 000 Dollar nach der „Ringſchlägerei” mit Firpo.
1926 verlor er die Weltmeiſterſchaft gegen Tunney. Die Niederlage
war aber ſein glänzendſtes Geſchäft; es brachte rund 750 000 Doll. ein !
Alles in allem ſoll ſich Dempſey angeblich an die 10 Millionen
Dol=
lar „zuſammengeboxt” haben. Als er ſich ins Privatleben zurückgezogen
hatte, war er alſo ein ſchwerreicher Mann, durchaus in der Lage, ſein
Leben als geruhſamer Privatier zu friſten. Es kam anders. Der große
Jack begann zu ſpekulieren, ſtürzte ſich auf Geſchäfte und ſetzte alles
daran, ſein Vermögen recht bald zu verdoppeln. Anfänglich ging alles
auch ſehr gut: Filmgeſchäfte und Immobilien==Transaktionen warfen
große Gewinne ab, und das Bankkonto des ehemaligen Boxers wurde
immer anſehnlicher. Trotz der mehr als chevaleresken Allüren des
Sportlers, der tatſächlich wie dereinſt ein König von Frankreich lebte,
und das Geld, das liebe, leichtverdiente Geld wörtlich „ſpringen” ließ.
Nun wurde nicht nur, wie 1926, der Boxkönig, ſondern auch der
Kapitaliſt und Schwerverdiener Dempſey k.o. geſchlagen. Noch dazu von
einem, dem noch prominentere „Spieler” ihren Untergang verdanken:
Von der Börſe!
Der letzte große New Yorker Börſenkrach gab Dempſey den Reſt:
Er verlor, wenn man den Meldungen Glauben ſchenken darf, ſein
gan=
zes Vermögen. Und iſt gezwungen, ſeine Berufstätigkeit wieder
auf=
zunehmen. Der Dollarfürſt Dempſey iſt tot, es lebe der Boxer Dempſeyz
redivivus.
Ob die Reaktivierung nicht zu ſpät erfolgt, muß man abwarten.
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Elisabethenstraße 9. (17194b
Verſteigerung
im Städtiſchen Leihamt, Kirchſtr. 9
Mittwoch, den 9. und Donnerstag, den
10. Dezember 1931, vormittags von
9—12 Uhr, Verſteigerung der bis Ende
November d8. Js. verfallenen Pfänder:
Brillanten, Gold= und Silberwaren,
Uhren, Mantel (darunter 1 Herren=
Nerz=Pelz. 1. Damen=Fohlenjacke)
Herren= und Damenkleider, Stiefel,
Wäſche, Operngläſer, Photoapparate,
Muſikinſtrumente uſw.
Am Dienstag, den 8. Dezember bleibt
ſas Amt wegen der Vorarbeiten zur
Verſteigerung geſchloſſen. (st. 17357
Darmſtadt, den 2. Dezember 1931.
Städt. Leihamt.
Am Freitag, den 4. Dezember 1931,
vorm. 10 Uhr, ſollen in meinem
Ver=
ſteigerungslokal Luiſenſtraße Nr. 32/34
folgende Pfänder zwangsweiſe gegen
Bar=
zahlung verſteigert werden, insbeſondere:
1 Nationalkaſſe, 1 Anrichte, 1 Klavier
(Arnold), 1 Sofa, 1 Motorrad,
(Marke N. S. U.), 1 Schreibtiſch,
1 Schreibtiſchſeſſel, 5 Stühle, 1
Schreib=
maſchine, 1 Schreibmaſchinentiſch,
1 Boſtonpreſſe, 1 Eisſchrank, 1
Oel=
behälter, 1 Nähmaſchine, 1 Gasherd,
1 Lautſprecher, 2 Teppiche (neu) 1
Vor=
platzgeſtell, 1 Weißzeugſchrank, 1
Bücher=
ſchrank, 1 Kommode, 1 größere Partie
Kirſchwaſſer, Weiß= u. Rotwein
(ital.), Olivenvel, Pfirſiche, Aprikoſen
(in Doſen), Cognac, Möbel aller Art.
(17373
u. a. m.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1931.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Am Freitag, 4. Dezember 1931,
nachmittags 3 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokal, Ludwigsplatz 8
zwangsweiſe gegen Barzahlung
ver=
ſteigert werden:
1 Oelbild (Birke im Mohr) 1 Union=
Waage, 1 Blumenſtänder, 1Warenregal,
1 Eisſchrank, 2 Ladentheken, 1 Klavier,
1 Regiſtrierkaſſe. 1. Dezimalwaage,
1 Trumeauxſpiegel, 1 Staubſauger,
1 Schreibmaſchine, 1 Regulator. 1
Dia=
thermieapparat und Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1931.
Reichard
(17366
Stellvertr, d. Gerichtsvollziehers tr. A
Eißer in Darmſiadt, Rheinſtraße 28.
mit Spirituoſen=
u. Feinkoſtgeſchäft
bei 50—70 000 ℳ
Anzahl. zu kf. geſ.
Heinr. Borgards,
Frankfurt a. M.,
Rothſchildallee 34,/
Fernruf 48495. Wirtſchaft
zu miet. o. kauf.
geſ. Barkap. vor=
handen.
Hrch. Borgards,
Frankfurt a. M.,
Rothſchildallee 34,
Fernruf 48495. Zweckſparkaſſe
„Zorkung”
gibt Darlehen von
11000 ℳ aufw. geg.
Möbel= u. Maſch.
Sicherheit für alle
Zwecke, auch z. Be=
ſchaff. neu. Möbel,
Geſchäftseinrichtg.,
Klavieren, z. Hyp.
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i. Meckl. (TF17336 Bauernguk
26 Hekt., 3 Km. v.
inkl. leb. u. totem
Inventar ſofort zu u
verkauf. Pr. 38 000
ℳ. Anz. 15 000 ℳ.
Darlehnskaſſe
Raiffeiſen,
Pribbenow Stadt. gut. Boden, In der Eberſtädter
Villenkolonie klein. Landhaus
(Villa) zu vk. An=
zufr. u. E. 59 Gſch.* In danter Lunsh. an Beamte ohne
Vorkoſten. (17262b
Leonh. Klein, Köln,
Gladbacherſtr. 5. prompt, reel u vor=
Koſtenl. P,Schwalbach
Frkf. M,Gartenſtr120
f
Aomrarsderfädren.
Ueber das Vermögen des Juweliers
Ludwig Schmidt in Darmſtadt,
Wil=
helminenſtraße 7, gleichzeitig als
allei=
nigen Inhabers der Firma Ludwig
Schmidt daſelbſt, iſt am 30.
Novem=
ber 1931, vormittags 9½ Uhr, das
Kon=
ursverfahren eröffnet worden.
Kon=
kursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Löb
in Darmſtadt, Bismarckſtr. 15.
Konkurs=
forderungsanmeldungen bis zum 22.
De=
zember 1931. Erſte
Gläubigerverſamm=
lung findet ſtatt am Dienstag, den 22.
Dezember 1931, vormittags 9 Uhr
Zim=
mer 220, und allgemeiner
Prüfungs=
termin am Donnerstag, den 28. Januar
1932, vormittags 9 Uhr, Zimmer 220
vor dem unterzeichneten Gericht. (17363
Darmſtadt, den 30. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Derſteigerallgbr anzeige.
Donnerstag, den 3. ds. Mts.,
nach=
mittags 3½ Uhr, werden öffentlich in
Reinheim zwangsweiſe gegen
Bar=
zahlung verſteigert:
2 Pferde, 1 Ponny, 2 Schweine, ein
größeres Quantum Kartoffeln und
Wurzeln und anderes mehr.
Zuſammenkunft am Rathaus.
Corell
(17322
Stellb. Gerichtsbollzieher in Reinheim.
Am Freitag, den 4. Dezbr. 1931,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslokale, hier,
Hügel=
ſtraße 27 verſchiedene Gegenſtände
öffentlich, zwangsweiſe gegen Barzahlung.
Vorausſichtlich beſtimmt verſteigert
werden:
1 Holz=Negiſtrierkaſſe, 1 Bücherſchrank,
1 Record=Gasofen, 1 Elektromotor,
1 kl. Röder=Gasherd 1 Badewanne,
1 Waſchtiſch, 1 Warenſchrank, 1 Elektrolug=
Staubſauger, 1 Schreibtiſch, Diplomat,
1 Ideal=Schreibmaſchine B., 7 Packungen
dOrsav O de Cologne, 1 Grammophon,
1 gr. Warenſchrank, 1 Lautſprecher,
1. Kaiſer=Nähmaſchine, 1 Standuhr,
1 Stuhl mit Lederſ., 1 Sekretär, 1 rotes
Plüſchſofa, 1 Schrank=Grammophon,
1 Kredenz mit Aufſatz, 1 Leder=Klubſeſſel,
1 Bücherſchrank, 1 viereckiger Tiſch,
1 Schreibtiſch Diplomat, 1 Warenſchrank
(weiß), 2 Heizſonnen, 1 Kredenz, antik,
1 Singernähmaſchine, 1 Kommode,
1 eintüriger Spiegelſchrank, 1 Klavier,
Arnold, 1 Büfett, 1 Trumeauxſpiegel,
1 Standuhr u. a. m.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1931.
Scharmann,
tellvertr. des Gerichtsvollziehers
) Portner in Darmſtadt.
Seite 10 — Nr. 335
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 3. Dezembö,
Sdr Taler TaaSaafwent
Der Spork des Sonnkags.
Der kommende Sonntag bringt wieder ein recht reichhaltiges
Sportprogramm, in deſſen Vordergrund naturgemäß wieder die
immer ſpannender und bedeutender werdenden Verbandsſpiele im
Fußball und Handball und die übrigen Raſenſportarten ſtehen.
Die Hockeyſpieler tragen ihre Zwiſchenrunde um den Silberſchild
zwiſchen Nord= und Weſtdeutſchland in Hamburg aus.
Fußball.
Im Fußball fallen in den ſüddeutſchen Endſpielen
jetzt Schlag auf Schlag die Entſcheidungen. Die Hälfte der
End=
ſpielteilnehmer ſowie einige Abſtiegskandidaten ſind bereits
er=
mittelt, die übrigen Endſpielteilnehmer, Gruppenmeiſter und
Ab=
ſteigenden werden in einigen Wochen feſtſtehen. Schon der
be=
vorſtehende Sonntag kann uns eine Anzahl von neuen Klärungen
bringen, denn das Programm des Tages weiſt zahlreiche Spiele
auf, denen eine entſcheidende Bedeutung beizumeſſen iſt. Wir
finden Begegnungen wie Sp.Vg. Fürth — 1. F. C. Nürnberg, 1860
München — Bayern München, Wormatia Worms — Mainz 05 und
F.S. V. — Rot=Weiß Frankfurt. Beſonderes Intereſſe wird das
Spiel „Kleeblatt — Club” durch die Wiedermitwirkung
Lein=
bergers bei den Fürthern finden. Gruppe Main: F.S.V.
Frank=
furt — Rot=Weiß Frankfurt, Germania Bieber — Eintracht
Frank=
furt, Germania 94 Frankfurt — Sp. Vg. 02 Griesheim, F.C. Hanau
93 — F. S.V. Heuſenſtamm, V.fL. Neu=Iſenburg — Union
Nie=
derrad: Gruppe Heſſen: F.C. Langen. Alemannia Worms,
S.V. 98 Darmſtadt — S.V. Wiesbaden Wormatia Worms —
F. S. V. Mainz 05, F.Vg. Kaſtel 06 — Olympia Lorſch, Viktoria
Walldorf — Viktoria Urberach. Aus dem Reich intereſſiert die
Vorſchlußrunde um den Berliner Pokal mit den Spielen Union
Oberſchöneweide — Tennisboruſſia und Wacker — Minerva. Im
Ausland gibt es ein Länderſpiel, das in Brüſſel Belgien und
die von den Ungarn am Vorſonntag ſo ſchwer geſchlagene Schweiz
zuſammenführt.
Hockey.
Das wichtigſte Ereignis der Zwiſchenrunde um den
Silber=
ſchild, die in Hamburg Norddeutſchland und Weſtdeutſchland
zuſam=
menführt. Die ſiegende Vertretung trifft dann im Frühjahr des
kommenden Jahres auf den Verteidiger Brandenburg. Die
wich=
tigſten ſüddeutſchen Geſellſchaftsſpiele ſind: S.C. 80 Frankfurt —
T. V. 46 Mannheim V.f.R. Mannheim — Kickers Stuttgart, T.V.
46 Heidelberg — S.V. Baden=Baden und Nürnberger T.H.C. —
T.V. 73 Nürnberg. In Zürich ſtehen ſich die Schweiz und Belgien
im Länderſpiel gegenüber.
Handball.
Nach den bereits ermittelten Abteilungsmeiſtern werden jetzt
die Gruppenmeiſter feſtgeſtellt. In Nordbayern und Südbayern
liefern ſich die Meiſter beider Bezirke die Vorſpiele um die
Grup=
penmeiſterſchaft. Es ſpielen Sp.Vg. Fürth — Polizei Nürnberg
und Ulm 94 — 1860 München. In der Gruppe Saar ſollen ſpielen:
Weſtmark Txier — 1. F.C. Kaiſerslautern und V.f. R.
Kaiſers=
lautern — Saar=Roden. Außerdem finden noch zahlreiche
Ver=
bandsſpiele ſtatt, die in den Gruppen Main, Heſſen und Rhein
BBEInNänDeg NBriſähle- Wienaunſe Darnf Gräde
Südrhein; Haſſia Bingen — Polizei Wiesbaden, Poſt
Wies=
baden — S.V. Wiesbaden.
Rugby.
Hier iſt das Programm ſehr dürftig. Bis jetzt ſtehen nur zwei
Verbandsſpiele, Eintracht — S.C. 80 Frankfurt im Mainkreis
und S.C. Neuenheim — Heidelberger R.K. im Kreis Heidelberg
und ein Privatſpiel Heidelberger R. G. — S.C. Worms auf dem
Programm.
Radſport.
Das einzige deutſche Bahnrennen von Bedeutung iſt ein
Dreiſtunden=Mannſchaftsrennen in der Breslauer
Jahrhundert=
halle, das von 12 Mannſchaften beſchickt iſt. Die übrigen Radſport=
Ereigniſſe von Bedeutung gehen im Ausland vor ſich. Am
Sams=
tag veranſtaltet die Baſeler Winterbahn und am Sonntag der
Pariſer Sportpalaſt. Außerdem geht am Samstag das New
Yor=
ker Sechstagerennen zu Ende und in Zürich tagt der
Kalenderkon=
greß der U. C.J., des Internationalen Radſport=Verbandes, auf
dem die Sommertermine 1932 feſtgelegt werden.
Boxſport.
In Mannheim geht ein Amateur=Städtekampf zwiſchen
Mann=
heim und Stuttgart in Szene. Die Dortmunder Weſtfalenhalle
zieht wieder einen Berufsboxabend auf. Ungarns Amateur=
Box=
ländermannſchaft iſt am Freitag in München und am Samstag in
Regensburg zu Gaſt und aus dem Ausland nennen wir einen
Länderkampf Polen=Schweden in Warſchau.
Tennis.
Deutſche Spitzenſpieler weilen zu einem Hallen=Länderkampf
gegen Schweden in Stockholm. und in Amſterdam geht ein
Berufs=
ſieler=Länderkampf zwiſchen Holland und Deutſchland in Szene.
In Deutſchland verzeichnen die wenigen Tennishallen keinen
be=
ſonderen Betrieb.
Eisſport.
Auf dem Großen Feldberg im Taunus wird am Sonntag die
vor acht Tagen abgeſagte Eröffnung der Brunhildis=Eisbahn nach=
geholt. Zur Eröffnung iſt ein buntes Programm feſtgelegt worden,
bei dem alle Eisſportarten von berufenen Vertretern vorgeführt
werden. — Die Eishockeymannſchaft des Berliner Schlittſchuhklubs
nimmt an einem Turnier in Kattowitz teil.
Pferdeſport.
Mit dem Rennen in Mülheim=Duisburg wird die deutſche
Galoppſaiſon unwiderruflich für dieſes Jahr geſchloſſen, da alle
Termingeſuche für den Dezember abgelehnt wurden.
Verſchiedenes.
Mit über 1000 Teilnehmern führt die Berliner Turnerſchaft
Sportpalaſt ihr alljährliches Hallenfeſt durch. In Wien wird
ein Schwimmländerkampf zwiſchen Oeſterreich und der
Tſchecho=
ſlowakei ſtattfinden und in Helſingfors ſteigt der Ring=
Länder=
kampf Finnland— Schweden. In Brüſſel tritt der Executiv=
Aus=
ſchuß der F. J. F.A. zu einer Beſprechung zuſammen.
Handball.
Polizei Darmſtadt — Wormakig Worms, 2.30 Uhr.
Am kommenden Sonntag ſteht die Polizeimannſchaft vor
einer nicht leichten Aufgabe und wird alles daranſetzen müſſen,
um zu Sieg und Punkten zu kommen. Der Gegner, Wormatia
Worms, iſt in den letzten Wochen ſtark aufgekommen und zählt
heute zu den beſten Mannſchaften des Bezirks Main=Heſſen. Durch
Zuzug neuer Kräfte hat ſich ihre Spielſtärke außerordentlich
ge=
hoben. Es iſt heute wohl die ſchnellſte und wuchtigſte
Mann=
ſchaft, in der in erſter Linie der Sturm hervorſticht. Als beſonders
gut, ſchußfreudig und ſchußgewaltig iſt das Innentrio zu bezeichnen,
aber auch die Außenſtürmer ſtellen ihren Mann. Die
Hintermann=
ſchaft iſt ſehr flink und äußerſt kräftig und hart in der Abwehr.
Ihre Hauptſtütze hat die Mannſchaft im Torwächter, der ſehr ſicher
iſt. Das Vorſpiel in Worms konnten die Poliziſten nach hartem
Kampfe mit 6:4 Toren für ſich entſcheiden. Allerdings wurde von
Wormatia behauptet, daß ihre Mannſchaft in dieſem Spiele bei
weitem nicht die Leiſtung aufgebracht habe, wie dies gegen
Sp.V. 98 der Fall geweſen ſei. Auch ſollten bei dieſem Spiel
drei Erſatzleute mitgewirkt haben, die ſich nicht gut in die
Mann=
ſchaft eingepaßt hätten. Wieweit dieſe Behauptungen zutreffen,
können wir nicht beurteilen. Das eine ſteht jedoch feſt, daß
Wor=
matia heute in der Lage iſt, auch gegen die ſtärkſten Mannſchaften
mit Erfolg abzuſchneiden. Die Polizeimannſchaft wird deshalb
gut tun, von Beginn des Spieles an ihr ganzes Können
einzu=
ſetzen, um keine Enttäuſchung erleben zu müſſen.
Das Spiel iſt das letzte vor dem Zuſammentreffen mit
Sp.V. 98 und für die Poliziſten ein gutes Training. Sie werden
am kommenden Sonntag zeigen müſſen, ob, wie allſeits behauptet
wird ihre Form ſich tatſächlich ſo gebeſſert hat, daß ſie als ernſter
Konkurrent des Sp. V. 98 um die Gruppenmeiſterſchaft angeſehen
werden kann.
Die Reſerve der Poliziſten ſpielen am kommenden Sonntag in
Königſtädten gegen den dortigen Turnverein. Der Spielbeginn
iſt auf 2.30 Uhr feſtgeſetzt.
Realgymnaſium Darmſtadt — Gymnaſium Bingen 5:3 (2:2) n. V.
Nachdem in dem Gymnaſium Bingen, der O.=R. Gießen und
dem Realgymnaſium Darmſtadt die Provinzſieger in der
Handball=
runde um das Philologenbanner ermittelt worden waren, fand
geſtern das erſte Endrundenſpiel zwiſchen Bingen und Darmſtadt
auf dem Sportplatz des Turnvereins 1817 in Mainz ſtatt. Gießen
hatte Freilos. Das Spiel nahm einen äußerſt ſpannenden
Ver=
lauf. Bingen, das eine körperlich außerordentlich kräftige
Mann=
ſchaft ins Feld ſtellte, legte gleich zu Beginn mächtig los und
konnte ſchon nach 5 Minuten durch Bombenſchuß unter dem lauten
Beifall der zahlreichen Bingener Schlachtenbummler das erſte Tor
erzielen. Doch bald fand ſich die flinke Darmſtädter Mannſchaft
und ſetzte dem Gegner, der in der Hintermannſchaft etwas ſehr
derb beſetzt war, mächtig zu. Der Mittelläufer, der beſte Mann
des Platzes, brach durch und erzielte mit ſchönem Flachſchuß den
Ausgleich. Die weitere Drangperiode des ſchußgewaltigen
Bin=
gener Anſturms ging dank der blendenden Abwehr des
Darm=
ſtädter Torwächters ohne gegneriſchen Erfolg vorüber. Beide
Par=
teien erzielten noch je 1 Tor. In gleicher Weiſe ausgeglichen
ver=
lief die zweite Spielhälfte. Am Ende der regulären Spielzeit
ſtand das Spiel 3:3. Die 2mal 10 Minuten Verlängerung ſahen
die kleineren, aber deſto ausdauernderen Darmſtädter im Vorteil.
Ein ſchönes Zuſammenſpiel brachte in der erſten Hälfte der
Ver=
längerung durch ſchönen Flachſchuß die Führung, die dann in der
zweiten Hälfte durch Strafſtoß das Endreſultat herſtellte.
Darm=
ſtadt konnte heute ſehr gut gefallen; ſein Sieg war daher wohl
verdient. Nun heißt es, weiterhin die Daumen einſchlagen, damit
im Endſpiel, das in der nächſten Woche wohl in Friedberg gegen
Gießen zum Austrag kommen ſoll, das geſteckte Ziel erreicht wird.
Zußball.
Techniſche Hochſchule — Hota.
Morgen, Donerstag. 15 Uhr, ſpielt die Mannſchaft der
Tech=
niſchen Hochſchule Darmſtadt auf dem Hochſchul=Stadion gegen
die der „Hota” (Hotelangeſtellten) In der Hochſchulmannſchaft
ſpielen einige neue Leute Mannſchaftsaufſtellung: Irion 1.; Wolf.
Bongardt; Hoften (Engl.), Fürſt, Schwarz; Rettig, Roth, Jrion 2.,
Wiegand, Stock. Eintritt frei.
Reichsbahn Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt.
Am Sonntag vormittag um 10 Uhr ſtehen ſich wohl zum
wichtigſten Verbandsſpiel der diesjährigen 4=Klaſſe obige
Mann=
ſchaften auf dem Reichsbahnplatz am Dornheimerweg gegenüber.
Rot=Weiß noch ungeſchlagener Tabellenführer wird auch am
Sonn=
tag verſuchen, Sieg und Punkte zu erringen. Daß die Reichsbahn
dieſes Spiel nicht ohne weiteres als verloren rechnet, beweißt die
Tatſache, daß ſie ihre zurzeit ſtärkſte Mannſchaft, bis auf den durch
eine Knieverletzung ſpielunfähigen Stürmer Weißmantel mit:
Frieß 2., Faßhauer, Seckler 1., Seckler 2. Griesheimer, Bock,
Spamer, Bert Bär. Daniels, Frieß 1 zur Stelle hat. Nach dem
Spiel der 1. Mannſchaften findet das Verbandsſpiel der 2.
Mann=
ſchaften ſtatt.
Schießfpork.
Sportſchützen Heide i. Holſtein — Windmühle Darmſtadt.
Zwiſchen beiden genannten Vereinen fand am Sonntag der
Rückkampf ſtatt. Sieger wurde wie im Vorkampf Windmühle
Darmſtadt (2051 Ringe) mit einem Plus von 61 Ringen vor
Heide (1990 Ringe) Beide Vereine hatten ihre Reſultate gegen
den Vorkampf um 60 Ringe verbeſſert. Bei der Siegermannſchaft
ſchoß zum erſtenmal Link mit und hat die Probe beſtens beſtanden.
Der Kölner Motorradfahrer Hans Soenius erhielt
eine Einladung, während des Winters in Auſtralien Bahnrennen
zu beſtreiten.
2. Darmſtädker Tiſchkennis-Turnier.
Tiſch=Tennis wird ſeit etwa drei bis vier Jahren;
Sport= und Turnvereinen in Darmſtadt ausgeübt.
zum Beiſpiel in Darmſtadt zirka 10 Vereine, die Tiſch=2
treiben. Auch in privaten Kreiſen wird das Spiel
aus=
trieben. Tiſch=Tennis iſt international organiſiert.
auch das am 5 und 6. Dezember d. J. in der 5.
turnhalle ſtattfindende 2. Darmſtädter Tiſ
nis=Turnier beweiſen. Es liegen bereits
zahlreichg=
gen von recht guten Spielern, beſonders auswärtiger Ve=
Um aber allen am Tiſch=Tennis intereſſierten Spielerny
heit zu geben, ſich an dem oben erwähnten Turnier zu
werden auch ausnahmsweiſe Spieler und Spielerinnen
die dem Tiſch=Tennis=Verband oder =Bund nicht
gnhörr=
ſchreibungen ſind noch bei dem Hausmeiſter Heid, Woogs=
und dem Spielleiter Bert, hier, Ireneſtraße 13, zu
hube=
ſchluß für dieſe Spieler iſt Donnerstag, 3. Dezembe=,
6 Uhr, da um 8 Uhr die öffentliche Ausloſung ſtattfirne
Vorverkauf iſt in vollem Gange.
Un das Bermögen der 2.5.5.
Zum Vergleichsverfahren bei Rüderer u. Lang=
Das gerichtliche Vergleichsverfahren der Müchener S.
Rüderer u. Lang, bei der bekanntlich die Deutſche
Spr=
für Leichtathletik beträchtliche Mittel deponiert hatte, m.
abgeſchloſſen. Der Liquidationsvergleichsvorſchlag ſieht en
von 50 Prozent vor. Doch ſteht heute noch nicht feſt, w
ſächlich zu erzielende Liquidationserlös eine Quote in do.
ermöglicht. Eine volle Befriedigung bei deſem Verglech
die Gläubiger mit Forderungen bis zu 100 Mark gefunge
Damit haben die früher gehegten Befürchtungen:
ganze Vermögen der DSB. verloren ſei, erfreulicherwui
Beſtätigung erhalten. Ein Reſt wird der Sportbehörd
bleiben. Nur wäre es wirklich an der Zeit, daß man er
mal mit der Geheimniskrämerei bei der DSB. aufhör:
Oeffentlichkeit mitteilt, welche Summen, überhaupt bö
Bankhaus angelegt worden ſind.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 3. Dezember.
9.00: Schulfunk: Ein Mikrophonbeſuch in der Handelskam=
15.30: Stunde der Jugend.
16.30: Unterhaltungskonzert.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Marih
gel (Alt), F. Künſtner (Violine). Am Flügel: O. Senf ”
18.40: Zeitfragen.
19.05: Wiesbadener Andreasmarkt. Mikrophonbericht von
Manfred.
19.45: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe. Einführum
Weſen und ihre Bedeutung.
20.00: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe‟
20.05: Pforzheim: Bereny’s ungariſches Zigeuner=Symp ”in
cheſter.
21.30: Mozart=Konzert des Funkorcheſters. Mitw.: Th.
(Baß), L. Amar, W. Caſpar (Violine), M. Fuhrmanz
M. Frank (Violoncell).
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.50: Unterhaltungskonzert.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 3. Dezember.
9.00: Frankfurt a. M.: Schulfunk: Die Handelskammer.
10.10: Schulfunk: Aus der Welt des Tieres.
15.00: Kinderſtunde: Kunterbunt.
15.45: Meta Brix: Adventsſegen und Chriſtnachtlegenden.
16.00: Lehrer Fiſcher: Gefahren elektriſcher Starkſtromleitr1eM ud
ihre Verhütung.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: E. Müller=Boedner: 10 Jahre als Deutſcher auf
18.00: Prof. Dr. Kaufmann: Die Wunder Aegyptens.
18.25: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
18.45: Obering. Nairz: Viertelſtunde Funktechnit.
19.00: Min.=Rat Dr. Kürſchner: Was iſt im letzten Jahm)
Förderung der Viehwirtſchaft geſchehen?
19.30: Großer Wiener Tanzabend. Mitw.: Berliner Konzet
Otto Faßel (Tenor).
20.55: Geh.=Rat Prof. Dr. Wolff anſchl: Ob.=Reg.=Rat 2
dörfer: Geburtenrückgang und Lebensgeſtaltung des deut
kes
21.25: Advent. Hörfolge von Rudolf Mirbt.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Beim Kölner Sechstagerennen. Schluß.
anſchl. Nachtmuſik der Kapelle Leo Eyſoldt.
Welkerberichl.
Die flachen Störungen im Norden haben ihren En
wärts entfaltet, ſo daß im nördlichen Deutſchland der
lich zurückgegangen iſt. Stellenweiſe lagen ſogar dis
temperaturen um Null und etwas darüber. Außerdem
ſtärkerer Eintrübung vereinzelt zu etwas Spruhregen
Vorübergehend dürften die erwähnten Anzeichen im
Deutſchland auch bei uns zur Auswirkung gelangen,
nächſt leichter Temperaturanſtieg einſetzt und trübes A.
herrſcht, ſowie etwas Sprühregen auftritt. Später dün
mehr der hohe Druck wetterwirkſam werden.
Ausſichten für Donnerstag, den 3. Dezember: Neblig
im ganzen milder, jedoch nachts Temperaturen wi
frierpunkt und etwas darunter, vereinzelt etwas S
Ausſichten für Freitag, den 4. Dezember: Vielfach
wolkig, dabei zeitweiſe aufklarend. Nachtfroſt waun
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantworſich für Polik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuiſtea!
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl.
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; ſür den Schlußdlenſf: Aadrea‟: 7
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wills K11
Druck und Verlag: C.C. Wittich — ſämtlich in Dormſtadt.
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AAUAA AADALUHOA TALZ
Luememer 11 DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
3. Desember 1931.
Beifenblasen.
o.r Zeit, in der Kurd Laßwitz (1848—1910) ſeine
be=
husdernen Märchen über allerhand techniſche Dinge, und
unsch über die Seifenblaſe (1890), veröffentlichte, hat ſich
Kmrtnis von dem Bau der Materie doch ganz weſentlich
Laßwitz läßt zwei Menſchen zu der Größe eines
en dſtel Millimeters zuſammenſchrumpfen und läßt ſie das
i einer Seifenblaſe beobachten. Mit den Bewohnern,
sstern, führen die Menſchen wiſſenſchaftliche Geſpräche.
eleſteht für jene nur aus Seife und Glyzerin und ſtellt
Ruuse Fläche eines weiten gefrorenen Sees dar. Das
izatt und ohne Spalten und ſcheint in leiſer, wallender
tu ſein. Der heutige Phyſiker hat einen durchaus
an=
farff von der Oberfläche einer Seifenblaſe. Man weiß
ßulch genau, wie ſich das Seifenmolekül aus den Atomen
hieh t. Die Strukturformel eines Seifenmoleküls iſt die
MÜHHHAHHHHHHHHHA
BRENN
ERSPAANIS
STOFFKOSTEN
2o-Na
H-G-C-C-C-0-C-0—-C-0—0—-0—0-0—0—C
EHHHHHHHHHHHHHA
tiä fenmolekül muß alſo erheblich länger als breit, von
ſ Form ſein. Seine beiden Enden ſind ſehr verſchieden
ſütin ſich auch fremden Körpern gegenüber
verſchieden=
io CHl=Büſchel hat zu anderen Stoffen wenig
Verbin=
guting, dagegen iſt das andere Ende, die CO=Na=Gruppe,
Aüigt iffsluſtiger Geſelle und hat vor allem große Neigung,
zünſer zu verbinden. Wenn ein Seifenmolekül alſo mit
Ferührung kommt, ſo wird ſich das eine Ende des
iles an das Waſſer anhängen, und das andere wird
Mu. Man kann dies etwa mit der Behaarung eines
ly steichen, nur ſtehen die Seifenmoleküle noch viel dichter,
Maus den einzelnen „Haar”=Stäbchen eine vollkommene
Seifenhaut, bildet. Da die einzelnen Stäbchen der
ſSeifenmoleküls entſprechen, ſo ließ ſich tatſächlich durch
unb nachweiſen, daß eine Seifenhaut ſo dick iſt, wie ein
ſennwül lang. Die Kugeloberfläche einer Seifenblaſe
be=
ſats effenlöſung, die außen und innen von der Seifenhaut
zogteſt. Wenn ſich die Blaſe dehnt, ſo wandern die
Mole=
außn Mittelſchicht von Seifenlöſung in die äußere Haut,
Schicht immer einen dichten Haarpelz, um bei unſerem
eille bleiben, bildet. Laßwitz hätte in Kenntnis dieſer
ſerlich die Oberfläche von ſeinen menſchlichen
Mikro=
heders ſchildern laſſen, er hätte ſie vielleicht mit einem
ſierteppich verglichen.
(h wie die Seifenmoleküle, ſind auch die Oelmoleküle
üiraus läßt ſich nun auch leicht erklären, weshalb Oel,
Aeg bracht, die Wellenbildung verhindert, die der Wind
e kotg eckten Waſſeroberfläche erzeugt. Es iſt bekannt, daß
ſpuht mes Tropfen Oels, die auf die reine Waſſeroberfläche
ſt ſich zu einem ſehr großen Flecken ausbreitet. Aus der
e /4 aufgebrachten Oeles und dem Flächeninhalt des er=
Eu I54, läßt ſich wiederum berechnen, daß die Schicht Oel
eſtzck iſt, wie ein Oelmolekül lang. Man wird auch hier
F ſüotrſtellen müſſen, daß das Oelmolekül einſeitige
Nei=
uch beſſer hat und mit einem freien Ende in die Luft auf=
TDſemoleküle ſind ſo dicht nebeneinander gelagert, daß
briz finſtreichenden Luftmoleküle auf der glatten Schicht
lechz n) dieſe nicht aufwühlen können. Zwiſchen den ein=
Eaulekülen iſt ſo wenig Zwiſchenraum, daß die
Luft=
lüie ine Haftung finden und der Wind die Waſſer= oder
erite nicht mehr ſeitlich verſchieben, d. h. keine Wellen
bill tann.
Un ien zwei Beiſpielen konnte gezeigt werden, wie heute
Pyſit ſich unter Materie etwas ganz anderes vorſtellt, als
derh tag tut. Für ſeine Begriffe ſind derartige Moleküle
verthlinsmäßig recht große Objekte. Er ſtellt ſich die für
his durchdringlich bekannte Materie als einen weiten
dein dem vereinzelt Jonen und Atome kreiſen, ähnlich
die dmelskörper umeinander Erſtaunlich iſt es nur, wie
m Wülrtiven Menſchengeiſt gelungen iſt, ſich ein recht um=
Dech d durch Verſuche geſtütztes Bild über die Form und
R dckltunne und Moleküle zu ſchaffen, und zwar von Dingen,
ſir üchunſichtbar ſind und immer unſichtbar bleiben müſſen,
Biſchkdem Licht, mit dem wir ſehen und den Atomen, die
Nehck allen, in der Größenanordnung ein enormes Miß=
AltnBeſteht.
WMlz als Kraftauelle
iW Lastkraftwagen.
M rlrgm Jahrzehnten hat der Kraftwagen ſich auf der
gan=
ſen 77 Wirkungskreis geſchaffen, der immer noch im An=
Nach zuverläſſiger Schätzung gibt es heute auf der
runhß Millionen Kraftfahrzeuge, die von Verbrennungs=
Ven erieben werden. Die Geſamtleiſtung dieſer Motore
uß4 Millionen PS geſchätzt. Mangels eines Vergleiches
DMzahl weiter nicht viel. In welchem Ausmaß dieſe
De 99 von wirtſchaftlicher Bedeutung ſind, wird klar, wenn
Eic Faß die Leiſtungen das Siebenfache der Loko=
Wenle An und das Neunfache der Leiſtung aller Elek=
4Ezrückgelegt, trotzdem ihm noch grundſätzliche Mängel
Dr A oung der Wirtſchaftlichkeit bemühen ſich die
For=
es über ſeit Jahren, anſtelle des teueren Benzins oder
ee Treibſtoffe anzuwenden. Die Schweröle haben
Biochen Vorſchlägen und Verſuchen heute ſchon einen
a 2 geſichert. Andere ſeit Jahren betriebene Verſuche
De n Sauggas, das aus Holzkohle, Braunkohle oder aus
70 wird, zum Antrieb von Kraftfahrzeugen zu
ver=
haben ſchon vor vielen Jahren an gleicher Stelle
Jahrzeuge berichtet. Neuerdings hat ſich insbeſon=
EAnd durch umfangreiche Verſuche, Ausſtellungen und
rfolgreich bemüht, feſte Brennſtoffe in
Laſtkraft=
hützen. Im Jahre 1929 wurden in Italien allein
Veranſtaltungen durchgeführt, an denen ſich 30
Ntoctzte ber Erde vorſtellen. Und dieſen Siegeszug hat der
nA Beiſpielsweiſe der, daß er nicht aus eigener Kraft
eptzlen, und daß er einer gewiſſen Mindeſtdrehzahl bedarf,
den / hen in Bewegung zu ſetzen.
Wie die Abbildung zeigt, iſt neben dem Führerſitz des
Laſt=
wagens der eigentliche Generator eingebaut. Das in dieſem
er=
zeugte Gas wird durch vier Kondenſatoren, die unter dem
Laſt=
wagen angeordnet ſind, gereinigt, von dieſen nach der, durch eine
Droſſelklappe regulierbaren, Miſchkammer, in der ihm Luft
zu=
gemiſcht wird, gebracht und von hier aus vom Motor angeſaugt.
Der Generator hat eine innere Auskleidung von
hochfeuerbeſtän=
digen Stahlblechen, nicht wie früher eine Ausmauerung von
Chamotte, die bei den damaligen Verſuchen wegen der ſtarken
Erſchütterungen nicht widerſtandsfähig genug waren. Der
Gene=
rator hat einen inneren Durchmeſſer von etwa 50 Zentimeter und
eine Höhe von etwa 150 Zentimeter. Oben iſt er mit einem
Sicherheitsdeckel verſchloſſen. Der äußere Schutzmantel iſt
eben=
falls aus feuerbeſtändigem Stahlblech, eine Waſſerkühlung iſt nicht
vorhanden. In den vier Kondenſatoren, die je etwa 25
Zenti=
meter Durchmeſſer bei 1.40 Meter Länge haben, ſind
unregel=
mäßig durchlöcherte Prallflächen eingebaut, an denen ſich die
mit=
geriſſenen Staub= und Aſcheteile niederſchlagen. In einem
teil=
weiſe mit Koks gefüllten Reiniger wird das Gas von Teer und
Waſſer befreit. Zum Ingangſetzen der Anlage iſt in der Nähe
des Führerſitzes ein Ventilator eingebaut, der das Gas ſolange
anſaugt, bis dieſe Tätigkeit von dem Motor ſelbſt übernommen Durch die techniſche Welt. Wir fahren ins Land der Technik,
wird.
Tannen= und Buchenholz, das lufttrocken iſt. Es kann aber auch in Ganzleinen 5,60 RM.
jedes andere Holz, z. B. Abfälle, Sägemehl, Späne und
Rinden=
teile, ja, wie oben ſchon erwähnt, friſches Holz verwendet werden.
Das Holz wird zweckmäßig in Längen von 6—8 Zentimeter
ge=
ſchnitten und an dem oberen Sicherheitsdeckel eingefüllt. Der
Generator nimmt etwa 100 Kg. bei einer Füllung auf, die für
eine Fahrſtrecke von 80 Km. ausreichend ſind. Das Gewicht der
ganzen Einrichtung, was noch als Nachteil zu bezeichnen iſt,
be=
trägt etwa 200 Kg. Das gewonnene Gas beſteht hauptſächlich aus
Kohlenoxyd, Waſſerſtoff und Stickſtoff bei geringen Mengen
Waſſerdampf, Methan und Kohlenſäure. Zur Inbetriebſetzung
wird eine unter der Holzfüllung angeordnete Holzkohleſchicht
ge=
zündet und gleichzeitig die Holzfüllung von oben her in Brand
geſetzt. Letztere brennt langſam herab und erneuert hierbei die
Holzkohleſchicht. Die Vergaſungsprodukte, die bei der
Verbren=
ratur durchſtrömen, in der die motorſchädlichen Beſtandteile
auf=
geſpalten werden.
Die Bedienung der Anlage iſt außerordentlich einfach und
un=
gefährlicher als beim Betrieb mit Benzin. Bei laufendem Motor
kann Holz nachgefüllt werden. Die Anheizung erfordert etwa
3 Minuten, bis die Gasbereitung voll im Gang iſt. Bei
Zwiſchen=
pauſen von mehr als einer Stunde, iſt die Anlage bereits nach
einer Minute wieder fahrbereit. Die zur Reinigung notwendige
Zeit iſt gering. Die Auspuffgaſe ſind farblos und geruchlos.
Von weſentlicher Bedeutung für die Einführung derartiger
Gasgeneratoren iſt der Umſtand, daß ohne Umbauten jeder Ben= Führer in der Technik zu Worte kommen laſſen und ein Büchlein
zin= oder Benzolmotor verwandt werden kann. Man kann alſo
mit Holzgas oder Benzin allein oder auch beides gemiſcht fahren.
Ein ſehr weſentlicher Vorteil ſind die geringeren Betriebskoſten. Freude damit machen kann.
die auf den Brennſtoff bezogen, nur 10 Prozent gegenüber Benzol
(40 Pfennig je Liter) betragen. Vom volkswirtſchaftlichen
Stand=
punkt aus muß beſonders bedacht werden, daß ſich hier ein neues
Abſatzgebiet für die einheimiſche Holzwirtſchaft bilden kann. Der
ſich mehr und mehr auf dem Gebiet des Hausbrandes ausdehnt,
weshalb eine andere Abſatzgelegenheit erwünſcht iſt.
* Talſperrenbauten. Der
Stau=
damm mit der höchſten Stauhöhe,
der Diablodamm im Staate
Wa=
ſhington, wurde im vergangenen
Sommer eingeweiht. Der Damm
hat eine Höhe von 129 Metern und
eine Kronenlänge von 360 Metern.
Er wurde aus 242000 Kubikmeter
Beton mit einem Koſtenaufwand
von 5 Mill. Dollar hergeſtellt. Mit
dem aufgeſtauten Waſſer, werden
225 000 Pferdekräfte geleiſtet. Der
Damm iſt als Bogenſtaumauer mit
annähernd gleichbleibendem
Zen=
triwinkel konſtruiert. Für derartige
Staumauern ſind beſondere
geold=
giſche Vorbedingungen notwendig.
nämlich die eines abſolut
ſtand=
feſten Gebirges am Talhang, gegen
das ſich der Bogen abſtützen kann,
Auch in Deutſchland, im
Fran=
kenwald, kurz unterhalb von
Saal=
burg, wird zur Zeit zur
Aufſtau=
ung des Waſſers der Saale eine
Staumauer, die
Bleilochtalſperre=
gebaut. Der Bau iſt ſo weit
ge=
diehen, daß im Januar kommenden
Jahres mit der Stauung begonnen
werden kann.
Für einen ganz eigenartigen
Zweck wird neuerdings am Drac
bei Corps in den franzöſiſchen
Al=
pen eine 135 Meter hohe
Stau=
mauer gebaut. Neben der
Waſſer=
ſpeicherung für ein Waſſerkraftwerk ſoll ein etwa ein
Kilo=
meter breiter See gebildet werden, der als Flughafen für
Waſſer=
flugzeuge dienen ſoll.
* Die Sonde von Moxeni hat ſchon viel von ſich reden machen.
Sie brennt ſeit über zwei Jahren ununterbrochen und
bil=
det eine ſehr ernſte Gefahr für das ganze Erdölgebiet. Daß
derartige Oelbohrungen Feuer, fangen können, iſt nichts
Außer=
gewöhnliches. Im allgemeinen gelingt es aber, dieſe brennenden
Erdölquellen entweder über Tag zu löſchen oder, wenn das nicht
gelingt, nach Vortreiben eines Stollens unter Tag zum Erlöſchen
zu bringen. Die Sonde von Moreni hat jahrelang aller
Inge=
nieurkunſt getrotzt. Es war. Mitte September amerikaniſchen
Ingenieuren gelungen, ſie endlich abzulöſchen. Man wollte den
Krater, der ſich bei dem Löſchen gebildet hatte von Waſſer= und
Verunreinigungen ſäubern. Trotzdem man zur Verhinderung einer
neuen Entzündungsgefahr der Quelle ſtändig Dampf zuleitete
ſchlug der Verſuch fehl und das Gas der Quelle entzündete ſich
zehn Tage nach dem Erlöſchen von neuem. Gegenwärtig iſt man
dabei, den Kraterſee durch Zupumpen von Waſſer wieder zu füllen.
lettüzungen dahin gewirkt, daß die Holzgasgenera=
Ais fahrbereit zu bleiben,
KURZE MITTEILUNOEN
* Oeffentliche Druckluftverſorgung in Paris. Es iſt wenig
bekannt, daß bereits ſeit dem Jahre 1880 in Paris eine öffentliche
Druckluftverſorgung beſteht, die über ein Rohrnetz von 500
Kiko=
meter Länge verfügt. Neben rein techniſchen Zwecken in
gewerb=
lichen Betrieben wird die Druckluft zum Antrieb von Fahrſtühlen
und kleinen elektriſchen Hauszentralen verwendet. Die das
Unter=
nehmen betreibende Privatgeſellſchaft verfügt über zwei
Kraft=
werke, eins am Quai de la Gare; hier liefern fünf Kompreſſoren
2200 Kubikmeter Druckluft in der Minute, das andere in der Rue
le Blanc, das 600 Kubikmeter Druckluft minutlich erzeugt. Die
Luft wird unter einem Druck von 5 Atmoſphären geliefert. Die
Geſamtleiſtung der Werke beträgt heute etwa 16 000 Kilowatt.
Die Rohrleitungen, teils aus Stahl, teils aus Gußeiſen beſtehend,
haben Durchmeſſer von 40 bis 500 Millimeter. Neben einem feſten
Grundpreis je nach Anſchlußwert koſtet der Kubikmeter etwa 1,3
Pfg. Der Verbrauch wächſt. jährlich um etwa 7 v. H.
* Einen Rundfunkſender im Zug erproben gegenwärtig die
öſterreichiſchen Bundesbahnen Die Einrichtung iſt derart geſtaltet,
daß je nach Bedarf in jedem beliebigen Zug die Vermittlung von
Rundfunkdarbietungen ohne Schwierigkeiten eingerichtet werden
kann. Es ſind keine feſt verlegten Leitungen vorhanden, ſondern
es wird nur als Antenne eines kleinen Senders, innerhalb der
Wagen, durch den ganzen Zug hindurch, ein Gummikabel
aufge=
hängt. Das Metallgerüſt der Wagen dient als Faradayſcher
Kä=
fig und verhindert die Ausſtrahlung der Wellen, deren ganze
Energie im Innern der Wagen zuſammengehalten wird.
Hier=
durch iſt nur eine geringe Energie notwendig. Zum Abhören er=
4. knzöſiſche und engliſche Firmen beteiligten. Im ver= hält der Reiſende eine flache Büchſe in der ein Detektor mit Laut=
Wüie brachten die franzöſiſchen Manöver den Beweis, ſtärkenregulierung eingebaut iſt. Die Büchſe kann leicht in die
2 mit Holzgas betriebene Laſtwagen militäriſch durch= Taſche geſteckt und hieran der Kopfhörer angeſchloſſen werden. Eine
hüürr ſind. Die franzöſiſche Regierung hat durch weit= zweite Leitungsſchnur wird mitels einer Klemme an einem
längsverlaufenden Metallteil des Wagens an beliebiger Stelle
angeſchloſſen. Neben Schallplattenmuſik. geſprächsweiſer
Aufklä=
ſütſäſſig gebaut ſind, daß ſie eine Unabhängigkeit vom rung der Reiſenden über die durchfahrene Gegend können auch
Brennſtoff ſichern. Es gelang ſogar, mit friſch ge= Rundfunkdarbietungen, durch einen mitgeführten Empfänger
auf=
genommen, übertragen werden.
NEUE BüCHER UND ZEITBCHRIFTEN
von Ing Ed. A. Pfeiffer. Verlag Dieck uCo. Stuttgart;
Als Brennſtoff dient zweckmäßig ein Gemiſch von Eichen=, mit 267 Bildern auf 120 Tafeln und im Text, 272 Seiten; Preis
Wer möchte nicht gern einmal auf einer Lokomotive
mit=
fahren, einen Tag tief unten im Bergwerk verbringen oder in eine
Druckluftgründung hinunterſteigen? Es iſt nicht möglich, daß
jeder derartige Erlebniſſe hat. Pfeiffer verſteht es durch jeſſelnde
Schilderungen und viele vortreffliche Bilder ſeine perſönlichen
Eindrücke ſo zu vermitteln, daß ſie nicht weit hinter der
Wirklich=
keit zurückbleiben. Neben dieſem faſt perſönlichen Erleben bringt
das vorliegende Buch eine Fülle von Wiſſen und gibt Antwort auf
Fragen, die in dem Verkehr und dem techniſchen Geſchehen unſerer
Zeit täglich auf uns einſtürmen. Wo kommt die Schiene her, auf
der die Fahrzeuge laufen? Wie wurde das Panzerſchiff
Deutſch=
land gebaut und vom Stapel gelaſſen? Was wird auf der deutſchen
Seewarte errechnet? Wie entſteht der Fahrplan der Reichsbahnen,
der ſo vielfältig ineinander greift? In packender Schilderung
der Geſchehniſſe werden dieſe Fragen beantwortet.
Wir fahren unter ſo kurzweiliger Führung gerne mit durch
nung entſtehen, müſſen auf dieſe Weiſe eine Zone hoher Tempe= das Land der Technik, die Zeit wird uns nicht zu lang, nein, der
Weg iſt uns zu kurz. Nur mit dieſem Gedanken kann man das
wundervolle Buch aus der Hand legen.
Technik voran. 1932. Jahrbuch mit Kalender, für die Jugend,
Herausgegeben vom Deutſchen Ausſchuß für techniſches
Schul=
weſen und Reichsbund deutſcher Technik, Berlin 1932, 220
Sei=
ten. Preis 1.— RM., ab 16 Stück 0,85 RM.
Die heutige Jugend ſetzt ſich mit heller Begeiſterung für die
Technik ein. „Sollte man ihr hierbei nicht einen dem Geſichtskreis
und dem Verſtändnis angepaßten Führer geben? Der Deutſche
Ausſchuß für techniſches Schulweſen hat, eine Anzahl berufener
geſchaffen, das jedem echten Jungen unbändige Freude machen
muß. Auch die Eltern müſſen an ihm Freude haben, denn der
Preis iſt ſo wohlfeil, daß auch der Abgebaute ſeinem Kind eine
* „Störſchutz am Rundfunkempfänger in der Praxis”, von
Hein=
rich Ike. 32 Seiten, mit 30 Abbildungen. 1931. Verlag
Roth=
gießer u. Diesling, A.=G., Berlin N 24. Broſchiert 1.00 RM.
Das kleine Heftchen zeigt, welch große Fülle von Möglichkei=
Bedarf an Brennholz geht immer weiter zurück, da die Steinkohle ten der Störungen es im eigenen Heim, insbeſondere in der
Groß=
ſtadt, gibt. Einfache Wege zur Behebung werden gewieſen.
An=
dererſeits muß man aber auch darüber erſtaunt ſein, welche Fülle
von Torheiten der Verfaſſer in der Praxis ſchon beobachtet haben
muß, denn nur aus der Praxis heraus kann man derartige
Er=
fahrungen, wie ſie hier niedergelegt ſind, geſammelt haben. Jedem
Rundfunkhörer kann nur empfohlen werden, bevor er die Störer
anderwärts ſucht, an Hand dieſes Leitfadens ſeine eigene Anlage
nachzuprüfen.
Thiems hydrologiſche Sammlung. Alfred Körner Verlag in Leipzig
C1.
Heft 18: Die Grundlagen der Grundwaſſerforſchung;
Heft 19: Die Wirkung der Waſſerhaltung des Braunkohlenbergbaues
Wolmsdorf und die Waſſerberſorgung dieſer Gemeinde;
Heft D: Hydrauliſches Erkennen und Erkenntnis im
Waſſerwverks=
betrieb;
Heft 21: Das Grundwaſſer im Wandel der Zeiten;
Heft 22: Grundwaſſernachweis mittels Verſtand und mittels Gefühl.
Sämtlich herausgegeben von Dr.=Ing. G. Thiem in Leitzig. —
Thiem hat durch die vorliegenden Sonderdrucke aus Zeitſchriften ſeine
bekannte hydrologiſche Sammlung um einige wertvolle Stücke bereichert.
Der Fachmann wird aus den Erfahrungen Thiems reichen Nutzen
ziehen können.
* Baſtelbuch für Väter. Von Ing. O. Griſſemann. Zweiter Teil:
Mädchenſpielzeuge. 1B8 Seiten mit dielen Photos, Zeichnungen und
Plänen. Franckhſche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart, Karton.
2,80 Mark.
Wenn Weihnachten heranrückt, entſteht wohl in jedem Vater der
Wunſch, ſeinem Kinde eine Freude zu bereiten. Schon in Zeiten
nor=
malen Wirtſchaftsganges macht es Freude, das Spielzeug mit eigener
Hand zu fertigen. Wiediel mehr muß der Betätigungsdrang einſetzen,
wenn die wirtſchaftliche Not das Einkommen geſchmälert hat oder gar
durch erzwungene Arbeitsloſigkeit ein Ueberſchuß von Freizeit ſchafft.
Bwiſchen dem „Wollen” und „Vollbringen” ſteht allerdings mit einem
großen Fragezeichen in der Hand das „Können‟. „Hier hilft das
Baſtel=
buch, mit deſſen Unterſtützung und etwas Geſchick auch dieſe Klippe
umſchifft werden kann. Nach einer kurzen Anleitung zum Gebrauch
der Werkzeuge und Zubehörteile wird die Herſtellung von
Puppeil=
häuſern, Puppenſtuben und einzelnen Möbeln, ja ſogar eines
Zwerg=
hauſes beſchrieben. Die Beſchreibung wird unterſtützt durch ein
einfaches Shſtem von Plänen, das auch dem Planunkundigen verſtäu
ſich ſein muß.
Nummer 333
DarmſtädeerCagblatte
Attarladdbmb
Donnerstag, den 3. D,
Großbanken=Fuſionsgerüchte.
Die Lage am Effektenmarkk ſchwach und ſchwankend. — Die Deviſenſikuakion des Nokeninſkikuks unveränderk.
zurückzuführen iſt. Dieſe relativ gute Haltung des engliſchen
Pfundes übertrug ſich auf den Wertpapiermarkt. Die meiſten
Vor einer Großbankenfuſion?
Werte konnten ſich auf dem Vortagskurs halten; einige hatten
* In Bankkreiſen ſpricht man ſchon ſeit einiger Zeit von
einer Rieſenfuſion im Bankengewerbe. Die Fuſionsabſichten
ſcheinen darauf hinauszulaufen, die Danatbank und die
Dres=
dener Bank, an denen das Reich ſeit einiger Zeit intereſſiert iſt,
in irgendeiner Form zuſammenzuſchweißen, um das Reich aus
der finanziellen Verhaftung auszulöſen. Dabei wird der
Com=
merz= und Diskontbank eine führende Rolle zugedacht. An
amt=
licher Stelle werden alle dieſe Gerüchte vorläufig noch
demen=
tiert. Wir verſtehen die Dementis aber zunächſt dahin, daß noch
keine Entſcheidung über die weitere Entwicklung gefallen iſt,
hal=
ten es aber trotzdem für wahrſcheinlich, daß man zu der
geplan=
ten Neuordnung im Bankengewerbe kommen kann.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. November 1931 hat
ſich in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Wech=
ſeln und Schecks. Lombards und Effekten um 437,4 Millionen auf 4314,2
Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an
Handels=
wechſeln und =ſchecks um 2463 Millionen auf 3901,3 Mill. RM., die
Lombardbeſtände um 135,3 Millionen auf 254,3 Mill. RM.
zugenom=
men. Die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln, die am Schluß der
Vor=
woche 30 000 RM. betragen hatten, werden mit 55,7 Mill. NM.
aus=
gewieſen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 374,9
Mill RM. in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf
an Reichsbanknoten um 363,4 Millionen auf 4640,6 Mill. RM.,
der=
jenige an Rentenbankſcheinen um 11,5 Millionen auf 420.1 Mill. RM.
erhöht. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an
Rentenbankſcheinen auf 7.3 Mill. RM. vermindert. Die fremden
Gel=
der zeigen mit 506,1 Mill. RM. eine Zunahme um 81,7 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um
0,9 Millionen auf 1175,2 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen haben
die Goldbeſtände um 3,6 Millionen auf 1004,9 Mill. RM. abgenommen
Die Beſtände an deckungsfähigen Debiſen haben um 2,7 Millionen auf
170,3 Mill. RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
beträgt 25,3 Prozent gegen 25 Prozent in der Vorwoche.
Effekken=Zreiverkehr.
leichtere Kursgewinne zu verzeichnen
Die Brüſſeler Börſe verkehrte in ſchwächerer Haltung,
man glaubte, ziemlich erhebliche Auslandsabgaben feſtſtellen zu
können.
An der Amſterdamer Börſe konnte ſich im Verlaufe
eine Erholung durchſetzen, ſo daß das vorgeſtrige Schlußniveau
vereinzelt ſogar überſchritten wurde.
Die feſte Tendenz hielt auch an der geſtrigen Wiener Börſe
an. Es ergaben ſich überwiegend Kursbeſſerungen.
Zu Beginn der geſtrigen New Yorker Börſe neigte die
Tendenz wiederum zur Schwäche.
An den internationalen Deviſenmärkten konnte
ſich das Pfund am Nachmittag kräftig erholen, angeblich ſollen für
Londoner Rechnung Pfundkäufe getätigt worden ſein. Nach ſeinem
niedrigſten Stand am Vormittag (3,23½ gegen den Dollar) zog
der Kurs bis auf 3.431 an um ſpäter wieder auf 3,39½
nachzu=
geben. Gegen den Gulden konnte ſich das Pfund auf 8,50 beſſern,
gegen Paris auf 87.00 (niedrigſter Pfund=Kurs geſtern gegen
Paris 82,1, gegen Zurich auf 17,55, gegen Madrid 41½, Brüſſel
24,31 und gegen die Reichsmark auf 14½4.) Der Dollar lag
inter=
national wieder etwas leichter, die Reichsmark war knapp
gehal=
ten, ſie ſtellte ſich in Amſterdam auf 58,76½4, in Zürich auf 121.95
und in New York auf 23,78 ſpäter 23,76. Die Nord=Deviſen
gin=
gen im Einklang mit der Erholung des Pfundes ebenfalls etwas
herauf, Buenos und Rio tendierten eher feſter.
Reufer über die Abſchwächung des Pfundes.
Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auch im geſtrigen Büroverkehr
in Berlin auf die Bewegung des engliſchen Pfundes. Bevor für
dieſes kein zuvepläſſiger Kurs zu hören iſt, pflegt man ſcheinbar
ſei=
tens der Spekulation Zurückhaltung zu üben und beſchränkt ſich auf die
Beſprechung der ſonſtigen vorliegenden Momente. Gerüchte über die
bevorſtehende Großbankenfuſion erhalten ſich. New York war wieder
ſchwach und auch ſonſt lag nichts vor, was der ſchwächeren
Grundſtim=
mung hätte entgegentreten können. Auch der Reichsbankausweis per
Ultimo November brachte keine Anregung. Die Tendenz war geſtern
ſtimmungsmäßig ſchwächer als kursmäßig, denn bei im allgemeinen
ſehr ruhigem Geſchäft traten gegen die ſchon niedrigeren vorgeſtrigen
Abendkurſe nur ſelten mehr als 1—2prozentige neue Rückgänge ein.
Etwas ſtärker angeboten waren Reichsbank und Danatbank, letztere
vielleicht im Zuſammenhang mit der Angelegenheit Beheim=
Schwarz=
bach, während man bei erſteren wieder Abgaben für holländiſche
Rech=
nung beobachten wollte, und die ſchon vorgeſtern erwähnten
Ueber=
legungen als Folge der Pfundentwertung mitſprachen. Man verwies
geſtern außerdem noch darauf, daß ſich faſt der geſamte Rußlandexport
in Pfundwechſeln vollziehe, auf denen zwangsläufig nun auch größere
Verluſte lägen. Eine größere Verſtimmung ging ſicherlich auch von
der Ueberlegung aus, daß die Abhängigkeit Englands von Frankreich
durch die Pfundentwertung von Tag zu Tag größer werde und daß
dadurch auch die deutſche Stellung bei den bevorſtehenden
Finanzver=
handlungen geſchwächt ſei. Auch der Pfandbriefmarkt konnte ſich der
ſchwachen Geſamtſtimmung nicht entziehen; 8prozentige Goldpfandbriefe
verloren erneut 1—2 Proz. Die weniger hochwertigen Sachen waren
wieder ſtärker angeboten und teilweiſe unverkäuflich.
Auch in den Mittagsſtunden änderte ſich on der ſchwachen
Veran=
lagung des Marktes nichts, obwohl Aktienwerte keine nennenswerten
neuen Rückgänge erfuhren. Pfandbriefe gaben dagegen weiter nach, da
die Aufnahmefähigkeit des Marktes in keinem Verhältnis zum Angebot
ſtand.
Trotz des als normal zu bezeichnenden Reichsbankausweiſes
blieb die Tendenz auch im Laufe des Tages weiter ſchwach. Das
Angebot in Reichsbankanteilen hielt an, der Kurs ging erneut
um 1 bis 2 Prozent zurück, ſo daß ein Tagesverluſt von mehr als
5 Prozent entſtanden iſt. An den übrigen Märkten hielten ſich die
Kursrückgänge in engeren Grenzen, die ſchwache Haltung der
Deut=
ſchen Werte an der geſtrigen Züricher Börſe blieb, ſpeziell am
Elektromarkte, nicht ohne Einfluß. Bemerkenswert
widerſtands=
fähig lagen Reichsbahn=Vorzugsaktien, deren Kurs aber ziemlich
nominell bezeichnet werden muß. Die übrigen feſtverzinslichen
Werte litten dagegen weiter unter Angebot. Auch
Reichsſchuld=
buchforderungen wurden 1½ bis 2 Prozent ſchwächer genannt. Wie
bereits mitgeteilt, werden die Prolongationskurſe die als
Grund=
lage für die Abwickelung der noch ſchwebenden Termin=
Engage=
ments zum Jahres=Ultimo gedacht ſind, erſt heute zur
Veröffent=
lichung kommen. Erſtmalig ſeit langer Zeit wird man auf Grund
dieſer Veröffentlichung ein Bild von dem momentanen Kursſtand
der Terminpaviere bekommen, da ſie ungefähr den Mittelkurſen
des geſtrigen Tages entſprechen werden.
Am Geldmarkt ſtellte ſich der Satz für Tagesgeld auf 8,75 bis
10 Prozent Monatsgeld über den Jahres=Ultimo wurde nominell
auf 9 bis 11 Prozent feſtgeſetzt. Warenwechſel hatten einen Satz
von zirka 9 Prozent und Privatdiskonten waren bei 8 Prozent
weiter angeboten. Reichsſchatzwechſel wurden zum offiziellen Satz
von 8 Prozent per 5. März 1932 abgegeben. Zu den Banken=
Fuſionsgerüchten will man wiſſen, daß der Höhepunkt der
Schwie=
rigkeiten bei den Verhandlungen bereits überwunden iſt, ſo daß
ſchon in den nächſten Tagen Einzelheiten über die beabſichtigten
Aenderungen evtl. im Rahmen der Notverordnung, zu hören ſein
werden. Ueber die ſonſtigen, die Börſe intereſſierenden Probleme
dieſer Notverordnung iſt Neues noch nicht bekannt geworden. Auch
inwieweit die Beſtrebungen des Börſenvorſtandes, einen
Freiver=
kehr in den Börſenräumen zu erreichen, nachdem die Ausſichten
für einen amtlichen Verkehr für die nächſte Zeit recht gering
ge=
worden ſind, von Erfolg gekrönt ſein werden, läßt ſich vorläufig
noch nicht mit Sicherheit ſagen. Daß ein ſolcher Freiverkehr die
beſte Ueberleitung zu normalen Börſen=Verhältniſſen ſein würde,
kann auch von den zuſtändigen Regierungsſtellen nicht abgeſtritten
werden.
Reuter erklärt zur Abſchwächung des engliſchen Pfundes, das an
der New Yorker Börſe mit 3,30 abgeſchloſſen hat, es ſeien eine Reihe
von Umſtänden zuſammengetroffen, die dieſe Erſcheinung verurſacht
hätten. In Londoner Finanzkreiſen ſei man der Anſicht, daß die
mei=
ſten Gründe, die zum Pfundſturz geführt hätten, lediglich
vorüber=
gehender Natur wären. Man nennt als Beiſpiel die im Augenblick
aufgetretene Notvendigkeit großer Lebensmittel= und Robſtoffkäufe,
eine Saiſonerſcheinung, die immer eine Nachfrage nach Dollar und
anderen ausländiſchen Deviſen mit ſich bringe, und die die engliſche
Währung vorübergehend in ihrem Kurs drücke. Dieſer Druck wirke ſich
jetzt ſtärker als ſonſt auf die engliſche Währung aus, da ſie doch keine
Verbindung mit der Golddeckungo mehr habe. Das Vertrauen des
Auslands zur Stabilität des engliſchen Pfundes ſei ferner im gewiſſen
Maße durch jene Gerüchte herabgeſetzt worden, die davon wiſſen
woll=
ten, daß man eine Notenvermehrung beabſichtige, um dadurch den
Not=
wendigkeiten einer geſteigerten Banknotenzirkulation zur Zeit des
Weih=
nachtsgeſchäftes nachzukommen. Dieſe Gerüchte ſind ja, wie bereits
ge=
meldet worden iſt, durch die Nachricht widerlegt worden, daß der
Geld=
umlauf unverändert bleibe. Es ſcheine aber ziemlich ſicher zu ſein, daß
zur fallenden Tendenz des Pfundes auch die recht umfangreichen
Ver=
käufe beigetragen haben, die von gewiſſen Plätzen des Kontinents in
engliſchen Debiſen getätigt wurden und die, wie man glaube, teils aus
Baiſſe=Spekulationsgründen, teils aus politiſchen Gründen
vorgenom=
men worden ſind.
Berliner deviſen=Feſtſehung vom 2. Dezember.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
Die Auslandsbörſen.
Das engliſche Pfund erholt.
Beſchränkung der Baluta=Tanſchgeſchäfte in Ungarn.
Die ungariſche Nationalbank hat die Valutentauſchgeſchäfte,
die bei den mit der Deviſenbewirtſchaftung beauftragten
Geld=
inſtituten bisher zugelaſſen waren, verboten. Die Tauſchgeſchäfte
von Valuten gegen Valuten oder Deviſen, ſowie der Austauſch von
Deviſen gegen Valuten ſind in Zukunft an die Bewilligung der
Nationalbank gebunden. Auch die Einlöſung von Gold gegen
Valuten iſt nicht mehr zuläſſig.
Wirſchaftliche Rundſchau.
Die Grundſtimmung an der Londoner Börſe war heute
ſehr unſicher, britiſche Staatspapiere tendierten ſtetig. Die
Stim=
mung war nach einem leichten Rückſchlag in der letzten
Börſen=
ſtunde wieder freundlicher.
An der Pariſer Börſe machte ſich trotz vorliegendem
An=
gebot bereits am Anfang eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit
be=
merkbar, auf Deckungen konnten ſich die Schlußkurſe z. T. über die
geſtrigen Notierungen beſſern.
Das engliſche Pfund erholte ſich etwas von ſeiner Schwäche
der letzten Tage und war an der heutigen Börſe befeſtigt.
Gegen=
über einem Vortagskurſe von 84,37½ Franken ſchloß die Deviſe
heute mit 85,25 Franken. Sie hielt ſich auf dem hieſigen Markt
Die Bleihüttenproduktion im Oktober 1931. Die Geſamtproduktion
in Hüttenblei betrug im Oktober laut Mitteilung der Statiſtiſchen
Ab=
teilung der Metallgeſellſchaft A.G., Frankfurt a. M. 112089 Tonnen
gegen 101 911 To. im September und 137 532 To. im
Monatsdurch=
ſchnitt 1980. Der Anteil Europas an der Produktion belief ſich auf
30 812 To. (28 918 bzw. 33 092 To.) Auf Amerika entfielen 59 639 To.
(54 005 bzw. 80 973 To.). Auf Aſien 7276 (7276 bzw. 7753) To.; auf
Auſtralien 12 562 (9822 bziv 13 891) To.; auf Afrika 1800 (1800 bzw.
1823) To. Von der europäiſchen Produktion entfielen auf Spanien 9341
(7653 bzw. 10 127) To., auf Deutſchland 9542 (8753 bzw. 9234) To.,
auf Belgien 3500 (4000 bzw. 4167) To., auf Italien 220 (2057 bzw.
2022) To. Die Produktion im Tagesdurchſchnitt belief ſich auf 3616
To. gegen 4470 To. im Tagesdurchſchnitt Oktober 1930 und 4997 To.
im Oktober 1929.
Weiterführung der Brennabor=Betriebe. Wie zu der Inſolvenz der
Brennabor=Werke, Gebr. Reichſtein, Brandenburg a. d. H. mitgeteilt
wird, erfährt der Brennabor=Kundendienſt durch die Ereigniſſe der
letzten Tage keine Unterbrechung. Reparaturen werden in den
Werk=
ſtätten der Brennabor=Filialen und der Brennabor=Händler nach wie
vor ausgeführt. Die Erſatzteile=Lieferungen ſind keinen Aenderungen
unterworfen. Darüber hinaus iſt geplant, auch die Fabrikation in
ſämtlichen Betrieben weiterzuführen. Die bisher in dieſer Richtung
geführten Verhandlungen berechtigen zu der Hoffnung, daß die durch
die Aktion bedingte vorübergehende Stillegung der Betriebe nur von
kurzer Dauer ſein wird.
Eiſenwerke Gaggenau A.G. in Liqu., Gaggenau. Die Geſellſchaft
veröffentlicht nunmehr die Liquidations=Eröffnungsbilanz per 28. 2.
1931 und die Bilanz per 30 6. 1931. Nach der Bilanz per 30. Juni
beträgt bei 3,24 Mill. RM. Verluſtvortrag, einem
Betriebsminder=
erlös von 0,048, Generalunkoſten von 0,277 Mill RM. und 0,022 Mill.
RM. Abſchreibungen der Verluſt insgeſamt 3,642 Mill. RM. Die
Bilanz zeigt u. a. in Mill. RM. an Paſſiven= A.K. 0,600 (nach der
Liquidationseröffnungsbilanz 0,600), Kontokorrentverpflichtungen 3,454
(3539) andererſeits Fabrikanlagen und Grundbeſitz 00B (002),
La=
gerbeſtände und Betriebsvorräte 0,169 (0205). Außenſtände und
Ban=
ken ſind nach 0,022 Abſchreibungen mit 0,218 (0,302) verbucht
Nachtragszahlung auf die Zinsſcheine der Sterling= und
Schweden=
kronen=Ausgaben der Younganleihe. Die Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich als Treuhänderin der internationalen 5½prozent.
Anleihe des Deutſchen Reiches von 1930 gab am B. und 27. November
1931 die Beträge bekannt, zu welchen die Zinsſcheine Nr. 3, fällig am
1. Dez. 1931, der Sterling= und Schwedenkronen=Ausgabe der Anleihe
zahlbar ſein würden. Die Beſtimmungen des Artikels 4 der
allge=
meinen Schuldverſchreibungen verlangen, daß der Inhaber der
Schuld=
verſchreibung am Fälligkeitstage des Zinsſcheins Pfund Sterling und
Schwedenkronen zu einem feſten Goldwert erhalten ſoll. Infolge
wei=
terer Entwertung dieſer Währungen iſt, um den angemeſſenen
Gold=
wert zu erreichen, es nötig geworden, Nachtragszahlungen von 6 Schill.
7 Pence per Schuldverſchreibung von 100 Pfund Nennwert und von
ſchwediſchen Kronen 185 per Schnildverſchreibung von 200 ſchwediſchen
gronen Nennwert anzuordmen.
Die Wirtſchaftslage des Biehhandels im Noid
Vom Bund der Viehhändler Deutſchlands e. V. wird
un=
ben: Das Geſchäft im Schlachtviehhandel zeigte auch im Besz
November eine außerordentlich ſchlechte Tendenz, denn dar
ging ausnahmslos über den Bedarf hinaus. Die immer
ſich greifende Arbeitsloſigkeit ließ eine Preisbeſſerung nicht
vielfach war zu beobachten, daß der Viehhandel ſelbſt bei dee
den Märkten noch bedeutende Verluſte erlitt, obowohl er 94,
Lande ſchon beſonders günſtig eingekauft zu haben. Das iM
Zuchtviehgeſchäft geſtaltete ſich überwiegend rückgängig, da :
wuirtſchaft die zum Ankauf nötigen Mittel fehlen. Auch
mit Jungſchweinen litt unter der Ungunſt der Verhältniüe
kommt, daß die Oſthilfe=Notverordnung große Beunruhigmun
Viehhandel hervorgerufen hat. Der Viehhandel hat dem
ſchaft in erheblichem Ausmaß Kredit zur Verfügung
geſter=
trat erſt wieder einigermaßen Sicherheit in dem Kreditgeſche
ſeitens der Bundesleitung in Verhandlungen mit dem DäMrM
miſſariat wenigſtens die wichtigſten Fragen geklärt wordeng mick
Produkkenberichke.
Fraukfurter Produktenbericht vom 2. Dezember. An der
börſe ſtagnierte heute das Geſchäft faſt vollkommen, da Sel
nicht vorlagen. Die Unſicherheit über die weitere wirtſcheft
politiſche Entwicklung blieb nach wie vor beſtehen. Das Mgſi ſe giter der
infolge der Zurückhaltung der Händlerſchaft ſtärker in Erſcheruſt züſſ in Brand.
drückte etwas auf die Preiſe. Das Weizenmehlgeſchäft fOnr iu bell
Roggenmehl war merklich ruhiger. Futtermittel hatten tr.
uu Finden Sie
getretenen Froſtwetters kein Geſchäft. Es notierte (
Getre=
alles übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizen 74 Kilo 22855 kil Sit, Sie ſe9
72 Kilo 222,50—225, Sommergerſte 175—180, Hafer 155—noken Jahren die
zenmehl ſüddeutſches Spezial Null mit Austauſchweizen 7 Mhfhr gut an Si.
desgl. Sondermahlung 33,75—34,75, Weizenmehl niedrrye=, u ud wollten
Null mit Austauſchweizen 33,75—36,50, desgl. Sondermahlr./= Mir waren do
34,50, Roggenmehl Null bis 6oproz. Ausmahlung 31—325 Wsuick eine Hölln
kleie 8,75, Roggenkleie 9,50—9,25.
Berliner Probuktenbericht vom 2. Dezember. Nach fe4Vmeſitl uns d0
Vormittagsverkehr kam es an der Produktenbörſe wieder zu. Mlyl waren es
lite, daß Sie
ſchwächung. Die allgemeine Unſicherheit bezüglich der wer
ſchaftlichen Entwicklung ſowie bezüglich der von der Reict
beabſichtigten Maßnahmen zur Beeinfluſſung des Preisnive MMuct
in den täglichen Tendenzſchwankungen deutlich zum Ausü=
Inlandsangebot trat vereinzelt etwas mehr in Erſcheinung//
dere bei Roggen, der angeſichts der Verbilligung der Fur)
preiſe durch die Ermäßigung der Maispreiſe vermehrt untg
ſtellt wird. Das Angebot iſt aber keineswegs reichlich und 1M
der vorſichtigen Mühlennachfrage gaben die Preiſe im P.ap M!
Lieferungsgeſchäft etwa 2 Mk. nach. Weizen wurde von
der=
mitgezogen und ſetzte am Lieferungsmarkt bis 25 Mark niin
enieur
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago as=
Getreide. Weizen: Dezember 54, März 55,75,
Juli 56,75; Mais: Dezember 36,75, März 40,75, Td
Juli 44; Hafer: Dezember 24,50, Mai 26,75, Juli 26.7)
gen: Dezember 42½ März 46,25, Mai 47½, Juli 46,5
Schmalz: Dezember 5,90, Januar 1932 5,875, Ri
Mai 6,125.
Speck, loco 7.00.
Schweine: Leichte 4,35—4,50, ſchwere 4,20—4,35;
zufuhren in Chicago 35 000, im Weſten 153 000.—
Es notierten nach Meldungen aus NewYork a=u
Schmalz: Prima Weſtern 6,65; Talg, extra loſe 3½
Getreide. Weizen: Rotwinter 68,75, Hartwun
Mais; loco New York 52,75; Mehl; ſpring wHl
4,15—4,50; Getreidefracht nach England 1,6—2,3 sh,
Kontinent 8—8½ C.
Kakao: Tedenz kaum ſtetig, Umſätze 82, Loconoti.
zember 4,24, Januar 1932 4,29, März 4,40, Mai 4,52,
September 4,95.
Mekallnolierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg.
zember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigurn
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 65,25 RM. — Die Wieſciäſe Mu
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lie
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium :9
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 170
gleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 7.h
Mn Ausſchnitt
Fan
u Konſumfiſch
„R brüne Herit
WM Braiſcheufſt
Arlä Braſch
Reinnickel, 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antima//
auf 50—52 RM.. Feinſilber (1 Kg. fein) auf 39,50—4:,
Die Berliner Metalltermine vom 2. Dezember ſtell1 0 Keünh
Kupfer: Dez. Jan 53,50 (54) Febr. 54 (54,25), März / Ruc
April 54,50 (56) Mai 55 (56), Juni 55,25 (56,50),
(57,25), Auguſt 56,50 (58), September 57 (58,50), 2A
(58,50) November 58 (58,75) Tendenz: unregelmäßig. 42/ üheinf
Dezember 19 (21). Januar 20,25 (21.25), Februar 20
21 (22,50), April 21,50 (22,50), Mai, Juni 22,50
Auguſt 22 (23,50), September, Oktober, November 2.
denz; ſtill. Für Zink: Dezember 21 (21.25), Jau
(21,75),Februar 21,75 (22,50) März 22 (23), April 75
Mai 23,50 (24), Juni 24 (25) Juli 24,25 (25,50), A.1
(26), September 25 (27), Oktober 26,50 (27) Nove:”
(27,75). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeute”
in Klammern Brief.
Eeuid m Arsſch
Mhrpfen
Kleine Wirtichaftsnachrichten.
Die auf den 3. Dezember angeſetzten Schlichtungsverhan”
Lohn= und Arbeitszeitabkommen in der Metallinduſtrie
de=
lichen Gruppe ſind heute auf den 14. Dezember verlegt wo.”
In der G.V. des Deutſchen Zuckerexportvereins wurdo.
geſchlagenen neuen Bedingungen für den Zuckerterminhan”
Magdeburger Börſe genehmigt. Es iſt dem Vorſtand an
or en, den Tag der Börſeneröffnung feſtzuſetzen.
Die Bank für Handel und Grundbeſitz in Frankfur!
mit, daß ſie ſich genötigt geſehen hat, die Schalter zu ſchl.
Verwaltung der Bank iſt der Auffaſſung, daß bei einer rA
wicklung die Einleger voll befriedigt werden können. 201
antragte das gerichtliche Vergleichsverfahren.
Wie wir erfahren, wird der zum 3. Dezember angei5é
lungstermin in der gegen die Entlaſtungsbeſchlüſſe der letzt=
G.V. für die alte Wickingverwaltung von Juſtizrat Bowſen”
erhobene Anfechtungsklage von dem Landgericht um einige
tagt, da offenbar für die Prozeßdurchführung noch Vorberei
wendig ſind.
Der Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank ver 3..
verzeichnet eine Zunahme des Goldbeſtandes um 18 Million ?
Frenken. Der Notenumlauf erhöhte ſich um 627 Schw. Fr=
Millionen Schw. Fr. bleibt der Umlauf um 2100 Schw. Fr=
Betrag von Ende Oktober 1930 zurück.
Der Direktor des Comptoir Finaneier de Commereig!.
einer Bank in Lyon, iſt wegen Vertrauensmißbrauchs ver
den. Die Bank wurde bankerott erklärt. Die Paſſtoa ſoll.
rund eine halbe Million Fr. belaufen. — Wie bavas 24*
richtet, hat die dortige Landwirtſchaftsbank Bankerot gei
Paſſiven belaufen ſich auf 5,5 Millionen Fr.
Wie das engliſche Arbeitsminiſterium mitteilt, beliel 9.
der Arbeitsloſen in England am 23. November auf 20d 144
33 314 weniger als in der Vorwoche.
Die Förderung der Kohlenbergwerke von Südwales ſ.
neun Mongten des laufenden Jahres gegenüber dem Loro.
Millionen und gegenüber 1927 um ſechs Millionen Tolle.
blieben. Als urſache dieſes ſchwveren Rückganges wird 1.
die Abnahme der ausländiſchen Nachfrage angeführt.
Der Gouverneur der Bank von Spanien demenie.
die Gerüchte Wer Berhandlungen zur Anſegmg cht. 2
leiße-
ing, 3. Dezember 1931
MLUAINLIA
Darmſtädter Tasblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 335 — Seite 13
1
von
Roman
FRITZ WEBER
riuf (nin beugte ſich über die Reling.
(Nachdruck verboten.)
WZarwick, Kap Pillar. — Sie haben eine Seuche an
refagt, wir hatten ſie. Jetzt iſt niemand mehr da,
ſierr könnte‟
oclen doch nicht behaupten, daß Sie allein an Bord
noch ein Mann. Die andern ſind hinüber.”
Ab=
ſickte der Mann auf dem Schoner hinunter zum
worr es?” fragte Warwick.
iſſen wir nicht. Warfen alle über Bord und
räucher=
zif. Sie können unbeſorgt heraufkommen.”
Bauch wahr?”
ehn, ich lebe und bin geſund” rief der oben.
c wwar kein Feigling. Auch rumorte der Whisky in
9ege und erfüllte ihn mit einer ſeltſamen, bedenkenloſen
ir mußte ſehen, was los war. Alſo trieb er ſein
hiffswand entlang und erreichte das Fallreep.
ſuge Mann im Seehundpelz ſchüttelte den Kopſ.
„ſoe iſt Ingenieur Helland, ich bin, ſagen wir, der
de Leiter der Spea=Expedition” rief er lachend und
hmA feife in Brand.
Acheur Helland?”
zu ß. Finden Sie etwas Beſonderes an mir?”
cht, Sir, Sie ſehen nur ſehr verändert aus. Ich
on vei Jahren die „Svea” nach Hobart geführt und
zuy ſehr gut an Sie. Damals hatten Sie zwei
Flug=
wird und wollten ins Roßmeer.”
üfm. Wir waren dort und kommen von dorther. Fünf
m. 9Brwick, eine Höllenfahrt! Im Treibeis ging uns das
chn befiel uns die Seuche. Einer nach dem andern
Deihmal waren es zwei, drei im Tag.”
4 zählte, daß Sie über die Kergueleninſel nach Hauſe
ißten Kurs nach dem Wind nehmen, und ſo
ent=
uns für Tasmanien.”
a Olingſen führte die „Svea‟. Ein großer, ſtarker
he ihn heute noch vor mir .
als einer der letzten. Ich habe ihn He, Nuorti,
ml her! Das iſt Miſter Warwick, der uns nach
Hobart lotſen wird”, rief Jngenieur Helland plötzlich und winkte
lebhaft mit den Armen.
Ein kleiner Mann in Fellkleidung näherte ſich mißtrauiſch
den beiden. Er war barhaupt. Unter der niedern Stirn
ſchiel=
ten ausdrucksloſe Schlitzaugen nach dem Lotſen. Statt aber ein
Wort der Begrüßung zu äußern, griff das merkwürdige Geſchöpf
in die Taſche ſeines Anorak, holte ein Stück Zwieback hervor und
begann mit tieriſchem Eifer daran zu kauen.
„Willkommen in Tasmanien, Miſter Nuorti!” rief Warwick.
„Laſſen Sie ihn, er verſteht faſt kein Wort Engliſch”, ſagte
Ingenieur Helland lächelnd.
Warwick ſchüttelte den Kopf. „Sie haben Nerven Sir, das
iſt unheimlich” murmelte er. „Zwei Jahre Eismeer, fünf Wochen
Fahrt auf einem verſeuchten Schiff, mit dem Jungen dort — ein
ſtarkes Stück.”
Jngenieur Helland zog die Schultern hoch und ließ ſeine
Rechte klatſchend auf den Pelz fallen. „Was ſollte ich tun?”
ſagte er gleichmütig. „Aber jetzt an die Arbeit, Warwick! Schaffen
Sie uns nach Hobart, und ich zahle Ihnen gern die dreifache
Taxe.”
„Nicht nötig, Sir. Wir werden allerdings den ganzen Tag
dazu brauchen. Vor allem muß ich meinen Boy zurückſchicken
und einen Schlepper holen laſſen. Ihre Funkanlage iſt
wahr=
ſcheinlich nicht in Ordnung.”
„Die Akkumulatoren ſind erſchöpft, und ich konnte ſie nicht
aufladen, weil wir kein Oel mehr hatten.”
„Das dacht’ ich mir.”
Es dauerte mehrere Stunden, bis das Schleppſchiff erſchien.
Lotſe Warwick ging indeſſen auf dem Verdeck des Eisbrechers
hin und her.
Soviel von außen zu ſehen war, ſchien das Schiff in beſter
Ordnung zu ſein. Die beiden hatten jedenfalls nicht den Kopf
hängen laſſen, ſondern als Männer mit dem Schickſal gekämpft
und ſich die Seuche vom Leib zu halten gewußt.
Traurige Heimkehr! Warwick erinnerte ſich des Aufſehens,
als der Eisbrecher „Svea” vor zwei Jahren in Hobart erſchien.
Was gehen und ſtehen konnte, drängte ſich damals um das
Schiff, und der Gouverneur gab den Polarfahrern ein Feſteſſen.
Helland hatte damals die Abſicht geäußert, zwei Jahre auf der
Eiskante ſüdlich des Roßmeeres zu bleiben und die von
Amund=
ſen, Scott, Shackleton und Byrd entdeckten Gebiete gründlich zu
durchforſchen. Nun war er wohl ein ruinierter Mann, krank
an Leib und Seele, wenn er auch noch ſo gleichmütig tat. Seine
Mannſchaft, ſeine Piloten tot, die „Svea” ein Sarg — ach, der
Teufel ſollte dieſe Narren holen, die immer wieder ihren
Ehr=
geiz an den unſinnigen Kampf mit Eis und Kälte ſetzten!
„Man kommt eben nicht heim, wenn einem ſchon dieſes
Unglück zuſtößt”, ſagte der Lotſe laut vor ſich hin.
Schallendes Gelächter ließ ihn jählings herumfahren. Der
Ingenieur ſtand da, die Hände in den Taſchen ſeines Pelzes,
auf gegrätſchten Beinen ſich wiegend. Seine unheimlich kalten
Augen bohrten ſich in Warwicks Blick. „Entſchuldigen Sie,
daß ich Ihr Selbſtgeſpräch belauſcht habe”, ſagte er höhniſch.
„Ich wollte es nicht, das können Sie mir glauben. Aber da
wir auf Ihren langweiligen Schlepper warten müſſen, könnten
Sie mir doch ſagen, was man tut, wenn einem dieſes Unglück
zuſtößt.”
Dem alten Lotſen ſchoß das Blut zu Kopf. Mit energiſchem
Ruck ſchob er die Mütze in den Nacken, trat dicht vor den noch
immer Lachenden hin und ſchrie: „Man ſtirbt, verſtehen Sie,
man erſchießt ſich wie ein Mann oder erhängt ſich wie ein
Bankrotteur, aber gondelt nicht nach Hauſe, wie Sie, und
er=
zählt dann der Welt in einem Buch, die Wiſſenſchaft habe wieder
vierunddreißig Opfer gefordert!“
„So!”
„Jawohl, Herr, ein Seemann hätte das getan! Aber Sie
ſind ja keiner, Sie waren bloß ein reicher Mann, der ſich die
armen Teufel kaufen konnte, Sie . . . Sie Forſcher!” brüllte
der Lotſe.
„Wie ſchade, daß ich Sie nicht mit nach Hauſe nehmen kann,
vielleicht würden Sie dann anderer Anſicht ſein. Oder wollen
Sie? Wollen Sie die Svea' nach Europa führen?
Einverſian=
den? Es iſt mir ganz gleichgültig, wer den Kaſten heimbringt,
meinetwegen kann es auch Kapitän Warwick beſorgen. Hundert
Pfund im Monat und freie Rückfahrt, na?‟
Warwick ſchnappte nach Luft. Das mit den hundert Pfund
hatte echt geklungen!
Verlegen kraute er ſich hinter dem Ohr, ſchob die Mütze
zurecht und ſah den Mann im Seehundspelz von unten her an.
„Iſt das Ihr Ernſt, Sir?” fragte er zögernd.
„Selbſtverſtändlich. Sie brauchen nur einzuſchlagen,
Kapi=
tän!” rief Helland und hielt ihm die Hand hin. Noch immer
mit ſich kämpfend, ſchlug der alte Lotſe ein.
„Die Leute werden Sie wohl aufbringen, wenn einmal die
Quarantänezeit vorüber iſt”, fuhr der Ingenieur fort. „Und
was Ihre Skrupel wegen der armen Teufel betrifft, die mir da
draufgingen, kann ich Ihnen verſichern, daß man für ihre
Hin=
terbliebenen ſorgen wird.”
Auf und ab ſchreitend, ſtopfte er ſeine Pfeife und ſteckte ſie
bedächtig in Brand. Plötzlich blieb er vor dem Lotſen ſtehen
und ſagte leiſe: „Sie ſind wie Soldaten gefallen, im Dienſte
einer großen Sache. Es gibt eben Dinge, Warwick, die ſtärker
ſind als ein paar Menſchenleben. Was ich wollte, erreichte ich.
Das genügt mir.”
(Fortſetzung folgt.)
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