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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 286 Donnerstag, den 15. Oktober 1931. 194. Jahrgang
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Konkurs oder gerſchtiſcher Belitre
eder
ng fäl
Wa
Nabat weg. Bankkonto
Zon und Darm=
Deuſche
Kädter und Naſionabon.
Die große politiſche Ausſprache.
Scharfe Auseinanderſehung zwiſchen rechks und links. — Die Sozialdemokrakie lehnk die Mißkrauensankräge ab.
Kampfanſage der Rechken. — Das Zenkrum bleibk die Ankwork nichk ſchuldig.
* Zwiſchen rechts und links.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der Deutſche Reichstag bekommt immer mehr Aehnlichkeit
itt jenem berühmten Wetterhäuschen, in dem entweder nur der
hann oder die Frau draußen iſt. Die Nationalſozialiſten und
Autſchnationalen haben am Mittwoch im Reichstag ihren
Ein=
jur gehalten, mit der Folge, daß daraufhin die Sozialdemokraten
ud auch der Kanzler — die übrigen Kabinettsmitglieder blieben
ſſen — den Saal verließen. Als dann der Kommuniſt zu Worte
in ſetzte ein Maſſenaufbruch ein. Es war ein ſtändiges Kommen
ud Gehen, bis ſchließlich ſelbſt die Parteien das Gefühl hatten,
0 dieſes gegenſeitige Ausrücken und Verſteckſpielen höchſt
ſelt=
in anmutete und der Grundſatz der gegenſeitigen Aechtung
ge=
ſert wurde, um hoffentlich wieder ganz zu verſchwinden. Denn
iſt Monologe, die dann erſt auf dem Umwege über die
Zei=
mgen bekannt werden und ein Echo finden können, iſt der
Aparat des Reichstages doch eigentlich zu umſtändlich.
Wenn man allerdings die Bilanz des erſten Tages
übt, dann haben ſich die Parteien nicht allzuviel zu ſagen. Es
doch inzwiſchen mehr als genug geſchehen, was eine ſachliche
Mseinanderſetzung notwendig machen ſollte. Statt deſſen verlor
die Ausſprache ſehr raſch in eine oberflächliche
ürrteipolitik, die mit billigen Mätzchen
ar=
bitete, um über die eigentlichen Gegenſätze
hin wegzukommen. Ein typiſcher Beweis dafür war ſchon
er=Breitſchetd, der ſeinen Spott an den Differenzen
in=
zhalb der Volkspartei entzündete, anſtatt ſich klarzumachen, daß
Zuſtände in ſeinem eigenen Lager die Kritik doch noch mehr
AIugsrausfordern. Verſtändlich,; daß Herr Breitſcheid einen
Eier=
taz aufführte, um zu begründen, daß ſeine Partei die
Miß=
rautie
iuensanträge gegen das Kabinett ablehnen werde, nicht als
15 1lchen des Vertrauens, ſondern als Bekundung des
lärfſten Mißtrauens gegen das, was nach
Küning kommen würde. Herr Joos, der an Stelle des
Mtrumsparteiführers Kaas zunächſt vorgeſchickt wurde, hat
ühe Entſchuldigungsgründe nicht für ſich, wenn er die „Natio=
Ne Oppoſition” als „Harzer Roller” lächerlich machen wollte.
M Reichskanzler wird ihm vielleicht auch nicht ſehr dankbar ſein,
un Herr Joos nach dem Muſter der Sozialdemokraten gerade
Volkspartei in den Mittelpunkt ſeiner Angriffe ſtellte und
lurch die ohnehin geringen Verſtändigungsmöglichkeiten noch
hr verringerte. Sachlich beachtenswert in der Rede Joos
Satz, daß das Zentrum an einer Regierung von
ſchts, wie ſie in Harzburg in Ausſicht genommen ſei, ſich
„ſcht beteiligen würde. Die Fraktion hat dieſen Satz
ichträglich ausdrücklich gebilligt, der wie eine ſchroffe
Ab=
ie nach rechts klingt. Aber immerhin interpretiert
wer=
kann, da er ja nur von einer Rechtsregierung ſpricht, wie ſie
Harzburg in Ausſicht genommen wurde.
Beſſer ſchneidet freilich auch die Oppoſition von rechts her
iüt ab. Die Nationalſozialiſten hatten auf eine Rede verzichtet
ließen durch Herrn Frick nur eine längere Erklärung abge=
5, die in ihren Einzelheiten recht zahm war, und vor allen
Digen außenpolitiſch wohl den Nachweis erbringen ſollte, daß
Nationalſozialiſten nicht die böſen Geiſter ſind, als die ſie im
land angeſehen werden. Um ſo unbeherrſchter gab ſich dann
deutſchnationale Sprecher Oberfohren in einer ſchar=
10 Anklage gegen die Regierung und alles,
s auch nur im leiſeſten zu ihr ſteht, einſchließlich
D.V.P., die nachgerade der Prügelknabe des ganzen
Reichs=
des wird. Herr Oberfohren machte durch ſeine Maßloſigkeit
ſt Vizekanzler Dietrich die Abwehr verhältnismäßig leicht, der
Hand ausländiſcher Zeitungen nachwies, daß die Harzburger
7de Dr. Schachts im Ausland tatſächlich abträglich für die
Ein=
ſtzung der deutſchen Währung geweſen ſei. Bei den tempera=
Mtvollen Ausführungen des Miniſters war es zum erſtenmal
idem Tage wirklich lebhaft geworden. Von rechts und links
den Zwiſchenrufe, vorübergehend drohten ſich alle Bande
par=
gentariſcher Ordnung zu löſen, doch ſetzte ſich Herr Dietrich
Aeßlich durch und konnte unter ſtarkem Beifall der Linken ſeine
de zu Ende führen. Verhältnismäßig frühzeitig wurden die
handlungen abgebrochen, um Raum für die Beſprechungen
Kanzlers mit den Parteiführern zu ſchaffen.
Dr. Brüning verhandelt noch mit Landvolk und
Wirtſchafts=
ſſtei. Er hat dem Landvolk ſehr ſtarke Konzeſſionen, vor allem
perſonellem Gebiet im Reichsernährungsminiſterium
ange=
ſſten. Es iſt aber noch nicht feſtzuſtellen, inwieweit er ſich damit
ychſetzt. Auch die Wirtſchaftspartei hat ihm gegenüber ſehr
weit=
iſtende Forderungen erhoben. Sie verhandelt aber auch noch
ih rechts hin. Eine Entſcheidung iſt am Mittwoch bereits in der
ſiktion des Landvolkes gefallen, die ihre Beſprechungen mit
Kanzler als unbefriedigend anſah und mit Mehrheit den Be=
Auß faßte, für das Mißtrauenspotum gegen den Kanzler zu
men. Dadurch haben ſich die Ausſichten der Regierung
weſent=
verſchlechtert. Wenn man damit rechnet, daß beim Landvolk 4
I bei der Volkspartei 8 Abgeordnete der offiziellen Parole ſich
iehen werden, kommt man zu einem Stimmenverhältnis von
Stimmen für die Regierung und etwa 270 Stimmen der
Goſition. Die Entſcheidung liegt alſo jetzt bei der Wirtſchafts=
Rtei, die ſich erſt im letzten Augenblick feſtlegen will, um
in=
ſbſchen vom Kanzler noch weitere Zugeſtändniſſe herauszuholen.
größere Wahrſcheinlichkeit ſpricht immer noch dafür, daß die
ierung bei der entſcheidenden Abſtimmung ſchließlich doch noch
Hleine Mehrheit erhält.
Die Ausſprache
über die Regierungserklärung.
Berlin, 14. Oktober.
Reichstagspräſident Loebe eröffnet die heutige
Reichstags=
ſitzung um 12 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht die
Beſpre=
chung der Regierungserklärung. Die Deutſchnationalen und
Nationalſozialiſten ſind nicht im Saal, weil der erſte Redner ein
Sozialdemokrat iſt.
Abg. Dr. Breiſcheid (5oz.)
führt u. a. aus: Die Ereigniſſe der letzten Monate
im In= und Auslande bilden den klaren
Be=
weis für das Verſagen der Führung des
privat=
wirtſchaftlichen Syſtems. Das Syſtem, mit
Notver=
ordnungen zu regieren, entſpricht an ſich nicht unſeren
Wün=
ſchen. Wir ſind für das parlamentariſche Regime;
aber die Vorausſetzung dafür iſt, daß das
Par=
lament ſich ſelber bejaht. (Sehr gut!) Wir haben
aber leider rechts und links große Parteien, die grundſätzliche
Gegner dieſes Regimes ſind und das Parlament nur betrachten
als einen Mechanismus zum Sturze der Regierung. (Sehr
wahr!). Es iſt die politiſche Not, die zu den Notverordnungen
führt, (Lebhafte Zuſtimmung) Wir haben nicht nur Bedenken
gecen das Shſtem der Notverordnungen, ſondern auch gegen
ihren Juhalt.
Mit Nachdruck wird nur die Senkung der Löhne
und Gehälter betrieben, während wir bei den
Maß=
nahmen zur Preisſenkung nur Halbheiten und
Schwachheiten ſehen. Gegen die Allmacht der
Kartell=
magnaten wird wenig getan. Noch immer werden von der
Berginduſtrie 50. Pfennig von jeder Tonne
Kohlen für politiſche Zwecke der
Rechtspar=
teien verwendet.
Wenn wir das Kabinett Brüning toleriert haben, ſo iſt
das nicht geſchehen, weil wir glaubten, daß dieſes
Ka=
binett ſozialiſtiſche Politik treiben werde. Wir haben es
getan, weil wir in erſter Linie die Staatsform, in der wir
leben, ſchützen wollten gegen die Angriffe der Fasciſten
und der Diktatur. Wir haben vorher gewußt, daß die
Tolerierungspolitik unſere agitatoriſche Wirkſamkeit
ſchä=
digen, daß ſie zu Abbröckelungen von unſerer Partei
füh=
ren würde. Wir haben dennoch die Regierung Brüning
toleriert, weil es uns nicht geht um
Augenblickspropa=
gandgerfolge, ſondern um die Zukunft der geſamten
deut=
ſchen Nation.
(Beifall bei den Sozialdemokraten.) Das geſamte werktätige
Volk wird gefährdet durch jene ſogenannte „nationale
Oppoſi=
tion”, die ſich in Harzburg verſammelt hat und zu der neben den
Deutſchnationalen und Nationglſozialiſten auch die Deutſche
Volkspartei gehört.
Der Kampf der „nationalen Oppoſition” geht gegen die
Sozialpolitik gegen die Arbeitsloſenverſicherung, gegen
das Tarifrecht und Schlichtungsweſen, für weiteren
Lohn=
abbau und für eine neue Inflation.
Die Nationalſozialiſten haben vergeſſen, daß ſie noch vor einem
Jahre den Kampf gegen die Sozialreaktion proklamiert haben.
Sie gehen jetzt mit Hugenberg und jenen ſogenannten
Wirt=
ſchaftsführern, die die ausgeſprochenen Vertreter der
Sozial=
reaktion ſind.
Vor genau einem Jahre beantragten die
Nationalſozia=
liſten hier die Enteignung der Bank= und Börſenfürſten.
Heute gehen ſie Arm in Arm mit jenen vor gegen die
Arbeiterſchaft. Die Fronten ſind jetzt klar abgeſteckt: Auf
der einen Seite die „nationale Oppoſition”, auf der
an=
deren Seite die vereinigten Gewerkſchaften.
Nie iſt deutlicher die Klaſſenkampfparole proklamiert worden
als von jenen Wirtſchaftsführern, denen ſich die
Nationalſozia=
liſten als Kampftruppen zur Verfügung ſtellen. Die
Kom=
muniſten haben ſich durch ihre Kataſtrophenpolitik als
Schlep=
penträger der Sozialreaktion gezeigt. (Lebhafte Zuſtimmung
bei den Sozialdemokraten. — Lärm bei den Kommuniſten.)
Wenn wir das Mißtrauensvotum gegen das Kabinett
Brüning ablehnen, ſo bedeutet das keine
Vertrauenskund=
gebung für das, was dieſes Kabinett politiſch tun wird,
aber es iſt die Bekundung des ſchärfſten Mißtrauens gegen
das, was nach Brüning kommt.
Wir ſind und bleiben Anhänger der ſozialiſtiſchen
Wirtſchafts=
form. Sollte die Sozialreaktion ihre Pläne
durchſetzen wollen, ſo wird ſie die
Sozialdemo=
kratie auf ihrem Platze finden. (Beifall bei den
Sozialdemokraten.)
Als nächſter Redner folgt der Abg. Dr. Frick (Natſ.). Als er
das Wort nimmt, kommen die Abgeordneten der Rechten in den
Saal, während Reichskanzler Dr. Brüning ſeinen Platz verläßt.
Abg. Brick (ngl. 50z.)
verweiſt zunächſt auf das Fernbleiben der „nationalen
Oppoſi=
tion” während der Regierungserklärung. Dieſe Haltung
ent=
ſpreche zweifellos dem Willen der Mehrheit des ſchaffenden
Vol=
kes. Der Kanzler, ſo betonte der Redner weiter, ſcheute
ſich nicht, nationalſoziali ſtiſches Geiſtesgut in
ſeiner Notverordnungspraxis, z. B. bei Bemeſſung
der Höchſtgrenze für Gehälter und Penſionen, zu verwerten,
gleichzeitig aber der NSDAP. zu unterſtellen, ſie könnte unter
Umſtänden dieſe Maßnahmen ſabotieren. Wir werden die
Not=
verordnungen weiter ablehnen, weil wir Regierungen,
die ſich ſcheuen, das Volk über die Berechtigung ihrer Maßnahmen
zu befragen, nicht für befugt halten, den Art. 48 für ihre rein
parteipolitiſche Beſtrebungen anzuwenden.
Die Inflation haben wir ſtets als ein Verbrechen in der
ſchärfſten Form gebrandmarkt, ſo daß es überflüſſig iſt, zu
ſagen, daß wir uns niemals eines ähnlichen Verbrechens
ſchuldig machen werden. Ebenſo ungeheuerlich wie dieſe
Unterſtellung iſt der Verſuch, die Dinge ſo darzuſtellen, als
ob eine von uns getragene Reichspolitik notwendigerweiſe
die Arbeitnehmerſchaft in eine geſchloſſene Abwehrfront
hineintreiben müſſe. Wir weiſen dieſe Auffaſſung, die das
letzte verzweifelte Mittel zur Behauptung der Herrſchaft
volksverderblicher Kreiſe darſtellt, als völlig unbeweisbar
und als Infamie ſchärfſtens zurück. (Lebhafter Beifall bei
den Nationalſozialiſten.) Wir bedauern außerordentlich,
daß der Reichskanzler keine Bedenken hatte, ſich dieſer
bös=
willigen Mißdeutung einer bewußt nationalen Politik zu
bedienen.
(Zuſtimmung bei den Natſ) Gerade der vom Marxismus
betrie=
bene Wehr= und Landesverrat hat zwangsläufig zur
Tributpoli=
tik und zur Zerſtörung der Wirtſchaft und damit auch zur
gefähr=
lichſten Erſchütterung der Lebensgrundlagen der Arbeiterſchaft
geführt. (Beifall bei den Natſ.) In der Nutzbarmachung aller
bewußt nationalen und völkiſchen Kräfte ſehen wir allein die
Vorausſetzung für eine Wirtſchaft, die allen ein ausreichendes
Exiſtenzminimum verbürgt und den Sinn der Arbeit
wieder=
herſtellt.
Vornehmlich um des Arbeiters willen haben wir unſeren
Kampf gegen die Verſklavung des Volkes und der
Wirt=
ſchaft, gegen Tribut= und Erfüllungspolitik geführt. (
Hände=
klatſchen bei den Natſ.) Die NSDAP. hat ſtets die
ver=
antwortungsbewußte paritätiſche Mitarbeit der
berufsſtän=
diſchen Organiſationen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber
gefordert. Dieſe Grundſätze werden auch in einer
kommen=
den, von uns geführten nationalen Regierung maßgebend
ſein. (Beifall bei den Natſ.) Ueber allem ſteht für uns der
Satz: „Gemeinnutz vor Eigennutz!”
Das gleiche Recht auf
Schutz ſeiner Arbeit und ſeiner Leiſtungen im Rahmen des
Volksganzen ſichern wir jedem anderen Berufsſtande zu.
Das Wirtſchaftsprogramm des Kanzlers aber wird dieſen
Grundſätzen nicht entſprechen (Sehr wahr! bei den Natſ.),
weil alles, was bisher im nachnovemberlichen Deutſchland
geſchehen iſt, auf dem Fundament des überlebten
Liberalis=
mus und des volkszerſtörenden Marxismus erfolglos
blei=
ben muß.
In einigen Punkten fußt die Regierungserklärung auf
national=
ſozialiſtiſchen Forderungen. Indeſſen wird die Regierung nach
unſerer Ueberzeugung nicht fähig ſein, dieſe Probleme zu löſen,
weil eben nationalſozialiſtiſche Forderungen ſelbſtverſtändlich nur
von Nationalſozialiſten in die Praxis übertragen werden können,
niemals aber von unzulänglichen oder gar böswilligen
Nach=
ahmern. (Lebh. Beifall bei den Natſ.) In der Außenpolitik
hat ſich die völlige Unfruchtbarkeit und Ergebnisloſigkeit der
Ar=
beit des Kabinetts Brüning gezeigt. In allen lebenswichtigen
Fragen mußten Niederlagen und verheerende Fehlſchläge mit in
Kauf genommen werden. Es fand ſich kein Anzeichen des
Wil=
lens, die Vorausſetzungen für eine andersgeartete und dem
Reichs=
intereſſe entſprechende Außenpolitik zu ſchaffen.
Wir fordern Wehrhaftigkeit, nicht um einen Revanchekrieg
zu entfeſſeln, ſondern weil ſie die Vorausſetzung iſt für die
Gleichberechtigung Deutſchlands. Die Politik Frankreichs
iſt nach wie vor die furchtbarſte Gefahr nicht nur für
Deutſchland, ſondern für ganz Europa. Wir ſind
nichts=
deſtoweniger zu jeder Verſtändigung auch mit Frankreich
bereit, wenn ſie die Gewähr dafür bietet, daß den eben
ge=
kennzeichneten Lebensnotwendigkeiten für unſer Volk
da=
durch Rechnung getragen wird. (Stürmiſches Hört, hört!
bei den Regierungsparteien und links.)
Die ungeſchickte Behandlung wichtiger außenpolitiſcher Fragen hat
nicht nur unſer Anſehen im Rate er Völker ſchwer geſchädigt,
ſondern auch den Frieden gefährdet. (Beifall bei den Natſ.)
Vordringlichſte Aufgabe der deutſchen Außenpolitik iſt die
planmäßige Forderung eines Bündnisſyſtems mit den
Völ=
kern, die unter dem Verſailler Vertrag ebenfalls leiden.
Sehr wahr! bei den Natſ.) Wir machen der Regierung
Brü=
ning ausdrücklich zum Vorwurf, daß ſie, wie alle ihre
Vor=
gänger, im Kampfe gegen die Kriegsſchuldlüge kläglich
ver=
ſagt hat. Wir können ihr deshalb auch auf
außenpoliti=
tiſchem Gebiet nicht das mindeſte Vertrauen
entgegenbrin=
gen. In der Zuſammenlegung des Reichswehr= und des
Reichsinnenminiſteriums ſehen wir eine verhängnisvolle
Belaſtung der Reichswehr mit innenpolitiſchen
Auseinan=
derſetzungen. Unſere Armee darf nur für wehrpolitiſche
Fragen in Anſpruch genommen werden.
Dr. Frick ſchließt: Wir ſprechen dem Kabinett unſer
Mißtrauen aus und erwarten die Zuſtimmung aller
volks=
bewußten Mitglieder dieſes Hauſes. Wir betonen unſeren
un=
beugſamen Entſchluß, nicht zu ruhen, bis wir im
Bewußtſein unſerer Verantwortung und kraft unſeres Rechtes
die Führung der Nation zum Wohle ſeiner werk=
tätigen Schichten in Händen halten. (Stürmiſcher
Beifall bei den Natſ.) Unſere Regierungserklärung wird kurz
ſein, ſie wird lauten: Kraft und Wille, Freiheit, Arbeit und
Brot! (Langanhaltender ſtürmiſcher Beifall bei den Natſ., die
darauf geſchloſſen unter Heil=Rufen den Saal verlaſſen.)
Die kommuniſtiſche Abgeordnete Frau Overlach erhält
nach=
träglich einen Ordnungsruf, weil ſie dem Abg. Dr. Frick „
Arbei=
termörderpartei” zugerufen hatte.
Abg. Remmele (Kom.)
ſagt als nächſter Redner der Regierung Brüning ſchärfſten
Kampf an. Während der Rede Remmeles hat ſich der Saal immer
mehr geleert, ſo daß ſchließlich außer den Kommuniſten nur noch
wenige Abgeordnete anweſend ſind. Die Kommuniſten, fuhr der
Redner fort, würden ſich auf die Notverordnungsdiktatur des
neuen Brüningkabinetts einzuſtellen wiſſen. Wenn ſie außerhalb
des Geſetzes geſtellt werden, würden ſie auf das Geſetz pfeifen.
Trotz aller Verbote würden die Kommuniſten die Sieger von
morgen ſein.
Abg. Dr. Oberfohren (9nakl.)
führte aus: Damit kein Irrtum entſteht: Wir ſind nicht in
dieſen Reichstag gekommen, um ein parteipolitiſches oder
par=
lamentariſches Palaver zu halten. Wir ſind hierhergekommen,
um Abrechnung zu halten und eine Kampfanſage zu
richten an das herrſchende Syſtem und ſeine
Ver=
treter. Wenn Dingeldey in ſeiner letzten Rede zwar zarte
Anſätze zu beſſerer Einſicht gezeigt, aber Kritik an unſerem
Aus=
zug aus dem Parlament geübt hat, ſo hat er damit bewieſen,
daß er noch ſehr wenig Kontakt mit der wirklichen
Bewußt=
ſeinsverfaſſung der deutſchen Bevölkerung hat. (Zuſtimmung
rechts). Was in der Sitzung vor dem Auszug der nationalen
Oppoſition uns auch von der bürgerlichen Mitte angetan
wor=
den iſt, das werden wir an ihnen hundert= und tauſendfältig
wieder vergelten. (Beifall rechts.)
Die deutſche Not iſt im weſentlichen die Folge einer
ſpezi=
fiſch deutſchen Kriſe, die verſchuldet iſt von dem Syſtem,
das wir bekämpfen. Reichskanzler Brüning hat den
Kampf um die Seele des Volkes vollſtändig verloren.
Auf der grandioſen Heerſchau des nationalen Gedankens
in Harzburg hat ſich gezeigt, daß es in Deutſchland
Mil=
lionen gibt, die bereit ſind, für eine Idee und ihre
Füh=
rer ihr Leben zu laſſen. (Beifall rechts.)
Mit den Methoden des Pferdehandels hat die offiziöſe
Preſſe=
ſtelle der Reichsregierung eine falſche Darſtellung über die
Unterredung des Reichskanzlers mit mir verbreitet. Es wurde
geſchrieben, die Unterredung habe gezeigt, daß wir zur
verant=
wörtlichen Mitarbeit in der Regierung nicht bereit ſeien.
Tat=
ſächlich hat Dr. Brüning mir nur ſeine neuen Steuerpläne
vorgetragen, aber mich nicht gefragt, ob wir in die Regierung
eintreten wollen. Hätte er das gefragt, dann hätten wir ihm
geantwortet, daß wir dazu bereit ſeien unter der Bedingung,
daß das Steuer vollſtändig herumgeriſſen wird und die
Re=
gierungspolitik ſich klar gegen die Sozialdemokratie richtet. Die
nachgewieſenen Fälſchermethoden der offiziöſen Preſſeſtellen
haben offenſichtlich den Zweck verfolgt, die höchſte Stelle im
Reiche zu täuſchen. (Hört! hört! rechts. — Zuruf: „Man hat den
Reichspräſidenten belogen!“) Die jetzige Kriſe iſt
ver=
ſchuldet worden durch die übermäßige
Herein=
nahme kurzfriſtiger ausländiſcher Kredite nach
Deutſchland. Der Sozialdemokrat Dr. Hilferding iſt vor
den Finanzgewaltigen auf den Knien herumgerutſcht, um ſolche
Anleihen zu kriegen. Dr. Hugenberg hat ſchon
da=
mals vor dieſem Syſtem gewarnt. Er hat auch die
Folgen dieſes Syſtems vollſtändig richtig vorausgeſagt, aber
man hat nicht auf ihn gehört. Man hat ihm fälſchlich
vor=
geworfen, daß er die Inflation wolle, während er tatſächlich
geſagt hat:
Die Entſcheidung über das Kabinett hängt nicht ab von
ſechs Stimmen im Reichstag, ſondern die Entſcheidung
fällt, wenn die Wirtſchaft nicht mehr in der Lage iſt, der
Regierung die Mittel zur Fortführung der öffentlichen
Aufgaben zu liefern.
Der Redner nimmt dann Dr. Schacht in Schutz gegen die
Angriffe wegen ſeiner Harzburger Rede. Es ſei eine
Infamie, zu behaupten, auf der Harzburger Tagung ſei
ein Anlauf zur Herbeiführung der Inflation gemacht worden.
Die Notverordnungen ſeien ſämtlich
verfaſ=
ſungswidrig und müßten aufgehoben werden.
Das könne nur derjenige beſtreiten, der im Marxismus
be=
fangen iſt. (Abg. Thiel=D.V.P.: „Erſt verweigern Sie
die Steuern, und dann greifen Sie uns wegen
der Folgen an!”) Wir brauchen gar keine
Not=
verordnungen, wir brauchen dem Volke nur
Ar=
beit und Brot zu geben. (Unruhe und Rufe: „Sie
geben doch bloß Worte!‟) Den Parteien, die ſich
mit uns verbünden wollen, muß ich ſagen: Die
Zeiten der parlamentariſchen Klopffechterei ſind vorbei.
Ent=
weder finden ſie den Weg, wo ſie hingehören,
oder ſie werden vernichtet! (Lebhafte Rufe links:
Hört! hört! Herr Dingeldey!” — Heiterkeit.) Es gibt jetzt
nur noch die Entſcheidung: Nationaliſtiſch oder
bolſchewiſtiſch. (Beifall rechts.)
Nach dieſer Rede verlaſſen Nationalſozialiſten und
Deutſch=
nationale wieder den Saal.
Abg. Joos (Zenkr.)
weiſt den Anſpruch der Rechtsoppoſition zurück, allein als
natio=
nal geſinnt zu gelten. In Harzburg ſei der Gedanke der
Volks=
gemeinſchaft ſofort dadurch geſprengt worden, daß man allen
politiſch andersdenkenden Volksgenoſſen die nationale Geſinnung
abſprechen wollte. Dabei hätten erſt kürzlich bei den
Abrüſtungs=
erörterungen in Rumänien die deutſchen Sozialdemokraten nicht
weniger entſchieden die Gleichberechtigung für
Deutſch=
land verlangt, als es in den deutſchnationalen Reden geſchieht.
Wir wollen weder Inflation noch Deflation. Wenn man
heute das Programm der erſten Regierung Brüning ſich
wieder vornimmt, ſo ſpringt der volle Mißerfolg dieſer
Regierung in die Augen. Dieſe Regierung hat nicht die
Wirtſchaft angekurbelt, ſondern ihre Grundlagen
erſchüt=
tert durch eine Steuerpolitik, die in geradezu
verbrecheri=
ſcher Weiſe die Subſtanz angreift. Die Arbeitsloſigkeit
kann ſich nicht vermindern, ſolange wir eine
Zwangs=
bewirtſchaftung der Arbeit haben mit dem
Schlichtungs=
weſen, den Schiedsſprüchen und der Unabdingbarkeit der
Tarifverträge. (Hört! hört! links.)
Die Männer wie Quaatz, Bang und Schacht, die die ſchlimmen
Folgen der Finanzpolitik rechtzeitig gekennzeichnet haben, ſind
deshalb maßlos angegriffen worden. Wirtſchaftliche
Landes=
verräter nennt man die Leute, die der Wahrheit eine Gaſſe
bauen. (Beifall rechts.) Das franzöſiſche Regierungsorgan
„Temps” hat geſchrieben, die deutſche Wirtſchaftskriſe ſei auf
die wahnſinnige ſozialiſtiſche Steuerpolitik zurückzuführen.
Reichskanzler Dr. Brüning hat bei den internationalen
Verhandlungen in den letzten Monaten mit beiſpielloſer
Aktivität in dieſem Sinne gewirkt, aber die Rechte hat ihn
dabei nicht unterſtützt, ſondern ſie iſt ihm in den Rücken
ge=
fallen. Es gibt drei Wege, um zu politiſcher Aktivität zu
kommen: Nachdenken, Nachahmen und Erfahrung.
Nach=
denken iſt der ſchwerſte, Erfahrung der bitterſte Weg. Wir
werden abwarten, welchen Weg die Deutſchnationalen
ein=
ſchlagen. Mit Haßreden iſt dem deutſchen Volke in dieſer
Notzeit nicht zu helfen. Die ſogenannte „nationale
Oppo=
ſition” hat nicht ein einziges Mittel zur Behebung der
Ar=
beitsloſigkeit angeben können. Harzburg hat uns darüber
auch keine Aufklärung gebracht,
Herrn Dingeldey ſcheint man aber in der Bauhütte des Dritten
Reiches eine ſo ſubalterne Rolle zuzumuten, wie ſie einem
Nach=
folger Streſemanns nicht angemeſſen iſt. (Sehr gut!)
Harz=
burg liegt an dem Flüßchen Radau, das iſt
ſym=
boliſch. (Heiterkeit!) Wir haben die Berichte mit großer Ruhe
geleſen, denn wir haben die Harzburger Tagung nicht als
drohendes Geſpenſt betrachtet, auch nicht als
Brocken=
geſpenſt, ſondern eher als Brockenſammlung. (Große
Heiterkeit.)
So ringt man nicht um die Seele des Volkes, wie es
Hugen=
berg mit ſeinen nationalſozialiſtiſchen Fremdenlegionären
in Harzburg getan hat. Dieſe Kreiſe wenden ſich jetzt gegen
den Vorwurf, daß ſie die Inflation wollten. Die Inflation
iſt allerdings das Schreckgeſpenſt, hinter dem die Gefahr der
Bolſchewiſierung droht. Sie iſt die letzte Rettung
leichtfer=
tiger Schuldner.
Die Harzer Roller, die dort munter ihr Liedchen pfiffen, ſind
ſchon in der Mauſer. Wenn von der „nationalen Oppoſition” jetzt
ein Plakat herausgegeben wurde: „Brüning regiert, Hitler
mar=
chiert!” ſo ſtimmt das ſchon: Bei Hitler ſitzt es in den Beinen,
bei Brüning im Kopf. (Sehr gut!)
Das Manifeſt von Harzburg macht zwar eine Anleihe bei der
Präambel der Weimarer Verfaſſung, aber es geht um die
Wahr=
heit herum. Es müßte lauten: „Die nationale Front, einig in
ihren Phraſen, uneins in ihrem Wollen und in ihren
Parteigrup=
pen, von dem Willen beſeelt, Unordnung und Umſturz zu fördern,
und unfähig auf den Trümmern ein neues Deutſchland
aufzu=
bauen, fügt den alten Deklamationen keine neuen hinzu, ſondern
begnügt ſich damit, ſie zu wiederholen.” (Heiterkeit und Beifall
im Zentrum.)
oder gar nicht national bezeichnen. Scharf zurückzuweiſen
ſei auch der Klaſſenkampf von oben, der ſich hinter den
antimarxiſtiſchen Schlagworten verberge. Wer den Verſuc
machen wollte, ohne oder gar gegen die Arbeitnehmerſchaf
zu regieren, das Tarif= und Schlichtungsweſen zu zerſchla
gen, der werde die geſamte Arbeitnehmerſchaft in einer
Einheitsfront gegen ſich ſehen.
Das Ausland werde nicht Vertrauen zur de
ſchen Wirtſchaft gewinnen, ſolange bei uns nach Har
burger Methoden der Kampf gegen eige
Volksgenoſſen in ſo gehäſſiger Form gefü
wird. In der jetzigen wirtſchaftlichen Notzeit ſei das rich
Funktionieren der Sozialpolitik noch notwendiger als ſonſt.
einer Starrheit des deutſchen Lohntarifweſens ſei keine R/
Die Fraktionsführer, die davon ſprechen zeigten damit
daß ſie von den wirklichen Verhältniſſen keine Ahnung ha
Der Reichskanzler ſollte eine Mißdeutung ſeiner
Ausführu=
zum Tarifrecht durch eine nähere Erläuterung verhindern.
mit den Deutſchnakionalen und Dr. Schacht.
Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich bezeichnet als
Kernpunkt, daß die Arbeitsloſen wieder Beſchäftigung erhal
Das werde aber jetzt nicht mit dem Mittel ſtädtiſcher Neubar
möglich ſein, ſondern es komme darauf an, die Städ
aufs Land umzuſiedeln. Der Miniſter tritt dann
zahlenmäßigen Angaben entgegen, mit denen der deut
nationale Abgeordnete Dr. Oberfohren ſeine Angriffe gegen
Steuerpolitik der Regierung unterſtützt hat. Die Vorausber
nungen der Regierung über das Steueraufkommen ſeien al
dings durch die Tatſachen nicht beſtätigt worden; aber
beim Einſetzen der Kriſe im Frühjahr habe kein Menſe
in der ganzen Welt die Entwicklung in ihrem ganzen
Um=
fang vorausſagen können. Das Aufkommen aus der
Ein=
kommenſteuer fei um eine volle Milliarde zurückgegangen
Die deutſchnationalen Angriffe wegen der Anleihepolitik
ſeien unberechtigt, denn die jetzt übernommene
Anleihe=
ermächtigung ſtamme noch aus der Zeit, in der die
Re=
gierung eine deutſchnationale Führung hatte. An den An
gaben, die von deutſchnationaler Seite über die Höhe der
deutſchen Schulden gemacht worden ſind, iſt kein wahres
Wort, aber ſolche unrichtigen Angaben können ſehr
ſchä=
digend für Deutſchland wirken. (Hört: hört!) Ich kann
die ſcharfen Worte, mit denen ich am Montag die Aus
führungen von Dr. Schacht verurteilt habe, heute nur in
vollem Umfange aufrecht erhalten. Das Echo der
Aus=
landspreſſe zeigt, in welche Gefahr Dr. Schacht dasN
deutſche Volk gebracht hat. Viele ausländiſche Blätter
trugen die Ueberſchrift: „Die Deutſche Reichsbank
inſol=
vent.‟ Die Londoner „Times” ſchrieb: „Die Rede von
Dr. Schacht war darauf berechnet, zu zerſtören, was nod
an deutſchem Kredit übriggeblieben iſt.” (Lebhaftes Hört
hört! bei der Mehrheit.) Sie (nach rechts) können auf di
Regierung ſchimpfen, ſoviel Sie wollen, aber Sie dürfen
nicht Dinge machen, die dem deutſchen Volk die Wirt
ſchaft zerſchlagen.
Der Lärm auf der rechten Seite ſteigert ſich ſo, daß
Miniſter trotz größten Stimmaufwandes kaum durchdring
kann. Er ruft der Rechten zu: Mit Ihrer Politik der
Pa=
bedrohen Sie die Politik des Staates.
Gegen 17,30 Uhr wird die Weiterberatung auf Donne
tag, 1 Uhr, vertagt.
der Monaksbericht des amerikaniſchen
alkachees über die deutſche Wirtſcha
Der neue Bericht des amerikaniſchen Handelsattachés in *
lin, H. Lawrence Groves, über die Wirtſchaftsverhältniſſe
Deutſchland iſt weit peſſimiſtiſcher gehalten, als der Bericht
Vormonats. Die engliſche Währungskriſe habe den deutſe
Handel auf allen Märkten ungünſtig beeinflußt. Die Kredite)
ſchrumpfung habe zu einer ſtändigen Verminderung des Betrieß
kapitals geführt. Groves ſieht vorläufig keinerlei Ausſicht
eine Beſſerung, um ſo mehr, als die politiſche Lage noch v!
ungeklärt iſt.
Weikerführung des Mansfelder Kupferbergbauel
tritt den Ausführungen der Abgg. Dr. Oberfohren und Dr. Frick
ſcharf entgegen. Es ſei
eine ungeheuerliche Beleidigung, wenn die in Harzburg
vereinigten Gruppen alle anderen Deutſchen als minder
Amtlich wird mitgeteilt: Um die Weiterführung der Kup
betriebe der Mansfeld A.=G. zu ermöglichen, haben die Gewe
ſchaften heute in eine weitere Senkung der Tariflöhne um 10v.
eingewilligt. Der neue Lohnvertrag gilt vom 1. Oktober 1931
zum 31. März 1932. Damit ſind die Vorausſetzungen für
weitere finanzielle Hilfe des Reiches und des Landes
für die Mansfeld A.=G. geſchaffen.
Preuſt 65/
Von Dr. Friedrich Kürbs,
Profeſſor an, der Handelshochſchule, Königsberg.
Die ungeheure Arbeitskoſigkeit zuſammen mit der
Weltwirt=
ſchaftskriſe, die uns zwingt, den Import auf das notwendigſte
Maß zu beſchränken, laſſen die Frage der Oſtſiedlung in einem
ganz neuen Licht erſcheinen. Hierbei dürfen die bereits
projek=
tierten Kleinſtſiedlungen Arbeitsloſer an den Rändern der
Großſtädte nicht ohne weiteres als vorübergehendes Ergebnis
gewertet werden, ſondern ſie können in Verbindung mit anderen
Maßnahmen auch zu dauernden Reſultaten führen.
Gewiß werden die kleinen Landfetzen, die man den
Arbeits=
loſen zur Verfügung ſtellen kann, nicht ausreichen, um den
Staat völlig von der Laſt der Unterſtützung zu befreien; ja
vielleicht werden die Ausgaben, die der Staat machen muß, um
eine derartige Kleinſiedlung zu ermöglichen, ſogar die Belräge
überſteigen, die der Fiskus dabei an Arbeitsloſenunterſtützung
erſparen kann. Aber vergeſſen wir nicht, daß ſelbſt dann dieſe
Aufwendungen in volkswirtſchaftlich richtiger Weiſe gemacht
würden. Denn dieſe Beträge würden in weir höherem Maße,
als ſich das die Oeffentlichkeit vorſtellt, unſere Handelsbilanz
im Sinne einer Droſſelung der Einfuhr beeinfluſſen.
Ver=
gegenwärtigen wir uns, daß weitaus das meiſte deutſche
Edel=
obſt und das meiſte deutſche Frühgemüſe in ſolchen
Schreber=
gärten ähnlichen Parzellen produziert wird, und daß die deutſche
Einfuhr in dieſen Erzeugniſſen durch eine Vermehrung dieſer
Gärten nicht unerheblich herabgemindert werden kann. Denn
ſchließlich iſt ja die unermüdliche Arbeit, die in dieſe Parzellen
hineingeſteckt wird, nicht umſonſt, erzielt man doch in gut
be=
arbeiteten Schrebergärten bis zum Fünfzehnfachen der Ernte
eines gleich großen normal bebauten Landſtreifens. Aber
dar=
über hinaus kann dieſe projektierte Schrebergärtenſiedlung der
Arbeitsloſen eine Vorſchule werden, die uns das
Menſchen=
material liefert, das wir brauchen, um die Oſtſiedlung wirklich
in großem Umfange aufnehmen zu können.
Denn Deutſchland mit ſeinem Volk ohne Raum hat im
Oſten noch einen weiten Raum ohne Volk. Die Grenzmark,
Oſtpommern und Oſtpreußen haben eine dünnere
landwirt=
ſchaftliche Bevölkerung als die angrenzenden polniſchen und
litauiſchen Gebietsteile die ein viel ſtärkeres bodenſtändiges
Bauerntum aufweiſen. Und während man in Deutſchland
neid=
voll auf die bäuerliche Organifationen Dänemarks und
Hol=
lands blickt, hat man die außerordentlichen Erfolge überſehen,
die die ſogenannten Randſtagten, Litauen, Lettland und Eſtland
mit ihrer Siedlungspolitik erzielt haben. Dieſe Erfolge müßten
uns um ſo mebr zur Nacheiferung anſpornen, als es ſich bei
dieſen Ländern doch um Gebiete handelt, deren Bevölkerung in
ihrer Arbeitsfähigkeit und Arbeitsleiſtung hinter der deutſchen
erheblich zurückbleibt, um Gebiete, die während des Weltkrieges
zum großen Teil den Kriegsſchauplatz abgaben und mehr als
einmal die Schrecken feindlicher Invaſion erlebt haben.
Aber wie ich mich in meinem Buche „Die Oſtpreußiſchen
Staaten als Staats= und Wirtſchaftskörper” aufzuzeigen
be=
müht habe, haben ſich trotz alledem dieſe Länder ein ſtarkes
Bauerntum geſchaffen, das auch jetzt während der Depreſſion
trotz der ungeheuren Konkurrenz der ſowjetruſſiſchen
Rohſtoff=
ausfuhr ſich als verhältnismäßig kriſenfeſt erwieſen hat,
Litauiſche, lettiſche, eſtniſche und finniſche Butter, finniſcher
Käſe, kurz alle Erzeugniſſe landwirtſchaftlicher
Veredlungswirt=
ſchaft haben ſich durch ihre vorzügliche Qualität einen Platz
auf dem Weltmarkt zu erringen vermocht, und es wirkt für
den Laien vielleicht überraſchend, daß allein der lettiſche
Butter=
export ſich ſeit 1922 verfünfzehnfacht hat. Es iſt in dieſen
verkehrsungünſtig gelegenen Ländern gelungen, in weit höherem
Maße eine Standardiſierung der Erzeugniſſe der
landwirtſchaft=
lichen Veredlungsproduktion durchzuſetzen, als das bisher in
Deutſchland möglich war.
Man wird, einwenden, daß das verarmte Deutſchland zu
einer ähnlichen Siedlungspolitik nicht die notwendigen Mittel
habe. Aber das iſt nicht richtig. Ein erheblicher Teil des
oſt=
deutſchen Großgundbeſitzes befindet ſich gegenwärtig in den
Händen der oſtdeutſchen Hypothekenbanken, die bloß deshalb eine
Verſteigerung dieſer Güter unterlaſſen, weil dieſe Verſteigerung
nicht einmal den Betrag der erſten Hypothek erbringen würde.
Inzwiſchen ſind durch die Oſthilfe, durch das Syſtem
landwirt=
ſchaftlicher Hochſchutzzölle, durch Subventionen der
verſchieden=
ſten Art, Millionen über Millionen nach dem deutſchen Oſten
gefloſſen, ohne die Rentabilität dieſer Betriebe
wiederherzu=
ſtellen. Denn der Getreidebau in der bisherigen Form kann
nun einmal auf den deutſchen teuren Böden nicht rentabel
ge=
macht werden, verſucht man aber durch amerikaniſche
Rationali=
ierungsmaßnahmen dieſe Betriebe dennoch am Leben zu
er=
halten, ſo erfolgt unvermeidlich eine weitere Abſtoßung
länd=
licher Arbeiter, eine weitere Entvölkerung der Oſtmark, die ſchon
aus nationalpolitiſchen Gründen um jeden Preis vermieden
werden muß.
Sollte es unter dieſen Umſtänden nicht wirklich möglich
ſein, die Mittel für eine verſtärkte Siedlung aufzubringen?
Sollte durch freiwilligen Arbeitsdienſt, durch ein Abkommen des
Staates mit den Hypothekeninſtituten es nicht möglich ſein, einen
Ausweg zu finden, der das Staatsbudget wenig belaſtet und
an der nationalpolitiſch bedrohten Grenze im Oſten einen Wall
deutſcher Bauern aufwirft, der letztens den beſten und
wirk=
ſamſten Schutz unſerer Oſtgrenze bildet? Wir bewilligen
ver=
billigte Kredite zur Erntefinanzierung und ſollten nicht die
Kredite finden, damit der Staat den Hypothekenbanken für eſ 4
Uebergangszeit eine gewiſſe Zinsgarantie geben kann? Häu
Stallungen könnten mit Hilfe des freiwilligen Arbeitsdienſt
hier entſtehen, ohne den Staat erheblich in Anſpruch zu nehmf” ran
und für die Hypothekenbanken würde bei Ueberlaſſung üb
ſchuldeten Großbeſitzes für die Siedlungszwecke kaum ein
Nah=
teil entſtehen, da aller Erfahrung nach Bauernland eine höh
Kriſenfeſtigkeit zeigt als Großgrundbeſitz.
Frankfurker Schauſpielhaus.
Die bunte Welt Venedigs tut ſich auf, wenn Shakeſpeau
„Kaufmann von Venedig” in der Inſzenierung
Intendant A. Kronacher über die Bühne des Frankfurf
Schauſpielhauſes zieht.
Unter leuchtend blauem Himmel flutet der Handel al
Weltteile über Kanäle und Brücken, beim ſchimmernden Sche
der Fackeln huſchen die Masken durch ſchmale Gaſſen, hint
düſterem Balkon hauſt Shylok, der Wucherer, mit der dun
haarigen Tochter. Die Drehbühne läßt Ludwig Siever
Dekorationen in raſchem Wechſel vorüberziehen, Humperdin
leichte Muſik beflügelt die Handlung.
Die liebenswürdige Heiterkeit der Vorſtellung bringt
mit ſich, daß die Szenen um Porzia und ihre Zofe am ſtärkſ
und leuchtendſten im Gedächtnis haften: Ellen Daub erfüllt
einer überlegen liebenswürdigen Menſchlichkeit, Claire Win
als „Neriſſa” im lockenden Koſtüm eines weiblichen Harlek
ein ſprudelnder Uebermut, ein Reichtum an ſchauſpieleriſe
Künſten!
Kurt Katſch als Shylok ſpielte eindringlich, unterſte
ſtark, wurde Plakat einer Tendenz.
Verſchieden wie die metallenen Truhen, waren die 99
Freier: Gerhard Ritter polterte einen tollen Marokkaner=Prin/c)
Wolf Benkendorf trug die höfiſche Blödheit des Prinz”
von Arragon in den Fingerſpitzen, Robert Taube war ein e)
Antonio.
Leichteſte Töne ſchlug ein Luſtſpiel von Frederik Lonsda
an: „Vögel, die am Morgen ſingen. . ."
Am en
liſchen Sonntag im engliſchen Landhaus, in dem zwei Ehepage ;
das Spiel „Wechſelt das Bäumchen” ſpielen möchten! De
aber ein engliſches Landhaus und nicht eine Sowjet=Kaſer0on
iſt, finden ſie die „Quadratur des Kreiſes” nicht. Eine dünEln
Handlung mit dünnen Reden, die wenig erträglich wären, wind
nicht Konſtanze Menz die Urwüchſigkeit der ehemali
Choriſtin durch die eleganten Koſtüme der Wochenend=Gat
in köſtlichſter Draſtik durchbrechen ließe und wenn nicht Dorot!
Wieck als nervös ſchmollendes Frauchen hübſch anzuſel
wäre; umgaukelt von den Liebhabern Benekendorf und Rehtzt
unter Georg Langbachs flüſſiger Regie.”
Rummer 286
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Donnerstag, den 15. Oktober 1931
Seite 3
Schuldentilgung durch Wald=Verkäufe.
ie heſſiſche Regierung will 10 Prozenk
Ades Forſt= und Feldbeſihes abſtoßen.
Der Landkag räumt auf.
Der Heſſiſche Landtag hat am Mittwoch in einer überaus
den Stimmung kleine und zum Teil Jahre alte Anträge
be=
mdelt und ihnen zu einem anſtändigen Ende verholfen. Die
dern ſiötimmungen wurden zwar noch zurückgeſtellt, aber eins iſt
ar: ſie werden alle durch mehr oder weniger entgegenkommende
ſegierungsantworten für „erledigt erklärt”. Feſtzuhalten iſt nur
Verabſchiedung des Naturſchutzgeſetzes, das, mit Ausnahme
Kommuniſten, von allen Parteien gebilligt wurde. An den
hrelangen Vorarbeiten hat — das darf hier ausgeſprochen wer=
AAl.
der Landforſtmeiſter Heſſe in hervorragender Weiſe
mit=
ſwirkt, und er verdient wegen ſeines warmen Eintretens= für
er ols ſeimat= und Naturſchutz ehrliche Anerkennung.
aung erhaf
Ueberraſchend kam eine Regierungsvorlage, in der mit Zu=
Neubacimmung des Geſamtminiſteriums der Finanzminiſter um
Ermächtigung erſucht.
bis zu 6173 Hektar Wald= und
Feldgrund=
ſtücke einſchließlich zugehöriger
Wirtſchafts=
ebäude zu veräußern, vorbehaltlich jedoch einer
jährlich vorzulegenden beſonderen Nachweiſung über die
Ver=
äußerungen auf Grund dieſer Ermächtigung. Soweit der
Er=
lös nicht der Schuldentilgung dienen ſoll, bedarf ſeine
Verwendung der Zuſtimmung des Landtags”.
Zur Begründung erklärt der Finanzminiſter, die Höhe der
friſtigen Verſchuldung des Landes laſſe es
er=
inſcht erſcheinen, einen Teil des derzeitigen Wald= und
Feld=
ſitzes wieder abzuſtoßen. Der Staat habe in den letzten drei
rzehnten, zum erheblichen Teil aus Anleihemitteln, dieſe 6173
ſektar Wald erworben. Auch nach der Veräußerung ſolle der
aldbeſitz nachhaltig durch die Staatsforſtverwaltung
bewirt=
aftet werden.
Nach der forſtwirtſchaftlichen Bodenbenutzungserhebung 1927
tuug der geſamte Waldbeſtand Heſſens 241 782 Hektar. In
ſſiutlichem Beſitz befanden ſich 76 432 Hektar, alſo 31,6 Prozent.
zwiſchen ſind allerdings noch einige Hektar Wald dazu gekom=
Der Finanzminiſter will alſo bald 10 Prozent des Forſt=
Ich kan
ſſitzes zur Schuldendeckung abſtoßen. Wenn auch die kurzfriſtige
die Aus ſerſchuldung des Landes nicht der Oeffentlichkeit mitgeteilt
uie nür iyſaur de, ſo weiß man, daß ſie unter der Geſamtverſchuldung ein
der Ausmgeſund großes Maß erreicht hat. Die Urſachen ſind ja bekannt.
hacht dasßlenn der Miniſter nunmehr zu den Vermögenswerten greift, ſo
che Bläteiſtirden ſich in normalen Zeiten dagegen erhebliche Widerſtände
cellen. In der heutigen Situation ſcheint jedoch ein raſcher
e Abau der mit exorbitant hohen Zinſen belaſteten kurzfriſtigen
dede h Eyulden vordringlich, wenn wir auch befürchten, daß bei der
ab=
was no9g unkenen Bewertung des Bodens und Holzes vielleicht noch nicht
aſtes bürtſunral die Einſtandspreiſe erreicht werden. Ein Verluſtgeſchäft
en auf dieſl ſicher, und wenn es irgend geht, ſollte man vorſichtig an die
Sie dürfenAſtoßung herangehen. Das Landtagsplenum wird ſich mit der
die Wirt=Page noch befaſſen.
ſo,
Die Mittwoch=Situng des Landkags
durchdrinhgann mit der Beantwortung kleiner Anfragen, die alle
nega=
til der Pall beſchieden wurden, ſoweit es ſich um die gewünſchte Wieder=
Bericht! Die nationalſozialiſtiſche Große Anfrage Verfaſſungs=
und Gewiſſenszwang” wird von der Tagesordnung
den deut eilzeſetzt, da der Interpellant, Dr. Werner, vergeſſen hatte, die
Die Kreditſak Beratung erforderlichen 10 Unterſchriften rechtzeitig
vorzu=
des Berielen.
i Ausſicht
Das Nakurſchußgeſek.
je noch 10
im Ausſchuß gründlich durchberaten worden, und das Haus
von einer großen Ausſprache ab. Abg. Dr. Müller
er=
t die freudige Zuſtimmung des Landbundes zu dem Geſetz
gbauet
diglich Artikel 22 ſolle in der urſprünglichen Faſſung
wieder=
der Kwſegeſtellt werden, da ein neuer koſtſpieliger Apparat nicht
ein=
die Geyk ichtet werden dürfe. Dieſem Verlangen ſchließt ſich auch der
Blank (Ztr.) an. Abg. Sumpf (Komm.) erklärt
Ableh=
ne um 10M
g, weil das Geſetz Beeinträchtigungen der Kleinbauern und
tober 190 Abeiterſchaft enthalte, auch die Verkehrsſicherheit durch
Erhal=
gen für ſang von Naturſchutz=Objekten oder =Denkmälern gefährdet
wer=
undes Preuſt könne. — Das Geſetz wird in der vom Ausſchuß gegebenen
b
krbeitsdieh
ſtellung der alten Richtſätze in der Wohlfahrts= und
Klein=
ntnerfürſorge ſowie der Begrenzung der Zinsſätze handelt.
2ok Miniſter Korell erklärt auf den deutſchnationalen
An=
auf früheren Ladenſchluß am
Weihnachts=
end, daß Heſſen im Reichsrat noch über den Antrag
hinaus=
handellenende Maßnahmen gefordert habe. Nach unweſentlicher
Aus=
ſache, in der die Antragſtellerin Frau Heraeus für eine
ngere Heilighaltung der Feiertage eintrat und Abg. Kunkel
2Mdr EBP) Rückſichtnahme auf gewiſſe Ladengeſchäfte, z. B.
Lebens=
aches in zittelhandel, Friſeurgewerbe uſw., verlangte, wurde der Antrag
erhält
ſirch die Regierungsantwort für erledigt erklärt.
Faſſung verabſchiedet und Art. 22 in der urſpünglichen Faſſung,
mit der Einſchaltung der Vollzugskommiſſionen der
Feldbereini=
gung für Natur= und Landſchaftsſchutz, wiederhergeſtellt.
Für Herabſekung der Gebühren und Ausſchläge.
infolge der Gehaltskürzungen der Staatsbeamten plädiert Dr.
Niepoth (D. V. P.). Er hält es für merkwürdig, daß der Antrag
überhaupt geſtellt werden mußte und die Regierung nicht von
ſelbſt ihre moraliſche und auch geſetzlich verankerte Pflicht zur
Senkung erfüllte. Der Regierungsvertreter habe die Senkung nur
für die in den Geſetzen ganz klar gekennzeichneten Poſitionen
zuge=
ſtanden. Aber da mit der Begründung der Beſoldungserhöhung
1926 die Gebühren und Ausſchlagsſätze geſteigert wurden, müſſe
heute die Senkung erfolgen. Die Regierung dürfe laut Geſetz nur
ihre wirklichen Auslagen, z. B. bei der Feldbereinigung, von
Ge=
meinden und Privaten zurückverlangen, aber keinen heimlichen
Gewinn für die Staatskaſſe herausſchlagen. (Sehr richtig!)
Die Abſtimmung über dieſen und zahlreiche andere Anträge
wird auf Donnerstag verſchoben.
Abg. Kunkel (D.V.P.) hält ſeinen im Ausſchuß für erledigt
erklärten Antrag aufrecht, der
Erlaß bzw. Ermäßigung der Sondergebäudeſtener.
für den Umbau von Großwohnungen in
Klein=
wohnungen verlangt. Preußen ſei hier viel weiter gegangen
als Heſſen und zahle ſogar Zuſchüſſe für die Umbauten. Die von
der Regierung betonten Erleichterungsmöglichkeiten genügten
nicht.
Nachdem die Abg. Schäfer und Hammann (Komm.) den
Antrag verworfen haben, da er den Kapitaliſten neue Gewinne
zuſchanzen wolle, fordert Abg. Dr. Niepoth eine klare
Stel=
lungnahme der Regierung. Miniſterialrat Dörr, erklärt, die
Re=
gierung ſtimme der Tendenz des Antrages, Arbeitsgelegenheit für
das Handwerk zu ſchaffen, völlig zu. Sie habe aber bereits durch
Steuervergünſtigungen bei Reparaturhypotheken und größeren
Wiederherſtellungen einen Anreiz geſchaffen.
Niepoth
(D. V.P.) hält die Erklärung für völlig unverſtändlich, denn der
Antrag belaſte die Staatskaſſe mit keinem Pfennig und wolle
Arbeitsgelegenheit und Bauanreiz ſchaffen.
Mit der Antwort der Regierung auf ſeinen Antrag, den
Gewerbetreibenden in den unwettergeſchädigten Gemeinden
Steuer=
vergünſtigungen zuzugeſtehen, iſt Abg. Glaſer (Lbd.)
zufrieden=
geſtellt.
Dem Antrag Galm (Komm. Opp.) Zeltſcheine für
Waſſerfahrer auszuſtellen, ſtimmt Abg. Reuter (Soz.) zu.
Der Redner fordert Herabſetzung der Gebühren, wie ſie z. B. das
Waſſerbauamt Mainz erhebe. Abg. Hammann (Komm.)
ver=
langt völlige Gebührenfreiheit. Abg. Glaſer (Lbd.) lehnt den
Antrag ab, denn ſchon heute beweiſe die Regierung zu großes
Ent=
gegenkommen. Am Rhein ſeien ſtundenweit Wieſenſtreifen der
landwirtſchaftlichen Nutzung entzogen.
Zu dem Antrag Donat (Dem.) bezgl. Arbeitsbeginn in
Bäckereien und Ladenſchluß auf dem Lande, erklärt Abg. Kunkel
(D. V. P.), das Bäckergewerbe halte am Nachtbackverbot feſt. Um
die Anſprüche der Verbraucher im Sommer zu befriedigen, genüge
eine Vorverlegung der Verkaufszeit und der Arbeitszeit um eine
halbe Stunde. Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.) ſetzt ſich für
Rück=
ſichtnahme auf die Erntearbeit beim ländlichen Ladenſchluß ein.
Eine Aufhebung des Nachtbackverbotes führe zu einer Stärkung
der Brotfabriken des Großkapitals.
Um den kommuniſtiſchen Antrag auf Rückgängigmachung der
Lohnkürzung bei den Putzfrauen entſpinnt ſich eine giftige
Debatte zwiſchen den Abg. Hammann und Schäfer (Komm.),
Wid=
mann (Soz.) und Weſp (Ztr.). Gegen 2 Uhr vertagt ſich das Hohe
Haus auf Donnerstag, 10 Uhr: Beſoldungsfragen,
Diäten=
ſenkung uſw.
Der Miniſter Korell erwidert auf die Große Anfrage des
Abg. Eberle (Rad.=Dem.) wegen
Mißſtänden bei Straußwirtſchaften,
daß der Regierung die gerügten Mißſtände zum großen Teil
be=
kannt ſind. Um dem eingeriſſenen Unfug zu ſteuern, ſind die
Kreisämter angewieſen worden, ſtreng auf die
Innehal=
tung der beſtehenden Vorſchriften zu ſehen. Im
übrigen ſind mit den Nachbarregierungen Verhandlungen über
noch ſchärfere Maßnahmen eingeleitet die auch das
den Gaſtwirten unlautere, Konkurrenz machende Vermieten von
Privatzimmern abſtellen werden. Eine ſolche Regelung ſei
üb=
rigens für die Stadt Bingen durch Polizeiverordnung vom 5. Juli
1928 bereits getroffen.
Auf die Große Anfrage der Deutſchen Volkspartei wegen der
Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters in der Ge
meinde Lampertheim erwidert. Innenminiſter Leuſchner
in einer längeren Erklärung, daß ein Anlaß zur Aenderung ſeiner
Entſcheidung nicht beſtehe und der bisherige Bürgermeiſter bis
zum Amtsantritt ſeines Dienſtnachfolgers, deſſen Wahl
angeord=
net ſei, weiter amtiere.
Das Crumſtädter Ueberſchwemmungsgebiet
wird reguliert.
* Im Finanzausſchuß wurden am Mittwoch abend zwei
An=
träge, Aenderung des Depotgeſetzes und Verbot von
Leerver=
käufen an der Börſe durch Maßnahmen der Reichsregierung zu
erreichen, angenommen. Ein kommuniſtiſcher Antrag auf
Ent=
eignung des früheren Großherzogs wird als gegen die
Reichs=
verfaſſung verſtoßend abgelehnt. Mit 11:1 Stimmen findet ein
ſozialdemokratiſcher Antrag Annahme, die Regierung
möge mit dem ehemaligen Großherzog in
Ver=
handlungen eintreten, um eine Senkung der
Abfindung zu erreichen. Dadurch iſt der
radikaldemo=
kratiſche Antrag erledigt. Im Ausſchuß wurde betont, daß in
dem Vergleich zwiſchen dem Staate und dem ehemaligen
Für=
ſtenhaus für beide Teile Rechte und Pflichten enthalten ſind, die
in innerer Verbindung und Anrechnung ſtehen.
Ein volksparteilicher Antrag auf Ermäßigung der
Sonder=
gebäudeſteuer für gewerbliche Mieträume iſt durch die
Ausfüh=
rungsbeſtimmungen vom 11. 12 1928 gegenſtandslos geworden.
Ein Landbundantrag älteren Datums fragt nach den
Auswirkungen des Riedgeſetzes.
Von Regierungsſeite wird geantwortet, daß durch die
inten=
ſiven Bemühungen des Staates um Zinsverbilligung die
finan=
zielle Lage des Aſtheim — Erfeldener
Entwäſſe=
rungsverbands durchaus nicht mehr ungünſtig iſt. Nach
der jetzt aufgemachten Abrechnung bleibt dem Verband per
1. April 1930 ein Guthaben von 182 000 RM., ſo daß für das
Jahr keine Umlage, für das Jahr 1931 nicht die volle Umlage
erhoben wird. Die Leiſtungen des Staates für das Projekt, das
insgeſamt 2,5 Millionen RM. erfordert hat, beſtehen aus einem
unmittelbar gewährten Darlehen von 390 000 RM., einem
ver=
lorenen Staatszuſchuß zur produktiven Erwerbsloſenfürſorge von
40 000 RM., einem Darlehen aus der produktiven
Erwerbsloſen=
fürſorge von 393 000 RM., einer Zinſenzubuße von 20 000 RM.,
einem Staatszuſchuß, der zehn Prozent des Anlagekapitals
aus=
macht, in Höhe von 252 000 RM. Außerdem iſt es in dieſem
Jahr gelungen, 100 000 RM. aus der Reichsweſthilfe
ſicherzu=
ſtellen. — Von allen Seiten wurde anerkannt, daß hier etwas
Außerordentliches geſchaffen wurde. Die vorliegenden Anträge
werden für erledigt erklärt.
Auf dieſelbe Art wird ein Antrag Reiber (Rad.=Dem.)
erledigt, der ſchnellſte Durchführung des
General=
kulturplanes für das Ried, insbeſondere ſoweit er das
Gebiet der Modau und des Sandbachs betrifft. Die
Re=
gierung erklärt, daß die Vorarbeiten abgeſchloſſen ſind und die
Arbeit ſofort in Angriff genommen wird, da das Reich aus der
Weſthilfe einen Zuſchuß gewährt. Durch eine Vereinbarung iſt
erreicht, daß die Arbeiten, die nur von Ausgeſteuerten geleiſtet
werden, unter dem Tariflohn für Tiefbauarbeiter berechnet
wer=
den. Ein großer Teil des Werkes umfaßt leichte
Bewegungs=
arbeiten.
Die Ausſprache über die Anträge zur Diätenkürzung
bringt als Ergebnis wieder die zehnprozentige
Kür=
zung, bei Ablehnung aller übrigen Anträge.
Auf eine Entſchließung des Abg. Dr. Werner (Nat=Soz.)
hin „Der Landtag gibt als ſeine Willensmeinung kund, daß in
Zukunft in keiner Weiſe Miniſterpenſionen mehr gezahlt
werden dürfen” beſchließt der Ausſchuß, angeſichts der
unge=
klärten Rechtslage die Einholung eines Gutachtens des
Juſtizminiſteriums. Der volksparteiliche Vertreter
er=
klärt, daß man bei Schaffung des Geſetzes im Jahre 1927
natür=
lich gedacht habe, daß die neu zu wählenden Miniſter nicht nach
dem alten Geſetz zu behandeln ſeien.
Schließlich wird die Ermächtigung zum Verkauf
von Staatsforſten — die wir oben gemeldet haben — bei
—6—.
Stimmenthaltung der Volkspartei genehmigt.
Kommt Baka nach Darmſtadk?
Abg. Weſp (Zentrum) und Fraktion hat am Mittwoch
fol=
gende Kleine Anfrage an die Regierung gerichtet:
Gerüchtweiſe verlautet, daß der tſchechiſche
Schuhfabri=
kant Bata aus Zylin eine Filiale ſeiner Schuhfabrik
nebſt Schuhreparaturwerkſtatt in Darmſtadt er
richten will. Dieſe Filiale würde nicht nur die einheimiſche
Schuhfabrikation, ſondern auch das einheimiſche
Schuhmacherhand=
werk, das um ſeine Exiſtenz einen Verzweiflungskampf führt, ſehr
ſtark ſchädigen. Da der Großfabrikant Bata alle ſeine
Rohmate=
rialien ſelbſt herſtellt, würde ſein Unternehmen in Heſſen auch
eine gewaltige Konkurrenz für die Landwirtſchaft und die
Leder=
fabrikation bedeuten. In der Zeit größter Arbeitsloſigkeit
ent=
ſtände für die in der Lederinduſtrie und ihm Schuhmachergewerbe
beſchäftigten Arbeiter durch die Errichtung der genannten Filiale
in Heſſen eine neue Gefahr. Wir fragen daher an, iſt die
Regie=
rung bereit, die Filialgründung des ausländiſchen
Großfabrikan=
ten zu verhindern?
ur a 4 Ein Mädchen fälll vom Himmel.
rumäniſche Fliegerin Smaranda Braescu erzählt von ihrem
Fallſchirm=Abſprung aus 6000 Meter Höhe.
hnunſerem ſtändigen Bukareſter Mitarbeiter.
Bukareſt, 11. Oktober.
Die kleine Smaranda Braescu iſt heute die populärſte Frau
ganz Rumänien. Es gibt keine Zeitung, die nicht ſchon ihr
d veröffentlicht hat und keine Auslage in der Hauptſtadt, in
nicht die Photographie des jungen Mädchens hängt. Und
fürlich auch Niemanden, der nicht über die Braescu reden
urde. Daß ſie eine ſehr kühne Fliegerin iſt, haben bisher
viel=
ht nur wenige gewußt. Nur ihre Berufskollegen ſozuſagen,
immer große Stücke auf ſie gehalten haben. Aber jetzt iſt
gandel u mit einem Schlag allen bekannt geworden. Der Braescu iſt
Fallſchirmabſprung aus 6000 Meter Höhe geglückt und das
nden 84
gaſſen. 10 ihr den Weltrekord eingetragen, der früher von einer
Ame=
der du/ nerin gehalten wurde. Aber das Yankee=Mädel war doch nur
„iehtW 4800 Meter abgeſprungen, und die Braescu hat dieſe
Lei=
g gleich um ein volles Viertel überboten.
Hunpel.
Daß ich’s ſchaffen werde”, erzählt ſie mit leuchtenden Augen,
grinulfelbe ich ganz inſtinktiv gefühlt und ich bin auch mit aller Ruhe
gähle die Arbeit gegangen. Nicht ein bißchen Herzklopfen habe ich
efülſicei gehabt, zumindeſt ſo lange nicht, als ich noch oben im
1gzeug war und ſchon die Füße über den Rand der Maſchine
V!Ahaus geſchoben hatte, um abzuſpringen. Dann ſind freilich ein
r Augenblicke gekommen, in denen alle Rerven bis zum
Zer=
auſpiel Reißen angeſpannt waren, aber das hat viel zu kurze Zeit
ge=
ert, als daß ich überhaupt zum Denken gekommen wäre. Denn
ch, uß ſan nach fünfzig Meter ſpürte ich den Druck des Fallſchirm=
. dü58 und wußte alſo, daß ſich der Schirm zu ſpannen begann.
M” empfand ich dann nur noch die ungeheure Befriedigung über
Gelingen meines Unternehmens”.
we ef5 Die kleine Braescu hatte nicht viel Leuten von ihren
Ab=
ſten erzählt gehabt. Nur etliche Fliegeroffiziere wußten davon
der Oberleutnant Papana war ſofort bereit geieſen, ihr
Lon Emei zu helfen. „Ich bin ihm ſo dankbar dafür”, ſagt ſie, „denn
iſt. mir wirklich brüderlich beigeſtanden.‟ Der Start des
WPAMitärflugzeuges erfolgte am Bukareſter Flugplatz um 11 Uhr
bmittags und Oberleutnant Papana hat etwa zweieinhalb
hets Zunden gebraucht, ehe der Barograph 6000 Meter anzeigte. Bis
Eine A5000 Meter iſt der Aufſtieg übrigens nichts weniger als
an=
wäre & gehm geweſen. „Ich habe ganz entſetzlich gefroren und bin
ſeie ſcn völlig ſteif geweſen. Als ſich der Apparat aber dann die
en tauſend Meter gegen den Himmel emporſchraubte, kamen
in eine warme Luftſchicht und da wurde einem wieder ſo
dhl. Es war vereinbart worden, daß mir Papana bei 6000
ter Höhe ein Zeichen geben ſoll und das geſchab auch. Aber
ich weiß wirklich nicht mehr genau, wie ich darauf reagiert habe.
Nur ſo viel iſt mir noch klar, daß ich auch nicht eine Sekunde
lang überlegte und mich ſofort zum Abſprung bereit machte.
Nicht einmal ſo lange habe ich noch zugewartet, daß Papana mir
hätte Adieu ſagen können. Mit ein paar Handgriffen war ich
ſicher, daß ſich die Schnüre des Fallſchirms nicht verwickelt
hat=
ten und dann ſprang ich auch ſchon in die Tiefe. Möglich, daß
ich dabei die Augen geſchloſſen habe. Aber gewiß nicht aus
Furcht. Nur weil mich die Sonne blendete.”
Ein bißchen gruſelig muß es doch geweſen ſein, dieſes
Herunterfallen vom Himmel, fragt man neugierig weiter, aber
die Braescu beſtreitet das. „Das Schweben im unendlichen
Raum war ein unbeſchreiblich ſchönes Erlebnis. Nur das ſtarke
Schwingen hat im Anfang irritert. Das war ſo, als ob man
ſeekrank werden ſollte, und ich habe mich zuſammennehmen
müſſen, um das Gefühl zu unterdrücken. Es iſt auch überraſchend
gut gegangen. Ich habe einfach mein ganzes Denken auf einen
Punkt konzentriert. Oberleutnant Papana war gleich nach
meinem Abſprung im Gleitflug niedergegangen und er umflog
mich jetzt und verſuchte ſich durch Zeichen irgendwie verſtändlich
zu machen. Ein paarmal waren wir ſo nahe bei einander, daß
ich mir einbildete, wir müßten zuſammenſtoßen. Das Geräuſch
des Motors hat mich nervös gemacht und ich war froh, daß die
Entfernung zwiſchen mir und dem Flugzeug immer größer
wurde. Denn ich bin ja natürlich viel raſcher zur Erde
gekom=
men als Papana. Sehr unangenehm war es nur, wenn ich mit
dem Fallſchirm durch ein Luftloch durchmußte. Das war immer
ein raſendes Herabſtürzen, aber es dauerte nur ſekundenlang
und ehe man ſich noch beſinnen konnte, war es vorüber.”
„Mit dem Höhenmeſſer, den ich bei mir hatte, konnte ich mich
ziemlich genau orientieren. Ich rechnete aus, wie lange ich noch
brauchen würde, um die Erde zu erreichen und es hat dann auch
faſt auf die Minute genau geſtimmt. Der Wind hat mich nur
ſtärker abgetrieben als ich zuerſt annahm und ſo geſchah es, daß
die Landung etliche Kilometer öſtlich vom Flughafen erfolgte.
Die letzten tauſend Meter waren eigentlich die ſchwerſten. Ich
ſah auf einmal einen großen Teich unter mir und mußte
fürch=
ten, auf dem Waſſer niederzugehen. Das wäre fatal geweſen,
da ich doch nicht viel Bewegungsfreiheit hatte, aber auch dieſes
unangenhme Gefühl war bald überwunden. Genau 21 Minuten
und 25 Sekunden nach meinem Abſprung bin ich wieder auf der
Erde geweſen und nun empfand ich eigentlich das Wunderbarſte
meiner Luftfahrt: als ich mit geſchloſſenen Augen auf dem
Boden lag und wie im Traum noch einmal alles erlebte. Dieſes
höchſte Gefühl der Befreiung wird mir unvergeßlich bleiben. Es
war märchenhaft ſchön und wie ein ganz großes Wunder.”
Der König hat der kleinen Brgescu den rumäniſchen Orden
für Fliegertapferkeit verliehen und ſie iſt ſehr ſtolz auf dieſe
ſeltene Auszeichnung, die ſie als erſte und einzige Frau trägt.
Faſt ſo ſtolz wie auf den neuen Weltrekord, den ſie aufgeſtellt
hat, als ſie vom Himmel fiel ...
* Heſſiſches Landestheaker.
Kleines Haus. — Mittwoch, den 14. Oktober 1931.
Eröffnungsfeier der Darmſtädker Volksbühne.
Die Plätze des Kleinen Hauſes reichten kaum aus, die
Mit=
glieder der Volksbühne aufzunehmen, die in einer eindrucksvollen
Feier gewiſſermaßen mit den Opernmitgliedern des Heſſiſchen
Landestheaters bekannt gemacht wurden. Einleitend ſprach der
Vorſitzende, Herr Stork, über die Ziele der Volksbühne, und dann
entwickelte ſich ein umfangreiches Programm, deſſen erſter Teil
Geſängen aus ernſten Opern, der zweite der Operette und
hei=
teren Oper galt. Nicht unbezeichnend für die Art des heutigen
Spielplans und damit zugleich für den Geſchmack des Publikums
iſt es, daß im erſten Teil drei Italiener, darunter Verdi viermal
und ein deutſcher Komponiſt zu Worte kamen. Daß die
Geſangs=
leiſtungen durchweg auf hohem Niveau ſtanden, iſt dadurch
erklär=
lich, daß alle Künſtler ihre Lieblingsgeſänge ausgewählt hatten.
Dementſprechend war der Beifall überaus herzlich, den Anita
Mitrovic in ihrer Arie, die Damen Anny v. Stoſch, Käthe
Walter, M. Kuhn=Liebel, Grete Bertholdt und Anna
Jacobs, und die Herren Dr. Allmeroth, J. Drath, A.
Seibert, A. Lohmann, J. Spira, Th. Heydorn und E.
Vogt in ihren Duetten und Enſembles ernteten. Im
Meiſter=
ſingerquintett haperte es einmal etwas.
Später wechſelte heitere Oper und Operette ab, und das
Pu=
blikum war beſonders begeiſtert, wenn Schlager geſungen wurden,
die auf Grammophon und im Radio beſonders häufig erklingen.
Hier hörten wir außer verſchiedenen der Genannten noch Theo
Herrmann, Regina Harre, Heinrich Kuhn, deſſen Duette
mit E. Vogt ganz beſonders hervorragten, und Maria Kienzl.
Sehr ſympathiſch war der ſchöne Baß von Herrn Heydorn in
dem Falſtafflied aus Nicolais „Luſtigen Weibern”, wenn auch
die Freiheit der rhythmiſchen Wiedergabe uns allzu groß ſchien.
Allgemein wurde das Fehlen des erkrankten Herrn J. Sattler
bedauert. Herr Kapellmeiſter Karl Maria Zwißler begleitete
vorzüglich und routiniert an dem Flügel, der wohl durch die
un=
gewohnte Stellung auffallend dumpf und matt klang. Es ſcheint
doch wichtig zu ſein, daß die Flügelachſe parallel der Rampe ver=
F. V.
läuft.
Bon Deutſchlands Hohen Schulen.
Spandau: Der Vorſteher des evangeliſchen Johannisſtifts in
Berlin=Spandau, Paſtor Lic theol. D. Helmuth Schreiner,
hat den an ihn ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl für praktiſche
Theologie an der Univerſität Roſtock angenommen und iſt mit
Wirkung vom 1. November 1931 zum Ordinarius der Univerſität
Roſtock ernannt worden.
Seite X
Donnerstag, den 15. Oktober 1931
Nummer 286
Die Reichsbank droht mit Kreditſperre.
Dreilägige Deviſenablieferung. — Androhung von ſcharfen Kredikmaßnahmen gegen Firmen, die gegen die
Deviſenvorſchriften verſtoßen. — Die Banken dürfen Währungskonken nicht mehr führen.
Ein Haudſchteiden Laiherg
an alle Banken und Girokunden.
Berlin, 14. Oktober.
Die Reichsbank hat, wie wir erfahren, ein Rundſchreiben an
alle Banken und Girokunden erlaſſen, in dem ſcharfe
Kreditmaß=
nahmen gegen ſolche Firmen angedroht werden, die gegen die
Deviſenvorſchriften verſtoßen, insbeſondere gegen die Beſtimmung,
wonach Exportdeviſen innerhalb von drei Tagen der Reichsbank
zum Kauf anzubieten ſind. Die Reichsbank behält ſich das Recht
vor, jeder ihren Kredit in Anſpruch nehmenden Firma die
Kredit=
gewährung rundweg zu verweigern, falls ſich herausſtellen ſollte,
daß dieſe Firma die Deviſenvorſchriften nicht befolgt. Die
Reichs=
bank wird in ſolchen Fällen den direkten Lombard= und
Diskont=
verkehr verweigern und auch den Ankauf von Wechſeln ablehnen,
auf denen eine Unterſchrift einer ſolchen Firma, die die
Deviſen=
beſtimmungen nicht eingehalten hat, vorkommt. Gleichzeitig hat
die Reichsbank vorgeſchrieben, daß bei von ihrer Kundſchaft
be=
ſtellten Deviſen ſtets anzugeben iſt der Name des Käufers, der
Zweck der Deviſenbeſchaffung und die Stelle, die die Genehmigung
erteilt hat. Die Banken dürfen infolge der Vorſchrift über die
dreitägige Deviſenablieferung neue Währungskonten nicht mehr
führen. Die Weiterführung alter Währungskonten iſt nicht mehr
angängig und die Neueinrichtung verboten.
Hindenburg übernimmt den Vorſik
des Wirtſchaftsbeirakes.
Der Reichspräſident hat unter dem 13. Oktober d. J.
folgen=
den Brief an den Reichskanzler gerichtet:
„Sehr geehrter Herr Reichskanzler!
Die Wirtſchaftskriſe, die ſich in der ganzen Welt fortſchreitend
verſchärft, weiſt der Reichsregierung die ſchwere Aufgabe zu, ein
wirtſchaftlich wirkſames und ſozial gerechtes Wirtſchaftsprogramm
aufzuſtellen und durchzuführen. In tatkräftiger Fortführung
be=
reits getroffener Maßnahmen müſſen grundlegende Entſchlüſſe
ge=
faßt werden, um die Arbeitsloſigkeit zu mindern, die
Produktions=
koſten zu verringern und die Lebenshaltungskoſten herabzuſetzen,
Es erſcheint mir geboten, zur abſchließenden Begutachtung dieſer
für unſer Volk lebenswichtigen Fragen einen kleinen Kreis
füh=
render Sachverſtändiger aus den verſchieden Zweigen des
wirt=
ſchaftlichen Lebens, auch Vertreter der Arbeitnehmer, als
Wirt=
ſchaftsbeirat der Reichsregierung einzuſetzen, der mit ihr
zuſam=
men das geſamte Gebiet der wirtſchafts= und ſozialpolitiſchen
Pro=
bleme berät, mit dem Ziel. zu einheitlichen Vorſchlägen zu
gelan=
gen. Ich hoffe und vertraue, daß in einer engen Zuſammenarbeit
zwiſchen der Reichsregierung und dieſem Wirtſchaftsbeirat Wege
gefunden werden, die das deutſche Volk in einmütigem
Zuſammen=
ſtehen und Zuſammenwirken aus dieſer ſchweren Wirtſchaftskriſis
herausführen werden. Ich bin bereit, in den gemeinſamen
Sitzun=
gen der Reichsregierung und der Wirtſchaftsvertreter perſönlich
den Vorſitz zu übernehmen, ſoweit allgemeine grundlegende
Fra=
gen zur Erörterung ſtehen.
Ihren baldigen Vorſchlägen für die Zuſammenſetzung dieſes
Wirtſchaftsbeirats, den ich alsdann zuſammenberufen werde, ſehe
ich entgegen und bin mit freundlichen Grüßen
gez. v. Hindenburg.”
Der Reichskanzler hat am gleichen Tage dem Herrn
Reichs=
präſidenten mit folgendem Schreiben geantwortet:
„Hochgeehrter Herr Reichspräſident!
Auch nach meiner Ueberzeugung läßt es die geſamte
Wirt=
ſchaftslage geboten erſcheinen, daß die Reichsregierung nunmehr
die großen und entſcheidenden Geſamtprobleme des
Wirtſchafts=
lebens mit führenden Sachverſtändigen des wirtſchaftlichen Lebens,
darunter auch Vertreter der Arbeitnehmer, berät und einer
baldi=
gen Löſung zuführt. Darum werde ich, Ihrem heutigen Schreiben
entſprechend, mit aller Beſchleunigung Vorſchläge geeigneter
Per=
ſönlichkeiten unterbreiten mit der Bitte, ſie alsbald in den Wirt=
Dabei gehe
ſchaftsbeirat der Reichsregierung berufen zu wollen.
ich auch davon aus, daß der Kreis der Mitglieder des
Wirtſchafts=
beirats ſo eng wie möglich geſtaltet wird, damit die
Verhandlun=
gen ausreichend vertieft und beſchleunigt werden können.
Vielleicht wird es nützlich ſein, für Einzelfragen beſonders
ge=
eignete Sachverſtändige zu den Beratungen zuzuziehen
Mit beſonderem Danke begrüße ich Ihre Entſchließung daß
Sie das große Vertrauen, das Ihre Perſönlichkeit in allen
Schich=
ten des deutſchen Volkes genießt, einſetzen wollen für eine raſche
und ergebnisreiche Durchführung der Beratungen, und daß Sie
deswegen bereit ſind, in ihnen den Vorſitz zu übernehmen, ſoweit
allgemeine grundlegende Fragen zur Erörterung ſtehen werden.
In aufrichtiger Verehrung bin ich, hochgeehrter Herr
Reichs=
präſident. Ihr in Treue ergebener
gez. Dr. Brüning.”
Mit dieſem Briefwechſel wird die
Verwirk=
lichung des Planes eingeleitet, Arbeitgeber
und Arbeitnehmer zu einer Verſtändigung über
die großen und ſchwierigen Probleme
zuſammen=
zubringen, die unſere Wirtſchaft augenblicklich bewegen. Den
Kern des Wirtſchaftsbeirats wird der Neuner=Ausſchuß bilden,
den der Kanzler während der Beratungen der letzten Woche
be=
reits verſchiedentlich zugezogen hat. Obgleich der Reichspräſident
den Wunſch hat, den Kreis im Intereſſe der ſachlichen Arbeit ſo
klein wie möglich zu halten, wird es ſich nicht vermeiden laſſen,
daß der Neuner=Ausſchuß auf etwa 18 bis 20 Perſonen erweitert
wird. Dabei kommt natürlich eine entſprechende
Ver=
tretung der Arbeitnehmerſchaft in erſter Linie in
Frage. Außerdem werden auch noch einige führende
Män=
ner der Induſtrie um ihre Mitwirkung gebeten werden. Der
Plan geht dahin, nicht ausgeſprochene
Organiſa=
tionspertreter zu berufen, ſondern ſich an
Perſön=
lichkeiten zu wenden, deren Kenntniſſe und deren
Anſehen einen Erfolg dieſes Verſuches eher
ge=
währleiſten dürften. Eine gewiſſe Fühlungnahme mit ihnen
hat bereits ſtattgefunden.
In den Kreiſen der Reichsregierung iſt man ſich durchaus der
Schwierigkeiten bewußt, die einer Verſtändigung zwiſchen
Arbeit=
gebern und Arbeitnehmern im Wege ſtehen. Die Tatſache aber,
daß die Autorität des Reichspräſidenten hinter dieſer Aktion ſteht,
wird ſicher dazu beitragen, die Bemühungen zu fördern.
Kommuniſtiſche Umkriebe.
Schwere Ausſchreikungen in Siegen.
Siegen, 14. Oktober,
Zu ſchweren kommuniſtiſchen Ausſchreitungen iſt es in Siege
im Zentralpunkt des Siegerländer Induſtriegebiets, gekommet 2
Aus drei verſchiedenen Straßen ſtrahlenförmig hervorbrechenſle‟
gingen etwa 200 Kommuniſten heute nachmittag mit Niederruf
gegen das gegenüber dem Kaufhaus Tietz liegende Rathaus voß”
Unter wüſtem Gejohle wurden Steine auf das Rathaus geworfe
und ſchließlich fielen aus einer Gruppe mehrere Schüſſe. Die B
amten der im Rathaus ſtationierten Polizeiwache gingen ſofoß
gegen die Aufrührer vor, und als ſie mit Steinwürfen und Scü
ſen empfangen wurden, griffen ſie ſelbſt zur Waffe und ſchoſſ
Insgeſamt wurden von den Polizeibeamten 28 Schüſſe abgegebeki,
von denen aber anſcheinend Perſonen nicht getroffen wurden.
Demonſtranten verließen darauf den Platz und verſchwanden
den Seitenſtraßen,
Während der Unruhen hatte ſich eine rieſige Menge Neugier
ger angeſammelt, wodurch die Tätigkeit der Polizei erſchwe
wurde. Allem Anſchein nach war der Rathausſturm von lang
Hand vorbereitet. Wie feſtgeſtellt wurde, war die Mehrzahl
Demonſtranten von auswärts. Zwei der Teilnehmer konnten f
geſtellt werden. Von den Polizeibeamten wurden mehrere dun
Steinwürfe getroffen, blieben aber von ernſteren Verletzunge
verſchont.
Planmäßige kommuniſtiſche Raheſtörungen
in Düſſeldorf.
Düſſeldorf, 14. Oktober
In den geſtrigen Nachmittagsſtunden hatte die kon
muniſtiſche Partei ihre Mitglieder zu einer Demonſtration no
dem Karlsplatz aufgerufen, kleinere Anſammlungen konnt
jedoch von der Schutzpolizei, die rechtzeitig Vorkehrungen
troffen hatte, zertreut werden. Es bildeten ſich aber von neu
kleine Trupps, die auf verſchiedenen Wegen die Stadt durd
zogen. Auf der Königs=Allee überfielen mehrere Kommuniſt
einen Nationalſozialiſten und brachten ihm Verletzungen I
Den eigentlichen Unruheherd bildete der Worringer Platz,
ſich zahlreiche Kommuniſten verſammelt hatten. Das Ueberfal
kommando wurde mit Steinwürfen empfangen, wobei auch ei
Schaufenſterſcheibe in Trümmer ging. Einige Unruheſtift
wurden feſtgenommen. An der Ecke Birken= und Wetterſtra
hatten junge Burſchen den Tumult benutzt, eine Schaufenſte
ſcheibe des Allgemeinen Konſumvereins einzuwerfen. In de
ſpäten Abendſtunden war die Ruhe wiederhergeſtellt.
Ma4
Riu
s
140
ri94
hingen
Unkerredung des deutſchen Botſchafters mit Lavaßgs
Paris, 14. Oktober, hie
Der deutſche Botſchafter von Hoeſch hatte heute vormit hön
11 Uhr eine Unterredung mit Miniſterpräſident Laval. Es h0 n weit
delte ſich um die Wiederaufnahme der direkten Fühlungnahme d
Heſ
vom Urlaub zurückgekehrten deutſchen Botſchafters mit dem frangang
zöſiſchen Miniſterpräſidenten, wie auch um eine Beſprechung,
angeſichts der bevorſtehenden Abreiſe Lavals nach Amerika ſmnicht
greiflich erſcheint. Auch dürfte die Frage der möglichſt raſckel
Bildung des deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsausſchuſſes erörtwin
ſein,
worden ſein, damit dieſe Organiſation bald ihre Arbeiten a
nehmen kann.
Franz Jörger
Kätha Jörger
geb. Schandua
Vermählte.
Darmſiadt, 14. Oktober 1931.
Kittlerſtraße 19.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute Nacht,
unſere liebe, gute, treuſorgende Mutter
Meidersrardckas chersehen
die behaglichſten und molligſten der Gegenwart!
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
liebe Mutter
Frau Luiſe Geiß, Wwe.
am 12. d. Mts. nach ſchwerem Leiden zu ſich
zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Reinhold Geiß.
Darmſtadt, Wörrſtadt, den 14. Oktober 1931.
Die Beerdigung fand in der Stille ftatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute
morgen 4 Uhr, meine liebe Frau, unſere gute
Mutter, Schwiegermutter, Schweſter und Tante
Frau
Barbara Schwarz
geb. Haſenzahl
nach kurzem ſchweren Leiden, im Alter von
53 Jahren, zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Peter Schwarz, Gendarmerlemeiſter
und Angehörige
Ernſthofen, den 14. Oktober 1931.
Die Beerdigung findet am Samstag, 17. Oktober,
nachmittags ½4 Uhr, von der Kapelle des Alten
Friedhofes in Darmſtadt. Nieder=Ramſtädterſtraße,
aus ſtatt.
geb. Krämer
nach kurzem Krankenlager, am 14. Oktober 1931,
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Mariechen u. Elli Rezbach
Joſef Humm u. Sohn
Darmfiadt, den 14. Oktober 1931.
Großes Sonderangebot
No.
Die Beerdigung findet am Freitag nachmittag
2 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach kurzer
Krankheit im 88. Lebensjahr meine
liebe Mutter, Schwiegermuttter
und Schweſter
Frau Kath. Keerl
geb. Joſt
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Ella Math. Moritz.
Darmſtadt. 14. Oktober 1931.
Soderſtraße 6
Die Beiſetzung findet Freitag,
den 16. Oktober nachm 2 Uhr,
auf dem Alten Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man
Abſtand zu nehmen,
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Allen meinen lieben Freunden und
Bekannten, die mir ſo herzlich gratulierten
zu meinem „Achtzigſten Geburtstage‟
und mich durch Geſchenke erfreuten,
ſage ich meinen herzlichſien Dank.
Agnes Wisthaler.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Tode unſeres guten, treuſorgenden
Vaters, Großvaters, Bruders und Schwagers
Johannes Weißheimer
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren innigſten Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, Oktober 1931.
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n
verar
Af 2
Berufsberatung.
Lieber Freund, nur nicht verdrießlich,
Hühneraugen kriegt man schließlich.
In solchem Falle nimmt man bloß
e)
„LEBEWOHL‟ * — — und wird sie los!!!
) Gemeint ist natdrlieh das verunmte, von vieien derste
empfohlene Hühneraugen-Lebewohl mit druckmildernder
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Fußsohle, Blechdose (8 Pflaster) 75 Pfg Lebewohl-Fußbel
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dörterstr. 5; Chr. Schwinn Inh. W. Reich, Drog., Rheinstr.
Drog. Ph. Secker Nfl., Ludwigshöhstr. 1. (II.Dr*
ummer 286
Aus der Landeshaupkſtadk.
I.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1931.
Oſtoſt
S in etP Lehrgang fur Bibel- und Jugendarbeit.
Vehm AepH. Am Dienstag abend veranſtaltete das Deutſche Jung=
SiDrhichrſſeimen Jugendabend, der aus dem Geiſt der Jugendbewegung
Miedemi
Volkslieder Volkstänze und einen Fahrtbericht brachte.
Nathaus zie öeſſiſche Singkreis unter Leitung von Günther Simony
hin=
aus g
bei allen Anweſenden einen ſtarken Eindruck. Mit einem
*s
Me. .
in ſam erarbeiteten Abendlied ſchloß der Abend ab. Der
voch wurde mit einer Morgenandacht von Pfarrer
Heinzer=
uselzen über Hebr. 13,8 eröffnet. Paſtor Engelke ſprach über
nde
rswort und Prieſterherrſchaft. Er ſtellte kirchliches und welt=
Führertum gegenüber. Beide ſtehen in einem aufgezwun=
Nen
Kampf mit der Welt. In dieſem Kampf bildet ſich das
den zwliche und theologiſche Führertum heraus, wenn Gott manchen
unden Fdem Ringen und Irren herauszuführen wählt. Ueber 400
zehmer wies der Kurſus heute auf, an ſolchen, die ſtark das
en um die Probleme in der Jugendarbeit empfinden.
den heutigen letzten Verhandlungstag im Lehrgang für
und Jugendarbeit, veranſtaltet vom ev.=kirchlichen
Landes=
damt in der Otto=Berndt=Halle eröffnet Pfarrer Köhler
einer Morgenandacht. Darauf hält Paſtor Engelke den letz=
Vortrag ſeiner Themenreihe über „Der redende und der
gende Gott”. Am Nachmittag findet ein gemeinſamer Gang
Fe nm Kranichſtein ſtatt, wo um 4 Uhr der Landesjugendpfarrer
von der Au in der Schloßkapelle eine Abſchlußfeier hält. Der
ilger Singkreis hat ſeine Mitwirkung zugeſagt.
=In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 7. Oktober: der
Leh=
ſei
in der Volksſchule zu Ober=Roden, Kreis Dieburg, Georg
er, auf ſein Nachſuchen, vom 1. November 1931 an. Auf
und des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staats=
rten vom 2. Juli 1923 19. Dezember 1923 in der Faſſung
e 5eſetzes vom 8 Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt am
die in pvember 1931 in den Ruheſtand der Lehrer Johann
Wag=
tion ie an der Volksſchule in Fehlheim. Kreis Bensheim.
Ion
Der 70jährige Geburtstag des Förſters i. R. Hermann
ungen gütein geſtaltete, ſich zu einem Familientag und zu einer
ſion, an der weite Kreiſe teilnahmen. Es hatten ſich
zahl=
iüt Familienglieder und Vertreter zur perſönlichen Gratula=
9 zvon weither eingefunden. Daneben waren von den verſchie=
Kreiſen aus Stadt und Land Gratulanten teils
perſön=
iſchteſchienen und viele hatten ihre Wünſche dem allbeliebten
namanne ſchriftlich entboten. Der Großherzog, unter dem das
eberſlrtstagskind jahrzehntelang im Forſtdienſt gedient hatte, ließ
den Herrn Grafen Hardenberg ein ſinniges Geſchenk nebſt
und Segenswunſch überbringen. Als Vertreter der
Kirchen=
inde (Paulusgemeinde), der der Jubilar in dem
Kirchenvor=
angehört war Herr Pfarrer Rückert erſchienen, der
herz=
ſeWünſche übermittelte. Der Artillerieverein der 25er hatte es
/richt nehmen laſſen, ſeinem alten treuen Kameraden am
do auf dem Berge, wo er ſeinen Wohnſitz hat, ein Ständchen
ingen und allerlei traute Geburtstagsweiſen dabei
aufzu=
feln. Auch der Beſſunger Geſangverein „Einigkeit=Treue”
er=
in der Abendſtunde und ſang dem alten Förſter einige
uit anf
ulieder. „Alt=Darmſtadt” und der Verſchönerungsverein hat=
14. Oktoh/ſ hre Vertreter zu dem Ehrentag des Forſtmannes entſandt
te vormitll0 mancher treu ausgeſprochene und geſchriebene Glückwunſch
Händedruck zeugten davon, welcher Beliebtheit ſich der
Jubi=
vt. E ſinweiten Kreiſen erfreut.
9oc
Heſſ. Landwirtſchaftsamt Darmſtadt. Der 66 ordentliche
wi dem Ehrang der Heſſ. Landwirtſchaftl. Schule zu Darmſtadt beginnt
ſprechung A Nontag, den 9. November 1931, vormittags 8,30 Uhr. Der
Ameriſt Ftrricht dauert nur bis 1 Uhr, ſo daß die Schüler am
Nach=
blichſt rofittg noch zu Hauſe mithelfen können. Gerade bei der heutigen
uſſes eru kwaen Lage der Landwirtſchaft muß jeder junge Landwirt
be=
ſein, ſich eine möglichſt gute praktiſche und theoretiſche Aus=
Arbeiten
dung zu verſchaffen. Deshalb ſollte niemand verſäumen, ſeine
ſawachſenden Söhne in eine Fachſchule, nämlich die
land=
ethaftliche Schule, zu ſchicken, damit ſie den großen
Anforde=
en der erſchwerten Wirtſchaftslage gewachſen ſind. Denn
gilt mehr denn je der Grundſatz: Wiſſen iſt Macht!
ldungen ſind zu richten an Heſſ. Landwirtſchaftsamt Darm=
Riedeſelſtraße 61.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Es wird nochmals
hingewieſen, daß die Ziehung 1. Klaſſe der neuen Lotterie
5 am 21. und 22. Oktober ſtattfindet. Wer daher dem
die Hand bieten will, der ſichere ſich ſofort ein Los bei einem
hwart!Arichen Lotterie=Einnehmer, damit er an den folgenden
Ziehun=
um einfachen Klaſſenpreiſe teilnehmen kann. Auch wird den
hrigen Spielern, die ihre Loſe noch nicht eingelöſt haben, die
c)arige Abholung empfohlen, damit ihnen ihre alten Nummern
ert bleiben.
Ausloſung der Ablöſungsanleihe der Stadt Darmſtadt. Die
ung der Ausloſungsrechte, Jahresrate 1931, findet am 16. Ok=
„1S braſtatt. Die Auszahlungen erfolgen zum 2. Januar 1932. Die
Uſungsliſte wird öffentlich bekanntgegeben.
Auszahlung im Konkurs Nauheim u. Co. Die Abwicklung
Konkurſes des Bankhauſes. Nauheim u. Co. iſt inzwiſchen
hiv weiterbetrieben worden, ſo daß ſowohl an die
Bargläubi=
ls auch an die Wertpapiergläubiger nochmals eine Quote
110 Prozent ausgeſchüttet werden kann. Der
Verteilungs=
kplan iſt an dem Amtsgericht eingereicht, ſo daß die
Auszah=
nach Ablauf der geſetzlichen Friſt von zwei Wochen
dem=
durch Poſtſcheck an die Konkursgläubiger erfolgen kann. Es
dafür 143 437,02 RM. zur Verfügung. Da früher bereits
Quoten von je 10 Prozent verteilt worden ſind, erhalten
uurch die Gläubiger eine Geſamtdividende von 30
zent. Hiermit iſt das umfangreiche Konkursverfahren in
erhältnismäßig kurzen Zeit von zwei Jahren im weſentlichen
Eizeführt. Eine nennenswerte Nachzahlung kommt nicht mehr
Btracht, da jetzt im weſentlichen nur noch einige Abwicklungen
formeller Art vorzunehmen ſind. Das Bankhaus Rhein=
32 iſt von der Städtiſchen Sparkaſſe, die die erſte Hypo=
II
„glKuuf dem Hauſe hatte, in der Verſteigerung erworben worden.
wurde in keinerlei Grundbeſitz eine Zwangsvollſtreckung
be=
n, ſondern die Schuldner wurden durchweg durch güt=
Verſtändigungen zur Regelung ihrer
Verbindlich=
t veranlaßt.
10200 cm
Heſſiſches Landestheater.
veed Soimtag, 18 Okt
hrung: Rabenalt=Reinking, ſind die Hauptrollen mit Anita
Am
ütwic, Joachim Sattler und Albert Lohmann beſetzt.
tag, dem 18. Oktober, wird wegen des Unfalls von Leny
die „Quadratur des
Mnbach ſtatt „Marguerite
ſ0 KRiſes” in der Premierenbeſetzung gegeben,
Donnerstag, den 15. Oktober 1931
Seite 5
Die Pedeutung der Milch als Volksnahrungsmittel.
Von Landw.=Kammerrat Dr. Karl Hackbarth. Wiesbaden.
11½ Ende geg. 13 Uhr Schule für rhyhthmiſche
Gymnaſtik d. Städt. Akademie Darmſtadt 1 u. 2M.
Gr. 5, 6, 7 u. 8
20, Ende gegen 22½Uhr.
Die Quadratur des Kreiſes. Preiſe 0.60—4 50M.
Spielplanänderung für Sonntag. In der nächſten
Opern=
von
Piötiere „Mädche
n aus dem goldnen Weſten
Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt.
In=
uini, muſikaliſche Leitung
Trotz der hohen Bedeutung der Milch für die heimiſche
Volks=
wirtſchaft und für die Volksernährung und Volksgeſundheit hat
der Konſum an Milch in Deutſchland bei weitem nicht die Höhe
erreicht wie anderwärts, namentlich wie in den nordiſchen
Län=
dern und den Vereinigten Staaten von Nordamerika.
Wenn auch in Deutſchland keine Statiſtik über den täglichen
Milchverbrauch pro Kopf der Bevölkerung beſteht, ſo kann man
doch leider nur mit einem durchſchnittlichen Milchverbrauch von
täglich ¼4 bis ½½s Liter rechnen, in einzelnen Induſtriegemeinden
nur mit ½/,o Liter, während z. B. der durchſchnittliche
Milchver=
brauch pro Tag und Kopf in amerikaniſchen Großſtädten bis zu
2 Liter und darüber hinaus betragen ſoll.
Dabei iſt die Milch nicht nur ein ideales, ſondern auch bei
Berückſichtigung ihrer Zuſammenſetzung nach Nährwerten ein
durchaus preiswertes Volksnahrungsmittel.
Milch wirkt auch als Gegengift im Körper, wenn dieſer
ſchäd=
lichen Einflüſſen ausgeſetzt iſt. Die Wirkung auch aller Reizſtoffe,
wie Nikotin, Alkohol und Koffein wird durch Milch gemildert
oder gar aufgehoben. Milch läßt ſich außerordentlich vielfältig
verwenden: friſche Milch, dicke Milch, Buttermilch, Milch in
Ver=
bindung mit Beerenobſt bilden immer wieder anderen, neuen
Genuß. Mit einem Zuſatz von Milch werden alle Speiſen
ſchmack=
hafter und nahrhafter.
Die Milch beſteht im Durchſchnitt zu etwa 3,4 Proz. aus Fett,
zu 3,4 Proz. aus Eiweißſtoff, zu 4,7 Proz. aus Milchzucker und
zu 0.75 Proz. aus Nährſalzen uſw. Man kann getroſt ſagen, daß
es kein beſſeres Volksnahrungsmittel gibt als geſunde Milch.
Das =Milchfett iſt ſehr bekömmlich und leicht verdaulich und hat
dabei einen hohen Genußwert. Es iſt fernerhin ſehr reich an ſog.
Vitaminen oder Lebensſtoffen, d. b. an lebenswertigen
Ergän=
zungsſtoffen der Nahrung.
Die Vitamine ſind von außergewöhnlichem Einfluß auf das
Wachstum und den Geſundheitszuſtand der Säuglinge wie für den
erwachſenen Menſchen. Von den uns bekannten Vitaminen A. B,
C iſt das Vitamin A namentlich ein Begleitſtoff des Fettes und
findet ſich demzufolge auch im Milchfett der Butter. Butter, die
in dünner Schicht oben ranzig geworden iſt, enthält das Vitamin
A nicht mehr, denn es iſt gegen Oxydierung ſehr empfindlich und
wird zerſtört, wenn beim Trocknungsverfahren, die Milch mit
einem Luftſtrom in Verbindung gebracht wird. Fehlt das
Vita=
min A in der Ernährung, ſo treten die verſchiedenartigſten
Stö=
rungen auf, und zwar iſt der wachſende Organismus gegen das
Fehlen dieſes Vitamins offenbar viel empfindlicher als der
aus=
gewachſene.
Das Vitamin B iſt namentlich wichtig für die Nervenleiſtung,
bei Mangel treten Erkrankungen des Nervenſyſtems auf und
ſchwere Degenerationserſcheinungen.
Vitamin C wirkt antiſkorbutiſch es iſt im Gegenſatz zum
Vitamin B ſehr empfindlich gegen äußere Einflüſſe und leidet
ſehr bei der Konſervierung der Milch. Das noch nicht völlig
er=
forſchte Vitamin D ſoll ebenfalls beſonders in der Milch
vorkom=
men; ſein Fehlen ruft ebenfalls Entkräftung und
Degenera=
tionserſcheinungen hervor.
Nun iſt bekannt, daß ſelbſt eine von vornherein ſehr
vitamin=
reiche Kuhmilch nachträglich, durch die verſchiedenſten
Behand=
lungsmaßnahmen, welche ſie auf dem langen Wege vom
Augen=
blick der Produktion bis zu dem des Verbrauches durch den
Kon=
ſumenten ausgeſetzt wird, ihres Vitamingehaltes mehr oder
weniger ſtark beraubt werden kann.
Zu dieſen Prozeduren, denen die Kuhmilch unterworfen
wer=
den kann, gehören in erſter Linie das Kochen, Paſteuriſieren und
Steriliſieren, ferner das Trocknen, der Kontakt mit
atmoſphäri=
ſchem Sauerſtoff ſowie der Zuſatz von Konſervierungsmitteln wie
Waſſerſtoffſuperoxyd. Natron uſw. Auf Grund der verſchiedenſten
Verſuchergebniſſe kann geſagt werden, daß eine von vornherein
ſehr vitaminreiche Kuhmilch durch Kochen Paſteuriſierung und
Steriliſierung je nach dem Grade ihrer Einwirkung wohl mehr
oder weniger große Teile ihres urſprünglichen Vitamingehaltes
wieder einbüßt, aber immerhin doch noch ſo ſtark vitaminhaltig iſt,
daß ſie beiſvielsweiſe das Auftreten von Skorbut verhüten bzw.
einen bereits eingetretenen wieder heilen kann.
Der natürliche Waſſergehalt der Milch erſcheint zwar mit rund
88 Proz. auf den erſten Blick ſehr hoch; es iſt aber zu
berückſich=
tigen, daß z. B. mageres Rindfleiſch 74 Proz. und mittelfettes
Rindfleiſch 71 Proz Waſſer enthält. Aus der Zuſammenſetzung
der Milch ergibt ſich, daß mehr als 25 Proz. ihrer feſten Stoffe,
alſo ihre Nährſtoffe, aus Fett beſtehen, deſſen kaloriſcher Wert
etwa 2,27mal ſo viel beträgt wie der des Milchzuckers und der
Milcheiweißſtoffe.
So erklärt es ſich wie Profeſſor Dr. A. Juckenack mitteilt,
daß 1 Liter gute Vollmilch dem Körper etwa 630 Reinkalorien
liefert, hingegen ein Liter entrahmte, alſo nahezu fettfreie Milch,
nur 300 Kalorien.
Will man den Wert guter Milch voll und ganz erfaſſen, ſo
muß man natürlich auch ihren Kaufpreis berückſichtigen, und zwar
nicht nur den abſoluten Preis, ſondern vergleichen, was für
Nähr=
ſtoffe man für den Gegenwert eines Liters Milch erhält
Nach Profeſſor Juckenack liefert 1 Liter (1 Kg.) Vollmilch
630, 1 Kg. mageres Rindfleiſch 1150, 1 Kg. mittelfettes Rindfleiſch
1500, 1 Kg. Eigehalt (— 20 Hühnereier) 1500 für den Menſchen
verwertbare Kalorien. Mithin iſt kaloriſch 1 Ltr. gute Vollmilch
gleich 550 Gr mageres, gleich 240 Gr. mittelfettes Rindfleiſch,
gleich 8½ Hühnereier mittlerer Größe.
Vergleicht man nun den Preis von 1 Pfd. Rindfleiſch und
den von 8½ Eiern mit dem 1 Ltr. Milch, ſo kommt man zu dem
überraſchenden Ergebnis, daß die in der Kuhmilch enthaltenen
Nährſtoffe außergewöhnlich preiswert ſind, ſo daß die
Verwen=
dung von Milch im Haushalt nicht genug empfohlen werden kann.
Wenn man z. B. den Preis von 1 Ltr. Milch — 28 Pfg.
an=
ſetzt, ſo würde man zur Deckung des in 1 Ltr. Milch enthaltenen
Kalorienwertes aus anderen Nahrungsmitteln gebrauchen:
Pfund Fleiſch, ½ Pfund Bohnen und 2 Eier — zuſammen faſt
RM., woraus man zu erſehen beliebt, wie günſtig man in der
Milch einkauft, da ſie nur etwa ½ ſo teuer iſt wie die anderen
geſamten Nahrungsmittel.
Ein weiteres Beiſpiel: 1,6 Ltr. (45 Pfg.) enthalten 1000
Nährwerteinheiten. Ebenfalls 1000 Nährwerteinheiten enthalten
8 Bücklinge. Preis 0,80 RM., 14 Eier, Preis 1.36 RM. oder 850
Gr. mageres Rindfleiſch, Preis etwa 1,50 RM. oder 12 Paar
Würſtchen. Preis 3 RM. oder 3 Kg. Schellfiſch, Preis 3,90 RM.
Hieraus ſieht man, daß Milch ein äußerſt billiges, dabei aber
bekömmliches Nahrungsmittel in des Wortes wahrſter Bedeutung
iſt. Das Milcheiweis ſteht hinſichtlich ſeiner Ausnutzbarkeit im
menſchlichen Körper dem Fleiſcheiweiß nicht nach, während z. B.
das Eiweiß aus Weizen. Mais und Reis nur zur Hälfte, das aus
Bohnen und Erbſen gar nur zum 4. Teil ausgenutzt wird. Wird
jedoch z. B. Weizen gebacken, mit Hilfe von Milch hergeſtellt,
einerlei ob Voll= oder Magermilch, ſo wird die Ausnutzbarkeit
des Eiweißes des Weizens ganz weſentlich geſteigert.
Bedauerlicherweiſe, iſt aber trotzdem der Milchverzehr in
Deutſchland nicht ſehr hoch. In Amerika ſchätzt man, daß ½½ von
allem zur menſchlichen Ernährung verausgabten Gelde auf Milch
und Molkereiprodukte entfällt.
Nach Mitteilung von Profeſſor Zorn ſind die wichtigſten
Molkereiprodukte dabei friſche Milch, Butter, Käſe, Eisſahne und
Deutſchland
kondenſierte Milch. Der tägliche Friſchmilchverbrauch wird auf
etwa 3 Liter geſchätzt, alſo mindeſtens das dreifache wie in
Gutſcheine
einen Teil der Karten iſt verfügt.
nicht gültig. Preiſe 0.70——5 60 Mk. Litg, 16. Okt. 19½—22½ Uhr. D 5. Romeo und Julia.
Preiſe 0.70—5.60 Mk. SEntag, 17. Okt. 15—17½ Uhr. Heſſenlandmiete I,1 UII1
Die verkaufte Braut. Preiſe 0.60—4.80 Mk.
—2234 Uhr. G 2. Darmſt. Volksb. Gr. 1—
Preiſe 0 70—5.60 Mk.
Die Natten. Scmntag, 18. Okt. 18½ En e geg. 21½4 Uhr. Heſſenlandmiete WV,1
Die Macht des Schickſals. Preiſe 0 80—6.40 Mk. Kleines Haus. Lomerstag, 15 Okt. 19½—22 Uhr. Zuſatzmiete 12. Die Quadra=
tur des Kreiſes. Preiſe 0.60—4.50 Mk. Frretg, 16. Okt. 20—22½ Uhr. Außer Miete. Vorſtellung zu
halben Preiſen, Martha. Preiſe 0.40—2.50 Mk. Scntag, 17. Okt. 20—21½ Uhr. Erſter Kammermuſik=Abend
des Schnurrbuich=Quartetts Pr. 0.70—2 — M.
Die Milch wird folgendermaßen verwendet: 46 Proz. Trink=
und Köchmilch (in Deutſchland nur 26 Proz.), 36 Proz. als
But=
ter, 4 Proz. als Käſe, 4 Proz. als kondenſierte Milch und
Trocken=
milch, 3 Proz. als Eisſahne, 4 Proz. für Kälber, 3 Proz. für
ſon=
ſtige Zwecke.
Es iſt eine erwieſene Tatſache, daß Länder wie Amerika und
England, die durch Pflege des Sportes die Volksgeſundheit
ver=
beſſert haben auch geſteigerten Verbrauch an Milch und
Milch=
produkten aufweiſen. Es iſt Amerika gelungen, den Verbrauch an
Friſchmilch auf den Kopf der Bevölkerung auf das dreifache
gegenüber England und auf das vierfache gegenüber Deutſchland
zu ſteigern.
Dadurch haben die beiden Länder einen gewaltigen
geſund=
heitsfördernden Vorſprung vor Deutſchland erreicht. Das kommt
insbeſondere zum Ausdruck bei der Säuglingsſterblichkeit der
Länder; die mit hochſtehender Milchwirtſchaft ſchneiden ungleich
beſſer ab als die Länder mit geringerem Milchverzehr. Die mir
vorliegende Statiſtik ſagt darüber folgendes: Es ſtarben von den
lebend Geborenen in
Deutſchland, im Jahre 1918
— 15,8 Proz.,
55
13.0
199
13.,2
„.
„
10,8 „
UüIN
Holland
..
677
*.
„
5,1
„ 1924
„
Dänemark
8,5
„
der Schweiz „
1922 —
Ver. Staaten „
7,6 „
Dieſe Zahlen beweiſen in erſchreckend deutlicher Form, daß
noch vor wenigen Jahren im Deutſchen Reiche die doppelte
An=
zahl Kinder im erſten Lebensjahre ſtarb wie in den Ländern mit
hochſtehender Milchwirtſchaft.
Bei Milch, wie bei anderen Nahrungsmitteln, iſt natürlich
jede Einſeitigkeit zu vermeiden. Der Säugling allerdings braucht
lediglich Milch zur Ernährung, ſei es die der Mutter oder die
eines Tieres, aber ſchon nach wenigen Monaten wird. Gemüſe
gegeben, und das bringt auch jene Stoffe in den wachſenden
Kör=
per, die in der Milch ſelbſt nicht oder nicht hinreichend enthalten
ſind. Zum Aufbau des wachſenden Körpers iſt aber Milch
beſon=
ders geeignet, weil dieſes Nahrungsmittel vom menſchlichen
Kör=
per raſch und ausgiebig verwertet werden kann.
Im kindlichen Wachstum laſſen ſich Perioden der Fülle und
der Streckung unterſcheiden. Die Perioden der Fülle, in denen
Höhe und Gewicht gleichmäßig anſteigen, ſtellte Stratz vom 2. bis
4. und vom 8. bis 10. Lebensjahre feſt.
Eine erſte Streckungszeit vom 5. bis 7. Jahr läßt einen
ſtei=
leren Anſtieg des Höhenwachstums erkennen. In der Periode der
zweiten Streckung vom 11 bis 15. Jahre nehmen Höhe und
Ge=
wicht beſchleunigt zu, zunächſt bei den Mädchen, dann auch bei
den Knaben.
In der erſten Fülle von 2 bis 4 Jahren werden die Kinder
zwar größer, behalten aber noch die vollen, runden Formen. In
der erſten Streckung von 5 bis 7 Jahren nehmen die Kinder an
Höhe zu und erſcheinen bereits ſchlanker. In der zweiten Fülle
von 8 bis 10 Jahren zeigen die Kinder rundere Formen und
wachſen mehr in die Breite. In der zweiten Streckung von 10 bis
15 Jahren werden die Kinder wieder größer und ſchlanker.
In der Reifungszeit von 16 bis 20 Jahren werden die Kinder
größer, voller und kräftiger Das ſind natürlich nur
Durch=
ſchnittswerte, die aus einer ſehr großen Anzahl von Befunden
ge=
wonnen ſind, die aber im einzelnen auch anders ſein können,
ohne daß deshalb etwa eine krankhafte Erſcheinung vorliegen
müßte. Das Wachstum des menſchlichen Körpers geht dabei
an=
ſcheinend hauptſächlich während des Schlafes vor ſich.
Für den Aufbau des kindlichen wachſenden Körpers iſt der
große Gehalt der Milch an Mineralſtoffen von Bedeutung. Milch
enthält reichlich Kalzium= und Phosphorſalze gerade in dem
rich=
tigen Mengenverhältnis, wie es gut vertragen und aufgenommen
wird. Kalzium und Phosphor werden vom wachſenden Körper
dringend zum Aufbau von Knochen und Zähnen benötigt.
Phos=
phorſalze ſpielen auch in der Nervenſubſtanz eine große Rolle.
Kinder, die reichlich Milch genießen, erhalten auch ohne
Nähr=
präparate mit Leichtigkeit die Kalkmenge, deren ſie zum Aufbau
bedürfen. Außerdem enthält die Milch Eiweiß. Fett und Zucker
in reicher Menge und leicht aufnehmbarer Zuſammenſetzung.
Es gilt hier, alle Hebel anzuſetzen, um die Volksgeſundheit
durch ein gutes und preiswertes Volksnahrungsmittel zu ſtärken
und zu verhüten, daß der Jungborn des Volkes zum Verſiegen
kommt.
Volkshochſchule. Im neuen Unterrichtsabſchnitt wird Herr
Profeſſor Walger die Leitung von Engliſch II Oberſtufe über=
Der Lehrgang von Dr. Weitzel über „
Eroberungs=
nehmen.
züge der Wirbeltiere in die Meere der Vorzeit” wird auf Don=
Für die Aufführung
nerstag verlegt. Beginn 5. November.
„Martha” am Freitag und zum Kammermuſik=Abend des
Schnurr=
buſch=Quartets am Samstag im Kleinen Haus des Landestheaters
erhalten unſere Mitglieder ermäßigte Karten in unſerer
Ge=
ſchäftsſtelle.
gibe die richtige Bindung und
einen feinen, delikaten Geschmack.
Nahrhaft und doppelt gehaltvoll.
Faubiter
MILCH
Verlangen Sie kostenfreie Zusendung unseres neuen Kochbuchs
GLÜCKSKLEE.MILCH G. M.B.H., ABTL. DST 23 HAMBURG I
— Der Verein für Aquarien= und Terrarienkunde „Hottonia”,
der vor kurzem ſeine Freilandanlage der Oeffentlichkeit übergeben
hat, veranſtaltet vom Samstag, den 17. Oktober, ab eine von
ſeinem Mitglied Fräulein Aenny Fahr beſchickte Ausſtellung
von Tieraufnahmen (Reptilien, Amphibien, Säugetiere uſw.).
Die Schau iſt ſehr reichhaltig und die Beſichtigung für Liebhaber
und Freunde unſerer Liebhaberei ſehr zu empfehlen. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Iſt Menſchenkennhis erlembar?
Man ſchreibt uns: Herr Robert Burger=Villingen iſt als
Entdecker der menſchlichen Formengeſetze auch in Darmſtadt kein
Unbekannter. Nachdem er bereits vor mehreren Jahren hier einen
Vortrag gehalten hat, iſt es ſeinen im „Bund zur Förderung der
Menſchenerkenntnis” vereinigten Anhängern gelungen, ihn zu
einer Vortragsreiſe nach Karlsruhe und Darmſtadt zu
veran=
laſſen. Herr Burger=Villingen wird vorausſichtlich am Sonntag,
den 18. d. M., nachmittags 6 Uhr, im Heylshof in der
Weyprecht=
ſtraße einen Vortrag über die menſchlichen Formengeſetze halten
und dieſe Geſetze, die eine untrügliche Menſchenkenntnis
ver=
mitteln, an Bildtafeln erläutern. Es wird kein Eintritt erhoben,
ſondern lediglich am Schluß des Vortrags um einen freiwilligen
Beitrag zur Deckung der Unkoſten gebeten, ſo daß jeder, der ſich
für die geſetzmäßige Erkennung ſeiner eigenen Perſönlichkeit und
das Weſen der Menſchen, mit denen er in Berührung kommt,
intereſſiert, ſich einen Einblick in die menſchliche Formenſprache
verſchaffen kann. Burger=Villingen hat die bereits vor
Jahr=
zehnten von ihm gefundenen menſchlichen Formengeſetze in
klei=
neren Schriften („Menſchenkenntnis für Jedermann”. „
Einfüh=
rung in das Geheimnis der Menſchenform” und andere) und in
ſeinem Hauptwerk „Das Geheimnis der Menſchenform” (4.
Auf=
s iſt Gelegenheit geboten, im Anſchluß an
lage) niedergelegt.
den Vortrag dieſe Bücher zu erwerben. Wie die akademiſchen
Blätter, Berlin, ſchon vor Jahren ſchrieben, iſt Burger=
Vil=
lingen einer der Wenigen, die gerade in unſerer Zeit der
Ver=
worrenheit, allen, die mit höherer Sehnſucht im Herzen, als die
Gegenwart ſie zu erfüllen vermag, durch das Leben gehen, wichtige
und zukunftsvolle Dinge zu ſagen haben. In ähnlich
anerkennen=
dem Sinn äußern ſich auch bedeutende Berliner Tageszeitungen,
wie die Deutſche Tageszeitung. Reklams=Univerſum ſchreibt.
„Wir ſtehen bezüglich der Menſchenkenntnis auf wiſſenſchaftlich
geſichertem Boden. Wir erkennen nunmehr, aus welchen Kräften
die Menſchennatur ſich zuſammenſetzt, Schädel Geſicht, Hände uſw.
ſind uns nicht mehr willkürliche Formen, ſondern Dolmetſcher
ewiger Naturgeſetze.”
Durch einen von Burger=Villingen und Dr. Winter
erfun=
denen Apparat zur Meſſung von Kopf und Geſicht (Plaſtometer)
ſind ſubjektive Beobachtungsfehler ausgeſchloſſen; vielmehr iſt
eine millimetergenaue Meſſung gewährleiſtet.
Von Waldvogel.
Welkes Laub, das der Maler Herbſt ſo bunt gefärbt hat, jagt
der
Wind über abgeerntete Felder und Gärten, im Laubwald
ſchichtet er es zu weichen Lagen auf, und überall ſtrecken die
ent=
blätterten Bäume ihre kahlen Aeſte zum Himmel, als ob ſie
kla=
gen wollten wegen ihrer verſchwundenen Schönheit.
— Die
vie=
en Sänger im Garten, Feld und Wald ſind nach dem ſonnigen
züden gezogen, und nur wenige Vogellaute tönen noch an unſer
Ohr, unter ihnen beſtimmte Lock= und Unterhaltungslaute der
verſchiedenen Meiſenarten. Denn unſere Meiſen ſind heimattreu
und bleiben im Winter bei uns, wenn es ihnen auch in ſtrengen
Wintern oft ſchlecht geht. Sie vertrauen auf uns Menſchen und
wiſſen, daß wir ihnen helfen, die ſchlimme Zeit der Not zu
über=
winden. Wenn auch die Not der Zeit überall an die Türen pocht,
ſo wollen wir dennoch, ſo viel wir noch vermögen, mithelfen, der
Not zu ſteuern, die Menſch und Tier bedrückt
Unſere bekannteſte und häufigſte Meiſe iſt wohl die
Kohl=
meiſe deren kurzes, helles „pink, pink” (ähnlich dem pink des
Buchfinken, nur klangreiner) oft zu hören iſt. Wohl allbekannt
ſind ihre Rufe, mit denen ſie den Frühling einläutet. Es ſind
reine rhythmiſche Töne, die der Volksmund überſetzt hat mit:
„Spitz die Schar u. a. Außer zahlreichen lauten Rufen hört man
noch einen leiſen klirrenden Geſang, der aber alles andere
ver=
muten ließe als eine Kohlmeiſe und deswegen wenig beachtet
wird. Die geſanglichen Leiſtungen einer Kohlmeiſe lernt man
nie ganz aus.
Dieſe Meiſe iſt die größte einheimiſche Art. Sie iſt gleich
der Blaumeiſe durch die gelbe Unterſeite mit dunklem
Mittel=
ſtrich gut gekennzeichnet; auffällig iſt auch der ſchwarze Kopf mit
den weißen Backen und dem kräftigen Schnabel, während der
Schnabel der übrigen Arten ſo ungewöhnlich kurz und niedlich iſt.
Die Blaumeiſe fällt nicht nur durch ihre bunte Tracht auf
(am ſchönſten blau iſt die Kopfplatte, der Augenſtrich und der
untere Saum der weißen Wangen, die Außenſeiten der Flügel
und Schwanzfedern nur ſchieferblau) ſondern auch durch die
Zier=
lichkeit und Gewandtheit, mit der ſie im Gezweig flattert und
hängt. Sie hat eine typiſche Geſangsſtrophe, die wie zi zi zi zirrrr
klingt. Aber ihre Stimme iſt ſo mannigfaltig, daß es unmöglich
alle Lautäußerungen nur annähernd zu erſchöpfen. Nicht ſo
häufig wie der Kohl= und Blaumeiſe begegnen wir der
Sumpf=
meiſe, die im Winter auch unſere Futterungen beſucht.
Ihr Scheitel und Hinterkopf ſind ſchwarz (daher der
Volks=
name „Nonnenmeiſe”) ſchwarz iſt der kleine Kehlfleck, die
Ober=
ſeite iſt grau oder bräunlich, die Unterſeite weißlich.
Die
Stimme iſt ſehr verſchiedenartig, der Lockton meiſt tſi=täta oder
tſi tſi ta, der Geſang kann wiedergegeben werden mit tſiät, tſiät,
tſiät, ſia.
Im Nadelwald ſehen und hören wir die Tannenmeiſe,
deren Oberſeite mehr bläulichgrau und deren ſchwarze Kopfplatte
durch einen großen weißen, faſt quadratiſchen Nackenfleck
ausge=
zeichnet iſt. Der kurze Unterhaltungston ſi ſi kann ſo zart ſein,
daß man ein Goldhähnchen vermutet, kann aber auch lauter und
mehrmals hintereinander angeſchlagen werden, bis zum
ſchwirren=
den ſirrrr.
Auch die Haubenmeiſe bewohnt mit Vorliebe
Nadelwäl=
der. Der keck aufgerichtete Federſchopf, die ſauberen ſchwarzen
Bogenlinien an den Kopfſeiten und das waldgraue Röckchen ſtehen
dem niedlichen, weich befiederten Vögelchen ſo wohl an, daß es
eine der anziehendſten Erſcheinungen iſt, die dem Naturfreunde
im Walde begegnen kann.
Ihre Stimme unterſcheidet ſich ſofort von allen anderen
Mei=
ſen durch ein helltönendes Röllerchen zi zi zärrrr.
Die bisher genannten Meiſenarten ſind Höhlenbrüter, die
ihre Neſter in natürliche oder künſtliche Niſthöhlen bauen, oft
begnügen ſie ſich auch mit einer Spalte im Mauer= oder
Dach=
werk, einem alten Pumpenſtock oder leerem Topf.
Die Schwanzmeiſen weichen von den genannten Arten
durch den außerordentlich langen Schwanz und Farbung ab. Die
in Oſtdeutſchland lebende Art hat im Alter ganz weißen Kopf,
die weſtdeutſche Form dunkle Streifen über den Augen. Die
Flügel, der Rücken und der lange Schwanz ſind ſchwarz, die
Sei=
ten und Unterſeite rötlich überhaucht. Es kommen aber alle
mög=
lichen Zwiſchenformen vor.
Am häufigſten beobachten wir ſie im Frühjahr und Herbſt in
kleinen Verbänden umherſtreichend, und es iſt hübſch anzuſehen
wenn die zierlichen Geſchöpfchen die Zweige umkugeln, den Kopf
nach unten, den langen ſchwarzen Schwanz ſo weit gebreitet, daß
die Randfedern als weißer Saum hervortreten. Dabei verraten
jie ſich dem Kundigen durch hohe Pfeiftöne ti ti ti tie und
tie=
ſes zerrr.
Das Neſt iſt ein Kunſtwerk und ſteht meiſt an einen Stamm
angelehnt, 2—3 Meter hoch auf Bäumen, bisweilen auch im
Ge=
büſch in geringer Höhe. Es iſt ein aufrecht eiförmiger Bau mit
ſeitlichem Einſchlupfloch, der oft einem Auswuchs des Stammes
gleicht.
Daß die Meiſen zu unſeren nützlichſten Vögeln gehören, braucht
wohl nicht geſagt zu werden. Unzahlige Eier, Larven und Puppen
unſerer Obſt= und Gartenbauſchädlinge werden von ihnen
ver=
tilgt, und wer ſchon ein fütterndes Meiſenpaar beobachtet hat,
der weiß, welche Mengen ſchädlicher Raupen und Inſekten zum
Neſt getragen werden. Selbſt die mit zähem Leim um den Zweig
geklebten Eier des Ringelſpinners hammert die Kohlmeiſe, los
und verzehrt ſie. Den ganzen Tag ſind die fleißigen Vögelchen an
der Arbeit. Im Laubwerk der Bäume klettern ſie umher, jedes
zuſammengerollte Blatt wird aufgerollt, und geht das nicht,
aus=
einandergehackt. Da liegt ein Häufchen Schmetterlingseier. Spi ſi
da da da lacht die Meiſe und pflückt ein Ei nach dem anderen
herunter. Und dort ſitzt in dichtem Geſpinſt verborgen eine
Puppe. Die wird aus ihrem Lager geriſſen und freigelegt, dann
zwiſchen den Zehen gehalten und mit dem kurzen ſcharfen
Schna=
bel darauf gehämmert, bis der leckere Inhalt freiliegt und
ver=
ſpeiſt werden kann. — Oft führt der Buntſpecht einen
Meiſen=
trupp. Das lockt und ruft und piept und zirpt, lacht und kichert,
raſſelt durch das Dürrlaub, klettert hier, hämmert da, pickt dort,
hängt überkopf an den Zweigen, guckt in jede Rindenſpalte und
erfüllt die ganze Waldecke mit Lärm und Farben.
Die zierlichen Schwanzmeiſen aber huſchen in dem dünnſten
Gezweig umher und ſuchen nach Schmetterlingseiern, und ebenſo
machen es die winzigen Goldhähnchen, deren zartes ſi ſi aus allen
Kronen klingt. So huſcht die bunte Schar hinter dem Spechte her
durch den Wald und ſorgt dafür, daß im Frühling nicht allzuviel
Wickler und Borkenkäfer, Spinner und Spanner erſcheinen und
Schaden verurſachen.
Zu unſeren Fütterungen kommen die Meiſen gerne und ſind
dankbar für Hanf= und Sonnenblumenkerne und dergleichen. Will
hnen jemand eine Feiertagsſpeiſe geben, ſo opfere man einige
Nußkerne. Die Schwanzmeiſen kann man auch zu Geſicht
bekom=
men wenn man mit heißem Rinder= oder Schaftalg vermiſchte
Hanf= und Sonnenblumenkerne uſw. über Fichtenzweige gießt und
dieſe Zweige im Garten an Pfähle oder Bäume bindet. Noch
beſſer iſt, wenn man kleine Fichtenbäume (Chriſtbäumchen) mit
dieſem durch Wärme flüſſig gemachten Fett übergießt und dieſen
ſog. Futterbaum in den Garten ſteckt.
An die anderen Fütterungen kommt die Schwanzmeiſe nicht.
Jeder Naturfreund kann ſich durch Anlage einer einfachen
Winterfütterung, die aber gegen das Eindringen von Regen und
Schnee geſchützt ſein und jetzt ſchon durch geringe Futtergaben den
Vögeln bekannt gemacht werden muß, manch frohe Stunde
berei=
ten und zugleich dankbaren Tierſchutz ausüben.
— Schnurrbuſch=Quartett. Am Samstag, den 17. Oktober,
fin=
det der erſte Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts im
Kleinen Haus ſtatt. Die Vortragsfolge enthält Opus 130 von
Beethoven, Quartett in E=Dur von R. Schumann und das
Flöten=
quartett von Mozart. Im zweiten Abend gelangen Werke von
Szymanowſki (Violinſonate), Dvorak (Klavierquintett) und die
Rokoko=Suite für Trio und Geſang zur Aufführung. Mitwirkende
ſind: Frau Suſanne Horn=Stoll und Herr Guſtav Beck. Anläßlich
es 200. Geburtstages von J. Haydn enthält der dritte Abend nur
Werke dieſes Meiſters. Die Vortragsfolge iſt abwechſlungsreich,
ſie enthält neben einem Streichquartett ein Trio für Violine,
Viola d'amour und Violoncello und ein Streichquintett.
— Volksbühne Zu dem Samstag, den 17. Oktober, 20 Uhr, im
Kleinen Haus, ſtattfindenden erſten Kammermuſikabend des
Schnurrbuſch=Quartetts, an dem das Streichquartett Opus 130 in
B=Dur von Beethoven, das Flötenquartett von Mozart und das
Streichquartett in F=Dur von Schumann zu Gehör gebracht werden,
erhalten die Mitglieder der Volkbühne Karten zum Vorzugspreis
der Geſchäftsſtelle der Volksbühne Eliſabethenſtr 34 (Haus
Alter). — Zum 2. Akademiekonzert, Montag, den 19. Oktober,
20 Uhr, im Städtiſchen Saalbau — Erica Morini (Wien. Violine)
ſpielt — wird den Mitgliedern der Volksbühne gegen Vorzeigen
ihrer Mitgliedskarte im Sekretariat der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, Preisvergunſtigung gewährt.
Hausfrauenbund. Wir machen nochmals auf den heute, um
4.30 Uhr, im Vortragsſaal des Heaghauſes ſtattfindenden Vortrag
aufmerkſam „Wie verwendet die Hausfrau die reiche Ernte
deut=
ſchen Obſtes.” Karten zum Vortrag ſind in den
Ausſtellungs=
räumen der Heag koſtenlos zu haben. Es werden von ſämtlichen
Apfelgerichten Rezepte und Koſtproben verteilt. Die Vorträge ſind
jedermann zugänglich.
Das Union=Theater zeigt nur noch heute Henny Porten in
ihrem erſten dramatiſchen Tonfilm „24 Stunden aus den
Leben einer Frau”, mit Walter Rilla, Margo Lion,
Fried=
rich Kayßler, Hermine Sterler u. a., nach der gleichnamigen Novelle
von Stefan Zweig. Regie; Robert Land. Dazu das gute
Bei=
programm und die neueſte Fox=Tonwoche.
Im Helia=Theater ſieht man nur noch heute Grace More,
den berühmten Star der Metropolitan=Oper New York in dem
Tonfilm „Jenny Lind
(„Die ſchwediſche Nachtigall”
Der
Film zeigt das Leben der großen ſchwediſchen Sängerin, die ihrer
Liebe entſagt, um ſich ganz der Kunſt zu widmen. Im reichhaltigen
Beiprogramm die Emelka=Tonwoche. Jugendliche haben Zutritt.
Im Rahmen einer der beliebten Film=Morgenfeiern
bringt das Heliatheater kommenden Sonntag vormittag 11.15 Uhr
zum letzten Male den Kulturgroßfilm „Italien
vom
ewigen Rom bis zu Siziliens Lavaſtrömen. Jugendliche haben
Zu=
tritt. Vorverkauf an der Helia=Tageskaſſe.
—
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft heute zum letzten Male im
großen Stummfilm=Doppelprogramm der ſpannende
Abenteuer=
film „Maskierte Banditen”, mit Fred Thomſon, dem
kühnen Präriereiter und ſeinem Schimmelhengſt Silver King in
der Hauptrolle. Dazu das intereſſante Filmwerk „Der Mann an
der Strippe” und das gute Beiprogramm.
Steuerfreie Reichsbahn=Anleihe 1931. Nack
12 der
2. Steueramneſtie=Verordnung (RGBl. 1931 Teil I S 503 ff.
kann der zur Erlangung der Steueramneſtie erforderliche
Nach=
weis, daß jemand bis zum Ablauf der Amneſtiefriſt Reichsbahn=
Anleihe erworben hat, nur durch eine beſondere Beſcheinigung
geführt werden. Zur Ausſtellung dieſer Beſcheinigung ſind nach
12 Abſ. 3 der Verordnung auch inländiſche Notare berechtigt.
Zeichnet ein Notar im eigenen Namen, aber im Auftrage eines
Steuerpflichtigen Reichsbahn=Anleihe, ſo wird die Deutſche Reich
bahn=Geſellſchaft den Notar aus der Zeichnung nur inſoweit in
Anſpruch nehmen, als der von ihm Vertretene ſeinen
Verpflich=
tungen nachkommt, auch wenn der Notar bei der Zeichnung nicht
zu erkennen gegeben hat, daß die Zeichnung für fremde Rechnung
erfolgte.
Beſitzwechſel. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, iſt der
altbekannte Brauereiausſchank Hanauer Hof. Heinheimerſtraße 8,
in die Hände des Herrn Ludwig Gebhart übergegangen. G. wird
auf Grund ſeiner langjährigen Erfahrungen im Gaſtwirtsgewerbe
das genannte Lokal fachgemäß führen; er hat in früheren Jahren
große Betriebe, u. a. Elefanten in Worms (Wiggl) geleitet. Die
Eröffnung findet heute. Donnerstag, abends 8 Uhr, ſtatt.
— Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich geſtern abend Ecke Rhein=
und Neckarſtraße. Der 8jährige Schüler Helmuth Knapp hatte
ſich auf die Verbindungsketten eines Firmen=Laſtzuges geſetzt. Als
der Laſtzug Ecke der Neckarſtraße langſamer fuhr, ſtürzte der
Junge und wurde von dem ſchweren Anhänger überfahren.
Mi=
ſehr ſchweren Verletzungen mußte K. in das Krankenhaus gebracht
werden.
* Die Beſchränkungen des Poſtverkehrs mit dem Auslande. Die
Nachrichtenſtelle des Reichspoſtminiſteriums teilt mit: Infolge der
neuen Beſtimmungen über die Deviſenbewirtſchaftung ſind mit
ſofortiger Wirkung folgende Einſchränkungen im Poſtanweiſungs=,
Nachnahme= und Poſtauftragsverkehr mit dem Auslande
erforder=
lich geworden: Auf Poſtanweiſungen nach dem Auslande dürfen
jur gegen Vorweiſung eines amtlichen Reiſepaſſes von einem
Abſender monatlich insgeſamt höchſtens 200 RM. oder der
Gegen=
wert hiervon eingezahlt werden, ſofern nicht ein beſonderer
Ge=
nehmigungsbeſcheid eines Landesfinanzamts vorgelegt wird. Die
höhe des eingezahlten Betrages wird von den Annahmebeamten
in dem Reiſepaß unter Angabe des Tages und Beidrückung des
Aufgabeſtempels vermerkt. Nachnahmen (auf Briefſendungen
und Paketen) ſowie Poſtaufträge aus dem Auslande nach
Deutſch=
land ſind nur bis zum Höchſtbetrage von 200 RM. oder dem
Gegenwert hiervon zuläſſig. Nachnahmen und Poſtauftrage aus
ſem Auslande, deren eingezogene Beträge auf ein Ayſtſcheckkonto
n Deutſchland überwieſen werden ſollen, bleiben hiervon
unbe=
rührt. Auf Nachnahmen aus Deutſchland nach dem Auslande
darf von einem Abſender wonatlich insgeſamt höchſtens der
Gegenwert von 200 RM. auf ein Poſtſcheckkonto im
Beſtimmungs=
land der Nachnahmen überwieſen werden, ſofern nicht ein
beſon=
derer Genehmigungsbeſcheid eines Landesfinanzamts vorgelegt
wird.
Zur Haarpflege nur Spezial=Mittel! Eine Mißhandlung
Ihres lebenden zarten Haares iſt es, zu ſeiner Pflege
Reini=
gungsmittel zu verwenden, die für tote Gegenſtände beſtimmt
ſind. Denn es fehlen die kosmetiſchen Zuſätze, die den Aufbau
des Haares fördern, ſeine Schönheit und vor allem Geſundheit
erhalten! Alſo keine Experimente — dazu iſt Ihr ſchönſter
Schmuck, das Haar, zu ſchade!
Schönes und geſundes Haar verbürgt Ihnen die regelmäßige
Pflege mit Schwarzkopf=Extra, dem Haarglanz=Schaumpon, das
Ihr Haar geſund und kräftig erhält und ihm einen
wunder=
vollen Glanz verleiht. Schwarzkopf=Extra, dem „Haarglanz”
8ſtets beiliegt, iſt ein Spezial=Haarpflege=Mittel auf Grund
2 30 jähriger Erfahrung.
— Orpheum. Das Volksſtück „Mein Leopold” wird heute
Donnerstag zum vorletzten Male aufgeführt. Bei den
billi=
gen Preiſen von 60 Pf. an iſt jedem Gelegenheit geboten, die
Auf=
führung zu beſuchen.
Morgen Freitag. 16.. Oktober, findet
wegen anderweitiger Vergebung keine Vorſtellung ſtatt. (Siehe
Anzeige.)
Brlefkaſten.
Jeder Anftogs it die lehzte Bezugsguittung beizufügen. Nnonyme Anfragrn werden
nicht bsantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
W. hier. Dem Vermieterpfandrechte unterliegen einzig und
allein die dem Mieter gehörenden Sachen; vom Pfandrechte
wer=
den die Dritten gehörigen Sachen nicht ergriffen, die der Mieter
eingebracht hat. Das Pfandrecht ergreift mithin nicht
Gegen=
ſtände, an denen ſich der Verkäufer das Eigentum vorbehalten hat.
Wenn Sie auch gutgläubig waren, ſo iſt doch kein
Vermieter=
pfandrecht für Sie entſtanden.
Lokale Verauftalkungen.
Di Merter eiche
enden Netigen ſind gasſchlleßlich al” Hinweiſe auf Anzeigen
m Faſſe irgendwie als Deſprechung oder Kritit.
— Freunde der Darmſtädter Realanſtalten.
Wir laden unſere Gönner und Mitglieder auf Sonntag, den 18.
Oktober 1931. zum Ausflug nach Eberſtadt ein. Wir treffen uns
pünktlich um 2.30 Uhr am alten Südbahnhof und gehen dann
durch die Tanne nach dem Eberſtädter Galgen. Um rege
Beteili=
gung wird gebeten. Bei ſchlechtem Wetter findet der Spaziergang
nicht ſtatt. (Vgl. auch morgige Anzeige.)
Tageskalender für Donnerstag, den 15. Oktober 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.00 Uhr: „
Tann=
häuſer”, — Kleines Haus, 19.30 Uhr: „Die Quadratur des
Kreiſes. — Orpheum. 20.15 Uhr:
„Mein Leopold”,
onzerte: Zur Oper, Schloßkeller Sportvlatz=Reſt. am
Böllenfalltor, Herrngartenkaffee, Hotel Prinz Karl. Hanauer
Dof.
Kinovorſtellungen; Union= Helia= und Palaſt=
Lichtſpiele. — Vortragsſaal des Städt. Gaswerks,
Eliſabethenſtr. 25½, 20 Uhr: „Gas im Haushalt”.
Dg. Arheilgen, 14. Sept. Verkehrsunfälle. Auf
Frankfurter Straße bei den drei Brücken ereignete ſich am D
tag abend ein Verkehrsunfall. Ein Perſonenkraftwagen, der
2e
der Richtung nach Darmſtadt fuhr, hatte zwei Radfahrer
fahren, die aber keine Verletzungen davontrugen. Nur das
des einen Fahrers wurde beſchädigt. Während ſich der Fü
reienl
es Perſonenwagens mit dem Radfahrer über den Schade
lich einigte kam von hinten ein Laſtzug, der unmittelbar
der Unfallſtelle hielt. Nach einigen Minuten kam der Lieſ
wagen der „Drei=Glocken”=Nudel=Werke aus der gleichen Richtu
deſſen Führer ſeinen Wagen nun hinter dem Laſtzug zum Ste/
brachte. Während ſich die Inſaſſen des Lieferwagens nach v,
begaben, um nach dem eigentlichen Verkehrshindernis zu ſ=A/(averbu
kam ein Laſtwagen (der Wagen einer Darmſtädter Brauen
ebenfalls aus der Richtung Frankfurt, und fuhr auf den Lie
Zuſammenſtoß entſtand. Nach der polizeilichen Aufnahme
das Bierauto abgeſchleppt, während der ſtark beſchädigte
wagen heute nachmittag noch an der Unfallſtelle lag. Ver
amen bei dem Zuſammentreffen unglücklicher Umſtände alſo g
es Alter. Am
heun=
licherweiſe nicht zu Schaden.
Mittwoch konnte Frau Philippine Fleck Wwe., geb. Graf,
Auto=
3. Geburtstag in voller Rüſtigkeit begehen.
Motorradklub. An der am letzten Samstag durchge
teſſ
ten Nachtfahrt beteiligten ſich 6 Maſchinen mit 13 Perſonet
einem vorher ſchon beſtimmten Lokal in Dieburg wurde (
den ur
gehalten. Nach einigen gemütlichen Stunden daſelbſt kamen
die Teilnehmer um 4 Uhr früh am Sonntag wieder in
Heimatorte an. Auch hatte der Klub am Sonntag zum Fl
wagen auf, der den rechten Rain hinunter auf die Wieſen geſ.
Wre
dert wurde. Der Laſtwagen ſelbſt bog nach dem Zuſammen
nach rechts ab und geriet auf die Wieſen auf der rechten
*n
Auch die Inſaſſen dieſes Wagens kamen mit dem Schrecken dahl
und nur der Wagen wurde beſchädigt. Bei dem Lieferw
burde das Obergeſtell mit dem Führerſitz vom Fahrgeſtell
ſtändig abgeriſſen. Es war für die Inſaſſen ein Glück, daß ſie
Wagen kurz vorher verlaſſen hatten. Wahrſcheinlich hatte ſie
Führer des auffahrenden Laſtwagens bei dem geſtern abend
ſchenden ſtarken Nebel in der Entfernung verrechnet, wodurc)
Gtuten
in Darmſtadt 5 Maſchinen geſtellt, die dort die Kontrolle
die Stafetten übernommen hatten. Das Programm des K
für dieſes Jahr ſieht nunmehr noch zwei ſportliche Veranſta
gen vor, und zwar findet am Donnerstag. dem 15. Oktober, ab
8.30 Uhr, eine Geſellſchaftsfahrt nach Egelsbach ſtatt. und
Gedächtnisfahrt, die auf Samstag, den 25. d. M.. feſtgelegt w
Weiter ſind für den Winter verſchiedene Klub= und Unte
tungsabende vorgeſehen, worauf die Mitglieder jetzt ſchon
vohltätigkeitsveran
merkſam gemacht ſeien.
tung. Der Arbeiter=Geſangverein „Treue”, der kürzlich hier
vieraktige Drama „Die Waffen nieder”, nach dem gleichnam
Roman von Bertha von Suttner von Hans Engler für die B
em E
bearbeitet zur Aufführung brachte, wird dieſes Drama am
ſiſte
menden Sonntag, dem 18. Oktober, abends 8.30 Uhr,
Mi Nir
der Arbeiter=Wohlfahrt im Gaſthaus „Zum goldenen Löwe
jruſt
mals aufführen. In Anbetracht des guten Zweckes wäre der
nn w
anſtaltung ein guter Beſuch zu wünſchen, zumal der Eintrittsu
ſehr niedrig gehalten iſt. — Der Krieger= und Militſcirſe
verein lädt ſeine Mitglieder zu einer Mitgliederverſamm
ige 4
für Samstag, den 17. Oktober, abends, in das Gaſthaus
unn das
Krone” ein. .
Ein öffentlicher Aufklärungs=Vort
jahr
bei freiem Eintritt über Aſthma=, Rheuma=, Gicht=,
Ischias=
ſonſtige Leiden findet am Donnerstag abend (15. Oktober)ſhie deut
—
der
Die ſehr umfacke
Gaſthaus „Zum weißen Schwanen” ſtatt.
reiche Bücherei des Gewerkſchaftskartells, die ſich ſchon immſhurer von
einer regen Benutzung erfreute, wird am kommenden Sams
von
wieder eröffnet. Es wurden wieder etwa 30 neue Bücher mſ,
N
geſchafft.
. Griesheim, 14. Okt. Schlußübung der Frein)Peire
ligen Feuerwehr. Am Sonntag nachmittag 2.30 Uhr=
Deiſt.
tönte die Alarmſirne, die die Freiwillige Feuerwehr zu
Schlußübung zuſammenrief. Gegen 3.00 Uhr kamen die beiſey
Züge unter Vorantritt der Muſikkapelle zu ihrem Uebungs)en
im Hofe der alten Schule anmarſchiert, wo unter dem Komt
des 2. Kommandanten ein Fuß= und Geräte=Exerzieren ſtatt
dem auch die Gemeindevertretung und zahlreiche Zuſchauer beiw
fen. Anſchließend fand ein Brandangriff auf die hieſige K.
ſtatt, der den Zweck hatte, den Druck des Waſſers, das aus
Schlauchleitungen kam, zu prüfen. Bei dieſer Schnelligkeits)
fung ſei beſonders noch zu erwähnen, daß der erſte Waſſerſt”ſzuah
innerhalb 2 Minuten nach Abgabe des Signals einſetzte. In
M der Be
anſchließenden Verſammlung im Gaſthaus „Zum grünen Balſider wei
wurde der Feuerwehrmann Valentin Aßmus für 40jährige
Mitgliedſchaft zum Ehrenmitglied ernannt. Ferner wurden?
Feuerwehrmann Heinrich Stelz für 30jährige, die Feuerwehr!
Wilhelm Ludwig Engel und Georg Fickel für 20jährige und Meiche
Feuerwehrleute O
Geißler. V. Höhl und Robert Rauſch
Arbe
0jährige Mitgliedſchaft dekoriert.
Das Eröffnun
chießen des hieſigen Schützenvereins auf ſeiner neuen Scſelsbei
ſtandanlage erfreute ſich bei dem herrlichen Wetter eines
zahlreichen Beſuches, und fand die Anlage, die mitten im A
Del
hinter dem Felſenkeller liegt, allgemeine Bewunderung. Auf
ſeit
Schußbahnen wurde mit Kleinkaliber=Gewehren den ganzen 200
mittag hindurch recht fleißig geſchoſſen, und es wurden ganz
Ne
achtenswerte Leiſtungen hieſiger und auswärtiger Schützen, WAngen Wirku
zu der Einweihung der neuen Anlage aus Darmſtadt und Un
bung, ſowie aus dem Ried gekommen waren, erzielt. Ein gen
liches Beiſammenſein mit anſchließender Preisverteilung bi!
den Abſchluß. Für die vielen Beſucher der kirchenmuſikali
Abendfeier, in der evangeliſchen Kirche warl
eine große Freude, die Familie Kalbhenn, die vor etwa
Jahren ſchon einmal hier geſpielt hatte, zu hören. Sie ſpiel Karte
neiſtens Choralſätze nach alten Meiſtern, Nicolai. Schütz und 2
Krattz
Wundervoll klangen die vier Stimmen ineinander. Es gibt un
Wiſſens in Deutſchland nur noch ein Hornquartett, das ähnl
leiſtet, das Kuhlerquartett der großen Anſtalt in Bethel.
F. Eberſtadt. 14. Okt. Hohes Alter. Frau Katha
Dächert Witwe, die Mutter des verſtorbenen Maurermeiſters
Ziegeleibeſitzers Heinrich Dächert 2., wohnhaft Pfungſtädterſtr
feierte heute in körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 88
burtstag. — Gemeinderatsſitzung. Am Donnerstag,
. Oktober, abends 8 Uhr beginnend, findet im Rathaus
öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Zur Beratung ſteht 1
der Entwurf eines Nachtragsvoranſchlages für das Rj. 1931
Einhalten der Tauben zur Saatzeit. Auf Grund
Art. 39 des Feldſtrafgeſetzes hat die Bürgermeiſterei angeord
daß die Tauben während der Saatzeit, nämlich vom 15. d. M.
14 Tage lang eingeſperrt zu halten ſind.
Ober=Ramſtadt. 14. Okt. Gemeinderatsſitzu
Am Donnerstag, den 15. Oktober, abends 8 Uhr, findet
Sitzung des Gemeinderats ſtatt. — Säuglingsfürſor
Am Montag, den 19. Oktober, nachm. von 2—3 Uhr, wird
Zimmer 18 des Rathauſes Beratungsſtunde der Säuglingsfürſo
abgehalten. — Winterhilfe. Dieſer Tage fand eine Sitzl
der Vorſtände ſämtlicher Turn= und Sportvereine ſtatt, bei
hinſichtlich der Winterhilfe folgender Beſchluß gefaßt wurde:
geſamten hieſigen Geſangvereine veranſtalten am 8. Noven!
einen Volksliederabend, während die Turnvereine am 6. Dezem
mit einer ſportlichen Veranſtaltung aufwarten. Der Erlös die
Veranſtaltung ſoll der Winterhilfe zufließen. Weitere derar
Veranſtaltungen ſind noch in Ausſicht genommen.
An. Groß=Zimmern, 14. Okt. Ein Zeichen der 3
Es iſt ja heute keine Seltenheit mehr, daß vielen Gemeindefa
die Zahlungsmittel ausgehen und dadurch in Zahlungsſchwie
keiten geraten. Beſonders ſchwer ſind die Gemeinden belaſtet,
eine größere Anzahl Wohlfahrtserwerbsloſe haben, für die
bekanntlich die Gemeinden ſelbſt aufkommen müſſen. Sehr
2f
günſtig liegen in dieſer Hinſicht die Verhältniſſe für die Gemei
2
Groß=Zimmern, für die die Aufbringung ihrer ungeheuren So3?/ Wich
laſten ohne irgend welche ſtaatliche Unterſtützung weiterhin
möglich iſt. Um nun die Ausgeſteuerten nicht dem Elend pr
zugeben, greift die Gemeindeverwaltung zu einem Mittel,
an die Zeit der privaten Notenpreſſe erinnert. Die Geme
Groß=Zimmern gibt nunmehr an die Wohlfahrtserwerbsloſen
inen Teilbetrag der Unterſtützungen Gutſcheine aus. Dieſe O7
cheine werden bei der Gemeindekaſſe eingelöſt oder für rückſt0
dige Gefälle aller Art verrechnet. Die Gemeindeverwaltung bi!
Go
der Abnahme von Gutſcheinen keine Schwierigkeiten zu berei!
. Dieburg, 12. Okt. Geburtstagsfeier. Die 50Jähr
(Jahrgang 1881) hielten am Sonntag ihre gemeinſame Geburtsk!
eier ab. Vormittags war gemeinſame Beteiligung an der Meſſe ink
Wallfahrtskapelle. Abends fand im Rahmen eines gemiftliche
geift.t
menſeins die eigentliche Geburtstagsfeier im „Grünen Baum
*
Die Taubenſperre geht hier vom 15. Oktober bis 15. Nor=
Hering i. Odw., 14. Okt. Herr Heinrich Gärtner, be
begeht am Sonntag, den 18. Oktober, ſeinen 81. Geburtstag.
Ner A.
Nummer 286
Donnerstag, den 15. Oktober 1931
Seite 7
Babenhauſen, 13. Okt. Winterbildungsarbeit in
H.V. Die hieſige, überaus rührige Ortsgruppe des
Deutſch=
gtionalen Handlungsgehilfen=Verbandes hat vor einigen Tagen
hren Winterarbeitsplan bekannt gegeben. Im Vordergrund
ſeht natürlich die Berufsausbildung als wichtiges
Aufgaben=
ar
ſebiet. Folgender Plan iſt von der zielbewußten Leitung
zu=
runde gelegt: Es finden Lehrgänge unter Zuziehung
auserwähl=
er Lehrkräfte ſtatt in: „Engliſch für Anfänger , „Lackſchrift und
blakatſchrift”. „Der Kaufmann im Verkehr mit der Bank”. „Der
echſel im Dienſte des Kaufmanns. „Das Mahn= und Klage=
ſeſen . „Einheitskurzſchrift und Maſchinenſchreiben”
Beſichti=
kelbar j ung gewerblicher Anlagen und Vorträge ſind für die
Ertüch=
tgung des Kaufmannsgehilfen ebenfalls noch vorgeſehen. Neben
r Berufsausbildungsarbeit fehlen im Plan nicht allgemeinbil=
ende Veranſtaltungen. Erfreulich iſt, daß bei der
Einheitlichkei=
er Organiſation ein methodiſch durchdachter Aufbau des geſam=
Bildungsweſens dem einzelnen Teilnehmer einen ſicheren
Er=
lg verbürgt.
Cg. Reinheim, 14. Okt.
Bürgermeiſterverſamm=
ung. Unter dem Vorſitz des Herrn Regierungsrats Walter vom
Miey freisamt Dieburg tagten am vergangenen Montag hier im
Saal=
chte
„Zur Spitze” die Bürgermeiſter des Kreiſes, um durch ein
hu usführliches Referat des Vorſitzenden ſich mit den
Beſtimmun=
en der neuen heſſiſchen Landgemeindeordnung vertraut zu machen.
ſach einem gemeinſamen Mittageſſen erfolgte in der
Nachmit=
gsſitzung die Beſprechung wichtige Gegenwartsfragen der
Ge=
eindeverwaltung, insbeſondere des Ausgleichs der
Gemeinde=
endß hushalte, die durch die ſtets wachſenden Wohlfahrts= und
Für=
wodur yrgelaſten eine ſteigende Belaſtung erfahren und Gegenſtand
nuernder ernſter Sorge der Verwaltungen bilden.
Bau=
atigkeit. Dieſelbe war im laufenden Jahre entſprechend der
lgemeinen Lage am Baumarkt und den ſchwierigen
Geldbeſchaf=
tngsverhältniſſen auch hier recht gering. Es wurden im ganzen
ſer Neubauten errichtet, die zum Teil nunmehr ihrer Vollendung
ntgegengehen. Zwei davon wurden im Auftrage der hieſigen
zirksſparkaſſe auf ihrem zu dem früheren Sägewerk Stühlinger
hörenden Grundſtück errichtet und gehen in den Beſitz zweier
itereſſenten über. Bekanntlich bemüht ſich die hieſige
Bezirks=
farkaſſe ſchon ſeit mehreren Jahren durch verbilligte
Baudar=
ſen um die Beſeitigung der Wohnungsnot, ſo daß mit ihrer
ſilfe in dem hieſigen Bezirk ſchon eine ganze Reihe von
Eigen=
imen erſtellt werden konnte. Durch die Errichtung der
öffent=
hen Bauſparkaſſe durch die heſſiſche Girozentrale wurde dieſe
meinnützige Einrichtung vor einiger Zeit auf eine breitere
rundlage geſtellt und über das ganze Land ausgedehnt. An
ſauluſtigen fehlt es auch fernerhin nicht, wenn nur die
Geld=
bſchaffung nicht ſo unendliche Schwierigkeiten bereiten würde
nd die Zinsſätze im freien Geldverkehr auf ein erträgliches Maß
rückgeführt werden könnten.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 14. Okt. Oeffentlicher Vortrag.
orgeſtern abend fand hier im Gaſthaus „Zur Traube” ein Vortrag der
effentlichen Bauſparkaſſe (Abteilung der Landeskommunalbank=
Giro=
intrale für Heſſen) ſtatt. In ſeinen Ausführungen ſprach der Redner
30 uerſt über den Wert des ſogenannten kollektiven Bauſparens gegenüber
am m Sparen des Einzelnen. Er hob dann weiter hervor, daß die
wich=
ſte Forderung, die der Sparer an ſeine Bauſparkaſſe ſtellt, die For=
digt
0=
rung der Sicherheit, voll und ganz gewährleiſtet iſt dadurch, daß die
der kauſparkaſſe der öffentlichen Bankanſtalt angeſchloſſen iſt. Es wurde
un weiter geſprochen über das Grundſätzliche der Bauſparkaſſe. Die
larlehen werden verwendet in erſter Linie für Bauten, weiterhin für
ſebteilungen und zuletzt auch für Auslöſung von Hypotheken. Zwei
inge gehören zum Bauſparen, einmal das Sparen der Mitglieder und
hnn das Abwarten einer beſtimmten Zeit. 5 Zeitſpannen (6, 9, 12, 15
Jahre) ſind es, und entſprechend dieſer ſogenannten Tarifzeit kennen
deutſchen Bauſparkaſſen auch 5 Tarife für die Ein= und Abzahlungen
ei der Zuteilung der Vertragsſumme (der Betrag, den der
Bau=
ſarer von der Bauſparkaſſe zu erhalten wünſcht), die in der Regel
zwei=
al im Jahre erfolgt, iſt es im voraus genau beſtimmt, welcher Prozent=
* von Bauſparern jährlich zum Zug kommt. Bei Gleichberechtigten
etſcheidet das Los. Die kürzeſte Wartezeit iſt 3 bzw. bei Tarif 18 4
Mo=
ſtte, die längſte Wartezeit iſt die Tarifzeit ſelbſt. Die Auszahlung der
Vertragsſumme an den Bauſparer erfolgt erſt, wenn der letztere
nach=
iſt, daß er wenigſtens über 20 Prozent des geſamten Bauvorhabens
rfügen kann. Auch unperſönliche Bauſparverträge könnten abgeſchloſ
werden, z. B. können Gemeinden oder irgendwelche andere Ver
enigungen Bauſparverträge abſchließen mit der Abſicht, Häuſer zu
huen oder auch Hypotheken abzulöſen. Abſchließend ſprach der Redner
ſchüber den Lebensverſicherungsſchutz, die die öffentliche Bauſparkaſſe
ge=
hrleiſtet. Stirbt der Bauſparer nach Luteilung der Vertragsſumme
ſind ſeine Erben durch eine Lebensverſicherung geſchützt. Stirbt der
Guſparer nach Zuteilung der Vertragsſumme, aber bevor dieſe
aus=
wahlt iſt, ſo erhalten die Angehörigen die Vertragsſumme ganz
aus=
zahlt. Hatte die Auszahlung der Vertragsſumme ſchon ſtattgefunden,
der Bauſparer alſo ſchon abzahlungspflichtig, ſo ſind ſeine Erben von
der weiteren Abzahlung befreit.
R. Reichelsheim i. Odw., 13. Okt. Wiederherſtellung
s alten Reichelsheimer Schulhauſes
Das im
mmer dieſes Jahres abgebrannte Schulhaus, das Eigentum der
ſeichelsheimer Kirche war, ſoll wieder neu hergerichtet werden.
Arbeiten hierzu wurden auf dem Submiſſionswege vergeben,
d zwar durften ſämtliche Handwerksmeiſter aus den zur
Rei=
lsheimer Kirche gehörenden Ortſchaften ihr Angebot einreichen
A. Seidenbuch, 14. Okt. Lehrerwechſel. Da Herr Lehrer Krell
Dekret nach Klein=Gerau erhalten hat, wird er im Laufe dieſer Woche
t ſeiner Familie dorthin überſiedeln. Die Schulkinder und deren
tern ſehn ihn nicht gerne ſcheiden, da er ſich in ſeiner neunjährigen
Atigkeit deren Vertrauen erworben hatte, was ihm auch an ſeinem
uen Wirkungsort gelingen möge!
R Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 13. Okt. Der weit über ſeine
Hei=
mat hinaus bekannte frühere Schweinehändler Herr Georg Johann
Arras von hier beging am 14. d. M. ſeinen 82. Geburtstag und
iſt ſomit einer der älteſten Einwohner unſerer Gemeinde.
Hausſchlachtungen. In der letzten Zeit laſſen unſere
Land=
wirte ihr Jungvieh ſelbſt ſchlachten und verkaufen es pfundweiſe
in der Gemeinde. Dies iſt lediglich darauf zurückzuführen, daß
die Händler den Landwirten für das lebende Stück Vieh zu wenig
bieten. Durch eine ſolche Hausſchlachtung wird das Fleiſch unter
dem allgemeinen Ladenpreis verkauft und erzielen die Landwirte
hierdurch immerhin noch eine bedeutend höhere Einnahme. Daß
ſich dies auf die hieſigen Metzger nachteilig auswirkt, iſt nicht zu
vermeiden, denn bei der gegenwärtigen Zeit ſieht jedermann
darauf, wo er am billigſten einkaufen kann.
m. Beerfelden, 13. Okt. Die hieſige Molkereigenoſſenſchaft,
die auch die umliegenden Orte einſchließt, gibt ihre Vermögensbilanz
vom vorigen Geſchäftsjahr bekannt. Danach betrugen die Aktiva 4512
Mark, die Paſſiva 4145 Mark, ſo daß ein Reingewinn von 367 Mark
er=
ielt wurde; dabei iſt zu berückſichtigen, daß in den Paſſiven der
Reſerve=
fonds, die Betriebsrücklage und Geſchäftsguthaben der Genoſſen ſtecken.
Der Mitgliederbeſtand betrug am Jahresanfang 57, am Jahresende 54.
Die Geſchäftsguthaben der Genoſſen haben ſich im Laufe des Jahres
ver=
mehrt um 146 Mark, die Haftſumme verminderte ſich um 300 Mark; die
Geſamthaftſumme der Mitglieder betrug am Jahresende 5400 Mark.
* Fürth i. Odw., 14. Okt. Haſſia=Tagung. Am kommenden
Sonntag den 18. d. M., findet hier der Herbſt=Bezirkstag des Bezirks
Waldmichelbach-Fürth der Kriederkameradſchaft Haſſia ſtatt. Zunächſt
wird an dem Gefallenen=Denkmal, an dem das Präſidialmitglied Hans
Freund von Mainz eine Anſprache halten wird, der Toten gedacht
wer=
den. Dann ſchließen ſich in dem Gaſthaus „Zum Odenwald” die
ge=
ſchäftlichen Beratungen an, die ſich u. a. mit der Kriegsbeſchädigten=
Für=
ſorge, dem Kleinkaliberſchießen und der Förderung der Jugendpflege
befaſſen werden. Außer dem Bericht über den Verbandstag wird der
Bezirkstag auch einen Vortrag des Vertreters einer der mit der Haſſia
in Verbindung ſtehenden Verſicherungsgeſellſchaften entgegennehmen.
Mit Rückſicht auf die bedeutungsvolle Tagung kann mit dem Erſcheinen
vieler Haſſia=Mitglieder gerechnet werden.
Bb. Bensheim, 12. Okt. Das prächtige Herbſtwetter des
geſt=
rigen Sonntags führte Tauſende in die Berge und Wälder der
Bergſtraße und des Odenwaldes. Die Zahl der Spaziergänger
war außerordentlich groß, iſt es doch gerade jetzt wundervoll an
der Bergſtraße. Die Farbenpracht des Laubes bietet im
glitzern=
den Sonnenſchein ein unbeſchreiblich ſchönes Bild der erſterbenden
und ruhenden Natur, und die klare, ſtille Herbſtluft läßt das
Wandern zum Genuß werden.
Gernsheim, 14. Okt. Der von der Volksbank. G. m. b. H.
im „Roſengartenpalaſt” angeſetzten Generalverſammlung ging
eine von Mitgliedern einberufene und gut beſuchte Verſammlung
am Montag abend im Saalbau „Darmſtädter Hof” voraus. Hert
Friedrich Andres 2. hatte die Aufgabe übernommen, auf
Schuld=
ner und Gläubiger aufklärend zu wirken, und leiſtete auch eine
Vorarbeit für die ſtattfindende Generalverſammlung. Herr Andres
erläuterte die Tagesordnung der bekanntgegebenen außerordent
lichen Generalverſammlung. Zu Punkt 1 ſprach er über die
Bi=
lanz der Bank, insbeſondere über die Verluſtdeckung. Er war der
Anſicht, daß auf Grund der ihm bekannt gewordenen Schätzungen
der Verluſt zu hoch gegriffen ſei. Bezüglich des Punktes 2, Wahl
des Vorſtandes und des Aufſichtsrates, bewies der Redner den
Anweſenden, daß in dem neuen Vorſtand und Aufſichtsrat neben
den Gläubigern auch die Schuldner vertreten ſein müßten. Weiter
wurde über Zinſen und Schuldenabdeckung geſprochen. Bezüglich
des Punktes 3. Eröffnung des Vergleichsverfahrens wurde
er=
wähnt, daß die Eröffnung eines gerichtlichen Verfahrens
unbe=
dingt erforderlich ſei. Unter allen Umſtänden müßten Gläubiger=
und Schuldnerintereſſen auf einer Baſis vereinigt werden, um
die beiderſeitigen Intereſſen zu wahren. Ueber die zur
Tages=
ordnung der Generalverſammlung zu Punkt 4 ſtehende Aenderung
der Satzungen wurde ein greifbares Reſultat nicht erzielt. Bei
Punkt Verſchiedenes wurde insbeſondere der Kleinſparer gedacht,
damit unnötige Härten für den kommenden Winter erſpart wer=
— Für die für die Zeit von nach der Ernte 1931
den.
bis dahin 1943 neu verpachteten Gemeindegrundſtücke kann auf
Bekanntmachung der Bürgermeiſterei „nur derjenige Bürgſchaft
leiſten, der wirklich zahlungsfähig und über Grundvermögen
ver=
fügt. Ebenſo können auch ſolche nicht Bürge werden, die mit
der Zahlung des Pachtes aus 1929 und 1930 bzw. länger als ein
Jahr vom Fälligkeitstag, des letzten Pachtes ſich im Rückſtand
be=
finden.
Gernsheim, 14. Okt. In der geſtrigen Generalverſammlung
der Volksbank wurde folgender Vergleichsvorſchlag unterbreitet:
Sämtliche Gläubiger werden voll befriedigt. 2. Gläubiger mit
Forderungen bis zu 50 RM. werden vor Einleitung des
Ver=
gleichsverfahrens befriedigt. 3. Die erſte Rate ſoll mit 10
Pro=
zent der Forderungen am 1. Oktober 1932 fällig ſein, wozu
erſt=
mals zirka 54 000 RM. erforderlich ſind. Alle halb Jahre ſoll
als=
dann wiederum eine Rate mit 10 bzw. 15 Prozent fällig werden.
Von ſeiten der Generalverſammlung wurde der Verwaltung die
Vollmacht erteilt, auf dieſer Baſis mit dem Gläubigerausſchuß zu
verhandeln. (Wir kommen auf die Verſammlung ausführlich
zurück.)
Gernsheim a. Rh., 14. Okt. Waſſerſtand des Rheines
am Pegel in Gernsheim am 13. Oktober: 0.10 Meter; am 14. Okt.:
0.02 Meter.
Hirſchhorn a. N., 14. Okt. Waſſerſtand des Neckars
am Pegel in Hirſchhorn am 13. Okt. 1.63 Meter, am 14. Okt.:
1,65 Meter.
Landwirkſchaftliche Hochkulkur
im rhein=marniſchen Wiriſchaftsgebief.
Ein bedeutſames Problem.
Vor dem Bund Deutſcher Architekten in Frankfurt
ſprach dieſer Tage Stadtbaurat Niemeyer über das Problem der
Umſiedlung von Erwerbsloſen. Ausführlicher und deutlicher, als er es
ſonſt zu tun pflegte, erging ſich Niemeher im Anſchluß an die
Siedlungs=
vorhaben der Reichsregierung zu dem Projekt eines Zuſammenſchluſſes
des rhein=mainiſchen Intereſſengebietes. Kein
Schlag=
wort machte den auserwählten Kreis von Architekten begriffsſtutzig;
ſach=
lich und nüchtern zergliederte der Vortragende das Problem, um den
ganzen Fragenkomplex aus dem Dunſtkreis ſozial=ethiſcher
Stimmungs=
macherei in die klare Sicht einer veränderten Wirtſchaftsordnung zu
rücken.
Kein Wunder daher, daß der große Gedanke des Vortragenden in
ſeiner grundlegenden Tendenz, im Bereich der rheiniſch=mainiſchen
Ge=
gend dank der ſtarken klimatiſchen Vorzüge eine Landwirtſchaft mit
hoch=
wertiger Gemüſe= und Obſtkultur dem Ruhrgebiet mit ſeinem
ausge=
ſprochen induſtriellen Charakter entgegenzuſtellen, — eine aufmerkſame
Zuhörerſchaft fand. Die Oeffentlichkeit jedoch wird in hohem Maße
in=
tereſſiert ſein, zu hören, daß ſich die Frankfurter Anchitektenſchaft in
ihren berufenen Vertretern, verſtärkt durch Abordnungen aus den
Nach=
barſtädten Wiesbaden, Mainz, Darmſtadt, Offenbach und Hanau,
ein=
mütig hinter Stadtrat Niemeyers Projekt einer planmäßigen
Innen=
koloniſation ſtellte. Und nicht der Hinweis auf die ungewöhnlichen
Schwierigkeiten in der praktiſchen Durchführung der beabſichtigten
Sied=
lungen, nicht die Aufforderung zu ernſter, harter Mitarbeit, noch die
Ausſicht eines Verzichtes auf alle künſtleriſchen und äſthetiſchen Wünſche
zugunſten einer primitiven, aber ſoliden Bauweiſe mit rein
landwirt=
ſchaftlicher Zielſteckung, hielt die Verſammlung ab. auf die weitgehenden
Gedanken und Pläne Niemeyers einzugehen. Er konnte ſich mit
Genug=
tuung ſagen, daß er für die praktiſche Durchführung ſeiner Aufgabe die
volle Unterſtützung der geiſtigen Träger der Bauwirtſchaft zu gewärtigen
hat. Der Gedanke, das rhein=mainiſche Wirtſchaftsgebiet zu einem
Zen=
trum der Gemüſe= und Obſtverſorgung zu machen, und die zwei
Mil=
liarden zu mindern, die Deutſchland für den Import von Lebensmitteln
alljährlich an das Ausland zahlt, hatte Wurzeln in der Verſammlung
geſchlagen —
Da mit der Durchführung zugleich das Erwerbsloſenproblem einer
Umſiedlung auf das Land praktiſch angefaßt werden ſoll, hatte Stadtrat
Niemeher mit ſeiner Aufforderung zur tätigen Mitarbeit gewonnenes
Spiel. Man wird daher, im rhein=mainiſchen Wirtſchaftsgebiet, ſobald
die Nichtlinien über Finanzierung und Durchführung der
Siedlungsab=
ſichten herausgekommen ſind, in eine loſe Arbeitsgemeinſchaft der
Behör=
den und freien Architekten zur Förderung des Niemeyerſchen Planes
eintreten.
Rheinheſſen.
Aus Mainz.
* Zuchthaus für vorſätzliche Brandſtiftung. Vor dem Schwurgericht
der Provinz Rheinheſſen hatte ſich der Kaufmann Chriſtian Schmitt aus
Mainz und deſſen Ehefrau wegen vorſätzlicher Brandſtiftung zu
ver=
antworten. Die Angeklagten haben verſucht, zwei ihnen gehörige Häuſer
in Mainz in Brand zu ſetzen, um ſich in den Beſitz der
Brandverſiche=
rungsſumme zu ſetzen. Der Brand wurde von Hausbewohnern im Keime
erſtickt. Die Angeklagten beſtritten entſchieden die Tat und ſtellten den
Vorfall als einen Racheakt eines Hausbewohners hin. Nach zweitägiger
Verhandlung verurteilte das Gericht die Angeklagten zu je 11 Jahren
Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverluſt. Außerdem wurden die
Verurteil=
ten ſofort verhaftet.
Der Fall Richter vor dem rheinheſſiſchen Provinzialausſchuß. Der
Provinzialausſchuß der Provinz Rheinheſſen hatte ſich am Mittwoch mit
dem ſeltenen Fall der Entziehung einer ärztlichen Approbation zu
be=
ſchäftigen. Bekanntlich wurde der zuletzt in Bingen wohnhafte Arzt Dr.
Richter vom Schwurgericht Bonn am 12. Juli 1929 wegen Mordes und
Meineides zum Tode und einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die
Todes=
ſtrafe wurde in lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt, während das
rkenntnis auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer
beſtehen blieb. Nach § 53 der Gewerbeordnung kann die ärztliche
Approbation für die Dauer des Verluſtes der Ehrenrechte entzogen
wer=
den. Der Provinzialausſchuß gab dem Antrag des Kreisamts ſtatt, au
Grund dieſes Paragraphen Dr. Richter die ärztliche Approbation auf
Lebensdauer zu entziehen.
Ae. Worms, 14. Okt. 40jähriges Jubiläum der
evan=
geliſchen Vereine „Zur feſten Burg”. Am Sonntag, den
18. Oktober wollen die evangel. Vereine „Zur feſten Burg” in würdiger
und dem Ernſt der Zeit entſprechender Weiſe ihr 40jähriges Beſtehen
feiern. Der Verein, der auf dem Gebiet der Gemeindepflege ſchon ſehr
viel geleiſtet hat, kann auf 40 Jahre voller Mühen und Arbeit
zurück=
blicken; eine Zeit, die nutzbringend im Dienſte an Kirche und Gemeinde
war. Den Mittelpunkt des Feſtes ſoll der Hauptgottesdienſt darſtellen,
den Herr Oberkirchenrat Zentgraf halten wird. Am Vorabend des
Jubi=
läumsſonntags findet eine liturgiſche Abendfeier ſtatt, die den Auftakt
zur Feſtlichkeit in geziemender Weiſe bilden ſoll. Was die „Feſte Burg”
an ihren Feſttagen an Dankesgaben erhalten wird, ſoll der Not unſerer
Brüder im kommenden Winter zugute kommen. So verbindet das
Jubi=
läum mit der eigentlichen Feier ein Werk der Nächſtenliebe, das
hoffent=
lich durch die Wormſer Bürger anerkannt und gefördert wird.
Ah. Dorn=Dürkheim (Rheinh.), 13. Okt. Der Tod im Gär
keller. Nur mit Vorſicht ſoll ein Gärkeller betreten werden. Ein
Kind, das an einem Weinkeller vorüberkam, hörte ein Stöhnen und
Röcheln. Es holte ſchnell Hilfe herbei. Zwei Männer drangen unter
Einſetzung ihres Lebens in den Keller, und es gelang ihnen, einen
Tag=
köhner vor dem ſicheren Tode zu retten.
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aufge-
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Fußspuren bleiben nicht
mehr zurück. /erwache erzeugt
erfrischenden Tannenduft
und verursacht keine
Kopf=
schmerzen. /ewacte ist milde,
4
es greift Hände, Lack und
Farbe nicht an. ferwuchte ist zur
Pflege jedes Fußbodens, für
alle lackierten, polierten und
gebeizten Möbel, für
Leder-
sachen, Stein und Marmor,
farbige und Lack-Schuhe
ganz wundervoll. Das
be-
weisen Ihnen tausende
An-
erkennungen und vor allem
Ihr eigener Versuch.
PW. — 31 8
bohnert glänzend,
macht nicht glatt!
Donnerstag, den 15. Oktober 1931
Nummer 286
Seite 8
Dieſe Eiſenbahn ſoll verſchenkk werden.
Die Waldbahn Rupolding—Reit im Winkel,
eine kleine Lokalbahn an der öſterreichiſchen Grenze, ſoll — wie die bayeriſche Regierung erklären
ließ — verſchenkt werden. Der Empfänger ſoll ſogar noch 10 000 Mark dazubekommen, wenn er
den Bahnbetrieb weiter aufrecht erhält. Die 23 Kilometer lange Bahnſtrecke hat ſich nämlich,
obwohl ihre Tarife das Dreifache der gewöhnlichen Fahrtarife ausmachen, als unrentabel erwieſen.
Deutſchamerikaner ſammeln für die deutſchen Teilnehmer an der Olympiade 193
ſt
Prominente Teilnehmer bei einem Sportfeſt der
niſchen Alhletikklubs in New Yor
Von links nach rechts: Willy Rody, der gerettete deutſche Ozeanflieger; Dr. Paul Schwarz, der
deutſche Generalkonſul in New York; Paul de Bruyn, der hervorragende deutſchamerikaniſche Soſote d
Marathonläufer, und Chriſtian Johannſen, der Chefpilot des letzten deutſchen Ozeanfluges.
Um möglichſt vielen deutſchen Sportlern die Teilnahme an der Olympiade 1932 in Los Angeles Züuſteit, Die
ermöglichen, haben die Mitglieder des Deutſchamerikaniſchen Athletikklubs in ganz U. S.A. Spor=
Mitvo
feſte veranſtaltet, deren Erträge zugunſten der deutſchen Olympiade=Teilnehmer verwendet werſoren mit
den. Dem New Yorker Sportfeſt wohnten die geretteten deutſchen Ozeanflieger als Zuſchauer bei.mlun geno
beſpr
Reich und Ausland.
Kommerzienrat Dr. Heinrich Krumbhaar
zehn Jahre Vorſitzender des Vereins Deutſcher
Zeitungsverleger.
Der Verein Deutſcher Zeitungsverleger
wählte Dr. Heinrich Krumbhaar auf der
Dres=
dener Hauptverſammlung 1904 in den Vorſtand,
auf ſeiner Kölner Tagung im Herbſt 1921 berief
ihn der Vorſtand zum Vorſitzenden, welches Amt
er nunmehr 10 Jahre verwaltet. Dr.
Krumb=
haar iſt Vorſtandsmitglied im
Arbeitgeberver=
band für das deutſche Zeitungsgewerbe, Mitglied
des Präſidiums der Reichsarbeitsgemeinſchaft
der deutſchen Preſſe, Mitglied des Kuratoriums
des Inſtituts für das Zeitungsweſen an der
Univerſität Heidelberg, Vorſitzender des
Auf=
ſichtsrats der Handelsgeſellſchaft deutſcher
Zei=
tungsverleger und Mitglied des Aufſichtsrates
des Nachrichtenbüros des V.D.Z.V. und des
W. T.B. Von 1900 bis 1923 war er Mitglied
des Stadtverordnetenkollegiums ſeiner Vaterſtadt
Liegnitz, 1926 ernannte ihn die Deutſche
Akade=
mie in München zum außerordentlichen Senator,
1928 wurde er aus Anlaß der Einweihung des
Erweiterungsbaues der Techniſchen Hochſchule
Breslau auf einſtimmigen Beſchluß von Rektor
und Senat der Techniſchen Hochſchule zum
Ehren=
ſenator der Hochſchule ernannt.
Der Monſtre=Prozeß gegen die Brüder Sklarek hak begonnen
Ein Gauner, der es auf Pfarrer abgeſehen hat.
Frankfurt a. M. Vor einigen Wochen
wurde ein Kaufmann Ebner feſtgenommen, als
er einen Einbruch bei einem Geiſtlichen verübt
hatte. Er konnte damals in dem Augenblick, als
er durchs Fenſter ſprang, ergriffen werden. Der
Richter ſetzte aber den Dieb wieder in Freiheit.
Dieſe nützte Ebner dadurch aus, daß er neuerlich
mehrere Pfarrer ſchädigte. Er erſchien in
Woh=
nungen von Geiſtlichen, von denen er wußte, daß
ſie abweſend waren, und erklärte, beſtellt zu
ſein, weil ihm der Pfarrer bei der Abfaſſung
ſeines Lebenslaufes helfen wollte. In drei der
Polizei bekannten Fällen gelang es dem Dieb,
Wohnungsdiebſtähle zu begehen. In einem Falle
nahm er Bargeld mit, in einem anderen Falle
die Sammelbüchſe mit 25 RM. Inhalt.
Nun=
mehr hat der Richter endlich Haftbefehl gegen
Ebner erlaſſen. Es handelt ſich um einen ſchon
mehrfach mit den Behörden in Konflikt
gekom=
menen Menſchen.
Ein furchtbares Verbrechen rechtzeitig verhindert.
Heidelberg. Im Stadtteil Wieblingen
wurde in einer dem 35 Jahre alten Arbeitsloſen
Glink gehörenden, mit Stroh gefüllten Hütte die
acht Jahre alte Frieda Hiller mit
zuſammenge=
bundenen Händen, Würgemalen am Halſe und
einem Strohknebel im Munde bewußtlos
auf=
gefunden. Man vermutet, daß das Mädchen von
dem Täter in der Nacht beiſeite geſchafft werden
ſollte. Glink ſelbſt wurde als der Tat
verdäch=
tig verhaftet. Die Eltern des Kindes waren mit
Bauern auf dem Felde und erfuhren erſt am
Abend von der ſchrecklichen Tat. Das Mädchen
wurde in die Heidelberger Klinik übergeführt.
Der große Brand in Leheſten.
Weimar. Der 41 Jahre alte Landwirt
Ernſt Gölitzel, deſſen Beſitztum bei dem großen
Brand in Leheſten (Thüringer Wald) mit
abge=
brannt iſt, und ſein 22jähriger Sohn Erich, die
unter dem Verdacht ſtehen, den Brand angelegt
zu haben, ſind dem Gerichtsgefängnis Gräfental
zugeführt worden. Der Sohn hat ein Geſtändnis
abgelegt. Der Vater des Brandſtifters, der der
Anſtiftung dringend verdächtigt iſt, iſt ſtark
ver=
ſchuldet. Er hatte im Frühjahr ſein Anweſen
grundbuchamtlich auf ſeinen Sohn überſchreiben
laſſen.
Ein Kinderwagen mit Kind geſtohlen.
Leipzig. Nach einer Mitteilung der
Poli=
zei iſt am Dienstag mittag ein Kinderwagen mit
einem drei Monate alten Mädchen von
Unbe=
kannten vor einem Kaufhaus, wo der Wagen
ohne Aufſicht ſtand, weggefahren worden. Kind
und Wagen konnten bis in die ſpäten
Abend=
ſtunden nicht ermittelt werden.
Großfeuer auf einem holſteiniſchen Gut.
Neuſtadt (Holſtein). Auf dem Gut
Augu=
ſtenhof, bei Grube, brach vorgeſtern abend in der
Kornſcheune Feuer aus, das ſehr ſchnell auf die
anderen Scheunen und auf die Ställe überſprang.
Um 11 Uhr nachts ſtanden ſämtliche
Wirtſchafts=
gebäude des Gutes in Flammen. Alle
Feuer=
wehren der Umgebung wurden aufgefordert, da
die Gefahr beſteht, daß auch die Wohngebäude
Feuer fangen.
Blick auf die Anklagebank während der Verhandlung.
Von links nach rechts: Hinten der kommuniſtiſche Stadtrat Gäbel, vorn als Zweiter Willi Sklarek.
Hinten Bürgermeiſter Schneider, Rechtsanwalt Dr. Werthauer und vorn rechts: Leo Sklarek. —
Unter dem Vorſitz von Amtsgerichtsrat Dr. Kaeſſner begann in Berlin die Verhandlung gegen
die Brüder Sklarek und die von ihnen beſtochenen ſtädtiſchen Beamten. Die Dauer des Prozeſſes
iſt noch garnicht abzuſehen.
Der Calmette=Prozeß.
Wiſſenſchaftliche Diskuſſion. — Die Orienkierungsfragen der Sachverſtändigen.
Lübeck, 14. Oktober.
In dem Prozeß wegen des Lübecker
Kinder=
ſterbens beantwortete Dr. Altſtädt geſtern
mor=
gen zu Beginn der Verhandlung, die ihm
vor=
geſtern von Rechtsanwalt Dr. Frey geſtellte
Frage, weshalb er die Glyzerinſchutzimpfung und
die Calmette=Fütterung miteinander verglichen
habe. Dr. Altſtädt erklärte u. a., daß die
An=
ſchauung Glyzerinſchutzimpfung ſei ungefährlich,
BCG. ſei indeſſen gefährlich, nur bedingt richtig
ſein könne. Nach ſeiner Anſicht ſei das eine
Prä=
parat genau ſo gefährlich wie das andere.
Nachdem Dr. Altſtädt über die Ausdehnung
der Calmette=Fütterung in anderen Ländern
ge=
ſprochen hatte, ging die Ausſprache auf den
Stamm humaner Tuberkelbazillen aus Kiel über.
Auf die Frage Dr. Freys, ob die humanen
Ba=
zillen aus Kiel bezogen worden ſeien, um das
Calmetteverfahren in Lübeck zu korrigieren,
er=
klärte Dr. Altſtädt unter lebhaften
Zwiſchen=
rufen der Nebenkläger, daß er von dem
Vorhan=
denſein des Stammes humaner Bazillen erſt
nach dem Unglück Kenntnis erhalten habe. Nach
ſeiner Meinung ſei der Stamm aus Kiel bezogen
worden, um einen anderen Stamm humaner
Ba=
zillen zu erſetzen. Auf eine weitere Frage eines
Nebenklägers erklärte Dr. Altſtädt, daß das
Laboratorium in Lübeck für die Anlage von
BCG=Kulturen ausreichend geeignet ſei; auch die
Möglichkeit einer Trennung von BCG=Kulturen
und humaner Bazillen ſei durchaus gegeben. Im
weiteren Verlauf der Verhandlungen erwähnte
Dr. Altſtädt, daß er ſelbſt ſein im März
gebo=
renes Kind mit BCG. gefüttert habe; der
Zucke=
rungsſtock ſei, ſo erklärte er auf eine Frage, vom
Paſteur=Inſtitut in Paris bezogen worden.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung
ſtell=
ten die Sachverſtändigen verſchiedene Fragen an
Dr. Altſtädt, der betonte, daß er, nachdem das
Reichsgeſundheitsamt 2½ Jahre lang geſchwiegen
habz, habe annehmen können, daß beim
Reichs=
geſundheitsamt keine Bedenken beſtünden. Prof.
Dr. Kollo fragte darauf, weshalb er ſich nicht
vor Einführung des Verfahrens entweder mit
dem Reichsgeſundheitsamts oder mit den
Geg=
nern des BCG=Verfahrens in Verbindung geſetzt
habe. Dr. Altſtädt erklärte darauf, Prof. Dr.
Deyke und andere Lübecker Mediziner hätten
Autorität genug beſeſſen, um darüber zu
ent=
ſcheiden, ob das BCG. ſchädlich oder
unſchäd=
lich ſei.
Ueberraſchend trat dann eine kurze
Ver=
tagung der Verhandlung ein, in der über einen
Antrag der Sowjetregierung Beſchluß gefaßt
wurde, die beantragt hatte, einen offiziellen
Be=
obachter Sowjetrußlands als Zuhörer zu dem
Prozeß zuzulaſſen. Der Antrag wurde genehmigt
und die Verhandlung fortgeſetzt.
Dr. Altſtädt bekundete weiter, er habe den
Kampf gegen die Tuberkuloſe als ſeine
Lebens=
aufgabe angeſehen und Jahre hindurch mit Prof.
Dr. Deyke ſich ihrer Bekämpfung gewidmet. Es
ſei nicht beabſichtigt geweſen, in Lübeck ein
großes Experiment anzuſtellen.
Nach einer nochmaligen Erörterung der
Pa=
rallele zwiſchen Glyzerin= und Calmette=
Imp=
fung, wurde in die Mittagspauſe eingetreten.
Die Nachmittags=Verhandlung im Tuberkuloſe=
Prozeß.
Nach der Mittagspauſe richtete Dr.
Fried=
berger an Dr. Altſtädt die Frage, ob ihm
be=
kannt ſei, daß Calmette ſeine Gegner dadurch
herabzuſetzen verſuche, daß er ſie nicht als
Medi=
ziner betrachte. Dr. Altſtädt erwiderte, ihm ſei
dies unbekannt. Dr. Uhlenhuth, der dann
ver=
ſchiedene Fragen an Dr. Altſtädt richtete,
be=
tonte, daß nach ſeiner Meinung das BCG. ein
minderwertiges Mittel ſei. Im weiteren Verlauf
der Sitzung ſtellte Dr. Frey folgende formulierte
Anfrage: „Muß ſich ein Verwaltungsmediziner
in einem Falle wie dem vorliegenden aus
medi=
ziniſchen, wiſſenſchaftlichen, praktiſchen und
ver=
nünftigen Gründen entweder an das
Reichs=
geſundheitsamt, an das Kochſche Inſtitut oder
an die Staatliche Anſtalt für experimentelle
The=
rapie in Frankfurt a. M. wenden, um ſich über
die Methoden der Herſtellung und Prüfung
ſolcher Mittel vor ihrer Ausgabe zu
über=
zeugen?‟ Darauf erhob ſich der Verteidiger Dr.
Altſtädts und bat das Gericht, die Zuläſſigkeit
dieſer Frage abzulehnen. Seinem Klienten gab
der Rechtsanwalt den Rat, falls die Frage
zuge=
laſſen würde, ſie nicht zu beantworten. Auf eine
diesbezügliche Frage des Vorſitzenden erklärte
Dr. Altſtädt, er lehne es ab, auf dieſe Frage
ein=
zugehen, da ſie bereits in anderer Form mehrfach
beantwortet worden ſei.
Das Gericht beſchloß, Geheimrat Dr.
Biele=
feldt, den ehemaligen Präſidenten der
Landes=
verſicherungsanſtalt der Hanſeſtädte, für morgen
vormittag zu laden. Die Verhandlung wurde
darauf auf morgen vormittag vertagt.
Marga v. Etzdorf zum Rückfluge nach Deutſchland
geſtartet.
Tokio. Die deutſche Fliegerin Marga v.
Etzdorf, die ſich ſechs Wochen in Tokio
aufge=
halten hatte, iſt geſtern vormittag um 10.20 Uhr
(Tokioter Zeit) auf dem Flugplatz Haneda zum
Rückflug über Oſaka-Korea—China—Indien
geſtartet. Eine große Volksmenge jubelte der
Fliegerin herzlich zu. Frl. v. Etzdorf
beabſich=
tigt, ſich einige Wochen in Oſaka aufzuhalten, wo
ſie das landſchaftlich ſchöne Kanſai=Gebiet
auf=
ſuchen wird.
Maſſenerkrankungen an Parakyphus
in Wien.
ufts
imnkti
Eachkennt
Frage de
80 Aerzte und Pflegerinnen
betroffen.
Rel
Wien. Im Wiener Allgemeinen Kranken Ueber da
haus ſind während der letzten zwei Tage ungédan Kade
fähr 80 Aerzte und Pflegerinnen unter E-Kzumate
ſcheinungen von Brechdurchfall und Fieber
erhierungs=
krankt. Wenn auch die bakteriologiſche Unter, das ihr
ſuchung noch nicht abgeſchloſſen iſt, ſo ſpricht doM Larmſtadt,
alle Wahrſcheinlichkeit dafür, daß es ſich Umw am 9
Paratyxhus handelt. Die Erkrankungen habenſ
ſelbſtverſtändlich einen gemeinſamen Urſprung
und zwar in der Perſonalküche des Spitals. Fü
den Spitalbetrieb beſteht keine Gefahr, da di
Patienten aus andern Küchen verköſtigt werder,mauensver
ühr das
wndung de
Der Rei
Ozeanflieger Johannſen und ſeine Begleiter
in Hamburg.
Hamburg. Das Hapag=Motorſchiff „Sy/ 419 anb
Louis”, mit den drei Ozeanfliegern Johannſen
Fody und Veiga an Bord, iſt in Hamburg ein
getroffen. Eine größere Menſchenmenge hätte ſid
am Kaiſer=Wilhelm=Hafen zur Begrüßung ein
gefunden. Johannſen iſt der Anſicht, daß Ozear
flüge niemals ohne Funkgerät unternomme
werden ſollten. Ozeanpiloten müßten unbeding
blindfliegen können. Im übrigen plant Johanr
ſen, wie er erklärte, die baldige Wiederholun
des Ozeanfluges. Am Mittwoch mittag finde
ein Empfang der geretteten Ozeanflieger dur
den Hamburger Senat im Rathaus ſtatt.
ſrhandlung
tau iſt au
nder 193
dem un
ſinung des
gen und
*
hitlunge
Neuer ſchwerer Unfall durch Grubenſenkung.
Saarbrücken. Die Grubenſenkungen vo
Schnappach, die, abgeſehen von den Verheerun
gen an Gebäuden, ſchon manches Unglück verurn
ſacht haben, führten am Mittwoch erneut z
einem ſchweren Unfall. Durch den Einbruch de
Erdreiches in der Hauptſtraße wurde ein Gas
rohr undicht. Das Gas drang durch die Mauer
eines Hauſes in die Wohnungen zweier Häuſe
ein. Am Mittwoch morgen fand man fünf Per
ſonen beſinnungslos in den Wohnungen au=
Zwei von ihnen konnten durch Rettungsmannd
ſchaften wieder zur Beſinnung gebracht werden
Ein 72jähriger Penſionär und zwei Kinder in
Alter von 14 und 10 Jahren wurden ins
Kran=
kenhaus gebracht. Auch ſie ſcheinen mit dem
Leben davonzukommen.
mmſtadt
He
Deutſcher Dampfer an der mexikaniſchen Küſte
aufgelaufen.
New York. Wie aus Mexiko berichtet wird.
iſt der deutſche Dampfer „Antiochia” auf de
Höhe von Siſal (Yucatan) auf einen Felſen auf
gelaufen. Von Progreſo aus iſt ein Schleppe
zur Hilfeleiſtung abgegangen.
Im
n,
Der alarmrufende Geldſchrank.
Der Erfinder Ferdinand. Dobroſz
vor ſeinem Geldſchrank.
Auf der Wiener Meſſe wurde ein Geldſchrank mkl Ims
einer ſenſationellen neuen Alarmvorrichtung um
gezeigt, die das Einbrechen wohl künftig m‟
möglich machen wird. Es handelt ſich um eine
in den Schrank gebaute Vorrichtung, die elek=
99e—
triſche Wellen nach allen Seiten ſendet. Soball
ſich nun eine Perſon dem Safe nähert tritt eine LRſe,,
Alarmvorrichtung in Kraft.
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Grafenſtraße 39.
H
A
Mittageſſen 80 und reichlich.
Metzgerei Antbes
Karlſtr. 27. (14715a
Nummer 286
Donnerstag, den
Ein dritker Eiſenbahnanſchlag auf dem Schuldkonto Malnſchkas?
Anzbacher Zengen erkennen in dem Berhafketen den Täker wieder.
Malaſchta ii Berydt.
Kriminalrat Gennat iſt mit
Kriminalkom=
glar Dr. Berndorff vom Berliner
Polizeipräſi=
ſm mit der Nordbahn aus Berlin in Wien
wekommen und hat ſich unmittelbar nach ſeiner
hrunft in das Sicherheitsbüro begeben, wo er
iie längere Unterredung mit dem Vorſtand des
Zerheitsbüros, Hofrat Wahl, und dem
Refe=
eren Oberkommiſſar Dr. Böhm hatte. In der
ſrer redung wurden Kriminalrat Gennat die
heltate der bisherigen Erhebungen mitgeteilt.
drach hatte Kriminalrat Gennat Gelegenheit,
um Verhör mit Matuſchka beizuwohnen.
Die=
eVerhör bezog ſich hauptſächlich auf den
Auf=
alt Matuſchkas in Berlin. Matuſchka machte
were Angaben. Nach Schluß des Verhörs
er=
uſte eine weitere Beſyrechung der genannten
New Y9c hizeibeamten, der auch der Vertreter der
Bu=
z dellſuſter Oberſtadthauptmannſchaft, Polizeirat
Schweinitzer, beiwohnte. Dabei wurden die
gesſihultate der Erhebungen bezüglich der
Atten=
bei Jüterbog und Bia Torbagy eingehend
hutert. Dieſe Beſprechungen werden fortgeſetzt
S)/Mittwoch vormittag haben die Berliner
ihren mit dem ungariſchen Polizeifunktionär
ſchauer h
Mung genommen, um das
Unterſuchungsmate=
zu beſprechen. Nunmehr geht das Verhör
uuſchkas in Anweſenheit der reichsdeutſchen
hizeifunktionäre weiter, die durch ihre
Orts=
ein Sachkenntnis in der Lage ſind, insbeſondere
Frage der Teilnahme Matuſchkas am Jüter=
boger Attentat zu klären. Ein abſchließendes
Ur=
teil über die Schuld Matuſchkas könne man jetzt
noch nicht abgeben. Die Tätigkeit der
reichsdeut=
ſchen Polizeifunktionäre in Wien gewinne
da=
durch an Bedeutung, erklärt Gennat, daß dies
der erſte Fall ſei, bei dem die Kriminalpolizei
dreier Staaten, Deutſchlands, Oeſterreichs und
Ungarns, auf Grund der auf dem letzten
inter=
nationalen Polizeikongreß feſtgelegten
grundſätz=
lichen gemeinſamen Richtlinien an der
Aufklä=
rung eines Verbrechens arbeiten. Gleichzeitig mit
Polizeirat Gennat und Kriminalkommiſſar
Bern=
dorff ſind, zwei höhere Beamte der Deutſchen
Reichsbahn in Wien eingetroffen, um Auskünfte
an die Polizeibehörde erteilen zu können. Am
Donnerstag begeben ſich die deutſchen Beamten
nach Budapeſt, um dort ihre Arbeiten
fortzu=
ſetzen.
Im Laufe des geſtrigen Nachmittags wurden
alle Perſonen, die während der Suche nach dem
Urheber des Attentats von Anzbach in Nieder=
Oeſterreich als Zeugen vernommen worden ſind,
Matuſchka gegenübergeſtellt. Bei Anzbach waren
Ende Juli Schwellen auf die Eiſenbahnſchienen
gelegt worden. Vier Zeugen ſtellten die große
Aehnlichkeit Matuſchkas mit dem damaligen
Tä=
ter feſt. Ein ſicheres Erkennen wird dadurch
er=
ſchwert, daß der Täter damals einen Verband
um das Geſicht trug.
Der Polizeipräſident Dr. Brandl teilte
Preſſevertretern mit, daß bei der
Gegenüberſtel=
lung Matuſchkas mit den Zeugen des Anzbacher
Attentats alle vier Zeugen übereinſtimmend er=
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armſtadt,
tober 1931.
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16. Okt. 1931,
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1
Schreib=
nentiſch.
ber 1931.
ſarmſtadt, de
nn,
ichtsvollziehers
Stellvert:
adt.
Portner
15. Oktober 1931
Seite 9
des Matuſchka einen Mann, der ihn zwei Tage
nach dem Jüterboger Anſchlag in Caputh
an=
geſprochen und nach dem Wege nach Potsdam
gefragt hatte.
Deutſchland verzichtet auf die Auslieferung
Matuſchkas?
Die deutſchen Behörden haben, wie verlautet,
auf die Auslieferung Matuſchkas zugunſten
Un=
garns verzichtet. Matuſchka dürfte, wie weiter
verlautet, ſchon am Montag an Ungarn
aus=
geliefert werden.
Die gemeinſam mit Wien in Budapeſt
ge=
führten Ermittlungen haben ergeben, daß die
Ausſage Matuſchkas, er ſei am Tage des
Anz=
bacher Eiſenbahnanſchlags in Budapeſt geweſen,
auf Wahrheit berubt.
Der „griechiſche Landru” zum Tode verurteilt,
Atben. Der „griechiſche Landru”, Pieton
Xantios, iſt vom Athener Schwurgericht nach
viertägiger Verhandlung zum Tode verurteilt
worden. Xantios hatte ſich im Laufe weniger
Jahre fünfmal verheiratet und ſeine fünf Frauen
ermordet, um ſich in den Beſitz ihrer Vermögen
zu ſetzen. Während der Verhandlung kam es
wiederholt zu erregten Szenen im Gerichtsſaal
und vor dem Gebäude, da die Menge den
Mör=
der lynchen wollte, ſo daß zu ſeinem Schutz ein
ſtarkes Polizeiaufgebot bereitgeſtellt werden
mußte.
Erdbeben auf einer Südſeeinſel.
London. Ein ſchweres Erdbeben hat auf
Malaita, einer der Inſeln der Salomon=Gruppe,
ſchweren Schaden angerichtet. Die Hafenanlagen
in Saa, ſämtliche dortigen Häuſer der Europäer
und der größte Teil der ſonſtigen Gebäude
wur=
den zerſtört. Die erſten Nachrichten hierüber
wurden durch den Dampfer „Mentoro” auf
drahtloſem Wege nach Sidney übermittelt.
klärt hätten, daß ſie in Matuſchka den Attentäter
von Anzbach wieder zu erkennen glaubten.
Ma=
tuſchka ſelbſt leugnet noch immer, der Täter von
Anzbach zu ſein. Was das Attentat von
Jüter=
bog betreffe, lägen gegenüber Matuſchka bereits
zahlreiche ſchwerwiegende Indizien vor. Sofort
nach Ankunft Gennats wird das Material
ge=
ſichtet werden. Dann werde man mit den neuen
Beweiſen an Matuſchka herantreten. Man hoffe,
daß dann ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt
werde.
War Matuſchka in Caputh?
In der Ortſchaft Caputh bei Potsdam, die
ſchon in den erſten Erörterungen über das
Jüterboger Attentat genannt wurde, und wo erſt
vor wenigen Tagen größere Sprengſtoffmengen
gefunden worden ſind, hat ſich vorgeſtern ein
dort wohnhafter Chauffeur, der als zuverläſſig
gilt, beim Amtsvorſteher gemeldet und
mitge=
teilt, er erkenne in den veröffentlichten Bildern
Polizeiliche Aufnahmen
des Wiener Ingenieurs Silveſter Matnſchka,
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Donnerstag, den 15. Oktober 1931
Seite 11.
Spoct, Spiel und Jucnen
Der Spork des Sonnkags.
„Lo5 Angeles ladel zur Olympiade ein!“
Die Raſenſpiele beherrſchen das Programm.
dermiet Es iſt auch im Sport Herbſt geworden. Leichtathletik, Tennis,
rſerſtr „hin ſowie Schwimmen und Radfahren auf offenen Bahnen ſind vom
torogramm verſchwunden, das nun ganz von den Raſenſpielen
ytſcht wird. Daneben macht auch noch die Hallenſaiſon etwas mehr
eit 34 Aſich reden.
b. 3i
Fußball.
bt, el.0
an 12 /Beſt= und Südoſtdeutſchland tragen in Breslau das noch ausſtehende
vermietchrundenſpiel um den DFB.=Pokal aus. Die ſehr gute
Nhmkeutſche Elf dürfte vor einer Ueberraſchung geſchützt ſein. — In
0 Zim.nbdeutſchland werden die Verbandsſpiele auf der ganzen Linie
ſeſetzt, es gibt wieder einmal ein vollſtändiges Programm. Das
der Vereine tritt bereits in die zweite, alſo entſcheidende Serie
Ulmmtssiele ein. Im einzelnen ſpielen: Main: Kickers Offenbach
tem Haukracht Frankfurt, Germania 94 Frankfurt — Rot=Weiß Frankfurt,
zu bermie) Heuſenſtamm — VfL. Neu=Iſenburg, Sp.Vgg. 02 Griesheim —
deryſtr 22138 Hanau, FSV. Frantfurt — Union Niederrad; Heſſen: SV.
tery/Darmſtadt — Viktoria Walldorf, Olympia Lorſch
Zim kug Urberach, FC. Langen — SV. Wiesbaden, FSV. 05 Mainz
zu vkannia Worms, Wormatia Worms — Kaſtel 06; Rhein: Amicitia
heim — Phönix Ludwigshafen, Sp.Vgg. Mundenheim — FC. 08
bel lnheim, Sp.Vgg. Sandhofen — VfL. Neckarau, SV. Waldhof —
Sandhauſen, VfR. Mannheim — FG. Kirchheim; Saar: Boruſſia
hirchen — VfR. Pirmaſens, Saar 05 Scarbrücken — Weſtmark
FC. Idar — SV. 05 Saarbrücken, 1. FC. Kaiſerslautern —
ds) Pirmaſens, Sportfreunde Saarbrücken
FV. Saarbrücken;
FC. Nürnberg, FC. Bayreuty
(ſtruß.)bayern: VfR. Fürth — 1
ag. Fürth FV. Würzburg — ASV. Nürnberg, Bayern Hof —
2hurger Kickers, FC. Schweinfurt —Sp.Vgg. Weiden;
Süd=
rſtraße 151
ern: DSV. München — 1860 München, Bayern München —
dim zu vk. ulm, VfB. Ingolſtadt — Wacker München, Schwaben Augsburg
ſeutonia München, Jahn Regensburg — FC. Straubing;
Würt=
berg: Union Böckingen — Stuttgarter Kickers, FV. Zuffen=
— FC. Birkenfeld, FC. Pforzheim
VfB. Stuttgart,
Sport=
a Ledf
berm.
Das Endſviel um die Deutſche Handballmeiſterſchaft 193132
wird am 5. Juni ausgetragen; die Damen ermitteln ihren
Deut=
ſchen Meiſter bereits am 22. Mai.
Der Deutſche Motorradfahrer=Verband hält ſeine
Jahresver=
ſammlung am 31. Oktober und 1. November in Dresden ab.
Eintracht Frankfurt wurde vom Verbandsgericht verurteilt,
an Bayern München die Summe von 3419,13 Mark aus den
Ein=
nahmen des Wiederholungsſpieles um die ſüddeutſche Meiſterſchaft
zu zahlen.
Frl. Krahwinkel (Eſſen) gewann beim Tennisturnier in
Meran den Lenz=Pokal der Damen durch einen 0:6, 8:6. 6:1=Sieg
über die ſchweizeriſche Pokalverteidigerin Frl. Payot.
Im Ceſarewitch, dem 3600 Meter langen Handicap bei den Rennen
in Newmarket, kam „Noble Star” unter Fred Fox zum Siege.
Bei der zweiten Leiſtungsabnahme um die deutſche Mannſchafts=
Meiſterſchaft im Gewichtheben blieb der Titelverteidiger Boruſſia Köln
mit 2780 Pfund erheblich hinter der Leiſtung von Siegfried Eſſen zurück.
Jules Ladoumegue, der ſechsfache franzöſiſche Weltrekordmann,
wurde mit dem Großen Sportpreis von Frankreich für das Jahr 1931
ausgezeichnet.
Geſchäftliches.
Gr. 36 4.8
de Eßlingen — VfR. Heilbronn, SV. Feuerbach — Germania
von 0akingen; Baden: VfB. Karlsruhe — Phönix Karlsruhe SC.
von 09urg — Karlsruher FV., Sp.Vgg. Schramberg — FC. Mühlburg,
ſewalzt ᛋſtheinfelden — Freiburger FC., FC. Villingen — FC. Raſtatt.
Handball.
von 35cm Handball konzentriert ſich das Intereſſe auf die Zwiſchen=
eirhaufen, .de um den DSB.=Pokal. Süddeutſchland mit ſeiner
ſeſchloſen, 1ſ umentier=Elf” wird in Weißenfels einen harten Kampf mit den
ſhſtraßeſpielten Mitteldeutſchen zu beſtehen haben, Weſtdeutſchland dürfte
oer d sadih)ichen zu einem knappen Sieg über Norddeutſchland kommen. —
Lurner haben ein Repräſentativſpiel zwiſchen Bayern und
temberg nach Landshut angeſetzt, Ungarn und Oeſterreich
AcEUhn in Budapeſt einen Länderkampf aus, dem am Tage vorher ein
atten 0,0ekampf Wien — Budapeſt vorausgeht.
atten 1,0/ie ſüddeutſchen Verbandsſpiele werden fortgeſetzt: Main:
3 Offenbach — Tgſ. 01 Höchſt, TSV. Langen — VfR. Schwanheim,
Rot=Weiß Frankfurt, VfL. Sachſenhauſen —
ſacht Frankfurt
1436 Frankfurt; Hefſen: TSV. Braunshardt — Polize
dr. Südrhein: Poſt Wiesbaden — FSV. G5
mſtadt:
. Hakoah Wiesbaden — Kreuznach 02.
Hockey.
In der Reichshauptſtadt gibt es ein Städteſpiel Berlin —
Mün=
bei dem die Bayern kaum an einer Niederlage vorbeikommen
Rugby.
Nie Meiſterſchaftsſpiele in Süddeutſchland bringen im
Main=
folgende Mannſchaften zuſammen: Eintracht Frankfurt — RV.
wach, TV. 60 Frankfurt — BSC. 99 Offenbach, Stadt=SV. Frank=
Viktoria Aſchaffenburg.
Leichtathletik.
in den Kreiſen des ſüddeutſchen Verbandes finden die
Herbſt=
läufe ſtatt. — In der Landwirtſchaftlichen Halle zu Offen=
(Baden) gibt es erſtmalig ein Hallenſportfeſt, das eine ganz
vor=
e Beſetzung gefunden hat.
Radſport.
zhum mimmt auch in Deutſchland die Hallenſaiſon ihren Anfang. Im
liner Sportpalaſt gibt es ein 100=Kilometer=Mannſchafts=
— Die Dortmunder Weſtfalenhalle bringt zur
ſung Dauer=Rennen.
Verſchiedenes.
Berliner Schlittſchuhklub gibt ein weiteres Eishockey=Gaſt=
Schwimm=Klubkämpfe gibt es in Karls=
Paris.
zwiſchen Neptun Karlsruhe und Göppingen 04, ſowie in Stutt=
Dir
wiſchen Schwaben Stuttgart und Karlsruher SV. 99.
hgsabnahmen für die deutſche Meiſterſchaft im
Mannſchafts=
ſchtheben werden mit einer Abnahme bei Sp.Vgg. Nord
Ber=
ſtgeſetzt.
Pferdeſport.
Arf der Bahn in Grunewald wird der Große Preis der Republik
Weitere Galopprennen gibt es am Sonntag in Dresden,
und Paris.
Ve
Zonstins
hmsäEc5
9
Krigrin
4
Eines der Einladungsplakate,
die von der Stadt Los Angeles, in der 1932 die große Olympiade
ſtattfindet, überall verbreitet werden. Neben der Aufzeichnung
der in den letzten drei Jahrzehnten ungeheuer geſtiegenen
Bevöl=
kerungsziffern der kaliforniſchen Stadt ſtehen die einladenden
Worte darauf: „Sonne, Obſt und Blumen das ganze Jahr.
Wollen Sie nicht hinfahren?”
Fußball.
Union Darmſtadt—Germania Ober=Roden.
Im weiteren Verlaufe der Verbandsſpiele empfängt Union
am kommenden Sonntag, 2.30 Uhr den derzeitigen mit Vorſprung
führenden, noch ungeſchlagenen Tabellenführer Germania Ober,
Roden auf der Rennbahn. Die Gäſte ſpielten in der vergangenen
Saiſon im Südmainkreis ſchon eine beachtliche Rolle. Dieſes Jahr
ſcheint die Mannſchaft, wieder im Kreis Starkenburg,
unaufhalt=
ſam der Meiſterſchaft zuſteuern zu wollen. Sie iſt die einzige
unge=
ſchlagene Elf des ganzen Kreiſes, was zur Genüge die Stärke
der Mannſchaft dokumentiert.
Anders dagegen bei Union,
die anſcheinend das Siegen verlernt hat, aber auch von großem
Pech verfolgt iſt. Der Grund liegt darin, daß Unicn in der
gan=
zen Saiſon durch
Spielerverletzungen, Umſtellungen, Sperren uſw.
ſehr gehandicapt war und noch iſt. Doch dürfte am kommenden
Sonntag auf der Rennbahn trotz aller Umſtände ein Großkampf
bevorſtehen; denn wir glauben nicht, daß die Spielſtärke beider
Teams ſo unterſchiedlich iſt, wie der Tabellenſtand beſagt, um
einen glatten Sieg der Gäſte im voraus zu akzeptieren. Der
Spielverlauf wird es ja zeigen.
Um 10 Uhr vormittags 1 Jgd.=Weiterſtadt. 11 Uhr
Sonder=
mannſchaft—Stegmüller=Mannſchaft, 13 Uhr 2. Jgd.—3. Jgd.
Sportverein 98.
SC. Ober=Ramſtadt — SV. Lengfeld 4:3 (1:2).
500 Zuſchauer ſahen einen feſſelnden und abwechſlungsreichen Kampf,
den Ober=Ramſtadt verdient mit obigem Ergebnis für ſich entſcheiden
konnte. Es hat ſomit die Vorrunde ungeſchlagen beendet. Der
Gaſt=
geber, mit Erſatz für den rechten Verteidiger und Rechtsaußen, konnte
ſich in der erſten Halbzeit nicht zuſammenfinden. Während der
Rechts=
außen ſich gut einfügte, fand ſich der rechte Verteidiger, der aus dem
Sturm zurückgenommen wurde, nicht zurecht, er leiſtete ſich zahlreiche
Fehlſchläge, die kritiſche Momente am Ober=Ramſtädter Tor verurſachten
Als er nach der Pauſe mit dem Halblinken wechſelte, war er bedeutend
beſſer, was ſich ſehr vorteilhaft für die ganze Mannſchaft auswirkte, ſo
daß der Gaſtgeber nach der Pauſe klar im Vorteil war. Die Gäſte
hat=
ten eine gut eingeſpielte Mannſchaft zur Stelle, die in ſportlicher ſowie
ſpieleriſcher Hinſicht den beſten Eindruck hinterließ. Der Schiedsrichter
leitete einwandfrei. — 2. Mannſchaften 3:2 für Lengfeld. — 1. Jugend
— 2. Jugend Darmſtadt 98 0:4.
Sp.Vgg. 04 Arheilgen — FC. Viktoria Griesheim.
Am kommenden Sonntag 14.30 Uhr empfängt Arheilgen die
Vik=
toria Griesheim zum fälligen Verbandsſpiel am Arheilger Mühlchen,
Die Griesheimer haben ſchon immer in Arheilgen mit vorbildlichem Eifer
gekämpft. Im letzten Jahre konnte Viktoria durch dieſen Eifer einen
Punkt aus Arheilgen mitnehmen. Zu berückſichtigen iſt noch, daß
Gries=
heim vom Ende der Tabelle weg will — Stark zu beachten iſt die
der=
zeitige Schwäche der Arheilger, allerdings erſatzgeſchwächt, ſo daß der
Ausgang des Spieles völlig ungewiß iſt. Die Arheilger, die in 5
Heim=
ſpielen bereits 3 nur unentſchieden geſtalteten, ſeien ernſtlich gewarnt
und ſollten das Spiel nicht ſo leicht nehmen wie das letzte gegen
Pfung=
ſtadt, ſonſt iſt es um die Spitze in der Tabelle geſchehen. Vorher
ſpie=
len die Reſerven, anſchließend die A.H.=Mannſchaften.
Junge Hausfrau! Ihre Großmutter hat’ ſchon als
altes, bewährtes Hausmittel gegen Huſten und Erkältungen heiße
Milch mit 3—6 aufgelöſten Sodener Paſtillen gereicht. Verſuchen
Sie das Gleiche bei Ihrem kleinen Liebling und Sie werden
fin=
den, daß die Huſtenbeſchwerden alsbald nachlaſſen bzw.
ver=
ſchwinden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 15. Oktober.
15.30: Stunde der Jugend.
17.05: Nachmittagskonzert. Mitw.: G. Lenzewſki (Violine), E. J.
Kahn Klavier).
anſchl. Neue Tanzmuſik auf Schallplatten
18.
rof. Dr. Pache: Walter Flex=Gedenkſtunde.
190.
V. Jantſchge: Das unruhige Indien.
19.45: Deutſche Humoriſten.
20.15: Unterhaltungskonzert. Philharmoniſches Orcheſter Stuttgart.
6 21. Prozeß der Mata Hari. Hörſpiel von Ernſt Löhr.
Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.35: Volkslieder. England und Schottland. Ausf.: V. Orſim (
Te=
nor). Verbindende Worte: H. Rosbaud.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 15. Oktober.
10.10: Schulfunk: Wie Tiere ſich waſchen, baden und pußzen.
15.00: Kinderſtunde: Kunterbuntes aus Sachſen.
15.45: Dr. Gertrud Haupt: Bericht von der Tagung des Bundes
Deutſcher Frauenvereine.
16.00: Min.=Rat Weil: Der Rundfunk im Dienſt der ländlichen
fortbildungsſchule.
Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Lotz: Die Formenwelt der Technik.
18.0
Prof. Dr. v. Müller: Deutſcher Charakter und deutſche
Geſchichte.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
18.55:
Wetter für die Landwirtſchaft
19.0
0: Dr. h. c. Schurig: Wie werden jetzt die Rübenblätter als
futter und auch als Dünger am beſten verwertet?
19.30: Dr. Deri: Die Plaſtik.
19.5
5: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00; Dr. Böhme: Das Problem der Kalenderreform.
20.30: Budapeſt: Europäiſches Konzert. Ausf.: F.
Szekelyhidy
(Tenor). Damen=Terzett Geſchwiſter Stojannowits. Budapeſter
Konzert=Orcheſter.
22.00; Wetter=, Tages= und Sportnachrichten
anſchl. Femina: Tanzmuſik. Tanzorcheſter Paul Godwin und Tango=
Orcheſter El Aquilar.
Velerberſchl.
Einen Eishockeyſieg errang der Berliner Schlittſchuhelub bei ſeinem
zweiten Auftreten in England am Dienstag in Southampton gegen
eine engliſche Auswahlmannſchaft mit 7:0 (2:0, 2:0, 3:0).
In Europa angekommen iſt die „Tilden=Compagnie‟. Die erſten
Spiele im „Tennis=Zirkus” finden am 21. Oktober in Paris ſtatt.
Die von der Nordſee vorgedrungene kühlere Luft iſt bis in unſeren
Bezirk vorgedrungen und hat wechſelhafte Bewölkung verurſacht, in
Mittel= und Norddeutſchland bereits auch Niederſchläge. Gleichzeitig iſt
der hohe Druck über den Britiſchen Inſeln, welcher ſich mittlerweile
noch weiter aufgebaut hat, oſtwärts gewandert, ſo daß Deutſchland
er=
neut in den Bereich gelangt. Dabei wird anfänglich die kühle Luft
noch leichte Bewölkung verurſachen, jedoch dürfte das Wetter wieder
be=
ſtändig und mehr aufheiternd ſein. Zwiſchen Tag und Nacht
verſchär=
fen ſich die Temperaturgegenſätze, wobei die nächtliche Ausſtrahlung
einen Rückgang verurſachen dürfte, ſo daß Bodenfroſtgefahr beſteht.
Ausſichten für Donnerstag, den 15. Oktober: Anfänglich etwas
wech=
ſelnd wolkig, aber mehr und mehr aufheiternd, trocken, im ganzen
kühler, nachts Temperaturrückgang bis in Gefrierpunktsnähe.
Ausſichten für Freitag, den 16. Oktober: Nachts Bodenfroſtgefahr
und lokale Frühnebel, tagsüber heiter und mild.
Hauptſchriftleitung: Rudelf Maupe
Verantworttich für Polltkk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich um
lueland und Heſſiſche Nachrichten: Max Stree
für Sport: Karl Böhmann
für den Handel: Dr.
H. Que iſch; für den C
hlußdlenſt: Andreas Bauer; für
ſe Gegenwart”
gesſplegel in Bild und Wort: Dr. H”
ert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen
Kuble
Oruck und Verlag: C.C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Fch unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
lanzen
er, Ratten,
ſuſe vertilgt
r Garantie
Amme auch
uswärts
w. Tiſcher
mmerjäger,
ogſtraße 5
enreferendar
Nachhilfe in
m. u. Phyſik
ernimmt
Be=
ſtig. v.
Schul=
wen. Ang
a. d. Gſchſt.*
Kapellmſtr.
Repetitions
Einſtud. v
urrt. und
En=
ſowie erſt=
Klavierunter=
Anfang,n.
Nchr.
Uebe
u. Konzert=
Auch
pri=
lungeb. unter
a. d. Gſchſt.
Kurzſchrift,
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Anakkurſe
Ne
15. Okto=
November.
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Unterlagen ſeweils ichnellſiens zurück=
(1605a
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine
Original=
eugniſſe einſenden.
Nummer 286
blatte
Tglllhſe
Donnerstag, den 15. Ofk/(
Kursrückgang im Börſenverkehr.
Reaktion auf die Effekkenſteigerungen des Vorkages. — Die Abwickelung der ſchwebenden Termin=
Engagemenks. — Vor Ablauf der Friſt für die Amneſtie=Zeichnungen.
Berliner und Frankfurker Effekfen=
Freiverkehr.
Der amerikaniſche Banken=Pool.
Nachdem jetzt die Ausſicht auf eine Reichstagsmehrheit für die
Regie=
rung Brüning ſich gebeſſert hat, und nachdem die geſtrige Rede Dr.
Brünings bei Zuhörern und Preſſe einen recht guten Anklang gefunden
hat, mußte die Tendenz des geſtrigen Freiverkehrs in Berlin eine
Reak=
tion erleiden. Die Befürchtungen, die durch die Schachtrede ausgelöſt
waren, und die zu einer Flucht in die Sachwerte geführt hatten, traten
wieder in den Hintergrund, und das Geſchäft ebbte weſentlich ab. Schon
in den vorgeſtrigen Abendſtunden gaben die Standardwerte
mehrpro=
zentig nach, und auch geſtern gingen die Kurſe weiter zurück, ſo daß ſie
ſchließlich bis zu 5 Prozent unter den Höchſtkurſen von vorgeſtern lagen.
Jetzt wurden auch die in der letzten Zeit vernachläſſigten Momente aus
der Wirtſchaft wieder einer Kritik unterzogen, und beſonders der
Rück=
tritt des preußiſchen Finanzminiſters wurde auch heute noch diskutiert,
zumal man jetzt über die Gründe dieſer Abdankung genauer informiert
iſt. Er ſoll ſich dagegen geſträubt haben, daß ein erſt vor kürzerer Zeit
ſaniertes weſtdeutſches Kreditinſtitut weitere Beihilfe bekomme.
Um die Weiterführung der Kupferbetriebe der Mansfeld A.=G. zu
ermöglichen, haben die Gewerkſchaften um eine weitere Senkung der
Tariflöhne um 10 Prozent eingewilligt. Dadurch ſind die
Voraus=
ſetzungen für eine neue Hilfe ſeitens des Reiches bzw. Preußens
ge=
ſchaffen. Ueber die Abwicklung der ſchwebenden Termin=Engagements
bei der Liquidationskaſſe, die ja bekanntlich eine freiwillige war, lauteten
Es ſteht jedenfalls feſt,
die Nachrichten in der Preſſe widerſprechend.
daß ſeitens der Banken bedeutend mehr zur Ablieferung angeboten
wor=
den iſt, als abgenommen werden konnte. Die Quoten wurden hierbei
ziemlich individuell feſtgeſetzt. Als Kurſe für die Abwicklung lagen die
ſeinerzeit am 15. September dieſes Jahres feſtgeſetzten
Liquidations=
kurſe zugrunde, die natürlich bei den meiſten Papieren bedeutend höher
waren als die heutigen Freiverkehrskurſe. Auch heute fanden
zahl=
reichere Zeichnungen auf die neue ſteuerfreie Reichsbahnanleihe ſtatt,
wobei ſicherlich mitſprach, daß heute die Friſt für die
Amneſtiezeich=
nungen abläuft.
Durch eine königliche Verordnung wurde geſtern eine Herabſetzung
des Notendeckungsſatzes in Dänemark auf nur 33½/; Prozent beſtimmt.
Auch im weiteren Verlaufe ſchwächten ſich die Kurſe erneut ab,
wo=
bei die Umſätze in den Hauptwerten wieder einen größeren Umfang
an=
nahmen. Die vorgeſtrigen Gewinne ſind hiermit zum größten Teile
wieder verloren gegangen. Am Geldmarkt blieben die Sätze
unver=
ändert, am Deviſenmarkt zogen der Gulden um 10 Pfg., Danzig und
Rehkjavik um je 20 Pfg., Stockholm um 50 Pfg. und Wien um 75 Pfg.
an. Sonſt hielten ſich die Veränderungen in engſten Grenzen. Deviſe
Wien notierte geſtern 55,75, d. h., das Disagion liegt ſchon weit unter der
Hälfte der Vorwoche. Die Eröffnung der geſtrigen Londoner Börſe
war ſtetig; es fehlte aber angeſichts der allgemeinen Unſicherheit jegliche
Unternehmungsluſt.
Auch in den Nachmittagsſtunden beſchränkte ſich das Geſchäft, das
allerdings immer geringer wurde, auf die Hauptwerte, die Nentenmärkte
lagen weiter ſtill, nur Liquidationspfandbriefe waren gefragt. Die
Kurſe hielten ſich etwa auf dem ermäßigten Mittagsniveau. Die
Geld=
verhältniſſe bleiben unverändert, die Nachfrage iſt trotz des
bevorſtehen=
den Medio eher weiter zurückgegangen, und nur am Privatdiskontmarkt
kam der Termin in einigem Angebot zum Ausdruck. Die Ausſichten für
die Wiederaufnahme eines amtlichen Börſenverkehrs ſind bisher nocl
nicht gebeſſert. Auch der Antrag der Maklerſchaft betreffs des
Freiver=
kehrs in den Börſenräumen ſoll bei dem Zehner=Ausſchuß des
Börſen=
vorſtandes noch nicht vorliegen. In ihrer geſtrigen Sitzung hatte dieſe
Kommiſſion jedenfalls nur techniſche Fragen zu erledigen, die ſich in
erſter Linie auf Hilfsmaßnahmen für die Makler uſw. bezogen haben
dürften. Auf Grund der Deviſenlage bei der Reichsbank, die ſich zwar
in den letzten Tagen etwas gebeſſert haben ſoll, iſt von dieſer Seite
immer noch der Hauptwiderſtand gegen die Börſeneröffnung zu
er=
warten.
Die National Credit Corporation, der auf Anregung des
Präſi=
denten Hoover kürzlich gebildete Banken=Pool, iſt geſtern in Dover im
Staate Delaware gerichtlich eingetragen worden und wird unter dem
Vorſitz ihres Präſidenten Buckner von der New York Truſt Cy. am
kommenden Samstag ihre erſte Sitzung abhalten. In der nächſten
Woche ſoll der Pool dann die erſten Darlehen geben. Der Präſident des
Amerikaniſchen Bankier=Verbandes, Harris Haas, kündigte nach einer
Unterredung mit dem Präſidenten Hoover an, daß der dem Pool zur
Verfügung ſtehende Betrag von 500 Millionen Dollar jederzeit um
weitere 1 Milliarde Dollar erhöht werden könne, wenn ſich dies als
not=
wendig erweiſen ſollte.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 14. 9kkober.
Von den ſtarken Kursſteigerungen, die im vorgeſtrigen
Telephon=
verkehr in Frankfurt a. M. zu hören waren, ſcheint geſtern bereits
wie=
der ein großer Teil verloren gegangen zu ſein, nachdem am Nachmittag
des Vortages niedrigere Kurſe genannt wurden. Die entſchiedenen
Er=
klärungen Dr. Brünings im Reichstag haben die Beunruhigung über
eine Aenderung des wirtſchaftspolitiſchen Kurſes etwas zurückgedrängt,
ſo daß infolgedeſſen ein Abflauen der Angſtkäufe feſtzuſtellen iſt. Im
Zuſammenhang damit blieb die Umſatztätigkeit geſtern weit geringer
als vorgeſtern, zumal auch von dem ſchwachen New Yorker Börſenſchluß
Zurückhaltung ausging. Die führenden Papiere des Aktienmarktes
wur=
den gegenüber den vorgeſtrigen Höchſtkurſen um etwa 3—5 Prozent
ſchwächer genannt. Von den Realiſationen wurden beſonders
Elektro=
papiere in Mitleidenſchaft gezogen.
Am Renten= und Pfandbriefmarkt herrſchte dagegen etwas
zuver=
ſichlichere Stimmung vor, und die Kurſe wurden eine Nuance höher
ge=
ſprochen. Mit mehr Jutereſſe begegnete man den
Liquidationspfand=
briefen, die bis zu 2 Prozent feſter lagen.
Die Auslandsbörſen.
Die heutige Londoner Börſe zeigte zu Beginn eine unſichere
Tendenz, doch waren die Kursveränderungen nur gering.
Die Londoner Börſe war im Verlaufe feſter, doch griff gegen Schluß
eine gewiſſe Unſicherheit Platz. Amerikaniſche Werte verloren bis zu
5 Dollar. Beſonders ſchwach veranlagt waren Nadio Corporation.
Am internationalen Deviſenmarkt lag das Pfund geſtern mit
3,88 gegen den Dollar ziemlich unverändert. In Amſterdam
er=
öffnete die Reichsmark kaum ſtetig, ſie wurde jedoch ſpäter in
Nachwirkung der Erklärung des Reichskanzlers feſter. Der
fran=
zöſiſche Franc war heute etwas leichter.
Die Brüſſeler und die Pariſer Börſen tendierten bei ſehr ruhigem
Geſchäft im allgemeinen in ſehr feſter Haltung. Durch die Rede
Brü=
nings, die in Finanzkreiſen mit Befriedigung aufgenommen wurde, i
in gewiſſem Maße die Unſicherheit, die durch die jüngſten Ereigniſſe in
Deutſchland entſtanden war, beſeitigt. Die Amſterdamer Börſe war
gegen Schluß etwas ſchwächer, da Material an den Markt kam. An der
Nachbörſe entwickelte ſich lebhaftes Geſchäft in Philips, die bis 67
an=
zogen; die Saiſonbelebung in der Nadioninduſtrie, in der, wie bereits
berichtet, Arbeitereinſtellungen vorgenommen wurden, ſtimulierte.
Die New Yorker Börſe war zu Beginn bei geringer
Unternehmungs=
luſt ſchwächer.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Produkkenberichte.
Der deutſche Außenhandel im Sepkem
Rekord=-Ausfuhr von rund 400 Millionen Mart
Der in der Außenhandelsſtatiſtik für September ausgewi=
Umfang der deutſchen Ein= und Ausfuhr iſt durch die in Gr
britannien und anderen Ländern erfolgte Loslöſung der ver
denen Währungen vom Goldſtandard noch nicht ſtärker beein
worden. Die Warenbewegung der letzten Septemberwoche,
weit ſie möglicherweiſe Preis= und Mengeneinbußen ſchon un
lag, wird im weſentlichen erſt in den Oktoberausweiſen enthe
ſein. Gleichwohl ſteht auch ſchon das Septemberergebnis
lich im Zeichen der ſich immer mehr verſchärfenden Wirtſchaftst
Die Einfuhr iſt mengenmäßig ſchwach geſtiegen, wertmäßig
weſentlich — von 454 auf 448 Mill. RM. — gefallen. Die
fuhr beträgt im September 812 Mill. RM. gegen 776 Mill.
im Vormonat; hinzu kommen Reparationslieferungen im 2
von 23 Mill. RM. (im Vormonat 26 Mill. RM.). Die Han/”
bilanz im September ſchließt alſo mit einem Ausfuhrüberd
von 363 Mill. RM. (Auguſt 322 Mill. RM.) ab: einſchliel
der Reparationsſachlieferungen überſteigt der Wert der ins
land abgeſetzten Waren die Einfuhr um 387 Mill. RM. (im
monat 348 Mill. RM.). Die Steigerung der Ausfuhr geht
das ſaiſonmäßig erwartete Maß hinaus. Sie zeigt ſich dem A
nach im weſentlichen bei den Fertigwaren, deren Abſatz um
Mill. RM. zugenommen hat; dieſe Ausfuhrzunahme hat bei e
gegenüber dem Vormonat im Durchſchnitt um 4 Prozent ge
nen Preisniveau für die Fertigwaren ſtattgefunden. Bei der
fuhr haben Rohſtoffe und halbfertige Waren erneut ſtark,
zwar um 16 Mill. RM., abgenommen, während die Einfuhr
Lebensmitteln und Fertigwaren geſtiegen iſt.
vor 1i0
M.
1M.
Feener
Ra
Frtel.
FaiM
P
in zer
M und
Steuerfreie Reichsbahnanleihe. Mit dem heutigen Tage
(15. Oktober 1931) läuft die Amneſtiefriſt ab. Wer alſo noch heute
ſteuerfreie Reichsbahnanleihe zeichnet und den Erwerbspreis
voll=
ſtändig und rechtzeitig gemäß der Bekanntmachung der Deutſchen
Reichsbahngeſellſchaft zahlt, erlangt alle mit dem Anleiheerwerb
verbundenen ſteuerlichen Vergünſtigungen, nämlich Befreiung
von der Selbſtanzeige, Befreiung von ſämtlichen
Steuernachzah=
lungen und Befreiung von Strafe. Wer jedoch die perſönliche
Zeichnung bei den Zeichnungsſtellen (Reichsbankanſtalten,
be=
ſtimmte Banken und Reichsbahnkaſſen) ſcheut, kann ſich bei der
Zeichnung auch durch einen Notar vertreten laſſen, der den
Na=
men des Auftraggebers nicht zu nennen braucht, ſondern im
eigenen Namen für den Auftraggeber zeichnet und auch zur
Aus=
ſtellung der Amneſtiebeſcheinigung berechtigt iſt.
Gläubigerverſammlung der Bornheimer Bank. Wie der
Verwal=
tungsausſchuß der illiquid gewordenen Bornheimer Bank e. G. m. b. H.
mitteilt, ergibt ein aufgeſtellter Status Verpflichtungen in Höhe von
1010000 RM. Bei ſehr ſcharfen Abſchreibungen iſt ein
Einlagever=
mögen von 775 000 RM. vorhanden. Es ergibt ſich ſomit ein
rech=
neriſcher Verluſtſaldo von 235 000 RM. Da hierbei jedoch das
Eigen=
vermögen von 53 000 RM. nicht berückſichtigt iſt, erhöht ſich dieſe Ziffer
auf 288 000 RM. Ein Konkurs ſoll unter allen Umſtänden vermieden
werden.
Auch Dyckerhoff u. Söhne genehmigt die Fuſion mit Wicking. Die
angekündigte Geſellſchafter=Verſammlung der Dyckerhoff u. Söhne G. m.
b. H. in Amöneburg hat, wie wir erfahren, einſtimmig die Genehmigung
des Einbringungsantrages für ſämtliche Aktiven und Paſſiven der
Dyckerhoff u. Söhne gegen Ueberlaſſung von 16 Mill. RM. Aktien an
die Wickingſche Portland=Zement= und Waſſerkalk=Werke A.=G. bisher
Münſter in Weſtf., erteilt. Durch dieſen Beſchluß der Geſellſchafter=
Verſammlung iſt der Zuſammenſchluß der beiden Unternehmungen
nunmehr verfekt geworden. Die Dyckerhoff=Gruppe erhält bekanntlich
17 Mill. RM. Wicking=Aktien, wobei, wie wir noch hören, eine Mill,
RM. für die Einbringung der holländ. Dyckerhoff=Tochtergeſellſchaft, der
N. V. Dyckerhoff Zement Handelsmatſchapii im Haag, erfolgt. Die erſte
konſtituierende Aufſichtsrats=Verſammlung hat die von uns
angekün=
digte Vorſtandsbeſetzung beſchloſſen.
Güterſendungen nach Oeſterreich. Nach einer im Sinne der neuen
Deviſenverordnung erlaſſenen Verfügung des Bundesminiſteriums für
Handel und Verkehr dürfen Eilgutſendungen, Frachtgutſendungen und
Expreßgutſendungen, die im Auslande nach in Oeſterreich gelegenen
Beſtimmungsbahnhöfen aufgegeben werden, mit Nachnahmen nach
Ein=
gang nicht belaſtet werden.
Fuſion von zwölf amerikaniſchen und ausländiſchen
Schiffahrtsgeſell=
ſchaften. Laut „Herald Tribüne” werden Maßnahmen für eine
Ver=
ſchmelzung von zwölf amerikaniſchen und ausländiſchen
Schiffahrtsgeſell=
ſchaften getroffen, die zuſammen über 180 Perſonendampfer und
Kauf=
fahrteiſchiffe mit einer Bruttotonnage von 15 Millionen To. verfügen.
Dieſer Plan ſtellt die größte Fuſion in der Geſchichte der amerikaniſchen
Handelsſchiffahrt dar denn es handelt ſich um Geſellſchaften, deren
Schiffe von den Häfen des Atlantik und Pczifik nach Europa, dem
Orient und rund um die Welt fahren.
Zueneer
Hruiſe.
unn g
alles
* Die deutſche Außenhandelsbilanz ha ſsiſſie ſe
den letzten Monaten von Monat zu Moſhe ſie
einen erheblichen Ausführungsüberſchuß WWorte
zeitigt, Ueberſchüſſe, die durch ein ſtarkes Abgleiſſser Ma
der Einfuhrziffer mit ausgelöſt werden. Für 80 Uinen
tember hat man nun einen Rekordexport von rund 400 Aſſaen abl.
onen herausgerechnet. Gegenüber dem Vormonat ergibt en Sie zu
eine Steigerung, die zwiſchen 60 und 70 Mi
onen liegt. Wie lange dieſe Exportſteigersnädige
allerdings anhält, läßt ſich noch nicht üb
ſehen. Die Pfundkriſe wird ſich ſchon in allernächſter
wenig angenehm bemerkbar machen. Sie hat in England be
dazu geführt, daß eine ſtattliche Anzahl von Arbeitsloſen
geſtellt werden konnte. Zu berückſichtigen iſt im allgeme
daß die Ausfuhr zuſtark georoſſelten Preiſen
ſich geht und oft dem Zweck dient, Deviſen hereinzubekom
Die Umſtellung zum vermehrten Export wird aber auch
Umſtellung im Inneren zur Folge haben müſſen. Ein typi
Beiſpiel dafür iſt die 10prozentige Lohnſenkung im Mansfuſſilſce
Bergbau, die auf der einen Seite die Erhaltung der Ku/ zuh.:
gruben und die Entlaſſung von mehreren Tauſend Arbe
verhindert, auf der anderen eine vermehrte Kupfereinfuhrſwſiche ſrat
Gſilaſiage
dem Auslande unnötig macht. Da der innerdeutſche Be
ganz enorm iſt und ſeine Befriedigung mehrere Millionen Allannt la
beiter noch beſchäftigen könnte, wird es die erſte Aufgeſtuvenſtö
der Regierung ſein müſſen, in der nachdrücklich /ſeeſtet wie
Weiſe für eine Preisbildung zu ſorgen, di kin 7
möglich macht, daß deutſche Käufer deut
Waren erſtehen können und deutſche Gruſ femer
ſtoffe billig zum Weiterverarbeiten zu erb
ten ſind. Die Vorausſetzung dafür bewegt ſich aber au //1prachtel
Linie, die beim Mansfelder Bergbau eingeſchlagen iſt.
*
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
In 1931 hat man erſtmalig die Produktion von Konſerve
Deutſchen Reich ſtatiſtiſch erfaßt. Danach wurden in Heſſen 12
1/1) Doſen Spargel, 308 000 Doſen Erdbeeren und 20 000
Stachelbeeren hergeſtellt.
Die zum Hoeſch=Konzern gehörende Spateneiſen=Grube „E
zecher Zug” hat wegen völliger Stockung des Abſatzgeſchäfts
Stillegungsantrag zum 1. November geſtellt. Von der Stille
werden etwa 700 Bergleute, die zurzeit noch in der Grube beſt
tigt ſind, betroffen.
Die Däniſche Nationalbank iſt durch einen königlichen Eilgenfertige
ermächtigt worden, die Golddeckung des Notenumlaufs von 50 /ndſeeseel
331y Prozent herabzuſetzen.
and=Schel
Die engliſche Arbeitsloſenziffer hat ſich während der leMland=Fahll
e Sbiege
e echlei
180
Frankfurter Produktenbericht vom 14. Oktober. An der
Getreide=
börſe herrſchte heute ſehr ruhige und eher etwas ſchwächere Stimmung,
obwohl das Angebot nicht größer geworden iſt. Infolge der
inner=
politiſchen Verhältniſſe bekundet man jedoch ſtärkſte Zurückhaltung,
zumal auch von den ſchwächeren Berliner Meldungen keine Anregung
ausging. Die Preiſe lagen gegenüber denen vom Montag nur ganz
unweſentlich verändert. Das Mehl= und Futtermittelgeſchäft ſtagniert
faſt vollkommen, auch ſonſt war die Umſatztätigkeit nur auf die
Deckun=
gen des laufenden Bedarfs beſchränkt. Einige Nachfrage machte ſich
insbeſondere für promptes Roggenmehl und guten Hafer ſowie für
Braugerſte Ia Qualitäten bemerkbar. Es notierten: Weizen 227,50,
Sommergerſte für Brauzwecke 175—180, Hafer 160—167,50,
Roggen 220,
Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 36—36,75, dito
Son=
dermahlung 34—34,75, Weizenmehl niederrhein. Spezial 0 mit
Aus=
tauſchweizen 36—36,50, dito Sondermahlung 34—34,50, Roggenmehl
(60prozentige Ausmahlung) 30,25—31,25, Weizenkleie 8 15, Roggenkleie
8,50. Die Preiſe verſtehen ſich in RM. für Getreide je Tonne, für alles
übrige je 100 Kilogramm.
Woche um 35 000 Perſonen vermindert. Sie beträgt nunnGſchſlet ohyl
2 791 520 Der Daily Herald” behauptet, dieſe vermeintlich k
Ziffer ſei lediglich dem Umſtand zuzuſchreiben, daß Tauſenden 10übnit 2.
Perſonen, beſonders älteren Frauen, ihre Arbeitsloſenu AnHü0Ng
ſtützung entzogen worden ſei.
Der Wert der engliſchen Einfuhr belief ſich im Monat
tember auf 68 317926 Pfund Sterling, was einer Abnahme
10 271 517 Pfund Sterling gegenüber dem gleichen Monat
ee Blan
Jahres 1930 entſpricht Ausgeführt wurden Waren im Wsüücherwor
von 29 846 057 Pfund Sterling, das ſind 12 894 580 Pfund (
Miding
ling weniger als im September des Vorjahres.
Beringe
Die Schiffsbautätigkeit in Großbritannien war Ende X Schellfiſ
tember auf einem Tiefſtand angelangt, wie er ſeit 1887 nicht
Aonſer
verzeichnen war. Die im Bau befindlichen Schiffe haben /Ruden im
Waſſerverdrängung von insgeſamt 417 385 Tonnen. Vor
2endcßist
Jahren war der im Bau befindliche Schiffsraum um 700 000X ſocken h.
größer.
Remndter
Zehn weitere kleine amerikaniſche Banken mit Depots
insgeſamt annähernd neun Millionen Dollar haben geſtern
Zahlungen eingeſtellt.
Der Untergouverneur der Bank von Frankreich, Farnier,
der Direktor Lacour=Gayet, die ſich nach den Vereinigten Stg
begeben haben, um mit den Leitern der Federal Reſerve
über die deutſche Finanzlage Fühlung zu nehmer, ſind an A
der „Europa” in New York eingetroffen.
Der ſüdafrikaniſche Miniſter für Bergbau und Induſtrie
klärte in einer Rede, die Regierung ſei entſchloſſen, den (
ſtandard nicht aufzugeben.
Benfahr
Ae5.
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rimmer 286
Donnerstag, den 15. Oktober 1931
Seite 13
Tee linter einemBacfe Hiarshensen
Copyright Berlin=Schöneberg 1931 by Delta=Verlag Kurt Ehrlich.
„Denkſt du? Und ich werde ruhig zuſehen? Höre mal,
Lieber, du haſt allen Grund zu kuſchen, gerade hier .. .
ieſem verdammten . . .
„Schweig! Ich würde an deiner Stelle noch lauter ſchreien.”
Haſt wohl Angſt? Anlaß dazu hätteſt du . . . Die Sache
79 Mabel iſt noch nicht ausgekocht.”
„Biſt du .. ."
eA M Die Stimmen verſtummten plötzlich. Man vernahm nur
ausgeb zuſtimmte Geräuſche, wie wenn zwei Menſchen lautlos
mit=
die in g ſunder kämpften. Ein Stuhl fiel um. Keuchen. Ein
halb=
der Aufkter Ausruf. Ein unterdrückter Aufſchrei.
ſrlker ſe/// Tann Beſſie: „Biſt du . . . biſt du wahnſinnig?"
Wbermabl” spencer: „Ich nicht. Aber du! Satan! Du weißt, daß
nicht getan habe.”
Nicht? Wer ſonſt? Wer ſonſt, frag ich. Du willſt mich
um die Ecke bringen, weil ich dir ungelegen bin? Aber
ſage ich dir, wenn du’s täteſt, das würde entdeckt werden,
Hat nicht immer Glück.”
Spencer erwiderte nichts. Vielleicht kam er langſam zur
Muß gurrung. Man hörte ihn drinnen im Zimmer auf= und
ab=
in ſichiten. Der Maeſtro näherte ſich der Türe, er pochte, und
Beſcheid abzuwarten, ſchloß er auf,
In verſchlafenem Tone erkundigte er ſich; „Was iſt denn
ſi Aiſteuch los? Scheußlicher Krach ... bin aus beſtem Schlaf
ſen worden.”
Gſſher blickte ſich um, während zwei Augenpaare ihn verſtört
(pyurrten. Es ſah ziemlich wüſt aus: der Stuhl lag noch immer
welippt da und ſtreckte ſeine Beine in die Luft, von einem
war die Decke heruntergeriſſen worden, ſamt Aſchbecher
Streichhölzern, alles lag auf dem Boden verſtreut, Beſſie
in zerriſſenem Schlafanzug in einer Sofaecke, das Haar
uſt und ſehr bleich, ſie war noch immer atemlos, Spencers
ſchr zeigte blutige Spuren ſcharfer Fingernägel.
Einſuſſe Schöne Beſcherung!” bemerkte der Maeſtro.
Spencer verfuchte zu lächeln, aber es wurde nur eine
Enaſſe. „Eine Meinungsverſchiedenheit”, erwiderte er. So
lann auch mal vorkommen.”
Beſſie ſchwieg. Ihre Lippen kniffen ſich zuſammen, als
nihe ſie ſich mit aller Gewalt, dieſes Schweigen feſtzuhalten
Worte zurückzudrängen, die ihr auf der Zunge ſaßen.
ileDer Maeſtro ſchlug einen väterlichen Ton an. „Iſt ja wie
ſt leinen Kindern. Kommen Sie, Spencer! Sie müſſen ſich in
hüßcen abkühlen. Andere Temperatur. Hier ſiedet’s ja. Kom=
Anke Sie zu mir rüber, kippen Sie in Schnäpschen, und dann,
alles verraucht ift, kehren Sie in Gottesnamen wieder
it Anädigen zurück.
ſchon
ien en
ergebn
Wirtſcha
ertmäf
D
ſie 5.
Uhrit
Roman von
Nachdruck verboten.
Er packte den anderen am Aermel, zog ihn über den
Korridor in ſein eigenes Zimmer und drehte Licht an. „
Men=
ſchenskind, Sie müſſen zuerſt mal Ihr Geſicht abwaſchen, haben
ja ganz nette Bleſſuren.”
Spencer ließ es ſich gefallen, daß er ein angefeuchtetes
Handtuch bekam und ſäuberte ſich die Wangen von Blutſpuren.
Inzwiſchen ſaß der Maeſtro ihm gegenüber, rauchte und
ſah zu, als ob es kein intereſſanteres Schauſpiel gegeben hätte.
Dann kramte er noch Kamm und Bürſte hervor. „Wollen Sie
ſich nicht ein wenig zurechtmachen? Sie ſind mächtig zerzauſt.”
Ziemlich beſchämt folgte Spencer dieſer Aufforderung; er
fühlte das Bedürfnis, die unerquickliche Szene zu erklären.
„Beſſie iſt von einer lächerlichen Nervoſität. Ohne rechten Grund
eigentlich. Und manchmal explodiert eben das Temperament.
Entſchuldigen Sie nur, es iſt furchtbar peinlich das Ganze . . ."
Der Maeſtro lächelte nachſichtig. „Hat nichts zu ſagen, ich
ſchlief noch nicht. Sie ſollten nur vorſichtiger ſein, rate ich
Ihnen. Es iſt da vorhin reichlich laut hergegangen, man konnte
jedes Wort hören. Und ich meine, daß Sie darauf nicht gerade
Wert legen .. ."
Spencer, der vor dem Spiegel ſeinen Scheitel nachzog,
ſchien etwas ſagen zu wollen, dann jedoch beſann er ſich
offen=
bar und bemerkte nur: „Dummes Gezänk war das . . ."
„Aber ein gefährliches Gezänk!‟ Der Maeſtro hatte ſich
er=
hoben. Er trat von hinten an ſeinen Beſucher heran und legte
ihm wohlwollend die Hand auf die Schulter. „Sehen Sie,
man kann nie wiſſen, wer zuhört. Beſſie hatte recht, wenn ſie
ſagte, daß die Sache mit Mabel noch nicht ausgekocht iſt.
Viel=
leicht fängt ſie erſt jetzt zu kochen an.”
Im Spiegel ſah man, wie Spencers Unterkiefer ſchlapp
her=
abfank, er bewegte einige Male die Lipppen, als verſuche er
vergeblich, Worte zu formen — allein dieſer Zuſtand tödlich
er=
ſchreckter Faſſungsloſigkeit ſchwand ſogleich wieder
„Welche Sache mit Mabel?” fragte er mit kehliger Stimme.
„Läßt Sie Ihr Gedächtnis ſo fehr im Stich? Mabel
O'Kellys trauriges Ende? An dem Tage, wo ſie umkam, hatte
ſie mit Ihnen zu tun. Und es waren nicht ſehr erfreuliche
Dinge, um die es damals ging,
nicht wahr, Spencer? Und
dann haben Sie eben geſchoſſen!“
Der Artiſt tat ein paar haltlos=törichte Schritte, wie ein
Kind, das auf unſicheren Beinen vorwärtstappt. Er blieb mitten
im Zimmer ſtehen. Sein Geſicht, von der Krone beleuchtet,
er=
ſchien fahl und plötzlich verwelkt. „Was iſt das für ein
Un=
ſinn?” rief er. „Wer ſind Sie überhaupt? Ein Spitzel? Was
wollen Sie?”
Mit einer kleinen, abwehrenden Geſte unterbrach ihn der
Maeſtro: „Nicht ſo laut! In Ihrem eigenen Intereſſe! Sie
machen ja das ganze Haus rebelliſch. Vor allem iſt das ein
Irrtum, ich brauche nicht im geringſten zu ſpionieren, die
An=
gelegenheit iſt mir bekannt, ſo gut wie Ihnen. Es iſt
über=
flüſſig, daß wir uns darüber noch unterhalten. Wenn Sie einen
Funken von Gewiſſen haben, ſo machen Sie reinen Tiſch, es
nützt ja auch nichts, wenn Sie leugnen. Sie ſind
möglicher=
weiſe kein ſchlechter Kerl, Spencer, es muß auch kein
vorbedach=
ter Mord geweſen ſein, vielleicht nur ein Totſchlag in der
Er=
regung . . . Mabel wollte Sie damals los ſein, Sie kamen
zum letzten Male, um ſich mit ihr auszuſprechen, überraſchten
ſie da oben im Zimmer in der Villa draußen, und der Revolver
lag zur Hand ..."
Spencer reckte die geballten Fäuſte empor und ſchüttelte ſie
in der Luft, dann hämmerte er gegen ſeine Stirn. „Genau das
Gleiche, was dieſes verfluchte Weibsbild drinnen auch behauptet!
Seit zwei Jahren verfolgt ſie mich damit — aber ich habe
nicht geſchoſſen, ich nicht! Ich weiß nicht, wer es getan hat.
Ich will auf der Stelle umſinken, wenn das nicht wahr iſt.”
„Aber Kind Gottes, das glaubt Ihnen doch keine
Men=
ſchenſeele. Machen Sie reinen Tiſch!
Spencer ließ ſich auf das Sofa fallen, er kauerte kraftlos
und zuſammengeſunken da, ein erbarmungswürdig elendes
Bündel. Mit den Händen hielt er die Augen bedeckt. „Ich
kann nicht weiter. Soll jetzt geſchehen, was auch immer, von
mir aus ins Gefängnis oder an den Galgen. Oder den Kopf
ab, wie es bei euch in Deutſchland Sitte iſt. Oder iſt die
Todesſtrafe abgeſchafft? Dann eben lebenslänglich. Aber Sie
haben recht, es muß reiner Tiſch gemacht werden, man kann
nicht dauernd umhergehen mit der Angſt im Genick, das iſt
un=
erträglich. Ich weiß nicht, wer Sie ſind, und zu wem ich
ſpreche, wahrſcheinlich einer von der Polizei, aber das iſt ja
gleichgültig. Abſolut egal iſt das! Hauptſache, daß ich von
Beſſie loskomme, denn ich bin ihr Gefangener, wiſſen Sie, ſeit
damals. Sie hält die Schnur in den Fingern, und wenn ich’s
mal vergeſſe, zieht ſie an und ſagt mir in paar ſolcher Dinge,
wie Sie ſie vorhin gehört haben. Ein Wunder, daß ich ihr
nicht längſt den Hals umgedreht habe. Wirklich, ein wahres
Wunder iſt das, ein anderer an meiner Stelle hätte es
ver=
mutlich ſchon beſorgt. Ich habe Mabel damals zurückhaben
wollen, das ſtimmt aufs Haar. Hätte ſie auch geheiratet, wenn
ſie’s nicht ſchon geweſen wäre. Ich meinte, ſie ſolle durchgehen
und ſich ſcheiden laſſen, aber ſie dachte natürlich nicht daran.
Ging ihr ja nicht ſchlecht, hatte einen reichen Mann. Einmal
hatte ſie mich ſchon ſitzen laſſen, als ſie nach London gegangen
war. Aber ich war auf ſie verſeſſen, hatte an dem Mädel einen
Narren gefreſſen, mein Gehirnkaſten muß umnebelt geweſen ſein.
Als Mabel verſchwand, war ihre Schweſter Beſſie nicht böſe
darüber . . ."
„Wie? Beſſie iſt Mabels Schweſter?”
„Natürlich. Wußten Sie das nicht?”
„Nein. Aber das tut ja hier nichts zur Sache. Reden Sie
nur weiter.”
(Fortſetzung folgt.)
in
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der
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