Eingelnmmmer 10 Pfemmige
wer 2.18 Reichemart und 22 Pfennig
abgeholt 2.25 Reichsmart, durch die
Reſchsmart ſrei Haus. Poſibezugspreis
„4 Fellgeld monatlſch 2.78 Reſchömart.
gell für Aufnahme von Anzeigen an
hinz wird nicht übernommen.
Nicht=
zmr Nummern infolge höherer Gewalt
Pezſeher nicht zur Kürzung des
GGMkellungen und Abbeſtellungen durch
WFerbindlichtelt für uns. Poſiſcheckonto
Fanffurt a. M. 1301.
Ar
*
Nrf
Ter
Ta
K
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
gänaligem Erſcheinen vom 1. Dezember
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Origlnal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 333
Dienstag, den 1. Dezember 1931. 194. Jahrgang
27 mm breite Zeiie im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspio
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breitl2 Reichsmarl.Anzeigen von auswärte 40 Reichepfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichamark
1 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Strell uſw. erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtiung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fäll jeder
Rabatt weg. Banfionto Deutſche Bani und
Darm=
ſädter und Natonalbant
100 Mnionen keichsvenihit für 1304.
ichg der Umſakzſteuer zur Deckung des Fehlbekrags. — Wieder keine Senkung der Hauszinsſtener.
Neue Erhöhung der Kapikalſteuer.
ſein zur Behebung der Not unſeres Volkes. Seit Kriegsende
er=
blickt auch die Reichsregierung hierin eine ihrer wichtigſten Auf=
* Woher nehmen...!
gaben. Für die brennendſte Not unſeres Volkes, die ungeheure
Arbeitsloſigkeit, bringt die landwirtſchaftliche Siedlung eine
fühl=
in unbefriedigendes Experimenk.
bare Entlaſtung. Man kann zwar nicht mit einem Schlage die
der 2 1.
jen 4ud
ichskabinett hat am Montag auch wieder ſeine
iuen über die Ausgeſtaltung der neuen
hdnung fortgeſetzt. Der Kanzler drängt nach wie
bilichſte Beſchleunigung, um — wenn möglich —, bis
ſus fertig zu werden, unter allen Umſtänden aber vor
Ader Beratungen des Baſeler Sonderausſchuſſes wenig=
Anschule Ehiſten Teil der Notverordnung, ſoweit er die
Sanie=
öffentlichen Haushalte betrifft, zu
verab=
moffiziöſen Mitteilung wird darauf hingewieſen, daß
M11931 mit einem Defizit von 400 Millionen
cmüſſe. Das entſpricht im Weſentlichen der auch von
fanuhten Rechnung, die davon ausgeht, daß das
Defi=
ſellltetwa 1100 Millionen RM. beträgt, wo=
Nüuſkillionen durch die eingeſparten
Repa=
ſonkehlungen gedeckt ſind. Aber die Schätzung iſt
täüden Augenblick richtig. Die Wahrſcheinlichkeit ſpricht
jientu dafür, daß am Ende des Etatjahres das Loch noch
füter ſein wird, weil ſich der allgemeine Schrumpfungs=
B1
Fe Rältzregierung will verſuchen in die parlamentariſchen
phattungen über den Etat mit einem gedeckten Haus=
Mtserähuf hereinzugehen. Normalerweiſe müßten die
ſbritzüungen für den Reichshaushaltsplan für 1932 ſchon
Fzieach weit gediehen ſein. Dieſes Verfahren der
Reichs=
ſierrz iſt aber anläßlich der völligen Unüberſichtlichkeit
Eilmhmen im Jahre 1932 nnmöglich. Die
Reichsregie=
ha lſüles nicht für zweckmäßig, Berechnungen im leeren
mm Auzuſtellen. Tatſächlich ſteht man im Reich vor der
Racht aß man nicht weiß, woher für 1932 die Mittel für
mſsläufigen Ausgaben des Reiches genommen
wer=
den ſollen.
10 Millionen deftzit in Preußen.
Eit Mast abiliſierung des Reichshaushaltes allein iſt es aber
nocht ihr getan. Sehr viel gefährdeter iſt die
ebüſlden Ländern und den Gemeinden. Der
preliſche Finanzminiſter läßt zwar verſichern, daß er
AlhlkLilliarde, die im preußiſchen Voranſchlag angeb=
9c M, durch radikale Kürzungen wieder einholen
Em Zußi ſchen Landtag einen ausgeglichenen Etat vorlegen
Acen wir ab, inwieweit das richtig iſt. So leicht iſt
Abes Mil arde ſchließlich nicht wegzuradieren. Und vor allem,
Mwnür das nächſte Etatsjahr. In dieſem Etatsjahr wird
brauchen. Auch die übrigen Länder, und
beſon=
e Glninden, werden noch einen ſtarken Bedarf haben.
Des=
imnl er Gedanke. an eine
MMddRan der Umſakſteuer auf elwa 2 Prozenk.
arciſtere Geſtalt an, wobei daran gedacht iſt, die
Umſatz=
ur /9ensmittel und Textilien ſofort zu pauſchalieren. Für
F ZmMe ſoll die Regierung nur eine entſprechende
Ermäch=
denlih erb Ken. In dieſem Zuſammenhang wird auch auf die
NEi/ erwieſen, die verſchiedene Wirtſchaftsver=
Ne wiü mit Unrecht gegen die Erhöhung der Um=
VeAWrei der Reichsregierung eingereicht haben. In Regie=
Meiſetzllaubt man, dieſe Proteſte mit dem Hinweis abtun
26 es ſich bei ihnen um den üblichen Ausfluß jedes
NeAtlanes handele. Man überſieht aber dabei, daß die
Umſatzſteuer der eingeleiteten Preisſenkungsaktion
nderlich iſt. Allerdings kann ſich die Regierung auf
tüßkzen, daß die Schwierigkeiten für ſie mit bloßen
kokeſten nicht geringer werden, wenn ihr nicht
ndere brauchbare Vorſchläge gemacht
Iſo die Erhöhung der Umſatzſteuer für ſie den ein=
larſtellt.
Eine Enkkäuſchung.
ſtung aber, daß durch die Erhöhung der
Umſatz=
ſtei würden, um dafür die Hauszinsſteuer herab=
Schtigt ſich immer mehr. Man ſpricht nur noch
da=
oerhöhten Neubaumieten zwangsweiſe um 10 Pro=
Drden ſollen, wobei dann der dafür erforderliche
A Millionen aus allgemeinen Mitteln zur
Ver=
werden müßte. Ein unbefriedigendes Experiment.
allſteuer ſcheint tatſächlich wieder aus der Verſen=
Dat zu werden, allerdings nur für feſtverzinsliche
WDere wäre ſie ja auch unter den gegebenen
Zeit=
becklos. Ob dabei aber ein Ertrag herauskommt,
ſſe Aufbringungskoſten lohnt, erſcheint uns ſehr
Werdlid über die Bedeukung und Aufgaben
Nandwirkſchaftlichen Siedlung.
Berlin, 30. November.
isminiſter Dr. Stegerwald hielt heute im
Rund=
nag über „Bedeutung und Aufgaben der
landwirt=
ung‟: Der Miniſter führte u. a. aus:
Ine Menſchenkräfte in neu zu bildenden bäuerlichen
Weder dem wirtſchaftlichen Arbeitsprozeß
einzu=
weiten Kreiſen heute ein weſentliches Mittel zu
Städte von ihrem arbeitsloſen Bevölkerungsüberſchuß befreien.
Immerhin ſchiebt aber die Siedlung der Abwanderung vom Lande
einen kräftigen Riegel vor, und erhält die Landbevölkerung der
Scholle. Daneben werden der Beſiedlungsvorgang ſowie die
viel=
fachen Arbeiten der Vorbereitung zahlreichen Menſchen Brot
geben. Die neuen Siedlungsdörfer ſelber bedeuten ein Aufblühen
von Handel und Wandel in der ganzen Umgegend.
Beſonders bedeutungsvoll iſt die landwirtſchaftliche Siedlung
auf dem Gebiete der Agrarpolitik. Wir erleben gegenwärtig eine
Strukturwandlung des öſtlichen Agrargebietes. Zahlreiche
Groß=
betriebe ſind lebensunfähig geworden. Sie müſſen durch
kriſen=
feſtere Bauernwirtſchaften erſetzt werden. Das Reich hat ſeit
Jahren mit großen Summen die landwirtſchaftliche Siedlung
ge=
fördert. Auch in dieſem Jahre wird es trotz der ſchwierigen
Finanz=
lage faſt allein die Finanzierung übernehmen. Die vorhandenen
Mittel bringen aber nur dann Erfolg, wenn wir gerade die Kreiſe
mit anſiedeln, in denen das Siedlungsbedürfnis am ſtärkſten nach
Erfüllung drängt. Das ſind die minderbemittelten Schichten der
ländlichen Bevölkerung, das ſind insbeſondere die Landarbeiter
und Handwerker, die vor allem der vorerwähnten
Strukturwand=
lung zum Opfer fallen. Daher müſſen wir unſere
Siedlungs=
formen, wie auch das Siedlungsverfahren umſtellen. Die neuen
Wege der Siedlung ſind vorgezeichnet in gemeinſamen Richtlinien
des Reiches und der Länder für die landwirtſchaftliche Siedlung,
die ſoeben erſchienen ſind. Das Weſentliche iſt, daß dem
Bewer=
ber nicht mehr eine in jeder Beziehung vollkommene Bauernſtelle
übergeben wird, ſondern ihm nur das zur Verfügung geſtellt wird,
was die Wirtſchaftlichkeit einer Stelle in den erſten Jahren
for=
dert (Ausbauſiedlung). Aus eigener Kraft wird ſich der Siedler
emporarbeiten müſſen. Daher ſind mehr als früher die Siedler
mit aller Sorgfalt auszuwählen.
Widerſtandsfähigkeit und Kraft, Geſundheit und Lebenswille,
ſo ſchloß der Miniſter, wird ein Volk ſtets aus ſeiner
Verwurze=
lung mit dem Boden ziehen. Die Siedlungsfrage iſt eine
Schick=
ſalsfrage des deutſchen Volkes geworden.
Die Wirtſchaftslage Amerikas.
Wachſende Kriſe. — Zunehmende Arbeitsloſigkeik.
Rückgang auf der ganzen Linie.
EP. Waſhington, 30. November.
Ueber die Wirtſchaftslage der Vereinigten Staaten
veröffent=
licht Handelsminiſter Lamont einen Bericht, worin er die
gegen=
wärtige Wirtſchaftskriſe auf folgende Urſachen
zurück=
führt:
1. Ungeheure Lager von Rohſtoffen und Lebensmitteln in der
ganzen Welt.
2. Allgemeiner Preisrückgang der Waren.
3. Unbeſtändigkeit in politiſcher und ſteuerlicher Hinſicht.
4. Ausbreitung der Arbeitsloſigkeit in den hauptſächlichſten
Ländern der Welt.
Der Bericht fährt fort: Die Schwerinduſtrie hat den
ſchärfſten Rückgang während des am 30. Juni zu Ende
gegangenen amerikaniſchen Steuerjahres erlebt. Die Eiſen= und
Stahl=Produktion iſt um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die
Autofabrikation um 36 Prozent zurückgegangen, während an
Lebensmitteln nur 4 Prozent, an Tabak 3 Prozent weniger
fabri=
ziert wurde als im Vorjahr. Die Kautſchuk= und Leder=Produktion
hat einen Rückgang von 11—15 Prozent zu verzeichnen. Die
Arbeitsloſigkeit iſt von Monat zu Monat
gewach=
ſen und erreichte im Januar 1931 mit rund ſechs
Milli=
onen Arbeitsloſen ihren Höhepunkt. — Der Goldbeſtand der
Federal=Reſervebank iſt im Verlauf des Steuerjahres von 4 533
Millionen auf 4985 Millionen angewachſen. Die
natio=
nale Schuld iſt um 461 Millionen angeſtiegen. Die
amerikaniſche Warenausfuhr betrug 3064 Millionen
Dollar, d. h. 34 Prozent weniger als im Vorjahre,
die Einfuhr 2432 Millionen oder 37 Prozent
weniger als 1930. Der Rückgang der amerikaniſchen
Aus=
fuhr nach Europa belief ſich auf 30 Prozent, der nach den übrigen
Erdteilen bis zu 60 Prozent. Die Einfuhr aus Europa ging um
39 Prozent zurück.
Gleichzeitig werden Statiſtiken über das Geſamt=Einkommen
der amerikaniſchen Bürger während des Jahres 1930
veröffent=
licht, und zwar iſt das Einkommen um 7 073
Milli=
onenim Jahre 1930 gegenüberdem
Proſperitäts=
jahr 1929 zurückgeblieben — Durch
Spekula=
tionen wurden über 1200 Millionen Dollar
ver=
loren. Auch die großen Vermögen haben
beträcht=
liche Einbußen erlitten. Die Zahl der großen Einkommen
von über 500 000 Dollar hat ſich um 50 Prozent, diejenige der
Ein=
kommen von über eine Million Dollar von 513 auf 419
vermin=
dert. — Die kleinen Einkommen ſind um 317 Millionen
zurück=
gegangen.
2
Danziger Schickfalsfragen.
Von
Rolf Wingendorf=Danzig.
In dieſem Herbſt ſtanden und ſtehen für Danzig eine Reihe
von Fragen zur Entſcheidung, die von geradezu ſchickſalhafter
Bedeutung für die Freie Stadt ſind. Von den 26 Streitfragen,
die zwiſchen Danzig und Polen ſchweben, ſind 3 Fragen die
bedeutungsvollſten: Die Frage Danzig=Gdingen, die Frage des
„port dattache” d. h. des bedingungsloſen Anlegerechtes für
polniſche Kriegsſchiffe im Danziger Hafen, und die Frage des
Artikels 33 der Danzig=polniſchen Konvention, d. h. der Stellung
der polniſchen Staatsbürger, die ſich auf dem Gebiete der Freien
Stadt Danzig befinden.
Die Gdingenfrage iſt an dieſer Stelle ſchon ſo oft
ausführ=
lich in ihrer Bedeutung behandelt worden, daß ich mich heute
darauf beſchränken kann, auf die Entſcheidung des Hohen
Kom=
miſſars des Völkerbundes in dieſer Frage einzugehen. Danzig
hatte um die Feſtſtellung erſucht, daß Polen im Sinne der
Ver=
träge und im Sinne der Entſcheidungen früherer
Völkerbunds=
kommiſſare verpflichtet ſei, den Danziger Hafen in vollem
Um=
fang auszunutzen. Die Entſcheidung des Hohen Kommiſſars
des Völkerbundes gibt im Grundſatz der Freien Stadt Danzig
recht. Sie ſtützt ſich dabei auf ein Gutachten des Haager
Schieds=
gerichts und ſtellt feſt, daß die Verpflichtung Polens, den
Dan=
ziger Hafen voll auszunutzen, nicht irgendwie beſchränkt ſei.
Insbeſondere wird ausdrücklich die Konkurrenz des Hafens
Gdingen als vertragswidrig gebrandmarkt; denn es heißt
wört=
lich in der Entſcheidung:
„Die Verpflichtung Polens ſchließt für die polniſche
Re=
gierung die Verpflichtung in ſich, nicht durch Anwendung von
Vorzugsmaßnahmen den Wettbewerb anderer Häfen zum
Schaden Danzigs zu begünſtigen.”
Danzig vermißt in der Entſcheidung aber die Feſtſtellung,
daß die Verpflichtung zur vollen Ausnutzung des Danziger
Hafens für Gdingen die Auflage bedeutet, daß erſt nach
Aus=
nutzung des Danziger Hafens der Ueberſchuß des Verkehrs nach
Gdingen geleitet werden darf. Auf dieſe Feſtſtellung muß Danzig
dringen; denn eine bedeutſame Einſchränkung der Anerkennung
der Rechtsanſprüche Danzigs bedeutet der Schlußabſatz der
Ent=
ſcheidung, in dem Danzig und Polen betreffs der praktiſchen
Fragen und der Einzelfragen wieder auf den ſo oft vergeblich
verſuchten Weg des direkten Meinungsaustauſches hingewieſen
werden. Der Hohe Kommiſſar konſtruiert dabei einen
eigen=
artigen Gegenſatz zwiſchen „Recht” und „Vernunft”, indem
er ſagt:
„Nachdem durch dieſe Entſcheidung der Rechtsſtandpunkt
ge=
klärt iſt, iſt anzuſtreben, daß die Einzelfragen und alle anderen
Fragen praktiſcher Art, die die Benutzung des Danziger Hafens
durch Polen betreffen, den Gegenſtand eines
Meinungsaus=
tauſches zwiſchen den beiden Regierungen bilden mit dem
Ziele, zu einer Verſtändigung zu gelangen. Der Weg zu
ſol=
cher Verſtändigung ſcheint mir durch die Anſicht gewieſen, die
in den Schlußfolgerungen der Mehrheit der Sachverſtändigen
ausgedrückt iſt, wonach die Verpflichtung, die Polen obliegt,
vernunftgemäß ſo ausgelegt werden muß, daß ſie nicht in
Widerſpruch mit dem unbeſtrittenen Recht Polens ſteht, andere
Häfen an der Oſtſee=Küſte zu eröffnen.”
Das heißt mit anderen Worten, die praktiſche Löſung des
Danzig=Gdingen=Streites iſt vorläufig vertagt; denn daß Polen
ſich beeilen wird, eine Einigung über die praktiſchen Fragen
herbeizuführen, kann wohl niemand erwarten. Sehr möglich iſt
außerdem, daß die eine oder die andere Seite gegen die
Ent=
ſcheidung des Hohen Kommiſſars Berufung einlegt, ſo daß die
ganze Angelegenheit nochmals vor den Völkerbundsrat kommt
und zunächſt dadurch für längere Zeit alles beim alten bleibt.
Aehnlich liegen die Dinge betreffs des Anlegerechts der
polniſchen Kriegsſchiffe im Danziger Hafen. Dieſes Recht war
Polen durch ein Abkommen zugeſtanden worden, das jetzt
ab=
gelaufen und von Danzig gekündigt iſt. Trotzdem dieſe
Kün=
digungsmöglichkeit in dem Abkommen ausdrücklich vorgeſehen
iſt, will Polen Danzigs Recht zur Kündigung nicht anerkennen
und ſtützt ſein angebliches Recht auf den Aufenthalt der
polni=
ſchen Kriegsſchiffe im Danziger Hafen auf einen Beſchluß des
Völkerbundsrates von 1921, nach welchem unter gewiſſen
Voraus=
ſetzungen die Verteidigung Danzigs durch einen Beſchluß des
Völ=
kerbundsrates Polen übertragen werden kann, ſowie ferner auf
den Grundſatz des freien Zugangs zum Meere über Danzig.
Die Danziger Verfaſſung ſieht aber ausdrücklich in einem
beſon=
deren Artikel vor, daß die Freie Stadt nicht „als Militär= und
Marinebaſis dienen” darf.
Die mündlichen Verhandlungen haben bereits vor dem
Haager Schiedsgericht ſtattgefunden, und der engliſche
Rechts=
gelehrte Sir Fiſher Williams hat Danzigs Standpunkt wirkſam
vertreten. Der polniſche Vertreter konnte für die Stützung des
polniſchen Rechtsſtandpunktes nicht das Geringſte anführen und
beſchränkte ſich darauf, die Behauptung aufzuſtellen, daß der
Gdinger Hafen zwar für die großen Paſſagierſchiff=
ausreichen=
den Schutz gewähre nicht aber für die „kleinen” Kriegsſchiffe.
Dieſe Behauptung muß um ſo grotesker wirken, als Volen
gleich=
zeitig in aller Welt Propaganda für den Gdinger Hafen macht,
der angeblich beſonders guten Schutz gegen Stürme und
See=
gang bietet.
Es iſt gar kein Zweifel möglich, und es wird auch von
nie=
mand ernſthaft bezweifelt, daß auch in dieſer Frage das Recht
unbedingt auf Danziger Seite iſt. Danzig würde ſeine Freiheit
und Selbſtändigkeit aufgeben, wenn es ſich freiwillig den
polni=
ſchen Anſprüchen beugte. Wie allerdings die praktiſche
Entſchei=
dung ausſehen wird, das kann erſt die Zukunft lehren, da, wie
immer, letzten Endes nicht die Rechtslage, ſondern die jeweilige
politiſche Konſtellation für dieſe Entſcheidungen maßgebend iſt.
Vielleicht die wichtigſte Frage iſt die des Artikels 33 des
Vertrages von Paris, der aus zwei Teilen beſteht. In dem
erſten Teil iſt davon die Rede, daß Danzig verpflichtet iſt,
auf die Minderheiten der Raſſen, Religion oder Sprache
Beſtimmungen anzuwenden, die genjenigen ähnlich ſind, welche
von Polen in Ausführung des Kapitels I des in Verſailles
am 28. Juni 1919 zwiſchen Polen und den alliierten und
aſſoziierten Hauptmächten geſchloſſenen Vertrages auf dem
volniſchen Gebiete angewendet werden.”
Seite 2 — Nr. 333
Der zweite Teil beſtimmt, daß
„die Freie Stadt dafür Sorge zu tragen hat daß in der
Ge=
ſetzgebung und in der Leitung der Verwaltung kein
Unter=
ſchied zum Nachteil der polniſchen Staatsangehörigen und
anderer Perſonen polniſcher Herkunft oder polniſcher Sprache
gemacht wird, entſprechend dem Artikel 104, § 5 des
Ver=
trages von Verſailles mit Deutſchland.”
Polen ſteht nun auf dem Standpunkt, daß beide
Beſtimmun=
gen ein Ganzes bilden, daß alſo ein Unterſchied zwiſchen
Dan=
ziger Staatsbürgern polniſcher Nationalität und polniſchen
Staatsbürgern nicht beſteht. Danzig iſt ſeinerſeits der Auffaſſung,
daß der Staatsbürger eines anderen Staates niemals dem
eigenen Staatsbürger gleichgeſtellt ſein kann und daß der zweite
Teil des Artikels 33 nur ſo auszulegen iſt, daß polniſche
Staats=
bürger in Danzig nicht ſchlechter behandelt werden dürfen als
andere Ausländer. Bereits in dem Warſchauer Abkommen vom
Oktober 1921, das eine Ergänzung zu der Pariſer Konvention
bilden ſoll, iſt feſtgeſtellt worden, daß beide Staaten den
Artikel 33 der Konvention verſchieden auslegen und daß
gegebe=
nenfalls jeder Teil das Recht habe, hierüber die Entſcheidung
des Völkerbundes herbeizuführen. Polen hat von dieſem Recht
Gebrauch gemacht, und der Völkerbund hat zunächſt ein
Rechts=
gutachten des Haager Schiedsgerichts angefordert. Dieſes
Gut=
achten wird demnächſt abgegeben werden müſſen.
Dabei iſt es für Danzig ganz ſelbſtverſtändlich, daß der
polniſche Anſpruch niemals anerkannt werden kann; denn dadurch
würden die Grundlagen des ganzen Danziger Staates erſchüttert
werden. Das würde bedeuten, daß Polen Danzig beliebig mit
polniſchen Staatsbürgern überſchwemmen könnte, ja daß die
Freie Stadt ſogar arbeitsloſen polniſchen Staatsbürgern
Arbeits=
loſenunterſtützung zahlen müßte, daß dieſen
zwangsbewirtſchaf=
tete Wohnungen zur Verfügung geſtellt werden müßten, daß
dieſe dieſelben Rechte im Schulweſen haben würden wie die
Danziger Staatsbürger und anderes mehr, wie es Polen auch
tatſächlich verlangt.
Die kurze Darſtellung der Lage wird jeden erkennen laſſen,
daß es ſich hier tatſächlich um Schickſalsfragen handelt, die über
das Deutſchtum Danzigs entſcheiden. In dem Streit um
Gdingen geht es um die wirtſchatfliche Exiſtenz der Freien Stadt,
in der Frage des „port dattache” um ihre ſtaatliche
Souveräni=
tät und in der Frage des Artikels 33 um die Erhaltung ihrer
nationalen Eigenart, ihres Deutſchtums.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 30. November.
Entgegen aller Befürchtungen der franzöſiſchen
Regierungs=
partei hat die Debatte über die Auswärtige Politik Frankreichs
zu einem ſtarken Vertrauensvotum für die Regierung Laval
ge=
führt. Das bedeutet nicht, daß nunmehr alle Schwierigkeiten,
welche die Regierung bedrohen, überwunden ſind, ſondern aus
dem Vertrauensvotum geht nur hervor, daß in der franzöſiſchen
Kammer die außenpolitiſche Konzeption, wie ſie in der Rede
La=
vals zum Ausdruck kam, vorherrſcht. Und das iſt wirklich keine
Ueberraſchung nach dem Kongreß der Radikalen, die ſich nur dem
Scheine nach von der Regierung unterſcheiden.
Die praktiſchen Schwierigkeiten für die Regierung aber
blei=
ben. Die Frage der Eiſenbahndefiziten und die der verſchiedenen
ſtaatlichen Eingriffe in die Privatwirtſchaft iſt
ungelöſt. Das Gleichgewicht des Staatshaushaltes iſt bedroht und
man ſieht nicht, wie man zu einer befriedigenden Löſung kommen
kann. Ein paar Monate vor den Wahlen iſt es beſonders ſchwer
für die Kammer, unvolkstümliche Sparmaßnahmen zu votieren.
Ganz abgeſehen davon, daß Sparmaßnahmen oder
Steuererhöhun=
gen bei der jetzigen Situation der Wirtſchaft leicht die
gegen=
teilige Wirkung ausüben könnten als die, die man von ihnen
er=
wartet. Die Zahl der Arbeitsloſen könnte rapid zunehmen. Unter
ſolchen Umſtänden war es für die Regierung leicht, auf dem
Ge=
biete der Außenpolitik einen kleinen Erfolg zu erringen.
Eine tatſächliche Oppoſition gegen die Außenpolitik der
Re=
gierung beſteht jedoch hinſichtlich der engliſchen Zollerhöhungen.
Am Quai d’Orſay iſt man von der Idee eines energiſchen
Vor=
gehens gegen die Engländer nicht begeiſtert. Die
Wirtſchafts=
kreiſe und mit ihnen der Handelsminiſter fordern aber energiſche
Repreſſalien. Tatſache iſt, daß der franzöſiſche Export nach
Eng=
land, wenn Frankreich zu keiner beſonderen Vereinbarung mit
England käme, durch die neuen engliſchen Zolltarife, ſowie durch
den ſchwankenden Pfundkurs vollkommen gedroſſelt würde. Und
das hätte für Frankreich ſehr ſchwere Folgen. So zum Beſpiel
müßten ſechzig Glasfabriken in der Umgebung von Paris die
Arbeit einſtellen. Gunze Zweige der Seiden= und Woll=Induſtrie
würden tödlich getroffen. Kaum ein Zweig der franzöſiſchen
In=
duſtrie, der nicht unter den engliſchen Zollerhöhungen zu leiden
hätte.
Die große Frage bleibt, wie ſich die Rede Lavals auf
die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich aus=
Haf der Darmſkädker Grönlandforſcher
Dr. Krüger eine Chance?"
Von Peter Freuchen.
Aka. Der Verwalter von Thule, dem nördlichſten
Handels=
diſtrikt der Welt, iſt nach Kopenhagen gekommen, um den Winter
bei ſeiner Familie in Dänemark zu verbringen,
Herr Nielſen hat viel mit Dr. Krüger zu tun gehabt und
erzählt nicht gerade ſehr ermutigende Dinge von ihm. Dr.
Krüger, der ſich fünfzehn Jahre lang in Afrika aufgehalten hat,
we er Gold und Diamanten ſuchte, hat bekanntlich gemeinſam
mit dem Dänen Bjarre eine Expedition nach dem Akſel Heiberg=
Land, weſtlich vom Ellesmereland, vielleicht noch weiter geplan:
— ganz genau kennt man ſeine Pläne nicht.
Kolonieverwalter Nielſen erzählt, daß Dr. Krüger und ſein
Begleiter mit dem kanadiſchen Regierungsſchiff an einen Ort
namens Nege, ſüdlich von Eta, gelangten. Warum ſie auf der
grönländiſchen Seite landeten, wußte Herr Nielſen nicht.
Unterwegs liefen ſie Thule an, und erſt im November, als
Schlitten von Norden kamen, hörte Nielſen, der etwas
ſüd=
licher wohnt, daß zwei weiße Männer krank im Norden lägen.
Nielſen und der Arzt von Thule machten ſich auf den Weg und
fanden Dr. Krüger und ſeinen Begleiter mit ſehr ſchlechter
Ausrüſtung und in elender Verfaſſung vor. Sie nahmen ſie
mit nach Thule, wo ſie bis zum Februar blieben; dann zogen
ſie wieder nordwärts.
Dr. Krügers Reiſeerfahrungen aus Afrika haben ihm ſicher
einen Streich geſpielt, da er gewohnt war, mit Negern
umzu=
gehen, denen man ſehr beſtimmte Ordres erteilen muß,
wohin=
gegen die Eskimos mit Diplomatie und Freundlichkeit behandelt
werden wollen — ſie fühlen ſich den Weißen, mit denen ſie
reiſen, gleichgeſtellt. Er iſt ja auch unterwegs ganz von ihnen
abhängig. Außerdem aber war auch die Reiſeausrüſtung
Krügers und ſeines Begleiters nicht gut. Sie wohnten in einem
winzigen Haus, das die Eskimos ihnen gebaut hatten. Sie
hatten keine Lampe mitgebracht, und ihre ganzen Konſerven
beſtanden aus Kompott und anderen ſehr waſſerhaltigen Dingen
Sie hatten die Reiſe hauptſächlich auf Eskimoproviant baſiert,
um den ſich aber zu verſchaffen, muß man ſchon ein tüchtigerer
Fänger ſein, als die beiden waren. Als Zahlungsmittel hatten
ſie drei Manlichergewehre mitgebracht, aber die Eskimos hier
*) Der berühmte däniſche Polarforſcher Peter Freuchen, einer
der beſten Kenner Grönlands, äußert ſich über Dr. Krügers Expedition
Die Red.
und die Frage, ob er noch am Leben ſein könne.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vom Tage.
Der Zechenverband hat die durch Schiedsſpruch vom 26.
No=
vember unverändert bis zum 31. Dezember verlängerte
Lohnord=
nung im Ruhrbergbau bis zu dieſem Zeitpunkt erneut gekündigt.
Das Preußiſche Staatsminiſterium hat dem Staatsrat den
Entwurf eines Geſetzes über die Rechtsverhältniſſe der Studenten
und die Diſziplin auf den ſtaatlichen, wiſſenſchaftlichen Hochſchulen
zugeleitet. Bei der Formulierung des Geſetzentwurfes iſt mit den
Rektoren der Preußiſchen Hochſchulen Fühlung genommen worden.
Die Koſten für das Stahlhelm=Volksbegehren werden mit
244 742 RM. die für den Volksentſcheid mit 788 895 angegeben,
ſo daß eine Geſamtſumme von 1033 673 RM. ſich ergibt. Dieſen
Betrag hatte der Staat an die Gemeinden, bei denen die Koſten
entſtanden waren, zurückzuerſtatten.
Der Umbau und die Vereinfachung in der Verwaltung der
verſchiedenen Sozialverſicherungszweige ſoll, wie von zuſtändiger
Stelle mitgeteilt wird, nicht durch Notverordnung erfolgen,
ſon=
dern man beabſichtigt, ihn auf dem Wege der normalen
Geſetz=
gebung durchzuführen.
Auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zur
Be=
kämpfung politiſcher Ausſchreitungen hat der Polizeipräſident von
Berlin die in Berlin erſcheinende Tageszeitung „Der Angriff”
einſchließlich der Kopfblätter mit ſofortiger Wirkung bis zum
7. Dezember 1931 einſchließlich verboten. Das Verbot erfolgte
wegen eines unter der Ueberſchrift „Viel Lärm um nichts”, von
Dr. Goebbels veröffentlichten Artikels, der ſich mit den Vorgängen
in Heſſen befaßte.
Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion hat die Einberufung
des Reichstages für Freitag, den 4. Dezember, beantragt.
Wie verlautet, iſt der niederländiſche Geſandte in London
be=
auftragt worden, bei der engliſchen Regierung Vorſtellungen wegen
der engliſchen Einfuhrbeſchränkung zu erheben.
Bei einer Nachwahl zur franzöſiſchen Kammer in La Réole
für einen verſtorbenen Abgeordneten, der der Demokratiſchen
Al=
lianz angehörte, wurde der radikale Kandidat Cluzan mit 5496
Stimmen im zweiten Wahlgang gewählt. Der linksrepublikaniſche
Gegenkandidat erhielt 5384 Stimmen.
Der Sondergerichtshof, der zur Unterſuchung der
burmeni=
ſchen Unruhen eingeſetzt worden war, hat ſeine Verhandlungen
be=
endet. Acht Rädelsführer wurden zum Tode und ſechs zur
lebens=
länglichen Landesverweiſung verurteilt.
wirken wird. Von dieſem Geſichtspunkte aus war die Rede Lavals
gewiß eine Unvorſichtigkeit, denn die Atmoſphäre der
Verhand=
lungen wird ſich jetzt noch weiter verſchlechtern. Davon abgeſehen,
bringen die Worte des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten keine
neuen Elemente in die Verhandlungen, in denen immer weniger
Platz für die politiſche Initiative übrig bleibt. Man kommt zu
der Feilſcherei, welche die Verhandlungen über den Youngplan
charakteriſierte, zurück; und da bleiben nicht viel Illuſionen übrig.
Neurakhs Berliner Reiſe.
* Berlin, 30. Nov. (Priv.=Tel.)
Die Reichsregierung hat Ende der vorigen Woche in London
mitteilen laſſen, daß ſie die Aufnahme von Verhandlungen über
die neuen engliſchen Schutzzolltarife wünſcht. Herr von Neurath,
der deutſche Botſchafter in London, iſt gleichzeitig nach Berlin
be=
rufen worden, um hier beſondere Inſtruktionen für die
bevor=
ſtehenden diplomatiſchen Verhandlungen entgegenzunehmen. Es
iſt wenig wahrſcheinlich, daß der deutſche Botſchafter ſchon poſitive
Inſtruktionen über die Unterhaltungen, die der franzöſiſche
Finanz=
miniſter Flandin in London geführt hat, mitbringt, Flandin hat
bekanntlich der engliſchen Regierung einen Beſuch abgeſtattet, um
ſich mit ihr auch über die gegen Frankreich gerichteten
Zollmaß=
nahmen und über die Reparationspolitik zu unterhalten. Soweit
ſich aus der ausländiſchen Preſſe erſehen läßt, iſt ein
Einverneh=
men zwiſchen England und Frankreich über dieſe Fragen bisher
noch nicht erzielt worden. Namentlich der Streit um den Vorrang
der Tribute oder der deutſchen Privatverpflichtungen geht
un=
verwindert weiter. Er wird unzweifelhaft auch während der
großen Reparationskonferenz die Verhandlungen überſchatten.
Neue engliſche Zölle.
Wie aus London gemeldet wird, hat das Handelsamt ſoeben
eine weitere Notverordnung erlaſſen, wonach vom 4. Dezember
d. J. ab auf folgende Waren ein 50prozentiger Wertzoll erhoben
wird: Glasflaſchen und Glaskrüge mit Ausnahme von Glaswaren
für wiſſenſchaftliche Zwecke, Kohlenelemente, Garne, ganz oder
teilweiſe aus Wolle einſchließlich Mohaire, Alpacca, Kaſchmir,
Kokosmatten und =vorlagen, Haushaltsleinen einſchließlich
Tiſch=
tücher und Handtücher ganz oder teilweiſe aus Leinen, ferner ganz
oder teilweiſe aus Jute hergeſtelltes Gewebe, Kerzen,
Sportge=
wehre, Sportflinten, Sportkarabiner, ſowie Teile davon,
Luftdruck=
gewehre, Luftpreßflinten und Piſtolen, Meſſer und Gabeln für
den Hausgebrauch, ſoweit ſie nicht aus Edelmetallen hergeſtellt ſind.
oben ſino teils wohlverſorgt mit Waffen, teils können ſie ja
keine Gewehre gebrauchen, für die ſie beim Kaufmann keine
Munition erhalten können, und es dauert ein Jahr, bis ſie
neue Munition angefordert haben, und ein weiteres Jahr, bis
ſie hingeſchickt iſt. So lange aber kann ein Eskimo ſelten ein
Gewehr aufbewahren, das er nicht braucht, und das ſetzt ja
den Wert der Waffen ſehr herab.
An Holz brachte Dr. Krüger nur zwei Reſervequerhölzer für
ſeinen Schlitten mit, und dieſer, ſein einziger Schlitten war in
Europa nach einem für den Zweck ſehr unpraktiſchen Modell
gebaut. Dr. Krüger hatte die Auffaſſung, daß er ausgezeichnet
ſein müßte, da andere Polarforſcher derartige Schlitten
ver=
wendet hatten. Nun iſt es aber ſo, daß ein Schlitten für das
Schraubeis und ein Schlitten für eine Reiſe über Land ſehr
derſchieden voneinander ſind. Als Dr. Krüger im März 1930
nach Weſten zog, war es ſeine Abſicht, noch über Eis nach
ſeiner Station bei Nege oder nach der kanadiſchen
Polizei=
ſtation auf der andern Seite des Smiths Sund und von dort
über offenes Waſſer zu gelangen. Er hatte als Begleiter einen
Eskimo, einen ſehr tüchtigen Mann namens Agiog, der früher
mit Peary, McMillan, Knud Rasmuſſen und mir gereiſt war.
Er iſt mit jeder Reiſetechnik wohlvertraut, ſah aber dieſer Reiſe
ſehr mißmutig entgegen und ſagte bei einem Beſuch in Thule,
daß er ſich zwar durch ſein Verſprechen gebunden fühle, aber
ſehr ungern mitreiſe.
Zwei Hilfsſchlitten folgten ihnen quer durch das
Ellesmere=
land und ſchon bei der Polizeiſtation verlangte Agiog, daß der
Schlitten abgeändert würde. Er war wiegenförmig, ſo daß die
Ladung die Mitte am meiſten beſchwerte und er tief in den
Schnee einſchnitt. Auf Verlangen der Eskimos wurde er etwas
verbeſſert, war aber auch dann noch nicht zufriedenſtellend.
So war er zum Beiſpiel an beiden Enden gebogen und fuhr
rückwärts, wenn man auf einem Hange Halt machte, was ſehr
unpraktiſch iſt.
Dann zogen die drei Männer weiter mit einem Schlitten,
ſechzehn Hunden und einer allzugroßen Laſt. Als die beiden
Hilfsſchlitten umkehrten, fagte Agiog, ſie ſollten die Botſchaft
bringen, daß er nicht glaubte, je wieder heimzukehren. Krüger
ſpuckte Blut, und Bjarre hatte ſich einen kleinen Zeh erfroren.
Ein erfrorener Zeh lähmt die Arbeitskraft eines Mannes.
Agiog hatte deshalb den beiden Vorſtellungen gemacht, daß ſie
umkehren ſollten, aber ſie weigerten ſich, und Agiog wollte ſeine
Kameraden nicht verlaſſen.
1930 kehrten ſie alſo nicht zurück, und im Frühling 1931
auch nicht. Jetzt wird man Schlitten von der kanadiſchen
Poli=
zeiſtation und von Thule ausſchicken, um ſie jetzt im Herbſt und
im nächſten Frühling zu ſuchen. Wenn davon die Rede
ge=
weſen iſt — unter andern ſeitens des deutſchen Polarreiſenden
Dr. Max Grotewahl in Kiel —, ſie im nächſten Jahr zu entſetzen,
Dienstag, 1. Dezembä.
U9 Müdch endus andrts.
Der Leiter der Preſſeſtelle der NSDAP., Heſo
Berger, übermittelt uns eine längere Auslaſſungg
u. a. entnehmen:
Die amtliche heſſiſche Preſſeſtelle beſchäftigt ſich in
lichen Verlautbarung mit Ausführungen des Dr. Ber
weiteren mit den Ausführungen, die der „Leiter der
des Gaues Heſſen der NSDAP. Erich Berger” in einers
Aufſatz gemacht hat. Die amtliche Darſtellung meintt
erſte Darſtellung richtig ſei und der „Verſuch des Preſ
Nationalſozialiſten”, eine andere Darſtellung zu geſe
wäre. Das gibt uns Veranlaſſung nochmals darzulAy
haben nichts wegzunehmen von dem, was wir in unn
legung ausgeführt haben. Ebenſowenig können die 90
gen, die die amtliche Preſſeſtelle der heſſiſchen Regierug,
blick auf die Darlegungen Beſts gemacht hat, irgendlos
haben.
Gegenüber dem „amtlichen” Ergebnis der heſſiſchh
ſtelle ſtellen wir heute wie am 27. und 28. Novembenuſtt ia ſt 1ed0ch S.
1. Uns iſt nichts bekannt geworden, daß bei fuu nohen hat von
Hausſuchung Material gefunden wurde, das in konhtekt-wüiet hören
wo=
ſammenhang mit der Hochverratsaffäre ſtehen würde.:
Teil erll.
Material — falls überhaupt ſolches gefunden worder
würde die Oeffentlichkeit heute garnicht intereſſieren.
2. Entgegen der amtlichen Preſſeſtelle iſt uns nickn
von der Exiſtenz einer „illegalen nationalſozialiſtiſchtn
nichts
rung‟ Eine ſolche dürfte auch nur im Bewußtſein en
tungsphantaſten beſtehen, und die Tatſache, daß die anr9. se bei dieſer
mulierung ſich dieſen Wortlaut zu eigen macht, ſtemtt let, u einer Zeit
Partei.
3. Die „Echtheit” der „Schriftſtücke” und „Notveront
iſt nicht bewieſen. Sie wäre erſt bewieſen, wenn pang
Stellen ſich hinter ſie ſtellen und ſich mit ihnen id an
ibergab, als fu
vorliege, oder
margiſtiſcher
würden. Da dies nicht der Fall iſt und die NSDA/ Lhhehwen Jolst.
au8bei den letzter
hinter derartige Pläne geſtellt hat oder ſtellen wird,
Belang, wenn einzelne Nationalſozialiſten vorher
Dingen — nichtamtlich und daher nach jeder Seite
bindlich — Kentnis von ihnen hatten.
hiben wir wieder
s herrn Seberit
deren Falle die
4. Danach iſt die „Echtheit der Dokumente” eine /W4. Mur haben.
„außer allem Zweifel” ſteht. Nachdem ſich Dr. Befifll dn Ehrgel3 Ia.
und ohne Aufforderung als Verfaſſer, und zwar alsigbſinehl, da bäide
und ſelbſtändiger Verfaſſer des „Boxheimer Dokummt hen Hal 9
kannt hat und perſönlich für dieſe höchſt private /c hi
äußerung haftet, und nachdem Beſt bereit iſt, dem StPN
und allen anderen Stellen der Behörden jederzeit 1d
fügung zu ſtehen, iſt die obige Fabel um ſo merkwüd)ige
5. Wahr iſt, daß bei allen bisherigen Hausſuchurnek 2.
ſcheinlich — wenn überhaupt — nur ganz nebenſächlichasſi A. Be
rial” gefunden wurde, das noch nicht einmal dazu rnchnrn nür
der „Beteiligten” irgendwie ſicher zu ſtellen. Wir gch N5DAP. (
weiteren Oeffentlichkeit zur Kenntnis, daß keiner der Uſung, duß ja Beſt
digten bisher verhaftet wurde und „das ſchwerwiegenYynn der heſſiſche
rial” lediglich als ein Verblüffungsverſuch angeſehtn
muß. Denn nach dem Strafgeſetz liegen in derarti jeſtiſtja nicht nötig
Verdunkelungsmöglichkeiten genügend vor, die die Untkſtſhderung der NS.
behörde ſofort veranlaßt haben würden, die betreffen u üng halten. Dan
Mt tein falſches
zu verhaften.
6. Unſere frühere Stellungnahme braucht daher k1
ſion unterzogen zu werden.
cir Dr. Beſt hatte (
In der neuerlichen „amtlichen‟ Darſtellung ſtehst iie Fragen zu löſt
daß die Beſt’ſchen Entwürfe das „Ergebnis von BeiM/ A hute er nach ke
ſeien, die mit „allen maßgeblichen Führern der NSTAm war alſo ſeh
gefunden haben” und in einer Schlußbeſprechung auf/9rmswegs das Ve
heimerhof endigten. An dieſen Beſprechungen ſollenAvm er ein fäh
geordnete teilgenommen haben, „darunter der ſtelll zmlſt war. Aus d.
Gauleiter für Heſſen, Hauptmann a. D. Waſſung, („de Euiſſiedene andere
des verſtorbenen Gauleiters die Geſchäfte der Gaulei Aſienm die komn
und außerdem noch das wichtige Amt des Organiſan gun Gſung bringen
bekleidet”).
MSucverſtändige f1
Dieſe Darſtellung iſt ebenfalls wieder unrichtie Mryrates die mi
müſſen ſchon der „amtlichen Preſſeſtelle” zur Kenn Ungen. Wenn ſein
daß ſie faſt in allen Einzelheiten vollkommen falſch ien im
Weſentlich=
wurde durch ihre Helfer.
MS, laß die Beſtimm
Der Schreiber dieſer Zeilen iſt an allen barrtin sace der deni
Sitzungen, an denen die Mitglieder der Gauleitung
beteiligt. Er hat nie eine Sitzung mitgemacht, Eie es einzelnen
Beſt’ſchen Entwürfe zur Beurteilung vorgelegt wurdlr 2a0 der beiden (
Beſprechungen in den Sachen der Beſt’ſchen Entwülff L adnungsgen
wurden, dann hatten dieſe keinen parteiamtlichen, / eu, daß an dieſ
und dann nahmen keine „vier Abgeordneten” teil, draß M ſelhſt Herr M
— es war in der Zeit zwiſchen Juni und Juli —/W berühmte
NSDAP. in Heſſen noch keine vier Abgeordneten. Miſe 27 Tatſache verda
gabe der Zeit, in der der Beſt’ſche Entwurf ausgearbe/h. Monten Schäfer
fällt auch zugleich die Behauptung weg, es habe ſick 77 Mrteüinſtanzen
„längeren Zeitraum” gehandelt. Beſt gibt ſelbſt zu, daſſ. 2oſers geblieben
1. Auguſt 1931 der Termin erreicht war, für den fiſel e amtliche
ſönlich die Veranlaſſung zur Sorge beſtand. Da der LixNeien und dürftie
Gemeinder am 29. Auguſt nach einer Verſammlung/*
daß d
ſo muß man beſtimmt abraten. Ein Schiff, das iu
1932 von hier abgeht, wird im Herbſt nicht ſuckhr7
Einerſeits liegt ſo früh im Jahre noch nicht Eis ge:=4
Schlitten, andererſeits kommt die Dunkelheit ſehr bal,
Frühling 1933 wird man anfangen können, und da
keinen Beſcheid über die genaue Reiſeroute hinterlang
die ganze Sache zwecklos.
Eine leiſe Hoffnung beſteht, daß ſie am Leben 1e
veil ſie zwei Mauſergewehre und nicht wenig Mundich
Sie haben nur einen einzigen Schlitten, und wesſ
Schraubeis zerſtört wird, ſind ſie außer Stande, ſah!
zukehren. In dieſem Fall müſſen ſie ſich ganz langl!“
bewegen und mehrmals überwintern, wenn ſie ſchde
gelangt ſind. Dann wird es ihnen ſehr ſchwer m.
Leben zu erhalten.
Dr. Krüger nahm, trotz Hans Nielſens Widee
Gummiboot mit, in dem er Spalten überqueren Niſ
ſolches Boot iſt unhandlich auf dem Schlitten und &e
der Reiſe, da man bei Spalten immer Eisſchollen
denen man überſetzen kann, wenn man ſie nicht Unge
Hunde und großes Gepäck in das Gummiboot 3u
iſt wohl unmöglich. Boote und dergleichen ſind. 1
der ſtarken Kälte nicht zu hantieren.
Hans Nielſen meint denn auch, daß die Exhedil
ausgerüſtet und die beiden Weißen unzureichend are
drohenden Gefahren vorbereitet waren. Hätte er eiche"
gehabt, ſo würde er ihnen die Reiſe überhaupt veibe
(Ueberſ. v. Erwin
* Die Verfaſſungswidrigkeit der Neubeſitz=Anleihe.
Dr. Max Axt, Berlin. Carl Heymanns Verlag. *
Preis 1 Mark.
Bekanntlich iſt gegen das Reich ein Rechtsſtreit L
macht, in welchem die Frage der völligen Entwerm.
Neubeſitzes auf Grund des Anleiheablöſungsgeſehes
richterlichen Entſcheidung unterſtellt werden ſol. L
hängig von dieſem noch im erſten Rechtszuge 30.
Prozeſſe hat es der im Schrifttum wohlbekannte de.
nommen, in dieſer kleinen 14 Seiten umfaſſeho..
(Sonderdruck aus „Zentralblatt für Aktienweſſl
analyſe, 3. Jahrgang 1931, Heft 3) in einer gemeil
Weiſe an Hand des geſamten Materials die Hüce
zu behandeln. Art kommt zum Schluſſe, daß das Holeh
die
geſetz ſeiner Natur nach ein Ausnahmegeſetz iſt
Regelung beruhe auf Ermeſſensmißbrauch des Geſe
TTOT
ſtelle ſomit eine verfaſſungswidrige Willkür 9a”
fung dem Richter durclaus zuſtehe. — Die entrehl.
der Neubeſitzanleihe dürften die fleißige Arbeit i.
ihre Gläubigerrechte dankbar begrüßen.
Juſtizrat Lindt. Al
1. Dezember 1931
telag geſtorben iſt, konnte der Organiſationsleiter
aü Raſftuf, der Zeit zwiſchen Juni und Juli, in der der Beſtſche
Sntwutzüberhaupt ſo etwas wie einen Sinn hatte, kein „ſtell=
290 ertreeger Gauleiter” ſein und als ſolcher die „Geſchäfte der
N 0aulchabg” führen, da ja Gemeinder, M. d. R., dieſe Geſchäfte
ſelbery /ört und ſelbſtändig wahrgenommen hat. Danach iſt
u huch rol Stelle der „amtlichen” Preſſeſtelle unrichtig. Falſch iſt
nuch Qyſtörtz, daß der Beſt ſche Entwurf nur Leuten bekannt
ge=
wordetg””, die an „maßgeblichen Stellen in der Gauleitung
ſtige . 0. Wahr dagegen iſt, daß ſowohl v. Davidſon wie
stavingg damals keineswegs an maßgeblicher oder gar
ein=
ſußreitzt Stelle geſtanden haben. Wahr bleibt des weiteren,
ſaß Auz ſt von ſeinem Privatentwurf perſönlichen Freunden
„ſeuntroſgab, auch wenn ſie in der NSDAP. keine Rolle ſpiel=
„Fu. mühlerhaupt Beſt ſelbſt zu der fraglichen Zeit kein
Mit=
u lſeg Yuußauleitung war wie der „amtliche” Bericht beſagt,
ſon=
ſrn lüthlich eine formal beratende Stelle ausfüllte und daher
hn daniireren Organiſation ebenſowenig wußte wie ein
ein=
ſches HAglied der Partei.
Hiſggen iſt richtig, daß Beſt die Entwürfe mehrfach mit
afem uichbeſprochen hat. Das gibt er übrigens ſelbſt zu.
ei imer ſie jedoch Schäfer nicht parteiamtlich zur Kenntnis
de dä n ſbrach un dern hat von ihm lediglich ſeine private Meinung
üre ſeihnfs Wünthaftler hören wollen.
Im veiten Teil erklärt wiederum „amtlich” die
Preſſe=
dumnſegierung, daß unſere Darſtellung, die Hausſuchungen
eyſin slos verlaufen, aus der Luft gegriffen worden ſei.
füghinzu, daß im Intereſſe der weiteren Unterſuchung
ſtbegun dlich” nichts über ihre Ergebniſſe geſagt werden
Wic ellen bei dieſer Gelegenheit feſt, daß Herr Severing
Preuzhr zu einer Zeit der Oeffentlichkeit das „Boxheimer
umam übergab, als für die Gerichte noch garnicht feſtſtand,
ſchwrat vorliege, oder nicht. Wir haben danach
angenom=
du hes marxiſtiſcher Amtsbrauch iſt, polizeiliche und
be=
ſiche Naßnahmen ſofort an die große Glocke zu hängen.
naus bei den letzten Hausſuchungen in Heſſen nicht
ge=
ühaben wir wieder folgerichtig angenommen, daß die
es Herrn Severing in Heſſen nichts gefunden haben,
wideren Falle die „Darmſtädter Zeitung” ſonſt etwas
hite. Wir haben nicht angenommen, daß die heſſiſche
euty den Ehrgeiz hat, gegenüber der preußiſchen
Regie=
ginzen, da beide marxiſtiſch ſind. Nachdem Miniſter
inten Rat des Oberreichsanwalts ungehörig
ausge=
ptu willkürlichen Hausſuchungen, haben wir ihm das
würſtellt, was ſein „Miniſterkollege” in Preußen, der ja
Suzüdemokrat iſt, ebenfalls getan hat.
Mal flgert — das ſieht der Leſer bereits deutlich — in der
Darſtellung ſehr wagehalſig. Daher kommt es, daß
„u: Dr. Beſt war Leiter der Rechtsabteilung des Gaues.
t einma u ſs und an nur werden, wenn man das Vertrauen der
Reichs=
u ſtellen. Eſtung izaNSDAP. (!!!) beſitzt. Ergänzt wird dieſer Satz durch
F, daß leim beſtſhellng, daß ja Beſt nach der Fertigſtellung ſeiner Arbeit
„das ſchmn Proyniam der heſſiſchen Politik der NSDAP. ausgearbeitet
Bverich wVe.—
liegen iu u/ An üſtiſt ja nicht nötig, daß wir der Regierungspreſſeſtelle
d vor die uß die WGederung der NSDAP. und über ihre Arbeitsmethoden
den die hm* Voylleng halten. Damit aber in einer uneingeweihten
ſentli=tit kein falſches Licht auf die Bewegung fällt, ſei
feſt=
brmcht Melt.
der ir Dr. Beſt hatte als Leiter der juriſtiſchen Abteilung
mAüurinſte Fragen zu löſen. Die Parteiorganiſation, Taktik
rgebnis im 4Metlchulk konnte er nach keiner Seite hin irgendwie beeinfluſſen.
nmsſe Sielng war alſo ſehr eng begrenzt und im übrigen
beſprchut ſchte eineswegs das Vertrauen der Reichsleitung, ſondern
prechunn kenügitwenn er ein fähiger und brauchbarer Juriſt und
runter Miſonalucrliſt war. Aus der Kenntnis der Materie hat Dr.
d. Waſu” wiei rſchiedene andere Parteigenoſſen auch, einen Entwurf
ſie mes freichE die man die kommenden Aufgaben in Heſſen zu einer
ve 0n Pdigmntn Löſung bringen könne. Gerade er war als Juriſt
ſegehlsen Sachverſtändige für die Reform des Regierungs= und
wieder me haltutnapparates, die wir Nationalſozialiſtien in Heſſen
an=
ſtelle m en muſen. Wenn ſein Entwurf dann von den zuſtändigen
lonnn P kiinſtmen im Weſentlichen anerkannt wurde, ſo ergibt ſich
ſe dalens, daß die Beſtimmung der politiſchen Richtlinien der
an Au FNAP.) tein Sache der damit betrauten Dienſtſtellen der Par=
Gulich ſicht jalr eines einzelnen Fachberaters iſt. Gerade das
ver=
minach ſene Miaſal der beiden Entwürfe Dr. Beſts klärt die Lage:
vorgtig P eine zurde ordnungsgemäß vorgelegt und von den
Partei=
ſahn ſi hzen zgerüft; daß an dieſem Entwurf irgendetwas zu
bean=
mis ken ſell ann ſelbſt Herr Mierendorff nicht behaupten. Der an=
NEntrdu, das berühmte „Boxheimer Dokument”, (das ſeinen
m9 En winder Tatſache verdankt, daß es auf jenem Hofe dem
ſen Aſſtun zianten Schäfer übergeben wurde), iſt nie zur
ſtnisKſt Parteiinſtanzen gelangt und damit ein
Privatent=
ſeinſtz Verfaſſers geblieben.
Wenng le „amtliche” Preſſeſtelle an den Schluß ihrer
eigent=
necht Annen und dürftigen Verlautbarung den
unmaßgeb=
nah 2uk Satz lüpft, daß der „weitere Verlauf der Unterſuchung zei=
ehörden
um ſo
rigen Kaul
ganz nebeni
im griechiſchen Pompei.
Von Curt Rösner, Athen.
So /Akleines, griechiſches Segelboot mit eingebautem
Wor känt ſich durch die Wellen. Stolz weht die Flagge
WemProt von ſeinem Maſt, die der ſchlaue griechiſche
Naun aur zu Ehren aufgezogen hat. Ein ſchlagender
Be=
hur ſhin fernſte Ferne gedrungene Einigkeit des deutſchen
S ſthie Tatſache, daß mein „kundiger Thebaner” beide
Wen alllLager hat und je nach Angebot und Nachfrage hißt,
nach i Geſchmacke ſeines Fahrgaſtes am beſten paßt. Hoch
De 18, rieſige Wellenberge ſcheinen die Nußſchale ver=
Wden 2h vullen, die Inſeln Mykonos und Delos verſchwinden
berſi A, in den Fluten, ſo daß nur noch Himmel und
Ner übm bleiben, bis das kleine Boot wieder triumphierend
dei Alllenkamme mit der deutſchen Flagge im blauen
Denhälhel tanzt. Schaukelnd und kämpfend landen wir
arfgelos, der Inſel, die vor ca. 2000 Jahren in
BAſtand.
D ſc bereits an wieder zu blühen und wird wieder zu
Ds9 im Altertume war: eine Fremdenverkehrszentrale.
Jenke Abas ſich da alles herausholen läßt, eine Stadt, die
ßlätzen und Häuſern faſt noch ſo daſteht, wie in der
er Eindruck hinterläßt, als hätte vorgeſtern ein
Srübeben” — was ja ab und zu in Griechenland
2 ) in die griechiſchen Tageszeitungen gehört wie der
in die deutſchen — die Stadt etwas „angegriffen”
Kohner vorübergehend verjagt.
Alltertume die Römer, Goten und Vandalen ſich
Aand ergoſſen, ſo dürften vorausſichtlich bald die
Ser und Preußen die Inſel überſchwemmen.
Vor=
allerdings allein hier, nur mit dem Phylax —
atva nicht eine deutſche Dogge, ſondern ein ſtaat=
Wächter iſt, — der mich durch das Ruinenfeld
lich iſt das gut ſo, denn ſo bin ich ſicher, angeſichts
drucksvollen Ruinen nicht in ein Geſpräch über
des Kabinetts Brüning verwickelt zu werden. Was
rreile hat und weshalb mich ſicherlich mancher in
et!
herten andere Sitten! Während unſere Städte
Gemüſe= und Fleiſchmarkt zeigen, protzt Delos
vraktiſch” angelegten „Sklavenmarkt”! Runde
nd in dem ſchön ausgelegten Platz eingelaſſen, zur
der Sklavenhändler, die da einfach ihre Pfähle
denen die menſchliche Ware angebunden und zum
Atellt war, ſtarke Nubier aus dem Süden, blonde
Nr. 333 — Seite 3
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
gen wird, ob eine Bagatelliſierung” der Angelegenheit berechtigt
iſt, dann iſt das das typiſche Manöver deſſen, der feſtgefahren iſt
und nun prophetiſch auf die Zukunft verweiſt, die „es ja zeigen
müſſe‟.
Das alles kann doch nicht darüber hinwegtäuſchen, daß viel
Pulver unnütz verſchoſſen wurde und am Ende diejenigen Par=
teien, amtlichen Stellen und Privatperſonen, die die ganze „
Box=
heimer Angelegenheit” künſtlich aufgebauſcht haben, zuletzt der
Lächerlichkeit anheimfallen. Denn jeder Politiker, der ſich in ſo
grundlegenden Dingen von vornherein ſo ſchmählich irrt, iſt im
hiſtoriſchen Sinne geſehen, ſachlich und menſchlich durch den Lauf
der Dinge abgetan.
Frankreich ſondiert in London.
der franzöſiſche Finanzminiſter ſucht England für Frankreichs Reparakions= und Schuldenkheſe zu gewinnen.
Keine Annäherung der beiderſeikigen Skandpunkke.
Flandins „Jagdparkie‟.
EP. London, 30. November.
Die ſogenannte „Jagdpartie” des franzöſiſchen Finanzminiſters
Flandin nach London endete, wie nicht anders zu erwarten war,
am Sonntag abend mit einer langen Konferenz, die Flandin mit
Außenminiſter Sir John Simon, Schatzkanzler Neville
Chamber=
lain und dem Handelsminiſter Runciman hatte. Um wenigſtens
nach außen hin den privaten Charakter der Zuſammenkunft zu
wahren, trafen ſich die Herren nicht in einem Amtsgebäude,
ſon=
dern im Hotel Metropole. Auch auf engliſcher Seite hatte man ſich
Mühe gegeben, die Tatſache dieſer Zuſammenkunft nicht an die
Oeffentlichkeit gelangen zu laſſen, und Neville Chamberlain hatte
noch am Sonntag nachmittag jede Begegnung in Abrede geſtellt.
Dieſe Behauptung ließ ſich aber nicht mehr aufrecht erhalten, als
Flandin am Spätnachmittag den franzöſiſchen Preſſevertretern von
der beabſichtigten Beſprechung Mitteilung machte. Bei dieſer
Ge=
legenheit erklärte der franzöſiſche Finanzminiſter, daß er nicht
be=
abſichtige, die Angelegenheit der neuen engliſchen Zölle mit ſeinen
engliſchen Miniſterkollegen zu beſprechen. Dagegen werde er den
franzöſiſchen Standpunkt in der Frage der Finanzen nochmals
dar=
legen. Die franzöſiſche Regierung, ſo fügte er hinzu, habe den
Wunſch, mit England zuſammenzuarbeiten, um eine Löſung der
durch die deutſche Zahlungsunfähigkeit verurſachten Kriſe zu finden.
Flandin habe, ſo erklärt der „Petit Pariſien” ſeinen
engliſchen Gaſtgebern die TheſeFrankreichsüber
die Reparations= und Privatſchulden
kommen=
tiertund verſucht, ſie für den
franzöſiſchenStand=
punkt zu gewinnen. Flandin habe nicht vergeſſen,
hinzu=
zufügen, daß die Bedingungen für die Wiederherſtellung des
Ver=
trauens vor allem politiſcher Natur ſeien und eine gemeinſame
Front Frankreichs und Englands erforderten.
Skarke Meinungsverſchiedenheiken zwiſchen England
und Frankreich.
Der Korreſpondent der Agentur Radio hatte mit dem
Finanz=
miniſter Flandin kurz vor deſſen Abfahrt von London eine
Unter=
redung. Es ſcheine, ſchreibt der Korreſpondent, daß in der Frage
der Kriegsſchulden, der Reparationen und der Befugniſſe des
Beratenden Ausſchuſſes der franzöſiſche und der engliſche
Stand=
punkt immer noch gleich ſtark verſchieden ſeien, da England für
eine Annullierung der Reparationen und der Kriegsſchulden ſei.
Die Meinungen im Schoße des engliſchen Kabinetts darüber ſeien
jedoch ziemlich geteilt. Ueber die Frage der Pfundſtabiliſierung
ſei eine Einigung ebenfalls noch weit entfernt. Es habe nicht den
Anſchein, als ob England vor der Regelung der Kriegsſchulden,
der Reparationen und der eingefrorenen Kredite dieſes Problem
endgültig löſen wolle. Der Korreſpondent erklärt es für
unich=
tig, daß Frankreich und England einen „Kuhhandel” abzuſchließen
beabſichtigten.
Der Skreik um den Vorrang.
* Die Amerikaner tragen ſich mit dem Gedanken, auf der
Berliner Bankierkonferenz den Antrag zu ſtellen, das
Stillhalte=
abkommen um ungefähr vier Monate zu verlängern. Es würde
dann gleichzeitig mit dem Hooverfeierjahr ablaufen. Außerdem
könnten die Reparationsverhandlungen ungeſtört von dem Kampf
um die Stillhaltung geführt werden. Der Amerikaner Wiggin iſt
bereits nach Berlin unterwegs, während ſein Kollege Stewart
nach Baſel zu den Beratungen des Sonderausſchuſſes abgereiſt iſt.
Je mehr ſich das amerikaniſche Schiff mit dieſen Delegierten der
europäiſchen Küſte nähert, deſto ſtärker werden naturgemäß auch
die Auseinanderſetzungen darüber, ob die politiſchen oder die
privaten Schulden den Vorrang haben. Flandin, der
Finanzmini=
ſter Frankreichs, bearbeitet bereits die engliſche Regierung in
ſei=
nem Sinne. Bis jetzt iſt es aber nicht zu erkennen, ob ſchon
ir=
gendeine Entſcheidung getroffen iſt. Wir glauben nicht, daß die
engliſche Regierung irgendwelche Bedingungen eingehen wird, die
der franzöſiſchen Theſe entſprechen, wonach die Reparationen den
Vorrang haben. Von Paris her wird der franzöſiſche
Finanz=
miniſter allerdings kräftig unterſtützt. Die zunehmende
Entwer=
tung des Pfundes geht zweifellos auf franzöſiſche Börſenmanöver
zurück. Den Engländern iſt aber aus Waſhington ein Wink
ge=
geben worden, feſt zu bleiben. Die amerikaniſchen
Privatgläubi=
ger haben ſich bereits zu einem Schutzbund zuſammengeſchloſſen,
deſſen Einfluß nicht unterſchätzt werden darf, weil in ihm
ſämt=
liche Banken vertreten ſind. Die Mitglieder dieſes Ausſchuſſes
haben eine Summe von rund 1½ Milliarden Dollar zu
verteidi=
gen. Genau ſo liegen die Verhältniſſe in England. Auch die
eng=
liſchen Privatgläubiger ſitzen mit erheblichen Summen in
Deutſch=
land feſt, deren Abtragung nach ihrer Anſicht wichtiger iſt als die
Wiederankurbelung der deutſchen Reparationsleiſtungen.
Putſchplan in Budapeft aufgedeck.
2
Das bisherige Ergebnis der Unkerſuchung.
Budapeſt 30. November.
In Budapeſt wurde am Samstag durch die Vorſicht der Polizei
rechtzeitig ein Staatsſtreich rechtsradikaler Kreiſe vereitelt.
Die Mitglieder der Organiſation ſind größtenteils Leute,
die bereits nach der kommuniſtiſchen Aera im Jahre 1920
viel von ſich reden machten und wegen politiſcher Delikte
mehr=
fach vorbeſtraft ſind. Insgeſamt wurden 32 Perſonen
feſt=
genommen. Da die Verhafteten beſchuldigt werden, in Beſitz
verbotener Waffen geweſen zu ſein, dürften ſie vor das
Stand=
gericht geſtellt werden. Der Plan der Putſchiſten ging dahin,
die Miniſterien und die öffentlichen Gebäude der Hauptſtadt zu
beſetzen und eine Art ungariſcher nationaliſtiſcher Diktatur zu
er=
richten. Zwei der Verhafteten wurden vor der Wohnung eines
Miniſters feſtgenommen, dem ſie anſcheinend aufgelauert hatten,
vielleicht in der Abſicht, ihn feſtzunehmen.
Ein offizielles Communigué.
Heute abend wurde ein offizielles Communiqué veröffentlicht,
das unſere jüngſten Informationen in faſt allen Einzelheiten
beſtätigt.
Wie aus den beſchlagnahmten Dokumenten hervorgeht, hatten
die Verſchwörer Richtlinien und Pläne für ihr Vorgehen bei der
Ergreifung der politiſchen Macht ausgearbeitet. Als
Hauptmerk=
male erſcheinen die Beſchlagnahme des Privateigentums, die
Ein=
führung der allgemeinen Dienſtpflicht, die Kollektivſpeiſung der
Bevölkerung mit Ausnahme der nicht reinraſſigen Ungarn uſw.
Das Communiqué hebt noch hervor, daß die Ziele der
Bewe=
gung teils auf die Gefährdung der geſellſchaftlichen Ordnung, teils
auf gemeine Verbrechen gerichtet waren. In die Kaſernen der
Honved und der Polizei hätten ſich die Beteiligten mit Hilfe
ge=
täuſchter Befehle Eingang verſchaffen wollen, um ſodann eine
Diktatur, und zwar irgendeine ſowjetartige Staatseinrichtung, ins
Leben zu rufen. Die Regierung begann am 27. mit der
Ver=
haftung der Rädelsführer und ihres Anhanges. Aus den
bis=
herigen Verhören läßt ſich feſtſtellen, daß hinter den
Putſchi=
ſten keine Maſſen ſtanden, und daß ſie keiner im
Reichstag vertretenen politiſchen Partei
ange=
hören. Unter den Verhafteten befinden ſich ſowohl Perſonen,
die im Jahre 1920 zu den Rechtsradikalen zählten, als ſolche, die
heute als Linksradikale angeſehen werden können. Aus den
Ver=
hören läßt ſich auch feſtſtellen, daß hinter dem aus ſechs
Mit=
gliedern beſtehenden Vollzugsausſchuß eine Gruppe von etwa 150
bis 200 Leuten ſtand, die jedoch die Pläne der Führer nicht im
einzelnen kannten. Dagegen ſcheint der Vollzugsausſchuß zum
äußerſten entſchloſſen geweſen zu ſein, da nach einzelnen
Aus=
ſagen nicht nur geplündert werden ſollte, ſondern man
entſchloſ=
ſen war, führende Politiker ſowohl von der
Rechten wie von der Linken feſtzunehmen oder zu
ermorden. Das offizielle Communiqué endet mit der
Feſt=
ſtellung, daß außer dem Verpflegungsoffizier Vannay keinerlei
Militärperſonen in die Affäre verwickelt ſind. Die Verhöre
wer=
den fortgeſetzt.
Germaninnen aus dem Norden — ſehr geſchätzte und hoch im
Preiſe liegende Ware, weil ſehr ſelten und unter ſchwierigſten
Umſtänden aufzutreiben, hohe Transportkoſten eif Delos! — das
iſt alles koloſſall anheimelnd, wahrhaftig: die Stadträte von
Delos dachten an alles. Sie dachten ſogar daran, daß ein
Zu=
ſammenſtrömen ſo vieler Beſucher auch ſtille, heimliche
Einrich=
tungen notwendig mache, und man zeigt mir ein ſolche
öffent=
liche Bedürfnisanſtalt, ich beſchaue mir neugierig die
Inſchrif=
ten, vielleicht finde ich eine „Es wird gebeten, die Kleider uſw."
aber anſcheinend ſchlummert dieſe noch im Erdboden. Auch
ſonſt ſcheinen die Leute von Delos durchaus nicht dumm
ge=
weſen zu ſein, — trotz der dicken Gelder, die ſie einnahmen und
die ſich die Athener vorſichtigerweiſe abholten. Zunächſt einmal
verboten ſie das läſtige Sterben auf ihrer Inſel,
und wem es auf dieſer Welt nicht mehr paßte,
dermußtehinüber aufdie NachbarinſelRheneia,
um ſich dort ſeine Reiſepäſſe für das Jenſeits fertig zu machen.
Für dieſe Art Reiſeluſtige waren beſondere Häuſer „drüben”.
errichtet, die man in unſerer proſaiſchen Sprache Sterbehäuſer
nennt, denn Delos durfte nicht durch den Tod „beſchmutzt”
werden, was ſeiner Herrſchaft zwar keinen Abbruch getan hat,
wie der große antike Friedhof der Nachbarinſel beweiſt.
In Delos ſcheint es — eigentlich ſelbſtverſtändlich als
Hafen=
ſtadt — auch ein Nachtleben gegeben zu haben, denn die
für=
ſorgliche Stadtverwaltung hat in gewiſſen Abſtänden Niſchen
in die Häuſer eingelegt, in der die — antike
Straßen=
beleuchtung untergebracht wurde, ſo daß man auch im
Dunkeln nach Hauſe gehen oder wanken konnte. Die Straßen
ſind eng und ſchmal und müßten eigentlich ins Himmelreich
führen, ſie führen aber hinauf und hinein ins Theater. Eins
iſt komiſch für unſere Begriffe, kein Haus hat Fenſter,
nur eine große Eingangstür, „Fenſterln” war
in Delos eine unmögliche Angelegenheit! In den
ehemaligen „Salons” liegen noch die Tiſchbeine herum, die
aller=
dings damals aus Marmor oder einem bläulichen Stein
her=
geſtellt waren und nur aus einem großen Mittelfuß beſtanden.
Ein einziges Fenſter zur Straße iſt in der ſogenannten „
Theater=
gaſſe” zu ſehen, die direkt vom Sklavenmarkt zum Theater
hin=
auf geht. Es iſt fein in Marmor gefaßt und diente als „
Schal=
ter”, wahrſcheinlich war hier die Theaterkaſſe. Jedenfalls muß
hier Geld, ſogar ſehr viel Geld eingenommen worden ſein,
denn an jenes Fenſter „angehangen” iſt ein hochvornehmes und
hochherrſchaftliches Patrizierhaus mit Ober= und Unterſtockwerk,
das Treppenhaus ſteht noch, ebenſo ſind die verſchiedenen
Zim=
mer noch gut erhalten, mit Spuren der Wandmalerei und
zau=
beriſch ſchönen Moſaiken, einem Periſtyl in Marmorſäulen, das
ſich eben nur ein Rothſchild des Altertums leiſten konnte. Das
Zeichen ſeines Reichtums iſt geblieben, aber ſeinen Namen
meldet kein Papyrus, kein Marmorſtein und kein Sagenbuch.
Er iſt verſunken und vergeſſen ...
Geradezu bezaubernd iſt ſo ein kleiner Spaziergang durch
das Städtchen von vor 2000 Jahren mit ſeinen vier oder fünf
Stadtvierteln: die Geſchäftsſtadt, die der Beamtenwohnungen,
der Bürger und der Villen. Techniſch auf der Höhe iſt die
Waſſerverſorgung mit einem
Zentralwaſſer=
behälter, deſſen Ventile automatiſch den Waſſerſtand
regel=
ten, die ganze Stadt iſt durch Röhrenleitungen mit Waſſer
ver=
ſorgt. Trotzdem hat noch jedes Haus ſeine große Ziſterne, mit
Waſſer wurde alſo nicht geſpart und die Ziſternen ſind noch
heute mit Trinkwaſſer gefüllt, was wir in dem vornehmen Hauſe
der Kleopatra, der wir einen Beſuch in ihrem eigenen Heim
abſtatteten, mit ganz beſonderem Genuſſe trinken. Es iſt ein
Trunk über die Jahrtauſende hinweg!
Religiöſe Toleranz übte man anſcheinend auch in Delos,
denn hier konnte buchſtäblich jeder nach „ſeiner Facon ſelig
werden”, die Leute von Delos hatten ſchon vor 2½
Jahrtauſen=
den das Wort Friedrichs des Großen in die Praxis umgeſetzt.
Es gab einen Apollo=, Iſiris= und andere Tempel, ja einen
be=
ſonderen Bezirk für die fremden Gottheiten, ſo daß auch hier
für jeden der heidniſchen Geſchmäcker geſorgt war. In Delos,
wie überhaupt in der antiken Welt, war die Parole „Jeder
ein=
mal in Delos” auch nicht unbekannt! So blühte eine
Fremden=
induſtrie in Andenken und kleinen Weihgeſchenken, die man ſich
zur Erinnerung an ſeinen Beſuch in Delos in die ferne Heimat
mitnahm, wird doch noch heute der Stand gezeigt, der ſich
ſpeziell mit dem Abſatz dieſer Andenken befaßte.
Zum Schluß aber kam der Untergang. Mithridates
legte die Stadt in Aſche, und wenige Jahre ſpäter beſuchten
Seeräuber die Inſel, die alles, was nicht niet= und nagelfeſt
war, mitnahmen und die Stadt in das Infern verwandelten,
dem es heute noch gleicht. Delos iſt heute eine prachtvolle
Szenerie für Fluch und Verwünſchung, kein Baum, kein Strauch,
den man in dieſen Stein= und Felsmaſſen erkennen könnte, alles
öde und leer, Tod und Verderben iſt über die einſt ſo
glück=
liche und reiche Inſel gezogen und nie wieder von ihr gewichen!
* Menſchen im Frühling. Roman von Lorenz Scherlag. (
Amal=
thea=Verlag.)
Das iſt die Lebensgeſchichte eines Kindes, der Jüngling, Mann
wird. Das iſt auch der Roman eines Künſtlers. Eines Muſikers,
dem es nicht an der Wiege geſungen war, daß er ein Künſtler werde,
dem das Schickſal, das Leben ſelbſt ſeinen Weg wies und ihn gehen
hieß durch Bitternis und Leid, über beſcheidenes Glück und
Enttäu=
ſchung zur Liebe. —Der Roman eines Menſchen, der Schlimmes
er=
fuhr und den reine, ſchöne Freundſchaft zur Höhe führte, der liebte
und geliebt wurde — Roman? — Lebensſchickſal ſchlicht und ſachlich
**
ewzählt und doch Roman!
Seite 4 — Nr. 333
Darmſtidter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Preise
für unsere neuen und gespielten
PIANoS
sind bis auf Weiteres um
10%, herabgesetzt. (Fsgi
Piano-Berg, Klavierfachmann
Telephon 126.
Hügelstraße 32
Hämorrhoiden
können nachweisbar in kurzer Zeit ohne
Operation dauernd geheilt werden.
Aerzt=
liche Sprechſtunden in Frankfurt, Mainzer
Landſtraße 133, I., jeden Mittwoch und
17 153
Saustag von 81.—1½g Uhr.
Lungenverschleimung
hartnäckigen Huſten, Luftröhrenkatarrh
Keuchhuſten, Bronchialkatarrh, Aſthma
uſw. behebt und lindert ſelbſt in
ver=
alteten Fällen der ſchleimlöſende
Dellheims Bruſt= und Lungentee
preis Mk. 1.25. Zu haben in den Apothehen
Hauptniederlage: (V 13663
Bessunger Apotheke, Darmstadt
Witwer, Ende 50.
ſ. einf. Fr. od. Frl.
zw. Heirat kenn. z.
lernen. Zuſchr. u.
D. 229 a. d. Gſchſt.*
Heirat! Geb. Frl.,
evgl., 45 J., jugdl.
Aeuß., m. ca. 3000
ℳ Vermög., w.
Be=
amten zw. b. Hei
rat kenn. zu lern.
Zuſchr. u. D.244 Gſch.
Im Tintenviertel
kleine Villa
ſchönſte Gar enlage,
6—7 Zimm=Wohn.,
auf 1. April od. früh
zu vermiet. Zentr.=
Hzg., Bad, el. Licht,
2 Balkons u, allem
Zubehör Zeitgemäß
Preis. Anfragen u.
D 231 a. d. Gſchſt.
Achkung!
Neu z. vermiel.
4=Zim.=Wohnung.
Ecke Heidelb.= und
Beſſungerſtr., 1. St.,
neuherger. 4=Z.=W.
ofort z. vermieten.
Näheres daſelbſt i.
Zigarrengeſchäft.
(gi)
Schöne 3=Zi.=Wohn.
i. Part. ſof. z. vm.
Grüne Mietk. erf.
Näh.
Eliſabethen=
ſtraße 64, pt. r.
ANObT !
Tollllädterlädt
wegen Aufgabe
AIBBleTOOI CHL dieserabteilung
beherrscht mit seinen unglaublich billigen
Husverkaufs-Preisen in Spielwaren, Darmstadt Stadt und Land.
Wir müssen unsere Läger bis Weihnachten geräumt haben
und verkaufen deshalb
bis zu einem Bruchteil des Wertes!
Beachten Sie unsere Fenster!
3=Zimm.=Wohnung
Z.=Hz., Bad, Balk.
per 1. 1. 32 z. vm.*
Am Weinweg 5.
Darmstadt
Ludwigstraße 14
O
K.
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
innigſi=
geliebte, ſiets treubeſorgte Mutter
Frau Anna Fahr
geb. Wehner
im Alter von 77 Jahren, wohlverſehen mit den heiligen
Sterbeſakramenten, am 25. November in die Ewigkeit
abzurufen.
In tiefer Trauer:
Aenny Fahr.
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe
herzlichſter Teilnahme bei dem
Heimgang unſeres lieben Vaters
Jakob Holzhäuſer
ſagen hiermit aufrichtigen Dank
Die trauernden Kinder:
Luiſe, Philippine und Heini
Holzhäuſer
Karlſtr. 3.
Dankſagung.
Für die Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden
meiner lieben Frau und unſerer
guten Mutter ſagen wir Allen
unſeren herzlichſien Dank.
Chr. Schäfer u. Rinder.
Eberſtadt, den 30. Nov. 1931.
(17256
Kirchſtr. 15.
Darmſiadt, den 1. Dezember 1931.
Schwanenſtr. 27 I.
17246
Auf Wunſch der lieben Entſchlafenen fand die
Beerdi=
gung in aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte ich Abſiand zu nehmen.
Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres lieben Kameraden
Reichsbahnoberinſpektor
Ferdinand Crecelius
in Kenntnis zu ſetzen.
Statt Karten.
Für die uns aus Anlaß des
Heim=
ganges unſerer treuen,
unerſetz=
lichen Mutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Katharina Ahl
Witwe, geb. Schwarz
in ſo reichem Maße erwieſene
An=
teilnahme ſowie für die vielen
Blu=
menſpenden danken wir herzlichſt.
Darmſtadt, 30. Nov. 1931. (*
Namens der trauernd Hinterbliebenett:
Käti Orth, geb. Ahl
Avolf Orth, Alzey, Volkerſtraße 33.
lch habe mich als
praktischer Tierarzt
niedergelassen.
Dr. med. vet. K. Schuchmann
Wilhelminenplatz 12
Telephon 710 Telephon 710
(17257)
Aliceſtraße 11, I..
3 Zimmerwohng. mit
allem Zubehör, teilw
möbl., zu verm Näh.
Bismarckſtr 43, I.
Der Verſtorbene war lange Jahre Mitglied des
Ver=
einsvorſtands. Nur ſeine Krankheit hat ihn davon
ab=
gehalten, weiterhin tätig zu ſein. Wir werden uns
ſeiner ſtets in Dankbarkeit und Treue erinnern.
Beiſetzung: Mittwvoch, den 2. Dezember, 11 Uhr auf
dem Wa dfriedhof.
Wir bitten, dem Verſtorbenen durch recht zahlreiche
Beteiligung die letzte Ehre zu erweiſen.
Reichsbund der Zivldienſtberechtigten
Verein Darmſtadt.
Der Vorſtand.
(17235
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die herzliche Teilnahme, für die reichen
Blumenſpenden beim Heimgang meiner lieben
Frau, unſerer guten Schweſter und Tante,
ſprechen wir unſeren aufrichtigſten, innigſien
Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Prof. Dr. Wilhelm Kunz.
Darmſiadt, den 1. Dezember 1931.
2 leere 3. o
Wohn., Zentr. Nähe
Rheinſtr. ſof. o. ſp.
v. Einzelmiet. geſ
Ang. mit Preis u.
D. 215 a. d. Geſch.*
n d. Bismarckſtr.
2 ſchöne leere Zim.
mit Zubeh. bill. zu
vermieten. Anzuſeh.
von 12—6 Uhr.
Näh. Geſchäftsſtelle.
Sonntag früh entſchlief ſanft nach langem
Leiden unſre gute Schweſter und Taute
Fräulein Elieſe Keller
im Alter von 20 Jahren
Lina Riemenſchneider, geb. Keller
Dr. med. Emil Keller, Hannover
Wilheln Keller, Indianapolis
Dr. med. L. Riemenſchneider u. Familie.
Die Beerdigung findet Mittwoch Vormittag um 11 Uhr
auf dem alten Friedhof ſiatt.
Aiee DGZG
Wilhelminenstraße 21
Kinder- u. Baby-Bekleidung
und -Wäsche
Das Einfachste bis
zum Elegantesten
P werden nach neueſten Modeller
. Dute von 1.50 Mk. an umgearbeitet
Nieder=Ramſtädterſtr. 16, H. 3. (*
„Dam.=u. Kinderkleid.
werd. gutſitz,
preis=
wert angef.
Kirch=
lſtraße 19, I. (14981a
finden Sie in S
Praktische Geschenke groß. Auswahl ber
Hage Hearoar
Spezialgeschätt für Haus- u.
Küchengeräte, Ecke Wenck-
und Pankratiusstr. Tel. 2950.
UNION BANK
Rheinstr. 24 Fernruf: 100, 1010, 3000, 3001
(14993a
Karlſtraße 94
ſchöne ſonnige 2—3
Zimmer ſofort z. v.
(17249)
N.=Ramſt.=Str. 35, I.
arß., leer., gt. heizb.
Zim., el. Licht, mit
od. oh. Manſ. z. v.
(Telefon vorh.)
Riedeſelſtr. 25, pt.
grß. u. kl. ſonn. 3.
m. Küchenben., evtl.
tlw.möb. prsw.z. v.
Einzimmerwohnung
mit Küche zu vm.
Ang. u. D. 243 Gſch.
Deere Zimmer
1 I. Zim. u. Kam.
alleinſt. Perſ. z. vm.
hochſtraße 24.
2 leere Zimm. mit
Kochgelegenheit
ſofort z. vermieten.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Wohnung, grß. Zi.
m. Küche, zu verm.
Mollerſtr. 6. p. (*sgi
Garage
ir 1 od. 2 Autos.
Wilhelminenſtr. 38
17178a)
Garage, gr. billig
z. vm. Karlſtr. 30,I.
2. Stock, möb. Zim
mit el. L. z. v. (*oi Heinrichſtr. 69 m. 3.
m. g. Penſ. bill. z. v.
(30260goi)
e 1—3 möbl. Zimm.
zu vm. (Klavier).
Küchenbenutz. mögl. 9
evtl. Penſ. Neckar=
ſtraße 16. Ludwig.
(16908a)
In Aliceſtr. 8, I., m.3.
mit o. oh. Penſ. (* Sep. möbl. Manſ.=
Zim., el. L., heizb.,
wöch. 5 ℳ z. verm.
Näh. Geſchäftsſt. ( Viktoriaſtr. 42, II./5
(b. Kaiſer) ſonnig.
leicht heizb. Zimm.
z. vermiet. (17223a Eliſabethenſtr. 44,I., 5
r., ſep. möb. Z. od.
leer ſof. z. vm. *oi Waldſtr. 12 (Rühl)!
frdl. möb. 3. ſof.* 9 Bismarckſtr. 82, II./
ſch. möbl. 3. ſof.z. vm.* Luiſenſtr. 8, III.
1 möbl. Zim. z. v.* Stiftſtr. 91, Mtb.p.
ſch. möb. 3., ſep. Soderſtr. 44½, I. Liebfrauenn
möbl. Zim. mit u.
oh. Penſ., ſep. E. P/ein Doppel=l Beckſtraße 74, III. Laden (3if
frdl. mobl. Zimm. geſchäft) iſni
mit el. L. z. vm. unter den Riedeſelſtraße 72, I. günſtigſten
möb. Zim. zu vm. * gungen zu Bleichſtr. 1, I., möb. Intereſſentel
Zim., el. L., z. v. (Eim ſich melden U
mib Zimd
(17245
Heidelb.=Strru
loi
ſchönes möbc
billigſt zu va.
Das hil
Karl Gle
Ecke Lichtenn
4=Zimmer=
Dieburgerſtr. 13, I./ Immobilich
ſ.gt. möbl. Zim.3. vm. Kahlertſtig=
2 möblierte Zimmer /Telef. 2881.
mit Bad u. Küche
ſofort z. vermieten.
Wittmannſtr. 9.
(15818a)
Ehrl. beruf=k Matu
Bleichſtraße 37, II.ſerh. gt. Hefü fseit
gt. möb. Z. bill. z. vm. * ſoh. Mittagsc ſu
(17209
Viktoriaplatz 1, I. /Preis. Anguk 24
gt. möbl. Zim.z. vm. * D. 218 a. daF ach
ac
Unerrie
Außergewöhnliche Gelegenheit für Ihre
Weihnachts-Einkäuft
Es kommen unter anderem zum Verkauf.
Besuchstaschen
Bremer Taschen
Beulel-Taschen
Akten-Faschen
Brieftaschen
Tresors
Abend-Taschen etc. Gigarrentaschen / Schreibman /
Stadlkoſten
iet
Lederkal ei Renn
Heise-Rollzu Mets
Total-Auswerkau
9
wesen Geschäftsaufgnbe
din
Viermi
Rabatt 12 10 bls O.3 ſ0 Rabattl ſuteten Ruf
Spezial-Hans f. Ofenbacher Lederwast,iher Obel
it ſeines
Karl Roose.
Rheinstr. 5, früher Wilhelminenstn
w er ſeine
Ne., werde
inen und
Laden mit Zimmer
zum 1. Jan. billig
zu vermiet. (*idg
Fuhrmannſtr. 8, I
Kattreinſtr. 20, pt. r.
Schö. m. Z. m. el. L.
(171350)
Liebigſtr. 8, I., ſch.
möbl. Zim. z. vm.
(*soi)
Saalbauſtr. 78, pt.
möb. Zim. ſof. z.v.*
llexanderſtraße 10
g. möb. Z. m.
Koch=
gelegenh. zu vm. (*
Riedeſelſtr. 25, pt.
gt. möb. ſonn. Zim.,
ſep. Eingang,
preis=
vert zu vermiet.
Riedeſelſtr. 72, II.
gt. möb. 3.,el. L.,z. v.
N.=Ramſt.=Str. 53,I.,
nächſt Ztr., i. gt. H.
gt. möb. Zim. mi=
Schrbt., el. L., auch
mit Penſion z. v.
Wilhelmſtraße 27
2 ſehr ruh., ſonn.
möb. Z., einz. o. zuſ.
z. v., auch m. Penſ.
Mittageſſe‟ „
Abendeſſ.nns),.
gut u. reickt.
Anthes, Kär
(1725*
Haarars
wird d. da
Methode fi9
ſeitigt.
überraſcher, A,
1.90 ℳ.—
Karl Stt,
Ludwigſtel
(13454
Der
WKOLAU
verteilt jeden Mittwoch
Samstag
Sonntag nachmittäM
schöne Sachen an alle Kinder 00 2
Kundschaft.
Schuh-Jacol
Altestes Schuhhaus größten Lmſtelice.
Schillerplatz
[ ← ][ ][ → ]1. Dezember 1931
Eus der Landeskauptfkast.
Darmſiadt, den 1. Dezember 1931.
Profeſſer Briedrich Kalbfleiſch.
heutigen Tage tritt der dienſtälteſte Oberſtudienrat
n Realgymnaſiums, Profeſſor Friedrich
Kalb=
ach Erreichung der geſetzlichen Altersgrenze in den
Seit 1895, alſo über 36 Jahre, wirkte er in Darm=
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ſt im Laufe dieſer Zeit mit unſerer Stadt derartig
daß ſich ein Rückblick auf ſeine ſeitherige Tätigkeit
Kalbfleiſch entſtammt einer oberheſſiſchen Lehrers=
24. Auguſt 1866 wurde er in Obermoos (Kreis
„geboren. Bis zu ſeinem 10. Lebensjahre beſuchte er
zſale ſeine Geburtsoxtes, von da an das Realgymnaſium
mdem er auch im Jahre 1885 ſeine Reifeprüfung
ab=
zHochſchulſtudium abſolvierte der junge Student
eben=
ſßen; Mathematik, Phyſik und Chemie waren ſeine
Frühjahr beſtand Friedrich Kalbfleiſch die Prüfung
dere Lehramt und genügte danach (1. 4. 1889 bis
iſſeiner Militärpflicht im Infanterieregiment Nr. 116.
Gießen. Profeſſor Kalbfleiſch bezeichnet ſelbſt dieſe
ſchönſte ſeines Lebens. Es waren die Jahre, in
ugland zu ſeinem mächtigen Aufſtieg auf allen Gebieten
ſien, in denen ſich noch nicht von allen Seiten drohende
oeichneten. — Nach kurzer Verwendung an der höheren
in Gernsheim trat Lehramtsakzeſſiſt Kalbfleiſch im
un das pädagogiſche Seminar am Gymnaſium Gießen
öirkte damals der große Pädagoge und Schulmann
Siller, dem der junge Lehrer beſonders viel für ſeine
lsbildung verdankte, ebenſo wie dem an der gleichen
ti en Phyſiker Profeſſor Dr. Noack. Die erſte
Verwen=
ich von Oſtern 1891 bis Oſtern 1892 am Gymnaſium
ru, von da ab bis 1. 8 1895 wirkte Oberlehrer
Kalb=
e höheren Bürgerſchule zu Groß=Gerau. Seit 1. 8. 1895
rnedas Realgymnaſium Darmſtadt, dem nunmehr ſeine
Uet galt.
4y von Schülern ſind in dieſen 36 Jahren durch
Fried=
ſlechs Hände gegangen. Er war allen ein ſtrenger,
enur Lehrer, der von ſeinen Schülern etwas verlangte
er grauf bedacht war, die Leiſtungshöhe der höheren
uf iner Stufe zu erhalten, die ihrem urſprünglichen
ſitrncht. An der Ausgeſtaltung der Unterrichtspläne in
rlind in den Naturwiſſenſchaften (auf Grund der
ſo=
leraner Beſchlüſſe 1905—07) an der vorbildlichen
nm ſes Neubaues des naturwiſſenſchaftlichen Inſtituts
at er tatkräftig Anteil genommen. Abgeſehen von
eirärigen Tätigkeit in Groß=Gerau, war Profeſſor
Kalb=
n uch ſtets mit der Ausbildung von Referendaren
be=
ety äußerſt dankbare und fruchtbare Tätigkeit, die ihm
Zefriedigung gewährte. Hunderte von jungen
Mathe=
t0 Naturwiſſenſchaftlern ſind von ihm in die Praxis
gr eingewieſen worden. Unter dem verſtorbenen
Ge=
hüh groß geworden, ſetzte ſich Prof. Kalbfleiſch
beſon=
ie Schülerübungen im naturwiſſenſchaftlichen Unterricht
eſt uch hierüber im Kreiſe ſeiner Fachgenoſſen berichtet
genugewirkt. Zuletzt lag ihm neben der Ausbildung der
dam ruch die Betreuung des mathematiſch=
naturwiſſen=
hen nllterrichts des Realgymnaſiums ob.
enoſener Arbeit als Schulmann und Erzieher entfaltete
Kalltft ſch aber auch eine reiche Tätigkeit im öffentlichen
nſene Stadt: Schon vor dem Kriege war er ein Anhänger
HANatiomil beralen Partei, ſeit 1919 gehörte er der Deutſchen
hartes jeſſens an, und iſt als Vertreter dieſer Partei ſeit
Jahra Mitglied des Darmſtädter Stadtrates Von allen
na) die mit ihm zu tun hatten, wird Prof. Kalbfleiſch
eſchätzm us gerade, offene Perſönlichkeit, die aus ihrer
Mei=
auchl enn ſie dem Hörer nicht paßt, keinen Hehl macht,
andenruits auch ſtets bemüht iſt, der Eigenart und dem
bunktt adrer Menſchen gerecht zu werden. So wurde ſein
Nidem as dem Dienſte von ſeinen Amtsgenoſſen allgemein
derſtKöinrat Dr. Poepperling und der neuernannte
ernhor te Realgymnaſiums, Oberſtudiendirektor
Pfers=
ein hemaliger Schüler Profeſſor Kalbfleiſchs, waren
a0fze ſchlegen Abſchiedsfeier am 30. November Künder dieſer
unn bermittelten dem Scheidenden die beſten Wünſche
en gzſeneten Ruheſtand. Die große heilige Liebe zu ſeinem
als?Fzieher aber die Friedrich Kalbfleiſch erfüllt, und
verletazſcheid=n eit ſeines Weſens, kennzeichnet am beſten das
Ab=
wort (1s er ſeinen Kollegen zurief: „Wenn ich wieder auf
elt käne, werde ich wieder Mathematik und
Naturwiſſen=
ſtutlieen und Studienrat am Realgymnaſium in
Darm=
dem Ein wirklicher Lehrer und Erzieher, ein ganzer
iſt miFriedrich Kalbfleiſch aus dem heſſiſchen Schuldienſt
Dr. Götz.
Vortnt. Es ſei nochmals auf die heute abend um 20 Uhr
aal InLudwig=Georgs=Gymnaſiums beginnende Vortrags=
Süftſteller Robert Syring, Bad=Liebenzell, über „Der
* Weiß ingewieſen. (Siehe Sonntagsanzeige.)
Zeſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
a, 4, 19,
, 2.73)
20—22½ Uhr. 48. Das Mädchen aus dem
goldenen Weſten. Preiſe 0.70—5.60 Mk.
20, Ende gegen 22½ Uhr.
Tod. Preiſe 0.60—4 80 Mk
B9. Wallenſteins
20—22½ Uhr, Bühnenvolksbund.
Staß, Wet. Bocegeeio. Preiſe 0.70—5.,60 Mk.
K5.
Kleines Haus.
1.9.
ſ.2. 3,
20—28 Uhr. Darmſtädter Volk bühne. G 4.
Gr. III u IV. Marguerite: 3. 0.60—4 50.
Keine Vorſtellung.
20—22 Uhr. Zuſatzmiete 111 5.
RebiR: Zu Hilfe, Max. Preiſe 0.60—4.50.
beſſiſſit Landestheater. Am Mittwoch, dem 2. Dezember,
m Gwen Haus die erſte Wiederholung der erfolgreichen
enienu von „Wallenſteins Tod” ſtatt. Regie:
Rruu; Wallenſtein: Paul Wegener. — Am Samstag,
Deigner, wird Ralph Benatzkys Revue=Operette „Die
Aulsttiere” im Großen Haus gegeben. — „Die
Mels huer”, das erſte Weihnachtsmärchen, wird am
ag den), Dezember, 16 Uhr, im Kleinen Haus zum erſten
auigegit. Der Verfaſſer, Ernſt Hebermehl, ein heſſiſcher
Dirly amit ſeine Uraufführung erleben. Die Regie hat
Aenol ie Muſik komponiert Beppo Geiger, das Bühnen=
Don i Büttner. Der weihnachtliche Winterwald, das
Eich, LmHimmel, das Zwergenſchloß ſind die Orte durch die
n un) uudchen, die Kinder eines Holzmachers, von einer
Hanßl eführt werden.
M 9/ Averten Sinfonie=Konzert am Montag, den 7. De=
Drin tKarl Maria Zwißler zwei Erſtaufführungen: Die
44r von Mozart (K.=V. 201) und die ſinfoniſchen
eei ür Klavier und Orcheſter „Nächte in ſpaniſchen
Dn2 lanuel de Falla. Den Klavierpart ſpielt der Darm=
Dan Guſtav Beck. Außerdem kommt die Muſik für
oa — ludi Stephan zur Aufführung, die bereits unter
geſpielt wurde. Rudi Stephan, ein geborener
AVeltkrieg bei Tarnopol gefallen, war eine der
DeAngen unter den modernen Komponiſten. Seine
Im Menſchen” ging in Darmſtadt unter Roſenſtocks
Se. Auch das Landestheater beabſichtigt in dieſer
ſiederaufnahme. Das Konzert beſchließt die 4. Sin=
I von Schumann in der Bearbeitung von Guſtav
Nr. 433 — Seite 5
gesund und Billig durch den Wintee!
Die deutſche Hausfrau ſteht mit ernſten Sorgen vor der ſchweren
Aufgabe, mit einem von Monat zu Monat mehr und mehr.
zuſam=
menſchrumpfenden Wirtſchaftsgeld ihre Familie ſowohl durch
kräf=
tige und abwechſelungsreiche, aber auch
preis=
werte und gute Ernährung durch die Wintermonate zu
bringen. Ob man nun mittelbar oder unmittelbar vom Elend der
Arbeitsloſigkeit betroffen iſt, jede Hausfrau hat heute in
einer Zeit allgemeiner wirtſchaftlicher Not mit
jedem Pfennig zu rechnen, und es bedarf kluger
Ueber=
legung, um mit dem zur Verfügung ſtehenden Wirtſchaftsgelde
den größten Nutzeffekt zu erzielen. Aus dieſer
Pflichter=
wächſt eine ſchwere, aber auch lohnende und
dank=
bare Aufgabe.
Um die Hausfrau auf Grund der vielfältigen Erkenntnis
neu=
zeitlicher Ernährungslehre bei der Aufſtellung eines zeitgemäßen
täglichen Speiſezettels zu beraten, hat die „
Reichsarbeitsgemein=
ſchaft zur Förderung der Volksernährung” unter
Mitwir=
kung der „Schule der Ernährung”, des Deutſchen
Landwirtſchafts=
rats und zentraler Verbände der Hausfrauen eine kleine
Flug=
ſchrift herausgegeben, die unter dem Titel „Billig und
ge=
ſund durch den Winter!” der Hausfrau praktiſche
Rat=
ſchläge für die Aufſtellung des Küchenzettels geben will. (Die
Flugſchrift iſt beim Deutſchen Landwirtſchaftsrat, Berlin SW. 11.
Hafenplatz 4, das Tauſend zu 10 RM. zu beziehen.)
Die Flugſchrift, die, um richtig wirken zu können, in weiten
Kreiſen unſeres Volkes verteilt werden müßte, zeigt, daß es ein
Irrtum iſt, wenn man glaubt, mit einem verringerten
Wirtſchafts=
gelde keine ausreichende abwechſelungsreiche Koſt ermöglichen zu
können. Die deutſche Scholle und die deutſche
Nahrungsmittel=
induſtrie bieten uns eine Fülle von bisher noch viel zu wenig
be=
achteten Nahrungsmitteln, die in geſchickter vielſeitiger
Verwen=
dung eine vollwertige geſunde und dabei auch billige Ernährung
ſicherſtellen. Es iſt wohl eine Selbſtverſtändlichkeit, daß in einer
Zeit ſchwerſter wirtſchaftlicher Kriſen die koſtſpielige
Verwen=
dung von ausländiſchen Nahrungsmitteln, die wir
im eigenen Lande, ſelbſt erzeugen können, in der deutſchen Küche
zurücktreten muß. Die bevorzugte Verwendung von deutſchen
Er=
zeugniſſen iſt geeignet, die deutſche Arbeitsloſigkeit zu mildern.
Dieſe Tatſache ſollte von jeder
verantwortungs=
bewußten Hausfrau niemals vergeſſen werden.
Die Flugſchrift enthält u. a. die folgenden 12 Gebote
zweckmäßiger und ſparſamer Ernährung:
1. Verwende immer das, was die Jahreszeit in Deutſchland
bringt. Kaufe nicht ein, was viel Abfälle gibt, was nach viel
ausſieht, ohne geſund und nahrhaft zu ſein. Kaufe preiswert
und achte auf die deutſche Herkunft der Waren,
2. Iß und trink nicht mehr, als du Hunger und Durſt haſt.
Zu=
viel Eſſen und Trinken überlaſtet und ermüdet den Körper
und ſchadigt den Geldbeutel. Billige Hausmannskoſt iſt beſſer
als teure und gewürzte Luxusnahrung!
3. Halte die Mahlzeiten regelmäßig ein. Vermeide morgens und
abends ſchwer verdauliche Speiſen. Iß nicht zu heiß oder
kalt, iß langſam und kaue gründlich.
4. Iß gemiſchte Koſt! Laß dich nicht zu einſeitiger vegetariſcher
Ernährung, zu ausſchließlicher Rohkoſt oder ausgeſprochener
Fleiſchbevorzugung verleiten. Fiſchgerichte nicht vergeſſen.
Verwende reichlich Obſt und Gemüſe, um die tägliche Koſt
zu verbeſſern.
5. Iß Roggenrot ſtatt Weizenbrot, mit Butter, Käſe, Quark,
Marmelade oder Honig beſtrichen. Dazu als Getränk ſaure,
ſüße oder Magermilch oder friſches Obſt.
6. Iß reichlich Kartoffeln, die durch ihre vielſeitige
Verwen=
dungsmöglichkeiten die Grundlage einer billigen und guten
Ernährung bilden und außerdem billig, nahrhaft, vitamin=
und nahrſalzreich ſind.
7. Verwende Grützen Suppenmehle und Mehlſpeiſen aus
deut=
ſchem Getreide, z. B. Hafer, Gerſte und Grünkern, ebenſo die
Hülſenfrüchte; ſie ſind nahrhaft, wohlſchmeckend und billig.
8. Dämpfe oder dünſte das Gemüſe anſtatt es zu kochen. Gieße
das Brühwaſſer nicht weg; es gibt eine köſtliche Suppe.
Ge=
wöhne dich an eine kochſalzärmere Nahrung. Sorge dafür, daß
deine Koſt durch Milch und Obſt genügend Kalk enthält
9. Haſt du Durſt, ſo genieße Milch. Obſt. Obſtſäfte oder
Malz=
kaffee.
10. Achte darauf, daß Preis und Nährwert der Speiſen in
Ein=
klang miteinander ſtehen.
11. Bereite das tägliche Mahl mit Sorgfalt und Verſtändnis.
Koche die Speiſen nicht länger als nottut. Richte ſie appetit,
lich an. Laß nichts umkommen, verwerte alle Reſte. Sorge
für ſaubere Geräte und ſaubere Hände bei der Zubereitung
der Speiſen.
12. Sei ſparſam in allen Dingen. Sparſamkeit und überlegter
Verbrauch im Kleinen führt zu Geſundheit und Wohlſtand in
Familie und Staat.
— Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Der Wilhelm=
Buſch=Abend, den die Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft
heute, Dienstag, 8 Uhr, im Feſtſaal der Loge unter Mitwirkung
des ausgezeichneten Rezitators Hans Balzer zur Feier des 100.
Geburtstages des Dichters gibt, wird die ſchönſten Perlen
Buſch=
ſcher Dichtung bringen und auf einen durchweg heiteren Ton
ge=
ſtimmt ſein, ſo daß ein reizvoller Genuß bevorſteht.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. In der Reihe ihrer
künſtleriſchen Veranſtaltungen zeigt die Bücherſtube bis heute
ein=
ſchließlich die Ausſtellung der Hamburgerin Clara Telge. Am
Mittwoch, um 12. 30 Uhr vormittags, wird die ſchon
ange=
kündigte Ausſtellung des Darmſtädter Anton Hartmann
eröffnet. Zur Eröffnung wird Hartmann ſelbſt ſprechen.
Er zeigt ſeine neueſten Arbeiten (Oelmalerei, Pinſelzeichnungen
und Radierungen)
— Märchenerzählungen in der Volkshochſchule. Viele hundert
Kinder füllten den Feſtſaal des Realgymnaſiums. Frau Joſie
Jacob begann mit dem Erzählen und ſofort hatte ſie die Herzen
der Kleinen und Großen durch ihren vortrefflichen Vortrag
ge=
wonnen, der von wunderſchönen Lichtbildern umrahmt war. Den
Anfang machte „Müllerburſch und das Kätzchen”; dann folgte
„Reiſepeter”, „Gänſemagd” und „Hokus Pokus”, den Schluß
bil=
dete die reizende Bilderſerie mit Verſen von Koch=Gotha „Die
Haſenſchule”. An dem Jubel der Kinder konnte man ſehen, wie
Frau Jacob es verſtanden hat, allen eine Vorweihnachtsfreude
zu bereiten.
Pfäfzer Hof.
Mach wie vor
Weinmichel bietet mehr.
Neue Ausschanksorten.
Die bekannt gute Küche.
Alles zu erheblich ermäßigten Preisen. (17228
— 4. Akademie=Konzert. Das 4. Akademie=Konzert findet
Donnerstag, den 3. Dezember, 20 Uhr im Großen Saale des
Städt. Saalbaues ſtatt. Für dieſen Abend wurde der Geiger
Samuel Duſhkin gewonnen, der das von ihm herausgegebene
Violinkonzert von Boccherini hier erſtmalig zur Aufführung bringt.
Das Programm das außer dem genannten Violinkonzert noch
Telemanns „Tafelmuſik” und die Linzer=Symphonie C=Dur von
Mozart aufweiſt, kommt am gleichen Tage um 17 Uhr für die
Mitglieder der Wohlfahrtsorganiſationen und die Schüler und
Schülerinnen ſämtlicher Schulen zur konzertmäßigen Aufführung.
Gerade die Zuſammenſetzung der Programme der Akademie=
Konzerte bieten für die Jugend einen beſonderen Anreiz und ſind
beſonders zur Einführung in die Muſik geeignet. Für dieſe
Vor=
konzerte ſind die Eintrittspreiſe für die Schüler den Zeiten
ent=
ſprechend herabgeſetzt worden.
— Odenwaldklub. Ortsgruppe Darmſtadt. Der nächſte
Sonn=
tag ruft zur letzten Wanderung in dieſem Jahre. Sie führt nicht
allzuweit hinaus, auch nicht ausgedehnte Strecken. Aber ſie
be=
wegt ſich in dem reizvollen Dreieck Darmſtadt—Nieder=Beerbach—
Jugenheim. Und daß die Wanderung etwas Beſonderes bieten
wird, das gewährleiſten die bewährten Führer des nächſten
Sonn=
tags. Darum ſei die letzte Wanderung auch allen denen
empfoh=
len, die ſie „nicht nötig” haben. Näheres bringt die Anzeige in
der heutigen Nummer.
Warme Strümpfe u. Handschuhe
sehr preiswert und in großer Auswahl
Beachten Sle bitte meine
(17234)
Schaufenster!
Hachenburger
Rheinstraße 1.
— Finnland=Film des „Nerother=Wandervogel”
Unter=
nehmungsluſtige Kerle ſind ſie, dieſe Nerother Jungens. Am
Freitag abend zeigte ihr Führer, Karl Oelbermann, den
Film von einer Nordlandfahrt durch Finnland, dem Land der
tauſend Seen, bis zum Eismeer. Prächtige Aufnahmen der
nor=
diſchen Landſchaften, der Tierwelt und vom Leben und Treiben
der Bevölkerung, dazu die friſchen Wanderlieder. Wir beſuchten
im Film u. a. einen nordiſchen Badeort, einen Jahrmarkt, eine
alte ſchwediſche Grenzburg, ſahen eine köſtliche Waſſerrutſchpartie
und eine tollkühne Fahrt durch die Stromſchnellen eines reißenden
Fluſſes Und immer mitten drin die fröhliche Wanderſchar. Von
den Räten einer Stadt wurde ſie ſogar zu einer Autofahrt in die
Umgebung eingeladen! (Könnte dies in Deutſchland nicht auch
ſein?) Intereſſant waxen auch die Ausführungen des Führers
über Land und Leute Finnlands, das an Flächeninhalt ſo groß
wie Deutſchland nur 3 Millionen Einwohner hat. Dieſe Jungens
lernen durch ihre Wanderfahrten beſſer Geographie als die
Stubenhocker. Das Wandern ſollte Pflichtfach werden
beſonders in den Lehrer=Bildungsanſtalten. Wenn nicht, werden
eines Tages die Schüler den Lehrer beſchämen. Im
Vorder=
grunde muß allerdings immer ſtehen die Erwanderung der
Hei=
mat. Der Film zeigt wahres Erleben und iſt wirklich mehr wert
als ſo viele kitſchigen und unwahren Filme, die der Jugend in
den Kinos geboten werden. Der Abend wurde veranſtaltet vom
„Deutſchen Ring”, der Arbeitsgemeinſchaft verſchiedener
Darm=
ſtädter Jugendbunde, der Reinertrag dem Heſſ. Jugend=
0.B.
herbergswerk überwieſen.
30 Jahre Alkerskumabkeilung „Hofferbert”
der Turngemeinde 1846.
Wir haben in unſerer Sonntag=Ausgabe bereits
ausführ=
lich auf die Geſchichte und den Zweck der Altersturn=Abteilung
„Hofferbert” bei der Turngemeinde 1846 hingewieſen, die am
geſtrigen Montag ihr 30jähriges Beſtehen im Rahmen eines
Werbeabends beging. Erfreulich ſtark war der Beſuch und die
damit bewieſene Anerkennung für die etwa 50 Altersturner, die
unter ihrem verdienten Leiter und Freund, Gau=Oberturnwart
H. Hofferbert, in eineinhalbſtündiger Arbeit einen Einblick in die
„hohe Schule” des Altersturnens vermittelten. Grundübungen,
zur Elaſtiſchhaltung beſonders der Schulter= Rücken= und
Bauch=
muskeln, große Schwünge mit Arm und Bein im Stand, am
Barren und an der niedrigen Bank, vielfach von einer ganz
erſtaunlichen Körperbeherrſchung der 40—80jährigen Jünger
Jahns zeugend. Medizinballſpiele und ein luſtiges Keulen=
Wettrennen bildeten den Abſchluß des vorbildlichen Turnabends.
Der Vorſitzende der Beſſunger Turngemeinde, Keßler, hatte
Recht als er bedauerte, daß nicht noch mehr Altersgenoſſen ſich
zum Werbeabend eingefunden hätten, um zum Nacheifern verleitet
zu werden. Die herzlichſten Wünſche und die vollſte Anerkennung
des Mittelrheinkreiſes der D.T. übermittelte Prof. Braun=
Frankfurt a. M. Der verdiente Gau=Oberturnwart und ſeine
Jüngerſchar, die größte Altersriege im Mittelrheinkreis möge
weiter wirken getreu der Mahnung Götzens „In der Jugend
ſollſt du turnen, und im Alter mußt du turnen!“— Der Leiter
der Zentralſtelle für Volksbildung und Jugendfürſorge Schulrat
Haſſinger, ſprach der Riege und H. Hofferbert Dank und
ver=
diente Anerkennung für ihre tavfere und unerſchütterliche
Geſinnung aus: „Aelter darfſt Du werden, aber
nie=
mals alt!” Nach dem Glückwunſch des Vertreters der
Darm=
ſtädter Turnerſchaft, Lehmann (Tgeſ. 1875) gelobte die
Alters=
abteilung, wie bisher unerſchütterliches Feſthalten und Wirken im
Sinne der Geſchlechter überdauernden deutſchen Turnkunſt.
An=
ſchließend blieben die jungen Alten mit Angehörigen und
Freun=
den noch ein Weilchen gemütlich zuſammen. Auch wir wünſchen
ihnen in ihrer vorbildlichen Haltung und Geſinnung, und ihrem
Führer Hofferbert, noch langes Wirken in dieſer ſchwankenden und
beſinnungsloſen Zeit.
— Das Schnurrbuſch=Quartett ſetzt die Reihe ſeiner
dies=
winterlichen Kammermuſik=Abende am Samstag, dem 5.
Dezem=
ber, 20 Uhr, im Kleinen Haus fort. Als Erſtaufführung kommt
Hermann Zilchers Rokoko=Suite für Sopran, Violine, Cello und
Klavier zu Gehör. Dem ſiebenſätzigen Werk, das im Stil der
alten Suitenform gehalten iſt, liegen Texte verſchiedener klaſſiſcher
und moderner Dichter zugrunde. Die Suite wird umrahmt von
einer Violinſonate des temperamentvollen Muſikers Szymanowſki
und Anton Dvoraks berühmtem Klavierquintett in A=Dur.
Mit=
wirkende des Abends ſind: Suſanne Horn=Stoll (Sopran) und
Guſtav Beck (Klavier). Karten an der Tageskaſſe des
Landes=
theaters.
— Hausfrauenbund. Wir machen nochmals aufmerkſam, daß
heute mittag 4,30 Uhr im Heaghaus, Luiſenſtraße, Vorträge
ſtatt=
finden für Weihnachtsbäckereien nach alten und neuen Rezepten,
die von der Vortragsdame Frl. Hellwig praktiſch vorgeführt und
erläutert werden. Es werden gebacken: Weihnachtstorten,
Chriſt=
ſtollen, runde Chriſtbaumringe, Makronen, Nürnberger Lebkuchen,
Zimtſterne, Spritzgebackenes, Anisgebackenes. Pfeffernüſſe.
Zucker=
brezeln. Von allem gibt es Koſtproben und Rezepte. Unſere
Hausfrauen werden es gewiß begrüßen, durch dieſe Vorträge neue
Anregungen zu erhalten. Wir wiſſen ja alle, daß die richtige
Weihnachtsſtimmung erſt dann aufkommt, wenn Mutter mit den
ſelbſtgebackenen Leckereien herausrückt und wie freudig kleine
Neuheiten begrüßt werden. Gäſte ſind herzlich willkommen.
Ein=
tritt frei.
— Elternabende für Erwerbsloſe. Es ſei auf die vom
Alice=
verein für Frauenbildung und Erwerb — Abteilung
Kinder=
gärtnerinnen=Seminar — geplanten Elternabende die Mittwoch,
den 2. Dezember (nicht wie auf den Aushängezetteln, Mittwoch,
den 25. November) abends 8 Uhr, Friedrichsſtraße 4 (Alice=
Eleonorenſchule) beginnen aufmerkſam gemacht. Fräulein Elſe
Meywald wird an zwei Abenden über die häusliche Erziehung
ſprechen — zwei Abende ſollen durch Baſtelei von kleinem
Spiel=
zeug helfen, etwas für oder mit den Kindern herzuſtellen. Der
Eintritt iſt frei — die Abende können auch einzeln beſucht werden.
Iſt es nicht die Liebe und die Sorge für die Kinder, die alle
ver=
bindet — gibt es etwas Höheres als dieſe? Was können wir den
Kindern Wertvolleres geben als eine gute häusliche Erziehung?
— Lichtſpieltheater. Nur noch kurze Zeit läuft im Union=
Theater der große Ufa=Tonfilm „Der Kongreß tanzt”. — Das
Helia=Theater zeigt heute zum letzten Male Max Pallenberg in
dem Groß=Luſtſpiel „Der brave Sünder” — Die Palaſt=Lichtſpiele
bringen ab heute den Sittenfilm „Zwiſchen Nacht und Morgen”,
nach dem bekannten Bühnenwerk „Dirnen=Tragödie‟. Regie:
Gerhard Lamprecht.
— Der Gabelsberger Stenographenverein von 1861 will allen
die Kurzſchrift lehren, die in der Schule keine Möglichkeit hatten,
ſich Kenntniſſe darin anzueignen. Er eröffnet heute abend. 8 Uhr,
in der Ballonſchule neue Kurſe für Anfänger gegen mäßige
Ver=
gütung. Eine vorherige Anmeldung iſt nicht erforderlich. Wir
verweiſen auf die geſtrige Anzeige des Vereins
Seite 6 — Nr. 333
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 1.
Dezemben=
Aus dem Heſſiſchen Sängerbund.
Der Muſikausſchuß des HSB. tagt.
Der Muſikausſchuß des Heſſiſchen Sängerbundes wird am
Samstag, dem 12. Dezember, nachmittags 3 Uhr, im
Bahnhofs=
hotel in Darmſtadt zuſammentreten. Die Tagesordnung ſieht die
Auswahl eines Maſſenchors für den geſamten Bund, die
Einrich=
tung einer Chorberatungsſtelle und die Vorbereitung der
Chor=
meiſtertagung vor. Vorſchläge für einen Maſſenchor des geſamten
Bundes ſollen bis 8. Dezember unter Einreichung der Partitur
an die Geſchäftsſtelle des Bundes geleitet werden.
Gauwertungsſingen des HSB. 1933.
Da im Juli nächſten Jahres das 11. Deutſche
Sängerbundes=
feſt in Frankfurt a. M. ſtattfindet, hat der Vorſtand des Heſſiſchen
Sängerbundes beſchloſſen, daß nur Chöre aus dem
Lieder=
buch, das für das Frankfurter Feſt herausgegeben wurde.
aufgegeben werden ſollen. Größter Wert wird darauf gelegt, daß
bei dem Gauwertungsſingen dieſe Chöre als Gemeinſchaftschöre
(Maſſenchöre) geſungen werden. Im Hinblick auf die
gegenwär=
tige finanzielle Lage können die Gaue auch ſtatt Wertungsſingen
Liedertage in Geſtalt von Maſſenchorproben abhalten. Es iſt den
Vereinen daher als Anregung gegeben, nachdem die Chöre in
einem Saal geprobt wurden, dieſe öffentlich evtl gegen Eintritt
zu ſingen. In die Liedertage ſollen die bereits einſtudierten Chöre
der beſonderen Heſſiſchen Kundgebung beim Deutſchen
Sänger=
bundesfeſt (O du mein Deutſchland) einbezogen werden
Für die Vereine iſt von beſonderer Wichtigkeit, daß die
Lieder=
bücher jetzt ſofort beſtellt werden, damit ſie zur Verteilung
ge=
langen können. Die Chöre dürfen bereits vor dem Frankfurter
Feſt geſungen werden. Der Muſikausſchuß wird demnächſt einen
Chor als Freigabe herausgeben, der zu Beginn des kommenden
Jahres zum Verſand gelangt. Sowohl an die Vereine als auch
an die Sänger ergeht ſchon jetzt die Mahnung, die Chöre für das
Frankfurter Feſt alsbald aufs beſte vorzubereiten, damit der Bund
in Ehren beſteht. Da die in Frage kommenden Chöre auch im
gefomten Bundesgebiet des Heſſiſchen Sängerbundes heimiſch
wer=
den ſollen, müſſen auch diejenigen Vereine und Sänger, die nicht
die Abſicht haben oder in der Lage ſind, das Deutſche
Bundes=
ſängerfeſt in Frankfurt zu beſuchen, ſich mit den Chören vertraut
machen.
Die Stunde des Chorgeſangs im Südweſtdeutſchen Rundfunk.
Am letzten Sonntag, 20. November, von 10—11 Uhr, hat der
Südweſtdeutſche Rundfunk wieder mit der ſonntäglichen Stunde
des Chorgeſangs begonnen. Früher hat ſie bereits einmal
beſtan=
den, die Darbietungen der Vereine haben aber nach Programm
und Ausführung mancherlei Wünſche offen gelaſſen, ja ſie haben
oftmals jeden Freund der Sangesſache bitter enttäuſcht. Der neue
Rundfunkkapellmeiſter, Hans Rosbaud (früher Leiter der
Main=
zer Muſikhochſchule, der auch im Muſikausſchuß des HSB. tätig
iſt), hat ſich im Bewußtſein der großen Verantwortung gegenüber
der Oeffentlichkeit, gegenüber der Rundfunkgemeinde entſchloſſen,
nur Beſtes und Gutes zuzulaſſen und größere Anforderungen an
die auftretenden Vereine zu ſtellen. Es wurden daher Richtlinien
für die Geſtaltung der Stunde des Chorgeſangs ausgearbeitet
Darin iſt geſagt, daß die Stunde des Chorgeſangs im Rundfunk
der Pflege deutſcher Chorkultur dienen ſoll und in dieſem Sinne
ein weſentlicher Beſtandteil des muſikaliſchen Rundfunkprogramms
ſei. Daher müſſe ſich der Rundfunk einen maßgeblichen Einfluß
auf die Programmgeſtaltung ſichern, der ihm die Durchführung
ſeiner Abſichten ermöglicht. Die gleiche Strenge der
künſtleri=
ſchen Verantwortung, die für die Programmgeſtaltung maßgebend
ſei, ſolle auch für die Ausführung Geltung haben. Es könnten
daher nur beſte Geſangsleiſtungen zugelaſſen werden, wobei weder
die Größe des Vereins, noch ſonſtige außerkünſtleriſche
Geſichts=
punkte eine Rolle ſpielen. Jede Uebertragung einer Stunde des
Chorgeſangs wird im Auftrag des Rundfunks von anerkannten
Fachleuten des Chorgeſangs abgehört und in einem Schriftſtück
begutachtet, das geheim gehalten und von der Rundfunkleitung
nur dem betreffenden Chor zur Anregung für ſeine Weiterarbeit
zur Verfügung geſtellt wird.
In einem zweiten Teil der Richtlinien wird die Einteilung
feſtgelegt über die Reihenfolge der Zulaſſung. In der Regel
er=
folgt die Uebertragung vom Frankfurter Sendeſaal aus. Von
der Stunde des Chorgeſangs ſind ausgeſchloſſen Uebertragungen
von Sängerwettſtreiten, Sänger= und Liedertagen. Wertungs=,
Preis= und Freundſchaftsſingen, Sängerzuſammenkünfte ähnlicher
Art uſw. Das Sendegebiet des Südweſtdeutſchen Rundfunks
um=
maßt den 12. Kreis (Heſſ. Sängerbund) 11. Kreis (Naſſ. SB.),
14. Kreis (Saar=SB) 10. Kreis (Mitteldeutſcher SB.) und einen
Teil des 9. Kreiſes (Rhein. SB.).
Schwurgerichk.
Aw. Wieder haben wir es mit einem Meineid zu tun. Ein
17jähriges Mädchen hatte ein Kind bekommen und der Vormund
des Kindes führte nun einen Alimentationsprozeß gegen den von
dem Mädchen angegebenen Vater des Kindes. Der aber hatte
den heutigen Angeklagten, einen jungen Zimmermann aus Bieber,
als Zeugen geladen, daß er ebenfalls mit dem Mädchen zu tun
hatte. Die heutige Verhandlung fand unter Ausſchluß der
Oeffentlichkeit ſtatt, doch kamen keinerlei Dinge zur Sprache, die
dazu geeignet waren, die öffentliche Sittlichkeit zu gefährden. Der
junge Mann gibt zu, daß er bei jenem Termin bewußt die
Un=
wahrheit ſagte, um dem Mädchen zu helfen. Der Staatsanwalt,
der keinerlei Verſtändnis für die Ritterlichkeit dieſes „
Kavalier=
eides” wie der Verteidiger es nennt, hat, beantragt ein Jahr und
drei Monate Zuchthaus, doch das Gericht hält ihm ſeine
offenſicht=
liche geiſtige Minderwertigkeit, ſeine Jugend und ſeine bisherige
Unbeſtraftheit zugute und verurteilt ihn zu der Mindeſtſtrafe von
einem Jahr Zuchthaus, mit den üblichen Nebenſtrafen,
und iſt willens, ein Geſuch um Umwandlung der Zuchthausſtrafe
in eine angemeſſene Gefängnisſtrafe zu befürworten.
Mahnung. Das Schulgeld für den Monat November 1931
für die hieſigen höheren Schulen, ſowie die ſtädt Maſchinenbau=,
Gewerbe= Handels= und Haushaltungsſchulen, iſt nach der
heu=
tigen Bekanntmachung bei Meidung der Beitreibung und
Koſten=
berechnung bis zum 10. Dezember 1931 an die Stadtkaſſe,
Grafenſtraße 28, zu zahlen.
Bnieſkaſten.
Ta3
MMO Benuakarittung bchrfügen.
O . L
J., hier. Falls nichts anderes vereinbart iſt, können Sie
nur, wenn der Mietzins nach Monaten bemeſſen iſt, auf Ende
eines Monats kündigen. Dieſe Kündigung muß ſpäteſtens
am 15. des Monats dem Vermieter zugehen. Auch in den
Win=
termonaten iſt Kündigung zuläſſig, wenn nichts Gegenteiliges
vereinbart iſt.
W. W. Die Arbeitsloſennnterſtützung hat zur Vorausſetzung, daß
Sie arbeitsfähig ſind.
N. hier. Erſtmalig konnte der Waſſerverbrauch des Monats
Ja=
nuar 1931 auf die Miete umgelegt werden. Dies geſchieht dadurch daß
der Vermieter das Waſſergeld auf die Mieter im Verhältnis der
Friedensmieten gegen Nachweis umlegt. Macht der
Vermieter von dieſer Befugnis Gebrauch, ſo ermäßigt ſich die geſetzliche
Mietze um 3 Prozent der Friedensmiete. Abänderungen der auf Grund
dieſer Beſtimmung erfolgten Regelung ſind ohne Zuſtimmung
des Mieters nur für den Beginn eines
Kalender=
jahres zuläffig. Hieraus erſehen Sie, daß der Vermieter ohne
Ihre Zuſtimmung nicht berechtigt war, vom 1. Juni 1931 ab
Waſſergeld zu erheben.
G. H., hier. Wenden Sie ſich mit einer
Dienſtanfſichts=
beſchwerde an das Landesfinanzamt hier.
Fn. D. Generalfeldmarſchall Gebhard Leberecht Blücher, Fürſt
von Wahlſtatt, geb. 16. 12. 1742 in Roſtock, geſt. 12. 9. 1819 zu
Krie=
blowitz in Schleſien.
Eokale Veranftalkungen.
E Dn d mdn 2 D24
im keinem Falle irgendwie ale Veſprechmg odrr Arik.
— Vereinigung von Katzenfreunden (ſiehe
An=
zeige). Die dritte Monatsverſammlung findet am Donnerstag,
den 3. Dezember, abends 8 Uhr im Fürſtenſaal (Grafenſtraße)
ſtatt. Die Vereinigung zählt nunmehr 200 Mitglieder.
Tageskalender für Dienstag, den 1. Dezember 1931.
Konzerte: Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Café Ernſt=
Ludwig. — Kinovorſtellungen: Union=Theater. Helia=
Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
Aus den
Ef. Meſſel. 27. Nov. Gemeinderatsſitzung. Der
Ge=
meinderat lehnte die Erhöhung der Bürgerſteuer ab. Die
Ge=
meindegetränkeſteuer wurde gleichfalls abgelehnt. Die
Hunde=
ſteuer wurde auf dem alten Satz belaſſen. Zur
Landwirtſchaft=
lichen Schule wurde ein Beitrag von 10 RM. bewilligt. Die
Ver=
gebung der Faſelwärterſtelle ſoll unter den auf der
Bürgermei=
ſterei zur Einſicht offen liegenden Bedingungen erfolgen.
Le. Groß=Umſtadt, 30. Nov. Ratsſitzung. Der Gemeinderat
beſchließt: Als Punkt 1 ſtand die Erhebung von
Kanalbenutzungs=
gebühren auf der Tagesordnung. Die früheren Beſchlüſſe des
Ge=
meinderats betreffend Erlaß bzw. Ermäßigung von
Kanalbenutzungs=
gebühren werden aufgehoben. Die Gebäude ſind mit dem vollen
Brand=
kaſſenwert zur Kanalbenutzungsgebühr heranzuziehen. — Um die
Holz=
hauerei hinauszudehnen, damit die Holzhauer länger beſchäftigt
wer=
den können, beſchließt der Gemeinderat, daß nur noch an fünf Tagen
gearbeitet wird. — Der Freiwilligen Feuerwehr werden die durch die
Brandwache bei dem Brand des Anweſens Georg Martin Emmerich
entſtandenen Koſten vergütet. — Von der Brandverſicherungskammer
Darmſtadt ſollen Muſter für das angebotene Schlauchmaterial
angefor=
dert werden — Die Lieferung von 100 Kilogramm geglühtem
Binde=
draht für die Holzhauerei wird der Firma B. Lichtenſtein zu ihrem
Angebot übertragen. — Die Wieſen im 1. Feld ſollen neu verpachtet
werden und zwar auf 9 Jahre. Auswärtige ſollen vom Mitbieten
ausgeſchloſſen ſein. — Der Gemeinderat iſt damit einverſtanden, daß
die Forſtbehörde das von der Provinzialſtraße Groß=Umſtadt—Höchſt
und der Nordweſtecke des Rauwaldes begrenzte Teilſtück der
Waldpar=
zelle Flur 20 Nr. 65, die Rauwieſe, aufforſtet. — Zwei vorliegende
Miewerträge werden unterſchrieben. — Der Gemeinderat iſt damit
ein=
verſtanden, daß ein Ziegenbock, der mntauglich geworden iſt, abgeſchafft
wird. — Ein vorliegendes Geſuch um Herabſetzung des Steigpreiſes für
einen Fichtenſtamm wird genehmigt. — Die Reparatur der Viehwaage
im ſtädtiſchen Schlachthof wird der Firma Heinrich Eldracher u. Co.
zu ihrem Angebot übertragen. — Ein vorliegendes Geſuch des Rhein=
Main=Gaues (Deutſcher Turnerbund) um Herabſetzung von Waſſergeld
wird genehmigt. Der Betrag wird um die Hälfte herabgeſetzt. —
Als Vertrauensmann des Denkmalpflegers wird an Stelle des
verſtor=
benen Herrn Provinzialbauinſpektors Volk Herr Buchhändler Karl
Zibulſki 3. beſtimmt. — Ein vorliegendes Geſuch um Erlaß von
Pacht=
geld für einen Wieſenweg wird genehmigt, da das Futter nicht
abge=
erntet werden konnte. — Ueber die eingegangenen Einſprüche gegen
die Bürgerſteuer 1931 ſoll die Soziale Kommiſſion entſcheiden. — Zum
Schluß der öffentlichen Sitzung gibt der Bürgermeiſter die Verfügung
vergd
des Kreisamtes Dieburg über die Einführung der Bürgerſtst,
mit einem Zuſchlag von 20 Prozent zum Landesſatz (insgen
Prozent) bekannt. — In nichtöffentlicher Sitzung werden de
Stundungs= und Unterſtützungsſachen erledigt.
Ds. Nieder=Kainsbach, 30. Novbr. Gemeinderats
Die Einführung einer erhöhten Bier= und Bürgerſteuer und dö
rung der Getränkeſteuer wurden abgelehnt, da die Gemeinde.
außerordentlichen Wohlfahrtsunterſtützungen belaſtet iſt. Mam
das Armenhaus neu herzuſtellen, da es von hieſigen Einwohnex,
ſpruch genommen werden muß. — Die hieſige Halteſtelle an
ſchaft Reeg ſoll beleuchtet werden. Weil auf Antrag der Geymi
Haltepunkt eingerichtet wurde, ſo iſt dieſe auch verpflichtet,
dafür zu tragen.
Bt. Auerbach, 30. Nov. Aus dem Gemeinder
ſeiner letzten Sitzung genehmigte der Gemeinderat zunm
Verkauf von Erbbegräbnisplätzen und die Aufſtellung vuon
denkmälern auf dem Friedhof. Alsdann wurde die
Ann=
eines Reklameſchildes in der Grafenſtraße genehmigt,
ſteller war der Elektromeiſter Guido Löther. Im nächſt,
wurde über die Aenderung des Ortsnamens „Auerbach SN
„Auerbach an der Bergſtraße” verhandelt. Herr Bürge
Blickensdörfer führte aus, daß der Antrag vom Verkehm
der Bergſtraße beim Eiſenbahnrat vorgelegt worden ſ
auch die beiden Gemeinden Auerbach und Zwingenberg 99
liche Bezeichnung an der Bergſtraße” künftig führen ſolie
Eiſenbahndirektion erklärt ſich mit dieſer Abänderung eitm
den, wenn auch die Gemeindeverwaltung hierzu ihre Zuun
gibt. Die von mehreren Ratsmitgliedern hierzu am , ſen der W0
Aeußerungen gingen übereinſtimmend dahin, daß es we)/seſt üblich, ein
ſchenswert ſei die Bezeichnung „an der Bergſtraße” zuu9., tu prd. Die Sc4
es könnten allerdings hierdurch auch leicht
Verwechſelun=
kommen, ſo z. B. mit Auerbach im Vogtland, woſelbff Fute Sepck o. L
eine Landſchaftsbezeichnung, Bergſtraße” gebe. In den
ren habe bereits bei der Poſt die Bezeichnung „Auerba=
Bergſtraße” beſtanden, die aber ſpäter in „Auerbach (Heſſſ,
geändert worden ſei. Der Beſchluß ging dahin, künftige)
zeichnung. Auerbach an der Bergſtraße (Heſſen)” zu führes Idwegelshach.
enereignis. A.
hieſiger Einwohner hatte um die Aufnahme in den
Staatsverband nachgeſucht. Dieſer Antrag wurde genehnnhue de Sgeſtoh. L
entbunden. Bei
wurde die Ueberlaſſung eines Schulſaales an das kürzlic0
ebt, während die
dete Kulturkartell Auerbach genehmigt, wozu der Schul.0 04,0 Lebensdauer ſit
reits ſeine Einwilligung gegeben hatte.
gung des Heſſ. Krei
nch i. Oöw., 3
zSieder zu Gehör,
ſicht in der girche
füls eine Samnlu
Aus Heſſen.
J. Griesheim, 30. Nov. Unfallverhütung. Die
Beſich=
tigung der landwirtſchaftlichen Betriebe und Nebenbetriebe durch
den techniſchen Aufſichtsbeumten der landwirtſchaftlichen
Berufs=
genoſſenſchaft iſt nunmehr beendet. Die vorgefundenen Mängel
ſind bei Vermeidung der geſetzlichen Strafen baldmöglichſt zu
be=
ſeitigen. Bei einer demnächſt ſtattfindenden Nachprüfung dürfen
ſich keine Anſtände mehr ergeben. Die Betriebsunternehmer
wer=
den wiederholt erſucht, die Unfallverhütung in ihren Betrieben
zu fördern, ebenſo wird ihnen im eigenen Intereſſe der Beitritt
zur Haftpflichtverſicherungsanſtalt empfohlen. — Autounfall.
Dieſer Tage wollte auf der Provinzialſtraße Darmſtadt—
Gries=
heim in der Nähe der Halteſtelle „Neues Schießhaus” ein
Per=
ſonenauto ein Milchfuhrwerk überholen. Das Perſonenauto kam
hierbei ins Schleudern und fuhr in den Straßengraben. Während
das Auto erhebliche Beſchädigungen erlitt, kam der Chauffeur mit
dem Schrecken davon. — Der Voranſchlag der hieſigen
Waſſer=
genoſſenſchaften I und II für das Rechnungsjahr 1932 liegt vom
1 bis 8. Dezember d. J. im Hauſe des Vorſtehers Konrad Funk 6
offen und können Einwendungen während der Offenlegungsfriſt
daſelbſt vorgebracht werden. Die Grundbeſitzer in der gemiſchten
Flur, auf die Landwehr und Hintereichen, werden aufgefordert,
ihre Grundſtücke zur Berieſelung herzuſtellen, da die Berieſelung
demnächſt beginnt.
Rich. Branck.
Schweizerpillen
das bei Stuhlverstopfung und
Darmträgheit bewährte sowie auch zur
Blutreinigung geeignete rein
ptlanz-
liche Abführmittel. Keine
unangeneh-
men Nebenerscheinungen, keine
Ge-
wöhnung! In allen Apotheken zum
herabgesetzten Preis erhältlich.
Cp. Pfungſtadt. 30. Nov. Die Pfungſtädter
Weih=
nachtslotterie, die vom Einzelhandel veranſtaltet wird, iſt
im Gange. Beim Bareinkauf von 3.— RM. erhält jeder Käufer
ein Freilos. Die drei Hauptgewinne beſtehen in drei fetten
Schweinen im Geſamtgewicht von icht Zentnern. Außerdem ſtehen
noch rund 600 Gewinne in bar (Gutſcheine) im Geſamtwert von
2525 RM. zur Verfügung. Außerdem hat der Einzelhandel
be=
ſchloſſen, durch Eigenbeſteuerung 2250 RM. für die Armen und
Bedürftigen in der Gemeinde Pfungſtadt aufzubringen, die in
drei Raten im Dezember. Januar und Februar zur Auszahlung
kommen ſollen. — Der „Volkschor” Pfungſtadt hielt am Samstag
abend im Saalbau Vögler ein Herbſtkonzert ab. Beſonderen
An=
klang fanden die Darbietungen des Gemiſchten Chores und eines
Streichquartetts. Im zweiten Teil der Vortragsfolge kam ein
luſtiges Theaterſtück zur Aufführung. — Die Direktion der
Städti=
ſchen Betriebe Darmſtadt hielt in der vergangenen Woche, am
Donnerstag= und Freitagabend, in der „Krone” Vorträge über
Kochen Backen und Heizen mit Gas ab. Mit den Vorträgen war
eine Verloſung und die Austeilung von Koſtproben verbunden.
Die Vorträge intereſſierten beſonders die Frauen.
F Eberſtadt. 28. Nov. Hausſchwamm=Vortrag. Der
Leiter der Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm= 1 Die Entwickelung des Strompreiſes. 2 die Enwſe.
uusſkellung: „Evangeliſches Gemeindele Wrebenbecken, 2. N0
in Eberſtadt.
P. Die im Gemeindehauſe untergebrachte Ausſtellum
am Sonntagnachmittag um 3 Uhr eröffnet und erfreute,üſverlich empfand,
an dieſem Tag bereits eines mehrhundertköpfigen Beſuchs. W.fnd ſeime Familt
zu Wirkung vom 1
lis zum Ablauf de
zu der
reichsrechtlich=
ſurr Marguth, aus
teiuer Familite in
Hülte dieſerhalb die
Jugend, die das
einem Rundgange durch die Ausſtellung einigermaßen ImWeiſe herzlich w
über die Fülle des Materials, das hier dem Beſchauer darmin berr Lehrer We
wird. Die Ausſtellung gibt einen faſt erſchöpfenden Ein Nädchen= und
und — ſoweit dies im Rahmen einer Ausſtellung überho.yhmen der Geſamte
lich iſt — einen Einblick in das Leben einer Kirchenn=m Vorten,
Von dem gottesdienſtlichen Leben, deſſen Mittelpunkt B/=/ſich geſunde,
iſt, gibt zunächſt ein Plan an der Südwand eine anſchau 1An duch zwei gut vor
ſtellung. Wir ſehen aus ihr daß alles Leben und Wirkeruitin Gottes Segen au
Kirchengemeinde von der Kirche ſelbſt ausgeht. Zahlenn
an anderer Stelle vor Augen geführt werden, zeigen unn cchnitz i. Odw.
ſie ſelbſt keine Künder religiöſen Lebens ſein können uszeit zum Chri
nicht ſein wollen, doch manches, was des Nachdenkens iwude recht weil
Das Intereſſanteſte und zugleich auch Koſtbarſte, was di.n 1m ehne überraſ
lung birgt, ſind Dokumente: „Aus den Tagen u ſen Pfarrorten
Väter”. Wie gar mancher der Beſucher möchte die eüſüinen ſchöne Vor
großen Tiſch ausgebreiteten beredten Zeugen aus der Weſt auch bei dieſe
heit einmal einer näheren Betrachtung unterziehen, A0be bärmere
Schild mit der Aufſchrift: „Bitte, nicht berühren” hält i mng ſiß. Dafür
zurück. Wir finden hier den alten Abendmahlskelch. r ſo die Na
noch benutzt wird. Er trägt auf der inneren Seite dest AAnerllei
die Inſchrift; „Philipp zu Frankenſtein. St. Barbara 1500.—
das älteſte Kirchenbuch. 1650 angefangen von Pfarrera?
„als zuvor das alte im Kriegsweſen” — gemeint iſt
Dreißigjährige Krieg — „verloren”, dann ein Kollektenn
Kirchenumbau 1688, ein Hubkornregiſter aus dem Jclt
eine Sammlung alter Verordnungen (1699) eine handas
Verordnung (1701) über die Weinberge und einen Umnd
den „Keller” (ſtaatl. Beamter) mit Siegel, alte Kirchaſ
gen, ein altes Kirchenſtuhlbuch, das Original des 1
Schriftchens von Pfarrer May (1751—1796) betitelt:
miſche auf Erfahrung gegründete Anmerkungen über
Zunahme des Nahrungsſtandes in Eberſtadt bei Darmn.
Druck erſchienen 1791, ein Kommunikantenregiſter (1761.
teiniſch geſchriebene Dogmatik mit eigenhändiger Widl
Herausgebers „an die Kirche Eberſtadt aus dem Jahres
ein Bild des alten Pfarrhauſes mit der Kirche. Neben dur
Bildern von unſerer Kirche in ihrer jetzigen Geſtalt und
weiteren Bild des unter Denkmalsſchutz ſtehenden Fachur
am Aufgang zur Kirche mit der uralten Linde, gemalt
rem Heimatmaler Wilhelm Kirſchner, entdecken wirnd
berühmte Bild der Kirche aus 1817 nach einem Origino
Merck (1782/1820). Dieſes ſelbſt iſt unverkäuflich, wäll/”
übrigen Bilder verkäuflich ſind. Wir finden noch folg.”
ſammenſtellungen: „Bei Frau Muſika”. „Unſer Gemeiigl
„Unſer Kirchenchor”. „Unſer Frauenverein” und „Unſeren
gemeinde‟.
— Traiſa, 30. Nov. Am Sonntag hielt der Geſſe
Sängerluſt” Traiſa im Saale Scherer ein Herbſtkom
Der Vorſitzende des Vereins. Herr Germrod begrüßte
und Gönner des Vereins und ſodann ſprach Herr Block u9.
ſchen Sängerbund ſeinen Dank aus für die ſchöne Anerkend
die Anweſenden durch ihr Erſcheinen dem Geſangverein
druck brachten. Die Muſikkavelle Breitwieſer aus RoßS)
nete durch einen ſchneidigen Marſch die Veranſtaltung. 7
aus der Darmſtädter Ballonſchule brachten das UnternIA
Reiz und Schönheit auf die Höhe. Es wurden Chöre voich
wobei Herr Lehrer Born aus der Ballonſchule Darm.
Stabführer bei der Veranſtaltung bewunderswert war. 2
und Liebe zu dem Lehrer und die Diſziplin der Darmſtähe
gens waren ſehr gut. Mit dem Schlußmarſch der Kae‟
wieſer nahm die Veranſtaltung ihr Ende.
G. Ober=Ramſtadt, 30 Nov. Sterbefall. Eine?
ten Altveteranen von 1870/71 und gleichzeitig einer de
Einwohner, Herr Michael Kögel 1., iſt am 29. d. M.
von 84 Jahren im Krankenhauſe in Darmſtadt, woſelhſ. 1
eines kürzlich erlittenen Beinbruches untergebracht war.
Cg. Reinheim. 30. Nov. Das Kreiskartell der
freien=
ſchaften hatte in das Volkshaus zu Reinheim zu eime
ſammlung eingeladen, in der über die Strompreiſe
geſprochen werden ſollte. Die Heag war eingeladen !"
Herrn Direktor Brandis vertreten. Herr Gemeinderat 8.
öffnete die Verſammlung mit Erläuterung der Strompren”
nungsgrundlagen und betonte, daß in Bayern und Wac
bereits die Preiſe geſenkt worden wären. Er bat dar
Direktor Brandis auf folgende Fragen Antwort 2u
beratung. F. Kallenbach=Darmſtadt ſprach letzten Mittwoch Verbrauches. 3, die Zuſammenſetzung der Strompreist.
abend im Phyſikſaale der Eleonorenſchule vor einem zahlreichen mit dann in einer Kommiſſion die Sache weiter Velt.
Hörerkreis über das Thema: „Was alle vom Hausſchwamm und den könne. Herr Direktor Brandis erläuterte Nie
anderen holzzerſtörenden Pilzen wiſſen ſollten”. An Hand einer Strompreiſe ſeit 1924 in Wohnungstarif und oh0e. Le
großen Reihe gut gelungener Lichtbilder ſchöpfte der Referent aus Leiſtungen der Heag mit dem Ausbau des Ueberlan.
ſeinen reichen Kenntniſſen und Erfahrungen auf dem genannten Die Diskuſſion brachte zu Anfang gute ſachlige. N.
Gebiet. Reicher Beifall lohnte ſeine Ausführungen, an die ſich gleiſte dann aber durch einen Redner mit der Erhl.
eine recht rege Diskuſſion anſchloß.
ſeine Partei ſchon einen entſprechenden Antrag für Deld
vorliegen habe, ins politiſche Fahrwaſſer, durch die ſolge:
Eberſtadt, 30. Nov. Theaterabend „Volkschor”
Mitglieder des Vereins ſchloſſen ſich zu einer Spielgemeinſchaft
zuſammen mit dem Ziele, das große vieraktige Sittenſtück von
Hermann Sudermann „Die Ehre” zum Gegenſtand eines
Theaterabends zu machen. Der Verein darf ſich rühmen, den nicht
leichten und umfangreichen Stoff des Sudermannſchen Schauſpiels
mit einer Entfaltung der doch nur dilletantiſchen Kräfte
durchzu=
führen, die als glänzend gelungen bezeichnet werden darf. Wir
verzichten auf eine Würdigung der Einzelleiſtungen und begnügen
uns mit der Feſtſtellung, daß jeder von den Mitſpielenden ſich
ſeiner Verantwortung bewußt war und ſein Beſtes für ein
Ge=
lingen des Abends hergab. Das Publikum folgte ſehr aufmerkſam
der ernſten Handlung des Stückes.
widerungen der gegenteilig eingeſtellten Nachredner ſo9e
daß die meiſten Zuhörer, die mehr Ausſprache auf luchli9
biet erwartet hatten, ſchließlich voreilig und enttäuſchl.
fernten. — Um 4 Uhr nachmittags war in den Geohl.
durch das Pfarramt zu einem Vortrag des Herrn Pior.
Darmſtadt für die Mitglieder des Epangeliſchen Buyoe.
laden. Redner ſprach über die Gottloſenbewegung un) De.
montanismus als Feinde der evangeliſchen Kirche. D
mern werden die mit ſachlichem Ernſt geſprochenel.
Augen geöffnet haben über vieles was ſie ſich in der
ahnen mochten und daß es mehr denn je gilt, das 90
Religion und beſonders ſeiner Kirche auch nach ei
und Tat zu verteidigen.
H d
Ken
Ket
Rt.
1. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 333 — Seite 7
nucktsbitfe der Rieder-Ramſtädker Anſtalken
für Epilepkiſche und Kräppel.
hätten im vergangenen Jahre unſeren Pflegebefohlenen
ſo ſchönes und frohes Weihnachtsfeſt zurichten können,
ſchehen iſt, wenn nicht auf unſere Bitte eine ſo
warm=
opferfreudige Antwort aus allen Teilen unſeres
jeſſenzledes gekommen wäre. Nun ſind wir in dieſem Winter
fer gu vn wirtſchaftlichen Not erſt recht auf die Weihnachtshilfe
„unde der Armen und Kranken angewieſen und bitten
ſarums ſrilichſt:
ſelfen Sie uns wieder den Weihnachtstiſch decken für die
he ſſhen Fallſüchtigen und Krüppel und alle anderen
Pfleg=
li w der Nieder=Ramſtädter Anſtalten!
enüſe mit, trotz aller eigenen Sorgen, daß die helle Sonne
er züuachtfrohbotſchaft, der Weihnachtsfreude und der
Weih=
iee hell hineinſcheine in das Leben von 350 Menſchen, die
ſermſten der Armen gehören. Vergeſſen wir doch über
otigen Notſtänden, die auf uns und unſerer Zeit laſten,
„Jammer, der in der Stille hinter Anſtaltsmauern ſein
fſtet, und nicht über den neuen Nöten unſerer modernen
wilre Krankheitselend, das immer da war und immer auf
ſüteliche Liebe angewieſen bleibt.
nede, auch die kleinſte Gabe ſind wir dankbar und bitten,
uf ſer Poſtſcheckkonto (Frankfurt a. M. Nr. 4992,
Nieder=
ſamſtr iſr Anſtalten) einzuzahlen oder zu überweiſen.
Mit herzlichen Weihnachtsgrüßen!
Pfarrer Schneider
Direktor.
z.udensbach i. Odw., 30. Nov. Herr Pfarrer Blankerts
veran=
an den vier Adventsſonntagen wie vielfach in anderen
ncfalls üblich, ein ſogenanntes Sternſingen
allabend=
ſuchlten wird. Die Schuljugend, verſehen mit kleinen Fackeln
ſteuteten Sternchen, bringen dabei an berſchiedenen Plätzen im
Aöineslieder zu Gehör, und zum Abſchluß findet jedesmal eine
Aſuecht in der Kirche ſtatt. — Im Laufe dieſer Woche wird
ehealls eine Sammlung für die Winterhilfe abge=
Gt.ü ſtzel=Wiebelsbach, Kr. Erbach, 30. Nov Ein ſeltenes
gninſinereignis. Am Samstag, im Laufe des
Vormit=
nue die Ehefrau des Franz Schnellbacher von hier von
llinkp entbunden. Bei der Geburt haben zwei der
Neuge=
m =lebt, während die beiden anderen totgeboren wurden.
ſich kuwr Lebensdauer ſind auch dieſe geſtorben. — Laut
Be=
imutng des Heſſ. Kreisamts Erbach wird für die
Ge=
inde rt Wirkung vom 1. Dezember 1931 ab die
Gemeinde=
teugerbis zum Ablauf des Rechnungsjahres 1931 in Höhe des
weifatzhn der reichsrechtlichen Steuerſätze erhoben.
„/sedenkirchen, 30. Nov. Unſer neuer Ortsgeiſtlicher,
Pmer Marguth, aus Seeheim kommend, iſt im Laufe dieſer
güſeiner Familie in ſein neues Heim eingezogen. Aufrichtige
nllte dieſerhalb die Herzen unſerer hieſigen Einwohnerſchaft.
g41 Jugend, die das lange Verwaiſtſein unſerer Pfarrſtelle
be=
üſcherzlich empfand, ließ es ſich nicht nehmen, Herrn Pfarrer
wnd ſeine Familie am Donnerstag abend in ſchlichter und
üm Weiſe herzlich willkommen zu heißen. Warme Begrüßungs.
ſſtren Herr Lehrer Weber im Namen des Kirchengeſangvereins
Nädchen= und Burſchenvereinigung und Herr Bürgermeiſter
hmen der Geſamtgemeinde. Herr Pfarrer Marguth dankte
zu Worten beſonders erfreut darüber, daß in Beedenkirchen
ſich geſunder kirchlicher Geiſt lebt. Umrahmt war die
ein=
felig durch zwei gut vorgetragene Chöre des Kirchengeſangver=
. Wör Gottes Segen auf der Arbeit unſeres neuen Ortsgeiſtlichen
Bh. zſchnitz i. Odw., 30 Nov Schneefall. Der Advent als
ſerberegtgszeit zum Chriſtfeſt führte ſich in unſeren höheren Lagen
dut Odedualdes recht weihnachtlich ein, indem uns der erſte
Advents=
mtag gn Schnee überraſchte. So hatten die Kirchgänger auf dem
ſge z: ven Pfarrorten über weiße Höhen und Täler, durch
ver=
heite uſanen ſchöne Vorweihnachtsſtimmung. Allerdings konnte ſich
us Wiuky auch bei dieſem zweiten Angriff wiederum nicht ganz
be=
ſbtena die wärmere Tagestemperatur gegen Nachmittag den Schnee
ſchwinde ließ. Dafür brachte die Nacht erneut beachtlichen Froſt
zaubte ſo die Natur durch prächtigen Rauhreif am Morgen in
neuess Zinterkleid.
Die euangelische Kirche in Raunheim.
Der letzte Sonntag verſammelte die evangeliſche Gemeinde in
Raunheim. Kreis Groß=Gerau, zur Feier der ſeit längerer Zeit
begonnenen, jetzt vollendeten äußeren und inneren
Wiederherſtel=
lung ihres Gotteshauſes. Raunheim beſaß ſchon zur Zeit der
Einführung der Reformation eine alte Pfarrkirche, die nachher
noch über 220 Jahre als gottesdienſtliche Stätte diente. Im Jahre
1751 wurde ſie niedergelegt; noch im Mai desſelben Jahres ward
mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen und dieſe am erſten
Pfingſttag 1752 ihrer Beſtimmung übergeben. Die Pläne hierzu
hatte der Superintendent Johann Konrad Lichtenberg entworfen,
der außer einer gründlichen theologiſchen und philoſophiſchen
Bil=
dung auch in der Baukunſt vorzügliche Kenntniſſe beſaß und nach
deſſen Plänen eine Reihe heſſiſcher Kirchen erbaut wurden; ſein
Werk iſt u. a. auch das Darmſtädter Waiſenhaus, der noch heute
vorhandene Vorderbau des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums zu
Darm=
ſtadt. Schon lange war in der Gemeinde Raunheim der Wunſch
lebendig, ihrem Gotteshaus wieder innen und außen ein
würdi=
ges Ausſehen zu geben. Das Werk der Inſtandſetzung iſt nunmehr
dank der Initiative des derzeitigen Ortsgeiſtlichen, Pfarrer
Grießmer, und dank der Opferwilligkeit der Gemeindeglieder
durchgeführt worden und ſehr gut gelungen. Dabei erfuhr das
Innere der Kirche eine glücklich gelöſte Aenderung in der
Raum=
geſtaltung und erhielt in einfach gehaltenen Farbtönen ein
künſt=
leriſches Ausſehen, das erhöht wird durch mehrere geſtiftete, von
Profeſſor Linnemann=Frankfurt gefertigte Glasfenſter. Die
Bau=
leitung hatte das Heſſ. Hochbauamt Groß=Gerau; der
Denkmal=
pfleger. Profeſſor Meißner=Darmſtadt. gab wertvolle
Rat=
ſchläge.
Zur Feier am erſten Advent in der bis auf den letzten Platz
gefüllten Kirche waren als Vertreter der Landeskirche
Oberkirchen=
rat Dr. Müller und Oberkirchenrat Dr. Horre erſchienen. Der
Dekan des Dekanats, Pfarrer Scriba=Groß=Gerau, am
perſön=
lichen Erſcheinen dienſtlich verhindert, hatte auf ſchriftlichem Wege
ſeine Grüße und Glückwünſche der Gemeinde übermittelt.
Die Feſtpredigt hielt Pfarrer Grießmer. Anknüpfend an
die beſondere Bedeutung, die der Feſtſonntag, der 1. Advent, für
die Gemeinde habe, gab er einen Ueberblick über die Geſchichte der
Wiederherſtellung des Gotteshauſes und legte dar, wie das
Gelin=
gen dieſes äußeren Werkes für jeden einzelnen eine ernſte
ein=
dringliche Mahnung bedeute: feſtzuhalten an dem auf das
Evan=
gelium gegründeten Glauben und der darauf ruhenden Hoffnung,
zumal in der heutigen Zeit des Schwankens und der Ratloſigkeit,
und tätig zu ſein in den Werken ſelbſtloſer helfender Liebe in
Haus und Familie, in Gemeinde= und Volksleben.
In längerer Anſprache grüßte ſodann der Superintendent der
Provinz. Oberkirchenrat Dr. Müller, die Feſtgemeinde. Auch er
gab ſeiner Freude über das glücklich vollendete Werk und ſeinem
Dank über deſſen künſtleriſch=ſchöne Durchführung Ausdruck und
richtete, daran anknüpfend, den Blick ſeiner Zuhörer auf die
Gegen=
wartsaufgaben der Kirche. Er führte aus, wie gerade die Kirche
berufen ſei, in dem einzelnen das Heimatgefühl der Seele, das in
Gott geborgen iſt. lebendig zu machen und zu vertiefen, zumal in
einer Zeit, in der Tauſende von Menſchen entwurzelt ſind, und er
zeigte daß das wahre Heimatgefühl nur in der Bindung an Gott
verankert ſein könne. Aufgabe der Kirche ſei es daher zugleich,
den Menſchen zum Bewußtſein zu bringen, daß eine rechte
Füh=
rung in den Wechſelfällen des menſchlichen Lebens letzten Endes
nicht vom Menſchen, ſondern nur von Gott her kommen könne und
daß nur aus ſolcher Führung dem Einzelnen Hoffnung und Mut
und Kraft zuſtrömen zur Ueberwindung der mancherlei
Hemmun=
gen und Spannungen des Lebens, nicht zuletzt derer, die im
Men=
ſchen ſelbſt liegen. Der Superintendent ſchloß mit dem
Advents=
wunſch: möge auch dieſes Gotteshaus allezeit eine Stätte ſein, in
der die Gemeinde ſolches evangeliſch=chriſtliches Heimatgefühl und
ſolche Lebensführung gewinne.
Verſchönt wurde die Feier durch die Mitwirkung des
Geſang=
vereins Germania und des Schülerchors ſowie durch Violin= und
Orgelvorträge mit Einzelgeſang.
Auf der einzelnen Gemeinde beruht das Schwergewicht
un=
ſeres evangeliſch=kirchlichen Lebens. Auch in Raunheim zeigte ſich,
wieviel eine Gemeinde vermag, wenn nur die Kräfte des Glaubens
und der Liebe in ihr lebendig ſind. Und ſolche lebendigen
Ge=
meinden ſind uns heute doppelt not.
m. Beerfelden. 30. Nov. Vom Odenwaldklub. Die hieſige
Ortsgruppe des Odenwaldklubs bot ihren Mitgliedern durch den
Klubabend am Samstag im Grabſchen Saal höchſt genußvolle
Stunden. Als Einleitung erfreute das Klampforcheſter der
Orts=
gruppe unter Leitung von Herrn Stierle durch mehrere
wohl=
gelungene Dabietungen; dann begrüßte der Vorſitzende der
Orts=
gruppe, Herr A. Willenbücher, die Anweſenden und erteilte
das Wort Herrn Dr. Götz=Darmſtadt, dem
geſchäftsführen=
den Vorſitzenden des Geſamtodenwaldklubs, zu einem
Lichtbilder=
vortrag „Wanderfahrten zu den deutſchen Siedlungen in Groß=
Rumänien”. Reicher Beifall bezeugte die Anerkennung für den
wohlgelungenen Vortrag. Herr Willenbücher als Vorſitzender
ſprach namens der Anweſenden Herrn Dr. Götz herzlichen Dank
aus für die ſpannenden und lehrreichen Darbietungen, indem er
denſelben feierte als eifrigen Pfleger des Heimatgedankens nicht
nur im engeren Vaterland, ſondern auch als Vertreter des V.D.A.
bei unſeren Stammesbrüdern in der Ferne. Ein dreimaliges
„Friſch auf” ſchallte dem Redner zu Ehren durch den Saal.
Vor=
träge des Klampforcheſters und öfters damit verbunden
gemein=
ſam geſungene Heimat= und Wanderlieder bildeten den Ausklang.
Dieſer Abend war wieder ein Glanzpunkt in den ſtets erfolgreichen
Veranſtaltungen der hieſigen Ortsgruppe.
Mate
schützt
Ihre Gesundheit
— Gernsheim, 30 Nov. Waſſerſtand des Rheins am
29. November: 0,60 Meter; am 30. November: 0,62 Meter.
— Hirſchhorn, 30. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
28. November 1,65 Meter, am 30. November 1,60 Meter.
Dp.Zwingenberg, 30. Nov. Um der Winternot zu ſteuern iſt das
Holzleſen in dem Zwingenberger Gemeindewald in den Monaten
Dezember, Januar, Februar Mittwochs und Samstags geſtattet. Das
Mitnehmen von Werkzeugen und das Holzſchleifen auf öffentlichen
Wegen iſt verboten.
Rheinheſſen.
Ae. Worms. 30. Nov. Feſtnahme im Gerichtsſaal.
Nach einer Schöffengerichtsſitzung wurden zwei Brüder, die des
Diebſtahls angeklagt waren und freigeſprochen wurden, erneut in
Unterſuchungshaft genommen, da neue Momente einwandfrei
er=
kennen laſſen, daß weitere Diebſtähle auf das Konto der
feſtge=
nommenen Brüder zu ſetzen ſind. Sie wurden wiederum in das
Amtsgerichtsgefängis eingeliefert.
Oberheſſen.
v. Bad=Nauheim, 30. Nov. 40 Jahre Chormeiſter. Der
Ehrenchormeiſter des hieſigen Geſangvereins „Frohſinn”,
Ober=
reallehrer W. Bechtolsheimer, konnte jetzt das äußerſt ſeltene
Jubiläum der 40jährigen Dirigententätigkeit in ſeinem Verein
begehen. Unter ſeiner bewährten Stabführung hat ſich der Verein
zu einer beachtlichen Höhe künſtleriſchen Könnens aufgeſchwungen
und das in mehr als hundert Veranſtaltungen unter Beweis
ge=
ſtellt. Beſonderer Beliebtheit erfreuen ſich unter Einheimiſchen
und Kurgäſten ſeit Jahrzehnten die vom „Frohſinn” gegebenen
Konzerte auf der Kurhausterraſſe. Der geſtern für den Jubilar
veranſtaltete Ehrenabend zeigte, wie groß die Verehrung und
Wertſchätzung des Gefeierten in weiten Kreiſen der Bevölkerung
ſind. Im Verlauf des Abends kam auch ein Anerkennungs= und
Dankſchreiben von Schulrat Haſſinger vom Heſſiſchen
Kultusmini=
ſterium unter unter lebhaftem Beifall zur Verleſung.
Des TTecr
DerPerPeres
DererPer1
Um dem Raucher die Garantie von jetzt an die
Packungenun=
zu geben, dass er bei unserer serer MarkenOVERSTOLZund
Firma eine „echte MAX0Ul- RAVENKLAU mit dem hier abge:
Mischung erhält,versehen wir bildeten, für uns geschützten
Echtheits-Zeichen.
I. K6. 15991
5 PFENNIG
O PFENNIG
1n
Masoul-Mischund
Die Packungen unserer 8 und 10 Pf. Zigaretten Löwenbrück und Guldenring
haben wir nicht besonders gekennzeichnet,denn es versteht sich ja von
selbst, dass wir für so hochwertige Marken kostbare Maxoul-Abake verarbeiten
Seite 10 — Nr. 333
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der welkberühmke Arkushof in Danzig 450 Jahre alk.
Der große Saal in dem Danziger Artushof,
eine Sehenswürdigkeit, die kein Beſucher der alten Hanſeſtadt Danzig zu beſichtigen verabſäumen
ſollte, beſteht am 2. Dezember 450 Jahre. Früher war der Artushof das Verſammlungshaus der
reichen Patrizier, während er ſpäter als Getreidebörſe diente,
Das erſte Bild von der Rekkung der Beſahung des ehemaligen Fletfner=
Rokorſchiffes „Baden=Baden”.
Die Beſatzung der „Baden=Baden” nach der Uebernahme auf den amerikaniſchen Dampfer „Swan”.
Rechts (ohne Schuhe) der amerikaniſche Leutnant Evans, der ſich bei der Rettung
durch beſonderen Mut auszeichnete.
Am 9. November ging im Karibiſchen Meer das ehemalige deutſche Flettner=Rotorſchiff „Baden=
Baden” im Sturm unter. Nur ein Teil der Beſatzung konnte unter ungeheueren Schwierigkeiten
von dem amerikaniſchen Dampfer „Swan” gerettet werden.
Der Favag=Prozeß.
Keich und Ausnne.
Calmekte-Prozeß.
Lübeck. Im Calmette=Prozeß teilte der
Vorſitzende am Montag zunächſt mit, daß der
Beweisantrag von Rechtsanwalt Hoffmann, eine
ganze Reihe von Aerzten aus den verſchiedenſten
Ländern zu vernehmen, abgelehnt worden ſei.
Der Antrag der Nebenkläger, Prof. Dr. Dold
vom Bakteriologiſchen Inſtitut in Kiel, über den
dort gezogenen Stamm humaner Bazillen zu
hören, wurde angenommen. Als neuer
Sachver=
ſtändiger iſt Prof. Dr. Kleinſchmidt=Köln
an=
weſend. Oberarzt Dr. Janaſch teilte über den
Befund des Kindes Neuner mit, daß er mit Dr.
Deycke eine Lungentuberkuloſe mit großem Herd
feſtgeſtellt habe. Einen Zuſammenhang mit der
Fütterung habe man nicht annehmen können.
Die Nachmittagsverhandlung im Calmette=
Prozeß wird ausgefüllt mit der Vernehmung
verſchiedener Hebammen. Sie äußern ſich zu den
Informationen, die man ihnen erteilt hatte und
zu den einzelnen Erkrankungen, die ſie ſpäter
beobachteten. Frau Grammel bekundet, daß ſie
gewußt habe, es handle ſich beim BCG. um
lebende Bazillen, aber man habe ſich keine
Ge=
danken darüber gemacht. Denn wenn den
Heb=
ammen von Autoritäten geſagt werde, es handle
ſich um unſchädlich gemachte Bazillen, dann
müß=
ten ſie es ſchon glauben.
Nach Vernehmung von weiteren Hebammen
wird die Verhandlung auf Dienstag vertagt.
Kampf mit verhafteten Einbrechern.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum
Sonn=
tag ſtellte ein Schupobeamter in der Großen
Gal=
lusgaſſe zwei junge Burſchen, die ſofort die Flucht
ergriffen. Der Beamte verfolgte die beiden und
konnte einen von ihnen feſtnehmen. Er fand
bei ihm ein ganzes Arſenal von
Einbruchswerk=
zeugen ſowie eine geladene Piſtole. Einige
Stun=
den ſpäter konnte auch der zweite Burſche
er=
griffen werden. Es handelt ſich um den 17jähr.
Schloſſer Friedrich R. und den 19jähr. Schloſſer
Sch. Auch Sch. hatte Einbruchswerkzeuge und
ſogar zwei Revolver bei ſich. Die beiden hatten
einen Einbruch in eine Muſikalienhandlung in
der Goetheſtraße gemacht und dort die Ladenkaſſe
geplündert.
Schweres Großfeuer.
Lötzen. In der Nacht auf Sonntag entſtand
im Schweineſtall des Gutsbeſitzers Kuhnke, Groß=
Upalten bei Lötzen, ein Feuer, das in kurzer Zeit
den Stall und auch die angrenzende große
Scheune in Aſche legte. Trotzdem die
Feuer=
wehren der geſamten Umgebung ſofort zur Stelle
waren, gelang es nicht, die Gebäude zu retten.
42 Schweine und 800 Zentner Getreide ſind dem
Feuer zum Opfer gefallen.
Umfangreiche Wechſelfälſchungen
durch zwei Selbſtmorde aufgedeckt.
Wuppertal. Zwei Selbſtmorde haben zur
Aufdeckung von umfangreichen Wechſelfälſchungen
geführt. Vor etwa 14 Tagen hat ſich ein
Ange=
ſtellter einer hieſigen Kohlenfirma in einem
Hotel in Solingen erſchoſſen. Acht Tage ſpäter
vergiftete ſich eine Kontoriſtin der Firma. Bei
näheren Nachforſchungen kam der Verdacht auf,
daß die beiden an Wechſelfälſchungen beteiligt
geweſen ſind. Als die Unterſuchung auf Grund
einer Anzeige einer Wuppertaler Bank auch auf
einen der beiden Beſitzer ausgedehnt wurde,
flüchtete dieſer und konnte bisher noch nicht
feſt=
genommen werden. Man vermutet, daß bei der
Firma Wechſelfälſchungen in Höhe von 70 000 bis
100 000 RM. vorgenommen worden ſind.
Der Trierer Geldkaſſettenraub aufgeklärt.
Trier. Der Unbekannte, der Anfang
No=
vember aus einem hieſigen
Kolonialwarenge=
ſchäft eine Kaſſette mit 20 000 RM. in bar und
Wertpapieren geraubt hat, iſt nunmehr in
Lu=
zern ermittelt und von der ſchweizeriſchen
Kri=
minalpolizei verhaftet worden. Es handelt ſich
um den 22jährigen Wanderburſchen Schulze aus
Wittenberg, der am Tage vor dem Raub aus
dem Gefängnis in Luxemburg entlaſſen
wor=
den war.
Dreifacher Mord
an der deutſch=holländiſchen Grenze.
Amſterdam. In einem Walde bei dem in
der Nähe der holländiſchen Grenze liegenden Ort
Putbroek wurden am Sonntag die Leichen dreier
junger Leute vergraben aufgefunden. Die drei
jungen Männer, die in Putbroek wohnten, ſind
von unbekannten Tätern erſchoſſen worden.
Ver=
ſchiedene Einwohner hatten am Freitag abend
etwa 20 Schüſſe gehört. Da in den Wäldern
häufig Wilderer ihr Unweſen trieben, maß man
dieſem Umſtand zunächſt keine beſondere
Bedeu=
tung bei. Erſt, als die drei jungen Leute
ver=
mißt wurden, nahm die Polizei eine
Durch=
ſuchung vor, die zur Auffindung der Leichen
führte.
Zum erſten Weſt=Oſt=Flug
Braſilien-Afrika.
Der auſtraliſche Flieger Bert Hinkler
hat als Erſter einen Nonſtopflug über den
ſüd=
atlantiſchen Ozean durchgeführt. Er war in
Natal (Braſilien) geſtartet und landete einen
Tag ſpäter in St. Louis (Senegal).
Frankfurt a. M. Der Favag=Prozeß iſt
durch die Zeugenvernehmung ſeinem Höhepunkt
ziemlich entgegengebracht. Schon das äußerliche
Bild war belebt, der Zuſchauerraum vollkommen
ausgefüllt, zahlreiche Intereſſenten aus der
Ver=
ſicherungswelt und von den Banken ſind
er=
ſchienen, die ſämtlichen Sachverſtändigen
an=
weſend. Geladen waren als Zeugen
General=
direktor Schmitt von der Allianz, der
Hambur=
ger Verſicherungsſachverſtändige Jantzen, der
frühere DD=Bank=Direktor Fehr, ſowie das
Vor=
ſtandsmitglied der DD=Bank, von Staus.
Letz=
terer ließ ſich wegen Arbeitsüberlaſtung
entſchul=
digen und bat um kommiſſariſche Vernehmung
in Berlin. Trotz dieſes großen Aufgebotes
pro=
minenter Zeugen blieb jede Senſation aus.
Wie=
der konnte durch unklar oder unbeſtimmte
Er=
innerungen nichts weſentlich Neues zur
Ent=
oder Belaſtung der Angeklagten, bei denen
geſtern auch wieder Mädje aus ſeiner
Beurlau=
bung erſchien, beigebracht werden. Im Gegenteil,
die Staatsanwaltſchaft mußte verſchiedentlich
weiteren Beweisanträgen und
Zeugenverneh=
mungen entgegentreten, damit die Prozeßführung
in ihrer Klarheit der Anklage nicht
verſchwom=
men und hinausgezögert werde. Dieſelbe
Ten=
denz verfolgte das Gericht ſelbſt.
Wenn man will, bildete die Senſation des
Tages die Vernehmung des Zeugen Fehr, der
trotz allem Kreuzverhörs der Verteidigung
ziem=
lich vorſichtige und für die Prozeßführung nur
unweſentliche Ausſagen machte. Er verneinte
Sondervergütungen bei der DD=Bank, ebenſo
die Uebung, daß bei der DD=Bank anläßlich von
Börſeneinführungen Reſtbeſtände an Direktoren
zum Einführungskurſe abgegeben worden ſind.
Dagegen erklärte er die Unterbeteiligung ſowohl
von Verwaltungsmitgliedern als
Geſchäftsfreun=
den ohne Anſehen der Perſon, jederzeit allerdings
aus Unterbeteiligungen mit vollem Riſiko in
dem Sinne, daß die DD=Bank entlaſtet wurde,
als natürlich.
Der Zeuge Prof. Hahn von der Deutſchen
Effekten= und Wechſel=Bank hatte über die
Ka=
pitalerhöhung der Favag von 1928, bei welcher
er als Aufſichtsratsmitglied ſowohl als auch als
Direktor der Konſortialbank, der Deutſchen
Ef=
fekten= und Wechſel=Bank mitwirkte, keine
ge=
naue Erinnerung mehr. Er hält es für möglich,
daß Unterbeteiligungen auch an
Vorſtandsmit=
glieder der Favag vorgeſehen waren, kann aber
auch nicht das Gegenteil mehr behaupten. Ueber
die Frage der Zuläſſigkeit von
Unterbeteili=
gungen ſagte Profeſſor Hahn, daß die Sitten und
Gebräuche in den letzten 15 Jahren ſehr
ge=
wechſelt haben. Während der Inflationszeit
hätte er Unterbeteiligungen bejaht, ſpäter hätte
man darüber aber beſondere Erörterungen
an=
ſtellen müſſen. Beteiligungen mit vollem Riſiko
von Verwaltungsmitgliedern hält er ſogar, für
im Intereſſe einer Geſellſchaft liegend. In der
Nachmittagsverhandlung werden Profeſſor Walb
und Profeſſor Kalveram die Hauptgutachten über
Sondervergütungen erſtatten.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung gab
dann Profeſſor Walb ſein Gutachten ab. Wenn
er auch die Sondervergütungen nicht für
wün=
ſchenswert hält, ſo ſind ſie nach ſeiner Anſicht
durch die Kompliziertheit des Wirtſchaftslebens
und durch die nicht ausreichende Geſetzesregelung
über Gehalt und Tantieme bedingt. Der
Sach=
verſtändige betrachtet die Sondervergütungen
als eine Leiſtungszulage, die naturgemäß eine
Ausnahme und nicht die Regel bilden ſoll, denn
ſonſt bedeuten ſie Korruption. Nach ſeiner
An=
ſicht hat die Zeugenvernehmung im Favag=
Pro=
zeß den Beweis erbracht, daß über dieſe Frage in
der Induſtrie keine einheitliche Auffaſſung
be=
ſteht. Auch er geißelt die Sondervergütungen
als Syſtem, wie es bei der Favag war, auf das
Schärfſte. Wenn dieſes Konſtruieren von neuen
Gewinnquellen nicht diaboliſch ſei, dann ſei es
zumindeſt pathologiſch. Doch dürfe man nicht
vergeſſen, daß in der Wirtſchaft nicht alles ſo
rationell und ſo vernünftig ſei, wie es im
all=
gemeinen den Anſchein habe. Der
Sachverſtän=
dige ging in ſeinen weiteren Ausführungen auf
die einzelnen Delikte ein, die den Angeklagten
zum Vorwurf gemacht werden. Seine
Ausfüh=
rungen ſind zu einem Teil für Mädje ſtark
ent=
laſtend und ſtehen in einem gewiſſen Gegenſatz zu
zu dem Gutachten vor Profeſſor Kalveram.
Sklarek-Prozeß.
Bürgermeiſter Scholz als Zeuge. — Selbfchn
des Generaldirektors Schüning,
Berlin. Schon lange vor Beginn der an
tagsverhandlung des Sklarek=Prozeſſes hau
auf der Straße vor dem Gerichtsgebäuda
große Zuſchauermenge angeſammelt.
Bürgermeiſter Scholz wurde zunächſt
Ausſetzung der Vereidigung über ſeine u
lichen Beziehungen zu den Sklareks
befragg=
erklärte, daß er keine perſönlichen
Bezieh=
zu den Sklareks gehabt habe. Das Haun=
Brüder Sklarek habe er niemals betreten.n
derobe habe er nie von ihnen bezogen. En
ſich auch nicht beſinnen, daß Max Sklarek;
wirtet habe. Die Vorgänge beim Preſſebau
ſchilderte Bürgermeiſter Scholz genau
früher. Er habe eine Viertelſtunde an einers
geſeſſen, von dem er annehmen mußte,
daſſ=
um den Tiſch des Stadtverordneten Roſo=
handelte, der ihn zum Bleiben aufgefordernf
Bürgermeiſter Scholz ſagte u. a. weitet
daß er zu Kieburg keinerlei perſönliche Be.s
gen gehabt habe. Im Jahre 1925 habe iln,
damalige Stadtkämmerer Karding wier
erklärt, daß in der KVG. große Verluſſ
Die kathol
landen ſeien, und daß die Geſellſchaft 69
liquidiert werden müſſe. 1927 habe mannc lsM
Buchungen feſtgeſtellt. Es ſeien Werte yſe in
Bilanz gebracht worden, die dort gar nioüt)” Die Entwürfe
gehörten. Das ſei letzten Endes auf Hfg
zurückzuführen geweſen. Auf weitere Frazu;
Vorſitzenden erklärte Scholz unter anderen.
die Stadt einen Verluſt von 800 000 RM.-/
habe. Ob die Sklareks in irgendeiner Foron
getreten ſeien, wiſſe er nicht. Der Vor/A
kam dann auf den Deckenauftrag zu ſprecha
heiße, daß die Sklareks dafür, daß ſie dog
von 500 000 RM. zuſtopften, den unſim
Deckenauftrag erhalten hätten, durch di
Stadt in Decken erſtickte. Generaldirektoas
ning habe ſich bei ſeiner Vernehmung /0
wunden ausgedrückt und zugegeben, es kühe ich lebe, und
geweſen ſein. Ein dem Gericht geſtern e nicht vergeſſen
reicher Schriftſatz Schünings über dieſe Angeſſa in meiner gelie
heit laute gleichfalls nicht übermäßig besut, n der Sebaſtovo
Anſchließend machte Rechtsanwalt Hildes”/ ym Latum, an d
einer der Verteidiger, Mitteilung voch hmrzlichen Erinner
Selbſtmord des früheren Stadayſols ſtehen wied
und jetzigen Generaldirektornſſen ſie Gegenwa
Berliner Hafen= und Lager ſcnke bunde ſchlich
A. G. Schüning, der bekanntlich im : Bm mehr für uns
des Prozeſſes ſchwer belaſtet worden wol/ ſich uns die
Sklarek lachte laut auf. Willi Sklarek ſp Ac Straßen von S
die Höhe und zeigte mit den Worten arn ha gähnten uns
germeiſter Scholz: „Herr Scholz, den Man7 Küiverung zerſchle
Sie auf dem Gewiſſen!” Nur dem ensA Ales n
Vorgehen des Vorſitzenden gelang es, din — Mit
wieder herzuſtellen.
Uer
Bürgermeiſter Scholz erklärt dem Sch /Mote,
er, wenn er Oberbürgermeiſter geweſer; huil jene
gegen Kieburg genau ſo einen Strafantkcmmen der
ſtellt hätte wie gegen die Sklareks, wac, limee zu
aber nichts gegen den Oberbürgermeiſtſcn Aiges wurde
ſagen wolle. Damit war die Vernehmpilzall. Ein ge
Bürgermeiſters Scholz bendet. Er wurdss/ hagten
Meldu=
vom Gericht vereidigt.
fiten Erſtaunen
Nach der Vernehmung des Bürgernich, den Thegterdir
Scholz wird Stadtkämmerer a. D. Dr. 2ſ0hmte. As Tbeg
als Zeuge aufgerufen. Seine Vernehmnswſernrdentlich hohu
gibt nichts Neues. Der nächſte Zeuge. Eh ſei meinem Eint
malige Syndikus und ſtädtiſche Bürgesi ſinen Sie ſich da=
Dr. Lange erklärt, er habe Kieburg ſchomiſen frat ich für der
für verdächtig gehalten und ſei auch für aulbigleit Zeugnis
gehen gegen ihn geweſen. Von dem mit der G der Haſt entlaf
reks abgeſchloſſenen Monopolvertrag h0)/0 üßte wir di
Magiſtrat keine Kenntnis erhalten, da eu ie Danlborkeit
germeiſter und ein Magiſtratsmitgliedar
gültig einen Vertrag abſchließen könntel,ßwi die Straße b
den Magiſtrat davon zu verſtändigen, Müß. Die Bolf
Theoretiſch ſei es möglich, daß auf dies Fatodt. Noch in
hinter dem Rücken des Magiſtrats das
verkauft werden könne; worauf der Vaſt
bemerkt: „Da kann man ja noch von Glüt
daß nicht noch mehr paſſiert iſt.” Obe:s
meiſter Böß ſei geradezu vertrauensſelie!
über den Perſonen geweſen, die ſich ihmr
über als geſchäftstüchtig hinzuſtellen wußck
nächſte Zeuge iſt der ſozialdemokratiſchen
ſchulrat Nydahl, der die Frage des Vorſi“
ob er einmal von den Sklareks Geld boo
habe, verneint. Oberſtaatsanwalt Freihle
Steinecker hält Nydahl aber vor, daß Las
rek in der Vorunterſuchung behauptet har
dahl mehrmals 300 bis 400 Mark gega”
haben, die er aber niemals zurückerhaltek
Der Selbſtmord des Generaldirektos
Der Generaldirektor Schüning
wurv=
mittags 9 Uhr im Schlafzimmer ſeiner 29
dem Ankleideſpiegel mit einem Schuß el
rechten Schläfe von ſeiner HausangeſtellA
aufgefunden. Um 8 Uhr früh war ſein.
weggefahren, um in der Stadt Beſorgu:g
erledigen. Um 8,30 Uhr hatte Schüning
Hausbedienſteten geklingelt und ſie mit
Auftrag ſortgeſchickt. Bei ihrer Rückkehr
ihn tot auf. Er hatte einen Brief an /e2‟
gehörigen hinterlaſſen, in welchem er zuc
druck bringt, daß er die ganze Sklarek3, 0
die er hineingezogen worden ſei, ſatt h0
darum aus dem Leben ſcheiden wolle, S
ſoll bereits vor einigen Tagen Selbſt.n
ſichten geäußert haben.
Urteil im Baſeler Heroin=Schmuggelnn
Baſel. Im Heroin=Schmuggelprozels
am Montag mittag das Urteil gefällt.
den verurteilt: Dr. Fritz Müller zu ve*
naten Gefängnis und 20 000 Franken 9e
(im Nichteinbringungsfalle weitere. L
nate Gefängnis), E. Ballinari zu ſechle
Gefängnis und 10 000 Franken Geldſttc
H. Rauch zu vier Monaten Gefängnis 1nm
Franken Geldſtrafe. Gegen den Angeklatz=
Diepenhorſt=Freiburg i, B. wird das 30e
in sontumaeiam eingeleitet. Die Mich
Frau geleiſtete Kaution in Höhe von 200
ken wird als verfallen erklärt. Die 400
Frau Müller und; die Angeklagten 2
Weidmann, werden von der Antod.
ſprochen. Die Verurteilten tragen die Ko
Verfahrens, die ſich auf etwa 2000.
belaufen, gemeinſam, und zwar Dr. Ach
Hälfte. Ferner haben die Verurtelt.
gebühren in Höhe von 50—50 Frol.
zahlen.
ſeidendnſter
komplteAzüge,
1.. Anmg.,
80, 5Mark.
üitz u 9rarb
ErſtiA Maß=
Andg. unt
Dmenlsien n Fleck 2.- Mk
erend yien u Fleck 3.- Mk.
gerA 50 Pfennig mehr.
Siütberch, 1.
Mk. 1.80
ua Kernleder!
BobeA Schuhbeſohlung
hillerplatz 7. 170020
1. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 333 — Seite 9
Deutſchlands modernſke Kirche.
F wolzl
Näudel it
ſatet.n
Die katholiſche Bonifaziuskirche in Bad Dürrberg an der Saale
die modernſte Kirche Deutſchlands, wenn nicht der Welt, bezeichnet werden. Das
einen ganz neuartigen Grundriß und iſt innen nach modernſten Stilprinzipien aus=
Die Entwürfe für den Bau ſtammen von dem Leipziger Regierungsbaumeiſter
Straubinger.
Ladenſkraße in einem Berliner Ankergrundbahnhof.
Die neue Ladenfront in dem Berliner Untergrundbahnhof „Onkel Toms Hütte‟.
In dem Untergrundbahnhof „Onkel Toms Hütte” im Südweſten Berlins, der das Verkehrszentrum
für die etwa 20 000 Bewohner der dort in den letzten Jahren entſtandenen Siedlungsbauten bildet,
iſt auf beiden Seiten der Gleiſe eine Reihe von Läden eröffnet worden, die den Siedlern
Gelegen=
heit zu allen Einkäufen geben. Unter den Läden befindet ſich unter anderem auch eine Poſt.
Die Nauft des Tahnninns.
Die Räumung Sebaſtopols am 1. dezember 1920.
Von General A. Protopopow.
ich lebe, und wären es tauſend Jahre, werde ich
aty nicht vergeſſen — die grauenhafte Nacht, die letzte
ditzh in meiner geliebten Heimat verbracht habe. Es war
ſacht n der Sebaſtopol evakuiert wurde. An jedem 1.
mber em Datum, an dem ihre Wiederkehr ſich jährt, werde
von ſiherzlichen Erinnerungen übermannt, und alle
Ereig=
ſe vonn dmals ſtehen wieder ſo deutlich vor meinem geiſtigen
alzl ſien ſie Gegenwart.
Wie zmke Hunde ſchlichen wir herum. Wir wußten, daß es
he Rettug mehr für uns gäbe. Mit ungeheurer
Geſchwindig=
nähefs ſich uns die rote Armee auf ihrem ſiegreichen
ſche. 19 Straßen von Sebaſtopol waren ausgeſtorben. Leere
Wer zſterhöriln gähnten uns an — die Scheiben hatte der Pöbel
o M der Püderung zerſchlagen. Längſt waren die Geſchäfte aus=
Nu ſa ſumt. Aes rüſtete ſich zur Flucht. Wem aber würde ſie‟
gelmf ahgen. 1— Mit Grauen im Herzen legte man ſich die Frage
Dennder einzige Dampfer der Kaiſerlich Ruſſiſchen Frei=
ſgen ᛋültte, der uns zur Verfügung ſtand, bot höchſtens
em Zechel jener Geſamtheit Platz, die ſich aus den
kaiſer=
ine En M Elgenten der Einwohnerſchaft ſowie aus den Reſten
Sluct ſweißen Armee zuſammenſetzte.
berhütr Eines ages wurde ich in das Büro des
Armeeoberkom=
ſie Lue dos Hefllt. Ein gefährlicher Bolſchewiſt, ſo hieß es in der
Rwüberwuchten Meldung, war ſoeben verhaftet worden. Zu
ſem gißten Erſtaunen traf ich im Zimmer des
Oberkom=
dierendn den Theaterdirektor Martoff, einen Mann, den
ehr gukannte. Als Theaterdirektor war er in ganz
Süd=
land zmerordentlich populär. — „Ich ſoll Bolſchewiſt ſein?”
er mm dei meinem Eintreten entrüſtet zu. „Ich ein
Bol=
uiſt — Innen Sie ſich das überhaupt vorſtellen . „?‟ Nach
mGeſyien trat ich für den Angeſchuldigten ein und legte für
Schülloſigkeit Zeugnis ab. Das genügte. Augenblicklich
d ernos der Haft entlaſſen. Der Mann fiel vor mir auf
Enie And küßte mir die Hand, indem er immer wieder
eiſch iene Dankbarkeit für die „wunderbare Rettung” be=
Als i huf die Straße hinausging, hörte ich fernes Grollen.
Verieegeſütze. Die Bolſchewiſten ſtanden ſchon dicht vor den
e der tadt. Noch in der Nacht mußten wir Sebaſtopol
verlaſſen. Wie ein Geſpenſt ſpukte der Umriß des dunklen,
un=
heimlich ausſehenden Schiffes durch den Winternebel. Vor Angſt
wahnſinnig gewordene Menſchen knäulten ſich am Quai
zuſam=
men. Manche ſprangen ins Waſſer, da die Boote überfüllt
waren. Herzzerreißende Schreie durchdrangen die Finſternis
und vermiſchten ſich mit dem immer lauter werdenden Donner
der Geſchütze der roten Armee. Jeder war ſeines Nächſten
er=
bitterter Feind. Stoßen Menſchen einander nicht ſchon brutal
zur Seite, um einen Platz im Autobus zu bekommen, damit ſie
nach dem Theater fünf Minuten früher zu Hauſe anlangen?
Hier ging es ums Leben. Und die menſchliche Beſtie zeigte
in voller Unverfrorenheit ihre Krallen. Schrecklich tönte das
Brüllen der Pferde, die von ihren Beſitzern verlaſſen wurden —
lauter Koſakenpferde waren das, kluge Tiere, treue Freunde
ihrer Herren. Viele Tiere ſtürzten ſich ins Waſſer und ſchwammen
ihrem Herrn nach. Kein Wunder, daß mancher bärtige Mann
bei dem Abſchied von ſeinem Tier weinte.
So hatte jeder mit ſich und ſeinen Angelegenheiten zu tun.
Niemand drehte ſich um, wenn ab und zu Schüſſe in der Menge
knallten. Wen ging es etwas an, wenn ein fremder Mitmenſch
ſich aus Verzweiflung eine Kugel in den Kopf jagte? Ein
furcht=
barer Kampf wütete an den Landungsſtellen. Nur Leute, die
im Beſitz einer Beſcheinigung des Oberkommandos waren,
wur=
den zugelaſſen. Ich ſah Offiziere, die ihre Kameraden
hinter=
rücks erſchoſſen, um in den Beſitz eines rettenden Scheins zu
gelangen. Ich ſah Frauen, die keuchend unter der Laſt ihrer
letzten in Koffern eingepackten Habfeligkeiten, zerlumpte und
greinende Kinder an der Hand ſchleppten. Zuweilen trat für
einige Augenblicke Stille ein. Man hielt den Atem an, um zu
lauſchen. Kam der Geſchützdonner nicht näher . . .?. Hörte man
nicht ſchon das Hufgetrappel reitender Vortrupps . .?
Grauen=
haft ſchien die Stille, grauenhafter noch als der hölliſche Lärm,
der ſie in beinahe regelmäßigen Abſtänden unterbrach, um dann
wieder zu verſtummen.
Ein heiſeres Flüſtern ging plötzlich durch die Menge —: die
Roten ſind da. In der Tat tauchte im Hintergrund des Quais
eine Abteilung roter Kavallerie auf. An ihrer Spitze ritt, eine
rote Fahne ſchwingend, ein Mann, deſſen Züge, grell erleuchtet
vom Schein plötzlich aufbrennender Scheunen, mir ſchon von wei=
tem bekannt vorkamen. Beim Näherkommen ſah ich: es war der
von mir gerettete Theaterdirektor. Er, der „niemals Bolſchewiſt
ſein konnte‟ . . . nun hatte er die läſtige Maske triumphierend
abgeworfen. — Ich ſaß bereits im rettenden Boot. Mir im
Ohre lagen noch die hyſteriſchen Schreie der Frauen, die ihre
Männer anflehten, ſie mitzunehmen. Erſchütternd, dieſe
Ab=
ſchiede . . . viele wohl Abſchiede für immer. Voller Willkür
tobte das Schickſal und riß auseinander, was für alle Erdenzeit
verbunden ſchien: mitleidslos wurden Frauen von ihren
Män=
nern, Kinder von ihren Eltern getrennt.
„Wo iſt Leutnant Waſſilieff?” „Wo iſt Oberſt Karpoff?”
„Alexei!” „Saſcha!” Wirr tönten die Schreie durcheinander. Als
das letzte Boot ſeine Menſchenfracht auf das Schiff entlup,
wur=
den die Schreie allmählich leiſer. Nur eine Stimme, in deren
Klang ſich das ſchrecklichſte Weh widerſpiegelte, wollte ſich nicht
beruhigen. Immer noch rief ſie, gellte ſie über die Waſſerfläche:
„Wo iſt mein Mann? Um Gottes Willen, wo iſt mein Mann? —
Gebt mir meinen Mann zurück.” Ein Offizier, der dicht vor
mir die Schiffsleiter emporklomm, wandte ſich um und ſagte
über meinen Kopf hinweg zu einem der uns Nachdrängenden:
„Herr Geheimrat, das iſt doch Ihre Frau Gemahlin. Erkennen
Sie denn ihre Stimme nicht?” „Ich will ſie nicht erkennen”,
lautete die brutale Antwort.
Nun befanden wir uns auf Deck. Die Ankerketten klirrten.
Langſam ſetzte ſich das Schiff in Bewegung. Ich ſtand am Kiel
und ſah die Ufer der Heimat verſchwinden — im roten Schein
der von den Bolſchewiſten angezündeten Stadt. Ein junger
Offizier, der neben mir an der Reling lehnte, ſchrie plötzlich auf
„Laßt mich! — Ich will zurück, ich will in Rußland ſterben!”
Haſtig ſchwang er ſich über das Geländer. Ich verſuchte, ihn zu
halten, doch er ſtieß mich zurück. Schwer klatſchte ſein Körper
auf das Waſſer auf. Seine Arme machten krampfhaft ein paar
Schwimmſtöße. Vergeblich. Er mochte wohl ein ſchlechter
Schwim=
mer ſein. Schon wenige Sekunden ſpäter war ſein Kopf in
den hochgehenden Dampferwellen verſchwunden.
Ich ſtand die ganze lange Nacht unbeweglich. Es war die letzte
Nacht in der Heimat, die Nacht des Wahnſinns, die ich nie
ver=
geſſen werde.
Hauptſchriftlettung: Rudelf Mauve
Veranwwortſich für Polltkk und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuilleten, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andrea” Bauer;ſi.
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wiliy Kuble
Druck und Verlag: L.C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Beim Nachliidden von MAGGleWürze
verlangen Sie von Ihrem Händter auch.
* Gutschein
Es gibt für eine Hasche Nr. 0
27 ½2
Nr. 1
Mf. 2 3X ½
3000 R.Mark
per ſof. od. 1. Jan.
1932 geſucht
Mehr=
fache Sicherh vorh.
Auf Wunſch 3Jahre
feſt, b. gut.
voraus=
zahlb. Verzinſ. Ang.
u D. 136 G. (kgid
5500 Mk.
al. 1. Hypothek zur
Ablöſ. v. Hyp.= u.
Bankſchuld, die w.
gr. Umb. gemacht,
jetzt neu. gr. Geſch.=
Haus in beſter L
n. Darmſt. geſ. Off.
u. D. 114 Geſchſt.
— (17034b)
Kl. Unternehmen
ſucht 500 Mk. von
Selbſtgeber. Dieſer
find hierdurch Neb.=
Beſchäft. Verd.wöch.
20 ℳ feſt. Ang. u.
D. 245 a. d. Gſchſt.*
auf ein
1000 Mk. Haus auf
1 Jahr z leih geſucht
Ang. i. D 232 Gſchſt.
Haben Sie
Sie erhalt. bis zu
3000 Mk. Darlehen
dir. v. Selbſtg. Gfl.
Anf. u. D. 213 Gſt.*
FürGeldgeber!
Reſtkaufſchillinge
a. gute
Zentrums=
häuſer im Betrage
von 4000 u. 8000
Mark, ſowie an
erſter St. 2000 M.
ſofort geſucht.
Näheres: (17230
Immobilienbüro
Karl Glenz,
Kahlertſtraße 41.
Telefon 2881.
Haar
ausgekämmte u.
ab=
geſchnittene, kauft
laufend G. Kanzler,
Friſeur, Schulſtr. 12
(13946a)——
200 St. Chriſtbäume
bis 2 Meter hoch.
ſofort zu kaufen
ge=
ſucht. Angeb. unt.
D. 236 a. d. Gſchſt.*
Tork.
Wer dort?
dier V. Scha
Komme ſof. u. kaufe
getragene Herren:
Frleider,Federbetten
Schuhe, Wäſche uſw
V. Schatz
Darmſtadt. (203a
Tel. 1924 Schloßa 23
Mäug!
Wegen
Weihnachts=
bedarf zahle ich die
höchſten Preiſe für
getragene Kleider,
Schuhe etc. (16872a
Holzſtraße 7
Winwizki.
Poſtkarte genügt.
Gebr. Nähmaſchine,
w. auch defekt, zu
aufen geſ. Angeb.
u. D. 58 Gſch. (*dgi
geg. Barz.
Pland bis 250 ℳ
zu kauf. geſ. Prs.=
Ang. u. D. 230 Gſch.*
Guterh.
Schaukel=
pferd zu kaufen
ge=
ſucht. Zuſchr. unter
D. 237 a. d. Gſchſt.
haben wir beſonders vorteilhafte
Ziereferber
Bett, Siſch=, Küchen, Leibwäſche
Und Lälcheittäit
anzubieten. Beſuchen Sie
uns und überzeugen Sie ſich
ohne Kanfverpflichtung von
der Preiswürdigkeit und Güte
unſerer Waren.
Becker
Bielefelder Spezial=Leinen= und Wäſchehaus
Darmſtadt — 17 Wilhelminenſtraße 17
Namen=Sticken, beſte Ausfährung, billigſt!
17241
Metallbett, Flurg,
Kiſſ.. Steppdecke u.
Lin.=Läuf. z. kſ. geſ.
Ang. u. D. 241 Gſch.*
Flaſchen
kauft ſtets!
A. Zwickler
Telef. 1760 (* Darmſtadt
Kaufe
getr Kleider, Schuhe
Flaſchen u. Bodenkram
Heinrich Sau
Kl. Bachgaſſe 8.
Teleſon 3690. (*
Chriſtl. Händler.
Kaſperl=Theater
für Kinder zu kauf.
geſucht. Ang. unt.
D. 226 a. d. Gſchſt.*
A.
Zither
Gitarre= u. Mand.=
Stund. bei Gerbig,
Neckarſtr. 24, Hth. I.Ik.
Inſtrumente billig.
(11595a) *
Wichkig f. Dam.
An dem neugegr.
Orcheſt. für
Hand=
bzw. Ziehharmonika
(Extrakurſus f.
Da=
men) können noch
einige Damen
teil=
nehm. Koſtenl.
Aus=
kunft nur durch die
Orcheſterleit.
Muſik=
haus N. Cruſius,
Darmſt., Mühlſtr. 74.
a. Kapellpl. (17240
Suche ſof.
Schäfer=
hund, Rüde, zim.. Aeuß.
Preis=
ing. u. D. 216 Gſt.*
o an Tierfreund
Rahe z. verſchenk.
Vereinig. v. Katzenfreund.
Heinrichſt. 65, 1 1. Tel 3194
Berchromen,
Verſilbern, Vernick.,
Verkupfern,
Vermeſ=
ſingen, Verzinnen,
Färbungen
in gut., preiswerter
Ausführ, nur bei
Galvaniſeurmeiſter
Karl Föbel
Jetzt Grafenſtr. 16.
(9550a)
U
Aat4
Artt
vergeudet nutzlos Geld. Die praktisch denkende
Hausfrau kennt den sichersten Weg zur Erlangung
guten Hauspersonals: die kleine Anzeige im
werbe-
starken Darmstädter Tagblatt!
Warum Oeviſenſchwund trotz aktiver Handelsbilanz?
Eine Unkerredung mit dem Reichsbankpräfidenken Dr. Lukher. — Skarker Rückgang des engliſchen Pfundes.
Die Deviſenlage.
Reichsbankpräſident Dr. Luther gab dem Berliner Vertreter
der „Aſſociated Preß” ein Interview. Er ſagte dabei unter anderem:
Das ſogenannte Stillhalteabkommen enthalte ſo viele Lücken, daß ſich
daraus die ungünſtige Entwicklung des Gold= und Deviſenbeſtandes der
Reichsbank zum größten Teil erkläre. In der Zeit vom 1. September
bis 15. November entfielen von 1,92 Milliarden Mk. Deviſenabgaben
der Reichsbank nur 900 Mill. auf den Warenverkehr, dagegen 1,02
Milli=
arden auf den Kapitalverkehr. Von letzterem ſeien 720 Millionen
Kre=
ditrückzahlung. Ohne dieſe Kreditrückzahlungen hätte die Reichsbank
ſtatt eines Deviſenverluſtes von 510 Millionen einen Zugang von 210
Millionen ausweiſen können. Hieraus ergebe ſich Deutfchlands guter
Wille zur Erfüllung ſeiner Verbindlichkeiten, der jedoch allein das
Problem nicht löſen könne. Wenn, was an ſich ganz unmöglich ſei, in
der genannten Zeitſpanne der Außenhandelsüberſchuß in voller Höhe
ſich in Deviſeneigang umgewandelt hätte ſelbſt dann hätten noch 100
Millionen gefehlt, um die Zahlungen aus dem Kapitalverkehr in Höhe
von 1,02 Milliarden zu decken. Kein noch ſo günſtiger Deviſeneingang
könnte alſo auf die Dauer Kreditrückzahlungen im bisherigen Tempo
ermöglichen. Die Annahme, daß ein Außenhandelsüberſchuß ſich ſofort
in Debiſenanfall verwandele, ſei ſelbſtverſtändlich genz unzuläſſig, denn
zwiſchen dem Grenzübertritt der Ware und dem Hereinkommen des
Ausfuhrerlöſes vergingen mehrere Monate. Deutſchland ſei dem Ziel
einer vollen Deviſegerfaſſung recht nahe gekommen. Die Löſung des
Problems aber liege nicht hier; vielmehr ſpiegele ſich in den ſehr hohen
Kreditrückzahlungen, die die Urſache der dauernden Deviſenverluſte
ſeien, die politiſche Gefamtenwicklung und die weltwirtſchaftliche Lage,
die noch immer, wenn auch jetzt in begrenztem Umfange, jenen Run
der Gläubiger auf Deutſchland ſich fortſetzen läßt, der Anfang Juni
begonnen habe. Eine Löſung, die wirklich helfe, zu finden, ſollte um
ſo eher möglich ſein, als Deutſchland ſeit vorigem Herbſt annähernd
fünf Milliarden Mark an das Ausland zurückgezahlt habe.
eröffnung der Börſe bis zum Jahresende kaum noch zu rechnen iſt,
eine Sonderregelung in der Form ſtattfinden ſoll, daß entweder
Durch=
ſchnittskurſe feſtgeſtellt werden, oder die Kurſe des 30. Juni als für
die Bilanzierung maßgebend erklärt werden.
Das engliſche Pfund hat geſtern ſeit der Suspendierung des
Gold=
ſtandards einen Rekordtiefſtand erreicht. Der bisher niedrigſte Kurs
nach dem 19. September war 3,48 gegen den Dollar, und zwar am
25. September, während am Tage nach der Suspendierung des
Gold=
ſtandards, nämlich am 21. September, die Notiz 4,00 lautete. (Letzter
Kurs vor dem 21. September 4.8590.) Bereits in den letzten Tagen
lag das Pfund recht ſchwach, und man behauptete in engliſchen
Finanz=
kreiſen, daß nur franzöſiſche Abgaben der Grund für dieſe Schwäche
wären. Auch geſtern fanden an den kontinentalen Plätzen wiederum
franzöſiſche Pfundverkäufe ſtatt, ſo daß ſich das Pfund bis auf 3,38½
abſchwächte. Abgeſehen von den franzöſiſchen Verkäufen drückte die
Ungewißheit über die von verſchiedenen Ländern beabſichtigten
Gegen=
maßnahmen infolge der engliſchen Zollerhöhungen; ferner aber auch
die wahrſcheinlich bevorſtehende weitere Erhöhung des engliſchen
No=
tenumlaufs. Sämtlichen führenden Deviſen gegenüber hat das Pfund
geſtern neue Tiefſtkurſe erreicht, den ſtärkſten Gewinn hat aber der
franzöſiſche Frane zu verzeichnen gehabt, der auf 86,18 gegen das
Pfund anzog, nachdem er noch mit 90ſe geſtern morgen eröffnet hatte.
Die Reichsmark zog in London auf 14,25 an (die geſtrige amtliche
No=
tierung des Pfundes in Berlin betrug noch 14,75 RM.); der
hollän=
diſche Gulden auf 8,40 und der Schweizer Franken auf 17,52½ Die
vom Pfund ſtark beeinflußten Debiſen, wie Konſtantinopel, Stockholm,
Kopenhagen, Oslo, haben ebenfalls geſtern durchweg neu Tiefſtkurſe
erreicht.
Berliner und Frankfurker Efſeklen=
Freiverkehr.
Nachdem ſchon der Samstagsverkehr eine merkliche Beruhigung
ge=
bracht hatte, eröffnete die neue Woche in Berlin, ohne beſondere
Anregungen. Man hatte zwar in den Vormittagsſtunden unter dem
Eindruck der letzten New Yorker Börſe und der weiteren Abſchwächung
der deutſchen Werte drüben mit eher rückgängigen Kurſen gerechnet,
ſah ſich dann aber in dieſer Annahme getäuſcht, da ſo gut wie kein
neues Material herauskam. Verkäufe zum Zahltage können
bekannt=
lich heute nicht mehr getätigt werden, ſo daß die techniſche Situation
des Marktes für eine Aufwärtsbewegung günſtig war. Anſcheinend
bemüht man ſich auc, das Kursniveau in den nächſten Tagen etwas
heraufzuſetzen, um zur Liquidation höhere Kurſe zu haben, da ja
be=
kanntlich diesmal die Liquidationskurſe auf Baſis der
Freiverkehrs=
kurſe feſtgeſetzt werden ſollen. Trotz aller Schwierigkeiten bei den
Finanzverhandlungen glaubte man doch an eine Geſamtlöſung der
außenpolitiſchen Fragen, und auch die Erörterungen in der engliſchen
WirtſchAftspreſſe lauteten aus dieſem Grunde ebenfalls etwas
optimiſti=
ſcher. Sonſt lagen aber keine beſonderen Anregungen vor, es ſei denn,
daß man die Schwäche des Pfandbriefmarktes auf Tauſchoperationen
von feſwverzinslichen Werten gegen Aktien zurückführen will. Während
die feſtverzinslichen Papiere um zirka 1—1,5 Prozent zurückgingen,
zogen Aktienwerte in gleichem Ausmaß an, d. h. Montanpapiere und
Bankaktien, mit Ausnahme der Handelsanteile, lagen relativ
vernach=
läſſigt, dagegen zeigte ſich für Farben und Elektrowerte etwas
größe=
res Intereſſe. Gerüchte, daß die Reichsbahngeſellſchaft eine generelle
Senkung ihrer Tarife plane, trugen ebenfalls zu der beſſeren
Stim=
mung bei, doch dürfte es ſich nur um Tarifermäßigungen einzelner
Sondergebiete handeln, um die Winternotſtandsmaßnahmen der
Reichs=
regierung zu unterſtützen.
Nachdem die Aufwärtsbewegung, beſonders bei den Spezialwerten,
noch weitere Fortſchritte gemacht hatte, Und zeitweiſe 3—4prozentige
Kursbeſſerungen gegen Samstag eingetreten waren, erfuhr die Tendenz
in den Mittagſtunden eine leichte Abſchwächung und es ergaben ſich
gegen die Höchſtkurſe zirka lprozentige Abbröckelungen. Die
Grund=
ſtimmung blieb aber durchaus freundlich. Am Pfandbriefmarkt traten
im Verlauf des Verkehrs ebenfalls eher leichte Erholungen ein. Der
Geldmarkt erfuhr heute zum Ultimo eine weitere Verſteifung; der Satz
für Tagesgeld zog auf 9—10,5 Prozent an, die übrigen Sätze blieben
unverändert.
Die rückläufige Bewegung der Mittagsſtunden machte bald wieder
einem neuen Anziehen der Kurſe Platz, und das Höchſt=Nivecu wurde
wieder erreicht. Man wollte am A.E. G.=Markte Interventionskäufe
von intereſſierter Bankſeite beobachten, was auf die übrigen Gebiete
uicht ohne Einfluß blieb. Umſätze kamen aber nur in den
Standard=
werten in etwas größerem Umfange zuſtande.
Nach den ſtarken Kursrückgängen in der letzten Woche trat bereits
am Samstag in Frankfurt a. M. eine leichte Erholung für die
Aktienwerte ein. Auch zu Beginn der neuen Woche ſetzten ſich die
Be=
feſtigungen im telephoniſchen Freiverkehr weiter fort, obgleich
beſon=
dere Anregungen nicht vorlagen. Die ſchwache Tendenz der New
Yorker Samstagsbörſe blieb faſt ohne Eindruck und machte ſich
ledig=
lich in der geringen Unternehmungsluſt bemerkbar. Trotzdem die
innen= und außenpolitiſche Situation gegenüber der Vorwoche keine
weſentliche Entſpanung erfahren hat, lagen bei den Banken einige
Kauforders des Publikums vor, und auch die Spekulation ſchritt
wie=
der zu kleinen Rückdeckungen, ſo daß gegen die Kurſe vom Samstag
af allen Märkten weitere Erholungen zu verzeichnen waren. Stärkere
Erhöhungen hatten naturgemäß die in letzter Zeit beſonders gedrückten
Papiere wie J.G. Farben, Siemens, Neichsbank und andere, bei
denen Beſſerungen bis zu 2,5 Prozent eintraten. Lebhafter gehandelt
wurden A. E. G., die 3 Prozent anzogen. Auch die übrigen Werte des
Elektromarktes konnten ſich von dem Nückſchlag etwas befeſtigen. Die
Montan=, Bank= und Kaliaktien lagen geſchäftslos und nur vereinzelt
um Bruchteile eines Prozents höher. Die Umſatztätigkeit war im
all=
gemeinen klein. Am Rentenmarkt war die Tendenz unſicher.
Nach=
dem es urſprünglich auf kleine Käufe und Deckungen bis zu 1 Prozent
feſter geworden war, ſetzten gegen Mittag von Berliner Seite Abgaben
ein, ſo daß 8prozentige Goldpfandbriefe wieder etwa 0,5—0,75 Prozent
nachgaben; nur die Werte der Frankfurter Inſtitute blieben gut
ge=
halten. Liquidationspfandbriefe, deutſche Anleihen und kommunale
Werte lagen ruhig und kaum verändert. Reichsſchuldbuchforderungen
wurden eher etwas angeboten. Von Induſtrieobligationen waren
einige weſtdeutſche Werte 1 Prozent unter den letzten Kurſen etwas
geſucht. Am Geldmarkt war Tagesgeld ſtark gefragt, ſo daß der Satz
um 1 Prozent auf 9 Prozent erhöht werden mußte.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe eröffnete die neue Woche in luſtloſer
Haltung; britiſche Staatspapiere lagen ruhig. Die Londoner Börſe
war allgemein auf einen ſchwächeren Ton geſtimmt, da die ſtarke
Ab=
wärtsbewegung des Pfundes verſtimmte. Das Geſchäft war träge, die
Rückgänge hielten ſich allgemein in verhältnismäßig engen Grenzen.
Die Pariſer Börſe verkehrte ebenfalls in ſchwächerer
Hal=
tung; die Spekulation legte große Zurückhaltung an den Tag. Die
Ultimoliquidation nahm einen normalen Verlauf. Reportgeld war
reichlich vorhanden.
Die Unternehmungsluſt an der Brüfſeler Börſe war ſehr
gering; die Kurſe gingen allgemein zurück.
Die Amſterdamer Börſe war ſehr ruhig, das Publikum
hielt ſich vom Markt völlig fern; die Kurſe gingen allgemein etwas
zurück. Deutſche Werte tendierten ebenfalls überwiegend ſchwächer.
Dawesanleihe verlor 4,5 Prozent.
An der Wiener Börſe waren die Kurſe bei ruhigem Geſchäft
eher etwas feſter.
Gleich den kontinentalen Plätzen eröffnete auch die New Yorker
Börſe in ſchwächerer Haltung. Man gibt aber der Hoffnung
Aus=
druck, daß eine techniſche Reaktion in Kürze eintreten wird.
An den internationalen Deviſenmärkten hat das engliſche Pfund
ſich, wie oben bereits ausgeführt, weiter rapide abgeſchwächt und den
niedrigſten Stand ereicht, den es je hatte. Der Dollar war
internatio=
nal auch am Nachmittag eher leichter, die Reichsmark war gehalten,
in New York ſtellte ſie ſich auf B,72½, in Amſterdam auf 59,02½
und in Zürich auf 122,00. Die Norddeviſen bleiben weiter ſehr ſchwach,
Kanada liegt ſchwächer. Auch Konſtantinopel und Athen waren ſtark
gedrückt, nur Rio war befeſtigt.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 30. November.
Geld Brief Geld Brief Helſingfors 7.393 7.407 Spanien 35.56 35,64 Wien 58.94 59.06 Danzig 81.97 82.13 Prag 12.468 12.488 Japan 2058 2.062 Budapeſt 73.28 73.42 Rio de Jan. 6.244 6.246 Sofia 3.057 3063 Jugoſlawien 7.403 7.417 Holland 168.93 169.27 Portugal 13.39 13.41 Oslo 80.02 80.18 Athen 5.195 5.205 Kopenhagen 81.17 81.33 Iſtambul Stockholm 81.42 81.58 Kairo 15.08 15.12 London 14.73 14.77 Kanada 3.626 3.634 Buenos Aires 1.038 1.042 Uruguay 1.798 1.802 New York 4.209 4.217 Island 66.43 66.57 Belgien 58.49 58,61 Tallinn 112.79 113.01 Italien 21.68 21.72 Riga. 81.22 81.33 Paris 16.47 16.51 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 81.52 81.68 Kaunas 41.86 41.94Das Siuken der amerikaniſchen Proſperikäl.
Der Jahresbericht des amerikaniſchen Handelsminiſters über das
Ende Juni 1931 abgeſchloſſene Haushaltsjahr zeigt ein weiteres Sinken
Am Pfandbriefmarkt blieb das Geſchäft weiter klein, größere
Ver=
änderungen traten hier nicht mehr ein, landwirtſchaftliche Pfandbriefe
hatten Tagesverluſte bis zu 2 Prozent aufzuweiſen auch
Liquidations=
pfandbriefe ſchwächten ſich bis zirka 1 Prozent ab.
Induſtrieobliga=
tionen und Reichsſchuldbuchforderungen waren wenig verändert.
Der Geldbedarf war naturgemäß geſtern zum Ultimo etwas
grö=
ßer. Der Satz für Tagesgeld ſtellte ſich auf 9 bis 10,5 Prozent, die
übrigen Sätze blieben unverändert. Das Angebot in Privatdiskonten
hatte ſchon nachgelaſſen. Reichsſchatzwechſel wurden per 20. Februar
zu 8 Prozent lebhafter umgeſetzt Ueberhaupt ſcheint die
Ultimobean=
ſpruchung bei der Reichsbank nicht übermäßig ſtark geweſen zu ſein,
und nur unbedeutend über die des Ultimo Oktober hinauszugehen.
Auch in der Deviſen=Bilanz dürften ſich in der letzten Woche die Ein=
und Ausgänge etwas die Waage gehalten haben. Es wurde bekannt,
daß ein Ueberbrückungskredit von im Höchſtfalle 50 Millionen für die
Weſtfäliſche Landesbank verfelt geworden iſt, doch dürfte dieſer Kredit
von der Landesbank kaum in voller Höhe in Anſpruch genommen
wer=
den. Es ſteht nunmehr wohl ziemlich feſt, daß eine Neuordnung der
Großbank=Intereſſen des Reiches (Dresdener, Bank, Danatbank) in der
nächſten Zeit vorgenommen werden ſoll, doch iſt man über die Form
der Neuordnung wohl noch nicht einig.
Die Notgemeinſchaft der Berliner Maklerſchaft nahm geſtern die
Arbeit auf. Ihr Arbeitsgebiet erſtreckt ſich auf alle an der Berliner
Börſe amtlich und im Freiverkehr gehandelten Werte, und ſie ver=
pflichtet ſich, alle ihr übermittelten Orders ohne Zwiſchengewinn aus=
zuführen.
Auch geſtern wurde in Bankkreiſen verſchiedentlich wieder das
Pro=
blem der Steuerkurſe erörtert, und auch im Reichsjuſtizminiſterium
haben bereits Beratungen über dieſen Punkt ſtattgefunden. Man
er=
wartet in Kürze einen Beſchluß darüber, ob, da mit einer Wieder=
der Proſperität, das beſonders deutlich wird, wenn man den letzten
Etatsmonat 1931 mit Juni 1930 vergleicht. Dem Bericht zufolge
ſtie=
gen die Läger an einheimiſchen Rohſtoffen um 17 Prozent, während
die Beſchäftigung und Löhne weiterhin ſanken. Legt man für die
Haushaltsjahre 1923—1925 eine Indexziffer von 100 zugrunde, ſo
be=
trug ſie im Juni 1931 für die Beſchäftigung in den Fabriken 76 (Juni
1930: bis 90), für die Lohnzahlung 68 (91), für den Großhandelspreis
69,5 (86,2) und für die Lebenshaltung 84,4 (94,8). Der Wert der
Aus=
fuhr fiel im Berichtsjahr um 34, der der Einfuhr um 37 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Die Beſchäftigung in den Induſtrien ging
um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahre zurück. Die Aktienpreiſe an
der New Yorker Fondsbörſe ſanken um 38 Prozent oder um 16,4
Mil=
liarden Dollar. Die Eiſenbahnaktien fielen ſogar im Durchſchnitt um
41 Prozent. Die öffentliche Schuld, die bisher in jedem Jahr
ver=
ringert werden konnte, ſtieg im Berichtsjahre um 461 Mill. Doll.
Viehmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 30. November. Auftrieb: 152 Ochſen,
183 Bullen, 374 Kühe, 430 Färſen, 773 Kälber, 59 Schafe und 296
Schweine ſowie 3 Ziegen. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen
a) 32—34, b) 94—B, e) 25—30; Bullen: a) 24—B, b) 2—94, e) 18
bis 20; Kühe a) 23—26, b) 18—20, c) 12—15, c) 10—13: Färſen
a) 33—36, b) 27—30 c) 2—B; Kälber b) 40—43, c) 35—3, d) 28
bis 32, e) 23—3; Schafe b) 2—22; Schweine a) 47—48, b) 47—4,
c) 4—46, d) 4—4, e) 36—40. Ziegen koſteten 12—18 Mk. je Stück.
Markwerlauf: Mit Großvieh ruhig, geringer Ueberſtand; „Kälber
ruhig, langſam gerä
raifie Seraelſenefn ien De Derne De Srste
letzten Heuptmarkt), darunter 358 Ochſen, 171 Bullen, 580 Kühe, 471
Färſen, ferner 539 (702) Kälber, 191 (85 Schafe, und 5318 (4845)
Schweine, darunter 269 Stück aus Litauen. Bezahlt wurden pro Ztr.
Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 1. 30—33, 2. 26—29, b) 1. 22—25;
Bullen a) 2—30 b) 22—26: Kühe a) B—26, b) 2—22, c) 14—19;
Färſen a) 30—33, b) 26—29, c) 22—25; Kälber a) geſtrichen, b) 39
bis 42, ) 34—33, d) 2—33; Schafe a) 94—27, b) 2—B: Schweine
a) geſtrichen, b) 45—47, c) 43—46, d) 41—45, e) 38—44, 5) geſtrichen,
g) 34—38. Gegen die vorwöchentlichen Preiſe gaben Ochſen und
Käl=
ber je 2. Färſen, Schafe und Schweine je 1 Mark nach, wahrend
Bul=
len und Kühe behauptet blieben. Marktverlauf: Rinder ruhig,
Ueber=
ſtand; Schweine ſchleppend Ueberſtand; Kälber und Schafe
ſchlep=
pend geräumt. — Fleiſchgroßmarkt. Preiſe für 1 Zentner friſches
Fleiſch in RM.: Ochſen= und Rindfleiſch 1. und 2. 40—50;
Bullen=
fleiſch 8—50; Kuhfleiſch 2. 30—35, 3. 20—30; Kalbfleiſch 1. 60—70,
2. 50—60; Schweinefleiſch 1. 55—60. Geſchäftsgang: langſam
Wirkſchaftliche kundſchau.
Keine Verlängerung der Ankragsfeiſt
Me dar
143
für Auſwerkungshypokheken.
Amtlich wird mitgeteilt: Für Schuldner von
Aufwertungsg=
ken, welche den Antrag auf Bewilligung einer Zahlungsfriſt und
träglich ſtellen wollen, iſt die Friſt mit dem geſtrigen Tag abl.
Wer alſo den Antrag noch ſtellen wollte, mußte dafür ſorgenm
noch am geſtrigen Tage bei der Aufwertungsſtelle einging. 9
Anträge können nicht berückſichtigt werden. Das gleiche gil
ihir
Schuldner aufgewerteter Induſtrieobligationen, die ihren ZahlrliK
antrag bei der Spruchſtelle gleichfalls nur noch im Laufe des 1s0 11.
Tages ſtellen konnten.
Königer
gem Etert
Die Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskoſten im R7y Juim Ganzel
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährunm
Harzer
nung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „ſonſtiger Beddlt
läuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtesti
Richt
Durchſchnitt des Monats November auf 131.9 gegenüber 133.1
monat; der Rückgang beträgt ſomit 0,9 v. H. An dem Rückgkult
hauptſächlich die Bedarfsgruppen Ernährung und Bekleidung uon Hedelberger A
Es ſind zurückgegangen die Indexziffern für Ernährung um meſſbeiger Klubs
auf 121,8; für Bekleidung um 17 v.H auf 131,9; für „ſonſtltz/0g Nannhein, ſo
darf” um 0,5 v. H. auf 1815. Die Indexziffer für Wohnungi iramſchaſt nachſtel
nicht geändert; die Indexziffer für Heizung und Beleuchtunn ſßiſpiel der Kölne
149,0 nahezu unverändert geblieben. — In der Gruppe EEh dos bedeutendſte
ſind hauptſächlich die Ausgaben für Fleiſch und Fleiſchwaren. „hes auch deswegen,
Milch und Milcherzeugniſſe zurückgegangen. Die Preiſe für Ezfalten und ſchönſten
toffeln und Brot haben im Reichsdurchſchnitt angezogen.
iunmert deutlich an
Internationale Rohſtahlgemeinſchaft. Am 3. Dezember iin und Kölner Un
Direktionskomitee der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaf „Mſtaſt. Genau wie
Sitzung zuſammentreten, um zu der durch die Pfundentwerrneir das kommende
ſchaffenen Lage Stellung zu nehmen. Da die allgemeine Sitmaüſun um den höchſten
mer noch unklar erſcheint, wird nicht angenommen, daß man 2 0 Eine Vorausſage
der geplanten Umwandlung des Kartells nähertreten wird, /in die ſrüheren
dürfte lediglich wieder eine Verlängerung des derzeitigen Proaſt Unterſchied. Es w
beſchloſſen werden. — Am gleichen Tage findet eine Sitzungchen Vorteil des eig
ternationalen Schienenkartells (Irma) ſtatt, in der die Preisſchiemeit manches
örtert werden ſoll.
Munnſchaft gerade
zutenommen, und
Produkkenberichke.
Sonner mit wenit
Mannheiwer Produktenbericht vom z0. November. Weize / Intereſſe des
diſcher (75—76 Kilo), gut, geſund und trocken, 24.3—Afif ſiſten daß der De
73—74 Kilo 23,50—24; Roggen, inländiſcher, gut, geſund unm (Eiſatz allen Kö
22,50—22,75; Hafer, inländiſcher, neue Ernte je nach Qualllsten deutſcher
bis 18: Gerſte, inländiſche Sommergerſte, 17,75—18,75 Auutpiet konnte. Dan
über Notiz; „Futtergerſte 17—17,75; Sohaſchrot 12: Biertraueſt ben, ſchöne
bis 13,75; Trockenſchnitzel, loſe 6; Wieſenheu, loſes 5.40—Sceis hohe Anforder
kleehen 5,40—5,90; Luzeruekleeheu 5,80—6,40; Stroh, Preßſfilteyniſches Können
gen=Weizen 3,80—4,10, desgl. Hafer=Gerſte 3,40—3,80; Stroh 4 guuen Treffens we
Roggen=Weizen 3,60—4, desgl. Hafer=Gerſte 3.20—3,60; WäAſiüd wir davon üb
Spezial Null, neue Ausmahlung, per Nov.—Dez. 34,50, E shft auf die ſpo
Auslandsweizen 36,50; Noggenmehl, 60prozentige Ausmakluflg es gleichzeitig
nach Fabrikat, per Nov.—Dez. 30,50—31,50: Weizenkleie (fett0 Darmſtadt neut
Erdnußkuchen 13,50—13,75. Tendenz: Die Forderungen des ih
ſind erhöht und auch deutſches Getreide iſt im Preiſe höherng
Das Mehlgeſchäft iſt weiter unverändert ruhig. Die Börſe vor
ſtetiger Haltung.
Hunia Pfrungſt
Frankfurter Produktenbericht vom 30. November. An der
börſe herrſchte im Hinblick auf die Auswirkungen der Oſthilfeg Mewartet kom
ordnung weiterhin Unſicherheit und ſtärkſte Zurückhaltung. 20 geſehen, geht
lätze bewegten ſich daher in ſehr engen Grenzen. Das Anns4 Germanen aus
Weizen trat durch die Zurückhaltung ſtärker in Erſcheinungu ſeükteten, ſich z
Roggen weiter knapp offeriert wurde. Das Mehlgeſchäft3Aumen dem
Weizenmehl trotz ermäßigter Preiſe ſchwach; für Noggenmaglieliten die Platzhe
ſich immer noch etwas Intereſſe für greifbare Ware. Futter nkunſchaſt und Außer
ruhig. Die Preiſe neigten allgemein leicht zur Schwäche. GANe Gäſte immer
(Getreide je To., alles übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizes hit unvermindert
227,50; Roggen 225, Gerſte 175—180: Hafer 160—165, Mei recht ſchm
ſüddeutſches Spezial Null mit Austauſchweizen 35,75—36,75, Aſſr. Wenn ſich 5
Sondermahlung 33,75—34,75, Weizenmehr niederrhein. Sprick dewegte, ſo wur
mit Austauſchweizen 35, 75—36,50, desgl. Sondermahlung 3B:70 unders. Die
Roggenmehl 31—33; Weizenkleie 8,75—890; Roggenkleie 25c hüs ſtetig. Ange
bis 525; Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebckz le Natzherren ein
bis 400; Treber 13 — Kartoffeln: Induſtrie, hieſiogMinke Verteidige=
Mlfärmer ausſch
Muer angelockt
An Maren Schie
ufit
Mekallnokierungen.
per Zentner 2,75 RM. Tendenz: ruhig.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg., anu Ma Schaabein
vember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung/ W0 weilte En
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 65 50 RM. — Die MFlliat die heiden
gen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtarv!40 umter
der au
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für promn” hü der
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenallu Tamſchaſt
98 bis 99 Prozent, in Blöcken. Walz= oder Drahtbarrenn K Uſchlagen
RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99,Frus”, i gegen
174 RM., Reinnickel. 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., e Goſtgeber einen
Regulus auf 50—52 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) an 2
42,50 RM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
In der Vorſtandsſitzung des Reichsverbands der Deum
duſtrie wurde beſchloſſen, für eine Ermäßigung der T5r
Reichsbahn einzutreten. Die Tarifſenkung ſoll entſpre
Senkung der Preiſe für Rohſtoffe und Induſtrieprodutte 74,1
ſie ſoll aber mindeſtens 10 Prozent betragen.
Die urſprünglich auf den 30. 11. anberaumte Siig
Verwaltungsrats der Reichs=Maisſtelle iſt auf den 1.11
worden. Vorausſichtlich wird über eine beträchtliche He?
des Maismonopolpreiſes beraten werden.
Wie der D.H.V. mitteilt hat die Arbeitsgemeinn
bayeriſchen Einzelhandels E. V. mit Schreiben vom 27
den beſtehenden Manteltarifvertrag und den Gehaltstarr
kaufmänniſchen Angeſtellten im Einzelhandel ſowohl füh
franken als auch für Oberfranken und Oberpfalz gekündot
In einer am 27. November in Eſſen abgehaltenen.
Verſatzdrahtverbandes wurde eine Verlängerung des El”
Jahres ablaufenden Kartellvertrages um ein Jahr beſchk=
Der Zechenverband hat den Lohntarif für den Ruld
mit der vorgeſehenen vierwöchigen Friſt zum 31. Dezent
wieder gekündigt. Der Lohntarif war am 26. Novehs
Schlichter unverändert verlängert und vom Reichsarbeint
am vergangenen Samstag bekanntlich für verbindlig
worden.
Die Bank für Handel und Gewerbe in Neuwied.!4
Schalter für Auszahlungen geſchloſſen. Die algemei fe
ſchaftslage und die außerordentliche Inanſpruchnahme 1.
mittel durch ihre Gläubiger hat zu dieſem Schritt gefüt=
Wahrung der Intereſſen der Gläubiger wird das Veroe
fahren beantragt werden.
Der Arbeitgeberverband der chemiſchen Induſtrie S
hat die Lohnſätze des Bezirkslohnabkommens des L
Heſſen und der Provinz Heſſen=Naſſau zum 31. 12. 1984 4
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung 90.
kung ab geſtern ihre Preiſe erneut um 3 Prozent ermächt
dem dieſelben bereits am B5. d. M. um 234 Prozent oeſenl.
waren.
Am 1. Dezember begeht Kommerzienrat Hermann. S
Feier ſeiner 25jährigen Tätigkeit im Dienſte der 39e
induſtrie A.=G. bzw. deren Rechtsvorgängerin, de
Anilin= und Sodafabrik in Ludwigshafen.
Wie aus Lodz gemeldet wird, hat die dortige.
induſtrie angeſichts der ſchwierigen Abſatzverhältno
ſchluß gefaßt ihre Fabriken auf einen Monat 1nd 2.
Dezember bis 15 Januar 1939 zu ſperren. Die im d
wirkereien beſchäftigten Arbeiter haben vorgelten bechle
dem geſtrigen Tage in den Ausſtand zu treten, weil ſch de
geber weigerten, ein Kollktivabkommen zu unterveiche.
7 000 Arbeiter werden feiern.
H. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 333 — Seite 11
Jpoct, Sptel und Jurnen
Muee Aoury Meinerſchaftsſwier
u ehn. Lüchſchule Darmſtadt — Univerſikäk Heidelberg
Das ſute um 14,30 Uhr aufdem Hochſchulſtadion
ſtfindns Spiel iſt ganz im Sinne des Wortes ein
Meiſter=
haftsſliel, denn der langjährige ſüdweſtdeutſche
Hochſchul=
üſter „h0elberg ſteht im Kampfe mit dem jetzigen Deutſchen
höſchuhmſter Darmſtadt um die Meiſterſchaft für das kommende
ſr B.e Hochſchulen ſtellen zur Zeit die ſtärkſten
Studenten=
munſchogin in Süddeutſchland, man kann faſt ſagen, im ganzen
ſich. Bſie Mannſchaften treten in ſtärkſter Aufſtellung an.
Ehmann
fideliht g:
Alger Bayer
Königer Hollenbach Barber
ſrſam Eckert Buhn Heilz. Wagner.
deken Ganzel Scholz Gärtner Botzong
Harzer Faber Löhrer
Richter Kopp
itmſtültlt:
Leuchs
lm Heidelberger Mannſchaft ſind 6 Spieler der beiden
ſülberger Klubs und vier Spieler von dem benach=
Yiü. Mannheim, ſo daß die Elf an Einheitlichkeit kaum
Klühannſchaft nachſtehen wird. Das heutige Spiel dürfte
nußtpiel der Kölner Univerſitätsmannſchaft vor
einein=
ahen das bedeutendſte Hockeyereignis in Darmſtadt
wer=
eſohhes auch deswegen, weil die beiden Gegner ſich immer
ganmenſten und ſchönſten Spiele lieferten. Die heutige
Be=
g ſynert deutlich an die großen und viel beachteten Spiele
ſonue und Kölner Univerſität um die weſtdeutſche
Hoch=
ei4kthaft. Genau wie dort, wird heute die Entſcheidung
vem ür das kommende Jahr die ſüddeutſchen Hochſchulen in
ämbſt um den höchſten Titel im ſtudentiſchen Hockey
ver=
auf Eine Vorausſage, wer gewinnen kann, läßt ſich ſchlecht
die früheren Begegnungen endeten meiſtens mit
interſchied. Es war in der Regel ſo, daß die
Mann=
dn Vorteil des eigenen Platzes hatte ſiegte. Jedoch iſt
hiſenzeit manches anders geworden. Nun hat die
Hei=
y9annſchaft gerade in dieſem Semeſter an Spielſtärke
de ugenommen, und dann iſt unſere einheimiſche
Mann=
ſtſsmmer mit wenigen Ausnahmen in ſehr guter Form
1:0 Intereſſe des Darmſtädter Hockeyſportes wäre es
u weiuhen, daß der Deutſche Hochſchulmeiſter mit demſelben
uEnſatz allen Könnens dies Spiel beginnt, mit dem er
jätngen deutſchen Meiſter (Univerſität Bonn) auf eigenem
hüsen konnte. Dann wird man auch hier noch öfters
hettſaben, ſchöne Hockeyſpiele zu ſehen. Das Hockeyſpiel
beſotzdrs hohe Anforderung an Körperbeherrſchung,
Aus=
uer dhniſches Können der einzelnen Spieler, und die
Geg=
ugen Treffens werden es in einiger Vollendung
vor=
en. SAnd wir davon überzeugt, daß das heutige Spiel ſeine
behunglztaft auf die ſportbegeiſterte Bevölkerung ausüben
undn ß es gleichzeitig dazu geeignet ſein wird, für das
zypien/ Darmſtadt neue Anhänger zu werben.
Zußball.
zoeritz, 5.
Gelmnia Pfungſtadt — Germania Eberſtadt 0:0.
6o gatnunerwartet kommt das Ergebnis nicht, aber für den,
s hel geſehen, geht es in Ordnung. Man weiß ſchon
daßt 3 Germanen aus Eberſtadt, wenn nicht ganz beſondere
uinde heitreten, ſich zu ſchlagen wiſſen. Das Ergebnis
ent=
vonlimmen dem Spielverlauf. Lediglich in den erſten
ſinutetn vielten die Platzherren leicht überlegen, nur weil die
hinternnnſchaft und Außenläufer recht unſicher ſpielte. Aber
kaman die Gäſte immer mehr auf. Nach dem Wechſel tobte
Kamrü nit unverminderter Heftigkeit weiter. Beiderſeits
ſten uüt zwei recht ſchwache Stürmerreihen vergeblich um den
ungstarrer. Wenn ſich bis dahin das Spiel in annehm=
Gren bewegte, ſo wurde das, je mehr ſich das Spiel dem
nähkn, anders. Die Aufregung in und außerhalb des
ſſeldes uchs ſtetig. Angeſichts deſſen, daß nichts zu erreichen
trugein ie Platzherren eine überaus harte Note ins Spiel,
rs. ſ linke Verteidiger, Größmann, trat hervor, weshalb
bäſtentitelſtürmer ausſcheiden mußte. Das Spiel hatte 800
0 36 uauer angelockt, von denen zwei Drittel aus
Eber=
gekomon waren. Schiedsrichter Bauer, Mannheim=
Plank=
rechtä nſicher.
Bilſtune Schaafheim — Sp.V. Lengfeld 1:2 (0:1).
m Schitag weilte SV. Lengfeld in Schaafheim und konnte
wigen leſultat die beiden Punkte mit nach Hauſe nehmen.
heim ſillt unter der ausgezeichneten Führung des
Mittel=
deſ nit der beſte Mann auf dem Platze war, eine gut
viel
deſſen Sturm nicht auf dem Damm war, kam erſt in der 30. Min.
der zweiten Halbzeit zu dem verdienten Ehventor, da ſie ſchon
früher einen Elfmeter verſchoſſen hatten. Wenn Schaafheim in der
erſten Halbzeit mehr vom Spiel hatte, ſo war es in der zweiten
Halbzeit Lengfeld, aber hier verfehlten die beſtgemeinten Schüſſe,
durch das gute Abwehrſpiel der Schaafheimer, ihr Ziel. Erſt
gegen Schluß als das Ehrentor fiel, drehte Schaafheim noch
ein=
mal mächtig auf, konnte jedoch gegen die Lengfelder, die ihre
Hintermannſchaft entſprechend verſtärkt hatten, nichts mehr
erreichen. Bei Lengfeld tat jeder Spieler ſeine Schuldigkeit,
jedoch fanden ſich die Spieler auf dem ſehr ſchlüpfrigen Platz nicht
einwandfrei zurecht. Der Schiedsrichter, ein Herr aus
Sprend=
lingen, leitete tadellos.
Kreisliga Südheſſen.
Bürſtadt ſichert ſich drei Punkte Vorſprung.
Einem glücklichen Sieg in Worms und der Tatſache, daß
Olympia Lampertheim ſich in Biblis nicht durchſetzen konnte,
ver=
dankt Bürſtadt ſeinen relativ klaren Vorſprung. Bei alledem gibt
die geſtrige Form der Raſenſpieler zu Bedenken Anlaß. Es klappte
verſchiedentlich ſehr ſchlecht; wäre das Glück auf der Seite der
„Kleeblätter” geweſen, dann hätte eine glatte Niederlage des
Fa=
voriten nicht ausbleiben können. In Biblis gab es vor etlichen
Hundert Zuſchauern wieder einen heroiſchen Kampf den der
Platzbeſitzer verdient, wenn auch knapp, gewinnen konnte. Es hat
ſich alſo doch bewährt, daß man die „Junioren” nochmals zum
Kampfe aufrief. Olympia Lampertheim kämpfte mit aller Energie
um die Punkte; das Spiel wurde erſt in den letzten Minuten durch
den ehemaligen Bezirksligiſten Brutſcher entſchieden. Zwei
weitere knappe Siege ſind aus Neuhauſen und vom V.f.L.
Lampert=
heim zu melden der ſich dadurch weiterhin in der Spitzengruppe
be=
hauptet. In Hofheim kamen die Zuſchauer bezüglich des
Tor=
genuſſes vollkommen auf ihre Koſten. Mit zwei Toren Abſtand
hielt Hofheim bei Halbzeit das Spiel und blieb auch bis zum
Schluſſe mit dieſer Differenz verdienter Sieger. Pfiffligheim lag
bei ſeiner Begegnung mit Hochheim zweimal im Hintertreffen;
konnte jedoch immer wieder aufholen. Allerdings zu einem Siege
reichte es nicht, obwohl dieſer wohlverdient geweſen wäre. Die
Tabellle hat ſich wieder ziemlich verſchoben.
Spiele gew. un. verl. Punkte
Olympia Lampertheim
V.f.R. Bürſtadt
V.f. L. Lampertheim
Olympia Worms
Starkenb. Heppenheim
Konk. Gernsheim
Spv. Hochheim
Viktoria Neuhauſen
F.V. Biblis
Spp. Horchheim
F.V. Hofheim
Spv. Abenheim
Norm. Pfiffligheim
11
Inkernakionales Schwimmfeſt in Heidelberg.
Jung=Deutſchlands Damen gewinnen die Lagenſtaffel.
Das internationale Jubiläumsſchwimmen des S.V.=Nikar=
Heidelberg am Sonntag hatte eine ausgezeichnete Beſetzung aus
allen Teilen Süddeutſchlands gefunden. Jung=Deutſchland
Darm=
ſtadt war durch eine Damen= und eine Herrenſtaffel vertreten.
Dabei gelang den Damen in der Lagenſtaffel 4, 8, 4 Bahnen der
Klaſſe 1b ein bedeutender Sieg. In der Aufſtellung Sulzmann
(Rücken) Gebauer (Bruſt), Oſann (Kraul) ſiegten die
Darm=
ſtädter Damen in 6:10,7 vor dem D. S.V. München mit 6:12,3 und
den beiden Mannſchaften des Nikar=Heidelberg. Der Sieg über
die in Süddeutſchland dominierenden Münchener Damen iſt für
Jung=Deutſchland ein großer Erfolg. Die Herren konnten ſich
dagegen in der Schnellſtaffel 2. 4. 8, 4. 2 Bahnen der Klaſſe 2a
nicht durchſetzen. Hinter den ausgezeichneten Mannſchaften von
Neptun Karlsruhe, 1. Frankfurter S.C. Sparta Ulm und Nikar
Heidelberg landeten ſie auf dem 5. Platz, während ſie
Waſſer=
freunde Heilbronn, S.C. Wiesbaden, Schwimmbund Heilbronn
und S.V. Mannheim noch hinter ſich laſſen konnten.
Handball.
Tgeſ. Ober=Ramſtadt — Roßdorf 9:0 (4:0).
Ober=Ramſtadt, welches mit 3 Mann Erſatz antrat, fand ſich
nicht gleich zuſammen. Endlich brach der Mittelſtürmer in der
14. Minute den Bann. Halbrechts (2) und Linksaußen ſtellten
in der 18. 21. und 22. Minute den Halbzeitſtand von 4:0 feſt. Die
Hintermannſchaft Ober=Ramſtadts präſentierte ſich in einer
blen=
denden Verfaſſung. Nach Seitenwechſel verwandelt der
Halb=
rechte einen 16=Meter=Ball zum 5 Tor. Dem Mittelſtürmer
ge=
lang der 6. Treffer. Jetzt wurde das Innentrio ſcharf bewacht,
ſo daß die beiden Außen in der 15., 24. und 29. Minute das
End=
ergebnis von 9:0 feſtſtellten. Die Siegermannſchaft zeigte ein
geſchloſſenes Kombinationsſpiel, in dem nur der Halbrechte
unan=
genehm auffiel. Roßdorf hatte wenig zu beſtellen und war
meiſtens in ſeine Hälfte zurückgedrängt. Ober=Ramſtadts Hüter
mußte nur neunmal in d— Spiel eingreifen, wobei zwei ſchwache
Würfe gemeiſtert wurden.
Die 2. Mannſchaft ſpielte gegen Poſt=Darmſtadt und kam
mit 4:1 Tore zu einem verdienten Sieg.
Geſchäftliches.
Weihnachten iſt nahe. Weihnachten, das Feſt der Geſchenke,
ſteht vor der Tür. Mehr als in früheren Jahren werden Sie
dieſesmal etwas Praktiſches ſchenken. Alle Abteilungen im
Ge=
ſchäftshaus J. Rehfeld wetteiferten, um die ſchönſten Geſchenke
zu bringen. Ungewöhnlich groß in der Auswahl und klein die
Preiſe. Außerdem noch prachtvolle Geſchenke bei Einkäufen.
Be=
achten Sie bitte das heutige Inſerat der Firma J. Rehfeld.
Ein fröhlicher Weihnachtsladen iſt vor kurzem Schulſtraße 9
eröffnet worden. Der neue Laden birgt eine Fülle von
Weih=
nachtsgeſchenken aller Art für groß und klein. Schon von der Straße
aus macht der Laden, der durch einen rieſigen Weihnachtsmann
geſchmückt iſt, einen weihnachtlichen Eindruck.
Dienſt am Kunden. Die Maggi=Geſellſchaft iſt mit einer
praktiſchen Neuerung herausgekommen. Durch die Umſtellung
ihrer Reklame auf die moderne Form der Wertreklame bietet ſie
ihren Kunden die Möglichkeit, wertvolle Gegenſtände des
täg=
lichen Bedarfs als Prämien zu erwerben. Jeder Verbraucher von
Maggi’s Erzeugniſſen, der Umhüllungen der Würfel oder die den
einzelnen Artikel beigefügten Gutſcheine ſammelt und an die
Maggi=Geſellſchaft „Berlin, einſendet, kann ſich die ausgeſetzten”
Prämien verſchaffen Es werden Löffel. Gabeln, Meſſer
Ser=
vietten, Tiſchtücher. Taſchentücher und andere brauchbare Artikel
ausgegeben. Auch der Sportfreunde iſt bei der Auswahl der
Prä=
mien gedacht durch Touriſtenkocher. Fußbälle und dergl.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 1. Dezember.
10.00: Freiburg i. Br.: Feſtakt zur Eröffnung der neuen
unwer=
ſitätskliniken.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
16.00: Konzert.
17.05: Kurhaus Glotterbad: Nachmittagskonzert. Ausf.:
Muſik=
korps des Ausb.=Batls. des Inf.=Regt. 14, Donaueſchingen.
18.40: W. Gollub u. H. Guth: Warum wechſelt die Mode?
19.05: P. Wanner: Dichtung und höhere Schulen.
19.35: Kleiner Wegweiſer durch Weihnachtsbücher.
19.45: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters.
20.30: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
Dezember.
Klavier=Muſik. Ausf.: E. J. Kahn.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 1. Dezember.
10.10: Schulfunk: Walter v. Molo ſpricht zur Jugend.
11.30: Lieſelotte Kueßner=Gerhard: Auch die Landfrau muß ſich
für Abſatzfragen intereſſieren.
12.05: Schulfunk: Franzöſiſch.
15.00: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.45: Frauenſtunde: Künſtleriſche Handarbeiten.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Graf Heſſerſtein: Vorkämpfer des britiſchen
Weltreichgedan=
kens: Lord Milner.
18.00: Dr. Hahm: Gibt es noch eine deutſche Handwerkskunſt?
18.30: Prof. Dr. Müller: Wirtſchaftskriſe und Wirtſchaftspolitik in
Vergangenheit und Gegenwart.
18.55: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.20: Oberpoſtinſpektor Grunicke: Die neuen Rundfunkbeſtimmungen
der deutſchen Reichspoſt.
19.30: Konzert des Leipziger Sinfonie=Orcheſters.
20.15: Prof. D. Dr. Brunſtäd, Graf v. Weſtarp, Frhr. v. Gleichen:
Die konſervative Idee und die geiſtige Lage der Gegenwart.
21.00: Prof. Jöde: Weihnachtslieder zum Advent.
21.35: Weltliche Muſik der Gotik und Renaiſſance. Ausf.:
Rund=
funk=Kammerorcheſter.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Berlin: Hotel Briſtol: Unterhaltungsmuſik. Kapelle
Livſcha=
koff.
Welleberichl.
Durch den hohen Druck im Weſten hat ſich inzwiſchen eine
Hoch=
druckbrücke gebildet, die vom Atlantiſchen Ozean in nordöſtlicher
Richtung über die Britiſchen Inſeln und Deutſchland bis nach
Polen und Rußland hin ragt. Die ſchon geſtern von Oſten her
bis nach Norddeutſchland vorgedrungene Froſtgrenze gewinnt noch
weiter an Raum, ſo daß bereits unſer Gebiet mit hinein gelangt.
In Norddeutſchland hat ſich außerdem der Froſt noch weſentlich
verſchärft, ſo daß die heutigen Morgentemperaturen ſtellenweiſe
mehr als 10 Grad unter Null lagen. Durch den Hochdruckeinfluß
erhalten auch wir zunächſt noch weiter ſich verſchärfendes
Froſt=
wetter.
Ausſichten für Dienstag, den 1. Dezember: Zunahme des Froſtes,
neblig und wolkig mit Aufklaren, meiſt trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 2. Dezember: Weiterhin Froſtwetter
und trocken.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
ECHrE
Nehren Sie getrost Norwegische Fischkonserven; bezieht doch Norwegen
2Dnal soviel Waren aus Deutschland wie Deutschland aus Norwegen —
ter
er Michloilder
Zeugnisabſchriften
Mi
uſw. ſind für den Einſender wertvoll
u. werden in vielen Fällen dringend
benötigt. Unſere Auftraggeber
wer=
den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen ſeweils ſchnellſitens zurück=
(1605a
zuſenden.
Auf Chiffre-Anzeigen keine
Original=
teugniſſe einſenden.
O
Leiſtungsfähige gel= und Fettfabrik
ſucht für ihre (I. /7217
erſtklafſigen Autoöle und =Fette
bekannte u bewihrte Marken geeigneten
Vertreten
Nur Herren, die bei der einſchlägigen
Kundſchaft gut eingeführt ſind, und ein
Auto beſitzen, wollen ihre Bewerbung
unter Angabe hrerſeitherigen Tätigkeit
und Aufgabe von Referenzen richten
unt 2 M 1794 urch RiidolfMoſſe„Mannheim.
Herrn
zum Beſuch von Metzgereien pp. hieſigen!
Platzes für leicht verkäuflichen Artikel, mit
gutem Verdienſt geſucht. Angeb. unter
S. T. 4184 an Ala Anzeigen=A.=G
(II. St. 17218
Stuttgart. Hoh. Berdienſt des jetz. Mädchens
durch Verkauf von
Weihnachts= u. Neu=
jahrspoſtkart 100
Stck. 2 ℳ. 200 Stck
3.60 ℳ. 500 Stck. 9
Verkaufsw. 50—60
M. Prima Ausfüh=
rung, dah. ſchneller
Abſatz. Lieferung:
Nachn. od. Vorkaſſe
Buka Verſand, Abt. od. jüng. Frau zur!,
387. Leipzig 9 3,
Poſtf. 34. (1L17216 Wegen Erkrankung
tüchtiges, älteres
Alleinmädchen,
das ſelbſtänd, kocht,
für feinen Haush.
(2 Perſ.) als Aus=
N. 1000 Stck. 16 ℳ. hilfe, evtl. f. dau=
ernd bei hoh. LohnIn
geſucht. Angeb. u.
D. 247 Gſch. (17253
Für beſſ. Haushalt
v. 8—2 Uhr Mädch.
Mithilfe geſ. Gute
Zeugniſſe. Beding.
Ang. u. D. 333 Gſch. 9
(17254) Suche f. Strickmaſch. jung. gelernt. Mäd=
chen. Angeb. unter
D. 246 a. d. Gſchſt. Lanagaſſe 28 im
(17244) Servier=Fräulein
ofort geſucht
Damen= und Herren=Salons /
Einheits=
preis
Bubikopfpflege
(14772a
Ia Herrenbedienung
Schulſtr. 3 H. Weißmann Tel 1007
WElBLICH
Tücht. Hausmädch.
ſucht Stellung für
agsüber. Es wird
mehr auf gute
Be=
handl. als auf Lohn
geſehen. Ang unt
D. 227 a. d. Gſchſt.
Fleiß. Mädch. v. L.
ucht tagsüber
Be=
ſchäft., ev. auch in
Wirtſch. v. Café, d.
a. in geſchäftl.
trieb bewand. Off
u. D. 212 Geſch. (
Ich litt ſeit 3 Jahren an gelblichem Ausſchlag mit
ſurchtbarem
Hautiucken
Durch ein halbes Stück „Zucker’s Patent=Medizinal=
Feife” habe ich das Uebel völlig beſeitigt. H. S., Pol.=
Sergt. 4 Stck. 60 Pfg. (150gig). Mk. 1.— Booig) und
Mr.1.50 (35%ig, ſtärkſte Formſ. Dazu,„,Buckooh=Freme‟”
(a 35,50, 75 u. 100 Pfg.) In allen Apotheken, Drogerien
und Parfümerien erhältlich.
MANNLICR
Jung., ehrl. Mann,
22 J., ſucht
Beſchäf=
tigung gleich welch.
Art. Gefl. Ang. u.
D. 239 a. d. Gſchſt.*
Für gewerbehygieniſche, ſoziale und
rauliche Aufgaben ſuchen wir zum
Klavierſtimmen
ſofort
Arnold-Sohn
Ecke Erbacherſtraße.
457. (14197a
Vorausſetzung iſt eine mindeſters
ihrige Schweſternpraxis, Kenntniſſe
ſozial=politiſchem Gebiet ſowie
Ver=
utheit mit dem Umgang weiblicher
beitskräfte.
ſebote ſind zu richten an die Firma
(Perſonal=Abteilung) (171861
Für Mk. 1. Sie Ihr
Fahrrad
gereinigt, gefettet,
ſtandfertig für den
Winter. (15664a
Fahrrad=Hahn,
Schwanenſtraße 20
Stand=, Wand= u.
Jahres=Uhren
beſtes Fabr. billigſt.
Bund.
Schuchardſtraße 9.
(13494a)
Korbwaren aller Art
(15957a
Korbmöbel
Korbreparaturen
Stuhlflechten
Abholen und Bringen koſtenlos.
„=Beſchäftigungs=Verein e. B.
Blinden Darmſtadt. Karloſtraße 21
Beischmerzen
Kopfschmerzen, Higräne,
Rheuma- und Nervenschmerzen
Muskel- und Zahnschmerzen
sowie Grippe sofort nur
HERBIN-STODIN
Tabletten oder Kapseln,
welche bei guter
Bekömm-
lichkeit unäbertroffen sind.
Fragen Sie Ihren Arzt.
In den Apotheken erhältlich zu
RM 0.60. RM. 1.10, RM. 1 75. RM. 2.—
Bet: Dimeth. ac phenyl. pben Lith
Proben kostenlos d. H 0 Albert Weber.
Fabrik pkarm. Präparafe, Hagdebmg
Seite 12 — Nr. 333
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Dienstag, 1. Dezembich
Städtische Hkademie für Tonkunst
Darmstadt.
Direktor: Professor Wilhelm Schmitt,
Städtischer Musikdirektor.
4Indducte Kodter!
Donnerstag, den 3. Dezember 1931,
um 17 und 20 Uhr, im großen Saal
des Städt. Saalbaues, Saalbaustraße.
Leitung: Professor Wilhelm Schmitt.
Städtischer Musikdirektor. — Solist:
Samuel Dushkin
Paris, Violine.
Orchester: Der Instrumental-Verein
(Orchester der Städt. Akademie für
Tonkunst). — Werke von Telemann,
Boccherini und Mozart.
Karten von1—5.50 RM. im Sekretariat
der Städt. Akademie für Tonkunst,
Elisabethenstr. 36, Fernruf 3500 (Stadt-
(St.17191
verwaltung).
überrh. Induſtrie
bei T17003b
Winterkartoffel
Ph. Germann, Karlſtr. 63½
Nur noch Kurze eit Ab heute Hente unwiderruflich zum
letzten Male Ber glänzende Erfolg!
Lilian Harvey, Willy Fritsch
Conrad Veidt, Lil Dagover
in
Der
Kongreß kanzt bringen wir das bekannte Bühnenwerk
Dirnen-Tragödie
als Tonfilm unter dem Titel
Zwischen Nacht Eine Eric Charell-Inszenierung der Ufa
Das unvergängliche Wien Metternichs
erblähte unter der Meisterhand Eric
Charells zu neuem Leben.
Im tönenden Beiprogramm Die neueste Ufa-Tonwoche Jugendliche haben Zutritt und zahlen
nachmittags halbe Preise
Beginn: 3.30, 5.45 und 8.20 Uhr.
Großes Haus Dazu (F.17220
das gute Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
20—22.30 Uhr
Das Hädchen aus dem goldenen Westen
Oper von Puccini
A 8
Marguerite: 3 Die neueste Emelka Tonwoche
Beginn: 3.45, 6,00 und 8.20 Uhr.
Freise 0f0-5o M. Loe5
Darmſtädt
Oolksoun
Generalverſammlk
Dienstag, den 15. Dezenm
Tagesordnung:
1. Jahresbericht
2. Rechnungsbericht
3. Wahl des Vorſtandes/ /V. einar Lund
Gotels
Morit
im Kaiſerſac
wohl
das nod
17212)
mureffen werde
Der Vz
und war der
Vereinigung Monawverfans nuigt ſich der
am Donne
Er hatte
3. Dez ahd1
e8 durch d
Katzenfreunden zürſtenſadl,DMSnifſahrtlonzerl
Tel. 3194 Leeliges, 0h i/ Heihe der Eiſ
von
Heinrichſtraße 65 Geſchäftlide, zzw
ohne Pfieu7 du Kreiſent der
zu Monat fört
Me
Mittagtiſch 80 2 Klöße, Sdl 00 Mk bom 0
Bratwufe üchededidh.
Speisehaus
E. Faulürath / 1. kartoffel.1 9 abetſehens 0us
Des.
eine harte Fal
Ludwigspl.
Dieieit
Gebanken her
Abendessen von O0Mricht bon ihn,
Schnell fördernder Unterricht in der
WELTSPRACHE
ENALISCM
durch NATIONALEN akad. gebild. Lehrer:
Dr. M. Francis B. Sc.
Universität Manchester
für 6 Mk. monatlich
in den Fremdsprachenkursen (Sprachschule,
kein Klub) im Kalsersaal, Grafenstr. 18
jeden Mittwoch abend
7.50 Uhr Anfänger 9 Uhr Fortgeschrittene
Englan dreise Ostern 8 Tage London
Kursleitung: Frau Massla Mever,Zimowa.
Anmeldungen:
H. Schroth, Buchhandlung
Rheinstraße 15, und im Unterricht.
Hessisches
Landestheater
Dienstag
1. Dezember 1931 G4(Gr.3 u.4
Kleines Haus=
Lustspiel von Schwietert
Preise 0.60—4 50 Mk
20—22 Uhr
16736b
Bettledern Reugung.
im Beisein der Kundschaft
Beim Einkauf von
Bärehene,Bädnenzrehern
Ein- und Umfüllen gratis!
Entmotten von Polstermöbel
Magdalenenstr. 11
Je. Scohe Telephon 1084 126590
Lager in Polſter-Möbein und Matratzen
(17083
Markt
Halsncher austetant
Platz
Bedeutend ermäßigte Speiſen Karte. — Mittag-und Hbend.
eſſen zu 1.—, 1.30, 1.60. Im Hbonnement 10% Nachlaß.
Ia Husſchank-Weine von 30 Pfg. an. — ff. Spezial-Biere.
nert vasl Hiech!
Diese Frage ist für Sie entschieden, wenn Sie einen
Lehrgang-
Papa denkt
praktisch
Er wunscht sich
z u Weihnachte
warmes Unterzeug
und ausdrücklich
hat er dazu gesetzt:
Geht aber zu
Selkenes
Angeber
Schlafzimmer
Eiche m.Nßb. 450.—
Afrikan. Birnbaum
hochgl. pol. 520.—
birk. poliert 695.—
birken lackiert mit
Ovalſpieg. i. Schrk.
nur 320.—, mit
In=
nenſpiegel .. 340.—
Diplomak
eichen 75.— u. 95.—
Bücherſchrank
eintürig .. . . 69.—
zweitürig .. . 90.—
dreitürig .. . 150.—
Rmnern aller (
Ecke Frankfurter.
und Landwehrstn
6638a
Achtung
Radio-Hörer
D. Sohlen u. Fledk. 2.5M Schune färbt
H. 6ohlen u. Fleck 3.50 Sonien-
Färben ...... 1.80
Fachmänniſche gediegene Arbet. Aagheß
Ago 50 Pfg. mehr.
15974a) Alexanderſtraße 10
Seltene Gelegenheit!
Beſ. Umſtändehalber haben wir einen/ 9denwaldklud
Ortsgr. Darmſtadt.
offener Zweiſitzer mit Allw.=Verdeck u.
gr. Kofferraum, 4 /20 St. PS., Baujahr
1930, in beſt. Zuſtand, wenig gefahren,
verſteuert bis Ende Dez., zu RM. 650.—
Kaſſe abzugeb. H. C. Pfeffer, Olbrich=
(172551
weg 6, Fernruf 4782.
Mädchenzim.=Möb.
u. andere billig zu
verkauf. Näh.
Lieb=
frauenſtr. 9, pt. r.*
Renaiſſance=
ſchränkchen, maſſiv
Eiche, dkl. 85ℳz. vk.
Roquetteweg 5. (*
Dieser frönliche
Weihnacht-mann schmückt jetzt,
wie früher dasDürerhaus, den neuen
Weihnachtsladen
Schulstraße 9, der nur bis
Weihnachten geöffnet bleibt Er
bietet da=, was jetzt alle suchen
Geschenke für Groß u. Klein
in zeitgemäß billigen und billigsten
Preislagen Wer diese sucht,
besuche unverbindlich den
Weihnachtsladen
Schulstraße 9 (17215
13. Wanderung
Sonntag, 6. 12. 31
Frankenſtein-
Jugenheim.
Alles Nähere nebſt
Tiſch= u. Autokart.
bei R. Bergmann,
Wilhelminenſtr. 19.
Abſchluß d. Liſten:
Freitag, 4. 12. 31,
auf d. Klubabend.
(1721
Rerien Se
ſich:
Stand=Uhren
Wand=Uhren
Armband- u.
Taſchen-Uhren
am beſten und
billigſten.
Gütting
Schuchardſtr. 10.
(17222b)
bei mir besucht haben
Aus dem Inhalt: Betreiung vom Lampenſieber, seelischen
Hem-
mungen, treie Rede für Gesellschatt, Partei, Vortrag und
Dis-
kussion, Grundlagen des persönlichen Ertolges, Massensuggestion,
heraus aus der Masse durch richtige Einstellung zur Umwelt.
Kostenloser unverbinglicher Probeabend für neue Interessenten
Donnerstag, den 3. Dezember, abds. 8.15 Uhr, im Restaurant
Kaiser-Saal (weisser Saal) Darmstadt, Grafenstrasse 18
Kommen Sie und tun damit im Kreise von Gleichstrebenden den
ersten Schritt zu einem neuen Aufstieg, zu einer Lebenswende.
Leitung: Direktor Heinrich Werle
Institut für Redekunst und Erfolgswissenschaft (17243
HEIDELBERG, Blumenstraße 19 Fernsprecher 4920,
Nou broinang der Heidgerersoserkeen
an der Ecke Arheilger- und Beckerstraße
Der sehr verehrten Kundschaft und Gönnern der Metzgerei Josef Heeß
zur gefälligen Kenntnis, daß ich, Karl Stenger. Metzgermeister
die Metzgerei am 1. Dezember 1921 wieder neu eröffne als
Ochsen-, Rinds-, Kalbs-u. Hammelsmetzgerei
Auf Grund langjähriger Erfahrung als Meister in ersten Häusern, bin
ich in der Lage, Sie in jeder Weise zufriedenzustellen. Streng
veell und auf das Beste werden Sie bei mir zum
aller-
billigsten Preise bedient, lch bitte Sie höflichst, mir Ihr wertes
Vertrauen entgegenbringen zu wollen, mich in meinem Bestreben zu
unterstätzen.
Hochachtend
Karl Stenger, Metzgermeister
Rheingauer-Weinstube
Lulsenplatz 1
Auf vielseitigen Wunsch spielt
Künstler-Kapelle Ernst Raab
noch kurze Zeit weiter.
Welche v. d. vielen
Anodenbatterien
DNur „Vita‟
Warum?
1.Qual., d. teuerſt.
Batt. ebenbürtig
100 Bolt:
RM. 6.50
Radio-Röhren
RM. 4—6,00
f.
Netzanſchluß=
geräte RM. 8.—
Gleichrichterröhren
3.50—6 00
Umtauſch v. Loewe=
Röhren zu
Fabriks=
bedingung, ſofort
Neue Akkus
9.25, 13.75
Kleinlader:
Wechſelſtrom 16.50
Gleichſtrom 7. 80
Anodenvertrieb f
d. Prov. Starkenburg
nur inDarmſtadt:
Wilhelm Schnell,
Gr Bachgaſſe 23, Lad
gallbrunn. (14903a
m. gut. Woll= oder
Plüſchbezug .. 85.—
Chaiſelongue
von 25.— an.
Möbel=-Verkrieb
Heerwagen
Gr. Achſeng. 10
1 Damen=, 1 Herr=
Rad m. Garant. je
25 ℳ. Einige Räd.
ſpottbillig!“ — Für
Weihnachten beſtell.
Sie jetzt ſchon neue
od. gebr. Räder zu
konkurrenzlos bill.
Preiſen nur bei (*
Avemarie
Arheilgerſtraße 70. ſchriftem=
Günſt. Gelegh.
In Qualit.=
Ausfüh=
ſchwere aparte
Mo=
delle zu beſonders
billigen Preiſen
Schlafzimmer
i. Hochgl.pol. u. Eiche, Gramm:
Speiſezimmer
in poliert u. Eiche, Guterh 224
Küchen
natur und weiß.
Große Auswahl!
Möbelhaus und z Röhres
Schreinerei
Georg Mederle ſehr bill.17
Bleichſtr. 27 u. 30. Grafenſti
(17250)
2 Schnellwaagen f. Da.=Raig
Metzg. o. Kol. g., z. v. verk. S0/
Off. u. D. 214 Gſch.* Gut.r9
KO” fücheſt blieb. Abe
Wgenialen Schwed
Arm Hr vuir gebrochen,
nur Grmzdit bem großen Bl
„ieloren hatte.
Jut holte Einar Lun
Oelgemädtene Holl als Haup
quitätenn in, die Regierun
ſtecke in IAm dem endlich das
gibt w.
d. Haus.=,)Muüinents ſeine Ve
ab: Mal fvon Europa, der
Kahlertſiweteung aller Zollgre
Ein faſt nebe von dreihunder
ganter 2 Yin Arbeiter der 2
Mantel, „0 but Einar Lund
große, prnitzſiges, ja die Würde
verkaufe5 0 Gr erllärte, daß
furterſt. Uyniliteten, daß er
H.=Anzuäme1 /z eurobäiſchen G
Fig ), 5.—
S. Schuhe, , 11 bglich ſet, wenn
(5 J.1,K.,Saftm ant Staatsbul
Näheres wehn müſſe. Noch
Neu. mn 110 ſeine Dominior
wagen
Näh. Geitz
Mehreren
Ofen bä=
Daſ. UIh
v. Reitf4
Repcn
Georg /2
Ofen=Fir
Molden4
(Waldk Ic
Gutes Alf
kaufen.
traße 57
auel
weil übit
wert alu
a. d. G5c
Tiſchara
Anſchaff;
. 25 ℳ
ſchön. Plr
Hölgesſ7
Küche mit Oelfarbe 20 ℳ
Zimm m Wandmuſt 20,4
m. Garantie. Angeb.
lunt, D 233 Geſchft. (*
Vogelkäfige
Niſthöhlen
Futterhäuschen
Karl Brückner
Holzſtr., a. Brunnen
(16410a)
Sprechapparate
rieſig billig im
Muſikhaus Bund,
Schuchardſtraße 9.
(13493a)
Fahrrad=
Reparakuren
und
alle Erſakkeile
Achtung! immer am billigſt
nur bei (13637a
B. 9rio
Karlsſtraße 14/16.
Komplette Küchen,
Küchenbüfett,
Kredenz.
Tiſch. 2 Stühle
205 235. 255
Schreibtiſch, eiche
gebeizt . . . . 95 ℳ
Bücherſchrank,
2türig .. . . 95 ℳ
Diwan, mod. Faſſ.,Ia
Mohairbez. 98 ℳ
Kleinmöb. äuß. bill.
Alex Haas
*f
nur Kl. Ochſeng. 5,
Ecke Ldgr.=Georgſtr
Restaurant Bender
Elisabethenstraße 23
Dienstag u. Mittwoch
Schlachtfest
Schlachtplatten in bekannter Güte. (17227
d. Beise wird aufgeruunf
Bolner
1.Pfund-Dess 20 Pfg. V Eodtoltrickerat. 31 27a Friedrichſtr. 38,
Komplettes weißes
Schlafzimmer bill.
zu verkaufen. Ang.
unt. D. 221 Gſchſt.*
Z. v.: Ztl.
Wäſche=
ſchrank. Brandkiſte
20ℳ, 11fl.
Bronze=
lüſter,el.,40ℳ.
Näh=
tiſchchen 12 ℳ.
Heinrichſtr. 151.
Chaiſelong. f. 24ℳℳ
Küche 180ℳ. Back.=
Seſſel zu verkauf.*
Klappacherſtr. 42.
1 kl. Schränkchen.
Vitrine, kl. nußb.
Tiſch=Steeg. Spieg.
(Venet.) Standuhr
verſch. Bild., Tepp.
arben-Krauth 125 bill. zu verkaufen.”
Bechſt. Flügel
erſtkl. Inſtr., weni=
(Inſel). Am Nieber= geſp., zu zeitg. Pr
abz. Näh. Geſch.*id
1 gutes Klavier
1 Schinkenſchneidmaſchine
einige neue elektriſche
Lampen, 2 Bentilatoren,
Tiſche u Stühle, ſehr
ge=
eignet für Wirte, 1 neues
pol. Bett mit
Sprung=
rahmen, ſehr preiswert
Hügelſtr 35 part. *
Sofort ſehr bill. zu
verk.: 1 neuwertig.
Diwan (Sofa), gt.
mittelgr.
Zimmer=
tiſch, 1 el.
Hänge=
lampe und 6=Liter=
Benzinfl. m. Verſchl.
(Blech). Nehme e.
kl., wß., noch g. erh.
Herd od. 2tür. Kl.=
Schrank in Zahlg.
Näh. Geſchäftsſt. (*lunt. D.
Pl. f. 3:6.
Arheilg2)
zu verk.
D 234 Edt
Ra
kompl.,
Nähm,
7ahrrad
geb., Wie 201
Mi
Pfaff,el...
1-2. Rhähun”
Lagerraux)
ſchinen,
. miet. 9
Prs. u.5
1. od. 2.
Off. u. 2
Akadem:
möbl.
Neu. Gl.
Offertenn!
.d.
Fſt. Wolle
Zimm.
1 größ.
ſep. Einar
Angeb.
(67492)
[ ← ][ ][ → ] Rehleld verbidligt die Lebenshaltung
durch ertra billige Preise im groben Weihnachtsmarkt. Ich mache Ihnen
das Raufen durch meine Riesenlille guter, billigster Waren leicht. — Raufen Sie
nur im großzügigen, modernen Spezial-Geschäft!
Jacquard-Bettkoltern
nur gute Jacquard-Oualitäten
doppelseitig Satin, auch mit Kunstseide, gute Oualitäten
Handtuchstoff
Bettuch-Biber
Hemdenflanell
Schürzendruck
(a. 70 cm breit, schwere
Vare ...
.. Meter
doppelbreit
Meter
Rein-
voll. A1nd.-Strümpte
besonders gute Oualit. Gr. 1.
jede weitere Größe 10 5 steigend U
Rein-F
wolt. Ua Ghm.-Strümpte
allererstklass, Oualität, bedentend
unter Preis
.. Paar A
waschechte Onalitäten
Ueter
Meter
Herr.-Oberhemden
in weiß u. farbig, vur allernenste
Sachen .. . . 5.90, 3.90, 2.96
Herr. Plüsch-Hosen
in allen Größen, nur gute Fabri-
3.75, 2.95, 2.,50
kate .
Woli-
gemischte Unterhosen
besond. ausgew. Onalit., besond
250, 195, 1.50 G.00
billigs ..
Seltener Gelegenheitskauf!
Herren-I. Damen-
Strickwesten
reinw. Kammgarn-Onalitäten
m wunderbaren Farben, ganz
bedentend unt. regulärem Preis,
zum Aussuchen, jedes Stück
Kleiderstoffe
MTIA
P Aillen Ihre Einkäuße unbedingt jetzt machen, deshalb diese prachtvollen Geschencke
„1 prachtvolles Sofakissen mit guter Füllung oder 3 Frottier-Handtücher oder besonders
gu-
nkauf von ubet WUMKru ten Damen-Unterrock oder 1 Crepe Künstierdecke oder 1 estra schweres Frottier-Handtuch
1extra ſchweres Hohlſaum-Bettuch, Gr. 150/225 oder 1 besond. gut. Damaſt=Tiſchtuch, Gr. 130 160
EiIlmkauf von uber AU MKur oder 1 farb. Tiſchdecke, 150 cm groß oder 2 ganzſchwere Frottier=klandtücher oder 1 Bet Kolter
Wardis vergleicht kauft Woihnachts-Artikel im
Große Gelegenheiteposten
Meter 0.98 G.uU
Darmstadt
Ludwigstr. 15
Geschäfts-
Haus
1. Dezember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 333 — Seite 13
Roman
von FRITZ WEBER
ſäſte des Hotels „Zu den Vereinigten Staaten von
ſurobgte n St. Moritz erlebten in dieſen Januartagen ihre
ſoße 830tion. Obwohl man dort gewöhnt war, die
Staats=
berhäuhe dreier Kontinente, ihre Finanzmagnaten, Köhlen=,
Räthlofersn :0 Oelkönige, ihre Miniſter, Politiker und Filmgrößen
aus undlüt gehend, eſſend, liftfahrend und diskutierend zu
ben, 1Nte doch das noch nicht beſtätigte Gerücht
aufſehen=
ſegenig uß Einar Lund und ſeine Familie zu längerem
ufentkud eintreffen werde.
Ein gLund war der populärſte Mann Europas, obwohl
ſehü venige ſich der perſönlichen Bekanntſchaft mit ihm
homenn hnten. Er hatte von ſeinem Vater ein ungeheures
drinöggnerbt, es durch die Gründung rieſiger Hütten=
Eiſen=
telhn= 10 Luftfahrtkonzerne verzehnfacht und ſich faſt über
ſcht üurſt Reihe der erſten Induſtrie= und Bankfürſten ge=
Ni. öſden Kreiſen der „großen Haifiſche” bekam ſein Name
m MRu zu Monat förmlich einen volleren Klang. Man
it ſiaz und dort von ſeiner unſichtbaren Armee angegriffen,
ſchlagenzurückgedrängt, man mußte ihm Bündniſſe anbieten,
Nuch nverſehens „ausgeräuchert” zu werden. Und Einar
ſnd hm eine harte Fauſt. Unerbittlich ſchien er hinter
im g uen Gebanken her zu ſein, ihn verfolgend und
gleich=
beürſcht von ihm, einem Gebanken, der ſelbſt den
ge=
egieſteth Kennern aller Geld= und Machtverhältniſſe lange
ſit ſchkeſhaft blieb. Aber endlich fiel Stück für Stück die
Gle ue genialen Schweden: die Finanzmacht Nordamerikas
„r Euſtzua war gebrochen. Europa erhielt ſeine Freiheit
wie=
die iain dem großen Blutvergießen zu Beginn des Jahr=
Nertss trloren batte.
undrun holte Einar Lund zu ſeinem letzten großen Streich
Sſt Rolle als Hauptgläubiger aller Staaten Europas
ſühigg on, die Regierungen an einen Beratungstiſch zu
nen 1 0 dem endlich das Phantaſiegebilde der beſten Köpfe
oiten ſontinents ſeine Verwirklichung erfuhr: die
Vereinig=
gatz von Europa, der Verzicht auf jede Vormachtſtellung,
Riderlgung aller Zollgrenzen und die Zuſammenſchweißung
Tige von dreihundert Millionen der tüchtigſten und
ſomteſen Arbeiter der Welt.
Amf bt Einar Lund das Finanzportefeuille des neuen
zaugarſldes, ja die Würde eines Präſidenten an. Er ſchlug
ule ihd aFks Er erklärte, daß ihm ſeine Unternehmungen genug
mn ſpeiteten, daß er ſeine ganze Arbeitskraft der
Ver=
huung 14 europäiſchen Gedankens widmen wolle und ihm
nun öglich ſei, wenn er nicht ſeine Zeit und die Kraft
der Rluaten an Staatsbudgets, Währungsausgleich und ähn=
9s wouten müſſe. Noch ſtehe „der Feind vor den Toren”,
band ( ud ſeine Dominions hielten ſich beobachtend abſeit,
und es ſei fraglich, auf welcher Seite der ungeheuern
Wirt=
ſchaftsfront Amerika=Europa ſie Partei ergreifen würden. Es
gelte, in Rußland, das von ſeinen Machthabern als uferloſes
Chaos zurückgelaſſen wurde, möglichſt viel wirtſchaftliches
Neu=
land zu erobern, denn die Vereinigten Staaten von Amerika
hätten ſich nach ihrem Rückzug aus Europa mit dem vollen
Gewicht ihres Reichtums auf Sibirien, die Mandſchurei und
Zentralaſien geworfen. Vor allem aber müſſe man England
begegnen, das für Europa eine Art Monroedoktrin forderte, um
ſich für ſeinen Verluſt an Einfluß auf die europäiſche Politik
durch vollſtändige oder teilweiſe Uebernahme der franzöſiſchen,
holländiſchen, ſpaniſchen und portugieſiſchen Kolonien zu
ent=
ſchädigen. Das alles ſei nur möglich, wenn er, Einar Lund,
freie Hand über die wichtigſten Rohſtoffe der Erde behalte oder
erlange, denn nur ſo könne man die Widerſtrebenden
wirtſchaft=
lich auf die Knie zwingen und Europas künftige
Unabhängig=
keit ſichern.
Einar Lunds Bildnis ging damals lange Zeit durch alle
Zeitungen und Zeitſchriften, ſeine Lebensgeſchichte, von
phan=
taſievollen Reportern mehr oder minder ausgebaut, beſchäftigte
alle Rotationsmaſchinen und Leſer, in ſämtlichen Kinos der
Erde konnte man ihn mit raſchen Bewegungen ſeinem Auto
entſteigen, den Hut ſchwenkend und irgendwelche Treppen
hin=
aufeilen ſehen. Man begrüßte ſein hübſches ſchmales Geſicht
mit ſtürmiſchem Beifall, lachte über ſeine Haſt, den
Kurbel=
männern zu entkommen, und begnügte ſich im allgemeinen mit
den ſehr ausführlichen Vorbereitungsreden des Sprechers im
Tonfilm, die dann einem kurzen Motorlärm und einem
flüch=
tigen Vorübergleiten Herrn Einar Lunds Platz machten.
Die Popularität Einar Lunds wurde nur von der ſeiner
Frau und ſeiner beiden Kinder übertroffen. An ihnen tobte
ſich der Spürſinn und die Phantaſie aller Zeitungs= und
Film=
männer, aller Romanſchreiber, Feuilletoniſten und
Anekdoten=
erfinder aus. In der Tat, ein unübertrefflicher Stoff, die Augen,
Gehirne und Ohren des Molochs Publikum zu beſchäftigen.
Greta Lund war ſchön. Wer ihr Bilo geſehen, ihre
Bewegun=
gen, den herrlichen Blick ihrer Augen bewundert hatte, konnte
ſie nie wieder vergeſſen. Allgemein hieß es, ſie ſei die Tochter
eines Hauptmanns und habe in ganz beſcheidenen Verhältniſſen
gelebt, bis Einar Lund ſie in einem ſeiner Büros kennen gelernt
und geheiratet habe. In Wirklichkeit war Greta Lund die Enkelin
eines ſchwediſchen Bergbaubeſitzers, der als erſter die Bedeutung
Einars erkannt und ſeine Betriebe mit deſſen Konzern vereinigt
hatte. Aber der phantaſtiſche Aufſtieg eines einfachen
Lipp=
fräuleins zur Frau des reichſten Europäers befriedigte die
Ge=
danken der Hunderttauſende vermeintlicher Schickſalsgenoſſinnen
mehr, erfüllte ſie mit kühneren Wünſchen und Hoffnungen als
die ſimple Tatſache, daß Greta Lund die Tochter eines früh
ver=
ſtorbenen, reichen Mannes und die Enkelin des ſchlauen Peter
Silverſtolpe war.
Alle dieſe Tatſachen und Märchen waren dem Großteil der
zwölfhundert Gäſte des Hotels „Zu den Vereinigten Staaten
von Europa” bekannt und wurden noch raſch um einige Dutzend
neu erfundener Anekdoten vermehrt. Der Nachmittagszug brachte
einen Schwarm unzweifelhafter Reporter. Gruppen eleganter
Damen und Herren promenierten auf den Terraſſen des Hotels
oder ſchlenderten zum See hinunter, auf deſſen verſchneiter
Eis=
decke eine Reihe ſcheinbar beſchäftigungsloſer Männer
umher=
ſtanden. Man trug ſchwere Pelze über hauchdünnen
Abend=
kleidern, dicke Stiefel über Gold= und Silberſchuhen; wenn die
Lunds einmal da waren, hatte man keine Zeit mehr. ſich
um=
zukleiden. Denn es gab zu ſehen den Mann, der Europa
be=
herrſchte, ſeine ſchöne Frau, die Kinder, deren Namen Fpar und
Ingrid jedermann geläufig waren.
Der Abend ſenkte ſich über die froſtklare Landſchaft. Ein
leichter Schleier winziger Schneekriſtalle fiel vom wolkenloſen
Himmel. Noch einmal leuchteten die Spitzen des Piz Vadret
und Languard unter dem Anhauch der ſcheidenden Sonne auf.
Neihen von Fenſtern flammten, die mächtigen Bauten der Hotels
traten aufdringlicher, beherrſchender aus der winterlichen Stille.
Das Leuchtſchild des Hotelpalaſtes zeigte in raſcher Abwechflung
ſeine Inſchrift in ſämtlichen Sprachen des Kontinents, was
beim Erſcheinen magyariſcher Worte jedesmal von einer Gruppe
ungariſcher Politiker mit begeiſterten Elienrufen begrüßt wurde.
Andere ſtritten, ob die folgende Flammenſchrift den Ruhm
Eſtlands, Litauens oder Finnlands verkünde.
Plötzlich verſtummten alle Geſpräche. Durch die Stille
klang fernes, leiſes Surren. Und da blinkten auch ſchon hoch
über den Bergrieſen der Albulakette vier grelle Lichtkegel auf
und näherten ſich in raſender Eile. Einar Lunds Flugmaſchinen,
zwei rieſige, dreimotorige Metallvögel, ſenkten ſich in ſteilem
Abſtieg, dröhnten über den Kurort hinweg und landeten nach
einem eleganten Bogen nebeneinander auf der Eisfläche des
Sees. Mechaniker ſtürmten über den Schnee, die Maſchinen
glitten mit langſam mahlenden Propellern gegen das Ufer. Man
ſah, wie die Türen geöffnet wurden, wie ein Schwarm von
Menſchen, umdrängt von Direktoren, Reportern und
Bedien=
ſteten, die wartenden Schlitten beſtieg. Blitzlichter zuckten auf,
Hochrufe in allen Sprachen klangen durcheinander, bis ſich
end=
lich die Erſcheinung in einige davonklingende Fuhrwerke und
Gruppen lebhaft diskutierender Fußgänger auflöſte, die alle dem
Hotelpalaſt zuſtrebten.
Zehn Minuten ſpäter hatte ſich St. Moritz wieder beruhigt.
Nur in den Hallen, in den Sälen, die ſich plötzlich mit Tänzern
füllten, klapperte atemlos die große Mühle Senſation. „Haben
Sie ihn geſehen?. Den Großen, Schlanken, im dunkeln Pelz!—
Keine Spur, das war Oloburg, ſein Sekretär! — Die ſchöne
Gretal. Die Flugmaſchinen, großartig! Salon, Spielzimmer,
elektriſche Heizung!. Reiſen ein Vergnügen. rief, plapperte,
ſchwärmte, knurrte und praſſelte es durch das Jaulen der
Jazz=
kapellen und das Schleifen der Tanzſchritte.
(Fortſetzung folgt.)
Seite 14 — Nr. 333
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Erstklassige
errenhalbschuhe
E schwarz und
Boxcalt braun
Original- Goodyear-Welt
Besonders haltbar im Gebrauch, in
ver=
schiedenen Karo- und Jacquard-Mlustern,
die alle den Vorteil haben gut zu wärmen,
ohne dabei lästig zu werden
jedes Stück
Denstag. 1
Dezembers
7232
Markt 4 Telefon 641 Karlſtr. 47
Billige Fiſche!
Pfd. 25 9
Ia Bratſchellfiſche.
Pfd. 256
Grüne Heringe.
.. Pfd. 35
Ia Rheinbackſiſche.
Pfd. 488
Mittelgroße Breſem
Pfd. 65 d
Große Breſem
Pfd. 35—
Ia Goldbarſch
Seelachs 45 8 Cablian . Pfd. 60 Fiſchfilet, tafelfertig . . Pfd. 70=
Ia Schellſiſch im Schnitt . Pfd. 70, 50 8
Pfd. 25 6
Konfum=Cablian
Konſum=Schellfiſch . . . . . Pfd. 258
Anzug -Hantel-Kleid
Entstauben — Dämpfen — Bügeln
mit amerikan, patent. Maschinen
Entflecken — Entglänzen
Reparaturen in eigener Werkstatt.
Annahme zum Chemisch Reinigen
Färben — Hunststoplen.
Alles in bekannter sorgfältigen
16093b
Ausführung.
Die moderne hygienische Kleiderp Hege
Fernspr.
Schätzen-
nue u Bugel-ElX za
Jafel-SilberBestecke
masstv Silber 800 gest.,
weiterhin Bestecke mit
10Der Silberauflage, z. B.
kompleite 72 teilige
Garnitur M. 115.-,
Vomehmste Ausführung,
50 Jahre schriftl. Garantie.
Langlristig. Ratenzahlung
direkt an Private.
Kalalog u. Hel. solort kostenlos.
Besteck-Fabrik‟
Moellers & Co.
Solingen.
(TV. 11950)
ehreihmalchin- Arbeien
Rheinstr. 47 II.
W 3. Foos Tel. 1739. (159082
Preisabbau!
Haben Sie Stoff!
Hieſige Maßſchneiderei fert, eleg. Anzüge
und Mänt. f. Mr. 30.— 2 Anprob Reparat.
Wend. billigſt. Referenzen ſteh. z Verfügung
Angeb. unt P. 12 a. d. Geſchſt. (245a
Versenden unsere mit ersten und Siegerpreisen
vielfach ausgezeichnete OZM-Marken-Toe-
Butten
In 9, 6 und 3½ Mand-Postpaketen Mk. 1. 55,
Molkereibutter Mk. 1.40 das Pfund, frei Haus
Nachnahme. Bilger A.-G., Oberechwäb.
Zentral-
molkerei, Blberach/Riß 7. Württbg. Oberland.
Altester u. größter Betrieb Deutsahlands dieser Art.
I. St. 17086
Freude bereiten
not!
tuß
Alleinvorkaof
Darmstadt, Elisabethenstr. 34 (17239
K
Fahrradlampen
Reparaturen
immer am billigſt.
BENZ Grafenſtr. 20
(17035a)
Zwangsverſteigerung.
Termin: Donnerstag, den 14. Januar 1932, nachmittags½4
Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Ge=
richtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 5, Bd. 15, Bl. 106.
1. Flur 6, Nr. 881, Grabgarten Moosbergſtraße,
1333 qm. Schätzung: 13 000 RM.
2. Flur 6. Nr. 882, Grasgarten, daſelbſt, 181 qm.
Schätzung: 2000 RM.
3. Flur 6. Nr. 883, Hofreite Nr. 2 daſelbſt, 864 qm.
Schatzung: 36 500 RM.
4. Flur 6. Nr. 884, Grasgarten (Vorgarten), daſelbſt,
228 qm. Schätzung: 1900 RM.
5. Flur 6. Nr. 8842/y, Straße (Goetheſtraße), 7uo gm.
Schätzung: 100 RM.
6. Flur 6, Nr. 885, Grabgarten, Moosbergſtraße.
230 qm. Schätzung: 1500 RM.
Eigentümer: Eheleute Kaufmann Theodor Hornick und
Karoline geb. Gelfius zu je ½.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1931.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Donnerstag, den 17. Dezember 1931, nachmittags
4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 2, Bd. 9. Bl. 650.
Flur II, Nr. 1131, Hofreite Nr. 27 Pankratiusſtraße,
228 qm. Schätzung 6800 RM.
Flur II. Nr. 1132. Grabgarten daſelbſt, 256 qm.
Schätzung 1200 RM.
Eigentümer: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
in Freiburg i. B.
Darmſtadt, den 30. September 1931.
(14347a
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Donnerstag, den 10. Dezember 1931 nachmittags
½4 Uhr im Sitzungsſaal des Neuen
Gerichtsgebäu=
des in Darmſtadt, Zimmer 219.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 3, Bd. 8, Bl. 357.
Flur 3. Nr. 642. Grabgarten Viktoriaſtraße, 63 qm.
Schätzung 500.— RM.
Flur 3. Nr. 643, Hofreite Nr. 85, daſelbſt, 260 qm.
Schätzung 38 000.— RM.
Flur 3, Nr. 6432/0, Grasgarten (Vorgarten) daſelbſt,
169 qm, Schätzung 1500.— RM.
Eigentümer: Privatmann Auguſt Weber in Darmſtadt.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt den 9. September 1931. (149590
Heſſiſches Amtsgericht I.
Aufforderung!
Alle diejenigen,
die in den letzten
Monaten
Bohner=
wachs in eig.
Be=
hälter 1 Pfd. 30 5
auffüllen ließ., wd.
gebeten, ihre Adr.
anzugeben. (17214
Farben=Krauth
Eſchollbrückerſtr. 3.
Selbſtfahrer ſucht f.
Sonnt. Perſ.=Wag.
zu mieten. Ang. u.
D. 228 a. d. Gſchſt.*
Zwangsverfteigerung.
Dienstag, den 8. Dezember 1931, nach=
Termin:
mittags 1½,4 Uhr, im Sitzungs aale,
Zim=
mer 219, des Neuen Gerichtsgebäudes in
Darmſtadt.
Grundſtück. Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Band 9
Blatt 538, Flur 4, Nr. 446, Hofreite Nr. 22,
Grafenſtraße, 912 qm. Schätzung: 45 000 RM.
Eigentümer: Eheleute Kaufmann Georg Benz und
Mar=
garethe, geb. Wannemacher, als Geſamtgut
der Errungenſchaftsgemeinſchaft. (13496a
Darmſtadt, den 3. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Mahnung.
Das Schulgeld für den Monat
November 1931, für die hieſigen höheren
Schulen, ſowie die Städt. Maſchinenbau=
Gewerbe= Handels= und
Haushaltungs=
ſchulen iſt bei Meidung der Beitreibung
und Koſtenberechnung bis ſpäteſtens
10. Dezember 1931, an die unterzeichnete
(14956a Kaſſe zu zahlen. (St. 17224
Darmſtadt, den 1. Dezember 1931.
Stadtkaſſe.
Katonioske
1 Hanomag 3/16 P8.
1 Fiat 6/30 P8 Viersitzer
1 Ford-Limusine
1 Adler-Limusine 6/25 PS.
1 Adler-Viersitzer 6/25 PS.
1 Kasten-Lieferw. 7//ton.
1 Opel-Limus. 7/34 P8.
äußerst billige Gelegenheitskäufe.
Auch Teilzahlung. 117252
Maller & Ober
Rheinstraße 39.
Schreibmaschinen
neu u. gebraucht v. Mk. 40.— an. (17162b
Orga Verkaufsbüro, Friedmann, Luisenol. 1
Zwangsverſkeigerung.
Termin: Dienstag, den 26. Januar 1932, nachmittt.
Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des
Neus=
richtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Bd.3.
Flur 4. Nr. 858, Grasgarten, Hügelſtraße.
Schatzung: 1500.— RM.
Flur 4. Nr. 859, Hofreite Nr. 29, daſelbſt.
Schätzung: 45 500.— RM.
Eigentümerin: Ehefrau des Bäckermeiſters Thomas=
Eliſabeth verwitwete Heeb, geb. Hein in Daie
Hügelſtraße 29.
Darmſtadt, den 5. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
R
a2 Reichtinſ
Haut. Poſt
Zoangsverfeigerang.
2.15
Termin: Dienstag, den 26. Januar 1932, nachmi
Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Ne=
richtsgebäudes in Darmſtadt.
Feu
*
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 3, Bd. 6.57, 500
Flur 3, Nr. 788, Grasgarten, Liebigſtraße, „Auefüung wd w.
grfalſchiett füt ute.
Schätzung: 1000 RM.
Feuften 4. M. 10.
Flur 3, Nr. 7882/y, Grasgarten (Vorgarten),
52 qm. Schätzung: 500 RM.
Flur 3. Nr. 789, Hofreite Nr. 46, daſelbſt,
Schätzung: 48 500 RM.
Eigentümer: Eheleute Kaufmann Michael Jäg
Amanda geb. Ihring als Geſamtgut der Ei.
ſchaftsgemeinſchaft.
Darmſtadt, den 28. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Doungsberheiserang.
Termin: Donnerstag, den 28. Januar 1932, nachmirig, 100
Uhr, im Sitzungsſaale des Neuen Gerichtsis
in Darmſtadt, Zimmer 219.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 6, Bd. 22,
Flur 14. Nr. 90, Grabgarten, Pallaswieſenſihy" zie u
413 qm. Schätzung: 900.— RM.
Flur 14, Nr. 91, Hofreite Nr. 85 daſelbſt, hührraſchend hat d
Schätzung: 19 000.— RM.
Flur 14, Nr. 897 vo, Bauplatz, Im tiefen Sers zu einen Teil des
den Reichspräſide
Schätzung: 100.— RM.
Eigentümer: Eheleute Fuhrunternehmer Jean DCſe, podurch dem K
und Katharine geb. Regner in Darmſtadt zu
finangszölle abweit
Darmſtadt, den 29. September 1931.
ku und die vorläuf
Heſſiſches Amtsgericht I.
unen mit ausländi
ar an
Zioanlgsderfeigerang.
en Be
Termin: Dienstag, den 15. Dezember 1931, nach
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 ders Mi. 0ſ
Neionderer Grund
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 6, Bd. 25.: IFun dieſe
Flur 34, Nr. 81”/o, Hofreite Nr. 109. PalicA ine A.
ſtraße, 127 am, Grabgarten daſelbſt, 360 gu, Cxzölle
14 000 RM.
Eigentümer: Eheleute Bäckermeiſter Hermann Güßſuzung liegt na.
heſtwaffe ge
und Helene, geb. Gotha, zu je einhalb.
(Geſtrebungen
Darmſtadt, den 10. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
—illt. Wenn man
Müufter in London
hit, daß für den
Zwangsverſteigerung.
Termin: Donnerstag, den 17. Dezember 1931 nauc des deutſch=fra
½4 Uhr, im Sitzungsſaale des Neuen Gerichs” Frankreich
des in Darmſtadt, Zimmer 219.
Kontingen
Hrundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 1. Bd. 22, hu verlangen
Flur 1, Nr. 4, Hofreite Nr. 21, Kirchſtraße,/ Fuheliegend, daß
Schätzung 60 000.— RM.
Eigentümer: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengn / Wwehr und u
in Freiburg i. B.
ſafhaltſame
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvolllyfwportfähigk
Darmſtadt, den 16. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zuoungsderfeigerang.
Termin: Donnerstag, den 17. Dezember 1931, na u/
4½ Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 der Müllderan
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 2, Bd. 2.230009 zweiſeifi
Flur II, Nr. 734, Hofreite Nr. 77. Heinheinnel
155 qm. Schätzung 17 500 RM.,
Flur II, Nr. 734)o, Grasgarten (Vorgartenl9
a0 un Artikel
30 qm. Schätzung 250 RM.,
Flur II. Nr. 735, Grasgarten daſelbſt, uodnet:
Schätzung 250 RM.
Eigentümer: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengge
in Freiburg i. B.
leideregi
Darmſtadt, den 30. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
dwangseerheiherang.
Termin: Donnerstag, den 17. Dezember 1931, nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 3, Bd. 1. Bl. 37.
Flur 3, Nr. 680, Hofreite Nr. 107, Blumenthalſtraße,
152 qm. Schätzung: 14 000 RM.
Flur 3. Nr. 681, Grabgarten daſelbſt, 142 qm.
Schätzung: 1000 RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
(15080
in Freiburg i. Br.
Tarmſtadt den 18. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Geſchäfts=Verlegung!
Gebr. Nöſinger
(Inh.: Franz Eitl)
von Alexanderſtraße 15
Ab 1. Dezember 1931
Riegerplatz 8
Telephon Nr. 40. (17248