Darmstädter Tagblatt 1931


25. November 1931

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Gntananse 10 Nree

Armſtädter
Ar
TatZ
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naligem Erſcheinen vom 1. Novembe,
2.18 Reiſchzmart und 22 Pfennig
asgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
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3Fellgeld monatiſch 2.75 Reichmart.
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wird nicht übernommen. Nicht=
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2ezieher nſcht zur Kürzung des
AiFEeſlungen und Abbeſtellungen durch
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hanfurt a. M.1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit * verſehenen Origlnal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet
Nummer 327 Mittwoch, den 25. November 1931. 194. Jahrgang

2 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Neichepis
Finanz=Ainzelgen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
brelt)/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichepfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame=
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(41 Dollar 420 Martl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzelgen=
aufträge
und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beſtrelbung fälltl ſede

Nabatt weg. Banſkonto Deuiſche Bani und Darm=
Kädter und Nationalbank.

Dorverenang de Tmergiograning!
zung der Umſakzſteuer gegen Senkung der Hauszinsſteuer. Die Sozialdemokraken drohen
mit polikiſchen Rückwirkungen.

ne Mauet

* Das Kabinekk beräl.
M Die neuen Nolverordnungen.
inſerer Berliner Schriftleitung.
ſich der Wirtſchaftsbeirat aufgelöſt hat, iſt nun=
Wig für das Kabinett frei, das große Wirtſchafts=
uszuarbeiten
. Bereits am Dienstag haben
Beſprechungen ſtattgefunden, die nun täglich
eu in Anſpruch nehmen werden. Man iſt ſich zu=
die
Behandlung des Arbeitsſtoffes ſchlüſſig gewor=
dabei
gleich eine Sortierung der Maßnahmen vor=
FLsgrUhhidtezü durch Notverordnung untermauert werden müſſen
jahmen, die ſich durch einfachen Akt der Verwal=
ühren
laſſen. Eine Generaldiskuſſion im Kabinett
nach den eingehenden Beratungen im Wirtſchafts=
iebeſſen
war es möglich, ſofort in die ſachliche Ein=
dihneinzugehen
. Wie das Wirtſchaftsprogramm im
sfehen wird, läßt ſich ſelbſtverſtändlich noch nicht
wird bereits von einer Steuererhöhung,
don einer Erhöhung der Umſatzſteuer um
igeſprochen. Eine einprozentige Umſatz=
köhung
würde ſchon einen Betrag von
inen einbringen und es iſt noch offen, wie
Aneſichts des Finanzbedarfs auch für Sonderhilfs=
been
, ſoll oder muß. Darüber iſt im Kabinett keiner=
9u gefallen. Die Umſatzſteuer galt bisher
Feſerve. Greift man auf ſie zurück, dann wird
ſhungsaktion ſehr erheblich in Mitleidenſchaft ge=
m
Es iſt aber nicht ausgeſchloſſen, daß die Um=
Rhang verwendet wird, um die Hauszinsſteuer ab=
ber
darüber iſt man ſich im Kabinett noch nicht
eorden, ob man überhaupt an eine neue Steuer=
kingehen
ſoll. Aus dieſem Grunde hatte auch der
mniſter ſeine Rede im Haushaltsausſchuß des
z nächſt auf unbeſtimmte Zeit verſchoben.
Skurmzeichen!

Berlin, 24. November.
ſtand der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion
Aystag den Bericht über die Verhandlungen mit dem
WDr. Brüning entgegen. In der Ausſprache wurden,
äraktion mitgeteilt wird, in erſter Linie die durch
ArReichsregierung über die Geſtaltung des Tarifrechts
aabbbau ſich ergebenden Gefahren für die Lebenshal=
ſen
des Volkes erörtert. Einmütig gebilligt wurde
ene Warnung des Vorſitzenden der ſozialdemokra=
tagsfraktion
, Dr. Breitſcheid, mit der die letzte Be=
Eder Reichsregierung eingeleitet wurde. Eine Aus=
RTarifrechts und eine weitere Senkung des Reallohns
2imnerpolitiſchen Spannungen, führe zu weiterer
n Droſſelung und Arbeitsloſigkeit und rufe größte
Ahor. Entſprechend dem Beſchluß des Reichstages vom
ien alle Pläne auf Aushöhlung des Tarifrechts ab=
Adie Angriffe auf die Unabdingbarkeit des Tarifver=
iren
. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion tritt
1. Dezember, zuſammen.

Muiag abend waren, wie bereits gemeldet, die Sozial=
ur
Reichskanzler, der zu dieſem Empfang auch noch
aufgeboten hatte. Die Regierung ſchweigt ſich über
zrnächſt vollſtändig aus, die Sozialdemokraten da=
A inen ſehr eingehenden Bericht, ſprechen von einer
und geben eine ſcharfe Erklärung ihres Fraktions=
re
itſcheid wieder, der angeblich wegen der Beratun=
chaftsbeirates Lärm geſchlagen hat mit der unver=
ung
, daß Spannungen entſtehen müßten,
s politiſche Rückwirkungen bleiben könn=
lbemokratie
macht aus der bei dieſem Empfang ihr
ſachten Zuſage auf Verbilligung der Lebensmittel
Privaterfolg, der ihr freilich bei weitem nicht ge=
genteil
. Der Vorwärts kündigt trotzdem
Zeichen auf Sturm ſtehen und droht mit
e niemand die Verantwortung übernehmen könne.
Det verſchärfen die Sozialdemokraten
kauf die Regierung. Ihr Fraktionsvorſtand
Eag nachmittag geſeſſen. Parteiausſchuß und Reichs=
An. für nächſten Dienstag einberufen, und die Ge=
Oen mobil gemacht, um gegen die Lohn= und wirt=
Leitſätze Verwahrung einzulegen, obwohl es bis=
igen
iſt, eine Einheitsfront mit den chriſtlichen Ge=
ruſtellen
.
aldemokratie geht alſo auf der gan=
Im Angriff über, zweifellos in der Hoffnung,
Nrch gelingen wird, dem Kanzler hinreichende Zu=
ringen
, und ſein Wirtſchaftsprogramm für ſie
Machen. Dr. Brüning ſteht alſo jetzt vor der ſchwie=
De ſich ſein Verhältnis zu den Parteien geſtalten
S bar iſt, in der Sozialdemokratie die
m Abſpringen ſtärker geworden aus
2 heraus, daß es doch für die größte Partei ein
ender Zuſtand iſt, eine Diktatur zu
um eine nationalſozialiſtiſche Re=
erhindern
. Die Leitung der S.P.D. wehrt
Ty gegen eine ſolche Drehung, weil ſie nicht nach=
Sprungenen Gruppe der S.A.P. Recht geben will.
ader auf, der anderen Seite, daß die Fort=
Politik der wohlwollenden Neu=
Im kommuniſtiſchen Einbruch, in ihre
hwergrößert.

In jedem Falle iſt die Rückendeckung, die der Kanz=
ler
parlamentariſch bisher bei den Sozialdemo=
kraten
fand, ſehr brüchig geworden. Er ſteht jetzt vor
der Gewiſſensfrage, ob er um dieſer Stütze willen auch den Reſt
der bürgerlichen Mitte noch in die Oppoſition treiben will, was
unvermeidlich iſt, wenn das neue Wirtſchaftsprogramm von der
Sorge um die Sozialdemokratie diktiert wird. Der Konflikt kann
hier ſehr raſch kommen. Die Notverordnung wird bereits in der
erſten Dezemberwoche veröffentlicht werden, und wenn auch die
Regierung vielleicht damit rechnet, daß während der außenpoli=
tiſchen
Verhandlungen die Parteien eine innere Kriſe vermeiden
werden, ſo iſt noch keineswegs geſagt, daß dieſe Rechnung rich=
tig
iſt.
Die Beamkenſchaft
wünſcht Ausſprache mit dem Reichskanzler.
Der Deutſche Beamtenbund hat am Dienstag folgendes Tele=
gramm
an die Reichsregierung, zu Händen des Reichskanzlers
Dr. Brüning, gerichtet:
Die Bundesleitung des Deutſchen Beamtenbundes hat heute
zu dem Ergebnis der Verhandlungen des Wirtſchaftsbeirates
Stellung genommen. Da kein Vertreter der organiſierten Beam=
tenſchaft
in den Beirat berufen wurde, war ſie bei der Beurtei=
lung
auf den amtlichen Bericht angewieſen. Danach iſt die
Senkung der Löhne und Gehälter als unver=
meidlich
angeſehen worden, während die für die
Erhaltung des Realeinkommens notwendige
Senkung der Lebenshaltungskoſten auf den ver=
ſchiedenſten
Gebieten zwar als richtig erkannt
worden iſt, jedoch ohne daß durchgreifende
Maßnahmen vorgeſchlagen werden. Dieſe Auf=
faſſung
erfüllt uns mit ernſter Sorge, weil die
Stärkung der Kaufkraft durch erhebliche Preis=
ſenkung
Vorausſetzung für die Wiederbelebung
der Wirtſchaft und die Geſundung der Staats=
finanzen
iſt. Außerdem hat die Art, wie die mehrfachen Ein=
kommensſchmälerungen
und Rechtsminderungen in Reich, Län=
dern
und Gemeinden vorgenommen wurden, die Beamten=
ſchaft
außerordentlich erregt. Aus alledem haben wir
den dringenden Wunſch nach einer Ausſprache mit dem Herrn
Reichskanzler, die wir mit Rückſicht auf die bevorſtehenden Ent=
ſcheidungen
der Reichsregierung für die nächſten Tage erwarten.
Der Kampf um die Reparakionen.
Italien zu einer vernünftigen Schuldenlöſung bereil.
New York, 24. November.
Der italieniſche Außenminiſter Grandi hielt heute auf einem
ihm zu Ehren gegebenen Bankett des Council of Foreign Rela=
tions
eine Anſprache, in der er eine zufriedenſtellendere Löſung
des Kriegsſchuldenproblems ſowie Rüſtungsbeſchränkungen als
wünſchenswert bezeichnete. Europa ſei während der Nachkriegs=
zeit
von ſchweren wirtſchaftlichen und politiſchen Störungen heim=
geſucht
worden, die ſich durch eine vernünftigere und gemäßigtere
Politik hätten vermeiden laſſen. Grandi erinnerte daran, daß
Muſſolini bereits im Jahre 1922 anläßlich der Londoner Kon=
ferenz
die enge Verbindung von Kriegsſchulden und Reparationen
betonte, und ſagte, daß, wie immer ſich dieſes Problem geſtalten
werde, Italien ſtets bereit ſei, die weitherzigſte Löſung zu unter=
ſtützen
. Seiner Ueberzeugung nach werde eine ſolche Löſung auch
die beſte ſowohl für die Schuldner wie für die Gläubiger ſein.
Aus dieſem Grunde ſei Italien auch willens, bei einer Neurege=
lung
des Fragenkomplexes entſprechende Opfer zu bringen.
Wiederaufkauchen Parker Gilberts?
* Sobald ſämtliche Mitglieder des Baſeler Sonderausſchuſſes
ernannt ſind, und der Ausſchuß ſich konſtituiekt hat, wird er noch
vier weitere Sachverſtändige hinzuziehen. Ueber dieſe Perſonen
ſchweben zurzeit Verhandlungen. Die Franzoſen arbeiten in
der Richtung, daß nur Sachverſtändige ausgewählt werden, die
ihnen angenehm ſind und die womöglich durch ihre bisherige Ein=
ſtellung
zur Reparationsfrage eine gewiſſe Gewähr dafür bieten,
daß ſie bei den entſcheidenden Verhandlungen die franzöſiſche
Theſe mitverfechten. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß gegen ein
ſolches Verfahren von vornherein Front gemacht werden muß.
Die franzöſiſchen Abſichten gehen nun auch dahin, den früheren
Reparationsagenten Parker Gilbert als Sachverſtändigen in den
Sonderausſchuß hineinzunehmen. Wir können uns nicht vorſtel=
len
, daß man im übrigen Auslande Herrn Parker Gilbert als
eine geeignete Perſönlichkeit anſieht, erneut an der Löſung des
Reparationsproblems mitzuarbeiten. In Deutſchland hält man
ihn jedenfalls für durchaus ungeeignet. Er hat ſich während ſeinn=
früheren
Tätigkeit in Deutſchland als ausgeſprochener Fronvogt
gezeigt, der lediglich die Intereſſen der Gläubiger, und hier wie=
der
ſpeziell die Frankreichs wahrnahm. Obwohl ſeine Aufgabe
auch darin beſtand, die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands pfleglich
zu behandeln, hat er dafür geſorgt, daß aus Deutſchland eine
Milliarde nach der anderen herausgepumpt wurde und die Aus=
landsgelder
für den Transfer der deutſchen Kriegsentſchädigung
verſchlungen wurden. Er zeichnet mitverantwortlich für den Zu=
ſammenbruch
. Würde Parker Gilbert in den Sonderausſchuß
einziehen oder ſonſtwie eine maßgebende Rolle in der Repara=
tionsfrage
übernehmen, dann müſſen wir von vornherein der wei=
teven
Entwicklung mit größtem Mißtrauen entgegenſehen. Die
Waſhingtoner Regierung hat bisher die deutſche Haltung ziemlich
weitgehend unterſtützt, und wir möchten annehmen, daß ſie von
ſich aus Parker Gilbert einen Wink geben wird, ſich in keine neue
Aufgabe auf reparationspolitiſchem Gebiet einſpannen zu laſſen.

Novemberſtimmung in Madrid.
Parlamenks- und Theakerſkandale.
Die Verurkeilung des Königs.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
v. Gss. Madrid, 21. November.
Madrid hat endlich ſeinen längſt erwarteten Parla=
mentsſkandal
. Das war ſo: Es gibt hier ſeit langen
Zeiten einen ziemlich ſagenumwobenen Mannnamens
March, den die einen für einen großen Finanzmann halten,
die anderen als Tabakkönig preiſen und die dritten nun die
erzählen hinter der vorſichtshalber vorgehaltenen Hand tolle
Geſchichten von ihm, er ſei als jüngerer Mann in ſeiner Hei=
mat
, den herrlichen Balearen, Anführer einer ganz verwogenen
Schmugglerbande geweſen, habe den Schmuggel im Lauf der
Jahre im großen organiſiert und ein einträgliches Geſchäft dar=
aus
entfaltet, das heute noch blühe uſw. Tatſache jeden=
falls
iſt, daß March ſehr reich iſt, man ſchätzt ihn auf über
fünfzig Millionen, und deshalb den Neid ſo manchen Mitbürgers
hervorruft. Dieſer ungekrönte König ſitzt nun ſeit einem halben
Jahr in der Nationalverſammlung als Deputierter, ohne daß
ſich jemand um ihn gekümmert hätte, bis es gerade im Novem=
ber
dem ſogenannten Verantwortlichkeitsausſchuß des Parla=
ments
einfiel, ihn aufs Korn zu nehmen. Grund: ſeine ſo=
genannten
Geſchäfte und ſeine angeblich regimefeindliche Ein=
ſtellung
. Ein Freund, ebenfalls Abgeordneter, bringt die Ge=
ſchichte
heraus und beſpricht ſich mit einem anderen Deputierten,
der Mitglied jener Kommiſſion iſt. Nun, man hat ja auch
ſchon andere Sachen mit Geld wieder in Ordnung gebracht,
warum ſoll man alſo dem Kommiſſionsfreund nicht fünfund=
zwanzigtauſend
Peſeten verſprechen für den Fall, daß er die
Angelegenheit aus der Welt ſchafft und March rettet. Nachdem
aber hier nur die allerwenigſten dichthalten können, geht bald
ein Raunen durch die Kammer und der Vermittler bekommt
Gewiſſensbiſſe, erzählt unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit alles,
was er weiß, mit dem Erfolg, daß nicht nur der Freund des
Tabakkönigs, ſondern auch dieſer ſelbſt aus der National=
verſammlung
hinausfliegt. Das heißt, ausgeſchloſſen
können die Deputierten ja nicht werden, weil ſie vom ſou=
veränen
Volk gewählt ſind und daher deſſen Vertrauen zwangs=
läufig
genießen, bis zur nächſten Wahl man kann alſo nur
die Unverträglichkeit der Anweſenheit dieſer Herren mit dem
Niveau der Nationalverſammlung feſtſtellen. Man hofft ſo, die
durch dieſes Urteil Betroffenen von der Kammer fernzuhalten.
Diesmal aber hat man daneben gehofft beide Volksvertreter
kommen nach wie vor, wenn es ihnen paßt, mit der vielleicht
nicht unrichtigen Begründung, daß auch ſie, wenn ſie wollten,
Unverträglichkeiten konſtruieren könnten. So bleibt alles
beim Alten.
Aber auch Theaterſkandale hat’s gegeben im glor=
reichen
Monat November. Natürlich auch das aus politiſchen
Gründen. Der berühmte Benavente hat ein ausgezeichnetes
Stück uraufgeführt, deſſen Anſpielungen auf das heutige Regime
ſtürmiſches Beifallsgeklatſche im Publikum hervorriefen. Dieſer
Applaus aber ging der Regierung auf die Nerven, infolgedeſſen
mußten die betreffenden Stellen geſtrichen werden. Dagegen
ſtellte man ein aus der Feder des ſpaniſchen Botſchafters in
London, Perez de Ayala, ſtammendes Stück, das in
ſchlimmer Art gegen die Jeſuiten vorgeht und dem auten Ge=
ſchmack
ins Geſicht ſchlägt, unter den beſonderen Schutz der
Polizei. Wer etwa wagen ſollte, ſein Mißfallen mit dieſem
Schund zum Ausdruck zu bringen, fliegt nicht bloß aus dem
Saal, nein, der wird verhaftet und darf dann, um wieder frei=
zukommen
, eine Geldſtrafe von tauſend Peſeten zahlen. Es geht
eben doch nichts über die Freiheit.
Um nun ſchließlich der Novemberſtimmung die Krone auf=
zuſetzen
, hat ſich der ſchon genannte Verantwortlichkeitsausſchuß
der Kammer ein ganz beſonderes Stückchen geleiſtet, über das
man aus vollem Halſe lachen könnte, wenn es nicht mit ſo er=
ſchreckender
Deutlichkeit zeigen würde, wohin politiſche Ver=
hetzung
gemiſcht mit perſönlicher Feindſchaft führen kann. Dieſer
Ausſchuß, der Staatsanwalt und Unterſu hungsrichter in einem
ſpielt, hat den Urteilsantrag gegen den ehemaligen
König von Spanien veröffentlicht (über den das Parla=
ment
inzwiſchen, den Antrag verſchärfend, beſchloſſen hat.
D. Red.). Lange Spalten umfaſſende Begründungen, die mehr
oder weniger Literatur mit einem Schuß Geſchichtsfälſchung dar=
ſtellen
, gipfeln darin, dem König nachzuweiſen, er habe
Majeſtätsbeleidigung an der Souveränität des ſpaniſchen
Volkes begangen und ſich außerdem durch Billigung des
Staatsſtreichs Primo de Riveras des Verbrechens der mili=
täriſchen
Rebellion ſchuldig gemacht.
Kindiſch, ſinnlos und im höchſten Grade unpolitiſch iſt dieſes
Theater, dem in dieſem Falle ſogar der Beifall der Galerie ber=
ſagt
geblieben iſt. Entgegen dem Willen des Volkes, das in
jenen ſtürmiſchen Apriltagen dieſes Jahres auch nach der bereits
erfolgten Ausrufung der Republik, dem damals immer noch im
Familie kein Haar ge=
Lande befindlichen König
der mit Dummheit
krümmt hat, ſoll nun der
gepa.

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Seite 2 Nr. 327

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 25. NovemTie

Die Skillhalte-Akkion im Often.
Schlange=Schöningen über die Oſthilfe.
Berlin, 24. November.
Die urſprünglich für die heutige Sitzung des Haushaltsaus=
ſchuſſes
des Reichstags in Ausſicht genommene Rede des Reichs=
finanzminiſters
über die allgemeine Finanzlage wird erſt ſpäter
gehalten werden; wann, ſteht jedoch noch nicht feſt
Zunächſt erſtattete Abg. Stücklen (Soz.) Bericht über die
Oſthilfefragen, mit denen ſich der ſtändige Unterausſchuß vorher
beſchäftigt hatte. In dieſem Bericht kam zum Ausdruck, daß die
Oſthilfe ihre Ziele bisher nicht erreicht habe, weil es nicht möglich
geweſen ſei, die nötigen Geldmittel zu beſchaffen.
Reichsminiſter Schlange=Schöningen wandte ſich
gegen die agitationsmäßige Unterſtellung, der Kanzler hätte nicht
den beſten Willen gehabt, der notleidenden Landwirtſchaft Hilfe
zu bringen.
Heute ſeien im deutſchen Oſten nicht diejenigen Großbetriebe
am meiſten gefährdet, die etwa am ſchlechteſten gewirt=
ſchaftet
hätten, ſondern die, die den größten Kapitalumlauf
aufwieſen und damit am ſtärkſten in die Zinsmühle geraten
ſeien. Der Miniſter hob hervor, daß ſich die Kriſe heute
nicht auf den Großgrundbeſitz beſchränke, ſondern ebenſo ſtark
auf die Bauernſchaft und die Siedler übergegriffen habe.
Wenn man vor einigen Jahren noch von örtlichen Kriſen=
herden
ſprechen konnte, ſo müſſe man heute umgekehrt von
einzelnen Oaſen ſprechen, bei denen die Kriſe noch nicht ſo
ſchlimm ſei.
Es ſei beute eine Entſiedlung des Oſtens feſtzuſtellen, ein Abſtrö=
men
der Menſchen von Oſten. Das ſei nicht nur aus volkswirt=
ſchaftlichen
, ſondern auch aus nationalpolitiſchen Gründen eine un=
erträgliche
Entwicklung. Mit der Notverordnung habe er ſich be=
müht
, dem unerträglichen Zuſtand ein Ende zu machen, daß die
Landwirtſchaft jeden Tag von ihrem Gerichtsvollzieher bedrängt
würde. Der Miniſter ſetzte ſich dann mit den Kritiken an der
Notverordnung auseinander, wobei er erklärte, man müſſe ſich
darüber klar ſein, daß die Landwirtſchaft im Oſten in einigen
Wochen und Monaten keinen Kredit mehr hätte bekommen können,
wenn die jetzige Entwicklung nicht durch geſetzliche Maßnahmen
gehemmt andauern würde. Die Wünſche der beteiligten Kreiſe
würden nach Anſicht des Miniſters in den Ausführungsbeſtim=
mungen
nach Möglichkeit Berückſichtigung finden.
Jetzt gehe es darum, den Umfang der Stillhalteaktion zu
umreißen, um alle Betriebe, die ein Stillhalten nicht unbe=
dingt
nötig hätten, oder die unrettbar verloren ſeien, aus
dieſer Aktion herauszunehmen.
Das werde eine ungeheuer ſchwierige Arbeit ſein, bei der er auf
die Mitarbeit der preußiſchen Landräte nicht verzichten könne.
Der Erfolg ſei von dem guten Willen und der ehrlichen Mitarbeit
aller Beteiligten abhängig. Der Miniſter erklärte dann, es werde
unter dem Druck der Notverordnung ein ſolches Tempo in die Ar=
beit
der Oſthilfe kommen, daß ſich dieſe nicht über Jahre, ſondern
über Monate erſtrecke. Für dieſe Beſchleunigung brauche er den
Druck auf Schuldner und Gläubiger, den die Notverordnung
ausübe.
Der Miniſter lebnte es bei weiteren Betrachtungen über
das Siedlungsweſen entſchieden ab, Reichsgelder für Groß=
betriebe
verwenden zu laſſen, die den modernen volkswirt=
ſchaftlichen
Forderungen nicht genügten. Bei der Siedlung
handele es ſich gar nicht um die Frage des Grund und
Bodens, ſondern in der Hauptſache um die Frage der Renta=
bilität
der Siedler. Der Siedler müſſe ſo geſtellt werden.
daß er eine Rente herauswirtſchaften könne, wenn ſich ſeine".
Siedlung ſparſam und ſchlicht aufbaue.
Es ſei natürlich, daß die Gläubiger nicht mit allen Maßnahmen
der Notverordnung einverſtanden ſeien. Es könne aber darauf
hingewieſen werden, daß auf Grund der bisher geführten Ver=
handlungen
die Breslauer Getreidebörſe wahrſcheinlich ſchon am
Mittwoch ihre Tore öffnen werde. Die führenden Kreditinſtitute
hätten verſtändnisvolle Mitarbeit bei Durchführung des Oſtmora=
toriums
zugeſichert. Zum Schluß forderte Miniſter Schlange Han=
dek
und Genoſſenſchaften auf, an den Ausführungsbeſtimmungen
durch praktiſche Vorſchläge und Hinweiſe zur Vermeidung von
Härten mitzuarbeiten.
In der Ausſprache wurde von verſchiedenen Seiten auf die
einſchneidenden Auswfrkungen der Notverordnung hingewieſen.
Abg. Dr. Hilferding (Soz.) wies darauf hin,
daß die Notverordnung nichts anderes bedeute als die un=
bedingte
Anerkennung des Rechtes auf entſchädigungsloſe
Enteignung im Intereſſe der Allgemeinheit, ein Angriff auf

Dikamin D rein hergeſtellt.
Ein Triumph der Chemie.
Dem Geheimnis der Vitamine auf der Spur. Die Arbeit d
Nohelpreisträgers Windaus. Die Bedeutung der reim
Herſtellung des Vitamins D.
Der Göttinger Profeſſor Dr. Windaus, Nobelpreisträger f!
Chemie, hat vor kurzer Zeit zum erften Male das antirachitiſo
Vitamin D in reinem kriſtalliſierten Zuſtande hergeſtellt. Dan
iſt eine Arbeit von vielen Jahren durch den Erfolg gekrör
worden, und die Chemie errang einen Triumph, der in der Ge
ſchichte der Wiſſenſchaft von größter Bedeutung iſt. Winda
ergründete damit zum erſten Male das Weſen der Vitamine, d
bis jetzt noch ein großes Geheimnis waren. Man wußte, d
ſie zum Leben notwendig ſind, kannte aber weder ihre
chemiſchen Aufbau, noch das Weſen dieſer Ernährungsſtoff
Windaus beſchäftigt ſich ſchon ſeit vielen Jahren mit dieſer b.
deutſamen Angelegenheit und hat auch für ſeine wichtigen 9
beiten auf dieſem Gebiete vor kurzer Zeit den Nobelpreis
halten. Ihm war es bereits im Jahre 1928 gelungen, d.
Vitamin D zu iſolieren. Man hat feſtgeſtellt, daß die Rachit
durch Beſtrahlung mit Höhenſonne verſchwindet. Nun lag d
Annahme nahe, daß das Antirachitiſche Vitamin D im Körp=
durch
Beſtrahlung entſteht. Dieſe Annahme wurde noch dadur
verſtärkt, daß auch Sonnenſtrahlung ein vorzügliches Abwel
mittel gegen die engliſche Krankheit iſt. Nun ſtellten Windau
und Pohl in Göttingen feſt, daß ſich im menſchlichen Körper e
Propitamin befindet, das offenbar durch die Beſtrahlung n
dem ultravioletten Teil des Lichtes zum Vitamin wird. Za
reiche Verſuche mit denen in Betracht kommenden Verbindunge
wurden angeſtellt, und ſchließlich kam man auf das Ergoſteri
das mit dem Provitamin eine gleiche Farbenreaktion beſitzt un
beſtrahlt eine ſichere Heilwirkung gegen Rachitis beſitzt. Die
Heilwirkung wurde zuerſt bei Ratten verſucht. Nun mad
Windans den Verſuch, das Vitam

Das waren die Vorarbeiten, die zu der neuen großen Entdeckt
führten. Faſt 4 Jahre lang machte Windaus immer neue
berimente, um zum erſten Male ein Vitamin in reiner kriſte
ſierter, Form künſtlich herzuſtellen. Wenn in Berichten dar
geſprochen wurde, daß das Vitamin D jetzt entdeckt worden
ſo geht aus dieſer Darſtellung hervor, daß dieſe Mitteilun
ungenau ſind. Es ift nicht entdeckt ſondern gefunden word
Bisher konnte ein Vitamin in kriſtalliſierter Form rein nochniem
hergeſtellt werden. Es iſt zum erſten Male gelungen, die
geheimnisvollen Ernährungſtoff dem Dunkel zu entreißen,
dem er bisher geweſen.t. *ODg aber die Ptaminesfür=

Bom Tage.

Der Reichsernährungminiſter hat dem Kabinett einen Ent=
wurf
für Fleiſchverbilligung für Arbeitloſe vorgelegt. Ferner hat
der Miniſter in der Brotpreisfrage darauf hingewieſen, daß Maß=
nahmen
in Ausſicht genommen ſeien, die im Rahmen der Preis=
ſenkung
erreicht werden ſollen.

In der erſten Hälfte des November iſt die Zahl der Arbeits=
loſen
um rund 220 000 auf 4 840 000 gegenüber 4 620 000 Ende
Oktober geſtiegen. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger
hat um 63 000, die der Bezieher der Kriſenfürſorge um 30000 zu=
genommen
.
Die Reichstagsfraktion der D.V.P. ſetzte am Dienstag in
mehrſtündiger Sitzung ihre Arbeitstagung, die der Erörterung der
verſchiedenſten finanz= und wirtſchaftspolitiſchen Fragen gilt, fort.
Die Beſprechungen, die ſich bis Samstag dieſer Woche hinziehen
dürften, werden zunächſt am Mittwoch weitergeführt werden.
Die ſozialdemokratiſche Fraktion des Preußiſchen Landtages
beſchloß, an Stelle des verſtorbenen Präſidenten Bartels den Ab=
geordneten
Robert Leinert als Kandidaten für den Präſidenten
des Preußiſchen Landtages zu benennen.
Nachdem die Sozialiſtiſche Arbeiterpartei dazu übergegangen
iſt, eine eigene Schutzorganiſation aufzubauen, ſtellte ſich der Bun=
desrat
des Reichsbanners auf den Standpunkt, daß die Mitglied=
ſchaft
in der S.A.P. mit der Mitgliedſchaft im Reichsbanner nicht
vereinbar iſt.
Der belgiſche Staatsminiſten und Finanzſachverſtändige
Francqui iſt zum Vertreter Belgiens im Beratenden Ausſchuß der
B. J. 3. (Youngplan=Ausſchuß) ernannt worden.
Die franzöſiſche Kammer hat am Dienstag vormittag die
Geſetzesvorlage über die nationale Abrüſtung behandelt. Der Be=
richterſtatter
des Finanzausſchuſſes, Lamoureux, gab einen Ueber=
blick
über die im Ausſchuß abgeänderte Vorlage, die nach der Neu=
faſſung
Ausgaben in Geſamthöhe von 3213 Millionen Franken
vorſieht.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval wird erſt am Don=
nerstag
nachmittag zur Beantwortung der außenpolitiſchen Inter=
pellationen
das Wort ergreifen.
Der engliſche Botſchafter in Paris iſt beim franzöſiſchen
Außenminiſterium wegen der franzöſiſchen Zuſatzzölle auf engliſche
Kohlen vorſtellig geworden.
Der ehemalige chineſiſche Miniſterpräſident Wellington Koo
iſt an Stelle des am 1. November zurückgetretenen Miniſters
Wang zum Außenminiſter der Nankingregierung ernannt worden.

das Privateigentum, wie er klarer und zweifelsfreier in der
deutſchen Republik noch nicht geſchehen ſei. Man müſſe bis
zum bolſchewiſtiſchen Rußland wandern, um zu parallelen
Fällen zu gelangen.

Der Volksparteiler Dr. Cremer erklärte, ſeine Partei
könne keine Sanierung dulden, die einſeitig auf den Schultern des
Handwerks und des Kleinhandels des Oſtens vorgenommen werde,
ohne daß dieſe Schichten die Möglichkeit bekämen, Verbindlich=
keiten
, die ſie auf Grund ihrer Aktiven bei der Landwirtſchaft ein=
gegangen
ſeien, ebenfalls abzuwerten. Er begründete einen An=
trag
, die Induſtrieumlage ſo zu geſtalten, daß der Grundſatz des
Jahres 1930 nicht überſchritten und die Umlage nicht von Betrie=
ben
erhoben wird, die das Jahr 1931 mit Unterbilanz abſchließen.
Am Schluſſe der Sitzung wurde ein Brief des Reichsfinanz=
miniſters
Dietrich verleſen, in dem er mitteilt, er habe ſich mit
dem Kanzler über die Frage auseinandergeſetzt, wann die Regie=
rung
nähere Ausführungen über die Finanzlage
machen könne. Wie Sie wiſſen, ſo heißt es in dem Brief, be=
ginnen
wir heute damit, an Hand der Leitſätze des Wirtſchafts=
beirats
ein endgültiges Programm darüber aufzuſtellen, welche
Maßnahmen die Reichsregierung angeſichts der Schwierigkeiten
und Notſtände ergreifen will. Wir gehen davon aus, daß die Be=
wätigung
dieſer Aufgaben günſtigenfalls bis Ende der näch=
ſten
Woche möglich ſein wird. Der Miniſter will alsbald nach
Abſchluß dieſer Beratungen die gewünſchten Aufſchlüſſe geben.
Der Ausſchuß vertagte ſich dann.

Die deutſchen in Oſtoberſchleſien
ſollen broklos gemacht werden.

Kattowitz, 24. November.
Der Schleſiſche Seim trat am Montag abend zu einer Sitzung
zuſammen. Im Zuſammenhang mit der Wirtſchaftskriſe hatte die
polniſche Regierungspartei eine Reihe von weitgehenden und zum
Teil mit der Verfaſſung im Widerſpruch ſtehenden Anträge ein=
gebracht
. So wird die Einführung einer ſtaatlichen Kontrolle der
Schwerinduſtrie unter Beteiligung der Gewerkſchaften verlangt.
Gefordert wird ferner die ſofortige Entlaſſung aller in der Woie=
wodſchaft
Schleſien noch beſchäftigten Ausländer. Dieſer Antrag
richtet ſich natürlich in erſter Linie gegen die zahlreichen in Oſt=
oberſchleſien
tätigen deutſchen Staatsangehörigen. Die Anträge
ſollen in der nächſten Seimſitzung beraten werden.

menſchliche Leben und die menſchliche Geſundheit die größte Be=
deutung
haben, ſo iſt die reine Herſtellung eines Vitamins auch
von unabſehbarer Tragweite. Iſt doch zu hoffen, daß es nun=
mehr
auch gelingen wird, den chemiſchen Aufbau der Vitamine zu
ergründen. Dadurch kann die ganze Ernährung des Menſchen
auf eine völlig neue Grundlage geſtellt werden. Die verſchiedenen
Vitamine es gibt Vitamine A, B, C. D und E ſind zur
Verhütung mannigfacher ſchwerer Erkrankungen erforderlich. Wir
wiſſen auch, in welchen Nahrungsmitteln von Stoffen ſie ſich
befinden. Falls die chemiſche Konſtruktion aller Vitamine auf
künſtlichem Wege möglich ſein wird, wird die Behandlung der
verſchiedenen Krankheiten vielleicht eine ganz neue Form au=
nehmen
. Der Triumph des menſchlichen Geiſtes iſt um ſo
größer, als die Vitamine in den Nährſtoffen ſo verſteckt ſind,
daß man überhaupt erſt ſeit einigen Jahren von ihrem Vor=
handenſein
und ihrer Bedeutung Kenntnis hat. Der Ent=
decker
der Vitamine war der holländiſche Arzt Dr. Eykman, der
vor kurzer Zeit geſtorben iſt.

Der

Eine Unterredung mit Dr. Finkelſtein, dem modernen Zauberer.
Von Arthur Köſtler.
Wenn ich Ihnen ſage: Baum, was fällt Ihnen dabei ein?
fragte der Zahlen=Raſtelli. Ich aſſoziiere etwa: Baum, Lenz,
Hör die Nachtigallen ſchlagen, Das Wandern iſt des Müllers Luſt.
Pkattfüße verringern die Lebensfreude und ſo weiter. Darauf
ſprach der Zahlen=Raſtelli: Sie, verehrter Herr, und mit Ihnen
die überwiegende Mehrzahl aller Menſchen, denken in Begriffen;
ich gebe Ihnen ein Stichwort, und Sie fangen an, ein Garn zu
ſpinnen: Sie aſſoziieren phonetiſch, viſuell, logiſch; Sie hören ein
Wort, und hundertundein Dinge fallen Ihnen dabei ein. Genau
ſo ergeht es mir mit jeder Zahl. Sie nennen mir eine Ziffer,
eine beliebige Ziffer, und ich ſehe einen ganzen Roman: Ich aſſo=
ziiere
Zahlen, wie Sie Begriffe; es gibt Zahlen, die mir ſym=
pathiſch
, und Zahlen, die mir unſympathiſch ſind; mein Verhält=
nis
zur Zahl iſt ebenſo lebendig und gefühlsbetont wie Ihr Ver=
hältnis
zu einem klangvollen Subſtantiv. Was Sie mir da er=
zählen
, erwiderte ich, klingt wie ein lauwarmes Feuilleton;
man kann ſich nichts Genaueres darunter vorſtellen. Gut,
ſagte der Zahlen=Raſtelli, der Dr. Finkelſtein heißt, aus War=
ſchau
kam und der größte lebende Rechen= und Gedächtniskünſtler
iſt, gut, wir wollen eine Probe machen. Nennen Sie mir
irgendeine beliebige Zahl. Ich nannte auf Geratewohl die Zahl
324, und dann verging mir Sehen und Hören. Dreihundert=
vierundzwangzig
! rief Dr. Finkelſtein, welch glücklicher Einfall,
welch liebenswürdige Zahl! Sie iſt nämlich gerade das Quadrat
von 18, rechnen Sie nach. (Ich kontrollierte dies und alles fol=
gende
, das Finkekſtein ohne Atempauſe hervorſprndekte; alles

Probeweiſe Sechs-Tage=Woche.

Moskau, 24. M
Der Volkskommiſſarenrat der Sowjetunion hat:
Dekret erlaſſen: Obwohl die ununterbrochene fünftägiz
tionswoche als Hauptkern der Organiſierung der Arbo
Sowjetunion gilt, wird gewiſſen Betrieben zu=
tigung
bei der Durchführung der ununte.
nen Woche entſtandenen Mängel erlaun
1. Dezember an zeitweilig zur unterb
Sechstagewoche überzugehen. Bei der ununtie
Arbeitswoche müſſen jedoch ſolche Betriebe bleiben, die
dienung ununterbrochen arbeitender Betriebe errichte=
auch
der Befriedigung kultureller oder ſozialer Bedürfmſ
völkerung dienen: Genoſſenſchaftsläden, Speiſehäuſer.,
Transportweſen uſw. In Betrieben, die zurſct
gen unterbrochenen Woche übergehen, wu
meinſamer Ruhetag der 6., 12., 18., 24. und 30. jeden A
geſetzt. Gleichzeitig wird der Arbeitstag in di.
ben von 6.,5 Stunden auf 6 Stunden verküüe

Die engliſche Preſſe für den Vorrang der
Schulden vor den Reparakionen.

London, 24. A)
Die heutige Nummer der Times bringt im Finun
Betrachtung über den bevorſtehenden Zuſammentri=
ratenden
Sonderausſchuſſes der B. J.3., worin ſie ſich
für eine Priorität der privaten vor den Reparationsſſu
ſetzt. Sie beruft ſich auf die Erklärung der Londone=
konferenz
vom 23. Juli d. J., auf der ſich das Stillhalle
aufbaute. Daran anſchließend erörtert ſie die
lichen Vorausſetzungen der Reparat
lungen, die nur aus dem Ueberſchuß der
über die Einfuhr bezahlt werden könner.
zum Schluß, daß, weil dieſe Ausfuhr nur durch die 2
gewährten privaten Kredite ermöglicht worden ſei, d
der Dinge den privaten Schulden einen
vor den Reprationsſchulden gebe. In ähn
ſchreibt auch Financial Times, die erklärt, daß, weu
land bei der Zahlung der privaten Schulden nichtt
werde, Reparationszahlungen unmöglich würden.

Der Fall Ladendorff.

Der bisherige Vorfitzende der wirtſchaftsparteilickhe
im Preußiſchen Landtag, Abg. Ladendorff, hat in de
ſitzung am Dienstag mitgeteilt, daß er ſeine ſämtli
ämter, insbeſondere auch das des Vorſitzenden den
fraktion, bis zur reſtlofen Klärung des gegen ihn
menhang mit dem Zuſammenbruch der Berliner Bau!
del und Grundbeſitz eingeleiteten Verfahrens niedeu

Am Mittwoch wird ſich der Geſchäftsordnungsc
Preußiſchen Landtages mit dem Antrag auf Au;

Immunität des Abg. Ladendorff, der ſelbſt um
Erledigung gebeten hat, beſchäftigen.

Der geſchäftsführende Vorſtand der Wirtſchafu)ſ
am Dienstag im Reichstag zu einer Sitzung zuſan
nahm Kenntnis von der an ihn gerichteten Mitteilun)
ßiſchen Landtagsabgeordneten Ladendorff, daß er ſä n
tejämter bis zur Klarſtellung der im Zuſammenhaus
Zuſammenbruch der Bank für Handel und Grunx)
ihn erhobenen Vorwürfe niederlege, und daß er fenlit
hebung ſeiner Immunität betreiben werde, um me
eine gerichtliche Klarſtellung zu erzielen.

Die nationalſozialiſtiſche Reichstagsfraktion
Reichsregierung eine ſchriftliche Anfrage gerichtet, in
heißt: Iſt es richtig, daß das Reich der Bank für
Grundbeſitz 3 Millionen RM. gegen Sicherheite=
Dresdner Bank zur Verfügung geſtellt hatte? If
daß die Reichsregierung nach dem offenen Zuſamm
Bank, um eine ruhige Abwicklung der Bank zu g
der Dresdner Bank eine Summe zur Verfügung geſ
ſtellen wird? Hat die Reichsregierung oder einzeln
derſelben vor oder am 16. Oktober mit der Wirm
oder deren einzelnen Mitgliedern über die Stützun
verhandelt? Was wurde von beiden Seiten geforde
zugeſagt?

ſtimmte.) Alſo das Quadrat von 18. Jetzt ſtellen m.
mal um: 243, und ſiehe, es iſt 3 zur fünften Potenz
addiere die Exponenten; 2 und 5. macht 7. 7 iſt eine
777 iſt noch viel hübſcher; es iſt nämlich 777 37
erinnert mich an etwas: ich zerlege die erſte der drei
dann krieg ich 1677, das iſt das Todesjahr Spinoöc.
der große Diamantenſchleifer ſeine Ethik hatte 2
phen; aber welch magiſche Verflechtung: 259 iſt nämt
durch 37 teilbar. Aber nicht nur 259 hat dieſe ſympat-
ſchaft
, daß die 37 in ihr reſtlos aufgeht; auch die=
Ziffer: 592 weiſt dieſen Vorzug auf, und wenn ich
umſtelle: 925, ſo iſt auch dieſe Zahl wiederum durck
höchſt verwunderlich!? Jetzt aber kehre ich zur 200
erinnert mich noch an etwas, warten Sie mal Eu
hänge ihr rückwärts ſymmetriehalber noch eine 2 an.
wiſſen Sie, das das iſt. 25 X 92 iſt das zwo
zwo iſt gleich zwo hoch fünf mal neun hoch zwo
begeiſternd, nicht, aber Geduld, Geduld, mir kommt
noch aus einem andern Grunde bekannt vor, naturt
wiſſen Sie, was das iſt? So viel Sekunden giht=
nat
!!! Das iſt die Welt des Doktor Finkelſtein, des
Zahlen, deſſen phänomenale und bizarre Begabung
den hervorragendſten deutſchen Pſychologen wiſſenſcha
ſucht wird. Denn er lebt nicht nur auf einer andere
ſchen Ebene als wir normale Menſchen, ein Poer u.
der Arithmetik; er hat auch die meiſten Weltrekorde.
ten Rechenkünſtler der Gegenwart und Vergangenhk
ten, übertroffen. Einer der eindrucksvollſten Weltreih.
rechnen, ich glaube, das Rechengenie Dr. Rückler hat
gehabt, beſtand darin, zwei achtſtellige Zahlen im he
tiplizieren. Finkelſtein multiplizierte zwei zehnſtet.
aus dem Gedächtnis, ohne Papier er brauchte dac
ten. Im Addieren und raſchen Erfaſſen von Zahle!.
hors coneours: er addiert 6 einſtellige Zahlen in G0ee
12 einſtellige Zahlen in 0.20 Sekunden, 13 einſtellig
0.25 Sekunden. Das geht ſo vor ſich: ich ſchreibe ſ.*
Papier 15 beliebige einſtellige Zahlen auf, verdece
Karton, hebe den Karton für den Bruchteil einer 2
und laſſ ihn wieder fallen: im ſelben Augenblick, ſe
Finkelſtein bereits die Summe, die er im Kopf a00
die immer ſtimmt. Die Leiſtung iſt einfach ungehe.
ein normaler Menſch braucht zirka eine Zehntellein
eines Sinneseindrucks bewußt zu werden, um ih0.N
ren dieſer Mann benötigt nur ein Drittel diele
ſechs verſchiedene Zahlenindividuen nicht nur zu Erlol
um faſt gleichzeitig auch einen Denkprozeß, die Aooſt
zu führen. Ebenſo ungeheuerlich iſt ſein Gedächie
er kennt die Zahl Pi auf 300 Dezimalſtellen auswel.
Logarithmen von 1 bis 100 auf ſieben Stellen 3"
und Nachtzeit herzuſagen: eine lebende Kartotye.
tions=Lexikon, in dem anſtelle von Wörtern Zille.

[ ][  ][ ]

25. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 327 Seite 3

Meneit Sclcr i der Maneſthatel.

were Kämpfe bei Tſchuliuho.
eigriff der Chineſen auf Mukden geplank.
Tokio, 24. November.
un chineſiſchen und japaniſchen Truppen kam es heute
zu heftigen Kämpfen. Eine Entſcheidung iſt noch
ſch en trafen japaniſche Reſervetruppen in Stärke von
än. Es handelt ſich um die vor kurzem von Japan
Neietzte gemiſchte Brigade, die aus Infanterie, Kaval=
iäe
und Maſchinengewehrabteilungen beſteht. Der
ſerbefehlshaber, General Honjo, war bei der An=
veir
ppen in Mukden anweſend und nahm die Parade
or Tſchangſhueliang in Tſchingtſchau geſammelten
streitkräfte ſollen ſich inzwiſchen auf 50 000 Mann
zu Tſchangſhueliang ſoll einen Angriff auf Mukden
jytum planen. Die Japaner beabſichtigen daher,
vm aus Tſitſikar zurückzuziehen und nach Süden zu

ur duch
ſorden /4

be.

einee

erkärt, da
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würden.

dorff, hat il
Fer ſeine ſinP
Borfitzenden
b des gegen 1
der Berlimt
Verfahrent n4

henüber betont eine von dem chineſiſchen Ratsver=
e
dem Völkerbundsrat übergebene Mitteilung, daß
Ech zu einem Angriff von Tſchintſchau und Schan=
ſaickten
unter dem Vorwand, daß dort bedeutende
ru ppenabteilungen zuſammengezogen worden ſeien.
hühr, Offenſiv=Bewegung ſei vorgeſtern bereits durch
f auf die Stadt Hſin Min vorbereitet worden. An
mf hätten ſich mehrere hundert Banditen mit Unter=
5ch japaniſche Soldaten beteiligt. Am 21. und 22.
äſten die Japaner insgeſamt 5 000 Mann und eine
mimie aus Korea nach Mukden in Marſch geſetzt.
ſampf um die Formel vor dem Ral.
Paris, 24. November.
öfferausſchuß des Völkerbundsrats hat am Vor=
ur
eine faſt zweiſtündige Sitzung abgehalten, die die
dineſiſch=japaniſchen Konflikts jedoch noch keinen
0 zuſammenſetzt. Es wird zunächſt an die Völker=
Eiehung vom 30. September erinnert, worin die Par=
irlich
verpflichtet haben, alles zu tun, um eine Zurück=
Piapaniſchen Truppen zu ermöglichen. Weiterhin be=
Aſtder Entwurf mit dem ganzen Fragenkomplex, der
Fuſſche Ratsmitglied, Staatsſekretär v. Bülow, unter
ü Waffenſtillſtand zuſammengefaßt iſt. Der Rat
die Parteien, alles zu unterlaſſen, was eine Er=
FrDage herbeiführen könnte. Die beiden ſtreitenden
ſrden aufgefordert, den Rat über alle Ereigniſſe auf
ſiei zu halten. Die übrigen Ratsmitglieder werden
Lucht, dem Rat die Mitteilungen zugänglich zu machen,
ſihten an Ort und Stelle befindlichen diplomatiſchen
halten. Der letzte Punkt des Entſchließungsentwurfs
uf die Einſetzung der Studienkommiſſion. Es iſt dies
unkt, der geſtern offiziell mit den Japanern und Chi=
At wworden iſt. Die Kommiſſion ſoll den Auftrag er=
RRat über alle Umſtände Bericht zu erſtatten, die
die internationalen Beziehungen zu berühren und
zwiſchen Japan und China zu gefährden. Es iſt
in einem Anhang vielleicht die Frage des Mandats
Eßt noch näher umſchrieben werden wird.
wei verlautet, iſt in der heutigen geſchloſſenen Sitzung
Ehikglieder unter einem von der chineſiſchen Delega=
inden
ſtarken Druck in den Entwurf eine Klauſel
Siter worden, daß durch die Entſendung der Kommiſ=
Büaziehung der japaniſchen Truppen aus der Man=
iner
Weiſe verzögert werden ſoll. Die Formulierung
ſtößt jedoch auf bedeutende Schwierigkeiten.
Zuſammenſetzung der Kommiſſion iſt Endgültiges
Eoy nicht beſchloſſen worden. Der Vorſchlag, drei
n) zwar Vertreter von England, Frankreich und den
Rötaaten zu ernennen, iſt von den Japanern ausge=
wocheint
von den Ratsmitgliedern ſtillſchweigend an=
Mverden.
icker Briand wird die Japaner und Chineſen ge=
*Angen und ihnen den Wortlaut der Entſchließung
Fet geben.

Chineſiſcher Widerſtand
gegen den Unkerſuchungsausſchuß.
Das Völkerbunds=Sekretariat gibt das Memorandum be=
kannt
, mit dem der chineſiſche Delegierte Dr. Sze am Sonntag
die Stellung ſeiner Regierung zu dem Vorſchlag auf Einſetzung
ASeldungen aus Mukden zufolge, in der Nähe von einer Unterſuchungs=Kommiſſion dargelegt hat. Die chineſiſche
Regierung erhebe keine grundſätzlichen Einwände gegen dieſe
Kommiſſion, ſondern ſtelle vielmehr feſt, daß es ſich um eine
Maßnahme handele, die bereits vor zwei Monaten hätte ergrif=
fen
werden können, wenn Japan damals dieſen Gedanken nicht
abgelehnt hätte. Wenn eine ſolche Unterſuchung jedoch nicht
von Maßnahmen begleitet ſei, die gleichzeitig die ſofortige Ein=
ſtellung
der Feindſeligkeiten und die Zurückziehung der japa=
niſchen
Truppen ſicherſtellten, ſo wäre ſie nichts anderes als eine
Ausflucht auf eine mehr oder weniger unbegrenzte Zeit, wodurch
die durch nichts zu rechtfertigende Beſetzung des chineſiſchen Bo=
dens
durch die Japaner geduldet und verewigt würde. China
könne alſo die japaniſchen Vorſchläge nicht erörtern oder an der
Ausarbeitung der Modalitäten teilnehmen, ſolange nicht die von
ihm verlangten Grundlagen in geeigneter Weiſe hergeſtellt ſeien.
China hoffe noch aufrichtig, daß der Völkerbundsrat dem ihm
vorliegenden Problem eine wirkliche Löſung geben werde. Aber
inan könne nicht ernſthaft damit rechnen, daß China Vorſchläge
prüfe, die die weſentlichen Elemente außer Acht ließen.
Der chineſiſche Raksdelegierte
erwarkef neue Inſtruklionen aus Nanking.
Die Dienstags=Sitzung der zwölf Ratsmitglieder dauerte
etwa eine Stunde. Der chineſiſche Delegierte hat, wie verlautet,
eine Reihe neuer Anregungen gegeben. Außer den geſtern be=
reits
gemeldeten Punkten machen die Chineſen die An=
nahme
der Unterſuchungskommiſſion davon
abhängig, daß dieſe Kommiſſion die gleichen
Befugniſſe gegenüber den Chineſen wie gegen=
über
den Japanern erhalten müſſe. Dr. Sze teilte
ferner mit, daß er gegenwärtig in einem Meinungsaus=
tauſchmit
demneuenchineſiſchen Außenminiſter
4 gebracht hat. Im Laufe der Verhandlungen wurde Wellington Koo ſtehe, und daß er vorausſichtlich in
ungsentwurf aufgeſtellt, der ſich im weſentlichen aus Kürzeweitere Vorſchläge ſeiner Regierung dem
Rat unterbreiten werde. Die Ratsmitglieder haben ſich
daraufhin bis morgen vertagt.
Die Vorgänge bei der Aklankiſchen Flokte.
London, 24. November.
Vor der Vertagung des Unterhauſes brachten geſtern ein
Mitglied der offiziellen Arbeiteroppoſition und ein Mitglied der
Unabhängigen Arbeiterpartei die Frage der Entlaſſung von 24
Seeleuten der Atlantiſchen Flotte zur Sprache. Sie kritiſierten
es, daß die Leute nicht vor Gericht geſtellt wwurden daß ihnen
nicht mitgeteilt wurde was ihnen zur Laſt gelegt wird, und daß
es keine Berufung gegen die Entſcheidung der Admiralität gebe.
Der Erſte Lord der Admiralität, Sir Bolton Eyres=Monſell,
erwiderte: Die Leute ſind entlaſſen worden wegen
Untergrabung der Diſziplin, eines der ſchwerſten
Vergehen, das es bei der Wehrmacht gibt. Da ohnehin Per=
ſonalverminderungen
vorgenommen werden mußten, war es
beſſer, ſolche Leute zu entlaſſen, die mit ihrer Lage unzufrieden
waren. Der Entlaſſungsgrund nicht länger im Dienſt benötigt
bedeute übrigens keine Beſtrafung. Der Lord der Admiralität
lehnte es ab, nähere Angaben über die fraglichen diſziplin=
widrigen
Vergehen zu machen mit dem Bemerken, eine Wieder=
aufrollung
der Frage liege nicht im Jutereſſe des Landes, der
Marine oder der Seeleute ſelbſt. Er fuhr fort: Ich will nicht
die ernſten Vorgänge in Invergordon als geringfügig hinſtellen;
aber angeſichts der ſehr übertriebenen Gerüchte, die von inter=
eſſierten
Kreiſen im Inland und im Ausland darüber verbreitet
worden ſind, erkläre ich, daß es heute keine loyalere Waffen=
gattung
in der Welt gibt als die britiſche Kriegsmarine. Wenn
Invergordon eine Erſchütterung für das Land bedeutete, ſo war
es für die Marine eine wahre Tragödie, da ſie erkannt hat, daß
ſie heute nicht mehr ſo hoch geachtet in den Herzen des bri=
tiſchen
Volkes daſteht, wie jahrhundertelang. Gleichzeitig iſt es
aber der ernſtliche Wunſch jedes Offiziers und jedes Seemanns,
dieſe Stellung bald wiederzugewinnen, und dies wird um ſo
ſchneller geſchehen, wenn das Unterhaus und das Land es der
Flotte überlaſſen, ihre inneren Angelegenheiten in Ordnung zu
bringen. (Beifall auf der Regierungsſeite.)

Der europäiſche Zoll= und Handelskrieg.
Franzöſiſche Gegenmaßnahmen
gegen die engliſchen Schuhzölle.
FP. Paris, 24. November.
Die Einführung der engliſchen Schutzölle hat in franzö=
ſiſchen
Induſtriekreiſen ſtärkſte Beunruhigung, ja eine
Art Panikſtimmung hervorgerufen. Wird doch gerade der
franzöſiſche Handel nach England im Verhältnis zu
dem Handel der anderen Staaten mit England beſonders
hart betroffen. Es regnet Proteſtkundgebungen, Anregun=
gen
, Forderungen auf Repreſſalien uſw. von ſeiten der franzöſi=
ſchen
Induſtriellen. Der Paris Midi macht Andeutungen,
wonach im franzöſiſchen Handelsminiſterium be=
reits
die neuen Zolltarife einer eingehenden
Prüfung unterzogen worden ſeien. Eine Kommiſſion ſei
gebildet worden, die heute zum erſtenmal zuſammengetreten ſei,
um die Bedingungen feſtzulegen, unter denen die franzöſiſche Re=
gierung
gegen die engliſche Schutzzollpolitik reagieren könnte.
Handelsminiſter Rollin erklärte dem Blatt, er könne die Mittel,
die angewendet werden würden, noch nicht der Oeffentlichkeit
preisgeben; die franzöſiſche Induſtrie würde aber auf jeden Fall
wirkſam verteidigt werden.
Amerikaniſche Abwehr
gegen die engliſchen Schuhzölle.
EP. Waſhington, 24. November.
Die Ankündigung des amerikaniſchen Schatzamtes einer Er=
höhung
der Zölle für die britiſchen Einfuhrwaren als Repreſſalie
gegen die engliſchen Schutzzollpläne iſt in einem Teil der Preſſe
ablehnend aufgenommen worden, insbeſondere darum, weil man
glaubt, eine ſolche Erhöhung ſtoße auf unüberwindliche techniſche
Schwierigkeiten. Der Senator Smoot, der durchaus ein Protektio=
niſt
iſt, erklärte, die engliſchen Tarife ſeien ſo geſchickt ausgear=
beitet
, daß die Vereinigten Staaten nicht den geringſten Anlaß
finden würden, der ihnen erlauben würde, ihrerſeits die eng=
liſchen
Produkte mit erhöhten Zöllen zu belegen. Ueberdies iſt,
wie aus den Erklärungen Smoots ſowie des Führers der Repu=
blikaner
, Watſon, hervorgeht, die Republikaniſche Partei, die ſich
bekanntlich gegenwärtig im Senat mit zwei Stimmen in der Min=
derheit
befindet, nicht gewillt, die Initiative zu ſolchen Maß=
nahmen
zu ergreifen. Nach Schätzungen aus beſter Quelle haben
die von dem neuen engliſchen 50prozentigen Zoll betroffenen ame=
rikaniſchen
Waren in einem Normaljahr einen Wert von 100 Mil=
lionen
Dollar.
Kein Wirtſchaftsblock der Donauſtaaken.
Wien, 24. November.
Die Wiener Allgemeine Zeitung teilt heute mit, daß außer
den in der vergangenen Woche in Wien abgehaltenen Beſprechun=
gen
, welche engere wirtſchaftliche Vereinbarungen zwiſchen Oeſter=
reich
und Ungarn zum Gegenſtand gehabt haben ſollen, auch in
Lilafüröd, einem Badeort bei Budapeſt, vor etwa 14 Tagen eine
Konferenz ſtattgefunden habe, an der von öſterreichiſcher Seite
Sektionschef Dr. Schüller, von ungariſcher Seite Dr. Nickl und als
Vertreter der tſchechoſlowakiſchen Regierung Sektionschef Dr.
Friedmann teilgenommen haben. Auf dieſer Konferenz wurden
außer den laufenden, den Deviſenverkehr zwiſchen den drei Län=
dern
betreffenden Fragen auch die Vorausſetzungen eines Wirt=
ſchaftsblocks
der Donauſtaaten erörtert. Dieſe Beſprechungen haben
dem Blatt zufolge kein greifbares Reſultat ergeben,
weil man ſich über die machtpolitiſchen Vorausſetzungen eines ſol=
chen
Projektes nicht habe einigen können. Gegenwärtig verhandle
auf Einladung der tſchechoſlowakiſchen Regierung der Wirtſchafts=
vertreter
des ungariſchen Außenminiſteriums, Dr. Nickl, in Prag
über den Aufbau eines Präferenzſyſtems zwiſchen Ungarn und der
Tſchechoſlowakei, das ſich einer Zoll=Union annähern ſoll.
Die deukſch=ſchweizeriſchen Handelsverktags=
verhandlungen
.
Nachdem die Schweiz auf deutſchen Wunſch ſchon vor einiger
Zeit auf die Bindung der deutſchen Schuhzölle verzichtet hatte, iſt
im Laufe der gegenwärtig in Berlin geführten Verhandlungen
über eine Reviſion des deutſch=ſchweizeriſchen Handelsvertrags
auch die Freigabe der ſchweizeriſchen Schuhzölle vereinbart wor=
den
. Gleichzeitig wurden einige ſeit längerer Zeit anhängige
Spezialfragen geregelt. Die ſo getroffenen Vereinbarungen ſollen
ſobald als möglich vorläufig angewendet werden. Die Verhand=
lungen
der Delegationen über die Abänderung des Handelsver=
trags
nehmen im übrigen ihren Fortgang.

egenwärkige Arbeitsproblem
andwerk, Kunſthandwerk
und Indufkrie.

Ader Vereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaft.
ax von Dr. Ernſt Zeh aus Heppenheim am letzten
Das gegenwärtige Arbeitsproblem in Handwerk,
uund Induſtriewerk nahm inſofern in dem Ge=
: Menſch in der Gegenwart eine beſondere Stel=
EWerbindungslinien zog zwiſchen dem Einleitungs=
enſch
im Zeitalter der Technik, den nunmehr un=
holgenden
wirtſchaftswiſſenſchaftlichen und den
ſiſtoriſchen und philoſophiſchen Vorträgen. So fügte
ing wie kaum ein anderer in das Weſen des Ge=
Sſein. Wenn Dr. med. Seng das letztemal davon
echte Arzt ſein Herzblut für ſeine Mitmenſchen
ſo können wir ſagen, daß die Hingabe dieſes
mit der Dr. Zeh aufrüttelt, erſchüttert und im
will, die innere Wandlung des Menſchen vor=

allein helfen kann, wenn der Menſch nicht Kata=
Eheſchwören will, die ihn gewaltſam zur Erkenntnis
umgen.
ei ging aus von dem beſtehenden Spannungsver=
Kunſt und Technik das ein äſthetiſches, wirtſchaft=
aes
Problem in ſich ſchließt. Er wies dabei mit
arauf hin, daß unſere Verbal= alſo vorwiegend
entierte Erziehung uns nicht den Blick geſchärft
Mert künſtleriſcher Betrachtung und Betätigung.
7 Handwerk und Kunſthandwerk, die direkte
En Induſtriewerk, oder Maſchinenwerk die in=
albeitung
des Werkſtoffes. Die völlig neue Si=
Kultur= und Wirtſchaftsgeſchichte der Menſchheit
Neulichſte aufgezeigt an der Gegenüberſtellung von
ue der Geſchichte angehören, einer griechiſchen
Ines ſpätgotiſchen Buckelvokals, deren Formgebung
enſchen, hier auf das individuell pflanzlich=kreatür=
und eines modernen, maſchinenmäßig hergeſtell=
einem
Formenklang des Rationalen, Maſchinen=
nichts
mehr erinnert an organiſches Leben
Deſer Entwicklung? Die Entdeckung des äſthetiſchen
ſchinenwelt ließ das Anarchiſche und Willkür=
eitigen
Sachgüterproduktion deutlich erkennen.
Grundprinzipien der Technik ſind auch formgebend
Das Reich der Kunſt. Dieſe Berührung von
ir auf der äſthetiſchen Ebene führt zur Gefahr
2 zwiſchen Technik und Kunſt, einer ſkrupelloſen
denn das Weſen des Künſtleriſchen er=
in der äſthetiſchen Formgebung. Aus ſol=
entſteht
die verhängnisvolle Vermengung der
: Handwerk, Kunſthandwerk. Induſtriewerk (Ma=

ſchinenwerk). In einer Fülle ausgezeichnet ausgewählter Licht=
bilder
hatte der empfängliche Hörer die Möglichkeit, die Richtig=
keit
des Vorgetragenen, das hier in der gedrängten Kürze etwas
abſtrakt klingen mag, in ſich zu perſönlichem Erleben zu geſtalten.
Als Schlußfolgerung ergab ſich eine grundſätzliche Trennung des
rationalen Maſchinenwerks vom irrationalen Handwerk. Es er=
geben
ſich grundſätzliche Unterſchiede in der Materialverarbei=
tung
: Das Weſen der techniſchen Apparatur des Maſchinenwerks
iſt abſolute Gleichförmigkeit in der Bearbeitung der Werkſtoffe,
das Weſen der handwerklichen Bearbeitung dagegen iſt die Ma=
terialbeſeelung
. Der Vortragende brachte, dann im Lichtbild
handwerkliche Techniken, die überhaupt keiner techniſchen Behand=
lung
zugänglich ſind; Korb= und Baſtflechterei, Herſtellung wert=
voller
Lederwaren, Bearbeitung des Schmiedeeiſens, Moſaik= und
Glasmalerei, Handweberei.
Wenn ſchon Handwerk und Maſchinenwerk, trotz ihrer Be=
rührung
auf der äſthetiſchen Ebene grundſätzliche Unterſchiede
trennen, um wieviel mehr iſt Kunſthandwerk vom Maſchinen=
werk
, der induſtriellen Fertigung zu ſcheiden. Kann das Ma=
ſchinenwerk
zur äſthetiſchen Vollkommenheit geführt werden, ſo iſt
es die Aufgabe des Kunſthandwerks. handwerkliche Erzeugniſſe zur
künſtleriſchen Vollkommenheit zu ſteigern, die Maſchine kann Ge=
ſchmackswerte
, das Handwerk Kunſtwerte erzeugen Maſchinen=
werk
iſt das Ergebnis rational beherrſchter Technik, Kunſthand=
werk
entſteht aus ſeeliſch erfüllter Technik. Auch die Proben
handwerklicher und techniſcher Ornamentik, die im Lichtbild ge=
zeigt
wurden, konnten dieſe theoretiſchen Auseinanderſetzungen
belebend erklären und verſtändlich machen, daß handwerkliche Or=
namentik
ſich ebenſo weſentlich von Maſchinenornamentik unter=
ſcheidet
wie Handwerk (Kunſthandwerk) vom Maſchinenwerk.
Der Redner ſchloß aus all dem Vorgetragenen, daß die ſkru=
pelloſe
Vermengung der Arbeitskategorien zur Arbeitsentwertung
führe und damit auch eine wichtige Miturſache zur Arbeitsloſig=
keit
darſtelle. Dieſe Vermengung hat zu einer inneren Unwahr=
haftigkeit
in der Produktion und beim Konſumenten zu einer er=
ſchreckenden
Geſchmacksverirrung und =verwirrung, d. h. Urteils=
loſigkeit
in der Beurteilung des inneren Wertes der Arbeits=
erzeugniſſe
geführt. Eine ſchreiende Reklame hat das ihrige dazu
getan, dem urteilsſchwach gewordenen Menſchen den Blick für
handwerkliche Perſönlichkeitswerte zu rauben. Das Handwerk an=
dererſeits
hat ſich oft damit begnügt, Maſſenware herzuſtellen,
wie es auch die Maſchine kann, und ſich damit ſelbſt der Gefahr
ausgeſetzt, die auf ſeiner inneren Weſensart beruhende Berech=
tigung
in Frage zu ſtellen. Es entſprach der Aufgabe des ge=
ſamten
Vortrags, daß der Redner das Grundſätzliche, d. h. das
Menſchlich=Weſentliche in den Vordergrund ſtellte, aus dem die
wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Folgerungen, wie Produktions=Abſatz=
und Preisprobleme des weiteren erarbeitet werden müſſen. Dazu
werden die beiden folgenden wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Vor=
träge
beitragen können, in die vielleicht ein Ausſpracheabend in
Anweſenheit der Redner eingeſchoben werden kann. Jedenfalls
erſcheint es dringend geboten, das Arbeitsloſenproblem in der
von Dr. Zeh angeſchnittenen intereſſanten und grundſätzlichen
Weiſe weiter durchzudenken. Männer der Wiſſenſchaft und Praxis
ſollten ſich hierzu vereinigen, Handwerker und Induſtrielle als
Erzeuger in den von Dr. Zeh ſo klar auseinandergehaldenen Ar=
beitsgebieten
, die anderen Bevölkerungskreiſe als Gebraucher und

Verbraucher. Gewiß ſind Taten wichtiger als Worte, aber in der
gegenwärtigen allgemeinen Begriffsverwirrung gilt es auch. in
ernſten und verantwortungsbewußten Auseinanderſetzungen zu
klären, in welcher Richtung ſich die Taten zu bewegen haben.
Es iſt wohl nicht gut und nicht ausreichend, wenn ſolche Aus=
ſprachen
nur in Berlin ſtattfinden. Hier ſcheint mir allerorts für
Handwerkskammern und Handelskammern, für Gewerbevereine,
Innungen und Innungsverbände ein dankbares Betätigungsfeld
zu liegen. Niemand würde es ſicher mehr bedauern, wie der dies=
malige
Vortragende Dr. Zeh. wenn ſeine tiefernſten verantwor=
tungsbewußten
Ausführungen in der Theorie ſtecken bleiben müß=
ten
. Wer ſo vom Tiefſt=Menſchlichen ausgeht wie Dr. Zeh. der
hat auch die Kraft und den Mut zu ſelbſtverantwortlicher Tat.
Das beweiſen die Schlußworte ſeines Vortrags: Nur ein Wirt=
ſchaftsleben
, in deſſen Mittelpunkt die Arbeit als ſinnerfüllter
Wert, mit der Arbeit als ſinnerfülltem Wert der Sinn des Le=
bens
, mit einer ſinnvollen Geſtaltung des Lebens auch wieder
der Menſch als individuelles Geſchöpf Gottes ſteht, kann heraus=
führen
aus der wirtſchaftlichen und geiſtigen Not unſerer Tage.
Erbach=Michelſtadt, 22. November 1931.
F. R.

* Dr. phil. et med. Werner Gent, Weltanſchauung. Eine ſyſtema=
tiſche
und problemgeſchichtliche Unterſuchung. L. C. Wittich. Ver=
lag
, Darmſtadt. VIII und 216 Seiten, broſchiert 10 RM.
Eine ſyſtematiſche und hiſtoriſche Arbeit über eine der wich=
tigſten
philoſophiſchen Fragen, denn die Weltanſchauung eines
Philoſophen iſt, wie der Verfaſſer im Vorwort ausführt und am
großen Beiſpiel Leſſings genaueſtens beweiſt, der Schlüſſel zum
Verſtändnis desſelben. Das leuchtet ohne weiteres ein für die
Fälle, in denen ein Denken der Schöpfer einer Philoſophie im
eigentlichen Sinne des Wortes iſt. Es trifft aber auch für jene
Fälle zu, in denen wie z. B. bei Leſſing der Träger und Vertreter
einer ganz beſtimmten und ſcharf ausgeprägten Weltanſchauung
nicht Urheber einer wiſſenſchaftlichen Philoſophie iſt; die Begriffe
von Weltanſchauung und Philoſophie decken ſind nicht. Würde es
alſo gelingen, ein Syſtem aller möglichen Weltanſchauungsweiſen
lückenlos aufzuſtellen, ſo hätte man damit gleichſam das Netz,
mit dem man den eigentlichen Sinn großer literariſcher Schöpfun=
gen
einzufangen imſtande iſt. Man kann ſagen, daß dies dem
Verfaſſer gelungen iſt, ſoweit es eben überhaupt möglich iſt, die
oft widerſpruchsvollen und irrationalen Elemente der gedanklichen
Haltung eines lebendigen Menſchen zur lebendigen Welt in ein
Schema von notwendig ſtarrem logiſchen Bau einzufangen. Aus
einer umfaſſenden Unterſuchung des geſchichtlichen Materials vom
6 vorchriſtlichen bis zum 18. Jahrhundert und durch eine mit
ſtarker Fähigkeit zur begrifflichen Abſtraktion betriebene Analyſe
kommt der Verfaſſer zu einem ſyſtematiſchen Ueberblick über die
Art und mögliche Zahl der Weltanſchauungen und ihre Ordnungen
untereinander. Damit iſt der Nachweis der Raum= und Zeitge=
bundenheit
jeder weltanſchaulichen Einſtellung verbunden. Groß
iſt zumal der ſyſtematiſche Gewinn des Buches. Aber auch ſonſt
wird, nicht nur der Philoſoph, ſondern auch der gebildete Laie, viel
Lohnendes in dieſem Buch finden, das mit großer Gelehrſamkeit
aufgebaut und zugleich in ſo ſachlich=klarem und fließendem Stil
abgefaßt iſt.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 327

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 25. 1

HHHH

Die Geburt ihrer Tochter Ursula Elisabeth

zeigen an

Rudolf Külüs und Frau.

Darmstadt, den 19. November 1931
z. Zt. Privatklinik Dr. Altschüler.

Todes=Anzeige.
Heute früh 1 Uhr verſchied, im Herrn

Frau Albine Günther, geb. Rakufan

Witwe von Wilhelm Günther
im 43. Lebensjahre.
In ihrem langen Leiden wurde ſie wiederholt ge=
ſtärkt
durch den Empfang der heiligen Sakramente.
Die trauernden Kinder:

Georg, Eduard und Adolf.

Darmſtadt, 23. November 1931.

Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 25. November,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Heute entſchlief nach ſchwerem Leiden mein lieber
Mann, unſer guter Vater

Herr

Philipp Kraft

Oberpoſtſchaffner i. R.
im 60. Lebensjahr.
Darmſtadt, den 24. November 1981.
N.=Ramſtädterſtr. 16.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karoline Kraft, geb. Siebert
Hanna Kraft
Grete Fritſch, geb. Kraft
und 1 Enkelkind.
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.

Todes=Anzeige.

Geſtern nachmittag entfchlief nach kurzer, ſchwerer
Krankheit unſer Vater, Schwiegervater, Bruder,
Schwager und Onkel

Eduard Sigmund

im 73. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:

Karl Sigmund und Frau.

Darmſtadt, den 24. November 1931.

Die Beerdigung findet Freitag, den 27. November,
mittags 12 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Dankſagung.
Für die große Anteilnahme und das innige
Mitempfinden beim Heimgang meiner lieben,
guten Frau ſage ich hiermit Allen meinen herz=
lichſten
Dank. Insbeſondere danke ich Herrn
Pfarrer Vogel für ſeine ſo paſſend gewählten,
troſtreichen Worte, gleichfalls Herrn Dr. K Hoff=
mann
, ſowie den Schweſtern der Klinik Dr. Hoff=
mann
und Dr. Wolf für ihr liebevolle Pfiege.

In tiefer Trauer:

Chriſtian Rabenſitein.

Darmſtadt, den 24. November 1931.

Dankſagung.

Für die herzliche Zeilnahme, ſowie
Kranzſpenden beim Hinſcheiden unſerer
lieben Mutter, Schwiegermutter, Groß=
mutter
und Schweſter

Frau Katharina Ball

geb. Sommer
agen wir aufrichtigen Dank.
Im Namen
der frauernden Hinterbliebenen:
Karl Lechler u. Frau.

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Ableben des Geſchäftsinhabers unſerer Bank, des

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Kenntnis zu geben. Der Dahingeſchiedene war ſeit einigen Monaten leidend. Ein Ur=
laub
, von dem er erſt in der vergangenen Woche zurückkehrte, hat ihm die erhoffte
Erholung nicht gebracht. Plötzlich und unerwartet hat ihn in der heutigen Nacht ein
Herzſchlag aus reger und verantwortungsvollſter Tätigkeit in ſeinem 62. Lebens=
jahre
abberufen. Durch ſeinen Heimgang hat unſer Inſtitut einen überaus ſchmerz=
lichen
Verluſt erlitten.
Mehr als 25 Jahre hat der Entſchlafene ſeine wertvollen Dienſte unſerer Bank bezw.
deren Rechtsvorgängerin gewidmet. Zuerſt als Prokuriſt, ſpäter als Vorſtandsmit=
glied
der Darmſtädter Bank und nach deren Zuſammenſchluß mit der Nationalbank
für Deutſchland als perſönlich haftender Geſellſchaftee der vereinigten Inſtitute hat
er ſich in nie verſagender Bereitſchaft um die Entwicklung unſerer Bank verdient
gemacht und in den ſchwerſten Zeiten im Bewußtſein ſeiner Verantwortung ohne
Rückſicht auf ſeine Perſon ſich mit ſeinem ganzen Wiſſen und Können in den
Dienſt der Bank geſtellt.
Die Vornehmheit ſeiner Geſinnung und ſeine ſtete Hilfsbereitſchaft haben ihm die
Herzen ſeiner Mitarbeiter und aller die ihm geſchäftlich oder perſönlich verbunden
waren, gewonnen. Mit aufrichtiger Trauer ſtehen wir an der Bahre eines Mannes
der uns nicht nur ein lieber Kollege, ſondern auch ſtets ein guter Freund und
treuer Berater war. Sein Wirken und ſeine Verdienſte um die Bank werden bei
uns unvergeſſen bleiben.

Der Aufſichtsrat und die Geſchäftsinhaber
der
Darmſtädter und Nationalbank
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B. Novender 1371

Tagblatt / Heſſſiſche Neueſte Nachrtüſten

Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 25. November 1931.
nikolausabend des Heſſ. Roken Kreuzes
on, den 5. Dezember d. J., in der Otto=Berndt=Halle,
ureits viele fleißige Hände, und es darf mit Sicherheit
y rden, daß den Beſuchern ein ſehr unterhaltender
lineen werden wird, der ſie die Sorgen des Alltags für
zen vergeſſen läßt. An Stelle der Tombola mit einer
zu kleiner Gewinne tritt in dieſem Jahr eine Verloſung
un deſto wertvollerer Hauptgewinne, die dem Heſſiſchen
ar, in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt wor=
grunter
wollen wir nur folgende nennen, 2 Fahrräder,
Luft=Hanſa nach Karlsruhe oder Gießen ſowie nach
ter Mannheim, eine neuntägige Reiſe mit dem ſchönen
ſßchen=Eiſenbahn=A.=G.=Omnibus nach der Zugſpitze
niegung und Unterkunft), eine ſiebentägige Reiſe
tän den Schwarzwald nach Breitnau=Staig, eine Reiſe
eppelin=Luftſchiff, deren Ziel noch beſtimmt werden
ſpire wertvolle Gewinne ſind noch in Ausſicht. Das Los

Nr. 327 Seite 5

ſauumt wurden durch Entſchließung des Miniſters für
A=Bildungsweſen am 6. November; der Studien=
der
Handelsrealſchule zu Mainz Dr. Guſtav Mahr
wvirektor an der Eleonorenſchule zu Darm=
Oberſtudiendirektor an der Oberrealſchule zu Groß=
ſiſdrich
Pfersdorff zum Oberſtudiendirektor an
bgymnaſium zu Darmſtadt.
henr die Frage der Neubeſetzung der hieſigen Eleonoren=
Früher ſo eingehend erörtert, daß ſich ein nochmaliges
Hohl erübrigt, nachdem nunmehr der heſſiſche Kultus=
ſten
etwaigen Nachfolger vor eine vollendete Tatſache
agt wurde am 6. November der Kreisſchulrat beim
Offenbach Karl Bechtolsheimer mit der Ver=
ör
enſtgeſchäfte des Kreisſchulrats bei dem Kreisſchul=
wurden
durch Entſchließung des Herrn Miniſters
und Bildungsweſen der Studienreferendar Dr.
rchner in Mainz zum Studienaſſeſſor; am 6 Nov.
urat beim Kreisſchulamt, Büdingen Georg Göckel
ulrat bei dem Kreisſchulamt Friedberg.
Rruheſtand verſetzt wurde am 19. November der Ver=
Metär Jakob Sprenger zu Darmſtadt auf ſein Nach=
M. Januar 1932 an.
idr Hochſchule. Das Gedenken an die im Weltkriege
Itglieder des Lehrkörpers und der Studentenſchaft
ſen Hochſchule hatte bis vor kurzem nur durch ein Pro=
wer
Eingangshalle des Hauptgebäudes ſichtbaren Aus=
ſier
. Nun ſind aus freiwilligen Spenden zwei, die
6 Quhefallenen verzeichnende Bronzetafeln angebracht wor=
geir
, Sniyy Pich ilichte Haltung eindringliche Wirkung übt. Der künſt=
äde
, Wolle MF(Fyurf ſtammt von Prof. K. Roth, das Modell für die
hrit von Profeſſor Varneſi; der Guß wurde durch die
B. Brandſtätter, München, in muſterhafter Form be=
Sc nate die alljährliche Gedenkfeier, in der ſich Dozenten
jehhaussh. 3) fuchende in der dankbaren Erinnerung an ihre Toten
Sie ditts un fa,A dieſem Jahre zum erſten Male vor dem neuen Erin=
E4un ſtattfinden. Die ernſte Feier, zugleich ein Lange=
eEn
der Studentenſchaft, war von Geſängen des Akade=
luns
umrahmt. Durch die Anſprachen des Rektors,
ortuleaux, des Vorſitzenden der Studentenſchaft und
zalrender aus dem im Weltkriege mit uns verbundenen
un ittelte ſie nachhaltige Eindrücke.
Landesbibliotheksdirekter i. R. Dr. Adolf Schmidt
KOTDSE t für ihr Ortsmuſeum drei wertvolle Gemälde ge=
ine
ſehr erfreuliche Bereicherung der Sammlungen
s handelt ſich um Bildniſſe des Hofkupferſtechers und
henlehrers Ernſt Rauch, ſeiner Ehefrau Doris Rauch,
atharina Rauch, Tochter des Hofpoſamentiers Her=
Die Bildniſſe haben ſowohl durch die dargeſtellten
ſeen, wie durch den Maler Karl Stahl für Darmſtadt
itereſſe. Der Oberbürgermeiſter hat dem hochherzigen
eizlichſten Dank der Stadtverwaltung ausgeſprochen.
riſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Zur Feier des bevor=
rdertſten
Geburtstags von Wilhelm Buſch hat die
Rnſtleriſche Geſellſchaft Hans Balzer, den ausge=
hirator
, zu einem Heiteren Buſch=Abend ein=
Wam Dienstag, dem 1. Dezember, 8 Uhr, im Feſtſaal
haridſtraße 10) ſtattfindet und reichen Genuß ver=
Kartenverkauf iſt bei, Buchhandlung Bergſträßer
finſtraße 29) eröffnet.
Iherwerein Darmſtadt 22. Die Vorbereitungen zu der
Mesveranſtaltung am Freitag, dem 27. November, ſind
*bei= abgeſchloſſen, daß man allen Beſuchern einige an=
inden
vorausſagen kann, die noch beſonders gewürzt
das Gefühl, daß man mit ſeinem Scherflein zur Lin=
allgemeinen
Not beigetragen hat. Der Reinertrag
tung wird reſtlos an die Darmſtädter Winterhilfe
die Unkoſten ſind durch das weitgehende Entgegen=
der
Veranſtaltung von allen Seiten entgegengebracht
Atnismäßig niedrig, ſo daß bei einem guten Beſuch
Aitung ein ſchöner Betrag zur Linderung von Kum=
daen
verwendet werden kann. Wir weiſen nochmals
as die Veranſtaltung am Freitag, dem 27. Novem=
unds
20 Uhr, im Konkordiaſaal, Waldſtraße 33, ſtatt=

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus.

Aob. 2022½ Uhr. R8. Da8 Mädchen aus dem
goldenen Weſten. Preiſe 0.705.60 Mk. Nov. 19½22½ Uhr. C 8. Romeo und Julia,
Preiſe 0 705.60 Mk. 19½, Ende nach 22 Uhr. D8. Bocegceio.
Preiſe 0.705.60 Mk. Kleines Haus. 2022 Uhr. Zuſatzmiete II 4.
Zu Hilfe, Max. Preiſe 0.705.60.

Cov Keine Vorſtellung.

20, Ende nach 22 Uhr. Bühnenvolksb: H14.
Maria Magdalene. Preiſe 0.604 50 Mk.
es Landestheater. Heute abend findet im Kleinen
Ffführung von Marcel Achards Komödie Zu
ſtatt. Marcel Achard iſt in Deutſchland durch
lbrought zieht in den Krieg bekannt geworden.
iſt der bekannte Dichter Bruno Frank. Regie:
Bühnenbild: Elli Büttner. Das Stück iſt beſetzt
en Marenbach, Wiener, Richter und den Herren
Wallinger. Die morgige Wiederholung von
Romeo und Julia die der Miete C zuge=
Nat bereits um 19.30 Uhr. Paul Wegener
S9, dem 27. November, wieder den Meiſter Anton

BundeltsSaht=Heler den geiſtichen dormnnnatg!
Die Landesuniverſtkäk die Wiege der Forſtwiſſenſchaft.

Lpd. Gießen, 24. November.
In ſchlichtem Rahmen fand am Dienstag die Feier des hun=
dertjährigen
Beſtehens des erſten Forſtinſtituts an einer Univer=
ſität
in Deutſchland, des Forſtinſtituts der Landesuniverſität Gie=
ßen
, ſtatt. Zu der Feier hatte ſich eine Reihe forſtwiſſenſchaft=
licher
Autoritäten, der heſſiſche Staatspräſident Adelung. Fi=
nanzminiſter
Kirnberger, Landesforſtmeiſter Heſſe u. a.
eingefunden. Der Rektor, Profeſſor Dr. Vanſelow, zugleich
Direktor des Forſtinſtitutes, wies in ſeiner Begrüßungsanſprache
darauf hin, daß das Land Heſſen als erſtes ein Lehr= und For=
ſchungsinſtitut
für Forſtwiſſenſchaft geſchaffen hat, das zum Aus=
gangspunkt
der wiſſenſchaftlichen Forſtlehre wurde, und daß die
Univerſität Gießen ſich rühmen darf, dieſes älteſte, einhundert=
jährige
Inſtitut zu beſitzen. Der Rektor zeigte dann wie ſich aus
den früheren Meiſterſchulen mit ihrem kameraliſtiſchen Prinzip
die Forſtlehranſtalten bildeten, von denen auch 1824 eine in Gie=
ßen
gegründet wurde. Am 14. Juni 1831 wurde dieſe Anſtalt
der Univerſität angegliedert. Die Forſtwiſſenſchaft hatte ſich von
der bisherigen Methode abgewandt und es begann der Aufbau
der heutigen Forſtwiſſenſchaft. So wurde Gießen und damit
Deutſchland die Wiege der Forſtwiſſenſchaft. Hervorragende Lehrer
waren mitbeſtimmend für die Entwicklung der wiſſenſchaftlichen
Lehre.

Der Dekan der Philoſophiſchen Fakultät. Profeſſor Dr. Schmidt
gab dann die Promotion von Staatsrat, Landesforſtmeiſter Karl
Heſſe, dem Verwalter, des heſſiſchen Waldes, Profeſſor Dr.
Walter Schädelin und von Geheimrat. Dr. Max Endres
(München) zu Doktoren h. c. der Philoſophiſchen Fakultät bekannt.
Die Glückwünſche der heſſiſchen Staatsregierung überbrachte
Staatspräſident Adelung, der auf die Sonderſtellung Deutſchlands
unter den Nationen in bezug auf die Betreuung und Erkundung
des Waldes hinwies wobei er betonte, daß Deutſchland der Lehr=
meiſter
auf dieſes Gebiet geworden iſt und es in Zukunft bleiben
möge. Landforſtmeiſter Heſſe ſprach ſodann den Dank für die
Unterſtützung bei der Verwaltung des heſſiſchen Waldes aus. Es
folgten dann die Glückwunſchanſprachen von Vertretern der Forſt=
vereine
, des Heſſiſchen Oberförſterverbandes uſw. Die Feſtrede
hielt der Münchener Gelehrte. Geheimrat Profeſſor Dr. Max
Endres, der zugleich die Glückwünſche der Hochſchulen Ebers=
walde
, Freiburg, Hann.=Münden und München, ſowie die des
Reichsforſtrates überbrachte. Er wies auf die wirtſchaftliche Be=
deutung
des Waldes in der Weltwirtſchaft hin und warnte be=
ſonders
vor der großen Gefahr der Ausfuhr des Holzes durch die
ſowjetruſſiſche Regierung, für die er für Deutſchland erhöhte Zoll=
grenzen
forderte. Mit der hundertjährigen Feier iſt ein Fort=
bildungslehrgang
für Forſtleute im Inſtitut verbunden.

Beendigung des Lohnſtreits
in der Darmſtädter Mekallinduſtrie.
Die Lohnverhandlungen für die Darmſtädter Metallinduſtrie,
welche am 23. d. M. in Frankfurt a. M. unter dem Vorſitz des
Landesſchlichters, Herrn Dr. Kimmich ſtattgefunden haben und
ohne Ergebnis abgebrochen wurden, ſind geſtern vormittag wieder
aufgenommen worden und haben nach mehrſtündiger Dauer zu
einer Vereinbarung zwiſchen den vertragſchließenden Parteien ge=
führt
. Auf Grund der Vereinbarung gilt folgendes:
Der Tariflohn des gelernten Metallarbeiters über 24 Jahre
beträgt ab der Lohnwoche, in die der 16. November 1931 fällt.
76 Pf in der Stunde (ſeither 81 Pf.) Die übrigen Tariflöhne
errechnen ſich nach dem bisherigen Schlüſſel.
Die Akkordbaſen (dreigeſtaffelt in jeder Arbeitnehmerkate=
gorie
) ſind ebenſo wie die Tariflöhne um 6 Prozent vom gleichen
Zeitpunkt ab geſenkt. Der Akkordanreiz, der ſeither 20 Prozent
über dem Tarifſpitzenlohn der einzelnen Gruppen lag, iſt auf 18
bis 20 Prozent über den Tariflohn der höchſten Altersklaſſe der
entſprechenden Akkordaltersſtufen feſtgeſetzt.
Die Laufdauer der neuen Vereinbarung über die Tarifſtun=
den
= und Akkordlöhne iſt wie in Frankfurt a. M. und Offen=
bach
a. M. bis zum 30. Januar 1932 bemeſſen.
Die Betriebe der hieſigen Metallinduſtrie haben auf Grund
des neuen Abſchluſſes ſämtliche zum 24. d. M. ausgeſprochenen
Kündigungen zurückgenommen.

Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darm=
ſtadt
. Heute abend um 8 Uhr treffen ſich unſere Mitglieder und
deren Angehörige, wie bereits durch Anzeige bekannt gegeben, im
Gelben Saal bei Sitte zu dem Vortrag von Herrn Land=
gerichtsrat
Raab über das Thema: Wie verhalte ich mich
vor Gericht? Dieſe Ausführungen dürften ganz beſonderem
Intereſſe begegnen. Auch ſonſtige Freunde von Handwerk und
Gewerbe ſind willkommen! Es empfiehlt ſich pünktliches Er=
ſcheinen

Fliegerangriff auf den Pol. Herr Dr. Roellenbleck, Direk=
tor
der Stadtbücherei, wird am Mittwoch, dem 25. November,
dieſes Thema behandeln und die neueſten Flüge zum Pol ſchil=
dern
Die Zuhörer werden einen Blick in die ewigen Eisgründe
werfen. Der Vortrag findet im GDA.=Heim ſtatt, der Eintritt iſt
frei. Gäſte ſind willkommen.

Dro

A Kaull eilst
dreiMinuten kochen und
drei Minuten ziehen laſſen, ſo
ſchmeckt er jedem gut...

Chriſtlicher Verein Junger Männer. Darmſtadt, e. V.,
Alexanderſtraße 22 (ehem. Inf.=Kaſerne). Wir laden hierdurch
zu der heute Mittwoch, abends, ſtattfindenden Bibelſtunde freund=
lichſt
ein. Gäſte ſind willkommen. Ferner machen wir auf die
am kommenden Sonntag ſtattfindende Adventsfeier aufmerkſam.
Die Räume unſeres Heims ſind auch werktags vormittags bis
1 Uhr geöffnet.
Autoliſten. Soeben iſt die Autoliſte Nr. 75 erſchienen.
Dieſe verzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraftfahrzeugen jeder Art in den 18 Kreiſen des
Volksſtaates Heſſen (Kennzeichen VS. VR, VO) für die
Zeit vom 1 15. November 1931. Die Autoliſten
enthalten die Angaben in folgender Reihenfolge: Name, Beruf.
Wohnort des Kraftfahrzeugbeſitzers: Fahrzeugart; Hubraum in
Gcm und PS (bei Laſtkraftwagen: Eigengewicht in kg und PS);
Fabrikat und Motornummer. Fabrikneue Fahrzeuge
ſind durch kenntlich gemacht. Die Meldungen ſind geordnet
nach den drei Provinzen (VS, VR, VO) und Kreiſen, und inner=
halb
dieſer nach Fahrzeugarten. Abgemeldete Fahrzeuge
werden beſonders geführt. Die Autoliſten ſind unentbehr=
lich
, weil ſie laufend neueſtes Adreſſenmaterial
liefern. Sie erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich zwei
Liſten. Die ſpäteſtens am 8. eines jeden Monats ausgegebene
Liſte enthält die Meldungen vom 16.30. (31.) des voraufge=
gangenen
Monats und die ſpäteſtens am 23. eines Monats
ausgegebene Liſte die Meldungen vom 1. bis 15. des gleichen Mo=
nats
. Wegen des Bezugspreiſes vgl. Anzeige! Anfragen
richte man an den zuſtändigen Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.

Winterhidle

Wer die Winterhilfe-Küche fördern will,
leiste Barzahlung: Geschäftsstelle der
Winterhilfe-Küchen, Neckarstraße 5,
10 bis 12 Uhr vormittags.
Städtiſche Sparkaſſe, Haupt-oder Neben-
stelle
, Konto Winterhilfe-Küche.
Postscheck-Konto Frankfurt am Main,
Nr. 59 400, Winterhilfe-Küche, Darmstadt.

* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
Purpur und Waſchblau (Durchlaucht, die Wäſche=
rin
), iſt der neueſte Tonfilm, nach dem gleichnamigen Theaterſtück
entſtanden und durch die Regie von Max Neufeld reich ausge=
ſtattet
. Wenn man es fertigt bringt, ſich von der Verlogenheit
und Unwahrſcheinlichkeit der Handlung, in der Dinge ernſteſten
Charakters zu Operetten= oder Schwankſtoff verarbeitet ſind, frei
zu machen, kann man ſeine helle Freude haben an der ausgezeich=
neten
, kernhaften, menſchlich warmen Darſtellung der Hanſi
Nieſe in ihrer Doppelrolle als Fürſtin von Weißenburg und
Wäſcherin Barbara Leitenberger. Nicht nur ihre ausgezeichnete
Darſtellungskunſt, auch die im wohltuenden Gegenſatz zu vielen
anderen Darſtellern ſtehende Sprachkunſt, die dem Tonfilm beſon=
ders
gut zu liegen ſcheint, ſtellen Hanſi Nieſe in den Mittelpunkr
der Handlung. Ihr gleich kommt nur noch Fred Döderlein
als Erbprinz Georg. Elſe Elſter ſchon, die ſonſt ſehr liebens=
würdig
, friſch und ſympathiſch die Wäſcherintochter Elli verkör=
pert
, bleibt oft unverſtändlich. Die Regie aber feiert Triumphe.
Sie ſchwelgt in Bildern und Szenenfolgen, in höfiſchem Pomp und
allem, was das Milieu ſonſt zu bieten weiß. Durch naiven Hu=
mor
und bewundernswerte Technik iſt künſtleriſch viel höher zu
ſtellen Flock und Flucky im Geſpenſterſchloß. Ein ganz entzücken=
*
der Zeichen=Trick=Tonfilm.
Das Union=Theater zeigt heute unwiderruflich zum letzten
Male den erſten Tonfilm über die Spionage im Weltkrieg Im
Geheimdienſt. In den Palaſt=Lichtſpielen läuft nur
noch heute und morgen das Stummfilm=Senſationsprogramm
Der Boxer=Cowboy und Spelunke‟. Einen Märchen=
nachmittag
veranſtaltet das Helia=Theater heute Mitt=
woch
, Donnerstag, Freitag und Samstag, nachmittags Es gelan=
gen
zur Vorführung die Märchenfilme Kalif Storch ein Mär=
chen
vom böſen Zauberer und der wunderſchönen Prinzeſſin, und
Prinzelfleins wunderſames Erlebnis.
Hohes Alter. Frau Babette Ullmann, Nieder= Ram=
ſtädter
Straße 1, III., begeht am 27. Noyember ihren 79. Ge=
burtstag
.
* Die Haſſia=Jugend veranſtaltete geſtern abend im Fürſten=
ſaal
einen Vortragsabend, an dem außer aktiven Mitgliedern der
Kriegerkameradſchaft Haſſia auch Jugendvertreter befreundeter
Vereine teilnahmen. Zum Vortragsthema des Abends war die
Kriegsſchuldlüge gewählt. Es iſt erfreulich, daß ſich ge=
rade
unſere Jugend mit dieſer außerordentlich wichtigen Frage
beſchäftigt, ſich gegen die Alleinſchuld Deutſchlands wendet und
ſich durch Anhören belegter Beweiſe auch davon überzeugt, daß
Deutſchland keineswegs den Krieg wollte. In kurzer, herzlicher
Anſprache begrüßte der Gruppenführer der Haſſia=Jugend, Feh=
rer
die Erſchienenen. Dann hielt Exzellenz Generalleutnant
v. Oidtmann zunächſt einen intereſſanten Vortrag über den
Kyffhäuſer=Verband, über den Kyffhäuſergeiſt, deſſen Ziele und
das Ziel der Kriegervereine im allgemeinen. Der vaterländiſche
Geiſt ſoll auch in Zukunft gepflegt werden, treu wolle man der
Deviſe bleiben: Gott, Ehre, Vaterland! Er ſchloß mit der Hoff=
nung
, daß auch für Deutſchland beſſere Tage kommen müſſen, wenn
man dieſer Deviſe treu bleibe und feſt und einig zuſammenſtehe,
Anſchließend wurden eine große Reihe ſehr guter Lichtbilder von
dem in München abgehaltenen Reichskriegertag gezeigt. Schließ=
lich
ſprach Exzellenz v. Oidtmann über ſein eigentliches Thema,
die Kriegsſchuldlüge. Der Kampf ſei heute mit allen Mitteln
gegen die Kriegsſchuldlüge, den Verſailler Vertrag und die Wehr=
losmachung
Deutſchlands zu führen. Der Redner betonte, daß
die Stärke einer Armee hauptſächlich in der Materialreſerve‟,
liege. Zu fordern ſei bei der nächſten Abrüſtungskonferenz im
Februar, daß entweder alle Mächte ebenſo gründlich wie Deutſch=
land
abrüſten, oder daß Deutſchland freie Verfügung über ſeine
Wehrhaftmachung zugebilligt werde. Die Wege, die Deutſchland
dann gehe, habe es ſelbſt zu verantworten. Nachdem der Redner
den Schandvertrag von Verſailles eingehend beleuchtet hatte, kam
er auf die Kriegsſchuldlüge zu ſprechen Seine= Ausführungen
wurden durch reiches Bildmaterial, Statiſtiken, Karten uſw. über
die Einkreiſung Deutſchlands die Kriegsabſichten der Gegner
u. a unterſtrichen Muſikaliſche Darbietungen füllten die Rede=
pauſen
aus. Der Fürſtenſaal war mit den Haſſiafahnen geſchmückt.
Mit einem warmen Schlußwort wurde die Veranſtaltung ge=
ſchloſſen
.
Ef. Ein Kaſſierer der Heag verſchwunden. Aus Meſſel wird
uns gemeldet: Seit verfloſſenen Samstag wird der Gelderheber
der Heſſiſchen Eiſenbahn A. G. Darmſtadt Ruppert aus Darmſtadt,
der die Gemeinden Meſſel, Urberach. Ober=Roden uſw. kaſſiert,
vermißt. Der Vermißte hatte am Freitag die Gemeinde Ober=
Roden kaſſiert. Er wurde auch am Samstag dort zuletzt geſehen.
Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Ruppert hatte am Freitag das
erhobene Geld auf die Poſt in Ober=Roden einbezahlt. Er dürfte
das Opfer eines Ueberfalls geworden ſein. Die Gendarmerie und
die Freiwillige Feuerwehr von Urberach durchſuchten geſtern den
zwiſchen Meſſel und Urberach gelegenen Wald. Man fand jedoch
keine Spur von dem Verſchwundenen. Die Nachforſchungen wer=
den
fortgeſetzt. Dazu erfahren wir von amtlicher Seite fol=
gendes
: Am Dienstag gingen in Darmſtadt Gerüchte, daß ein
Kaſſierer der Heag im Meſſeler Wald ermordet worden ſei. Zu
ſo weitgehenden Vermutungen beſteht jedoch nach den vorliegen=
den
Anzeichen nicht der geringſte Anlaß. Richtig iſt, daß ein
Kaſſierer, der in Ober=Roden 300 Mark einkaſſiert hatte ſeit eini=
gen
Tagen vermißt wird. Alles ſpricht dafür, daß der Mann, der
in der nächſten Zeit in einer anderen Angelegenheit Unannehm=
lichkeiten
zu erwarten hatte, die Nerven verlor und fluchtig ging.
Die Polizei ſucht aber pflichtgemäß zurzeit den Meſſeler Wald ab.
Maul= und Klauenſeuche. Unter dem Rinderbeſtande des
Wilhelm Seibel, Darmſtadt, Pankratiusſtraße 24 iſt die Maul=
und Klauenſeuche ausgebrochen. Das Seuchengehöft und die Pan=
kratiusſtraße
werden zum Sperrbezirk. und die Arheilger= Müller=.
Fuhrmann= Kaup= und Liebfrauenſtraße zum Beobachtungsgebiet
erklärt. Die Faſelſtallung in der Arheilger Straße iſt geſperrt.

Tageskalender für Mittwoch, den 25. November 1931.
Konzerte: Rheingauer Weinſtube. Café Oper, Café Ernſt
Ludwig, Sportplatz=Reſtaurant, Café Ganßmann, Alter Rats=
keller
. Sitte, Karlsſtraße, Gelber Saal, abends 8 Uhr:
1. Winterverſammlung Ortsgewerbeverein u. Handwerkerver=
einigung
. Helia=Theater, Wilhelminenſtr. 9, nachm.
2½ Uhr: Märchen=Nachmittag. Kinovorſtellungen;
Union=Theater, HsKa=Lichtwiels, Palaſt=Lichtſpiele.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 327

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 25. Novemea,

An. Heiſen.
Winkerhilfe auf dem Lande.
Ct Heubach i. Odw., 24. Nov. Sammlung für die Win=
terhilfe
. Die hieſige Gemeinde ſtellte ſich, was die Hausſamm=
lungen
zur Winterhilfe angeht, nicht hinten an. Der Ortsausſchuß,
welcher ſich aus Vertretern der verſchiedenen Religionsgemeinden zu=
ſammenſetzte
, war eifrig am Werk. Die Sammlung iſt nun ſoweit ab=
geſchloſſen
und brachte folgendes Ergebnis: An Naturalien 26 Ztr.
Kartoffeln, 6,5 Ztr. Obſt, ſowie Gemüſe, Weizenmehl, Reis und Brot.
An barem Gelde etwa 40 RM. Außerdem wurden noch Kleidungs=
ſtücke
, wie Schuhe, Strümpfe, Hemden und Mäntel zur Linderung der
Not zur Verfügung geſtellt.
w. Klein=Umſtadt, 24. Nov. Winterhilfe. Auch hier wurden
in den letzten Tagen die Sammelliſten zur Durchführung der Winter=
hilfe
durch drei Kommiſſionsmitglieder in den einzelnen Haushaltun=
gen
verteilt. Bis zum 6. Dezember werden die ausgefüllten Bogen
wieder eingeſammelt.
Ce Mümling=Grumbach. 23. Nov. Winterhilfe. Die
Sammlung für die Winterhilfe ſowie die Verteilung der geſtifte=
ten
Beträge durch den Ortsausſchuß konnten in dieſer Woche zum
Abſchluß gebracht werden. In dem 700 Einwohner zählenden Dorf
wurden rund 150 Mark an Geld, über 20 Zentner Kartoffeln,
zahlreiche Kleidungsſtücke und eine Menge Obſt geſammelt. Das
Obſt wurde der Kreisſammelſtelle in Erbach zur Verfügung ge=
ſtellt
, während das Geld und die übrigen Gegenſtände und
Lebensmittel, Wurſt. Brot, Milch. Gemüſe uſw., in der Gemeinde
zur Verteilung gelangen ſollen.
Ed. Winterkaſten. 23. Nov. Winterhilfe. Von dem
Ausſchuß für die Winterhilfe waren als Sammler folgende Per=
ſonen
beſtimmt worden: Für das Oberdorf Lehrer Geiß und
Peter Schmidt, für das Unterdorf Bürgermeiſter Kaffenberger
und Johannes Hartmann 2. Die Einzeichnungen für die Samm=
lung
ſind nun abgeſchloſſen, das Ergebnis iſt zufriedenſtellend. Es
wurden eingezeichnet: 12 Zentner Kartoffeln, 7,5 Zentner Obſt,
180 Pfund Gemüſe, 21 Pfund Schinken. 9 Pfund Weißmehl,
7 Pfund Reis, 6 Pfund Erbſen, 5 Pfund Bohnen, 3 Pfund Fett
und 14 Mark an barem Geld. Die Sammlung wurde von 52
Familien, meiſtens Landwirten, aufgebracht. Viele Einwohner
zeigten Verſtändnis für die Not der Armen, und ihr Opferſinn
verdient alle Anerkennung. Ein Teil der Spenden ſoll einigen
Ortsarmen zugute kommen der Ortsausſchuß ſoll die Ver=
teilung
vornehmen der Reſt wird an die Zentrale der freien
Wohlfahrtspflege für die Winterhilfe weitergeleitet.
Bg. Unter=Moffau, 24. Nov. Winterhilfe. Die Sammlung
iſt abgeſchloſſen. Neben einigem Bargeld wurden viel Naturalien ge=
ſtiftet
. Dieſe ſollen nun, wie der Ortsausſchuß bekannt gibt, abgeholt
und mit dem Laſtauto weggebracht werden. Frauenabende.
Auf Veranlaſſung des Pfarramtes ſollen in der Gemeinde im Winter
Abende für Frauen und Mädchen neu eingeführt werden und alle 14
Tage ſtatfinden. Zum erſten Male finden ſie ſtatt am Dienstag für
Mädchen im zweiten Schulhaus, am Mittwoch für Ober=Moſſau im
Pfarrhaus, am Donnerstag für Frauen im erſten Schulhaus,
Bb. Bensheim, 24. Nob. Ein ſchönes Beiſpiel in bezug
auf die Winterhilfe gab der hieſige Handelsverein, bei deſſen 40 Mit=
gliedern
4000 Mark geſammelt wurden, die den Zwecken der Winter=
hilfe
zugeführt werden ſollen.

Evang. Trinkerfürſorgeſtelle für den Kreis Dieburg.
EPHI. Die nächſten Beratungsſtunden finden ſtatt iin Rein=
heim
am Donnerstag, den 26. November nachmittags von 1½
bis 3½ Uhr in der Volksſchule: in Groß=Umſtadt am
Donnerstag, den 3. Dezember, nachmittags von 1½ bis 3½ Uhr,
im Kollekturgebäude (Schloßgaſſe).

E. Eberſtadt, 24. Nov. Im Tode vereint. Im 69. Lebens=
jahre
ſtarb am Montag nachmittag um 4 Uhr der Bahnhofsſchaff=
ner
i. R. Peter Meyer 1. an den Folgen eines Gehirnſchlags.
Um die gleiche Zeit und ebenfalls an den Folgen eines Gehirn=
ſchlags
verſtarb deſſen Schwager, Architekt J. Karl Sauer. Die=
ſer
ſtand im 65. Lebensjahre. Die beiden Verſtorbenen werden
am Donnerstag nachmittag auf dem hieſigen Friedhof beigeſetzt.
G. Ober=Ramſtadt, 24. Nov. Säuglingsfürſorge Näch=
ſten
Montag, den 30. November, nachmittags von 23 Uhr, findet im
Zimmer 18 des Rathauſes Beratungsſtunde der Säuglingsfürſorge
ſtatt. Theaterabend. Der Theaterabend des Geſangvereins
Sängerluſt iſt auf Sonntag, den 2. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, im
Schützenhof feſtgeſetzt. Inhaber von Wandergewerbeſcheinen und
Reiſelegitimationskarten, die mit Ablauf des Kalenderjahres ihre Gül=
tigkeit
verlieren, werden aufgefordert, ſofern ſie dieſe Papiere auch
für das Jahr 1932 gebrauchen, alsbald Erneuerungsantrag bei der
Bürgermeifterei zu ſtellen.
T. Groß=Zimmern, 24. Nov. Diamantene Hochzeit. Das
ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit können hier am nächſten Sonn=
tag
, 29. November, die Eheleute Herr Franz Rudolph 2. und Frau
Margcrete geb. Ganß feiern. Der Jubilar befindet ſich im Alter von
88, die Jubilarin im Alter von 87 Jahren. Beide dürfen ſich trotz
ihres hohen Alters noch einer annehmbaren Geſundheit erfreuen.

Ef Meſſel, 23. Nov. Ueberall im Meſſeler Park hat heute das
Holzfällen begonnen. Durch dieſe Maßnahme werden, wenn auch
vorausſichtlich nur auf kurze Zeit, etliche Arbeitsloſe wieder Ar=
beit
und Verdienſt haben. Bis wann mit dem Holzfällen in dem
Gemeindewald begonnen wird, ſteht noch nicht feſt.
Do. Urberach, 23. Nov. Die Geflügelausſtellung im Saale von
Schwarz Witwe, Hanauer Hof, veranſtaltet vom Geflügelzucht=
verein
hier, hatte guten Beſuch zu verzeichnen. Unter dem vielen
zur Schau geſtellten Geflügel, beſonders Hühnern, waren mehrere
zu ſehen, die ſchon oft mit ſehr guten Prämiierungen ausgezeichnet
waren.
Reinheim, 24. Nov. Am Sonntag, den 29 M., findet in
Reinheim im Volkshaus eine Verſammlung ſtatt, welche ſich
mit den Strompreiſen der Heag befaſſen wird. Außer den Ver=
tretern
der Gemeinden im Kreis Dieburg und Erbach, die von der
Heag Strom beziehen, werden ſich noch viele andere Intereſſenten
einfinden. Die Heag wird durch einen Bevollmächtigten vertreten
ſein.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 24. Nov. Die für den letzten Frei=
tag
angeſetzte Bürgerverſammlung fand nicht ſtatt, dagegen fand auf
der hieſigen Bürgermeiſterei eine nichtöffentliche Gemeinderatsſitzung
ſtatt. In dieſer Sitzung war man mit der Prüfung der Anträge be=
züglich
der Winterbeihilfe beſchäftigt.

Ds. Fränkiſch=Crumbach, 24. Nov. Ein Ehrenmal des Reichs
bundes jüdiſcher Frontſoldaten wird am nächſten Sonntag auf de
hieſigen jüdiſchen Friedhof eingeweiht. Pfarrer Illert, der
nach Oberheſſen verſetzt wurde, verabſchiedete ſich am Sonntag in de
hieſigen evangeliſchen Kirche. Die hieſige Jugendherberge i
der Kirchſchule wurde dieſer Tege durch den erſten Vorſitzenden de
Reichsperbandes für deutſche Jugendherbergen, Richard Schirrmant
Altena, in Anwefenheit von Schulrat Haſſinger=Darmſtadt beſichti
Der bekannte Vorkämpfer des deutſchen Jugendherbergswerkes fa=
anerkennende
Worte für die hieſige Herberge, die ſich insbeſonder
wegen ihrer außerordentlichen Sauberkeit und der guten Pflege dure
die Herbergseltern, Gemeinderat Winter und Frau, bei der wander
den Jugend Heſſens großer Beliebtheit erfreut,
b. Erbach i. Odw., 24. Nov. Verſetzung. Herr Lehrer Häns
ler zu Erbach wurde mit Wirkung vom 1. Dezember 1931 nach Ra
Breitenbach verſetzt. Odenwaldklub. In den gaſtlichen Ma=
ern
unſeres Städtchens findet im Juni 1932 die 50jährige Gründung
feier des Geſamtodenwaldklubs ſtatt. Der Vorſtand der Erbache
Ortsgruppe iſt bereits eifrig mit den zu leiſtenden umfangreichen Vo
arbeiten beſchäftigt. Für den dem eigentlichen Feſttag vorangehend
Samstag iſt ein Begrüßungsabend für die Delegationen der Ortsgrut
pen vorgeſehen. Am Sonntag vormittag ſoll dann auf dem Haup=
ſpielfeld
in dem Städtiſchen Sport= und Erholungspark die eigentlic
Jubelfeier abgehalten werden. Am gleichen Vormittag findet auch d
ordentliche Hauptverſammlung ſtatt. Für den Sonntag mittag iſt e
Feſtzug vorgeſehen, der für die Erbacher Feſtgeſchichte ein Ereign
werden wird. Handwerkskammer. Die Handwerkskamme
Nebenſtelle Offenbach hält am Mittwoch, den 25. Nov., in der Fac
ſchule zu Erbach, nachmittags 1.15 Uhr bis 2.45 Uhr, Sprechſtunde
ab. Amtsübernahme. Das Amt des Gemeinderechners
Erlenbach wurde dieſer Tage Herrn Wilhelm Müller übertrag
Sein Vorgänger, der verſtorbene Rechner Luſt, hatte dieſes Amt üb
vier Jahrzehnte inne Todesfall. Im Eliſabethenſtift ſta=
nach
einer ſchweren Operation der Vorſtand der Graf Erbach=Erbe
ſchen Hauptkaſſe, Herr Wilhelm Weyrauch hier. Der Verſtorben
der nur ein Alter von 44 Jahren erreicht hat, iſt vor 30 Jahren al
Lehrling bei der Gräflichen Verewaltung eingetreten. Er erfreute fie
ſowohl bei ſeinen Kollegen als auch in den Reihen der Bevölker:
allgemeiner Achtung und Wertſchätzung.

* Traiſa, 24. Nov. Gemeinderatsbericht. Als Ur=
kundsperſonen
fungieren bis auf weiteres die Gemeinderäte Fr.
Fiſcher und Fr. Kilian, und als Schriftführer Gemeinderat Gg.
Spieß 3. Laut Verfügung des Miniſteriums des Innern wurde
für die Gemeinde Traiſa die Bürgerſteuer um 100 Prozent er=
hſöht
. Infolge der überaus großen Wirtſchaftskriſe und der da=
mit
anſteigenden Erwerbsloſigkeit iſt im Gemeindevoranſchlag für
das Rechnungsjahr 1931 ein Defizit entſtanden. Dieſes Defizit
beruht ausſchließlich in Mehrausgaben für die Klein=, Sozial=
und Wohlfahrtsfürſorge. Da die Gemeindeverwaltung in anderen
Rubriken kaum mehr eine Einſparung erzielen kann, wird bis
zum März (Ende des Geſchäftsjahres) ein Fehlbetrag zu erwarten
ſein. Die Reichsſteuerüberweiſung für die Gemeinde beträgt laut
Voranſchlag für 1931 etwas über 11000 Mark. Bis jetzt wurden
von ſeiten des Reiches an die Gemeinde an Reichsſteuern zwei
Teilzahlungen von 1050 Mark und von 700 Mark, zuſammen 1750
Mark, für das Rechnungsjahr 1931 überwieſen. Zur Abdeckung
dieſes Fehlbetrags hat der Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung
beſchloſſen, die Getränke= und Verkehrsſteuer mit 5 Prozent
(Mindeſtſatz) ab 1. Dezember 1931 einzuführen. Die Hundeſteuer
für 1932 bleibt in derſelben Höhe wie 1931 beſtehen. Die Ge=
bühren
für die Feldgeſchworenen werden von 7 auf 5 Mark täglich
herabgeſetzt. Reiſegelder und Tagesſpeſen für die Gemeindebeam=
ten
und die Gemeinderatsmitglieder werden ebenfalls herab=
geſetzt
, und zwar für 36 Stunden auf 1,50 Mark, über 6 Stunden
auf 3 Mark. Fahrgeld und Verdienſtausfall der Gemeinderats=
mitglieder
werden erſetzt.
Ag. Groß=Bieberau, 24. Nov. Gemeinderatsſitzung. Als
Urkundsperſonen wurden Phil. Speier und Gg. Böhm 1. beſtimmt.
Der Deutſchen Kriegsgräberfürſorge wird einmalig der Betrag von
10. RM. bewilligt. Der Antrag des Phil. Böhm auf Abgabe eines
Bauplatzes in der Gartenſtraße wird abgelehnt. Dem Antrag des
Karl Eiſenhauer auf Pachtnachlaß ſeines Gartens wird mit einer Er=
mäßigung
von 12 auf 10 RM. ſtattgegeben. Wohnungsbeſchwerde des
Ludwig Heinlein. Auf kreisamtliche Verfügung vom 12. November
über die Wohnungsverhältniſſe des Ludwig Heinlein wird der Bür=
germeiſter
beauftragt, in dem Gemeindehaus (Faſelhofreite) baldmög=
ichſt
eine Wohnung freizumachen. Wahl des Gemeinderechners. Aus
der Wahl ging Friedrich Weber 2. mit 7 Stimmen und Fr. Törge
mit 7 Stimmen hervor. Der gewählte Friedr, Törge gilt als Schwa=
ger
des Gemeinderats Ludwig Spatz, der ſich jedoch an der Abſtim=
mung
zugunſten des Törge beteiligt hat, was der Gemeinderat nach
Art. 35 Abf. 2 ablehnt.
Cp. Münſter, 24. Nov. Der Gemeinderat lehnte in ſeiner
letzten Sitzung die Einführung der Gemeindegetränkeſteuer mit großer
Mehrheit ab. Die Bürgerſteuer wurde vom Kreisamt Dieburg mit
einem Zuſchlag von 200 Prozent belegt. Die Schulkinderſpeiſung ſoll
trotz der großen Notlage vom Januar bis März durchgeführt werden.
Jedes Kind die Auswahl trifft der Schularzt erhält eine Taſſe
Milch und ein Brötchen. Mit großer Mehrheit wurde ferner beſchloſ=
ſen
, daß alle in der Zeit von 1924 bis 1931 erbauten Wohnhäuſer nach
Ablauf von fünf Jahren zur vollen Grundſteuer herangezogen
werden ſollen. Zur diesjährigen Holzhauerei ſollen nur verheiratete
Wohlfahrtserwerbsloſe herangezogen werden. Die Neuregelung der
Kinderzulage der Gemeindebeamten wird bis auf weiteres zurückgeſtellt.

brachte Antrag, jedem verheirateten Erwerbsloſen 20
jedem ledigen 10 RM. als Winterbeihilfe aus der Geme=

Br. Seckmauern. 23. Nov. Oeffentliche Gemeinde=
ratsſitzung
vom 20. d. M. Genehmigt wurde der Antrag
des evangeliſchen Pfarramtes Seckmauern, eine Rinne oder Rohr=
leitung
vor dem evangeliſchen Pfarrhaus anzufertigen um die
Abwäſſer der anliegenden Gebäude, die große Schmutzpfützen ver=
urſachten
. zu entfernen. Es ſoll diesbezügliche Einſichtnahme durch
das Tiefbauamt der Provinzialbehörde erfolgen. In Erwäh=
nung
wurde gebracht, einen Gemeinderatsbeſchluß herbeizuführen,
daß in Zukunft keine Abwäſſer in die Straßenrinnen geleitet
werden dürfen. Trotz gegenteiligen Gemeinderatsbeſchluſſes
wurde durch das Miniſterium die Bürgerſteuer um 100 Prozent
des Landesſatzes erhöht und wurde die vom Kreisamt gewünſchte
Getränkeſteuer einſtimmig abgelehnt. Da die Gemeinde nicht
mehr in der Lage iſt, die Wohlfahrtslaſten zu tragen, wurde ein
Antrag ans Miniſterium eingereicht der Gemeinde vom ſtaat=
lichen
Ausgleichsſtock eine entſprechende Zuteilung zu machen.
Der in Seckmauern in Ruhe lebende Lehrer Ludwig Heldmann
und deſſen Ehefrau Anna, geb. Meiſinger, feiern am Dienstag,
den 24. d. M., im engen Kreiſe ihrer Angehörigen das Feſt der
goldenen Hochzeit.
d. Rimbach, 24. Nov. Gemeinderatsſitzung. Der Ge=
meinderat
iſt damit einverſtanden, daß die Gebühren der Feuerſtätten=
beſichtiger
auf 8 bzw. 4 Mk. ermäßigt werden. Der Rat nimmt Kennt=
nis
von einem Schreiben der Heſſiſchen Brandverſicherungskammer
Darmſtadt und des Kulturbauamts Darmſtadt und beſchließt einſtimmig,
für den Ortsteil Münſchbach die Koſten für den Einbau von 2 Hydran=
ten
in die dortige Waſſerleitung ſowie die Koſten für die Beſchaffung
von 100 Meter Schlauch, 1 Standrohr und 1 Stahlrohr zur Bekämp=
fung
von evtl. ausbrechenden Bränden auf die Gemeindekaſſe zu über=
nehmen
. Die Heſſiſche Brandverſicherungskammer in Darmſtadt hat
ſich bereit erklärt, die Koſten bis zu 80 Prozent zu übernehmen. Es
ſoll jedoch vorher ein Voranſchlag eingefordert werden. Auf Grund der
Heſſiſchen Verordnung zur Sicherung der Haushalte der Gemeinden
und Gemeindeverbände vom 25. September 1931 hat das Heſſ. Kreis=
amt
Heppenheim zu dem Voranſchlag der Gemeinde Rimbach für das
Nechnungsjahr 1931 verſchiedene Beanſtandungen erhoben und dem Ge=
meinderat
zur entſprechenden Beſchlußfaſſung zurückgegeben. Der Ge=
meinderat
hat ſämtliche Beanſtandungen einſtimmig abgelehnt, da er
der Anſicht war, daß dieſe Beanſtandungen vollkommen unannehmbar
ſeien.
Ee. Gadernheim. 23. Nov. Gemeinderatsbericht.
Auf der Tagesordnung ſtanden: 1. Einführung der Bürgerſteuer.
2. Vergebung der Holzmacherei. 3. Verſchiedenes. In Anbetracht
der großen ſteuerlichen Belaſtungen der hieſigen Bürger hatte
der Gemeinderat die Einführung der Bürgerſteuer in früheren
Sitzungen abgelehnt. Durch die nunmehr erlaſſene kreisamtliche
Verfügung wurde der Gemeinde die Erhebung der Bürgerſteuer
zur Pflicht gemacht. Bezüglich der Vergebung der Holzmacherei

bewilligen, veranlaßte zu einer lebhaften Debatte. He=n
meiſter Wolf betonte zum Schluſſe dieſer Debatte, da
willigung dieſer Winterbeihilfe die nicht vorhandenen
beſchafft werden müßten und ſtellte deshalb den Ant:.
Einholung entſprechender Erkundigungen) die Angelegenu=
nächſten
Sitzung zu verſchieben, womit ſich der Gemeir
verſtanden erklärte.
Bn. Hirſchhorn, 24. Nov. Aus dem Gemeing=
ment
. Die abgelaufene Verpachtung von Gemeindeg
zu Jgelsbach wird genehmigt, nachdem das Ergebnis
pachtung dem Gemeinderat eröffnet worden war. Eine=
lichen
Verfügung vom 11. d. M. entſprechend iſt der G
damit einverſtanden, wenn die Gebühren der Feuerſ
tiger wie folgt feſtgeſetzt werden; für den ganzen Tag
für den halben Tag (bei einer Dauer bis mindeſtens
auf 4 RM. Wegen Anlage eines Schuttabladeplatt
lände im Langenthaler Teil, welches der Firma Andra
nandt gehört, ſoll zunächſt mit der Firma Rückſprache=
werden
. Für die für das Jahr 1932 feſtzuſetzende
wird der gleiche Betrag feſtgeſetzt, wie ſolcher ſeith
wurde. Nach Verleſung eines Schreibens des S
Bensheim vom 12. d. M. ſowie unter Vorlage der die
ben beigelegenen Plänen wird von der geplanten Er,
Umgehungsſtraße durch die Gemeinde Hirſchhorn Abſtu
men, da dieſe hierzu nicht in der Lage iſt und die

ſtraßenverwaltung erklärt hat, daß ſie hierwegen auff

gehe Die Arbeiten und Lieferungen zur Weiterfit
Waſſerleitung über die neu erbaut werdende Neckarbr=
der
Firma Jak. Nohl Darmſtadt, übertragen. Es ſoll hrun
Mitwirkung des Kulturbauamts Darmſtadt ein Einhee
den Ifd. Meter fertig montiertes und iſoliertes Rohm
werden. Die Ausführung und Lieferung der Rohre pp
nur ſoweit geſchehen, als dieſes jetzt nötig iſt. Anſchl!
den verſchiedene Stundungs= und Unterſtutzungsgeſuck=
gelehnt
, teils bewilligt.
* Nauheim bei Groß=Gerau, 24. Novbr. Gemeä
ſitzung. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde übe
arbeiten beſchloſſen. Die Arbeiten am Schwarzbach wurden
übertragen. Die anderen Notſtandsarbeiten ſind noch nig
Als Bauleiter bei den Schwarzbacharbeiten hat das F71

Darmſtadt darauf hingewieſen, daß der Einbau von Trepp=
ſtigem
in das Bachufer vom Kreisamt Groß=Gerau zu ger
Dann gab der Gemeinderat die Einführung der erhöhten My
bekannt.
A-t. Goddelau, 23. Nov. Gemeinderatsbe
in letzter Sitzung ausgeſetzte Belohnung von 30 Ma=
mittlung
der netten Jungen, die einige Kanalrohre i.

inder
paſſ.

gewälzt hatten, hatte den gewünſchten Erfolg. Die dre Hly Nann
ſind namhaft gemacht und haben neben dem Erſatz dermimBe
das Vergnügen, die ſchweren Rohre wieder an den al !
bringen. Nach Räumung der einen Lehrerdienſtwohn

beendet, daß Bürgermeiſterei und Gemeindeeinnehmer-
dieſer
Woche in die neuen Dienſträume überſiedeln k
halb Montag und Dienstag auf beiden Stellen geſchll.
Die Mittel zur Beſchaffung der Möbeleinrichtung 91440
willigt. Der hier freigewordene Küchenherd wird au=

die andere Lehrerdienſtwohnung verſetzt. Gemeinderä-,
Fey wurden in den Steuerausſchuß gewählt. Da der gri

den 8. November, von der Nat.=Soz. Partei am Ehrem:
gelegte Kranz mit Schleife entwendet worden iſt, wid
trag des Bürgermeiſters beſchloſſen, am Denkmal. Eſſ
und Eigentum die Gemeinde übernommen hat, jegll:n
niederlegung mit parteifarbigen Schleifen zu verbietes.
übergehende Annahme des Schreibgehilfen Kraft, der iſ
Bürgerſteuer anzulegen hat, wird genehmigt. Die für
angeſetzte Viehzählung übernimmt der Gemeinderat.
L. Dreieichenhain, 23. Nov. Kommunale Am
heiten. Durch Verfügung des Heſſ. Kreisamtes Of4
die Bürgerſteuer für das Rechnungsjahr 1931 um 200.
Landesſatzes erhöht. Der Gemeinderat nimmt hiervo
Die Erhebung einer Getränkeſteuer wird einſtimmig
Der Gemeinderat genehmigt den Nachtragsentwurf zu

ordnung nebſt Polizeiverordnung in abgeänderter
Vergütung der Feldgeſchworenen wird ab 1. Novem

0,80 RM. pro Stunde feſtgeſetzt. Für das Amt ei ?
ſchworenen wird der Landwirt Fritz Conte vorgeſchlag=
des
Rechtsſtreits der evangeliſchen Kirchengemeinde gece
gerliche Gemeinde wird die Genehmigung des vorgelerſ
ſcheines mit 8 gegen 4 Stimmen abgelehnt. Die M.1
Gemeinderechnung für das Rechnungsjahr 1929 wird
kommiſſion übertragen. Der Antrag des Fritz Kiefe
legung der Waſſerleitung bis zu ſeinem Wohnhauſe
der Bedingung genehmigt, wenn Kiefer die Erdau
eigene Koſten ausführt. Die Gemeinde ſtellt die Rohm
nimmt auch die Verlegung auf ihre Koſten. Die Ko
Hausanſchluß hat Kiefer zu tragen. Der Antrag des 2
auf einen Hausanſchluß der Waſſerleitung wird zu i
Bedingungen genehmigt. Zur Nachprüfung ſämtlicknu
der Wohlfahrtsempfänger werden die Finanzkommiſſieſ
Gemeinderäte Ackermann und Seitz beſtimmt. Die
Reinigung des Bahngrabens wird genehmigt, ſowie
liche Reinigung des Schachtes, jedoch nur unter der
wenn dies unter Aufſicht der Bahnbehörde geſchieht.
Adolf Winkel um Verlegung der Waſſerleitung bis zud
zu errichtenden Wohnhaus. Die Angelegenheit ſoll
der Baukommiſſion eingeſehen werden.

Cd. Michelſtadt, 24. Nov. Der Mandolinenklub Stein=
bach
=Michelſtadt hatte ſein erſtes öffentliches Auftreten. Die
Veranſtaltung wurde eröffnet mit Konzertvorträgen des
Mandolinenorcheſters. Auf die Konzerworträge folgte dann ein
Drama in vier Akten, betitelt: Wenn du noch eine Murter
haſt Auch hier hatte bei der Verteilung der einzelnen Rollen
eine geſchickte und glückliche Hand gewaltet, denn die einzelnen Spieler
verſtanden es ſehr gut, die von ihnen verkörperten Perſonen lebens=
wahr
darzuſtellen.

AA

Schufz vor
Ansteckung
besonders be
Erkältungsgefehr.

Geippe u. s. w.
I Bln. 15410

A. Fürth i. Odw., 24. Nov. Verkehrsunfall. Auf der
Straße von hier nach Krumbach verlor ein dortiger Milchlieferant
die Herrſchaft über die Steuerung ſeines Autos, mit dem er täg=
lich
Milch nach Mannheim und Ludwigshafen lieferte, dadurch,
daß ein Luftreif platzte. Das Auto überſchlug ſich und wurde
ſchwer beſchädigt. Die Milchkannen flogen heraus und ihr Inhalt
ergoß ſich zum Teil auf die Straße. Der Lenker des Autos, der
Eigentümer ſelbſt, kam mit dem Schrecken davon. Der Sach= und
Geſchäftsſchaden iſt jedoch ſehr groß.
Bb. Bensheim, 24. Nov. Das mehrfach bemerkte Vorhandenſein
von beim Umgraben der Gärten zutage tretenden lebenden Maikäfern
läßt einerſeits auf einen bevorſtehenden milden Winter und auf ein
ihm folgendes Maikäferjahr ſchließen.
Gernsheim, 24. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
23. November 0,55 Meter, am 24. November 0,60 Meter.

Rheinheſſen.

* Mainz, 24. Nov. Die in der Feſtſchrift zur Jahrhundert=
feier
der Mainzer Realanſtalten (18311931) angedeutete Wie=
dervereinigung
der Oberrealſchule i. E. in der Steingaſſe mit der
Oberrealſchule und dem Reformrealgymnaſium iſt jetzt zur Tat=
ſache
geworden. Im Jahre 1919 war von der zur Rieſenanſtalt
ingewachſenen Oberrealſchule die Handelsrealſchale abgezweigt

worden, die in das alte Schulhaus in der Steingaſſe
und hier bis Oſtern 1929 beſtand. Sie wurde in eim
ſchule i. E. umgewandelt, die Oſtern 1931 mit der Erri 4,
Oberprima ihren Aufbau beenden ſollte. Die beſonder.
treffenden Sparmaßnahmen der heſſiſchen Regierung?
aber das Miniſterium für Kultus und Bildungsk
Oſtern 1931 die Klaſſen der Oberſtufe in die Oberreall
Schulſtraße zu verlegen. Nun wurde der ſeitherige Lel
ſtalt, Studiendirektor Dr. Mahr den Schüler und Lehr
ſachlichen und kollegialen Amtsführung nur ungern ſah
zum Studiendirektor an der Eleonorenſchule in De
nannt. Dadurch iſt die Zuſammenlegung der beiden
künftig unter der Leitung von Oberſtudiendirettor
ſtehen werden, endgültig vollzogen.

Geheimer Telephonanſchluß im Unkk

Gießen, 24. Nov. Vor kurzem wurden Störungk!
ſchiedenen nach Butzbach und Friedberg führenden Aeie
gen bemerkt. Beim Suchen nach der Störungsſtelle ſe
amter an der Straße Klein=LindenGroßen=Linden.
Mitte des auf der rechten Straßenſeite gelegenen.
einem Maſt eine unberechtigt angebrachte Leitung, Ve
neun Kupferdrähten. Acht dieſer feinen Drähte we
Fernſprechleitung angeſchloſſen und führten, durt
Iſolierband zu einem künſtlichen Kabel vereinigt.
Straße abgekehrten Seite des Maſtes auf die Eroe. 4
etwas eingelegt nach einem kleinen Unterſtand. D*
Drähte war zu Oeſen zum Anlegen an einen Hörappi.
Der Unterſtand befand ſich etwa fünf Meter von Ve.
fernt am Waldesrand, war mit Reklameblechſchitde.
ausgelegt und abgedeckt und gerade ſo groß, daß "
liegender Lage ſich darin aufhalten konnte. Die Abb.
waren noch mit Erde und Laub überworfen, 9. Dcd
ſtand kaum zu ſehen war. In dem Unterſtand w.
neuer Pionierſpaten mit der Bezeichnung C.K. W..
den. Drei der verwendeten Reklamebleche wurden."
weſen in der Frankfurterſtraße entwendet. Die Hekit
gen Reklameſchilder ſteht noch nicht feſt. Es Naſt
Schilder der Firmen Stock=Continental und Velel"
dem verwendeten Draht handelt es ſich um Schwad
Spulendraht von 0,55 Millimeter Stärke, mit wei
umwickelung. Alle Perſonen, die im Intereſſe. L
ſachdienliche Angaben machen können, werden Nklſe.
der Kriminalabteilung Gießen Nachricht zu geb..

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Wdre MHeldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
A1s Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: V8, VR,1O.
AIMe It vom 1.15. Movember 1931.

Die Auto-Listen enthalten die Angaben in folgender Reihen-
folge
: Name, Beruf, Wohnort des Kraftfahrzeugbesitzers, Fahr-
Zeugart, Hubraum in ccm und PS (bei Lastkraftwagen: Eigen-
gewicht
in kg und PS), Fabrikat und Motornummer, Fabrikneue
Fahrzeugs sind durch X kenntlich gemacht. Die Meldungen sind
geordnet nach den drei Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen,
und Innerhalb dieser nach Fahrzeugarten. Abgemeldete
Fahrzeuge werden besonders geführt. Die Autolisten sind
Anentbehrilch, weil sie laufend
Nes Adressenmaterial
lietern. Sie erschelnen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
ie spätestens am B. eines Monatz ausgegebene Liste enthält die
Meldungev vom 16. 30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die spätestens am 23. eines Monats ausgegebene Liste die Mel-
Hungen vom 1. 15. des gleichen Monats.
Bezugsprels:
Bei Bezug aller Meldungen sämtllcher 18 Kreise für
1* Monate; zum monatllchen Pauschalprels von
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 25. Nover

Seite 8 Nr. 327

Das erſte Originalbild von der furchtbaren Bergwerks
im engliſchen Induſtriegebiet.

Großbrand auf dem engliſchen Luxusdampfer Bermuda.

Feuerwehrleute werden durch Flaſchenzug an Bord des engliſchen Dampfers gebracht.
Der 19 000 Tonnen große Luxusdampfer Bermuda, der zur Reparatur im Dock von Belfaſt lag,
iſt durch ein Großfeuer völlig zerſtört worden. Da auf demſelben Dampfer im Sommer dieſes
Jahres ein ſchweres Feuer ausgebrochen war, glaubt die Polizei Anhaltspunkte dafür zu haben,
daß das Feuer abſichtlich gelegt worden iſt.

Die Angehörigen der verunglückten Bergleute belagern die Einfahrt der Gruber
in Doncaſter (Grafſchaft York).

Die furchtbare Grubenkataſtrophe, die ſich in Doncaſter (Grafſchaft York) ereignete, hat
leuten das Leben gekoſtet. Das Unglück war dadurch verſchlimmert worden, daß mehr.
in Brand gerieten und die darin arbeitenden Bergleute nicht mehr zum Ausgang gelanue

Calmekke-Prozeß.

Ftau v. Hennigs kragiſcha

Lübeck. In der Dienstagsverhandlung des
Calmette=Prozeſſes kam der ſchon wiederholt von
den Klägern geäußerte Verdacht noch einmal zur
Sprache, daß man in Lübeck dem B. C. G. humane
Bazillen beigemengt habe. Dr. Frey erklärt, daß
in dieſem Prozeß ſchon oft bewußt oder unbewußt
Vernebelungsverſuche getrieben worden ſeien,
Rechtsanwalt Dr. Ihde wendet ſich mit Entſchie=
denheit
gegen ſolche Vorwürfe. Rechtsanwalt
Dr. Ihde richtet an Dr. Frey auf Ehre und Ge=
wiſſen
die Frage, ob er die Nachricht veranlaßt
habe, die in den erſten Tagen des Prozeſſes
durch die Preſſe gegangen ſei, und in der es
hieß, es werde Antrag auf Mordanklage wegen
abſichtlicher Beimengung humaner Bazillen zum
B. C. G. geſtellt. Dr. Frey bejaht dieſe Frage.
Sodann wird ein Brief von Dr. Lichtwitz ver=
leſen
. In dem Brief ſchildert Prof. Dr. Licht=
witz
ſeine Unterredung mit Dr. Schminke. Er
erklärt, daß Dr. Schminke ihm erzählt habe, der
Prozeß in Lübeck werde mit einem dramatiſchen
Auftakt beginnen, denn Rechtsanwalt Dr. Frey
wolle unter Beweis ſtellen, daß Prof. Dr. Deycke
abſichtlich virulente menſchliche Bazillen verab=
reicht
habe. Darauf wird mit der Beweisauf=
nahme
fortgefahren. Nach Vernehmung Dr.
Wosnitzkas, der ſich zu den Krankheitserſchei=
nungen
bei den einzelnen Calmettekindern äußert,
und der Schweſter Heſſe wird in die Mittags=
pauſe
eingetreten.
In der Nachmittagsverhandlung des =
becker
Tuberkuloſe=Prozeſſes fand eine ausge=
dehnte
Vernehmung der Schweſter Anna Schütze
ſtatt. Durch ein umfangreiches Kreuzverhör ver=
ſuchte
man zu klären, ob vielleicht nicht doch eine
Verwechſlung im Laboratorium vorgekommen
ſein könne. Die Laborantin Anna Schütze er=
klärte
mit aller Entſchiedenheit, daß ſie den
humanen Stamm ſofort nach ſeinem Eintreffen
von dem feſten Nährboden auf flüſſigen Nähr=
boden
abgeimpft und den feſten Nährboden gleich
danach vernichtet habe. Dr. Welcker ſagte aus,
er habe die Kultur ins Laboratorium gebracht,
aber nicht geſehen, daß die Schweſter die Kultur
abimpfte. Wer ihm den Auftrag zur Beſtellung
der Kultur gegeben habe, wiſſe er nicht genau.
Prof. Deycke beſtätigt demgegenüber, daß er die
Aufforderung gegeben habe, eine neue Kultur
zu beſchaffen. Die Verhandlung wurde dann
auf Mittwoch vertagt.

Berlin. Wie die Ermittlunges
tiner Mordkommiſſion zur Aufklärum
der Frau von Hennig am Spätabem
tags, nach einer Meldung des L.
haben, kommt der Gutsförſter v. 2
derjenige in Frage, der die Legebi.
Baum befeſtigt hat. Der 29 Jahre
gab bei ſeiner Vernehmung zu, daß
er Gutsförſter war, keinen Jagdſchein:
ſeiner Behauptung hatte er von dern
den Auftrag erhalten, die Gutsbewah
Rückſicht auf den Wildbeſtand mit F
ſorgen. Dieſen Auftrag führte der
und ſchoß ſo ziemlich alles, was i
Lauf kam. Die Zeit ſeiner Anweſenh!
revier genügte anſcheinend noch nit
benötigte Wildfleiſch herbeizuſchaffe
kam er auf den Gedanken, auf
begangenen Wechſel von Rotwild nar//4n.
art eine Legebüchſe anzubringen, um M1 ggen
zu ſchießen, wenn er nicht im R
Ob der Gutsherr von dieſer Art A=
Br10 Uhrl.
ſeinen Auftrag auszuführen, Kenz= ℳmHat=
ſteht
noch nicht feſt. Es hat ſich fe WRütz iten Verb.
geſtellt, daß Herr v. Hennig ſeine FAMiut Gel=
führte
, als ſie den Wildwechſel betuMke md techn
ſie der Schuß aus der Legebüchſe 4-ulilin wi
einer anderen Meldung hat der Gu Miem de
geſtanden, daß die zur Schußvorrichutt
Waffe früher in ſeinem Beſitz gew‟
er ſie aber vor kurzem verkauft halr,
des Dienstag vormittag ſind einige=
erfolgt
. Der Gutsförſter ſoll ein ne=
Menſch und früher vorübergehend
geweſen ſein.

Ende der Kinderlähmungsepidemie in Hagen.
Hagen. Wie der Kreisarzt mitteilt, kann
die Epidemie ſpinaler Kinderlähmung in Hagen
als erloſchen angeſehen werden. Zwei Verdachts=
fälle
haben ſich nicht beſtätigt, ſo daß die vor=
beugend
verordneten Einſchränkungen für kleine
Kinder nunmehr aufgehoben werden können.
Rückkehr der Himalaja=Expedition.
München. Mit dem fahrplanmäßigen
Brenner=Schnellzug trafen geſtern früh 7.10 Uhr
die vier Mitglieder der deutſchen Himalaja=
Expedition, Dr. Bauer=Nabburg, Hermann, Dr.
Wien und Fendt Dr. Allwein=München war
bereits früher zurückgekehrt auf dem Münche=
ner
Bahnhof ein. Die Expedition hatte bekannt=
lich
den neunten Verſuch zur Bezwingung des
Kantſch im Himalaja unternommen. In einer
Höhe von 7800 Metern wurde die Expedition
durch eine unbezwingbare Eiswand am weiteren
Vordringen und am Erklimmen des Gipfels ge=
hindert
. Zur Begrüßung hatte ſich eine große
Zahl von Freunden eingefunden. Dr. Bauer,
der Führer der Expedition, äußerte ſich u. a. da=
hin
, daß auch die letzte Eiswand des Kantſch ein=
mal
überwunden werden kann, wenn eine Expe=
dition
das Glück hat, ſie zu einem Zeitpunkt an=
zutreffen
, wo ſie ſtark verſchneit iſt.

Bombenfunde in der Nähe von
Valencia. In der hieſigen Git
Landhäuſern etwa 250 Bomben g.
beſchlagnahmt worden. Man nimm
ſich um einen Reſtbeſtand von BonM
die im Dezember v. J. bei dem verſur
ſtreich an die Republikaner verti
waren.
4000 Kiſten Weihnachtsalkohol beſ)
NewYork. Die Amerikaner
Teil ihres Weihnachtslikörs gekuß
Prohibitionsbeamten haben an BarN
hieſigen Hafen vor Anker liegenden N
4000 Kiſten, die 45 000 Liter alkoo.
tränke enthielten, entdeckt und b
Der Wert der Sendung beläuft
Million Dollar. Sechzig Perſonen
haftet.

Die Dichkerin Annekte
erhält den Gerhark=Haupkm

Die Polizeimaßnahmen auf Korſika vorläufig
abgeſchloſſen.
Paris. Die Maßnahmen der franzöſiſchen
Polizei auf Korſika ſind vorläufig abgeſchloſſen
worden. Ein großer Teil der Gendarmerie wird
nach Frankreich zurückkehren. Einzelne Abtei=
lungen
ſollen in kleineren Ortſchaften im Süden
der Inſel einquartiert werden, um die Hochebene
weiter zu überwachen. Durchſuchungen ſollen je=
doch
nicht mehr veranſtaltet werden, da ſich die
Bevölkerung der Inſel heftig dagegen auflehnt
Bornea und Spada ſind nicht aufgefunden
worden.

Annette Kolb,
die Dichterin der zarten Romane
Das Exemplar uſw., erhielt den
Preis der Gerhart=Hauptmann=
Bild zeigt eine Porträtplaſtik der 2.
Georg Kolbe.

Reich und Ausland.
70. Geburkskag von Profeſſor Bier.
Berlin. Im großen Feſtſaal des Langen=
beck
=Virchow=Hauſes fand geſtern vormittag aus
Anlaß des 70. Geburtstages von Geheimrat
Prof. Dr. Auguſt Bier eine akademiſche Feier
ſtatt, zu der Vertreter der Reichs= und Staats=
regierung
, des Heeres, der Stadt Berlin und
der Univerſität ſowie die namhafteſten Chirur=
gen
Berlins und Deutſchlands erſchienen waren,
Geheimrat Prof. E. Lexer=München hielt die
Feſtanſprache, in der er die großen Verdienſte
des Jubilars würdigte.
Zum Schluß erhoben ſich alle Anweſenden,
brachen in begeiſterte Ovationen für den Jubi=
lar
aus und hörten ſtehend Prof. Bier an, der
in ſeiner bekannten humorvollen Art ſeinen
Dank ausſprach.

Profeſſor Kurt Wegener beim Reichspräſidenten.
Berlin. Der Reichspräſident empfing am
Dienstag vormittag Prof. Dr. Kurt Wegener,
den ſtellvertretenden Leiter der deutſchen Grön=
landexpedition
, Bruder des in Grönland verun=
glückten
Führers dieſer Expedition, Prof. Dr..
Alfred Wegener.
Verwegener Einbruch.
Frankfurt a. M. In der vorvergangenen
Nacht ſtatteten Einbrecher, die mit einem Auto
vorfuhren, einem Tuchgeſchäft in der Homburger
Landſtraße einen Beſuch ab. Unter großer Kraft=
anſtrengung
ſchoben die Täter den Rolladen, der
gleichzeitig das Schaufenſter und die Eingangs=
tür
abſchließt, in die Höhe und verſuchten dann
die Scheibe mit einem Glasſchneider auszulöſen.
Das gelang aber nicht. Sie brachen dann kurzer=
hand
mit größter Gewalt die Eingangstür zu
dem Laden auf. Aus dem Innern holten ſie ſich
für etwa 1800 RM. Stoffe in Ballen. Das Die=
besgut
verluden ſie ſofort in das bereitſtehende
Auto und fuhren davon. Obwohl kurz nach Be=
ginn
des Einbruchs das Ueberfallkommando
alarmiert worden war, das auch in wenigen
Minuten zur Stelle war, konnten die Täter mit
ihrer Beute verſchwinden, ſo ſchnell ging dieſer
verwegene Einbruch vor ſich.
Ein ſiebzigfacher Einbrecher verhaftet.
Schwerin. Der Landeskriminalpolizei ge=
lang
es, auf dem Schellfelde in Schwerin, dem
Induſtriegelände, einen Verbrecher zu verhaften,
der vor längerer Zeit aus dem Plauener Amts=
gerichtsgefängnis
entflohen war. Im mecklen=
burgiſchen
Gebiet fallen ihm über 70 Einbrüche
zur Laſt, die er insbeſondere in Mittel= und
Weſt=Mecklenburg ausgeführt hat.
Vom Reichsgericht
zu 1½ Jahren Gefängnis verurkeill.

Carl von Oſſietzky,
der Herausgeber der linkspolitiſchen Wochen=
ſchrift
Die Weltbühne, wurde vom Reichs=
gericht
wegen eines in der Weltbühne er=
ſchienenen
Artikels über angebliche deutſche
Luftrüſtungen zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis
verurteilt. Das Verfahren wurde unter Aus=
ſchluß
der Oeffentlichkeit durchgeführt.

Sklarek=Prozeß.
Berlin. Zu Beginn der geſtrigen Ver=
handlung
im Sklarek=Prozeß wies der Vorſitzende
Ausſtellungen an der Gutachtertätigkeit des
mediziniſchen Sachverſtändigen Medizinalrat
Dr. Störmer auf das entſchiedenſte zurück. Medi=
zinalrat
Störmer erklärte, daß eine erneute Un=
terſuchung
Willy Sklareks vorgeſtern abend eine
fehlerhafte Funktion der Leber ergeben habe.
Darin liege der Beweis, daß die Krankheit nicht
abſichtlich herbeigeführt worden ſei. Bei der
Geſamtverhandlung werde man mit einer
längeren Dauer als vorgeſehen rechnen müſſen,
da Willy Sklarek größeren Anforderungen wäh=
rend
der nächſten Monate nicht gewachſen ſei.
Dann teilte Prof. Störmer mit, daß er mit
Prof. Citron in der Auffaſſung der Krankheits=
erſcheinung
bei Willy Sklarek völlig überein=
ſtimme
. Der Zuſtand Willy Sklareks ſei zwar er=
heblich
beſſer geworden, es würden aber noch
einige Tage vergehen, bis Willy Sklarek wieder
bei voller Kraft ſei. Bei der Vernehmung des
Zeugen Breitkopf, der Lagerbuchhalter bei der
K. V. G. war, bekommt Leo Sklarek wieder einen
ſeiner Wutanfälle und ſchreit die Staatsanwalt=
ſchaft
an. Auch Willy Sklarek regt ſich jetzt wie=
der
auf und fährt die Staatsanwaltſchaft an.
Der Vorſitzende unterſagt den Brüdern Sklarek,
weiterhin die Staatsanwaltſchaft anzuſchreien.
Dann wird der Hausdiener Erber vernommen,
der beſtätigt, daß vor den Kontrollen die Lager=
ſchilder
bei der K.V.G. ausgewechſelt worden
ſeien; ſie wären ausgetauſcht worden, damit die
beſichtigten Lager vollſtändig geweſen wären.
Das habe Max Sklarek angeordnet. Der Zeuge
hat auch verſchiedentlich Geſchenke zu den Freun=
den
Sklareks fahren müſſen. Bei Lieferungen,
die der Zeuge mit dem Wagen ausfahren mußte,
ſei er ſtets angewieſen worden, 100 bis 200 Me=
ter
von dem Hauſe der Betreffenden, vornehm=
lich
des Bürgermeiſters Schneider, zu halten,
damit die Nachbarſchaft den K.V.G.=Lieferwagen
nicht erblicken ſollte. Der nächſte Zeuge iſt der
Lagerhalter Zwick, der von nichts mehr weiß und
keine klaren Antworten geben kann. Die Ver=
handlung
wird Donnerstag vormittag fortgeſetzt
werden.

Flucht eines Berliner Bankvorſtehers.
Berlin. Der Leiter der Depoſitenkaſſe T
der Commerz= und Privatbank, Hans Brügge=
mann
, iſt plötzlich verſchwunden. Veruntreu=
ungen
bei der Bank, bei der Brüggemann ſeit
etwa 20 Jahren tätig iſt, liegen angeblich nicht
vor, doch hat der Verſchwundene große Speku=
lationsgeſchäfte
gemacht und etwa 250 000
Mark, die ihm von Kunden zum Ankauf von
Deviſen anvertraut worden waren, unterſchlagen.
Von den Geſchädigten hat ſich eigenartiger
Weiſe bisher niemand bei der Polizei gemeldet.
Nur einzelne Privatprozeſſe ſollen anhängig
ſein.
Diſziplinarverfahren gegen die Leiterin
der Hamburger weiblichen Kriminalpolizei.
Hamburg. Der Senat hat gegen die Lei=
terin
der hieſigen weiblichen Kriminalpolizei,
Frau Regierungsrat Erkens, das förmliche
Diſziplinarverfahren mit dem Ziele der Ent=
laſſung
beantragt. Im Sommer dieſes Jahres
hatten, wie ſeinerzeit gemeldet, zwei Hambur=
ger
Polizeibeamtinnen Selbſtmord verübt, was
zur Aufdeckung von Mißhelligkeiten innerhalb
der weiblichen Kriminalpolizei und zu Angrif=
fen
gegen Frau Erkens führte. Das vom Senat
beantragte Verfahren wird ſich auf alle die Ein=
wände
erſtrecken, die im Zuſammenhang mit dem
Selbſtmord der beiden Polizeibeamtinnen gegen
das dienſtliche Verhalten der Frau Regierungs=
rat
Erkens erhoben worden ſind.
Verwegener Bankraub.
Breslau. Am Dienstag mittag wurde
auf das Bankhaus Fuhrmann in Ohlau ein ver=
wegener
Raubüberfall verübt. Zwei junge
Leute drangen in das Gebäude ein. Während
der erſte von der allein anweſenden Kaſſiererin
Auskunft über Hypothekenſachen haben wollte,
ſchloß der zweite die Tür hinter ſich zu. Dann
überfiel der eine die Kaſſiererin, würgte ſie,
warf ſie zu Boden und drohte ihr mit Erſchießen.
Er raubte dann den Inhalt der Kaſſe in Höhe
von 2300 RM. Darauf flüchteten beide Täter.

[ ][  ][ ]

25. Nwember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 327 Seite 7

Vom Berliner Spork des Sonnkags.

ſiks: Aus dem Hockeyſpiel gegen Club zu Vahr=Bremen, das Berlin 4:3 gewann.
eigt den Bremer Torwart bei der Abwehr. Oben rechts: Aus dem Kampf
Aliner Rugbymeiſterſchaft Berliner Rugby=Club gegen Tennis=Boruſſia, der unent=
endete
. Vereitelung eines Durchbruchs der B.R.C.=Dreiviertelreihe. Unten
v Polizeiſportler Behnke geht als Sieger durchs Ziel des erſten diesjährigen Wald=
C.C. Unten rechts: Leipzigs Hockeydamen beſiegen die Damenmannſchaft des
Rot=Weiß Berlin 2:2.

Japanerin von heuke.

Schülerinnen eines japaniſchen Lyzeums beim Ballſpielen.
Noch niemals in der Weltgeſchichte hat ſich die Umſtellung eines Landes vom ſtrengen Mittel=
alter
zur Moderne ſo ſchnell vollzogen wie in Japan. Das japaniſche junge Mädchen, das noch vor
wenigen Jahrzehnten niemals ohne Begleitung, das Haus verließ und die alten Sitten in äußer=
ſter
Strenge bewahrte, treibt heute wie die europäiſche Altersgenoſſin alle modernen Sportſpiele
und entwickelt dabei ſoviel Kraft und Gewandtheit, daß der japaniſche Frauenſport heute ſchon
international mit an erſter Stelle ſteht.

üter Tra Sadftene

n Dienſte der Winkerhilfe.
oppelveranſtalkung des Sb. 98.
Keriwerein Darmſtadt 1898 bringt am kommenden Sonn=
zem
Platz am Böllenfalltor eine Doppelveranſtaltung
jähhrung. Im erſten Spiel tritt eine Handballmann=
dinßer
gegen
Eintracht Frankfurt
irn 1.30 Uhr). Es handelt ſich hier um ein Privat=
Vrr Sportvereinself nach der zweiwöchigen Ruhepauſe
liien letzten Verbandsſpielen gegen Polizei Worms und
Slinſt adt Gelegenheit geben ſoll, ſich reſtlos einzuſpielen.
ſtälle und techniſch gute Eintracht den 98ern einen ſchö=
amſitfern
wird dürfte feſtſtehen. Im Anſchluß an das
AAlwi reigt das Fußball=Verbandsſpiel der 98er gegen
Wormatia Worms.
nſer Elf. die an der 2. Stelle der Tabelle ſteht und
iete Ausſichten hat. Mainz 05 vom 1. Tabellenplatz
eun hat in Darmſtadt ſchon immer ein zahlreiches
Atgezogen. Die 98er haben noch die Möglichkeit, ſich

Im Alieg zu retten. Dazu wäre allerdings ein Sieg gegen
ſgtick ſtwendig. Daß dieſer erſtritten werden kann, iſt an
Aahrſcheinlich. Immerhin hat der Wormſer Sturm
AA und Müller ſtark an Durchſchlagskraft eingebüßt,
düls er, wenn ihre Hintermannſchaft ſtandhält, bei Glück
M 50 z Sieg und Punkten gelangen können. Auf jeden
iEezr einem intereſſanten Kampf kommen.
Bung des Sportvereins 1898 hat beſchloſſen, den übli=
ſächg
von 20 Pf. der bei Durchführung von Doppelver=
nect
auf jede Eintrittskarte (mit Ausnahme von Schü=
Aund Erwerbsloſenkarten) erhoben wird, in voller
Winterhilfe abzuführen. Trotz dieſes Zu=
ſie
Eintrittspreiſe noch ſo niedrig, daß kein Inter=
dendl
Auch der Spiele zu verſäumen braucht.

* Kreisliga Südheſſen.
Gſen der Winterhilfe. Beſprechung in Worms.

cene Vereine nützten den Ruheſonntag dazu aus, durch
Mdxſpiel ihr Scherflein zur Winterhilfe beizutragen.
LAhy a Lampertheim gegen Spv. Neckarſtadt ein Freund=
F zahlreichen Zuſchauern aus, das 2:1 für den Tabel=
Aheſſens endete und damit erneut das Können dieſer
Licht rückte. In Worms trafen ſich auf dem Wor=
Olympia Worms und Wormatias Reſervemann=
ell
endete bei mäßiger Leiſtung beider Parteien 3:3.
Mimer Normannen traten in Weinsheim gegen den
= und Sportverein an und konnten dieſes Wohl=
lei
guter Spielweiſe 4:3 gewinnen
ehr wichtigen Beſprechung fanden ſich die Vertreter
e. Kreisliga in Worms ein. Die Rückſpieltermine
I Dezember 1931 beginnend, feſtgelegt. Lobenswert
mein die ziemlich anſtändige Durchführung der Vor=
Srſon; nicht einmal die Hälfte der Spieler, die ſonſt
Abwechſlung beſtraft werden mußten, ſteht in
auf dem Sündenregiſter. Die Bedingungen zur
Aen Pokalſpielen um den Bezirkspokal werden be=
Die Beteiligung iſt frei. Eine Aufſtiegsmöglich=
Spiele beſteht nicht. Die Meldefriſt läuft am
21 ab. Nach reſtloſer Erledigung aller weiteren
ereine ſchloß der Kreisvorſitzende die anregend ver=
Schwimmen.
Schwimmfeſt in Offenbach.
Schwimmabteilung des Polizei=Sportvereins konnte
auf dem Schwimmfeſt der Offenbacher Schwimm=
beachtende
Erfolge erzielen. Unter ſtarker Kon=
die
gemeldeten Staffeln, eine Lagenſtaffel und
ſicher gewonnen werden. Allerdings wurden die
(kannt, da für einen Schwimmer das Startrecht
t war. Nachſtehend die Ergebniſſe: Lagenſtaffel
Einck, Kunz. Schuchmann), Zeit: 3:32. Bruſtſtaffel
Weichſel, Kleiter, Kunz), Zeit: 3:44. Bahnlänge

Der Verbands=Zußballausſchuß warnk.
Der Verbandsausſchuß des Süddeutſchen Fußball= und Leicht=
athletik
=Verbandes folgt jetzt dem Beiſpiel des Verbands= Schiedsrichter=
ausſchuſſes
und nimmt zu Ausſchreitungen auf den Spielfeldern wie
folgt Stellung:
Ausſchreitungen auf den Spielfeldern, Tätlichkeiten gegen Schieds=
richter
und Spieler, Bedrohungen und Beläſtigungen von ſeiten der
Zuſchauer nehmen fortgeſetzt in erſchreckendem Maße zu. Wir richten
hiermit einen letzten Mahnruf an die verantwortlichen Vereinslei=
tungen
und erwarten, daß kein Mittel unverſucht bleibt, um dieſen
bedauerlichen, das Anſehen des Fußballſports herabwürdigenden Vor=
kommniſſen
Einhalt zu gebieten. Die Schiedsrichter werden angewie=
ſen
, jeden Verſtoß gegen die Platzdiſziplin einwandfrei feſtzuſtellen und
in erſchöpfender Weiſe zur Anzeige zu bringen, damit die Schuldigen
ihrer verdienten Beſtrafung zugeführt werden können. Die zuſtän=
digen
Spruchbehörden werden erſucht, den VFA. in ſeinem Beſtreben
zur Abſtellung dieſer Mißſtände durch rückſichtsloſes Durchgreifen zu
unterſtützen, da eine Beſſerung nur durch Verhängung ſtrengſter Stra=
fen
zu erwarten iſt.
Gelangt ein Schiedsrichter zu der Auffaſſung, daß die von ihm
gemeldeten Verfehlungen nicht in ausreichendem Maße geſühnt worden
ſind, dann wolle der VV. (bei Bezirksligaſpielen Herr Wohlſchlegel,
Offenburg, bei Spielen der Kreisliga, A= und B=Klaſſe Herr; Amt=
mann
Schindel, Worms) entſprechend benachrichtigt werden, damit die
Nachprüfung des Urteils und eine evtl. Abänderung im Berufungs=
wege
herbeigeführt werden kann.
Außerdem werden wir künftig in jedem Einzelfalle bei Tätlich=
keiten
von Zuſchauern den ordentlichen Gerichtsweg freigeben, damit
derartige Elemente, die erfahrungsgemäß mit längeren Freiheitsſtrafen
zu rechnen haben, endgültig von den Sportplätzen verſchwinden."
Um das Bermögen der 9.5.B.
Gläubiger=Verſammlung bei Rüderer und Lang.
Bekanntlich hatte die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik den
größten Teil ihres Vermögens bei dem Münchener Bankhaus Rüderer
n. Lang deponiert, deſſen Inhaber Vorſitzender der DSB. war. In
der am Dienstag ſtattgefundenen Gläubiger=Verſammlung wurde be=
kannt
gegeben, daß nach einem Vergleichsvorſchlag Forderungen bis zu
100 Mark voll und bevorzugt befriedigt werden. Ueber die voraus=
ſichtliche
Quote für die übrigen Guthaben konnten keine Angaben ge=
macht
werden. Es wurde weiterhin ein Beſchluß gefaßt, daß die Ver=
gleichsverfahren
gegen die Firma Rüderer u. Lang, gegen die Geſell=
ſchafter
Franz Paul Lang und Marie Lang durch den gericht=
lichen
Vergleich beſtätigt werden. Der Geſellſchafter Franz Paul Lang
hat den Offenbarungseid geleiſtet.
Soweit die Mitteilung aus der Gläubiger=Verſammlung. Man
weiß alſo noch nicht, mit welcher Quote die DSB. zu rechnen hat, wie
es ja auch noch immer unbekannt iſt, in welcher Höhe die DSB. ein
Guthaben bei dieſer Bank unterhielt.
Kraftſpork.
Athl.=SV. Darmſtadt Dieburg 10:4.
Im weiteren Verlauf der Kreiskämpfe im Ringen hatte
Darmſtadt Dieburg zu Gaſt. Beide Mannſchaften ſtellten ſich dem
Kampfrichter in der ſtärkſten Aufſtellung. Die Darmſtädter Mann=
ſchaft
, welche ſich ihrer Aufgabe voll und ganz bewußt war, kämpfte
mit einem Eifer und Elan, wie lange nicht geſehen. Daraus iſt
zu erſehen, daß für Darmſtadt die Meiſterſchaft noch lange nicht
verloren iſt. Die Kämpfe verliefen wie folgt
Fliegengew: Göckel=Da. Bingel=Di.; unentſchieden.
Bantamgew: Schnellbächer=Da. Wick=Di.: Sieger Schnell=
bächer
durch Uebergewicht. Federgew.: Bauer=Da. G. Wick=
Di.: Sieger Bauer. Leichtgew.: Pulch=Da. S. Wick=Di.:
unentſchieden. Leichtmittelgew.: J. Zapf=Da. J Brand=
Di. unentſchieden. Schwermittelgew.: Fr. Zapf=Da.
Bieker=Di: Sieger Fr. Zapf. Schwergew.: Kratz=Da.
J. Gandolf=Di.: unentſchieden.
Handball.
Tgde. 46 Darmſtadt Tgeſ. 75 Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag ſtehen die beiden Mannſchaften der
oben angegebenen Vereine auf dem Turn= und Sportplatz Woogs=
wieſe
der Turngemeinde Darmſtadt 1846 (hinter dem Großen
Woog) ſich zu dem fälligen Rückrundenſpiel gegenüber. Und zwar
beginnt das Spiel der 2. Mannſchaften um 2 Uhr, das der

1. Mannſchaften um 3.15 Uhr. Bemerkt ſei hier noch, daß die
1. Mannſchaft der Turngemeinde eine Neuaufſtellung erfahren
hat. Da das Vorrundenſpiel 4:4 ausgegangen iſt, iſt es ſchwer,
vorauszuſagen, wer in der Rückrunde als Sieger hervorgehen wird.
Es iſt daher für den Handballanhänger ein ſehr intereſſantes Tref=
fen
zu ſehen.
Cilly Außem errang mit dem bekannten Davisſpieler Boyd
als Partner in Buenos Aires die argentiniſche Meiſterſchaft im
Gemiſchten Doppel mit einem 6:1=, 6:1=Sieg, gegen Frl. Ricketts
del Caſtillo.
Im Sechstagerennen zu Minneapolis belegten Stübecke / An=
derſen
den zweiten Platz mit drei Runden hinter dem ſiegreichen
Paar Peden / Audy.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 25. November.
10.20: Schulfunk: Kameraden in der Fabrik, Hörbild.
15.15: Stunde der Jugend.
17.05: Pforzheim: Nachmittagskonzert des Symphonie Theatere7
orcheſters.
18.35: Dr. Behne: Kann die Kunſt im Leben aufgehen?
19.00: Profeſſor Dr. Spann und Generaldirektor Dr. Schechner:
Der ſtändiſche und der demokratiſche Staatsgedanke in Politik und
Wirtſchaft.
19.45: Peter Ihle: Zum 50. Geburtstag von Stefan Zweig,
20.15: Bunter Abend.
21.30: Nachrichten.
21.45: Bunter Abend (Fortſetzung).
22.30: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Mittwoch, 25. November.
9.00: Schulfunk: Aus der Geſchichte der Berliner Bezirke.
9.35: Dr. Haiek: Anleitung zur Abfaſſung von Schriftſtücken aller!
Art.
11.30: Dr. Thiel: Lehrgang für praktiſche Landwirte.
14.45: Kinderſtunde: Kindertheater.
15.45: Frauenſtunde: Wirtſchaftsberaterin und bäuerliche Hauswirt=
ſchaft
.
16.00: Dr. Wende: Ende oder Entwicklung der Pädagogiſchen Aka=!
demten.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Feder: Das internationale Journaliſtentribunal im Haag.;
18.00: Graf v. Heſſenſtein: Joſeph Chamberlain. Vorkämpfer des
britiſchen Weltreichgedankens.
18.25: Dr. Dautert: Ein Beſuch bei den Walfängern Süd=Georgiens.
18.45: Min.=Rat Prof. Woldt: Beamtendienſt in der Notzeit des
Staates.
19.10: Geh. Rat Prof. Dr. Heilfron: Rechtsfragen des Tages.
19.30: Leipzig: Feſtkonzert zum 150jährigen Beſtehens des Gewand=
hauſes
Gewandhausorcheſter. Soliſt: H. H. Niſſen.
21.30: Tages= und Sportnachrichten.
21.45: Frankfurt a. M.: Bunter Abend
23.30: Wetter=, Tages= und Sportnachrichren.
anſchl. Tanzmuſik. Jazz=Orcheſter Paul Godwin, Tangokapelle El
Aguilar.

Velerberichl.
Allmählich gewinnt ozeaniſche Warmluft auf dem Feſtland an
Raum. Ueber Frankreich und im Küſtengebiet hat dadurch allge=
meiner
Temperaturanſtieg ſtattgefunden und Niederſchläge treten
auf. Im öſtlichen Deutſchland hingegen erfolgt durch den Hoch=
druckeinfluß
eine Froſtzunahme. Da die Südweſtluft weiter zum
Vordringen kommt, ſo findet ein von Weſten nach Oſten ſchreiten=
der
Temperaturanſtieg ſtatt, der auch nachts in Erſcheinung tritt.
Außerdem folgen in Begleitung der Warmluft zunächſt Nieder=
ſchläge
, welche bis in unſeren Bezirk vorgreifen werden.
Ausſichten für Mittwoch, den 25. November: Milderes, wechſelnd
wolkiges Wetter mit Aufheiterung, zeitweiſe Niederſchläge,
ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag, den 26. November: Temperaturen wie=
der
etwas zurückgehend, wechſelnd bewölkt und aufheiternd,
nur vereinzelt leichte und mehr ſchauerartige Niederſchläge.

Hauptſchriftleltung. Rudelf Maupe
Veranwwortlich für Polltiſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleton, Reich vr
Aucland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streele; für Sport: Kart Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andceas Bauer; für=
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort, Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratentell und geſchäftliche Milttellungen• Wills Kuble:
Druck und Verlag: L. C. Wittſch ſämtlich in Darmſtadt
Fchr unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten

[ ][  ][ ]

Nummer 327

latte

Agatabgn

Mittwech, den A

Schwache Kursgeſtaltung.
Die Auswirkung der Leitſähe des Wirtſchaftsbeirakes auf die Effekkenmärkke.
Stand vom vorgeſtrigen Abend. Es ſtellte ſich gegen den Dollar auf
3,66½, gegen den Gulden auf 9 14, gegen Zürich auf 18,90, gegen
Berliner und Frankfurker Effekken=
Paris auf 932/g und gegen die Reichsmark auf 15,41½. Der Dollar
war leichter, er ging in Amſterdam auf 949,35 zurück, in Zürich auf
516½ und in Paris auf 25,56½. Die Reichsmark hat ſich nach vorüber=
gehender
leichter Abſchwächung wieder befeſtigt, ſie zog in New York
Heivertegr.

Nachdem ſchwächere Meldungen aus New York und der Vorſtoß
der Sozialdemokratiſchen Partei in Sachen des Wirtſchaftsbeirates
ſchon in den vorgeſtrigen Abendſtunden Kursrückgänge von ca. 1 Pro=
zent
zur Folge hatten, blieb die Stimmung auch im geſtrigen telepho=
niſchen
Freiverkehr in Berlin ſchwach. Die Auslaſſungen des Stahl=
vereins
wurden zwar relativ günſtig kommentiert, beſonders aus der
Steigerung der arbeitstäglichen Nohſtahlerzeugung wollte man folgern,
daß der Tiefpunkt der Kriſe überſchritten ſei; im allgemeinen fehlte es
aber doch an beſonderen Anregungen. Außenpolitiſch gibt es nichts
Neues. Auf die Notverordnung der Reichsregierung zur Ankurbelung
der Wirtſchaft bleibt man geſpannt, aber auch reſerviert. Das Ge=
ſchäft
hielt ſich wie ſchon eingangs geſagt, in engen Grenzen und be=
ſchränkte
ſich hauptſächlich auf die Standardwerte. Dieſe gaben ziem=
lich
einheitlich um ca. 1 Prozent nach. Als beſonders ſchwach ſind
wieder A.E.G. zu nennen. Aber auch Reichsbankanteile, Schultheiß
und Salzdetfurth waren etwas ſtärker rückgängig. Relativ gut gehal=
en
lag der Montanmarkt. Feſtverzinsliche Werte gingen erneut um
ca. ½ bis 1 Prozent im Kurſe zurück ohne daß allerdings übermäßiges
Angebot vorgelegen hätte. Es kam in den Rückgängen mehr die Auf=
nahmeunluſt
des Marktes zum Ausdruck. Die Ausſichten für eine
Börſenwiedereröffnung wurden geſtern plötzlich wieder als weſentlich
unglinſtiger angeſehen, nachdem bekannt wurde, daß die Bedenken der
Reichsbank immer noch als ſchwerwiegend vorhanden ſind und bei den
Livebenden Verhandlungen mit den zuſtändigen Regierungsſtellen den
Ausſchlag für eine negative Entſcheidung geben könnten.
An der ſchwachen Veranlagung des Marktes änderte ſich auch in
den Mittagsſtunden nichts. Bei kleinſten Umſätzen bröckelten die Kurſe
weiter ab. Auch feſtverzinsliche Werte zeigten weiter rückgängige Ten=
denz
, Altbeſitzanleihe ging um ca. ½ Prozent zurück. Der Geldmarkt
war ziemlich unverändert.
Die Umſatztätigkeit an den Effektenmärkten ließ in den Nachmit=
tagsſtunden
weiter nach, die Kurſe konnten ſich jedoch gut behaupten.
Nur feſtverzinsliche Werte neigten weiter zur Schwäche. Mittel=
deutſche
Boden waren relativ ſtärker gedrückt und gaben ca. 2 Prozent
nach. Einige Umſätze wurden geſtern mit Genehmigung der Deviſen=
Abrechnungsſtelle auch in inländiſchen Stücken der Dollar=Bonds ge=
tätigt
, wobei die Kurſe ca. 10 bis 15 Prozent über New Yorker Parität
lagen. Die Inſolvenz einer Mittelſtandsbank in Lübeck blieb ein=
druckslos
, dagegen trug eine Erklärung des Banken=Kommiſſars, daß
die Köpenicker Bank völlig intakt ſei, zu einer Beruhigung bei. In
anderer Beziehung erregt war die heutige Verſammlung in der Scha=
dowſtraße
. Es wurde bekannt, daß ſeitens der Stempel=Vereinigung
für die vereidigten Kursmakler 60 000 RM. zur Verfügung geſtellt
worden ſind, von denen jeder 750 RM. als einmalige Svention er=
hielt
. Den freien Maklern ſei bisher eine derartige Unterſtützung
noch nicht bewilligt worden, doch iſt hierbei nicht zu vergeſſen, daß die
vereidigten Makler den Charakter eines Beamten haben und ihr
Apparat ſveiter laufen muß, damit er ſofort bei Börfeneröffnung zur
Verfügung ſteht. Ferner wurde bekannt, daß die Verhandlungen mit
der Bankier=Gemeinſchaft, auf den Garantiefonds zugunſten der Mak=
lerſchaft
zu verzichten, noch keinen Erfolg gehabt hätten, und daß auch
die geplante Proteſt=Verſammlung vorläufig nicht ſtattfinden wird,
weil die offiziellen Stellen eine Beteiligung abgelehnt hätten. Der
Börſenvorſtand hat zu heute eine Sitzung anberaumt, in der er ſich
neben der Frage der Börſeneröffnung mit den Vorſchlägen betr. Ver=
legung
des Zahltages beſchäftigen wird und über die weitere Prolon=
gation
der Termin=Engagements Beſchluß faſſen muß. Ueber die Höhe
dieſer noch laufenden Engagements hofft man in der Mitgliederver=
ſammlung
des Liquidationsvereins, die heute ſtattfinden wird. Nähe=
res
zu hören. Auch über den Plan einer Rückzahlung von 50 Prozent
für Bankiers und 75 Prozent für Makler der Garantieſumme wird in
dieſer Sitzung geſprochen werden. Am Geldmarkt blieben die Sätze
ziemlich unverändert. Tagesgeld ſtand reichlich zur Verfügung, da=
gegen
waren Privatdiskonte im Hinblick auf den Ultimo eher ange=
boten
.

Auch der geſtrige telephoniſche Freiverkehr von Büro zu Büro in
Frankfurt a. M. lag ohne jede Anregung, ſo daß das Geſchäft allgemein
wieder ſehr ruhig war. Am Aktienmarkt neigte die Tendenz zur
Schwäche, da die anhaltend ſchwachen Kursmeldungen von den Aus=
landsbörſen
, beſonders New York, verſtimmten Auf Abgaben aus
Kundſchaftskreiſen und der Spekulation ſetzten ſich ziemlich einheitlich
auf allen Märkten Kursrückgänge bis zu 1½ Prozent durch. Etwas
mehr abgeſchwächt lagen auch wieder A.E.G.=Aktien, die 21/ Prozent,
und Siemens, die etwa 2 Prozent einbüßten. Von Bankaktien ſind
Reichsbankanteile als ſchwach zu bezeichnen. Die Umſatztätigkeit be=
wegte
ſich in ſehr engen Grenzen
Am Rentenmarkt beſtand größere Zurückhaltung, und die Umſätze
waren daher auch hier ſehr gering. Die Stimmung war indeſſen eben=
falls
eher etwas ſchwächer, da man nach dem Abſchluß der Arbeiten des
Wirtſchaftsausſchuſſes glaubt, daß eine Zinsſenkung in irgendeiner
Form doch kommen wird. Die Rückgänge blieben jedoch eng begrenzt
einmal weil aus den bekannten Gründen kein nennenswertes Material
an die Märkte kommt, und zum andern etwas Nachfrage zu Rückzah=
lungszwecken
beſteht, was dem Markt immerhin eine gewiſſe Stütze
bietet. Schwach lagen Reichsſchuldbuchforderungen, die infolge der
Kursrückgänge in Holland etwa 1 Prozent verloren. Von deutſchen
Anleihen gingen Altbeſitzanleihe bei relativ lebhaftem Geſchäft eben=
falls
um 1 Prozent zurück. Induſtrie=Obligationen waren aus dem
Rheinlande gur gefragt, doch haben die Kurſe keine weſentlichen Ver=
änderungen
erfahren. Auslandsrenten ſtill.
Am Geldmarkt war Tagesgeld weiterhin leicht. Der Satz wurde
auf unverändert 7½ Prozent belaſſen.

Die Auslandsbörſen.

Die Londoner Börſe eröffnete geſtern in ſehr unſicherer
Haltung. Das Geſchäft hielt ſich in engen Grenzen, die Schwäche des
Pfundes verſtimmte. Die Stimmung an der Londoner Börſe war in
der letzten Börſenſtunde etwas freundlicher, doch war die Kursbewe=
gung
nicht einheitlich, da das Geſchäft ſehr gering war und ſich eine
nennenswerte Kaufluſt nicht zeigte. Britiſche Staatspapiere waren
leicht erhöht.

auf 23,75 an, in Amſterdam auf 59,11½ und in Zürich auf 122,30. Auch
die Norddeviſen haben ſich etwas erholen können, während Buenos
eher etwas ſchwächer tendierte.

Berliner Deviſen=Feſtſekung vom 25. November.

Helſingfors Geld
8.21 Brief
8.23 Spanien Geld
35.61 Brief
35.69 Wien
Prag 58.94 59.06 Danzig 81.97 82.13 12.468 12.488 Japan 2.068 2.072 Budapeſt 73.28 73.42 Rio de Jan. 0.254 0.256 Sofia 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.443 7.457 Holland 168.98 169.32 Portugal 13.89 13.91 Oslo 81.42 81.58 Athen 5.195 5.205 Kopenhagen 81.42 81.58 Iſtambul Stockholm 80.92 81.08 Kairo 15.68 15.72 London 15.30 15.34 Kanada 3.636 3.644 Buenos Aires 1.058 1.062 Uruguay 1.798 1.802 New York 4.209 4.217 Island 68.93 69.07 Belgien 58.49 58.61 Tallinn 112.79 113.01 Italien 21.68 21.72 Ziga 81.22 81.38 Paris 16.47 16.51 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 81.52 81.68 Kaunas 42.16 42.24

Vereinigte Stahlwerke A.-G., Düſſeldorf.

An der Pariſer Börſe konnte ſich nach ſchwächerem Beginn
im Verlaufe ebenfalls eine Erholung durchſetzen, der Schluß war als
freundlich zu bezeichnen. Die engliſche Deviſe, die am Montag
plötzlich abſchwächte, hat auch geſtern in Paris ihre Abwärts=
bewegung
fortgeſetzt wenn ſie auch den in London
erreichten Tiefſtand von 92,75 für ein Pfund nicht ganz erreichte.
An der Pariſer Börſe war das Pfund im Verlauf der Sitzung unter
93 Franken gefallen, um mit 93,31 zu ſchließen. Dieſe Flucht aus
dem Pfund in andere Deviſen, vornehmlich in Dollars, kam auch in
Paris etwas überraſchend. Gerüchte aus London wurden in Paris
verbreitet, daß die engliſche Regierung ſich vielleicht zu einer neuen
Stützungsaktion gezwungen ſehen werde. Der Dollar erreichte faſt
den Goldausfuhrpunkt, wo ſich Goldſendungen nach den Vereinigten
Staaten rentieren, und ſchloß mit 25,56½.
Wie verlautet, ſoll der geſtrige ſtarke Rückgang des Pfundes zum
Teil darauf zurückzuführen ſein, daß die Bank von Frankreich mit der
Konvertierung ihrer Beſtände an Sterling=Deviſen in Gold Gzw.
Golddeviſen begonnen habe. Man iſt in Finanzkreiſen verſchiedentlich
der Anſicht, daß dieſe Transaktionen mit der kommenden Konferenz
zuſammenhängen dürften.
Die Brüſſeler Börſe verkehrte in ſchwächerer Haltung, das
Geſchäft war ſehr gering, und der überwiegende Teil der Werte hatte
erhebliche Kursverluſte zu verzeichnen.
Die Grundſtimmung an der Wiener Börſe war auch heute
nicht unfreundlich. Im Verlaufe der Amſterdamer Börſe kam es all=
gemein
zu Kursſteigerungen, und die Börſe ſchloß zu den höchſten
Tageskurſen.
Die New Yorker Börſe eröffnete in ſtetiger Haltung.
An den internationalen Deviſenmärkten hat ſich das engliſche
Pund am nachmittag wieder gut erholen können und erreichte ſeinen

In der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrats der Vereinigten
Stahlwerke A.=G. wurde nach Erledigung einiger laufender An=
gelegenheiten
über die geſchäftliche Entwicklung und den gegen=
wärtigen
Stand der Geſellſchaft eingehend berichtet. Produktion
und Umſatz, die vor allem im letzten Kalendervierteljahr ſtark
rückläufig waren, ſcheinen im allgemeinen ihren Tiefſtand erreicht
zu haben. So betrug die Rohſtahlerzeugung im September ar=
beitstäglich
rund 8500 To., ſeit 1. Oktober arbeitstäglich rd. 9400
To. Insbeſondere durch die Zuweiſungen von Reichsbahnauf=
trägen
an die Hüttenwerke wie an die verarbeitende Induſtrie,
hat ſich die Beſchäftigung für das Inland in einzelnen Produkten
etwas gebeſſert. Hingegen wird das Ausfuhrgeſchäft durch das
Abſinken des engliſchen Pfundes, die Schutzzoll= und Deviſenmaß=
nahmen
zahlreicher Länder ſowie durch die zunehmende Erſchwe=
rung
der Ausfuhrfinanzierung bei den ausländiſchen Export=
organiſationen
mehr und mehr gehemmt. Es iſt aber bisher ge=
lungen
, den Umfang des Ausfuhrgeſchäftes im allgemeinen auf=
recht
zu erhalten. Bei dem rapiden Abſinken der Auftragsein=
gänge
, vor allem in der zweiten Hälfte des abgelaufenen Ge=
ſchäftsjahres
, war es aus techniſch=wirtſchaftlichen wie ſozialen
Gründen zeitweiſe nicht möglich, Förderung und Produktion un=
mittelbar
dieſem Abſinken anzupaſſen. Ebenſo konnte die Roh=
ſtoffzufuhr
nicht in vollem Umfange dem Auftragseingang ent=
ſprechend
eingeſchränkt werden. Inzwiſchen iſt ſowohl die Pro=
duktion
als die Rohſtoffzufuhr mit dem ſtark verminderten Auf=
tragseingang
wieder in Einklang gebracht worden; die Vorräte,
insbeſondere auch die Rohſtoffe, haben darüber hinaus in den
letzten Wochen eine rückläufige Bewegung eingeſchlagen. Die
kurzfriſtigen in= und ausländiſchen Verpflichtungen nicht nur der
Geſellſchaft ſelbſt, ſondern auch des Geſamtkonzerns finden trotz
der durch die oben geſchilderte Vorratsentwicklung bewirkten ſtär=
keren
finanziellen Inanſpruchnahme auch heute noch ihre volle
Deckung in Bankguthaben, Wechſeln und Kaſſe ſowie Debitoren
bis auf einen verhältnismäßig kleinen Teil, der durch die vor=
ſichtig
bewerteten Geſamtvorräte um ein Mehrfaches überdeckt
wird
Soweit ſich zurzeit das vorausſichtliche Ergebnis des mit dem
30. September 1931 abgeſchloſſenen Geſchäftsjahres überſehen läßt,
iſt trotz des ſtarken Umſatzrückganges ein größerer Teil der erfor=
derlichen
Abſchreibungen verdient werden. (1929/30 ergeben
ſich nach Abſchreibungen auf Werksanlagen von 80,75 Mill. RM.
einſchl. 4,37 Mill. RM. Vortrag ein Reingewinn von 35,66 Mill.
RM., woraus 4 Prozent Dividende auf das 800 Mill. RM. be=
tragende
A.K. verteilt wurden.)

Wirtſchaftliche Rundſchau.

30 Prozent für die Gläubiger der Berliner Bank für Handel und
Grundbeſitz? Die Abwicklung der Geſchäfte der Berliner Bank für
Handel und Grundbeſitz iſt, wie bekannt, der Dresdner Bank über=
tragen
worden. Bei der Kürze der Zeit, die ſeit dem Zuſammenbruch
der Bank für Handel und Grundbeſitz vergangen iſt, iſt es verſtändlich,
wenn man bis jetzt einen klaren Ueberblick noch nicht hat gewinnen
können. Immerhin ſcheint es ſchon jetzt feſtzuſtehen, daß den Gläu=
bigern
der Bank eine Quote von etwa 30 Prozent geſichert iſt. Die
Dresdner Bank bemüht ſich jedenfalls, die Garantie des Reiches für
eine Quote in dieſer Höhe zu erhalten. Da aber bereits die vorhan=
denen
Aktiben eine Ausſchüttung von 30 Prozent zu gewährleiſten
ſcheinen, ſollte verſucht werden, die Regierung zu veranlaſſen, durch die
Gewährung eines größeren Zuſchuſſes die Verteilung einer noch höhe=
ren
Quote zu ermöglichen. Es iſt erfreulich, feſtzuſtellen, daß auch die
Dresdner Bank ſich für eine möglichſt großzügige Hilfe des Reiches
einſetzt.

Produkkenberichte.

Frankfurter Häuteauktion. Auf der Frankfurter Häuteauktion ver=
zeichneten
Schaffelle kleine Aufſchläge gegen den Vormonat. Kalbfelle
v. K. rot wieſen kleine Abſchläge auf, während ſchwarze etwas im
Preiſe anziehen konnten. Es notierten Ochſenhäute 3049 Pfd.
36,5040, 5059 Pfd. 4346,50 6079 Pfd. 5057, 8099 Pfd. 50
bis 54,75; Rinderhäute 2029 Pfd. 42. Kalbfelle o. K. bis 9 Pfd. rot
6570, dito 9,115 Pfd. rot 6064, Kalbfelle o. K. bis 9 Pfd.
ſchwarz 5357, dito 9,115 Pfd. 4246; Kalbfelle=Schuß 38,50, Schaf=
felle
vollwollig 2426, halbwollig 26,50.
Berliner Produktenbericht vom 24. November. Die Erörterungen
über die Auswirkungen des neuen Oſthilfe=Geſetzes beanſpruchen wei=
terhin
das Hauptintereſſe des hieſigen Produktenmarktes, und auch der
Börſenvorſtand wird ſich in ſeiner heutigen Sitzung in der Hauptſache
mit dieſem Problem beſchäftigen. Die Umſatztätigkeit leidet natur=
gemäß
weiterhin unter der herrſchenden Unſicherheit. Angeſichts der
ſchwierigen Kreditbeſchaffung für die Landwirtſchaft zeigt ſich bereits
etwas mehr Verkaufsluſt, insbeſondere für kurzfriſtige Ware. Da aber
die Aufnahmeneigung teilweiſe auch infolge des ſchleppenden Mehl=
abſatzes
äußerſt gering bleibt, fand das herauskommende Material von
Brotgetreide nur auf einem etwa 2 Mark niedrigeren Preisnibeau als
geſtern Unterkunft. Am Lieferungsmarkte ſetzte Weizen bis 2,25 Mark,
Roggen bis 2 Mark ſchwächer ein Weizen= und Roggenmehle haben
ſtilles Geſchäft; die Mühlen ſind vereinzelt zu Preiskonzeſſionen bereit.
Hafer liegt bei Zurückhaltung des Konſums auch ruhiger: am Liefe=
rungsmarkte
betrugen die Preisabſchläge gleichfalls bis 2 Mark. Gerſte
im Anſchluß an die Allgemeintendenz eher ſchwächer. Weizen= und
Roggenexportſcheine waren zu höheren Preiſen gefragt.
Wiedereröffnung der Breslauer Produktenbörſe. Im Hinblick auf
die ausdrückliche Zuſicherung des Reichskommiſſars für die Oſthilfe,
Reichsminiſter Dr. Schlange=Schöningen, bei der Ausarbeitung der
Ausführungsbeſtimmungen zu der Verordnung des Reichspräſidenten
zur Sicherung der Ernte und der landwirtſchaftlichen Entſchuldung im
Oſthilfe=Gebiet zur Erhaltung der geſamten Wirtſchaft die Intereſſen
der Gläubiger gleich denen der Schuldner zu wahren und die Verlaut=
barung
der Neichsbank, der durch die Haftverpflichtung im öffentlichen
Agrarkredit entſtehenden ſchwierigen Lage Rechnung zu tragen, will
der Vorſtand der Produktenbörſe trotz der einſchneidenden Wirkung der
Verordnung den Verſuch machen, einen ordnungsmäßigen Verkehr in
landwirtſchaftlichen Produkten und hieraus gewonnenen Erzeugniſſen
wieder in Gang zu bringen. Er hat deshalb beſchloſſen, die Verſamm=
lungen
der Produktenbörſe ab 25. November, wie vorgeſehen, wieder
ſtattfinden zu laſſen. Für den Fall, daß die vorerwähnten Voraus=
ſetzungen
nicht zutreffen, muß ſich der Vorſtand weitere Beſchlüiſſe bi=
behalten
.

Vom Holzmarki.

Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Das Möbeltiſchlereigewerh
immer leidlich beſchäftigt, es fehlt aber das ſtarke Kaufim
man in den letzten Wochen beim Möbelhandel beobachtete.
ſind Schlafzimmereinrichtungen mie Nußbaum furniert an
laſierte Kücheneinrichtungen finden noch Käufer. Die Auf.
indeſſen ab. Zum Teil hört man auch Klagen über ſchle
nahmen gekaufter Waren. Es fehlt der große Auftrieb, dm
ungemein ſchwierigen Wirtſchaftslage das Geſchäft in Hn
induſtrie kennzeichnete. Am Bauholzmarkt ſieht es dagegenn
und unerfreulich aus. Die Bautätigkeit ſinkt immer mehr=
an
neue Objekte wagt ſich das Unternehmertum bei der mißt
des Geld= und Hypothekenmarktes nicht heran. Dazu komm.:
Inſolvenzgeriichte, die durch den Zuſammenbruch der große=
handlung
Martin Wall in Berlin genährt wurden. An
ſammenbruch iſt die Bankwelt ſtark, aber auch das auslän=
gewerbe
mit Holzlieferungen beteiligt, vor allem der rumäj
markt, der Lieferungen in Fichte ausführte. Der Markt
hölzern liegt ruhig, man klagt über die außerordentl!
Lieferfriſten und über die Unmöglichkeit, mit beſtimmten
nen zu rechnen. Bei der ſchweren Lage des Holzmarktes iſſſ
ſache beſonders ſchwerwiegend, weil niemand in der Lage iſt.
kauftes Schnittholz in größeren Mengen auf Lager zu II,
die beim Weiterverkauf vereinbarten äußerſten Lieferfriſten
ten werden. Das große Stammblockgeſchäft mit Rußlanx
Jahre hindurch von weſentlicher Bedeutung für den Marr,
Stammware geweſen iſt, kommt nach einer Vereinbarung
mit dem deutſchen Konſortium für 1932 nicht in Frage.
konnten ſich weder zur Lieferung der für ſie in Frage
durch die Zeitverhältniſſe beſtimmten geringen Mengen vmi
noch auch zu dem Preis entſchließen, den man ihnen auf
gedrückten Marktpreiſe hätte gewähren können. Aus Polem
gebote in Stammblöcken vor, es fällt aber ſchwer, die Du
migung zu erhalten.

Meiallnokierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 24. Novemkl
ſich für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, promp
burg. Bremen oder Rotterdam (Notierung der Verein
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 64.75 RM.
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſun

Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prorn
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenau

98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren au=

desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 RM.,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 5052 P
ſilber (1 Kilogramm fein) 42.0045.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 24. November
für Kupfer: November 51.75 (54.50), Dezember 51
Januar 51.75 (52.50), Februar 52 (53.50) März 52.50
53 (55), Mai 54 (55.25), Juni 54.50 (55.75),
(56.25). Auguſt 56 (56.75), September 56.25 (57.25¾,
56.75 (57.75). Tendenz: abgeſchwächt. Für Blei;
20.50 (21.50), Dezember 20.50 (22), Januar 21 (23) FelM
(23.50). März 22 (24), April 22 (24). Mai 22.50 (22
23 (24), Juli 22.50 (24), =Auguſt und September
Oktober 23.25 (24). Tendenz: luſtlos. Für Zink;
20.50 (21.50), Dezember 20.75 (21.50), Januar 21.50 (22 MilM Lord
22 (23) März 22.75 (23.75), April 23.25 (24), Mai 23.
Juni 24 (25.50). Juli 24.50 (26), Auguſt 24,75 (26.25),
26 (26.50); Oktober 26 (27). Tendenz: ſtetig. Die
len bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.

Es notierten nach Meldungen aus Chicago an
Getreide: Weizen: Dezember 56 März 58½,
Juli 59½; Mais: Dezember 41½ März 43,75 Mai
47.50; Hafer: Dezember 26 Mai 28½, Juli 27½; Rc9
47,75 März 51.25, Mai 52.25. Juli 52.
Schmalz: Nov 6.45. Dez. 6.10. Jan. 6.15: Speck
Schweine; leichte 4.304.45, ſchwere 4.204.35;
zufuhren: in Chicago 40 000, im Weſten 114000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am
Schmalz: Prima Weſtern 7.20; Talg, extra, loſe
Getreide. Weizen: Rotwinter 68½, Hartwinter 650
loko New York 57½; Mehl, ſpring wheat clears
Fracht: nach England 1,62,3 Schilling, nach dem
88.50 Cents
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſätze: 198: Lokon
Dezember 4.56. Januar 4,64, März 4.80, Mai 4.95,
September 5.35.

Viehmärkke.

* Mainzer Viehhof=Marktbericht. Amtliche Notierung
November 1931. Auftrieb: 23 Ochſen, 14 Bullen, 526 Külz
ſen, 284 Kälber, 780 Schweine. Marktverlauf: In allen Vrl.
mäßig, belebt überall geräumt. Preis pro 50 Kilo Le-
Ochſen a) 3235, b) 2527; Bullen c) 233; Kühe a) 2 24, c) 1517; Färſen (Kalbinnen) 236; Kälber=
d
) 2831; Schweine b) und c) 4749, D) 4246.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Nach der ſtarken Ermäßigung Ende der Vorwoche=

Teil der Kupferhalbzeugpreiſe nochmals etwas ermäßig
rohre notierte der Zentralverband mit 131½ (131 ½=
drähte
und =ſtangen mit 93½ (94).
Die Vorſchuß= und Spar=Vereins=Bank in Lücd!
Lübeck (A.K. 1 Mill. RM.), hat geſtern morgen ihw
geſchloſſen.
Die Reichsbahngeſellſchaft hat der Lokomotivfab.
Jung G. m. b. H. in Kirchen (Kreis Siegen) innerhal.
ſchaffungsprogramms den Auftrag zum Bau von vier 2
erteilt.
Maier u. Adam. Fabrik feiner Lederwaren. Lämr=
Offenbach a. M., hat bei zirka 150 000 RM. Paſſiven B.
gen eingeſtellt.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung ha
kung ab geſtern ihre Preiſe um 234 Prozent ermäßie
dieſelben am 9. November um 234 Prozent erhöht wor

Die Bank von Danzig hat mit Wirkung vom 24 den Diskontſatz von 6 auf 5 Prozent und den Lom

von 7 auf 6 Prozent herabgeſetzt.
Der franzöſiſche Kammerausſchuß für Kolonialfraß
ſchloſſen, ſich für einen Kredit von 15 Millionen Fra.
ſetzen, der zur Wiederflottmachung der anfangs die!!
in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen Banque Comme
caine verwandt werden ſoll.
Die durch das engliſche Antidumpinggeſetz eingeſt.
tilzölle haben in der Textilinduſtrie von Lodz und
einen niederſchmetternden Eindruck gemacht, zumal e"=
Importfirmen bis zur völligen Klärung der Lage ſn?.
träge rückgängig gemacht haben.

Die ſeit zehn Jahren beſtehende Bankfirma
u. Söhne hat, wie der Peſter Lloyd erfährt, die 2I
ihrer Bankgeſchäfte mit der Begründung beſchloſſen,

ſtehenden internationalen Kreditverhältniſſe die unge
terführung einer Privatbank in Ungarn unmöglich .*
die Liquidierung ihrer Verpflichtungen wurde der De
ſetzliches Moratorium bewilligt.
Einer offiziellen Statiſtik zufolge beläuft ſich die 2i
beitsloſen in Holland auf 121 000. Auf die beiden
Amſterdam und Rotterdam entfallen allein 51000 *
Die verhältnismäßig größte Arbeitsloſigkeit herrſch.
Diamantenſchleifern, von denen etwa 6000 ohne Arbeit.
Die japaniſche Yokohama Speciebank verſchiffte. e
im Werte von 22 500 000 Yen (ungefähr 60 Millionel.
den Vereinigten Staaten. Damit erhöht ſich die Meh.
dem 1. Oktober verſchifften Goldes auf 244 Millione
Goldreſerve der Bank von Japan iſt auf 580 Millioge
ſunken. Im November vorigen Jahres betrug dei
819 600 000 Yen und im Novemher 1929 1 06270000

[ ][  ][ ]

Nopember 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 327 Seite 11

Jsis, Pastamt C. C.1.

(Nachdruck verboten!.

Roman von
/ Ernſt Klein

nuckte die Achſeln. Das habe ich früher gemerkt als
hukb dieſe beſcheidene Aufmachung ſogar auf mein
1tt habe ich verzichtet. Aber ſagt, teure Freunde, war
ſ5 air, der eben von euch kam? Ich bin ihm am Haustor
Er hat mich nicht eines Blickes gewürdigt da ſieht
e Kleider ſogar aus einer Dame machen.
wen Partner hörten ſchweigend dieſer Klage gekränk=
treit
zu. Er war hier und hat uns Daumenſchrauben
ärby, gab dann Burke zurück. Beſſer, wir laſſen die
unct den Briefen fallen. Sie haben Slade zwar heute
f eigekaſſen, aber der Teufel traue Blair und Wayne.
ſuen Fall!
tnurrte etwas, was nach einer Beſtätigung dieſer An=
öpfte
ihr dünnes Mäntelchen auf, ſetzte ſich auf den
ben Blair noch innegehabt hatte, wobei ſie ein Paar
ſchlanker Beine zeigte, und überdachte die Situation.
in paar alte Weiber! Das war der Effekt ihres Nach=
r
laßt euch von Blair ins Bockshorn jagen! Glaubt
r euch wegen der Geſchichte in Richmond packen könnte,
ſurcht ſchon längſt getan? Und ich muß die Briefe haben,
Es ſteckt zuviel Geld darin, und wenn Blair hinter
kommt, die ich ſelber an dieſen Schurken geſchrieben
laus mit mir!"
Git tot! verſuchte Burke als Troſt und Beruhigung.
ein kaum erkennbares Licht zuckte in den Augen Rubys einzige Grund, der Sie zu mir führte?"
eine Briefe ſind noch da. Und ich bin überzeugt, So=
1 Ihr müßt Sorino faſſen, koſte es, was es wolle!
meiem Hotel iſt er verſchwunden, wandte Burke ein.
willen wir unter den ſiebeneinhalb Millionen Menſchen
Aausgerechnet dieſen Lumpen auftreiben?"
w ihr die Stewardeß nicht aus den Augen laßt. Sie
ſei gendwo in der Nähe ihres Geliebten, dieſes Eſels
ufzufinden ſein! Burke und Slade, ich ſage euch das
Aineine Geduld nicht zu lange auf die Probe, ſonſt rede
er als Mike, verſtanden?"
er furchtbar bürokratiſch ausſehenden Mappe holte ſie
s Spiegelchen und den Lippenſtift hervor; die durch
Diskuſſion etwas ramponierte Farbe wurde wieder
die Mappe ſorgfältig geſchloſſen, und Madame Ruby
e dem Zimmer.
ſtien wir ſchön drin! grollte Slade.
9 dir was ſagen. Slade? ließ ſich ſein Partner ver=
ölair
iſt ſchon ein unangenehmer Kunde, aber noch
iüer habe ich mit ihm zu tun als mit Ruby! Blair hat,
ſm Anſtändigkeit auch uns gegenüber,b Ruby iſt nur ge=

du, daß ſie den Sala ſelber 2"
eiſchte in ſeiner Taſche nach Pfeife und Tabak.

Wer

ke war doch nicht auf dem Schiff?
tarte die Pfeife in Brand. Woher wiſſen wir denn
mze Zeit über war ſie nicht in London. Die bringt
in ſein Büro zurückkehrte, fand er einen Beſucher
ſt vor Lord Herbert Wilfort.

Er war mehr als erſtaunt, aber es war ihm nichts anzumer=
ken
, als er Wilfort die Hand ſchüttelte, und ihm einen Stuhl
anbot.
Dieſer brauchte einige Minuten, ehe er zu ſprechen beginnen
konnte. Er war ſichtlich erregt, und ſeine großen, ſtarken Hände
blieben nicht einen Moment in Ruhe.
Herr Superintendent, fing er endlich an, ich hatte den
Vorzug. Ihnen verſchiedene Male zu begegnen. Ich glaube auch,
Lady Wilfort iſt Ihnen nicht unbekannt. Wir gehören beide dem=
ſelben
Geſellſchaftskreiſe an, und ich weiß, daß Sie als früherer
Gardeoffizier in Scotland Xard eine überaus raſche und erfolg=
reiche
Karriere gemacht haben. Ich komme daher zu Ihnen mit
einer großen Bitte, die ich an einen gewöhnlichen Beamten nicht
zu richten wagen würde. Es handelt ſich nämlich Die
Stimme Wilforts erklang mit einemmal gepreßt, ganz und gar
unſicher, . . . es handelt ſich um meine Frau, Herr Superinten=
dent
.
Blair beugte ſich über den Tiſch und legte ihm die Hand auf
den Arm. Laſſen wir einmal die Titel beiſeite und ſprechen wir
als Mann zu Mann. Warum kommen Sie gerade zu mir, Wil=
fort
?
Ich habe es Ihnen bereits geſagt. Weil ich Sie als Gentle=
man
kenne, als einen der unſrigen."
Lieber Wilfort, in dieſem Hauſe ſind alle Gentleman, und
wenn ſie noch ärmere Teufel als ich ſind. War das wirklich der
Wilfort blickte ihm gerade in die Augen. Mein Wort dar=
auf
, Blair. Ich weiß nicht, warum Sie mir dieſe Frage ſtellen?
Iſt es Ihnen unangenehm?"
Ganz im Gegenteil. Sie ſehen mich nur überraſcht, denn die
Aufklärung der Affäre, um deretwillen Sie zu mir kommen, iſt
gerade mir übertragen.
Wilfort konnte ſich abſolut nicht ſo beherrſchen wie Blair,
Um ſeinen Mund begann es nerpös zu zucken. Sie wiſſen alſo.. ."
Ich weiß alles, Wilfort. Ich weiß ſogar, daß Ihre Frau als
die Letzte mit Sala tanzte, daß ſie ihm folgte, als er in den Gar=
ten
hinausging ...
Sie blieb an der Tür ſtehen. Man hat ſie dort gefunden.
Sie hat mit ſeiner Ermordung nichts zu tun, abſolut nichts,
Blair!
Davon haben wir ja noch nicht geſprochen, Wilfort. Warum
aber kommen Sie zu mir?
Ich weiß nicht, ob Sie die unglückſelige Geſchichte kennen, die
vor unſerer Verheiratung in New York ſpielte. Ja? Wilfort tat
air harter Polizeiknochen iſt, doch noch immer ſo vage einen Seufzer der Erleichterung. Dann kann ich viel offener
ſprechen. Meine Frau war damals mit Springer verheiratet. Sie
war 25 Jahre jünger als ihr Mann. Dazu hat er getrunken, hat
ſie mit ſeiner Eiferſucht gequält und ſie wie ſein Eigentum be=
handelt
. Von der Rieſengage, die er ihr angeblich zahlte ſo po=
ſaunte
es ſein Preſſemanager in die Welt hinaus hat ſie nie
einen Cent bekommen. Den Schmuck, den ſie am Abend auf der
Bühne trug, nahm er ihr nachher weg. So ein Mann war das!
Das ſind gewiß alles keine Entſchuldigungen, aber ſie machen den
Irrtum begreiflich, nicht wahr! Ich ſehe es wenigſtens ſo an, und
ich habe Lady Wilfort geheiratet, nachdem ſie mir ihre Geſchichte
erzählte. Sie hat mir allerdings den Namen des anderen Mannes

nicht genannt. Vielleicht fürchtete ſie, daß ich, wenn ich ihm ein=
mal
begegnete, meine gute Erziehung vergeſſen würde. Als wir
in Marſaille an Bord des Schiffes kamen, hatte ich keine Ahnung
davon, daß ich Sala dort treffen würde, mit dem wir in London
ein=, zweimal ſchon vorher zuſammengekommen ſind. Ich hatte
vor allem keine Ahnung davon, daß irgend welche Beziehungen
zwiſchen ihm und ihr beſtanden bis nach dem Schuß in Biskra.
Ich ſpreche offen zu Ihnen, Bkair. Ich bin hierhergekommen, um
Ihren Rat und Ihre Hilfe zu erbitten.. Ich weiß nicht, ob Sie ſie
mir jetzt noch gewähren können, da Sie offiziell mit der Verfol=
gung
der Angelegenheit betraut ſind, aber ich ſehe keinen anderen
Weg. Meine Frau iſt ſeit dem Tode Salas furchtbar aufgeregt.
Sie verſucht zwar, ſich zu beherrſchen, hauptſächlich mit Rückſicht
auf mich, Blair, denn wir lieben uns aufrichtig. Sie liebt mich
ebenſo wie ich ſie. Das, was hinter uns liegt, hätte auf die Gegen=
wart
nicht den geringſten Einfluß, wenn ich nicht die große Be=
fürchtung
hätte, daß mit dem Tode Salas die Beziehungen zu
meiner Frau nicht abgeriſſen ſind. Verſtehen Sie mich recht! Ich
habe ſie nicht gefragt, ich ſehe nur, wie ſie unaufhörlich mit ſich
kämpft, wie ſie ſich ängſtigt. Vielleicht hat ſie ihm Briefe ge=
ſchrieben
, die ſich in ſeinem Beſitz befanden, und die, wenn ſie jetzt
zur Veröffentlichung gelangten . . . Er machte eine Gebärde der
Hilfloſigkeit und der Verzweiflung. Sie wiſſen ja ſelbſt, wie die
ſogenannte Londoner Geſellſchaft iſt. Man fällt mit Zähnen und
Meſſern über irgendein unglückliches Menſchenkind her, das ein=
mal
daneben getreten iſt. Daher, Blair, meine große Bitte. Dieſe
Briefe haben gewiß nichts mit der Affäre ſelbſt zu tun voraus=
geſetzt
, daß ſolche Briefe exiſtieren. Aber wenn ſie exiſtieren,
wenn ſie gefunden werden ſollten wäre es nicht möglich, ſie vor
der Veröffentlichung zu bewahren? Könnte ich ſogar ſoweit gehen.
Sie zu bitten, Blair, dieſe Briefe, wenn Sie ſie ſchon nicht meiner
Frau zurückgeben wollen, ungeleſen zu verbrennen?
Blair nahm nach ſeiner Gewohnheit das Monokel ab, klemmte
es diesmal wieder ein, ohne es der üblichen Reinigung zu unter=
ziehen
. Die Angelegenheit machte ihn von Tag zu Tag nervöſer.
Er hatte über die haſtige Reiſe nach Paris ſogar ein Rendezvous
mit Lady Lydia total vergeſſen.
Mein lieber Wilfort, was Sie da verlangen, iſt ſehr viel,
aber das eine will ich Ihnen gern zuſagen. Sollten ſich unter den
Briefen Salas ich verſichere Ihnen auf mein Wort, daß ich es
bis jetzt nicht weiß Briefe von Lady Wilfort vorfinden, ſo
werden ſie dieſes Zimmer nicht verlaſſen. Genügt das?
Wilfort ſtreckte ihm die Hand hin. Das genügt, Blair!
Blair begleitete ihn bis an die Tür und blieb an ihr ſtehen,
als er ſie hinter dem Beſucher geſchloſſen hatte. Alſo doch Briefe
Lady Wilforts! Briefe, von denen der Mann nichts wußte, aber
um deren Verbleib ſie ſich ſorgte,
Er ging ans Telephon und rief Crayton an, der zufällig zu
ſprechen war. Wiſſen Sie, was wir vergeſſen haben? ſagte er
ihm. Wo ſteckt denn überhaupt dieſer Stefano Sorino? In ſei=
nem
Hotel iſt er immer noch nicht aufgetaucht!
Ja, wenn wir das wüßten! kam Craytons Antwort zurück.
Lilian iſt außer ſich. Er hat ſich bis jetzt nicht gemeldet. Viel=
leicht
nur deshalb, weil er fürchtet, von Ihnen als der vermutliche
Mörder Salas ſofort eingeſteckt zu werden.
Miß Lilian, hat auch keine Ahnung, wo er ſich verſtecken
könnte?"
Ich ſage Ihnen ja. Blair, nicht die geringſte. Sie iſt
deſperat!"
Ich werde verſuchen, ihn zu finden! knurrte Blair. Er
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