Hnzelnmmmer 10 Mfennige
Hullgem Erſchelnen vom 1. November
ſais Reichsmark und 22 Pfennig
Holt 2.28 Reichtmark, durch die
Nasmart frel Haus. Poſibezugspreis
zelgeld monatlich 2.75 Reichmart.
ür Aufnahme von Anzelgen an
wird nicht übernommen. Nicht=
Nummern infolge höherer Gewalt
ngsher nicht zur Kürzung des
Zelungen und Abbeſtellungen durch
Rüdhſichtelt für uns. Poſiſcheckonto
infur a. M. 1301.
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 321
Donnerstag, den 19. November 1931. 194. Jahrgang
21 mm breiie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichsplg
Finanz=Anzeigen 40 Relchspfg. Reliamezeile (92 mm
breit)/2 Reichsmark Anzeigen von auswärte 40 Reſchspfg.
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Rellame=
zeile 3.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
1 Dolſar — 4.20 Marf. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſtichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſiuns von Schadenerſatz. Bei
Konkurs, oder gerſchtiſcher Beſtreibung ſällt jeder
Rabatt weg. Banſtonto Deutſche Bani und Dorm=
Kädter und Nationalbank.
ch keine Entſcheidung in Paris.
er deutſche Ankrag auf Einberufung des Ausſchuſſes ſoll am Freitag geſtellk werden.
Immer noch ſtriltige Fragen.
reits in den nächſten Tagen ihre Vertreter für den Sonder=
Aus=
deutſches Memorandum.
ſchuß der B. J.3. ernennen. Dieſe Delegierten werden voraus=
ſtier dung über die Einberufung des Sonderausſchuſſes
zu?4 Stunden verſchoben worden. Sie ſoll aber jetzt
zm beſtimmt am Freitag fallen. Wir ſind allerdings
l4 Tagen ſo oft vertröſtet worden, daß wir auch den
ochiicht für endgültig halten. Die Tatſachen laſſen ſich
ſwventlich klarer herausſchälen. Von einem deutſchen
weit langem nicht mehr geſprochen. In Paris wie in
ſw lſich darüber klar, daß der Sonderausſchuß
maitt. Strittig iſt noch immer die Form
Ausstellu F
ſutlr der Begründung, die die Reichsregierung dem
uruf den Weg geben will. Auch hier ſcheinen die
hinderniſſe bereits aus dem Weg geräumt zu ſein,
m Dienstag vom deutſchen Botſchafter dem Finanz=
Fiſwin übergeben und wiederholt umgearbeitet werden
ninige Schönheitsfehler zu beſeitigen. Laval hat ſich
and aber den Inhalt der deutſchen Begleitnote im Laufe
ſttwigkuriterrichten laſſen, hat aber ſeine endgültige
Ent=
ig iſ0 hinausgeſchoben in der Hauptfache wegen der
ophoen., er, Liſen einer außenpolitiſchen Debatte ſteht. Es iſt mög=
Bmt diſe kammer am Donnerstag abend zu Ende kommt, ſo
bechun AußeVariſer Regierung wieder einige Bewegungsfreiheit
umites Nuſx Cäßt ſich die Vertagung auf Freitag erklären.
Ausls Michi andum ſelbſt iſt ziemlich umfangreich ausgefallen.
vim Poungplan ausgehen und wird die Widerſtände
dißi ſerem Außenhandel bereitet werden, der berufen
Repzmtionsſummen hereinzubringen. Weiter werden dann
hruuten Schwierigkeiten aufgezählt, die ſich in dem
ſick ?haben, als wir darauf verzichteten, unſere Tribute
enheit für buorgmu guusländiſchem Gelde zu bezahlen. Wir möchten
an=
do as Memorandum dabei auch auf die Folgen
auf=
wia, die ſich aus der Erfüllung des Youngplanes für
ngßiaten ergaben. Dann kommt das Hoover=Feierjahr
Ju ſit iſe, ſowie eine Aufzählung der Maßnahmen der
isſaug zur Sicherung der Währung und der in
Deutſch=
ſgemüe aüsländiſchen Kredite.
Fühſhn dürfte es ſo bleiben, wie wir das bereits
geſchil=
rmann, h benck er Sonderausſchuß tritt zuſammen mit der
ahigabe, die deutſche
Reparationsfähig=
ſach en Richtlinien des Youngplanes zu
ſuſhn, aber auch die Probleme, zu
behan=
diſnit unſerer Privatverſchuldung und
ſtilſlſt tung in Zuſammenhang ſtehen. Ueber
ſampheexung des Ausſchuſſes iſt noch nichts Endgültiges
den.” ſer auch hier dürften die Notenbankpräſidenten
ſſerEen ſie nach Baſel entſenden wollen. Nach dem
NanAufoßt der Ausſchuß ſieben Mitglieder, die noch vier
SSacmſtändige heranziehen können. Wir nehmen an, daß
ASbetra ſident nach vorheriger Rückſprache mit dem Kanzler
mou2 Bankier Melchior entſenden wird, der bereits dem
=ABcu5 angehörte. Man darf erwarten, daß ſchon in
ſier? Woche in Baſek die Arbeiten beginnen werden.
gerikaniſche Denkſchrift
HNs ſchnlden- und Reparakionsproblem.
EP. Waſhington, 18. November.
atsdepartement hat ein neues
Memo=
mApfaßt, in dem der Standpunkt der
Ver=
ewita aten gegenüber der Kriegsſchulden=
Eparionsfrage geklärt und ausführlich dar=
Dre7 Mit Genehmigung des Weißen Hauſes iſt dieſe
Lerbkuangenen Nacht dem amerikaniſchen Bot=
MParis übermittelt worden. Der Inhalt
1 wird in unterrichteten Kreiſen angenommen,
emr hr eine Erweiterung des Hoover=Laval=Kommu=
* Eynne dabei, dem Vernehmen nach, zum Ausdruck,
nigten Staaten bereit ſind, eine
Ver=
der Kriegsſchulden in Erwägung zu
ald die eurbpäiſchen Staaten über
ſt ionsproblem zu einer Einigung
ge=
n werden. Die Abſendung der Note ſoll auf
eig Arfolgt ſein, daß die deutſch=franzöſiſchen Repara=
Eehanlngen dicht vor ihrem Abſchluß ſtünden.
Eehie, daß Amerika die Meinung vertritt, Kriegs=
Newarationen müßten geſondert behandelt werden,
26 nur eine Verminderung der Kriegsſchulden zu
n würde, aber nicht das mindeſte mit
Reparatio=
abe. Dies bedeute aber nicht, daß die Haltung
on neuen Vereinbarungen über die
Reparatio=
ß1 bleiben würde.
liser Bankkreiſe äußerten, ſie ſeien
durch=
ei der Unterſuchung der deutſchen
ſhigkeit mitzuwirken. Man erwartet,
ſerbe Bank in New York werde demnächſt zwei
as Baſeler Komitee ernennen, wobei als
be=
swert bezeichnet wird, daß auf dieſe Weiſe bei
Eiebungen über Reparationsſchulden und
Privat=
ie amerikaniſchen Gläubiger, dieſer letzteren
aungskomitee vertreten ſind.
Amerika im B. 3.3. Komikee.
EP. New York, 18. November.
e der Vereinigten Staaten an der Prüfung der
esſähigkeit iſt, wie in hieſigen Bankkreiſen
ver=
beſichert. Die Federal Reſerve Bank dürfte be=
ſichtlich vor ihrer Abreiſe Gelegenheit haben, die Frage der
deut=
ſchen Zahlungsſchwierigkeiten mit dem Präſidenten Hoover zu
beſprechen.
Engliſch=franzöſiſche Reparakionsunkerhalkung.
Paris, 18. November.
Der Staatsſekretär des Foreign Office Sir John Simon
hatte, wie bereits berichtet, geſtern mit Miniſterpräſident Laval
eine Ausſprache. Nach dem „Echo de Paris” ſoll Sir John
Simon in der Frage der Reparationen und kurzfriſtigen Kredite
einen anderen Standpunkt vertreten haben, der von dem
Standpunkt Baldwins, wie er ihn im Unterhaus entwickelt hat,
und den die franzöſiſche Regierung ſich nicht zu eigen machen
könne, abweicht. Immerhin würden noch Verhandlungen
not=
wendig ſein, damit die engliſche und franzöſiſche Regierung
einen Ausgleich ihrer Anſicht über die Frage der Reparationen
und Privatſchulden fänden.
Probe in Heſſen.
Der Kanzler vor dem Zenkrumsvorftand.
* Am Donnerstag tritt in Berlin der Vorſtand der
Zen=
trumsfraktion des Reichstages zuſammen. Es iſt mit
Sicher=
heit anzunehmen, daß der Kanzler dieſe Gelegenheit benutzen
wird, um ſich mit ſeinen Freunden über aktuelle politiſche
Tages=
fragen, namentlich über die Auswirkungen der heſſiſchen
Wah=
len zu unterhalten. Im Zentrum ſcheint offenbar keine
Nei=
gung vorhanden zu ſein, mit den Nationalſozialiſten zuſammen
in die heſſiſche Regierung einzutreten. Man rechnet offenbar ſo,
daß es vorteilhafter wäre, den Nationalſozialiſten die geſamte
Verantwortung zu überlaſſen. Die bevorſtehenden
Preußen=
wahlen, bei denen es ebenfalls um Machtpoſitionen des
Zen=
trums geht, laſſen es offenbar der Zentrumspartei ratſam
er=
ſcheinen, den Nationalſozialiſten die Regierung in Heſſen zu
überlaſſen. Wie man in Berlin denkt, geht aus einer längeren
Aeußerung der Zentrumskorreſpondenz hervor, in der unter
dem Titel „Und nun zeigt, was ihr könnt!” von einer
„Probe für die Regierungsweisheit der Nationalſozialiſten”
ge=
ſprochen wird. Ob allerdings die Nationalſozialiſten allein die
Verantwortung für die heſſiſche Regierung gerne übernehmen
werden, iſt noch ſehr die Frage, da ſie möglicherweiſe befürchten,
daß etwaige Fehlſchläge bei den Preußenwahlen gegen ſie
aus=
genutzt werden. Immerhin liegt nach dem jetzigen Wahlſieg der
Nationalſozialiſten die Initiative auf alle Fälle bei ihnen, und
es iſt kaum anzunehmen, daß ſie den Verſuch unternehmen
wer=
den, ſich der ihnen nunmehr geſtellten Aufgabe zu entziehen.
In der Sitzung der Zentrumsfraktion wird man ſich ſehr
wahrſcheinlich auch über die ſich ausbreitende
Bürgerkriegs=
gefahr unterhalten. Was nun eigentlich aus der Unterhaltung
der Sozialdemokraten mit dem Kanzler herausgeſprungen iſt,
wird von amtlicher Stelle nicht mitgeteilt. Lediglich die
Sozial=
demokraten verſichern, daß ſie auf den nationalſozialiſtiſchen
Terror hingewieſen haben und daß durch Reichskanzler und
Reichsinnenminiſter verſichert worden ſei, daß alles
unternom=
men würde, um die allgemeine Sicherheit zu garantieren. Von
der kommuniſtiſchen Gefahr ſcheinen die Sozialdemokraten alſo
ebenſowenig geſprochen zu haben, wie von den bekannten
Aus=
ſchreitungen des Reichsbanners, das ja auch von Zeit zu Zeit
unangenehm aufzufallen pflegt. Die „Germania” das Blatt des
Reichskanzlers, ſpricht im Zuſammenhang mit der
Innen=
miniſterkonferenz davon, „daß nicht jeder, der heute als Ankläger
auftrete und Klageſchriften überreiche, immer für Unſchuldige
ſpreche‟.
4 Wochen Polizeiſerien in Heſſen.
Bis 15.Dezember allgemeines Verſammlungsverbok.
Zur Erholung der während des Wahlkampfes übermäßig in
Anſpruch genommenen heſſiſchen Polizei und zur Beruhigung der
Bevölkerung nach den wochenlangen erregten Parteikämpfen hat
der Miniſter des Innern in Ergänzung des Umzugsverbots die
Kreis= und Polizeiämter angewieſen, daß in der Zeit vom 18.
No=
vember bis 15. Dezember 1931 einſchließlich die politiſche
Ver=
ſammlungstätigkeit vorübergehend einzuſchränken iſt. Es ſind alle
öffentlichen politiſchen Verſammlungen in geſchloſſenem Raum zu
verbieten, ferner auch Mitgliederverſammlungen, die lediglich
als Erſatzverſammlungen zur Umgehung dieſes Verbots
abge=
halten werden und eines beſonderen polizeilichen Schutzes
be=
dürfen.
Landkagszuſammenkrikk erſt am 8. dezember.
Da der alte Landtag nach den Beſtimmungen der Verfaſſung
erſt am 7. Dezember abläuft, tritt der neugewählte Landtag
ge=
mäß Artikel 22 am Dienstag, den 8. Dezember 1931 zuſammen.
Der alte Landtag wurde zwar am 13. November 1927 gewählt,
ſein Vorgänger dauerte aber bis zum 7. Dezember 1927, und
des=
halb hat die Wahldauer des Landtags 1927/31 erſt am 8.
Dezem=
ber 1927 begonnen.
Das große Spiel.
Von
Paul Steinfurth.
Vor vier oder fünf Jahren erſchien einmal der amerikaniſche
Botſchafter bei Streſemann, um ihm im Auftrage ſeines
Präſi=
denten zu ſagen, daß ſich das Gerücht von der Not der deutſchen
Landwirtſchaft nun auch bis zum Weißen Hauſe herumgeſprochen
habe. Das ſei, fügte er hinzu, dasſelbe Elend, unter dem die
amerikaniſchen Farmer ſo litten, und deshalb laſſe der Präſident
freundlichſt bitten, es ihn doch wiſſen zu laſſen, wenn die
Reichs=
regierung ein Heilmittel gefunden habe. Dieſe faſt naive Epiſode
aus der ſonſt ſo klugen und ernſten Diplomatie hört ſich heute
wie ein Scherz an. Und doch iſt ſie nicht nur wahr, ſondern
als Symbol gewiſſermaßen der Ausgangspunkt jener
amerika=
niſchen Politik, die ſchließlich zu der Erklärung des Hoover=
Jahres führte. Amerika hat einſehen müſſen, daß es keine
Patent=
löſungen gibt, daß ſich eine Beſſerung der immer bedrohlicher
ge=
wordenen Wirtſchaftslage diesſeits wie jenſeits des Ozeans nur
auf dem ganz ſimplen Wege erreichen läßt, den Deutſchland und
einſichtige Leute außerhalb unſerer Grenzen längſt empfohlen
hatten, nämlich auf dem einer vernünftigen Zuſammenarbeit, die
das Wirtſchaftsunglück an dem Punkt bekämpft, von wo es
aus=
gegangen iſt.
Aus dieſer eigentlich recht banalen Einſicht hat Hoover im
Juli die Konſequenzen gezogen. Eine Tat, ſicherlich nicht aus
internationalen Schwärmereien, ſondern aus durchaus
hand=
feſten, egoiſtiſchen Motiven und buſſineßmäßigen Ueberlegungen
herausgewachſen. Aber eine mutige Tat, die die Periode der
wirklich ernſthaften Anſtrengungen zur Ueberwindung der
Wirt=
ſchaftskriſe einzuleiten ſchien. Die ganze Welt atmete auf, als
ſie die Botſchaft Amerikas hörte — nur Frankreich nicht.
Frank=
reich ſah ſeine vitalſten Intereſſen bedroht; es fürchtete, daß ihm
nun der Schlüſſel zu ſeiner Hegemonialpolitik aus der Hand
geſpunden werde. Es blieb ihm aber nichts übrig, als ſich nach
einigem Sträuben auf das Feierjahr einzulaſſen, wobei es ſich
am Rande verſteht, daß es dabei immer noch in Form von
Sach=
leiſtungen und anderen ſchönen Dingen das Menſchenmögliche.
aus der unangenehmen Situation herauspreßte und ſich dabei
doch der Gefahr einer peinlichen Iſolierung entzog.
Die franzöſiſche Politik, die zu dieſem Zeitpunkt einſetzte,
hat jetzt zu einem Zuſtand geführt, der es gerade in dieſen
Tagen ſo ſcheinen laſſen will, als ſeien die großzügigen
Be=
mühungen zur Ueberwindung der allgemeinen Wirtſchaftskriſe
und damit vorausſetzungsmäßig die Möglichkeiten einer
anſtän=
digen, ſauberen und vernunftgemäßen Löſung des
Reparations=
problems in das Stadium einer ſehr ernſten Kriſe hineingeraten.
Ob dem ſo iſt, und wie der Weg von hier aus weiterführen ſoll
— das iſt in der Tat die entſcheidende und die wichtigſte Frage,
die ſich jetzt aufdrängt.
Die Politik, die Paris in den letzten Monaten betrieben hat,
iſt geradezu ein Kabinettsſtück der berühmten diplomatiſchen
Kriegskunſt Frankreichs. Es iſt einfach phantaſtiſch, wie die
Franzoſen ihre Gegenoffenſive angelegt und durchgeführt haben.
Hatte man doch glauben dürfen, daß von der Erklärung des
Feierjahres ein Strom wirtſchaftlicher Beruhigung ausgehen
würde, ſo mußte man bald ſehen, daß ſich noch in demſelben
Monat, in dem dieſes Feierjahr begonnen hatte, die
kataſtrophal=
ſten finanziellen und wirtſchaftlichen Ereigniſſe abſpielten, die
unſer ganzes Wirtſchaftsdaſein zum Einſturz zu bringen
droh=
ten: Frankreich hatte ganz ſchweres Geſchütz aufgefahren, indem
es mit Gewalt ſeine kurzfriſtigen Kredite zurückzog. Was
vor=
her nur ein ſtärkeres Störungsfeuer war, wurde jetzt zum
Trommeln, dem ſelbſt England und das bis dahin als
bomben=
ſicher geltende Pfund nicht gewachſen waren. Während dieſer
ganzen Zeit verhielt ſich Laval politiſch vollkommen paſſiv. Es
fanden zwar Beſuche ſtatt, man begegnete ſich in den
verſchie=
denen Hauptſtädten, es kam zu allen möglichen diplomatiſchen
Geſprächen und Unterhaltungen — aber das alles haftete an der
Oberfläche und blieb ergebnislos. Und warum? Weil Herr
Laval einfach nicht wollte. Faſt reſigniert mußte Dr. Brüning
bei ſeinem Pariſer Beſuch feſtſtellen, es ſei tragiſch, wie gerade
die beiden Völker, die ſchickſalhaft auf eine enge Zuſammenarbeir
angewieſen ſeien, ſelbſt in dieſem Moment nicht das entſcheidende
Wort der Verſtändigung finden könnten.
Laval iſt dann nach Amerika gereiſt, und dieſer Beſuch brachte
zwei Ergebniſſe, die ihm ſehr wertvoll erſcheinen mußten: einmal
die Feſtſtellung, daß Amerika nicht die Abſicht hat, vom
Gold=
ſtandard, abzugehen, Frankreich alſo nicht in Verlegenheit kommt,
ſein Gold als wertloſes Metall betrachten zu müſſen, das es
beſtenfalls für die Anfertigung von Türklinken und ähnlichen
Dingen verwenden könnte. Das Zweite war, daß Amerika ſich
wieder ſtärker zurückgezogen hat und Frankreich und Deutſchland
ſich jetzt Auge in Auge allein gegenüberſtehen. Das war, was
Laval brauchte, und nun, noch während der Rückfahrt, ſetzte der
große Umſchwung in der franzöſiſchen Taktik ein. Wo der
fran=
zöſiſche Miniſterpräſident ſich bisher tot ſtellte, entfaltet er
plötz=
lich eine geradezu ungeſtüme Initiative. Am erſten Tage nach
ſeiner Heimkehr iſt in Paris bereits Miniſterrat, wird Herrn von
Hoeſch ſchon erklärt, daß der Mechanismus des Youngplans jetzt
in Funktion zu bringen ſei. Deutſchland iſt der Auffaſſung, daß
ſein Rahmen zu eng iſt, daß die Feſtſtellungen weitergehen und
die Geſamtſituation erfaſſen müſſen. Das Stichwort auf unſerer
Seite heißt „Einbeziehung der privaten Schulden”.
Man wird zu einem Kompromiß kommen. Und nun ſtehen
wir vor dem Kulminationspunkt: Iſt das ein faules Kompromiß,
das uns den Franzoſen ausliefert — oder iſt es nicht ſchon die
Gegenoffenſive, mit dem Ziel, die Anderen, England, Italien und
vor allem Amerika, wieder in den Kreis hineinzuziehen?
Hie Laval, hie Brüning. Zwei Männer von Format. Als
Laval in der franzöſiſchen Botſchaft am Pariſer Platz die Preſſe
empfing, hielten ihm die Kameramänner ihre Quarzlampen ins
Geſicht. Scheinwerfer von einer grellen Lichtſtärke, die wohl
an=
dere Leute in Verſuchung gebracht hätte, ſchützend die Hand vor
die Augen zu halten. Laval blinzelte einmal — dann blieb er
ruhig ſitzen, als ſei das gar nichts. Wer dieſen kleinen Vorgang
beobachtete, wußte, daß der Mann Nerven hat."
Auf unſere Seite Brüning. Er in nicht ein Mann ſchneller
Entſchlüſſe, die die Gefahr in ſich bergen, daß ſie ſich ſpäter als
überhaſtet und falſch erweiſen. Man weiß, daß ſich gerade aus
dieſer Charakterveranlagung manche Vorwürfe gegen den Kanzler
abgeleitet haben. Aber was vielleicht auf innenpolitiſchem und
Seite 2 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 19. Novemlu,
innerwirtſchaftlichem Gebiet ſeine Schwäche ſein mag, — niemand
wird beſtreiten können, daß das in dem gegenwärtigen
außenpoli=
tiſchen Ringen ſeine Force iſt. Gegen einen Mann von der
Struk=
tur Lavals kann man keine kurzatmige Politik treiben.
Die Kämpen ſind gleichwertig. Drüben die ruhige, zähe,
viel=
leicht ein wenig verſchlagene Natur, die etwas Bauernhaftes an
ſich hat, hiex der ebenſo beherrſchte, dabei wahrſcheinlich aber doch
feinernervige Mann, bei dem der Ausgleich durch eine ſtärkere
intellektuelle Ueberlegenheit hergeſtellt wird. Hinter Laval die
ungeheure Macht Frankreichs, des in jeder Beziehung ſtärkſten
Staates Europas. Hinter Brüning —? Hier ſetzt die offene Frage
ein, die erſt beantwortet wird, wenn ſich zeigt, ob die amerikaniſche
Karte des Kanzlers noch ſticht. Eine Reihe von Anzeichen ſpricht
dafür, daß die gegenwärtige Iſolierung der deutſchen
Kampfſtel=
lung nur eine Periode, nur ein notwendiges Stadium iſt, das in
dieſem faſt gigantiſchem Spiel unumgänglich war. Aber man wird
natürlich abwarten müſſen. Heute läßt ſich nur erkennen, daß die
Zeit dem aufmerkſamen Beobachter dieſes feſſelnden diplomatiſchen
Duells nicht lang werden wird.
Die berufsſtändiſche Gliederung des neuen
Der neue heſſiſche Landtag ſetzt ſich zuſammen aus 21
Be=
amten, 12 Angehörigen der freien Berufe, 11 Arbeitern, 7
An=
geſtellten, 5 Handwerkern, 11 Landwirten und 3 Hausfrauen.
Unter den ſozialdemokratiſchen Landtagsabgeordneten befinden
ſich 7 Beamte, 3 Angeſtellte, 2 Angehörige der freien Berufe,
1 Handwerker, 1 Arbeiter und 1 Hausfrau. — Zentrum:
4 Beamte, 2 Landwirte, 1 Angeſtellter, 1 Arbeiter, 1 Angehöriger
der freien Berufe und 1 Hausfrau. — Kommuniſten: 6 Arbeiter,
1 Landwirt, 1 Beamter, 1 Handwerker und 1 Hausfrau.
Kommuniſtiſche Oppoſition: 1 Angeſtellter. — Deutſche
Volks=
partei: 1 Beamter. — Staatspartei: 1. Beamter. — Chriſtlich=
Sozialer Volksdienſt: 1. Beamter. — Heſſiſches Landvolk:
2 Landwirte. — Deutſchnationale Volkspartei: 1 Beamter.
Sozialiſtiſche Arbeiterpartei: 1 Angehöriger der freien Berufe. —
Nationalſozialiſten: 6 Beamte, 3 Arbeiter, 6 Landwirte, 2
An=
geſtellte, 8 Angehörige der freien Berufe, 2 Handwerker.
Die Induftrie fordert Senkung der Gükerkarife
um 10 Prozenk.
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag richtete an die
Haupt=
verwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft und die
zuſtän=
digen Stellen die Bitte, dem dringenden Bedürfnis der
verfrach=
tenden Wirtſchaft auf baldige fühlbare Senkung der
Beförde=
rungskoſten durch eine allgemeine Senkung der
Reichsbahngüter=
tarife um 10 v. H. entgegenzukommen. In der ausführlichen
Begründung wird darauf hingewieſen, daß die deutſche Wirtſchaft
vor der Notwendigkeit ſtehe, ihre Koſten und Preislage an die
geſunkene Kaufkraft des In= und Auslandes anzupaſſen. Betont
wird ferner, daß einer Großhandelsrichtzahl für Oktober von
durchſchnittlich 107,1 eine Frachttarifrichtzahl ohne Verkehrsſteuer
von 141 gegenüberſtehe.
Reichshilfe für Rinderzüchker=Bereinigungen.
Die beſorgniserregende Lage der
Rinderzüchtervereinigun=
gen, deren Fortbeſtand infolge der Wirtſchaftslage gefährdet iſt,
iſt im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft mit
den Vertretern der Hauptrinderzuchtgebiete und den
Sachverſtän=
digen für die Rinderzucht beſprochen worden.
Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat
ſich daraufhin entſchloſſen, den von der Deutſchen
Landwirtſchafts=
geſellſchaft anerkannten Rinderzüchtervereinigungen eine größere
Beihilfe zur Verfügung zu ſtellen, damit ſie während der jetzigen
Zeit größter Not weiterhin ihre Aufgaben erfüllen und ihre
Ein=
richtungen und ihr Zuchtmaterial erhalten können. Die Mittel
werden nach der Zahl der eingetragenen Rinder auf die einzelnen
Organiſationen durch die Landesregierungen verteilt.
Kopenhagen, 18. Nobember.
Der däniſche Handelsminiſter brachte in der heutigen
Vor=
mittagsſitzung des Folketing eine Vorlage ein, die Maßnahmen
zum Schutze der däniſchen Währung vorſieht. Der
Handels=
miniſter wird darin ermächtigt, die Umwechſlung der
Auslands=
guthaben däniſcher Exporteure in däniſche Währung anzuordnen
ſowie Vorſchriften für die Einfuhr von Wertpapieren aus dem
Auslande und dem Verkauf ſolcher Papiere für ausländi e
Rechnung ſowie über die Ueberführung von Wertpapieren und
Geld ins Ausland zu erlaſſen. Der Miniſter wird ferner
er=
iächtigt, Angaben über das Vorhandenſein ausländiſcher
Valu=
ten und Wertpapiere zu verlangen. Die Uebertretung der
Vor=
ſchriften ſoll mit Geldſtrafen von 500—50 000 Kronen oder mit
Gefängnis geahndet werden. Das Geſetz ſoll ſofort in Kraft
treten und bis Ende Februar nächſten Jahres gelten. Das Geſetz
wurde von beiden Häuſern in allen drei Leſungen verabſchiedet.
Das Zukunfisland der Krafkverſorgung.
Die ungeheure Energiequelle der Sonne. — Die Verſorgung der
ganzen Menſchheit mit Energie. — Kann die Sonnenwärme der
Sahara nutzbar gemacht werden? — 1000 Ingenieure arbeiten
am „Photo=Elektriſchen Effekt”.
Vom Tage.
Der preußiſche Innenminiſter hat für Neukonzeſſionen aller
Art von Schankwirtſchaften eine faſt ausnahmsloſe Sperre bis
1. Oktober 1934 angeordnet.
Wie aus Moskau berichtet wird, wird auf Veranlaſſung des
Außenhandelskommiſſariats den Handelsvertretungen der
Sowjet=
union im Auslande mit Rückſicht auf den Rückgang der Aus= und
Einfuhr empfohlen werden, ihre Perſonalbeſtände abzubauen,
be=
ſonders in den Ländern mit hohen Schutzzöllen.
Die japaniſche Regierung hat dem früheren chineſiſchen Kaiſer
Puyi die Erlaubnis erteilt, in Japan ſeinen ſtändigen Aufenthalt
zu nehmen.
In einer großen Verſammlung der Kongreßanhänger in
Kal=
kutta hielt Pandit Sawaharlal Nehru eine Rede, in der er
er=
klärte, die gegenwärtige unmögliche Situation, müſſe bald ein
Ende nehmen. Wenn nötig, werde in ganz Indien der paſſive
Widerſtand noch vor Gandhis Rückkehr wieder aufgenommen
werden.
Die Wüſte Sahara iſt nach neueſten Meſſungen der von der
Sonne auf uns herabſtrömenden Energie, als das Zukunftsland
anzuſehen, das beſtimmt iſt, die ganze Menſchheit mit Energie zu
verſehen, wenn die bisherigen Kraftquellen erſchöpft ſein werden.
Die Wüſte Sahara, die größte Wüſte der Erde, hat bei einer Länge
von mehr als 5000 Km. und einer Breite von mehr als 1500 Km.
eine Geſamtfläche von rund 6 Millionen Quadratkilometern. Da
hier ſtändig blauer Himmel herrſcht und die Sonne mit
unge=
heurer Gewalt herniederſtrahlt, iſt dieſes gewaltige Gebiet
ge=
wiſſermaßen ein Sammelbecken der Energiemengen, die durch die
Sonne unſerer Erde zugeführt werden. Man hat berechnet, daß
ein Quadratmeter Wüſtenlandes eine Wärmemenge von der
Sonne empfängt, die rund 2½ Pferdeſtärken beträgt. Daraus
er=
gibt ſich, daß die Wüſte Sahara nicht weniger als 15 Billionen
Pferdeſtärken wert iſt, da die Wärmemenge, die auf das große
Gebiet herniederſtrahlt, gleich dieſer gewaltigen Energiemaſſe
ein=
zuſetzen iſt. Von der Wüſte Sahara aus kann alſo die ganze
Menſchheit auch dann noch mit Energie verſorgt werden, wenn der
Bedarf das Vielfache des heutigen Bedarfs erreichen würde. Es
iſt keine Frage, daß einmal die Zeit kommen wird, wo von hier
aus die Adern ausgehen werden, durch die über Erdteile und
Ozeane hinweg die Sonnenkraft den Menſchen zuſtrömen wird.
Die Technik wird Mittel und Wege finden, auch dieſe ungeheuren
Werte der Menſchheit nutzbar zu machen. Bis heute iſt allerdings
die Möglichkeit noch nicht vorhanden, die Sonnenwärme in
brauch=
bare Energie zu verwandeln und mit Hilfe von Drahtleitungen
oder ohne Draht zu verſchicken. Ein amerikaniſcher Ingenieur
führt aus, daß die direkte Umwandlung der Sonnenſtrahlen in
elektriſche Energie und die Fernleitung dieſer Energie auf
draht=
loſem Wege ſchon jetzt theoretiſch möglich iſt. Er legt die
aufſehen=
erregenden Verſuche, die im Berliner Kaiſer=Wilhelm=Inſtitut
ge=
macht wurden, ſeinen Betrachtungen zugrunde. Vor einiger Zeit
Der amerikaniſche Gewerkſchaftsbund ſchätzt die Zahl der
Ar=
beitsloſen in den Vereinigten Staaten auf 6,2 Millionen.
Die Zuſammenkunft des Präſidenten Hoover mit dem italieniſchen
Außenminiſter Grandi fand am Mittwoch vormittag ſtatt. — Wie
Grandi erklärte, würden in Waſhington keine bindenden
Ab=
machungen getroffen werden. Die Unterredungen galten vor
allem dem Reparations= und Kriegsſchulden=Problem ſowie den
Fragen der Abrüſtung, des Goldſtandards und der Reviſion des
Verſailler Vertrages.
London, 18. November.
Bei den Verhandlungen des engliſch=indiſchen
Verfaſſungs=
ausſchuſſes kam es bei der Erörterung der indiſchen Armee=
Frage zu ſchweren Gegenſätzen zwiſchen den engliſchen
Ver=
tretern und Gandhi, der den völligen Uebergang der Kontrolle
über die Armee und die auswärtigen Beziehungen an das
indiſche Parlament verlangte, dem wenn die Kontrolle der
Verteidigung einer Nation durch eine andere auch noch ſo
freund=
ſchaftlich geſinnte Nation erfolge, ſo könne von einer eigenen
Verantwortlichkeit Indiens keine Rede mehr ſein. Eine Armee
ſei für eine Nation der Inhalt und Begriff ihres Beſtandes.
Was aber, fuhr er fort, iſt der Zweck des britiſchen Heeres?
Jedes indiſche Kind weiß, daß das britiſche Heer einſchließlich
des indiſchen Heeres da iſt für die Verteidigung der britiſchen
Intereſſen und zur Abwehr auswärtiger Angreifer. Es iſt ein
Heer, das dazu beſtimmt iſt, Aufſtände gegen eine eingeſetzte
Autorität zu unterdrücken. Wenn ihr, britiſche Miniſter und
britiſches Volk, Indien wirklich wohl wollt, ſo ſehet dieſes als
eine vitale Bedingung an, nämlich, daß das Heer in ſeiner
Ge=
ſamtheit unter unſere Kontrolle kommt.
Lord Sankey erwiderte, Gandhi erſuche um mehr, als nach
ſeiner eigenen Anſicht bewilligt werden dürfte. Kein
Staats=
mann, der wirklich Rückſicht auf die Intereſſen Indiens nehme,
könnte eine derartige Verantwortung übernehmen.
Gandhi entgegnete hierauf, er erſuche keineswegs um die
Zurückziehung der britiſchen Truppen. — Malaviga erklärte:
Wenn ich meine engliſchen Freunde überreden könnte, daß alle
britiſchen Truppen heute zurückgezogen werden könnten, ſo würde
ich es tun. Aber ich habe nicht darum erfucht, weil ich meine
engliſchen Freunde, ſoweit dies möglich iſt, in Uebereinſtimmung
mit uns bringen möchte. — Lord Sankey antwortete ihm darauf:
Meine endgültige Erwiderung an Sie iſt, daß, wenn Sie dieſe
Verantwortung auf ſich nehmen, Sie mehr Tapferkeit beſitzen als
ich und — verzeihen Sie, wenn ich dies ſage — Sie ſind nicht
ein ſo vorſichtiger Mann wie ich.
Gandhi hatte am Vormittag eine lange Unterredung mit
Macdonald. In Hinblick auf den Fortgang der Verhandlungen
hat er ſeine Abreiſe zunächſt verſchoben.
Neue Note Japans an China.
Tokio, 18. November.
Wie von amtlicher Seite bekanntgegeben wird, hat der
japa=
niſche Außenminiſter dem chineſiſchen Geſandten in Tokio eine
Note zugeſtellt, in der die japaniſche Regierung alle chineſiſchen
Beſchuldigungen als unrichtig bezeichnet. Die chineſiſche
Regie=
rung habe gegen die Beſchlüſſe des Völkerbundsrates vom 30.
September ſtark verſtoßen, ſo daß von einer Räumung des
be=
ſetzten Gebietes keine Rede ſein könne.
wurde bekanntlich hier Sonnenwärme in Elektrizität durch eine
Kupferverbindung umgewandelt. Dieſer „Photo=elektriſche Effekt”
muß nach den Ausführungen des amerikaniſchen Ingenieurs nur
weiter ausgebaut werden, um die Verwertung der Sonnenwärme
im größten Maßſtabe möglich zu machen. Zahlreiche große Werke
in Amerika ſind damit beſchäftigt, dieſen „Photo=elektriſchen Effekt
zur Verwendung in großem Maßſtabe auszugeſtalten. Das iſt die
roße Chance für Rieſengeſchäfte, die diejenige der Erfindung der
elektriſchen Energie nach Anſicht der amerikaniſchen Fachleute noch
bei weitem übertrifft. Das große Zukunftsgeſchäft auf dem
Ge=
biete der Technik und der Elektrizität, das nicht nur Millionen,
ſondern auch Milliarden bringen wird, liegt auf dieſem Gebiete,
und darum arbeiten große amerikaniſche Firmen fieberhaft,
die=
ſes Ziel zu erreichen. Jetzt iſt es aus dieſem Grunde nicht mehr
abwegig, davon zu ſprechen, daß die Sahara einſtmals die
Ener=
giequelle der ganzen Erde werden wird. Nachdem einmal von
Berliner Forſchern der erſte Schritt zur Umwandlung von
Son=
nenwärme in Energie auf direkteſtem Wege gemacht worden iſt,
iſt der Weg vorgezeichnet, wenn die Amerikaner auch nicht
ver=
kennen, daß das Ziel noch recht weit entfernt iſt. Die Tatſache,
daß man heute ſchon theoretiſch ſelbſt ein Gebiet von mehreren
Millionen Quadratkilometern dazu benutzen kann, auf dem
Um=
wege über die Sonnenwärme Elektrizität zu erzeugen, ſobald man
die nötigen Mengen der Kupfermiſchung bereitſtellt, genügt, um
die Ausſichten zur Erlangung des Zieles als günſtig zu bezeichnen.
Natürlich muß es ſich auf billigem Wege erreichen laſſen. Aber
das iſt nur eine Frage der Technik und der Verfeinerung der
Methoden. Da heute Tauſende von Ingenieuren in Amerika an
dieſem Ziele arbeiten, ſo kann man erwarten, daß es erreicht
wer=
den wird. Auch die drahtloſe Uebertragung der Energie iſt
be=
reits im Grunde möglich. In dem großen Laboratorium der
Gene=
ral=Electrico wurde auf elektriſchem Wege drahtlos ein Huhn
ge=
braten. Dieſes „drahtlos gebratene Huhn” war nur eine
Spie=
lerei, aber ſie war gleichſam ein Markſtein auf dem Wege zu einer
neuen Zeit, die die Drahtübertragung von Energie nicht mehr
kennen wird. Bisher hat man die drahtloſe Uebertragung von
Energie nur auf eine Entfernung von wenigen Metern
durchge=
führt. Es wird aber auch der Tag kommen, wo ſie über Tauſende
von Kilometern möglich ſein wird, und in Verbindung mit der
Umwandlung der Sonnenwärme in Kraft wird eine neue Zeit
der Menſchheit anbrechen. Von gewaltigen Kraftwerken auf dem
unfruchtbaren Boden der Sahara werden auf ſtrahlenden Straßen
des Aethers ungeheure Energiemengen geſendet werden, um in
anderen Zentralen wieder geſammelt zu werden und von hier
aus ihrer Verteilung über die Bedarfsgebiete zu barren. Die
Engliſches Ankidumpinggeſen
England erhöht ſeine Zölle auf Fertigwa
Im Unterhaus wurde das neue Antidumpingeſs”
Baldwin eingebracht. Im Namen der Oppoſition prott
Arbeiterführer Landsbury dagegen, daß wichtige Rechtit
laments und damit des Volkes durch das Geſetz ſchnn
würden. Es gehe nicht an, daß die Feſtſetzung von 377
Regierungs=Departement überlaſſen werde. Dieſe Feßt,
Sache des Parlamentes. Die neue von der Regierr,
ſchlagene Methode ſei ſo revolutionär, daß ein kog
Unterhaus ſich hüten ſollte, ſie in Erwägung zu ziehen!
trag der Regierung, das Geſetz als ein Finanzgeſetz z.
wodurch eine ſchnellere Erledigung ermöglicht werde
396 gegen 51 Stimmen angenommen.
Die Beratung des Antidumpinggeſetzes im
Unter=
gitlite
am Mittwoch ihren Fortgang. Das Haus hatte ſichäzeſ”, dr je
Plenar=Ausſchuß konſtituiert. Handelsminiſtem
man ging in längeren Ausführungen nochmals auf do. 1u m zupan
Punkte des Geſetzes ein. Angeſichts des enormen Annne
Einfuhr für Fertigwaren im Oktober und erſt recht in) „ſ Kouſulats
ſei, ſo erklärte der Miniſter, der Regierung
und die An
derer Weg als ein Ausnahmegeſetz übri
ben. Auch wenn man die üblichen ſaiſonmäßigen Hech) zunbüros
berückſichtige, bleibe immer noch eine außergewöhnlich
Eiſenbal
ue nehſt
fuhrziffer übrig, die, falls ſie fortbeſtehe, energiſche 29
der Regierung erforderlich mache. — Mit Bezug auf da M/ä0mch Peice
Zollſätze müſſe, ſo betonte Runciman, jeder Fallg:ſhmſe Tſitſitar
behandelt werden. Den in der Geſetzesvorlage enthaut / /Beſonen ſe
hohen Mindeſtſatz von 100 Prozent des Warenwertes=
Regierung deshalb vorgeſchlagen, weil ſie unter allemßl. .Sle
den äußeren und inneren Wert der engliſchen Währunn / Luuuſchi Me
gedenke. Sämtliche Roh= und Halbfabrik (üe kuppen Tn
ben von der Vorlage verſchont. Dieſe m
ausſchließlich gegen Fertigwaren. Die=
werde, ſo fügte Runciman unter dem Beifall der K-iu/Shen. Weis
hinzu, nach der für Freitag erwarteten Annahme des ſtur1 ſch die Ei
Wochenende nicht müßig verbringen. Auf alle zweifer!ſtz ; a der Kie
liegenden Fälle einer ungewöhnlichen hohen Einſull ),/ uſſchen und
Geſetz in Anwendung gebracht werden. Die Einfuhr o
ren Bahn liet
minions werde von den neuen Beſtimmungen nicht
be=
dn Händen d
Das neue Geſetz, das dem Handelsminiſter
Vollm=
hebung von hundertprozentigen Zöllen auf den Wert=
und Fertigwaren erteilt, iſt in erſter Linie als eine N1
gegen eine allzu reichliche Ueberflutung Englands n.
Waren gedacht. Wirkliche Einfuhrverbote ſind
zurzei=
die beſtehenden Handelsverträge nicht möglich; dieſer 0
nur durch wirklich prohibitive Zölle erreicht werden.
kraſſe Anwendung der dem Handelsminiſter erteilten 3/0—0 de geſan
iſt auch ſchon deshalb unwahrſcheinlich, weil das Auss/8 Nm:Ge
Repreſſalien greifen würde, die gerade gegenwärtig, UF Kaſſuerwickelt
fuhr Englands durch die Pfundentwertung begünſti ſ
ſonders peinlich empfunden werden müßten. Die
unter die neue Beſtimmung fallenden Halbfabrikaterg,
das ſteht von vornherein feſt — ſchon deshalb unbeher /WhMM A0d
weil ſie das Material für engliſche Weiterverarbeirn
Das gilt insbeſondere für Zinn, Petroleum, Leder, aſ/4u
Kupfer und anderes mehr. Schließlich ſei hervorg
Nahrungsmittel und landwirtſchaftliche Erzeugniſſe n5N
neuen Beſtimmungen fallen. Für den Schutz der la)
lichen Erzeugniſſe befindet ſich jedoch ein beſonderes Eiſſ.
bereitung, das bereits in einigen Wochen dem Unt=/N
falls vorgelegt werden wird.
Die Auswirkung des engliſchen Ankidnmpt 4 kkad
auf die Tſchechoflowakei.
Die Nachrichten über die neuen engliſchen
Schu=
wie die „Neue Freie Preſſe” aus Prag meldet. in d
wakiſchen Induſtrie niederſchmetternd gewirkt. Es
einzigen Induſtriezweig, der nicht von den beabſichtigrn
Schutzzöllen betroffen wird. Die tſchechoſlowakiſche A1
bilanz mit England war bisher noch aktiv. Im Jahre
der Ausfuhrüberſchuß etwa 700 Millionen Kronen.
wird von den Zollerhöhungen die Textilinduſtrie be
tſchechoſlowakiſche Textil=Export nach England belief
bei Baumwollwaren auf 217, bei Wollwaren auf 18
ſeide auf 54, bei Konfektion auf 91 Millionen Kroner
Textilinduſtrie iſt die Glasinduſtrie am ſtärkſten betm
die Handſchuhinduſtrie, die Schuhinduſtrie, Metallwe
Zuckerausfuhr.
„Sahara=Energie” wird nach dieſen Anſchauungen der
ſchen Ingenieure den ganzen Weltmarkt beherrſcher
die Möglichkeit ſchaffen, das Polareis zu ſchmelzen.
wird aber, wenn wir dieſe Ausführungen mit nüchte.
betrachten, noch einige Zeit vergehen, ohne daß geleic
kann, daß auch dieſes Ziel erreicht werden wird.
— Die Dezembernummer von Weſtermanns Mot
wieder von einer überaus großen Reichhaltigkeit.
Roman „Haus der Dämonen” bei dem Leſerkreis grel,
gefunden, ſo wird der in dieſem Heft beginnende neie=
Hjalmar Kutzleb „Haus der Geneſung” ſicher den ung;
fall des großen Leſerkreiſes der Zeitſchrift finden.
dert einen ehemaligen jungen Frontſoldaten, der Ne
Gelegenheitsarbeiter geworden iſt. Durch Zufall er?
Anſtellung als Gärtner und Kraftfahrer in einem
für naturgemäße Lebensweiſe. Im Verkehr mit de /
Gäſten des Hauſes gewinnt er allmählich wieder —
Teilnahme am Leben. Er lernt die Tochter eines 2—
Nähe des Sanatoriums kennen und hat das ſichele”
fühl, daß ſich ihm hier ein neuer feſter Lebensgrun,2
gelingt ihm, den Hof vor einem Spekulanten zu le‟
Tochter für ſich zu gewinnen. Sehr intereſſant iſt e,
ſchen Lebensreformern, eingebildeten und wirklichen
die ſich für mehrere Perſonen ergebenden Schickſt
Man freut ſich über den Wiederaufſtieg eines inne.
Menſchen in einer Umgebung, die von einem 9e
ſundheitswillen beſeſſen iſt. Dieſe Umwelt wird nicht
tiſch ernſt, ſondern humorvoll genommen. Es ſehtt
einigen temperamentvollen Ausfällen gegen den
was ſich als ſolcher gebärdet. Auch dieſes Heft enthat.
Unmenge wertvoller ein= und buntfarbiger Bilder.!"
Anzahl Kunſtbeilagen.
Ap. Auto=Humor. Sport=, Kraft= und Liebesgedich”
Mit 15 Federzeichnungen von G. M. Dotti. Zll
auf Tourenzahl gebracht vom Verlag J. H. D7..
burg. Brsg. Preis broſch. 1 Mark.
Ein humorvolles, mit köſtlichen Zeichnungen V.”
lein, das im erſten und zweiten Gang lyriſche Uie
dichte enthält, die in Autoſprache verfaßt ſind."
bildung und Formgeſtaltung der Herausgeber.!.
aller ſportlichen Einzelheiten an den Tag leb‟
und die Vielſeitigkeit der Wortbildungen iſt no9.
dritten Gang „Vermiſchtes bezeichnend, deſſen e
mathematiſchem, chemiſchem, phyſikaliſchem, mediodl.
ſchem und kaufmänniſchem Stil gehalten ſind.—."
des Büchlein für Auto= und Sportleute, das weile.
nem geht, woraus allſobald erſteht einer neueh."
der heutigen Literatur.
19. Rovember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 321 — Seite 3
aner Borftoß dee Bupauee in dee Mansſcärel!
Aüder beſehen Angankſchi und Tſikſikar. — Die europäiſche Kuominkang fordert die Regierungen
von Kankon und Nanking zur Einigkeit auf.
bei Taſchmu bei der die Japaner durch die Zerſtörung der
Tao=
ie Japaner in Tfitſikar.
nan=Supingkai=Eiſenbahn und aller Telephon= und
Telegraphen=
leitungen abgeſchnitten waren. Nach dieſem Anfangserfolg der
Chineſen gingen die Japaner dann zu einer allgemeinen Gegen=
Der neue Vorwand.
London, 18. November.
euteweldet aus Tokio, daß die japaniſchen Streitkräfte in
Undelsni” ſandtichei Tſitſikar beſetzt haben. Das
Völkerbunds=
gen nochmuſe ſriatz/ 4 von der japaniſchen Delegation die Mitteilung
des enarmn gen, 79 der japaniſche
er und
M/ in ſiſikar nebſt den
er Redien
megeſet iſederzſes Konſulats ſo=
7 ſaiſonmäfu iu Aſtor und die Ange=
offenſive auf der Nonnilinie über. Sie ſchlugen einen
Gegen=
angriff von 2000 Mann chineſiſcher Kavallerie, der auf dem
rech=
ten Flügel erfolgte, erfolgreich zurück und gewannen hiermit die
Oberhand.
General Ma erklärte, daß er nunmehr ſein Hauptquartier
und ſämtliche Behörden nach Sachaljan (an der ruſſiſch=mand=
ne außergnſ / di9Hauptbüros der
Wiebe enetlnbſchuichen Eiſenbahn,
Mit Zeut
in, jeder Fſſmt rüß rſonen,
gezwun=
beſetzesvorlan nordezt eſen, Tſitſikar zu
ſt des Wurem en. 29118 Perſonen ſeien
Deil ſie umter 4. Nyuber in Charbin
epdlichen Ae offerza Daraufhin haben
dHalbie
chont. Diehſaußäcr Truppen
Tſitſi=
tigwaren jetht,K
dem Beiall ue au yNulden berichtet
eten Aman sbefzult ſich die Stadt
en. Auf alle 7
chen hohen FNſci it an der
Kreu=
den. Die Ent ſr auſt neſiſchen und der
mmungen nu ſdſchunchen Bahn liegt,
uhtz den Händen der
Fdelsminiſter 2 ſer.
illen auf den Lir Sati korreſpondent des
er Linie als eu iſchex ſüros in Mukden
lutung Englu ſet, 1iaheute bei
Tages=
verbote ſind u4h Aſt japaniſche
Offen=
ſicht möglich, du genF latſchangſchen
ein=
ille erreicht weu hat uud nach einer
amt=
sminiſter erteit Mitku ung die geſamten
Uelich, weil dges lläftie es Nonni=
Gebie=
rade gegewin ſen „iavf verwickelt ſind.
en miter Venundlungen zwiſchen General Ma und dem
nden Haldia)
Lon desckal apizliſchen Oberbefehlshaber geſcheiterk.
Japaniſche Infanteriepoſten halten einen chineſiſchen Proviantzug an.
ſchuriſchen Grenze am Amur=Fluß) verlegen werde, um von dort
den Kampf gegen die Japaner fortzuſetzen.
eßlich ſei bu. !
den
ſch ein
EP. Charbin, 18. November.
Petroleum 94 8 Aſſiandlungen, die ſeit einigen Tagen zwiſchen dem
ſent (neral Ma und dem japaniſchen Oberbefehlshaber
3ſhuick ziehung der japaniſchen Truppen aus der
außer=
ſuniſchen Eiſenbahnzone gelegenen Provinz
Helung=
ſefüf wurden, ſind endgültig geſcheitert. Die Japaner
dieſtFrü ckziehung ihrer Truppen davon abhängig gemacht,
näcatdie chineſiſchen Streitkräfte die Provinz räumten.
Aſyſd ien zunächſt geneigt, auf dieſen Vorſchlag
einzu=
mauch dann aber geltend, daß er das ſüdliche Gebiet von
Fianltbiſetzt halten müſſe, um dem Räuberunweſen zu
Fſaſt forderte er, die Japaner ſollten dafür Sorge
tra=
hen d
E6 dill nuppen des Generals Tſchenhaipeng nicht die
Eiſen=
ſie man—Angantſchi beſetzten oder auch nur benutzten.
Jlwer der Anſicht waren, daß dieſe Forderung dem
Aſhnar als Vorwand dienen ſollte, um ſeine Stellung
39 ſlalten, ſo brachen ſie die Verhandlungen ab.
er Kampf um die Nonni=Brücke.
1Aiegenden Berichten zufolge iſt der Angriff in den
MlAmſtunden von den Truppen des Generals Ma
aus=
gen A) zunächſt Fortſchritte machten und den Japanern
Aeſte beibrachten, die ſich auf 800 Mann belaufen
Ncihchten aus Charbin beſagten, daß gegen mittag (Oſt=
Ne Iwen Mas die Japaner in ſchwerem Kampfe zurück=
MIn Tokio herrſchte zu dieſer Zeit ernſte Beſorgnis.
befützztte dort eine ſchwere Niederlage der Japaner und
dem Rheral Ma Vertragsbruch vor. Beſonders gefährlich
januſchen Truppen war eine Sonderaktion der Chineſen
Europäiſche Kuominkang forderk Krieg gegen Japan.
EP. Paris, 18. November.
Die chineſiſche nationaliſtiſche Partei, die Kuomintang, hat,
ſo bereichtet die Pariſer Ausgabe der „Chicago Tribune”, dem
Vertreter Chinas im Völkerbundsrat, Dr. Sze, eine grundſätzliche
Kriegserklärung an Japan geſandt, falls es dem Völkerbund
nicht gelingen ſollte, den Konflikt in einer für China günſtigen
Weiſe beizulegen. Die chineſiſche Delegation werde vorläufig
dieſe Botſchaft des Kuomintang=Komitees dem Völkerbundsrat
nicht mitteilen.
Dem amerikaniſchen Blatt zufolge heißt es in dieſer
Bot=
ſchaft u. a.: Chinas Geduld ſei zu Ende. Falls Japan weiterhin
die gerechte und richtige Meinung des Völkerbundes mißachte und
falls der Völkerbundsrat mit ſeinen verſchiedenen befreundeten
Mächten unfähig ſein ſollte, die heiligen Vertragsverpflichtungen
durchzuführen, dann müſſe eben das chineſiſche Volk zur Wahrung
des Völkerbunds= und des Kellogg=Paktes ſowie des
Neunmächte=
vertrages von Waſhington und zur Verteidigung ſeiner
natio=
nalen Exiſtenz ſeine Schuldigkeit tun. Selbſtverteidigung ſei nicht
nur ein natürliches Recht jeder unabhängigen Nation, ſondern
auch ein geſetzliches Recht, wozu China durch das internationale
Recht ermächtigt ſei. — Gleichzeitig ſei, ſo berichtet das Blatt
weiter, an das geſamte chineſiſche Volk die Mahnung gerichtet
worden, ſich auf den Krieg vorzubereiten. Das europäiſche
Kuomintang=Komitee in Paris habe am Montag an die
Regie=
rungen von Kanton und Nanking eine Botſchaft geſandt, in der
ſie aufgefordert werden, ſich zu einigen und alle Streitigkeiten um
der Nation willen zu begraben. An General Ma ſei ein
Tele=
gramm abgegangen, in dem er erſucht wird, koſte es, was es
wolle, Tſitſikar zu halten.
Die Pariſer Raksverhandlungen.
EP. Paris, 18. November.
Die Verhandlungen über die Beilegung des Mandſchurei=
Konfliktes ſcheinen ſeit geſternn einen, wenn auch nicht ſonderlich
großen, Fortſchritt gemacht zu haben. Die Beſprechungen zwiſchen
den Vertretern der Großmächte im Völkerbundsrat und den
Dele=
gierten Japans und Chinas ſind heute vormittag fortgeſetzt
wor=
den. Briand war dabei durch ſeine im Verlauf der geſtrigen
Kam=
merſitzung aufgetretene Unpäßlichkeit heute weniger ſtark
behin=
dert. Trotzdem hat es den Anſchein, als ob die
Hauptver=
mittlertätigkeit mehr, und mehr auf den
eng=
liſchen Außenminiſter Sir John Simon
überge=
gangen ſei. Auch General Dawes zeigt ſich nach wie vor ſehr
rege. Beide hatten wiederholt Zuſammenkünfte mit den
Vertre=
tern der beiden Mächte und mit Briand. Auf japaniſcher Seite
hat man offenbar eine Art Arbeitsteilung eingeführt; während
der Pariſer Botſchafter Yoſhiſawa die Fühlung mit Briand
auf=
recht erhält, führt der Londoner Botſchafter Matſudeira die
Ver=
handlungen mit General Dawes, mit dem ihn enge perſönliche
Beziehungen verbinden, und mit Sir John Simon.
Um 11 Uhr vormittags trat der Völkerbundsrat erneut zu
einer geheimen Sitzung zuſammen, an der, wie ſchon geſtern, die
Japaner und Chineſen nicht teilnahmen. Eine Mitteilung über
den Verlauf dieſer Sitzung wurde nicht ausgegeben. Wie
ver=
lautet, haben Zaleſki, Sir John Simon und Staatsſekretär v.
Bü=
low das Wort ergriffen. Die anſcheinend recht weitgehenden
Zu=
ſicherungen, die — ein offenes Geheimnis — den Japanern von
den Franzoſen gemacht worden ſind, haben, wie man hört, bei
den Engländern und Deutſchen eine gewiſſe Reaktion ausgelöſt.
Die beiden Delegationen vertretn den Standpunkt, daß im
Hin=
blick auf die Wirtſchaftsintereſſen im Fernen Oſten eine
endgül=
tige Beruhigung in der Mandſchurei erzielt werden müſſe und die
gegenwärtige Ratstagung nicht wieder mit einer Reſolution enden
dürfe, die nachher nicht ausgeführt und die Einberufung einer
neuen Sitzung erforderlich machen würde. Ferner beſitzt
Deutſch=
land ein Intereſſe daran, daß der Völkerbund ſeine Fähigkeit zur
Schlichtung kriegeriſcher Verwicklungen unter ſeinen Mitgliedern
beweiſt, damit nicht ein Präzedenzfall für etwaige ſpätere
Streit=
fälle unter den europäiſchen Ländern geſchaffen und nicht gewiſſen
Mächten ein Argument geliefert wird, mit dem ſie auf der Genfer
Abrüſtungskonferenz die Aufrechterhaltung ihrer Rüſtungen
recht=
fertigen können. Die Gegenſätze zwiſchen der franzöſiſchen und der
engliſch=deutſchen Auffaſſung könnten dem Vernehmen nach unter
Umſtänden zu einer Verſchiebung der Beratungsgrundlage
füh=
ren. Sir John Simon und Staatsſekretär v. Bülow haben in der
heutigen Sitzung, wenn wir richtig unterrichtet ſind, bereits auf
die Gefahr hingewieſen, daß China den Artikel 15 des
Völker=
bundspaktes anrufen könnte, einen Artikel, deſſen bloße
Erwäh=
nung man bisher im Rat peinlichſt vermieden hat, da man den
Konflikt ausſchließlich unter Heranziehung des Artikels 11
bei=
legen zu können hofft.
Man iſt in der Vormittagsſitzung zu dem Beſchluß gekommen,
heute nachmittag 4 Uhr eine geſchloſſene Sitzung abzuhalten, in
der getrennt der japaniſche Delegierte Yoſhiſawa und der
chine=
ſiſche Vertreter Dr. Sze angehört werden ſollen.
Scharfe Angriffe des chineſiſchen Berkreters
gegen Briand.
Die Nachmittagsſitzung des Rates nahm einen ſchleppenden
Verlauf. Es wurden lediglich die Erklärungen des
ja=
paniſchen und chineſiſchen Vertreters
entgegengenom=
men. Von der japaniſchen Regierung ſoll Yoſhiſawa inoffiziell
die Weiſung erhalten haben, ſich an ſeine Inſtruktionen, d. h.
an die bekannten 5 Punkte zu halten, doch ſoll Yoſhiſawa erklärt
haben, Japan wolle mit der Räumung der beſetzten Gebiete
durch=
aus nicht warten, bis in den gewünſchten direkten Verhandlungen
mit China eine Verſtändigung über alle Einzelheiten erzielt
wor=
den ſei, es genüge ein Einvernehmen über die Prinzipien.
Der chineſiſche Vertreter richtete im Laufe ſeiner
Ausführungen einen heftigen Angriff gegen den
Ratspräſidenten Briand und verlangt
Auf=
klärung, ob der Rat entſchloſſen ſei, die
Heilig=
keit des Völkerbundpaktes aufrecht zu erhalten.
Briand gab eine ſehr ſcharfe Erwiderung. Dr. Sze machte eine
Aeußerung, die von der Mehrzahl der anweſenden Ratsmitglieder
dahin gedeutet wird, daß China daran denkt, in den
näch=
ſten Tagen die Artikel 12, 13, 15 und unter Umſtänden auch
Ar=
tikel 16, den ſogenannten Sanktionsartikel des Völkerbundspaktes
anzurufen.
Die Sitzung ſchloß kurz nach 21 Uhr. Am Donnerstag
vor=
mittag werden die Ratsmächte ohne die Vertreter Chinas und
Japans ihre geſchloſſene Sitzung fortſetzen
Die chineſiſche Delegation hat dem Rat mitgeteilt, daß die
japaniſchen Militärbehörden in der Mandſchurei verſuchten, mit
Hilfe des Exkaiſers Puyi eine Scheinregierung zu errichten,
die von der Nationalregierung und dem chineſiſchen Volk niemals
Anerkennung finden würde. Alle Maßnahmen einer ſolchen
Schein=
regierung würden als ungeſetzlich betrachtet.
Kammermuſikabend.
Gümermuſikklaſſe von Göſta Andreaſion veranſtaltete
ala) im recht gut beſetzten Saal des Saalbaues
iſchen Abend, der ganz dem Schaffen lebender
hnet war. Dieſes Sicheinſetzen für moderne Muſik
Zuſtimmung, und wir werden uns freuen, wenn
ei dieſem Wege zielbewußt vorwärts ſchreitet.
Wi=
enuſikerzieheriſchen Standpunkt aus für durchaus
cüler vor die Probleme moderner Muſik zu ſtellen
Een ſo eindrucksvoller Weiſe und ſo erfolgreich
ge=
eſtern abend der Fall war, ſo gewinnt ein ſolcher
wal end Bedeutung weit über einen Schülerabend
war Andreaſſon außerordentlich klug in der
Werke, denn er hielt ſich von allen Experimenten
t. die Komponiſten, die großenteils jetzt im
radi=
teHen, in einer Entwicklungsſtufe, die ſie mit der
verwurzelt erſcheinen läßt. Am radikalſten, dafür
geſchloſſenſten Eindruck hinterlaſſend, dünkte uns
. 12 für 2 Violinen und Bratſche von dem Ungarn
eine temperamentvolle, namentlich im letzten Satz
hrit des Klauges überzeugende Pußtamuſik.
Außer=
hell erklang eine Sonate für Violine und Klavier
derlin lebenden, in Frankreich geborenen, Philivy
Aert, das durch ſeine feine, paſtellartige Zeichnung
ſah einnimmt, wenn auch ſein Schöpfer inzwiſchen
9egangen iſt. Jarnach komponiert heute markanter
Nr, doch ſpricht auch aus dieſem Uebergangswerk
1 und echtes Muſikautentum. Von Ernſt Toch, dem
ebenden Komponiſten, hörten wir die Serenade
Violinen und Bratſche, die in ihrem erſten Teil
Uiß liebenswürdige Muſik mit einer gar zierlichen
ur dem Roſenkavalier bietet, im Mittelſatze aber,
rlich wirkend, ins modern radikale Gebiet vor=
Rnu engliſchen Komponiſten York Boven kam eine
Nmtiſche und Klavier zu Gehör, die große Routin;
Dn) zu wenig Eigenart, um ſtärker zu intereſſieren.
*M nkt uns bei aller Gediegenheit der Mache ſchon
Mek don geſtern. Zum Schluß hörten wir Prälu=
Macaglia Tb. 4 für 2 Violinen und Klabier von
Eem Meiſtergeiger. Erſtaunlich, wie dieſer große
Seit ſindet, eine ausgiebige Komponiſtentätigkeit
ten Quartett von ihm, das wir vor einigen Jahren im Saalbau
hörten. Und nun zur Wiedergabe: Wir nennen die
Mitwirken=
den insgeſamt und dürfen ihnen allen insgeſamt reiches Lob
ſpenden. Eine Unſumme von Arbeit iſt von Lehrern und
Aus=
führenden geleiſtet worden, und wir können den Ausführenden
kein größeres Lob ſpenden als das, daß ſich alle der Bedeutung
der Aufgabe voll bewußt waren, daß ſie alle ihrer Aufgabe voll
gewachſen waren und daß ſie ſich, ihren Lehrern und damit der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt Ehre machten. Die
Mit=
wirkenden des Abends waren: Fritz Müller, Heinrich Müller,
Bruno Oelsner, Tilly Fiſcher, Hilde Finger, Carl Cauer, Ernſt
Opfermann, Heinrich Größmann, Paul Paluczak, Willy
Hanne=
wald, dieſe alle Andreaſſonſchüler, und am Flügel die Damen
Hertha Maſte (Hochſchulklaſſe Willy Hutter). Nelly Birrenbach
und Eliſabeth Jäger (Hochſchulklaſſe Kapellmeiſter Rehbock). W.
Tokengedenkfeier in der Johanneskirche.
Mittwoch, den 18. November 1931.
3 Kantaten von Johann Sebaſtian Bach.
Guſtav Adam und ſeinem Kirchengeſangverein verdankt das
Darmſtädter Muſikleben manche wertvolle Anregung, manch ſelten
gehörtes Werk hat er zur Aufführung gebracht. Heute führte er
3 Kantaten aus dem ſchier unerſchöpflichen Bachſchen
Lebens=
werk auf, unter denen wir mit Freuden die vor 2 Jahren
ge=
ſungene „Chriſtus, der iſt mein Leben” erkannten. Für Bachs
religiöſe Einſtellung zum Gedanken des Todes iſt es charakteriſtiſch.
daß er den Uebergang in das Jenſeits als Befreiung von den
Plagen der Welt anſieht und darum mit Freudigkeit und
Ver=
trauen an das Sterben denkt. Dieſer Zug war in allen Kantaten
zu empfinden. In der erſten, die wir ſchon nannten, und der
letzten, der zweiteiligen „Wachet, betet, ſeid bereit” fallen dem
Chor ſchwierige aber dankbare Aufgaben zu, die er mit vieler
Stimmfriſche und in vorzüglicher Intonierung und ſtilvollem
Ausdruck bewältigte. Die ſehr ſorfältige Einſtudierung und ſichere
Leitung hatten das Hauptverdienſt an dem ausgezeichneten
Ge=
lingen. Von den Soliſten ſei zuerſt Martha Kuhn=Liebel genannt.
Ihre herrliche, ruhige und klangvolle Stimme, ihr ſeelenvoller
Vortrag machten ihre Geſänge zum künſtleriſchen Höhepunkt des
Abends. Ganz beſonders ſchön ſang ſie die wundervolle
Solo=
kantate „Schlage doch, gewünſchte Stunde”, wo die Tonmalerei
des Glockenklingens ähnlich wie bei der Tenorarie der erſten
Kan=
tate einen beſonders hellen Klang in das Werk hineinträgt. Die
Sopran=Soli ſang Suſanne Horn=Stoll, deren ſchönes, liebliches
Organ heute eine gewiſſe Unruhe zeigte. Ihr Vortrag iſt fein
durchdacht und paßt ſich den Textworten vorbildlich an. Einen
beſonders ſchweren Stand hat der Tenoriſt, denn gleich ſeine erſte
Arie iſt ſo unbequem hoch, daß viele Tenorſänger nicht imſtande
ſind, ſie zu ſingen. Herr Heinrich Landzettel überwand dieſe
Schwierigkeiten mit großem Geſchick, wenn auch einmal ſich eine
kleine Indispoſition in ſeiner Stimme zeigte. Sehr ſympathiſch im
Klang und im Vortrag war der Geſang des Baſſiſten Theo
Ritz=
haupt Da Herr Adam es vermochte, Mitglieder des
Landestheater=
orcheſters für ſeine Aufführung heranzuziehen, da er in Ludwig
Borngäſſer an der Orgel und Auguſt Niebergall am Cembalo
aus=
gezeichnete, feinfühlige Muſiker als Begleiter hatte, war die
Aus=
führung des inſtrumentalen Partes vollendet. Man hätte dieſer
ſorgfältig vorbereiteten Aufführung, einer Kulturtat auf dem
Gebiete der musica sacra ebenſolchen Maſſenbeſuch gewünſcht wie
man ihn bei politiſchen und ſportlichen Veranſtaltungen gewohnt
iſt oder häufig im Lichtſpieltheater antrifft. Leider, leider aber
ſtehen geiſtige Leiſtungen heute weit weniger hoch im Kurs.
F. N.
„Das Geſeh in dir.”
Schauſpiel von E. G. Kolbenheyer.
Uraufgeführt im Münchener Reſidenztheater.
E. G. Kolbenheyer ging es diesmal wie der Köchin, die den
Kuchen extrafein machen wollte und zuviel Zutaten nahm
Nach=
her blieb der Teig ſitzen, und war unverdaulich — Der Dichter
überlud diesmal ſein Werk ſo mit biologiſch=philoſophiſchen
Be=
trachtungen, daß man nicht mehr dem Dialog folgte, ſondern nur
den dann bleibenden Kriminalfilm über ſich ergehen ließ. — Die
Handlung: Prof. Bödding, der (berufsmäßig) weiſe Tone reden
muß und die jetzige Geſellſchaft mit Jazzband uſw. verachtet, hat
eine Tochter „Sabine”. Letztere iſt trotz väterlich=profeſſoraler
Erziehung „modern” genug, um mit Harry Beßmer, einem üblen
Defraudanten, durchzubrennen. Beßmer erſchießt Sabine im
Hotelzimmer (wunſchgemäß) — ihr in den Tod zu folgen, fehlt
ihm der Mut. Vater und Prof Bödding hat die Spur der
Lie=
benden mit Hilfe eines juriſtiſchen Geſchäftsfreundes entdeckt und
zwingt nun Beßmer moraliſch zum Selbſtmord. Vor der Juſtiz
aber behauptet Bödding. B. getötet zu haben, und freut ſich als
Märtyrer aufs Zuchthaus! Das war nun das Geſetz in Prof
Böd ing! Nur der Kunſt A. Zöpfels war es zu verdanken, daß
die Figur Prof. Böddings uns menſchlich etwas näher kam. Die
übrigen Darſteller wußten mit ihren Rollen nichts anzufangen
und unterſtrichen nur die Schwächen des Stückes. — Das
Publi=
kum aber empfand über die diverſen Moritaten des Abends
aige=
nehmes Gruſeln und kargte am Schluſſe, gerührt, nicht mit
Beifall.
erſtkl. Mod
ment,
Teilzahl
zu verkaaf
Seite 4 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 19. Novemlu=
Die Verlobung unserer
Tochter Liselotte mit
Herrn Kurt-Egid Flimm.
Hauptmann u. Batteriechef
im 5. Artillerie-Regiment
beehren wir uns anzuzeigen.
Landrat
Wenz und Frau
Lina, geb Scheftner
Villingen / Schwarzwald
Wleine Verlobung mit
Fräulein Liselotte Wenz
beehre ich mich anzuzeigen.
Kurt-Egid Flimm
Hauptmann u. Batteriechef
m 5. Artillerie-Regiment.
Ludwigsburg / Württemberg
Hintere Schloßstr. 12
Vovember 1931.
A5
Slatt jeder beſonderen Anzeige.
Heute entſchlief friedlich nach kurzer, ſchwerer
Krankheit mein lieber Vater
Heinrich Aimann
Univerſitätsprofeſſor Dr. phil.
im 91. Lebensjahr.
Im Namen aller um ihn Trauernden:
Gertrud Ulmann.
Darmſtadt, 17. November 1931.
(
Es wird gebeten, von B ileidsbeſuchen und
Blumen=
ſpenden abſehen zu wollen.
Die Beerdigung findet am Freitag, 20. November,
nachm. 2 Uhr v. d. Kapelle des alt. Friedhofs aus ſtatt.
Am Samstag, den 21. ds. Mts, feiern die Eheleute Konrat
Schönig IV. und Fran zu Gundernhauſen in körperlicher Fr ſche
das Feſt der
Goldenen Hochzeit.
(16616
Glückauf zur Eiſernen!
Todes=Anzeige.
Heute nacht verſchied ſanft unſer lieber Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel
im vollendeten Alter von 82 Jahren.
gen. Balſer
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Bitter u. Frau
Wilh Bitter u. Frau
Karl Geißler u. Frau
und die Enkelkinder.
Darmſtadt, den 17. November 1931.
Die Beiſetzung findet Freitag, den 20. November,
nach=
mittags 2½ Uhr, auf dem alten Friedhof Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße ſiatt.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Todes=Anzeige.
Aus einem arbeitsreichen Leben ſchied heute
Vormittag 11 Uhr im geſegneten Alter von
nähezu 29 Jahren unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin,
Tante und Großtante
Grau ennddeige aibert Dwr.
geb. Lupus.
Um ſtiille Teilnahme bitten
Fritz Albert
Jakob Albert u. Familie.
Darmſtadt, den 18. November 1931.
Die Beiſetzung findet am Freitag, den 20. November,
vormittags 11 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſlraße ſiatt
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Nach kurzer ſchwerer Krankheit veiſchied heute im
61. Lebensjahre meine innigſtgeliebte Mutter, unſere
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Marie Heß, geb. Rödelsperger
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Willy Heß, Architekt
Darmſtadt, den 17. November 1931.
Frankfurterſtraße 39.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 20. Nov. 1931
nachmittags 3 Uhr auf dem Wald riedhof, ſtatt
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſowie für die überaus zahlreichen Blumenſpenden
bei dem Heimgang unſerer unvergeßlichen Mutter
Frau Margarete Gehbauer
geb. No.dt
ſagen wir allen Verwandten, Bekannten und
Nach=
barn auf dieſem Wege unſeren innigſten Dank. Ganz
beſonderen Dank noch Herrn Pfarrer Müller für die
überaus troſtreichen Worte am Grabe unſerer lieben
Entſchlafenen.
Zm Namen der trauernden Hinterbliebenen
Georg Gehbauer.
Darmſtadt, den 17. November 1931
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Unſere liebe, getreue
Augufe Tungel
wurde am 17. 11. von langem, ſchwerem
Leiden durch einen ſanften Tod erlöſi.
Thilde Schmidt=Walther
Profeſſor Arnold Mendelsſohn.
Die Beerdigung findet in der Stille ſiatt.
Wir bitten von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlichſter Teilnahme,
die uns beim Heimgang meiner lieben Frau, unſerer
guten Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Tante
Hrau Margarelhe Schedermann
geb. Schwinn
in ſo reichem Maße zuteil geworden ſind, ſprechen
wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank aus.
Ganz beſonderen Dank ſagen wir dem Herrn Pfarrer
Heß und dem Herrn Miſſionsinſpektor Bringmann
für die troſtreichen Worte am Grabe, ſowie dem
Frauenverein der Kaplaneigemeinde.
In tiefer Trauer:
Die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 17. November 1931.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgang unſeres teueren Entſchlafenen
Herrn Ludwig Hühner
ſagen wir hierdurch unſeren tiefgefühlten Dank.
Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Grein für die
trö=
ſtenden Worte am Grabe, Herrn Dr. Voltz,
deſſen Vertreter Herrn Dr. Thoma, den Schweſtern
für die aufopfernde Pflege, der Fa. Fr. Schaefer
Darmſtadt, dem Perſonal der Firma Fr. Schaefer,
der evangel. Männervereinigung, den
Schulkamera=
dinnen und Schulkameraden.
Ferner danken wir für die vielen Kranz= u.
Blumen=
ſpenden, ſowie allen, die ihm das letzte Geleit gaben.
In tiefer Trauer:
Frau Marg. Hübner Ww.
Familie Hans Hübner
Familie Ernſt Traſer,
heilgen. den 18. November 1931.
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Allen Bek nnten und Verwandten
die traurige Mitteilung, daß meine
liebe Mutter, Schwiegermutier
und Großmutter heute unerwartet
verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Willi Treuſch.
Darmſtadt, den 18. November 1931.
Hügelſtr. 87 I.
Die Beerdigung findet am
Frei=
ag, den 20 November 1931,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Kriegerverein
Darmſtadt
1874
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nur bei BENZ,
Grafenſtraße 20.
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Geſtern verſchied, unſer lieber
Kamerad und lan jähriges, treues
Mitglied
Wulheim Pitter
Privatier.
Die Beerdigung findet am
Frei=
tag, den 20 ds. Mits nachmittags
2½ Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche
Be=
teiligung.
Der Vorſtand
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wurde heute bezüglich der
Fi=
ſchaft Meſſel aufGrube Meſſell
„In der Verwaltungsratst
19. Oktober 1931 wurde
Bergaſſeſſor Dr. phil. Ka=
Darmſtadt zum weitem
vorſtandsmitglied beſtell
Reinheim, den 13. Nor
Heſi ches A
Zerſteigerung:e
Am Freitag, den 20.
1931, nachmittags 3 Un
meinem Verſteigerungslolc.
platz 8, zwan gsweiſe gegem
verſteigert werden:
4 Olbilder. 1 Holder=K.
ſpritze, 1 Regulator, 1
Apparat, 2 Klaviere, 1 Mf5
Eisſchrank, 3 Ladenthekern
wage, 2 Re iſtrierkaſſen.
maſchinen und Möbel all.
Darmſtadt, den 18. Ncrd4 t
Reichard niu ſeier
Stellvertreter des GerichtKyuzien
A. Eißer in Darmſtadt, Relſſ, ienehrung
Verſteigerungsat
Am Freitag, den 20. NarcISt
nachm. 3 Uhr, verſteigere ii ir
Verſteigerungslokal, hier,
Nr. 27, verſchiedene Gegen.!
lich zwangsweiſe gegen. EN
Vorausſichtl. beſtimmt verſwiſt
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wagen, 1 Eisſchrank, 1 M
(Tacho=Skala), 1 Klavär
Voigt) 1 kleines Bücht?
1 Büfett, 1 Bohrmaſchin-h
(Franke), 1 Schreibtiſch umn
1 Standuhr, 1 Anricht 1.
(hell poliert), 1 Diploman/
1 Radioapparat u. a. mn
Im Lager des Spediteur
Eſchollbrückerſtraße 26,
v=
anſchließend:
1 dreiteil. Warenregal,
Glasaufſatz, 1 kl. Meſſinen
denkaſſe, 1 Bettgeſtell, m.
Ferner hieran an Ort um
1 Piano (Feurich), 1 Bije
wallach, 6jährig.
Ferner hieran an Ort unn=
Eine große Menge Flachs
eiſen, Kanteiſen, U=Eii
ſcheiben, Rundeiſen, Run iM
muttern, Federringe eter
Ferner hieran an Ort und
1 Kredenz, 1 Singer=Na1
Kommode, 1 Büfett, 1 Tm)
Näheres wird im Verſte4
bekannt gegeben.
Darmſtadt, den 19. Novauu
Scharmant
Stellvertreter des Gerich=
Portner in Darm
N5
Va
Derau
(1663Ga
Am Samstag, den 31. 11.,
nach=
mittags 2 Uhr, werden im Hauſe der
früheren Mech. Strickwarenfabriken Groß=
Zimmern eine Anzahl Strick=, Näh= und
Spulmaſ hinen ſowie diverſe Tiſche gegen
Ba zahlung verſteigert. Sämtl Maſchinen
definden ſich in garantiert betriebsf.
Zu=
ſtande und eignen ſich beſonders für
Heiminduſtrie.
Am Freitag, 20. Norx
vorm. 10 Uhr, ſollen in zu
ſteigerungslokale Luiſenl
folgende Pfänder zwangswe
zahlung verſteigert werden.”
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tiſche, 2 Klubſeſſel, 2 Gc
1 rd. Tiſn, 1 Schreibtiſo
wahlhefte mit Briefmar:-l
diwandecke, 1 Büfett,1 Ves
lampen, 1 Glasaufſatz,
1 Liſch, 1 Flurgarderobk.
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Eſchollbrücker traße
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Darmſtadt, den 18. Noi”
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Reichhaltig!
fertiges Lage
Auswahisendungen 3
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Meubezüge u. Modemislelsl
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auch nicht von mir 9ei4
Pelze, schnell undb!4
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M. BODEN,AREHLAUN
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1869
[ ← ][ ][ → ]ax, 19. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten
Nr. 321 — Seite 5
us der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 19. November 1931.
gach 1931. In der in dieſem Jahre erſcheinenden Neu=
Darmſtädter Adreßbuches ſollen wie ſeither auch die
Verbände aller Art (Berufsverbände,
Parteiorgani=
ſuen= und Sportvereine. Geſang= und
Geſelligkeits=
eine ſozialer Zwecke uſw.) wieder vollzählig aufge=
Zu dieſem Zweck werden im Stadthaus, Zimmer 11,
auusgegeben. Die Vereinsvorſtände werden gebeten,
ſioten in Empfang zu nehmen und möglichſt genau
aus=
ſat dort abzuliefern. Wer es verſäumt hat ſich ſpäter
mewünſchter Angaben im Adreßbuch ſelbſt zuzuſchreiben.
eeverbeverein und Handwerker=Vereinigung
Darm=
wachen ſchon jetzt darauf aufmerkſam, daß die Reihe
ervorträge 1931/ 32 am kommenden Mitt=
45. November, abends, beginnt. An dieſem
gerr Landgerichtsrat Raab über das Thema
ſpre=
derhalte ich mich vor Gericht” — Zu
die=
äintereſſanten Vortrage ſind unſere ſämtlicen Mit=
Angehörige, ſowie ſonſtige Freunde von Handwerk
herzlichſt eingeladen. — Näheres iſt auch aus
un=
zſtigen Anzeige in der Tagespreſſe zu entnehmen.
ziichen wir darauf aufmerkſam, daß die
Vortrags=
in mit dem vollſtändigen Programm unſerer Winter=
1132. in dieſen Tagen an unſere ſämtlichen
Mit=
ime rſand gelangen. Die Zuſtellung an die Mitglieder
hungen und Vereinigungen erfolgt durch letztere.
tontreiſe. Wie ſchon bekannt gegeben, veranſtaltet die
„Darmſtadt vom „Volksbund Deutſche
Kriegsgräber=
kommenden Freitag den 20. November abends
Fürſtenſaal”, einen öffentlichen Vortragsabend, bei
Germann über „Perſönliche Eindrücke von der
ein=
ſpront, insbeſondere von den deutſchen Kriegerfried=
Der Vortrag wird durch etwa 60 Lichtbilder
wir=
änzt werden. Studierende der Städt. Akademie für
Fiu lein Giſela Müller und Fräulein Herta Maſte,
ſo=
ſten Paluczak und Karl Hoch haben ſich
liebenswür=
eg lreit erklärt, der Veranſtaltung durch Darbietungen
wüir und vokaler Natur einen beſonderen, nachhaltigen
murleihen. Nochmals ſeien alle Verdun=,
Argonnen=
viaznekämpfer, ſowie alle diejenigen, die dieſe
Haupt=
eides Weltkrieges zu beſuchen gedenken, auf dieſen
wers aufmerkſam gemacht. Der Eintritt iſt frei für
esopfer gedenken der Toten. Der Reichsbund der
hügten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen
m kommenden Totenſonntag, nachmittags 2 Uhr, im
ts Reichstages eine Gedächtnisfeier für die Toten des
ass Die Gedenkrede des Bundesvorſitzenden Pfänd=
Qurahmt von Rezitationen uſw. Das Programm wird von
hufſendern Berlin, Königswuſterhauſen, Magdeburg,
ig. Mühlacker, den ſchleſiſchen und dem
weſtdeut=
wübertragen.
Hefallenen=Gedenkfeier der Schillerſchule (
Müller=
idet am Samstag vormittag ſtatt. Die Schüler, mit
dr drei unteren Jahrgänge, verſammeln ſich um 9 Uhr
lnern in der feſtlich geſchmückten Turnhalle. Lehrer
thalt die Gedächtnisrede, die von entſprechenden
Ge=
ſuſikſtücken umrahmt wird. — Nachmittags zwiſchen
iſt den Angehörigen der Gefallenen und Freunden
elegenheit geboten, vor den mit Tannengrün ge=
0 feierlich beleuchteten Gedenktafeln in ſtiller
An=
treter des Gri / yireilen.
— in Darmſtall Eirie otenehrung veranſtaltet die Arbeitsgemeinſchaft frei=
Fände (Freireligiöſe Gemeinde und Deutſcher
Frei=
er) am Sonntag, 22. November nachmittags 4 Uhr, in
Krematoriums auf dem Waldfriedhof. Die
Gedenk=
ſurn Männerchöre und Muſik. Die Türen werden nach
dem feier geſchloſſen. Freunde der freigeiſtigen
Weltan=
g. ſcb= auch ſonſt jedermann, ſind freundlichſt eingeladen.
Ailezenteil am Freitag.)
Lichidervortrag des Volks=Feuerbeſtattungsvereins V. V.
dartzſds. Am Dienstag veranſtaltete die Ortsleitung in
ndtt) Fürſtenſaal. Grafenſtraße, einen Lichtbildervortrag
ſnseſtattung in der Vergangenheit und die moderne
tagtig. Nach der Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden,
Ge4) mahm der Referent des Abends, Herr Edwin
Struck=
ſort zu ſeinem Lichtbildervortrag. Nach kurzen ein=
Urten ging der Referent auf den eigentlichen
Licht=
zen. Er zeigte die Totenbeſtattung von vor Chriſti
Tegypter, Griechen. Römer, germaniſchen
Volks=
lſſchen Volksſtämmen uſw. bis auf den heutigen Tag.
Eyſtung war ſchon vor und nach Chriſti bei
verſchie=
ingeführt. Am Schluß ſeiner Ausführungen wurde
trndurch ſtarken Beifall bewieſen, daß alle Anweſenden
Mſttung für die richtige Totenbeſtattung hielten. Der
eix Weiße, dankte dem Referenten für ſeine
vorzüg=
hrungen und wies zum Schluß nochmals auf die Be=
Brtrages hin.
Abend im V.D.A. Daß neben den „Bunten Ball”
*5 Jahres an ſeinem Ende ein „Bunter Abend” tritt,
durch die zwingende Notwendigkeit, für die
Winter=
u ſchaffen. Die Frauenortsgruppe des Vereins für
in im Ausland, die im Kreiſe ihrer beſonderen
Auf=
ſt immer nur ihrer Schutzbefohlenen außerhalb der
angenommen hat, ſtellt diesmal gern ihre Kraft
heimiſcher Not und lädt ihre Mitglieder und
nem Wohltätigkeitsabend am 28. November in den
halbau. Daß die Veranſtaltungen der Frauenorts=
AAußergewöhnliches bieten, braucht nicht beſonders
derden. Auch diesmal iſt die Mitwirkung
hervor=
ſite des Landestheaters geſichert, und das Auftreten
icn Helene Mayer begegnet dem größten Intereſſe.
ſie an den künſtleriſchen Teil. Vorverkauf bei Pa=
und Parfümerie Müller, Ernſt=Ludwigſtraße.
ſyheum findet von nächſten Freitag, 20. November,
—. November, ein Gaſtſpiel des Wiesbadener
Theaters ſtatt, und zwar gelangt am Freitag
die amüſante Schwank=Novität, betitelt „Die
1. A.G.”, von Albert Martens, zur Aufführung,
bonntag zum Gedächtnis Hermann Sudermanns
1 „Johannisfeuer”, einmalig zur Darſtellung
Atere Mitteilungen folgen.)
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. ob 19½—2234 Uhr. Bühnenvolksbund II 3.Othello. Preiſe 0.70—5.60 Mf. Keine Vorſtellung. aw. 20—2211 Uhr. Darmſtädter Volksbühne, P3.
Gruppe 1—10. Die Dubarry. 0 70—5 60 Mk. Kleines Haus. 20—22 Uhr. Zuſatzniete Vl 4.
Maria Magdalene. Preiſe 0 60—4 50 Mk. 20—22), Uhr. Außer Miete. Der Waffen=
ſchmied. Ermäßigte Preiſe 0 50—3 Mk.
Preiſe 0.40—2 Mr.
e Landestheater. Heute abend wird im Großen
o” unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Hans
et wiederholt. Am Samstag, den 21. November,
inen Haus einer der ſich ſo großer Beliebtheit
er=
em=Abende mit völlig neuem Programm ſtatt.
Dird außer der Arie der Recha aus Halévys
Albert Seibert das Duett aus dem 3. Akt „Tosca”
. Stoſch bringt u. a. die Arie der Agathe aus dem
e Programm enthält Arien und Duette aus der
Nwoletto”, „Tosca” (Albert Seibert), „Boris
Go=
marks „Königin von Saba”. „Gianni Schichi”
Theo Herrmann), Offenbachs. Goldſchmied von
e Lohmann). Johannes Drath ſingt Arien aus
Marethe‟ „Nachtlager von Granada” „Rigoletto”
lina”
Segelfluggelände und Segelflugſport Lindenfels.
(Eigener Bericht.)
Die jüngſte, aber vielleicht mit energiſchſte und zielbewußt
arbeitende Gruppe junger Segelflieger iſt im Sommer in
Linden=
fels i. Odw. gegründet worden. Die Gründung iſt zurückzuführen
auf Anxegung des Herrn Oberſt Baur de Betaz, mit dem
letzten Ziel, nicht nur dem Segelflugſport neue Anhänger
zuzu=
führen, ſondern vor allem die Gegend um Lindenfels, deren
Ge=
eignetheit zum Segelfliegen mehrfach fachmänniſch erprobt wurde,
dem Segelflugſport zu erſchließen. In Frage kommen hierzu in
erſter Linie die Litzelröder Höhe und die Winterkaſtener Höhe.
Die erſtere, in unmittelbarer Nähe von Lindenfels, dem Standort
der Bismarckwarte letztere knapp 20 Minuten von hier entfernt.
Beide Höhen wurden vornehmlich durch den bekannten
Segel=
flieger Jachtmann auf ihre Geeignetheit hin erprobt und für
ſo gut befunden, daß beide Höhen ſowohl gutes Schulungsgelände
ſowie auch ſolches für Hochleiſtungsflüge abgeben.
Herr Oberſt Baur de Betaz, der zunächſt den Vorſitz der
jun=
gen neuen Segelfliegergruppe, die ſich unter dem Namen „
Segel=
flugverein Lindenfels” zuſammenſchloß, unternommen
hatte, hat den Vorſitz ſpäter an Herrn Lehrer Stierle
abge=
geben, der bis heute den jungen Verein zielbewußt und ſicher leitet.
Daß die Vereinigung der jungen Segelflugſport=Begeiſterten,
in deren Reihen übrigens Männer ſind, die nicht mehr gerade
zu den ganz jungen zählen, alsbald nach ihrer Gründung ſtarkes
Intereſſe an der praktiſchen Ausübung und Beteiligung des
Segel=
ſportes nahm, daß beſonders zu dieſem Ziel unerläßlich alsbald
der Beſchluß gefaßt wurde, ein eigenes Segelflugzeug
zu bauen, iſt ſelbſtverſtändlich für den, der auch nur wenige
Stunden im Kreis dieſer ſportbegeiſterten DVV.=Jugend geweilt
hat. Wer den Geiſt auf ſich wirken ließ, der die Lindenfelſer
Flugiugend beherrſcht, wird nicht erſtaunt darüber ſein, daß trotz
der Not der Zeit, trotz Fehlen jeglicher Werkzeugmaſchinen, ja
jeg=
lichen Werkzeuges überhaupt, und trotz Fehlen jeglichen
Fachman=
nes es den jungen Segelfliegern gelungen iſt, in der kurzen Zeit
von wenig über zwei Monaten ſich allen Widerſtänden zum Trotz
ein eigenes Flugzeug zu erbauen. Es geht der letzten Vollendung
entgegen. Am Samstag ſchon ſoll das fertige Flugzeug in
einem Feſtakt ſeine feierliche Weihe erhalten und am
Sonn=
tag ſchon wird das Segelflugzeug Stadt Lindenfels” ſeine
erſten Verſuche an der Winterkaſtener Höhe unternehmen.
Zu=
nächſt wird zum letzten Abnahmeflug, zur Prüfung der
Steuer=
fähigkeit ein geſchulter Segelflieger, wahrſcheinlich Herr
Jacht=
mann den Apparat fliegen, und wenn die Abnahme zur
Zufrie=
denheit erfolgt, wird ſofort mit den Schulungsflügen begonnen
werden, an denen alle Mitglieder des Segelflugvereins Lindenfels
das lebhafteſte Intereſſe nehmen. Hierbei wird den fleißigen Ar=
beitern am Werk der einzige, aber auch ſchönſte Lohn werden: Je
nach der Zahl der Arbeitsſtunden, die der einzelne geleiſtet hat,
wird er zum Fliegen, zum Segelfliegen kommen. Das iſt nicht
nur eine ſehr gute Belohnung emſigen Fleißes, es iſt auch eine
gute Anregung für kommende praktiſche Arbeiten.
Die Mitglieder des Segelflugvereins ſtanden zunächſt vor
einem Nichts. Von der Firma Kreuzeru Böhringer wurde
ihnen zunächſt eine proviſoriſche Werkſtatt zur Verfügung geſtellt.
Nach und nach gelang es ihnen, das notwendigſte Werkzeug zu
er=
halten, eine Modellausſtellung, unter Beteiligung der
Heſſen=
flieger, bot willkommene Gelegenheit zu einer Sämmlung, die etwa
100 Mark ergab. Nunmehr konnte Rohmaterial beſchafft werden,
und mit Feuereifer ging es ans Werk. Faſt ſämtliche Mitglieder
— zurzeit 30 Aktive und etwa 20 Jugendliche — beteiligten ſich
gerne an der Arbeit. Pläne wurden vom Flugzeugbau
Schlei=
cher beſchafft und nach dieſen Plänen wurde eine Maſchine, Typ
Anfänger” hergeſtellt, die, wie geſagt, kurz vor ihrer Vollendung
ſteht und in der Qualität ihrer Arbeit ſicher dem Urteil ſtrengſter
Kritik ſtandhält. Man muß, wenn man dieſe ſaubere techniſch
aus=
gezeichnete Arbeit ſieht, wiſſen, daß alles von handwerklichen
Laien hergeſtellt wurde, mit Einſchluß der Metallbeſchläge uſw.,
daß nur das primitivſte Handwerkszeug zur Verfügung ſtand, und daß
immerhin nur in den Freiſtunden an der Maſchine gearbeitet
werden konnte. Die Werkſtatt wurde in den gut geheizten Keller
des Hotels „Zum Odenwald” verlegt. Herr Vogel, ſtellte den
jungen Fliegern auch den großen Saal zur Verfugung, ſo daß die
Herſteller ſchließlich den geeigneten Raum zum Aufmontieren der
Maſchine bereit hatten.
Die Spannweite der Maſchine mißt 10,20 Meter, der
Flächen=
inhalt 18 Quadratmeter, bei einem Eigengewicht von 95 Kg. kann
die Maſchine eine Fluggeſchwindigkeit von 14 Meter=Sekunden
erzielen. Die Sinkgeſchwindigkeit iſt auf 1,25 Meter=Sekunden
berechnet, der Gleitwinkel auf 1:12. Flugleiter des jungen
Ver=
eins iſt Herr Georg Schobert, der im weſentlichen den Bau
der Maſchine leitete, an deren Vollendung aber alle gleichmäßig
Anteil haben. Doppelt anzuerkennen iſt dieſe gemeinſame Arbeit
unter Berückſichtigung der Tatſache, daß den jungen
Flugſport=
lern bisher keinerlei Unterſtützung aus irgendwelchen öffentlichen
Mitteln zuteil wurde.
Am Samstag abend wird im Hotel „Zum Odenwald” der
Feſtakt zur Einweihung des neuen Apparates ſtattfinden, der in
der Taufe durch den Paten, den Bürgermeiſter von Lindenfels,
den Namen. Stadt Lindenfels” erhalten wird. Möge er dieſen
Namen im jüngſten deutſchen Sport zu Ehren bringen. M. St.
— Die Lage der Angeſtellten. Auf den heute abend im G.D.A=.
heim, Riegerplatz 3 ſtattfindenden Vortrag des
Gaugeſchäfts=
führers des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten, Herrn
Fuhr=
mann=Frankfurt a. M., wird nochmals hingewieſen. Der
Ange=
ſtelltenführer wird in ſeinem Vortrag: Wohin treiben wir, zu der
gegenwärtigen ſchweren Lage der Angeſtellten Stellung nehmen.
Stadthilfsausſchuß der Winterhilfe. Bei dem am Samstag.
den 31. Oktober, von dem Orcheſter der Angeſtellten und Arbeiter
der Firma E. Merck im Städt. Saalbau zugunſten der
Winter=
hilfe veranſtalteten Konzert ergab ſich ein Reinertrag von 875.—
RM. Es iſt dies im Intereſſe der Notleidenden ein ſehr
erfreu=
liches Ergebnis. Der Stadthilfsausſchuß für die Winterhilfe freut
ſich hiermit öffentlich, den Veranſtaltern ſeinen herzlichen Dank
ausſprechen zu können, und vor allem aber dürfen dieſe ſich
ver=
ſichert halten, daß der Dank der Armen ihnen gewiß iſt.
„6 Pulver oder 12 Oblaten-Packung RM. 1.10‟
— Trocken=Skikurſe des Skiklubs Darmſtadt=Odenwald. Am
Freitag, den 20. November, beginnt im Anſchluß an den
bis=
herigen Kurſus in der Turnhalle Soderſtr. 30 ein dritter
Trocken=
ſkikurſus. In dieſer erſten Unterrichtsſtunde ſind Turnſchuhe,
Gym=
naſtikanzug, Schneeſchuhe und Stöcke ſowie Ski= oder Bergſtiefel
er=
forderlich. Bei zu geringer Anmeldezahl werden die Teilnehmer
auf die beiden laufenden Kurſe verteilt.
— Unentgeltliche Unterrichtskurſe. Am Montag, den 23
No=
vember, eröffnet die Volkshochſchule Darmſtadt einige
Unterrichtskurſe und Lehrgänge, an denen ſich jedermann
unent=
geltlich beteiligen kann. Die Kurſe umfaſſen: 1. Deutſch für
Kaufleute; 2. Deutſch für Handwerker und
Ar=
beiter: 3. Politiſche Grundſchule: 4. Technologie;
5. Erdkunde. Deutſch wird getrennt für Keufleute
Hand=
werker und Arbeiter gelehrt, damit der Unterricht vollkommen
auf die Bedürfniſſe des Berufes abgeſtellt werden kann.
Poli=
tiſche Grundſchule ſoll die Elemente aufzeigen, mit denen
„Politik gemacht” wird und damit zu ſelbſtändiger
Urteilsfähig=
keit führen. Technologie und Erdkunde ſollen das
We=
ſen der einzelnen Induſtrien, ihre Werkſtoffe. Niederlaſſung,
Aus=
dehnung und Organiſation aufzeigen.
— Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger‟. Der Feier des
24jährigen Stiftungsfeſtes war auch in dieſem Jahre wieder das
traditionelle Herbſtwettſchreiben vorangegangen, das trotz der
Un=
gunſt der Verhältniſſe eine ſtarke Beteiligung aufzuweiſen hatte.
Herr Gerſt begrüßte die Mitglieder und Angehörigen und
er=
mahnte die Mitglieder zu intenſiver Mitarbeit. Anerkennende
Worte zollte er den Stiftern, die es auch in dieſem Jahre
ermög=
lichten, Ehrenpreiſe uszugeben. Herr Greb. wies darauf hin,
daß das Wettſchreiben erſtmalig nach der neuen
Bundeswett=
ſchreibordnung durchgeführt worden ſei und daß trotz der
erſchwe=
renden Beſtimmungen viele Ehrenpreiſe für vorzügliche
Leiſtun=
gen zuerkannt werden konnten. Regelmäßiger und pünktlicher
Stundenbeſuch ſeien Vorbedingung zur Erreichung guter
Leiſtun=
gen. Nach der Preisverteilung erzielte Frl. Gerſt die
Höchſtlei=
ſtung, während weiterhin Frl. Heß und Joſt ſowie die Herren
Hartmann und Grimm dominierten. Unter den Klängen der
Hauskapelle blieb man noch einige gemütliche Stunden beiſammen.
Aile Völker sind einig
über die Wirkung der nafürlichen „Fay’s Sodener
Pastillen” bei Husten u. Heiserkeit. Sie helfen!
Im Helia=Theater wird heute und folgende Tage der große
Afrika=Film „Trader Horn” vorgeführt.
— In den Palaſt=Lichtſpielen läuft nur noch heute das große
deutſche Kriminaldrama „Einbruch im Bankhaus Reichenbach”,
— Im Union=Theater ſieht man heute zum letzten Male die
Tonfilm=Operette „Die drei von der Tankſtelle”.
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Oktober
1931. 17mal alarmiert, und zwar zu einem Großfeuer einem
Mit=
telfeuer, 3 Kleinfeuern, 3 Schornſteinbränden, einmal Heben eines
Großtieres, 2 Autounfällen, 3 Waſſerrohrbrüchen, einem
Verkehrs=
unfall und 2 ſonſtigen Fällen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich
auf 96 Transporte. Die hierbei zurückgelegte Fahrtſtrecke betrug
1058 Kilometer. Auf der Wache, Kirchſtraße 13 (Fernſprecher 600
und 3500) wurde in 4 Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
Tageskalender für Donnerstag, den 19. November 1931.
Orpheum: Keine Vorſtellung. — Konzerte; Rheingauer
Weinſtube Winzerfeſt, Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=Reſt.
am Böllenfalltor, Herrngartenkaffee, Kaffee Ernſt=Ludwig,
Kaffee Ganßmann, Alter Ratskeller Konzert und Tanz. —
Heylshof, Weyprechtſtraße 6, abends 8 Uhr; Allgem.
Deutſcher Frauenverein: Vortrag von Frau von Velſen.
G.D.A.=Heim, Riegerplatz 3, abends 20,30 Uhr: Vortrag
von Herrn Fuhrmann=Frankfurt a. M. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=, Helia= und Pakaſt=Lichtſpiele.
Aus dem Gerichisſaal.
Aw. Die zweite Kammer des Bezirksſchöffengerichts
verhandelte am Mittwoch im Schwurgerichtsſaal unter Vorſitz
von Amtsgerichsart Dr. Lehr gegen Pfarrer a. D.
Münch=
meyer wegen Beleidigung. Herr Münchmeyer wollte im
Januar dieſes Jahres in Weinheim als Redner in einer
natio=
nalſozialiſtiſchen Verſammlung agieren, die jedoch kurz vor
Be=
ginn von der Polizei unterſagt wurde, ſo daß die
Nationalſozia=
liſten ſich nach Birkenau ins Heſſiſche begaben. Herr Münchmeyer,
der ſich nach eigener Ausſage über dieſes Vorgehen der Polizei
ſehr erregte, ſoll nun in ſeiner Rede geſagt haben: „Glaubt Ihr,
der Remmele, der Idiot, kann uns das Reden verbieten?” Herr
Münchmeyer beſtreitet das. Er habe geſagt, Herr Remmele
glaube, ihnen das Reden verbieten zu können, und habe dann
ſpäter die nationalſozialiſtiſche Bewegung mit einer Lawine
ver=
glichen, die unaufhörlich wachſe, und wer ſich ihr entgegenſtelle,
könne nur ein Idiot ſein. An Herrn Remmele habe er aber hier
gar nicht mehr gedacht. Das Gericht hält aber auf Grund der
Beweisaufnahme Herrn Münchmeyer für ſchuldig und verurteilt
ihn wegen öffentlicher Beleidigung zu einer
Geld=
ſtrafe von 100 Mark. Dem früheren badiſchen
Innenmini=
ſter Remmele wird die Publikationsbefugnis im Weinheimer
Anzeiger zugeſprochen.
Nach Herrn Münchmeyer ſitzt ein Poſtagent wegen
Unterſchlagung auf der Anklagebank. Der Mann, der
be=
reits ſeit 1919 in ſeinem Amte iſt, hatte durch eigene
Nachläſſig=
keit allmählich ein Defizit von rund 1600 Mark bekommen, ſo daß
er es nicht mehr geheimhalten konnte. Anfangs hatte er es von
eigenem Gelde erſetzt, ſpäter hatte er ſich einfach neu
eingegan=
gene Poſtanweiſungen zurückgelegt und von dem Gelde erſt
ein=
mal ältere bezahlt. Der mediziniſche Sachverſtändige bekundet,
daß der Angeklagte leicht ſchwachſinnig ſei und daher nicht in der
Lage, ſein Amt genügend zu verſehen. Der Verteidiger
bean=
tragt daraufhin Freiſpruch mit der Begründung, daß der
eigent=
liche Fehler bei der Poſt liege, die es unterlaſſen habe, den Mann
genauer auf ſeine geiſtigen Fähigkeiten hin zu prüfen. Das
Ge=
richt verurteilt den Angeklagten wegen
Amtsunterſchla=
gung und Urkundenunterdrückung zu insgeſamt
ſie=
ben Monaten Gefängnis unter Zubilligung mildernder
Umſtände.
Zum Schluß wird gegen einen Darmſtädter
Kauf=
mann verhandelt. Er hatte ſeiner Hauswirtin, bei der er
vol=
les Vertrauen genoß, mittels Nachſchlüſſels aus dem Büffet und
aus dem Geldſchrank Geld und Schmuckgegenſtände geſtohlen. Die
Schmuckſachen ließ er teils durch Dritte aufs Pfandhaus tragen,
teils brachte er ſie zum Althändler. Außerdem beſtellte er ſich
unter Zuſicherung ſeiner Zahlungswilligkeit einen
Photographen=
apparat, der fünf Tage darnach ebenfalls im Pfandhaus zu
fin=
den war. Die Firma hat natürlich kein Geld bekommen. Auch
das Geld, das er für Waren eingenommen hatte, verbrauchte er
für ſich. Das Gericht verurteilt den Angeklagten, der behauptet,
nur durch große Not zu den Taten gekommen zu ſein, wegen
ſchweren Diebſtahls, Betrugs und Untreue zu insgeſamt ſechs
Monaten Gefängnis. Zwei Monate der
Unterſuchungs=
haft werden ihm angerechnet.
Das Bezirksſchöffengericht 1 verhandelte zu
glei=
cher Zeit unter Vorſitz von Landgerichtsrat Weiß gegen einen
Nürnberger Kraftfahrer wegen fahrläſſiger
Tötung. Der Mann kam am 19. Juli abends vom
Nürburg=
rennen. Kurz vor der Eiſenbahnbrücke an der Griesheimerſtraße
ſtieß er ganz plötzlich mit einem unbeleuchteten Motorrad, das
er erſt im letzten Augenblick ſah. zuſammen. Der Anprall war
derartig, daß dem Motorradfahrer der ganze Schädel
zuſammen=
gedrückt wurde und er auf der Stelle tot war. Es ſind
minde=
ſtens zehn Zeugen, die bis ins kleinſte ausgefragt werden,
und doch iſt es nicht möglich, die Sache einwandfrei aufzuklären,
da keiner von ihnen den Motorradfahrer vor dem Zuſammenſtoß
geſehen hatte. Der Staatsanwalt iſt von der Schuld des
Ange=
klagten überzeugt, insbeſondere da erwieſen ſei, daß er zu ſchnell
fuhr, doch das Gericht verurteilt ihn lediglich wegen
Uebertre=
tung der Kraftfahrzeuggeſetze zu einer
Geld=
ſtrafe von 30 Mark, da es mit dem Sachverſtändigen der
Anſicht iſt, daß ſelbſt bei langſamerem Fahren der Unfall paſſiert
wäre, und den Angeklagten durch ſein Verhalten keine Schuld
träfe.
Am 30. November beginnt, wie wir hören, die letzte
dies=
jährige Periode des Schwurgerichts, die diesmal
vor=
ausſichtlich ſehr umfang= und arbeitsreich werden wird.
Vereins=Kalender.
— Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Der Verein beteiligt ſich am
Totenſonntag, 22. November, 8 Uhr vormittags, an dem
Gefalle=
nengedenkgottesdienſt in der Stadtkirche.
— Deutſcher Offizierbund Totenſonntag, den 22.
November, 8 Uhr vorm., in der Stadtkirche — Plätze ſollen 7.50
Uhr vorm. eingenommen ſein — findet der diesjährige Gefallenen=
Gedenkgottesdienſt ſtatt. Möglichſt Uniform. Die Mitglieder
werden gebeten, ſämtlich zu erſcheinen.
—Bund Elſaß=Lothringer Regiments=
Ver=
eine Darmſtadt. Den 22. November vorm. 8 Uhr,
Gefalle=
nen=Gedächtnisfeier in der Stadtkirche. Sammelplatz: 7.30 Uhr
Marktplatz.
— Marine=Verein Darmſtadt und Umgegend.
Sonntag: Totengedenkfeier in der Stadtkiache. Die Mitglieder
ſammeln ſich um 7.50 Uhr vor der Kirche.
Seite 6 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 19. Novenſct
Aus Heſſen.
Bild=Bef im Odenwald.
Ch. Wir erhalten aus Sandbach, Kr. Erbach, folgende
Dar=
ſtellung, die ein grelles Licht auf die Entartung politiſchen
Kampfes wirft:
In der Nacht von Samstag auf Sonntag, als ein S.A.=Mann
von einer Verſammlung von Höchſt i. O. aus auf dem
Nachhauſe=
weg nach Neuſtadt war, wurde er von einem Auto überholt, aus
welchem ein Schuß auf ihn abgefeuert wurde, glücklicherweiſe ohne
zu treffen. Der S.A.=Mann machte kehrt und fuhr zurück in
Rich=
tung Höchſt. Das betr. Auto drehte ebenfalls und verfolgte den
Radfahrer nochmals. Dieſer ließ ſich in den Straßengraben fallen,
und als das Auto in gleicher Höhe war, wurde nochmals ein Schuß
auf den jungen Mann abgegeben; auch dieſer Schuß verfehlte
ſein Ziel. Die alsbald aufgenommenen polizeilichen
Unterſuchun=
gen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Feſtgeſtellt wurde aber, daß das
Auto dem Bruder eines in Sandbach wohnenden Friſeurs, welcher
in Frankfurt a. M. wohnhaft iſt, gehören ſoll. Der S.A.=Mann
ſoll das Auto beſtimmt wiedererkannt haben. Nachdem dieſer
der zuſtändigen Polizei das Auto beſchrieben hatte, wurde
er, als die Beamten fort waren, von dem Friſeur und
Gen. verfolgt und am hellen Tage zuſammengeſchlagen. Der
Fri=
ſeur gehört der K.P.D. an, ſo daß hier beſtimmt ein politiſcher
Racheakt vorliegt.
F. Eberſtadt. 18. Nov. Evangeliſcher
Frauenver=
ein. Geſtern abend ſprach auf Einladung des Frauenvereins
im Gemeindehauſe vor einer ſtattlichen Verſammlung Frau Dr.
Oly=Erbach über „Kindererziehungsfragen. —
Turn=
geſellſchaft e. V. Am Sonntag, den 22. November, findet in
Eberſtadt eine Vorturnerſtunde ſtatt, in der alle Uebungen für
das Verbandsgeräteturnen gezeigt werden.
F Eberſtadt, 18. Nov. Im hohen Alter von 91 Jahren verſtarb
hier der Drehermeiſter Wendel Hofmann 3., der wohl der gegenwärtig
älteſte Einwohner unſerer Gemeinde geweſen ſein dürfte. Der
Ver=
ſtorbene wurde heute auf dem hieſigen Friedhof zur letzten Ruhe
be=
ſtattet.
G. Ober=Ramſtadt, 18 Nov. „Kreuzüber der
Groß=
ſtadt” betitelt ſich ein Film, den die Innere Miſſion geſtern
abend im Saal Zum Löwen” (Schneider) zeigte. Die
Ver=
anſtaltung war leidlich gut beſucht. In einer kurzen Anſprache
erläuterte zunächſt ein Vertreter der Inneren Miſſion aus
Darm=
ſtadt Zweck und Ziel dieſes Filmabends. Gerade in der heutigen
Zeit, wo leider ſo viele ſich von der Kirche abwenden, iſt es
dop=
pelt notwendig, daß denen, die noch zur Kirche halten, immer
und immer wieder vor Augen geführt wird, welche ſegensreichen
Einrichtungen gerade unſere evangeliſche Kirche geſchaffen hat
und noch ſchafft und unterhält. Während uns dieſe Arbeit der
Inneren Miſſion durch die Nieder=Ramſtädter Anſtalten aus
nächſter Nähe bekannt iſt, führte der Film in mehreren Akten den
Anweſenden die Arbeit der evangeliſchen Kirche auf den
ver=
ſchiedenſten Gebieten in der Großſtadt vor Augen. Die einzelnen
Bilder wurden von einem Diakonen klar erläutert. Der Abend
endete mit einem Schlußwort unſeres Ortsgeiſtlichen, der es
ver=
ſtand, den tiefen Sinn des Geſehenen und Gehörten noch einmal
darzulegen.
Ed. Neunkirchen, 17. Nov. Jugendſonntag. Am Sonntag
war im Kirchſpiel Neunkirchen Jugendſonntag. Es war der Tag der
Entlaſſung der Chriſtenlehrpflichtigen. Im Mittelpunkt des
Gottes=
dienſtes ſtand die Prebigt des Herrn Pfarrer Schmidt über Matth. 22,
37: „Du ſollſt lieben Gott Deinen Herrn Zur Verſchönerung des
Gottesdienſtes ſangen die Mädchenbünde von Brandau und
Winter=
kaſten, die mit ihren Wimpeln im Gotteshaufe erſchienen waren, unter
Leitung des Herrn Pfarrers Schmidt drei Lieder.
Ed. Winterkaſten, 18. Nov. Fleiſchabſchlag. Den niedrigen
Preiſen des Schlachtviehes entſprechend — die fetten Schweine werden
hier mit 35—45 Pfg. das Pfund Lebendgewicht verkauft —, haben die
hieſigen Metzger die Fleiſchpreiſe auch herabgeſetzt. So boſtet das
Pfund Schweinefleiſch jetzt 80 Pfg., das Pfund Rindfleiſch 70 Pfg.
Ch. Breitenbrunn (Kreis Erbach), 18. Nob. Sammlung der
Winterbeihilfe. Der Ausſchuß für Winterbeihilfe, beſtehend
aus dem Lehrer Roßbach, dem Bürgermeiſter Seeger und noch einem
Gemeinderatsmitglied, hat die Sammlung vorgenommen und
abgeſchloſ=
ſen. Der Erfolg war recht zufriedenſtellend. An barem Gelde wurden
25.— Mark gezeichnet an Naturalien gingen 590 Pfund Kartoffeln,
120 Pfund Gemüſe, 670 Pfund Obſt, 20 Pfund Mehl, 5 Pfd. Reis und
3 Pfd. Malzkaffee ein. Außerdem wurden noch getragene
Kleidungs=
ſtücke verſchiedener Art zur Verfügung geſtellt.
Ax. Neuſtadt mit Burg Breuberg (D. J.H.), 18. Nov. Der Sonntag
war für die alte Bergfeſte von beſonderer Bedeutung. Es war das
erſtemal, daß der Vorſitzende des Reichsjugendherbergsverbandes, Herr
Schirrmann= Altena, in ihren Mauern weilte. In Begleitung
be=
fanden ſich Herr Schulrat Haſſinger=Darmſtadt, der Geſchäftsführer des
Gaues Südheſſen Herr O. Brambach, außerdem noch zwei weilere
Her=
ren aus Darmſtadt. Dabei fand eine eingehende Beſichtigung der
gro=
ßen Jugendherberge ſtatt. Allgemein fiel dabei die Vielgeſtaltigkeit und
Schönheit der Räume auf, nicht zuletzt die gute Ausſtattung. In erſter
Linie eignet ſich die Burg für Tagungen kleineren und größeren
Maß=
ſtabes. Daß man neben der Beſichtigung der Jugendherberge auch ein
beſonderes Intereſſe der alten Burg zuwandte, iſt ſelbſtverſtändlich.
Dk. Wald=Michelbach, 17. Nov. Vom Odenwaldklub.
Infolge des Ablebens von Altbürgermeiſter Stein, dem
ehemali=
gen langjährigen erſten Vorſitzenden der hieſigen Ortsgruppe,
wurde am Samstag das Wanderer=Ehrungsfeſt nicht abgehalten,
ſondern in den Januar verlegt. — Jugendherberge. Im
Oktober übernachteten in der Jugendherberge 25 männliche und
43 weibliche Beſucher.
Ac. Hautmelbach, 18. Nov. Winterveranſtaltungen.
Vol=
geſtern abend fand im Schulhaus auf Einladung des Herrn
Bürger=
meiſters Röth, eine Beſprechung unter den Vorſitzenden der
Ortsver=
eine, den beiden Geiſtlichen und Vertretern der Schule betreffs
Winter=
veranſtaltungen ſtatt. Mit Rückſicht auf die finanzielle Not in der
Gemeinde einigte man ſich dahin, daß ſämtliche Theater= und
Familien=
abende der Vereine fallen zu laſſen ſind. Nur die beiden Kirchen
ver=
anſtalten in der Weihnachtszeit je einen Gemeindeabend, zu dem jedes
Mitglied freien Zutritt hat.
Dp. Zwingenberg, 18. Nov. Unfall. Der Peter Zubrod, Sohn
des Gaſtwirtes Wilhelm Zubrod, von Zwingenberg, unternahm am
Sonntag auf ſeinem Fahrrad eine Tour nach dem Jägersburger Wald.
Unterwegs ließ es ſich von dem ihn auf einem Kleinkraftrade
begleiten=
den K. Kempf nachziehen. Zubrod kam dabei zu Fall und war längere
Zeit beſinnungslos. Der hinzugezogene Arzt ſtellte eine ſchwere
Ge=
hirnerſchütterung feſt.
W. Heppenheim a. d. B., 18. Nov. Odenwaldklub. Die
hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs veranſtaltete im Hotel
„Halber Mond” ihr diesjähriges Wanderer=Ehrungsfeſt. Eine
beſondere Note erhielt das Feſt durch die perſönliche Anweſenheit
des geſchäftsführenden Vorſitzenden des Hauptausſchuſſes des
Odenwaldklubs, Herrn Studienrat Dr. Götz=Darmſtadt, der eine
ſtattliche Anzahl von Mitgliedern für regelmäßige Beteiligung
an den Wanderungen im verfloſſenen Wanderjahre durch
Ueber=
reichung des goldenen Abzeichens auszeichnen konnte. Weiterhin
fand eine Ehrung und Auszeichnung einiger Mitglieder für 25 Mitgliedſchaft ſtatt. Den Höhepunkt erreichte das
Ehrungsfeſt durch das Ueberreichen eines Diplomes über die
Ehrenmitgliedſchaft an den erſten Vorſitzenden der Ortsgruppe,
Herrn Studienrat i. R. Profeſſor Dr. Horn, anläßlich ſeines 70.
Geburtstages und für ſeine unermüdliche, mehr als 30jährige
Tätigkeit als Vorſitzender des Vereins. Die eindrucksvolle
Ver=
anſtaltung wurde umrahmt von Geſangs= und Muſikvorträgen,
durch eine Darbietung der Jugendgruppe und durch Tanz mit
Unterhaltungsmuſik. — Männergeſangverein 1843.
Trotz der ernſten Zeit hat ſich der Männergeſangverein 1843
ent=
ſchloſſen, am kommenden Sonntag zur Pflege und Erhaltung des
deutſchen Liedes einen bei freiem Eintritt im „Halben Mond‟
ſtattfindenden Liederabend zu veranſtalten. Das reichhaltige
Pro=
gramm läßt einen genußreichen Abend erwarten. —
Evange=
liſcher Frauenverein. Im Rahmen der Teeabende, die
der evangeliſche Frauenverein allmonatlich abhält, ſprach
Fräu=
ſein Wojciechowſki aus Berlin über das bedeutſame Thema „
Mut=
ter und Tochter” — Nuheſtandsverſetzung. Herr
Ober=
ſteuer=Inſpektor Fritz iſt mit Wirkung vom 1. November infolge
Krankheit vorzeitig in den Ruheſtand verſetzt worden.
Lebende Barometer. Wenn auch die
Wettervorausbeſtim=
mung durch Tiexbeobachtung durch phyſikaliſche Hilfsmittel in
den Hintergrund gedrängt wurde, ſo läßt ſich manches dieſer
Zei=
chen doch nicht ableugnen. So kann man in dieſem Jahre wieder
die Beobachtung machen, daß ſich die Tier= und Pflanzenwelt auf
einen milden Winter einſtellt. Das ſpäte Mauſern der Vögel,
das Ziehen von Nachkommen bei Mäuſen, das frühe Abfallen des
Laubes, ſind unleugbare=Symptome für einen milden, trockenen
Winter.
Rs Lesr
Griesheim. 18. Nov. Gemeinderatsbericht. Der
Vorſitzende nahm vor Eintritt in die Tagesordnung
Veranlaſ=
ſung, die Nettobezüge von 10 Gemeindebeamten zur Kenntnis
des Gemeinderates zu bringen. Aus dieſer Bekanntgabe ging
hervor, daß unter Berückſichtigung der infolge der
Notverordnun=
gen durchgeführten Gehaltsabzüge nur noch vier Gemeindebeamte
einſchließlich des Bürgermeiſters, ein höheres Nettogehalt als
250 RM. pro Monat beziehen. 1. Die Geſuche des Friedrich
Nothnagel 2. und Val. Funk 16. um Pachtnachlaß wurden
abge=
lehnt. 2. Peter Hock Ehefrau aus Darmſtadt hat um Erlaubnis
zum Betrieb einer Schankwirtſchaft im Hauſe Rathenauſtraße 78
nachgeſucht. Die Bedürfnisfrage wurde bejaht. 3. Zu den
Rück=
trittsgeſuchen der Gemeinderäte Müller und Feuerbach wurde
auf Anregung des Kreisamtes Darmſtadt die Genehmigung
ge=
mäßt § 17 der Heſſ. Gemeindeordnung erteilt. 4. Einer
Hypothek=
löſchung wurde nach Abtragung der Schuld zugeſtimmt. 5. Auf
Betreiben des Staates und der Gemeinde Griesheim ſoll ab 1.
April 1931 eine Beſteuerung des reichseigenen Geländes des
ehe=
maligen Truppenübungsplatzes und der zugehörigen Gebäude
er=
folgen. Nach Anſicht des Landesfinanzamtes ſteht es außer
Zweifel, daß die fraglichen Grundſtücke ab 1. April 1931 inſoweit
einer Steuerpflicht unterliegen, als ſie bereits durch Vermietung
oder Verpachtung endgültig einer wirtſchaftlichen Verwendung
zugeführt aus Verwaltungsvermögen alſo in Finanzvermögen
umgewandelt worden ſind. Zweifel könnten beſtehen, ob auch
die=
jenigen Grundſtücke der Steuerbefreiung noch teilhaftig zu
wer=
den haben, über deren endgültige Verwendung als
Verwaltungs=
oder Finanzvermögen noch keine Entſcheidung getroffen worden
iſt. Der Herr Reichsminiſter der Finanzen bejaht die Frage, da
nach ſeiner Auffaſſung die fraglichen Grundſtücke bis zu dieſem
Zeitpunkte noch als zu einem öffentlichen Dienſte oder Gebrauch
beſtimmt anzuſehen ſind. Die Frage wäre indeſſen im
Rechts=
mittelverfahren auszutragen. Zu den in Betracht kommenden
Grundſtücken gehören auch die ehemaligen militäriſchen Anlagen
in der Gemarkung Griesheim, insbeſondere der
Truppenübungs=
platz. Da eine Veranlagung mit Schwierigkeiten hinſichtlich der
Bewertung verbunden iſt und zurzeit über die Verwendung der
Grundſtücke eine Entſcheidung noch nicht getroffen werden könne,
hat das Landesfinanzamt angeregt, daß eine Veranlagung
ſo=
lange zurückgeſtellt wird, bis über die Zweckbeſtimmung der
Grundſtücke entſchieden iſt. Das Landesfinanzamt hat weiter
dar=
auf hingewieſen, daß auch der heſſiſche Finanzminiſter bezüglich
der ſtaatlichen Grundſteuern ſich mit dieſem Verfahren
einver=
ſtanden erklärt hat und daß die Ausſetzung der Beſteuerung
natürlich nur bezüglich derjenigen Grundſtücke in Frage kommt,
welche einer wirtſchaftlichen Zweckbeſtimmung noch nicht zugeführt
ſind und nur inſolange, als dieſes nicht der Fall iſt, längſtens
aber bis zum 20. Juni 1933, da bis zu dieſem Zeitpunkt über die
künftige Verwendung der früheren militäriſchen Liegenſchaften
vom Standpunkte der militäriſchen Abrüſtung endgültig
entſchie=
den ſein muß. Der Gemeinderat lehnt dieſe Anregung ab und
beharrt auf einer alsbaldigen Beſteuerung bezüglich der geſamten
Liegenſchaften. 6. Das Geſuch der Kreisfürſorgerin, Schweſter
Emma Wecker, um Bewilligung eines Zuſchuſſes für eine
Weih=
nachtsfeier der Mütterberatungsſtunde, wurde mit Rückſicht auf
die ungünſtigen finanziellen Verhältniſſe der Gemeinde abgelehnt.
An. Groß=Zimmern, 18. Nov. Gemeinderatsſitzung. Die
durch den Ausgang der Wahl geſchaffene geſpannte politiſche Armoſpäre
kam bei der Ratsſitzung am Montag zur Entladung. Da die
Rats=
ſitzung im Laufe der Verhandlungen immer ſchärfere Formen annahm
und die zahlreich erſchienenen zum Teil undiſziplinierten Zuhörer ſich
mehrfach unerlaubte Eingriffe in die Verhandlungen anmaßten, ſah
ſich der Bürgermeiſter gezwungen, die Sitzung aufzuheben und auf
Mittwoch abend zu vertagen. Der Bürgermeiſter gab bekannt, daß ab
31. Oktober der ſeitherige Gemeinderechner infolge ſeiner Penſion aus
dem Gemeindedienſt ausgeſchieden iſt. Das Kreisamt Dieburg hat die
Kaſſe geprüft und alles in Ordnung gefunden. Der Bürgermeiſter
ſpricht dem aus ſeinem Amte ſcheidenden Gemeinderechner im Namen
der Gemeinde für ſeine treue Dienſtleiſtung den Dank aus. An ſeine
Stelle tritt der neugewählte Gemeinderechner, Herr Johannes Wucher=
pfennig. Er hat das Amt bereits übernommen.
Bürgerme=
iſt von 20. November bis 8. Dezember durch das Kreisamttt
Er wird vom Beigeordneten Neinhard vertreten. Der
Biſ=
teilt mit, daß durch die Vermittlung der Bürgermeiſterei
be=
arbeitsamt für die Arbeitsloſen die Ausſicht vorhanden iſt. 5.
den Winter in Groß=Zimmern ſtempeln zu können. Die n0.
muß jedoch weiter in Dieburg geholt werden. Durch die neuc
anlage wird für die Bürgermeiſterei und die Schule
ein=
von 475.— Mark in dieſem Jahre erzielt. Die Bürgerſteuer
in Anbetracht der ſchlechten finanziellen Lage der Gemein
Behörde um 20 Prozent erhöht. Damit ſind anſtatt der
Sätze von 9.— Mark jetzt 27.— Mark zu zahlen. Wie
in=
anſchlägen, mußte auch im Gemeindevoranſchlag Groß=Pf.
weiterer Betrag geſtrichen werden, der behördlicherſeits
Mark feſtgeſetzt wurde. Nach einer Verfügung des Heſſ.”
vom 2. 10. 1931 ſoll die Getränkeſteuer für die
Gemeinde=
mern eingeführt werden. Die Einführung dieſer Steuer wi.
Na4
Gemeinderat einſtimmig abgelehnt. Erhebung der Bierſte:
d hat, die
Rechnungsjahr 1925; hier: Anfovderung derſelben von 7
pflichtigen. Die Kommiſſion (Beigeordneter Reinhard,
ür die V.
Hix und Dietrich) hat feſtgeſtellt, daß die Steuer zu M
teilweiſt
Nach der letzten Entfcheidung im Jahre 1929 hätte ein G=
G=
beſchluß zur Erhebung der Steuer getätigt werden müſſern
ſich u
Verwaltung liegt zweifellos eine Verſchleppung vor. Die
ſtellt die Anforderung der betreffenden Bierſteuer in das G
Nates. Der Rat lehnt die Erhebung der Bierſteuer bei ef,
enthaltung ab. Die Holzhauerei 1931/32. Die mit den bene
Hen
und Gewerkſchaften abgeſchloſſenen Verträge ſind beiderſeits
. In
Die Stücklöhne ſind gegenüber dem Jahre 1930 um ungefähr
nung zutag
geſenkt. Die Verwaltung ſtellt den Antrag, die feſtgeſetzter
beizubehalten. Die Hauptkommiſſion überläßt die Beſchluff/, niet beträchtlig
Rat. Es entſpinnt ſich hierüber eine ſehr lebhafte Debaueſ=ür ſich ein M
ders die K.P.D. lehnt, wie ſie ſagt, dieſen Lohnraub enns, weiſtes nid
fordert Austritt aus dem Arbeitgeberverband und als Lorn
hend. Die ar
arbeiter die Sätze vom Jahre 1930/31, andernfalls ſie
m Oberleite
Wege findet, die Holzhauerei zu unterbinden. Hiernach
ſeichnunge
Verhandlungen Formen an, die dem Bürgermeiſter
Veranlc=
mIHe man meine
die Sitzung abzubrechen.
ſonnen kann
Ay. König i. O. (Stahlbad), 18. Nov. Aus dem G.
rat. Das Heſſ. Kreisamt Erbach i. O. empfiehlt mit S-uzupien, und da
2. d8. Mts. die Einführung der Getränkeſteuer. Der Ger,
e=
direktoren
dieſelbe angeſichts der großen ſteuerlichen Belaſtung de
n leitende
gewerbes ab. Für die vor dem 1. Aprik 1931 bezugsfertig
Wohngebäude hinſichtlich der Sondergebäudeſteuer dieſelben ſw ni ihn Lbel=
Vergünſtigungen (Freiſtellung) zu gewähren wie di u mwenigen Mon
ewerke
ſtaatlichen Steuer der Fall iſt, lehnt der Gemeinderar
eventuelle Erläſſe gedenkt er von Fall zu Fall auf
entſcheiden. Bei der Winterhilfe iſt die erſte Hausſammlurg
ſen. Sie ergab neben erfreulichen Spenden von Obſt, Karty
Kleidungsſtücken einen Barbetrag von insgeſamt 328.—
gedenkt zunächſt hieſige Bedürftige damit zu bedenken. Zru
ihrer Notlage wird unter Aufſicht der Forſtbehörde durck
werbsloſe eine Durchforſtung der hieſigen Gemeindewald—
geführt. Das geſchlagene Holz ſoll unentgeltlich an die
verteilt werden. Das Schlagen von Stockholz ſoll aus en
Unrentabilität in dieſem Jahre in den Gemeindewaldrre
bleiben. — Durch Beſchluß des Heſſ. Kreisamts Erbach
1931 wird mit Zuſtimmung des Heſſ. Miniſteriums des
Gemeinde König die Einführung der erhöhten BürgerſE=
Prozent Zuſchlag zur Pflicht gemacht.
Ct. Wiebelsbach i. Odw., 18. Nov. Gemeindera
Verpflichtung des neugewählten Beigeordneten. Nach Beſtä,
das Kreisamt Dieburg verpflichtete Bürgermeiſter Hild der
ten Beigeordneten Peter Saal unter der üblichen Eidesf
pachtermäßigung. Die Pächter der hieſigen Gemeindejags)
Antrag auf Ermäßigung der Jagdpacht um 50 v.H. Der
kann mit Rückſicht auf die finanzielle Lage der Gemeinde duſeih yun
nicht ſtattgeben, und ſo findet das Geſuch einſtimmige Al. 4y — Verhält
Geſuche Erwerbsloſer um Arbeitszuweiſung finden ihre= ſ= ver on den
indem der Gemeinderat zum Beſchluß kommt, beim H=3,
I„.w
erſter Linie ausgeſteuerte Erwerbsloſe zu beſchäftigen.
FtRt hat. Da
fint uen. Dit
g. Gernsheim, 18. Nov. Ein aus dem Kreife der Erwerbsloſen,
Ausgeſteuerten, Klein= und Sozialrentner gebildeter Ausſchuß
bean=
tragte bei der Gemeindeverwaltung die Gewährung einer Winterhilfe
Dieſelbe ſoll beſtehen aus einem Betrage von 50.— RMM. für
Verhei=
ratete, 30.— RM. für Ledige und 5.— RMN. für jeden
Familienange=
hörigen. Außerdem ſollen auf Koſten der Gemeinde Kohlen, Holz und
Winterkleidung beſchafft werden. Die laufenden Ausgaben ſowie die
noch vorhandenen Rückſtände für Waſſer und elektriſches Licht ſollen
auf die Gemeindekaſſe übernommen werden. Der Gemeinderat wird
ſich in einer der nächſten Sitzungen mit der Eingabe zu beſchäftigen
haben.
— Gernsheim a. Rh., 18. Nov. Waſſerſtand des Rheins
am 17. d. M.: 0,30 Meker; am 18. d. M.: 0,36 Meter — jeweils um
5.30 Uhr.
der Halleshsch.
Are Haiuukts!
Und dieſe Verordnung kann
jeder befolgen. Denn Kaihreinen
it billig./ Und ſchmeckt (richtig
zubereitet )jeden gut...
(1V.15064
Ca. Lorſch, 18 Nov. Aufwertung. Die Bezirksſparkaſſe Lorſch
iſt in der angenehmen Lage, die Einlagen der alten Einleger nochmals
mit weiteren 2 Prozenten aufzuwerten, ſo daß jetzt insgeſamt 20
Pro=
zent vergütet werden. Die Beiſchreibung der Neſtaufwertung von 2
Prozent in die alten Bücher erfolgt jetzt ſchon. Die Rückzahlung der
Aufwertungsguthaben iſt jedoch mit Nückſicht auf die jetzigen
Geldver=
hältniſſe leider nicht möglich, jedoch kann deren Umſchreibung als neue
Einlagen, verzinslich zurzeit mit 7 Prozent, jederzeit beantragt werden.
— Rapider Preisſturz. Bedingt durch die niedrigen
Vieh=
preiſe, haben ſich auch die hieſigen Metzger veranlaßt geſehen, ihre
Preiſe weiterhin zu ſenken, ſo daß beiſpielsweiſe Kuhfleiſch ſchon mit
40 Pfg. pro Pfund angeboten wird.
8. Lampertheim, 18. Nov. Todesfall. Wiederum iſt einer der
letzten Veteranen von 1870/71, Herr Georg Mehner, im Alter von
nahe=
zu 88 Jahren zur großen Armee eingegangen. Bis vor wenigen
Jah=
ren bekleidete der ehrwürdige Alte das Amt als Kirchendiener der
evan=
geliſchen Gemeinde und war eine in allen Kreiſen geachtete und gern
geſehene Perſönlichkeit.
4a. Wolfskehlen, 18. Nov. Hohes Alter. Am Samstag dieſer
Woche kann eine der älteſten Einwohnerinnen, Johanna
Neuſtäd=
ter, ihren 80. Geburtstag begehen.
Dm. Wolfskehlen, 18. Nob. Am Sonntag, den 22. d. M., feiert die
Gemeinde Wolfskehlen das Totenfeſt in der Kirche und auf dem
Friedhof.
Cp. Erfelben, 18. Nov. Der Gemeinderat beſchloß, die
Ge=
meindehundeſteuer für das Jahr 1932 in der gleichen Höhe wie in die
ſem Jahre zu erheben. Der Deutſchen Nothilfe ſoll ein kleiner Betrag
überwieſen werden. Die örtlich
Unterſtützung der Lehrerſchaft durchgeführt. Ein Pachtnachlaßgeſuch
wurde abgelehnt — Am Sonntag wurde hier das Erntedankfeſt
gefeier:. Den Stnsdienſt hielt Pfe uer Koch=Wolfskehlen ab.
Cp. Crumſtadt, 18. Nobbr. Hohes Alter. Ortsd
Georg Gengnagel X. konnte dieſer Tage ſeinen A.
begehen.
e. Bab Wimpfen, 16. Nov. Erntedankfeſt. El
feierten wir hier und in unſeren Teilgemeinden das uſ
Wieder neigt ſich ein für Landwirte und Geſchäftsleute m.!n
beits= und Erntejahr ſeinem Ende zu, es war reich an E=‟
und Fehlſchlägen. Nicht endenwollende Sturzregen ver
behinderten das Wachstum. Getreide und Ohmet wurkn
Mühe ſchlecht eingebracht. Die Kartoffeln faulten, der Ex;
ring. Stürme ſchüttelten das Obſt ſchon vorzeitig von
es lohnte ſich kaum aufzuleſen. Daß viele Landwirte deſſt:
im zähen Willen und aus Liebe zum landwirtſchaftlichenn
verzagen und noch zu danken wiſſen, erwies ſich am Er”
Gotteshaus war gut beſucht, ein erfreuliches Zeichen da
Mehrheit doch noch treu zum alten Glauben der Väter häl.
war mit den verſchiedenſten Früchten des Feldes und G‟
geſchmückt. Nach einem feſtlichen Orgelſpiel brauſte der
ſinge Dir mit Herz und Mund” durch das Gotteshaus.
ZZ=
half das Feſt mit einem Lied verſchönern. Die Feſtbrez
hohes Lied der Liebe und Dankbarkeit unſerem Schöpff
Nach dem Gottesdienſte wurde, wie alljährlich üblich, das In
mahl gehalten. Am nachmittag fand in der Kirche ein
ſpiel, ausgeführt von der Evang. Jungſchar, ſtatt.
Cp. Klein=Gerau, 18. Nov. Die Einweihung de
ehrenmals findet am kommenden Sonntag (Totenſ ic Ml
Kreisdirektor Dr. Uſinger (Groß=erau) hat ſein Erſchene
Die Feier ſoll in einfachem Rahmen gehalten werden. Bel
des Denkmals an die Gemeinde erfolgt durch Regierungshr”
bach (Groß=Gerau). Beigeordneter Veit wird es in den S
meinde nehmen. Die Ortsvereine haben ihre Mitwirlunn /0l
ſtaltung der Feier zugeſagt.
Af. Neu=Ifenburg, 18. Nov. Schulfeier. Die f!
klaſſen der Volksſchule für kommenden Samstag morger
Totengedenkfeier ſoll am gleichen Abend für die Eltern
der Kinder wiederholt werden. Einige Herren des Phr
Vereins haben ihre Mitwirkung zugeſagt, und der
Gel=
der Winterhilfe zufließen. — Neuer Geſangvem
dem Namen Doppelquartett 1931 Neu=Iſenburg hat ſſche
neue Sängervereinigung gebildet, der unter anderen derh
Rundfunkſieg bekannt gewordene Baſſiſt Wilhelm Lang
Ar=
muſikaliſche Leitung hat Herr Lehrer Kümmel übernomme”
malsweihe. Das auf dem Friedhof errichtete Kriegenl”
ſeiner Vollendung entgegen und foll am Totenſonntag ch"
Der Schöpfer des Ehrenmals, Bildhauer Stock=Frankfun
Tage für eine Goethe=Medaille in Dresden mit dem enſte
dacht.
Rheinheſſen.
Ah. Bingen a. Rh., 18. Nov. Der Lebensmülé
rige unverheiratete Landwirt Auguſt Dauth aus *
wurde bei der Bubenheimer Mühle als Leiche aus der
Ungünſtige Wirtſchaftsverhältniſſe dürften der Anlaß 3.
geweſen ſein.
Ad. Gundersheim, 18. Nov. Heudieb. Einem A
wirt wurde von ſeinem Acker an der Weſthofener Chan)
dritte Haufen Heu geſtohlen. Als Dieb wurde ein aus..
ler ermittelt, der ſich nach ſeiner Hauſierertätigkeit auf
in der Dunkelheit des neben dem Wege ſitzenden Heuhau
ſtenliebe annahm.
Oberheſſen.
h. Butzbach, 18. Nov Der Spazierganl
hundes brachte geſtern früh die ſtädtiſche Polize."
regung. Um 4 Uhr war ein Seehund aus dem Kähic.""
— es war geſtern Katharinenmarkt — ausgebrochen:
einen Spaziergang und war gerade auf dem Wege D
„Eule”, um anſcheinend einen erſten Frühſchoppen.""
erſte Schutzmann ſtob entſetzt davon und holte Hile.
Waſſer verſuchte man vergebens, den Ausreißer zur D.
wegen. Schließlich griffen die Männer der Ordnung
mit einem groben Stock an. Es wich der Gewalt und *
das Einſperren in den Käfig machte doch noch wanchke. —
Sie ſparen bei der Zahnpflege, wenn Sie die Ch0rod..
verwenden, denn eine kleine Menge davon genügt. Berſich ke
19. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 321 — Seite 7
eit deneraldirektoren=Dämmerung.
Geſchäftliches.
durch 4 tler 1A Kuliſſen von Kaßzenellenbogens Verhafkung. — Fünf Generaldirekloren und der Obergeneral=
AMkor. — Duhende von Direkkoren. — Wieviel Schuldige gibt es in dem Schultheiß-Skandal!
Duz Ludn9 Latzenellenbogen, der Generaldirektor von Schult=
Vatzgzuſf r iſt, wie gemeldet wird, auf Antrag des Staats=
Anlltes / uhaftet worden, da gegen ihn die Vorunterſuchung
ſchſuer handelsgeſetzlicher Vergehen, wegen
Bilanzver=
erungand wegen fortgeſetzter Untreue zu Ungunſten von
theiſtcztenhofer eröffnet wurde. Insbeſondere ſind es, wie
örene wiſſentlich falſchen Angaben, die vom Vorſtand in
Auffüczratsſitzung vom 18. November 1930 und in der
g ſalvebzmmlung vom 3. Januar 1931 gemacht wurden, die
uzugrunde liegen. Die fortgeſetzte Untreue die die
ſal=Söſctks anwaltſchaft dem Verhafteten vorwirft, ſoll darin
„Wir zum Nachteil der ihm anvertrauten Geſellſchaft
gaacht hat, die nach § 266 des Strafgeſetzbuches
ge=
zun. Für die Vergehen, deren Katzenellenbogen
ange=
igſt, ſind teilweiſe durch das Strafgeſetzbuch recht große
gniswrfin vorgeſehen, ſo daß eine Verhaftung wohl
gerecht=
s handelt ſich um manche Vergehen, die mit Strafen
zcen Gefängnis geahndet werden können. Neben dem
Die
diwhr Katzenellenbogen iſt die Vorunterſuchung auch
ntäge ſind Fu zuf 10 anderen Generaldirektoren von Schultheiß=
Patzen=
ſe Wm.
nrgg ziu ſchz erſtwnch worden. In dem Schultheißkonzern iſt nämlich die
berſäßt zu Aue WGſeinung zutage getreten, daß hier die Anzahl der
ſehr ſehhz phen imter beträchtlich groß iſt. Der Titel Generaldirektor
dieſen Loh in auand, für ſich ein wahres Monſtrum. Entweder iſt einer
verband und / ſiters ſer er iſt es nicht. Für den Oberleiter iſt der Titel
M or auuseichend. Die anderen haben eben nichts zu dirigieren.
je ſiudem Oberleiter unterſtellt. Die Freude an langen
önemd Bezeichnungen hat den Titel Generaldirektor ge=
Nun ilte man meinen, daß in dieſem Glanz ſich nur ein
D
Mcon ſonnen kann. Bei Schultheiß gibt es aber fünf
i hebren, und da Ludwig Katzenellenbogen trotz aller
Guaraldirektoren und Dutzenden von Direktoren in
gkeit ſer leitende Kopf war, ſo wäre es eigentlich am
veunnan ihn Ober=Generaldirektor nennen würde.
Wäh=
riarvenigen Monaten die Generaldirektoren der großen
W
u Induſtriewerke noch von dem Schimmer der Macht,
u A biätzr, der ungewöhnlichen Begabung und großen Einſicht
erſite Heu
Alwrtſchaftsgetriebe verklärt waren, iſt jetzt eine
ggeſam 2.nudten or=Dämmerung” eingetreten. Wir haben geſehen,
zu bedenien ſeſe föeren zu Zeiten der großen Konjunktur einfach ihre
Beſſieungen ausnutzen und damit Rieſengeſchäfte machen,
m Gemeut ſtürkäät gewaltige Vermögen einbringen, aber ſehr leicht
zeltſich 4 ffüh ſtie find. Es gehört weder beſondere Begabung dazu,
Stocheßtz ſ9 geſomwe Einſicht, ſondern nur der richtige Platz und der
den Gementet
greiszume gr5 auü ik Millionen, die die Aktionäre zur Verfügung ge=
Minütenu züabetz Sobald Einſicht oder ger Vorausſicht erforderlich
r erhöhen Amin Eſengen die Herren wie ihre geringſten Lehrlinge und
en hum ihre mangelnde Kenntnis der Dinge durch allerlei
Geneindliatirtag zu erſetzen, mit denen ſich nachher der Strafrichter
rdnten 90 Ficht.,F b mit der Zahl der angeſchuldigten
Generaldirek=
rgermeiſlr 60 üe zwieſem Skandal Beteiligten erfaßr ſind, iſt die Frage.
der üchliagn uſichsar hat entweder verſagt oder hat zum Teil die
Ge=
ſ m o5 4mitt macht, natürlich in der Erwartung, daß die Kriſe
gor der Gwich k Aeuſiſturz bald ein Ende nehmen und einer günſtigeren
eſuch einſimm kluntger Verhältniſſe weichen werden. Es muß auch
feſt=
efſmng indt Awe=/t, wer an dem falſchen Börſenprojekt ſchuldig iſt, und
z lonmt, fü ſen zLigen, wer die holländiſche Nutriaſache aufgezogen
zu beiſchäic rchg=efhrt hat. Da Ludwig Kätzenellenbogen unter allen
wirtekren, Direktoren und anderen Leitern der eifrigſte
und einflußreichſte war, ſo bleibt der Vorwurf zuerſt an ihm
haf=
ten. Vielleicht hat er auch mit ſeiner Energie und ſeinem
Opti=
mismus tatſächlich die anderen zur Aufſicht berufenen Männer
mitgeriſſen. Das gilt auch für die Direktoren der Banken, die
das Treiben Katzenellenbogens begünſtigt haben. Auch ſie mußten
wiſſen, daß die Machenſchaften des Generaldirektors nicht ein=
(Poto: Alex Binder. Berlin
Links: Generaldirektor Ludwig Katzenellenbogen,
vermut=
lich der Hauptſchuldige an den rieſigen Spekulationsverluſten
des Schultheiß=Patzenhofer=Konzerns, wurde auf Anordnung
der Staatsanwaltſchaft verhaftet und iſt nach Stellung einer
Kaution von 100 000 Mark entlaſſen worden. — Rechts:
Dr. Walter Sobernheim, Mitdirektor des Schultheiß=
Patzen=
hofer=Konzerns, gegen den gleichfalls die Vorunterſuchung
eingeleitet worden iſt.
wandfrei waren, und es iſt zu erwarten, daß Oberſtaatsanwalt
Sturm und Staatsanwaltsrat Dr. Grünberg die Ermittlungen auch
auf die Bankdirektoren ausdehnen werden. Auch hier wird eine
Generaldirektoren=Dämmerung eintreten, ſoweit ſie nicht ſchon
vor ſich gegangen iſt. In den Augen des Publikums haben aber
die Herren Generaldirektoren allen Glanz eingebüßt, der ſie bisher
umgab und ihnen eine Ausnahmeſtellung im Wirtſchaftsleben
Deutſchlands verſchaffte. Sie haben dieſe Ausnahmeſtellung nicht
verdient, ſondern meiſt nur mißbraucht.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Veranzwortich für Poiliit und Wirtſchaft: Radolf Maupe: für Fenilleten, Reich um
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl BFdmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußbienf: Andrea” Bauer; führ
„Die Gegenwart: Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Neite:
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitellungen Willy Kuble
Druck und Verlag, L.C. Wittich — ſämtlich in Darmſtiadt
Fch unveriangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
„Die heutige Nummer Hot 12 Seiten
Das Reſtaurant Bender, Eliſabethenſtraße 23 beginnt heute
mit drei billigen Biertagen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Der Optimiſt blickt hoffnungsvoll, der Peſſimiſt ſorgenvoll in
die Zukunft, wie er mit ſeinen Einkünften auskommen ſoll.
Na=
türlich muß heute jeder mit ſeinem Einkommen genau rechnen,
aber eine Leſemappe aus dem Darmſtädter Leſezirkel
kann ſich jeder leiſten und ſich damit unterhaltenden guten und
billigen Leſeſtoff für die langen Winterabende ſichern. Die
Map=
pen — in jeder Preislage — werden im Hauſe gewechſelt.
Pro=
ſpekte erhält man koſtenlos durch die Hauptgeſchäftsſtelle
Grafen=
ſtraße 24, Fernſprecher 2512. (Siehe Inſerat in heutiger Nummer.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 19. November.
9.00: Breslau: Schulfunk: Wie ein Kreis verwaltet wird. Mit
dem Mikrophon bei einem Landrat.
15.30: Stunde der Jugend.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Maria
Birn=
baum (Alt), am Flügel: A. Haagen.
18.00: Berlin: Prälat Dr. Kreutz: Zum 700. Todestag der
Heili=
gen Eliſabeth.
18.40: Zeitfragen.
19.05: Muſikaliſche Neuheiten im Staatstheater Wiesbaden.
19.35: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe.
20.00: Opern=Konzert. Ausf. Funkorcheſter. Mitw.: Klara Cſery
(Alt).
20.30: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.45: Kalteiſergeiſt. Volksſtück von Max Mohr.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.50: Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Alfred Beres.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 19. November.
9.00: Schulfunk. Aus dem Leben in Staat und Wirtſchaft. Wie
em Kreis verwaltet wird.
10.10: Schulfunk. Wir bauen ein Schulaquarium.
15.00: Kindertunde. Kunterbunt.
15.45: Helene Hurwitz=Stranz: Wie geht es den Kriegerwitwen?
16.0: Magiſtratsoberſchulrat Dr. Fiſcher: Ueber We entliches,
Wün=
ſchenswertes und Ueberlebtes in den Bildungsmaßnahmen unſeres
Schulweſens.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Haas: Das Egerland und ſeine deutſchen Menſchen.
18.00: Prälat Dr. Kreuz: Die Heilige Eliſabeth.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Oberreg.=Rat a. D. Ortegel: Holzabſatzverhältniſſe und
Holz=
ernſchlag.
19.25: Min.=Rat Joachim: Aus der Praxis des Arbeitsrechts.
19.45: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl.: Ob.=Ing. Nairz: Viertelitunde Funktechnik.
20.00: Unterhaltungsmuſik. Orcheſter Schmidt=Boelcke.
20.30: Drreltor Marſchall ſpricht einführende Worte zu nachfolgender
Uraufführung.
20.45: Das Hörſpiel von der heiligen Eliſabeth von Weinrich. Muſik
von Kneip.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Kaffee Berlin: Tanzmuſik. Kapelle Alfred Beres.
Weilerberichl.
Eine weſentliche Verſchiebung der Luftdruckverteilung hat
ſeit geſtern nicht ſtattgefunden. Deutſchland wird noch von hohem
Luftdruck beherrſcht, wobei im öſtlichen Teil in Begleitung der
Nordoſtluft vereinzelte Niederſchläge auftreten Wohl iſt im
Küſtengebiet durch das weſtliche Tief bereits Warmluft
vorge=
drungen, die dort auf die Temperaturen einwirkt, was aber bei
uns zunächſt noch nicht zur Geltung kommen wird
Ausſichten für Donnerstag, den 19. November: Neblig und wolkig.
ſtellenweiſe auch aufheiternd, bei Aufklaren leichter Nachtfroſt.
vereinzelt etwas Niederſchlag.
Ausſichten für Freitag, den 20. November: Noch wenig Aenderung
der Wetterlage, aber im Laufe des Tages Temperaturanſtieg
wahrſcheinlich.
Gschen
dieblätterdermace-
enüchen Tabak-Pflanze aus. (Natür
chteFrösse) Die zierlichenMAkOUf=
Atühen sind besonders wertvoll,
Fente sammeln auf kleinem Raum
jekntroma an, als die übrigen Blätter
Atiſrer grossen Fläche.
Beilien Mischungen von OYERSIOIZ
NaMHENKLAU haben wirgetzt einen
Fnetlichen Teil der grossen Blätter
hrakleine MAXOUl-Blättchen er-
PraWir haben dadurch den Aroma=
Ehiterhöht und darüber hinaus
Ne Wkömmlichkeit noch gesteigert.
WERSTOLZ
5 PE
6 PE
1Mazout-Mischung
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 321
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 19.
Dem Andenken von 17 Seeleuten, die ihr Leben für ihre Kameraden gaben.
Das kleinſte Unkerſeebook der Welk.
Einweihung eines Denkmals für 17 Mitglieder einer Rettungsmannſchaft in Rye (Suſſex,
Süd=
england), die vor zwei Jahren bei heftigſtem Orkan ausfuhr, um der Beſatzung eines geſtrandeten
Schiffes Hilfe zu bringen. Die geſamte Rettungsmannſchaft ging bei dieſem Verſuch unter.
Das Einmann=Unterſeeboot des amerikaniſchen Konſtrukteurs Simon Lake.
Ein einziger Menſch genügt zur Bedienung dieſes kleinſten aller Unterſeeboote, das der
Simon Lake, der Erbauer des Nordpol=Unterſeebootes „Nautilus” in Lancaſter (Ulz
ſtruierte. Ob dieſes Unterſeeboot, das nur 7 Meter lang iſt, für militäriſche Zweckee
kommt, müſſen die Probefahrten ergeben.
Reich und Ausland.
Sozialpolikiſche Gedenkſeier
in der Panlskirche.
Tauſende hatten ſich am Sonntag in dem
ehr=
würdigen Raum der Paulskirche eingefunden,
um auf Einladung des Ortsverbandes Frankfurt
a. M. des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, der
50. Wiederkehr des Tages der Sozialen
Bot=
ſchaft Kaiſer Wilhelm I. vom 17. November
1881 zu gedenken. Die Eröffnungsworte ſprach
Herr Arndgen vom Chriſtlichen
Gewerkſchafts=
kartell, der darauf hinwies, daß die vor 50
Jahren eröffnete ſtaatliche Sozialpolitik und
insbeſondere das Gebäude der deutſchen
Sozial=
verſicherung gegenwärtig von zahlreichen
Ge=
fahren bedroht iſt. Er betonte, daß Sozialpolitik
heute nötiger ſei als je und daß die
chriſtlich=
nationale Gewerkſchaftsbewegung zur äußerſten
Verteidigung der ſozialpolitiſchen Grundgedanken
entſchloſſen ſei. Die Hauptrede hielt der
Ver=
bandsvorſteher des D.H.V., Hans Bechly=
Ham=
burg, der in groß angelegter Weiſe ein Bild
von der wirtſchaftlichen und geiſtigen
Entwick=
lung innerhalb der letzten 100 Jahren zeichnete
und klar herausſtellte, daß die wirtſchaftlichen
Kataſtrophen unſerer Tage auf eine Geiſteskriſis,
auf eine Weltanſchauungskriſis der europäiſchen
Menſchheit zurückgeht. Das Zeitalter des
Kapi=
talismus habe alle Bindungen gelöſt und es
be=
ſtehe heute weithin eine Sehnſucht nach neuer
Bindung und Führung, und nach neuer
Sitt=
lichkeit. Die Sozialdemokratie habe die
Ent=
wicklung um deswillen nicht aufhalten können,
weil ſie dem Kapitalismus mit rein materieller
Zielſetzung entgegengetreten ſei und ſich
aus=
ſchließlich auf einen Streit der Intereſſen
be=
ſchränkt habe. Die Zukunft gehöre einer Zeit,
die zugleich chriſtlich, national und ſozial ſein
werde. In ſeinem Schlußwort erinnerte Prof.
Pfarrer Veidt daran, daß ſozialpolitiſche
Ge=
ſetze, ſo notwendig und gut ſie im einzelnen ſein
mögen, allein nicht ausreichen, um ſoziales Elend
zu verhüten und die Menſchen zufriedener und
glücklicher zu machen. Das Entſcheidende ſei die
Geſinnung, und es ſei zu wünſchen, daß auch in
der heutigen Wirtſchaftsnot wahrhaft chriſtlicher
Geiſt bei der Behandlung der ſozialpolitiſchen
Fragen den Ausſchlag geben möge. Die Feier
ſchloß mit der von den Verſammelten ſtehend
geſungenen 3. Strophe des Deutſchlandliedes.
Der Goethe=Turm bei Frankfurk
das höchſte Holzbauwerk Deutſchlands
Zum 700. Todestag der heiligen Eliſabekh.
Links: Eine gotiſche Eliſabethſtatue aus dem Kaiſer=Friedrich=Muſeum in Berlin, ein
Meiſterwerk der Holzſchnitzkunſt. — Rechts: Das Grabmal der heiligen Eliſabeth in der
Eliſabethkirche in Marburg.
Am 19. November ſind es 700 Jahre her, daß die heilige Eliſabeth, Landgräfin, von Thüringen,
24jährig ſtarb. Ihre Geſtalt lebt als Sinnbild der Mildtätigkeit und Barmherzigkeit in der
Erinnerung der kirchlichen Legende ebenſo wie der Volksſage fort. Die Landgräfin, eine geborene
ungariſche Königstochter, wurde übrigens bereits vier Jahre nach ihrem Tode heilig geſprochen.
(Photo: Staatliche Bildſtelle.)
Empfang der populärſten Frau
Amerikas in Frankfurk.
Der neue Ausſichtsturm auf der Goethehöhe
im Stadtwald von Frankfurt a. M.,
der anläßlich des Goethejahres errichtet wurde,
ſtellt mit 43 Meter Höhe das größte Holzbauwerk
Deutſchlands dar.
Evangeline Booth,
die Leiterin der Heilsarmee in Amerika, die am
Freitag vom Magiſtrat im Kaiſerſaal zu
Frank=
furt empfangen wird und ſich ins goldene Buch
der Stadt einträgt. Dieſe populärſte Frau
Amerikas, die die jüngſte Tochter des Gründers
der Heilsarmee iſt, hat ſeit 26 Jahren dort die
Arbeit der Heilsarmee mit beiſpielloſem Erfolg
auf eine hervorragende Höhe gebracht. Sie hält
einen Vortrag im Frankfurter Saalbau,
nach=
dem ſie ſeit Wochen bereits gewaltige
Verſamm=
lungen in Norwegen, Schweden, Dänemark und
England geleitet hat.
Spaniſcher Dampfer geſunken.
25 Mann ertrunken.
London. „Exchange Telegraph” meldet
aus Iſtambul, daß der ſpaniſche Getreidedampfer
„Harvague”, 7600 Tonnen, im Schwarzen Meer
geſunken iſt. Die 25 Mann ſtarke Beſatzung iſt
umgekommen,
Hebung des Goldſchatzes der „Egppt”.
Paris. Den Tauchern, die ſeit Monaten
verſuchen, in die Goldkammer des auf der Höhe
von Breſt untergegangenen Dampfers „Egypt”
einzudringen, iſt es jetzt gelungen, eine
genü=
gend große Breſche in die Stahlkammer zu
ſchlagen, in der ſich der Goldſchatz — etwa 20
Millionen RM. — befindet, mit deſſen Hebung
nun unverzüglich begonnen werden wird,
vor=
ausgeſetzt, daß die Witterungsverhältniſſe dies
erlauben.
Die Säuberungsaktion auf Korſika.
Paris. Den Gendarmen auf Korſika iſt es
endlich gelungen, einen der führenden Banditen
namens Santoni, den Helfershelfer des
Ban=
diten Bartoli, gefangen zu nehmen, d. h.
San=
toni ergab ſich den Poliziſten, als er ſah, daß
keinerlei Flucht mehr möglich war. Er hatte
vor einigen Tagen geäußert, er habe es ſatt,
weiterhin vor den Gendarmen wie ein gehetztes
Wild fliehen zu müſſen.
Eine Menſchenſpur aus dem Tertjär gefunden?
Windhuk. In Otjiwarongo in
Südweſt=
afrika hat der Arzt Dr. Du Pleſſis die
Quarz=
füllung einer menſchlichen Fußſpur gefunden, die
ihrer Zuſammenſetzung nach auf das Vorkommen
des Menſchen im Tertjär mit Sicherheit ſchließen
läßt. Dieſer Fund iſt ein Parallelſtück von
un=
geheurer Bedeutung für die Wiſſenſchaft zu dem
verſteinerten Stirnbein, das in Oſondjache in
unmittelbarer Nähe des jetzigen Fundortes im
Jahre 1929 in einem Grab aufgefunden wurde.
Favag=Prozeß.
Im Verlauf der vorgeſtrig:m
lung kamen die verſchiedenen unbereas
nahmen aus dem Vermögen der
Sprache, die Sauerbrey zum Vorwo,
werden. Von den fünf Fällen beſtr:
beiden erſten, die anderen drei gibt:
ders ſind die folgenden Fälle gelege
bekam Sauerbrey beim Eſſen Appei
nämlich davon Kenntnis bekam, *
Becker und Mädje aus dem Cohae
50 000 Mark ſchluckten, da ſagte er
zugibt, warum ſollte er nicht auch a
Betrag ſich verſchaffen. Er gab dam
die Bankkommandite Kahnheimer eu
Verluſt habe und ihr ein Zuſchuß gzu
den müſſe. Unter Belaſtung des
Städtiſchen Girokaſſe Stuttgart deich
brey die Sache und benutzte zur Ver=
Gewinnreſerve. Von den 50 000 X3,
20 000 Mark der Norden G. m. b. 50
ſchäftskapital überwieſen. Die Nord./
war faſt vollkommen in ſeiner Ham.
zierte Kinobetriebe. Auch die reſt—4
Mark benutzte S. für Kinozwecke.
klagte betont, daß er nach ſeiner Flund
Vermögenswerte der Südweſtban
fügung ſtellte und ein Schaden
ſomi=
treten ſei. Hier wie im folgenden.
Sauerbrey Betrug und Untreue
Der Angeklagte veranlaßte, daß ihm
auf ſein Dollarkonto 11 250 Mark
wurden, wodurch ſich ſeine Schuld b
um dieſen Betrag verminderte. Die
glückte dadurch, daß der Mercedes
die nach der Anſicht Sauerbreys
rätſelhafte Geſellſchaft war, eine
von 11 250 Mark berechnet wurde
kam noch eine unberechtigte Enurſ
35 000 Mark im April 1928 zur
Sp-
brey hatte ſich an einer Oelgrube
des geflohenen Kaufmanns Ehrl I0/ 2
Die 35 000 Mark floſſen nach Galiz=10m
ölgewinnung. Die Verhandlung wund
nerstag vertagt.
Schneefall im Rieſengebin/
Hirſchberg (Rieſengebirge).
gebirge hat geſtern früh kräftiger S
geſetzt.. Die Schneelage im Gebirge
10 Zentimeter. Die Schlittenbahn
Brückenberg. Auf dem Gebirge ſih
Kälte, im Tal noch 2 Grad Wärme
Revolte im Jeruſalemer Gefärl
Jeruſalem. Ernſte Unruhennn
ſigen Gefängnis ausgebrochen. Die
wärter wurden von politiſchen Gef
gegriffen. Zwölf Gefängniswärtes
zehn Gefangene wurden verletzt,
Rönkgenſtrahlen
im Dienſte der Kunſtwiſſerg
Ein altes Gemälde wird auf ſeils
mit Röntgenſtrahlen unterls‟
Die Verwaltung der ſtaatlichen Mutk!
lin hat einen neuartigen Röntge‟
worben, mit dem e= gelingt, die *
der Leinwand genau zu durchdriie
gibt das Röntgenbild ſehr oſt. 1e
von früheren Faſſungen, die lte.
wiſſenſchaft von höchſtem Interh
gag, 19. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 321 — Seite 3
Hort, Optel und Jucnen
Der Spork des Sonnkags.
en Teilen des Reiches begeht man den 22. November
gunntag‟. Davon wird auch der Sport berührt, denn
mden an dieſem Tage ſportliche Veranſtaltungen als
tlig KArſtbarkeit” angeſehen und ſomit verboten oder doch
witerk eingeſchränkt. Unter dieſen Umſtänden iſt das
ogramm am Wochenende nicht allzu umfangreich und
ſhepunkte weiſt es überhaupt nicht auf.
Fußball.
ſddeutſchen Punktekämpfen ſind diesmal
f81. Mannſchaften der erſten Klaſſe beſchäftigt. Unter
wen ſind aber einige recht intereſſante Begegnungen.
Spiel Kaſtel—Wormatia in der Gruppe Heſſen für
ig der Spitzengruppe von ausſchlaggedender Bedeu=
Die genaue Spielfolge hat folgendes Ausſehen:
bu enſtamm — Niederrad; Heſſen: Kaſtel 06 —
ſlorms: Nordbayern: Würzburger Kickers —
C!): ASV. Nürnberg — FC. Schweinfurt; Bayern
Nürnberg; VfR. Fürth — SpVg. Weiden; FC.
FV. 04 Würzburg; Südbayern: Wacker
Mün=
gaben Augsburg; Teutonia München — SSV. Ulm:
Bayern München (!); Straubing — DSV.
Mün=
zu. Mündenheim — Kirchheim, Phönix Ludwigshafen
ſarau: Amicitia Viernheim — SV. Waldhof; Saar:
irmuuns — Boruſſia Neunkirchen; SV. 05 Saarbrücken —
Pirkmens; FV. Saarbrücken — Saar 05 Saarbrücken;
urkrder — Sportfreunde Saarbrücken: FC. Idar — FC.
slatunn: Württemberg: FC. Birkenfeld — Sportfr.
„Euttgarter Kickers — 1. FC. Pforzheim; FV.
Zuffen=
hrmania Brötzingen; Union Böckingen — SV.
Feuer=
aldn Sp.Vg. Schramberg — Karlsruher FV. —
Mün=
ſilweilt am Wochenende in Weſtdeutſchland, wo die
PnaN
im Samstag gegen Schalke 04 und am Sonntag gegen
Ailheimer SV. ſpielen. — Von den Ereigniſſen im
Iü in Länderſpiel Griechenland — Rumänien
ierwähnen.
Hockey.
Rugby.
us 1ar
inkreis werden zwei Verbandsſpiele ausgetra=
Cfenbacher RV. erwartet den SC. 80 Frankfurt und
tEortverein Frankfurt ſpielt gegen den BSC. 99
Tennis.
Nin chener Stadtmannſchaft ſtellt ſich in Zürich der
Nationalmannſchaft als Trainingspartner. Von
ſnd zu erwähnen die Begegnungen: Ulmer FV. 94
Münchener HC. — Wacker München und HTC.
HG. Nürnberg.
unheim tragen die beiden ſtärkſten deutſchen
Be=
loman Najuch und Nüßlein, einige Schaukämpfe aus.
iniſchen Hallenmeiſterſchaften, die
be=
türr Woche im Gang ſind, erreichen am Samstagabend
Abſchluß. — Im Stockholm kommt es zu einem
äjdkampf Schweden — England. England iſt
irch tſte Spitzenſpieler Bunny Auſtin und Perry vertreten,
Handball.
Auch di
für Rinareich ſu Handballprogramm iſt ſtark eingeſchränkt, es
fin=
er nach ſein lr uſſtige Spiele ſtatt. In Südbayern tragen Mün=
Fja,Bingen — FSV. 05 Mainz: Rhein: Pfalz
in Uun Scheät
Polizei Mannheim. Ludwigshafen 03 — VfR.
nd les ſeim P. Frankenthal — MTG. Mannheim;
Nord=
rn:/ krkochba Nürnberg — Sportring Bayreuth. Polizei
o150erg y-FC. Bayreuth. 1. FC. Nürnberg — SpVg. Fürth.
ch ſeine Eäll erges KC. — FC. Bamberg, Siemens=Schuckert Nürnberg
minderit rzbiht 1 Kickers.
Schwimmen.
Das traditionelle „Gedächtnis=Schwimmen” in
Ber=
lin hat auch in dieſem Jahre wieder die gewohnte ausgezeichnete
Beſetzung mit deutſchen Spitzenkönnern gefunden. — In Köln
ſteigt der zweite Teil des intereſſanten Clubkampfes Sparta —
Poſeidon. — In Offenbach finden Gauoffene, in
Iſer=
lohn Verbandsoffene Schwimm=Wettkämpfe ſtatt.
Radſport.
In der Breslauer Jahrhunderthalle gibt es gut
beſetzte Mannſchaftsrennen. — Die DRU. hält am gleichen Ort
ihre Hauptverſammlung ab. Paris und Brüſſel warten mit
den üblichen Veranſtaltungen auf.
Pferdeſport.
Die deutſche Galopprennſaiſon findet am Sonntag mit den
Rennen in Strausberg und Neuß ihren Abſchluß.
Verſchiedenes.
Ein glänzendes Programm weiſt das Feſt der
Sport=
preſſe auf, das am Samstagabend in der Frankfurter Feſthalle
vom Verein Frankfurter Sportpreſſe veranſtaltet wird. In
bun=
ter Folge kommen alle in der Halle möglichen Sport= und
Turn=
zweige mit Spitzenleiſtungen und Demonſtrationen zu Wort.
Die Spotkergebniſſe des 18. November.
Fußball.
Berlin; Tennisboruſſia — München 1860 0:2 (0:0); BSV.
92 — Eintracht Frankfurt 1:2 (0:1); 1. FC. Neukölln — DFC.
Prag 2:2 (1:1); Viktoria 89 — Preußen Stettin 10:0; Norden=
Nordweſt — Chemnitzer BC. 2:3; BV. Luckenwalde — Eintracht
Leipzig 4:3; Union Oberſchöneweide — Blau=Weiß 2:1.
Pommern: Städteſpiel Stettin — Berlin B. 3:1 (0:11
Mitteldeutſchland: Dresdener SC. — Hertha=BSC.
4:3 (0:1): Städteſpiel Chemnitz — Leipzig 7:2 (3:2);
Städte=
ſpiel Leipzig — Halle (Reſerven) 6:1 (2:0); Städteſpiel Halle —
Kaſſel 3:2 (1:1); Fortuna Leipzig — Guts Muts Dresden 3:2;
SpVg. Leipzig — SV. Merſeburg 99 6:6: S.u. B.C. Plauen —
Slavia Prag 0:2 (0:0); Meerane 07 — L. Vogtl. FC. Plauen
2:3; VfB. Glauchau — VfB. Leipzig 1:2; in Erfurt: Nord= —
Oſt=Thüringen 3:1 (1:1); in Nordhauſen: Kyffhäuſer= —
Wart=
burggau 3:1.
Norddeutſchland: Städteſpiel Hamburg — Berlin 2:1
(0:0); Städteſpiel Hameln — Hannover 1:2 (1:1); Phönix=
Polizei Lübeck — Holſtein Kiel 2:4; Arminia Hannover —
Wer=
der Hannover 9:0.
Weſtdeutſchland: Schwarz=Weiß Eſſen — Fortung
Düſſeldorf 2:3 (1:1); Eſſen=Weſt 81 — MBV. Linden 2:4:
Wer=
den 08 — Weſtfalia Herne 2:2; BV. Stoppenberg — SV.
Hön=
trop 4:4; Bonner FV. — 1. Bezirksklaſſe Bonn 4:3; Hagen:
Sonderklaſſe — 1. Bezirksklaſſe 1:1.
Ausland: Länderſpiel in Liverpool: England — Wales
3:1 (1:1).
Handball:
Städteſpiele: Stettin — Berlin 4:10 (2:3); Hannover
— Hamburg 4:3 (1:3); Berlin — Dresden (Turner) 2:1 (2:1).
Hockey.
Städteſpiele: Hamburg — Berlin 3:3 (1:1); Hamburg
— Berlin (Alte Herren) 4:3 (1:0); J. G. Sportverein
Frank=
furt — FSV. Frankfurt 2:1; Techn. Hochſchule Darmſtadt
— Eintracht Frankfurt 2:2; Höchſter HC. — TSG. Höchſt
5:3: Höchſter HC. — TSG. Höchſt (Damen) 0:0.
Heute abend 20.45 Uhr:
Jung=Deufſchland - Techn. Hochſchule (Herren),
Jung=Deukſchland-Tgde. 1846 (damen).
Die Kämpfe des heutigen Abends beginnen pünktlich um
20,45 Uhr mit einer Bruſtſtaffel (10mal 50 Meter)
Jungdeutſch=
lands gegen die Techniſche Hochſchule. Der Ausgang dieſes
Ren=
nens iſt vollkommen offen, da man über die 50 Meter=Bruſtſtrecke
auf beiden Seiten gutes Durchſchnittsmaterial hat.
Jungdeutſch=
land iſt durch Abwanderungen und Erſatz etwas geſchwächt, ſo
daß in dieſem Rennen wahrſcheinlich die Studenten das beſſere
Ende für ſich behalten.
Wohl der intereſſanteſte Kampf der ganzen Veranſtaltung
dürfte die Schwellſtaffel 50 100, 200, 100, 50 Meter werden, da
hier der Papierform nach beide Mannſchaften gleichwertig ſind.
Jungdeutſchland muß in dieſer Staffel auf Berges verzichten und
wird daher vertreten ſein durch: Weicker, Richter, Heyne. Göth 2.
und Kaiſer, denen die Hochſchule mit Hampa, Schmuck, Wolfsholz.
Hanſt 2. und Orlemann gegenübertreten wird. Den Ausſchlag
wird die 200=Meter=Strecke bringen, wo der kleine Heyne gegen
den bekannten Wolfsholz einen ſchweren Stand haben wird.
Da die Frankfurter Stadtmannſchaft leider abſagen mußte,
wird ſowohl am Donnerstag als auch am Freitag Jung=
Deutſch=
land gegen die Techniſche Hochſchule ein Waſſerballſpiel beſtreiten.
Jung=Deutſchland tritt mit einer ſtark veränderten Mannſchaft
auf den Plan, da Orlemann bei den Studenten ſpielt, Berges
krank iſt und Förſter und Wolf nicht ſpielen.
Die Damen treten mit einer 6X50 Meter=Bruſtſtaffel auf den
Plan. Sowohl die Turngemeinde 1846 als auch Jung=Deutſchland
verfügen über gutes Durchſchnittsmaterial, ſo daß eine
Vorher=
ſage ſehr ſchwer iſt.
Mit der vorausſichtlichen Mannſchaft:
Junker oder Göth I
Schmuck
Leyerzapf
Schüßler
Hermes Mayer Richter
gegen
Schmuck
Gehrke
Wolfsholz
Orlemann
Engelhardt Hanſt I. Hanſt II
wird die verjüngte Jung=Deutſchland=Mannſchaft einen ſehr
ſchweren Stand gegen die guten Hochſchüler haben.
Die Wettkämpfe des Freitags, die zwei Herren= und zwei
Damenſtaffeln enthalten, ferner ein zweites Waſſerballſpiel Jung=
Deutſchland — Techniſche Hochſchule beginnen ſchon um 19,45 Uhr.
Fußball.
Im Rahmen des Sächſiſchen Kreis=Schwimmfeſtes in Plauen
unternahm Hertha Wunder=Leipzig einen Weltrekordverſuch
im 200 Yards Bruſtſchwimmen. Unter offizieller Kontrolle legte
die Meiſterſchwimmerin die Strecke in 2:57,1 Minute zurück und
unterbot damit die beſtehende Beſtleiſtung der Olympiaſiegerin
Hilde Schrader um 7⁄— Sekunden.
SC. Ober=Ramſtadt — SVgg. Groß=Umſtadt 4:2 (2:1).
Unter der umſichtigen Leitung von Schiri Mühlbach=
Darm=
ſtadt lieferten ſich beide Mannſchaften ein ſpannendes und faires
Spiel, das die Ober=Ramſtädter mit obigem Ergebnis für ſich
entſcheiden konnten. Die Gäſte hatten eine gut eingeſpielte
Mann=
ſchaft zur Stelle, die ob ihrer flinken und ſchönen Spielweiſe den
beſten Eindruck hinterließ. Beim Gaſtgeber klappte es erſt nach
der Pauſe, nachdem man eine Umſtellung vorgenommen hatte.
— 2. Mannſch, 6:3 für O.=R.; 1. Jugend — 1. Jugend
Gries=
ſeim, dort, 3:4.
Im Stuttgarter Sechstagerennen bildeten nach
115 Stunden vier Paare die Spitzengruppe. und zwar Richli=
Buſchenhagen 343 P.. Charlier=Deneef 252 P., Ehmer=Kroſchel
75 Punkte, ſowie Rauſch=Hürtgen 66 Punkte.
Einen neuen Weltrekord ſtellte im beidarmigen
Stoßen mit 240,4 Pfund der Stuttgarter Federgewichtler
Schäfer auf.
Bobvan Klaveren, der Europameiſter im Leichtgewicht,
fertigte im Haag ſeinen belgiſchen Herausforderer Henry Scilly
über 15 Runden knapp nach Punkten ab.
Die DSB. plant, auch eine Expedition der Frauen, die
vorausſichtlich aus ſieben Leichtathletinnen beſtehen wird, zu den
Olympiſchen Spielen nach Los Angeles zu entſenden.
auß.
ſchw.
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Nummer 321
NarmſtadeerCagblatte
Die oſſenniche Berſchaldung i Beulſchen kieiih!
Schuldenverkeilung im Reich. — Die Neuverſchuldung der Gemeinden.
Zinsbelaſtung der Wirtſchaft.
Die Verſchuldung für Reich Länder und Gemeinden (
Gemeinde=
hung im Novemberheft der
Die Auslandsbörſen.
Infolge des Buß= und Bettages in Preußen fand geſtern kein
Ber=
liner und Frankfurter Effekten=Freiverkehr ſtatt.
Nide. rchen Die de Fie eſce ei ergeit
Die Summe der auf den Kreditmärkten aufgenommenen Schulden hat
ſicht ſeit der erſtmaligen ſtatiſtiſchen Erfaſſung im Jahre 1928 um rund
9,5 Milliarden RM. erhöht, bleibt aber imneer noch hinter dem Betrag
von rund 32 Milliarden RM. im letzten Vorkriegsjahr zurück. Die
jähr=
liche Zinfenlaſt iſt jedoch mit rund 1,7 Milliarden RM. um 400
Mil=
lionen RM. höher als vor dem Kriege. Die geſamte
Kreditmarkwer=
ſchuldung verteilt ſich mit 1134 Milliarden (17,1 v. H.) auf das Reich,
mit 9,93 Milliarden (41,3 v. H.) auf die Gemeinden (Gemeindeverbände),
mit 2.17 Milliarden (9 v. H.) auf die Länder (ohne Hanſeſtädte) und mit
0.,64 Milliarden (2,6 v. H.) auf die Hanſeſtüdte. Im Geſamtrahmen der
Verſchuildung der deutſchen Wirtſchaft, die auf etwa 90 Milliarden RM.
zu veranſchlagen iſt nimmt die Verſchuldung der Gebietskörperſchaften
mit rund 27 v. H. eine bedeutende Stellung ein. Von der kommunalen
Entſchuldnng entfällt die eine Hälfte auf die Großſtädte, die andere auf
die ſämtlichen übrigen Gemeinden mit Gemeindeverbänden.
Die Höhe der öffentlichen Schulden wird auch gegenwärtig noch
durch die wieder aufgelebten Verpflichtungen der Vorkriegs= Kriegs=
und Inflrtionszeit nachhaltig beeinflußt. Mit 5,27 Milliarden RM.
machen die Altſchulden noch ein reichliches Fünftel aller Schulden aus.
Außerdem ſind noch mehr als 0.75 Milliarden YM. Feſtwert= und Va=
lutaſchulden aus der Zeit der Währungsſtabiliſierung vorhanden.
Wäh=
rend die Altverſchuldung ſich ſeit März 1928 von 5,72 auf 5,R
Milliar=
den verringert hat, iſt die Neuverſchuldung von 7,7 Milliarden am 31.
März 1928 in jährlichen Zugängen von 3,85, 3,45 und 3,03 Milliarden
auf 18,04 Milliarden angewachſen. Die Altverſihnldung iſt in der
Haupt=
ſache eine Angelegenheit des Reiches, inſofern über 77 v.H. (4,08
Mil=
liarden) auf deſſen Altbeſitzanleihe entfallen. Bei der
Neuver=
ſchuldung aber ſtehen die Gemeinden und die
Ge=
meindeverbände an erſter Stelle. Von den 18,04
Milliar=
den RM. Neuverſchuldung entfallen auf die Gemeinden 8,76 Milliarden
(einſchließlich der Hanſeſtädte 9,29 Milliarden). Dabei hat ſich
nament=
lich die Bedeutung der Großſtädte von Jahr zu Jahr erhöht. Die
Stei=
gerung ihrer Neuverſchuldung entſpricht mit 135 v. H. des Standes von
19B8 ungefähr dem Geſamtdurchſchnitt während die Neuverſchuldung
der übrigen Gemeinden (Gemeindeverbände) ſich nur um 60 v. H. erhöht
hat. Die außer den Kreditmarktſchulden noch vorhandenen
gegenſeiti=
gen Verpflichtungen der Körperſchaften belaufen ſich auf 1,39
Milliar=
den Reichsmark.
Die Neuverſchuldung der Gebietskörperſchaften beſteht zu rund 73
v.H. aus Inlandsſchulden und 27 v. H. aus Auslandsſchulden. Die
Aus=
landsſchulden haben ſich ſeit 1928 von 2,16 Milliarden auf 4,84
Milliar=
den RM. erhöht, alſo reichlich verdoppelt. Am 31. März 1928 war das
Reich mit 41 v. H., am 31. März 1931 dagegen mit über 68 v. H. an der
Auslandsſchuld beteiligt. Die Anteile aller übrigen Körperſchaften
haben abgenommen, am meiſten die der Länder (von 94 auf 10 v.H.) und
der Gemeinden (von 25 auf 15 v. H.).
An der Geſamtſumme der Inlandsſchulden ſind naturgemäß die
Ge=
meinden am ſtärkſten beteiligt. Am 31. März 1931 entfielen 8,05
Mil=
liarden RM. oder 61 v. H. der Inlandsſchulden auf die kommunalen
Körperſchaften, und zwar ſind die kleineren Gemeinden und die
Ge=
meindeverbände hier mit 4,52 Milliarden RM. ſtärker vertreten als die
Großſtädte (3,53 Milliarden RM.). Von dem Kapitalzufluſſe aus dem
Inlandsmarkt (insgeſamt 6,48 Milliarden RM. ohne
Entſchädigungs=
forderungen) ſind in den letzten drei Jahren faſt 4 Milliarden RM. den
kommunalen Körperſchaften, nur 1,5 Milliarden RM. dem Reiche und
1 Milliarde den Ländern (einſchließlich Hanſeſtädte) zugute gekommen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Summe der von der öffentlichen und privaten Wirtſchaft
aufgenommenen Kredite dürfte nach einer Unterſuchung des
In=
ſtitutes für Konjunkturforſchung am 30. Juni 1931 etwa 95
Mil=
liarden RM. betragen haben, d. ſ. 23 Milliarden RM. weniger
als Ende 1930. Die Verzinſung dieſer Kredite erfordert jedoch
jährlich über 2 Milliarden RM. mehr, als im Jahre 1913 für die
damalige Kreditverſchuldung an Zinſen (5,5 Milliarden RM.)
auf=
gebracht werden mußte. Von der Geſamtſumme der Kredite
ent=
fielen zur Jahresmitte ſchätzungsweiſe 62 Milliarden RM. auf
Langkredite und rund 33 Milliarden RM. auf Kurzkredite. Bei
einem Durchſchnittszinsſatz von 7½ Prozent für die langfriſtigen
und 10 Prozent für die kurzfriſtigen Kredite ergibt ſich, auf das
Jahr gerechnet, eine Zinslaſt von 7.95 Milliarden RM. Von
die=
ſer Zinslaſt entfallen, roh geſchäitzt, auf landwirtſchaftlichen
Grund=
beſitz 1,00 Milliarde RM., auf ſtädtiſchen Grundbeſitz 2,00
Milliar=
den RM., auf Induſtrie, Handel, Gewerbe und Verkehr 2,95
Mil=
liarden RM. und auf die öffentliche Wirtſchaft 2,00 Milliarden
RM. Allerdings iſt die Höhe der Zinſen allein nicht
ausſchlag=
gebend, eine entſcheidende Rolle ſpielt das Verhältnis von
Um=
ſatz zu Zinslaſt. Der jährliche Umſatz der Hausbeſitzer iſt vielfach
geringer als die Kreditſumme. Die Landwirtſchaft ſetzt ihre
Kre=
dite im allgemeinen einmal im Jahre, die Induſtrie im
Durch=
ſchnitt zwei= bis dreimal um. Dementſprechend leiden Hausbeſitz
und Landwirtſchaft weſentlich ſtärker unter hohen Zinſen als
manche Induſtriezweige.
Ausweis der Bayeriſchen Notenbank. Nach dem Ausweis der Bank
hat ihr Goldbeſtand durch Zugang von 5,5 Mill. RM. ſeine
urſprüng=
liche Höhe wieder erreicht. Die ſeinerzeitige Goldtransaktion mit der
Reichsbank wurde alſo inzwwiſchen befriedigend abgewickelt. In der
Wochenüberſicht der Baheriſchen Notenbank vom 14. November werden
ausgewieſen: Aktiva: Goldbeſtand 28 559 000 Mk. deckungsfähige
De=
viſen 2612000 Mk., Wechſel und Schecks 55 334 000 Mk., deutſche
Scheidemünzen 25 000 Mk., Noten anderer Banken 6 041 000 Mk.
Lom=
bardforderungen 1 558 000 Mk., Wertpapiere 4 570000 Mk., ſonſtige
Aktiva 7 666 000 Mk. Paſſiva: Grundkapital 15 000 000 Mk.. Rücklagen
14 130 000 Mk., Betrag der umlaufenden Noten 69 118 000 Mk., ſonſtige
täglich fällig werdende Verpflichtungen 611000 Mk., ſonſtige Paſſiva
3 26 000 Mk., Verbindlichkeiten aus weitergegebenen, im Juland
zahl=
baren Wechſeln 1 453 000 Mk.
Bühring A. G., Maſchinenfabrik, Landsberg. Die Bühring A. G.,
Maſchinenfabrik, Keſſelſchmiede und Apparatebauanſtalt in Landsberg
bei Halle, ſtellte in Auswirkung des Schalterſchluſſes des Bankhauſes
H. F. Lehmann in Halle, die Zahlungen ein und ſtrebt einen Vergleich
an, bei dem die Gläubiger 40—50 Prozent Quote zu erwarten haben.
Die Ernteausſichten in Argentinien. Rach einem amtlichen Bericht
ſind die Ernteausſichten für Weizen und Leinſaat in der Provinz
Buenos Aires gut. Es ſind nur leichte Froſtſchäden zu verzeichnen. In
der Provinz Santa Fé iſt infolge zu ſtarker Niederſchläge gleichfalls
berſchiedentlich Schaden eingetreten; im allgemeinen iſt die Ernte aber
gut, ebenſo in Cordoba, wo nur leichte Schäden gemeldet werden. In
der Provinz Entrerios waren die Ausſichten bisher gleichfalls gut. Jetzt
machen ſich aber ſtarke Regenfälle ungünſtig bemertbar. In den
Pam=
pas hat der Weizen unter der Trockenheit und dem Froſt gelitten. In
den ſüdlichen Gegenden rechnet man verſchiedentlich mit einer völligen
Mißernte.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 18. Nov.:
Getreide. Weizen: Dezember 59½ März 62½, Mai 637,
Juli 64; Mais: Dezember 44,75, März 47½, Mai 49, Juli
508; Hafer: Dezember 26,75. Mai 28½, Juli 28,75;
Rog=
gen: Dezember 49,75, März 53,75, Mai 55,50, Juli 55½.
Schmalz: November 6,60, Dezember 6,25, Januar 6,30.
Speck, loco 7.00.
Schweine: Leichte 4,50—4,65, ſchwere 4,40—4,65;
Schweine=
zufuhren in Chicago 28 000, im Weſten 107 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 18. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 7,35; Talg, extra loſe 378.
Getreide. Weizen; Rotwinter 71½, Hartwinter 71½;
Mais: loco New York 60,75; Mehl: ſpring wheat clears
4,21—4,60; Getreidefracht nach England 1,6—2,3 sh, nach dem
Kontinent 8—8½ C.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 64, Loconotiz 4½: Dezember
4,60, Januar 1932 4,69, März 4,85, Mai 5,00, Juli 5,21,
Sep=
tember 5,39.
GeſſNeueſte.
Donnerstag, den 19.
Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Seit Mitte Juli hag
Abſatz im Möbelgewerbe merkbar gehoben, die
Nachfrn=
billigen Gebrauchsmöbeln ſtieg, die Preiſe wurden etwoſ
Vom Holzmarkk
Die Londoner Börſe eröffnete in ſtetiger Haltung, war aber
bei ſchleppendem Geſchäft unregelmäßig. Japaniſche Bonds lagen feſter,
da die Befürchtungen, daß Japan vom Goldſtandard abgehen wolle, ſich
als grundlos erwieſen haben. Deutſche Anleihen konnten weiter im
Kurſe anziehen. An der Pariſer Börſe hielt ſich das Geſchäft in
engſten Grenzen; eine klare Tendenz vermochte ſich nicht herauszubilden,
doch waren die Kursveränderungen nur unbedeutend. Die
Brüſſe=
ler, Börſe war nach widerſtandsfähigem Beginn im Verlauf
ſchwä=
cher, doch waren die Kursrückgänge nicht erheblich. Die
Grundſtim=
mung an der Wiener Börſe war bei unregelmäßiger
Kursgeſtal=
tung freundlich. Das Geſchäft an der Amſterdamer Börſe
er=
fuhr bis zum Schluß keine Belebung, die Kurſe bröckelten meiſt etwas
ab. Deutſche Werte waren meiſt etwas feſter, beſonders die
Reichsſchuld=
buchforderungen, doch ſchwächten ſich ſprozentige R.W.E. und 6,5proz.
Ver. Stahlobligationen ab. Zu Beginn der New Yorker Börſe
zeigte ſich auch geſtern wieder ſtärkere Zurückhaltung; Kupferwerte
waren ſtark gedrückt.
An den internationalen Debiſenmärkten ergaben ſich am Nachmittag
kaum Veränderungen. Das engliſche Pfund behauptete ſich auf ſeinem
Stand von 3,772/s gegen den Dollar. Gegen den Gulden ſchloß es mit
9.39 gegen Zürich mit 19/42, gegen Paris mit 96,44 und gegen die
Reichsmark mit 15,86½ Der Dollar zog leicht an, auch die Reichsmark
konnte ſich wieder etwas befeſtigen und ſchloß in Amſterdam mit 59,17½
und in Zürich mit 122,20. Die Norddeviſen waren unerändert, Madrid
ſchwächte ſich mittags ſtärker ab, konnte ſich aber dann wieder gut
er=
holen. Buenos, war knapp behauptet.
In den letzten Tagen will man nun in Fachkreiſen wio
Abflauen dieſer Hauſſe am Möbelmarkt, einer Begleitern”
der kritiſchen Lage am Geldmarkt, beobachtet haben. Zum
mal ſuchten verſchiedene Möbelhandlungen unter nichti
wänden, etwa kurz verzögerter Lieferung, einmal
getä=
ſchlüſſe zu ſtornieren. Abſchreckend wirkten ſich auch die
barungen über eine bevorſtehende Preisſenkungsaktionn
Kreiſen der Möbelkäufer aus, die an die Möglichkeit
Einkäufe bei abwartender Haltung glauben mochten.
mühlengewerbe ließ die Nachfrage nach Möbelhölzern ett,
man ließ ſich wieder mehr Zeit zu Beſichtigungen und Au
Dagegen wurde die Nachfrage nach Rohholz etwas regen
ſondere ſuchte man in mäßigen Mengen Stammblöcke z.
In Oſtpreußen wurde eine größere Partie wertvoller
Sto=
aus den Forſten des Prinzen Reuß (Alt=Eiche) an eüne
werksfirma in Potsdam verkauft. Auch in Polen wurdag
ſchluß von Blöcken nach Oſtdeutſchland bekannt. In dennſte
gen bei Drieſen wurden größere Mengen Langhölzer zu grue von Ag”
die etwa 15 bis 20 Prozent unter den vorjährigen zus Me Lpben
Mühlen in der Mark verkauft. Die oſtpreußiſchen Verkauuz ſF e8 wenigl
brachten ebenfalls befriedigende Teilnahme, freilich //5 weiß ich in
Preiſe für Hölzer von nicht ganz hochwertiger Beſchaffein
2nb der fra
Sachſen iſt die Nachfrage nach Stammware geſunkenn
konnten aus Bayern einige Partien billiger Kiefern ver:
den, wie ſich überhaupt in Mitteldeutſchland die Nachfiif Siefſan
billigem, wenn auch nicht hochwertigem Holz erhöht hatt e irzmhtons.
blieb die Nachfrage nach ungeflößten Seitenbrettern: die FCrundut
möbelinduſtrie blieb leidlich beſchäftigt. Geflößte Sei 14,/ nu deshalb
die nur in der wenig beſchäftigten Leiſteninduſtrie gebrrch du Kerl nur
den, waren vollkommen vernachläſſigt.
noch den Re
Die deutſche Gekreideernte 1931.
Die endgültigen, auf Grund von Druſchproben vorgk An mebolver vi
Schätzungen durch die amtlichen Ernteberichterſtatter habeny
WAberhau
ſtellung des Statiſtiſchen Reichsamtes folgende Geſamtmengs:
alber?‟
En Spielz
Deutſche Reich ergeben: Winterroggen 6 592000 To. Sons„er der ganzen
88 000 To., Winterweizen 3 669 000 To., Sommerweizen 7
Spelz 133 000 To. Wintergerſte 507 000 To., Sommergern
To., Hafer 6 25 000 To. Gegenüber der (vorläufigen) Getren
zu Anfang September d. J. bleiben die Erträge bei allen Haay
arten etvas zurück, und zwar bei Roggen um rund 300 0
(— 4,4 Prozent), an Weizen einſchl. Spelz um 36 000 To. (
zent), an Sommergerſte um rund 1000 To. (— 0,1 Prozeul
Hafer um 192 000 To. (— 3 Prozent). An Wintergerſte houe
Erträge gegenüber der Vorſchätzung um rund 18 009 To.
erhöht. Im Vergleich zu den Ergebniſſen der vorjährigen
ernte (1930) ſind die diesjährigen Erträge an Roggen um
(gleich 13 Prozent) geringer. Bei allen übrigen Getreide= die diesjährige Ernte die vorjährigen Ergebniſſe, unn
Weizen einſchließlich Spelz um 440 000 (— 11,2 Proz.), a4
gerſte um 1 127 000 To. (— 5,3 Prozent), an Wintergerſte um3
(6,6 Prozent) und an Hafer um 550 000 To. (9,7 Prozent)—4-—
den Ernteerträgen im Durchſchnitt der letzten 7 Jahre iſt da
treideernte nur an Noggen und Hafer geringer (um 9 bzw.i0
An Weizen einſchließl. Spelz ſtellt ſie ſich dagegen um 3ch
Sommergerſte um 3,3 Proz. und an Wintergerſte um 377 Bell
Ueber die Beſchaffenheit der neuen Getreideernte wird der
richtet werden.
holte noch
uis zu der nä
iben Ladh A
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag richtete am 191
an die Hauptverwaltung der Deutſchen
Reichsbahngeſellſcha=
zuſtändigen Stellen die Bitte, dem dringenden Bedürfnis 7u
tenden Wirtſchaft auf baldige fühlbare Senkung der
Befördu=
durch eine allgemeine Senkung der Reichsbahngütertarife un
entgegenzukommen.
Der Aufſichtsrat der Brauhaus A.G. in Würzburg beſchbä
auf den 17. Dezember einzuberufen und dieſer eine DividesM
(i. V. 11) Prozeut in Vorſchlag zu bringen.
Nach dem Ausweis der Schveizeriſchen Nationalbank brutz
hat der Goldbeſtand gegenüber der Vorwoche wieder etwas 5ic
Er beträgt 2199 Millionen ſchw. Fr.; die Golddeviſen ſind uu m
ſchw. Fr. auf 102,5 Mill. ſchw. Fr. angeſtiegen. Der Notu),
um 30,16 Mill. ſchw. Fr. auf 1431 Mill. ſchw. Fr zurückgeran
reine Golddeckung der Noten beträgt zirka 154 Prozent.
Die Zahl der Arbeitsloſen in England iſt in der letzte
27 020 auf 2 683 924 geſunken. Dieſe ſcheinbar günſtige 3.
doch lediglich dadurch zuſtande, daß eine ſtrengere Kontroll!
ſtützungsempfänger ſtattgefunden hat. Tauſende von Perſalck
als nicht mehr berechtigt zum Empfang der Arbeitsloſenbes
und aus den Liſten geſtrichen.
Eine Kontingentierung der Einfuhr wird von der türcck
rung geplant. Zweck der Kontingentierung iſt, die Einf
Umfang der Ausfuhr zurückzudrücken. Die Einfuhr von
Nohmaterialien ſoll von dieſer Maßnahme nicht betroffen
Die Einkäufe der Vereinigten Staaten in Rußland ſſe
des Monats Oktober um 90 Prozent zurückgegangen. Die rnſt
delsvertretung in New York hat daraufhin ſowohl ihre 9n4
als auch ihr Perſonal erheblich eingeſchränkt. Umgekehrt hoich
die ruſſiſchen Einkäufe in den Vereinigten Staaten währern
zehn Monate um die Hälfte verringert.
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Al
R
meucs 19. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 321 — Seite 11
e Jas, Postamt C. C.1.
Roman von
Ernſt Klein
Boſpenoar die Sache gut vorwärts gegangen. Blair war
ſich zumden und beſtieg den Nachtzug nach Paris. Aber
hattem” um erſtenmal Pech. Als er am Morgen ſeiner
mft 10ßotel Meurice vorſprach, ſtellte ſich heraus, daß
Erauy am Abend vorher nach London abgefahren war.
ſeiue, /1 der andere her .. .! Blair zuckte philoſophiſah
ſchſeltzund begab ſich auf die Polizeipräfektur, wo er dem
der uhm nalpolizei die Bitte vortrug, ſich mit den algeri=
Behlchn in Verbindung ſetzen zu können. An dieſer
waux ſich ihm das Glück wieder etwas zu, denn es
er=
h. dmſapitän Froſſart ſelbſt in Algier war, um ſeinem
Kymando über den aufſehenerregenden Mord in
Bemit zu erſtatten. Es gelang den Pariſern, ihn binnen
Siunzaluf der Präfektur in Algier ſtellig zu machen, und
ff Bü konnte ſich nun perſönlich mit dem Offizier
unter=
der erſte Unterſuchung geführt hatte.
roſſaab jede gewünſchte Auskunft und machte auch gar
yl zu der Tatfache, daß ihm und ſeinen Behörden der
enucluhrnen war.
widerte: „Ich laſſe einen Mann ſuchen namens
Der in der Nacht vom 18. zum 19. Januar mit
ngen Lufüklugzuel in London eingetroffen iſt und auf ſeinem Paß
den voüſt en Gälnpel von Algier hatte. Der Mann iſt vorläufig
ſtpreußiſchen hir bſuh die Lappen gegangen, aber er kann nicht weit
eilnahme m Iſch Uhfe es wenigſtens. Ob der von ihm angegebene
bertiger 94 richtAg ft, weiß ich nicht.”
Zteplyſen” gab der franzöſiſche Offizier ſchnell zurück. „Das
ſtimunn! Der Mann, der ſich unſerem Wohlwollen
1. hifStefano Sorino und war Steward an Bord der
Worhy ſraytons. Er ſtand mit der Stewardeß Lilian
inelrbindung. Ich bin überzeugt, ſie blieb bei der
Saltnur deshalb zurück, um dieſem Stefano oder
u, nüder Kerl nun heißt, die Flucht zu ermöglichen.
aunoch den Revolver haben, denn der war nicht
enie ubſchtzkalibers:
IEu Spielzeug!”
aeſtrevolver vielleicht?
glich Ueberhaupt, Herr Superintendent, iſt meine
Mei=
hirer der ganzen Geſchichte eine Frau ſteckt!“
En
butzoeholte noch einmal ganz genau die Schilderung
gämgebis zu der nächtlichen Szene, da er, auf der
Ter=
ſehent oben Lady Wilfort beobachtete. „Es ſind noch
4
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chenke Sehr g. erh. nußb.
dun
Damenſchreibtiſch, / qſhiung! Wienerſtr. 52, part.
eift Peidtil.
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Uhdk
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HEHE Stl. altdtſche. Küche
zwei Frauen in der Geſellſchaft Lord Craytons. Frau Major
Bratter und Lady Allers — die alte Gräfin Raſſoden werden
Sie ſofort ſtehen laſſen, wenn Sie ſie ſehen.”
„Ich kenne ſie ganz gut. Sie iſt längſt jenſeits von Gut
und Böſe.”
Kapitän Froſſart fuhr fort: „Ich habe lange geſchwankt
zwi=
ſchen der Frau des Majors und Lady Wilfort. Ich glaube,
nach allen Anzeichen ſagen zu können, daß Lady Wilfort
unbe=
dingt um die Sache mehr weiß, als ſie ihrem Manne oder mir
zuzugeſtehen geneigt iſt.”
„Lady Wilfort?” Blair dachte einen Moment lang nach.
„Verehrter Herr Kapitän, die Wilforts ſind zwar kein alter
Adel, aber ſie gehören mit zu unſeren guten Familien, werden
immer bei Hofe empfangen, und ſie gilt als eine der führenden
Schönheiten in London. Uebrigens — das ſchließt ja nicht aus,
daß ſie ſo dumm war, ſich mit Sala einzulaſſen. Und dieſe
Stewardeß Lilian Brooks, was iſt mit der los? Sie iſt wohl
ſehr hübſch?"
„Und ob ſie das iſt! Nicht nur hübſch, ſondern auch ſchlau
und raffiniert. Sie wickelt Seine Lordſchaft um den kleinen
Finger. Und, Herr Superintendent, Seine Lordſchaft weiß
auch mehr, als er mir geſagt hat!“
Die Unterredung dauerte zwei Stunden. Blair kom
tod=
müde in ſein Hotel zurück, ſetzte ſich nichtsdeſtoweniger hin und
ſchrieb aus dem Gedächtnis alles nieder, was er gehört hatte.
Dann fragte er bei der Gräfin Raſſoden an, ob ſie ihn
empfan=
gen könnte. Sie lud ihn für den Nachmittag zum Tee ein.
Er ſtellte ſich pünktlich ein, mit einem Strauß wunderſchöner
weißer und roter Roſen bewaffnet. Da er ferner außer ſeiner
eleganten Erſcheinung den Vorzug beſaß, der dritte Sohn Lord
Avordales zu ſein, fand er bei der alten Rauhreiterin einen
herzlichen Empfang. Sie ſetzte ihm einen wunderbaren
chineſi=
ſchen Tee vor und mixte ihm ſelbſt zwei Martinis, deren
Trok=
kenheit ihren männlichen Neigungen entſprach. Dann zündete
ſie ſich eine ihrer geliebten Importzigarren an, lehnte ſich in
den Fauteuil zurück und ſagte: „Nun können Sie losſchießen,
Blair!”
Blair gehorchte und erzählte alles von Anfang bis zu Ende.
Das, was die Gräfin in Biskra ſelbſt mitgemacht hatte, und
das, was ſich hinterher in London ereignete. „Jetzt ſtehe ich
aber im Wald und ſehe ihn vor lauter Bäumen nicht”, ſchloß
er. „Das Motiv zur Tat habe ich, aber nicht den Täter. Ich
habe nicht einmal die Perſonen, die der Tat verdächtig ſind.”
„Und wer iſt das?”
„Der Steward Stefano und die Stewardeß Lilian.”
Die Gräfin paffte einige Sekunden lang ſchweigend an ihrer
Zigarre, blies dicke Rauchwolken von ſich und ſagte: „Und 1a3
ſoll ich Ihnen nun verraten? Ueber den Mord weiß ich,
offen=
geſtanden, wirklich nichts. Ich ſpielte gerade ein Vier Pique, als
der Schuß losging. Alles rannte davon und ließ mich mit
meinen neun Atout allein ſitzen. Schauderhaft. Den ganzen
Abend war ich im Pech, und endlich die Gelegenheit ... iſt
ſchon recht, ich weiß ſchon das interefſiert Sie nicht! Als ich in
den Garten hinauskam, hörte ich viel Gequatſche und Geſchrei,
aber nichts Vernünftiges. Einer erzählte dem anderen, das
Mädel hätte den Marquis umgebracht. Es wurde eine
Un=
menge Gift verſpritzt! Na ja, Sie können ſich ja denken, was
die Leute daherredeten. Mir macht das Mädel nicht den
Ein=
druck, ſich an einen Kerl wie Sala wegzuwerfen. Und was
dieſen Sorino anbetrifft . . . Dummheiten macht der ſchon für
ein Frauenzimmer, aber ſo ein feiger Mord liegt nicht in ſeiner
Linie. Ein Menſch, der ſolche Cocktails miſchen kann, iſt von
Geburt ein Gentleman. Ich beurteile die Menſchen nach dem,
was ſie trinken. Champagner kann ſich jeder Prolet kaufen, aber
eine ſolche Miſchung, bei der die Götter des Olymps mit der
Zunge geſchnalzt hätten, zeugt von einer Kultur, einer Aeſthetik
nicht nur des Gaumens, ſondern der Seele, deren ſich die
Aus=
erwählten allein rühmen. Dieſer Stefano Sorino hat einmal
anders angefangen, nicht als Steward oder Schiffskellner. Dem
iſt irgendwo irgendwas ſchiefgegangen im Leben. Außerdem
entre nous, lieber Blair, Sala war ein Schweinehund! Ich
gebe ja nichts auf Tratſch, aber was ich ſo über ihn gehört
habe".
„Ich möchte nur wiſſen”, fragte Blair, „warum ein Mann
wie Lord Crayton, der doch ſonſt in der Auswahl ſeiner Freunde
und Gäſte zumindeſt ebenfo vorſichtig iſt wie Philipp II. von
Spanien, ſich ausgerechnet dieſen eleganten Taugenichts
mit=
genommen hat?”
Die Raſſoden lachte. „Eben weil er ein eleganter
Tauge=
nichts war! Mann, vergeſſen Sie doch nicht, es waren vier
oder fünf Weiber an Bord, davon zwei verheiratete. Es zeugt
nur für das Talent Craytons, daß er ſo einen Burſchen
mit=
genommen hat! Ueberdies ſpielte Sala ein Bridge, das ſich
ſehen laſſen konnte!"
„Außer Ihnen, Frau Gräfin, waren noch Lady Wilfort,
Frau Bratter und Lady Allers an Bord. Ich möchte nicht
in=
diskret ſein und — Frau Gräfin, was wir hier unter uns
be=
ſprechen, bleibt natürlich auch unter uns. Aber ich habe nun
einmal den Eindruck, daß irgendwie die Fäden von der
Ermor=
dung Salas zu einer Perſon an Bord der „Belle Iſabelle”,
führen. Kapitän Froſſart von der algeriſchen Gendarmerie
(Fortſetzung folgt.)
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Mir laden unſere Mitglieder hiermit
zu der am Donnerstag, 26. Novbr. 1931,
abends 8 Uhr, in den oberen Räumen
des Brauerel=Ausſchanks „Zur Krone‟
ſtattfindenden
1. ordentlichen
Generatverjammtung
unſerer Genoſſenſchpft höflichſt ein
und bitten um zahlreiches und
pünktliches Erſcheinen.
Darmſtadt, den 18. November 1931.
Der Borſitzende des Aufſichtsrats:
L. Werner.
Tagesordnung:
Geſchäftsbericht des Vorſtands und
Prüfungsbericht des Aufſichtsrats.
Vorlage der Bilanz.
Beſhlußfaſſung über Genehmigung
der Bilanz u Entlaſtung d. Vorſtands.
4. Statutenänderungen (8 13.
Ergänzungs vahlen zum Vorſtand
und Aufſichtsrat.
6. Verſchiedenes.
Die Bllanz liegt in unſerer
Geſchäfts=
ſtelle Luiſenſtraße 6 bis zur
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verſarimlung auf und kann dort von
unſeren Mitgliedern in der üblichen
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