Darmstädter Tagblatt 1931


01. Dezember 1931

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Eingelnmmmer 10 Pfemmige

wer 2.18 Reichemart und 22 Pfennig
abgeholt 2.25 Reichsmart, durch die
Reſchsmart ſrei Haus. Poſibezugspreis
4 Fellgeld monatlſch 2.78 Reſchömart.
gell für Aufnahme von Anzeigen an
hinz wird nicht übernommen. Nicht=
zmr
Nummern infolge höherer Gewalt
Pezſeher nicht zur Kürzung des
GGMkellungen und Abbeſtellungen durch
WFerbindlichtelt für uns. Poſiſcheckonto
Fanffurt a. M. 1301.

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*
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Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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gänaligem Erſcheinen vom 1. Dezember

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Origlnal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet
Nummer 333
Dienstag, den 1. Dezember 1931. 194. Jahrgang

27 mm breite Zeiie im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspio
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breitl2 Reichsmarl.Anzeigen von auswärte 40 Reichepfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame=
zelle
3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichamark
1 Dollar 420 Markl. Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Strell uſw. erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtiung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fäll jeder
Rabatt weg. Banfionto Deutſche Bani und Darm=
ſädter
und Natonalbant

100 Mnionen keichsvenihit für 1304.
ichg der Umſakzſteuer zur Deckung des Fehlbekrags. Wieder keine Senkung der Hauszinsſtener.
Neue Erhöhung der Kapikalſteuer.
ſein zur Behebung der Not unſeres Volkes. Seit Kriegsende er=
blickt
auch die Reichsregierung hierin eine ihrer wichtigſten Auf=
* Woher nehmen...!
gaben. Für die brennendſte Not unſeres Volkes, die ungeheure
Arbeitsloſigkeit, bringt die landwirtſchaftliche Siedlung eine fühl=
in
unbefriedigendes Experimenk.
bare Entlaſtung. Man kann zwar nicht mit einem Schlage die

der 2 1.
jen 4ud

ichskabinett hat am Montag auch wieder ſeine
iuen über die Ausgeſtaltung der neuen
hdnung fortgeſetzt. Der Kanzler drängt nach wie
bilichſte Beſchleunigung, um wenn möglich , bis
ſus fertig zu werden, unter allen Umſtänden aber vor
Ader Beratungen des Baſeler Sonderausſchuſſes wenig=
Anschule Ehiſten Teil der Notverordnung, ſoweit er die Sanie=
öffentlichen
Haushalte betrifft, zu verab=
moffiziöſen
Mitteilung wird darauf hingewieſen, daß
M11931 mit einem Defizit von 400 Millionen
cmüſſe. Das entſpricht im Weſentlichen der auch von
fanuhten Rechnung, die davon ausgeht, daß das Defi=
ſellltetwa
1100 Millionen RM. beträgt, wo=
Nüuſkillionen durch die eingeſparten Repa=
ſonkehlungen
gedeckt ſind. Aber die Schätzung iſt
täüden Augenblick richtig. Die Wahrſcheinlichkeit ſpricht
jientu dafür, daß am Ende des Etatjahres das Loch noch
füter ſein wird, weil ſich der allgemeine Schrumpfungs=
B1
Fe Rältzregierung will verſuchen in die parlamentariſchen
phattungen über den Etat mit einem gedeckten Haus=
Mtserähuf hereinzugehen. Normalerweiſe müßten die
ſbritzüungen für den Reichshaushaltsplan für 1932 ſchon
Fzieach weit gediehen ſein. Dieſes Verfahren der Reichs=
ſierrz
iſt aber anläßlich der völligen Unüberſichtlichkeit
Eilmhmen im Jahre 1932 nnmöglich. Die Reichsregie=
ha
lſüles nicht für zweckmäßig, Berechnungen im leeren
mm Auzuſtellen. Tatſächlich ſteht man im Reich vor der
Racht man nicht weiß, woher für 1932 die Mittel für
mſsläufigen Ausgaben des Reiches genommen wer=
den
ſollen.
10 Millionen deftzit in Preußen.
Eit Mast abiliſierung des Reichshaushaltes allein iſt es aber
nocht ihr getan. Sehr viel gefährdeter iſt die
ebüſlden Ländern und den Gemeinden. Der
preliſche Finanzminiſter läßt zwar verſichern, daß er
AlhlkLilliarde, die im preußiſchen Voranſchlag angeb=
9c M, durch radikale Kürzungen wieder einholen
Em Zußi ſchen Landtag einen ausgeglichenen Etat vorlegen
Acen wir ab, inwieweit das richtig iſt. So leicht iſt
Abes Mil arde ſchließlich nicht wegzuradieren. Und vor allem,
Mwnür das nächſte Etatsjahr. In dieſem Etatsjahr wird
brauchen. Auch die übrigen Länder, und beſon=
e
Glninden, werden noch einen ſtarken Bedarf haben. Des=
imnl
er Gedanke. an eine
MMddRan der Umſakſteuer auf elwa 2 Prozenk.
arciſtere Geſtalt an, wobei daran gedacht iſt, die Umſatz=
ur
/9ensmittel und Textilien ſofort zu pauſchalieren. Für
F ZmMe ſoll die Regierung nur eine entſprechende Ermäch=
denlih
erb Ken. In dieſem Zuſammenhang wird auch auf die
NEi/ erwieſen, die verſchiedene Wirtſchaftsver=
Ne wiü mit Unrecht gegen die Erhöhung der Um=
VeAWrei der Reichsregierung eingereicht haben. In Regie=
Meiſetzllaubt man, dieſe Proteſte mit dem Hinweis abtun
26 es ſich bei ihnen um den üblichen Ausfluß jedes
NeAtlanes handele. Man überſieht aber dabei, daß die
Umſatzſteuer der eingeleiteten Preisſenkungsaktion
nderlich iſt. Allerdings kann ſich die Regierung auf
tüßkzen, daß die Schwierigkeiten für ſie mit bloßen
kokeſten nicht geringer werden, wenn ihr nicht
ndere brauchbare Vorſchläge gemacht
Iſo die Erhöhung der Umſatzſteuer für ſie den ein=

larſtellt.

Eine Enkkäuſchung.
ſtung aber, daß durch die Erhöhung der Umſatz=
ſtei
würden, um dafür die Hauszinsſteuer herab=
Schtigt ſich immer mehr. Man ſpricht nur noch da=
oerhöhten
Neubaumieten zwangsweiſe um 10 Pro=
Drden ſollen, wobei dann der dafür erforderliche
A Millionen aus allgemeinen Mitteln zur Ver=
werden
müßte. Ein unbefriedigendes Experiment.
allſteuer ſcheint tatſächlich wieder aus der Verſen=
Dat zu werden, allerdings nur für feſtverzinsliche
WDere wäre ſie ja auch unter den gegebenen Zeit=
becklos
. Ob dabei aber ein Ertrag herauskommt,
ſſe Aufbringungskoſten lohnt, erſcheint uns ſehr

Werdlid über die Bedeukung und Aufgaben
Nandwirkſchaftlichen Siedlung.
Berlin, 30. November.
isminiſter Dr. Stegerwald hielt heute im Rund=
nag
über Bedeutung und Aufgaben der landwirt=
ung‟
: Der Miniſter führte u. a. aus:
Ine Menſchenkräfte in neu zu bildenden bäuerlichen
Weder dem wirtſchaftlichen Arbeitsprozeß einzu=
weiten
Kreiſen heute ein weſentliches Mittel zu

Städte von ihrem arbeitsloſen Bevölkerungsüberſchuß befreien.
Immerhin ſchiebt aber die Siedlung der Abwanderung vom Lande
einen kräftigen Riegel vor, und erhält die Landbevölkerung der
Scholle. Daneben werden der Beſiedlungsvorgang ſowie die viel=
fachen
Arbeiten der Vorbereitung zahlreichen Menſchen Brot
geben. Die neuen Siedlungsdörfer ſelber bedeuten ein Aufblühen
von Handel und Wandel in der ganzen Umgegend.
Beſonders bedeutungsvoll iſt die landwirtſchaftliche Siedlung
auf dem Gebiete der Agrarpolitik. Wir erleben gegenwärtig eine
Strukturwandlung des öſtlichen Agrargebietes. Zahlreiche Groß=
betriebe
ſind lebensunfähig geworden. Sie müſſen durch kriſen=
feſtere
Bauernwirtſchaften erſetzt werden. Das Reich hat ſeit
Jahren mit großen Summen die landwirtſchaftliche Siedlung ge=
fördert
. Auch in dieſem Jahre wird es trotz der ſchwierigen Finanz=
lage
faſt allein die Finanzierung übernehmen. Die vorhandenen
Mittel bringen aber nur dann Erfolg, wenn wir gerade die Kreiſe
mit anſiedeln, in denen das Siedlungsbedürfnis am ſtärkſten nach
Erfüllung drängt. Das ſind die minderbemittelten Schichten der
ländlichen Bevölkerung, das ſind insbeſondere die Landarbeiter
und Handwerker, die vor allem der vorerwähnten Strukturwand=
lung
zum Opfer fallen. Daher müſſen wir unſere Siedlungs=
formen
, wie auch das Siedlungsverfahren umſtellen. Die neuen
Wege der Siedlung ſind vorgezeichnet in gemeinſamen Richtlinien
des Reiches und der Länder für die landwirtſchaftliche Siedlung,
die ſoeben erſchienen ſind. Das Weſentliche iſt, daß dem Bewer=
ber
nicht mehr eine in jeder Beziehung vollkommene Bauernſtelle
übergeben wird, ſondern ihm nur das zur Verfügung geſtellt wird,
was die Wirtſchaftlichkeit einer Stelle in den erſten Jahren for=
dert
(Ausbauſiedlung). Aus eigener Kraft wird ſich der Siedler
emporarbeiten müſſen. Daher ſind mehr als früher die Siedler
mit aller Sorgfalt auszuwählen.
Widerſtandsfähigkeit und Kraft, Geſundheit und Lebenswille,
ſo ſchloß der Miniſter, wird ein Volk ſtets aus ſeiner Verwurze=
lung
mit dem Boden ziehen. Die Siedlungsfrage iſt eine Schick=
ſalsfrage
des deutſchen Volkes geworden.
Die Wirtſchaftslage Amerikas.
Wachſende Kriſe. Zunehmende Arbeitsloſigkeik.
Rückgang auf der ganzen Linie.
EP. Waſhington, 30. November.
Ueber die Wirtſchaftslage der Vereinigten Staaten veröffent=
licht
Handelsminiſter Lamont einen Bericht, worin er die gegen=
wärtige
Wirtſchaftskriſe auf folgende Urſachen zurück=
führt
:
1. Ungeheure Lager von Rohſtoffen und Lebensmitteln in der
ganzen Welt.
2. Allgemeiner Preisrückgang der Waren.
3. Unbeſtändigkeit in politiſcher und ſteuerlicher Hinſicht.
4. Ausbreitung der Arbeitsloſigkeit in den hauptſächlichſten
Ländern der Welt.
Der Bericht fährt fort: Die Schwerinduſtrie hat den
ſchärfſten Rückgang während des am 30. Juni zu Ende
gegangenen amerikaniſchen Steuerjahres erlebt. Die Eiſen= und
Stahl=Produktion iſt um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die
Autofabrikation um 36 Prozent zurückgegangen, während an
Lebensmitteln nur 4 Prozent, an Tabak 3 Prozent weniger fabri=
ziert
wurde als im Vorjahr. Die Kautſchuk= und Leder=Produktion
hat einen Rückgang von 1115 Prozent zu verzeichnen. Die
Arbeitsloſigkeit iſt von Monat zu Monat gewach=
ſen
und erreichte im Januar 1931 mit rund ſechs Milli=
onen
Arbeitsloſen ihren Höhepunkt. Der Goldbeſtand der
Federal=Reſervebank iſt im Verlauf des Steuerjahres von 4 533
Millionen auf 4985 Millionen angewachſen. Die natio=
nale
Schuld iſt um 461 Millionen angeſtiegen. Die
amerikaniſche Warenausfuhr betrug 3064 Millionen
Dollar, d. h. 34 Prozent weniger als im Vorjahre,
die Einfuhr 2432 Millionen oder 37 Prozent
weniger als 1930. Der Rückgang der amerikaniſchen Aus=
fuhr
nach Europa belief ſich auf 30 Prozent, der nach den übrigen
Erdteilen bis zu 60 Prozent. Die Einfuhr aus Europa ging um
39 Prozent zurück.
Gleichzeitig werden Statiſtiken über das Geſamt=Einkommen
der amerikaniſchen Bürger während des Jahres 1930 veröffent=
licht
, und zwar iſt das Einkommen um 7 073 Milli=
onenim
Jahre 1930 gegenüberdem Proſperitäts=
jahr
1929 zurückgeblieben Durch Spekula=
tionen
wurden über 1200 Millionen Dollar ver=
loren
. Auch die großen Vermögen haben beträcht=
liche
Einbußen erlitten. Die Zahl der großen Einkommen
von über 500 000 Dollar hat ſich um 50 Prozent, diejenige der Ein=
kommen
von über eine Million Dollar von 513 auf 419 vermin=
dert
. Die kleinen Einkommen ſind um 317 Millionen zurück=
gegangen
.

2
Danziger Schickfalsfragen.
Von
Rolf Wingendorf=Danzig.
In dieſem Herbſt ſtanden und ſtehen für Danzig eine Reihe
von Fragen zur Entſcheidung, die von geradezu ſchickſalhafter
Bedeutung für die Freie Stadt ſind. Von den 26 Streitfragen,
die zwiſchen Danzig und Polen ſchweben, ſind 3 Fragen die
bedeutungsvollſten: Die Frage Danzig=Gdingen, die Frage des
port dattache d. h. des bedingungsloſen Anlegerechtes für
polniſche Kriegsſchiffe im Danziger Hafen, und die Frage des
Artikels 33 der Danzig=polniſchen Konvention, d. h. der Stellung
der polniſchen Staatsbürger, die ſich auf dem Gebiete der Freien
Stadt Danzig befinden.
Die Gdingenfrage iſt an dieſer Stelle ſchon ſo oft ausführ=
lich
in ihrer Bedeutung behandelt worden, daß ich mich heute
darauf beſchränken kann, auf die Entſcheidung des Hohen Kom=
miſſars
des Völkerbundes in dieſer Frage einzugehen. Danzig
hatte um die Feſtſtellung erſucht, daß Polen im Sinne der Ver=
träge
und im Sinne der Entſcheidungen früherer Völkerbunds=
kommiſſare
verpflichtet ſei, den Danziger Hafen in vollem Um=
fang
auszunutzen. Die Entſcheidung des Hohen Kommiſſars
des Völkerbundes gibt im Grundſatz der Freien Stadt Danzig
recht. Sie ſtützt ſich dabei auf ein Gutachten des Haager Schieds=
gerichts
und ſtellt feſt, daß die Verpflichtung Polens, den Dan=
ziger
Hafen voll auszunutzen, nicht irgendwie beſchränkt ſei.
Insbeſondere wird ausdrücklich die Konkurrenz des Hafens
Gdingen als vertragswidrig gebrandmarkt; denn es heißt wört=
lich
in der Entſcheidung:
Die Verpflichtung Polens ſchließt für die polniſche Re=
gierung
die Verpflichtung in ſich, nicht durch Anwendung von
Vorzugsmaßnahmen den Wettbewerb anderer Häfen zum
Schaden Danzigs zu begünſtigen.
Danzig vermißt in der Entſcheidung aber die Feſtſtellung,
daß die Verpflichtung zur vollen Ausnutzung des Danziger
Hafens für Gdingen die Auflage bedeutet, daß erſt nach Aus=
nutzung
des Danziger Hafens der Ueberſchuß des Verkehrs nach
Gdingen geleitet werden darf. Auf dieſe Feſtſtellung muß Danzig
dringen; denn eine bedeutſame Einſchränkung der Anerkennung
der Rechtsanſprüche Danzigs bedeutet der Schlußabſatz der Ent=
ſcheidung
, in dem Danzig und Polen betreffs der praktiſchen
Fragen und der Einzelfragen wieder auf den ſo oft vergeblich
verſuchten Weg des direkten Meinungsaustauſches hingewieſen
werden. Der Hohe Kommiſſar konſtruiert dabei einen eigen=
artigen
Gegenſatz zwiſchen Recht und Vernunft, indem
er ſagt:
Nachdem durch dieſe Entſcheidung der Rechtsſtandpunkt ge=
klärt
iſt, iſt anzuſtreben, daß die Einzelfragen und alle anderen
Fragen praktiſcher Art, die die Benutzung des Danziger Hafens
durch Polen betreffen, den Gegenſtand eines Meinungsaus=
tauſches
zwiſchen den beiden Regierungen bilden mit dem
Ziele, zu einer Verſtändigung zu gelangen. Der Weg zu ſol=
cher
Verſtändigung ſcheint mir durch die Anſicht gewieſen, die
in den Schlußfolgerungen der Mehrheit der Sachverſtändigen
ausgedrückt iſt, wonach die Verpflichtung, die Polen obliegt,
vernunftgemäß ſo ausgelegt werden muß, daß ſie nicht in
Widerſpruch mit dem unbeſtrittenen Recht Polens ſteht, andere
Häfen an der Oſtſee=Küſte zu eröffnen.
Das heißt mit anderen Worten, die praktiſche Löſung des
Danzig=Gdingen=Streites iſt vorläufig vertagt; denn daß Polen
ſich beeilen wird, eine Einigung über die praktiſchen Fragen
herbeizuführen, kann wohl niemand erwarten. Sehr möglich iſt
außerdem, daß die eine oder die andere Seite gegen die Ent=
ſcheidung
des Hohen Kommiſſars Berufung einlegt, ſo daß die
ganze Angelegenheit nochmals vor den Völkerbundsrat kommt
und zunächſt dadurch für längere Zeit alles beim alten bleibt.
Aehnlich liegen die Dinge betreffs des Anlegerechts der
polniſchen Kriegsſchiffe im Danziger Hafen. Dieſes Recht war
Polen durch ein Abkommen zugeſtanden worden, das jetzt ab=
gelaufen
und von Danzig gekündigt iſt. Trotzdem dieſe Kün=
digungsmöglichkeit
in dem Abkommen ausdrücklich vorgeſehen
iſt, will Polen Danzigs Recht zur Kündigung nicht anerkennen
und ſtützt ſein angebliches Recht auf den Aufenthalt der polni=
ſchen
Kriegsſchiffe im Danziger Hafen auf einen Beſchluß des
Völkerbundsrates von 1921, nach welchem unter gewiſſen Voraus=
ſetzungen
die Verteidigung Danzigs durch einen Beſchluß des Völ=
kerbundsrates
Polen übertragen werden kann, ſowie ferner auf
den Grundſatz des freien Zugangs zum Meere über Danzig.
Die Danziger Verfaſſung ſieht aber ausdrücklich in einem beſon=
deren
Artikel vor, daß die Freie Stadt nicht als Militär= und
Marinebaſis dienen darf.
Die mündlichen Verhandlungen haben bereits vor dem
Haager Schiedsgericht ſtattgefunden, und der engliſche Rechts=
gelehrte
Sir Fiſher Williams hat Danzigs Standpunkt wirkſam
vertreten. Der polniſche Vertreter konnte für die Stützung des
polniſchen Rechtsſtandpunktes nicht das Geringſte anführen und
beſchränkte ſich darauf, die Behauptung aufzuſtellen, daß der
Gdinger Hafen zwar für die großen Paſſagierſchiff= ausreichen=
den
Schutz gewähre nicht aber für die kleinen Kriegsſchiffe.
Dieſe Behauptung muß um ſo grotesker wirken, als Volen gleich=
zeitig
in aller Welt Propaganda für den Gdinger Hafen macht,
der angeblich beſonders guten Schutz gegen Stürme und See=
gang
bietet.
Es iſt gar kein Zweifel möglich, und es wird auch von nie=
mand
ernſthaft bezweifelt, daß auch in dieſer Frage das Recht
unbedingt auf Danziger Seite iſt. Danzig würde ſeine Freiheit
und Selbſtändigkeit aufgeben, wenn es ſich freiwillig den polni=
ſchen
Anſprüchen beugte. Wie allerdings die praktiſche Entſchei=
dung
ausſehen wird, das kann erſt die Zukunft lehren, da, wie
immer, letzten Endes nicht die Rechtslage, ſondern die jeweilige
politiſche Konſtellation für dieſe Entſcheidungen maßgebend iſt.
Vielleicht die wichtigſte Frage iſt die des Artikels 33 des
Vertrages von Paris, der aus zwei Teilen beſteht. In dem
erſten Teil iſt davon die Rede, daß Danzig verpflichtet iſt,
auf die Minderheiten der Raſſen, Religion oder Sprache
Beſtimmungen anzuwenden, die genjenigen ähnlich ſind, welche
von Polen in Ausführung des Kapitels I des in Verſailles
am 28. Juni 1919 zwiſchen Polen und den alliierten und
aſſoziierten Hauptmächten geſchloſſenen Vertrages auf dem
volniſchen Gebiete angewendet werden.

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Seite 2 Nr. 333

Der zweite Teil beſtimmt, daß
die Freie Stadt dafür Sorge zu tragen hat daß in der Ge=
ſetzgebung
und in der Leitung der Verwaltung kein Unter=
ſchied
zum Nachteil der polniſchen Staatsangehörigen und
anderer Perſonen polniſcher Herkunft oder polniſcher Sprache
gemacht wird, entſprechend dem Artikel 104, § 5 des Ver=
trages
von Verſailles mit Deutſchland.
Polen ſteht nun auf dem Standpunkt, daß beide Beſtimmun=
gen
ein Ganzes bilden, daß alſo ein Unterſchied zwiſchen Dan=
ziger
Staatsbürgern polniſcher Nationalität und polniſchen
Staatsbürgern nicht beſteht. Danzig iſt ſeinerſeits der Auffaſſung,
daß der Staatsbürger eines anderen Staates niemals dem
eigenen Staatsbürger gleichgeſtellt ſein kann und daß der zweite
Teil des Artikels 33 nur ſo auszulegen iſt, daß polniſche Staats=
bürger
in Danzig nicht ſchlechter behandelt werden dürfen als
andere Ausländer. Bereits in dem Warſchauer Abkommen vom
Oktober 1921, das eine Ergänzung zu der Pariſer Konvention
bilden ſoll, iſt feſtgeſtellt worden, daß beide Staaten den
Artikel 33 der Konvention verſchieden auslegen und daß gegebe=
nenfalls
jeder Teil das Recht habe, hierüber die Entſcheidung
des Völkerbundes herbeizuführen. Polen hat von dieſem Recht
Gebrauch gemacht, und der Völkerbund hat zunächſt ein Rechts=
gutachten
des Haager Schiedsgerichts angefordert. Dieſes Gut=
achten
wird demnächſt abgegeben werden müſſen.
Dabei iſt es für Danzig ganz ſelbſtverſtändlich, daß der
polniſche Anſpruch niemals anerkannt werden kann; denn dadurch
würden die Grundlagen des ganzen Danziger Staates erſchüttert
werden. Das würde bedeuten, daß Polen Danzig beliebig mit
polniſchen Staatsbürgern überſchwemmen könnte, ja daß die
Freie Stadt ſogar arbeitsloſen polniſchen Staatsbürgern Arbeits=
loſenunterſtützung
zahlen müßte, daß dieſen zwangsbewirtſchaf=
tete
Wohnungen zur Verfügung geſtellt werden müßten, daß
dieſe dieſelben Rechte im Schulweſen haben würden wie die
Danziger Staatsbürger und anderes mehr, wie es Polen auch
tatſächlich verlangt.
Die kurze Darſtellung der Lage wird jeden erkennen laſſen,
daß es ſich hier tatſächlich um Schickſalsfragen handelt, die über
das Deutſchtum Danzigs entſcheiden. In dem Streit um
Gdingen geht es um die wirtſchatfliche Exiſtenz der Freien Stadt,
in der Frage des port dattache um ihre ſtaatliche Souveräni=
tät
und in der Frage des Artikels 33 um die Erhaltung ihrer
nationalen Eigenart, ihres Deutſchtums.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 30. November.
Entgegen aller Befürchtungen der franzöſiſchen Regierungs=
partei
hat die Debatte über die Auswärtige Politik Frankreichs
zu einem ſtarken Vertrauensvotum für die Regierung Laval ge=
führt
. Das bedeutet nicht, daß nunmehr alle Schwierigkeiten,
welche die Regierung bedrohen, überwunden ſind, ſondern aus
dem Vertrauensvotum geht nur hervor, daß in der franzöſiſchen
Kammer die außenpolitiſche Konzeption, wie ſie in der Rede La=
vals
zum Ausdruck kam, vorherrſcht. Und das iſt wirklich keine
Ueberraſchung nach dem Kongreß der Radikalen, die ſich nur dem
Scheine nach von der Regierung unterſcheiden.
Die praktiſchen Schwierigkeiten für die Regierung aber blei=
ben
. Die Frage der Eiſenbahndefiziten und die der verſchiedenen
ſtaatlichen Eingriffe in die Privatwirtſchaft iſt
ungelöſt. Das Gleichgewicht des Staatshaushaltes iſt bedroht und
man ſieht nicht, wie man zu einer befriedigenden Löſung kommen
kann. Ein paar Monate vor den Wahlen iſt es beſonders ſchwer
für die Kammer, unvolkstümliche Sparmaßnahmen zu votieren.
Ganz abgeſehen davon, daß Sparmaßnahmen oder Steuererhöhun=
gen
bei der jetzigen Situation der Wirtſchaft leicht die gegen=
teilige
Wirkung ausüben könnten als die, die man von ihnen er=
wartet
. Die Zahl der Arbeitsloſen könnte rapid zunehmen. Unter
ſolchen Umſtänden war es für die Regierung leicht, auf dem Ge=
biete
der Außenpolitik einen kleinen Erfolg zu erringen.
Eine tatſächliche Oppoſition gegen die Außenpolitik der Re=
gierung
beſteht jedoch hinſichtlich der engliſchen Zollerhöhungen.
Am Quai d’Orſay iſt man von der Idee eines energiſchen Vor=
gehens
gegen die Engländer nicht begeiſtert. Die Wirtſchafts=
kreiſe
und mit ihnen der Handelsminiſter fordern aber energiſche
Repreſſalien. Tatſache iſt, daß der franzöſiſche Export nach Eng=
land
, wenn Frankreich zu keiner beſonderen Vereinbarung mit
England käme, durch die neuen engliſchen Zolltarife, ſowie durch
den ſchwankenden Pfundkurs vollkommen gedroſſelt würde. Und
das hätte für Frankreich ſehr ſchwere Folgen. So zum Beſpiel
müßten ſechzig Glasfabriken in der Umgebung von Paris die
Arbeit einſtellen. Gunze Zweige der Seiden= und Woll=Induſtrie
würden tödlich getroffen. Kaum ein Zweig der franzöſiſchen In=
duſtrie
, der nicht unter den engliſchen Zollerhöhungen zu leiden
hätte.
Die große Frage bleibt, wie ſich die Rede Lavals auf
die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich aus=

Haf der Darmſkädker Grönlandforſcher
Dr. Krüger eine Chance?"
Von Peter Freuchen.
Aka. Der Verwalter von Thule, dem nördlichſten Handels=
diſtrikt
der Welt, iſt nach Kopenhagen gekommen, um den Winter
bei ſeiner Familie in Dänemark zu verbringen,
Herr Nielſen hat viel mit Dr. Krüger zu tun gehabt und
erzählt nicht gerade ſehr ermutigende Dinge von ihm. Dr.
Krüger, der ſich fünfzehn Jahre lang in Afrika aufgehalten hat,
we er Gold und Diamanten ſuchte, hat bekanntlich gemeinſam
mit dem Dänen Bjarre eine Expedition nach dem Akſel Heiberg=
Land, weſtlich vom Ellesmereland, vielleicht noch weiter geplan:
ganz genau kennt man ſeine Pläne nicht.
Kolonieverwalter Nielſen erzählt, daß Dr. Krüger und ſein
Begleiter mit dem kanadiſchen Regierungsſchiff an einen Ort
namens Nege, ſüdlich von Eta, gelangten. Warum ſie auf der
grönländiſchen Seite landeten, wußte Herr Nielſen nicht.
Unterwegs liefen ſie Thule an, und erſt im November, als
Schlitten von Norden kamen, hörte Nielſen, der etwas ſüd=
licher
wohnt, daß zwei weiße Männer krank im Norden lägen.
Nielſen und der Arzt von Thule machten ſich auf den Weg und
fanden Dr. Krüger und ſeinen Begleiter mit ſehr ſchlechter
Ausrüſtung und in elender Verfaſſung vor. Sie nahmen ſie
mit nach Thule, wo ſie bis zum Februar blieben; dann zogen
ſie wieder nordwärts.
Dr. Krügers Reiſeerfahrungen aus Afrika haben ihm ſicher
einen Streich geſpielt, da er gewohnt war, mit Negern umzu=
gehen
, denen man ſehr beſtimmte Ordres erteilen muß, wohin=
gegen
die Eskimos mit Diplomatie und Freundlichkeit behandelt
werden wollen ſie fühlen ſich den Weißen, mit denen ſie
reiſen, gleichgeſtellt. Er iſt ja auch unterwegs ganz von ihnen
abhängig. Außerdem aber war auch die Reiſeausrüſtung
Krügers und ſeines Begleiters nicht gut. Sie wohnten in einem
winzigen Haus, das die Eskimos ihnen gebaut hatten. Sie
hatten keine Lampe mitgebracht, und ihre ganzen Konſerven
beſtanden aus Kompott und anderen ſehr waſſerhaltigen Dingen
Sie hatten die Reiſe hauptſächlich auf Eskimoproviant baſiert,
um den ſich aber zu verſchaffen, muß man ſchon ein tüchtigerer
Fänger ſein, als die beiden waren. Als Zahlungsmittel hatten
ſie drei Manlichergewehre mitgebracht, aber die Eskimos hier

*) Der berühmte däniſche Polarforſcher Peter Freuchen, einer
der beſten Kenner Grönlands, äußert ſich über Dr. Krügers Expedition
Die Red.
und die Frage, ob er noch am Leben ſein könne.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Vom Tage.
Der Zechenverband hat die durch Schiedsſpruch vom 26. No=
vember
unverändert bis zum 31. Dezember verlängerte Lohnord=
nung
im Ruhrbergbau bis zu dieſem Zeitpunkt erneut gekündigt.
Das Preußiſche Staatsminiſterium hat dem Staatsrat den
Entwurf eines Geſetzes über die Rechtsverhältniſſe der Studenten
und die Diſziplin auf den ſtaatlichen, wiſſenſchaftlichen Hochſchulen
zugeleitet. Bei der Formulierung des Geſetzentwurfes iſt mit den
Rektoren der Preußiſchen Hochſchulen Fühlung genommen worden.
Die Koſten für das Stahlhelm=Volksbegehren werden mit
244 742 RM. die für den Volksentſcheid mit 788 895 angegeben,
ſo daß eine Geſamtſumme von 1033 673 RM. ſich ergibt. Dieſen
Betrag hatte der Staat an die Gemeinden, bei denen die Koſten
entſtanden waren, zurückzuerſtatten.
Der Umbau und die Vereinfachung in der Verwaltung der
verſchiedenen Sozialverſicherungszweige ſoll, wie von zuſtändiger
Stelle mitgeteilt wird, nicht durch Notverordnung erfolgen, ſon=
dern
man beabſichtigt, ihn auf dem Wege der normalen Geſetz=
gebung
durchzuführen.
Auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zur Be=
kämpfung
politiſcher Ausſchreitungen hat der Polizeipräſident von
Berlin die in Berlin erſcheinende Tageszeitung Der Angriff
einſchließlich der Kopfblätter mit ſofortiger Wirkung bis zum
7. Dezember 1931 einſchließlich verboten. Das Verbot erfolgte
wegen eines unter der Ueberſchrift Viel Lärm um nichts, von
Dr. Goebbels veröffentlichten Artikels, der ſich mit den Vorgängen
in Heſſen befaßte.
Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion hat die Einberufung
des Reichstages für Freitag, den 4. Dezember, beantragt.
Wie verlautet, iſt der niederländiſche Geſandte in London be=
auftragt
worden, bei der engliſchen Regierung Vorſtellungen wegen
der engliſchen Einfuhrbeſchränkung zu erheben.
Bei einer Nachwahl zur franzöſiſchen Kammer in La Réole
für einen verſtorbenen Abgeordneten, der der Demokratiſchen Al=
lianz
angehörte, wurde der radikale Kandidat Cluzan mit 5496
Stimmen im zweiten Wahlgang gewählt. Der linksrepublikaniſche
Gegenkandidat erhielt 5384 Stimmen.
Der Sondergerichtshof, der zur Unterſuchung der burmeni=
ſchen
Unruhen eingeſetzt worden war, hat ſeine Verhandlungen be=
endet
. Acht Rädelsführer wurden zum Tode und ſechs zur lebens=
länglichen
Landesverweiſung verurteilt.

wirken wird. Von dieſem Geſichtspunkte aus war die Rede Lavals
gewiß eine Unvorſichtigkeit, denn die Atmoſphäre der Verhand=
lungen
wird ſich jetzt noch weiter verſchlechtern. Davon abgeſehen,
bringen die Worte des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten keine
neuen Elemente in die Verhandlungen, in denen immer weniger
Platz für die politiſche Initiative übrig bleibt. Man kommt zu
der Feilſcherei, welche die Verhandlungen über den Youngplan
charakteriſierte, zurück; und da bleiben nicht viel Illuſionen übrig.
Neurakhs Berliner Reiſe.
* Berlin, 30. Nov. (Priv.=Tel.)
Die Reichsregierung hat Ende der vorigen Woche in London
mitteilen laſſen, daß ſie die Aufnahme von Verhandlungen über
die neuen engliſchen Schutzzolltarife wünſcht. Herr von Neurath,
der deutſche Botſchafter in London, iſt gleichzeitig nach Berlin be=
rufen
worden, um hier beſondere Inſtruktionen für die bevor=
ſtehenden
diplomatiſchen Verhandlungen entgegenzunehmen. Es
iſt wenig wahrſcheinlich, daß der deutſche Botſchafter ſchon poſitive
Inſtruktionen über die Unterhaltungen, die der franzöſiſche Finanz=
miniſter
Flandin in London geführt hat, mitbringt, Flandin hat
bekanntlich der engliſchen Regierung einen Beſuch abgeſtattet, um
ſich mit ihr auch über die gegen Frankreich gerichteten Zollmaß=
nahmen
und über die Reparationspolitik zu unterhalten. Soweit
ſich aus der ausländiſchen Preſſe erſehen läßt, iſt ein Einverneh=
men
zwiſchen England und Frankreich über dieſe Fragen bisher
noch nicht erzielt worden. Namentlich der Streit um den Vorrang
der Tribute oder der deutſchen Privatverpflichtungen geht un=
verwindert
weiter. Er wird unzweifelhaft auch während der
großen Reparationskonferenz die Verhandlungen überſchatten.
Neue engliſche Zölle.
Wie aus London gemeldet wird, hat das Handelsamt ſoeben
eine weitere Notverordnung erlaſſen, wonach vom 4. Dezember
d. J. ab auf folgende Waren ein 50prozentiger Wertzoll erhoben
wird: Glasflaſchen und Glaskrüge mit Ausnahme von Glaswaren
für wiſſenſchaftliche Zwecke, Kohlenelemente, Garne, ganz oder
teilweiſe aus Wolle einſchließlich Mohaire, Alpacca, Kaſchmir,
Kokosmatten und =vorlagen, Haushaltsleinen einſchließlich Tiſch=
tücher
und Handtücher ganz oder teilweiſe aus Leinen, ferner ganz
oder teilweiſe aus Jute hergeſtelltes Gewebe, Kerzen, Sportge=
wehre
, Sportflinten, Sportkarabiner, ſowie Teile davon, Luftdruck=
gewehre
, Luftpreßflinten und Piſtolen, Meſſer und Gabeln für
den Hausgebrauch, ſoweit ſie nicht aus Edelmetallen hergeſtellt ſind.

oben ſino teils wohlverſorgt mit Waffen, teils können ſie ja
keine Gewehre gebrauchen, für die ſie beim Kaufmann keine
Munition erhalten können, und es dauert ein Jahr, bis ſie
neue Munition angefordert haben, und ein weiteres Jahr, bis
ſie hingeſchickt iſt. So lange aber kann ein Eskimo ſelten ein
Gewehr aufbewahren, das er nicht braucht, und das ſetzt ja
den Wert der Waffen ſehr herab.
An Holz brachte Dr. Krüger nur zwei Reſervequerhölzer für
ſeinen Schlitten mit, und dieſer, ſein einziger Schlitten war in
Europa nach einem für den Zweck ſehr unpraktiſchen Modell
gebaut. Dr. Krüger hatte die Auffaſſung, daß er ausgezeichnet
ſein müßte, da andere Polarforſcher derartige Schlitten ver=
wendet
hatten. Nun iſt es aber ſo, daß ein Schlitten für das
Schraubeis und ein Schlitten für eine Reiſe über Land ſehr
derſchieden voneinander ſind. Als Dr. Krüger im März 1930
nach Weſten zog, war es ſeine Abſicht, noch über Eis nach
ſeiner Station bei Nege oder nach der kanadiſchen Polizei=
ſtation
auf der andern Seite des Smiths Sund und von dort
über offenes Waſſer zu gelangen. Er hatte als Begleiter einen
Eskimo, einen ſehr tüchtigen Mann namens Agiog, der früher
mit Peary, McMillan, Knud Rasmuſſen und mir gereiſt war.
Er iſt mit jeder Reiſetechnik wohlvertraut, ſah aber dieſer Reiſe
ſehr mißmutig entgegen und ſagte bei einem Beſuch in Thule,
daß er ſich zwar durch ſein Verſprechen gebunden fühle, aber
ſehr ungern mitreiſe.
Zwei Hilfsſchlitten folgten ihnen quer durch das Ellesmere=
land
und ſchon bei der Polizeiſtation verlangte Agiog, daß der
Schlitten abgeändert würde. Er war wiegenförmig, ſo daß die
Ladung die Mitte am meiſten beſchwerte und er tief in den
Schnee einſchnitt. Auf Verlangen der Eskimos wurde er etwas
verbeſſert, war aber auch dann noch nicht zufriedenſtellend.
So war er zum Beiſpiel an beiden Enden gebogen und fuhr
rückwärts, wenn man auf einem Hange Halt machte, was ſehr
unpraktiſch iſt.
Dann zogen die drei Männer weiter mit einem Schlitten,
ſechzehn Hunden und einer allzugroßen Laſt. Als die beiden
Hilfsſchlitten umkehrten, fagte Agiog, ſie ſollten die Botſchaft
bringen, daß er nicht glaubte, je wieder heimzukehren. Krüger
ſpuckte Blut, und Bjarre hatte ſich einen kleinen Zeh erfroren.
Ein erfrorener Zeh lähmt die Arbeitskraft eines Mannes.
Agiog hatte deshalb den beiden Vorſtellungen gemacht, daß ſie
umkehren ſollten, aber ſie weigerten ſich, und Agiog wollte ſeine
Kameraden nicht verlaſſen.
1930 kehrten ſie alſo nicht zurück, und im Frühling 1931
auch nicht. Jetzt wird man Schlitten von der kanadiſchen Poli=
zeiſtation
und von Thule ausſchicken, um ſie jetzt im Herbſt und
im nächſten Frühling zu ſuchen. Wenn davon die Rede ge=
weſen
iſt unter andern ſeitens des deutſchen Polarreiſenden
Dr. Max Grotewahl in Kiel , ſie im nächſten Jahr zu entſetzen,

Dienstag, 1. Dezembä.

U9 Müdch endus andrts.
Der Leiter der Preſſeſtelle der NSDAP., Heſo

Berger, übermittelt uns eine längere Auslaſſungg
u. a. entnehmen:
Die amtliche heſſiſche Preſſeſtelle beſchäftigt ſich in
lichen Verlautbarung mit Ausführungen des Dr. Ber
weiteren mit den Ausführungen, die der Leiter der
des Gaues Heſſen der NSDAP. Erich Berger in einers
Aufſatz gemacht hat. Die amtliche Darſtellung meintt
erſte Darſtellung richtig ſei und der Verſuch des Preſ
Nationalſozialiſten, eine andere Darſtellung zu geſe
wäre. Das gibt uns Veranlaſſung nochmals darzulAy
haben nichts wegzunehmen von dem, was wir in unn
legung ausgeführt haben. Ebenſowenig können die 90
gen, die die amtliche Preſſeſtelle der heſſiſchen Regierug,
blick auf die Darlegungen Beſts gemacht hat, irgendlos
haben.
Gegenüber dem amtlichen Ergebnis der heſſiſchh
ſtelle ſtellen wir heute wie am 27. und 28. Novembenuſtt ia ſt 1ed0ch S.
1. Uns iſt nichts bekannt geworden, daß bei fuu nohen hat von
Hausſuchung Material gefunden wurde, das in konhtekt-wüiet hören wo=
ſammenhang
mit der Hochverratsaffäre ſtehen würde.:
Teil erll.
Material falls überhaupt ſolches gefunden worder
würde die Oeffentlichkeit heute garnicht intereſſieren.
2. Entgegen der amtlichen Preſſeſtelle iſt uns nickn
von der Exiſtenz einer illegalen nationalſozialiſtiſchtn
nichts
rung‟ Eine ſolche dürfte auch nur im Bewußtſein en
tungsphantaſten beſtehen, und die Tatſache, daß die anr9. se bei dieſer
mulierung ſich dieſen Wortlaut zu eigen macht, ſtemtt let, u einer Zeit
Partei.

3. Die Echtheit der Schriftſtücke und Notveront
iſt nicht bewieſen. Sie wäre erſt bewieſen, wenn pang
Stellen ſich hinter ſie ſtellen und ſich mit ihnen id an

ibergab, als fu
vorliege, oder

margiſtiſcher

würden. Da dies nicht der Fall iſt und die NSDA/ Lhhehwen Jolst.
au8bei den letzter
hinter derartige Pläne geſtellt hat oder ſtellen wird,

Belang, wenn einzelne Nationalſozialiſten vorher
Dingen nichtamtlich und daher nach jeder Seite
bindlich Kentnis von ihnen hatten.

hiben wir wieder
s herrn Seberit
deren Falle die

4. Danach iſt die Echtheit der Dokumente eine /W4. Mur haben.
außer allem Zweifel ſteht. Nachdem ſich Dr. Befifll dn Ehrgel3 Ia.
und ohne Aufforderung als Verfaſſer, und zwar alsigbſinehl, da bäide
und ſelbſtändiger Verfaſſer des Boxheimer Dokummt hen Hal 9
kannt hat und perſönlich für dieſe höchſt private /c hi
äußerung haftet, und nachdem Beſt bereit iſt, dem StPN
und allen anderen Stellen der Behörden jederzeit 1d
fügung zu ſtehen, iſt die obige Fabel um ſo merkwüd)ige
5. Wahr iſt, daß bei allen bisherigen Hausſuchurnek 2.
ſcheinlich wenn überhaupt nur ganz nebenſächlichasſi A. Be
rial gefunden wurde, das noch nicht einmal dazu rnchnrn nür
der Beteiligten irgendwie ſicher zu ſtellen. Wir gch N5DAP. (
weiteren Oeffentlichkeit zur Kenntnis, daß keiner der Uſung, duß ja Beſt
digten bisher verhaftet wurde und das ſchwerwiegenYynn der heſſiſche
rial lediglich als ein Verblüffungsverſuch angeſehtn
muß. Denn nach dem Strafgeſetz liegen in derarti jeſtiſtja nicht nötig
Verdunkelungsmöglichkeiten genügend vor, die die Untkſtſhderung der NS.
behörde ſofort veranlaßt haben würden, die betreffen u üng halten. Dan
Mt tein falſches
zu verhaften.
6. Unſere frühere Stellungnahme braucht daher k1
ſion unterzogen zu werden.
cir Dr. Beſt hatte (
In der neuerlichen amtlichen‟ Darſtellung ſtehst iie Fragen zu löſt
daß die Beſt’ſchen Entwürfe das Ergebnis von BeiM/ A hute er nach ke
ſeien, die mit allen maßgeblichen Führern der NSTAm war alſo ſeh
gefunden haben und in einer Schlußbeſprechung auf/9rmswegs das Ve
heimerhof endigten. An dieſen Beſprechungen ſollenAvm er ein fäh
geordnete teilgenommen haben, darunter der ſtelll zmlſt war. Aus d.
Gauleiter für Heſſen, Hauptmann a. D. Waſſung, (de Euiſſiedene andere
des verſtorbenen Gauleiters die Geſchäfte der Gaulei Aſienm die komn
und außerdem noch das wichtige Amt des Organiſan gun Gſung bringen
bekleidet).
MSucverſtändige f1
Dieſe Darſtellung iſt ebenfalls wieder unrichtie Mryrates die mi
müſſen ſchon der amtlichen Preſſeſtelle zur Kenn Ungen. Wenn ſein
daß ſie faſt in allen Einzelheiten vollkommen falſch ien im Weſentlich=
wurde
durch ihre Helfer.
MS, laß die Beſtimm
Der Schreiber dieſer Zeilen iſt an allen barrtin sace der deni
Sitzungen, an denen die Mitglieder der Gauleitung
beteiligt. Er hat nie eine Sitzung mitgemacht, Eie es einzelnen
Beſt’ſchen Entwürfe zur Beurteilung vorgelegt wurdlr 2a0 der beiden (
Beſprechungen in den Sachen der Beſt’ſchen Entwülff L adnungsgen
wurden, dann hatten dieſe keinen parteiamtlichen, / eu, daß an dieſ
und dann nahmen keine vier Abgeordneten teil, draß M ſelhſt Herr M
es war in der Zeit zwiſchen Juni und Juli /W berühmte
NSDAP. in Heſſen noch keine vier Abgeordneten. Miſe 27 Tatſache verda
gabe der Zeit, in der der Beſt’ſche Entwurf ausgearbe/h. Monten Schäfer
fällt auch zugleich die Behauptung weg, es habe ſick 77 Mrteüinſtanzen
längeren Zeitraum gehandelt. Beſt gibt ſelbſt zu, daſſ. 2oſers geblieben
1. Auguſt 1931 der Termin erreicht war, für den fiſel e amtliche
ſönlich die Veranlaſſung zur Sorge beſtand. Da der LixNeien und dürftie
Gemeinder am 29. Auguſt nach einer Verſammlung/*
daß d

ſo muß man beſtimmt abraten. Ein Schiff, das iu
1932 von hier abgeht, wird im Herbſt nicht ſuckhr7
Einerſeits liegt ſo früh im Jahre noch nicht Eis ge:=4
Schlitten, andererſeits kommt die Dunkelheit ſehr bal,
Frühling 1933 wird man anfangen können, und da
keinen Beſcheid über die genaue Reiſeroute hinterlang
die ganze Sache zwecklos.
Eine leiſe Hoffnung beſteht, daß ſie am Leben 1e
veil ſie zwei Mauſergewehre und nicht wenig Mundich
Sie haben nur einen einzigen Schlitten, und wesſ
Schraubeis zerſtört wird, ſind ſie außer Stande, ſah!
zukehren. In dieſem Fall müſſen ſie ſich ganz langl!

bewegen und mehrmals überwintern, wenn ſie ſchde
gelangt ſind. Dann wird es ihnen ſehr ſchwer m.

Leben zu erhalten.
Dr. Krüger nahm, trotz Hans Nielſens Widee
Gummiboot mit, in dem er Spalten überqueren Niſ
ſolches Boot iſt unhandlich auf dem Schlitten und &e
der Reiſe, da man bei Spalten immer Eisſchollen
denen man überſetzen kann, wenn man ſie nicht Unge
Hunde und großes Gepäck in das Gummiboot 3u

iſt wohl unmöglich. Boote und dergleichen ſind. 1
der ſtarken Kälte nicht zu hantieren.

Hans Nielſen meint denn auch, daß die Exhedil

ausgerüſtet und die beiden Weißen unzureichend are
drohenden Gefahren vorbereitet waren. Hätte er eiche"
gehabt, ſo würde er ihnen die Reiſe überhaupt veibe
(Ueberſ. v. Erwin

* Die Verfaſſungswidrigkeit der Neubeſitz=Anleihe.
Dr. Max Axt, Berlin. Carl Heymanns Verlag. *

Preis 1 Mark.
Bekanntlich iſt gegen das Reich ein Rechtsſtreit L
macht, in welchem die Frage der völligen Entwerm.
Neubeſitzes auf Grund des Anleiheablöſungsgeſehes
richterlichen Entſcheidung unterſtellt werden ſol. L
hängig von dieſem noch im erſten Rechtszuge 30.
Prozeſſe hat es der im Schrifttum wohlbekannte de.
nommen, in dieſer kleinen 14 Seiten umfaſſeho..

(Sonderdruck aus Zentralblatt für Aktienweſſl
analyſe, 3. Jahrgang 1931, Heft 3) in einer gemeil
Weiſe an Hand des geſamten Materials die Hüce

zu behandeln. Art kommt zum Schluſſe, daß das Holeh
die
geſetz ſeiner Natur nach ein Ausnahmegeſetz iſt
Regelung beruhe auf Ermeſſensmißbrauch des Geſe
TTOT
ſtelle ſomit eine verfaſſungswidrige Willkür 9a
fung dem Richter durclaus zuſtehe. Die entrehl.
der Neubeſitzanleihe dürften die fleißige Arbeit i.

ihre Gläubigerrechte dankbar begrüßen.
Juſtizrat Lindt. Al

[ ][  ][ ]

1. Dezember 1931

telag geſtorben iſt, konnte der Organiſationsleiter
Raſftuf, der Zeit zwiſchen Juni und Juli, in der der Beſtſche
Sntwutzüberhaupt ſo etwas wie einen Sinn hatte, kein ſtell=
290 ertreeger Gauleiter ſein und als ſolcher die Geſchäfte der
N 0aulchabg führen, da ja Gemeinder, M. d. R., dieſe Geſchäfte
ſelbery /ört und ſelbſtändig wahrgenommen hat. Danach iſt
u huch rol Stelle der amtlichen Preſſeſtelle unrichtig. Falſch iſt
nuch Qyſtörtz, daß der Beſt ſche Entwurf nur Leuten bekannt ge=
wordetg
, die an maßgeblichen Stellen in der Gauleitung
ſtige . 0. Wahr dagegen iſt, daß ſowohl v. Davidſon wie
stavingg damals keineswegs an maßgeblicher oder gar ein=
ſußreitzt
Stelle geſtanden haben. Wahr bleibt des weiteren,
ſaß Auz ſt von ſeinem Privatentwurf perſönlichen Freunden
ſeuntroſgab, auch wenn ſie in der NSDAP. keine Rolle ſpiel=
Fu. mühlerhaupt Beſt ſelbſt zu der fraglichen Zeit kein Mit=
u
lſeg Yuußauleitung war wie der amtliche Bericht beſagt, ſon=
ſrn
lüthlich eine formal beratende Stelle ausfüllte und daher
hn daniireren Organiſation ebenſowenig wußte wie ein ein=
ſches
HAglied der Partei.
Hiſggen iſt richtig, daß Beſt die Entwürfe mehrfach mit
afem uichbeſprochen hat. Das gibt er übrigens ſelbſt zu.
ei imer ſie jedoch Schäfer nicht parteiamtlich zur Kenntnis
de n ſbrach un dern hat von ihm lediglich ſeine private Meinung
üre ſeihnfs Wünthaftler hören wollen.
Im veiten Teil erklärt wiederum amtlich die Preſſe=
dumnſegierung
, daß unſere Darſtellung, die Hausſuchungen
eyſin slos verlaufen, aus der Luft gegriffen worden ſei.
füghinzu, daß im Intereſſe der weiteren Unterſuchung
ſtbegun dlich nichts über ihre Ergebniſſe geſagt werden
Wic ellen bei dieſer Gelegenheit feſt, daß Herr Severing
Preuzhr zu einer Zeit der Oeffentlichkeit das Boxheimer
umam übergab, als für die Gerichte noch garnicht feſtſtand,
ſchwrat vorliege, oder nicht. Wir haben danach angenom=
du
hes marxiſtiſcher Amtsbrauch iſt, polizeiliche und be=
ſiche
Naßnahmen ſofort an die große Glocke zu hängen.
naus bei den letzten Hausſuchungen in Heſſen nicht ge=
ühaben
wir wieder folgerichtig angenommen, daß die
es Herrn Severing in Heſſen nichts gefunden haben,
wideren Falle die Darmſtädter Zeitung ſonſt etwas
hite. Wir haben nicht angenommen, daß die heſſiſche
euty den Ehrgeiz hat, gegenüber der preußiſchen Regie=
ginzen
, da beide marxiſtiſch ſind. Nachdem Miniſter
inten Rat des Oberreichsanwalts ungehörig ausge=
ptu
willkürlichen Hausſuchungen, haben wir ihm das
würſtellt, was ſein Miniſterkollege in Preußen, der ja
Suzüdemokrat iſt, ebenfalls getan hat.
Mal flgert das ſieht der Leſer bereits deutlich in der
Darſtellung ſehr wagehalſig. Daher kommt es, daß
u: Dr. Beſt war Leiter der Rechtsabteilung des Gaues.
t einma u ſs und an nur werden, wenn man das Vertrauen der Reichs=
u
ſtellen. Eſtung izaNSDAP. (!!!) beſitzt. Ergänzt wird dieſer Satz durch
F, daß leim beſtſhellng, daß ja Beſt nach der Fertigſtellung ſeiner Arbeit
das ſchmn Proyniam der heſſiſchen Politik der NSDAP. ausgearbeitet
Bverich wVe.
liegen iu u/ An üſtiſt ja nicht nötig, daß wir der Regierungspreſſeſtelle
d vor die die WGederung der NSDAP. und über ihre Arbeitsmethoden
den die hm* Voylleng halten. Damit aber in einer uneingeweihten
ſentli=tit kein falſches Licht auf die Bewegung fällt, ſei feſt=
brmcht
Melt.
der ir Dr. Beſt hatte als Leiter der juriſtiſchen Abteilung
mAüurinſte Fragen zu löſen. Die Parteiorganiſation, Taktik
rgebnis im 4Metlchulk konnte er nach keiner Seite hin irgendwie beeinfluſſen.
nmsſe Sielng war alſo ſehr eng begrenzt und im übrigen
beſprchut ſchte eineswegs das Vertrauen der Reichsleitung, ſondern
prechunn kenügitwenn er ein fähiger und brauchbarer Juriſt und
runter Miſonalucrliſt war. Aus der Kenntnis der Materie hat Dr.
d. Waſu wiei rſchiedene andere Parteigenoſſen auch, einen Entwurf
ſie mes freichE die man die kommenden Aufgaben in Heſſen zu einer
ve 0n Pdigmntn Löſung bringen könne. Gerade er war als Juriſt
ſegehlsen Sachverſtändige für die Reform des Regierungs= und
wieder me haltutnapparates, die wir Nationalſozialiſtien in Heſſen an=
ſtelle
m en muſen. Wenn ſein Entwurf dann von den zuſtändigen
lonnn P kiinſtmen im Weſentlichen anerkannt wurde, ſo ergibt ſich
ſe dalens, daß die Beſtimmung der politiſchen Richtlinien der
an Au FNAP.) tein Sache der damit betrauten Dienſtſtellen der Par=
Gulich ſicht jalr eines einzelnen Fachberaters iſt. Gerade das ver=
minach
ſene Miaſal der beiden Entwürfe Dr. Beſts klärt die Lage:
vorgtig P eine zurde ordnungsgemäß vorgelegt und von den Partei=
ſahn
ſi hzen zgerüft; daß an dieſem Entwurf irgendetwas zu bean=
mis
ken ſell ann ſelbſt Herr Mierendorff nicht behaupten. Der an=
NEntrdu, das berühmte Boxheimer Dokument, (das ſeinen
m9 En winder Tatſache verdankt, daß es auf jenem Hofe dem
ſen Aſſtun zianten Schäfer übergeben wurde), iſt nie zur
ſtnisKſt Parteiinſtanzen gelangt und damit ein Privatent=
ſeinſtz
Verfaſſers geblieben.
Wenng le amtliche Preſſeſtelle an den Schluß ihrer eigent=
necht
Annen und dürftigen Verlautbarung den unmaßgeb=
nah
2uk Satz lüpft, daß der weitere Verlauf der Unterſuchung zei=

ehörden
um ſo
rigen Kaul
ganz nebeni

im griechiſchen Pompei.
Von Curt Rösner, Athen.
So /Akleines, griechiſches Segelboot mit eingebautem
Wor känt ſich durch die Wellen. Stolz weht die Flagge
WemProt von ſeinem Maſt, die der ſchlaue griechiſche
Naun aur zu Ehren aufgezogen hat. Ein ſchlagender Be=
hur
ſhin fernſte Ferne gedrungene Einigkeit des deutſchen
S ſthie Tatſache, daß mein kundiger Thebaner beide
Wen alllLager hat und je nach Angebot und Nachfrage hißt,
nach i Geſchmacke ſeines Fahrgaſtes am beſten paßt. Hoch
De 18, rieſige Wellenberge ſcheinen die Nußſchale ver=
Wden 2h vullen, die Inſeln Mykonos und Delos verſchwinden
berſi A, in den Fluten, ſo daß nur noch Himmel und
Ner übm bleiben, bis das kleine Boot wieder triumphierend
dei Alllenkamme mit der deutſchen Flagge im blauen

Denhälhel tanzt. Schaukelnd und kämpfend landen wir

arfgelos, der Inſel, die vor ca. 2000 Jahren in
BAſtand.

D ſc bereits an wieder zu blühen und wird wieder zu
Ds9 im Altertume war: eine Fremdenverkehrszentrale.
Jenke Abas ſich da alles herausholen läßt, eine Stadt, die
ßlätzen und Häuſern faſt noch ſo daſteht, wie in der
er Eindruck hinterläßt, als hätte vorgeſtern ein
Srübeben was ja ab und zu in Griechenland
2 ) in die griechiſchen Tageszeitungen gehört wie der
in die deutſchen die Stadt etwas angegriffen
Kohner vorübergehend verjagt.
Alltertume die Römer, Goten und Vandalen ſich
Aand ergoſſen, ſo dürften vorausſichtlich bald die
Ser und Preußen die Inſel überſchwemmen. Vor=
allerdings
allein hier, nur mit dem Phylax
atva nicht eine deutſche Dogge, ſondern ein ſtaat=
Wächter iſt, der mich durch das Ruinenfeld
lich iſt das gut ſo, denn ſo bin ich ſicher, angeſichts
drucksvollen Ruinen nicht in ein Geſpräch über
des Kabinetts Brüning verwickelt zu werden. Was
rreile hat und weshalb mich ſicherlich mancher in
et!
herten andere Sitten! Während unſere Städte
Gemüſe= und Fleiſchmarkt zeigen, protzt Delos

vraktiſch angelegten Sklavenmarkt! Runde
nd in dem ſchön ausgelegten Platz eingelaſſen, zur
der Sklavenhändler, die da einfach ihre Pfähle
denen die menſchliche Ware angebunden und zum
Atellt war, ſtarke Nubier aus dem Süden, blonde

Nr. 333 Seite 3

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
gen wird, ob eine Bagatelliſierung der Angelegenheit berechtigt
iſt, dann iſt das das typiſche Manöver deſſen, der feſtgefahren iſt
und nun prophetiſch auf die Zukunft verweiſt, die es ja zeigen
müſſe‟.
Das alles kann doch nicht darüber hinwegtäuſchen, daß viel
Pulver unnütz verſchoſſen wurde und am Ende diejenigen Par=

teien, amtlichen Stellen und Privatperſonen, die die ganze Box=
heimer
Angelegenheit künſtlich aufgebauſcht haben, zuletzt der
Lächerlichkeit anheimfallen. Denn jeder Politiker, der ſich in ſo
grundlegenden Dingen von vornherein ſo ſchmählich irrt, iſt im
hiſtoriſchen Sinne geſehen, ſachlich und menſchlich durch den Lauf
der Dinge abgetan.

Frankreich ſondiert in London.

der franzöſiſche Finanzminiſter ſucht England für Frankreichs Reparakions= und Schuldenkheſe zu gewinnen.
Keine Annäherung der beiderſeikigen Skandpunkke.

Flandins Jagdparkie‟.
EP. London, 30. November.
Die ſogenannte Jagdpartie des franzöſiſchen Finanzminiſters
Flandin nach London endete, wie nicht anders zu erwarten war,
am Sonntag abend mit einer langen Konferenz, die Flandin mit
Außenminiſter Sir John Simon, Schatzkanzler Neville Chamber=
lain
und dem Handelsminiſter Runciman hatte. Um wenigſtens
nach außen hin den privaten Charakter der Zuſammenkunft zu
wahren, trafen ſich die Herren nicht in einem Amtsgebäude, ſon=
dern
im Hotel Metropole. Auch auf engliſcher Seite hatte man ſich
Mühe gegeben, die Tatſache dieſer Zuſammenkunft nicht an die
Oeffentlichkeit gelangen zu laſſen, und Neville Chamberlain hatte
noch am Sonntag nachmittag jede Begegnung in Abrede geſtellt.
Dieſe Behauptung ließ ſich aber nicht mehr aufrecht erhalten, als
Flandin am Spätnachmittag den franzöſiſchen Preſſevertretern von
der beabſichtigten Beſprechung Mitteilung machte. Bei dieſer Ge=
legenheit
erklärte der franzöſiſche Finanzminiſter, daß er nicht be=
abſichtige
, die Angelegenheit der neuen engliſchen Zölle mit ſeinen
engliſchen Miniſterkollegen zu beſprechen. Dagegen werde er den
franzöſiſchen Standpunkt in der Frage der Finanzen nochmals dar=
legen
. Die franzöſiſche Regierung, ſo fügte er hinzu, habe den
Wunſch, mit England zuſammenzuarbeiten, um eine Löſung der
durch die deutſche Zahlungsunfähigkeit verurſachten Kriſe zu finden.
Flandin habe, ſo erklärt der Petit Pariſien ſeinen
engliſchen Gaſtgebern die TheſeFrankreichsüber
die Reparations= und Privatſchulden kommen=
tiertund
verſucht, ſie für den franzöſiſchenStand=
punkt
zu gewinnen. Flandin habe nicht vergeſſen, hinzu=
zufügen
, daß die Bedingungen für die Wiederherſtellung des Ver=
trauens
vor allem politiſcher Natur ſeien und eine gemeinſame
Front Frankreichs und Englands erforderten.
Skarke Meinungsverſchiedenheiken zwiſchen England
und Frankreich.
Der Korreſpondent der Agentur Radio hatte mit dem Finanz=
miniſter
Flandin kurz vor deſſen Abfahrt von London eine Unter=
redung
. Es ſcheine, ſchreibt der Korreſpondent, daß in der Frage
der Kriegsſchulden, der Reparationen und der Befugniſſe des
Beratenden Ausſchuſſes der franzöſiſche und der engliſche Stand=
punkt
immer noch gleich ſtark verſchieden ſeien, da England für
eine Annullierung der Reparationen und der Kriegsſchulden ſei.
Die Meinungen im Schoße des engliſchen Kabinetts darüber ſeien
jedoch ziemlich geteilt. Ueber die Frage der Pfundſtabiliſierung
ſei eine Einigung ebenfalls noch weit entfernt. Es habe nicht den
Anſchein, als ob England vor der Regelung der Kriegsſchulden,
der Reparationen und der eingefrorenen Kredite dieſes Problem
endgültig löſen wolle. Der Korreſpondent erklärt es für unich=
tig
, daß Frankreich und England einen Kuhhandel abzuſchließen
beabſichtigten.
Der Skreik um den Vorrang.
* Die Amerikaner tragen ſich mit dem Gedanken, auf der
Berliner Bankierkonferenz den Antrag zu ſtellen, das Stillhalte=
abkommen
um ungefähr vier Monate zu verlängern. Es würde
dann gleichzeitig mit dem Hooverfeierjahr ablaufen. Außerdem
könnten die Reparationsverhandlungen ungeſtört von dem Kampf
um die Stillhaltung geführt werden. Der Amerikaner Wiggin iſt
bereits nach Berlin unterwegs, während ſein Kollege Stewart
nach Baſel zu den Beratungen des Sonderausſchuſſes abgereiſt iſt.
Je mehr ſich das amerikaniſche Schiff mit dieſen Delegierten der
europäiſchen Küſte nähert, deſto ſtärker werden naturgemäß auch
die Auseinanderſetzungen darüber, ob die politiſchen oder die
privaten Schulden den Vorrang haben. Flandin, der Finanzmini=
ſter
Frankreichs, bearbeitet bereits die engliſche Regierung in ſei=
nem
Sinne. Bis jetzt iſt es aber nicht zu erkennen, ob ſchon ir=
gendeine
Entſcheidung getroffen iſt. Wir glauben nicht, daß die
engliſche Regierung irgendwelche Bedingungen eingehen wird, die
der franzöſiſchen Theſe entſprechen, wonach die Reparationen den

Vorrang haben. Von Paris her wird der franzöſiſche Finanz=
miniſter
allerdings kräftig unterſtützt. Die zunehmende Entwer=
tung
des Pfundes geht zweifellos auf franzöſiſche Börſenmanöver
zurück. Den Engländern iſt aber aus Waſhington ein Wink ge=
geben
worden, feſt zu bleiben. Die amerikaniſchen Privatgläubi=
ger
haben ſich bereits zu einem Schutzbund zuſammengeſchloſſen,
deſſen Einfluß nicht unterſchätzt werden darf, weil in ihm ſämt=
liche
Banken vertreten ſind. Die Mitglieder dieſes Ausſchuſſes
haben eine Summe von rund 1½ Milliarden Dollar zu verteidi=
gen
. Genau ſo liegen die Verhältniſſe in England. Auch die eng=
liſchen
Privatgläubiger ſitzen mit erheblichen Summen in Deutſch=
land
feſt, deren Abtragung nach ihrer Anſicht wichtiger iſt als die
Wiederankurbelung der deutſchen Reparationsleiſtungen.
Putſchplan in Budapeft aufgedeck.
2
Das bisherige Ergebnis der Unkerſuchung.
Budapeſt 30. November.
In Budapeſt wurde am Samstag durch die Vorſicht der Polizei
rechtzeitig ein Staatsſtreich rechtsradikaler Kreiſe vereitelt.
Die Mitglieder der Organiſation ſind größtenteils Leute,
die bereits nach der kommuniſtiſchen Aera im Jahre 1920
viel von ſich reden machten und wegen politiſcher Delikte mehr=
fach
vorbeſtraft ſind. Insgeſamt wurden 32 Perſonen feſt=
genommen
. Da die Verhafteten beſchuldigt werden, in Beſitz
verbotener Waffen geweſen zu ſein, dürften ſie vor das Stand=
gericht
geſtellt werden. Der Plan der Putſchiſten ging dahin,
die Miniſterien und die öffentlichen Gebäude der Hauptſtadt zu
beſetzen und eine Art ungariſcher nationaliſtiſcher Diktatur zu er=
richten
. Zwei der Verhafteten wurden vor der Wohnung eines
Miniſters feſtgenommen, dem ſie anſcheinend aufgelauert hatten,
vielleicht in der Abſicht, ihn feſtzunehmen.
Ein offizielles Communigué.
Heute abend wurde ein offizielles Communiqué veröffentlicht,
das unſere jüngſten Informationen in faſt allen Einzelheiten
beſtätigt.
Wie aus den beſchlagnahmten Dokumenten hervorgeht, hatten
die Verſchwörer Richtlinien und Pläne für ihr Vorgehen bei der
Ergreifung der politiſchen Macht ausgearbeitet. Als Hauptmerk=
male
erſcheinen die Beſchlagnahme des Privateigentums, die Ein=
führung
der allgemeinen Dienſtpflicht, die Kollektivſpeiſung der
Bevölkerung mit Ausnahme der nicht reinraſſigen Ungarn uſw.
Das Communiqué hebt noch hervor, daß die Ziele der Bewe=
gung
teils auf die Gefährdung der geſellſchaftlichen Ordnung, teils
auf gemeine Verbrechen gerichtet waren. In die Kaſernen der
Honved und der Polizei hätten ſich die Beteiligten mit Hilfe ge=
täuſchter
Befehle Eingang verſchaffen wollen, um ſodann eine
Diktatur, und zwar irgendeine ſowjetartige Staatseinrichtung, ins
Leben zu rufen. Die Regierung begann am 27. mit der Ver=
haftung
der Rädelsführer und ihres Anhanges. Aus den bis=
herigen
Verhören läßt ſich feſtſtellen, daß hinter den Putſchi=
ſten
keine Maſſen ſtanden, und daß ſie keiner im
Reichstag vertretenen politiſchen Partei ange=
hören
. Unter den Verhafteten befinden ſich ſowohl Perſonen,
die im Jahre 1920 zu den Rechtsradikalen zählten, als ſolche, die
heute als Linksradikale angeſehen werden können. Aus den Ver=
hören
läßt ſich auch feſtſtellen, daß hinter dem aus ſechs Mit=
gliedern
beſtehenden Vollzugsausſchuß eine Gruppe von etwa 150
bis 200 Leuten ſtand, die jedoch die Pläne der Führer nicht im
einzelnen kannten. Dagegen ſcheint der Vollzugsausſchuß zum
äußerſten entſchloſſen geweſen zu ſein, da nach einzelnen Aus=
ſagen
nicht nur geplündert werden ſollte, ſondern man entſchloſ=
ſen
war, führende Politiker ſowohl von der
Rechten wie von der Linken feſtzunehmen oder zu
ermorden. Das offizielle Communiqué endet mit der Feſt=
ſtellung
, daß außer dem Verpflegungsoffizier Vannay keinerlei
Militärperſonen in die Affäre verwickelt ſind. Die Verhöre wer=
den
fortgeſetzt.

Germaninnen aus dem Norden ſehr geſchätzte und hoch im
Preiſe liegende Ware, weil ſehr ſelten und unter ſchwierigſten
Umſtänden aufzutreiben, hohe Transportkoſten eif Delos! das
iſt alles koloſſall anheimelnd, wahrhaftig: die Stadträte von
Delos dachten an alles. Sie dachten ſogar daran, daß ein Zu=
ſammenſtrömen
ſo vieler Beſucher auch ſtille, heimliche Einrich=
tungen
notwendig mache, und man zeigt mir ein ſolche öffent=
liche
Bedürfnisanſtalt, ich beſchaue mir neugierig die Inſchrif=
ten
, vielleicht finde ich eine Es wird gebeten, die Kleider uſw."
aber anſcheinend ſchlummert dieſe noch im Erdboden. Auch
ſonſt ſcheinen die Leute von Delos durchaus nicht dumm ge=
weſen
zu ſein, trotz der dicken Gelder, die ſie einnahmen und
die ſich die Athener vorſichtigerweiſe abholten. Zunächſt einmal
verboten ſie das läſtige Sterben auf ihrer Inſel,
und wem es auf dieſer Welt nicht mehr paßte,
dermußtehinüber aufdie NachbarinſelRheneia,
um ſich dort ſeine Reiſepäſſe für das Jenſeits fertig zu machen.
Für dieſe Art Reiſeluſtige waren beſondere Häuſer drüben.
errichtet, die man in unſerer proſaiſchen Sprache Sterbehäuſer
nennt, denn Delos durfte nicht durch den Tod beſchmutzt
werden, was ſeiner Herrſchaft zwar keinen Abbruch getan hat,
wie der große antike Friedhof der Nachbarinſel beweiſt.
In Delos ſcheint es eigentlich ſelbſtverſtändlich als Hafen=
ſtadt
auch ein Nachtleben gegeben zu haben, denn die für=
ſorgliche
Stadtverwaltung hat in gewiſſen Abſtänden Niſchen
in die Häuſer eingelegt, in der die antike Straßen=
beleuchtung
untergebracht wurde, ſo daß man auch im
Dunkeln nach Hauſe gehen oder wanken konnte. Die Straßen
ſind eng und ſchmal und müßten eigentlich ins Himmelreich
führen, ſie führen aber hinauf und hinein ins Theater. Eins
iſt komiſch für unſere Begriffe, kein Haus hat Fenſter,
nur eine große Eingangstür, Fenſterln war
in Delos eine unmögliche Angelegenheit! In den
ehemaligen Salons liegen noch die Tiſchbeine herum, die aller=
dings
damals aus Marmor oder einem bläulichen Stein her=
geſtellt
waren und nur aus einem großen Mittelfuß beſtanden.
Ein einziges Fenſter zur Straße iſt in der ſogenannten Theater=
gaſſe
zu ſehen, die direkt vom Sklavenmarkt zum Theater hin=
auf
geht. Es iſt fein in Marmor gefaßt und diente als Schal=
ter
, wahrſcheinlich war hier die Theaterkaſſe. Jedenfalls muß
hier Geld, ſogar ſehr viel Geld eingenommen worden ſein,
denn an jenes Fenſter angehangen iſt ein hochvornehmes und
hochherrſchaftliches Patrizierhaus mit Ober= und Unterſtockwerk,
das Treppenhaus ſteht noch, ebenſo ſind die verſchiedenen Zim=
mer
noch gut erhalten, mit Spuren der Wandmalerei und zau=
beriſch
ſchönen Moſaiken, einem Periſtyl in Marmorſäulen, das
ſich eben nur ein Rothſchild des Altertums leiſten konnte. Das
Zeichen ſeines Reichtums iſt geblieben, aber ſeinen Namen

meldet kein Papyrus, kein Marmorſtein und kein Sagenbuch.
Er iſt verſunken und vergeſſen ...
Geradezu bezaubernd iſt ſo ein kleiner Spaziergang durch
das Städtchen von vor 2000 Jahren mit ſeinen vier oder fünf
Stadtvierteln: die Geſchäftsſtadt, die der Beamtenwohnungen,
der Bürger und der Villen. Techniſch auf der Höhe iſt die
Waſſerverſorgung mit einem Zentralwaſſer=
behälter
, deſſen Ventile automatiſch den Waſſerſtand regel=
ten
, die ganze Stadt iſt durch Röhrenleitungen mit Waſſer ver=
ſorgt
. Trotzdem hat noch jedes Haus ſeine große Ziſterne, mit
Waſſer wurde alſo nicht geſpart und die Ziſternen ſind noch
heute mit Trinkwaſſer gefüllt, was wir in dem vornehmen Hauſe
der Kleopatra, der wir einen Beſuch in ihrem eigenen Heim
abſtatteten, mit ganz beſonderem Genuſſe trinken. Es iſt ein
Trunk über die Jahrtauſende hinweg!
Religiöſe Toleranz übte man anſcheinend auch in Delos,
denn hier konnte buchſtäblich jeder nach ſeiner Facon ſelig
werden, die Leute von Delos hatten ſchon vor 2½ Jahrtauſen=
den
das Wort Friedrichs des Großen in die Praxis umgeſetzt.
Es gab einen Apollo=, Iſiris= und andere Tempel, ja einen be=
ſonderen
Bezirk für die fremden Gottheiten, ſo daß auch hier
für jeden der heidniſchen Geſchmäcker geſorgt war. In Delos,
wie überhaupt in der antiken Welt, war die Parole Jeder ein=
mal
in Delos auch nicht unbekannt! So blühte eine Fremden=
induſtrie
in Andenken und kleinen Weihgeſchenken, die man ſich
zur Erinnerung an ſeinen Beſuch in Delos in die ferne Heimat
mitnahm, wird doch noch heute der Stand gezeigt, der ſich
ſpeziell mit dem Abſatz dieſer Andenken befaßte.
Zum Schluß aber kam der Untergang. Mithridates
legte die Stadt in Aſche, und wenige Jahre ſpäter beſuchten
Seeräuber die Inſel, die alles, was nicht niet= und nagelfeſt
war, mitnahmen und die Stadt in das Infern verwandelten,
dem es heute noch gleicht. Delos iſt heute eine prachtvolle
Szenerie für Fluch und Verwünſchung, kein Baum, kein Strauch,
den man in dieſen Stein= und Felsmaſſen erkennen könnte, alles
öde und leer, Tod und Verderben iſt über die einſt ſo glück=
liche
und reiche Inſel gezogen und nie wieder von ihr gewichen!

* Menſchen im Frühling. Roman von Lorenz Scherlag. ( Amal=
thea
=Verlag.)
Das iſt die Lebensgeſchichte eines Kindes, der Jüngling, Mann
wird. Das iſt auch der Roman eines Künſtlers. Eines Muſikers,
dem es nicht an der Wiege geſungen war, daß er ein Künſtler werde,
dem das Schickſal, das Leben ſelbſt ſeinen Weg wies und ihn gehen
hieß durch Bitternis und Leid, über beſcheidenes Glück und Enttäu=
ſchung
zur Liebe. Der Roman eines Menſchen, der Schlimmes er=
fuhr
und den reine, ſchöne Freundſchaft zur Höhe führte, der liebte
und geliebt wurde Roman? Lebensſchickſal ſchlicht und ſachlich
**
ewzählt und doch Roman!

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 333

Darmſtidter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Sterbeſakramenten, am 25. November in die Ewigkeit
abzurufen.
In tiefer Trauer:
Aenny Fahr.

Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe
herzlichſter Teilnahme bei dem
Heimgang unſeres lieben Vaters
Jakob Holzhäuſer
ſagen hiermit aufrichtigen Dank
Die trauernden Kinder:
Luiſe, Philippine und Heini
Holzhäuſer
Karlſtr. 3.

Dankſagung.
Für die Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Hinſcheiden
meiner lieben Frau und unſerer
guten Mutter ſagen wir Allen
unſeren herzlichſien Dank.
Chr. Schäfer u. Rinder.

Eberſtadt, den 30. Nov. 1931.
(17256
Kirchſtr. 15.

Darmſiadt, den 1. Dezember 1931.
Schwanenſtr. 27 I.

17246

Auf Wunſch der lieben Entſchlafenen fand die Beerdi=
gung
in aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte ich Abſiand zu nehmen.

Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres lieben Kameraden

Reichsbahnoberinſpektor
Ferdinand Crecelius
in Kenntnis zu ſetzen.

Statt Karten.
Für die uns aus Anlaß des Heim=
ganges
unſerer treuen, unerſetz=
lichen
Mutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Katharina Ahl
Witwe, geb. Schwarz
in ſo reichem Maße erwieſene An=
teilnahme
ſowie für die vielen Blu=
menſpenden
danken wir herzlichſt.
Darmſtadt, 30. Nov. 1931. (*
Namens der trauernd Hinterbliebenett:
Käti Orth, geb. Ahl
Avolf Orth, Alzey, Volkerſtraße 33.

lch habe mich als
praktischer Tierarzt
niedergelassen.

Dr. med. vet. K. Schuchmann
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Der Verſtorbene war lange Jahre Mitglied des Ver=
einsvorſtands
. Nur ſeine Krankheit hat ihn davon ab=
gehalten
, weiterhin tätig zu ſein. Wir werden uns
ſeiner ſtets in Dankbarkeit und Treue erinnern.
Beiſetzung: Mittwvoch, den 2. Dezember, 11 Uhr auf
dem Wa dfriedhof.
Wir bitten, dem Verſtorbenen durch recht zahlreiche
Beteiligung die letzte Ehre zu erweiſen.

Reichsbund der Zivldienſtberechtigten
Verein Darmſtadt.
Der Vorſtand.
(17235

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die herzliche Teilnahme, für die reichen
Blumenſpenden beim Heimgang meiner lieben
Frau, unſerer guten Schweſter und Tante,
ſprechen wir unſeren aufrichtigſten, innigſien
Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Prof. Dr. Wilhelm Kunz.
Darmſiadt, den 1. Dezember 1931.

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1. Dezember 1931

Eus der Landeskauptfkast.
Darmſiadt, den 1. Dezember 1931.
Profeſſer Briedrich Kalbfleiſch.
heutigen Tage tritt der dienſtälteſte Oberſtudienrat
n Realgymnaſiums, Profeſſor Friedrich Kalb=
ach
Erreichung der geſetzlichen Altersgrenze in den
Seit 1895, alſo über 36 Jahre, wirkte er in Darm=

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

ſt im Laufe dieſer Zeit mit unſerer Stadt derartig
daß ſich ein Rückblick auf ſeine ſeitherige Tätigkeit
Kalbfleiſch entſtammt einer oberheſſiſchen Lehrers=

24. Auguſt 1866 wurde er in Obermoos (Kreis
geboren. Bis zu ſeinem 10. Lebensjahre beſuchte er
zſale ſeine Geburtsoxtes, von da an das Realgymnaſium
mdem er auch im Jahre 1885 ſeine Reifeprüfung ab=
zHochſchulſtudium
abſolvierte der junge Student eben=
ſßen
; Mathematik, Phyſik und Chemie waren ſeine
Frühjahr beſtand Friedrich Kalbfleiſch die Prüfung
dere Lehramt und genügte danach (1. 4. 1889 bis
iſſeiner Militärpflicht im Infanterieregiment Nr. 116.

Gießen. Profeſſor Kalbfleiſch bezeichnet ſelbſt dieſe
ſchönſte ſeines Lebens. Es waren die Jahre, in
ugland zu ſeinem mächtigen Aufſtieg auf allen Gebieten
ſien, in denen ſich noch nicht von allen Seiten drohende
oeichneten. Nach kurzer Verwendung an der höheren
in Gernsheim trat Lehramtsakzeſſiſt Kalbfleiſch im
un das pädagogiſche Seminar am Gymnaſium Gießen
öirkte damals der große Pädagoge und Schulmann
Siller, dem der junge Lehrer beſonders viel für ſeine
lsbildung verdankte, ebenſo wie dem an der gleichen
ti en Phyſiker Profeſſor Dr. Noack. Die erſte Verwen=
ich
von Oſtern 1891 bis Oſtern 1892 am Gymnaſium
ru, von da ab bis 1. 8 1895 wirkte Oberlehrer Kalb=
e
höheren Bürgerſchule zu Groß=Gerau. Seit 1. 8. 1895
rnedas Realgymnaſium Darmſtadt, dem nunmehr ſeine
Uet galt.
4y von Schülern ſind in dieſen 36 Jahren durch Fried=
ſlechs
Hände gegangen. Er war allen ein ſtrenger,
enur Lehrer, der von ſeinen Schülern etwas verlangte
er grauf bedacht war, die Leiſtungshöhe der höheren
uf iner Stufe zu erhalten, die ihrem urſprünglichen
ſitrncht. An der Ausgeſtaltung der Unterrichtspläne in
rlind in den Naturwiſſenſchaften (auf Grund der ſo=
leraner
Beſchlüſſe 190507) an der vorbildlichen
nm ſes Neubaues des naturwiſſenſchaftlichen Inſtituts
at er tatkräftig Anteil genommen. Abgeſehen von
eirärigen Tätigkeit in Groß=Gerau, war Profeſſor Kalb=
n
uch ſtets mit der Ausbildung von Referendaren be=
ety
äußerſt dankbare und fruchtbare Tätigkeit, die ihm
Zefriedigung gewährte. Hunderte von jungen Mathe=
t
0 Naturwiſſenſchaftlern ſind von ihm in die Praxis
gr eingewieſen worden. Unter dem verſtorbenen Ge=
hüh
groß geworden, ſetzte ſich Prof. Kalbfleiſch beſon=
ie
Schülerübungen im naturwiſſenſchaftlichen Unterricht
eſt uch hierüber im Kreiſe ſeiner Fachgenoſſen berichtet
genugewirkt. Zuletzt lag ihm neben der Ausbildung der
dam ruch die Betreuung des mathematiſch= naturwiſſen=
hen
nllterrichts des Realgymnaſiums ob.
enoſener Arbeit als Schulmann und Erzieher entfaltete
Kalltft ſch aber auch eine reiche Tätigkeit im öffentlichen
nſene Stadt: Schon vor dem Kriege war er ein Anhänger
HANatiomil beralen Partei, ſeit 1919 gehörte er der Deutſchen
hartes jeſſens an, und iſt als Vertreter dieſer Partei ſeit
Jahra Mitglied des Darmſtädter Stadtrates Von allen
na) die mit ihm zu tun hatten, wird Prof. Kalbfleiſch
eſchätzm us gerade, offene Perſönlichkeit, die aus ihrer Mei=
auchl
enn ſie dem Hörer nicht paßt, keinen Hehl macht,
andenruits auch ſtets bemüht iſt, der Eigenart und dem
bunktt adrer Menſchen gerecht zu werden. So wurde ſein
Nidem as dem Dienſte von ſeinen Amtsgenoſſen allgemein
derſtKöinrat Dr. Poepperling und der neuernannte
ernhor te Realgymnaſiums, Oberſtudiendirektor Pfers=
ein
hemaliger Schüler Profeſſor Kalbfleiſchs, waren
a0fze ſchlegen Abſchiedsfeier am 30. November Künder dieſer
unn bermittelten dem Scheidenden die beſten Wünſche
en gzſeneten Ruheſtand. Die große heilige Liebe zu ſeinem
als?Fzieher aber die Friedrich Kalbfleiſch erfüllt, und
verletazſcheid=n eit ſeines Weſens, kennzeichnet am beſten das Ab=
wort
(1s er ſeinen Kollegen zurief: Wenn ich wieder auf
elt käne, werde ich wieder Mathematik und Naturwiſſen=
ſtutlieen
und Studienrat am Realgymnaſium in Darm=
dem
Ein wirklicher Lehrer und Erzieher, ein ganzer
iſt miFriedrich Kalbfleiſch aus dem heſſiſchen Schuldienſt
Dr. Götz.
Vortnt. Es ſei nochmals auf die heute abend um 20 Uhr
aal InLudwig=Georgs=Gymnaſiums beginnende Vortrags=
Süftſteller Robert Syring, Bad=Liebenzell, über Der
* Weiß ingewieſen. (Siehe Sonntagsanzeige.)
Zeſſiſches Landestheater.

Großes Haus.

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Tod. Preiſe 0.604 80 Mk

B9. Wallenſteins

2022½ Uhr, Bühnenvolksbund.
Staß, Wet. Bocegeeio. Preiſe 0.705.,60 Mk.

K5.

Kleines Haus.

1.9.

ſ.2. 3,

2028 Uhr. Darmſtädter Volk bühne. G 4.
Gr. III u IV. Marguerite: 3. 0.604 50.

Keine Vorſtellung.

2022 Uhr. Zuſatzmiete 111 5.
RebiR: Zu Hilfe, Max. Preiſe 0.604.50.
beſſiſſit Landestheater. Am Mittwoch, dem 2. Dezember,
m Gwen Haus die erſte Wiederholung der erfolgreichen
enienu von Wallenſteins Tod ſtatt. Regie:
Rruu; Wallenſtein: Paul Wegener. Am Samstag,
Deigner, wird Ralph Benatzkys Revue=Operette Die
Aulsttiere im Großen Haus gegeben. Die
Mels huer, das erſte Weihnachtsmärchen, wird am
ag den), Dezember, 16 Uhr, im Kleinen Haus zum erſten
auigegit. Der Verfaſſer, Ernſt Hebermehl, ein heſſiſcher
Dirly amit ſeine Uraufführung erleben. Die Regie hat
Aenol ie Muſik komponiert Beppo Geiger, das Bühnen=
Don i Büttner. Der weihnachtliche Winterwald, das
Eich, LmHimmel, das Zwergenſchloß ſind die Orte durch die
n un) uudchen, die Kinder eines Holzmachers, von einer
Hanßl eführt werden.
M 9/ Averten Sinfonie=Konzert am Montag, den 7. De=
Drin tKarl Maria Zwißler zwei Erſtaufführungen: Die
44r von Mozart (K.=V. 201) und die ſinfoniſchen
eei ür Klavier und Orcheſter Nächte in ſpaniſchen
Dn2 lanuel de Falla. Den Klavierpart ſpielt der Darm=
Dan Guſtav Beck. Außerdem kommt die Muſik für
oa ludi Stephan zur Aufführung, die bereits unter
geſpielt wurde. Rudi Stephan, ein geborener
AVeltkrieg bei Tarnopol gefallen, war eine der
DeAngen unter den modernen Komponiſten. Seine
Im Menſchen ging in Darmſtadt unter Roſenſtocks
Se. Auch das Landestheater beabſichtigt in dieſer
ſiederaufnahme. Das Konzert beſchließt die 4. Sin=
I von Schumann in der Bearbeitung von Guſtav

Nr. 433 Seite 5

gesund und Billig durch den Wintee!

Die deutſche Hausfrau ſteht mit ernſten Sorgen vor der ſchweren
Aufgabe, mit einem von Monat zu Monat mehr und mehr. zuſam=
menſchrumpfenden
Wirtſchaftsgeld ihre Familie ſowohl durch kräf=
tige
und abwechſelungsreiche, aber auch preis=
werte
und gute Ernährung durch die Wintermonate zu
bringen. Ob man nun mittelbar oder unmittelbar vom Elend der
Arbeitsloſigkeit betroffen iſt, jede Hausfrau hat heute in
einer Zeit allgemeiner wirtſchaftlicher Not mit
jedem Pfennig zu rechnen, und es bedarf kluger Ueber=
legung
, um mit dem zur Verfügung ſtehenden Wirtſchaftsgelde
den größten Nutzeffekt zu erzielen. Aus dieſer Pflichter=
wächſt
eine ſchwere, aber auch lohnende und dank=
bare
Aufgabe.
Um die Hausfrau auf Grund der vielfältigen Erkenntnis neu=
zeitlicher
Ernährungslehre bei der Aufſtellung eines zeitgemäßen
täglichen Speiſezettels zu beraten, hat die Reichsarbeitsgemein=
ſchaft
zur Förderung der Volksernährung unter Mitwir=
kung
der Schule der Ernährung, des Deutſchen Landwirtſchafts=
rats
und zentraler Verbände der Hausfrauen eine kleine Flug=
ſchrift
herausgegeben, die unter dem Titel Billig und ge=
ſund
durch den Winter! der Hausfrau praktiſche Rat=
ſchläge
für die Aufſtellung des Küchenzettels geben will. (Die
Flugſchrift iſt beim Deutſchen Landwirtſchaftsrat, Berlin SW. 11.
Hafenplatz 4, das Tauſend zu 10 RM. zu beziehen.)
Die Flugſchrift, die, um richtig wirken zu können, in weiten
Kreiſen unſeres Volkes verteilt werden müßte, zeigt, daß es ein
Irrtum iſt, wenn man glaubt, mit einem verringerten Wirtſchafts=
gelde
keine ausreichende abwechſelungsreiche Koſt ermöglichen zu
können. Die deutſche Scholle und die deutſche Nahrungsmittel=
induſtrie
bieten uns eine Fülle von bisher noch viel zu wenig be=
achteten
Nahrungsmitteln, die in geſchickter vielſeitiger Verwen=
dung
eine vollwertige geſunde und dabei auch billige Ernährung
ſicherſtellen. Es iſt wohl eine Selbſtverſtändlichkeit, daß in einer
Zeit ſchwerſter wirtſchaftlicher Kriſen die koſtſpielige Verwen=
dung
von ausländiſchen Nahrungsmitteln, die wir
im eigenen Lande, ſelbſt erzeugen können, in der deutſchen Küche
zurücktreten muß. Die bevorzugte Verwendung von deutſchen Er=
zeugniſſen
iſt geeignet, die deutſche Arbeitsloſigkeit zu mildern.
Dieſe Tatſache ſollte von jeder verantwortungs=
bewußten
Hausfrau niemals vergeſſen werden.
Die Flugſchrift enthält u. a. die folgenden 12 Gebote
zweckmäßiger und ſparſamer Ernährung:

1. Verwende immer das, was die Jahreszeit in Deutſchland
bringt. Kaufe nicht ein, was viel Abfälle gibt, was nach viel
ausſieht, ohne geſund und nahrhaft zu ſein. Kaufe preiswert
und achte auf die deutſche Herkunft der Waren,
2. und trink nicht mehr, als du Hunger und Durſt haſt. Zu=
viel
Eſſen und Trinken überlaſtet und ermüdet den Körper
und ſchadigt den Geldbeutel. Billige Hausmannskoſt iſt beſſer
als teure und gewürzte Luxusnahrung!
3. Halte die Mahlzeiten regelmäßig ein. Vermeide morgens und
abends ſchwer verdauliche Speiſen. nicht zu heiß oder
kalt, langſam und kaue gründlich.
4. gemiſchte Koſt! Laß dich nicht zu einſeitiger vegetariſcher
Ernährung, zu ausſchließlicher Rohkoſt oder ausgeſprochener
Fleiſchbevorzugung verleiten. Fiſchgerichte nicht vergeſſen.
Verwende reichlich Obſt und Gemüſe, um die tägliche Koſt
zu verbeſſern.
5. Roggenrot ſtatt Weizenbrot, mit Butter, Käſe, Quark,
Marmelade oder Honig beſtrichen. Dazu als Getränk ſaure,
ſüße oder Magermilch oder friſches Obſt.
6. reichlich Kartoffeln, die durch ihre vielſeitige Verwen=
dungsmöglichkeiten
die Grundlage einer billigen und guten
Ernährung bilden und außerdem billig, nahrhaft, vitamin=
und nahrſalzreich ſind.
7. Verwende Grützen Suppenmehle und Mehlſpeiſen aus deut=
ſchem
Getreide, z. B. Hafer, Gerſte und Grünkern, ebenſo die
Hülſenfrüchte; ſie ſind nahrhaft, wohlſchmeckend und billig.
8. Dämpfe oder dünſte das Gemüſe anſtatt es zu kochen. Gieße
das Brühwaſſer nicht weg; es gibt eine köſtliche Suppe. Ge=
wöhne
dich an eine kochſalzärmere Nahrung. Sorge dafür, daß
deine Koſt durch Milch und Obſt genügend Kalk enthält
9. Haſt du Durſt, ſo genieße Milch. Obſt. Obſtſäfte oder Malz=
kaffee
.
10. Achte darauf, daß Preis und Nährwert der Speiſen in Ein=
klang
miteinander ſtehen.
11. Bereite das tägliche Mahl mit Sorgfalt und Verſtändnis.
Koche die Speiſen nicht länger als nottut. Richte ſie appetit,
lich an. Laß nichts umkommen, verwerte alle Reſte. Sorge
für ſaubere Geräte und ſaubere Hände bei der Zubereitung
der Speiſen.
12. Sei ſparſam in allen Dingen. Sparſamkeit und überlegter
Verbrauch im Kleinen führt zu Geſundheit und Wohlſtand in
Familie und Staat.

Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Der Wilhelm=
Buſch=Abend, den die Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft
heute, Dienstag, 8 Uhr, im Feſtſaal der Loge unter Mitwirkung
des ausgezeichneten Rezitators Hans Balzer zur Feier des 100.
Geburtstages des Dichters gibt, wird die ſchönſten Perlen Buſch=
ſcher
Dichtung bringen und auf einen durchweg heiteren Ton ge=
ſtimmt
ſein, ſo daß ein reizvoller Genuß bevorſteht.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. In der Reihe ihrer
künſtleriſchen Veranſtaltungen zeigt die Bücherſtube bis heute ein=
ſchließlich
die Ausſtellung der Hamburgerin Clara Telge. Am
Mittwoch, um 12. 30 Uhr vormittags, wird die ſchon ange=
kündigte
Ausſtellung des Darmſtädter Anton Hartmann
eröffnet. Zur Eröffnung wird Hartmann ſelbſt ſprechen.
Er zeigt ſeine neueſten Arbeiten (Oelmalerei, Pinſelzeichnungen
und Radierungen)
Märchenerzählungen in der Volkshochſchule. Viele hundert
Kinder füllten den Feſtſaal des Realgymnaſiums. Frau Joſie
Jacob begann mit dem Erzählen und ſofort hatte ſie die Herzen
der Kleinen und Großen durch ihren vortrefflichen Vortrag ge=
wonnen
, der von wunderſchönen Lichtbildern umrahmt war. Den
Anfang machte Müllerburſch und das Kätzchen; dann folgte
Reiſepeter, Gänſemagd und Hokus Pokus, den Schluß bil=
dete
die reizende Bilderſerie mit Verſen von Koch=Gotha Die
Haſenſchule. An dem Jubel der Kinder konnte man ſehen, wie
Frau Jacob es verſtanden hat, allen eine Vorweihnachtsfreude
zu bereiten.

Pfäfzer Hof.
Mach wie vor
Weinmichel bietet mehr.
Neue Ausschanksorten.
Die bekannt gute Küche.
Alles zu erheblich ermäßigten Preisen. (17228
4. Akademie=Konzert. Das 4. Akademie=Konzert findet
Donnerstag, den 3. Dezember, 20 Uhr im Großen Saale des
Städt. Saalbaues ſtatt. Für dieſen Abend wurde der Geiger
Samuel Duſhkin gewonnen, der das von ihm herausgegebene
Violinkonzert von Boccherini hier erſtmalig zur Aufführung bringt.
Das Programm das außer dem genannten Violinkonzert noch
Telemanns Tafelmuſik und die Linzer=Symphonie C=Dur von
Mozart aufweiſt, kommt am gleichen Tage um 17 Uhr für die
Mitglieder der Wohlfahrtsorganiſationen und die Schüler und
Schülerinnen ſämtlicher Schulen zur konzertmäßigen Aufführung.
Gerade die Zuſammenſetzung der Programme der Akademie=
Konzerte bieten für die Jugend einen beſonderen Anreiz und ſind
beſonders zur Einführung in die Muſik geeignet. Für dieſe Vor=
konzerte
ſind die Eintrittspreiſe für die Schüler den Zeiten ent=
ſprechend
herabgeſetzt worden.
Odenwaldklub. Ortsgruppe Darmſtadt. Der nächſte Sonn=
tag
ruft zur letzten Wanderung in dieſem Jahre. Sie führt nicht
allzuweit hinaus, auch nicht ausgedehnte Strecken. Aber ſie be=
wegt
ſich in dem reizvollen Dreieck DarmſtadtNieder=Beerbach
Jugenheim. Und daß die Wanderung etwas Beſonderes bieten
wird, das gewährleiſten die bewährten Führer des nächſten Sonn=
tags
. Darum ſei die letzte Wanderung auch allen denen empfoh=
len
, die ſie nicht nötig haben. Näheres bringt die Anzeige in
der heutigen Nummer.

Warme Strümpfe u. Handschuhe

sehr preiswert und in großer Auswahl
Beachten Sle bitte meine
(17234)
Schaufenster!

Hachenburger
Rheinstraße 1.

Finnland=Film des Nerother=Wandervogel Unter=
nehmungsluſtige
Kerle ſind ſie, dieſe Nerother Jungens. Am
Freitag abend zeigte ihr Führer, Karl Oelbermann, den
Film von einer Nordlandfahrt durch Finnland, dem Land der
tauſend Seen, bis zum Eismeer. Prächtige Aufnahmen der nor=
diſchen
Landſchaften, der Tierwelt und vom Leben und Treiben
der Bevölkerung, dazu die friſchen Wanderlieder. Wir beſuchten
im Film u. a. einen nordiſchen Badeort, einen Jahrmarkt, eine
alte ſchwediſche Grenzburg, ſahen eine köſtliche Waſſerrutſchpartie
und eine tollkühne Fahrt durch die Stromſchnellen eines reißenden
Fluſſes Und immer mitten drin die fröhliche Wanderſchar. Von
den Räten einer Stadt wurde ſie ſogar zu einer Autofahrt in die
Umgebung eingeladen! (Könnte dies in Deutſchland nicht auch
ſein?) Intereſſant waxen auch die Ausführungen des Führers
über Land und Leute Finnlands, das an Flächeninhalt ſo groß
wie Deutſchland nur 3 Millionen Einwohner hat. Dieſe Jungens
lernen durch ihre Wanderfahrten beſſer Geographie als die
Stubenhocker. Das Wandern ſollte Pflichtfach werden
beſonders in den Lehrer=Bildungsanſtalten. Wenn nicht, werden
eines Tages die Schüler den Lehrer beſchämen. Im Vorder=
grunde
muß allerdings immer ſtehen die Erwanderung der Hei=
mat
. Der Film zeigt wahres Erleben und iſt wirklich mehr wert
als ſo viele kitſchigen und unwahren Filme, die der Jugend in
den Kinos geboten werden. Der Abend wurde veranſtaltet vom
Deutſchen Ring, der Arbeitsgemeinſchaft verſchiedener Darm=
ſtädter
Jugendbunde, der Reinertrag dem Heſſ. Jugend=
0.B.
herbergswerk überwieſen.

30 Jahre Alkerskumabkeilung Hofferbert
der Turngemeinde 1846.
Wir haben in unſerer Sonntag=Ausgabe bereits ausführ=
lich
auf die Geſchichte und den Zweck der Altersturn=Abteilung
Hofferbert bei der Turngemeinde 1846 hingewieſen, die am
geſtrigen Montag ihr 30jähriges Beſtehen im Rahmen eines
Werbeabends beging. Erfreulich ſtark war der Beſuch und die
damit bewieſene Anerkennung für die etwa 50 Altersturner, die
unter ihrem verdienten Leiter und Freund, Gau=Oberturnwart
H. Hofferbert, in eineinhalbſtündiger Arbeit einen Einblick in die
hohe Schule des Altersturnens vermittelten. Grundübungen,
zur Elaſtiſchhaltung beſonders der Schulter= Rücken= und Bauch=
muskeln
, große Schwünge mit Arm und Bein im Stand, am
Barren und an der niedrigen Bank, vielfach von einer ganz
erſtaunlichen Körperbeherrſchung der 4080jährigen Jünger
Jahns zeugend. Medizinballſpiele und ein luſtiges Keulen=
Wettrennen bildeten den Abſchluß des vorbildlichen Turnabends.
Der Vorſitzende der Beſſunger Turngemeinde, Keßler, hatte
Recht als er bedauerte, daß nicht noch mehr Altersgenoſſen ſich
zum Werbeabend eingefunden hätten, um zum Nacheifern verleitet
zu werden. Die herzlichſten Wünſche und die vollſte Anerkennung
des Mittelrheinkreiſes der D.T. übermittelte Prof. Braun=
Frankfurt a. M. Der verdiente Gau=Oberturnwart und ſeine
Jüngerſchar, die größte Altersriege im Mittelrheinkreis möge
weiter wirken getreu der Mahnung Götzens In der Jugend
ſollſt du turnen, und im Alter mußt du turnen! Der Leiter
der Zentralſtelle für Volksbildung und Jugendfürſorge Schulrat
Haſſinger, ſprach der Riege und H. Hofferbert Dank und ver=
diente
Anerkennung für ihre tavfere und unerſchütterliche
Geſinnung aus: Aelter darfſt Du werden, aber nie=
mals
alt! Nach dem Glückwunſch des Vertreters der Darm=
ſtädter
Turnerſchaft, Lehmann (Tgeſ. 1875) gelobte die Alters=
abteilung
, wie bisher unerſchütterliches Feſthalten und Wirken im
Sinne der Geſchlechter überdauernden deutſchen Turnkunſt. An=
ſchließend
blieben die jungen Alten mit Angehörigen und Freun=
den
noch ein Weilchen gemütlich zuſammen. Auch wir wünſchen
ihnen in ihrer vorbildlichen Haltung und Geſinnung, und ihrem
Führer Hofferbert, noch langes Wirken in dieſer ſchwankenden und
beſinnungsloſen Zeit.
Das Schnurrbuſch=Quartett ſetzt die Reihe ſeiner dies=
winterlichen
Kammermuſik=Abende am Samstag, dem 5. Dezem=
ber
, 20 Uhr, im Kleinen Haus fort. Als Erſtaufführung kommt
Hermann Zilchers Rokoko=Suite für Sopran, Violine, Cello und
Klavier zu Gehör. Dem ſiebenſätzigen Werk, das im Stil der
alten Suitenform gehalten iſt, liegen Texte verſchiedener klaſſiſcher
und moderner Dichter zugrunde. Die Suite wird umrahmt von
einer Violinſonate des temperamentvollen Muſikers Szymanowſki
und Anton Dvoraks berühmtem Klavierquintett in A=Dur. Mit=
wirkende
des Abends ſind: Suſanne Horn=Stoll (Sopran) und
Guſtav Beck (Klavier). Karten an der Tageskaſſe des Landes=
theaters
.
Hausfrauenbund. Wir machen nochmals aufmerkſam, daß
heute mittag 4,30 Uhr im Heaghaus, Luiſenſtraße, Vorträge ſtatt=
finden
für Weihnachtsbäckereien nach alten und neuen Rezepten,
die von der Vortragsdame Frl. Hellwig praktiſch vorgeführt und
erläutert werden. Es werden gebacken: Weihnachtstorten, Chriſt=
ſtollen
, runde Chriſtbaumringe, Makronen, Nürnberger Lebkuchen,
Zimtſterne, Spritzgebackenes, Anisgebackenes. Pfeffernüſſe. Zucker=
brezeln
. Von allem gibt es Koſtproben und Rezepte. Unſere
Hausfrauen werden es gewiß begrüßen, durch dieſe Vorträge neue
Anregungen zu erhalten. Wir wiſſen ja alle, daß die richtige
Weihnachtsſtimmung erſt dann aufkommt, wenn Mutter mit den
ſelbſtgebackenen Leckereien herausrückt und wie freudig kleine
Neuheiten begrüßt werden. Gäſte ſind herzlich willkommen. Ein=
tritt
frei.
Elternabende für Erwerbsloſe. Es ſei auf die vom Alice=
verein
für Frauenbildung und Erwerb Abteilung Kinder=
gärtnerinnen
=Seminar geplanten Elternabende die Mittwoch,
den 2. Dezember (nicht wie auf den Aushängezetteln, Mittwoch,
den 25. November) abends 8 Uhr, Friedrichsſtraße 4 (Alice=
Eleonorenſchule) beginnen aufmerkſam gemacht. Fräulein Elſe
Meywald wird an zwei Abenden über die häusliche Erziehung
ſprechen zwei Abende ſollen durch Baſtelei von kleinem Spiel=
zeug
helfen, etwas für oder mit den Kindern herzuſtellen. Der
Eintritt iſt frei die Abende können auch einzeln beſucht werden.
Iſt es nicht die Liebe und die Sorge für die Kinder, die alle ver=
bindet
gibt es etwas Höheres als dieſe? Was können wir den
Kindern Wertvolleres geben als eine gute häusliche Erziehung?
Lichtſpieltheater. Nur noch kurze Zeit läuft im Union=
Theater der große Ufa=Tonfilm Der Kongreß tanzt. Das
Helia=Theater zeigt heute zum letzten Male Max Pallenberg in
dem Groß=Luſtſpiel Der brave Sünder Die Palaſt=Lichtſpiele
bringen ab heute den Sittenfilm Zwiſchen Nacht und Morgen,
nach dem bekannten Bühnenwerk Dirnen=Tragödie‟. Regie:
Gerhard Lamprecht.
Der Gabelsberger Stenographenverein von 1861 will allen
die Kurzſchrift lehren, die in der Schule keine Möglichkeit hatten,
ſich Kenntniſſe darin anzueignen. Er eröffnet heute abend. 8 Uhr,
in der Ballonſchule neue Kurſe für Anfänger gegen mäßige Ver=
gütung
. Eine vorherige Anmeldung iſt nicht erforderlich. Wir
verweiſen auf die geſtrige Anzeige des Vereins

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 333

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 1.

Dezemben=

Aus dem Heſſiſchen Sängerbund.
Der Muſikausſchuß des HSB. tagt.
Der Muſikausſchuß des Heſſiſchen Sängerbundes wird am
Samstag, dem 12. Dezember, nachmittags 3 Uhr, im Bahnhofs=
hotel
in Darmſtadt zuſammentreten. Die Tagesordnung ſieht die
Auswahl eines Maſſenchors für den geſamten Bund, die Einrich=
tung
einer Chorberatungsſtelle und die Vorbereitung der Chor=
meiſtertagung
vor. Vorſchläge für einen Maſſenchor des geſamten
Bundes ſollen bis 8. Dezember unter Einreichung der Partitur
an die Geſchäftsſtelle des Bundes geleitet werden.
Gauwertungsſingen des HSB. 1933.
Da im Juli nächſten Jahres das 11. Deutſche Sängerbundes=
feſt
in Frankfurt a. M. ſtattfindet, hat der Vorſtand des Heſſiſchen
Sängerbundes beſchloſſen, daß nur Chöre aus dem Lieder=
buch
, das für das Frankfurter Feſt herausgegeben wurde.
aufgegeben werden ſollen. Größter Wert wird darauf gelegt, daß
bei dem Gauwertungsſingen dieſe Chöre als Gemeinſchaftschöre
(Maſſenchöre) geſungen werden. Im Hinblick auf die gegenwär=
tige
finanzielle Lage können die Gaue auch ſtatt Wertungsſingen
Liedertage in Geſtalt von Maſſenchorproben abhalten. Es iſt den
Vereinen daher als Anregung gegeben, nachdem die Chöre in
einem Saal geprobt wurden, dieſe öffentlich evtl gegen Eintritt
zu ſingen. In die Liedertage ſollen die bereits einſtudierten Chöre
der beſonderen Heſſiſchen Kundgebung beim Deutſchen Sänger=
bundesfeſt
(O du mein Deutſchland) einbezogen werden
Für die Vereine iſt von beſonderer Wichtigkeit, daß die Lieder=
bücher
jetzt ſofort beſtellt werden, damit ſie zur Verteilung ge=
langen
können. Die Chöre dürfen bereits vor dem Frankfurter
Feſt geſungen werden. Der Muſikausſchuß wird demnächſt einen
Chor als Freigabe herausgeben, der zu Beginn des kommenden
Jahres zum Verſand gelangt. Sowohl an die Vereine als auch
an die Sänger ergeht ſchon jetzt die Mahnung, die Chöre für das
Frankfurter Feſt alsbald aufs beſte vorzubereiten, damit der Bund
in Ehren beſteht. Da die in Frage kommenden Chöre auch im
gefomten Bundesgebiet des Heſſiſchen Sängerbundes heimiſch wer=
den
ſollen, müſſen auch diejenigen Vereine und Sänger, die nicht
die Abſicht haben oder in der Lage ſind, das Deutſche Bundes=
ſängerfeſt
in Frankfurt zu beſuchen, ſich mit den Chören vertraut
machen.
Die Stunde des Chorgeſangs im Südweſtdeutſchen Rundfunk.
Am letzten Sonntag, 20. November, von 1011 Uhr, hat der
Südweſtdeutſche Rundfunk wieder mit der ſonntäglichen Stunde
des Chorgeſangs begonnen. Früher hat ſie bereits einmal beſtan=
den
, die Darbietungen der Vereine haben aber nach Programm
und Ausführung mancherlei Wünſche offen gelaſſen, ja ſie haben
oftmals jeden Freund der Sangesſache bitter enttäuſcht. Der neue
Rundfunkkapellmeiſter, Hans Rosbaud (früher Leiter der Main=
zer
Muſikhochſchule, der auch im Muſikausſchuß des HSB. tätig
iſt), hat ſich im Bewußtſein der großen Verantwortung gegenüber
der Oeffentlichkeit, gegenüber der Rundfunkgemeinde entſchloſſen,
nur Beſtes und Gutes zuzulaſſen und größere Anforderungen an
die auftretenden Vereine zu ſtellen. Es wurden daher Richtlinien
für die Geſtaltung der Stunde des Chorgeſangs ausgearbeitet
Darin iſt geſagt, daß die Stunde des Chorgeſangs im Rundfunk
der Pflege deutſcher Chorkultur dienen ſoll und in dieſem Sinne
ein weſentlicher Beſtandteil des muſikaliſchen Rundfunkprogramms
ſei. Daher müſſe ſich der Rundfunk einen maßgeblichen Einfluß
auf die Programmgeſtaltung ſichern, der ihm die Durchführung
ſeiner Abſichten ermöglicht. Die gleiche Strenge der künſtleri=
ſchen
Verantwortung, die für die Programmgeſtaltung maßgebend
ſei, ſolle auch für die Ausführung Geltung haben. Es könnten
daher nur beſte Geſangsleiſtungen zugelaſſen werden, wobei weder
die Größe des Vereins, noch ſonſtige außerkünſtleriſche Geſichts=
punkte
eine Rolle ſpielen. Jede Uebertragung einer Stunde des
Chorgeſangs wird im Auftrag des Rundfunks von anerkannten
Fachleuten des Chorgeſangs abgehört und in einem Schriftſtück
begutachtet, das geheim gehalten und von der Rundfunkleitung
nur dem betreffenden Chor zur Anregung für ſeine Weiterarbeit
zur Verfügung geſtellt wird.
In einem zweiten Teil der Richtlinien wird die Einteilung
feſtgelegt über die Reihenfolge der Zulaſſung. In der Regel er=
folgt
die Uebertragung vom Frankfurter Sendeſaal aus. Von
der Stunde des Chorgeſangs ſind ausgeſchloſſen Uebertragungen
von Sängerwettſtreiten, Sänger= und Liedertagen. Wertungs=,
Preis= und Freundſchaftsſingen, Sängerzuſammenkünfte ähnlicher
Art uſw. Das Sendegebiet des Südweſtdeutſchen Rundfunks um=
maßt
den 12. Kreis (Heſſ. Sängerbund) 11. Kreis (Naſſ. SB.),
14. Kreis (Saar=SB) 10. Kreis (Mitteldeutſcher SB.) und einen
Teil des 9. Kreiſes (Rhein. SB.).

Schwurgerichk.

Aw. Wieder haben wir es mit einem Meineid zu tun. Ein
17jähriges Mädchen hatte ein Kind bekommen und der Vormund
des Kindes führte nun einen Alimentationsprozeß gegen den von
dem Mädchen angegebenen Vater des Kindes. Der aber hatte
den heutigen Angeklagten, einen jungen Zimmermann aus Bieber,
als Zeugen geladen, daß er ebenfalls mit dem Mädchen zu tun
hatte. Die heutige Verhandlung fand unter Ausſchluß der
Oeffentlichkeit ſtatt, doch kamen keinerlei Dinge zur Sprache, die
dazu geeignet waren, die öffentliche Sittlichkeit zu gefährden. Der
junge Mann gibt zu, daß er bei jenem Termin bewußt die Un=
wahrheit
ſagte, um dem Mädchen zu helfen. Der Staatsanwalt,
der keinerlei Verſtändnis für die Ritterlichkeit dieſes Kavalier=
eides
wie der Verteidiger es nennt, hat, beantragt ein Jahr und
drei Monate Zuchthaus, doch das Gericht hält ihm ſeine offenſicht=
liche
geiſtige Minderwertigkeit, ſeine Jugend und ſeine bisherige
Unbeſtraftheit zugute und verurteilt ihn zu der Mindeſtſtrafe von
einem Jahr Zuchthaus, mit den üblichen Nebenſtrafen,
und iſt willens, ein Geſuch um Umwandlung der Zuchthausſtrafe
in eine angemeſſene Gefängnisſtrafe zu befürworten.
Mahnung. Das Schulgeld für den Monat November 1931
für die hieſigen höheren Schulen, ſowie die ſtädt Maſchinenbau=,
Gewerbe= Handels= und Haushaltungsſchulen, iſt nach der heu=
tigen
Bekanntmachung bei Meidung der Beitreibung und Koſten=
berechnung
bis zum 10. Dezember 1931 an die Stadtkaſſe,
Grafenſtraße 28, zu zahlen.
Bnieſkaſten.
Ta3
MMO Benuakarittung bchrfügen.
O . L
J., hier. Falls nichts anderes vereinbart iſt, können Sie
nur, wenn der Mietzins nach Monaten bemeſſen iſt, auf Ende
eines Monats kündigen. Dieſe Kündigung muß ſpäteſtens
am 15. des Monats dem Vermieter zugehen. Auch in den Win=
termonaten
iſt Kündigung zuläſſig, wenn nichts Gegenteiliges
vereinbart iſt.
W. W. Die Arbeitsloſennnterſtützung hat zur Vorausſetzung, daß
Sie arbeitsfähig ſind.
N. hier. Erſtmalig konnte der Waſſerverbrauch des Monats Ja=
nuar
1931 auf die Miete umgelegt werden. Dies geſchieht dadurch daß
der Vermieter das Waſſergeld auf die Mieter im Verhältnis der
Friedensmieten gegen Nachweis umlegt. Macht der
Vermieter von dieſer Befugnis Gebrauch, ſo ermäßigt ſich die geſetzliche
Mietze um 3 Prozent der Friedensmiete. Abänderungen der auf Grund
dieſer Beſtimmung erfolgten Regelung ſind ohne Zuſtimmung
des Mieters nur für den Beginn eines Kalender=
jahres
zuläffig. Hieraus erſehen Sie, daß der Vermieter ohne
Ihre Zuſtimmung nicht berechtigt war, vom 1. Juni 1931 ab
Waſſergeld zu erheben.
G. H., hier. Wenden Sie ſich mit einer Dienſtanfſichts=
beſchwerde
an das Landesfinanzamt hier.
Fn. D. Generalfeldmarſchall Gebhard Leberecht Blücher, Fürſt
von Wahlſtatt, geb. 16. 12. 1742 in Roſtock, geſt. 12. 9. 1819 zu Krie=
blowitz
in Schleſien.

Eokale Veranftalkungen.

E Dn d mdn 2 D24
im keinem Falle irgendwie ale Veſprechmg odrr Arik.
Vereinigung von Katzenfreunden (ſiehe An=
zeige
). Die dritte Monatsverſammlung findet am Donnerstag,
den 3. Dezember, abends 8 Uhr im Fürſtenſaal (Grafenſtraße)
ſtatt. Die Vereinigung zählt nunmehr 200 Mitglieder.
Tageskalender für Dienstag, den 1. Dezember 1931.
Konzerte: Rheingauer Weinſtube, Café Oper, Café Ernſt=
Ludwig. Kinovorſtellungen: Union=Theater. Helia=
Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.

Aus den

Ef. Meſſel. 27. Nov. Gemeinderatsſitzung. Der Ge=
meinderat
lehnte die Erhöhung der Bürgerſteuer ab. Die Ge=
meindegetränkeſteuer
wurde gleichfalls abgelehnt. Die Hunde=
ſteuer
wurde auf dem alten Satz belaſſen. Zur Landwirtſchaft=
lichen
Schule wurde ein Beitrag von 10 RM. bewilligt. Die Ver=
gebung
der Faſelwärterſtelle ſoll unter den auf der Bürgermei=
ſterei
zur Einſicht offen liegenden Bedingungen erfolgen.
Le. Groß=Umſtadt, 30. Nov. Ratsſitzung. Der Gemeinderat
beſchließt: Als Punkt 1 ſtand die Erhebung von Kanalbenutzungs=
gebühren
auf der Tagesordnung. Die früheren Beſchlüſſe des Ge=
meinderats
betreffend Erlaß bzw. Ermäßigung von Kanalbenutzungs=
gebühren
werden aufgehoben. Die Gebäude ſind mit dem vollen Brand=
kaſſenwert
zur Kanalbenutzungsgebühr heranzuziehen. Um die Holz=
hauerei
hinauszudehnen, damit die Holzhauer länger beſchäftigt wer=
den
können, beſchließt der Gemeinderat, daß nur noch an fünf Tagen
gearbeitet wird. Der Freiwilligen Feuerwehr werden die durch die
Brandwache bei dem Brand des Anweſens Georg Martin Emmerich
entſtandenen Koſten vergütet. Von der Brandverſicherungskammer
Darmſtadt ſollen Muſter für das angebotene Schlauchmaterial angefor=
dert
werden Die Lieferung von 100 Kilogramm geglühtem Binde=
draht
für die Holzhauerei wird der Firma B. Lichtenſtein zu ihrem
Angebot übertragen. Die Wieſen im 1. Feld ſollen neu verpachtet
werden und zwar auf 9 Jahre. Auswärtige ſollen vom Mitbieten
ausgeſchloſſen ſein. Der Gemeinderat iſt damit einverſtanden, daß
die Forſtbehörde das von der Provinzialſtraße Groß=UmſtadtHöchſt
und der Nordweſtecke des Rauwaldes begrenzte Teilſtück der Waldpar=
zelle
Flur 20 Nr. 65, die Rauwieſe, aufforſtet. Zwei vorliegende
Miewerträge werden unterſchrieben. Der Gemeinderat iſt damit ein=
verſtanden
, daß ein Ziegenbock, der mntauglich geworden iſt, abgeſchafft
wird. Ein vorliegendes Geſuch um Herabſetzung des Steigpreiſes für
einen Fichtenſtamm wird genehmigt. Die Reparatur der Viehwaage
im ſtädtiſchen Schlachthof wird der Firma Heinrich Eldracher u. Co.
zu ihrem Angebot übertragen. Ein vorliegendes Geſuch des Rhein=
Main=Gaues (Deutſcher Turnerbund) um Herabſetzung von Waſſergeld
wird genehmigt. Der Betrag wird um die Hälfte herabgeſetzt.
Als Vertrauensmann des Denkmalpflegers wird an Stelle des verſtor=
benen
Herrn Provinzialbauinſpektors Volk Herr Buchhändler Karl
Zibulſki 3. beſtimmt. Ein vorliegendes Geſuch um Erlaß von Pacht=
geld
für einen Wieſenweg wird genehmigt, da das Futter nicht abge=
erntet
werden konnte. Ueber die eingegangenen Einſprüche gegen
die Bürgerſteuer 1931 ſoll die Soziale Kommiſſion entſcheiden. Zum
Schluß der öffentlichen Sitzung gibt der Bürgermeiſter die Verfügung

vergd

des Kreisamtes Dieburg über die Einführung der Bürgerſtst,
mit einem Zuſchlag von 20 Prozent zum Landesſatz (insgen
Prozent) bekannt. In nichtöffentlicher Sitzung werden de
Stundungs= und Unterſtützungsſachen erledigt.
Ds. Nieder=Kainsbach, 30. Novbr. Gemeinderats
Die Einführung einer erhöhten Bier= und Bürgerſteuer und
rung der Getränkeſteuer wurden abgelehnt, da die Gemeinde.
außerordentlichen Wohlfahrtsunterſtützungen belaſtet iſt. Mam
das Armenhaus neu herzuſtellen, da es von hieſigen Einwohnex,
ſpruch genommen werden muß. Die hieſige Halteſtelle an
ſchaft Reeg ſoll beleuchtet werden. Weil auf Antrag der Geymi
Haltepunkt eingerichtet wurde, ſo iſt dieſe auch verpflichtet,
dafür zu tragen.
Bt. Auerbach, 30. Nov. Aus dem Gemeinder
ſeiner letzten Sitzung genehmigte der Gemeinderat zunm
Verkauf von Erbbegräbnisplätzen und die Aufſtellung vuon
denkmälern auf dem Friedhof. Alsdann wurde die Ann=
eines
Reklameſchildes in der Grafenſtraße genehmigt,
ſteller war der Elektromeiſter Guido Löther. Im nächſt,
wurde über die Aenderung des Ortsnamens Auerbach SN
Auerbach an der Bergſtraße verhandelt. Herr Bürge

Blickensdörfer führte aus, daß der Antrag vom Verkehm
der Bergſtraße beim Eiſenbahnrat vorgelegt worden ſ
auch die beiden Gemeinden Auerbach und Zwingenberg 99
liche Bezeichnung an der Bergſtraße künftig führen ſolie
Eiſenbahndirektion erklärt ſich mit dieſer Abänderung eitm
den, wenn auch die Gemeindeverwaltung hierzu ihre Zuun
gibt. Die von mehreren Ratsmitgliedern hierzu am , ſen der W0
Aeußerungen gingen übereinſtimmend dahin, daß es we)/seſt üblich, ein
ſchenswert ſei die Bezeichnung an der Bergſtraße zuu9., tu prd. Die Sc4
es könnten allerdings hierdurch auch leicht Verwechſelun=
kommen
, ſo z. B. mit Auerbach im Vogtland, woſelbff Fute Sepck o. L
eine Landſchaftsbezeichnung, Bergſtraße gebe. In den
ren habe bereits bei der Poſt die Bezeichnung Auerba=
Bergſtraße beſtanden, die aber ſpäter in Auerbach (Heſſſ,
geändert worden ſei. Der Beſchluß ging dahin, künftige)
zeichnung. Auerbach an der Bergſtraße (Heſſen) zu führes Idwegelshach.
enereignis. A.
hieſiger Einwohner hatte um die Aufnahme in den
Staatsverband nachgeſucht. Dieſer Antrag wurde genehnnhue de Sgeſtoh. L
entbunden. Bei
wurde die Ueberlaſſung eines Schulſaales an das kürzlic0
ebt, während die
dete Kulturkartell Auerbach genehmigt, wozu der Schul.0 04,0 Lebensdauer ſit
reits ſeine Einwilligung gegeben hatte.
gung des Heſſ. Krei

nch i. Oöw., 3
zSieder zu Gehör,
ſicht in der girche
füls eine Samnlu

Aus Heſſen.

J. Griesheim, 30. Nov. Unfallverhütung. Die Beſich=
tigung
der landwirtſchaftlichen Betriebe und Nebenbetriebe durch
den techniſchen Aufſichtsbeumten der landwirtſchaftlichen Berufs=
genoſſenſchaft
iſt nunmehr beendet. Die vorgefundenen Mängel
ſind bei Vermeidung der geſetzlichen Strafen baldmöglichſt zu be=
ſeitigen
. Bei einer demnächſt ſtattfindenden Nachprüfung dürfen
ſich keine Anſtände mehr ergeben. Die Betriebsunternehmer wer=
den
wiederholt erſucht, die Unfallverhütung in ihren Betrieben
zu fördern, ebenſo wird ihnen im eigenen Intereſſe der Beitritt
zur Haftpflichtverſicherungsanſtalt empfohlen. Autounfall.
Dieſer Tage wollte auf der Provinzialſtraße Darmſtadt Gries=
heim
in der Nähe der Halteſtelle Neues Schießhaus ein Per=
ſonenauto
ein Milchfuhrwerk überholen. Das Perſonenauto kam
hierbei ins Schleudern und fuhr in den Straßengraben. Während
das Auto erhebliche Beſchädigungen erlitt, kam der Chauffeur mit
dem Schrecken davon. Der Voranſchlag der hieſigen Waſſer=
genoſſenſchaften
I und II für das Rechnungsjahr 1932 liegt vom
1 bis 8. Dezember d. J. im Hauſe des Vorſtehers Konrad Funk 6
offen und können Einwendungen während der Offenlegungsfriſt
daſelbſt vorgebracht werden. Die Grundbeſitzer in der gemiſchten
Flur, auf die Landwehr und Hintereichen, werden aufgefordert,
ihre Grundſtücke zur Berieſelung herzuſtellen, da die Berieſelung
demnächſt beginnt.

Rich. Branck.

Schweizerpillen
das bei Stuhlverstopfung und
Darmträgheit bewährte sowie auch zur
Blutreinigung geeignete rein ptlanz-
liche
Abführmittel. Keine unangeneh-
men
Nebenerscheinungen, keine Ge-
wöhnung
! In allen Apotheken zum
herabgesetzten Preis erhältlich.

Cp. Pfungſtadt. 30. Nov. Die Pfungſtädter Weih=
nachtslotterie
, die vom Einzelhandel veranſtaltet wird, iſt
im Gange. Beim Bareinkauf von 3. RM. erhält jeder Käufer
ein Freilos. Die drei Hauptgewinne beſtehen in drei fetten
Schweinen im Geſamtgewicht von icht Zentnern. Außerdem ſtehen
noch rund 600 Gewinne in bar (Gutſcheine) im Geſamtwert von
2525 RM. zur Verfügung. Außerdem hat der Einzelhandel be=
ſchloſſen
, durch Eigenbeſteuerung 2250 RM. für die Armen und
Bedürftigen in der Gemeinde Pfungſtadt aufzubringen, die in
drei Raten im Dezember. Januar und Februar zur Auszahlung
kommen ſollen. Der Volkschor Pfungſtadt hielt am Samstag
abend im Saalbau Vögler ein Herbſtkonzert ab. Beſonderen An=
klang
fanden die Darbietungen des Gemiſchten Chores und eines
Streichquartetts. Im zweiten Teil der Vortragsfolge kam ein
luſtiges Theaterſtück zur Aufführung. Die Direktion der Städti=
ſchen
Betriebe Darmſtadt hielt in der vergangenen Woche, am
Donnerstag= und Freitagabend, in der Krone Vorträge über
Kochen Backen und Heizen mit Gas ab. Mit den Vorträgen war
eine Verloſung und die Austeilung von Koſtproben verbunden.
Die Vorträge intereſſierten beſonders die Frauen.
F Eberſtadt. 28. Nov. Hausſchwamm=Vortrag. Der
Leiter der Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm= 1 Die Entwickelung des Strompreiſes. 2 die Enwſe.

uusſkellung: Evangeliſches Gemeindele Wrebenbecken, 2. N0
in Eberſtadt.
P. Die im Gemeindehauſe untergebrachte Ausſtellum
am Sonntagnachmittag um 3 Uhr eröffnet und erfreute,üſverlich empfand,
an dieſem Tag bereits eines mehrhundertköpfigen Beſuchs. W.fnd ſeime Familt

zu Wirkung vom 1
lis zum Ablauf de
zu der reichsrechtlich=
ſurr
Marguth, aus
teiuer Familite in
Hülte dieſerhalb die
Jugend, die das
einem Rundgange durch die Ausſtellung einigermaßen ImWeiſe herzlich w
über die Fülle des Materials, das hier dem Beſchauer darmin berr Lehrer We
wird. Die Ausſtellung gibt einen faſt erſchöpfenden Ein Nädchen= und
und ſoweit dies im Rahmen einer Ausſtellung überho.yhmen der Geſamte
lich iſt einen Einblick in das Leben einer Kirchenn=m Vorten,
Von dem gottesdienſtlichen Leben, deſſen Mittelpunkt B/=/ſich geſunde,
iſt, gibt zunächſt ein Plan an der Südwand eine anſchau 1An duch zwei gut vor
ſtellung. Wir ſehen aus ihr daß alles Leben und Wirkeruitin Gottes Segen au
Kirchengemeinde von der Kirche ſelbſt ausgeht. Zahlenn
an anderer Stelle vor Augen geführt werden, zeigen unn cchnitz i. Odw.
ſie ſelbſt keine Künder religiöſen Lebens ſein können uszeit zum Chri
nicht ſein wollen, doch manches, was des Nachdenkens iwude recht weil
Das Intereſſanteſte und zugleich auch Koſtbarſte, was di.n 1m ehne überraſ
lung birgt, ſind Dokumente: Aus den Tagen u ſen Pfarrorten
Väter. Wie gar mancher der Beſucher möchte die eüſüinen ſchöne Vor
großen Tiſch ausgebreiteten beredten Zeugen aus der Weſt auch bei dieſe
heit einmal einer näheren Betrachtung unterziehen, A0be bärmere
Schild mit der Aufſchrift: Bitte, nicht berühren hält i mng ſiß. Dafür
zurück. Wir finden hier den alten Abendmahlskelch. r ſo die Na
noch benutzt wird. Er trägt auf der inneren Seite dest AAnerllei
die Inſchrift; Philipp zu Frankenſtein. St. Barbara 1500.
das älteſte Kirchenbuch. 1650 angefangen von Pfarrera?
als zuvor das alte im Kriegsweſen gemeint iſt
Dreißigjährige Krieg verloren, dann ein Kollektenn
Kirchenumbau 1688, ein Hubkornregiſter aus dem Jclt
eine Sammlung alter Verordnungen (1699) eine handas
Verordnung (1701) über die Weinberge und einen Umnd
den Keller (ſtaatl. Beamter) mit Siegel, alte Kirchaſ
gen, ein altes Kirchenſtuhlbuch, das Original des 1
Schriftchens von Pfarrer May (17511796) betitelt:
miſche auf Erfahrung gegründete Anmerkungen über
Zunahme des Nahrungsſtandes in Eberſtadt bei Darmn.
Druck erſchienen 1791, ein Kommunikantenregiſter (1761.
teiniſch geſchriebene Dogmatik mit eigenhändiger Widl
Herausgebers an die Kirche Eberſtadt aus dem Jahres
ein Bild des alten Pfarrhauſes mit der Kirche. Neben dur
Bildern von unſerer Kirche in ihrer jetzigen Geſtalt und
weiteren Bild des unter Denkmalsſchutz ſtehenden Fachur
am Aufgang zur Kirche mit der uralten Linde, gemalt
rem Heimatmaler Wilhelm Kirſchner, entdecken wirnd
berühmte Bild der Kirche aus 1817 nach einem Origino
Merck (1782/1820). Dieſes ſelbſt iſt unverkäuflich, wäll/
übrigen Bilder verkäuflich ſind. Wir finden noch folg.
ſammenſtellungen: Bei Frau Muſika. Unſer Gemeiigl
Unſer Kirchenchor. Unſer Frauenverein und Unſeren
gemeinde‟.

Traiſa, 30. Nov. Am Sonntag hielt der Geſſe
Sängerluſt Traiſa im Saale Scherer ein Herbſtkom
Der Vorſitzende des Vereins. Herr Germrod begrüßte
und Gönner des Vereins und ſodann ſprach Herr Block u9.
ſchen Sängerbund ſeinen Dank aus für die ſchöne Anerkend
die Anweſenden durch ihr Erſcheinen dem Geſangverein
druck brachten. Die Muſikkavelle Breitwieſer aus RoßS)
nete durch einen ſchneidigen Marſch die Veranſtaltung. 7
aus der Darmſtädter Ballonſchule brachten das UnternIA
Reiz und Schönheit auf die Höhe. Es wurden Chöre voich
wobei Herr Lehrer Born aus der Ballonſchule Darm.
Stabführer bei der Veranſtaltung bewunderswert war. 2
und Liebe zu dem Lehrer und die Diſziplin der Darmſtähe
gens waren ſehr gut. Mit dem Schlußmarſch der Kae‟
wieſer nahm die Veranſtaltung ihr Ende.
G. Ober=Ramſtadt, 30 Nov. Sterbefall. Eine?
ten Altveteranen von 1870/71 und gleichzeitig einer de
Einwohner, Herr Michael Kögel 1., iſt am 29. d. M.
von 84 Jahren im Krankenhauſe in Darmſtadt, woſelhſ. 1
eines kürzlich erlittenen Beinbruches untergebracht war.
Cg. Reinheim. 30. Nov. Das Kreiskartell der freien=
ſchaften
hatte in das Volkshaus zu Reinheim zu eime
ſammlung eingeladen, in der über die Strompreiſe
geſprochen werden ſollte. Die Heag war eingeladen !"
Herrn Direktor Brandis vertreten. Herr Gemeinderat 8.
öffnete die Verſammlung mit Erläuterung der Strompren
nungsgrundlagen und betonte, daß in Bayern und Wac
bereits die Preiſe geſenkt worden wären. Er bat dar
Direktor Brandis auf folgende Fragen Antwort 2u

beratung. F. Kallenbach=Darmſtadt ſprach letzten Mittwoch Verbrauches. 3, die Zuſammenſetzung der Strompreist.
abend im Phyſikſaale der Eleonorenſchule vor einem zahlreichen mit dann in einer Kommiſſion die Sache weiter Velt.
Hörerkreis über das Thema: Was alle vom Hausſchwamm und den könne. Herr Direktor Brandis erläuterte Nie
anderen holzzerſtörenden Pilzen wiſſen ſollten. An Hand einer Strompreiſe ſeit 1924 in Wohnungstarif und oh0e. Le
großen Reihe gut gelungener Lichtbilder ſchöpfte der Referent aus Leiſtungen der Heag mit dem Ausbau des Ueberlan.
ſeinen reichen Kenntniſſen und Erfahrungen auf dem genannten Die Diskuſſion brachte zu Anfang gute ſachlige. N.
Gebiet. Reicher Beifall lohnte ſeine Ausführungen, an die ſich gleiſte dann aber durch einen Redner mit der Erhl.
eine recht rege Diskuſſion anſchloß.
ſeine Partei ſchon einen entſprechenden Antrag für Deld
vorliegen habe, ins politiſche Fahrwaſſer, durch die ſolge:
Eberſtadt, 30. Nov. Theaterabend Volkschor

Mitglieder des Vereins ſchloſſen ſich zu einer Spielgemeinſchaft
zuſammen mit dem Ziele, das große vieraktige Sittenſtück von
Hermann Sudermann Die Ehre zum Gegenſtand eines
Theaterabends zu machen. Der Verein darf ſich rühmen, den nicht
leichten und umfangreichen Stoff des Sudermannſchen Schauſpiels
mit einer Entfaltung der doch nur dilletantiſchen Kräfte durchzu=
führen
, die als glänzend gelungen bezeichnet werden darf. Wir
verzichten auf eine Würdigung der Einzelleiſtungen und begnügen
uns mit der Feſtſtellung, daß jeder von den Mitſpielenden ſich
ſeiner Verantwortung bewußt war und ſein Beſtes für ein Ge=
lingen
des Abends hergab. Das Publikum folgte ſehr aufmerkſam
der ernſten Handlung des Stückes.

widerungen der gegenteilig eingeſtellten Nachredner ſo9e
daß die meiſten Zuhörer, die mehr Ausſprache auf luchli9
biet erwartet hatten, ſchließlich voreilig und enttäuſchl.

fernten. Um 4 Uhr nachmittags war in den Geohl.
durch das Pfarramt zu einem Vortrag des Herrn Pior.
Darmſtadt für die Mitglieder des Epangeliſchen Buyoe.
laden. Redner ſprach über die Gottloſenbewegung un) De.
montanismus als Feinde der evangeliſchen Kirche. D

mern werden die mit ſachlichem Ernſt geſprochenel.
Augen geöffnet haben über vieles was ſie ſich in der
ahnen mochten und daß es mehr denn je gilt, das 90
Religion und beſonders ſeiner Kirche auch nach ei
und Tat zu verteidigen.

[ ][  ][ ]

H d

Ken
Ket

Rt.

1. Dezember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 333 Seite 7

nucktsbitfe der Rieder-Ramſtädker Anſtalken
für Epilepkiſche und Kräppel.
hätten im vergangenen Jahre unſeren Pflegebefohlenen
ſo ſchönes und frohes Weihnachtsfeſt zurichten können,
ſchehen iſt, wenn nicht auf unſere Bitte eine ſo warm=
opferfreudige
Antwort aus allen Teilen unſeres
jeſſenzledes gekommen wäre. Nun ſind wir in dieſem Winter
fer gu vn wirtſchaftlichen Not erſt recht auf die Weihnachtshilfe
unde der Armen und Kranken angewieſen und bitten
ſarums ſrilichſt:

ſelfen Sie uns wieder den Weihnachtstiſch decken für die
he ſſhen Fallſüchtigen und Krüppel und alle anderen Pfleg=
li
w der Nieder=Ramſtädter Anſtalten!
enüſe mit, trotz aller eigenen Sorgen, daß die helle Sonne
er züuachtfrohbotſchaft, der Weihnachtsfreude und der Weih=
iee
hell hineinſcheine in das Leben von 350 Menſchen, die
ſermſten der Armen gehören. Vergeſſen wir doch über
otigen Notſtänden, die auf uns und unſerer Zeit laſten,
Jammer, der in der Stille hinter Anſtaltsmauern ſein
fſtet, und nicht über den neuen Nöten unſerer modernen
wilre Krankheitselend, das immer da war und immer auf
ſüteliche Liebe angewieſen bleibt.
nede, auch die kleinſte Gabe ſind wir dankbar und bitten,
uf ſer Poſtſcheckkonto (Frankfurt a. M. Nr. 4992, Nieder=
ſamſtr
iſr Anſtalten) einzuzahlen oder zu überweiſen.

Mit herzlichen Weihnachtsgrüßen!
Pfarrer Schneider

Direktor.

z.udensbach i. Odw., 30. Nov. Herr Pfarrer Blankerts veran=
an
den vier Adventsſonntagen wie vielfach in anderen
ncfalls üblich, ein ſogenanntes Sternſingen allabend=
ſuchlten
wird. Die Schuljugend, verſehen mit kleinen Fackeln
ſteuteten Sternchen, bringen dabei an berſchiedenen Plätzen im
Aöineslieder zu Gehör, und zum Abſchluß findet jedesmal eine
Aſuecht in der Kirche ſtatt. Im Laufe dieſer Woche wird
ehealls eine Sammlung für die Winterhilfe abge=
Gt.ü ſtzel=Wiebelsbach, Kr. Erbach, 30. Nov Ein ſeltenes
gninſinereignis. Am Samstag, im Laufe des Vormit=
nue
die Ehefrau des Franz Schnellbacher von hier von
llinkp entbunden. Bei der Geburt haben zwei der Neuge=
m
=lebt, während die beiden anderen totgeboren wurden.
ſich kuwr Lebensdauer ſind auch dieſe geſtorben. Laut Be=
imutng
des Heſſ. Kreisamts Erbach wird für die Ge=
inde
rt Wirkung vom 1. Dezember 1931 ab die Gemeinde=
teugerbis
zum Ablauf des Rechnungsjahres 1931 in Höhe des
weifatzhn der reichsrechtlichen Steuerſätze erhoben.
/sedenkirchen, 30. Nov. Unſer neuer Ortsgeiſtlicher,
Pmer Marguth, aus Seeheim kommend, iſt im Laufe dieſer
güſeiner Familie in ſein neues Heim eingezogen. Aufrichtige
nllte dieſerhalb die Herzen unſerer hieſigen Einwohnerſchaft.
g41 Jugend, die das lange Verwaiſtſein unſerer Pfarrſtelle be=
üſcherzlich
empfand, ließ es ſich nicht nehmen, Herrn Pfarrer
wnd ſeine Familie am Donnerstag abend in ſchlichter und
üm Weiſe herzlich willkommen zu heißen. Warme Begrüßungs.
ſſtren Herr Lehrer Weber im Namen des Kirchengeſangvereins
Nädchen= und Burſchenvereinigung und Herr Bürgermeiſter
hmen der Geſamtgemeinde. Herr Pfarrer Marguth dankte
zu Worten beſonders erfreut darüber, daß in Beedenkirchen
ſich geſunder kirchlicher Geiſt lebt. Umrahmt war die ein=
felig
durch zwei gut vorgetragene Chöre des Kirchengeſangver=
. Wör Gottes Segen auf der Arbeit unſeres neuen Ortsgeiſtlichen
Bh. zſchnitz i. Odw., 30 Nov Schneefall. Der Advent als
ſerberegtgszeit zum Chriſtfeſt führte ſich in unſeren höheren Lagen
dut Odedualdes recht weihnachtlich ein, indem uns der erſte Advents=
mtag
gn Schnee überraſchte. So hatten die Kirchgänger auf dem
ſge z: ven Pfarrorten über weiße Höhen und Täler, durch ver=
heite
uſanen ſchöne Vorweihnachtsſtimmung. Allerdings konnte ſich
us Wiuky auch bei dieſem zweiten Angriff wiederum nicht ganz be=
ſbtena
die wärmere Tagestemperatur gegen Nachmittag den Schnee
ſchwinde ließ. Dafür brachte die Nacht erneut beachtlichen Froſt
zaubte ſo die Natur durch prächtigen Rauhreif am Morgen in
neuess Zinterkleid.

Die euangelische Kirche in Raunheim.

Der letzte Sonntag verſammelte die evangeliſche Gemeinde in
Raunheim. Kreis Groß=Gerau, zur Feier der ſeit längerer Zeit
begonnenen, jetzt vollendeten äußeren und inneren Wiederherſtel=
lung
ihres Gotteshauſes. Raunheim beſaß ſchon zur Zeit der
Einführung der Reformation eine alte Pfarrkirche, die nachher
noch über 220 Jahre als gottesdienſtliche Stätte diente. Im Jahre
1751 wurde ſie niedergelegt; noch im Mai desſelben Jahres ward
mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen und dieſe am erſten
Pfingſttag 1752 ihrer Beſtimmung übergeben. Die Pläne hierzu
hatte der Superintendent Johann Konrad Lichtenberg entworfen,
der außer einer gründlichen theologiſchen und philoſophiſchen Bil=
dung
auch in der Baukunſt vorzügliche Kenntniſſe beſaß und nach
deſſen Plänen eine Reihe heſſiſcher Kirchen erbaut wurden; ſein
Werk iſt u. a. auch das Darmſtädter Waiſenhaus, der noch heute
vorhandene Vorderbau des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums zu Darm=
ſtadt
. Schon lange war in der Gemeinde Raunheim der Wunſch
lebendig, ihrem Gotteshaus wieder innen und außen ein würdi=
ges
Ausſehen zu geben. Das Werk der Inſtandſetzung iſt nunmehr
dank der Initiative des derzeitigen Ortsgeiſtlichen, Pfarrer
Grießmer, und dank der Opferwilligkeit der Gemeindeglieder
durchgeführt worden und ſehr gut gelungen. Dabei erfuhr das
Innere der Kirche eine glücklich gelöſte Aenderung in der Raum=
geſtaltung
und erhielt in einfach gehaltenen Farbtönen ein künſt=
leriſches
Ausſehen, das erhöht wird durch mehrere geſtiftete, von
Profeſſor Linnemann=Frankfurt gefertigte Glasfenſter. Die Bau=
leitung
hatte das Heſſ. Hochbauamt Groß=Gerau; der Denkmal=
pfleger
. Profeſſor Meißner=Darmſtadt. gab wertvolle Rat=
ſchläge
.
Zur Feier am erſten Advent in der bis auf den letzten Platz
gefüllten Kirche waren als Vertreter der Landeskirche Oberkirchen=
rat
Dr. Müller und Oberkirchenrat Dr. Horre erſchienen. Der
Dekan des Dekanats, Pfarrer Scriba=Groß=Gerau, am perſön=
lichen
Erſcheinen dienſtlich verhindert, hatte auf ſchriftlichem Wege
ſeine Grüße und Glückwünſche der Gemeinde übermittelt.
Die Feſtpredigt hielt Pfarrer Grießmer. Anknüpfend an
die beſondere Bedeutung, die der Feſtſonntag, der 1. Advent, für
die Gemeinde habe, gab er einen Ueberblick über die Geſchichte der

Wiederherſtellung des Gotteshauſes und legte dar, wie das Gelin=
gen
dieſes äußeren Werkes für jeden einzelnen eine ernſte ein=
dringliche
Mahnung bedeute: feſtzuhalten an dem auf das Evan=
gelium
gegründeten Glauben und der darauf ruhenden Hoffnung,
zumal in der heutigen Zeit des Schwankens und der Ratloſigkeit,
und tätig zu ſein in den Werken ſelbſtloſer helfender Liebe in
Haus und Familie, in Gemeinde= und Volksleben.
In längerer Anſprache grüßte ſodann der Superintendent der
Provinz. Oberkirchenrat Dr. Müller, die Feſtgemeinde. Auch er
gab ſeiner Freude über das glücklich vollendete Werk und ſeinem
Dank über deſſen künſtleriſch=ſchöne Durchführung Ausdruck und
richtete, daran anknüpfend, den Blick ſeiner Zuhörer auf die Gegen=
wartsaufgaben
der Kirche. Er führte aus, wie gerade die Kirche
berufen ſei, in dem einzelnen das Heimatgefühl der Seele, das in
Gott geborgen iſt. lebendig zu machen und zu vertiefen, zumal in
einer Zeit, in der Tauſende von Menſchen entwurzelt ſind, und er
zeigte daß das wahre Heimatgefühl nur in der Bindung an Gott
verankert ſein könne. Aufgabe der Kirche ſei es daher zugleich,
den Menſchen zum Bewußtſein zu bringen, daß eine rechte Füh=
rung
in den Wechſelfällen des menſchlichen Lebens letzten Endes
nicht vom Menſchen, ſondern nur von Gott her kommen könne und
daß nur aus ſolcher Führung dem Einzelnen Hoffnung und Mut
und Kraft zuſtrömen zur Ueberwindung der mancherlei Hemmun=
gen
und Spannungen des Lebens, nicht zuletzt derer, die im Men=
ſchen
ſelbſt liegen. Der Superintendent ſchloß mit dem Advents=
wunſch
: möge auch dieſes Gotteshaus allezeit eine Stätte ſein, in
der die Gemeinde ſolches evangeliſch=chriſtliches Heimatgefühl und
ſolche Lebensführung gewinne.
Verſchönt wurde die Feier durch die Mitwirkung des Geſang=
vereins
Germania und des Schülerchors ſowie durch Violin= und
Orgelvorträge mit Einzelgeſang.
Auf der einzelnen Gemeinde beruht das Schwergewicht un=
ſeres
evangeliſch=kirchlichen Lebens. Auch in Raunheim zeigte ſich,
wieviel eine Gemeinde vermag, wenn nur die Kräfte des Glaubens
und der Liebe in ihr lebendig ſind. Und ſolche lebendigen Ge=
meinden
ſind uns heute doppelt not.

m. Beerfelden. 30. Nov. Vom Odenwaldklub. Die hieſige
Ortsgruppe des Odenwaldklubs bot ihren Mitgliedern durch den
Klubabend am Samstag im Grabſchen Saal höchſt genußvolle
Stunden. Als Einleitung erfreute das Klampforcheſter der Orts=
gruppe
unter Leitung von Herrn Stierle durch mehrere wohl=
gelungene
Dabietungen; dann begrüßte der Vorſitzende der Orts=
gruppe
, Herr A. Willenbücher, die Anweſenden und erteilte
das Wort Herrn Dr. Götz=Darmſtadt, dem geſchäftsführen=
den
Vorſitzenden des Geſamtodenwaldklubs, zu einem Lichtbilder=
vortrag
Wanderfahrten zu den deutſchen Siedlungen in Groß=
Rumänien. Reicher Beifall bezeugte die Anerkennung für den
wohlgelungenen Vortrag. Herr Willenbücher als Vorſitzender
ſprach namens der Anweſenden Herrn Dr. Götz herzlichen Dank
aus für die ſpannenden und lehrreichen Darbietungen, indem er
denſelben feierte als eifrigen Pfleger des Heimatgedankens nicht
nur im engeren Vaterland, ſondern auch als Vertreter des V.D.A.
bei unſeren Stammesbrüdern in der Ferne. Ein dreimaliges
Friſch auf ſchallte dem Redner zu Ehren durch den Saal. Vor=
träge
des Klampforcheſters und öfters damit verbunden gemein=
ſam
geſungene Heimat= und Wanderlieder bildeten den Ausklang.
Dieſer Abend war wieder ein Glanzpunkt in den ſtets erfolgreichen
Veranſtaltungen der hieſigen Ortsgruppe.

Mate

schützt
Ihre Gesundheit

Gernsheim, 30 Nov. Waſſerſtand des Rheins am
29. November: 0,60 Meter; am 30. November: 0,62 Meter.
Hirſchhorn, 30. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
28. November 1,65 Meter, am 30. November 1,60 Meter.

Dp.Zwingenberg, 30. Nov. Um der Winternot zu ſteuern iſt das
Holzleſen in dem Zwingenberger Gemeindewald in den Monaten
Dezember, Januar, Februar Mittwochs und Samstags geſtattet. Das
Mitnehmen von Werkzeugen und das Holzſchleifen auf öffentlichen
Wegen iſt verboten.

Rheinheſſen.

Ae. Worms. 30. Nov. Feſtnahme im Gerichtsſaal.
Nach einer Schöffengerichtsſitzung wurden zwei Brüder, die des
Diebſtahls angeklagt waren und freigeſprochen wurden, erneut in
Unterſuchungshaft genommen, da neue Momente einwandfrei er=
kennen
laſſen, daß weitere Diebſtähle auf das Konto der feſtge=
nommenen
Brüder zu ſetzen ſind. Sie wurden wiederum in das
Amtsgerichtsgefängis eingeliefert.
Oberheſſen.
v. Bad=Nauheim, 30. Nov. 40 Jahre Chormeiſter. Der
Ehrenchormeiſter des hieſigen Geſangvereins Frohſinn, Ober=
reallehrer
W. Bechtolsheimer, konnte jetzt das äußerſt ſeltene
Jubiläum der 40jährigen Dirigententätigkeit in ſeinem Verein
begehen. Unter ſeiner bewährten Stabführung hat ſich der Verein
zu einer beachtlichen Höhe künſtleriſchen Könnens aufgeſchwungen
und das in mehr als hundert Veranſtaltungen unter Beweis ge=
ſtellt
. Beſonderer Beliebtheit erfreuen ſich unter Einheimiſchen
und Kurgäſten ſeit Jahrzehnten die vom Frohſinn gegebenen
Konzerte auf der Kurhausterraſſe. Der geſtern für den Jubilar
veranſtaltete Ehrenabend zeigte, wie groß die Verehrung und
Wertſchätzung des Gefeierten in weiten Kreiſen der Bevölkerung
ſind. Im Verlauf des Abends kam auch ein Anerkennungs= und
Dankſchreiben von Schulrat Haſſinger vom Heſſiſchen Kultusmini=
ſterium
unter unter lebhaftem Beifall zur Verleſung.

Des TTecr
DerPerPeres
DererPer1

Um dem Raucher die Garantie von jetzt an die Packungenun=
zu
geben, dass er bei unserer serer MarkenOVERSTOLZund
Firma eine echte MAX0Ul- RAVENKLAU mit dem hier abge:
Mischung erhält,versehen wir bildeten, für uns geschützten
Echtheits-Zeichen.

I. K6. 15991

5 PFENNIG
O PFENNIG
1n
Masoul-Mischund
Die Packungen unserer 8 und 10 Pf. Zigaretten Löwenbrück und Guldenring
haben wir nicht besonders gekennzeichnet,denn es versteht sich ja von
selbst, dass wir für so hochwertige Marken kostbare Maxoul-Abake verarbeiten

[ ][  ][ ]

Seite 10 Nr. 333

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Der welkberühmke Arkushof in Danzig 450 Jahre alk.

Der große Saal in dem Danziger Artushof,
eine Sehenswürdigkeit, die kein Beſucher der alten Hanſeſtadt Danzig zu beſichtigen verabſäumen
ſollte, beſteht am 2. Dezember 450 Jahre. Früher war der Artushof das Verſammlungshaus der
reichen Patrizier, während er ſpäter als Getreidebörſe diente,
Das erſte Bild von der Rekkung der Beſahung des ehemaligen Fletfner=
Rokorſchiffes Baden=Baden.

Die Beſatzung der Baden=Baden nach der Uebernahme auf den amerikaniſchen Dampfer Swan.
Rechts (ohne Schuhe) der amerikaniſche Leutnant Evans, der ſich bei der Rettung
durch beſonderen Mut auszeichnete.
Am 9. November ging im Karibiſchen Meer das ehemalige deutſche Flettner=Rotorſchiff Baden=
Baden im Sturm unter. Nur ein Teil der Beſatzung konnte unter ungeheueren Schwierigkeiten
von dem amerikaniſchen Dampfer Swan gerettet werden.

Der Favag=Prozeß.

Keich und Ausnne.
Calmekte-Prozeß.
Lübeck. Im Calmette=Prozeß teilte der
Vorſitzende am Montag zunächſt mit, daß der
Beweisantrag von Rechtsanwalt Hoffmann, eine
ganze Reihe von Aerzten aus den verſchiedenſten
Ländern zu vernehmen, abgelehnt worden ſei.
Der Antrag der Nebenkläger, Prof. Dr. Dold
vom Bakteriologiſchen Inſtitut in Kiel, über den
dort gezogenen Stamm humaner Bazillen zu
hören, wurde angenommen. Als neuer Sachver=
ſtändiger
iſt Prof. Dr. Kleinſchmidt=Köln an=
weſend
. Oberarzt Dr. Janaſch teilte über den
Befund des Kindes Neuner mit, daß er mit Dr.
Deycke eine Lungentuberkuloſe mit großem Herd
feſtgeſtellt habe. Einen Zuſammenhang mit der
Fütterung habe man nicht annehmen können.
Die Nachmittagsverhandlung im Calmette=
Prozeß wird ausgefüllt mit der Vernehmung
verſchiedener Hebammen. Sie äußern ſich zu den
Informationen, die man ihnen erteilt hatte und
zu den einzelnen Erkrankungen, die ſie ſpäter
beobachteten. Frau Grammel bekundet, daß ſie
gewußt habe, es handle ſich beim BCG. um
lebende Bazillen, aber man habe ſich keine Ge=
danken
darüber gemacht. Denn wenn den Heb=
ammen
von Autoritäten geſagt werde, es handle
ſich um unſchädlich gemachte Bazillen, dann müß=
ten
ſie es ſchon glauben.
Nach Vernehmung von weiteren Hebammen
wird die Verhandlung auf Dienstag vertagt.

Kampf mit verhafteten Einbrechern.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum Sonn=
tag
ſtellte ein Schupobeamter in der Großen Gal=
lusgaſſe
zwei junge Burſchen, die ſofort die Flucht
ergriffen. Der Beamte verfolgte die beiden und
konnte einen von ihnen feſtnehmen. Er fand
bei ihm ein ganzes Arſenal von Einbruchswerk=
zeugen
ſowie eine geladene Piſtole. Einige Stun=
den
ſpäter konnte auch der zweite Burſche er=
griffen
werden. Es handelt ſich um den 17jähr.
Schloſſer Friedrich R. und den 19jähr. Schloſſer
Sch. Auch Sch. hatte Einbruchswerkzeuge und
ſogar zwei Revolver bei ſich. Die beiden hatten
einen Einbruch in eine Muſikalienhandlung in
der Goetheſtraße gemacht und dort die Ladenkaſſe
geplündert.
Schweres Großfeuer.
Lötzen. In der Nacht auf Sonntag entſtand
im Schweineſtall des Gutsbeſitzers Kuhnke, Groß=
Upalten bei Lötzen, ein Feuer, das in kurzer Zeit
den Stall und auch die angrenzende große
Scheune in Aſche legte. Trotzdem die Feuer=
wehren
der geſamten Umgebung ſofort zur Stelle
waren, gelang es nicht, die Gebäude zu retten.
42 Schweine und 800 Zentner Getreide ſind dem
Feuer zum Opfer gefallen.
Umfangreiche Wechſelfälſchungen
durch zwei Selbſtmorde aufgedeckt.
Wuppertal. Zwei Selbſtmorde haben zur
Aufdeckung von umfangreichen Wechſelfälſchungen
geführt. Vor etwa 14 Tagen hat ſich ein Ange=
ſtellter
einer hieſigen Kohlenfirma in einem
Hotel in Solingen erſchoſſen. Acht Tage ſpäter
vergiftete ſich eine Kontoriſtin der Firma. Bei
näheren Nachforſchungen kam der Verdacht auf,
daß die beiden an Wechſelfälſchungen beteiligt
geweſen ſind. Als die Unterſuchung auf Grund
einer Anzeige einer Wuppertaler Bank auch auf
einen der beiden Beſitzer ausgedehnt wurde,
flüchtete dieſer und konnte bisher noch nicht feſt=
genommen
werden. Man vermutet, daß bei der
Firma Wechſelfälſchungen in Höhe von 70 000 bis
100 000 RM. vorgenommen worden ſind.
Der Trierer Geldkaſſettenraub aufgeklärt.
Trier. Der Unbekannte, der Anfang No=
vember
aus einem hieſigen Kolonialwarenge=
ſchäft
eine Kaſſette mit 20 000 RM. in bar und
Wertpapieren geraubt hat, iſt nunmehr in Lu=
zern
ermittelt und von der ſchweizeriſchen Kri=
minalpolizei
verhaftet worden. Es handelt ſich
um den 22jährigen Wanderburſchen Schulze aus
Wittenberg, der am Tage vor dem Raub aus
dem Gefängnis in Luxemburg entlaſſen wor=
den
war.
Dreifacher Mord
an der deutſch=holländiſchen Grenze.
Amſterdam. In einem Walde bei dem in
der Nähe der holländiſchen Grenze liegenden Ort
Putbroek wurden am Sonntag die Leichen dreier
junger Leute vergraben aufgefunden. Die drei
jungen Männer, die in Putbroek wohnten, ſind
von unbekannten Tätern erſchoſſen worden. Ver=
ſchiedene
Einwohner hatten am Freitag abend
etwa 20 Schüſſe gehört. Da in den Wäldern
häufig Wilderer ihr Unweſen trieben, maß man
dieſem Umſtand zunächſt keine beſondere Bedeu=
tung
bei. Erſt, als die drei jungen Leute ver=
mißt
wurden, nahm die Polizei eine Durch=
ſuchung
vor, die zur Auffindung der Leichen
führte.
Zum erſten Weſt=Oſt=Flug
Braſilien-Afrika.

Der auſtraliſche Flieger Bert Hinkler
hat als Erſter einen Nonſtopflug über den ſüd=
atlantiſchen
Ozean durchgeführt. Er war in
Natal (Braſilien) geſtartet und landete einen
Tag ſpäter in St. Louis (Senegal).

Frankfurt a. M. Der Favag=Prozeß iſt
durch die Zeugenvernehmung ſeinem Höhepunkt
ziemlich entgegengebracht. Schon das äußerliche
Bild war belebt, der Zuſchauerraum vollkommen
ausgefüllt, zahlreiche Intereſſenten aus der Ver=
ſicherungswelt
und von den Banken ſind er=
ſchienen
, die ſämtlichen Sachverſtändigen an=
weſend
. Geladen waren als Zeugen General=
direktor
Schmitt von der Allianz, der Hambur=
ger
Verſicherungsſachverſtändige Jantzen, der
frühere DD=Bank=Direktor Fehr, ſowie das Vor=
ſtandsmitglied
der DD=Bank, von Staus. Letz=
terer
ließ ſich wegen Arbeitsüberlaſtung entſchul=
digen
und bat um kommiſſariſche Vernehmung
in Berlin. Trotz dieſes großen Aufgebotes pro=
minenter
Zeugen blieb jede Senſation aus. Wie=
der
konnte durch unklar oder unbeſtimmte Er=
innerungen
nichts weſentlich Neues zur Ent=
oder
Belaſtung der Angeklagten, bei denen
geſtern auch wieder Mädje aus ſeiner Beurlau=
bung
erſchien, beigebracht werden. Im Gegenteil,
die Staatsanwaltſchaft mußte verſchiedentlich
weiteren Beweisanträgen und Zeugenverneh=
mungen
entgegentreten, damit die Prozeßführung
in ihrer Klarheit der Anklage nicht verſchwom=
men
und hinausgezögert werde. Dieſelbe Ten=
denz
verfolgte das Gericht ſelbſt.
Wenn man will, bildete die Senſation des
Tages die Vernehmung des Zeugen Fehr, der
trotz allem Kreuzverhörs der Verteidigung ziem=
lich
vorſichtige und für die Prozeßführung nur
unweſentliche Ausſagen machte. Er verneinte
Sondervergütungen bei der DD=Bank, ebenſo
die Uebung, daß bei der DD=Bank anläßlich von
Börſeneinführungen Reſtbeſtände an Direktoren
zum Einführungskurſe abgegeben worden ſind.
Dagegen erklärte er die Unterbeteiligung ſowohl
von Verwaltungsmitgliedern als Geſchäftsfreun=
den
ohne Anſehen der Perſon, jederzeit allerdings
aus Unterbeteiligungen mit vollem Riſiko in
dem Sinne, daß die DD=Bank entlaſtet wurde,
als natürlich.
Der Zeuge Prof. Hahn von der Deutſchen
Effekten= und Wechſel=Bank hatte über die Ka=
pitalerhöhung
der Favag von 1928, bei welcher
er als Aufſichtsratsmitglied ſowohl als auch als

Direktor der Konſortialbank, der Deutſchen Ef=
fekten
= und Wechſel=Bank mitwirkte, keine ge=
naue
Erinnerung mehr. Er hält es für möglich,
daß Unterbeteiligungen auch an Vorſtandsmit=
glieder
der Favag vorgeſehen waren, kann aber
auch nicht das Gegenteil mehr behaupten. Ueber
die Frage der Zuläſſigkeit von Unterbeteili=
gungen
ſagte Profeſſor Hahn, daß die Sitten und
Gebräuche in den letzten 15 Jahren ſehr ge=
wechſelt
haben. Während der Inflationszeit
hätte er Unterbeteiligungen bejaht, ſpäter hätte
man darüber aber beſondere Erörterungen an=
ſtellen
müſſen. Beteiligungen mit vollem Riſiko
von Verwaltungsmitgliedern hält er ſogar, für
im Intereſſe einer Geſellſchaft liegend. In der
Nachmittagsverhandlung werden Profeſſor Walb
und Profeſſor Kalveram die Hauptgutachten über
Sondervergütungen erſtatten.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung gab
dann Profeſſor Walb ſein Gutachten ab. Wenn
er auch die Sondervergütungen nicht für wün=
ſchenswert
hält, ſo ſind ſie nach ſeiner Anſicht
durch die Kompliziertheit des Wirtſchaftslebens
und durch die nicht ausreichende Geſetzesregelung
über Gehalt und Tantieme bedingt. Der Sach=
verſtändige
betrachtet die Sondervergütungen
als eine Leiſtungszulage, die naturgemäß eine
Ausnahme und nicht die Regel bilden ſoll, denn
ſonſt bedeuten ſie Korruption. Nach ſeiner An=
ſicht
hat die Zeugenvernehmung im Favag= Pro=
zeß
den Beweis erbracht, daß über dieſe Frage in
der Induſtrie keine einheitliche Auffaſſung be=
ſteht
. Auch er geißelt die Sondervergütungen
als Syſtem, wie es bei der Favag war, auf das
Schärfſte. Wenn dieſes Konſtruieren von neuen
Gewinnquellen nicht diaboliſch ſei, dann ſei es
zumindeſt pathologiſch. Doch dürfe man nicht
vergeſſen, daß in der Wirtſchaft nicht alles ſo
rationell und ſo vernünftig ſei, wie es im all=
gemeinen
den Anſchein habe. Der Sachverſtän=
dige
ging in ſeinen weiteren Ausführungen auf
die einzelnen Delikte ein, die den Angeklagten
zum Vorwurf gemacht werden. Seine Ausfüh=
rungen
ſind zu einem Teil für Mädje ſtark ent=
laſtend
und ſtehen in einem gewiſſen Gegenſatz zu
zu dem Gutachten vor Profeſſor Kalveram.

Sklarek-Prozeß.

Bürgermeiſter Scholz als Zeuge. Selbfchn
des Generaldirektors Schüning,
Berlin. Schon lange vor Beginn der an
tagsverhandlung des Sklarek=Prozeſſes hau
auf der Straße vor dem Gerichtsgebäuda
große Zuſchauermenge angeſammelt.

Bürgermeiſter Scholz wurde zunächſt
Ausſetzung der Vereidigung über ſeine u

lichen Beziehungen zu den Sklareks befragg=
erklärte
, daß er keine perſönlichen Bezieh=
zu
den Sklareks gehabt habe. Das Haun=
Brüder Sklarek habe er niemals betreten.n
derobe habe er nie von ihnen bezogen. En
ſich auch nicht beſinnen, daß Max Sklarek;
wirtet habe. Die Vorgänge beim Preſſebau
ſchilderte Bürgermeiſter Scholz genau
früher. Er habe eine Viertelſtunde an einers

geſeſſen, von dem er annehmen mußte, daſſ=
um
den Tiſch des Stadtverordneten Roſo=

handelte, der ihn zum Bleiben aufgefordernf
Bürgermeiſter Scholz ſagte u. a. weitet
daß er zu Kieburg keinerlei perſönliche Be.s
gen gehabt habe. Im Jahre 1925 habe iln,
damalige Stadtkämmerer Karding wier
erklärt, daß in der KVG. große Verluſſ

Die kathol

landen ſeien, und daß die Geſellſchaft 69
liquidiert werden müſſe. 1927 habe mannc lsM

Buchungen feſtgeſtellt. Es ſeien Werte yſe in
Bilanz gebracht worden, die dort gar nioüt) Die Entwürfe

gehörten. Das ſei letzten Endes auf Hfg
zurückzuführen geweſen. Auf weitere Frazu;
Vorſitzenden erklärte Scholz unter anderen.
die Stadt einen Verluſt von 800 000 RM.-/
habe. Ob die Sklareks in irgendeiner Foron
getreten ſeien, wiſſe er nicht. Der Vor/A
kam dann auf den Deckenauftrag zu ſprecha
heiße, daß die Sklareks dafür, daß ſie dog
von 500 000 RM. zuſtopften, den unſim
Deckenauftrag erhalten hätten, durch di
Stadt in Decken erſtickte. Generaldirektoas
ning habe ſich bei ſeiner Vernehmung /0
wunden ausgedrückt und zugegeben, es kühe ich lebe, und
geweſen ſein. Ein dem Gericht geſtern e nicht vergeſſen
reicher Schriftſatz Schünings über dieſe Angeſſa in meiner gelie

heit laute gleichfalls nicht übermäßig besut, n der Sebaſtovo
Anſchließend machte Rechtsanwalt Hildes/ ym Latum, an d
einer der Verteidiger, Mitteilung voch hmrzlichen Erinner
Selbſtmord des früheren Stadayſols ſtehen wied
und jetzigen Generaldirektornſſen ſie Gegenwa
Berliner Hafen= und Lager ſcnke bunde ſchlich
A. G. Schüning, der bekanntlich im : Bm mehr für uns
des Prozeſſes ſchwer belaſtet worden wol/ ſich uns die
Sklarek lachte laut auf. Willi Sklarek ſp Ac Straßen von S
die Höhe und zeigte mit den Worten arn ha gähnten uns
germeiſter Scholz: Herr Scholz, den Man7 Küiverung zerſchle
Sie auf dem Gewiſſen! Nur dem ensA Ales n
Vorgehen des Vorſitzenden gelang es, din Mit
wieder herzuſtellen.
Uer
Bürgermeiſter Scholz erklärt dem Sch /Mote,
er, wenn er Oberbürgermeiſter geweſer; huil jene
gegen Kieburg genau ſo einen Strafantkcmmen der
ſtellt hätte wie gegen die Sklareks, wac, limee zu
aber nichts gegen den Oberbürgermeiſtſcn Aiges wurde
ſagen wolle. Damit war die Vernehmpilzall. Ein ge
Bürgermeiſters Scholz bendet. Er wurdss/ hagten Meldu=
vom
Gericht vereidigt.
fiten Erſtaunen
Nach der Vernehmung des Bürgernich, den Thegterdir
Scholz wird Stadtkämmerer a. D. Dr. 2ſ0hmte. As Tbeg
als Zeuge aufgerufen. Seine Vernehmnswſernrdentlich hohu
gibt nichts Neues. Der nächſte Zeuge. Eh ſei meinem Eint
malige Syndikus und ſtädtiſche Bürgesi ſinen Sie ſich da=
Dr. Lange erklärt, er habe Kieburg ſchomiſen frat ich für der
für verdächtig gehalten und ſei auch für aulbigleit Zeugnis
gehen gegen ihn geweſen. Von dem mit der G der Haſt entlaf
reks abgeſchloſſenen Monopolvertrag h0)/0 üßte wir di
Magiſtrat keine Kenntnis erhalten, da eu ie Danlborkeit
germeiſter und ein Magiſtratsmitgliedar
gültig einen Vertrag abſchließen könntel,ßwi die Straße b
den Magiſtrat davon zu verſtändigen, Müß. Die Bolf
Theoretiſch ſei es möglich, daß auf dies Fatodt. Noch in

hinter dem Rücken des Magiſtrats das
verkauft werden könne; worauf der Vaſt
bemerkt: Da kann man ja noch von Glüt
daß nicht noch mehr paſſiert iſt. Obe:s
meiſter Böß ſei geradezu vertrauensſelie!
über den Perſonen geweſen, die ſich ihmr
über als geſchäftstüchtig hinzuſtellen wußck
nächſte Zeuge iſt der ſozialdemokratiſchen
ſchulrat Nydahl, der die Frage des Vorſi
ob er einmal von den Sklareks Geld boo
habe, verneint. Oberſtaatsanwalt Freihle
Steinecker hält Nydahl aber vor, daß Las
rek in der Vorunterſuchung behauptet har
dahl mehrmals 300 bis 400 Mark gega
haben, die er aber niemals zurückerhaltek
Der Selbſtmord des Generaldirektos
Der Generaldirektor Schüning wurv=
mittags
9 Uhr im Schlafzimmer ſeiner 29
dem Ankleideſpiegel mit einem Schuß el
rechten Schläfe von ſeiner HausangeſtellA
aufgefunden. Um 8 Uhr früh war ſein.
weggefahren, um in der Stadt Beſorgu:g
erledigen. Um 8,30 Uhr hatte Schüning
Hausbedienſteten geklingelt und ſie mit
Auftrag ſortgeſchickt. Bei ihrer Rückkehr
ihn tot auf. Er hatte einen Brief an /e2
gehörigen hinterlaſſen, in welchem er zuc
druck bringt, daß er die ganze Sklarek3, 0
die er hineingezogen worden ſei, ſatt h0

darum aus dem Leben ſcheiden wolle, S
ſoll bereits vor einigen Tagen Selbſt.n
ſichten geäußert haben.
Urteil im Baſeler Heroin=Schmuggelnn
Baſel. Im Heroin=Schmuggelprozels
am Montag mittag das Urteil gefällt.

den verurteilt: Dr. Fritz Müller zu ve*
naten Gefängnis und 20 000 Franken 9e
(im Nichteinbringungsfalle weitere. L
nate Gefängnis), E. Ballinari zu ſechle
Gefängnis und 10 000 Franken Geldſttc
H. Rauch zu vier Monaten Gefängnis 1nm
Franken Geldſtrafe. Gegen den Angeklatz=
Diepenhorſt=Freiburg i, B. wird das 30e
in sontumaeiam eingeleitet. Die Mich
Frau geleiſtete Kaution in Höhe von 200
ken wird als verfallen erklärt. Die 400
Frau Müller und; die Angeklagten 2
Weidmann, werden von der Antod.
ſprochen. Die Verurteilten tragen die Ko
Verfahrens, die ſich auf etwa 2000.
belaufen, gemeinſam, und zwar Dr. Ach
Hälfte. Ferner haben die Verurtelt.
gebühren in Höhe von 5050 Frol.
zahlen.

[ ][  ][ ]

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Mk. 1.80
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BobeA Schuhbeſohlung
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1. Dezember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 333 Seite 9

Deutſchlands modernſke Kirche.

F wolzl
Näudel it
ſatet.n

Die katholiſche Bonifaziuskirche in Bad Dürrberg an der Saale
die modernſte Kirche Deutſchlands, wenn nicht der Welt, bezeichnet werden. Das
einen ganz neuartigen Grundriß und iſt innen nach modernſten Stilprinzipien aus=
Die Entwürfe für den Bau ſtammen von dem Leipziger Regierungsbaumeiſter
Straubinger.

Ladenſkraße in einem Berliner Ankergrundbahnhof.

Die neue Ladenfront in dem Berliner Untergrundbahnhof Onkel Toms Hütte‟.
In dem Untergrundbahnhof Onkel Toms Hütte im Südweſten Berlins, der das Verkehrszentrum
für die etwa 20 000 Bewohner der dort in den letzten Jahren entſtandenen Siedlungsbauten bildet,
iſt auf beiden Seiten der Gleiſe eine Reihe von Läden eröffnet worden, die den Siedlern Gelegen=
heit
zu allen Einkäufen geben. Unter den Läden befindet ſich unter anderem auch eine Poſt.

Die Nauft des Tahnninns.
Die Räumung Sebaſtopols am 1. dezember 1920.

Von General A. Protopopow.

ich lebe, und wären es tauſend Jahre, werde ich
aty nicht vergeſſen die grauenhafte Nacht, die letzte
ditzh in meiner geliebten Heimat verbracht habe. Es war
ſacht n der Sebaſtopol evakuiert wurde. An jedem 1.
mber em Datum, an dem ihre Wiederkehr ſich jährt, werde
von ſiherzlichen Erinnerungen übermannt, und alle Ereig=
ſe
vonn dmals ſtehen wieder ſo deutlich vor meinem geiſtigen
alzl ſien ſie Gegenwart.
Wie zmke Hunde ſchlichen wir herum. Wir wußten, daß es
he Rettug mehr für uns gäbe. Mit ungeheurer Geſchwindig=
nähefs
ſich uns die rote Armee auf ihrem ſiegreichen
ſche. 19 Straßen von Sebaſtopol waren ausgeſtorben. Leere
Wer zſterhöriln gähnten uns an die Scheiben hatte der Pöbel
o M der Püderung zerſchlagen. Längſt waren die Geſchäfte aus=
Nu ſa ſumt. Aes rüſtete ſich zur Flucht. Wem aber würde ſie‟
gelmf ahgen. 1 Mit Grauen im Herzen legte man ſich die Frage
Dennder einzige Dampfer der Kaiſerlich Ruſſiſchen Frei=

ſgen ᛋültte, der uns zur Verfügung ſtand, bot höchſtens
em Zechel jener Geſamtheit Platz, die ſich aus den kaiſer=
ine
En M Elgenten der Einwohnerſchaft ſowie aus den Reſten
Sluct ſweißen Armee zuſammenſetzte.
berhütr Eines ages wurde ich in das Büro des Armeeoberkom=
ſie
Lue dos Hefllt. Ein gefährlicher Bolſchewiſt, ſo hieß es in der
Rwüberwuchten Meldung, war ſoeben verhaftet worden. Zu
ſem gißten Erſtaunen traf ich im Zimmer des Oberkom=
dierendn
den Theaterdirektor Martoff, einen Mann, den
ehr gukannte. Als Theaterdirektor war er in ganz Süd=
land
zmerordentlich populär. Ich ſoll Bolſchewiſt ſein?
er mm dei meinem Eintreten entrüſtet zu. Ich ein Bol=
uiſt
Innen Sie ſich das überhaupt vorſtellen . ? Nach
mGeſyien trat ich für den Angeſchuldigten ein und legte für
Schülloſigkeit Zeugnis ab. Das genügte. Augenblicklich
d ernos der Haft entlaſſen. Der Mann fiel vor mir auf
Enie And küßte mir die Hand, indem er immer wieder
eiſch iene Dankbarkeit für die wunderbare Rettung be=

Als i huf die Straße hinausging, hörte ich fernes Grollen.
Verieegeſütze. Die Bolſchewiſten ſtanden ſchon dicht vor den
e der tadt. Noch in der Nacht mußten wir Sebaſtopol

verlaſſen. Wie ein Geſpenſt ſpukte der Umriß des dunklen, un=
heimlich
ausſehenden Schiffes durch den Winternebel. Vor Angſt
wahnſinnig gewordene Menſchen knäulten ſich am Quai zuſam=
men
. Manche ſprangen ins Waſſer, da die Boote überfüllt
waren. Herzzerreißende Schreie durchdrangen die Finſternis
und vermiſchten ſich mit dem immer lauter werdenden Donner
der Geſchütze der roten Armee. Jeder war ſeines Nächſten er=
bitterter
Feind. Stoßen Menſchen einander nicht ſchon brutal
zur Seite, um einen Platz im Autobus zu bekommen, damit ſie
nach dem Theater fünf Minuten früher zu Hauſe anlangen?
Hier ging es ums Leben. Und die menſchliche Beſtie zeigte
in voller Unverfrorenheit ihre Krallen. Schrecklich tönte das
Brüllen der Pferde, die von ihren Beſitzern verlaſſen wurden
lauter Koſakenpferde waren das, kluge Tiere, treue Freunde
ihrer Herren. Viele Tiere ſtürzten ſich ins Waſſer und ſchwammen
ihrem Herrn nach. Kein Wunder, daß mancher bärtige Mann
bei dem Abſchied von ſeinem Tier weinte.
So hatte jeder mit ſich und ſeinen Angelegenheiten zu tun.
Niemand drehte ſich um, wenn ab und zu Schüſſe in der Menge
knallten. Wen ging es etwas an, wenn ein fremder Mitmenſch
ſich aus Verzweiflung eine Kugel in den Kopf jagte? Ein furcht=
barer
Kampf wütete an den Landungsſtellen. Nur Leute, die
im Beſitz einer Beſcheinigung des Oberkommandos waren, wur=
den
zugelaſſen. Ich ſah Offiziere, die ihre Kameraden hinter=
rücks
erſchoſſen, um in den Beſitz eines rettenden Scheins zu
gelangen. Ich ſah Frauen, die keuchend unter der Laſt ihrer
letzten in Koffern eingepackten Habfeligkeiten, zerlumpte und
greinende Kinder an der Hand ſchleppten. Zuweilen trat für
einige Augenblicke Stille ein. Man hielt den Atem an, um zu
lauſchen. Kam der Geſchützdonner nicht näher . . .?. Hörte man
nicht ſchon das Hufgetrappel reitender Vortrupps . .? Grauen=
haft
ſchien die Stille, grauenhafter noch als der hölliſche Lärm,
der ſie in beinahe regelmäßigen Abſtänden unterbrach, um dann
wieder zu verſtummen.
Ein heiſeres Flüſtern ging plötzlich durch die Menge : die
Roten ſind da. In der Tat tauchte im Hintergrund des Quais
eine Abteilung roter Kavallerie auf. An ihrer Spitze ritt, eine
rote Fahne ſchwingend, ein Mann, deſſen Züge, grell erleuchtet
vom Schein plötzlich aufbrennender Scheunen, mir ſchon von wei=

tem bekannt vorkamen. Beim Näherkommen ſah ich: es war der
von mir gerettete Theaterdirektor. Er, der niemals Bolſchewiſt
ſein konnte‟ . . . nun hatte er die läſtige Maske triumphierend
abgeworfen. Ich ſaß bereits im rettenden Boot. Mir im
Ohre lagen noch die hyſteriſchen Schreie der Frauen, die ihre
Männer anflehten, ſie mitzunehmen. Erſchütternd, dieſe Ab=
ſchiede
. . . viele wohl Abſchiede für immer. Voller Willkür
tobte das Schickſal und riß auseinander, was für alle Erdenzeit
verbunden ſchien: mitleidslos wurden Frauen von ihren Män=
nern
, Kinder von ihren Eltern getrennt.
Wo iſt Leutnant Waſſilieff? Wo iſt Oberſt Karpoff?
Alexei! Saſcha! Wirr tönten die Schreie durcheinander. Als
das letzte Boot ſeine Menſchenfracht auf das Schiff entlup, wur=
den
die Schreie allmählich leiſer. Nur eine Stimme, in deren
Klang ſich das ſchrecklichſte Weh widerſpiegelte, wollte ſich nicht
beruhigen. Immer noch rief ſie, gellte ſie über die Waſſerfläche:
Wo iſt mein Mann? Um Gottes Willen, wo iſt mein Mann?
Gebt mir meinen Mann zurück. Ein Offizier, der dicht vor
mir die Schiffsleiter emporklomm, wandte ſich um und ſagte
über meinen Kopf hinweg zu einem der uns Nachdrängenden:
Herr Geheimrat, das iſt doch Ihre Frau Gemahlin. Erkennen
Sie denn ihre Stimme nicht? Ich will ſie nicht erkennen,
lautete die brutale Antwort.
Nun befanden wir uns auf Deck. Die Ankerketten klirrten.
Langſam ſetzte ſich das Schiff in Bewegung. Ich ſtand am Kiel
und ſah die Ufer der Heimat verſchwinden im roten Schein
der von den Bolſchewiſten angezündeten Stadt. Ein junger
Offizier, der neben mir an der Reling lehnte, ſchrie plötzlich auf
Laßt mich! Ich will zurück, ich will in Rußland ſterben!
Haſtig ſchwang er ſich über das Geländer. Ich verſuchte, ihn zu
halten, doch er ſtieß mich zurück. Schwer klatſchte ſein Körper
auf das Waſſer auf. Seine Arme machten krampfhaft ein paar
Schwimmſtöße. Vergeblich. Er mochte wohl ein ſchlechter Schwim=
mer
ſein. Schon wenige Sekunden ſpäter war ſein Kopf in
den hochgehenden Dampferwellen verſchwunden.
Ich ſtand die ganze lange Nacht unbeweglich. Es war die letzte
Nacht in der Heimat, die Nacht des Wahnſinns, die ich nie ver=
geſſen
werde.
Hauptſchriftlettung: Rudelf Mauve
Veranwwortſich für Polltkk und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuilleten, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andrea Bauer;ſi.
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Verkupfern, Vermeſ=
ſingen
, Verzinnen,
Färbungen
in gut., preiswerter
Ausführ, nur bei
Galvaniſeurmeiſter
Karl Föbel
Jetzt Grafenſtr. 16.
(9550a)

U
Aat4
Artt
vergeudet nutzlos Geld. Die praktisch denkende
Hausfrau kennt den sichersten Weg zur Erlangung
guten Hauspersonals: die kleine Anzeige im werbe-
starken
Darmstädter Tagblatt!

[ ][  ][ ]

Warum Oeviſenſchwund trotz aktiver Handelsbilanz?
Eine Unkerredung mit dem Reichsbankpräfidenken Dr. Lukher. Skarker Rückgang des engliſchen Pfundes.

Die Deviſenlage.

Reichsbankpräſident Dr. Luther gab dem Berliner Vertreter
der Aſſociated Preß ein Interview. Er ſagte dabei unter anderem:
Das ſogenannte Stillhalteabkommen enthalte ſo viele Lücken, daß ſich
daraus die ungünſtige Entwicklung des Gold= und Deviſenbeſtandes der
Reichsbank zum größten Teil erkläre. In der Zeit vom 1. September
bis 15. November entfielen von 1,92 Milliarden Mk. Deviſenabgaben
der Reichsbank nur 900 Mill. auf den Warenverkehr, dagegen 1,02 Milli=
arden
auf den Kapitalverkehr. Von letzterem ſeien 720 Millionen Kre=
ditrückzahlung
. Ohne dieſe Kreditrückzahlungen hätte die Reichsbank
ſtatt eines Deviſenverluſtes von 510 Millionen einen Zugang von 210
Millionen ausweiſen können. Hieraus ergebe ſich Deutfchlands guter
Wille zur Erfüllung ſeiner Verbindlichkeiten, der jedoch allein das
Problem nicht löſen könne. Wenn, was an ſich ganz unmöglich ſei, in
der genannten Zeitſpanne der Außenhandelsüberſchuß in voller Höhe
ſich in Deviſeneigang umgewandelt hätte ſelbſt dann hätten noch 100
Millionen gefehlt, um die Zahlungen aus dem Kapitalverkehr in Höhe
von 1,02 Milliarden zu decken. Kein noch ſo günſtiger Deviſeneingang
könnte alſo auf die Dauer Kreditrückzahlungen im bisherigen Tempo
ermöglichen. Die Annahme, daß ein Außenhandelsüberſchuß ſich ſofort
in Debiſenanfall verwandele, ſei ſelbſtverſtändlich genz unzuläſſig, denn
zwiſchen dem Grenzübertritt der Ware und dem Hereinkommen des
Ausfuhrerlöſes vergingen mehrere Monate. Deutſchland ſei dem Ziel
einer vollen Deviſegerfaſſung recht nahe gekommen. Die Löſung des
Problems aber liege nicht hier; vielmehr ſpiegele ſich in den ſehr hohen
Kreditrückzahlungen, die die Urſache der dauernden Deviſenverluſte
ſeien, die politiſche Gefamtenwicklung und die weltwirtſchaftliche Lage,
die noch immer, wenn auch jetzt in begrenztem Umfange, jenen Run
der Gläubiger auf Deutſchland ſich fortſetzen läßt, der Anfang Juni
begonnen habe. Eine Löſung, die wirklich helfe, zu finden, ſollte um
ſo eher möglich ſein, als Deutſchland ſeit vorigem Herbſt annähernd
fünf Milliarden Mark an das Ausland zurückgezahlt habe.

eröffnung der Börſe bis zum Jahresende kaum noch zu rechnen iſt,
eine Sonderregelung in der Form ſtattfinden ſoll, daß entweder Durch=
ſchnittskurſe
feſtgeſtellt werden, oder die Kurſe des 30. Juni als für
die Bilanzierung maßgebend erklärt werden.

Das engliſche Pfund hat geſtern ſeit der Suspendierung des Gold=
ſtandards
einen Rekordtiefſtand erreicht. Der bisher niedrigſte Kurs
nach dem 19. September war 3,48 gegen den Dollar, und zwar am
25. September, während am Tage nach der Suspendierung des Gold=
ſtandards
, nämlich am 21. September, die Notiz 4,00 lautete. (Letzter
Kurs vor dem 21. September 4.8590.) Bereits in den letzten Tagen
lag das Pfund recht ſchwach, und man behauptete in engliſchen Finanz=
kreiſen
, daß nur franzöſiſche Abgaben der Grund für dieſe Schwäche
wären. Auch geſtern fanden an den kontinentalen Plätzen wiederum
franzöſiſche Pfundverkäufe ſtatt, ſo daß ſich das Pfund bis auf 3,38½
abſchwächte. Abgeſehen von den franzöſiſchen Verkäufen drückte die
Ungewißheit über die von verſchiedenen Ländern beabſichtigten Gegen=
maßnahmen
infolge der engliſchen Zollerhöhungen; ferner aber auch
die wahrſcheinlich bevorſtehende weitere Erhöhung des engliſchen No=
tenumlaufs
. Sämtlichen führenden Deviſen gegenüber hat das Pfund
geſtern neue Tiefſtkurſe erreicht, den ſtärkſten Gewinn hat aber der
franzöſiſche Frane zu verzeichnen gehabt, der auf 86,18 gegen das
Pfund anzog, nachdem er noch mit 90ſe geſtern morgen eröffnet hatte.
Die Reichsmark zog in London auf 14,25 an (die geſtrige amtliche No=
tierung
des Pfundes in Berlin betrug noch 14,75 RM.); der hollän=
diſche
Gulden auf 8,40 und der Schweizer Franken auf 17,52½ Die
vom Pfund ſtark beeinflußten Debiſen, wie Konſtantinopel, Stockholm,
Kopenhagen, Oslo, haben ebenfalls geſtern durchweg neu Tiefſtkurſe
erreicht.

Berliner und Frankfurker Efſeklen=
Freiverkehr.

Nachdem ſchon der Samstagsverkehr eine merkliche Beruhigung ge=
bracht
hatte, eröffnete die neue Woche in Berlin, ohne beſondere
Anregungen. Man hatte zwar in den Vormittagsſtunden unter dem
Eindruck der letzten New Yorker Börſe und der weiteren Abſchwächung
der deutſchen Werte drüben mit eher rückgängigen Kurſen gerechnet,
ſah ſich dann aber in dieſer Annahme getäuſcht, da ſo gut wie kein
neues Material herauskam. Verkäufe zum Zahltage können bekannt=
lich
heute nicht mehr getätigt werden, ſo daß die techniſche Situation
des Marktes für eine Aufwärtsbewegung günſtig war. Anſcheinend
bemüht man ſich auc, das Kursniveau in den nächſten Tagen etwas
heraufzuſetzen, um zur Liquidation höhere Kurſe zu haben, da ja be=
kanntlich
diesmal die Liquidationskurſe auf Baſis der Freiverkehrs=
kurſe
feſtgeſetzt werden ſollen. Trotz aller Schwierigkeiten bei den
Finanzverhandlungen glaubte man doch an eine Geſamtlöſung der
außenpolitiſchen Fragen, und auch die Erörterungen in der engliſchen
WirtſchAftspreſſe lauteten aus dieſem Grunde ebenfalls etwas optimiſti=
ſcher
. Sonſt lagen aber keine beſonderen Anregungen vor, es ſei denn,
daß man die Schwäche des Pfandbriefmarktes auf Tauſchoperationen
von feſwverzinslichen Werten gegen Aktien zurückführen will. Während
die feſtverzinslichen Papiere um zirka 11,5 Prozent zurückgingen,
zogen Aktienwerte in gleichem Ausmaß an, d. h. Montanpapiere und
Bankaktien, mit Ausnahme der Handelsanteile, lagen relativ vernach=
läſſigt
, dagegen zeigte ſich für Farben und Elektrowerte etwas größe=
res
Intereſſe. Gerüchte, daß die Reichsbahngeſellſchaft eine generelle
Senkung ihrer Tarife plane, trugen ebenfalls zu der beſſeren Stim=
mung
bei, doch dürfte es ſich nur um Tarifermäßigungen einzelner
Sondergebiete handeln, um die Winternotſtandsmaßnahmen der Reichs=
regierung
zu unterſtützen.
Nachdem die Aufwärtsbewegung, beſonders bei den Spezialwerten,
noch weitere Fortſchritte gemacht hatte, Und zeitweiſe 34prozentige
Kursbeſſerungen gegen Samstag eingetreten waren, erfuhr die Tendenz
in den Mittagſtunden eine leichte Abſchwächung und es ergaben ſich
gegen die Höchſtkurſe zirka lprozentige Abbröckelungen. Die Grund=
ſtimmung
blieb aber durchaus freundlich. Am Pfandbriefmarkt traten
im Verlauf des Verkehrs ebenfalls eher leichte Erholungen ein. Der
Geldmarkt erfuhr heute zum Ultimo eine weitere Verſteifung; der Satz
für Tagesgeld zog auf 910,5 Prozent an, die übrigen Sätze blieben
unverändert.
Die rückläufige Bewegung der Mittagsſtunden machte bald wieder
einem neuen Anziehen der Kurſe Platz, und das Höchſt=Nivecu wurde
wieder erreicht. Man wollte am A.E. G.=Markte Interventionskäufe
von intereſſierter Bankſeite beobachten, was auf die übrigen Gebiete
uicht ohne Einfluß blieb. Umſätze kamen aber nur in den Standard=
werten
in etwas größerem Umfange zuſtande.

Nach den ſtarken Kursrückgängen in der letzten Woche trat bereits
am Samstag in Frankfurt a. M. eine leichte Erholung für die
Aktienwerte ein. Auch zu Beginn der neuen Woche ſetzten ſich die Be=
feſtigungen
im telephoniſchen Freiverkehr weiter fort, obgleich beſon=
dere
Anregungen nicht vorlagen. Die ſchwache Tendenz der New
Yorker Samstagsbörſe blieb faſt ohne Eindruck und machte ſich ledig=
lich
in der geringen Unternehmungsluſt bemerkbar. Trotzdem die
innen= und außenpolitiſche Situation gegenüber der Vorwoche keine
weſentliche Entſpanung erfahren hat, lagen bei den Banken einige
Kauforders des Publikums vor, und auch die Spekulation ſchritt wie=
der
zu kleinen Rückdeckungen, ſo daß gegen die Kurſe vom Samstag
af allen Märkten weitere Erholungen zu verzeichnen waren. Stärkere
Erhöhungen hatten naturgemäß die in letzter Zeit beſonders gedrückten
Papiere wie J.G. Farben, Siemens, Neichsbank und andere, bei
denen Beſſerungen bis zu 2,5 Prozent eintraten. Lebhafter gehandelt
wurden A. E. G., die 3 Prozent anzogen. Auch die übrigen Werte des
Elektromarktes konnten ſich von dem Nückſchlag etwas befeſtigen. Die
Montan=, Bank= und Kaliaktien lagen geſchäftslos und nur vereinzelt
um Bruchteile eines Prozents höher. Die Umſatztätigkeit war im all=
gemeinen
klein. Am Rentenmarkt war die Tendenz unſicher. Nach=
dem
es urſprünglich auf kleine Käufe und Deckungen bis zu 1 Prozent
feſter geworden war, ſetzten gegen Mittag von Berliner Seite Abgaben
ein, ſo daß 8prozentige Goldpfandbriefe wieder etwa 0,50,75 Prozent
nachgaben; nur die Werte der Frankfurter Inſtitute blieben gut ge=
halten
. Liquidationspfandbriefe, deutſche Anleihen und kommunale
Werte lagen ruhig und kaum verändert. Reichsſchuldbuchforderungen
wurden eher etwas angeboten. Von Induſtrieobligationen waren
einige weſtdeutſche Werte 1 Prozent unter den letzten Kurſen etwas
geſucht. Am Geldmarkt war Tagesgeld ſtark gefragt, ſo daß der Satz
um 1 Prozent auf 9 Prozent erhöht werden mußte.

Die Auslandsbörſen.

Die Londoner Börſe eröffnete die neue Woche in luſtloſer
Haltung; britiſche Staatspapiere lagen ruhig. Die Londoner Börſe
war allgemein auf einen ſchwächeren Ton geſtimmt, da die ſtarke Ab=
wärtsbewegung
des Pfundes verſtimmte. Das Geſchäft war träge, die
Rückgänge hielten ſich allgemein in verhältnismäßig engen Grenzen.
Die Pariſer Börſe verkehrte ebenfalls in ſchwächerer Hal=
tung
; die Spekulation legte große Zurückhaltung an den Tag. Die
Ultimoliquidation nahm einen normalen Verlauf. Reportgeld war
reichlich vorhanden.
Die Unternehmungsluſt an der Brüfſeler Börſe war ſehr
gering; die Kurſe gingen allgemein zurück.
Die Amſterdamer Börſe war ſehr ruhig, das Publikum
hielt ſich vom Markt völlig fern; die Kurſe gingen allgemein etwas
zurück. Deutſche Werte tendierten ebenfalls überwiegend ſchwächer.
Dawesanleihe verlor 4,5 Prozent.
An der Wiener Börſe waren die Kurſe bei ruhigem Geſchäft
eher etwas feſter.
Gleich den kontinentalen Plätzen eröffnete auch die New Yorker
Börſe in ſchwächerer Haltung. Man gibt aber der Hoffnung Aus=
druck
, daß eine techniſche Reaktion in Kürze eintreten wird.
An den internationalen Deviſenmärkten hat das engliſche Pfund
ſich, wie oben bereits ausgeführt, weiter rapide abgeſchwächt und den
niedrigſten Stand ereicht, den es je hatte. Der Dollar war internatio=
nal
auch am Nachmittag eher leichter, die Reichsmark war gehalten,
in New York ſtellte ſie ſich auf B,72½, in Amſterdam auf 59,02½
und in Zürich auf 122,00. Die Norddeviſen bleiben weiter ſehr ſchwach,
Kanada liegt ſchwächer. Auch Konſtantinopel und Athen waren ſtark
gedrückt, nur Rio war befeſtigt.

Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 30. November.

Geld Brief Geld Brief Helſingfors 7.393 7.407 Spanien 35.56 35,64 Wien 58.94 59.06 Danzig 81.97 82.13 Prag 12.468 12.488 Japan 2058 2.062 Budapeſt 73.28 73.42 Rio de Jan. 6.244 6.246 Sofia 3.057 3063 Jugoſlawien 7.403 7.417 Holland 168.93 169.27 Portugal 13.39 13.41 Oslo 80.02 80.18 Athen 5.195 5.205 Kopenhagen 81.17 81.33 Iſtambul Stockholm 81.42 81.58 Kairo 15.08 15.12 London 14.73 14.77 Kanada 3.626 3.634 Buenos Aires 1.038 1.042 Uruguay 1.798 1.802 New York 4.209 4.217 Island 66.43 66.57 Belgien 58.49 58,61 Tallinn 112.79 113.01 Italien 21.68 21.72 Riga. 81.22 81.33 Paris 16.47 16.51 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 81.52 81.68 Kaunas 41.86 41.94

Das Siuken der amerikaniſchen Proſperikäl.

Der Jahresbericht des amerikaniſchen Handelsminiſters über das
Ende Juni 1931 abgeſchloſſene Haushaltsjahr zeigt ein weiteres Sinken

Am Pfandbriefmarkt blieb das Geſchäft weiter klein, größere Ver=
änderungen
traten hier nicht mehr ein, landwirtſchaftliche Pfandbriefe
hatten Tagesverluſte bis zu 2 Prozent aufzuweiſen auch Liquidations=
pfandbriefe
ſchwächten ſich bis zirka 1 Prozent ab. Induſtrieobliga=
tionen
und Reichsſchuldbuchforderungen waren wenig verändert.

Der Geldbedarf war naturgemäß geſtern zum Ultimo etwas grö=
ßer
. Der Satz für Tagesgeld ſtellte ſich auf 9 bis 10,5 Prozent, die
übrigen Sätze blieben unverändert. Das Angebot in Privatdiskonten
hatte ſchon nachgelaſſen. Reichsſchatzwechſel wurden per 20. Februar
zu 8 Prozent lebhafter umgeſetzt Ueberhaupt ſcheint die Ultimobean=
ſpruchung
bei der Reichsbank nicht übermäßig ſtark geweſen zu ſein,
und nur unbedeutend über die des Ultimo Oktober hinauszugehen.
Auch in der Deviſen=Bilanz dürften ſich in der letzten Woche die Ein=
und Ausgänge etwas die Waage gehalten haben. Es wurde bekannt,
daß ein Ueberbrückungskredit von im Höchſtfalle 50 Millionen für die
Weſtfäliſche Landesbank verfelt geworden iſt, doch dürfte dieſer Kredit
von der Landesbank kaum in voller Höhe in Anſpruch genommen wer=
den
. Es ſteht nunmehr wohl ziemlich feſt, daß eine Neuordnung der
Großbank=Intereſſen des Reiches (Dresdener, Bank, Danatbank) in der
nächſten Zeit vorgenommen werden ſoll, doch iſt man über die Form
der Neuordnung wohl noch nicht einig.
Die Notgemeinſchaft der Berliner Maklerſchaft nahm geſtern die
Arbeit auf. Ihr Arbeitsgebiet erſtreckt ſich auf alle an der Berliner
Börſe amtlich und im Freiverkehr gehandelten Werte, und ſie ver=

pflichtet ſich, alle ihr übermittelten Orders ohne Zwiſchengewinn aus=

zuführen.
Auch geſtern wurde in Bankkreiſen verſchiedentlich wieder das Pro=
blem
der Steuerkurſe erörtert, und auch im Reichsjuſtizminiſterium
haben bereits Beratungen über dieſen Punkt ſtattgefunden. Man er=
wartet
in Kürze einen Beſchluß darüber, ob, da mit einer Wieder=

der Proſperität, das beſonders deutlich wird, wenn man den letzten
Etatsmonat 1931 mit Juni 1930 vergleicht. Dem Bericht zufolge ſtie=
gen
die Läger an einheimiſchen Rohſtoffen um 17 Prozent, während
die Beſchäftigung und Löhne weiterhin ſanken. Legt man für die
Haushaltsjahre 19231925 eine Indexziffer von 100 zugrunde, ſo be=
trug
ſie im Juni 1931 für die Beſchäftigung in den Fabriken 76 (Juni
1930: bis 90), für die Lohnzahlung 68 (91), für den Großhandelspreis
69,5 (86,2) und für die Lebenshaltung 84,4 (94,8). Der Wert der Aus=
fuhr
fiel im Berichtsjahr um 34, der der Einfuhr um 37 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Die Beſchäftigung in den Induſtrien ging
um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahre zurück. Die Aktienpreiſe an
der New Yorker Fondsbörſe ſanken um 38 Prozent oder um 16,4 Mil=
liarden
Dollar. Die Eiſenbahnaktien fielen ſogar im Durchſchnitt um
41 Prozent. Die öffentliche Schuld, die bisher in jedem Jahr ver=
ringert
werden konnte, ſtieg im Berichtsjahre um 461 Mill. Doll.

Viehmärkke.

Mannheimer Viehmarkt vom 30. November. Auftrieb: 152 Ochſen,
183 Bullen, 374 Kühe, 430 Färſen, 773 Kälber, 59 Schafe und 296
Schweine ſowie 3 Ziegen. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen
a) 3234, b) 94B, e) 2530; Bullen: a) 24B, b) 294, e) 18
bis 20; Kühe a) 2326, b) 1820, c) 1215, c) 1013: Färſen
a) 3336, b) 2730 c) 2B; Kälber b) 4043, c) 353, d) 28
bis 32, e) 233; Schafe b) 222; Schweine a) 4748, b) 474,
c) 446, d) 44, e) 3640. Ziegen koſteten 1218 Mk. je Stück.
Markwerlauf: Mit Großvieh ruhig, geringer Ueberſtand; Kälber
ruhig, langſam gerä

raifie Seraelſenefn ien De Derne De Srste
letzten Heuptmarkt), darunter 358 Ochſen, 171 Bullen, 580 Kühe, 471
Färſen, ferner 539 (702) Kälber, 191 (85 Schafe, und 5318 (4845)
Schweine, darunter 269 Stück aus Litauen. Bezahlt wurden pro Ztr.
Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 1. 3033, 2. 2629, b) 1. 2225;
Bullen a) 230 b) 2226: Kühe a) B26, b) 222, c) 1419;
Färſen a) 3033, b) 2629, c) 2225; Kälber a) geſtrichen, b) 39
bis 42, ) 3433, d) 233; Schafe a) 9427, b) 2B: Schweine
a) geſtrichen, b) 4547, c) 4346, d) 4145, e) 3844, 5) geſtrichen,
g) 3438. Gegen die vorwöchentlichen Preiſe gaben Ochſen und Käl=
ber
je 2. Färſen, Schafe und Schweine je 1 Mark nach, wahrend Bul=
len
und Kühe behauptet blieben. Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueber=
ſtand
; Schweine ſchleppend Ueberſtand; Kälber und Schafe ſchlep=
pend
geräumt. Fleiſchgroßmarkt. Preiſe für 1 Zentner friſches
Fleiſch in RM.: Ochſen= und Rindfleiſch 1. und 2. 4050; Bullen=
fleiſch
850; Kuhfleiſch 2. 3035, 3. 2030; Kalbfleiſch 1. 6070,
2. 5060; Schweinefleiſch 1. 5560. Geſchäftsgang: langſam

Wirkſchaftliche kundſchau.

Keine Verlängerung der Ankragsfeiſt
Me dar
143
für Auſwerkungshypokheken.
Amtlich wird mitgeteilt: Für Schuldner von Aufwertungsg=
ken
, welche den Antrag auf Bewilligung einer Zahlungsfriſt und
träglich ſtellen wollen, iſt die Friſt mit dem geſtrigen Tag abl.
Wer alſo den Antrag noch ſtellen wollte, mußte dafür ſorgenm
noch am geſtrigen Tage bei der Aufwertungsſtelle einging. 9
Anträge können nicht berückſichtigt werden. Das gleiche gil
ihir
Schuldner aufgewerteter Induſtrieobligationen, die ihren ZahlrliK
antrag bei der Spruchſtelle gleichfalls nur noch im Laufe des 1s0 11.
Tages ſtellen konnten.
Königer
gem Etert
Die Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskoſten im R7y Juim Ganzel
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährunm
Harzer
nung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und ſonſtiger Beddlt
läuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtesti
Richt
Durchſchnitt des Monats November auf 131.9 gegenüber 133.1
monat; der Rückgang beträgt ſomit 0,9 v. H. An dem Rückgkult
hauptſächlich die Bedarfsgruppen Ernährung und Bekleidung uon Hedelberger A
Es ſind zurückgegangen die Indexziffern für Ernährung um meſſbeiger Klubs
auf 121,8; für Bekleidung um 17 v.H auf 131,9; für ſonſtltz/0g Nannhein, ſo
darf um 0,5 v. H. auf 1815. Die Indexziffer für Wohnungi iramſchaſt nachſtel
nicht geändert; die Indexziffer für Heizung und Beleuchtunn ſßiſpiel der Kölne
149,0 nahezu unverändert geblieben. In der Gruppe EEh dos bedeutendſte
ſind hauptſächlich die Ausgaben für Fleiſch und Fleiſchwaren. hes auch deswegen,
Milch und Milcherzeugniſſe zurückgegangen. Die Preiſe für Ezfalten und ſchönſten
toffeln und Brot haben im Reichsdurchſchnitt angezogen.
iunmert deutlich an
Internationale Rohſtahlgemeinſchaft. Am 3. Dezember iin und Kölner Un
Direktionskomitee der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaf Mſtaſt. Genau wie
Sitzung zuſammentreten, um zu der durch die Pfundentwerrneir das kommende
ſchaffenen Lage Stellung zu nehmen. Da die allgemeine Sitmaüſun um den höchſten
mer noch unklar erſcheint, wird nicht angenommen, daß man 2 0 Eine Vorausſage
der geplanten Umwandlung des Kartells nähertreten wird, /in die ſrüheren
dürfte lediglich wieder eine Verlängerung des derzeitigen Proaſt Unterſchied. Es w
beſchloſſen werden. Am gleichen Tage findet eine Sitzungchen Vorteil des eig
ternationalen Schienenkartells (Irma) ſtatt, in der die Preisſchiemeit manches
örtert werden ſoll.
Munnſchaft gerade
zutenommen, und
Produkkenberichke.
Sonner mit wenit
Mannheiwer Produktenbericht vom z0. November. Weize / Intereſſe des
diſcher (7576 Kilo), gut, geſund und trocken, 24.3Afif ſiſten daß der De
7374 Kilo 23,5024; Roggen, inländiſcher, gut, geſund unm (Eiſatz allen
22,5022,75; Hafer, inländiſcher, neue Ernte je nach Qualllsten deutſcher
bis 18: Gerſte, inländiſche Sommergerſte, 17,7518,75 Auutpiet konnte. Dan
über Notiz; Futtergerſte 1717,75; Sohaſchrot 12: Biertraueſt ben, ſchöne
bis 13,75; Trockenſchnitzel, loſe 6; Wieſenheu, loſes 5.40Sceis hohe Anforder
kleehen 5,405,90; Luzeruekleeheu 5,806,40; Stroh, Preßſfilteyniſches Können
gen=Weizen 3,804,10, desgl. Hafer=Gerſte 3,403,80; Stroh 4 guuen Treffens we
Roggen=Weizen 3,604, desgl. Hafer=Gerſte 3.203,60; WäAſiüd wir davon üb
Spezial Null, neue Ausmahlung, per Nov.Dez. 34,50, E shft auf die ſpo
Auslandsweizen 36,50; Noggenmehl, 60prozentige Ausmakluflg es gleichzeitig
nach Fabrikat, per Nov.Dez. 30,5031,50: Weizenkleie (fett0 Darmſtadt neut
Erdnußkuchen 13,5013,75. Tendenz: Die Forderungen des ih
ſind erhöht und auch deutſches Getreide iſt im Preiſe höherng
Das Mehlgeſchäft iſt weiter unverändert ruhig. Die Börſe vor
ſtetiger Haltung.
Hunia Pfrungſt
Frankfurter Produktenbericht vom 30. November. An der
börſe herrſchte im Hinblick auf die Auswirkungen der Oſthilfeg Mewartet kom
ordnung weiterhin Unſicherheit und ſtärkſte Zurückhaltung. 20 geſehen, geht
lätze bewegten ſich daher in ſehr engen Grenzen. Das Anns4 Germanen aus
Weizen trat durch die Zurückhaltung ſtärker in Erſcheinungu ſeükteten, ſich z
Roggen weiter knapp offeriert wurde. Das Mehlgeſchäft3Aumen dem
Weizenmehl trotz ermäßigter Preiſe ſchwach; für Noggenmaglieliten die Platzhe
ſich immer noch etwas Intereſſe für greifbare Ware. Futter nkunſchaſt und Außer
ruhig. Die Preiſe neigten allgemein leicht zur Schwäche. GANe Gäſte immer
(Getreide je To., alles übrige je 100 Kilo) in RM.: Weizes hit unvermindert

227,50; Roggen 225, Gerſte 175180: Hafer 160165, Mei recht ſchm

ſüddeutſches Spezial Null mit Austauſchweizen 35,7536,75, Aſſr. Wenn ſich 5
Sondermahlung 33,7534,75, Weizenmehr niederrhein. Sprick dewegte, ſo wur
mit Austauſchweizen 35, 7536,50, desgl. Sondermahlung 3B:70 unders. Die
Roggenmehl 3133; Weizenkleie 8,75890; Roggenkleie 25c hüs ſtetig. Ange
bis 525; Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt oder gebckz le Natzherren ein

bis 400; Treber 13 Kartoffeln: Induſtrie, hieſiogMinke Verteidige=
Mlfärmer ausſch
Muer angelockt
An Maren Schie
ufit
Mekallnokierungen.

per Zentner 2,75 RM. Tendenz: ruhig.

Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg., anu Ma Schaabein
vember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung/ W0 weilte En
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 65 50 RM. Die MFlliat die heiden
gen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtarv!40 umter
der au
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für promn der
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenallu Tamſchaſt
98 bis 99 Prozent, in Blöcken. Walz= oder Drahtbarrenn K Uſchlagen
RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99,Frus, i gegen
174 RM., Reinnickel. 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., e Goſtgeber einen
Regulus auf 5052 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) an 2
42,50 RM.

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.

In der Vorſtandsſitzung des Reichsverbands der Deum
duſtrie wurde beſchloſſen, für eine Ermäßigung der T5r
Reichsbahn einzutreten. Die Tarifſenkung ſoll entſpre
Senkung der Preiſe für Rohſtoffe und Induſtrieprodutte 74,1
ſie ſoll aber mindeſtens 10 Prozent betragen.

Die urſprünglich auf den 30. 11. anberaumte Siig
Verwaltungsrats der Reichs=Maisſtelle iſt auf den 1.11
worden. Vorausſichtlich wird über eine beträchtliche He?

des Maismonopolpreiſes beraten werden.
Wie der D.H.V. mitteilt hat die Arbeitsgemeinn
bayeriſchen Einzelhandels E. V. mit Schreiben vom 27
den beſtehenden Manteltarifvertrag und den Gehaltstarr
kaufmänniſchen Angeſtellten im Einzelhandel ſowohl füh
franken als auch für Oberfranken und Oberpfalz gekündot
In einer am 27. November in Eſſen abgehaltenen.
Verſatzdrahtverbandes wurde eine Verlängerung des El

Jahres ablaufenden Kartellvertrages um ein Jahr beſchk=
Der Zechenverband hat den Lohntarif für den Ruld
mit der vorgeſehenen vierwöchigen Friſt zum 31. Dezent
wieder gekündigt. Der Lohntarif war am 26. Novehs

Schlichter unverändert verlängert und vom Reichsarbeint
am vergangenen Samstag bekanntlich für verbindlig
worden.
Die Bank für Handel und Gewerbe in Neuwied.!4

Schalter für Auszahlungen geſchloſſen. Die algemei fe
ſchaftslage und die außerordentliche Inanſpruchnahme 1.
mittel durch ihre Gläubiger hat zu dieſem Schritt gefüt=
Wahrung der Intereſſen der Gläubiger wird das Veroe

fahren beantragt werden.
Der Arbeitgeberverband der chemiſchen Induſtrie S
hat die Lohnſätze des Bezirkslohnabkommens des L
Heſſen und der Provinz Heſſen=Naſſau zum 31. 12. 1984 4
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung 90.
kung ab geſtern ihre Preiſe erneut um 3 Prozent ermächt
dem dieſelben bereits am B5. d. M. um 234 Prozent oeſenl.
waren.
Am 1. Dezember begeht Kommerzienrat Hermann. S
Feier ſeiner 25jährigen Tätigkeit im Dienſte der 39e
induſtrie A.=G. bzw. deren Rechtsvorgängerin, de
Anilin= und Sodafabrik in Ludwigshafen.
Wie aus Lodz gemeldet wird, hat die dortige.
induſtrie angeſichts der ſchwierigen Abſatzverhältno
ſchluß gefaßt ihre Fabriken auf einen Monat 1nd 2.
Dezember bis 15 Januar 1939 zu ſperren. Die im d
wirkereien beſchäftigten Arbeiter haben vorgelten bechle
dem geſtrigen Tage in den Ausſtand zu treten, weil ſch de
geber weigerten, ein Kollktivabkommen zu unterveiche.
7 000 Arbeiter werden feiern.

[ ][  ][ ]

H. Dezember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 333 Seite 11

Jpoct, Sptel und Jurnen

Muee Aoury Meinerſchaftsſwier
u ehn. Lüchſchule Darmſtadt Univerſikäk Heidelberg
Das ſute um 14,30 Uhr aufdem Hochſchulſtadion
ſtfindns Spiel iſt ganz im Sinne des Wortes ein Meiſter=
haftsſliel
, denn der langjährige ſüdweſtdeutſche Hochſchul=
üſter
h0elberg ſteht im Kampfe mit dem jetzigen Deutſchen
höſchuhmſter Darmſtadt um die Meiſterſchaft für das kommende
ſr B.e Hochſchulen ſtellen zur Zeit die ſtärkſten Studenten=
munſchogin
in Süddeutſchland, man kann faſt ſagen, im ganzen
ſich. Bſie Mannſchaften treten in ſtärkſter Aufſtellung an.
Ehmann
fideliht g:
Alger Bayer
Königer Hollenbach Barber
ſrſam Eckert Buhn Heilz. Wagner.
deken Ganzel Scholz Gärtner Botzong
Harzer Faber Löhrer
Richter Kopp
itmſtültlt:
Leuchs

lm Heidelberger Mannſchaft ſind 6 Spieler der beiden
ſülberger Klubs und vier Spieler von dem benach=
Yiü. Mannheim, ſo daß die Elf an Einheitlichkeit kaum
Klühannſchaft nachſtehen wird. Das heutige Spiel dürfte
nußtpiel der Kölner Univerſitätsmannſchaft vor einein=
ahen
das bedeutendſte Hockeyereignis in Darmſtadt wer=
eſohhes
auch deswegen, weil die beiden Gegner ſich immer
ganmenſten und ſchönſten Spiele lieferten. Die heutige Be=
g
ſynert deutlich an die großen und viel beachteten Spiele
ſonue und Kölner Univerſität um die weſtdeutſche Hoch=
ei
4kthaft. Genau wie dort, wird heute die Entſcheidung
vem ür das kommende Jahr die ſüddeutſchen Hochſchulen in
ämbſt um den höchſten Titel im ſtudentiſchen Hockey ver=
auf
Eine Vorausſage, wer gewinnen kann, läßt ſich ſchlecht
die früheren Begegnungen endeten meiſtens mit
interſchied. Es war in der Regel ſo, daß die Mann=
dn
Vorteil des eigenen Platzes hatte ſiegte. Jedoch iſt
hiſenzeit manches anders geworden. Nun hat die Hei=
y
9annſchaft gerade in dieſem Semeſter an Spielſtärke
de ugenommen, und dann iſt unſere einheimiſche Mann=
ſtſsmmer
mit wenigen Ausnahmen in ſehr guter Form
1:0 Intereſſe des Darmſtädter Hockeyſportes wäre es
u weiuhen, daß der Deutſche Hochſchulmeiſter mit demſelben
uEnſatz allen Könnens dies Spiel beginnt, mit dem er
jätngen deutſchen Meiſter (Univerſität Bonn) auf eigenem
hüsen konnte. Dann wird man auch hier noch öfters
hettſaben, ſchöne Hockeyſpiele zu ſehen. Das Hockeyſpiel
beſotzdrs hohe Anforderung an Körperbeherrſchung, Aus=
uer
dhniſches Können der einzelnen Spieler, und die Geg=
ugen
Treffens werden es in einiger Vollendung vor=
en
. SAnd wir davon überzeugt, daß das heutige Spiel ſeine
behunglztaft auf die ſportbegeiſterte Bevölkerung ausüben
undn ß es gleichzeitig dazu geeignet ſein wird, für das
zypien/ Darmſtadt neue Anhänger zu werben.
Zußball.

zoeritz, 5.

Gelmnia Pfungſtadt Germania Eberſtadt 0:0.

6o gatnunerwartet kommt das Ergebnis nicht, aber für den,
s hel geſehen, geht es in Ordnung. Man weiß ſchon
daßt 3 Germanen aus Eberſtadt, wenn nicht ganz beſondere
uinde heitreten, ſich zu ſchlagen wiſſen. Das Ergebnis ent=
vonlimmen
dem Spielverlauf. Lediglich in den erſten
ſinutetn vielten die Platzherren leicht überlegen, nur weil die
hinternnnſchaft und Außenläufer recht unſicher ſpielte. Aber
kaman die Gäſte immer mehr auf. Nach dem Wechſel tobte
Kamrü nit unverminderter Heftigkeit weiter. Beiderſeits

ſten uüt zwei recht ſchwache Stürmerreihen vergeblich um den
ungstarrer. Wenn ſich bis dahin das Spiel in annehm=
Gren bewegte, ſo wurde das, je mehr ſich das Spiel dem
nähkn, anders. Die Aufregung in und außerhalb des
ſſeldes uchs ſtetig. Angeſichts deſſen, daß nichts zu erreichen
trugein ie Platzherren eine überaus harte Note ins Spiel,
rs. ſ linke Verteidiger, Größmann, trat hervor, weshalb
bäſtentitelſtürmer ausſcheiden mußte. Das Spiel hatte 800
0 36 uauer angelockt, von denen zwei Drittel aus Eber=
gekomon
waren. Schiedsrichter Bauer, Mannheim= Plank=
rechtä
nſicher.
Bilſtune Schaafheim Sp.V. Lengfeld 1:2 (0:1).
m Schitag weilte SV. Lengfeld in Schaafheim und konnte
wigen leſultat die beiden Punkte mit nach Hauſe nehmen.
heim ſillt unter der ausgezeichneten Führung des Mittel=
deſ
nit der beſte Mann auf dem Platze war, eine gut
viel

deſſen Sturm nicht auf dem Damm war, kam erſt in der 30. Min.
der zweiten Halbzeit zu dem verdienten Ehventor, da ſie ſchon
früher einen Elfmeter verſchoſſen hatten. Wenn Schaafheim in der
erſten Halbzeit mehr vom Spiel hatte, ſo war es in der zweiten
Halbzeit Lengfeld, aber hier verfehlten die beſtgemeinten Schüſſe,
durch das gute Abwehrſpiel der Schaafheimer, ihr Ziel. Erſt
gegen Schluß als das Ehrentor fiel, drehte Schaafheim noch ein=
mal
mächtig auf, konnte jedoch gegen die Lengfelder, die ihre
Hintermannſchaft entſprechend verſtärkt hatten, nichts mehr
erreichen. Bei Lengfeld tat jeder Spieler ſeine Schuldigkeit,
jedoch fanden ſich die Spieler auf dem ſehr ſchlüpfrigen Platz nicht
einwandfrei zurecht. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Sprend=
lingen
, leitete tadellos.
Kreisliga Südheſſen.
Bürſtadt ſichert ſich drei Punkte Vorſprung.
Einem glücklichen Sieg in Worms und der Tatſache, daß
Olympia Lampertheim ſich in Biblis nicht durchſetzen konnte, ver=
dankt
Bürſtadt ſeinen relativ klaren Vorſprung. Bei alledem gibt
die geſtrige Form der Raſenſpieler zu Bedenken Anlaß. Es klappte
verſchiedentlich ſehr ſchlecht; wäre das Glück auf der Seite der
Kleeblätter geweſen, dann hätte eine glatte Niederlage des Fa=
voriten
nicht ausbleiben können. In Biblis gab es vor etlichen
Hundert Zuſchauern wieder einen heroiſchen Kampf den der
Platzbeſitzer verdient, wenn auch knapp, gewinnen konnte. Es hat
ſich alſo doch bewährt, daß man die Junioren nochmals zum
Kampfe aufrief. Olympia Lampertheim kämpfte mit aller Energie
um die Punkte; das Spiel wurde erſt in den letzten Minuten durch
den ehemaligen Bezirksligiſten Brutſcher entſchieden. Zwei
weitere knappe Siege ſind aus Neuhauſen und vom V.f.L. Lampert=
heim
zu melden der ſich dadurch weiterhin in der Spitzengruppe be=
hauptet
. In Hofheim kamen die Zuſchauer bezüglich des Tor=
genuſſes
vollkommen auf ihre Koſten. Mit zwei Toren Abſtand
hielt Hofheim bei Halbzeit das Spiel und blieb auch bis zum
Schluſſe mit dieſer Differenz verdienter Sieger. Pfiffligheim lag
bei ſeiner Begegnung mit Hochheim zweimal im Hintertreffen;
konnte jedoch immer wieder aufholen. Allerdings zu einem Siege
reichte es nicht, obwohl dieſer wohlverdient geweſen wäre. Die
Tabellle hat ſich wieder ziemlich verſchoben.
Spiele gew. un. verl. Punkte
Olympia Lampertheim
V.f.R. Bürſtadt
V.f. L. Lampertheim
Olympia Worms
Starkenb. Heppenheim
Konk. Gernsheim
Spv. Hochheim
Viktoria Neuhauſen
F.V. Biblis
Spp. Horchheim
F.V. Hofheim
Spv. Abenheim
Norm. Pfiffligheim
11

Inkernakionales Schwimmfeſt in Heidelberg.
Jung=Deutſchlands Damen gewinnen die Lagenſtaffel.
Das internationale Jubiläumsſchwimmen des S.V.=Nikar=
Heidelberg am Sonntag hatte eine ausgezeichnete Beſetzung aus
allen Teilen Süddeutſchlands gefunden. Jung=Deutſchland Darm=
ſtadt
war durch eine Damen= und eine Herrenſtaffel vertreten.
Dabei gelang den Damen in der Lagenſtaffel 4, 8, 4 Bahnen der
Klaſſe 1b ein bedeutender Sieg. In der Aufſtellung Sulzmann
(Rücken) Gebauer (Bruſt), Oſann (Kraul) ſiegten die Darm=
ſtädter
Damen in 6:10,7 vor dem D. S.V. München mit 6:12,3 und
den beiden Mannſchaften des Nikar=Heidelberg. Der Sieg über
die in Süddeutſchland dominierenden Münchener Damen iſt für
Jung=Deutſchland ein großer Erfolg. Die Herren konnten ſich
dagegen in der Schnellſtaffel 2. 4. 8, 4. 2 Bahnen der Klaſſe 2a
nicht durchſetzen. Hinter den ausgezeichneten Mannſchaften von
Neptun Karlsruhe, 1. Frankfurter S.C. Sparta Ulm und Nikar
Heidelberg landeten ſie auf dem 5. Platz, während ſie Waſſer=
freunde
Heilbronn, S.C. Wiesbaden, Schwimmbund Heilbronn
und S.V. Mannheim noch hinter ſich laſſen konnten.
Handball.
Tgeſ. Ober=Ramſtadt Roßdorf 9:0 (4:0).
Ober=Ramſtadt, welches mit 3 Mann Erſatz antrat, fand ſich
nicht gleich zuſammen. Endlich brach der Mittelſtürmer in der
14. Minute den Bann. Halbrechts (2) und Linksaußen ſtellten
in der 18. 21. und 22. Minute den Halbzeitſtand von 4:0 feſt. Die
Hintermannſchaft Ober=Ramſtadts präſentierte ſich in einer blen=
denden
Verfaſſung. Nach Seitenwechſel verwandelt der Halb=
rechte
einen 16=Meter=Ball zum 5 Tor. Dem Mittelſtürmer ge=
lang
der 6. Treffer. Jetzt wurde das Innentrio ſcharf bewacht,
ſo daß die beiden Außen in der 15., 24. und 29. Minute das End=
ergebnis
von 9:0 feſtſtellten. Die Siegermannſchaft zeigte ein
geſchloſſenes Kombinationsſpiel, in dem nur der Halbrechte unan=
genehm
auffiel. Roßdorf hatte wenig zu beſtellen und war

meiſtens in ſeine Hälfte zurückgedrängt. Ober=Ramſtadts Hüter
mußte nur neunmal in d Spiel eingreifen, wobei zwei ſchwache
Würfe gemeiſtert wurden.
Die 2. Mannſchaft ſpielte gegen Poſt=Darmſtadt und kam
mit 4:1 Tore zu einem verdienten Sieg.

Geſchäftliches.

Weihnachten iſt nahe. Weihnachten, das Feſt der Geſchenke,
ſteht vor der Tür. Mehr als in früheren Jahren werden Sie
dieſesmal etwas Praktiſches ſchenken. Alle Abteilungen im Ge=
ſchäftshaus
J. Rehfeld wetteiferten, um die ſchönſten Geſchenke
zu bringen. Ungewöhnlich groß in der Auswahl und klein die
Preiſe. Außerdem noch prachtvolle Geſchenke bei Einkäufen. Be=
achten
Sie bitte das heutige Inſerat der Firma J. Rehfeld.
Ein fröhlicher Weihnachtsladen iſt vor kurzem Schulſtraße 9
eröffnet worden. Der neue Laden birgt eine Fülle von Weih=
nachtsgeſchenken
aller Art für groß und klein. Schon von der Straße
aus macht der Laden, der durch einen rieſigen Weihnachtsmann
geſchmückt iſt, einen weihnachtlichen Eindruck.
Dienſt am Kunden. Die Maggi=Geſellſchaft iſt mit einer
praktiſchen Neuerung herausgekommen. Durch die Umſtellung
ihrer Reklame auf die moderne Form der Wertreklame bietet ſie
ihren Kunden die Möglichkeit, wertvolle Gegenſtände des täg=
lichen
Bedarfs als Prämien zu erwerben. Jeder Verbraucher von
Maggi’s Erzeugniſſen, der Umhüllungen der Würfel oder die den
einzelnen Artikel beigefügten Gutſcheine ſammelt und an die
Maggi=Geſellſchaft Berlin, einſendet, kann ſich die ausgeſetzten
Prämien verſchaffen Es werden Löffel. Gabeln, Meſſer Ser=
vietten
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ausgegeben. Auch der Sportfreunde iſt bei der Auswahl der Prä=
mien
gedacht durch Touriſtenkocher. Fußbälle und dergl.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 1. Dezember.
10.00: Freiburg i. Br.: Feſtakt zur Eröffnung der neuen unwer=
ſitätskliniken
.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
16.00: Konzert.
17.05: Kurhaus Glotterbad: Nachmittagskonzert. Ausf.: Muſik=
korps
des Ausb.=Batls. des Inf.=Regt. 14, Donaueſchingen.
18.40: W. Gollub u. H. Guth: Warum wechſelt die Mode?
19.05: P. Wanner: Dichtung und höhere Schulen.
19.35: Kleiner Wegweiſer durch Weihnachtsbücher.
19.45: Unterhaltungskonzert des Funkorcheſters.
20.30: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.

Dezember.

Klavier=Muſik. Ausf.: E. J. Kahn.

Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 1. Dezember.
10.10: Schulfunk: Walter v. Molo ſpricht zur Jugend.
11.30: Lieſelotte Kueßner=Gerhard: Auch die Landfrau muß ſich
für Abſatzfragen intereſſieren.
12.05: Schulfunk: Franzöſiſch.
15.00: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.45: Frauenſtunde: Künſtleriſche Handarbeiten.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Graf Heſſerſtein: Vorkämpfer des britiſchen Weltreichgedan=
kens
: Lord Milner.
18.00: Dr. Hahm: Gibt es noch eine deutſche Handwerkskunſt?
18.30: Prof. Dr. Müller: Wirtſchaftskriſe und Wirtſchaftspolitik in
Vergangenheit und Gegenwart.
18.55: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.20: Oberpoſtinſpektor Grunicke: Die neuen Rundfunkbeſtimmungen
der deutſchen Reichspoſt.
19.30: Konzert des Leipziger Sinfonie=Orcheſters.
20.15: Prof. D. Dr. Brunſtäd, Graf v. Weſtarp, Frhr. v. Gleichen:
Die konſervative Idee und die geiſtige Lage der Gegenwart.
21.00: Prof. Jöde: Weihnachtslieder zum Advent.
21.35: Weltliche Muſik der Gotik und Renaiſſance. Ausf.: Rund=
funk
=Kammerorcheſter.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Berlin: Hotel Briſtol: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Livſcha=
koff
.
Welleberichl.
Durch den hohen Druck im Weſten hat ſich inzwiſchen eine Hoch=
druckbrücke
gebildet, die vom Atlantiſchen Ozean in nordöſtlicher
Richtung über die Britiſchen Inſeln und Deutſchland bis nach
Polen und Rußland hin ragt. Die ſchon geſtern von Oſten her
bis nach Norddeutſchland vorgedrungene Froſtgrenze gewinnt noch
weiter an Raum, ſo daß bereits unſer Gebiet mit hinein gelangt.
In Norddeutſchland hat ſich außerdem der Froſt noch weſentlich
verſchärft, ſo daß die heutigen Morgentemperaturen ſtellenweiſe
mehr als 10 Grad unter Null lagen. Durch den Hochdruckeinfluß
erhalten auch wir zunächſt noch weiter ſich verſchärfendes Froſt=
wetter
.
Ausſichten für Dienstag, den 1. Dezember: Zunahme des Froſtes,
neblig und wolkig mit Aufklaren, meiſt trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 2. Dezember: Weiterhin Froſtwetter
und trocken.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten

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[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 333

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 1. Dezembich

Städtische Hkademie für Tonkunst
Darmstadt.
Direktor: Professor Wilhelm Schmitt,
Städtischer Musikdirektor.
4Indducte Kodter!
Donnerstag, den 3. Dezember 1931,
um 17 und 20 Uhr, im großen Saal
des Städt. Saalbaues, Saalbaustraße.
Leitung: Professor Wilhelm Schmitt.
Städtischer Musikdirektor. Solist:
Samuel Dushkin
Paris, Violine.
Orchester: Der Instrumental-Verein
(Orchester der Städt. Akademie für
Tonkunst). Werke von Telemann,
Boccherini und Mozart.
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der Städt. Akademie für Tonkunst,
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(St.17191
verwaltung).
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Kongreß kanzt bringen wir das bekannte Bühnenwerk
Dirnen-Tragödie
als Tonfilm unter dem Titel
Zwischen Nacht Eine Eric Charell-Inszenierung der Ufa
Das unvergängliche Wien Metternichs
erblähte unter der Meisterhand Eric
Charells zu neuem Leben.

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nachmittags halbe Preise
Beginn: 3.30, 5.45 und 8.20 Uhr.
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Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
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Beginn: 3.45, 6,00 und 8.20 Uhr.
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Darmſtädt
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Dienstag, den 15. Dezenm
Tagesordnung:
1. Jahresbericht
2. Rechnungsbericht
3. Wahl des Vorſtandes/ /V. einar Lund

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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 333 Seite 13

Roman
von FRITZ WEBER

ſäſte des Hotels Zu den Vereinigten Staaten von
ſurobgte n St. Moritz erlebten in dieſen Januartagen ihre
ſoße 830tion. Obwohl man dort gewöhnt war, die Staats=
berhäuhe
dreier Kontinente, ihre Finanzmagnaten, Köhlen=,
Räthlofersn :0 Oelkönige, ihre Miniſter, Politiker und Filmgrößen
aus undlüt gehend, eſſend, liftfahrend und diskutierend zu
ben, 1Nte doch das noch nicht beſtätigte Gerücht aufſehen=
ſegenig
Einar Lund und ſeine Familie zu längerem
ufentkud eintreffen werde.
Ein gLund war der populärſte Mann Europas, obwohl
ſehü venige ſich der perſönlichen Bekanntſchaft mit ihm
homenn hnten. Er hatte von ſeinem Vater ein ungeheures
drinöggnerbt, es durch die Gründung rieſiger Hütten= Eiſen=
telhn
= 10 Luftfahrtkonzerne verzehnfacht und ſich faſt über
ſcht üurſt Reihe der erſten Induſtrie= und Bankfürſten ge=
Ni. öſden Kreiſen der großen Haifiſche bekam ſein Name
m MRu zu Monat förmlich einen volleren Klang. Man
it ſiaz und dort von ſeiner unſichtbaren Armee angegriffen,
ſchlagenzurückgedrängt, man mußte ihm Bündniſſe anbieten,
Nuch nverſehens ausgeräuchert zu werden. Und Einar
ſnd hm eine harte Fauſt. Unerbittlich ſchien er hinter
im g uen Gebanken her zu ſein, ihn verfolgend und gleich=
beürſcht
von ihm, einem Gebanken, der ſelbſt den ge=
egieſteth
Kennern aller Geld= und Machtverhältniſſe lange
ſit ſchkeſhaft blieb. Aber endlich fiel Stück für Stück die
Gle ue genialen Schweden: die Finanzmacht Nordamerikas
r Euſtzua war gebrochen. Europa erhielt ſeine Freiheit wie=
die
iain dem großen Blutvergießen zu Beginn des Jahr=
Nertss trloren batte.
undrun holte Einar Lund zu ſeinem letzten großen Streich
Sſt Rolle als Hauptgläubiger aller Staaten Europas
ſühigg on, die Regierungen an einen Beratungstiſch zu
nen 1 0 dem endlich das Phantaſiegebilde der beſten Köpfe
oiten ſontinents ſeine Verwirklichung erfuhr: die Vereinig=
gatz
von Europa, der Verzicht auf jede Vormachtſtellung,
Riderlgung aller Zollgrenzen und die Zuſammenſchweißung
Tige von dreihundert Millionen der tüchtigſten und
ſomteſen Arbeiter der Welt.
Amf bt Einar Lund das Finanzportefeuille des neuen
zaugarſldes, ja die Würde eines Präſidenten an. Er ſchlug
ule ihd aFks Er erklärte, daß ihm ſeine Unternehmungen genug
mn ſpeiteten, daß er ſeine ganze Arbeitskraft der Ver=
huung
14 europäiſchen Gedankens widmen wolle und ihm
nun öglich ſei, wenn er nicht ſeine Zeit und die Kraft
der Rluaten an Staatsbudgets, Währungsausgleich und ähn=
9s wouten müſſe. Noch ſtehe der Feind vor den Toren,
band ( ud ſeine Dominions hielten ſich beobachtend abſeit,

und es ſei fraglich, auf welcher Seite der ungeheuern Wirt=
ſchaftsfront
Amerika=Europa ſie Partei ergreifen würden. Es
gelte, in Rußland, das von ſeinen Machthabern als uferloſes
Chaos zurückgelaſſen wurde, möglichſt viel wirtſchaftliches Neu=
land
zu erobern, denn die Vereinigten Staaten von Amerika
hätten ſich nach ihrem Rückzug aus Europa mit dem vollen
Gewicht ihres Reichtums auf Sibirien, die Mandſchurei und
Zentralaſien geworfen. Vor allem aber müſſe man England
begegnen, das für Europa eine Art Monroedoktrin forderte, um
ſich für ſeinen Verluſt an Einfluß auf die europäiſche Politik
durch vollſtändige oder teilweiſe Uebernahme der franzöſiſchen,
holländiſchen, ſpaniſchen und portugieſiſchen Kolonien zu ent=
ſchädigen
. Das alles ſei nur möglich, wenn er, Einar Lund,
freie Hand über die wichtigſten Rohſtoffe der Erde behalte oder
erlange, denn nur ſo könne man die Widerſtrebenden wirtſchaft=
lich
auf die Knie zwingen und Europas künftige Unabhängig=
keit
ſichern.
Einar Lunds Bildnis ging damals lange Zeit durch alle
Zeitungen und Zeitſchriften, ſeine Lebensgeſchichte, von phan=
taſievollen
Reportern mehr oder minder ausgebaut, beſchäftigte
alle Rotationsmaſchinen und Leſer, in ſämtlichen Kinos der
Erde konnte man ihn mit raſchen Bewegungen ſeinem Auto
entſteigen, den Hut ſchwenkend und irgendwelche Treppen hin=
aufeilen
ſehen. Man begrüßte ſein hübſches ſchmales Geſicht
mit ſtürmiſchem Beifall, lachte über ſeine Haſt, den Kurbel=
männern
zu entkommen, und begnügte ſich im allgemeinen mit
den ſehr ausführlichen Vorbereitungsreden des Sprechers im
Tonfilm, die dann einem kurzen Motorlärm und einem flüch=
tigen
Vorübergleiten Herrn Einar Lunds Platz machten.
Die Popularität Einar Lunds wurde nur von der ſeiner
Frau und ſeiner beiden Kinder übertroffen. An ihnen tobte
ſich der Spürſinn und die Phantaſie aller Zeitungs= und Film=
männer
, aller Romanſchreiber, Feuilletoniſten und Anekdoten=
erfinder
aus. In der Tat, ein unübertrefflicher Stoff, die Augen,
Gehirne und Ohren des Molochs Publikum zu beſchäftigen.
Greta Lund war ſchön. Wer ihr Bilo geſehen, ihre Bewegun=
gen
, den herrlichen Blick ihrer Augen bewundert hatte, konnte
ſie nie wieder vergeſſen. Allgemein hieß es, ſie ſei die Tochter
eines Hauptmanns und habe in ganz beſcheidenen Verhältniſſen
gelebt, bis Einar Lund ſie in einem ſeiner Büros kennen gelernt
und geheiratet habe. In Wirklichkeit war Greta Lund die Enkelin
eines ſchwediſchen Bergbaubeſitzers, der als erſter die Bedeutung
Einars erkannt und ſeine Betriebe mit deſſen Konzern vereinigt
hatte. Aber der phantaſtiſche Aufſtieg eines einfachen Lipp=
fräuleins
zur Frau des reichſten Europäers befriedigte die Ge=
danken
der Hunderttauſende vermeintlicher Schickſalsgenoſſinnen
mehr, erfüllte ſie mit kühneren Wünſchen und Hoffnungen als

die ſimple Tatſache, daß Greta Lund die Tochter eines früh ver=
ſtorbenen
, reichen Mannes und die Enkelin des ſchlauen Peter
Silverſtolpe war.
Alle dieſe Tatſachen und Märchen waren dem Großteil der
zwölfhundert Gäſte des Hotels Zu den Vereinigten Staaten
von Europa bekannt und wurden noch raſch um einige Dutzend
neu erfundener Anekdoten vermehrt. Der Nachmittagszug brachte
einen Schwarm unzweifelhafter Reporter. Gruppen eleganter
Damen und Herren promenierten auf den Terraſſen des Hotels
oder ſchlenderten zum See hinunter, auf deſſen verſchneiter Eis=
decke
eine Reihe ſcheinbar beſchäftigungsloſer Männer umher=
ſtanden
. Man trug ſchwere Pelze über hauchdünnen Abend=
kleidern
, dicke Stiefel über Gold= und Silberſchuhen; wenn die
Lunds einmal da waren, hatte man keine Zeit mehr. ſich um=
zukleiden
. Denn es gab zu ſehen den Mann, der Europa be=
herrſchte
, ſeine ſchöne Frau, die Kinder, deren Namen Fpar und
Ingrid jedermann geläufig waren.
Der Abend ſenkte ſich über die froſtklare Landſchaft. Ein
leichter Schleier winziger Schneekriſtalle fiel vom wolkenloſen
Himmel. Noch einmal leuchteten die Spitzen des Piz Vadret
und Languard unter dem Anhauch der ſcheidenden Sonne auf.
Neihen von Fenſtern flammten, die mächtigen Bauten der Hotels
traten aufdringlicher, beherrſchender aus der winterlichen Stille.
Das Leuchtſchild des Hotelpalaſtes zeigte in raſcher Abwechflung
ſeine Inſchrift in ſämtlichen Sprachen des Kontinents, was
beim Erſcheinen magyariſcher Worte jedesmal von einer Gruppe
ungariſcher Politiker mit begeiſterten Elienrufen begrüßt wurde.
Andere ſtritten, ob die folgende Flammenſchrift den Ruhm
Eſtlands, Litauens oder Finnlands verkünde.
Plötzlich verſtummten alle Geſpräche. Durch die Stille
klang fernes, leiſes Surren. Und da blinkten auch ſchon hoch
über den Bergrieſen der Albulakette vier grelle Lichtkegel auf
und näherten ſich in raſender Eile. Einar Lunds Flugmaſchinen,
zwei rieſige, dreimotorige Metallvögel, ſenkten ſich in ſteilem
Abſtieg, dröhnten über den Kurort hinweg und landeten nach
einem eleganten Bogen nebeneinander auf der Eisfläche des
Sees. Mechaniker ſtürmten über den Schnee, die Maſchinen
glitten mit langſam mahlenden Propellern gegen das Ufer. Man
ſah, wie die Türen geöffnet wurden, wie ein Schwarm von
Menſchen, umdrängt von Direktoren, Reportern und Bedien=
ſteten
, die wartenden Schlitten beſtieg. Blitzlichter zuckten auf,
Hochrufe in allen Sprachen klangen durcheinander, bis ſich end=
lich
die Erſcheinung in einige davonklingende Fuhrwerke und
Gruppen lebhaft diskutierender Fußgänger auflöſte, die alle dem
Hotelpalaſt zuſtrebten.
Zehn Minuten ſpäter hatte ſich St. Moritz wieder beruhigt.
Nur in den Hallen, in den Sälen, die ſich plötzlich mit Tänzern
füllten, klapperte atemlos die große Mühle Senſation. Haben
Sie ihn geſehen?. Den Großen, Schlanken, im dunkeln Pelz!
Keine Spur, das war Oloburg, ſein Sekretär! Die ſchöne
Gretal. Die Flugmaſchinen, großartig! Salon, Spielzimmer,
elektriſche Heizung!. Reiſen ein Vergnügen. rief, plapperte,
ſchwärmte, knurrte und praſſelte es durch das Jaulen der Jazz=
kapellen
und das Schleifen der Tanzſchritte.
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 14 Nr. 333

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Blatt 538, Flur 4, Nr. 446, Hofreite Nr. 22,
Grafenſtraße, 912 qm. Schätzung: 45 000 RM.
Eigentümer: Eheleute Kaufmann Georg Benz und Mar=
garethe
, geb. Wannemacher, als Geſamtgut
der Errungenſchaftsgemeinſchaft. (13496a
Darmſtadt, den 3. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Mahnung.
Das Schulgeld für den Monat
November 1931, für die hieſigen höheren
Schulen, ſowie die Städt. Maſchinenbau=
Gewerbe= Handels= und Haushaltungs=
ſchulen
iſt bei Meidung der Beitreibung
und Koſtenberechnung bis ſpäteſtens
10. Dezember 1931, an die unterzeichnete
(14956a Kaſſe zu zahlen. (St. 17224
Darmſtadt, den 1. Dezember 1931.
Stadtkaſſe.

Katonioske
1 Hanomag 3/16 P8.
1 Fiat 6/30 P8 Viersitzer
1 Ford-Limusine
1 Adler-Limusine 6/25 PS.
1 Adler-Viersitzer 6/25 PS.
1 Kasten-Lieferw. 7//ton.
1 Opel-Limus. 7/34 P8.
äußerst billige Gelegenheitskäufe.
Auch Teilzahlung. 117252
Maller & Ober
Rheinstraße 39.

Schreibmaschinen
neu u. gebraucht v. Mk. 40. an. (17162b
Orga Verkaufsbüro, Friedmann, Luisenol. 1

Zwangsverſkeigerung.
Termin: Dienstag, den 26. Januar 1932, nachmittt.
Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neus=
richtsgebäudes
in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Bd.3.
Flur 4. Nr. 858, Grasgarten, Hügelſtraße.
Schatzung: 1500. RM.
Flur 4. Nr. 859, Hofreite Nr. 29, daſelbſt.
Schätzung: 45 500. RM.
Eigentümerin: Ehefrau des Bäckermeiſters Thomas=
Eliſabeth verwitwete Heeb, geb. Hein in Daie
Hügelſtraße 29.
Darmſtadt, den 5. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.

R
a2 Reichtinſ
Haut. Poſt
Zoangsverfeigerang.
2.15
Termin: Dienstag, den 26. Januar 1932, nachmi
Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Ne=

richtsgebäudes in Darmſtadt.

Feu
*

Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 3, Bd. 6.57, 500
Flur 3, Nr. 788, Grasgarten, Liebigſtraße, Auefüung wd w.
grfalſchiett füt ute.
Schätzung: 1000 RM.
Feuften 4. M. 10.
Flur 3, Nr. 7882/y, Grasgarten (Vorgarten),
52 qm. Schätzung: 500 RM.
Flur 3. Nr. 789, Hofreite Nr. 46, daſelbſt,
Schätzung: 48 500 RM.
Eigentümer: Eheleute Kaufmann Michael Jäg
Amanda geb. Ihring als Geſamtgut der Ei.
ſchaftsgemeinſchaft.
Darmſtadt, den 28. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.


Doungsberheiserang.

Termin: Donnerstag, den 28. Januar 1932, nachmirig, 100
Uhr, im Sitzungsſaale des Neuen Gerichtsis
in Darmſtadt, Zimmer 219.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 6, Bd. 22,
Flur 14. Nr. 90, Grabgarten, Pallaswieſenſihy" zie u
413 qm. Schätzung: 900. RM.
Flur 14, Nr. 91, Hofreite Nr. 85 daſelbſt, hührraſchend hat d
Schätzung: 19 000. RM.
Flur 14, Nr. 897 vo, Bauplatz, Im tiefen Sers zu einen Teil des
den Reichspräſide
Schätzung: 100. RM.
Eigentümer: Eheleute Fuhrunternehmer Jean DCſe, podurch dem K
und Katharine geb. Regner in Darmſtadt zu
finangszölle abweit
Darmſtadt, den 29. September 1931.
ku und die vorläuf
Heſſiſches Amtsgericht I.
unen mit ausländi
ar an
Zioanlgsderfeigerang.
en Be
Termin: Dienstag, den 15. Dezember 1931, nach
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 ders Mi. 0ſ
Neionderer Grund
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 6, Bd. 25.: IFun dieſe
Flur 34, Nr. 81/o, Hofreite Nr. 109. PalicA ine A.
ſtraße, 127 am, Grabgarten daſelbſt, 360 gu, Cxzölle
14 000 RM.
Eigentümer: Eheleute Bäckermeiſter Hermann Güßſuzung liegt na.
heſtwaffe ge
und Helene, geb. Gotha, zu je einhalb.
(Geſtrebungen
Darmſtadt, den 10. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
illt. Wenn man
Müufter in London
hit, daß für den
Zwangsverſteigerung.
Termin: Donnerstag, den 17. Dezember 1931 nauc des deutſch=fra
½4 Uhr, im Sitzungsſaale des Neuen Gerichs Frankreich
des in Darmſtadt, Zimmer 219.
Kontingen

Hrundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 1. Bd. 22, hu verlangen
Flur 1, Nr. 4, Hofreite Nr. 21, Kirchſtraße,/ Fuheliegend, daß
Schätzung 60 000. RM.
Eigentümer: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengn / Wwehr und u
in Freiburg i. B.
ſafhaltſame
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvolllyfwportfähigk
Darmſtadt, den 16. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Zuoungsderfeigerang.

Termin: Donnerstag, den 17. Dezember 1931, na u/
4½ Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 der Müllderan
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 2, Bd. 2.230009 zweiſeifi
Flur II, Nr. 734, Hofreite Nr. 77. Heinheinnel
155 qm. Schätzung 17 500 RM.,
Flur II, Nr. 734)o, Grasgarten (Vorgartenl9
a0 un Artikel
30 qm. Schätzung 250 RM.,
Flur II. Nr. 735, Grasgarten daſelbſt, uodnet:
Schätzung 250 RM.
Eigentümer: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengge
in Freiburg i. B.
leideregi
Darmſtadt, den 30. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.

dwangseerheiherang.
Termin: Donnerstag, den 17. Dezember 1931, nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 3, Bd. 1. Bl. 37.
Flur 3, Nr. 680, Hofreite Nr. 107, Blumenthalſtraße,
152 qm. Schätzung: 14 000 RM.
Flur 3. Nr. 681, Grabgarten daſelbſt, 142 qm.
Schätzung: 1000 RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
(15080
in Freiburg i. Br.
Tarmſtadt den 18. September 1931.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

Geſchäfts=Verlegung!
Gebr. Nöſinger
(Inh.: Franz Eitl)
von Alexanderſtraße 15
Ab 1. Dezember 1931
Riegerplatz 8
Telephon Nr. 40. (17248