Hnzelnummer 10 Pfemige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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4maligem Erſcheinen vom 1. November
— 2.1s Reſchemark und 2. Pfennig
„wgeholt 2.25 Reiſchsmart, durch die
Reſchzmart ſrei Haus. Poſtbezugspreis
Teſtellgeld monatliſch 2.75 Reichmart.
für Aufnahme von Anzeigen an
an wird nicht Übernommen.
Nicht=
ge Nummern infolge höberer Gewalt
Bezſeher nſcht zur Kürzung des
8 Hellungen und Abbeſtellungen durch
Gebindlichkeit für uns. Poſiſchecktonto
Franfſurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet
Nummer 320
Mittwoch, den 18. November 1931. 194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspig
Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breitl2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärts 40 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dolſar — 420 Markl. — Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw. erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beltreibung ſäll jeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Banl und Darm=
Kädter und Natlonalbank
eNotverordnung des Reichspräſidenten
Sicherſtellung der Ernke. — Enkſchuldung der Landwirtſchaft im Oſten.
Schuk nokleidender Landwirke gegen Zwangsvollſtreckungen.
Eigenbeſitzer des Grundſtückes, ſo kann die Sicherungsſtelle die
Beſtellung eines Sequeſtors beantragen. Dieſer hat dieſelbe
erſtellung der Ernährung.
Pesieke 71
Ntur N.1ic,
nsie Auslühaug
zunnſe
zn Felue
unſerer Berliner Schriftleitung.
sdumgsbewirtſchaftung der Deviſen wird, das iſt heute
luch das nächſte Jahr über anhalten. Vorläufig iſt
os nicht zu erkennen, ob wir im nächſten Herbſt in der
werden, ausreichende Geldmittel für die Anſchaffung
Gensmittel in großer Menge zur Verfügung zu
hal=
rze Entwickelung unſerer Landwirtſchaft, namentlich
ſdichen als Hauptverſorgungsgebiet, läßt jedoch die Ge=
Ky. daß womöglich im Herbſt nächſten Jahres mit
ern=
des Oſtens nicht mehr beſtellt werden konnten. Aus
ſt) hat der neue Oſtkommiſſar Schlange=Schöningen die
hhllfe auf eine vollkommen neue Baſis geſtellt, deren
tü teht, auf dem kürzeſten Wege die Landwirtſchaft aus
nbruch zu retten und zu erreichen, daß die nicht
be=
ihn im kommenden Frühjahre noch beackert werden,
ſiallem im nächſten Herbſt die Ernte
ſicher=
verd. Die vornehmſte Aufgabe iſt nun, das
ſimen der einzelnen Betriebe auf ein
ergeblllpharß herabzudrücken. Da die Gläubiger
ſtchefahr ſtehen, ihr geſamtes Kapital zu
Feiner=Afien rechnet man damit, daß es gelingt, vernünftige
zeſidenzau bltun mit den Geldgebern zu treffen; die erſten Hy=
Mſollen unter allen Umſtänden
ſicher=
ſſperden. Die kleinen Gläubiger, das ſind in
che Kaufleute und Handwerker, ſollen eine Bar=
8 erhalten. Was zwiſchen dieſen
bei=
ſſiſen liegt, ſoll veranlaßt werden, Ver=
Bhzuſchließen. Die neue Notverordnung
Ah lfe ſieht infolgedeſſen eine Sicherſtellung der
ſnwen Landwirte vor dem Zugriff durch
ſltreckungsbeamten vor. Die Verordnung iſt ſo
16 bereits vom 18. November ab die in Frage
kom=
pu irtſchaftlichen Kreiſe ſich an die Landräte und
Land=
heen, können, um gegen Zwangsvollſtreckungen geſchützt
1MAas Oſthilfegebiet wird nicht neu abgegrenzt.
Außer=
peſchleunigtem Wege eine umfaſſende und
ge=
beblung eingeleitet werden, die ſich vornehmlich auf
Hft iche Volksſchichten ſtützt. Vordringliche Aufgabe iſt
1M Gläubiger als Schuldner vor dem Zuſammenbruch
Ad die Volksernährung auf jeden Fall ſicher zu ſtellen.
Büſtigen Augenblick beſteht allerdings trotz der
Miß=
en keine Schwierigkeit für die Volksernährung.
Die Nokverordnung.
Berlin, 17. November.
eichspräſident hat am Dienstag auf Grund des
AAbſatz 2 der Reichsverfaſſung eine Verordnung zur
Me: Ernte und der landwirtſchaftlichen Entſchuldung
9Aywiet erlaſſen.
enhilfegebiet — ſo heißt es in 8 1 der V.O. —
rreitung und Einbringung der nächſten Ernte
hutereſſe der Inhaber landwirtſchaftlicher Betriebe
e Gläubiger die Durchführung der Entſchuldungs=
AIR Bu ſichern, wird ein beſonderes Sicherungsver=
IMnuhgeführt. Der Eigentümer, Pächter oder Nieß=
AMeimes land=, forſtwirtſchaftlichen oder gärtneriſchen
VR, der ſeinen Verpflichtungen nicht nachkommen
Am, wie es in 8 2 heißt, die Eröffnung eines
Bwerfahrens bei der unteren Verwaltungsbehörde
Rm der Landrat, in Sachſen der Amtshauptmann,
gutragen. Den gleichen Antrag kann auch ein
yeri ſtellen, der ein berechtigtes Intereſſe an einer ge=
Mortführung eines ihm verſchuldeten Betriebes
nachweiſt.
täige werden von der unteren Verwaltungsbehörde
ar für die Oſthilfe (Landſtelle) vorgelegt, der über
a des Sicherungsverfahren entſcheidet. Die
Ent=
eir Betriebe mit einem Einheitswert bis zu 40 000
dear unteren Verwaltungsbehörde übertragen werden
uag für die Eröffnung eines Sicherungsverfahrens
N 31. Dezember 1931 bei der zuſtändigen Stelle
ein=
iu (8 5).
Unrungsſtelle hat nach Eröffnung des Verfahrens
un=
emen Treuhänder zu beſtellen, der während der
Verfahrens die Aufſicht über den Betrieb ausübt
Sicherungsverfahren, ſo heißt es u. a. im 8 8,
Lbann ſnd Bwangsvoliſtreckungen gegen den Be=
Meer wegen Geldforderungen ſowie zur Heraus=
Zubehör uſw. der dem Betriebe dienenden
ige unzuläſig. Aber auch die Verwertung ver=
Dder zur Sicherung übereigneter Gegenſtände
Serfügung über erpfändete oder zur Sicherung
Ubgetretene Forderungen iſt unzuläſſig.
N Sigt der Betriehsinhaber bei der Führung des
Sllichten eines ordentlichen Landwirts oder ver=
Vorſchriften der V.O, dann kann die Sicherungs=
Leiche 8 14 — bei dem Amtsgericht die
Ziwangs=
ur Sicherung der Durchführung des Verfahrens
Da der Betriebsinhaber weder Eigentümer noch
Rechtsſtellung wie der Betriebsinhaber. Für die Verwendung
der Mittel des Betriebes und die Befriedigung des Gläubigers
werden in 8 15 u. a. folgende Richtlinien vorgeſchrieben:
Die Betriebseinnahmen ſind zunächſt zur Bezahlung der
Löhne und Sozialverſicherungsbeiträge, zur Sicherung der
notwendigen Bedürfniſſe des Betriebsinhabers zu
verwen=
den. Darüber hinaus verfügbare Mittel ſind zur
Be=
zahlung der laufenden Zinsverpflichtungen zu verwenden.
Nach § 17 hat der Betriebsinhaber, ſoweit ein
Entſchul=
tigkeiten zu rechnen iſt, zumal ſchon in dieſem Herbſt dungsantrag noch nicht geſtellt iſt, bis zur Beendigung des
Sicherungsverfahrens einen Antrag auf Einleitung des
Entſchul=
dungsverfahrens nach Maßgabe des Oſthilfegeſetzes vom 31.
März 1931 zu ſtellen.
8 18 erklärt, daß der im Laufe des Entſchuldungsverfahrens
aufgeſtellte Entſchuldungsplan zu ſeiner Wirkſamkeit der
Beſtä=
tigung durch die Landſtelle bedarf. Für verſönliche Forderungen,
Stundungen kann der Entſchuldungsplan den Erlaß von
Zins=
rückſtänden, ſowie die Verminderung des Zinsſatzes für die Zeit
während und nach Abſchluß des Verfahrens beſtimmen. Eine
Herabſetzung des Förderungsbetrages ſelbſt darf nur ſoweit
vor=
genommen werden, als ſie notwendig iſt, um den mit dem
Ent=
ſchuldungsverfahren verfolgten Zweck zu erreichen.
Für dingliche Rechte iſt in 8 18 eine Sonderregelung
ge=
troffen.
Nach 8 20 iſt der beſtätigte Entſchuldungsplan von dem
Betriebsinhaber unter Aufſicht des Treuhänders durchzuführen.
Nach Beſtätigung des Entſchuldungsplanes iſt — wie § 22
vorſchreibt — das Sicherungsverfahren nur ſolange fortzuſetzen,
als es erforderlich iſt, um die Durchführung des
Entſchuldungs=
verfahrens, insbeſondere die Befriedigung der Gläubiger,
ſicher=
zuſtellen.
Auf Anforderung der Sicherungs elle — ſo erklärt 8 25 —
wird die Bank für deutſche Induſtrieobligationen im Rahmen
des Sicherungsverfahrens in demſelben Umfange wie bei der
Durchführung des Entſchuldungsverfahrens tätig.
Nach § 26 wird die Reichsregierung ermächtigt, die zur
Durchführung dieſer Verordnung erforderlichen
Rechtsverord=
nungen und allgemeinen Verwaltungsbeſtimmungen zu erlaſſen.
„Das nächſte Jahr dürfte keine
Ernährungs=
kakaſtrophe bringen.
In einer Preſſekonferenz erörterte heute Reichsminiſter
Dr. h. c. Schlange=Schöningen die Verordnung des
Reichspräſi=
denten zur Sicherung der Ernte und der landwirtſchaftlichen
Entſchuldung im Oſthilfegebiet. Das neue Aufbauwerk des
deutſchen Oſtens, das ihm vorſchwebe und weit über Geldgeben
und Umſchuldung hinausgehe, ſei nur durchführbar, betonte der
Miniſter, wenn es von dem ſtürmiſchen Willen der öffentlichen
Meinung getragen werde.
Notwendig ſei zu zeigen, daß ohne viele Worte, aber mit
kla=
rem und unverrückbarem Ziele gehandelt werde. Als Beweis
da=
für ſei der geſtern von ihm ausgearbeitete grundlegende
Geſetz=
entwurf als Notverordnung vom Kabinett verabſchiedet worden.
Sein Ziel ſei die Schaffung eines wirtſchaftlich gekräftigten,
natio=
nalpolitiſch gefeſtigten und bevölkerungspolitiſch ausgeglichenen
deutſchen Oſten. Da ſei zunächſt ein bisher unerhört ſcharfer
Ein=
griff in das Wirtſchaftsleben erforderlich, um das Unglück des
Oſtens zum Stillſtand zu bringen. Das nächſte Jahr dürfte keine
Ernährungskataſtrophe bringen. Darum enthalte der erſte Teil
der Notverordnung das Sicherungsverfahren. Jeder Eingriff in
die Wirtſchaftsſubſtanz gefährdeter Betriebe ſolle vorläufig
aus=
geſchloſſen ſein. Im Intereſſe von Handel und Gewerbe müſſe
je=
doch dieſer volkswirtſchaftlich anormale Zuſtand ſo kurz wie
mög=
lich ſein. Möglichſt viele Betriebe müßten möglichſt ſchnell wieder
in den volkswirtſchaftlichen Kreislauf zurückgeführt werden.
Ober=
ſter Grundſatz dieſer ganzen Aufräumungsarbeit, die nach einer
einheitlichen Richtſchnur umgehend in Aktion geſetzt werden müſſe,
ſei die Wiederherſtellung der Bilanzehrlichkeit. Die vorliegende
Notverordnung ſei nicht nur ein Hilfsgeſetz für die Landwirtſchaft,
ſondern in weiterem Ausmaß auch ein Gläubigerſicherungsgeſetz.
Nachdem der Miniſter in wenigen Sätzen noch den feſtgelegten
Verfahrungsmodus präziſiert hatte, wandte er ſich der letzten
gro=
ßen Frage zu: Was wir mit den unrettbaren Betrieben? Darauf,
ſagte er, könne er angeſichts einer völlig ungeklärten Zukunft heute
noch keine endgültige Antwort geben. Jedenfalls müßte bei der
Fülle des verfügbaren Landes der Zug der Deutſchen nach dem
menſchenarmen Oſten wieder einſetzen. Aus den Siedlern ſollten
keine Hungerleider, ſondern ſeßhafte Bauern werden. Eine
groß=
zügige innere Koloniſation ſei der Schlußſtein jeder wahren
deut=
ſchen Oſtpolitik.
Die Sozialdemokraken beim Kanzler.
* Berlin, 17. November. (Priv.=Tel.)
Die Sozialdemokraten haben am Dienstag abend wieder
ein=
mal ihre Viſitenkarten beim Kanzler abgegeben, um den Wählern
gegenüber den Beweis dafür zu erbringen, daß ſie auf dem Poſten
ſind. Ueber die Beſprechung iſt keine amtliche Mitteilung erfolgt.
Man weiß aber aus den vorherigen Ankündigungen, daß es ſich
im weſentlichen um die Vorgänge von Braunſchweig handelte und
daß die Sozialdemokraten ſicher die Gelegenheit benutzten, um
ihrer Entrüſtung über die „Einſeitigkeit” des Reichsinnenminiſters
Ausdruck zu geben. Der Kanzler dürfte ihnen dabei die Lektüre
der heutigen Rede des Reichsinnenminiſters vor den
Polizeimini=
ſtern der Länder empfohlen haben, wonach Herr Groener
ent=
ſchloſſen iſt, die ſtaatlichen Machtmittel gegen jeden einzuſetzen,
der irgendwie den ſtaatlichen Frieden gefährdet.
* Holland in der Kriſe.
Von unſerem Berichterſtatter.
r. Amſterdam, 15. November 1931.
Die Weltwirtſchaftskriſe hat auch Holland nicht verſchont.
Dieſes Land, deſſen Neutralität während des Krieges ſich ſo hoch
bezahlt gemacht hatte und das infolgedeſſen ſo wohlhabend wie
wenige andere geworden war, iſt eben keine Inſel. Im
Gegen=
teil, die Tatſache, daß die Holländer ja vor allen Dingen
Händ=
ler ſind, die den Zwiſchenhandel zwiſchen England und
Deutſch=
land, Deutſchland und Frankreich und beſonders den Import
von Kolonialprodukten nach Europa pflegen, hat das Land
empfindlicher als manches andere treffen laſſen. Doch werden
die Schwierigkeiten Hollands im Auslande mißverſtanden.
Hol=
land iſt im Grunde genommen durchaus geſund geblieben, und
die Kriſenzeichen, die ſich auch hier bemerkbar machen, gehen nicht
ſo tief, daß deswegen etwa die ganze Wirtſchaft bedroht ſein
könnte. Es ſind, wenn man das ſo ſagen darf, Sorgen des
reichen Mannes, der eben in der Kriſe wie alle anderen auch
Geld verliert und — mit Recht — darüber klagt.
Das Ueberraſchendſte für den Beobachter der europäiſchen
Lage iſt vielleicht, daß Holland auch Finanzſorgen
hat. Die Einnahmen des Staates gehen eben auch hier zurück,
weil der Umfatz der großen Handelshäuſer kleiner geworden iſt
und die Gewinne ſich z. T. verflüchtigt haben. Allerdings iſt
das Defizit des holländiſchen Staates nicht groß. Es beläuft ſich
nur auf etwa fünf Mill. Gulden, ein Betrag, der durch einfache
Einſparung von Sachausgaben hereinzuholen iſt. Trotzdem hat
man ſich gezwungen geſehen, die Petroleumſteuer zu erhöhen,
ſo daß alſo auch hier die übliche Welle der Steuererhöhungen
eingeſetzt hat. Schwieriger iſt hingegen, die Frage zu
beantwor=
ten, ob es hiermit ſein Bewenden hat, da inzwiſchen neue
Löcher im Staatsſäckel entſtanden ſind, die in der Hauptſache
durch die wachſende Zahl der Arbeitsloſen hervorgerufen werden.
Die Ausgaben hierfür ſind bis jetzt gering, können jedoch im
Laufe des Winters ſtark wachſen. Ebenſo machen Städte Sorge.
Eine Stadt wie Rotterdam hätte um ein Haar
ihre Zahlungen einſtellen müſſen und iſt nur
durch eine Hilfsaktion der Regierung gerettet
worden: Zuſtände alſo, die lebhaft an deutſche erinnern
können.
Man kann es verſtehen, daß dieſe Dinge zuſammen mit dem
engliſchen Pfundſturz zu Gerüchten geführt hatten, die wiſſen
wollten, daß auch der Gulden bald entwertet werden würde. Das
hat ſich aber als falſch herausgeſtellt. Die Niederländiſche
Staats=
bank hat ſich im Gegenteil rückſichtslos zur Goldwährung
be=
kannt und iſt zur effektiven Goldwährung übergegangen, ebenſo
wie es in Frankreich der Fall iſt. Sie hat Gold in großen
Mengen aufgekauft und die Golddeckung ihrer Noten ſo erhöhen
können, daß dieſe faſt zu 80 v. H. mit Gold gedeckt ſind, alfo
faſt beſſer als das in Frankreich der Fall iſt. Das iſt
erklärlicher=
weiſe nicht ohne Beunruhigung vor ſich gegangen, war aber
eben nur eine Vorfichtsmaßnahme, die ſich daraus erklärt, daß
Holland mit aller Energie an der Goldwährung feſthält und
eine Deflationspolitik betreibt. Etwas anderes würde ja auch
der Stimmung der Bevölkerung nicht entſprechen. Der Holländer
würde eine Regierung davonjagen, die ſeine Erſparniſſe und
Vermögensanlagen entwerten ließe . ..
Gerade das Feſthalten am Gold aber iſt ja auch geeignet,
die handelspolitiſchen Schwierigkeiten der Holländer zu
ver=
ſchärfen, ſeitdem ſich die Pfundkriſe ſo ſtark bemerkbar gemacht
hat. Goldpreiſe wirken eben für den Auslandsabſatz hemmeno.
Holländiſches Obſt und holländiſches Gemüſe, das ja ſchon ſchwer
in Deutſchland abzuſetzen iſt, wird nun auch immer ſchwieriger
in England abzuſetzen ſein, während zugleich die däniſche
Kon=
kurrenz (da Dänemark die Krone dem Pfund hat folgen laſſen)
in Milch, Butter, Eiern und Fleiſch ſich unangenehmer
bemerk=
bar macht. Werden doch däniſche Produkte ſogar
in Holland billiger verkauft als die
einhei=
miſche Ware. Die holländiſche Landwirtſchaft beginnt daher
ſchwer zu leiden und fordert von der Regierung energiſchere
Maßnahmen, um zumindeſt die Einfuhr aus Ländern zu
droſſeln, die durch ihre Währung bevorzugt ſind. Dieſem Druck
hat die Regierung denn auch nicht widerſtehen können. Sie hat
ein Geſetz erlaſſen, das beſtimmte Zollkontingente für die
Ein=
fuhr von ſolchen Waren vorſieht; ein Beweis dafür, daß man
auch im freihändleriſchen Holland nicht mehr
ohne Schutzzollgeſetzgebung auszukommen glaubt.
So ſehr ändern ſich eben die Zeiten!
Doch haben die Holländer noch größere Sorgen, die aus der
Wirtſchaftslage ihrer Kolonien herrühren. Die Kolonien ſind ia
Rohſtoffproduzenten, die alſo unter der Weltwirtſchaftskrife am
allerſchärfſten leiden. Vor allem leiden die Produzenten von
Gummi, Kaffee, Kakao, Petroleum und Jute unter den
niedri=
gen Preiſen auf das ſchwerſte, da ſich zu den gegenwärtigen
Weltwirtſchaftspreiſen eben kaum wirtſchaftlich mit Verdienſt
arbeiten läßt. All die großen hollän” chen Handelsgeſellſchaften
ſind gezwungen, ihre Kapitalreſerven einzuſetzen, nur um ſich
halten zu können. Bisher iſt das zwar gut gegangen und große
Pleiten ſind vermieden worden, doch iſt kaum daran zu zweifeln,
daß ſie doch noch eines Tages kommen können. Zeigt doch z. B.
der Effektenmarkt, wir ſtark das Publikum heute bereits ſeine
guten nationalen Papiere unterbewertet. Hier liegt ja
über=
haupt mit der empfindlichſte Punkt in Holland, da der
Hollän=
der ſein im Handel mit England, Frankreich und Deutſchland
verdientes Geld zum großen Teil in nationalen Papieren, d. h.
eben Kolonialaktien anzulegen pflegte. Dazu kommen
betrüb=
liche Nachrichten über ein Fortſchreiten der kommuniſtiſchen
Propaganda in den Kolonien, die natürlich angeſichts
der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten auch politiſch nicht ganz ſo
leicht zu regieren ſind wie bisher. Was ſoll aber werden, wenn
auch dieſe letzten Reſerven der Holländer angeknabbert werden?
Die ganze Hoffnung der Holländer richtet ſich daher darauf,
daß die Dinge in Europa ſich wieder beſſern. D. h. man hofft
eben auf die Engländer und Deutſchen, wobei natürlich die
größte Sympathie den Engländern gehört. Deutſchfreundlich iſt
der Holländer ja nie geweſen, und an gewiſſen Erſcheinungen der
deutſchen Wirtſchaft glaubt er eben beſonders herbe Kritik üben
zu dürfen — beſonders jetzt, wo er ja ſelbſt von den
Auswir=
kungen betroffen wird
Aber darüber ſollte man in Deutſchland doch nicht vergeſſen,
daß die Holländer jedenfalls zu den wenigen Leuten gehören,
die ſich ihre wirtſchaftliche Vernunft nicht durch pglitiſche Ex=
Seite 2 — Nr. 320
wägungen haben trüben laſſen. So ſehr ſie auf deutſche Zölle
und deutſche Deviſenordnungen ſchimpfen mögen — in einer
Frage gehen ſie zweifellos mit uns durch dick
und dünn: Das iſt die Tributfrage. Wenn irgendwo
ein Land erkannt hat, daß nur die reſtloſe Beſeitigung der
Tributzahlungen die Weltwirtſchaftskriſe zu ſtoppen vermag, ſo
iſt das in Holland der Fall, das ja vom Handel lebt. Daß die
Tribute den Welthandel ruiniert und das Pfund geworfen
haben — dieſe Erkenntnis braucht man in Holland nicht erſt zu
verbreiten: Sie iſt wohl Allgemeingut der Maſſen. Man
ver=
folgt die deutſche Entwicklung mit einem gewiſſen Wohlwollen,
ſoweit eben ein Holländer überhaupt für den Angehörigen eines
fremden Staates ein derartiges Gefühl aufzubringen vermag.
Auch der Ausländer bekommt das von den Holländern gern
und deutlich zu hören, wie ja überhaupt ein Teil des
Meinungs=
umſchwungs Englands, wo ſo viele Söhne Hollands in
promi=
nenten Stellungen ſitzen, zweifellos auf holländiſche Einflüſſe
zurückzuführen iſt.
In Holland alſo hat die Kriſe zumindeſt für uns ein Gutes
gehabt. Sie hat viele von den alten Vorſtellungen beſeitigt und
die Atmoſphäre bereinigt. Wird man es in Deutſchland
ver=
ſtehen, dieſe Lage zu nutzen und ſich den Holländer zum Freund
zu machen?
Berichtigung.
In unſerem geſtrigen Leitartikel „50 Jahre
Sozialver=
ſicherung” iſt im 8. Abſatz (Mitte) durch ein techniſches Verſehen
ein Satz verſtümmelt worden. Es mußte heißen: In dieſem
Zuſtand traf der Krieg die deutſche Sozialverſicherung an. In
der Krankenverſicherung befanden ſich 1913 rund 14½ Millionen
Verſicherte in etwa 22 000 Kaſſen, in der Unfallverſicherung rund
26 Millionen Verſicherte in 68 gewerblichen und 49
landwirt=
ſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften, in der Invalidenverſicherung
rund 16 Millionen Verſicherte in 31 Verſicherungsanſtalten und
10 Sonderanſtalten.
* Deutſchland und Frankreich.
Reine Aenderung in der Halkung der franzöſiſchen
öffenklichen Meinung.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. November.
Bei all den zum Teil unklaren Nachrichten von Einigungen
über die Prozedur in den deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen
kann man keinerlei Aenderung in der Haltung der
franzöſiſchen öffentlichen Meinung konſtatieren.
Selbſt von offiziöſer Seite wird immer wieder die Auffaſſung
betont, daß Frankreich nur die Frage der Reparationen angehr
und dieſe ohne Rückſicht auf die privaten Schulden gelöſt werden
müſſe. Man greift dabei immer ſchärfer die engliſchen und
amerikaniſchen Bankinſtitute an, die Deutſchland „aus
ſpekula=
tiven Gründen allzu teure Kredite aufdrängten”. All das deutet
darauf hin, daß die Verhandlungen zu einem beſonders
pein=
lichen Feilſchen auszuarten drohen, was wieder den Fehler nach
ſich ziehen kann, der bei der Youngkonferenz begangen wurde.
Anſtatt die finanzielle Lage Deutſchlands objektiv zu prüfen, hat
man damals letzten Endes nur die diplomatiſchen Möglichkeiten
geprüft und darüber die Tatſachen, die finanzpolitiſche und
wirt=
ſchaftliche Lage, vergeſſen, die ſich dann ſpäter ſo grauſam in
Erinnerung brachte . ..
Die Rede Baldwins hat hierzulande eine ſehr ungünſtige
Aufnahme gefunden; überhaupt iſt man mit der Haltung
Eng=
lands höchſt unzufrieden. Denn England ſoll ſich einzig und
allein um die privaten Schulden kümmern, und an die Intereſſen
der engliſchen Bankinſtitute denken. Gleichzeitig beſchuldigt man
aber den Foreign Office, daß er immer wieder Verſuche
unter=
nimmt, die Führung der Verhandlungen zwiſchen Berlin und
Paris an ſich zu reißen.
Die außerordentliche Tagung des Völkerbundsrates in Paris
erhält von der franzöſiſchen Rechtspreſſe keine beſonders
ſchmeichelhaften Kommentare, trotzdem der franzöſiſchen
Außen=
politik dadurch ermöglicht wird, eine führende Rolle im Fernen
Oſten zu ſpielen. Die franzöſiſche Rechtspreſſe nimmt immer
offener für Japan Stellung, auch gegenüber dem Völkerbunde.
Erſtens ſoll Japan juriſtiſch im Rechte ſein, was man umſo
leichter behaupten kann, da die Verträge mit China einen
Gali=
mathias darſtellen, in dem ſich nicht einmal die Sachverſtändigen
auskennen. Aber von aller juriſtiſchen Argumentation abgeſehen,
wird der Völkerbund beſchuldigt, nur aus Preſtigegründen die
Bedeutung des Krieges in der Mandſchurei zu übertreiben. Denn
ſo ſagt man hier — in der Praxis gebe es keine chineſiſche
Regierung, welche berechtigt wäre, im Namen Chinas zu ſprechen
und darum handele es ſich in der Mandſchurei nur um einen
Bandenkrieg, der nicht als internationaler Konflikt angeſehen
werden dürfe.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
In Paris wird weiker verhandell.
* Die Pariſer Verhandlungen wegen der Einberufung des
Sonderausſchuſſes der BJZ. ſcheinen noch nicht zum Abſchluß
gekommen zu ſein. Bei der Schweigſamkeit der amtlichen
Stel=
len iſt man auf die Pariſer Meldungen angewieſen, in denen
angedeutet wird, daß es Staatsſekretär von Bülow gelang,
wenigſtens ein Annäherung zu erzielen, ſo daß der Antrag auf
Einberufung des Ausſchuſſes am Donnerstag in Berlin
hinaus=
gehen könnte. Angefügt iſt dem Antrag ein längeres
Memo=
randum, worin Deutſchland die Notwendigkeit der Einberufung
begründet und offenbar auch die Forderungen ſkizziert, die wir
an die Arbeit des Sonderausſchuſſes knüpfen. Vor allem die
Notwendigkeit einer inneren Verbindung
zwi=
ſchen politiſchen und Privatſchulden. Gerade
um dieſen Teil aber wird immer noch gekämpft.
Die Tatſache, daß der Streit um die Formulierungen
ſchon vierzehn Tage andauert, iſt ein Beweis dafür,
mit welcher Hartnäckigkeit die Franzoſen ihre Poſition
verteidi=
gen und wie hoch ſie die Gefahren einſchätzen, wenn ſie den
Boden des Young=Planes auch nur einen Schritt verlaſſen. Die
Regierung iſt in dieſer Hinſicht noch halsſtarriger geworden durch
die Rede Baldwins über die Priorität der Privatſchulden. Nach
einer engliſchen Meldung ſoll übrigens ein diplomatiſcher
Schritt Englands in Berlin erfolgt ſein, der die
gleiche Frage zum Gegenſtand hatte. Eine Beſtätigung haben
wir an amtlicher Stelle dafür nicht erhalten können. Das
Intereſſe Englands, daß die Privatſchulden nicht in die zweite
Reihe gedrängt und dadurch unter Umſtänden notleiden werden,
iſt jedoch ſo klar, daß es eigentlich eines beſonderen
diploma=
tiſchen Schrittes nicht bedurfte, weil England und
Deutſch=
land hier an demſelben Strang ziehen.
Franzöſiſche Kredike für Deutſchland?
Die franzöſiſche Kammer eröffnete am Dienstag nachmittag die
De=
batte über die außenpolitiſchen Interpellationen. Der erſte Interpellant,
der radikale Abgeordnete Bergery, ſprach über die Beziehungen zwiſchen
Frankreich und Rußland und verlangte von der Regierung, daß die
gegenwärtigen Handelsvertragsverhandlungen beſchleunigt werden. Eine
Einigung mit Rußland müſſe abſolut ſchon im Intereſſe der kleinen
franzöſiſchen Sparer zuſtandekommen. Frankreich müſſe die gleichen
Wege einſchlagen, die Deutſchland und die Vereinigten Staaten bereits
in politiſcher Hinſicht mit Rußland eingeſchlagen hätten.
Im weiteren Verlauf der Ausſprache kam der radikale
Abge=
ordnete Miſtler auf die Reiſe Lovals nach Waſhington zu ſprechen
und wünſchte, daß der Miniſterpräſident ſich ausführlich über ſeine Reiſe
und die diplomatiſchen Verhandlungen vor der Kammer ausſprechen
ſolle. Der Redner erklärte Laval habe dem Reichskanzler Brüning
erwidert, Frankreich könne Deutſchland keinerlei Kredite ohne gewiſſe
Vorbedingungen gewähren, was Laval dahin richtigſtellte, daß dieſes
Geſpräch nicht in Berlin, ſondern in Paris und in London geführt
wurde, als die franzöſiſche Regierung die Bedingungen für eine
An=
leihe an Deutſchland zu prüfen gehabt hätte. Miſtler meinte, es ſei
gegenwärtig unmöglich; eine deutſche Anleihe auf
den Markt zu bringen. Hinſichtlich der
Kriegsſchul=
den ſei es wünſchenswert, zu wiſſen, ob Amerika es
zulaſſen würde, daß Frankreich den ungeſchützten
Leil der Annuität für ſich behalte, wenn Deutſchland
den geſchützten Teil nicht mehr bezahle oder Teile
davon annulliert erhalte. Den Schätzungen des Redners,
die kurzfriſtigen Verpflichtungen Deutſchlands würden ſieben bis zehn
Milliarden Reichsmark betragen, ſtimmte Finanzminiſter Flandin
inſo=
fern zu, als dieſe Zahlen in dem Baſler Bericht genannt ſeien.
In=
zwiſchen hätte eine neue Nachprüfung höhere Zahlen ergeben. Auf
jeden Fall müſſe man die Unterſuchungen des Beratenden
Youngaus=
ſchuſſes abwarten. Miſtler erklärte, es beſtehe tatſächlich
ein Zuſammenhäng, zwiſchen Kriegs= und
Privat=
ſchulden Deutſchlands. Welche Haltung nehme
Frankreich ein? Der Miniſterpräſident müſſe das Land über die
wahre Lage unterrichten. Zum Schluß erklärte der Abgeordnete:
Frankreich könne Deutſchland nicht retten es müſſe
aber Deutſchland helfen, damit ſich dieſes retten
könne.
Der Abg. Margein (Radikal) forderte eine
vollſtän=
dige Zuſammenarbeit auf induſtriellem und
wirt=
fchaftlichem Gebiet zwiſchen Deutſchland und
Frank=
reich. Frankreich dürfe über die Grenzen des Youngplanes nicht
hin=
ausgehen. Daneben müſſe es jedoch eine Wirtſchaftsunion herbeiführen,
durch die die ganze europärſche Produktion, vor allem die
landwirt=
ſchaftliche Produktion, aufgenommen werden könnte. Man müſſe jedoch
verhüten, daß die deutſche Induſtrie mit Hilfe
fran=
zöſiſchen Kapitals wieder in Gang geſetzt werden
könnte, um nachher die franzöſiſche Induſtrie zu
erdrücken.
Die Debatte wurde daraufhin auf Mittwoch vertagt.
Die Erörterungen im Ausſchuß für bundesſtaatliche Struktur
der Indiſchen Konferenz am Runden Tiſch haben entgegen manchen
Vorausſetzungen nicht zu einem Abbruch geführt. Vielmehr iſt
jetzt damit zu rechnen, daß die Erörterungen noch bis in die nächſte
Woche fortdauern werden. Die Ausſichten auf einen Erfolg der
Konferenz werden allgemein als günſtiger betrachtet.
Grandi hat ſowohl in New York, als auch in Waſhington eine
ausgeſprochen herzliche Aufnahme gefunden. Er hatte noch im
Laufe des Montag Beſprechungen mit Hoover, Stimſon und
Sena=
tor Borah.
Aus eide der Zweige
Hamburger Arzt lehrt Zwerge wachſen
Eine Zwergin wächſt von 94 Zentimeter auf 153 Zentimeter.
Die Märchen= und Sagenwelt der Zwerge, eine Schilddrüſenfolge.
Auch die normalen Europäer ſind in den letzten 50 Jahren um
10 Zentimeter gewachſen.
Von unſerem wiſſenſchaftlichen Mitarbeiter.
Die Märchen= und Sagenwelt der Zwerge ſpielt in der
deut=
ſchen Dichtung eine hervorragende Rolle. In der altgermaniſchen
Mythologie ſind die Zwerge Dämonen und Verkörperungen der
in der Erde wirkſamen Naturkräfte, hervorragende Handwerker,
denn der Hammer Thors und der Speer Udins ſind von
Zwer=
gen verfertigt. Die Zwergenkönige Laurin und Alberich haben
große Berühmtheit erlangt, in den Märchen ſpielen ſie eine
un=
gewöhnliche Rolle: Alles dies ſind Zeichen dafür, daß die
Zwerge die Phantaſie der Völker ſtets ungemein beſchäftigt haben.
Jetzt iſt es durch die Wiſſenſchaft gelungen, feſtzuſtellen, daß ſie
keine Wundergeſtalten, keine Zauberer und übernatürliche Mächte
ſind, ſondern daß ſie ihre Geſtalt der Störung der inneren
Drü=
ſen verdanken. Auch hier waltet die Naturgeſetzlichkeit, denn die
bisher unerklärlichen Wunder der Schöpfung ſind auf
Fehl=
leiſtungen von körperlichen Organen zurückzuführen. Zwerge und
Rieſen werden durch krankhaft arbeitende Drüſen hervorgerufen.
Bei den Zwergen iſt es meiſt das Fehlen der Schilddrüſe oder
eine mangelhafte Wirkung dieſes Organs, wodurch der kleine
Wuchs hervorgerufen wird. Der Hamburger Arzt Dr. B.
Hur=
witz hat nun zum erſten Male dieſe biologiſchen Wunder durch
mediziniſche Behandlung beſeitigt. Er hat eine Zwergin
ge=
zwungen, zu wachſen und faſt die normale Größe einer Frau
an=
zunehmen. 5 Jahre lang hat er auf Grund der Erforſchung der
Drüſenwirkung die Behandlung dieſer Zwergin durchgeführt,
nachdem feſtgeſtellt worden war, daß die Zwergin keine
Schild=
drüſe beſitzt. Er hat ſie von ihrem 16. Lebensjahre an behandelt,
wie er in der „Deutſchen mediziniſchen Wochenſchrift” mitteilte.
Als die Behandlung begann, hatte die Zwergin eine Größe von
94 Zentimeter und ſie wog 40½ Pfund. Von der Auffaſſung
ausgehend, daß dieſer Zwergwuchs hauptſächlich durch das
Feh=
len der Schilddrüſe und ihre innere Sekretion hervorgerufen
wird, begann er, ſeine Patientin mit Schilddrüſenhormon zu
be=
handeln. Das Mädchen machte den Eindruck einer Greiſin und
war außerdem auch geiſtig wenig entwickelt. Wir wiſſen, daß
die Schilddrüſe ſowohl auf das körperliche wie auf das geiſtige
Wohl des Menſchen den bedeutungsvollſten Einfluß ausübt.
So=
bald das Hormon der Schilddrüſe ganz fehlt oder in zu geringen
Mengen abgeſondert wird, verfällt der Körper, die Haare
wer=
den ſpröde, die Menſchen verblöden, werden ſtumpf und teil
namslos und das Wachstum leidet darunter. Eine zu ſtarke
Funktion der Schilddrüſe erzeugt die Baſedowſche Krankheit
Man erkennt daraus, daß die Schilddrüſe die ſegensreichſten und
unheilvollſten Einwirkungen auf den Körper haben kann. Bei
der Zwergin hatten die Verſuche der Behandlung mit
Schild=
drüſenhormonen einen ſenfationellen Erfolg. Sowohl körperlich
als auch geiſtig begann ſie ſich in ungeahnter Weiſe zu
ent=
wickeln. Während der fünfjährigen Behandlung wurden
ſyſte=
matiſch die Entwicklungsſtufen verfolgt. Schon kurze Zeit nach
der Kur mit Schilddrüſentabletten wurde das Mädchen, das
vor=
her ſtumpfſinnig und blöde war, ſehr lebhaft, heiter und zeigte
Anzeichen von Klugheit und Begabung. Nach zweijähriger
Be=
handlung war die Zwergin um 13 Zentimeter gewachſen, hatte
eine Größe von 107 Zentimeter erreicht, und ihr Gewicht war
um 11 Pfund auf 52 Pfund angewachſen. Es begann damit
eine völlige normale Entwicklung des Körpers. Jetzt iſt das
Mädchen 21 Jahre alt und hat mit 153 Zentimeter eine Größe
erreicht, die zwar unter dem Durchſchnitt iſt, aber auch bei
nor=
normalen Frauen ſehr häufig vorkommt. Da die Behandlung
mit Schilddrüſenhormonen erſt im 15. Lebensjahr einſetzte, ſo
ließen ſich offenbar die Ausfallserſcheinungen nicht mehr völlig
beſeitigen. Dieſer geglückte Verſuch iſt ein Beweis dafür, daß
tatſächlich der Zwergenwuchs nach dem heutigen Stande der
Forſchung durch Gegenmittel aufs günſtigſte beeinflußt werden
kann, da man in der Lage iſt, den dieſen Wuchs bewirkenden
Mangel an Hormonen auf künſtliche Weiſe zu beſeitigen. Man
kann erwarten, daß der Tag nicht mehr fern iſt, wo das Ende
der Zwerge gekommen iſt. In Zukunft wird man in all den
Fällen, in denen ein Zwergwuchs auftritt, rechtzeitig mit
Hor=
monbehandlung eingreifen und die Heilung dieſer Mißbildung
entweder ganz oder teilweiſe zu erzielen vermögen.
Bemerkens=
werterweiſe iſt, was im Zuſammenhang hiermit erwähnt ſei, in
den letzten 50 Jahren bei vielen europäiſchen Völkern eine
be=
trächtliche Zunahme der Größe feſtgeſtellt worden. Sie beträgt
zum Teil im Durchſchnitt 10 cm. So wurden z. B. die Rekruten in
Deutſchland, Oeſterreich, Holland, Norwegen und der Schweiz in
den letzten 50 Jahren auf ihre Durchſchnittsgröße hin
unter=
fucht. In Deutſchland wurde ein durchſchnittliches Wachstum
von ungefähr 8 Zentimeter feſtgeſtellt. In Holland waren die
Rekruten im Jahre 1860 159 Zentimeter im Durchſchnitt groß, im
Jahre 1910 dagegen 170 Zentimeter. Auch in der Schweiz hat
man in einzelnen Kantonen eine Wachstumszunahme von 2 bis
5 Zentimeter feſtgeſtellt. Aehnliche Zahlen treffen für Norwegen
und Schweden zu. In Oeſterreich und Rußland betrug die
Zu=
nahme der durchſchnittlichen Körpergröße 3 bis 6 Zentimeter. Es
iſt alſo überall eine bemerkenswerte Veränderung der
durchſchnitt=
lichen Körperlänge eingetreten. Man nimmt an, daß die günſti=
Mittwoch, 18.
Novemut
Tücht die Mitiere Linte.
Neue Zinsſenkungsprojekte. — Lohnſenkund
4½ bis 6½ Prozenk. — Begrenzke Anflock,
des Tarifverkragsweſens.
Man denkt daran, den Hebel bei den Sparkaſſe=
und die Einlagen der Sparer und Organiſationen dug
ſondere Garantie, vielleicht durch das Reich, zu ſichern.,
nach altem kaufmänniſchen Grundſatz hierfür auch eime
Zinsſatz berechnet würde. Dementſprechend würden au
leihungen der Sparkaſſen für Hypotheken und langfrret
geſenkt werden können. Man hofft, daß dieſer Senkr.
gemeine Zinsniveau folgen würde.
Auch auf dem Gebiete der Lohnfragen ſcheint ſio
lere Linie durchzuſetzen. Eine Lohnſenkung von etrn
Prozent wird zwar nicht zu vermeiden ſein. Auf
Seite ſcheinen nach dem bisherigen Stand der Ber=)
radikalen Vorſchläge hinſichtlich der Auflockerung de
BB. Berlin, 17. November. (P.)
Wie wir von unterrichteter Seite hören, ſcheint ſiün
ſicht der mittleren Linie in den Verhandlungen des
beirates auf allen Gebieten durchzuſetzen und die mei
auf Erfolg zu haben. Das gilt vor allem auch fürng uu
problem, das anfänglich auf dem Wege eines radikall
gemeinen Eingriffes auch nach Meinung entſcheidenn
gelöſt werden ſollte. Nunmehr ſtehen aber andere
Vordergrund, wobei man von dem Grundgedanken ag
Zinſen eines wichtigen Teilgebietes ohne ausgeſproche
maßnahmen zu ſenken, ſo daß dann die anderen 7
matiſch mehr oder minder folgen müſſen.
trages wenig Ausſicht auf Erfolg zu haben. Man mi/
Auflockerung zu großer Tarifgebiete, um größere E
erreichen, hinauskommen und wird daneben feſtlegen,
Zukunft von der Verbindlichkeitserklärung möglicſiſ
brauch gemacht werden ſoll. Schließlich dürften auch S
mungen über die Herausnahme beſonders notleiden:
aus dem geltenden Tarifvertrag verankert werden, :!
noch evtl. beſondere Kontrollrechte der Belegſchaft geed
Betrieb verbunden werden.
die Parkeipolikik rührt ſich.
* Berlin, 17. Nov. ()
Am Donnerstag wird auch die Innenpolitik wol
wegung kommen. Dann treten die Ausſchüſſe des Rad
ſammen, um ſich an das große Arbeitspenſum zu mach mſl.-n
das Plenum hinterlaſſen hat. Bei der gegenwärtigen 1740=chen
der Mehrheitsverhältniſſe, die dadurch entſtehen, daß 1ſ4m gewähren
ſozialiſten und Deutſchnationale an den Ausſchußber= Zuß,n inneren
beteiligen wollen, kann es hier zu innenpolitiſchen Seu
kommen, die dem Kanzler manches Kopfzerbrechen me=
Die Fraktion der Staatspartei hat am Dienstag
Sitzung abgehalten. Die Fraktion der Volkspartei,
kommende Woche gleich zu 5 Sitzungen eingeladen.
hat der Parteivorſtand der Volkspartei beſchloſſen,—4 dechu
vorſtand auf den 5./6. Dezember nach Hannover einzi. uc4 Uher auch
Tagung, die deswegen beſonders intereſſant wird, Mitzmite zur
erſte Ausſprache nach dem Abmarſch in die Oppoſi-chend die Kriſer
Donnerstag, iſt auch der Vorſtand der 2 Mru ſas ſchwir
fraktion geladen. Der Kanzler will dabei
innen= und außenpolitiſche Lage beric
aber ſelbſtverſtändlich, daß auch der Ausgang
mal
ſchen Wahlen eingehende Betrachtung uſeftungsmäßie
wird. Das Zentrum betont, daß ſich für
die Vorausſetzungen nicht geänderth
immer noch die Richtlinien des Partein
den Kaas, die er vor 14 Tagen vor dem Reichsu/4u
wickelte, maßgebend ſind, daß alſo das
„vorläufig”, keine Veranlaſſung ſieh.
tionsgeſpräche zu führen. Auch hier liegt
darauf, welchen Inhalt man dem Wörtchen „vorläun
Muhihrt. Die
Im Lohnſtreit bei der Deutſchen Reichsbahngeſenl
heute der Schiedsſpruch vom 11. November 1931
arbeitsminiſter für verbindlich erklärt.
Die Lohnverhandlungen im Ruhrbergbau ſind /M 91
verlaufen. Die Schlichtungsverhandlungen finden m
am 23. November ſtatt.
Die anhaltiſche Regierung hat alle Verſammlung”
züge unter freiem Himmel verboten. Ausgenommenn
tiſche Veranſtaltungen dieſer Art, die aber der Gencrn
Regierung unterliegen.
M dem
i ane var
geren Lebensbedingungen der letzten Jahrzehnte, die
Verpflegung und die körperliche Ertüchtigung im
und Sport die Zunahme der Körpergrößen bewirkd
dings iſt bei Franzoſen eine ähnliche Erſcheinung mu
tet worden, obwohl hier der Heeresdienſt auch al
geführt iſt. Aus den Zahlen kann man jedenfalls ein
die Menſchen nicht, wie man früher annahm,
kle=
ſondern größer. Die alten Ritter waren kleiner,
au=
gen Männer, denn ihre Rüſtungen, die noch erhalme
für Männer von nicht ungewöhnlicher Größe gem!=
Sie würden den heutigen Soldaten kaum päſſen.
offenbar ein Märchen, daß die Menſchen der Vc.
waren. Es gab auch damals Menſchen mit Rieſen?
das waren nicht allgemeine Erſcheinungen, ſondern G.
ſonen, die, wie wir heute wiſſen, unter krankhaften.
von Drüſen litten, denn Rieſenwuchs wird durch er
Tätigkeit der Hirnanhangdrüſe in den meiſten Fa.
gerufen. Die allmähliche Zunahme der durchſchnittlan
größe dagegen, die ſich bei den verſchiedenen Ge)
Laufe der Jahrzehnte vollzieht, hat mit krankhaftei!
gen nichts zu tun, ſondern beruht offenbar auf einer
und Stärkung des Organismus.
Frankfurker Muſikbrieſ.
Die pekunjären Erfolge des „Weißen Rößls” habe:
lagen zu der Neueinſtudierung des „Boris Godult.”
Muſſorgſky gelegt. Ob dieſe Neueinſtudierung den Ill.
Komponiſten, der einer der ehrlichſten ſeiner Zunſt 4
und allein die Sache über alles ging, entſpricht kan2
werden. Die Aufführung war von einer verblünfen!
triertheit; der klare Wille des Regiſſeurs Dr. Graf
allem und hielt alles. Aber darin, daß dieſer Wiule
bar war, daß er ſich auch nicht immer nur an die S04
das Storende und Quälende dieſer Aufführung.
wurden auf der Leinwand. Inhaltsangaben voraus”
Hintergrund eines jeden Bildes bildeten rotfarolge
projektionen, die ſymboliſch den Inhalt der Soens "
ten und machen ſollten, die Mitwirkung der Labale.
die Tendenz. aus der letzten Volksſzene etwas de‟
machen, das aus dem Rahmen des Ganzen fiel, dute
auch in dieſer Szene und in der pointierten Vell-
Worte des Idioten am Schluß die Betonung des P
im Sinne von „Brülle China”, unſchwer verkel. 1
nahm dem Abend das erforderliche Gefühl de‟
Selbſtverſtändlichkeit. — Die muſikaliſche Leitung ?
meiſters O. Breuß hielt ſich wohltuend von diele.
fern. Soliſtiſch ſind der dramatiſche Zar J. Steille
läſſige Demetrius W. Wörles und der ſicher geieſh"
Fangers zu nennen. Die Figur des 3 B,
Q. Wittazſchek erſchütternd geſtelet
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 320 — Seite 3
18. November 1931
Die Innenminiſter=Konferenz.
u4 Mkergtuung im Innern für den Kanzler im Angenblick der allerſchwierigſten Enkſcheidungen. — Der Staak
foll gegen alle Erſchüfterungen geſchütt werden. — Die Länderminiſter mit dem
Reichs=
miniſter einig in der Bekämpfung des polikiſchen Terroks.
Groener fuhr dann u. a. fort: Den meinem Amtsvorgänger
Groener
vorgebrachten Wünſchen der Innenminiſter iſt durch die Vorſchrif=
eien
im (
uar den Junenminiſtern der Länder.
Berlin, 17. November.
Untzaſern Vorſitz des Reichsinnenminiſters Dr. Groener be=
Soh
in he uvormittag die Konferenz der Innenminiſter im
Reichs=
dann
müſſen. ſſtewä des Innern. Die Innenminiſter der Länder waren
ſtlich rſönlich erſchienen. Reichsinnenminiſter Groener
eröff=
bei den Suk die Fratungen mit einer einleitenden Anſprache, in der er
2 OrganiſaiunK for indes ausführte: Nach der guten Gepflogenheit dieſes
Das Reich u ſt ſſes ehge ich Sie bald nach meinem Amtsantritt
hierherge=
as hierfür mi mn zumdie Zuſammenarbeit zu ſichern, die im Intereſſe des
Nrechend nühſches zu der Länder notwendig iſt. Der Reichsinnenminiſter
orheten In u auf gülzeilichem Gebiet keine leichte Stellung. Polizeihoheit
, dah diſt m polzuziche Exekutive liegen bei den Ländern, in der
Oeffent=
bit zyd meiſt der Reichsinnenminiſter „verantwortlich
ge=
hnfrag
ſt. 20/Verteilung der Exekutive auf die Länder ſieht in
weit=
ohnſenkung m indenm ſaße die Möglichkeit, den beſonderen Verhältniſſen in
meiden ſein /Länpdn Rechnung zu tragen. Sie bewahrt uns vor einer
ben Stand M matpſſung der polizeilichen Funktionen, die unſere
Auf=
der Auflot
nelngerſchweren, als erleichtern könnte. Das Vertrauen zum
zu haben
uiſt dm Deutſchen untrennbar verbunden mit dem
Bewußt=
iete, un aiß ſeingengeren landmannſchaftlichen Zugehörigkeit. Soll die
1) daneben ſtül mungg orr Legislative und Exekutive unſere Aufgaben för=
SSerllärung nu Kdxmuß ſie allerdings mit einer engen vertrauensvollen
Blich dürſten a hmmsubeit von Reich und Ländern verbunden ſein. Vom
ein=
eſonders nu
Stutsbürger kann man nur dann Achtung vor der
Auto=
verankert weit deiß ſtaates erwarten, wenn er davon überzeugt iſt, daß
te der Belegſchinf
zuund Exekutive von einem einheitlichen Willen getra=
die ſchrren Gefahren, von denen Reich und Länder gegen=
Hin Ta A pätzin edroht ſind, erfordern die entſchloſſene und uner=
Berlin, 17. Güttzeihe Zuſammenfaſſung des Willens von Reich und
die Innenpuiu Ländtzil um ſo mehr, je bedrohlicher die Entwicklung ſich
e Ausſchüſe ½s bſtakztiſollte. Es gilt, den Staat gegen alle
Erſchütterun=
beitspenſun urpn uix ichern und gewaltſame Auseinanderſetzungen
zwi=
der gegenwau hen ſtyttiſchen Gegnern rückſichtslos zu unterdrücken. Die
urch entſtehel Eſittell izu gewähren die Notverordnungen. Es geht nicht
un den Ausſch hr uunden inneren Beſtand des Staates und ſeine
Ver=
u innengoltich ſſunigondern auch um die Außenpolitik in einem
Augen=
s Kpſizerlich ſich ty die allerſchwierigſten Entſcheidungen auf dem
hat am Dienst=
Un der Yſéy vel hen. Wir müſſen dem Herrn Reichskanzler für die
tzungen eingtt Fhr hau der Außenpolitik den Rücken im Inneren decken.
spartei beſäüf hnes dſe Deckung iſt jede Außenpolitik zum Scheitern
nach Hannon ” Furmkſ. Aber auch auf dem Gebiet der Wirtſchaftspolitik
ks intereſſant z/d tmſchritte zur Geſundung nur zu erzielen, wenn es
arſch in die Mn ſs iiligt, die Kriſenſtimmung der Bevölkerung zu über=
Vorſtan) M ſndetzuind das ſchwindende Vertrauen zur Staatsführung
nzler vill W
wieder zu ſtärken.
ſche Lage in
der AusuukilitzMaßnahmen können aber nur den Weg offen halten
e Betraciuße kxaſſungsmäßige Entwicklung der politiſchen Zuſtände.
t. daß ſihſikilicMaßnahmen als Schikanen empfunden, können zu
gt geände keram Gefahr für die öffentliche Ruhe werden. Deshalb
ien des Pu beiyeen Maßnahmen Gerechtigkeit walten und ein gerader
yen vor dm geiſchen werden. Darüber zu wachen, halte ich für meine
daß alſ ſhmctPflicht. Ich bin gewiß, daß die Länderregierungen
anlaſſung ub mich it einig ſind.
Auch din 9 kitickd politiſche Betätigung iſt niemanden im Deutſchen
kichl yn ehrt. Die ehrliche und anſtändige
Auseinander=
ſum iit dem politiſchen Gegner ſoll nicht unterbunden
Reichshllt ſerdis Wer immer zur Mitarbeit am Wiederaufbau be=
Nouendr 9 kit Woll ohne parteipolitiſche Vorurteile dazu
willkom=
erllärt, ſen R Die Staatsführung darf ſich nicht von Erwägun=
Ruhrheighel ex i Farteipolitik leiten laſſen. Es gibt nur ein Ziel
handlunger fi4
E Veitspolitik: Die Erhaltung und den Wiederaufbau
t alle Beiſantul * Mkex. Wer ſich dieſem Ziel mit Gewalt oder mit den
usgewoih lutw iher Beſchimpfung der Staatsorgane entgegengeſtellt,
ſie abe WEßoer h ſollen die Maßnahmen der Verordnungen des
Reichspräſidenten angewandt werden.
ten, die als ſiebenter Teil der Verordnung des Reichspräſidenten
vom 6. Oktober erlaſſen worden ſeien, im weſentlichen entſprochen
worden. Es handele ſich dabei im weſentlichen um Maßnahmen
gegen illegale Schriften, gegen die Umgehung von
Zeitungsver=
boten, gegen ſogenannte Parteikeime und gegen Waffendelikte.
U. a. habe außerdem die Verordnung die Strafvorſchriften gegen
die Verbreitung verbotener Flugblätter neu gefaßt. Das in der
letzten Miniſterbeſprechung von vielen Seiten geforderte Verbot
von Verſammlungen unter freiem Himmel von Reichswegen ſei
insbeſondere von bayeriſcher Seite abgelehnt worden. Nach den
bekannten Braunſchweiger Vorkommniſſen ſei in der
Oeffentlich=
keit ſehr lebhaft das Verlangen nach einem Verbot von
Reichs=
wegen erhoben worden. Inzwiſchen habe die überwiegende Zahl
der Länderregierungen ein allgemeines Verſammlungs= und
Um=
zugsverbot erlaſſen. Es werde ſich auf unſerer Beſprechung
er=
geben, ob noch Maßnahmen von Reichswegen erforderlich ſeien.
Im übrigen dürften durch die Verordnungen des
Reichspräſiden=
ten im weſentlichen alle Maßnahmen getroffen ſein, die zunächſt
hätten getroffen werden können. Ob weitere Ergänzungen
not=
wendig ſeien, könne dem Ergebnis der heutigen Ausſprache
über=
laſſen bleiben.
In erſter Linie ſei gegenüber den Terrorakten, Morden und
anderen Gewalttätigkeiten an politiſchen Gegnern, die zu
einer Kulturſchande für Deutſchland geworden ſind, ein
ſchärferes Zupacken unbedingt erforderlich. Es ſei dringend
erforderlich, daß Polizei und Juſtizbehörden alles tun, um
weitere ſolche Terrorakte zu verhüten, oder die Täter einer
raſchen und harten Beſtrafung zuzuführen. Hier müſſe mit
aller Energie zugegriffen werden.
„Wir müſſen in unſerer heutigen Beſprechung Maßnahmen
erör=
tern, durch welche dieſer Mordſeuche entgegengetreten werden
kann.‟ Der Reichspräſident habe ihn, Groener, gebeten, den
politiſchen Mordtaten ſeine beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden.
Er gebe dieſe Bitte an die Innenminiſter weiter. „Außerdem
habe ich geſtern von Herrn Hitler umfangreiches Material
dar=
über erhalten, das ich ſorgfältig prüfen und den
Landesregierun=
gen zur Kenntnis bringen werde. Weitere Maßnahmen, auch
nichtpolizeilicher Art, behalte ich mir vor und werde hierüber
mit den Landesregierungen in Verbindung treten.
Eine beſondere Aufmerkſamkeit verdient weiter die von der
Kommuniſtiſchen Partei in größtem Umfange betriebene
Zer=
ſetzungstätigkeit in Reichswehr und Polizei. Breſchen, die hier
in das Staatsgefüge geſchlagen werden, können von unabſehbaren
Folgen ſein. Wir können uns nicht damit zufrieden geben, daß
bis jetzt ſolche Zerſetzungsverſuche an dem feſten Gefüge von
Reichswehr und Polizei abgeprallt ſind. Unſere Aufgabe muß es
ſein, ſolche Verſuche zu verhindern. Ich habe kürzlich beim
preu=
ßiſchen Innenminiſter angeregt, der kommuniſtiſchen
Zerſetzungs=
arbeit durch zentrale polizeiliche Abwehrmaßnahmen
entgegenzu=
wirken."
Ueber die nach der Rede des Reichsinnenminiſters Groener
ſtattgefundene Ausſprache wurde folgendes kurze nichtsſagende
Communigués
ausgegeben: In der Konferenz der Innenminiſter der Länder
fand nach den einleitenden Ausführungen des
Reichsinnenmini=
ſters Dr. Groener eine allgemeine und eingehende Ausſprache
ſtatt. Die Innenminiſter der einzelnen Länder gaben einen
Ueberblick über die politiſche Situation in ihren Ländern. Die
Ausſprache ergab die einmütige Auffaſſung über die
Notwendig=
keit, dem politiſchen Terror, von welcher Seite er auch kommen
mag, mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln entgegenzutreten.
* Man wird daraus ſchließen dürfen, daß für den Augenblick
neue geſetzgeberiſche Maßnahmen nicht in Frage kommen, daß
aber alle Polizeiminiſter feſt entſchloſſen ſind,
mit allen vorhandenen ſtaatlichenMachtmitteln
der Mordſeuche der Radikalen und der
kommuni=
ſtiſchen Zerſetzungstätigkeit in Reichswehr und
Polizei entgegenzuwirken.
„Arahtfunk”,
wälzung im Rundfunkempfang.
undfunk auf dem Fernſprechnetz.
Die Poſt= und Telegraphenverwaltung von
Danzig hat nach den „Danziger N. N.”
erfolg=
reiche Verſuche mit „Drahtfunk” gemacht.
hurgsfreier Empfang. — „Drahtloſer” Rundfunk auf
Dengeſpräche im Lautſprecher. — Wie der
Fernſprech=
ſa luß zum Rundfunkempfang benutzt wird.)
Hrk” iſt nach der Anſchauung der Sachverſtändigen
ieempfang, dem die Zukunft gehört. In Danzig ſind
* ler Poſt= und Telegraphenverwaltung umfangreiche
eeEt Drahtfunk gemacht worden. Eine Drahtfunkanlage
Eigem : Ddieſe Zwecke errichtet worden und hat die beſten Er=
BRN. Was iſt nun „Drahtfunk”? Eigentlich enthält
Volcim en Widerſpruch in ſich ſelbſt, denn entweder geht
eETowung auf drahtloſem Wege vor ſich, alſo mit Hilfe
DToder auf dem Draht. Trotzdem hat dieſe
Zuſammen=
utfunk” Berechtigung, denn ſie gibt in geſchickter
Somplizierten techniſchen Vorgang wieder, der eine
ha Rundfunkübertragung bedeutet. Es handelt ſich
Eernſprechanſchluß in den Dienſt des Rundfunks zu
Rundfunk ſoll alſo nicht mehr wie bisher durch
Erlen übertragen werden, ſondern durch den Draht.
welen Draht= und Kabelleitungen beim Rundfunk
be=
n beträchtliche Rolle. Zwiſchen Beſprechungsraum
wird die Verbindung auf dem Drahtwege hergeſtellt,
S aus anderen Städten, Ländern und Erdteilen
-Teil auf die komplizierteſte Weiſe durch Benutzung
eEabeln und zahlreichen Drahtverbindungen bewerk=
hann von dem Ortsſender aus auf drahtloſem Wege
NsSapparaten zugeführt zu werden. Neu iſt der Ver=
* Meloſe Uebertragung völlig auszuſchalten, die ſeit Jah=
Miſche Senſation iſt, und friedlich wieder zur
Draht=
tzukommen. Schon vor dem Kriege wurden hier und
Gihrungen mit Hilfe des Fernſprechers den Abonnen=
Lohnung geſchickt. Das war ein techniſch unzuläng=
ren, das nichts mit der modernſten Art der Rund=
Dang, dem „Drahtſunk”, zu tun hat. Der „Draht=
Wmlich ſo vor ſich, daß nur die Drahtleitung benutzt
MWMI ſe ganz gewöhnliche Rundfunkempfangsapparate an=
S½e Vorteile ſind ungewöhnlich groß.
Der Empfang iſt völlig ſtörungsfrei.
Beein=
trächtigungen, wie ſie jetzt durch den Verkehr.
durch elektriſche Anlagen und durch
atmoſphä=
riſche Störungen hervorgerufen werden, ſind
aus=
geſchloſſen. Die Bedienung des „Drahtfunk=
Lautſprechers” iſt ſehr einfach. Die Apparate
haben keinerlei Behinderung mehr. Antennen,
Erdleitungen, Batterien fallen völlig fort. Es
genügt eine Steckdoſe, um ſofort den Empfang zu
haben.
Die Benutzung des „Drahtfunks” iſt für alle Beſitzer von
Empfangsapparaten möglich, auch wenn ſie nicht einen
Fernſprech=
anſchluß haben. Die Uebertragung des Rundfunkprogrammes mit
Hilfe des „Drahtfunks” iſt nämlich auf zwei verſchiedene Weiſen
möglich. Die bequemere und einfachere Methode wird durch den
Beſitz eines Fernſprechanſchluſſes gewährleiſtet. In dieſem Falle
wird nämlich der Empfangsapparat parallel zum
Fernſprech=
anſchluß geſchaltet und kann an einer Drahtfunkſteckdoſe
ange=
bracht werden. An dieſen Apparat laſſen ſich noch andere
Emp=
fangsapparate anſchließen, die dieſelbe Fernſprechanſchlußleitung
benutzen, auch wenn die Inhaber der Anſchlußapparate nicht an
das Fernſprechnetz angeſchloſſen ſind. Unangenehm iſt es nur,
wenn während der Rundfunkübertragung ein telephoniſcher
An=
ruf erfolgt. In dieſem Falle wird nämlich durch eine geiſtreiche
Vorrichtung die Rundfunkübertragung ſolange automatiſch
ausge=
ſchaltet, wie das Geſpräch dauert. Beſitzer der Anſchlußapparate
ſind alſo während der ganzen Zeit gezwungen, auf die
Ueber=
tragung zu verzichten. Der Beſitzer des Hauptanſchluſſes wird das
nicht als unangenehm empfinden, da er beim Ferngeſpräch die
Rundfunkübertragung auch jetzt ſchon abſtellen dürfte. Es beſteht
die Möglichkeit, das Ferngeſpräch im Lautſprecher wiederzugeben.
Von den Beſitzern der Anſchlußapparate kann es auch dann nicht
gehört werden, da die Wiedergabe in den
Nebenanſchlußempfangs=
apparaten abgeſchaltet werden kann. Eine zweite Art des „
Draht=
funks” ermöglicht allen Radiohörern den Anſchluß, auch wenn ſie
nicht einen Fernſprechapparat beſitzen. An das Kabel des
Rund=
funkſenders wird an einer Anzahl von Häuſern eine Ringleitung
angeſchloſſen, die ſich allerdings nur dann rentiert, wenn in einem
Häuſerblock eine genügend große Menge von Radiohörern
vorhan=
den iſt, die ſich an dieſe Ringleitung anſchließen wollen. Die
Ringleitung verbindet die einzelnen Häuſer des Blocks
miteinan=
der und ermöglicht den Anſchluß von 50 Hörſtellen. Dieſer
ſoge=
nannte Sammelanſchluß wird mit einer Hörleitung direkt mit
dem Rundfunkſenderaum verbunden. Falls eine genügende
An=
zahl von Hörern für den Sammelanſchluß eines Häuſerblocks
vor=
handen iſt, dann kann auch der Inhaber eines
Fernſprecheranſchluſ=
ſes eine Hörſtelle an dieſem Sammelanſchluß benutzen, da dadurch
ſein Fernſprechanſchluß völlig ungeſtört bleibt. Mit Hilfe von
Außenhandelskonkrolle.
Verſchärfte Maßnahmen
gegen weitere Verringerung des Deviſenbeſtandes.
Berlin, 17. November.
Amtlich wird mitgeteilt: Die ungünſtige Entwicklung der
Deviſenlage, wie ſie beſonders in dem neueſten Reichsbankausweis
in Erſcheinung tritt, legt der Reichsregierung und der
Reichs=
bank die Verpflichtung auf, alles zu tun, um der weiteren
Ver=
ringerung des Deviſenbeſtandes Einhalt zu gebieten, auch wenn es
aus den der Oeffentlichkeit bereits bekannten Zahlen deutlich
her=
vorgeht, daß die Urſache der ungünſtigen Deviſenentwicklung weit
weniger auf der nicht ganz vollſtändigen Deviſenerfaſſung beruht,
als vielmehr auf den außerordentlich hohen Kreditrückzahlungen,
die fortgeſetzt ſtattfinden. Da insbeſondere die Ablieferung
der Exportdeviſen nicht in vollem Umfang der
Entwicklungder deutſchen Ausfuhr in den letzten
Monaten entſpricht, wobei ſelbſtverſtändlich die natürliche
Verſchuldung durch Kreditgewährung zu berückſichtigen iſt, erſcheint
es notwendig, die Ausfuhr für die Zwecke der
Deviſenbewirtſchaf=
tung ſchärfer zu kontrollieren.
In einer Durchführungsverordnung zur Deviſenordnung wird
daher angeordnet, daß künftig alle Waren, die aus dem deutſchen
Wirtſchaftsgebiet ausgeführt werden, durch Uebergabe einer
Exportvalutgerklärung nach vorgeſchriebenem Muſter der
Reichs=
bank anzumelden ſind. Außerdem haben die Exporteure dreimal
monatlich der örtlich zuſtändigen Reichsbankanſtalt mitzuteilen. an
welche Deviſenbank ſie die eingegangenen Ausfuhrvaluten
abge=
liefert haben oder von welcher Reichsbankanſtalt ihnen die
De=
viſen freigegeben wurden. Zuwiderhandlungen gegen dieſe
Vor=
ſchriften werden mit ſchweren Strafen bedroht. Da ferner die für
die deutſche Einfuhr auch jetzt noch zur Verfügung ſtehenden
Kre=
dite, zu deren Aufrechterhaltung die ausländiſchen Gläubiger ſich
in dem Stillhalteabkommen ausdrücklich verpflichtet haben,
durch=
aus nicht in vollem Umfang ausgenützt werden, ſollen die
Einfuhr=
firmen darauf verwieſen werden, von dieſen Möglichkeiten
ſtär=
keren Gebrauch zu machen. Um dieſer Aufforderung beſonderen
Nachdruck zu verleihen, ſind die Deviſenbewirtſchaftungsſtellen im
Verwaltungswege angewieſen worden, die Einfuhrfirmen, die im
Beſitz einer allgemeinen Genehmigung zum Erwerb von Deviſen
ſind, anzuhalten, daß ſie einen angemeſſenen Teil des in dieſer
Genehmigung feſtgeſetzten Höchſtbetrags durch Inanſpruchnahme
der offenen Kreditlinien beſtreiten. Inſofern werden Deviſen zur
Barzahlung nicht mehr zur Verfügung geſtellt werden. Von den
deutſchen Banken muß erwartet werden, daß ſie den deutſchen
Im=
porteuren bei der Ausnutzung der Kreditmöglichkeiten des
Still=
halteabkommens weiteſt entgegenkommen.
Auch die bisherigen Strafvorſchriften der
Deviſenver=
ordnung weiſen einige Lücken auf. Dieſe Lücken ſchließt eine
ſo=
eben ergangene neue Verordnung des Reichspräſidenten. Danach
finden die in der Deviſenverordnung vorgeſehenen Strafen auch
dann Anwendung, wenn jemand durch Täuſchung oder
irrefüh=
rende Angaben, die nach den Deviſenvorſchriften erforderliche
Ge=
nehmigung der zuſtändigen Stellen erſchlichen oder zu erſchleichen
verſucht hat. Bei Verſtößen von Firmen gegen die
Deviſenvor=
ſchriften konnten bisher die Inhaber oder Leiter der Unternehmen
der Strafe dadurch entgehen, daß ſie ſich darauf beriefen, ſie hätten
von der Zuwiderhandlung ihrer Angeſtellten oder Beauftragten
keine Kenntnis gehabt. Dem wirkt die neue Verordnung dadurch
entgegen, daß ſie das Reichswirtſchaftsgericht ermächtigt, gegen
den Inhaber oder Leiter eines Unternehmens unbeſchadet ſeiner
ſtrafrechtlichen Verantwortlichkeit Ordnungsſtrafen bis
zu 300 000 RM. zu verhängen, wenn er nicht nachweiſt, daß er
die im Verkehr erforderliche Sorgfalt zur Verhütung der
ſtraf=
baren Haltung angewendet hat. Um ein raſches Zugreifen zu
er=
möglichen, und der ſtrafrechtlichen Ahndung beſonderen Nachdruck
zu verleihen, läßt die neue Verordnung ſchließlich die
Aburtei=
lung aller Vergehen gegen die Deviſenvorſchriften in
Schnell=
verfahren zu. Gleichzeitig iſt die Reichsregierung an die
Län=
der mit dem Erſuchen herangetreten, auch im Verwaltungswege,
z. B. durch Einrichtung von Sonderdezernaten die Strafverfahren
in Deviſenſachen beſonders zu beſchleunigen.
v. Bülow und Sir John Simon bei Laval.
EP. Paris, 17. November.
Miniſterpräſident Laval hat heute morgen außer dem
Staats=
ſekretär v. Bülow auch den engliſchen Außenminiſter Sir John
Simon empfangen. Die Unterredungen mit dieſen
Staatsmän=
nern, die zuſammen ungefähr eine Stunde dauerten, hatten in
er=
ſter Linie den Charakter von Höflichkeitsbeſuchen. Politiſche
Pro=
bleme ſind aber bei dieſer Gelegenheit ſicher zur Sprache
ge=
kommen.
Amtsverſtärkern iſt es möglich, die Darbietung bis in die
weit=
entfernten Vororte zu übertragen. Der „Drahtfunk” läßt ſich auch
auf kleinere Poſtämter übertragen, ſo daß er auch bei
Provinz=
ſendern eine große Verbreitung erlangen kann.
— Karl Friedrich Boree: Dor und der September. Geheftet
4.— RM., in Leinen 6.50 RM. (Rütten u. Loening. Verlag,
Frankfurt a. M.) Eine Geſchichte aus unſerer Zeit, mit
Men=
ſchen, die nur in unſerer Zeit denkbar ſind, die Liebe zweier
modernen Menſchen, eines Mannes von Vierzig und einer
Zwan=
zigjährigen, die ſich mit ihrer Friſche und Unbedingtheit wie ein
ſchönes Geſchenk in das ſtille, bedrückte Daſein des ernſten Mannes
verirrt. Ein Buch der Zeit, von aufrichtiger Lebensnähe in allen
Breiten der Liebe, und doch ohne „neue Sachlichkeit” ohne
Ana=
lyſe” lebendig=heiter und dennoch herb, und von einer Grazie,
einem Charme, wie ſie nötig ſind, um einen ſolchen Stoff zu
mei=
ſtern. Die beiden Liebesleute, ihre fortſchreitende Beziehung, die
Natur in der und mit der ſie leben, ihre bald nachdenklichen, bald
kindlich fröhlichen Geſpräche — dies alles iſt ſo lebensecht, ſo
ein=
malig, daß es ſich unvergeßbar einprägt. Ein Buch zur Freude,
von höchſtem Niveau, weil es von einem Dichter kommt.
* Heſſiſche Volkstänze. Als Heft 9/10 der Sammlung deutſcher
Volkstänze (Bärenreiter=Verlag, Kaſſel) erſchienen heſſiſche
Volks=
tänze, herausgegeben von Hans v. d. Au, mit Unterſtützung des
Referenten für Jugendpflege im Heſſiſchen Kultusminiſterium,
Schulrat Haſſinger. Die Arbeit des Verbandes deutſcher
Ver=
eine für Volkskunde, deren Teil das Heftchen iſt, bedeutet ſicherlich
ein Stück Erhaltung und Rettung vergehender Volkskultur. Es iſt
ſo, wie der Herausgeber im Vorwort ſagt, die Volkstänze ſind,
gleichwie die Trachten und Lieder, im Schwinden begriffen, je
mehr die „Ziviliſation” ins flache Land vorrückt, d. h. je mehr die
entlegenen Dörfer dem Verkehr erſchloſſen werden. Damit
ſchwin=
det ein Stück völkiſcher Eigenart, und es iſt ein dankenswertes
Un=
terfangen, dieſe wenigſtens in der Literatur zu erhalten zu ſuchen.
— Das Heft bringt viele heſſiſche Volkstänze mit Geſangsterten,
Noten und genauen Tanzanweiſungen. Möge es recht weit
Ein=
gang finden in die Dörfer und Landorte, wo noch Sinn für das
AX
Alte und Schöne vorhanden iſt.
* Julius Bab: Das Leben Goethes. (Erich Weibezahl Verlag in
Leipzig.) In der großen Auswahl der neuen Literatur des
Goethe=
jahres nimmt ſicher Julius Bobs Goethebuch einen hervorragenden
Platz ein. Wenige nur verſtanden es wie Bob, in ſo gedrängter Form
erſchöpfend den Lebensweg Goethes zu zeichnen. Er geſtaltet in der Tat
ohne jede Weitſchweifigkeit, aber doch durchaus vollſtändig, ſachlich und
ſinnbildlich zugleich das Leben Goethes. Mit wenig Daten und
Jahres=
zahlen werden in vollkommener Stoffbeherrſchung alle weſentlichen
Tat=
ſachen mit intenſiver Eindringlichkeit herausgearbeitet. „Aus dem
un=
eheueren, kaum dem Spezialiſten überſehbaren Forſchungsmaterial
er=
faßte er mit glücklich ſondierendem Scharfblick die großen
Gegenſätzlich=
ſeiten, die das Weſen des Goetheſchen Geiſtes beſtimmen. Ergreifender
rſt ſpricht aus dieſem Buche zu unſerer wunden Beit.
Seite 4 — Nr. 323
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des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
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marken à 1.20 RM., 24 Schachteln mit
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Paket mit 2 Paar ſchwarzen Strümpfen
u. verſchiedenen Kurzwaren, 2
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gürtel, 1 ſchwarzer Handkoffer mit
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maſchen und 1 Paar gelben Schuhen,
1 Paar faſt neue Damen=
Lederhand=
ſchuhe, 1 rehfarbige Strickweſte, zwei
Schlüſſel an ein. Ring. — Zugelaufen:
ein brauner drahthaariger Jagdhund
(Pudelpriater).
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegen
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
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tereſſenten können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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haben, sich moderne
Schuhe zu leisten. Darum
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gen Tage ab unter dem Namen „Nimbus” einen
elegonten Damenschuh heraus, wie er bisher im
regulären Verkauf noch giemals so billig geboter
wurde. Marke „Nimbus”. 12 verschiedene Modelle.
einheitlicher Preis 5,75. Nur durch Ausschaltung
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erreicht werden.
„Nimbus” ist kein einmaliges Angebot, sondern
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Stempel aufdrücken wird.
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be-
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3. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 320 — Seite 5
us der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 18. November 1931.
hechies Alice=Frauenvereins in Darmſtadk.
Mozu) den 4. Januar 1932, eröffnet der Alice=Frauen=
ein ümem Haus Dieburger Straße 49 (früher Haus Merck)
Heizwe Alleinſtehende, ſowie für ältere Ehepaare. Das
hittenrſächtiger Parkanlagen gelegene Haus enthält außer
cmänzieingerichteten gemeinſamen Räumen eine große
An=
l voynümimern, die mit den eigenen Möbeln der Inſaſſen
ſerichtu äin behagliches und trauliches Heim bieten werden.
gefutgua tlichen Anlagen entſprechen den Anforderungen der
zeit,6 ie Inſaſſen können nach ihrer Wahl einzelne und
ſelzumer (letztere mit abgeſchloſſenem Vorplätzchen) er=
9 Preiſe, einſchließlich Verpflegung, Heizung und
Be=
htungg ſind der heutigen ſchweren Wirtſchaftslage
ent=
cheutzsr)rig angeſetzt. Die Leitung des Heims obliegt einer
ſifferzſ nkenſchweſter, der Haustöchter zur Seite ſtehen. Sie
beiwſt ſein, den Wünſchen der Inſaſſen weitgehendſt
ny kommen. Sie wird vor allem darüber wachen, daß
uſe Qitzuig und Reinlichkeit herrſchen und liebevolle
Auf=
ſſamzzu die Hausinſaſſen in geſunden und kranken Tagen
ſt. tür Alice=Frauenverein hofft, durch dieſe neue
Ein=
cm wirklichen Bedürfnis zu entſprechen und damit
zuer seinrichtungen der Stadt weſentlich zu bereichern.
enz uskunft über die Aufnahmebedingungen, insbeſondere
ſie uird im Alice=Hoſpital jederzeit erteilt; dahin wende
iy wegen Beſichtigung des Heims.
Mere Künſtler für die Winkerhilfe.
nerich
„Scherflein zur Linderung der allgemeinen Not
bei=
ubt das Soloperſonal des Landestheaters ſich
ſ hrin, den nächſten Wochen eine Reihe von Konzerten
ranzc eni, deren Ertrag reſtlos der Winterhilfe zufließen
ſeneraldirektion wird für dieſen Zweck das Kleine
zuos zur Verfügung ſtellen. Die Konzerte ſind als
meMorgenfeiern zu volkstümlichen Preiſen
ge=
ungen muſikaliſche, rezitatoriſche und tänzeriſche
Dar=
uſerer erſten Kräfte, ſowie Sketchs und Szenen aus
hSperetten. Die erſte dieſer Veranſtaltungen, deren
Ortsausſchuß der Genoſſenſchaft D.
Bühnen=
uübernommen hat, findet Sonntag, 29.
Novem=
utgs 11½ Uhr, im Kleinen Hauſe ſtatt und wird
un beſonders einprägſame Note erhalten, daß ſich
Fgener liebenswürdigſt zur Mitwirkung bereit er=
„Fähere Hinweiſe folgen durch die Tagespreſſe.
In dn Ruheſtand verſetzt wurden am 6. November der
ſetraü dei dem Landgericht der Provinz Starkenburg, Karl
el Gſſae Imann, auf Nachſuchen mit Wirkung vom 1. März
mni ta /0. November: die Lehrerin Erna Haefele, geb.
nanz. u Offenbach a. M. auf ihr Nachſuchen vom 1. De=
19/Stan.
ſännd des S 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
an vom 2. Juli 1923 19. Dezember 1923 in der Faſ=
Getzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) treten
zpber 1931 in den Ruheſtand: der Lehrer Heinrich
ch an der Volksſchule zu Offenbach a. M.; der Lehrer
0 ſan der Volksſchule zu Affolterbach, Kreis Heppen=
Ey weliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die
Kirchenregie=
burteſem Pfarrer Guſtav Sattlex zu Mainz die evan=
Klukenhauspfarrſtelle zu Mainz, Dekanat Mainz, über=
Alin Schweitzer iſt bekanntlich einer unſerer beſten Bach=
Iſr einem Buch über Bach ſagt er von der Kantate:
Heſtſttet, ſeid bereit”, die heute abend um 8 Uhr
15hhnneskirche aufgeführt wird: „Das muſikaliſche
ſ4sF rd Darſtellungsvermögen hat eine Vollendung erreicht,
in =lſavoniſten ſelber wohl noch variiert, aber nicht mehr
ſtent urden kann. Er vertont in dieſer Kantate nicht nur den
ſondhie ſtellt zugleich das vorgeſchriebene Evangelium vom
brickhl r. . . . . Ueberirdiſche Muſik iſt das Adagio der letzten
Fafzſter Erquickungstag.. . Jeſus führet mich zur
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. ſech, R Tob 20—22½ Uhr. 87. Die Kaiſerin und derPferdedieb Preiſe 0 60—4.80 Mk. Hct Rob. 19½—2234 Uhr. Bühnenvolksbund H3.
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Gruppe 1—I0. Die Dubaury. 0 30—5 60 Mk. Fſuv. 19—2:½4 Uhr. D7. Die Macht des Schickſals.
Preiſe 6 70—5 (0 Mk. Kleines Haus. Aob 20—2.14 Uhr. Außer Miete. Die Dubarry.
Preiſe 0 7—5 Mk. Wi.Nov 70—22 Uhr. Zuatzmee Vl 4.
Maria Magdalene. Preiſe 0 60—4 50 Mk. 20—22½ Uhr. Außer Miete. Der Waffen=
ſchmied. Ermäßigte Preiſe 0 50—3 Mk. 20—22 Uhr. Opern= und Operetten=Abend.
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Neubau im städtischen Schlacht- und Diehhof
Durch die allgemeine ſtarke Zunahme der Schlachtungen im
ſtädtiſchen Schlachthof war die ſeitherige Schweineſchlachthalle den
an ſie zu ſtellenden Anforderungen nicht mehr gewachſen. Ueber
die hierdurch hervorgerufenen Zuſtände wurde öffentlich Klage
geführt, ſo daß die Aufſichtsbehörden zu einer Beſichtigung der
ſeitherigen Halle ſchreiten mußten. Man verſuchte, durch eine
an=
dere Verteilung der Schlachtzeiten den Uebelſtand ſo gut wie
möglich zu beheben Bauliche Ergänzungen innerhalb der
vorhan=
denen Schweineſchlachthalle waren nicht zu erreichen, auch hätten
ſich ſolche Maßnahmen nicht rechtfertigen laſſen, da jeder weitere
Eingriff nur eine Verſchlechterung der beengten
Raumperhält=
niſſe bedeutete. So war es unmöglich, noch andere Brühbottiche
aufzuſtellen, außerdem fehlte ein neuzeitliches Ausſchlacht= und
Transportgleis. Dieſer Zuſtand konnte für die Dauer nicht länger
beſtehen bleiben, es mußte vielmehr ernſtlich an die Erbauung der
ſchon ſeit längerer Zeit vorgeſehenen neuen Schweineſchlachthalle
herangetreten werden. Ergänzend ſei noch angefügt, daß die
Ueberfüllung nicht allein in der Schweineſchlachthalle, ſondern in
gleichem Maße an einzelnen Schlachttagen auch in der
Großvieh=
ſchlachthalle aufgetreten war. Im weſentlichen war das
Erwei=
terungsprojekt für die Schlachthalle ſchon bei Errichtung der
Vieh=
markthalle im Jahre 1913 geklärt worden. In dieſem Projekt
war ſchon der entſprechende Platz für eine neue
Schweineſchlacht=
halle vorgeſehen, wobei die alte ſeitherige Schweineſchlachthalle
als Kleinviehhalle Verwendung finden ſollte. In der älteren
Schweineſchlachthalle hatte ſich im allgemeinen der Schlachtweg in
der Längsrichtung entwickelt. Im Laufe der Jahre wurde dieſe
Grundrißform allgemein geändert und der Schlachtweg durch die
Breite der Schlachthalle geführt. Hierfür hat ſich, unter
Berückſich=
tigung der für den Einbau neuzeitlicher techniſcher Einrichtungen
erforderliche Raumbedarf in den letzten Jahren eine
Grundriß=
form herausgebildet, die durch Erweiterung der übrigen
Neben=
räume zur Durchführung kam. Außerdem machte ſich bei, dem
Schlachthof der Mangel einer größeren, überdeckten
Verbindungs=
ſtraße, unter der das Verladen und der Abtransport der
geſchlach=
teten Tiere möglich iſt ſchon von Anbeginn an bemerkbar, ſo daß
an die Löſung dieſer Aufgabe auch gedacht werden mußte.
Die neue Schweineſchlachthalle
ſelbſt einſchließlich der erforderlichen Nebenräume umfaßt eine
be=
baute Fläche von 2290 Quadratmetern, die der neuen Verbin=
dungshalle eine Fläche von 825 Quadratmetern. Die
Schlacht=
halle iſt durch einen Triebgang mit der Markthalle in
Verbin=
dung gebracht. Die gekauften Schweine gelangen von dieſem
Triebgang über die Rampe nach den Wartebuchten. An die
Wartebuchten ſchließt ſich die erhöht angeordnete, über die ganze
Länge der Schweineſchlachthalle hinziehende Tötebucht an. Hier
ſind 8 Schlachtfallen eingebaut, in denen die Schweine auf
elek=
triſchem Wege betäubt werden. Durch eine beſondere Konſtruktion
wird das betäubte Schwein ausgeworfen und alsdann abgeſtochen.
Der Tötebucht ſind vier Brühbottiche vorgelagert, deren
Oberkan=
ten mit dem Fußboden der Tötebucht abſchließen. Die
abgeſtoche=
nen Schweine können alsdann bequemer in die Brühbottiche
ge=
zogen werden, wodurch beſondere Hebevorrichtungen nicht mehr
er=
forderlich ſind. Vor den Brühkeſſeln ſind die Enthaarungstiſche
aufgeſtellt. Der Brühraum ſelbſt iſt gegenüber dem
Ausſchlacht=
raum höher geführt, um eine beſſere Entlüftung zu ermöglichen,
ſowie auch, um die für die Entnebelung der Halle erforderlichen
Hast Du schon für die
Winterhilfe gegeben?
U
n OPu
Objekte wirkungsvoller einbauen zu können. Für den
Ausſchlacht=
raum ſelbſt iſt das Pendelgleithakenſyſtem mit beſonderen
Unter=
ſuchungstiſchen gewählt worden. Das Anhängen der auf den
Ent=
haarungstiſchen befindlichen Schweine an die Pendelgleithaken
ge=
ſchieht durch beſonders konſtruierte Hebevorrichtungen.
Unmit=
telbar neben dem Ausſchlachtraum befindet ſich, überſichtlich
ange=
ordnet, die große Kaldaunenwäſche. In dem vorderen Teil der
Schlachthalle, der zweiſtöckig ausgeführt wurde, ſind im Erdgeſchoß
die Räume für Tierärzte, Meiſtergarderobe und Wiegemeiſter
an=
geordnet. Für den Fleiſchtransport auf hochliegendem
Trans=
portgleiſe iſt eine beſondere Ausfahrt angeordnet und der Eingang
zur Schlachthalle beſonders abgetrennt, ſo daß ein rechtsſeitiger
Verkehr in und aus der Schlachthalle ſtattfinden kann. Das
weſt=
liche Treppenhaus verbindet das Erdgeſchoß mit der
darüberlie=
genden Trichinenſchau und der anſchließenden bakteriologiſchen
Ab=
teilung. Durch das öſtliche Treppenhaus gelangen die Gehilfen
in die im Obergeſchoß befindlichen gemeinſchaftlichen Auskleide=
Garderoben. Vor der neuen Schweineſchlachthalle iſt eine 68.70
Meter lange und 12 Meter breite Verbindungshalle errichtet unter
der, gegen Witterungseinflüſſe geſchützt, der Transport
geſchlach=
teter Tiere nach dem Kühlhauſe und das Beladen der
Fleiſch=
transportwagen durch die Metzger erfolgen kann. Nachdem die
neue Schweineſchlachthalle in Benutzung genommen iſt wird
als=
dann die ſeitherige Schweineſchlachthalle für eine
Kälberſchlacht=
halle umgebaut. Nach Beendigung dieſer Arbeiten ſteht alsdann
die Großviehſchlachthalle ausſchließlich für den Schlachtbetrieb
die=
ſer Tiergattungen zur Verfügung, und die geſamte Anlage wird
alsdann auf Jahre hinaus den Schlachtbedürfniſſen der Stadt
voll und ganz genügen.
Die äußere Ausbildung ſämtlicher Gebäudeteile iſt in
ein=
facher, ſchlichter Weiſe in Klinkerverblendung ausgeführt. Für
die innere Ausgeſtaltung und Ausbildung der Konſtruktionsteile
waren nur Zweckmäßigkeitsgründe maßgebend. Auf manche
Neue=
rung innerer Einrichtungsgegenſtände, die als Sonderausführung
auswärtiger Firmen auf den Markt kamen, wurde verzichtet, um
em hieſigen Gewerbe Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen. Mit den
Grundarbeiten wurde am 6. Auguſt 1930 begonnen, ſo daß für die
geſamte Ausführung nach Abzug der Mintermonate, in denen die
Arbeiten eingeſtellt wurden, eine Bauzeit von einem Jahre zur
Verfügung ſtand. Die Planarbeit für die Ausführung und die
Bauleitung erledigte Bauamtmann Oeſterling unter der
Ober=
leitung der Neubauabteilung des ſtädtiſchen Hochbauamts.
An der Beſichtigung der Schweineſchlachthalle nahmen u. a.
Bürgermeiſter Ritzert, der Leiter des Schlachthofes Vet.=Rat Dr.
Bauſch, Vertreter des Hoch= und Tiefbauamtes, der ſtädtiſchen
Behörden, die Handwerker und Arbeiter, die die Halle erbaut
hatten teil. Nach einer kurzen, einleitenden Begrüßungsanſprache
durch Bürgermeiſter Ritzert auch im Namen des Herrn
Ober=
bürgermeiſters ſprach für das Hoch= und Tiefbauamt Stadtbaurat
Hofmann, der den Handwerkern und Arbeitern für die
tadel=
loſe Arbeit warmen Dank zollte. Dann übergab er die Halle dem
Vertreter der Stadt Darmſtadt zu treuen Händen. Nach der
Be=
ſichtigung der hellen, modernen und mit allen techniſchen und
hygieniſchen Neuerungen verſehenen Schlachthalle, ſprach
Bürger=
meiſter Ritzert ein kurzes Schlußwort, wobei er den Dank der
Stadt beſonders an das Hoch= und Tiefbauamt und Herrn
Stadt=
baurat Hofmann ausſprach.
Um den Preisabbau.
Vom Landesverband des heſſiſchen Einzelhandels wird uns
geſchrieben:
Die in einem Teil der Tagespreſſe wiedergegebene
Senſations=
meldung, wonach die Reichsregierung beabſichtige, im Wege der
Notverordnung eine weitere Senkung der Warenpreiſe durch
Sen=
kung der Zinsſätze und Aufhebung von Kartell= und
Marken=
artikelbindungen herbeizuführen, hat in weiten Kreiſen der Ver=
Die Darmſtädter Winterhilfe benötigt für ihre freiwilligen
Arbeitshelfer leihweiſe noch zwei Fahrräder. Wir bitten, dieſelben
der Beſchaffungsſtelle, Darmſtadt. Neckarſtraße 3, zur Verfügung
ſtellen zu wollen.
zuſtändigen Stellen mit, daß dieſe Meldung auf freier
Kom=
bination beruht und alle Meldungen ähnlicher Art mit größter
Vorſicht aufzunehmen ſeien.
Es kann auch tatſächlich wohl kaum ernſthaft in Frage
kom=
men, daß Regierung und Wirtſchaftsbeirat, deſſen einer
Unter=
ausſchuß ſich zurzeit mit Preis= und Koſtenfragen beſchäftigt, die
Dekretierung einer mechaniſchen und ſchematiſchen Senkung aller
Warenpreiſe planen. Die Möglichkeiten zu ſinnvollen ſtaatlichen
Eingriffen in die Preisbildung beſchränken ſich vielmehr auf die
Beſeitigung von Hemmungen, die der freien Auswirkung der
natürlichen Marktgeſetze im Wege ſtehen. Wo dieſe Hemmungen
liegen, hat erſt in dieſen Tagen der Schlichter im Lohnkampf der
Berliner Metallinduſtrie klar und deutlich zum Ausdruck gebracht,
indem er vor allen, weiteren Maßnahmen nachdrücklichſt
Sen=
kung der Mieten, der Tarife für Gas, Waſſer,
Elektrizität und Verkehr, und Verringerung
der Steuern und Sozialbeiträge forderte. Wenn
dar=
über hinaus bei den maßgeblichen Regierungsſtellen vielleicht noch
der Gedanke erwogen wird, bei den Kartellen und
Preisbindun=
gen Nachſchau zu halten, ſo iſt dieſe Aufgabe gegenüber der
For=
derung, daß endlich einmal Staat und Gemeinden vorausgehen
ſollen, doch nur ſekundärer Natur. Generelle Maßnahmen gegen=
über den letzten Zweigen des Produktionsprozeſſes und der
Waren=
verteilung wären ſinnlos, ſolange man nicht dem Uebel an die
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Dipl.=Ing. Fritz
Lange zeigt ſeine Amateur=Photos noch bis Mittwoch den
18 November. — Nach den beiden Photoausſtellungen Schüler
und Lange zeigt die Bücherſtube ab Freitag, den 20. November,
Aquarell, Zeichnungen und Linoleumſchnitte der Malerin
Caro=
line Telge Hamburg; meiſt landſchaftliche Motive aus
Norddeutſchland und ſolche auch aus der ſüddeutſchen hieſigen
Gegend. — Vorbereitet wird eine Ausſtellung des Darmſtädters
Anton Hartmann.
— „Alt=Darmſtadt” Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Eintracht. Eliſabethenſtraße 12. Am Donnerstag abend
8,30 Uhr ſpricht Herr Pfarrer Köhler über die wichtige Frage:
Heimat, eine Gabe und eine Aufgabe! Heimatfreunde
will=
kommen!
Wurzel greift und den ungeheuren Unkoſten, die auf Produktion
und Warenverteilung laſten, zu Leibe geht. In wohl allen
Zwei=
gen des Einzelhandels hat allein ſchon die ſcharfe Konkurrenz
und die geſamte wirtſchaftliche Lage dafür geſorgt, daß die Preiſe
bis auf das äußerſt erträgliche Maß — vielfach auch noch varüber
hinaus — herabgeſetzt worden ſind. Wer ehrlich ſein will, und
nicht blinden Auges durch die Welt geht, muß dies zugeben.
Wei=
terer Preisabbau iſt erſt möglich, wenn die oben erwähnten
Vor=
bedingungen dafür erfüllt ſind. Daß dies nicht von heute auf
morgen geſchehen kann, dürfte klar ſein. Und es iſt deshalb mehr
als verfrüht, im gegenwärtigen Moment der Erwägungen bereits
von zu erwartenden Tatſachen zu ſprechen und auf eine vage
Hoff=
nung hin Kaufzurückhaltung zu üben. Man ſchädigt dadurch nicht
nur den Einzelhandel und ſich ſelbſt, ſondern man ſchädigt die
ge=
ſamte Wirtſchaft, die für ſolche Konjunkturſtörungen heute
emp=
findlicher iſt denn je Wer Kaufzurückhaltung in
umfang=
reicherem Maße übt, als durch ſeine wirtſchaftliche Lage bedingt
iſt hat es mit auf dem Gewiſſen, wenn die Arbeitsloſigkeit immer
größere Dimenſionen annimmt.
Ja, das kommt vor im Haushalt:
Umgeſallene Tinte, Obst, Wein,
Kaffee, Kakao und manches mehr
verursacht mitunter hartnäckige
.
Flecken. Wenn sle nicht ohne
wei-
teres in der Persilwäsche zu
enk-
ſernen sind, dann versuchen Sle es
am besten mit Sil. Verfleckte und
vergilbte Wäsche erhält durch
einmaliges Kochen in kalt
ange-
sctzter Sillösung wieder Ihr
ur-
sprüngliches gutes Ausschen.
Vor-
heriges Einweichen in Henko-
Bleichsoda emplichlt sid.
uae
e
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 320
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 18. Novembei,
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Den ganzen Montag verhandelte das
Bezirksſchöf=
fengericht gegen einen Backofenbaumeiſter aus
Lanoſtadt wegen verſuchten
Verſicherungsbe=
trugs. Der Mann hatte ſich bei einer neuerworbenen
Hühner=
farm ein kleines Wohnhäuschen erbaut, in dem er ſchon ſein
ge=
ſamtes Beſitztum an Möbeln, Wäſche und Kleidern untergebracht
hatte und ihm im Januar dieſes Jahres während ſeiner
Abweſen=
heit abbrannte Er ſtellte nun eine Schadenerſatzforderung an
ſeine Feuerverſicherung, die der jedoch weſentlich zu hoch erſchien.
In der Tat machte ſich der Angeklagte dadurch verdächtig, daß er
nach dringlichen Mahnungen und Verwarnungen ſeine
Forderun=
gen teilweiſe herabminderte. Es fand ſich auch ein „guter
Freund”, der behauptete, er habe teilweiſe Rechnungen geſehen
von den Möbeln, die weit geringer bezahlt worden ſeien, als der
Angeklagte angegeben habe. Wenn das auch der Fall zu ſein
ſcheint, kann der Angeklagte wiederum nachweiſen, daß es
Gelegen=
heitskäufe waren, und daß die Möbel tatſächlich einen weit höheren
Wert hatten, wie er ihn ſchätzungsweiſe in ſeiner Forderung
an=
gegeben habe. Trotzdem immerhin ein ſtarker Verdacht beſtehen
bleibt, gelangt das Gericht zu einem Freiſpruch da dem
An=
geklagten eine Betrugsabſicht nicht einwandfrei nachzuweiſen ſei.
Vor der Großen Strafkammer ſtand am Dienstag
wegen gefährlicher Körperverletzung ein
Jagdauf=
ſeher aus Groß=Rohrheim. Der Angeklagte hatte im
Februar dieſes Jahres zwei junge Burſchen aus Klein=Rohrheim
in ſeinem Revier angetroffen, von denen er zumindeſt den einen
ſchon ſeit einiger Zeit im Verdacht des Fallenlegens hatte. Er
geriet mit dieſem in einen Streit, und erhielt von ihm mit ſeinem
eigenen Stock einen Hieb über den Kopf, der ihm, nach ſeinen
An=
gaben, alle Sinne ſchwinden ließ, während er dem jungen Mann
einen Meſſerſtich in den Oberarm verſetzte, an dem dieſer beinahe
verblutet wäre. Der Angeklagte erhielt in der erſten Inſtanz unter
Verſagung mildernder Umſtände ſechs Monate Gefängnis. Er legte
dagegen Berufung ein, denn — ſo führt er heute aus — nach dem
Hieb mit dem Stock ſei er nicht mehr zu vollen Kräften gekommen
und habe in der Notwehr — er habe ja auch Komplizen des
Gegners erwartet — auf dieſen geſtochen. Der junge Burſche —
der indeſſen nicht ſo ganz glaubwürdig erſcheint — behauptet, der
Angeklagte habe ihn plötzlich, ohne beſonderen Anlaß, auf den
Boden geworfen und drauflos geſtochen. Die Große Strafkammer
hebt das Urteil erſter Inſtanz auf und ſetzt die Strafe auf vier
Monate herab. Es iſt der Anſicht daß den jungen Burſchen
kein unbedingter Glaube zu ſchenken ſei, und daß der Angeklagte
in Notwehr gehandelt, dieſe jedoch weit überſchritten habe.
Beſtellungsbekrügerin an der Arbeik.
Die Betrügerin, vor der vor einigen Tagen in der Preſſe
allgemein gewarnt wurde, rief am 13. November 1931 nachmittags
gegen 3,30 Uhr ein Darmſtädter Schuhgeſchäft telephoniſch an und
Heſtellte eine Auswahlſendung eleganter Herren= und Damenſchuhe
an die Adreſſe einer Frau eines Arztes in der Hermannsſtraße.
Ein Lehrmädchen des betreffenden Geſchäfts wurde alsbald mit
dem Auftrag nach der Hermannsſtraße entſandt, aber ſchon am
Hauseingang von einer Frau empfangen, die in beſtimmter Form
nach der Sendung für Frau Dr. X. frug. Sie nahm dem
Lehr=
mädchen das Paket ab mit den Worten, die Auswahl Schuhe
ſoll=
ten am nächſten Morgen um 8 Uhr wieder abgeholt werden Beim
Verſuch, die Auswahlſendung abzuholen, wurde feſtgeſtellt, daß
ein Beſtellungsbetrug vorliegt.
Die Schwindlerin iſt etwa 25 Jahre alt 1,60—1,65 Meter groß,
ſie trug einen dunkelbraunen Mantel mit ſchmalem Ledergurtel
und hohem braunem Pelzkragen, der vorn bis zum Gürtel
her=
unterging. Der Hut war von brauner Farbe.
Der Betrügerin fielen folgende Schuhe in die Hände: 2 Paar
ſchwarze Herrenhalbſchuhe Boxcalf, ſchlanke Form, Größe 44, ein
Paar Herrenhalbſchuhe, Boxcalf, Größe 44, mit Goldſtempel
Bottina” auf der Innenſohle: 1 Paar ſchwarze
Damenſpangen=
ſchuhe, Boxcalf, mit Trotteurabſatz, Rand weiß, gedoppelt. Gr. 38;
1 Paar ſchwarze Damenſpangenſchuhe, Vorderblatt ſchwarz Eidechs,
Hinterblatt ſchwarz Chevreaux mit Trotteurabſatz, Gr. 38: 1 Paar
ſchwarze Damenſpangenſchuhe, Chevreaux Vorderblatt und
Seiten=
teile echt ſchwarz Eidechs, Gr. 38; 1 Paar Krokoleder
Damen=
hausſchuhe mit Abſatzfleck, Gr. 38, und 1 Paar braune Krokoleder
Niedertreter für Herren. Größe 44.
Perſonen, die Angaben über die Perſon der Betrügerin oder
über den Verbleib der Schuhe machen können, werden gebeten,
auf Zimmer 29a des Polizeiamts Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33,
vorzuſprechen oder ihre Wahrnehmungen der nächſten
Polizeidienſt=
ſtelle mitzuteilen. Für die Wiederherbeiſchaffung der Schuhe iſt
eine gute Belohnung zugeſichert.
* Aus den Darmſkädter Lichtſpteltheakern.
* Helia.
Ueber „Trader Horn”, dem neuen ſenſationellen Afrikafilm,
iſt unendlich viel geſchrieben und gedruckt worden. Wie immer,
wenn in dieſer Richtung des Guten zuviel geſchieht, kommt man
um eine Enttäuſchung nicht herum. Wenn „Trader Horn” vor
„Afrika ſpricht” erſchienen wäre, wäre der Eindruck, den dieſes
zweifellos großartige Tonfilmwerk hervorruft, ſicher ſtärker
ge=
weſen. So aber hat man ſchon einmal geſehen, wie Herden von
Zebras, Büffel, Antilopen, Elefanten, Giraffen, wie Rudeln von
Löwen, wie Hyänen, Schakale, wilde Hunde die Kamera
anſtau=
nen, vor ihr Reißaus nehmen oder ſie attackieren, welch letzteres
gerade in „Afrika ſpricht” in einer ſehr ſpannenden Szene gezeigt
wurde. Man hat auch geſehen, wie Löwen wilde Tiere reißen,
All das wirkt nicht mehr neu. Neu vielleicht und überraſchend
die Tatſache, daß ſowohl ein Zebra, wie ein Hyänenpaar den
Kampf mit dem Löwen ſiegreich beſtehen. Der Löwe, der ein
Zebra anfällt, muß vor deſſen Hufſchlägen Reißaus nehmen, und
auch der andere, der ein Hyänen=Junges ſich zur Beute gewählt,
wird in die Flucht geſchlagen. Das iſt zum mindeſten eine ſehr
zweifelhafte Angelegenheit, ebenſo wie die andere Szene, in der
im Kampf um ein von Löwen geriſſene Antilope ein Löwe einen
anderen tötet. Sicher ſind all dieſe Szenen ſehr ſpannend, wenn
es auch nicht gerade zu äſthetiſchen Genüſſen gehört, wilde Tiere
einander zerfleiſchen zu ſehen. Man kann auch bei den ſehr
um=
fangreichen Bildfolgen, aus Kämpfen mit wilden Negerſtämmen,
Verfolgungen und dergleichen mehr das verteufelte Gefühl nicht
los werden, daß all dieſe wilden Szenen ſehr harmlos „geſtellt”
ſind. Man müßte ſich denn von der Vorſtellung frei machen, daß
der Kameramann, hier ſogar gemeinſam mit dem Tonfilmmann.
doch immer ſchon vorher an Ort und Stelle geweſen ſein muß,
um etwa das Erſpähen der Ankunft der Expedition, die mit
Tra=
der Horn all dieſe Gefahren zu beſtehen hat, aufzunehmen. Er
muß auch auf der Flucht der Expedition vor den verfolgenden
Eingeborenen und über Krokodile bevölkerte Sümpfe auf
gefahr=
loſerem Wege hierher gelangt ſein, um dieſe Flucht zu kurbeln. —
Daß die Handlung dann noch durch das Auffinden eines weißen
Mädchens, inmitten eines Stammes von Kannibalen, die ſie als
weiße Gottheit verehren, und durch ähnliche Dinge „bereichert
wird, erhöht nicht die Qualität des Films als Kulturfilm. —
Harry Carey gibt dem Trader Horn eine ſympathiſch=derbe
Buſch=
figur. An den reich und wild bewegten Szenen, inmitten eines
Kannibalenſtammes, der die Expedition gefangen nahm, dürften
in erſter Linie die köſtlichen Straußfedern, die die Eingeborenen
*
als Schmuck tragen, die Frauen intereſſieren.
Palaſt.
„Einbruch im Bankhaus Reichenbach” iſt zwar kein
eigent=
licher Kriminalfilm, ſondern eher ein Geſellſchaftsſtück, in dem
der Einbruch nur eine Nebenrolle ſpielt, aber auch ſo iſt ein Film
von einiger Spannung zuſtande gekommen. Evelyn Holt iſt die
etwas ausdrucksloſe Schönheit, um die der Kampf geht, der einen
gewiſſenloſen Emporkömmling zum Mitinhaber des großen
Bank=
hauſes macht. bis die Aufklärung des rätſelhaften Einbruchs den
ehemaligen Zuchthäusler entlarvt und dem unvermeidlichen
Lie=
bespaar den Weg zum happy end freimacht.
*
— Im Uniontheater wurde des ungewöhnlichen Erfolges
hal=
ber die entzückende Tonfilm=Operette „Die Drei von der
Tank=
ſtelle” um zwei Tage verlängert.
Die Feuervogel=Suite wird Jgor Strawinſky im dritten
Sinfonie=Konzert am Montag, den 23. November, als
viertes ſeiner Werke dirigieren. Dieſe Suite iſt als eines ſeiner
Hauptwerke zu betrachten. Sie entſtand — wie Petruſchka — aus
der Zuſammenarbeit mit dem großen Führer des ruſſiſchen
Bal=
letts Diaghileff. Diaghileff hörte in einem
Konſervatoriums=
konzert Strawinſkys Frühwerk, das „Scherzo Fantaſtique”, (das
der Komponiſt übrigens auch in ſeinem Darmſtädter Konzert
diri=
gieren wird) und war ſo beeindruckt, daß er ihm die Muſik für
die Feuervogel=Suite in Auftrag gab. 1911 wurde ſie mit großem
Erfolg in Paris uraufgeführt. Die Feuervogel=Muſik, die viele als
das Meiſterwerk Strawinſkys betrachten, iſt natürlich weit mehr
als nur eine Ballettmuſik. Sie iſt niemals allein einer literariſchen,
theatraliſchen oder choreographiſchen Konzeption untergeordnet
ſondern bleibt immer ein ſelbſtändiger Organismus abſoluter Muſik.
Die Sinfonie beſteht aus 6 verſchiedenen Teilen: Introduktion. Der
Vogel und ſein Tanz, Rundtanz der Prinzeſſinnen, Höllentanz des
Königs Kaſtſchai. Wiegenlied (Lullaby), Finale. Wie bei allen
Werken Strawinſkys, iſt auch im Feuervogel der Einſatz
elemen=
tarer Muſikkräfte, Volksmelodien und internationaler
Tanz=
rhythmen zu beobachten. Zwei große Muſiklinien werden
gegen=
übergeſtellt: Das menſchliche Element durch den Prinzen Jvan
Tſarewitſch und die Prinzeſſinnen, die meiſtens in der Thematik
des menſchlichen Volksliedes bleiben und die übernatürlichen
Ele=
mente und Geiſter, vor allem der Feuervogel ſelbſt, die durch
chro=
matiſche Tonfolgen dargeſtellt werden. Durch dieſe
Gegenüberſtel=
lung wird ein Höchſtmaß von Wirkſamkeit und ſinfoniſcher Plaſtik
erreicht, als deren kongeniales Seitenſtück in der Dichtung man
Shakeſpeares „Sturm” bezeichnet hat.
— Verband heſſiſcher Regimentsvereine und
Kriegerkamerad=
ſchaft Haſſia. Am Totenſonntag, den 22. November, findet,
wie alljährlich, in der Stadtkirche um 8 Uhr vormittags, der
Gefallenen=Gedenkgottesdienſt ſtatt, zuſammen mit
der Stadtgemeide. Die Predigt hält in dieſem Jahre in
Vertre=
tung des erkrankten Pfarrer Lautenſchläger unſer Kamerad
Pfarrer Irle; der Reichsbund ehem. Militärmuſiker übernimmt mit
Herrn Studienrat Borngäſſer (Orgel) die Kirchenmuſik. Das
Kirchenſchiff ſoll den Vereinen überlaſſen bleiben, während die
Emporen für die Angehörigen unſerer Gefallenen und die
Stadt=
gemeinde zur Verfügung ſtehen. Wir bitten um zahlreiche
Betei=
ligung aller Krieger=, Regiments und naheſtehender Vereine;
be=
ſondere Einladung ergeht nicht mehr.
— Vortrag für Angeſtellte. Der Gewerkſchaftsbund der
An=
geſtellten veranſtaltet am 19. November 1931 im GDA.=Heim,
Riegerplatz 3. einen Vortragsabend. Der Gaugeſchäftsführer des
GDA., Herr Fuhrmann=Frankfurt a M., ſpricht über: „Wohin
treiben wir‟. Die gegenwärtige Kriſe mit ihren furchtbaren
Be=
gleiterſcheinungen, hat ſich außerordentlich ſchwer auf die Lage der
Angeſtellten ausgewirkt. Der Vortrag des verantwortlichen
GDA.=Führers der Angeſtellten in Heſſen und Heſſen=Naſſau wird
deshalb für jeden Angeſtellten von größtem Intereſſe ſein — Der
Eintritt iſt frei. Gäſte ſind willkommen. Alles Nähere iſt in der
Anzeige der heutigen Ausgabe geſagt.
Heute Verteilung
von Kostproben
und aufklärenden
Schriften in allen
Filialen
AERETT
(1V.16532
— Allgemeiner Deutſcher Frauenverein, Deutſcher
Staats=
bürgerinnenverband. Die Vorſitzende unſeres Verbandes in
Ber=
lin, Frau Dorothee von Velſen, ſpricht am Donnerstag abend über
ihre Reiſeeindrücke in den deutſchen Minderheitsgebieten in
Ungarn. Südſlawien und Rumänien. Auch Nichtmitglieder haben
Zutritt. (Näheres heutige Anzeige.)
AEsTan
itWsanfeiegetstengt
Mads Pn
fTEcSsähreicetst AVTau
OE 5
„Drei alte kameraden.
In Niederkainsbach i. Odw. leben noch drei gn
Freunde. Zwei von ihnen ſind im Jahre 1839 geboren.
im Jahre 1840. Ihre Kameradſchaft geht bis in ihre=
Kinderjahre zurück, wo ſie als Dorfjungen miteinander=
Schon als Schulkameraden erlebten ſie die Revolution;
1848, an die ſie ſich noch gut erinnern. Dieſe „drei Al),
der Poſtagent Konrad Seifert (92 Jahre), der Schh
meiſter Joh. Ad. Götz (92 Jahre) und der Gaſt= und
Georg Ehrhard (91 Jahre). Am 18. November 5.
erſtere ſeinen 92. Geburtstag. Im ganzen Gerſprenztt'
alte Seiferts Conrad wohlbekannt und es wird dem
alten Manne an herzlichen Glückwünſchen nicht fehlen.
mittellt
jinn und je
die Nat:
e und ſtä
ſe unſerer 2
iſſen.
— Orpheum. Deutſches Märchentheater. „Zwerg Naſe‟
Märchen in 4 Bildern von R. Bürkner, das am vergangenen
Sonntag eine beifällige Aufnahme fand, wird am kommenden
Sonntag. 22. November, nachm., wiederholt. Die
Auffüh=
rung auch dieſes Märchens, mit ſeiner ſeriöſen, erzieheriſchen
Ten=
denz, reiht ſich den vorangegangenen Aufführungen würdig an.
Auch diesmal kommen die ſchönen Armband=Uhren zur Verloſung
die ſchon ſo viele Freude bei den glücklichen Beſitzern ausgelöſt
haben. Im Schaufenſter von H. de Waal, Rheinſtraße, ſind ſie
ausgeſtellt. Rechtzeitiger Kartenkauf wird empfohlen. Weitere
Mitteilungen im Inſeratenteil.
Lokale Veranftallungen.
Tscheienden Nottzen find ausfchließlich ats Hinmeiſe arf Aimdie
m keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krii”
— Chriſtlicher Verein junger Männer,
Darm=
ſtadt, E.V., Alexanderſtr. 22 (Inf.=Kaſerne). Wir laden hierdurch
zu der heute. Mittwoch, abends, ſtattfindenden Bibelſtunde recht
herzlich ein. Freunde und Gäſte ſind willkommen.
o. Erzhauſen. 16. Nov. Theaterveranſtalt
Geſangvereins „Germania. Zur Aufführum
die oft erprobten Spieler des Vereins das Volksſtuck „D
guß zu Breslau”, eine dramatiſche Bearbeitung des all,
Gedichtes von W. Müller. Beſonders eindrucksvoll m
gut dargeſtellte Gerichtsſzene und die Schlußſzene im K.
Hauptperſon — der Glockengießer — war in Herrn L
beſte verkörpert. Aber auch die übrigen Spieler: Frl.
Kath. Haaß, ſowie die Herren W. Köhres, W. Triebig,
H. Lotz, H. Bender und Joſ. Püliger entledigten ſich
gabe mit großem Geſchick. Die geſpannte Aufmerkſamke
die gut vorbereitete und flott ſich abſpielende Aufführum
war bewies deutlich, welchen Eindruck das Stück auf dii
ſchaft machte.
Aa. Eberſtadt. 17. Nov. Bergturnfeſt auf
de=
kenſtein. Der Main=Rodgau hat auf ſeinem in
abgehaltenen Gauturntag beſchloſſen, das
nächſtjährige=
kenſtein=Bergturnfeſt am 29. Mai 1932 abzuhalten.
tümliche Wetturnen ſoll im üblichen Rahmen ohne grrd, „nArbeitsru
lichkeit abgehalten werden. Für die örtliche Vorbereitt
Turngeſellſchaft E. V. Eberſtadt zuſtändig.
Ak. Nieder=Ramſtadt 17 Nov. Unfug. In der
Samstag auf Sonntag wurde an dem Hauſe des Arbef.
Bauer 1. dahier — Schulſtr. 11 — die
Schornſteinplatte=
heruntergeworfen, wodurch das Dach erheblich beſchärdyſtsi an Luft
jeder A.
Zu allem Glück wurde weiteres Unheil verhütet
dadu-
zufällig niemand im Hofe befand, in welch letzteren ihentſollen
Sandſteinplatte fiel. Offenbar haben die Attent:twigung ha
Schornſtein befeſtigte Radioantennenanlage dazu benu
1 .
Bubenſtreich auszuführen. — Holzhauerei. Am=
Woche wurde im Gemeindewald mit den Holzhauerc)ſ der
gonnen. Es ſind zunächſt 9 arbeitsloſe Männer beſchzMann dieſ
ſtens ſolche, die ſchon in früheren Jahren mit derartigon
beſchäftigt waren.
Obdach
G. Ober=Ramſtadt, 17 Nov. Filmabend.
Stelle ſei nochmals darauf hingewieſen, daß heute: /aut und ar
abends 8 Uhr, im „Löwen” ein Filmabend der
Inne=
ſtattfindet, bei welchem der Film „Kreuz über der Gruf
zeigt wird.
Le. Groß=Umſtadt. 16. Nov. Schadenfeue
gen gegen 7 Uhr wurden die Bewohner unſerer Stas.
Sturmglocken aufgeſchreckt. In der mit Stroh gefüll—,
des Dreſchmaſchinenbeſitzers Emmerich, die an der A
Straße gelegen iſt, war auf bis jetzt noch ungeklärte 2)
ausgebrochen. Sämtliche Vorräte, ſowie die in der an
Halle befindliche Dreſchmaſchine mit Zubehör warer
Zeit ein Raub der Flammen. Die ſchnell herbeigeeiltei
konnte nur noch einen Teil der Wohnräume, in
welck=
junge Mutter mit einem 14 Tage alten Kinde befann.
c. Kleeſtadt, 17. Nov. Unſer Fußballſporwerein arbe
Tagen an der Herſtellung des neuen Sportplatzes
legenen Gemeindewald. Wenn die Arbeiten weiterhin wie
fchreiten, hofft man, daß der Platz in vier bis fünf Woch=/
iſt. — Unſere Jagdpächter hielten am Samstag eine Tre
Als Jagdbeute konnten ſie 3 Rehe, 1 Fuchs, 41 Haſen
Kaninchen buchen.
Br. Seckmauern, 17 Nov. Die Landgräflich heſſſ
verwaltung Hanau läßt durch den ſchlechten Abſatz —u
nur Brennholz in ihren Waldungen ſchlagen, ſo da
arbeitern eine kürzere Verdienſtmöglichkeit als in fr.,
ren geboten iſt.
Cd. Michelſtadt, 17. Nov. Das frühere Arztſche
der Braunſtraße (frühere Gerberei Arzt) ging durch —ſc
Beſitz des Herrn Bürgermeiſters Neff über.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 17. Nov. Oe
Gemeinderatsſitzung. Bezüglich der Wn
konnte man zu einem abſchließenden Reſultät nicht En
verſchiedenen Antragſteller wurden erſucht, ihre
Al=
gehend einzureichen. Seitens des Gemeinderates wo
ein Ausſchuß gebildet, der die Anträge nach der Bedicf
Antragſtellers prüft. — In dem hieſigen Gemeindenn.
von der Forſtmeiſterei einige Hundert Chriſtbäume
freigegeben. Dieſe Arbeiten werden ſeitens der Gen
geben und können ſich Intereſſenten auf der hieſig!
meiſterei melden. — Die hieſige Lehrerwohnung, dies
d. J. von einem ledigen Lehrer bewohnt war, ſoll n
einem verheirateten Lehrer aus Michelſtadt geweche
Auch wurde über die Inſtandſetzung der Lehrerwohm
chen. — Hoffentlich iſt dieſer dauernde Lehrerwechſel!1
letzten anderthalb Jahren herrſchte, nun endlich beheri
Bn. Hirſchhorn, 17. Nov. Vom Neckarkanal. MA
Fertigſtellung der beiden diesſeitigen Landpfeiler bei der
ſtufe fand am vergangenen Freitagabend im Gaſthaus
dahier ein Richtfeſt ſtatt, zu welchem die Firma Wooe
das techniſche und kaufmänniſche Perſonal ihrer Firma einn
Cc. Seeheim, 17. Nov. Liederabend des Geſa
„Eintracht‟. Der erſte Vorſitzende Herr Phil. Burkkt
die große Schar der Freunde des Vereins. Sodann beg zn
mit Schuberts „Nacht” den Reigen der Darbietungen. Der
Tageskalender für Mittwoch, den 18. November 1931.
Heſſ. Landestheater Großes Haus 20 bis 22,30 Uhr:
Die Kaiſerin und der Pferdedieb”, — Kleines Haus, 20 bis
22.15 Uhr: Die Dubarry”. — Konzerte: Rheingauer
Weinſtube Winzerfeſt, Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=
Reſtaurant am Böllenfalltor, Herrngartenkaffee, Kaffee Ernſt=
Ludwig. Café Ganßmann, Alter Ratskeller Konzert und Tanz.
— Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt=
Lichtſpiele.
lager. Dem Vorſtand des Verkehrs= und Kurverel
lungen, Herrn Profeſſor Geißler, an der Aufbauſche
heim, zu einem heimatkundlichen Vortrag zu gewinne
menden Sonntag (Totenſonntag) wird Herr Prol
abends im Hotel Weigold in ſeinem Vortrag das 4
deln „Die Auerbacher Mineralquellen und die Eſn
Fürſtenlagers”
— Hirſchhorn 17 Nov. Waſſerſtand des N
16. November: 1,62 Meter; am 17. November: 1,02 —
Gernsheim. 17 Nov. Waſſerſtanddes*
16. November: 0.22 Meter, am 17. November: 030
ſo rein und ſtimmungsvoll geſungen, daß ſich der Verein
übertraf. Aber auch alle anderen Chöre verrieten eine 9 —1
arbeit und einen gurdiſziplinierten Verein. Die Ausſpr—
bildlich. Den choriſchen Höhepunkt des Abends aber bildee!
„Morgen”, ein oft, aber ſelten ſo ſchön und wirkungsb.2
Chor. Mit den Chören wechſelten Zuſammenſpiel von
und Flöte durch die Herren Schneider, Roß, Crößmanm n
Frau E. Beltz begleitete feinfühlig am Klavier. Eine fun
ſtung war ein Duo für zwei Geigen, das die Herren Schn.
mit ſauberer Technik und edlem Strich ſpielten. Der 9a.2
wegte ſich auf ſehr beachtlicher Höhe, dank des Fleißes uncn
des verdienten Chorleiters, Herrn Lehrer Germann, des
ſichtlich von Jahr zu Jahr fördert. Anſchließend ging nch
Einakter über die Bretter. Im anſchließenden gemütlian
reichte der Vorſitzende Herrn Peter Seib 2. eine ſilberne
25jährige Mitgliedſchaft.
Bt. Auerbach. 17. Nov. Vortrag über da
aalg
stück, dick und rund e Konzein
18. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Der Elsbacher Mörder konnte heute in der Perſon
des 24jährigen Knechtes Hans Trauth ermittelt und
über=
führt werden. Er hat die Tat eingeſtanden.
Dazu wird vom Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt
mit=
geteilt: Am 7. November fand man morgens an einem
Wald=
rand zwiſchen Elsbach und Erbach i. O. die Leiche des 18jährigen
Knechtes Adam Krämer aus Günterfürſt mit einer ſtarken
Kopf=
wunde in einer Blutlache auf. Dem Toten waren die Schuhe
ausgezogen. Der Verdacht richtete ſich zunächſt gegen 4
Hand=
werksburſchen, die in der Umgebung nach Schuhen gefragt
hat=
ten, wurde aber durch deren Feſtnahme und Vernehmung
hin=
fällig. Den Bemühungen des Oberinſpektors Günther vom
Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt iſt es nun gelungen, 10
Tage nach der Tat, den Täter ausfindig zu machen. Dadurch,
daß man das Waſſer in einem nahegelegenen Teich abließ, fand
man die Mordwaffe, ein Stück Waſſerleitungsrohr. Das führte
auf die Spur des Täters, des 24jährigen Knechtes Hans Trauth,
der bei dem gleichen Arbeitgeber wie der Ermordete, nämlich
dem Beigeordneten Schwöbel von Elsbach beſchäftigt war.
Nach=
dem ſein von vornherein zweifelhaftes Alibi heute erſchüttert
werden konnte, geſtand Trauth ein, die Tat wegen eines
Arbeits=
konflikts mit Krämer begangen zu haben. Vermutlich liegt aber
auch Eiferſucht und gekränkte Eitelkeit vor, weil der Ermordete
von den bei dem Dienſtherrn beſchäftigten Mägden bevorzugt
wurde. — Um das Motiv zu verſchleiern, hat er dem Toten die
Schuhe ausgezogen, zerſchnitten und in den Abort geworfen,
wo die Stücke jetzt auch gefunden wurden.
lebens gegenüber: ihnen ſoll in der frohen
Geſell=
ſchaft guter Wanderkameraden im
gemüt=
vollen Leben in den Jugendherbergen, im
Schauen und Erleben draußen in Wald und
Feld reinere Freude und edlerer Genuß
be=
ſchert ſein.
Ihnen allen will das Jugendherbergswerk dienen!
Für ſie hat es ſeine herrlichen Einrichtungen geſchaffen. Auf
die ſchönſten Gegenden unſeres Heſſenlandes ſind unſere
Jugend=
herbergen verteilt. Alle Jugendorganiſationen ſind daran
be=
teiligt denn das Jugendherbergswerk kennt keinen Unterſchied
der Klaſſen und Parteien und Konfeſſionen. Es iſt ein Werk des
Volkes und wird von allen getragen, deren Arbeit der Jugend
gilt. Jugendgruppen und =bünde jeder Art benutzen die
Jugend=
herbergen als Heim und Tagungsraum.
Den Schulen aller Art ſtehen die Jugendherbergen als
Land=
heime zur Verfügung.
Für mehrtägige Schulausflüge erweiſen ſich die
Jugendher=
bergen als beſte und billigſte Uebernachtungsgelegenheit. Nur
durch ſie werden ſolche Ausflüge überhaupt erſt möglich.
Möglich wird durch ſie auch erſt das Wandern der
unbemittel=
ten Jugend. So vermag allein das Jugendherbergswerk für alle
jungen Menſchen ohne Ausnahme die Kenntnis deutſchen Landes,
deutſcher Art und Sitte zu vermitteln; ſo ermöglicht es die
För=
derung der Liebe zu Volk und Land, zu Natur und Heimat.
Unbeſtreitbar iſt, daß ſeit Beſtehen der Jugendherbergen das
Wandern deutſcher Jugend in ungeahntem Maße an Umfang
ge=
wonnen hat. Heute wären Jugendbewegung. Jugendwohlfahrt
Jugendfürſorge und Jugendpflege ohne das Jugendherbergswerk
kaum mehr denkbar.
Aber das Jugendherbergswerk vermag ſich nicht ſelbſt zu
tra=
gen. Was wir in vielen Jahren ſchwerſter Opfer in Heſſen erſtellt
haben, müſſen wir ſelbſt erhalten.
Daher, Ihr Eltern und Freunde der Jugend, meine Bitte:
Helft uns. das Werk, helft uns, die heſſiſchen Jugendherbergen
über dieſe ſchwere Zeit hinüberzuretten. Weiſet unſere jungen
Bittſteller nicht ab. Wir wollen uns alle gemeinſam hinter dieſes
Werk ſtellen, wie ſich Eltern ſchützend und ſorgend vor ihre
Kin=
der ſtellen. Ich habe mich in gleichem Sinne um eine Spende an
die Jugendlichen aller Bünde und Gruppen gewandt, und ich
bin zuverſichtlich in der Erwartung, daß die Jugend dieſes Opfer
gerne bringen wird. Ich müßte mich ſehr täuſchen, wenn ich mich
heute vergeblich an die Elternſchaft unſeres Landes und an die
Freunde einer geſunden und frohen Jugend wenden ſollte.
Allen aber, die — ſei es auch mit der geringſten Spende —
unſeren heſſiſchen Jugendherbergen die gedeihliche Weiterarbeit
ermöglichen helfen, ſei im Namen der Jugend und im Namen des
Volkes der herzlichſte Dank geſagt von
Heinrich Haſſinger.
nim unſeres Heſſenlandes, ſowie an alle Freunde einer
einfachen, frohen und geſunden Jugend!
tifteller komme ich zu euch, ihr Eltern und Freunde der
ſtend. Bitten will ich bei euch für ein Werk, das für
mualler Volksgenoſſen errichtet iſt und erhalten werden
fu uſas heſſiſche Jugendherbergswerk.
in oden Tagen werden junge Menſchen in eure Häuſer
kom=
unaſ die heſſiſchen Jugendherbergen zu ſammeln. Weiſet
mDer Tür, gebet ihnen, ſoviel Ihr zu geben vermöget;
eixag, und ſei er noch ſo klein, iſt herzlich willkommen.
vio, das Werk zu erhalten, das bedroht iſt von der Not.
drmit euren eigenen Kindern, Ihr helfet damit den
rd Abertauſenden, die ihre einzige Freude und
Er=
v draußen auf billigen Fahrten und Wanderungen
hren. Sie alle brauchen die Jugendherbergen als die
Eitten, wo ſie ſicher behütet, gut und billig übernachten
die Räume frei ſind von Alkoholdunſt und
Tabaks=
tern und Freunde der Jugend, bedenket, ehe Ihr die
Giſteller abweiſet:
unde junger Menſchen unſeres Landes ſtehen Tag für
iten Zwang von Arbeit und Verdienenmüſſen. Ihre
e ſind knapp bemeſſen; ſie wollen und müſſen ſie
aus=
könnten ſie es beſſer als durch Schauen und
er Arbeitsruhe ſind qualvoll und verderblich, wenn
dr Sinn und jede Ausfüllung fehlt. Fahrten aber
han die Natur geben auch ihnen ein
Stück=
ſeude und ſtärken ihre Widerſtandskraft.
hiele unſerer Buben und Mädchen leiden unter den
Ieder Anfrage iſt die letzte Bezugsguſttung beizufügen. Anonyme Arfage werden
nicht beantwortet. Die Beantworiung erfolgt ohne Rechtsverbindlſchkeit.
H. W. R. 25. In Heſſen iſt eine Pachtſchutzordnung vom
28. März 1924 noch in Kraft, die am 8. Oktober 1925 und
28. März 1928 Abänderungen erfuhr. Das Einigungsamt iſt dem
Amtsgericht eingegliedert mithin wäre das für R. zuſtändige
Amtsgericht anzugeben. Da im Rahmen des Briefkaſtens alle
Fragen nicht beantwortet werden könnten, empfehlen wir,
Regie=
rungsblatt Nr. 12 von 1924, Nr. 20 von 1925 und Nr. 5 von 1928
nachzuleſen. Die Jahrgänge ſind auf der Landesbibliothek
er=
hältlich.
„Wilder Wein”. Inſofern durch die beſtehende Anlage der
ungeſtörte Gebrauch der Mietwohnung, insbeſondere durch das
Herbeiziehen von Inſekten und Ungeziefer, beeinträchtigt wird,
wird vom Vermieter die Beſeitigung verlangt werden können.
Im übrigen wäre bezüglich der zweckentſprechenden Maßnahmen
ſelch letzten
en die Auu
lage dau
hauere
ſn zahlloſen. Halbheiten des heutigen Vergnügungs=
ein Gärtner zu befragen
Trinkt Fachinger. Infolge Ueberernährung mit Fleiſchkoſt
entſtehen leicht in den Körperſäften Anhäufungen von Harnſäure,
die zu gichtiſchen Ekrankungen führen. Dieſe
Krankheitserſchei=
nungen bekämpft man mit gutem Erfolg durch den regelmäßigen
Genuß von „Staatl. Fachingen”, da dieſes Heilwaſſer infolge
ſeiner günſtigen Zuſammenſetzung die Kraft beſitzt, die
über=
ſchüſſigen Säuren unſchädlich zu machen und den Stoffwechſel
vor=
teilhaft anzuregen.
rich, die mmZuhrten Male wurden für ganz Heſſen
Reichsverbands=
ſt noch ungellm npregnerungen durchgeführt, und zwar in den Tagen vom
vwie die in M;zumml. November. Zu dieſen Pramiierungen traten 117
Zubehö m Strute (2—4jährig), und zwar 53 Kaltblut= und 64
Warm=
ſchnell herbeiyr ſtem Wettbewerb, wobei ſehr erhöhte Anforderungen
ge=
räume nrwurhe, Außer Geldpreiſen wurden zwei Siegerpreiſe des
lten Kinde r Rektminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft für die
unnhſen gezogenen Stuten vergeben, ferner ein
Sieger=
desdt ſichsverbandes für die beſte 2jährige Stute und acht
emulen für die jeweils beſten Stuten Kalt= und Warm=
Aſh, Darmſtadt. Berſtadt und Alsfeld. Wenn im letzten
ſietz tegespreiſe nach Rheinheſſen und Oberheſſen fielen,
dsmal beide nach Oberheſſen. Die diesjährigen Sie=
RReichsminiſters wurden wie folgt verliehen:
grſtute in Kaltblut: 4jährige Elite=Stute Tilla,
4ſhs v. Xenophon. Züchter und Beſitzer: H. Dreut 2.,
Syerſute in Warmblut: 3jährige Stute Wilma,
dun=
rchv. Ulan. Züchter und Beſitzer: Guſtav Weber,
ögern.
u die beſte 2jährige in Heſſen gezogene
Warmblut=
ute ſma braun v. Wilderer, Züchter und Beſitzer: R.
ch” rais=Münzenberg.
Sutsmedaille des Heſſiſchen Staatsminiſteriums
er=
ſeſſen: für Kaltblut: 2jährige Stute Cäcilie
ſertweiler, Laubenheim: für Warmblut: 2
jäh=
ſiie Renate des W. Schneider, Koſtheim.
ihburg: für Kaltblut: 2jährige Stute Ferra
lernheimer, Groß=Bieberau; für Warmblut:
tSrute Roſa des Phil. Becht 4., Hähnlein.
Eſen; für Kaltblut; 4jährige Stute Tilla des
M Griedel, 2jährige Stute Clara vom Verſuchs=
Anhof; für Warmblut: 3jährige Stute Wilma
ſhſv Weber, Ober=Hörgern, 2jährige Stute Orla des
ohs. hrer, Unter=Wegfurth.
Wandung mit den Stutenprämiierungen wurden auch
eMſale Zugleiſtungsprüfungen am amerikaniſchen Zug=
Weß’hen abgehalten. Die beſte Leiſtung wurde in Darm=
Neund zwar von einem Geſpann des Oekonomierats
ain felderhof. mit einem Laſtzug von 306 Ztr. über
VereA ne Leiſtung, die faſt an den deutſchen Rekord heran=
Aihn Veranſtaltungen nahmen einen ſehr erfolgreichen
N.-
WW WVerfreuten ſich eines guten Beſuches.
Cw. Jetzt muß der Landwirt an das Setzen junger Obſtbäume
denken. Die geringen Preiſe für das Obſt haben ſehr vielen
Landwirten hierzu die Luſt genommen. Einen ſehr ſchlechten
finanziellen Erfolg hatten die Landwirte, die faſt nur Kelterobſt,
Preis 0,80—1,20 Mark, zu verkaufen hatten. Unſeren
Obſtzüch=
tern kann deshalb nicht genug empfohlen werden, beſſere Sorten
anzupflanzen. Mehrere Landwirte von Zell i. Odw. haben ſich
trotz der ſchlechten Obſtpreiſe nicht entmutigen laſſen und haben
Bäume bezogen. Der Preis pro Baum beträgt 1,50 Mark. Er iſt
den Obſtpreiſen angepaßt. Da die Bäume zum Teil auf Aeckern
mit ſteinigem Untergrund kamen, deshalb haben einige Landwirte
den Boden mit Sprengſtoff lockern laſſen. Dieſes Verfahren wurde
in der Gemarkung Zell i. Odw. zum erſten Male angewandt,
da=
her brachten die Mitglieder des Obſtbauvereins Zell dieſem
Ver=
fahren großes Intereſſe entgegen.
Schukz vor
Ansbeckung"
besonders bei
Erkältungsgefahr. Grippe u. 3. w.
Cm. Wallerſtädten, 17. Nov. Landwirtſchaftliches.
Die Ablieferungen von Zuckerrüben gehen ihrem Ende entgegen.
Die zuläſſigen Ablieferungsmengen waren vertraglich feſtgelegt
und betrugen für 1 Morgen 170 Zentner. Dadurch ſollte verhütet
werden, daß durch allzu reiche Düngung zu große Zuckerrüben
er=
zeugt würden; denn kleinere Zuckerrüben beſitzen einen höheren
Prozentgehalt an Zucker. Für die feſtgelegten
Ablieferungsmen=
gen erhielten die Landwirte 1,05 Mk. pro Zentner.
Cp. Ober=Roden, 17. Nov. Wird Meſſenhauſen
einge=
meindet? Schon des öfteren waren in den letzten Jahren
Beſtre=
bungen im Gange, das Filialdorf Meſſenhauſen nach Ober=Roden
ein=
zugemeinden. Der Gemeinderat befaßte ſich in ſeiner letzten Sitzung
auf Grund eines Antrages mit dieſer Frage, kam jedoch nicht zur
An=
nahme eines Beſchluſſes. Vor allem fordert die Gemeinde Ober=Roden
einen genauen Einblick in die Vermögenslage des Dorfes, das ungefähr
14 Häuſer und 90 Einwohner umfaßt und deſſen Gemarkung ungefähr
91 Hektar groß iſt. Der Antrag auf Eingemeindung wurde zunächſt
zurückgeſtellt. — Auch die Einführung einer Getränkeſteuer wurde
zurückgeſtellt. Ein Antrag der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Dieburg
auf Herabſetzung der Miete wurde abgelehnt. Ein weiterer Antrag auf
Erhöhung der Miete für das Arbeitsamt wurde ebenfalls abgelehnt.
Dg. Egelsbach, 16. Nov. Turngemeinde (D. T.).
Theater=
aufführung: Volksſtück „Sou mußt’s kumme‟. Obs wegen des
volks=
tümlichen Inhalts dieſer Odenwaldſtücke, iſt, oder wegen der mitunter
derben Sprache, oder auch wegen der trefflichen Spielweiſe der
Dar=
ſteller, oder aus allen drei Gründen zuſammen: immer findet die
Ver=
einsbühne der Turngemeinde eine zahlreiche und beifallsfreudige
Zu=
hörerſchaft, die auch geſtern wieder ein Stückchen Odenwälder
Volks=
leben erſichtlich miterlebte. Keiner der Laienſpieler ſucht ſich
heraus=
zuſtellen, auf die Geſamtwirkung kommt es ihnen allen an, und die
wurde aufs beſte erzielt. Der Verein will mit ſolchen Aufführungen
mundartlicher Volksſtücke in erſter Linie heimatliche Sitten und
Ge=
bräuche und ländliches Volkstum vorführen durch ſeine Mitglieder und
für ſeine Mitglieder und Freunde.
m. Aus dem Lande. 17. Nov. Gewerbliches. Für
Hand=
werkerkreiſe wichtig iſt ein „Rechtsbelehrender Kurſus”, den die
heſſiſche Handwerkskammer in Darmſtadt in Gemeinſchaft mit der
Handwerkskammer des Regierungsbezirkes Wiesbaden, dem
Hand=
werkerrat Frankfurt und der Betriebswirtſchafts= und
Geperbe=
förderungsſtelle Frankfurt veranſtaltet. Ende November
begin=
nen die Vorträge und in 18 Vortragsabenden wird das Thema
Lalurtheim. 16 Nov. Werbeverkauf mit Not=
Hterie. Auch in dieſem Jahre veranſtaltet der
Ver=
ſer Kaufleute in der Zeit vom 5. bis 24. Dezember
eikauf, verbunden mit einer Lotterie zugunſten der
erſelbe erhofft, aus dieſer etwa den Betrag von
m Hilfswerk zur Verfügung ſtellen zu können. Ab
wd in den beteiligten Geſchäften bei Einkauf von
reklos verabfolgt. Es ſollen über 100 Sachgewinne
Selangen, darunter eine Schlafzimmereinrichtung,
hrichtung, fette Schweine uſw., lauter begehrte
ran 17. Nov. Schwerer Motorradunfall.
un Sonntag kam auf der Chauſſee nach Mörfelden ein
Enfolge Reifendefektes zu Fall. Ein Mitfahrer aus
erhebliche Verletzungen, die ſeine Verbringung ins
enhaus Groß=Gerau notwendig machte. Der Fahrer
kichteren Verletzungen davon.
— 17. Nov. 45jähriges Jubiläum des
enns „Liederkranz”. Am Sonntag hielt der
Vederkranz im Saale „Deutſches Haus” ſein
dies=
eikonzert ab, verbunden mit 45jährigem Jubiläum.
ſende Weber begrüßte die zahlreichen Zuhörer im
eins und wies auf die Bedeutung des Tages hin.
Ien Chöre zeigten beachtenswerte Leiſtungen. Zur
des Abends hatte ſich die Mandolinen=Abteilung
N= zur Verfügung geſtellt, deren Vorträge beifällig
Eern aufgenommen wurden. Im Mittelpunkt ſtand
Eſchiedener Mitglieder. Die noch lebenden Gründer
Heinrich Sturm. Konrad Müller, Ludwig Petri
S wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Für
erige Mitgliedſchaft wurden den Mitgliedern Adam
Noth, Johs. Schäfer, Julius Sternfels, Peter
eunmann, Phil. Maul 2., Valentin Schüßler. Adam
Noth 1.. Daniel Däubner, Heinrich Seebold 5.,
Auguſt Sternfels, geſchmackvolle Urkunden
über=
loch lebenden Gründern des Vereins ſteht
Chri=
in den Reihen der aktiven Sänger. Er wurde
Obwohl der hohe Druck ſeinen Bereich über Deutſchland
aus=
dehnt, ſo ſcheint ſich gegenwärtig ſein Einfluß noch nicht
durchzu=
ſetzen, denn die flache Störung über Nordoſtdeutſchland und der
Oſtſee bringt an ihrer Rückſeite ſtärkere Bewölkung und
Nieder=
ſchläge zum Vordringen. Der Wolkenſchirm überragt bereits
un=
ſer Gebiet und im nördlichen Teil des Reiches treten auch
verein=
zelte Niederſchläge auf. Vorerſt wird weiter der Störungseinfluß
zur Geltung kommen, der außer der Bewölkung auch bei uns
ver=
einzelt zu Niederſchlägen führen dürfte. Eine weſentliche
Tempe=
raturänderung findet nicht ſtatt, jedoch ſinken bei nächtlicher
Be=
wölkungsabnahme auch die Werte etwas unter Null.
Ausſichten für Mittwoch, den 18. November: Zeitweiſe ſtärker be=
teils aufheiterndes Wetter, bei Aufklaren Nachtfroſt.
wölkt, vereinzelt auch Niederſchläge, bei Aufklaren Nachtfroſt.
Ausſichten für Donnerstag, den 19. November: Teils wolkiges,
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortſich für Pollikk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Jenllleten, Reſch
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhma
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer
„Die Gegenwart” Tagesſpſegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willv Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Fch unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rüchſendung nicht übernommen.
Heute, Mittwoch, 18. d. M., abends 8 Uhr, im Feſtſaal des Ludwig=
Georgs=Gymnaſium (Eingang Karlsſtraße) Oeffentlicher
Vortrag des Herrn Dr. med. Rudolf Jockel=Darmſtadt über
und ihre naturheilgemäße
„Magen= und Darmtkantgeilen Dehanolung”. 16565
Mitglieder frei. Nichtmitglieder 50 ₰. Naturheilverein Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8 — Nr. 320
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mittwoch, 18. Novemö4h
Heiuf antd Austand.
Sklarel=Prozeß.
Weitere Vernehmung des Bürgermeiſters
Schneider.
Berlin. Nach Beginn der
Dienstagver=
handlung überreichte die Staatsanwaltſchaft dem
Gericht das beim Bürgermeiſter Schneider
be=
ſchlagnahmte Silber, das er von den Sklareks
geſchenkt erhalten hat. Rechtsanwalt Dr. Puppe
ſtellt den Antrag, am Donnerstag nicht nur
Oberbürgermeiſter Böß, ſondern auch deſſen
Ehe=
frau zu vernehmen. Willi Sklarek bemerkte
hier=
zu, daß die Brüder dankbar wären, wenn das
Gericht die Vorgänge auf denkbar breiteſter
Grundlage erörtere, da er ein großes Intereſſe
daran habe, dem Gericht zu beweiſen, daß ſie ein
korruptes Syſtem übernommen hätten. Bisher
habe er die Beamten ſtets geſchont. Er habe es
jetzt aber nicht mehr nötig, irgendwelche
Rück=
ſicht zu nehmen. Der Vorſitzende erklärte dann,
daß er zunächſt den Oberbürgermeiſter Böß ſelbſt
nach der Tätigkeit, ſeiner Frau befragen und
dann erſt zu einem Entſchluß kommen will, ob
die Vernehmung von Frau Böß noch notwendig
iſt. Das Gericht ging dann nochmals auf die
Zuwendungen ein, die Bürgermeiſter Schneider
von den Sklareks erhalten haben ſoll. Schneider
gab zu, verſchiedentlich von den Sklareks
Ge=
ſchenke bekommen zu haben und mit ihnen
Sonn=
tags ausgegangen zu ſein. Die Ausgaben dafür
ſind, wie die Staatsanwaltſchaft hervorhebt, in
den Büchern der Sklareks unter dem Decknamen
„Oranien” eingetragen worden. Auf den
Vor=
halt des Vorſitzenden, warum die Sachen
da=
mals vor der Kriminalpolizei verſteckt worden
ſeien, erklärte Schneider, daß er damals einfach
nicht gewußt hätte, was er getan habe.
Mordverſuch.
Frankfurt a. M. Der 21jährige ledige
Elektromonteur Wilhelm Ullmann unterhielt ſeit
etwa zwei Jahren mit der 20 Jahre alten Elli M.
ein Verhältnis, das von den Eltern des
Mäd=
chens nicht gern geſehen wurde. Am Sonntag
beſuchte Ullmann ſeine Braut in der elterlichen
Wohnung. Nach einer kurzen Auseinanderſetzung
zog er einen Revolver und gab einen Schuß auf
das Mädchen ab. Im Bethanienkrankenhaus,
wo=
hin das Mädchen gebracht wurde, ſtellte ſich bei
der Operation heraus, daß der Schuß in den
Unterleib gegangen war und die Därme ſchwer
verletzt hatte. Der Zuſtand des Mädchens iſt
ſehr ernſt. Der Täter wurde feſtgenommen. Bei
ſeiner polizeilichen Vernehmung gab er an, daß
die Waffe verſehentlich losgegangen ſei und daß
ihm jedwede Tötungsabſicht ferngelegen habe.
Der weitere Sachverhalt muß erſt durch die
Ver=
nehmung und Zeugenausſagen geklärt werden.
Die Vorunterſuchung gegen das bisherige
Schultheiß=Direktorium.
Berlin. Wie Berliner Blätter zur
Ver=
haftung Katzenellenbogens und zur Eröffnung
der Vorunterſuchung gegen vier andere
Mit=
glieder der Schultheiß=Generaldirektion erfahren,
handelt es ſich bei den vier Angeſchuldigten um
die ehemaligen Generaldirektoren Penzlin, Dr.
Sobernheim, Kuhlmey und Funke.
Wie wir erfahren beabſichtigt die
Staatsan=
waltſchaft nicht nur die Unterſuchung gegen die
Direktoren der Schultheiß=Patzenhofer. A.G. zu
führen, ſondern auch eingehend die Vorgänge zu
prüfen, die ſich mit den in Frage kommenden
Banken abgeſpielt haben. Vor allem ſoll
feſt=
geſtellt werden, ob bei dieſen Banktransaktionen
ſtrafbare Handlungen vorgekommen ſind.
Der frühere Generaldirektor der Schultheiß=
Patzenhofer A.G., Ludwig Katzenellenbogen, iſt
gegen Sicherheitsleiſtung in Höhe von 100 000
Mark am Dienstag nachmittag aus der Haft
ent=
laſſen worden.
Drei Hirten von einer Granate in Stücke
geriſſen.
Mähriſch=Oſtrau. Wie die „Oſtrauer
Morgenzeitung” meldet, ereignete ſich auf einer
Wieſe bei Loſono in der Nähe von Preßburg in
der Slowakei eine furchtbare Granatexploſion,
die drei Menſchenleben forderte. In den letzten
Tagen veranſtaltete das Militär auf der Wieſe
eine Uebung, bei der eine Handgranate verloren
ging. Das Militärkommando ſetzte für die
Auf=
findung der Granate eine Belohnung von 25
tſchechiſchen Kronen aus. Vier Hirten fanden die
Granate und unterſuchten ſie am offenen Feuer.
Ein 19jähriger Hirt ſchleuderte die Handgranate
plötzlich ins Feuer. Im nächſten Augenblick
explodierte die Granate und riß den Werfer und
zwei weitere Hirten in Stücke.
Schweres Autounglück im Elſaß.
Straßburg. Ein Laſtkraftwagen aus
Neun=
kirchen, der in Straßburg 140 Zentner Getreide
geholt hatte, raſte an einer ſteilen Stelle mit
50 Kilometer Geſchwindigkeit die Straße
hin=
unter und fuhr in einer Gruppe von jungen
Ar=
beiterinnen. Ein 17jähriges Mädchen wurde
gegen einen Zaun geſchleudert und getötet; eine
andere Arbeiterin flog in einen Bach, wo ſie
er=
trank. Dann riß der Wagen einen elektriſchen
Maſt um und ſtürzte einen Abhang hinunter.
Der Wagenbeſitzer und ſein Begleitmann erlitten
ſchwere Verletzungen und wurden ins
Kranken=
haus nach Bitſch gebracht. Der 20jährige
Chauf=
feur wurde im Führerſitz feſtgeklemmt und konnte
erſt durch herbeigeeilte Hilfe befreit werden;
auch er hat ſchwere Verletzungen erlitten.
Eine Goethe=Münze in Oeſterreich.
Wien. Anläßlich des Goethejahres iſt die
Ausgabe einer Fünfſchilling=Goethemünze mit
dem Kopf Goethes geplant.
Lübben hat wieder Garniſon.
Die Spre
Sie haben ſchon Freundſchaft geſch,
Soldaten der neuen Garniſon Lübber
den Spreewälderinnen den H.u
Unter großer Begeiſterung der Bevölkerung zog in der Spreewaldſtadt Lübben das Ausbildungsbataillon des Infanterie=Regiments Nr. 2
von Wünsdorf nach Lübben verlegt worden iſt. Die Stadt iſt damit wieder zur Garniſon geworden.
Die Feier anläßlich der Verlobung der Söhne des Nizam von Heidarabad.
In der Mitte ſitzend: Der Exkalif der Türkei, Abdul Medjid (2), zu ſeiner Rechten Prinzeſſin
Durri Shevar (1), zu ſeiner Linken Prinzeſſin Hanem Sultana (3), ſtehend (mit Blumenkrone)
die beiden Söhne des Nizam von Heidarabad.
Mit orientaliſchem Prunk wurde in Nizza die Verlobung der beiden Söhne des Nizam (Kaiſer)
von Heidarabad, des wohlhabendſten aller indiſchen Fürſten und, wie es heißt, reichſten Mannes
der Welt, mit den Töchtern des türkiſchen Kalifen Abdul Medjid gefeiert. Das Feſt der
Vermäh=
lung ſoll demnächſt in Indien begangen werden.
Calmelke-Prozeß.
Lübeck. In der Dienstagverhandlung wies
Rechtsanwalt Dr. Wittern darauf hin, daß
ver=
ſchiedene Krankengeſchichten in der Urſchrift
fehlen. Dr. Wittern bat den Oberſtaatsanwalt,
ein Verfahren gegen Unbekannt wegen
Beſeiti=
gung von Urkunden einzuleiten.
Oberſtaatsan=
walt Dr. Lienau ließ daraufhin ſofort
Ermitt=
lungen nach den Krankengeſchichten anſtellen.
Sodann wurde der Zeuge Dr. Wiener weiter
vernommen, der ſich über den Verlauf der
Krankheit bei dem Kinde Schulz, ſowie über die
Erkrankung des Kindes Grieſe äußerte. Bei der
Leichenöffnung des Kindes Schulz hat man
da=
mals zum erſten Male den Fehlſchlag der
Cal=
mette=Fütterung feſtgeſtellt. Dr Wiener
bekun=
dete über den Fall Schulz, daß er hier einen
Verdacht des Zuſammenhanges mit der
Fütte=
rung nicht gehabt habe. Dr. Jannaſch und Dr.
Deycke hätten aus dem Drüſenbefund geſchloſſen.
daß es ſich um angeborene Tuberkuloſe handelte.
Die Frage, ob man nicht vielleicht auf den
Ge=
danken habe kommen können, daß eine
Schädi=
gung durch BCG. vorliege, ruft eine ausgedehnte
Wechſelrede zwiſchen Sachverſtändigen,
Neben=
klägern und den Zeugen hervor. Die
Sachver=
ſtändigen ſind der Meinung, daß man an einen
Zuſammenhang mit Fütterung wohl nicht habe
denken können.
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen
werden Frau Dr. Küſel und Frau Bethge
ver=
nommen. Letztere ſchildert den Verlauf der
Er=
krankung ihres Kindes und die Vorgänge im
Kinderhöſpital. Verſchiedene Fragen des
Ober=
ſtaatsanwalts und der Sachverſtändigen gehen
darauf hinaus, ob nicht Prof. Klotz die
Zuſam=
menhänge mit der Fütterung früher hätte
er=
kennen müſſen. Prof. Klotz äußert ſich dahin,
daß die Krankheitserſcheinungen bei den Kindern
nicht beſonders auffällig und ſehr
verſchieden=
artig geweſen ſeien.
Blukige Affäre in Groß=Oſtheim.
Ein Poliziſt ſchwer verletzt. — Der Täter
erſchoſſen.
Aſchaffenburg. Am Dienstag morgen
kam es bei einer Streife, die die Beamten der
hieſigen Gendarmerie durchführten, zu einer
auf=
regenden Szene. Wir erfahren hierzu
folgen=
des: In der Nacht, zum Samstag waren aus
einem Anweſen mehrere Enten geſtohlen worden.
Ein Hehler hatte noch am Samstag verſucht, das
Diebesgut bei einem Geflügelhändler in
Aſchaf=
fenburg abzuſetzen, hatte aber dabei den
Ver=
dacht des Händlers erregt und war auf deſſen
Veranlaſſung von der Aſchaffenburger Polizei
verhaftet worden. Kurze Zeit ſpäter gelang es
der Polizei, den eigentlichen Dieb, den Arbeiter
Michael Dahlem dingfeſt zu machen. Er wurde
verhaftet und im Groß=Oſtheimer Rathaus in
einer Zelle untergebracht. Es gelang ihm jedoch,
in der Nacht zum Sonntag zu entkommen. Die
Nachforſchungen der Polizei ergaben, daß ſich
Dahlem in ſeiner Wohnung aufhalte, worauf
ſich drei Beamte der Aſchaffenburger Polizei an
die Durchſuchung der Dahlemſchen Wohnung
machten. Der Hauptwachtmeiſter Erbacher und
der Oberwachtmeiſter Gräß drangen in die
Wohnung ein, nachdem die Tür auf mehrmalige
Aufforderung nicht geöffnet wurde. Als die
Be=
amten zur Feſtnahme Dahlems ſchritten, gab
dieſer plötzlich mehrere Schüſſe ab, von denen
einer den Rock des Oberwachtmeiſters Gräß
durchbohrte, ohne dieſen zu verletzen. Ein
zwei=
ter Schuß drang Erbacher in den Oberſchenkel,
ſo daß er zuſammenbrach. Oberwachtmeiſter Gräß
machte ſofort von der Schußwaffe Gebrauch und
gab einige Schüſſe auf Dahlem ab, ſo daß dieſer
blutüberſtrömt zuſammenbrach und kurze Zeit
darauf ſtarb. Er hinterläßt eine Frau und drei
Kinder. Der Erſchoſſene war mehrfach, darunter
auch mit Zuchthaus, vorbeſtraft. Das Befinden
des Hauptwachtmeiſters Erbacher iſt ernſt, jedoch
nicht lebensgefährlich, er wurde dem
Aſchaffen=
burger Krankenhaus zugeführt.
Der Heroin=Schmuggel PrrMksu n
Baſel. Im Heroin=Schmuggel=Prrt
am Montag nachmittag mit der TN
des Hauptangeklagten Dr. Müller
Fall begonnen. Hierbei ergab ſich dies
bare Tatſache, daß 258 Kg. Kokain foiil zn
welches Quantum Müller keine Au:
Ferner ergab ſich, daß im Laboratoriun
477 Büchſen mit der Aufſchrift „Kokz./eit
den wurden, die aber Milchzucker moſſe der kein !
ſium enthielten. Müller erklärte, er Alumtit
Kokain für einen Spanier namens 2944s0 Paris
kauft. Dieſer habe das Gift ſelbſt in M— dei gant
gefüllt, die daraufhin in einer Blech ſichu. he leber
geſchloſſen worden ſeien. Er, Müller hm Und die
Büchſen in ſeinem Lager aufbewall=mu Pariſer,
Glauben, daß ſie wirkliches Kokain /cl-nen Läch=
Alvalos müſſe hinter ſeinem Rücken ſ4— Korſika
geöffnet und ihren Inhalt ausgeta rdme
Dieſen Angaben wird vom Gericht
Glauben geſchenkt. Darauf gab
Phyſiker Profeſſor. Hunziker Erkl5:1
über die geſundheitsſchädliche Wirku g.
kains und des Morphiums.
Der zweite Verhandlungstag au
begann mit der Vernehmung Müller
ten Anklagepunkt, der das Fehlen vu
Morphium betrifft. Müller gab ſchln.
Vorunterſuchung allerdings erſt nau
gem Leugnen zu, aus Morphium Huh
ſtellt zu haben. Er erklärte, das feh-UFA
tum habe dem zweiten Angeklagtem Wau
hört, in deſſen Auftrag er es veran W uſe
Tatſache iſt, daß Müller den Fabualkin
ſtets unter der falſchen Bezeichnunz!
Morphium, das damals noch nicht un
täubungsmittelgeſetz fiel, an ſeine u
Abgeber weitergab. Die Analyſe hatt/
felsfrei ergeben, daß es ſich dabeii;
Heroin gehandelt hat.
Iiea
Im Laufe der Vormittagsſitzung M.I0
ſchiedene Angeſtellte des Müllerſ ieb.40
nehmens, die zum Teil jene auslän.!
kelmänner kennen, denen Müller H.
der Bezeichnung Benzoyl=Morphir-Mfſu
hat, vernommen.
Vier Arbeiter durch Starkſtromum
Brieg. Vier Streckenarbeiter
nachmittag auf der Lötſchberg=Süün
der Starkſtromleitung in Berührunn
und getötet worden. Die Arbeitem!
Lawinenſchutz=Arbeiten beſchäftigt,
Gerüſtſeile mit der Hochſpannung?
Kontakt gerieten.
Drei Tote bei einem Flugzeuge!
Barcelona. Ein Marinewe
iſt bei einem Uebungsflug über der=
Meer geſtürzt. Drei Perſonen kanru
ben, während der Monteur gere,
konnte.
Schwere Ruhrepidemie in Belgiſ”
Brüſſel. Wie aus Belgiſch=
Kog=
wird, iſt in dem dortigen Diſtrikt EI
ſchwere Ruhrepidemie ausgebrochen!
bereits 3000 Todesfälle.
„R. 100” wird verſchrott.s.
London. Das engliſche R5
„R. 100”, das im vergangenen Jall
nach Kanada und zurück geflogen
we=
wir bereits kurz mitteilten, demnäche
werden. Angeſichts der traurigen
mit ſeinem Schweſterſchiff „R. 101‟.
Oktober v. J. über Beauvais abſtüt
brannte, ſah man von einer Verr*l
Luftſchiffe infolge der damit verbe
fahren ab. Der Bau des Luftſchiffe‟
Millionen Pfund gekoſtet.
Ein neuer Erdſtoß in Finmp
Helſingfors. Ein neues I0
beben von drei Sekunden Dauer m.
abend um 21.30 Uhr in denſelben
G=
ſpürt, aus denen es am Montag!.
wurde. Schaden wurde nicht anger
Rng
SeA
von 4
schwere
fe, rein
Mabatt-
Hes e
2Wce
Ub
bis
1857
18. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 330 — Seite 9
Mieg uuf der gstel vei Scungen
Bandiken in Korſika.
unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 14. November 1931.
diten von Korſika. Endlich fand man einen neuen
Es war Zeit. Für die Gangſter von Chicago
ich keiner mehr. Korſika iſt näher. Die Spalten der
ärter füllen ſich; man
webuldig die letzten Mel=
Umgekehrt: Korſika ohne Franzoſen — das ginge ſchon eher. Die
Italiener tun das auch ganz gerne. .
Es iſt alſo zu verſtehen, wenn nicht alle Korſen die Beſetzung
ihrer ſchönen Inſel gerne ſehen. Das bedeutet aber nicht, daß
ſie nicht ihre Banditen, die übrigens zum Teil vom Feſtlande
ſtammen, loswerden wollen. Die „bandits dhonneur” exiſtieren
mehr in den Romanen. Die Banditen der Realität ſchrecken
vor Meuchelmord und Erpreſſung keineswegs zurück. Die
be=
rühmte korſiſche Wildnis, die „maguis”, gewährt ihnen Unter=
dem Krieg auf der
ſſchönheit”. Denn es iſt
ſechter Krieg mit
1os, Maſchinen=
Kriegsſchiffen,
ſten überwachen, und
ſeiſtattern mit dreifar=
und.
ſhle, mit denen die
ſeinung die
großzügi=
unen zur Beſetzung der
die Verhängung des
iandes begleitet, ſind
reilt. Im allgemeinen
mu (arikreich zwar in
Din=
z wenig ſentimental.
ariſpiſeſchworenen mit ihrer
ſt ifüdre „erimes
passion-
ehögc auf ein anderes Blatt.
er „0örecherwelt hat man
Mſeid als irgendwo. Der
nlichte Ruf der franzöſiſchen
ingschnien kann das bekräf=
Schmugge Ableie Banditen in
Kor=
namal in der Mehrzahl
zu vöhnlichen Verbrecher.
wuittag mit A Fſppit das wildromantiſche
oten Dr. M.) eimelutige Tradition und
erbei ergd ft ſſoſtimtes Etwas, das die
28 Kg. Küu in nita in einem anderen
Müller kein
ſtuuten läßt. Die
fried=
daß im Lalaa / Iaftelwohner, die von den
breßt und hingemordet
hüile aber kein Verſtänd=
ſen. Und die Pariſer,
chentthen Pariſer, ſprechen
Inhalt uusitik fay ein Schuß Lächerlichkeit.
Dar
handlungste
r das
sMo
chigter
4
aus=
asbile
ſn w.
ſebten
ge=
n gette
flüßten und Obrigkeit ſpielten. Es mußte
einge=
griffen werden, und zwar mit großer Kraftentfaltung. Härten
ſind, dabei nicht zu vermeiden, Maſſenverhaftungen ſind
not=
wendig. Denn die Maquis iſt groß, und die Leute gehen dort
alle mit Flinten umher. Sie können ſchließlich ja keine
Akten=
mappen in der Wildnis brauchen. Aber es iſt darum ſchwer zu
unterſcheiden, wer zu den Banditen gehört und wer ihnen nur
aus Angſt vor Rache gehorchte. Denn ſich zu widerſetzen wagt
keiner.
Einen Vorteil haben die Räubergeſchichten von Korſika: Sie
lenken die Aufmerkſamkeit von anderen Dingen für einen
Augen=
blick ab. Es gibt — nach der Statiſtik der Gewerkſchaften —
eine halbe Million von Arbeitsloſen in Frankreich und
anderthalb Millionen Kurzarbeiter. Die Sorge wird immer
drückender. Man ſucht, wie in allen ſolchen Fällen, nach
Patentlöſungen. Die eine glaubte der große Arzt, der
Akade=
miker Richet gefunden zu haben. Abſchaffung oder
Ein=
ſchränkung der Frauenarbeit. Es ſoll in Frankreich
über achteinhalb Millionen erwerbstätige Frauen geben. Sie
ſollen in die Familie zurückgeführt werden (auf dem Papier
geht das ganz leicht) und die Arbeitsloſenfrage iſt gelöſt. Die
Frauenorganiſationen widerſprechen leidenſchaftlich. Ein großer
Teil dieſer Frauen ſind Familienerhalter und auch die übrigen
arbeiten nicht zum Vergüngen. Die Preſſe iſt voll von
leiden=
ſchaftlichen Zuſchriften. Alle haben recht, auf dem Wege der
Beſchränkung der Frauenarbeit ſind im beſten Falle nur magere
Reſultate zu erhoffen. Aber alle haben auch unrecht, denn ſie
ſchlagen eine andere Patentlöſung vor: die Ausweiſung
der ausländiſchen Arbeiter. Auch das läßt ſich in der
Theorie ganz leicht durchführen und man kommt zu ganz beach= Zahlen. Aber in der Praxis nützt es der ſtellenloſen
Stenotypiſtin wenig, wenn der italieniſche Straßenarbeiter
aus=
gewieſen wird. Soziale Probleme löſen ſich eben nicht wie
Rechenexempel. Und mit jedem ausländiſchen Arbeiter, der geht,
geht auch ein Verbraucher ..
Inzwiſchen wurde die koloniale Ausſtellung ſo ziemlich ſang=
und klanglos geſchloſſen. Die Paläſte aus Mörtel und Pappe
verſchwinden und mit ihnen auch manche Hoffnungen. Die
Wirt=
ſchaftslage der Kolonien wird nicht beſſer, ſie bringen keine Hilfe
und erſchweren nur noch die Kriſe.
Ein Panzerautomobil der franzöſiſchen Polizei auf einer korſiſchen Bergſtraße.
ſur i9nantik. Nichtsdeſto= Die Säuberungsaktion der franzöſiſchen Polizei in den Bergen der romantiſchen Inſel Korſika
giihts in Paris ſehr viele, geht nur langſam vorwärts. Die Banditenführer werden von der korſiſchen Bevölkerung
weit=
der ganzen Aktion gehendſt unterſtützt, ſo daß es ihnen bisher noch immer gelungen iſt, kurz vor Eintreffen der
heiſche Uebertrei= Polizei zu fliehen. Unter den zahlreichen Verhafteten befindet ſich noch keiner der Hauptführer.
bemt ſinen Lächeln von der ganzen Geſchichte, denn zu ſchlupf. Leider auch die arme Bevölkerung einigerDörfer, denn
nter ſeinen A wash uf Korſika geſchieht, gehört neben ungeheuer viel die Banditen ſind großzügig mit dem Gelde — der anderen. Und
in dieſem Punkte, miſcht ſich eine komplizierte
wird von B=E Klſern haben immer darunter zu leiden. Dabei bilden ſoziale Frgge in die Räubergeſchichte. Dem Korſen
Fratzlich ein unentbehrliches Element. Ihre Rolle in fällt es ſchwer, einen Verfolgten auszuliefern, die Familien hal=
Aſtanswäkllug iſt außerordentlich groß. Man glaubt im ten in einem unglaublichen Maße zuſammen, die Moralbegriffe
ſind vielfach anders als auf dem Feſtlande. Die Blutrache
er=
anc; Frankreich verwalte Korſika. In ſcheint nicht unbedingt als verwerfliche Sünde, der dafür
Ver=
ürſichkeit iſt es eher umgekehrt. Die Kor= folgte kann auf Nachſicht rechnen. Es war nur ſchlimm,
erAlten Frankreich. Man findet ſie in allen daß die Dinge ſich ſoweit entwickeln mußten,
m ſie tragen die Uniform beſonders gern. Es iſt daß der blühende Fremdenverkehr ruiniert
ſichtz us offizielle Frankreich ohne Korſen vorzuſtellen, wurde und einige Banditen die Wahlen beein=
Umſchwung in der Unkerwelt.
(a) New York. Kriſen überall in allen Wirtſchaftskreiſen, in
allen Branchen — ſogar bei den Gangſters, bei jenen Leuten, die davon
leben, daß ſie Verbotenes mit einer Selbſtverſtändlichkeit verrichten,
als ſei es erlaubt. Die Alkohol ſchmuggeln, Kneipen eröffnen,
Rauſch=
gifte ſchieben und ab und zu hinter der einen oder anderen Bluttat,
allerdings ganz im Hintergrund, ſtehen und die Drähte ziehen. Auch
da iſt die Kriſe ausgebrochen. Sie wirkt ſich höchſt peinlich aus, indem
mit den ſinkenden Einnahmen auch die Widerſtandsfähigkeit des
Ein=
zelnen gegenüber der Polizei dahinſchmilzt und ihn gefügig macht für
Schmiergeld zum Zweck des Verrates der Gangſter=Geheimniſſe. Jetzt
geht plötzlich eine große Wandlung vor bei allen, die mit dieſen
dunk=
len Welten zuſammenhängen. Bei den Steuerämtern der Staaten
fin=
den ſie ſich ein und wollen ihre Einkommenſteuern bezahlen. 15 000
Dollar, 20 000 und ſogar 40 000 Dollar brachten ſie herbei und
liefer=
ten damit den Beweis ihrer Willigkeit, die Steuern zu bezahlen. Denn
die Sittſamkeit der Amerikaner geht ſoweit, daß ſie auch von dieſen
verbotenen Dingen — oder gerade von ihnen, Steuern in ungeahnten
Höhen beziehen.
Den großen Gangſters wird man nie etwas anderes nachweiſen
können — als eben die Steuerhinterziehung, die Fälſchung der
Steuer=
erklärungen und ähnliche Dinge. Einige hat man deswegen gefaßt
und verurteilt. Des hat in dieſen ſowieſo ſehr ſchweren Zeiten
er=
kältend, ernüchternd gewirkt.
Dreißig bekehrte Schafe zahlungswillige, zahlungsfreudige Gangſters
hat man bis jetzt ſchon. Wenn die Steuerämter der U. S.A. ſo weiter
machen, dann haben ſie bald eine kleine Armee fähiger und williger
Zahler beiſammen, die alle die Scharten auswetzen müſſen, die die Zeit
mit ihren Wirtſchaftszuſammenbrügen ſchlägt.
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Darmſiadt, den 17. November 1931. (u6ßst
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Katharina, geb. Bauer, das Feſt der
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ſeiern am 18. November 1931 die
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leute Adam Walther I. u. Frau,
geb. Kübler, Nied.=Ramſtadt, Stiftſtraße.
Glückauf zur Goldenen! (16591
Dankſagung.
Für die überaus zahl eiche Zeilnahme
bei dem Heimgange meiner lieben Frau.
unſerer guten Mutter
Katharina Bierheller
geb. Adam
ſagen wir unſeren innigſten Dank.
De=
vonders danken wir Herrn Pfarrer
Krämer für die ſo troſireichen Worte.
Weiter danken wir für die große
Kranz=
ſpende.
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Kodan i. Odw., 16. November 1931.
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Barre U. S A, Newak, N.=D,
Nor=
wich, Conn., U. S. A
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gang meiner lieben Frau unſerer
unvergeßlichen Tochter, Schweſter,
Schwiegertochter, Schwägerin und
Tante
Käichen Huthmann
geb. Gerbig
ſagen wir Allen herzlichen Dank.
Beſonders danken wir noch dem
Herren Pfarrer Erkmann für die
tröſtenden Worte am Grabe, dem
Geſangverein Sängerluſt für die
erhebenden Grabgeſänge, ſowie
den Schulkameraden für die
Kranz=
niederlegung und allen ſo überaus
zahlreich Erſchienenen aus nah
und fern.
(16570
Erzhauſen, Wixhauſen,
den 17. November 1931.
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18 Rovember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Nr. 320 — Seite 11
Hort, Sptel und Jucnen
Gaue des Mittelrhein=Turnkreiſes in Wiesbaden am 21./22.
No=
andbal im Odenwaldgan der 9.T.
lmſſe: Momart — K.=Brombach 3:4, Gr.=Umſtadt
„Yüingen 2:2, König — Gr.=Bieberau 5:2.
gleßu”: Altheim — Richen 7:3, Gundernhauſen —
Rein=
heiyn 0, Lengfeld — Steinbach 6:4.
160
alaul! Habitzheim — Gr.=Bieberau 6:4.
undſ s viele: Heubach — Kl.=Zimmern 1:4, Böllſtein 2. —
„Ampach 3. 1:7, Semd 1. — Gr.=Zimmern 2. 0:3, Semd 2.
(5Ziunmern Jgd. 1:1.
ner, ſpannender Kampf zweier gleichwertiger
Mann=
nde, in Momart ausgetragen. Unzweifelhaft gehörte die
ddem Platzverein. Bei etwas beſſerer Stürmerleiſtung
Ergebnis zu ſeinen Gunſten geſtalten können. Nach
ließ der Eifer der Momarter nach. K.=Brombachs
weiſe ſetzte ſich durch und es konnte die wertvollen
ſnuch Hauſe nehmen. Die flinken Gr.=Umſtädter ließen
Zgellegenheit ungenutzt. Klingen, in ſeiner Wendigkeit
geigte ſicheren Schuß. Wenn ein Unentſchieden heraus=
„ud’, ſo verdankt Gr=Umſtadt dies ſeinem Torhüter. In
nte ging König in Führung, doch glichen die Gäſte bald
m Stand 2:1 für König wurde gewechſelt. Nun
ent=
ietrt ſehr ſchnelles Spiel. Gr.=Bieberau vergab viel im
hüit war im Zuſpiel beſſer und zeigte mehr Schußfreude,
i Ergebnis ausdrückte. Die Begegnung in Altheim
Eine besut
wei sgeglichene 1. Hälfte. Halbzeit ſtand 3:3. Zu
Be=
uBälfte ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall, der die
unſchaft ſichtlich bedrückte. Trotzdem hätte der
Tor=
ſald ſeichtſinnig abzuwehren brauchen! Mit 10 Mann
n nach Gundernhauſen, wo es auch noch einen
Spie=
ſoligſerletzung verlor. Eine größere Niederlage verhütete
vn. Bei der Sache in Lengfeld ſtanden ſich zwei
gleich=
ſonſchaften gegenüber. Dieſe Gäſte kamen durch das
Ver=
mgfelder Hüters zu zwei billigen Erfolgen, doch ließ
nicht lange auf ſich warten. Mit 4:4 ging es in die
hr konnte Lengfeld noch zweimal einſenden. Die
hlſannſchaft gefiel beſſer als die Platzelf, die nun
Vor=
ide ungeſchlagen beendet hat, und hiermit Beſter der
uppe Süd, geworden iſt. In Nord dürfte es
wahr=
ndernhauſen werden. In Habitzheim entſchied der
Spiel, Leiſtung der Mannſchaften ſchwach. Die
ißgewalt gab Kl=Zimmern den Sieg. Böllſteins 2
ungsſpiel angewöhnen, wenn ſie erfolgreich ſein will.
Tabellenſtand nach dem 15. November:
zeir okenſonntags. ruht der Spielbe
Muer=Ramſtadt — Tgſ. Ober=Ramſtadt 4:3 (3:2).
s Sel der beiden Nachbar=Rivalen, dem ungeſähr 400
ery wohnten, konnten die Platzbeſitzer wiederum knapp
eſche den. Man hatte doch allgemein auf einen Sieg
ſanatts getipt. Die Gäſte waren zweifellos im
Feld=
eſſeix agegen waren die Einheimiſchen vor dem Tor
weit=
her. Gleich zu Beginn des Spieles drückte
Ober=
dt onhtig aufs Tempo und konnte auch in Führung gehen.
ſwdie Einheimiſchen aus. Nach verteiltem Feldſpiel
zſüur Pauſe 3:2. — Nach dem Wechſel erzielten beide
47) je einen Treffer. Als nun Ober=Ramſtadt ſah,
inch ae Niederlage nicht herumkommt, kam von ſeiten der
chenBerzslmyn ſiellsfift eine unnötige harte Note ins Spiel. Demzufolge
haſtnng.9 /Faſchzwei Ober=Ramſtädter Spieler kurz vor Schluß ſich
=My außen anſehen. Dank der guten Leitung des
. Turner Seng=Egelsbach, kam es zu keinen weiteren
Zu bemerken iſt noch, daß der Erſatzhüter der
ehr befriedigte. — Die 2. Mannſchaft holte ſich in
gem Poſt 1.. mit 5:1 (2:0) nach hartem Spiel die
Aus Gan und Kreis der 2.T.
HIh
Turnerinnen — Tagung der Gau=Oberturnwarte
Turner=Jugendbewegung.
rHeit im Frauenturnen innerhalb des Main=
Rhein=
im Mittwoch, den 18. November, abends
erMeie
A die Gauſchule der Turnerinnen fortgeſetzt. Der
r in der Turnhalle der Turngemeinde 1846
Darm=
en wird, iſt in erſter Linie der Ausbildung von
i1 die Gauvereine vorbehalten. Im Vordergrunde
etßel ſteht die Tagung der Gau=Oberturnwarte der 23
nächt *
vember. Im Mittelpunkt der Beratungen ſteht hier das
Kreis=
turnfeſt 1932 in Trier. Den Abſchluß der Tagung bildet die
Vor=
führung des neuen D. T.=Frauenfilms. Es wächſt ein Geſchlecht —
Turnerinnen”, Starken Zuſpruch dürfte die Jugendveranſtaltung
der Turnerjugend Groß=Frankfurts, Samstag, den 28. November,
im großen Saal des Saalbaues zu Frankfurt a. M. erhalten.
Hierzu erſcheinen der Jugendwart und zweite Vorſitzende der D. T.,
Edmund Neuendorff. Der Abend ſoll den Zuſchauenden einen
Einblick in das Weſen der Turnerjugendarbeit geben.
Jung=
turner und Jungturnerinnen werden neuzeitliches Turnen zeigen
und in Volksliedern, Volkstänzen und Sprüchen aus Jahns Werk
von ihrer Volkstumsarbeit Zeugnis ablegen. Orgel= und
Geigen=
konzert werden die Feierſtunde umrahmen, die in einem Spiel
„Baut die Brücke” von dem Kreisjugendwart W. Wollenberg
ihren Abſchluß finden wird. Die Jugend des Main=Rhein=Gaues
dürfte ſich recht zahlreich an dieſem Jugendtreffen beteiligen und
an diejenigen, die ſich noch nicht entſchloſſen haben, nach
Frank=
furt zu kommen, geht von dieſer Stelle aus der dringliche Ruf
„Kommt nach Frankfurt; Ihr werdet es ſicher nicht zu bereuen
brauchen!‟ Die Namen Neuendorff und Wollenberg hatten ſchon
immer ihre beſondere Bedeutung für die Turnerjugend und
dürf=
ten auch diesmal wiederum ihre Anziehungskraft nicht verfehlen.
Kreisliga Südheſſen.
Klaſſe 3. Ried.
Das einzige Punkteſpiel dieſer Gruppe brachte unſeren
Er=
wartungen entſprechend einen ganz energiſchen Widerſtand der
Biebesheimer Turner, die gegen Klein=Hauſen bei ſehr fairem
Kampfe ein Unentſchieden (2:2) erzielen konnten Für die
Tabelle iſt dieſer Ausgang weniger bedeutungsvoll. Die Bibliſer
Reſervemannſchaft weilte in Fehlheim zu Gaſt und mußte dort
die etwas beſſer gewordene Spielweiſe der Fußballneulinge mit
einer 3:4 Niederlage anerkennen. Bis auf einige Nachhutgefechte
iſt die Vorrunde der 3. Klaſſe bereits beendet, wobei 07 Bensheim
bis jetzt den günſtigſten Tabellenplatz einnimmt.
Viktoria Griesheim—F.V. Eppertshauſen 2:4 (0:2).
Mit der Verpflichtung des A=Klaſſenvertreters und vorausſichtlichen
Meiſters der Gruppe Dreieich, Fußballverein Eppertshauſen, hatte die
Viktoria Griesheim einen ſehr guten Griff gemacht. Die Gäſte
hinter=
ließen in Griesheim in allen Beziehungen nur den beſten Eindruck.
Die recht zahlreich erſchienenen Zuſchauer ſahen einen ſchönen und
fai=
ren Kampf, in dem die Gäſte beſonders durch Schnelligkeit, großen Eifer
und gutes Zuſpiel auffielen. Griesheim ſpielte ohne Harz, Merker und
Morlok, deren Fehlen man doch merkte. Trotzdem hätte Griesheim
zu=
mindeſtens den Ausgleich verdient gehabt, aber mehrmaliges Pech ließ
keine weiteren Tore zu. Das Eckballverhältnis von 11:1 für Griesheim
läßt ja auch erkennen, daß Griesheim des öfteren in gefährlicher
Tor=
nähe war. Schiedsrichter Reuther=Langen machte ſich bei Spielern und
Publikum einen guten Namen.
Weitere Reſultate: 2. Mannſchaft gegen Rot=Weiß
Darm=
ſtadt 2. dort 1:1; 1. Jugend gegen SpV. Ober=Ramſtadt hier 4:3;
2. Jugend gegen Union Wixhauſen dort 2:2; 1. Handball=Mannſchaft
gegen Merck Darmſtadt hier 2:13.
Union Wixhauſen—SpV. Mörfelden 3:1.
Man fah einen ſehr wechſelvollen Kampf, den Union durch größeren
Eifer und beſſere Leiſtunegn verdient gewann. In der erſten
Viertel=
ſtunde wurden durch die Platzherren ſchöne Torgelegenheiten heraus=
Madele Anäficf Due Maiſeden Fehr un Wodelie anf Fer
von dem Tore nie recht gefährlich werden. Kurz vor der Pauſe konnte
Mörfelden durch Straſtoß das Reſultat auf 2:1 ſtellen. Ein Elfmeter
für Mörfelden wurde, von Sehfer in feiner Manier gemeiſtert. Nach
der Pauſe wird der Kampf etwas härter, ohne jedoch die Grenzen des
Erlaubten zu überſchreiten. Die Deckungen beider Mannſchaften waren
in ſehr guter Verfaſſung. In den letzten 15 Minuten war der
Platz=
beſitzer wieder vollſtändig Herr der Lage, wobei die Läuferreihe ſehr
zweckmäßig ſpielte, was man in letzter Zeit vermißte. Kurz vor Schluß
wurde ein Foul=Elfmeter von Setzfer zum 3. Treffer verwandelt. Die
Unionmannſchaft bot eine gute Geſamtleiſtung. Bei Mörfelden waren
die beiden Verteidiger gut, alle übrigen zeigten mäßige Leiſtungen. —
Schiedsrichter leitete einwandfrei. — 2. Mannſchaft-Mörfelden 0:2;
1. Jugend—Union Darmſtadt 1:3; 2. Jugend—Union Darmſtadt 1:1.
V.f.R. Beerfelden — S.V. Roßdorf 1:4 (1:3).
Auch in Beerfelden konnte ſich die infolge Disqualifikation
von 4 Spielern ſehr erſatzgeſchwächte Roßdörfer Mannſchaft durch
einen ſicheren Sieg beide Punkte holen. Obwohl Beerfelden das
erſte Tor erzielte, ſtand Roßdorfs Sieg nie in Frage, da die Gäſte
ſpieleriſch überlegen waren und diesmal ſogar den größeren
Eifer zeigten, was man ſonſt leider nicht oft von ihnen ſagen
kann. Unglücklicherweiſe wurden zwei Roßdorfer Spieler ohne
Verſchulden des Gegners erheblich verletzt, was die Mannſchaft
um ſo härter trifft, weil es an Erſatzleuten fehlt, da nun ſechs
Spieler der bisherigen 1. Mannſchaft erſetzt werden müſſen. Zwar
iſt der nächſte Sonntag ſpielfrei, aber es beſteht nur wenig
Hoff=
nung, daß die beiden verletzten Spieler in 14 Tagen wieder
ſpiel=
fähig ſind. Unter dieſen Umſtänden ſinken die
Meiſterſchaftsaus=
ſichten Roßdorfs auf den Nullpunkt, zumal der Verein auch noch
für das nächſte Rückſpiel gegen Michelſtadt mit Platzſperre belegt
iſt und daher nochmals dort ſpielen muß.
Kraftſpork.
Bericht aus dem 2. Kreis D.A. S.V. 1891.
Von der Kreisliga, 3 Bezirk, ſind noch die verſpäteten
Be=
richte nachzuholen: Aſchaffenburg — Hörſtein 2:17 und Waſſerlos.
— Dieburg 12:8
In Neu=Iſenburg fand ein Werbeabend mit Gründung
einer Jiu=Jitſu=Abteilung des Kraftſportvereins ſtatt, der bei
gutem Beſuch dankbares Publikum fand. Ebenſo hatte Neu=
Iſen=
burg eine kombinierte Ringer=Mannſchaft der Polizei zu Gaſt,
die ſie 9:8 beſiegte
Ringen, Oberliga, 2. Bezirk: Gr.=Zimmern — Hanau 11:7.
Drei Schulterſiege und einen Punktſieg waren Gr.=3. 11 Punkte.
Weidner ſiegte nach 8 Min., Rheinhard nach 11 und Bernhard
nach 4 Min. Herbert beſiegte Müller nach Punkten. Von Hanau
ſiegte Dauth in 4. Schultheiß und Nelde, Wilhelm, in 20 Min.
über Danz und Fröhlich. Bezeichnend iſt die ſchnelle Niederlage
von Ohl Joh.
Kreisliga, 1. Bezirk: Kreuznach 2. — Waldböckelheim 13:5,
Kirn — Bingen 8:12.
Im 2. Bezirk. Kreisliga verlor mit etwas Pech Hellas
Mainz zwei weitere Punkte an Arheilgen mit dem
Re=
ſultat 18:3. Bei Hellas ſtanden 2 Mann Erſatz, eine Klaſſe war
unbeſetzt und der beſte Mann der Mannſchaft büßte noch 3 Punkte
durch Selbſtwurf ein. Die Sieger von Arheilgen waren Schunk,
Rückerich. Andres, König und Weber, von Hellas Schiffer. Zwei
nach dieſem Kampfe ausgetragene Freundſchaftskämpfe ſahen
Hel=
las als Sieger.
Mit ebenſo hohem Reſultat verlor Hörſtein in Hösbach 17:3.
Fechken.
Tgde. 46 Darmſtadt.
Am Sonntag, den 15. d. M., fand in Offenbach a. M. das
Wettfechten in leichtem Säbel der Mittelſtufe ſtatt. Zu gleicher
Zeit fochten auch die Frauen in der gleichen Klaſſe — In der
erſten Abteilung waren 20 Fechter angetreten während bei den
Frauen 62 Fechterinnen ſich dem Kampfgericht zur Verfügung
ſtellten.
Von der Turngemeinde Darmſtadt 1846 konnte Langsdorf ſich
in den Vorrunden durchſetzen, gelangte in die Schlußrunde und
erfocht hier den 3. Sieg. Weiter errang Kaiſer den 7. und
Schre=
her den 9. Sieg; von den Fechterinnen errang Frau Burkhardt
den 12. Sieg.
Schwimmen und Waſſerball.
Techn. Hochſchule — Jungdeutſchland (Herren).
Tgde, 1846 — Jungdeutſchland (Damen).
Die ſchwimmſportlichen Veranſtaltungen am Donnerstag
und Freitag abend im Städtiſchen Hallenbad verſprechen
hochintereſſanten Sport. Wir konnten ſchon auf die einzelnen
Wettkämpfe hinweiſen, die vollkommen offen ſind. Die Studenten
haben in Wolfsholz (München=Gl.). Hampe (Iſerlohn), Schmuck,
Orlemann und Gebrüder Hanſt (ſämtlich Darmſtadt) u. a. m.
aus=
gezeichnete Leute zur Verfügung, denen Jungdeutſchland
beſon=
ders ſeinen guten Nachwuchs gegenüberſtellen wird. Nicht minder
ſpannend werden die Kämpfe der Damen werden. Sowohl die
Turngemeinde 1846 verfügt in Frl. Gerhardt über eine ſehr gute
Kraft, als Jungdeutſchland in Frl. Oſann. Aber gerade in dieſen
Kämpfen, die alle über 6mal 50 Meter führen, wird nicht eine
Einzelkraft als vielmehr der beſſere Durchſchnitt die Entſcheidung
herbeiführen. Auch die Waſſerballſpiele ſind vollkommen offen.
Die Techniſche Hochſchule mit ihrer guten Mannſchaft wird der
Frankfurter Städtemannſchaft am Donnerstag genau ſo wie
Jungdeutſchland am Freitag hochintereſſante Spiele liefern die ſich
keiner entgehen laſſen ſollte. Beginn der ſpannenden Kämpfe
am Donnerstag um 20.45 Uhr, am Freitag ſchon um 19,45 Uhr.
Tiſch=Tennis.
Am Mittwoch abend findet im Rummelbräu ein Tiſchtennis=
Turnier zwiſchen den Damen der Turngemeinde 1846 und
den Damen des Sportvereins 1898 ſtatt. Die Damen des
Sportvereins 98 konnten ihre vorausgegangenen Spiele gegen
Tennis= und Eisklub und das Vorſpiel gegen Turngemeinde 1846
mit je 6:4 Punkten gewinnen.
Im Stuttgarter Sechstage=Rennen führen nach 91 Stunden
Richli=Buſchenhagen mit 248 P. vor Charlier=Deneef mit 200 P.
und Rauſch=Hürtgen mit 46 P.; die übrigen Paare folgen mit
Rundenabſtand zurück.
In München gelangt vom 26. bis 28. März die deutſche
Meiſter=
ſchaft des Reichsverbandes für Amateurboxen zum Austrag.
Ein Kunſtturnkampf findet am 10. April in Mühlheim=Ruhr
zwiſchen Deutſchland und Holland ſtatt.
Der Kampf Carnera—Gühring, der für den 15. Dezember in
Berlin vorgeſehen war, iſt bis jetzt noch nicht von dem
Sportaus=
ſchuß der Boxſportbehörde Deutſchlands und des Verbandes
Deut=
ſcher Fauſtkämpfer genehmigt worden.
Englands Tennis=Rangliſte wird bei den Herren von Auſtin
und bei den Damen von Frau Whittingstall angeführt.
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Nueset
16Ce
[ ← ][ ][ → ]Nummer 320
Ar
llatte
AatblrrtadtAn
Mittwoch, den 18. No
Aenderungen in der Oeviſenbewirtſchaftung.
Verſchärfung der Außenhandelskonkrolle. — Die Deviſenbewegung bei der Reichsbank.
Gul behaupkete Börſenkurſe.
Erleichkerungen im Grenzverkehr.
Wie wir erfahren, ſteht eine Verſchärfung der
Außenhandels=
kontrolle zwecks reſtloſer Erfaſſung der Deviſeneingänge
unmittel=
bar bevor. Die Vorarbeiten für die zu ergreifenden Maßnahmen
ſind bereits abgeſchloſſen. Die Verſchärfung der
Außenhandels=
kontrolle ſteht mit der Geſtaltung der Deviſenlage der Reichsbank
in Zuſammenhang, die nach dem Ausweis vom 14 Novemher
einen Rückgang der Beſtände an Gold und deckungsfähigen
De=
viſen um 72.7 Mill. RM. aufzuweiſen hat. Die fortgeſetzten
Kre=
ditzurückzahlungen an das Ausland ſind der Hauptgrund für die
Deviſenabgänge der letzten Monate, und wenn auch die bereits
ergriffenen Maßnahmen auf dem Gebiete der
Deviſenzwangswirt=
ſchaft in einem ſehr großen Umfange effektiv gewirkt haben, ſo hat
ſich doch die Notwendigkeit herausgeſtellt, weitere Maßnahmen
zu ergreifen, um eine hundertprozentige Wirkung zu erzielen.
(Vgl. Politik.)
Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat heute auf Grund der
6. Durchführungsverordnung zur Deviſenverordnung
Erleichte=
rungen für den Grenzverkehr getroffen. So entfällt die
Eintra=
gungspflicht in den Reiſepaß im Grenzverkehr:
bei Umwechſlung von Beträgen bis zu 30 RM. wöchentlich
durch Geldanſtalten in Grenzorten und
bei Umwechſlung von Beträgen bis zu 50 RM. im
Um=
wechſlungsverkehr in den Eiſenbahnzügen durch Angeſtellte der
Deutſchen Verkehrskreditanſtalt
Keiner beſonderen Genehmigung der
Deviſenbewirtſchaftungs=
ſtelle bedarf es im Grenzverkehr:
bei der Umwechſlung des Erlöſes für ausgeführte Waren durch
ausländiſche Marktbeſucher bis zum Betrage von 200 RM. für
jeden Markttag;
bei der Umwechſlung von Reichsmark durch Perſonen, die
regelmäßig Arbeitslöhne, Gehälter, Renten oder ähnliche Bezüge
aus inländiſchen Quellen beziehen, ihren ſtändigen Wohnſitz im
ausländiſchen Grenzgebiet haben und regelmäßig die Grenze an
einer beſtimmten Stelle überſchreiten, bis zum Höchſtbetrage von
1000 RM. im Monat:
und bei Umwechſlung von Beträgen durch im ausländiſchen
Grenzgebiet anſäſſige Perſonen, wenn die Beträge, von einem
freien Guthaben bei einer im inländiſchen Grenzgebiet anſäſſigen
Geldanſtalt ſtammen, bis zum Betrage von 500 RM. je Monat.
Weitere Erleichterungen betreffen die Erteilung allgemeiner
Genehmigungen zur Verfügung über freie Guthaben von
Auslän=
dern bei inländiſchen Geldanſtalten im Grenzgebiet. Unter der
angegebenen Vorausſetzung können, allgemeine Genehmigungen
jetzt auch für Verfügungen über Guthaben erteilt werden, die aus
regelmäßigen Zahlungen von Zinſen. Mieten uſw. ſtammen.
Ferner ſind zur Erleichterung des Reiſeverkehrs für
Aus=
länder und Beauftragte von Firmen, die im Beſitz einer
allge=
meinen Genehmigung ſind. Vorkehrungen getroffen, die ſie vor
Weiterungen bei der Reviſion ihrer legitim mitgeführten
Reichs=
mark= und Deviſenbeſtände ſchützen ſollen, wenn ſie Deutſchland
verlaſſen.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 14 November 1931 hat ſich
in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 47,7 Millionen auf
3997,6 Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an
Handelswechſeln und =ſchecks um 48,7 Millionen auf 3781,4 Mill. RM.
abgenommen. Die Lombardbeſtände um 10 Millionen auf 113,4 Mill.
RM. zugenommen. Die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln, die am
Schluß der Vorwoche 30 000 RM. zu tragen hatten, werden mit 10000
RM. ausgewieſen.
An Reichsbanknoten und Rentenbanrſcheinen zuſammen ſind 88,9
Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar ha”
ſich der Umlauf der Reichsbanknoten um 88.1 Millionen auf 4453,5
Mil=
lionen RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 0,8 auf 413,5 Mill.
RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der
Reichs=
bank an Rentenbankſcheinen auf 14,0 Mill. RM. erhöht. Die fremden
Gelder zeigen mit 406,8 Mill. RM. eine Zunahme um 7.9 Mill NM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um
732 Millionen auf 1189,8 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen haben
die Goldbeſtände um 63,3 Millionen auf 1038 0 Mill. RM. und die
Be=
ſtände an deckungsfähigen Deviſen um 8,9 Millionen auf 151,8 Mill.
RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
be=
trägt 26,7 Prozent gegen 27,8 Prozent in der Vorwoche.
Der Ausweis der Reichsbank vom 14. November zeigt ein
ver=
hältnismäßig befriedigendes Ausſehen, wenn auch der Rückgang
der Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen um 72,2 Mill.
RM. zunächſt als ein überraſchender Vorgang angeſehen werden
kann. Sowohl bei dem Portefeuille der Reichsbank als auch
hin=
ſichtlich des Notenumlaufs iſt eine weitere Entlaſtung eingetreten.
Der Rückgang des Notenumlaufs betrug Medio Auguſt 138 Mill.
RM., Medio September 43 Mill. RM. Zum Medio Oktober war
ein Zugang von 3,7 Mill. RM. zu verzeichnen, während jetzt
wie=
derum ein Rückgang von 88 Mill. RM. eingetreten iſt. In
an=
deren Ländern, namentlich in den Vereinigten Staaten von
Ame=
rika und in Frankreich, zeigt ſich dagegen in der letzten Zeit eine
fortgeſetzte Steigerung des Notenumlaufs — eine erhebliche
Ab=
nahme zum Medio hat ſich nirgendwo eingeſtellt, die verminderte
Geſchwindigkeit des Zahlungsmittelumlaufs hat alſo faſt in allen
Ländern angehalten —, was in erſter Linie auf die
Noten=
hamſterei zurückzuführen iſt. Was nun die Gold= und Deviſenſeite
des Reichsbankausweiſes anbelangt, ſo iſt der Hauptgrund der.
ſchwierigen Deviſenlage in den ungeheueren Abzahlungen an das
Ausland, die gemachr worden ſind und weiter gemacht werden,
zu ſehen. Die Löcher des Stillhalteabkommens mußten ſich, je
nach der allgemeinen politiſchen und wirtſchaftlichen Lage
ver=
ſchieden auswirken, und die Situation iſt heute ſo, daß alle Kräfte
im Gange ſind, um die ausſtehenden Gelder zurück zu erlangen.
Die Summe die in der Zeit von Ende Juli bis 1. September
be=
ſonders an Pfund= und Dollarkrediten von Deutſchland
zurückge=
zahlt worden iſt, beträgt über 1 Milliarde RM. In der Zeit vom
1. September bis zum 7. November haben ſich die Deviſenverluſte
bei der Reichsbank auf 464.1 Mill. RM. bei 1296,9 Mill. RM. Zu=
und 1761 Mill. RM. Abgängen an Gold und Deviſen geſtellt.
Eine Aufgliederung der Abgabeſumme von 1761 Mill. RM. nach
Waren= und Kapitalverkehr ergibt folgendes Bild: Für
Einfuhr=
zwecke ſind in der genannten Periode 784.1 Mill. RM., für
Ver=
ſicherungen, Frachten, Zölle uſw 22,9 Mill. RM. an das
Poſt=
zentralamt 117 Mill. RM., mithin zuſammen 818.7 Mill. RM.
Deviſen zur Verfügung geſtellt worden. Bei dem Kapitalverkehr
entfallen auf Kreditrückzahlungen 690,1 Mill. RM., auf den
Zin=
ſen= und Tilgungsdienſt laufender Kredite und Auslandsanleihen
186,9 Mill. RM., auf Silberankauf 8,4 Mill. RM. auf
durch=
laufende Poſten aus der Freigabe etwa 56,9 Mill. RM., das
er=
gibt zuſammen 942,3 Mill. RM.
Freigerkehr.
bei letzteren wahrſcheinlich die mit der Imperial Chemical gepflogenen
Verhandlungen anregten. Von Bankaktien waren geſtern wieder
Han=
delsanteile und neu auch Reichsbank etwas ſtärker geſucht. — Politiſch
bleibt die Situation weiter undurchſichtig. Außenpolitiſch handelt es
ſich im Moment ja meiſt um vorbereitende Verhandlungen,
innenpoli=
tiſch iſt man auf die Entſcheidung des Zentrums geſpannt, nach welcher
Nichtung es in Zukunft nach dem Wahlausfall in Heſſen lavieren wird.
Genügend Geſprächsſtoff gab aber die Verhaftung Katzenellenbogens,
die, möge die Unterſuchung ausfallen wie ſie wolle, hoffentlich die Aera
eines neuen Reinlichkeitsgefühls einleitet. Eine Ueberraſchung, diesmal
im günſtigen Sinne, brachten dagegen verſchiedene Abſchlüſſe von
In=
duſtriegeſellſchaften. Die Nordweſtdeutſche Kraft ſoll wieder 7 Prozent
Dividende verteilen. Lahmeyer ſchlägt 10 nach 12 Prozent im Vorjahr
vor, und auch der Abſchluß der Münchener Rüchverſicherung wurde als
recht befriedigend angeſehen. An der freundlichen Stimmung konnte
auch der geſtern zur Veröffentlichung gekommene Reichsbankausweis per
Medio November nichts ändern, da man auf die Deviſenverluſte (72,2
Millionen Reichsmark) vorbereitet war. Sonſt iſt das Ausſehen dieſes
Ausweiſes ziemlich normal.
Die weiter feſte und verhältnismäßig lebhafte Tendenz, des
Pfand=
briefmarktes regte auch in den Nachmittagsſtunden die Aktienmärkte an,
die, ohne daß das Geſchäft weſentlich an Umfang zunahm ebenfalls
noch Kursgewinne von zirka 1 Prozent erzielten. Weiterhin ſtanden
Spezialwerte im Vordergrund, von Kaliaktien waren Burbach
beſon=
ders gebeſſert. Am Pfandbriefmarkt ging das Intereſſe von
Goldpfand=
briefen mehr auf die Nebenwerte dieſes Marktes über, das heißt,
In=
duſtrieobligationen, Kommunglanleihen und
Reichsſchuldbuchforderun=
gen rückten auf. Späte Sichten der Reichsſchuldbuchforderungen
ge=
wannen bis zu 1 Prozent. Am Geldmarkt war das Medio immer noch
nicht überwunden Tagesgeld zog eher noch weiter auf 8—10 Prozent an.
Monatsgeld wurde mit 9—10, Warenwechſel mit 9—10 Proz. genannt.
Der Privatdiskontſatz blieb trotz weiter zunehmenden Angebots
unver=
ändert 8 Prozent, da die kursregulierende Stelle aufnahm. Von dem
Plan, bei Börſeneröffnung Exekutionen einfach verbieten zu wollen,
ſcheint man wieder abgekommen zu ſein, da dies gegen die
Börſenbeſtim=
mungen verſtoßen würde. Es bliebe alſo nur übrig, durch eine
Aus=
hangsorganiſation, für die das Reich die Mittel zur Verfügung ſtellen
müßte, dem Markt die drückende Exekutionsware zu entziehen.
Die Auslandsvorſen.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 17. November.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
Jugoſlawiſch-öſterreichiſcher Deviſenſtreik.
Bei ruhigem Geſchäft lag der geſtrige telephoniſche Freiverkehr in
Berlin im großen und ganzen gut behauptet. Befürchtungen, daß
auf Grund des wieder ſehr ſchwachen Schluſſes der vorgeſtrigen New
Yorker Börſe Material herauskommen könnte, beſtätigten ſich nicht, im
Gegenteil, die gut erholten Kurſe vom Vortage ſetzten unverändert ein,
und für Spezialwerte beſtand im Verlaufe ſogar eher Intereſſe. So
hatten Kaliaktien und Farhen einige Nachfrage zu verzeichnen, wobei
Das jugoſlawiſche Finanzminiſterium hat unter Hinweis auf die
neueſten Deviſenvorſchriften in Oeſterreich und in Ungarn die National=
Bank ermächtigt, bis auf weiteres den Deviſenverkehr mit Oeſterreich
und Ungarn vollkommen einzuſtellen. Dieſe Maßnahme iſt ſofort in
Kraft getreten. Es wird betont, daß an ihre Aufhebung nur in dem
Falle zu denken ſei, wenn Oeſterreich und Ungarn ihre Vorſchriften für
den Deviſenverkehr mit Jugoſlawien mildern. Danach hat der
jugo=
ſlawiſche Staat jeglichen Ueberweiſungsverkehr mit Oeſterreich und
Un=
garn verboten. Ebenſo können Oeſterreicher und Angarn über ihre
Guthaben in Jugoſlawien nicht verfügen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Skodawerke und Pfundentwertung. Die Skodawerke ha=
Pfundentwertung einen beträchtlichen Gewinn gezogen.
liſche Tranche ihrer großen Anleihe auf Pfund lautete, hau
ſchaft an der Einlöſung des Dezembercoupons über dree
Kronen erſpart. Sie hat geſtern die für die Einlöſung gi
Beträge bei den engliſchen und franzöſiſchen Banken erlegt,
dem Kursrückgang der Obligationen (in London auf 63
Paris auf 50 Prozent) hat die Geſellſchaft großen Nutzen gse
die Obligationen, die zur Verloſung hätten kommen ſoll!
freien Markt zum Tageskurſe erworben hat. Im ganzen
Skodawerke aus dieſen beiden Operationen 20 Millionen
winn erzielt.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg.
vember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigl=
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 70,25 RM. — Die
der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvorſtandes=
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lüſ
int inte
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminiun
Die
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 179104
gleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, aun AwMi Me
Reinnickel, 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimtch
auf 51—53 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 44,75—48874u wite!“
Die Berliner Metalltermine vom 17. November=ſſt u 0 nur 2
für Kupfer: November 60,75 (61,50) Dezemberx00 viohr am A
Januar 61 (62). Februar 62.25 (62,50). März 62,75 /3 ſuoſ lenkte.
63 (64) Mai 63,75 (64,25), Juni 64 (64,50). Juli G
daß nich
Auguſt 64,75 (66,25) September 65,50 (66,50), Q
(67,50). Tendenz: ruhig. Für Blei: November 21
Moes
zember 22 (23,50), Januar 22,50 (23.25). Februar 22,71
d Sala
23 (24,50) April 23,50 (24,50). Mai. Juni. Juli. Augs
ber 23,50 (25) Oktober 23,50 (25,50) Tendenz luſtlos.
November 22,25 (23). Dezember 22,50 (22,75), Janua
Februar 23.50 (24,50), März 23,75 (25). April 24
24,50 (26), Juni 25,50 (26,50). Juli 26 (27), Auguſt 29
September 27 (27,50), Oktober 27,50 (28). Tendenz —N
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brie=
Produkkenberichke.
Berliner Produktenbericht vom 17. November. Das K31
Produktionsmarktes war auch heute die bereits in den
zu beobachtende ſtarke Zurückhaltung auf Käufer= und Ve=d
Der geſtrige Effektenfreiverkehr in Frankfurt a. M. zeigte im
An=
ſchluß an die Erhöhungen von geſtern nachmittag trotz der
ſchwä=
cheren Auslandsbörſen weiter befeſtigte Tendenz. Beſondere
An=
regungen lagen nicht vor, aber es genügte ſchon kleinſte Nachfrage,
um die Kurſe zirka 1—2 Prozent in die Höhe zu bringen. Etwas
mehr Geſchäft entwickelte ſich für J. G. Farben, Reichsbank und
Siemens, die bis zu 2 Prozent höher notierten. Von
Elektrizitäts=
werken waren Lahmeyer auf den relativ günſtigen
Dividenden=
vorſchlag von 10 Prozent (i. V. 12 Prozent) ſehr geſucht und
etwa 3 Prozent feſter. Auch die übrigen Papiere dieſes Marktes
konnten hiervon etwa 1 Prozent profitieren. Gegen mittag
brök=
kelten die Kurſe verſchiedentlich leicht ab, doch blieb die
Grund=
ſtimmung durchaus freundlich.
Am Rentenmarkt blieben die Kurſe für Goldpfandbriefe bei
kleiner Umſatztätigkeit durchweg gut behauptet.
Liquidations=
pfandbriefe und Kommunal=Obligationen verzeichneten meiſt
Kursbeſſerungen von 0,5—1 Prozent. Von deutſchen Anleihen
blieben Altbeſitz unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen in
ſpäten Fälligkeiten zogen bei etwas lebhafterem Geſchäft um 1
Prozent an. Fremde Werte lagen auch heute vollkommen
um=
ſatzlos.
daß ſich die Umfatztätigkeit ſehr ſchleppend geſtaltete. Do
gebot von Brotgetreide bleibt gering und der vorhandene
nur zu höheren Preiſen befriedigt werden; die Gebote lau=Mty
nur etwa 1 Mark über geſtrigem Niveau. Am Lieferurgsſ
Weizen im gleichen Ausmaße befeſtigt, während Roggernc
Mark anzog. Die kräftige Erholung an den
internation=
wirkte ſich nur ſtimmungsmäßig etwas aus, da die Preiſ7M
Prodnktenverkehr auch den Abſchwächungen an den
Märkten in der Vorwoche kaum gefolgt ſind, Weizen= undd/ 7.0
hatten ſtilles Geſchäft bei gut behaupteten Preiſen. Im
ſich e
ſich kleines Angebot und geringe Konſumnachfrage etwa 44 Ann 2me bey
Lieferungsmarkte waren leichte Preisbeſſerungen zu verz
dich! Wa
konnte von der Allgemeintendenz kaum profitieren; die
gung der Preiſe ſchien aber heute zunächſt zum Stillſtandc
ſein. Weizen=Exportſcheine lagen wiederum etwas feſter. —
Mitteilungen des Frankfurter Börſenvorſtandes. Da die
Zu=
laſſungsſtelle die Zulaſſung der Aktien der Preußiſchen Boden=
Credit=Aktien=Bank infolge der Fuſion zurückgenommen hat, wird
die Notierung der Aktien nach Wiederaufnahme des Wertvapier=
Börſenverkehrs an der hieſigen Börſe eingeſtellt. — Von
Wieder=
aufnahme des Wertpapier=Börſenverkehrs an wird die Notierung
für Preußiſche Pfandbrief=Bank Komm.=Schuldv. alter Währung,
Serie 3. nach Durchführung der Aufwertung an der hieſigen Börſe
eingeſtellt 45prozentige öſterreichiſche Staatsſchatzanweiſungen
von 1914 ſind nur lieferbar, wenn ſie als catégorie ſpeciale” durch
Beſchneidung des unteren Teiles des Mantels in Form einer
Wellenlinie gekennzeichnet ſind.
Die Londoner Börſe eröffnete im Anſchluß an den Verlauf
der geſtrigen New Yorker Börſe in ſchwächerer Haltung. Es ergaben
ſich bei ziemlich lebhaften Umſätzen auf faſt allen Marktgebieten
Kurs=
rückgänge.
Die Londoner Börſe ſchloß nach vorübergehender Erholung
allgemein luſtlos, britiſche Staatspapiere waren erneut rückgängig,
da=
gegen tendierten deutſche Bonds ſtetig. Engliſche Induſtriepapiere
ſchloſſen ſchwächer. — An der Pariſer und Brüfſeler Börſe
machte ſich bei ruhigem Geſchäft eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit
be=
merkbar. Die Kursveränderungen hielten ſich in engem Rahmen. Die
Amſterdamer Börſe war im allgemeinen gut behauptet, doch hielt
ſich das Geſchäft, da das Publikum gänzlich am Markte fehlte, in engen
Grenzen. An der Wiener Börſe war geſtern wieder eine
freund=
lichere Stimmung zu beobachten. Die geſtrige New Yorker Börſe in
unregelmäßiger Haltung, doch betrugen die Kursveränderungen nur
Bruchteile eines Dollars.
An den internationalen Deviſenmärkten hat ſich das engliſche Pfund
am Nachmittag unter kleinen Schwankungen weiter leicht befeſtigt und
zog wieder auf 3,f9½ gegen den Dollar an. Gegen den Gulden ſchloß
es mit 9,43, gegen Zürich mit 19,47, gegen die Reichsmark mit 1594½,
gegen Spanien mit 44,5 und gegen Paris mit 96,84. Der Dollar war
am Nachmittag nicht einheitlich, in Amſterdam ſchwächte er ſich leicht ab,
doch zog er in Paris und in Zürich eher eine Kleinigkeit an. Die
Neichsmark konnte ſich leicht beſſern, in New York ſtellte ſie ſich wieder
auf 23,75, in Amſterdam auf 594/g, in Zürich auf 121,75. Die
Norddevi=
ſen tendierten leichter. Buenos ſchwächte ſich nach vorübergehender
Er=
holung wieder ab, ebenfalls neigte Rio zur Schwäche, auch Madrid lag
an allen internationalen Deviſenplätzen niedriger.
Rt
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago, alik Veißman
Getreide. Weizen: Dezember 61, März 64,22
Juli 66,25; Mais: Dezember 45,75, März 48,501 1MMabscnls
Juli 52,25; Hafer: Dezember 27½, Mai 29,500 H4bad Iinne
Roggen: Dezember 51½, März 56, Mai 57,25, Qiltitchnnd-grf
Schmalz: November 6,65, Dezember 6,50, Janua / /7 4/ Uhr
Speck, loco 7,00.
aud Hanfenkast
Schweine: Leichte 4,45—4,60, ſchwere 4,35—4,50
zufuhren in Chicago 40 000, im Weſten 129000.
Dmaser
Es notierten nach Meldungen aus NewYork
Schmalz: Prima Weſtern 7.42; Talg, extra loſe/1
Getreide. Weizen: Rotwinter 73½, Hart
Mais; loco New York 61,75; Mehl: ſpring
4,20—4,60; Getreidefracht nach England 1,6—2,3 =0
Kontinent 8—8½ C.
Piehmärkke.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 16./17. Noveml.!
24 Ochſen, 17 Bullen, 507 Kühe oder Färſen, 302 Kälber.
Marktverlauf: In allen Viehgattungen mäßig belebt,
Ueberſtand, bei Kälbern und Schweinen ausverkauſt.
Kilo Lebendgewicht in NM.: Ochſen a) 1. 32—35; b) 2.-,
len c) 23—3; Kühe a) 94—B, b) 18—24, c) 15—17;
bis 36; Kälber c) 32—38, d) 28—31; Schweine b)
d) 41 bis 45 RM.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Zeichnungen auf die Reichsbahnanleihe belaufen
geſtrigen Stande — wie wir aus Kreiſen der Reichsbalg
tung erfahren — auf 230 Mill. RM.
In den geſtrigen Lohnverhandlungen zwiſchen dem
und den Bergarbeiterverbänden, in denen der Zechenverkt
prozentige Kürzung der Löhne forderte, wurde eine Ein!
zielt. Die Schlichtungsverhandlungen finden vorausſicht.
ſtatt.
Am 31. Dezember 1931 ſcheidet Direltor Moritz Sck.
Vorſtand der Commerz= und Privatbank aus, um in der D
lichen Generalverſammlung zur Wahl in den Aufſichtsran
zu werden.
In einer a.o G.V. wurden nunmehr Einzelheiten
luſte der Vorhelmer Spar= und Darlehenskaſſe bekannt,
reits gerüchtweiſe die Rede war. Danach iſt die Kaſſe in
durch unverantwortliche Kreditgewährung des Vorſtam
ſichtsrates um etwa eine halbe Million Mark geſchädigt
ſtand und Aufſichtsrat ſind von ihrem Poſten zurückget”
Verhandlungen, die in den letzten Tagen zwiſchen
Imperial Chemical Induſtries Ltd., London, und feſtlick
farbenprodnzenten geführt wurden, haben einen weſentli.
auf dem Wege zum Abſchluß einer allgemeinen Verſt—
Teerfarben gezeitigt.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 17. November
Feingold 108 Schill. 6 Pence gleich 86,5830 RM., für ein.
gold demnach 41,8602 Pence gleich 2,78871 RM.
Gegenüber Meldungen, die davon wiſſen wollten,
reichiſche Regierung beabſichtige, ihre Garantien für die
Creditanſtalt einzuſchränken, wird heute offiziell erklär,
der Fall ſei. Die Haftung des Bundes bleibe nach wie T
aufrecht und gelte für alle Einlagen, ganz gleich, ob
ſe=
lande oder aus dem Auslande ſtammten.
Wie die Blätter aus Bankkreiſen melden, wird Me
kompte= und Wechſelbank im Fuſionswege die Ungariſche””
zu der ſie bisher ſchon enge Beziehungen unterhielt, übe
der Vereinbarung, die bereits verfekt ſein ſoll, werden!
kehrsbankaktien, gegen vier Eskompte=Bankaktien umgetote
der Eskompte, und Wechſelbank wird zur Durchführung d2
von 12 auf 15,9 Millionen Pengö erhöht.
Die Ausfuhr der Vereinigten Staaten im Monal
wie das Handelsdepartement offiziell mitteilt, W5 Ma.
gegenüber 326 856 060 Dollar im Oktober 1930. Die Einſite.
Oktober belief ſich auf 156 Millionen Dollar gegenüſer 28
im Oktober vorigen Jahres. Der Ausfuhrüberſchuß bel*
Oktober d. Js. auf 121 Millonen Dollar gegenüber 2 2.
im Oktober vorigen Jahres.
Bei der Südafrika=Goldverſteigerung gelangten gele.
Sterling zum Angebot, die vom Handel und vom Lonti.
men worden ſind. Der Preis beliei ich auf 149. 7
Feingold.
18. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 320 — Seitr 13
Jsis, Postamt C. C.1.
(Nachdruck verboten).
Roman von
/ Ernſt Klein
vur erleichtert, von aller Furcht befreit. Ich ſchämte
geſtehen. Die Stimme der Dame klang mir bekannt.
nuächt, woher. Sie war eine Engländerin, jawohl,
m. Ich glaube ſogar, eine ſehr vornehme Dame. Ich
mwie ſie zu dem Herrn Marquis ſagte: „Ich kann auf
wriang nicht eingehen. Wir ſind nicht reich, und ich
WBeld nicht aufbringen.”
1 ſehr erſtaunt. „Geld? Was hatte denn Marquis
Seldgeſchäfte mit Damen, die ihn in dunkler
Abend=
u Seſuchten?“
gunri ich nicht ſagen, Herr Superintendent” erwiderte
zufchuldigem Geſicht. „Vielleicht hat er ihr Geld ge=
Marquis war immer großzügig Damen gegenüber.”
„Aveifel!” ſagte Blair trocken. „Alſo Sie ſprachen
uß augenſcheinlich die Dame dem Marquis bezahlen
Jakzau, ſo war es!“
twün ſie. Wurde die Dame heftig? Haben Sie gehört,
iſichbe drohte?"
zcht, Herr Superintendent. Ich glaube ſogar, ſie hat
v Der Herr Marquis verſuchte ſie zu tröſten, zu be=
2ch verſichere Sie, Herr Superintendent, der Herr
ur eine Seele von Menſch! Er konnte keiner Frau
ſiſge tun. Die Dame iſt dann fortgegangen, und ich
chieder in die Küche begeben. Ich habe ſie wirklich
zweite?"
im ein paar Tage vor der Abreiſe des Herrn Mar=
Hyvieder am Abend. Sie fuhr in einem kleinen Auto
ſelbſt lenkte. Ich machte ihr auf, aber ſie war ſo
ichiert, daß nichts zu erkennen war.”
Figur?”
einen langen Pelzmantel. Weiter weiß ich nichts.
is de Sala kam ſofort, von oben herunter und
fort. Sie erſchien noch ein zweites Mal, und bei
dnheit wurden ſie ſehr heftig miteinander. Einmal
die Dame ſchrie: „Ich laſſe mich nicht länger zum
n?‟ Dann verließ ſie das Haus. Sie ſchlug die Tür
Klammen 49 wüſnt) war ſie.”
bind nach der Abreiſe des Herrn Marquis keine
men?”
berichte.
derr Superintendent!”
nn eine Frage, mein Lieber, die Sie perſönlich be=
Nove
Meikon iſt etwas ſehr Schönes, aber das Geſetz kann
iRückſicht darauf nehmen. Sie hatten geſtern abend
ens bſuch?‟
vorp uſchte wieder hin und her und machte ein Geſicht
jind, der Prügel fürchtet. „Zärtlich? Es war eine
Daly mit der ich etwas Dienſtliches zu beſprechen hatte.”
ekuinten ſie doch Ihre Freundin? Und dienſtlich bei
gs aus, du di mne ſuimmer? Meinen Poliziſten läuft heute noch das
m=ßjnſunde zuſammen, wenn ſie ſich an den Tiſch
er=
lgt ſind Rizu=ᛋ diimhie da bei Ihnen vorfanden.”
upteten Preiſa ſdrK itſuchte, ſich etwas Schwung zu geben. „Man muß
umnachrage ” ine guge‟ Dame bewirten!“
eſſerungn / Hellzärſtändlich! Was war das für eine junge Dame?”
Pedro kämpfte kurz aber heftig mit ſich. Die Diskretion
unterlag gegen das Geſetz. „Wenn ich mir es jetzt recht
über=
lege, Herr Superintendent, ſcheint ſie unter falſchem Vorwand
ins Haus gekommen zu ſein. Mir ſagte ſie, ſie ſei Kammerzofe
bei einer vornehmen Dame, dem Herrn Zentralinſpektor erklärte
ſie, Kammermädchen im Haufe des Lord Crayton zu ſein.
Viel=
leicht hat ſie ſogar mit einem der beiden Einbrecher in
Verbin=
dung geſtanden, Herr Superintendent!“
Blair machte aus ſeiner Sympathie für die verletzten
Ge=
fühle Pedros kein Hehl. „Ich nehme es ſogar beſtimmt an. Muß
ſich nur zeigen, mit welchem!”
Er erhob ſich und legte Pedro die Hand auf die Schulter.
„Wenn Sie gleich zu Anfang ſo geredet hätten”, ſagte er,
„wären wir vielleicht ſchon weiter! Aber ich kann begreifen, Sie
wollten diskret ſein. Das iſt eine Entſchuldigung. Doch, Pedro,
merken Sie ſich, wenn Sie künftighin nicht ſofort mich oder
Zentralinſpektor Wayne anrufen, ſobald ſich eine fremde Naſe
im Hauſe hier zeigt, ziehe ich andere Seiten auf. Wir in
Scot=
land Yard können ſehr unangenehm werden!“
Blair fuhr in ſein Büro zurück und zitierte fünf ſeiner
tüch=
tigſten Leute.
„Ich habe ausgerechnet, daß der Mann, der den Portugieſen
in Biskra am 15. erſchoſſen hat, früheſtens ſo um den 18. oder
19. herum hier geweſen ſein kann. Mit dem Flugzeug ſchafft er
es von Algier nach London ſogar in eineinhalb bis zwei Tagen.
Macht ihn ſtellig! Vor allen Dingen intereſſiert euch für die
An=
künfte per Flugzeug!”
Dann erſtattete Blair dem High Commiſſioner Bericht und
machte ſich auf den Weg nach Crayton Houſe. Der Butler,
würdevoll, noch würdevoller als der Herr, dem er ſeine Dienſte
zu widmen geruhte, empfing Blair in eigener Perſon.
„Bedaure, Mylord iſt noch nicht in London.”
„Wo iſt er? Hat er ſeine Kreuzfahrt inzwiſchen aufgegeben?”
„Jawohl. Seine Lordſchaft befindet ſich gegenwärtig in
Paris. Er wohnt m Hotel Meurice‟
„Ich danke! Könnte ich einmal das Kammermädchen Polly
Crofts ſprechen?”
Wenn der würdevolle Butler irgendwelches Erſtaunen über
dieſen Wunſch empfand, ſo zeigte er es nicht. Schließlich, einem
Polizeimann war nach ſeiner Anſicht alles zuzutrauen. Er
ver=
ſchwand für einen Augenblick und kehrte mit einer
langaufge=
ſchoſſenen, älteren Perſon zurück, die ſtrohblonde Haare und
eine Stupsnaſe hatte. Bei ihrem Anblick empfand Blair die
Vorahnung kommenden Unglücks.
„Sie ſind Polly Crofts, erſtes Kammermädchen hier?”
Das Mädchen wurde dunkelrot. Verlegenheit, ſchlechtes
Ge=
wiſſen?
„Es wird mir gemeldet, Sie waren geſtern abend im
Hauſ=
des Marquis de Sala als Gaſt ſeines Dieners Pedro!”
Polly Crofts warf einen Blick ſtarren Entſetzens auf den
Butler, der diesmal nahe daran war, die Faſſung ſamt ſeiner
Würde zu verlieren.
„Ich?” ſtotterte Polly Crofts. „Ich war noch in meinem
Leben nicht mit einem Kammerdiener zuſammen, nicht wahr,
Herr Adams?” wandte ſie ſich, Zeugnis ſuchend, an Butler.
„Meines Wiſſens nicht!” ſalvierte ſich dieſer.
„Ich war geſtern den ganzen Abend zu Hauſe. Herr Adams
kann das beſtätgen!“
„Jawohl!”
„Ja, wer war dann geſtern von Ihrem Haushalt in Aldfort
Street?‟
Wechſel entrüſteter Blicke zwiſchen dem Butler und der
Kammerjungfer.
„Dieſe Lilian Brooks, die Stewardeß, die ſich Mylord
mit=
genommen hat!” ſtieß die beleidigte Tugend wütend hervor.
„Wenn ſich die Perſon erlaubt hat, meinen Namen anzugeben!”
„Ich fürchte, das hat ſie getan!” antwortete Blair. „Und
wo iſt ſie jetzt? Schicken Sie ſie ſofort her!“
Die Entrüſtung des Butlers Adams erreichte ihren
Höhe=
punkt. „Sie iſt heute nacht ſpät heimgekommen und hat morgens
um 5 Uhr das Haus mit ihrem ganzen Gepäck verlaſſen. Ich
hoffe, ich ſehe ſie nicht wieder!“
„Unſer Pech!” ſeufzte Blair und ſtieß in ſeinem Innern
heftige Flüche des Zornes gegen Wayne aus. „War ſie ſchon
lange im Dienſt Mylords?”
„Nein! Sie kam einige Tage, bevor Mylord nach Marſeille
abfuhr, wo die Jacht auf ihn wartete, hierher und wurde von
ihm engagiert. Ich habe ſie nie in meinem Leben vorher
ge=
ſehen!” gab Butler Beſcheid.
Was nun? Ein Unglück kommt ſelten allein. „Ich danke
Ihnen!” ſagte Blair und ging.
Der Butler begleitete ihn würdevoll bis an die Tür, kehrte
in das Zimmer zurück, in dem die ſtrohblonde Kammerjungfer
Polly Crofts ſeiner wartete, ließ ſich auf einen Stuhl ſinken,
zog ein mächtiges, buntſeidenes Taſchentuch heraus und wiſchte
ſich die Stirn ab.
„Ob uns dieſer Polizeimann das alles geglaubt hat?”
ſtöhnte er.
Polly Crofts grinſte. Sie war Frauenzimmer und nahm
die Dinge nicht ſo tragiſch. „Beſtimmt! Wir haben unſere Rollen
glänzend geſpielt! Mylord wird mit uns zufrieden ſein!“
„Was da noch alles herauskommen ſoll!” ächzte Adams. „Sie
ift aber nun wirklich fort?“
„Wie ich dem Menſchen von der Polizei ſagte. Um 5 Uhr
früh! Ich ſelbſt habe ihr noch eine Schokolade gekocht!”
28.
Im Laufe des Tages erſtatteten die fünf Detektive ihren
Rapport, und mit peinlicher Genauigkeit ging Randolf Blair
die ungeheuer lange Liſte der Angekommenen durch. Auf einen
Namen fuhr er ſofort los — Lilian Brooks. Ankunft von Paris
via Calais—Dover am 21. morgens. Sechzehn Namen auf der
Liſte wurden ferner vorgemerkt als beſonderer Aufmerkſamkeit
würdig, ſämtliche Reiſende aus Algier und Marſeille. Unter den
ſechzehn wurden wieder ſechs in den engſten Kreis der
Betrach=
tung geſtellt — ſechs männliche Paſſagiere, die mit dem
Flug=
zeug von Marſeille über Paris nach London gekommen waren.
Fünf von ihnen konnten ebenſo wie die übrigen in ihren Hotels
feſtgeſtellt werden — nur einer blieb unauffindbar. Ein gewiſſer
Stephen Wiſe, engliſcher Staatsbürger, der in der Nacht vom
18. und 19. mit dem fahrplanmäßigen Poſtflugzeug in Croyden
landete. Er war im Strandpalaſt abgeſtiegen, jedoch ſeit geſtern
abend aus dem Hotel verſchwunden.
„Das iſt unſer Mann!” erklärte Randolf Blair ſeinem Chef.
(Fortſetzung folgt.)
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