Darmstädter Tagblatt 1931


17. Oktober 1931

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Ginzeinummer 10 Dfenige

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U. Ine Pestimdſchteit für mt Pefiche dund
Kondns eder genichticher Beitneiſbung fälft eer
Fa a.3
Rummer 288
Radan wes. Domnonto Denſche Bank und Dam=
Samstag, den 17. Okiober 1931.
194. Jahrgang
Kädter und Nononaban.

Mehrhelt Tat Bramttg.
Mißkrauensankräge mik 295 gegen 270 Skimmen abgelehnk. Ablehnung des Auflöſungsankrages mit 320 gegen 252
Skimmen. Die Aufhebung der Nokverordnungen ebenfalls mit 336 gegen 233 Skimmen abgelehnk.
würde. Deutſchnationale und Nationalſozialiſten und die drei niſter Dr. Bredt zurückgezogen haben. Wir haben darum
aus der Landvolkfraktion ausgeſchiedenen Abgeordneten ver= beſchloffen, trotz aller Bedenken das Kabinett Brüning zu
Brüning ſiegk mik 25 Stimmen.
ließen daraufhin den Saal.

I. Fa

Lie Entſcheidung über das Schickſal des zweiten Kabinetts
ung war eigentlich, als die Sitzung des Reichstags begann,
ts gefallen. Der Kanzler hatte ſich mit der Wirtſchaftspartei,
une ſehr handfeſte Intereſſenpolitik getrieben hat, geeinigt
tadurch erreicht, daß die Wirtſchaftspartei geſchloſſen gegen

Von unſerer Berliner Schriftleitung.

RAißtrauensanträge ſtimmen wollte. Da die Regierung vor=
reits
auf mehr als 270 Stimmen rechnen konnte, war damit

Awſolute Mehrheit geſichert. Der Ausgang alſo ſchon ent=

10aI

ſten.
1Der letzte Tag diente alſo im weſentlichen dazu, dem unbe=
ſtharen
Redebedürfnis der kleineren Fraktionen gerecht zu
ar, mit zwei Ausnahmen. Intereſſant war zunächſt, wie die
ſtſchaftspartei ihre Abſtimmung begründen würde. Ihr
auführer Mollath verſchanzte ſich dahinter, daß das Zen=
in
erklärt habe, es würde keine irgendwie rechtsgeartete Re=
Eug tolerieren, daß alſo der Sturz des Kabinetts das innere
Kz bedenten würde. Eine etwas anfechtbare Begründung,
Adie Erklärung des Zentrums nur den Zweck verfolgte, die
telparteien unter Druck zu ſetzen, um ſelbſtverſtändlich in
F. füatzgelben Augenblick unter den Tiſch zu fallen, wenn nach
ſer Sturz des Kabinetts Brüning eine andere Möglichkeit
ie einer rechtsgerichteten gar nicht übrig blieb.
Die andere Ausnahme war der Kanzler ſelbſt, der ſich noch
aul in die Fenerlinie wagte und ſich damit einen eigentlich
m einer Seite beſtrittenen Erfolg holte. Es gelang ihm zwar
den Nachweis zu erbringen, daß eine Regierung auf
b m auarrer Grundlage heute in Deutſchland in jolchen Zeiten der
läne Unmöglichkeit iſt. Aber der ſtarke ſittliche Ernſt, das
Pathos und die nationale Leidenſchaft, mit der er ſprach,
e doch allen Parteien Anerkennung und Achtung ab. So iſt
* Ausgang dieſes parlamenkariſchen Kampfes
in eiſer Eiie ein Erfäilf Ni den Kander.
Von den übrigen Miniſtern iſt kaum mehr die Rede ge=
Fragen, die uns vor wenigen Wochen noch bis auf das
e aufwühlten, wie die deutſch=öſterreichiſche Zollunion,
ſtzen kaum mehr eine Rolle. Die einzige Frage, die zur
theidung ſtand, war zuletzt die, ob mit dem Sturz der
grumg zu einem Syſtemwechſel gegriffen werden ſollte oder
Auch einmal eine Mehrheit ſich für den Verſuch zuſammen=
tlnnter
dieſem Kanzler den Weg ins Freie zu ſuchen. Die
fheit hat dann für Dr. Brüning entſchieden.
der Reichstag wies eine Beſetzung auf wie ſelten. Von
477 Abgeordneten fehlten nur 6, unter ihnen der preußiſche
Arterpräſident Otto Braun, der noch im Flugzeug aus der
triz kommen wollte, aber von ſeinen Aerzten daran ver=
ui
wurde. Alle ſechs waren krank. An der Abſtimmung
ich außerdem der Volksparteiler Moldenhauer nicht be=
it
weil er nicht gegen ein Kabinett ſtimmen wollte, in dem
liöſt geſeſſen hat. Außer ihm der Volksparteiler Schneider=
tzen
, der nicht gegen die Mehrheit der Fraktion ſtimmen
A. So ergibt ſich.
tenag
öinené lete Geſamtſtimmenzahl von 568, von denen ſich die drei
lonnoveraner der Stimme enthielten. Für das Miß=
iauensvotum
wurden 270 Stimmen abgegeben, dagegen
1B, ſo daß die Regierung alſo eine Mehrheit von 25 Stim=
tfun
erhielt. Geſchlofſen ſtimmten in der Oppofition die
4tonalſozialiſten, die Deutſchnationalen und die Kom=
4mniſten, die Volkspartei mit Ausnahme der fünf Abge=
glyneten
Kahl, Glatzel, Thiel. Kalle und von Kardorff,
9 Landvolk mit Ausnahme der Abgeordneten Schlange=
Shöningen und Dorſch=Heſſen, von denen Schlange=
Shöningen feinen Zettel gegen die Mißtrauensanträge
ſchab, während Dorſch=Hefſen der Abſtimmung fernblieb.
Iaf der Regierungsſeite ſtimmten geſchloſſen das Zentrum,
ſä Sozialdemokraten, die Staatspartei, die Chriſtlich=
zialen
, die Bayeriſche Bolkspartei und ſchließlich die
Wirtſchaftspartei.
las Ergebnis wurde begreiflicherweiſe von der Mitte mit
an Beifall aufgenommen, während die Oppoſition ſich ver=
41smäßig ſtill verhielt. Damit war aber auch die Entſchei=
über
die übrigen Mißtrauensanträge gefallen. Volks=
* und Landvolk ließen dazu erklären, daß ſie, nachdem
ltiſche Entſcheidung gefallen ſei, es ablehnten, kommuni=
4 Demonſtrationsanträgen zuzuſtimmen. Infolgedeſſen
die Mißtrauensanträge gegen den Reichswehrminiſter
en Reichsernährungsminiſter mit einem ganz anderen
kynnverhältnis: mit 321:233 Stimmen ſtatt. Aehnlich war
mtſcheidung auch bei dem Mißtrauensantrag gegen den
tarbeitsminiſter Stegerwald.
Dr Antrag auf Auflöſung des Reichstags verfiel gleich=
U8 der Ablehnung mit 320.252 Stimmen, der Antrag
AAufhebung der Notverordnungen mit 336:B33 Stimmen.
Unakiongle Oppoſikien wanderi wieder aus.
dieſem Augenblick trat die Oppoſition mit der Erklä=
hervor
, daß ſie, nachdem ihr der Sturz des Kabinetts
ugen ſei, an den Weiterberatungen ſich nicht beteiligen und
ARichstag nur bei befonderen Anläſſen wieder betreten

Die polikiſchen Folgen des Regierungserfolges
werden zunächſt auf außenpolitiſchem Gebiet liegen. Der Kanz= dem das Gros der deutſchen Bevölkerung ſteht und zu
ler hat die Möglichkeit, ſeine Verhandlungen fortzuſetzen und
er darf darauf rechnen, daß ſein Abſchneiden im Reichstag ſeine
perſönliche Autorität im Ausland verſtärkt. Im Innern da=
gegen
bedeutet eigentlich die Abſtimmung nur eine Vertagung
des Endkampfes. Auch Dr. Brüning iſt ſich darüber klar, daß Ich bin dankbar für die Anregungen, die in der Debatte ge=
zeitlich
nicht allzulang bemeſſen weroen kann. Er will in der einem Antrag, eine Reihe formulierter Vorſchläge auf Aende=
kommenden
Woche den Wirtſchaftsbeirat, von dem er ſich große rung der Notverordnung einem Ausſchuß zur weiteren Beratung
Dinge zur Löfung der wirtſchaftlichen Probleme verſpricht, ein= zu überweiſen. Wir wollen nur, daß nicht die Klammern zer=
berufen
und wird ſich davon überzeugt haben, daß er das bis= ſtört werden, die unſer Wirtſchafts= und Finanzgebäude zu=

tolerieren. (Lärm rechts.) Dieſer Regierung gehören
heute beſtimmte Perſönlichkeiten nicht mehr an, gegen die
wir Bedenken hatten. Das Kabinett Brüning iſt berufen
worden vom Reichspräſidenten von Hindenburg, hinter
dem wir in unverbrüchlicher Treue ſtehen.
Reichskanzler Dr. Brüning:
ihm nur eine neue Bewährungfriſt bewilligt worden iſt, die geben worden ſind. Die Reichsregierung widerſetzt ſich nicht

herige ſchleppende Tempo nicht fortſetzen kann. Er wird alſo in ab=
ſehbarer
Zeit mit einem Wirtſchaftsprogramm hervortreten
müſſen, das entweder den Forderungen der Sozialdemokraten
oder denen der Wirtſchaftspartei genügt. In jedem Falle wird
dadurch die Mehrheit, die ſich noch für ihn zuſammenfand, ver=
ringerk
, die ſich dann automatiſch in eine Minderheit verwandelt.
Darüber können aber immerhin noch zwei Monate vergehen. So
lange dürfte die Regierung jſetzt vor dem Reichstag Ruhe haben
und freie Hand für die Weitertreibung der außenpolitiſchen
Aktion gewinnen wenn nicht dieſe Gefahr iſt nicht zu unter=
ſchätzen
innere Erſchütterungen auf finanziellem oder wirt=
ſchaftlichem
Gebiet die Entſcheidung nach einer anderen Richtung
beeinfluſſen.
Die enkſcheidende Sikung.
Berlin, 16. Oktober.
Präſident Loebe eröffnete die Freitagsſitzung um 12 Uhr.
Zunächſt wird eine Entſchließung des Kriegsbeſchädigtenaus=
ſchuſſes
zu Gunſten der Kriegsbeſchädigten debattelos ange=
nommen
.
Die Ausſprache über die Regierungserklärung wird dann
fortgeſetzt.
Abg. Rippel (Chr.-50z.):
Es geht heute um mehr als um ein Kabinett. Es geht
um die Schickſalsfrage des deutſchen Volkes.
Die Nationalſozialiſten laufen jetzt Sturm gegen die
Brüning=Notverordnung, in der die Kürzung der hohen
Penſionen, die Kontrolle der Großbanken und Kartelle an=
geordnet
wird. Das ſind doch Forderungen, die die
Nationalſozialiſten früher ſelbſt propagiert haben. Das
deutſche Volk trägt harte Opfer, wenn die Not des
Vaterlandes es erfordert. Es wehrt ſich aber mit Recht
dagegen, wenn die verſchwenderiſche Wirtſchaft der Privat=
wirtſchaft
und der Kommunen auch in der jetzigen Not=
zeit
fortgeſetzt wird.
Wir können in dieſer Notzeit den Klaſſenkampf
nicht ertragen, der von rechts proklamiert wird.
Vir brauchen eine Arbeitsgemeinſchaft, in der
auch die Gewerkſchaften aller Richtungen ver=
treten
ſind.
Abg. Dr. Neubaner Kom.)
ſtellt an die Nationalſozialiſten die konkrete Frage: Würde Hitler
als Leiter der deutſchen Außenpolitik Frahkreich erklären, daß
er die Tributzahlungen einſtellt? Nein, das würde er nicht
tun. Er würde in Paris Bedingungen unterſchreiben, gegen
die alles das ein Kinderſpiel iſt, was jemals Hermann Müller
oder Brünimg unterſchrieben haben. Hitler muß dann um die
Gunſt Frankreichs betteln, weil Frankreich fonſt die deutſche
Wirtſchaft zerſchlägt, von der die Hitlerbewegung finanziert
wird. Nur der Kommunismus im Bunde mit Sowjetrußland
kann das deutſche Volk aus der Not erretten.
Abg. Mollakh (W. P.)
verlieſt eine Erklärung ſeiner Fraktion, in der es heißt, die
Folge einer vernichtenden zehnjährigen Finanz= und Wirtſchafts=
politik
in Verbindung mit außenpolitiſcher Schwäche ſei die
Abwendung eines großen Teils des Volkes von dem jetzigen
Syſtem.
Die nationale deutſche Jugend iſt heute der wertvollſte
Aktippoſten unſeres Volkes. Die Fraktion der Wirtſchafts=
partei
, die durch Zuſtimmung zum Mißtrauensvotum den
Weg freizumachen hätte für die Bildung einer Regierung,
in der dieſe Kräfte führend vertreten ſind, iſt ſich der
ſchweren Verantwortung bewußt, die ſie damit für die
Zukunft übernimmt. Losgelöſt von aller Parteipolitik
haben wir die Folgen eines ſolchen Schrittes ſorgfältig
erwogen. Wir haben vor der Entſcheidung der Fraktion
dem Reichskanzler verſchiedene Fragen vorlegen müſſen,
und er hat uns zugeſagt, daß er eine grundſätzliche
Schwenkung in der Politik der letzten zehn
Fahre vornehmen wolle, unter Berückſichtigung
der Bedürfniſſe des ſelbſtändigen Mit=
telſtandes
. Wir haben andererſeits nicht die ueber=
zeugung
gewinnen können, daß heute die Chance für die
Mehrheitsbildung einer Rechtsregierung größer werde als
vor einem Jahre, als wir zu dieſem Zweck unſern Mi=

ſammenhalten.
Eine andere Geſamtlöſung iſt in der Debatte von keinem
Parteiredner den Regierungsvorſchlägen entgegengehalten
worden. Ich danke allen Rednern, auch dem Führer der
Nationalſozialiſten, für die Vornehmheit, mit der ſie die
Polemik gegen mich in der Reichstagsdebatte geführt
haben.
Wenn dieſe Beſſerung der politiſchen Metboden auch in den
Parteiverſammlungen der kleinſten Orte Platz greifen würde,
dann würden manche Maßnahmen überflüffig ſein, die wir nicht
zu unſerer Freude in die Notverordnung aufnehmen mußten.
Es iſt keine Freude, der Preſſe Zwangsauflagen zu machen,
und ich wünſche den Tag berbei, wo es durch freiwillige Selbſt=
kontrolle
der Preſſe möglich ſein würde, darauf zu verzichten.
Im übrigen darf ich eines beſonders hervorheben, was
mich mit einer gewiſſen Enttäuſchung erfüllt kat, und das
iſt die bei aller perſönlichen Liebenswürdigkeit ſcharf ab=
lehnende
Kritik der deutſchen Landvolkvartei. (Lebhafte
Zuſtimmung.) Ich ſage enttäuſchend und ſage das vom
Standpunkt eines Freundes der Landwirtſchaft aus. Denn
einen Miniſter ſo angreifen, dem es das Geſchick auf=
erlegt
hat, nur Abbaumaßnahmen gegen die Arbeiter=
ſchaft
aus einer Zwangslage heraus vorzunehmen, einem
Manne, der ſchon in früheren Jahren ſich unter die Kon=
fumenten
geſtellt hat und ſich mutig zum Schutz der
Landwirtſchaft bekannt hat, dieſem Manne derartige Vor=
würfe
zu machen, das iſt ein ganz hiſtoriſcher Fehler vom
Standpunkt der deutſchen Landwirtſchaft. (Starker Beifall.)
Sind wir uns doch darüber klar: Neben der ungeheuren Schul=
den
= und Zinſenlaſt, die auf der Landwirtſchaft ruht, neben
der Ueberſpannung anderer öffentlicher Laſten leidet doch die
Landwirtſchaft heute ſchon in Deutſchland, wenigſtens ſchon im
ſtärkſten Maße, darunter, daß die Kaufkraft der Konfumenten
ſo weit geſunken iſt, daß ſie ihre Produkte nicht mehr abſetzen
kann. Desbalb geht es auch nicht ſo mit den radikalen Löſun=
gen
der Produktionskoſtenſenkung auf einen Schlag, wie ſie
anſcheinend einzelnen Rednern, vielleicht auch dem Abgeordneten
Dingeldey vorgeſchwebt haben. Vor allem aber, das muß ich
hier einmal ſcharf betonen. Herr Aba. Dingeldeh.
wenn ich in den Tagen, wo die Banken und Sparkaſſen
geſchloffen waren, Maßnahmen getroffen hätte, die das
ganze Volk erregt hätten, dann wäre es nicht möglich ge=
weſen
, die deutſche Kreditwirtſchaft und den deutſchen
Staat überhaupt zu retten. (Lebhafte Zuſtimmung)
Ruhe mußte ich ſchaffen in dieſem Augenblick. Es ſind
nicht die Maßnahmen des Staates geweſen, die unſer
Kreditſyſtem gerettet haben, ſondern der Glaube der Be=
völkerung
an dieſe Maßnahmen. (Beifall im Zentrum.)
Eine praktiſche Arbeitsgemeinſchaft habe ich im Stillen ſo weit
durchgeführt, daß ich ſtets wieder mit Wirtſchaftsführern ver=
ſchiedenſter
Berufe und mit Vertretern der Arbeitnehmer ge=
ſprochen
und verſucht habe, eine Linie zu finden. Ich bin
überzeugt, daß es möglich iſt, eine ſolche Linie zu finden. ( Kom=
muniſtiſcher
Zuruf: Hungerlinie!) Keineswegs eine Hunger=
linie
! Ihre Politik (zu den Kommuniſten gewandt) führt letzten
Endes zum Hunger.
Es iſt meine Aufgabe zu verhindern, daß das deutſche
Volk in dieſem ſchwerſten aller Winter auseinandergeriſſen.
wird. Das Ziel eines verantwortlichen Politikers in
dieſen Tagen muß ſein, zu verhindern, daß über der Not
dieſer Wochen und Monate, über dieſen internationalen
Spannungen alleräußerſten Grades nicht, wie es immer
in der Geſchichte des deutſchen Volkes war, das deutſche
Volk in zwei feindliche Lager auseinandergeriſſen wird.
Man mag mich ruhig angreifen, das ſoll mich nicht ſtören. Ich
habe mit Bewußtſein in den letzten Wochen nicht mehr in der
Oeffentlichkeit geſprochen, weil ich ſonſt in ſo ſcharfer Form
gegen die Intrigen und Gehäfſigkeiten hätte Stellung nehmen
müſſen, daß ich vielleicht vieles für die Zukunft zerſchlagen
hätte. Ich habe Wichtigeres zu tun, und ich habe einen zu
tiefen Glauben an das deutſche Volk, als daß
ich es für möglich halte, auf jeden Angriff in=
famer
Skribenten zu antworten.
Bei dem Kampf der einen Seite dieſes Hauſes gegen
die andere iſt es leider nicht möglich, die Volksgemein=
ſchaft
in ihrem politiſchen Ausdruck herbeizuführen, die
wir in dieſer hiſtoriſchen Stunde des deutſchen Volkes
haben müßten. Ich halte es für unmöglich, einen

[ ][  ][ ]

Seite 2

Weg zu begehen, der uns über dieſen ſchwe=
ren
Winter hinwegführen ſoll, der von
vornherein eine geſchloſſene Front gegen
die Arbeiterſchaft bedeutet. Wer das glaubt,
wird in kurzer Zeit verſagen.
Aber hinter dem Verſagen ſteckt dieſes Mal etwas anderes.
(Hört, hört! in der Mitte, ſehr wahr bei den Kommuniſten.)
Da es auf dieſem Wege nicht möglich iſt, ſo bin ich zu der
Ueberlegung gekommen, ein Kabinett zu bilden, daß an ſich von
jedermann in ſeinen Maßnahmen und in ſeinem Programm
akzeptiert werden könnte; denn
die Linie, die gegangen werden muß, wenn Deutſchland
gerettet werden ſoll, wird doch immer eine Linie des
Ausgleiches und nicht der Unterdrückung nach der einen
oder anderen Seite ſein.
Ich mußte daher die parteipolitiſche Baſis dieſes Kabinetts
verengen und gleichzeitig dem Herrn Reichspräſidenten vor=
ſchlagen
, einen Wirtſchaftsbeirat zu bilden. Wenn man glaubt,
in dieſen ſchwierigſten außenpolitiſchen Zeiten einen Wechſel
in der Regierung vornehmen zu können, dann muß ich etwas
ſagen, was ich aus eigenſter bitterer Erfahrung habe kennen=
gelernt
: Jedes neue Kabinett mit einer anderen Etikette hat
zunächſt für einige Zeit mit ſtärkſtem Mißtrauen im Auslande
zu kämpfen. Wir können keine Zeit verlieren. Nehmen wir
einmal den theoretiſchen Fall einer Rechtsregierung. Wenn ſie
den Weg, der zur Freiheit führen muß, gehen will, ſo wird ſie
den Weg fortſetzen müſſen, den wir gegangen ſind. Aber ſie
wird dem Auslande gegenüber erſt Erklärungen abgeben müſſen,
die die bisherigen Regierungen nicht abzugeben brauchten. ( Leb=
hafter
Beifall und Händeklatſchen.) Damit ich nicht mißver=
ſtanden
werde. Ich habe kein Wort von einer Kapitulations=
erklärung
einer ſolchen Rechtsregierung geſprochen und glaube,
daß es überhaupt keine Partei in dieſem Hauſe gibt, die jemals
eine derartige Erklärung abgeben wird.
Wie will man die Anfchauungen innerhalb einer Rechts=
regierung
auf einen Nenner bringen? Man ſoll doch
wenigſtens einmal klar erklären, was man will. (Sehr
richtig!)
Ich habe noch nicht die Möglichkeit gehabt, den Offenen Brief
Hitlers an mich ſelbſt ganz durchzuleſen. Das bedeutet keine
Kritik. Ich werde ihn durchleſen. Aber auf ein paar ange=
ſtrichene
Stellen dieſes Briefes möchte ich eingehen. Hitler ſagt,
wenn auch nur vorübergehend eine Sanierung gelungen wäre,
hätte niemand an die Reviſion gedacht. In dieſer Auffaſſung
liegt ein grundſätzlicher Fehler. Ich habe nicht mit einer Revi=
ſion
des Young=Plans angefangen, ſondern es war zunächſt
meine Aufgabe, unter bitteren Opfern des deutſchen Volkes ein
abſolut finanziell wankendes Gebäude zunächſt einmal zu
ſtützen, um überhaupt darin leben zu können.
Wir ſind die erſte Regierung geweſen, die aus eigener
Kraft und nicht aus Anleihen erfüllt hat. (Unruhe bei
den Kommuniſten.) Es zeigte ſich dabei, daß es ſo mit
den Reparationen nicht geht. Entweder gibt man uns
das Geld, um es in Reparationen wieder zurückzuzahlen,
und das hat auch einmal ein Ende, oder man gibt uns die
Freiheit, die Reparationen mit einem rieſigen Ausfuhr=
überſchuß
zu bezahlen, und auch das können die Völker
nicht vertragen. Trotz aller Unpopularität mußten wir
den Mut haben, unſeren Weg zu gehen. Wenn man an das
Erfüllen ohne ausländiſche Kredithilfe geht, ſo wird ſich
zeigen, daß es nicht möglich iſt, in dieſer Form und Höhe
Reparationen zu bezahlen. Ich glaube, daß dieſe Me=
thode
, die gewählt wurde, um eine Aufklärung der Welt
über die wirkliche Lage Deutſchlands zu ſchaffen, wirk=
ſamer
war, als manche Forderung der Parteien.
Denkſchriften und Reden werden die Welt nicht von der Not=
lage
Deutſchlands überzeugen. Es überzeugt allein, wenn eine
Regierung den Mut hat, ihre Karten aufzudecken und nicht zu
ſagen, daß ſie mit allem Auferlegten mit einem Schlage brechen
will. Dieſe unſere Methode iſt nicht neu, ſie iſt von beſiegten
Völkern immer wieder benutzt worden, um zum Erfolg zu
kommen.
Wenn Hitler mutig genug iſt, mir die nationale Geſin=
nung
nicht abzuſprechen, ſo frage ich: Was hindert dann
vier Fünftel dieſes Hauſes, ſich einmal zu entſchließen,
für ein paar Monate Parteipolitik beiſeite zu laſſen und
nur darüber zu reden, wie das Vaterland gerettet werden
kann, um endlich Glück und Freiheit zu ſchaffen.
(Anhaltender Beifall und Händeklatſchen bei den Regierungs=
parteien
.)
Abg. Schmidk-Hannover (9nakl.)
verlieft in Anweſenheit der Rechten eine Erklärung, in der u. a.
betont wird: Ein Weiterregieren dieſes Kabinetts und eine
neue Ausſchaltung des Reichstages würde eine außen= und
innenpolitiſche Lage von ſo tragiſcher Schwere ſchaffen, daß

Samstag, den 17. Oktober 1931
ein Abgleiten Deutſchlands in chaotiſche Zuſtände unvermeidlich
väre.
Der Mißerfolg der mit nie dageweſenen Vollmachten aus=
geſtatteten
Regierung des Kanzlers Brüning liegt klar vor
Augen. Er ſcheiterte, weil er ſich aus der Abhängigkeit von
der Sozialdemokratie nicht zu befreien vermochte. Wenn der
Kanzler in ſeiner Rede am Dienstag den Parteien die Ver=
antwortung
für alles, was kommen wird, überließ, ſo geben
wir ihm und denen, die ihm zu einer Mehrheit verhelfen wollen,
dieſes Wort in ſeiner vollen Schwere zurück. Die Träger der
Regierung werden nicht von der Verantwortung entbunden.
Wenn der Kanzler die Befürchtung ausgeſprochen hat, daß ſich
eine Rechtsregierung zu Erklärungen dem Ausland gegenüber
veranlaßt ſehen würde, die die jetzige Regierung nicht abzugeben
braucht, ſo können wir nur unſer Befremden darüber aus=
ſprechen
, daß der Kanzler überhaupt an ſolche Möglichkeiten
denkt. Wir können ihn aber beruhigen: Das Vertrauen des
In= und Auslandes zu einer klaren Rechtsregierung wird größer
ſein als das Vertrauen zu ſeiner eigenen, hundertfach wider=
legten
Regierung. Der Bankrott der Außenpolitik iſt in er=
ſchütternder
Weiſe zutage getreten. So vorbelaſtet will der
Reichskanzler in die kommenden internationalen Verhand=
lungen
eintreten! Damit ſteigt die Gefahr eines dritten Tribut=
planes
und einer Verewigung der deutſchen Wehrloſigkeit auf.
Wir erklären erneut, daß wir neue internationale Laſten und
Bindungen, die dieſe Regierung übernimmt, nicht anerkennen.
Die Verantwortung für die Uebernahme ſolcher Verpflichtungen
würde denen zur Laſt fallen, die dieſe Regierung nicht ſtürzen.
Wir laſſen uns jedenfalls nicht von dem klaren Weg abbringen,
auf den wir Deutſchland aus dieſer Kerenſki=Periode der Halb=
heiten
, aus dem bürokratiſchen Deſpotismus dieſes Verord=
nungsſtaates
in eine klare Zukunft hinüberführen werden.
(Starker Beifall bei den Deutſchnationalen und National=
ſozialiſten
.)
Es ſprachen dann noch die Abgeordneten Roſenfeld
(S. A. P.) und Dr. Strathmann (Chr.=Soz.), Abg. Soll=
mann
(Soz.), Abg. Kling (Bayer.=Bbd..), Abg. Meyer=
Hannover (Dtſch.=Hann.) und Abg. Haag (Landvolk).
Damit iſt die Ausſprache beendet, und es beginnen
die Abſtimmungen.
Zunächſt wird in namentlicher Abſtimmung über den von
den Kommuniſten, Deutſchnationalen und Nationalſozia=
liſten
eingebrachten Mißtrauensantrag gegen das Geſamt=
kabinett
entſchieden. Die Abſtimmung ergibt die Ablehnung
des Mißtrauensantrages mit 294 gegen 270 Stimmen bei
3 Stimmenthaltungen.
Das Abſtimmungsergebnis wird von der Mitte mit Bei=
fall
, von der Rechten und den Kommuniſten mit Schweigen
aufgenommen.
Die Abgeordneten Dr. Dingeldey (D. V. P.) und Döbrich
(Landv.) erklären, daß ihre Fraktionen den kommuniſtiſchen
Demonſtrativanträgen gegen einzelne Miniſter nicht zuſtimmen
werden.
Der kommuniſtiſche Mißtrauensantrag gegen
Miniſter Groener wird in namentlicher Abſtimmung
mit 321 gegen 233 Stimmen abgelehnt bei 16 Stimm=
enthaltungen
.
Mit 337 gegen 233 Stimmen wird dann nach der vor=
läufigen
Zählung der Mißtrauensantrag gegen
den Reichsernährungsminiſter Schiele ab=
gelehnt
, ebenſo mit 326 gegen 235 Stimmen bei 16 Ent=
haltungen
der Mißtrauensantrag gegen den
Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald.
Der von den Deutſchnationalen, Nationalſozialiſten und
Kommuniſten geſtellte Antrag auf Auflöſung des
Reichstages wird mit 320 gegen 252 Stimmen der
Antragſteller abgelehnt.
Es folgt die namentliche Abſtimmung über den von den
Deutſchnationalen und den Nationalſozialiſten geſtellten
Antrag auf Aufhebung ſämtlicher Notver=
ordnungen
. Der Antrag wird mit 336 gegen 233
Stimmen abgelehnt.
Abgelehnt werden auch die Anträge auf Aufhebung ein=
zelner
Notverordnungen. Bei der Abſtimmung über die
letzte Notverordnung enthält ſich die Bayeriſche Volks=
partei
der Stimme.
Abg. Leicht begründet dieſe Haltung ſeiner Partei in
einer Erklärung damit, daß die Bayeriſche Volkspartei erſt
die Entſcheidung über ihre Aenderungsvorſchläge abwar=
ten
wolle.
Erneuker Auszug der Rechken.
Nachdem auch die Aufhebung dieſer letzten Notverordnung
abgelehnt worden iſt und über die kommuniſtiſchen Anträge
abgeſtimmt werden ſoll, erklärt Abg. Dr. Frick (Natſ.),

un biid mensheri Räner Stieotiahs an

Zum 18. Oktober 1931.
* Vor einhundert Jahren erblickte Kaiſer Friedrich III. im
alten Königsſchloſſe des Großen Friedrich das Licht der Welt.
Am Jahrestage der Völkerſchlacht bei Leipzig, da überall in
dankbarer Erinerung der achtzehn Jahre, vorher geſchlagenen
ſiegreichen Schlacht gegen den franzöſiſchen Zwingherrn gedacht
wurde!
Prinz Friedrich Wilhelm war von der Vorſehung dazu aus=
erſehen
, an der Einigung des deutſchen Vaterlandes an her=
vorragender
Stelle mitzuwirken. Als der Liebling des Volkes,
als unſer Fritz als der Kronprinz lebt er in der Erinne=
rung
ſeines Volkes und ſeiner Zeitgenoſſen.
Eine herrliche Erſcheinung, wenn er hoch zu Roß erſchien
oder ſeine Umgebung überragte! So ſteht er vor uns älteren,
wie wir ihn in unſerer Jugendzeit geſchaut hatten: der hoch=
gewachſene
, kraftvolle Mann: Orangeband, Orden, Helmbuſch=
zier
, Paſewalker Küraſſier!
Und dann ſein trauriges, tragiſches Schickſal!
Nur 99 Tage hat er, ein todkranker Mann, die heißerſehnte
Kaiſerkrone tragen dürfen, dann entglitt das Szepter ſeinen
einſt ſo ſtarken Händen. Die Siegfriedgeſtalt, einſt blühend in
männlicher Schönheit und Kraft, erlag heimtückiſcher Krankheit!
Dieſer Mann, der im Wogen der Feldſchlacht wie ein
Kriegsgott ſelber einherſprengte, hatte ein Herz ſo weich, ein
Gemüt ſo mild, daß es uns immer wieder ergreift, wenn wir
die Niederſchriften ſeines Tagebuches oder die Zeugniſſe der
Männer ſeiner Umgebung leſen.
Im Kriege gegen Oeſterreich war der General von Stoſch
der Generalquartiermeiſter ſeiner Armee. In Stoſchs Erinne=
rungen
finden wir vieles, was uns das Bild des Kronprinzen
noch liebenswerter und teurer macht.
Kronprinz Friedrich Wilhelm kommandierte die Schleſiſche
Armee. Ueberall wurde er in Schleſien jubelnd begrüßt. Die
ganze Bevölkerung war herbeigeſtrömt. Die Schönheit ſeiner
Erſcheinung und die Liebenswürdigkeit ſeines Auftretens ent=
zückten
alle Welt erzählt Stoſch. Mit blutendem Herzen hatte
fich beim Ausmarſch der Kronprinz als pflichttreuer Soldat von
ſeinem ſchwer erkrankten Sohn, dem Prinzen Siegismund, los=
geriſſen
; er ſollte das heißgeliebte Kind lebend nicht mehr
wiederſehen.
Ueber die traurigen Stunden, die der Kronprinz durchge=
macht
hat, berichtet Stoſch: Von ſeinem kranken Kinde ſpricht
er jetzt oft und viel; man fühlt mit ihm, wie ihn das Leiden
beſchäftigt. Er hat ein treues, gutes Auge. Ich kann ihn jetzt

vielfach beobachten, da ich ihm bei Tiſch meiſt gegenüberſitze.
Einige Tage ſpäter: Der Kronprinz iſt ſehr leidend über die
ſchlechten Nachrichten, die er von ſeinem Kinde erhält; er iſt
ein ſo guter Familienvater, daß ſeine Gedanken nicht von ihm
weichen.

Kaiſer Friedrich III.,
deutſcher Kaiſer und König von Preußen,
geboren am 18. Oktober 1831, geſtorben am 15. Juni 1888

Ergreifend ſind die Niederſchriften des Kronprinzen ſelb
über jene Zeit; ſie ſind nur ſpärlich vorhanden, denn der Kro=
prinz
bemerkt: Ueber die in Neiße verlebten Tage zu ſchreiben
fehlt mir die Kraft! Am 15. Juni leſen wir: Frauchen te
graphiert, daß Siegismund Gehirnkrämpfe geſtern abend un
bis heute morgen gehabt; Ausgang ſehr zweifelhaft, Profeſſ=
Frerichs Telegramm ſehr bedenklich, aber nicht hoffnungslo
Ausſchwitzungen aus dem Gehirn. Das liebe reizende kleit
Weſen, von meinem Frauchen ſelbſt genährt! Gottes Wille ge
ſchehe, aber ich bin ganz gebrochen. Mein armes, armes Frat
chen ſo ganz allein in dieſer Angſt und Not, und ich kann un
darf nicht hin. Am 18. Juni ſtarb der kleine Prinz; im Tage
buch des Vaters findet ſich der Eintrag: Dein Wille geſchehe.
Am 21. Juni wurde der Prinz beigeſetzt, während Friedri

Nummer 28

nach dieſem Verlauf der Verhandlungen hätten die Nati vn
nalſozialiſten kein Intereſſe mehr an den parlamentariſchen
Beratungen. Sie würden den Reichstag verlaſſen und
außerhalb des Parlaments daran arbeiten, die letzte,
Stützen dieſes Syſtems zu zerbrechen.
Die Mitglieder der Rechtsoppoſition verlaſſen darauf untn
großer Unruhe des Hauſes den Saal.

Abg. Torgler (Komm.) erklärt, es ſei für die Fei
und Heuchelei der Nationalſozialiſten und ihrer Anhängſel
zeichnend, daß ſie gerade in dem Augenblick flüchten, wo
den kommuniſtiſchen Antrag auf Verweigerung weiterer Yw
Tributzahlungen entſchieden werden ſolle.
Abg. Sollmann (Soz.) meint, die Flucht der Natio
ſozialiſten ſei von der Furcht diktiert, für die in Verſammlu
reden aufgeſtellten außenpolitiſchen Forderungen und für
zum Schutze der Arbeiterſchaft geſtellten Anträge mit
Stimmzettel einzutreten. Dieſe Partei ſei nur eine Marion
in der Hand des Großkapitals und der abgedankten Für
Der kommuniſtiſche Antrag auf Einſtellung der Ar
Zahlungen und auf Austritt aus dem Völkerbund wird da
gegen die Stimmen der Antragſteller abgelehnt.
Vor der Abſtimmung über die weiteren Anträge ve
ſich das Haus bis 20½ Uhr, um inzwiſchen dem Aelteſte
Gelegenheit zu einer Sitzung zu geben.

Verkagung des Reichskages bis 23. Februar

Der Reichstag hat ſich in den Abendſtunden dann noch
rere Stunden lang mit Abſtimmungen beſchäftigt. Dabei wi
ſich das Fehlen der Rechten ſehr unbequem aus. Ein Antrag
die Regierung auffordert, die Zahlung für die Panzerkreuzen

einzuſtellen und das Geld für Kinderſpeiſungen zu verwel

fand eine Mehrheit aus Sozialdemokraten und Kommuniſten
Antrag, der die Fürſtenenteignung verlangt, wurde gerade im
ten Augenblick noch aufgefangen und konnte in den Rechtsaus
überwieſen werden. Schließlich aber hatte ſich auch die Ab
mungsmaſchine leer gelaufen und, einem Beſchluß des Aeltnt
rats folgend, wurde gegen den Widerſtand der Kommuniſten
auch der Volkspartei beſchloſſen, daß die nächſte Sitzung des R
tags am 23. Februar ſtattfinden ſoll.

Löſung der Feſſelung der Wirtſchaf
Warum die Wirkſchaftsparkei für den Kanzler ſtind
Berlin, 16. Oktolda

Ueber die Verhandlungen der Wirtſchaftspartei mit
Reichskanzler erfahren wir, daß der Reichskanzler die Ve
läſſigung der mittelſtändiſchen Intereſſen in den letzten zehn iken
ren durchaus anerkannt hat. Der Reichskanzler hat zugeſag
allen Mitteln im Rahmen des Geſamtprogramms den Intechät
des Mittelſtandes in Zukunft die notwendige Aufmerkſamkeſſorder
zuwenden. Der Kanzler hat insbeſondere eine Löſung der MAbg.
lung der Wirtſchaft zum Zwecke einer Ankurbelung des Bau mo=
tes
zugeſagt, um der Arbeitsloſigkeit gerade in dieſem Wirtſcn
zweig zu ſteuern. Der Reichskanzler hat weiter erklärt, doſſſ en
mittelſtändiſche Kreditbaſis unter allen Umſtänden garantiert!
den ſoll, nicht nur durch Stützung, ſondern auch durch Au Fſt
maßnahmen. Nach dieſer Richtung hin ſoll insbeſondere au ſcheit
Entwicklung der Dresdener Bank gefördert werden. Schließkm Zu
zugeſagt worden, daß im Wirtſchaftsbeirat der Reichsregi/
der Mittelſtand durch unabhängige Repräſentanten der n
ſtändiſchen Wirtſchaft ausreichend zur Geltung kommen ſoll.
die Zugeſtändniſſe an die Chriſtlich=Sozialen

Vor ihrer entſcheidenden Beſchlußfaſſung hat ſich die R
tagsfraktion des Chriſtlich,Sozialen Volksdienſtes, wie das
richtenbüro des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger erfähr,
Beſprechungen, an denen auch der Reichskanzler beteiligt wa ſu
den zuſtändigen Stellen Sicherheit etwa nach folgender Rich
verſchafft: 1. daß die Kritik des Volksdienſtes an EinzelkN
der bisherigen Politik der Reichsregierung für ihre künftige
tung mehr Beachtung finde als bisher; 2. daß die anderen E
der Regierung ſtehenden Parteien, insbeſondere die Zentrum!

tei, die Politik ihrer Landtagsfraktionen mehr als bisher

Geiſte und den Notwendigkeiten der heutigen Reichspoliti
paſſen; 3. daß die vielfach hervorgetretene offenbare Benaym
ligung des evangeliſchen Volksteiles bei der Beſetzung politſlonn.
Beamtenſtellen und im Schulweſen, beſonders in Preußen, Süur dem
und Baden, nunmehr unterbleibe und einer ehrlichen Anwer
des Gerechtigkeitsgedankens Platz mache; 4. daß einige de
letzter Zeit vorgekommenen, beſonders graſſen Fälle auf d.
Gebieten alsbald einer Reviſion unterzogen würden.

Wilhelm in Neiße den Befehl zum Einmarſch in Böhme
wartete. Im Tagebuch leſen wir:

Es wird geſäet verweslich,
Und wird auferſtehen unverweslich.
Es wird geſäet ein natürlicher Leib,
Und wird auferſtehen ein geiſtiger Leib!

Später hat der Kronprinz in dem Vorwort zu ſeinen Auft
nungen aus dem Feldzuge 1866 die Worte beigefügt: Mitt e für
dieſer Tätigkeit traf mich der größte Schmerz meines LeAGuſf
Mein dritter Sohn Siegismund, geboren am 15. Septeshorn
1864, erkrankte an Zahnkrämpfen Mengitis und ſ0ch

wenige Tage darauf, am 18. Juni! Jede Stunde konnten m
Feindſeligkeiten ausbrechen, und ich hatte zu dem Schmerz ſiche
Vaters, der ſein Kind verloren, noch den weiteren, da/ Krieg=
meine
heißgeliebte, ſchwer gebeugte Frau nicht aufſuchen M ande
tröſten, meinem lieben Kinde nicht die letzte Ehre erwi ein
konnte.

Als gefeierter Sieger kehrte der Kronprinz an der G0 ich
ſeines Königlichen Vaters am 5. Auguſt nach Berlin zurücl /s Lo=
leſen
wir die ergreifenden Worte: Beim Wiederſehen ? fünf
meiner Mutter fühlte ich den Boden unter meinen Füßen. Algen d
ken. Seit unſerem Wiederſehen nach meines Kindes Toſ
Neiße am 19. Juni, lag ein Stück Weltgeſchichte hinter

Spät in der Nacht betrat ich mein Haus. Alles war ſchwarſ
Gegenſatz zu dem Jubel der draußen wogenden Menge,
im Einklang mit meinem blutenden Herzen, dem kein Sieg,

Fubel den heimgegangenen lieben Sohn wiedergeben

Gott war mit uns! Ihm ſei Ehre! Sein Wille geſchehe!
Der Sieger von Königgrätz war ein Gegner des Kr
von 1866 geweſen! Er hat ihn als einen unheilvollen
einen Bruderkrieg bezeichnet! Der Gedanke daran war
entſetzlich! Die höchſte Pflicht erheiſcht, ihn womöglich zu
meiden, Krieg zu führen heißt, ſich mit einer furchtbaren
antwortung zu belaſten erklärt er; aber, nachdem die W
gefallen, da gab es für ihn keine Bedenklichkeit, kein BN

mehr! General Verdy du Vernois, der in der Schlach!)
Königgrätz nicht von des Kronprinzen Seite gewichen ward
zählt: Im Augenblick des höchſten Siegesbewußtſeins K..
ſeine Gedanken zunächſt zu Gott gerichtet, wandten ſich Ne
ſeiner Pflicht zu, um ſchließlich der Opfer des Krieges
gedenken.
Glaube, Pflichtgefühl und ein menſchlich mitfühlendes 2
Das waren ſtarke Pfeiler in dem geſamten inneren 2

unſeres herrlichen Feldherrn!

Auch im Kriege gegen Frankreich 1870/71 finden wir üb
die Zeugniſſe der tiefen Innerlichkeit und der Herzensgüls
Kronprinzen!

[ ][  ][ ]

Nummer 288

Samstag, den 17. Oktober 1931

Seite 3

Das Heſſenparlament aufgelöſt!
Zzwölfſtündige Schlußſihung des Landkages. Fürſtenabfindung. Diäkenkürzung. Uniformverbok
für alle Parkeien bei der Reichsregierung geforderk. Winkerhilfe.

Das Lied iſk aus!

Das heſſiſche Volk muß am 15. November einen neuen Land=
Awählen. In ſchwerer Zeit, die den Blick für kühle Vernunft,
i vorausſchauende Aufbauarbeit gewiß nicht erleichtert. Der
M Landtag iſt tot. Auf drei Jahre waren die Sendboten ge=
mlr
. Sie haben ſich gegen ihr natürliches Ende aufgebäumt,
än letzten Atem ein Jahr verlängert. Um ſo ſchmerzlicher
dude ihre letzte Stunde, da die Zeit inzwiſchen ſchweres Unheil
jühre. Mit großer Hoffnung kamen viele Volkstribunen. Wenig
elt ſcres zu tun war ihnen möglich. Betrübten Herzens gehen zahl=
iſſ
ins Dunkel. Wie viel Neuen wird das gleiche Schickſal in
diut Jahren winken?
Nahezu 12 Stunden dauerte die letzte Sitzung. Man wollte
medingt fertig werden. Auch der Reichstag ging auseinander.
beig prallten die Gegenſätze noch einmal aufeinander: bei der
ſinze der Fürſtenabfindung, der kommunalen Selbſtverwaltung,
ih der Berufsbürgermeiſterwahl von Lampertheim, Winterhilfe

Mt

üdie Erwerbsloſen, Uniformverbot für Parteitruppen. Wahl=
ſuichten
ließen die Redewut aufflackern und bis in die Nacht
eten, obwohl eine andere Entſcheidung als im Ausſchuß nicht
rwarten war. Präſident Delp, unſer tüchtiger und geſchickter
wotagskapitän, hielt die 70 beiſammen, widmete den Ausein=
urgehenden
Worte des Dankes für ihre geleiſtete Arbeit,
unte ſie an männerwürdige und volkstreue Wahlarbeit, um
beſſere Zukunft vorzubereiten. Nacht iſt es, als die Fahne
udem Heſſenparlament niedergeht, der vierte Landtag ſtarb.
bu helle Sterne weiſen den Weg. Werden ihn die neuen Send=
ur
des Heſſenvolkes, der blinden Heſſen, zu finden wiſſen?
wagen es noch nicht, die Frage zu bejahen.

lrt Abg. Dr. Beſt (VRP.), daß die von den Kommuniſten
Aoderte Enteignung der Reichsverfaſſung widerſpreche.
Ibg. Galm (Komm. Opp.) bezeichnet die Anträge der Sozial=
mkraten
und Radikaldemokraten als plumpe Wahlmanöver.
Ibg. Sumpf (Komm.) fordert völlige entſchädigungsloſe
tugnung der Fürſten
Ibg. Reiber (Rad.=Dem.) vertritt die Auffaſſung, ange=
1t der Notlage des Volkes müſſe der Kampf zwiſchen Volk und
fuen erneut aufgegriffen werden. Die Fürſtenabfindung ſtelle
lizeitig ein ſchlimmes Kapitel der deutſchen Juſtiz dar. (Leb=
1 Zwiſchenrufe von rechts und aus dem Zentrum.)
lbg. Glaſer (Lbd.) erklärt, die Juſtiz hat beſtehende Ge=
veund
die Verfaſſung zu achten. Der Landbund ſtimmt den
kugen auf Einleitung von Verhandlungen zu und erſucht die
lyrung, auch eine Reduzierung der Penſionen der früheren
Anter herbeizuführen. Die Frage Monarchie und Republik
cenicht zur Debatte, aber die überſpitzten Vorwürfe gegen die
Ɨhren Fürſten verdienten ſchärfſte Zurückweiſung.
Ibg. Widmann (Soz.) weiſt die Angriffe des Abg. Reiber
ü, daß die Sozialdemokratie Möglichkeiten zu einer Reviſion

de

lug eingebracht.

lät: Die Abfindung des ehemaligen Großherzogs iſt Gegen=
eines
rechtsgültigen Vertrages, der vorſichtigerweiſe die
ye und Pflichten beider Teile abwägt. Ich bedaure die maß=
1Angriffe des Abg. Reiber um ſo mehr, als der Vater des
Uüdungsvertrages der frühere Finanzminiſter Henrich war,
mnan ganz gewiß nicht das Streben nach Fürſtengunſt vorwer=
unn
. Herr Reiber kennt auch die Aufgabe der Juſtiz. Sie
ur dem Geſetz und nicht Rückſichten auf die Volksſtimmung zu
fohen. (Beifall.) Ich möchte auf verſchiedene ungeheuerliche
yrkungen, insbeſondere von kommuniſtiſcher Seite, nicht ein=
ze
1. Ich möchte nur ſagen, daß jede Zeit auf der Geſchichte
ſabeut, und derjenige, der die geſchichtliche Vergangenheit nicht
Fit ſich ſelbſt trifft. (Bravo! in der Mitte und rechts.)

äſident Delp eröffnet die Sitzung um 10.15 Uhr und ſtellt zur
atung die nachgeſuchte Ermächtigung für die Regierung, Wald=
MFeldbeſitz des Landes zu veräußern, um die kurzfriſtige Ver=
ſüudung
zu ſenken. Abg. Angermeier (Komm. Opp.) lehnt
ſerlage ab. weil Staatsbeſitz verſchleudert werden ſolle.
Von ſachverſtändiger Seite wird übrigens betont, daß der
anwärtige Zeitpunkt für Waldverkäufe durchaus nicht ungün=
gei
, da bei Waldkäufen nicht etwa die letztjährigen Holzpreiſe,
chm Durchſchnittspreiſe aus längeren Zeit=
im
en unterſtellt werden.
Zu den Anträgen, mit dem

vemaligen Großherzog in Verhandlungen auf eine Senkung
der Abfindungsſumme einzutreten,

fürſtenabfindung nicht ausgenutzt habe. Im Reichstag habe
(PD. einen Antrag auf Geſetzesänderung zur Fürſtenentſchä=

Sinanzminiſter Kirnberger

Abg. Schreiber (Staatsp.) würde es als eine ſchöne Geſte
anſehen, wenn der Großherzog freiwillig auf einen Teil ſeiner
Abfindung verzichtete. Die Staatspartei habe im Reichstag ge=
fordert
, für eine Reviſion der Fürſtenabfindung die geſetzlichen
Grundlagen zu ſchaffen.
Abg. Kaul (Soz.) kündigt an, wenn die Fürſten allgemein
auf ihren Abfindungsanträgen beſtünden, würde man eine neue
Volksabſtimmung auf Enteignung durchführen.
Abg. Böhm (Dntl.) weiſt die Angriffe auf das Fürſtenhaus
zurück. Sozialdemokraten und Radikaldemokraten hätten ja die
Abfindung ſelbſt beſchloſſen.
Abg. Dr. Keller (D. Volksp.) bezeichnet die Fürſtenabfin=
dung
als eine Rechtsfrage. Bedauerlich iſt, daß ein internatio=
nales
Geſchmeiß, das zufällig aus deutſchen Fürſtenhäuſern her=
vorging
, ähnliche Abfindungsrechte errang. Aber das ſind Aus=
nahmefälle
. Wir bedauern den furchtbaren Haß des Abg. Reiber
gegen das heſſiſche Fürſtenhaus und die deutſchen Richter. Im
Ausſchuß, wo die Sozialdemokraten immer ſehr vernünftig ſind,
haben wir erklärt, angeſichts der großen Volksnot, der veränder=
ten
Tatſachen, und angeſichts der verringerten Penſionen an die
ehemaligen Hofbeamten laſſe ſich über eine Herabſetzung ſprechen.
Nach der für die Wahlagitation berechneten Drohung des Abg.
Kaul werden wir dem ſozialdemokratiſchen Antrag jetzt nicht mehr
zuſtimmen.
Abg. Galm (Komm. Opp.) erinnert an die Harzburger
Tagung und ruft den Abg. Werner auf, die monarchiſtiſche Auf=
faſſung
der Nationalſozialiſten offen zu bekunden
Abg. Dr. Werner (Natſoz.) erklärt, für uns Nationalſozia=
liſten
kommt nur das deutſche Recht in Frage, und dieſes deutſche
Recht iſt beſtimmt, allen Deutſchen zu dienen Zu dieſen Deut=
ſchen
gehören auch die ehemaligen Fürſten. Wir ſind keine klaſſen=
mäßige
Arbeiterpartei im marxiſtiſchen Sinne. Die Sozialdemo=
kraten
und Demokraten waren in der Vergangenheit die lauteſten
Kaiſersgeburtstagsredner. Zu dem großherzoglichen Haus haben
wir keine andere Verbindungen wie auch andere Parteien. Wir
ſtimmen dem Antrag zu, auf dem Verhandlungswege etwas zu
erreichen.
Abg. Glaſer (Lbd.) ſchließt ſich dem Abg. Keller an und er=
klärt
jetzt die Ablehnung des ſozialdemokratiſchen Antrags.
Abg. Dr. Wolf (Dntl.), bei deſſen Erſcheinen ſich das Haus
bis auf 12 Abgeordnete entleert, nimmt die Juſtiz gegen die An=
griffe
der Abg. Reiber und Kaul in Schutz. Die Juſtiz ſei heute
ein Eckpfeiler des Rechtsempfindens und der Anſturm der Kom=
muniſten
und Sozialdemokraten ſehr begreiflich.
Abg. Dr. Hoffmann (Zentr.) will ſich angeſichts der Ueber=
heblichkeit
einzelner Redner auf die Erklärung beſchränken, daß
das Zentrum dem ſozialdemokratiſchen Antrag zuſtimme, ohne ſich
deſſen Begründung zu eigen zu machen.
Damit iſt die Debatte geſchloſſen.
Nach einer einſtündigen Pauſe werden die Beratungen um
2 Uhr fortgeſetzt mit der
Beankworkung Kleiner Anfragen
Auf die Kleine Anfrage des Abg. Weſp (Zentr.) erwidert
Miniſter Korell
Von der Abſicht der tſchechiſchen Schuhfabrik
Bata, eine Niederlaſſung in Darmſtadt
zu errichten, iſt der Regierung zurzeit amtlich noch nichts
bekannt. Sie würde eine ſolche Niederlaſſung als ein großes Un=
glück
für das heimiſche Handwerk und den heimiſchen Handel an=
ſehen
und deshalb alle geſetzlichen Möglichkeiten ausſchöpfen, um
eine ſolche Niederlaſſung zu verhindern
Auf die Kleine Anfrage des Abg. Dr. Keller (DVP.) er=
widert
die Regierung:
Eine Beförderungsſperre iſt weder für die Beam=
ten
allgemein, noch für die in den Miniſterien angeordnet. Die
beſchloſſene Aufrückungsſperre bei Stellen gleicher Art wird ſelbſt=
verſtändlich
auch für die Beamten in den Miniſterien gehandhabt.
In den Fällen, in denen die ſachlichen Notwendigkeiten eine
Stellenbeſetzung erforderlich machten, mußte dieſe erfolgen. Dem=
gemäß

wurden ernannt:
Im Miniſterium des Innern: Am 1. Mai 1931
Oberrechnungsrat Getroſt zum Regierungsrat, am 1. Juli 1931
Oberregierungrat Kuhn zum vortragenden Rat und Kreisarzt
Medizinalrat Dr. Schmidt zum vortragenden Rat ( Obermedizinal=
rat
), am 1. Oktober 1931 vortragender Rat Miniſterialrat Diehl
zum Miniſterialrat, eine Stelle fällt infolgedeſſen weg.
Im Miniſterium für Axbeit und Wirtſchaft
Aus Anlaß und mit Wirkung vom Tage der Ernennung des Mi=
niſterialrats
Pennrich zum Präſidenten des Oberverſicherungsamts
Regierungsrat Morneweg zum vortragenden Rat mit der Amts=
bezeichnung
Oberregierungsrat. Seine bisherige Stelle fällt am
1. Dezember 1931 weg. In den anderen Miniſterien ſind ſeit
1. April 1931 Beamte nicht befördert worden.
Abg. Kärcher (D. Voksp.) nimmt das Wort zur Großen
Anfrage der DVP. über die

Nichtgenehmigung des Berufsbürgermeiſters für Lampertheim
durch den Innenminiſter. Hier liege eine Verletzung der Selbſt=
verwaltung
vor. Es ſei zu beachten, daß der Berufsbürgermeiſter
2000 Mark weniger erhalte als der jetzige Ehrenbürgermeiſter. Die
Tatſache, daß der Beſchluß im Gemeinderat, wenn auch nur mit
einer Stimme Mehrheit, gefaßt worden ſei, müſſe beachtet werden.
Abg. Hainſtadt (Zentr.) ſtimmt dem Vorredner zu und
fordert, der Miniſter möge ſeine nicht zu billigende Entſcheidung
revidieren,
Abg. Dr. Müller (Lbd.) warnt den Miniſter, den Eindruck
zu feſtigen, daß die Gemeindeordnung je nach Freundſchaft zu Re=
gierungsparteien
gehandhabt werde.
Abg. Schwöbel (Soz.) hält die politiſche Entſcheidung des
Innenminiſters für gerechtfertigt.
Abg. Hainſtadt (Zentr.) polemiſiert gegen den Vorredner.
Es gehe hier allein um die Anwendung des ſtrengen Rechtes und
nicht um eine parteipolitiſche Frage. Auch die geringſte Mehrheit
müſſe reſpektiert werden.
Innenminiſter Leuſchner
erklärt, eine ſo wichtige Frage kann nur entſchieden werden,
wenn die ganze Gemeinde dahinter ſtehe (Lebh. Widerſpruch.)
Auch in Fällen, wo Eingemeindungsbeſchlüſſe mit geringer Mehr=
heit
, z. B. in Hechtsheim, zuſtande kamen, habe ich die Ortsſatzun=
gen
abgelehnt. Es ſteht den Parteien frei, bei der angeordneten
Wahl ihren Berufsbürgermeiſterkandidaten als Bewerber um den
Ehrenbürgermeiſterpoſten aufzuſtellen. Der Ehrenbürgermeiſter
arbeitet immer billiger. (Oho!)
Abg. Dr. Niepoth (D. Volksp.) attackiert den Miniſter, der
einen rechtlich unhaltbaren Standpunkt einnehme. Es ſei doch
bezeichnend, daß das Miniſterium 4 Monate gebraucht habe, um
einen Dreh für ſeine Entſcheidung zu finden. Zur Entſcheidung
für den Innenminiſter ſtehe nicht die Frage, mit welcher Mehr=
heit
ein ſolcher Beſchluß gefaßt worden ſei. Der Gemeinderat
habe ſich im Rahmen des Geſetzes gehalten. Erſt durch die Ent=
ſcheidung
des Miniſters erfuhr die Frage eine parteipolitiſche Fär=
bung
. Damit iſt die Debatte erledigt.
Abg. Weſp (Zentr.) fordert Vorſtellungen bei der Reichs=
bahn
, eine den heutigen Verhältniſſen angepaßte Regelung der
Kurzarbeiter=Wochenkarten zu erreichen. (Beifall.)
Es folgen kommuniſtiſche Anträge zur Erwerbsloſenfür=
ſorge
, Wohlfahrtsunterſtützung und Erwerbs=
loſen
=Siedlung und ein gemeinſamer Antrag von Sozial=
demokraten
und Zentrum zur
Winkerhilfe.
Die verzweifelte Notlage, in der ſich Tauſende von heſſiſchen
Volksgenoſſen befinden, zwingt das Parlament und die Regie=
rung
, umfaſſende Maßnahmen zur Behebung dieſer Notlage in
die Wege zu leiten.
Wir beantragen deshalb: 1. Die Regierung wird erſucht, bei
der Reichsregierung darauf hinzuwirken, daß zur Behebung der
Notſtände Mittel zur Verfügung geſtellt werden 2. Daß durch
ein Notgeſetz die Provinzen ermächtigt werden, eine Wohlfahrts=
abgabe
zu erheben. 3. Zu erwägen, ob weitere Beträge durch eine
Wohlfahrtslotterie flüſſig gemacht werden können 4. Alle ſonſti=
gen
Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet ſind, Mittel zur Lin=
derung
der dringendſten Not verfügbar zu machen.
Abg. Galm (Komm Opp.) erklärt, der SPD.= und Zen=
trums
=Antrag ſei ein erſchütterndes Beiſpiel dafür, wohin Koali=
tionspolitik
treibt. Der Rechtsreaktion werde die Arbeiterſchaft
ein rotes Harzburg gegenüberſtellen, das heute an der Borniert=
heit
der Thälmann=Kommuniſtenführer und der verbürgerlichten
Sozialdemokratie noch ſcheitere.
Abg. Dr. Beſt (VRP.) hält die geplante Abgabe, die in
einem beſtimmten Prozentſatz der Miete gehalten ſein ſoll, für
rechtlich zweifelhaft.
Abg. Weſp (Zentr.) ſetzt ſich für energiſche und ſchnelle
Winterhilfe ein.
Arbeitsminiſter Korell
erklärt, die heſſiſche Regierung kann mit wirklich gutem Gewiſſen
ſagen, daß ſie alles ihr Mögliche zur Linderung der Not getan
hat. Heſſen iſt das einzige deutſche Land, das eine Winterhilfe
aus ſtaatlichen Mitteln gegeben hat. Die Hauptnot wird erſt der
neue Landtag im Januar/Februar erleben. Angeſichts der Steuer=
vorſchriften
der Reichsregierung muß in dieſem Jahre ein ande=
rer
Weg eingeſchlagen werden, wenn nicht Millionen, die den
heſſiſchen Städten jetzt für ihre Erwerbsloſen zufließen, aufs Spiel
geſetzt werden ſollen. Weder fromm noch national iſt es, nur
Notleidenden des eigenen Stammes zu helfen. (Sehr richtig!)
Neben die organiſierte Hilfe der freien Wohlfahrtsfürſorge muß
die echte Nachbarhilfe treten. Gegen die Provinzialhilfe, wie ſie
geplant iſt, erwarten wir keine ernſtlichen Schwierigkeiten. Von
der Lotterie erwarten wir zuſätzlich 50100 000 Mark. Wir den=
ken
an einen Naturalausgleich zwiſchen einzelnen Gemeinden An=
geſichts
des Hilfswerks ſollte der Parteiſtreit ſchweigen. (Beifall.)
Abg. Sumpf (Komm.) erblickt in dem ſchwarz=roten Plan
eine Verhöhnung der Arbeiterſchaft.
Abg. Reg.=Rat Zinnkan (Soz.) verteidigt den Plan der
Regierung und der beiden Regierungsparteien. Seine Fraktion
hoffe, daß etwa 1 Prozent der Friedensmiete als Wohlfahrts=
abgabe
erhoben wird und ſo ein Betrag von 1 Million Mark auf=

Staatsrat Karcher unterſtützt die Ausführungen des Miniſters.
Abg. Dr. Niepoth (D. Volksp.) ſtimmt dem Antrag Zif=
fer
1. 3 und 4 zu. Ziffer 2 lehnt er als neue ſteuerliche Belaſtung
ab. Die gleiche Auffaſſung bekundet Abg. Axt (VRP.), der
ſich beſonders für die Kleinrentner einſetzt.

Im 25. Juli ging er mit ſeiner Frau ganz in der Stille am
ſub ſeines kleinen Siegismund zum Abendmahl. Dann verließ
Im 26. Juli frühmorgens das Haus unter einem Vorwande.
Eſals ich abgefahren war, brachte meine kleine Viktoria ihrer
hür einige Zeilen von mir, welche den Sachverhalt mitteilten;
damg an jene Stunde nicht zurückdenken! Nur der Gedanke,
ſit ilen meinen ins Feld rückenden verheirateten Landsleuten
en 9½lleiche Schickſal zu teilen, gab mir eine gewiſſe Faſſung in
Miely fürchterlichen Stunde.
nes /1uſtav Freytag, der als Kriegsberichterſtatter im Stabe des
stkwprinzen den Feldzug bis nach der Schlacht bei Sedan mit=
uſteaaht
hat, hat uns einige Aeußerungen des Kronprinzen
kombsmittelt: Nach dem Gefecht bei Weißenburg ſagte ihm der
mik’ſſche Feldherr: Ich verabſcheue dies Gemetzel, ich habe nie
ſch Kriegsehren geſtrebt, ohne Neid hätte ich ſolchen Ruhm
4ay anderen überlaſſen, und es wird gerade mein Schickſal,
inem Kriege in den anderen, von einem Schlachtfeld über
Kündere geführt zu werden und in Menſchenblut zu waten,
/Bo ich den Thron meiner Vorfahren beſteige. Das iſt ein
Itz Los! Als am Abend der Kronprinz von dem Sturm
Rüg fünften Korps auf den Gaisberg ſprach, wie nach dem
ſexingen die zerſchoſſenen Bataillone ihm Sieg und Hoch zuge=
Rileß da wurde die Rührung in ſeinem Antlitz faſt übermächtig,
nw’s lag eine Verklärung auf ihm, die auch ſeine Umgebung
ff. Der Kronprinz ſelbſt ſchreibt am Abend des 4. Auguſt
Thn Tagebuch: Ich kann nicht leugnen, daß im ſtillen Pfarr=
auf
zu Schweighofen, nachdem die Befehlsausgabe erfolgt
ſan und ich ein wenig zur Ruhe kam, mich der Schmerz bei
knn Hedanken an unſere heutigen Verluſte übermannte!
licht etwa, als ob er eine unkriegeriſche Natur geweſen
N., Alle Offiziere, die im Stabe des Kronprinzen ihn im
vokäe und im feindlichen Feuer geſehen haben, bezeugen ſeine
beUlte Furchtloſigkeit. Er hatte keine Ahnung davon, was
öglid A) Menſchen unter dem Worte Gefahr verſtanden.
Nuch Fürſt Bismarck hob noch nach ſeiner Entlaſſung bei
*dD/Gelegenheit den Heldenmut hervor, der ſowohl den alten
ſast, wie ſeinen Sohn, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm
rfffül habe. Beide bewahrten im Granatfeuer dieſelbe Ruhe
Riü uf dem Paradeplatz und erteilten ihre Befehle.
ſinen tiefen Blick ins Herz des Kronprinzen läßt uns ſeine
Eiſtmſchrift vom 24. Dezember 1870, am Weihnachts=Abend,
uom Weihnachten in Feindesland! Das Hauptfeſt der deut=
che
: Familien, ſollen wir alſo dieſes Mal nicht mit den
ſigen verleben! Mir iſt entſetzlich ſchwer ums Herz, ſcheint
ſoſhn dieſem Jahre alles, was mit dem Gemüt zuſammen=
ſagn
ja, was Menſchlichkeit bedeutet, vor des Krieges ärgſtem
MBvAl zurücktreten zu ſollen. Nächſt der Meinigen daheim ge=
zeEnich
heute beſonders der unglücklichen Witwen und Waiſen,

Friedrich III. als Kronprinz mit ſeiner Gattin,
der engliſchen Prinzeſſin Viktoria, und ſeinen erſten Kindern
Wilhelm, dem ſpäteren deutſchen Kaiſer und Prinzeſſin Charlotte,
der ſpäteren Erbprinzeſſin von Sachſen=Meiningen.
(Nach dem Gemälde von Winterhalter.)
denn für Tauſende wird das diesmalige Weihnachten ein wah=
res
Trauerfeſt ſein! Gebe Gott, daß, wenn wir heute über ein
Jahr am heimatlichen Herde der vielen Opfer des Krieges ge=
denken
, die Erfolge desſelben wenigſtens derart ſein mögen,
daß wir aus voller Ueberzeugung ſprechen können, ſie ſind eines
dauerhaften, ehrenvollen Friedens wegen gebracht worden.
So zeigt ſich Friedrich Wilhelm ſtets als der tapfere Sol=
dat
, der warmherzige Menſch und der treue Familien=Vater!

Und dann ſein ſchweres Siechtum, ſein leidvolles Sterben!
Der Kranz des Märtyrers war ſeine Kaiſer=Krone!
Wie die leuchtenden Geſtalten unſerer Sage, wie der ſtrah=
lende
Baldur und der blonde reckenhafte Siegfried, ſo mußte
auch dieſes Heldenleben in tragiſcher Weiſe enden! Das iſt das
Geſchick unſeres Volkes ſeit des Arminius Tagen!
Dr. Ludwig Roth.
Dr. Fritz Wertheimer: Von deutſchen Parteien und Par=
teiführern
im Ausland. Zentral=Verlag, GmbH., Berlin.
Mit dieſem Buch hat Dr. Fritz Wertheimer dem deutſchen Volk und
weiten Kreiſen des Auslandsdeutſchtums ſelbſt ausgezeichnete Kenntniſſe
von der Stellung des Deutſchtums in Politik und Parlamenten des Aus=
landes
vermittelt. Wir alle wiſſen, welche ſchweren Kämpfe unſer
Deutſchtum im Auslande ſchon zu beſtehen hatte und noch zu beſtehen
hat. In dieſem Ringen muß ihnen die Heimat Rückgrat und Stütze ſein.
Um die Politik der Staaten rings um Deutſchland und insbeſondere die
Stellung der Deutſchen in ihnen zu verſtehen, iſt es notwendig, daß wir
die Männer kennen lernen, die ihre Lebensarbeit an die Erhaltung und
Pflege der deutſchen Volksteile im Auslande ſetzen und die gewaltige
Opfer an Gut und Blut bringen. Wir erinnern nur an das furchtbare
Schickſal unſerer deutſchen Volksſplitter in Polen, an die Deutſchenver=
folgungen
in Litauen, an die kulturellen Kämpfe der Deutſchen in Süd=
ſlawien
und Rumänien, an die Unterdrückung des Deutſchtums in Süd=
tirol
uſw. Den deutſchen politiſchen Verbänden, den Männern, die
ihrem deutſchen Volkstum aufrechte Führer und Rufer im Streite ſind,
ihrem großen Streben und unverzagten Kämpfen, dem Schickſal des
deutſchen Auslandsvolkstums in der politiſchen Nachkriegszeit hat der
Verfaſſer mit dieſem Buch ein Denkmal geſetzt. Er hat damit zugleich
eine Dankesſchuld an unſeren deutſchen Brüdern und Schweſtern im
Auslande abgetragen. Das Buch verdient geleſen zu werden. Zum
mindeſten ſollte es in keiner Schulbibliothek und nicht in den Bücher=
ſchränken
der Ortsgruppen des V. D.A. fehlen. Für Politiker und alle,
die es ſein wollen, iſt ſein Beſitz eine Selbſtverſtändlichkeit. br.
E. Salgari: Im U=Boot zum Nordpol‟. Deutſch von Fr. M.
von Siegroth. (Phönixverlag. Carl Sivinna, Berlin SW. 11.)
Wilkins Nordpolexpedition im Unterſeeboot iſt kläglich ge=
ſcheitert
, wie viele derartige Unternehmen, die unter dem Deck=
mantel
wiſſenſchaftlicher Forſcher unternommen werden, um
ſchließlich doch nur der Senſationsgier oder dem Nervenkitzel zu
dienen. So behält der phantaſtiſche Roman Salgaris noch ſeine
Aktualität, ſeine Berechtigung als Romandaſein. Er iſt noch nicht
durch die Wirklichkeit überholt. Wird es auch ſobald, ſcheint es,
nicht werden. Um ſo intereſſanter iſt die Lektüre dieſes ſpannend
geſchriebenen Buches, das die abenteuerliche Fahrt eines U=Bootes
zum Nordpol wohl in erſter Linie auf techniſcher Grundlage ſchil=
dert
, aber ſo viele Erlebniſſe einfügt, daß ſich das Ganze lieſt,
wie ein mit Spannungen ſenſationellſter Art angefülltes Er=
*1
leben.

[ ][  ][ ]

Wir haben über die Anträge zum

Generalkulkurplan für das Ried

und ihre Erledigung im Ausſchuß ausführlich berichtet.
Die Abgg. Reiber (Rad.=Dem.) und Glaſer (Lbd.) for=
dern
insbeſondere raſche Maßnahmen im Hochwaſſergebiet der
Schwarzbach.
Miniſter Korell ſagt ſcharfe Maßnahmen gegen

Mißſtände bei Straußwirtſchaften
zu, um weitere Schädigungen des Gaſtwirtsgewerbes und Wein=
handels
zu unterbinden. Die Abgeordneten der Weingegenden,
Eberle (Dem.) und Blank (Zentr.) erſuchen um baldige und
ſtrenge Durchführung der angekündigten Vorſchriften.
Für die Aufhebung des vom Reichsgericht beſtätigten

Uniformverbotes der Nakionalſozialiſten

in Heſſen ſetzt ſich der Abg. Dr. Werner (Natſoz.) temperament=
voll
ein.
Die Abgg. Dr. Keller (D. Volksp.), Dr. Müller (Lbd.),
Heinſtadt (Zentr.) und Kaul (Soz.) fordern ein allge=
meines
Uniformverbot. Die Regierung wird er=
ſucht
, bei
der Reichsregierung für ein allgemeines Uniformverbot
dringlich vorſtellig zu werden.

wogegen ſich. Abg. Storck (Soz.), der Führer des heſſiſchen
Reichsbanners, und Abg. Reiber (Rad.=Dem.) lebhaft zur Wehr
ſetzen.
Innenminiſter Leuſchner

erklärt das Uniformverbot gegen die Nationalſozialiſten als
Strafmaßnahme, nachdem vorher die Nationalſozialiſten ſehr
weitherzig und loyal behandelt worden ſeien. Die Vorgänge bei
der Beiſetzung Gemeinders waren der letzte Anlaß zum Verbot.
Von der Partei aus wird offen aufgefordert, das Verbot durch
beſondere Tricks zu umgehen. Gegen die Kommuniſten werde ich
die Machtmittel des Staates ebenſo rückſichtslos einſetzen wie gegen
die Rechtsradikalen. (Unruhe bei den Kommuniſten.)
An Repliken beteiligen ſich die Abgg. Dr. Niepoth, Dr.
Werner, Reiber, Kaul und Miniſter Leuſchner
In perſönlichen Erklärungen wird der Streit zwiſchen den
Abgg. Dr. Werner (Natſoz.) und Dr. Müller (Lbd.) bei=
gelegt
.

Es folgen die Abftimmungen

über 30 kleine Anträge, die eine Beſtätigung der Ausſchußbeſchlüſſe
bringen. Der Winterbeihilfe=Antrag wird geneh=
migt
; gegen Ziffer 2 ſtimmen die Rechte und die Kommuniſten.
In der Lampertheimer Bürgermeiſterfrage wird
der Ausſchußantrag mit 26:26 Stimmen abgelehnt. Die Abgg.
Reiber und Eberle (Rad.=Dem.) enthalten ſich dabei der Stimme.
Der ſozialdemokratiſche Antrag auf Einleitung von Verhandlun=
gen
mit dem ehemaligen Großherzog wird von der Koalition
angenommen; ebenſo der Antrag, bei der Reichsregierung die
geſetzlichen Grundlagen für eine Reviſion der Fürſtenentſchädigung
zu veranlaſſen. Der kommuniſtiſche Mißtrauensantrag
wird bei Stimmenthaltung der Rechten abgelehnt. Die Be=
ſoldungsanträge
werden der Reichs= bzw. Landesregierung
überwieſen. Sämtliche Eingaben kommen zur Materialſammlung
der Regierung. Staatspräſident Adelung erklärt, daß in
Zukunft im Reich und in Heſſen keine Miniſterpen=
ſionen
mehr gezahlt werden. Alle Miniſterpenſionsanträge
werden von der Koalition abgelehnt, ebenſo der Landbundantrag
bezüglich der früheren Miniſter.
Landtagspräſident Delp dankt dann in längerer Rede den
Abgeordneten des Landtags für ihre Arbeit, die, wenn auch auf
verſchiedenem Wege, dem Wohle des Heſſenvolkes dienen wollte.
Ob die Erwartungen der Bevölkerung alle erfüllt werden konn=
ten
, werde die Wahl zeigen. Ein beſonderes Gedenken widmete
der Präſident den älteſten Parlamentariern, dem Staatspräſiden=
ten
a. D. Ulrich und Miniſter a. D. Raab, die ihre parlamenta=
riſche
Tätigkeit beenden und in jahrzehntelanger Tätigkeit dem
heſſiſchen Volke zu dienen ſuchten. Unter dem Beifall aller Par=
teien
zollt Präſident Delp dem Direktor des Landtagsamts,
Schenk, der nach 32jähriger Tätigkeit auf Grund der Altersgrenze

am 1. Dezember in den Ruheſtand tritt, ehrliche Anerkennung für
ſeine unermüdliche Tätigkeit und Unterſtützung der Abgeordneten.
Wir ſprechen hiermit unſeren großen Dank aus, den wir Herrn
Direktor Schenk, dem Preſſeberichterſtatter des Finanzausſchuſſes,
für ſeine ſtete Bereitſchaft und Mühewaltung im Intereſſe einer
ſchnellen und ſachlichen Preſſeinformation ſchulden!
Die Geehrten dankten in bewegten Worten. Im Namen des
Landtags ſprach hierauf der älteſte Abg. Dr. Beſt dem Präſi=
dium
für ſeine nicht leichte Aufgabe die Anerkennung aller Par=
teien
aus. In das Hoch des Präſidenten auf eine beſſere Zu=
kunft
des heſſiſchen Volkes ſtimmten alle Parteien ein, und das
Rotfront aus vier trockenen Kehlen wurde kaum gehört.
Ueber Parteiſchranken hinaus ſchüttelten ſich die ſicheren Nicht=
wiederkehrer
die Hände, und mancher ſachlich heftige Kampf wurde
als vergeſſen erklärt.
125 Plenarſitzungen, 370 Ausſchußſitzungen wurden abgehal=
ten
. 330 Regierungsvorlagen, 1733 Antrage, 317 Anfragen. 1083
Eingaben lagen dem Landtag vor. 325 Regierungsvorlagen, 1668
Anträge. 309 Anfragen und 1083 Eingaben wurden erledigt. Die=
ſer
Landtag hat viel getan und viel unterlaſſen, er kann gehen!
Was wird der neue Landtag bringen??

Laval nach Amerika abgereift.

Einberufung des Wirkſchaftsbeirakes.

Berlin, 16. Okt. (Priv.=Tel.)
Der Reichskanzler wird am Samstag einen mehrtägigen Ur=
laub
antreten, ebenſo auch der Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich,
der ſich nach Baden begibt. Am Samstag vormittag findet noch
einmal eine Miniſterzuſammenkunft ſtatt, die der Bildung des
Wirtſchaftsbeirats gilt. Man will die Einladungen an 25 Herren
hinausgehen laſſen, die dann in der zweiten Hälfte der nächſten
Woche gemeinſam mit dem Kabinett die erſten Beratungen über
die Grundzüge des Wirtſchaftsprogramms aufnehmen.

Einſchneidende Zollerhöhungen.
* Berlin, 16. Okt. (Priv.=Tel.)

Litauen hat einen neuen Zolltarif in Kraft geſetzt, durch den
die deutſche Textil= und Fahrradinduſtrie ſowie die Induſtrie der
Schuhwaren, die in Litauen einen guten Abſatz hat, empfindlich
benachteiligt werden. Das gleiche läßt ſich von den Zollerhöhungen
in Italien behaupten. Man hat herausgerechnet, daß bei einem
gleichbleibenden Export nach Italien die italieniſche Regierung
auf Grund der neuen Sätze eine Mehreinnahme von 100 bis 120
Millionen Mark erzielt. Der Export wird aber jetzt nicht mehr
der gleiche bleiben. Das bedeutet alſo, daß durch die Verengung
des italieniſchen Abſatzmarktes die Arbeitsmöglichkeit bei uns
wieder geringer wird. Will man aber die Abſatzmärkte in ihrem
bisherigen Umfange erhalten, ſo wird es notwendig ſein, die Pro=
duktionskoſten
bei uns herabzuſetzen. Infolgedeſſen hängt alles
von den Gewerkſchaften ab, ob ſie ſich mit einer weiteren Redu=
zierung
der Löhne und Gehälter in den betroffenen Induſtrien
einverſtanden erklären. Leider bleibt nur dieſer Ausweg, weil
vorläufig von einer Verminderung der Eiſenbahnfrachten, der
Steuern und der Soziallaſten keine Rede iſt.

Die ſchwebende Schuld des Deutſchen Reiches.

Laut Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums beträgt die
ſchwebende Schuld:
in Millionen RM.
am 31. 8. 1931 am 30. 9. 1931

1. Unverzinsliche Schatzanweiſungen
2. Umlauf an Reichswechſeln
3. Kurzfriſtige Darlehen
4. Betriebskredit bei der Reichsbank
5. Verpflichtungen aus früheren
Anleiheoperationen . . . .

1099,3
398,5
93,7
82,3

1091,3
400,0
176,9
94,2

4,4
16692

4,4

1766,8

Warnung vor Illuſionen.

EP. Paris, 16. Oktobe
Miniſterpräſident Laval iſt heute früh 8.10 Uhr nach Le
abgereiſt, wo er ſich um 13 Uhr an Bord der Isle de Fn
nach New York einſchiffte.

Der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval hat am Vord
ſeiner Abreiſe folgende Erklärung abgegeben:
Der Einladung eines Mannes und eines Landes fon
denen wir uns durch die Bande der Erinnerung, der Achtun/
der Freundſchaft eng verbunden fühlen, werde ich mich nahez
drei Wochen aus Frankreich entfernen. Eine ſchwere Kriſe
ruhigt die Welt, und die Regierungen bemühen ſich, durch M
die ſich bis heute als unzulänglich erwieſen haben, ein Uebe
zudämmen, das von einem Lande zum anderen übergreift. Da
land und geſtern erſt England ſind am ſchwerſten davon bety
worden. Frankreich iſt geſund geblieben. Es verdankt die
vorzugte Lage der Arbeit und der Sparſamkeit ſeiner Bei
rung. In ſchwerer Zeit kann man jedoch die Jſolierung nicht
als genügendes Vorbeugungsmittel betrachten. Die Intereſſo
Völker ſind derart miteniander verflochten, daß keines von
vor den Gefahren, die das andere bedrohen, geſchützt iſt.
Frankreich hat übrigens ſeine Tradition. Es verſteht,
es ſein muß, ſich anders als durch den egoiſtiſchen Antrieb de
tereſſes zu äußern. Wir haben im vergangenen Juli dem
ſchlag des Präſidenten Hoover entſprochen und kürzlich in
Pariſer, Londoner und Berliner Beſprechungen, unter vo
diger Wahrung unſerer wichtigſten Intereſſen, an der inte
nalen Zuſammenarbeit Anteil genommen, die mehr als je
wendig iſt. Die Reiſe, die ich zum Zwecke einer engeren 3
menarbeit zwiſchen den Vereinigten Staaten und Frankreie
ternehmen werde, hat große Hoffnungen geboren. Hüten wi
vor Illuſionen. Wenn perſönliche Beſprechungen, offene
ſprachen zwiſchen den Regierungschefs als ſicherſte Methode,
ſcheinen, um die Regel einer normalen Wirtſchaft wiederzufi
ſo wäre es übertrieben, davon endgültige Löſungen zu erw
Eine in Unordnung geratene Produktion, Währungsſtürze
übermäßiges Vertrauen in die Spekulation haben Arbeitslo
und Elend erzeugt. Das Uebel iſt ernſt, weil es in den
ſchritten einer zu ſchnellen Ziviliſation ſeine Urſache hat.
mand kennt das allein richtige Abhilfemittel. Ein ſtrenge=
gime
iſt nötig.
In Waſhington werden wir in vier Tagen die Nöte der
nicht beheben. Wir werden unſere Ideen miteinander vergleſ
Ich werde dem Präſidenten Hoover ſagen, was mein Land
was es wünſcht und was es tun kann. Die franzöſiſche Regig
hat bereits ihren Willen zum Handeln gezeigt. Sofort nachſ
ner Rückkehr werde im dem Parlament Bericht erſtatten, dal
über dieſe Aktion ausſprechen wird, die darauf hinzielt, unte
gegenwärtigen Verhältniſſen die franzöſiſchen Bemühungen
denjenigen der großen amerikaniſchen Demokratie enger zu
menzufaſſen, für das allgemeine Wohl und die Feſtigung)
Friedens."

Der Papſt prokeſtierk gegen die Vorgänge in Spal

Der Oſſervatore Romano wird am heutigen Freitag
eine Botſchaft des Papſtes an die Gläubigen in Spanien
öffentlichen. Der Papſt erklärt darin, daß er auch ferner
ihnen ſein werde. Ferner proteſtiert der Papſt nachdrüg
gegen die der Kirche zugefügten Beleidigungen. Schließlich
dert er alle zum Gebet für die Erlöſung Spaniens von den
wärtigen Prüfungen auf.

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[ ][  ][ ]

288

Samstag, den 17. Oftober 1931

Seite 5

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1931.
hang der Kirchenvorſtände und Kirchenverkreier
des evangeliſchen dekanats Darmſtadi.
DH. Am kommenden Sonntag, den 18. Oktober 1931, findet
hittags 2½ Uhr pünktlich, im Gemeindehaus der Petrus=
ſinde
. Darmſtadt Eichwieſenſtraße 8, eine Tagung der
ſtenvorſteher und Kirchengemeindevertreter im Dekanat Darm=
ſtatt
. Dabei wird der Vizepräſident der Landeskirchenregie=
Dr. Dahlem einen Vortrag halten über Die Aufgabe
ſandeskirche auf finanziellem Gebiet. Es ſchließt ſich ein
er Vortrag an, den Arbeiterſekretär Laufer halten wird
Wie bekennt ſich ein Gemeindeglied in der Oeffentlichkeit
iner Kirche?. An beide Vorträge, die wegen ihrer Aktuel=
lebhaftem
Intereſſe begegnen werden, wird ſich eine Aus=
ſe
anſchließen. Die Tagung ſoll bis 5.30 Uhr beendet ſein
In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 12. Oktober: der
flehrer an dem Gymnaſium zu Bensheim Georg Kayſer
n Nachſuchen, vom 16. Oktober 1931 an; am 14. Oktober:
18olizeimeiſter Heinrich Häuſer zu Worms, auf ſein Nach=
h
. mit Wirkung vom 16. Oktober 1931 an.
= In den Ruheſtand treten auf Grund des Geſetzes über die
bsgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli / 19. Dezember 1923
Verkmeiſter Andreas Schröder bei der Landes=Heil= und
hennſtalt bei Gießen, am 13. Oktober, und der Rechnungsdirek=
dweinrich
Fritzges bei dem Reviſionsamt II. Abteilung der
brechnungskammer, am 9. Oktober, beide mit Wirkung vom
ſvember 1931 an.
Kunſthalle am Rheintor. Vier Maler, und zwar
Frhr. v. Geyer, Hohmann, Scheld, veranſtalten eine Schau
Werke. Ehlers und Hohmann zeigen Sammelausſtellungen
M als iſſorträts und Landſchaften. Frhr. v. Geyer bringt großfor=
ngeren
üce Aquarelle und in drei Gemälden das Ergebnis

üten milahlreiche neue Kompoſitionen da. Die Eröffnung der Aus=
findet
Sonntag, den 18. Oktober um 11½
ſtatt. Der Vorſtand des Kunſtvereins würde ſich freuen,
oe5 ſich auch die Mitglieder des Vereins hierzu in recht ſtatt=
wiederzuff
Zahl einfinden würden.
iu erm) Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: Am Sonntag
trag um 11 und 11.30 Uhr und an allen Wochentagen um
Arbeitsloxd 11.30 Uhr vormittags und um 3 und 3.30 Uhr nachmit=
in
den Die Madonna des Bürgermeiſters Meyer von Baſel, von
ſche hat. Holbein d. Jg., kann ſtets geſondert von den Führungen
in ſtrengekigt werden.
Die Städtiſche Gewerbeſchule Darmſtadt ( Wintertages=
gibt
bekannt, daß der Unterricht des Winterhalbjahres
Noie derf2 für Baumaler und Weißbinder am 19. Oktober, für
der vergliſter Zimmerleute, Pflaſterer, Ofenſetzer, Bauſchreiner am
ein Land Fktober beginnt.
oiche Regik Der Darmſtädter Fecht=Club. gegr. 1890 e. V., hatte ſeine
Sofort nachſſieder und Gäſte zu einem Münchener Oktoberfeſt eingela=
rſtatten
, de Die Räume des Heiligen Kreuzberges waren zu dieſem
nzielt, unte i eine Münchener Oktoberfeſtwieſe umgewandelt, um deren
he, allgemein bewunderte Ausſtattung ſich Herr Guſtar
tädter in dankenswerter Weiſe bemüht hatte. Gleich zu
in des Feſtes entwickelte ſich reges Leben und Treiben unter
längen einer vorzüglichen, unermüdlichen Kapelle in baye=
Originaltracht und bald waren die Räume überfüllt.
haltige Büfetts ſpendeten Weißwürſtl. Enzian und die ſon=
Genüſſe eines Münchener Oktoberfeſtes zuſammen mit
vorzüglichen Stoffe aus Gambrinus Kellern. Der Trach=
gein
hatte ſich in liebenswürdiger Weiſe mit mehreren
gen Originaltänzen zur Verfügung geſtellt, die ſtürmiſchen
hl erweckten. Erſt am frühen Morgen trennte man ſich mit
erneikim Herzen für alle Teilnehmer an den Darbietungen des
nachdrügs, beſonders dem rührigen Vergnügungsausſchuß des D.F. C.

Schließli

Fder unermüdlichen Leitung des Herrn Heini Hahn.
s von den /k Schnurrbuſch=Quartett. Heute abend findet im Kleinen
ßder 1. Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts ſtatt
ſwechſelungsreiche, intereſſante Vortragsfolge bringt zu Be=
des
Konzerts Beethovens grandioſes ſechsſätziges Streich=
utt
Op. 130 D=Dur, das unter den letzten Quartetten das ver=
ſichſte
ſein dürfte. Als zweites Stück des Abends folgt Mo=
Flötenquartett D=Dur, ein Kabinettſtück von entzückender
hund Laune. Als letztes Werk kommt dann noch das ſogen.
Aingsquartett von Schumann zu Gehör. Beginn des Kon=
120 Uhr.
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus.

Rag, 17. Okt.

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Mtg, 18. Okt.

18½ En e geg. 21¾ Uhr Heſſenlandmiete /V,1
Die Macht des Schickſals. Preiſe 0 806.40 Mk.

. 10, Dr.

Keine Vorſtellung.

Rag, 20. Okt.

2022½ Uhr. Außer Miete. Martha,
Preiſe 0.503 Mk.

pch, 21. Okt.

2022½ Uhr. B 5. Die Reifeprüfung.
Preiſe 0.604.80 Mc.

mstag, 22 Okt

19½, Ende gegen 22 Uhr. C5. Das Mädchen
aus dem goldenen Weſten. Pr. 0 806.40 Mk

A 23. Okt.

19½22½ Uhr. E 5. Romeo und Inlia.
Preiſe 0.705.60 Mk.

Hug, 24. Okt.

19½22½ Uhr. H 2. Bühnenvolksbund.
Die Ratten. Preiſe 0.705 60 Mk.

25. Okt.
15½18 Uhr. Heſſenlandmiete II, 1 III, 2.
Die drei Musketiere. Preiſe 0.504 Mk.
2022½ Uhr. Außer Miete.
Die drei Musketiere. Preiſe 0.504 Mk. Kleines Haus. , 17. Okt. 20, E geg. 22 Uhr. Erſter Kammermuſik=Abend
des Schnurrbu ch=Quartetts Pr. 0.702 M. 18. Okt 11½ Ende geg. 13 Uhr Schule für rhythmiſche
Gymnaſtik d. Städt. Akademie Darmſtadt 1u. 2M.
20, Ende gegen 22½Uhr. T Gr 5, 6, 7 u. 8.
Die Quadratur des Kreiſes. Preiſe 0.604 50 M. 2 Okt. Keine Vorſtellung.

20. Okt.

2022½ Uhr. Zuſatzmiete V 3.
Die Quadratur des Kreiſes. Pr 0.604.50 Mk.

19½22½ Uhr Außer Miete Vorſt. z. halben
4 Preiſen. Zar und Zimmermannn. 0.402,50.

g. 22

20 22 Uhr. Außer Miete. Vorſtellung zu halben
Preiſen. Lady Fanny und die Dienſtbotenfrage.
Preiſe 0 402 Mk.

1g, 24 Okt

Keine Vorſtellung.

20 Ende nach 22 Uhr Zuſatzmiete VI 2.
Lie Dubarry. Preiſe 0.705 Mik

2022 Uhr. Opern= und Operetten=Abend;
Preiſe 0.402 Mk.

Gaſtſpiele des Heſſiſchen Landestheaters:
Worms, Freitag, den 23. Oktober, Tannhäuſer.

ANs, 25 Okt.
* Heſſiſches Landestheater. In der heutigen Nachmittags=
eſung
Die verkaufte Braut ſingt zum erſten Male
AaNKienzl die Marie, den Hans ſingt Joachim Sattler, den
heinrich Kuhn. Die Dubarry Operette von
lAet=Mackeben, wird ſeit Monaten im Admiralspalaſt in
rENvor ausverkauftem Hauſe geſpielt. Sie iſt die erfolgreichſte
ESde dieſer Spielzeit. Die Rolle der Dubarry, die in Berlin
EAllvar ſingt, hat in der am Samstag, dem 24. Oktober, im
EEEi4 Haus ſtattfindenden Erſtaufführung Käthe Walter über=
minn
.

Derft Lac
Die Winkerhilfe in Darmſkadk.
Die Not iſt in Deutſchland ins Ungemeſſene geſtiegen. Mil=
lionen
deutſcher Volksgenoſſen ſtehen mit Grauen an der
Schwelle des Winters, der Hunger, Kälte, Entbehrungen aller
Art bringt. Neben dieſen Millionen fühlt das ganze deutſche
Volk die ſchwarze Gegenwart. Nur eiſerne Energie, Selbſtver=
trauen
und gegenſeitige Hilfe läßt einen Schimmer Hoffnung
auf Beſſerung zu. Das Deutſche Volk befand ſich in ſeiner
wechſelvollen Geſchichte oft in verzweifelter Lage, aber wohl
ſelten in einer ſo verzweifelten, wie heute. Immer hat die dem
Deutſchen angeborene Energie über Jahre der Not hinweg=
geholfen
, hat in jedem Einzelnen ein Gefühl von Selbſtvertrauen
geſchaffen, das uns auch heute noch nicht verloren gegangen iſt
Niemals aber haben die deutſchen Volksgenoſſen ſich gegenſeitig
im Stich gelaſſen, das Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit
der Schickſalsverbundenheit wurde in ärgſter Not trotz aller
politiſchen und Parteizerklüftung erkannt. Alle für einen,
einer für alle. So muß es auch heute ſein
Gegenſeitige Hilfe! Wann war ſie mehr notwendig
wie gerade in unſeren Tagen? Keiner von uns allen iſt auf
Roſen gebettet, aber ſehr viele können glücklicherweiſe noch ihr
Scherflein beitragen zur Winterhilfe, die ſo ſehr nottut. Darm=
ſtadt
hat Tauſende von Erwerbsloſen. Ihnen gilt es zu helfen
Die Erwerbsloſen, die, gezwungen durch die allgemeine Wirt=
ſchaftsnot
, meiſt unverſchuldet um Brot und Arbeit kamen, helfen
ſich ſelbſttätig untereinander, aber es bedarf dabei noch der Hilfe
derer, die auch nur das Geringſte entbehren können, ſei es Geld
Kleider oder ſonſt lebensnotwendige Gegenſtände. Um dieſe Hilfe
zu zentraliſieren, hat ſich der Stadthilfsausſchuß der
Arbeitsgemeinſchaft der Verbände der Freien
Wohlfahrtspflege in der Stadt Darmſtadt gebildet,
dem je ein Vertreter der Inneren Miſſion, des Charitasverbandes.
der iſraelitiſchen Wohlfahrtspflege, des Roten Kreuzes, der Arbeiter=
Wohlfahrt, der chriſtlichen Arbeiterhilfe und des fünften Wohl=
fahrtsverbandes
angehört. Hierzu tritt vom Roten Kreuz als
ein zweites Mitglied und als Geſchäftsführer Oberſt Schröder.
Dieſer Ausſchuß für Darmſtadt hat bereits fruchtbringende
Arbeit geleiſtet. Seit 15. Oktober gehen Sammler
mit Liſten von Haus zu Haus, die Beiträge an Geld
entgegennehmen, um damit in erſter Linie die in Ausſicht ge=
nommenen
Küchen in Betrieb ſetzen, um Kohlen, Holz, Klei=
dung
uſw. beſchaffen zu können. Wer möchte einen Sammler
abweiſen? Kleine Beträge für die Küchenſpeiſung und eben=
ſolche
für beſondere Anſchaffungen werden keinem zu ſchwer
fallen, wenn er bedenkt, daß zwangsläufige Ausgaben, die oft
nicht recht eingeſehen werden können, und perſönliche Anſchaffun=
gen
allmonatlich das Vielfache ſolcher Beträge überſteigen. Es
werden viele freiwillig und gerne weit größere Beträge zeichnen
in dem Gedanken, daß er damit einem ſeines Heimatlandes
helfen kann. Zu dieſer Sammlung wurden mit geſtempelten
und unterſchriebenen Ausweiſen verſehene Perſonen ehrenamt=
lich
verpflichtet. Man mache dieſen Sammlern ihre an ſich ſchon
ſchwere, im Intereſſe der Allgemeinheit gerne übernommene
ſoziale Betätigung nicht allzuſchwer. Leider gibt es aber auch
Elemente, die ſelbſt die Not ihrer Mitmenſchen auszunutzen ver=
ſuchen
. Es ſei daher ausdrücklich vor Sammlern ohne von der
amtlichen Winterhilfe verſehenen Ausweiſe gewarnt.
Weiter ſei beſonders bemerkt, daß Geldbeiträge auch auf
das Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. 70 190 oder auf die ſtädtiſche
Sparkaſſe auf Konto Winterhilfe eingezahlt werden können. Auch
Verpflichtungsſcheine für jeden beliebigen Geldbetrag über die

gegenſeitig!
Zeit der Sammlung hinaus können gegeben werden und werden
als Fonds für die kommenden Monate dankbar angenommen.
Die Kleiderſammlung haben andere Sammler im
Auftrage des Stadtausſchuſſes der Winterhilfe übernommen.
Lege jeder das Entbehrliche bereit, auch das ſcheinbar Unweſent=
lichſte
kann in Not Befindlichen helfen und Freude bereiten.
Jeder wird gerne helfen, denn er weiß, daß er damit weniger
Glücklichen ſchwere Sorgen abnimmt und mit beiträgt zum
gegenſeitigen Verſtehen und Sichfinden. Und das brauchen wir
mehr denn je in Deutſchland.
Zur Orientierung über
das Weſen der Winterhilfe
der Arbeitsgemeinſchaft der Verbände der freien Wohlfahrts=
pflege
ſei kurz auf die Gedanken und Abſichten eingegangen. Nach
zwei Richtungen ſoll vor allem geholfen werden. Einmal durch
Errichtung von Küchen nach Frankfurter Syſtem und dann durch
finanzielle Unterſtützungen der Familien.
Die Küchen werden von der Winterhilfe bzw. den ihr
angeſchloſſenen Verbänden gemeinſam betrieben. Es werden in
verſchiedenen Stadtteilen zunächſt vier Küchen in Betrieb ge=
nommen
, denen diejenigen Perſonen, die an den Mahlzeiten
teilnehmen wollen, zugeteilt werden. Eine Küche in der Kirſchen=
allee
, die bereits in Tätigkeit getreten iſt, wird im Intereſſe des
großen Ganzen in den Rahmen der Winterhilfe eingegliedert
und arbeitet mit der Winterhilfe weiter. Für die Beteiligung
an der Küchenbenutzung ſollen (nach Frankfurter Syſtem) 30 Pfg.
pro Monat, für eine Mahlzeit ein Betrag von 10 Pfg. erhoben
werden. Mit dieſen Beiträgen werden die noch notwendigen
und fehlenden Küchenzutaten, die ja größtenteils aus eingehen=
den
Spenden gedeckt werden, beſchafft und ergänzt werden.
Weiter wird durch den Beitrag, der übrigens auch, wie oben
bereits bemerkt, von jedem entrichtet werden kann, auch wenn er
an den Mahlzeiten nicht teilnimmt, der Charakter der Selbſthilfe
gewahrt, denn jeder leiſtet für das ihm gebotene eine Entſchä=
digung
, einer hilft dem anderen.
Nun können ſelbſtverſtändlich nicht alle an dieſer Speiſung
teilnehmen. Beſonders viele Familien werden ihre eigene Küche
zu Hauſe weiter betreiben wollen. Ihnen ſoll finanziell
geholfen werden. Die Unterſtützung der Familie und der
Küche muß alſo nebeneinander laufen, für beides, Küchen= und
Familienhilfe, gehört Geld viel Geld.
Da zu erwarten iſt, daß die Einſicht von der Notwendigkeit
tätiger Hilfe allgemein vorhanden iſt, werden die notwendigen
Mittel beſtimmt eingehen, ja man wird hoffentlich ſo viel Ueber=
ſchuß
haben, daß die weitere Abſicht, Kinderheime, Klein= Kinder=
ſchulen
, Erholungsheime ins Leben zu rufen, bzw. beſtehende
Einrichtungen entſprechend der größeren Inanſpruchnahme in
dieſem Winter zu erweitern, ebenſo verwirklicht werden können.
Und nun im Rahmen dieſer harten Notwendigkeiten noch
einige erfreuliche Tatſachen:
Die Winterhilfe in Darmſtadt iſt in vollem Gange.
Es ſind bereits große und zahlreiche Stiftungen eingegangen,
noch ehe dieſer Appell veröffentlicht wurde. Wir wollen zunächſt
von der Namensnennung von einzelnen Perſonen abſehen. Es
ſei nur erwähnt, daß der Einzelhandel den Reinertrag der
Werbelotterie in Höhe von einigen Tauſend Mark zur Ver=
fügung
geſtellt hat, daß namhafte Firmen ſich verpflichtet haben,
laufend Lebensmittel umſonſt an die Winterhilfe zu liefern und
daß einige Skat= und Kegelklubs ganz namhafte Beträge geſtif=
tet
haben. Freudige Feſtſtellungen, die zur Nachahmung empfohlen
werden!

Wanderung nach Bensheim.
Sonntagskarte Weinheim. Fahrt mit der Main=Neckarbahn
nach Hemsbach. Durch den Ort, Zeichen 2 gelb, allmählich
ſteigend nach 1 Stunde Waldner= oder Schafhof und Waldner=
Turm (271 Meter, Ausſicht nach der Rheinebene). Zeichen
rot, links ab in nördlicher Richtung, wechſelnd durch Wald
und Feld, nach 2 Stunden Juhöhe (362 Meter, Gaſthaus, Aus=
ſicht
). Zeichen O blau, an einem Felſenmeer vorüber, im
Wald fallend nach 234 Stunden Sonderbach, durch Wieſen und

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WEINHEIM

Feld am Friedhof vorbei nach 3½ Stunden Kirſchhauſen
(210 Meter), auf dem Schneckenpfpad ſteil auf, durch den
Heppenheimer Stadtwald nach 4½ Stunden Ober=Hambach
(330 Meter, Odenwaldſchule). Ueber Feld, im Wald auf zum
Eſelsberg (493 Meter), wieder fallend bis zur Kreuzung mit
Zeichen A gelb, dieſes Zeichen links ab, auf dem ſteinigen
Weg nach 5½ Stunden Zell, auf der Straße nach 6 Stunden
Bensheim an der Bergſtraße (101 Meter, Reſte der ehemaligen
Stadtbefeſtigung, Adelshöfe, katholiſche Kirchen, evangeliſche
Kirche, Rathaus, Fachwerkbauten, Villenviertel, Bergſträßer
Wein). Rückfahrt.

Schneewittchen und die ſieben Zwerge, das ſchönſte
deutſche Kindermärchen, wird des großen Erfolges wegen
morgen nachmittag 3½ Uhr, bei Eintrittspreiſen von 25 Pfg. an,
letztmalig wiederholt. (Siehe Anzeige.)
Anthropoſophiſche Geſellſchaft. In der geſtrigen Notiz an
dieſer Stelle iſt ein Druckfehler richtigzuſtellen. Der fragliche Satz
muß heißen: Was iſt dieſes Verborgene (nicht Verlogene!),
Ungreifbare, unſichtbar im Sichtbaren Werdende, das nur im
Geiſtigen zu finden iſt? . .

Die Aufführung des devrienk’ſchen Weiheſpiels
Guſtav Adolf in Darmſtadt.

EPH Seit Monaten bereitet der Zweigverein Darmſtadt des
Evangeliſchen Bundes die Aufführung des Devrientſchen Weihe=
ſpiels
Guſtav Adolf in Darmſtadt vor. Trotz der Not der Zeit,
darf ein ſolch wichtiges Ereignis wie es die Landung Guſtav
Adolfs in Deutſchland vor 300 Jahren, 1631. geweſen iſt, nicht
unbeachtet vorüber gehen. Nicht nur, daß dieſes geſchichtliche Er=
eignis
von entſcheidender Bedeutung für den Gang des Dreißig=
jährigen
Krieges und die politiſche Entwicklung unſeres Vater=
landes
geweſen, ſondern beſtimmte auch das Schickſal des Pro=
teſtantismus
. Guſtav Adolf iſt im weſentlichen Sinn
der Retter Deutſchlands geworden,
der in der Zeit, in der Deutſchland der Tummelplatz der roma=
niſchen
Völker geworden war, die Deutſchen wieder zu einer
vaterländiſchen Aufgabe ſammelte. Dabei haben auch die neueſten
Geſchichtsforſchungen das Charakterbild Guſtav Adolfs als einen
tief frommen Menſchen, der bei ſeinem politiſchen Handeln ſich
lediglich von religiöſen Motiven leiten ließ, beſtätigt.
Auch im Heſſenland iſt die Wirkſamkeit Guſtav Adolfs nur
zu bekannt. Die Schwedenſäule bei Oppenheim erinnert noch
lebendig an ſeinen Rheinübergang und die Eroberung von Mainz.
In einer ganzen Reihe von heſſiſchen Orten iſt das Gedächtnis
von dem Aufenthalt Guſtav Adolfs unverwiſcht.
Bereits in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts
wurde unter lebhafter Anteilnahme der ganzen Bevölkerung das
Weiheſpiel Guſtav Adolf von Devrient zur Aufführung ge=
bracht
. Von allen den Bearbeitungen des Stoffes und den neuen
und neueſten iſt keine ſo wirkſam wie diejenige von Devrient. In
gewaltigen Maſſenſzenen erſcheint der Hintergrund des Dreißig=
jährigen
Kriegs in wuchtiger Darſtellung. Aber ebenſo klar iſt
das Spiel der leitenden Perſönlichkeiten, vor allem Guſtav Adolf,
herausgeſtellt. An dem Spiel ſind über 100 Perſonen beteiligt.
Seiten Wochen wird in langen und mühſamen Proben die Auf=
führung
vorbereitet, nachdem eine glückliche Beſetzung der Rollen
in mühſamer Ausleſe unter den geeigneten, ſich freiwillig zur
Verfügung ſtellenden Laienſpielern aus allen Kreiſen der Geſell=
ſchaftsſchichten
und Gemeinden Darmſtadts ſtattgefunden haben.
Von perſönlicher Bedeutung für die breite Oeffentlichkeit dürfte
es ſein, daß beſchloſſen worden iſt, den
Geſamterlös der Veranſtaltung der evangeliſchen Winter=
hilfe
unſerer Stadt zufließen zu laſſen.

Es wird aus dieſem Grunde eine lebhafte Beteiligung der
geſamten Bevölkerung Darmſtadts erhofft. Der Retter in der
Not. Guſtav Adolf, ſoll abermals mithelfen an der Rettung in
unſerer deutſchen Not.
Die Aufführungen finden ſtatt am 1., 6. und 8. November, im
Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters, das unter großen
Opfern zu dieſem Zwecke gemietet wurde. Ein Ehrenausſchuß,
dem etwa 200 prominenter Perſönlichkeiten des öffentlichen und
kirchlichen Lebens unſerer Stadt, u. a. der Herr Prälat der Lan=
deskirche
und der Herr Oberbürgermeiſter der Stadt, angehören,
haben ſich in den Dienſt der Sache geſtellt.
Wir weiſen auch hierdurch darauf hin, daß eine einmalige
Beſprechung des Ehrenausſchuſſes am kommenden Montag, den
19. Oktober abends 8 Uhr, im Gemeindehaus. Kiesſtraße 17, ſtatt=
findet
. Dabei wird auch bezüglich der Verwendung des zu erhof=
fenden
großen Ueberſchuſſes die notwendigen Beſchlüſſe gefaßt
verden. Namentlich auch wegen ſeines Wohlfahrtscharakters der
Veranſtaltung erſcheint es als Ehrenpflicht aller Mitglieder
des Ehrenausſchuſſes, ſich an dieſer vorbereitenden Sitzung zu be=
teiligen
.

H. A. C. Einen ſchönen ſportlichen Erfolg konnte der junge
Darmſtädter Sportsmann Fritz Hedderich (Mitglied des Heſſ.
Automobil=Clubs) beim III Thierſee=Rennen bei Kufſtein
(Oeſterreich) erringen. Er holte ſich den 1. Preis in der Renn=
wagenklaſſe
bis 750 Kubikzentimeter.
Die ſchwebende Jungfrau, ein neuer köſtlicher Schlager
aus dem Lachkabinett der beſten Schwank=Autoren Arnold und
Bach. gelangt heute, Samstag, und morgen, Sonntag, abends
8½ Uhr, im Orpheum zur Aufführung Kleine Preiſe von
60 Pfg. an. Karten: Verkehrsbüro und de Waal. (Siehe Anzeige.)

[ ][  ][ ]

Seite 6

Nummer 23

Samstag, den 17. Oktober 1931

Mu Sunlung dei Sarmſädlei Bonsbant.

Die Bankleitung und der Gläubigerausſchuß der Darmſtädter
Volksbank haben ſich auf folgenden, von dem Herrn Vergleichs=
richter
gebilligten Vergleichsvorſchlag geeinigt, der den Gkäu=
bigern
der Volksbank zur Genehmigung unterbreitet wird:
a) Die Gläubiger mit Forderungen bis zu 100. Mk. und ſolche,
die ihre Forderung auf 100. Mk. ermäßigen, erhalten 100
Prozent ihrer Forderung ohne Zinſen binnen 3 Monaten
nach rechtskräftiger Beſtätigung des Vergleichs.
b) Die Gläubiger mit Forderungen über 100. Mk. erhalten am:

15. Dezember 1932
15 Prozent,
10
1. Juli 1933
10
2. Januar 1934
20
1. Juli 1934
30
2. Januar 1935

im ganzen alſo 85 Prozent ihrer Forderungen.
c) Nach Zahlung dieſer Raten entſcheidet ſpäteſtens bis zum 30.
April 1935 ein Schiedsgericht darüber, ob und wann der
Darmſtädter Volksbank die Zahlung der reſtlichen 15 Prozent
ganz oder teilweiſe zugemutet werden kann.
Das Schiedsgericht beſteht aus drei Mitgliedern. Je ein
Schiedsrichter wird von der Volksbank und von dem Gläu=
bigerausſchuß
(ſiehe unten g) ernannt. Beide Schiedsrichter
wählen einen dritten Schiedsrichter, der den Vorſitz führt.
Können ſich beide Schiedsrichter über dieſen nicht einigen, ſo
ſoll der für die Eröffnung des Konkursverfahrens über die
Volksbank zuſtändige Richter, evtl. der dienſtaufſichtsführende
Richter des Amtsgerichts Darmſtadt I um die Ernennung des
Vorſitzenden gebeten werden. Das Schiedsgericht ſoll bei ſei=
ner
Entſcheidung darauf Rückſicht nehmen, daß die Liquidität
und Arbeitsfähigkeit der Volksbank nicht gefährdet werden
darf.
Entſcheidet das Schiedsgericht, daß die Schuldnerin zu einer
weiteren Zahlung verpflichtet iſt, wobei es dieſe Zahlung nach
Höhe, Fälligkeit und Beginn des Zinſenlaufs genau zu be=
ſtimmen
hat, ſo gilt dieſe Entſcheidung als Beſtandteil des
Vergleichs. Verneint das Schiedsgericht eine weitere Zah=
lungspflicht
, ſo verzichten die Gläubiger auf den Reſtbetrag
ihrer Forderung.
d) Wird auf eine unſtreitige Forderung eine Vergleichsquote
nicht binnen 4 Wochen nach Fälligkeit und Mahnung gezahlt,
ſo kann der Gläubiger die ſofortige Zahlung des ganzen,
noch ausſtehenden Reſtes der 85 Prozent nebſt Verzugszinſen
ſeit dem Tag der Fälligkeit nach dem Vergleich verlangen.
Falls das Schiedsgericht eine ratenweiſe Zahlung der letz=
ten
Quote von 15 Prozent beſchließt, ſo gilt gleiches auch für
dieſe Raten.
e) Die Forderungen der Gläubiger werden ab 25. Auguſt 1931
verzinſt. Bis zum 1. Januar 1932 beträgt der Zinsſatz 4 Pro=
zent
. Die Zinſen für die Zeit vom 25. Auguſt 1931 bis zum
1. Januar 1932 ſind am 1. Februar 1933 fällig.

Ab 1. Januar 1932 iſt der Zinsſatz gleich dem Reichsbank=
diskont
, höchſten aber 6 Prozent. Die Zinſen für die Jahre
1932 und 1933 ſind am 1. April 1934 fällig. Iſt jedoch die
Volksbank, an dieſem Tage zur Zahlung der Zinſen nicht in
der Lage, ſo kann ſie mit Zuſtimmung des beſtellten Gläu=
bigerausſchuſſes
(ſiehe unten g) die Zahlung auf einen ſpä=
teren
Termin, ſpäteſtens jedoch bis zum 1. April 1935 hinaus=
ſchieben
.
Die vom 1. Januar 1934 ab zu entrichtenden Zinſen ſind
bis zum 1. April 1935 zu zahlen.
Die Zinſen des von dem Schiedsgericht zu ermittelnden
Betrags ſind mit der Zahlung dieſes Betrags ſelbſt zu ent=
richten
.
I) Die Gläubiger verzichten für den Fall eines etwa ſpäter ein=
tretenden
Konkurſes auf den Teil ihrer Forderungen, der
durch das vorhandene Vermögen der Genoſſenſchaft einſchließ=
lich
der beitreibbaren Einzahlungen auf den erhöhten Ge=
ſchäftsanteil
nicht gedeckt iſt, ſo das die Genoſſen aus der Haft=
ſumme
nicht in Anſpruch genommen werden können.
Die beteiligten Gläubiger treten im Konkursfalle mit
ihren Forderungen gegenüber den anderen Gläubigern mit
der Maßgabe zurück, daß die Konkursmaſſe zunächſt für dieſe
anderen Gläubiger verwandt werden muß.
g) Die Erfüllung des Vergleichs wird von dem vom Gericht zu
beſtellenden Gläubigerausſchuß überwacht, der auch nach Be=
endigung
des gerichtlichen Vergleichsverfahrens im Amt bleibt.
Der Gläubigerausſchuß erhält die Befugnis eines Gläu=
bigerausſchuſſes
im Konkursverfahren und das Recht, ein=
zelne
Geſchäfte zu verbieten. Fällt ein Mitglied weg, ſo hat
der Gläubigerausſchuß ſich ſelbſt zu ergänzen. Die Mitglieder
haften für die Sorgfalt eines ordentlichen Geſchäftsmannes.
Sie haben in entſprechender Anwendung des 8 91 Konkurs=
ordnung
Anſpruch auf Erſtattung angemeſſener barer Aus=
lagen
und auf Vergütung für ihre Geſchäftsführung. Im
Streitfalle ſoll der für die Darmſtädter Volksbank zuſtändige
Konkursrichter evtl. der dienſtaufſichtsführende Richter des
Amtsgerichts Darmſtadt I als Schiedsrichter entſcheiden. Maß=
gebend
für ſeine Entſcheidung ſoll lediglich die tatſächliche Ar=
beitsleiſtung
der Gläubigerausſchußmitglieder ſein.
Der Gläubigerausſchuß kann ſeine Befugnis auf ein oder
mehrere ſeiner Mitglieder übertragen.
h) Jeder Gläubiger kann vom Vergleich zurücktreten, falls nicht
binnen zwei Monaten nach rechtskräftiger Beſtätigung des
Vergleichs der Beſchluß der Generalverſammlung zum Han=
delsregiſter
angemeldet wird, nachdem der Geſchäftsanteil der
Genoſſen auf 1000. RM. erhöht wird, und nachdem die reſt=
lichen
Einzahlungen der Genoſſen in Raten von mindeſtens
30. RM. pro Monat zu erfolgen haben.

Neubaufen der Gewobag am Friedr.-Ebert=Plah.

Empfehlenswerke Sahrk zum Burgvierkel: Bierſtöck.

Die Gewobag. Gemeinnützige Wohnungsbau=A.=G. Frank=
furt
a M., als Tochtergeſellſchaft der Dewog. Deutſche Woh=
nungsfürſorge
=A.=G. für Beamte, Angeſtellte und Arbeiter Ber=
lin
, errichtete in Darmſtadt bereits 140 Wohnungen. Zurzeit
führt die Gewobag ein weiteres Bauvorhaben in Darmſtadt am
Friedrich=Ebert=Platz durch, das 108 Neubauwohnungen
enthält, um ſo der noch immer in breiteſten Kreiſen des Volkes
herrſchenden Wohnungsnot wirkſam zu ſteuern.
An der nördlichen Seite des Friedrich=Ebert=Platzes lag noch
vor einem Jahr ein großer, baureifer Geländeteil, der von der
Gewobag erworben wurde. Auf dieſem Baugelände wurde dann,
unter Berückſichtigung der in den letzten Jahren geſammelten
ſtädtebaulichen Erfahrungen, eine nach jeder Richtung hin neu=
zeitliche
Bebauung geſchaffen. Dieſe erfolgte zweckmäßigerweiſe
in vier Gruppen, die wiederum in ſich voneinander gelöſt ſind.
Durch die Auflockerung iſt eine gute Durchlüftung der geſamten
Anlage jederzeit gewährleiſtet.
Das Bauvorhaben umfaßt 92 Zweizimmerwohnungen von je
48 Quadratmeter Wohnfläche und 16 Dreizimmerwohnungen von
je 58,5 Quadratmeter Wohnfläche. Jede Zweizimmerwohnung
hat eine große Wohnküche. Bei den Dreizimmerwohnungen wurde
von einer Wohnküche abgeſehen und die Küche in ihrem Ausmaß
etwas kleiner gehalten. Zu jeder Wohnungseinheit gehört ein
Bad, ein geräumiger Keller ſowie gerade, bewohnbare Manſarde
im Dachgeſchoß. Die Warmwaſſerbereitung erfolgt mittels Gas=
badeöfen
. Alle Wohnungen ſind mit Ofenheizung ausgeſtattet.
Die Baugruppen ſind ſo in die geſamte Anlage eingeordnet,
daß alle Wohnräume nach Süden bzw. Weſten orientiert ſind. Die
Schlafräume liegen nach Oſten, bzw. Südoſten.
Der Garten wird in große Grünflächen mit Kinderſpiel=
plätzen
, Bleich= und Trockenanlagen aufgeteilt.
Durch einen verhältnismäßig ſehr raſchen Baufortſchritt iſt
es der Geſellſchuft möglich, einen Teil der Wohnungen bereits
zum 1. November 1931 zu vermieten 68 Wohnungen werden bis
zum 1. Januar bzw. 1. Februar 1932 bezugsfertig. Die Mieten
der Zweizimmerwohnungen belaufen ſich je nach Größe und Stock=
werk
auf 45 bis 51 RM., die Dreizimmerwohnungen von 59 bis
65 RM.
Die architektoniſche Entwurfsbearbeitung ſowie Oberleitung
lag in den Händen der Architekturabteilung der Gewobag Frank=
furt
a. M. Die Ausführung der Bauten erfolgte durch die Bau=
hütte
und durch Darmſtädter Unternehmer und Lieferanten.
Eine von Darmſtädter Ausſtattungsfirmen eingerichtete
Muſterwohnung gibt Intereſſenten Gelegenheit, ſich ein Bild von
der Geſamtwirkung einer möblierten Wohnung zu machen.
Es war geſtern bereits Gelegenheit, dieſe Muſterwohnung
zu beſichtigen. Hübſche helle Räume bieten einen gemütlichen
Aufenthalt. Die Muſterwohnung, die mit praktiſchen Boli=
Möbeln von der Firma Eiſſenhauer, mit Vorhängen des Teppich=
hauſes
Meyer und Beleuchtungskörpern der Firma Gedeck voll=
ſtändig
ausgeſtattet iſt, trägt den Charakter eines ruhigen, behag=
lichen
Hetmes. Ein vornehmes Wohnzimmer ein helles geſun=
des
Schlafzimmer und eine geräumige Wohnküche ſind in einer
vorbildlichen Zweizimmerwohnung eingerichtet. Weiter iſt eine
Nadioanlage für alle Wohnungen eingebaut, für die Dreizim=
merwohnungen
iſt die Telephonanſchlußmöglichkeit vorgeſehen. Im
Keller eines jeden Hauſes befinden ſich ein Fahrradraum und
eine gemeinſame Waſchküche
Die Muſterwohnung iſt zu beſichtigen ab Samstag, den
17. Okrober, und folgende Tage, von 1417 Uhr. Sonntags von
1117 Uhr.

Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Die dies=
monatige
Zuſammenkunft findet am Mittwoch, den 21. Oktober,
abends 8 Uhr. im Alpenzimmer bei Sitte, Karlsſtraße ſtatt,
Geſchäftsführer Herzog wird über Politiſche Tagesfragen
ſprechen. Wir bitten um recht zahlreiches Erſcheinen.
Lokale Veranſtalkungen.
erſcheinenden Rotizen ſind ausfhlleßſich als Hinweiſe auf Ameigen
m keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kriſtl.
Hotel und Reſtaurant zur Poſt am Hauptbahn=
hof
veranſtaltet heute Samstag und morgen Sonntag die belieb=
ten
und gern beſuchten Tanzabende. Auf den Mittwoch=Tanzabend
ſei beſonders hingewieſen. (Siehe heutige Anzeige.)
Schul=Brauerei, Schloßgaſſe 25. Samstag und Sonn=
tag
: Konzert bei freiem Eintritt, ausgeführt vom Stadtorcheſter.
Vereinskalender.
Kriegerverein Darmſtadt Sonntag, 18. d. M.,
von 3 Uhr nachmittags ab. auf den Schießſtänden am Neuen
Schießhaus: Vereinsſchießen.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen,
Darmſtadt und Umgebung. Sonntag, den 18 Oktober, vormit=
tags
10 Uhr, auf den Schießſtänden am Neuen Schießhaus: Abtei=
lungsſchießen
.

Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club,
Sitz Darmſtadt A.D.A. C.
Halbtagesfahrt.
DarmſtadtNieder=Ramſtadt, durch den Ort, dann halblinks
Waſchenbach, am Ortsausgang rechts nicht in den Ort hinein=
fahren
, an einem Wirtshaus vorbei Frankenhauſen, nach dem
Ort an Straßenkreuzung links nach Nieder=Modau, im Ort
(Wegweiſer) rechts nach Rohrbach, wieder Wegweiſer Wem=
bach
, rechts auf Waſſerwerk, ſchöner Rundblick, ſteile Abfahrt
nach Groß=Bieberau, links im Ort nach Reinheim, nach der
Einfahrt rechts nach Lengfeld, durch den Ort, durch Torbogen
Vorſicht! Weiler Zipfen, rechts auf nach Ober=Nauſes, Schloß
Nauſes Höchſt König, nach dem Ort rechts ab nach Kirch=
Brombach Spreng, rechts halten Vierſtöck 62 Km.
Ober=Gerſprenz, im Tal links nach Reichelsheim. Klein=
Gumpen, dann rechrs ſteil auf nach LaudenauWinterkaſten .
auf der Höhe Halt! Herrlicher Rundblick (Lichtenberg, Otzberg,
Taunus, Speſſart, links Darmſtadt). NeunkirchenBrandau
HoxhohlDarmſtadt 48 Km.. Geſamtſtrecke 110 Km.

Horhohl

Frankenhausen
Waschend.

Darmstadt

Nieder Ramstaat

Brandaue.
Neunkirchen
Winterhasten
Hl.Gumpen abLd
Reichelsheim
Ober Gerspren3
Vierstöch
Inreng
Kireddrombach

SLengteid
ALven
KanerMates
Löchs

e

Die Straße iſt kein Spielplatz! Bewahre die Kinder vor den
Verkehrsgefahren. Erziehe ſie zur Ordnung. Vorſicht, Rückſicht!

Das flache Dach.

Vor etwa einem Jahr, als mir die Entwürfe zu den Bauten
am Nordrand des Ebertplatzes zu Geſicht gekommen waren, warnte
ich davor, daß man hier, mitten im Bereich des ſteilen Daches.
ein flaches Dach anwenden wollte. Flache Dächer ſo ſagte ich
wenn ſie ſich in gleicher Weiſe dicht halten laſſen und Wärme=
ſchutz
bieten wie die ſteilen, mögen berechtigt ſein. Aber zu ver=
werfen
iſt ein willkürliches Durcheinander Die Warnung hatte
nichts geholfen. Nun hat man ſich gerade in letzter Zeit viel
mit den flachen Dächern in Frankfurt beſchäftigt. Auch Berliner
Zeitungen haben darüber geſchrieben, und in der Deutſchen All=
gemeinen
Zeitung fand ich einen Aufſatz, der das flache Dach
verteidigt. An ſeinem Schluß ſtand folgender Satz: Auch in Zu=
kunft
wird die bewährte Konſtruktion des Flachdaches für die
Neubaugebiete in Frankfurt beibehalten werden. Hingegen ſoll
das flache Dach bei Neubauten oder Umbauten innerhalb des
alten Gebäudebeſtandes dem alten Straßenbilde aus ſtädtebau=
lichen
und künſtleriſchen Gründen angepaßt werden‟. Das ſoll
natürlich heißen: Das flache Dach ſoll ſteil gemacht werden.
Alſo auch in Frankfurt iſt man zu der Erkenntnis gekommen,
daß das flache Dach innerhalb des Bezirkes der ſteilen Dächer
nicht am Platze iſt genau wie umgekehrt. Es iſt ſchade, daß
man ſich in Darmſtadt nicht hat belehren laſſen. Aber im Hin=
blick
auf ſpätere Fälle und nicht nur für Darmſtadt, vor allem
für das Land, wo ſchon manches Unheil angerichtet iſt und doppelt
ſchmerzlich empfunden wird, erſcheint es notwendig, die jetzige
Frankfurter Stellungnahme bekanntzugeben.
Walbe.

Tageskalender für Samstag, den 17. Oktober 1931.
Heſſ Landestheater, Großes Haus. 15 Uhr: Die ver
kaufte Braut; 20 Uhr: Die Ratten. Kleines Hau
20 Uhr: 1. Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts.
Orpheum, 20.15 Uhr: Die ſchwebende Jungfrau.
Konzeite: Zur Oper Schloßkeller Sportplatz=Reſt a
Böllenfalltor, Herrngartenkaffee, Cafs Ganßmann. Alter Rats
keller. Datterich, Zur goldenen Krone, Brauerei Schul
Kinovorſtellungen: Union= Helia= und Palaſt=Lich
ſpiele. Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums
20.15 Uhr: Vortrag von Dr. W. J. Stein=Stuttgart Lohengri=
in
Sage und Geſchichte.

Palaſt=Lichtſpiele
bringen ein ausgezeichnetes Doppelprogramm von Stummfi
Beide ſind weit über Durchſchnittsniveau, weil ſie ungewön
gute Regiearbeiten darſtellen und beſtens gemeiſterte Bildte/
Der rettende Schuß iſt eine echte und rechte Filmy
lung, die eigentlich Der Widerſpenſtigen Zähmung he
ſollte. Anfänglich mit hübſchen, humorvollen Szenen zwiſchen
hübſchen Nancy Carroll und dem ſtark=männlichen
Holt die Widerſpenſtige und ihr Zähmer in die

lung hineinführend, ſpielt der ganze zweite Teil des Filment

gigantiſcher Wüſtenlandſchaft und iſt erfüllt von ſenſationellfen.
zeichneten Lebensgefahren und tobenden Leidenſchaften
ſchließlich wieder harmlos froh auszuklingen. Viel hübſch geſt
Szenen und wundervolle Bilder werden durch die geſchickte Nc
F. Rich. Jones zur packenden Handlung zuſammengehalten0
In dem zweiten Großfilm imponiert vor allem der ungcß
Aufwand an Menſchenmaterial, beſonders an Kamele reitg
Sudan=Negern, und deren meiſterhafte, beſtens diſziplinierte
wegung im Angriff und im Nahkampf mit engliſchen Trun
Vier Federn darf ſich wahrlich mit Recht als ein 4*
ſterwerk der Welt=Filmproduktion bezeichnen. (Regie: La
Mendes.) Die Kämpfe zwiſchen den Truppen Englands und
Sudannegern ranken ſich um eine romantiſche Handlung, di
Liebe und Offiziers=Ehre, auf Kameradſchaft und Tapferkeit
baut. Eine gute Handlung, filmiſch ausgezeichnet bearbeitet.
AA
* Helia.
weal
Solang noch ein Walzer von Straußerklin
ein Filmtitel, der wenig ſagt, der im Gegenteil ſkeptiſch ſti
man denkt an ſchmalzige Liebesſzenen und dergleichen. Und /kr0 .!
dieſer Tilm iſt ſehenswert, es ſollte einen anderen Titel, fil
denn er bringt einen Abſchnitt aus dem Leben des großen Wid
Walzerkönigs, er zeigt deſſen erſtes großes Erleben, die Entdel
ſeines Genies, er zeigt weiter das Leben der Familie Strau//f0
Differenzen zwiſchen Vater und Sohn, und den jungen St
wie er ſich in überſchäumender, ſieghafter, jugendlicher En
durchzuſetzen vermag. Dabei iſt die Filmhandlung unter der M
Konrad Wienes außerordentlich geſchict aufgebaut, die au
lenden, hinreißenden Straußſchen Melodien, die man immer
immer wieder hören möchte, ſind in den ganzen Film eingeſl
ten. Guſtav Fröhlich in der Rolle des Johann Strauß
iſt typiſch. markant, und in ſeinem Werdegang vom Schuliun
bis zum berühmten Meiſter der Töne, dem die ganze Wel
Füßen liegt, verſtändnisvoll und ſchauſpieleriſch hervorro
dargeſtellt. Hans Junkermann ſtellt einen lebensw
Vater Strauß dar. Auch die übrigen Darſteller und Dar
rinnen bringen ausnahmslos ſchauſpieleriſche Leiſtungen von
ragender Qualität. Da iſt vor allem die verſtehende, liebende
ſtolze Mutter Strauß (Julia Serda) zu nennen, und das
kleine Wiener Mädel, die Jugendliebe Johann Strauß' M /4n Mitl
Faudler als Liesl. die blutenden Herzens auf ihr Glück !9 Mante
zichtet, denn ihr Schani gehört ſeiner Kunſt. Das Formen zrin Ver
Straußſchen Melodien bis zu ihrer jauchzenden, ſchwingenden ain ir 5.
lendung fließen aus der Geige der beiden Künſtler, ſchmeWß erſtan
ſich ein und reißen mit. Man ſollte nicht verſäumen, ſichNau die
Film, der das Lebensgeſchick von Vater und Sohn Straufhr
einem gefälligen, naturgetreuen Altwiener Milieu wieder . Gri
anzuſehen. In dem reichhaltigen Beiprogramm werden Fuatzeit

gute Kulturfilme, u. a. das goldene Mainz, ein Micky=Film haung a

die neueſte Wochenſchau gezeigt.

Union=Theater.

Zwiſchen Nacht und Morgen iſt ein ausgeſ
neter Tonfilm nach dem Bühnenwerk. Dirnentragödie‟
Wilhelm Braun. Gerhard Lamprecht, der Regiſſeur hat ſich
der Bearbeitung des heiklen Stoffes nicht darauf beſchränkt
Bühnenſtück etwa zu übernehmen‟. Er hat einen Tonfiln
ſtaltet, deſſen Stärke, deſſen künſtleriſcher Wert in der mel
lichen Milieuſchilderung liegt, die auf techniſch hervorrage
Peter
Bildern gründet und der eine ganz einzigartige Darſtellungs
das große Niveau gibt, die erſchütternde Wirkung.
Der Film leuchtet erbarmungslos hinein in das Leber
Unterwelt. In jene dunkle Vorſtadtgegend, den Gaſſen der P
tution, in denen wer ſie betritt, den Kragen hochſchlägt und
Hut tiefer ins Geſicht drückt. Hier ſind die Vorbedingunge
geben für Tragödien furchtbarſter Art. Hier herrſcht Laſter.
denſchaft, Vertiertheit. Bitterſte Armut neben ſchwelgender
ſchwendung. Leichtſinn neben tiefernſter Lebensauffaſſung
kenntnis. In dieſes Milieu wird ein junger Student verch.
gen, dem ſein Vater, Spielerleidenſchaft wegen, das Haus
bot. Eine alternde Dirne findet in dem Jüngling ihr S9.
ſal, das für ſie zum Drama wird. Es iſt unwichtig, wit
Filmfabel ſich abſpielt und wie ſie dramatiſch aufgebaut iſt
zum Gang ins Polizeirevier, nach dem Zuſammenbruch der
ten großen Hoffnung, in ein Leben der Reinheit zurückzukonc
Wichtig iſt, wie geſagt, das Niveau der Darſtellung, die

technik und wenn auch nicht gleich wichtig, die Tongabe.
alles iſt gut. Iſt eine ernſte Arbeit der Regie, wie der Kürl
deren viele zu unſeren beſten zählen. Um nur einige Name

nennen: Aud Egede Niſſen. Dorit Ina, Oskar Homol
Rolf von Goth, Eduard von Winterſtein. Berr
Goetzke u. a. Das Geſamtenſemble iſt neben dieſer 9
glänzend aufeinander eingeſtellt, enthält eine Reihe
Typen.

Intereſſant auch das Beiprogramm: Neben einem er

lichen amerikaniſchen Luſtſpiel ein guter Lehrfilm Wunder
Mikroſkovs eine reiche Wochenſchau mit röhrenden Hir
(Ton=Film!).
*

Helia=Theater. Im Rahmen der beliebten Film=Mog
feiern bringt das Helia=Theater kommenden Sonntag, vo
tags 11.15 Uhr zum letzten Male den großen Kulturgro
Italien II, vom ewigen Rom bis zu Siziliens Lavaſträd
Jugendliche haben Zutritt. Vorverkauf an der Helia=Tageska

Edel=Pelztier=Ausſtellung. Vom Reichsbund deutſcher
tierzüchter, Landesabteilung Heſſen, wird uns geſchrieben:
bereits in der Preſſe darauf hingewieſen, findet in der Zeit
2427 Oktober im Reſtaurant Bürgerhof eine Edel=Peld
Ausſtellung ſtatt. Die bis jetzt eingegangenen überaus za llt
chen Meldungen der verſchiedenſten Arten von Pelztieren ge
tieren dafür, daß die Ausſtellung zu einer Sehenswürdigkei!
ſonderer Art am hieſigen Platze wird. Ueber die einzelnen ?4
der auszuſtellenden Tiere wird an dieſer Stelle noch einmalnckſu

Mitteilung gemacht werden. Die Ausſtellung iſt die erſte A.
Art in Darmſtadt. Die Pelztierzucht iſt ein ſich entwickelnde

werbszweig, der durchaus geeignet iſt, manchem aus dem 2
ſchaftsprozeß ausgeſchiedenen Volksgenoſſen wieder zu einer,

werbsquelle zu verhelfen. Bisher fanden ſeitens des Reich ine

des Ausſtellungen nur in Mannheim und in Ansbach ſtat
einen überaus ſtarken Beſuch zu verzeichnen hatten. Die
trittspreiſe ſind der Zeit entſprechend niedrig gehalten, ſo
jedermann Gelegenheit hat, die Ausſtellung zu beſuchen.

Briefkaſten.
Jorr Huftogs ift die Irtzte Bezugauittung beizufägen. Anonyme Aufragen
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverblndlſchkelt.

Kompoſthaufen. Neu anzulegende Lagerplätze für And
und dergleichen müſſen nach 8 26 der Baupolizeiordnung vorſ
Nachbargrenze 1 Meter entfernt ſein. Sie werden die Beſchrcky
am einfachſten bei der ſtädtiſchen Baupolizei (Hochbauamt)
bringen.
Notverordnung. Aus der Anfrage iſt nicht erſichtlich, 0
ſich um das Ruhegehalt eines Reichs=, eines heſſiſchen Staats=9
eines heſſiſchen Gemeindebeamten handelt, oder ein mit 24
geld abgefundener Soldat in Frage ſteht.
3105. 1. Zur Inſtandhaltung, die regelmäßig den Vermi
trifft, gehört auch, ſofern nicht Vertrag oder Ortsgebrauch etwas ar!

beſtimmt, die Reinigung der vor dem Grundſtück liegenden Straß,
zur Straßenmitte. Nach der Ortsſatzung für Darmſtadt vom 29
1928 hat dieſe Reinigungspflicht neben dem Vermieter auch der A5
Dieſe Straßenreinigung hat gegen Gebührenzahlung die Stadt
nommen. Die Reinigung der Fußſteige von Schnee und Eis, ſowil
Beſtreuen von Glatteis liegt nach wie vor dem Grundſtückseigen
ob. Die Reinigung der Mieträume und der dazu gehörigen Hauck).
(Treppen, Böden, Oefen, Kelleranteil uſw.) die infolge des Geb:
durch den Mieter notwendig wird, dem Mieter, allenfalls bei ge
ſchaftlichen Hausteilen zuſammen mit den anderen Mietern. 2.
3. Es wird zunächſt auf den Inhalt der Hausordnung ankommen.
Vermieter wird nicht kurzerhand die ihm nach Geſetz oder Ortsgek.0
obliegende Reinigungspflicht auf die Mieter abwälzen können.
H. L. in P. Wir können die Adreſſe heute nicht mehr /7
ſtellen.

[ ][  ][ ]

Aus Heiſenl.

Dg. Arheilgen, 16. Okt. Winterhilfe 1931/32. Wie
horideren Orten, ſo haben ſich bekanntlich auch hier wieder die
udände der freien Wohlfahrtspflege in Verbindung mit der
hrg ermeiſterei zu einem Ortsausſchuß zuſammengeſchloſſen, der
nden Tagen vom 17. bis 25. Oktober eine Sammelwoche durch=
üren
will. Der Ortsausſchuß läßt deshalb einen Aufruf an die
holkerung ergehen, in dem er um Gaben bittet. Groß iſt die
. in die große Volkskreiſe unſchuldig geraten ſind. Ein ſchwerer
Arer ſteht vor der Tür, und es muß Aufgabe aller Einwohner
ſe, dieſen Winter zu überwinden helfen. Das kann nur ge=
ſihen
, wenn ein jeder tut, was in ſeinen Kräften ſteht. Ein
dr gebe nach ſeinem Können. Keiner denke, er habe ja ſelbſt
ſits. Es gibt immer noch Menſchen, denen es noch ſchlechter
t. Auch die kleinſten Gaben werden dankbar angenommen, da
dieſe in ihrer Geſamtheit ein Großes erreicht wird. Geld
Naturalien, Heizmaterial und Kleidungsſtücke werden be=
zigt
. Beſonders an die Landwirte ergeht die Bitte, Lebens=
gtel
, hauptſächlich Kartoffeln. zur Verfügung zu ſtellen. Die
Emnlerinnen, die in den nächſten Tagen bei den einzelnen Haus=
ſttungen
vorſprechen werden, ſind mit Liſten verſehen, einmal
Sammlung von Geldern, zum anderen für die Naturalſpen=
w
. Die Spenden an Naturalien werden durch die Gemeinde zu
gedener Zeit abgeholt. Ein jeder hat die moraliſche Pflicht,
M Not ſeiner leidenden Mitmenſchen lindern und beheben zu
heen, und ſei es auch nur durch die kleinſte Gabe. Arbei=
Samariter=Kolonne. Die hieſige Kolonne führt
eſen neuen Ausbildungskurſus in der erſten Hilfe bei Unglücks=
ſien
durch, der am Samstag, den 17. Oktober, abends 8 Uhr,
en Anfang nimmt. Anmeldungen zur Teilnahme können noch
zacht werden. Der Unterricht erfolgt im
usheim Kir=
chiſhulhaus
). Vortrag. Am Samstag abend (17. Oktober)
ſicht im Saale Zum goldenen Löwen im Auftrage der Zahl=
ſte
Arheilgen des Fabrikarbeiterverbandes Herr Segerer aus
dsden über das Thema Wirtſchaftskriſe, Maſſenarbeitsloſig=
und Kampf der Gewerkſchaften Die Nähſchule der
beiterwohlfahrt beginnt am kommenden Montag, abends 8 Uhr,
ſe diesjährigen Nähkurſe im Erdgeſchoß der Friedrich= Ebert=
sülle
. Teilnehmerinnen können ſich an dieſem Abend noch an=
den
.
40 Erzhauſen, 16. Okt. Die Obſtkelterei iſt hier ſoweit bewäl=
Durch das obſtreiche Jahr war es faſt jeder Familie ermöglicht, ſich
ein Heimtrunk zu keltern. Da das Obſt einen ſehr niedrigen Preis
konnten auch diejenigen, welche keine Obſtbäume haben, ſich Obſt
khffen. Die Keltereinrichtung des Obſt= und Gartenbauvereins hat
ſt dreſen Herbſt wieder gut bewährt. Der Obſt= und Gartenbauverein
bee auf Donnerstag, den 18. Oktober, eine Ausſtellung geplant. Es
Eie hauptſächlich Obſt ausgeſtellt werden, und hierzu waren auch ſchon
ehmliche Zuwendungen in Ausſicht geſtellt. Die Beſchickung ſei=
der
Mitglieder war ſo gering, daß ſich der Vorſtand veranlaßt ſah,
geplante Ausſtellung fallen zu laſſen. Der 1. Vorſitzende des ge=
umen
Vereins, Herr W. Lotz, und der Rechner, Herr H. Haas, be=
een
ihr 25. Dienſtjubiläum. Die beiden Herren haben es in dieſer
verſtanden und keine Mühe geſcheut, den Obſt= und Gartenbauver=
ſmaurf
die Höhe zu bringen, ſo daß er ſich mit jedem anderen meſſen

. Griesheim. 16. Okt. Einhalten der Tauben zur
atzeit. Die hieſige Bürgermeiſterei hat durch eine Bekannt=
ung
angeordnet, daß die Tauben während der Zeit vom 16.
ber bis einſchließlich 12. November d. J. einzuſperren ſind.

Zuwiderhandlungen unterliegen der Beſtrafung gemäß Artikel 39
Abſatz 2 des Feldſtrafgeſetzes. Berufsſchule. Die ſeither
landwirtſchaftlich und induſtriell beurlaubt geweſenen Berufs=
ſchüler
und =ſchülerinnen haben von der nächſten Woche ab wieder
zum Unterricht zu kommen, und zwar die Knaben Freitags, die
Mädchen des älteſten Jahrgangs Freitags, die Mädchen des
zweiten Jahrgangs Mittwochs, die Mädchen des erſten Jahrgangs
Montags. Der Unterricht beginnt um 8 Uhr. Das Ausheben
und Reinigen der Gräben der Waſſergenoſſenſchaft ſoll am Sams=
tag
, 17. Oktober d. J.. abends 9 Uhr, im Hauſe des Vorſtehers
vergeben werden. Es kommen 5 Loſe in Betracht. Die Bedingun=
gen
liegen beim Vorſteher offen. Die hieſige Ortsgruppe des
Odenwaldklubs veranſtaltet am nächſten Sonntag eine
Wanderung nach Rüſſelsheim-Hochheim. Abfahrt 7.12 Uhr mit
der Straßenbahn. Nach einer Polizeiverordnung für die Gemeinde
Griesheim ſind die Obſtbaumbeſitzer verpflichtet, bis ſpäteſtens
10. Oktober eines jeden Jahres an ihren Bäumen und den dabei
befindlichen Baumpfählen Klebgürtel anzulegen. Da nach den ge=
machten
Feſtſtellungen ein großer Teil der Obſtbaumbeſitzer mit
dem Anlegen der Klebgürtel noch im Rückſtande iſt macht die
Bürgermeiſterei die Säumigen auf die alsbaldige Nachholung des
Verſäumten aufmerkſam. Im Falle weiteren Verzugs wird un=
nachſichtlich
mit Strafanzeige gegen die Säumigen vorgegangen.
F. Eberſtadt, 16. Okt. Ratsſitzung. Nach einem vom Kreis=
amt
an die Bürgermeiſterei gerichteten Rundſchreiben war auch der
Haushaltsplan der Gemeinde Eberſtadt für 1931 nachzuprüfen und feſt=
zuſtellen
, ob die unter den einzelnen Rubriken in Ausgabe vorgeſehenen
Beträge bis Ende des laufenden Rechnungsjahres ausreichen und der
Eingang der vorgeſehenen Einnahmen zu erwarten iſt. Nach dem vom
Bürgermeiſter hiernach dem Rat vorgelegten Nachtragsentwurf, der
gleichzeitig ein erſchütterndes Bild von der Finanzlage
der Gemeinde bietet, beträgt der Mehrbedarf 171 710 RM.,
alſo mehr, als der im Hauptvoranſchlag für das Rj.
1931 ausgewieſene Fehlbetrag ausmacht. Von dem
Mehrbedarf entfallen allein 125 000 RM. auf Aufwendungen für ſoziale
Fürſorge (Arbeitsloſenfürſorge, Kriſenfürſorge uſw. ), 32000 RM. auf
Einnahme=Ausfälle an Gemeindeſteuern und Reichsſteuerüberweiſungen
und der Reſt auf Einnahme=Ausfälle aus anderen Rubriken. Gemäß
der Auflage des Kreisamtes ſoll der Nachtragsvoranſchlag dem Rat

1F 13625

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GLÜCKSKLEE-MILCH G. M.B. H., ABTL. DST 24 HAMBURG I

zur Beſchlußfaſſung über die Deckung des Fehlbetrags unterbreitet wer=
den
. Bei der geſtrigen Gemeinderatsſitzung ſtand nach einer Vorbera=
tung
im Finanzausſchuß die Beratung des Nachtragshaushalts auf der
Tagesordnung. Der Bürgermeiſter gab hierzu die nötigen Erläuterun=
gen
und ſchlug zur teilweiſen Deckung des Fehlbetrages vor, a) eine Ge=
meindegetränkeſteuer
in Höhe von 10 v. H. auf den Klein=
handelspreis
der ihr unterworfenen Getränke (Wein, weinähnliche und
weinhaltige Getränke, Schaumwein, ſchaumweinähnliche Getränke, Trink=
branntwein
, Mineralwaſſer und künſtlich bereitete Getränke, ſowie Tee,
Kakao, Kaffee und andere Auszüge aus pflanzlichen Stoffen) zu erheben,
und b) zu der bereit eingeführten Bürgerſteuer einen Zuſchlag
von 100 v. H. zu erheben. Die Verwaltung verſpricht ſich hiervon für
den Neſt des Rechnungsjahres 1931 einen Ertrag von 15 000 RM. Nund
7000 RM. werden durch Kürzungen der Gemeindebeamtengehälter und
rund 4000 RM, durch Unterlaſſung von im Hauptvoranſchlag vorge=
ſehenen
Arbeiten eingeſpart, ſo daß ein ungedeckter Fehlbetrag
von 145 710 RM. verbleibt. Mit 9 gegen 3 Stimmen bei 2
Stimmenthaltungen ſtimmt der Rat dem Nachtragsetat und
den Teildeckungsvorſchlägen des Bürgermeiſters zu.
Die Deckungsfrage des reſtlichen Defizits muß offen bleiben, weil der
Nat keinen Ausweg findet, es ihm auch ausgeſchloſſen ſcheint, der Be=
völkerung
weitere Laſten aufzuerlegen. Er hofft auf die Hilfe
vom Reich. Für die am 15. November ſtattfindende Landtagswahl
verbleibt es nach dem Ratsbeſchluſſe bei der bisherigen Abgrenzung der
Wahlbezirke. Zu Wahlvorſtehern bzw. Stellvertretern der einzelnen
Wahlbezirke werden gewählt: Für den Wahlbezirk 1: Gemeinderat Mei=
dinger
bzw. Moritz Göbel; für den Wahlbezirk 2: Gemeinderat Gärtner
bzw. Rückert; für den Wahlbezirk 3: Gemeinderat Heißt bzw. Fornoff;
für den Wahlbezirk 4: Gemeinderat Dächert bzw. Quari; für den Wahl=
bezirk
5: G.=R. Dr. Pleſer bzw. Pritſch; für den Wahlbezirk 6: G.=R.
Bär bzw. Hofmann. Als Vertreter der Gemeinde in dem für die
Baulandumlegung Weinweg zu bildenden Umlegungsausſchuß werden
beſtimmt: Bürgermeiſter Dr. Uecker und Gemeindebauinſpektor Hedde=
rich
, als deren Stellvertreter: Beigeordneter Flick und Bürgermeiſterei=
ſekretär
Hill. Lehrer Wilhelm Schneider hat dem Rat die Nie=
derlegung
ſeines Mandats als Ratsmitglied unterbreitet und dies mit
ſeinem Geſundheitszuſtand begründet. Der Rat nahm das Geſuch an.
Als Nachfolger für ihn kommt nach dem Vorſchlag der Sozialdemokrati=
ſchen
Partei Leonhard Beßler in Frage. Auf Grund von Art. 38 der
neuen Heſſiſchen Gemeindeordnung vom 10. Juli 1931 wählte der
Rat als Schriftführer für die Ratsſitzungen den Bürgermeiſtereiſekretär
Chr. Hill. Die Urkundsperſonen, die nach dem gleichen Artikel für die
Unterſchrift der Sitzungsniederſchriften aus den Reihen der Ratsmit=
glieder
zu wählen ſind, wird der Rat bei Beginn jeder Ratsſitzung je=
weils
in wechſelnder Reihenfolge beſtellen. An die öffentliche Sitzung
ſchloß ſich eine längere geheime Sitzung des Rats an.
F Eberſtadt 16. Okt. Offenlage der Wahlkartei. Die
Wahlkartei für die am 15. November ſtattfindende Landtagswahl liegt
vom Sonntag, 18. Oktober, bis einſchließlich Sonntag, 25. Oktober, auf
der Bürgermeiſterei, Zimmer 3, zur allgemeinen Einſicht offen. Alle
diejenigen, die bis zum Wahltage das 20. Lebensjahr vollendet haben,
können innerhalb der genannten Friſt Einſicht in die Kartei nehmen
oder ihre Eintragung verlangen. Landtagswahl. Aus Erſpar=
nisgründen
ſieht die Bürgermeiſterei bei der bevorſtehenden Landtags=
wahl
davon ab, den Wahlberechtigten eine ſchriftliche Mitteilung
darüber zuzuſtellen, daß ſie in die Wahlkartei eingetragen ſind. Die
Wahlberechtigten werden daher in ihrem eigenſten Intereſſe gut daran
tun, ſich während der Offenlage der Wahlkartei Gewißheit darüber zu
verſchaffen, ob ſie in die Wahlkartei aufgenommen worden find. Das
gilt beſonders für alle Perſonen, die ſeit der letzten Wahl wahlberech=
tigt
geworden oder zugezogen oder innerhalb des Ortes umgezogen ſind.
Ueberreichung der Geſellenbriefe. Am Sonntag, den
18. Oktober, nachmittags 2 Uhr, findet im Saale Zum Darmſtädter Hof
(Laun) die Ueberreichung der Geſellenbriefe an die Junggeſellen ſtatt.

Nachrichken des Skandesamks Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 9. Oktober: Schubkegel, Emmi, geb. Stete.
MJ., Ehefrau des Filialleiters Eſchollbrückerſtr. 25. Müller,
Wrie, Pfründnerin, 70 J.. Erbacher Straße 25. Götz. Peter, 13.
Radwirt, 31 J. Hähnlein, Kr. Bensheim, hier, Erbacher Str. 25.
hr Peter, Hilfsarbeiter 32 J., Gadernheim. hier, Grafenſtr. 9.
h Wihelmine, o. Ber led 79 J.. Kiesſtr. 41. Am 10. Okt.:
benhard, Phil., Jakob. Schloſſer, 72 J., Waldſtr. 32. Am 10 Ok=
Phr: Raupp, Ludwig Heinrich Erwin, Photograph. 68 J.. Kies=
ſtutze
35. Stier, Babette geb. Aßmuth, 84 J.. Witwe des Weiß=
ſivermeiſters
, Sandbergſtr. 29. Am 11. Oktober: Plitt. Karo=
ſn
Luiſe Mathilde Fanny Thekla Friederika Clothilde, geb.
mZangen, 87 J.. Witwe des Hüttenbeamten, Martinsſtr. 15.
W10. Oktober: Seum, Richard. Lokomotivoberheizer, 44 J.
rroden hier Grafenſtr 9. Am 12. Oktober: Geiß, Luiſe. geb.
fr. 89 J., Witwe des Gerichtsvollziehers Moosbergſtr. 60. Am
13ktober: Kiſſinger, Ernſt Ludwig Paul Georg Chriſtoph. Kauf=
tan
, 24 J., Brooklyn. Pierre Pont 15, in Amerika, hier Grafen=
hitze
9. Am 12. Oktober: Edelmann Karoline, geb. Müller,
M15. Ehefrau des Reſtaurateurs, Rheinſtr. 35. Welker, Marie,
Reinſchild, 64 J., Ehefrau des Eiſenbahnſchloſſers, Moller=
uige
31. Am 14. Oktober: Keerl. Katharina geb. Joſt. 87 J.,
Eiwe des Buchdruckereifaktors Soderſtr 6. Matthes, Paul Al=
er
Ferdinand, Graveur, 55 J., Waldſtr 9. Am 13. Oktober:
ſm, Margarethe, geb. Burkhard. 70 J.. Witwe des Garde=
mroffiziers
i. R., Pallaswieſenſtr. 12. Am 14. Oktober: Schwarz,
ra, Barbara, geb. Haſenzahl. 53 J.. Ehefrau des Gendarmerie=
hiters
in Ernſthofen, hier Grafenſtr. 9. Kowalski, Louiſe, geb.
ſier, 75 J.. Ehefrau des Privatmanns, Schützenſtr. 8. Rezbach,
a, geb. Krämer, 39 J.. Witwe des Hausdieners. Wendelſtadt=
ige
31. Am 15 Oktober: Beſt, Eliſabethe, geb. Geyer,
N)., Ehefrau des Eiſenbahnoberſekr, i. R., Landwehrſtr. 20.
(n16. Oktober: Müller. Jakob, Schuhmacher, 67 J.. Linden=
Piraße 5.

Kirchliche Nachrichken.

Samstag (17. Oktober).
Stadtkirche. Abends 8.30 Uhr: Andacht.
20. Sonntag nach Trinitatis (18. Oktober).
Erntedankfeſt.
Kollekte in allen Kirchen für die Zuflucht.
Stadtkirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
eilgen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm 11.30
Uh. Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. Nach. 5 Uhr: Abend=
Aosdienſt. Pfarrer Wagner.
Stadtkapelle Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Dekan Zim=
emann
. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
hilgen Abenmahls (die Neukonfirmierten ſind beſonders ein=
Rloen). Pfarrer Heß. Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Wurer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zim=
Meiann. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zim=
memann
.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Dekan Zimmermann.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag. 18. Oktober, abends
hhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (gemeinſamer
2had). Gemeindeabend der Kaplaneigemeinde. Montag,
1D Oktober, abends 8 Uhr: Männervereinigung der Lukasge=
meide
, Leſeabend. Jugendbund der Lukasgemeinde. Diens=
Eh20. Oktober, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadt=
Aiße. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Mädchenver=
exſtung
der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung).
Aſſtwoch, 21. Oktober nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtge=
haeide
. Abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapelle
uoSchloßkirche. Jugendbund der Markusgemeinde Mäd=
chevereinigung
der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung),
annerstag, 22. Oktober, übends 8 Uhr: Jugendbünde der
us=, Markus= und Schloßgemeinde. Freitag, 23. Oktober,
0s 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde. Jugendbund
d2/Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 20 Oktober abends
*hr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch,
22 und Samstag, 24. Oktober nachm. 24 Uhr: Handarbeits=
chyle
der Stadrgeminde. Donnerstag, 22. Oktober, abends
dahr: Jugendvereinigung der Sradtgemeinde. Samstag, 24.
A9über, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
*Plunenchor.
197akonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger
Stße 21. Fernſprecher 28c3.
Eo. Wohlfehrtsdienſt: Gemeindehaus Kiesſtr 17 Vorder=
Mm, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 1012 Uhr und nachm.
mer Samstags) von 56 Uhr. Fernſprecher 4584 Jugendfür=
Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung in
Unungsangelegenheiten. Eheberatung, Trinkerfürſorge. Wan=
* und Gefangenenfürſorge. Rechtsauskunftsſtelle (auch
Sreuer= und Verſicherungsangelegenheiten).

Martinskirche. (Kollekte für die Winternothilfe.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors.
Landeskirchenrat D. Waitz. Vorm. 11 Uhr: Gemeinſamer Kin=
dergottesdienſt
für die Martinsgemeinde Weſt und Oſt. Pfarrer
Dr. Bergér. Abends 6 Uhr: Liturgiſch=kirchenmuſikaliſche Ernte=
dankfeſtfeier
mit Anſprache unter Mitwirkung von Soliſten und
der Cherſchule. Pfarrer Beringer.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
20. Oktober, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Kirchenchor; im
Gemeindehaus: Jugendvereinigung. Mittwoch, 21 Oktober,
nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule.
Donnerstag, 22. Oktober. abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mäd=
chenvereinigung
(Oſt); im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung
(Weſt); Mauerſtraße 5: Poſaunenchor Freitag 23. Oktober,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mütterabend (Oſt); im Ge=
meindehaus
: Mütterabend (Weſt); Jugendvereinigung (ältere
Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit hei=
ligem
Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Goethe. Vorm.
11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.305 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Veranſtaltungen: Montag. 19. Oktober nachm. 5 Uhr:
Helferſitzung des Südbezirks. Abend 8 Uhr: Kirchenchor und
Mütterabend. Mittwoch, 21. Oktober, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie) Vor=
mittags
10 Uhr: Erntedankfeſt. Profeſſor D. E. E Becker.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Profeſſor D. E. E. Becker.
Veranſtaltungen: Donnerstag, 22. Oktober, abends
8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
(Erntedankfeſt). Pfarrer Irle. Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle.
Veranſtaltungen: Sonntag, 18. Oktober, abends 8.15
Uhr: Jugendvereinigung. Montag. 19. Oktober, abends 8.15
Uhr: Mädchenvereinigung (die Gruppen zuſammen). Dienstag,
20. Oktober, abends 8,15 Uhr Poſaunenchor. Donnerstag,
22. Oktober, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. Freitag, 23. Ok=
tober
, abends 8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8,15 Uhr: Kirchen=
chor
. . Samstag, 24. Oktober abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. (Kollekte für den Kirchenfonds der Paulus=
gemeinde
.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 18. Oktober, abends 8 Uhr:
Feier des 24. Jahrestages der Jugendvereinigung: Oeffentlicher
Gemeindeabend. Montag. 19. Oktober, abend 8 Uhr: Jugend=
bund
. Dienstag, 20. Oktober abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 22. Oktober, abends 8 Uhr: Teeabend des Frauen=
vereins
mit Vortrag über W. Raabe. Samstag, 24. Oktober,
abends 8 Uhr. Jugendvereinigung: Turnen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag ( Ernte=
dankſeſt
), vorm. 10 Uhr: Feſtpredigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule;
abends 8 Uhr: Feſtfeier. Montag, abends 8.15 Uhr: Jugend=
verein
. Dienstag, nachm 4 Uhr: Frauenmiſſionsverein: abds.
8.15 Uhr: Singſtunde. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Katechitiſcher
Unterricht: 4 Uhr: Kinderbund. Donnerstag, abends 8.15
Uhr: Gemeindebetſtunde.
Stiftskirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Hickel. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Ev. Sonntags=
verein
: Nachm. 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden. Donnerstag,
22. Oktober, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion. (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Ge=
betsſtunde
. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm.
3,30 Uhr: Bibelſtunde. Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeits=
ſtunde
. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends
8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde Prediger Neuber. Mittwoch,
abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends 8,30
Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Neues Thema: Geiſtes=
frühling
in der erſten Gemeinde Freitag, abends 8,30 Uhr:
Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80. Herr
Bringmann Samstag, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24) Sonntag, nachmittags
2.30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nachm. 4,45
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. Abends 8,30 Uhr:
Weiheſtunde und Spielabend für junge Männer und junge Mäd=
chen
. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge
Mädchen. (Praktiſche Krankenpflege.) Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinderbund für Mädchen. 5 Uhr: Kinderbund für Knaben.
Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. ( Frage=
abend
.) Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinnen=
heim
, Sandſtraße 24 Jeden Donnerstag, abends 8,1510 Uhr:
Zuſammenkunft Jeden zweiten und vierten Mittwoch, abends
8,3010 Uhr: Nähen und Zuſchneiden. Donnerstag. 15. Okto=
ber
: Teilnahme der Aelteren am Vortrag über § 218 im Ge=
meindehaus
, Kiesſtraße. Sonntag. 18 Oktober: Ausflug ins
Beſſ. Landheim. Ab 3.15 Uhr Böllenfalltor. Donnerstag, 22.
Oktober Kaſperle=Abend. Donnerstag. 29. Oktober: Berufs=
vereinigung
der ev. Hausangeſtellten (B.E.H.), abends 8,30 Uhr
im Freundinnenheim: Die wirtſchaftliche Notlage und wir Haus=
angeſtellte‟
.

Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22,
Infanterie=Kaſerne, Hof links) Sonntag: Fahrt nach Dreieichen=
hain
. Dienstag, abends 8 Uhr: Jungvolkſtunde. Mittwoch,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde der Hauptabteilung mit Studien=
rat
Knöpp. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Heimabend.
Freitag, abends 8 Uhr: Turnen in der Ludwigs=Oberrealſchule.
Jungſchar: Jeden Mittwoch und Samstag, nachm. 4,30 bis
6.30 Uhr: Singen, Spielen. Geſchichte und Andacht. Sonntag,
25. Oktober, abends 8,30 Uhr: Literariſcher Abend.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt. Alexander=
ſtraße
22. Samstag 17. Oktober, nachm. 2,30 Uhr: Botan. Garten:
Geländeſpiele. Sonntag, 18. Oktober: Teilnahme an der Lan=
destagung
in Offenbach. Die weiteren Wochenveranſtaltungen
werden am Samstag bekanntgegeben.

Die Chriſtengemeinſchaft Menſchenweihehandlung: Sonntag,
den 18. Oktober, 10 Uhr; Mittwoch, den 21. Oktober. 7.45 Uhr;
Donnerstag, den 22. Oktober, 10,30 Uhr. (Im Raum Alexander=
ſtraße
22.) In der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr.
Donnerstag, 22. Oktober 20.15 Uhr: Oeffentlicher Vortrag von
Prof. Dr. Herm Beckh Rich. Wagners Parſifal und das Bluts=
geheimnis
des Heil. Gral
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 19. Oktober, abends
8 Uhr, im Feierabend. Stiftsſtr. 51: Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Methodiſten=Gemeinde. (Ev. Freikirche, Wandelſtadtſtr. 38.)
Sonntag, 18. Oktober, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 Uhr: Predigt. Prediger E Bültge. Mittwoch. 21 Oktober,
abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde. Prediger E. Bültge.
Freitag, 23. Oktober, abends 8 Uhr; Frauen=Miſſionsverein.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 18. Oktober. vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11
Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8,15 Uhr: Predigt. Mittwoch,
den 21. Oktober, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, den
23. Oktober, abends 8,30 Uhr: Gebetsverſammlung. (Prediger
Hähnel.)
Advent=Gemeinde. Darmſtadt, Waldſtraße 18. Sonntag,
20 Uhr: Erntedankfeſt. Lichtbilder aus dem Orient. Verteilung
der E.D.=Spenden an Notgeratene Mittwoch. 14.30 Uhr: Reli=
gions
= und Erſatzunterricht für Kinder; 20 Uhr: Bibelſtunde.
Chriſtus, wie wir ihn heute ſehen Donnerstag: Näh= und
Baſtelabend. Freitag, 20 Uhr: Gebetſtunde. Samstag, 8.30
Uhr: Lehrer=Verſammlung; 9.30 Uhr: Sabbatſchule: 10.30 Uhr:
Predigt; 1517 Uhr: Jugendverſammlung; 20 Uhr: Sing=
ſtunde
. Alle Verſammlungen ſind öffentlich.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
den 18. Oktober, vorm. 9,30 Uhr: Andacht. Vorm. 11.15 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 3.30 Uhr: Jugendbundſtunde. Abends
8,15 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Dienstag, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde. (Prediger Kruſt.)
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science
Society) in Darmſtadt, Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3.
Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr und jeden erſten und
dritten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr. Thema am 18. Ok=
tober
: Die Verſöhnungslehre; Predigt: Johannes 3:16.
Auswärtige Gemeinden.
Arheilgen. Schloßkapelle Kranichſtein. 10 Uhr: Pfarrer
Köhler, Darmſtadt.
Evang. Gemeinde Eberſtadt. Sonntag 18 Oktober, vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Feier des Erntedankfeſtes unter Mit=
wirkung
des Kirchenchors. Anſchließend: Feier des Hl. Abend=
mahls
. Abends 8 Uhr: Liturgiſche Erntefeier, unt Mitwirkung
der evang. Jugendgemeinde. Mittwoch, 2 Uhr: Nähſtube; 8 Uhr:
Kirchenchor. (Jugendgemeinde ſiehe Monatsplan.) Prov. Pflege=
anſtalt
. Nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt. Erntefeier unter Mit=
wirkung
der Jugendgemeinde.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 18. Oktober 10 Uhr:
Gottesdienſt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr.; 13 Uhr: Kin=
dergottesdienſt
der Kl. Montag: Mädchengruppe. Mittwoch
Jungvolk. Donnerstag: Bibelſtunde.
Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 18. Okt., vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Dienstag: Jugendvereinigung. Mittwoch:
Kirchenchor. Freitag: Jüng. Mädchenverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf, Sonntag: Erntedankfeſt. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Poſaunenchors und
des Mädchenchors. Feier des hl. Abendmahls, Kollekte für evang.
Wohfahrtspflege. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Montag
Frauenverein. Dienstag: Jungſchar Mädchen ält. Abt. Kir=
chengeſangverein
. Mittwoch; Jungſchar Mädchen jüng. Abteilg.
Jugendbund Wartburg. Mädchenverein jüng. Abt. Donners=
tag
: Poſaunenchor. Freitag: Mäd henverein ält. Abt.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag. 18. Oktober,
10 Uhr: Gottesdienſt; 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag,
6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Jugendverein. Dienstag,
6; Uhr: Bücherausgabe. 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Mittwoch,
5 Uhr: Mädchenjungſchar. 8.30 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag,
6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Mütterabend Poſaunenchor
im Schulſaal. Freitag: Mädchenverein. Samstag: Jugend=
verein
.

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Seite 8

Samstag, den 17. Oktober 1931

Wänſchelrnke enkdeckk unkerirdiſche Goldſchäe an der franz.-belgiſchen Gre

Der goldhaltige Rübenacker des Bürgermeiſters von Hertain. Rechts: Der glückliche Beſi
An der franzöſiſch=belgiſchen Grenze in der Nähe des belgiſchen Dorfes Hertain ſind durch Wi
ſchelrutengänger unterirdiſche Goldſchätze von rieſigem Wert es ſoll ſich um rund 16 Million
Mark handeln angezeigt worden. Das Gold ſoll ſich in unterirdiſchen Gängen einer alu
Abtei befinden, die gerade unter dem Rübenacker des Bürgermeiſters von Hertain liegen. 2
Beſitzer will jedoch erſt ſeine Rübenernte einbringen, bevor mit dem Graben begonnen werd
darf. Die ganze Provinz wartet fieberhaft auf dieſen Zeitpunkt.

Sklarek=Prozeß.
Berlin. Vor Eintritt in die geſtrige Ver=
handlung
des Sklarek=Prozeſſes, zu der die An=
geklagten
Kohl, Schneider und Ludin nicht er=
ſchienen
waren, kam es zu Auseinanderſetzungen
über die Beamteneigenſchaft der von der Stadt
Berlin in den Aufſichtsrat der ſtädtiſchen Geſell=
ſchaften
entſandten Mitglieder. Die Staatsan=
waltſchaft
ſchloß ſich den Ausführungen des Sach=
verſtändigen
Drockmann an und widerſprach da=
mit
Rechtsanwalt Landsberg, der aus den Aus=
führungen
des Sachverſtändigen entnehmen zu
müſſen glaubte, daß die Aufſichtsratsmitglieder
nicht in Beamteneigenſchaft gehandelt hätten.
Im Verlaufe der Verhandlung kam es dann zu
einem Zuſammenſtoß zwiſchen dem Staatsanwalt
und dem Verteidiger Pindar. Der Staatsanwalt
bezeichnete es als eigenartig, daß Willy Sklarek
die Belaſtungszeugen überaus ſcharf angegriffen
hätte. Der Verteidiger glaubte darin eine un=
mögliche
Stimmungsmache gegen die Angeklag=
ten
ſehen zu müſſen.
Die Verhandlung ging dann auf die Decken=
lieferung
der Textilfirma Sklarek an die B. A.G.
über. Als der Verteidiger Dr. Pindar darum
bat, dieſen Fragenkomplex als ſtrafrechtlich be=
deutungslos
nicht zu erörtern, kam es zwiſchen
ihm und der Staatsanwaltſchaft zu einer ſcharfen
Auseinanderſetzung. Rechtsanwalt Pindar glaubt
in der Bemerkung des Oberſtaatsanwalts, Pin=
dar
hätte den Zweck dieſer Erörterung mit
eigenen Verſtandeskräften erkennen müſſen,
einen perſönlichen Vorwurf erblicken zu müſſen.
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen im
Sklarek=Prozeß wurde der Vertrag über die
Deckenlieferung vom Dezember 1925 eingehend
erörtert. Leo Sklarek, der übrigens dauernd be=
müht
war, ſeinen Bruder Max mit der Verant=
wortung
zu belaſten, erklärte, daß dieſer Vertrag
in Höhe von 500 000 RM. eigentlich unnötig ge=
weſen
ſei; aber da die Sklareks ein Defizit der
B. A. G. in Höhe von 400 000 RM. übernommen
hätten, ſei die Beſtellung als Gegenleiſtung er=
folgt
. Bei dem zweiten Deckenlieferungsvertrag
vom Januar 1926, für den, wie der Vorſitzende
feſtſtelle, bei der B.A.G. auch kein Bedarf vor=
handen
geweſen ſei, kam es zwiſchen den beiden
Brüdern Sklarek über die Gewinnſpanne zu
widerſprechenden Erklärungen.
Ferner wurde erörtert, daß die Sklareks ein
Lager der B.A.G. übernommen haben. Im No=
vember
1926 haben dann die Angeklagten an
Stadtrat Gäbel und an Kieburg geſchrieben und
ſich über die Minderwertigkeit und Unverkäuf=
lichkeit
der übernommenen Waren beklagt. Im
November 1926 wird dann zwiſchen den Sklareks
und Gäbel als Aufſichtsratsvorſitzender und Kie=
burg
als Geſchäftsführer der B.A. G. ein Vertrag
abgeſchloſſen, in dem den Sklareks laufende Auf=
träge
für etwa 50 000 RM. pro Monat Konfek=
tion
zugeſichert werden. Auf die Frage des Vor=
ſitzenden
an die Sklareks, warum ſie nicht wegen
der ſchlechten Waren eine Mangelrüge geltend
gemacht haben, erklärten ſie, daß ſie ſich die Ver=
bindung
mit der Stadt nicht durch eine Klage
verſcherzen wollten.
Ferner wurde noch erörtert, warum man
nicht gegen den Geſchäftsführer Kieburg vorge=
gangen
ſei. Gäbel erklärte, daß die Verfeh=
lungen
Kieburgs in allen Inſtanzen der Stadt
zur Sprache gekommen ſeien. Es habe niemanden
in der Stadt gegeben, der von dieſen Dingen
nichts wußte.
Johannſen verklagt ſeinen Gefährten Rody.
Hamburg. Eine ſenſationelle Klage
kommt vor dem Hamburger Amtsgericht zum
Austrag. Der Ozeanflieger Johannſen hat gegen
ſeinen Gefährten Rody einen Arreſt über 5000
RM. erwirkt, gegen den Rody jetzt Einſpruch
erhoben hat. Die Auseinanderſetzungen zwiſchen
den Ozeanfliegern begannen ſofort nach ihrer
glücklichen Rettung aus ſchwerſter Seenot, nach
ſechstägigem Umhertreiben auf dem Ozean. Jo=
hannſen
verlangte von Rody die Zahlung ſeiner
Löhnung als Flugkapitän in Höhe von 5000 RM.,
was Rody ablehnte. Einen Tag vor der Rück=
kehr
nach Hamburg beantragte Johannſen radio=
telegraphiſch
von Bord des Dampfers in Ham=
burg
einen Arreſt in Höhe von 5000 RM. gegen
Rody. Den Arreſtantrag wurde ſtattgegeben
und Rody, der im Beſitz von 1200 Dollars war,
wurde gepfändet. Er hat noch in der Nacht nach
der Ankunft ſich an einen Hamburger ReSts=
anwalt
gewendet, der mit ihm zuſammen vor
Gericht erſcheinen wird. Da zu dem geſtrigen
Termin vor dem Hamburger Amtsgericht die
Parteien nicht erſchienen, ſondern nur durch
ihre Anwälte vertreten waren, vertagte das Ge=
richt
die Verhandlung auf kommenden Montag.

Gülmelne Proues.
Zünſter Tag.

Lübeck. Zu Beginn des fünften Verhatßr54 u
lungstages wird die Frage der Kulturen und M mſer
Fortzüchtung im Laboratorium von Prof. N/ Ene0
Deycke zur Sprache gebracht. Die ausführl iſtür, daß
Aeußerung Dr. Altſtaedts zu dieſem Thema wihter bei
vom Gericht handſchriftlich protokolliert. Mwzen,
nach war dem Angeklagten Dr. Altſtaedt rt, der
kannt, daß die aus Paris bezogene Kultur z ſU, hat
die aus dieſer Kultur gewonnenen Fortzühgckſtung
tungen auf Galle=, Kartoffel=Nährboden und di (benſo
Sautonnährboden ſtattfanden. Auch der Hohnheigenen.
Eiernährboden ſei verwandt worden, weil er /ale K1
ſchnelleres Wachstum ermögliche. Prof. Deictan.
habe ihm aber nicht geſagt, daß er die Imnile ihm
ſion, die zur Fütterung der Kinder dienen ſolltünſchem
aus ſolchen Kulturen herſtellen wollte. Es eviel bee
üblich irgendeine Stammkultur auf dem übliogPimador
Nährboden weiterzuzüchten. Da aber auch A, der nie
wiſſenſchaftlichen Gründen eine Abimpfung WEhweineſ
einem anderen Nährboden vorgenommen rſtreng
habe er angenommen, daß Prof. Deycke aus 24 dr Or
gleichen Grunde eine Abimpfung vorgenomrid einſetzte,

habe.

Im Anſchluß an die Erörterung über eim
Artikel aus der Zeitſchrift für mediziniſche Vo
aufklärung vom Februar 1929: In Lübeck ſon
Kinder durch die Calmette=Impfung ſterbei
erklärt Dr. Altſtaedt, daß ihm dieſe Zeitſch
nicht zu Geſicht gekommen ſei. Auf die Frig
eines Anwaltes der Nebenkläger, weshalb
nicht die Säuglingsfürſorge angerufen habe, 1
die Säuglinge nach der Fütterung nach Lidf
BCG. zu beobachten, erwiderte er, daß man 1
Geſundheitsamt dieſe Frage beſprochen hodpp
aber keine Maßnahmen veranlaßt habe, da mit=
glaubte
, daß ſich Schädigungen nicht einſtel4
würden. Zu der protokollierten Ausſage
Altſtaedts über die Nährböden erklärt Py
Lange=Berlin, daß man von einer Vorſch i eee
Calmettes, beſtimmte Nährböden zu verwendn
nicht ſprechen könne. Es tritt dann die Wiſſe
niehen
tagspauſe ein.
Nach der Mittagspauſe ſtellte der Verteidrſ,
Dr. Altſtaedts den Antrag, mit Rückſicht auf
angeſtrengten Verhöre die Verhandlung aEſ e
brechen. Auf Vorſchlag des Vertreters der MNiche
benkläger Dr. Wittern wird dann Prof. N00 Ver
Deycke vernommen. Prof. Dr. Deycke betonſſlldiger
daß er ſein Präparat für ein geeignetes Heilmilſolag
tel halte, das die beſte ſpezifiſche Behandlung Ncht.
methode zur Bekämpfung der Tuberkuloſe du 8 wir
ſtelle. Wegen einer Zwiſchenfrage des Obermeſicſt
zinalrats Dr. Schminke kommt es dann zu eirmlchs vei
Zuſammenſtoß zwiſchen dem Rechtsanwalt 1 herrn
Jade, dem Verteidiger Dr. Deyckes, und Dr. Fxudbbank
der ſich ſcharf gegen die Unterſtellung Dr. Jageligt hab
wendet, als ob die Schminkeſche Seite ein / Deume
ſonderes Intereſſe an der Verdächtigung Märung
Deyckes hätte. Die Verhandlung wurde / duch
Montag vormittag vertagt.

Sprung aus dem Schnellzug.

Kopenhagen. Zwiſchen Korſoer u
Slageſe ſprang geſtern vormittag ein Paſſag!
der nicht im Beſitze einer Fahrkarte war, GbMM
dem Fenſter eines in voller Fahrt befindlich
Schnellzuges. Der Zug hielt an, und das 34
perſonal fand den Paſſagier bewußtlos
ſch
Bahnkörper liegend auf. Der Mann, der ſich
zwiſchen wieder erholt hatte, ſprang ſpäter C9 Vo
dem Krankenauto, das ihn in ein Hoſpital
Slageſe bringen ſollte, und entkam. Die Pol;
griff ihn jedoch bald wieder auf und veranla/c
ſeine Ueberführung in ein Krankenhaus.
handelt ſich um den Arbeiter Heinrich Jau
Schmeer, der aus Saarbrücken gebürtig 19
wahrſcheinlich in Berlin wohnhaft iſt.

Sturm im Finniſchen Meerbuſen.
Moskau (über Kowno). Im Finniſcki,
Meerbuſen herrſcht zurzeit ein ſtarker Stuxm
Die Telephon= und Telegraphenverbindung?
mit Finnland ſind unterbrochen. Bisher werbie
19 Fiſcherboote vermißt.
Ein neues Element entdeckt?
New York. Der Spektrologe an der E4
diert. Sollte ſich dieſe Meldung beſtätig?
würde nur noch das Element 85 fehlen.
nell=Univerſität, Prof. Jacob Papiſh, will el
neues Element entdeckt haben. Es ſoll ſich daMg
um das in der Atomreihe aufgezählte Elene‟,
87 handeln, das nicht allein dargeſtellt werb.
kann, da es bei der Berührung mit Luft exp5
diert

Reich und Ausland.
Bildweſt in Honneſ.
Räuber halten einen Güterzug an und berauben
zwei Güterwagen.
Honnef. Eiſenbahnräuber hielten nachts
auf der rechtsrheiniſchen Eiſenbahnſtrecke zwiſchen
Honnef und Unkel einen Güterzug dadurch an,
daß ſie den Leitungsdraht des Signals an einen
Weinbergspfahl banden. So konnte das Sigral
nicht gezögen werden, und der Zug hielt an. Die
Räuber brachen zwei Wagen auf und verſchwan=
den
. In Unkel ſtellte man den Raub feſt und
fand nech einen geöffneten Sack an der Wagen=
türe
heraushängen. Wie hoch ſich die Diebesbeute
beläuft, ſteht noch nicht feſt. Etwa 10 Minuten
vorher paſſierte ein Güterzug die gleiche Steile,
ohne daß das Signal verſtellt geweſen war. Die
Räuber müſſen alſo mit größter Schnelligkeit ge=
arbeitet
haben. Das iſt ſchon das dritte Mal,
daß an der gleichen Stelle durch gewaltſames
Sperren des Signals Güterzüge zum Halten
gebracht und dann beraubt worden ſino.

Die 3. Südamerikafahrt des Graf Zeppelin.
Friedrichshafen. Der Start des Graf
Zeppelin zu ſeiner 3. Südamerikafahrt war für
geſtern nacht 1 Uhr angeſetzt. Das Luftſchiff wird
vorausſichtlich die gleiche Route einhalten, wie
bei ſeinen früheren Fahrten nach Pernambuco.
Der Mannheimer Gemäldedieb geſtändig.
Mannheim. Der unter dem dringenden
Verdacht, den Einbruchsdiebſtahl in der Gemäl=
degalerie
des Schloſſes verübt zu haben, in das
hieſige Unterſuchungsgefängnis eingelieferte
angebliche Ingenieur Iwan Maslanka hat nun=
mehr
die Tat geſtanden. Die Unterſuchung wird
weitergeführt, da aller Wahrſcheinlichkeit nach
Maslanka bei dem verwegenen Gemäldedieb=
ſtahl
Mithelfer hatte.
Ein Kaſſier nach Unterſchlagung geflüchtet.
Leipzig. Nach Unterſchlagung von 7000
Reichsmark iſt am Freitag der Kaſſier der Städt.
Baugeſellſchaft Otto Apitzſch geflüchtet. Man
vermutet, daß er Selbſtmord begangen hat.
Wiederaufnahme des Verfahrens eines zum Tode
Verurteilten.
Nürnberg. Der vor einiger Zeit zum
Tode verurteilte Maurer Hans Ruppert von
Dietersdorf, der am 19. April d. J. in der Nähe
von Roethenbach bei Lauf ſeine Geliebte erdro=
ſeit
und in die Pegnitz geworfen hatte, hat kürz=
lich
um die Wiederaufnahme des Verfahrens
nachgeſucht, um auf ſeinen Geiſteszuſtand unter=
ſucht
zu werden, da er angeblich, wie bereits in
der Hauptverhandlung berichtet worden war, ſei=
nerzeit
einen Unfall erlitten hat. Dieſem An=
trag
wurde nunmehr von der Großen Strafkam=
mer
des Landgerichts Nürnberg ſtattgegeben.
Raubüberfälle auf Pfarrhäuſer.
Kattowitz. Wie erſt jetzt bekannt wird,
iſt am Mittwoch abend auf die Pfarrei in Czieik=
litz
, im Kreis Pleß, ein verwegener Raubüber=
fall
ausgeführt worden. Drei mit Revolvern
bewaffnete und maskierte Räuber drangen nach
Ausheben des Haupttores in das Innere der
Pfarrei und trieben den Pfarrer Vogt und drei
weitere Hausbewohner mit vorgehaltenem Re=
volver
in die Kellerräume, worauf ſie die Kel=
lertür
abſchloſſen. Nachdem die Räuber fünf
Zimmer durchſucht und alles, was ihnen wert=
voll
erſchien, an ſich genommen hatten, verſuchten
ſie, den feuerſicheren Geldſchrank aufzubrechen.
Da ihnen das nötige Einbrecherwerkzeug fehlte,
holten ſie den Pfarrer wieder aus dem Keller
und erzwangen die Herausgabe der Geldſchrank=
ſchlüſſel
. Sie raubten aus dem Schrank 4000
8loty Bargeld und entkamen darauf unerkannt.
Dortmund. Donnerstag abend wurde das
katholiſche Pfarramt im Stadtteil Dorſtfeld über=
fallen
. Als es ſchellte, öffnete die Haushälterin
und ſah ſich fünf verdächtigen Männern gegen=
über
. Die Tür konnte ſie nicht wieder ſchließen,
da einer der Täter einen Fuß dazwiſchen geſtellt
hatte. Die Bande drang daraufhin in das Haus
ein, überwältigte und knebelte die Haushälterin,
die allein war. Die Räuber durchſuchten dann
die ganze Wohnung. Sie gaben auch einige
Schüſſe ab. Wahrſcheinlich wollten ſie den bel=
lenden
Hund erſchießen. Die Täter ſind entkom=
men
. Was geſtohlen wurde, ſteht noch nicht feft.

Das Vorleben Makuſchkas.
Die Ermitkelungen
über den Eiſenbahn-Akkenkäter.
Budapeſt, 16. Oktober.
In der Angelegenheit des Bia Torbagyer
Eiſenbahnattentates war die heutige Tätigkeit
der Budapeſter Polizei hauptſächlich darauf ge=
richtet
, das Vorleben Matuſchkas aufzuklären.
Die von der Budapeſter Stadthauptmannſchaft
mit den Erhebungen betrauten Organe haben
feſtgeſtellt, daß Matuſchka ſich am 30. Januar in
Budapeſt aufgehalten hatte, ſo daß er keinen An=
teil
am Anzbacher Attentat haben konnte, das
er auf ſich zu nehmen bereit ſei, anſcheinend des=
halb
, damit er nach den öſterreichiſchen Geſetzen
abgeurteilt werde. Des weiteren hat die Ober=
ſtadthauptmannſchaft
feſtgeſtellt, daß Matuſchka
im Jahre 1918 im Honved=Regt. Nr. 6 eine Be=
wegung
, die als Revolte anzuſehen war, inſze=
niert
hatte und nur unter den damaligen revolu=
tionären
Verhältniſſen den Konſequenzen ent=
gehen
konnte. Ferner wurde feſtgeſtellt, daß
Matuſchka in den Jahren 1924 und 1925 auf
myſteriöſem Wege zu ſehr anſehnlichen Beträgen
gekommen war und vor einem Freunde erklärt
hatte, er ſei gezwungen, aus Ungarn zu flüchten
und ſein Vermögen im Ausland unterzubringen.
Die phantaſtiſchen Ausſagen Matuſchkas.
Wien. Im Laufe des geſtrigen Tages, an
dem die Verhöre mit Matuſchka, insbeſondere
über ſeine Reiſen nach Berlin und über ſeinen
Aufenthalt in der Nähe von Potsdam fortgeſetzt
wurden, ſchien eine Wendung einzutreten, die die
bisherige Theorie der unterſuchenden Krimina=
liſten
, wonach Matuſchka die ihm zur Laſt geleg=
ten
Anſchläge allein ausgedacht, vorbereitet und
ausgeführt habe, eine Zeitlang zu erſchüttern
ſchienen. Wider erwarten ſtellte ſich heraus, daß
der als Auftraggeber wiederholt genannte Berg=
mann
keine freie Erfindung Matuſchkas iſt, ſon=
dern
mit einer Perſon identiſch iſt, auf die zwei
Angaben Matuſchkas zutreffen. Er iſt ein Wie=
ner
und weilte im Sommer d. J. in Caputh bei
Potsdam, wo bekanntlich auch Matuſchka vom
6. bis 8. Auguſt ſich aufhielt. Die Nachfor=
ſchungen
der Berliner Polizei brachten das Er=
gebnis
, daß tatſächlich im vergangenen Sommer
ein Mann namens Bergmann aus Wien in Ca=
puth
geweilt hat. Es handelt ſich um den Phy=
ſiker
Dr. Guſtav Bergmann. Dr. Bergmann
wurde geſtern zur Auskunfterteilung ins Sicher=
heitsbüro
beſtellt. Es konnte ihm jedoch keinerlei
Zuſammenhang mit Matuſchka nachgewieſen wer=
den
, und es haben ſich auch keine Verdachts=
momente
gegen ihn ergeben, ſo daß er noch am
Abend ungehindert ſich entfernen konnte.
Wie Bergmann den Blättern mitteilt, hat
er in Caputh wiſſenſchaftliche Studien als Schü=
ler
Prof. Mayers, eines Mitarbeiters Prof.
Einſteins, betrieben und habe niemals eine Per=
ſönlichkeit
namens Matuſchka kennen gelernt.
Matuſchka hat offenbar die zufällige Kenntnis
des Aufenthalts Bergmanns in Caputh dazu be=
nützt
, dieſen als Auftraggeber vorzuſchützen.
Der Anſpruch auf die Belohnung wegen der
Ergreifung Matuſchkas.
Wien. Die Wiener Zeitung Der Tag
bringt die Tatſache, daß Frau Forgo=Jung, die
Beſitzerin eines niederöſterreichiſchen Steinbruchs,
welchen Matuſchka pachtete, bereits am 22. Sep=
tember
eine Anzeige gegen Matuſchka er=
ſtattete
, der ihr wegen ſeiner Ekraſitankäufe
dringend verdächtig erſchien, im Zuſammenhang
mit einer ſcharfen Polemik gegen die Wiener
Polizei. Die Polizei wäre den Verdachtsmomen=
ten
nicht ſofort nachgegangen, ſondern ſei erſt,
nachdem Matuſchka auf ungariſche Veranlaſſung
verhaftet worden war, darauf zurückgekommen.
Frau Forgo=Jung habe bereits den Anſpruch auf
die deutſche ungariſche und öſterreichiſche Ergrei=
fungsprämie
im Geſamtbetrag von 230 000 Schil=
ling
angemeldet.

Schweres Autounglück.
13 Verletzte.
Kattowitz. In der Nähe von Zakopane
fuhr ein Perſonenwagen auf einen aus Nowy
Targ kommenden Autobus, dem er ausweichen
wollte. Der Perſonenwagen wurde vollkommen
zertrümmert. Seine ſieben Inſaſſen erlitten
ſchwere Verletzungen, ebenſo ſechs Paſſagiere des
Autobuſſes. Nach dem Zuſammenſtoß geriet der
Autobus in Brand und ſtand in wenigen Minu=
ten
in hellen Flammen.

Eton=Schüler am Maſchinengewehr.
Ungeachtet aller auf Abrüſtung und Kriegsächtung hinzielenden Beſtrebungen in der ganzen Welt
führt eine Nation nach der anderen die militäriſche Ausbildung der Jugend ein. Beſonders in
dem ſonſt ſo bürgerlich geſinnten England wird an den alten Internatſchulen das militäriſche
Training der Zöglinge unter Leitung von Offizieren der Armee mit aller Energie durchgeführt.

zun

[ ][  ][ ]

die Prominenten die Knute erhielten.
ülurftklaſſiges weltberühmtes Opernenſemble aus Leibeigenen.
ſeltſame. Strafen für Verſehen. Die Primadonna im
Schweineſtall. Die Knute für den Kapellmeiſter.
n. Rußland herrſchten in der guten, alten Zeit manch=
zuncht
traurige Sitten und Verhältniſſe, wie Enthüllungen
, die auf Grund von aufgefundenen Akten über ſogenannte
zeignen=Theater beweiſen. Vor der Aufhebung der Leib=
ſchaft
hielten ſich zahlreiche ruſſiſche Gutsbeſitzer eigene
zeer, da ſie in den Leibeigenen billige Schauſpieler beſaßen,
ſeuf Gnade und Ungnade ihren Herren ausgeliefert waren.
erühmt war das Operntheater des Fürſten Galitzin, der
uich ſehr kunſtverſtändig war und ſich nicht nur als Muſiker,
uden auch als Regiſſeur auszeichnete. Er hatte unter ſeinen
wügenen die fähigſten Künſtler herausgeſucht, hatte ſie aus=
hm
laſſen und dadurch ein ausgezeichnetes Opernenſemble
häffen, das zu jener Zeit ſehr berühmt war. Da Freiheit
uyseben der Leibeigenen von dem Herrn abhängig waren,
aſben alle Künſtler ihr Beſtes, um ſich nicht den Zorn des
gealtigen Herrn zuzuziehen. Der höchſte Lohn war ein
ügs Nicken des Kopfes oder gar ein Lob. Wenn die
minenten aber etwas verſehen hatten oder irgendwie un=
ſlich
waren, dann gab es manchmal Strafen, die ein trau=
Sittenbild jener Zeit ſind. Im Pfarrdorf Orchewſka,
gihr 15 Werſt von Kirſſanow, der damaligen Kreisſtadt im
gtmotwſchen Gouvernement entfernt, wohnte ein kleiner Herr=
ſeider
Gutsbeſitzer Nikolai Iwanowitſch Tiſcheniow, der ein
yeſchaftlicher Theaternarr war und ſich ein eigenes Haus=
ſeer
aus Leibeigenen hielt. Aus Aufzeichnungen, die er
irlaſſen hat, ſind wir in der Lage, uns ein aufſchlußreiches
itzvon den damaligen Zuſtänden im Reiche eines derartigen
ufönigs zu machen. Das Tragiſche war aber, daß zahl=
iſh
künſtleriſch hochbegabte Männer und Frauen, die das
züſtal als Leibeigene hatte geboren werden laſſen, von den
thun dieſes Zaunkönigs abhängig waren. Tiſcheniow hatte
wir Zeit der Kaiſerin Katharina II. ein prächtiges Theater
higen laſſen. Eine Kuppel diente dazu, dem Theaterſaal

yand hier wurden an Feiertagen Opern aufgeführt. Er lud
zuſeine Gutsnachbarn ein, und er wachte mit eiſerner Strenge
mütt, daß er ſich vor ſeinen Gäſten nicht blamierte. Das
hrer beſtand aus 20 Mann, die alle graue sracks anhatten
goßen, wappenverzierten Metallknöpfen. Auch der Orcheſter=
nget
, der ein Kapellmeiſter von großer Begabung geweſen
dhu, hatte einen grauen Frack. Er war ſeinem Herrn für
fLitungen der Kavelle verantwortlich. Das Orcheſter be=
woebenſo
wie die Opernſänger und Opernſängerinnen aus
tegenen. Tiſcheniow rühmte ſich in feinen Aufzeichnungen,
ie Künſtler zitternd und bebend die Aufführungen er=
meen
. Der Kapellmeiſter mußte unausgeſetzt ihn anblicken,
ihm das Zeichen zum Beginn gab. Dann mußte mit
kitiſchem Schneid der Taktſtock in die Höhe fliegen und
zeviel begann. Wehe, wenn der geringſte Fehler vorkam.
demülex Frimadonna wurde, wenn ſie einen Ton unrein geſungen
ber auäſtü oder nicht im richtigen Augenblick einſetzte, zur Strafe in
impfunfr echweineſtall geſperrt. Sie konnte noch froh ſein, wenn
nmen miih ſtrenger Herr bei dieſer Strafe bewenden ließ. Wenn
yce au hr der Orcheſtermuſiker nicht aufpaßte und zu früh oder zu
urgenant inſetzte, dann zitterte er, wie Tiſcheniow erzählte, am
ine Körper, denn er wußte, daß eine ſtrenge Strafe ſeiner

Kſucht zu geben. Ein richtiger Orcheſterraum war vorhan=

wartete, da er ſeinen Herrn vor den Gäſten bloßgeſtellt hatte.
Es gab nicht ſelten für den Sünder ſowie für den Kapell=
meiſter
, der gewiſſermaßen mitverantwortlich war, die Knute,
die der Herr ſelbſt handhabte. So ſorgte er für präziſe Auf=
führungen
. Auch ein ganzes Ballett hatte der Mäcen von
Orchewſka ausbilden laſſen, um ſich auf dieſe Weiſe zu amü=
ſieren
. Wenn der Vorhang gefallen war, ſtrömte das Publikum
aus dem Saale. Während die Damen ſich in den verſchiedenen
kleinen Salons und Boudoirs verteilten, wo ihnen Tee, Ge=
frorenes
und Konfekt gereicht wurde, begaben ſich die Herren
zu dem Büfett, das für dieſe Zwecke aufgeſtellt war, um ſich
von den Anſtrengungen des Kunſtgenuſſes zu erholen. In=
zwiſchen
erhielten die Künſtler, die ſich vergangen hatten, ihre
Strafe. Die übrigen wurden in einen großen Saal geführt,
wo ihnen die Ueberreſte des Feſteſſens gegeben wurden. Es
war alſo damals keine reine Freude, Künſtler zu ſein, denn
nur wenigen gelang es, ſich von der Zwangsherrſchaft der
Herren zu befreien und ſich loszukaufen oder gar über die
Grenzen des Landes zu kommen, wo ſie ein Leben führen
konnten, das ihrer Bildung und ihrem Talent angemeſſen war.

* Berleihung des Adels für Kinderreichkum.
Muſſolini gibt ein Beiſpiel.
Muſſolini, der ſeit Beginn ſeiner Diktatur beſtrebt iſt, die
Geburtenziffer Italiens mit allen Mitteln zu heben, hat jetzt
ein ungewöhnliches Beiſpiel gegeben, um dem Volke zu zeigen,
wie hoch er Kinderreichtum ſchätzt. Der Bäckermeiſter Luigi
Sperandini in Rom hat nach italieniſchen Zeitungsmeldungen
den Adel erhalten. Niemand wußte, wieſo der einfache, ſchlichte
Bäckermeiſter zu dieſer ungewöhnlichen Auszeichnung kam, da
er ſich in keiner Weiſe öffentlich hervortat oder durch bedeutende
Leiſtungen auszeichnete. Da brachten die Nachrichten die Auf=
klärung
, daß er den Adel für ſeinen Kinderreichtum aus Anlaß
der Geburt ſeines 16. Kindes erhalten hat. Muſſolini war ſchon
oft Pate bei dem Bäckermeiſter und hat ihn als vorbildlichen
Bürger, Ehemann und Vater gelobt, denn alle 16 Kinder, die
in der zwanzigjährigen Ehe des Bäckermeiſters geboren wurden,
ſind noch am Leben. Es iſt eine geſunde und kräftige Familie,
die in der heutigen Zeit des Einkinder=Syſtems oder Kein=
kinder
=Syſtems geradezu vorbildlich daſteht. Selbſtverſtändlich
iſt, daß Vater und Mutter ſowie alle herangewachſenen Kinder
begeiſterte Fasciſten ſind, und der jüngſte Sprößling hat auch
den Vornamen Muſſolinis Benito erhalten. Schon früher hat
ſtets Muſſolini darauf hingewieſen, daß er für die wichtigſte
Bürgerpflicht halte, dem Staat zahlreiche Kinder zu ſchenken, ſo
daß ſogar die Damen des italieniſchen Hochadels, die früher
einem großen Kinderreichtum ſehr abgeneigt waren, heute ihre
größte Ehre in zahlreichen Mutterſchaften ſuchen. Muſſolini
empfängt keine Frau, die nicht Mutter iſt, wohingegen die Müt=
ter
zahlreicher Kinder bei ihm ſtets auf große Auszeichnung
rechnen können. In Italien hatte auch ſchon der Geburtenſtreik
große Fortſchritte gemacht, und das war um ſo auffälliger, als
Italien bisher das Land der kinderreichen Familien war. Muſſo=
lini
hat darin ſchon erheblichen Wandel geſchaffen. Die Ver=
leihung
des Adels an den Bäckermeiſter Sperandini, die in ganz
Italien großes Aufſehen erregte, ſoll offenbar zur Nacheiferung
des ausgezeichneten Beiſpiels wirken. Aus zahlreichen kleinen
Ortſchaften und Dörfern Italiens, wo noch heute Rieſenfamilien
mit 15 bis 20 Kindern nicht eine ſehr ſeltene Erſcheinung ſind
ſollen, wie die Blätter melden, Geſuche an Muſſolini gerichtet
worden ſein, um ähnliche Auszeichnungen zu erhalten. Ver=
leihung
des Adels wegen großer Leiſtungen auf geiſtigem oder
künſtleriſchem Gebiete, an Helden des Krieges oder Fürſten
des Handels iſt ſtets gebräuchlich geweſen, Muſſolini hat aber
zum erſten Male einen Kinderadel geſchaffen.

10 Jahre deutſcher Arbeit in der Slowakei.
Als kürzlich die deutſchen Schutzvereine Preßburgs das Feſt
ihres 10jährigen Beſtandes begingen, fiel in der Feſtrede das
Wort von dem karpathendeutſchen Wunder Jeder, der weiß,
welch klägliche Reſte eigenvölkiſchen Lebens 1918 im ehemaligen
Oberungarn von der früheren hochſtehenden Kultur der Sprach=
inſeln
übrig geblieben waren, wie ausſichtslos die Erweckung
deutſchen Empfindens namentlich in den Intelligenzkreiſen ſchien,
der muß es tatſächlich als Wunder anſprechen, was hier in der
Zwiſchenzeit geleiſtet wurde. Galt es doch nach dem anfäng=
lichen
Entgegenkommen der Behörden namentlich im Schulweſen
das aber nur den Zweck verfolgte, die madjariſche Front zu
ſchwächen, nicht allein gegen hiſtoriſche Gebundenheit, Tradi=
tion
und falſch verſtandene Treue zum ungariſchen Staate, ſon=
dern
auch gegen die neuen Machthaber die neuen Anfänge zu
behaupten und in langſamem, vorſichtigen Ausbau zu ſtärken
und der Krönung entgegen zu führen: in echt auslandsdeut=
ſchem
Geiſte das Karpathendeutſchtum zu nationaler Selbſtach=
tung
zurückzuführen, es zu nationalpolitiſchem Denken zu er=
ziehen
und ihm, losgelöſt von hiſtoriſch=romantiſchen Bindungen,
eine freie Entwicklung zu ermöglichen.
1921 war das Trümmerfeld deutſchen Volkstums in der
Slowakei ſoweit abgeräumt, der feſte Beſtand geſichtet und ge=
ordnet
, daß mit der planmäßigen Aufbauarbeit der deutſchen
Sprachinſeln begonnen werden konnte. Die raſche Gründung
zahlreicher Ortsgruppen des Deutſchen Kulturverbandes führte
in kurzer Zeit zur Bildung eines eigenen Karpathengaues und
im Rahmen dieſes Verbandes wurden die erſten Schritte getan,
die das Karpathendeutſchtum zu neuem völkiſchen Leben führen
ſollten. Heute nach 10 Jahren hat der Deutſche Kultur=
verband
alle Siedlungen bis in den äußerſten Oſten Karpathen=
rußlands
durchdrungen: Der Karpathengau ſtellt mit ſeinen 125
Ortsgruppen und 14000 Mitgliedern einen Hort des wieder=
erwachten
Nationalempfindens dar. Neben der urſprünglichen
Aufgabe dieſes Verbandes Schutz und Hilfe für die deutſche
Schule wurde durch ihn der Grundſtock" für die anderen
Zweige der Schutzarbeit geſchaffen, namentlich das große Werk
der wirtſchaftlichen Selbſthilfe und der Jugendlichenfürſorge in
Angriff genommen. Die letzten Monate haben auf beiden Ge=
bieten
Aufſtieg gebracht: nahezu 30 deutſche Raiffeiſenkaſſen ſor=
gen
für deutſche Verwaltung des Geldweſens und bahnen durch
Angliederung von Produktionsgenoſſenſchaften die Feſtigung der
Landwirtſchaft der deutſchen Sprachinſeln an. Die neugegrün=
dete
Landeskommiſſion für Kinderſchutz und Jugend=Fürſorge
hat ihr Organifationsnetz bereits über das ganze Land gewor=
fen
und neben ihrer fortlaufenden Beratungsarbeit und
Jugendlichenrechtshilfe eine groß angelegte Hilfsaktion für
die Elendsgebiete der Deutſchprobener Sprachinſel in die Wege
geleitet.
Dieſer kulturelle, wirtſchaftliche und ſoziale Ausbau des
Schutzgedankens findet ſeine Ergänzung noch durch die Bezirks=
bildungsausſchüſſe
, durch das in ſtändigem Aufſtieg begriffene
deutſche Büchereiweſen und durch den Deutſchen Landeslehrer=
verein
für die Slowakei, der ſich immer mehr an der Ausgeſtal=
tung
und Führung des geſamten karptahendeutſchen Schulweſens
beteiligt. Die Auswirkung dieſer Arbeit auf allen Gebieten des
öffentlichen Lebens der deutſchen Minderheit auch in der kar=
pathendeutſchen
Politik läßt hoffen, daß in den nächſten 10.
Jahren die begonnene Schutzarbeit ihren Sinn erfüllt hat: Das
Karpathendeutſchtum zu einer geiſtigen und volksmäßigen Einheit
im Gefühl der Zugehörigkeit zum Geſamtvolkstum zu bringen.

Sämtliche Gläubiger der Darmſtädter Volksbank
jurden hiermit dringend aufgefordert, das ihnen
fihrmittelte Formular, über die Erteilung der Zu=
inmung
zur Eröffnung des Vergleichsverfahrens
ugehend der Darmſtädter Volksbank e. G. m. b. H.,
Ormſtadt, Hügelſtraße, leſerlich unterzeichnet zu
trmitteln.
Dieſe Zuſtimmungserklärungen ſind nur die
hetzliche Vorausſetzung für die Eröffnung des gericht=
ers
Mliten Vergleichsverfahrens, ſie laſſen aber jedem
Piuk Yuoiger völlig freie Hand, ob er dem Vergleichs=
buſchlag
der Volksbank demnächſt zuſtimmen will,
uhr nicht.
Es wird im übrigen auf die in dieſer Zeitung
tntſindende Veröffentlichung des Vergleichsvor=
gags
verwieſen, auf den ſich unter Billigung
MHerrn Vergleichsrichters die Verwaltung der
Gksbank und der Gläubiger=Ausſchuß endgültig
unigt haben.
Dieumgehende Uebermittlung der Zuſtimmungs=
nkärung
liegt im eigenſten Intereſſe der Gläubiger,
M durch eine Verweigerung der Zuſtimmung zur
Ehleitung des gerichtlichen Vergleichsvorſchlags die
Laksbank in den Konkurs treiben.

Darmſtadt, den 16. Oktober 1931.

der Aufſichtsrat:
Neuſchäffer
Vorſitzender

ISDank L. U. il. b. 8.
Der Vorſtand:
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Wir machen wiederholt daraut auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren Bekannt=
machungen
verzeichnet waren. Intereſſea=
ten
können die Fundgegenſtinde während
der Büroſtunden auf dem Fundbüro des
Heſſ. Polizeiamts, Hügelſtr., Zimmer 11,
beſichtigen.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Samstag, den 17. Oktober 1931

Nummer 28

O

Stat Karten

Karl Brenner
Teni Brenner, geb. Benkert
Vermählte.
Nd.=Ramſtädierſtr. 35, I.
Kirchliche Trauung am 17. Okiober, 2½ Uhr nachmittags,
in der Stadtkapelle.

Statt Karten

Ihre Vermählung geben bekannt
Dr. med. Wilhelm Breidert
und Frau Ingeborg, geb. Vidal

Darmſiadt, Bismarckſir. 40, I., den 11. Okiober 1931.

Trauung in der Stadtkirche um 13.45 Uhr.

Hieler Hatrosen-Anxüge

Flechten Ekzeme
Lupus. Hautkrebs durch neue Mittel ohne
Beruisstörung geheilt. Geruchlos, kein Be
schmutzen der Wäsche. Hautarzt schreibti
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[ ][  ][ ]

ſummer 288

Samstag, den 17. Oktober 1931

Seite 11

SüsrLsssAassat

Handball.
S9. Braunshardt Polizei Darmſtadt.
Norgen, Sonntag, ſpielt die Polizeiliga in Braunshardt.
Spiel darf nicht leicht genommen werden, da die Platzmann=
ro
auf eigenem Spielfelde ſehr rauh und hart ſpielt, was vom
fu kum noch ſehr unterſtützt wird. Die Braunshardter Elf iſt
eſchwer und nur durch techniſch beſſeres Spiel zu ſchlagen.
n die Poliziſten wiederum ihre zurzeit gute Form zeigen,
mun, ihnen die beiden Punkte ſicher ſein. Spielbeginn 2.30 Uhr.
die 2. Mannſchaft ſpielt um 11 Uhr in Eppertshauſen. Auf
Pol.=Sportplatz ſpielen morgen die Damen der Polizei
die Damen von Offenthal. Das Vorſpiel konnten die Poli=
denen
nur knapp mit 2:1 gewinnen, deshalb werden ſie ſich
rien ſehr anſtrengen müſſen, um ſich die beiden Punkte zu
Tgſ. 1875 Darmſtadt Tgde, 1865 Beſſungen.

Lach zwei Spielen auf fremdem Gelände finden Verbandsſpiele für
ſeh fer am Sonntag auf eigenem Platze an der Kranichſteiner Straße
mm leifen gegen die Tgde Beſſungen ihre Fortſetzung. Für beide Ver=
irhe
ilt es, durch einen Sieg weiterhin Anſchluß an die Spitzengruppe
urhalten. Aus dieſem Beſtreben heraus dürfte es zu einem zwar
hümn, aber fairen Kampfe kommen. Die bisherigen Verbands= und
frſaudſchaftsſpiele nahmen infolge der freundſchaftlichen Beziehungen
erh Vereine und Mannſchaften ſtets einen reibungsloſen und har=
wien
Verlauf. Es ſteht daher ein ſchönes Handballſpiel bevor, deſſen
Ze4ſu nur empfohlen werden kann. Der Ausgang des Kampfe iſt
mwiß. 1. Mannſch. 3 Uhr, 2. Mannſch. 1.45 Uhr.
Tv. 1885 Nieder=Ramſtadt Tv. Hoffnung Hahn.
ſöige Mannſchaften treffen ſich am Sonntag nachmittag 15.15
n Nieder=Ramſtadt zum fälligen Verbandsſpiel. Beide
Aunſchaften ſtehen in der Tabelle punktgleich. Der Ausgang
Goieles iſt offen. Um 2 Uhr 2. Mſch. Tv. Münſter 1.
mUhr: 1. Schüler Sportv. 98 Darmſtadt. 1. Schüler,
Tv. Bickenbach Tv. Bensheim.
im kommenden Sonntag 15.30 Uhr, kommt der Tv. Bens=

Ziumzum fälligen Verbands=Rückſpiel nach Bickenbach. Aus dem
ſonyen 4:2=Sieg Bickenbachs im Vorſpiel iſt zu erſehen, daß Bens=
ſärmeine
ſehr gute Mannſchaft ins Feld ſtellt, die noch manchem
een in der Rückrunde Punkte abnehmen wird. Dies beweiſen
Btſonntäglichen Siege über Groß=Zimmern 5:1 und Wall=
:2. Bickenbach iſt durch Herausſtellung dreier Spieler ge=
mäht
und muß daher am kommenden Sonntag alles heraus=
wenn
man den zweiten Tabellenplatz weiter behaupten
Zußball.
Matverein Darmſtadk 1898 Bikkoria Walldorf.
D Fußball=Ligamannſchaft der 98er ſpielt morgen nachmittag
ülty auf dem Platze am Böllenfalltor gegen Viktoria Walldorf.
ze /0z er geringen Punktausheute, den die Darmſtädter nach Ver=
zun
ſer Vorrunde zu verzeichnen haben, iſt die Frage des Ab=
e
noch keineswegs zu ungunſten der Sportvereins=Elf ent=
feide
. Mit in Abſtiegsgefahr ſchweben vielmehr zurzeit Vik=
ſeilſtrzu
lrberach und die Walldörfer. Nach dem bisherigen Verlauf
Arbandsſpiele iſt damit zu rechnen, daß dieſe drei Mann=

ama die beiden Abſtiegskandidaten ſtellen werden. Wer die
ice Mannſchaften ſind, die endgültig den Weg in die Kreis=
m
ahen müſſen, iſt keineswegs vorauszuſagen. Die 98er haben
gen kleinen Vorteil für dieſen Endkampf dadurch, daß ſie fünf
pidn noch ausſtehenden acht Spielen auf eigenem Platze aus=
tinen
haben. Um den Anſchluß nicht zu verlieren, müſſen
lerdngs die Einheimiſchen ſich im nächſten Spiel die Punkte
ſern, da im Falle einer Niederlage, der Punktvorſprung der
auörfer zu groß wäre, um mit Wahrſcheinlichkeit aufgeholt
ende zu können. Im Falle eines Sieges wären die 98er punkt=
ſeiig
nit Urberach und nur um einen Punkt hinter Walldorf.
jese Lage muß ſich die Elf der 98er bewußt ſein und mit dem
ſuuefer kämpfen, der zur Erhaltung der nahezu letzten Chance
ſtrdfdig iſt. Wir wollen alſo hoffen, daß die Mannſchaft
Müller
Kugel
Rupp
Kratz
Ruppel
Schnägelsberger
uunn Geyer Müllmerſtadt Hebeiſen Württemberger
ougt ſo aufopfernd kämpft, daß ſie ſich mit dem Schluß des
arnxes die Punkte gutſchreiben kann. Vor dem Hanptſpiel
hen ich die beiderſeitigen Liga=Erſatzmannſchaften gegenüber.

Eintracht Darmſtadt.

In kommenden Sonntag begeben ſich die 1. und 2. Mann=
afte
nach Wolfskehlen. Eintracht wird in der zurzeit
durkſter Mannſchaftsaufſtellung dem Gaſtgeber ein gleichwer=
ſes
kpiel ſichern. Der Ausgang iſt offen. Spielt Eintracht mit
ecmicfer, wie im letzten Spiel, ſo iſt mit einem Sieg, aber be=
zumru
mit einem unentſchiedenen Ausgang zu rechnen. Die
Gänitur trägt ihr 3. Freundſchaftsſpiel aus und ſollte bei etwas
tern Willen ebenfalls mit einem zufriedenſtellenden Reſultat
n ſatz verlaſſen. Beide Mannſchaften fahren ab 11.30 Uhr
muPreinslokal Bürgerhof per Auto.

Union Darmſtadt.
Das Spiel der Union=Sondermannſchaft
findet am Sonntag, 13 Uhr, ſtatt.

gegen Stegmüller

Haſſia Dieburg Polizei Darmſtadt.
Am Sonntag treffen ſich beide Mannſchaften zum Verbands=
ſpiel
in Dieburg. Die Dieburger ſind noch nicht zu ihrer vorjäh=
rigen
Form aufgelaufen. Die Mannſchaft ſcheint in dieſem Jahre
unter einem Unglücksſtern zu kämpfen. Erſt am vergangenen
Sonntag verlor die Mannſchaft trotz überlegenen Spiels durch ein
Tor in der vorletzten Minute mit dem knappſten aller Ergebniſſe.
Die Polizeimannſchaft landete in Griesheim einen verhältnis=
mäßig
knappen Sieg. Mit Recht iſt zu erwarten, daß weitere Er=
folge
nicht ausbleiben. Selbſtverſtändlich darf ein gewonnenes
Spiel nicht zu einer unangebrachten Ueberhebung verleiten, denn
der nächſte Sonntag, ſtellt ſchon erhöhte Anforderungen an die
Mannſchaft, wenn ſie in dem Spiel gegen Dieburg beſtehen will.
Spielbeginn 15 Uhr. Vorher treffen ſich die Ligareſervemann=
ſchaften
beider Vereine zu einem Privatſpiel.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgd. 1. Jgd. Griesheim dort, und 1. Schüler 1. Schüler
Griesheim; beide Mannſchaften fahren um 9.15 Uhr mit Auto ab Mar=
ſtall
2. Jgd. 1. Jgd. Groß=Gerau, hier, 9.45 Uhr. 2. Schüler
1. Schüler Groß=Gerau, hier, 10.45 Uhr. 3 Jgd. 2. Jgd. Union, dort,
8.45 Uhr. 4. Jgd. 2. Jgd. Griesheim, hier, 13.45 Uhr.
Fr. Tade. Darmſtadt Münſter.
Nachdem die Fr. Tgde. am Sonntag in Wixhauſen 2 wertvolle
Punkte für ſich buchen konnte, folgt am Sonntag 14.30 Uhr das Treffen
gegen Münſter, welches in gewiſſer Beziehung entſcheidend ſein kann für
die weitere Tabellenführung. Im Vorſpiel konnten die Hieſigen mit
viel Glück ein 3:3 erzielen. Wenn ſich jeder Spieler der Tragweite dieſes
Kampfes bewußt iſt, dann iſt der Ausgang desſelben nicht ungünſtig für
die hieſige Elf. Allerdings heißt es da kämpfen, mit allen erlaubten
Mitteln, denn Münſter wird alles daranſetzen, um Anſchluß an die
Spitze zu bekommen, während auf der anderem Seite die Tabellenfüh=
rung
unbedingt gehalten werden ſoll und muß. Ein verlorenes Spiel
kann die Hoffnung auf die Meiſterſchaft zunichte machen. Um 1 Uhr
ſpielen die 2. Garnituren.
Tennis.
Tennis= und Eisklub Darmſtadt.
In dieſer Woche beginnen die Tiſchtennisverbandsſpiele der Gruppe
Darmſtadt, zu denen der TEC. eine Herren= und eine Damenmannſchaft
gemeldet hat. Die erſten Wettſpiele führen die beiden Mannſchaften
gegen die Turngemeinde 1846 Darmſtadt, und zwar ſpielen die Herren
a mSonntag vormittag 10 Uhr bei der Turngemeinde, während das
Damenſpiel beim TEC. ſtattfindet, der ſeine Wettſpiele und Trainings=
abende
(Montag 68.30 Uhr und Mittwoch 710 Uhr) in der Turn=
halle
des Realgymnaſiums am Kapellplatz abhält.

Henri Cochet, der beſte Tennisſpieler der Welt, bildet ſich
zurzeit in Paris zum Sportflieger aus.
Dr. Peltzer iſt erkrankt und kann deshalb auch nicht am Hal=
lenſportfeſt
in Offenburg teilnehmen.
Der deutſche Mannſchaftsmeiſter Colonia Köln erzielte auf ſeiner
Frankreichreiſe in Limoges ein zweites Unentſchieden.
Der Berliner Schlittſchuhklub unterlag in London im Eis=
hockeyſpiel
gegen die engliſche Nationalmannſchaft mit 1:3
Treffern.
Frankreich hat die Entſcheidung über die Teilnahme an den
Olympiſchen Spielen 1932 noch einmal um einige Wochen zurück=
geſtellt
.
W. Metzner, der deutſche Fliegengewichtsmeiſter, wurde in
Paris von dem franzöſiſchen und ehemaligen Weltmeiſter Emile
Pladner in der erſten Runde k. o. geſchlagen und erlitt einen
Rippenbruch.
Der italieniſche Rennfahrer Dinale, der auch in dieſem Win=
ter
wieder in Deutſchland ſtarten wollte, erlitt in ſeiner Heimat
einen Automobilunfall, bei dem er ſich einen Kieferbruch und
weitere ernſte Verletzungen zuzog.

Weiterbericht.

Die Morgentemperaturen von ungefähr 10 Grad, welche ſich
in unſerem Bezirk und dem nordweſtlichen Deutſchland einſtellten,
laſſen erkennen, daß unerwartet feuchtmilde Luft vorgedrungen
iſt und außer Bewölkung vereinzelt etwas Sprühregen verurſacht
hat. Im übrigen Teil des Reiches dagegen brachte die nächtliche
Ausſtrahlung Temperaturrückgang bis zum Gefrierpunkt und ſtel=
lenweiſe
auch darunter. München meldete heute morgen noch
2 Grad. Dabei hat ſich der hohe Druck weiter oſtwärts ausge=
breitet
und weiſt Kerne über den Britiſchen Inſeln und der Nord=
ſee
ſowie den Donauländern auf. Eine Verſchlechterung der Wet=
terlage
iſt nicht zu erkennen. Vielmehr dürfte nach dieſer vor=
übergehenden
leichten Störung wieder mehr der Hochdruckeinfluß
zur Geltung kommen und Beſſerung eintreten. wobei Bewölkungs=
rückgang
während der Nacht Froſtgefahr verurſacht.
Ausſichten für Samstag, den 17. Oktober: Neblig=wolkig mit Auf=
heiterung
, bei nächtlichem Aufklaren Bodenfroſtgefahr, trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 18. Oktober: Wenig Aenderung der
Wetterlage.

Bruuendänsr.

Von Schulrat Heinrich Haſſinger, Darmſtadt.
Wenn eine Zeit Brücken nötig hatte, die die Menſchen wieder
miteinander verbinden, die die Möglichkeit des Austauſches der
Gedanken und Gefühle ſchaffen, die die Möglichkeit ſchaffen, daß
man ſich wieder verſtehen lernt, ich ſage, wenn eine Zeit ſolche
Brücken nötig hatte, dann iſt es unſere Zeit. Und wenn ein Volk
in dieſer Zeit ſolche Brücken nötig hat, dann iſt es unſer Volk.
Ich klage keinen an, denn die Schuld liegt auf uns allen
gleichermaßen; ſie iſt unſer Verhängnis und unſer Schickſal. Aber
wir dürfen und müſſen uns gegen dieſes Schickſal wehren. Wir
tragen alle die Verantwortung für Gegenwart und Zukunft. Des=
halb
meine ich, wir müſſen dankbar jede Gelegenheit und Mög=
lichkeit
begrüßen, die uns gegeben ſind, um Haß und Mißgunſt, um
Hader und Gegnerſchaft in den Reihen der eigenen Volksgenoſſen
zu bekämpfen, die uns gegeben ſind, um der gegenſeitigen Ent=
fremdung
durch gegenſeitiges Kennenlernen und Verſtehen zu
begegnen.
Ich habe durch Jahre hindurch die Entwicklung des Deutſchen
Jugendherbergswerkes verfolgt; ich kenne das Leben und den Geiſt
in dieſen Jugendherbergen. Da kommt ſie zuſammen, die Jugend
aus dem ganzen Reiche, die Jugend aus allen Schichten, die
Jugend aus allen Lagern politiſcher und weltanſchaulicher Ein=
ſtellung
. Keiner iſt mehr, keiner iſt weniger als der andere. Sie
treffen ſich, erfüllt von dem Erleben ihrer Wandungen, ſie treffen
ſich, um unter dem gleichen Dache Erholung und Raſt zu ſuchen, ſie
treffen ſich und fühlen ſich verbunden durch die kleine, aber gemein=
ſame
Arbeit, die es dort zu tun gibt, verbunden aber in noch
höherem Maße durch die Freude, die in ihnen allen lebt: die
Freude des Wanderns und Schauens, die Freude ihrer eigenen
jungen Kraft, die Freude des gleichen Erlebens, der gleichen
Anſpruchsloſigkeit. Und dieſe Freude öffnet die Herzen, ſie iſt
allen gemeinſam, und deshalb iſt es tatſächlich möglich, dort viel=
leicht
noch einzig und allein, daß ſich junge Menſchen ungeſchminkt
und ohne Mißtrauen begegnen. Wie oft habe ich von dieſen jungen
Wandermenſchen die Worte gehört: Es iſt ſo ſonderbar, da be=
gegnet
man Mitgliedern von Jugendgruppen, gegen die man
draußen tagaus tagein im Kampfe ſteht, und hier, in der Her=
berge
, merkt man erſt, wie vorzüglich ſich mit ihnen leben läßt
und welche prachtvolle Kerle darunter ſind. Hoffentlich geht es
denen auch mit uns ſo. Und deshalb glaube ich mit Recht ſagen
zu können, in den Jugendherbergen wird für viele dieſer jungen
Menſchen erſt der Menſch in dem anderen ſichtbar. Und immer
wieder, wenn ich ſolch eine Herberge verließ, war ich voll neuer
Hoffnung. Da iſt ja etwas, ſagte ich zu mir, es iſt vielleicht erſt
ein Anfang, aber es iſt da, ich kann es jedesmal wieder erleben,
etwas, was die Menſchen den Menſchen näher bringt, was mit
jugendlichem Eifer ſo manche modrige Schranke niederreißt, um
dem Bruder, der dahinter ſteht, ins Antlitz zu ſehen, da iſt etwas,
was darauf ausgeht, kennenzulernen und zu verſtehen. Man ſollte
meinen, das ganze Volk müßte freudig die Hände darnach aus=
ſtrecken
und die Sache der Jugendherbergen zu ſeiner Sache machen.
Denn was ihm am nötigſten tut, das ſind doch jene Brücken, die
ihm hier gebaut werden.

Rundfunk=Programme.

10.20:
15.15:
17.05:
17.45:
18.40:
19.05:
19.45:
20.15:
22.15:
22.35:

Frankfurt a. M.
Samstag, 17. Oftober.
Schulfunk: Wo machten Deutſche Weltgeſchichte?
Stunde der Jugend.
Karlsruhe: Konzert.
Aus einem Privathaus in Stuttgart: Haus=Muſilen,
Vortrag.
Spaniſch.
H. Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegrifte.
Köln: Bunter Abend.
Zeit. Wetter, Nachrichten, Sport.
Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.

Deutſche Welle: Sonnabend, 17. Oktober.
14.50: Kinderbaſtelſtunde.
15 45: Margarete Weinberg: Der wirtſchaftliche Kampf der älteren
Frau.
16.00: Dr. Wenke: Hegel als Erzieher.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Geh. San.=Rat Prof. Dr. Strauß: Neuzeitige Ernährungs
reform.
18.00: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30: Min.=Rat Joachim: Aus der Praxis des Arbeitsrechts.
18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: F. Maraun: Der Dichter Friedrich Frhr. von Gagern,
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20,00: Luſtiger Abend.
22.00: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Hotel Eſplanade: Tanzmuſik der Kapelle Barnabas von Gécy

Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feutlleion, Reich um
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl Böhmannt
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuble.
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten

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[ ][  ][ ]

Nummer 288

ttTrrgglsg

Samstag, den 17. Oftoll

Diskonterhöhung in Amerika.

Rervoſikät des ausländiſchen Publikums. Skarke Goldverluſte in der lehken Woche.
Eine Milliarde Dollars Zurückziehungen von Bankeinlagen.

Diskonterhöhung von 2½s) auf 3

o.

Die New Yorker Bundesreſervebank hat ihren Diskontſatz von 2½
Prozent auf 3½ Prozent heraufgeſetzt, nachdem erſt vor acht Tagen eine
Diskonterhöhung um 1 Prozent auf 2½ Prozent erfolgt war.

Die Erhöhung des Diskontſatzes der New Yorker Bundesreſerver=
bank
wird in gut unterrichteten Kreiſen in Wallſtreet zum Teil auf den
Wunſch zurückgeführt,dem ſchnellen Abfluß von Gold Einhalt zu tun, der
ſeit Aufgabe des Goldſtandards durch Großbritannien eingeſetzt hat. An=
geſichts
der ungeheuren Goldreſerven, die noch in Amerika ſind, wird
zwar der Goldverluſt an und für ſich nicht als beunruhigend angeſehen,
aber es wird geglaubt, daß dadurch bei der allgemein herrſchenden Ner=
voſität
das Vertrauen des amerikaniſchen und des ausländiſchen Publi=
kums
erſchüttert werde. Welchen Umfang die in Amerika herrſchende
Unruhe hat, geht aus den allenthalben erfolgten Zurückziehungen von
Bankeinlagen hervor, die ſchätzungsweife eine Milliarde Dollar erreicht
haben. Es ſcheint aber, daß dieſe Panik in der letzten Woche nach=
gelaſſen
hat. Ferner hat, wie verlautet, die Diskonterhöhung den Zweck,
die Diskontſätze der Bundesreſervebanken in Uebereinſtimmung mit der
Marktlage zu bringen und das Publikum zu veranlaſſen, die gehamſter=
ten
Gelder wieder zu deponieren. Außerdem ſollen die Bankenwerte er=
höht
werden. Es wird nicht geglaubt, daß die Diskonterhöhung die
Induſtrie behindern wird, da es vorteilhafter für die Banken iſt, Geld
auszuleihen, wozu ſie in den letzten Mongten nur bei Stellung ganz zu=
verläſſiger
Sicherheiten bereit waren.

Die neuen Goldabgaben.

Borläufig keine Diskonkerhöhung
der Deutſchen Reichsbank.

Die Reichsbank, rechnet damit, daß für die zweite Oktober=
woche
ungefähr 50 bis 60 Millionen an Gold und Deviſen neu ab=
geflöſſen
ſind. Damit ſetzt ſich die Zuſammenſchwrumpfung fort,
die in der erſten Oktoberwoche ihren Anfang nahm, nach dem
Ende September rund ein Viertel Milliarde an Gold und Devi=
ſen
in das Ausland gegangen ſind.. Wahrſcheinlich werden die
Abgaben auch in Zukunft weiter nachlaſſen, obwohl am 15. Okt.
die zweite Rate der Markguthaben freigegeben worden iſt. Dieſe
zweite Rate macht etwas über 80 Millionen aus. Zu berückſich=
tigen
iſt aber, daß aus dem Exporthandel fortgeſetzt Deviſen her=
einfließen
, ſo daß die zu überweiſenden 80 Millionen Mark nicht
allzu ſehr ins Gewicht fallen werden. Die Neuverteilung des
Goldes, die bereits dazu geführt hat, daß Amerika in ganz kurzer
Zeit 2½ Milliarden nach Europa verſchiffen mußte, hat übri=
gens
das Gerücht auftauchen laſſen, daß ein internationales Still=
halteabkommen
abgeſchloſſen werden ſoll. Wie weit dieſe Behaup=
tungen
den Tatſachen entſprechen läßt ſich im Augenblick noch
nicht erkennen. Es iſt aber nicht ausgeſchloſſen, daß in abſeh=
barer
Zeit die Notenbankpräſidenten ſich ernſthaft mit dem Pro=
blem
der Goldverſchleppung werden beſchäftigen müſſen.

* Die Goldabzüge der Vereinigten Staaten haben eine Herauf=
ſetzung
des amerikaniſchen Diskonts im Gefolge gehabt. Die Frage wird
nun wieder aktuell, ob nicht auch die Reichsbank über kurz oder lang ge=
nötigt
ſein wird, ihren Diskont hinaufzufetzen. So weit wir unterrichtet
ſind, glaubt ſie vorläufig, von derartigen Plänen Abſtand nehmen zu
können. Sie will erſt die weitere Gefamtentwicklung abwarten und
hofft, daß es nicht nötig ſein wird, den Zinsfuß wieder hinaufzuſetzen.

Berliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.

Der geſtrige Freiverkehr in Berlin eröffnete in ſehr abwartender
Haltung. Man wollte anſcheinend vor den Entſcheidungen im Reichstag
keine Neuengagements mehr eingehen. Das Geſchäft bewegte ſich daher
in ſehr ruhigen Bahnen bei Kurſen, die meiſt noch etwas unter denen
des geſtrigen Abendverkehrs lagen. Beſonders fiel einiges Angebot in
Siemens und Schultheiß auf, die ſich etwas größere Kurseinbußen ge=
fallen
laſſen mußten. Gut behauptet lagen J. G. Farben. Aber auch
für feſtverzinsliche Werte überwog geſtern zunächſt das Angebot, und
man führte das darauf zurück, daß der Gedanke einer Zwangskonven=
tierung
jetzt bei den zuſtändigen Stellen langſam feſtere Formen anzu=
nehmen
ſcheine. Nicht ganz ohne Einfluß blieb natürlich auch die aber=
malige
Diskonterhöhung der New Yorker Bundes=Reſerve=Bank. Obwohl
man davon überzeugt iſt, daß dieſe Maßnahme ſich in erſter Linie gegen
Frankreich richtete und weitere Goldverluſte verhindern ſoll, ſo weiß
man doch nicht, welche Folgen dieſer Kampf zwiſchen der Bank von
Frankreich und der New Yorker Federal Reſervebank für die Zukunft in
der Diskontpolitik der Deutſchen Reichsbank haben könnte.
In den Nachmittagsſtunden war die Tendenz ungeklärt, mehrfachen
Schwankungen unterworfen, die Umſatztätigkeit war hierbei ziemlich
lebhaft. Anhaltend ſchwach lagen Schultheiß, während ſonſt im allgemei=
nen
geſtriges Niveau behauptet blieb. Am Geldmarkt hörte man für
Tagesgeld einen Satz von 9 bis 10 Prozent und darunter, der Privat=
diskont
notierte unverändert 8 Prozent. Am Deviſenmarkt notierte
das Pfund entſprechend der internationalen Bewegung 3 Pfg. niedriger,
von den Norddeviſen verloren Kopenhagen und Oslo je 25 Pfg. und
Stockholm 50 Pfg. Feſter lag dagegen Deviſe Talinn (Eſtland) und
Wien, das um weitere 85 Pfg. auf 56,75 anzog.
In den Nachmittagsſtunden ſchrumpfte das Geſchäft wieder zuſam=
men
. Die Kurſe hielten ſich etwa auf Mittagsniveau, und auch die ge=
beſſerte
Ausſicht für das Kabinett Brüning II durch die Tolerierung
ſeitens der Wirtſchaftspartei änderte hieran nichts. Schultheiß=Aktien
lagen weiter im Angebot, man ſprach von einem größeren Paket
(700 000), das verkauft werden müſſe. In der Schadowſtraße war die
Stimmung auch geſtern wieder ſehr erregt, aber bedeutend hoffnungs=
voller
als vorgeſtern. Es wurde bekannt, daß eine Abordnung der
Maklergemeinſchaft eine längere Unterredung mit dem preußiſchen Han=
delsminiſter
Dr. Schreiber gehabt hat, in der der Miniſter ſich grund=
ſätzlich
für eine Wiedereröffnung des Börſenverkehrs ausgeſprochen
habe. Anfang nächſter Woche ſollen diesbezügliche Verhandlungen im
Reichswirtſchaftsminiſterium geführt werden, und auch der Berliner
Börſenvorſtand wird vorausſichtlich Anfang nächſter Woche einberufen
werden, um ſich mit dieſen Fragen zu beſchäftigen. Vorausſetzung für
alle dieſe Schrite iſt natürlich, daß keine innerpolitiſchen Komplikationen
eintreten. Dieſe Nachricht ſteht in einem merkwürdigen Widerſpruch zu
der vorgeſtrigen ablehnenden Haltung Dr. Luthers, und es bleibt ab=
zuwarten
, wie lange es dauern wird, bis alle Vorausſetzungen für die
Ingangſetzung eines allgemeinen Verkehr gegeben ſind, denn auch Herr
Dr. Schreiber ſoll vor Ueberſtürzungen gewarnt haben. Am offenen
Geldmarkte trat geſtern eine weſentliche Entſpannung nach dem Medio
ein, Tagesgeld ſtellte ſich auf 910 Prozent, und auch darunter wurden
geſtern erſtmalig größere Abſchlüſſe getätigt. Die Umſätze in Privat=
diskonten
auf Baſis von 8 Prozent waren gering.

geeignet, Anregung zu bieten. Am Aktienmarkt zeigte die Kursgeſtal=
ung
eine gewiſſe Uneinheitlichkeit. Während J. G. Farben und Reichs=
bank
ſich gegen vorgeſtern nachmittag eine Kleinigkeit beſſern konnten,
blieb die Mehrzahl der Elektropapiere und Bankaktien eher offeriert.
In Anbetracht des ſtillen Geſchäftes waren jedoch die Kursveränderungen
minimal.
Am Pfandbriefmarkt ſcheint das Intereſſe etwas abgeflaut zu ſein,
doch konnten ſich die Kurſe ziemlich behaupten. Liquidationspfandbriefe
lagen vereinzelt noch um Bruchteile eines Prozentes erhöht.

Die Auslandsbörſen.

Die geſtrige Londoner Börſe eröffnete im Anſchluß an die freund=
ichere
Haltung der vorgeſtrigen New Yorker Börſe in ſtetiger Tendenz,
doch hat ſich das Geſchäft nicht belebt.
Die Amſterdamer Börſe war bei ſehr ruhigem Geſchäft kaum ver=
ändert
, die Ungewißheit über den Ausgang der Abſtimmung im Reichs=
tage
wirkte auf den Handel lähmend. Zuckeraktien waren auf die ſchwache
Tendenz des New Yorker Zuckermarktes niedriger, auch Rohal Dutch
gingen leicht zurück.
Das Geſchäft an der Londoner Effektenbörſe und den Warenmärkten
ſowie in Deviſen war im Verlaufe infolge des Fehlens neuer Momente
äußerſt ruhig. Das Hauptgeſprächsthema war natürlich die Erhöhung
des New Yorker Diskontſatzes auf 3½ Prozent, die für die Londoner
Kreiſe durchaus nicht überraſchend kam. England ſelbſt wird ja ſeit der
Aufgabe des Goldſtandards von den Diskontveränderungen der Gold=
ſtandardländer
nur mittelbar berührt. Man iſt über die Wirkſamkeit
der New Yorker Diskonterhöhung ziemlich ſkeptiſch geſtimmt.
Der Goldpreis zog geſtern um 5 Pence auf 106 Schilling 11 Pence
in, wodurch ſich die Spanne zwiſchen den Goldwährungen und den
Papierpfunden nur vergrößern kann.
Der Wochenausweis der Bank von England befriedigte, da der
Notenumlauf um 2,6 Mill. Pfund zurückgegangen iſt. Ein weiterer
Faktor weiſt auf eine deflationiſtiſche Bewegung hin, die Regierungs=
ſicherheiten
ſind um 6½ Mill. und Diskonte und Lombardkredite um
2,8 Mill. zurückgegangen. Es iſt erſtaunlich, angeſichts dieſer Tatſachen,
daß die Lage am Geldmarkt noch recht flüſſig iſt.
In Brüſſel und in Paris neigte die Tendenz gegen Schluß etwas
zur Schwäche; das Geſchäft hatte an beiden Plätzen ſehr ruhige Formen
angenommen. Die Amſterdamer Börſe zeigte in Uebereinſtimmung mit
den vorgenannten Börſen ebenfalls eine ſchwächere Tendenz. Im Wiener
Freiverkehr lagen die Kurſe geſtern bei recht reger Nachfrage feſter, da
Meldungen über eine Wiedereröffnung der Börſe einen günſtigen Ein=
druck
machten. Die geſtrige New Yorker Börſe eröffnete in feſter Hal=
tung
, wobei die geringe Diskonterhöhung einen ermutigenden Einfluß
ausübte.

Vorbeſprechungen zur Wiedereröffnung
der Wiener Börſe.

Die geſtrige Sitzung der Wiener Börſenkammer ge=
nehmigte
den Bericht über die Vorarbeiten für die Wiedereröffnung der
Börſe und ermächtigte das Präſidium, im Einvernehmen mit dem
Finanzminiſterium zum gegebenen Zeitpunkt die Eröffnung der Börſe
zu berfügen. Ferner wurde beſchloſſen, der Internationalen Vereini=
gung
der Effektenbörſe, die zurzeit ihren Sitz in Brüſſel hat, als Mit=
glied
beizutreten.

Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 16. Okkober.

Geld Brief Geld Brief Helſingfors 8.44 8.46 Spanien 37.96 38.04 Wien 56.69 56.81 Danzig 82.42 82.58 Prag 12.47 12.49 Japan 2.078 2.082 Budapeſt 73.28 73.42 Rio de Jan. 0.250 0.252 Sofia 3.072 3.078 Jugoſlawien 7.473 7.487 Holland 170.78 171.12 Portugal 14.84 14.86 Oslo 92.,66 92.,84 Athen 5.195 5.205 Kopenhagen 92.91 93.09 Iſtambul Stockholm 97.65 97.85 Kairo 16.,67 16.71 London 16.27 16.31 Kanada 3.676 3.684 Buenos Aires 0.963 0.967 Uruguay 1.349 1.351 New York 4.209 4.217 Island 73.63 73.77 Belgien 59.04 59.16 Tallinn 113.14 113.36 Italien 21.78 21.82 Riga 81.37 81.53 Paris 16.65 16.69 Bukareſt 2.557 2.563 Schweiz 82.52 82.68 Kaunas 42.16 42.24

Kredite für die Bremer und Hamburger Ausfuhr.

Die Außenhandelsſtelle für Bremen und Emden hat durch ihre Lei=
ter
in Uebereinſtimmung mit der Bremer Handelskammer und der Bre=
miſchen
Bankenvereinigung nach einer Meldung der Weſerzeitung
Verhandlungen mit der Deutſchen Golddiskontbank in Berlin geführt,
die die Bereitſtellung von weiteren Rediskontkrediten für die bremiſchen
Ausführgeſchäfte zum Ziele hatten. Die Deutſche Golddiskontbank hat
in Verfolg dieſer Beſprechungen für die bremiſchen Banken, die das
Ausfuhrgeſchäft pflegen, Rediskontkredite von insgeſamt 600 000 RM.
bereitgeſtellt. Dieſe Kredite ſollen der Bevorſchuſſung der Ausfuhr=
tratten
dienen. Die Leitung der Außenhandelsſtelle hat dieſe Maß=
nahme
getroffen, um hauptſächlich mittleren und kleineren ſoliden Fir=
men
, denen ausländiſche Kredite nicht zugänglich ſind, die Möglichkeit zu
geben Bevorſchuſſungen für ihre Auslieferungen zu erhalten. Die
Deutſche Golddiskontbank hat, wie die Weſerzeitung weiter meldet,
auch den Hamburger Ausfuhrfirmen Rediskontkredite zur Verfügung ge=
ſtellt
, die insgeſamt einen Betrag von 1 Million RM. ausmachen.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft. Me=
talltechnik‟
. Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft, Metallwiſſen=
ſchaft
, Metalltechnik ſtellte ſich am 14. Oktober 1931 (Durchſchnitt
1909/13 100) auf 61,5 gegen 60,1 am 7. Oktober 1931, ſtieg alſo um
2,3 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande
vom 14. Oktober 1931 folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 52,6
(am 7. Oktober 51,9), Blei 71,1 (70,3), Zink 48,3 (43,6), Zinn 62,6 (59,1),
Aluminium 118,1 (118,1), Nickel 107,7 (107,7), Antimon 70,3 (70,3).

Im geſtrigen Telephonverkehr von Büro zu Büro in Frankfurt
a. M. herrſchte ſo geringe Unternehmungsluſt, daß es ſchwer fiel, eine
Tendenz feſtſtellen zu können. Alles war geſpannt auf den Ausgang der
Abſtimmung im Reichstage; es beſtand ſo gut wie keine Neigung. Ge=
ſchäfte
abzuſchließen, bevor nicht in innerpolitiſcher Beziehung die Ent=
ſcheidung
gefallen war. In Börſenkreiſen wurde die Anſicht vertreten,
daß das Kabinett Brüning eine, wenn auch vielleicht nur geringe, Mehr=
heit
finden werde. Auch die vorgeſtern in den ſpäten Abendſtunden be=
kanntgewordene
neuerliche Diskonterhöhung der New Yorker Bundes=
Reſerdebank trug dazu bei, daß man äußerſte Zurückhaltung bewahrte.
Die von den äusländiſchen Börſen vorliegenden Meldungen waren nicht

Deviſenverordnung und Rentenzahlung nach dem Saargebiet. Der
Reichswirtſchaftsminiſter hat angeordnet, daß die Ausführung laufender
Rentenzahlungen an Berechtigte, die von den Trägern der deutſchen
Unfall=, Invaliden= und Angeſtelltenverſicherung ſowie der knappſchaft=
lichen
Penſionsverſicherung auf Grund der Verſicherungsgeſetze oder be=
ſonderer
Staatsverträge zu leiſten ſind, auch nach dem Saargebiet ohne
Genehmigung nach der Deviſenordnung zuläſſig iſt. Dies gilt auch, ſo
weit die Zahlungen nicht unmittelbar an die Rentenempfänger, ſondern
an die Verſicherungsträger des Saargebiets erfolgen.
Klein, Schanzlin u. Becker A.=G., Frankenthal (Pfalz). Bei der
geſtern in Frankenthal abgehaltenen Generalverſammlung waren 8
Aktionäre mit 16 569 Stimmen vertreten. Die Anträge der Verwaltung
wurden einſtimmig genehmigt. Es wurde beſchloſſen, den Reingewinn
von 127 223 RM. auf neue Rechnung vorzutragen, während im Vor=
jahre
eine Dividende von 7 Prozent ausgeſchüttet wurde. Geheimer
Kommerzienrat Dr. Jakob Klein tritt aus Geſundheitsrückſichten aus
dem Vorſtande aus. Seine Verdienſte um die Geſellſchaft wurden be=
ſonders
gewürdigt. Die Generalverſammlung hat ihn einſtimmig in
den Aufſichtsrat gewählt, der ihn zu ſeinem Vorſitzenden ernannte.
Exporterleichterungen für polniſche Kohle. In polniſchen Regie=
rungskreiſen
wird im Zuſammenhang mit der Pfund=Baiſſe die Frage
großer Exporterleichterungen für die polniſche Kohle erörtert. Wie ver=
lautet
, ſoll der Kohlenbergbau Tarifbegünſtigungen erhalten. Außerdem
l ein Teil der ſozialen Abgaben von der Regierung übernommen wer=
Di. Anſcheinend will man ähnliche Maßnahmen ergreifen, wie ſie die
deutſche Regierung angeſichts der Pfundkriſe eingeführt hat.

Das Ergebnis der Reichsbahn-Anleihle=
Bisher 170 Millionen RM. gezeichnel.

Mit dem geſtrigen Tage war die Zeichnungsfriſt auf die ſteue fd.
Reichsbahnanleihe für diejenigen abgelaufen, die unter die S=
amneſtie
fallen. Bisher ſind rund 170 Millionen RM. gezeichnet
den. Dieſes Ergebnis übertrifft noch etwas die optimiſtiſchen E=
tungen
, die man auf das Zeichnungsergebnis geſetzt hatte.
Das endgültige Ergebnis ſteht bekanntlich noch nicht feſt, da
nungsſchluß der Anleihe erſt der 31. Dezember des Jahres iſt. Es
ſomit, wie in unterrichteten Kreiſen betont wird, durchaus mit e
günſtigen Ergebnis der Auflegung der Anleihe gerechnet werden

bisher zweifellos im weſentlichen ſolche Perſonen gezeichnet haben ichrt
ten, die von der Steueramneſtie Gebrauch machen wollten, die am 15 hus ſteh
tober ablief. Das Ergebnis der Anleihe ſoll bekanntlich für die Mitn
gebung von Aufträgen durch die Reichsbahn und damit der Bekämy
der Arbeitsloſigkeit dienen.

* Die Notverordnung über die Steueramneſtie hat in der Oef
lichkeit eine nicht unberechtigte Kritik gefunden. Sie hat aber doch
eine Gute gehabt, daß die mit ihr verbundene Reichsbahnanleihe da
einen recht erheblichen Nutzen zu ziehen vermag. Steuerhinter=
und Kapitalflüchtige haben ſich in ſo großer Zahl bereit gefunden, R
bahnanleiheſtücke zu übernehmen, daß bereits 170 Millionen Mar/
gunſten der Anleihe ſicher geſtellt werden konnten. Der Zeichn=
termin
läuf: aber erſt Ende des Jahres ab. Infolgedeſſen beſteh.
Möglichkeit, daß noch weitere Zeichnungen vorgenommen werden.
Zeichner können ſich dann allerdings nicht mehr auf die Steueram
berufen. Der Rückfluß iſt zum Teil auf die unſicheren Verhältniſ
Ausland zurückzuführen, zum Teil aber auch auf die Vergünſtigung
die Amneſtie=Notverordnung gewährt. Auf dieſe Weiſe haben nay
lich die Kapitalflüchtigen einen Teil des von ihnen angerichteten
dens wieder gut machen können, weil jetzt die Reichsbahn in die
verſetzt wird, neue Aufträge zu vergeben. Sie will vor allem
neuerungsarbeiten vornehmen, namentlich in Brücken= und Bahr
anlagen. Dadurch wird erreicht, daß eine erhebliche Anzahl von
tern, namentlich von Bauhandwerkern, wieder Beſchäftigung
Auch in der Induſtrie werden weitere Arbeiter eingeſtellt werden
nen, weil die Wirtſchaftszweige, die Aufträge erhalten, einen Teil
Betriebe wieder in Gang ſetzen können.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 16. Oktober ſtelltenl
für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg, Bremen oder Ro
dam (Notierung der Vereinigung für die deutſche Elektrſ/ rochte
kupfernotiz) für je 100 Kilogramm auf 70.25 RM. Die Ncde deſen
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtay der Na
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für proyſchulten K
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenalme Selbſ
nium. 98= bis 99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren ner und
170 RM. desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 Oltzneinerei
Reinnickel. 98= bis 99proz. 350 RM.. Antimon Regulus 47caer! S
RM., Feinſilber (1 Kilogr. fein) 41.0044.25 RM.
hend vor
Die Berliner Metalltermine vom 16. Oktober ſtellten ſich
Kupfer: Oktober 59 (60) November 59.25 (60) Deze
59.75 (60) Januar 59,75 (60.50), Februar 60 (61.50). Mär
(62.50) April 61.50 (63) Mai 62,50 (63) Juni 63.25 (6:
Juli 64.25 (64.50), Auguſt 64.,75 (65.50). September 64.50
Tendenz: ruhig. Für Blei: Oktober 20.50 (21.50), Nove
21 (22). Dezember 21 (22,50) Januar 22 (23). Februar, ZMdAldA

April 23 (24) Mai bis Auguſt 23 (24.50), September 23 (24Mdervolle
Tendenz: luſtlos. Für Zink: Oktober 21.25 (22). NoverMen Hölzern
21.75 (22.25) Dezember 2225 (23). Januar 22,75 (224 Außba
Februar 23.50 (24) März 23 50 (24 50), April 24.25 (24 R0. 460
Mai 24.50 (25) Juni und Juli 24 50 (25.50), Auguſt Bbeiserim
(25.75), September 25.50 (26.25) Tendenz: ruhig. Die eſtRM.300.
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Möbelhau
Meng
Aeichſtraße
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
70

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 16. Th.Wintermä

Getreide. Weizen: Dez. 50, März 53,50, Mai 54½, e Anzug,
55.25; Mais: Dez. 35.25, März 37.50, Mai 39.50, Juli
Hafer: Dez. 22.25, Mai 24.75, Juli 24½; Roggen Dez.
Mai 41.75.
Schmalz: Okt. 7.50, Nov. 7.12½, Dez. 6.37½, Jan. 6.15
Spcck, loko 7.62½.
Schweine: leichte 5.005.25, ſchwere 5.255.40; Schwei k, 145
zufuhren: Chicago 23 000, im Weſten 88 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 16.*
Schmalz: Prima Weſtern 8.45; Talg, extra loſe 3½.
Getreide. Weizen: Rotwinter 63.50, Hartwinter 64; M
loko New York 51.25; Mehl, ſpring wheat clears 4.004
Fracht: nach England 1.62.3 Schilling, nach dem Konti
88.50 Cents.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze: 88; Lokonotiz:
Okt. 4.45, Dez. 4.57, Jan. 4.64, März 4.77, Mai 4.91, Juli
Sept. 5.27.

div. Da

üne u. Kl
billig abzt

rälder möl

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Dem durch die kataſtrophalen Wirtſchaftsvorgänge im
verurſachten ſturzartigen Abſinken des Zementabſatzes im Aru
iſt im September 1931 keinerlei Erholung gefolgt. Der Sep
berabſatz blieb mit 434 999 Tonnen gegenüber dem Vormonat
verändert. Im September 1930 ſtellte ſich der Zementabſatz
510 000 Tonnen und im September 1929 noch auf 728 000 2
nen, ſo daß alſo diesmal noch nicht die Hälfte der letztgenan=
Abſatzmenge erzielt werden konnte.

neu
MW

Die Reichsbank gibt gemäß § 1 der Verordnung vom 10.
tober 1931 zur Aenderung der Wertberechnung von Hypoth‟
und ſonſtigen Anſprüchen, die auf Feingold (Goldmark) lauy Men,
bekannt, daß der Londoner Goldpreis am 16. 10. für eine 200
Feingold 106 Schilling 11 d, in deutſche Währung umgerech
gleich 87,084 RM., für ein Gramm Feingold demnach 41,799802
beträgt.
Die Unitas A.=G. für Verſicherungsnehmer iſt in L
dation getreten und nunmehr, in Konkurs geraten (A.K. 50%
RM., davon 25 Prozent eingezahlt).
Die über ganz Deutſchland verbreitete Firma Verein)0
Weingutsbeſitzer, G. m. b. H., Weinhandlung und Sektkelle‟
Koblenz, hat ihre Zahlungen eingeſtellt und ſtrebt einen 20
gleich an.

gren

In der G.V. der Suberitfabrik A.=G. Mannheim, auf delr
TO. als einziger Punkt Aufſichtsratswahlen ſtanden, wurden
Stelle der Herren Köhler und Aldenhoven zwei andere Vertr
der Vereinigten Kohleninduſtrie. Berlin. Hermann Plaß und
chard Buder, beide Berlin, in den A. R. gewählt.
Die Rudolf Karſtadt A.=G. hat ihre Papierwarenfabrik A111,
ter Kleſtadt an die Großpapier= und Metallverarbeitungsſi7
Zander u. Co., Erfurt. verkauft.

270 Fäſſer Gold im Werte von 15 Millionen Dollar
geſtern mit dem Dampfer Lafayette in Le Havre eingetro
und ſofort an Pariſer und Schweizer Banken weitergele)

worden.
Der Präſident der Bethlehem Steel Corporation. Grace,
mit, daß der Fuſionsvertrag mit der Youngſtown Sheet and T.
Company annulliert worden ſei, da die veränderten Verhältr!!
ſeine Durchführung unmöglich machte.

In den Vereinigten Staaten haben allein am Donnerstag
Banken ihr Zahlungen eingeſtellt. und zwar 12 in Südkarol14
4 in New Jerſey 2 in Miſſouri, 3 in Pennſylvania 2 in Weſt

ginia und 3 in Ohio. Die Stadt Youngſtrown in Ohio hat inſof
einen beſonderen Rekord aufgeſtellt, als ihre ſämtlichen Ban
mit einem Kapital und Reſerven von über 150 Millionen Rei
mark ihre Schalter an demſelben Tage geſchloſſen haben.

[ ][  ][ ]

Nummer 288

Samstag, den R. Oktober 1931

Seite 13

Roman von
Wiktorsvensen

Copyright Berlin=Schöneberg 1931 by Delta=Verlag Kurt Ehrlich.

Der Maeſtro brachte das Paar auf die übliche Weiſe durch
zi Lücke des Zauns in den Garten; die beiden waren viel zu
ſeh beunruhigt und erregt, als daß ihnen die Ungewöhnlich=
zſdieſes
Weges zum Bewußtſein gekommen wäre. Sie folgten
uwar ins Haus, wo ſie der Maeſtro im Schein einer Kerze
ſimten hieß. Die Unheimlichkeit der Umgebung, eine nur ſchwach
I, ſſienillte Halle, an deren Wänden ſich lange, zitternde Schatten
mten, die Grabesruhe, in der jeder Schritt hohl ſchallte, die
zſohende Ungewißheit des Kommenden ſchüchterte die beiden
püinbar ein, wortlos nahmen ſie Platz.
Aber jetzt mußte Eickhoff geweckt und vom Bevorſtehenden
ſiin genntnis geſetzt werden. Der Meaſtro rüttelte ihn wach. Ein
z miger Bericht. Eickhoff konnte ſeine Erſchütterung nicht ver=
alſen
: während er in die Kleider ſchlüpfte, wiederholte er nur
i mer wieder: Endlich! Endlich!

Und dann, als ſie die Treppe hinunterſtiegen: Wiſſen Sie
iſn was es heißt, nach ſo langen Monaten vor der Entſchei=
huug
ſtehen? Mir iſt, als ob ich betrunken wäre, ich möchte am

a. lfeſten losſchreien.
Der Maeſtro wies ihn zurecht: Nehmen Sie ſich zuſammen!
Diie Geſchichte iſt kein Spaß, das Schwerſte kommt noch.
Als Spencer Eickhoff erblickte, geriet er in neue Beſtürzung:
üe harmloſer Spielpartner tauchte unverſehens hier auf. Die
hiſel mehrten ſich, er ſah ſich in ein Netz verſtrickt, man hatte
iſchwochenlang umlauert. Es war mehr, als er ertragen konnte,
m plötzlich brüllte er los: Ich will fort von hier! Das iſt
Falle. Banditen ſeid Ihr!
Beſſie, von ihm angeſteckt, ſchürte dieſen Ausbruch: Schlag
nieder, Henry. Hier iſt eine Räuberhöhle. Oeffnen Sie augen=
Lütilich die Tür!
Der Maeſtro ließ das Paar austoben, und ſie wurden ſanf=

ua als im Hintergrunde die maſſive Geſtalt von Quentenholz
uguchte, der vom Lärm herbeigelockt worden war und nach=
fehn
kam, was es gebe.
Gehen wir! kommandierte der Maeſtro gleichmütig und
ct voran.
* Spencer und Beſſie waren jetzt überraſchend fügſam gewor=
ſ
was ſie an Angſt und Entrüſtung verbraucht hatten, ſchien
ihEnergie erſchöpft zu haben.
Nun ſtanden ſie oben im Unglückszimmer, gleich Gefangenen.
AMaeſtro öffnete das Fenſter. Dann wandte er ſich Spencer
z Die Leiche lag zwei Meter vom Schreibtiſch entfernt und
muf dem Tiſch der Browning. Wollen Sie jetzt den Hergang
ſchidern.
1Spencer blickte wirr um ſich. Seine Stirn war feucht, er
hltterte. Mehrmals ſetzte er zum Sprechen an, würgte, ſchließ=
ſtybrachte
er mit roſtiger Stimme hervor: Ich kann nicht. Ich
Ab dieſen Raum nie betreten.
Der Maeſtro verfügte nicht über die trainierte Geduld eines
mieulten Kriminaliſten, er kippte aus ſeiner Würde. Seine bis=
üre
Selbſtbeherrſchung verſagte, mit einem Satz war er bei
Zuncer und ſchütelte ihn. Lumpenkerl! Wenn du chon dieſe
Zyeinerei gemacht haft, gib ſie wenigſtens zu. Genug mit dem
Fater! Seine ſchmächtigen, behaarten Affenfäuſte fuchtelten
dauend vor des anderen Naſe.

Nachdruck verboten.
Bitte keine Gewalttätigkeiten, griff Eickhoff ein. Er ſoll
ſich beſinnen ſonſt muß eben die Polizei geholt werden, und
die wird das weitere ſchon mit ihm abmachen.
Aber Spencer traf keine Anſtalten, ſich zu beſinnen. Er
war fertig. Gut, dann die Polizei, ſagte er. Sollen ſie mich
ins Zuchthaus ſtecken ich bin’s aber nicht geweſen. Ich hätte
es nie zuſtande gebracht. Ich würde ſie heute noch aufwecken,
wenn ich’s könte. Meine Hand ließe ich mir dafür abhacken.
Und was meinen Sie dazu? fragte der Maeſtro, ſich zu
Beſſie wendend.
Sie maß Spencer mit einem kalten Blick. Dann ſagte ſie nur:
Du Narr! Aber plötzlich brach ſie los: Ein Idiot iſt er, den
das Mädel verrückt gemacht hat. Heute noch möchte er ſie aus dem
Boden ſcharren. Uind damit Sie es nur wiſſen, natürlich hat er
es nicht getan, weil er an ihrem Gängelband hing. Aber ich,
ich hab’s getan. Hier in dieſem Zimmer. Ich will Ihnen auch
gleich erzählen, wie’s geweſen iſt. Alſo, um kurz zu ſein: ich
habe alles gewußt, damals, wie er ihr nachlief und ſie zurück=
haben
wollte, und wie ſie ſich da unten nochmals verabredeten.
Und da habe ich Mabel warnen wollen. Ich kam ins Haus und
hier herauf, es hat mich niemand geſehen. Da kam ſie herein,
wir ſprachen miteinander. Da wurde ſie dreiſt, und ich blieb
ihr die Antwort nicht ſchuldig. Schließlich ſagte ſie, daß ſie täte,
was ihr paßte und mich hinauswerfen laſſen würde. Mich, ihre
eigene Schweſter. Da verlor ich den Kopf. Der Revolver lag
gerade nahe, als hätte ihn der Teufel hingelegt. Gleich nachher
rief ich noch: Mabel, das habe ich nicht gewollt, verzeih mir!
Ich bin gleich fort. Durchs Fenſter. Klimmzug zur Dachrinne,
am Dachrand entlangeturnt, an der Regentraufe herunter. Dort
war Kies, keine Fußſpuren, nichts. Bin ſogleich nach Hauſe
und kam vor Spencer an. Na, ſo war es. Und dann habe ich
noch in der Zeitung geleſen, daß Mabel, ehe ſie ſtarb, ihren eige=
uen
Mann beſchuldigt hat, ſie mochte ihn nicht. Mich hat ſie
nicht angeben wollen, ich war eben doch ihre leibliche Schweſter
Ich hätte es nicht tun ſollen, es iſt für dieſen Kerl geſchehen,
der’s nicht wert iſt.
Beſſie, war zu Ende. Sie trät zu Spencer hin und ſpuckte
vor ihm aus. Dann mit einer Bewegung, die nicht ohne Hoheit
war, wandte ſie ſich den übrigen zu. Jetzt machen Sie ſchnell
mit der Polizei, ich habe genug von dem ganzen Zeug hier!"
XXyI.
Lieber Doktor Wallraf!
Da Sie ja ziemlich bald nach unſerer mißratenen Verlo=
bungsfeier
, deren Ausgang mir wirklich leid tut, ſich eutſchloſſen
haben, Berlin zu verlaſſen und ſich in Hamburg niederzulaſſen,
hatte ich keine Gelegenheit mehr, Sie zu ſehen und zu ſprechen.
Es iſt bei dem einmaligen Zuſammentreffen einige Wochen
nachher verblieben, wo ich Sie um Entſchuldigung für mein
Verhalten bat und Ihnen auch Einiges über beſtimmte Perſo=
nen
, Ereigniſſe und Zuſammenhänge erzählen konnte, die Ihnen
vorher ſicherlich geheimnisvoll erſchienen waren, über die ich
aber nunmehr ohne Hinderungsgrund offen reden durfte. So
haben Sie Verſchiedenes über mich und andere erfahren, und
dieſe Aufklärung wird Ihnen vielleicht ein Troſt für Ent=

täuſchungen geweſen ſein, die ich Ihnen unvermeidlich bereiten
mußte wenn Sie ein ſolches Pflaſter überhaupt noch benö=
tigten
.
Ich habe es aufrichtig bedauert, daß unſere kollegiale Freund=
ſchaft
ein vorzeitiges Ende fand, ich habe Sie ja ſtets als Arzt
und Menſch ſehr hoch geſchätzt. Und weil ich kürzlich in der
Mediziniſchen Wochenſchrift Ihren Namen rühmlich erwähnt
fand, habe ich mich wieder mit Bedauern, Sie entbehren zu
müſſen an Sie erinnert. Es drängt mich, Ihnen das mitzu=
teilen
. Ich hoffe, daß Sie auch jetzt noch ein wenig an mir
Anteil nehmen und es für Sie nicht ganz ohne Intereſſe iſt,
was ſeit Ihrem Fortgang von hier geſchehen iſt. Daß Eickhoff
und ich, nach Erledigung ſeines Wiederaufnahmeverfahrens und
ſelbſtverſtändlichem Freiſpruch geheiratet haben, wird Ihnen
vielleicht bekannt geworden ſein. Er wollte es durchaus, obgleich
ich darauf gar nicht ſo ſehr erpicht war, aber er iſt im Grunde
doch ein zu bürgerlich eingeſtellter Menſch, um ohne Legaliſierung
unſerer Beziehungen zurechtzukommen. Im übrigen habe ich es
nicht zu bereuen, wir ſind beide gereift genug, um unſer Aus=
langen
miteinander zu finden, wofür im allgemeinen ſelbſt
ſtärkſte wechſelſeitige Leidenſchaft keine Gewähr bietet. Der
Maeſtro, den Sie aus meinem Berichte kennen, hat zu ſeiner
alten Liebe, dem Zauberhandwerk, zurückgefunden, er iſt wieder
wohlbeſtallter Magier aller Künſte, mein Mann hat ihm die
Mittel zur Verfügung geſtellt, und er ſoll gute Erfolge zu ver=
zeichnen
haben; als Diener bei ſeinen Vorführungen fungiert
Herr Adam Quentenholz, ehemals Landſtreicher, dann Haus=
faktotum
in ſchweren Zeiten, und nun, gut dreſſiert, Angeſtellter
des Maeſtro, mit dem umherzuwandern ſeinen etwas abenteuer=
lichen
Anlage mehr behagt, als häusliche Tätigkeit. Wenn wir
abends daheim ſind, denken wir öfter an die beiden, ſowie auch
an die blaue Eliſabeth, die ja ein tüchtiges Mädel iſt und ſicher
mehr wert, als dazu, in Nacktpoſen aufzutreten. Immerhin iſt
ſie ſich nicht ganz untreu geworden und hat Anſchluß an
Spencer gefunden, der ſie mit ſich nahm. Er brauchte ja eine
Partnerin, und Eliſabeth ſchien ihm geeignet, ſie auszubilden.
Das Schickſal der bedauernswerten Beſſie ſtand in den Blättern:
ſie hat fünf Jahre Zuchthaus wegen Totſchlags bekommen. Das
iſt hart, aber nicht hoffnungslos. Während ihres Prozeſſes
ſprachen verſchiedene Milderungsgründe zu ihren Gunſten.
Das wäre ſo das Wichtigſte. Ja, noch eins: Denken Sie ſich,
mein Mann hat ſich, trotz ſeines Alters, entſchloſſen, zu ſtudieren.
Er will Juriſt werden. Das klingt vielleicht abſonderlich, aber
er behauptet, daß er jetzt, nach den Erlebniſſen der letzten Jahre,
einfach nicht mehr im ſtande iſt, das Daſein eines Müßiggängers
zu führen, wie er das ehemals getan hat. Dazu hat er zu tiefe
Erſchütterungen durchmiachen müſſen, und er iſt auch, trotzdem er
kaum achtundreißig zählt, ziemlich grau. Er hat das Gefühl,
trotzdem er ja völlig unſchuldig geweſen iſt, für etwas gebüßt
zu haben, und das war, wie er ſich ausdrückt, die Sünde eines
Drohnendaſeins. Ein Nichtstuer, ſo meint er, muß ein großer
Lebenskünſtler ſein, um ſeine nutzloſe Exiſtenz zu rechtfertigen.
Er aber ſei in dieſer Hinſicht ein Stümper. Nun iſt er ganz von
ſeinem künftigen Beruf beſeſſen, geht fleißig in Vorleſungen und
träumt davon, einmal als Anwalt für arme Teufel zu kämpfen,
die Opfer der Juſtiz geworden ſind.
Das iſt genug für einen Brief, der hinausgeht, ohne Ge=
wißheit
der Abſenderin, ob ſie jemals Autwort erhält was
aber mich nicht hindert, Sie herzlichſt zu begrüßen als
Ihre alte
Tilla Eickhoff.
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von Wilhelm Braun.
Regie: Gerhard Lamprecht.
Weitere Darsteller: Dorit Ina, Rolf
von Goth, Winterstein, Goetzke u. v. a
Dieser spannende Film spielt in der
Welt der Kaschemmen, Zuhälter und
Dirnen die von dem Meisterregisseur
Gerhardt Lambrecht in fabelhafter
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