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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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zmaligem Erſcheinen vom 1. Oktober
R 2.18 Reſchsmart und 22 Pfennig
abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
1o-Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
Seſtellgeld monatlſch 2.75 Reſchmact.
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aen wird nicht übernommen.
Nicht=
iter Nummern infolge höherer Gewalt
Bezſeher nſcht zur Kärzung des
Feſtellungen und Abbeſiellungen durch
e Zerbindlichkelt für uns. Poſiſchectonio
Franffun a. M. 130.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 302
Samstag, den 31. Oktober 1931.
194. Jahrgang
21 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspia.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breitl 2 Reſchemark. Anzeigen von auswärts 40 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Reflame=
zeile 300 Reichsmari. Alle Preiſe in Reichsmark
4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
ede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konhurs oder gerichtlicher Beſtrelbung ſälli” ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Nationalbanl.
tſchafter v. Hoeſch in Berlin.
Heuſke durch Anrufung des B.J.3.-Ausſchuſſes? — Deutſchland forderk Neuregelung der Reparakion.
Forkſehung der Young=Zahlungen unmöglich.
Franzöſiſcher Druck
ut „Achkung des Verkrages”.
* Berlin, 30. Oktober. (Priv.=Tel.)
eilichsregierung hat, wie wir ſchon geſtern meldeten,
utſten Botſchafter in Paris nach Berlin gerufen, um ihm
Fütrtionen für die Weitertreibung der Verhandlungen
ſnisaizoſen zu erteilen. Herr v. Hoeſch wird
wahrſchein=
htlnger als 24 Stunden in Berlin bleiben. Am
Mon=
ffret franzöſiſche Miniſterpräſident Laval in Paris ein,
ſt=Botſchafter wird ſich dann mit Laval direkt in
Ver=
ſcah itzen.
ume wir feſtſtellen konnten, haben die Berichte des deut=
B4ymfters in Waſhington kein erſchöpfendes Bild
dar=
bygeben; ob etwa zwiſchen Hoover und Laval
Verab=
eit ſetroffen worden ſind, die über den Rahmen des
unies hinausgehen. Wir ſind darauf angewieſen, durch
PAlpü ſoeſch weitere Einzelheiten zu erfahren, insbeſondere
Gen die Herr Laval über den weiteren Gang der Dinge
narhem er wieder auf heimiſchem Boden angelangt iſt.
üganz offenſichtlich, daß von allen
Sei=
uusdie Initiative für die Weitertreibung
zuntionsaktion zugeſchoben werden ſoll.
Die Franzoſen verſuchen alles, uns auf den Umweg über den
Youngplan zu drängen, der geachtet werden müſſe. Wir ſollen
veranlaßt werden, den Antrag auf Anrufung des im Artikel 119
des Youngplanes vorgeſehenen Beratenden
Sonderaus=
ſchuſſes der B. J. Z. zu ſtellen. Das hat vom franzöſiſchen
Standpunkt aus den Vorteil, daß der Aufgabenkreis
dieſes Ausſchuſſesengbegrenzt iſt. Er könnte
Nach=
läſſe höchſtens für den geſchützten Teil der deutſchen
Zahlungs=
verpflichtungen vorſchlagen, während der ungeſchützte Teil
außer=
halb jeder Reviſionsmöglichkeit bliebe. An einer ſolchen
Be=
ſchränkung aber hat Deutſchland kein Intereſſe. Es iſt doch ganz
klar, daß nach dem Ablauf des Hoover=Jahres Deutſchland die
Young=Zahlungen in irgendeiner Form nicht wiro aufnehmen
können. Der Weg über den Youngplan bedeutet in jedem Falle
eine Zeitvergeudung und eine unbefriedigende Löſung. Für uns
kommt es darauf an, die Kriegsentſchädigung von Grund auf
neu zu regeln, alſo in den Zuſammenhang der allgemeinen
Welt=
wirtſchaftskriſe einzureihen. Der Sonderausſchuß der B. J.3. iſt
für uns eine ſchlechte Löſung — er wird ſich wahrſcheinlich den
Feſtſtellungen und Empfehlungen des Layton=Berichtes in vollem
Maße anſchließen — ſelbſt wenn wir die Gewähr haben ſollten,
daß er nur eine Vorbereitung für eine ſich ſofort anſchließende
Internationale Schulden=Konferenz iſt. Begreiflich daher, daß
die deutſche Regierung ſich nur im äußerſten Notfalle dazu
ver=
ſtehen würde, auf der Grundlage des Youngplanes die Reviſion
zu betreiben.
9Milliarden deutſche Auslandsſchulden.
Ztieſte Unkerſuchung der Reichsbank
12 Milliarden kurzfriſtige Kredike.
* Berlin, 30. Okt. (Priv.=Tel.)
e lhsbank hat in den letzten Wochen ſtatiſtiſche Erhebun=
„erid deutſche Auslandsverſchuldung angeſtellt. Dieſe
Er=
ſenatben ſchon auf der Harzburger Tagung in der Rede
emnſyen Reichsbankpräſidenten Schacht eine Rolle geſpielt
zu rührt, daß der Reichsfinanzminiſter Dietrich Dr. Schacht
haur/ Abſage erteilte und ihm vorwarf, daß er es, ſolange
ſchssnkpräſident war, verſäumt habe, fortlaufend die
de Bulandsverſchuldung zu kontrollieren. Ueber das
Ergeb=
r jet vorgenommenen Erhebungen hüllen ſich Reichsbank
Heichsinanzminiſterium in Schweigen. Es iſt aber doch
be=
gewoden, daß die Unterſuchung die früheren Schätzungen
ifftt Nan hat bisher angenommen, daß die Verſchuldung
hr 3 Milliarden ausmacht. Einſchließlich der
g=end Dawes=Anleihe, alſoder fundierten
tiſſön Schulden, ſtellt ſie ſich jedoch auf 29
icren. Die kurzfriſtigen Kredite ſollen
il ſrden betragen.
ieſexcatiſtik iſt von außerordentlichem Wert. Sie zeigt
un=
ausxädiſchen Gläubigern, daß es ein Ding der Unmög=
Beitſt, nach dem Ablauf des Stillhalte=
Ab=
ne )am 1. Februar ein uneingeſchränktes
käuhen der Kredite durchdrücken zuwollen.
abe afr auch die ausländiſchen Sachverſtändigen im Layton=
It ſcho anerkannt und ſich für eine langfriſtig abgeſtufte
Ab=
igrg Kredite ausgeſprochen. Nur würde uns auch damit
ſt mat geholfen ſein, weil die zurückgezogenen Gelder
wie=
ch—Xtſchland fließen müſſen, wenn wir nicht unſere
Wirt=
lee Eumpen wollen. Die wichtigſte Aufgabe der nächſten
wird ſiſo ſein, in die deutſche Verſchuldung Ordnung zu
n.* & jetzigen Deviſeneingänge reichen vorläufig noch aus,
Be Riverpflichtungen zu erfüllen, nicht aber, um die nach
hlar” geliehenen Kapitalien ſofort zur Rückzahlung zu
gen.” Araus geht auch ſchon von ſelbſt hervor, daß es
unmög=
t, nmn Ablauf des Hoover=Moratoriums die alten
Young=
ungesvieder aufzunehmen.
om 142B. wird die Verſchuldung mit 12 Milliarden
kurz=
er Aulden (weniger als 12 Monate Laufzeit) und 11,5
Arden angfriſtiger Schrlden (länger als 12 Monate) am
Rult U1 angegeben. Inzwiſchen dürfte etwa 1 Milliarde
Mbezei9 ſein.
Plufkrie für ftabile Währung.
Ehlührung des Deviſen=Terminhandels
n0 Inikiakive in der Tribukfrage.
0as kſdium des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie
zum &en Male unter dem Vorſitz des Herrn, Krupp von
en uugöalbach zu einer Sitzung zuſammen. Abraham
Fro=
n bemtete über die Verhandlungen des Verwaltungsrats
Inter Rionalen Handelskammer in Paris. Dann berichtete
Zens. Am mers über die gemeinſamen Sitzungen des Aus=
*S füllinternationale Kartelle, des Europa=Ausſchuſſes und
Musſeyſes für Handelspolitik und für Beſeitigung der Han=
Demmie bei der Internationalen Handelskammer. Auf dem
ügem habe man die Vorarbeiten des Genfer Kartellaus=
SeEheit und den Genfer Entſchließungen zugeſtimmt. In
EelS00 zollpolitiſchen Fragen ſei die Notwendigkeit
rfliheitlicheren Geſtaltung der
Handels=
rihſherkannt worden. Das Präſidium beſchäftigte
VN-Grund eines Vortrags von Dr. Ernſt v. Simon
nach eingehenden Verhandlungen des zuſtändigen Ausſchuſſes des
Reichsverbandes und nach Beſprechungen mit den anderen
Wirt=
ſchaftskreiſen mit den zur Inkraftſetzung einiger Beſtimmungen
der neuen aktienrechtlichen Vorſchriften
notwen=
digen Ueberleitungsmaßnahmen.
In der Frage der Deviſenbewirtſchaftung wurden
die Schwierigkeiten erörtert, die aus der
derzeiti=
gen Handhabung der Vorſchriften der
Deviſen=
geſetzgebung, inſonderheit der
Ablieferungs=
vorſchriften entſtanden ſeien. Wenn auch Einigkeit
darüber beſtand, daß grundſätzlich an einer geſetzlichen Regelung
der Deviſenwirtſchaft noch feſtzuhalten ſei, ſo wurde doch
gleich=
zeitig die Anſicht vertreten, daß die Deviſen in wünſchenswertem
Ausmaß bei der Reichsbank erſt aufkommen würden, wenn die im
Intereſſe der Wirtſchaft dringend erforderlichen Möglichkeiten zur
Abdeckung des Währungsriſikos gegeben ſeien. Hierzu gehöre in
erſter Linie die alsbaldige Wiedereinführung
desDevi=
ſenterminhandels, um die ſich der Reichsverband an allen
zuſtändigen Stellen ſeit längerem mit Nachdruck bemüht. Die
Ge=
ſchäftsführung wurde beauftragt, mit größtem Nachdruck die
Be=
mühungen um die alsbaldige Schaffung eines
Deviſenterminver=
kehrs fortzuſetzen.
Eine eingehende Ausſprache über die wirtſchaftliche Lage
wurde durch einen Bericht von Geheimrat Dr. Kaſtl über die
innerdeutſchen und internationalen Ereigniſſe der letzten Zeit
ein=
geleitet.
Das Präſidium ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß zwiſchen
dem Zwang zu innerdeutſchen Konſolidierungsmaßnahmen und der
Notwendigkeit, mit größter Energie an der Ueberwindung der
internationalen Schwierigkeiten mitzuarbeiten, ein unlösbarer
Zuſammenhang beſtehe. Es ſei ebenſo wichtig, endlich die
Grund=
lagen für eine Anpaſſung der deutſchen Erzeugungskoſten an dem
insbeſondere durch das Vorgehen Englands verſchärften
inter=
nationalen Wettbewerb zu ſchaffen, wie zu einer Beſeitigung der
internationalen Kreditkriſe und zu einer Wiederherſtellung der
internationalen Währungsſtabilität zu gelangen. Wenn dieſe
Probleme nicht ſchleunigſt durch internationale Zuſammenarbeit
gelöſt würden, dann müſſe Deutſchland unbedingt eine tatkräftige
Initiative ergreifen. Das gelte vor allem auch für die
Tribut=
frage, bei der durch die Verhandlungen zwiſchen Laval und
Hoo=
ver Deutſchland die Initiative zugeſchoben worden ſei. Was die
Währungsfrage angehe, ſo ſtehe das Präſidium
nach wie vor auf dem Standpunkt, daß
Deutſch=
land dem engliſchen Beiſpiel nicht folgen dürfe.
Der Weg der Erhaltung der deutſchen Währung
ſei zwar hart, aber jedes Experiment auf
wäh=
rungspolitiſchem Gebiet ſtelle ein Verbrechen
am deutſchen Volke dar.
Das engere Präſidium des Reichsverbandes wurde beauftragt,
die maßgebenden amtlichen Stellen erneut mit allem Nachdruck
auf den Ernſt der Lage hinzuweiſen, der ſchleunigſtes poſitives
Handeln erfordere. Daraufhin hat bereits am Freitag eine
Be=
ſprechung mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium ſtattgefunden, an
der Krupp von Bohlen und Halbach, Frowein, Dr. Silverberg,
Hans Kraemer, Geheimrat Dr. Kaſtl und Dr. Herle teilnahmen.
Die Prager Bankenkonſerenz.
WTB. Baſel, 30. Oktober.
Die Prager Konferenz der Leiter verſchiedener
mitteleuro=
päiſcher Zentralbanken tritt, wie bereits gemeldet, am 3.
Novem=
ber zuſammen. Zu dieſer Konferenz ſind eingeladen worden die
Tſchechoſlowakei, Oeſterreich, Deutſchland Ungarn,
Rumä=
nien, Bulgarien, Jugoſlawien, Polen und Griechenland.
Wäh=
rend ſich Polen vorausſichtlich nur durch einen Beobachter
ver=
treten laſſen wird, hat ſich Griechenland noch nicht darüber
ge=
äußert, ob es an der Konferenz teilnimmt. Die BJ3. wird ſich
vertreten laſſen durch Dr. Bleſſing und Porters, der kürzlich in
Baſel eingetroffen iſt und vorausſichtlich Rodd von der Bank von
England erſetzt, da Rodd der nächſten Verwaltungsratsſitzung der
BJ3. ſein Rücktrittsgeſuch überreichen wird.
Wird Moskau zahlen?
Die wachſende Paſſivitut der Handelsbilanz. — Rückwirkungen
der Pfundentwertung. — Rußlands Zahlungsfähigkeit. — Vor
ſtarken Einfuhreinſchränkungen.
Die neuerdings aufgetretenen Gerüchte über angebliche
Zah=
lungsſchwierigkeiten der Sowjetregierung, die bereits zur
Ein=
leitung von Prolongationsverhandlungen mit deutſchen Firmen
geführt hätten, haben lebhafte Unruhe in die am
Rußland=
geſchäft beteiligten deutſchen Wirtſchaftskreiſe hineingetragen.
Dieſe Unruhe iſt um ſo verſtändlicher, als durch die im
Zu=
ſammenhang mit der Rußlandreiſe der deutſchen Induſtriellen
eingeleitete Sonderaktion für das Rußlandgeſchäft das Obligo
der Ruſſen in Deutſchland in den letzten Monaten ſehr ſtark
ge=
ſtiegen iſt und eine Milliarde Reichsmark überſchritten hat, von
der allerdings 70 Prozent, d. h. rund 700 Mill. RM., durch die
Ausfallbürgſchaft des Reiches und der Länder gedeckt ſind.
Dieſe Gerüchte beruhen allerdings lediglich auf
Kombina=
tionen, wobei auch die großen Umſchaltungsmöglichkeiten der
Sowjetregierung auf dem Gebiete des Außenhandels
unberück=
ſichtigt bleiben.
Tatſache iſt, daß die Lage der Sowjetunion auf dem
Welt=
markt ſich im Laufe der letzten Zeit erheblich verſchlechtert hat.
Die ſinkenden Weltmarktpreiſe, die beſonders bei den für die
Sowjetunion wichtigſten Exportwaren, wie Holz, Naphtha uſw.,
einen jähen Sturz zu verzeichnen haben, bewirkten einen recht
erheblichen Rückgang des Ausfuhrerlöſes. Im erſten Halbjahr
1931 iſt die ruſſiſche Handelsbilanz mit rund 152 Mill. RM.
paſfiv geweſen. Der Paſſivſaldo der Handelsbilanz hat
ſomit im Vergleich zum erſten Halbjahr 1930 nahezu verdoppelt.
Im ganzen Jahr 1931 dürfte die Paſſivität der Handelsbilanz
der Sowjetunion noch größer ausfallen, um ſo mehr, als die
Entwicklung der letzten Zeit auf das deutlichſte gezeigt hat, daß
eine Steigerung des Sowjetexports unter den gegenwärtigen
Verhältniſſen auf dem Weltmarkt kaum möglich iſt. Neueroings
iſt noch die Pfundentwertung hinzugekommen. Ueber ein Drittel
des Sowjetexports geht nach England, wobei der engliſche
An=
teil an der ruſſiſchen Ausfuhr in Wirklichkeit noch größer iſt,
da bedeutende Warenmengen, die aus Rußland nach
Deutſch=
land, Holland und den baltiſchen Ranoſtaaten zum Export
gelangen, nach England weiter exportiert werden. Der Ausfall,
den die Pfundentwertung für den Sowjetexport zur Folge haben
wird, wird für 1931 laut dem Organ des Rußland=Ausſchuſſes
der Deutſchen Wirtſchaft „Die Oſtwirtſchaft; auf mindeſtens 65
bis 70 Mill. Rbl. geſchätzt. Allerdings lautet auch ein großer
Teil der Importverpflichtungen der Sowjetregierung im
Aus=
lande auf Pfundwährung, ſo daß unter der Vorausſetzung einer
gewiſſen Manövrierfreiheit und des Vorhandenſeins anderer
Devifenvorräte die Sowjetregierung dieſe Importverpflichtungen
durch die Pfunderlöſe des Exports abdecken könnte, wodurch
Verluſte teilweiſe vermieden werden könnten. Wie hoch ſolche
Vorräte an anderen ausländiſchen Valuten und vor allem die
Geſamtbeſtände an Gold ſind, läßt ſich nicht überſehen, da die
Sowjetregierung entſprechende Angaben nicht veröffentlicht.
Ausgewieſen werden nur die als Notendeckung dienenden
Gold=
beſtände, die am 16. Oktober d. J. 584 Mill. Rbl. betrugen. Die
Höhe der ruſſiſchen Importverpflichtungen iſt keineswegs
der=
art, daß eine unmittelbare Gefährdung der ruſſiſchen
Zahlungs=
fähigkeit zu befürchten iſt. Neben Deutſchland iſt Amerika der
wichtigſte Lieferant des Sowjetſtaates, die ruſſiſchen
Import=
verpflichtungen in Amerika ſind jedoch infolge der ſtarken
Zu=
rückhaltung der Amerikaner auf dem Gebiete der
Kreditgewäh=
rung teilweiſe kurzfriſtiger Natur und dürften gegenwärtig zum
großen Teil bereits abgedeckt ſein, wogegen neue Verpflichtungen
im verhältnismäßig beſchränktem Umfange eingegangen worden
ſind, da die Sowjetregierung bekanntlich ihre Beſtellungen in
den Vereinigten Staaten bereits ſeit geraumer Zeit ſtark
einge=
ſchränkt hat. Dieſe Einſchränkung des Warenbezugs aus
Ame=
rika deutet auch darauf hin, daß die Sowjetregierung bereits
frühzeitig aus der ungünſtigen weltwwirtſchaftlichen Entwicklung
die entſprechenden Konſequenzen für ihre Importtätigkeit
ge=
zogen hat, um ſich mit ausländiſchen Verpflichtungen nicht zu
übernehmen.
Die rufſiſchen Verpflichtungen in Deutſchland ſind im
allge=
meinen langfriſtiger Natur. Die langen Kreditfriſten, die die
Ruſſen in Deutſchland erhalten, haben zur Folge, daß ſich die
Sowjetfälligkeiten hier auf mehrere ſehr weitgeſteckte Termine
verteilen. So müſſen im vierten Quartal o. J. 40 Mill. RM.
von den Ruſſen in Deutſchland abgedeckt werden, im erſten
Quartal 1932 55 Mill., im zweiten Quartal 78 Mill., im dritten
Quartal 82 Mill. und im vierten Quartal 145 Mill. Durch die
Sperre der Garantieerteilung für Rußlandgeſchäfte und die
großen Finanzſchwierigkeiten iſt einer größeren Ausdehnung des
deutſchen Rußlandgeſchäfts zunächſt ſowieſo ein Riegel
vorge=
ſchoben worden. Eine Zuſammendrängung ruſſiſcher Zahlungen
in Deutſchland tritt, wie aus den oben angeführten Zahlen
er=
ſichtlich iſt, nicht ein. Dieſe Zahlungen überſchreiten nicht
nenneuswert den üblichen Rahmen und überſteigen keineswegs
die Verpflichtungen, die beiſpielsweiſe nach dem erſten deutſchen
300=Millionen=Kredit für daß Rußlandgeſchäft von den Ruſſen
eingegangen wurden. Die Sowjetregierung hat das komplizierte
Gebäude ihres Auslandskredits im Laufe der Jahre mit großer
Mühe und Not aufgebaut, ſie weiß ganz genau, was für ſie
eine Erſchütterung dieſes Kredits bedeuten würde, die
Abhängig=
keit des Fünfjahresplanes von ausländiſchen Lieferungen wiro
auch in Moskau unumwunden anerkannt. Die Sowjetregierung
dürfte daher nötigenfalls alle ihre Reſerven, vor allem die
Gold=
vorräte, einſetzen, um ihren Kredit aufrechtzuerhalten.
Eine andere Frage iſt, ob die Sowjetregierung ihre ſehr
weitgeſteckten Importpläne auch 1932 wird durchführen können.
Es iſt anzunehmen, daß dies nicht der Fall ſein wird, daß
viel=
mehr erhebliche Einfuhreinſchränkungen notwendig ſein werden,
von denen auch gewiſſe Lieferzweige des deutſchen
Rußland=
geſchäfts ebenfalls wie die anderer Länder empfindlich betroffen
ſein werden. Allerdings darf man annehmen, daß dieſe
Ein=
fuhreinſchränkungen, ſich am wenigſten auf den Bezug von
ſchweren Inſtallationen erſtrecken werden, da die zahlreichen
großinduſtriellen Neubauten zu ihrer Inbetriebſetzung auf die
Lieferung dieſer Anlagen in ſtärkſtem Maße angewieſen ſind.
Auf dieſem Gebiet iſt die deutſche Induſtrie auf die Wünſche
und Erforderniſſe der Ruſſen beſonders gut eingeſpielt, ſo daß
ihre Ausſichten in bezug auf das Rußlandgeſchäft vielleicht
rela=
tiv günſtiger ſind als die anderer Länder.
Seite 2 — Nr. 302
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Schadenerſak für Zeikungsverboke.
Dresden, 30. Oktober.
Das Landgericht Dresden hat am Freitag eine
Schaden=
erſatzklage der nationalſozialiſtiſchen Tageszeitung „Der
Frei=
heitskampf” gegen den ſächſiſchen Staat für begründet erklärt
und das Land Sachſen zu 25 000 Mk. Schadenerſatz
verurteilt. — Die Urteilsbegründung hebt hervor, daß das
Verbot des Dresdener Polizeipräſidiums, das für vier Wochen
gelten ſollte, unbegründet war, weil eine Aufforderung zu
Ge=
walttätigkeiten nicht vorlag. Der Polizeipräſident habe ſeine
Sorgfaltspflicht fahrläſſig verletzt. „Das Verbot einer Zeitung”,
ſo ſagt das Urteil, „iſt eine ſowohl politiſch wie wirtſchaftlich
der=
art einſchneidende Maßnahme, daß den für das Verbot
verant=
wortlichen Beamten, eine ganz beſondere
Sorgfalts=
pflicht bei Prüfung der Verausſetzungen eines ſolchen Verbotes
trifft.”
Berlin, 30. Oktober.
Die Berliner nationalſozialiſtiſche Tageszeitung „Der
An=
griff” war am 4. Februar d. J. wegen eines am 3. Februar
er=
ſchienenen Artikels vom Berliner Polizeipräſidenten auf die Dauer
von 14 Tagen verboten worden. Die Beſchwerde des Verlages
ging erſt am 11. Februar vom Polizeipräſidium an das Preußiſche
Miniſterium des Innern und von da aus erſt am 20. Februar,
alſo vier Tage nach Ablauf der Verbotsdauer, an das
Reichs=
gericht. Das Reichsgericht hob am 23. Februar das
Verbot als unbegründet auf. Darauf verklagte der
Ver=
lag den preußiſchen Fiskus, das preußiſche
Innen=
miniſterium und den Berliner Polizeipräſidenten auf
Scha=
denerſatz. Das Landgericht I hat jetzt dieſer Klage, die, zunächſt
auf 1000 Mark feſtgeſetzt wurde, ſtattgegeben und die beklagten
Inſtanzen zur Vergütung der Schadenerſatzanſprüche verurteilt. —
In der Begründung heißt es, ein derartig ſchwerwiegender
Ein=
griff, wie das Verbot einer Zeitung, verpflichtet die ſtaatlichen
Organe, ſich mit größter Beſchleunigung der Behandlung der
Be=
ſchwerde zu widmen. Das ergebe bereits die Tatſache, daß nach
jetzigem Geſetz Beſchwerdeſchriften auf ein Zeitungsverbot
inner=
halb von fünf Tagen dem Reichsgericht vorliegen müſſen, um zu
vermeiden, daß eine Beſchwerde praktiſch hinfällig werde.
Wieder Revolukion in Braſilien.
In Pernambuco iſt am Donnerstag eine Revolution
ausgebro=
chen. Aus der Stadt werden Kämpfe und Verluſte der
Bevölke=
rung gemeldet. Einzelheiten liegen noch nicht vor. Die
Bewe=
gung ſoll ſich nach dem Süden ausdehnen. In verſchiedenen
Krei=
ſen rechnet man mit der Errichtung einer Militärdiktatur.
Vom Tage.
Der Geſchäftsführende Vorſtand des Deutſchen
Beam=
tenbundes beſchäftigte ſich eingehend mit der
beamtenpoliti=
ſchen und beamtenrechtlichen Lage auf Grund der verſchiedenen
Notverordnungen. Er beſchloß, da die Notverordnungen des Reichs
und der Länder eine große Reihe von Rechtsfragen von
grund=
ſätzlicher und allgemeiner Bedeutung aufgeworfen haben, im
Rechtswege eine Entſcheidung herbeizuführen.
Die Polizei in Fürſtenwalde nahm vorgeſtern in einem erſt
vor wenigen Tagen eingerichteten Stahlhelmheim eine
Kontrolle vor. Dabei wurden, wie die Blätter berichten, in
dem Gepäck und in den Betten der im Heim untergebrachten
Stahlhelmleute mehrere Selbſtladepiſtolen, Munition und
zahl=
reiche Stichwaffen gefunden.
Wie der Schlichter für die Nordmark mitteilt, hat der
Reichs=
arbeitsminiſter die Schiedsſprüche für die Werftarbeiter
und die Hafenarbeiter als verbindlich anerkannt.
Der Ruhr=Zechenverband hat die Vereinbarungen
über Gehälter und ſoziale Zulagen der techniſchen und
kauf=
männiſchen Bergbauangeſtellten zum 30. November d. J.
ge=
kündigt, d. h. zu dem gleichen Tage, zu dem auch die Löhne
der Bergarbeiter gekündigt worden ſind.
Das anhaltiſche Staatsminiſterium hat eine
Notverordnung erlaſſen, in der den kleineren Städten und
größeren Landgemeinden die Möglichkeit gegeben wird, den
Bürgermeiſter und die Stadträte gegen eine ihrer Arbeit
entſprechenden Entſchädigung ohne
Penſionsberechti=
gung anzuſtellen. Bisher mußten dieſe nach der ſtaatlichen
Be=
ſoldungsordnung mit Penſion angeſtellt werden.
Der Oeſterreichiſche Nationalrat nahm das Geſetz zur
Schaffung einer Viehverkehrsſtelle an.
Die Waſhingtoner Regierung hat dem
Völkerbunds=
ſekretariat in Genf mitgeteilt, daß ſie den Vorſchlag über ein
ein=
jähriges Rüſtungsfeierjahr annehme.
Gelegentlich der jüngſten politiſchen Vorfälle in Aſuncion
ſind bolivianiſche Truppen aus dem Chaco=Gebiet bis nach dem
Pilcomayo=Fluß vorgerückt, wo ſie mit paraguayiſchen Vorpoſten
zuſammenſtießen. Ein bolivianiſcher Hauptmann ſei getötet
worden.
Bazillen-Laborakorien.
Das Bazillen=Laboratorium im Calmette=Prozeß. — Die erſte
Entdeckung eines Bazillus. — Wie Bazillen gezüchtet werden. —
„Bazillen=Kulturen”. — Der Tod im Treſor.
Im Calmette=Prozeß ſpielt das „Bazillen=Laboratorium”
eine große Rolle, da man aus der Einrichtung dieſes
Labora=
toriums erkennen will, ob es ſich um eine Verunreinigung der
Calmette=Kulturen mit Virulenten Bazillen handelt oder nicht.
Dem Laien iſt es meiſt unmöglich, ein derartiges Bazillen=
Laboratorium kennen zu lernen. Dabei ſind dieſe
wiſſenſchaft=
lichen Stätten für die Bekämpfung der Krankheiten von
aller=
größter Bedeutung, und man ſagt nicht zuviel, wenn man
be=
hauptet, daß die Verlängerung der Lebensdauer unſerer
Gene=
ration hauptſächlich in dieſen Bazillen=Laboratorien bewirkt
wird. Von hier aus geht der Kampf gegen die furchtbarſten
Epidemien der Welt. Hier wird die Peſt bekämpft, hier werden
Sicherheitsmaßnahmen gegen die Cholera getroffen, die
Tuber=
kuloſe, der Würgeengel der Menſchheit, iſt das Ziel von
hunder=
ten von Forſchern, die gegen dieſen gefährlichen Feind Waffen
ſchmieden wollen. Die ganze Bakteriologie iſt ungefähr 80 Jahre
alt. Im Jahre 1849 entdeckte der deutſche Arzt, Dr. Alois
Polender, den Milzbrandbazillus und erkannte in ihm die
ſpezi=
fiſche Krankheitsurſache. Zwar hatten ſchon früher
hervor=
ragende Forſcher vermutet, daß anſteckende Krankheiten und
Epidemien durch kleinſte Lebeweſen erzeugt werden. Ja, der
alte römiſche Schriftſteller Mareus Terentius Varro hat bereits
in ſeiner Schrift „De re rustica” auf dieſe Wahrſcheinlichkeit
hingewieſen, und im 19. Jahrhundert haben mehrere Forſcher
noch viel eingehendere Behauptungen aufgeſtellt. Die wirklich
erſte Entdeckung eines Bazillus als Krankheitserreger erfolgte
aber durch Polender, der damit der ganzen Forſchung neue
Bahnen wies und geradezu eine Revolution der Therapie
ein=
leitete. Koch erbrachte im Jahre 1876 den Beweis, daß
tat=
ſächlich, wie Polender angenommen hatte, zwiſchen
Milzbrand=
bazillus und Milzbrand eine urſächliche Beziehung beſteht. In
ſchneller Folge wurden dann zahlreiche andere Bazillen
ent=
deckt, ſo im Jahre 1882 von Koch, der Tuberkelbazillus, der in
dem Lübecker Prozeß eine unheimliche Rolle ſpielt, und im
Jahre 1883 der Cholerabazillus. Faſt gleichzeitig mit der
Ent=
deckung der Bazillen ging die Entwicklung der Erforſchung dieſer
Krankheitserreger einher. Profeſſor Robert Koch, der berühmte
Bakteriologe, war zugleich auch der Begründer der
Unter=
ſuchungsmethoden. Es wurden eigene Laboratorien gegründet,
in denen die Bakterien unterſucht wurden. Die Präparate
wer=
den zu dieſem Zweck mit Anilinfarben gefärbt, da dann die
Bakterien deutlich hervortreten. Es werden Bakterienkulturen
angelegt, um ihre Eigenſchaft n eingehend prüfen zu können.
Genermaagfgräce in Litſchaftsventi
Sofork=Berakungdesskillhalke=Problems
Blotke Arbeil.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der Wirtſchaftsbeirat hat am Freitag in dreiſtündiger Sitzung
die Generalausſprache beendet. Es hat noch eine ganze Reihe
von Mitgliedern das Wort ergriffen. Soweit wir wiſſen, hat auch
der ſozialdemokratiſche Gewerkſchaftsführer Graßmann ſich über
das Thema Preis= und Lohnabbau geäußert. Seine
Ausführun=
gen haben in wohltuendem Gegenſatz zu der bisherigen Haltung
der Gewerkſchaftspreſſe geſtanden. Er hat ſich auch nicht
grund=
ſätzlich gegen eine weitere Lohnreduzierung geſträubt, hat aber
im Zuſammenhang mit der Preisfrage für landwirtſchaftliche
Er=
zeugniſſe darauf hingewieſen, daß es richtig ſei, der Arbeiter
könne ohne den Bauern nicht exiſtieren, richtig ſei aber auch, daß
der Landwirt nicht ohne Arbeiterſchaft leben könne.
Der Ausſchuß hat mit einer Ueberraſchung am Freitag
ge=
endet. Während urſprünglich davon die Rede war, daß drei
Aus=
ſchüſſe eingeſetzt werden ſollten, iſt davon zunächſt Abſtand
genom=
men worden. Es iſt ein Ausſchuß gebildet worden, dem einige
Bankiers angehören und der ſich mit dem Stillhalte=
Pro=
blem zu beſchäftigen hat. Dieſer Ausſchuß tritt ſchon am
Sams=
tag vormittag unter dem Vorſitz des Reichskanzlers zuſammen, um
auf Grund der Vorſchläge der Reichsregierung ſeine Arbeiten
auf=
zunehmen. Möglicherweiſe werden noch einige Sachverſtändige
vorübergehend hinzugezogen werden. Für einen ſpäteren
Zeit=
punkt dürften weitere Ausſchüſſe gebildet werden, in denen dann
die übrigen Fragen — Zinsſenkung, Arbeitsbeſchaffung, Preis=
und Lohnſenkung — durchberaten werden ſollen.
Daß der Wirtſchaftsbeirat darauf abgekommen iſt, ſich zunächſt
mit dem Stillhalte=Problem zu befaſſen, muß doch ſtarkes Aufſehen
erregen, um ſo mehr, als die Reichsregierung es ſtrikte ablehnt,
ſich über die Gründe zu äußern, die zu dieſem Beſchluß geführt
haben. Infolgedeſſen iſt man nur auf Vermutungen angewieſen
und muß annehmen, daß die Ausführungen des
Reichsbankpräſi=
denten den Anſtoß dazu gegeben haben. Es iſt bekannt, daß die
Frage der Stillhaltung eines der wichtigſten Probleme der
Gegen=
wart iſt. Offenbar hat ſich aber ſeine Löſung doch als ſo dringlich
erwieſen, daß man zunächſt alle anderen Angelegenheiten beiſeite
ſchiebt und ſich erſt dem ganzen verwickelten Fragenkomplex
zu=
wendet, weil ja der 15. November als neuer Termin für die
Frei=
gabe der Mark=Guthaben naherückt.
Die amtliche Verlautbarung.
Berlin, 30. Oktober.
Die Generalausſprache im Wirtſchaftsbeirat der
Reichsregie=
rung wurde heute nachmittag unter dem Vorſitz des Herrn
Reichspräſidenten zu Ende geführt. Es wurde ein erſter
Aus=
ſchuß eingefetzt, der ſich mit dem Stillhalte=Problem befaſſen ſoll
und unter dem Vorſitz des Reichskanzlers morgen früh ſeine
Beratungen auf Grund der Vorſchläge der Reichsregierung
be=
ginnen wird. Dieſem Ausſchuß werden die Mitglieder des
Wirtſchaftsbeirates Dr. Pferdmenges, Dr. Schmitt, Dr. Schmitz
und Dr. Silverberg angehören, zu denen noch einige weitere
Sachverſtändige treten werden. Die übrigen dem
Wirtſchaftsbei=
rat zur Begutachtung vorzulegenden Punkte werden in zwei
wei=
teren Ausſchüſſen behandelt, die die Reichsregierung im Laufe der
nächſten Woche einberufen wird. Nach dem Abſchluß der
Aus=
ſchußarbeiten iſt eine Schlußausſprache unter dem Vorſitz des
Herrn Reichspräſidenten in Ausſicht genommen.
Reich, Länder und Gemeinden beraken gemeinſam.
punkt der winterlichen Arbeitskoſigkeit ein radikaler Ein.
den komplizierten Bau der verſchiedenen Erwerbsloſsu
ſtützungen unvermeidlich iſt. Man fordert einheitliche R
und vereinheitlichte Aufbringung der Mittel bei
erheblich=
dehnung der Beitragspflicht. Die Verhandlungen in
Fragen werden in der kommenden Woche mit
verſtärkter=
ſität fortgeführt.
Der andere Beiral.
Zuſammenkrikt des deutſch=franzöſiſchen Kon
am 10. November.
* Berlin, 30. Okt. (Priv.
Nach den Abmachungen, die bei dem letzten Beſuch d
zöſiſchen Generalſekretärs, Coulondre, in Berlin getroffen
kann damit gerechnet werden, daß die deutſch=franzöſiſch.
ſchaftskommiſſion am 10. November in Paris zuſammentrit,
dings wohl noch nicht zu einer Generalausſprache, die wo
verſchwendung wäre. Zunächſt muß erſt ein Plan über ne
teilung der ſachlichen Arbeit aufgeſtellt werden. An dieſe
Sitzung werden wohl nur die Präſidenten und Generalſc
ſowie die Vorſitzenden der in Ausſicht genommenen Untera=k
teilnehmen. Vorausſichtlich werden 4 Unterausſchü.
bildet, und zwar einer für die gegenſeitigen Handels
hungen, einer für Finanz= und Kartellfrage
für Verkehrsweſen und der vierte für die
Möglich=
gemeinſamer öffentlicher Arbeiten. Hinten
4. Ausſchuß verbirgt ſich offenbar der Verſuch der Franzu/
Fortſetzung der Sachlieferungen in irgendeiner Form
ſich=
len, um ſich nach dem unvermeidlichen Zuſammenbruch des
Syſtems Sondervorteile zu ſichern. Wenn daran gedacht
zöſiſches Kapital zur Finnzierung dieſer deutſchen Arbeitenh
zuſtellen, ſei es in Europa, ſei es in den franzöſiſchen K.‟
wird ſich dagegen kaum etwas einwenden laſſen. Das wä)
uns Beſchäftigung und Arbeit bedeuten, — aber immer u.
Vorausſetzung, daß dieſe Arbeiten uns bezahlt werden, nich
daß wir die Arbeiten leiſten und die Beträge uns auf
tionskonto gutgeſchrieben werden. Es wird alſo zunäch
warten ſein, welche Abſichten ſich hinter dieſem franzöſiſc
danken verbergen.
Verbilligke Kohlen für Erwerbsloſe.
CNB. Berlin, 30. Okt. (Eig. 24
Wie bereits durch die Preſſe bekannt geworden iſt, ha/”
ſämtliche Kohlenſyndikate bereit erklärt, für Erwerbsla/
Wohlfahrtsempfänger Kohlen zu ermäßigten Preiſen abu,,
oder Kohlenmengen in gewiſſer Höhe gratis zur Verfü./
ſtellen, um Preisnachläſſe für die an Erwerbsloſe abge
Kohle zu ermöglichen. Ebenſo wird der Kohlenhandel ſe c
zu einer Verbilligung durch Ermäßigung des Handelsraban//(
der Kleinhandelsaufſchläge beitragen. Ferner hat ſich i0
Reichsbahn durch eine für alle Entfernungen gleiche Ermö
der Fracht für Erwerbsloſenkohle (3 Rpf. je Zentner) an 17
billigungsaktion beteiligt. Die Brennſtoffe für die Erwe.
werden demnach zu einem weſentlich herabgeſetzten Preis Eoia h
ben. Die Verteilung der Kohle erfolgt unter fſr
kung der Arbeitsämter, der Bezirksfürſorgeverbände ſome,
Stadt= und Landkreiſe durch die öffentlichen Auſtſh
organiſationen auf Grund von Bezugs=un
ber K
ſcheinen. Die Abgabe der verbilligten Kohle ſoll ab.
vember beginnen und ſich bis zum 31. März 1932 erſtroß
BB. Berlin, 30. Oktober. (Priv.=Tel.)
Wie wir von zuverläſſiger Seite hören, ſind von
verſchie=
denen Seiten Beſtrebungen im Gang, Reich, Länder und
Gemeinden zur Klärung der ernſten Finanzlage der Kommunen
an den gemeinſamen Verhandlungstiſch zu bringen. Es ſcheint
auch, daß man im Reichsfinanzminiſterium dieſem Gedanken
ſympathiſch gegenüberſteht. Trotz aller Diskuſſionen mit den
Kommunen iſt man ſich ja klar darüber, daß die zur Verfügung
ſtehenden Mittel zur Deckung der kommunalen Verpflichtungen
nicht ausreichen. Da auch in Preußen die entſprechenden
Vor=
bereitungen ſchon weit gediehen ſind, wird damit gerechnet, daß
die Konferenz bereits in der erſten November=Hälfte
zuſammen=
treten kann. Bei den Kommunen iſt man der Ueberzeugung,
daß die Hilfe nicht allein in der Bereitſtellung neuer
Reichs=
oder Ländergelder liegen kann, ſondern daß noch vor dem Höhe=
Herr Gtoener greift ein.
Jun
e ſille
Berlin, 30. Okzmen.
Reichswehrminiſter Groener hat heute gegen den Merhin f
wärts” wegen der von dem ſozialdemokratiſchen Zentra//; Konſ
in ſeiner Sonntagsnummer veröffentlichten Karikatur „„/haftskre
ſchweiger Ordnung”, in der der braunſchweigiſche Reickic itzt mit d
oberſt Geher mit zwei mit Hakenkreuzen gezierten Scheu Muchnen. M
abgebildet wurde, im Hintergrunde eine auf der Straße Uci und j
Leiche, eingeſchlagene Fenſterſcheiben und zerſtörte Ham/Waren au
ſichtbar ſind, Strafantrag geſtellt.
Daſhin
In ſeiner Eigenſchaft als Reichsinnenminiſter hat Auhd verh
Groener weiter das auf 8 Wochen ergangene Verba /u0 Palut
ſozialdemokratiſchen „Braunſchweiger Elddieſe A.
freund” auf 10 Tage abgekürzt, ſo daß das Wüüt di
1. November wieder erſcheinen kann.
Dieſe Kulturen werden entweder auf feſten Nährböden,
beſon=
ders Nährgelatine, oder in flüſſiger Fleiſchbrühe gezüchtet. Man
rinnert ſich, daß im Calmette=Prozeß einige Bazillen=Kulturen
auf feſtem Nährboden angelegt worden waren zum Unterſchiede
von den angeblich harmloſen, die in beſonderen Kapſeln
ver=
ſchloſſen wurden. Es ſollen aber Vermiſchungen vorgekommen
ſein, als die Krankenſchweſter Urlaub hatte. Aus dieſer
Darſtellung geht hervor, welcher Art dieſe
Verwechſe=
lungen geweſen ſein dürften. Es gibt noch andere
Nährböden für Bazillen=Kulturen. Die heutige Forſchung iſt
auf dieſem Gebiete ſehr weit vorgeſchritten und hat die beſten
Mittel zur Hand, um ganze Kolonien von Bakterien zu
er=
zeugen. Nach einigen Tagen kann man beobachten, wie ſich dieſe
gefährlichen Feinde der Menſchheit auf dieſem günſtigen
Nähr=
boden vermehrt haben. Nun haben die Forſcher das Material
zur Hand, um ihre Unterſuchungen anzuſtellen. Hier iſt
tauſend=
facher Tod gezüchtet, durch den ganze Völker vernichtet werden
könnten, eine unheimliche Waffe in der Hand des Forſchers, der
allerdings die Mittel in der Hand hat, um ſie unſchädlich zu
er=
halten. Selbſtverſtändlich werden dieſe grauenhaften
Erzeug=
niſſe, die dem Wohle der Menſchheit zu dienen gezwungen
wer=
den, in ganz ſichere Gefängniſſe verſchloſſen, wie es für
der=
artige furchtbare Mörder erforderlich iſt. Die beſten
Panzer=
treſors ſind gut genug, um die Peſt oder die Cholera in ſich
zu bergen und zu verhüten, daß einzelne der gefährlichen
Ba=
zillen in die Freiheit gelangen können, wo ſie unabſehbares
Unheil anzurichten imſtande ſind. Auf dieſe Weiſe gelingt es
auch, unbekannte Bakterien zu finden. In zahlreichen Fällen
ſteht heute der Forſcher noch vor Rätſeln. Krankheiten greifen
mit unheimlicher Schnelligkeit um ſich, und es iſt mit aller
Sicherheit anzunehmen, daß es ſich um Infektionen durch
Ba=
zillen handelt, aber der Krankheitserreger kann nicht gefunden
werden. Dann werden Blut, Eiter oder andere vermutlich die
Krankheitserreger enthaltende Flüſſigkeiten oder Stoffe den
Kranken entnommen und werden unter größten
Vorſichtsmaß=
regeln unterſucht. Man legt dann ſogenannte Reinkulturen an,
um irgend einen neuen Bazillus zu finden. Den Beweis dafür
kann man allerdings ſehr ſchwer führen. Wenn dieſelbe
Bak=
terienart bei allen Kranken, die in der gleichen Weiſe hinfällig
werden, erſcheint, dann iſt ſchon mit Sicherheit zu rechnen, daß
es ſich um den Krankheitserreger handelt, beſonders dann, wenn
die Bakterienart bei keiner anderen Krankheit zu finden iſt.
Sicherheit hat man allerdings erſt dann, wenn man
Verſuchs=
tiere, wie Mäuſe, Kaninchen oder Meerſchweinchen mit den
Kulturen impft oder füttert und dadurch die gleiche Krankheit
erzeugt. So dienen die Bazillen=Laboratorien den allerſchwerſten
Kämpfen, die die Wiſſenſchaft kennt, denn hier wird der Krieg
geführt gegen Peſt und Cholera, gegen Tuberkuloſe und
Syphi=
lis, ſowie gegen alle anderen anſteckenoen Krankheiten, die früher
ganze Völker vernichteten, aber jetzt häufig im Keime erſtickt
werden können.
Zur Erſtaufführung von Maughams
„Die heilige Flamme‟.
Heute abend gelangt im Kleinen Haus unter der
Guſtav Hartungs das Schauſpiel „Die heilige Flamr.
Erſtaufführung.
Der Verfaſſer, einer der meiſtgeſpielten modernen enz
Dramatiker. William Somerſet Maugham, hat mit ſeinen
nen Geſellſchaftsſtücken ſeit langem die deutſchen Bühnen• A
1874 in Canterburry geboren. iſt Maugham von OA.
Mediziner. Vor dem Kriege machte er ſich vor allem als S
einen Namen mit ſeinem bedeutendſten Roman „Liza of 27
(1897. Leben eines Fabrikmädchens).
Einen guten Teil ſeiner Ausbildung verbrachte Maug9
Deutſchland; er ſtudierte Medizin in Heidelberg und began
reiche dramatiſche Tätigkeit intereſſanterweiſe mit einem !
ſcher Sprache abgefaßten Drama Schiffbrüchig” (1902).
Anfänglich in den Spuren Ibſens, des deutſchen und
ſchen Naturalismus wandelnd, fallen ſeine größten Erfoll
ihn in Deutſchland einer größeren Allgemeinheit bekanntnn.
in die Nachkriegszeit. Den größten Serienerfolg brachte
Berlin und auf faſt allen deutſchen Bühnen die amüſante u,
gante Geſellſchaftskomödie „Finden Sie, daß Conſtanze ſich
verhält?” Mar Reinhardt brachte „Viktoria” zu einem
Regieerfolg, und die Bergner fand im „Kreis” eine ihrer
bigſten Rollen.
„Der Kreis”, ein leichtes Geſellſchaftsluſtſpiel, iſt ur
auch in Darmſtadt aus der Aufführung in der vergangenen.
zeit bekannt.
Doch ging die bei weitem tiefgehendſte Wirkung 0
Maughams Schauſpiel „Die heilige Flamme”, das ſeine E
Uraufführung unter Guſtav Hartungs Regie am Renal
Theater in Berlin erlebte. Franziska Kinz hatte in der Re
Krankenſchweſter Wayland, die ſie ja jetzt auch in Darmſtol
der darſtellt, einen ſo großen Erfolg, daß ſie die Rolle übel”
ſpielen konnte. Die Rolle der Mutter ſpielt Joſefine Roſ.
rice Tabret Kurt Schindler
die Tochter Eliſabeth Ligeti. Mafor Licondo Joſef Kein.
Harveſter Emil Lohkamp. Colin Tabret, Franz Kutſchera zd
Beethovens Vollendung. Roman von Felix Huch.
wieſche=Brandt. Ebenhauſen.)
Als Fortſetzung ſeines Werkes
„Der junge
Felix Huch nunmehr dieſen ausgezeichneten Roman v0
hovens Vollendung folgen. Ein gleich wundervolles ſtare
das weniger noch wie dem Muſiker und Komponiſten dell
Beethoven!
ſchaftlichen Menſchen gewidmet iſt und ſeinen gi90l
Kampf mit dem Leben und um die Kunſt. Ein Titau’e
dem in der letzten Vollendung unſterblicher Sieg ward.=
Tat, dieſes Titanen Erdenwallen, der ſeinen Roman ſele.
romanhaft zu ſchildern, iſt die Aufgabe eines Dichte!
Nur ein Dichter aber dürfte
der fanatiſches Wahrheitsſuchen ſeiner eigenen beſchwing”
ſich an dieſe Aufgabe heroſl.
taſie unterzuordnen vermöchte. Felix Huch hat dieſe
große Aufgabe bewunderswert gelöſt. —
,31. Oktober 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 302 — Seite 3
Der neue Kurs in London.
jie erſten Nolverordnungen des neuen engliſchen Kabinekts. — Notſtands=Zollkarif geplank.
Eine Empire=Währung?
ziehungen zum Weißen Hauſe nicht noch im letzten Augenblick bei
Heeics honferens Anfang 1332. der Abfaſſung des Communiques ihren Einfluß geltend gemacht
TU. London, 30. Oktober.
Eicn der erſten Schritte, die das neue engliſche Kabinett
rwenen wird, um Maßnahmen zum Ausgleichder Han=
Islölanz zu ergreifen, wird die Einſetzung eines Unter=
Ffſchſſes des Kabinetts, der ſich aus Vertretern aller
ſeviemswarteien zuſammenſetzen und zur Einführung von
Zoll=
ſenz wre über ihren Charakter und ihre vorausſichtlichen
Wir=
ſew ſellung nehmen ſoll. Der Ausſchußbericht ſoll dann dem
inuetvorgelegt werden, das ſich vom Parlament die
gettch iuge Vollmachten zur Durchführung der Empfehlungen
en allen will.
e Dichr doch die Miniſter fühlen, daß die Zwiſchenzeit vom
Aus=
he, die e zyuC infuhr großer Warenmengen ausgenutzt werden könnte,
lan üeeſtue die Möglichkeit, daß ſie ſich ſofort vom Parlament be=
I. An /ere ol lmachten geben laſſen werden, um dem entgegenzutre=
Genell 2 )ie bedeutet, daß ein Notſtandszolltarif geplant
nen Un ndu iſſen ſofortige Einführung auf Grund des Geſetzes, das
rausiReſgrung zu Notſtandsverfügungen berechtigt, ge=
Bandirtn ard.
IIfradeh= Times” zufolge wird die engliſche Regierung eine Ein=
Möglng= anadas zur Teilnahme, an einer
Weltreichwirt=
h=füzonferenz in Ottawa annehmen. Sie dürfte
je=
der Gi woſnasſichtlich vorſchlagen, daß die Zuſammenkunft nicht ſo=
Forn äu ſeginn des neuen Jahres, ſondern erſt etwas
enbrucr fſictjindet, um allen Regierungen, des Britiſchen Reiches
un geduſichſie Zeit zu den nötigen Vorbereitungen zu geben.
en Arh Wheder diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph”
zöſiſchnet, kt der Ausſchuß, dem die bekannteſten
Finanzſachverſtän=
n. da rehören, bereits ſeine Arbeiten aufgenommen, um die
r imme aſe iner Weltreichswährung zu unterſuchen. Das
werden bmusdieſer Unterſuchung ſoll der Nationalregierung in Form
e uns m—ſeiſchrift zugeſtellt werden. Der Ausſchuß, der vorläufig
alſo zrliſti mtlichen Charakter trägt, ſoll die Anſichten von
Perſön=
im fray itn wiedergeben, die in engſter Fühlung ſowohl mit den
ignie Regierungsſtellen wie den intereſſierten Bankkreiſen
ſelegentlich der Beratungen ſoll die
Anwendbar=
eſiter Weltreichswährung auf ſolche Länder,
guech England vom Goldſtandard,
abgegan=
ſow, nicht unberückſichtigt bleiben, da die
den ; ſe tien Vorteile eines gemeinſamen Währungsſtandards
Erſſen ändern, die gemeinſame Handelsintereſſen haben, auf
Greie gaul liegen. Durch eine ſolche Maßnahme würde natürlich
zr Abelnuch verſchiedener Währungen an ſich unberührt bleiben.
zuteich und die engliſchen Wahlen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 30. Oktober.
ſer frfolg der Konſervativen in England wurde hier in
redig begrüßt. Theoretiſch gelten die engliſchen
Konſer=
enaſt frankophil, und ihre Beziehungen zu Frankreich waren
„reger als die der anderen Parteien. Allerdings ſind
stlungen in der letzten Zeit etwas abgekühlt, weil das
9s lüender Konſervativen während der Labour=Aera die
Fran=
hle ſol eisiſermaßen enttäuſchte. Die Labourregierung wußte
be=
liah icht immer, was ſie wollte, aber über den einen Punkt,
ie Fankreich nicht leiden konnte, ließ ſie nie Zweifel
auf=
n ud die Konſervativen haben nach franzöſiſcher Meinung
die tille Preisgebung der Entente Cordiale nichts Ernſtes
lin, A mohmen.
ſmverhin freut man ſich in Paris über den
he ir Konſervativen. Dieſe Freude iſt in den
gtſcftskreiſen nicht ganz ungetrübt, denn
zmußietzt mit der Ausgeſtaltung einer engliſchen Hochſchutz=
Alittt echnen. Man iſt bereits erbittert über das engliſche
Va=
unwig und über die ſyſtematiſche Verdrängung der
fran=
ſeng laren aus England.
dasr Vaſhingtoner Communigué enthielt eine,
eiimnal verhüllte, Anſpielung auf die Schädlichkeit jener
nz=—d Valutapolitik, als deren Hauptvertreter England
Un dieſe Anſpielung wäre noch unmißverſtändlicher
ge=
ſüte die engliſche Diplomatie dank ihrer Be=
Frankreich hat die engliſche Finanzpolitik in der letzten Zeit
entſchieden verurteilt und auch in Waſhington auf eine offene
Ver=
urteilung gedrängt. Die franzöſiſche Preſſe wies mit einer
ſelte=
nen Konſequenz auf die Gefahren hin, die aus der engliſchen
Finanzpolitik entſtehen mußten. Inwieweit dieſes Verhalten
Frankreichs die engliſchen Wahlergebniſſe beeinflußte, mag
dahin=
geſtellt bleiben; Tatſache iſt, daß in gewiſſen Kreiſen der
eng=
liſchen Wählerſchaft eine panikartige Furcht vor der Inflation
beſtand.
Man mag in Paris auf den Sieg der — meiſtens auch
per=
ſönlich ſympathiſcheren — Konſervativen ſich freuen, und
außer=
dem auch noch erleichtert aufatmen, daß es zu keinem Sieg der
extremen Linken jenſeits des Kanals gekommen iſt, die
Bedeu=
tung der Wahlergebniſſe für Frankreich ſoll doch nicht überſchätzt
werden. Die politiſchen und finanziellen
Not=
wendigkeiten der Stunde beſtimmen nämlich die
Wege der engliſchen Außenpolitik mit
unabän=
derlicher Strenge.
Scharfe Angriffe Mac Faddens
auf Hoovers Frankreich=Polikik.
TU. London, 30. Oktober.
Der Vorſitzende des Bank= und Währungsausſchuſſes des
amerikaniſchen Abgeordnetenhauſes, Mac Faddens, ſagte geſtern
in einer Rede in Elmira (Vereinigte Staaten), Frankreich
ver=
ſuche unter dem Deckmantel einer Verſtändigung zwiſchen Laval
und Hoover den Vereinigten Staaten deutſche Reparationsbonds
im Werte von 2 Milliarden Dollar zu verkaufen. Laval würde,
falls der amerikaniſche Kongreß dies nicht verhindern ſollte, aus
Waſhington ein feſtes amerikaniſch=franzöſiſches politiſches
Bünd=
nis mit nach Hauſe nehmen, das dem ſchwachen und ehrgeizigen
Frankreich zur Weltvorherrſchaft verhelfen würde. Hoover habe
Laval beſtätigt, daß der Youngplan auch von Amerika voll
an=
erkannt werde, daß Frankreich alle ihm erforderlich erſcheinenden
Nachprüfungen in Deutſchland vornehmen könne und daß es
da=
zu ſogar die militäriſche Unterſtützung Amerikas beſitze. Der
Youngplan ſei eine verhängnisvolle Folgeerſcheinung des
Ver=
brechens von Verſailles. Dieſes alte Drama ſollte aber eine
rein europäiſche Angelegenheit bleiben. In der Youngplananleihe
ſei das Blut und der Schweiß eines Volkes kapitaliſiert, das
nicht ehrlich beſiegt, ſondern betrogen, verraten und durch
Aus=
hungern verſklavt worden ſei. Deutſchland werde mit aller
Kraft verſuchen, das ihm auferlegte Joch abzuſchütteln. Dabei
werde es den Frieden Europas ſtören, bis ihm Gerechtigkeit
widerfahren ſei. Wenn die Vereinigten Staaten ſchon
Deutſch=
land nicht aus den Klauen ſeiner Feinde befreiten, ſo ſollten ſie
ſich wenigſtens nicht mit dieſen verbünden. Amerika ſolle
ſich weigern, Frankreich die Aufrechterhaltung
des Verſailler Vertrages zu gewährleiſten.
Frankreich habe bisher abſichtlich drei
euro=
päiſche Nationen, und zwar Oeſterreich
Deutſch=
land und Großbritannien an den Rand des
Abgrundes getrieben, um ſeine politiſche
Welt=
herrſchaft aufzubauen.
Riſt gegen Francguis Vorſchlag.
TU. Paris, 30. Oktober.
Miniſterpräſident Laval hatte an Bord der „Ile de France‟
eine lange Unterredung mit dem franzöſiſchen
Finanzſachverſtän=
digen Rudolphe Riſt über den Vorſchlag des belgiſchen Miniſters
Francqui zur Schaffung einer Internationalen Kreditbank. Riſt
zeigte für dieſen Plan wenig Neigung, ſondern unterbreitete dem
Miniſterpräſidenten einen anderen Plan, der ſeiner Auffaſſung
nach viel einfacher ſei und zum gleichen, wenn nicht noch beſſeren
Ziele führe. Der Plan beſtehe darin, daß die ausländiſchen
Gläubigerbanken Wechſel auf Deutſchland
zögen, die von der Reichsbank gegengezeichnet
und die zum gewöhnlichen Diskontſatz der
Gläu=
bigerſtaaten auf dem Markt untergebracht
wür=
den. Auf dieſe Weiſe, ſo betonte Riſt, würde der Vorſchlag
Francquis direkt überflüſſig.
Das Spekkrum Europas
In Graf Hermann Keyſerling
(In neuer, vermehrter Auflage.)
Mtvolle Weltſpiegel Keyſerlings, über den ich 1928 zuerſt an
Scel berichtete, iſt in einer 5. erwveiterten Auflage und einem
ſtartl hen Format erſchienen. Er hat in der kurzen Zeit, die ſeit
rſten lusgabe verſtrichen iſt, einen wahren Siegeszug durch die
rläßß gemacht. In allen Weltſprachen ſind Ueberſetzungen
er=
ürall iſt er Gegenſtand lebhafter Erörterungen geworden.
A hüur die Kurzſichtigen gereizt und die Weitſichtigen nachdenklich
mt, nd überall iſt letzten Endes der Mut des Verfaſſers bei
19 um Feind Gegenſtand der Bewunderung geworden. In
eini=
fänd-e, an erſter Stelle in der Schweiz, iſt die mit dem Werke
be=
ſigtet ſeaktion ſchon jetzt in ſolcher Tiefe und Stärke erfolgt, daß
For=ung vielen überflüſſig erſcheinen mag.‟ Dennoch iſt das
gebiſten, wie es urſprünglich war, und man kann darin dem
er zu recht geben, daß er es ließ, wie es coneipiert wurde. Die
Wſvierung, die er dafür findet, mag jeder ſelbſt nachleſen.
ſeue Enmehrte Auflage wird ſicherlich mit aller erdenklichen
Anteil=
begßt werden. Ueber den Wert, die Qualitäten und den er=
Wichen leichtum des Buches zu wiederholen, was ich ſchon vor drei
igen ab erübrigt ſich. Geſagt ſei nur, daß ſtiliſtiſche
Verfeine=
z An, f min allen Kapiteln vorgenommen, den Genuß erhöhen, ohne
ein nans ſy ihrer bewußt wird. Im übrigen wirkt das Werk noch
ſo gich und unmittelbar wie am erſten Tage. Was die
Erwei=
gen 1½ neuen Auflage angeht, ſo ſind ſie nicht unweſentlich.
Por=
iſt üdas kritiſche Länderbouquet an die richtige Stelle, zwiſchen
nd 1 Schweden einbezogen Der bei uns wenig bekannte Luſi=
* wiewin knappen Strichen ſcharf umriſſen. Wir lernen ihn als
bagamten Romantiker und nüchternſten Poſitiviſten kennen: „Er
nB u-Ngleichzeitig brutal, wild und giftig, verfeinert und vulgär,
M8 un rickſichtslos, liebendswürdig und abſtoßend.‟ Das
Gegen=
che Ilg hart nebeneinander wie in einem Sprengſtoff. Daher die
ichieſiie Maßloſigkeit in allen Lebens= und Kunſtformen. Ein
S 0Nakteriſtikum findet Kehſerling darin, daß die Portugieſen
eſennſten kontinental und kein urſprüngliches Seefahrervolk ſind.
Beileg wihre ſchönen Wälder im Gegenſatz zum Spanier. Selbſt
blonnſoren blieben ſie Kaufleute, woran ſich erklärt, daß Portugal
Alitik h Macht nie werbende Kraft wie etwa Spanien bewieſen hat.
Rie i crugieſen ſind das zweite Sehnſuchtsvolk Europas, das erſte
Vextrene ſind ja die Deutſchen!
ue Bhlematik liegt dem Portugieſen fern, dafür iſt er einem
Flichet 5iſtorismus und Philologismus zugetan, der ihn veran=
L. Docndie Geſchichte anzurufen, „wo jede eapitoliniſche Gans ſich
„
rlich Aſkärne, wenn ſie es täte‟
SEinr iches und differenziertes Gefühl gibt dagegen dem Portu=
R Eiü Aſedeutſames: Er hat Europas lebendigſte, national bedeut=
4e Dich llaſſiſchſte Volksmuſik, in der ſich die „unſelige Seele die=
Volkek4 tſächlick erlöſt”
Sue Atugieſen ſind, ohne es zu wiſſen, weſentlich nicht zu
194) lleines Volk. Dieſes zu erkennen, ſich zu ſehen, wie ſie
2 hält Keyſerling für die vornehmſte Aufgabe des Portu=
Glaspalaſt=Plakelke zur Hilfe für nokleidende Künſtler
Die Glaspalaſt=Plakette,
die die Münchener Glaspalaſt=Künſtlerhilfe jetzt herausgibt. Der
Reinertrag der Plakette, die in Silber und Bronze ausgeführt iſt,
ſoll den notleidenden Künſtlern zugute kommen. Auf der einen
Seite der Plakette iſt der furchtbare Brand des
Ausſtellungs=
palaſtes dargeſtellt, die andere Seite trägt die Worte: Zum
Ge=
denken der Vernichtung des Glaspalaſtes durch Brand am
6. Juni 1931.
gieſen, wenn ſie danach handeln, mögen ſie wohl aus ſich ſelbſt heraus
neue Bedeutſamkeit im Chore der Völker erringen.
In dem beſonders tief und klug dargeſtellten Falle Englands iſt die
füngſte Literatur mitberückſichtigt. Beſonders intereſſant iſt die
Wieder=
gabe des Extraktes eines Vortrages, den Harold Nicolſon, einer der
be=
gabteſten unter den Jungen von 1930, in mehreren deutſchen Städten
über die junge Generation in England und ihre Beziehungen zur
modernen Literatur gehalten hat. In dieſem Extrakt finden wir einen
neuen Typus des jungen engliſchen Menſchen, der nach Keyſerlings
Meinung vom Standpunkt der traditionellen Kultur das extremſte
Be=
kenntnis zum Untergange darſtellt und eine Abſage an das Geweſene,
die noch radikaler erſcheint als die Jung=Rußlands. Der junge Engländer
wirkt gegenüber ſeinen Vorvätern geradezu als minderwertig. Darum
könnte es ſein, daß das Engländertum, hiſtoriſch betrachtet, ſchon das
Zeitliche geſegnet hat, wenn es auch vielleicht noch privatiſierend
Jahr=
hunderte weiterbeſtehen mag!
An dem Porträt der ſchönen Marianne ſind zumal am Ende einige
feine und weſentliche Netouchen vorgenommen, Spcniens Bild iſt auf
Grund neuer Aufenthalte des Verfaſſers ſtark ergänzt. Das neue
Spanien nach dem Regierungswechſel von 1931 wird zum Gegenſtande
eingehender Betrachtung gemacht und in Beziehung geſetzt zu der in der
erſten Auflage gegebenen Viſion des ewigen Spaniens. Der Verfaſſer
ſtellt dabei feſt, daß Spanien unter beſtimmten Vorausſetzungen in der
neuentſtehenden Welt außerordentlich viel bedeuten könne.
Dunkle Pläne Beneſchs.
Wirkſchaftliche Zuſammenarbeit zwiſchen Oeſterreich
und der Tſchechoflowakei?
TU. Wien, 30. Oktober.
Wie wir von beſtunterrichteter Seite erfahren, har der
tſchechiſche Außenminiſter Beneſch durch den öſterreichiſchen
Ge=
ſandten in Prag und durch den tſchechiſchen Gefandten in Wien
der öſterreichiſchen Regierung einen Vorſchlag unterbreitet, der
eine weitgehende enge wirtſchaftliche Zuſammenarbeit zwiſchen
Oeſterreich und der Tſchechoflowakei erzielen ſolle. Der Vorſchlag
des tſchechiſchen Außenminiſters ſieht, ähnlich den Plänen für
eine „deutſch=franzöſiſche Wirtſchaftsverſtändigung” die Bildung
einer öſterreichiſch=tſchechiſch gemiſchten Wirtſchaftskommiſſion vor
und weiterhin Abmachungen zwiſchen den Induſtriekartellen
bei=
der Länder. Dieſer Vorſchlag Beneſchs ſcheint mit Zuſtimmung
Briands und mit beſtimmten franzöſiſchen Großbanken gemacht
worden zu ſein.
Vom öſterreichiſchen Außenamt iſt bisher noch keine Antwort
auf dieſen Vorſchlag erteilt worden. Dies wird in unterrichteten
politiſchen Kreiſen dahin gedeutet, daß Schober dieſem Projekt
nicht von vornherein unbedingt ablehnend gegenüberſtehe. Es
wird darauf verwieſen, daß ein dem Außenminiſter recht
nahe=
ſtehendes Blatt dieſer Tage mitzuteilen in der Lage war, daß die
grundſätzliche Bewilligung des Deviſenkredits von 60 Millionen
Schilling an Oeſterreich durch Frankreich erſt möglich werden
konnte, durch eine Unterredung, die Außenminiſter Schober mit
dem franzöſiſchen Geſandten in Wien, Graf Clauzel, hatte. Da
Graf Clauzel als Verfechter der alten Briandpolitik in
Mittel=
europa gelte, ſo ſei es nicht ausgeſchloſſen, daß der öſterreichif be
Außenminiſter durch eine nicht unbedingt ablehnende
Stellung=
nahme zu jenem Prager Vorſchlag die franzöſiſche Geneigtheit
für eine Kreditgewährung an Oeſterreich verhältnismäßig leicht
habe erreichen können.
Selbſtverſtändlich würde die Verwirklichung dieſes Planes
gleichbedeutend ſein mit einer Vernichtung der
öſter=
reichiſchen Induſtrie, die einfach erſchlagen würde turch
die tſchechiſche Induſtrie, die während der letzten 10 Jahre im
Gegenſatz zu der öſterreichiſchen unter ſehr günſtigen Arbeits=
und Kreditbedingungen ſich entwickeln konnte und daher jetzt
der öſterreichiſchen überlegen iſt. Andererſeits würden die
Nutz=
nießer einer ſolchen Entwicklung die tſchechiſchen
Ban=
ken ſein, von denen die tſchechiſche Induſtrie in ſtarkem Maße
abhängig iſt, mittelbar alſo auch das franzöſiſche
Kapi=
tal, das ja auf dem tſchechiſchen Finanzmarkt ſtark engagiert
iſt. Auf jeden Fall erſcheint die Angelegenheit des tſchechiſchen
Angebots dringend aufklärungsbedürftig, da hier die große
Ge=
fahr beſteht, daß Oeſterreich unter brutaler
Aus=
nutzung ſeiner augenblicklichen
Wirtſchaftsnot=
lage in eine politiſche Verbindung
hineinge=
zwungen wird, die den geſamten deutſchen
In=
tereſſen im mitteleuropäiſchen Raume
eutge=
gengeſetzt iſt.
Neue Anfrage der Schweiz in Berlin.
TU. Baſel, 30. Oktober.
Der Schweizeriſche Bundesrat beſchäftigte ſich am Freitag
vor=
mittag eingehend mit den deutſch=ſchweizeriſchen
Handelsvertrags=
verhandlungen. Am Schluſſe der Sitzung wurde eine Mitteilung
herausgegeben, in der zunächſt die gegenſeitige Ein= und
Ausfuhr=
ziffer und die daraus begründete ſchweizeriſche Forderung nach
Zollkontingenten erwähnt wird. Man habe einen entſprechenden
Entwurf eines Vorabkommens aufgeſtellt, den Deutſchland jedoch
abgelehnt habe aus der grundlegenden Erwägung heraus, daß
Deutſchland zur Bezahlung ſeiner privaten und politiſchen
Aus=
landsverpflichtungen auf einen Ausfuhrüberſchuß unbedingt
an=
gewieſen ſei und daher einer allgemein einſeitigen Beſchränkung
der deutſchen Ausfuhr nicht zuſtimmen könne. Die deutſche
Reichs=
regierung habe ſich gleichzeitig bereit erklärt, die Verhandlungen
über einen Ausgleich des gegenſeitigen Warenaustauſches auf
einer anderen Grundlage fortzuſetzen, ohne indeſſen eine ſolche
anzugeben.
Es heißt dann weiter: „Die Gefahr einer übermäßigen
Ein=
fuhr iſt für unſer Land in der gegenwärtigen Lage ſo groß, daß
der Bundesrat die Verantwortlichkeit für die Fortdauer dieſer
Verhältniſſe nicht übernehmen kann. Er wartet noch die
Ant=
wort auf eine an Deutſchland geſtellte Frage ab, um in ſeiner
nächſten Sitzung definitiv Beſchluß zu faſſen.”
Leider fehlt im Spektrum Europas noch immer die ſlaviſche Linie,
wie der Verfaſſer im Vorwort ſelbſt mit Bedauern zugibt. Was würde
uns Keyſerling alles ſagen können über die Tſchechoſlowakei, über Polen
und Jugoſlawien, er, der dem ſlawiſchen Geiſte von Jugend auf ſo nahe
geſtanden hat, er, dem es dank ſeiner grandioſen Einfühlungsfähigkeit,
ſeines genialen Erfaſfens, Zentrierens und Darſtellens wie keinem
gelingen könnte, gerade die Nationen zu ſchildern, an deren Pſychologie
uns als dem von ihnen umlagerten Deutſchtum, beſonders gelegen ſein
muß. Möchten alſo auch ſie in der 5. Auflage des unvergleichlichen
Werkes unter dem Palmenbaum, in deſſen Schatten Keyſerling Gericht
zu halten liebt, zur Rechenſchaft gezogen werden.
Die Ausſtattung des Buches mit dem grün=ſilbernen
Einbandent=
wurf von Erika Hauſen iſt muſtergültig, doch was bedeutet ein Einband
bei einem Buche, in dem ein köſtlicher, überlegener Humor jede Seite
offen oder verſteckt übergoldet?
* Leonhard Kraft: Guſtav Adolf in Heſſen. Mit Abbildungen. Verlag
des Heſſiſchen Hauptvereins der Guſtav=Adolf=Stiftung. Bensheim,
1931. 48 Seiten.
Für die Guſtav=Adolf=Erinnerungsfeiern, die in ganz Deutſchland
und beſonders bei uns in Heſſen jetzt und im nächſten Jahr abgehalten
werden, kommt dieſes Büchlein eines genauen Kenners der Zeit gerade
recht. Der Verfaſſer ſchildert die politiſche Lage Europas um das
Jahr 1630 und zeigt die Würgzange, die das proteſtantiſche
Deutſch=
land nach den Plänen von Rom, Spanien und Habsburg erledigen
ſollte. Daß der Untergang des deutſchen Proteſtantismus den das
berüchtigte kaiſerliche Reſtitutionsedikt von 1629 eingeleitet hatte auch
den in den nordiſchen Ländern nach ſich ziehen würde, ſah König Guſtav
Adolf von Schweden voraus, und ſo war es neben dem Wunſch, ſeinen
deutſchen Glaubensbrüdern zu helfen, auch das wohlverſtandene
Inter=
eſſe ſeines eigenen Landes, das ihn in den Krieg eingreifen ließ. Warum
er nach ſeinem glänzenden Siege über Tilly bei Breitenfeld nach
Süden zog und ſich der Mainlinie und ihres weſtlichen Endpunktes,
der kurfürſtlichen Reſidenz Mainz, verſichern mußte, wird uns in
über=
zeugenden Darlegungen vorgeführt. Seinen Rheinübergang am 16. 12.
1631, der die Spanier aus Oppenheim vertrieb und den Weg nach Mainz
freimachte, hat der Schwedenkönig ſelbſt ſo hoch eingeſchätzt, daß er
zur Erinnerung daran die bekannte Schwedenſäule bei Erfelden
errich=
ten ließ, die jetzt wieder von neuem das Ziel zahlreicher Beſucher ſein
wird. Welche militäriſchen und politiſchen Pläne den König in Mainz
beſchäftigten und wie er für die Verwaltung des vor ihm beſetzten
Ge=
bietes ſorgte, zeigt der Verfaſſer auf Grund ſeiner eingehenden
Kennt=
nis der Literatur und der Akten. Alle die welche als Pfarrer, Lehrer
oder Redner ſich in den kommenden Monaten mit Guſtav Adolf zu
beſchäftigen haben, aber auch alle Freunde der Heimatgeſchichte
über=
haupt, werden dankbar nach der kleinen Schrift greifen, durch die ſich
der Autor und der Heſſiſche Hauptverein der Guſtav=Adolf=Stiftung ein
F. H.
Verdienſt erworben haben.
Zu dem „Heſſiſchen Wahlbuch”, dieſem bekannten Auskunfts= und
chſchlagebuch in Form von Frage und Antwort für Wähler,
Wahl=
hörden uſw. iſt als 2. Teil eine Zuſammenſtellung der inzwiſchen
aſſenen Geſetze über Volksbegehren und
Volksabſtim=
ung, Aenderung der heſfiſchen Verfaſſung und das
andtagswahlgeſetz, zuſammengefaß” an Hand geſetzlicher
Vor=
riften mit Begründungen und verwaltungsgerichtlichen Entſcheidungen
Provinzialdirektor a. D. Geheimerat Dr. h. c. Feh, im Verlage
Diemer, Mainz, erſchienen.
Seite 4 — Nr. 302
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Gann, 3. 5aſtre4
chlüpfen
Darmstadt
Darmstadt
Bessungerstr. 9
Waldstr. 8
31. Oktober 1931.
(156 5
Stat Karten
Carl Hopp
Käthe Hopp, geb. Weisgerber
Vermählie.
Darmſiadt
Bismarckſtr. 123
Die kirchl. Trauung ſindet am Sonntag, 1. November 1931,
nachmittags 2 Uhr, in der Johanneskirche ſtatt.
Felix Halmel
Maria Halmel, geb. Spaar
Vermählte
Darmſiadt, den 1. November 1931.
Bleſchſiraße 12
Wenckſtraße 2
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 1. November,
3 30 Uhr, in der Martinskirche.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Adam Gärtner
Emmi Gärtner, geb. Döring
Heinheimerſtr. 74
Wendelſtadiſtr. 13
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 1. November 1931,
nachmittags ½3 Uhr, in der Johanneskirche.
Statt Karten.
Heute abend iſt mein lieber Mann, unſer
herzens=
guter Vater, Schwiegervater und Großvater
Mhein Graner
Kaufmann
nach einem arbeitsreichen Leben mit 65 Jahren
infolge eines Schlaganfalles ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer;
Anna Stumpf und Kinder.
Darmſtadt, Böblingen, den 29. Oktober 1931.
Die Beerdigung findet am Montag, 2. November
1931, nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof
an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (15667
Unterfertigter C. C. betrauert aufs tiefſie das
am 22. Oktober 1934 erfolgte Ableben ſeines
lieben A. H.
aftiv 1890/91.
Darmſiadi, 29. Oktober 1931.
Der C. C. der „Haſſia”. Darmſtadt.
i. A.: O. H. Böes pXXX
(15638
Dr. Sellentin
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Beweiſe herzlicher Teilnahme an dem Verluſt
un=
ſeres unvergeßlichen Entſchlafenen
Or. Ludwig Noellner
Nob.
Nähmaſat.
ſticken. ſtopfin
men, nähen./4
iſt es uns nur auf dieſem Wege möglich, auf das
innigſte zu danken.
Im Namen der tieftrauernden
Hinterbliebenen:
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Allerbilligſtu Bia, ) Nob
Güttän--
Schuchardſtug 90b
(148944it
Wilhelm Noellner.
Darmſtadt, den 29. Oktober 1931.
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Darmſtadt, Bonn, Frankfurt a. M.
Die Beerdigung ſindet in der Stille ſtatt.
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ag, 31. Oktober 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 302 — Seite 5
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſiadi, den 31. Oktober 1931.
rmannt wurden: Am 20. Oktober: der Gendarmeriehaupt=
„Hſier Anton Mayle zu Groß=Karben zum Gendarmerie=
Kurct Wirkung vom 1. Oktober 1931; am 21. Oktober: die
ptwachtmeiſter auf Probe Valentin Feldmann zu
„Adolf Hamel und Philipp Neu zu Mainz zu
Polizei=
meiſtern, ſämtlich mit Wirkung
zu Mainz zum Polizeihauptwachtmeiſter, mit Wirkung
vember 1931.
den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 23. Oktober: der
jehauptwachtmeiſter Georg Katzenmeyer zu Schlitz
Pachſuchen, mit Wirkung vom 1. Januar 1932; am 24.
er Polizeihauptwachtmeiſter Otto Bretzke zu Darm=
WWirkung vom 1. November 1931.
vangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die
Kirchen=
nurde dem Pfarrer Friedrich Engel zu Wonsheim
ſarngeliſche Pfarrſtelle zu Alzey, Dekanat Alzey, über=
(Heburtstag. Mit dem heutigen Tage erreichte Fräulein
Wolf, Heinrichſtraße 40, das ſeltene Alter von 80 Jah=
Eebensalter von 20 Jahren trat ſie ihre Stellung in der
ſdes Herrn Geheimen Obermedizinalrats Dr. med.
Bux=
ud blieb als treue, fleißige, tüchtige, zuverläſſige Diene=
5 Nchre lang, bis zur Auflöſung des Haushalts, mit der
nilchedis Geh. Rats Buxmann aufs engſte verbunden.
kubiläum. Polizeiverwaltungs=Oberaſſiſtent Karl
Re=
ſaht am 1. November 1931 ſein 40jähriges Dienſtjubiläum
in rRiieiamt Darmſtadt.
O Dier acher e eſeie der
Seit=
ſtohſe umann überbrachte mit herzlichen Worten der
Aner=
urwun d des Dankes für die geleiſteten Dienſte unter
Ueber=
unz eines Geldgeſchenkes und eines ſinnreichen
Ehren=
wadie Glückwünſche der Zentralſtelle Aachen. Auch ſeitens
Bezirksdirektion und ihres Perſonals wurde der Ju=
Aufmerkſamkeiten geehrt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. WrBtthA. Okt. 19½, Ende gegen 22½ Uhr T, Gr. 1,2, 3, 7u 8.Der Troubadour. Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk. Antach Nob. 14, Ende geg. 18 Uhr. Feſtſpiel „Auferſtehung”
und Schauturnen der Turngemeinde 1846,
Preiſe 0.50—1.50 Mk.
20, Ende 22½ Uhr. A 5. Die Boheme.
Preiſe 0.70—5.60 Mk. Nov.. 20 Uhr. Konzert des Muſitvereins.
Preiſe 1—4 Mk. ſtcka Nov. 20 Uhr. Konzert des Muſikvereins.
Preiſe 1.50—6 Mk. ſten uporh 4. Nov, 40, Ende g. 2234 Uhr. B6, T, Gr. 7 u. 8. Das
Mädchen aus dem goldenen We ſen. 0.70—5 60. Haerf erzit 5. Nov. 20—22½ Uhr. C6. Die Kaiſerin und der
Bferdedieb. Preiſe 0.30——5.60 Mk. fiützs
Faudr 984 Nov. 19½—22½ Uhr. F 2. Darmſtädter Volksbühne.
Gr. 1—/V. Die Matten. Preiſe 0 70—5.60 Mk. 19½—223 Uhr. T, Gr. 1, 2, 3, 4, 5 u. 6.
Dt. llo. Ermäßigte Preiſe 0.50——4 Mk. iur Katz Nov.
4Nob.
19½—2134 Uhr. Heſſenlandmiete 1V 2. M1, P1.
Dſt Voltsb. Gr I—IV. Die Dubarry. 0.70.5.60.
Kleines Haus.
statz 1. Okt.
19½, Ende 21½ Uhr. Zuſatzmiete Vl 3.
Die heilige Flamme. Preiſe 0 60—4.50 Mk.
22½, Ende gegen 24 Uhr Außer Miete.
Marguerite: 3. Preiſe 0:60—3.60 Mk.
eleglitag. Nob
14½—1½ Uhr. Guſtav Adolf. 0.50—3 Mk.
19—22 Uhr Guſtav Adolf. Preiſe 0.50—3 Mk.
2Mob.
Leine Vorſtellung.
Stahl Nov.
20—22 Uhr. Zuſatzmiete 1, 4. Die heilige
Flamme. Preiſe 0. 60—4.50 Mk.
Die Qubarry. Preiſe 0.70—5 Mk. e, M4Kop. 20, Ende gegen 21½4 Uhr. Tanz=Abend Niddy
Impekoven. Preiſe 1—4 Mk. Stach) Nov. 20—22 Uhr. Zuſatzmiete V4. Die heilige
Flamme. Preiſe 0.60—4.50.
act, Mov.
14½—17½ Uhr Guſtav Adolf. Pr. 0.50—3 Mk.
19—22 Uhr. Guſtav Adolf Preiſe 0,50—3 Mk.
u iterholt. Den Graf Lung ſingt Johannes Drath, die Leo=
Aky v. Stoſch, Azucena Anna Jacobs, Manrico Heinrich
erol) Ferrando Theodor Heydorn. Inez Sanny Heilmann.
ikaläſe Leitung; Karl Maria Zwißler; Regie: Rabenalt=
Aingy
!l erſte Nachtvorſtellung wird heute 22.15 Uhr im Klei=
Haus des Heſſiſchen Landestheaters bei ermäßigten Preiſen
b7s360 RM.) das erfolgreiche Luſtſpiel von Schwiefert
arlrite: 3” mit Leny Marenbach, Werner Hinz, Joſef
m. UEnl Lohkamp und Richard Jürgas gegeben.
Sur kröllnnng d- Vogel-Ausstellung
in den Räumen der Rünstler=Kolonie auf der Matkilden=Köhe.
Heute wird in einer ſchlichten Feier in Anweſenheit
promi=
nenter Vertreter von Staat und Stadt, der Darmſtädter Schulen,
von Induſtrie Handel und Verwaltung die zweite Vogel=
Aus=
ſtellung der Vereinigung für Vogelſchutz und Vogel=Liebhaberei
Darmſtadt und Umgebung in den Räumen der Künſtlerkolonie auf
der Mathildenhöhe eröffnet werden.
Fieberhaft iſt bis ſpät in die Nacht hinein an der
Fertigſtel=
lung der Ausſtellung gearbeitet worden. Die großen Volieren
ſind aufgeſtellt und mit den verſchiedenen Tieren bevölkert, die
ſich in ihrer neuen Umgebung ſchon heimiſch fühlen. In
tannen=
geſchmückter Umgebung reiht ſich auf langen Tafeln ein
Vogel=
bauer an den anderen. Munter ſpringen in den geräumigen
Käfi=
gen die gut gepflegten Tiere von Stange zu Stange. Es iſt ein
vielſtimmiges Singen und Zwitſchern, ſo daß man kaum ſein
eige=
nes Wort verſteht. Das helle Oberlicht der Räume gibt den
Vögeln ein weit beſſeres Licht als bei der letzten Ausſtellung in
der Turnhalle, ſo daß jeder Beſucher ſich viel beſſer die Eigenart,
Größe und Färbung der verſchiedenen Tiere einprägen kann, um
ſie ſpäter in der freien Natur wiederzuerkennen und zu
beobach=
ten. Es ſind ſo unendlich viel Vogelſorten ausgeſtellt, daß es hier
an dieſer Stelle nur möglich iſt, die markanteſten Arten
aufzu=
führen. Von einheimiſchen Vögeln ſind in der Ausſtellung zu
ſehen: Diſtelfink, Zeiſig, Girlitz, Buchfink. Bergfink. Blutfink,
Hänfling. Goldammer, Kernbeißer, Haubenlerche, Heidenlerche,
Droſſel, Perlſtar, Schwarzkopf Rotkehlchen, Steinrötel
Gartenrot=
ſchwanz. Nachtigall. Kaiſeradler, Störche und Silbermöwen.
Von den ausländiſchen Vögeln werden vertreten ſein:
Blau=
ſtirn=Amazone. Goldglanzſtar, Dreifarbenglanzſtar, Schamadroſſel,
Dominikaner=Kardinal. Graukardinal, roter Kardinal, grüner
Kardinal, Purpurtangare, Schillertangare. „Meerblautangare,
Trauertangaxe, Fiſchers Unzertrennliche, weiße Reisfinken, blaue
Reisfinken, Zebrafinken, Tigerfinken, Safranfinken, Kubafinken,
Roter Amorath. Feuerweber, Dominikanerwitwen.
Jamaikatru=
bial. Kapuzenzeiſig Mozambikzeiſig, Sonnenvögel.
Nymphen=
ſittiche, Alexanderſittiche und eine große Voliere mit
verſchieden=
farbigen Wellenſittichen.
Neben einer Voliere mit Waldvögeln wird die Voliere „
Un=
ſere Vögel im Winter”, in der alle hier überwinternden Vögel
gezeigt werden, für jeden Beſucher von beſonderem Intereſſe ſein.
Die reich ausgeſtattete Abteilung für „Vogelſchutz” befaßt ſich
mit der wirtſchaftlichen, äſthetiſchen und ethiſchen Bedeutung des
Vogelſchutzes. Sie zeigt die Möglichkeiten der Erhaltung der
Lebensbedingungen der Vögel trotz fortſchreitender Kultur durch
Anlegung von Schutzgebieten, ſogenannten Freiſtätten. Zur
Schaf=
fung von Niſtgelegenheiten werden neben dem Schutz der Hecken und
des Buſchwerks für Freibrüter die verſchiedenen Modelle der
Niſt=
höhlen, Niſtkäſten und Niſtſteinen ausgeſtellt und ihre richtige An=
bringung gezeigt. Die Abwehrmaßnahmen gegen die Feinde der
Vögel und die Darſtellung der Fütterungseinrichtungen und
Futterſtoffe für die Winterfütterung vervollſtändigen dieſe
inſtruk=
tive Abteilung.
Die Käfigſchau zeigt die ordnungsmäßige, geräumige
Unter=
bringungsmöglichkeit für die gefiederten Freunde der
Vogellieb=
haber. Ueber die richtigen und den Lebensbedingungen
entſpre=
chenden Futtermittel gibt die Futtermittelſchau einen ſehr
beach=
tenswerten Ueberblick.
Dieſe kurze Vorſchau über die Ausſtellung zeigt die
Reichhal=
tigkeit, die jeder Beſucher finden wird. Die Ausſtellung dauert
nur kurze Zeit, vom 31. Oktober bis 3. November. Sie iſt täglich
von morgens 9 Uhr durchgehend bis abends geöffnet. Die
Ein=
trittspreiſe ſind der Zeit entſprechend ſo niedrig wie möglich
gehal=
ten. Sie betragen für Erwachſene 0.25 Mk., für Erwerbsloſe und
Kinder 0.10 Mk. Die reichhaltige Tombola gibt jedem Beſucher
die Möglichkeit, ſchöne Preiſe zu gewinnen, bei etwas Gllick ſogar
einen lebenden Vogel.
Für die Lehrer und Schulen muß die Ausſtellung einen
be=
ſonderen Anreiz zum Beſuch geben. Denn hier beſteht die
Mög=
lichkeit, die Jugend wieder mehr mit der Tierwelt in der Natur
vertraut zu machen, ihr in lebendigem Anſchauungsunterricht die
Schönheit unſerer Vogelwelt vor Augen zu führen.
Am Sonntag, dem 1. November, vormittags 11.15 Uhr, findet
für die Volkshoſchule eine Führung durch die Ausſtellung unter
Leitung des Herrn Vonderheid ſtatt. Am Montag, dem 2
Novem=
ber, veranſtaltet die Volkshochſchule aus Anlaß der
Vogelausſtel=
lung abends 8 Uhr im Hörſaal 234 der Techniſchen Hochſchule einen
Filmvortrag von Frau Kommerzienrat Hähnle=Stuttgart über:
„Ausſterbende Vögel‟. Die Laufbilder gehören mit zu dem Beſten,
was auf dem Gebiete der Tierphotographie gezeigt werden kann.
Jeder Natur= und Vogelfreund ſollte nicht verſäumen, dieſe
Ausſtellung zu beſuchen. Er wird gern den geringen
Eintritts=
preis bezahlen, weiß er doch, daß die Einnahmen ausſchließlich
dem Vogelſchutz zugute kommen. Denn von dem Ueberſchuß der
letzten Ausſtellung konnte die hieſige Vereinigung vom Staat am
Böllenfalltor ein Vogelſchutzgebiet pachten, es einzäunen, mehr
als 1500 Anpflanzungen von Fichten, Akazien, Schwarz= und
Weiß=
dorn anlegen, über 100 Niſtkäſten aufhängen, die dieſes Jahr ſchon
faſt alle bevölkert waren. Trinkſtellen und Badegelegenheiten
ſchaf=
fen, Futterhäuſer und Futterplätze für den Winter errichten und ein
Sumpfgebiet zur Anſiedlung von Sumpfvögeln anlegen.
Da ſollte kein Naturfreund abſeits ſtehen und durch Beſuch
der Ausſtellung mit beitragen helfen, daß das Vogelſchutzgebiet der
Vereinigung immer weiter eingerichtet und ausgebaut werden
kann.
8. Verwaltungsgerichtshof. Nach geheim durchgeführter
Ver=
handlung wurde durch öffentlich verkündetes Urteil gegen den
kommuniſtiſchen Lehrer Hammann auf
Dienſtentlaſ=
ſung erkannt. In der Diſziplinarſache gegen den
nationalſozia=
liſtiſchen Lehrer W. in Lampertheim ſprach das Gericht
Zuläſſigkeit der Strafverſetzung aus.
— Treue Mieter. Heute ſind es 25 Jahre, daß Frau Karl
Böhm, Werkmeiſterswitwe, im Hauſe des Herrn Emil Bracher,
Sandbergſtraße 60, wohnt.
— Die ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10—12.30 Uhr und von 2—5 Uhr geöffnet.
— Kunſthalle. „Vier Maler” Endlich einmal wieder
fin=
det eine kleinere Kunſtſchau die Teilnahme, die der Künſtler
unbedingt braucht. Der Beſuch iſt weiterhin gut, zwei Bilder
wurden verkauft. Der Eintrittspreis iſt morgen, am zweitletzten
Sonntag, von 10—1 Uhr, auf 50 Rpf. herabgeſetzt. Die
Kunſt=
halle iſt geheizt.
— Guſtav=Adolf=Weiheſpiel. Die Generalprobe im Kleinen
Haus läßt den gewaltigen Eindruck des Werkes erkennen, das vom
Verfaſſer ſehr beſcheiden „Weiheſpiel” genannt wurde. Ueber 150
Laienſpieler ſind daran beteiligt. Die Aufführung dauert über
drei Stunden. Die Ausſtattung aus den Beſtänden des Theaters
iſt eine ſehr glückliche. Die Aufführung ſoll die eigentliche
Re=
formationsfeier des Evangeliſchen Bundes ſein. Für den
Sonn=
tag nachmittag ſind noch Plätze an der Theaterkaſſe zu haben.
Dieſe Vorſtellung iſt namentlich mit Rückſicht auf die Beſucher
von auswärts ſo früh gelegt worden. Beginn iſt 2.30 Uhr. Die
Auswärtigen ſeien nochmals auf dieſe Gelegenheit hingewieſen.
— Evang. Bund, Zweigverein Darmſtadt. In der Zeit vom
1 bis 8. November findet fünfmal die Aufführung des
Devrient=
ſchen Feſtſpiels „Guſtav Adolf” im Kleinen Haus ſtatt. Die
nähe=
ren Angaben dazu ſind aus der Anzeige zu erſehen. Da der
Rein=
erlös der Winternothilfe zufließt, darf angenommen werden, daß
der rege eingeſetzte Vorverkauf auch für die weiteren
Vorſtellun=
gen einen guten Kartenabſatz bringt. Groß ſind die Opfer an Zeit
und Kraft, die Einſtudierende und Aufführende gebracht haben.
Es kann aber auch jetzt ſchon geſagt werden, daß die Mühe
be=
lohnt wird, da die Aufführung ſicher wohl gelingen wird. Daher
verſäume niemand, die Darbietungen zu beſuchen.
— Mozart=Verein. Zu dem Familienabend „Freude
un=
ter Freunden”, der am 7. November im Saalbau
ſtatt=
findet, ſind wieder, wie in den Vorjahren, anerkannte
Kunſt=
kräfte gewonnen worden. Wenn die „Bunten Bilder” des erſten
Teils abgerollt ſind, beginnt der Tanz nach den Klängen des
Stadtorcheſters. Der Reinertrag des Abends fließt der
Winter=
hilfe zu. (Siehe Anzeige.)
— Die Bildungsarbeit des Gabelsberger Stenographenvereins
von 1861 iſt beſonders in den Wintermonaten ſehr rege. So laufen
z. B. jetzt Sonderkurſe zur Vorbereitung auf die am 8
Novem=
ber in den Städt. Handelslehranſtalten ſtattfindende
Geſchäfts=
ſtenographenprüfung, die von der hieſigen Handelskammer
durch=
geführt wird. Daneben finden Diktatkurſe von 60—300 Silben,
Syſtemwiederholungskurſe, Redeſchriftlehrgänge und Kurſe im
Maſchinenſchreiben nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode, das
die Grundlage beſonders hoher Fertigkeiten auf dieſem Gebiete
iſt, ſtatt. Neue Kurſe eröffnet der Verein, wie aus der heutigen
Anzeige erſichtlich, am kommenden Montag abend in der
Ballon=
ſchule. (Siehe Anzeige.)
— Wegzug aus Darmſtadt? Die Möglichkeit einer
Abwan=
derung aus Darmſtadt liegt, ſo ſchreibt man uns, leider auch bei
dem ſeit nahezu 25 Jahren beſtehenden Otto Reichl=Verlag,
einem der bedeutendſten deutſchen Kulturverlage
geiſteswiſſen=
ſchaftlicher und religiöſer Richtung vor. Seine größeren Werke,
wie Leopold Zieglers „Geſtaltwandel der Götter”. „Das heilige
Reich der Deutſchen”, Keyſerlings „Reiſetagebuch eines
Philo=
ſophen” ſind allgemein bekannt, und Leopold Ziegler wurde erſt
kürzlich durch den Goethepreis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet.
Reichl hat ſeinerzeit den Grafen Keyſerling angeregt, nach
Darm=
ſtadt überzuſiedeln, er iſt auch der eigentliche Begründer der
Schule der Weisheit. — Das bedeutendſte Unternehmen des Otto
Reichl Verlages und eines der größten und wichtigſten
Unter=
nehmen der deutſchen Wiſſenſchaft und des deutſchen
Verlagsbuch=
handels überhaupt. iſt die vierzigbändige Leibnizausgabe der
Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften, der Reichl noch das
Leibniz=Archiv und die Leibniz=Bibliothek der auf ſeine
An=
regung hin in Berlin begründeten Leibniz=Geſellſchaft
angeglie=
dert hat. Reichl iſt auch der Begründer und Herausgeber der
Zeitſchrift „Der Leuchter”, an welcher Männer wie Friedrich
Gogarten. Leopold Ziegler. Victor von Weizſäcker. Eugen Dieſel,
Wilhelm Stählin, Karl Schweitzer, Adolf von Schlatter, Adolf
Köberle, J. W. Hauer und andere mitarbeiten. Sollte man ſolche
Werte aus Darmſtadt abwandern laſſen?
— Die Elektrogemeinſchaft Darmſtadt veranſtaltete im großen
Saale, des Saalbaues, ähnlich wie in früheren Jahren, einen
Vor=
trag über gute und ſchlechte Werkſtattbeleuchtung, zu dem die
Mitglieder der Handwerkerinnungen geladen waren. Der
Vor=
ſitzende der Elektro=Gemeinſchaft, Herr Oberingenieur Herzog, gab
einleitend einen kurzen Ueberblick über Zweck und Ziel der
dies=
maligen Veranſtaltung und erteilte anſchließend Herrn Ingenieur
Wild aus Berlin das Wort zu ſeinem Vortrag. Der Redner zeigte
an Hand von Lichtbildern klar und deutlich, welch große
Vor=
teile eine gute, zweckentſprechend angeordnete Beleuchtung mit
ſich bringt. Genügende Helligkeit. Beſeitigen der
Blendungsmög=
lichkeit, richtige Verteilung des Schattens, gute Lichtfarbe und
ruhiges Licht bilden die Grundlage einer vorbildlichen Beleuchtung
überhaupt. Die gezeigten Lichtbilder ließen jeweils ſehr
deut=
lich die Unterſchiede gut und ſchlecht beleuchteter Werkſtätten der
einzelnen Handwerkszweige erkennen. Eine auf der Bühne
auf=
gebaute Modellausſtellung unterſtützte das im Vortrag Geſagte
ſehr anſchaulich. — Mit dem Vortrag war gleichzeitig noch eine
kleine Ausſtellung gewerblicher Apparate verbunden, über die
Herr Dipl.=Ing. Krauß kurz einige Erläuterungen gab.
Außer=
dem fand eine kleine Verloſung ſtatt, zu der die Heag einige
elektriſche Apparate und die Elektro=Gemeinſchaft gemeinſam mit
dem Inſtallateurverband eine Anzahl Gutſcheine ſtifteten. Der
Inhaber eines derartigen Gutſcheins erhält beim Einkauf eines
elektriſchen Gerätes einen Rabatt von 10 Prozent. Die Scheine
haben bis zum 5. November Gültigkeit. Zum Schluß dankte der
Vorſitzende dem Vortragenden ſowie allen Beteiligten, die zum
Gelingen des Abends beigetragen haben,
— Orpheum. Heute Premiere. Der rühmlichſt bekannte
Univerſalkünſtler Karl Scherber beginnt heute abend 8.15 Uhr mit
ſeiner ausgezeichneten Scherber=Varieté=Schau ſein
hieſiges kurzes Gaſtſpiel. Es ſei nochmals auf die ungewöhnlich
reichhaltigen und vielſeitigen Darbietungen des neuen Spielplans
hingewieſen, ebenſo auf die beiſpiellos billigen Eintrittspreiſe
(von 60 Pf. an). (Näheres ſiehe Anzeige.)
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niedersten Preis
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 302
Wedekind=Feier.
Zu einem weihevollen Abend ward die von der hieſigen Loge
Johannes der Evangeliſt zur Eintracht veranſtaltete
Gedachtnis=
feier für deren erſten Stuhlmeiſter Georg Chriſtian
Gott=
lieb Freiherrn v. Wedekind.
Unter Harmoniumklängen zogen die in der Vorhalle
Verſam=
melten in den Tempel, an der Spitze die Mitglieder der Familie,
die die Veranſtaltung mit ihrem Beſuche beehrt hatten. Auf dem
Stuhle.
von dem aus Wedekind vor mehr als hundert Jahren die
Loge geleitet, ſtand ſein umkränztes Paſtellbild, davor die Bibel
und ſein Hammer. Der Vortrag von Vincent d Indys Choral
vasié für Bratſche und Klavier eröffnete die Feier. Dann legte
der Meiſter vom Stuhl vor dem Bildnis des ehrwürdigen
Stif=
ters drei Roſen nieder, hieß die Erſchienenen herzlich willkommen
und würdigte in begeiſterten Worten die Verdienſte Wedekinds
um die Loge und den freimauriſchen Gedanken. Henſchels
präch=
tige Morgenhymne ertönte, und nun ergriff der Redner des
Abends das Wort zur Schilderung des Lebens= und Werdegangs
des am 28. Oktober 1831 hier verſtorbenen Meiſters.*) Er ehrte
zunächſt auf Grund der glücklicherweiſe erhalten gebliebenen
Fa=
milienpapiere das Andenken an den großen Arzt und
Natur=
forſcher Dabei gedachte er des erfreulichen Umſtandes, daß
Wede=
kind während ſeines Mainzer Aufenthalts eine große Tat am
Ein=
zelnen wie an der Menſchheit verrichten konnte. Im Jahre 1803
meldete ſich bei ihm ein mittelloſer junger Mann, abgeriſſen an
Leib und Seele, der, von Frankreich kommend, um Hilfe bat. Es
war kein Geringerer wie Heinrich v. Kleiſt. Wedekind nahm ihn
freundlich auf, pflegte ſeiner mit Liebe und Hingebung, und
konnte ihn bald, wenigſtens körperlich wiedergeneſen, entlaſſen.
Er erhielt aber damit nicht nur den leidenden Menſchenbruder,
ſondern auch der Kulturwelt die Meiſterwerke eines unſerer
Größten.
Als Lenker hieſiger Loge war ſein Streben, alle
Zuſammen=
künfte durch inhaltreiche Vorträge zu verſchönen, jeden Bruder
anzuſpornen, an ſich ſelbſt zu arbeiten und ſich ſtets als duldſamer
Mann von Kopf und Herz, als Mann der offenen Hand, als
Menſch im Hochſinne des Wortes zu erweiſen; aber nicht nur in
der Loge, ſondern auch draußen in der Welt. In allen Dingen
gab es für ihn nur einen Stern, der ihn leitete und deſſen Bahn
er nie verließ — die Liebe. Und es war nicht zu viel geſagt,
wenn der Redner mit den Worten des Dichters ſchloß:
Aus den Darmſtädter Lichtſpielkseatern.
Helia.
„Sanft war ſein Leben, und ſo miſchten ſich
Die Element” in ihm, daß die Natur
Aufſtehen durfte und der Welt verkünden:
„Dies war ein Mann!”
Weitere muſikaliſche Darbietungen vervollſtändigten den
Rah=
men der Rede in ſinniger Weiſe. Den Abend beſchloſſen das
ruh=
rend=ſchöne Melodram „Mozart”, Gedicht von Moſenthal, vertont
von Adolf Kugler, und die herzlichen Schluß= und Dankesworte
des Meiſters vom Stuhl.
So, wie die Anweſenden eingetreten, verließen ſie auch
wie=
der unter den feierlichen Klängen des Harmoniums den Tempel,
um noch eine Stunde in freundſchaftlichem Beiſammenſein im
Feſt=
ſaale zu verbringen.
Ein unvergeßlicher Abend, ein Zeugnis von dem hohen ethi=
W. K.
ſchen Werte freimaureriſcher Arbeit.
*) Vergl. Darmſt. Tagblatt vom 27. ds. Mts.
Muſikverein. Die Aufführung der F=Moll=Meſſe und des
Tedeum von Bruckner findet am 3. November, im Großen Haus
des Landestheaters ſtatt. Soliſten ſind Suſanne Horn=Stoll,
Klara Herber, Hans Jürgen Walther (Berlin) und Theo
Herr=
mann. Das Tedeum wird durch den Wormſer Sängerchor
ver=
ſtärkt ſein. Der Kartenverkauf in der Buchhandlung Bergſträßer
iſt in vollem Gang; es empfiehlt ſich, mit der Beſorgung von
Karten nicht länger zu zögern. Die öffentliche Hauptprobe findet
am Montag, den 2. November, ebenfalls im Großen Haus ſtatt.
— Orpheum. — Märchentheater. Morgen, Sonntag,
nachmit=
tags 3½ Uhr, gelangt zum erſten Male das große Märchen in
vier Bildern von Roſa Dadillet „Das Rumpelſtilzchen
zur Aufführung. Muſik iſt von Erich Walter. Das Orcheſter ſteht
unter der Leitung von Hanns Neuenhof. Vorkommende Bilder
ſind: Bei der Mühle im Walde, die Spinnprobe, im Reiche der
Tannenkönigin. Schön Irmentrauds Erlöſung. Perſonen des
Märchens ſind: Der Müller, die Müllerin, die Irmtraud, Bärbel
und Peter, Prinz Artus, Prinzeſſin Mutter, Strambus und
Steffen das graue Männchen, die Tannenkönigin,
Schornſtein=
feger, Soldaten. Köche, Wichtelmännchen, Elfen, ein Bär und ein
lebendiger Eſel. — Zur Verloſung kommen diesmal wieder zwei
Armbanduhren im Werte von 30 RM. Gegen Vorlage der
heu=
tigen Anzeige zahlt man ermäßigte Preiſe. Allgemeiner
Vorver=
kauf: Verkehrsbüro und Orpheumskaſſe, ab 2 Uhr nachmittags,
und telephoniſch 389.
— Trockenſkikurſe des Skiklubs Darmſtadt=Odenwald. Die
Durchführung von zwei Trockenſkikurſen iſt nach Eingang
zahl=
reicher Anmeldungen geſichert. Am Montag, dem 2. November,
abends 6 Uhr, beginnt in der Turnhalle Soderſtraße 30 der erſte
Kurſus und ein zweiter am 6. November, abends 7.30 Uhr. Zur
erſten Stunde ſind nur Gymnaſtikanzug und Turnſchuhe erforder=.
lich. Weitere Anmeldungen werden im Sporthaus Adelmann
entgegengenommen, wo auch nähere Auskunft erteilt wird. (Siehe
Anzeige.)
— Märchentheater, Saalbau, Dir. Eliſabeth Werner. Wie
be=
reits an dieſer Stelle mitgeteilt, öffnet das Darmſtädter
Märchen=
theater am Sonntag, dem 1. November, ſeine Pforte. Da ſich im
letzten Jahre der Perkeoſaal als viel zu klein erwieſen hat, findet
die Aufführung am Sonntag im großen Saale des Saalbaues
ſtatt. Zur Aufführung gelangt das Zaubermärchen Rübezahl
und die verzauberte Küche. Die Faſſung dieſes entzückenden
Mär=
chens iſt ſo, daß nicht nur die Kleinen und Kleinſten, ſondern auch
die Größeren und Größten Ihre Freude haben werden. Für den
nötigen Humor ſorgt wie im letzten Jahre wieder „Papa Hinz”,
welcher alle ſeine kleinen Freunde im voraus grüßen läßt. An
der Beſetzung der Rbllen hat ſich wenig geändert. Die Rolle des
Goldhärchens ſpielt Elſe Falkenſtein, welche auch hierbei Proben
ihrer Tanzkunſt geben wird. Die Eintrittspreiſe ſind ſo gehalten,
daß jebermann dieſe ſchönen Märchenaufführungen beſuchen kann.
(Siehe Anzeige.)
— Der durch den Brand Anfang Oktober zerſtörte
Brauerei=
ausſchank „Zur goldenen Krone”, in der Schuſtergaſſe, eröffnet
heute, Samstag, den 31. Oktober, wieder ſeine Räume. Sie ſind
durch den Architekten B.D.A. W. Pfuhl wieder in der modernen,
geſchmackvollen und künſtleriſchen Ausſtattung hergerichtet
wor=
den Die Lokalitäten ſtellen mit ihrem vornehmen, behaglichen
Charakter Darmſtadts ſchönſtes Reſtaurant dar.
Lokale Beranſtalkungen.
Die Mei
r erſcheinenden Notizen ſind ausſchſſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen /
in keinem Faſie irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Die Schützenabteilung ſchießt
Sonntag, den 1 November vormittags 10 Uhr, auf den Ständen
des Neuen Schießhauſes. Die Mitglieder, deren Bedingungen in
Klaſſe A noch nicht geſchoſſen ſind, werden aufgefordert, dieſelben
bald zu erledigen. Alle Mitglieder der Abteilung werden
ge=
beten, pünktlich erſcheinen zu wollen.
— In der Brauerei Schul, Schloßgaſſe 25, finden am
Samstag und Sonntag die beliebten Abendkonzerte ſtatt,
ausge=
führt vom Stadtorcheſter. (Siehe Anzeige.)
— Im Hotel und Reſtaurant Poſt am Hauptbahnhof
finden heute und morgen von 8—1 Uhr die beliebten Tanzabende
ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
Es ſcheint, daß der Film und Tonfilm am beſten erkannt hat.
was immer noch in der breiten Maſſe des deutſchen Volkes
Zug=
kraft und tiefgehendes Intereſſe findet. Immer wieder wartet
der Film mit dem alten Militär, ſeinen ſchönen und weniger
ſchönen Seiten auf, und immer wieder finden dieſe Filme
dank=
barſtes Publikum. „Reſerve hat Ruh” war ſogar geſtern in
der erſten Vorſtellung auffallend ſtark beſucht. Allerdings iſt
die=
ſer Film einer der beſten und ſympathiſchſten, der in humoriſtiſcher
Form aus der alten preußiſchen Armee gedreht wurde.
Sympa=
thiſch darum, weil er ſich fernhält von den üblichen
Uebertreibun=
gen, weil er faſt Tatſachenreportage iſt, der in einer Reihe von
Ausſchnitten von den Freuden und Leiden der Rekruten,
beſon=
ders eines weltfremden Gelehrten als Einjährigen, erzählt,
An=
ſtändig und ſympathiſch auch darum, weil „Troddelhaftigkeit” hier
ſoweit dokumentiert wird, als Unbeholfenheit, menſchliche
Un=
vollkommenheit in den Augen S. M. des Feldwebels die
Glanz=
zeit des Rekruten, vor allem jedes Einjährigen wird. Dieſer
Ein=
jährige Dr. Breitner wird aber, dank der ausgezeichneten
Regie=
arbeit von Max Obal, ſchließlich ſo ſympathiſch gezeichnet, daß
man die Entwicklung aus den Eierſchalen des Rekruten zum
brauchbaren Soldaten miterlebt und ſich letztlich ehrlich darüber
freut, daß dieſer Einjährige und ſein Burſche im Manöver den
Sieg ihrer Armee „verſchulden” und damit ihrem Hauptmann die
Majors=Epauletten ſichern — Fritz Kampers und Paul
Hör=
biger ſind ein paar köſtliche Kameraden von der Infanterie,
Hugo Fiſcher=Köppe ein fabelhaft echter ſchneidiger
Feld=
webel und Lucie Engliſch wieder eine entzückende
Soldaten=
braut. Auch die übrigen ausſchlaggebenden Rollen ſind ſehr gut
beſetzt. Die Milieuſchilderung in der Kaſerne iſt ebenſo
ausge=
zeichnet wie die imponierenden militäriſchen Bilder aus dem Ma=
2
növer.
— Das Union=Theater bringt ab heute Alfred Döblins
Welt=
ſtadt=Roman „Berlin Alexanderplatz” als Tonfilm. Kein
Ge=
ringerer als Heinrich George ſpielt die Rolle des Franz
Bieber=
kopf, und ganz beſonders dürfte das Darmſtädter Publikum
in=
tereſſieren, daß Bernhard Minetti, das beliebte Mitglied des
Lan=
destheaters in der verfloſſenen Saiſon, in dieſem Film eine
Hauptrolle ſpielt.
— In den Palaſt=Lichtſpielen wird heute und folgende Tage
das intereſſante Doppelprogramm „Der Held von Kalifornien
und der luſtige Tonfilm=Schwank „Der falſche Ehemann”
vor=
geführt.
— Profeſſor Samoilowitſch, der wiſſenſchaftliche Leiter der
Zeppelin=Arktis=Expedition, ſpricht perſönlich am kommenden
Sonntag, den 1. November vormittags 11.15 Uhr, im Union=
Theater. Zahlreiche Lichtbilder werden gezeigt Jugendliche
haben Zutritt. Man ſichere ſich rechtzeitig Karten im Vorverkauf
an der Uniontheaterkaſſe.
— Helia. Im Rahmen einer der beliebten Film=
Morgen=
feiern läuft am kommenden Sonntag, vormittags 11.15 Uhr,
un=
widerruflich zum letzten Male der Kulturgroßfilm Von den
Alpen bis vor die Tore Roms. (Italien I). Jugendliche haben
Zutritt und zahlen halbe Preiſe.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am
Freitag gegen einen Weißbinder aus Ober=Ramſtadt
wegen gefährlicher Körperverletzung. Er hatte eines
Abends auf dem Nachhauſeweg einem Gaſtwirt aus recht unklaren
Gründen zwei Meſſerſtiche in den Leib verſetzt. Er behauptet, der
Gaſtwirt hätte ihn plötzlich überfallen, der behauptet als Zeuge,
er habe den Angeklagten lediglich zu einem Glas Bier einladen
wollen. Der Angeklagte wird zu vier Monaten
Ge=
fängnis verurteilt und zu den Koſten der Nebenklage
Ein junger Schloſſer aus Auerbach erhielt eines
Tages von ſeiner Tante 5 Mark, um ſie auf der Poſt einzuzahlen.
Er brachte ihr die Poſtquittung auch zurück, die die Tante
un=
beſehen fortlegte. Nach einiger Zeit erhielt ſie von der
betreffen=
den Firma eine Mahnung und mußte bei genauer Beſichtigung
feſt=
ſtellen, daß die Quittung gefälſcht war. Kurze Zeit darauf
ent=
wendete er ſeinem Vater deſſen Führerſchein und ergänzte ſeinen,
nur auf Motorräder lautenden Führerſchein unter Abänderung
des Namens dahin, daß er hinfort auch Autos fahren konnte. Der
Vater nimmt den augenſcheinlich in der erſten Empörung
geſtell=
ten Strafantrag wieder zurück, doch die Tante iſt hartherziger, ſo
daß der junge Mann wegen zweier ſchwerer
Urkunden=
falſchungen, einmal in Tateinheit mit
Unter=
ſchlagung, zu drei Monaten und drei Wochen
Ge=
fängnis verurteilt wird. In Anbetracht ſeiner Jugend erhält
er jedoch eine fünfjährige Bewährungsfriſt.
Ein Landwirt aus Nordheim ſchämte ſich angeblich
für ſeinen Vetter, der es verſäumt hatte, ſein Korn rechtzeitig zu
mähen, und er heftete ihm eines Tages einen etwas groß
gera=
tenen Kuckuck an die Wegſeite des Ackers, in der bäuerlich ſchlauen
Erwägung, daß nun alsbald der Acker geerntet werde. Und ſiehe
da, am nächſten Tag begann der Vetter ſeine Arbeit auf dem
Acker. Heute beſtreitet er allerdings, daß der Kuckuck der Anlaß
dazu war. Der Landwirt aus Nordheim allerdings mußte ſein
Liebeswerk mit einer Anklage wegen Amtsanmaßung,
Urkunden=
fälſchung und Beleidigung büßen. Der Vetter nimmt aber heute
ſeinen Strafantrag zurück, ſo daß die Beleidigung wegfällt. Auch
eine Urkundenfälſchung hält das Gericht nicht für gegeben, und
verurteilt den Landwirt lediglich wegen Amtsanmaßung
zu einer Geldſtrafe von 30 Mark.
Betrügeriſcher Hutreiſender. Der Reiſende Friedrich
Schä=
fer, angeblich aus Zuffenhauſen, hat im September 1931 in
Darm=
ſtadt für die Firma Börner u. Müller in Dresden Beſtellungen
zum Umpreſſen und Umfärben von Damen= und Herrenhüten
entgegengenommen. Die Hüte hat Schäfer aber nicht an die
Firma Börner u. Müller eingeſchickt und gleichzeitig die
geleiſte=
ten Anzahlungen unterſchlagen. Zirka 30 Hüte hat Schäfer in
einer Wirtſchaft in Darmſtadt zurückgelaſſen und iſt
verſchwun=
den. Alle Perſonen, die durch Schäfer geſchädigt ſind, werden
ge=
beten, am 2. und 3. November 1931, zwiſchen 15 und 18 Uhr, auf
Zimmer 29a des Polizeiamts, Hügelſtraße 31/33, Anzeige zu
er=
ſtatten und gleichzeitig die entſprechenden Hüte anzuerkennen und
in Empfang zu nehmen.
Feinde der Hunde= und Katzenzucht. In letzter Zeit
wur=
den eine Anzahl wertvoller Hunde und Katzen von
Hausbewoh=
nern der Beſſunger= und Eichwieſenſtraße vergiftet. Die Tiere
gingen nach 5 bis 6 Tagen ein. Beim Oeffnen der Kadaver
wurde feſtgeſtellt, daß Vergiftung durch Kleeſalz vorlag.
Perſo=
nen, welche ſachdienliche Angaben machen können, werden gebeten,
bei der Kriminalpolizei Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33. Zimmer 12.
vorzuſprechen.
Kleidermarder am Werk. Am 26. Oktober 1931, gegen 14
Uhr, wurde in einem Hauſe der Neckarſtraße ein braunes
Herren=
jackett und am 27. Oktober 1931 aus einem Hauſe in der
Frank=
furter Straße ein Damenmantel geſtohlen. Bei dem Mantel
han=
delt es ſich um einen ſchwarzen Sealplüſchmantel mit weißem
Futter, das mit gelben Blumen durchwirkt iſt. Sachdienliche
Mit=
teilungen werden bei der Kriminalpolizei Darmſtadt.
Hügel=
ſtraße 31/33, entgegengenommen.
Tageskalender für Samstag, den 31. Oktober 1931.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 19.30 Uhr: „Der
Troubadour”,
Kleines Haus, 19.30 Uhr: „Die heilige
Flamme‟. — 22.15 Uhr: „Marguerite: 3‟ — Konzerte:
Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=Reſt. a. Böllenfalltor,
Herrn=
gartenkaffee. Datterich, Ganßmann. Alter Ratskeller, Reſt.
Gutenbery, Brauerei Schul, Zur gold, Krone. — Orpheum.
20.15 Uhr: Scherber=Varieté=Schau. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
J. Griesheim, 30. Okt. Schwerer Unfall. Am Mitt=)
mittag gegen ¼9 Uhr wurde die 36jährige Ehefrau des Schls
Diefenbach von hier, wohnhaft in der Ludwigſtraße, auf
nach Darmſtadt am Baſſin, als ſie mit ihrem Rad über die E4
der anderen Seite fahren wollte, von einem Kleinauto, dass
Richtung Darmſtadt kam, angefahren. Sie erlitt dabei ſchwe
und äußere Verletzungen und wurde mittels Krankenautos i
Krankenhaus nach Darmſtadt verbracht, woſelbſt ihr Zuſtand
mittag noch ſehr ernſt war. Das Rad iſt total zertrümmert.
wurden ebenfalls beſchädigt und der Führer durch Glasſw
Windſchutzſcheibe, die in Trümmer ging, im Geſicht verletzt.
F. Eberſtadt, 30. Okt. Getränkeſtener. Die vom &e
rat kürzlich beſchloſſene Ortsſatzung über die Erhebung einer 7
getränkeſteuer liegt ab Freitag, 30. d. M., eine Woche lang
Bürgermeiſterei zu jedermanns Einſicht offen. Innerhalb da
können Einwendungen gegen die Ortsſatzung ſchriftlich und
zu Protokoll erhoben werden. — Wahlkartei. In der für
15. November ſtattfindende Landtagswahl aufgeſtellten Wahlk,
6258 Wahlberechtigte eingetragen. Das bedeutet eine Zunahn,
ſteichstagswahl vom 14. September 1930 um 190. Von den S.
berechtigten entfallen auf den Wahlbezirk 1: 1293, auf den Walk
1507, auf 3: 1282, auf 4: 1265 auf 5 (Villenkolonie): 405 —
(Provinzial=Pflegeanſtalt): 406 Wahlberechtigte. — Wander
Am Sonntag, 1. November, unternimmt der Turnverein 1:8
ſeine diesjährige elfte Wanderung: Atzelrech, Waltersteich Pru
Villenviertel, Eberſtadt. Sammelpunkt um 13 Uhr am Schw=
— Der Odenwaldklub (Ortsgruppe Eberſtadt) unternimmt ar
Tage ſeine diesjährige zwölfte Wanderung. Dieſe führt die T
nach Eſchollbrücken. Abmarſch um 13 Uhr ab Eiſenwerk
Marſchzeit dreieinhalb Stunden. — Wohltätigkeitsab
Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der Familie (Q
Eberſtadt) veranſtaltet am Samstag, den 31. Okt., im Schr=n
ein Wohltätigkeitskonzert zugunſten einer Weihnachtsbeſche
Kinder kinderreicher Familien. Hierbei wird der Theaterve=
Darmſtadt die Operette von Mielke: „Verliebte Leute” auffüc=
Ak. Nieder=Ramſtadt. 30. Okt. Hohes Alter. Frau
Reitz 1. Witwe, Gertrud. geb. Mayer, von hier, Pfaffer
feiert am 31. d. M. ihren 80. Geburtstag. Trotz des
hohe=
iſt die Frau körperlich und geiſtig noch ſehr rüſtig.
wünſche der ganzen Gemeinde begleiten die Frau auf ine
tenen Geburtstagsfeſte. — Hochbetrieb in der
Zellulo=
branche. Die hieſigen Zelluloidwarenfabriken ſind geg
gut beſchädigt. Die Betriebe arbeiten mit voller Beleg:))
ganze Woche hindurch. Es iſt dies eine erfreuliche
Tatſa=
doch hierdurch einer ganzen Reihe von Familien lohnen.
dienſt gegeben. Wenn auch zum größten Teile nur weibe
beitskräfte eingeſtellt werden, ſo iſt damit dennoch ein
zur Behebung der Notlage getan. Auch die
Füllfederhall=
hat gute Aufträge, ſo daß auch dieſer Betrieb vorerſt
Beſchäftigung bietet. Im übrigen zeigt der Arbeitsmant
ein trauriges Bild. Für die männlichen Arbeitskräfte
Ausſichten auf Einreihung in den Wirtſchaftsprozeß ſeh
Die Holzhauerarbeiten, die Anfang nächſten Monats E
werden wohl einigen Erwerbsloſen für einige Zeit hinde
ſchäftigung bringen, die Mehlzahl der männlichen Arki
wird aber den Winter hindurch arbeitslos bleiben müſſen
An. Groß=Zimmern, 29. Okt. Jugendfeier zu.ſien
formationsfeſt. Zum erſten Male wird am konm
Samstag, den 31. Oktober, auch in der hieſigen evangeli 1 -:.
meinde das Reformationsfeſt gefeiert. Die Schule iſt a."
Tage geſchloſſen. Anläßlich des Reformationsfeſtes fin
Samstag morgen um 9.30 Uhr für die Schulkinder in der
eine gemeinſame Jugendfeier ſtatt, wobei auch die beide
klaſſen durch Chorſprechen und Singen mehrerer Lob= un
lieder mitwirken. Auch die Erwachſenen ſind zu dieſen
feiern herzlichſt eingeladen. — Herbſtſchießen des
vereins „Tell” Groß=Zimmern. Der Schützenverein „Tell”
ſeine diesjährige Schießſaiſon, wie alljahrlich, mit einenn
ſchießen, das am Sonntag, den 1. November nachmittags
Uhr, auf dem Schießſtand an der Spachbrückener Straße
det. Anſchließend findet abends die Preisverteilung, vohl
mit Meiſterſchaftsfeier, ſtatt. — Der am Dienstag vormi
unglückte Bäckermeiſter Rückert von hier, der von einem.
gefahren worden war, befindet ſich auf dem Wege der B
Wenn der Verunglückte auch noch längere Zeit mit ſeimv,
ſtändigen Wiederherſtellung zu tun haben wird, ſo ſind
letzungen doch nicht ſo ſchwerer Natur, wie man urſprün
nahm.
Bx. Lengfeld, 29. Okt. Berufsſchule. Die Forz4
ſchule in der Gemeinde Lengfeld, die auch von Schülern und —
nen aus Habitzheim, Hering und Ober= und Nieder=
Klinge=
wird, findet in dieſem Jahre nur einmal in der Woche, und
Donnerstag, für Knaben und Mädchen ſtatt. Der wiſſenſchaf
terricht wird aus Erſparnisgründen auf Anordnung des Kreisfſu
Dieburg von einem Berufsſchullehrer aus Dieburg im Schu
Lengfeld erteilt. Der Unterricht beginnt am 5. November, b
8 Uhr, für die fortbildungsſchulpflichtigen Knaben der obencn
Orte und dauert 5 Stunden. Für die Mädchen mit Ausn
Schülerinnen von Habitzheim, die in ihrer Heimatgemeinde usn
werden, beginnt er vormittags 10 Uhr und dauert 6 Stundt
Unterricht in Kochen und Handarbeit wird, wie im vorigen Ti
der hier wohnhaften techniſchen Lehrerin erteilt. Für Schs
Schülerinnen der oben angeführten Orte, die ein Gewerbe erle
dieſe Anordnung nicht; ſie haben weiter die gewerblichen
Ber=
zu Groß=Umſtadt oder Reinheim zu beſuchen.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 28. Okt. Reviſion.
V=
angeführt hatte die hieſige Bürgermeiſterei in der letzten Wochn!
gegeben, daß die Schlagtauben während der Ausſaat eingeſperr.
müſſen. Nun fand geſtern durch den Herrn Wachtmeiſter aus
heim i. Odw. eine Reviſion ſtatt, wobei feſtgeſtellt wurde, daßß!
dene Taubenzüchter ihre Tauben nicht eingeſperrt hatten. Die
zlichter wurden vorerſt nicht beſtraft, jedoch dahin verwarnt, 9
bei einer nochmaligen Reviſion wieder Tauben nicht eingeſpe—
eine doppelte Strafe verhängt würde.
Dh. Unter=Oſtern i. Odw., 30. Okt. Am Montag, 2. 9M0
beginnt die Landwirtſchaftliche Winterſchule
Pu=
chelsheim. Mit dem Beginn der Schule wird auch die neu
Mädchenklaſſe eröffnet.
BS. Rimhorn, 29, Okt. In unſerer Gemeinde wurde eine
ſion für die Winterhilfe eingeſetzt. Dieſelbe ſetzt ſich &‟
aus dem Bürgermeiſter, dem Pfarrer, den beiden Lehrern
Natsmitgliedern Wolf und Weißgerber. Sie haben bereits ih
keit aufgenommen. Die Gaben werden in den Liſten aufhr”
und ſpäter geſammelt. Zu der am 15. November ſtattfindend Ny,
tagswahl wurde als Wahlleiter Bürgermeiſter Friedrich, als
treter Beigeordneter Jeckel und als Beiſitzer die Ratsmitglieder2
Olt, Hallſtein und Steiger beſtimmt. — Durch die anhaltend.!
fröſte iſt der Landmann eifrig bemüht, ſeine
Herbſtſaaten-
zu bringen. — Die Fortbildungsſchule wird vom"
abwechſelnd in Breitenbrunn und Rimhorn wöchentlich abgehe-
Cd. Michelſtadt, 30. Okt. Die Auszahlung der Invalic.
Unfallrenten erfolgt beim Poſtamt Michelſtadt am Sams”
31. Oktober, von 8—12 Uhr. — Kirchliches. Am Mon?=
2. November, wird die bekannte Rednerin, Frau Agnes S
aus Heidenheim a. d. Brenz, um 8 Uhr abends, in 27
einen Vortrag halten über das Thema: Die religiöſe —
Gegenwart und die Aufgabe der evangeliſchen Frau. De
trag dürfte das Intereſſe weiteſter Kreiſe beanſpruce
Kirche iſt geheizt. — Anläßlich des Reformationstages!
Samstag, 31. Oktober, vormittags 10 Uhr, Jugendgole
ſtatt. — Ausder Feuerwehr. Anläßlich des am.*
Samstag, 31. Oktober, abends, im „Schmerkers Garten
denden Jahresfeſtes der Freiwilligen Feuerwehr Michel
det auch die Ehrung der Jubilare ſtatt. Der muſikaliſche
Abends wird durch die Kapelle der Wehr ausgeführt. !
mung und Humor ſorgt ein erſtklaſſiger Mainzer Koml”
Aetchhevkiseaceu
DalvHAETTRM
LSOlklEHelEBAVTAtiehamhn
Die neue Lesmona
Solo
E
A
Auch ohne Mundstück, rund und dick
Konzernfrel
Nr. 302 — Seite 7
De Gemeindetag fand unter reger Anteilnahme der
chen Vilbels ſtatt. Im Vormittagsfeſtgottesdienſt predigte
„chenrat D Waitz, der in den 90er Jahren hier Pfarrer
hrz. Heſetiel 47 1—12; er ſprach von der Arbeit des
deutſch=
üEhen Gemeindetages, der im Sinne des Urchriſtentums
leben=
n einden ſchaffen will, etwa im Sinne des Lutherwortes: Einer
underen Chriſrus ſein, nicht nur in der Seelſorge, ſondern auch
sprge um das leibliche Wohl. Dieſe Gedanken fanden eine Wei=
Güag in dem Vortrag des Herrn Oberrcallehrer Frank über
Arg: die männliche Diakonie im Dienſt der evangeliſchen
Kirchen=
ſie. Ju den evangeliſchen Gemeinden Deutſchlands ſind heute
etwa 400 ſolcher Berufsdiakonen tätig. Darüber hinaus gilt
nuch, die männliche Diakonie zu ſchaffen, die in freiwilligem
u beiträgt, für Krauke und Aume zu ſorgen. So wird der
ſth jet für die neben der Wortverkündigung heute ſo wichtige
Auf=
irchen und Gemeinden: für die ſoziale Tätigkeit! Der Nach
a die Gäſte und die evangeliſchen Gemeindeglieder im Saale
Mr” vereinigt. Dieſe Verſammlung erhielt ihre beſondere
Be=
tnurch die Anweſenheit von Prälat D. Dr. Dr. Diehl,
Ober=
zui Horre. Profeſſor D. Matthes=Darmſtadt hielt den an=
Atur Vortrag über. „Die Verwirklichung des
Gemeinſchaftsge=
ai der ebangeliſihen Kirchengemeinde‟. In den kommenden
wiſchen Gottloſenbewegung und Chriſtentum wird die
Ent=
darüber fallen, wer in unſerer Zeit den Sieg davontragen
ewalt oder die Liebe. Siegen wird der, der neue Wege zur
hüthaftsbildung zeigen kann und dieſe Gemeinſchaft verwirklichen
8tfammenführen kann nach einem Ausſpruch des verſtorbenen
öule Philoſophen Natorp — die Menſchen nur eine große
Per=
juct in Jeſus ſtellt ſich uns dieſe entgegen. Es kommt darauf
jnhlyar mit dem, was er von uns fordert, Ernſt machen. — In der
zchür überbrachte Prälat D. Dr. Dr. Diehl die Grüße der
nſierung. Pfarrer Freundlieb=Vilbel begrüßte die
An=
enah ſeind ſprach über den Sinn und Widerſinn des Lebens. Die
uir der Arbeit durch die Maſchine läßt uns Menſchen ſelbſt die
hiy der Arbeit verlieren. — Die Vertreter der anweſenden
Ge=
machten noch Mitteilung von der Durchführung des
Diakonen=
ſeidienſtes an ihren Orten, wobei ſich manch wertvolle Anregung
Gme Warnung des Herrn Müller=Vilbel vor einſeitiger
poli=
atllungnahme gab dem Herrn Prälaten Gelegenheit,
Aufklä=
gen zr dieſe gerade für die evangeliſche Kirche ſo wichtige Frage
ſeotbene. Am 22. Oktober: Jacob. Anna Barbara. geb
u, 3 J., Ehefrau des Kaufmanns, Holzſtr. 11. Baur. Emma
tlm arlotte, geb. Rexroth, 85 J., Witwe des Arztes, Nieder=
minättr Straße 52. Am 23. Oktober: Wolf, Arthur,
Kauf=
ru. J., ledig, Eſchellbrücken hier, Grafenſtr. 9. Dubeck, Wal=
11 lorat, Höchſt i. O., hier Heinheimerſtr. 21. Schwarz,
Bern=
dtüwig Emil Chriſtian Matthias, Generalmajor a. D., 84 J.,
knſetſtr. 55. Sippel, Anton Achilles Heinrich Oskar
Kauf=
uus J., Saalbauſtr. 41. Noellner, Ludwig, prakt. Arzt, Sani=
EitLr., 67 J., Hölgesſtr. 12. Am 24. Oktober: Vogt, Maria
zü geb. Stadler, 48 J., Ehefrau des Eiſenbahnſekretärs
ſchollbrücker Straße 44. Am 23. Oktober: Kunz. Maria,
mun. 55 J., Ww. d. Inſtallateurs Eliſabethenſtr. 16 Braun,
ſe die Kirchenbehörde als ſolche kennt nur den einen Grundſatz
uckuer 8: Innerhalb der Kirche ſelbſt gibt es keine
vorgeſchrie=
a)ſt’ſche Meinung. Das gilt für die Gemeindeglieder wie auch
AihFarrer. Ein jeder hat das verfaſſungsmäßig garantierte Recht
fünn Meinungsäußerung! — Nach einem Schlußwort des Herrn
ind, die Tagung ihr Ende.
Kchrichken des Skandesamks Darmſtadt.
8rkm. i. R., 75 J., Grüner Weg 3. Am 24. Okt.: Schä=
Klunina, geb. Johann, 70 J., Ww. des Schneiderm
Saal=
ſtraf 22. Eirchodt, Katharina. geb. Fleiſchmann, 55 J..
Ehe=
ſ Konditors. Gr. Ochſengaſſe 12. Hofmann, Marie
Bar=
w. Miſchlich, 82 J.. Witwe des Hilfsarbeiters
Kahlert=
ße1; Groß, Anna. geb. Klein, 50 J.. Ehefrau des Landwirts,
gersmſen, Landgraf=Georg=Str. Am 25. Oktober: Schaffnit,
mt chlachthofkaſſierer i. R., 76 J., Waldſtr. 19. Am 24.
Ok=
r can, Katharina, Einlegerin, ledig, 35 J., Arheilgen, hier,
ſcſt Straße 25. Kabel, Philipp Peter, Kaufmann, Molden=
N39. Am 25. Oktober Seiler, Eliſabeth, geb. Ruhland,
Feirau des Zimmermanns, Groß=Gerau, hier, Grafenſtr. 9.
tels endwig Karl Auguſt. Schornſteinfegermeiſter, 67 J. Nie=
RMnädter Straße 62. Muhn, Anna, Katharina, geb. Hertel,
frundes Schuhmachers, 61 J., Waldſtr 24. Am 27 Oktober:
nuny Wilhelm, 5 J., Griesheim bei Darmſtadt, hier
Land=
ſ=Gag=Straße 100. Schäfer, Karl Valentin, Garde=
Vizefeld=
velntR., 77 J., Orangerieſtr. 17. Am 18. Oktober: Schaaf,
ehdwig, Schuhmacher ledig, 27 J.. Tannenſtr 33. Am 27.
½Zingeldein. Jakob, Fernzündwärter, 51 J.. Kahlertſtr. 28.
lönrich, Studienrat i. R., Profeſſor, 75 J.. Kiesſtr. 91.
„Iktober: Münk, Marie, geb. Grasmück. Witwe des
Tag=
nerls Wendelſtadtſtr. 35. Reuter, Wilhelm Emil Wolfgang
idinſta), Regierungsrat i. R., 76 J., Mathildenſtr. 45. Landau,
lheſy Former, 24 J.. Griesheim, Kreis Darmſtadt, hier
afei/ 0 — Am 29. Oktober: Fuld Eugenie geb.
Hachen=
igent,/ J., Ehefr. d. Kaufm.. Kirchſtr 1: Hirſch Marie, geb
J.. Ehefrau d. Bahnarb. Groß=Gerau, hier, Grafen=
Stumpf Wilhelm. Kaufmann, 65 J.. Erbacher
Reining, Johann Georg, Straßenwärter i. R., hier,
afemſt. 9
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag 31. Oktober). — Reformationstag.
ZmlFeier des Reformationstages finden Feſtgottesdienſte
Rder
Slulkirche, vorm. 9 Uhr: Pfarrer Müller;
Sisulkapelle, vorm. 9 Uhr: Pfarrer Heß;
Scitzkirche, vorm. 9 Uhr: Pfarrer Köhler.
Diluinskirche. Vorm. 9 Uhr: Reformationsfeier der Schulen.
ikrehr dr. Bergér. — Abends 8 Uhr: Reformationsvorfeier.
arreir Zeringe.
Zolſaneskirche. Vorm. 9 Uhr: Reformationsfeier der Schulen.
arren 5oethe. — Abends 8 Uhr: Reformationsfeier. Pfarrer
. 1
Beſiger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 9 Uhr:
Schul=
ächutngottesdienſt. Pfarrer Irle. — Abends 8 Uhr:
Abend=
ſeslsrſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von
Mxan in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß.
Velluiskirche. Vorm. 9 Uhr: Gemeindegottesdienſt. Pfarrer
SEMkirche, Abends 8 Uhr: Reformationsfeier und Beichte.
22. Sonntag nach Trinitatis (1. November).
Reformationsfeſt.
(en Kirchen Kollekte für den Guſtav=Adolf=Verein.
SEMkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
geſilbendmahls. Oberkirchenrat Dr. Müller. (Kirchenchor.)
Zonn 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 5 Uhr: Abend=
tteslsieſt. Pfarrer Wagner.
SEAkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
A9nehl- Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Eendumls Pfarrer Heß. — Vorm. 11,30 Uhr:
Kindergottes=
nſt Jarrer Müller.
Sieiltirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
„„geilbendmahls. Dekan Zimmermann. — Vorm. 11.15 Uhr:
nder gesdienſt. Dekan Zimmermann.
GeeVdienſt für Taubſtumme mit Feier des heiligen Abend=
AS In Gemeindehaus, Kiesſtr. 17. nachm. 2.30 Uhr. Pf. Heß.
Zülwhandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Oktober: Dekan
uie Mnn: vom 1. November ab: Pfarrer Heß.
Demnbehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 1. Nov., abends
4N gendvereinigung der Stadtgemeinde (gemeinſ. Abend)
Momg, 2. November, abends 8 Uhr: Männervereinigung der
AuSg tuinde Monatsverſammlung. — Jugendbund der Lukas=
Meim Dienstag, 3. Nov., abends 8 Uhr: Kirchengeſangver=
Dels ſudtkirche, — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde —
Aechu kkeinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abtlg.).
Min wch 4 Nov., nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
4DF5 8 Uhr; Kirchengeſangverein der Stadtkavelle und
Wtebn9s — Jugendbund der Markusgemeinde. — Mädchenver=
AthDer Reformationsgemeinde (ältere Abtlg.) — Donners=
* 2S Du-, abends 8 Uhr: Elternabend, veranſtaltet von den
Freitag,
RenNanden der Markus= und Lukasgemeinde
Zvch wer; abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde.
genſand der Kaplaneigemeinde
Dz. Vickenbach, 30. Oft. Zuſammenſtoß mit der
Eiſen=
bahn. Es iſt ſchon lange her, daß am Ausgang unſeres Ortes nach
Zwingenberg, wvo die Nebenbahn Bickenbach-Jugenheim die
Haupt=
ſtraße überquert, kein Eiſenbahnunglück mehr paſſierte. Geſtern abend
gegen 9 Uhr, als die Nebenbahn die Hauptſtraße überfahren wollte,
ſtieß ſie mit dem Anhänger eines Oelautos zuſammen. Der Auhänger
riß zum Glück ab, ſo daß kein Menſchenleben zu beklagen iſt. Der An=
hänger wurde umgeworfen, ſo daß die Oelfäſſer auf der Straße
herum=
flogen. Die Maſchine der Bahn war ſo beſchädigt, daß der Zug die
Steigung nach Jugenheim zu nicht mehr wagen konnte, weshalb er im
Schneckentempo wieder nach der Station Bickenbach zurückfnhr. Die
Reiſenden mußten zu Fuß nach Alsbac. Jugenheim und Seeheim
wandern. — Am Sonntag findet die hieſige Kirchweihe ſtatt. Sie
iſt mit der Auerbacher und Arheilger ſvohl die letzte in hieſiger Gegend
— Auerbach a. d. B., 30. Okt. Eine der letzten und gern
be=
ſuchten Kirchweihen findet hier am Sonntag und Montag, den
1. und 2. November, ſowie am 8. November, ſtatt. Das
altbe=
kannte Haus „Hotel Weigold” wird auch dieſes Jahr wieder einen
bieten.
Bb. Bensheim, 28. Okt. Für die ebangeliſche Gemeinde wird am
Samstag, den 31. Oktober, am Neformationstag, um 9.30 Uhr
ein Hauptgottesdienſt und um 10.30 Uhr ein Jugendgottesdienſt
abge=
halten werden. Am Reformationsfeſt, Sonntag, den 1. November, iſ
wie ſtets um 9.30 Uhr Feſtgottesdienſt mit anſchließendem
Kindergottes=
dienſt. Der übliche Lutherabend findet alsdann am 8. November
abends, in der evangeliſchen Kirche ſtatt. — Am Donnerstag,
nach=
mittags 5.15 Uhr. findet eine öffentliche Stadtratsſitzung ſtatt,
auf deren Tagesordnung u. a. der Punkt „Winterhilfsmaßnahmen:
ſteht.
Cp. Schneppenhauſen, 29. Okt. Kartoffeldiebſtähle. Aus
einer im Felde befindlichen Kartoffelmiete wurde nachts faſt der geſamte
Inhalt geſtohlen. Auch aus einer anderen Kaute wurden Kartoffeln in
größeren Mengen entwendet. Die Täter ſind vorerſt unbekannt.
Srschöpfungszuständen.
older-Art.
das
VNenvennähumittel.
Erhältlich in allen Apotheken und Drogerien in Packungen von M1.80 an
g. Gernsheim, 30. Okt. Mittwochabend fand im Saalbau
Darm=
ſtädter Hof eine Gläubigerverſammlung der Volksbank
G. m. b. H. ſtatt. Der neue Vergleichsvorſchlag wurde der
Verſamm=
lung zur Kenntnis gebracht. Eine volle Befriedigung der Gläubiger
iſt auch in dieſem Vorſchlag vorgefehen. Vor Einleitung des
Ver=
gleichsverfahrens ſollen die Gläubiger unter 20 RM. befriedigt werden,
während diejenigen, die ihre Forderung auf 50 RM. ermäßigen, bis
März 1932 befriedigt werden. Hinſichtlich der Gläubiger über 50 RM.
gelangte man zu folgendem Vorſchlag: 1. Oktober 1932: 10 Prozent,
1. Juni 1933: 10 Prozent, 1. Juni 1934: 15 Prozent, 1. Sept. 1934: 15
Prozent, 1. März 1935: 20 Proz., 1. Sept. 1935: 20 Proz. und 1. Juni
1936: 10 Proz. Vom Jahre 1932 ab erhalten die Gläubiger 6 Prozent
Zinſen. Am 1. März 1932 und 15. Juni 1933 ſowie die folgenden
Jahre gelangen die Zinſen zur Auszahlung. Die vor dem Schalterſchluß
erwachſenen Zinſen werden kapitaliſiert. Die Erfüllung des
Vergleichs=
vorſchlags wird vom Gericht überwacht. Was die für den Vorſchlag zu
bietenden Sicherheiten angeht, ſo ſtellen ſich dieſe wie folgt dar: erſte
Hysothefen 118 000 RM. zweite Hypotheken 300 000 RM., Bürgſchaften
55 000 RM. Für den Fall, daß die Mitglieder mit ihrer Haftſumme
in Anſpruch genommen werden müßten, wäre ein Betrag von 175 000
RM. einzuſetzen. Der neuen Bankleitung kann man durchaus nicht den
Vorwurf machen, daß ſie die Jutereſſen beider Seiten — Gläubiger und
Schuldner — nicht vertreten hätte. Es wird nun Sache des Gerichts
ſein, die einzelnen Gläubiger zur Abſtimmung über den Vergleich
auf=
zufordern. Um eine Probe über die Zuſtimmung zu dem
Vergleichs=
vorſchlag bei dem Gericht zu erhalten, nahm der Vorſitzende des Gläu=
bigerausſchuſſes eine Probeabſtimmung vor. Das Ergebnis war volle
Einſtimmigkeit für den Vorſchlag. Ueber die Beſtellung des Vertrauens=
mannes mußke ſich die Verſammlung ebenfalls ſchlüſſig werden.
Vor=
geſchlagen wurden die Herren Dipl.=Kaufmann Karl Hallmann,
Büro=
direktor i. R. Weimar und Kand. jur. Karl Kuhl. — Unter dem Vorſitz
des Herrn Lichtel fand am Mittwoch nachmittag im kleinen
Gemeinde=
ratsſaal eine Beſprechung über die Winterhilfe ſtatt, an der die
Herren Pfarrer Hillebrand und Dekan Vogel, Studiendirektor Scholl,
Rektor Schmitt, Juſtizinſpektor Lang, Lehrer Daum, Frau Dekan Vogel,
Frau Dentiſt Moritz und Fräulein Lehrerin Fiſcher teilnahmen. Es
wurde beſchloſſen, daß alles verſucht werden ſoll, um den Notleidenden
ſoweit als möglich im Winter eine Unterſtützung gewähren zu können.
In den nächſten Tagen werden Hausſammlungen in Kleidern,
Natura=
lien und Geld vorgenommen. Dabe: wird die Gemeinde in ſechs
Sam=
melbezirke eingeteilt.
Brieſkaffen.
Ider Aufrage iſt die letzte Bezugsguitiung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Deantwartung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
H. C. Das BGB. (§ 126) verlangt eigenhändige
Unter=
ſchrift. Dieſem Erfordernis wird durch Stempelung nicht genügt. Iſt
dieſe Unterſchrift Formerfordernis, ſo ergibt ſich die Nichtigkeit der
ab=
gegebenen Willenserklärung.
Konfirmandenfaal im Schloß. Dienstag, 3. Nov abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch,
4. und Samstag, 7. Nov., nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadtgemeinde. — Donnerstag, den 5. Nov., abends 8 Uhr:
Ju=
gendvereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 7 Nov., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Poſaunenchor.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger
Straße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Vorder=
haus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. 10—12 Uhr und nachm
außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584.
Martinskirche. (Kollekte für den Hauptverein der Guſtav=
Adolf=Stiftung.) Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Landeskirchenrat D. Waitz. Anmeldung
von 9.30 Uhr an in der Sakriſtei. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler. —
Abend 6 Uhr: Jugendgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abend=
mahls. Pfarrer Köhler. Anmeldung von 5,30 Uhr an in der
Sa=
kriſtei. Mittwoch, 4. Nov abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Mar=
tinsſtift: „1. Könige 17. 1—16‟. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde
im Gemeindehaus.
Martinsgemeinde (Kirchliche Veranſtaltungen). Dienstag,
3. Nov., abends 8 Uhr, im Martinsſtift; Kirchenchor; im
Ge=
meindehaus: Jugendvereinigung. Mittwoch, 4 Nov., nachm.
2 Uhr, im Gemindehaus: Handarbeits= und Strickſchule. —
Don=
nerstag, 5 Nov., abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Mädchenvereini=
gung (Oſt); im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung (Weſt)
Mauerſtraße 5: Poſqunenchor. — Freitag, 6. Nov., abends 8 Uhr,
im Martinsſtift: Mütterabend (Oſt); im Gemeindehaus:
Mütter=
abend (Weſt); Jugendvereinigung (ältere Abtlg.).
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Johanniskirche Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil.
Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Goethe. — Vorm. 11.30
Uhr: Kindergottesdienſt.
Veranſtaltungen: Montag, 2. Nov., abends 8 Uhr:
Kirchenchor und Mütterabend. — Mittwoch, 4. Nov., abends 8 Uhr:
Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus d. Waldkolonie) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Vorm. 11.15 Uhr
Kindergottesdienſt. Pfarrer Marx.
Veranſtaltungen: Donnerstag, 5. Nov., abends 8 Uhr:
Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Guſtav=
Adolf=Verein.) Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der
Sa=
kriſtei. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt für
beide Bezirke. Pfarrer Weiß. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Irle
Veranſtaltungen: Sonntag, 1. November, abends 8,15
Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, 2 Nov., nachm. 3 Uhr:
Vor=
ſtandsſitzung des Frauenvereins. — Abends 8.15 Uhr:
Mädchen=
vereinigung (Jüngerenkreis). — Dienstag, 3. Nov., abends 8 Uhr:
Zehntes Jahresfeſt der Männervereinigung in Form eines
Tee=
abends unter Mitwirkung von Kirchen= und Poſaunenchor. —
Mittwoch, 4. Nov., nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. —
Donnerstag, 5. Nov., abend 8,15 Uhr: Frauenabend mit Vortrag
von Studienrat Dr. Zimmermann über „Was haben uns die
Propheten zu ſagen?” — Abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung
(Aelterenkreis). — Abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor — Freitag,
3. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenchor — Abends 8,15 Uhr:
Kirchen=
chor — Samstag, 7. Nov., abends 7.15 Uhr: Zuſammenkunft der
Helferkreiſe d. Kindergottesdienſte mit Vortrag von Stadtpfarrer
Dipper=Stuttgart über: „Die rechte Vorbereitung”
Pauluskirche. (Kollekte für die Guſtav=Adolf=Stiftung.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Feier des heiligen
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9.30 Uhr an in
der Sakriſtei. — Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Rückert. — Nachm. 5 Uhr: Gottesdienſt mit heiligem Abendmahl.
Pfarrer Müller. Anmeldung von 4,30 Uhr an in der Sakriſtei.
Veranſtaltungen: Sonntag. 1. Nov., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 2. Nov abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 3 Nov., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauenvereins. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor Mittwoch, 4.
Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Müller. —
Donners=
tag, 5. Nov, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Samstag, 7. Nov.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit hl.
Abend=
mahl. Pfarrer Hickel. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt in
der Kinderſchule. — Ev. Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr:
Ver=
einsſtunden. — Donnerstag, 5. Nov., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr:
Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſ=
ionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr; Frauenbibelſtunde.
— Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Herr Bringmann. —
Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde Herr Bringmann. Thema: „
Geiſtes=
frühling in der erſten Gemeinde”, — Freitag, abends 8,30 Uhr;
Bibelſtunde in der Kinderſchule. Beſſunger Straße 80. Herr
Bring=
mann. — Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. —
Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr 24). Sonntag, nachm. 2.30
Uhr; Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4.45 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. — Abends 8.30 Uhr:
Freundeskreis für junge Mädchen: „Allerlei Sang und Klang”
Abends 8,30 Uhr Unterhaltungsabend für junge Männer.
Dienstag. abends 8,30 Uhr: Jugendlichtbildervortrag: „Das
Wun=
der der Sternenwelt” — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund
für Mädchen. — 5 Uhr: Kinderbund für Knaben. — Abends 8.30
Uhr; Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen:
Freundinnen=
heim, Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr:
Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten Mittwoch, abend
8,30—10 Uhr: Nähen und Zuſchneiden.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr.
Infanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, abends 8 Uhr: Abend
ver Jung=Bäcker. Vortrag von Stadtmiſſionsinſpektor
Bring=
mann: „Die Lebensziele eines jungen Bäckers” Muſikaliſche
Dar=
bietungen, Kaffee und Kuchen. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Jungvolkſtunde Mittwoch abends 8,30 Uhr: Miſſionsvortrag
von Herrn Miſſionar Karl Michel. — Donnerstag: Heimabend.
— Freitag, abends 8 Uhr: Turnen in der Ludwigs=Oberrealſchule.
— Jungſchar: Mittwoch und Samstag, nachm. 4,30—6,30 Uhr:
Singen, Spielen, Geſchichte und Andacht.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt,
Alexander=
ſtraße 22. Samstag, 31 Oktober, nachm. 4—5.30 Uhr: Spielen und
Singen im Heim; anſchl. Bibelſtunde. — Die
Wochenveranſtal=
tungen werden dort bekannt gegeben.
Die Chriſtengemeinſchaft. Samstag, 31. Okt. — Sonntag,
Nov.: Gemeinſchaftszeit in Frankfurt a. M., Neue Mainzer
Straße 8—10. (Leitung: Lic. Dr. Fr. Rittelmeyer.) An dieſem
Sonntag in Darmſtadt keine Menſchenweihehandlung.
Mitt=
woch, 7.45 Uhr und Donnerstag, 10.30 Uhr:
Menſchenweihehand=
lungen im Raum Alexanderſtraße 22.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, abends 8 Uhr, im
Feier=
abend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; 14.40 Uhr: Abfahrt
am Weißen Turm nach Jugenheim; abends 8 Uhr: Vortrag
„Luthers Gebetsleben . — Montag, abends 8.15 Uhr:
Jugend=
verein „Quellwaſſerbeſprechung”. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauenmiſſionskreis: 8.15 Uhr: Singkreis. — Mittwoch, nachm.
3 Uhr: Katechetiſcher Unterricht: 4 Uhr: Kinderbund. —
Don=
nerstag, abends 8.15 Uhr: Bibel und Gebetsſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten)
Mauer=
ſtraße 17. Sonntag, vorm 10 Uhr: Predigt: 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule; abends 8.15 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des hl.
Abend=
mnahls. Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag,
abends 8.30 Uhr: Gebetsverſammlung. (Prediger M. Hähnel.)
Chriſtliche Gemeinſchaft, Darmſtadt, Mollerſtraße 40.
Sonn=
tag, vorm .9.30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt.) Vorm. 11.15 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 4.00 Uhr: Evangeliumsverkündigung.
Prediger Kruſt. Abends 8 Uhr: Jugendbundſtunde. — Dienstag,
abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Sonntag, 20 Uhr:
Oeffent=
licher Vortrag „Paulus und die Kirchen von heute vom
Geſichts=
punkt der modernen Theologie” (Filmſtreifen). — Mittwoch, 14.30
Uhr: Religions= und Erſatzunterricht; 20 Uhr: Bibelſtunde: „Der
bibliſche Finanzierungsplan — Donnerstag: Wohlfahrtsarbeit.
— Freitag, 20 Uhr: Gebetsſtunde. — Samstag, 8.30 Uhr: Lehr.=
Verſammlung; 9.30 Uhr: Sab.=Schule: 10.30 Uhr: Predigt;
15 Uhr: Jugendverſammlung; 20 Uhr: Singſtunde.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science
Society) in Darmſtadt, Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3.
Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr und jeden erſten und
dritten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr. Thema am 1. Nov.
Ewige Strafe; Predigt: Jeſaja 3:11.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, vorm. 9.45 Uhr:
Hauptgottesdienſt. (Kindergottesdienſt fällt aus.). Abends 8 Uhr:
Kirchenmuſikaliſche Abendfeier, veranſtaltet vom Kirchenchor. An
der Orgel: Lehrer Eidenmüller; Soliſtin: „Frau Horn=Stoll,
Darmſtadt. Eintritt frei. — Montag, 5.30 Uhr:
Mädchenjung=
ſchar 2: 8 Uhr: Jüngerabend der Buben. — Dienstag, 8 Uhr:
Frauenabend. — Mittwoch, 2 Uhr: Nähſtube; 5.30 Uhr:
Mädchen=
jungſchar 1: Bubenjungſchar 3: 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donners=
tag, 5.30 Uhr: Mädchenjungſchar 3: 6 Uhr: Bubenjungſchar 1;
8 Uhr: allgem. Singabend. — Freitag, 5.30 Uhr:
Mädchenjung=
ſchar 4: Bubenjungſchar 2. — Samstag, 3 Uhr: Abmarſch zur
Aelterenfreizeit. — Prov.=Pflegeanſtalt nachm. 1.30 Uhr:
Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag. Reformationsfeſt,
10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Koll. f. d. Guſt.=Ad.=Ver. 11 Uhr:
Kin=
dergottesdienſt der Gr.; 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. —
Montag: Mädchengruppe. — Mittwoch: Jungvolk. — Donnerstag;
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Koll. f.
d. Guſt.=Ad.=Ver. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach.
— Dienstag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Kirchenchor.
Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Samstag,
Reformations=
feier Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Mitwirkung der Schuljugend.
— Sonntag, Reformationsfeſt. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfr.
Irle=Darmſtadt. Mitwirkung des Poſaunenchors. Koll. f. d. Guſt.=
Ad.=Ver. Nachm. 2 Uhr: Jungſchar Buben. — Montag:
Frauen=
verein. — Dienstag, 5 Uhr: Jungſchar Mädchen ält. Abt.; 8 Uhr;
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Abends 8 Uhr: Lichtbildfeierſtunde als Schlußfeier. — Montag,
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Dit
Schupo
hilft hungernden Kindern.
Aa9
Die kleinen Gäſte der Berliner Schupobeamten beim Mittageſſen
in der Polizeiunterkunft Kreuzberg.
Die Berliner Schutzpolizei trägt auch ihr Teil zur Winterhilfe bei. Die Schupobeamten haben
beſchloſſen, einen monatlichen Betrag für die Speiſung bedürftiger Schulkinder zu ſtiften. In der
Polizeiunterkunft Berlin=Kreuzberg hat die Ausgabe von warmem Mittagbrot für Kinder bereits
begonnen, alle anderen Polizeiſtationen werden folgen. Man glaubt, ungefähr 1000 Kinder den
Winter hindurch bis zum März ſpeiſen zu können.
Rieſenhafte neue Fabrikanlage in Rotterdam,
die völlig aus Stahl und Glas errichtet iſt. Das Gebäude iſt nicht nur in ſeiner Liy
von außerordentlicher Schönheit, ſondern bietet auch den Arbeitern helle und geſunde
Reich und Ausland.
Keine neuen Ergebniſſe in der Mordſache
Grevenich.
Frankfurt a. M. Die Kriminalpolizei
hat im Verlaufe des vorgeſtrigen Tages eine
Anzahl neuer Spuren verfolgt, konnte aber ein
poſitives Ergebnis nicht erzielen. Sie hat vor
allen Dingen in dem Bekannten= und
Berufs=
kreis des ermordeten Mädchens Erhebungen
an=
geſtellt und glaubt, hier auf eine Spur zu
kom=
men. Dieſe Erwartung iſt aber bisher noch nicht
erfüllt worden.
Vom Schnellzug überfahren und getötet.
Frankfurt a. M. Geſtern vormittag
6.30 Uhr wurde zwiſchen den Bahnhöfen
Okar=
ben und Großkarben der 27jährige
Bahnunter=
haltungsarbeiter Karl Stipp aus
Bruchen=
brücken von einem Schnellzug überfahren und
ſo=
fort getötet. Stipp war verheiratet und
hinter=
läßt zwei Kinder.
Die Unterſchlagungen bei Althoff in Dortmund.
Dortmund. Zu den bereits vor einigen
Tagen aufgedeckten Veruntreuungen bei der
Firma Theodor Althoff (Karſtadt=Konzern) wird
nunmehr bekannt, daß ſich der Fehlbetrag auf
100 000 RM. erhöht. Die in die Angelegenheit
verwickelten Perſonen werden von der
Krimi=
nalpolizei eingehend vernommen. Dabei wird
auch geklärt werden müſſen, ob der plötzliche Tod
des langjährigen Kaſſenboten Wilhelm Sander,
der am Mittwoch aus dem 3. Stockwerk des
Lagerhauſes in den Hof ſtürzte und ſofort tot
war, mit den Veruntreuungen in
Zuſammen=
hang ſteht.
Motorſtörung bei einem deutſchen Flugboot
vor Coruna.
Berlin. Entgegen ausländiſchen
Mel=
dungen, die von einem Abſturz eines deutſchen
Waſſerflugzeugs in der Nähe von Kap Pena ins
Meer wiſſen wollten, ſtellte die Deutſche
Luft=
hanſa feſt, daß Donnerstag vormittag das
Dor=
nierwalflugzeug 2068, das auf einem
Ueberfüh=
rungsflug ohne Fluggäſte von Coruna nach
Southampton unterwegs war, infolge
Motor=
ſtörung 70—80 Seemeilen von Coruna entfernt,
auf das Waſſer niedergehen mußte, wobei die
Waſſerung glatt vonſtatten ging. Inzwiſchen iſt
das Flugboot mit eigener Kraft mit ſeinem
zweiten Motor im Hafen Coruna glatt
einge=
laufen.
Wieder ein Raubüberfall auf ein Hamburger
Wettbüro.
Hamburg. Freitag nachmittag betraten
vier oder fünf Männer ein Wettbüro in der
Elbeſtraße. Hinter dem Schalter befanden ſich der
Filialleiter Ginnutt und ein Angeſtellter,
wäh=
rend ſich in dem Vorraum etwa 20 bis 25
Kun=
den aufhielten. Die Eindringlinge riefen ſofort
„Hände hoch” und forderten von dem Filialleiter
die Herausgabe ſeiner Brieftaſche. Es entſtand
ein großes Durcheinander, bei dem auch mit
Stühlen geworfen wurde. Daraufhin gaben die
Eingedrungenen einige Schüſſe aus ihren
Revol=
vern ab und ergriffen die Flucht. Durch einen
Schuß wurde der Filialleiter tödlich getroffen.
Vier Täter konnten auf der Flucht feſtgenommen
werden.
Im Kraftwagen erſchoſſen aufgefunden.
Breslau. Am Freitag wurde an der
Gol=
gowotzer Fähre, im Kreis Glogau, der
Kraft=
wagen eines Arztes aus dem in der Nähe
lie=
genden Dorf Schlichtingsheim aufgefunden. In
dem Wagen lag der bei dem Arzt angeſtellte
Kraftwagenführer, der durch einen Herzſchuß
ge=
tötet worden iſt. Es wird Mord angenommen.
Die Breslauer Mordkommiſſion hat ſich an
den Tatort begeben.
Polizei beſchlagnahmk 3 Zkr. Sprengſtoff bei Kommuniſten.
Der Nachlaß Ediſons
Ein Teil der gefundenen Sprengkörper.
Bei einem Funktionär der kommuniſtiſchen Partei beſchlagnahmte die Polizei rieſige Mengen von
Sprengſtoff, die zweifellos zu politiſchen Gewalttaten Verwendung finden ſollten. Die Polizei iſt
durch den Fund einer verzweigten Terror=Organiſation der Kommuniſten auf die Spur gekommen.
Der Favag=Prozeß.
Frankfurt a. M. Der heutige
Verhand=
lungstag im Favag=Prozeß brachte intereſſante
Einblicke in die Geheimniſſe der Favag=
Buch=
haltung, in die einzudringen ſelbſt den
Buchſach=
verſtändigen keine Kleinigkeit zu ſein ſcheint.
Zur Verhandlung kam zunächſt die Vergütung
von 125 000 Mark, die den Direktoren, den an
der Emiſſion beteiligten Banken und noch
ver=
chiedenen „Freunden” anläßlich der
Kapital=
erhöhung der Favag um 5 Mill. Mark im Jahre
1928 zugefloſſen iſt. Sauerbrey gab als Direktor
der Südweſtdeutſchen Bank eine eingehende
Schil=
derung über die damaligen Vorgänge. Von den
125 000 Mark bekamen die Direktoren Becker,
Lumcke, Schumacher, Lindner und Mädje je
10000 Mark, die an der Emiſſion beteiligten !
beiden Bankhäuſer je 25 000 Mark, dem
Auf=
ſichtsratsvorſitzenden Hoff ſowie Sauerbrey und
Fuchs wurden je 6250 Mark gewährt. In den
Büchern der Südweſtdeutſchen Bank wurden dieſe
Beträge als Zahlungen der genannten Perſonen
verbucht. Die Sondervergütungen ſeien nicht die
Urſache des Zuſammenbruchs der Favag geweſen.
Der Staatsanwalt ſtellt demgegenüber folgende
Eventual=Beweisanträge: Falls das Gericht den
Ausſagen des vor einigen Tagen vernommenen
Zeugen Walther über die Vergütungsfrage
Be=
deutung beimißt: 1. Der Zeuge Walther hat den
Vorſitz des Transportverſicherungsverbandes
nie=
derlegen müſſen, da ihm nicht ehrenhaftes
Ver=
halten vorgeworfen wurde. 2. Er hat ſeinen
Vor=
ſtandspoſten beim Deutſchen Lloyd aufgegeben
im Zuſammenhang mit Unregelmäßigkeiten.
3. Beim Mutzenbecher=Konzern wurde er friſtlos
entlaſſen, und 4. im Barmat=Prozeß habe der
Zeuge auf der Anklagebank geſeſſen. Der
Ver=
teidiger Mädjes erklärt hierzu, daß der
Um=
ſtand, daß jemand angeklagt war, nicht als ein
belaſtendes Moment angeführt werden dürfe,
nachdem er ordnungsgemäß freigeſprochen wurde.
Sodann kam die Verteilung von 219 000
Mark aus dem Vermögen der Favag zur Sprache,
wobei Mädje beſchuldigt wird, zum Nachteil der
Vereinigten Berliniſchen gehandelt, zu haben.
Sauerbrey ſoll ſich hier der Beihilfe ſchuldig
ge=
macht haben. Mädje gibt bei der Vernehmung
an, daß die Mehrzahl der deutſchen
Verſiche=
rungsgeſellſchaften in den Jahren 1925 bis 1928
mit Aufwertungsarbeiten beſchäftigt geweſen ſei.
Für die Vereinigte Berliniſche wurde eine
Summe von 23 Mill. Mark hierfür als
notwen=
dig erachtet, welche aus laufenden Einnahmen
und Zinſen nicht voll aufgebracht werden konnte.
Die Vereinigte Berliniſche verlangte deshalb
von der Favag die Summe von 23. Mill. RM.
Daraufhin wurde von der Südweſtdeutſchen
Bank ein Kxedit von etwa 6 Mill. Mark zur
Verfügung geſtellt, der jedoch ſpäter nicht in
An=
ſpruch genommen zu werden brauchte. Bei
die=
ſer Gelegenheit ſind 219 000 RM. verteilt
wor=
den, wovon Mädje 80 000 Mark, Dumcke und
Becker je 60 000 Mark und Sauerbrey 20000
Mark erhielten. Während der
Aufwertungs=
arbeiten der Vereinigten Berliniſchen wurde,
wie Mädje angibt, der Treuhänder für den
Auf=
wertungsſtock gewechſelt. Der neue Treuhänder
ſtellte Forderungen, die Dumcke bewilligte.
Dumcke verſprach auch beim Aufſichtsrat der
Favag eine Vergütung für Mädje zu beantragen.
In der Nachmittagsſitzung ſchildert
Sauer=
brey, wie es zu der Zahlung von 20000 RM.
an ihn kam. Sauerbrey muß dann in der
Ver=
handlung zahlreichen Fragen der Richter
ſtand=
halten. Dabei äußert er, daß ſich vielleicht ein
gewiſſes Syſtem herausgebildet, und daß man
das Fingerſpitzengefühl damals verloren hatte.
Sauerbrey muß zugeſtehen, daß er ſich heute
an=
ders verhalten würde. Er will der Anſicht
ge=
weſen ſein, daß es ſich bei der Vergütung um
einen von der Vereinigten Berliniſchen
bewil=
ligten Betrag gehandelt habe. Beſprechungen
mit Mädje habe er hierüber nicht geführt. Die
Eigenart dieſer Transaktion liegt darin, daß hier
eine Belohnung für ein Geſchäft gegeben wurde,
das noch gar nicht abgeſchloſſen war. Sauerbrey
gibt ſchließlich zu, daß die Entnahme als
Bereit=
ſtellungsproviſion friſiert wurde.
New York. Genaue Angaben
üb=
von Ediſons Nachlaß laſſen ſich nicht
die Werte in den verſchiedenen indußn
ternehmungen ſtecken. Doch wird
ſe=
auf 7 bis 10 Millionen Dollar geſchußt
erben ſind Ediſons jüngere Söhne E)
Theodore. Seine anderen vier Kind
Teſtament nicht erwähnt. Irgendwe
tätigen oder religiöſen Vereinigungen
vermacht worden. — Im übrigen Eu
reits eine Geſellſchaft aus Henry Fo0
ſechs Kindern Ediſons gebildet, um
Erfindung, die Herſtellung von ſri
Gummi, auszuwerten. Das bisherige
ſei noch unwirtſchaftlich.
Püuhren der
F der Schm
ruag gegen
4die am 9.
Kun iber die
Iie de Herſtel
4n die Einf
lraten. !
Eui Zibilbel
Ausmasten
Täyere Rel
mu enen Rellere
relid
Gottfried=Keller=Preis für Hans /
Zürich. Von der Martin=Bodm
iſt der diesjährige Gottfried=Kelle/ſiſctis zu
Höhe von 6000 Franken dem bayeriſcs /s hreges
Hans Caroſſa zuerkannt worden. M
leihung des Preiſes an den Ausgeze i)m
folgt am 5., November durch den P.f zmtra
Zürich. Der Gottfried=Keller=Preis. P)ſt Nach
breits vor zwei Jahren einem Deu 30
Literaturhiſtoriker Joſef Nadler, verl=ßl= dre
Das Schickſal der Flüchtlinge von de V
Inſel.
Port of Spain (Trinidad). 2ſ
zöſiſche Sträflinge, die, wie ſeinerzei
in einem kleinen Boot von der TeufeM
kommen waren und nach einer Reiſe
nahe 1000 Kilometern an der Nordkü ek
ſel gelandet waren, wurden vorgeſten!
fehl des Gouverneurs freigelaſſen, wah
weil die Auslieferungsgeſetze für ein!
Fall nicht anwendbar ſind. Sie wurd af
Heilsarmee übernommen und werden ad
lich künftig in der kleinen Anſiedlung
lingen leben, die früher unter ähnlichei
den entkommen ſind und jetzt als frie!
arbeitſame Bürger leben.
Die Nichke des engliſchen k
heirakek einen bürgerlichen
länt das
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Lumte und
dem A
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und di
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De ſic
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Das Brautpaar beim Verlaſſen der
In dem Städtchen Balcombe in Sul,
england) fand die Hochzeit der Lady —
bridge, einer Nichte des engliſchen K2
dem Kapitän der Garde. Henry
A=
ſtatt. Eine ungeheure Menſchenmend.
dem kleinen Ort gepilgert, um den
beizuwohnen.
Der Gatte der Lady
licher Herkunft.
31. Oktober 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 302 — Seite 11
Das Geſichk des Kriegers.
Zwei Bilder aus kommenden Filmen.
WWerner Krauß als Feldmarſchall York von Wartenburg: Der Krieger vor 100 Jahren.
hül a.) — Rechts: Conrad Veidt in der Hauptrolle des Films „Die andere Seite” nach
Drama des Engländers Sheriff: Der Krieger von heute. (Photo Cando=Film.)
Unſer Bild zeigt die Zielrichtertribüne und die Erſatzteilboxen mit den Prüfſtänden bei Nacht.
Am Anfang der Fahrt Sommerwetter, zum Ende Winterkälte. Tag und Nacht brummen die
Motoren unermüdlich auf dem Nürburgring.
urg d
t„ u
n
PAclang: Langeſähr ze:
Mſchutz in deutſchen Fabriken. — Entſeuchungstrupps. —
Ale Gifte gibt es Gegengifte. — Berlin als Warnungs=
— Auch der „fliegende Gastod” verliert ſeine Schrecken.
Am 9. November findet in Bern eine
„Gasſchutzkonferenz” ſtatt.
ziviliſierten Völker ſind beſtrebt, ſich gegen die furcht=
Beſahren der Gasangriffe in einem etwaigen Kriege zu
Der Schweizer Bundesrat hat zum Schutz der
Zivil=
dcung gegen den chemiſchen Krieg eine Konferenz
be=
ſüſh bie am 9. November d. J. in Bern zuſammentreten
ſnüber die Organiſation eines Nachrichten= und
Alarm=
ſütes die Herſtellung von Schutzräumen für die Bevölkerung
Fhür die Einführung ſanitärer Maßnahmen für
Gasver=
tberaten. Welcher Schutz beſteht nun bei uns in Deutſch=
E die Zivilbevölkerung iſt leider noch viel zu wenig
auf=
rtsnsmasken ſind nur in ſehr geringen Mengen
vorhan=
igrſichere Keller gibt es nicht, und die in den Häuſern
„ſalnen Kellereien werden nur einen dürftigen Erſatz für
elrf derlichen Schutzräume bilden. Allerdings iſt
erfreu=
nbee für die nächſte Zeit kaum mit einem Gaskrieg zu
„Immerhin hat ſich auch bei uns in Deutſchland ſchon
nung zum Schutze der Bevölkerung gegen Gasangriffe
Ebildet. Große Fabriken und lebenswichtige Betriebe
ſeach dazu übergegangen, alle Maßnahmen zur Abwehr
ſgkrieges zu treffen, denn es iſt kein Zweifel, daß im
bahen leies Krieges die feindlichen Gasflieger den Angriff ſofort
wordsaß iiterland tragen und dort die wichtigen Fabriken mit
Ausgehihzwerr unſchädlich zu machen verſuchen werden. Eine
Uhdmmszentrale in Berlin, die von allen Seiten mit
tele=
ſer=Pitun ſichn Nachrichten bedient wird, erfährt das Herannahen
ſehr bedingt richtig ſein, da die Wiſſenſchaft, die die
totbringen=
den Gaſe geſchaffen hat, auch Mittel und Wege gefunden hat,
um ihre Gefahren zum großen Teile wieder abzuwenden. Der
Schreckensruf „Luftgefahr 10!” wird alſo nur zur Vorſicht
mahnen und zur Ergreifung von Sicherheitsmaßnahmen, denen
ein Erfolg nicht verſagt bleiben wird.
Calmekke-Prozeß.
Ofe mlichen Flieger rechtzeitig und gibt an die Bevölkerung,
rindes bereits möglich iſt, und an die Betriebe Signale aus,
mſtau Zahlen geordnet ſind und die Nähe der Gefahr be=
E’rrönt das Signal: „Luftgefahr 30!‟ Dann iſt noch
idahl) ſa einer unmittelbaren Gefahr zu rechnen. Man kann
ſeinent äſſenötigen Vorbereitungen treffen, um ſich gegen die
töd=
der Teß eftgaſe zu ſichern. Der Feind iſt noch 100 Kilometer
iner Airiler braucht alſo ungefähr noch eine halbe Stunde, bevor
Nhekſvarnte und bedrohte Stelle überfliegen und gefährden
vorg). Li dem Ruf „Luftgefahr 20” oder gar „Luftgefahr 10‟
ſſen,” huls in größte Aufregung, denn jetzt iſt der Gastod über
ſu /Sht, und die Bevölkerung muß in die Keller, muß die
enhiheen vornehmen und abwarten, bis das Unwetter der
ſdit brübergebrauſt iſt ..
ſuAludann iſt aber noch nicht alle Gefahr vorbei, denn die
Feir die ſich zwiſchen den Trümmern halten, ſind auch noch
dwuie der Geſundheit ſchwere Schädigungen zuzufügen. Es
ſenß iſo Entſeuchungstrupps eingreifen, die die ganze von
GRornben getroffene Gegend ſäubern und entgiften. So=
P Iüſſe Arbeit andauert, dürfen die Gasmasken nicht ab=
Atährden. Die Zivilbevölkerung hat allerdings im großen
1hüfen von dieſen Sicherheitsmaßnahmen bisher noch
NRA ’s wäre an der Zeit, auf dieſem Gebiete
Sicherungs=
ehen zu treffen, wenn ſie auch hoffentlich nicht nötig
mmen. Aber Vorſicht iſt beſſer als Nachſicht. m Welt=
Nes ſich gezeigt, wie ſchnell ein Brand ausbricht, und
ſeFſherlichen Urſachen er haben kann. Die Abrüſtung der
ewkt noch nicht begonnen, da nur Deutſchland entwaffnet
beclt, und Deutſchland iſt von einem eiſernen Gürtel von
ſenig von Gasflugzeugen umgeben, die in kürzeſter Zeit
920 Land den ſchrecklichſten Gefahren des Gifttodes aus=
Hnen.
Adle Gasmasken aber ſoll man kaufen, denn es gibt be=
Rryſehr viele Arten von Giftgaſen, Reizgaſe, Tränen=
Ngaſe, Phosgengaſe, Blauſäuregaſe und viele andere.
Feuzherweiſe iſt die Gasmaskeninduſtrie bereits ſehr weit
Be)sAten. Es gibt gegen alle Giftgaſe Gegengifte. Ja, es
hats Univerſalgasmasken, die gegen all die ſchädlichen
9)cen Gaſe zu ſchützen geeignet ſind, mit Ausnahme von
epand, das ſehr ſelten vorkommt. Es iſt alſo die
Mög=
belbFuaß man ſich mit einer einzigen Maske einen ziemlich
Frenkſchutz verſchafft. Wenn die Keller noch gut gegen
Gas=
wriffel usgebaut oder geſichert werden, dann dürfte auch der
Giel ſhrecken der Menſchheit, der künftige Gaskrieg, einen
Gensleil ſeiner Furchtbarkeit verlieren. Jüngſt wurde in
Rzöſiſchen Zeitſchrift ausgeführt, daß 1enige Stunden
OAßriegserklärung hunderte von franzöſiſchen Gasflug=
VMd und Verderben über ganze Länder bringen können.
VeIßheorie iſt das richtig, aber in der Praxis wird es nur
Das Telephongeſpräch mit Pangels. — Der Vertreter des
Reichs=
geſundheitsamtes wird vernommen.
Lübeck. Zu Beginn des geſtrigen 15. Verhandlungstages
im Calmette=Prozeß beſchloß das Gericht die ſofortige
Verneh=
mung von Oberingenieur Pangels. Dieſer äußerte ſich ſodann
zu den Geſprächen, die er mit der Schweſter Hoffmann gehabt
habe und beſonders auch zu dem in der vorgeſtrigen
Verhand=
lung erwähnten Telephongeſpräch. Er führte aus, daß die
Schweſter Hoffmann ihm kurz nach der Entbindung ſeiner Frau
ein Mittel empfohlen, aber dabei nur die Worte „Calmette=
Mittel” und „Fütterung” gebraucht habe. Ueber das Weſen
des Calmette=Mittels ſei nicht ein einziges Wort gefallen. Er
habe deshalb nicht im entfernteſten an einen Impfſtoff, oder
gar lebende Bazillen gedacht. Wenn die Schweſter geſtern
er=
klärt habe, ſie hätte ihm geſagt, es ſollte ſich um unſchädlich
gemachte Bazillen handeln, ſo wolle er, wenn dieſe Erklärung
wahr ſei, verantwortlich ſein für den Tod ſeines Kindes. Das
ſei nie und niemals geſchehen. In dem geſtrigen
Telephon=
geſpräch habe die Schweſter ihm erklärt, daß ſie damals ſelbſt nicht
gewußt habe, daß es ſich bei dem BCG. um lebende Bazillen
handelte. Sie habe das erſt viel ſpäter von einem Arzt
er=
fahren. Im Telephongeſpräch habe er weiter geſagt, es müſſe
doch irgendeiner ſchuldig ſein. Sollte Aufklärung ſeitens des
Geſundheitsamtes erfolgen, dann ſind die Hebammen, die die
Eltern aufklären wollten, ſchuldig. Sollte keine Aufklärung
er=
folgen, dann iſt der Beamte des Geſundheitsamtes ſchuldig.
Das Gericht und auch der Oberſtaatsanwalt ſtellten darauf
feſt, daß nach dieſer Erklärung von Oberingenieur Pangels nicht
der Schatten eines Verdachtes auf ihn ruhen bleibe, daß er mit
ſeinem Telephongeſpräch die Schweſter habe beeinfluſſen wollen.
Nach der Vernehmung Pangels wird noch einmal Schweſter
Hoffmann kurz verhört. Sie erklärt, daß keine Hebamme
irgeno=
etwas verſchwiegen habe, um die Fütterung mit dem Calmette=
Mittel durchzuführen. Sie ſelbſt hätten volles Vertrauen zu
Dr. Aktſtaedt und Prof. Deyke gehabt. Geheimrat Bielefeld erklärte
ſodann zu den Aeußerungen Dr. Hamels, in der
Donnerstag=
verhandlung, er habe nach der Sitzung des Hauptausſchuſſes der
Deutſchen Geſellſchaft für Bekämpfung der Tuberkuloſe durchaus
den Eindruck gehabt, daß das Präſidium dem Calmette=
Verfah=
ren günſtig gegenüberſtehe. Schließlich wird der Präſident des
Reichsgeſundheitsamts, Dr. Hamel, weiter vernommen. Er
kommt zunächſt auf die Zentralausſchußſitzung zurück, die nur
praktiſche Vorarbeiten für die Tuberkuloſekonferenz in Oslo zu
erledigen hatte. Er äußerte ſich dann zu den Verſuchen und
wiſſenſchaftlichen Arbeiten des vom Reichsgeſundheitsrat im
Jahre 1924 eingeſetzten Unterausſchuſſes für das Calmette=
Verfahren und erklärt, daß die Verſuche laufend weiter
fort=
geſetzt worden ſeien. Bei Eintritt des Lübecker Unglücks ſeien
ſie allerdings noch nicht zum Abſchluß gekommen.
In der Nachmittagsſitzung wird die Vernehmung von
Prä=
ſident Hamel abgeſchloſſen. Darauf wird eine ganze Reihe von
Hebammen über die von ihnen durchgeführten Fütterungen
ver=
nommen. Das Gericht hat feſtzuſtellen, ob tatſächlich jedes Kind
gefüttert worden iſt, da die Anklage ja davon ausgeht, daß durch
die Fütterung fahrläſſige Tötung erfolgt iſt. Die Vernehmung
nimmt einige Stunden in Anſpruch, ohne daß ſich
bemerkens=
werte Ausſagen ergeben. Die Verhandlung wird auf Samstag
vertagt.
Eine Rieſenzeikung.
(a) NewYork. Nicht Europa etwa beſitzt die größte Zeitung der
Welt, d. h. diejenige von größtem Format, ſondern Mexiko. Es iſt die
„Gazetta”, und ihr Herausgeber und Redakteur iſt das mexikaniſche —
Unterrichtsminiſterium. Das Blatt hat den ungeheuerlichen Umfang
von zwei zu drei Metern. Dieſes Rieſenblatt enthält lediglich
populär=
wiſſenſchaftliche Artikel von Allgemeinintereſſe, iſt in acht Zentimeter
hohen Buchſtaben gedruckt und wird allmonatlich in den mexikaniſchen
Dörfern öffentlich angeſchlagen. Der Herr Unterrichtsminiſter will durch
dieſe Maßnahme der ländlichen Bevölkerung den Geſchmack am Leſen
vermitteln.
Hoffen wir, daß der Miniſter ſeinen Zweck erreicht. Allerdings
dürfte ſeine Zeitung bei regneriſchem Wetter nicht von allzu langem
Beſtande ſein.
Die Reiſe um die Welt in 120 Tagen.
(g) London. Nicht der Titel eines Jules Verneſchen Werkes,
ſondern das Ergebnis eines Experiments, das ein gewiſſer W. B. Young
in Natal unternommen hat. Miſter Young ſcheint von anderen Sorgen
wenig geplagt zu ſein, und deshalb beſchloß er, ſeiner Ungewißheit ein
Ende zu machen, wieviel Tage wohl eine einfache Poſtkarte zu einer
Reiſe um die Erde benötige, und wieviel Geld wohl dieſer Spaß koſten
möge.
Er ſetzte ſich mit einigen Geſchäftsfreunden in allen Erdteilen in
Verbindung und ſtartete dann ſeine Karte. Sie ging von Natal zuerſt
nach Singapore, wo ſie der erſte Empfänger der Adreſſatenliſte neu
frankierte und nach Sydney in Auſtralien ſchickte. Und ſo machte die
Karte allmählich den weiten Weg von Afrika über die Malakka==
Halb=
inſel über Auſtralien, die Vereinigten Staaten, Kanada, England
wie=
der nach Natal zurück, wo ſie — vorn und hinten mit den bunteſten und
prächtigſten Briefmarken überklebt — nach genau einhundertundzwanzig
Tagen wieder eintraf. Das Experiment hat nicht mehr als etwa 1,20
deutſche Reichsmark verſchlungen. —
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 31. Oktober
10.20: Schulfunk: „Sprechſtunde beim Vormundſchaftsrichter.
Hör=
bild von Actualis.
15.15: Stunde der Jugend.
17.05: Konzert
18.00: 100. Frankfurter Motette; Veranſtaltet von der Zentralſtelle
für Kirchenmuſik der Evangeliſchen Landeskirche Frankfurt a. M.
18.40: Hermynia zur Mühlen, Dr. Paquet, O. Schwerin, E. Schoen:
Die heutige Lage des Schrifttellers.
19.30: Spaniſch.
19.50: H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe.
20.15: Wien: Madame Pompadour; Operette von Leo Fall.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.30: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welſe: Sonnabend, 31. Oktober.
14.50: Kinderbaſtelſtunde.
15.45: Ida v. Hauff: Die Mütterlichkeit der Frau in der Ehe.
16.00: Dr. Wolfers: Die politiſchen Strömungen der Gegenwart.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Springer: Die hygieniſche Tätigkeit des Völkerbundes.
18.00: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.20: Prof. Dr. Muckermann; Moderne Biologie und
Chriſten=
tum.
18.45: Engliſch für Anfänger.
19.10: Gottesglaube unſerer Zeit. Sprecher: Dr. Braun, Elſe Theel,
G. Fricke. Orgel: Prof. Kempff.
20.00: Stille Stunde. Zwang zur Beſinnlichkeit.
20.30: Magdeburg: Volkstümliches Jägerkonzert. Veranſtaltet vom
Provinzialverband ehem. Jäger und Schützen.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
anſchl.: Eden=Hotel: Tanzmuſik der Kapelle Billy Barton.
Einlage: Vom Berliner Sechstagerennen im Sportpalaſt.
Wetterbericht.
An der Südſeite der Baltikumſtörung hat ſich ein Teilwirbel
gebildet, der heute morgen über Holland und Weſtdeutſchland lag
und infolgedeſſen auch in unſerm Bezirk eine ſtärkere
Wetterbeein=
fluſſung hervorgerufen hat. Nach dem Vorüberzug des an die
Warmluftwelle gebundenen Niederſchlagsgebietes folgt bereits
Kaltluft nach. Sie wird zunächſt noch unbeſtändiges Wetter
ver=
urſachen und die Temperaturen auch tagsüber zum Sinken
brin=
gen. Nachts beſteht dabei Froſtgefahr. Regen= oder Schneeſchauer
treten außerdem auf. Durch die Bildung eines Hochdruckrückens,
zu dem die Kaltluft beiträgt und der ſich von dem Nordmeer über
die Britiſchen Inſeln nach Frankreich erſtreckt, wird ſich die
Wet=
terlage vorübergehend etwas beſſern, jedoch laſſen Ausläufer der
Atlantikſtörung mit Beginn der kommenden Woche wieder eine
Verſchlechterung erkennen,
Ausſichten für Samstag, den 31. Oktober: Unbeſtändiges,
wech=
ſelnd wolkiges Wetter vorübergehend auch aufheiternd, noch
Regenſchauer, kälter. Nachtfroſtgefahr.
Ausſichten für Sonntag, den 1. November: Nach kalter Nacht mit
leichtem Nachtfroſt aufkommende Bewölkung, milder und
Nie=
derſchlagsneigung.
Hauptſchriſtleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Poiliik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſleion, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmannt
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort, Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble=
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſſadt
Für unverlangte Manuſlripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Seite 12 — Nr. 302
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 31. Oktobe
SüsSsb Te SAbtt
Zußball.
SV. 98 Darmſtadt.
Die Fußball=Ligamannſchaft der 98er trägt morgen ein=äußerſt
wichtiges Spiel aus. Sie hat in Urberach gegen die
dor=
tige Viktoria anzutreten. Die Bedeutung des Spieles iſt
dadurch gegeben, daß in dieſem Treffen 2 Abſtiegskandidaten
auf=
einandertreffen und der Sieger des Spieles, durch den
Punkt=
gewinn die Gefahr des Abſtiegs für ſich nicht unweſentlich
herab=
mindert. Die 98er haben das Vorſpiel mit 4:2 gewonnen, doch
wird man nicht fehlgehen, daß der Gegner unter Ausnutzung des
Vorteils des eigenen Platzes und im Bewußtſein deſſen, was auf.
dem Spiele ſteht, alles aufbieten wird, den Rückkampf für ſich zu
entſcheiden. Demgemäß wird es zu einem äußerſt hartnäckigen
Kampf um die Punkte kommen. Wir nehmen an, daß die 98er
ſich voll einſetzen werden: bringen ſie es fertig, ſich ſo
zuſammen=
zufinden, wie im letzten Spiel gegen Alemannia Worms, dann iſt
eine Wiederholung des Vorſpielſieges nicht unmöglich. Stärkung
der Poſition für den Abſtiegskampf — dies muß die Loſung für
die 98er ſein.
Auch die Ligareſerven ſpielen in Urberach. 3. und 4.
Mann=
ſchaft treten gegen die 2. Mannſchaften des hieſigen
Reichsbahn=
ſportvereins und der Germania Eberſtadt an.
Rot=Weiß Darmſtadt — Olympia Hahn.
Zum letzten Verbandsſpiel der Vorrunde empfangen die Rot=
Weißen am Sonntag, vormittags 10 Uhr. Olympia
Hahn. Die Gäſte ſind eine überaus eifrige Mannſchaft und
neh=
men zurzeit einen Mittelplatz in der Tabelle ein. Hahn iſt eine
der Ueberraſchungsmannſchaften. Auch in dieſem Treffen gegen
den Tabellenführer werden die Gäſte verſuchen, recht gut
abzu=
ſchneiden. Rot=Weiß tritt in der bekannten Aufſtellung an und
wird den Gegner nicht unterſchätzen. Um 13 Uhr 2. M. —
Eber=
ſtadt 3.. 9.45 Uhr 2. Jgd. — SB. 98 Jgd.
Eintracht Darmſtadt — SV. Groß=Gerau.
Am Sonntag vormittag 11 Uhr wartet Eintracht mit einem
intereſſauten Verbandsſpiel auf. Als Gegner tritt die faire Elf des
SV. Groß=Gerau an. Schon von jeher lieferten ſich beide Teams
ſpan=
nende Kämpfe, auch dieſer Kampf wird erſt mit dem Schlußpfiff
ent=
ſchieden ſein. In den bis jetzt zwiſchen beiden Mannſchaften
ſtattgefun=
denen Spielen gab es immer ganz knappe Reſultate und immer
ab=
wechſelnde Sieger. Einen Sieger für dieſes Spiel vorauszuſagen, iſt
ſchwer. Groß=Gerau, eine ſtabile und eifrige Mannſchaft, wird den
zurzeit unter Form ſpielenden Eintrachtlern den Sieg ſchwer machen.
Will Eintracht keine Ueberraſchung erleben, ſo muß jeder Spieler mit
ganzem Können und Energie bei der Sache ſein.
Polizei Darmſtadt — Arheilgen 04.
Polizei ſetzt mit dieſem Verbandsſpiel gegen Arheilgen am
Sonn=
tag vormittag 11 Uhr die Reihe der diesjährigen Verbandsſpiele fort.
Die Rivalität obiger Gegner rührt ſchon aus früheren Zeiten her. Die
Kämpfe waren ſchon immer die ewig jungen, erbitterten, harten, doch
immer fairen Treffen, in denen es ſich mehr um Vormachtſtellung als
um Preſtige handelte. Wer gerade die Kämpfe im vergangenen Jahre
betrachtet, weiß, mit welcher Verbiſſenheit dieſe durchgeführt wurden.
In dieſem Jahre hat es Arheilgen wiederum verſtanden, ſich in die
Spitzengruppe hineinzuſchieben. Polizei ſchwankt immer noch in ihren
Leiſtungen. Von ihrem eigentlichen Leiſtungsniveau iſt die Mannſchaft
noch weit entfernt. Sie hat in den diesjährigen Verbandsſpielen unter
Spielerausfällen zu leiden, ſcheint jedoch nach dem letzten Spiel gegen
Groß=Zimmern die richtige Aufſtellung gefunden zu haben. Wir rechnen
deshalb mit einem knappen Siege der Polizeimannſchaft, da ſie
einer=
ſeits den Vorteil des eigenen Platzes genießt und andererſeits vor
ein=
heimiſchem Publikum ſpielt. Um 9.30 Uhr Ligareſerven beider Vereine.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Erzhauſen.
Die Auseinanderſetzung um die Tabellenführung nimmt
mor=
gen ihren Fortgang. Der bisherige Verlauf hat für die Hieſigen
trotz einiger leidiger Punktverluſte Terraingewinn und die
Ta=
bellenführung gebracht. Die Situation dieſes Treffens liegt klar.
Im Vorſpiel konnten die Hieſigen einen Punkt mit nach Hauſe
nehmen, doch wer wird der Sieger von morgen ſein? Dieſe Frage
iſt vollſtändig offen. Wenn man in Erwägung zieht, daß
Erz=
hauſen nur mit einem Punkt hinter Darmſtadt liegt, ſo kommt
man zu der Ueberzeugung, daß beide Mannſchaften, von
Kleinig=
keiten abgeſehen, gleich ſtark ſind. Die Angriffsreihe iſt hüben
wie drüben der beſte Mannſchaftsteil, und diejenige Fünferreihe,
die morgen die Nerven nicht verliert und mit einem geſunden
Torſchuß aufwartet, ſollte das beſſere Ende für ſich behalten. Doch
keine voreiligen Siegeshoffnungen, denn dieſes Treffen iſt erſt
mit dem Schlußpfiff entſchieden, und zwar zugunſten des zäheſten
Gegners. Spielbeginn 2.30 Uhr. Weitere Spiele: 1 Uhr:
Darm=
ſtadt 2. — Erzhauſen 2.; 11 Uhr: Darmſtadt 3. — Wixhauſen 2.;
10 Uhr: Darmſtadt Jgd. — Egelsbach Jgd.
Kreisliga Südheſſen.
Der erſte „normale” Spielſonntag?
Man iſt allgemein nach oberflächlicher Betrachtung geneigt, diesmal
auf wenig ſenſationelle Reſultate zu hoffen. Dabei ſind es aber
dies=
mal ſchwere Exiſtenzkämpfe, die ausgefochten werden; man ſehe ſich nur
einmal näher die einzelnen Paarungen an:
FV. Biblis — Olympia Worms, Olympia Lampertheim — FV.
Hofheim, Starkenburgia Heppenheim — Normannia Pfiffligheim,
Spv. Abenheim — Concordia Gernsheim, Spp. Horchheim — Sp.
Hochheim.
Für die „Altveteranen” der ſüdheſſiſchen Kreisliga, Biblis und
Pfiff=
ligheim, wird es allmählich höchfte Zeit, das magere Punktekonto zu
erhöhen. Die Bibliſer haben bei etwas beſſerer Umgeſtaltung ihrer
Mannſchaft als ſeither Ausſicht, durch einen knappen Sieg zwei
wert=
volle Punkte zu erringen. Den Normannen wird das in Heppenheim
wohl verhältnismäßig ſchwerer fallen. Die am letzten Sonntag ſo
her=
vorragenden Hofheimer treten beim Tabellenzweiten an. Eigentlich
müßte Olympia Lampertheim zu einem glatten Siege kommen. Die
Begegnungen in Abenheim und Horchheim werden wohl ſehr hart ſein
und ziemlich torarm werden. Immerhin, auch über dieſen Spielen liegt
der Reiz der Ungewißheit, zumal auch hier die Exiſtenzfrage an erſter
Stelle ſteht.
In der Klaſſe 3 (Ried) ſind folgende Treffen vorgeſehen:
Tv. Biebesheim — 07 Bensheim, Auerbach — Groß=Rohrheim,
Bobſtadt — Zwingenberg. Klein=Haufen — Olympia Biebesheim,
Hüttenfeld — Fehlheim
Der Ehrgeiz der Biebesheimer Turner wird wohl nicht dazu reichen, den
Tabellenführer aus dem Sattel zu heben; ebenſowenig wie Bobſtadt ſich
durch eine Punktabgabe ſeine neuerdings wieder gute Stellung
verſcher=
zen wird. Der Ausgang aller übrigen Treffen iſt ziemlich offen.
Deutſche Tennis=Rangliſte 1931.
Bei den Herren von Cramm und Prenn, bei den Damen Cilly
Auſſem an erſter Stelle.
Die deutſche Tennis=Rangliſte 1931 iſt in dieſem Jahre nicht
durch mündliche Beratung, ſondern durch ſchriftlichen
Gedanken=
austauſch zwiſchen den Mitgliedern der Rangliſten=Kommiſſion
aufgeſtellt worden. Sie zeigt folgendes Ausſehen; Herren:
.—2 von Cramm. Prenn; 3.—5. Jaenecke, Kuhlmann, Nourney;
6. Dr. Deſſart; 7. Haenſch; 8 —9. Dr. Buß, Henkel; 10.—11.
Schwenker, Zander: 12.—15. Bräuer, Frenz, W. Menzel. Wetzel;
16. Hartz: 17. Heydenreich; 18.—23. Dr. Fuchs. Goſewich. Heine,
Lorenz. Remmert, Weihe; 24.—28. Daller, Pietzner, Rahe,
Tüb=
ben. Tüſcher: 29.—35. Eichner, Erwen von Guſtke, Lindenſtädt,
Meffert. Pohlhauſen, Statz; 36.—38. Denker, Heitmann, Walſch.
Nichtklaſſiert wurden mangels genügend klarer
Vergleichsmöglich=
keiten: Bergmann, Froitzheim, Keller, Dr. Kleinſchroth, Klopfer,
Dr. Landmann und Oppenheimer.
Damen: 1. Cilly Auſſem; 2. Hilde Krahwinkel: 3—
Friedleben. Hammer, Roſt; 6. Aenne Peitz; 7. von Reznicek;
8—11. Horn. Kallmeyer, Neppach, Schomburak: 12. von Ende=
Pflügner; 13.—14. Kohner, Stephanus: 15. Weihe; 16. Sander.
Neue Namen . .."
Im Vergleich zum Vorjahre weiſt die Rangliſte weſentliche
Veränderungen auf. Der junge Gottfried von Cramm iſt bei den
Herren von der 12. bis in die erſte Stelle emporgeſtiegen, wobei
man die Frage offen laſſen kann, ob Daniel Prenn in
Wirklich=
keit doch nicht beſſer als als ſein junger Clubkamerad. Einen
noch größeren Sprung als von Cramm hat der Eishockey=
Inter=
nationale Jaenecke gemacht, der aus der Gruppe 22. bis 28. in
dieſem Jahre dank ſeines erfolgreichen Abſchneidens unter die
erſten Fünf aufrückte. „Ihn mit Kuhlmann gleichzuſtellen, der
ſeinen Rang um eine Stufe verbeſſert hat, erſcheint berechtigt.
Zweifelhaft iſt dagegen, ob Nourney in dieſem Jahre beſſer
ge=
worden iſt. Der Jungmann Haenſch hat ſich von der 18. bis auf
die 7. Stelle heraufgearbeitet. Auch Henkel iſt vom 22. bis 28.
Platz bis zur Staffel 8 bis 9 emporgeklommen. Tiefer als im
Vorjahre ſind Bräuer. Goſewich, Frenz und vor allem einige
Nachwuchsſpieler, wie Heitmann, Wetzel, ſowie die Berliner Blau=
Weißen Lorenz und auch Heydenreich klaſſiert. Neu
aufgenom=
men in die Rangliſte der Herren wurde der Frankfurter Erwen,
der Schleſier von Guſtke die Rheinländer Meffert=Eſſen,
Pohl=
hauſen und Statz=Köln, ferner der Harburger Nachwuchsſpieler
Denker.
Bei den Damen dürfte über die Geſtaltung der Spitzengruppe
keine Meinungsverſchiedenheit entſtehen. Auch die Gleichſtellung
von Frau Friedleben, Frl. Hammer und Roſt, die ſich wechſelſeitig
ſchlugen, bedarf keines Kommentars. Etwas ſchlecht ſcheint Frl.
Horn weggekommen zu ſein, die zwar die Rangſtufe 8 auch in
die=
ſem Jahre einhielt, indeſſen gerechterweiſe doch mindeſtens um
einen Grad beſſer hätte bewertet werden können als Kallmeyer
und Neppach. Frau Schomburgk hat in dieſem Jahre ſo wenig
geſpielt, daß man ſie beſſer unter die Nichtklaſſierten, die man bei
den Damen in dieſem Jahre wegließ, eingereiht hätte. Die
Damenliſte ſelbſt umfaßt diesmal drei Namen weniger als im
Vorjahre.
Ernſt Piſtulla, der deutſche Europameiſter im
Halbſchwer=
gewichtsboxen, hat einen Nervenzuſammenbruch erlitten. Piſtulla,
der neuerdings die Chance hatte, Weltmeiſter im
Halbſchwer=
gewicht zu werden, liegt in der Berliner Charité.
Dempſey und Sharkey ſollen. New Yorker Meldungen zufolge.
im Juni 1932 in New York einen Ausſcheidungskampf um die
Weltmeiſterſchaft im Schwergewichtsboxen beſtreiten. Der
Sie=
ger würde einige Zeit ſpäter mit Max Schmeling den Titelkampf
beſtreiten.
Leon Didiser, der langjährige franzöſiſche Stehermeiſter, iſt
in Paris im Alter von 52 Jahren geſtorben.
Die Spiele um die Gruppenmeiſterſchaft nähern ſic
Ende. Noch in keinem Jahr war die Tabellenlage klarer
zeit. Die in der Heſſengruppe vereinigten Mannſchaften
in drei deutlich getrennte Lager: die Spitzengruppe, die
gruppe und das Tabellenende. Während für die Meiſterſc
noch die 98er und die hieſigen Poliziſten in Frage kommem
Rot=Weiß Darmſtadt und Wormatia Worms den 3. und
unter ſich aus; die übrigen Vereine folgen mit deutlich
ſtand, wobei jedoch heute ſchon zu erkennen iſt, daß die 5
Alemannen dem Abſtieg wohl nicht entgehen werden. Böſ
Tabellenlage beanſpruchen neben dem bevorſtehenden Kar
beiden Tabellenerſten das größte Intereſſe deren Spie
die beiden Mannſchaften der Mittelgruppe.
Die 98er haben nun morgen, Sonntag. 2. 30
Uh=
mittags auf eigenem Platz gegen die Rot=Weißmannſ.
zutreten. Wenn dieſe auch am letzten Sonntag von den Xu
recht deutlich geſchlagen wurde, ſo muß man doch
annehn=
es die 98er nicht leicht haben werden, im bevorſtehende
zu den unbedingt notwendigen Punkten zu kommen. F
hat gerade ſeine beſten Spiele immer gegen die 98er
Die ſchlechte Leiſtung des Vorſonntags iſt kein Maßſtab
wahre Können der Elf. Die 98er werden alſo gut daran
auf ſtarken Widerſtand des Gegners einzuſtellen.
Vorhe=
die 3. Mſchft. — Rot=Weiß 2.
Alemannia Worms — Polizei Darmſtadr
Morgen fährt die Polizeielf nach Worms. Hier ſind
den Punkte nicht ſo leicht zu holen. Auch fahren die Dar
etwas erſatzgeſchwächt, was das Spiel doch etwas
bee=
wird. Den Poliziſten ſteht ein Kampf bevor, der jedoch m=
Energie und gutem Zuſammenſpiel zugunſten der Grünen,
ſcheiden iſt. Das Spiel beginnt bereits um 11 Uhr.
8 Uhr. — Die Damen der Polizei ſpielen ebenfalls auFf
und zwar gegen die Damen von Groß=Gerau. Spielbeginm.
Tgf. 1875 Darmſtadt — Tv. Lorſch.
Am Sonntag, 15 Uhr, tritt auf dem Sportplatz an der
ſteiner Straße der Turnderein Lorſch den 75ern gegenüber
Mannſchaften treffen erſtmals zuſammen. Zwar haben die Dan
der Papierform nach ein kleines Plus, doch kann ein Tip für 1
gang des Spieles mit Sicherheit nicht gegeben werden. Die PI4
werden alle Kräfte aufbieten müſſen, wenn ſie einen Sieg he—Ugtt ſhwäch
und damit ihren günſtigen Platz in der Tabelle weiterhin ſta nen der
wollen. Um 1.45 Uhr 2. Mannſchaften.
uen deiem
rdeutf
taung
Taſt Baunfa
ier ehet
Hocken.
Techniſche Hochſchule Darmſtadt — SV. 98 Darmſtads M
1 Mär
Heute nachmittag 15.30 Uhr ſtehen ſich die Ma=uſ
obiger Vereine in einem Freundſchaftsſpiel gegenüber. Die An Fiett
des SV. 98 wird alles aufbieten müſſen, um gegen die Hochſcrikn auch um
günſtiges Reſultat zu erzielen.
Lord Burghley Abgeordneter.
eud
Lch-
rAikim
gewählt worden. Der erſt 28jährige Lord iſt trotz ſeüsſiere Erſt
gend ſehr vielſeitig, denn er bekleidet auch noch das An tu witerl
2. Vorſitzenden beim Engliſchen Leichtathletik=Verband.
huite doch
L rar für
Deutſchland wird bei den 3. Olympiſchen Winterſpäſſau uude un
Lake Placio auch mit einer Eishockey=Mannſchaft, die ſich ch ad das e
ſichtlich aus den Berliner Jaenecke, Lincke, Ball, Römer, Kewue:/9 Rpf
Orbanowſki, ſowie aus den bayeriſchen Spielern tm
Schröttle, Bethmann=Hollweg und Leinweber zuſammenſetz ill’s0 Rpf
vertreten ſein.
MLzlo ſoga
Ludwig Leinberger der internationale Mittellär i=Avnwergeh
Sp.Vg. Fürth, hat das Training von Alemannia Dortmmzulen Freine
Bottropp 02 übernommen und wird ſeine Tätigkeit als” Hülkei ſchn
Spieler bei Schalke 04 fortſetzen.
lteſfit
Dr. P. Bauwens (Köln) hat die ehrenvolle
Einladun=
ten, am 9. Dezember in London den Fußballkampf Eng=
Spanien zu leiten.
Der junge Mittelſtürmer Rohr iſt jetzt vom VfR. Mcu
freigegeben worden und wird am kommenden Sonntag —h Men weiter
den Sturm von Bayern München führen.
B die natür
xprta
M biten
efſdigen
Von däniſcher Seite wird für das kommende Jahr eine 30 hädere Am
tournee der Fußball=Nationalmannſchaft von Braſilien a-ut ſel
wobei auch an Wettſpiele in Deutſchland gedacht iſt.
Hollands Fußball=Nationalelf ſchlug in Amſterdam im e9s10 Prozen
Trainingsſpiel die engliſche Berufsſpielermannſchaft von 340 wurde
burn Rovers mit 3:2 (Halbzeit 1:1) Treffern.
Eich na
Die beiden beſten Schwimmer Europas, Dr. Barany=
und Taris=Frankreich, werden am 5. Mai 1932 in der S‟
ſtadt Baranys, in Erlau, einen Zweikampf beſtreiten.
Wegen Speſenüberforderung wurde der DT.=Meiſter.
räteturnen Krötzſch=TV. Boehlitz auf ein Jahr geſchwärzt. Nie
Tennis=Weltmeiſterin Helen Wills=Moody hat eine Auu
angetreten, auf der ſie in verſchiedenen Städten
Schaukämm=
tragen will.
Nach zahlreichen Schwierigkeiten iſt es nun doch gelunse.
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der Leitung des Berliner Veranſtalters Lücke zu erhaltem
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t 302
Samstag, den 31. Oktober
Wiederum Schwäche an der Börſe.
Slatke Zurückhallang, abbröckelnde Kurſe.
nachmittag auf Gerüchte über Konzernſchwierigkeiten, die bis jetzt noch
keine Beſtätigung gefunden haben, ſtärkere Kursrückgänge zu verzeich=
Mäver und Frankfurker
Effekken-
nen waren. Geſtern verſtimmte vor allem das anhaltende Angebot in
einzelnen Montanaktien, die zum Teil neue Tiefſtkurſe erreichten. Man
brachte dieſes Angebot mit Exekutionen zuſammen, jedoch ſcheint auch
Zreiverkehr.
der Ausgang der engliſchen Wahlen, durch den die Schutzzöllner die
abſolute Mehrheit bekommen haben, nicht ohne Einfluß geblieben zu
ten neueſten, in den geſtrigen Vormittagsſtunden in ſein. Verſtimmung ging ferner von der ſchwachen Haltung der
deut=
lingvllliegenden Meldungen ſcheint jetzt auch das Ausland
ersſerr der Anſicht zuzuneigen, daß eine Aenderung des
usabkommens zugunſten Deutſchlands erfolgen müſſe.
anz ih erwartet man auch in Berliner diplomatiſchen
Krei=
üu ach der Rückkehr Lavals aus Amerika eine
Fühlung=
men d ieſer Hinſicht. Auch daß das Stillhalteabkommen eine
längurig erfahren muß wird bei den beteiligten Stellen
an=
mi benſo wie die Beſprechungen zur Frage der
Prolonga=
dieilluslandskredite von Ländern und Gemeinden, die nicht
Baihr Stillhalteabkommen enthalten ſind, bereits
aufgenom=
wvlderi. Die Umſchuldungsprobleme der Gemeinden durch
ſtuerireie Prämienanleihe werden ebenfalls mit Intereſſe
la3 Ull dieſe Tatſachen können aber nicht verhindern, daß
Sthfmung des geſtrigen Freiverkehrs in Berliner weiter zur
bägteneigte. Beſonders unangenehm empfunden wurde das
ſltuen Angebot in Montanwerten (ſpeziell Phönix und
ſlrier), die ſchon vorgeſtern abend neue Tiefkurſe erreicht
enmo geſtern weiter abgeſchwächt waren. Auch die ſchwache
uunger deutſchen Bonds an der geſtrigen New Yorker Börſe
zun3 urückhaltung bei und hatte bei der Spekulation eher
abwug ung zur Folge. Bemerkenswert widerſtandsfähig
ſoder Bankaktien, auch für Schultheiß und Deſſauer Gas
mey virer eher Deckungsneigung, während J.G. Farben zirka
rochzer ſchwächer waren, da die Dividendenloſigkeit der
ſmmieer der Norſk Hydro, an der die J.G. ſtärker beteiligt
ſehin urſtimmte. Im allgemeinen war die Umſatztätigkeit
ſe ngering und die Kurſe der meiſten Nebenwerte konnten
nun eſkriger Abendbaſis behaupten. Am Pfandbriefmarkt
mrine größeren Veränderungen ein, die Tendenz neigte
auhrer eher zur Schwäche. Es iſt nicht zu erſehen, woher
anu e Märkte kommende Material ſtammen könnte. Viel=
Fhnelt es ſich um durch das niedrige Kursniveau ſchwach
ſronn Efekten aus Lombardierungen, vielleicht handelt es
abmruch um Aufſichtsratspakete, die durch die letzte
Not=
dizug unintereſſant geworden ſind und daher von ihren
ſerm igeſtoßen werden. Die Hollandſche Kreditbank A.=G.
u gelaf teilt mit daß die allgemeine Unſicherheit auf dem
manu= und das damit zuſammenhängende ſtändige
Ab=
den ru Guthaben die Bankleitung veranlaßt hätten, vorläufig
Sirhuer zu ſchließen
Ind dn Mittagsſtunden konnten ſich gegen die niedrigſten
iſtne Erholungen durchſetzen die Grundſtimmung blieb
auweiterhin ziemlich ſchwach. Am Geldmarkt trat der
non fute doch ſchon in den Sätzen in Erſcheinung, unter
ozu ar für Tagesgeld kaum noch anzukommen. Der Pri=
Winusklyn wurde unverändert auf 8 Proz. feſtgeſetzt. Am
Devi=
it, d arit ab das engliſche Pfund erneut um 9 Rpf. nach, auch
Ru o iſperte 9 Rpf. niedriger als geſtern, während Deviſen wie
Spielmn erieu, Danzig, Kopenhagen, Liſſabon, Schweiz und
Stock=
ſanm 1/ s 20 Rpf. verloren. Reykjavik notierten 25 Rpf.
nied=
umnOslo ſogar 50 Rpf.
Nait vorübergehender Erholung wurde die Tendenz des
„hoch hen Freiverkehrs in den Nachmittagsſtunden auch
kurs=
g üder ſchwächer. Beſonders Farben und Montanpapiere
en ſaeut zurück, wobei von letzteren der Stahlverein
aber=
eim Tiefſtkurs erreichte. Neben den Vermutungen betr.
mch gewordenen Effektenpakets hörte man auch als
7d iſi die Schwäche die zu erwartende Hochſchutz=Zollpolitik
anp die natürlich auch der deutſchen Eiſen= und
Stahl=
ſtritz xportausfälle bringen müßte. Die feſtverzinslichen
ſte ſgen weiter nach, Liquidationspfandbriefe waren noch
ſiv ſy beſten gehalten. Für die Reichsſchuldbuchforderungen
mn ſchächere Amſterdamer Meldungen kursdrückend.
Der ſeldmarkt nahm trotz des nahen Ultimos immer noch
ſelir befriedigende Entwicklung. Tagesgeld ſtellte ſich auf
79 05 10 Prozent, aber nur noch höchſt ſelten darunter. Für
jatsted wurde ein Satz von 8½ bis 12 Prozent genannt,
zilmch nominell. Das Angebot an Privatdiskonten war
gychr als geſtern, der Satz blieb unverändert mit 8 Proz.
ſchen Werte an der geſtrigen New Yorker Börſe und den neuerlichen
Schalterſchließungen von Bankfirmen im In= und Auslande aus. Bei
etwas lebhafterem Geſchäft ergaben ſich für Montanpapiere
Kursein=
bußen von 1—3 Prozent. J.G. Farben verloren etwa 1½ Prozent
und Elektrowerte 1—2 Prozent, wobei Siemens, die ziemlich behauptet
blieben, eine Ausnahme machten. Bankaktien lagen kaum verändert,
nur Reichsbank neigten etwa um 2 Prozent zur Schwäche. Auch im
Nachmittagsverkehr ſetzten ſich die Kursrückgänge weiter um 1—2
Pro=
zent fort, da weiterhin Exekutionsmaterial auf die Mräkte drückte. Das
Geſchäft wurde indeſſen etwas ruhiger.
Am Rentenmarkt war die Umſatztätigkeit ebenfalls etwas reger,
Einiges Intereſſe beſtand für Liquidationspfandbriefe zu
unveränder=
ten Kurſen. 8prozentige Goldpfandbriefe wurden dagegen weiter
offe=
riert und bröckelten leicht ab. Von Reichsanleihen ſtanden Altbeſitz
unter Kursdruck, Reichsſchuldbuchforderungen im Einklang mit dem
Aktienmarkt ebenfalls etwas ſchwächer. Auslandsrenten ſehr ſtill. Von
Induſtrieobligationen lagen Farbeninduſtrie auf angebliche
Intereſſen=
käufe gut gehalten.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe eröffnete in unſicherer Stimmung.
bei nicht einheitlicher Kursgeſtaltung. Internationale Werte
lagen ſtetig, dagegen neigten Oelaktien und Minenanteile zur
Schwäche. Im Verlaufe der Londoner Börſe waren die
Kursver=
änderungen nur unbedeutend, britiſche Staatspapiere, ſchloſſen
nach vorübergehender Erholung wieder ſchwächer, doch zeigte ſich
für Induſtriepapiere Kaufintereſſe.
Die Pariſer Börſe war recht unſicher, die
Kursgeſtal=
tung war recht wenig einheitlich, die Schlußkurſe lagen
überwie=
gend ſchwächer.
Auch die Brüſſeler Börſe zeigte heute ein recht
un=
regelmäßiges Ausſehen.
Die Wiener Börſe war bei kleinſten Umſätzen kaum
verändert.
Die Amſterdamer Börſe war bis zum Schluß wenig
verändert, die Kurſe hielten ſich auf dem ermäßigten
Anfangs=
niveau.
New York eröffnete im Gegenſatz zu den europäiſchen
Börſen in feſter Haltung, da die Nachrichten aus der Wirtſchaft
zuverſichtlicher lauten.
An den internationalen Deviſenmärkten konnte ſich das
Pfund am Nachmittag wieder eine Kleinigkeit erholen, es zog auf
3.86 an, doch blieb es noch unter ſeinem geſtrigen Schlußkurs. In
Amſterdam ſchloß es 9.75, in Zürich mit 19.83 und in Paris mit
98.50. Der Dollar blieb weiter feſter, in Amſterdam zog er auf
247.95 an, in Zürich auf 513.25 und in Paris 25.43½. Die
Reichs=
mark hat ſich gut behauptet und wies gegenüber den
Vormittags=
kurſen an den internationalen Deviſenplätzen keine
Verände=
rungen auf. Der franzöſiſche Franc war knapp gehalten, die Nord=
Deviſen waren ebenfalls kaum verändert; Buenos=Aires
ten=
dierte eher etwas leichter.
Berliner deviſen=Feſtſehung vom 30. 9kkober.
)erigen Effektenfreiverkehr von Büro zu Büro in Frankfurt
ge die Tendenz zur Schwäche, nachdem bereits vorgeſtern
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Aöleerrke vorm. Heinrich Kleher A.=G., Frankfurt a. M. Die
inſti chtilgemeine wirtſchaftliche und finanzielle Lage, die ſich in
letztkr Zeit erheblich verſchärft hat und bei der auch der
Auto=
zwzaiſ der Induſtrie beſonders in Mitleidenſchaft gezogen wurde,
diec Alerwerke vor die Notwendigkeit, mit weiteren perſonellen
orgeytoriſchen Einſchränkungen vorzugehen. Im Zuſammenhang
bit lnde neuerdings mit Wirkung zum 30. November ds. Js. nach
tarkien keduzierung der Angeſtelltenzahl erneut einer größeren
An=
bonl /geſtellten — man ſpricht von etwa 100 — gekündigt.
Geläct”, Konſervenfabrik Groß=Gerau A.=G. (Nach der Sanie=
Scäſzr Aktienmajorität.) Die Geſellſchaft hat überraſchender=
199 mit einem erheblichen Verluſte von insgeſamt 194 Mill.
G. 94 334 Verluſtvortrag) abgeſchloſſen und nimmt eine ſcharfe
ſerutg vor durch Kapitalzuſammenlegung 100:1 auf 20 000 RM.
erhäſ4ms Aktienkapital wieder um 1,48 auf 1,5 Mill. RM. Wie
ſwod4 zu erfährt, wird die Konſervenfabrik Lenzburg A.=G. durch
Aubgengen mit der bisherigen Maforitätsinhaberin, der Süddeut=
Zuck A.=G., künftig die Majorität beſitzen, und zwar 62 Pro=
Di Verluſt iſt zurückzuführen auf den Preisſturz auf dem deut=
Kon venmarkt im Jahre 1930/31, wobei die „Helvetia” durch ein
bohess Zarenlager beſonders betroffen wurde, ferner auf den ſtar=
Umſüſuckgang. An der Lebensfähigkeit der „Helvetia” beſteht bei
Verkclmg des Werkes in Anbetracht der guten Warenmarke kein
ſel. ke Verwaltung machte ſodann Anzeige gemäß 8 240 HGB.
BilaR vom 30. April 1931 zeigt (alles in Mill. RM.)
Aktien=
at 2 Aheſerbe 0,12, Kreditoren 2,36, Akzepte 1,27, gegenüber An=
ABeteiligungen und Effekten 0,25, Wechſel 0,13, Schuldner
Ban=Khaben 0,84 ſowie Vorräte 1,31. Die Generalverſammlung
Socheneſellſchaft, der Badiſchen Obſt= und Gemüſewerke A.=G. in
hen 2u0., genehmigte den Abſchluß 1930/31 mit einem vorzutragen=
Belaluterluſt von 265 888 RM. Außerdem ſprach die Generalver=
Mun 2 ie Aufrechterhaltung der vorzeitigen Stillegung bis auf
Neles 29. Die Bilanz zeigt bei 325 000 RM. Aktienkapital
Kredi=
miße 5000 RM. gegenüber Anlagen von 305 000 RM. Schuld=
LGhchac. und Vorräte 10 000 RM. Hier erfolgten die Beſchlüſſe
limm74
Die Awukz ſetzt den Zinsſatz im Poſtſchechverkehr herab. Infolge
ſgennen Sinkens des Zinsſatzes iſt die Poſtverwaltung der
Deit Apungen, den ſeit vielen Jahren im Poſtſcheckverkehr gelten=
Satz in 1,8 Prozent auf 1,2 Prozent herabzuſetzen. Der neue
Datz „kvem eidgenöſſiſchen Poſt= und Eiſenbahn=Departement mit
Eigmnt vom 1. November 1931 an in Kraft geſetzt worden.
Dunich iſe Der Arbeitsloſigkeit in Frankreich. Die Zahl der offiziell
Snellan Arbeitsloſen in Frankreich iſt in der Woche vom 17. bis
trobeFurr 4000 auf 51 600, d. h. um über 17 Prozent, angewach=
Sune gleichen Zeit des Vorjahres wurden nur 1398 Arbeits=
Wesat A Auf das Seine=Departement entfielen 31 700, davon auf
He arct 17400 Arbeitsloſe. — 72 800 Stellengeſuche, das ſind 6500
Sie er Vorwoche, konnten nicht berückſichtigt werden. — Auch
DaRe Die immerhin das ſchnelle Anwachſen der Arbeitsloſigkeit
Francy belenchten, geben nur ein unvollſtändiges Bild von der
tichem ucs. Außerdem ſind die nach Hunderttauſenden zählenden
tarcbis nicht erfaßt, die es heute in faſt allen Betrieben gibt.
Die hictmelzung der amerikaniſchen Schiffahrtslinien. Die Ver=
Weäue igeſchen den öſtlichen und weſtlichen amerikaniſchen ozeani=
ſchen Transportlinien iſt geſtern zum Teil abgeſchloſſen worden.
Dem=
nach hat der amerikaniſche Schiffahrtsrat ſeine Zuſtimmung zu dieſer
Sache erteilt. Die neue Rieſengruppe wird aus zwölf Geſellſchaften
be=
ſtehen mit einem Schiffspark von 181 Schiffen und einer
Geſamtton=
nage von 1½ Mill. Tonnen.
Der Goldreichtum der Bank von Frankreich. Die Wochenbilanz der
Bank von Frankreich vom 16. bis 23. Oktober weiſt erneut eine ſtarke
Goldzunahme, diesmal um 1729 Millionen Franken aus. Die
auslän=
diſchen Sichtguthaben der Bank ſind dagegen um 1447 Millionen
Fran=
ken zurückgegangen, was auf maſſive Deviſenverkäufe, wahrſcheinlich in
Dollars, zurückzuführen iſt. Dafür hat die Bank von Frankreich ſich
Gold beſchafft. Die Golddeckung beträgt gegenwärtig 56,9 Prozent.
Prodnkkenberichke.
Berliner Produktenbericht vom 30. Oktober. Da der Mehlabſatz nach
den Preisſteigerungen der letzten Zeit merklich nachgelaſſen hat, waren
die Mühlen an der heutigen Produktenbörſe mit Anſchaffungen
vorſich=
tig, ſo daß die Stimmung trotz des unveränderten kleinen erſthändigen
Angebotes als ruhiger bezeichnet werden mußte. Da auch die
Export=
möglichkeiten für Weizen wieder geringer geworden ſind, lauteten die
Gebote 1 Mark niedriger und auch für Roggen waren im
Prompt=
geſchäft geſtrige Preiſe nicht immer durchzuholen. Am
handelsrecht=
lichen Lieferungsmarkt war nur Oktoberweizen infolge einiger
Deckun=
gen im Zuſammenhang mit dem Ende des Liefermonats gut behauptet,
während die ſpäteren Sichten bis 1 Mark niedriger eröffneten. Für
Noggen leiteten die Anfangsnotierungen völlig unverändert obwohl
heute wieder beträchtliche Andienungen erfolgt ſind. Die Ware wird
aber von den Mühlen ſchlank aufgenommen. Das Weizenmehlgeſchäft
ſtagniert bei unveränderten Forderungen faſt völlig, und auch für
Roggenmehl, ſelbſt in den billigeren Provinzfabrikaten, iſt die
Nach=
frege ruhiger. Hafer liegt bei unnachgiebigen Forderungen ſtetig, der
Abſatz an den Konſum bleibt allerdings ſchleppend. Gerſte in Induſtrie=
und Futterſorten weiter knapp angeboten und gut behauptet.
Export=
ſcheine ſind wenig gefragt, Weizenexportſcheine lagen ſchwächer.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 30. Okt.:
Getreide. Weizen: Dez. 59½, März 63, Mai 645 Juli 6478;
Mais: Dez. 40.50, März 43.25, Mai 45.25, Juli 46½; Hafer:
Dez. 25, März 27, Mai und Juli 27.50; Roggen: Dez. 44.50, Mai
49.50
Schmalz: Nov. 7.00, Dez. 6.15, Jan. 6.00; Speck, loko 7.50.
Schweine: leichte 4.50—4.75, ſchwere 4.75—5.05:
Schweine=
zufuhren: Chicago 27 000, im Weſten 96 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 30. Okt.:
Schmalz: Prima Weſtern 9.25; Talg, extra, loſe 3.75.
Getreide. Weizen: Rotwinter und Hartwinter 72.75; Mais,
loko New York 56.50; Mehl, ſpring wheat clears 4.30—4.60;
Fracht: nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent
8—8.50 Cents.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſätze: 34; Lokonotiz 4‟/½: Dez.
4.46, Jan. 4.55, März 4.70, Mai 4.84, Juli 5.05, Sept. 5.22.
Die Lage der Genoffenſchafisbanken.
Es iſt nur natürlich, daß die Auswirkung der allgemeinen
Wirt=
ſchaftskriſe mit ihren Folgeerſcheinungen verſchiedener Art ſich auch
bei den Genoſſenſchaftsbanken bemertbar gemacht haben. Auch bei ihnen
ſind ſeitens der Kundſchaft in erheblichem Umfange Gelder abgezogen
worden, was ſicherlich in erheblichem Umfange die Wirtſchaftslage, die
allenthalben zur Inanſpruchnahme von Guthaben zwingt, wie auf
Ver=
trauensverminderung zurückzuführen iſt. Einzelfälle wie jetzt z. B.
der Fall der Frankfurter Genoſſenſchaftsbank und die
Schalterſchließun=
gen kleinerer Inſtitute in den letzten Wochen haben an manchen Stellen
die Einleger nicht nur nervös gemacht, ſondern auch dazu geführt, daß
in der Oeffentlichkeit aus ſolchen Vorgängen unzutreffende Schlüſſe auf
die Lage gleichgearteter Inſtitute gezogen werden. Eine ſolche
Verall=
gemeinerung trifft aber nicht zu und liegt teinesfalls im
allgemein=
wirtſchaftlichen Intereſſe weshalb man ihr ſtets entgegentreten ſollte.
Wenn man jetzt hört, daß ſeitens des Reiches Hilfsmaßnahmen auch
für die Genoſſenſchaftsbanken in Erwägung gezogen werden, ſo muß
doch zur Klarſtellung darauf hingewieſen werden, daß es ſich nach den
bisherigen Mitteilungen hierbei lediglich um eine Vorforge zur
Verſtärkung der Zahlungsbereitſchaft handelt, damit bei weiterem
An=
wachſen der Beanſpruchung allen Anforderungen der Wirtſchaft voll
Rechnung getragen werden kann.
Die Zahlungsbereitfchaft, auf deren Koſten in erſter
Linie die Abzüge der vergangenen Monate erfolgten, war bei Beginn
der Bankenkriſe durchaus nicht ungünſtig. Bei einer Bilanzſumme
von rund 2 Milliarden und fremden Mitteln von 1,65 Milliarden
be=
trugen bei den gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften am 30. Juni 1931
die liquiden Mittel erſter Ordnung 160 Millionen RM. und die
liqui=
den Mittel insgeſamt 477 Millionen RM.; demgegenüber waren täglich
fällig 562 Millionen RM. Die Abziehungen ſind in erheblichem
Um=
fange aus den liquiden Mitteln und aus dem an manchen Stellen
ſogar ſehr ſcharf durchgeführten Debitorenabbau befriedigt worden, ſo
daß die Neubeanſpruchung bei den genoſſenſchaftlichen
Zentralkredit=
inſtituten in den letzten Monaten nur unweſentlich zugenommen und
das normale Maß nicht überſtiegen hat. Die Genoſſenſchaftsbanken
konnten die Anſprüche ihrer Einleger alſo bisher im weſentlichen aus
eigener Kraft befriedigen; man kann annehmen, daß es ihnen auch
weiterhin ſehr gut gelingen wird, denn angeſichts der normalen
Kund=
ſchaft der Kreditgenoſſenſchaften (Handwerk, Einzelhandel und
Klein=
gewerbe) ſollte die Möglichkeit zur Schaffung von Handelswechſeln noch
verhältnismäßig groß ſein, ſo daß hier zweifellos ein Weg gegeben iſt,
eine auftretende Beengung der Zahlungsbereitſchaft durch die auch
be=
reits anderwärts durchgeführte Umwandlung von Debitoren in
Wechſel=
form zu überwinden.
Da die Reichsbank ihre generelle Bereitwilligkeit zur Hereinnahme
von Handelswechſeln immer wieder erklärt hat, ſo könnte, falls die
bei=
den genoſſenſchaftlichen Zentralkreditinſtitute (Dresdner Bank und
Preußenkaſſe) ſich bereit finden, derartige Wechſel gegen zuſätzliche
Siche=
rungen irgendwelcher Art zu girieren, verhältnismäßig leicht ein
natür=
licher Weg gefunden werden, um den Genoſſenſchaftsbanken einen
er=
höhten Liquiditätsrückhalt zu geben; denn auf dieſen
kommt es im weſentlichen an, nicht etwa auf eine Stützung
nicht mehr lebensfähiger Gebilde. Die Schaffung eines derartigem
Liquiditäts=Rückhaltes wäre aber im allgemein=wirtſchaftlichen Intereſſe
nur zu begrüßen, weil die Genoſſenſchaftsbanken nach wie
vor von größter Bedeutung für die Pflege des Klein=
und Mittelkredits ſind und weil ihre Kundſchaft (Handwerk,
Einzelhandel und Kleingewerbe) zu den volkswirtſchaftlich wichtigſten
Bevölkerungsſchichten zählt. Ein Anlaß zur Beunruhigung liegt u. E.
trotz verſchiedener unerfreulicher Einzelfälle nicht vor; denn die
Kredit=
genoſſenſchaften waren bisher trotz dauernder Verſchärfung der
Wirt=
ſchaftskriſe in der Lage, die Anſprüche ihrer Einleger aus eigener Kraft
zu befriedigen. Allerdings haben die oft ſinnloſen Abhebungen der
Sparer und ſonſtigen Einleger in weitem Maße dazu beigetragen, die
Situation auch dort zu erſchweren, wvo auf Grund geſunder innerer
Verhältniſſe eine Veranlaſſung wirklich nicht beſtand. Das Publikunr
iſt eben nur zu leicht geneigt, zu verallgemeinern. Immer wieder muß
darauf hingewieſen werden, daß nur Ruhe und Beſonnenheit uns über
die heutige Lage hinweghelfen und daß es hierbei in erſter Linie auf
das Vertrauen der Sparer ankommt, mögen ſie nun ihr Geld dieſer
oder jener Bank anvertraut haben. Wenn aber heute Hunderte von
Millionen RM. als totes Kapital zu Hauſe in Geldkaſſetten, Schubladen
und im Strumpf aufbewahrt werden, bleiben alle Maßnahmen zur
Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe nur Stückwerk.
Meſallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 30. Oktober ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif
Ham=
burg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 70.25 RM. Die
Notie=
rungen der Kommiſſion des Verliner Metallbörſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalu=
minium, 98= bis 99pro=, in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren
auf 170 RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 RM.,
Reinnickel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 48—50
RM. Feinſilber (1 Kilogr. fein) 42—45 RM
Die Berliner Metalltermine vom 30. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Oktober 60 (59.50), November 60.75 (60.50).
De=
zember 61.25 (61) Januar 62 (61), Februar 62 (61.75), März
62.50 (62.75) April 63.25 (63.75), Mai 63 (64) Juni 63.75 (64.25),
Juli 65 (65.25), Auguſt 65 (66), September 65.75 (66.50) —
Ten=
denz: ſchwächer — Für Blei; Oktober 21 (21.50) November
20.50 (21.50), Dezember 21 (22), Januar 21 (23), Februar und
März 22 (23), April und Mai 22.50 (23.50). Juni 23 (24), Juli,
Auguſt, September 23 (24.50). Tendenz: luſtlos. — Für Zink:
Oktober 21,75 (22.50). November 21.75 (22.25), Dezember 22.25
(22.75), Januar 22.75 (23.25), Februar 23.50 (23.75) März 23.75
(24.25) April 24.25 (24.50), Mai 24.50 (25), Juni 24.75 (25 75),
Juli 25 (26), Auguſt 25 75 (26.25), September 26.25 (26.25)
Ten=
denz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Klam=
mern Brief.
Kleine Wirtſchaftsuachrichten.
Durch Notverordnung, die im Reichsanzeiger vom 30. Oktober unter
dem 29. Oktober veröffentlicht iſt, iſt die Geltungsdauer der erhöhten
Zollſätze für Fleiſch und lebende Schweine bis 31. März 1932 verlängert
worden.
Bei der Zwangsverſteigerung der Vereinigten Bayeriſchen Spiegel=
und Tafelglaswerke vorm Schrenk u. Co. A.=G., Neuſtadt a. W.=N.,
er=
hielt die Stadtgemeinde Neuſtadt, die an die Fabrik eine
Darlehens=
forderung von 630 000 RM. hat, den Zuſchlag mit einem Gebot von
142 000 RM. Die Stadtgemeinde beabſichtigt eine Weiterveräußerung
der Fabrik.
Die bekannte Gobelinfirma Hermann Frankl, Wien, hat das
Ver=
gleichverfehren beantragt. Die Attiven betragen 130 000 Schilling, die
Paſſiven belaufen ſich auf 256 000 Schilling. Die Firma macht ein
Ver=
gleichsangebot von 50 Prozent.
Im Antwerpener Hafen wurden von einem geſtern dort
angekom=
menen Dampfer 50 Fäſſer Gold im Werte von 87 Millionen Franken
ausgeladen. Eine weitere Goldladung in gleicher Höhe iſt für heute
angekündigt.
Die Pariſer Bank Debernardi u. Co., Kommanditgeſellſchaft auf
Aktien, mit 5 Millionen Franken Kapital, wurde polizeilich geſchloſſen.
Der Beſitzer Jean Debernardi wurde wegen Betrugs verhaftet. Die
Unterbilanz ſoll ſich den Blättern zufolge auf über 10 Millionen
Fran=
ken belaufen.
Die Bank von Griechenland hat beſchloffen, ihren Zinsſatz von 12
auf 11 Prozent herabzuſetzen. Ein Miniſterrat, zu dem die
Gouver=
neure der Bank von Griechenland und der Nationalbank hinzugezogen
werden, wird über die Frage der Wiedereröffnung der Börſe Beſchluß
faffen.
Nach einer Meldung der „Chicago Tribune” fand in Waſhington
eine Beſprechung zwiſchen deutſchen Perſönlichkeiten und dem
Farm=
board über den Ankauf von 7,5 Mill. Buſhels Weizen ſtatt. Der
Präſi=
dent des Farmboard, Stone, beſtätigte dieſe Beſprechungen, erklärte
jedoch, er warte noch ein beſtimmtes deutſches Angebot ab.
Am Donnerstag gingen 2 Millionen Dollar Gold nach Portugal,
2 Millionen nach Italien, 20 000 nach Holland, 100 000 nach
Deutſch=
land und 11 000 nach Velgien. Nach Frankreich erfolgte keine
Verſen=
dung, was darauf zurückzuführen iſt, daß der Dollar ſeit geſtern die
Goldparität überſchritten hat.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 30. Oktober 1931 für eine
Unze Feingold 107 sh 3 d — 869788 RM., für ein Gramm Feingold
2,73646 RM.
deuſtnach 41,3780 Pen
Braſilien und die Schweiz haben ein Handelsabkommen auf der
Grundlage unbedingter Meiſtbeginſtigung abgeſchloſſen.
Samstag, 31. Oktober:
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reſtaurant Gutem/
Grafenſtraße
Heute Samsta: Abenu
Erholungsheim
Penſion
Kümmel=
bacherhof b.
Heidel=
berg. Unmittelb. a.
Walde geleg. Große
Terraſſe mit herrl.
Ausſicht ins
Neckar=
tal. Das gze. Jahr
geöffnet. Behaglich.
Aufenth. f. Herbſt
u. Winter. Vorzügl.
Verpfleg., 4 Mahlz.
Liegehalle, Zentr.=
Heiz. Penſionsprs.
5—6 ℳ, ab 1. 9.
er=
mäßigt. Proſpekte
auf Wunſch. (14246a
Morgen Sonntag vorm. HELIA
HELIA
11¼Uhr Film-Morgenfeier —
Unwiderruflich zum letzten Male.
Von den Alpen bis vor die Tore Roms Ctalieny
Ein Kultur-Großflm vom Institut für Kulturforschung, Berlin.
Miion ssen Sonntas Uuto
vorm. 11½ Uhr
Professor Samoilowitsch spricht persönlich über
Die Arktisfahrt des „Graf Zeppelin‟
Nur einmaliger Vortrag mit zahlreichen Lichtbildern.
Jugendliche haben Zutritt.
Heute unel folgencke Tage
Heute und folzende Tage
Hente Darmstädter Erstaufführung!
Das bervorragende Doppel
Programm.
Ien Maynard
der kühne Prärie-Reiter in
Ein Film, der im Berliner
Urauf-
führungs-Theater geit Wochen
ausverkaufte Häuser bringt-
meisterhafter und hinreißender
1 BODIIHd Weltstadt-Roman als Ton-Film.
Ein Ereignis der heutigen Filmkunst!
Die allerneueſten
Bismarchſtraße 123.
Ludwig Mischilſau
Samstag u. Sonnta) /i)
Metzelsup)
wozu ergebenſt einladet
Heinrich Katzenbid
Kaſtanienallee — Apfelwein=Kelt
Friſch gekelterter ſüßer Apfelrſ
Gaſthaus zum Schwimnt
Grammophon und
Gloria, nur 2 Mk
Muſikhaus Bund,
Schuchardſtraße 9.
(13491a)
Ein Sensations-Abenteuer voll
Spannung und Tempo.
Im II. Teil
Ein witziger Tonflmschwank
Hauptdarsteller:
Paul Hörbiger, Fritz Kampers,
Glaire Rommer u. V a.
Ein lustiger Soldatenflm mit einer
schwungvollen Musik und einer Fälle
urwüchsigen Humors, der
Lach-
salven auf Lachsalven auslöst.
Dazu
das tönende Beiprogramm
und die Emelka-Tonwoche.
Brennholz!
Fein gehackt z. F.=
Anmach. lief. p. Sack
1ℳℳ. bei 10 S. 90.5
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Kohlenhandlung,
Schloßgartenplatz 5,
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Jugendliche zum I. Teil zugelassen.
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Beginn 3.45, 6.45 und 8.15 Uhr
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
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Antan
Es ladet treundlieatWüer im bit
Wilh. Herrmantl 2
Zum Brang
b. Hauptbahnhot
Tel. 2463
am Hauptbahnhof
Heule Samstag, morgen Sonnlag
Spezialität:
Reh- und deflügel-Essen
Ochsenschwanz-Suppe
Rehragout mit Eiernudel oder Klöße
0.90
und Dessert
¼Ente, Kompot, Salat, Bratkartoft.
1.40
und Dessert .
Gespickte Rehkeule oder Rücken,
1.50
Kompob. Salat
Reichhaltige preiswerte Abend-Karte
Heute und morgen von 8 bis 1 Uhr:
TANZ-ABEND (15656
Inhaber: Carl Schießer
Ecke Nieder=Ramſtädter und Roßdörferſtr.
Berlin
lekanderplatz
Samstag und Sonntag
la Speiſen und Getränke zu niedrigſten Preiſen
Mitta geſſen von 80 Pfg. an, im Abonnement 70 Pfg.
Sonntag Spanferkel
Die Geschichte vom Franz Bieberkopf.
Ein Sittenbild der Berliner Unterwelt.
Weitere Hauptdarsteller:
Bernhard Minetti
(früher Landestheater Darmstadt)
Maris Bard, Marz. Schlegel u. a.
Heute 8 Uhr, morgen ab 5 U0.
Mozart-Verein
Operetten-Ab
Samstag, 7. Nov., 20.30 Uhr, Saalbau
Familien-Abend
„Freude unter Freunden‟
I. Darbietungen bewährter auswärtiger und hiesiger
Künstler.
II. TANZ!
Karten für Mitglieder zu 1 Mk. bei 0. Tietze, Elisabethenstr. 4,
daselbst auch Karten für Studenten und andere Gäste. (15693
Reinertrag zum Besten der Winterhilfe.
Wie Berlin Alexanderplatz den Menschen Franz
Bielerkopf zermahlt, wie seine Kräfte mit den
Kräften der Unterwelt zusammenstoßen und sich
dabei veibrauchen, das ist der Inbalt dieses
außer-
gewöhylichen Films.
E Heute Samstag. —u
Zur Karlsbung
Märckentheater
Sonntag, 1. November, ½4 Uhr
Erste Auf ührung (15690
Rumpelstilzchen
in 4 Bildern mit Musik v. Dovilett
Dirigent Hans Neuenhof.
Ecke Kies= u. Karlsſtr. Tel. 84
Konzert der Blaskapelle Hiudt. 20,
Schmidt — Hintermeier.
ortral
Im Ausſchank die bek. Pfungſtädter
Neben dem strahlenden Glanz der großen Hochbauten
Betlins, finstere unheimliche Gassen wo das Verbrechen
wohnt, Kontraste zwischen Licht und Schatten.
Im 1önenden Beiprogramm:
Mickyspielt auf u. die Ufa-Tonwoche
Kaiten von 25 % an Verk.-Büro
Telefonisch 389
Sanstag 1. Homiu
Metzelsup
Reſtauration zur ſchönen 9u4
Herrngarten-Café
Heute Nacht durchgehend geöffnet
Täglich abends, sowie Sonntags nachmittags
Unterhaltungs-Konzert
Beginn 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr (V.15645
Heute Samstag abend (14201:
Fran Leißler
Ecke Roßdörfer= und Inſelſtraße‟
Großes Haus 19.30 bis geg. 22 15
T Gr. 1, 2 3, 7,8
Der Troubadour
Gress 3.30. -.3. 3030e
Auführung des historischen Charakterbilg
in fünf Akten
61
A0
Hen
„Gustav Adolf
von Derrinnt im
AI
Hessischen Landestheate hu
as
Darmstac ſ0.
(Kleines Haus)
Die Vorstellungen sind:
Maue
Sonntag, 1. November 1931, 14.30 und 19 Uhnalg
dur
Mittwoch, 4. November 1931, 19.30 Uhr;
Sonntag, 8 November 1931, 14 30 und 19 Ubnznälie
Preis der Plätze 0.50 bis 3 Mk.
Für Sonntag. 1. November 1931. 14.30 Uhr, stehe20
Schülerinnen und Schülern Karten für. 0 50 u. 1Mk. M7
Verfügung. — Der Kartenverkauf für die Letzteſe
nur bei Arnold, am weißen Turm.
— Der Reinertrag wird an die Nothilfe abgeführt.
Der Evangelische Bund, Zweigverein Darmstall.
Hessisches
Landestheater
Samstag
31. Oktober 1931
Die heilige Fiamme
Preise 0.60—4 50 Mk
Marguerite: 3
Preise 0.60—3.60 M1
Außer Miete
KleinesHaus 2215—24 Uhr
dgegenüber dOOMauptpot-
15686
Sonntag abend
149 Uhr Streich-Orchester
Mittwochs, Samstags u. Sonntags nachts geöffnet.
(ZUR GOLDENEN KRONE)
Schustergasse 18 — Inh.: Wilh. Brauer — Telephon 1637
Heute Samstag, den 31. Oktober 1931
Neueröffnung mit Konzert
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B1. Oktober 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 302 — Seite 15
o, Kasähtt erert!
(Nachdruck verboten).
Roman von
/ Ernſt Klein
Serrſchaften”, wandte ſich Froſſart an die Gäſte, „es
Ihnen die Unannehmlichkeit zu bereiten und den
uruchen Sie von unſerem ſchönen Biskra haben, zu trüben,
Sis=ſerden verſtehen, daß ich meine Pflicht erfüllen muß.
unöchz gaher die Sache ſo kurz wie möglich machen und
zu=
eichrl feſtſtellen, wo ſich jeder einzelne der Herrſchaften
Beit.,8 Mordes aufhielt.”
sowzll er wie Leutnant Ducros und der Sergeant Leroux
zuunnerzns Geſchäft des Ausfragens. Bei aller
Kompliziert=
ießu ſich ſchnell erledigen, da ſowohl für die Gäſte wie für
Redienveihaft durch gegenſeitiges Zeugnis leicht ein Alibi bei=
Fucht umrden konnte. Kapitän Froſſart entließ die Mehrzahl
Thäſtiend zog ſich mit Lord Crayton und ſeiner Geſellſchaft
Sunen linen Salon zurück.
Myſlo)” begann er, „ſo peinlich es mir iſt, ſo muß ich doch
Mtlen, uß die Angelegenheit ſich auf den Kreis Ihrer
Geſell=
zu ihzntrieren ſcheint. Der Ermordete war ein Gaſt Ihrer
umdſer Mann, der nachweislich über die Mauer
geſprun=
nd zſedem verſchwunden iſt, war als Steward an Bord der=
Pſutz beſchäftigt.”
ſe )orde ſiayton verbeugte ſich ſtumm und hochmütig. Froſſart
—te un Augenblick, dann lud er ſämtliche Anweſenden ein,
zu ſmmen. Auch Lilian durfte ſich ſetzen.
üsch rchte nun verſuchen”, fuhr er fort, „im Laufe eines
ächst ſicht eines Verhörs, den Dingen auf die Spur zu
kom=
die ſb jetzt nicht zu eruieren ſind. Wenn ich die eine oder
Dage ſtellen muß, die vielleicht indiskret erſcheint, ſo
PAſich, zubedenken, daß ich dies nur tue in der Ausübung
mei=
ar hie= dieſe kleine Anſprache nicht ohne geheimen Zweck.
ar ütichtiger Offizier, ein Mann, der ſein Fach verſtand.
iskri, ort unten, wo ſich das Raffinement europäiſcher Kul=
„it gutiſch verteidigter Tradition der Wüſte berührt, ge=
M Mliner hin, die nicht nur Klugheit und Hartnäckigkeit,
ihn vuallen Dingen Takt beſitzen. Es iſt nicht leicht, mit
Eifngborenen umzugehen, die ihre Unbildung als höchſtes
nicher Vter im blinden Haß gegen die Ungläubigen vertei=
Hein MEü Diplomatie kommt man bei dieſen Leuten immer
alrs nit Gewalt und mit Strafen. Bezwingen läßt ſich
ad Handerelement Radium
Hentsiinet Verttrag
allerdings Afrika von Europa nicht. Es gehorcht ihm, es duckt
ſich, aber es bleibt Afrika. Unzugänglich. Unverſöhnlich.
Kapitän Froſſart war ein Meiſter dieſer Diplomatie und
Fingerfeinfühligkeit im Verkehr mit Menſchen, die ſich jeder
An=
näherung widerſetzen. Wenn er alſo dieſer hochmütigen, aus ihrer
Feindſeligkeit gar kein Hehl machenden engliſchen Geſellſchaft
ge=
genüber liebenswürdige Töne anſchlug, ſo wußte er ſehr genau,
was er tat. Während man ſich ſetzte, die Herren den Damen die
Stühle zurechtrückten, und er ſelbſt ſich ſcheinbar Notizen in ſein
Buch machte, beobachtete er aus dem Augenwinkel heraus einen
nach dem anderen. Fünf Frauen in der Geſellſchaft — eine von
ihnen mußte um die Löſung des furchtbaren Geheimniſſes wiſſen.
Von vornherein ſchied er Gräfin Raſſoden aus, ohne weitere
Debatte mit ſich ſelbſt. Uebrigens war nachgewieſen, daß die
ſtimmgewaltige Gräfin am Bridgetiſch ſaß, als Sala erſchoſſen
wurde. Lady Allers? Sie war erregt wie alle anderen, ſchien
jedoch ein glückliches Temperament zu beſitzen, das leicht über
ſolche Schreckniſſe hinwegkam. Sie behauptete, in der Halle
ge=
ſeſſen und, da ſie gerade ohne Tänzer war, den anderen zugeſehen
zu haben. Ihre Ausſage wurde von zwei, drei verſchiedenen
Sei=
ten beſtätigt. Major Bratter gab an, ſie auf ihrem Platze
ge=
ſehen zu haben, während er mit ſeiner Frau tanzte. Dieſe
Aus=
ſage des Majors eliminierte auch ſeine eigene Gattin. Er hatte mit
ihr getanzt. Immerhin — Froſſart war vorſichtig genug, ſich nicht
ohne weiteres darauf einzuſchwören. Auf dieſer verrückten Welt
war alles möglich. Es war ſogar möglich, daß ein
Ehe=
mann ſeine eigene Frau deckte, die ſoeben ihren
Lieb=
haber niedergeſchoſſen hatte. Indeſſen .— — war ſie die
Frau für ſolche Tat?. Sie ſchien dem Beobachter von
gehei=
mem Kummer bedrückt. Um ihren auffallend kleinen und zarten
Mund preßten ſich zwei ſcharfe Linien. Ihre Blicke waren unſtet,
zuckten fortwährend hin und her. — Trotzalledem wollte ſie ihm
nicht ſo recht in das Bild einer Frau paſſen, die, von Leidenſchaft
entflammt, zum Revolver greift. Die Natur dieſer Frau mußte
paſſiv ſein.
Und die letzte der vornehmen Damen — Lady Gwendolen
Wilfort? Impoſant in ihrer Schönheit und Haltung. Sie ſaß da
nit einem Geſicht, das der Schrecken verſteinert hatte, rührte ſich
nicht, ſah nicht nach links, nicht nach rechts. Doch es entging
Froſſart nicht, wie ab und zu eine Blutwelle in ihre bleichen
Wangen ſpritzte, um ſofort wieder zu verſinken. Ihr Mann hielt
ſich neben ihr, hatte den Arm um ihre Schulter gelegt und ſprach
leiſe und eindringlich auf ſie ein. Sie war die letzte, die mit Sala
getanzt und geſprochen hatte. Sie war, wie ſie ſelbſt zugab, ihm
bis zur Tür nachgegangen, die auf die Terraſſe führte. Sie hitte
dieſe Tür ſogar geöffnet. —
„Mir war heiß, Herr Kapitän” erklärte ſie. „Die
Partie meines Mannes intereſſierte mich nicht. Und ich leide an
nervöſem Kopfſchmerz. Ich hätte nicht tanzen ſollen. Die kühle
Luft tat mir wohl —.” So hatte ſie geſprochen, ſcheinbar
ge=
faßt und ſelbſtſicher. Doch ſo wie ab und zu das Blut in
ihre Wangen drängte, ſo hatte Froſſart gelegentlich einen Ton
in ihrem Sprechen vernommen, der nicht von der Oberfläche
kam. — —
Aber — — während Froſſart ſo daſaß, mit Notizen
be=
ſchäftigt, und mit ſeinen ſcharfen Augen einen nach dem anderen
muſterte, griff er plötzlich wieder auf die markanteſte Tatſache
zurück — auf das Verſchwinden Stefano Sorinos. Konnte das
nicht zufällig ſein? War es ausgemacht, daß die Fußſpur, die
man an der Mauer gefunden hatte, die des Steward war? Er
zuckte auf und gab dem Sergeanten einen Befehl.
„Holen Sie mal einen Schuh Sorinos und ſehen Sie nach,
ob er in die Spur an der Mauer paßt!”
Dann begann er die Unterhaltung mit Crayton und ſeinen
Gäſten; erkundigte ſich danach, wer Sala kannte, wie lange man
ihn kannte, woher — — warf da und dort eine ſcheinbar
harm=
loſe Frage hin und bekam auf dieſe Weiſe allmählich ein
Charakterbild des Ermordeten zuſammen, das zwar nicht klar
umriſſen war, ihm aber doch einen ungefähren Begriff der
Per=
ſönlichkeit gab. Ein homme de femme, der ſeinen Einfluß auf
Frauen ſehr wohl auszunützen verſtanden hatte. Deshalb machte
Froſſart jede Frau zur Zuhörerin für die Ausſagen der anderen.
Deshalb nahm er nicht jede für ſich allein vor, ſondern ſetzte
ſie neben einander, beſſer gefagt gegen einander. Er ſtellte
Fragen, die ſogar zwei von ihnen in Gegenwart des eigenen
Mannes beantworten mußten. Unterwarf ihre Nerven einer
grauſamen Probe. Lady Allers, durch keinerlei Rückſichten
be=
hindert und beengt, plapperte nur ſo darauf los. Schwärmte
von der Liebenswürdigkeit Salas, ſchwärmte von der
Schwär=
merei, die das geſamte weibliche Geſchlecht für ihn erfüllte.
„Ich ſelbſt hätte mich um ein Haar über die Ohren in ihn
ver=
liebt”, geſtand ſie zum Schluß mit der naiven Offenheit, die ſie
ſo reizend kleidete.
Von den beiden verheirateten Frauen überſtand Lady
Wil=
fort, weitaus ſtärker als die zarte, überaus ſenſitive Gattin des
Majors, die Prüfung beſſer.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 16 — Nr. 302
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 31.
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