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3. Dezuerg 2.18 Reichsmart und 22 Pfennig
nagegebtzch elgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
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Nicht=
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Uuebreſha eſellungen und Abbeſtſellungen durch
ſ chnn zwhindlichteit für uns. Poſiſchechonie
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet
Nummer 334
Mittwoch, den 2. Dezember 1931. 194. Jahrgang
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Finanz=Anzeigen 40 Reſchepfg. Reklamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92mm breite
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zeile 3.00 Reſchsmari. Alle Preiſe in Reichemark
(1 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Beil
Konkurs oder gerichticher Beltreibung fäll ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſädter und Nationalban!
F audsbarg, Schad und Die Altdrrch.
Mermathrgung fur van kieigstaenient.
Die geheimnisvollen Verhaftungen in Budapeſt.
verel leeinkrächtigung des deutſchen Exporks
durch den unaufhalkfamen Skurz des engliſchen Pfundes.
„Abwehr gegen die hochſchuhzöllneriſchen Beſtrebungen rund um Deutſchlands Grenzen.
Die Zollwaffe.
Ein Reichskommiſſar für die
Ga derraſchend hat die Reichsregierung ſich entſchloſſen,
Im himhr eiyeml einen Teil des Wirtſchaftsprogramms vorweg zu
ben unddem Reichspräſidenten eine beſondere Notverordnung
huiſchlaue wodurch dem Kabinett die Ermächtigung erteilt
ü ſſigangszölle abweichend von den beſtehenden
Vorſchrif=
ifnühen und die vorläufige Anwendung zweiſeitiger
Wirt=
ſiokmen mit ausländiſchen Staaten zu verordnen.
FAKKA 3e Yeurdnung war an ſich nötig, weil das frühere
Zoll=
tigwsgeſetz an den Beſtand des erſten Kabinettes Brüning
uuden ſye, alſo automatiſch am 1. Oktober ablief. Immerhin
te eim ſſonderer Grund vorliegen, daß die Reichsregierung
is jeizt im dieſe Ermächtigung nachſuchte, die gegen früher
nochhn ene Ausdehnung erfuhr, daß die Ermächtigung auf
Einganwzölle ausgedehnt wurde.
Viemutung liegt nahe, daß die Reichsregierung damit
Abſyhrwaffe gegen die
bochſchutzzöllne=
den ſBſtrebungen rund um unſere Grenzen
en wylle. Wenn man ſich dazu vergegenwärtigt, daß der
ſhe BAwhafter in London, Herr v. Neurath, am Mittwoch in
OAelAAR einzaft, daß für den 15. Dezember der handelspolitiſche
fausſchu des deutſch=franzöſiſchen Komitees einberufen iſt,
haß au) Frankreich ſich mit der Abſicht trägt,
nden Kontingente nach Schweizer Beiſpiel
lunguverlangen; ſo ſind die Zuſammenhänge min=
Ii ſehr aheliegend, daß mit Hilfe dieſer Ermächtigung die
eungzn Abwehr und zum Angriff gerüſtet ſein will, zumal
ir umſufhaltſame Sturz des Pfundes uns in
reiſſsportfähigkeit ungeheuer beſchränkt.
eradnung des Reichspräſidenken
Der Llländerungen und über die vorläufige
Awenling zweiſeikiger Wirkſchaftsabkommen.
Berlin, 1. Dezember.
hu Getd von Artikel 48 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung wird
des zardnet:
Artikel 1.
W Ditz ſeichsregierung wird bis zum Wiederzuſammentritt
heichsuges ermächtigt, im Falle eines dringenden wirtſchaft=
Bedillttiſſes
bie hgangszölle abweichend von den geltenden
Vorſchrif=
ten iluindern,
die Mäufige Anwendung zweiſeitiger
Wirtſchaftsabkom=
ven dm ausländiſchen Staaten zu verordnen.
2 Belndnungen, die auf Grund des Abſ. 1 Nr. 1 ergehen,
Rin Misrat vorzulegen und auf ſein Verlangen aufzuheben.
Konunzg die auf Grund des Abſ. 1 Nr. 2 ergehen, ſind dem
rhulegen und auf ſein Verlangen aufzuheben.
Artikel 2.
Beie 2 btdnung tritt am Tage ihrer Verkündung in Kraft.
erlinn in 1. Dezember 1931.
RAspräſident v. Hindenburg, der Reichskanzler uſw.
BADetplank Abſchnürung der deutſchen Einfuhr.
Weſtlehn de Kündigung des Handelsverkrages.
* Berlin, 1. Dezember. (Priv.=Tel.)
Dclndlungen zwiſchen der deutſchen und der ſchweizer
ion T,Berlin über die Schweizer Zollwünſche ſind zunächſt
Moſſenß dre Schweizer Herren haben ſich nach Bern zurück=
Uah mit ihrer Regierung darüber ſchlüſſig zu werden,
Lelandlungen fortgeſetzt werden ſollen, oder
in DohnRecht der Kündigung des Handelsver=
S Ablauuch machen ſoll. Soweit wir unterrichtet ſind,
Na 9 Anlichten nach wie vor ſchroff gegenüber. Wir haben
mMen Schweizer Vertretern einig zu werden, dieſe
Der Eihren Kontingentwünſchen nicht ab=
Bei Wir haben erklärt, daß wir unter allen Umſtänden
SSen Meonder Schweiz geplante Abſchnürung
** Infuhr wenden müſſen. Würde ſich Deutſchland
iDe Anden erklären, die Schweizer Kontingente anzuneh=
Sin Alite von einem Tage zum anderen unſer ganzes
Han=
en umgebaut werden, da es Kontingente nicht
der Baſis der Meiſtbegünſtigung beruht. Allein
macht es Deutſchland unmöglich, ſich mit den
ungentierungswünſchen anzufreunden. Wie die
ſnd die Verhandlungsmöglichkeiten
9opft, es ſei denn, daß die Schweizer eine hun=
Schwenkung vornehmen und von ihrer bisherigen
haltung abgehen. Damit iſt aber nach Lage der
rechnen. Wir werden uns vielmehr darauf ein=
Mß die Schweizer nun von ihrem Kün=
* Gebrauch machen und den laufen=
Svertrag mit zweimonatiger Friſt
Preisſenkung.
Widerſprechendes über die Hausziusſtener.
* Berlin, 1. Dezember. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett hat ſeine Beratungen über das
Winter=
programm am Dienstag abend fortgeſetzt. Im Vordergrund ſtehen
zurzeit die Maßnahmen, die man zur Erzielung einer fühlbaren
Preisſenkung ergreifen muß, damit die angekündigte Lohnſenkung
gerechtfertigt werden könnte. Dazu liegt, wie verlautet, die
An=
regung vor, einen eigenen Reichskommiſſar für
Preisſenkung einzuſetzen, der die preispolitiſche Entwicklung
zu kontrollieren und von Fall zu Fall einzugreifen hätte, wenn
einzelne Induſtriezweige ſich weigern ſollten, freiwillig eine
Sen=
kung vorzunehmen.
Auch die Frage in welchem Umfang die Umſatzſteuer erhöht
werden ſoll, iſt noch nicht entſchieden. Augenblicklich wird an dem
Satz von 2 Prozent feſtgehalten, wobei, wie wir ſchon ſagten,
dar=
an gedacht wird, die Hauszinsſteuer entſprechend zu ſenken. Die
Bedenken, gegen eine einſeitige Senkung der
Neubaumieten haben dazu geführt, daß neuerdings
wieder von einer 10prozentigen Ermäßigung
der Hauszinsſteuer geſprochen wird, die dann
viel=
leicht für die Neubauwohnungen etwas geſteigert werden ſollte.
Die Schwierigkeit iſt nun, daß die Erträgniſſe der Hauszinsſteuer
zu einem erheblichen Teil für die geplante große kommunale
Um=
ſchuldung gebunden ſind, wo dann auch wieder eine Umſchaltung
erfolgen müßte. Eine Beſprechung des Reichsfinanzminiſters mit
ſeinen Kollegen aus den Ländern iſt noch nicht angeſetzt.
Was die viel beſprochene erneute Kürzung der Gehälter ſowohl
der Beamten wie in der Privatinduſtrie angeht, ſo wird
per=
ſichert, daß eine ſolche Maßnahme nur im Zuge der ällgemeinen
Preis= und Lohnpolitik in Frage kommen könne, deren Ziel die
Senkung des allgemeinen Preisſtandes überhaupt ſei.
Berbindung von Preisſenkung
und Einkommenskürzung.
Tarifverkragskündigung durch Nokverordnung
zum 15. Januar?
BB. Berlin, 1. Dezember. (Priv.=Tel.)
Von unterrichteter Seite hören wir, daß jetzt im
Vorder=
grund der abſchließenden Erörterungen der Reichsregierung über
die Lohn= und Preisherabſetzung der Gedanke ſteht, beide
Herab=
ſetzungen gleichzeitig zu einem Termin — genannt wird der 15.
Januar — vorzunehmen. In den letzten Tagen iſt um dieſe Frage
ſehr heftig gerungen worden. Es ſcheint, daß die Regierung mit
Artikel 48 alle Lohntarifverträge zu einem Termin, zeitlich evtl.
nach Gruppen geſtaffelt, aufheben will mit der Auflage, in
feſt=
geſetzter Friſt neue Abmachungen zu treffen. Mit dieſer
General=
lohnſenkung, die zeitlich mit der Kürzung der Beamtengehälter
zuſammenfallen, oder ihr um 14 Tage ſpäter folgen wird, ſoll dann
auch die Preisherabſetzung verbunden werden.
Man denkt ſich die Preisherabſetzung ſo vorzunehmen, daß den
Kartellen und Syndikaten eine beſtimmte Friſt bis zu dem gleichen
Termin der allgemeinen Tarifkündigung (wahrſcheinlich 15.
Ja=
nuar) gegeben wird. Zu dieſem Zweck wird wahrſcheinlich ein
beſonderer Reichskommiſſar ernannt. Erfolgt bis zu dem
genann=
ten Termin keine freiwillige Senkung, dann ſoll Auflöſung der
Bindung erfolgen. Außerdem habe die Regierung noch ein
an=
deres Druckmittel in der Hand, weil die Schlichter die Tatſache
einer nicht durchgeführten Preisſenkung bei den Verhandlungen
über neue Lohn= und Gehaltstarife ſelbſtverſtändlich berückſichtigen
würden.
Im übrigen dürfte in der Notverordnung, deren endgültige
Formulierung noch nicht feſtſteht, auch ein Paſſus über die Frage
der Zinsſenkung in Verbindung mit einer
Ver=
billigung der Mieten enthalten ſein. Bei den
So=
zialverſicherungen rechnet man mit einem allgemeinen
Leiſtungsabbau, der nicht nur die bedrohten Verſicherungen
betrifft, ſondern z. B. auch die Angeſtelltenverſicherung nicht
um=
gehen werde. Allerdings dürften die Leiſtungseinſchränkungen
bei der Angeſtelltenverſicherung — über die zurzeit noch
verhan=
delt wird — nicht allzu erheblich ſein und ſich vor allem auf
Leiſtungsſteigerungen, die ſeit 1928 vorgenommen wurden,
er=
ſtrecken.
Die Klagen der Kriegsbeſchädigken und
Kriegs=
hinkerbliebenen vor dem Ausſchuß.
Berlin, 1. Dezember.
In einer Sitzung des Kriegsbeſchädigtenausſchuſſes des
Reichs=
tages wurde auch die durch die letzten Notverordnungen geſchaffene
Rechtslage der Kriegsbeſchädigten erörtert. Es kam dabei zum
Ausdruck, daß die Kriegerwitwen, Eltern und Waiſen nicht nur
durch die Notverordnungen, ſondern noch mehr durch die neuen
Beſtimmungen über die Zuſatzrenten und durch die
Einſchränkun=
gen der Kannbezüge bei der Elternbeihilfe der Witwen und
Wai=
ſen ſowie der Erziehungsbeihilfe vielfach in Not geraten ſeien.
Ferner wurde darüber geklagt, daß die urſprünglich völlig
ge=
bührenfreie Verſorgungsheilbehandlung zu ungunſten der
Beſchä=
digten belaſtet worden ſei.
Beſchlüſſe wird der Ausſthuß erſt am Mittwoch faſſen.
Von unſerem Berichterſtatter.
A.A. Budapeſt, 29. November 1931.
In Budapeſt, in Keeſkenst, in Szolnok und in verſchiedenen
anderen Städten, Städtchen und Dörfern iſt es in der Nacht
vom Freitag zum Samstag zu Verhaftungen gekommen, von
denen das ganze Land ſpricht, Verhaftungen, über die die
phan=
taſtiſchſten Gerüchte verbreitet werden, Verhaftungen, die weit
jenſeits der Grenzen Ungarns größte Beunruhigung
hervorge=
rufen haben. Wenn man ehrlich ſein will, der behördliche
Ge=
heimapparat der königlich=ungariſchen Polizei hat tadellos
ge=
klappt: Man kann mit Sicherheit überhaupt nichts ſagen. Und
ob man es in abſehbarer Zeit wird tun können, das iſt eine
große Frage.
Weder in den Kaffeehäuſern der Hauptſtadt, noch im
Jour=
naliſtenklub, geſchweige denn in den Vorzimmern der Miniſterien
oder in den Wandelhallen des Parlaments iſt das geringſte zu
erfahren. Natürlich weiß jeder etwas, oder will etwas wiſſen,
und, es iſt nun ſchon einmal ſo im Ungarn am Anfang des
dritten Jahrzehnts dieſes Jahrhunderts: Fällt die Katze,
wie ſie fällt, ſie fällt politiſch mit eiſerner
Konſequenz auf die — Legitimiſten!
Otto von Habsburg iſt wieder einmal in Steinamanger
ge=
weſen! Er war ſchon oft dort, er weilt eigentlich alle drei bis
vier Wochen dort, um eine geheime Armee zuſammenzuſtellen, die
gegen Budapeſt marſchiert. Er iſt natürlich niemals dort geweſen,
aber ſchließlich haben doch, wie die Hiſtorie berichtet, eine
Un=
menge von Menſchen den Fliegenden Holländer geſehen, das
Geſpenſterſchiff und ſeinen Kapitän, leibhaftig, mit eigenen
Augen, nicht allein vertont, auf der Bühne. Und ſo myſtiſch iſt
ſchließlich auch die Geſtalt des rechtmäßigen Erben der
Stephans=
krone geworden, der, oder beſſer geſagt, deſſen Mutter, die
frühere Kaiſerin von Oeſterreich und Königin von Ungarn, Zita,
hiuter allem und jedem ſteckt.
Dementis nützen ja nichts! Wenn es heute heißt, weder
Otto noch Zita, noch irgendein Führer der Legitimiſten von Rang
hätten das geringſte davon gewußt, daß in der Nacht vom 27.
zum 28. November 1931 ſämtliche Budapeſter Kaſernen von
Legitimiſten beſetzt, die Banktreſore geöffnet, die Polizei
ent=
waffnet und Ungarn zum Habsburgiſchen Königreich proklamiert
werden ſollte, ſo heißt es: „Aha, Regie! — Es hat nicht geklappt,
und darum rückt auf einmal alles ab!” Man lächelt verſchmitzt,
tut äußerſt geheimnisvoll und hat ein dankbares Thema bei
einem zur Hälfte gefüllten Glas mit ſchwarzem Kaffee, zehn
Glas Waſſer dazu und 14 in= und ausländifchen Zeitungen. Das
iſt nun einmal ſo in Budapeſt.
Natürlich wird niemand im Ernſt beſtreiten wollen, daß die
Legitimiſten auf die Gelegenheit warten, um ihre Pläne zur
Durchführung zu bringen. Es iſt auch eine Binſenwahrheit, daß
in Frankreich auf die Wiedereinſetzung der
Habsburger große Hoffnungen geſetzt werden,
alles Dinge, die der politiſch intereſſierten europäiſchen
Oeffent=
lichkeit bis ins kleinſte bekannt ſein dürften. Aber die Budapeſter
Kaſernen beſetzen, die Banken ausräubern, eine
Bartholomäus=
nacht unter Juden und reichen Nichtjuden zu veranſtalten, das
haben die Legitimiſten in Ungarn beſtimmt nicht im Sinn. Sie
mögen die Donauföderation wollen, ſie mögen ſich, wenn es
darauf ankommt, die Dynaſtie zu retten, dazu hergeben, auf die
franzöſiſche Trikolore zu ſchwören, man mag ihnen alles
unter=
ſtellen, nur einen ſolchen wahnwitzigen, dilettantiſchen Plan nicht.
Aber irgendetwas iſt natürlich vorgefallen. Die
Wirtſchafts=
kriſe in Ungarn iſt groß, das Elend desgleichen. Der Pengö
ſinkt, und vielleicht wird er morgen ſogar ſchon ſtürzen, das
Vertrauen iſt erſchüttert. Was Wunder, daß ſich da Leute
fin=
den, mit den verſchiedenſten Intereſſen, die gemeinſam ſchlagen
und nachher getrennt marſchieren wollen, um ſich dann wieder
zu vereinigen, aber nur zu dem Zweck, ſich gegenſeitig die Köpfe
einzuſchlagen? Legitimiſten hat man verhaftet, aber keinen ihrer
Führer. Man hat auch verſchiedene Elemente
feſt=
genommen, die ſeinerzeit unter dem
Freiſchär=
ler Héjjäs Ungarn von den Kommuniſten
ſäu=
berten und dabei des Guten auch oft ein wenig zu viel taten,
die dann ſpäter auch im Burgenland gegen Oeſterreich hetzten, die
aber alles andere waren als Legitimiſten. Und unter den
Ver=
hafteten ſind auch zweifellos Menſchen, die nur nach einem
großen Kriege, in einer Zeit allgemeiner Unſicherheit anzutreffen
ſind, die Geſchöpfe dieſer Zeit ſind, ja vielleicht ſogar ihr
fleiſch=
gewordener Inbegriff: Abenteurer, Phantaſten, Landsknechte der
Weltkriſe.
Die Legitimiſten wollen Otto von Habsburg die
Stephans=
krone aufs Haupt ſetzen. Die Héjjas=Leute wollen eine
Rück=
kehrder ungariſchen Politik zujenernationalen
Linie herbeiführen, die bezeichnend für die
magyariſche Politik der Nachkriegszeit — bis
vor kurzem — geweſen. Und ganz ohne Zweifel macht
ſich in Ungarn eine Reaktion auf das Liebäugeln
mit Frankreich bemerkbar, das ſeit dem Sturz der
Regie=
rung Bethlen offenkundig geworden iſt. Das Eindringen des
franzöſiſchen Kapitals, die Schwächung des Pengö, die man mit
Recht auf franzöſiſchen Einfluß zurückführt, da Ungarn auf dieſe
Weiſe, ähnlich wie man es mit Oeſterreich verſucht hat und
ver=
ſucht, mürbe gemacht werden ſoll, das alles ſtößt auf einen
immer ſtärker werdenden Widerſtand. Dieſer Widerſtand iſt
nicht allein der ungariſchen Regierung aufgefallen, man hat ihn
vielmehr auch in Paris recht gut bemerkt und außerordentlich
gut verſtanden. Drängt ſich da nicht die Vermutung auf, daß
mit dieſem „Putſcherl”, mit dieſer Häufung von Unſinu,
Kinderei und Schwachſinn, die irgendwie bezahlt worden ſein
muß, denn in Ungarn ſelbſt hat man für ſowas kein Geld
übrig, die Proteſtbewegung gegen die Pariſer
Hegemoniebeſtrebungen im Dovauraum
kom=
promittiert werden ſollte. Es genügte, daß einige
bezahlte Abenteurer das Maul aufriſſen, um ſie ſchnell mit einer
kleinen Anhängerſchaft unverantwortlicher Art aus dem Lager
Habsburgs, aus dem Lager von Héfjas und den anderen zu
ver=
ſehen. Aber der Spuk iſt ſo ſchnell verflogen, wie er entſtanden
iſt Und im Vergleich zu ihm hatten die Pläne der
Heimwehr=
führer im ſteiermärkiſchen Judenburg wahrhaft napoleoniſchen
Charakter.
Noch erhebliche Meinungsverſchiedenheiten
zwiſchen London und Paris.
Paris, 1. Dezember.
Die Pariſer Abendpreſſe beſchäftigt ſich eingehend mit der
Londoner Reiſe des Finanzminiſters Flandin und bezeichnet dieſen
Beſuch als erſten Schritt zur internationalen Konferenz. Der
Zeit=
punkt dieſer Konferenz ſtehe noch nicht feſt, jedoch werde ſie
ver=
mutlich bald in London zuſammentreten. Vorläufig gäbe es
zwi=
ſchen England und Frankreich in bezug auf die Fragen der
Re=
parationszahlungen, der eingefrorenen Kredite und der Zolltarife
noch viele ſtrittige Punkte. Flandin betone ganz beſonders die
Notwendigkeit einer freundſchaftlichen Zuſammenarbeit mit
Eng=
land. Flandin hatte um die Mittagszeit eine längere
Unter=
redung mit Laval, in deren Verlauf er über die Ergebniſſe ſeiner
Londoner Reiſe berichtete.
Mehrere Beamte des Pariſer Handelsminiſteriums ſollen ſich
demnächſt nach London begeben, um dort die techniſchen
Verhand=
lungen über ein Handelsabkommen einzuleiten. Als
Sachver=
ſtändige werden einige Beamte der Zollverwaltung und des
Finanzminiſteriums an den Verhandlungen teilnehmen. In
poli=
tiſchen Kreiſen wird hervorgehoben, daß dieſe Abordnung ſich nur
mit kommerziellen Fragen befaſſen werde. Das Reparations= und
Schuldenproblem werde erſt nach Abſchluß der Prüfung der
deut=
ſchen Zahlungsfähigkeit in Baſel und Berlin behandelt werden.”
Die Reparakionen eine ernſte Gefahr
für ganz Europa.”
EP. Mailand, 1. Dezember.
Der römiſche Vertreter des offizöſen „Popolo d’Italia” richtet
einen Mahnruf an Frankreich, worin es u. a. heißt: „Wenn man
in Italien angeſichts der erſchreckenden Notlage Deutſchlands das
Ende der Kriegstribute verlangt, geſchieht das nicht im geringſten
aus Abneigung gegen Frankreich. Italien hat ein großes
Pro=
gramm öffentlicher Arbeiten zu bewältigen und will mit allen
Ländern in Frieden leben. Aber gerade dieſer Friedenswille läßt
die ernſten Gefahren der Lage nicht nur für Frankreich oder
Deutſchland, ſondern für ganz Europa und die Ziviliſation
er=
kennen. Wenn man an den Kriegsentſchädigungen feſthalten will,
wird man nur eine neue Flucht der Mark verurſachen.
Deutſch=
land ſteht vor einer Tragödie und niemand kann
ſeinen Zuſammenſturz wünſchen. Man berechnet die
von Deutſchland bisher geleiſteten Kriegsentſchädigungen in bar
und Lieferungen auf ungefähr 40 Milliarden Goldmark, wovon
nach Schätzungen der amerikaniſchen und engliſchen
Volkswirtſchaft=
ler Frankreich 18 Milliarden erhalten hat. Dieſe gewaltigen
Ent=
ſchädigungen erklären hinreichend die Erſchöpfung der deutſchen
Hilfsquellen. Bisher wurden die Zahlungen mit Bankdarlehen
fortgeſetzt, die den Pfundſturz verurſachten, als ſie bei ihrer
Fälligkeit nicht zurückbezahlt werden konnten. Frankreichs Politik
harter Unverſöhnlichkeit wird nur die bolſchewiſtiſche Gefahr
ver=
mehren.”
„Europa muß von den Folgen ſeines Wahnſinns
befreit werden.”
EP. London, 1. Dezember.
Ein Leitartikel des heutigen „Mancheſter Guardian” wendet
ſich mit größter Entſchiedenheit gegen die franzöſiſche Politik
gegen=
über Deutſchland, wie ſie in der letzten Rede Lavals in der
Kam=
mer zum Ausdruck kommt. Das Blatt wirft Laval vor, daß er
durch ſeinen Standpunkt in der Reparations=Frage Deutſchland
dauernd in ſeiner gegenwärtigen Lage am Rande des Abgrundes
erhalten wolle. Dieſer Zuſtand Deutſchlands ſei bisher bereits
eine der Haupturſachen des Zuſammenbruchs des ganzen
inter=
nationalen Finanz=Syſtems und des Niedergangs des engliſchen
Wohlſtands geweſen. Das Blatt fragt dann, ob England alle ſeine
verzweifelten Wirtſchaftsmaßnahmen der letzten Zeit nur darum
ergriffen habe, um der vermeintlichen Sicherheit Frankreichs
zu=
liebe den Zuſtand des Chaos aufrechtzuerhalten. Wenn die
bri=
tiſche Regierung hierauf nicht eine entſchiedene Antwort gebe,
dann würde das ganze Land ihr bald ein Mißtrauens=Votum
erteilen.
Der „Mancheſter Guardian” wendet ſich dann der inneren
Lage Deutſchlands zu, die er als äußerſt beunruhigend anſieht. Die
Bevölkerung ſei von der Verzweiflung ergriffen, da ſie geordnete
Zuſtände heute nicht näher ſehe als am Tag des Waffenſtillſtands.
Falls nicht draſtiſche Dinge geſchähen, ſei es fraglos, daß es in
Deutſchland bald zum Krach kommen müſſe. Davon würde aber
nicht nur Deutſchland allein betroffen; vielmehr könne das den
Beginn des Zuſammenbruchs der europäiſchen Ziviliſation be=
Der Arbeitgeberverband der chemiſchen Induſtrie hat die
Lohn=
ſätze im Freiſtaat Heſſen und der Provinz Heſſen=Naſſau zum
31. 12. d. J. gekündigt.
Der Arbeitgeberverband für die Privatverſicherung hat das
Gehaltsabkommen des Reichstarifvertrages gekündigt und
gleich=
zeitig zu Verhandlungen am 8. Dezember eingeladen.
Das endgültige amtliche Ergebnis der Wahlen zur Thüringer
Hauptlandwirtſchaftskammer liegt jetzt vor. Die Zahl der
Ge=
wählten beträgt 111. Davon hat der Landbund 75 Mandate
er=
halten. Auf die Nationalſozialiſten entfielen 36 Sitze. Die
durch=
ſchnittliche Wahlbeteiligung betrug 66 Prozent.
Die BJ3. hat beſchloſſen, ihre Dezembertagung auf den 17.
Januar zu verlegen, da die Erneuerung des öſterreichiſchen
Kre=
dites erſt nach der jetzt geplanten Sanierung der Oeſterreichiſchen
Kreditanſtalt vorgenommen werden kann.
Die Ermächtigung der Bank von England, den Umlauf an
ungedeckten Noten auf insgeſamt 275 Mill. Pfund Sterling zu
er=
höhen, ſoll vorausſichtlich bis zum 14. Dezember verlängert werden.
Das engliſche Unterhaus hat die vom Landwirtſchaftsminiſter
eingebrachte Vorlage, die Sonderzölle auf Obſt und Gemüſe uſw.
vorſieht, mit 366 gegen 49 Stimmen angenommen.
Im Zuſammenhang mit den vereitelten Putſchplänen iſt
geſtern der Direktor einer Filmgeſellſchaft namens Ladislaus
Temesvary in Gewahrſam genommen worden. Temesvary war
ein Gründer und Führer der ſogenannten ungariſchen Hitler=
Partei.
deuten. Wenn Deutſchland und Europa gerettet werden ſollten,
müſſe unbedingt zuerſt mit dem Irrſinn der Reparationen
aufge=
räumt werden. Es ſei zu hoffen, ſo ſchließt das Blatt, daß
Eng=
land, das jahrlang die Rolle des Schattens der franzöſiſchen
Diplomatie geſpielt habe, endlich die Führung ergreife, um
Europa vor den furchtbaren Folgen ſeines eigenen Wahnſinnes
zu bewahren.
Vorzeikige Auflöſung
der Franzoſſchen Kämmer!
Neuwahlen ſchon im Januar ſtakk im April.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 1. Dezember.
Die franzöſiſche Innenpolitik wird jetzt ganz durch die
Cam=
pagne für die vorzeitige Auflöſung der Kammer beherrſcht. Für
den Außenſtehenden mag vielleicht die Bedeutung dieſes mit zäher
Energie geführten Kampfes nicht ganz einleuchten, denn es
han=
delt ſich ja nur darum, ob die Wahlen im Januar ſtatt
April erfolgen ſollen. Und um dies durchzuführen, will man
Himmel und Erde in Bewegung ſetzen. Denn die Kammer
auf=
zulöſen iſt in Frankreich keine einfache Sache. Unter dem
Präſi=
denten Doumergue, der ſich ſtarr an die Verfaſſung hielt, wäre
das unmöglich geweſen.
Die Anhänger der Kammerauflöſung behaupten, daß mit der
jetzigen Kammer jede politiſche Arbeit unmöglich ſei und das in
ſo beſonders verantwortungsvollen Zeiten. Würden die Wahlen
im Januar ſtattfinden, ſo hätte man für die Abrüſtungskonferenz
und für die letzten Entſcheidungen in der Reparationsfrage eine
Kammer und eine Regierung, die von Wahlrückſichten frei ſind.
Das andere Argument lautet, daß die jetzige Kammer ſelbſt das
Budget — aus perſönlichen und Wahlrückſichten — nicht votieren
will.
Nach unſerer Meinung handelt es ſich dabei auch noch um
andere Dinge. Bis zum Frühjahr kann — in Anbetracht
der Wirtſchaftskriſe — eine äußerſt ungünſtige
Stim=
mung im Lande aufkommen. Und das könnte leicht nicht
nur zu einer überraſchenden Kräfteverſchiebung
zwiſchen den Parteien führen, ſondern — in Frankreich
pflegt auch dies vorzukommen — auch dazu, daß die Wähler neue
Perſönlichkeiten in die Kammer ſchicken. Die
Wahl=
reform ſollte dieſe Gefahr parieren. Im Januar würde man mit
weniger verbrauchtem Preſtige vor die Wähler treten als im
April. Aber die vorzeitige Kammerauflöſung durchzuführen iſt —
wie geſagt — ſchwierig.
Keine Regierungskonferenz in London.
London, 1. Dezember.
Die zuſtändigen britiſchen Stellen bezeichnen die Pariſer
Meldung, wonach eine internationale Konferenz in London
ſtatt=
finden ſoll und die engliſche Regierung bereits eine Einladung
angenommen habe, als durchaus unzutreffend. Keine der
betei=
ligten Regierungen habe bisher irgendwelche Anregungen über
Ort und Zeit dieſer Konferenz gegeben. Zunächſt werde das
Er=
gebnis der Unterſuchungen des beratenden Ausſchuſſes abgewartet.
Ching forderk Sicherheiten. Japan die Schut
einer neukralen Zone.
Tokio, 1. D4,
Die japaniſche Armee hat, wie amtlich beſtätigt
Vormarſch auf Tſchintſchau eingeſtellt; ein energiſcher
Tokioter Regierung hat hierzu Veranlaſſung gegeben.
nung beſteht nun, daß die Chineſen entſprechend dem
ihres Außenminiſters Wellington Koo Tſchintſchau freiriü=t,u inem
men werden, um die Schaffung einer neutralen Zone zu‟
beiden feindlichen Parteien zu ermöglichen. Inzwiſchemu
Einigung im Rat
Zuſammenhang hiermit in Peking Verhandlungen zwiſchz5,
ſchuehliang und dem japaniſchen Geſchäftsträger begonnim !.
Mo
unker Vorbehalt der ſtreitenden parteßie s
In der heutigen Nachmittags=Sitzung des Redoſche
ſchuſſes ſchloß ſich eine Sitzung der 12 Ratsmitglieder amswch:
ſchließungsentwurf und der dazu gehörige Kommentar ſi.ſ)
weſentlichen Grundzügen fertiggeſtellt worden. Diejenimen
die in den letzten Tagen heiß umſtritten waren, insbeſen
Wunſch des Rates nach Räumung der gegenwärtig von ders.
ür d
beſetzten Gebiete und das Recht der Japaner zu Polizeinm
gegen das „Banditen”=Unweſen ſind aus der Entſchließung
genommen und in den Kommentar hineingearbeitet mu
in der öffentlichen Schlußſitzung ſofort nach der Entſchlun ?e
vor der Abſtimmung verleſen wird, ſo daß nach der Mie
Rates die Zuſtimmung zu der Entſchließung auch diesgnte
des Kommentars vorausſetze. Die beiden Parteien, irichl At dem Mimiſtel
die Japaner, haben aber bisher weder dieſem Verfahrera / ſuhlmann, das
Inhalt des Kommentars zugeſtimmt. Sie haben vieig
Entſchließungsentwurf und den Kommentar heute ou
Tokio und nach Nanking gekabelt und warten nunmehä wen die politiſct
durer Kritik
unter=
lungnahme ihrer Regierungen hierzu ab.
mniot, die Verdienſtt
Mie heſſiſche Landw
Das Ende der Indienkonferent. ſie. Nir erimen
Auf der engliſch=indiſchen Konferenz erklärte GandafGeneralkultu
ſei zu einem Kompromiß mit England bereit, vorausetküings die zunehm
Indien die wirkliche Freiheit erhalte. Eine Löſung, bei ünen — an die G
keine Selbſtregierung und keine Armee bekomme, ſei küg an die Fördert
Fir Rheinheſſen
liche Löſung.
Macdonald verſichete, daß die Erklärungen der frügeh ein bisher vom
gierungen auch heute noch verbindlich ſeien, nämlich F.yuerſchließen. Al
den Provinzen eine verantwortliche Regierung zu geben uonen, ſetzte ſich A
lich gewiſſer Einſchränkungen für die Uebergangszeit, dänchflichen Genoſſer
Fortſchritt Indiens zur vollen Selbſtverantwortlichkei:ü die Abſatzf
hindern ſollten. Die engliſche Regierung glaube auch eſüenein. Die vo
daß eine allindiſche Föderation die einzige Hoffnungy ſuung konnte nock
Löſung der indiſchen Verfaſſungsfrage ſei und beabſicht —u Drhältnis des
Plan ſtetig weiterzuverfolgen, zu welchem Zweck weitetſheſſiſchen Wi
rungen und Verſtändigungen nötig ſeien. Als erſtercls unter ſeine
ſolle den Provinzen Britiſch=Indiens eineſſ der Reibungen
nomie gewährt werden und die GrenzpruxſnYoktrinär. We
des Nordweſtens ſollten vorbehaltlich geßParole ins Feld
Maßnahmen zur Sicherung der Grenze geue ſehte heſſiſche L
gleiche Stellung wie die übrigen Provi inüüitigleit ſehr balt
halten. Die engliſche Regierung nehme ferner grund/3 ſorüge Verwirk!
Vorſchlag an, daß der Sindh eine getrennte ſi den gegenwä
bilden ſolle, falls ſich dies finanziell durr/kſd und ſo zö
„Erlenntnis die no
ließe.
Gandhi dankte Macdonald für ſeine Worte, deutete uuMlurch ſeiner Par
auch eine mögliche Trennung der beider FMnſter Korell m
Wege an. Der Fürſt Nawas von Bhopal verſprach wa4ſhem heutigen
ſammenarbeiten der Fürſtenſtaaten mit England um ihrend ſeiner A
Indien. Nachdem das Ergebnis der Konferenz in einer 7500 Aufgaben nach
angenommenen Entſchließung zuſammengefaßt worden ET,
die Konferenz abgeſchloſſen.
Die Reichsregierung rechnet nicht mit erkichen wird
ISOAA
Verſchiebung der Abrüſtungskonferen Leſichung
Im Zuſammenhang mit den in den letzten Tagen ioN R:NS.DAB
durch die deutſche und ausländiſche Preſſe gegangenen 2R1, Beſt „
ſen über eine Verſchiebung der Abrüſtungs
renz wird von zuſtändiger Seite erklärt, daß weder ini4. mnAbſchln
noch in irgendeiner offiziöſen Form Anregungen an dii hsanwalt y
gierung herangetragen worden ſind, die auf eine Verſchk=)
lentbinde=
für den Februar nächſten Jahres vorgeſehenen Abrüſilfy,in dieſer Angel
renz hinzielen. Die Reichsregierung rechnet
vor ganz beſtimmt mit dem Zuſammenttf. IndSchlie
Konferenz zu dem vorgeſehenen Zeitpun ?0Nr Enſcheidnn
Keues vont hüiner Marid Miite.
Die erſten Tagebücher und Briefe.
Von Gerhard Bohlmann.
In den beiden letzten Jahren ſind, regelmäßig kurz vor
Weihnachten, zwei Bände in ſchmiegſamem braunem Leinen
er=
ſchienen; der erſte enthielt die Briefe Rainer Maria Rilkes aus
den Jahren 1902 bis 1906, der zweite die aus den Jahren 1906
und 1907. Inzwiſchen ergab ſich den Herausgebern Ruth Sieber=
Rilke und Carl Sieber die Notwendigkeit, die durch die beiden
erſten Briefbände angedeutete Linie des Lebens und Werkes
Rilkes nach ihren Anfängen zu verlängern, ſo daß ein neuer
Band, der die „Briefe und Tagebücher aus der Frühzeit 1899
bis 1902” enthält, unmittelbar an den erſten Briefband anſchließt.
(Inſelverlag.) Er beginnt mit den Vorbereitungen zur erſten
ruſſiſchen Reiſe Rilkes, weil das ruſſiſche Erlebnis für den
Dichter den Anfang eines neuen Lebens und Schaffens bedeutet,
das die fremde Landſchaft in das eigene Weſen hineinnimmt und
zu geſtalten beginnt. Zu dieſen Briefen aber kommt eine neue
Art perſönlicher Mitteilung: die Tagebücher; und Briefe und
Tagebücher erwachſen beide aus einem neuen Erlebnis,
das dem Heimatloſen bisher nicht beſchieden war, aus der
Worpsweder Landſchaft und aus dem Umgang mit ihren
Men=
ſchen: „Eure Heimat war mir, vom erſten Augenblick, mehr als
nur eine gütige Fremde. War eben Heimat, die erſte Heimat,
in der ich Menſchen leben ſah (ſonſt leben alle in der Fremde,
alle Heimaten aber ſtehen leer .) Das ergriff mich ſo.”
Man ſucht vergeblich, mit welchen anderen dieſe Tagebücher
zu vergleichen wären, und findet es nicht; ſie ſind einzigartig wie
die Erſcheinung des Dichters. Als Rilke ſie im Herbſt 1899
be=
gann, war er ein ganz unbekannter Menſch, den einige Freunde
als Dichter achten mochten: alſo waren dieſe Blätter niemals für
die Oeffentlichkeit gedacht, alſo ſind ſie ganz rein, unverfälſcht
und ehrlich. Sie beginnen mit der aufſchlußreichen Frage:
„Warum ich auf einmal ſo viel ſchreibe?” Und es iſt wie eine
Antwort, wenn an einer ganz andern Stelle die Zeile ſteht:
„weil alles in mir zittert zu geſtalten.‟ Das iſt es, ſo mag man
ſich den Urſprung dieſer Tagebücher erklären: aus einem
Ueber=
ſchuß an dichteriſchem Vermögen, für das die „Werke” nicht
aus=
reichen. Er muß ſchreiben und ſchreiben; das Wort iſt die
Er=
löfung, das beſchriebene Papier die ſichtbare Offenbarung ſeiner
Kräfte.
Alſo werden auch dieſe Tagebücher ganz zu „Dichtungen” als
gehörten ſie eigentlich in die „Werke‟. Mau kann in ihren
Blät=
tern verfolgen, wie die dichteriſche Kraft ihn über das Gewöhn=
liche fortträgt, kaum, daß er die Feder ergriffen hat, und ſo ſind
dieſe Verſe zu verſtehen:
O Nächte, Nächte, Nächte
möcht ich ſchreiben
und immer, immer über Blättern bleiben
und ſie erfüllen mit den leiſen Zeichen,
die nicht von meiner müden Hand ſind. Die
verraten, daß ich ſelber Hand bin, Eines,
der mit mir wunderſame Dinge tut .. .
Er erzählt gewiß auch Begegnungen, Zuſammenkünfte und
Geſpräche des Alltags. Aber da er ſie erzählt, wandeln ſie ſich
ſogleich und werden Dichtung, Stimmung, Atmoſphäre und
plötzlich ſchieben ſich zwiſchen die Menſchen Worpswedes die
Ge=
ſtalten einer andern Welt: er erzählt ſich — wem ſonſt? —
Ge=
ſchichten, er flicht Novellen ein, Sagen, Entwürfe, Seiten und
Seiten; plötzlich wird die Proſa geſchildert, ſie wogt in
rhythmi=
ſchen Wellen, Verſe ſind da: „Wo bin ich, wo? Vielleicht in
inem Zimmer, / und prüfend greift der gelbe Lampenſchimmer /
mir ins Geſicht: / Biſt du es immer, immer? / Ich bin es
ticht.” Manche dieſer Dichtungen ſind dann in die „Werke‟
übergegangen, viele ſcheinen ganz ſinnlos, Geſichte eines
Traum=
vandlers, Viſionen eines ganz Entrückten, und dazwiſchen
wie=
der ſehrnüchterne Eintragungen und Vorſätze: „Ich habe am Drama
nichts geſchrieben und den ganzen Tag müßig verbracht. Es muß
der letzte derartige Tag geweſen ſein; ich muß es lernen, auch
meine Ermüdung, meine berechtigte Ermüdung, auszunützen.” Er
ſchildert auch einmal dieſe verſchleierte Stimmung, in der
Dich=
tung entſteht: „Ich kam nach Hauſe. Und wieder brannte die
Lampe, die grüne, und die Kerze, bei der wir ſaßen. Und ich
rührte kein Ding an, um von nichts den feinen Schmelz ihres
Dageweſenſeins abzuſtreifen, trat an mein Pult und ſagte: „Du
blondes Kind, an jedem Abend ſoll der Sänger dunkel ſtehn bei
Deinen Dingen .” und folgte dem willigen Vers immer
wei=
ter und dachte Sie noch hier, hörend und erinnern.”
So wandelt ſich alles, Gegenwart und Erinnerung, ſogleich
in Vers und Form, ſo werden dieſe Briefe und Tagebücher, für
den willig Leſenden beinahe zum Drama oder zum hinreißenden
Roman eines Menſchen, in dem alles zittert, zu geſtalten, dem
jeder Gedanke, jede Empfindung Dichtung wird, der Traum und
Wirklichkeit ſeiner Berufung, ſeinem Werk dienſtbar macht.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Bonn: Der Lehrſtuhl für römiſches und bürgerliches Recht
an der Bonner Univerſität iſt dem Bonner Profeſſor Dr. Hans
Dölle angeboten worden. Profeſſor Dölle hat den Ruf
ange=
nommen..
Eanden ncn
Ner nach Ri
der „urlushof 3u Munzgr Ksudhenm!
Zu ſeinem 450jährigen Beſtehen am 2. DezemPk, /7 Leutſchland
(Entſtehung und Bedeutung der „Artushöfe‟. — Die WnR. Die dient
des Königs Artus. — Die Artushöfe als engliſche NatiaukM au ho Einer
Wie die Artushöfe in Deutſchlands Einrichtungen des yeſienwiſt
wurden.)
Der berühute „Artushof” in Danzig feiert am 2.S,
das 450jährige Jubiläum ſeines Beſtehens. Der Aru2)f
auf dem Langen Markt, und ſein Inneres iſt eine eitmſen
viereckige Halle, die von 4 Granitſäulen getragen wilu,ß
reich geſchmückt durch Bildhauerarbeiten und Gemäldie En
Sagenwelt entnommen ſind. Der alte Danziger Artuss.
durch eine große geſchichtliche Bedeutung, daß er eine Du.
noch vorhandenen derartigen Einrichtungen iſt, die
artige Geſchichte haben. Im Mittelalter nannte mann”
oder Junkerhöfe die Gebäude, wo ſich zuerſt die Adeligen
ter die Patrizier zu Gelagen und Feſtturnieren vereiſle
Name wurde nicht nur auf die Gebäude angewandt, ſc. d
auf die Vereinigungen ſelbſt, die die alten Taſelrc
Königs Artus mit ihren 12 Sitzen nachahmten une
Zeremoniell und die Koſtüme der Paladine des Königs”
nutzten, bzw. nachahmten. Derartige Arktushöfe als Bele*
einigungen gab es in England, Frankreich, Spaniel.
derlanden und in Deutſchland. Den dichteriſchen Le
dieſer Vereinigungen bildeten die verſchiedenen Aric
den Hof des Königs Artus feierten. Könkg Artus kele
ſeiner ſchönen Gemahlin Ginepra in Caerllon am 4
umgeben von einem glänzenden Hofſtaat, deſſen Aitt
der tapferſten und edelſten Ritter bildeten. Dieſe 4
ſammelte der König an ſeiner Tafelrunde. Dann zede
europäiſchen Länder auf Abenteuer aus, die in ?"
beſchrieben werden. In einigen der berühmteſten de
Epen fanden dieſe Romane einen dichteriſchen die
z. B. im „Parzifal Wolframs von Eſchenbach”, i v
anderen Dichungen. Hartmann von Aue führte del. *
in die deutſche Dichtung ein. Die ſogenannten Arce
England noch hier und da heute als feſtliche Ver”ie.
handen. Beſonders der berühmte Ritterorden.L"
veranſtaltet derartige Feierlichkeiten, die in ihren L.
alten Ritterfeſte gemahnen. Allmählich ſind die Le
auch von den Bürgern übernommen worden, Bbeſcl.
chen Patrizier haben in Nachahmung der Sitteh
2. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 334 — Seite 3
Mnſteriain ſor Arbelt und Bierfchäft aufgeisft.
bkeilung für Wiekſchaft und Soziales dem Innenminiſterium, die Landwirtſchafksabteilung
dem Finanzminiſterium angegliedert.
ſchied des Miniſters Korell.
Die polikiſchen Gegenpole.
sſan vor einem Vierteljahr haben wir davon Mitteilung
nachts ih das am 27. Dezember 1921 aus der Zuſammen= Ole 9.9.9. gegen jede neue Lohn= und Gehalts=
mwekläit
Oſfung u 9 Landes=Arbeits= und Wirtſchafts=Amtes und des
nudesezuhrungsamtes gebildete Miniſterium für Arbeit und
ſirtſchoeſ aufgelöſt werde. Die Auflöſung wurde von den
ſpoſitüſarparteien im Landtag ſchon ſeit Jahren gefordert. Nun
ſie eigſch und viel zu ſpät am 1. Dezember 1931 in Kraft
Mſetzt wwer. Die Abteilung für Handel, Gewerbe und ſoziale
Eitun g ürſorge ird unter Leitung von Staatsrat Karcher dem Mini=
Ratswügſ/ rium ad Innern, die Landwirtſchaftsabteilung unter
Mini=
ge Kmnzrialdirchr Prof. Rößler dem Finanzminiſterium zugeteilt.
warde An In rier Kabinettsſitzung am Montag hat ſich Miniſter
Wen Dar ürell wmſeinen Miniſterkollegen bereits verabſchiedet.
Staats=
äſidenr belung ſprach dem Scheidenden Dank und
Anerken=
ug guzür die in der vielleicht größten Notzeit des Landes
hrendudr 4 Jahre im Miniſterium geleiſtete Arbeit, der er
9 mit ſigßer Sachkunde und warmem Herzen angenommen
e, im ſeſtreben, Gegenſätze möglichſt zu überwinden und
ſoziyuſt Frieden zu feſtigen. — Auch von den Beamten
ſes Münſteriums hat ſich Miniſter Korell vorgeſtern verab=
Fdet, hit dem Miniſter verläßt auch ſein Sekretär,
Rech=
nasrau ſchlmann, das Miniſterium.
Vir ihben die politiſche Tätigkeit Korells in Heſſen oft
ug cyafer Kritik unterziehen müſſen. Das hindert aber
ſrlich ſntyt, die Verdienſte anzuerkennen, die er ſich
insbeſon=
ſtüg um 79 heſſiſche Landwirtſchaft während ſeiner Amtszeir
vorbem )t. Wir erinnern an die Förderung der
Durchfüh=
deer ſeneralkulturplans für das Ried, der
29 bere Emn allehrongs die zunehmenden Finanznöte ein vorläufiges
Eine Löſcund her kitten, — an die Grünlandwirtſchaft im hohen
De Rhnn ſgelshe tg an die Förderung der Glashauskulturen
mentlſich n Rheinheffen, um der heſſiſchen Gemüſe= und
läru
ſcezuü ein bisher vom Ausland unbeſtritten innegehabtes
ſeien uir hüatzfeldt z erſchließen. Als manche anderen Reichsſtellen noch
gerun u/ unz uten, ſetzte ſich Miniſter Korell, unterſtützt von den
ebergausſwirtſthtlichen Genoſſenſchaften und der heſſiſchen Preſſe,
oſch inr die Abſatzförderung der heimiſchen
g gutsoduhitſon ein. Die von Miniſter Korell geplante
Hagel=
ſinzige hirr ſich Aung konnte noch nicht zum Abſchluß gebracht
wer=
ſi und hi Da=c Verhältnis des Miniſteriums für Arbeit und
Wirt=
hem Zuu: zurah’ſſiſchen Wirtſchaft war unter Korell
jeden=
en Als0” beſſſirals unter ſeinem ſozialdemokratiſchen Vorgänger,
=Indilwenta/ der Reibungen natürlich noch genug gab. Miniſter
die ſinelwar lin Doktrinär. War er noch bei den Landtagswahlen
rbedaltlcmit de=Parole ins Feld gezogen, daß dieſer neuzuwählende
derGrudüg eletzte heſſiſche Landtag ſein müſſe, ſo lernte er in
Ariger yuf Anttätigkeit ſehr bald erkennen, daß die Bedenken
hme ſema=F eineh ffortige Verwirklichung des deutſchen
Einheits=
ußtes uer den gegenwärtigen Verhältniſſen, nur allzu
ge=
ſertigt ind, und ſo zögerte er nicht, aus dieſer
neu=
mnennnerkenntnis die notwendigen Konſequenzen zu ziehen,
erf)durch ſeiner Partei einigen Kummer bereitete. Wir
dem iniſter Korell mehr wie einmal bekämpft, wir er=
„R bet linem heutigen Ausſcheiden aus dem Amte gerne
ſaß en tährend ſeiner Amtszeit bemüht war, den ihm ge=
„Wgrarßt Aufgaben nach Kräften gerecht zu werden.
Befite de parkeiamkliche Täligkeik unkerſagk.
MAus Alächen wird gemeldet: Die Preſſeſtelle der Reichs=
MMAng der 1S.D. A. P. teilt mit:
Der Uterſuchungsausſchuß und Schlichtungsausſchuß der
„Bleitwtyder N. S.D.A.P. hat angeordnet, daß die Partei=
„biſeidr. Beſt, v. Davidſon, Stavinoga und
ſſungſis zum Abſchlußder Unterſuchung durch
Obeſerichsanwalt von jeder parteiamtlichen
Bgkenizu entbinden ſind. Seine weitere Stel=
Anahlye in dieſer Angelegenheit behält ſich der
Un=
ſchuis= und Schlichtungsausſchuß der
Reichs=
na bis uh der Entſcheidung des Oberreichsanwalts vor."
* Berlin, 1. Dezember. (Priv.=Tel.)
Am Dienstag haben im Reichstag die Deutſchnationalen und
die Sozialdemokraten beraten. Bei den Deutſchnationalen galt
es, der Vorbereitung der am Mittwoch zuſammentretenden
Partei=
vertretung, die wohl unter grundſätzlichem Bekenntnis zur
Harz=
burger Front doch gleichzeitig zu erkennen geben wird, daß die
Beziehungen zwiſchen Deutſchnationalen und
Nationalſozialiſten ſich ſehr weſentlich
abge=
kühlt haben. Sozialdemokratiſche Reichstagsfraktion und
Partei=
ausſchuß haben eine ſehr lange Entſchließung veröffentlicht, die
faſt wie ein neues Manifeſt klingt, aber im weſentlichen nur eine
Wiederholung der letzten Reichstagsreden bedeutet, nach
entſchie=
dener Ablehnung jeder neuen Lohn= und
Gehalts=
ſenkung. Aus der Formulierung läßt ſich erkennen, daß
innerhalb derSozialdemokraten der
Stimmungs=
umſchwung ſich fortſetzt und daß die Kritik an der
bis=
herigen Tolerierungspolitik des Kabinetts Brüning, die der
Sozialdemokratie bei jeder neuen Wahl neue Niederlagen bringt,
im raſchen Anſteigen iſt. Stimmungsmäßig muß der Kanzler
jeden=
falls in Rechnung ſtellen, daß die Sozialdemokraten bei
der erſten Gelegenheit abſpringen, und daß ihre Fraktion, der
im Schlußſatz der Entſchließung volle Handlungsfreiheit
gewährt iſt, nach dem Bekanntwerden der neuen Notverordnung
ſofort die Einberufungdes Reichstages verlangen wird.
Das iſt ſchon für den Kanzler jetzt eine politiſche Tatſache, und
er muß daraus die Konſequenzen ziehen. Wenn der Kanzler ſeine
bisher bekannt gewordenen Pläne nicht noch weitgehend ändert,
dann iſt ſeine Notverordnung mit den Forderungen der
Sozial=
demokraten unvereinbar, und daß er ſein Programm ſoweit
ab=
ändern kann, halten wir für ausgeſchloſſen.
Die Erklärung der 5.P.9.
In einer parteiamtlichen Erklärung wird feſtgeſtellt, daß die
mehrſtündige Ausſprache völlige Einmütigkeit in der Beurteilung
der überaus ernſten Lage und in der Entſchloſſenheit der
Sozial=
demokratie, den Kampf gegen Fascismus und ſoziale Reaktion mit
dem Einſatz aller politiſchen und organiſatoriſchen Kräfte zu führen
ergab. Das energiſche Vorgehen der preußiſchen und heſſiſchen
Re=
gierung wird von der Fraktion anerkannt. Gleichzeitig wird aber
von der Reichsregierung gefordert, daß auch ſie endlich mit
Klar=
heit und zielbewußt den Kampf zum Schutze der Verfaſſung
auf=
nehme. Die Politik der Fraktion diene der Aufrechterhaltung der
Demokratie und der ſozialen Errungenſchaften der Arbeiterſchaft.
Der Erfolg dieſer Politik würde in Frage geſtellt, wenn eine
un=
entſchiedene Haltung der Reichsregierung die Gefahren für die
Aufrechterhaltung der Verfaſſung vergrößere und ihre Bekämpfung
erſchwere. Es wird dann die Notwendigkeit betont, alle Kräfte
zur Ueberwindung der Wirtſchaftskriſe einzuſetzen. Der
inter=
nationale Charakter der Kriſe mache Maßnahmen internationaler
Verſtändigung und Zuſammenarbeit unerläßlich. Dauernde
Er=
leichterung der ausländiſchen Zahlungen, völlige Entlaſtung der
deutſchen Wirtſchaft. Wiederherſtellung der deutſchen
Kreditfähig=
keit durch ein angemeſſenes Uebereinkommen mit den privaten
Gläubigern, Verſtändigung über die hemmungsloſe
Hochſchutz=
zollpolitik uſw. ſeien die Vorausſetzungen jeder Kriſenbekämpfung.
Für die innere Wirtſchaft wird die Durchführung des
Vor=
gehens gegen die überhöhten mononolitiſchen Preiſe verlangt. Im
engſten Einvernehmen mit den Gewerkſchaften lehne aber die
ſozialdemokratiſche Fraktion neue Lohn= und Gehaltsſenkungen ab.
Jede Verminderung des Reallohnes bedeute eine neue
Verſchär=
fung der Kriſe. Den Wirkungen der Währungswirren und der
neuen hochſchutzöllneriſchen Abwehrmaßnahmen durch
Lohnſenkun=
gen begegnen zu wollen, ſei utopiſch und gefährlich, da jede neue
Lohnſenkung durch neue Zollmaßnahmen beantwortet werden
würde. Zur Finanzpolitik wird gefordert, daß die Finanzſanierung
nicht zu neuen Subventionen mißbraucht werde. Die Reichshilfe
für Länder und Gemeinden ſei ſo zu geſtalten, daß ein
Zuſammen=
bruch ihrer Finanzen verhindert und die Unterſtützung der
Wohl=
fahrtserwerbsloſen geſichert wird. Die Sanierungsmaßnahmen
dürften auch nicht zu weiterem Sozialabbau führen. Um ihren
Kampf erfolgreich führen zu können, ſo heißt es am Schluſſe der
Erklärung, bedarf die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion der
Unterſtützung aller Arbeiterorganiſationen. Die
Reichstagsfrak=
tion und der Parteiausſchuß erteilen der Partei= und
Fraktions=
leitung Handlungsfreiheit im Sinne dieſer Darlegungen mit der
Maßgabe, daß die Fraktion nach dem Bekanntwerden der
Not=
verordnung ſofort zu erneuter Stellungnahme zuſammentritt.
Hind die Forderungen der
Invaliden=
verſicherung an die Angeſtellken=
Die Invalidenverſicherung hat am 31. 10. 31 erneut in einer
Eingabe an den ſozialpolitiſchen Ausſchuß des Reichstages darauf
hingewieſen, daß ihr durch die Wanderverſicherung ein großer
Schaden entſtanden ſei. Die Invalidenverſicherung begründet ihre
Forderung wie folgt:
Die Verſicherten ſcheiden nach einer gewiſſen Zeit bei ihr aus,
um in die beſſere Angeſtelltenverſicherung abzuwandern. Wenn
nun dieſe Verſicherten aus der Invalidenverſicherung ausſcheiden,
dann hinterlaſſen ſie noch immer eine Anzahl Rentenempfänger,
die der gleichen Berufsgruppe angehören. Für dieſe
Renten=
empfänger muß nun die Invalidenverſicherung die Leiſtungen
auf=
bringen, obwohl die Beitragszahler aus dieſer Berufsgruppe
feh=
len, da ſie abgewandert ſind. Da nun die Invalidenverſicherung
das Umlageverfahren einführen mußte, d. h., aus den eingehenden
Beiträgen müſſen die laufenden Leiſtungen gezahlr werden,
bedeu=
tet dies für die Invalidenverſicherung eine ſchwere
Benachteili=
gung Oder wie die Invalidenverſicherung ſagt, den Angeſtellten,
die Renten erhalten, werden aus den Beiträgen der Arbeiter die
Leiſtungen gegeben.
Ferner haben ſich die Wanderverſicherten bei der
Invaliden=
verſicherung nach dem beſtehenden Geſetz gewiſſe Leiſtungen
erwor=
ben. die ſpäter als Steigerungsſätze zu der Rente der
Angeſtellten=
verſicherung gewährt werden. Obwohl nun die
Invalidenverſiche=
rung jahrelang von dieſen Verſicherten keine Beiträge mehr
er=
hält, wenn ſie zur Angeſtelltenverſicherung übertreten, muß ſie
dieſe Leiſtungen aufbringen. Alſo auch hier wieder eine Belaſtung
der Arbeiter in der Invalidenverſicherung.
Die Invalidenverſicherung hat den Schaden der ihr hierdurch
entſteht. auf ungefähr 500 Millionen RM. geſchätzt, den ſie von
der Angeſtelltenverſicherung verlangt. Dieſer Schaden iſt rein
ge=
fühlsmäßig geſchätzt worden, ohne daß bisher irgendwelche
Unter=
lagen dafür beigebracht werden konnten.
Die Angeſtelltenverſicherung hat nun eine Berechnung
vor=
nehmen laſſen, damit einmal Klarheit in dieſer Frage geſchaffen
werden kann. Das Ergebnis iſt ſo ausgefallen, wie es bisher
von der Angeſtelltenverſicherung immer vertreten wurde und
über=
raſcht den Sachkenner keineswegs. Die Angeſtelltenverſicherung
hat ihre verſicherungstechniſchen Berechnungen ebenfalls dem
ſozial=
politiſchen Ausſchuß des Reichstages überſandt.
Die Erhebung geht nun von folgendem Standpunkt aus.
An=
genommen, es treten 100 000 Verſicherte mit dem 15. Lebensjahr
in die Invalidenverſicherung ein. Nach der Lohnklaſſe 2 die für
dieſe Perſonen in Frage kommt, zahlt jeder Verſicherte im Jahre
25,20 RM. Beitrag, oder für 100 000 Verſicherte werden insgeſamt
2 520 000 RM. Beiträge gezahlt. Davon verbraucht die
Invaliden=
verſicherung für Verwaltung Heilverfahren uſw. ungefähr 17,5
v. H., ſo daß noch 2 079 000 RM. von der Invalidenverſicherung
er=
übrigt werden, da ja keine Rentenleiſtungen uſw. in Betracht
kommen. Bis zum 19. Lebensjahre dieſer Verſichertengruppe
er=
hält die Invalidenverſicherung insgeſamt rund 15 Millionen RM.
mehr einſchl. der Zinſen. Erſt von dieſem Lebensjahre ab werden
evtl. Rentenleiſtung einſetzen. Die Berechnung ſieht natürlich
an=
dererſeits vor, daß nicht alle 100 000 noch vorhanden ſind, denn
durch Ausſcheiden uſw. wird die Zahl der Beitragszahler im 20.
Lebensjahre noch rund 94 800 betragen. Dabei iſt zu
berückſich=
tigen, daß die Zahl der Rentenempfänger ſehr gering ſein wird.
denn auf 1000 Verſicherte entfallen im 30. Lebensjahre 1 bis 2
Invaliden. Es zahlen aber die Verſicherten jetzt höhere Beiträge.
Die Berechnung geht nun davon aus, daß für jedes Lebensalter
genau berechnet wird; wieviel Verſicherte ſind noch vorhanden?
Wie hoch iſt die geſamte Beitragszahlung dieſer Gruppe? Was
wird davon für Verwaltung. Heilverfahren uſw. verbraucht. Was
muß als Deckung aufgewendet werden, um die in dieſem Iahre
entſtehenden Rentenanſprüche vollſtändig, alſo einſchl. der ſpäter
entſtehenden Witwenrenten uſw., auszahlen zu können. So wird
z. B. errechnet, daß im 30. Lebensjahre die Gruppe noch aus 87 000
Verſicherten beſteht, die insgeſamt rund 6,5 Millionen RM.
Bei=
träge aufbringen. Für Verwaltungskoſten gehen hiervon rund
1 Million RM. ab, ſo daß noch 5,5 Millionen RM. übrig bleiben.
Zur Deckung der Renten (bis zum Tode der Verſicherten ſowie die
ſpäter entſtehenden Witwen= und Waiſenrenten) werden rund
1 130 000 RM. gebraucht. Mithin erzielt die
Invalidenverſiche=
rung bei der in Betracht gezogenen Verſicherungsgruppe im 30.
Lebensjahre einen Ueberſchuß von rund 4 370 000 RM. Da ſich der
Ueberſchuß bis zum 41. Lebensjahre fortſetzt, allerdings in den
älteren Jahrgängen etwas abfällt, beträgt der Ueberſchuß, den die
Invalidenverſicherung erzielt, insgeſamt 194,5 Millionen RM. Es
iſt mit Abſicht die höhere Verſicherungsgruppe gewählt worden,
weil ja dieſe Gruppe von der Invalidenverſicherung bei ihrer
ſchätzungsweiſen Berechnung genannt wurde. Ferner ſind 5 v. H.
für Zinſen und Zinſeszinſen berechnet worden. Würde dieſe Gruppe
alſo mit dem 41. Lebensjahre vollſtändig ausſcheiden, dann hätte
die Invalidenverſicherung einen Gewinn von 194,5 Millionen
RM. erzielt.
Wandert dieſe Gruppe aber zur Angeſtelltenverſicherung, dann
entſteht folgendes Bild: Bis zur Erreichung der Anwartſchaft in
der Angeſtelltenverſicherung muß die Invalidenverſicherung noch
die Leiſtungen übernehmen. Die Anwartſchaft wird nach 60
Bei=
tragsmonaten bzw. 5 Jahren erreicht. Die Koſten, die die
In=
validenverſicherung hierfür aufwenden muß, betragen rund 15
Millionen RM. Beim Abwandern in jüngeren Jahren entſpre=
Ender 1Ater in den großen Handelsſtätten derartige
Artus=
errichite um hier nach Ritterart Geſelligkeit zu pflegen und
zu feilet So wurden im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts
ielen ädten Deutſchlands herrliche Gebäude errichtet, die
weckeK½r Artushöfe dienten. Sie erhielten von den Geſell=
En auchen Namen. Einer der ſchönſten und älteſten Artus=
Mde heit noch beſtehen, iſt der von Danzig, der am 2. Dezem=
WaAl matroßem Pomp eröffnet wurde. Ein anderer berühm=
Milushö eſtand in Thorn. Er hat auch in der Dichtung eine
* Nollle eſpielt. Das bekannte Lied und die Sage „Vom
EA voc khorn” bezieht ſich auf dieſen Artushof. Auch in
Schter hiſicht ſpielten die Artushöfe vielfach eine Rolle, denn
Men h Aders in öſtlichen Gegenden Hochburgen des Deutſch=
Die erſammelte ſich alles, was für den deutſchen Geiſt
i.
ie detube Sprache kämpfte.
voglſietzten Feſtſaal der Loge hielt die Freie Lite=
9:=Anſtleriſche Geſellſchaft geſtern einen Wil=
Te Alſchs- Und ab, dem ein buntes, geſchickt zuſammengeſtelltes
Lt ſhm 9 d die wirkungsvolle Vortragsart des Rezitators
Beuer zu einem ſtarken Erfolg verhalf. Der
Vor=
e ADzumächſt eine Blütenleſe aus der Buſchſchen Lyrik,
Dan Dache aus den Gedichtbänden „Kritik des Herzens”,
LeEin A Schein‟. Die Themen ſind auch hier die für Buſch,
Im Wiſten durch ſeine Bilderbücher bekannt iſt, charakteri=
Ileinen und großen Widerwärtigkeiten des
Le=
e tannigfachen harmloſen und manchmal bös=
Snchen der Mitmenſchen, eine peſſimiſtiſche Lebens=
LSis mkranchen biſſigen und ſarkaſtiſchen Nutzanwendungen.
L D Ih melancholiſchen Grund ſteht die beſondere Art des
er Mors, deſſen pſychologiſche Begründung der
Vor=
ahmen einer kurzen Lebensbeſchreibung verſuchte
* in folgendem fand: Erſtens in der Eigenart des
Due hiſten, eine zweifelhafte oder paradoxe, jedenfalls
e meße hauptung mit der größten Selbſtverſtändlichkeit
Een Ai8. „Das Gute — dieſer Satz ſteht feſt — iſt nur das
läßt), zweitens in dem entgegengeſetzten Prinzip,
En dliche möglichſt geſchwollen zu begründen. — Von
e roſa, auf die er beſonders hinwies, gab der
Vor=
hirniſch und rezitatoriſch die humoriſtiſchen Pointen
hark2) unterſtrich, am Schluß eine gut ausgewählte
ar die Einleitung zu „Eduards Traum” ſprach.
*
Füichtlich vergnügten Publikums war herzlich.
* Deulſche Kunſt und Dekorakion.
Paul Cézanne, deſſen Todestag ſich am 22. Oktober d. J. zum
25. Male vollendete, ſteht an der Spitze des Dezemberheftes dieſer
Zeitſchrift von Weltgeltung. Das Titelbild iſt die Wiedergabe des
Gemäldes „Frau mit Boa” etwa aus 1885 ſtammend, und den
Meiſter auf faſt noch naturaliſtiſchem Wege zeigend, aber deſſen
ungeachtet noch ſo friſch und modern anmutend, als ſei es heute
erſtanden. Mit Recht ſagt Dr. Fritz Neugaß, deſſen Feder die
Würdigung des Cézanne=Schaffens entſtammt, „er war die ſtärkſte
künſtleriſche Perſönlichkeit am Ende des vorigen Jahrhunderts und
hat den folgenden Generationen mehr gegeben, als alle anderen,
die zu ſeiner Zeit als mutigſte Vorkämpfer der jungen Kunſt
an=
erkannt wurden. In Cézanne’s Werk finden wir die unerhörte
Kraft, das mühſame Streben und die endliche Klarheit, um welche
dieſer große Einſame, dieſer ewige Sucher und Kämpfer ſein ganzes
Leben gerungen hat.” — Die „Deutſche Kunſt und Dekoration”
darf ſich rühmen, frühzeitiger als viele andere Cézanne’s
grund=
legende Bedeutung und Führerſchaft erkannt und gefördert zu
haben. Eine Reihe von maßgebenden Bildern aus C.’s Schaffen
illuſtrieren den Aufſatz, dem ein ſolcher von Emil Joſeph über
die Kunſt Diego Rivera’s folgt. Auch dieſe. Arbeit über den
ſtarken eigenwilligen Mexikaner iſt reich illuſtriert. Arnold
Weiß=Rüthel ſchreibt dann über Benjamin Gordon=
München, dem eigenartigen Maler, der es wagt — und mit beſtem
Erfolge wagt —, heute Wege zu gehen, die ihn abſeits von allem
„Modernen” führen, die an „Tradition” gemahnen, und die doch
gerade aus der Zeit heraus geboren ſind. Vielleicht nicht ohne
Abſicht folgt unmittelbar hierauf der Aufſatz „Frontwechſel in der
Kunſt” von Paul W. Schmidt. Die neuen Arbeiten des Pariſers
Roland Oudot werden von Adalbert Dreyfus an Hand guter
Illuſtrationen gewürdigt, vom gleichen Verfaſſer die Plaſtiken von
Charles Deſpiau=Paris.
Das leitet dann über zu dem nicht weniger reichen Inhalt der
Nummer aus architektoniſchem, tektoniſchem und kunſtgewerblichem
Gebiet. Wir ſehen das Schlageter=National=Denkmal
in der Golzheimer Heide in vielen Detail=Bildern weiter
eigen=
artige und hochkünſtleriſche Krieger=Ehrungen von Paul Rößler,
darüber ein feſſelnder Aufſatz von Georg Paech. Neben
Email=
arbeiten von Friedrich Veit=Wien ſchreibt zu vielen Bildern
Dr. Ankwicz von Kleehoven, über Glaserzeugniſſe der
Württem=
bergiſchen Metallwaren=Fabrik Hans Hildebrandt. Wilhelm
Michel iſt mit einem Aufſatz über „Das Schöne und das
Wirk=
liche” vertreten, eine Reihe kleinerer literariſch=künſtleriſcher
Bei=
träge vervollſtändigen den wiederum überreichen Inhalt des
2
Heftes.
Walter Bloem: Fauſt in Monbijou. Roman aus der Goethezeit.
Leipzig 1931. K. F. Koehler Verlag. Broſchiert 3,30 Mark.
Ganzleinenband 4,80 Mark.
Das Goethejahr 1932 wirft ſeine Schatten voraus. Walter
Bloem leitet es mit einer reizvollen Ueberraſchung ein, mit einem
feſſelnden Roman, der um die bisher nur wenigen bekannte wirk=
liche Uraufführung von Goethes „Fauſt” geſtaltet wurde. Schon
1819, alſo 10 Jahre vor der erſten öffentlichen Aufführung in
Braunſchweig, zu einer Zeit, wo man in Fachkreiſen noch von der
völligen Unmöglichkeit einer Bühnendarſtellung überzeugt war,
hat Fürſt Anton Radziwill, vom Kronprinzen, ſpäteren König
Friedrich Wilhelm IV. angeregt im Berliner Rokokoſchlößchen
Monbijou vor der Hofgeſellſchaft die wichtigſten Szenen, unterſtützt
durch eigene Kompoſitionen, zur Aufführung gebracht. Den
Me=
phiſto ſpielte der damalige Kommandierende General des
Garde=
korps, Herzog Carl zu Mecklenburg, ein Stiefbruder der Königin
Luiſe, der auch im Leben von der Dämonie des Intrigantentums
umwittert war. Den Fauſt verkörperte der große Pius Alexander
Wolff, während Goethe ſelbſt durch Vermittlung ſeines einzigen
Duzfreundes des Berliner Maurermeiſters und Komponiſten Karl
Friedrich Zelter, das Unternehmen förderte. So iſt der
vielge=
ſchmähte Geiſt von Potsdam der Schrittmacher Weimars geworden.
Oberſt a. D. Immanuel: Der große Zukunftskrieg. — Keine
Phan=
taſie. Verlag Offene Worte, Berlin W.
Zur rechten Zeit erſcheint als Mahn= und Weckruf zur
bevor=
ſtehenden Abrüſtungskonferenz im Frühjahr 1932 dieſes Buch des
bekannten Militär=Schriftſtellers. In unmittelbarer Anlehnung
an den Weltkrieg 1914/18 würdigt der Verfaſſer die Entwicklung
der militäriſchen, militärpolitiſchen und kriegstechniſchen Lage bei
allen in Betracht kommenden Völkern und Staaten und leitet aus
ihr die für Deutſchland bitter notwendige Gleichberechtigung und
Wehrfreiheit ab. Endlich einmal ein Buch, das die Verhältniſſe
zeigt, wie ſie ſind. Ein offenes Wort zur rechten Zeit. Es hat
keinen Sinn, Vogelſtraußpolitik zu treiben und den Kopf vor
dieſen Tatſachen in den Sand zu ſtecken. Unſer Wehrzuſtand
ge=
genüber den rieſenhaften Rüſtungen unſerer Nachbarn iſt ja
jam=
mervoll. Das Buch bringt uns dieſe bittere Wahrheit erneut in
Erinnerung und ruft uns zu: Achtung, die Augen auf!‟ Die
Gegenwart iſt ſchon ſchwer, die Zukunft wird noch ſchwerer ſein.
Sie muß uns unbedingt gerüſtet finden in einigem, nationalem
Wollen, damit wir nicht ein Spielball der Mächte werden. Das
iſt der Sinn und Zweck dieſes Buches. Seine Gedanken ſollten
b—r.
Allgemeingut unſeres Volkes werden.
Dr. jur. Nik. Gjelſwik: Gedanken über auswärtige Politik.
Her=
ausgegeben von Univerſitätsprofeſſor Dr. Ernſt Wolgaſt,
Ro=
ſtock i. M., Gräfe= und Unzer=Verlag, Königsberg i. Pr.
In dieſem Buch behandelt der Norweger Gjelſwik Fragen der
internationalen Schiedsgerichtsbarkeit. Er iſt kein Freund von
Schiedsgerichten. Für ihn ſind ſie nur „Schaubrote”, die im
Ernſt=
fall nichts nützen. Anhand der Grönland= und Südtiroler=Frage
beleuchtet er kritiſch die Frage der Schiedsgerichtsbarkeit.
Gene=
rellen Schiedsgerichtsverträgen ſteht er durchaus ablehnend
gegen=
über. Spezielle Schiedsgerichtsverträge könnten nach ſeiner
Mei=
nung gute Dienſte leiſten. Wichtiger aber als
Schiedsgerichts=
verträge zur Bekämpfung des Krieges dünkt ihm die Beſeitigung
der Konfliktſtoffe. Wir Deutſche können dieſe Stimme aus dem
neutralen Ausland nur begrüßen. Auch ſeine „Gedanken über den
Völkerbund” und über „Staatsethos im internationalen Verkehr”
verdienen das Intereſſe des Staatsrechtlers und Politikers.
Seite 4 — Nr. 334
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
chend weniger. Die Steigerungsſätze, die die Invalidenverſicherung
für dieſe Verſicherungsgruppe zu zahlen hat. betragen rund 131
Millionen, um die ſich der Ueberſchuß verringert. Es verbleiben
noch rund 48 Millionen RM. Dieſen Ueberſchuß erzielt die
Invalidenverſicherung beim Uebertritt im 41. Lebensjahr, im 21.
Lebensjahr beträgt er rund 12 Millionen, im 26. 22 Millionen,
im 31. 31 Millionen und im 36. Lebensjahr 39 Millionen RM.
Damit ſteht einwandfrei feſt, daß die Invalidenverſicherung durch
das Abwandern der Verſicherten zur Angeſtelltenverſicherung
kei=
nen Schaden, ſondern vielmehr einen großen Nutzen hat. Das iſt
nicht verwunderlich, denn wie vorher ausgeführt, treten die
eigentlichen Leiſtungen erſt in den ſpäteren Lebensjahren ein.
In den ſpäteren Lebensjahren ſind aber die Verſicherten zur
An=
geſtelltenverſicherung abgewandert, die nun die Leiſtungen in erſter
Linie zu übernehmen hat, während die Invalidenverſicherung nur
noch die Steigerungsſätze übernimmt. Dieſe Rechte ſind aus der
früheren Verſicherung bei ihr erworben und in der vorſtehenden
Berechnung mit einbezogen.
In einer im Frühjahre d. J. mit der Invalidenverſicherung
erfolgten Auseinanderſetzung in dieſer Zeitung habe ich darauf
hiegewieſen, daß die Invalidenverſicherung einen großen Vorteil
durch die Abwanderung haben muß. Ich habe weiter geſagt, daß
ich beantragen werde, daß die Angeſtelltenverſicherung einmal eine
genaue Berechnung vornehmen ſolle, um Klarheit zu ſchaffen. Es
iſt nun ſehr intereſſant, daß durch die jetzt erfolgte Berechnung
meine Behauptungen in jeder Weiſe beſtätigt werden.
Wenn nun die Invalidenverſicherung dieſe Ueberſchüſſe für
andere Verſicherungsgruppen verwandte, dann ändert ſich an
die=
ſer Tatſache nichts. Die Invalidenverſicherung hat dann, wenn
man den gleichen Ausdruck verwenden will, die Gelder für
Arbeiterrenten verwandt. Die Forderung bleibt aber beſtehen.
Auch die Inflation ändert hier nichts, denn in der Vorkriegszeit
herrſchte ja der gleiche Zuſtand, und es geht nicht an, den
In=
flationsverluſt einer Gruppe aufbürden zu wollen, die bereits
überbezahlt hatte.
Um nun jeden Zweifel zu beſeitigen, hat die
Angeſtelltenver=
ſicherung dieſe Berechnung einem Fachmann vorgelegt. Der
aner=
kannte Sachverſtändige. Miniſterialrat a. D. Geheimrat Aurin
aus Freiburg, hat im Herbſt d. J. bei der Tagung der Beamten
der Invalidenverſicherung ein Referat übertragen bekommen. Er
dürfte deshalb beſtimmt als unbefangen betrachtet werden.
Ge=
heimrat Aurin beſtätigt nun ausdrücklich, daß die Berechnungen
der Angeſtelltenverſicherung verſicherungstechniſch
rich=
tig durchgeführt ſind. Im einzelnen hat er dies dann
noch beſonders nachgewieſen.
Damit bricht aber die ſchätzungsweiſe Annahme der
Invaliden=
verſicherung vollſtändig in ſich ſelbſt zuſammen. Sie kann keinen
Schaden nachweiſen, denn die Invalidenverſicherung hat durch die
Abwanderung der Verſicherten ſogar einen Vorteil. Es ſtellt ſich
dann weiter heraus, daß die einmalige endgültige Abfindung von
33 Millionen RM. im Jahre 1927 ein gutes Geſchäft für die
In=
validenverſicherung bedeutete. Eine weitere Forderung der
In=
validenverſicherung muß deshalb unbedingt abgelehnt werden. Sie
iſt auch deshalb ſo gefährlich, weil mit der Erfüllung derartiger
Forderungen die Angeſtelltenverſicherung gefährdet werden muß.
Damit würde aber auch noch dieſe geſunde Verſicherung in
Mit=
leidenſchaft gezogen werden. Der Gewerkſchaftsbund der
Angeſtell=
ten (GDA.) hat deshalb die Forderung der Invalidenverſicherung
mit aller Entſchiedenheit zurückgewieſen und die Behörden
aufge=
fordert, dieſes Erſuchen abzulehnen, weil es die Angeſtelltenſchaft
einfach nicht verſtehen kann, daß man an ihren Spargeldern einen
neuen Raub begeht.
Hugo Weinberg,
Geſchäftsführer des GDA. und Vertrauensmann der
Angeſtellen=
verſicherung.
Mittwoch, 2. Dezembich,
ſtellen das Recht gibt, Vereinigungen Auftreten in
und mit Abzeichen zu verbieten, um dem
Ueberhandne=
politiſchen Verhetzung entgegen zu wirken. Dabei muß
ches Recht für alle gelten. Die Verordnung des Obervio
des Rheinlandes, die in dieſem Streitfall eine Rolle ſpa
durch die Verordnung des Reichspräſidenten nicht gedo
dieſe richtet ſich nicht gegen Mitglieder von Parteien, ſ,i
richte ſich gegen jedermann. Damit iſt das durch die
Regierung eingeſchlagene Verfahren für ungültig erku
preußiſche Staatsregierung iſt aber dar
faſſung, daß das Urteil ſich nur mit
Uniformverbot des Oberpräſidenten derr
provinz gegen die Nationalſozialiſten Ee
tigt und daß die Uniformverbote der jün
Oberpräſidenten, die ebenſo wie das rheirnſ
Grund der Notverordnung des Reichspräſidenten vom 19
erlaſſen worden ſind, nach wie vor in Gürſ
bleiben.
Die Noklage der bayeriſchen Gebirgsbaug
Traunſtein, 1. Dicf
Reichsgericht gegen Uniformverbok.
Das Reichsgericht hat in einem Verfahren gegen einige
Natio=
nalſozialiſten ein Urteil von grundſätzlicher Bedeutung gefällt, das
ſich auf das in Preußen geltende Uniformverbot für
National=
ſozialiſten bezieht. Der preußiſche Innenminiſter hat ſeinerzeit
zur Durchführung der Notverordnung gegen die politiſchen
Aus=
ſchreitungen einen Erlaß an die preußiſchen Oberpräſidenten
ge=
richtet. Daraufhin ſind die Verbote erfolgt. In dem vorliegenden
Falle dreht ſich der Streit um Schlipsnadeln, die als politiſche
Parteiabzeichen angeſehen wurden.
Das Reichsgericht hat ſich nun auf den Standpunkt geſtellt,
daß der in Frage kommende § 8 der Notverordnung den Regierungs=
Hier fand geſtern eine große Kundgebung der Gebäu
ſtatt, in der 107 Bürgermeiſter von Gemeinden der Bee=
Roſenheim. Laufen und Berchtesgaden vertreten warem
Referaten wurde auf die ungeheure äußere und ſeeliſchn
Gebirgsbauern unter den gegenwärtigen wirtſchaftlicher
niſſen hingewieſen und eine Reihe Forderungen zur Lindi
ſer Not aufgeſtellt. Reichstagsabgeordneter Eiſenberger:
den,
u. a. nich
Zeppeli
den übr
auftragt, dem Reichskanzler über die Notkundgebung
erſtatten. Er wird zu dieſem Zwecke am Freitag Drr
die eben
Damen u. Herren,
die am Zuſt.=Kom.
ein. kl. okkult.
Zir=
kels intereſſ. ſ., w.
u. D. 250 um ihre
Adreſſe gebeten.
Geb. jg. Mann, 19
J., ſucht in
Darm=
ſtadt edeldenkenden
Kameraden.
aus guter Familie
Zuſchr., ev. m. Bild,
welch. zurückgeſ. w.
erbet. unter E. 21
an die Geſchäftsſt.*
Schreibmaſch.
bekannte Syſteme
v. 35 ℳ an zu vk.
Repar.= u.
Inſtand=
ſetzungs=Zentrale
Grafenſtraße 4,
Hinterh. rechts.
die Forderungen der oberbayeriſchen Gebirgsbauern unn
ſen große
Die bayeriſche Staatsregierung iſt bei der Reich=ß
dahin vorſtellig geworden, daß zur Erleichterung der Mit
Landwitſchaft ein wirkſamer Vollſtreckungsſchutz geſchaff
erinnert
wird.
ſchreibe
Gebild. kath. Dame
a. gt. Kreiſ., häusl.,
verm., nat. Weſen,
geſ., lebensfroh, in
d. 30er J., wünſcht
nicht aus Verſorg.=
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[ ← ][ ][ → ]2. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 334 — Seite 5
taus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 2. Dezember 1931.
gagsiblausfeſt des Heſſiſchen Roken Krenzes.
Amü imstag, dem 5. Dezember, findet, wie mehrfach
mit=
iſt. uer Otto=Berndt=Halle, das ſeit langem zur Tradition
hordezuſt kolausfeſt des Heſſiſchen Roten Kreuzes ſtatt, deſſen
nerty,gdickanntlich für die Wohlfahrtseinrichtungen des Roten
Fümmt iſt. Seit längeren Jahren wird vom Roten
g darauf gelegt, daß das Nikolausfeſt gleiche
An=
zm auf die Jugend, auch auf die kleinſte Jugend, wie
au gſrwachſene ausübt. Soll den Kleinen Gelegenheit
m ßuden zum Genießen an den Schönheiten des Feſtes
zuemſ aben des Nikolaus ſich zu erfreuen, ſo den Erwach=
Ge iſanheit zum Opfern, von der heute, mehr denn je
Ge=
guecht werden ſollte. Wer wüßte nicht, wie groß die
eutueh, die es zu lindern gilt!
eaßttittspreiſe zum Feſt ſind ebenſo wie die
Verkaufs=
füuns was geboten wird, außerordentlich gering. Dabei
diſt teſucher Gelegenheit, außerordentlich
wert=
u5e ſe zu gewinnen. Es iſt diesmal von einer
„nügehen worden, dafür findet eine Verloſung ſtatt, in
zeſſpnreihen u. a. nicht mehr und nicht weniger iſt, als
ahlnt dem Zeppelinluftſchiff und vieles andere mehr.
rzueſenn unter den übrigen Hauptgewinnen noch folgende:
Flü eer Lufthanſa nach Karlsruhe oder Gießen und
Frank=
deu ſannheim, eine 7tägige Reiſe in den Schwarzwald
reunu= Staig, die ebenſo wie die 9tägige Reiſe nach der
ſitze uidem ſchönen großen Reiſe=Omnibus der Heſſ. Eiſen=
A,0ß usgeführt wird. Weiter kann man Fahrräder und
undewundervolle Dinge gewinnen. Das alles zu einem
ru ſage und ſchreibe 50 Pfennig!
ich daran erinnert wird, daß Promenadenkonzert vom
unter der gewohnten animierten Leitung von
ſ Willi Schlupp, außerdem, daß reizvolle
Aufführun=
icher Art durch die Spielgemeinſchaft und vieles
geboten wird — auf das ausführliche Programm
demnächſt noch zurück —, ſo iſt ſicher nicht zuviel
mwir feſtſtellen, daß der Beſuch des Nikolausfeſtes ſich
MB1 ganz beſonders lohnt.
ſerte Sinfonie=Konzert am Montag, dem 7.
Dezem=
uter Karl Maria Zwißlers Leitung zwei moderne
Tel zu 1
Nazwei Meiſterwerken der klaſſiſchen und romantiſchen
ſtiſnen Neben Mozarts A=Dur=Sinfonie, die in dieſem
in darmſtadt ihre Erſtaufführung erlebt und
Schu=
uire Sinfonie, hören wir Rudi Stephans, unſeres
„Wioleitkbeſiaunen Landsmannes, Muſik für Orcheſter und Manuel
llmbedeutendes Orcheſterwerk mit Klavier „Nächte in
ᛋfrten‟. Den Klavierpart ſpielt der Darmſtädter
Tei zu W
Cüuty Beck, der in dem vorjährigen Volkskonzert
cie u hmszntls) wie erinnerlich mit dem Klavierkonzert in D=Moll
großrift folg hatte.
istallzauk Da 4üelektriſchen Apparate gleichzeitig nützlich und bequem
ſecki ſich wie kaum ein anderer Gegenſtand gut zu Weih=
Mß 10beſchtern. Sie ſind außerordentlich praktiſch im Gebrauch
Ndeutavor allem für die Hausfrau eine beträchtliche
Er=
gen Eiezu gungt ſer Pflichten. Sie ſind außerdem neuzeitlich, preis=
und tzillig in der Form, ſo daß ſie als Geſchenke überall
aufzien. Es ſei auch nicht vergeſſen zu erwähnen, daß
jſde gekauften Gegenſtand ein Freilos für eine
Weih=
grlozug erhält, wonach jedes zehnte Los im Werte des
en ſpenſtandes gewinnt. Wer ſich alſo noch nicht einig
zdeiſenzu Fer sſtnken ſoll, der bemühe ſich einmal in die
Weihnachts=
ungt de Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Luiſenſtraße 12. und laſſe
unn
ſie nſchiedenen Apparate vorführen, gerne wird ſeinem
enſtrochen und auch in dieſem Jahre wird der alſo
Be=
uit tz ſiem wirklich praktiſchen Geſchenk und einem Freilos
Scheße sſte zuz verlaſſen. Es ſei ferner darauf aufmerkſam ge=
Daßt Ausſtellung vor Weihnachten auch Samstags und
79
ſgs zumittags geöffnet iſt.
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20, Ende gegen 22½ Uhr. D9.
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Wallenſteins
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20—32 Uhr uſatzmiete 111 5.
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Keine Vorſtellung.
Heſſtäius Landestheater. Drei Kurzopern der Gegenwart
un litwoch, dem 9. Dezember, unter der muſikaliſchen
r. Hans Schmidt=Iſſerſtedt aufgeführt. Zum erſten
Spielzeit kommt damit die moderne Opernproduk=
WR. Von Kurt Weil wird die Schuloper „Der
Ja=
en Stoff aus einem japaniſchen Drama entnommen
M. deſſen „Jonny” und „Oreſt” in Darmſtadt gegeben
Sillergewicht” und von Reznicek Spiel oder
eis”vern=Luſtſpiel aufgeführt. Reznicek iſt in Darmſtadt
alskiomponiſt wie als Dirigent des öfteren gehört
ul Wegener wird als nächſte Rolle den
LeFramer” in Gerhart Hauptmanns gleichnamigen
ſbield
Die geſetzliche Regelung der Zivilverſorgung.
In Nr. 309 Seite 6 des Darmſtädter Tagblatts vom Samstag, den
7. November 1931, in einem Artikel über „Reichsmarine und
ſtaatsbür=
gerliche Erziehung” von Korvettenkapitän Lietzmann, iſt geſagt: „Da
aber zugleich auch die ſtaatliche Verpflichtung zur Unterbringung der
Militäranwärter in Fortfall geraten iſt” uſw.
Dieſe Darſtellung entſpricht nicht den Tatſachen.
Die Verſorgung der Angehörigen der neuen Wehrmacht regelt das
Wehrmachtsverſorgungsgeſetz vom 4. 8. 1921 (R. Geſ.Bl. S. 993 — neue
Faſſung vom 19. 9. 1925 — R.Geſ.Bl. 1 S. 349). Nach dieſem Geſetz
erhalten einen Zivildienſtſchein: a) Unteroffiziere und
Mann=
ſchaften, die entweder nach Ablauf ihrer zwölfjährigen
Dienſtverpflich=
tung oder vorher, aber nach einer Dienſtzeit von mindeſtens 4 Jahren
wegen Dienſtunfähigkeit entlaſſen werden; „b) verſorgungsberechtigte
Offiziere bis zu den Dienſtgraden mit dem Dienſteinkommen, eines
Oberſten einſchließlich und Deckoffiziere. Damit iſt auch für die
Offi=
zierverſorgung eine reichsgeſetzliche Unterlage geſchaffen worden. Der
Schein wird in jedem Fall erſt bei der Entlaſſung und nur auf Antrag
erteilt. Für die Uebergangszeit bis zum 31. 12. 1926 konnten
Unter=
offiziere und Mannſchaften, die der früheren Wehrmacht als
Kapitu=
lanten angehört haben, an Stelle des Zivildienſtſcheins den
Zivil=
verſorgungsſchein wählen. Die Anſtellung der Inhaber dieſer
Scheine ſollte in gleichem Umfange wie bisher wiederum durch
Grund=
ſätze geregelt werden, die von der Reichsregierung mit Zuſtimmung des
Reichsrats und eines aus 28 Mitgliedern des Reichstages beſtehenden
Ausſchuſſes feſtzuſetzen waren.
Schließlich hat auch noch die Zivilverſorgung der Angehörigen der
Schutzpolizei und des Reichswaſſerſchutzes eine reichsrechtliche Regelung
erfahren. Das Reichsgeſetz über die Schutzpolizei der Länder vom 17.
7. 1922 beſtimmt im 8 4, daß den Angehörigen der Schutzpolizei von den
Ländern eine Verſorgung gewährt werden darf, wie ſie für die
ent=
ſprechenden Angehörigen der Wehrmacht durch das
Wehrmachtsverſor=
gungsgeſetz vorgeſehen iſt. An Stelle des Zivildienſtſcheins tritt der
gleichwertige Polizeiverſorgungsſchein. Das Geſetz über
die Verſorgung der Polizeibeamten vom Reichswaſſerſchutz vom 2. 2.
1926 ſieht wiederum im 8 2 vor, daß die Beamten eine Verſorgung nach
Maßgabe und unter ſinngemäßer Anwendung der Vorſchriften des
Reichsgeſetzes über die Schutzpolizei der Länder vom 17. 7. 1922
erhal=
ten. Das Geſetz vom 17. 7. 1922 iſt allerdings inzwiſchen durch Geſetz
vom 10. 7. 1996 wieder aufgehoben worden. Letzteres beſtimmt jedoch,
daß für die Rechtsverhältniſſe der bis dahin nach Maßgabe der
Vor=
ſchriften des Geſetzes vom 17. 7. 1922 und der auf ihrer Grundlage
er=
laſſenen Reichs= und Landesgeſetze angeſtellten oder
verſorgungsberech=
tigten Angehörigen der Polizei die bisherigen Vorſchriften maßgebend
bleiben. Die im Wehrmachtsverſorgungsgeſetz vorgeſchriebene
Feſt=
ſetzung von Anſtellungsgrundſätzen gilt mithin bis auf
weiteres auch für die Inhaber des Verſorgungsſcheins.
Außer den Inhabern dieſer vier Scheine gab es aber noch nicht
ver=
ſorgte Inhaber des Zivilverſorgungsſcheins, die dieſen Schein nach den
Beſtimmungen des Mannſchaftsverſorgungsgeſetzes vom 31. 5. 1906 und
der Anſtellungsgrundſätze für den Reichs= und Staatsdienſt vom 20. 6.
1907 erhalten hatten, dann Inhaber des Anſtellungsſcheins
für den Unterbeamtendienſt gemäß 8 17 des Mannſchafts=
verſorgungsgeſetzes vom 31. 5. 1906 ſowie endlich ehemalige
Militärper=
ſonen, denen die Ausſicht auf Anſtellung im Zivildienſt
verliehen worden war.
Das Reichsverſorgungsgeſetz vom 12. 5. 1920 (R. Geſ.Bl. I S. 515)
ſieht die Verleihung des Beamtenſcheins an Schwerbeſchädigte
vor.
Für all dieſe Perſonen galt es, in mehrjährigen ſehr eingehenden
Berarungen einheitliche Anſtellungsbedingungen feſtzuſetzen, deren
Er=
gebnis die Anſtellungsgrundſätze vom 26. 7. 1923 waren, die
im weſentlichen den Anſtellungsgrundſätzen von 1907 entſprachen. Der
„Anſtellungsſchein” für den unteren Beamtendienſt wird nicht mehr
aus=
geſtellt und „die Ausſicht auf Anſtellung im Zivildienſt” an
ausgeſchie=
dene Offiziere nicht mehr verliehen. Die Inhaber eines
Verſorgungs=
ſcheins werden nunmehr als Verſorgungsanwärter” bezeichnet. Als
ſolche gelten alſo die alten Militäranwärter ſowie die Inhaber des
Zivildienſtſcheins, des Polizeiverſorgungsſcheins und des Beamtenſcheins.
Ihnen ſind vorzugsweiſe vorbehalten: ſämtliche Stellen des unteren
Dienſtes, mindeſtens 75 v. H. der Stellen des Kanzleidienſtes und
min=
deſtens 50 v. H. der Stellen im mittleren Dienſt. Den
Verſorgungs=
anwärtern mit gewiſſen Einſchränkungen gleichgeſtellt ſind die Inhaber
des Anſtellungsſcheins für den unteren Beamtendienſt und die
Per=
ſonen, denen früher die Ausſicht auf Anſtellung im Zivildienſt
ver=
ſiehen worden iſt.
Eine „Vorläufige Ausführungsnachweiſung” vom 2. 10. 1922
(Zentralblatt für das Deutſche Reich S. 92) iſt am 16. 7. 1923 durch die
Allgemeine Ausführungsanweiſung” der Reichsregierung erſetzt
wor=
den. Sowohl die Anſtellungsgrundſätze als dieſe
Ausführungsanwei=
ſungen haben inzwiſchen mehrfache Ergänzungen erfahren. Die
wich=
tigſte iſt die dritte Ergänzung der Anſtellungsgrundſätze vom 31. 7.
1926. Sie wurde notwendig, weil durch das Geſetz vom 31. 7. 1925 das
Wehrmachtsverſorgungsgeſetz u. a. dahin abgeändert worden war, daß
den Inhabern des Zivildienſtſcheines nicht nur die Beamtenſtellen bei
den Reichs, Landes= und Kommunalbehörden und bei den ſonſtigen
Kör=
verſchaften vorbehalten ſind, ſondern auch die im Wege des
Privatdienſt=
vertrags zu beſetzenden Stellen bei den vorgenannten Behörden und
Körperſchaften ſowie bei den Betrieben des Reiches, der Länder, der
Gemeinden (Gemeindeverbände) und bei den Betrieben, deren Erträge
überwiegend dem Reiche, den Ländern oder den Gemeinden (
Gemeinde=
verbänden) zufließen.
Die Anſtellungsgrundſätze und die allgemeine
Ausführungsanwei=
ſung ſind in der neuen Faſſung am 31. 7. 1926 im Reichsgeſetzblatt
(Teil I, S. 435) bekannt gemacht. Die zur Ausführungsanweiſung
ge=
hörige Anlage 5 hat ihre Vervollſtändigung durch die Bekanntmachungen
des Reichsminiſters des Innern vom 21. 9. 1926 (R.Min. Bl. S. 932)
er=
fahren. Ihr folgten am 18. 7. 1927 (R. Geſ.Bl. I S. 222) und am 16. 7,
1930 (R. Geſ.Bl. I S. 25) weitere Ergänzungen der
Anſtellungsgrund=
ſätze und der Ausführungsanweiſung ſowie die Bekanntgabe der jetzt
geltenden Faſſung der Vorſchriften.
Durch die Notverordnung des Herrn Reichspräſidenten vom 1. 12.
1980 ſind bedeutſame Aenderungen der geſetzlichen Beſtimmungen,
ins=
beſondere durch Erhöhung des Stellenvorbehalts, vorgenommen worden.
Sie ſollen den Gefahren, die die Zivilverſorgung bedrohen,
entgegen=
wirken.
Abholung von Bekleidungsſkücken
für die Winterhilfe der freien Wohlfahrtspflege.
Hast Du schen für die
Winterhilfe gegeben?
Die Abholung der in Ausſicht geſtellten Bekleidungs= und
Wäſcheſtücke uſw. erfolgt:
1. Am Freitag, dem 4. Dezember 1931
in den Vormittagsſtunden in den nachgenannten Straßen pp.:
Schleiermacherſtr., Theaterplatz, Hochſchulſtr., Lauteſchlägerſtr.,
Magdalenenſtr. Ballonplatz „Mauerſtr., Kranichſteinerſtr.,
Gutenbergſtr. Alfred=Meſſel=Weg, Lichtenbergſtr., Taunusſtr.,
Kittlerſtr. Heinheimerſtr., Pankratiusſtr., Elfeicherweg,
Wenck=
ſtraße, Müllerſtr.
2. Am Samstag, dem 5. Dezember 1931
in den Vormittagsſtunden in den nachgenannten Straßen pp.:
Arheilger Straße, Rhönring, Fuhrmannſtr Liebfrauenſtr.,
Riegerplatz, Kaupſtr., Eckhardſtr., Schuknechtſtr. Mollerſtr.,
Schwanenſtr., Barkhausſtr. Plönniesſtr., Schloßgartenplatz,
Schloßgartenſtr. Gardiſtenſtr., Löffelgaſſe
Die Sammlung wird angekündigt durch
Sig=
nal und Lautſprecher. Es wird gebeten, die
be=
reit gehaltenen Gegenſtände an den Wagen zu
bringen.
Winkerſportfahrten der Heſſiſchen Eiſenbahn-A. G.
Die erſten Schneeberichte vom Zugſpitzdorf Ehrwald ſind
ein=
getroffen. Jetzt wird es bald Zeit, daß ſich der Sportler und
Naturfreund rüſtet für ſeine Weihnachtsferien. Wie allgemein
bekannt iſt veranſtaltet die Heſſ. Eiſenbahn=A.=G. in der Zeit vom
26. 12 1931 bis 3 1 1932 eine Winterſportfahrt ins
Zugſpitz=
gebiet mit dem Standort Ehrwald, und gleichzeitig in der Zeit
vom 26. 12. 1931 bis 2. 1 1932 eine achttägige
Schwarzwald=
fahrt nach Breitnau=Steig! Um jedermann von dieſen herrlichen
Fahrten zu überzeugen, findet am kommenden Samstag, 5. 12.,
nachmittags 16 und abends 20 Uhr jeweils ein Lichtbildervortrag
bei freiem Eintritt im Heaghaus (Ausſtellungsräume) über die
bevorſtehenden Winterſportfahrten ſtatt.
Nachdem die Schneeberichte vom Zugſpitzgebiet ſo günſtig
aus=
gefallen und bereits verſchiedene Anmeldungen eingegangen ſind,
wird dringend gebeten, ſich in der Zeit vom 10. 12. bis einſch
oß=
lich 21. 12. endgültig zu melden, da es gelungen iſt, eine größere
Anzahl erſtklaſſiger Quartiere für die 4= und B=Klaſſe
ſicher=
zuſtellen. Bei der B=Klaſſe handelt es ſich nicht, wie irrtümlich
von einzelnen Sportleuten geglaubt wird, um Matratzenlager,
ſondern es ſind tadelloſe Betten, von denen mehrere in einem
größeren heizbaren, Zimmer zuſammengeſtellt ſind. Die
Ver=
pflegung iſt reichlich bemeſſen. Die Sitzplätze für die Fahrt nach
dem Zugſpitzgebiet, wie nach dem Schwarzwald ſind ſämtlich
numeriert, und es empfiehlt ſich ſchon aus dieſem Anlaß, ſich
mög=
lichſt rechtzeitig im Heaghaus, Zimmer 6, oder im Sporthaus
Adelmann, Rheinſtraße, in den dort aufliegenden Liſten
einzu=
zeichnen. =Alles Nähere iſt aus dem heutigen Inſerat erſichtlich.
Treue Mieter. Heute waren es 30 Jahre, daß Frau Marg.
Volz Witwe in dem Hauſe Erbacher Straße 67 wohnt. Sie iſt
noch die erſte Mieterin ſeit Erbauung dieſes Hauſes. — Am
1. Juli nächſten Jahres werden es ebenfalls 30 Jahre, daß Herr
Steueramtmann Philipp Fritzges in dieſem Hauſe Erbacher Str. 67
wohnt. Gewiß ein ſchönes Zeichen treuer Mieter, die friedlich
beieinander wohnen.
Photo=Schau im Stadtmuſeum. Der Darmſtädter
Photo=
graph Friedrich van der Smiſſen, der ſich in jahrzehntelanger
Ar=
beit als Spezialiſt für Reproduktionsphotographie einen gunen
Namen und den Rang eines Künſtlers auf ſeinem Gebiete
erwor=
ben hat bringt im Stadtmuſeum im Schloßgraben eine Neihe
neuer Arbeiten zur Schau. Es handelt ſich um
Photoreproduktio=
nen von bedeutenden Werken der Malerei, die das Städelſche
Kunſtinſtitut in Frankfurt a. M. beherbergt. Dabei dürfte
be=
ſonders intereſſieren, eine neue Arbeitsweiſe van der Smiſſens
zu ſehen: er unternimmt es, von Werken, deren geſamte
Erſchei=
nung in ihrer Kompoſition oder Art unſerem Geſchmack nicht
immer entſpricht, Ausſchnitte zu bringen, in denen er die
weſent=
lichſten Bilddetails herausſtellt; damit weiſt er neue Wege der
Kunſtbetrachtung und gibt er Anreiz, die Dinge neu zu erkennen
und die Liebe zur Kunſt zu konzentrieren. Nicht nur dem
Kunſt=
ſachverſtändigen und dem Kunſtfreund, ſondern jedermann ſei der
Beſuch dieſer Ausſtellung empfohlen. Die Ausſtellung iſt zu ſehen?
Mittwochs und Samstags von 11—1 Uhr, Samstags und
Sonn=
tags nachmittags außerdem von 2—4 Uhr.
URHIOHA
Metsckaft a. de Kausk
Unt.
Preisſenkung für Vim — von nun an koſtet die Normaldoſe nur
noch 20 Pfg., die Doppeldoſe 35 Pfg. . . und dazu trägt jede
Doſe einen wertvollen Gutſchein! Die Preiſe ſind verbilligt
aber die Qualität iſt die gleiche: die beſte! Niemand braucht jetzt
auf die große Arbeitserleichterung durch Vim zu verzichten — auch
bei beſchränkter Wirtſchaftskaſſe!
GESALLSCHABT A. d. MANNHAIH-BARLIA
[ ← ][ ][ → ] 4w. Bis nach 7 Uhr abends verhandelte das Schwurgericht
am Dienstag gegen den erwerbsloſen Eichheimer aus
Bensheim wegen verſuchten Totſchlags. Der
Ange=
klagte hatte zwar letzte Woche wieder Löffelteile und ſogar das
Stuck eines Kammes in ſein Inneres verſenkt, doch wartete man
diesmal mit der Operation bis nach der Verhandlung, da es dem
Angeklagten geſundheitlich noch ganz gut geht.
Der Angeklagte hatte ſeit Monaten ein Verhältnis mit
einem Mädchen, das in Auerbach in Anſtellung war. Sie war zwar
verlobt, aber der Bräutigam ſcheint keine ſehr wichtige Rolle zu
ſpielen. Eichheimer war ihr lieber. E. nahm ſich eines Tages
den Bräutigam vor und prügelte ihn durch, der Bräutigam
hin=
wieder hatte eine derartige Angſt vor E. — heute mußte ſogar der
Angeklagte den Saal verlaſſen, damit der Zeuge richtig ausſagen
kann — daß er nichts einzuwenden wagte. Es fehlte aber
in=
folgedeſſen nicht an kleinen Streitereien und wohl auch
Eiferſüchte=
leien (was jedoch weder der Angeklagte noch die Zeugin heute
wahr haben wollen), ſo daß der Angeklagte das Mädchen ein= oder
zweimal mit Totſchießen bedrohte. Am 1. April fand hier eine
Verhandlung gegen 16 Angeklagte, unter ihnen auch E., wegen
Landfriedensbruch ſtatt. Der Antrag des Staatsanwalts gegen ihn
— acht Monate Gefängnis — erregte ihn derart, daß er ziemlich
kopflos vor Schluß der Verhandlung heimfuhr erſt daheim etwas
aß, und dann zu dem Mädchen nach Auerbach fuhr, nach der er
dann im Laufe der Unterredung plötzlich 4—5 mal ſchoß;
glück=
licherweiſe erlitt das Mädchen nur ganz leichte Verletzungen. Zu
ſpät, wie er ſagte, erfuhr er dann von Freunden ſeinen Freiſpruch.
Das Gericht verurteilt ihn wegen einer Bedrohung und
wegen verſuchten Totſchlags zu insgeſamt drei
Jahren und ſechs Monaten Gefängnis, abzüglich ſechs
Monaten Unterſuchungshaft. Weiter wird auf dreijährigen
Ehr=
verluſt erkannt. Mildernde Umſtände werden ihm zugebilligt da
er nach dem Gutachten des mediziniſchen Sachverſtändigen ein
äußerſt reizbarer Pſychopath iſt. E. nimmt die Strafe an.
Aus den Darmſtädker Lichkfpielkheakern.
Palaſt.
„Zwiſchen Mitternacht und Morgen” wirkt wie die
Ver=
filmung eines Stückes aus der Anfangszeit des Naturalismus,
als man die Theaterfähigkeit der Dirne entdeckt hatte und im
Roman und auf der Bühne mehr oder weniger lebensechte und
rührſelige Dirnentragödien Mode waren. An ſolche erinnert der
Film auch durch eine gewiſſe Theatralik, die zwar nicht eigentlich
ſtörend iſt aber doch etwas veraltet wirkt. Dabei wird nicht ſchlecht
geſpielt, Oskar Homolka und Ed. v. Winterſtein haben
die Hauptrollen, und auch für ſpannende und dramatiſche Szenen
*
iſt geſorgt.
Das Helia=Theater zeigt ab heute das Monumental=
Film=
werk von rieſigen Ausmaßen „Der Glöckner von Notre=Dame” mit
Lon Chaney, dem Meiſter der Maske, in der Hauptrolle. — Nur
noch kurze Zeit läuft im Union=Theater der große Ufa=
Tonfilm „Der Kongreß tanzt”.
— Miſſionsverkauf. Hiermit ſei nochmals auf den
Miſſions=
verkauf hingewieſen, der morgen, Donnerstag, 3. Dezember, von
10.30 bis 7 Uhr im evangeliſchen Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
ſtattfindet.
— Im Fürſtenſaal fand die vom Muſikhaus H. Cruſius,
hier, veranſtaltete Wiederholung des Werbe=Abends für
Hand=
bzw. Ziehharmonika=Orcheſters ſtatt.: Der Erfolg war glänzend.
H. A. Dobler ſtaatl geprüfter Lehrer von M. Hohner brachte
wieder ſein Beſtes. Auch die Vorträge von Herrn Petry vom
Mainzer Klub (Schüler des Herrn Dobler) zeigte, was man in
10 Wochen auf dieſem Inſtrument ſchon leiſten kann. Ferner bot
die Konzert= und Tanzkapelle „Nola ihr Beſtes und ſei an dieſer
Stelle beſonders gedankt. Der größte Teil des Reinertrages wurde
der Winterhilfe überwieſen und iſt dieſe Wohltätigkeit der
Nach=
ahmung ſehr zu empfehlen.
— „Alt=Darmſtadt”, Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Am Donnerstag abend 8, 30 Uhr ſpricht Herr
Oberbergrat Dr. Köbrich im Eintrachtſaal. Eliſabethenſtr. 12.
über das Thema: „Vom Bergbau und Bergleuten in
Darmſtadts Vergangenheit”. Der Vortrag, der ein
Kul=
tur= und Wirtſchaftsbild aus Darmſtadts Vergangenheit gibt,
wird ſicher dankbare Aufnahme finden und können Gäſte zu der
Veranſtaltung eingeführt werden.
— Gabelsberger=Stenographenverein gegr. 1861 Darmſtadt
(Ballonſchule). Einen außerordentlich ſchönen Erfolg hatte der
Verein bei der Geſchäftsſtenographenprüfung der Handelskammer
Darmſtadt vom 8. November 1931 zu verzeichnen. 43 Mitglieder
des Vereins haben die ſehr große Anforderungen ſtellende
Prü=
fung beſtanden, und zwar 2 Mitglieder in der Stufe 260 Silben,
2 in 200 Silben, 7 in 180 Silben 10 in 150 Silben und 22 in
120 Silben. Beſonders hervorzuheben ſind die beiden
Hochſt=
leiſtungen in 260 Silben, die von den beiden Mitgliedern Hans
Fiſcher und Wilhelm Schmidt mit der Note ſehr gut geſchrieben
wurden, ferner verdient Erwähnung, daß in den hohen
Abtei=
lungen 180 und höher die Beſtandenen ausſchließlich, in den
Ab=
teilungen 120 und 150 Silben überwiegend dem Verein 1861
an=
gehören. Die Geſamtzahl der Beſtandenen der Prüfung betrug
bei einer Beteiligung von 9 Korporationen 64. Der Verein
der bisher ſchon durch ſeine außerordentlichen Erfolge bei
dieſen amtlichen Handelskammerprüfungen hervortrat, darf auch
auf dieſen neuerlichen, insbeſondere qualitativ noch
weitergehen=
den Erfolg mit Recht ſtolz ſein und ihn als erfreuliches Ergebnis
ſeiner beſonders intenſiven Tätigkeit auf dem kurzſchriftlichen
Unterrichtsgebiet buchen.
— Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt E. V.,
Alexanderſtraße 22 (ehem. Inf.=Kaſerne). Wir laden hierdurch zu
der heute, Mittwoch, abends, ſtattfindenden Familien=
Bibel=
ſtunde, in der Herr Studienrat Knöpp ſprechen wird, freundlichſt
ein. Jedermann iſt herzlich eingeladen. — Ferner machen wir auf
den am kommenden Samstag abend ſtattfindenden
Lichtbilder=
vortrag von Herrn Stadtmiſſ.=Inſp. Bringmann: „Vom fröhlichen
Leben deutſcher Jungbäcker” aufmerkſam, und laden zu dieſem
Abend alle Bäcker und Freunde unſerer Arbeit herzlich ein.
— Luftpoſtſendungen nach den Balkanländern.
Luftpoſtſen=
dungen nach Bulgarien Griechenland, Rumänien und der Türkei
werden, ſoweit eine Luftbeförderung nach den Leitverhältniſſen
in Frage kommt, bis auf weiteres nur bis Budapeſt oder Belgrad
mit der Luftpoſt befördert. Von dort werden ſie auf gewöhnlichem
Wege weitergeſandt.
Kunſknokizen.
Kammer=Konzert. Am Mittwoch den 9. Dezember, ſpielt
Helmut Maurer=Berlin (der Sohn des bekannten Anatomen)
zu=
ſammen mit dem Stölzquartett im kleinen Saal des Städtiſchen
Saalbaues Kammermuſik. Das Programm bringt das immer gern
gehörte Forellenquintett von Schubert, ſowie zwei Mozart=
Klavier=
konzerte in A= und Es=Dur. — Helmut Maurer verfügt über große
künſtleriſche Fähigkeiten Die Berliner Börſenzeitung ſchreibt: Eine
bravouröſe bedeutende Leiſtung. Man darf den Künſtler als eine
Hoffnung bezeichnen, der über das rein Techniſche hinaus die
geiſtigen und ſeeliſchen Werte einer Kompoſition zu geſtalten vermag.
—Karten bei Chriſtian Arnold, Muſikalienhandlung, am weißen
Turm.
Lokale Veranſtalkungen.
— Das Sportplatz=Kaffee am Böllenfalltor
weiſt auf die Kaffee= und Kuchentage in den gut geheizten
Veranden hin; ſowie auf die jeden Mittwoch, Samstag und
Sonn=
tag ſtattfindenden Geſellſchaftstanzabende.
Tageskalender für Mittwoch, den 2. Dezember 1931.
Konzerte: Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Café Ernſt=
Ludwig. Café Ganßmann, Sportplatz=Reſtaurant Böllenfalltor.
— Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele
und Palaſt=Lichtſpiele.
Ms keir
(k) Roßdorf. 1. Dez. Aus dem Gemeinderat. Zu
Punkt 1 der Tagesordnung: Erleichterung der Wohlfahrtslaſten
der Gemeinde, hier: die Erhebung der Gemeinde=Bier= Getränke=
und Bürgerſteuer brachte der Burgermeiſter eine Verfügung des
Kreisamtes zur Kenntnis, wonach die Bürgerſteuer für das Jahr
1931 um 50 Prozent erhöht worden iſt. In einem ſpäteren
Schrei=
ben weiſt jedoch der Heſſiſche Innenminiſter, ebenſo wie der
Reichs=
finanzminiſter, darauf hin, daß Zuſchüſſe zu den Wohlfahrtslaſten
der Gemeinden aus dem ſtaatlichen Ausgleichsfonds nur dann
ge=
währt werden würden, wenn die Gemeinden die Erhöhung der
Bürgerſteuer um weitere 150 Prozent, eine Verdoppelung der
Bierſteuer und die Getränkeſteuer einführen. Die Nichteinführung
dieſer Steuern würde einen Verzicht auf weitere Zuſchüſſe
bedeu=
ten. Die Verwaltung ſtellt daraufhin den Antrag, die
Bürger=
ſteuer um weitere 50 Prozent zu erhöhen, ſo daß insgeſamt der
zweifache Landesſatz erhoben würde; ferner beantragt ſie
Verdop=
pelung der Bierſteuer. Als Begründung des Antrages wird
vor=
gebracht, daß infolge der überaus großen Wirtſchaftskriſe und der
damit dauernd ſteigernden Erwerbsloſigkeit im
Gemeindevoran=
ſchlag ein Defizit entſtanden ſei. Dieſes Defizit beruhe
ausſchließ=
lich in Mehrausgaben für die Wohlfahrts= und Kriſenfürſorge.
Außerdem ſei beſtimmt mit einer geringeren Ueberweiſung von
Reichſteueranteilen zu rechnen, von den vorgeſehenen 22 000 RM.
ſeien bis jetzt nur 6600 RM. eingegangen. Nach ausgedehnter
De=
batte verfielen die Anträge der Verwaltung der Ablehnung.
Eben=
ſo wurde die Einführung der Getränkeſteuer abgelehnt. — Die
Hundeſteuer für 1932 wird in derſelben Höhe wie 1931 erhoben.
Sie beträgt demnach, wenn der Beginn des Hundebeſitzes in die
Zeit vor dem 1. Juli fällt, jährlich 6 RM., vom 1. Juli ab 6 RM.,
für jeden Hund. — Zu Punkt Gewerbeſteuererläſſe lag eine
mini=
ſterielle Verfügung vor, des Inhaltes, daß den Gemeinden
nahe=
gelegt wird. Anträgen auf Ermäßigungen der Gewerbekapital=
und Gewerbeertragsſteuer mit Rückſicht auf die derzeitige ſchlechte
Wirtſchaftslage ſtattzugeben, wenn glaubhaft gemacht wird, daß
eine weſentliche Minderung des Ertrages eingetreten iſt. Nach
einer kurzen Ausſprache über die Bedeutung dieſes Punktes
be=
hließt der Rat nach dem Vorſchlage der Verwaltung, die Anträge
analog wie beim Staat zu behandeln. — Eine Reihe Pächter von
gemeinheitlichen Grundſtücken hatten beantragt, die Pachtgelder
fur 1931 herabzuſetzen. Es iſt feſtgeſtellt, daß bei der Verpachtung
von 1928 faſt durchweg geringe Preiſe erzielt worden ſind und daß
der Gemeinde nach Zahlung der Steuern und ſonſtigen Laſten für
die Grundſtücke tatſächlich nur ein Betrag von 120 RM. von dem
Pachterlös übrigbleibt. Der Gemeinderat ſchließt ſich dem
ableh=
nenden Beſchluß der Finanzkommiſſion an.
Ap. Groß=Zimmern, 1. Dez. Gemeinderatsſitzung. Die
für Samstagabend um 8.30 Uhr angeſetzte Ratsſitzung ſtand diesmal
infolge der Beurlaubung des Bürgermeiſters unter der Leitung des
Beigeordneten Reinhard. Abgeſehen von einigen Proteſten der
bürgerlichen Räte gegen den Beigeordneten Reinhard wegen
par=
teiiſcher Geſchäftsführung konnte dieſes Mal die Tagung wenigſtens
zu Ende geführt werden. Schon bei Punkt Mitteilungen gab es eine
erregte, ausgedehnte Ausſprache wegen eines Schreibens des Kreisamts
Dieburg, das zur Tagesordnung der Sitzung Stellung nahm und den
Beigeordneten Reinhard auf die verſchiedenen geſetzlichen
Beſtimmun=
gen aufmerkſam machte, und vor etwaigen Beſchlüſſen warnte. — Der
Antrag der K.P.D., die Holzhauerlöhne in Höhe des Vorjahres
feſt=
zuſetzen, wurde abgelehnt. Es wurde beſchloſſen, die Tariflöhne plus
10 Prozent zu zahlen. Zur Arbeitsſtreckung wollte die
wie es andere Gemeinden auch haben, einen Höchſtlohn hn
feſtgeſetzt wiſſen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt,
Dag=
der Antrag, nur 300—400 Fm. kieferne Wellen aufarbeite.
angenommen. Schwierigkeit bereitet die Beſchaffung derr
die Holzfällerei. Angenommen wurde auch der Antrag der
die Holzfällerei von den Wohlfahrtserwerbsloſen ausführen
da es für die Gemeinde untragbar iſt, dem Arbeitsamt
abzunehmen und die Gemeinde noch mehr zu belaſten.
der Gemeindeordnung muß der Rat die Tagegelder der Oe
perſonen feſtſetzen, die bei auswärtigen Dienſtgeſchäften
den. Dem ſeitherigen Satze der Tagegelder ſtimmte der
ſondern ermäßigte dieſe auf 1,50 RM. — Die neue 77
ſetzte ſich aus acht Anträgen der K.P.D., einem Geſuch deu
um 15 Prozent Pachtgeldermäßigung und „Verſchiedenes:s
Die Wohlfahrtslaſten auf den Staat zu übernehmen und
hilfe noch vor Weihnachten auszuzahlen, finden die Zuſtän
Rates. Die Anträge auf Erhöhung der Richtſätze für die
ten und Pachtgeldermäßigung um 30 Prozent wurden w
dieſelben nicht durehführbar ſind. Auch die Weihnachtsle
der Hand geſperrt, und wenn es nicht gelingt, das Minn
Zurücknahme ſeiner Anordnung zu bewegen, kann auckh
ausbezahlt werden. Aus dieſem Grunde ſoll am Mittwoon
miſſion aus Erwerbsloſen und Gemeinderäten beim. Minngy700 Mt
ſtellig werden. Auch wurde der Antrag auf Neufeſtſetzun
amtengehälter abgelehnt, da ſich der Rat doch in der näch-cN
damit, auf Verfügung des Kreisamts, beſchäftigen muß. — /WAuſ im K
das Geſuch der Landwirte um eine 15prozentige Pachtgell=
mer
abſchlägig beſchieden, jedoch ſollen beſondere Fälle geprüf!
nötig, wohlwollend behandelt werden. Unter „Verſchiede mwe0
verſchiedene Mißſtände beſprochen, die ſich aus der Vexyy MAseiß. 2
Bürgermeiſters ergaben. Der Rat wird die Sache prüfinychſiſcten. Ein
tiüe in ſo großer
gebenenfalls die erforderlichen Maßnahmen ergreifen.
4r. König i. O. (Stahlbad), Aus dem Geme// ich del. 2
Mit Schreiben vom 19. 11. 1931 weiſt die Heſſiſche Brif, 1S.8. zu ſt
rungskammer Darmſtadt auf die Notwendigkeit der
des Brandkataſters hin. Für Numerieren und Literie zu
bäude wäre hierzu von der Gemeinde ein Betrag vuaſſpfGberau, 2
aufzuwenden, außerdem die Beſchaffung und der Auiſ
Nummerſchildern zu beſtreiten. Im Hinblick auf die atrn
tev
ſchlechte Wirtſchaftslage wird die Angelegenheit für
Jahr zurückgeſtellt. Zur Linderung der Wohlfahrtslaſtin
Heſſiſche Kreisamt Erbach unter Bezugnahme auf einenMutien
ber
des Heſſiſchen Miniſteriums des Innern vom 17. 11.
Nr. 46 595. die Erhebung folgender Steuern an: 1. Diei .
ſteriums ſoll bei Ablehnung dieſer Vorſchläge oder falu //4.
lichen Steuern zu niedrigeren Sätzen erhoben werdes Mdn
meinde die Reichshilfe zu den Wohlfahrtslaſten verſclmeh!a
mit doppelten Reichsſätzen; 2. die Getränkeſteuer mit zmen
10 Prozent des Kleinhandelspreiſes; 3. die Bürgerſter.
facher Höhe des Landesſatzes. Nach dem Schreiben c"
Der Gemeinderat iſt der Anſicht, daß die Steuerzahl=)
ſteuerlich ſchon zu hoch belaſtet ſeien, und lehnt ab. —M.2
jetzigen Wirtſchaftskriſe die eingegangenen Angebotzu /t)s
meindefuhrleiſtungen als zu hoch befunden werden, e/ſlicher Frontſ
Gemeinderat die Genehmigung. Der Stundenlohn füriaht im Namen
geſpann wird demgemäß auf 1.80 Mk. pro Stunde feſfer. Der Vorſi
Stockholz aus den Gemeindewaldungen ſoll bei dem Heßu widmete, den
Winterholzſchlag zum Hauer= und Setzerlohn abgegeklnfſnder Wolf=Ge
Aus Heſſen.
E Wixhauſen. 30. Nov. Lichtbildervortrag über
Obſtbaumſchadlinge und deren Bekämpfung. Der
hieſige Obſt= und Gartenbauverein veranſtaltete am Samstag
abend bei Gaſtwirt Jakob Huck einen Lichtbildervortrag. Der
Vor=
tragende, Herr Lehrer Rech aus Ober=Ramſtadt, zeigte ſelbſt
auf=
genommene Bilder von den verſchiedenſten Schädlingen, die auf
unſeren Bäumen. Hecken und im Erdreich zu finden ſind. Der
Red=
ner führte unter anderem aus daß trotz dem biologiſchen Kampf
Lebender gegen Lebende ein Kampf mit chemiſchen Mitteln, wie
Obſtbaum=Karbolineumſpritzungen, Leimringverfahren und
Boden=
bearbeitung unter den Bäumen erforderlich iſt. Als wichtige
Auf=
gabe der Obſt= und Gartenbauvereine betrachtete Herr Rech die
Schaffung und Einführung einer einheitlichen Obſtverpackung. Es
komme darauf an, daß das deutſche Obſt als Handelsware durch
ſorgfältige Verpackung ein gefälliges Ausſehen habe.
F Eberſtadt, 30. Nov. Getränkeſteuer Der Herr
Mini=
ſter des Innern hat durch Verfügung vom 25. November 1931 die
vom Rat beſchloſſene Ortsſatzung über die Erhebung einer
Ge=
tränkeſteuer in der Gemeinde Eberſtadt genehmigt. Sie tritt mit
dem 1. Dezember 1931 in Kraft. —
Steuerkartenaus=
gabe. Die Ausgabe der Steuerkarten für das Kalenderjahr 1932
erfolgt für die Perſonen mit den Anfangsbuchſtaben A—M am
2. und 3. Dezember und für diejenigen mit den Anfangsbuchſtaben
N—Z am 4. und 5. Dezember im Rathausſaal.
Was die Bürste für die Zähne —
das ist Mscmck für den Halsl !
G. Ober=Ramſtadt. 30. Nov. Wegfall der
Steuer=
ſtundungen aus Anlaß der Ernteſchäden in der
Gemarkung Ober=Ramſtadt. Nachdem die Erhebungen
über die durch das Unwetter verurſachten Ernteſchäden nunmehr
beendet, iſt feſtgeſtellt worden, daß die Gemarkung Ober=Ramſtadt
nicht zu den ſchwergeſchädigten Gemarkungen, d. h. nicht zu den
Gemarkungen, die einen Schaden von mindeſtens 30 Prozent
er=
litten haben, zählt. Für die hieſigen Landwirte kommt ſomit ein
allgemeiner Steuererlaß nicht in Frage. Der Herr heſſiſche
Finanz=
miniſter hat aus dieſem Grunde die mit Verfügung vom 26.
Ok=
tober getroffenen Maßnahmen bezüglich Stundung
derLan=
desſteuern aufgehoben und durch
Uebergangsmaß=
nahmen erſetzt. Hiernach bleiben diejenigen Steuerpflichtigen,
die im Hauptberuf die Landwirtſchaft betreiben und denen die
Landesſteuern allgemein bis zur Feſtſtellung der Unwetterſchäden,
bzw. bis zum 25 November 1931 geſtundet waren von Zahlung
der Verzugszuſchläge und Zinſen verſchont, wenn ſie die
Voraus=
zahlungen auf die Landesſteuern 1931 wie folgt entrichten: 3. Rate
(einſchl. der etwaigen Rückſtände aus der 1. und 2. Rate) bis 20.
Dezember 1931. 4. Rate bis 20. Januar 1932. 5. Rate bis 20.
Fe=
bruar 1932 und 6. Rate bis 20. März 1932. Von dieſen
Fälligkeits=
tagen ab werden dann die verordnungsmäßigen Zuſchläge
berech=
net, inſoweit nicht im Einzelfalle durch das Finanzamt auf
An=
trag weitere Stundung bewilligt iſt.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 1. Dez. Geſangverein
Ein=
tracht=Freundſchaft. Aus dem nunmehr feſtſtehenden
Programm des am kommenden Sonntag im Saalbau Fiſcher
ſtatt=
findenden Konzertes iſt zu entnehmen, daß als Soliſt Herr Theo
Ritzhaupt vom Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt (Bariton)
mitwirkt. Der inſtrumentale Teil wird beſtritten von den Herren
H. Crößmann, Lehrer an der Städt. Akademie für Tonkunſt in
Darmſtadt (Violine) und R. Stumpf=Darmſtadt (Klavier).
Ak. Nieder=Ramſtadt. 30 Nov. Hohes Alter. Am 3.
De=
zember I. J. feiert Jakob Ströher Witwe, Margareta, geb.
Häußer ihren 86. Geburtstag in noch verhältnismäßig geiſtiger und
körperlicher Friſche. — Winternothilfe. Die Kommiſſion
hat ſich dieſer Tage mit der Verteilung der geſammelten
Lebens=
mittel befaßt mit Ausnahme von Kartoffeln, die nach Bedarf zu
einem ſpäteren Zeitpunkt ausgegeben werden. Die zur Verteilung
kommenden Mengen an Obſt. Gemüſe und ſonſtigen
Bedarfs=
artikeln können im Laufe der Woche auf dem Rathaus in
Emp=
fang genommen werden. Schriftliche Benachrichtigung ergeht noch.
zudes Reich
en und legte
wen er
zus 3ü
Pällern,
Bw. Langſtadt, 30. Nov. Am Samstag feierte de
Heinrich Funk in voller körperlicher und geiſtiger R.
Kreiſe ſeiner Familienangehörigen ſeinen 83. Geburtsaß 4, 100 Meter
c. Kleeſtadt. 30. Nov. Unter Leitung der beiden 0usheim, 1.
Bürgermeiſters und eines Gemeinderatsmitgliedes farn R 062 Meter
tag die erſte Sammlung für die amtliche Winterhilfg‟
Ergebnis der Sammlung ſind 17 Zentner Kartoffeln
Gemüſe, 7 Zentner Aepfel und eine ganze Anzahl Kler1
Wäſcheſtücke ſowie Strümpfe zu nennen. Die Naturaliel mus t. Dez. S.
Kleidungsſtücke werden vom Wohlfahrtsamt Darmſtal) M1=h Mettenheim
r. Babenhauſen, 30. Nov. Vierzigjähriges Iſü Mſolge des die
des Turnvereins 1891. Der Sonntag war Inhrans einen aus
Turnverein 1891 ein Feiertag. Das zeigte ſich 4kweniraſtwagen
mittags an der ſtarken Beteiligung beim gemeinſamen M. ü der Lenker de
und bei der Gedenkfeier für die gefallensihluht des Herumre
brüder in der Turnhalle. Zahlreich waren die —u0 erſoßt, daß er
viele Gäſte in der Halle verſammelt, um eine lange.,0 M Seite ſiel. 7
Ehrenpflicht zu erfüllen. Die Enthüllung einewich eſbliche Verletz
tafel geſtaltete ſich für alle Teilnehmer zu einema utzein das Städti
Weiheakt. Die Gedenktafel iſt eine Schöpfung des jurg Ppa a M. z g
lers und Turnbruders Fritz Kehr. Sie iſt eine Ziechue jängen 1n 9
Turnhalle. Die warmempfundene, zu Herzen gehende /4, m Abein
hielt der 1. Vorſitzende des T. V. 1891, Herr Stud.=Rat 9
WIü ſperren. 2
Trio, beſtehend aus den Herren Köhler (Harmoniur! Aem Uebergänge
wieſer und Mohr (Violine) verſtand es mit den AN Züdten auf
Mi=
nen Muſikſtücken: Largo von Händel und dem NiederDs, Wmachungm
Dankgebet der ernſten Stimmung des Publikums MaNsym, zwi
wicht=
tragen. Auch die Chöre, die die beiden Geſangvereine, 90=naalich die Vor
und „Sängerbund” vortrugen, löſten ſtarke Ergriff
ſchmerzlichen Widerhall aus. — Im Gegenſatz zu Hn.
feierlichen Stunden des Vormittags ſtand der Nach cit
zeigte, daß reiches Leben im Turnverein 1891 pulſi Chr. der Verfehr
und die
gab’s ein großes Werbeturnen, einen Querſchnith
geſamten Uebungsbetrieb. Lob gebührt insbeſondern
wig Stotz und den Turnern K. Seibert, W.
und F. Kehr und E. Pilger. Die Abteilungsle1d
— der Beifall, nach allen Uebungen wird, es ihnes
haben —, damit ſich ſelbſt, ihrem Können und ihrem
das beſte Zeugnis ausgeſtellt. Dieſen Gedanken verling
während des Nachmittags angekommene Gaſt, Hen!
Haſſinger, beredten Ausdruck, indem er mit zünden
ten, die begeiſterten Widerhall fanden, von der ehrn.
Arbeit, der Rieſenſumme von Opferfreude und ſeld a.
gabe der Turnwarte ſprach, vor der man dankbar dan
ziehen müſſe. Dem Turnverein wünſchte er zu ſeineml!
Beſtehen echten Jahnſchen Geiſt und eine ſegensreiche”
wicklung zum Wohle von Heimat, Volk und Varel
Höhepunkt körperlichen Könnens bot ein mit großter?
des Publikums verfolgter Gerätewettkampf, he
Kampfrichtern aus Aſchaffenburg a. M., wobei man 02
gen von Meiſterturnern aus Eberſtadt und
Babenhe=
konnte. Er endete mit dem Sieg des hieſigen T.V. 2
bildete ein Märchenſpiel: „Das verſtoßene Königskin4)
die etwa 60 kleinen Schauſpieler, mit heiligem Eill
redeten und ſangen, und ihrer Spielleiterin, Frl. D.
Ehre machten.
Cd. Michelſtadt. 30. Nov. Autounfall. Ein
ereignete ſich am Samstag abend in der Braunſtraß”,
tiſche Arzt Dr. med. Felldin von hier überfuhr mit ſen”
wagen einen zehnjährigen Jungen. Wie man hört, ſol
an ſeinem Unglück ſelbſt ſchuld ſein, denn er ſei aus 9e‟*
pforte heraus direkt in das Auto hineingelaufen. De*
noch verhältnismäßig glücklich ab, doch wird ein De
Jungen doch längere Zeit an das Krankenlager felle.
— Etzen=Geſäß. 1. Dez. Bei der Bürgerme!
wurde unſer allgemein geſchätzter Beigeordneter Küſ.”
Mehrheit von 31 Stimmen zum Bürgermeiſter Vech"
Gegenkandidat war der Sohn des ſeitherigen Dut
Friedrich, der krankheitshalber dankte.
Du. Jugenheim. 30. Nov. Beſonderes Glück.
vormittag der Wäſchereibeſitzer Schaaf von hier. „4
vormittag um 11 Uhr mit einem Wäſchewagen ühl.
wurde er von dem Poſtomnibus Darmſtadt—Jugen9‟
Als die beiden Fahrzeuge auf gleicher Höhe warel.
Omnibus der angehängte Stückgutwagen ab und ſauſ.
ter dem Schaafſchen Fuhrwerk ungefähr 20 Mele."
hinein.
2. Dezember 1931
Advenksfeiern auf dem Lande.
zoß=Zimmern, 1. Dez. Adventsfeier. Das neue
Kir=
urde in der evangeliſchen Kirche mit einem Feſtgottesdienſt
Am Abend fand ein gutbeſuchter liturgiſcher Gottesdienſt
relgeſänge der Kinder und der Erwachſenen trugen viel
örerung der gut verlaufenen Feier bei. — Diamantene
Am Sonntag feierten die Eheleute Rudolph,
Ange=
feltene Feſt der Diamantenen Hochzeit. Die
Sängerver=
rchte dem Jubelpaar am Sonntagabend ein Ständchen.
Uebach a. d. B., 1. Dez. Adpentsfeier. Vorgeſtern
tim ſich im großen Saale des Gaſthauſes „Zur Sonne‟
Weber) zirka 300 bis 350 Perſonen zu einer eindrucks=
Schulkindern und erwachſenen Mädchen, unter Leitung
und Frau Pfarrer Keitzer veranſtalteten Adventsfeier
. Gemeinſam geſungene Adventslieder, ein
Advents=
ſetwachſenen Mädchen, umrahmt von Geſängen des
melns, entzückende Reigen der Schulmädchen ſowie viele
ichen brennende Adventskerzen ſchufen eine echte
Ad=
nung und hinterließen bei den Beſuchern einen recht
Eindruck.
ſo.Wimpfen. 1. Dez. Adventsweiheſpiel. In
meliſchen Kirche fand ein Advents=Weiheſpiel ſtatt, wie
her Art 1926 in der Peterskirche zu Heidelberg geſungen
ſthichen wurde. Die große Kirche war bis zum letzten
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 334 — Seite 7
Hut. Zu Beginn erklang eine klagende, fragende Stimme
nngeln „Was aus dem Dunkeln unſerer Welt wohl
wer=
i. Ein Engel trug die erſte brennende Kerze zum
mes folgten dann Fragen und Antworten. Choräle und
uig, bis vier Engel mit Kerzen vor dem Altar ſtanden
ſtrvort aus vollem Herzen hervorklang: „Licht ſoll wer=
Welt”. . und wie von einer Himmelsleiter kamen
mpore wohl 50 weißgekleidete Engel mit brennenden
berall im Kirchenſchiff flammten nun Kerzen auf Herr
inheimer ſprach den Adventsſpruch. — Wohltätig=
und der Arb.=Samariter=Kolonne. Mit
die A.=S.=K. Bad=Wimpfens auf ihren
Unterhaltungs=
zruckblicken. Ein abwechſelungsreiches Programm wickelte
ſ in ſo großer Menge erſchienenen Zuſchauern ab. Nach
durch den Vorſitzenden der A.=S.=K. folgten ernſte
Darbietungen. Der Abend galt, die finanzielle Kraft
A.=S.=K. zu ſtärken.
foß=Gerau. 30. Nov. Einweihung eines
Ehren=
die jüdiſchen Frontſoldaten. Am Sonn=
Hauf dem Jüdiſchen Friedhofe in Groß=Gerau ein
Denk=
e gefallenen jüdiſchen Soldaten von dem Reichsbund
iontſoldaten eingeweiht. Der Entwurf des Ehrenmals
byitekt von der Schmitt. Nach der Enthüllung des
Widergab der Architekt dasſelbe an den Reichsbund
jüdi=
puoldaten. Herzliche Dankesworte ſprach dann Fabrikant
oem Schöpfer des Denkmals aus, er legte eine Palme
übergab dann das Denkmal dem Friedhofsverband.
Liedervortrag von Kantor Jonas=Mainz, hielt der
. Levi die Weiherede. Dann nahm Lehrer Roth
ſuder iſraelitiſchen Gemeinde das Wort; Regierungsrat
3mhl als Vertreter des Kreisamtes Groß=Gerau legte
rrz nieder. Für die Stadt Groß=Gerau legte Bürger=
„Dr. Lüdecke einen Kranz nieder. Dann ſprach der
des Landesverbandes Südweſtdeutſchland des Reichs=
„Ndiſcher Frontſoldaten. Pfarrer Burkhard=
Groß=
im Namen der katholiſchen Kirchengemeinde einen
i. Der Vorſitzende des Krieger= und Militärvereins
widmete den Gefallenen ſodann einen Nachruf.
ſender Wolf=Gernsheim ſprach für die Kreisgruppe
eu des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und
Kriegs=
terblseinen und legte einen Kranz nieder. Weitere
Kranz=
berle hugen erfolgten durch die Ortsgruppe Darmſtadt des
osbutns Jüdiſcher Frontſoldaten.
9üthhorn, 1. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
ſovethnet: 1,60 Meter; am 1. Dezember: 1.,60 Meter.
beisheim. 1. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
wauer: 0,62 Meter; am 1. Dezember: 0,64 Meter.
Rheinheſſen.
rms, 1 Dez. Schwerer Autounfall. Auf der
ſtra=uuach Mettenheim ereignete ſich vorgeſtern ein ſchwerer
u bunfal Infolge des dichten Nebels bemerkte der Lenker
La hagens einen aus Richtung Mettenheim
entgegenkom=
den aſſonenkraftwagen zu ſpät. Um einen Zuſammenſtoß zu
dechriß der Lenker des Laſtwagens, das Steuer herum.
dit Lucht des Herumreißens wurde der Perſonenwagen
der=
heſtig erfaßt, daß er mehrere Meter weit weggeſchleudert
de uſchzur Seite fiel. Die Inſaſſen des Perſonenkraftwagens
Pltent rhebliche Verletzungen. Der Führer des Perſonen=
Ens imte in das Städtiſche Krankenhaus verbracht werden.
ſbgen a. Rh., 30. Nov. Sperrung von wichtigen
nülhrgängen in Bingen. Die Reichsbahn verſucht in
Geſtarden am Rhein, trotz vertraglicher Abmachungen, einzelne
übech eige zu ſperren. Während es ihr gelang, bei kleineren
Ge=
den Amtige Uebergänge zuzumachen, ſtieß ſie bei den meiſten
Ge=
den m Städten auf Widerſtand und wurde auf die Einhaltung
ſtwa chen Abmachungen verwieſen. Auch in Bingen verſucht
hnssahn, zwei wichtige Bahnübergänge zeitweiſe zu ſperren,
*Vertraglich die Verpflichtung übernommen hat, dieſe beiden
NäiArets in ausreichendem Maße geſichert offen zu halten. Die
9½ Uebergänge würde die Stadt Bingen als Fremdenſtadt
weil der Verkehr zum Rhein erſchwert würde. Die Stadt=
AAngen und die Induſtrie= und Handelskammer Bingen
hegen eine Sperrung der beiden Bahnübergänge an das
Iniſterium gewandt, weil die Bahn widerrechtlich dieſen
kit Utnahm und Bingen dadurch ſchwer geſchädigt wird.
Oberheſſen.
B0Mauheim, 30. Nov. Ein neues Heimatſpiel,
Euhſiw, der ſich durch ſein Heimatſpiel „Der Schachtmeiſter”
ichter bereits gut eingeführt hat hat ein zweites Hei=
Zohlhard Wilhelmi” verfaßt. Es führt zurück
de W Alſch bewegte Zeit der 30er Jahre, als die kurheſſiſche
Verunhln Kaſſel der Beſitzerin der Nauheimer Saline allen
erun/Fiſtrebungen für den Aufbau des jungen Solbades
es Ehamnis entgegenſetzte. Im Mittelpunkt der Handlung
der (malige Berg= und Salineninſpektor Wilhelmi, der als
deralan zur Erbohrung eines großen Sprudels entworfen
und 00 Anregung zu den ſpäter berühmt gewordenen
Spru=
ombeian gab. Das neue Heimatſpiel, ein Volksſtück im
ſten inne des Wortes erlebte jetzt als Veranſtaltung
zu=
en 1hieſigen Winterhilfe im Kurhaus ſeine Uraufführung,
Ein-3he: Erfolg beſchieden war. Der Regiſſeur, der frühere
eners hauſpieler Oskar Feigel, der auch die Titelrolle
E UAdre 40 mitwirkenden Bad=Nauheimer Bürger, gaben
ſoerd mſicht ihr Beſtes. Der geſtrigen Wiederholung des
p iederum im Dienſte der Winterhilfe ſtand, wohnte
ſei Haſſinger vom Heſſiſchen Kultusminiſterium als
*Geheimnisvoll aus der Eiſenbahn verſchwunden.
Die Tragödie des Zugführers Siemſen. — Das Rätſel des Güterzuges. — Wie Bürgermeiſter Trömmel aus der Eiſenbahn
verſchwand und in der Fremdenlegion auftauchte. — Senſationelles Verſchwinden des franzöſiſchen Präſidenten Emile Loubet.
Die Reichsbahnverwaltung und die Kriminalpolizei ſuchen
ſeit faſt 14 Tagen nach dem Zugführer Siemſen, der am 20.
No=
vember d. J. geheimnisvoll auf der Fahrt von Altona nach
Witten=
berge aus dem Güterzug Nr. 5175 verſchwunden iſt. In
Ludwigs=
luſt wurde der treue alte Beamte noch bei ſeiner Arbeit im
Gepäck=
wagen geſehen, und er ſprach noch mit mehreren Beamten auf der
Station, in Wittenberge war er verſchwunden. Es war um
Mitter=
nacht, als der Zug hier einlief. Man ſuchte nach dem Zugführer
in allen Wagen, rief ſeinen Namen und wunderte ſich, daß keine
Antwort kam. Mitten aus dem Eiſenbahnzug war ein Menſch
abhanden gekommen, und zwar auf ſo rätſelhafte Weiſe, daß kein
Film es wagen dürfte, ähnliche Tragödien vorzuführen. Das
Leben iſt romantiſcher und rätſelhafter als Filme und Romane.
Es liegt nicht der geringſte Anlaß vor, daß der verdiente Beamte
etwa freiwillig ſeinen Dienſt verlaſſen hätte. Ein tragiſches
Schick=
ſal hat aus dem Dunkel mit Geiſterhand den Mann aus der
Ge=
meinſchaft der Lebenden geriſſen. Es beſteht die Möglichkeit, daß
er vielleicht ſein Gedächtnis verloren hat und in irgendeinem
Wahn den ziemlich langſam fahrenden Eiſenbahnzug verlaſſen
hat, wie vor genau 20 Jahren der Bürgermeiſter von Uſedom,
Paul Trömmel. Der Bürgermeiſter war aus Amtsgründen nach
Berlin gefahren. Auf der Rückreiſe von Berlin nach Uſedom
ver=
ſchwand er plötzlich aus dem Eiſenbahnzug. Es ſchien, als ob ihn
die Erde verſchlungen hätte. Niemand wußte, wo er geblieben
war. Man glaubte an Unterſchlagungen. Aber die Bücher waren
in Ordnung. Einige Zeit ſpäter fand er ſich ſelbſt in Paris. Beim
Raſieren ſah er in den Spiegel und erkannte plötzlich, daß er der
Bürgermeiſter Trömmel ſei. Er hatte ſein Gedächtnis
wieder=
gefunden. Er fragte ſeine Wirtsleute, mit denen er ganz
ver=
nünftig während der ganzen Zeit über geſprochen hatte, wie er
hierher gekommen ſei. Er hatte die Wohnung ganz regelrecht
ge=
mietet. Allerdings wußten die Wirtsleute ſchon vorher, wer er
war. Sie hatten ſein Bild in einer illuſtrierten Zeitung geſehen
und hatten ihn gefragt, ob er nicht Trömmel heiße. Er hatte ſie
aber verſtändnislos angeſehen und ihnen keine Antwort gegeben,
Er kehrte nach Uſedom zurück und lebte hier faſt zwei Jahre in
ſcheinbarer Geſundheit. Am 28. März 1913 war eine Kreisrats=
ſitzung, an der Trömmel teilnahm. Auf der Eiſenbahnfahrt nach
Uſedom verſchwand er aufs neue. Wieder war er nirgends zu
finden. Plötzlich tauchte die Senſationsmeldung auf, daß
Bürger=
meiſter Trömmel in der Stadt Saida in Nordafrika als
Fremden=
legionär entdeckt worden ſei. Er hatte ſich hier unter dem Namen
Tunze einſchreiben laſſen. Dieſes neue Abenteuer zeigt, wie die
„Spaltung der Perſönlichkeit” zu den tragiſchſten Vorfällen führen
kann, wobei der betreffende Kranke anſcheinend vollkommen
plan=
mäßig handelt. Trömmel war bis nach Marſeille gefahren, hatte
ſich hier für die Fremdenlegion anwerben laſſen, wurde nach Saida
geſchickt, wo er ſchon drei Monate lang ausgebildet wurde. Er
hat nie den Eindruck eines Irren oder Geiſtesabweſenden
ge=
macht. Plötzlich ging er eines Tages an einem Kaſernenzimmer
vorbei. Dort las er an der Tür den Namen eines Sergeanten
der Fremdenlegion, eines ehemaligen deutſchen adeligen Offiziers,
mit dem er ſelbſt zuſammen als Offizier gedient hatte. In
die=
ſem Augenblick kam der alte Freund auch aus dem Zimmer. Nun
erinnerte ſich Trömmel, wer er ſei. Er erlangte ſein Gedächtnis
wieder und machte alle Anſtrengungen, um ſein furchtbares
Schick=
ſal abzuändern. Das franzöſiſche Kriegsminiſterium geſtattete auf
den Antrag der Familie, daß Trömmel im Militärhoſpital von
Oran einige Monate lang unterſucht wurde. Er wurde
darauf=
hin aus der Fremdenlegion entlaſſen,
Einen weniger tragiſchen Verlauf nahm einſt das
Verſchwin=
den des Präſidenten der franzöſiſchen Republik Emile Loubet, das
allerdings um ſo ſenſationeller war. Loubet war während
ſei=
ner Amtszeit als Präſident im Jahre 1903 von Paris nach Lille
gefahren, um hier an irgendeiner Feier teilzunehmen. Er hatte
die Reiſe allein gemacht, ohne viel Zeremoniell. In Lille kam
er aber nicht an. Man war furchtbar aufgeregt über das
Ver=
ſchwinden des Präſidenten. Schließlich ſtellte es ſich heraus, daß
er den Zug auf einer Zwiſchenſtation verlaſſen hatte und hier
ein=
geſchlafen war. Niemand ahnte, daß der ſchlichte Schläfer im
Warteſaal des Bahnhofs der oberſte Beamte der Republik ſei. Die
Feierlichkeit mußte verſchoben werden. Wenige Stunden ſpäter
traf der Präſident in Lille ein. Er hat ſeitdem niemals wieder
eine offizielle Angelegenheit verſchlafen.
Gut Südteeltsct.
Neue Romane.
II.
Ap. Hansgeorg erbt ein Wunder. Roman von Walter F.
Bochow. (Verlag Ernſt Oldenburg, Leipzig C. 1. Preis 3 RM.)
Ein phantaſtiſcher, aber ſehr unterhaltender Roman. Ein
ehema=
liger Offizier Hansgeorg von Burgk erbt durch einen Glücksfall
von einem alten Profeſſor einen Tarnanzug, der die Fähigkeit
beſitzt, den Träger unſichtbar zu machen. Man kann ſich denlen,
zu welchen unbegrenzten Möglichkeiten der Beſitz eines ſolchen
Wundermantels führen kann. Hansgeorg macht von ihm zu einem
guten Zweck Gebrauch, indem er einem Wucherer und Erpreſſer
ſeine Dokumente aus der Kaſſette raubt, ihn verprügelt und die
Schuldſcheine ſeinen Opfern als erledigt zurückſchickt. Infolge einer
Unachtſamkeit wird ihm der Mantel geſtohlen, der neue Beſitzer
ſtiehlt auf Banken und in Hotels Millionen zuſammen und bringt
das Geld in der Schweiz in Sicherheit. Große Aufregung, da der
Bankmarder nicht gefunden werden kann und die Polizei vor
einem unlösbaren Rätſel ſteht. Ein Stück Kriminalroman
ver=
webt ſich in die Handlung. Hansgeorg erhält nach langer
er=
folgloſer Jagd mit Hilfe eines Polizeihundes ſeinen Mantel
zu=
rück, und beide befreunden ſich und ſtehen einem Geprellten bei,
indem ſie den Schwindlern, in deren Hände er gefallen iſt, ihr
ergaunertes Geld abnehmen und die Polizei von neuem zur
Ver=
zweiflung bringen. Der Plan, der von den beiden ausgeheckt
war, wird von dem greiſen Beſitzer des Mantels ausgeführt, der
Hansgeorg den Mantel mit 200 000 Mark zurückgibt. Mit dieſem
Gelde begründet er ſein Glück, indem er ſeine Geliebte heimführt.
Er beſchließt, den Mantel fernerhin im Sinne des alten
Profeſ=
ſors zu verwerten, der ein Verächter des Geldes und ein
fanati=
ſcher Kämpfer gegen die Fallſtricke und Unzulänglichkeiten unſerer
Geſetze war, und nur Jagd auf Schurken zu machen Der
Roman iſt, obwohl er Phantaſie mit Wirklichkeit und Unmögliches
mit Möglichem vermiſcht, dank der überaus geſchickten Erfindung
und meiſterhaften Erzählungskunſt, ſo ſpannend und aufregend,
daß er den Leſer nicht mehr losläßt.
Gefahren um Siebzehn. Roman von Alexander Caſtell.
(Verlag von E. P. Tal u. Co., Wien III; Preis 4.30 RM.) Die
Handlung ſpielt in Paris. Die aus einer vornehmen Familie
ſtam=
mende 17jährige Irene wird von einer erotiſchen Erregbarkeit
gepeitſcht, von der ſie ſchon von Jugend auf gequält wird, und
die nach Erlöſung ſchreit. Sie hängt ſich an eine Kupplerin, der
ſie verfallen iſt wie eine Morphiumſüchtige einer Perſon verfallen
iſt, die ihr das Gift reicht. Hier trifft ſie im Nebenzimmer einen
fremden Herrn, der ſich ihr beſinnungsloſes Verlangen zunutze
macht. Irene gilt als Verlobte eines jungen Mannes. Um ihre
Schuld zu verbergen, belügt ſie ihn, er kommt hinter ihre Schliche,
aber, ein Narr der Liebe, verzeiht er ihr alles. Der Roman
ſchließt mit der nackenden Schilderung eines Künſtlerballes, des
verwegenſten in Paris, auf dem ie Frauen nackt erſcheinen. Ein
Feuer bricht aus und verbreitet eine ungeheure Panik. Irene und
ihr Verlobter werden gerettet. Die gemeinſam überſtandene
To=
desgefahr führt ſie zuſammen, er heiratet ſie und ſie wird eine
untadlige Frau und große Dame — Der Charakter der Irene hat
nur ein ſexualpſychologiſches, die Schilderung der
Geſellſchafts=
klaſſe, in der ſie ſich bewegt, der Ariſtokratie und Hochfinanz, die
zum großen Teil moraliſch belaſtet ſind, dagegen ein über das
Perſönliche hinausgehendes, allgemeines Intereſſe.
Tiere in Ketten. Roman von Ernſt Weiß. (Propyläen=
Verlag, Berlin. Preis 4,50 RM.) Der Roman behandelt das
Schickſal der Dirne Olga. Der Oberleutnant in der
öſterreichiſch=
ungariſchen Armee Franz Michalek hatte ſie kennen gelernt, als
ſie noch Näherin und ein anſtändiges Mädchen war. Sie
unter=
ſtützte ihn mit ihrem Geld und wurde ſeine Geliebte. Wegen ſeines
anſtößigen Lebenwandels wurde er eum infamia aus dem
Heeres=
verband ausgeſtoßen und richtete mit ihr fern von der
Garniſons=
ſtadt ein Bordell ein. Das „Geſchäft” ging gut und Olga ſpielte
die erſte Rolle in dem verrufenen Hauſe. Aber ſie hatte eine
Todfeindin, die Mizzi, und als ſie in einem Zweikampf dieſe faſt
zu Tode geprügelt hatte, warf er ſie aus dem Hauſe hinaus Mit
dem mitgebrachten Gelde begab ſie ſich in ihren Heimatsort mit
dem ſchönen Namen Nagyszomorom zurück, wo ſie wieder ein
ordentliches Mädchen werden und ein Schneideratelier eröffnen
wollte, wozu ihr aber von der Bezirkshauptmannſchaft wegen
mangelnder moraliſcher Eignung die Genehmigung verſagt wurde.
Sie lernt darauf einen jüdiſchen Rechtsanwalt kennen, mit dem
ſie zuſammenlebt und macht mit ihm Geldgeſchäfte. Er wird reich,
trägt ſie auf Händen und verſagt ihr keinen Wunſch. Aber eine
innere Unruhe, fürchterliche Viſionen und Träume quälen ſie, ſie
wird fromm und will in der Religion Troſt und Hilfe und den
er=
ſehnten Frieden ſuchen, findet ſie aber nicht: immer muß ſie an
ihren erſten Geliebten, der ſie inzwiſchen wieder beſucht hat, und
an ihre Feindin Mizzi denken, und als der Rechtsanwalt infolge
Zuckerkrankheit ein kranker und ſchlaffer Menſch geworden,
ver=
läßt ſie ihn trotz ſeiner inſtändigen Bitten und des Verſprechens,
ihr ſein ganzes Vermögen zu vermachen und reiſt, ihrem
dämo=
niſchen Triebe folgend, zu ihrem erſten Geliebten in das
ver=
rufene Haus zurück. Als die Mizzi, eine wahre Beſtie, im
Ein=
verſtändnis mit dem ſauberen Franz, ihr das mitgebrachte Geld
ſtiehlt, erſchießt ſie ſie mit einem Revolver, verfällt in Wahnſinn,
will Franz mit einer Schnur erdroſſeln, er flieht hinter eine
Schranktür, ſie taumelt gegen den Schrank, dieſer fällt um und
erſchlägt Franz. Sie wird von Gendarmen abgeführt, ſtirbt aber
nach drei Wochen, ohne wieder das Bewußtſein ihrer ſelbſt erlangt
zu haben. Die Schilderung des Bordells und der Geſpräche des
Zuhälters und Säufers Franz mit der Olga und Mizzi, die ein
ganzes Lexikon gemeinſter Schimpfwörter enthalten, ſind in ihrer
realiſtiſchen Derbheit kaum noch zu übertreffen. Es iſt
bedauer=
lich, daß der Verfaſſer, ein Meiſter der Erzählungskunſt und der
pſychologiſchen Analyſe, ſich keinen würdigeren Stoff gewählt, als
dieſe Dirnentragödie mit ihrem fürchterlichen Schlußakt.
Suſannes Revolution. Eine untragiſche Geſchichte von
Mar=
garet Laube. (Verlag von Koehler u. Amelang, Leipzig C. 1.)
Was, du ererbt von deinen Vätern haſt, erwirb es, um es zu
be=
ſitzen.‟ Dieſes Goetheſche Wort macht ſich Suſanne zur Richtſchnur
ihres Lebens. Eine Erbin von 6 Millionen, iſt ſie des tatenloſen,
in Sport, Vergnügungen. Geſellſchaften und Reiſen aufgehenden
Lebens müde. Die Menſchen, ſagt ſie, ſollten ſich ihre
Lebens=
berechtigung irgendwie erwerben. Anträge von Nichtſern, die ſich
mit ihrem Geld emporſchwingen wollen, ſchrägt ſie aus und
be=
ſchließt, ſich durch Arbeit auf eigene Füße zu ſtellen. Sie nimmt
von ihrer Mutter nur 1000 Mark mit und geht nach Hamburg,
wo ſie die Handelsſchule beſucht. Von dem auf der Bank für ſie
deponierten Geld macht ſie keinen Gebrauch, ſie will ſich ihren
Lebensunterhalt ſelbſt verdienen. Bei der Bewerbung um Stellen
gibt ſie an, daß ſie ihr ganzes Vermögen durch unglückliche
Spe=
kulationen ihrer Mutter verloren habe. Die ſchlimmen
Erfah=
rungen, die ein alleinſtehendes Mädchen zu machen hat, bleiben
ihr nicht erſpart. Nach Mißerfolgen als Stenotypiſtin, Kontoriſtin
und Privatſekretärin findet ſie durch eine Freundin, die ſie in
Oberhof hat kennen lernen, eine Stellung als Aſſiſtentin bei einem
Zahnarzt mit 180 Mark Monatsgehalt. Die Freundin, eine
Ste=
notypiſtin, iſt mit einem Bankbeamten verheiratet, die Ehe wird
aber geheimgehalten, weil er als Verheirateter ſeine Stellung
verlieren würde. Er liebt Suſanne. Als ſie die Genugtuung
emp=
findet, daß ſie zum erſten Male von einem Manne um ihrer ſelbſt
willen geliebt wird, erfährt ſie, daß er verheiratet iſt. Seine Frau
will ſich von ihm trennen, um in Venezuela eine Stellung
anzu=
nehmen. Suſanne hilft ihnen, indem ſie 5000 Mark von der Bank
abhebt, damit er ihr nachreiſen und ſich mit ihr wieder vereinigen
kann. Sie ſelbſt will, ihrem Vorſatz getreu, ein Jahr in ihrer
Stellung aushalten, um dann in Venezuela vielleicht für immer
eine Heimat zu finden, die ſie ſich durch Arbeit verdient. In dem
Roman wird gleichzeitig der Geſellſchaft und dem Berufsleben
unſerer Tage ein Spiegel vorgehalten.
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229a
[ ← ][ ][ → ] Calmekte-Prozeß.
Lübeck. Im Calmette=Prozeß wurden am
Dienstag zunächſt mehrere Hebammenſchweſtern
über die Verſammlungen vernommen, in denen
Obermedizinalrat Aeltſtaedt Vorträge über den
BCG.=Bazillus gehalten hat. Dr. Hrch. Meyer
von der Tuberkuloſefürſorgeſtelle in Lübeck teilte
mit, daß bei den der Fürſorgeſtelle unterſtellten
Säuglingen nach ſechs Wochen Tuberkulinproben
vorgenommen worden ſeien. Irgendwelche
beun=
ruhigende Nachrichten ſeien ihm vor dem
26. April nicht zugegangen. Im weiteren
Ver=
lauf der Verhandlungen teilte der Vorſitzende
u. a. mit, daß in der nächſten Woche vielleicht mit
der Vernehmung der Sachverſtändigen begonnen
werden könne.
Rechtsanwalt Dr. Wittern beantragte
ſämt=
liche Eltern darüber zu vernehmen, daß ſie von
den Hebammen nicht genügend aufgeklärt
wor=
den ſeien. Die Beſchlußfaſſung darüber wurde
zurückgeſtellt. Die Schweſter Lola Heſſe, die im
Lübecker Kinder=Hoſpital tätig war, ſagte aus,
daß eine Schweſter vom Laboratorium
am 26. April ins Kinder=Hoſpital gekommen ſei
und ſämtliche BCG.=Ampullen zurückgefordert
hätte, um ſie einzutauſchen. Sie habe nicht
ge=
wußt, daß der BCG., den ſie zurückgegeben habe,
gegen Partigene eingetauſcht worden ſei.
Die Verhandlung wurde dann auf Mittwoch
nachmittag vertagt.
180=Jahrfeier der Göttinger Univerſitäts=
Frauenklinik.
Göttingen. Mit der Einweihung des
Erweiterungsbaus der Univerſitäts=Frauenklinik
am Sonntag war die 180=Jahrfeier dieſer älteſten
deutſchen Frauenklinik verbunden. Der Kurator
der Univerſität, Geheimrat Valentiner,
übermit=
telte die Grüße des preußiſchen Kultusminiſters
und ſprach dann über die Bedeutung der
Wiſſen=
ſchaft für die Gegenwart. Den geſchichtlichen
Vor=
trag über die Univerſitäts=Frauenklinik hielt ihr
Direktor Prof. Dr. Martius. Geheimrat Dr.
Valentiner wurde wegen ſeiner Verdienſte um
den Erweiterungsbau von der mediziniſchen
Fa=
kultät der Ehrendoktor verliehen.
Prof. Hanns Fechner geſtorben,
Görlitz. Der blinde Maler, Prof. Hanns
Fechner, iſt am Montag in Schreiberhau
geſtor=
ben. — Prof. Fechner, der als Maler und
Schrift=
ſteller zu den bekannteſten Perſönlichkeiten des
Kunſtlebens gehörte, wurde 1860 in Berlin als
Sohn eines Malers geboren. Er war Schüler
Defreggers und einer der j4timſten Freunde
Wil=
helm Raabes.
Folgenſchwere Exploſion.
Ein Toter, ein Schwerverletzter.
Krefeld. In einem Schmiedebetrieb in
Krefeld=Königshofen ſollte eine Luftdruckpumpe
aufgeſtellt werden. Um den Zylinder der Pumpe
zu löſen, wurde ſie auf das Schmiedefeuer gelegt.
Kurz darauf erfolgte eine Exploſion. Der 21jähr.
Arbeiter Stammſen wurde dabei getötet, ein
Schmiedemeiſter erlitt ernſte Kopfverletzungen
und Rippenbrüche.
Raubüberfall im Kaſſenraum eines Hamburger
Güterbahnhofs.
Hamburg. Dienstag nachmittag hatte ein
Eiſenbahnbeamter, der allein im Kaſſenraum
des Güterbahnhofes Sternſchanze war, die
ein=
genommenen Gelder bereitgelegt, um ſie ſeiner
Ablöſung zu übergeben. Plötzlich betraten zwei
unbekannte Männer den Raum. Einer zog
ſo=
fort einen Revolver und zwang den Beamten
zur Herausgabe des Geldes. Die beiden
Bur=
ſchen entkamen dann mit dem Raub, obwohl ſie
verfolgt wurden.
Lahuſens Beſitz unter dem Hammer.
Bremen. Schloß Hohehorſt, der feudale
Lahuſenſche Beſitz der einſtigen Nordwolle=Herren
in de Nähe Bremens wurde am Dienstag
ver=
ſteigert. Hunderte von Autos parkten vor dem
Gebäude. Aus Leipzig, Dresden, Berlin,
Bres=
lau, Frankfurt a. M., aus der Rheinprovinz,
Weſtfalen, Schleswig=Holſtein, Oſtfriesland und
Oldenburg waren Intereſſenten gekommen, um
wertvolle Stücke der Einrichtung zu erwerben.
Namentlich die koſtbaren Perſerteppiche und
Brücken erzielten erſtaunlich gute Preiſe.
Außer=
ordentlich wertvolle Stücke und Kunſtgegenſtände
waren ſchon vor der Verſteigerung mit
anſehn=
lichen Geboten belegt worden.
Der Friedensnobelpreis
für Adolf Damaſchke?
Adolf Damaſchke,
der Führer der Bodenreform=Bewegung, ſoll
zuſammen mit Coudenhove=Kalergi den
dies=
jährigen Friedensnobelpreis erhalten.
Die Beſchädigungen des engliſchen Dampfers „River
Ribble”, der vor der Hamburger Hafeneinfahrt von
dem engliſchen Dampfer „Selby” gerammt wurde
und auf Land geſetzt werden mußte.
Der geſunkene deutſche Bergungsdampfer „Voßfelde” wird abgeſchleppt.
Der Bergungsdampfer war von dem engliſchen Dampfer „Lapwing” ſo ſc
gerammt worden, daß er ſofort ſank.
aylor,
skunſt
ihres Vaterlanl
guten, um im Ei.
hiän. Winterſpielen
ichen Titel der We
ſuiter ſordert Todes,
+ inolge eines ſchwe
Man bereiket ſich auf die Schrecken des künfkigen Gaskrieges vor.
Gasſchutzübung in Metz (Elſaß=Lothringen).
In allen Ländern rings um Deutſchland iſt man ſeit langem dazu übergegangen, die
Zivilbevölke=
rung auf die Schrecken des Gaskrieges der Zukunft vorzubereiten. Faſt regelmäßig finden in den
franzöſiſchen Grenzſtädten Uebungen ſtatt, an denen alle privaten und öffentlichen
Sanitätsmann=
ſchaften teilnehmen. Nur in Deutſchland iſt man bisher über ſpärliche Anfänge des Gasſchutzes
nicht hinausgekommen.
Heukzukage müſſen auch Jungen kochen lernen.
Pfadfinder lernen die erſten Küchengeheimniſſe in einer Münchener Kochſchule.
In München werden Angehörige der Pfadfindergruppen und anderer Jugendverbände in einer
ſtädtiſchen Kochſchule im Kochen ausgebildet. Die hier erworbenen Kenntniſſe kommen den Jungen
nicht nur bei ihren Fahrten zugute, ſondern können ihnen auch im ſpäteren Leben nützlich ſein.
Kurz vor Vollendung des 101. Lebensjahres
geſtorben.
München. In Starnberg iſt der frühere
Weichenwärter Leonhard Mörtl geſtorben. Er
wäre in ſechs Tagen 101 Jahre alt geworden.
Im vergangenen Jahr war er anläßlich ſeines
100. Geburtstages noch Gegenſtand zahlreicher
Ehrungen aus ganz Deutſchland. Seit 14 Jahren
war er durch Gicht ans Bett gefeſſelt.
Wieder ein Selbſtmord durch Abſturz
vom Triumphbogen.
Paris. Wieder einmal hat der
Triumph=
bogen als Selbſtmordſtelle gedient. Ein 36jähr.
Ruſſe ſtürzte ſich in einem Anfall von
Lebens=
überdruß von der Plattform des Triumphbogens
hinab. Er blieb mit zerſchmetterten Gliedern
nicht weit von dem Grabmal des Unbekannten
Soldaten tot liegen.
Der geheimnisvolle Tod
ü einer Meldung 2
Nähe von N
erſchüt
In Calta.
der Kunſtmalers=Witwe
Grönnt=
ftunz einer Kirche
Die Verbindung mit der Geiſterwel4 /0 en drittes ver
Berlin. Die Staatsanwaltſchaft ha
den in der Unterſuchungshaft befini
Schriftſteller Mayrowitz, der ſich auch ( heus
hauſen nannte, gegen die Schriftſtellerin 7a
kamp und eine Frau Hartog Anklage we
kundenfälſchung und Betruges erhoben.
delt ſich dabei um Perſonen, die die ſpiriin
Neigungen der kürzlich verſtorbenen 70j(h
Kunſtmalers=Witwe Grönwald dazu ben
um ihr Geld zu entlocken. Sie hat Molnd Au
nachdem er der 70jährigen Witwe ein 150n
überbrachte, das mit dem Namen „De/
Berndt” dem Vornamen des verſtorbene n,
malers Grönwald, unterzeichnet war, Frau
wald 15 000 Mark entlockt. Er hatte fermn.
„Deutſchen Minnebund” gegründet, in 7 Hhriegerverei
der Geiſterwelt in Verbindung getretenn. Darmſtadt
ſollte. Auch in einem dazu gegründeten „N
1874
bund” ſollten die Geiſter Verſtorbener
gezogen werden. Die Staatsanwaltſchaft 10
das Ermittlungsverfahren wegen des 2.
Greiſin noch nicht abgeſchloſſen. Ein maich
ermittelter Bekannter Frau Grönwalch
ſie aufgefordert, 10 Tage lang ohne zu 19
knien und zu beten. Erſt dann würde ſie FrAM
Geiſt ihres verſtorbenen Mannes in Vewi
treten können. Die alte Frau iſt dabei
kräftung geſtorben. Eine Anzahl von W. ung
vornehmlich Schriftſteller und Schrift eh½8Mis
nen, werden nun als Beſchuldigte veriw/lmWadf
ohne daß die Staatsanwaltſchaft bishä-s um
reichendes Material zur Klageerhebung :9
konnte. Frau Grönwald ſoll um weitere! De Vorſiond
Mark geſchädigt worden ſein. Ein Betrü=
Schriftſteller Viſtuba, der von ihr Ged
ſchwindelt hatte, iſt bereits vor einigenn
vom Schöffengericht Berlin=Mitte zu
9 Monaten Gefängnis verurteilt wordes
Danfſa
Der alpine Sanitäts= und Rettungsis”
taft
in den bayeriſchen Alpen.
München. In der Ausübung des z.
Sanitäts= und Rettungsdienſtes in des
riſchen Alpen iſt zwiſchen dem Deutſchu
Oeſterreichiſchen Alpenverein, der T5
Bergwacht und dem Bayeriſchen Landc !0M
ib
vom Roten Kreuz eine Einigung erzielt 12
Die Vereinbarung iſt aufgebaut auf demns
ſatz, daß der alpine Rettungsdienſt den Rh.1
organiſationen des Deutſchen und Oeſtſc
ſchen Alpenvereins obliegt. Die freis/ ai und
Sanitätskolonnen ſtellen ſich dieſen Orgei,
nen bei alpinen Unfällen zur Verfügu.s0 k0hu0
Deutſche Bergwacht und das Rot Kreuzu
den ſonntäglichen Poſten= und Streifdan0
Winter in beſtimmten, unter den beiden 917
ſationen verteilten Arbeitsgebieten dun2g
Großangriff der Ratten.
Paris. In der nordfranzöſiſchen H000
Fécamp kam es am Sonntag zu einet
Rattenſchlacht. Tauſende von Ratten ur
in geſchloſſenen Reihen das Hafenvien?
drohten die in den Lagerſchuppen aufgen
ten Waren zu vernichten. Die Bevölkerin
die Hafenbehörden wußte kein anderes *
die Ratten zu vertreiben, als eine gandc
von Hunden auf ſie loszulaſſen, die nachc
Kampfe die Eindringlinge in ihre
Veil=
rückjagten. Hunderte von Ratten bliels
dem „Schlachtfelde” zurück. Man
befürch=
ſich die Tiere von ihrem erſten
Mißerfo’=
abhalten laſſen werden, einen zweiten 3/0
zu verſuchen.
Ueberſchwemmungen in Frankreich
Paris. Starke Regenfälle haben in 1.
ten Tagen in verſchiedenen Gegenden ?X
ſchwemmungen verurſacht, beſonders il. *
netal. Auch die Nebenflüſſe der Garoic
über die Ufer getreten. Bei Saint Giroſia
die Bevölkerung der niedrig gelegenen 2‟
in aller Eiſle ihre Wohnungen räüſle.
Einwohner konnten noch im letzten 44
von der Gendarmerie vor dem Ertrim”
rettet werden. Der Sachſchaden iſt be=
Mehrere Fabriken ſtehen unter Lalk.
Fernſprech= und Telegraphenverkehr iſt 1
Auch bei Toulouſe trat die Garonne.
Ufer. Die Stadtverwaltung hat alle 3e
tungen für eine rechtzeitige Räumugs Sek
[ ← ][ ][ → ]ſittwadh2 Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ne 14Ange Olympia=Teilnehmerin
Nr. 334 — Seite?
Der Favag=Prozeß.
Megan Taylor,
eſjähritg engliſche Eiskunſtläuferin, geht
Vertregen ihres Vaterlandes nach den
inigtert Eaaten, um im Eiskunſtlaufen bei
olymprſten. Winterſpielen ſich um den
ie ſpomilhen Titel der Welt zu bewerben.
Luwtter fordert Todesopfer.
rli Infolge eines ſchweren Unwetters
mmeiner Meldung Berliner Blätter
ender Nähe von Neapel ein Haus
vior Perſonen verſchüttete. Ein Kind
etötet. In Caltagirone wurden
Genurz einer Kirche zwei Kinder
ge=
ſweu ein drittes verwundet wurde.
Frankfurt a. M. Für die Dienstag=
Ver=
handlung im Favag=Prozeß waren ſechs Zeugen
geladen, die zu der Angelegenheit des
Verſchwin=
dens von Effekten bei der Südweſtdeutſchen Bank
ausſagen ſollten. Dieſe Papiere waren zur
Dek=
kung der Prämienreſerve von der Frankfurter
Lebensverſicherungs=Geſellſchaft an die
Südweſt=
deutſche Bank verpfändet. Nach dem
Zuſammen=
bruch der Favag hatte der Zeuge Direktor Zankel
wegen der Effekten bei der Südweſtdeutſchen
Bank Befürchtungen und er ſchickte die Zeugen
Oberbuchhalter Müller und Kaſſierer Lemke zu
der Bank. Dieſe ſtellten feſt, daß eine Menge
Papiere, die zum Teil verpfändet waren,
fehl=
ten. Schließlich wurde ein Schreiben der F. Lv. G.
gefunden, in dem das Einverſtändnis zur
Lom=
bardierung der Effekten gegeben wurde. Das
Schreiben trug die Unterſchrift von Lindner.
Dieſer kann ſich aber, trotzdem ein
Sachverſtän=
diger die Echtheit der Lindnerſchen Unterſchrift
bekundete, nicht daran erinnern, dieſe
Unter=
ſchrift gegeben zu haben. Schumacher erklärt
dazu, daß ihm einmal von Becker geſagt worden
ſei, daß Lindner alles unterſchreibe, was ihm
vorgelegt werde. Die weitere Zeugenvernehmung
war nicht geeignet, den Prozeß weſentlich zu
fördern, da ſich die Zeugen zum Teil nicht mehr.
an die damaligen Vorgänge erinnern konnten.
Bemerkenswert für die frühere Haltung der
An=
geſtellten war die Ausſage des Prokuriſten
Becker, der erklärte, daß er vielfach unterſchrieben
habe, ohne daß er ſich Sorgen über die Tragweite
machte, wenn er wußte, daß Sauerbrey, der ſein
Chef war, die Sache angeordnet hatte. Als im
Verlauf der Verhandlung der Zuſammenbruch
der Südweſtdeutſchen Bank zur Sprache kam,
ſtellte Sauerbrey feſt, daß in den letzten Tagen
vor dem Zuſammenbruch der Bank weder Becker
noch Schumacher und Lindner Geld von ihren
Konten bei dieſer Bank abhoben, während drei
andere Direktoren noch am letzten Tage ſich
Be=
träge auszahlen ließen.
Zum Abſchluß der Vormittags=Verhandlung
wurde Sauerbrey zu der Anklage wegen
Bilanz=
vergehen zum Nachteil der Südweſtdeutſchen
Bank vernommen. Sauerbrey wird vorgeworfen,
daß er die Bilanz per 1928 nicht ordnungsgemäß
aufgeſtellt habe. Sauerbrey iſt auch in dieſem
Punkte voll geſtändig. Die einzelnen Poſten der
Bilanz wurden nunmehr des längeren beſprochen.
Sauerbrey gab zu, daß er damals die Abſicht
hatte, die Bilanz mit Hilfe von Reichsbankſchecks
um 300 000 Mark liquider zu geſtalten und die
„übliche Verſchönerung” vorzunehmen.
Nach der Mittagspauſe wurde die Vernehmung
Sauerbreys zur Anklage des Bilanzvergehens
fortgeſetzt, und zwar wurden noch mehrere Fälle
von Kompenſation von Debitoren erörtert. Ueber
die bilanzrechtliche Zuläſſigkeit dieſer Buchungen
ſollen ſpäter Sachverſtändige gehört werden. Bei
dem Fall „Mitteldeutſche Uhren” hält Sauerbrey
dem Gericht ein kleines Kolleg über
tranſito=
riſche Buchungen, um darzulegen, daß er nach den
Regeln der Buchhaltung die hier in Frage
ſtehende Buchung nach Jahresultimo ſtornieren
mußte, während der Staatsanwalt dieſe
Stor=
nierung als Zurücknahme einer zu Unrecht
er=
folgten Buchung betrachtete. Es handelt ſich hier
um eine Verpflichtung der „Mitteldeutſchen
Uhren” zum Kauf von 550 000 RM. Hypotheken,
die Sauerbrey ohne daß das Geſchät bereits
ab=
geſchloſſen war, zur Verſchönerung der Bilanz in
dieſe aufgenommen hatte.
Nach Beſprechung zweier weiterer ähnlicher
Fälle wurde die Verhandlung auf Donnerstag
vormittag vertagt.
Starke Kälte in Oſtpreußen.
Königsberg. Das Kuriſche Haff iſt zum
größten Teil eingefroren. Ebenſo zieht ſich in
Maſuren über die Seen eine Eisdecke. In
Jo=
hannisburg wurden am Montag 16 Grad
Cel=
ſius unter Null gemeſſen.
Der Schauplat der Winker=Olympiade
Die neue Rieſenſprungſchanze in Lake Placid
(Staat New York, U. S. A.),
wo in den nächſten Wochen die beſten
Ski=
ſpringer der Welt ſich zum Kampf um die
olym=
piſchen Ehren treffen. Der Winterſportplatz von
Lake Placid iſt in großem Umfange ausgebaut
worden, ſo daß auf den Tribünen 10 000
Zu=
ſchauer den erwarteten ſpannenden Kämpfen
bei=
wohnen können.
Heus großen Ehrungen
an=
mſregoldenen Hochzeit ſagen
en uſren herzlichſten Dank.
dyken wir dem Geſang=
Euucht” und dem
Mädchen=
un für die dargebrächten
Lihr Ludwig Heldmann und
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nuern, züt 1. Dezember 1931.
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R
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Gre
Ee
e
OIZ
18
S
Seite 10 — Nr. 334
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 2.
Soort, Sptel und Jurnen
Handbal im Odenwaldgau der 2.T.
Ergebnis vom 29. November 1931:
Meiſterklaſſe: Kirch=Brombach — Nieder=Klingen 24:2 (9:1);
Momart — König 0:6 (0:2).
A=Klaſſe: König 2. — Zell 1:4; Reinheim — Richen 5:3:
Klein=Umſtadt — Altheim 3:7 (Freundſchaftsſpiel).
B=Klaſſe: Groß=Zimmern 2. — Habitzheim 6:0; Heubach — Gr.=
Umſtadt 3. 1:0.
C=Klaſſe: Steinbach 2. — König 3. 11:1.
Freundſchaftsſpiele: Böllſtein — Steinbuch 2:3;
Rein=
heim 2. — Gundernhauſen 2. 6:3. Schlierbach —
Schaaf=
heim 3:1.
Warum Nieder=Klingen nur mit acht Mann antrat, iſt
rätſel=
haft. Zwar kämpften die acht Spieler unermüdlich bis zum Schluß
durch, doch war die ganze Sache reizlos. König gewann das
ritter=
liche Treffen in Momart auf Grund ſeiner beſſeren
Stürmer=
leiſtung. Die Platzelf hatte einige eigenſinnige Spieler, die manche
Torgelegenheit verdarben. Bei der Begegnung in König war
Zell durchweg überlegen. Gegen Schluß nahm das Spiel
bedenk=
liche Formen an, ſo daß zwei Platzverweiſe wieder Ordnung
ſchaf=
fen mußten. Die 10 Richener wandten allen Eifer auf, um ſich
in Reinheim durchzuſetzen, doch reichte hierzu die Kraft nicht aus,
Die beiden Hintermannſchaften arbeiteten gut. Da Klein=Umſtadt
auf die Punkte verzichtete, trug man ein Freundſchaftsſpiel aus,
in dem die ſchußkräftigeren Altheimer ſichere Sieger wurden.
Das engmaſchige Spiel der Habitzheimer vereitelte jeden
Tor=
erfolg Heubach und Groß=Umſtadt lieferten ſich einen
ausgegliche=
nen Kampf, nur ließen die Platzverhältniſſe viel zu wünſchen
übrig. Die kleinen Königer konnten ſich gegen die körperlich
viel ſtärkeren Steinbacher nicht durchſetzen. Der Gäſtetormann
verdiente trotz der Niederlage ein Lob. Der große Eifer
Böll=
ſteins verhinderte, daß ſich das beſſere ſpieleriſche Können der
Steinbucher in einer hohen Torziffer ausdrückte. Das reifere
Stürmerſpiel von Reinheims 2. gab den Ausſchlag.
Einige Grunyen ſind bereits mit Vor= und Rückrunde der
Pflichtſpiele zu Ende.
Sonntag, den 6. Dezember, ſpielen:
Meiſterklaſſe: Nieder=Klingen — Momart, 3 Uhr. Erbach 2.
— König 1.. um 3 Uhr.
A=Klaſſe: Richen 1. — Klein=Umſtadt 1., um 3 Uhr.
Gundern=
hauſen 1 — Hergershauſen 1., um 3 Uhr.
B=Klaſſe; Hainſtadt — Kirch=Brombach 2., um 2 Uhr. Groß=
Umſtadt 3. — Schaufheim 1., um 1.45 Uhr.
SV. Höchſt — SC. Ober=Ramſtadt 4:2 (2:1).
Ober=Ramſtadt hat nicht nur dieſes Spiel verloren, ſondern
auch ſeinen ausgezeichneten Torhüter, der durch einen Tritt ins
Geſäß ſchon in der erſten Halbzeit ernſtlich verletzt wurde; er
konnte wohl bis zum Spielende weiterſpielen, war aber nicht mehr
voll aktionsfähig. Ober=Ramſtadt iſt nun gezwungen, für die
näch=
ſten ſchweren Spiele für ihn Erſatz einzuſtellen. Auf dem ſich in
ſchlechter Verfaſſung befindlichen Spielplatz entwickelte ſich ein
harter Punktekampf der auch noch einen ſchwachen Schiedsrichter
zum Leiter hatte. Im übrigen hat Höchſt den Sieg infolge
größe=
ren Eifers verdient, beſonders zu erwähnen ſind die guten
Ver=
teidiger einſchließlich Torwart, aber auch die anderen konnten
durch ihre aufopferungsvolle Spielweiſe gefallen. Die
Geſamt=
leiſtung der Ober=Ramſtädter muß man als ſchwach bezeichnen. Es
)t Zeit, daß ſich die Mannſchaft aufrafft und bei den nächſten
Spielen ihr wahres Können zeigt.
2. Mannſch. — Klein=Umſtadt 1., dort, 3:0; 1. Jugend — 1.
Jugend Eberſtadt. hier, 4:2.
Kraffſporl.
Bericht aus dem 2. Kreis des D.A. S. V. 1891.
Tv. Crumſtadt — Tv. Nieder=Ramſtadt 3:3 (1:2).
Allen Vorausſagungen zum Trotz, konnte Nieder=Ramſtadt in
Crumſtadt ein Unentſchieden erzielen. Es gelang dem Gaſtgeber
nicht, den hohen Vorſpielſieg zu wiederholen. Beide Parteien
lie=
ferten ſich vor zahlreichen Zuſchauern einen von Anfang bis zum
Schluß ſehr ſpannenden und ausgeglichenen Kampf. Das
Reſul=
tat entſpricht dem Spielverlauf. Vielleicht hatte Nieder=Ramſtadt
in Beziehung auf Syſtem dem Gaſtgeber etwas voraus. Das Spiel
ſtand zwei Minuten vor Schluß noch 3:2 für Nieder=Ramſtadt.
Faſt mit dem Schlußpfiff erzielte Crumſtadt den Ausgleich.
Her=
vorzuheben iſt, daß das Treffen äußerſt fair verlief, was auch in
erſter Linie auf die ausgezeichnete Leitung des Schiedsrichters,
Turner Rechel=Hähnlein, zurückzuführen war. — Nieder=Ramſtadt
führt nun weiterhin mit zwei Punkten Vorſprung die Tabelle der
A=Klaſſe (Nord). — 2. Mannſchaft — Tv. Münſter 1., dort,
2:4 (2:2).
Zußball.
V.f.L. Michelſtadt—S. V. Roßdorf 1:0.
Roßdorf mußte zu dieſem für die Meiſterſchaft überaus wichtigen
Spiel nicht nur mit vier Mann Erſatz, ſondern auch noch mit zwei
verletzten Spielern antreten, ſo daß die Mannſchaft, zumal das Spiel
wegen Platziperre wieder auf dem Platz des Gegners ſtattfand, von
vornherein ſtark im Nachteil war. Dennoch lieferte ſie den bis auf den
Torwart in ſtärkſter Aufſtellung ſtehenden Michelſtädtern ein
durch=
aus gleichwertiges Spiel, welches nur durch größeres Glück zugunſten
Michelſtadts entſchieden wurde. Das einzige Tor fiel ſchon in den erſten
zehn Minuten. Alle Anſtrengungen der Gäſte, die auf dem ungewohnt
glatten und aufgeweichten Boden einen ſehr, ſchweren Stand hatten,
ſcheiterten an der aufmerkſamen gegneriſchen Deckung, die den ſonſt ſo
gefährlichen Roßdörfer Sturm kaum zum Schuß kommen ließ. Das
Spiel war, obwohl es beiderſeits mit größtem Kräfteeinſatz geführt
wurde, jederzeit ſehr fair und überaus ſ annend.
Am kommenden Sonntag hat Roßdorf endlich wieder
einmal auf eigenem Platze anzutreten — nach einer Pauſe von faſt
drei Monaten. Sein Gegner iſt Groß=Umſtadt, die
Ueberraſchungs=
mannſchaft der diesjährigen Verbandsſpiele. Brachte es doch Groß=
Umſtadt fertig. Mannſck aften wie Michelſtadt und Lengfeld mit 5:1
Hauptchrinlenung Rudell Maupe
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Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport. Karl Böhmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt. Andreas Bauer; für
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für den Inſeratenreil und geſchäftliche Mittelungen. Willv Kuble
Druck und Verlag L. C. Wittſch — ämtlich in Darmſtiadt
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Mozart-Keks . . 2 große Pakete 456
Techniſche Hochſchule Darmſtadt — Univerſität Heides)
Das geſtern nachmittag auf dem Hochſchulſtadion ausges
Spiel um die Hochſchulmeiſterſchaft hatte ſich eines guten.
bzw. 3:0 zu ſchlagen, ein Beweis für die enorme Kampfkraft dieſes
noch jungen Vereins. Roßdorf muß hier ſehr auf der Hut ſein,
da=
mit es nicht auch eine böſe Ueberraſchung erlebt. Das Spiel beginnt
um halb 3 Uhr.
erfreuen. Die Mannſchaften ſtanden wie angekündigt.
Dar=
ſich im Zuſammenſpiel recht gut. Hinter der zuverläſſiſe
arbeitete die ſtabile Läuferreihe, deren Aufbauſpiel den
ſich bald ſehr gut verſtand, zum Torſchießen drängte, Heide
die Ueberlegenheit der Hochſchüler denn auch deutlich
Gegen das Spiel ſoll allerdings von Heidelberg Proteſr
ſein, weil bei Darmſtadt ein geſperrter Spieler mitgewirkk
Zur Zeit war hierüber Näheres nicht zu erfahren. Jeder
freulich, daß der jetzige Deutſche Hochſchulmeiſter Darmſto
beachtliche Spielſtärke aufweiſt und, wenn keine Zufälle die
nichte machen, alle Ausſicht hat, ſeine Meiſterehren
erfolg=
teidigen.
Geſchäftliches.
Trinkt Fachinger. Laſſen Sie ſich Näheres über „Fact
trinkkuren” durch Ihren Mineralwaſſergroßhändler berichh=u
ſes Heil= und Geſundheitswaſſer von Weltruf, ebenſo wie
ken, Drogerien uſw. in ſtets friſchen Füllungen führt. —
erhält Körper und Geiſt friſch und geſund!”
Bubi iſt tüchtig! Bubt durfte Einkäufe machen. M1
luft er atemlos, „ich habe fünfzehn Pfennige geſpart!!
Junge”, will Mutti ſchon losſchelten, „da haſt du doch
etwas vergeſſen — — du hafteſt doch abgezähltes Ged.
Mutti — — !½—ordentlich ent üſtet ſchaut Bubi ſiean —
Putz= und Scheuermittel, iſt doch Lilliger geworden: die groß”
nur noch 35 Pfennig und die Normaldoſe nur noch 20 20
die Fund
Daß Tabellenletzte auch dem Tabellenerſten gefährlich werden
können, hat 1910 Darmſtadt gegen den Tabellenerſten Gr.=Zimmern
bewieſen. Recht teuer hat Darmſtadt die 2 Punkte abgegeben.
Allerdings könnte man ſich dieſes Treffen auch ruhiger vorſtellen.
Dieſerhalb kann ſich keine der beiden Mannſchaften entſchuldigen.
20 Sekunden Zeitüberſchreitung wegen Wundbehandlung eines
Verletzten hätte beinahe Gr.=Zimmern den Sieg gekoſtet, aber
dieſerhalb hätte man noch am grünen Tiſch geſprochen. Bantam
Gr.=Zimmern hat in dem Moment ſeiner Niederlage dieſe ganz
beſtimmt ſeinem Sprechen und Unachtſamkeit zu verdanken. Drei
Schulterſiegen von Barowſki, Schwarz und Veith von Darmſtadt
tellt Gr.=Zimmern vier Schulterſiege von Ohl, Rheinhardt, Danz
und Bernhardt letzterer ohne Gegner, gegenüber. Ohl, Joh.,
ſcheint auch nicht mehr der alte Ohl zu ſein, er hat ſchon beſſere
Arbeit geleiſtet.
Der Gautag des Rhein=Main=Gaues, in Mainz tagend zeigte
ſehr guten Beſuch und finanziell ein zeitgemäßes Ergebnis. Der
Gauausſchuß, der einer heftigen, aber ſachgemäßen Kritik
unter=
zogen wurde, wurde en bloe wiedergewählt. Beſonders
erwäh=
nenswert iſt die gute Unterbringung der Gaufeſte. Das Schwer=
und Leichtathletik=Gaufeſt in Mainz=Biſchofsheim. Gaujugendtag
in Mainz=Mombach und das Boxen getrennt von erſterem Feſt,
ebenfalls in Biſchofsheim Bezeichnend für den guten Geiſt in
dieſer Tagung war, daß überall geſpart, jedoch nur ſoweit, daß der
ſportliche Betrieb nicht beeinträchtigt wird.
Ein Freundſchaftskampf zwiſchen Sandhofen und Mainz=
Weiſenau endete mit dem Reſultat 14:6.
Einen weiteren Sieg konnte die Polizei Darmſtadt für ſich
entſcheiden, indem ſie Siegfried Kl.=Oſtheim. 10:8 beſiegte
Kreisliga 1. Bezirk: Bingen — Pfaffen=Schwabenheim 18:3,
Hammerſtein — Kirn 12:6.
Im 2. Bezirk kämpften nur Nieder=Ramſtadt und
Ecken=
heim bei gutem Beſuch in Nieder=Ramſtadt. Nieder=Ramſtadt ſtellt
bekanntlich eine ſehr ſtarke Mannſchaft. Das zahlreich erſchienene
Publikum glaubte durch lebhafte Zurufe ſeine Ringer unterſtützen
zu müſſen, es blieb jedoch im Rahmen des Erträglichen. Vier
Schulterſiege von Lautenſchläger. Ph. Beck, K., Kaffenberger und
Schettler brachten Nieder=Ramſtadt den Sieg: Drei Schulterſiege
von Ziegler, Henninger und Weidner waren Eckenheims Ausbeute.
3. Bezirk: Aſchaffenburg — Waſſerlos 0:18, Hösbach —
Die=
burg 6:13. Dieburg bucht damit ſeine erſten Punkte. Dies dürfte
auch für den Ringer Rauſch von Hösbach die Veranlaſſung gegeben
haben, den Kampfrichter zu beleidigen, doch darüber an anderer
Stelle. Die Ueberſchreitung der Wartezeit wird auch zu dieſem
unruhigen Kampf das ihrige beigetragen haben. Es ſiegten von
Hösbach Bormann und Göhler entſcheidend, von Dieburg Dürr,
Herdt und Dotter durch Schulter= und Wyck und Enders durch
Punktſiege.
Rundfunk=Programme.
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Mittwoch, 2. Dezember.
10.20: Schulfunk: Kinder ſpielen Theater.
15.15: Stunde der Jugend.
16.00: Unterhaltungskonzert.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.40: Dr. Schmitt: Das Leben einer Straßenzelle.
19.05: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kallee: Kurzarbeit und
19.35: Stunde der Bühne. Zur Erſtaufführung „Haus‟
von Alfred Neumann.
19.45: Sächſiſcher Humor. Ausf.: Guſtav, Herrmann.
19.55: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereic
20.05: Hunsrücker Abend. Zuſammengeſtellt von W. W1.
21. 20: Gaſtkonzert. Nathan Milſtein (Violine). Mitw.;
Orcheſter Stuttgart. Am Flügel: O. Seyfert.
22.30: Zeit, Wetter. Nachrichten Sport.
22.50: Mannheim: Altengliſche Lieder. Ausf.: Emmy J3t
pran), Luiſe Schatt=Eberts (Klavier).
dezem
Uh
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 2. Dezember,
9.00: Schulfunk: Aus der Arbeit der Berliner Feuerwall
9.35: Dr. Hajek: Anleitung zur Abfaſſung von Schriftz
Art.
11.30: Eva Förſter: Wie richte ich meine Ware für den A
15.00: Jugendſtunde: Zaubermuſikinſtrumente.
15.45: Frauenſtunde: Eliſabeth Felgenträger: Tafelſchmust;
nachtszeit.
16.00: Aus dem Preußiſchen Miniſterium für Wiſſenſchſ.
und Volksbildung.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Roſenwald: Franz Liſzt.
18.00: Bücherſtunde: Neue Romane.
18.30: Ob=Stud.=Dir. Dr. Buchenau: 1931, ein Ju.4
des Geiſtes.
19.00: Gerichtsreferendar Berlowitz: Das Dienſtrecht im
trieben der öffentlichen Hand.
19.30: Ob.=Reg. Rat Lautenbach: Die Bedeutung der
Verſchuldung Deutſchlands.
anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Prinz Friedrich von Homburg, von Heinrich v. K!!
H. Ebert.
22.15: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Otto Kermbach.
.9
iüe
Weiterbericht.
Der hohe Druck, welcher ſeinen Einfluß
weite=
traleuropa entfaltet, ließ das Froſtwetter fortbeſtehern
gen in der verfloſſenen Nacht in Norddeutſchland dies
ren bis 12 und 13 Grad unter Null zurück. Wohl ſin
flache Störungen zu erkennen, die aber zunächſt für d
unſerer Wetterlage noch nicht maßgebend ſein dürftan
Ausſichten für Mittwoch, den 2. Dezember: Dunſtig
Froſt, meiſt trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 3. Dezember: Vorwieg”;
im ganzen wahrſcheinlich etwas milder, aber no
1u
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ſknnen die Fundgegenſtände
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eichsverfahren.
Wermögen des Paul
Gott=
äs in Darmſtadt. Ludwigs= m. Bad, Elek., Gas.
geeich als Alleininhaber der
ushaus Friedrich Söder
ndr, daſelbſt, iſt heute, am
1931. nachmittags 6 Uhr,
ſeichsverfahren zur Abwen=
Konkurſes eröffnet worden.
ſtsanwalt Dr. E. E.
Hoff=
in Darmſtadt, Hügelſtr. 45,
Erauensperſon ernannt.
ſſtur Verhandlung über den
ſwifchlag iſt auf:
, den 22. Dezember 1931.
järnittags ½4 Uhr,
Umtsgericht Darmſtadt I.
9, anberaumt. Der Antrag
hung des Verfahrens nebſt
ſgen und das Ergebnis der
fymittlungen ſind auf der
t zur Einſicht der Beteilig=/Markt 4. (17233b
(17264
Plegt.
wyt, den 27. November 1931.
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Kataſtrophale Abwertung des engliſchen Pfundes.
Die Bank von Frankreich hak für 10 Milliarden Franken Pfunde in ihren Kellern.
Der geſtrige telephoniſche Freiverkehr in Frankfurt am Main
zeigte nach der vorhergegangenen Aufwärtsbewegung wieder ein recht
Neuer Pfundfkurz.
ſchwaches Bild, nachdem bereits am vorgeſtrigen Nachmittag ein leich=
Die kataſtrophale Abwertung des engliſchen Pfundes, die in
Zuſammenhang mit den Abgaben der Bank von Frankreich
ge=
bracht wird, ſetzte ſich geſtern in verſchärftem Tempo fort. Der
Dollar, der am Montag aus London mit 3,41¾ berichtet wurde,
war geſtern mit 3,27—29 zu hören, was einem Markkurs von
13,80 für ein engliſches Pfund gegenüber einer vorgeſtrigen
amt=
lichen Berliner Notiz von 14,45 RM. entſprechen würde.
Der Kursſturz des engliſchen Pfundes beginnt allmählich
kata=
ſtrophale Formen anzunehmen. An der heutigen Börſe notierte
die engliſche Deviſe zu Beginn 84,87 gegen dem Vortagskurs von
87,81 Franken. Gegen Schluß der Börſe ging das Pfund auf
84,25 zurück. In London wurde der franzöſiſche Franken ſogar
mit 81,75 gegen das Pfund notiert. Auf die Wertpapierbörſe
blieben die Rückwirkungen des Pfundſturzes nicht aus, doch verhielt
ſich der Markt ziemlich einheitlich, ausgenommen das Papier der
Bank von Frankreich, welche die Schwäche des engliſchen Pfundes
am eigenen Leibe ſchwer zu ſpüren bekommt. Dieſes Papier fiel
um mehr als 300 Franken auf 10 500 Franken zurück, während vor
der neuen Pfundbaiſſe der Kursſtand noch 12 000 Franken betrug.
Die Bank von Frankreich hat in ihren Kellern ungeheure
Men=
gen engliſche Pfundnoten liegen, die ſie in dieſem Sommer zur
Stützung der engliſchen Deviſe aufgekauft hatte. Offiziell
ver=
lautete bisher nichts über den wirklichen Beſtand, doch wurden
von verſchiedenen Seiten die Guthaben in engliſchen Pfund auf
etwa 10 Milliarden Franken geſchätzt. Bei dem gegenwärtigen
Kursſtand vo 84 Franken hat die Bank von Frankreich alſo
an=
nähernd 33 Prozent oder 3,3 Milliarden Franken verloren. Es
ſteht außer Zweifel, daß Finanzminiſter Flandin in ſeinen
Lon=
doner Beſprechungen auf dieſe Lage des franzöſiſchen Noteninſtituts
beſonders hingewieſen hat, das bisher in ſeiner Bilanz die
Pfund=
beſtände immer in Goldparität auswies. Zu welchem Zeitpunkt
ſich die Bank von Frankreich zu den nötigen Abſchreibungen
ent=
ſchließen wird, ſteht noch nicht feſt. Man ſpricht davon, daß das
franzöſiſche Schatzamt die Verluſte übernehmen wird — In hieſigen
Finanzkreiſen iſt die Haltung der holländiſchen Nationalbank viel
beachtet worden, die ihren geſamten Pfundbeſitz teils an die
hol=
ländiſche Regierung, teils auf dem Markt abgeſtoßen und damit,
wie hier betont wird, ihr Mißtrauen gegenüber der engliſchen
Deviſe öffentlich zum Ausdruck gebracht ſei, eine Haltung, die zu
dem neuen Kursſturz der engliſchen Deviſe nach hieſiger Anſicht
weſentlich beitrug.
Berliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.
Deprimierke Stimmung, abbröckelnde Kurſe.
Ein in den vorgeſtrigen Abendſtunden plötzlich eintretender
Stim=
mungsumſchwung nahm von R.W.G. und Reichsbankaktien ſeinen Aus=
gang. In dieſen beiden Papieren kam ſtärker Material heraus, wobei
bei erſterem anſcheinend die halbierte Dividende verſtimmte, bei
letz=
terem das Ausland wieder als Abgeber auftrat. Vielleicht glaubte
man, aus den Verluſten der Niederländiſchen Bank an der
Pfundent=
wertung auf die Situation Rückſchlüſſe ziehen zu müſſen. Es iſt auch
ßweifelsohne richtig, daß die Deutſche Notenbank durch die erhöhte
Notenſteuer eine Belaſtung erfährt, doch wird dieſer Verdienſtausfall
auf der anderen Seite durch die hohen Diskontſätze zumindeſt
wettge=
macht. Da nun die Abwärtsbewgeung des engliſchen Pfundes geſtern
weiterging, glaubte man in den Vormittagsſtunden in Berlin, auch
mit einer ſchwächeren Tendenz für den Effektenmarkt rechnen zu
müſ=
ſen, zumal die deutſchen Werte in New York auch vorgeſtern wieder
ſtarke Rückgänge gezeigt hatten. Es war daher, als der geſtrige
Tele=
phonverkehr einſetzte, die Tendenz der Aktien eher ſchwächer, während
am Pfandbriefmarkt eine Beruhigung eingetreten war. Die Rückgänge
waren aber nicht groß, und man hörte ſogar überwiegend Geldkurſe.
Angeboten waren weiterhin nur R.W.E. und Bankaktien, wobei von
letzteren, außer Reichsbankanteilen, Danatbank und B. H.G. auffällig
ſchwache Veranlagung hatten. Elektropapiere waren eher etwas gefragt,
Montanwerte lagen ruhig, und auch am Farbenmarkt war die
Umſatz=
tätigkeit nicht groß. Außer Goldpfandbriefen waren auch die übrigen
feſtverzinslichen Werte geſtern beſſer gehalten, Altbeſitzanleihe und
Reichsbahnvorzugsaktien lagen ſogar leicht erholt. Es ſcheint nunmehr
ziemlich ſicher zu ſein, daß mit Steuererhöhungen (alſo auch
Wieder=
einführung der Kapitalertragsſteuer) in der kommenden Notverordnung
zu rechnen iſt. Trotzdem iſt der ſcharfe Kampf hinſichtlich der
Lohn=
politik (Abbau der Beamtengehälter) und der Preisſenkungsaktion noch
nicht entſchieden. Das weſentlichſte für eine Verbilligung der
Lebens=
haltung, nämlich die Senkung der Mieten, dürfte, wenn überhaupt,
nur in ganz unzureichendem Maße erfolgen.
Nachdem die Limite=Erneuerung im Laufe des Tages bei den
Banken Fortſchritte gemacht hatte, trat an den Aktienmärkten eine
ge=
wiſſe Stagnation ein, und die Umſatztätigkeit bewegte ſich wieder in
normalen Grenzen, d. h. ſie beſchränkte ſich auf die führenden Werte.
Auch am Pfandbriefmarkt hatte die Nachfrage auf der jetzt erreichten
Baſis ein weiteres Nachlaſſen des Verkaufsdruckes zur Folge, ſo daß
gegen die niedrigſten Kurſe eher leichte Erholungen eintraten. Aus
den ſchon vormittags erwähnten Gründen (Pfundſchwäche,
Noten=
ſteuer) waren jedoch Reichsbankanteile weiter ſtark angeboten und
er=
neut bis zu 5 Prozent ſchwächer. Dieſe Sonderbewegung blieb dann
auch nicht ohne Einfluß auf die übrigen Märkte, an denen kleine
Schwankungen eine unſichere Tendenz hervorriefen.
Der Geldmarkt war bereits heute nach dem Ultimo ſchon wieder
entſpannter, obwohl zur Rückzahlung von Lombards noch einige
Nach=
frage nach Tagesgeld beſtand. Dieſes wurde mit 11—9 Prozent und
vereinzelt auch noch darunter genannt. Der Privatdiskont blieb bei
weiterem Angebot 8 Prozent, Warenwechſel nannte man mit zirka
9 Proz. und Monatsgeld ſtellte ſich ziemlich nominell auf 9—11 Proz.
In der Schadowſtraße hat geſtern die letzte Zuſammenkunft
ſtatt=
gefunden. In Zukunft will man zweimal in der Woche und zwar am
Dienstag und Freitag zwiſchen 12 und 14 Uhr, im „Kaiſerkeller”, in
der Friedrichſtraße zuſammenkommen. Die Fragen, die bei der
heuti=
gen Zuſammenkunft beſprochen wurden, waren mehr interner Natur;
es handelt ſich um den Hilfsfonds der Börſe und die fälligen
Börſen=
gebühren, eine durchzuſetzende Stundung der Gewerbeſteuer für die
Börſenmakler und um evtl. Entſchädigungsanſprüche, die die
Makler=
ſchaft den maßgebenden Regierungsſtellen zuzuleiten beabſichtigt.
ter Tendenzumſchwung eingetreten war. Neben der ſchwachen
Veran=
lagung der deutſchen Bonds an der New Yorker Börſe verſtimmte auch
die anhaltende Schwäche des engliſchen Pfundes. Die bisher bekannt=
tiſche Situation wieder mehr in den Vordergrund gerückt wurde. Bei
ſehr geringem Umſatz bröckelten die Kurſe weiterhin durchſchnittlich um
1—2 Prozent ab, obwohl die Abgaben im allgemeinen ziemlich klein
waren. Mehr abgeſchwächt waren Reichsbankanteile, die auf angebliche
Auslandsverkäufe etwa 3 Prozent einbüßten. Elektrowerte
verzeich=
neten Rückgänge bis zu 2 Prozent, wobei die halbierte Dividende bei
R.W.E. ungünſtig aufgenommen wurde. Nur Licht u Kraft lagen
relativ feſt und gewannen etwa 1,5 Prozent, da man hier die
Divi=
dendenausſichten etwas beſſer beurteilt. J.G. Farben ſchwächten ſich
unter Schwankungen um 1,5 Prozent ab, während Montan=, Bank= und
die übrigen Werte faſt geſchäftslos lagen und nur Bruchteile eines
Prozentes verloren. — Am Rentenmarkt blieb die Stimmung
ge=
drückt. Die Erörterungen hinſichtlich der geplanten Kapitalertragsſteuer
waren weiterhin ein ſtörender Faktor. Die Kurſe gaben bei kleinem
Geſchäft allenthalben um etwa 1 Prozent nach und lediglich 8
prozen=
tige Frankfurter Hypothekenbank=Goldpfandbriefe fanden etwas beſſere
Aufnahme. Liquidationspfandbriefe lagen geſtern erſtmals mehr im
Angebot und teilweiſe bis zu 1,5 Prozent niedriger. Die übrigen
ebiete des feſtverzinslichen Marktes verzeichneten kaum Geſchäft. —
Am Geldmarkt hat ſich die Lage etwas erleichtert, ſo daß Tagesgeld
auf 8,5 Prozent ermäßigt wurde.
Die Auslandsbörſen.
Die Stimmung an der Londoner Börſe war auf die Pfund=
Schwäche hin recht unſicher, doch hielt ſich das Geſchäft in engen
Gren=
zen. Internationale Werte waren auf Wallſtreet hin befeſtigt. An der
Londoner Börſe konnte ſich eine Reihe von Werten im Verlaufe
be=
trächtlich erholen, doch trat gegen Schluß eine gewiſſe
Unregelmäßig=
keit ein. Die Kurſe lagen aber trotzdem überwiegend feſter, nur
bri=
tiſche Staatspapiere konnten ihre höchſten Tageskurſe nicht voll
be=
haupten.
An der Pariſer Börſe ſetzte ſich die Abwärtsbewegung des
vorgeſtrigen Tages auch geſtern weiter fort, und die Börſe ſchloß zu
den niedrigſten Tageskurſen.
Die Brüſſeler Börſe war bei ſehr ruhigem Geſchäft im
allgemeinen ſehr widerſtandsfähig.
Die Amſterdamer Börſe war bis zum Schluß ziemlich
ſchwach, die Kurſe gingen weiter zurück.
Wie vorgeſtern war die Wiener Börſe auch geſtern feſter
ge=
ſtimmt, in einigen Werten war das Geſchäft lebhafter.
Die New Yorker Börſe eröffnete nach der vorgeſtrigen
Be=
feſtigung geſtern wieder in ſchwächerer Stimmung, da der
Pfundrück=
gang und die letzten ungünſtigen Eiſenbahnausweiſe für den Monat
Oktober verſtimmten.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 1. dezember.
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heutigen Sitzung beſchloſſen:
feſtgeſetzt:
a) für Donaumais auf 155 (bisher 190) RM
b) für Plata= oder anderen Mais 160 (195) RM. 7
1. Die Monopolverkaufspreiſe für Mais werden
Dieſe Preiſe gelten für die Zeit vom 1. Dezembh=
16. Januar 1932 einſchließlich.
2. Die nächſte Sitzung des Verwaltungrates fim
Januar 1932 ſtatt.
Bei der Neuregelung der Futtergerſteneinfuhr din
gewordenen Einzelheiten der kommenden Notverordnung wirkten zember d. J. in Kraft getreten iſt, hat die Reichsm
äußerſt deprimierend, wie überhaupt die ganze innen= und außenpoli= entſcheidender Weiſe darauf Rückſicht genommen, daß 70
bedarf Deutſchlands an Futtergetreide in dieſem Jahru
als im vergangenen, und daß die Futtergetreideverr!
deutſchen Viehhaltungen auf einer Preishöhe erfolgem
einer Verfütterung von Roggen entgegenwirkt. Dr0ſ
wägungen mußten maßgebend ſein für die Neufeſtſetzuu
nopolverkaufspreiſe für Mais, die ebenfalls am 1. De su
erfolgt iſt.
Somit iſt erreicht, daß bei der Geſamtregelung der
für Futtergetreide auf das Bedürfnis geachtet wird.
ſoweit wie irgendmöglich, der menſchlichen
Ernährungg=
ten, und daß die Verringerung des zur Zeit übergroßen
beſtandes einen Verlauf nimmt, der im Intereſſe eine
Preisgeſtaltung am Schweinemarkt liegt.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago
Getreide. Weizen: Dezember 55,75, März 57,50/1
Juli 58,75; Mais: Dezember 39½, März 42½, M.
45,75; Hafer: Dezember 24½, März 26,50, Mai 1
26,50; Roggen: Dezember 44½, März 47,25,
Juli 49,25.
Schmalz: Dezember 5,90, Januar 1932 5,925,
Mai 6.15.
Speck, loco 7.00.
Schweine: Leichte 4,30—4,40, ſchwere 4,20—4,301,
zufuhren in Chicago 58 000, im Weſten 177 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork
Schmalz: Prima Weſtern 6,65; Talg, extra loſe
Getreide. Weizen: Rotwinter 70,50, Hart=
Mais: loco New York 65½; Mehl: ſpring m
4,15—4,50; Getreidefracht nach England 1,6—2,2 sI.
Kontinent 8—8½ C.
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Diehmärkke.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 30. 11./1. 12.
Ochſen, 17 Bullen, 686 Kühe oder Färſen 326 Kälber,
Marktverlauf: bei Großvieh ſchlecht Ueberſtand; bei Sch5
langſam geräumt; bei Kälbern ruhig, ausverkauft. Prein
Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 1. 28—32: b) 2. 18—2
c) 18—24; Kühe: a) 22—25, b) 18—21, c) 14—16;
bis 32; Kälber c) 30—35, d) 25—30; Schweine b). u
d) 44 bis 48 RM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurde
ber 1931 durch den Reichsanzeiger 1215 neue Konkurſe!
wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkur=
und 935 eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben.
chenden Zahlen für Oktober 1931 ſtellten ſich auf 1435 bze
Nach dem Bericht des Röhrenverbandes hat ſich die ſonl
des Röhrengeſchäfts im November nicht gebeſſert. Der
gang iſt namentlich in Qualitätsröhren noch mehr zurück
hat damit einen Tiefſtand erreicht, der den Werken weiter.
ten Betriebseinſchränkungen auferlegt. Auf den Auslan:”
gen die Abſatzverhältniſſe nach wie vor ungünſtig.
Die A.G. Maſchinenfabriken Eſcher, Wyß u. Co. in
beim Gericht um ſofortige Zahlungsſtundung nachgeſuch4
Ein reiches Kohlenvorkommen wurde in der Nähe de
man entdeckt. Die Kohle iſt von ſehr guter Beſchaffenhef”
ihre Ausbeute ſchon in abſehbarer Zeit betreiben zu kömd
Der Kampf um Deutſchlands wirtſchaftliche Zufa
Das Präſidialmikglied des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie Geheimrak Kaſtl zur Wirkſagl
gen auch nicht beſorgt zu ſein. — Das andere große
Internalionate Prodieme.
Anläßlich des zehnjährigen Beſtehens des Wirtſchaftsverbandes für
den Regierungsbezirk Magdeburg fand eine Feſtſitzung ſtatt auf der
Geheimrat Kcſtl über den Kampf um Deutſchlands wirtſchaftliche
Zu=
kunft ſprach. Die Kriſe habe ſich, ſo führte der Vortragende u. a. aus,
innerwirtſchaftlich wie auch international ſo zugeſpitzt, daß jeder falſche
innerdeutſche oder internationale Schritt ſich auf lange Dauer
verhäng=
nisvoll auswirken müſſe. Da nun das Problem der
innerwirtſchaft=
lichen Geſundung gar nicht ohne den Hintergrund der
weltwirtſchaft=
lichen und internationalen Geſchehniſſe richtig erkannt und
dement=
ſprechend losgelöſt werden könne, müſſe jede Betrachtung von den
gro=
ßen internationalen Aufgaben ausgehen, die in der nächſten Zeit nicht
nur vor uns, ſondern eigentlich vor allen an der Weltwirtſchaft
betei=
ligten Ländern lägen. Es ſei ein Gebot der Stunde, auf dem Gebiet
der internationalen Kredit= und Währungskriſe mit größter
Beſchlei=
nigung zu einer internationalen Zuſammenarbeit zu gelangen. Der
jetzige Umfang der internationalen, insbeſondere kurzfriſtigen
Verſchul=
dung ſei ein auf die Dauer unerträglicher Zuſtand. Es ſei allerdings
grundfalſch, dieſes Forderungsnetz ſo rigoros abzubauen, wie das im
Laufe dieſes Jahres insbeſondere gegen Deutſchland und England
ein=
geleitet worden ſei. Vielmehr dürfe ſich der Abbau der kurzfriſtigen
Engagements nur ſchrittweiſe und unter Schonung der beteiligten
Wirtſchaftskörper vollziehen, und der Abbau dürfe nur bis zu der
Grenze gehen, die durch das ſelbſtverſtändliche Vertrauen auf eine
nor=
male Entwicklung der internationalen Geſchäftsbeziehungen diktiert ſei.
In bezug auf die kurzfriſtige Verſchuldung Deutſchlands ſei der gleiche
Grundſatz anzuwenden. Deutſchland ſei ſelbſtverſtändlich gewillt, ſeinen
privaten ausländiſchen Verbindlichkeiten nachzukommen; aber es müſſe
verlangen, daß das Ausland, nicht kurzfriſtig und einſeitig ſeine
For=
derungen liquidiere, ſondern daß es Deutſchland ein normales Niveau
kurzfriſtiger Kredite, auch über den Ablauf des Stillhalteabkommens
hinaus, zur Verfügung ſtelle. Wenn das Ausland das dazu notwendige
Vertrauen beſitze, dann brauche es um den Beſtand ſeiner Forderun=
Problem, das dringend einer endgültigen Löſung bedar:
parationsfrage. Der jetzt in Baſel zuſammentretende B7d
derausſchuß der B.J.3. müſſe unbedingt davon ausgel.
mangelnde Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands auch ſchon 4
faſſern des Youngplans von vornherein in Rechnung a0
iſt. Geheimrat Kaſtl vertrat hier die Anſicht, daß es une—
wenn jetzt wieder nur irgendein unbefriedigendes Proviſa”
käme. Es müſſe endgültig reiner Tiſch gemacht werdenn!
„außerökonomiſche Forderungsnetz” ein für allemal als 7
Kriſenfaktor verſchwinde. — Im zweiten Teil ſeines Va4
delte Geheimrat Kaſtl das Problem der innerdeutſchen
geſtaltung. Schnellſte Reform auf allen Gebieten der W8.
Finanz= und der Sozialpolitik ſeien dringend notwendig=”
lig verfehlt, in der heutigen Zeit alles Heil von Pate. erwarten; vielmehr ſei der einzig richtige Weg, die uie
Konſequenzen aus der Ueberſchuldung und der dementſpm:!
armung Deutſchlands ſo ſchnell wie möglich in einer Fo eu
die zu einer Anpaſſung der Produktionsbedingungen O0
Verhältniſſe führe. Im Mittelpunkt der praktiſchen
Wik=
ſtehe dementſprechend die Aufgabe der Produktionskoſtenſt
Auswirkungen des engliſchen Währungsſchrittes ſei gren
keine andere Weiſe zu begegnen. Eine Nachahmung des e
ſpiels durch Deutſchland lehnte Geheimrat Kaſtl ganz
ſchon deswegen, weil erſtens der größte Teil der deutſch4
verſchuldung auf Gold und Goldvaluten abgeſtellt ſei 12
tens jedes Währungsexperiment in Deutſchland gerade
fahrungen der Inflationszeit einen Schritt auf einer abſch.
bedeuten würde. Die Frage, ob es überhaupt möglich ſi
lität der deutſchen Währung zu erhalten, beantwortete:
gende abſolut poſitiv. Wenn der Kampf um die Zukun
ſchen Wirtſchaft unter Einſatz und Zuſammenfaſſung aller.
Kräfte geführt werde, und wenn ſich alle auf ihre Pfll=
Vertrauen in die Zukunft Deutſchlands zu haben, dann
die jetzige Notzeit, vielleicht langſam, aber doch ſicher vorn
Aufwärtsentwicklung abgelöſt werden.
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[ ← ][ ][ → ]2. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 334 — Seite 13
HILANMUTB! von FRIIZ WEBER
(Nachdruck
„eFen landete ein drittes Flugzeug auf der verödeten
„e des Sees von St. Moritz. Ein Herr in grauem
rief einem der eifrig die Eisbahn ſäubernden
Ar=
ue möge ihm einen Schlitten beſchaffen. Dann trat
Scen und beliechen den ſeiten Sandiſchiten, der
yraubenden Pferdchen durch Gräben und Wächten
weſket hatte.
Aund und ſeine Familie waren angekommen.
wediſche Finanzmann hatte ſeine eigene Funkſtation
Ihre Antenne hing zwiſchen zwei ſchlanken, zu=
exen Maſten aus Leichtmetall, welche von den beiden
gs eugen aufragten. Für die Funker war eine
Tele=
errichtet worden, die in den Zimmern des
General=
ſeinnann Oldburg mündete. Zu jeder Tageszeit
um=
ſuwerte Menſchen den Flugpark des Milliardärs.
dieſe Dinge der tägliche Geſprächsſtoff der männ=
Des Hotels geworden, ſo gruppierte ſich die
Teil=
ſpSamen um Greta Lund und ihre beiden Kinder. Kein
Eitas Schönheit hielt auch den ſchärfſten Kritiken
Gmmer ſie erſchien, war ſie der natürliche Mittelpunkt
heikſamkeit. Kein noch ſo mitleidslos gehandhabtes
mite an dieſer ſchlanken Frau mit den ſtrahlenden
leinſten Fehler, die geringſte Nachhilfe feſtſtellen.
uu ſte von einer Anmut, die nichts als den Neid der
hleit hinterließ. Die wenigen, die irgendeiner Ver=
14Druck geben mußten, einigten ſich auf die Formel,
ſchönheit müſſe Greta Lund kalt ſein „wie die Mitter=
Dieſe Anſicht ſtammte von einem Literaten, der ſie
en Romane entlehnt hatte. Seither galt er, namentlich
eiſter Polinnen und Italienerinnen, als der tiefſte
ſner des modernen Schrifttums.
ben der Lunds in St. Moritz unterſchied ſich von
Eidern Bewohner des Hotels dadurch, daß es für ſie
um Erholung gab. Täglich hörte man von Beſuchen
Wirtſchaftsführer, Direktoren der Werke, Politiker
üſten, von Konferenzen und Banketten, die im kleinen
al abgehalten wurden. Manchmal lag eine ganze
iFlugzeugen auf dem Eis des Sees, und die
Hotel=
nzte Garagen in der Nachbarſchaft mieten, um den
adr Gäſte Einar Lunds unterzubringen. Schon nach
Roman
verboten.)
einer Woche ſchien der ganze Kreis, deſſen Mittelpunkt der junge
Schwede war, in den Bergen des Engadins verſammelt zu ſein.
Nach und nach wurde die Anweſenheit der Familie Lund
zur reſpektvoll empfundenen Selbſtverſtändlichkeit. Man gewöhnte
ſich daran, ihr hier und dort zu begegnen, auf dem Creſta=Run,
in einer kleinen Bergwirtſchaft, auf einſamen Waldwiefen, wo
ſie ſich mit Skilauf und Rodelfahren vergnügten. Meiſt waren
ſie in Geſellſchaft junger Ingenieure, die ihre Dienſtreiſen über
Einladung ihres Chefs mit einem Winterurlaub verbanden. Man
konnte ſie mit ihren Begleitern bald Schwediſch, bald Deutſch
oder Franzöſiſch ſprechen hören. Neben vielen Unbekannten ſah
man da eine Reihe von Männern, die Weltruf genoſſen. Da
war vor allem der kaum dreißigjährige Herbert Wielander, deſſen
Projekt zur Senkung des Mittelmeeres und Bewäſſerung der
Nordſahara Einar Lund finanzieren wollte. Dann der Holländer
Lucian van Boer, der Erfinder des leichten Akkumulators, und
ſein Mitarbeiter Lucien Cardreux, die man in aller Welt nur
die „Luzifer auf elektriſcher Grundlage” nannte. Nicht minder
berühmt war der Spanier Guzman de Sala e Igre, ein
wür=
diger Herr mit weißem Barte Entdecker der „ſteuerbaren
Funk=
welle” und Leiter der geſamten Schwachſtrominduſtrien Einar
Lunds.
Der Gehilfe des Lotſen auf Kap Pillar ſchob das Glas in
die Manteltaſche und ſtieg die Steintreppe zum Haus ſeines
Chefs hinunter. Nach ein paar Schritten hörte er ſeewärts
wieder das Geheul der Sirene, zuckte die Achſeln und murmelte
etwas wie „verdammter Nebel, ſollen warten‟. Dann verſuchte
er, eine beſorgte Miene aufzuſetzen — denn Dienſteifer war nun
einmal Warwicks Steckenpferd —, und trat in das
Wellblech=
häuschen.
„Hallo, Al, was iſt los?”
Er gab viermal Signal, aber ich kann ihn nicht ſinden.”
Warwick klappte die Bibel zu, trank das Glas aus und maß
ſeinen Gehilfen mit geringſchätzigen Blicken. „Du hätteſt beim
Segelflicken bleiben ſollen, Al, das habe ich dir gleich geſagt.
Du haſt keine Augen. Ein Lotſe muß aber Augen haben. Da
dachte ich nun, eine Hilfe an dir zu haben, und jetzt muß ich von
meiner Sonntagsandacht weg, um irgendeinen ſchmierigen Kahn
zu ſuchen. Haſt= du wenigſtens eine Ahnung, welchen Kurs er
hält?”
„Er kommt in die Bai, aber ſcheinbar geht es verdammt
langſam. Ich habe das Signal viermal faſt von der gleichen
Stelle gehört.”
„In die Bai, ſagſt du? So wahr ich daſtehe, du biſt der
faulſte Eſel in ganz Tasmanien! Du willſt mich wohl ruinieren.
wie? Mich lächerlich machen, was? Vorwärts, mach das Boot
flott und ſieh zu, daß wir ihn finden, ſonſt kannſt du heute noch
deinen Kram packen!“
Der Gehilfe legte das Fernglas auf den Tiſch und
ver=
ſchwand. Murmelnd und ſchimpfend ſuchte Warwick ſein
Oel=
zeug zufammen, holte verſchiedene Likörflaſchen vom Küchenbord,
ſchnupperte daran und ließ endlich den anſehnlichen Reſt einer
Whiskypulle ohne Atemholen hinunterrinnen. Dann warf er
Kohlen auf die Herdglut, nahm das Glas und ſtapfte hinaus.
Als Rufford den Motor in Gang brachte, heulte ſeewärts
wieder die Sirene auf.
„Paß auf, in fünf Minuten haben wir ihn!” rief Warwick
und drehte das Boot in ſcharfem Winkel gegen das Kap. „Hallo,
da iſt er!“
Der Lotſe überließ das Steuer ſeinem Gehilfen und ſah
ge=
ſpannt auf die Silhouette eines Gaffelſchoners, der ſich langſam
aus dem Nebel ſchob. Das Schiff trieb mit geſtrichenen Segeln.
Unter der Nationalflagge war das Lotſenzeichen, zwei Wimpel
und ein Ball, geſetzt.
„Hol mich der Teufel, wenn das nicht die „Spea” iſt!” rief
Warwick, das Glas an den Augen. Ein ausgezeichneter Kahn.
Ging vor zwei Jahren nach dem Süden. Dachten ſchon alle,
daß ihm etwas zugeſtoßen ſei, und jetzt taucht er auf einmal
wieder auf . . . He, was iſt das 2 Stopp, Junge! Halt, ſage
ich, hörſt du denn nicht?”
Rufford ſchalte den Motor aus und blickte ſeinen Chef
ver=
ſtändnislos an. Der ſtand noch immer am Bug und ſah nach
dem Schoner hinüber, auf deſſen Fock langſam eine gelbe Flagge
hochging.
„Wenden!”
Der Alte hatte wieder ſeinen Spleen. Weshalb ſollte man
wenden, da man doch heilfroh ſein konnte, dieſen Kaſten
gefun=
den zu haben?
„Wenden! Oder muß ich dir erſt mit einer Spiere Gehorſam
beibringen? Siehſt du den gelben Fetzen nicht? Keinen Schritt
ſetze ich auf den Sarg! Mögen ſie verrecken! Das ſollen die
Be=
hörden in Hobart auslöffeln, mich geht es nichts an. Ich habe
keine Luft, mir den Teufel ins Haus zu laden.”
Rufford begriff, daß auf dem Schoner irgend etwas nicht in
Ordnung war. Der Motor ſurrte unter Vollgas, das Boot
be=
ſchrieb einen ſcharfen Bogen und lief wieder gegen die Küſte.
Da heulte die Sirene der „Svea” dreimal kurz hintereinander
auf. Man mußte ſie bemerkt haben und rief um Hilfe. Warwick
ſchob die Mütze in den Nacken und ſtrich ſich mit der Hand übers
Geſicht, als wollte er einen Gedanken verſcheuchen. Nein, er
durfte es nicht tun. Die Leute waren in Seenot. Sie hatten
Typhus an Bord oder die Pocken. Es ſtand ſicher ſchlimm, alſo
durfte man ſich nicht drücken. Entſchloſſen winkte er ſeinem
Gehilfen und griff ſelbſt ins Steuer. Wenige Minuten ſpäter
hielt das Boot dicht an dem Schoner.
(Fortſetzung folgt.)
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