Ginzelnummer 10 Pfemnige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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eiw amallgem Erſcheinen vom 1. November
Muckvber 2.18 Reichemart und 22 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Originol=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet
Nummer 323 Samstag, den 21. November 1931.
194. Jahrgang
27 mm brette Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspis
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4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle böberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung ſäll jeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Nationalbant.
*
Kkung der neuen Nolverordnung über die Oſthilfe auch auf Süd= und Weſtdeutſchland geforderk.
Vorwurf mangelnder Inikiakive gegen die Reichsregierung. — Landwirkſchaftsführer
erwarken klares Programm zur Reikung der geſamken Landwirtſchaft.
Atimakives Schreiben an den
Die Ankwork der Regierung.
Die landwirkſchafklichen Bertreker haben Oſthilfe=
Reichskanzler.
Noiverordnung gebilligt.
Berlin, 20. November.
jär erfahren, haben die drei landwirtſchaftlichen Mit=
Wirtſchaftsbeirates der Reichsregierung, Präſident
Audes, der Präſident des deutſchen Landwirtſchaftsrates,
slreſitzer von Oppen=Dannewalde, der Präſident der
ARuggiſchen Landwirtſchaftskammer und Dr. Holtmaier
MSrreinigung der Deutſchen Bauernvereine ſeit
Donners=
ſn Sitzungen des Wirtſchaftsbeirates der Reichsregierung
Ah teilgenommen. Sie haben in einem Schreiben an
slanzler dieſen Schritt eingehend damit begründet, daß
ütn des Wirtſchaftsbeirates ſich in Einzelheiten und
1Mtm verlören, ohne daß bisher an die Ausgeſtaltung
Ahu tlichen und erfolgverſprechenden Programmes
heran=
norden wäre.
MSchreiben der Vertreter der Landwirtſchaft im
Wirt=
ſAa an den Reichskanzler hat folgenden Wortlaut:
neehrter Herr Reichskanzler!
3ſſrem Bedauern ſehen wir uns gezwungen, Ihnen nach=
Wiklärung zu unterbreiten.
Rior einigen Wochen die Aufforderung des Herrn
Reichs=
ei an uns erging, uns zur Mitarbeit an dem neuen
steirat der Reichsregierung zur Verfügung zu ſtellen.
dies trotz der Erfolgloſigkeit aller bisherigen
Be=
ie Reichsregierung zu entſcheidenden Hilfsmaßnahmen
musgeſetzt tiefer in Not geratende Landwirtſchaft zu
. getan, weil wir glaubten, uns einem letzten Verſuch,
amen Beratungen mit der Reichsregierung und den an=
Iiſhaftszweigen eine Ueberwindung der großen wirt=
Schwierigkeiten Deutſchlands und damit auch eine
RuwDung der deutſchen Landwirtſchaft zu erreichen, nicht
EuDürfen. Leider müſſen wir heute nach mehrwöchigen
yren feſtſtellen, daß
neiner Klärung der Grundprobleme noch weit ent=
Ay), nicht zuletzt deshalb, weil die Reichsregierung es
1ſirer Ueberzeugung an der erforderlichen Initiative
Berhandlungen des Wirtſchaftsbeirates hat fehlen
Aber dieſe Feſtſtellung hätte uns allein nicht
veran=
önnen, von einer weiteren Mitarbeit in dem Wirt=
Weirat abzuſehen, wenn nicht durch den Erlaß der
ENotverordnung über die Oſthilfe eine ganz neue
on geſchaffen worden wäre, die wir nicht
hinzu=
nehmen vermögen.
eie= unſeres Erachtens Pflicht der Reichsregierung ge=
Aebereinſtimmung mit dem Wirtſchaftsbeirat das
ge=
togramm der Wirtſchafts= und Finanzſanierung
zu beſchließen, anſtatt einzelne Maßnahmen vorher
beil en. Wir können ſolche Methoden durch unſere
uarbeit im Wirtſchaftsbeirat nicht mit unſerer
Ver=
wecken, da
uer in Weſt= oder Süddeutſchland es verſtehen würde,
zmm Teil rückſichtsloſe Eintreibung der von ihnen
Lngenden Laſten fortgeht, zu ſteigenden
Zwangsver=
ugeen, während gleichzeitig ein genereller Schutz für
den Oſten ausgeſprochen wird.
untige Zuſtand iſt um ſo untragbarer, als die
Reichs=
tatz der immer wiederholten Vorſtellungen der
land=
han Führer in den letzten Jahren nichts Entſcheiden=
Schutz der bäuerlichen Veredelungswirtſchaft getan
Berade die Preisentwickelung für die Erzeugniſſe der
Wirtſchaft einen verhängnisvollen Verlauf genommen
Werzweiflungsſtimmung in weiteſten Kreiſen gerade
ndes Formen anzunehmen droht, die zu einer
Ge=
ueer Land werden müſſen. Die Reichsregierung iſt
Dr mit dem größten Nachdruck auf dieſe
außerordent=
aufmerkſam gemacht worden, hat aber nichts
Durch=
zum Schutze der deutſchen Bauern unternommen.
Eehen ausdrücklich, daß wir für die ungeheuere Not
msbeſondere der öſtlichen Landwirtſchaft volles
Ver=
en und daß wir alle geeigneten Maßnahmen zur
Deſer Not begrüßen, daß aber dieſe Maßnahmen nur
geines durchgreifenden Hilfsprogramms für die
ge=
e Landwirtſchaft von uns vertreten werden könne.
aber bei der Reichsregierung ein Geſamtpro=
Jt erkennbar iſt, ſolange an der Methode der Einzel=
Neſtgehalten wird, ſolange die wichtigſten und ſofort
Ziom Maßnahmen — wir erinnern nur an den Butter=
Droſſelung entbehrlicher Einfuhren durch entſpre=
Aunbewirtſchaftung — immer wieder hinausgeſchoben
S„nwogen wir uns auch von den Arbeiten des
Wirtſchafts=
aund 2 Dussi clagender Esfdlg 3u veriprechen. Wir wer=
Den Arbeiten fernhleiben, bis ſich die Regierung zu
ung dieſer Methoden und zur Aufſtellung eines
9gramms zwecks Durchführung der zur Ret=
Geſamten Landwirtſchaft erforderlichen
n gentſchließt.
Mit vorzüglicher Hochachtung ergebenſt
Indes g. 5. Hoktmaier g. v. Opnex
Der Bruch im Wirkſchaftsbeirak.
Zu dem von den drei landwirtſchaftlichen Mitgliedern des
Wirtſchaftsbeirates Dr. Brandes, Dr. Holtmeier und von Oppen
an den Reichskanzler gerichteten Brief, erklären die amtlichen
Stellen u. a.: Eine förmliche Beantwortung des Schreibens iſt
ſeitens der Reichsregierung nicht beabſichtigt. Da die drei Herren
ebenſo wie die übrigen Mitglieder des Wirtſchaftsbeirates durch
den Herrn Reichspräſidenten perſönlich in den Wirtſchaftsbeirat
berufen, worden ſind, wird amtlicherſeits das Erſtaunen
darüber nicht unterdrückt, daß der Brief abgeſandt und
veröffentlicht worden iſt, ohne daß vorher dem
Reichspräſidenten oder der Reichsregierung
von dem beabſichtigten Schritt der drei Herren,
den weiteren Arbeiten des Wirtſchaftsbeirates
fernzubleiben, Kenntnis gegeben wurde.
Zum Inhalt des Briefes wird amtlicherſeits betont, daß er
von völlig falſchen Vorausſetzungen ausgeht.
Wenn über mangelnde Initiative der Reichsregierung in den
Verhandlungen des Wirtſchaftsbeirates geklagt wird, ſo hat die
Reichsregierung dauernd mit Nachdruck betont, daß ihre
ver=
faſſungsmäßige Zuſtändigkeit, in eigener Entſchließung ein
Wirt=
ſchaftsprogramm aufzuſtellen, durch die Arbeiten des
Wirtſchafts=
beirates in keiner Weiſe berührt werden ſollte, und daß es ſich
daher in der Ausſprache des Wirtſchaftsbeirates
nur darum handele, die Auffaſſungen der
maß=
geblichen Wirtſchaftskreiſe feſtzuſtellen. Der
Sinn des Wirtſchaftsbeirates wäre daher in ſein
Gegenteil verkehrt worden, wenn die
Reichsregie=
rung verſucht hätte, die im Wirtſchaftsbeirat zutage
ge=
tretenen Auffaſſungen durch zu ſtarke eigene Initiative
zu beeinfluſſen.
Im übrigen wird amtlicherſeits feſtgeſtellt, daß die große
Not der deutſchen Landwirtſchaft bei den
Be=
ratungen des Wirtſchaftsbeirates durchaus
an=
erkannt worden iſt. Einzelmaßnahmen, wie etpa in dem
Schreiben erwähnte Erhöhung des gegenwärtigen Butterzolles,
vorzuſchlagen, konnte nicht Aufgabe des Wirtſchaftsbeirates ſein.
Bezüglich der neuen Notverordnung über die Neugeſtaltung der
deutſchen Oſthilfe wird amtlicherſeits zugegeben, daß dieſe
be=
deutſamen Maßnahmen durchaus einen Teil des geſamten
Wirt=
ſchaftsprogrammes der Reichsregierung darſtellen. Inſofern hätte
es auch die Reichsregierung gern geſehen, wenn dieſe Maßnahmen
zuſammen mit den für die nächſte Zeit in Ausſicht genommenen
weiteren wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen hätten getroffen
wer=
den können. Da im vorliegenden Falle aber entſcheidende
Fra=
gen der bevorſtehenden Frühjahrsbeſtellung und damit die
Siche=
rung der Ernährung des deutſchen Volkes auf dem Spiele
ſtan=
den, hatte die Reichsregierung geglaubt, den Reichspräſidenten
ſchon vor endgültiger Feſtſtellung des übrigen
Wirtſchaftspro=
grammes dieſe Maßnahmen zum Erlaß einer geſonderten
Notver=
ordnung vorſchlagen zu ſollen. Ein ſolcher Schritt der
Reichs=
regierung war gerade von den berufenen Vertretern der
Land=
wirtſchaft des deutſchen Oſtens mit ſofortiger Wirkung verlangt
worden.
Die Haltung der drei landwirtſchaftlichen Vertreter des
Wirtſchaftsbeirates erſcheint daher nur um ſo
unverſtänd=
licher, zumal ihnen vor Erlaß dieſer Notverordnung deren
Inhalt mitgeteilt und von ihnen übereinſtimmend
gebilligt worden war.
Schließlich wird amtlich noch betont, daß von einer „
Spren=
gung” des Wirtſchaftsbeirates durch das Fernbleiben der drei
landwirtſchaftlichen Vertreter natürlich in keiner Weiſe die Rede
ſei. Die wertvollen Arbeiten der Ausſchüſſe ſeien gerade geſtern
zu Ende geführt worden, und es handelt ſich jetzt lediglich noch
darum, in einer abſchließenden Sitzung der beiden Ausſchüſſe das
Ergebnis in Leitſätzen feſtzuſtellen, und hierüber eine
Schluß=
ſitzung des geſamten Wirtſchaftsbeirates, die für den 23.
Novem=
ber unter Vorſitz des Reichspräſidenten vorgeſehen iſt, abzuhalten.
Rundfunk=Einigung zwiſchen Groener und Braun.
Im Zuſammenhang mit der Ausſprache, die zwiſchen dem
Reichsinnenminiſter Groener und dem preußiſchen
Miniſterpräſi=
denten Braun über die Frage der Rundfunkorganiſation
ſtatt=
gefunden hat, ſind in der Preſſe Mitteilungen erfolgt, wonach
eine Verſtändigung zwiſchen beiden Miniſtern dahingehend erzielt
worden ſei, daß die Beſtimmungen über den Rundfunk nicht
ge=
ändert werden. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, trifft
dieſe Darſtellung inſoweit zu. Es iſt aber in Abänderung des
bisherigen Verfahrens vereinbart worden, daß der
Ueberwachungs=
ausſchuß künftig die Manuſkripte der im Rundfunk zu haltenden
Reden ſo rechtzeitig erhält, daß dem Reichsvertreter die
recht=
zeitige Einſichtmöglichkeit praktiſch unter allen Umſtänden
ge=
währleiſtet wird. Auf Grund dieſes Entgegenkommens von
preu=
ßiſcher Seite glaubt das Reichsinnenminiſterium ſeine
Einfluß=
nahme in Zukunſt beſſer geſichert zu ſehen und hat ſich mi= der
Beibehaltung der beſtehenden Beſtimmungen einverſtanden er lärt.
* Die drei landwirtſchaftlichen Vertreter des
Wirtſchaftsbei=
rates der Reichsregierung haben ſeit Donnerstag an den Arbeiten
nicht mehr teilgenommen und in einem ausführlichen Schreiben
an den Reichskanzler ihren Schritt begründet. Die Begründung
läuft darauf hinaus, daß die Arbeiten des Wirtſchaftsbeirates ſich
in Einzelheiten und Kleinigkeiten verlören, ohne daß bisher an
die Ausgeſtaltung des einheitlichen und erfolgverſprechenden
Pro=
gramms herangegangen wäre; vor allem aber motivieren ſie
ihren Schritt mit der jüngſten Notverordnung über die Oſthilfe,
die die Grundbeſitzer im Oſthilfegebiet gegenüber den Bauern
im Weſten und Süden bevorzuge.
Geht man von der allgemeinen Kritik aus, die an der
Oſt=
hilfe und dem in ihr aufgeſtellten Moratorium für den Oſten
ge=
übt worden iſt, da dieſes Moratorium dem agrariſchen Oſten eine
einſeitige Vorzugsſtellung einräumt, ſo muß man den Schritt der
landwirtſchaftlichen Mitglieder des Wirtſchaftsbeirates als
ver=
ſtändlich bezeichnen. Jedoch ſtehen ſie der Notverordnung über
die Oſthilfe nicht aus dem gleichen Geſichtspunkt, aus dem heraus
dieſe allgemeine Kritik geübt wird, ablehnend gegenüber, ſondern
ſie wollen ein Moratorium für die Landwirtſchaft im ganzen
Reichsgebiet; ſie wollen alſo, daß die Schulden der
Landwirt=
ſchaft überhaupt eine geſetzliche Sonderbehandlung erfahren, zu
der die Reichsregierung, abgeſehen von allgemein
volkswirtſchaft=
lichen ſchwer ins Gewicht fallenden Gründen, insbeſondere
des=
wegen niemals ihr Einverſtändnis geben kann, weil einfach die
Mittel zu einer ſolchen umfaſſenden Aktion, deren allgemeiner
wirtſchaftlicher Wert zudem noch in Frage ſteht — man denke nur
an die ſchweren Störungen auf dem Gebiet der Kreditwirtſchaft
und des Handelsverkehrs, die ſich daraus ergeben müſſen — nicht
zur Verfügung ſtehen.
Neben dieſem Einzelproblem der Zwangszinsſenkung
ſind es aber vor allem auch die Wünſche der landwirtſchaftlichen
Vertreter auf Erhöhung des Butterzolles und eine noch
ſtärkere Abſchnürung der landwirtſchaftlichen
Einfuhr, die die agrariſchen Mitglieder des
Wirtſchaftsaus=
ſchuſſes zu ihrem Schritt veranlaßt haben, weil ſie von der
Regie=
rung nicht erfüllt werden konnten. Tatſächlich liegen die Dinge
doch ſo, daß bereits durch die Handhabung der
Deviſenzwangs=
wirtſchaft die entbehrliche Einfuhr gedroſſelt wird, indem die
Hergabe von Deviſen einer ſcharfen Kontingentierung unterliegt.
Man kann jedoch die Einfuhr landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe
nicht ſo weit zwangsweiſe einſchränken, daß dadurch die
Aus=
fuhr der deutſchen Wirtſchaft, auf deren Umfang bei unſerer
heu=
tigen Lage, ſo ſehr viel ankommt, neue Schwierigkeiten
erwach=
ſen. An ſich ſind durch die jüngſte Entwicklung der Weltwirtſchaft
bereits zahlreiche neue Hemmniſſe im internationalen
Warenaus=
tauſch entſtanden und weitere Erſchwerung werde noch kommen.
Eine Vergrößerung der Schwierigkeiten bei unſerer Ausfuhr
be=
deutet aber vermehrte Arbeitsloſigkeit, weil rund 6 Millionen
deutſcher Arbeiter allein für die Ausfuhr tätig ſind und durch ſie
ihr Brot verdienen. Die innere Kaufkraft der breiten
Maſſe müßte ſich erneut vermindern, und dieſe Verminderung
würde nicht ohne Einfluß für den von der Landwirtſchaft ſo ſtark
propagierten erhöhten Abſatz der Produkte aus der bäuerlichen
Veredelungswirtſchaft ſein. Die Reichsregierung weiſt denn auch
in ihrer Erklärung zum Ausſcheiden der landwirtſchaftlichen
Mit=
glieder des Wirtſchaftsbeirates auf dieſe Zuſammenhänge hin und
man kann ſich angeſichts dieſer Erklärung und der geſchilderten
Umſtände des Eindrucks nicht erwehren, daß die
landwirtſchaft=
lichen Vertreter einen, ſelbſt von ihrem Intereſſentenſtandpunkt
aus geſehen, nicht gerechtfertigten Schritt getan haben. Es geht
nicht an, bei der gegenwärtigen allgemeinen Notlage der
deut=
ſchen Wirtſchaft eines ihrer Glieder, ſei es auch ein ſo großes wie
die Landwirtſchaft, zum Schaden der Geſamtheit beſſer zu
behan=
deln, und die wirtſchaftspolitiſchen Richtlinien, die der
Wirtſchafts=
beirat ſchaffen ſoll, nach Maßgabe von Einzelintereſſen
aufzuſtel=
len. Leider muß man aber aus dieſem Vorgang den Schluß ziehen,
daß im Wirtſchaftsbeirat, der bereits ſeit einiger Zeit
Spannun=
gen aufzuweiſen hatte, die in ihn durch den Reichspräſidenten
be=
rufenen Vertreter nicht das Maß an Objektivität, d. h. die
un=
bedingte Ausſchaltung der Intereſſenſphäre bzw. ihre notwendige
Unterordnung unter das allgemeine Intereſſe, aufgebracht haben,
um tatſächlich die angeſtrebte und von der Geſamtheit des
deut=
ſchen Volkes erwartete ſachliche und erfolgreiche Arbeit zu leiſten.
Dieſe Auswirkung iſt um ſo bedauerlicher, als in dem
Aus=
ſchuß für die Produktionskoſten zwiſchen Arbeitgebern
und Arbeitnehmern bereits eine ziemlich
weit=
gehende Annäherung zuſtande gekommen iſt, und
zwar auf einer Baſis, die eine Senkung der Selbſtkoſten
und Preiſe im Ausmaß von etwa 15 Prozent
vor=
ſieht. Dieſe Annäherung iſt, obwohl ſich auch die agrariſchen
Mitglieder des Wirtſchaftsbeirates der Schwierigkeiten ihres
Zu=
ſtandekommens bewußt ſein mußten, jetzt in Frage geſtellt,
und man kann nur wünſchen und hoffen, daß ſich die
Reichsregie=
rung, für die der Wirtſchaftsbeirat ſchließlich nur die Rolle des
Ratgebers zu ſpielen hat, von ihrer Linie der die Rentabilität
der Wirtſchaft wieder herſtellenden Maßnahmen auf Selbſtkoſten=,
Zins= und Preisſenkung nicht abbringen läßt. Die
Reichsregie=
rung muß auch jetzt daran feſthalten, trotz Ausſcheidens der
land=
wirtſchaftlichen Vertreter, ein einheitliches Wirtſchaftsprogramm
zuſammenzuſtellen, weil die Zeit drängt und weil die Wirtſchaft
in der Frage der Klarſtellung bezüglich der Vorausſetzungen
wirtſchaftlichen Arbeitens auf längere Sicht nicht mehr warten
kann. Um ſo bedauerlicher iſt es, daß die unbedingt notwendige
harmoniſche Zuſammenarbeit zwiſchen Induſtrie und
Landwirt=
ſchaft, an der nach wie vor feſtgehalten werden muß, durch den
Vorgang im Wirtſchaftsbeirat einen neuen Riß erhalten hat, der
auch nicht ohne politiſche Folgen bleiben wird. Obwohl die
Ver=
treter der Landwirtſchaft ſich kurz vor Beendigung der Beratungen
des Wirtſchaftsbeirates von der Verantwortung zurückgezogen
haben, hat ſich an den bisher verfolgten Richtlinien nichts
ge=
ändert, denn bei der Reichsregierung liegt letzten Endes die
Initiative für die Aufſtellung des großen Wirtſchaftsprogramms,
bei dem der Wirtſchaftsbeirat beratend und begutachtend
mitzu=
wirken hat. Es bleibt ihr die überaus ſchwere Aufgabe überlaſſen,
da ſie eine geſetzliche Zwangskonvertierung der
Zinſen ablehnt, die Zinsſenkung auf organiſchem
Wege zu erreichen und gleichzeitig die Selbſtkoſtenfaktoren und
Preiſe der deutſchen Wirtſchaft auf eine Grundlage herabzuſetzen,
die die Vorausſetzungen für den inneren Aufſchwung der deut=
Seite 2 — Nr. 323
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. Noven;
ſchen Wirtſchaft und den Anſchluß an die ſtrukturell und
konjunk=
turell veränderten weltwirtſchaftlichen Verhältniſſe bildet. Der
Wirtſchaftsbeirat hat bekanntlich in ſeinen Ausſchüſſen die
Ar=
beiten beendet. Er wird ohne die landwirtſchaftlichen Vertreter
anfangs der kommenden Woche zur letzten Sitzung unter Vorſitz
des Reichspräſidenten zuſammentreten, in der die Ergebniſſe der
Beratungen zuſammengefaßt werden ſollen.
Heſſiſche Polikik.
Nakionalſozialiſtiſcher Landkagsabgeordneter
„Zurückgekreken”.
* Wie bekannt, wurde am Mittwoch in Offenbach auf die
Wohnung des nationalſozialiſtiſchen Kreisführers und
neugewähl=
ten Landtagsabgeordneten, Syndikus Dr. Schäfer, von
National=
ſozialiſten ein Ueberfall ausgeführt, bei dem die in der
Schäfer=
ſchen Wohnung befindlichen Schriftſtücke mitgenommen wurden.
Eine Strafanzeige bei der Polizei ſoll eingereicht ſein. In der
geſtern im „Heſſenhammer” veröffentlichten Liſte der
national=
ſozialiſtiſchen Abgeordneten fehlt der Name Dr. Schäfers, der an
16. Stelle ſtand. Die Erklärung findet ſich ziemlich verſteckt wie
folgt: „Pg. Dr. Schäfer hat mit Rückſicht auf ſeine
berufliche ſtarke Inanſpruchnahme und ſeine
Kriegsverletzung ſeinMandat niedergelegt. Die
Gauleitung Heſſen ſpricht ihm für ſeine Arbeit
den Dank aus. gez. Lenz. Wie uns von anderer Seite
mitgeteilt wird, iſt ein Rücktrittsgeſuch beim Landtagsamt noch
nicht eingegangen.
Mit der gleichen Freiwilligkeit ſcheinen auch die folgenden
Abgeordneten der beim Wahlleiter eingereichten Kandidatenliſte
auf ihr Mandat verzichtet zu haben, denn ſie ſind in der
partei=
amtlichen Liſte der Erwählten nicht zu finden: Kaufmann
Brück=
mann, Auerbach, Handelsvertreter Alfred Zürtz, Darmſtadt.
Für den ausgeſchiedenen Dr. Schäfer werden der
landwirtſchaft=
liche Arbeiter Friedrich Beyer II., Framersheim und als
27. Abgeordneter ein bisher unbekannter Wagner=Obermeiſter
Willy Luft, Neu=Iſenburg auf der Liſte der Gewählten
nominiert.
Die Sinanzlage Heſſens per Ulkimo Okkober.
Nach den geſtern bekanntgegebenen amtlichen Ziffern
betra=
gen für den Ordentlichen Haushalt Heſſens per Oktober die
Einnahmen bis jetzt 45,385 Mill. abzügl. eines Zuſchuſſes von
1,772 Mill. an die Unternehmungen und Betriebe. Die
Geſamt=
ausgaben bis Ende Oktober betragen 52,835 Mill.,, ſo daß ſich
ein rechnungsmäßiges Defizit von 10,778 Mill. ergibt. Im
Außerordentlichen Haushalt ſtehen zum gleichen Termin 2,196
Mill. Einnahmen 0,908 Mill. Ausgaben gegenüber, ſo daß hier
nach 7 Monaten des laufenden Rechnungsjahres eine
Mehr=
einnahme von 1,287 Mill. verbleibt. Ein weſentlicher Teil der
Staatseinnahmen erſcheint aber erſt am Schluß des
Rechnungs=
jahres in dem amtlichen Nachweis.
Eine Enkſchließung
der Süddentſchen Handwerkskammer=Konferenz.
Man ſchreibt uns u. a.:
Die Süddeutſche Handwerkskammerkonferenz, die
Spitzen=
organiſation des geſamten ſüodeutſchen Handwerks, hat ſich in
ihrer von Präſident Emig der Handwerkskammer der Pfalz,
Kaiſerslautern, geleiteten Sitzung vom 7. November 1931 in
Würzburg in Anweſenheit einer Vertretung der ſächſiſchen
Ge=
weubekammern mit der geſamten Wirtſchafts=, Finanz=,
Steuer= und Sozialpolitik befaßt und dabei
überein=
ſtimmend feſtgeſtellt, daß der gegenwärtige wirtſchaftliche
Tief=
ſtand in Deutſchland hauptſächlich auf die bisherigen, die
Hand=
werks= und Mittelſtandswirtſchaft ſchädigenden Maßnahmen der
Geſetzgebung und Verwaltung des Reiches zurückzuführen iſt.
Es wurde weiter feſtgeſtellt, daß zwar von hohen und
höchſten Regierungsſtellen immer wieder betont werde, dem
Handwerk müſſe der verfaſſungsmäßige Schutz vor Aufſaugung
und Vernichtung zuteil werden, während in Wirklichkeit die
bis=
herigen geſetzgeberiſchen und verwaltungsmäßigen Maßnahmen
in keiner Weiſe dieſer Zuſage entſprechen. Wenn die deutſche
Wirtſchaft geſunden ſoll, ſo muß in Zukunft die geſamte Politik
des Reiches, der Länder und Gemeinden, geſinnungsmäßig in
ganz anderer Weiſe wie bisher, den Bedürfniſſen und
Verhält=
niſſen des gewerblichen Mittelſtandes Rechnung tragen.
In der Ausſprache über Wirtſchaftsprogramm und
Wirt=
ſchaftsbeirat der Reichsregierung war die Süddeutſche
Hand=
werkskammerkonferenz von der bedrückenden Sorge beherrſcht,
daß das von der Reichsregierung mit der Einſetzung des
Wirt=
ſchaftsbeirates verfolgte Ziel nicht erreicht werden würde. Der
ſtaatliche und wirtſchaftliche Zuſammenbruch kann
nach Auffaſſung der Handwerkskammerkonferenz nur
vermie=
den werden, wenn in unmittelbar aktuellen Ent=
Von Dr. Georg Strelisker.
Es iſt faſt ſelbſtverſtändlich, wenn in einer Zeit, in der alle
ein wenig drunter und drüber geht, alle Wiſſenszweige, die ſi
mit der Erforſchung des menſchlichen Charakters und ſein
Ausdrucksformen beſchäftigen, üppig zu wuchern beginnen. J
der gefeſtigten, bürgerlichen Ordnung von ehedem, die imm
mehr in Trü imer geſchlagen wird, war es nicht unbedingt ne
wendig, ſich mit den Weſenslagen der anderen eingehend zu b
faſſen. Erziehung und Milieu ſchufen die Vorausſetzungen fü
ein halbwegs gedeihliches und erträgliches Zuſammenleben. D
die Menſchen früher nicht ſo bunt und regellos durcheinande
geworfen wurden wie heute, ſo kannte man einander gewöhnli
aus langjähriger liebevoller oder nachbarlich gehäſſiger Beo
achtung, jeder wußte, was er von dem andern zu halten hat
und im übrigen galt der ſog. „Gute Ruf” als ein faſt abſolut
Wertmeſſer. Das iſt jetzt leider nicht mehr der Fall. Zu
ſe=
häufen ſich die Enttäuſchungen. Der vorzügliche „Leumund
genügt kaum, um eine richtige Einſchätzung vorzunehmen. Ma
will durch die Maske, die jeder vorgebunden trägt und woh
auch tragen muß, klarer hindurchſehen, in die Tiefe dringen, de
wahren Weſenskern eines Menſchen ergründen. Aus dieſe
begreiflichen Beſtrebungen heraus entwickelte ſich gerade in d.
letzten Zeit die Charakterologie mit allen ihren Nebenzweige
wie Phyſiognomie, Graphologie, Pſychologie, Phrenologie uſt
Es iſt kein Geheimnis mehr, daß in mehr oder minder ve
hüllter Form das uns Eigentümliche ſich in der Schädelform, i
Ausdruck des Geſichts, in allen unſern Ausdrucksbewegung
offenbart. Ob wir gehen, ſchlafen, lachen, eſſen, trinken od
ſchreiben, immer prägt ſich in dieſer oder jener Weiſe die pe
ſönliche Eigenart aus. Schon Goethe meinte einmal: „De
Menſchen Gegenwart, ſein Geſicht, ſeine Phyſiognomie, iſt d
beſte Text zu allem, was über ihn geſagt werden kann!“
Da im menſchlichen Hinterhaupt die Willens= und Tatkräf
gewiſſermaßen verankert liegen, ſo verrät ein hinten zurü
weichender Schädel, daß ſein Beſitzer ein urſprünglich ſchwach
Charakter iſt, der ſich leicht von anderen beeinfluſſen läßt. D
urſprüngliche Anlage kann natürlich durch Intellekt, Bildur
und ſeeliſche Reife gemildert, beziehungsweiſe gehoben und ve
ſtärkt werden. Darum iſt das Verhältnis zwiſchen Schädel ur
Geſicht ſehr wichtig. Bekanntlich wird ein Kind mit einem ve
hältnismäßig großen Schädel und einem kleinen Geſicht geborer
das ſich erſt im Laufe der Jahre entwickelt und wie eine Bli
entfaltet. Da große Feſtigkeit jeden Kopf hinten anſteigen läf
ſo laſſen Kinder, die einen ſteilen Hinterkopf, den man im Volk
Vom Tage.
Der Vorſitzende des Auswärtigen Ausſchuſſes, der nat.=ſoz.
Abg. Dr. Frick, hat den kommuniſtiſchen Antrag abgelehnt, den
Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages einzuberufen.
Der Reichspräſident empfing geſtern den Vorſitzenden des
Chriſtlich=ſozialen Volksdienſtes, den Reichstagsabgeordneten
Simpfendörfer.
Die gegenwärtig in Berlin geführten Verhandlungen über
die deutſch=ſchweizeriſchen Handels= und Wirtſchaftsbeziehungen
ſind infolge der Forderungen der Schweiz auf Kontingentierung
der deutſchen Einfuhr ins Stocken geraten.
Der preußiſche Haushalt für 1932 weiſt einen Fehlbetrag von
nahezu einer halben Milliarde Reichsmark auf. Das Reich hat
hiergegen Bedenken geäußert. Das preußiſche Kabinett wird ſich
daher noch einmal mit dem Haushalt befaſſen.
Der Völkerbundsrat wird ſeine Mandſchurei=Beratungen,
hauptſächlich über die Entſendung einer Beobachtungskommiſſion,
am Samstag fortſetzen.
In Fortſetzung der außenpolitiſchen Debatte wird
Miniſter=
präſident Laval vorausſichtlich am kommenden Dienstag in der
Kammer ſprechen.
Der Geſetzentwurf über die Maßnahmen zur Verhinderung
überflüſſiger Einfuhr nach England iſt von beiden Häuſern
ange=
nommen und, nach Zuſtimmung des Königs, in Kraft getreten.
Im Unterhaus gab der Schatzkanzler die Höhe der von
Eng=
land an Amerika geleiſteten Kriegsſchuldenzahlungen auf
insge=
ſamt 326 Millionen Pfund an, während England nur 71 275 000
Pfund von den anderen Ländern als Kriegsſchuldenzahlungen
er=
halten habe.
Aus der Woiwodſchaft Tarnopol im äußerſten Oſtgalizien
wird von Maſſenverhaftungen unter der ukrainiſchen
Bauernbe=
völkerung berichtet. Nach polniſchen Meldungen ſollen die
Ver=
hafteten ſich des Hochverrats ſchuldig gemacht haben.
Nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen der
Präſident=
ſchaftswahl in Argentinien hat General Juſto, der Kandidat der
nationaldemokratiſchen Partei, 245 932 Stimmen und der Olianza=
Kandidat Dr. de la Torre 171 460 Stimmen erhalten.
nund einen „Bouillonſchädel” zu nennen pflegt, an
Eigenwillig=
keit nichts zu wünſchen übrig. Ihre Erziehung verurſacht
Schwierigkeit. Dagegen kann man ſich bei dem ſog. „
Quadrat=
ſchädel” beſonders wenn der obere Seitenkopf breit und eckig
geraten iſt, auf Pünktlichkeit und Zuverläſſigkeit verlaſſen.
Die zurückweichende, fliehende Stirn iſt für den raſch und
unbedenklich Handelnden charakteriſtiſch, die vorgebaute Stirn iſt
dem Grübler und Melancholiker zu eigen, dem Menſchen, der
ſich ſchwer entſchließen, der aber auch mit Geduld warten kann.
Den unpraktiſchen Menſchen erkennt man am ſchnellſten daran,
daß ſeine Augen — von vorn betrachtet — ganz nahe an der
Geſichtslinie liegen, während der ausgeſprochene Materialiſt, dem
Eſſen, Trinken und Geloverdienen einziger Lebenszweck iſt, ſich
durch ein breites Untergeſicht und eine ſchmale Oberſtirn
aus=
zeichnet. Wer kennt nicht die hohe Stirn und das ganz ſchmale
Untergeſicht des weltfremden Theoretikers, das übertriebene
Langgeſicht und die eingeknickte Stirnlinie (im Profil betrachtet)
des verſtiegenen Ideologen, das breite Mittelgeſicht der ſeeliſch
betonten Frau? Denn in der Form liegt keine Willkür, ſie iſt
immer Plan und Geſetz. Natürlich gibt es keine reinen Typen.
Es gibt Praktiker mit Idealen und ſenſitive Ideologen mit
kraſſen, materiellen Weſenszügen. Der Akkord entſteht erſt durch
den Zuſammenklang verſchiedner Töne. Es wäre daher
ver=
fehlt, allein auf Grund der Schädel= und Geſichtsbildung eine
Beurteilung aufzubauen. Angeborene verbrecheriſche Inſtinkte
bedingen nicht, daß der Betreffende auch ein Verbrecher werden
muß. Er kann die Inſtinkte, für die er letzten Endes nichts
kann, veredeln, ausgleichen, ins Poſitive umſetzen. Große,
er=
folgreiche Abenteurer, glückhafte Spekulanten, auch beſonders
phantaſtiſch ſchreibende Dichter gehören in dieſe Kategorie.
Aus=
gezeichnete, wegen ihres ungeheuren Spürſinns berühmte
Krimi=
naliſten ſind im Grunde genommen verbürgerlichte Verbrecher.
Umgekehrt werden ſprüngliche Pflichtmenſchen, Menſchen mit
eckigem Seitenkopf, wenn ſie ſchwaches Hinterhaupt ausweiſen
und daher ohne Tatkraft und Widerſtandskraft ſind, im
verlieb=
ten Zuſtand oder unter dem Einfluß anderer leicht zu
Ver=
brechern.
Wir haben es uns angewöhnt, in der Handſchrift die
Seelenreflexe eines Menſchen zu erblicken. Ich habe
nachge=
wieſen, daß auch die ungelenke Kinderhandſchrift bedeutſame
Aufſchlüſſe über Weſensanlagen gibt, ja ſogar eine ziemlich
genaue Entwicklungsprognoſe zuläßt. Andere wieder ſchwören
auf die Symbolik der Handlinien in der Palma (
Handinnen=
fläche), deren Zuverläfſigkeit von der Fachwiſſenſchaft ſehr
be=
zweifelt wird. Daß aber die Struktur und Form der Hand
manches Geheimnis ihres Eigentümers verrät, kann nicht
geleug=
net werden. Vor allen entſpricht der Daumen erfahrungsgemäß
der Individualität des betreffenden Menſchen. Er iſt ein Grad=
New York, 19. N0
Nach ihrer letzten Unterredung haben Stimſon
eine gemeinſame Mitteilung herausgegeben, in der
betont wird, daß es nicht der Zweck der Ausſprag,
ſei, beſondere Vereinbarungen zu treffen. Man huß
mütigem, herzlichem Gedankenaustauſch zahlreiche inn
Fragen beſprochen, deren Löſung anerkannte Notweu
worden ſei. Insbeſondere hätten ſo wichtige Dire
gegenwärtige Finanzkriſe, Kriegsſchulden, Abrüſtungn
rung internationaler Währungen und andere le
Wirtſchaftsfragen zur Ausſprache geſtanden. Die ze
Hauptſeemächten beſtehenden Abmachungen ſollten r
vervollſtändigt werden. Die allgemeine Annahme des5
angeregten Rüſtungsfeierjahres zeige, welch große
die kommende Abrüſtungskonferenz biete, um konkren
zu erzielen. Die Erklärung unterſtreicht ſchließlich, de
ſchaftliche Geſundung Amerikas und Italiens nur
internationale Finanzgeſundung und durch ein alu
umfaſſendes gegenſeitiges Vertrauen wieder hergeſtf
könne.
Weiterer Bormarſch der Japaner:
London, 20.
In Tokio verlautet, daß die Japaner beabſichtig
Stadt Tſchuntſchau, den letzten Stützpunkt in der
der noch in den Händen der Chineſen iſt, zu beie
Mukdener Korreſpondent einer japaniſchen offiziö6
teilt mit, daß in China große Vorbereitzu
einen Gegenangriff gegen die Japarn
werden. In Tahuſchan und Nyaoyang ſeien Pans.
reitgeſtellt. In Peking und Mukden ſtehen Lokor;
Züge bereit, um die chineſiſchen Truppen beförderm
Das japaniſche Kriegsminiſterium teilt mit, daß chi
zerwagen in die Eiſenbahnzone bei Tſchuntſchau von
ſchlüſſen das Vertrauen, die lebensnotwendige Vorausſetzung
jeglicher Wirtſchaft, wieder hergeſtellt werde. Dazu bedürfe es
einer raſchen und geſinnungsmäßig eindeutigen
Zurückfüh=
rung der deutſchen Wirtſchaft auf ihre
Grund=
geſetze ihre Befreiung vonprivater
undöffent=
licher Zwangswirtſchaft und vom
Subventio=
nismus und endlich der aufrichtigen
Wiederher=
ſtellung des Privateigentums. Die Reichsregierung
müſſe ſich von dem verhängnisvollen Irrtum befreien, das
deutſche Wirtſchaftsproblem immer nur unter der Perſpektive eines
Gegenſatzes zwiſchen Großunternehmen und Arbeitnehmerſchaft
zu ſehen. Alſo eine ausſchließliche wirtſchaftliche Löſung ſei
notwendig. Wenn die Reichsregierung nicht ungeſäumt ohne
Rückſicht auf eine parlamentariſche oder pſeudoparlamentariſche
Lage den Knoten mit kühner Entſchlußkraft durchſchlage, werde
der Zuſammenbruch nicht aufgehalten werden können.
In der Frage des Wohnungs= und
Siedlungs=
weſens bekannte ſich die Konferenz zu einer einhelligen
Ablehnung der von der Reichsregierung in der 3.
Notver=
ordnung vorgeſehenen Maßnahmen, vor allem derjenigen, die
ſich auf die vorſtädtiſche Randſiedlung von
Er=
werbsloſen beziehen. Das Handwerk ſieht hierin nicht nur
keine irgendwie fühlbare Entlaſtung des Arbeitsmarktes, ſondern
geradezu eine Vergeudung von Steuermitteln, die zudem eine
unmittelbare Förderung der Schwarz= und Pfuſcharbeit zur
Folge haben muß und die die Grundlagen des ſteuerzahlenden
Handwerks noch mehr untergraben.
Am tiefſten fühlt ſich das Handwerk verletzt und geſchädigt
durch die jüngſt durch den Herrn Reichswirtſchaftsminiſter Dr.
Warmbold bei ſeinem Amtsantritt erlaſſene Verordnung über
das Ordnungsſtrafrecht der Innungen. In dieſer
Verordnung kann, abgeſehen von einem vollſtändigen
Außeracht=
laſſen der Verhältniſſe des Handwerks nur ein Feſthalten an dem
früheren, längſt als falſch erkannten Standpunkt der
Reichs=
regierung erblickt werden, von dem einzelne Reichsminiſter in
öffentlichen Kundgebungen der letzten Zeit deutlich abgerückt ſind.
Die Fortſetzung dieſer widerſpruchsvollen Haltung der
Reichs=
regierung in Theorie und Praxis müßte die Folge haben, daß
das Handwerk an der Führung des Reiches irre wird.
Hinſichtlich des Gewerbeſteuerrahmengeſetzes
wurde, wie folgt, beſchloſſen: Die Süodeutſche
Handwerkskammer=
konferenz erſucht die Länderregierungen, beim
Reichsfinanzmini=
ſterium mit Bezug auf die Notverordnung vom 1. 12. 1930 dritter
Teil Kap. I § 9, eine Hinausſchiebung des Termines bis auf
weiteres, insbeſondere für die Anwendung der Beſtimmungen
des Gewerbeſteuerrahmengeſetzes zu beantragen.
Die Süddeutſche Handwerkskammerkonferenz wünſcht dringend,
daß den Ländern die Möglichkeit gegeben werde, eine Filial=
Gewerbeſteuer einzuführen, ſei es nun, daß die Rechtsgrundlage
hierfür im Wege einer Notverordnung oder durch Aenderung
der Notverordnung vom 1. 12. 1930 bezüglich der Gewerbeſteuer
geſchaffen werde.
Ungbhängigkeilserklärung der Provinz geil
Der bisherige Gouverneur von Charbin, Tſch in
übernahm die Verwaltung in Tſitſikar. Er richtete
an die Bevölkerung, in dem die Unabhängigkeit
Heilungkiang erklärt wird.
Aus dem Haushalksausſchuß des Reick)
Der Haushaltsausſchuß des Reichstages begann:
in Anweſenheit von Reichsfinanzminiſter Dietrich
der Anträge für Penſionskürzung und über He
einer Höchſtpenſion ſowie in Verbindung damit dia
des Regierungsentwurfes zur Penſionskürzung, dur
durch die letzte Notverordnung zum größten Teil
überholt iſt. Die Deutſchnationalen waren durch
neten Laverrenz vertreten.
In der Ausſprache erklärte Reichsfinam
Dietrich, die Reichsregierung habe angeſichts w.ß
Schwierigkeiten, die Ordnung aller dieſer Penſio /
zögernd in Angriff genommen. Selbſtverſtändlich 5
wünſcht, wenn durch einen verfaſſungsmäßigen 9
Reichstages alle Schwierigkeiten, auf dieſem Gebietz
werden könnten, womit auch erreicht würde, daß
de=
lichen Agitation, die im Lande unter vollkommen veſſ
ſtellung der Verhältniſſe getrieben werde, der Ba/
würde. Wenn es nicht zu einem Reichstagsbeſchluß
alle rechtlichen Bedenken ausräume, ſo würden diee
teien die Verantwortung für alle Mißſtände zu
die jetzt ungeheuer viel Unheil mit ihrer Agitatia
Gelinge es nicht, durch einen mit Zweidrittelmehsu
Beſchluß des Reichstages die Frage der hohen Penſimn
Doppelverdiener zu regeln, ſo müſſe es bei der Rege—
verordnung mit allen ihren Bedenken und Gefahrau
Es bezögen heute nach einer zweimaligen Kürzung
Penſionäre eine Penſion, die 12 000 Mk. überſteige
dieſer Penſionen lägen aber zwiſchen 12= und 14 0000
ſehr wenige darüber. Die erwähnten 579 Penſionenn=
Angehörige der alten und neuen Wehrmacht, der 2e1
Reichsbahn und ſämtlicher Reichsbehörden. Die gans
ſeien reſtlos ausgeräumt. — Von volksparteilicher
an die Regierung die Frage gerichtet, ob ſie auf der
ſtehe, daß das Penſionskürzungsgeſetz einer verfaſſuu=
Mehrheit bedürfe, obwohl die Regierung durch Erlar
ordnung zu erkennen gegeben habe, daß ſie Penſſ/
auch durch einfaches Geſetz für zuläſſig halte. Der 9
Reichsfinanzminiſteriums erwiderte, das PenſionsiN
bedürfe dann der Zweidrittelmehrheit, wenn Beſtinn
genommen werden, die in wohlerworbene Rechte eing
mit ſchloß die allgemeine Ausſprache. Am Sams.
Ausſchuß die Einzelausſprache über die Penſionskürc
ginnen.
meſſer der Energie. Der Willensſchwache beſitzt
entwickelten Daumen. Der Faule und Genußſück4.
an ſeinem ſchwammigen Handrücken zu erkennen,=
und Geizige an der harten Hand, beſonders, we
übrigen Finger nach innen gebogen erſcheinen.
Selbſtverſtändlich hat jeder Menſch auch eine
ſeine ganze Konſtitution typiſche Gangart. Der
kurze, abgemeſſene Schritte und iſt auch in ſeinen
wegungen eckig, der Wankelmütige läuft gewöhnliel
Ränder der Sohlen ab — die Urſache mag der
L=
klügeln! —, der Trotzige hingegen die äußeren. W‟
der ganzen Sohle ſchleicht, ohne als triftige E
ſeine Plattfüße anführen zu können, läßt er es an
keit gewiß nicht fehlen. Beim Händefalten legen d
rechten Daumen auf den linken, die anderen umer
einer Verſion ſind die Rechtsdäumigen die geiſtige
Linksdäumigen die Paſſiven, Beeinflußbaren, Hing?
weshalb Männer den rechten Daumen
obenauſ=
linken Daumen obenauf haben ſollen, von Künſtles
bei denen männliche und weibliche Eigenſchaffel
bißchen durcheinandergehen. Nach einer anderen
man an der Daumenhaltung ohne Blutprobe die
zu den Blutgruppen erkennen können.
Und wem fiel nicht ſchon das Lachen eines 22
das behagliche Hohoho des Würdewollen, das mu n
des Freimütigen und Offenherzigen, das ſeltjame
Verſteckten und Verkrampften und das peinliche 9
aufrichtigen?
Mit offenen Augen und mit offenen Ohren
di=
gehen — das iſt auch das erſte Gebot für dem
erkennen will!
—„Attiſche Kultſtätten”, 57 Bilder von Walter 90
tung von Dr. Emil Waldmann. „Schaubüches!
Dr. Emil Schaeffer, Bd. 20. Geb. 2.40 RM=
Verlag Zürich und Leipzig.
Der Olymp iſt heute ein Berg wie andere De
ehrfürchtiger Schauer überrieſelt uns beim Klang ?e
und Apollon. Die unſterblichen Götter ſind geſtot.
Häuſer und insbeſondere jene leuchtenden Teſſe”
Glaube ihnen auf dem geſegneten Boden Attikas Ve.
als höchſte Hervorbringungen des menſchlichen G.t
immer Heiligtümer der geſamten Menſchheit, ihle
fähig iſt, eine „Schönheit von Maß und Ordnäls
empfinden. Aber nicht von der Herrlichkeit grieh
ſoll hier die Rede ſein, ſondern es ſei mit Nachdku.
lichkeit der Abbildungen in dieſem Schaubuch hing.
Aufnahmen von Attikas Kultſtätten, wie ſie Waut”.
Auge hier darbietet, ſind ſehr ſelten.
zmg, 21. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ver Veutſche Mmtag i Scfel Aoerteichl.
leben Deutſchlands durch den teilweiſen oder
ierinldrandann der Heilgstegterang. vollſtändigen Transfer des aufſchiebbaren
Berlin, 20. November.
Intrag der Reichsregierung auf Einberufung des
Son=
ſſes bei der B.J.3. hat folgenden Wortlaut:
Memoran d u m.
deutſche Regierung ſtellt hiermit den Antrag, daß die
ſsen Internationalen Zahlungsausgleich in Baſel den im
em des Haager Abkommens vom 20. Januar 1930
vor=
weratenden Sonderausſchuß einberuft.
urſache und Zweck dieſes Antrages beehrt ſich die
ühr gierung folgendes auszuführen:
zus Anfang Juni d. J. war die deutſche Regierung
ſel erzeugung gelangt, daß ſie trotz ſtärkſter Herabſetzung
ſic en Ausgaben und wiederholter Erhöhung der
Steuer=
ußerſtande ſein werde, die Zahlungen der
ſtrten des neuen Planes fortzuſetzen. Die
lche und finanzielle Lage Deutſchlands war ſchon da=
Das Ernſteſte bedroht. Die deutſche Regierung hatte
ſal, entſchloſſen, die notwendigen Schlußfolgerungen aus
9 zu ziehen.
u. Eutſchluß folgte am 21. Juni die Erklärung des
rißidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, die
ſtkährigen Aufſchub aller Zahlungen auf
er Regierungen. Reparationen und
Wiederaufbau=
urſchlug. Der Zweck dieſer weitblickenden Initiative
is in der Erklärung hieß, zur Wiederherſtellung des
beizutragen und dadurch den politiſchen Frieden
wirtſchaftliche Stabiliſierung in der Welt zu fördern,
4h nerſtaaten ſollte Zeit zur Wiedererlangung ihrer
vu PProſperität gegeben werden. Die Hoffnung, daß
die=
lag eine entſcheidende Wendung in der
eherbeiführen werde, hat ſich nicht ver=
ᛋi. Die weiteren Ereigniſſe hatten zur Folge, daß das
rahr für ſich allein die Gefahr des Zuſammenbruches
hueri konnte. Die britiſche Regierung ergriff daher im
itiative zur Einberufung der Londoner Kon=
Aus den Empfehlungen der Konferenz ergab ſich die
urg des der Reichsbank gewährten Rediskontkredites,
Fütinte Baſeler Stillhalteabkommen und
ſitt des von der Bank für Internationalen
Zahlungs=
beſeigeſetzten Baſeler Sachverſtändigenausſchuſſes.
ia tig alle dieſe Maßnahmen waren, um eine ſchnelle
ſſaug zu ſchaffen, ſo waren ſie doch ihrem ganzen
nach nur vorbereitender Natur. Die Londoner Kon=
Hpf hat in ihrer Schlußerklärung feſtgeſtellt, daß die
ien Maßnahmen nur ein erſter Schritt ſeien, und daß
Rundlage für eine Aktion von weiterreichender Bedeu=
Eih ſollten. Dementſprechend hat auch den
Sachverſtän=
hrſte haben, der vorläufige Charakter aller
Elaßnahmen ſtets vor Augen geſtanden. So heißt
eihene Regelung nur „bis zur Hexbeiführung einer
urenn Löſung für das Problem der kurzfriſtigen Ver=
Ligeutſchlands getroffen haben‟. Ebenſo ſchließt der
MS Baſeler Sachverſtändigenausſchuſſes mit der
drin=
ahnung an die beteiligten Regierungen, „keine Zeit
greifung der notwendigen Maßnahmen zu verlieren,
Teiles der Annuitäten ernſtlich in Gefahr
ge=
bracht werden könnten”. Indem die deutſche Regierung
dieſe Erklärung abgibt, muß ſie zum Ausdruck bringen, daß eine
ſolche Erklärung der gegenwärtigen Sachlage nicht gerecht wird.
Seit der Aufſtellung des neuen Planes iſt die wirtſchaftliche
und finanzielle Lage in der Welt, insbeſondere in Deutſchland,
durch eine Kriſe ohnegleichen von Grund auf geändert worden.
Da der neue Plan dem beratenden Sonderausſchuß die
Aufgabe zuweiſt, die Lage unter allen Geſichtspunkten zu
prüfen, muß der Ausſchuß das Problem in ſeiner
Geſamt=
heit und unter Berückſichtigung aller ſeiner Faktoren
prüfen und hierbei insbeſondere berückſichtigen, daß die
Frage der privaten Verſchuldung
Deutſch=
lands rechtzeitig vor Ende Februar nächſten Jahres
neu geregelt ſein muß, und zwar durch eine Vereinbarung,
die zwiſchen ausländiſchen Gläubigern und deutſchen
Schuldnern zu treffen iſt.
Da die gegenwärtigen Verhältniſſe die größte
Be=
ſchleunigung der zu treffenden Maßnahmen erfordern,
ſchlägt die deutſche Regierung vor, daß der beratende
Sonder=
ausſchuß unverzüglich zuſammentritt, und daß er ſeine Arbeiten
ſo ſchnell wie möglich erledigt, damit ſchon in nächſter Zeit eine
Konferenz derjenigen Regierungen ſtattfinden
kann, die für die alsbald zu faſſenden Entſchlüſſe zuſtändig ſind.
Berlin, den 19. November 1931.
Der Brief nach Baſel.
g zu ſchaffen, die es ermögliche, Finanztransaktionen
eir, die Deutſchland und damit der Welt die ſo
üenötigte Hilfe bringen.”
WAAieither vergangenen Monaten hat ſich die wirtſchaftliche
Mielle Lage Deutſchlands aufs Aeußerſte zugeſpitzt. Die
Andie dieſe Lage kennzeichnen, ſind allgemein bekannt.
ſyweren Ländern hat der Druck der Kriſe zu den
Werſcheinungen geführt. Die Welt iſt ſich in ſteigendem
g worden, über den inneren Zuſammenhang der
ver=
durch die Lage aufgeworfenen finanziellen
Teil=
un über die Notwendigkeit, ſie alsbald in ihrer Ge=
Angriff zu nehmen. Bei den Ueberlegungen, in
irm dieſe Aufgabe am beſten zu behandeln ſei, iſt
Gedanke in den Vordergrund getreten, zunächſt den
Slonderausſchuß einzuberufen. Da nach dem Syſtem
Aanes die Einberufung des beratenden
Sonderaus=
einem Antrag der deutſchen Regierung abhängt, hat
ſtſche Regierung zu dieſem Antrag entſchloſſen, damit
Mille s geſchieht, was den Weg zu umfaſſenden gemein=
Bnahmen der Regierungen eröffnen kann.
em neuen Plan iſt für dieſen Antrag die
Er=
der deutſchen Regierung erforderlich, daß
tem Glauben zu dem Entſchluſſe
gekom=
aß die Währung und das Wirtſchafts=
* Mit dem Antrag, den die deutſche Regierung bei der Bank
für Internationale Zahlungen eingebracht hat, iſt das Vorſpiel
beendet, die eigentliche Handlung über die Neuregelung der
ge=
ſamten Schulden und Tributfrage hat begonnen. Viel koſtbare
Zeit iſt darüber verloren gegangen, bis die Vorverhandlungen zu
einem halbwegs befriedigenden Ende führten. Deudchland hat
gegen ſchwere Widerſtände kämpfen müſſen und wir dürfen froh
ſein, wenn wir mit einem blauen Auge davongekommen ſind.
Es ſcheint, daß die Verhandlungen über die Ernennung der
Sachverſtändigen bereits vor dem Abſchluß ſtehen und ſchon Ende
der nächſten Woche die 7 ernannten Mitglieder der Notenbanken
zuſammentreten werden, um dann vier Sachverſtändige zuzuziehen,
von denen drei aus Holland, Schweiz und Schweden ſchon ſicher
ſind. Damit iſt allerdings noch nicht geſagt, daß der
Sonder=
ausſchuß mit dem Wiggins=Ausſchuß identiſch ſein wird, er wird
ſicherlich viele Feſtſtellungen dieſes Ausſchuſſes einfach
überneh=
men können, ſo daß man glaubt, der Sonderausſchuß werde in
zwei Wochen ſchon ſeine Beratungen zu Ende führen können. Da
gleichzeitig auch die Verhandlungen mit den Auslandsgläubigern
Deutſchlands, die zunächſt nach Berlin eingeladen ſind, gehen,
)hn der Durchführung der Londoner Empfehlungen wird in der Konferenz der Regierungen dann der entſcheidende
Kampf beginnen. Ob ſich die franzöſiſche Theſe nach einer neuen
Zwiſchenlöſung durchſetzt oder ob den engliſchen und den Kredit=
Stillhalteabkommen, daß die Vertragsparteien die geber=Wünſchen entſprechend eine endgültige Regelung
zuſtande=
kommt, um ſo eine Wiederherſtellung des allgemeinen Vertrauens
zu erreichen, ſteht heute noch völlig offen.
Frankreich im Sonderausſchuß.
Einbeziehung der deutſchen Gukhaben im Ausland in
die Aufſtellung über die deutſche Zahlungsfähigkeik?
Paris, 20. November.
Nachdem die Verhandlungen zwiſchen der Reichsregierung
und der franzöſiſchen Regierung beendet ſind und der deutſche
Antrag für die Zuſammenberufung des Baſeler
Unterſuchungs=
ausſchuſſes erfolgt iſt, beſchäftigt man ſich franzöſiſcherſeits mit
der Ernennung des Vertreters für den Baſeler Ausſchuß ebenſo,
wie mit den Ausſichten, die für Frankreich bei der Aufſtellung
des Berichts über die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands beſtehen.
Die franzöſiſche Regierung hatte zunächſt an die Entſendung des
ehemaligen Gouverneurs der Bank von Frankreich, Moreau,
ge=
dacht. Moreau hat jedoch mit der Begründung abgelehnt, daß
er als Präſident einer der Pariſer Großbanken ſchlecht als
Reparationsſachverſtändiger tätig ſein könne. Die Wahl der
Regierung iſt dann auf die beiden Sachverſtändigen
Parmentier und Riſt gefallen. In gut unterrichteten
Kreiſen rechnet man mit der baldigen Ernennung Riſts.
Bei den Verhandlungen des Baſeler
Unter=
ſuchungsausſchuſſes rechnet man
franzöſiſcher=
ſeits mit ganz beſonderen Schwierigkeiten. Das
„Im Geheimdienſt.”
Ein Kriegsfilm beſonderen Formats.
2. läuft zurzeit einer der intereſſanteſten Filme, die
Mn. Zuſammenhang mit dem Weltkrieg gedreht
wur=
hnn von reiner Kriegsreportage abſieht und die
aus=
eoaute Handlung, die von wahrhaft dynamiſchen
Ui angefüllt iſt, als Tatſache hinnimmt.
elkrieg hat Helden mancherlei Art geboren, wie jeder
mmpf. Umſtrittenes Heldentum iſt das aus dem Ge=
Neſtändlicher aus der Spionage geborene. Dem Spion
„Pornherein etwas Unmoraliſches an. Und doch gab
Au, dieſem Gebiet Taten von einem Heroismus, von
Abensverachtung, von glühendſter Vaterlandsliebe
güihendem Feindhaß, wie ſie kaum irgendein anderes
*t hervorbrachte. Es iſt zu unterſcheiden zwiſchen
Wie aus Abenteuerluſt oder gar aus materiellen
Grün=
wurde und der Spionage, die unter Hintanſetzung
höchſten Einſatz wagte, um Höchſtes zu gewinnen.
Nnchtendienſt ward meiſt von Offizieren oder
Diplo=
ei Lund geleitet.
Eikungemein viel dazu, während des Kriegsgeſchehens
Feindgebiet, mitten in der feindlichen Armee auf=
* gehört unendlich viel mehr dazu, dieſen Aufent=
Welſchaftlichen Auſchluß bis in die höchſten
militä=
zu ermöglichen und gerade hier, in dem von
Miß=
en Kreis, aus dem allerdings Nachrichten von un=
Darutung gewvonnen werden konnten, den Geheimdienſt
arland auszuüben. Dies aber liegt dem ganz her=
Wielten, und, wie bemerkt, die Handlung meiſterhaft
Film zu Grunde, der eine weitere glänzende Arbeit
us Guſtavs Ucicky darſtellt.
2 bieſes Films geht als amerikaniſcher Violinvirtuoſe
* um im Kreis der Generäle des Großen Haupt=
A und Art des großen 1916 geplant geweſenen Aa=
Leurchbruchs zu erfahren. Er löſt ſeine Aufgabe.
Dwulicher Geſchicklichkeit. Dank aber auch der Hilfe,
Netersburg ſelbſt zuteil wird durch einen Agenten
und durch die deutſche Gattin eines ruſſiſchen
Sel und Aufbau des Films ſind von ungeheuren
9eiragen, ohne je den Rahmen des Möglichen zu
in reine Senſation zu verflachen. Ausgezeichnete
Den in Willy Fritſch, Osear Homolka, Theo=
Sduard von Winterſtein, Friedrich Kayßler
olen zur Verfügung. Beſonders Willy Fritich
Eine Goethe-Medaille
für die Erhalkung des Frankfurker Goethe=Hauſes.
Die Goethe=Medaille
nach dem Entwurf von Prof. Theodor Georgi, München.
Zugunſten der deutſchen Volksſpende für Goethes Geburtsſtätte
in Frankfurt a. M. hat die Staatliche Bayeriſche Münze eine
Medaille prägen laſſen, die ein Profilbildnis des alten Goethe
zeigt. Der Erlös aus dem Verkauf dieſer Medaille ſoll zur
Erhaltung des Frankfurter Goethe=Hauſes verwandt werden.
ſpielt ſo untheatraliſch, ſo ſicher und gewandt, dabei ſo ernſt, daß
man völlig in Bann geſchlagen wird. Eine Spitzenleiſtung der
Darſtellungskunſt gibt Brigitte Helm als Vera Lanſkaja. Für
dieſe Rolle iſt das ihrem Spiel Eigene, Starre, das
zurückge=
dämmte Leidenſchaft, unmenſchliche Angſt, ſchwere innere Kämpfe
auf ihrem Geſicht Widerſpiegelnde von erſchütternder Wirkung.
Im Beiprogramm läuft ein wundervoller Kulturfilm über
Leben und Werden von Pflanzen und Bl. men.
Nr. 323 — Seite 3
Journal” erklärt, daß Frankreich und Belgien gezwungen ſein
würden, die politiſchen Schulden Deutſchlands gegen die anderen
Mächte zu verteidigen und beſonders gegen diejenigen, die ihre
Milliarden in Deutſchland untergebracht hätten.
Der „Exzelſior” und eine Reihe anderer franzöſiſcher
Rechts=
blätter weiſen auf die Möglichkeit hin, daß die deutſche
Auf=
faſſung über die Aufgaben des Baſeler Ausſchuſſes Annahme
findet. In dieſem Fall werde ſich die franzöſiſche Regierung
gezwungen ſehen, auch die Einbeziehung der deutſchen Guthaben
im Auslande in die Aufſtellung über die Zahlungsfähigkeit des
Reiches zu beantragen. Es beſtehe dann keinerlei
Veran=
laſſung mehr, das Bankgeheimnis für die
deut=
ſchen Privatguthaben im Auslande zu wahren,
zumal es für die Inveſtierung ausländiſchen Kapitals in
Deutſchland nicht gewahrt worden ſei. Bei dieſer Gelegenheit
könne man dann vielleicht die Feſtſtellung machen, daß ſich unter
den in Deutſchland untergebrachten ausländiſchen Kapitalien
große Summen deutſchen Geldes befinden, die urſprünglich im
Auslande ſichergeſtellt waren.
Engliſch=amerikaniſche Borſtellungen
wegen Berückſichkigung der Privatſchulden in Paris.
London, 20. November.
Der Pariſer Mitarbeiter der „Morningpoſt” meldet, in
fran=
zöſiſchen Kreiſen ſei man ſich jetzt trotz des Wunſches, die
Tribut=
frage von der Frage der kurzfriſtigen Anleihen getrennt zu
hal=
ten, darüber klar geworden, daß bei einer Nachprüfung der
deut=
ſchen Finanzlage die Privatſchulden nicht außer Acht gelaſſen
wer=
den könnten. Dieſe Wendung ſei auf die Vorſtellung
zurückzufüh=
ren, die der engliſche Außenminiſter Sir John Simon und
Gene=
ral Dawes in Paris erhoben hätten.
Das Direkforium der B.J.3. zuſammengekreten.
TU. Baſel, 20. November.
Nachdem das Memorandum der deutſchen Regierung auf
Einberufung des Sonderausſchuſſes bei der B. J.3. Freitag
mit=
tag in Baſel überreicht wurde (in Abweſenheit des in Amerika
weilenden Präſidenten Mac Garra nahm Vizepräſident Fraſer
die Note entgegen), trat das Direktorium im Laufe des
Nachmit=
tags zu einer Sonderſitzung zuſammen, um die laut Youngplan
vorzunehmenden Maßnahmen feſtzulegen. Der Zeitpunkt des
Zu=
ſammentritts des Sonderausſchuſſes hängt davon ab, welche
Ver=
treter die fünf Gläubigerländer und vor allem Amerika
ernen=
nen werden. Der oder die amerikaniſchen Vertreter ſind bis zur
Stunde noch nicht beſtimmt. Sollte Wiggin wieder nach Baſel
entſandt werden, ſo hängt es auch davon ab, wann er ſeine Reiſe
nach Europa antritt. Man rechnet mit dem Zuſammentritt des
Sonderausſchuſſes.
Zoneneinkeilung auf der Abrüſtungskonferenz.
Berliner Blätter geben eine Nachricht der „Waſhingtoner
Poſt” wieder, nach der ſich Stimſon und Grandi dahin geeinigt
haben ſollen, die Beratungen bei der Genfer Abrüſtungskonferenz
in vier Zonen einzuteilen, unter beſonderer Berückſichtigung der
Eigenheiten jeder Zone. Die erſte Zone ſoll Amerika, die zweite
Weſteuropa einſchließlich der Kolonien, die dritte Oſteuropa und
die vierte Aſien umfaſſen. Die militäriſchen Reſerven der Länder
ſollen nach der tatſächlichen Dienſtzeit berechnet werden. —
Angeb=
lich ſoll ſich das Federal=Reſerve=Board bereit erklärt haben, im
Notfall Schritte zur Stützung der Lira zu unternehmen.
König Alfons
von den Corkes in „Achk und Bann” erklärk.
TU. Madrid 20. November.
In ſtürmiſcher Nachtſitzung behandelte heute die
National=
verſammlung die Anträge gegen den ehemaligen König von
Spanien, Alfons XIII. Der letzte monarchiſche
Miniſterpräſi=
dent Graf Romanones übernahm die Verteidigung des Königs
und zeigte in glänzender Rede die Unhaltbarkeit der
Anklage=
punkte. Außer ihm trat noch der katholiſche Abgeordnete Gil
Robles unter großem Lärm der Kammer für den König ein, die
von Vernunftgründen nichts wiſſen wollte. Um 4 Uhr morgens
wurde durch den Kammerpräſidenten die Schuldfrage geſtellt und
von den Abgeordneten durch ein faſt einſtimmiges Ja
beantwor=
tet. Stürmiſche Kundgebungen für die Republik und ihren
künftigen Präſidenten folgten. König Alfons wird demnach des
Hochverrats für ſchuldig befunden und ſeine Perſon außerhalb
des Geſetzes geſtellt. Jeder Spanier iſt berechtigt, ihn
feſtzu=
nehmen, wenn er ſpaniſches Gebiet betritt. Seine Güter werden
eingezogen. Seine Titel und Würden werden ihm feierlichſt
ab=
geſprochen. Das Urteil wird in allen Bürgermeiſtereien des
Landes angeſchlagen, ferner den diplomatiſchen Vertretern aller
Länder und dem Völkerbundsrat mitgeteilt.
Kunft. Wiſſenſchaft und Leben.
— Deutſche Forſchung in Südamerika. Der
An=
teil der deutſchen Wiſſenſchaft bei der Erforſchung der unbekannten
und wenig erſchloſſenen Gebiete Südamerikas iſt in den letzten
Jahren recht bedeutend geworden. Erwähnt ſeien nur die
geolo=
giſchen Unterſuchungen Dr. Ahlfelds aus Marburg in den Hoch=
Anden, die Forſchungen Prof. Wegners im nordöſtlichen Peru,
Prof. M. Guſindes auf Feuerland und des verſtorbenen Prof.
Koch=Grünberg in Braſilien. Ein beträchtlicher Teil der
photo=
graphiſchen Ausbeute dieſer wichtigen deutſchen Südamerika=
Expe=
ditionen wird demnächſt in dem von K. v. Schumacher
heraus=
gebenen Werk „Südamerika” zuſammengefaßt erſcheinen als
neueſter Band der bekannten Orbis=Terrarum=Bücher des
Atlan=
tis=Verlags
— Die ſüdafrikaniſche Felsbildergalerie von
Leo Frobenius. Die Sammlung der ſüdafrikaniſchen
Fels=
bilder, die Leo Frobenius auf ſeiner letzten, mit 7 Mitarbeitern
unternommenen Afrika=Expedition des Frankfurter Inſtituts für
Kulturmorphologie zuſammengebracht hat und die etwa 1200
orgi=
nalgetreue Kopien umfaßt, ſoll nun, nachdem ſie in allen großen
europäiſchen Staaten gezeigt worden iſt, auf Wunſch
amerikani=
ſcher Wiſſenſchaftler auch in New York ausgeſtellt werden.
In=
zwiſchen hat Leo Frobenius die wiſſenſchaftliche Bearbeitung und
Deutung dieſer rieſigen Sammlung künſtleriſcher und
wiſſenſchaft=
licher Kulturdokumente des dunkeln „geſchichtsloſen” Afrika
abge=
ſchloſſen. Ein großes zweibändiges Tafelwerk, mit farbigen
Wider=
gaben der bedeutendſten Felsbilder und Stilproben wird vom
Atlantis=Verlag zur Subſkription aufgelegt und ſoll noch vor
Weihnachten erſcheinen.
— Ein Jubiläum deutſcher Geiſtesarbeit. Als Band 1000 der
be=
kannten, in Millionen von Exemplaren verbreiteten „
Samm=
lung Göſchen” iſt ſoeben ein Werk des Heidelberger
Philoſo=
phen Karl Jaſpers erſchienen: „Die geiſtige Situation
der Zeit”. 192 Seiten, Preis in Leinwand gebunden 1,80 RM.
Verlag von Walter de Gruyter u. Co., Berlin W. 10.
Das gegenwärtig verbreitete Bewußtſein, an einer Wende
es Menſchſeins zu ſtehen, wird einleitend in ſeiner geſchichtlichen
intſtehung verfolgt. Die Darſtellung nimmt dann ihren Ausgang
on einer kurzen Charakteriſtik, des bekannten Schickſals der
Naſſenordnung zur Fürſorge des Daſeins aller, um die Grenzen
der Daſeinsordnung und insbeſondere der gegenwärtigen zu
zei=
ſen. Die an dieſen Grenzen heute erwachſene Kriſe führt zu einer
euen Vertiefung des faſt verlorenen Staatsbewußtſeins und von
hm her zum Bewußtſein der geiſtigen Wirklichkeit als Urſprung
und Raum allen menſchenwürdigen Lebens. Es iſt kein Zufall,
aß das Jaſperſche Buch als Band 1000, alſo als Jubiläumsband
er Sammlung Göſchen auftritt. Dies ſoll einen programmatiſchen
ſinweis auf die wiſſenſchaftliche Tendenz des ganzen
Unter=
ehmens bedeuten.
Seite 4 — Nr. 323
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. Novemlle
Ststt Karten.
Marga mit Herrn Medizinalrat
Dr. Franz Faust beehren sich
anzuzeigen
Konstaptin Bachmann U. Frau
Katharina, geh. Bachmann
quigue (Chile)
Frauengrund bei Aschaffenburg
November 1931
Die Verlobung ihrer Tochter Meine Verlobung mit Fräulein
Marga Bachmann beehre ich
mich anzuzeigen
Medininalrat Dr. Pranz Faust.
Goddelau (Hessen)
(ür die anläßlich unſerer Vermäh=
O lung erwieſenen Aufmerkſamkeiten
danken herzlichſt
Heinrich Henkler u. Frau
Eliſabeth, geb. Eberhardt.
Taunusſtraße 49, I.
Die Beerdigung der
Frau Gertrude Bangert Bwe.
findet beute Samstag, den
21. November, vorm. 12 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
1167221
Es iſt beſtimmt in Gottes Rat,
daß man vom Liebſten was man hat
muß ſcheiden!
Todes=Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß verſchied heute
Nacht nach einem arbeitsreichen ſchaffensfrohem
Le=
ben, mein innigſtgeliebter Gatte, unſer herzensguter,
treuſoigender Vater, Sohn, Bruder Schwager und
Onkel
Zeii Sunins Horn
Puchdruckereibeſitzer
nach ſchwerem Leiden im 44. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Katharina Horn, geb. Götz.
Willy Horn.
Oito Horn.
Jugenheim=Bergſtr., den 19. November 1933.
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Kehfeld2 Mdheb.
sehallel
er
Dankſagung.
Aus tiefſtem Herzen danken wir für das uns
er=
wieſene, wohltuende Beileid beim Heimgang unſerer
teuren, unvergeßlichen Mutter und Großmutter.
Willy Hock und Frau Betty, geb. Miltenberger
Emil Krebs und Fran Aenne, geb. Sock
Soſef Hock und Frau Anna, geb. Edel
und 4 Enkelkinder.
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vom Trauerhauſe, Alte Bergſtraße 25 aus, ſtatt.
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Statt Karten.
Am Sonntag, den 15. November vormittags
ent=
ſchlief ſanft in dem Herrn im 83. Lebensjahr unſer
lieber, treuer Vater, Großvater, Urgroßvater und
Schwiegervater
Adam Wilhelm Fleckenſtein
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Dr. med. Wilhelm Fleckenſtein, prakt. Arzt,
Friedberg i. H.
Eliſe Joſt, geb. Fleckenſtein, Halle a. d. Saale
Helene Schwarz, geb. Fleckenſtein, Darmſtadt
Marte Fleckenſtein, geb. Gerſchlauer,
Fried=
berg i. H.
Wilhelm Joſt, Stadtbaurat, Halle a. d. Saale
Ludwig Schwarz, Architekt, Darmſtadt
Dr. WilliJoſt, Privatdozent an der Techniſchen
Hochſchule Hannover
Anneliſe von Gierke, geb. Joſt, Lojewo,
Polen
Ilſe Joſt
Liſel Schwarz
Hilde Fleckenſtein
Wilhelm Fleckenſtein
Konrad von Gierke=Lojewo,
Ritterguts=
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Darmſtadt, den 17. November 1931.
Die Beerdigung fand am Dienstag, den 17. November
1931 in aller Srille auf dem Waldfriedhof in
Darm=
ſtadt ſtatt.
Für die große Anteilnahme und das innige
Mitempfinden beim Heimgang unſerer lieben
Mutter jagen wir hiermit Allen unteren
herz=
lichſten Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Müller für teine ſo paſſend gewählten
Worte und der Schweſier Regine für ihre auch
diesmal wieder ſo fürſorgliche Aufwartung.
In tiefer Trauer:
Fritz Albert
Jacob Albert und Familie.
Darmſtadt, den 21. November 1931.
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g. 21. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 323 — Seite 5
Alus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 21. November 1931.
eolausabend des Heſiſchen Roken Kreuzes
emaber, 8 Uhr abends, in der Otto=Berndt=Halle, ver=
Beſuchern einige genußreiche Stunden zu verſchaffen.
te Heſſiſche Spielgemeinſchaft wird mit zwei Stücken
am erfreuen, nämlich „Die Sonderprobe”, Sketch in
on Jul. Harres, „Samstag Abend in der Polizeiſtube‟,
in einem Akt von Robert Schneider. Den
muſikali=
wird die Stadtkgpelle unter Leitung des Herrn Ka=
Schlupp durch Darbietung einiger Muſikſtücke
über=
mnn ſoll der Jugend Gelegenheit zum Tanz geboten
tahrend der Tanzpauſe finden Vorführungen moderner
das Ehepaar Heinz Wieſſell ſtatt, und werden Lieder
on Frau Momber=Manecke vorgetragen. Ein Büfett
Speiſen ſowie eine Ausgabe von warmen Würſtchen
pazu Ausſchank von Bier, heſſiſchem Landwein im Glas
ſunweine werden auch den materiellen Bedürfniſſen
ren in dem durch die Lage der Zeit gebotenen
ein=
raß.
Ueberraſchungen ſind noch in Ausſicht genommen.
ene des wohltätigen Zweckes hoffen wir auf möglichſt
ch.
deer Plätze ſind: Numeriert 3,50 und 2.50 Mk., unnume=
MNk. Karten für Studenten der Techn. Hochſchule
nöterium für Kultus und Bildungsweſen. Erledigt iſt
ſelle für einen freireligiöſen Lehrer an der Volksſchule
reis Friedberg. Eine Dienſtwohnung iſt für den zu
Lehrer nicht vorhanden.
wer Techniſchen Hochſchule Darmſtadt. Dr. Fr.
Oehl=
tächer Profeſſor der Botanik und Direktor des
bota=
ſens, hat ſowohl von der Univerſität Halle wie von der
Freiburg einen Ruf erhalten. Da das Inſtitut der
Freiburg das bedeutſamſte botaniſche Hochſchulinſtitut
u d darſtellt und in ſeinen Einrichtungen wie in ſeinem
täeſigen Inſtitut weit überlegen iſt, muß
bedauerlicher=
lmmit gerechnet werden, daß die Hochſchule Darmſtadt
Weggang ihres ausgezeichneten Botanikers einen
Ders ſchmerzlichen Verluſt erleidet. — Dem
ordent=
eor der Ingenieurwiſſenſchaften H. Kayſer,
Vor=
ſim enieurlaboratoriums der Techn. Hochſchule Darmſtadt,
äſter des Verſuchs im Eiſenbeton= und Stahlbau” hat
ſy. Hochſchule Hannover auf einſtimmigen Antrag ihrer
Bauweſen die akademiſche Würde „Doktor=Ingenieur
verliehen.
irjähriges Dienſtjubiläum. Am heutigen Tage begeht
te ksmeiſter Georg Becker, Feldbergſtraße 32, das
a Dienſtjubiläum bei der Reichs=Eiſenbahn. Geachtet
gt won Vorgeſetzten und Untergebenen, verſtand es der
r nun kurz vor dem Ruheſtand ſteht, ſeinen ſchweren,
ſau gsvollen Dienſt einwandfrei zu tun. Möge es dem
n Beamten vergönnt ſein, ſich im Ruheſtande noch
ſeiner Geſundheit zu erfreuen und ihm ein heiterer
60 beſchieden ſein.
Heſſiſches Landestheater.
Grozes Haus.
20—22½ Uhr. Darmſtädter Vorksbühne. R3.
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19½, Ende nach 22 Uhr. A 7. Boccaccio.
Preiie 0.70—5.,0 Mr.
20—22½ Uhr. E8. Das Mädchen aus dem
RNop oldenen Weſten.: P.eiſe 0.70—5.60 Mk.
20, Ende gegen 22½ Uhr. C8, Wallenſteins
2 Nov
Sod. Pleiſe 0 70——3.60 Mk.
19½, Ende nach 22 Uhr. D 8.
Nev.
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19½—22 Uhr. Darmſt. Vo ksb. W2. Gr. 1—1V.
Mov
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cod. Preiſe 0.70—5.60.
Kleines Haus.
Eov
20—32 Uhr. Opern= und Lperetten=Abend.
Pleiſe 0.40—2 Mk.
„ov
20—22 Uhr. Zuſatzmitte V 6.
Maria —agdalene. Pleiſe 0.60—
.50 Mk.
uv.
sreine Bornellung
Nov.
0—22 Uhr.
Darmſt Volksb. G 4. Gr. 1u. 11.
3. Preiſe u.60—4 10 Mk.
Zu Hilie, Mag Preue 0.:0—5.60. Nov /Keine Vorſtellung= 20, Ende nach 22 Uhr. Bühnenvolrsb: 414.
Maria Magdalene. Pleiſe u.50—1 50 Mk. Mov. 20—22 Uhr. Zuſatzmiele Vr 5.
Zu Hilfe, Max. Preiſe 0.60—4 80 Mk.
ſches Landestheater. Heute abend findet im Kleinen
Vern=Abend ſtatt, in dem aus den Werken von
Ner. Halevy, Goldmark, Offenbach, Lortzing. Puccini,
auß, Roſſini geſungen wird. — Paul Wegener
he Rolle den „Wallenſtein” ſpielen. Die Aufführung
danerstag, den 26. November, ſtatt. Regie Guſtav
ümenbild: F. K. Dellavilla.
Nob
119. Ende geg. 13 Uhr. 1. Morgenfeier zum
geuen der Winterhilfe. Preiſe 0.40—2 Mr.
5— 17½ Uhr. Alt=Heidelberg.
Preiſe 0.60—4.50 M..
20, Ende vor 22 Uhr. E‟ geplagter
Famille=
vadder. Preiſe 0.40—2 Mr.
Die Frau in Haus und Politik.
Vorſitzenden bzw. Geſchäftsführerin wurde einſtimmig Fräulein
Lodemberverjammlung des Hausfrauenbundes e.V. de Weerth gewählt. Weiter gehören der Arbeitsgemeinſchaft zwei
Lehrerinnen der hauswirtſchaftlichen Berufsſchule und zwei
Ver=
im Heplshof.
treterinnen des Arbeitsamtes, darunter die Berufsberaterin, an.
Der Hausfrauenbund hatte ſeine Mitglieder zu einem
Vor=
trag eingeladen: „Wie kann die Hausfrau in vorbildlicher Weiſe
bei der hauswirtſchaftlichen Ausbildung unſerer Töchter
mit=
wirken?”
Nach der Begrüßung der zahlreich erſchienenen Mitglieder
gab die 1. Vorſitzende mit ſchmerzlichem Bedauern Kenntnis von
dem Heimgang Fräulein Fr. Ellen Niemer, Geſchäftsführerin des
Reichsverbandes in Berlin.
Die Rednerin, Fräulein Irmgard Moeßner, Berufsberaterin,
führte aus: Von 32 Millionen Frauen in Deutſchland ſind etwa
11½ Millionen berufstätig. Die Zahl der unausgebildeten
Frauen=
kräfte, von denen wir nicht wiſſen, ob ſie mit ihrer Arbeit
irgend=
wie verbunden ſind, iſt groß. Die Frauenarbeit auf dieſen
Ge=
bieten iſt wie ein ſeeliſcher Proteſt gegen die Ueberſchätzung der
wirtſchaftlichen Güter und gegen die Ueberſteigerung der
Welt=
wirtſchaft. Das verarmte Deutſchland iſt darauf angewieſen,
mög=
lichſt intenſiv und rationell zu wirtſchaften. Zur Mitarbeit an
dieſem Werk des Aufbaues ſind wir alle berufen. In hohem
Maße auch wir Frauen. Es gilt heute mehr denn je, einen Stamm
von Hausfrauen heranzubilden, die dieſer wichtigen Aufgabe
ge=
wachſen ſind; die es verſtehen, das gute Alte zu übernehmen und
das zweckmäßige Neue ebenfalls zu verwerten, ſo daß eine
ſpar=
ſame Haushaltführung und ein möglichſt geringer Kräfteverbrauch
erzielt wird — Deshalb iſt die gute hauswirtſchaftliche
Ausbil=
dung einer jeden Frau unerläßlich. Es iſt von entſcheidender
Be=
deutung, ob die Arbeit der Frau, ſich in der rechten Weiſe
ge=
ſtaltet, ſo daß ihre beſte Art erſtarkt und von ihr aus lebendige
Kraft in das Geſamtſchaffen des Volkes ſtrömt. Aus dieſer
Er=
kenntnis heraus wird der hauswirtſchaftlichen Berufsausbildung
der Frau eine ſteigende Bewertung beigemeſſen.
Welches ſind nun die Ausbildungswege in der
Hauswirt=
ſchaft die zum Ziele führen? An erſter Stelle wäre der Beſuch
von Fachſchulen, von Haushaltungsſchulen zu erwähnen. Der
Be=
ſuch dieſer Anſtalten iſt für viele Mädchen dadurch erſchwert, daß
er mit mehr oder weniger großen Unkoſten verbunden iſt. So muß
oft neben dem Schulgeld noch Speiſegeld gezahlt werden, auch
Materialkoſten entſtehen. Töchterheime und Internate kommen
nach teurer. Hier iſt durch die zweijährige häusliche Lehre, ein
Ausweg geſchaffen. (Ausführliche Hinweiſe und Berichte hierüber
erſchienen in den letzten Mitteilungen des Hausfrauenbundes.)
Eine erfahrene und tüchtige Hausfrau übernimmt die Ausbildung
eines hauswirtſchaftlichen Lehrmädchens für die Dauer von zwei
Jahren und vernflichtet ſich durch Abſchluß eines ſchriftlichen
Lehr=
vertrages, das ihr anvertraute Mädchen in ſämtlichen
Hausarbei=
ten zu unterweiſen. Der Lehrling beſucht nebenbei den
Fortbil=
dungsſchulunterricht und legt an dieſer Schule nach beendeter
Lehrzeit vor einer Kommiſſion die Prüfung einer Hausgehilfin
ab. Zugleich löſt aber die häusliche Lehre auch die
Dienſtboten=
frage, denn ſie bringt uns endlich einmal eine Schar wirklich
brauchbarer Hausgehilfinnen, nach denen im ganzen Reiche noch
immer Nachfrage beſteht. Nabezu 2000 Lehrlinge haben in
Kö=
nigsberg. Berlin Offenbach, Mainz uſm die Hausgehilfinnen=
Prüfung beſtanden. Auf Anregung des Darmſtädter
Hausfrauen=
hundes wurde im vergangenen Jahre auch in Darmſtadt mit den
Vorarheiten begonnen. Zu dieſem Zweck wurde eine
Arbeitsge=
meinſchaft gebildet. Sie ſetzt ſich zuſammen aus vier Hausfrauen
(je einer Vertreterin des Hausfrauenbundes der katholiſchen,
evangeliſchen und jüdiſchen Hausfrauenorganiſationen) einerſeits,
und andererſeits aus vier Vertreterinnen der Arbeitnehmerſeite
(des deutſchen Hausbeamtinnenvereins, der gewerkſchaftlichen, der
evangeliſchen und der katholiſchen Hausangeſtelltenverbände). Zur
— Allgemeiner Deutſcher Frauenverein, Deutſcher
Staatsbür=
gerinnenverband. Am Donnerstag ſprach Frau Dorthee von
Velſen über ihre Eindrücke aus den Deutſchen
Minderheitsgebie=
ten in Ungarn, Südſlawien und Rumänien. Sie führte ungefähr
folgendes aus: Die Minderheitenfrage beſteht erſt ſeit 1918. Vor
dem Krieg galt es als ſelbſtverſtändlich, daß die Minderheiten
innerhalb eines Staatsvolkes aſſimiliert wurden. Durch die
Frie=
densverträge, die willkürlich Volksteile abtrennten wurde die
Minderheitenfrage akut. Deutſchland hat ein Recht, für den Schutz
der Minderheiten einzutreten, da es ſeine Minderheiten
reſpek=
tiert. In der Theorie bedrängt kein Land ſeine Minderheiten,
nur Italien gibt offen zu, daß es aus den Südtirolern Italiener
machen will. — Die deutſchen Minderheiten in Oſteuropa ſind
Reſte einer am Ausgang des Mittelalters beſtehenden
geſchloſſe=
nen deutſchen Siedlung von Böhmen bis zum Schwarzen Meer.
Heute ſind ſie ganz verſtreut durch den immerwährenden ſtarken
ſlawiſchen Einſtrom, mit dem wir auch jetzt noch rechnen müſſen.
Obwohl die weſtliche Ziviliſation im Oſten ſehr hoch im Kurs
ſteht, ſieht man doch im Deutſchen als Kulturträger den
Exponen=
ten eines Herrnvolkes und man mißtraut ihm. — In Ungarn
ſind die Deutſchen meiſt Bauern, von denen die einen durch
An=
paſſung, die anderen durch Opponieren verſuchen, ihre Rechte zu
wahren. Die Löſung des Burgenlandkonflikts, durch den das
Burgenland zwiſchen Oeſterreich und Ungarn geteilt wurde, hat
vom Standpunkt der Deutſchen in Ungarn aus dieſen einen
ſtar=
ken Rückhalt genommen, da das Burgenland rein deutſches Land
iſt. Durch die Beſtrebungen, das kleine Gebiet, was Ungarn
ge=
blieben iſt, rein magyariſch zu erhalten, haben die Deutſchen ſehr
zu leiden. In Jugoſlawien iſt die Lage der Deutſchen noch
ſchwie=
riger, da innerhalb, dieſes Landes drei Völker: Serben, Kroaten
und Slowenen um die Vorherrſchaft kämpfen. Die Minderheiten
ſind: Deutſche, Türken, Makedonen, Albanen und Ungarn. Die
Stellung der Deutſchen hat ſich aber durch den mutigen Kampf
der Schriftſtellerin Iſolde Reiter um ihre Rehabilitierung doch
gebeſſert. Die Stellungnahme des Südſlawiſchen Frauenbundes
in dieſer Sache iſt lobend zu erwähnen. — In Rumänien iſt ſpeziell
Siebenbürgen und der Banat deutſch. In Siebenbürgen iſt die
ſtädtiſche Bevölkerung, obwohl in der Minderheit, die herrſchende
deutſche Schicht. Früher gab der kirchliche Beſitz, einſt katholiſch,
jetzt lutheriſch, den Deutſchen einen ſtarken Rückhalt. Die Kirche,
Mittelpunkt der deutſchen Kultur auch bezüglich des Schulweſens,
war ſo reich, daß ſie völlig unabhängig war. Durch die
Enteig=
nung des Großgrundbeſitzes in Rumänien zugunſten der
Bauern=
ſiedlung hat die Kirche ihre Beſitztümer verloren und ſo muß ſie
von Deutſchen durch Steuern erhalten werden, was für die
Deut=
ſchen neben den hohen rumäniſchen Steuern eine ſtarke Belaſtung
bedeutet — Der Banat iſt durchweg katholiſch: reiche
Bauernſied=
lungen ſind tyviſch für dieſes Gebiet. Auch hier iſt die Kirche
Mittelnunkt und Träger deutſcher Kultur. und beſonders die
Benediktinerinnen haben es ſich zur Aufgabe gemacht, unter den
Frauen des Landes, die deutſchen Kulturgüter zu wahren. —
Das eigentliche Ziel der Reiſe von Frau v. Velſen war die
Frie=
denskonferenz des Weltbundes, für Frauenſtimmrecht und
ſtaats=
bürgerliche Frauenarbeit in Belgrad. Dort wurde eine
Kund=
gebung ausgearbeitet, die die ehemaligen Alliierten an ihre
Zu=
ſage erinnern ſoll, die ſie hinſichtlich der Abrüſtung gemacht
haben; nämlich, daß der einſeitig diktierten Abrüſtung die
allge=
meine Abrüſtung folgen ſoll. Die Frauenverhände haben es ſich
zur Aufgabe gemacht, die Kundgebung zu verbreiten und
Unter=
ſchriften zu ſammeln.
Winkerhilfe in Darmſtadk.
Blumen am Tokenſonnkag.
Trotz verſchiedener Hinweiſe in den Zeitungen herrſchen noch
Unklarheiten über die Stellen, an die Geldſpenden für die
Winter=
hilfe überwieſen werden können. Es ſei daher nochmals darauf
aufmerkſam gemacht, daß Spenden für die allgemeine Winterhilfe
getätigt werden können auf das Konto „Winterhilfe
Stadthilfs=
ausſchuß Darmſtadt, Poſtſcheck Frankfurt a. M. Nr. 70 190” oder
auf das Konto bei der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt für den
Stadthilfsausſchuß, oder endlich bar eingezahlt bei der
Geſchäfts=
ſtelle, Paradeplatz 4.
Hast Du schon für die
Winterhilfe gegeben?
Spenden lediglich für eine der vier Bezirksküchen, durch die
natürlich die moraliſche Pflicht. für die allgemeine Winterhilfe
etwas zu ſpenden, keineswegs als abgegolten betrachtet werden
darf, können getätigt werden auf das Konto „Winterhilfsküchen
Darmſtadt”. Poſtſcheck Frankfurt a M., Nr. 59 400 oder auf das
Konto Winterhilfsküchen bei der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt
oder endlich bar eingezahlt bei der Geſchäftsſtelle der
Winter=
hilfsküchen, Neckarſtraße 3 (früher Gewerbemuſeum).
Im Schloßmuſeum ſind am Sonntag und an allen
Wochen=
tagen vormittags um 11 und 11.30 Uhr, Führungen Die Madonna
des Bürgermeiſters Meyer von Baſel von Hans Holbein d. Jg.
kann ſtets geſondert von den Führungen beſichtigt werden.
Weihe und Opfer ſind Wurzel und Ziel unſerer edelſten
Triebe. Früh trat die Blume als Weihegabe auf. Die Menſchen=
und Tieropfer wurden mit Blumen geſteigert im Eindruck ihres
Weſens, ſie wurden herausgehoben aus der Alltäglichkeit durch
Blumen. Das geiſtige Opfer iſt unſichtbar. Die Blume iſt
ſicht=
bar, und ſie wird nicht getötet, wenn wir ſie pflücken und opfern.
Auch gepflückt iſt ſie Leben, dem Leben geweiht und geopfert, ohne
ſterben zu müſſen. Wer Verſtorbenen Blumen weiht löſt das alte
Totenopfer ab durch Blumen. Für die Toten zum Kranze
gebun=
den, wird der Kranz zur Krönung nach Ueberwindung des
Lebens, für den lebend Gebenden iſt er Weihe und Opfer.
Blumenſpenden verbeten” lieſt man mitunter. Sagen das
Menſchen, die blumenfeindlich ſind? Nein, ſo etwas gibt es nicht.
Und man ſoll Freunde und Bekannte Verſtorbener nicht durch
ſolche Worte hindern, dem teuren Toten den letzten Kranz des
Lebens zu weihen. Die Sitte iſt uralt, beweiſen doch Grabfunde,
daß man vor 5000 Jahren in Aegypten ſowie wir heute für
Ver=
ſtorbene Kränze band. Wenn wir am Totenſonntag, dem Tage,
an dem wir der Heimgegangenen gedenken, die Ruheſtätte
unſe=
rer Toten beſuchen, dann ſind es wieder Blumen und Kränze, mit
denen wir unſerer Trauer Ausdruck verleihen. Der ſommerliche
und herbſtliche Blumenflor der Gräber mußte den rauhen
Frö=
ſten weichen, und es tritt an ihre Stelle der winterliche
Grab=
ſchmuck. Tannen und Fichten und die zahlreichen anderen
Nadel=
holzarten liefern das Material für haltbare Sträuße und Kränze,
mit denen zum Totenſonntag jedes Grab als Zeichen treuen
Ge=
denkens geſchmückt ſei. „Totem künſtlichem Schmuck ſeien ſtets die
lebenden Zweige unſerer heimiſchen Gehölze vorgezogen. Neben
dem wertvollen Kranz aus Efeublättern oder blauen Tannen
wird der einfache, mit Zapfen beſetzte Fichtenzweig ein durchaus
würdiger Grabſchmuck ſein. Für di= unter dem Hügel Ruhenden
gibts keinen Unterſchied mehr, aber aller ſollten wir gedenken,
und nicht ſchöner können wir dem Gedenken Ausdruck verleihen
als durch Blumen oder lebende Zweige unſerer immergrünen
Ge=
wächſe. Die Not der Zeit geht an keinem von uns Lebenden
vorüber, aber ſie wird uns nie die heilige Pflicht vergeſſen laſſen,
die wir alle als die Lebenden den Heimgegangenen gegenüber
haben. So möge der Totenſonntag dieſes Jahres nicht vorbeigehen.
ohne daß wir nach dem Friedhof wandern und ſtille Einkehr
hal=
ten bei den Lieben, die nicht mehr unter den Lebenden weilen.
— Orpheum. Schwank=Abend. Heute, Samstag, den
21. November, abends, wird durch das Gaſtſpiel=Enſemble Künſtler=
Theater der Lachſchlager „Schwindelmaier u. Co.” Schwank in
3 Akten, wiederholt. — Morgen Sonntag. 22. November (
Toten=
feſt), dem Gedächtnis des populären deutſchen Autors Hermann
Sudermann gewidmet, findet eine einmalige Aufführung eines
der erfolgreichſten und wirkungsvollſten Werke des Dichters;
„Johannisfeuer” Schauſpiel in 4 Akten ſtatt. (Siehe Anzeige.)
— Der Winterkurſus „Zeichnen und Malen” (Maler Anton
Hartmann) beginnt Samstag, den 28. November und wird in
der Zeit vom 28. November 1931 bis 1. März 1932 (Samstags
14—16 Uhr) weitergeführt. Anmeldungen zu richten Zimmer 426,
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Seite 6 — Nr. 323
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. Novemnl
Hefſiſche Zamiliengeſchichkliche Bereinigung.
In der Monatsverſammlung am 17. I. Mts ſprach
Regie=
rungsrat Schäfer über Familienwappen und insbeſondere über
Wappen heſſiſcher bürgerlicher Familien. Er begann mit
allge=
meinen Ausführungen über Entſtehung. Weſen und Beſtandteile
der Wappen (Schild, Helm, Helmzier und Helmdecken) und über
die Berechtigung zur Führung von Familienwappen, wobei
her=
vorgehoben wurde, daß zwar jedermann berechtigt iſt, ein
Fa=
milienwappen anzunehmen und zu führen, daß aber niemand
be=
fugt iſt, kurzerhand das Wappen einer fremden Familie mit
glei=
chem Namen ſich anzueignen, denn das Familienwappen haftet
nicht am Namen, ſondern am Geſchlecht. Auch zahlreiche
bürger=
liche Familien beſaßen in früheren Jahrhunderten
Familien=
wappen, die leider teilweiſe im Laufe der Zeit verloren gingen,
ſo daß dadurch das Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit
ver=
ſchwand. Um ſein altes Familienwappen wieder feſtzuſtellen, hat
man zunächſt mit der Familienforſchung zu beginnen und dann
aus Archivalien, von Grabſteinen, und durch Nachforſchungen bei
Seitenverwandten ein etwa früher geführtes Wappen zu
ermit=
teln. Gelingt dies nicht ſo empfiehlt ſich die Annahme eines
neuen Wappens, wobei aber zu beachten iſt, daß nicht ein ſchon
von einer anderen Familie geführtes Wappen angenommen,
ſon=
dern ein neues Wappen erfunden wird. Daß dabei die heraldiſchen
Grundregeln beachtet werden, iſt ſelbſtverſtändlich. Zweckmäßig
laſſen ſich Laien durch einen zuverläſſigen Familienforſcher und
Heraldiker beraten, wie z. B. durch die heſſiſche
familengeſchicht=
liche Vereinigung.
Im Anſchluß an dieſe Ausführungen wurden viele
inter=
eſſante Beiſpiele über Annahme, Veränderung und Erfindung
vieler heſſiſcher bürgerlicher Wappen durch den Vortragenden und
andere Anweſenden gegeben und auch einige Literatur vorgelegt.
Tokengedenkfeier der Stadkmiſſion.
Wie in den vorhergehenden Jahren, wird auch diesmal
wie=
der am Totenſonntag, den 22. November 1931, auf dem Friedhof
an der Nieder=Ramſtädter Straße eine kurze Gedächtnisfeier der
Stadtmiſſion abgehalten werden. Dieſelbe wird am Eingang des
Friedhofes, vormittags 11 30 Uhr, ſtattfinden. Die Chöre der
Stadtmiſſion werden mit ihren Darbietungen die Feier
verſchö=
nern. Außerdem wird der Leiter der hieſigen Stadtmiſſion. Herr
Stadtmiſſionsinſpektor Bringmann, eine kurze Gedächtnisanſprache
halten. Es ergeht hierzu herzliche Einladung an jedermann.
— Heſſiſches Dragoner=Denkmal. Ehrung der Toten.
Wie alljährlich, wird am Totenſonntag, den 22. November, 6 Uhr
abends, die Feuerſchale des Dragoner=Denkmals in der Landgraf=
Philipps=Anlage brennen, zum ehrenden Gedenken unſerer
ge=
fallenen Kameraden, wie auch aller unſerer Toten.
— Am Totenſonntag wirkt bei der liturgiſchen Andacht
nach=
mittags um 6 Uhr in der evang. Martinskirche außer dem
Kirchen=
geſangverein Frl. Lina Cramer (Sopran) und Herr Dr. Fr. Noack
(Baß) mit.
— Friedhofsfeier auf dem Beſſunger Friedhof. Es ſei darauf
hingewieſen, daß morgen, Sonntag, nachmittags um 3 Uhr, wie
auf den andren ſo auch auf dem Beſſunger Friedhof eine Feier
ſtattfindet. Außer dem Poſaunenchor der Petrusgemeinde werden
die vereinigten Männerchöre von Beſſungen mitwirken. Die
An=
ſprache hält Pfarrer Weiß. Den Beſuchern ſtehen für die
gemein=
ſchaftlich geſungenen Choräle Liedzettel zur Verfügung.
— Heſſiſcher Singkreis. Auf die heute abend 8 Uhr, in der
Pauluskirche ſtattfindende Abendmuſik wird nochmals
hingewie=
ſen. Im Mittelpunkt des Abends ſtehen die Sprüche von Leben
und Tod, Leonhard Lechners vielleicht tiefſtes und reifſtes Werk.
Die Art, wie Lechner den Text, der ebenfalls von ihm ſtammt,
muſikaliſch behandelt, zeigt ihn durchaus, noch in der Tradition
der Musica-reserrata=Epoche, deren Hauptvertreter Lechners
Lehrer Orlando di Laſſo geweſen iſt. Die Unterordnung der Muſik
unter das Wort iſt noch erſter Formungsgrundſatz. Aber in der
ſtarken Affekthaltung, mit der das Wort verkündet wird und in
der Einführung des italieniſchen Villanellenſtils kündigt ſich ſchon
das Neue an. Lechner hat ſich mit dieſen 15 kleinen Motetten wie
Mozart ſein eigenes „Requiem” geſchrieben. Vorauf geht ein
Bußpſalm des Niederländers Orlandus Laſſus, der das alte
Formprinziv charakteriſtiſch zeigt. Die überlieferte Melodie wird
in allen Teilen unverändert von einer Stimme — meiſtens dem
Tenor — vorgetragen. Den Schluß des Abends bildet eine
Kan=
tate von Vincent Lübeck, die in ihrem mächtigen Aufſtieg der
Hoffnung auf die göttliche Hilfe Ausdruck gibt.
— Igor Strawinſky hatte in ſeinem letzten Berliner Konzert,
das vor einigen Wochen ſtattfand, einen durchſchlagenden Erfolg.
Die B. 3. am Mittag ſchrieb: „Strawinſkys Leiſtung zeugt für die
großartige Artiſtik ſeines perſönlichen und in gewiſſem Sinne
epochalen Stils.” Leipziger Neueſte Nachrichten: „Das Ganze iſt
in den überraſchendſten Farben inſtrumentiert und von einem
un=
erſchöpflichen Reichtum der Exfindung‟ Die Sendung: „Ein
Publikum, das hingeriſſen war.‟ Der Mittag: „Ausverkauft”
ver=
kündete das Schild an der Kaſſe. Hunderte ſuchten vergeblich
Ein=
laß. Strawinſky iſt heute eine Zugkraft erſten Ranges ſein
Auf=
treten ſtets ein Ereignis.” Igor Strawinſky hat die Proben mit
dem Orcheſter des Heſſiſchen Landestheaters geſtern aufgenommen.
— Orpheum, Märchentheater. Das am vorigen
Sonn=
tag mit ſtärkſtem Beifall der Kinderwelt aufgenommene Märchen
in 4 Bildern „Zwerg Naſe” wird am morgigen Sonntag
wieder=
holt und iſt gleichzeitig die letzte Aufführung. — Alle diejenigen,
welche dieſes Märchenſpiel noch nicht ſahen, haben ſomit morgen
nochmals Gelegenheit hierzu. — Auf Ausſtattung und
Einſtudie=
rung wurde viel Sorgfalt verwendet. — Auch die beliebte
Prä=
miierung mit 2 Armband=Uhren, welche bei den glücklichen
Emp=
fängern jedesmal jubelnde Freude auslöſt, findet wieder ſtatt.
(Siehe Anzeige.)
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Wir erinnern hierdurch unſere Mitglieder daran, ſich den nächſten
Mittwoch=Abend, freizuhalten, wo wir die Reihe unſerer
Wintervorträge mit dem Vortrag von Herrn Landgerichtsrat
Raab beginnen. (Näheres in der Anzeige der morgigen
Sonn=
tags=Nummer
Zur Sitzung des Stadtrates am Donnerstag den
26. November 1931, um 17 Uhr, im Rathaus ſteht folgende
Tagesordnung zur Erledigung: 1. Die Gewährung einer
Winterbeihilfe an die Empfänger von Wohlfahrtsunterſtützung,
Arbeitsloſenunterſtützung und Kriſenunterſtützung. — 2.
Ueber=
nahme der Koſten für vermeſſungstechniſche Arbeiten. — 3 Tie
Ueberſichten über die Einnahmen und Ausgaben der vier höheren
Knabenſchulen für das Rechnungsjahr 1930, und zwar: a) Ludwig=
Georgs=Gymnaſium: b) Realgymnaſium: a) Ludwigs=
Oberreal=
ſchule; 4) Liebigs=Oberrealſchule — 4. Die Voranſchläge der vier
höheren Knabenſchulen für das Rechnungsjahr 1932, und zwar:
a) für das Ludwig=Georgs=Gymnaſium; b) für das
Realgymna=
ſium; ) für die Ludwigs=Oberrealſchule; 4) für die Liebigs=
Oberrealſchule. — 5. Feſtſetzung der ſtädtiſchen Hundeſteuer, für
1932. — 6. Die Satzung des Kuratoriums der Städtiſchen
Maſchi=
nenbau= und Gewerbeſchule und die Satzung dieſer Schule. —
7. Verwaltungsbericht für das Jahr 1928. — 8. Ergänzung von
Kommiſſionen uſw. — 9. Nachtragsvoranſchlag für 1931.
10. Mitteilungen.
Wandergewerbeſcheine, Legitimationskarten,
Legitimations=
ſcheine Hauſiererlaubnisſcheine. Das Polizeiamt teilt mit: Mit
Ablauf des Jahres verlieren die für das Jahr 1931 erteilten
ge=
werblichen Legitimationen (Legitimationskarten 88 44, 44a
Ge=
werbeordnung, Wandergewerbeſchein 8 35 Gewerbeordnung,
Legi=
timationsſcheine zum Handel mit Druckſchriften nach § 43
Gewer=
beordnung, Erlaubnisſcheine zum ambulanten Gewerbebetrieb —
Hauſiererlaubnisſcheine — nach § 42b Gewerbeordnung) ihre
Gültigkeit. Es wird den in Betracht kommenden
Gewerbetreiben=
den empfohlen, baldigſt die Erneuerung dieſer Scheine für das
Jahr 1932 bei dem für ihre Wohnung zuſtändigen Polizeibezirk
zu beantragen, da bei der Häufung der Anträge um die Wende
des Jahres Verzögerungen in der Erledigung der Geſuche
unver=
meidlich ſind. Bei dieſer Gelegenheit wird nochmals ausdrücklich
darauf aufmerkſam gemacht, daß nach der Bekanntmachung des
Kreisamts Darmſtadt vom 31. Mai 1919 auch derjenige, der in
Darmſtadt wohnt oder ſeine gewerbliche Niederlaſſung hat, eines
Erlaubnisſcheines bedarf, wenn er innerhalb der Stadt Darmſtadt
nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen einen Hauſierhandel
betreiben will.
Bergſtraßen=Kraftpoſt. Es ſcheint noch recht wenig bekannt
zu ſein, daß die Deutſche Reichspoſt Kraftpoſten zwiſchen
Darm=
ſtadt—Seeheim-Jugenheim—Alsbach—Auerbach—
Bensheim eingerichtet hat. Wir weiſen beſonders darauf hin,
daß die Fahrpreiſe dieſer Linien niedrig gehalten ſind. Näheres
geht aus der Anzeige im Anzeigenteil hervor. Die Fahrpläne der
Linien ſind vom 23. November ab zum Teil verheſſert worden.
Die Aenderungen werden durch die Aushangfahrpläne der Kraft=
„oſten und in den Orten Seeheim, Jugenheim und Alsbach durch
Wurfſendungen bekanntgegeben.
Miirgineberberfäulitang oes Beiltloorroähoes Saranadt far ganswrirarcin
Der Bezirksverband Darmſtadt für Handwerk und Gewerbe
veranſtaltete in Darmſtadt eine außerordentliche
Mitgliederver=
ſammlung, zu der ſämtliche angeſchloſſenen gewerblichen
Organi=
ſationen zahlreiche Vertreter entſandt hatten. Für die Herren
J. O. Nohl und Ldg. Werner, die ihre Vorſtandsämter
niederge=
legt hatten, wurden Herr Schmiedemeiſter Wilh. Nothnagel=
Griesheim zum 1. Vorſitzenden und Herr Tapeziermeiſter Pet.
Frölich=Darmſtadt zu ſeinem Stellvertreter gewählt. —
Wei=
terhin trat Herr Bäckermeiſter L. Ludwig=Darmſtadt neu in
den Vorſtand des Bezirksverbandes ein.
Zur Frage der Stellungnahme zur Winternothilfe berichtete
Herr Dr. Kollbach über die vorhandenen Möglichkeiten und
die Art und Weiſe, wie eine Mitwirkung des Handwerks gedacht
und auch bereits in Angriff genommen worden ſei. Die
vorge=
tragenen Richtlinien fanden allgemeine Zuſtimmung und ſollen
innerhalb des geſamten Bezirksverbandes künftig zur praktiſchen
Anwendung gelangen.
Einen breiten Raum in den Verhandlungen nahm die
Be=
handlung der Frage: „Notverordnungen und Gemeindefinanzen”
ein. wozu Herr Dr Kollbach ein einleitendes Referat erſtattete.
Der Vorſitzende, Herr Nothnagel, konnte ſchließlich die
ein=
mütige Auffaſſung der Verſammlung dahin feſtſtellen, daß es für
das Gewerbe gelte, künftig größeren Einfluß auf die kommunalen
Angelegenheiten zu gewinnen, als es bisher noch der Fall ſei,
Einſtimmig wurde in dieſem Zuſammenhang beſchloſſen, einen
be=
ſondern kommunalen Ausſchuß innerhalb des Bezirksverbandes zu
gründen dem insbeſondere die kommunalpolitiſch tätigen,
gewerb=
lichen Vertreter angehören ſollten.
Im Rahmen einer Ausſprache über Organiſationsfragen kam
die Auffaſſung der Verſammlung zur Erhaltung der
Handwerks=
kammer=Nebenſtelle Darmſtadt einſtimmig und nachdrücklichſt zum
Miid i
At
und einfach gebrannte
ungemälzte Gerſte iſt kein
Makkaffee. Und irgendein
Aagraftee ut noch lange
kein Kathreiner!
Bedenken Sie —der
Gehalt machts!/
— Die ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10—12.30 Uhr und von 2—4 Uhr geöffnet.
Straßenberichk
für die Woche vom 22. bis 28. November 1931.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
Frankfurt a. M.—Gießen (Ortsdurchfahrt Butzbach) am 22. 11. von
7—16 Uhr geſperrt. Umleitung: Nußallee und Taunusſtraße in
Butzbach.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Büches—Büdingen vom 13. Oktober bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Orleshauſen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Verbindungsſtraße vom Forſthaus Unterſchweinſtieg nach Kelſterbach,
von der Landesgrenze am Forſthaus Hinkelſtein bis Kelſterbach vom
16. bis 29. Nov. geſperrt. Umleitung: Niederrad, Schwanheim.
Köln—Mainz (linksrheiniſch) Fernverkehrsſtraße. Der Polizeipräſident
in Koblenz teilt mit, daß dieſe Straße zwiſchen Königsbach-
Kapel=
len—
daß der Verkehr abwechſelnd in der Richtung Nord und Süd
frei=
gegeben wird und die Fahrzeuge abwechſelnd in die an beiden
En=
den der Bauſtelle durch Schranken getrennten Fahrbahnen geleitet
werden. Den Anordnungen dieſer Poſten iſt unbedingt Folge zu
leiſten.
Tageskalender für Samstag, den 21. November 1931.
Orpheum, abends 8,15 Uhr, Volksvorſtellung: „
Schwindel=
maier u. Co.” — Konzerte: Rheingauer Weinſtube
Win=
zerfeſt, Zur Oper Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant am
Böllenfalltor Zum Haferkaſten, Herrngartenkaffee, Kaffee Ernſt=
Ludwig, Kaffee Ganßmann. Alter Ratskeller, Konzert und
Tanz — Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und
Palaſt=Lichtſpiele.
Ausdruck. Ein Antrag, dieſer Geſchäftsſtelle und dem
Herrn Dr. Kollbach den herzlichen Dank und unein:
Vertrauen auszuſprechen, fand einmütige Annahme.
Während der Wintermonate 1931/32 ſoll, gemäß
ſchluß der Mitgliederverſammlung, ein umfangreichos
programm zur Durchführung gelangen. Die Vortragstti
in der gleichen Weiſe gepflegt werden wie ſeither.
In=
ſammenhange fanden die vom Ortsgewerbeverein
und=
werkervereinigung Darmſtadt veranſtalteten
Vortrag=
ſondere Anerkennung. Die Geſchäftsſtelle betonte, dalf
Lage ſei, jeden gewünſchten Vortrag den Ortsgewe=
und Innungen zu vermitteln. — Große Beachtung hattt
werker=Führerkurſus gefunden, der im Sommer beim
band Groß=Gerau in Groß=Gerau und in Rüſſelsheim!
Dr. Kollbach durchgeführt worden war. Dieſes Beiſpo
beim Bezirksverband Darmſtadt Nachahmung findem
dene Nedner wieſen insbeſondere darauf hin, daß mö‟
klärung auf kommunalpolitiſchem und arbeitsrechtlicht
Not tue.
Schließlich wurden noch eine Reihe von Fragen,
der angeſchloſſenen, gewerblichen Korporationen, bem.
Sprache gebracht und behandelt.
Die mehrſtündige Mitgliederverſammlung verlieff
licher Einmütigkeit und war getragen von dem feſtern!
Zuſammengehörigkeit mit dem Ziel, alle Kräfte zun9
Handwerk und Gewerbe einzuſetzen. Die Verhandlru
und die gefaßten Beſchlüſſe waren ſomit ein
Bewei=
man ſich auf dem richtigen Wege befindet.
Zurzeit ſind beim Bezirksverband Darmſtadt fün
und Gewerbe 51 Innungen und Fachvereinigungen
ſoo=
gewerbevereine aus dem Kreiſe Darmſtadt angeſchloſfi,
Organiſakionsänderungen in der Unfallverſicherung?
Aus dem Gerichtsſaal.
Uns wird geſchrieben:
Mit Zweifeln lieſt jeder, der in der Sozialverſicherung
etwas Beſcheid weiß, von einer angeblichen Abſicht der
Reichs=
regierung, bei den notwendigen Reformen der
Krankenkaſſen=
organiſation auch Aenderungen in der Organiſation der
gewerb=
lichen Unfallverſicherung vorzunehmen. Wenn dieſe Nachricht
richtig ſein ſollte, ſo wäre ſie nicht recht zu verſtehen. Von allen
Zweigen der Sozialverſicherung hat ſich die Organiſation der
ge=
werblichen Unfallverſicherung den Schwierigkeiten der
Nachkriegs=
zeit am meiſten gewachſen gezeigt, wie dies auch von
maßgeben=
den Regierungsvertretern anerkannt worden iſt. Weder iſt eine
Leiſtungsunfähigkeit von Berufsgenoſſenſchaften eingetreten, noch
haben ſich Mißſtände irgend welcher erheblicher Art in der
Ver=
waltung gezeigt. Man kann auch nicht ſagen, daß etwa die
Not=
wendigkeit, kleine leiſtungsſchwache Organiſationen zu unterſtützen,
hervorgetreten wäre. Gerade manche kleinen
Berufsgenoſſenſchaf=
ten, die häufig zum Beweiſe mangelhafter Organiſation
herange=
zogen werden — es ſei nur an die Schornſteinfeger=
Berufsgenoſ=
ſenſchaft erinnert — haben ſich finanziell vollſtändig auf der Höhe
gehalten. Natürlich werden, wenn die traurige Wirtſchaftslage
anhält, auch die Berufsgenoſſenſchaften in Bedrängnis geraten,
aber das ſind dann Erſcheinungen, die von keiner Art von
Or=
ganiſation verhütet und die nur durch Abbau der Leiſtungen und
durch Erholung der Wirtſchaft allmählich wieder beſeitigt werden
können. Selbſt wenn aber gewiſſe Organiſationsverbeſſerungen an
und für ſich wünſchenswert wären, ſo iſt der Zeitpunkt einer
wirt=
ſchaftlichen Notlage, in der jeder Betriebsunternehmer die größten
Anſtrengungen machen muß, ſich über Waſſer zu halten, am
un=
geeignetſten, ſolche Aenderungen in der Organiſation
vorzuneh=
men, die zunächſt doch nur eine Unſumme von unproduktiven
Ver=
waltungsarbeiten und erhebliche Mehrkoſten verurſachen würden.
Man laſſe daher die bisherige Organiſation beſtehen, bis ruhigere.
Zeiten kommen, damit iſt allen Beteiligten, am beſten gedient.
Unverantwortlich wäre es, lediglich aus politiſch taktiſchen
Er=
wägungen ſolche Experimente jetzt vorzunehmen.
Aw. Wieder beſchäftigte eine fahrläſſige
am Donnerstag das Bezirksſchöffengericht.
eignete ſich der Unfall auf der Landſtraße zwiſchen 2i
Lorſch. Ein Spediteur aus Neu=Iſenbunz
ſeinem Laſtwagen hinter einem anderen Laſtwagen
wollte dieſen überholen. Dabei ſoll er zu kurz übal
dh. er ſoll nicht zeitig genug rausgefahren ſein, un
ob kein Fahrzeug entgegenkam, ſo daß er in dem Aig
Ueberholens mit einem Radfahrer zuſammenſtieß, eiwß
aus Hofheim, dem von einem Verſchlußhaken an dern
Angeklagten die Schlagader aufgeriſſen wurde, ſo
jemand zu ihm kam bereits verblutet war. Die Bewai
ergibt im Gegenſatz zu der geſtrigen Verhandlung
die ganz grobe Fahrläſſigkeit des Angeklagten, deim
vom Gericht zu einer Gefängnisſtrafe von
naten verurteilt wurde.
Wegen Urkundenfälſchung ſitzt dann ein:?
rungsagent aus Babenhauſen auf der I
Er hatte für ſeinen Bruder die Sache übernomme
um die Proviſion zu erhalten, zwei Verſicherung iad
fälſcht. Bei der erſten Fälſchung hatte der Bezius
Mitleid mit ihm und brachte den angeblich Verſich.
daß er tatſächlich eine Verſicherung einging, ſo daz
noch einmal verdeckt werden konnte. Als aber kurs
zweite Sache kam, ging ihm die Geduld aus. Den
der ſeinerzeit den beiden Zeugen gegenüber alles zusic
behauptet heute, die ſämtlichen Zeugenausſagen /
Schwindel und Quatſch, und leugnet alles ab. Dass0
urteilt ihn wegen zweier Urkundenfälſchrn
zweier Betrugsfälle zu insgeſamt ſieneſ
ten Gefängnis,
Ein junger Schuhmachergehilfe und ſe.
ein noch jüngerer Zahntechniker, ſitzen
Diebſtahls, Urkundenfälſchung,
Betrug=
hilfe dazu vor dem Richtertiſch. Der erſte Angek. ſ
Abweſenheit der Mutter, der Vater lebt ſchon lang
mit ſeinem älteren Bruder Krach bekommen, und
hin ohne weiteres aus dem Hauſe gelaufen. Da en
hatte, und ihm ſeine Unterſtützung ſo natürlich ni
verfiel er auf die Idee Fahrräder zu klauen. Er i04
einem guten Freund, ließ ſich, da ihm die Fahrräd=/he
weis des rechtmäßigen Erwerbes meiſt nicht abgewzell
den, von dieſem Quittungen ausſtellen und friſtete I
Im Laufe von 20 Tagen hat er neun Fahräder geſt
auf eines alle wieder verkauft. Das Gericht verurte.
fortgeſetzten Diebſtahls und fortge
kundenfälſchung in Tateinheit mit
nsgeſamt einem Jahr und drei Mo
fängnis und rechnet ihm die Unterſuchungshaft
naten an. Der andere erhält wegen Be
Urkundenfälſchung ſechs Wochen Gefän
die ihm eine vierjährige Bewährungsfriſt zugebilliitſ
In unſerem geſtrigen Bericht iſt uns ein Fehle",
den Vorſitz führte Landgerichtsdirektor, nicht 10
rat Weiß.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhanä=!
tag unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen einen:0
ſich in unſittlicher Weiſe an einem kleinen Mäddk.*
hatte. Da der Fall jedoch an ſich leicht liegt — er u0
trunken — und der Mann noch nicht vorbeſtraft
durchweg guten Ruf genießt, werden ihm mildernden
gebilligt und er zu der geſetzlichen Mindeſtſtraffe
Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem
fünfjährige Bewährungsfriſt zuerkannt.
Der zweite Angeklagte wird, da ſeine Unſchul
freigeſprochen. Der dritte hatte im Frühjahr und 90
Jahres die Künſtlerkolonie unſicher gemacht. Beſc
aber auch am hellichten Tage, näherte er ſich alleins.
chen und Frauen und verſuchte ſie zu vergewaltiger=
Male hat er auch durch ſein Gehaben insbeſondere!
chen gegenüber, öffentliches Aergernis erregt. D
leugnet alles ab, bis auf den letzten Fall bei dem
dingfeſt machte und ihm nichts anderes übrig
bleib=
hält ihn jedoch teilweiſe für überführt und
verurt-
einem vollendeten Sittlichkeitsverbr.
verſuchten in Tateinheit mit Körpen
— er hatte ein junges Mädchen plötzlich von
hinte=
knöcheln gefaßt, ſo daß ſie der Länge nach auf die S
ſich leicht verletzte — und wegen vier Fälll.
regung öffentlichen Aergerniſſes zu
zwei Jahren und drei Monaten Zuch!
Mann wird, da es ſich um ein Verbrechen handelt.
verdächtig erſcheint, ſofort verhaftet und abgeführt.
Lokale Veranftalkungen.
r esſcheinenden Notizen find autſchlietlich als Kinwelſe auf Dm
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung ober Arl”
— Hotel=Reſtaurant Poſt” am
Hau-
anſtaltet heute Samstag abend Geſellſchaftsabend
gemütlichen und gerne beſuchten Abende ſeien freu
innerung gebracht. (Siehe bitte heutige Anzeige)
Vereins=Kalender.
Train=Vereinigung 18 und Off:
Am Totenſonntag, 9½ Uhr: Feierliche Kranzniew)
Gefallenen=Ehrenmal, unter Mitwirkung einer iI
Verein der Pioniere und Verke‟
(Kleinkaliberſchützen=Abteilung). Das Uebungsſchie
ſonntag fällt aus.
Vereinigung ehemal. 116er 90*
Totengedenkfeier am Sonntag, den 22. Novemh.”
7 45 Uhr, ſammeln ſich die Kameraden vor der gei
Stadtkirche.
— Kriegerverein Darmſtadt. Die V2
gervereine beteiligen ſich an dem Gefallenen
Gottesdienſt am Sonntag, den 22. Novemben.
in der Stadtkirche. Treffpunkt vorm. 730 Uhr am
(Marktplatz). Abmarſch pünktlich 9,45 Uhr vorm.
— Krieger=Militär=Verein „Bl17
ſtadt. Zur Totengedenkfeier am Sonntag, den”
vormittags 8 Uhr, in der Stadtkirche, treffen ſich
raden 7.30 Uhr vormittags am Marktbrunnein.
gustag, 21. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 323 — Seite 7
Aus Heſſen.
die 1931er Gekreideernke in Heſſen.
siweben hat das Landesſtatiſtiſche Amt ſeine
Ernteſchätz=
ſoeendet, die es, wie alljährlich mit Hilfe von über 200 im
„ Land verteilten Ernteberichterſtattern durchgeführt hat.
hür ergab ſich in Heſſen eine Weizenernte von knapp 68 000
uen Winterweizen gegen 61 300 Tonnen im Vorjahr. Der
ſſü nittliche Ernteertrag pro Hektar, war nur geringfügig
ſels im Vorjahr, hingegen hat ſich die Weizenanbaufläche um
Prozent ausgedehnt. Die Ernte an Winterroggen belief
80 600 Tonnen gegenüber 105 200 Tonnen im Vorjahr.
ßeggenanbaufläche iſt faſt um ein Sechſtel zurückgegangen;
dar durchſchnittliche Extrag pro Hektar iſt von 17,3 auf 16.0
ſeventner geſunken. Die Sommergerſtenernte iſt mengen=
Seſſer ausgefallen, nämlich 108 700 Tonnen gegenüber nur
Tonnen im Vorjahr. Hier war auch die Anbaufläche um
UIs ein Zehntel geſtiegen und ebenſo der durchſchnittliche
g pro Hektar. Die Haferernte mit 92 000 Tonnen liegt etwa
jent höher als im Vorjahr, wo ſie rund 88 000 Tonnen
be=
chatte. Auch die Anbaufläche hatte ſich um das gleiche
Aus=
uusgedehnt, der Ernteertrag pro Hektar war nahezu
unver=
ſt. Erſtmals wurde in Heſſen auch eine Schätzung der Quali=
Körnerfruchternte durchgeführt, und zwar mit Hilfe der
zyrtſchaftsämter. Danach waren von der Ernte an
Winter=
i21 Prozent qualitativ gut, 35 Prozent mittel und 44
Pro=
ing, bei Winterroggen 46 Prozent gut 34 Prozent mittel
Prozent gering, bei Sommergerſte je 34 Prozent gut und
and 32 Prozent gering und bei Hafer nur 12 Prozent gut.
ſo ent mittel und 58 Prozent gering. Qualitativ iſt ſonach
usrernte und auch die Weizenernte in Heſſen ſchlecht aus=
Odenwälder Pereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaft.
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Wixhauſen. 20. Nov. Vortrag: „Was muß jeder
vrker und Gewerbetreibende von ſeinen zu zahlenden
Eu wiſſen?” Ueber dieſes Thema fand am letzten Dienstag
er Handwerker= und Gewerbe=Vereinigung ein Vortrag
Der Redner, Herr Georg Grund. Leiter der Buch= und
lsratungsſtelle für Handwerk und Gewerbe, ſprach zunächſt
ſie allgemeine Notlage des Handwerks. Der Vortragende
u es vortrefflich, aufzuklären und zu berichten über die
elenen Steuern, die dem Handwerk auferlegt ſind. Die rege
iche bewies, daß ein ſolcher Vortrag für jeden Zuhörer
ſsteil iſt. Im Verlauf des Abends wurde von Herrn
Grund auf die von der Handwerkskammer eingeführte
uid Steuerberatungsſtelle hingewieſen. Am Schluß des
zpankte Herr K. Koch dem Redner für ſeinen belehrenden
und für das rege Intereſſe, das alle Anweſenden bekun=
Demnächſt findet ein Vortrag über allgemeine
Hand=
ſrgen ſtatt.
riesheim, 20 Nov Sprechſtunden in
Wohlfahrts=
m Gegenwärtig hält der evangeliſche Wohlfahrtsdienſt des
Krei=
mſtadt in den größeren Gemeinden unſeres Kreiſes Sprech=
Eb, in denen Beratung und Auskunft in allen die
Wohlfahrts=
u reffenden Fragen erfolgt. Für dieſe Sprechſtunden ſteht eine
xeprüfte Wohlfahrtspflegerin zur Verfügung. Die erſte dieſer
gunden in hieſiger Gemeinde findet am Dienstag, den 24. ds,
or 5 bis 7 Uhr nachmittags, in der Kleinkinderſchule ſtatt. —
I. An einem der letzten Abende gegen 7 Uhr fuhr ein
Motor=
ei in ſchnellem Tempo auf der Landſtraße von Darmſtadt nach
im. In der Nähe des Felſenkellers ſtreifte er mit dem Lenker
rt am Hinterbein, das ein Landwirt aus Erfelden in Darmſtadt
ud nach Hauſe führen wollte. Der Motorradfahrer kam hier=
7 den ſogenannten Reiterpfad und ſtürzte. Ohne ernſtlichen
ſit zu nehmen, konnten beide, nachdem ſie auf Veranlaſſung des
Ruis durch die hieſige Polizei zu Protokoll vernommen waren,
Big fortſetzen. — Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Orts=
(riesheim, hält am Totenſonntag, vormittags, am Gefallenen=
Alan der Friedr.=Ebert=Schule eine Totengedenkfeier ab=
Fberſtadt, 20. Nov. Zum Totenfeſt. Am Totenfeſt,
morgigen Sonntag gefeiert werden wird, findet
vormit=
der Evangeliſchen Kirche unter Mitwirkung des
Kirchen=
em Feſtgottesdienſt ſtatt. Nachmittags um 3 Uhr
ine lt ſich die Gemeinde zu der üblichen
Totengedenk=
amu f dem Friedhof. Auch hier wird dieſes Jahr zum
ale der Kirchenchor ſingen. Außerdem wirkt wieder der
einchor der hieſigen Evangeliſchen Gemeinſchaft mit. Am
des Totenſonntags findet in der Kirche eine Abendmahls=
Ruſk, die um 8 Uhr beginnt. — Filmfeier in der
e. Am Mittwoch, den 25. November, abends 8 Uhr,
fin=
ider Evangeliſchen Kirche eine Filmfeier ſtatt, bei der ein
ier inneren Miſſion: „Kreuz über der Stadt” vorgeführt
Awird. — Ausſtellung im Gemeindehaus. Die
iche Jugendgemeinde veranſtaltet vom 29. November bis
unper im Gemeindehaus eine Ausſtellung, die einen
Ein=
das Leben der Kirchengemeinde geben ſoll. Dabei werden
irtereſſante Dinge aus der kirchlichen Vergangenheit
Eber=
eeigt werden. Mit der Ausſtellung iſt ein Verkauf guter
iwverter Schriften, Bücher und Bilder verbunden.
Nuchrichken des Standesamts Darmſtadt.
behrme: Am 13. Nov.: Huthmann, Katharina, geb. Gerbig, 25 J., Ehefrau
aſes, Wirhauſen, hier Grafenſtr. 9; Buchhammer, Fuliane, geb. Bücking,
Nru des Schneidermeiſters, Dieburger Str. 26; Wölfelſchneider, Ulrich,
3. Mümling=Grumbach, hier Erbacher Str. 25. Am 14. Nov.: Scheuer=
Rma Margarethe, geb. Schwim, 72 7. Ehefrau des ſtädt. Vorarbeiters,
MMI. Karg, Michael, Kaufmann, 32 F., Rimhorn, hier Erbacher Str. 25. Am
Ie ckenſtein, Adam Wilhelm, Vermeſſungsrat i. R., 82 J., Steinackerſtr. 6:
e— Auguſte, Pribatin, 86 J. ledig, Sandſtr. 24: Keller, Eduard, Kaufmann,
Wareusſtr. 10; Körner, Suſanne Barbara Eliſabethe, geb. Laible, 65 J.,
Reichsbahnoberſekretärs i. R., Heidelberger Str. 70; Krauter, Peter,
Bismarckſtr. 9. Am 16. Nov.: Metzler, Franz, Amtsgerichtsdirektor i. R.,
Tur, 79 J., Wilhelm=Gläſſing=Str. 25; Geißner, Gertrud, Neuſtadt Kr.
r Brafenſtr. 9. Am 17. Novp.: Hillgärtner, Harald, 3 Monate, Müllerſtr. 21;
Eaguſte Elſabeth Henriette, Hausdame, ledia. Goetheſtr. 4; Heß, Anng
Mödelsverger, 60 J., Witwe des Bauinſpektors, Frankfurter, Str. 39;
Minrich, Univerſitätsprofeſſor, Geh. Regierungsrat i. R., Dr. 90 J.
Ohly=
der Fohann Wilhelm, Packer, 82 J., Rundeturmſtr, 7. Am 18. Nob.;
Briſting, geb. Blum, 62 J. Witwe des Hilfsfyrſtwarts, Arheilger Str. 147
utxring, geb. Geißner, 37 %., Witwe des Bäckers, i. Neuſtadt, Kr. Erbach,
70—2: Albert, Eliſabeth, geb. Lupus, ohne Beruf, 78 F., Nieder=Ramſtädter
n 1.-3. Nob.; Schmidt, Katharina, Hausmädchen, 26 J., Mollerſtr. 45.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (21. November).
AirSe, Abends 8,30 Uhr: Andacht.
25. Sonntag nach Trinitatis (22. Rovember).
Totenſonntag.
Beisenſt. Miſſionar Michel. — Nachm.5 uhr: Abendgottesdienſt unter Mit=
Eirchengeſangvereins der Stadtkirche. Piarrer Vogel.
rae iſt wochent, von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht gebffnet. Eing. Nordtüre.
aulle, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.— Vorm. 11,15 Uhr:
Nelcenſt. Pfarrer Vogel.
ahe. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Vorm.
ſandergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
NSdienſten der Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche: Kollekte für die
Mide
—43 bis 3 Uhr: Trauergeläute auf allen Kirchen.
M dof. Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Frle.
Jncdhof. Nachm. 3 Uhr: Gottesdienſt,. Pfarrer Heß.
in dlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
Dehaus (giesſtraße 17). Sonntag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Jugendver=
Stadtgemeinde ſgemeinſamer Abend). — Montag, 23. Nob., abends 8 Uhr:
ber Qulasgemeinde. — Dienstag, 24. Nob, abends 8 Uhr: Kirchengeſang=
Endtlirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Mädchenvereint=
Susr mationsgemeinde ſüngere Abtlg.). — Mittwoch, 25. Nob, nachm. 4 Uhr:
Ueber das Winterprogramm der Vereinigung, das unter dem
Geſamtthema ſteht „Der Menſch in der Gegenwart”, ſowie über
den Einleitungsvortrag hierzu. Der Menſch im Zeitalter der
Technik” wurde bereits in dieſer Zeitung berichtet. (Siehe Nr. 303
vom 1. November 1931) Die nunmehr abgeſchloſſene Gruppe der
naturwiſſenſchaftlichen Vorträge hat die Hörer mit drei
verſchie=
denen Vertretern naturwiſſenſchaftlicher Betrachtungsweiſe
be=
kannt gemacht. Mag dies die Geſchloſſenheit des Eindrucks etwas
beeinträchtigt haben, ſo war es doch für die Hörer intereſſant und
lehrreich, drei verſchiedene Typen der Naturbetrachtung auf ſich
wirken zu laſſen. Profeſſor Dr. Kurt Leuchs aus Frankfurt a. M.
brachte in ſeinem fachwiſſenſchaftlich=gediegenen Lichtbildervortrag
„Der deutſche Menſch und die geologiſche Geſchichte ſeines
Lan=
des” eine reiche Fülle wiſſenſchaftlicher Forſchungsergebniſſe von
den Urzeiten bis zur Eiszeit und Nacheiszeit und bis zur
Heraus=
bildung des heutigen Zuſtandes. Die Verbindungslinien von der
geologiſchen Geſchichte und Gegenwart zum Menſchen zeichnete der
Vortragende weſentlich nur auf wirtſchaftlichem Gebiet. Hier hätte
man ſich wohl eine etwas größere Vertiefung, etwa im Sinne
Goetheſcher Zuſammenſchau, oder auch des anregenden Verſuchs
von Dr. Johannes Hemleben in ſeinem neuen Buch. Symbole der
Schöpfung” wünſchen mögen. (Stuttgart 1931.) Hatte doch Goethe
das Intereſſe für das Material der Bildhauer über das Studium
der verſchiedenen Marmorſorten tiefer in Mineralogie und
Geo=
logie hineingeführt, und er getraute ſich nicht, eine Landſchaft zu
verſtehen, wenn er nicht die Lagerung ihrer Erd= und
Bergſchich=
ten, den Lauf ihrer Gewäſſer, die Struktur ihres Bodens genetiſch
ergründet hatte. Für ihn war ja die Einzelheit nur
Durchgangs=
punkt zu einer umfaſſenden Geſamtauffaſſung des Seienden. Ihm
genügte nicht, da den Granit, dort den Porphyr uſw. zu ſehen, er
ſtrebte nach einem Geſetz, das aller Geſteinsbildung zugrunde lag
und das er ſich nur im Geiſt vorzuhalten brauchte, um zu
ver=
ſtehen, wie da Granit, dort Porphyr entſtehen mußte. Er ging
von dem Unterſcheidenden auf das Gemeinſame zurück, er dehnte die
organiſchen Wirkungsgeſetze auf die Geologie aus. Hemleben zeigt
an den Beiſpielen von Kalk. Schwefel, Kieſel und Eiſen, wie die
Bodenbeſtandteile mit dazu beitragen, den Menſchen zu geſtalten
und zu formen.
Der dann vorgeſehene Vortrag. Der Menſch und die
Pflanzen=
welt” konnte leider in dieſem Zuſammenhang nicht ſtattfinden,
weil vier Botaniker, mit denen man verhandelt hatte, wegen
wiſſenſchaftlicher Arbeiten jetzt nicht in den Odenwald kommen
konnten.
Die Zuſammenhänge des Menſchen mit der Tierwelt
ent=
wickelte Dr. Hermann Poppelbaum aus Hamburg in einem
an=
ſchaulichen und durch Lichtbilder erläuterten Vortrag über das
Thema. Menſch und Tier”. Dieſer Vortrag war ganz im Geiſte
Goetheſcher Zuſammenſchau gehalten, fand allerdings ob ſeiner
teilweiſe mit der Betrachtungsweiſe der letzten Jahrzehnte im
Widerſpruch ſtehenden Anſchauungen auch lebhaften Widerſpruch,
erfüllte aber damit einen weſentlichen Zweck der Vereinigung, zum
Nachdenken anzuregen auf Gebieten, die tiefer führen als die
poli=
tiſchen Tagskämpfe. Jedenfalls zeigte ſich, daß auch der Gegner ſich
der Wirkung einer ernſt ſuchenden, aus ſtarkem Ethos heraus
wir=
kenden Forſcherperſönlichkeit nicht entziehen konnte.
In ſeiner Grundhaltung zwiſchen den beiden vorgenannten
Rednern, aber wohl näher Goetheſcher Betrachtungsweiſe ſtand
Dr. med. Herbert Seng. Heidelberg, mit ſeinem Vortrag. Der
geſunde und der kranke Menſch in der Gegenwart‟. Er knüpfte
in mancher Beziehung an den Einleitungsvortrag des Winters an,
insbeſondere an die Entwicklung der Technik, des modernen Ver=
kehrs, der abſtrakten Organiſationen, was alles zuſammengewirkt
hat, um den Menſchen von ſeinem göttlichen Urſprung, aus ſeinen
natürlichen Zuſammenhängen und einer ernſtlichen
Verantwort=
lichkeit loszulöſen. „Das Daſein des Menſchen wird immer mehr
von Zwecken, ſtatt vom eignen Urſprung her beſtimmt. Die
Per=
ſönlichkeit des Menſchen wird nicht mehr aus ſeinem göttlichen
Ich geprägt, ſondern aus dem Beruf und den ſozialen Zwecken
heraus. Der Ausweg aus den Kolliſionen des Lebens wird
zu=
nehmend auf rationalem Weg geſucht; das Irrationale,
Jen=
ſeitige. Göttliche gerät in Mißkredit, weil es Forderungen ſtellt,
die nur mit dem Einſatz der Geſamtperſönlichkeit ohne jede
Mög=
lichkeit der Kompromiſſe und der Berufung auf Autoritäten,
Zwecke Programme Partei= und andere Kollektivinſtanzen zu
er=
füllen ſind. Der Menſch kommt dadurch in eine Einſeitigkeit
hin=
ein die nur noch einen Teil ſeines Weſens zu Worte kommen
läßt; der umfaſſende, innerlich ausgeglichene Menſch wird immer
ſeltener, der Teilmenſch, der einſeitige Berufstyp dafür um ſo
häufiger. Die Medizin hat zwar in den letzten Jahrzehnten von
der Naturwiſſenſchaft viel gelernt, ſie iſt aber auch teilweiſe
dieſem Teilmenſchentum verfallen, man erſtrebte nicht mehr ſo
wohl das Erfaſſen nud Verſtehen des Geſamtmenſchen, als
viel=
mehr ein Zuſammenraffen von „brauchbarem” Einzelwiſſen und
war nur bemüht, die entſeelte phyſikaliſche Welt einzufangen.
Demgegenüber will die neuere mediziniſche Praxis den
Geſamt=
menſchen erfaſſen. Wiſſenſchaftliche Darſtellungen beſtehen
hier=
über auf körperlichem Gebiet noch kaum, dagegen eher auf
ſeeli=
ſchem Gebiet”. — Es lag daher nahe, daß der Vortragende als
Pſychiater ſich auf die Darſtellung des Seeliſchen beſchränkte. Er
knüpfte dabei wieder an den vorerwähnten, aus dem
Zuſammen=
hang gelöſten „Teil’menſchen an, der im Bewußtſein ſeiner
Un=
zulänglichkeit und der Verfehltheit ſeines Lebenszwecks einer
inneren Unausgeglichenheit, einer Disharmonie verfällt, die ſich
immer mehr zu ſeeliſchen Erkrankungen ſteigert.
Sieg=
mund Freud drückte die Tatſache, daß der Menſch ſich nicht mehr
aus ſeinem inneren Quell heraus, ſondern nach Wunſchbildern,
alſo nach dem, was ihm peinlich und was ihm angenehm iſt,
ent=
ſcheidet, ſo aus, daß der Menſch nur nach Luſt — oder
Unluſt=
gefühlen ſeine Entſcheidungen treffe Freud nun glaubte als
echtes Kind des naturwiſſenſchaftlichen Zeitalters dadurch zu
heilen, daß er den Menſchen wie ein rein naturwiſſenſchaftliches
Objekt analyſierte. Dabei mag es oft gelungen ſein, die ſogen.
„Verdrängungen” d. h. Erlebniſſe, die der Menſch nicht
überwun=
den, ſondern unerledigt beiſeite geſchoben hatte, wieder
hervor=
zuholen. Das bloße Hervorholen brachte aber dem Kranken noch
keine Ueberwindung und damit auch keine endgültige Heilung.
Der weſentliche Heilfaktor iſt das liebevolle Verſtehen und
Sich=
hineinopfern des Arztes in den Kranken und das dadurch
aus=
gelöſte Vertrauen, das ſich auch darauf gründet, daß der Arzt
zu=
nächſt keine Forderungen geſellſchaftlich=ſozialer oder moraliſcher
Art an den Patienten richtet. Die Unterhaltung des Arztes mit
dem Patienten ergibt, wo eine Ablenkung vom urſprünglichen
Eigenweſen, eine Spaltung bei dieſem vorliegt. Ueber die ſtarke
Erſchütterung, die dieſes geweckte Bewußtſein beim Kranken
her=
vorruft, muß der ernſte ſittliche Wille des Arztes zu helfen
hinaus=
führen. Die Lebenskraft des Menſchen wird wieder neu geweckt
dieſer unerſchöpfliche Quell ſeines Weſens, aus dem der Menſch
die Aufgaben des Lebens meiſtern und ſchädliche und ſinnloſe
Ein=
drücke abwehren kann. Was ein Arzt wirkt, iſt nicht das was er
ſagt, ſondern das, was er iſt.”
So fügte ſich dieſer feinſinnige Vortrag, deſſen Inhalt hier
nur in ganz groben Zügen wiedergegeben werden kann, ſinnvoll
mit den andern in das Geſamtthema ein.
F. R.
F. Eberſtadt, 20 Nov. Sperrung der Stromabgabe.
Wegen dringender Arbeiten am elektriſchen Leitungsnetz iſt am
Sonntag, den 22. November, für den ſüdöſtlichen Ortsteil,
be=
grenzt durch die Heidelbergerſtraße und Oberſtraße, in der Zeit
von vormittags 7 Uhr bis nachmittags 1 Uhr die Stromabgabe
geſperrt. — Aerztlicher Sonntagsdienſt. Den ärzt=
Hdlen, die sich matt
und elend fühlen.
BWoe
neue Faft
Erhältlich in allen Apotheken und Drogerien in Packungen von M 1.80 an.
lichen Sonntagsdienſt verſieht am Totenſonntag Dr. med Aſcher,
—Beratungsſtunde. Am Montag den 23. November,
findet von nachmittags 3—4 Uhr in der Gutenbergſchule wieder
eine Beratungsſtunde der Mutter= und Säuglingsfürſorge ſtatt.
O. Erzhauſen. 20. Nov. Die Gedenkfeier für die hieſigen
Verſtorbenen findet am Totenfeſt=Sonntag (22. November) beim
Frühgottesdienſt in der Kirche ſtatt. Die Gedenkfeier für die
Gefallenen nachmittags um 3 Uhr am Ehrenmal, die kirchliche
Feier für die Gefallenen abends um 8 Uhr in der Kirche, wobei
der Kirchengeſangverein mitwirken wird.
Aberheſſen.
Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirchengelanaverein der Stadtkapelle
Nnche. — Jugendbund der Markusgemelnde. — Mädchenvereinigung der
aremeinde ſältere Abtlg.).— Donnerstag, 28. Nov. abends 8 Uhr: Fugend=
Lura3: Markuß= und Schloßgemeinde. — Freitag, 27. Nov., abends 8 Uhr:
Dber Staltgemeinde. — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Durndenſiaal im Schloß. Dienstag, 24. Nob., abends 8 Uhr:
Mädchenver=
a Schloßgemeinde. — Mittwoch, 25. und Gamstag, 28. Nov., nachm 2 bis
Desbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 28. Nov. abends 8
Uhr=
igmna der Stadtgemeinde. — Samstag, 22. Nob, abends 8 Uhri Fugend=
DEEr Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
in ioion füie männliche Krankenpflege: Heidelbergerſtr. 21. Fernſpr. 2893.
Mahrtöbienſt: Gemeindehaus, Niesſraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe,
mst, V. 10 —12 Uhr u. nachmn. (auß. Samst.) 5. 5—6 Uhr. Fernſpr. 4584.
irche, (collekte für bedürſtige Kriegshinterbliebene.) Vorm 10 Uhr:
Sugeißt mit Feier dei heilſgen Abendmahls. Pfarker Dr. Berger Anmeldung
Wemain der Sakeſtei.— Vorm, 11.15 Uhr: Kndergottechienſt für die Mar=
„beſt. Landeskirchenrat D. Waiß. — Abends 6 Uhr: Liturgiſche Totenfeſt=
Nertache inter Mitwirlung des Kirchenchors. Pfarer Beringer.
LI S Nob., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift: „1. Könige 19,
De4 2 ugr: Bibelſtunde im Gemeindehaus: „Matth. 18, 34, 321.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Montag, 23. Nob., abends 8 Uhr,
im Martinsſtift: Mütterabend (Oſt). — Dienstag, 94. Nov., abends 8 Uhr, im
Martins=
ſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 25. Nov.,
nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule. — Donnerstag,
26. Nov., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im Gemeindehaus:
Mädchenvereinigung (Weſt); Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, 27. Nov,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Mütterabend (Weſt);
Jugendvereinigung (ältere Abtlg.). — Samstag, 28, Nov., nachm. 2 Uhr, im
Gemeinde=
haus: Handarbeits= und Strickſchule.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer
Fohanneskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Vorm,
11.,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 5 Uhr: Liturg. Gottesdienſt. Pfarrer Müller,
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7,30 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Veranſtaltungen: Montag, 23. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor und
Mütter=
abend. — Mittwoch, 25. Nov., abds. 8 Uhr: Bibelſt, im Gemeindehaus. Pfarrer Marr,
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeinbehaus der Waldkolonie), Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Köhler.— Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Köhler,
Veranſtaltungen: Donnerstag, 26. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde), (Kollekte für den Kirchneubaufonds der
Betruskirche.) Vorm. 10 Uhr: Hauptaottesdienſt. Pfarrer Frle. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Frle. — Nachm. 3 Uhr: Friedhofsfeier auf
dem Beſſ. Friedhof. Pfarrer Weiß. — Abos. 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Weiß,
Veranſtaltungen: Sonntag, 22. Nov., abends 8.15 Uhr: Fugendvereinigung. —
Montag, 23. Nov., abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung (Füngerenkreis). — Dienstag,
24. Nov., abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. — Mittwoch, 25. Nov., abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus: „Der Prophet Jeſaias”, Pfarrer Weiß. —
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk im Saal der neuen Trginkaſerne: „
Lebens=
bilder aus den Propheten”. Pfarrer Frle. — Donnerstag, 28. Nob., abends 8 Uhr:
Mütterabend. — Abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung (Alterenkreis). — Abends 8,15
Uhr: Poſaunenchor. — Freitag, 27. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8.15
Uhr: Kirchen hor. — Samstag, 28. Nov., abends 7,30 Uhr: Singekreis
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Nachm. 5 Uhr; Kirchenmuſikaliſche
Totengedenkfeier und Ehrung der Gefallenen.
Veranſtaltungen: Sonntag, 22. Nov., abends 8 Uhr: Fugendvereinigung. —
Montag, 23. Nov., abends 8 Uhr: Fugendbund. — Dienstag, 24. Nov., abends 8 Uhr:
Kirchenchor. — Donnerstag, 26. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 27. Nob.,
abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 28. Nov., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11,15
uhr: Kindergottesdienſt. — Ev. Sonntagsverein: Die Vereinsſtunden fallen aus. —
Donnerstag, 26. Nov., abends 8 Uhr: Betſtunde. — Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. ev.
luth. Kirche). Sonntag, 22. Nob, im „Feierabend”, Stiftsſtraße 51: 5 Uhr
Predigt=
gottesdienſt. Pfarrer Müller=Erbach.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Vorm. 11.30 Uhr: Totengebenkfeier auf dem Friedhof
an der Nieder=Ramſtädter=Straßs, Anſprache; Herr Stadtmiſſionsinſpektor Bringmann.
Die Stadtmiſſionschbre wirken mit. — Nachm. 3,80 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann.
— Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8.30 Uhr:
Männerbibel=
ſtunde. Herr Bringmann. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauen=Bibelſtunde. — Abends
8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Anders. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde, Herr Bringmann.
Thema: „Geiſtesfrühling in der erſten Gemeinde”. — Freitag, abends 8,30 Uhr:
Bibel=
ſtunde in der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80, Herr Neuber. — Samstag, abends
8,15 Uhr: Boſaunenchor.
Jugendbund für E. E. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen.
— Abenos 8,30 Uhr: Weiheſtunde für tätige und freundſchaftliche Mitglieder. —
Diens=
tag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen: Praktiſche Krankenpflege. —
Mittwoch, nachm. 2,30 Uhr” Kinderbund für Mädchen. — 4,30 Uhr: Kinderbund für
gnaben. — Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer: Allerlei Sang und
glang. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfrembe junge Mädchen: Freundinnenheim, Sandſtraße 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunſt. — Jeden zweiten und
vierten Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. — Donnerstag, 26. Nov.:
Richt=
linien für den Wettbewerb preiswerter Küchenzettel. — Donnerstag, 3. Dez.:
Advents=
vorber. — Donnerstag, 10. Dez. Singe=Abend. — Donnerstag, 17. Dez.: Abbentsfeier.
Ehriſtlicher Berein junger Mäinner e. B. (Alexanderſtraße 22, Infanteriekaſerne,
Hof links). Sonntag: Totengedenkfeier. Näheres in den Verſammlungen. — Dienstag,
abends 8 Uhr: Jungvolkſtunde. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde der
Haupt=
abteilung. — Donnerstag: Heimabend. — Freitag: Turnen in der Ludwigs=
Oberreal=
ſchule. — Fungſchar (Buben bis 14 Jahre): Mittwoch, nachm. 4,30 bis 6 Uhr: Singen,
Svielen, Geſchichte und Andacht. — Freitag, abends 6 bis 7 Uhr: Turnen in der Ludwig=
Oberrealſchule,
B.=R. im Bund deutſcher Bihelkreiſe. Darmſtadt, Aleranderſtraße 22. Samstag,
21. Nov., nachm. 3 bis 5 Uhr: Fung=Siegfried. — 5 bis 6,30 Uhr: Treuburg und älterer
Kreis. — Montag, 23. Nov., abends 8,45 Uhr: Treuburg Abend im Heim. — Weitere
Wochenveranſtaltungen werden im Heim bekanntgegeben.
h. Schotten. 20. Nov. Einem Zigarettenſchmuggel auf
der Spur. In verſchiedenen Dörfern wurde in den letzten 14 Tagen
ein abgeblendetes Auto beobachtet, deſſen Inſaſſen Zigarren und loſen
Tabak billig verkauften. Dem Inhaber einer Tankſtelle boten ſie als
Zahlung ebenfalls Ware an, und zwar ohne Banderole. Er
benach=
richtigte die Polizei. Die Käufer, die ſich zuerſt über das gute Geſchäft
gefreut hatten, erlebten eine Enttäuſchung, denn die Waren wurden
be=
ſchlagnahmt. Das Auto iſt ſeitdem verſchwunden und „arbeitet” jetzt
wohl in einer anderen Gegend.
Die Ehriſtengemeinſchaft. In der Städt. Akademie f. Tonkunſt, Eliſabethenſtraße:
Sonntag, 22. Nov. (Totenfeſt), 9,30 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung, 10 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung mit Predigt. — Samstag, 21. Nov., 20,15 Uhr: Offentlicher
Gemeinde=
abend. Thema: „Der Tod als geiſtiges Erlebnis”. (Anſprache, Muſikaliſch=Künſtleriſches.)
Im Raum Aexanderſtraße 22: Menſchenweihehandlung, Mittwoch, 25. Nob.,
7,.45 Uhr, Donnerstag, 26. Nov., 10,30 Uhr.
Möttlinger Freundeskreis: Montag, den 23. Nov., abends 8 Uhr im „Feierabend”,
Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde,
Altkatholiſche Gemeinde: Sonntag, 22. Nov., nachmittags 4 Uhr; altkatholiſcher
Gottesdienſt mit Predigt in der Stadtkapelle. Pfarrer Dr. Weber=Offenbach
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag; 22. Nov., vorm. 10 Uhr
Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule, Abenbs 8 Uhr; Predig”. Thema: „Wie kommt es
zu einer fruchtbaren Evangeliſation in der Gegenwart? — Von Montag bis Freitag
jeden Abend 8 Uhr: Evangeliſat.=Vorträge von Herrn Predlger R. Stehle, Offenb urg.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag,
22. Nov., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt. Thema. Das
Evan=
gelium im Sterben”. Prediger E. Bültge. — Mittwoch, 25. Nov., abends 8 Uhr: Bibel=
und Gebetſtunde. Prediger E. Bültge, — Freitag, 27. Nor., abends 8 Uhr: Frauen=
Miſſions=Verein.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag, 22. Nov.,
vorm. 10 Uhr: Predigt. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8.18 Uhr: Totenfeſt=
Geſangs=Gottesdienſt. — Mittwoch, 25. Nov., abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag,
27. Nov., abends 8.80 Uhr: Gebetsverſammlung, (Prediger M. Hähnel).
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, 22. Nob., vorm.
9,30 Uhr: Andacht. Vorm. 11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr:
Evangeliumsver=
kündigung. Abends 8 Uhr: Fugendbundſtunde. Dienstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
Rovent=Gemeinde, Waldſtr. 18. Sonntag, 20 Uhr, Offentlicher Vortrag: Die
Lücke in dem Geſetz, das beim jüngſten Gericht Anwendung findet‟. — Dienstag, 20 Uhr,
Gaſtvortrag. (Näheres Inſeratenteil am Dienstag). — Mittwoch, 14.80 Uhr: Religions=
und Erſatzunterricht, 20 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag: Nähabend. — Freitag:
Gebetſtunde. — Samstag, 8.30 Uhr: Lehr.=Verſammlung, 9.30 Uhr: Sabbatſchule.
10.30 Uhr: Predigt, 15 Uhr: Jugendſtunde. 20 Uhr: Singſtunde.
Ehriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Christian Seienge 8ogjety) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm, 10 Uhr
und jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr: Thema am 22.
No=
vember: Seele und=Leib: Predigt: 2. Korinther 5:8
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. Sonntag, 22. Nov., vorm. 10 Uhr. Landeskirchenrat
D. Waitz=Darmſtadt.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt a. d. B. Vorm. 9.45 Uhr: Hauptgottesdienſt,
unter Mitwirkung des Kirchenchores. Anſchließend Kindergottesdienſt. — Nachm.
8 Uhr: Toten= und Gefallenengedenkfeier auf dem Friedhof, unter Mitwirkung des
Poſaunenchores der Ev. Gemeinſchaft, der oberſten Mädchenklaſſe und des
Kirhen=
chores. — Abends 8 Uhr: Feier des H. Abendmahles. — Montag, 8 Uhr:
Aelteren=
abend. — Dienstag, 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 2 Uhr. Nähſtube des
Frauen=
vereins (Winterhilfe); 8 Uhr: Filmfeier „Kreuz über der Stadt”, in der Kirche. —
Donnerstag: Singekreis. — Samstag: Klampfen und Baſteln.
Prov, Pflegeanſtalt. Nachm. 1.30 Uhr: Gottesdienſt.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 22. Nov. (Totenſonntag), 10 Uhr:
Gedächtnis=
gottesdienſt. 11 Uhr: Gedächtnisfeier am Ehrenmal der Gefallenen. Im Anſchluß daran
Friedhofsfeier, 20 Uhr: Abendmahlsfeier. — Montag: Mädchengruppe. — Mittwoch:
Jungvolk. — Donnerstag: Frauenabend.
Evang. Gemeinde Nieder=Rauſtadt. Sonntag, 22. Nov. (Totenſonntag), vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors, Kollekte für den
Gemeinde=
hausbaufonds. Nachm. 2,30 Uhr: Totengedenkfeier auf dem Friedhof. Mitwirkung des
Poſaunenchors der ev. Gemeinſchaft. Abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt,
Voran=
meldung im Pfarrhaus oder beim Kirchendiener. — Montag: Fugendvereinigung. —
Mittwoch; Kirchenchor. — Donnerstag; Frauenverein. — Freitag: Jungmädchenverein.
Epangeliſche Lirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 22. Nov., 10 Uhr: Gottesdienſt.
Mitwirkung des Poſaunenchors und des Kirchenchors (Kollekte), 11 Uhr:
Gefallenen=
gedenkfeier. 4,30 Uhr: Totengedenktag=Schlußfeier. — Montag, 8 Uhr: Bubenjungſchar.
8,30 Uhr: Jugendverein. — Dienstag, 6 bis 7 Uhr: Bücherausgabe, 8,30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. — Mittwoch, 5 Uhr: Mädchenjungſchar, 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag,
6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Poſaunenchor, Helferinnen im Pfarrhaus, Freitag,
Mädchenverein. — Samstag: Fugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des Poſaunenchores. Nachm. 8 Uhr:
Fried=
hofsfeier, Mitwirkung des Geſangvereins Liederkranz und des Poſaunenchores. Abends
8 Uhr: Liturgiſche Totenfeſtfeier. Feier des hl. Abendmahles. — Montag: Frauenverein.
— Dienstag, nachm. 5 Uhr: Fungſchar Mädchen, ält. Gruppe. Abends, 8,30 Uhr:
Lirchen=
geſangverein. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Fungſchar Mädchen, üng. Gruppe. Abends
r.— Donnerstag: Poſa
8 Uhr: Probe des Weiheſpieles „Das chriſtliche Kircheni
chor. Probe des Beiheſpieles „Das chriſtliche Kirchenjahr”.
Seite 8 — Nr. 323
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. November
Heic und Ausland.
Einbrecher erbeuten für 10 000 RM.
Schmuckwaren.
Frankfurta. M. In der vergangenen Nacht
drangen Einbrecher in ein Goldwarengeſchäft auf
der oberen Zeil ein. Sie packten alles ein, was
ſie irgendwie gebrauchen konnten und
verſchwan=
den. Der vorläufige Schaden wird auf acht= bis
zehntauſend Mark beziffert, iſt aber
möglicher=
weiſe noch höher. Es muß ſich um Täter handeln,
die ganz ortskundig waren. Der Teatort war
geſtern früh beim Eintreffen der Polizei in
einem unglaublichen Zuſtand; alles iſt
durchein=
ander gewühlt. Poſitive Spuren, die auf eine
ſchnelle Ermittlung der Täter führen könnten,
ſind leider nicht angetroffen worden.
Landfriedensbruch und Aufruhr
bei einem Brand.
Limburg. Vor dem Erweiterten
Schöffen=
gericht Limburg fand eine Verhandlung wegen
ſchweren Aufruhrs und Landfriedensbruchs gegen
drei Erbacher Einwohner ſtatt. Bei einem
Brande im März d. J. in Erbach (Weſterwald)
ſollte eine Mauer eingeriſſen werden, was die
anweſenden Landjägerbeamten aber nicht dulden
wollten. Die Erbacher Einwohner gingen darauf
gegen die Beamten vor, warfen ſie zu Boden,
ſchlugen und traten ſie. Die Anordnungen der
Beamten wurden erſt reſpektiert, als ſie ihre
Revolver zogen. Feuerlöſchdirektor Spieß Idſtein
erklärte in ſeinem Gutachten, bei dem Brande
ſeien die Anordnungen der
Feuerlöſchpolizeiver=
ordnung nicht beachtet worden. Zwei der
Ange=
klagten erhielten zehn Monate Gefängnis wegen
ſchweren Aufruhrs und Landfriedensbruchs, der
dritte Angeklagte 7 Monate Gefängnis wegen
einfachen Landfriedensbruchs und Aufruhrs.
Der Generaldirektor der „Hawa”,
friſtlos entlaſſen.
Hannover. Der Generaldirektor der
Han=
noverſchen Waggonfabrik A. G. (Hawa), Konſul
Wilhelm Schöttler, iſt friſtlos entlaſſen worden.
Die Gründe liegen in perſönlichen Verfehlungen
Schöttlers durch die jedoch die Geſellſchaft
vor=
ausſichtlich nicht geſchädigt wird, da das
Ver=
mögen Schöttlers mit Beſchlag belegt wurde. Die
Veruntreuungen ſollen unter der Grenze, von
100 000 Mark liegm.
Einſchreiten der Staatsanwaltſchaft
gegen einen Berliner Bankier.
Berlin. Die Staatsanwaltſchaft I hat gegen
den Inhaber des Bankhauſes Marcus u. Co. in
der Jägerſtraße den Bankier Max Marcus und
ſeinen Prokuriſten Berthold Schreiber ein
Er=
mittlungsverfahren eingeleitet. Bankier Marcus
und Prokuriſt Schreiber werden beſchuldigt, ſich
gegen das Depotgeſetz vergangen zu haben. Es
ſind, ſchwerwiegende Verfehlungen feſtgeſtellt
worden. Marcus und Schreiber ſollen 4½
Mil=
lionen Mark auf Kundendepots eigenmächtig
angegriffen und teils lombardiert, teils
verſpeku=
liert haben.
Katzenellenbogen bleibt auf freiem Fuß.
Berlin. Die zweite Große Strafkammer
beim Landgericht I hat die Beſchwerde der
Staatsanwaltſchaft gegen den Beſchluß des
Unterſuchungsrichters, den früheren
General=
direktor Katzenellenbogen gegen
Sicherheits=
leiſtung von 100 000 Mark mit der weiteren
Unterſuchungshaft zu verſchonen und aus der
Unterſuchungshaft zu entlaſſen, zurückgewieſen.
Maßgebend für die Entſcheidung der
Strafkam=
mer war, daß Katzenellenbogen und ſeine Frau
Tilla Durieux die eidesſtattliche Verſicherung
abgegeben haben, in Deutſchland überhaupt kein
und im Ausland kein nennenswertes Vermögen
zu beſitzen.
Selbſtmordverſuch im Verwaltungsgebäude
von Schultheiß=Patzenhofer.
Berlin. Ein Selbſtmordverſuch in dem
Ver=
waltungsgebäude des Schultheiß=Patzenhofer=
Konzerns in der Roon=Straße, an den ſich bereits
die wildeſten Gerüchte knüpften, hat jetzt ſeine
Aufklärung gefunden. Es handelt ſich um eine
42jährige Frau Graf, die von dem Schultheiß=
Patzenhofer=Konzern das Vergnügungslokal
„Berliner Prater” in der Kaſtanienallee
ge=
pachtet hatte. Die Frau konnte in letzter Zeit
ihre Miete an den Konzern nicht mehr bezahlen
und erſchien geſtern vormittag im
Verwaltungs=
gebäude, um mit der Direktion die
Angelegen=
heit zu beſprechen. Da der zuſtändige Direktor
nicht anweſend war, mußte ſie eine Zeitlang
war=
ten und hat ſich während dieſer Zeit etwa um
12.30 Uhr nachmittags im Wartezimmer mit
einer Piſtole, die ſie in ihrem Handtäſchchen bei
ſich trug, einen Schuß in die Herzgegend
beige=
bracht. Sie wurde in hoffnungsloſem Zuſtande
in die Charitée eingeliefert.
Zur Flucht Seifferts.
Berlin. Die Staatsanwaltſchaft hat durch
die Kriminalpolizei alle Grenzſtationen über die
Flucht des Direktors der zuſammengebrochenen
Bank für Handel und Grundbeſitz durch
Polizei=
funk benachrichten laſſen. Die Ermittlungen
haben ergeben, daß Seiffert vorgeſtern abend
ſeine Wohnung verlaſſen hat und dorthin nicht
mehr zurückgekehrt iſt.
15 Jahre Zuchthaus
auf Grund eines Indizienbeweiſes.
Königsberg. Das Königsberger
Schwur=
gericht verurteilte vorgeſtern den 29jährigen
Ziegeleiarbeiter Franz Holländer wegen
ver=
ſuchter Notzucht in Tateinheit mit Totſchlag zu
fünfzehn Jahren Zuchthaus und zur Aberkennung
der bürgerlichen Ehrenrechte auf zehn Jahre.
Der Staatsanwalt hatte die Todesſtrafe
bean=
tragt. Holländer ſtand unter der Anklage des
Mordes an der Klavierlehrerin Elſe Prengel
aus Königsberg, die auf der Chauſſee bei
Gold=
bach ſterbend aufgefunden wurde; Holländer
wurde kurz nach der Tat verhaftet, als er ſich
unter den Zuſchauern am Tatort eingefunden
hatte und man an ſeinen Kleidern Blutſpuren
entdeckte, die er jedoch mit Naſenbluten erklären
wollte. Holländer hat kein Geſtändnis abgelegt,
ſondern noch im Schlußwort betont, daß er
un=
ſchuldig ſei. Das Gericht nahm jedoch auf Grund
der ſchweren Belaſtungsworte, die das
Beweis=
verfahren ergab, die Täterſchaft Holländers als
erwieſen an.
England kämpft gegen die Einfuhr fremder Waren.
Rieſenleuchtplakat im Zentrum des Londoner Geſchäftsviertels:
„Buy Britiſh” („Kauft engliſche Waren”).
Gleichzeitig mit dieſem Propagandafeldzug für die einheimiſchen Waren hat der Handelsminiſter
die Ermächtigung erhalten, auf die Einfuhr fremder Waren außerordentlich hohe Zölle zu legen.
Dadurch wird die deutſche Ausfuhr nach England, mit der Deutſchland den größten Teil der
Tribut=
laſten bezahlte, wiederum aufs ſchwerſte behindert.
Berlin. Am Freitag wurde im Sklarek=
Prozeß der frühere ſozialdemokratiſche Stadtrat
und jetzige Generaldirektor der Behala (Berliner
Hafen= und Lagerhaus=Geſellſchaft), Schüning,
als Zeuge vernommen, der zurzeit des
Sklarek=
ſkandals Mitglied des Aufſichtsrates der KVG.
und der BAG. war. Er erzählte, daß er mit allen
drei Brüdern Sklarek perſönlich verkehrt habe,
nachdem ſie infolge geſchäftlicher Beziehungen
miteinander bekannt geworden ſeien. Kieburg
habe die fixe Idee gehabt, aus der KVG. ein
behördliches Warenhaus für die Länder und das
Reich zu machen. Als er von Beſchwerden der
Bezirksämter über die von den Sklareks
gelie=
ferten Waren hörte, habe er dem Leiter der
Hauptprüfungsſtelle, Bürgermeiſter Franz, den
Rat gegeben, alle verfügbaren Kräfte für eine
Reviſion der Warenlager bei den Bezirksämtern
Schünings beendet. Durch Gerichtsbeſchluß wurde
bekundet, daß der Zeuge Generaldirektor
Schü=
ning wegen des Verdachtes der Mittäterſchaft
nicht vereidigt werde.
Im weiteren Verlauf des Sklarek=Prozeſſes
wurde der frühere Stadtkämmerer Dr. Lange als
Zeuge vernommen. Er erklärte u a., daß er über
Dierektor Kieburg von der KVG. her bei der
Liquidationsbilanz einiges Nachteiliges gehört
hätte. Er hätte jedoch von einer Strafverfolgung
gegen Kieburg Abſtand genommen, da eine ſolche
wegen Fehlens von Beweiſen ausſichtslos
ge=
weſen wäre. Lange wollte über den Umfang von
geſellſchaftlichen Beziehungen von
Magiſtrats=
beamten zu den Sklareks nichts gewußt haben.
Mit den Sklareks ſei er auf dem Preſſeball
zu=
ſammen geweſen; er ſei jedoch von dem
Stadt=
verordneten Roſenthal an den Tiſch eingeladen
Dr. Böß (X) bei ſeiner Zeugenausſage im Prozeß gegen die Brüder Sklarek.
einzuſetzen. Was daraus geworden ſei, wiſſe er /
nicht. Später ſei ihm von den Sklareks erzählt
worden, daß ſie das minderwertige KVG.=Lager
hätten übernehmen müſſen. Sie hätten dafür
ent=
ſchädigt werden ſollen. — Schüning habe
ebenfalls von den Sklareks gegen Bezahlung
Kleider und Anzüge gekauft, ebenſo hat er
ver=
ſchiedentlich auf Tips der Sklareks auf der
Renn=
bahn gewettet. An alle übrigen Vorgänge in
dieſen Jahren konnte ſich Schüning trotz
wieder=
holter Fragen des Vorſitzenden nicht mehr
er=
innern. Die weitere Vernehmung Schünings
ge=
ſtaltete ſich höchſt erregt. Willi Sklarek fragte
Schüning, ob er ſich daran erinnern könne, daß
ſie ſich beide mit ihren Frauen bei Heßler
ge=
troffen hätten, wo Schüning geſagt habe,
Kie=
burg ſei ein großer Lump, aber an ihn traue
ſich niemand heran. Schüning antwortete
aus=
weichend, es ſei möglich, daß ſie bei Heßler
ge=
geſſen hätten. Da Schüning auf weitere Fragen
Willi Sklareks erneut erklärte, er könne ſich an
nichts erinnern, ſprang Leo Sklarek auf und
ſchrie: „Sie haben heute größtenteils die
Un=
wahrheit geſagt. Ich habe Sie bisher geſchont,
weil ich nicht erwartete, daß Sie die Wahrheit
verbergen wollten. Wiſſen Sie nicht mehr, daß
Sie, Max Sklarek, Kieburg und ich zuſammen im
Kontor von Max Sklarek ſaßen und Sie ſagten:
„Mein Direktor Kieburg hat ein Loch von
400 000 Mark. Sie müſſen die Sache übernehmen
und Sie werden ſchon dafür entſchädigt werden.
Wurde nicht am gleichen Tage verabredet, daß
wir den Decken=Auftrag in Höhe von 400 000 M.
erhielten und ſagten Sie nicht, die Hauptſache iſt,
daß nichts an die Oeffentlichkeit dringt?” Auf
weitere Fragen des Vorſitzenden ſtammelte
Schü=
ning nur unverſtändliche Worte, die Leo Sklarek
zu dem Ausruf veranlaßten: „Zum
Donner=
wetter, ſeien Sie doch nicht ſo feige. Es war ja
ein Schickſalsſchlag für Sie, als ich hinzukam bei
dieſer Unterredung, die Sie mit Max Sklarek
hatten.‟ Nach längerem Hin und Her verweigerte
Schüning zunächſt die Ausſage und erklärte dann
ſchließlich: „Ich kann es wohl geſagt haben”
Darauf der Vorſitzende: „Dann ſtelle ich feſt, daß
es ſo iſt, wie die Sklareks geſagt haben. Seien
Sie froh, daß Sie bisher nicht unter Ihrem Eide
ſtanden.”
Es wurde dann feſtgeſtellt, daß Schüning von
den Sklaeks eine Zuwendung in Höhe von 10 000
Mak erhalten hat. Damit war die Vernehmung
worden, und er habe ſich als deſſen Gaſt gefühlt.
Dr. Lange, der ſich an dieſes Geſpräch nicht mehr
erinnern wollte, wurde von Willi Sklarek
unter=
brochen: „Ich behaupte, daß Dr. Lange alles
genau gewußt und privatim mit Max geſprochen
hat.” — Leo Sklarek erklärte im weiteren
Ver=
laufe des Prozeſſes, daß Max Sklarek die Karten
zum Preſſeball für Dr. Lange beſorgt hätte, und
daß dieſer der Gaſt von Max geweſen ſei. Im
übrigen ſei die Freundſchaft zwiſchen den Herren
vom Magiſtrat und den Sklareks ſo eng geweſen,
daß Stadtrat Nydahl einmal geäußert hätte:
Wenn von den Sklareks etwas verlangt wird,
Tird es im Magiſtrat einſtimmig angenommen.”
Die Verhandlung wurde dann auf Montag
ver=
tagt; es ſoll dann als erſter Zeuge Bürgermeiſter
Scholz vernommen werden.
Favag=Prozeß.
Frankfurt a. M. In der
Freitagsver=
handlung im Favag=Prozeß kamen die Geſchäfte,
die zwiſchen Herſch Chaim alias Hermann
Ehr=
lich auf der einen und Sauerbrey auf der andern
Seite getätigt wurden, zur Sprache. In der
Hauptſache handelt es ſich dabei um die
Mittel=
deutſche Uhrenvertriebs=G. m. b. H, deren
Geſell=
ſchafter Ehrlich war. Auch hierbei floſſen den
Direktoren Sauerbrey uſw. große Beträge zu.
Einzelne Entnahmen wurden durch
Falſchbuchun=
gen verſchleiert.
Den Abſchluß der Vormittagsverhandlung
bildeten die Fälle, die ſich innerhalb des
Bank=
hauſes Kahnheimer u. Co., einer
Tochtergeſell=
ſchaft der Favag, abſpielten. Sauerbrey gibt
hier=
bei zu, daß er ſich in einem beſonderen Falle der
ſchweren Untreue ſchuldig gemacht habe. Als
dann ſpäter die Situation bei der Favag und
ihren Tochtergeſellſchaften immer brenzlicher
wurde und Sauerbrey eine für ihn ſehr
unan=
genehme Reviſion auch bei Kahnheimer u. Co.
erwartete, griff er zu einem radikalen Mittel. Er
ließ in dem Konto=Korrentbuch die Seiten mit
den Buchungen, die ihn belaſteten, entfernen
und durch neue Seiten erſetzen, nur daß hier
be=
laſtende Soll= und Habenpoſten in gleicher Höhe
weggelaſſen wurden. So verſchwand das ominiöſe
Helios=Konto, und dafür entſtanden andere
harmlos ausſehende Konten,
Calmetke-Prozeß.
Lübeck. Im Calmette=Prozeß tenit
Vorſitzende am Freitag zunächſt mit, daß
richt entgegen der Anregung des Rechts:u
Dr. Wittern die Anweſenheit aller
Sach=
digen im Augenblick nicht für erforderli;
Der Vorſitzende gab ferner bekannt, daßß
Sachverſtändigen eine ganze Reihe fornn
Fragen vorlegen werde. U. a. ſollten ſie
ſich=
äußern, welchen Standpunkt man in dem!
1929/30 hinſichtlich der Unſchädlichkeit
de=
eingenommen habe, wie man die ſognn
Warnung des Reichsgeſundheitsamtes ryy
beurteile und welche Möglichkeit die
ſtändigen für eine Klärung der Urſac.
Lübecker Unglücks in Betracht zögen. R
walt Wittern beantragte darauf einen f.
Gerichtsbeſchluß, daß alle Sachverſtändige
Lübeck zurückkehren. Der Vertreter
der-
kläger, Rechtsanwalt Gießner, beantroc,
Originalkrankengeſchichte des Kindes
durch einen Schriftſachverſtändigen unter
laſſen. Dann wurde die Beweisaufnah
geſetzt.
Frau Dr. Degener erklärte, ſie Hu
25. April zum erſten Male Verdacht geſchsy
ihr von Eutiner Eltern ein Kind gezeigg
das Drüſenſchwellungen am Halſe
ha=
nächſten Tage ſei bei der Sektion dess
Schwarz dann der Zuſammenhang mit
mette=Fütterung feſtgeſtellt worden. Diee
äußerte ſich dann über die Tage vom 2
bis zum 14. Mai und erwähnte, daß
Aerzten kurz nach dem 26. April noch
ke=
teilung zugegangen ſei. Ihr ſei bekannt
daß man ein Erſatzpräparat ausgegeben
Im übrigen habe man ſich in ärztlichem
aber immer gefragt, was denn eigenttic
In der Nachmittags=Sitzung kam es
Auseinanderſetzung zwiſchen Hahn und au
ſitzenden. Während Prof. Dr. Hahn
„Wir wollen hier keinen mediziniſchen
verhandeln, aber wir wünſchen, daß diü
genden Fragen mit der höchſten Autor
ſchieden würden”, ſtand der Vorſitzende
Standpunkt: „Die Fragen, die hier zu
ſtehen, hat das Gericht zu entſcheiden.
verſtändigen ſind nur die Hilfe des Ger:h
Nach dieſer Auseinanderſetzung wird
ſorgeſchweſter Welle vom Jugendamt
vernommen. Sie ſagt aus, daß Dr. A leett
den Fürſorgeſchweſten erklärt habe, A
mettemittel ſei in anderen Ländern ſchrnt
wendet worden, aber man habe in De.tn
noch keine Erfahrungen damit geſammel- e
Zweck erreicht werde, müſſe man in De Mt
Tat albo nicht
W erwärmer
Iche mehr,
iß die ſo
Mü
ſelbſt ausprobieren. Dann wurde die Alſe
handlung auf Samstag vertagt.
Todesopfer eines Brandes.
Rottenburg (Württemberg) Ei
vorgeſtern abend im Autoſchuppen di
werksbeſitzers Neu ausgebrochenen Fem= ſi
der Chauffeur Wilhelm Letzgus ſo ſchm
letzungen, daß er noch in der Nacht ſtrG/
Autoſchuppen mit einem Perſonen= u du/Fyds
Laſtkraftwagen und das Wohnhaus
Stallgebäude brannten nieder Vor,
Wochen war auch das Sägewerk des M
brannt.
Dammbruch in einer Grube.
Fünf Bergleute verletz
Hindenburg. In Pochammer
305=Meter=Sohle der Ludwigsglück=
Hindenburg ereignete ſich ein ſchwere
bruch. Ein Spülverſatzdamm wurde
brochen und rieſige Schlamm= und Waue
ſtürzten auf die Grundſtrecke. Von dern
ſchäftigten Bergleuten wurden fünf 5
ſo daß ſie keine Gelegenheit mehr hatte:
den Fluten zu retten. Die Bergleutg=
Pfeiler arbeiteten, konnten nur mit
den in Waſſer und Schlamm Stehendem
gen und ſie unter Lebensgefahr in
bringen. Die fünf Bergleute erlitten
Verletzungen.
Ein engliſcher 19 000=Tonnen=Damn
durch Feuer zerſtört.
London. In der Schiffswerft van
wurde in der Nacht zum Freitag der 19)
Dampfer „Bermuda” durch einen Bru
kommen zerſtört. Die Bermuda” wei
im Juni d. J. im Hafen von Berm!
einen Brand ſchwer beſchädigt worden Lur!
ſich zur Ausbeſſerung in Belfaſt. Die Er-ſ
urſache des Feuers iſt noch nicht bekan
Schaden beläuft ſich auf etwa eine M.
Rieſenbrand in Schweden.
Stockholm. Bei dem großen Fakk)
Svenſka=Metallwerken in Wäſteras
Donnerstag im Hauptlager Großfeuer
Einſatzes aller verfügbaren Feuerwehr.
in wenigen Stunden nur die Mauern:
großen Vorräte an Rohwaren und
katen ſowie die Tiſchlerwerkſtätten w.
nichtet. Auch ein Lager Gewehrmun
auf einem Speicher aufbewahrt war
die Luft.
Ein Schmuggler an der italieniſch=ſchmr
Grenze erſchoſſen.
Mailand. An der italieniſch=ſchu-
Grenze im Vale Intelvi (Comerſee) IE
neuer blutiger Zuſammenſtoß mit Se0
ereignet. Die aus dem Muzziotal E
Schmuggler wollten beim Saſſo Cor—
die Grenze gelangen, wurden aber vom ?
wächtern überraſcht, wobei einer der S
getötet wurde, während die anderenn !
Schweiz zurück flüchteten. — Im Aoſto
ebenfalls eine umfangreiche Schmu *
entdeckt, von der zahlreiche Mitgliede:
wurden.
Ein Dampfer von Seeräubern ausg.
London. Der Paſſagierdampfer „Ee
der auf der Linie Hongkong=Shanghc.
iſt von chineſiſchen Seeräubern vollie”.
geplündert worden. Die Seeräubel
Schiff bei der Inſel Namoa wieder 2e
21. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 323 — Seite 9
fine „Muſterſiedlung”ohne Rauch undFeuer
Eine Rekordleiſtung
uisdernſten kechniſchen Borkſchritke.
ernſte Großſiedlung der Welt in Berlin=Steglitz. — Häu=
„Schornſteine, ohne Oefen, ohne Gas, ohne Kohle. — Alles
elektriſch! — Das Ideal der Hausfrau.)
Dpeal einer modernen, „feuer= und rauchloſen”
Großſied=
hſolben im Weſten Berlins, in Steglitz, fertigeſtellt
wor=
ſiſt, eine kleine Stadt, die aus mehr als 100 Häuſern und
Wohnungen beſteht, und die ſich das Ziel geſetzt hat,
gri leiſtung der modernſten techſchniſchen Fortſchritte dar=
Wir hören ſeit Jahren aus Amerika, daß dort in ſtei=
„2ße die Elektrizität zur Bequemlichkeit für die
Haus=
nendet wird. Nun, die neue Großſiedlung der Gemein=
3ru= und Siedlungsgeſellſchaft „Heimat” im Berliner
Kurtrifft ſämtliche modernen amerikaniſchen
Städte=
ſ Die Häuſer machen äußerlich ſchon einen eigenartigen
om es fehlen bei ihnen die Schornſteine. In der
klei=
unen Stadt, die hier in ſchlichter und ſachlicher Form der
„Mietskaſernen entſtanden iſt, gibt es weder einen Ofen,
örsleitung, noch einen Herd. All die Nachteile, die für
leit der Menſchen aus der Verwendung von Kohle
ent=
ier beſeitigt. Hier iſt alles elektriſch. Es ſind kleine
n von 2 bis 2½ Zimmern, Wohnungen, die für
Be=
gertellte und Arbeiter gedacht ſind. Die Hausfrauen
hei im Gegenſatz zu dem Leben in früheren Wohnungen
neru ideale Arbeit vorfinden. Die Heizung wird von
eit ung der ſtädtiſchen Heizwerke Steglitz geliefert. Die
ubrraucht alſo nicht mehr früh morgens daran zu denken,
ſig zu erwärmen. Heißes Waſſer von 60 Grad iſt zu
der vorhanden. Gekocht wird nur mit Elektrizität. Es
heie Aſche mehr, die in den Hof getragen werden muß,
Schmutz, der von den Oefen und Brandherden kommt.
frid auch für Backen und Braten elektriſch eingerichtet.
mhi man auch elektriſch, ebenſo wie waſchen. Dazu ſind
wdlung 11 elektriſche Waſchküchen vorhanden, die ſo vor=
Meſten, daß die ſogenannte große Wäſche mit dem ge=
Auwand von Mühe erledigt werden kann. Während
hnusfrauen tagelang im Waſchwaſſer arbeiten mußten,
r den gleichen Zweck nur einige Stunden nötig.
Selbſt=
hat jede Wohnung einen Staubſauger, der gleichfalls
Arleitet. Das geſundheitsgefährliche Staubaufwirbeln
Füchz und Bürſten und das Teppichklopfen iſt alſo
über=
htz wird ſelbſt das Großreinemachen eine Freude ſein,
Aweutsfrau kann dieſe Arbeit bequem ſitzend verrichten,
un dabei aufrecht ſtehen und gehen, wenn ſie früher die
erbeiten im gebückten Zuſtande durchführte. Elektrizi=
Mroderne Heinzelmännchen geworden, das den Frauen
war nicht völlig abnimmt, aber ſie ihnen ungeheuer
M Bisher ſtanden dieſen modernen Fortſchritten die
Ahe für elektriſchen Strom entgegen. Es war einfach zu
krich zu kochen, zu heizen, zu waſchen und zu bügeln,
I mman ſchon unter Aufwendung beträchtlicher Mittel
ſwendigen elektriſchen Apparate anſchaffen konnte, um
zalt elektriſch zu beſorgen. Es geht aber auch billiger,
eue Siedlung zeigt, denn hier ſoll die Kilowattſtunde
yu 7 Pfennige koſten. Das iſt ein Preis, für den auch
twegütert n Beamten, Angeſtellten und Arbeiter den
MMEkrom benutzen können. Zum erſten Male werden
Murßm Umfange den Unbemittelten der Bevölkerung alle
ſttpke ten des Lebens zu einem Preiſe geboten, der er=
ſchwinglich iſt, die elektriſchen Apparate ſind in die Wohnung
ein=
gebaut und werden nicht beſonders bezahlt. Dieſe neue
gemein=
nützige Siedlung hat den Ehrgeiz, auch in allen anderen
Beziehun=
gen ein Ideal an Wohnungsgelegenheit zu ſchaffen. In
geſund=
heitlicher Hinſicht iſt großartig geſorgt worden, Linoleumbelag
ſorgt dafür, daß der Fußboden ſchnell geſäubert werden kann. Die
Wohnungen ſind nach den neueſten Fortſchritten der Technik
ſchall=
dicht gemacht und gegen Feuchtigkeit geſchützt. Die berüchtigten
dünnen Wände der modernen Neubauten, die das Leben zur Qual
machten, weil man jeden Lärm der Nebenwohnung mit anhören
muß, ſind hier vermieden. Im Gegenteil, es iſt durch techniſche
Einrichtung dafür geſorgt, daß der Schall nicht durch die Wände
dringen kann. Außerdem iſt jede Wohnung feuerſicher. Bei den
Häuſern wurde nämlich, mit Ausnahme von Türen und Fenſtern,
kein Holz verwendet. Es ſind rieſige Stahl= und Zementwürfel,
die zwar nicht beſonders ſchön ausſehen und recht eintönig wirken,
aber den Vorzug für ſich haben, ſicher und geſundheitlich fördernd
zu ſein. Sonnenloſe Wohnungen ſind vermieden.
Selbſtverſtänd=
lich gibt es keine Hofwohnungen. Dabei ſind die Preiſe für die
Wohnungen erſchwinglich und bewegen ſich mit allen Ausgaben
zwiſchen 70 und 100 Mark monatlich. So konnte natürlich nur
eine gemeinnützige Geſellſchaft bauen. Hier iſt aber der Weg
ge=
zeigt, wie die Städte bauen ſollten, denn auch ihr Wirken iſt der
Annahme nach gemeinnützig.
Berliner Hochhausbau in 68 Tagen.
Har
Columbus=Haus (Stahlſkelettbau) am Potsdamer Platz, Berlin.
Stahlſkelettmontage erfolgte in der Rekordbauzeit von 68 Tagen.
Der Potsdamer Platz, der Brennpunkt des Berliner
Ver=
kehrs, war in letzter Zeit der Schauplatz eines Bauvorganges,
der ſelbſt in der an Höchſtleiſtungen nicht gerade armen
Bau=
geſchichte Berlins ſeinesgleichen ſucht. In der Kürze der Bauzeit
lag die Würze! In 68 Tagen veränderte ſich — nicht nur
vor=
übergehend — das Geſicht dieſes bekannten Platzes grundſätzlich;
in 68 Arbeitstagen wuchs an der Ecke der Friedrich=Ebert= und
Bellevueſtraße hinter dem großen Reklamezaun ein
Stahl=
ſkelettrieſe, das 9=ſtöckige Columbushaus, zuſehends
in die Höhe. Dieſes Bautempo, das den vielfach bewunderten
Rekordbauzeiten der amerikaniſchen Wolkenkratzer kaum
nach=
ſteht, und die muſterhafte Organiſation imponierten ſelbſt den
ver=
wöhnten Berlinern. Täglich beobachteten Hunderte von
Men=
ſchen die Anfuhr, das Hochziehen, Ausrichten und Verſchrauben
oder Vernieten der ſchweren ſtählernen Stützen und Träger.
In ſchwindelnder Höhe über dem Potsdamer Platz arbeiteten
die Monteure mit verblüffender Sicherheit. Heute iſt das
Stahl=
ſkelett des Columbushauſes, deſſen impoſanter Entwurf ein
Werk des bekannten Architekten Erich Mendelſohn iſt, bereits
mit Ziegeln ausgefacht, ſo daß in wirtſchaftlichſter Weiſe der
Winter zur Durchführung des Innenausbaues ausgenutzt
wer=
den kann.
Dieſe bautechniſche Höchſtleiſtung iſt um ſo höher zu
be=
werten, als an dieſer exponierten Stelle der ſtarke Verkehr den
Baufortgang oftmals ſtörend beeinträchtigte. Auch die
Grün=
dung des Bauwerkes war recht ſchwierig und zeitraubend. Die
Stahlſkelettbauweiſe geſtattet jedoch vorteilhafterweiſe die
Aus=
nützung dieſer langen Gründungszeit durch die werkſtattmäßige
Bearbeitung der Stahlbauteile, ſo daß praktiſch ein
Bauzeit=
verluſt nicht zu bedauern iſt. Es iſt einleuchtend, daß gerade
jetzt die Verkürzung der Bauzeit bei den hohen Zins= und
Miet=
ſätzen für die Finanzierung des Baues von großer Bedeutung iſt.
Beſonders intereſſant und kennzeichnend für die
Anforderun=
gen unſerer ſchnellebigen Zeit iſt die bereits beim Entwurf des
Bauwerkes berückſichtigte Aenderungsmöglichkeit ſeiner
Zweck=
beſtimmung. Das Columbushaus ſoll mit ſeiner muſtergültigen
Dachterraſſe zunächſt als Café= und Bürohaus, ſpäter
als Warenhaus Verwendung finden. Dieſe Forderung
mußte zwangsläufig zur Verwendung des Stahles als Bauſtoff
führen, der ohne viel Koſten= und Zeitaufwand weiteſtgehende
Umbaumöglichkeiten geſtattet.
Wetterbericht.
Immer noch hält das umfangreiche Hochdruckgebiet ſtand.
Sein Kern weiſt weiterhin unverändert Barometerſtände von
über 780 Millimeter auf. Allerdings gibt er jetzt ſeine ſeitherige
Lage über Finnland auf und wandert ſüdlich nach Polen und
Rußland zu. Damit iſt ein Drehen der Winde über Südoſten
nach Süden zu verbunden. Unter dieſer Luftzufuhr wird ſich die
Wetterlage noch wenig ändern. Die Temperaturen, welche bereits
heute in unſerem Gebiet eine geringe Zunahme erfahren haben,
werden wohl tagsüber anſteigen, allerdings beſteht nachts noch
Rückgang bis zum Gefrierpunkt und auch etwas darunter.
Ausſichten für Samstag, den 21. November: Dunſtig und wolkig
mit Aufheiterung, trocken, Temperaturen nachts noch etwas
unter Null.
Ausſichten für Sonntag, den 22. November: Fortdauer des
trocke=
nen, morgens dunſtigen und wolkigen Wetters mit
Aufheite=
rung. Neigung zu nächtlichem Temperaturrückgang bis
unter Null.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Maupe
Veranwortich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuiſſeion, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl Bzhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch: für den Schlußdienſt: Andreae Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tageeſplegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Neite:
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Wills Kuble
Druck und Verlag: C.C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Fä unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
Hſe der Deutſchen Reichspoſt auf den Kraftpoſt=
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Iobddf Pauf
Gardiſten
khar
Seite 10 — Nr. 323
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 21. Novembe
Sogrt, Splel und Jucnen
Barant voitert Na Saoorätſchtäng!
Es iſt ein offenes Geheimnis, daß ſüddeutſche Spitzenkönner nur
ganz ſelten bei den großen ſchwimmſportlichen Veranſtaltungen der an=
deren Kreiſe zu ſehen ſind. Ebenſo ſelten verirrt ſich aber eine der
nord=
oder mitteldeutſchen Kanonen nach Süddeutſchland. Die Wirtſchaftsnot
allein kann nicht ſchuld an dieſen Verhältniſſen ſein, denn der Weg vom
Rheinland nach Sachſen iſt auch nicht näher als der Weg von
Mittel=
deutſchland zum Süden. Aber in den anderen Kreiſen herrſcht ein
recht lebhafter Verkehr auf Gegenſeitigkeit, an dem der Süden bisher
ſo gut wie nie teilnahm. Die Folge davon iſt die bedauerliche Tatjache,
daß man den Leiſtungsſtandard des Südens meiſt weit unterſchätzt.
Hochburgen mit Köln, Magdeburg, Leipzig und Berlin hat der Kreis
Süden nicht, aber ſeine Geſamtleiſtung iſt deswegen nicht geringer als
die der anderen Kreiſe. Wenigſtens iſt die Differenz nicht ſo erheblich,
daß man mit der Streitmacht des Südens nicht zu rechnen braucht. Der
Fehler liegt, wie geſagt, darin, daß dieſer größte Kreis des D. S. V. viel
zu wenig bei Veranſtaltungen in anderen Gebieten vertreten iſt. Dieſe
unfreiwillige Iſolierung hat ſich wie geſchildert ausgewirkt. Vergleicht
man aber die Leiſtungen der letzten Hallenfeſte, ſo wird man ſehr
ſchnell feſtſtellen können, daß der Süden noch nie ſo ſtark war wie
ge=
rade jetzt! Vielleicht nützt die ſportliche Leitung des Kreiſes V dieſe
Tatſache einmal aus und verſucht einen Länderkampf des Südens
gegen einen anderen Kreis aufzuziehen, z. B. gegen Sachſen.
Eine ſüddeutſche Repräſentativmannſchaft iſt ſchnell aufgeſtellt. Sie
würde ungefähr folgendermaßen ausſehen müſſen und bei ihrer
der=
zeitigen Kampfſtärke ſelbſt für die ſtärkſten Kreiſe des D.S.V. ein
har=
ter Gegner ſein: Herren: 4X90 Meter Freiſtil: Balk, Witthauer,
Rinderſpacher, Neitzel (dieſe Mannſchaft kann 2: 25 Min. Durchſchnitt
ſchwimmen); 4X100 Meter Freiſtil: Balk, Maus, Rinderſpacher,
Zoege oder Diebold (Durchſchnitt zirka 104 Min.); 4X200 Meter
Bruſt; Schwarz, Wunſch, Fauſt, Wagenbauer (Durchſchnitt ca. 2:58 (!)
Min.); 400 Meter Lagen: Schultz, Schwarz und Balk (etwas ſchwach
in Rückenlage); „Waſſerball: kombiniert aus München, Nürnberg und
Darmſtadt (eine ſolche Mannſchaft müßte jeder anderen
Kreis=
mannſchaft gefährlich ſein). Einzelkämpfe: 100 Meter: Maus,
Balk; 200 Meter: Balk, Witthauer; 400 Meter: Witthauer, Neitzel;
1500 Meter: Neitzel, Rinderſpacher; 200 Meter Bruſt: Schwarz, Wunſch.
100 Meter Rücken: Dr. Frank, Schultz; „Kunſtſpringen: Flichter,
Boſſo. Ueberraſchend ſtark könnte zur Zeit eine ſüddeutſche
Damen=
mannſchaft zuſammengeſtellt werden, da aus Nürnberg, München,
Frei=
burg und Ulm neue Jugendliche aufgetaucht ſind, die ſchon Leiſtungen
der beſten deutſchen Schwimmerinnen erreichen. Die Damenſtaffeln
würden ungefähr wie folgt ausſehen: 4X100 Meter Freiſtil: Ziemann,
Miedel, Herrmann, Schnabel (Durchſchnitt ſicher 1:20 Min., wenn nicht
beſſer); Bruſtſtaffel 4X200 Meter: Gammel, Pfau, Blattmann Mackh.
400 Meter Lagen: Zipſe Gammel, Ziemann. Außer der Berliner
Meiſterklaſſe und Einzelkönnerinnen aus den verſchiedenen Kreiſen
haben die ſüddeutſchen Schwimmerinnen keine wirklich überragenden
Gegnerinnen zu fürchten. Aber die ſportliche Stärke des Kreiſes V
wird nun mal derart unterſchätzt, daß es Zeit wäre, durch einen Ne=
Präſentativkampf der Oeffentlichkeit die wirkliche Kampfſtärke zu zeigen.
Fortſchritte im ſpaniſchen Schwimmſport.
Man erfährt vom ſpaniſchen Schwimmſport nur in ganz
unregel=
mäßigen Abſtänden Neuigkeiten. Und doch iſt gerade der
Schwimm=
ſport in Iberien außerordentlich beliebt und zugkräftig geworden. Die
ſpaniſchen Schwimmfeſte mit Tauſenden von Zuſchauern (die
Hafen=
meiſterſchaften im November dieſes Jahres brachten über 80 000
Meu=
ſchen auf die Beine) ſuchen auf der ganzen Welt ihresgleichen an
äuße=
rem Umfang. Hochburg iſt nach wie vor Barcelona, deſſen Vereine
die ſpaniſchen Spitzenkönner ſtellen. Aber auch die Vertreter der
an=
deren Hafenſtädte, wie Taragona, Valencia, San Feliu uſw. ſind ſtark
nach vorn gekommen. Seinen erſten Länderkampf gegen Portugal
ge=
wann Spanien haushoch; der Gegner konnte nur eine Konkurrenz
gewinnen.
Viel weſentlicher als all dieſe doch äußerlichen Dinge ſind die
derzei=
tigen Leiſtungsgrenzen der Aktiven. Man wird bei ihrer Durchſicht die
Feſtſtellung machen müſſen, daß ſie in einigen Diſziplinen beſſer und
in anderen kaum ſchlechter als die der deutſchen Spitzenklaſſe ſind. Sie
lauten: 100 Meter Freiſtil: Pares=Barcelona 1:05 Min.; 100 Meter
Bruſt: Brull=Barcelong 1:18(1); 100 Meter Rücken: Sapes=Sabadell
1:11(1) Min.: 200 Meter Bruſt: Sapes=Sabadell 3:01 Min.; 400
Me=
ter Freiſtil: Artigas=Barcelona 5:13 Min.! Die Leiſtungen der Damen
ſind dagegen noch recht ſchwach; das liegt aber daran, daß der Frauenſport
im allgemeinen in Spanien noch nicht die freie Ausübungsmöglichkeit
gefunden hat wie in anderen europäiſchen Ländern. Aber auch hier
wird es nur eine Frage der Zeit ſein, bis die Spanierinnen den
An=
ſchluß erreicht haben werden, denn ſowohl die Leiſtungen der Italiener
als auch die der Spanier und Portugieſen beweiſen jetzt ſchon, daß die
Romanen für den Schwimmſport ſehr geeignete Talente ſtellen.
Dr. E. Buſſard=Frankfurt a. M.
Schwimmen.
Jungdeutſchland — Techniſche Hochſchule (Herren).
Jungdeutſchland — Tgde. 1846 Darmſtadt (Damen).
Im Rückkampf des Freitag abend konnte Schwimmklub
Jung=
deutſchland bei gutem Publikumsbeſuch ſämtliche Kämpfe gegen
die Lokalrivalen für ſich entſcheiden. Die Ergebniſſe waren:
4 X 100 Meter Crawl (Herren): 1. Jungdeutſchland 4:40 Min.,
2. Techniſche Hochſchule 4:41 Min.
5 X50 Meter Crawl (Damen): 1. Jungdeutſchland in 3:15.2
Min. mit Heeb. Gebauer, Müller, Oſann, E. Nagel;
2. Turngemeinde 1846 in 3:33 Min. mit Pahotzki, Händler,
Kaſten, Gerhardt. Klös.
10 X50 Meter Crawl (Herren): 1. Jungdeutſchland 5:08,2 Min.,
2. Techniſche Hochſchule 5:16,4 Min.
Den intereſſanteſten Kampf des Abends bildete die dann
folgende Damen=Lagenſtaffel 6 X 50 Meter, den erſt die
Schluß=
ſchwimmerin für J.D. entſcheiden konnte: 1. Jungd. 4:21 Min.
(Sulzmann. Lulay, Heeb. Müller. Gebauer, Oſann), 2.
Turn=
gemeinde 1846 in 4:22,9 Min. (Fleiſchmann, König, Gerhardt,
Kaſten. Maier, Klöß).
Waſſerball: Jungdeutſchland — Techniſche Hochſchule 10:3 (4:1)
Verabredungsgemäß ſpielte Orlemann diesmal auf Seiten
Jungdeutſchlands, das in der Aufſtellung: Junker; Richter,
Leyer=
zapf; Orlemann; Hermes, Maier, Schüßler ſpielte, während die
Techniſche Hochſchule mit Schmuck: Engelhardt, Hampe;
Wolfs=
holz; Gehrke, Hanſt 1. und Hanſt 2. unterlag.
Fußball.
T.H. Darmſtadt — Univ. Heidelberg.
Am Mittwoch ſpielte vor ungefähr 600 Zuſchauern auf dem
Hochſchulſtadion die T. H. gegen die hieſige Polizei 2:3. Heute
14,30 Uhr trägt die Hochſchulmannſchaft ihr erſtes
Meiſterſchafts=
ſpiel auf dem Hochſchulſtadion gegen die Univerſität Heidelberg
aus und Darmſtadt ſpielt in weſentlich ſtärkerer Aufſtellung als
am Mittwoch mit
Schwarz
Botzong: Link
Schlarb Fürſt Bongardt
Wolf Roth Irion Dickel Stock.
Eintritt 20 Pfg., Erwerbsloſe 10 Pfg.
Sp.V. 1898 (Jugend).
Alle Spiele fallen am 22. November aus — Das
Schüler=
training findet nun Mittwochs ab 3 Uhr ſtatt.
Fußball im Kreis Skarkenburg.
Rubepauſe am Totenſonntag.
Die 4=Klaſſe am 15. November:
Gruppe Bergſtraße: Boruſſia Dornheim — Sp.V.
Weiter=
ſtadt 4:0 (1:0). Germania Leeheim — Olympia Hahn 3:1
(1:0).
Durch den klaren Sieg von Dornheim über die noch
einiger=
maßen im Rennen liegenden Weiterſtädter iſt die führende
Stel=
lung von Rot=Weiß Darmſtadt derart gefeſtigt worden, daß nur
noch vollkommen unerwartete Rückſchläge, die bei der
Beſtändig=
keit der Rot=Weißen aber kaum zu erwarten ſind, die Mannſchaft
um berechtigte Meiſterehren bringen dürften,
Als einziges Spiel am Totenſonntag findet die Begegnung
Chattia Wolfskehlen — Boruſſia Dornheim ſtatt.
Gruppe Odenwald: Sp.Cl. Ober=Ramſtadt — Sp.Vgg.
Groß=Umſtadt 4:2 (2:1). V. f. R. Beerfelden — Sp.V.
Roß=
dorf 1:4 (1:3). Sp.V. Lengfeld — Sp.V. Höchſt 11:1.
Viktoria Schaafheim — Viktoria Kleeſtadt (Sieger
Schaaf=
heim).
Am 8. 11. V. f. L. Michelſtadt — Sp. Cl. Ober=Ramſtadt 5:1 (1:0).
Der Tabellenführer holte ſich am 8 11., wie nachträglich
be=
kannt wurde, in Michelſtadt eine empfindliche Niederlage, die dem
ganzen Spielverlauf nach entſchieden zu hoch ausgefallen iſt Der
Umſtand aber, daß Torwächter, und ein Verteidiger von Ober=
Ramſtadt ihre Mannſchaft eine Viertelſtunde vor Schluß im Stiche
ließen, läßt das Endreſultat erklärlich erſcheinen. Trotzdem liegen
die Ober=Ramſtädter, da ſie am Sonntag wieder ſiegten, immer
noch ſicher an der Tabellenſpitze. Der Ausgang der reſtlichen
Spiele geht in Ordnung, wobei aber die Höhe des Lengfelder
Reſultats zu beachten iſt. Schaafheim ſiegte, läßt aber über die
Höhe des Reſultats nichts verlauten.
Am Sonntag ruhen die Waffen.
Gruppe Dreieich: Viktoria Griesheim 1. — FV.
Epperts=
hauſen 2:4 (0:2).
Der Sieg des Tabellenführers der Gruppe auf fremdem
Ge=
lände gegen die Kreisligiſten iſt ſehr zu beachten, wenn auch
Griesheim auf drei ſeiner beſten Leute verzichten mußte. Auch
in dieſer Gruppe ſind für Sonntag keine Spiele angeſetzt.
Die Rückſpieltermine der Kreisliga.
29. 11. 31 Münſter — Arheilgen. Pfungſtadt — Eberſtadt,
Union Darmſtadt — Sprendlingen.
Groß=Zimmern — Polizeiſportverein Darmſtadt.
Egelsbach — Oberroden, Griesheim — Mörfelden.
Dieburg — Wixhauſen (Vorſpiel).
6. 12. 31 Arheilgen — Dieburg. Pfungſtadt — Oberroden.
Mörfelden — Eberſtadt, Münſter — Wixhauſen.
Union Darmſtadt — Polizeiſportverein Darmſtadt.
Egelsbach — Griesheim. Sprendlingen — Gr.=Zimmern.
13. 12. 31 Wixhauſen — Arheilgen. Eberſtadt — Egelsbach.
Mörfelden — Dieburg Sprendlingen — Münſter.
Union Darmſtadt — Pfungſtadt.
Polizeiſportverein Darmſtadt — Oberroden (11 Uhr).
Groß=Zimmern — Griesheim.
20. 12. 31 Groß=Zimmern — Egelsbach Eberſtadt — Arheilgen.
Dieburg — Münſter. Pol.=SV. Darmſtadt — Pfungſtadt.
Union Darmſtadt — Mörfelden (11 Uhr).
Wixhauſen — Oberroden, Griesheim — Sprendlingen.
27. 12. 31 Spielfrei.
3. 1. 32 Arheilgen — Gr.=Zimmern, Münſter — Union Darmſtadt.
Egelsbach — Sprendlingen. Pfungſtadt — Dieburg.
Oberroden — Mörfelden. Eberſtadt — Griesheim.
Wixhauſen — Polizeiſportverein Darmſtadt.
10. 1. 32 Polizeiſportverein Darmſtadt — Münſter.
Oberroden — Arheilgen, Gr.=Zimmern — Pfungſtadt.
Mörfelden — Wixhauſen. Griesheim — Union Darmſt.
Eberſtadt — Sprendlingen, Egelsbach — Dieburg.
17. 1. 32 Spielfrei wegen Pokalſpiele.
24. 1. 32 Gr.=Zimmern — Wixhauſen. Union Darmſt. — Eberſtadt.
Pfungſtady — Münſter. Arheilgen — Egelsbach.
Sprendlingen — Oberroden.
Mörfelden — Polizeiſportverein Darmſtadt.
Dieburg — Griesheim.
31. 1. 32 Arheilgen — Union Darmſtadt Eberſtadt —
Dieburg — Sprendlingen, Wixhauſen — Pfü
Groß=Zimmern — Mörfelden.
Egelsbach — Pol.=SV. Darmſt., Oberroden — Göü
7. 2. 32 Spielfrei wegen Pokalſpiele.
14. 2. 32 Münſter — Groß=Zimmern, Sprendlingen —
Polizeiſportverein Darmſtadt — Eberſtadt (11
Union Darmſtadt — Egelsbach, Pfungſtadt — N.
Griesheim — Wixhauſen. Dieburg — Oberrogel
21. 2. 32 Union Darmſtadt — Groß=Zimmern (11 Uhr),
21. 2. 32 Wixhauſen — Sprendlingen, Pfungſtadt — Bu
Oberroden — Münſter, Mörfelden — EgelsH.
Dieburg — Eberſtadt, Pol.=SV. Darmſtadt — G
28. 2. 32 Eberſtadt — Wixhauſen, Groß=Zimmern — L.,
Arheilgen — Mörfelden. Münſter — Egelsbag
Sprendlingen — Polizeiſportverein Darmſtadtt
Dieburg — Union Darmſtadt. Griesheim — 7
6. 3. 32 Eberſtadt — Groß=Zimmern. Sprendlingen —
Oberroden — Union Darmſtadt. Egelsbach —
Polizeiſportverein Darmſtadt — Dieburg.
Griesheim — Arheilgen. Mörfelden — Münle
13. 3. 32 Sprendlingen — Mörfelden. Wixhauſen — Union
Pfungſtadt — Egelsbach. Dieburg — Groß=Zii
Oberroden — Eberſtadt.
Arheilgen — Pol.=SV. Darmſtadt. Münſter — O.
20. 3. 32 Wixhauſen — Dieburg (Rückſpiel).
Die Spiele finden auf den Plätzen der erſtgenanntes,
ſtatt. Spielbeginn im November, Dezember und Jch
2 Uhr, im Februar um 2.,30 Uhr, und im März um 331
10 Minuten Wartezeit, ausgenommen die Spiele, die,
angegeben um 11 Uhr ſtattfinden.
Im Zuſammenhang mit den ſeinerzeitigen Vorfäu
Verbandsſpiel Haſſia Dieburg — FC. 03 Egelsbach dunn
eſſieren, daß Dieburg Platzſperre erhalten, und Egels i.
Spieler durch Disqualifikation eingebüßt hat.
Kraftſpork.
Mannſchaftswaldlauf: Polizei — Sportverein
Die Aktiven beider Vereine treffen ſich heute zun
Uhr auf dem Polizeiſportplatz zu einem Mannſchaf-
Die Mannſchaften beſtehen aus 10 Teilnehmern und muſ
in Hand durch das Ziel laufen. Die 4,5 Km. lange Sc
vom Polizeiplatz an der Feſthalle vorbei durch die Tarn
allee. Holzhofallee zum Polizeiplatz. Vom Hügel
Kavallerieſande aus, iſt den Intereſſenten wundervolll,
heit geboten, die Läufer zu beobachten.
Rauſch=Hürtgen gewannen am Donnerstag
fünfte Stuttgarter Sechstagerennen mit 96 Punkten
Runde Vorſprung vor Richli=Buſchenhagen, Charlier=2d
Ehmer=Kroſchel.
Bela von Kehrling ſteht wieder an der Späl
veröffentlichten ungariſchen Tennisrangliſte vor Gabrmß
und Straub.
Primo Carnera, der k. o. gewohnte italie=i/4
rieſe mußte ſich in Chikago zur Abwechſelung mit eim
ſieg über Levinſky begnügen.
Nils Ramm. der neue ſchwediſche Schwergew /
ſchlug in Stockholm den belgiſchen Meiſter Limonſim!
Runden nach Punkten.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 21. November.
10.20: Schulfunk: Reiſe=Erinnerungen.
15.15: Stunde der Jugend.
16.00: Buntes Schallplattenkonzert.
17.05: Konzert. Opeietten= und Schlagerlieder. — am
Tanzmuſik auf Schallplatten.
18.40: Prof. d’Harcourt u. Dr. Scharp: Deutſchland und
19.05: Spaniſch.
19.45: Lieder zur Laute. Geſungen von H. Ebbecke.
20.00: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereign:W
20.15: Unterhaltungskonzert des Philharm. Orcheſters S
Mit Ziehharmonika=Einlagen v. L. G. Mazzoni u. hei
riſchen Intermezi.
22.15: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
22.35: Berlin: Unterhaltungskonzert der Kapelle Arkadry
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabed, 21. November.
9.30: Stunde der Unterhaltung.
14.50: Kinderbaſtelſtunde. Ein alter Schuhkarton verwam
ein Geſchenk.
15.45: Dr. Margot Rieß: Frauenſtunde. Religiöſe Frauen!
16.00: Prof. Dr. Flitner: Das Geſicht der pädagogs
ſchrift „Die Erziehung”
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr., Fränel: Empfindliche Menſchen.
18.00: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30: Prof. Dr. Leiſegang: Die Deniformen des Me=d
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Dr. Wrede: Kirche und Gegenwart.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Das Leben des Jacques Offenbach. Eine biogra
folge von Erik Ernt Schwabach. Muſik von Jacgue=
21.15: Muſik des Alltags. 1. Die Straße ſingt. Ausf.
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22.30: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
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Der deutſche Bergbau im Oktober.
Ungünſtige und weiter verſchlechkerke Markklage. — Infolge Abſahmangel krikiſche Lage der Gruben.
Leichke Belebung am Kohlenmarkt in Riederſchleſien und Hachſen.
Kohlenförderung des Ruhrbezirks.
Im Monat Oktober 1931 wurden insgeſamt in 27 Arbeitstagen
7250 115 Tonnen Kohle gefördert gegen 6986 491 To. in 26
Arbeits=
tagen im Monat September 1931 und 8993 318 To. in 27 Arbeitstagen
im Monat Oktober 1930. Arbeitstäglich betrug die
Kohlenför=
derung im Oktober 1931 268 523 To gegen 268 711 To. im Septeilber
1931 und 333 086 To. im Oktober 1930. — Die Kokserzeugung
des Ruhrgebietes ſtellte ſich im Oktober 1931 auf 1 465 391 To (täglich
47271 To.), im September 1931 auf 1466 574 To. (48886 To.) und
2 117129 To. (68 294) im Oktober 1930. Auf den Kokereien wird auch
Sonntags gearbeitet.
Die Brikettherſtellung hat im Oktober 1931 insgeſamt
271976 To. betragen (arbeitstäglich 10 073 To.) gegen 291 515 Tonnen
(11 212 To.) im September 1931 und 313 209 To. (11600 To.) im
Okto=
ber vorigen Jahres.
Die Beſtände der Zechen an Kohle, Koks und
Preß=
kohle (das ſind Haldenbeſtände, ferner die in Wagen, Türmen und
Kähnen befindlichen, noch nicht verſandten Mengen einſchließlich Koks
und Preßkohle, letztere beiden auf Kohle zurückgerechnet) ſtellten ſich
Ende Oktober 1931 auf rund 10,14 Millionen To. gegen 10,23 Mill.
To Ende September 1931. Hierzu kommen noch die Syndikatsläger in
Höhe von 1,40 Milliouen To.
Die Geſamtzahl der angelegten Arbeiter ſtellte ſich
Ende Oktober 1931 auf 227 671 gegen 235 223 Ende September 1931 und
303 031 Ende Oktober 1930.
Die Zahl der Feierſchichten wegen Abſatzmangels belief
ſich im Oktober 1931 nach vorläufiger Ermittelung auf rd. 716 000. Das
entſpricht etwa 3,14 Feierſchichten auf 1 Mann der Geſamtbelegſchaft.
Im Aachener Revier war das Induſtriekohlengeſchäft
wei=
ter ſchlecht, das Geſchäft in Hausbrandkohle hat gut angezogen.
Auch in Weſt=Oberſchleſien iſt die Nachfrage in
Induſtrie=
ſortimenten weiter ſchlecht, während im Hausbrand ſtärkere Abrufe
kamen. Umgeſetzt wurden 1554 741 To. Steinkohle (1 431 346 Tonnen
im Vormonat), 102 062 To. Koks (93 770 To.). Auf Halde lagen am
Monatsende 734 082 To. Steinkohle, 496 697 To. Koks und 615 To.
Briketts.
In Niederſchleſien iſt im Abſatz eine leichte Belebung
in=
folge verſtärkten Abrufs von Hausbrandkohle und ſeitens der Gas= und
(lektrizitätswerke zu berzeichnen. Das Geſchäft in Induſtriekohle blieb
Am Deviſenmarkt notierte das engliſche Pfund unverändert, der
Gulden 5 Pfg. niedriger. Die nordiſchen Deviſen ſetzten ihre
Abwärts=
bewegung zur Angleichung an die Pfundparität fort; Kopenhagen und
Oslo gaben um je 1,25 RM., Stockholm um 1 RM. nach. Sonſt hatten
noch Danzig mit minus 10 Pfg., Reykjavik mit minus 15 Pfg. und
Spanien mit plus 10 Pfg. kleine Veränderungen aufzuweiſen.
ſchlecht. Die Haldenbeſtände betragen 339 257 (358 063) Tonnen.
Der Steinkohlenbergbau im Freiſtaat Sachſen meldet als
Folge der Winterbevorratung eine kleine Abſatzbelebung. 20 000 To.
konnten von der Halde genommen werden.
Braunkohlenbergbau.
Im mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau
geſtalte=
ten ſich die Verhältniſſe auf dem Hausbrandbrikettmarkt nicht günſtig,
da ſich der am 1. Oktober eingetretene Winterpreis auswirkte. Der
Handel hatte ſich zum Septemberpreis genügend bevorratet. Der
In=
duſtriebrikettmarkt zeigte keine Beſſerung. Im mitteldeutſchen Bezirk
erreichten die Stapel ihren höchſten Stand ſeit April d. Js. Die
Kam=
pagne in der Zuckerinduſtrie hat den Rohkohlenabſatz befriedigend
ge=
ſtaltet.
Im rheiniſchen Braunkohlenrevier hat ſich die
Markt=
lage nicht geändert
Im bayeriſchen Bergbau wurden 115 503 To. Pechkohle und
R4887 To. Braunkohle gefördert.
Eiſenerzbergbau.
Im Eiſenerzbergbau haben ſich Förderung und Abſatz nicht
ge=
hoben. Im Siegerländer Gebiet ſehen ſich infolge Abſatzmangels
mehrere Gruben gezwungen, Vorkehrungen zu treffen, den Betrieb für
einige Monate ſtillzulegen.
Im Lahn=Dillgebiet einſchl. Oberheſſen iſt eine
wei=
tere Verſchlechterung bis auf einen Tiefpunkt eingetreten. Eine Reihe
von Gruben haben ihren geringen Abſatz ganz oder zum Teil verloren.
Metallerzbergbau.
Im Mansfelder Kupferſchieferbergbau wurden
74 000 Tonnen Minern (63 300 To. im September) gefördert.
Harzer Bergbau. Im Oberharz wurden erzeugt:
Blei=
ſchliche 1440 (1400) To., Zinkblende 170 (160) To. Im Unterharz
betrug die Erzeugung: Kupfererze 582 (839) To., Melierterze 1094 To.
(1388 To.), Bleizinkerze 2072 (2568) To.
Im rheiniſchen Blei=Zinkerzbergbau hat die
Pro=
duktion betragen: Zinkerz 1988 (2242) To., Bleierz 421 (511) To.,
Kupfererz 70 (90) To. Miſcherz 326 (435) To.
In Deutſch=Oberſchleſien betrug die Erzeugung:
Zink=
blende 15 694 (15 031) To., Bleierze 1920 (1977) To., Galmei 796 (753)
To., Schwefelkies 450 (238) Tonnen.
In Zink, Blei und Kupfer ſind weitere Preisſenkungen
ein=
getreten. — Der Silberpreis hat die Aufwärtsbewegung des
Vor=
monats fortgeſetzt. — Die Lage des deutſchen Metallerzbergbaues hat
ſich im Berichtsmonat noch weiter verſchlechtert.
Berliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.
Der geſtrige telephoniſche Effektenfreiverkehr in Frankfurt am
Main ſtand vormittags weiter unter dem Eindruck der Inſolvenz der
Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz, die bereits im vorgeſtrigen
Nachmittagsverkehr eine merkliche Abſchwächung gebracht hatte. Es
er=
folgten noch kleine Abgaben der Spekulation, die das Kursniveau
er=
neut um etwa 1 Prozent drückten. Gegen Mittag ſetzte ſich jedoch
wie=
der eine Befeſtigung durch, da die zuerſt befürchteten
Exekutionsver=
käufe nicht eintraten. Im Gegenteil, es lagen wieder kleine
Kauf=
orders vor, ſo daß in Verbindung mit Deckungen und Rückkäufen der
Spekulation für die führenden Werte, wie J.G. Farben, Siemens u. a.
Kursbeſſerungen bis zu 2 Prozent zu verzeichnen waren. Die übrigen
Papiere blieben vernachläſſigt und lagen kaum verändert. Nur
Far=
benbonds zogen erneut um etwa 1 Prozent an. Das Geſchäft war im
allgemeinen ziemlich klein, da eine gewiſſe Zurückhaltung und
Unſicher=
heit unverkennbar war.
Der Rentenmarkt lag anfangs für 8proz., Goldpfandbriefe um etwa
0,5—1 Prozent niedriger, doch ſtellten ſich ſpäter wieder kleine
Erholun=
gen ein. Liquidationspfandbriefe waren etwas gefragt und ſtehen
wie=
der auf gleicher Höhe mit den 8prozentigen Goldpfandbriefen.
Reichs=
ſchuldbuchforderungen und Altbeſitzanleihe wurden offeriert und lagen
bis zu 1 Prozent ſchwächer. An Marktgebiet der Auslandsrenten
herrſchte vollkommene Geſchäftsloſigkeit.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe eröffnete geſtern wiederum in ſehr
ruhiger Haltung. Britiſche Staatspapiere tendierten ſtetig. Das
Geſchäft hielt ſich in engſten Grenzen. Die Stimmung an der
Londoner Börſe blieb auch im Verlaufe luſtlos. Nach einer
vor=
übergehenden leichten Erholung ſchloß die Börſe wieder etwas
ſchwächer, beſonders britiſche Staatspapiere waren rückgängig.
Die Pariſer Börſe verkehrte in ſehr ruhiger Haltung,
und die Mehrzahl der Werte lag etwa auf geſtrigem Niveau.
An der Brüſſeler Börſe zeigte ſich eine gewiſſe
Wider=
ſtandsfähigkeit, doch hielt ſich das Geſchäft in mäßigen Grenzen.
An der Wiener Börſe konnten ſich auf Deckungen
ver=
ſchiedentlich Kursbeſſerungen durchſetzen.
Die Amſterdamer Börſe war bis zum Schluß ziemlich
freundlich, die Kurſe lagen allgemein etwas feſter
New York eröffnete bei nur kleinem Geſchäft in ſchwächerer
Haltung.
An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft am
Nachmittag, beſonders in Pfunden etwas lebhafter. Das Pfund
ging aber weiter zurück, und ſchwächte ſich auf 3,7334 gegen den
Dollar ab. In Amſterdam ſchloß es mit 9,30½, in Zürich mit
19,25. und in Paris mit 95,56. Die Reichsmark war wenig
ver=
ändert, ſie tendierte aber eher feſter. In London ſchloß ſie mit
15,711 in New York notierte ſie 23,77, in Amſterdam ſchloß ſie
mit 59,14 in Zürich mit 122,15 und in Paris 606. Der Dollar
lag feſt, in Amſterdam zog er bis auf 249.19½ an. Der
franzö=
ſiſche Franc war gut behauptet, der holländiſche Gulden konnte
ſich nach vorübergehender Abſchwächung wieder gut erholen
be=
ſonders feſt war er in Wien, wo er ſich auf 285,70 nach 284 85
befeſtigte. Die Norddeviſen blieben ſchwach, doch war das
Ge=
ſchäft hierin nur gering. Der kanadiſche Dollar ging ebenfalls
zurück. Buenos war eher etwas leichter.
Berliner Deviſen=Feſtiſekung vom 20. Rovember.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
Der deviſenverkehr zwiſchen der Schweiz und Ungarn
Schon in den vorgeſtrigen Nachmittagsſtunden hatten die Kurſe
in Berlin auf Grund der Vorgänge bei der Berliner Bank für Handel und
Grundbeſitz ſtärkere Abſchwächungen erfahren und die Tendenz war
auch geſtern zunächſt ſtimmungsmäßig noch weiter ſchwach. Es herrſchte
Zurückhaltung, da ſich noch nicht überſehen ließ, wie das Publikum auf
die=
ſen neuen Zuſammenbruch reagieren würde. Als ſich dann aber zeigte
daß auf der niedrigeren Kursbaſis neues Angebot nicht vorlag, ſah ſich
die Spekulation zu Deckungen veranlaßt. Die Kupferpreisermäßigung
von 7,5 auf 7 Dollareents fand wenig Beachtung. Einmal, weil es eine
der Marktlage nachhinkende Bewvegung ſei, zum anderen, weil das
Kupferkartell nicht mehr dieſelbe Bedeutung habe wie noch vor wenigen
Monaten. Beachtung fanden dagegen Gerüchte von Verhandlungen
über den Verkauf eines Aktienpaketes der Vereinigten Stahlwerke nach
Frankreich. Es iſt kaum glaubhaft, daß die Gerüchte, in dieſer Form
wenigſtens, den Tatſachen entſprechen. Man hofft aber auf eine
Stel=
lungnahme der Verwaltung zu ihnen in der am 24. November in
Berlin ſtattfindenden Aufſichtsratsſitzung. Die Montanpapieren waren
jedenfalls faſt auf ihrem höchſten Kursſtand gehalten, im Gegenſatz zu
den übrigen Marktgebieten, in denen doch Verluſte von 2—3 Mk.
ein=
getreten waren. Am Pfandbriefmarkt neigte die Tendenz weiter eher
zur Schwäche, wobei die Unſicherheit über die
Durchführungsbeſtim=
mungen zu dem Oſthilfegeſetz retardierend wirkte. 8prozentige
Gold=
pfandbriefe gaben erneut um etwa 05 Prozent nach. Von heimiſchen
Anleihen fielen Altbeſitz durch ſchwache Haltung auf und wurden etwa
125 Prozent niedriger als geſtern genannt. — In den
Mittagsſtun=
den beſſerte ſich die Tendenz für Aktien ganz weſentlich, und der größte
waren für dieſe Bewegung aber nicht zu hören. Beſondere Gründe
waren für dieſe Bewegung aber nicht zu hören. Der Geldmarkt erfuhr
keine Veränderungen.
Schon in den Mittagsſtunden, als ſich herausgeſtellt hatte, daß der
Zuſammenbruch der Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz beim
Publikum erfreulicherweiſe keine Panikſtimmung ausgelöſt hat, da man
die Angelegenheit als rein kriminell anſieht, konnten ſich die Kurſe der
meiſten Aktienwerte, wie ſchon gemeldet, mehrprozentig erholen. Einige
Spezialwerte, wie J.G. Farbeninduſtrie, Licht u. Kraft und Siemens
hatten auch etwas lebhafteres Geſchäft, ſonſt war die Umſatztätigkeit
nur klein.
In der Verſammlung in der Schadowſtraße wurde poſitiv nichts
Neues bekannt. Es wurde über, die Hoffnungen auf eine
Börſeneröff=
nung debattiert, außerdem ſoll die Frage der Proteſtverſammlung
ge=
löſt werden. Am Montag wird Zeit und Ort dieſer Verſammlung
allen Börſenbeſuchern bekanntgegeben werden. Ferner wurde davon
geſprochen, daß heute bei der Liquidationskaſſe eine wichtige
Beſpre=
chung ſtattfindet, die noch verſchiedeue, gegen die Börſeneröffnung
vor=
handene Hinderniſſe klären ſoll.
Erläukerungen
zur drikfen öſterreichiſchen Leviſenverordnang.
Der Zuſammenbruch der Bank für Hanit
und Grundbeſiß.
Die Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz hat,
gemeldet, ihre Schalter geſchloſſen= Im ganzen unterhält
Berlin 23 Zweigſtellen. Sie hat außerdem noch mehrere
Rheinland. Es heißt, daß im ganzen 36 000 Einleger ar.
eſſiert ſind, die in erſter Linie dem gewerblichen Mittelſtang
Die Bank iſt 1923 kurz nach der Inflation auf genoſſenſch.u
ſis gegründet worden mit dem Zweck, Kredite für den
Gr-
beſchaffen. Die Bank hat ſich ſehr ſchnell und ſtark entwick!
auch in der Bilanzſumme zeigt, die von 4,9 auf über 90 Mk
geſtiegen iſt. Das Aktienkapital von 2 Millionen Mk. iſt E.
erhöht worden, abgeſehen von einer Verſtärkung der Baſi.
Hi Selten eKel efunſeldnen de Daäcenglſanis.
beizuführen. Im Zuſammenhang mit dieſem Bankkrach wi
Name des Abgeordneten Karl Ladendorff viel genannt, der
Landtagsfraktion der Wirtſchaftspartei und Vorſitzender ds
rates der Bank iſt.
Zum Zuſammenbruch der Berliner Bank für Handel
beſitz A.G. haben verſchiedene Inſtitute Erklärungen über
ziehungen zu der zuſammengebrochenen Bank abgegeben.
Genoſſenſchaftsverband teilt mit, daß weder die Berline:
Handel und Grundbeſitz noch der Deutſche Verband für
genoſſenſchaften ihm je als Mitglieder angehört hätten.
liner Pfandamt erklärt, daß ſeine in üblichem Ausmaß
Engagements bei der Bank vollkommen gedeckt ſeien. De
Beſitz befindliche Aktienpaket der Bank von 100 000 M. iſt
i-
ſeit Jahren auf eine Mark abgeſchrieben. Die Forderunger,
deutſchen Bodenkreditanſtalt Greiz=Berlin in Höhe von 1
Reichsmark wird als weit überdeckt angeſehen. — Die Veuv
Hovad=Verſicherungskonzerns teilt mit, daß ſeine Geſchäfu
Zuſammenbruch der Bank nicht beeinträchtigt werden;
für=
guthaben ſind durch Hinterlegung von Goldpfandbrief nl
Sicherheiten geſtellt worden.— Der Berliner Hypothekenba im
die „Roland”, Gemeinnützige Wohnungsbau= und Verwalt uMl
ſtehen zu der falliten Bank in keinerlei geldlichen Beziehurne
Die Schwierigkeilen für den Handel der Land
infolge der Nokverordnung.
Wie wir erfahren, hatten geſtern die Vertreter der Sp/
des Getreidehandels, insbeſondere aus Schleſien, eine eirnch
ſprechung mit dem Reichskommiſſar für die Oſthilfe bezüchi
zeitigen Schwierigkeiten, die für den mit der Landwirtſchaß
hängenden Handel durch die Notverordnung entſtanden FſtM
miniſter Dr. Schlange=Schöningen legte die Gründe dar, aun
die Notverordnung in ihrer vorliegenden Form für unumä
wendig hält. An der Notverordnung ſelbſt kann natürlick:
telt werden, da über alle kriſenhaften Erſcheinungen des *
als oberſtes Erfordernis beſtehen bleiben muß, daß die Erch
geſamten Bevölkerung im nächſten Jahre jeder Gefahr eitht
Der Miniſter ſagte den Vertretern des Getreidehandels
be=
legungen zu, daß es für ihn eine Selbſtverſtändlichkeit ſei, W
mehr auf jede nur mögliche Weiſe und möglichſt ſchnell üh4
wärtigen Schwierigkeiten hinwegzuhelfen. In den in Kür=el
tenden Ausführnugsbeſtimungen werden die Wünſche des „0d
lichſte Berückſichtigung finden, ebenſo werden durch Verhawd)e
der Bankwelt uſw. dem Handel und der Induſtrie alle n.=
Erleichterungen geſchaffen werden. Reichsminiſter Dr. Shnd
ningen ſprach ſchließlich die Hoffnung aus, daß in der Zu
aller verſtändigen Menſchen jede unnötige Beunruhigung
rung vermieden werden müſſe; er wies nachdrücklich darauf .
ſchwere Situation, die ſich auf allen Gebieten in Deutſchlal
ner Meinung nach nur mittels durchgreifender Maßnahumrſt
den werden kann. Die Vertreter des Getreidehandels e.
ſie in dieſem Sinne mitzuarbeiten bereit ſeien.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Heſſiſche Tabakverkaufsſitzung in Mannheim. Der He.
bauverband brachte am 19. November in Mannheim von
geſchloſſenen Tabakbauvereinen insgeſamt 8450 Zentner Huuf”
er Ernte zur Ausſchreibung. Der Beſuch war gut, das T4k
Die Preiſe waren jedoch gedrückt, es wurden nur rund
abgegeben. Den beſten Preis erzielte Hüttenfeld mit 672
einzelnen erlöſten pro Zentner in RM., wozu Zu= und EIl
zu 20 Prozent treten: Groß=Hauſen 150 Zentner 58,35 Muhl
feld 450 Zentner 67,25 RM. Viernheim 1 1700 Zentner im
und zwar 700 Zentner 58,25 RM., 350 Zentner 57,15 R—?
57,80 RM., 350 Ztr. 58,20 RM., Viernheim III 650 Zt—
Zurückgezogen wurden die Tabake der Vereine Lamperthein!
2700 Ztr., Lorſch 300 Ztr., Viernheim mit 1500 Ztr., Eu
mit 1000 Ztr. Die Gebote bewegten ſich bei dieſen Vere‟
42 und 65 RM.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Der ſchweizeriſche Bundesrat hat ſich in ſeiner heutigen
Sitzung mit dem von Profeſſor Bachmann von der Schweizeriſchen
Nationalbank mit der ungariſchen Regierung verhandelten
Ab=
kommen, betreffend den Deviſenverkehr zwiſchen den beiden
Län=
dern befaßt. Es iſt in dieſer Sache eine Note der ungariſchen
Regierung mit endgültigen Vorſchlägen zu erwarten, denen die
Schweiz vorausſichtlich zuſtimmen wird.
Das Abkommen ſoll bekanntlich abgeſchloſſen werden, um die
Auswirkungen der ſcharfen ungariſchen Deviſenverordnung für
die Schweiz zu mildern. Ein Teil der Deviſen, die Ungarn aus
dem Export nach der Schweiz zufließen, ſollen dazu verwendet
werden, um die ungariſchen Schulden an ſchweizexiſche
Expor=
teure zu begleichen. Clearingſtelle wäre die Schweizeriſche
Nationalbank.
Der Hauptausſchuß hat geſtern die dritte Deviſenverordnung
ge=
nehmigt. Nach den Erläuterungen, die Finanzminiſter Dr.
Weiden=
hoffer gab, ſind die weſentlichen Aenderungen folgende: Zu 8 3: Jede
Art von Verbringung ausländiſcher Zahlungsmittel in das Ausland
wird an eine beſondere Bewilligung der Oeſterreichiſchen Nationalbank
gebunden. Im Reiſeverkehr können ohne Bewilligung der
National=
bank inländiſche Zahlungsmittel und ausländiſche im Höchſtwert von
500 Schilling für jede Perſon über 14 Jahren mitgenommen werden.
Für den Grenzverkehr ſind die entſprechenden Beträge je 50 Schilling.
Die Erlöſe aus Zins= und Gewinnanteilſcheinen von im In= oder
Aus=
land ausgeſtellten, auf ausländiſche Währung lautenden Wertpapiere
werden ohne Rückſicht auf die ſonſt für die Anmeldung feſtgeſetzte
Wert=
grenze nach Eingang der Nationalbank anzumelden und anzubieten
ſein. Für die öſterreichiſche Tranche der Völkerbundsanleihe iſt nur
die Oeſterreichiſche Nationalbank Zahlſtelle, die die Auszahlungen in
der geſchuldeten Valuta ohne weitere Nachweiſung vornehmen wird.
Die Oeſterreichiſche Nationalbank wird ferner ermächtigt,
Verlängerun=
gen der Anmeldefriſt zuzugeſtehen.
Zu 8 6: Die Entgegennahme von Kapitals= und Geldeinlagen mit
Goldklauſel iſt für alle Kreditunternehmungen nur mit Bewilligung
des Bundesminiſters für Finanzen zuläſſig.
Zu 8 8: Der Handel in Gold= und Silbermünzen der
Schilling=
währung zu Preiſen über dem Nennwert iſt verboten. Der Handel mit
anderen Goldmünzen, die nicht als ausländiſche Zahlungsmittel
anzu=
ſehen ſind, iſt nur mit ſchriftlicher Bewilligung der Nationalbank
ge=
ſtattet. Der Verkauf oder die Verbringung von unverarbeitetem oder
unvermünztem Cold. Eilber oder Platin nach dem Ausland, ſowie der
Ankauf der genanuten Edelmetalle im Auslande ſind an eine
ſchrift=
liche Bewilligung der Nationalbank gebunden.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago a
Getreide. Weizen: Dezember 56,75, März 59”
60½: Mais: Dezember 42,25, März 45, Mai 46,75—,
Hafer: Dezember 25,75 März 27,75, Mai 28,
Roggen: Dezember 48,25, März 52,50, Mai 53½,
Schmalz: November 6,20, Dezember 6,05, Januar.”
März 6,20.
Speck, loco 6,875.
Schweine: Leichte 4,50—4,65, ſchwere 4.35—4,50
zufuhren in Chicago 30 000, im Weſten 106 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork au
Schmalz: Prima Weſtern 6,20; Talg, extra loſe
Getreide. Weizen: Rotwinter 69, Hartwi
Mais; loco New York 58,25; Mehl: ſpring w
4.30—4,70; Getreidefracht nach England 1,6—2,3 8-
Kontinent 8—8½ C.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 166, Loconotiz 4—
ber 4,62. Januar 1932 4,71, März 4,87, Mai 5,00,
Ju-
tember 5,40.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die ſteuerfreie Reichsbahnanleihe hat, wie w.
Reichsbahn erfahren, geſtern einen Betrag von 235 2
reicht. Wie die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft mitte
chen andere in der Oeffentlichkeit verbreitete Zahle=
Tatſachen.
Zwei Banken, die mit der Berliner Bank für
Grundbeſitz A.=G in Verbindung ſtehen, haben eber
ihre Schalter geſchloſſen. Es handelt ſich dabei um
Kreditbank=A.=G., Wuppertal=Barmen, die geſtern:
und um die Gewerbebank A.=G. Trier, eine eingetra.”
niederlaſſung der Berliner Bank für Handel und Gru.
die geſtern nachmittag ihre Schalter geſchloſſen habend
Von Wiederaufnahme des Wertpavier=Börſenn.
werden Deutſch=Aſiatiſche Bankaktien in Reichsmark ſi.
zu Shanghai=Taels 600.— an der Frankfurter Bör=
und notiert.
Der Verband ſchweizeriſcher Nationalbahnen..
tell ſchweizeriſcher Banken legen 150 Mill. P5.
ſchweizeriſchen Bundesbahnen auf zu 4 Prozent. Der
termin läuft vom 21. bis 26. November zu 395 P5
Anleihe iſt 1951 fällig, doch iſt eine vorzeitige Ru=
1946 zuläſſig.
Während der erſten zehn Monate des Jahree
1752 Banken in den Vereinigten Staaten ihre Zall.
geſtellt. Die Banken hatten Denoſiten in Höhe ver
lionen Dollar, das ſind vier Prozent der geſh
in den amerikaniſchen Banken.
Nr. 323 — Seite 13
21. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
biffee Jsis, Postamt C. C.1.
Roman von
/ Ernſt Klein
(Nachdruck verbotenſ.
maſſoden genehmigte ſich einen Kognak. „Und was iſt’s
viel Phantaſie habe ich denn doch nicht! Aber, Frau
edenken Sie, Lady Wilfort war die Letzte, die mit Sala
Sie gab ſelbſt zu, ihm nachgegangen zu ſein! — Darf
„och eine Frage erlauben? Ja? Wann hat die Affäre der
sTfort in New York geſpielt?”
Sräfin zog die Brauen zuſammen und dachte
ange=
unch. Sie begann ſogar, die Zeit an den Fingern zu
— „Es müſſen zwei Jahre und ſechs — — und
ate ſein.
könnte ſtimmen, Frau Gräfin!“
könnte ſtimmen.”
n dieſe Zeit war Sala bei der Portugieſiſchen Geſandt=
Waſhington. Man müßte feſtſtellen, ob er damals
iForts bereits gekannt hat.‟ Er erhob ſich. „Frau Gräfin,
i Sar nicht, wie ich Ihnen danken ſoll. Sie haben mir
beträchtliche Strecke weitergeholfen.”
im Himmel, was ſeid Ihr Polizeimenſchen für
ver=
swürdige Menſchen. Ihr macht einem Angſt vor ſich
Fich ſelbſt! Wann fahren Sie übrigens nach London
mragte ſie ihn, während ſie ihn zur Tür begleitete.
ure abend!"
we, Sie hätten ſonſt den vierten Mann machen können.
ie hier im Hotel Sir Leslie Ghenten mit ſeiner Frau ge=
Sie hätten ausgezeichnet zu uns gepaßt. Aber die
Nust natürlich vor dem Vergnügen!”
30.
emſelben Zuge, in dem Lord Crayton nach London
ire, fuhr auch Ruby, die Klientin der Firma Burke
3r. Sie befand ſich bereits im Zuge, als Lord Crayton
V erron erſchien, und da ſie keinen Wert darauf legte, von
hen zu werden, verſteckte ſie ſich in einem Coupé zweiter
Aup ließ ſich auf dem Schiff und im Bootszug nach Lon=
Falls nicht blicken. Vom Bahnhof führte ſie ihr
direk=
nu Burke and Slade.
Senior der Firma, von ihrem Kommen telegraphiſch
ue; empfing ſie mit ſchlotternden Knien. „Slade hat
Mot”, fing er an, ehe ſie noch ihre Fragen ſtellen konnte.
uerwartet auf eine Konkurrenz geſtoßen, die mehr Glück
hatte als wir. Es ſcheint, als ob ſich auch noch eine andere
Geſellſchaft für die Korreſpondenz des Marquis de Sala
inter=
eſſiert. Kurz und gut, Slade iſt gekappt worden und hockt jetzt
auf dem Polizeidiſtrikt Mayfair. Schöne Geſchichte das!"
Madame Ruby wurde bleich vor Wut und brachte die
näch=
ſten fünf Minuten damit zu, einem ganz zerknirſchten Burke
mitzuteilen, was ſie über ihn, über ſeinen Kompagnon, über
ſeine Vorfahren, die Vorfahren ſeines Kompagnons, über ſeine
Zukunft und über die Zukunft des Kompagnons dächte. Burke,
der ſie nicht erſt ſeit geſtern kannte, machte nicht den geringſten
Verſuch, ſie zu unterbrechen, ſondern ließ den Sturm austoben.
Madame Ruby war eine viel zu ſchlaue Perſon, um hinter
Dingen herzuweinen, die nicht mehr zu reparieren waren. Sie
dachte nie nach rückwärts, ſondern immer nach vorn.
„Alſo, du Idiot, was ſollen wir jetzt machen?” herrſchte ſie
ihn an, als ſie mit der Aufſtellung ſeines Horofkops und dem
ſeines Kompagnons fertig geworden war. „Wir müſſen die
Briefe haben! Sie ſind ein Vermögen wert!“
„Und wenn ſie der andere Kerl ſchon hat?”
„Dann muß man ſie ihm eben wegnehmen! Wer iſt er denn?”
„Woher ſoll ich das wiſſen? Ich ſtand an der Ecke von
Ald=
fort und Audrey Street auf Poſten. Ich ſah, als der Krach im
Haus entſtand, die Bobbys ankommen und war nicht übermäßig
fröhlich, als ſie mit Slade abmarſchierten. Da machte ich mich
natürlich dünne. Mehr weiß ich nicht. An Slade habe ich noch
nicht herankommen können. Ich weiß nur ſo viel, daß Randolf
Blair jetzt die Geſchichte in der Hand hat!”
Ruby zuckte ein Paar exquiſite runde Schultern. „Auch ſo
ein Meiſter von Scotland Yard, der die Weisheit mit Löffeln
gefreſſen hat! Nichts Neues darüber, ob man den Mörder
ge=
faßt hat?”
„Nichts Neues! In den Zeitungen ſteht nicht einmal etwas
über die Geſchichte in Aldfort Street. Das Haus iſt bewacht.
Der Diener Salas, Pedro, iſt darin, und einer von Waynes
Plattfüßlern leiſtet ihm ununterbrochen Geſellſchaft.
Hineinzu=
kommen iſt ein Ding der Unmöglichkeit.”
„Für dich natürlich! Aber nicht für mich!” Sie erhob ſich
und ſchaute Burke mit eiskaltem Blick an. Er hatte das Gefühl,
als ſähe ſie durch ihn durch, wie wenn er ein Klumpen Glas
wäre. Ihn fröſtelte. Und Burke war gewiß kein Mann, der
leicht einzuſchüchtern war; ein hartgeſottener, abgefeimter
Burſche, mit noch weniger Skrupeln beſchwert als die Gauner,
die er während ſeiner ſegensreichen Tätigkeit, im Yard zur
Strecke brachte. Vor Ruby hatte er indeſſen einen ganz
gewal=
tigen Reſpekt.
Sie begann langſam zu ſprechen, Wort für Wort betonend:
„Ihr müßt zwei Perſonen finden! Erſtens dieſes Frauenzimmer,
das ſich als die Stewardeß Lilian Brooks an Bord der Jacht
Lord Craytons befunden hat, zweitens den Steward Stefano
Sorino —
„Ja, woher wiſſen Sie denn das alles, Ruby?” fragte
Burke gauz erſtaunt.
„Das geht dich nichts an. Ich weiß es, das genügt. Sie
muß irgendwo bei Lord Crayton herauszuſchnüffeln ſein. Er
hat beſtimmt etwas mit ihr. Sie iſt mittelgroß, hübſch gebaut,
mit ſchwarzem Haar und ſchwarzen Augen, raſſig! Ein
verfluch=
tes Frauenzimmer! Und er —
„Lord Crayton kenne ich!” verſicherte Burke großſpurig.
„Wer ſpricht denn von Crayton, du Eſel? Den Steward
meine ich! Er iſt ſo groß wie ſie, eher etwas größer, ſchlank, hat
ein rundes Geſicht und hellbraune Augen. Hübſcher Kerl! —
So wird er mir wenigſtens geſchildert!” fügte ſie unvermittelt
hinzu. „Alſo ſtelle deine beſten Leute vor CraytonHouſe auf.
Uebrigens iſt Seine Lordſchaft heute abend allerperſönlichſt hier
angekommen — es iſt keine Zeit zu verlieren. Ich werde euch
morgen anrufen —
„Wenn Sie uns endlich Ihre Telephonnummer anvertrauen
würden, könnten wir eine Menge Zeit ſparen. Und dann,
Ruby — —” Burke fuhr mit väterlicher Beſorgtheit fort,
— — die Polizei ſchnüffelt immer um unſer Büro herum —
„Das laß nur meine Sorge ſein”, ſchnippte Ruby zurück.
„Und wenn ihr meine Telephonnummer nicht wißt, kommt ihr
nicht in die Verſuchung, ſie zu verkaufen.”
Sie verließ das Büro mit graziöſem, ſinnlichem Schritt.
Burke ſtierte ihr wutentbrannt aus ſeinen kleinen Aeuglein nach.
Er war froh, als ſich die Tür hinter ihr ſchloß.
31.
Pflicht vor dem Vergnügen. Randolf Blair ſtanden bei
allem Reſpekt vor Gräfin Raſſoden die Haare zu Berge. Er
kannte Sir Leslie Ghenten und kannte auch deſſen Gemahlin.
Die zwei Ehegatten liebten es, als Partner miteinander zu
ſpielen und gerieten ſich beim dritten Stich bereits in die Haare.
Nein lieber die Pflicht! Der Boden brannte ihm überdies unter
den Füßen. Er wartete nicht bis zum Abendzug, ſondern
be=
ſorgte ſich ein Spezialflugzeug, landete um elf Uhr nachts auf
dem Londoner Flugplpatz Croyden, fuhr von hier in ſein Büro
und rief ſofort Crahton Houſe an.
(Fortſetzung folgt.)
u Dam. w.
.rrach
neu=
in.- umgepr.
- Frankf.
4. Ecke Gra=
Täsm.=Str.
Bis1)
zemmer
2r Mark.*
wNsbelhaus,
Mit erſtr. 18.
957).
Au. Seſſel
14 zu verk.
uſtk. 56, p.
Samstag
Sonnt.
ienmer
Ztürig.
Waſchkom.
faſt neu,
z. verk.
zu ſchöne
t me Küche
M4.
Diebur=
rt. lks.
Spreibtiſch
Nachttiſche
AbNff. Steeg=
. Regulat.
chentiſch 18
Reißzeug,
hock 8 ℳ.
R. BX12 u.
I.au. 4
Blandoline, 5
henuhr,
men=Arm=
Herr.=Uhr
Katte.
Raie, 33, I.
(erät, 1a
g., ſehr
4iTBauart
imt t Akku.
)ru.
Ano=
ſie bill. zu
bſrauenſtr.
A, pt. I.*
tzug billig
Mrod. Kin=
Snortwag.,
fürderbett,
Wampen
im. (110
N1. Soxlet=
Nltttſchuhe,
temantel
Koffer,
ſEchmiede=
erwreſſe.
B, I. r.
BS. 220
e. Bohr=
R0W. b. 22
Weber,
ſt 12.
DUeele TA
DOT T
vom
Detd MeoeA
A
werden stets Ihren vollen Beifall finden. Tadellos gefüllt mit guter Wolle
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läuft das große Filmwerk
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Ele Tochter des Nordens!
ma aus den höchsten Bergen Norwegens!
II. Schlager:
eiuten lächte der Urs. Orchard
Der Anwalt des Herzens!
Vorstellung.
Eimladung
zur Mitglieder=Verſammlung.
Die verehrlichen Mitglieder der
Ver=
einigten Geſel ſchaft werden auf
Montag, den 7. Dezember 1931, abds. 8.15 Uhr
zu einer außerordentlichen
Mitgliederver=
ſammlung eingeladen
Falls ein gültiger Beſchluß in dieſer
Verſammlung nich. 8 20 der Satzungen
nicht herbeigeführt werden kann, wird
hier=
mit eine neue Mitglie erverſammlung auf
denſelben Tag, 8.45 Uhr abends berufen
Die Belege und Erläuterungen für die
Tagesordnung liegen im Leſezimmer des
Beſellſchafts auſes offen.
Der Vorſitzende der Vereinigten Geſellſchaft
gez.: Löhlein.
Tagesordnung:
Aenderung der 8522 23, 26 der Satzung
und des 514 der Geſellſchaftsordnung. (*
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Tänze können noch einige Damen
und Herren teilnehmen.
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können sich noch einigeDamen beteiligen.
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