Einzelnummer 15 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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urm aligem Erſcheinen vom 1. November
2.18 Reichsmark und 22. Pfennig
(Sgeholt 2.25 Reichemark, durch die
Teichsmark frei Haus. Poſibezugspreis
geſtellgeld monatlich 2.78 Reichmarf.
für Aufnahme von Anzelgen an
gir wird nicht übernommen. Nichte
hir Nummern infolge höherer Gewalt
Fezieher nicht zur Kürzung des
Gſkellungen und Abbeſiellungen durch
eie bindlichteit für uns. Poſiſchecktonio
Fanffurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Orlginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtiattet
Nummer 331
Sonntag, den 29. November 1931.
194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspig
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breitl2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 40 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Relchspfg. 92 mm breite
Reflame=
zeile 3.00 Reichsmark Alle Preiſe in Reichemark
(1 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewall, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Leiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt leder
Rabatt weg. Banffonto Deutſche Bani und Darmel
ſädter und Nationalbank.
Lohnſeite allein her iſt die deulſche Wirkſchaft nichk zur Geſundung zu bringen. — Skaallicher
unker Berückſichkigung der Renkabilikäf der Bekriebe. — Aufrechkerhalkung der Sozialverſicherung
urganiſakoriſche Bereinfachung und Berbilligung ſowie vorübergehende Leiſtungskürzung.”
von der Reichsregierung erwartet, daß ſie bei den bevorſtehenden
Maßnahmen auf die bereits ſehr bedrängte Lage der Arbeit=
Nolverordnung enkgegen.
üunſerer Berliner Schriftleitung.
ſteichskabinett hat am Samstag vormittag
ver=
eſſortsentwürfe über die in der neuen
Notver=
behandelnden Fragen durchberaten und bei
die=
heit ſchon eine Bilanz der bisherigen
Ka=
ſtügungen gezogen. Im Anſchluß daran haben dann
üüblichen Einzelverhandlungen von
Mini=
ſiniſter und von Reſſort zu Reſſort ſtattge=
* Dinge ſind jetzt ſoweit vorwärts getrieben worden,
amtlicher Stelle damit rechnet, daß etwa am
Don=
ſabend oder im Laufe des Freitag der
en Woche das Winterprogramm der
ichkeit übergeben wird. Es wird in dieſem
uang verſichert, daß man auf jeden Fall noch vor dem
ſenitt der Baſeler Sachverſtändigen fertig werden und
uis zu der am 7. Dezember in Baſel beginnenden
Kon=
narten will.
utrielle Inhalt der Notverordnung ergibt ſich aus den
m’s Wirtſchaftsbeirats. Der Reichsarbeitsminiſter Ste=
* jetzt, ſoweit ſein engeres Arbeitsgebiet, in Frage
ine l die Grundlagen dargelegt, von denen er bei ſeiner
un Winterprogramm ausgegangen iſt. Er hat in einer
erſammlung in Berlin die Leiſtungen aufgezählt, die
ienr Schultern des deutſchen Volkes und ſeiner Wirt=
DDabei iſt er zu einer Summe von über
40 Milliarden RM.
die ſich aus Aufwendungen für Steuern, öffentliche
it ſen, Beamtengehälter, Penſionen, Beiträge zu den
ſcherungen und zur Arbeitsloſenverſicherung ergeben.
eie Summe von 25 Milliarden RM. an Gehältern
6gegenüber, die in dieſem Jahre zur Auszahlung
kom=
rwald leitet daraus die Erkenntnis her, daß von der
t her allein die deutſche Wirtſchaft
MSeſundung zu bringen iſt. Er hat damit
Peut. Wir möchten annehmen, daß auch die übrigen
Weſen Standpunkt teilen, und daß die Notverordnung
Eh eine Kürzung der mehr als 40 Milliarden RM. an=
MSregerwald als Geſamtleiſtung des deutſchen Volkes
Ruiet hat. Dabei hat er allerdings die Reparations=
. Augenblick nicht ins Gewicht fallen, unberückſichtigt
etzt ſich weiter für den ſtaatlichen Lohnſchutz
ich aber zu dem Grundſatz der Rentabili=
Be triebe, die nicht mit Schiedsſprüchen
AEndlichkeitserklärungen zu erzielen
aſo in dieſem Punkte in den Kabinettsberatungen
Ron ſehr weit nachgegeben. Daß die
Sozialver=
än all ihren Zweigen aufrecht
erhal=
mmuß, iſt nicht nur ſein Wunſch, ſondern auch der
Wirtſchaft und der Arbeitnehmer. Nachdem das Ge=
Suzialverſicherung errichtet worden iſt, darf es nicht
Inmenſtürzen. Stegerwald lehnt die
Er=
r Beiträge zur Ausbalancierung des
ts ab. Er läßt auch durchblicken, daß das Reich
Aſe mehr leiſten kann. Dafür will er durch
amiſatoriſche Vereinfachung und Ver=
4 und vorübergehende Leiſtungskür=
E Verſicherungen finanziell entlaſten
eem Zuſammenbruch bewahren.
Die chriſtlichen Gewerkſchaften
zur gegenwärligen Lage.
Berlin, 28. November.
and des Geſamtverbandes der Chriſtlichen
Gewerk=
a) geſtern in einer dringenden Eingabe an die
Reichs=
wandt. In der Eingabe werden die Geſichtspunkte
Guckt, die bei den Maßnahmen der Reichsregierung
werden müßten. Es wird darin u. a. ausgeführt,
artum ſei, daß durch die bloße Senkung der Löhne
e die Preiſe in entſprechendem Ausmaße von ſelbſt
Sreiſe ſind längſt nicht dem vor mehr als
Jahres=
een Abſinken der Löhne in hinreichendem Maße
ge=
eeſtellten Vergleichen wird meiſt außer acht gelaſſen,
mnäßigen Stundenlöhne keinen zuverläſſigen Ver=
A abgeben. Es kommt auf den Effektivverdienſt an,
in weit ſtärkerem Maße geſunken als der Geſamt=
Sinder. Stärkſter Nachdruck iſt beſonders auf die
Lebensmittelpreiſe und der überhöhten Preisſpan=
Noch in den letzten Tagen und Wochen ſind in wich=
Den erneut erhebliche Lohnherabſetzungen erfolgt. Das
15 notwendig anerkannten Senkung der Geſtehungs=
Armeidung von Einſeitigkeiten und dauernder
Beun=
eichtet werden. Die zu hohen Preiſe, Mieten und
die öffentlichen Laſten üben einen ſtarken und
ein=
auf die Löhne aus. Darum iſt Preis=,
Miet=
enkung im Intereſſe einer geſunden
itiven Wirtſchaft in beſchleunigtem
u durchzuführen. Die Frage der Verwal=
2 Reichsreform muß jetzt ebenfalls in
An=
men werden. Zur Reichsregierung hat man das
Iie ie an der Gttddtesiten Mer Mitetndeiſier Mächte
4us ſozialen und ſtaatspolitiſchen Gründen werden
lichen Gewerkſchaften mit aller Schärfe für die Er=
Rdichten Schutzes nach wie vor einſetzen. Dabei wird
nehmer Rückſicht nimmt.
Der Reichsbund der höheren Beamten
gegen weikeren Gehaltsabbau.
Berlin, 28. November.
Wie der Reichsbund der höheren Beamten mitteilt, treten
ſeine ſämtlichen Landesverbände am 2. Dezember 1931 zu einer
außerordentlichen Tagung in Berlin zuſammen. Der Reichsbund
hat in einer Beſprechung mit dem Reichsarbeitsminiſter
Steger=
wald ſeine Befürchtungen hinſichtlich einer weiteren
Gehaltskür=
zung dargelegt und eine Eingabe an die Reichsregierung gerichtet,
in der u. a. Hilfsmaßnahmen für die mit feſten
Zahlungsverpflich=
tungen belaſteten Beamten gefordert werden. Die Reichsregierung
iſt um die ſofortige Aufnahme von Verhandlungen mit den
Spitzenverbänden der Beamtenſchaft gebeten worden.
Die Auswirkungen der engliſchen
Zollmaßnahmen auf Deutſchland.
Diplomakiſche Vorſtellungen in London.
* Berlin, 28. November. (Priv.=Tel.)
Die Unterſuchung der engliſchen Zollmaßnahmen, die in der
Erhebung eines fünfzigprozentigen Wertzolles für 23
Waren=
gruppen beſtehen, hat ergeben, daß auf Grund der
Außenhandels=
ſtatiſtik des Jahres 1930 etwa 12 Prozent der deutſchen
Geſamt=
ausfuhr nach England gedroſſelt werden. Der Wert dieſer
Aus=
fuhr beträgt 150 Millionen RM. An 10 Warengruppen, für die
eine Zollerhöhung eintritt, ſind wir mit rund 30 Prozent im
Jahre 1930 beteiligt geweſen, davon wieder bei der Ausfuhr von
Strümpfen und Unterzeug in Höhe von 86 Prozent und bei
Ton=
waren in Höhe von 60 Prozent. Die wirtſchaftlichen Schäden,
die dadurch entſtehen, ſind ganz außergewöhnlich. Sie werden ſich
unzweifelhaft ſofort in Betriebsſtillegungen der einſchlägigen
Exportinduſtrie auswirken. Der deutſch=engliſche Handelsvertrag
gibt nun den vertragsſchließenden Parteien die Möglichkeit,
mündliche Verhandlungen anzuregen, wenn die eine oder andere
Seite der Meinung iſt, daß durch neu eingeſetzte Zölle die
Beſtim=
mungen des Vertrages verletzt worden ſind. Die Reichsregierung
hat nun ihrerſeits den deutſchen Botſchafter in London beauftragt,
bei der engliſchen Regierung vorzuſprechen und anzuregen, ſofort
in freundſchaftliche Verhandlungen über die Lage einzutreten,
die durch die neueſten engliſchen Zollmaßnahmen entſtanden iſt.
Es ſoll unterſucht werden, ob ſich im Rahmen des deutſch=
engli=
ſchen Handelsvertrages Möglichkeiten ergeben, eine
Berückſich=
tigung der deutſchen Wünſche zu finden.
Flandin bemühl ſich in London
um Zollerleichterungen für franzöſiſche Waren.
Paris, 28. November.
Die franzöſiſche Regierung hat beſchloſſen, angeſichts der
Inkraftſetzung der engliſchen Prohibitivzölle mit der engliſchen
Regierung ſofort in Verhandlungen einzutreten, um
Erleichterun=
gen für die franzöſiſche Ausfuhr nach England zu erhalten.
Bei einem bereits vorher erhobenen engliſchen Verbrauchszoll
von 33 Prozent unterliegen die franzöſiſchen Ausfuhrwaren
einem Wertzoll von insgeſamt 83 Prozent, was nach Anſicht
franzöſiſcher Kreiſe eine Ausfuhr nach England ſo gut wie
un=
möglich mache. Von den Prohibitivſätzen würden franzöſiſche
Ausfuhrwaren im Wert von etwa einer Milliarde Franken im
Jahr betroffen. Der vom Handelsminiſter eingeſetzte Ausſchuß
hat bereits ſeinen Bericht ausgearbeitet, der geſtern dem
Mini=
ſterrat vorgelegt wurde.
Finanzminiſter Flandin iſt in der vergangenen Nacht
plötz=
lich nach London abgereiſt. Bei ſeiner Ankunft auf dem
Bahn=
ſof in London erregte es eine gewiſſe Heiterkeit, als man
feſt=
ſtellte, daß Flandin mit einer Jagdflinte bewaffnet war. Den
auf dem Bahnſteig verſammelten Preſſevertretern erklärte der
Finanzminiſter, er ſei zu einer Jagdpartie nach England
ge=
kommen; dochſ hat man in politiſchen Kreiſen Grund zu der
Annahme, daß der Hauptzweck ſeiner Reiſe Beſprechungen mit
der engliſchen Regierung im Zuſammenhang mit den neuen
engliſchen Zöllen dient.
Einigung der Bankiers in der Stillhaltefrage.
New York, 28. November.
Die New Yorker Bankiers hielten am Freitag eine Sitzung
ab, in der ſie ſich mit der Stillhaltefrage beſchäftigten. Sie
ge=
langten zu einer grundſätzlichen Einigung über die Verlängerung
der kurzfriſtigen Kredite an Deutſchland. 90 Tage=Wechſel, die
nach dem 1. Dezember ausgeſtellt werden, ſollen zur Einlöſung der
Medioverpflichtungen dienen. Es wurde hervorgehoben, daß
Deutſchland in den letzten drei Monaten bereits 250 Millionen
Dollar, alſo mehr als vorgeſehen war, zurückgezahlt hat.
Wiggins reiſt heute (Samstag) auf dem Dampfer „Olympic”
zur Teilnahme an der Stillhaltekonferenz nach Berlin ab.
*Kiare Fronten.
Die Hausſuchungen, die am vergangenen Mittwoch auf
Ver=
anlaſſung des heſſiſchen Innenminiſters nicht nur im
ſogenann=
ten Braunen Haus zu Darmſtadt, ſondern auch bei einer Reihe
von heſſiſchen Führern der nationalſozialiſtiſchen Bewegung
vor=
genommen wurden, haben nicht nur im ganzen deutſchen Reich,
ſondern auch im Ausland ungeheures Aufſehen erregt. Um ſo
wichtiger iſt es, den klaren Tatbeſtand feſtzuſtellen. Ein am
15. November auf der nationalſozialiſtiſchen Liſte gewählter
Ab=
geordneter, Dr. Schäfer=Offenbach, übergibt dem Frankfurter
Polizeipräſidenten ein Schriftſtück „Entwurf der erſten
Bekannt=
machung unſerer Führung nach dem Wegfall der ſeitherigen
oberſten Staatsbehörden und nach Ueberwindung der Kommune
in einem für einheitliche Verwaltung geeigneten Gebiet”, das
den Landtagsabgeordneten Dr. Beſt zum Verfaſſer hat und mit
mehreren anderen führenden Mitgliedern der
nationalſoziali=
ſtiſchen Bewegung in Heſſen durchgeſprochen iſt. Der Frankfurter
Polizeipräſident gibt das Schriftſtück an den preußiſchen
Innen=
miniſter weiter. Dieſer ſetzt ſich mit dem heſſiſchen
Innen=
miniſter in Verbindung. Beim Oberreichsanwalt wird Anzeige
wegen Vorbereitung zum Hochverrat erſtattet, und am Mittwoch
nimmt die heſſiſche Polizei an fünf verſchiedenen Stellen
gleich=
zeitig gründliche Hausſuchungen vor. Am Abend des gleichen
Tages wird in Berlin das Beſtſche Manifeſt veröffentlicht, und
am Morgen des nächſten Tages ſpricht die amtliche
Verlaut=
barung der heſſiſchen Regierung von „erfolgreichen”
Haus=
ſuchungen. „Die Echtheit der Dokumente ſteht nunmehr ebenſo
außer allem Zweifel, wie die Tatſache ihrer Abfaſſung durch
Gerichtsaſſeſſor Dr. Beſt und Komplizen.‟ Die parteiamtlichen
Stellen der Nationalſozialiſten in München, Berlin und
Darm=
ſtadt veröffentlichen Erklärungen, in denen ſie von allen illegalen
Plänen deutlich und unmißverſtändlich abrücken, gleichzeitig
be=
kennt ſich Herr Dr. Beſt als Verfaſſer des Manifeſtes, erklärt
aber, daß es ſich keineswegs um Vorbereitungen für einen
Putſch gehandelt habe, ſondern lediglich um die Feſtlegung von
Maßnahmen, die alsbald nach der Niederſchlagung eines
etwaigen kommuniſtiſchen Putſches in Kraft zu treten hätten.
Es liegt auf der Hand, daß man, um zu einem richtigen
Urteil zu kommen, den kriminellen Tatbeſtano von dem rein
politiſchen ſcharf ſcheiden muß. Wir haben dem ganzen von
gewiſſer Seite ſofort entfachten Hochverratsrummel von
vorn=
herein außerordentlich ſkeptiſch gegenübergeſtanden. „Ob es
ſich”, ſo ſchrieben wir am Donnerstag, „bei den ganzen
Vor=
gängen tatſächlich um eine Vorbereitung hochverräteriſcher
Unter=
nehmungen gehandelt hat oder ob es ſich auf ſeiten der
heſ=
ſiſchen und preußiſchen Regierung lediglich um eine „große
Aktion” mit recht durchſichtigem politiſchen Ziel handelt, läßt
ſich bis zur Stunde roch nicht überſehen. Man wird zunächſt
abwarten müſſen, inwieweit das Ergebnis der Hausſuchungen
verartige Maßnahmen rechtfertigt.” Und nach der zweiten
amt=
lichen Erklärung vom Freitag und insbeſondere den
Erklärun=
gen des Oberreichsanwaltes ſtellten wir feſt, daß für einen
tat=
ſächlichen Hochverrat nach dem bis dahin bekannt gewordenen
Material kaum Anhaltspunkte vorlägen. Auch wenn man
natür=
lich das Ergebnis der amtlichen Unterſuchung des
Oberreichs=
anwaltes abwarten muß, bevor man ein endgültiges Urteil fällt,
wird man doch heute ſchon ſagen können, daß die ganze groß
aufgezogene Aktion der preußiſchen und heſſiſchen Regierung,
ſoweit es ſich um den rein kriminellen Tatbeſtand handelt,
ziem=
lich kläglich in ſich zuſammengebrochen iſt. Deswegen ſind auch
die Kommentare insbeſondere der ausländiſchen Preſſe ſamt und
ſonders abwegig.
Aber die ganze Angelegenheit hat ja daneben auch eine ſehr
ernſte politiſche Seite. Wir haben keinen Anlaß an der
Lohalität der verſchiedenen parteiamtlichen Erklärungen der
Nationalſozialiſten zu zweifeln. Wenn ſowohl die
Reichspartei=
leitung wie auch die heſſiſche Gauleitung alle illegalen Abſichten
auf das Schärfſte ablehnt, ſo iſt das ſchon deswegen glaubhaft,
weil eine andere Einſtellung zumal unter den gegenwärtigen
Verhältniſſen, völlig unſinnig wäre. Aber das ändert doch nichts
au der Tatſache, daß Herr Dr. Beſt, der an 9. Stelle auf dem
Wahlvorſchlag der Nationalſozialiſtiſchen Partei in den Landtag
geſählt worden iſt, ein Manifeſt verfaßt und mit gleichfalls
führenden heſſiſchen Nationalſozialiſten eingehend durchberaten
hat, das in ſeinem Inhalt politiſch außerordentlich zu denken
geben muß. Die amtlichen nationalſozialiſtiſchen Stellen haben
die Arbeit des Herrn Beſt für eine private Arbeit erklärt, mit
der ſie nichts zu tun hätten und für die ſie auch nicht
verant=
wortlich gemacht werden könnten. Das iſt wohl richtig, aber
man ſagt ſich doch mit vollem Recht in der geſamten deutſchen
Oeffentlichkeit, daß es ſich bei den geiſtigen Vätern dieſes
Mani=
feſtes, das eine Berliner Zeitung eine bolſchewiſtiſche
Privat=
arbeit einer nationalſozialiſtiſchen Gruppe, und eine den
Nationalſozialiſten ſo naheſtehende Zeitung wie die Heſſiſche
Landeszeitung das „verſtiegene Geſchwätz von Außenſeitern”
nannte, nicht um X=Beliebige handelte, ſondern um Männer, die
durch das Vertrauen ihrer Partei zu Führern der
national=
ſozialiſtiſchen Bewegung in Heſſen berufen worden waren. Der
geſvaltige Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in ganz
Deutſchland und auch in Heſſen beruht auf dem ſtarken
natio=
nalen Impuls, der ſtarken programmatiſchen Betonung der
deut=
ſchen Volksgemeinſchaft, die weite Kreiſe des deutſchen Volkes
ebenſo wie auch wir ſelbſt lebhaft begrüßen. Dieſem ſtarken
Poſitivum ſtanden von jeher Bedenken gegenüber, die ſich aus
der wirtſchaftlichen Einſtellung des Nationalſozialismus ergeben.
Lieſt man unter dieſem Geſichtspunkt das Manifeſt des Herrn
Beſt und ſtellt hier durchaus kommuniſtiſche Tendenzen, wie die
Enteignung des Privateigentums, die Beſeitigung des
Privat=
einkommens, den Wegfall des Mietzinſes, die Beſchlaguahme der
Lebensmittel uſw. feſt, ſo müſſen die ſchon bisher gehegten
Be=
denken mit Naturnotwendigkeit ganz außerordentlich verſtärkt
werden. Es iſt ja kein Geheimnis, daß am 15. November der
nationglſozialiſtiſchen Bewegung die Wählermaſſen gerade aus
bürgerlichem Lager zugeſtrömt ſind, und die jetzt entſtandene
Erregung dieſer Kreiſe wird nicht durch die Erklärung des
Verfaſſers des Manifeſtes beſeitigt, daß es ſich ja nur um
beab=
ſichtigte Notmaßnahmen gehandelt habe. Die offiziellen Stellen
der Nationalſozialiſtiſchen Partei ſind von allen illegalen
Ab=
ſichten und Plänen deutlich abgerückt und haben die Arbeit des
Herrn Beſt für eine dritate Arbeit erklärt. Im Intereſſe des
deutſchen Volkes aber, im Intereſſe unſerer ganzen künftigen
Seite 2 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
politiſchen Entwicklung wäre es wahrlich zu begrüßen, wäre es
dringend notwendig, daß die Nationalſozialiſtiſche Partei als
ſolche ebenſo unmißverſtändlich von den
wirt=
ſchaftspolitiſchen Tendenzen des Herrn Beſt
und ſeiner Freunde abrücken würde. Politiſch und
wirtſchaftlich ſteht das deutſche Volk im harten Kampf um ſeine
Exiſtenz. Klare Fronten ſind deswegen unerläßlich, klare
Fronten in politiſcher Beziehung, klare Fronten aber auch auf
dem ſo außerordentlich wichtigen wirtſchaftlichen Gebiet. M.
Keine Aenderung der Mandatsverkeilung.
* Nach der Feſtſtellung der Wahlergebniſſe durch die
Kreis=
wahlausſchüſſe tagte geſtern vormittag der Landeswahlausſchuß,
Der Landeswahlleiter teilte dabei mit, daß im allgemeinen die
geſetzlichen Vorſchriften beachtet und den örtlichen
Wahlvorſtän=
den für ihre mühſelige Arbeit der Dank der Wähler und der
Regierung gebühre. Mit Ausnahme eines Falles in
Mittel=
gründau (Oberheſſen), der Gegenſtand einer Unterſuchung iſt,
hat ſich das Abſtimmungsgeſchäft reibungslos vollzogen. Wie
üblich, wurden zahlreiche Stimmzettel dadurch ungültig, daß
der Wähler entweder böſe Bemerkungen bei den mißliebigen
Parteien oder Lobeshymnen auf die Auserwählten niederſchrieb.
Wir leſen Bibelſprüche „Euch zu wählen iſt ein Greuel”,
„So Ihr Euch untereinander beißet, ſehet zu, daß Ihr nicht
gefreſſen werdet”; „Vater, vergib ihnen, denn ſie wiſſen nicht,
wvas ſie tun!”; oder „Roſen, Tulpen, Narziſſen . . .": „Unten
wie oben, iſt keiner zu loben”: „Arbeit, ſonſt nichts!“ Der
Wahlausſchuß erkennt noch etwa 600 Stimmen als gültig
an, wodurch jedoch die Mandatsverteilung nicht geändert wird.
Das endgültige Wahlergebnis beläuft ſich darnach wie folgt:
Wahlberechtigte 955 079, abgegebene Stimmen 793 298,
ausge=
gebene Stimmſcheine 8911, abgegebene Stimmſcheine 8267,
un=
gültige Stimmen 7 994, gültige Stimmen 785 304. Davon für:
Soz. 168 101, Zentrum 112 444, Kommuniſten 106 790, Komm.=
Opp. 14 938, DVP. 18 324, Staatsp. 10 822, Rad.=Dem. 4 613,
Chriſtlichſoziale 16 714, Volksrechtp. 1585, Landbund 20 763,
Deutſchnationale 10 857, Soz.=Arb.=Partei 8 170, Natſoz. 291 183
Stimmen. Die Mandatsverteilung hat ſich nicht geändert.
Der natſoz. Ausſchußvertreter Dr. Klein erklärte, daß Dr
Schäfer feinen Mandatsverzicht bereits vor der Wahl
ausgeſprochen habe. Min.=Rat Bornemann teilte darauf zur
allgemeinen Ueberraſchung mit, daß der Abg. Dr. Schäfer
erklärt habe, er trete ſein Landtagsmandat an.
Zur Hochverraksaffäre Dr. Beſt und Genoſſen.
Unter dieſer Ueberſchrift erhalten wir folgende amtliche
Dar=
ſtellung:
„Sowohl der beſchuldigte nationalſozialiſtiſche
Landtagsabge=
ordnete Dr. Werner Beſt wie der Leiter der Preſſeſtelle des
Gaues Heſſen der NSDAP. Erich Berger nehmen heute in
län=
geren Artikeln Stellung zu den Beſchuldigungen wegen
Vorberei=
tung zum Hochverrat durch die Nationalſozialiſtiſche Partei. Darin
wird u. a. behauptet, daß die bisher veröffentlichten amtlichen
Dar=
ſtellungen den Verſuch machten, bewußt und abſichtlich die
Oeffentlichkeit über die wahren Zuſammenhänge
hinwegzutäu=
ſchen‟. Demgegenüber iſt folgendes feſtzuſtellen:
1. Die in Frage kommenden Dokumente, die angeblich „
kei=
nen irgendwie gearteten nationalſozialiſtiſchen Charakter
aufwei=
ſen”, ſind nach dem Ergebnis der Ermittlungen ganz zweifellos
nicht nur eine Privatarbeit des nationalſozialiſtiſchen
Landtags=
abgeordneten Dr. Beſt. Sie ſind das Ergebnis von
Beſprechun=
gen, die ſich auf einen längeren Zeitraum erſtreckten und die
zwi=
ſchen allen maßgeblichen Führern der NSDAP. ſtattgefunden
haben. Unter anderem haben an der Schlußbeſprechung auf dem
Boxheimer Hof allein vier Abgeordnete teilgenommen, darunter
der ſtellvertretende Gauleiter für Heſſen, Hauptmann a. D.
Waſ=
ſung (der damals an Stelle des verſtorbenen Gauleiters die
Ge=
ſchäfte der Gauleitung führte und der außerdem auch noch das
wichtige Amt des Organiſationsleiters bekleidet) Sämtliche
Teil=
nehmer an den Beſprechungen ſind innerhalb der Gauleitung an
maßgeblichen Stellen tätig. In ſeinem Geſtändnis hat Dr. Beſt in
der Preſſe tags zuvor ſogar ſelbſt mitgeteilt, daß er die Entwürfe
u. a. mit dem Leiter des Gauwirtſchaftsbeirats der NSDAP.,
Gau Heſſen, öfters durchgeſprochen” habe.
Schon allein hieraus ergibt ſich, daß es eine Irreführung der
Oeffentlichkeit und ein eklatanter Verſchleierungsverſuch iſt, wenn
der Preſſechef der NSDAP. behauptet, „die Darlegung Dr. Beſts
iſt weder den Parteiinſtanzen, noch den verantwortlichen Führern
der NSDAP. vorher bekannt geweſen”
2. Die Behauptung, daß die Hausſuchung ergebnislos verlaufen
ſei, iſt völlig aus der Luft gegriffen. Im Intereſſe der
Sicher=
ſtellung des Unterſuchungsergebniſſes können weitere. Angaben
gegenwärtig nicht gemacht werden. Jedenfalls hat die
Haus=
ſuchung zu dem Geſtändnis des Dr. Beſt über den Urſprung der
Dokumente geführt die im gleichen Augenblick noch von der
Reichsleitung der NSDAP. und dem politiſchen Vertreter
derſel=
ben in Berlin, dem Reichstagsabgeordneten Hauptmann a. D.
Göhring, offiziell als eine Arbeit bezeichnet wurde, die „ſchon
Vom Tage.
In der Sitzung des Wahlprüfungsgerichts beim Reichstag
wurden, entſprechend den Anträgen der Berichterſtatter, die
Reichs=
tagswahlen in den Wahlkreisverbänden Sachſen=Thüringen,
Weſt=
falen, Rheinland=Süd und Rheinland=Nord für gültig erklärt.
Vor dem Hauſe des Hauptmanns a. D. Göring in Berlin
wurde in der Nacht zum Samstag in großen roten Buchſtaben
ge=
malt: „Göring, du wirſt erſchoſſen! Der Rote Frontkämpferbund!”
Die Ernennung des früheren Polizeipräſidenten von Berlin,
Zörgiebel, zum Polizeipräſidenten von Dortmund iſt vom
preußi=
ſchen Staatsminiſterium vollzogen worden.
Der bisherige Oberbefehlshaber der Gruppe 2, Kaſſel,
Gene=
ral der Kavallerie v. Kayſer, ſcheidet am 30. November aus dem
aktiven Heeresdienſt aus.
Die Deutſchland geſtundeten engliſchen Kredite betrugen, wie
in einer Erklärung des Londoner Clearinghouſe offiziell mitgeteilt
wird, Ende Oktober rund 55 Millionen Pfund.
Der italieniſche Außenminiſter Grandi hat New York
verlaſ=
ſen und die Rückreiſe nach Italien angetreten.
Geſtern begannen in Rom zwiſchen den Vertretern des
Deut=
ſchen Reichs und Italiens die Handelsvertragsverhandlungen. Die
Arbeiten der beiden Delegationen, die ſich auf Tarif= und
Han=
delsvertragsfragen beziehen, werden einige Tage in Anſpruch
nehmen.
Nach Durchführung der geplanten japaniſchen
Truppenbewegun=
gen ſollen nur noch folgende Orte von japaniſchen Truppen beſetzt
bleiben: Kirin, Tſchiuliuhe, Tſitſikar und entweder Tſchentſchiatun
oder Taonan.
in der kaum verſtändlichen Sinnloſigkeit ihres Inhalts den
un=
trüglichen Stempel marxiſtiſcher Spitzelarbeit trage (vgl. „
Heſ=
ſiſche Landeszeitung” vom 27. November ds. Js.),
3. Es iſt mehr als auffällig, daß von Dr. Beſt behauptet wird,
er habe im Rahmen der nationalſozialiſtiſchen Parteiorganiſation
direkt überhaupt keine Funktion ausgeübt, ſondern nur die Rolle
eines einflußloſen Gutachters geſpielt. In Wirklichkeit iſt Dr.
Beſt als Leiter der Rechtsabteilung des Gaues Heſſen Mitglied
der Gauleitung des Gaues Heſſen und als ſolcher
ſelbſtverſtänd=
lich an der Führung der Partei maßgebend beteiligt. Eine ſolche
Stellung kann man im Rahmen der NSDAP. natürlich nur dann
inne haben, wenn man das volle Vertrauen der Reichsleitung
ge=
nießt. Wie Dr. Beſt in ſeinem heutigen Artikel mitteilt, hat er
nach Fertigſtellung der hochverräteriſchen Entwürfe „das
Pro=
gramm der künftigen heſſiſchen Politik der NSDAP. ausgearbeitet”,
Aus alledem ergibt ſich, daß es den Tatſachen widerſpricht, wenn
Dr. Beſt jetzt den Verſuch macht, nachzuweiſen, daß der fragliche
Entwurf mit der NSDAP. oder irgendwelchen Stellen dieſer
Or=
ganiſation nie etwas zu tun gehabt hat”. Wenn die
Gedanken=
gange und Zielſetzungen von führenden Perſönlichkeiten in der
Stellung des Landtagsabgeordneten Dr. Beſt nicht für die
Be=
ſtrebungen und Abſichten ihrer Partei maßgeblich ſein ſollen, wie
das jetzt dargeſtellt wird — wer dann ſonſt?
Die Hochverratsaffäre iſt alſo keineswegs beendigt. Dr. Beſt
meint in ſeinem Artikel, das Ergebnis ſei, „daß zwei Miniſter
auf einen Hochſtapler hereingefallen ſind, auf den wir heſſiſchen
Nationalſozialiſten ebenfalls hereingefallen waren. Wir wären
alſo quitt, und die Akten Schäfer-Leuſchner—Severing könnten
geſchloſſen werden‟. Der weitere Verlauf der Angelegenheit wird
zeigen, ob eine Bagatelliſierung des Falles Beſt, wie er mit
ſol=
chen Bemerkungen verſucht wird, berechtigt iſt oder nicht.”
Dr. Beſt aus dem Juſtizdienſt enklaſſen.
Auf Grund der bekannten Vorfälle hat der heſſiſche
Juſtiz=
miniſter den Gerichtsaſſeſſor Dr. Werner Beſt mit ſofortiger
Wir=
kung außer Verwendung geſetzt. Beſt kehrt in den heſſiſchen
Juſtiz=
dienſt nicht mehr zurück.
Der Oberreichsanwalt behält die Führung
der Unkerſuchung.
Berlin, 28. November.
Amtlich wird mitgeteilt: Gegenüber anderslautenden
Nach=
richten über die Bearbeitung der in Leipzig anhängigen
Unter=
ſuchung wegen der heſſiſchen Vorfälle erklärt das
Reichsjuſtiz=
miniſterium auf Grund einer Mitteilung des Oberreichsanwalts,
daß der Oberreichsanwalt ſich die Führung
die=
ſer Unterſuchung von Anfang an perſönlich
vor=
behalten hat.
Die heute (Samstag) mittag an einer Stelle veröffentlichten
Nachrichten über die einzelnen in Ausſicht genommenen
Unter=
ſuchungshandlungen beruhen auf haltloſen Vermutungen.
Die amtliche Erklärung dürfte ſich vor allem auf die in
großer Aufmachung erſchienene Nachricht eines Berliner
Mittag=
blattes beziehen, wonach angeblich der Oberreichsanwalt die
Unterſuchung zum Teil an den Reichsanwalt Jorns abgegeben
habe.
Auch die Frauenortsgruppe Darmſtadt des Vereins für das
Deutſchtum im Ausland hat ihr erſtes Feſt dieſer Saiſon in den
Dienſt der Winterhilfe geſtellt, der der Reinertrag zugute
kom=
men ſoll.
Bunter Abend! Was das iſt, weiß man. Man weiß
aber auch, daß ein Bunter Abend beim V. D. A. etwas
beſon=
deres iſt. Das prägt ſich aus, in dem, was geboten wird an
Künſt=
leriſchem und Unterhaltendem, und das prägt ſich aus in dem
Beſuch, der — trotz allem — über Erwarten gut war. Beweis
der alten Anziehungskraft des V. D. A., und Beweis dafür, daß
Darmſtadts Bürgerſchaft immer noch, trotz aller Nöte der Zeit,
oder gerade wegen dieſer Nöte, opferbereit iſt, auch — im
Genießen.
Es war ein eigenartiges, aber gutes, intereſſantes
Pro=
gramm. Eine Miſchung von heiterer Kunſt mit dem
ritter=
lichſten Sport dem Fechten! Und zu dieſem Sport, der
natür=
lich vornehmlich in Schauvorführungen geboten wurde, hatte
man ſich die prominenteſten Größen ſeiner Repräſentation
ver=
ſchrieben: u. a. die Weltmeiſterin und Olympia=Meiſterin
Helene Mayer und den ausgezeichneten Lehrer des
Darm=
ſtädter Fechtklubs, E. Angelini. Dazu den deutſchen
Hoch=
ſchulmeiſter Eugen Mayer=Offenbach, einen Bruder der
Olympiaſiegerin. Und bewährte Repräſentanten und
Repräſen=
tantinnen des Darmſtädter Fechtklubs.
Schneidige Klänge, Marſchmuſik des Stadtorcheſters unter
Willy Schlupps temperamentvoller Leitung eröffnete —
be=
merkenswert pünktlich — das Programm des Abends, das
als=
bald ſeine tanzkünſtleriſche Fortſetzung fand in einem
entzücken=
den. in fließendem Gewand getanzten Brahms=Walzer von
Ilſelore Wöbke. Um die weiteren Tanzdarbietungen dann
vorweg aufzuführen, ſei erwähnt, daß einige Nummern der
letz=
ten Enſembletanzdarbietungen vom Bunten V.D.A.=Ball
wieder=
holt wurden. Mit Variationen! U. a. der „Luſtige Schulgang”,
eine luſtige Groteske, die Wilma Bauer. Annemarie
Lan=
genbach. Margot May, Helene Blaſer, Bertel Stein
Hedwig Müller, Ina Konrad, Hilde Schultheiß und
Irene Sommer tanzten. Auch der Indianertanz, den Lieſel
Müller, Trude Hönigsberger und Beate Thümmel
boten und der von Urſel Pfotenhauer, Erika Walz, Vita
Beuer und Tilde Kleinſchmidt gegebene Harlekin=Tanz
waren Wiederholungen, ebenſo der Tanz der Spanierinnen, eine
ausgezeichnete Tanzkunſt, geboten von Marianne
Schwie=
der, Friedel Scriba und Ruth Lotz, während der
ent=
zückende, temperamentvoll und gut charakteriſierende
Verwand=
lungstanz von L. Müller und B. Thümmel, ebenſo wie
der Grotesktanz von Friedel Scriba neu einſtudiert waren.
Ind zwar von Aenne Reiß vom Landestheater, die auch die
ibrigen Tänze einſtudiert hatte und zuſammen mit ihrer
Schwe=
ſter Milly Reiß auch ſpäter, im Laufe des Abends, durch
Tanz=
einlagen hohen choreographiſchen Niveaus und feinen Humors
das Feſt verſchönten.
Die Mitglieder des Landestheaters Dr. Allmeroth
Re=
gina Harre. Werner Hinz ſtehen für dieſen Abend außerhalb
der Kritik. Alle drei übertrafen ſich ſelbſt! Wenn je in unſerer
Zeit das Wort von den „Lieblingen des Publikums” noch gilt,
dann ſind dieſe drei „Lieblinge” Regina Harre längſt,
Werner Hinz, ſeit man ſeine Fähigkeiten auch außerhalb der
Bühne kennt, und Dr. Allmeroth hat ſich dank ſeiner
außer=
gewöhnlich intelligenten Geſangskunſt ſehr bald den
Darmſtäd=
tern ins Herz geſungen. Man überſchürtete die Künſtler
mit herzlich dankendem Beifall für alles launig=liebenswürdig
Gebotene.
Endlich der Sport: Spannung, Augenweide, äſthetiſches
Ge=
nießen der Freude am Spiel, ſtählern trainierte Körper!
Zu=
nächſt Darmſtadts jüngſter Fechter, K. H. Steffan, und ſeine,
ſcheinbar nicht viel ältere Kollegin G. Sachs im Schulgefecht
mit ihrem Fechtmeiſter E. Angelini. Gut und exakt,
inſtruk=
tiv. Dann eine ernſtere Sache, Frl. Dr. Mörrath und Frl.
V. Engel im Florettgefecht. Schneid und Gewandtheit,
Ge=
ſchmeidigkeit gut trainierter Körper. Geſteigert im Ernſt
ritter=
lichen Gefechts dann ein Gang auf Säbel zwiſchen den Herren
L. Anton und Fechtmeiſter Angelini. Angriff und Parade
gleich hervorragend, die Klingen geführt von Muskel und
Intel=
lekt. Schön in allen Phaſen im Anſchluß dann ein Florettfechten
Eugen Mayers mit Herrn H. Sack. Faſt gleiche Gegner,
wenn auch unverkennbar der eine mehr mit Intellekt, kaltblütiger
Ueberlegung, der andere mehr mit temperamentvollem
Drauf=
gängertum. Alle Gänge aber treffliche Schaunummern, beherrſcht
von der Ritterlichkeit, dem Grundgeſetz des Fechtſports.
Und dann der Clou des Abends: „Helene Mayer im
Gang mit ihrem Bruder Eugen Mayer, die Olympiagröße
und der deutſche Hochſchulmeiſter. Das war ein Anblick, wie er
ſelten geboten. Eine ernſte Probe ſportlichen Wettkampfes.
Zwei faſt gleiche Gegner. Wundervoll die Haltung, voll
Span=
nung das gegenſeitige Fordern mit „fühlender” Klinge,
blitz=
ſchneller Angriff voll nervenpeitſchender Schärfe und
bewun=
dernswert auch Parade und Gegenſtoß. Wahrlich, das war
mehr als Schaunummer und der brauſende Beifall begreiflich.
Ein Fechtreigen von B. Thümmel, getanzt von den
Damen des Fechtklubs. A. Beck, V. Engel A. Fuchs L.
Müller, J. Neiper, L. Melcher und G. Sachs beſchloß
wirkungsvoll das Programm.
Im Gartenſaal wirkten an Erfriſchungsbüfetts (für das
kein Geſchäft in Anſpruch genommen wurde!) aufopfernd wie
immer Damen des V. D. A., die ſich gern Frau Dr. Köpke für
die gute Sache zur Verfügung ſtellten. —
M. St.
Von unſerer Berliner Schriftleitun
Die Pläne des Reichsernährungsminiſters Schic
wenigſtens einige Teile der Weſthilfe auch auf die übriag
Landwirtſchaft ausdehnen wollte, haben jetzt greifbarn
angenommen. Herr Schiele hat einen Entwurf auschay
der bereits einmal im Kabinett durchgeſprochen iſt undon
am Montag ſchon endgültig verabſchiedet wird. Von
Weſthilfe kann man dabei nicht mehr ſprechen, eben 104
einige beſonders notleidende bäuerliche Bezirke des WMf
Frage kommen, ſondern das geſamte Gebiet, das niun
die Oſthilfe berührt wird. Grundſatz iſt dabei der, daßf.
Anbau und die Einbringung der Ernte zu ſichern.)
Landwirt ein Vollſtreckungsſchutz gewärl
den ſoll. Das iſt alſo in techniſch einfachſter
Uebertragung der Oſthilfe auf das ganzs uu der die Japu
allerdings mit der weſentlichen Einſchränkung, daß zku
Zinsakkord nicht vorgeſehen iſt. Die Abwicklung wiiüin
vollziehen, daß ein Betriebsinhaber, bei dem ſonſt
lung der Ernte gefährdet iſt, die Zwangsvern
beantragen muß, wobei Zwangsverſteigerungen einſtmni
geſtellt werden. Die Zwangsverwaltung kann abgeru
den, ſoweit der Betriebsinhaber durch eigenes Verſchuu
durch leichtfertige Wirtſchaft in die Verlegenheit ge
Zur Durchführung dieſes Schutzes können im ganz
Kon
Landſtellen eingerichtet werden, deren Rechte
an beſtimmte politiſche Behörden
übe=
werden dürften. In der Regel ſoll der
B=
inhaber ſelbſt Zwangsverwalter ſein. N.
er ſich als untauglich erwieſen hat, wird be
eine Zwangsverwaltung eingeſetzt. Je=
Betrieb unterliegt einer Wirtſchaftsaufſicht, die von
waltungskörpern ausgeführt werden ſoll, wie ſie e
beratungsſtellen waren, die früher durch die Renru
Verbindung mit den Landwirtſchaftskammern errichtü=
Sicherung des Kredikumlaufs im Oſthilfe
Berlin, 28. 95l
Am Freitag fand, wie jetzt amtlich mitgeteilt
Reichskommiſſar für die Oſthilfe, Reichsminiſter Dr.;
Schöningen, eine Beſprechung mit Vertretern des
Induſtrie= und Handelstages ſtatt, in der vereinbart
die demnächſt bekannt zu gebenden Ausführungsbeff
zur Notverordnung vom 17. 11. u. a. folgende
Be=
nthalten werden:
„Verträge, mit einem Betriebsinhaber des
Oſt-
die in der Zeit vom Inkrafttreten der
Sicherungs=
bis zur Eröffnung eines Sicherungsverfahrens
zun=
gelangen, werden, ſofern ſie zur Ordnungsmäßigen 7N
ſer Wirtſchaft erforderlich waren, ſo behandelt, alss
Zuſtimmung des Treuhänders nach § 13 Abſatz
ſätten. Es unterliegen ſomit dieſe Geſchäfte keinerle.
Beſchränkungen."
Damit dürften, ſo heißt es weiter, die augenEiu
getretenen Hemmungen im Kreditumlauf des öſtl ſt
ſchaftsgebietes bei gutem Willen aller Beteiligten em.
hoben ſein, zumal die Reichsbank ſich daraufhin zuu
teren Kreditgewährung bereit erklärt hat.
Tagung der Wirtſchaftsparkei.
Der Parteivorſtand der Wirtſchaftspartei hielt at
mit der Reichstagsfraktion und den wirtſchaftlichem
der Landesparlamente eine gemeinſame Sitzung in
ab. Der Vorſitzende der Reichstagsfraktion, Abgeor.
lath, gab einen Bericht über die politiſche Lage.
ferat des Vorſitzenden knüpfte ſich eine lebhafte Au
am Sonntag im preußiſchen Landesausſchuß und CN
in der Reichstagsfraktion der Wirtſchaftspartei
ihre-
finden ſoll. Beſchlüſſe wurden in der heutigen
gefaßt.
Großes Haus. — Samstag, 28. Nov
„Der fliegende Holländer”
Royantiſche Oper von Richard Wagner;
In der neuartigen Inſzenierung, der beſten,
ſammenarbeit der Herren Mordo und v. Schen
geglückt iſt, wurde das Frühwerk des Meiſters
genommen. Es iſt hohe Zeit, ſich unſerer den
pfleglicher anzunehmen. Der ſeitherige
Spielplanx=
nachläfſigt. Wir hörten heuer noch keinen Mozan
Wagner, einen Strauß, keinen Weber, nicht Ma=
Beethoven. Werke mittleren und kleinen Formar)
Regel. Von den drei, die als große angeſpri
können, iſt nur eins ein deutſches (Tannhäufer)
Berückſichtigung der nationalen Oper, die AuffuR
großen deutſchen Meiſterwerke, verſpricht fur
Kaſſenerfolg nur Vorteile. Sie kann, im richtig.!
unſerer Zeit, das Vertrauen zur Opernleitung ſtud
mit der Erhaltung des Inſtituts nützlich ſein.
Die muſikaliſche Leitung lag in der Hand Dr-
Iſſerſtedts, der ſie in ſeiner ruhigen, beſtimm
zügig durchführte. Wagner und die klaſſiſche OpT
vorzugsweiſe zu liegen. Die immer deutlicher werc
verſchiedenheit unſerer beiden erſten Kapellmeiſten
außerordentlich glücklicher Weiſe auswirken,
wel=
ihnen entſprechenden Aufgaben richtig eingeſebl
Neu beſetzt waren die Rollen des Erik un
Für den Erik, der farblos gezeichnet, halb lhriſch,
ſtets undankbar bleibt, iſt Albert Seibert ihe
gefügigen Mittel wenig geeignet; auch wollte im
alles klappen. Die Senta liegt nicht auf dem ie
lichen Begabung Anita Mitrovics. Iyre
äußere Erſcheinung, ihr tſchechiſches Blut und Lel
Charakter ihrer Stimme und deren muſikaliſche 2
alles, was ihren Rollen dieſer Spielzeit ſeithe!
ausſchlug — müſſen ihr begreiflicherweiſe die
Li=
deutſchen Muſikdrama erſchweren, ja faſt unm.
Um ſo auerkennenswerter war die darſtelleriſch *
mit voller Hingabe gebotene erſtmalige
Leiſtung=
bei ihr, Reiz hatte, ein zu kleines, aber perſee
Format. An ſchwerem Format und ſtimmliche.
gebrach es Albert Lohmanns Holländer vicht
iſch
Muie es di
ſeine Begabung iſt einer Erſchöpfung der 9ele
hinderlich. Die unproblematiſche Auffaſſung 10.
Durchführung läßt trotz der Schönheit ſeines. "
terials, das in den lyriſchen Epiſoden ſchwelger.
29. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 3
ſrſchärfung der Lage in der Mandſchurei.
nedraſche Enkwicklung der Lage bei Tſchinkſchau. — Neue Zwiſchenfälle in Tienkſin. — Ching drohl
mit tihtm Auskrikt aus dem Völkerbund. — Energiſcher Prokeſt der Vereinigken Slaalen in Tokio.
1Me Noken Chinas und Japans
an den Völkerbundsrak.
Yeation hat dem Völkerbundsrat zwei
inteiſwen zugehen laſſen, die ſich auf
biſchenfälle in Tientſin
94Me Japaner hätten das
Chineſen=
ut Stadt mit Maſchinengewehren
be=
u mit 40 ſchweren Granaten belegt.
er Opfer ſei noch nicht genau
be=
en der zweiten Mitteilung wird be=
A6die Japaner ihren Vor=
Kauf Tſchin=Tſchau
fort=
kapaniſcher Panzerzug ſowie 700
RSoldaten ſeien auf dem Vormarſch
hVeſten begriffen und hätten bei
o einen chineſiſchen Panzerzug mit
Nillerie beſchoſſen.
paniſche Note macht den
Völker=
mauf aufmerkſam, daß die
An=
bedeutender chineſi=
De zmm Völkerbundsrat mit der Ausarbeitung der
Entſchlie=
ſng h=egftragte Redaktionsausſchuß hielt heute vormittag eine
ſitzungz in der er ſich hauptſächlich mit der Frage der
Ein=
lehuſn der japaniſchen Truppen
ſchäft ig. Der Ausſchuß ſuchte eine geeignete
hrmelz / finden, die einerſeits dem chine=
19
unſche Rechnung tragend, auf eine
üumung der Mandſchurei abzielt,
evois aber die Japaner nicht auf eine
tig end an eine beſtimmte Friſt gebun=
Räuung feſtlegt.
der) ſin eſiſche Delegierte Dr. Sze hatte
Koimſſion zu dieſem Punkte ſeine
Vor=
ge ruacht. Man hat den Eindruck, daß
chin ſht Regierung zum Entgegenkommen
ſt zfalls ihr dies nicht durch weitere
roſſiche Entwicklung der Lage
Hin=Tſchau unmöglich gemacht
80 chineſiſche Delegation hebt in
die=
uümenhang hervor, daß es
zweck=
enigendein Kompromiß
ab=
it Mſige m, wen die japaniſche
iſhting nicht imſtande oder
ſſawillt ſei, ihre in der
Aſlu rei ſtehenden
Streit=
ſeu kontrollieren. Die chine=
gegeben habe, eine Beſetzung Tſchintſchaus durch die japaniſchen
Truppen würde nicht erfolgen.
Preſſemeldungen zufolge ſoll Stimſon erklärt haben, Japan
habe während des Konflikts mit China bereits dreimal ſein Wort
gebrochen. Die japaniſche Armee gleiche einem Amokläufer, Japan
Paris, 28. November. beabſichtige, die Mandſchurei zu erobern.
Das japaniſche Außenminiſterium veröffentlichte ſofort in Tokio
eine ſcharfe Erklärung, in der gegen Stimſons Behauptung
Stel=
lung genommen wird. Daraufhin hat nunmehr Staatsſekretär
ßilumder Feindſeligkeiten, und der Zurück= Stimſon am Samstag in einer Preſſekonferenz die ihm unterge=
Der mandſchuriſche Kriegsſchauplah.
UE
RUSST
U
Choilge
LA
N
MONGOLEI
Lirikar
harbil
Mukd-
Vekinak.4
Nentsiffe
CHINA
Tsingtaue
reitkräfte bei
Tſchin=
ene ernſthafte
Bedroh=
japaniſchen Truppen dar=
2s, wie es die chineſiſche Regierung
h1rgeſchlagen habe, die chineſiſchen
(taus der Gegend von Tſchin=Tſchau in das Gebiet
höm Schanhaikwan zurückgenommen würden, ſeien die
Fder Zuſicherung bereit, daß ihre Truppen nicht in
Wümige Zone einmarſchierten, unter der Vorausſetzung
Adiß die japaniſchen Staatsangehörigen und ihr Eigen=
Kdie Sicherheit der japaniſchen Truppen nicht gefährdet
Amerikaniſcher Druck auf Japan?
Tokio, 28. November.
di jetzt kein Hehl mehr daraus gemacht, daß die Armee
ſniſchen Generals Honio in vollem Vor=
Kach Tſchintſchau begriffen iſt. Zu kleineren Zu=
Len mit Chineſen iſt es bereits bei Takuſhan, etwa 70
rürdlich von Tſchintſchau, gekommen. Dem Vernehmen
ejapaniſche Flieger Bomben über Tinſchtſchau abgewor=
MMchricht hat in Waſhington größte Ueberraſchung und
Aung hervorgerufen. Staatsſekretär Stimſon erklärte, er
BHaltung Japans nicht, da der japaniſche Außenmini=
Unerikaniſchen Botſchafter in Tokio die Verſicherung ab=
wlapanische — m Chinesische Streitkräfte
Karte des Kriegsgebietes in der Mandſchurei.
ſchobenen Aeußerungen dementiert und insbeſondere auch
beſtrit=
ten, daß er die japaniſche Armee mit einem Amokläufer verglichen
habe. Im übrigen erklärte Stimſon, daß der japaniſche
Außen=
miniſter Schidehara ihm verſprochen habe, die Stadt Tſchintſchau
nicht anzugreifen.
In politiſchen Kreiſen verlautet, die Amerikaner würden,
falls Tſchintſchau in die Hände der Japaner fallen ſollte, unter
Berufung auf den Neunmächtepakt in Tokio proteſtieren.
Die Japaner ſtellen ihre Offenſive ein.
Andererſeits verlautet, daß Außenminiſter Schidehara die
neuen Vorſchläge, welche der chineſiſche Außenminiſter Wellington
Koo durch Briand übermitteln ließ, freundlich aufgenommen habe.
Danach ſoll Tſchin=Tſchau von den Chineſen freiwillig geräumt
und eine neutrale Zone zwiſchen Tſchin=Tſchau und Schanhaikwan
gebildet werden.
Inwieweit ſich das japaniſche Oberkommando in der
Man=
dſchurei allerdings den Wünſchen der Regierung fügen wird, iſt
eine andere Frage.
Wie verlautet, hat General Honjo bereits Befehl erhalten,
ſeinen Vormarſch einzuſtellen
Nach einer ſpäteren Meldung iſt die japaniſche Offenſive in
der Mandſchurei heute nachmittag auf ausdrückliches Verlangen
des japaniſchen Außenminiſteriums zum Stillſtand gebracht
wor=
den. In einem offiziellen Communiqué wird mitgeteilt, daß die
Zurückziehung der Truppen in die Eiſenbahn=Zone ſofort
einge=
leitet worden ſei.
Wie von zuverläſſiger Seite mitgeteilt wird, iſt die
verän=
derte Haltung Japans auf eine energiſche Proteſtnote der
Ver=
einigten Staaten zurückzuführen. In den letzten Tagen habe man
ſogar von einer bevorſtehenden Abberufung des amerikaniſchen
Botſchafters aus Tokio geſprochen.
Ching warnk.
Schanghai, 28. November.
Am Samstag fand eine außerordentliche Sitzung des
chineſi=
ſchen Kabinetts über die Pariſer Ratstagung ſtatt, in der
Außen=
miniſter Koc über ſeine Beſprechungen mit dem franzöſiſchen und
dem engliſchen Geſandten berichtete. Er teilte ferner mit, daß
Dr. Sze weitere Anweiſungen erhalten werde, um endgültige
Klarheit über die Stellung des Völkerbundsrats zum
Mandſchurei=
konflikt zu erlangen. Falls der Völkerbund die chineſiſchen Rechte
Japan gegenüber nicht ſchützen ſollte, würde die chineſiſche
Regie=
rung dem Antrag der nationalen Verbände auf Austritt Chinas
aus dem Völkerbund ſtattgeben.
Zuverſichklichere Stimmung im Ral.
Die geſchloſſene Nachmittagsſitzung des Rates, die etwa zwei
Stunden dauerte, beſchäftigte ſich hauptſächlich wieder mit der
Räumungsfrage und der japaniſchen Stellungnahme zu dem
chineſiſchen Vorſchlag, bei Tſchintſchau eine neutrale Zone zu
ſchaffen. Man geht dabei anſcheinend von der Vorausſetzung
aus, daß die Japaner bis zum Eintreffen der Unterſuchungs=
Kommiſſion des Völkerbunds an Ort und Stelle die Räumung
bereits vollzogen haben werden. Für den Fall, daß dieſe
An=
nahme ſich nicht erfüllen ſollte, denkt man daran, die
Kom=
miſſion mit der Ausarbeitung eines Zwiſchenberichtes über die
allgemeine Lage und über die Sicherheitsbedingungen zu
beauf=
tragen. Dieſer Bericht könnte dann als Grundlage für die
Räumung dienen.
Der amerikaniſche Staatsſekretär Stimſon hat dem
Nats=
präſidenten Briand durch General Dawes mitteilen laſſen, er
habe dem amerikaniſchen Militärattaché im Fernen Oſten
An=
weiſung gegeben, in Tſchintſchau aktiv mit den übrigen
neu=
tralen Beobachtern zuſammen zu arbeiten.
Der Beſt
des deutſchen Auslandsvermögens.
Frankreich droht mit Zugriff.
* In ſeiner Rede vor der franzöſiſchen Kammer hat der
franzöſiſche Miniſterpräſident Laval die Forderung aufgeſtellt,
daß zur Ablöſung der deutſchen kurzfriſtigen Verſchuldung auch
die deutſchen Auslandsguthaben herangezogen würden. Ob er
ernſthaft an eine ſolche Möglichkeit glaubt, oder nur der
fran=
zöſiſchen Oeffentlichkeit damit eine Konzeſſion machen will, laſſen
wir dahingeſtellt. Jedenfalls würde es eigentlich nach den
monatelangen diplomatiſchen Vorverhandlungen als
ausge=
ſchloſſen gelten, daß Herr Laval im guten Glauben noch eine
ſolche Forderung aufſtellen kann. Er kann eigentlich nicht mehr
von der franzöſiſchen Vorausſetzung ausgehen, daß die geſamten
deutſchen Auslandsguthaben ſich noch in der Größenordnung
von 8 bis 9 Milliarden bewegen, wie früher des öfteren
be=
hauptet wurde. Davon kann jetzt jedenfalls keine Rede mehr
ſein.! Nach dem heutigen Stand verfügt Deutſchland auf Grund
ſehr genauer Schätzungen höchſtens noch über 2,6 bis 3
Milli=
arden Guthaben im Ausland. Der ganze übrige Betrag iſt
durch die Zehrmaßnahmen der ganzen letzten Monate verbrauchi.
Von dieſem Reſt läßt ſich nicht allzuviel mehr flüſſig machen.
Selbſt wenn es aber gelingen ſollte, von dieſen 3 Milliarden
einen Bruchteil flüſſig zu machen, dann wäre das beſtenfalls
ein Betrag, der für die Abdeckung der deutſchen
Auslands=
verſchuldung nicht zu Buch ſchlägt, weil er in ſeiner
Größen=
ordnung höchſtens einige Prozente der geſamten erforderlichen
Summe ausmachen würde. Mit ſolchen Zahlenſpielereien ſollte
man lieber erſt gar nicht beginnen, weil ſie nur die wahren
Verhältniſſe verwiſchen und unrichtige Vorſtellungen erwecken,
die für die ſachliche Arbeit der Ausſchüſſe und der ſpäteren
Neparationskonferenz nicht gerade förderlich iſt. Ganz
abge=
ſehen davon: Will ſich Frankreich allen Ernſtes über den mit
Ausnahme Sowjetrußlands in der ganzen Welt gültigen
Grund=
ſatz des Privateigentums hinwegſetzen?
riEeffliche Daland Theo Herrmanns, die Mary
Zenſchilderung des Fluchbeladenen vermiſſen. Beide
den konnten ſich der nordiſchen, mythiſchen Atmoſphäre,
FInſzenierung packend gibt, nicht überzeugend ein=
Tiebels, die Chöre ſind rühmlich bekannt.
ogt ſang den Steuermann wohl aushilfsweiſe. Das
duut beſucht, vorwiegend von Schuljugend. So er=
* iſt, ſo wünſchenswert auch, daß Eltern und
beſonders ihre jungen Mädchen belehren, daß
Ruhen und Kichern untereinander während der Akte
I”, und ihr übrigens recht ſchwacher Beifall
abzu=
v,H.
bis das Orcheſter ausgeſpielt hat.
Machtsmeſſe in der Kunſthalle.
Wnſthalle am Rheintor wird heute ihre Hallen einer
0 fnen, wie ſie ſeit Jahren Tradition geworden iſt um
Nätszeit, einer Ausſtellung, die nicht dem Genießen
er Kritik unterſtellt werden ſoll, vielmehr eine ſolche,
yen Zwecken zu dienen hat, womit nicht geſagt ſein
Mſik etwa irgendwie poetiſcher iſt oder ſein ſoll. Die
hat den Zweck, den Künſtlern Brot zu geben. Das
Artklingende Worte, die ſicher nicht gerne geſprochen
auSzuſprechen aber in unſerer Zeit nötig ſind. Der
Arf materiellen Verdienſtes, wenn er ſeiner hohen
ue gerecht werden will, Kunſt zu ſchaffen. Daß
imſerer höchſten Kulturgüter iſt, iſt ebenſo oft betont
Nie bedauerliche Tatſache, daß in Zeiten der Not Kunſt
gätter ſchwerer betroffen werden wie irgend ſonſt
etwas. Damit ſchaden wir uns ſelbſt und bringen
u in Gefahr. Wer ein Kunſtwerk erſteht und ſein
Ehmückt, hat nicht nur die Freude des dauernden Ge=
Drf gerade in heutiger Zeit auch die Genugtuung
Dunden, daß er zu ſeinem Teil geholfen hat,
Kultur=
oſcken. —
Sctellung iſt veranſtaltet vom Reichsverband
Künſtler, Gau Volksſtaat Heſſen. Wenn auch
Laß es ſich um eine Weihnachtsmeſſe handelt,
Usſtellung als ſolche auch weitgehend jurpfrei iſt, ſo
De der uns geſtern ermöglichten Vorbeſichtigung kon=
Jnn, daß das Unternehmen, das die qualitative
Hal=
oroßen Mehrzahl der ausgeſtellten Gemälde und
Niveau nach weit über das einer Meſſe ſtellt,
D ich als Ausſtellung voll gewürdigt werden kann. Be=
HAlungsvoll iſt der große Oberlichtſaal mit der Fülle
Wder Gemälde, der, wenn man die Namen der Künſtler
en hochintereſſanten Querſchnitt durch die heſſiſche
Kunſt von heute bietet. Ohne einen Künſtler gegen den anderen,
oder eine Kunſt gegen die andere abwägen zu wollen, darf
her=
vorgehoben werden, die Kollektion von Blumen und Stilleben, die
Georg Breitwieſer ausſtellt, ferner Hofferbert mit
einer Anzahl wertvoller Landſchaften, Richter mit ſeinen
be=
kannten Baumgruppen uſw. Mit guten Werken ihres Pinſels
ſind weiter vertreten Kufittich=Mainz, Frieda Beſt=Mainz,
die Offenbacher Maler Plaueln und Frech die Darmſtädter
Alexander Poſch, Richard Walter mit Landſchaften und
Stilleben, Rettberg mit Motiven aus Bulgarien, die
Offen=
bacher Arnoul, Adolf Bode, der erſtere mit bewegten
See=
ſtücken, letzterer mit Landſchaften. Weiter iſt Led Kaiſer nicht
nur mit ſeinen beſtens bekannten Radierungen, ſondern diesmal
auch mit Oelgemälden vertreten, Profeſſor Adolf Beyer ſtellt
feſſelnde Motive aus der heimatlichen Landſchaft und ſolche aus
Italien aus. Es reihen ſich an mit einer guten Ausleſe aus ihrem
neueren Schaffen Mathilde Stegmaier, Anna
Borne=
mann, Vala Lamberger, Martha Veldte, Gertrud
Ull=
mann, Prof. Kurt Kempin (ſehr intereſſante Blumenſtücke),
Emil Beitan u. a. All dieſe Namen ſind im großen
Oberlicht=
ſaal vereint und geben ihm ein ebenſo farbenfrohes wie
charakter=
ſtarkes Gepräge.
In dem anſchließenden Saal hängen dann
Winterlandſchaf=
ten von Zernin, Gemälde von Julius Kaufmann und Frau
Pfiſter=Kaufmann. Auch der Senior der heſſiſchen
Künſt=
lerſchaft, Profeſſor Kröh, iſt mit bewundernswert friſchen
Ar=
beiten vertreten, ferner Schmidt=Alsbach, Karl Scheld,
Profeſſor Lippmann, der Odenwaldmeiſter u. a. m.
Im nächſten Saal hängen ausſchließlich Aquarelle, und zwar
Aquarelle von ungewöhnlich gutem künſtleriſchem Niveau. In
dieſer Gruppe ſind vertreten Marie Ziegler=Mainz, Anna
Bornemann, Breitwieſer, Mathilde Stegmaier,
Hofferbert, Profeſſor Kempin, Freiherr v. Geyer
u. v. a. Die Aufzählung ſoll keinen Anſpruch auf Vollſtändigkeit
erheben. Von beſonderer Wirkung iſt die große Kollektion von
Holzſchnitten von Dr. Daniel Greiner, der die ganze obere
Wand des Treppenhauſes eingeräumt wurde. Hier iſt auch die
große Büſte Sebaſtian Bachs von demſelben Künſtler aufgeſtellt.
In den anſchließenden Räumen hängen Aquarelle, Radierungen
und Gemälde von Alfred Springer, Wilhelm Stephan=
Gießen, Martin Kraus=Darmſtadt, Sek=Carton=Mainz.
Schwarzbeck iſt mit Graphik und einer ſehr ſchönen Plaſtik
vertreten, Paula Endner mit einer Kollektion ihrer
entzücken=
den Blätter. Auch Anton Hartmann hat mit Gemälden und
graphiſchen Arbeiten zu der Ausſtellung beigeſteuert, Karl
Dep=
pert Aquarelle, Toller und Wilhelm Engel ebenfalls
Gra=
phik, Bialla Aquarelle und Heinrich Weber=Offenbach
ebenſo. Aus der nicht ſehr großen, aber qualitativ guten
Abtei=
lung Plaſtik und Kunſtgewerbe ragen beſonders hervor. Adam
Antes mit zwei wundervoll bewegten Köpfen, Well Habicht
mit einem Porträt in Stein und einer kleinen Kollektion ſeiner
entzückenden Majoliken, Frau Federn=Staudinger mit
Plaketten und kleinen Statuetten, Siegel=Offenbach mit
Tier=
plaſtiken, Schwarzbeck mit einem intereſſanten Relief. Die
Kunſtgewerbler Freud=Offenbach (Metallarbeiten), Frau Anna
Nohl und Meta Deutſch mit gemalten Tüchern, Stickereien und
ſonſtigen Handarbeiten vervollſtändigen dieſe Kollektion.
Die Ausſtellung wird heute mittag der Oeffentlichkeit
über=
geben. Mögen ſie den Künſtlern die Hoffnungen, die ſie daran
**
knüpfen, in reichem Maße erfüllen.
— Circe. Roman von Hans Werder, 13.—16. Tauſend. 272
Sei=
ten. Holzfrei. Mehrfarbiger, wirkungsvoller Schutzumſchlag von Karl
Mühlmeiſter. Broſchiert 2,50 RM., Ganzleinen 3,50 RM.
Hans Werder iſt nicht nur ein glänzender Erzähler, der ſeine
Stoffe ſinnfällig und wirkungsvoll zu meiſtern weiß, ſondern auch ein
vortrefflicher Kenner und Interpret des menſchlichen Herzens. Der
feſſelnde Roman atmet friſche und herbe Urſprünglichkeit. Der Stoff
iſt der ewig neue von der ſcheuen Knoſpe, die zu locken und zu verheißen
ſcheint und alles bezaubert wie die ſagenhafte Circe, aber für ſtarr und
liebetot gilt, da ſie in doppelten Banden liegt: in denen ihrer eigenen
Natur, wie in denen einer glück= und troſtloſen Ehe, bis nach ſchweren,
rauhen Herzensſtürmen der rechte Frühlingsheld und Erwecker kommt.
Eine feine, gedankentiefe Liebesgeſchichte ohne oberflächliche
Sentimen=
talität, mit zahlreichen Verwicklungen, doch harmoniſchem Ausgang. Es
iſt eines jener Bücher, die man immer wieder zur Hand nimmt um
immer wieder neue Schönheiten in ihm zu entdecken. Wohl das ſchönſte
Lob, das man einem Kunſtwerk ſpenden kann! — Die Romane Hans
Werders haben ſich ſchon ſeit vielen Jahrzehnten die Herzen der
deut=
ſchen Leſerwelt und nicht zuletzt die der Frauen erobert. Dieſe Bücher
ſind durch und durch deutſch, geſund und bodenſtändig, wie die
Men=
ſchen, die Hans Werder ſchildert. Es ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß
die Bücher ſelbſtverſtändlich auf holzfreiem Papier gedruckt, elegant
gebunden und mit geſchmackvollen Umſchlägen verſehen ſind.
— Marie Thomas: Lebensmärchen. 144 Seiten. Broſch. 3.50
RM. Leinen 5.— RM. (Amalthea=Verlag.) Die Berater der
Volksbüchereien ſollen in den letzten Jahren feſtgeſtellt haben, daß
Märchen wieder geleſen und, noch beſſer, wieder erzählt und gerne
gehört werden. Sicher iſt, daß es Märchendichter gibt, die nicht
nur unſterblich ſind, ſondern die auch heute noch, wenn ſie ſtill in
der Stube von einzelnen oder laut vor mehreren geleſen werden,
Vergnügen verurſachen, zum verſtehenden Lächeln reizen, ja
gele=
gentlich ſogar zum Hellauflachen. Volksmärchen und Kunſtmärchen
üben dieſe erfreulichen Wirkungen aus. Die Begabungen, ſolche
Geſchichten zu erzählen, ſind dunn geſät. Wenn wieder einmal
eine auftaucht, die den Kindern Märchen zu ſpinnen verſteht,
wer=
den wir froh. Wenn aber gar einmal eine Begabung auftritt.
die man ſchlechtweg nur mit dem Meiſter Anderſen vergleichen
kann, dann müſſen wir uns beglückt fühlen, daß es dem
Kultur=
werden und Kulturwachſen gefallen hat, uns mit dieſem
ſchaffen=
den Menſchen zu beſchenken.
Seite 4 — Nr. B1
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 23. Novemben
Skurmzeichen in der Tſchechoflowakei.
Tſchechiſche Gendarmerie ſchießt hungernde Sudetendeutſche
zu=
ſammen. — Sturm gegen das herrſchende Regime. — Ein
kritiſcher November.
Von unſerem H=Korreſpondenten.
Prag, Ende November 1931.
Die Tſchechen lieben es, ihren Staat als eine „Inſel der
Ruhe” zu bezeichnen, auf der zu leben ein beſonderes Glück
bedeutet denn von ſchwereren wirtſchaftlichen Erſchütterungen,
wie ſie die Nachbarſtaaten Deutſchland und Oeſterreich
durch=
zumachen hatten, ſei die Tſchechoſlowakei bisher nicht
heimge=
ſucht worden. In der Tat vermochte die tſchechiſche Krone ihre
Stabilität zu erhalten, und ebenſo wäre es unrichtig, zu
be=
haupten, daß die tſchechiſche Wirtſchaft gleich große Einbuße
er=
litten hätte wie die Induſtrie Deutſchlands und Oeſterreichs:
daß aber in den deutſchen Induſtriegebieten des
tſchechoſlowa=
kiſchen Staates, alſo in den von den Sudetendeutſchen
bewohn=
ten Randgebieten, die Not nicht geringer iſt wie in den
Hunger=
gegenden Deutſchlands, darüber weiß man auch in Prag ſo
gründlich Beſcheid, daß man die Phraſe von der Inſel der Ruhe
und Zufriedenheit um ſo weniger anzuwenden berechtigt
er=
ſcheint, je offener zutage tritt, daß dieſes ſudetendeutſche
Wirt=
ſchaftsgebiet der Verelendung nur deswegen preisgegeben wird,
um der tſchechiſchen Induſtrie im Innern des Landes die
Mög=
lichkeit einer uneingeſchränkten Betriebsweiterführung zu bieten.
Die vom Staat zu vergebenden Lieferungen kommen ſeit
Jahres=
friſt nur mehr den tſchechiſchen Unternehmungen zugute, während
die Textil= und Maſchinenfabriken im deutſchen Jeſchkengebiete,
im deutſchen Böhmerwald, im deutſchen Erzgebirge, im
Eger=
land und in den mähriſchen und ſchleſiſchen Randgebieten mit
überwiegend deutſcher Einwohnerſchaft dem Zuſammenbruch
ausgeliefert werden, ohne daß von ſtaatlicher Seite auch nur der
Verſuch unternommen würde, durch eine dem
Bevölkerungs=
ſchlüſſel entſprechende Verteilung der ärariſchen Aufträge
Mög=
lichkeiten zur Einſchränkung der in geradezu erſchreckendem
Ausmaße erfolgenden Arbeiter= und Angeſtelltenentlaſſungen zu
ſchaffen. Nichts dergleichen iſt bisher geſchehen, alle in dieſer
Hinſicht unternommenen Schritte der deutſchen Volksvertreter
ſind ergebnislos geblieben, und ſo hat die Not in dieſen Elends=
gebieten ſeit Monaten ſoviel Zündſtoff angehäuft, daß ſchon ein
Funke genügen mußte, eine gewaltige Exploſion auszulöſen.
Im heurigen Frühjahr waren es darbende Menſchen, die im
nordböhmiſchen Kohlenrevier, in Dux, ſich zu einer Manifeſtation
geſammelt hatten, der ſich eine Kompagnie bis an die Zähne
bewaffneter Gendarmen entgegenſtellte. Die Maſſe, die ſich das
Recht auf die Straße nicht nehmen laſſen wollte, verſuchte die
Gendarmerie zu überrennen — da gab der Kommandant
Be=
fehl zum Schießen. Die Menge floh auseinander . . . aber
einige von den Demonſtranten vermochten ſich nicht mehr vor
den Gewehrkugeln der Uniformierten zu retten: ſie verbluteten
auf der Straße . . . Wenige Monate ſpäter leiſtete die
tſche=
chiſche Gendarmerie in dem ſlowakiſchen Orte Koſſuth gleiche
blutige Arbeit: auch hier fielen den Kugeln ihrer Gewehre
mehrere Menſchenleben zum Opfer — nur deswegen, weil die
Leute nach Arbeit und Brot gerufen hatten.
Gewaltiger indeſſen als das Bangen vor den Gewehren
iſt die Not, das grenzenloſe Elend der ohne Schuld
arbeits=
los gewordenen Menſchen, die Verbitterung der vielen tauſenden
Väter, die ihren Kindern nicht mehr das Stückchen Brot
her=
beiſchaffen können, die bettelnd von Haus zu Haus ziehen, weil
die ſtaatliche Unterſtützung von zehn Kronen (zwei Mark
fünf=
undzwanzig Pfennige) pro Woche für den Verheirateten nicht
einmal auf Kartoffeln hinreicht; ärger als die Angſt vor den
Flintenkugeln iſt der würgende Hunger, die quälende
Aus=
ſichtsloſigkeit, in abſehbarer Zeit wieder in geordnete
Verhält=
niſſe zu kommen, und es bedarf keiner näheren Erklärung
da=
für, daß dieſe Menſchen täglich bereit ſind, der Parole „Auf
zum Maſſenproteſt!” von welcher Seite immer ſie ausgegeben
wird, zu folgen. Auch die etlichen hundert Menſchen, die am
Dienstag in Niederlindewieſe in Schleſien den Hungermarſch in
die Bezirksſtadt angetreten, haben nicht danach gefragt, wer zur
Manifeſtation aufgerufen hatte. Sie ſahen eine Möglichkeit,
ihre Forderungen nachdrücklichſt in aller Oeffentlichkeit zu
er=
heben, und ſo ſetzten ſie ſich in Bewegung, marſchierten den
durch Alarm herbeigerufenen Gendarmen entgegen. Es kam
auch in dieſem Falle wie in Dux und in Koſſuth zu den
unaus=
weichlichen Zuſammenſtößen, auch hier kommandierte der
An=
führer der Gendarmeriekompagnie in dem Augenblick, da er ſich
bedroht ſah, „Feuer!” — und auch hier wälzten ſich in der
nächſten Sekunde zwanzig und mehr Perſonen in ihrem Blute:
acht Tote und zwölf Schwer= und Leichtverletzte forderte die
Salve der Gendarmen zwanzig Menſchen, die kein anderes
Verbrechen begaugen haben, als daß ſie „Gebt uns An
Brot!” gerufen hatten
Zur gleichen Zeit beriet das Prager Parlament
neue Notverordnung, die zu einer abermaligen
Vermm=
der Kaufkraft der wenigen noch in Beſchäftigung
Induſtrie= und Staatsangeſtellten führen wird, zur gleiet
tagte in Prag eine gewaltige Verſammlung der durch5.
verordnung um ihre Weihnachtsgabe kommenden Staats=”
ſchaft, und zur gleichen Zeit ſurrten wie zum Hohn 2
über den Städten, ratterten Tanks, marſchierte das .
Militär, deſſen Vervollkommnung auf Koſten der huin
Millionen geht, jenes für die Tſchechoſlowakei zahlenna)
zu ſtarke Heer, mit dem im Auftrage Frankreichs diſt
und die öſterreichiſche Grenze bewacht wiro, die Grenn
entwaffneter und wehrlos gemachter Staaten. Und eee
es im Parlament zu Stürmen kam, als die Nachrich5
Toten von Niederlindewieſe eintraf — ebenſo ſchlugon
Verſammlung der Staatsangeftellten die Wogen der 0ſn
gegen das gegenwärtige Regime hoch, ebenſo ſtürrzſ
langten die Tauſende, daß Schluß gemacht werde
Regierung, die Milliardenbeträge für das Militär 4
und der Not mit blauen Bohnen beikommen will.
Nich=
ſtark iſt das Echo auf die Schüſſe von Niederlindon
ſudetendeutſchen Gebiete des Staates: denn die Opfer
nahmslos Deutſche, Menſchen, die Not leiden
deswegen, weil man in Prag für die wirtſchaftlichen
digkeiten des deutſchen Randegebietes kein Verſtänn,
bringen kann oder aufbringen will. Mit Recht fragtun
warum ſich die Tſchechoſlowakei, dieſe vielgeprieſene
Ruhe und der Glückſeligkeit, nicht längſt ſchon ein 9/
anderen Staaten genommen hat, die ja auch gegen
ſtranten vorgehen; warum man in der Tſchechoſtuf
Stelle der ſcharfen Gewehrſchüſſe nicht auch wie andar
kalten Waſſerſtrahl oder Tränengas benützt . . . Muß
man die Dinge bei Licht beſieht, nicht zu der Anſickt
daß dem für die Geſchehniſſe verantwortlichen Inx
Gewehrkugeln ſympathiſcher ſind als der Waſſerfſ
ungefährliche Gaſe, weil daurch in die Armee der S
Lücken geriſſen werden können?.
Sei dem indeſſen wie immer: dieſer November Er
ordnung und der Hinrichtung Hungernder wird dazu fn
über der „Inſel der Ruhe” ſchon in kurzer Zeitt
Stürme dahinbrauſen werden!
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WI
AHA
29. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 29. November 1931
Freiwilliger Arbeitsdienſt.
weiter mitgeteilt wird, hat der ſeinerzeit
veröffent=
zur freiwilligen Mitarbeit in allen Teilen des
Be=
ju lebhaften Widerhall gefunden. Schon in den erſten
uch der Bekanutmachung waren über 150 freiwillige
eingegangen, ein Zeichen dafür, daß ſich unſere
insbeſondere die jugendlichen, nach einer Betätigung
m Arbeiten wird nunmehr alsbald begonnen werden.
ienſtfreiwilligen werden noch beſonders verſtändigt
freulich daß in der jetzigen ſchweren Zeit ein Weg
urde, der geeignet iſt, einer Reihe von Arbeitsloſen
ffügung zu ermöglichen und damit auch eine
erheb=
ſſrung ihrer wirtſchaftlichen Lage zu bieten.
wir, daß dem Unternehmen von allen Seiten die
und Förderung zuteil wird, die es, insbeſondere
u reſſe der jugendlichen Arbeit” oſen, verdient.
„Polizeiamt Darmſtadt veranſtaltet vom 3. bis 19. Dez.
n der Zeit zwiſchen 9 und 15 Uhr auf dem
Gries=
t (ehem Truppenübungsplatz Griesheim) ein
Scharf=
ſährend dieſer Zeit iſt das Betreten des Platzes und
Gſoten abgeſperrten Gebietes verboten.
uundbünde der Johannesgemeinde. Zum vierten Male
ſ wir unſere große Weihnachtsmeſſe, zu deren Beſuch
üder und Schweſtern vom Bund, deren Eltern, ſowie
mlündiſche Jugend und unſere Freunde herzlichſt
ein=
ſäMeſſe findet am Samstag, den 5., und Sonntag, den
in ſämtlichen Räumen des Gemeindehauſes
Kahlert=
ſt. Es werden nur handgearbeitete Gegenſtände, auch
gicher Art verkauft, ſo daß hierdurch eine feine
Gele=
ſpchen iſt, ſchöne und doch nützliche Gaben für den
Weih=
erwerben. Die Kaffeeſtube, die ſich ſtets einer großen
he freute, wird auch wieder ihre Pforte öffnen. Bei
iwohlſchmeckendem Kaffee=Haag (jede Taſſe wird mit
Kaffeemaſchine hergeſtellt), bei Kuchen, Gebäck uſw.,
ſun gut ein gemütliches Plauderſtündchen mit Bekannten
innten verleben. Schattenſpiele werden unterdeſſen
ſäardaltung der lieben Kleinen Sorge tragen. Der Erlös
ſun für unſer Landheim beſtimmt ſein. Wer es noch
ſe das liebe alte Bauernhaus im Odenwald, der ſollte
uch einmal anſehen! Er wird dann gern zum weiteren
eies Heimes beitragen, indem er uns durch unſere
Ukrtutzt.
4ürer Wilhelm=Buſch=Abend. Zur Feier des bevorſtehen=
4hurtstages von Wilhelm Buſch gibt die Freie
Lite=
daben R=! ünſtleriſche Geſellſchaft am nächſten
Diens=
mcer m Tezember, 8 Uhr, im Feſtſaal der Loge (Sandſtr. 10)
ungeigwiß heten Wilhelm=Buſch=Abend. Hans Balzer, der als
Spluczt Wreitkziter Buſchſprecher in Deutſchland wie im Ausland
ge=
itd ausgewählte Stücke aus den Werken des Dichters
Ot
„maima s= kügtkz. Die Lebensweisheit und der köſtliche Humor Wilhelm
Eifen gerade in der jetzigen unruhigen Zeit eine Quelle
R
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15—17½ Uhr. Alt=Heidelberg.
Preiſe 0.60—4.50 Mr.
20, Ende vor 22 Uhr. E‟ geplagter Famille=
vadder. Preiſe 0.40——2 Mk.
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1ez.
20—22 Uhr. Darmſtädter Volksbühne. G 4.
Gr. III u IV. Marguerite 3. 0.60—4 50.
Rges Landestheater. Heute abend findet die erſte
Auf=
n „Wallenſteins Tod” in der neuen
Inſzenie=
uſtav Hartung ſtatt. Paul Wegener, der bisher den
noch nie geſpielt hat, ſpielt unter Guſtav Hartungs
alle zm erſten Male. Bühnenbild: Profeſſor F. K.
Eine Muſterſiedlung ohne Rauch und Feuer,
eine Rekordleiſtung der modernſten kechniſchen Foriſchrikte.
Unter dieſer Rubrik brachte das Darmſtädter Tagblatt” vor
einigen Tagen einen epochemachenden Artikel, der mit großer
Auf=
merkſamkeit von der geſamten Leſerſchaft aufgenommen wurde.
Für Darmſtadt iſt es von beſonderem Intereſſe, zu hören, daß
man nicht nach Berlin zu fahren braucht, ſondern daß bereits ein
derartiger Wohnblock hier ſeit zwei Monaten in Benutzung iſt,
und zwar die Häuſexgruppe der „Wohnungsbau=Vereinigung” am
weſtlichen Teil des Friedrich=Ebert=Platzes.
Die Bauten ſind nach dem Entwurf und unter Leitung der
Architekten Markwort und Seibert durch die
Handwerkerbau=
genoſſenſchaft ausgeführt.
Die Wohnungen ſind der neuzeitlichen Bauweiſe und der
modernen Hygiene entſprechend mit den neueſten
Errungenſchaf=
ten der Technik ausgeſtattet. Rußende und rauchende
Zimmer=
öfen ſowie Kohlenherde und dergleichen gibt es nicht mehr, ſon=
dern die Elektrizität, die edelſte aller Energieformem hat hier die
Aufgabe übernommen, nicht nur zu beleuchten, ſondern auch zu
kochen, braten, backen, heißes Waſſer bereiten uſw
Schon am Hauseingang fällt dem abends
Porübergehen=
den angenehm auf, daß die Hausnummernſchilder beleuchtet ſind,
ſo daß ein langes Suchen der betr. Hausnummern wegfällt. Eine
automatiſche Beleuchtung des Treppenhauſes, von jedem
Stock=
werk aus bedienbar, gibt den Paſſanten zur Benutzung der Treppe
die nötige Sicherheit.
Die Verteilung der einzelnen Wohnräume, die Aufſtellung
von elektriſchem Küchenherd, elektriſchem Heißwaſſerweicher. Spül=
tiſch uſw. iſt ſo angeordnet, daß der Hausfrau jeder unnötige
Schritt abgenonmen iſt.
Eine ganz beſondere Errungenſchaft iſt die Einrichtung des
Bades mit einer ſogenannten Siedlungswanne, die bei dem
glei=
chen Vorteil des Vollbades nur etwa die Hälfte der
Waſſer=
menge der gewöhnlichen Wanne benötigt. Die Koſten hierfür
reduzieren ſich ſomit ganz bedeutend. In dem Badezimmer
be=
findet ſich weiterhin ein Waſchbecken mit fließendem warmem und
kaltem Waſſer, um der Hausfrau das Waſſertragen in das
Schlaf=
zimmer und von dem Schlafzimmer zu erſparen.
Da die Beheizung der einzelnen Räume durch eine
Etagen=
warmwaſſerheizung erfolgt, braucht keine Aſche von den
Zimmer=
öfen in den Hof getragen zu werden. Kurzum, alles iſt mit viel
Ueberlegung ſo eingerichtet, der Hausfrau die Arbeit ſoweit als
möglich abzunehmen.
Es bedarf wohl nicht der weiteren Erwähnung, daß überall
Steckdoſen vorgeſehen ſind, um die unentbehrlichen elektriſchen
Haushaltungsapparate, wie Staubſauger, Fön, Bügeleiſen und
dergleichen, benutzen zu können. Mit einem Wort, die
Elektri=
zität, das moderne Heinzelmännchen, beherrſcht den
Haushalt und drückt ihm den Stempel auf. Es hat ſich in dieſen
zwei Monaten der Benutzung des Baublocks gezeigt, daß die
Koſten für Beleuchtung, Kochen, heißes Waſſer für Küche und
Bad uſw. nicht höher liegen als vorher für elektriſches Licht und
Kochen mit einer anderen Energieart ausgegeben wurde. Es iſt
alſo auch den weniger bemittelten Beamten, Angeſtellten und
Ar=
beitern ohne weiteres möglich, ſich dieſe Annehmlichkeiten des
Lebens zu verſchaffen.
Die Bauweiſe der Wohnungen iſt in jeder Beziehung
hygie=
niſch einwandfrei gelöſt. Auch hier wurde daran gedacht, der
Hausfrau bei der Pflege der Wohnung Arbeit zu erſparen. Alle
Räume ſind mit Linoleum ausgelegt. Sämtliche Wände. Decken
und Böden ſind maſſiv durchgeführt. Es wurde davon abgeſehen,
wie es ſonſt in den modernen Neubauten üblich iſt dünne
Zwi=
ſchenwände aufzuſtellen. Dieſe geben immer zur Hellhörigkeit
An=
laß und verleiden das Wohnen in einem Baublock. Hier ſind
Holzdecken und Holzböden vermieden. Durch Spezialkonſtruktionen
ſind die Wohnungen nach unten, nach oben ſowie nach der Seite
gegen Geräuſchübertragungen abgeſchloſſen.
Das einzige Holzwerk, das ſich in den Wohnungen befindet,
ſind die Türen, die wiederum in eiſernen Türzarken ſitzen. Die
Wohnungen ſind alſo vollkommen feuerſicher.
Trotz allen dieſen modernen Errungenſchaften war es
mög=
lich, die Wohnung, die aus Küche mit Speiſekammer, Bad,
Klo=
ſett, 3 Zimmer und Balkon beſteht, zu einem Mietpreis von 63.—
Mark bis 74.— Mark zu erſtellen. In dieſer Summe ſind die
not=
wendigen Einrichtungsgegenſtände, wie elektriſcher Herd, zwei
Heißwaſſerſpeicher, Warmwaſſerheizung uſw., enthalten. Jeder
Wohnung iſt außerdem noch eine kleine Kammer im Dachgeſchoß
zugeteilt.
Es iſt zu wünſchen, daß auch weiterhin dieſe Entwicklung
Fortſchritte macht, damit das Wohnen auch für die Geſamtheit zu
uneingeſchränkter Freude wird.
Schnurrbuſch=Quartett. Der am Samstag, den 5. Dezember,
im Kleinen Haus ſtattfindende zweite Kammermuſikabend des
Schnurrbuſch=Quartetts iſt ausſchließlich Werken mit Klavier
ge=
widmet. Das äußerſt abwechſlungsreiche Programm bringt eine
Violinſonate von Szymanowſki, Dvoraks Klavierquintett A=Dur,
Opus 81 ferner eine Erſtaufführung von Hermann Zilcher Rokoko=
Suite für Sopran, Violine. Cello und Klavier. (Sſoliſtin: Frau
Suſanne Horn=Stoll). Den Klavierpart übernimmt Guſtav Beck.
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— Orpheum. — Gaſtſpiel der „Singing =Babies.”
Heute, Sonntag, abends, iſt eine einzige
WWieder=
holung des Gaſtſpiels der „Singing Babies” in ihren
phäno=
menalen Darbietungen. Reinhold Freyberg, vom Südweſt=Funk,
wird wieder conferieren. Beſorgen Sie ſich rechtzeitig Karten im
Vorverkauf. — Wer die „Comedian Harmoniſts” ſah, muß auch
deren Gegenſtück, die „Singing Babies”, ſehen! Ein
freudeſpen=
dender Abend, der lange in Erinnerung bleibt! (Betr,
Karten=
verkauf ſiehe Anzeige.)
Heſſen in Berlin.
Am gleichen Tage, an dem im Verein, Alt=Darmſtadt” Herr
Pfarrer Köhler einen, Vortrag über das Thema „Heimat, eine
Gabe und eine Aufgabe” hielt, feierte der „Verein der Heſſen in
Berlin” im Bankettſaal des Berliner Lehrervereinshauſes am
Alexanderplatz ſein fünftes Stiftungsfeſt. Und während Herr
Pfarrer Köhler über die Verbundenheit der Erdenwanderer mit
dem Heimatboden und deſſen Geſchichte ſprach legten die in
Ber=
lin anſäſſigen Heſſen nach fünfjährigem Beſtehen ihres Vereins
erneut das Gelöbnis ab, in Treue und Verbundenheit zu ihrer
alten heſſiſchen Heimat zu ſtehen und den Heimatgedanken in
ihrem Kreiſe aufrechtzuhalten und zu pflegen.
Mit Stolz konnte der Vorſitzende, Miniſterialrat Profeſſor
Dr. Maurer, feſtſtellen, daß es dem Verein gelungen ſei, ſich in
der Zeit ſeines Beſtehens die Anerkennung und Beachtung
wei=
terer Kreiſe zu verſchaffen. Das bewieſen die zur Verleſung
ge=
langenden zahlreichen Glückwunſchſchreiben und Telegramme
vo=
prominenten Perſönlichkeiten und von befreundeten Berliner und
auswärtigen Vereinen. Beſonders herzliche Worte hatte der
heſſiſche Staatspräſident, Herr Dr. Adelung, für den Verein und
ſeine Begründer. Auch der Verein, Alt=Darmſtadt” fehlte nicht
in der Reihe der Gratulanten. Die humorvollen Verſe, mit denen
ſein Vorſitzender, Herr Philipp Weber, ſowohl in ſeiner
Eigen=
ſchaft als Vorſitzender, wie auch als „Philipp vum Woog” den
Berliner Bruderverein aus Anlaß ſeines Wiegenfeſtes
beglück=
wünſchte, erregten bei ihrer Verleſung große Heiterkeit und
leb=
haften Beifall.
Von prominenten Perſönlichkeiten bemerkte man den
heſſi=
ſchen Geſandten Nuß nebſt Gattin. Geheimrat Heck, den Direktor
des Berliner Zoologiſchen Gartens, nebſt Gattin, den
Schrift=
ſteller Robert Schneider=Darmſtadt (Bienchen Bimmbernell) und
viele andere. — Das reichhaltige Programm bei dem auch der
Geſangschor des Heſſenvereins mit einigen Liedern vertreten war,
fand in allen ſeinen Teilen vollen Beifall, und der anſchließende
Ball hielt die Teilnehmer bis weit in die Morgenſtunden
zu=
ſammen.
Einem Wunſche des Vereinsvorſtandes nachkommend,
möch=
ten wir unſeren Leſern empfehlen, etwaige in Berlin anſäſſige
Verwandte oder Freunde auf das Beſtehen des Berliner
Heſſen=
vereins aufmerkſam zu machen oder deren Adreſſe dem 1.
Schrift=
führer. Miniſterialamtmann Karl Kriegbaum in Berlin=Halenſee,
Johann=Georgſtraße 12. per Poſtkarte mitzuteilen.
Aainn
Matumamttttts!.
Mft
Das geht blitzschnell! Angebranhte, angetrocknete Speisereste,
Fett und Schmutz beseitigt U0 ohrie jede Mühe. Silberhell strahlt
Aluminium! Appetitlich frisch und sauber glänzt Emaille! Und
wie schmackhaft läßt sich in (.gepflegten Töpfen kochen!
entfernt jeden Geruch aus den Getäßen und macht
sie vollkommen keimtrei. Zum Schutz der Gesundheit!
Pflegen Sie Pfannen und Töpfe, überhaupt alles Geschirr,
stets mit ( Sie sind viel schneller fertig, haben wenig
Arbeit. Alles Geschirr ist stets tadellossauber, hältlänger
und besser. (0 ist ergiebig und sparsam. Ein EBlöffel
gibt 10 Liter wirksames Spülwasser und was können
Sie darin alles spülen und reinigen!
WHenkels Aufwasch-, Spül- und Reinigungsmittel für
Haus- und Kuchengerdt. Hergestellt in den Persilwerken.
Seite 6 — Nr. 331
Darmſtädſer Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 29. Noven
8. Mikkel=Süddeutſche Geflügelſchau.
Der Geflügelzucht=Verein Darmſtadt, e. V.,
als Mitglied des Bundes deutſcher Geflügelzüchter und des
Lan=
desverbandes heſſiſcher Geflügelzuchtvereine, veranſtaltet unter
Beteiligung des Klubs deutſcher Minorka=Züchter, Gau
Klubs der Brünner=Züchter, Gau II — Reichsverbands der
Züch=
ter ſchwarzer Wyandotten, Gau Süden — Verbands der
Rhein=
länder=Züchter, Gau Main=Neckar — Vereinigung der Züchter
rebhuhnfarbiger Italiener in Heſſen und Heſſen=Naſſau —
Reichs=
verband der Suſſer=Züchter. Gau Süd — Hauptvereins der
Züch=
ter geſtr. Plymouth=Rocks, Gau Südweſt — Vereinigung deutſcher
Schönheitsbrieftauben=Züchter, Sitz Frankfurt a. M. — Verbands
der Barnevelder=Züchter. Gau Heſſen — Verbands der Züchter
deutſcher Zwerge, Gau Mitte Vereinigung der Züchter ruſſiſcher
Orloffs in den ſtädtiſchen Ausſtellungshallen auf der
Mathilden=
höhe die 8. Mittel=Süddeutſche Geflügelſchau, die in allen Kreiſen
ſtarke Beachtung verdient, da die Beſchickung dieſer Ausſtellung
außerordentlich reichhaltig iſt. Wenn man bedenkt, daß 11
Spezial=
vereine ſich mit über 140 Ausſtellern an dieſer Schau beteiligen
und alle Vereine ſelbſtverſtändlich nur das beſte Tiermaterial
zur Verfügung geſtellt haben, kann man ſich ein ungefähres Bild
von dem Wert dieſer Geflügelſchau machen. In
Einzelreihen=
käfigen ſind über 400 Hühner, 100 Zwerghühner, weit über 300
Tauben, Faſanen und Enten ausgeſtellt, ſo daß in den für dieſe
Schau geeigneten und hellen Ausſtellungsräumen eine eingehende
Beſichtigung der Tiere ſehr erleichtert iſt.
Anläßlich der Eröffnung der Ausſtellung hielt der 1.
Vor=
ſitzende des Geflügelzuchtvereins Darmſtadt, e. V. Vermeſſungsrat
Treuſch, eine Begrüßungsanſprache, in der er beſonders die
Ehrengäſte u a Dr. Denker als Vertreter der
Landwirtſchafts=
kammer, herzlichſt willkommen hieß. Er wies auf die Bedeutung
dieſer Ausſtellung hin, die beweiſe, daß die Geflügelzüchter alles
daranſetzen, raſſiges und wirtſchaftliches Tiermaterial zu züchten.
Gerade heute ſei, die wirtſchaftliche Lage der Geflügelzüchter
äußerſt ſchwierig die Eier z. B. müßten infolge des höheren
Mais=
futterpreiſes in Deutſchland um 5 Pfg. teurer produziert werden.
wie im Ausland. Von Regierungsſeite müſſe hier unbedingt durch
Verbilligung des Maiſes Hilfe geſchaffen werden. Schließlich
dankte er allen Ausſtellern, beſonders auch dem Leiter der
Aus=
ſtellung und 2. Vorſitzenden des Vereins, Oberſtleutnant a. D.
Bartholomäus, dem Vereinsmaterialverwalter und all
denen, die zum Gelingen der Ausſtellung beigetragen haben, für
ihre geleiſtete Arbeit. Bei einem
Rundgang durch die Ausſtellung
wurden die einzelnen Exemplare eingehend beſichtigt. Da die
Qualität der Tiere, wie bereits erwähnt, größtenteils weit über
dem Durchſchnitt ſteht, wollen wir uns verſagen, auf Einzelheiten
einzugehen. Anhand eines überſichtlichen Katglogs iſt es leicht
möglich, ſich über die Tierraſſen zu orientieren. Die fünf derzeitig
anerkannten Wirtſchaftsraſſen für Heſſen ſind
Rhode=
länder, ſchwarze Rheinländer, weißes Leghorn (als beſte
Eier=
leger), Rebhuhnf. Italiener und Wyandotten. Alle Raſſen ſind
in mehrfachen Exemplaren vertreten. In der großen Schau
be=
finden ſich außer den angeführten Wirtſchaftsraſſen noch eine große
Reihe von Sportraſſen. Im einzelnen ſind vertreten in
Abtei=
lung 1: Brahma, Orpington, Minorka, Rebhuhnf. Italiener,
Leg=
horn, Rheinländer. Plymouth Rocks. Wyandotten, Rhodeländer,
Reichshühner, Suſſer, Dominikaner, Barnevelder, Ruſſiſche
Or=
loffs, Holländer=Weißhauben, Hamburger.
In einer zweiten Abteilung ſind Zwerghühner in
Einzel=
ausſtellungen untergebracht, und zwar Zwergplymouth.
Lang=
ſchan, Zwerg=Wyandotten uſw. und in vier weiteren Abteilungen
Hühner=Zuchtſtämme, wobei ein ſehr guter rebhuhnfarbiger Stamm
Italiener beſonders hervorzuheben iſt Großgeflügel, zahlreiche
Taubenraſſen und ſchließlich Ziervögel (Goldfaſan).
Zahlreiche Ehrenpreiſe u. a. geſtiftet vom Herrn
Oberbürger=
meiſter der Stadt Darmſtadt dem Bund deutſcher Geflügelzüchter
ſowie von Freunden und Gönnern des Vereins, ſowie
Leiſtungs=
preiſe uſw. konnten zur Verteilung kommen. Es iſt in dieſer
8. Mittel=Süddeutſchen Geflügelſchau ein Tiermaterial
zuſammen=
geſtellt, wie es in gleicher Qualität und Quantität wohl ſo ſchnell
nicht wieder gefunden wird. Der Beſuch der Ausſtellung, die noch
heute während des ganzen Tages geöffnet iſt, iſt jedem Fachmann
und Laien zu empfehlen. Mit der Ausſtellung iſt eine reichhaltige
Tombola verbunden.
Im Helia=Theater ſieht man heute und folgende Tage Max
Pallenberg in dem Groß=Luſtſpiel „Der brave Sünder”. Fritz
Kortner führte die Regie. — „Der Kongreß tanzt”, der
neue Großtonfilm der Ufg, in der Inſzenierung von Eric Charell,
läuft bis auf weiteres im Union=Theater. — Die Palaſt=
Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage das
Doppelpro=
gramm „Der Poſtraub in der Teufelsſchlucht” und Im gelben
Viertel von New York.” — Als Film=Morgenfeier zeigt
das Helia=Theater heute Sonntag vormittag 11.15 Uhr,
den hervorragenden Kulturtonfilm „Mit Byrd zum Südpol”.
— Volksbühne. Die Beiträge für die Mitglieder der
Volks=
bühne ſind ab‟ Dezember weſentlich herabgeſetzt. Bei der
Ge=
meinde C (18 Vorſtellungen) beträgt die Ermäßigung pro Rate
40 Pf., bei der Gemeinde P (12 Vorſtellungen) 25 Pf. bei der
Gemeinde U (6 Vorſtellungen) 10 Pf. Die Volksbühne nimmt auch
jetzt noch neue Mitglieder auf. Mitglieder aus dem letzten
Spiel=
jahr ſind auch jetzt noch vom Eintrittsgeld befreit.
— Orpheum. — Märchentheater., Heute. Sonntag,
nachmittags; Uraufführung. Hans im Glück”, großes
Kinderluſt=
ſpiel in 3 Akten von Hans Altendorf. — Die Aufführung iſt von
Karl Ludwig Lindt ſorgfältig vorbereitet und dürfte alle großen
und kleinen Kinder in helle Freude verſetzen. (Siehe Anzeige.)
— Vortrag, Schriftſteller Robert Syring, Leiter der
Süd=
deutſchen Sommerſchule, Bad=Liebenzell, ſpricht am Dienstag, den
1. Donnerstag, den 3. und Samstag, den 5. Dezember im Feſtſaal
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums über das Thema: „Der kürzeſte
Weg‟. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
— Der Reichsbund deutſcher Kunſterzieher veranſtaltet
Mon=
tag, den 30. November im Bürgerſaal des Berliner Rathauſes
eine große öffentliche Kundgebung für die künſtleriſche
Erziehung in der Schule. Die Uebertragung auf der
Deutſchen Welle (Königswuſterhauſen) findet pünktlich von 17.30
bis 18 Uhr am Montag ſtatt.
— „Alt=Darmſtadt”, Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Nächſter Vereinsabend Donnerstag abend 8, 30
Uhr. Eintrachtſaal. Eliſabethenſtraße 12. Vortrag von Herrn
Oberbergrat Dr Köbrichüber „Vom Bergbau und
Berg=
leuten in Darmſtadts Vergangenheit”. Zu dem
Vortrag, der ſicher einen wertvollen Beitrag zur Heimatgeſchichte
bildet, können Gäſte durch Mitglieder eingeführt werden.
— Hausfrauenbund. In Gemeinſchaft mit der Heag finden
Dienstag, den 1. Dezember, 4.30 Uhr, im Heagſaal Vorträge ſtatt
für Weihnachtsbäckereien nach alten und neuen Rezepten, die von
der Vortragsdame Frl. Hellwig, praktiſch vorgeführt und
erläu=
tert werden. Gäſte ſind herzlich willkommen. Beſonders
herz=
lich möchten wir die jungen Hausfrauen zu dieſen lehrreichen
Vor=
führungen einladen. Koſtproben, Rezeptabgabe. Eintritt frei.
— Miſſionsverkauf. Der Baſler Frauenmiſſionsbund
veran=
ſtaltet am Donnerstag, dem 3 Dezember, von 10.30 bis 18 Uhr im
Evang. Gemeindehaus. Kiesſtraße 17 einen Verkauf von
aller=
lei nützlichen Gegenſtänden zum Beſten der Heidenmiſſion. Es
wird gebeten, dieſe Arbeit, die ſeit vielen Jahrzehnten in
rei=
chem Segen getrieben wird, durch Zuwendung von Gaben und
Verkaufsgegenſtänden und vor allem durch perſönlichen Beſuch der
Veranſtaltung unterſtützen zu wollen.
Neiz= und Bezirkskarten der Reichsbaklt
Am 1. Januar 1932 wird die Reichsbahn Netz= und
Bezirks=
karten einführen. Zur Bildung von Netzkarten iſt das geſamte
Reichsbahngebiet in Zuſammenarbeit mit den intereſſierten
Ver=
bänden in 16 Gebiete eingeteilt worden, die ſich zum Teil
über=
ſchneiden und von denen jedes etwa 6000 Kilometer umfaßt.
Ein ſolches Teilgebiet kann auf Netzkarten, die nach Art der
Zeitkarten zu einem Pauſchalbetrag ausgegeben werden, beliebig
häufig bereiſt werden. Ueber dieſe Gliederung hinaus werden
die Reichsbahndirektionen in ihren Wirtſchaftsgebieten eine
Un=
terteilung nach Verkehrsgebieten kleineren Umfangs vornehmen.
Solche Gebiete können mit Bezirkskarten bereiſt werden. Sie
ſollen je nach Bedarf einen Streckenumfang von etwa 600 oder
1000 Kilometer umfaſſen bei einer durchſchnittlichen
Luftlinien=
entfernung zwiſchen den äußerſten Endunkten ihres
Geltungs=
bereichs von ettva 75 oder 100 Kilometer.
Netz= und Bezirkskarten werden als Monatskarten
aus=
gegeben, ohne Bindung an den Kalendermonat. Es iſt alſo
möglich, Karten von jedem beliebigen Löſungstage ab einen
vollen Monat zu benutzen. Außerdem werden Bezirkskarten auch
für eine Kalenderwoche als Bezirksteilmonatskarten ausgegeben.
Die Netzkarten gelten für alle Züge, alſo auch für
Schnell=
züge, B=D=, B=N=D= und Luxuszüge können gegen Zahlung der
beſonderen tarifmäßigen Zuſchläge dieſer Züge ebenfalls benutzt
werden. Die folgenden Zahlen in Klammern ſind die Preiſe bei
Benutzung der 2. Klaſſe.
Als Preiſe für die Netzkarten ſind in Ausſicht genommen:
Für die 3. Klaſſe 100 RM. (130 RM.).
Abholung von Bekleidungsſtücken
für die Winterhilfe der freien Wohlfahrtspflege.
Die Abholung der in Ausſicht geſtellten Bekleidungs= und
Wäſcheſtücke erfolgt:
Hast Du schon für die
Winterhilfe gegeben?
1. Am Dienstag, den 1. Dezember 1931
in den Vormittagsſtunden in den nachgenannten Straßen pp.:
Herdweg, Ohlyſtraße Am Erlenberg. Grünerweg, Im Geiſenſee,
Roquetterveg, Hobrechtſtr. Niebergallweg, Moſerſtr.,
Rückert=
ſtraße Mathildenſtr., Hochſtr. Hoffmannſtr. Kiesſtr. Nieder=
Ramſtädter Straße, obere Heinrichſtr. ab Wilhelminenſtr.
2. Am Mittwoch, den 2. Dezember 1931.
in den Vor mittagsſtunden in den nachgenannten Straßen pp.:
Roßdörfer Straße Soderſtr. Lindenhofſtr., Landgraf=Georgſtr.,
Heidenreichſtr., Inſelſtr., Beckſtr. Gervinusſtr., Darmſtr.,
Wiener=
ſtraße, Friedhofs=Allee, Adolf=Spießſtr., Teichhausſtr.
Ried=
lingerſtr., Kapellplatz, Kapellſtr., Pädagogſtr., Holzſtr. Große
Bachgaſſie, Kleine Bachgaſſe, Kleine Kaplaneigaſſe,
Schulzen=
gaſſe.
3. Am Donnerstag, den 3. Dezember 1931.
in den Vormittagsſtunden in den nachgenannten Straßen pp.:
Alexanderſtr. Dieburger Straße, Speſſartring, Schloßgraben,
Schloßgnſſe. Geiſtberg. Große Ochſengaſſe Kleine Ochſengaſſe,
Große Kaplaneigaſſe, Langgaſſe, Rundeturmſtr., Mühlſtr.,
Stiftſtraße, Alexandraweg. Erbacher Straße, Prinz=
Chriſtians=
weg, Aicolaiweg, Olbrichweg, Lukasweg. Fiedlerweg,
Win=
gertsbeugſtr., Dreibrunnenſtr., Seitersweg.
Die Abholung wird vorgenommen durch Wagen (Kraftwagen
oder Pferdefahrzeuge), die gekennzeichnet ſind durch Plakate mit
der Aufſchrift „Winterhilfe der freien
Wohlfahrts=
pflege‟;
Die Sammlung wird angekündigt durch
Sig=
nal ung Lautſprecher. Es wird gebeten, die
be=
reitgehaltenen Gegenſtände an den Wagen zu
bringen.
Wiederr wie neu hergerichtete Vorhänge
und tadellose Tischwäsche
aus der Sroſlisschere HEEINS
verschönern das Weihnachtsfest!
Karte oder Anruf (Nr. 3948) genügtl (17201
— Tippen oder Blindſchreiben? Unter dieſer Deviſe bringt
der Galdelsberger Stenographenverein von 1861 Ballonſchule, in
ſeiner heutigen Anzeige ſeine ſchon ſeit vielen Jahren beſtehende
eigene Maſchinenſchreibſchule in Erinnerung. Wir verweiſen auf
die Anzeige des Vereins.
— Kurzſchriftkurſe beginnen am Dienstag und Freitag wieder
beim Gabelsberger Stenographenverein von 1861 in der
Ballon=
ſchule. Wir bitten um Beachtung der heutigen Anzeige.
sehen Sie sich heute
meine Schautenster an und Sie werden viel schöne
Geschenke fnden womit Sie viel Frende bereiten
Rönnen ohne daß Sie viel datür ausgeben missen. (17163
fümerie Ih. Frank, Slisabethenstr. 9.
Für die Netzkarten des weſentlich kleineren
preußen ſoll der Preis in der 3. Klaſſe auf 65 (820
geſetzt werden; außerdem wird für Oſtpreußen in
mit Berlin eine Netzkarte zum Regelpreis von 1000
ausgegeben.
Werden gleichzeitig Netzkarten für mehrere
ane=
ſchließende Netze gelöſt, ſo ermäßigt ſich der Preis fün
Netz um 40 v. H. der für jedes weitere Netz um
daß alſo z. B. eine Karte 3. Klaſſe für drei Netze
plus 40 — 200 RM. koſtet.
Die Preiſe für Bezirkskarten für kleine Bezirn/
Kilometer) ſtellen ſich in der 3. Klaſſe Perſonenzug790
RM. in der 3. Klaſſe Eilzug auf 52 (65) RM.
Bei Bedarf ſollen, wie erwähnt, auch Bezir;
größere Bezirke mit etwa 1000 Kilometer Streck,
100 Kilometer Luftlinienentfernung ausgegeben weru
Perſonenzüge in der 3. Klaſſe 50 (65) RM. und fün
der 3. Klaſſe 65 (80) RM. koſten werden.
Die Bezirksteilmonatskarten werden ebenfallss
und große Bezirke ausgegeben und koſten für kl.0
3. Klaſſe Perſonenzug 14 (18). RM., 3. Klaſſe=
(22) RM., für große Bezirke 3. Klaſſe Perſonenzug
3. Klaſſe Eilzug 22 (27) RM.
Die geplante Neuerung ſoll zunächſt nur für
ſtrecken Gültigkeit haben. Eine Einbeziehung von A.
und Kraftpoſtlinien bleibt ſpäteren Verhandlungen
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Als eines ſchönen Tages ein hieſiger Arzu
kam, überraſchte er in ſeiner Wohnung zwei Einbrach
bei waren, ſeinen Schreibtiſch uſw. aufzubrechen.
glückte es, zu entkommen, der andere konnte feſtgemn
den und entpuppte ſich als Kaufmann, der wegen a.
ſtahls ſchon wiederholt ſchwer vorbeſtraft war.
De=
macht in der heutigen Verhandlung vor dem Bez
fengericht geltend, daß er nicht ganz normal 77
etliche Jahre ſeines Lebens in Irrenanſtalten zug
Da ihm dieſe Schutzbehauptung nicht zu widerleger
ihm mildernde Umſtände zugebilligt, und er erki
ſchweren Diebſtahls im Rückfall eine
nisſtrafe von zwei Jahren.
Es folgt dann eine vier Stunden lange Verhau
einen Maurer aus Hahn wegen fah
Falſcheids. Er ſollte in einem Prozeß, den zwei
großer Erbitterung um etliche Mark führten, fahrläſſi
Ausſage gemacht haben. Die ganze Verhandlung, die m
ſenaufmarſch an Zeugen ebenfalls einem Zivilprozeß 41
an Unklarheit nichts zu wünſchen übrig läßt, ende=
Freiſpruch des Angeklagten, da ihm eine falſche
der Vorfall liegt über zwei Jahre zurück — nichs
gewieſen werden kann.
Das Schwurgericht beginnt am nächſten
einer Meineidsanklage. Am Dienstag wird vorausid
der Angeklagte es nicht wieder wie bei dem kürzli=
Termin, vorziehen ſollte, Löffel zu ſchlucken, wegen
ſchlagverſuchs gegen den Angeklagten Eichheimer ap:W
verhandelt. Am Donnerstag ſoll dann ein großer
einen ehemals in Sprendlingen wohnenden Kaufmen
wegen Meineids, Betrugs uſw., der vorausſichtlich of
Tage in Anſpruch nehmen wird. Auch gegen ihn ſollto
letzten Schwurgerichtsperiode verhandelt werden, ducct
Angeklagte plötzlich ins Ausland geflüchtet und mu 6
dingfeſt gemacht werden.
Darmſtädter Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe parſ.
alles per Pfund oder Stück in Rpfg.: Gemüſe: Kl
Gelbe Rüben 6—8. Rote Rüben 8—10. Weiße R1
Schwarzwurzeln 25—30, Spinat 12—15, Römiſchkohl
kraut 8—10, Weißkraut 4—6. Wirſing 8—10. Roſenil
Stangenbohnen 60—70. Zwiebeln 10—12, Knoblauch
50—60, Kaſtanien 25—80, Feldſalat, Lattich 50—60, drl”
8—12. Kopfſalat 12—15. Blumenkohl 20—70, Ry
Meerrettich 60—80. — Kartoffeln: Spätkartof:/
Obſt: Tafeläpfel 10—15. Wirtſchaftsäpfel 8—10,
10—15, Wirtſchaftsbirnen 6—10, Trauben 25—60,
Apfelſinen 10—15, Zitronen 4—10. Bananen
Eßwaren: Süßrahmbutter 160—170, Landbutt
Weichkäſe 25—30, Handkäſe 3—13. Eier, friſche 14—M
und Geflügel: Gänſe 70—80 Hühner 70—10ch
Tauben 45—70. Haſen 60—70. Reh 70—125. — Fl
Wurſtwaren: Rindfleiſch, friſch 60—70, Kalbfle
melfleiſch 70. Schweinefleiſch 80—90, Dörrfleiſch 11.
—140, Wurſtfett 50, Schmalz, ausgelaſſen 80.
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzl.
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind
den 29. November 1931, folgende Aerzte zu deſſer,
bereit: Dr. med. Hof Gervinusſtr. 46½, Telephon
Rahn, Saalbauſtr. 76. Telephon 763; Dr. med.
Theaterplatz 2, Telephon 1403.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der deefül
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 28. Novemb=c).!
zember die Löwenapotheke, Ballonplatz 11, und die 499/
Wilhelminenplatz 17.
Lokale Veranftallungen.
Dire Herunter erſchemenden Notizen ſind ausſchlietlich alt Hinwetike auf Niert
in leinem Falle irgendwie als Beſprechung eder Kritkl.
— Evangeliſcher Arbeiter= und Harzoſ.
verein. Am Sonntag, den 29. November, nachmitt?
feiern wir unſer 41. Jahresfeſt im Vereinshaus .N
Stiftſtr. 51. Ein ſchönes Programm iſt vorbereitet.
die Mitglieder und Freunde unſeres Vereins zu zah
nahme herzlichſt ein.
— Chriſtlicher Verein junger Mänm
ſtadt E. V. Alexanderſtraße 22 (ehem. Infanteriecliſſ
laden hierdurch für heute Sonntag abend zu unſerer
freundlichſt ein. Es wird Kaffee und Kuchen gereicht.=
und muſizieren, außerdem iſt das Saitenſpielorcheſtem !.
Ramſtädter Vereins bei uns. — Nachmittags ſind woeß
resfeſt des EC. Mühlſtraße 24. — Ferner weiſen was
Familienbibelſtunde am kommenden Mittwock
heute hin.
— Ludwigshöhe, Sonntag, nachmittags 4 —
Tageskalender für Sonntag, den 29. November.
Orpheum, abends 8 Uhr: Die Singing Babiess
zerte: Rheingauer Weinſtube Cafs Oper Café E
Cafs Ganßmann, Schloßkeller, Herrngartenkaffee; —
nachm 4 Uhr. — Hotel u. Reſt. Poſt: Geſel!
mit Tanz — Deutſch.=Oeſterr Alpenver
8 Uhr Abmarſch Botan Garten. — Kinovorſte.
ab 2 Uhr: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Pala=
Die neue Lesmona 35010 •/ Auch ohne Mundstück, dick und rund e Konzernſe
[ ← ][ ][ → ]29. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 7
Braun
Boxcalf
Schwarz
Boxcalf
ſteerſtadt, 27. Nov Viehzählung. Wie alljährlich, ſo
„dr in dieſem Jahre am 1. Dezember wieder eine
Vieh=
ſuntt. Die Zählung erſtreckt ſich auf Pferde, Maultiere,
Eſel. Rindvieh. Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh,
Biege und nicht beſchaupflichtige Hausſchlachtungen von
Wer vorſätzlich Angaben, zu denen er bei dieſer
Zäh=
ge fordert wird, nicht erſtattet oder wiſſentlich unrichtige
lſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu
u oder mit Geldſtrafe beſtraft. Auch kann Vieh. deſſen
ſußein verſchwiegen worden iſt, im Urteil als für den
ſtimllen erklärt werden. — Aerztlicher Sonntags=
Am Sonntag, den 29. November, verſieht den ärztlichen
„ürenſt Dr. med. Blum. — Stenographiſches.
Fförtsſtenographenprüfung (Vorprüfung 120 Silben) haben
Karl Schwinn und Gretel Heißt, beide mit
fol=
ſoten: Stenogramm: gut. Uebertragung: beſtanden.
vur den 4
Aus den Gemeindeparlamenten-
ſusu aunshardt, 28 Nov. Die Sammlung für die
ilfe, um die ſich beſonders Schweſter Margarethe
gimit gemacht hat, hat ein gutes Ergebnis aufzuweiſen.
lpſpenden wurden vor allem Naturalien geſtiftet.
Mßdorf. 28. Nov. Die evangeliſchen
Jugend=
yud der evangeliſche Frauenverein von hier bringen am
Dezember, abends im Saale „Zum Darmſtädter Hof”
ſſliche Kirchenjahr. Weiheſpiel von Frau Pfarrer Lehn,
Sur Aufführung. Es wirken 130 Perſonen mit, die
tü=g mit der Einübung bemüht ſind.
rnheim, 27. Nov. Odenwaldklub=
Hauptver=
g. Es wurde der Wanderplan für das nächſte Jahr
wobei unter Berückſichtigung der ſchwierigen wirt=
SVerhältniſſe der Mitglieder, auf Wanderungen, die mit
nkoſten verknüpft ſind, verzichtet wurde. Für den März
geu den Jahres hat die Ortsgruppe Darmſtadt wieder zu
ſetwanderung eingeladen, der in Verbindung mit einer
dey durch die herrliche Umgebung Darmſtadts Folge
ge=
ſiden ſoll. Nach reiflicher Erwägung der Gründe, die für
n vie Abhaltung eines Wanderer=Ehrungsfeſtes ſprechen,
ſſchloſſen, dasſelbe in einfachſtem Rahmen am 24 Januar
Zur Spitze” abzuhalten. Der Anregung auf Aufſtel=
Anzahl von Ruhebänken an beliebten Spazierwegen
wung wird nach einer Mitteilung des anweſenden Bür=
DDr. Goebel demnächſt entſprochen werden.
berau. 28. Nov Erlaßvon PachtaufdiePfarr=
Aigsgrundſtücke Nach längeren Verhandlungen
des letzten Jahres über Neuregelung der Pacht kam es
en Tagen zum Abſchluß der Verhandlung. Die Pacht
purde nicht reduziert. Die 21 Prozent Steuer, welche
ſacht ruhte, wird ganz erlaſſen, für Rj. 1930, die Pacht
mräßigt ſich nochmals um 10 Prozent. Die Kirche hat
c Ausfall für Ri. 1930 mit 615 RM. und für Ri. 1931
ſer von 280 RM., ergibt zuſammen für die zwei Rech=
895 RM.
We ld=Michelbach, 27. Novbr. Bedauernswertes
Ein junger Mann von hier probierte vor einigen
ſu einer Wieſe den Handſtand. Dabei bekam er das
wck, fiel rückwärts um und brach ſich die
Mittelhand=
as dem Handgelenk. Der Unglückliche wurde ins
Kran=
kuuugeliefert, „wo er nun infolge eines ſich eingeſtellten
pir ſchwerkrank daniederliegt. In dieſen Tagen wurde
ſder Arm abgenommen. — Vor einigen Wochen wurde
Kreistierarzt über das Anweſen des Landwirtes und
Aocitzers Morr die Gehöftſperre verhängt, weil bei den
ü anſteckende Blutarmut feſtgeſtellt wurde.
tadete in der letzten Woche binnen kurzer Zeit dem Be=
Alas dritte Pferd.
tinſtadt, 28. Nov. Fleiſchbeſchauertagung. Die
0 Trichinenbeſchauer des Kreiſes Offenbach=Land
hiel=
ui ſer Tage eine Verſammlung ab. Oberveterinärrat
tel hielt dabei einen mit großem Intereſſe aufgenomme=
Aurag. Im Anſchluß daran wurden zehn Fleiſchbeſchauer
4riger Dienſtzeit mit einem Diplom und einer
Ehren=
giseichnet. Im einzelnen erhielten dieſe Auszeichnung
abe chauer Weigel=Bieber Greuling=Neu=Iſenburg,
Jöckel=
ſiier, Kaiſer=Offenthal. Vetter=Hauſen, Leonhardt=Egels=
„Ae.=Götzenhain, Schwab=Klein=Krotzenburg, Baier=
Hain=
iudutine=Mühlheim.
J. Griesheim, 27. Nov. Gemeinderatsbericht. Vor
Eintritt in die Tagesordnung wurde der ſtellvetrretende
Schrift=
führer, Oberſekretär Hofmann, von dem Vorſitzenden durch
Hand=
ſchlag verpflichtet. Nachdem das Kreisamt Darmſtadt mit
Ver=
fügung vom 13. November d. J. mitgeteilt hat, daß die
Feſtſtel=
lung der Gemeindewahlkommiſſion, wonach Franz Dieter und
Walter Mendel anſtelle der beiden ausgeſchiedenen
Gemeinderats=
mitglieder Feuerbach und Müller in den Gemeinderat einzutreten
haben, nicht zu beanſtanden iſt, nahm der Vorſitzende nach
voraus=
gegangener Ermahnung zu einer gewiſſenhaften und unparteiiſchen
Amtsführung die Verpflichtung und Einführung derſelben vor.
Das Kreisamt Darmſtadt hat mit Verfügung vom 27. Oktober
d. J. darauf hingewieſen, daß es in dem vorgelegten
Nachtrags=
voranſchlag die Getränkeſteuer vermiſſe. Das Kreisamt machte
weiter darauf aufmerkſam, daß die Gemeinde infolgedeſſen auf die
Hilfe des Staates, auf die ſie ſich nach dem Nachtragsvoranſchlag
verläßt, wohl nicht rechnen könne und empfahl deshalb
wieder=
holt die Einführung dieſer Steuer. Der Gemeinderat lehnte,
Uinden Dir dache Frift berfſfein äunsſcrnfein deede.
Miniſters des Innern vom 17. November d. J. betr. die
Erleich=
terung der Wohlfahrtslaſten der Gemeinden. In dieſem
Aus=
ſchreiben iſt Bezug genommen auf ein Rundſchreiben des Herrn
Reichsminiſters der Finanzen, aus dem hervorgeht, daß für die
Zuweiſung aus der Reichsbeihilfe und aus dem ſtaatlichen
Aus=
gleichsſtock nur diejenigen Gemeinden in Frage kommen können,
die den Erforderniſſen der einſchlägigen Notverordnungen
ge=
nügen. Zu dieſen Erforderniſſen gehört die Einführung
folgen=
der Steuern: 1. Die Gemeindebierſteuer mit dem Doppelten der
reichsrechtlichen Steuerſätze; 2. die Gemeindegetränkeſteuer mit
mindeſtens 10 vom Hundert des Kleinhandelspreiſes; 3. die
Bür=
gerſteuer mit mindeſtens dem Dreifachen des Landesſatzes. Erhebe
nun eine Gemeinde auch nur eine dieſer Steuern nicht oder mit
niedrigeren Sätzen, ſo würde dies als Verzicht auf die Beteiligung
an der Reichshilfe angeſehen werden. Da nun in hieſiger
Ge=
meinde dem Erfordernis über die Bierſteuer bereits ſeit einigen
Monaten Genüge geleiſtet iſt, ſo handelt es ſich im vorliegenden
Falle um die Entſcheidung über die Gemeindegetränkeſteuer, die
bereits unter dem Punkt Nachtragsvoranſchlag abgelehnt war und
um die Bürgerſteuer. Nach eingehender Beratung lehnte dann
der Gemeinderat eine 200prozentige Erhöhung der Bürgerſteuer
ebenfalls einſtimmig ab. Hier war für den Gemeinderat die
Tat=
ſache beſtimmend, daß das Kreisamt Darmſtadt bereits unterm
13. November d. J. die Erhebung eines Zuſchlags von 200 Prozent
des Landesſatzes verfügt hat. In der Angelegenheit betr.
Berück=
ſichtigung der Ernteſchäden 1931 bei der Einziehung der
kommu=
nalen Steuern wurden die vom Staat gewährten Schonfriſten
auch für die Gemeindeſteuern übernommen.
G. Ober=Ramſtadt, 28. Nov. Gemeinderatsſitzung.
Feſt=
ſetzung der Gemeindehundeſteuer für 1932. Erleichterung der
Wohl=
fahrtslaſten der Gemeinden, hier: die Erhebung der
Gemeinde=
bierſteuer, der Gemeindegetränkeſteuer und der Bürgerſteuer in
der erforderlichen Höhe. Pachtgeld für Bachraine. Es wurde
be=
ſchloſſen, daß die Gemeindehundeſteuer für das Kalenderjahr 1932,
wenn der Hundebeſitz in die Zeit vor dem 1. Juli fällt, 6.— RM.,
wenn er nach dem 1. Juli eintritt, 3.— RM. für jeden Hund
be=
tragen ſoll. Auf Antrag der ſozialdemokratiſchen
Gemeinderats=
fraktion in Verfolg ihres bereits in der Sitzung vom 15. Oktober
erſtmals vorgelegten Antrags wird beſchloſſen, vom 1. Dezember
ab die Gehälter der Gemeindebeamten von über 4000 RM. bzw.
3000 RM. auf dieſe Summen herabzuſetzen und Monatszahlungen
nur in dieſem Verhältnis zu leiſten. In der nächſten Ratsſitzung
ſoll dann an Hand einer Aufſtellung über die Gehälter der
Ge=
meindebeamten beſchloſſen werden. Die Verdoppelung der
Ge=
meindebierſteuer ſowie eine Verdoppelung oder Verdreifachung
der Bürgerſteuer wird abgelehnt, dagegen die Einführung der
Ge=
meindegetränkeſteuer beſchloſſen. Punkt 3 wird von der
Tagesord=
nung abgeſetzt. Des weiteren werden die Erd= und Betonarbeiten zur
Wiederherſtellung des Wehres für die Schachenmühlen und des
Modaubachbettes an den Unternehmer Georg Peter Schröbel zum
Angebotspreis vergeben unter der ausdrücklichen Bedingung, daß
Schröbel hierbei drei in Unterſtützung ſtehende
Wohlfahrts=
erwerbsloſe, die ihm durch die Bürgermeiſterei zuzuweiſen ſind,
beſchäftigen muß.
Bz. Reinheim, 28. Nov. Gemeinderatsbericht. Dem
Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion auf Zahlung der im
Ge=
meindevoranſchlag vorgeſehenen Winterhilfe ſoll dahingehend
ent=
ſprochen werden, daß die 4500 Mark welche für beſchlagnahmte
Rübengelder eingehen ſollen, zur Winterhilfe mitverwandt
wer=
den ſollen. Dem Antrag des Rats Walter, daß die den
Erwerbs=
loſen noch zuſtehenden Unterſtützungsgelder noch nachgezahlt
wer=
den, wird zugeſtimmt. — Vergebung der Holzhauerarbeiten und
Feſtſetzung der Holzhauerlöhne, wird dahingehend erledigt, daß
durch die Bürgermeiſterei bekanntgegeben wird, wer ſich als
Holz=
macher melden will, und ſämtliche Vereinbarungen mit der
Ober=
förſterei zu erledigen. Der Schulſpeiſung wird, wie auf Antrag
des Kreisamtes. zugeſtimmt.
Ar. Rothenberg (Höhenluftkurort), 28. Nov. Ratsſitzung.
Zum 1. Punkt der Tagesordnung, Waſſerverſorgung Rothenberg
und Kortelshütte, waren Herr Regierungsrat Dr. Rindfuß vom Heſſ.
Kreisamt Erbach, vom Heſſ. Kulturbauamt Darmſtadt Herr
Ober=
baurat Hauk ſowie Herr Oberinſpektor Criſt erſchienen. Am
Nach=
mittag wurde die für Rothenberg neuerſtellte Waſſerpumpanlage
von den genannten Herren im Beiſein von Herrn Bürgermeiſter
Schwinn und des Rohrwarts Föshag einer Beſichtigung
unter=
zogen. Beſchloſſen wurde, daß ab 1. 4. 32. die Waſſerleitungen
Rothenberg, Oberhainbrunn und Kordelshütte getrennt verwaltet
werden. Für Kordelshütte ſoll ein neuer Hochbehälter erſtellt
werden, um auch die höher gelegenen Wohnungen ausreichend
mit Waſſer zu verſorgen. Das vom Heſſ. Kulturbauamt
ausge=
arbeitete Projekt iſt mit 4000 RM. veranſchlagt. Weiter wurde
dem Rat mitgeteilt, daß die Erhebung der Bürgerſteuer mit 100
Prozent Zuſchlag von der vorgeſetzten Behörde verfügt worden iſt.
e. Bad Wimpfen, 28. Nov. Aus dem Gemeinderat. Die
neugewählten Beigeordneten von Hohenſtadt und Helmhof, Staudt und
Kaufmann, wurden eingeführt und verpflichtet. Der ſeitherige
Bei=
geordnete zu Bad Wimpfen am Berg wurde auf ſeinen früheren
Dienſt=
eid verwieſen. — Der Nachtragsvoranſchlag weiſt einen ungedeckten
Ab=
mangel von 13 000 RM. auf, der durch die Wohlfahrts= und
Kriſen=
unterſtützung entſtanden iſt. Der Gemeinderat beſchließt einſtimmig,
daß ein Geſuch um Bewilligung eines Beitrages aus dem Reichsfonds
für Wohlfahrtsarbeitsloſe eingereicht wird. Die Erhöhung der
Bür=
gerſteuer, Einführung der Gemeindegetränkeſteuer und Umlegung der
Faſelhaltungskoſten auf die Viehbeſitzer wurden abgelehnt.
Selbſtmord. Der 24jährige Landwirt Wilhelm Schnabel aus
Hohenſtadt, Teilgemeinde Bad Wimpfen, iſt am Mittwoch abend
frei=
willig aus dem Leben geſchieden. Die Gründe, die ihn dazu bewogen,
liegen in der wirtſchaftlichen Notlage.
Bm. Hofheim (Ried), 28. Nov. Aus dem Gemeinderat.
Zur Viehzählung am 1. Dezember wird die Gemeinde in fünf
Zählbezirke eingeteilt und die Ratsmitglieder Hch. Schader Sim.
Litters. Peter Seibert. Joh, Herbert und Hch. Bauer zu Zählern
beſtimmt. Hinſichtlich der Maul= und Klauenſeuche wurden den
Zählern die nötigen Vorſichtsmaßnahmen anempfohlen. Als
Zähl=
gebühr wurden 5 Mark feſtgeſetzt. — Dem J. Hamm wurde ein
Bauplatz im „Stichel” zugeſprochen zum Preiſe von 2 Mark pro
Quadratmeter — Der Krieger= und Soldatenverein hatte ein
Ge=
ſuch um Schaffung eines Ehrenfriedhofes vorgelegt, worauf alle
Feldzugteilnehmer der Gemeinde beſtattet werden ſollen. Man
iſt nicht gerade gegen dieſes Projekt, doch dürfte es ohne
Fried=
hofserweiterung ſchlechk auszuführen ſein. Eine Beſichtigung durch
den Geſamtgemeinderat mit den maßgebenden Antragſtellern wird
in nächſter Zeit über die Möglichkeit Klarheit bringen.
Dm. Wolfskehlen, 28. Nov. Gemeinderatsſitzung. Der
Gemeinderat beſchloß, für die am 1. Dezember 1931 ſtattfindende
Vieh=
zählung folgende Gemeinderäte zu beſtimmen: Johannes König, Franz
Weißbart, Heinrich Schneider und Wilhelm Ludwig Schaffner. Für
die hieſige Kirche werden drei neue Glockenſeile benötigt. Erſt ſoll
Auskunft über den Preis der Seile eingeholt werden. Die
ausgeſteuer=
ten Erwerbsloſen ſollen in der Gemarkung beſchäftigt werden. Auch
dem Geſuch der Erwerbsloſen wegen Winterbeihilfe ſoll nach Angabe
des Kreisamtes näher getreten werden. Die Einführung der
Bürger=
ſteuer und Aufſtellung einer Finanzſtatiſtik wurden genehmigt. Der
Verkauf des Ebers pro Pfund 24 Pfg. an Ludwig Mann wurde
ge=
nehmigt.
DARMSTADT
Ludwigstraße 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 29. Novembe
Ce. Seeheim, 28. Nov. Unſer verehrter Geiſtlicher, Herr Pfr.
Märguth, hat uns ſoeben verlaſſen, um eine kleinere Arbeit
in Beedenkirchen zu übernehmen. Von einer Beerdigung
kom=
mend, ſeiner letzten hieſigen Amtshandlung, beſtieg er das kleine
Poſtauto. Der Abſchied wurde Pfarrfamilie und Gemeinde nicht
leicht, nachdem faſt 14jährige ſeelſorgerliche Tätigkeit die Herzen
zuſammengebunden hatte. Durch mehrere wertvolle Schöpfungen
hat ſich Herr Pfr. Marguth hier ein Denkmal geſetzt; bald nach
Kriegsende ließ er die abgelieferte Glocke durch die „
Friedens=
glocke” erſetzen: 1922 erhielt unſere Kirche drei große, von
Künſt=
lerhand gefertigte Gedenktafeln, und zur Kirchweihe im ſelben
Jahre ſtand unſer Gotteshaus in neuem Kleide. 1929 erwarb er
der Gemeinde ein ev. Gemeindehaus mit einem Heim für die
Schweſtern. Im unteren Saale fand dort unſere Kinderſchule ihr
neues, allen hygieniſchen Anforderungen gerecht werdendes Heim,
Im oberen Saale finden ſich die kirchlichen Vereine zu ihrer Arbeit
zuſammen. Daß auch der Friedhof ein würdiges Aeußere zeigt,
iſt nicht zuletzt ſein Werk. An Vereinen ſchuf er den Ev. Frauen=
und den Jünglingsverein. Der Kirchenchor wurde durch ihn nach
dem Kriege auf breitere Grundlage geſtellt. Mit Pfr. M.
ver=
lieren wir einen Mann von bedeutenden organiſatoriſchen Gaben
aber auch einen Mann ſtarken ſozialen Empfindens und Handelns.
W Heppenheim a. d. B., 27. Nov.
Mitgliederverſamm=
lung des Hausbeſitzereins. In der außerordentlichen
Mitgliederverſammlung ſtanden folgende Punkte zur
Tagesord=
nung: Senkung der Gebäudeſonderſteuer, neue Belaſtung des
Haus=
beſitzes und Kündigung der Aufwertungshypotheken, die mit
Rück=
ſicht auf die geplanten reichsrechtlichen Regelungen eine
Aus=
ſprache erforderlich machten. — Tabakverkaufsſitzung.
Die tabakbautreibenden Gemeinden unſerer Gegend erzielten auf
der in Mannheim ſtattgefundenen Verkaufsſitzung bei reger
Be=
teiligung von Handel und Induſtrie die Preiſe von 27,50 bis 68.40
Mark je nach Qualität pro Zentner für Hauptgut. Die zum
Ver=
kauf freigegebenen Quantitäten dürfen nur zu den geltenden
Ver=
kaufsbedingungen durch die Vorſtände freihändig verkauft werden.
Die Freibau=Preiſe für Haupt= und Obergut bewegten ſich zwiſchen
50—59 RM. pro Zentner, für Sandblätter zwiſchen 60 und 63 RM.
Gernsheim. 27. Nov. Aus Anlaß ſeines 25jährigen
Dienſt=
jubiläums erhielt der Schiffsführer Meinhard Jung dahier im
Auftrag der Firma Hugo Stinnes durch Herrn Direktor Rudolf
Nuß eine goldene Uhr ausgehändigt. Gleichzeitig wurde ihm ein
Glückwunſchſchreiben der Firma Stinnes ſowie ein künſtleriſch
aus=
geſtattetes Diplom vom Verein zur Wahrung der Schiffahrts=
intereſſen auf dem Rheine ausgehändigt. — Zugunſten der
Winter=
hilfe wurde in der Turnhalle der hieſigen Realſchule eine
Kaſperl=
theatervorſtellung gegeben. Der Beſuch war gut.
d. Gernsheim, 29. Nov. Die Lehrerſtelle an der hieſigen
evan=
geliſchen Volksſchule iſt gemäß Ausſchreiben des Herrn
Kultus=
miniſters neu zu beſetzen. — Am Dienstag den 1. Dezember 1931,
findet im Stadthauſe dahier die kreisärztliche Fürſorge=
Beratungs=
ſtunde ſtatt.
Gernsheim. 28. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
27. November 0.62 Meter, am 28. November 0,67 Meter.
Hirſchhorn, 28. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
27. November 1,58 Meter, am 28. November 1,65 Meter.
— Groß=Gerau, 27. Nov. Auf Einladung des Volks,;
vereins ſpricht am Mittwoch, den 2. Dezember, abende=
Realſchule F. Kallenbach, Darmſtadt, der Leiter der
Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung o
eigener bunter Lichtbilder über das wirtſchaftlich ſehr
Thema: „Was jedermann, ob Hausbeſitzer oder Mieter
Bauhandwerker, vom Hausſchwamm und anderen holzzer
Pilzen wiſſen muß”.
Zum Schufz.
gegen
AHalsenfzündung
und Erkältung
Ca. Lorſch. 27. Nov. Ende der Wohnungsnot. Die
Wohnungsnot dürfte hier endgültig beſeitigt ſein. Viel dazu
bei=
getragen haben auch im letzten Jahre noch die Neubauten, nicht
zuletzt aber auch der Umſtand, daß heute wieder mancher
Haus=
beſitzer vermietet, der früher nicht darauf angewieſen war und
ſein Haus allein bewohnte. Beſonders auch an kleinen
Wohnun=
gen (2= und 3=Zimmerwohnungen) herrſcht Ueberfluß. Groß iſt
auch das Angebot an möblierten Zimmern, jedoch die Nachfrage
gering.
Ca. Lorſch. 28. Nov. Noch glimpflich abgegangen.
In der Wormſerſtraße rannte heute nachmittag ein von Bensheim
kommendes Laſtauto aus Rheinheſſen gegen das Haus des
Schnei=
dermeiſters Kramer. Durch den Randſtein wurde wohl die Wucht
des Fahrzeuges gemindert, immerhin zeigte das alte
Fachwerk=
haus ein ſchones Loch, außerdem wurde das Fenſter und ein
Möbelſtück demoliert. Während der Führer des Fahrzeuges
be=
hauptet, durch einen nicht rechtzeitig ausweichenden Radfahrer
aus der Fahrbahn gekommen zu ſein, erklärt letzterer, der
Laſt=
wagen ſei ohne Veranlaſſung — wahrſcheinlich habe der Führer
die Herrſchaft über den Wagen verloren — abgewichen und gegen
das Haus gerannt. Das Fahrzeug ſelbſt wies erhebliche
Be=
ſchädigungen auf. Perſonen kamen nicht zu Schaden.
Cm. Wallerſtädten. 28. Nov. Bildungsarbeit
werbsloſen. Unter Mitwirkung des Lehrers Gölz
ſerer Gemeinde ſchon im letzten Winter ein Erwerbsly
ins Leben getreten. In den Mittelpunkt der
Bildm=
wurde das Erlernen der Welthilfsſprache „Eſperanto;
Nachdem nun die Kurſusarbeit nahezu ein Jahr gedauer.
während der Sommermonate fand wöchentlich mindeſt
Zuſammenkunft ſtatt —, darf mit großer Befriedigung
Ergebnis geblickt werden. Als Beweis, daß die Art u
der Bildungsarbeit allgemein Anklang fand, mag die
dienen, daß alle Teilnehmer noch mitarbeiten. Nachden
Teilnehmer im Gebrauch des „Eſperanto” ſoweit fort:
ſind, um mit Ausländern in Briefverkehr treten zu
könr=
im kommenden Winter mehr Sprachſchulung und volks;
liche Fragen zur Geltung kommen.
4a. Langen, 28. Nov. Raffinierter
Diebſt=
der Offenthaler Landſtraße wurde in einem Gartenann
Nußbaum ausgegraben und geſtohlen. Zur Wiedererlar
Baumes hat der Beſitzer eine Geldbelohnung ausgeſetzt
— Worms, B8. Nov. 118er Denkmal=Wettbe ne
Preisgericht hat dem Entwurf, Kennziffer 19 141, Verfaſſem
Paul Birr, Berlin, den 1. Preis, dem Entwurf 31 885 Verffit
tekt (B.d.A.) Heinz Collin=Offenbach a. M., den 2. Preis, un
wurf 1112, Verfaſſer H. J. Einsfeldt=Mainz=Gonſenheim de
zuerkannt Sämtliche Wettbewerbs=Entwürfe ſind öffentlickx
in dem Vereinshaus der Cornelius Heyl A.=G., Worms,
ſchlag 4. Dieſe Ausſtellung mit 192 Entwürfen, 134 Mo.
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Dienstag, 1 Dez : Was hälſt du vomWeltenrichter?
Mitwoch, 2. Dez.: Gidt’s wirklichen Frieden?
Donnerst,, 3 Dez; Gibt’s wirkliche Erneuerung?
Freitag, 4. Dez.: Soll der verkehrte Kurs bei
behalten werden?
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29. November 1931
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dankbarer Freude an
Eduard Reinshagen
Frrau Gertrud, geb. Mäller
vi i. 9., 28. Nov. 1931.
(17198
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 9
Karl Roth
Anne Roth
geb. Scheuermann
Vermählte
Die kirchliche Trauung indet am
1. Advent; nachmittags 4 Uhr, in der
Schloßkirche statt.
Aus Anlaß unſerer goldenen Hochzeit ſagen wir allen Freunden
und Bekannten für die vielen Gratulationen und Geſchenke
unſeren herzlichſten Dank.
17119
Konrad Schönig IV. und Frau
Gundernbauſen.
Katarina, geb. Schütz
Elisabeth Dittnann
Philipp Weihert
Verlobte
1. Aduent 1931
Sotenſonntag verſtarb unſer lieber Bruder, Schwager
WOnkel
Sakob Fiſcher
4 Lebensjahre
Familie Fritz Fiſcher
Pallaswieſenſtr. 40.
him ſtadt, den 29. November 1931.
/Beerdigung fand auf Wunſch des Entſchlafenen in der
Stille ſiatt.
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach ſchwerem Teiden
unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter, Schwägerin und Tante
Man Auth. Grup Dil.
geb. Hinkel
Im Namen der Sinterbliebenen:
Konrad Gruß
Darmſtadt, Frankenhauſen, Ad.=Beerbach, Nauheim,
28. November 1931.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 1. Dezember 1931,
nachmittags 2 Uhr, in Frankenhauſen ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute meinen
herzensguten Mann, den treuſorgenden Vater
ſeiner Kinder, unſeren lieben, guten Sohn, Bruder,
Schwager und Onkel
Heinrich Stuuter
Bäckermeiſter
nach kurzer mit großer Geduld ertragener Krankheit
im 50. Lebensjahr durch einen ſanften Tod von
uns zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Müller, geb. Hofferberth
Darmſtadt, den 28. November 1931.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir beſtens dankend
abzuſehen.
Die Beerdigung findet Dienstag, 1. Dezember 1931,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Friedhofe an der Nieder=
7135
Ramſtädterſtraße, ſtatt
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f. Hrn. u. Dam. w.
gerein, u. nach
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Die Börſen zum Wochenende.
Wieder äußerſt geringes Geſchäft im Effekken=Freiverkehr.
Die Lage am Geldmarkk.
Nachdem ſich bei unverändert leichten Geldmarktverhältniſſen der
Tagesgeldſatz zunächſt auf 7½ Prozent gehalten hatte, machten ſich
gegen das Wochenende Anzeichen einer Verſteifung fühlbar, die in einer
Befeſtigung des Tagesgeldſatzes auf 8 Prozent zum Ausdruck kamen.
Die leichte Anſpannung hatte ihre Urſache in dem bevorſtehenden
Ultimo. Bei langfriſtigen Geldern iſt eine deutliche Trennung zwiſchen
Geld auf einen Monat und Mitteln, die auf einen längeren Zeitraum
ausgeliehen werden, zu beobachten. Der Satz für Geld auf 1 Monat
liegt mit 8½ Prozent etwas unter dem für Geld auf 2 Monate, was
aber nicht etwa auf größeres Angebot zurückzuführen iſt, ſondern auf
den Umſtand, daß der Rückzahlungstermin, der noch in den Dezember
fällt, als recht ungünſtig angeſehen werden muß. Das Wechſelangebot
hielt ſich in Frankfurt im Gegenſatz zu Berlin in engen Grenzen.
Warenwechſel waren eher geſucht; bei kleinen Umſätzen ſtellte ſich der
Satz auf 8½ bis 8½ Prozent.
Am Deviſenmarkt fielen in erſter Linie die ſchweren
Erſchütterun=
gen auf, denen das engliſche Pfund ausgeſetzt war.. Es erreichte den
tiefſten Stand ſeit der Aufhebung des Goldſtandards und hat nun mehr
als 25 Prozent ſeines früheren Wertes eingebüßt. Dabei läßt ſich nicht
eindeutig entſcheiden, ob die neuerliche Schwäche ihre Urſache in den
zollpolitiſchen Maßnahmen hat, ob es ſich um Kapitalflucht handelt,
oder, was ebenfalls nicht ohne weiteres von der Hand zu weiſen iſt, ob
die in letzter Zeit erheblich verſtärkten kontinentalen Pfundverkäufe
nicht von Paris ausgehen, mit dem Zweck, einen politiſchen Druck
auszuüben, um England bei den kommenden Verhandlungen den
fran=
zöſiſchen Abſichten gefügiger zu machen. Auch das Abgleiten der
nor=
diſchen Deviſen ſetzte ſich zunächſt fort, doch trat gegen das Wochenende
ein Stillſtand ein. Die Lage auf dem ſchwediſchen Valutamarkte ſcheint
ziemlich verwirrt zu ſein: ob den Regierungsmaßnahmen der erhoffte
Erfolg beſchieden ſein wird, läßt ſich jetzt noch kaum beurteilen. Durch
die öſterreichiſchen Deviſenbeſtimmungen erleidet der Handelsverkehr
empfindliche Störungen; die öſterreichiſche Deviſe iſt infolgedeſſen faſt
unverwertbar geworden, ſo daß in der Einführung des Handels in
ſogenanntem „Inlands=Wien” ein Ausweg geſucht wurde, dem die
Reichsbank jedoch nicht ſympathiſch gegenüberzuſtehen ſcheint. Die
Reichsmark konnte ihren Stand international gut behauptet.
Trotz wvieder ſchwacher New Yorker Kursmeldungen, und obwohl
beſonders auch die deutſchen Werte drüben neue Kursrückgänge um 1
bis 4 Punkte aufzuweiſen hatten, konnte ſich im geſtrigen Freiverkehr
in Berlin die Beruhigung, die bereits in den vorgeſtrigen
Nachmittags=
ſtunden eingetreten war, erhalten. Die Kurſe hatten ſich auf dem
er=
mäßigten Niveau gefangen und lagen ſogar größtenteils bis zu einem
Prozent über ihrem niedrigſten Stand. Das Geſchäft war aber auch
im Hinblick auf den Wochenſchluß äußerſt gering, ſo daß die Erholung
meiſt nur auf techniſche Momente zurückzuführen war. Eine
Aus=
nahme von der Allgemeinbewegung machten die Aktien der Danatbank,
die erneut um ca. 2 Prozent nachgaben. Auch am Pfandbriefmarkt war
wieder Angebot zu beobachten, es traten bei geringer Aufnahmeneigung
ca. ½prozentige Verluſte ein. Auch Liquidationspfandbriefe neigten
eher zur Schwäche, da die Kurſe dieſer Werte jetzt ſchon mehrere
Pro=
zent über den 8prozentigen Goldpfandbriefen liegen und ſcheinbar
ver=
ſchiedentlich Tauſchoperationen vorgenommen wurden. Die
Anleihe=
märkte lagen beſſer behauptet, auch Reichsbahnvorzugsaktien und
Reichs=
ſchuldbuchforderungen konnten ſich geſtern eher leicht erholen. Auch
geſtern beſprach man die in der bevorſtehenden Notverordnung zu
er=
wartenden Steuermaßnahmen, die Anſichten über das Ausmaß dieſer
Steuererhöhungen gingen aber weiter ziemlich auseinander. Reges
Intereſſe zeigte ſich auch für die Pfundbewegung und für die
Abſchwä=
chung des öſterreichiſchen Schilling, die in der geſtrigen Morgenpreſſe
zu größeren Kommentaren Anlaß gegeben hatte. Jedenfalls findet
5 Millionen RM. Zinsrückſtände
bei der Landesbank der Rheinprovinz.
Nachdem die Landesbank der Rheinprovinz ein Stillhalteabkommen
mit ihren Gläubigern getroffen hatte, ſcheinen jetzt neue
Schwierig=
keiten daraus zu entſtehen, daß es nicht gelingt, die an die Gemeinden
gegebenen kurzfriſtigen Kredite,wenn auch nur teilweiſe, zur
Rückzah=
lung zu ſtellen, und darüber hinaus jetzt ſchon eine ganze Reihe von
Gemeinden mit den Zinſen für die gewiſſermaßen zwangsweiſe
geſtun=
deten kurzfriſtigen Kredite in Rückſtand geraten iſt. Angeblich ſollen
ſich dieſe Zinsrückſtände heute bereits auf 5 Mill. RM. belaufen, ein
Betrag, der im Hinblick auf den Geſamtumfang der eigentlich fälligen,
indeſſen geſtundeten kurzfriſtigen Kredite der Landesbank an die
rhei=
niſchen Gemeinden als verhältnismäßig hoch bezeichnet werden muß=
Es entſteht damit die Gefahr, daß auch die Landesbank ihrerſeits mit
den Zinszahlungen an ihre Gläubiger in Verzug geraten müßte,
wenn ſie nicht ihrerſeits mit ſcharfen Maßnahmen gegen die in
Be=
tracht kommenden Kommunen vorgeht. Zunächſt iſt noch nicht recht
er=
ſichtlich, wie dies angeſichts der ſchwierigen finanziellen Lage der
Ge=
meinden mit einiger Ausſicht auf Erfolg bewirkt werden könnte.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 25. November 1931. Die
vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 25. November berechnete
Index=
ziffer der Großhandelspreiſe iſt mit 106,2 gegenüber der Vorwoche um
0,4 v. H. geſunken. An dem Rückgang ſind die Indexziffern für alle
Hauptgruppen beteiligt: Agrarſtoffe 98,0 (minus 0,3 v. H.),
Kolonial=
waren 92,8 (minus 1,4 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren
98,8 (minus 0,5 v. H.) und induſtrielle Fertigwaren 131,6 (minus
0,3 v. H.).
Einigung über die Kupferproduktion. Mit den belgiſchen
Kupfer=
produzenten iſt eine Einigung erzielt worden. Der Produktionsanteil
der Union Miniere du Haut Katanga iſt auf 181 Millionen engliſche
Gewichtpfund und die monatliche Weltproduktion auf 95 000 Tonnen
feſtgeſetzt worden. — Es verlautet, daß die engliſchen Produzenten die
vorgeſchlagenen Quoten angenommen haben. Als die verminderten
Quoten am Freitag bekannt wurden, wurden zahlreiche
Verkaufs=
orders (zu 6¼ Cents) zurückgezogen.
Ein neues Begleitpapier von Gütern nach dem Auslande. Die
Reichsbahn teilt mit: Vom 1. Dezember 1930 ab ſind alle Waren, die
aus dem deutſchen Wirtſchaftsgebiet ausgeführt werden, für die Zwecke
der Deviſenbewirtſchaftung anzumelden. Die Anmeldung iſt durch
Uebergabe einer von dem Exporteur auszuſtellenden
Exportvaluta=
erklärung mit den Abſchnitten A und B nach einem Vordruck, der von
den Reichsbankanſtalten zu beziehen iſt, zu bewirken. Die Anmeldung
mit dem Abſchnitt A. der Exportvalutaerklärung obliegt dem Exporteur,
Die Erklärung iſt binnen drei Tagen nach Verſendung der Waren der
für den Exporteur örtlich zuſtändigen Reichsbankanſtalt portofrei zu
überſenden. Die Anmeldung mit dem Abſchnitt B obliegt der Eiſen=
hierdurch die letzttägige Hauſſebewegung an der Wiener Börſe, die im
ſcharfen Gegenſatz zu den anderen europäiſchen Börſen ſtand, eine
aus=
reichende Erklärung. Von ziemlicher Bedeutung ſcheint dagegen die
Ernennung des Reichsbankdirektors Müller zum Delegierten beim New
Yorker Federal Reſerve Board zu ſein, da hierdurch eine möglichſt
raſche Zuſammenarbeit zwiſchen der deutſchen Reichsbank und dem
amerikaniſchen Noteninſtitut in allen Geld= und Währungsfragen
ge=
währleiſtet wird.
Die Auslandsderfen.
Das Geſchäft an der Londoner Börſe war auch geſtern zum
Wochenſchluß äußerſt ruhig, eine ausgeſprochene Tendenz hat ſich
zu=
nächſt nicht herausbilden können. Oelaktien lagen ſtetig. Die
Kurs=
veränderungen an der Londoner Börſe waren im Verlaufe nicht
er=
heblich, doch war eine gewiſſe Schwächeneigung nicht zu verkennen. Das
ſtark zurück, auch die Spekulation
öffnung der neuen Nechnungsperiode am Montag abwarten will. Die
Börſe war bis zum Schluß ſehr ruhig, die Kurſe erfuhren im Verlaufe
nur ganz geringfügige Veränderungen.
An der Pariſer Börſe war die Kursgeſtaltung zwar nicht
einheitlich, doch ergaben ſich keine größeren Schwankungen.
Das engliſche Pfund war an der Pariſer Börſe weiterhin
ab=
geſchwächt; es notierte 90,31½ gegenüber 90,82 am Vortage. Der
Dollar befeſtigte ſich in gleichem Maße, wie die engliſche Deviſe
fiel. Er ſtieg auf 28,58½ (Vorkurs 25,57½) an und hat damit
den Goldausfuhrpunkt erreicht, wo die Goldeinfuhr nach den
Ver=
einigten Staaten ſich rentiert.
Die Tendenz der Brüſſeler Börſe konnte bei ruhigem
Ge=
ſchäft als widerſtandsfähig bezeichnet werden.
Das Geſchäft an der Amſterdamer Börſe war geſtern ſehr
ruhig, auf kleine Käufe konnten einzelne Werte zum Schluß leicht
an=
ziehen. Deutſche Werte tendierten wieder ſchwächer und wieſen
verein=
zelt mehrprozentige Verluſte auf.
Die New Yorker Börſe eröffnete bei lebhaftem Geſchäft in
unregelmäßiger Haltung, die Kurſe neigten eher zur Schwäche.
Das Geſchäft an den internationalen Deviſenmärkten war am
nach=
mittag außerordentlich ruhig, die Veränderungen nur gering. Das
Pfund hielt ſich auf 3,53½ gegen den Dollar, die Reichsmark war in
New York mit 23,72 knapp behauptet, die Norddebiſen tendierten eher
leichter, während ſich die ſüdamerikaniſchen Deviſen behaupteten.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 28. November.
bahn. Vom 1. Dezember 1931 an iſt daher den Frachtbriefen und
Expreßgutſcheinen der nach dem Auslande gerichteten Sendungen vom
Abſender der Abſchnitt B der Exportvalutaerklärung beizugeben.
Beſchwerde gegen die Aufwertung der Obligationen Eiſenbahubank
und Eiſenbahnrentenbank, Frankfurt a. M. Die Verwaltung der
bei=
den Inſtitute wird, nach Informationen des Fwd., gegen die von der
Beſchwerdeinſtanz, der neunten Zivilkammer des Landgerichts
Frank=
furt a. M., gefällte Entſcheidung der Obligationenaufwertung der
ERB. und der EB. von 15 bzw. 13,5 Prozent gegenüber dem Spruche
des erſten Aufwertungsrichters von 11 bzw. 8½ Prozent beim
Kammer=
gericht einlegen. Das Urteil wird für die Exiſtenz der Inſtitute als
kataſtrophal angeſehen. In Ausführung des Urteils muß die
Eiſen=
bahn=Rentenbank bis Ende 1931 für die bisherigen Ausloſungen
ein=
ſchließlich Zinſen einen Betrag von 2,863 Mill, RM., die
Eiſenbahn=
bank eine Summe desgleichen von 1,585 Mill. RM. aufwenden. Was
das für die Inſtitute bedeutet, gehe allein aus der Tatſache hervor, daß
ihr Hauptaktivum, der Beſitz an Reichsſchuldbuchforderungen, heute nur
noch die Hälfte gegenüber ihrem Höchſtkurſe in dieſem Jahre bzw. nur
noch zwei Drittel etwa ihres bisher angenommenen Bilanzwertes
aus=
mache. Es ergäbe ſich nach dem bekannten, in der letzten
Obligationär=
verſammlung vorgelegten Status mithin eine Ueberſchuldung bei der
Eiſenbahnrentenbank und bei der Eiſenbahnbank von je etwa 900 000
RM. Auf die 41 Seiten lange Begründung des Gerichtes zu ſeiner
Entſcheidung iſt noch zurückzukommen.
Neugeſtalkung der geſterreichiſchen Credik=Anſtalt.
Nach mehrtägigen Verhandlungen zwiſchen der öſterreichiſchen
Regie=
rung und dem Komitee der Auslandsgläubiger der Credit=Anſtalt iſt
ein Uebereinkommen abgeſchloſſen worden, das eine Umgeſtaltung des
Leitungsapparates der Credit=Anſtalt vorſieht.
Der ſeinerzeit gebildete Rekonſtruktions=Ausſchuß wird aufgelöſt
und ein fünfgliedriges Exekutivkomitee gebildet werden, dem drei
Oeſterreicher und zwei Auslandsvertreter angehören ſollen. Unter
den fünf Mitgliedern des Exekutivkomitees befindet ſich auch der
Ge=
neraldirektor, der vom Verwaltungsrat der Credit=Anſtalt im
Ein=
vernehmen mit dem internationalen Gläubiger=Komitee ernannt wird
und deſſen Beſtellung der Zuſtimmung der öſterreichiſchen Regierung
bedarf. Wer für dieſes Amt auserſehen iſt, iſt im Augenblick noch nicht
entſchieden. — Die Regierung wird nunmehr dem Nationalrat ein
neues Credit=Anſtalts=Geſetz vorlegen, das die Stellung und Funktionen
der Organe des Inſtituts genau umſchreibt. Die Regierung ſelbſt
beabſichrigt nicht, ſich in die Geſchäftsführung der Credit=Anſtalt
irgend=
wie einzumiſchen, zumal die öſterreichiſchen Intereſſen durch die drei
öſterreichiſchen Vertreter im Exekutivkomitee gewahrt werden, die
Män=
ner der Wirtſchaft ſein und keiner politiſchen Partei angehören werden.
Das neue Credit=Anſtalts=Geſetz wird auch einen Perſonalabbau und
überhaupt eine Verminderung der Perſonallaſten vorſehen. — Die
Ver=
treter der ausländiſchen Gläubiger haben, wie bekannt wird, die Zuſage
gemacht, daß ſie bei der Löſung der materiellen Fragen des Credit=
Anſtalt=Problems in freundſchaftlichem Geiſte mitzuwirken bereit ſind.
Produkkenberichte.
* Mainzer Produktenbericht. Großhandelspreiſe per 1.
Mainz am Freitag, den 2. November 1931: Weizen 22,75—
gen 22,25, Hafer 16—17, Braugerſte 17,50—18,50, Indwr).
bis 17,25, Futtergerſte 16—16,75, Südd. Weizenmehl Spesu
Roggenmehl (60 Prozent) 31,50, Weizenkleie fein 9,25—9,43
10,25—10,40, Roggenkleie 9,50—10, Biertreber 13,25—13.5
kuchen 14—14,50, Kokoskuchen 12,75—17, Palmkuchen 11.25—
kuchen 9,25—9,50, Kleeheu loſe 6, dito geb. 5,50,
Wieſenh=
dito geb. 6, Maſchinenſtroh 4—4,20, Drahtpreßſtroh 4,10.
12,25—12,50 Trockenſchnitzel 6,25—6,50. Tendenz ſchwach.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Eine
während=
eingetretene Befeſtigung für deutſche Butter konnte ſich gegau
Woche nicht mehr behaupten, weil die erhöhten Forderu=,
der ſchwachen Konſumnachfrage nicht durchzuholen waren.
rung ging ſcharf zurück, und zwar um rund 6 Mark per
zurzeit in Gang befindliche Rübenblattverfütterung ſei dem
inſofern ſehr nachteilig, als ſie einen traniſchen Geſchmau
würde, was das Publikum zum Kaufen der weit
beſſere=
butter veranlaſſe. Die Preiſe für Auslandsbutter haben i
falls eine Ermäßigung erfahren und ſtellen ſich wie folgt:
Butter per Faß (50 Kilo) 132, per ½ Faß 134, in Halbpfurnſ
deutſche Butter notierte per Faß (50 Kilo) 120 und geforrn
Preiſe verſtehen ſich in RM. ab Frankfurt a. M.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Obrohl die Zufw
ſchen Eiern und jetzt auch in Kühlhausware weiterhin ſehr=g
konnte ſich eine Belebung des Geſchäftes auch in dieſer A.
nicht durchſetzen, wobei noch die Nähe des Ultimos ſtark mi
haben dürfte. Auch die Verbilligung des Fleiſches hält,
Händlerſeite behauptet wird, dem Eierkonſum einen merklii
getan, trotzdem die Preiſe zum Teil weitere leichte Ermäßs
ren haben. Es notierten in Pfg. per Stück ab loco Fram;
italieniſche nicht am Markt bulgariſche 10,50—11,00, jugofHu
bis 11,00, rumäniſche 10,00—10,50, ruſſiſche 10,00—10,50 A.
bis 10,00, chineſiſche nicht am Markt, holländiſche große
dito kleine 9,00—10,50, däniſche nicht am Markt
flandriſch=
bis 13,00, dito kleine 10,00—10,50, bayeriſche nicht am M:=
Friſcheier nicht am Markt, in= und ausländiſche Mittel= —
einer 8,00—8,50. Kühlhauseier: holländiſche 10,50—110
9,50—10,00, rumäniſche 8,50—9,00.
Wiedereröffnung der Königsberger Produktenbörſe. 2
der Königsberger Börſe hat geſtern beſchloſſen, auf Grum
rungen, die den Vertretern der beteiligten Wirtſchaftskreiff
Herrn Reichskommiſſars für die Oſthilfe abgegeben word
Montag, den 30. November, die Königsberger Produfü
ſuchsweiſe bis auf weiteres wieder zu eröffnen.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am.
Getreide. Weizen: Dezember 525, März 54½,
Juli 54½; Mais: Dezember 38, März 40½, Mai 42½
Hafer: Dezember 24½, Mai 26.25, Juli 25.75; Hafen
4138, März 44½, Mai und Juli 46½.
Schmalz: November 6.10, Dezember 6.02½, Jan
Schweine; leichte 4.40—4.45, ſchwere 4.30—4.45:
zufuhren: in Chicago 14 000, im Weſten 52 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork au
Schmalz: Prima Weſtern 6.90; Talg, extra, loſſ
Getreide. Weizen: Rotwinter 66½, Hartwinter
loko New York 53½; Mehl, ſpring wheat clears
Fracht: nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem
8—8.50 Cents.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſätze: 55; Lokonotis
4.36, Jan. 4.41, März 4.54, Mai 4.69, Juli 490, Sep
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der Reichsarbeitsminiſter hat den am 26. Novemm
Schiedsſpruch für den Ruhrbergbau, der eine unveräi
längerung der jetzt gültigen Lohnordnung bis 31. Dc=e
vorſieht, für verbindlich erklärt.
Die deutſche Produktion an Original=Hüttenwed
ſchließlich kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich, wie
ausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der Deutſchen
ſchaft, Berlin, auf Grund der Berechnungen des
Büros der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a. M.,
Oktober 1931 auf 9586 Tonnen gegen 8832 Tonnen im
tember 1931.
Wie wir von maßgebender Seite erfahren, eilen
gen, wonach die Verhandlungen über den Zuſammrl
Audi, DKW., Horch und Wanderer bereits abgeſchlo ſ
entſprechenden Verträge unterzeichnet ſeien, den Tatſa.
In der vor einigen Tagen in Dresden abgehaltenen
beteiligten Geſellſchaften und Banken wurden die Gru
Verträge ausgearbeitet, die die Baſis für die
abſchlie-
handlungen bilden ſollen.
In Berlin fand unter Vorſitz von Präſident
Da=
die Generalverſammlung des Bundes der Viehhänd‟
lands ſtatt. Im Mittelpunkt der Tagesordnung ſtand.)
„Die Not in der Viehwirtſchaft”.
Das Rheiniſch=Weſtfäliſche Kohlenſyndikat
Eſſe=
kanntlich Ende Juni 1931 bis zum 31. März 1942 verh.
den iſt, veröffentlicht jetzt ſeinen Bericht über das
jahr 1930/31. Im allgemeinen Teil werden
zunäch=
wirkungen der Weltwirtſchaftskriſe auf die Kohle beha.”
Abſatz, da von Induſtrie und Verkehr abhängig, vo
aufs ſchärfſte betroffen worden ſei.
Elektrizitäts=AG. vorm. W. Lahmeyer u. Co.,
Fra-
verteilt für 1930/31 10 (12) Prozent=Dividende. Geg-
(5,77) Mill. RM. Geſchäftsgewinn erforderten Unke
Steuern 2.085 (2,702) Mill., RM. und wieder 0.,686
Zinſen für Teilſchuldverſchreibungen. Es verbleibt ſom
gewinn von 2,12 (2.45) Mill. RM.
Die GV. der Brauereigeſellſchaft zum Engel vorm.
mann AG. Heidelberg, genehmigte einſtimmig den 2
das Geſchäftsjahr 1930/31, der einen Reingewinn von
ausweiſt. Nachdem der AR. die Beſchlußfaſſung üb
wendung des Reingewinns der GV. überlaſſen
hatte=
die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent feſt.
In dem Baſaltwerk Nieder=Ofleiden der Mittelden
ſteininduſtrie in Frankfurt a. M. in Nieder=Ofleiden L
wurde neuerdings wegen Auftragsmangels einer garz
von Arbeitern gekündigt. Vorausſichtlich dürfte das
nicht in letzter Stunde neue Aufträge eingehen, in
für die Wintermonate ſtillgelegt werden.
Wie die Zeitſchrift „L’Uſine” berichtet, iſt für den
ber mit dem Zuſtandekommen des Internationalen 2e
des zu rechnen, der ſeinen Sitz in Brüſſel haben wird.
dürfte einem Deutſchen zufallen, da die deutſche Ver
die größten Intereſſen vertritt.
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Markt=
meiſter vom 7. Dezember ds. Js. ab
gegen Platzgeldbarzahlung entgegen.
Darmſtadt, den 27. November 1931.
Bürgermeiſterei.
St. 17179)
Vergleichsverfahren.
In dem Vergleichsverfahren über das
Vermögen der Firma M. Katz —
Leder=
großhandlung — und ihres Inhabers
Ernſt Ludwig Katz in Darmſtadt,
Eſchollbrückerſtraße 5, wird der in dem
Vergleichstermin vom 16. November
1931 angenommene Vergleich hierdurch
beſtätigt.
(17134
Infolge der Beſtätigung des
Ver=
gleichs wird das Verfahren aufgehoben.
Das Veräußerungsverbot vom 6.
No=
vember 1931 wird aufgehoben. (17134
Darmſtadt, den 23. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
AA nen
chädigte
enstoffe
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17196
[ ← ][ ][ → ]Seite 12 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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29. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seite 13
Grecher durch Selbſtſchüſſe verletzt.
uSfurt a. M. In der Nacht vom
zum Freitag erbrach ein Einbrecher
häuschen, das an den Sandhöfer
der Nähe der Straßenbahnhalte=
Als er in das Häuschen trat, ging
icher Selbſtſchuß los. Der Täter muß
im der Tür befindlichen Einſchüſſen
4 Millimeter Schrot erhalten ha=
Aachbar hörte den Einbrecher ſchreien
ſofort an, um nach der Urſache zu
er aber an den Tatort kam, hatte
z— inzwiſchen die Flucht ergriffen. Er
Cktentaſche mit einer Anzahl Diet=
Jonſtigem Einbrecherwerkzeug ſowie
zurück. Geſtohlen wurde nichts.
Das raſende Auto.
Mifurt a. M. Ein hieſiger Arzt fuhr
einem Perſonenkraftwagen über die
räcke. In gleicher Richtung fuhren vor
ürdfahrer und eine Radfahrerin. Das
hulo fuhr die Radfahrer von hinten
ſich ſie von den Rädern geworfen und
wiletzt wurden, daß ſie nach dem nahe=
Städtiſchen Krankenhaus gebracht
ſſtken. Gegen den Führer des
Per=
ſeigens wurde wegen Außerachtlaſſung
Vorſicht und zu ſchnellen Fahrens
ſt ttet.
thiliendrama in Bierſtadt.
baden. In dem Vorort Bierſtadt
ßdir vorvergangenen Nacht ein
Fami=
ſſeteignet, das ein Menſchenleben ge=
Bei dem 78 Jahre alten Landwirt
t deſſen Schwiegerſohn, der 48jährige
Bruno Rößler. Zwiſchen den
Par=
ſyt ſchon ſeit Jahren, und zwar wie es
ſu des Lebenswandels des Rößler, der
üFrau in Scheidung lebt, ein ſtarkes
In der Nacht zum Samstag iſt es
eild und Rößler, als dieſer
angetrun=
ſuſe kam, zu erneuten
Auseinander=
ſeiommen, die zu Tätlichkeiten
aus=
hild hat im Verlaufe des Streites
Ruie gerſohn zu Boden geſchlagen und
hir verletzt, daß er ſtarb. Schild hat
emstag früh ſelbſt der Behörde
ge=
ihk die Tat zu. Das Motiv ſei die
Hr bitterung geweſen, die ſein
Schwie=
ghaffen habe. Die Kriminalpolizei
noch, ob nicht Notwehr vorgelegen
Ausbruchsverſuch aus dem Gefängnis.
d. Ein im hieſigen Gefängnis
fottr junger Mann, der in den
en wegen Straßenraubs abgeurteilt
unternahm in einer der letzten
ſamm Ausbruchsverſuch aus dem
Ge=
die unter der Fenſterbank der Zelle
ſtuer brach er heimlich ein Loch,
Siſch aus einer Höhe von 10 Metern
15ſallen ließ, als gerade der
Wacht=
ider anderen Seite des Gefängnis=
E Bei dieſem tollkühnen Sprung
bich der Strafgefangene aber den
ſer ſeine weitere Flucht über die
Antellen und ſich von dem Wächter
ſtaſſen mußte.
inilientragödie in Koblenz=Lützel.
s. Die blutige Familientragödie
Mützel, bei der am Abend des
Buß=
u5 der Chauffeur Heinrich
Mergels=
einer heftigen Auseinanderſetzung
griff und Schüſſe auf ſeinen Bru=
KEhefrau ſowie ſeine Mutter abgab
an ſich legte, hat ein drittes
Todes=
ſerk. Die Ehefrau des geſtorbenen
urgelsberg, die einen Schuß in die
ſählund einen Schuß in die Lunge
er=
iſt jetzt ebenfalls ihren ſchweren
W im Krankenhaus erlegen. Das
Ate es, daß ſie zu der Stunde ſtarb,
uden Verletzungen am Donnerstag
elann beerdigt wurde.
ahre nach dem Krieg
VeMi, K. 1. Klaſſe ausgezeichnet
Aus dem neuen Inſtikuk für Luftfahrkmedizin und Klimaforſchung
in Hamburg=Eppendorf.
ſeeurobermeiſter Arthur Schulz
mus Schneidemühl,
apferes Verhalten während der
neßchlacht im Jahre 1918 jetzt nach
vem Reichswehrminiſterium das
T. Klaſſe verliehen wurde. Arthur
S Ehrenzeichen bereits im Auguſt
Doch erreichte damals die
Mittei=
der Rückzugskämpfe nicht den
zu=
ſtändigen Truppenteil.
Links: Blick in eine pneumatiſche Kammer des Eppendorfer Krankenhauſes, in der die Patienten
mit ultraviolettem Licht beſtrahlt werden. Rechts: Ein Patient mit Atmungsmaske für
ver=
dünnte Luft bei der Arbeit am Regiſtrierapparat. — Im Krankenhaus in Hamburg=Eppendorf iſt
eine Abteilung eingerichtet worden, in der die Reaktionen des menſchlichen Organismus auf
Luftveränderung und Klimaveränderung beobachtet werden. Dieſe Forſchungen ſind nicht nur für
Luftfahrer und Tropenreiſende von größter Wichtigkeit, ſondern dienen gleichzeitig der
Lungen=
heilkunde. Die lungenkranken Patienten werden in den pneumatiſchen Kammern denſelben Luft=,
Licht= und Temperaturbedingungen ausgeſetzt, wie ſie ſie bei Reiſen in den Bergen und nach dem
Süden erfahren würden.
Die letzte Fahrt der Opfer des Grubenunglücks von Doncaſter
Der Trauerzug mit den Särgen der umgekommenen Bergleute auf dem Weg zum Friedhof.
In Arkſey wurden die 46 Opfer des furchtbaren Exploſionsunglücks im Schacht der Bentley=Grube
bei Doncaſter (England) gemeinſam beigeſetzt. Ein rieſiger Trauerzug gab den Wagen mit den
Särgen das Geleit.
„Bremen” behält das Blaue Band.
Am 27. November hat es ſich
heraus=
geſtellt, daß die „Bremen” weiterhin das Blaue
Band behält, da der engliſche Ozeanrieſe „
Em=
preß of Britain” ſeine Ueberfahrt nach New
York beendet hat und für die vorgeſchriebene
Ueberquerungsſtrecke 5 Tage 19 Stunden
ge=
brauchte. Der Rekord der „Bremen” ſteht auf
4 Tage 18 Stunden 17 Minuten. Die Führung
des engliſchen Schiffsrieſen hat ſich natürlich
auf dieſer Rekordfahrt alle erdenkliche Mühe
ge=
geben, um das Blaue Band des Ozeans wieder
in engliſchen Beſitz zu bringen, aber vergebens.
Die erheblich längere Fahrzeit der „Empreß of
Britain” wird mit ſehr ungünſtigem Wetter
während der Ueberfahrt erklärt.
Perſonenkraftwagen vom Eilzug überfahren.
Zwei Todesopfer.
Hannover. Am geſtrigen Samstag
vor=
mittag wurde auf dem Bahnhof Braunſchweig=
Oſt, an der Helmſtädter Straße, der Kraftwagen
des Rittergutsbeſitzers von Gosler aus Sickte
vom Eilzug 142 überfahren. Der
Kraftwagen=
führer und Frau von Gosler wurden getötet.
Von Gosler ſelbſt wurde mit einem ſchweren
Bruch der Schädeldecke in das Krankenhaus
ein=
geliefert. Sein Zuſtand iſt beſorgniserregend.
— Zu dem Unglück am Bahnübergang an der
Helmſtädter Straße wird noch ergänzend
gemel=
det, daß der Eilzug den Kraftwagen mit einer
Geſchwindigkeit von 80 Stundenkilometern
über=
fuhr. Die Karoſſerie des Kraftwagens wurde
von dem Untergeſtell abgeriſſen und auf die
Straße geſchleudert. Das Untergeſtell ſelbſt
klemmte ſich unter die Lokomotive und wurde
etwa 500 Meter weit mitgeſchleift. Der
Ben=
zintank explodierte unter der Lokomotive. Das
dadurch entſtandene Feuer wurde durch die
Bahnfeuerwehr gelöſcht. Der Schrankenwärter
erlitt einen Nervenchock und wurde mit dem
ſchwerverletzten von Gosler in das Krankenhaus
übergeführt.
Rätſelhaftes Verſchwinden eines Zugführers.
Altona. Aus dem Packwagen eines
Güter=
zuges, auf der Strecke zwiſchen Ludwigsluſt und
Wittenberge, verſchwand vor einigen Tagen der
Hamburger Zugführer Siemſſen. Vorgeſtern
waren, wie von der Reichsbahndirektion
ver=
lautet, in Berlin Gerüchte verbreitet, daß die
Leiche des Beamten in einem Toilettenraum
aufgefunden worden ſei. Siemſſen ſei offenbar
einem Herzſchlag erlegen. Die
Reichsbahndirek=
tion ſtellt feſt, daß dieſe Meldung unrichtig iſt,
und daß das Verſchwinden des Beamten nach
wie vor ungeklärt iſt.
Vier Tote im oſtoberſchleſiſchen Bergbau.
Kattowitz. Auf der Charlottegrube in
Ryduſtau (Kreis Rybnik) gingen durch
tekto=
niſche Erſchütterungen auf dem Leoſchacht eine
Strecke und ein Pfeiler zu Bruch. Die dort
beſchäftigten ſieben Bergleute wurden
ver=
ſchüttet. Nach mehrſtündigen Rettungsarbeiten
konnte man drei der Verunglückten unverletzt
bergen. Die übrigen vier waren bereits tot.
Verſteigerung der bayeriſchen Kronjuwelen
in London.
London. Die bayeriſchen Kronjuwelen
werden, wie die Morgenblätter übereinſtimmend
berichten, am 21. Dezember von der Londoner
Auktionsfirma Chriſtie meiſtbietend verſteigert
werden. Die Firma Chriſtie erklärt, die Gründe,
die die Familie Wittelsbach zu dieſem
über=
raſchenden Schritt veranlaſſen, ſeien ihr nicht
bekannt. Die Juwelen ſind bereits am Freitag
in verſichertem Wertpaket in London
eingetrof=
fen. Darunter befindet ſich auch der berühmte
„Blaue Diamant” der 1722 durch Heirat von
Wien nach Bayern kam.
Erdbeben im Peleponnes.
Athen. Im Süden des Peleponnes, in
Calamata, wurde ein heftiges Erdbeben
ver=
ſpürt. Zahlreiche Häuſer ſtürzten ein. Mehrere
Perſonen wurden verletzt. Die Sachſchäden ſind
bedeutend.
Generalle
Liebmann
iſt mit Wirkung vom 1. Dezember 1931 zum
Kommandeur der 5. Diviſion und Befehlshaber
im Wehrkreis V ernannt. Liebmann war 1930
bis 1931 Chef des Stabes des Gruppen=
Kommandos 2 in Kaſſel.
Hinklers Südatlantikflug geglückt.
Paris. Dem auſtraliſchen Flieger Bert
Hinkler iſt die erſte Ueberfliegung des
Süd=
atlantiſchen Ozeans in einem Leichtflugzeug
ge=
lungen. Aus St. Louis (Senegal) wird
gemel=
det, daß der Flieger, der von Natal (Braſilien)
aufgeſtiegen war, um 14 Uhr Lokalzeit dort
glatt gelandet iſt.
Flugverbindung mit der Arktis.
Moskau (über Kowno). Der Rat der
Volkskommiſſare der Sowjetunion hat
beſchloſ=
ſen, zwiſchen dem Feſtlande und der Arktis eine
Flugverkehrslinie einzurichten. Die neue Linie
ſoll von Archangelſk über Nowaja Semlja nach
Franz=Joſephs=Land führen.
Brand im Opernhaus von Bologna.
Bologna. Das Städtiſche Opernhaus von
Bologna iſt geſtern zum größten Teil ein Raub
der Flammen geworden. Der hintere Teil des
Gebäudes und die Bühne wurden vollſtändig
zerſtört, ſo daß ein Sachſchaden von 1½
Mil=
lionen Mark entſtand. Um 4 Uhr morgens
ſahen Paſſanten Flammen aus den
Dachfen=
ſtern aufſteigen und benachrichtigten die
Feuer=
wehr, die aber gegen den Rieſenbrand allein
nichts ausrichten konnte, ſo daß auch Militär
aufgeboten werden mußte. Das Feuer hatte
von der Bühne her faſt den ganzen Bau
ergrif=
fen, doch konnte die künſtleriſch wertvolle Decke
des Hauptſaales gerettet werden. Der die Bühne
vom Zuſchauerraum trennende eiſerne Vorhang
ſtürzte infolge der Erhitzung zuſammen. Die erſt
vor kurzem eingeweihte moderne
Bühnenein=
richtung ſamt den Szenerien von mehreren
Opern wurden zerſtört. Groß iſt auch der
künſt=
leriſche Schaden, da die Spielzeit bereits
be=
gonnen hatte.
600 Indianer vom Schneeſturm mit dem Tode
bedroht.
London. Durch einen gewaltigen
Schnee=
ſturm in der Gebirgswüſte im Weſten von
Neu=
mexiko (U. S. A.) ſind 600 Indianer eingeſchneit
und in höchſte Lebensgefahr geraten. Neun ſind
bereits geſtorben. Rettungsmannſchaften ſind
von Gallup in Marſch geſetzt worden.
Der Dorfkeich als Großkraftwerk.
Der flämiſche Erfinder E. v. Caneghem
demonſtriert an einem Paſcalſchen
Bodendruck=
apparat ſeine Verſuche.
Ein in Berlin lebender Flame, von Caneghem,
behauptet, daß es ihm gelungen ſei, den
Boden=
druck ſtehender Gewäſſer als Energiequelle
aus=
zunutzen. Soweit ſich überſehen läßt, ſcheint es
ſich um eine Neuauflage des Perpetuum mobile
zu handeln, an dem bekanntlich ſeit
Jahrtauſen=
den die Erfinder arbeiten, das aber, wie
theo=
retiſch beweisbar iſt, nicht verwirklicht werden
kann.
Seite 14 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 29. Novemben
Jragisches Ende einer Künstlerin
Kühnerknochen mordet Lya de Putti.
* Das Leben eines Filmſtars gleicht häufig
einer Kometenlaufbahn. Plötzlich beginnt ein
Stern hell und immer heller zu ſtrahlen, ein
glänzender Lichtſchein folgt ſeiner Bahn, wie
der Schweif eines Wandelſternes, und ebenſo
plötzlich iſt der ganze Glanz wieder
verſchwun=
den. Der gefeierte „Star” ſinkt in die
Dunkel=
heit des Vergeſſens wieder zurück, als wäre er
nicht geweſen und nur, wenn eine „Affäre” oder
ſonſt eine Senſation den einſt gefeierten Namen
wieder ins Gedächtnis zurückruft, flimmert ein
ſchwacher Lichtglanz wie das geborgte Licht
eines Planeten, für kurze Zeit am Himmel
wie=
der auf.
Der Lebensweg der einſt von aller Welt
be=
geiſtert gefeierten Filmdiva Lya de Putti glich
einer ſolchen Kometenlaufbahn. Er mutet ſelbſt
wie ein Abenteurerfilm an. Die in Budapeſt
geborene Tochter des kgl. ungariſchen
Rittmei=
ſters italieniſcher Nationalität Julius von Putti
und einer ungariſchen Mutter zeigte ſchon früh
den Hang zur Exzentrität. Sie entfloh ſchon
in jungen Jahren dem bürgerlichen Leben:
Tänzerin wurde ſie und trat in Varietés der
europäiſchen Großſtädte, in Budapeſt, Bukareſt,
Oslo uſw. auf. Als ſie zum erſten Male in der
Berliner Scala auftrat, wurden Filmregiſſeure
uuf die queckſilbrige Perſönlichkeit der hübſchen
jugendlichen Tänzerin aufmerkſam, und nicht
lange darauf wagte ſie den Sprung von den
Varietébrettern ins Filmatelier. Und ſiehe da,
das Debut gelang über alles Erwarten gut. Im
„Indiſchen Grabmal”. Joe Mays begeiſterte ſie
zum erſten Male in einer großen Rolle die
Filmwelt. Den Höhepunkt ihres Erfolges aber
ereichte ſie in dem berühmten Dupont=Film
„Varieté‟. Ein Ruf nach Hollywood, dem
da=
maligen höchſten Ziel aller Filmgrößen, war die
Folge. Eine Rieſengage von wöchentlich 2000
Dollar winkte ihr, die ſpäter ſogar verdoppelt
wurde.
Aber in Amerika begann ihr Stern gar bald
zu verblaſſen, Mißerfolge verbitterten ihr das
Leben. Lya de Putti war den Amerikanern
wohl gar zu exzentriſch. Schon in Deutſchland
war ſie der Mittelpunkt unliebſamer „Affären”
Ihr fehlten alle Hemmungen, ſo ſtürzte ſie ſich
eines Tages aus dem Fenſter ihrer Berliner
Wohnung — weil ihr Filmagent ihr eine Reiſe
zum Winterſport nach St. Moritz nicht geſtattete.
Daß ein derart leidenſchaftlicher Menſch wie
Lya de Putti für die Ehe nicht geſchaffen war,
dürfte einleuchten; ihre beiden Ehen gingen
bald in die Brüche.
Ruhelos durchſtreifte die ſo ſchnell vergeſſene
Künſtlerin die Welt, hadernd mit ihrem
Ge=
ſchick. Sie, die einſt erklärt hatte, „daß ſie ohne
die bunte Welt des Films überhaupt nicht mehr
leben könnte”, war doch ſchließlich zu einer
Exi=
ſtenz jenſeits dieſer bunten Welt gezwungen.
Verſchollen war der Name Lya de Putti,
andere Sterne waren aufgetaucht. Jetzt hat ein
blöder Zufall ihrem Leben ein Ende
Ein einziger Hühnerknochen, der ihr I
Mahlzeit im Halſe ſtecken blieb, maa
Kehlkopfoperation erforderlich — einn
Lungenentzündung kam hinzu. Tagel,
ſie mit dem Tode, bis dieſer ſchließli
blieb.
Wer denkt dabei nicht an das tragn
einer ebenfalls lange Jahre
gefeierte=
lerin, der Tänzerin Iſidora Duncar
Tod ebenfalls durch einen unglücklich on
herbeigeführt worden war. Ihr lann
ternder Schal wickelte ſich bei einer
um die Räder des Wagens und erdruff
Duncan, ehe ihr Hilfe gebracht werde=
Ruhm und Vergeſſenheit liegen in
lerdaſein dicht bei einander — die 2
hat heute ein ſehr kurzes Gedächtnis.
Tod — beſonders, wenn er ſo ſenſatioral
giſcher Art wie bei Lya de Putti —
Andenken dann wieder ins helle Lichte
fentlichkeit — leider dann allerdingss
Feuer auf einem iriſchen Kanaldanu
Lanceſter. Im Hafen von Ho
an Bord des iriſchen Kanaldampferss,
Lanceſter”, zwei Stunden vor ſeiner
aus unbekannter Urſache Großfeue
brochen. Das Schiff iſt bereits leck
ſchon ſtark nach einer Seite. Die
haben mit ihren Sachen das Schiff ve
werden auf einem anderen Dampfer:
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B. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 331 — Seifte 15
oort, Sptel und Jucnen
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.15: Wetter, Gymnaſtfk.
O 6.45: Gymnaſtik — Wetter. o 7.15: Frühkonzert (Schall=
Zzpelveranſtalkung des SV. 98.
Für die Winkerhilfe!
Sporkkalender.
10.00 Uhr,
mweiſen nochmals darauf hin, daß die vom SV. 1898
enn heutigen Sonntag am Böllenfalltor durchgeführte
ſayſtaltung in den Dienſt der Winterhilfe geſtellt
gr inſofern, als der bei Doppelveranſtaltungen übliche
n. 20 Pf. für jede Eintrittskarte ungeſchmälert an die
wr Winterhilfe zur Abführung gelangt. Iſt ſchon aus
ſtnse den beiden Spielen ein guter Beſuch zu wünſchen,
wauch aus rein ſportlichen Gründen die beiden Treffen
zungskraft nicht verfehlen. Die Veranſtaltung beginnt
dem
Handballſpiel gegen Eintracht Frankfurt.
obben ſich in dieſem Jahre in den Verbandsſpielen der
tn kfurt recht wacker geſchlagen, ſo daß ſie einen guten
hufär ſich belegen konnten. Ihre faire und ſchnelle
Spiel=
man zur Genüge. Eintracht Frankfurt iſt für die
enzelf der wichtigſte Gegner, um noch einmal vor den
dert ſchwereren Spielen das eigene Mannſchaftsgefüge
13.30 Uhr,
14.30 Uhr,
15.15 Uhr,
Handball.
Pol.=Pl.: Polizei — Alemannia Worms.
Stadion: S.=V. 98 — Eintracht Frankfurt
Maulbeerallee: Merck — Pol. II., Darmſtadt.
Woogswieſe: Tgde, 46 — Tgeſ. 75. Darmſtadt.
platten). 7.55: Waſſerſtand. o 12: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
O 12.05: Konzert. O 12.40: Nachrichten, Wetter. O 12.55: Nauener
Zeitzeichen. O 13: Konzert (Fortſ.). o 13.50: Nachrichten. O 14:
Werbekonzert. o 14.45: Gießener Wetterbericht. O 15.05: Zeit,
Wirtſchaftsmeldungen. O 17.00, 18.30, 19.30: Wirtſchaftsmeldungen.
11.00 Uhr,
14.00 Uhr,
14.30 Uhr.
11.00 Uhr,
Fußball.
Dornh. Weg: Reichsbahn — Germania Leeheim.
Rennbahn: Union — F=V. Sprendlingen.
Stadion: S=V. 98 — Wormatia Worms.
Feſthalle: Eintracht — S.=V. Weiterſtadt.
10.30 Uhr,
10.30 Uhr,
Kraftſport.
Vol.=Hallen: Polizei, II. — Fürth i. O.
Soderſtraße 30: Darmſtadt 10 — Vorwärts Groß=
Zimmern.
DDie 98er ſtellen vorausſichtlich folgende Elf: Henß;
Zweikes Darmſtädter Tiſchkennis=Turnier.
Förſter: Pabſt, Ditmar, Delp; Fiedler, Werner,
ub, Feick.
ßend kommt das Vereinsſpiel der
FFußball=Liga gegen Wormatia Worms
Die große Turnhalle der Turngemeinde 1846 Darmſtadt wird am
5. und 6. Dezbr. der Schauplatz einer großen allgemeinen Turnierver=
Noch einmal heißt die Parole:
Meiſterſchaftsfavo=
albd ſtiegskandidat. Werden die Wormaten ihre dies=
Niſterſchaftshoffnungen in Darmſtadt entſchwinden
werden ſich die 98er ihre letzte Chance, ſich für das
Jahr für die Bezirksliga zu qualifizieren, entgehen
das Spiel ſelbſt wird dieſe Frage entſcheiden. Die
st If ſpielt in nachſtehender Aufſtellung: Müller; Rupp.
ſvel. Kratz, Schäfer; Hebeiſen, Geyer, Müllmerſtadt,
Etemberger.
Handball.
04 Arheilgen — Rol=Weiß Darmſtadt.
anſtaltung ſein. Die rührige Intereſſengemeinſchaft der 4
Darm=
ſtädter, dem Deutſchen Tiſchtennisbund, angeſchloſſenen Vereine
(Sportverein 1898. Tennis= und Eisklub. 1. Darmſtädter
Tiſch=
tennisclub und die Tennisabteilung der Turngemeinde 1846) hat
dieſes Turnier angeregt, und deſſen Durchführung der
Turn=
gemeinde 1846 übertragen, beſonders deshalb, weil dieſer Verein
ſchon beim 1. Darmſtädter Tiſchtennisturnier erfolgreich als
Ver=
anſtalter tätig war. — Die Darmſtädter Tiſchtennisvereine
be=
mühen ſich ſichtlich, den Anhängern und Freunden dieſes Sportes
und ihren Mitgliedern gute ſpörtliche Veranſtaltungen zu bieten.
denn außer dieſem Turnier ſollen im Winter 1931/32 noch drei
andere Großveranſtaltungen ſtattfinden, und zwar:
1. Eine Ausländerveranſtaltung, wie die im Vorjahre
mit der ungariſchen Nationalmannſchaft (Veranſtalter: Tennis=
und Eisklub). 2. Ein Blitzturnier wie ebenfalls im vorigen
Jahre eines ſtattfand (Veranſtalter: Sportverein 1898) 3. Ein
Schülerturnier (Veranſtalter: 1. Darmſtädter
Tiſchtennis=
club)
Sonntag, 29. November.
7.00: Hamburg: Hafenkonzert.
8.15: Katholiſche Morgenfeier.
10.00: Stunde des Chorgeſangs. Ausf.: 13er Quartett des AGV.
Vorwärts, Hanau.
11.00: Kanarien=Ausſtellung der Vereinigten Frankfurter
Kanarien=
zucht= und Vogelſchutzvereine. Mikrophonbericht.
11.15: Einweihung der Kunſteisbahn auf dem Feldberg.
Mikrophon=
bericht.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Nun kommt der Heiden Heiland."
12.00: Schallplattenkonzert.
3.00: Wally Baumann u. O. W. Studtmann: Die Frankfurter
Winterhilfe.
13.15: Schallplattenkonzert. (Fortſetzung)
13.50: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.00: Der Stunde der Jugend. Pitt und Patt im Zoo.
15.00: Dr. Bewerunge: Genoſſenſchaftliche Arbeit im Weinbau. —
Dr. Waas: Bauernleben in neuen Romanen.
16.00: Freiburg im Breisgau: Unſere Heimat. Eine Folge örtlicher
Uebertragungen zur Heimatkunde.
17.30: Karlsruhe: Mandolinenkonzert.
18.25: Von einem alten Wirtshausſchild. Erzählung von Regina
Ullmann. Zur Einleitung ein Brief Rainer Maria Rilkes.
18.55: Die Dämmerſtunde. Dreißig unterhaltſame Minuten.
19.30: Sportnachrichten.
19.35: Gedenkſtunde für die heilige Eliſabeth (geſt. am 16. Non.
1231).
20.30: Carmen. Oper von Georges Bizet.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.50: Tanzmuſik.
Königswuſterbauſen.
Deutſche Welle: Gleichbleibendes Werktags=Programm: 6.30
Gymnaſtik. O 6.45, 18.55: Zeit, Wetter für den Landwirt. —
ca. 6.50: Frühkonzert. o 10.35 13.30: Nachrichten. o 12: Wetter
für den Landwirt. 0 12.05: Schallplatten bzw. Schulfunk. 0 12.55:
Nauener Zeit. o 14.00: Schallplatten. o 15.30: Wetter, Börſe.
ites Verbandsſpiel trägt die Sportvereinigung Ar=
Heutigen Sonntag, nachmittag 2.30 Uhr, am
Ar=
ilcen gegen obigen Gegner aus. Die Darmſtädter, die
Erigen Verbandsſpiele mit viel Pech abſolvierten und
gangs als die einzige Mannſchaft bezeichnete, die den
M Darmſtadt und Polizei Darmſtadt) gefährlich
wer=
ſind ein gern geſehener Gaſt am Arheilger Mühlchen.
ckiſt ein guter Mittelplatz in der Tabelle ſicher. Da=
Iner die Arheilger um den Verbleib in der erſten Klaſſe,
ſim Sieg noch nicht ganz ausgeſchloſſen iſt. Die
Mann=
tit über gute Kräfte, nur fehlt im Sturm der Wurf.
ſlak alſo doch einen gewiſſen Reiz, den Ausgang halten
kuſtändig offen.
en Ansahlt
Turnverein Nieder=Ramſtadt, e. V.
Sonntag muß Nieder=Ramſtadt in Crumſtadt
ün Verbandsſpiel antreten. Es iſt dies zweifellos der
Die 1. Großveranſtaltung findet nun am 5. und 6. Dezember
ſtatt. Es iſt alle Ausſicht vorhanden, daß das Turnier ein ganz
großer Erfolg wird, denn vorausſichtlich werden nicht nur
Darm=
ſtadts Vereine mit ihren Spitzenſpielern vollzählig zur Stelle ſein,
ſondern die Vereine aus Wiesbaden, Frankfurt und Offenbach
werden mit ihren Klaſſeſpielern nach Darmſtadt kommen, ſo daß
man ruhig behaupten kann, daß am 5. und 6. Dezember die
Tiſch=
tennis=Elite Heſſens und Heſſen=Naſſaus und damit die Beſten
Süddeutſchlands, ſich in Darmſtadt ein Stelldichein geben werden.
(Näheres folgt an dieſer Stelle.)
Deutſche Welle: Sonntag, 29. November.
6.30: Funk=Gymnaſtik.
7.00: Hamburger Hafenkonzert. Glocken vom Großen Michel.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: Dr. Ing. Ströer: Verpackung und Transport
landwirtſchaft=
licher Erzeugniſſe.
8.55: Morgenfeier. Glockenſpiel der Potsdamer Garniſonkirche. —
anſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: W. Rautenberg: Elternſchaft und Sparmaßnahmen der
Schu=
le.
11.30: Leipzia: Bach=Kantate: Nun kommt der Heiden Heiland.
12.00: Wo Liebe iſt, da iſt Gott. Aus den Volkserzählungen
Geſchäftliches.
Fſng für die Einheimiſchen, konnte doch Crumſtadt allein
Rö
Kyſtadt in der Vorrunde eine Niederlage beibringen.
Mur eigenem Platze. Wir halten jedoch dieſes Spiel
Yüoffen. Der Ausgang iſt ſchon eine gewiſſe Vorentſchei=
14 Meiſterſchaft. Zu wünſchen bliebe, daß der Gau zu
Echer
Iinen den richtigen Schiedsrichter entſendet. Die
Mann=
urusgehäuf ſp Umit Erſatz für den Torhüter Göckel. — Autoabfahrt:
nGaſthaus „Zum goldenen Anker” (Fiſcher). Für Mit=
Fdroch Plätze frei. Einzeichnungsliſte bei W. Caſtritius.
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iſter, 1., dort, 3.15 Uhr.
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2. Mannſchaft
Aus der Radio=Induſtrie.
Eine neuartige Einſtellungsſkala für Empfänger —
die Nora Stations=Zeigerſkala.
Die Rundfunkſender wachſen an Zahl und Stärke. Der
Rund=
funkhörer iſt heuzutage in der Lage, auch ſchon mit ſeinem einfacheren
Empfangsgerät lautſtarke Fernſender zu empfangen. — Begreiflich
daher der Wunſch, zu wiſſen, „wes” Nam” und Art der Sender ſei”,
der beim Drehen des Abſtimmknöpfes in Erſcheinung tritt.
Die ſoeben von der Nora=Radio G. m. b. H., Berlin=
Char=
lottenburg herausgebrachte geeichte Stations=Zeigerſkala,
die zugleich eichbar und nacheichbar iſt, bedeutet in dieſer
Be=
ziehung einen außerordentlichen Fortſchritt. Auf einem mit 50 in=
und ausländiſchen Sendernamen und entſprechenden Wellenlängen
be=
druckten, mit Glühlampenbeleuchtung verſehenen Skalenband ſind
wech=
ſelſeitig 50 kleine Zeiger drehbar angeordnet, die, von der Fabrik
ein=
geſtellt, der Wegweiſer zum Rundfunkſender ſind.
Tolſtot.
12.20: Matinée. Die Schlager ſchlagen ein. Kapellen: Bernard Etté
u. Barnabas von Geczy.
14.00: Dr. von Müller: Vom geſunden Menſchenverſtand.
14.30: Margarete Jokl lieſt: Der Reiter und Liſettchens Entführung,
von Ina Seidel.
15.00: D. Mumm: Das Kirchenjahr.
15.30: Zeitgenöſſiſche Cembalomuſik.
16.00: Der Kammerſänger. Drei Szenen von Frank Wedekind.
16.50: Unterhaltungsmuſik des Berliner Sinfonie=Orcheſters.
18.15: Dichterſtunde: Stefan Zweig zum 50 Geburtstag (28. 11.).
Einführung: Dr. Elſter. Vorleſung: A. Beierle.
18.55: Macht hoch die Tür. Kantate von Julius Weismann. Ausf.
Emmn v. Stetten (Sopran). FunkChor und Orcheſter.
19.20: Dr. Sorge: Auf dem grönländiſchen Inlandeis.
19.50: Sportnachrichten.
20.00: Nord=Süd. Funkpotpourri.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Hotel Excelſior: Tanzmuſik. Kapelle Daios Béla.
Die /Gräder Arenz=WSV. Godesberg wurden vom Deutſchen
ſwvetuhd aufgefordert, ſich für ein Ausſcheidungsrennen im
ſelſthle mit dem Berliner RC. um die Teilnahme an den
tpif 4 Spielen vorzubereiten.
de ſeichtathletik=Ausſchuß der D.S.B. wurde für
12. cember nach Berlin einberufen, um neben
Olympia=
mpeallem die Termine für die nächſtjährigen Meiſterſchafts=
HAſtaglngen zu erledigen.
Itehlen plant, im Anſchluß an die Olympiſchen Spiele
Oxiathletik=Länderkampf gegen Japan in Tokio auszu=
Im Lieferungsprogramm der Firma Radio
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der Mende 108 enthalten, der mit eingebautem Selektionskreis
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zeichnet ſich der Apparat vor allen Dingen durch Form= und
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ſchland=Rundfahrt 1932 ſoll in den Tagen vom 24. April
ir der gleichen Weiſe wie in dieſem Jahre ausgetragen
Weltverband der Berufsſpieler und Tennislehrer wurde
uer dem Vorſitz von Roman Najuch (Berlin) gegründet.
Hauptſchriftleitung: Kudolf Maupe
Veranwwortich für Polltlk und Wirtſchaft: Rndolf Maupe; für Feullleten, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert. Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willv Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Von Island erſtreckt ſich in ſüdöſtlicher Richtung über die
Britiſchen Inſeln, Frankreich, Italien und das Mittelländiſche
Meer eine Rinne tiefen Druckes, in der ſich drei Störungskerne
befinden, von denen derjenige über Frankreich noch wetterwirkſam
für uns ſein wird. Er wird die Witterung unbeſtändig geſtalten
und weitere Niederſchläge bringen. Dabei ſchwanken mit dem
Wechſel zwiſchen warmer und kalter Luft dementſprechend die
Temperaturen. Da gleichzeitig von Südweſten her der Luftdruck
anſteigt, ſo dürfte, wahrſcheinlich aber nur vorübergehend, mit
Beginn der kommenden Woche eine leichte Beſſerung eintreten.
Ausſichten für Sonntag, den 29. November: Wechſelnd wolkig,
an=
fänglich milder, dann wieder kühler, zeitweiſe Niederſchläge,
Ausſichten für Montag, den 30. November: Vorübergehend etwas
beſtändigeres Wetter, Nachlaſſen der Niederſchläge und teils
wolkig, teils aufheiternd.
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Seite 16 — Nr. 331
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Sermam weiß, daß der große Leonardo da Vinci ſich
fühtl erlei Wiſſenſchaften abgegeben hat, die nicht eben in
Mrch ſchlugen, daß von ihm zum Beiſpiel der erſte
Ent=
m zuu einer Flugmaſchine ſtammt. Dagegen iſt es wohl
allgemein bekannt, daß unſer Albrecht Dürer über
eenſo fruchtbare techniſche Phantaſie verfügt hat.
ilt eine ganze Reihe von Schnitten, auf denen
phan=
he Wagen gezeigt werden, die von ſelbſt laufen. Der
ſo hat den Meiſter anſcheinend nicht eben viel
ge=
hert; er hat ſich damit begnügt, dieſen Wagen ſkurrile
fer zu verleihen und irgendwelche Criebzahnräder
ein=
ter (nur einmal zeigt er die lebendige Antriebskraft,
(14 haben wir es denn auch richtig mit einer Art von
fſimf hle zu tun, mit einem großen Sahnrad, das zwei
Mir durch ihr Gewicht und ihre Critte vorwärts trei=
Immerhin, dieſe Dürerſchen Schnitte dürften
unge=
die erſten Bilder eines Wagens, der ſich ohne Pferde
9ᛋ ſein, und ſie verdienen es deshalb, hier eingereiht
wen. Uebrigens iſt kein ſolcher Dürer=Entwurf
je-
ausgeführt worden — aber man mag ruhig glauben,
s dem Meiſter nicht eben ſehr ſchmerzlich geweſen
an Herz hat ſicherlich nicht an den Plänen zu dem
elſen Wagen gehangen, ſondern nur an ſeinen
Kaievollen Blättern.
wers bei einer Konſtruktion aus der Mitte des 19.
bhunderts. Jawohl, Sie haben es mit keinem Druck=
0ku tun, aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Als
ſüereits längſt die erſten Eiſenbahnen in England und
wem Kontinent fuhren, trat in Deutſchland ein Mann
1pſer ſeinen Wagen zwar auf Schienen laufen ließ, aber
ynät Dampf, ſondern mit Pferden betrieb. Nicht in
tlick der ſpäter ſattſam bekannten Pferdebahnen, die
ttaßen der Großſtädte durchzogen, ſondern, indem er
hherde in den Criebwagen ſteckte und als Motor (von
geichſam) benützte. Er hat ſogar ein Modell von der
ebaut, das lange Seit in Berli ausgeſtellt war und
ewundert wurde. Denn eines, meinten wohl die
miß=
ihen Seitgenoſſen, hatte dieſer Wagen vor der
Loko=
te Stephenſons voraus: daß er nämlich keine Panne
Ahonnte, denn Pferde verſagen ja nicht wie Maſchinen.
40 dem Erfinder war es ſicherlich ein großer Schmerz,
Euem ſich nicht zu ſeiner ſo viel „natürlicheren” Kon=
Mon bekehren wollte, ſondern auf dem begangenen
der Dampfkraft weiterſchritt.
uw das, was der Franzoſe Mazet im Jahre 1881 in
neigte, iſt nichts weiter als ein fürchterlicher Abweg,
en die Eiſenbahn geraten iſt. Dieſes Hüpfen von
r zu Pfeiler, dieſe halsbrecheriſchen Brücken — es
Eechniſche Phantaſie eines Laien, wie man ſie ſich
Abeſſer vorſtellen kann. Und niemand weiß (das iſt
nders Cypiſche für alle Konſtruktionen ſolcher Art),
Mund wozu. Wahrſcheinlich wäre dieſe Konſtruktion
Firh teurer als ein normales Gleis; dieſe Bahn führe
Flrh langſamer und unſicherer — warum? Nur, weil
Famiſch nicht geſchulte Hirn einen ſonderbaren Gedan-
ken ausgebrütet hatte, der unbedingt Anerkennung finden
ſollte (ſicherlich iſt es der einzige Gedanke ſchöpferiſcher,
d. h. origineller Art geweſen, den Monſieur Mazet
wäh=
rend ſeines ganzen Lebens gehabt hat). Es iſt übrigens
ſelbſtverſtändlich, daß er ſich mit ſolchen Nebenſächlichkeiten
wie der Kraftübertragung nicht abgegeben hat. Dieſes Ding
hätte natürlich niemals auf Nädern laufen können,
wahr=
ſcheinlich hätte man noch die Naupenkette des Canks ein
paar Jahrzehnte vorher erfinden müſſen, um es überhaupt
denkbar zu machen.
Ganz anders ſind die Seitenſprünge, die ſich der
eng=
liſche Ingenieur Brennan und mit ihm im Bunde der
deut-
ſche Seitungsverleger Scherl erlaubt hat. Sie wollten nichts
anderes, als der Eiſenbahn kurzerhand das ſtatiſche
Gleich=
gewicht entziehen; ſie nahmen ihr einfach eine Schiene fort
und erſetzten das nicht nur tragende, ſondern auch
Gleich=
gewicht gebende Mment durch Kreiſel im Innern ihres
Wagens. Ein ſolcher Wagen iſt wirklich 1910 i London
Der phautaſievolle Entwurf Albrecht Dürers
zu einem „Wagen ohne Pferde‟.
gelaufen — und hier kann man nicht einmal behaupten, daß
das eine techniſche Spielerei geweſen ſei. Die Erfinder
wußten vor allem um die ungewöhnlichen Schwierigkeiten
des Schienenbaus, wie wir ihn heute haben, und ſie ſahen,
Die Einſchienenbahn Brennans und Scherls.
Wahrſcheinlich iſt dieſer Idee aus dem höchſt einfachen
und ein wenig primitiven Gedanken heraus niemals
näher=
getreten worden, daß man dann genötigt ſein würde, alle
Schienenanlagen Europas zum Alteiſen zu werfen, daß dieſe
Konſtruktion eine vollkommene Umwälzung, eine Nevolution
des Eiſenbahnweſens ſtatt der erwünſchten techniſchen
Evo=
lution, im Gefolge haben müßte. Scherl hat Millionen in
ſeinen Plan geſteckt, der ihm ſo zukunftsreich ſchien, ohne
mehr als ein Achſelzucken der Maßgebenden zu ernten. Und
das iſt um ſo trauriger, als mindeſtens in Sukunft ſeine
Idee wieder aufleben wird.
Denn was der Ingenieur Kruckenberg mit ſeinem
Pro=
pellerwagen heute macht, iſt ja nur ein Anfang. Heute
fährt er mit knapp 200 Kilometern — und man hat Angſt,
ob die Schienen das aushalten werden. Morgen mag er
ſeinen Wagen auf die doppelte, ja die dreifache Leiſtung
bringen — dann wird er ihn überhaupt nicht mehr
aus=
fahren können, ſelbſt bei noch ſo großer Verſtärkung des
Gleisunterbaues nicht. Ganz anders ſteht die Sache, wenn
er ihn — und das plant er ja auch — aufhängt, an ein
Eiſengerüſt nämlich, wenn aus ſeinem Standwagen eine
Schwebebahn wird. Dieſe Schwebebahn wird ganz ohne
Sweifel eingleiſig ſein — und damit iſt Scherl wenigſtens
einigermaßen rehabilitiert (wenn auch Unentwegte meinen
werden, es ſei nicht dasſelbe, ob ein Wagen an einer
Schiene hänge oder auf ihr ſtehe —; übrigens würden die
Koſten der Scherlſchen Kreiſelanlage unendlich viel kleiner
ſein als die Koſten des Eiſengerüſtes für Kruckenbergs
Schwebebahn).
Auch das, was Kruckenberg tat, iſt nichts anderes als
ein Seitenſprung Ser Eiſenbahn, und im erſten Augenblick
ſogar ein beſonders pradoxer. Er benützt die Schienen nur
noch als Laufbahn, nicht mehr läßt er die Criebkraft auf
ihnen angreifen — er treibt ſeinen Wagen nicht mehr mit
einer Dampfmaſchine, ſondern mit einem Exploſionsmotor
— ja, viel iſt von der guten alten Eiſenbahn nicht mehr
übrig geblieben, viel weniger als bei manchen
Konſtruk=
tionen, die, weil ſie zu „phantaſtiſch” waren, niemals
aus=
geführt wurden. Nicht nur die gute Idee tut es eben, es
muß auch der rechte Mann zur rechten Seit auftauchen —
dann zeigt es ſich plötzlich, daß der Seitenſprung kein
Sei=
tenſprung war, ſondern der einzig mögliche Weg zu neuer,
ſtarker Entwicklung.
Der Schienen=Seppeſin Dr. Kruckenbergs.
daß das Gleislegen ein Kinderſpiel werden müßte, wenn
man es nur mit einer ſtatt mit zwei Schienen zu tun hätte.
Alle komplizierten Berechnungen bei den
Kurvenüberhöhun-
gen, alle Aufmerkſamkeit, die man darauf richtet, daß beide
Schienen ſtets gleich weit voneinander entfernt ſind —alles
das war mit einem Schlage überflüſſig geworden. Die
Kreiſel im Wagen erübrigten alle dieſe Bemühungen.
Die ſchienenloſe Eiſenbahn Mazets
und wie Mazets Brücken ausſehen ſollen.
RHHAHAEHHAHAAALNAAHIAEA
n5
nngunnragEsagannnagagnnaannnnnndnnennnnaranaagngnnnnnagaHnEnAEan
ALS 12
4
Tadsfe Trah0
U O
KE
kOssMU TEL
Hundert Jahre
Schneiderinnenrechnung.
Von W. K. v. Nohara.
Daß kürzlich allen Ernſtes
behauptet werden konnte,
Paul Poiret, der Pariſer
Kleiderkünſtler, wäre der
Er=
finder des Büſtenhalters,
be=
weiſt erneut, wie vergeßlich.
man in modiſchen Dingen iſt.
Das nützliche
Kleidungs=
ſtück, das unter dem etwas
unſchönen Namen ſegelt, warr
natürlich ſchon vor Poirat
bekannt, als „corbeille
Né-
camier” bei den Damen ders
Empire, bei den noch etwas
älteren Aegypterinnen, kurz,
bei allen Damen, die das
Korſett verpönten. Man
ſieht in der Mode nicht weiter, als bis zum vorjährigen Hat,
zum vorvorjährigen Kleid, und ſo entſtehen die Irrtümer.
So z. B. die Konventionallüge (unter den Männern unker
Ausſchluß der Damen konveniert), daß die Frauen immer teurer
würden, d. h., daß das Bekleiden der Frauen den Mänwern
immer mehr Unkoſten bereitet. So eine Behauptung ſtimmt auch
nur, wenn man das Heute mit dem Geſtern vergleicht; bei eimger
Einſicht in die Materie gelangt man jedoch zum Schluß, daß man
den Männern nur gratulieren kann, daß ſie mit ihren Frauen
und nicht mit den Müttern oder gar Großmüttern der Frauen
verheiratet ſind. Die „guten alten Seiten” — das iſt ein
Kinder=
ſchreck, der nicht mehr wirkt; wir wiſſen es beſſer. — Die
modi=
ſche Epoche, die wir am beſten überblicken können, iſt diejenige
etwa von der franzöſiſchen Nevolution (inkluſive) bis zum
knie=
freien Nock — von geſtern. Dieſe Epoche iſt auch ſtiliſtiſch eine
abgeſchloſſene; die Nevolution in Frankreich ſchuf — übrigens
nach dem Vorbild Englands, das ſchon vorher einen bürgerlichen
Kleiderſtil im Gegenſatz zu dem höfiſchen Frankreichs geſchaffen
hatte — die Grundlagen der modernen männlichen und werblichen
Mode; das deutſche Biedermeier war eine Abwandlung, eine
weitere Verbürgerlichung des Empire; das zweite Kaiſerreich in
Frankreich bedeutete den Höhepunkt der bürgerlichen Mode; die
Gründerjahre hatten auch in modiſcher Hinſicht den prunkvollen
Faſſadenſtil; das kniefreie Kleid, der leichte Schuh, die knappe
Kappe von geſtern war Ausklang, das letzte Wort der Mode.
Die Mode von heute, der lange Nock, der große Hut, die
reichere Garnierung, das was man die weibliche Linie nennt —
als ob die Frauen nicht ſtets und zu allen Seiten die weibliche
Linie getragen hätten! — ſcheint der Anbruch einer neuen Epoche
zu ſein; jedenfalls will ſie ſich nicht mit der Entwicklung bis
da=
hin vereinbaren, erſcheint willkürlich, manchmal widerſinnig,
reaktionär.
Nicht viel mehr als hundert Jahre Mode, und welcher
Unter=
ſchied in den Schneiderinnenrechnungen! — Wir beſitzen das
Livree=Journal der Madame Eloffe, Marchande de Modes.
Coutouriere Lingere Ordinaire de la Neine et des Dames de la
Cour, eine peinlich genaue Aufzeichnung aller Kleider und
Waren, die dieſe Hoflieferantin für Moden und Wäſche in den
Jahren 1787 bis 1795 an die Königin, den Hof, den Adel, aber
auch an bürgerliche Damen lieferte. Da ſteht z. B.: 4 Ellen
Cüllgaze zur Garnierung von 2 Mänteln aus weißem Caffet zu
6 Lipres die Elle, macht 24 Livres”. — Wie würde es den
Ehe=
männern von heute gefallen, wenn man ihnen eine Nechnung für
lächerliche 4 Ellen (2,60 Meter) Gaze in Höhe von 24 Mk. — in
Wirklichkeit etwa das Dreifache! — präſentierte?
Oder: Geliefert einen Strohhut mit Durchbruchsarbeit, 80 Liv.,
oder: Sagon von zwei Korſetts; Sichu von Chambéry=Spitzen,
180 Livres.
Selbſt wenn man annimmt, daß Madame Eloffe als verwöhnte
Hoflieferantin Preiſe nahm, die man zur Seit der franzöſiſchen
Revolution als Nepp bezeichnete, wenn man alſo die Hälfte als
Norm annimmt, erſcheinen die Preiſe, verglichen mit den heutigen,
horrend, und — heute braucht ſich der Ehemann nicht den Kopf zu
zerbrechen über Nechnungen von Korſetts, Fichus und „Hüten
4 la Caglioſtro” mit Straußfedern, Blumen, Vögeln und Spitzen
garniert!
(Uebrigens iſt es ſozialkritiſch itereſſant, feſtzuſtellen, daß die
„Geſellſchaft” der Nevolution, die Neureichen, und die Damen
der politiſchen Führer derſelben Modiſti den Vorzg gaben, die
ehedem an den Hof, den Adel und die übrige „haute canaille‟
geliefert hatte. Die Seiten ändern ſich, aber die Eitelkeit der
Menſchen bleibt die gleiche.)
Es gibt gottlob wohlregulierte Haushaltungen, in denen noch
Kontobücher aus ſo entlegener Seit aufbewahrt werden, daß man
den Büchlein kulturhiſtoriſchen Wert nicht abſprechen kann.
Intereſſant zu ſehen, was unſere Mütter, die ſich gern immer als
Muſter der Wirtſchaftlichkeit und Sparſamkeit hinſtellen, für
Kleider ausgegeben haben, ob ihre Behauptung ſtimmt, daß wir
heute in einer leichtlebigen Heit leben, in der das Geld
ausge=
worſen wird, ohne daß man es erſt ſiebenmal in der Hand dreht.
In den neunziger Jahren — damals waren unſere Mütter
jung und ſchön, heute ſind ſie nur noch ſchön — koſtete ein Paar
Stiefel (ſelbſtverſtändlich nach Maß!) 18 Mark. — Sehr billig!
wird man ſagen, denn heute koſtet ein Maßſchuh etwa das
Doppelte, wenn nicht das Dreifache. Ober das Geld hatte
da=
mals die doppelte, wenn nicht die dreifache Kaufkraft; wer heute
monatlich 300 Mk. verdient, bekam damals 120 Mk.1
Außer=
dem kauft man heute Schuhe ſelten nach Maß, ſondern „
ſelbſt=
verſtändlich von der Stange” und erhält ſchon für ſechs, acht bis
zehn Mark ganz nette — und brauchbare Sachen.
Ein Kleid aus Wolle (ſelbſtverſtändlich auf Seidel) beſtehend
aus Caille und Nock, koſtete 120 Mk., 150 Mk., nach anderen
Quellen auch 200 Mk. — Das ſind Beträge, die man heute für
ein Ballkleid ausgibt, mit dem man auf den Preſſeball geht.
Unter dem Kleid trug man — erinnern Sie ſich noch? — einen
Anſtandsrock mit Spitzen und Swicken, zwei weitere Unterröcke,
ein Beinkleid mit Langwetten (Herr Setzer, um Gotteswillen
nicht Languſten!), eine Untertaille, ein Korſett (nach Maß) und
ein Hemd. Ein ſeidener Winterunterrock (garniert) koſtete zwölf
bis dreißig Mark. Was koſtet er heute? — Nichts, denn man
trägt ihn nicht. Billiger als heute waren einzig die Strümpfe;
man trug baumwollene zu 35 bis 25 Pfg. das Paar.
Den zierlichen Kopf mit der pfundſchweren Friſur zierte ein
Hütchen aus Seide oder Samt auf Drahtgeflecht, „garniert
mit Blumen, Obſt, Wild, Geflügel und andren Leichen”, wie ſich
ein boshafter Frauenfeind ausläßt. Dieſe befeſtigte man mit
Hutnadeln (erinnern Sie ſich noch?), die ſchwere metallne Köpfe
mit Granat= oder Jetſchmuck oder einer andern Dekoration
hatten. Hüte — beileibe keine luxuriöſen Sachen — koſteten
da-
mals 20 oder 30 Mk., Hüte mit Federn, Pleureuſen uſw. noch
mehr. Allerdings nahm man, wenn ein ſolcher Hut abgetragen
war, die Sedern ab, friſchte ſie auf und verwendete ſie wieder.”
Wie oft?” fragte ich, da ich merkte, daß man auf ſeine
phänomenale Sparſamkeit zu pochen wünſchte.
„Nun — nicht mehr als zweimal. Oefter komte man ſie als
Dame nicht verwenden.”
Was koſtete aber ſo eine Straußenfeder, von der man meiſt
zwei auf einem Hut hatte? — Meine Mutter brachte von einer
Aegyptenreiſe zwei graue Straußfedern mit, jede einzeln
luft=
dicht in einer Büchſe verlötet, die koſteten je 16 und 18 Mark.
Es waren allerdings Prachtdinger, und ſie wippten bei jedem
Schritt oder wenn die Dame beim Kaffeekränzchen ſich lebhaft
unterhielt, auf und ab. Der Anblick eines ſolchen ſich angeregt
unterhaltenden Kaffeekränzchens mit den wippenden Straußfedern,
Paradiesvögeln, Neihern, dem nickenden Klatſchmohn, den
bau=
melnden Kirſchen und Crauben, wird mir ewig unvergeßlich
blei=
ben. — In Deutſchland koſteten ſolche Sedern zweifellos das
Doppelte — und das zu einer Seit, wo die Butter 60 Pfennig
koſtete ſtatt 2 Mark das Pfund, und man das Pfund Braſil=
Kaffee (ganz trinkbar) für 75 bis 80 Pfennig erſtand.
Heute geht man is Warenhaus und kauft ſich einen ganz
hübſchen Hut für 4,50 oder 8 Mark und ſieht — ſeien wir
ehr=
lich — ebenſo gut und eine ganze Menge geſchmackvoller aus,
als es unſere Mütter taten. Und wenn man zum Kaffeekränzchen
Von Nobert Hohlbaum.
Ueber Cleverſulzbach drohte das erſte Gewitter des Jahres.
Der Pfarrherr hatte es ſchon in allen Nerven gefühlt, als er
noch unter blauem Himmel durch die von keinem Winde
ge=
ſchreckten kindlichen Aehrenfelder ſeinem Hauſe zuſchritt. Früher
als die fleißige Amſel ahnte er es, die noch immer im blühenden
Apfelbaum ſang. Eduard Mörikes Blick hing an dem
unbegreif=
lich ſorgloſen Vogel. Jähe Einſamkeit ſchüttelte ihn. Niemand,
niemand bangte mit ihm. All das Heimweh, das er in ſeinem
Leben gelitten hatte, überfiel ihn, mehrte ſeine rätſelhafte Crauer.
Ueber den Dingen ſeiner Arbeitsſtube lag der letzte
Sonnen-
ſchein, über den Blumenſtöcken im Fenſter, dem Pult und den
Bildern mit den vertrauten Szenen aus dem heiligen Buch.
Noch immer hing der Con des Amſelliedes in der Luft. Nun
verſtummte er jäh. Der Pfarrherr beugte ſich durchs Fenſter.
Der Vogel ſtrich ſchweren Fluges an ihm vorüber, verſank im
dichter fließenden Dämmerſchleier. Die Blütenflut erblich zu
mattem Perlenglanz, zu tieferer Fahlheit, verfloß im großen
Grau, das die Welt erfüllte.
Still war’s. Ein dunkles, lauerndes Cier der Himmel. Still
blieb’s. Tückiſch zögerte das Gewitter. Immer ſchwerer laſtete
ſein gebanntes Drohen. Als qualvolles Leben, von lähmender
Müdigkeit geduckt, bangte die geahnte Schrecknis in des
Pfarr=
herrn Nerven. Eine jähe, unbeſtimmt nach allen Winden
drän=
gende Sehnſucht überfiel ihn. Was hatte er erlebt in den letzten
Jahren? Nichts, michts. Im Nückſchauen ſchrumpften ſie zur
Armſeligkeit einer einzigen leeren Stunde. Darum, darum gelang
ihm kein großes Werk, darum ſank ſein Geiſt immer wieder
flügellahm nieder in den Abgrund des Alltags. Weiter zurück,
in verklungene Seit glitt ſein Blick. Cübingen. Das Stift. Ein
paar kindiſche Studentenſtreiche. Aber da, aus dem matten
Erinnerungsglanz leuchtete es, zwei Augen, voll des
rätſelhafte-
ſten Glanzes. Klarer ſtieg Peregrinas Geſtalt es den Nebeln:
das undeutbar lächelnde Antlitz, der wundervolle Hals, der
Nacken, die ſchimmernde Bruſt.
Eduard Mörike ſchloß die Augen, dem Hauber nicht zu
ver=
fallen. Aber mit immer leuchtenderen Farben ſchmückte ſich das
Craumbild. Barg denſelben ſüßen Schrecken wie einſt. Warum
war er damals gefſohen? Feige war er geweſen, ein Krieger, der
aus der Schlacht gewichen und der nun ewig in der Stille ſeines
verhaßten Friedens den verſcherzten Siegespreis fruchtlos
erſeh=
nen mußte. Wilder wuchs die Unraſt ſeines Herzens.
Von der Dorfſtraße her drangen Schritte überlaut in die
dumpfe Stille. Mörike ſpähte durchs Fenſter. Die Geſtalt des
Wanderers hatte ſich ins ſchwere Dunkel gelöſt, welenlos klang
der nahende Schritt. Schwieg vor dem Cor, hallte ſtärker von
den Fließen, nun pochte es an die Cür, etwas, das ſtärker war
als er, antwortete aus Mörike mit einer ihm ſelbſt fremden
Stimme. In verſchwimmenden Umriſſen nur ſtand die Geſtalt in
der Stube, die nim eine Frauenſtimme erfüllte. Sie ergriff Be=
Verzeihung, zum Ciſchtennis, zum Bridge oder zur
party geht, was ja im Grunde auf dasſelbe heraus.
nimmt man wie ein normaler Menſch den Hut ab undd
mit Pleureuſen und bommelt nicht mit Spalierobſt.
braucht keine Fächer und keine meterlangen
Uhrka=
großen Schleier und Schildpattkämme und kein Spitzeurt
für 4 oder 5 Mark, wenn man abends ausgeht.
Ein junges Mädchen, das immer adrett und ſogar
gezogen ausſieht, behauptete, ſie hätte nicht mehr als
an. Ich bat um die Einzelheiten, und ſie begann",
Hut 3,50, Mantel 15, Kleid 12. Schuhe 2,95, Strin
Hemd 0,95, Schlüpfer 0,95, und die Caſche 3 Marr
zuſammen 39,65, alſo nicht einmal 40 Mark!”
Ich halte das für ein Kurioſum; aber es iſt m
kamn ſogar noch billiger gekleidet gehen, man muß g.
einer Seit, wo ein Familienvater in der Seitung
Punkt vorrechnet, wie er mit Frau und Kind von emes
gehalt von 81 Mark lebt!
Em andres — auf Catſachen begründetes — Zu
7,80, Mantel 24,00, Kleid 30,00, Schuhe 7,50, Strar
Hemd 1,20, Schlüpfer 2,50, ergibt die Summe von
für einen völlig und gut bekleideten Menſchen wei1
ſchlechts! Nämlich genau das, was die Mutter der jry
für ein Konfektionskoſtüm zahlte; die Hälfte von dern
R
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Frien, hatte
Fia Wert
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mals ein Mantel koſtete, den man allerdings me= ii dem
trug.
Ich meine: es ſoll nicht behauptet werden, daß
vicht ebenſo viel oder gar mehr an die Kleider heu
wie anno 18890, 1870 oder noch weiter zurück; essi
beweiſen, daß, wenn auf irgendeinem Gebiet, ſo ru
Mode die Demokratie Catſache geworden iſt; daßs
typiſtin für 70 oder 80 Mark ebenſo nett angezoges
ebenſo das Gefühl haben kann, ein angenehmer Anu
wie eine Bankiersgattin, deren Kleid 300 Mark kr.
aber jedenfalls billiger, gefälliger und vaur
ger angezogen geht als ihre Mutter oder Großmu
Es müßte von Intereſſe ſein, einmal ſtatiſtiſch
welchen Wert die volle Bekleidung der Frau von heu
möglichen Ständen, Berufen, Verhältniſſen ausmag
Das Neſultat wird ein außerordentlich buntes A
aber zweifellos beweiſen, daß die durchſchnittliche Sra
die Standard=Frau, billiger iſt als ihre Vorfahren.
ſich die Ehemänner heutzutage über die „koſtſpielige
hrer Gattinnen wahrhaftig nicht beklagen!
ſitz von dem Siaum. Mörike wih zurück, dicht arn
fühlte dankbar den ſtützenden Halt, vermochte derl
lauſchen. Ein herbſüßer Klang lag darin, neu, ſ94
faſt, aber doch auch vertraut, als berge ſie den Sauba‟
Märchens, das er einmal erſonnen, erlebt, ertraum !
ken verſiegte, er lauſchte nur und trank die Stimme
Verzeihen Sie, Herr Pfarrer, den Ueberfal!
bei Nürtingen im hellſten Sonnenſchein den Poſtwar?
ein bißchen Bewegung zu machen. Das jähe Dunges
mich, ich verlor den Weg. ein Bauer wies mir 9asS
Und da es ja doch Ihr Amt iſt, allen zu helfen, die
ſo machte ich mir kein Gewiſſen daraus, Sie zu ſtorg.
Die Kadenz eines Lachens perlte, kaum merkoa?‟
bebte darm, des Pfarrherrn feines Ohr fühlte
ſie=
der Klänge umfocht den Stummen.
„Nun, keine Antwort? Soll ich wieder 9244
Augenblich kann das Unwetter beginnen!"
Eduard Mörike ſah durchs Fenſter. Schwer 1a9
Nacht. So ſchwer und doch von geheimem Bebel.".
Einſamkeit ſeiner letzten Jahre. Ja, jetzt wußi”.
immer hatte auf ihrem Grunde ein Drohen gerühl,
blick bereit, ihn anzuſpringen. Ob er durch De.
ſchritt oder auf der Kanzel ſtand, ob er den 209e
oder Gott in den Sternen geſucht hatte, am relle
Morgen hatte es in einem Winkel der Seele Le
Stimme, die da unbekümmert durch die bleierne Oilt
tilgte das Drohen, nein, ſie tilgte es nicht, ſie n09
füllte es mit ihrer Süße, daß os kein Drohen me9."
nur ein berauſchendes Bangen.
„Gehen Sie nicht fort,” bat er, „bleiben Siel S
warten Sie, ich will nur Licht machen."
Wieder hallten die Schritte auf, näher töhte.
„Laſſen Sie das, bitte! Ich will’s nicht!
Von Hanns Roeſſink
pwei Jahren habe ich ihn getroffen. Wo und wie, das
feitam Schluß ergeben. In Europa war’s nicht.
Sm Sie,” ſagte er, ſein Glas nach einem kräftigen
tieder hinſtellend, „damals in Chemnitz . . . Sie müſſen
6 ich aus Chemmitz bi. Mein Vater hatte eine Fabrik,
Sroßvater her, Lienaa u. Co., Strümpfe und
Leib=
ſeort in alle Welt. Franz hat die Fabrik geerbt, mein
Eigentlich ſollte ich die erſte Geige ſpielen, denn nach
z Schweſtern war ich der älteſte. Aber ich pfiff darauf:
wehn Jahren bin ich ausgerückt, genau ſechs Wochen
Aur!”
Sie, wohi ich fuhr? Braſilien! Wie der Satan habe
i Wochen Portugieſiſch gelernt. — — Dachte
be=
uder nach, den Haifiſchen in der Bucht von Nio
nlern Leichnam eine kleine Abwechſlung zu verſchaffen;
sſeines Abends, als wir in Neih und Glied vorm Aſyl
tüchimpfen, mit uns die Neger, als braſilianiſche
Staats=
fy, vorgezogen werden — da klopft mir jemand auf die
+rEm Poliziſt, und dahinter ein tadelloſer Gentleman
A3as meinen Sie: vom deutſchen Generalkonſulat! Der
ſamn Chemnitz hatte Nachforſchungen angeſtellt, Geld
ᛋᛋkurz und gut, man packte mich auf einen Dampfer
h Nochen ſpäter war ich in Deutſchland.”
Eſtange waren Sie in Braſilien?” fragte ich, um etwas
Fahre. Meine Mutter ſchloß mich gerührt in die
10 Schweſtern weinten und der Vater tat vergeblich ſo,
äth ihm gleichgültig, und als hätte er mich nur Mutters
jodergeholt. Mein Bruder wünſchte mich ganz offen
Caut; „Wärſt du nur im Urwald geblieben!”. Er ſprach
Fale ſo, ſondern erſt nach ſechs Wochen, als ſich, wie er,
auuistickte, die Früchte meiner Cätigkeit bei Lienau u. Co.
heigyn egannen. Sie müſſen wiſſen, daß der Alte mich in die
na geiket hatte; vom Studieren käme doch nichts mehr.
jwmden, hatte ich auf die Handelshochſchule auch nie
getaſten Wert gelegt. So ſehr ich indeſſen meinen alten
en fytze; dies war zweifellos ein Mißgriff, daß er mich,
hemt 7u der gegenüber, im Bureau Platz nehmen ließ. Es
Güllſiſter, die man einfach nicht ſehen kam! Der Franz hat
ſinss zleich dumm und geſcheit, freundlich und frech!
Nach=
erſAdes Jahr lang vom „warmen Neſt” geſtichelt hatte,
eEich romantiſchen Kuckuck” geduldig aufnähme, ſchlug ich
einsſa ges mit der Fauſt ins Geſicht, daß die Naſe krachte
d da ſchickte mich der Alte händeringend zu unſerem
ſtregynach Schanghai. — Kemen Sie China?”
höchhar da,” war meine halbe Antwort.
befah, ſage ich Ihnen! Ein Land nach meinem Geſchmack:
AAwas Neues los! Und ſo hervorragend langſam; keine
Mr u cheulropäiſcher Haſt. Ich bin einmal mit unſerem Ver=
12MJang=tſe hinaufgefahren, hinten bis an die tibetani=
Be, anderthalb Jahre waren wir von Schanghai ab=
Vendge as iſt Leben! Proſt!” Er trank haſtig und ſtellte das
bs aüfſerr Ciſch.
„Ohltmrn” mich; nach fünf Jahren war Schluß. Ein Cele=
Mmm2 4 Allte ſtirbt!. Als ich nach Chemnitz kam, lag er ſchon
WeEide. Ein guter Menſch, wahrhaftig! Natürlich ver=
Nydaß der Franz mich auszahlen ſolle; aber er ſchimpfte,
deu4 ſeien hundsmiſerabel und er könne unmöglich eine
arrherrn Hand, die ſchon nach Stahl und Stein griff,
2unter dem ſanften Swang der Worte.
Wen Sie, ſetzen Sie ſich zu mir!”
Brchte. Alles, alles würde er tun, was dieſe Stimme
WRichts mehr in ihm bäumte ſich dawider auf. Süße
De I es, den armen Willen in Schlummer zu betten, nur
7Aben wie eine Pflanze im Windhauch der
Sommer=
murrte der erſte Donner. Der Pfarrherr hörte ihn
Dentem Ohr glitt es vorüber, das trank den Hall der
uen gleichmäßig fließende Süße ſtärker war als die
9e walt. Sie ſprach vom Leben, davon kein Hall in
Einſamkeit drang. Gierig trank Mörikes Seele den
derwußte, betäubte Sehnſucht hatte in ihm gelebt all
ſahre lang. Nun erwachte ſie zu ſchmerzend wildem
eterleuchten geiſterte nicht mehr über den Hügeln.
Vurze, atempreſſende Stille, dann riß jäher Wind die
nee Welt zu irrſinnigem Canz. In ächzender Scham
Sie Bäume, die manneshohe Fauſt riß ihnen den
Blütenſchmuck vom Haupt in den Staub der
Mbelte die fahle Maſſe hoch, daß alles in Unreinheit
Ne das teufliche Spiel verſtummte vor der Stimme
Leines Blickes Sornblitz ſteckte die Erde in Brand.
Mllörike ſchoß grell aus dem Dunkel das Antlitz der
De es manchmal aus dem Dunkel des Erinnerns er=
Uchmerzender Gewalt. So wie es damals in Cübin=
DAling geleuchtet hatte, furchtbar und ſüß, voll tiefſter
ochſten Entzückens.
ENa,” ſtammelte Mörike, „Peregrina!”
Donner verſchlang den Laut, er erſtarrte im ſchmet=
L. Im wechſelnd erneuten Lichte ſtand die Frau, dem
m2t voll Urgewalt wie er. Der Donner dämpfte
halbe Million flüſſig machen. Verſtändlich, meinen Sie? Lieber
Herr, nachdem ich ein Vierteljahr mit ihm Geſchäftsinhaber
ge=
weſen war, ging es mit einem Male! Sie müſſen wiſſen, ich
disponierte entſprechend; er bekam in einem Vierteljahr drei
Cobſuchtsanfälle!‟ Dröhnend lachte er auf.
„Das erſte waren die Vereinigten Staaten. In Florida
lernte ich meine Frau kennen — ein ganz exquiſites Kind, nur
auf die Dauer zu teuer. Als ich die letzten fünfzigtauſnd Dollar
anbrach, begriff ich, daß ich mich einſchränken müßte. Ich
ver=
kaufte Villa und Pferde — kurz, ich mobiliſierte mich; Hund
und Frau gab ich koſtenlos in gute Hände ab.‟ Er rief um ein
neues Glas.
„Wiſſen Sie, die Leute denken wunder was von Auſtralien!
Pleite, große Pleite! Natürlich fig ich mit einer Schaffarm anz
jeder, der mit Geld nach Auſtralien kommt, nimmt einem andern,
der ſchon ein paar Jahre da iſt, gefälligkeitshalber ſo eine Farm
wieder ab. Kataſtrophe, ſage ich Ihnen! Wollpreiſe, die einen
Buddha zum Wimmern bringen! Erſt war ich am Cooper Niver,
dan fuhr ich nach Queensland hinüber. Sollte beſſer ſein,
war’s aber nicht. Nach drei Jahren landete ich mit tauſend
Pfund in der Caſche in Surabaya auf Java. — Proſtl
Men=
ſchenskind, trinken Sie doch!”
„Auf Java war nichts zu machen”, fuhr er fort. „Aber ich
traf einen Schweizer, und mit ihm zuſammen machte ich in
Me=
dan auf Sumatra ein Kabarett auf. Na ja, Cingel=tangel mit
chineſiſch-malaiiſchem Camtam. Die Canzdiele brachte das Geld.
Cabakpflanzer aus dem Deli=Diſtrikt, reiſende Amerikaner,
Seeleute. In zei Jahren war ich obenauf und ging nach
Süd=
afrika.”
„Warm?” entfuhr es mir unwillkürlich.
„Südafrika iſt das Land der Sukunft! Wenigſtens ich dachte
das damals. Außerdem lockten mich das Gold und die
Dia=
manten. Wiſſen Sie, ich finde, es iſt der edelſte Beruf, Gold
und Diamanten zu graben. Graben zu laſſen — natürlich. Ich
hätte das damals in Kapſtadt anders machen müſſen. Ich kaufte
Shares an der Börſe, ſtatt mit meinem guten Gelde eigene
Claims zu erwerben, Maſchinen zu kaufen und ein paar Dutzend
Neger an die Arbeit zu ſetzen. Die Shares waren zur Hälfte
faul. Und außerdem natürlich: ich hätte nicht in Kapſtadt bleiben
ſollen. Ceures Pflaſter, teure Hotels. Ich weiß nicht, was ich
alles getrieben habe; aber Sie ſehen ja, jetzt ſitze ich hier in
Durban.”
Es war ſo, wir ſaßen in der Bar des Strix=Hotels in
Durban, wo ich ihn kennengelernt hatte. „Und was machen Sie
hier?” fragte ich, ihm zuſehend, wie er mit Andacht eien neuen
Cocktail ſchlürfte.
„Garnichts!. Das iſt mir hier alles ſchon zu zwiliſiert, zu
beleckt! Wenn ich ſchuften will, kam ich auch nach Europa
gehen. Aber wiſſen Sie” — er beugte ſich vertraulich herüber
„am Kongo iſt noch was los. Katanga! Und dann vielleicht
hinüber ins alte Deutſch=Oſt. Das iſt noch Afrikal!”
Ich ſah ihn mir verſtohlen von der Seite an. Er war groß
und hager und mochte vierzig zählen. „Sagen Sie,” fragte ich,
haben Sie nie wieder etwas aus Chemnitz gehört?”
Er lächelte ſonderbar und ſchwieg. Nach einer Weile griff
er in die Brieftaſche.
„Die alte Dame iſt natürlich tot. Vor drei Jahren. Ich
hörte es erſt, als ſie ſchon begraben war. Da bin ich nicht mehr
hingefahren; welchen Sweck hätte es noch gehabt? Aber ſehen
Sie hier” — er entnahm der Caſche einen Brief mit deutſchen
Freimarken — „von der Magda. Der älteſten. Mittlerweile
fünfundvierzig, geſchieden und nicht wieder verheiratet. Hat
treu und brav geſchrieben, das Kind, alle Vierteljahr, auch
wenn ich drei Jahre nicht antwortete.”
Er ſenkte den Kopf auf das Glas, und ich ſah, wie er die
Wimpern zuſammenzog, um eine verräteriſche Feuchtigkeit raſch
zu bannen. „Das Madel hatte immer Marotten”, fuhr er mit
gewollt rauher Stimme fort, „und an mir hat es einen Narren
gefreſſen. Wiſſen Sie, was ſie ſchreibt? Ich werde geduldig
warten; ich weiß, daß du beſtimmt eines Cages wiederkehrſt”;
müde und kaputt und halbverhungert! Das ſchreibt ſie nicht
da=
zu, aber ich fühle, daß ſie es denkt. Und natürlich, wer weiß.."
Ja, wer weiß . . . Gute Magda, fuhr es mir durch den
Sinn, werde nicht müde im Harren!
als wir Abſchied nahmen.
Den ganzen Cag dachte ich an das „warme Neſt” in
Chem=
nitz, das er dem „Streber” Franz überließ, um ſein Geld und
ſich ſelbſt draußen in der Welt zu verplempern. War wirklich er
es, der das ſchlechtere Ceil erwählte?"
Gäſte.
Von Dora Sophie.,
Kürzlich war ich in Geſellſchaft. Während die Wirtin ſich
den Ehrengäſten widmete, ſaßen wir Intimen des Hauſes auf
zwei halbrunden Sofas am Kamin. Der Abend rückte vor, es
war gemütlich in unſerer Ecke; man ſprach von den Ereigniſſen
der Saiſon, von Cheater, Bällen und Konventionen. Freund
Chomas, der jahrelang in Auſtralien gelebt hat, erzählte:
„Draußen im Buſch macht man keine Umſtände. Die Gäſte
kommen von weither, oft reiten ſie ſechs bis acht Stunden, um
wieder ein menſchliches Geſicht zu ſehen. Wenn aber der
Gaſt=
geber müde wird, klopft er dem Nächſtſitzenden auf die Schulter
und ſagt: „Vergiß nicht, wenn du heimreiteſt, das Gitter des
letzten Korral zu ſchließen. Mir ſind das vorige Mal zwei
Füllen ausgekommen.”
„Immer noch zeremoniell gegen meinen Onkel,” verſetzte
ſein Nachbar. „Er war Junggeſelle; hatte er einen
Herren=
abend und ſchien es ihm endlich des Guten genug, ſo machte er
eine Wendung im Seſſel, faßte nach ſeinem Stiefel und ſagte:
„Kinder, ich gehe ſchlafen. Was macht Ihr?”
A.
„Jaſt wie meine Großmutter,” bemerkte die Malerin. „Die
deckte in ſolchem Falle ihrem Harzer Noller fein ſäuberlich mit
einer Serviette den Käfig zu und ſprach: „Piepmatz, du gehſt
jetzt ſchlafen — bei mir iſt noch lieber Beſuch.”
„Oder wie meine Cante,” ſagte der Filmſchauſpieler. Wenn
ſie Gäſte hatte, läutete ſie Punkt elf Uhr ihrer Sofe und
be=
fahl: „Negine, ein Glas Waſſer und das Pulver, das ich zehn
Piepmatz, du gehſt jetzt ſchlafen, bei mir iſt noch lieber Beſuch!
Minuten vor dem Subettgehen nehmen ſoll.” — Woher kommt
das eigentlich, daß Beſuch immer zu lange bleibt?
„Man hört ungern mitten im Geſpräch auf — jeder will
noch ſchnell ſeine Meinung ſagen.”
„Einfach Indolenz,” meint Chomas. „Man möchte gerne
gehen, iſt ſogar müde, aber nach dem Geſetz der Crägheit —”
„Caktlos iſt es auf alle Fälle. Man müßte einmal dagegen
ſchreiben,” ereifert ſich der Journaliſt. „Denn wenn die
Leut=
chen ſich erſt einmal darüber klar wären —‟
Er ſtockt, denn vom Nebenzimmer her nähert ſich mit
gra=
ziöſen Schritten die Hausfrau. Sie bleibt bei uns ſtehen.
„Ich freue mich auf Canganjika!”, war ſein letztes Wort, täuſche ich mich oder verbirgt die Hand, die ſie in ſo zierlich
läſſiger Weiſe an den Mund hebt, wirklich ein ganz leichtes,
unendlich vornehmes Gähnen?
„Ich habe heute den ganzen Abend nichts von euch gehabt.”
ſagte ſie. „Da muß ich euch noch ganz ſchnell einen wunderbaren
Witz erzählen.”
ſich, matter leuchtete das Licht des Blitzes. Nieder rauſchte, alles
ertränkend, die himmliſche Flut. In der Flut der Worte ertrank
Mörikes Herz.
„Warum biſt du damals vor mir geflohen? Immer, immer
habe ich dich geſucht, die ganze lange Seit. Und ich weiß, du
haſt es bereut, denn ich war dein Glück. Ich bin dein Glück!
Haſt du das Große geſchaffen, das du erträumteſt? Du kannſt
es nicht ohne mich! Ich bin dir beſtimmt von Gott und
Schick=
ſal, du gehörſt mir!“
Eduard Mörike fühlte den Hauch ihres Atems. Es war der
Atem der durchwühlten Welt. Er nahm den Verſtummten auf
ſeine Schwingen, ſie trugen ihn über Enge und Dumpfheit in die
ſchwindelnde Weite. Und dann riß er ihn nieder in die Slut eines
ſüßen, warmen Stromes.
Machtvoll rauſchte der Negen.
Sanfter tönte das Nauſchen, ward leiſes Naunen, ſchwieg.
Die letzten Wolken verſanken, gute Sterne leuchteten. Der
Mond wanderte. Langſam glitt er die gottbeſtimmte Bahn. Bis
er im Fenſter ſtand. Still, unbeirrt durchfloß ſein keuſches
Licht die Stube. Wieder wuchs das Antlitz der Frau hell aus
dem verſunkenen Dunkel.
Anders, ganz anders war es nun im ſicheren Licht. Fremd,
fremd, in kaltem Feuer leuchtend das Auge, üppig ſchwellender
Mund, aber von einer harten, böſen Falte umgrenzt, ein
ruhe=
los feindliches Sucken überſpielte das Geſicht, ein wildes Suchen,
das zu dem freundlichen, ſtillen Licht in ſchmerzvollen Gegenſatz
trat. Mörike wich vor dem Antlitz, vor den zwanghaft
gebrei=
teten Armen. Freundlich leuchteten die gewohnten Geräte im
Mondlicht, in lieber Heimlichkeit, blickten Mörike an und
frag=
ten: Was will die Fremde hier?
Weiter wich der Pfarrherr nach dem Fenſter, ſelig lächelte
das Land nach der Prüfung des Wetterſturms, die feſten Blüten
des Baumes, die hellen Wieſen, die Häuſer, die verfraute
Straße, die hütenden Berge. Und auch ſie fragten: Was will die
Fremde hier?
Mörikes Seele tauchte in den Segen der lichten Neinheit,
trank die ſchützende Sicherheit in ſich, bis er von ihr tief erfüllt
war. Caſtend, ſicherer, dann kehrte ſein Blick zurück zu der
Frau. Qualvolle Wirrnis lag auf ihren Sügen. Ihre Arme
reg=
ten ſich, als wollte ſie gegen die Stille kämpfen, ſanken gelähmt
nieder.
Allein war ihr zerriſſenes, ſuchendes, dumpfes Weſen
inmit=
ten der erlöſten Welt.
Feſt und ſtill ſchritt er auf die Frau zu, neigte ſich zu ihr,
ſtreichelte ihr Haar, Stirn und Wangen, bis die zuckenden
Wel=
len ſich glätteten unter der Güte ſeiner Hand. In jäher, dumpfer
Müdigkeit überließ ſie ſich ſeiner reinen Kraft.
Er bettete ſie, ſaß an ihrem Lager. Heller, ſatter floß das
Licht. Weckte unerbittlich die Betäubte. Sie ſah in das
uner=
gründlich lächelnde Antlitz des Mondes.
Barg das Geſicht in den Händen. Ein Schluchzen ſchüttelte
ſie.
Wieder tröſtete des Pfarrherrn Hand. Das ferne Licht des
Mondes lag darin, der Glanz der Blüten, der hellen Wieſen, die
Sicherheit der befreiten Berge. Su ſtillerem Weinen verfloß
ihr Schmerz.
„Wenn ich nur einmal, einmal im Leben eine Hand, eine ſo
gute Hand ...
Das Flüſtern verglitt in ſtummen Hauch. Ihr Schlummer
fügte ſich in die Erlöſtheit der Welt. —
Er trat ins Freie. Die erſte ſilberne Ahnung ſtand über den
Höhen. Gedämpften Schrittes ging e in das große Geheimnis.
Es war, als ſei ihm Macht gegeben von Gott, die Welt zu
er=
wecken.
Aus dem Dämmern wuchs die Himmelsroſe des Morgens.
Einen Abglanz ihrer Neinheit trug Mörikes Herz
Nemlich ich war dieſer Dag emol uff=en Sprung in Berlien
drowwe. Un um’s gleich zu ſage: net edwa in=ere bollidiſche
Miſſion, odder ſunſt im geheime Uffdrag vun unſere heſſiſche
Rechierung, odder wäje Gäld, odder als Zeige in ärchend=eme
Sennſatzionsbrozäß, ſundern bloß ſo, indem daß unſer „
Heſſe=
verein” beiſamme war, wo ſei fimfjehrich Stifdungsfeſt
be=
gange hott.
Ich hab mir nemlich geſagt, unſer Heſſe in Berlien ſin aach
kaa Stiefkinner, un wann alſo unſer Owweröwwerſter den
Sum=
mer äxdra noch Ameriga gefahrn is, warum ſoll ich do net aach
emol äxdra nooch Berlien fahrn, unſere heſſiſche Landsleid
zu=
lieb; was dem aane recht is, is dem annere billich — —
Un ſo hawwe mer alſo am verwichene Samsdag die Feier
vum erſte heſſiſche Fimfjahresblan in Berlien begange; un
zwar nodverordnungsgemeß im allera fachſte Rahme,
awwer in=ere, ſo herzliche un urgemiedliche Art un
Weis, daß mer ſich gefiehlt hott, wie dehaam, un gornet hott
glaawe wolle, in dem windiche Berlien zu ſei, wo’s jo, wie mer
ſo heert un lieſt, im allgemeine als gornet ſo „herzlich” un
„gemietlich” hergeh ſoll.
No valleicht hott ſich’s aach erum gebabbelt, in dene
bolli=
diſche Kreiſe, die wo ſo in Berlien ihr Wäſe, odder vielmehr
Unwäſe dreiwe, daß ich do bin, un ſie hawwe ſich demgemeß
emol e paar Dag ruhich, un im Hinnergrund verhalte, indem
ſe ſich geſagt hawwe, däre Bimmbernellſen wolle mer emol kaa
Schauſpiel gäwwe, die is im Stand un macht uns ſo ſchlecht,
daß kaa Hund kaa Stick Brod mehr vun uns nimmt . .
Jedenfalls, was ſo die „Berliener” bedrifft, die hawwe ſich
in dene drei Dag, wo ich dort war, geradezu muſterhaft
be=
numme; net aaanzich Erkerſcheib is ei geworfe worrn; nor en
Bankdiräkter is flichdich gange, awwer net wäje mir, ſundern
weil ſem allerhand Schlechtes noochgeſagt hawwe;
beiſpiels=
meßich, daß er 150 000 Mack mitgenumme hawwe ſoll,
ob=
gleich doch jed Kind waaß, daß, wer heit in’s Ausland will,
bloß 200 Mark Bargeld bei ſich hawwe därf.
Iwwerhaubt macht mir’s ſo de Eidruck, als wann ſe in
Berlien uff die Bankdiräkter ſchlecht zu ſpräche weern; diddo
däßgleichen aach uff die Generaldiräkter; es haaßt allgemein, die
dhete ſo en große Uffwand dreiwe, un mer glaabt dene
hunnerdbrozendiche Ehrenmenner net mehr ſo recht, daß ſich’s
dodebei ausſchließlich bloß um ihr eichenes un
ſauerver=
dientes Geld drehe dhut, ſundern is der Maanung, daß ſich die
hoche Härrn uff annern Leits Koſte in Unkoſte ſtärtze Aa
Glick, daß wenichſtens unſer deitſche Gerichte vun dene
diß=
beziechliche Bank= und Scheneraldiräkter ſo kaa ſchlecht Maanung
hawwe, ſundern dhun en de Wähk in die Freiheit mit Kautzione
bläſtern; odder leßt ſe krank ſei bis Lemmerchesdag —
Wann mer ſich iwwrichens däß Berlin — wenichſtens was
mer ſich unner Berlien ſo vorſtellt! — owwerflächlich bedrachte
dhut, ſo glaabt mer, es gebt iwwerhaubt bloß Bank= un
Schene=
raldirekter dort, die wo net ſo uff de Fennich zu gucke braichte,
wie unſeraaner. — Ich hab mer wenichſtens ſo e paar vun dene
mondeene un modärne „Vergniechungsſtätt” ageguckt —
aller=
dings bloß vun auße, dann ich hett net des Gedraue gehatt,
in meim Blaugedibbelte enei zu geh, der Portjee hett mich
ver=
mudlich Hochkand widder enaus geſchmiſſe — alſo ich hab mer
do en Auslender eneikimmt, der glaabt im ganze Läwe net,
Do
daß mir in Deitſchland uff=em letzte Loch peife — —
alpwer, wo die Nod in Berlien in Reinkultur zu ſähe is, do
kimmt kaa Auslender hie, wann merin net hiefiehrt. Un wie in
Berlien, ſo is es aach in de annere deitſche Städt un Städtcher:
mer zeicht de Fremde, aanerlaa um was for „Kommiſſione” als
ſich’s hannelt, voll Stoltz immer bloß die ſchee Seid, un
ipunnert ſich dann, wann ſe uns net glaawe wolle, wie ſchlecht’s
uns geht
Däßhalb hott mich aach em Herr Reichskanzler ſei Redd, die
wvo er unner dem Moddo: „Wir wollen helfen!” am
Sunndag awend per Radio in die Wält gefunkt hott, eichendlich
e bische korjos beriehrt. Leider hab ich en net perſeenlich
ge=
droffe, ſunſt hett ich em valleicht geſagt: „Liewer Brüning, Mann
Goddes, ſpar dein Adam, dann ſo wie ihr dem deitſche Volk
hälfe wollt, wärds im ganze Läwe nix!"
Awwer wie geſagt, ich hab in dene drei Dag in Berlien
allerhand geſähe, bloß unſern Reichskanzler net. Noja, der hett
aach uff mein Rat ſowieſo nix gäwwe, dann der hatt jo grad
ſein „Wärtſchaftsbeirat” bei ſich verſammelt gehatt, un
gäje ſo Leit kimmt unſeraans mit ſeim bische geſunde
Menſche=
verſtand net uff. — Was awwer den Schlußäffäckt vun dem
Wärtſchaftsbeirat bedrifft, der wo während meiner Awäſenheit
in Berlien ausenanner gange is worrn, noochdem er bereits
während de Beratunge ausenanner gelaafe war, wie en
Back=
ſtaakees, alſo was die Schlußfeier vun dem
hoffnungsgeſchwen=
gerte Wärtſchaftsbeirat bedrifft, ſo muß ich ſage: knalle hab ich
net hern, awwer aan’s Hornbärjer Schieße hab ich doch denke
miſſe.
Nadierlich hab ich aach mei kulldurgeſchichtliche Bedirfniſſe
befriedicht un war emol in dem neie „Pergamon=Muſeum”,
däß wo ſe in de letzte Johrn ferdich zuſammegemauert hawwe,
un wo die vorchriſtlich Baukunſt vun de alde Affierer, Römer
un Grieche zu ſähe is. Wohlgemärkt: alles in Läwensg=u
alles ächt! — Kein Schwindel! — Kein Babbedeckel! —
Un de erſte Eidruck, wo ich bun dem gemauerte 29
unner Glas hat, war ſo iwwerwäldichend, daß ich mich aiſ
gefragt hab: jeſſes, wer hott uns dann dodezu der
gebumbt? . .
Ich bin der felſefeſte Iwwerzeichung: wann do
Brüning ſei befreundede Kolleeche, vun Frankreich, G
Idalljeen, Ameriga, odder wo ſunſt her, hiegefiehrt I0 ſicher geſagt: „Naa, allen Reſchbäckt for dene
e Volk, wo in=ere Nodzeit ſoviel for die vorchriſtlich Bau
„iwwrich” hott, däß kann aach — bezahle, was merxy
verlange‟
Alles in allem: es ſchad als emol gornix, wann mee
Land un Meer geht; mer krickt en annern Maßſtabo
annern Ei druck, un guckt aach die Sach mit annern Aod
Freilich, es geht aam dobei aach oft, wie dem Meiſter Qn
de „Maria Magdalena”; mer verſteht die Wä
mehr.
Aans awwer verſteh ich jetzt, noochdem ich mer däßß!
widder mol ageguckt hab, nemlich: daß ſich unſer heſſiſchg
leit als emol zuſamme finne wolle, daß ſe als emoll
ganze großſtädtiſche Dohuwabohu es Bedirfnis hawm,
paar Stund nix annerſter zu ſei, als bloß Hefff
Aſähung der Perſon
No, un wie däß emol wärrn mag mit däre Reicktt
die wo jo doch ſchließlich emol kumme muß, iwwer kanz
lang; ob alſo Deitſchland in Preiße, odder Preiße
„uffgeht” — mir ſtelle unſern Mann, un loſſe uns neu
krieje! —
Das walte Gott!
Bienche Bimmbern
Poſtſchkribbdumm: Do ſoll dann awwer aach
— No, 18 is doch wohr, kaum daß mer de Ricke
verre=
mache ſe widder dorchenanner im Lädche
Wärklich, ich hab waaß Gott an nix Beeſes gedenki,
vun dem Berlien zurickkumme bin, wo 8 ſo uffalleig
war, un mußt zu meim greeßte Erſtaune ſähe, wie
Menſchheit aus em Haische is. Ausgerächend in unſerr=
Städtche, wo doch im allgemeine die Wäldgeſchicht r
pandoffel dorch die Gaſſe ſchleicht! — —
Ich bin nadierlich gleich emol eniwwer zu meine 77
de Endebärzelſen, um mich zu erkundiche, was jetzt wirde
Katz im Schlag is. Un was ſoll ich ſage, ſitzt die im Hu
verſteckelt ihr „Eigemachtes” unner de Briggädds. —
ich ſe frog, weshalb, warum wiſſo? — ſeecht ſe ganz ve=
„Jwwermorie geht’s los; ich dhu mich eweil verbroffft
alle Läde wärrn geſchloſſe, es gibt nix mehr zu kaafe,
wärd abgeſchafft, mer brauch kaa Hausmied mehr zu bezt
ſei Schulde aach net, un wer Waffe hott, muß ſe abliway
„Die Kliſtierſpritze aach?! — hab ich ſe gefrogt, au
hott mer kaa Geheer mehr gäwwe, ſundern hott geſchön
im Schweiß ihres Wärrſchingskobbs ihrm
Verbroffian=
handwerk obgeleeche, un hott kunſtgerecht ihr
Briggäda=
ſiwwe gebackene Biern erum gebaut; ſogar fünf Laab ic
ſe in e Kobbeziche gewiggelt, un Mehl, Salz un Fett —u
Während alſo momendan Rechts un Links kaat
wo /8 in de Geſchwindichkeid ſei Ei hieleeche ſoll, He
dohärngäje drowwe uff de Kinſtler=Kollonnie, in aller
ruh e middelſieddeitſch — Hinkels=Ausſtellung
Däß is geradezu en wohltuender Gäjeſatz zu all däre 101
heit, un hett gornet baſſender kumme kenne;, do miſt
wenichſtens vun dem blanloſe Gegagger, däß wo ſe ämrrſ
dißbeziechliche Hinkelsſtäll, rechts un links, vun ſichtuken wiß, hel
bische abgelenkt. Ja es wärd unſerm bollidiſche Fädderziſſtzäus
gezeicht, daß es mit=em Gaggern allaans aach net gedr ſcz
kann ſchließlich jed Hinkel. — — Awwer zwiſche EM0f
Hinkel is doch e himmelweider Unnerſchied, wann aau
lich a Ei ausſieht wie’s annere
Wer’s net glaabt, ſoll ſich heit uff de Kinſtlerkollo uin
iwwerzeiche, do hawwe ſich jo bekanntlich ſchun allerhcr
vun Hinkel ſähe loſſe —
ir eegante
Du Ne Trott
Der zeitgemäße Haushalt.
Küchenzettel vom 30. November bis 6. Dezember.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag, 30. Nov.: Reisſuppe, Kartoffelpudding mit weißer
Tunke.
Dienstag, 1. Dez.: Sagoſuppe, gelbe Rüben mit Dörrfleiſch,
Kartoffeln — Eintopfgericht.
Mittwoch, 2. Dez.: Nudelſuppe, Kochfleiſch mit Wirſing,
Kartoffeln.
Donnerstag, 3. Dez.: Gerſtenſuppe (evtl. noch Fleiſchbrühe),
Kartoffelpuffer mit Obſt.
Freitag, 4. Dez.: Brotſuppe, gedämpfte Fiſchkolettesf) mit
Sauerkraut und Kartoffelbrei.
Samstag, 5. Dez.: Erbſenſuppe, Apfelbettelmann*).
Sonntag, 6. Dez.: Blumenkohlſuppe, Hammelbraten mit
grünen Bohnen, Kartoffeln, Rumpudding —
5) Gedämpfte Fiſchkoteletten: Zwiebel und Mehl
in Fett bräunen, auffüllen; Lorbeerblatt, Pfeffer, Nelken,
Zitro=
nenſcheibe, Peterſilie durchkochen (½ Stunde), durchſeihen; die
zurechtgemachten Fiſchſtücke roh in dieſe Tunke, zugedeckt gar
dämp=
fen. Nach Belieben noch Tomaten dranfügen.
*) Apfelbettelmann: In eine gut gebutterte
Auflauf=
form eine Lage geriebenes Schwarzbrot, gezuckerte und mit Zimmt
und Nelken gewürzte Apfelſchnitzel, Korinthen, wieder Brot uſw.;
als letzte Lage Brot, Rahm und Ei verquirlen, darüber gießen,
Butterflöckchen drauf, im Ofen backen.
Ein durchſichtiger Kitt für Kriſtallvaſen und
ſchalen. Man beſtreiche die Bruchſtellen mit folgender
Miſchung: 3 Blatt weiße Gelatine löſe man mit 1 Eßlöffel heißen
Eſig völlig auf. Dann gut aufeinandergepaßt, umſchnüre man
das betr. Stück recht feſt mit Bindfaden und laſſe es nun einige
Tage unberührt liegen. Ferner ergibt auch Waſſerglas ein
ausgezeichnetes Bindemittel. Beide haben den großen Vorzug, in
keiner Weiſe an den reparierten Gegenſtänden ſichtbar zu werden.
Eingebrannte Kochtöpfe nicht auskratzen! Wenn
die Hausfrau einmal „Pech hatte” und ihr ein Topf mit Fleiſch,
Gemüſe oder Kartoffeln einbrannte, ſo ſollte ſie dieſen erſt
völlig auskühlen laſſen, dann mit kaltem Waſſer bis an
den Rand füllen und dieſem zum beſſeren Weichen 1—2 Eßlöffel
Bleichſoda beifügen. Mit dieſem bis zum Kochen erhitzt, läßt ſich
dann der betreffende Topf ohne jedes Bearbeiten mit ſcharfen
Gegenſtände reinigen, durch die meiſt die Emaille Sprünge
er=
hält und ſchließlich abſplittert. Geraten einmal ſolche
Emaille=
ſplitterchen in das Eſſen, ſo können ſie zu mehr oder minder
ſchweren Darmverletzungen führen.
Leberkäſe als Aufſchnitt. 1—1½ Pfund
Schweins=
leber gebe man mit 200 Gramm Speck durch die
Fleiſchhack=
maſchine, verrühre die Maſſe mit 5 Gramm geſtoßenem Majoran,
1 Teelöffel feingeriebener Zwiebel, ſowie Salz und Pfeffer nach
Geſchmack. Eine Kaſtenform lege man auf dem Boden und an den
Seitenwänden mit Speckſcheiben aus, fülle die Lebermaſſe hinein
und koche ſie im heißen Waſſerbad ſolange, bis eine
hineinge=
ſtochene Spicknadel trocken bleibt. Dann geſtürzt, ſchneide man den
Leberkäſe erſt erkaltet in Scheiben.
Aufgabe 642.
Nummer 443.
Knud Hannemann in Kopenhagen.
(1. Preis, Skakbladet, 1919.)
b
AS
EN
Sl
Magiſches Quadrat.
EB Ey Reihen gleichlautende Wörter,
enthalten die waagerechten und
Db 2T Nach richtiger Ordnung der Buchſt”
Sl. Sl
Carl 9
Auflöſungen der Rätſel aus Nr. 48
Streichholz=Rätſel.
RAf
Eens W ehns
Neit
Geſtalten.
Waſſermann, Ungeheuer Feen, Rieſen, Heinzel 10
Nymphen, Nixen, Zwerge, Geiſter, Drachen, Hexen,
„Aufſchneider”.
Silben=Wechſel=Rätſel.
Diener, ſauber, Regine, Gurke. Enzian, Zeitw7
„Die Sauregurkenzeit.”
idien un
Ne Ruß
n de arof
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Ka7 Dh6 Tc5 e7 Lbl b4 Sa5 b6 Bd2g4 (10), Kd4 Df8
Ta3 f7Lb7 cI Ba6 b5 g6b7 (0); 3-.
Löſungen der Aufgaben 633—637.
6 33. G. Heatheote. 1. Se8—d6! Droht 2. Sf8+; 1. .. . Bf5 2. Se4; 1. . . . Ke5
SC5, 1. . . Bg3 2. Bc4+. Schwierige Mattſpiele mit leichten Figuren.
634. P. F. Blake. 1. Se4—f6! Die zwei Hauptſpiele ſind hübſche Blochierungen.
T:d6 2. De3 und 1. S:d6 2. Sd3.
635. F. Dedrle. 1. 5d6—b5! Be3—e2 (broht Bel 8+)2.Df74 Ke4 3. Tes-t;
Eh2— Df3+ Ke63. Tes (Echo). 1. . . . Sc5 2. Sc3+; 1. . . . . Ke4
2. Te5. Neben dem Thema treten 2 hübſche neue Mattſpiele (1.... Sc5, 1.... Ke4)
auf.
636. J. Fridlizius. 1. Te3—f3! (Droht 2. Dh4+) L:c4 2. Bc3+; 1.... 8:e4
2. Td3+; 1. . . . I:k3 2. Da1+. Ein ſchwieriges Stück mit verſchiedenen reinen
Matts.
637. T. King Parks. 1. Da2—a 3! Ein ſchönes Zugwechſelſtück mit 5 neuen
Matt=
ſpielen. (1. .. . Sc5, d4, d2, c1 B:a3. 2. Sf6, Be4 Dd3, Df3, Be4X
Kätſel
ID
Was mag das ſein?
Vereint die guten Turner,
Die Uebung „Wort” den andern;
Getrennt kommt. Wort” der Siebente
Beim Zählen, Reden, Wandern.
Carl Deubel.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt.
Merkwürdig. „Däs iſt nicht richtig gebucht, de.
„Aber
die Arznei gehört doch unter Ausgaben!”
(Nebel=s
wurde doch eingenommen!”
Fernſpr. 1, 2389—392.— All Rechte vorbehalten. Nchdes
nte Srauen
Sterne am Abendhimmel!
ſar weiß, behandeln heuer ſelbſt die
mdethn alons das Thema „Abendmode” mit
geiſsien Reſerve, denn die wirtſchaftliche
zwimalle, ſich ſo ſehr als es nur möglich
Rzutanken.
nd ichhian abendliche Garderobeſtücke letzten
E amvenigſten auszunützen vermag,
ent=
ſioſt e elegante Frau, ihr
Hauptaugen=
heulnuf die Trotteur= und
Nachmittags=
ung K richten und außerdem die „kleine
Wawcknchung”, die für größere Beſuche,
der Au Konzerte in Frage kommt, beſon=
3u MAuckſächtigen.
ſrotzcn aber muß man ſich wohl oder übel
eſtehRr da ß die „große Abendkleidung” doch
gank umgehen ſein wird, denn ſchließlich
* Dſha ſon, die mit ihren großen Veran=
Angehimer zu einer gewiſſen Eleganz
ver=
ſtet, Aut mehr ferne!
E lilsauf der Hand, daß man beſonderen
da u legen wird, für die abendlichen
MungPnrcht allzuviel aufzuwenden, ſo daß
wwe r) iſt, die gute Wirkung hauptſächlich
der Wie und der Farbe zu holen.
Wbei (te man aber niemals überſehen, daß
Fahlgern Lichte des großen Raumes immer
bana Ult oder leuchtend=markante Farben
belteh kommen, während die ſogenannten
Aocheche Töne”, die ſicherlich im Salon
un=
ychehrn und ſehr kultiviert wirken, im
9c Mentſchieden ein Fehlgriff wären, da
WW Licht Feinheiten vollkommen
ver=
indens hit.
Nic Pte man bei Garnierungen nicht all=
AuAſer ails eingehen, ſondern vielmehr
Sies A ſolche im Auge behalten.
9 wMnlor iſt es das lange Abendkleid, das
es etanſtaltungen als richtunggebend
Denek uund die Nachrichten von einem
tDeßt der Modelle der prominenten
S Michts anderes als „blinder Alarm”.
Sterhlities iſt es auch durchaus verſtänd=
R Oie ſchöne lange Silhouette nicht
* aufzugeben wünſcht, weil ſie in=
In und die Geſtalt der Frau im
ur Geltung zu bringen vermag.
en Umhüllen für den Abend
hr mehr als pompöſe Mäntel dar,
Aullzuviel Theatralik an ſich hatten,
ine iſt kleine, kapriziöſe Jäckchen, die
täl bieten, keine ſo großen
mate=
zu verurſachen, ſondern mit
ver=
ſi eringen Mitteln hergeſtellt wer=
Sie ſind entweder in ſchwarz ge=
Tedem Abendkleide getragen wer=
Dder haben die Schattierung des
Ds ſie beſtimmt ſind, pflegen dann
um Materiale wiedergegeben zu
beiſpielsweiſe zu Georgette oder
Mamtjäckchen wählt, wie ja
über=
medenen Samte heuer eine große
berufen ſind und in der
Abend=
end gelten.
Einige ſicherlich beachtenswerte Tips für die
kommende Abendmode geben wir in unſerer
Bildgruppe.
Da ſieht man in der oberſten Skizze ein
langes Abendkleid aus Tüll, für das am liebſten
eine ſchöne Paſtellfarbe gewählt wird.
Aller=
dings gibt es auch manchen ſatten Ton, der in
Tüll ausgezeichnet zur Geltung kommt, wobei in
allererſter Linie das neuartige Himbeerrot zu
nennen wäre, das für die Ballſaiſon ungemein
erfolgreich zu werden verſpricht. Zu dieſen
Tüll=
kleidern ſieht ein Samtpaletot ſehr dekorativ
aus er kann mit einem Fellkragen garniert ſein,
der in der Mitte durch eine Schleife aus dem
Samt des Jäckchens unterbrochen erſcheint.
Typiſch für die neue Moderichtung ſind die oben
weiten, zur Hand aber ganz engen Aermel.
Neben dem eben beſprochenen Modell bemerkt
man ein fließendes Abendkleid, das aus einer
matten Seide, am beſten aus Georgette,
Rou=
main oder Bilitis herzuſtellen wäre. Ein ſehr
beachtenswertes Moment iſt hier die
Strauß=
federgarnierung, die viele Jahre hindurch
voll=
kommen in Vergeſſenheit geraten war und nun
wieder aktuell zu werden verſpricht. Man ſieht
hier Straußfedern (in der Grundfarbe der Seide)
als Girlande an der unteren Kante als ſeparat
zu tragende „Boa” vor, die an großen Geſtalten
ſehr maleriſch wirkt.
An den Stil der Zeit der Kaiſerin Eugenie
gemahnen, die ſchicken ſtiliſierten Schaffungen
der neueſten Mode, die ihre eigenartige Note auf
die Rückenpartie verlegen. Insbeſondere die
ſeltſam geführten Volanteffekte beginnen ein
völlig neues modiſches Kapitel (Bild 1, links
unten).
Natürlich ſchätzt man auch Spitzen in der
Abendmode und ſchafft hier Modelle von großer
Eigenart. So zum Beiſpiel iſt die Skizze neben
dem eben beſprochenen Kleide ein Entwurf von
ungewöhnlichem Schick, der nicht nur durch die
Linie, ſondern auch durch die originellen
Halb=
ärmel und durch die beiden in abſtechender Farbe
gehaltenen Samtmaſchen auffällt, die als
Gar=
nierung der Schulter und als Anſatzſtelle des
unteren Glockenvolants vorgeſehen ſind.
Ganz allerliebſt wirken die Muffs, die heuer
wieder im Modenbilde erſcheinen und mit dem
Fell der Kragenverbrämung der neueſten
Um=
hüllen übereinſtimmen ſollen; die paſtellfarbenen
Seidenſamtjäckchen bringen vielfach
Hermelin=
kragen und dazu paſſende Muff=Modelle, wobei
in beiden Fällen eine Blumengarnierung
vor=
geſehen iſt.
Zu den beliebteſten Materialien der
Abend=
mode gehört ſchwerer Satin und Phosphora, da
dieſes Gewebe vornehmlich große, ſchlanke
Ge=
ſtalten ganz vorzüglich kleidet. Ein ſchöner
Rückenausſchnitt (im Gegenſatz zu der hohen
Konturierung des vorderen Ausſchnittes) gilt
als allerletzte Mode. Durch gekreuzte Bahnen
aller Art entſtehen ausgezeichnete Glanzkontraſte,
die immer größten Beifall. finden (letzte Skizze).
WillyUngar.
Der Schal
iſt ein markantes Detail der neuen Mode, das
ſich folgerichtig aus der Silhouette entwickelte,
denn ſeitdem man die =Alt=Wiener=Note auf
allen modiſchen Gebieten betont, machen ſich auch
ihre verſchiedenen Attribute immer wieder
geltend.
Der Schal hat den Vorteil, ungeemein graziös
zu ſein und der Trägerin überdies vielerlei
Möglichkeiten zu geben. Allerdings iſt er ein
Privileg der ſchicken Frau, da nur ſie es verſteht,
dieſe Mode richtig zu interpretieren.
Die Schals werden nicht immer aus dem
Materiale des betreffenden Garderobeſtücks
her=
geſtellt, ſondern vielfach abſtechend gearbeitet,
wodurch ſie ſich umſo effektvoller präſentieren.
Man wird ſich mit dieſer Neuheit zweifellos
über kurz oder lang ſehr eingehend zu befaſſen
haben, da ſie — ſoviel man nach den letzten
Schaffungen der großen Modehäuſer zu
beur=
teilen vermag — die Kollektionen beherrſchen
und jedem Garderobeſtücke eine erhöhte Wirkung
zu geben vermögen.
Der Schal iſt nicht immer nur als
unab=
hängige Garnierung verwendet, ſondern entſteht
mitunter auch in ſehr aparter Weiſe aus der
Kragenpartie eines Modells, womit eine ganz
hervorragend günſtige Löſung dieſes höchſt
aktu=
ellen Modethemas gegeben iſt.
Man wird dieſem Effekt alſo nicht nur in
der Trotteurmode begegnen, ſondern ihn auch
auf Beſuchskleidern ſehen, aber auch das
Abend=
kleid und die abendlichen Umhüllen werden ſich
dieſer Wirkung bedienen.
Bekanntlich ſehen Schals in jedwedem
Mate=
riale gut aus, gleichviel ob ſie aus Stoff, Samt
oder Seide, Fell oder geſtrickten Geweben
herge=
ſtellt ſind.
Wir beginnen mit einem ſehr reizvollen
Trot=
teurkleide aus poröſem Modeſtoff in ſchöner
Farbe. Grün und Braun ſind für Strapazzwecke
bevorzugt. Der Oberteil ſolcher Kleider ſoll
mög=
lichſt ungezwungen und glatt ſein, die Rockpartien
pflegen die immer flottwirkenden Faltenbahnen
zu bringen. Die Schal=Idee iſt hier durch ein
ein=
ſeitiges Revers gegeben, das ſich unterhalb des
Gürtels in ſchmaler Bahn fortſetzt und in einer
markant abſtechenden Farbe gehalten iſt. Zu den
früher erwähnten Modetönen paßt beſonders das
heuer ſehr viel beachtete Roſtbraun und ein
ſcharfes Orange, das unter der Bezeichnung
„Perſiſchrot” bedeutende Erfolge zu verzeichnen hat.
Als zweites Bild unſerer Gruppe zeigen wir
einen Promenademantel, der in jedem
Materiale ſchön ausſieht, gleichviel ob er in einer
Farbe oder in Schwarz wiedergegeben wird. Der
ſchöne Pelzkragen iſt hier ſchalartig gekreuzt. Sehr
reizvoll ein kleiner „Kugel=Muff” aus dem
glei=
chen Pelzwerk. (Am geſuchteſten iſt für dieſe Art
der Garnierung Perſianerfell in ſeinen zahlreichen
Spielarten und Farben.)
Ein typiſches Alt=Wiener=Kleid (in
neu=
modiſcher Auffaſſung) ſtellt unſere Mittelſkizze
dar. Wieneriſch iſt ſeine graziöſe Beſchwingtheit,
die ſchon durch den Volantabſchluß gegeben, iſt
und wieneriſch ſein reizvoll=jugendlicher Charme,
der durch den volant=gerandeten Fiſchükragen
be=
tont erſcheint. Die richtige Vervollſtändigung
die=
ſes Modells bilden die bauſchigen Aermel und
das entzückend=kapriziöſe, mit Bandſchlupfen
gar=
nierte Hütchen.
Daß ſelbſt die große Abentoilette, die
aus Roumain, Georgette, Gaze, Satin oder
Velour=
ſchiffon hergeſtellt wird, durch einen Schal eine
originelle neue Note erhält, erkennt man, wenn
man die vorletzte Skizze unſerer Gruppe ins Auge
faßt. Der vollkommen mit Perlen oder kleinen
Es gibt hier natürlich unzählige Varianten,
die gelegentlich von der urſprünglichen, geraden
Schalform vollkommen abweichen.
Sehr beliebt ſind die Schalwirkungen, die aus
den Revers entſtehen und nicht weniger originell
die vorne verknoteten Schalkrageneffekte.
Unge=
mein dekorativ die ſogenannten „Fiſchü=Schals”,
die dem Biedermeierſtil nachempfunden ſind und
darum gerade jetzt im Mittelpunkte des
Inter=
eſſes ſtehen.
Manchen abendlichen Schaffungen kann durch
einen aparten, vielfach mit Stickerei verſehenen
Schal eine ganz neue Note vermittelt werden,
die weitab von jeder alltäglichen Wirkung liegt
und die großen Modeſalons ſehr eingehend
be=
ſchäftigt.
Einige Schaffungen, die ſicherlich lebhaftem
Intereſſe begegnen werden, weil ſie allerlei
be=
ſchtenswerte Schal=Effekte vor Augen führen,
haben wir in unſerer Gruppe feſtgehalten.
Metallplättchen beſtickte, vorne verknotete Schal
iſt höchſt eigenartig, verrät perſönliche Note und
iſt ſehr effektvoll, ſo daß man derartige Stücke
beſonders für die großen Tanzveranſtaltungen der
Saiſon, aber auch für Theater= und Konzert=
Abende gerne heranziehen wird.
Wie die Schalmode ſich bei den neueſten
Abend=
umhüllen auswirkt, ſoll unſer letzte Bild lehren;
es handelt ſich hier um einen halblangen Paletot
in dem jetzt wieder ſehr aktuell gewordenen
Kimonoſchnitt. Die Aermel ſind pelzbeſetzt,
des=
gleichen die beiden Enden des Schals, der
gleich=
zeitig die Kragenpartie darſtellt, und ungemein
wirkungsvoll iſt.
Natürlich gibt es auf dieſem Gebiete noch
zahl=
loſe andere ſehr aparte Varianten, ſo daß man
den Schaleffekten mit vorrückender Saiſon ohne
Zweifel immer wieder gerne begegnen wird.
Willy Ungar.
Wird ſich die Straußfeder durchſetzen? Das
iſt eine Frage, die unter den heutigen
Verhält=
niſſen zahlloſe Frauen ſtark intereſſiert. Aber,
die Ungunſt der Zeit ſelbſt verhütet ſo manche
Verwirklichung der Wünſche, wenn nicht der
Ausweg gefunden wird; vorhandene
Strauß=
federn modegerecht bearb(iten zu laſſen. Dann
iſt ja raſch feſtzuſtellen, ob die unzweifelhaft
an=
ſpruchsvolle Garnitur die er Art im Einklang
mit der Geſamterſcheinung zu bringen iſt. Wo
das nicht der Fall iſt und ſein kann, ſollte die
Frau doch lieber auf dieſen neuen Hutſchmuck
verzichten. Letzten Endes wird alſo nicht die
Größe des Geldbeutels, ſondern der eigene
Ge=
ſchmack jeder einzelnen Frau darüber
entſchei=
den, ob wir mit einem vollen Sieg der
Strauß=
feder als neueſte Hutgarnitur im kommenden
Winter rechwen können.
S. u. St.
Tiſch=Rau4
m. Fräſe
Anf. m.
ſtr.=
Mot=
tiſch , 1II
Spez.=Son
Schalty
f. Dreh==)
3er Tiſcht
Wellkal
prsw. a.u3
verk. Re—d
H. Beos
Sche
Sonntag, 29.
Seite 22 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Chillre Jsis, Pastamt C. C.1. /
Roman von
Ernſt Klein
41)
(Nachdruck verboten).
Blair ſchüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, ob ich Sie nicht
doch noch verantwortlich mache. Vielleicht können gerade die
Briefe, die Sie da an die geheimnisvolle Kundin abgeliefert
haben wollen, den Schlüſſel zu der ganzen Angelegenheit
enthal=
ten. Haben Sie die anderen Briefe geleſen?”
„Nein, Herr Superintendent. Ich habe das Miß Brooks
überlaſſen.”
„Und was iſt mit dem Revolver, den Sie auf Ihrer Flucht
mitgenommen haben? Sind Sie ſich klar darüber, daß das ein
ſehr wichtiges Beweisſtück iſt, das Sie ſchon längſt den Händen
der Behörden hätten überliefern müſſen?”
„Darüber bin ich mir klar und habe deshalb die Waffe Miß
Lilian Brooks übergeben.”
Das war eine Ueberraſchung für Blair. „Warum gerade ihr?”
Das Lächeln Henri de Bougeons wurde um einige Grade
liebenswürdiger, dafür ſank ſeine Vertrauensſeligkeit unter den
Gefrierpunkt. „Bedauere, Herr Superintendent, darüber nichts
ſagen zu können!“
Blair putzte das Monokel, rieb die Naſe und maß den jungen
Mann mit kaltem, durchdringendem Blick. Stefano hielt lächelnd
ſtand.
„Ich glaube, Miß Lilian Brooks hat den Revolver noch.
Uebrigens iſt es ein Browning. Ganz kleines Kaliber”, ſagte
er. „Wenn ſich alſo Herr Superintendent mit ihr in
Verbin=
dung ſetzen wollen ..
„Und wo iſt ſie jetzt?”
„„Sie iſt heute um ſechs Uhr früh mit Lord Crayton nach
dem Schloß des Marquis von Northerland gefahren per Auto.”
„Northbrook.”
„Ja, ſo ähnlich heißt der Kaſten.”
„Herr de Bougeon”, ſagte Blair, „es tut mir leid, aber ich
fürchte, ich werde Sie doch bitten müſſen, mich zu begleiten. Sie
haben viel auf dem Kerbholz — Irreführung der franzöſiſchen
Behörden, Diebſtahl eines fremden Autos, Paßfälſchung,
Ein=
bruch, verbunden mit Gewalttätigkeit, Irreführung der engliſchen
Behörden, eigenmächtige Verfügung über wichtige Beweisſtücke
— alles zuſammenaddiert ergibt das mindeſtens ſechs bis
ſieben Jahre Zuchthaus!”
Stefano verbeugte ſich leicht, wie wenn ihm Blair weiß
Gott welche Annehmlichkeit mitgeteilt hätte. „Das kann ich
natür=
lich nicht ändern, Herr Superintendent. Ich ſtehe zu Ihrer
Ver=
fügung!"
„Gut. Ich begehe jetzt eine Unkorrektheit, die mich vielleicht
den Kragen koſten kann, aber Sie machen mir einen gewiſſen
Cindruck, über den ich mich nicht hinwegſetzen kann. Das ſage
ich ganz offen. Wollen Sir mir auf Ehrenwort verſichern, hier
im Hotel zu bleiben?”
„Jch auch?” warf Herr Leonidas Gelatis ſchüchtern ein.
„Selbſtverſtändlich! Ich werde mich ſofort mit Miß Lilian
Brooks in Verbindung ſetzen und von ihrer Antwort meine
wei=
teren Entſchlüſſe abhängig machen. Alſo auf Wiederſehen, meine
Herren!"
37.
Blair kehrte in ſein Büro zurück und hatte zehn Minuten
ſpäter die Verbindung mit Northbrook. Lilian kam ohne
wei=
teres an den Apparat, als er ſie zu ſprechen wünſchte.
„Ich muß Ihnen mitteilen”, begann er ohne weitere
Einlei=
tung, „daß ich ſoeben Ihren Freund Stefano Sorino habe
ver=
haften müſſen. Tut mir leid — war nicht zu ändern! Er hat
nicht nur die Briefe des ermordeten Marquis aus der Hand
gegeben, ſondern auch die Waffe, mit der der Mord verübt
wurde.”
„Herr Blair, wenn ich Briefe und Waffe ſofort
zurück=
ſtelle.
Der kleine Plan war geglückt. Blair grinſte, antwortete
aber nicht gleich.
Drüben wurde man ungeduldig. „Haben Sie gehört, Herr
Superintendent? Ich kann ſofort nach London zurückkommen.”
„Das wäre wohl das Beſte.”
Blair hing an und widmete ſich dem Studium des Archivs,
das ihm ſeine Leute zurechtgelegt hatten. Eine ſehr magere
Ausbeute. Er erinnerte ſich des großen Juwelendiebſtahls im
Hauſe der Viscounteß Vay. Er ſelbſt hatte an deſſen
Aufklä=
rung mitgearbeitet. Einer der Einbrecher war an Ort und
Stelle verhaftet worden, ſtarb jedoch unter ganz merkwürdigen
Umſtänden am nächſten Tage im Unterſuchungsgefängnis, ehe er
noch vernommen werden konnte. Bei ſeinen erſten Ausſagen
hatte er von einer geheimnisvollen Perſönlichkeit geſprochen, die
er nie geſehen hatte, und von der er nur wußte, daß ſie Ruby
hieß. Dieſe Ruby hatte den Plan zu dem Hauſe der Viscounteß
geliefert, mußte alſo ein Mitglied der beſten Geſellſchaft ſein.
Ein Teil der Beute wurde nach einem halben Jahre bei einem
der bekannteſten Hehler Londons wiedergefunden, doch die
ande=
ren Täter, und vor allem dieſe geheimnisvolle Madame Ruby,
blieben unentdeckt.
Das war alles. Zweieinhalb Jahre lag die Geſchichte zurück.
Blair dachte nach. Zweieinhalb Jahre. Um dieſe Zeit war
Gwendolen Wilfort von New York nach London gekommen. So
ſchnell der Gedanke auftauchte, ſo ſchnell verwarf er ihn wieder.
Unmöglich! Die Frau Lord Wilforts
Um zwei Uhr nachmittags wurden ihm Lord Crayton und
Lilian Brooks gemeldet.
„Ich muß ſchon ſagen”, beklagte ſich Seine Lordſchaft, „es
wird nachgerade höchſte Zeit, daß Scotland Yard etwas für die
notleidende Menſchheit tut. Dieſes ewige Hin und Her, dieſe
Aufregungen — meine zarte Geſundheit leidet ſehr darunter.”
Lilian legte die Briefe und den Browning auf den Tiſch.
Wenn Blicke töten könnten, wäre Randolf Blair jetzt an ſeinem
Schreibtiſch tot umgeſunken. Er lachte ihr ins Geſicht.
„Sie wollen natürlich wiſſen, wie es Herrn Sorino ergeht?
Er ſitzt ganz vergnügt im Hotel und wartet darauf, daß ich ihn
von ſeinem Stubenarreſt befreie.”
Lilian wollte etwas antworten, doch er ließ ſie nicht zu
Worte kommen.
„Mein liebes Fräulein, dazu haben wir jetzt keine Zeit!
Das iſt alſo die Waffe?‟ Er nahm den kleinen Browning auf,
betrachtete ihn von allen Seiten. „G. P.?. Wiſſen Sie, wem das
Ding da gehört?”
Crayton blickte zu Lilian hinüber, und dieſe preßte die Lippen
zuſammen. Alſo antwortete er an ihrer Statt. „Das
gottver=
fluchte Ding da gehört der Marquiſe von Northerland, der Frau
meines Neffen. Und da wir nun ſchon einmal am Geſtehen ſind,
Lilian, wollen wir auch noch hinzufügen, daß es ſich bei unſeren
Bemühungen um Briefe handelte, die die Marquiſe von
Norther=
land an Marquis de Sala geſchrieben hat, als ſie noch nicht
ver=
heiratet war. Briefe eben, wie ſie ein junges Mädchen ſchreibt,
aber in der Hand eines Mannes wie Sala kompromittierend
genug. Mein Neffe, der noch in den Zeiten Ramſes des Zweiten
lebt, hat keine Ahnung! Den Browning hat ſie von ihrem
Vater geſchenkt bekommen, daher auch die Initialen. Sie heißt
Mary Gloria Patricia. Gloria war ihr Rufnamne. V.
wurde ihr geſtohlen, als im vorigen Jahr auf Schlm
brook eine größere Geſellſchaft zum Faſanenſchießen hon
war."
Blair tat einen Stoßſeufzer. „Jetzt ſoll ich auch
anfangen zu ſuchen!"
Lilian ſchnellte vor. „Nicht notwendig, Herr Suverno
Wir haben alles getan, um Ihnen die Mühe zu
ſpag=
haben ſogar eine Liſte der Gäſte der damals eingeladege
mitgebracht. Und was die Briefe da anbetrifft.
Her=
intendent, ſo habe ich mir erlaubt, ſie anzuſehen.
Neugierde, ſondern um ſie den unglücklichen
Frauenn=
ſtellen, die ſie geſchrieben haben. Sie werden daher i
lich ſein, ſie mir wieder anzuvertrauen, wenn Sie ſier
brauchen. Ihrer Aufmerkſamkeit empfehle ich die V.
eine gewiſſe Madame Ruby an Marquis de Sala",
hat!“
„Einen Moment!” ſagte Blair und vertiefte ſich irn
Epiſteln, die Lilian ihm aus dem Paket hervorſuchte,
Briefe der Madame Ruby! Keine harmloſen Liebess,
ſie ein junges Mädchen ſchreibt. Leidenſchaft, Sinnll
bändigſte Triebluſt — das alles brannte auf dieſen dünn
tern, die mit einer fahrigen, ungleichmäßigen Schrifi
ſchrieben waren. Charakteriſtiſch die Schrift ſelbſt. Auu
oft, da und dort ein Wort ausgelaſſen, darübergeſchi,
Worte übereinanderſtolpernd. Unleſerlich nicht ſelten
zu entziffern.
Briefe, die ein Bekenntnis waren. Briefe, in deneu
Seele gehen ließ, die in der Welt ſonſt hinter einer 29
borgen herumlief. Kaum glaublich, was da ſchwarxi
ſtand. Glühendes Geſtammel im erſten, Drohungen in
dann.
Im vierten und fünften Brief genaue Angabem!
Einbruch im Hauſe der Viscounteß Vay. Genau detaiu
gaben des Planes. Augenſcheinlich war Sala der M1
geweſen.
„Du mußt das von ihr herausbekommen”, hießt
an einer Stelle. „Aber ich warne dich, laſſe dich niſt
mit ihr ein! Sie iſt eine von den Frauen, die man
los wird. Und ſo phraſenhaft es klingt, mein Lieber,,
zu mir. Ich laſſe dich nicht ...
Als Blair mit der Lektüre fertig war, herrſchte
im Zimmer. Er ſtand auf, trat an das Fenſter und bliüt
ohne irgend etwas zu ſehen. Die Frau, die ſolche Braſ
konnte ſehr wohl zur Mörderin werden, um ſie wiern
zuerhalten . . .
Er kam zu Crayton und Lilian zurück, die auf jlicka mel leier m
len ſitzengeblieben waren. Die Frau, die dieſe Briefe
Sala erſchoſſen. Wir müſſen jetzt nur feſtſtellen, weu
Herrſchaften, die auf Ihrer Jacht waren, Lord Crahtm
Jagdgeſellſchaft Ihrer Nichte teilgenommen haben!"
„Das iſt ſehr einfach!” antwortete Crayton. „Lorda/
Wilfort, Lady Allers und die Gräfin Raſſoden!”
Blair dachte einen
Moment lang nach. „Wolle /
helfen, Lord Crayton? Ich hoffe, es iſt zum letzten A
ſchreiben Sie an alle Teilnehmer Ihrer Kreuzfahrt, E.
von heute in einem beſ.immten Termin zu einern
Souper in Crayton Houſe einladen.”
Lilian wußte ſofort, was Blair wollte. „Sie müſſ ſe
ladungen ſo ſtellen, Crayton, daß die Leute ſchriftlich ſt
müſſen. Herr Blair will die Schrift haben, nicht wahu
Blair nickte.
Crayton und ſein Schützling empfahlen ſich, ur
allein, ſetzte ſich an ſeinen Tiſch zurück und nahm di
Gäſte vor, die auf Schloß Northbrook im Herbſt vori
Faſanen geſchoſſen hatten.
(Schluß folgt.)
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Jie
R
R
K
ersand durch eigene Aufos frei Haus.
R
K
größer
A
Ae
[ ← ][ ]Seite 24 — Nr. 331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 29. Novemhiä=
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Heute nachmittag 4 Uhr
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ausgeführt vom Stadtorcheſter
Leitung Konzertmeiſter Reitz
Eintritt frei. (17147) Eintritt frei.
Alle
und
Regie: Fritz Kortner.
Vergünstigungen, Ehren-
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Ein Sensations-Doppelprogramm
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der beliebte Sensations-Darsteller
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Beginn: 2, 4.05, 6.05 und 8.20 Uhr. /Beginn: 2, 4.05, 6.05 und 8.20 Uhr. Beginn: 2, 3.45, 5.45 und 8 20 Uhr.
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Leitung: Professor Wilhelnn
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