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Hefſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
igt den Bezieher nſcht zur Kürzung des
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spreiſes. Beſtellungen und Abbeſiellungen durch
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Franffurt a. M. 4301.
Nabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und Darme
Nummer 280
Freitag, den 9. Oktober 1931.
194. Jahrgang
Kädier und Natſonalbank.
wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom I. Oktober
1. Oliober 2.18 Reſchdmark und 22 Pfennig
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Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Relame=
zeſſe 2.00 Reſchemark. Alle Preiſe in Reſchemark
4 Doſſar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewal, wie Krieg, Aufrubr, Sireſt uſw erliſcht
Schwierige Kabinettsbildung.
Schmikz von der 3.G.=Zarben lehnk ab. — Dr. Geßler erbitkek ſich Bedenkzeit. — Unkerhandlungen mit
ſia Oberbürgermeiſter von Eſſen, Dr. Brachl. — Wer wird Außenminiſter? — Brüning möchte am liebſten
ſelbſt die Leitung des Außenminiſteriums übernehmen.
einer Spaltung ſteht, wenn ſie ein in ſeiner Zielſetzung
ver=
waſchenes und enentſchloſſenes Kabinett unterſtützen würde. Der
Brünings Schwierigkeiten.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Der Kanzler hat am Donnerstag ſein Kabinett nicht fertig
be=
huten. Er iſt am Donnerstag nachmittag zum Reichspräſidenten
Siſtaf gen und hat einen Zwiſchenbericht erſtattet. Offiziell wird
huneteilt, daß der Kanzler die Verhandlungen bis zum Freitag
zichn) zum Abſchluß bringen und ſpäteſtens am Samstag dem
hecspräſidenten die Liſte der neuen Miniſter zur Unterſchrift
vegen will. Das iſt eine Hoffnung, aber nicht mehr.
Mit jedem Tag werden nämlich die Ausſichten
)Kanzlers geringer, mit der notwendigen Folge, daß
i in eine politiſche Desorgäniſation hineinſteuern,
Lidann dem geſchloſſenen Willen von rechtsher gar keinen
Wider=
ſav entgegenzuſetzen hat. Vorläufig freilich iſt der
Zweck=
zuimismus der Reichskanzlei noch ungebrochen,
ob=
wol zu einem ſolchen Optimismus, wenn man das Fazit des
ſaten Tages der Regierungskriſe zieht, kein Grund vorliegt.
: Schmitz von der J. G. Farben hat abgelehnt,
Zwültig abgelehnt. Der Kanzler muß hier alſo nach anderer
Ie hin verhandeln, hat auch bereits nach anderer Seite
aanidelt, indeſſen auch noch ohne greifbares Ergebnis. Herr
Au G eßler iſt in Berlin eingetroffen und hat ſich nach der
redung mit dem Kanzler Bedenkzeit auserbeten,
18 ükmſich auch mit dem Büro des Reichspräſidenten in Verbindung
ſſt exen. Auch der Kanzler rechnet mit der Möglichkeit, daß
ge Geßler ſich ihm verſagt, und hat deswegen bereits die Fäden
dem Oberbürgermeiſter von Eſſen, Dr. Bracht, aufgenommen.
Ahr noch feſtzuſtellen, daß beſondere Bemühungen noch um die
ſſatzuung des Auswärtigen Amtes gehen. In politiſchen Kreiſen
zu davon geſprochen, daß der Londoner Botſchafter von ſeinem
ſaub in Süddeutſchland telephoniſch nach Berlin berufen wurde.
g üiſt richtig, der Kanzler legt indes ausſchlaggebenden Wert
=uuf, zunächſt wenigſtens die Leitung der Außenpolitik in die
hay zu nehmen, um dadurch die Kontinuität vom erſten zum
ſoten Kabinett zum Ausdruck zu bringen. Das iſt wohl derart
ccht, ſpäterhin, einem Wunſche des Reichspräſidenten entſpre=
Ae, Herrn von Neurath, der ſich bisher allen Bemühungen ver=
,doch an die Spitze des Auswärtigen Amtes zu ſtellen.
Das einzig Poſitive in den Bemühungen des Kanzlers
be=
darin, daß er Prof. Warmboldt für das
Wirtſchaftsmini=
ſnum gewonnen hat und den Staatsſekretär Joel, — eigentlich
Selbſtverſtändlichkeit — für das Juſtizminiſterium.
Aber ſoweit war er ſchon am Mittwoch, ſo daß er in 24 Stunden
Kweitergekommen iſt. In politiſchen Kreiſen beſchäftigt man
ſt)shalb, ernſthaft mit der Frage,
Bwird, wenn die Kabinetisbildeng nicht gelingk.
Gedanke, daß dann die zurückgetretene Regierung ſich vor den
ustag ſtellen und als geſchäftsführendes Kabinett den
parla=
chrariſchen Kampf durchfechten ſoll, iſt mehr als abwegig. Das
uin deutſchen Ländern möglich ſein. Es ginge ja auch ſehr
ſüh, daß ein geſchäftsführendes Kabinett vor
Mißtrauens=
kuigen ſicher iſt, aber ein derartiges Interregnum würde ſchon
ormalen Zeiten nicht tragbar ſein, wäre es heute noch weniger
ymüßte geradezu zur Abwehr herausfordern. Der einzige
dehelf wäre letzten Endes, daß der
Reichsprä=
nt die zurückgetretenen Miniſter
neuer=
nt. Aber ſoweit ſind wir doch noch nicht.
inſtweilen beſteht noch die Möglichkeit, daß der Kanzler
un Kabinett bilden kann, das freilich, nicht mehr dem
Bunſche des Reichspräſidenten entſpricht, weil eben die
ührenden Köpfe der Wirtſchaft ausfallen, das alſo nur eine
1botlöſung wäre und aller Wahrſcheinlichkeit nach im Reichs=
19 über den Haufen gerannt würde. Deshalb iſt die
auf=
pworfene Frage nach den Vollmachten, die der
Reichskanz=
fIr Brüning in der Taſche hat, zurzeit müßig. Ganz ſicher
t er im Augenblick, irgend welche Vollmachten für den
ſalk ſeiner Niederlage im Reichstag nicht. Darüber wird
Fſt geſprochen werden können, wenn das Kabinett fertig
ü, aber auch dann glauben wir nicht, daß der Kanzler
„gen die Abſage, des Reichstages von vornherein den
hoff=
ſungsloſen Appell an die Wähler unternehmen würde. So
bürde ihm dann kaum etwas anderes übrig bleiben, als
Ln Weg für eine andere Kombination freizumachen. Man
ut dem Kanzler aber ſicher unrecht, wenn man ihm nach=
Igt, daß er jetzt ſchon entſchloſſen ſei, im Falle des Sturzes
mi Reichstag das Parlament aufzulöſen, die Neuwahlen
aber auf unbeſtimmte Zeit zu vertagen.
r. Brüning hat allerdings von Anfang an gegen eine Ge=
14/emiſſion und Neubildung Bedenken gehäbt. Er hat ſich dann
T0mehr einem Wunſche des Reichspräſidenten gefügt, durch
AxVerſtärkung des Rechtseinfluſſes des Kabinettes den Verſuch
Sachen, die Rechte enger zur Mitarbeit heranzuziehen. Dazu
er der Augenblick wohl ſchon verpaßt.
Die Rechtsoppoſikion
hre Bemühungen zur Zuſammenfaſſung kleinerer, noch fern=
Rder Gruppen fort und hofft am Sonntag in Harzburg ſo
Mdazuſtehen, daß ſich ihr die bürgerliche Mitte nicht mehr
Aalten kann. Nicht nur aus dem Landvolk werden zahlreiche
eter erwartet, auch einzelne Perſönlichkeiten der Volkspartei
en genannt. u. a. General v. Seeckt und der bremiſche Abg.
un, die ihre Beteiligung zugeſagt haben ſollen. Gewiß
ihre Partei zu binden, aber die Volkspartei iſt doch
M in Bedrängnis geraten, daß ſie vor der Gefahr
Kanzler muß alſo damit rechnen, daß die Abſage, die der
volksparteiliche Führer, Dingeldey, ihm erteilt
hat, ſehr ernſt gemeint iſt, und daß er von der Seite her keinerlei
Unterſtützung mehr zu erwarten hat, wenn er nicht reinen Tiſch
macht. Aehnlich liegen die Dinge beim Landvolk
und wahrſcheinlich auch bei der Wirtſchaftspartei. Dazu
kommen unerwartete Schwierigkeiten bei der
Baye=
riſchen Volkspartei, die ihre Anſprüche bereits ſehr
deut=
lich angemeldet hat und ihre Stimmen dem neuen Kabinett wohl
nur zur Verfügung ſtellt, wenn weſentliche Teile der letzten
Not=
verordnung geopfert werden. Bleibt die
Sozialdemokra=
tie, deren Parteivorſtand am Donnerstag jeder
Ent=
ſcheidung ausgewichen iſt, weil er ſehr vorſichtig
operie=
ren muß und ſehen will, inwieweit die Abſplitterung von links
her ſich am Montag in der Fraktion auswirkt. Vorläufig iſt
im=
merhin die Sozialdemokratie noch der ſicherſte Poſten in der
Rech=
nung des Kanzlers. Aber das iſt auch wieder der deutlichſte
Be=
weis dafür, wie unſicher der ganze Boden iſt, auf dem Dr.
Brü=
ning ſeine neue Regierung zu errichten ſucht.
Falſche Gerüchte um Dr. v. Neurakh.
In den letzten zwölf Stunden wurde immer wieder
behaup=
tet, daß nun doch Botſchafter von Neurath Außenminiſter
wer=
den ſolle. Das iſt falfch. Entgegen anderslautenden Nachrichten
iſt Dr. v. Neurath nicht in Berlin, ſondern zur Erholung in
Bayern. Er twird erſt morgen nach Berlin fahren, um dem
Kanzler für Samstag zu Beſprechungen zur Verfügung zu
ſtehen. Sie dürfen ſich darauf beziehen, daß Dr. b. Neurath
viel=
leicht ſpäter einmal das Auswärtige Amt übernimmt. Für die
bevorſtehende Reichstagskampagne iſt jedoch mit ihm als
Außen=
miniſter unter keinen Umſtänden zu rechnen. Der Hauptgrund
dafür iſt darin zu ſuchen, daß durch die Uebernahme des
Aus=
wärtigen Amtes durch Dr. Brüning auch der leiſeſte Anſchein
ver=
mieden werden ſoll, daß in der deutſchen Außenpolitik eine
Aenderung eintreten könnte.
Geßler oder Scholz?
Die Verhandlungen mit Dr. Geßler wegen des
Reichs=
innenminiſteriums ſind auch am Donnerstag abend noch nicht
abgeſchloſſen. In unterrichteten Kreiſen nennt man außer Dr.
Geßler jetzt auch den früheren Führer der Deutſchen Volkspartei
Dr. Scholz für das Amt des Reichsinnenminiſters. Ebenſo
wenig ſind heute die Verhandlungen wegen der Beſetzung des
Verkehrsminiſteriums vorwärtsgekommen. Wahrſcheinlich hängt
hiermit auch zuſammen, daß der Kanzler nun mit Dr. Vögeler
und Dr. Silverberg Fühlung genommen hat, ohne daß freilich
ein poſitives Ergebnis dabei herausgekommen wäre.
Schwere Mißſtimmung in Bayern gegen das Reich.
Scharſe Erklärungen des Miniſterpräſidenken.
München, 8. Oktober.
In Bayern herrſcht im Zuſammenhang mit der neuen
Not=
verordnung ſchwere Mißſtimmung über die Behandlung der
Län=
der durch das Reich. Dieſe Unzufriedenheit kommt namentlich in
Regierungskreiſen und in der Bayeriſchen Volkspartei zum
Aus=
druck. In der „Bayeriſchen Staatszeitung” wird erklärt, das
Reich habe auch diesmal wieder in weiteſtgehendem Maße in die
Rechte der Länder eingegriffen und Kompetenzen an ſich geriſſen,
die bisher der Geſetzgebung der Länder vorbehalten geweſen ſeien.
Der Münchener Vertreter der „Augsburger Poſtzeitung” hatte
eine Unterredung mit Miniſterpräſident Held, der bis
Donners=
tag mittag den Wortlaut der Notverordnung noch nicht in
Hän=
den hatte. Der Miniſter erklärte erneut, daß in Bayern ein Teil
der Beſtimmungen der Notverordnung undurchführbar ſeien. Der
Einbruch in die Länderrechte und Länderangelegenheiten ſei ganz
ungeheuerlich. Die Reichsregierung brauche ſich alſo, über die
paſſive Haltung der Länder nicht zu wundern. Die Materie der
Notverordnung ſei, wenn ſie nicht durch
Ausführungsbeſtimmun=
gen weſentliche Aenderungen erfahre, für Bayern völlig
untrag=
bar. Jedenfalls werde das Verbleiben, des Reichspoſtminiſters
Dr. Schätzel im Kabinett bei deſſen Umbildung in ungeheurer
Weiſe erſchwert.
Die neue badiſche Noiverordnung.
Karlsruhe. 8. Oktober.
Endgültige Beſchlüſſe über den Inhalt der neuen badiſchen
Notverordnung liegen noch nicht vor. Sie ſind vorausſichtlich in
der für dieſen Freitag angeſetzten Kabinettsſitzung zu erwarten.
An dem Grundſatz des Finanzminiſters, von einer weiteren
all=
gemeinen Gehaltskürzung abzuſehen, wird feſtgehalten, doch plant
man, wie wir hören, eine Reihe Aenderungen
befoldungsrecht=
licher Natur, die geeignet ſind, Erſparniſſe zu bringen. So ſollen
Beförderungen nicht ſofort auch eine finanzielle Auswirkung
haben. Auch denkt man an eine vorübergehende Ausſetzung der
Zulagengewährung und an eine zeitgemäße Kürzung der
Stellen=
zulagen. Eine Zuruheſetzung ſoll künftig ſchon bei verminderter
Dienſtfähigkeit erfolgen können. Die Ruhegehälter ſollen künftig
75 Prozent des ruhegehaltsfähigen Dienſteinkommens betragen.
Darüber hinaus will man vermutlich den Höchſtbetrag der
jähr=
lichen Penſionen auf 12 000 RM. feſtlegen. Nebeneinnahmen
ſol=
len bis zu einer gewiſſen Höhe auf die Dienſtbezüge angerechnet
werden. In der Abſicht der Regierung liegt anſcheinend auch
eine Aenderung im Modus der Gehaltsauszahlung. Ein
beſon=
deres Kapitel der neuen Notverordnung wird die Angleichung
der Gehälter der Gemeindebeamten an die der Landesbeamten
bilden.
Die Lawine im Fernen Oſten.
Von
E. von Ungern=Sternberg.
Im Fernen Oſten iſt eine Lawine ins Rollen gekommen!
In der Mandſchurei reden die Kanonen ihre tödliche Sprache,
Mukden iſt von den Japanern beſetzt, die Provinz Kirin hat ſich
zu einem autonomen Staat erklärt und bei Pogranitſchnaja und
Mandſchuria wartet die ruſſiſche Sphinx. — Seit der Graf
Murawjew=Amurſky den Oſten Sibiriens für Alexander II. in
Beſitz nahm, hat ſich oft das Schickſal der Völker im Fernen
Oſten zuſammengebraut. Der Streit um die Wälder am
Jalu=
fluſſe gab, den äußeren Anlaß zum ruſſiſch=japaniſchen Kriege
mit ſeinen unabſehbaren Folgen und Kräfteverſchiebungen. Nach
dem Frieden von Portsmouth wurde Rußland gezwungen, die
ſüdliche Hälfte der mandſchuriſchen Bahnlinien in einer Länge
von ungefähr 800 Km. an Japan abzutreten, das ſich ſeit jener
Zeit dort häuslich einzurichten begann. Die beiſpielloſe
Kon=
junktur des Weltkrieges und die Bürgerkriege in Rußland und
China gaben Japan die Möglichkeit, über die geſamte
Man=
dſchurei eine Art von Monroe=Doktrin zu verhängen. Die
ein=
gleiſige Bahnlinie von Mukden bis Dalny wurde zu einem
großen Bahnnetz von mehr als 1700 Kilometer ausgebaut, und
nach Abſchluß des Weltkrieges erzwang es von China eine
Ver=
längerung des Pachtvertrages bis zum Jahre 2000, im
Gegen=
fatz zu Rußland, deſſen Pachtvertrag auf die Oſtmandſchuriſche
Bahn bereits im Jahre 1933 abläuft. Japan ſchuf, geſtützt auf
die ebenfalls im Weltkriege erworbenen Niederlaſſungs= und
Gründungsrechte, in der Mandſchurei weit ausgedehnte
land=
wirtſchaftliche Unternehmungen, legte Kohlen= und
Metallberg=
werke an, gründete Eiſengießereien, Stahlwerke, Oel= und
Ge=
treidemühlen, Gas= und Elektrizitätsunternehmungen, Hotels,
Schulen, Spitäler uſw. und machten aus Dalny einen modernen
Hafen. Es hat auf chineſiſchem Boden ein Produktionsgebiet
der wichtigſten Rohſtoffe angelegt, deren es für die Induſtrie
und die Ernährung ſeiner Ueberbevölkerung bedarf, und hat
da=
durch einen wahren Rattenkönig politiſcher und wirtſchaftlicher
Gegenſätze und Intereſſenverquickungen geſchaffen.
Es dürfte außer Frage ſtehen, daß die Japaner ihren
Ein=
fluß gerade auch auf die oſtchineſiſche unter ruſſiſch=chineſiſcher
Verwaltung ſtehende Bahn bis Charbin ausdehnen möchten,
wo zu ihnen ein noch mit der Zarenregierung während des
Weltkrieges abgeſchloſſener Geheimvertrag ein gewiſſes Anrecht
gibt. Die Mittel= und die Nordmandſchurei beſitzen fruchtbaren
Ackerboden, ſie ſind reich an Kohle und Mineralen und können
Millionen von japaniſchen Koloniſten eine Exiſtenzmöglichkeit
bieten. Zweifellos iſt darum die Mandſchurei dazu beſtimmt,
ein Objekt von Reibungen und Einigungen zwiſchen Japan,
China und der Soivjetunion und im beſonderen der
Mukden=
regierung zu ſein. Die oſtaſiatiſche Diplomatie ſpielt mit
verdeck=
ten Karten. Jede Partei glaubt die beſſeren Trümpfe in des
Hand zu haben, und hinter den verſöhnenden Phraſen, die
für die Oeffentlichkeit des Weſtens beſtimmt ſind, verſtecken ſich
blutige und folgenſchwere Möglichkeiten.
Als vor zwei Jahren der ruſſiſch=mandſchuriſche bewaffnete
Konflikt wegen der oſtchineſiſchen Eiſenbahn ausbrach und
ſow=
jetruſſiſche Fliegerbomben Mantſchuli und andere chineſiſche
Stationen mit Bomben belegten, blieb das ein kalter Blitzſchlag,
ohne daß ein großer Brand entfacht worden wäre. Das rote
Moskau ſchuf aus Anlaß dieſes Zuſammenſtoßes die
Sonder=
armee unter Blücher, die nach den Friedensverhandlungen in
Chabarowſk nur um einige Kilometer von der Grenze
zurück=
gezogen wurde und die in voller Kampfausküſtung in Oſtſibirien
belaſſen worden iſt. Der leichte Sieg über die ſchwachen
chineſi=
ſchen Truppen hat dieſe Armee in den Augen aller fernöſtlicher
Revolutionäre mit einer Aureole umgeben, und hat bei ihnen
die Ueberzeugung hervorgerufen, daß ſie ſich auf die
bolſche=
wiſtiſche Hilfe verlaſſen könnten. In der Tat iſt die Aufgabe
dieſer roten Sonderarmee jetzt eine mehr politiſch=
proppagan=
diſtiſche als eine militäriſche. Von ihr aus gehen geheime Fäden
nach China und nach Korea. Neben der verſteckten Arbeit werden
aber auch in aller Oeffentlichkeit Vorbereitungen für den
„Sturm über Aſien” getroffen. Es war eine ironiſche Fügung
des Schickſals, daß die erſten Windſtöße des von den
ſowjet=
ruſſiſchen Machthabern ſo zielbewußt angeſtrebten und
vor=
bereiteten. Sturmes über Aſien die letzten Wahrzeichen des
ruſſiſchen Machteinfluſſes an der oſtmandſchuriſchen Bahn
hin=
wegzufegen drohten.
Nun iſt die rote Sonderarmee das Bollwerk des ruſſiſchen
Imperialismus geblieben. Sie ſetzt ſich aus fünf
Infanterie=
diviſionen, drei Kavalleriebrigaden, aus mehreren
Flugzeug=
ſtaffeln und aus gut ausgebildeten techniſchen Abteilungen
zu=
ſammen. Bei Pogranitſchnaja, alſo am Oſtende der Bahn, ſtehen
etwa 20 000 Mann Infanterie. Zwiſchen Mantſchuli und Tſchita am
Weſtende etwa 30000. Auf dem rieſigen, etwa 3 500 Kilometer
langen Amurbogen, der noch kaum der Kultur erſchloſſen iſt, iſt
nur eine einzige verſtärkte Diviſion verteilt. Dort geben ſich
Tigerjäger, Goldſucher, Sucher nach der koſtharen Schenwurzel
und allerlei Abenteurer ein Rendez=Vous. In Nertſchinſk und
in Werchne=Udinſk ſind den Garniſonen der roten Armee etwa
1500 militäriſch ausgebildete koreaniſche Revolutionäre
zukom=
mandiert. Ferner ſind in Uſſuriifk und in Wladiwoſtok für die
koreaniſche revolutionäre Jugend, die ſich in ſowjetruſſiſche
Dienſte ſtellen will. Schulen gegründet, in denen ſie neben der
militäriſchen Ausbildung in die Geheimniſſe der bolſchewiſtiſchen
Propaganda eingeweiht werden. Die Ruſſen bewaffnen auch
einige ihnen ergebene Chunchuſenbanden an der mandſchuriſchen
Grenze, denen die Rolle als revolutionäre Vorhut zugedacht iſt.
Selbſtverſtändlich ſteht auch die rote Mongoliſche Armee, die als
Kriegsmacht kaum ins Gewicht fällt, ganz unter ſowjetruſſiſchem
Einfluß. Sowjetruſſiſche Inſtrukteure haben jetzt ihre beſſere
Aushildung übernommen.
Das javaniſche Intereſſe erſtreckt ſich nicht ausſchließlich auf
die Mandſchurei, ſondern auch auf den öſtlichen Teil Sihiriens
bis zum Baikalſee. Es haben ſich in Tokio einige Vereine
ge=
bildet, wie z. B. die Sin Taokai und Hokneh, die ſich ſpeziell
mit dem Studium Oſtſibiriens befaſſen und die durch ihre
Agenten auch einiges Propagandamatericl unter den Ruſſen
verbreiten. Zwiſchen den javaniſchen und ruſſiſchen Intereſſen
ließe ſich vielleicht eine Parallelität herſtellen, wenn nicht die
Beſorgnis vor der roten Anſteckung Japan immer wieder von
Sowjetrußland entfernen würde. Rußland iſt der unbekannte
Seite 2
Freitag, den 9. Oktober 1931
Nummer 280
Faktor in der japaniſch=chineſiſchen Auseinanderſetzung, aber ein
Faktor, der niemals außer Acht gelaſſen werden kann. Die
Lawine, die im Fernen Oſten ins Rollen gekommen iſt, läuft
vorläufig in Zickzackbahnen, ſie kommt zeitweilig zum Stehen,
ballt ſich wieder zuſammen und nimmt einen neuen Anlauf.
Noch ſteht es nicht feſt, ob ein neues Völkerringen ſeinen Anfang
nimmt, oder ob die Interbention des Völkerbundes und der
Vereinigten Staaten von Erfolg begleitet ſein wird. Aber
Noten ſind Papier, bei Mukden ſprechen Kanonen. Niemals ſind
die Großmächte ſo hilflos geweſen, Macht hinter ihre
Para=
graphen zu ſtellen wie jetzt, und es hat faſt den Anſchein, daß
dieſe fremden gewichtsloſen Ratſchläge den Konflikt im Fernen
Oſten nicht zum Halten bringen werden. — Meldungen aus
London beſagen, daß die Japaner die Bildung eines
Puffer=
ſtaates der Weißruſſen an der mandſchuriſchen Grenze
unter=
ſtützen, der ſeine Spitze gegen die Sowjets richten und mit
japa=
niſcher Hilfe einen Kreuzzug gegen das rote Sibirien beginnen
würde. Noch ſind die Dinge im Fernen Oſten im Fluſſe, noch iſt
keine Entſcheidung gefallen, aber warnend leuchtet das
Mene=
tekel für die Völker Europas.
Kurzarbeit, die nichts einbringk.
Ein bemerkenswerker Belegſchaftsbeſchluß.
Geisweid (Kreis Siegen), 8. Oktober.
Vor längerer, Zeit hatten die Geisweider Eiſenwerke wegen
Auftragsmangels Kurzarbeit eingeführt. Dieſe Maßnahme mußte
bei dem anhaltenden ſchlechten Geſchäftsgang ſoweit verſchärft
werden, daß die Belegſchaft in dieſer Art der Beſchäftigung keine
ausreichende Erwerbsmöglichkeit mehr ſah. Auf Wunſch der
Arbei=
ter hat die Betriebsleitung ſich nunmehr entſchloſſen, die
Kurz=
arbeit einzuſtellen und mit verminderter Belegſchaft wieder die
volle Zeit zu arbeiten. Dadurch werden 300 Arbeitskräfte frei,
die Ende der Woche entlaſſen werden.
Bom Tage.
Der Parteivorſtand der D.V.P wird am Freitag
zuſammen=
treten. Der Reichsausſchuß der Partei dem außer den Mitgliedern
des Parteivorſtandes und des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes auch
die Vorſitzenden und die Hauptgeſchäftsführer der
Wahlkreisver=
bände angehören, iſt zu Samstag einberufen worden.
Der Reichsrat ſtimmte am Donnerstag den drei
internatio=
nalen Abkommen zur Vereinheitlichung des Wechſelrechts zu.
In der Donnerstag=Sitzung des Hauptausſchuſſes des
Deut=
ſchen Induſtrie= und Handelstages ſprach Reichsbankpräſident Dr.
Luther über Reichsreform und Wirtſchaft, wobei er ein erneutes
nachdrückliches Bekenntnis zur ſtabilen Währung ablegte.
Der öeſterreichiſche Nationalrat nahm mit allen gegen acht
Stimmen des Heimatblocks das Geſetz an, wonach die Wahl des
Bundespräſidenten auf vier Jahre diesmal durch die
Bundesver=
ſammlung erfolgt. Die Wahl findet bereits am heutigen
Frei=
tag ſtatt.
Der öſterreichiſche Nationalrat nahm in ſeiner Donnerstag=
Sitzung einſtimmig den Entwurf eines Ermächtigungsgeſetzes zum
Schutze der Währung und des Kredites an.
Der franzöſiſche Miniſterrat trat am Donnerstag unter Vorſitz
des Präſidenten der Republik zuſammen und behandelte
aus=
ſchließlich laufende Angelegenheiten.
Der engliſche Direktor der Peking=Mukden=Eiſenbahn teilte in
einem an den Oberbefehlshaber der chineſiſchen Armee in der
Mandſchurei gerichteten Telegramm mit, daß 12 japaniſche
Flug=
zeuge etwa 36 Bomben auf die Stadt Tſchintſchau=fu geworfen
haben.
Der chineſiſche Finanzminiſter Sung bezeichnete die Lage im
chineſiſch=japaniſchen Konflikt als ſehr geſpannt. Keine der beiden
Regierungen könne mehr zurückweichen, weshalb man zu der
Schlußfolgerung gezwungen ſei, daß die Japaner vorausſichtlich
weitere Maßnahmen gegen China ergreifen würden.
In Schanghai und Nanking ließen die japanfeindlichen
Boy=
kottausſchüſſe die Kaufleute, die jananiſche Waren feilhielten, in
großen hölzernen Käfigen durch die Stadt fahren, ſo daß das
japa=
niſche Geſchäftsleben völlig lahmgelegt iſt.
Die chineſiſche Antwortnote an Japan wegen der in China
ausgebrochenen japanfeindlichen Bewegung iſt am Donnerstag
dem japaniſchen Geſchäftsträger in Nanking überreicht worden.
Die Note weiſt alle japaniſchen Beſchwerden ſcharf zurück und
er=
klärt, die Wiederherſtellung des normalen Verhältniſſes zwiſchen
Japan und China könne nur erfolgen, wenn Japan ſeine Truppen
aus chineſiſchem Gebiete zurückberufe.
Wie verlautet, wird die javaniſche Regierung morgen in
Nanking einen ſcharfen Proteſt überreichen laſſen. In dieſem wird
der chineſiſchen Regierung vorgeworfen, daß ſie nichts gegen die
organiſierte ſyſtematiſche antijapaniſche Bewegung unternommen
habe.
Die amerikaniſche Regierung hat beſchloſſen. zur Unterſuchung
des chineſiſch=japaniſchen Streites um die Mandſchurei einen
Aus=
ſchuß an Ort und Stelle zu entſenden.
* Die Bedeukung der Deutſchen
Grönland-Eepedikion.
„Zur Rückkehr der deutſchen Polarforſcher.
400 Tage in der Eiswüſte. — Das Grauen einer hunderttägigen
Einſamkeit. — Die Bedeutung Grönlands für die Wetterbildung.
Wie Prof. Wegener ſtarb.
Die deutſche Grönland=Expedition, die der wiſſenſchaftlichen
Erforſchung Grönlands diente und vor mehr als einem Jahr ihre
Arbeiten unter Leitung von Profeſſor Dr. Wegener aufnahm,
iſt abgeſchloſſen. Die Hautmitarbeiter Prof. Wegeners Dr. Georgi
und Dr. Sorge ſind bereits in Deutſchland eingetroffen, und
Dr. Georgi weilte vor kurzer Zeit in Berlin. Der tragiſche Tod
des Führers Prof. Dr. Wegener iſt für die Wiſſenſchaft ein
un=
erſetzlicher Verluſt, aber der große Forſcher hat die ganze
Expe=
dition ſo vorzüglich organiſiert, daß ſie beträchtliche
wiſſenſchaft=
liche Ergebniſſe aufzuweiſen hat. Vierhundert Tage lebten die
Forſcher in der Eiswüſie. 400 Kilometer von der Küſte entfernt
lebte Dr. Georgi, wie er berichtet, ganz allein, als Dr. Sorge
aufbrach, um nach dem vermißten Führer der Expedition zu ſuchen.
Er war hier auf „Station Eismitte” dem Grauen der Einſamkeit
preisgegeben, ohne einem lebenden Weſen zu begegnen, aber die
wiſſenſchaftliche Forſchungsarbeit ließ ihn auch dieſe ungeheure
Anforderungen, die an Seele und Geiſt geſtellt wurden, während
der 100 Tage der Einſamkeit ertragen. Dr. Georgi war der
Be=
arbeiter der meteorolgiſchen Beobachtungen, während D. Sorge
ſich mit den Eisverhältniſſen beſchäftigte. Man iſt dadurch in die
Lage verſetzt worden, die Luftſtrömungen und Eisverhältniſſe
kennen zu lernen, die auf unſere Wetterbildung den größten
Ein=
fluß haben. Es hat ſich ergeben, daß Grönland mit einer Eisdecke
von beträchtlicher Dicke, die mehr als 2000 Meter beträgt,
über=
lagert iſt. An den Küſten iſt das Land höher gelagert, während
im Innern durch den ungeheuren Druck eine erhebliche Senkung
feſtgeſtellt wurde. Ein großer Teil der wiſſenſchaftlichen Arbeiten,
die von Prof. Wegener ausgeführt wurden, iſt leider bisher noch
als verloren anzuſehen, da die Tagebücher Wegeners in dem von
Rasmus hergeſtellten Grab nicht gefunden wurden. Dr. Georgi
nimmt an, daß der Grönländer Rasmus die Tagebücher mit ſich
genommen hat, um ſie vor der Vernichtung zu bewahren. Aber
auch er iſt verſchollen, und darum iſt von dem Tagebuch Prof.
Wegeners nichts bekannt geworden. Man kann nur hoffen, daß es
eines Tages gelingen wird, in den Beſitz dieſer für die Kenntnis
Grönlands ſehr wichtigen Aufzeichnungen zu gelangen. Auch
über den Tod des großen Forſchers erfahren wir von Dr. Georgi
einige bemerkenswerte Einzelheiten. Die Expedition, die im März
Warnung vor Zerſekzungsſchrifken. — Auch fahrläſſige Unkennknis iſt ſtrafbar. — Schließung von Sammel!
ſtäkten ſtaaksgefährlicher Bekäfigung. — Verſchärfung der Filmzenſur.
Das lehte work
über die neue Nolverordnung
ſpricht der Reichskag am 13. Okkober.
Berlin, 8. Oktober.
Ueber die politiſchen Beſtimmungen der neuen
Notverord=
nung ſprach am Mittwoch abend Miniſterialdirigent Dr.
Häntz=
ſchel im Rundfunk. Er führte u. a. aus: Die dritte
Notverord=
nung zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen iſt zugleich die
3. Notverordnung zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen,
Bei Zerſetzungsſchriften die anonym oder ohne
Urſprungs=
angaben erſcheinen, wird in Zukunft auch der Verſuch, an deren
Verbreitung mitzuwirken, mit Gefängnis bis zu einem Jahre
und im Rückfall nicht unter drei Monaten bis zu fünf Jahren
Gefängnis beſtraft. Verleger, Drucker, Setzer und Verbreiter
der=
artiger illegaler Schriften müſſen ſich dieſe ſorgfältig daraufhin
anſehen, ob ſie auch das richtige Intereſſe tragen; denn auch
fahrläſſige Unkenntnis iſt ſtrafbar.
Jeder, der von dem Vorhandenſein ſolcher Schriften
Kenntnis bekommt, iſt verpflichtet, der Polizei Anzeige zu
erſtatten, bzw. ſolche Zerſetzungsſchriften abzuliefern. Die
unterlaſſung wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre
bedroht.
Daß Zeitungsverbote dadurch unwirkſam gemacht wurden, daß
den Abonnenten eine der gleichen Richtung angehörende andere
Zeitung als Erſatz zugeſtellt wurde, wird in Zukunft nicht mehr
möglich ſein. Es werden jetzt auch alle Erſatzblätter, die unter
Duldung der Verleger den Beziehern einer verbotenen
Druck=
ſchrift zugehen, verboten werden können. Die zahlreichen
Ueber=
fälle auf politiſch Andersdenkende wurden dadurch beſonders
be=
günſtigt, daß radikale Parteiorganiſationen ihre Anhänger teils
in beſtimmten Verkehrslokalen zu beſtimmten Zeiten
verſammel=
ten, teils ſogar in kaſernenmäßig hergerichteten Räumen als
ge=
ſchloſſene Trupps unterbrachten. Solche
Stätten und Stützpunkte für Gewalttätigkeiten gegen
Andersdenkende können polizeilich geſchloſſen werden, wenn
dies für die Aufrechterhaltung von Sicherheit und
Oro=
nung geboten erſcheint. Die Möglichkeit der Schließung
iſt ſowohl für Wohnräume wie für Gaſtſtätten gegeben,
in letzterem Falle bis zu einer Dauer von drei Monaten.
Gaſtwirte können für unzuverläſſig im Sinne des
Schank=
ſtättengeſetzes erklärt werden, ſo daß ſie keine Konzeſſion
mehr erhalten.
Im Beſitz von Waffen betroffene und bis zu ihrer Aburteilung
wieder entlaſſene Perſonen begingen häufig in der Zwiſchenzeit
neue Gewalttaten. In Zukunft können ſie bis zur
Hauptver=
handlung in polizeilichen Gewahrſam genommen werden.
Die Strafen für Hochverratsdelikte werden verſchärft, auch
ſolche für literariſchen Hochverrat. Für dieſen war bisher nur
Feſtungshaft vorgeſehen, ſofern nicht ehrloſe Geſinnung vorlag.
In Zukunft kann auch für literariſchen Hochverrat auf
Gefäng=
nis erkannt werden. Auch das Gebiet des Films iſt in
den Kreis der Neuregelung einbezogen. Bisher mußte ein
Ver=
bot ſich ſtützen auf eine Gefährdung der Sicherheit und
Ord=
nung oder der Beziehungen zu auswärtigen Staaten.
Jetzt können auch ſolche Filme verboten werden, die ihrer
Geſamttendenz nach und unter den gegebenen Umſtänden
und Verhältniſſen geeignet ſind, einen gewaltſamen
Um=
ſturz geiſtig vorzubereiten.
In engem Zuſammenhang damit ſteht die Ermächtigung des
Reichsinnenminiſteriums, ein Widerrufsverfahren zu beantragen.
Während der Dauer dieſes Verfahrens kann die Vorführung des
betreffenden Films für das geſamte Reichsgebiet unterſagt
werden. Weiter gibt die neue Notverordnung der
Reichsregie=
rung die Möglichkeit zur
Einrichtung von Sondergerichten, um beſonders
ſtaats=
gefährliche Delikte, wie Terrorakte, Steuerdefraudationen,
Wirtſchaftsverbrechen, z. B. Bilanzverſchleierung, zur
Ab=
urteilung zu bringen.
Ob und in welchem Umfange davon Gebrauch gemacht werden
wird, wird von der weiteren politiſchen und wirtſchaftlichen
Entwicklung abhängen.
1930 von Deutſchland aufgebrochen war, errichtete die
Haupt=
ſtation an der Weſtküſte ungefähr in der Nähe des 71.
Breiten=
grades. In einer Entfernung von 400 Kilometern wurde die
„Station Eismitte” zu Forſchungszwecken angelegt und mit allem
notwendigen Material und den wiſſenſchaftlichen Inſtrumenten
ausgeſtattet. Hier errichteten ſich die Forſcher eine Eishütte.
Temperaturen bis zu 60 Grad Kälte mußten hier ertragen
wer=
den und erſchwerten die Arbeit beträchtlich. Am 30. Oktober traf
Prof. Wegener mit Dr. Löwe und mit dem Grönländer Rasmus
von der Weſtſtation in „Station Eismitte” ein. Er blieb aber
nur einen einzigen Tag hier und brach am 1. November wieder
nach der Weſtſtation auf, nachdem man noch in „Eismitte” an
dieſem Tage den 51. Geburtstag Wegeners gefeiert hatte. Schon
auf der Herreiſe hatten ſich der kleinen Expedition große
Schwierigkeiten in den Weg geſtellt, die einen Teil der Schlitten
zur Umkehr zwangen. Prof. Wegener war aber ohne Furcht. In
Begleitung von Rasmus und einigen Hunden hoffte er die
Weſt=
ſtation wieder wohlbehalten zu erreichen. Monatelang war „
Sta=
tion Eismitte” ohne Nachrichten über den Verbleib des Forſchers,
aber da Wegener ſich der beſten Geſundheit erfreute, ſo hatten
ſeine Kameraden in „Station Eismitte” keine Befürchtungen. Erſt
als am 7. Mai 1931, als von der Weſtſtation Leute nach Eismitte
kamen, erfuhr man hier, daß Wegener dort nicht angekommen ſei.
Nun war es klar, daß er den Tod gefunden hatte, offenbar, wie
Dr. Georgi vermutet, weil er die Rückreiſe mit Skiern
durchge=
führt hat, wodurch er ſich überanſtrengte. Er war der Schnelligkeit
und der Ausdauer der Hunde nicht gewachſen. Seine Skier
dien=
ten bekanntlich auch als Kennzeichen des Grabes, das Rasmus
ihm bereitet hatte. Die übrigen Teilnehmer der Grönland=
Expedition werden in kurzer Zeit nach Deutſchland zurückkehren.
Berliner Premieren.
Die beiden Opernhäuſer warteten mit zwei muſikaliſch und
ſzeniſch vollendeten, nach jeder Richtung hin hochwertigen
Ein=
ſtudierungen auf; in der Lindenoper hat Bruno Walter das letzte
Werk des großen Romantikers Weber „Oberon” ſozuſagen, zum
neuen Leben erweckt, und in der Städtiſchen Oper ſtellte ſich Fritz
Stiedry als Verdi=Dirigent von ganz großem Format vor mit
„Macbeth‟. Ein verheißungsvoller Opernauftakt!
Die Volksbühne zeigte ein Zeitſtück im beſten Sinne des
Be=
griffes „Kampf um Kitſch” von Robert Adolf Stemmle
ſtellt die heutigen Schulkinder in den Mittelpunkt, gewährt einen
aufſchlußreichen Einblick in das Leben und Wirken einer
moder=
nen Volksſchule und kämpft dafür, daß die Erzieher als Mittler
zwiſchen die heranwachſende Generation und die Eltern geſtellt
werden mögen. Das Stück führt außerordentlich plaſtiſch vor
Augen, welch große Widerſprüche zwiſchen Schule und
Eltern=
haus häufig klaffen. Die kämpferiſche Tendenz des
eindrucks=
ſtarken Werkes richtet ſich gegen Kulturreaktion im allgemeinen
und insbeſondere gegen Junglehrerabbau, gegen die Sparmaß=
Endlich können die in der Verfaſſung feſtgelegten
Grund=
rechte außer Kraft geſetzt werden; dieſe Beſtimmung gilt abe
nur für die in der Notverordnung zugelaſſenen Maßnahmen und
ſoll im Gegenteil ſicherſtellen, daß bei ihrer Durchführung in
die Grundrechte nicht weiter eingegriffen wird, als es im
Ein=
zelfall unbedingt notwendig iſt.
Die Außerkraftſetzung der Grundrechte gilt alſo nur für
Amtshandlungen der in der Notverordnung ſelbſt
be=
zeichneten Art und nur für die Behörden, die mit ihrer Du Be
Durchführung betraut ſind. Praktiſch handelt es ſich ledig= mneſtiett
lich um die Befugnis, Perſonen, die bei Waffenvergehen ſie Eint
auf friſcher Tat ertappt ſind, bis zu ihrer Aburteilung ſitihcl
die perſönliche Freiheit zu entziehen und um das Recht,
in die Unverletzlichkeit der Wohnung inſoweit einzugreifen,
als Wohnräume zu Sammelſtätten ſtaatsgefährlicher
Be=
tätigungen gemacht worden ſind. Eine weitergehende
all=
gemeine Vollmacht, ſich über die Grundrechte der
Staats=
bürger hinwegzuſetzen, iſt durch die Notverordnung nicht Hlei 59
geſchaffen worden.
Uuf,
nglich
ſuer it
menten 2i
Das letzte Wort über die neue Notverordnung ſpricht deiß
am 13. d. M. zuſammentretende Reichstag.
Heſſiſche Polikik.
der Geſehigebingsausſchunf des Heichen Landliaglet.
führte geſtern abend die Beratung des Naturſchutzgeſetzes zu
Ende. Die Regierung hatte zu früher genehmigten Artikell
redaktionelle Aenderungen vorgeſchlagen, denen der Ausſchuß zu
ſtimmte. Ein Antrag des Zentrumsabg. Keller=Gießen auf ven 2
ſtärkten Schuldnerſchutz wurde, der Regierung einſtimmig aß Pw0
Material überwieſen. — Eingaben der Fiſcherei=Genoſſenſcha
Gr. Steinheim auf Abänderung des Fiſchereigeſetzes und
des Verbandes der Berufsfiſcher des Untermains, Sitz Fran
furt a. M., betreffend Fiſcherei=Erlaubnisſcheine für Sportangla/ g/ ec.
wurden vom Ausſchuß zum größten Teil gebilligt bzw. der RA 4xge M
gierung zur Berückſichtigung überwieſen. Die Fiſchereiverbänye del
wünſchen im weſentlichen, daß ſie bei der Ausgabe von Fiſchere/
Erlaubnisſcheinen gehört werden ſollen. — Ein vom Miniſteriun
für Arbeit und Wirtſchaft vorgelegter Geſetzentwurf zur AendA 200lM
rung des Geſetzes über die landwirtſchaftliche Un Scauſche
fallverſicherung wurde einſtimmig genehmigt. Bish) ue anet
wurden die Beiträge zu der Unfallverſicherung von den Gemei Meüder
den eingezogen. Eine Anzahl von Gemeinden hatte aber, da AMag wie
an flüſſigen Mitteln fehlte, die Beiträge zunächſt zurückgehalt
und für Wohlfahrtsunterſtützungen verausgabt. Da dies ℳMwie
Unzuträglichkeiten führte, wird nunmehr der Genoſſe
ſchaft das Recht geſetzlich zugeſprochen, die Beiträg/ 99
unmittelbar von den Beitragspflichtigen ein
zuziehen.
Tuniſter
Püiutwach
2.onnersl
2r bal un
us ihrer
ſtaftliche
Verwarnung der hefſiſchen Nakionalfozialiſten.
Amtlich wird mitgeteilt:
„Entgegen dem Verbot des Tragens einheitlicher Kleidur/
haben in wiederholten Fällen Angehörige der Nationalſozialiſt
ſchen Partei ſich nicht nur vereinzelt in einheitlicher Bundeskle
dung gezeigt, ſondern dergeſtalt auch an Veranſtaltungen ihr
Partei zum Teil in geſchloſſenen Gruppen teilgenommen. Unsl
anderem bei dem SA=Aufmarſch in Weſthofen, bei einer
Kun=
gebung in Alsfeld und in wiederholten Fällen auch in
Dar=
ſtadt (Kranichſtein), wobei das geſchloſſene und einheitliche Aud
treten in Uniform wiederum zu ſchiveren Ausſchreitungen u.
tätlichen Angriffen auf die Polizei geführt hat. Auf Grund dM
ſer Vorkommniſſe iſt der SA.= und SS.=Leitung durch d
Landeskriminalpolizeiamt im Auftrage des heſſiſchen Miniſte
des Innern eine förmliche Verwarnung erteilt worden. D
Fälle müſſen den Eindruck erwecken, als ſei die SA.= und Sc4
Leitung nicht geſonnen, das Erforderliche für eine ſtrikte Durg
führung des vom Reichsgericht beſtätigten Uniformverbotes
tun. Es iſt den nationalſozialiſtiſchen Führern daher eröffrd
worden, daß im Intereſſe der Aufrechterhaltung der öffentlichſ
Sicherheit und Ordnung der Innenminiſter genötigt fei, ſchäu
fere Maßnahmen zu ergreifen, wenn das Uniformverbot dun
die Angehörigen der Nationalſozialiſtiſchen Partei, weiterh
durchbrochen werden ſollte.”
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nahmen gerade auf kulturellem Gebiete. So wächſt ſich „Kanu
um Kitſch” zu einer großangelegten Proteſtkundgebung aus, rIM
deren Ideologie man ſich überparteilich” einverſtanden erklärd
kann. Wiewohl ſo nebenbei ein Loblied auf die ſogenann
„ſozialiſtiſche” Parteiſchule ertönt. Immerhin: Dieſe „Färburd Kel
tut zuguterletzt nichts zur Sache, denn die Schwierigkeiten A0d pi
heutigen Jugenderziehung werden lebenswahr und unverfälſt dnn
aufgezeigt, und das Schulſtück trägt tatſächlich alle charakte
riſtiſchen Merkmale der gegenwärtigen Jugend. Dil
ſtarke Gegenwartsverbundenheit ſichert dem gradlinig, ohne j
liche Effekthaſcherei geſchriebenen Werke Stemmles, das ein ſ
wichtiges Gegenwartsproblem mutigſt anpackt, ein langes Bu
nenleben. Die Uraufführung unter Karl Heinz Martins eNllu
heitlicher, zum Teil wieder auf grandioſe Maſſenchöre aufgeboklen hie
ter Regie war ein überragender, ſtürmiſcher Erfolg. Zweifel/ode,
einer der intereſſanteſten Theaterabende ſeit langen Monaten
Die übrigen Theater der Reichshauptſtadt brachten weni9e
problematiſche, aber teilweiſe ebenfalls ganz ſaubere Neuhei
heraus. An der Spitze dieſer Erzeugniſſe der ſogenannten „leu
ten Muſe” ſteht ein nicht einmal gar ſo leichtes” Luſtſpiel
. . Geld”. Einer Einu:
Carl Rößler: „Das verf!
zwanzigjährigen, Inhaberin eines großen Konzerns, ſchmeckt
Reichtum nicht; ſie möchte zeigen, daß ſie arbeiten kann, und riſtel,
um ihrer ſelbſt willen geliebt werden. Alſo geſchieht es den
auch. Anette Voß verſchwindet und Lotte Lehmann wird Bü4”en de
angeſtellte in einer Filiale ihres eigenen Konzernes. Herr M9% im
tin, der Rayonchef derſelben Filiale, verliebt ſich ſelbſtlos Auf
das arme kleine Bürofräulein und heiratet nach mannigfacl
Verwicklungen die kleine Millionärin. Mag auch dieſes „M
chen von heute” etwas verlogen anmuten, jedenfalls hat es RMM
ler wieder einmal verſtanden, ſeine primitive Geſchichte mit
gezeichneten Typen und mit einem gut gezimmerten, zum 20
recht geiſtvollen Dialog ſo auszuſtatten, daß ein handfeſtes, 1b4
aus amüſantes Luſtſpiel entſtand. Und gleich Veilchen, die
Verborgenen blühen, ertönt zwiſchendurch ſo manches wahre W.
ſo manche ſoziale Wahrheit, die über die landesübliche Unterhl
tung hinaus aufhorchen läßt. Es ſteckt ſchon etwas „dahintef
wenn Rößler von der Armut mit dem Scheckbuch in der Hodt
ſpricht, oder von den Minderwertigkeitskomplexen der Reichd
In einer ausgezeichneten Aufführung erzielte das Spielchen eirt
durchſchlagenden Erfolg im Theater in der Behrenſtraße
Im Komödienhaus ſah man einen luſtigen muſikaliſch,
Eheſchwank „Liebling, Adieu!” von Max Bertuch 1
Lothar Sachs, mit Schlagern von Willy Roſen.
Und in der Komödie hat Käthe Dorſch wieder einen v4
ſönlichen Erfolg in einem ſehr ſchwachen engliſchen Luſtſr
„Rückkehr” zu verzeichnen. Meiſter Reinhardt und ſein S
ſcheinen allenfalls wenig Glück in der Auswahl der Novitäten!
haben, und es erſcheint mir unbegründet und unentſchuldbar,
die Reinhardt=Bühnen unentwegt auskändiſche Machwerl
auftiſchen. Die Dixektion des Budapeſter
Nationaltheaters=
dieſer Tage beſchloſſen, im laufenden Spieljahr ausſchließlich
gariſche Autoren zur Aufführung zu bringen, da man auf
Fälle vermeiden will, daß die Tantiemen ins Ausland fließt
während die heimiſchen Autoren nichts zu — eſſen hätten, D‟
Budaveſter, man könnte ſagen „Monroe=Doktrin”, könnten a
André v. Küp.
deutſche Direktoren beherzigen!!!“
Nummer 280
Sigltſcrſrangeſtſce TasſPräce.
Meinungsauskauſch über die allgemeine Lage und Maßnahmen zur ihrer Beſſerung. — Gegenſähe.
in der Abrüſtungs= und Reparakionsfrage. — Frankreich unkerſcheidel neuerdings
zwiſchen Reparakionen und Kriegsſchulden.
Aus dem in gewiſſen engliſchen Kreiſen laut gewordenen
Wunſch, daß England zu den Waſhingtoner Beſprechungen hin=
Lord Readings Pariſer Miſſion.
Ein nichtsſagendes Communigué.
A Paris, 8. Oktober.
Der Beſuch Lord Readings wird in Paris immer ſkeptiſcher
Amentiert. Man möchte zwar gerne über die finanzpolitiſchen
Füe Englands etwas Klarheit gewinnen, um ſich auf alle
ſAölichkeiten vorbereiten zu können, aber man bezweifelt
über=
ſiecht ut, ob in London ſelbſt über die Zukunft Klarheit herrſcht.
ſeifen Raengliſche Außenminiſter ſoll nicht in allen Fragen mit ſeinen
B= Airſterkollegen einig ſein. Außerdem haben die bevorſtehenden
aſt Wollen in England ſeine Bewegungsfreiheit ſtark beſchränkt.
Riu erwartet in Frankreich nicht ohne Beſorgnis die
finan=
meln und politiſchen Reſultate, die ſich aus den engliſchen
Wilen ergeben könnten. Insbeſondere wird ein Vorſtoß der
unnen Linken befürchtet. Im übrigen wird aber das Intereſſe
im en engliſchen Ereigniſſen von dem bevorſtehenden Beſuch
ſuls in Waſhington in den Hintergrund geſchoben.
der engliſche Außenminiſter hat am Donnerstag mittag eine
zu Unterredung mit der franzöſiſchen Regierung gehabt, an
M Außenminiſter Briand, Handelsminiſter Rollin,
Finanz=
öleenter Flandin, Unterſtaatsſekretär Catala und
Unterſtaats=
ſnär Gignoux teilnahmen. Ueber die Unterredung hat der
bes ſrnöſiſche Miniſterpräſident Laval kurz vor 14 Uhr der Preſſe
ſſonde Mitteilung zukommen laſſen:
sie Beſprechungen zwiſchen Miniſterpräſident Laval,
inanzminiſter Flandin, Außenminiſter Briand,
Handels=
uriſter Rollin und Außenminiſter Lord Reading haben
zezr) Nirtwoch begonnen und wurden im Miniſterpräſidium am
Fm / konnerstag vormittag fortgeſetzt. Die Zuſammenkunft
rtam alt einem offenen Meinungsaustauſch über die allgemeine
der;1üge und die Maßnahmen, die am geeignetſten erſcheinen,
ene Beſſerung der augenblicklichen Lage herbeizuführen.
aval und Briand haben Lord Reading über das
Ergeb=
ns ihrer Berliner Reiſe unterrichtet. Der Beſuch Lavals
1 Waſhington war ebenfalls Gegenſtand eines
Meinungs=
ustauſches, wobei ſämtliche Beteiligten die Bedeutung der
Reiſe anerkannten. Die Miniſter beider Länder waren ſich
drüber einig, daß ihre beiden Regierungen in enger
Füh=
lng miteinander bleiben müßten und daß die
freund=
üaftliche Zuſammenarbeit im Intereſſe des Weltfriedens
ud wirtſchaftlichen Wiederaufbaus fortgeſetzt werden ſolle.
Die franzöſiſche Preſſe über das „Ergebnis”
der Pariſer Beſprechungen.
ach der Pariſer Preſſe hat bei den Beſprechungen zwiſchen
engliſchen Finanzminiſter Lord Reading und den
franzö=
ihe Regierungsmitgliedern eine „Atmoſphäre der
Offenherzig=
zrs nd vollkommenſten Freundſchaft” geherrſcht. Die praktiſchen
„rtzeniſſe ſeien aber wegen der Umſtände, beſonders infolge der
ukoſtehenden Wahlen, gering. Die Blätter legen indeſſen den
zbren Nachdruck, auf die pſychologiſche Wirkung der
Aus=
uikate. Da der Meinungsaustauſch ſich auf die allgemeine Lage
Mroas und der Welt bezogen habe, ſei keine der gegenwärtig
zuw ſordergrund des Intereſſes ſtehenden Fragen unberührt ge=
Miekn.
von dieſen Problemen hätten vor allem zwei: die Ab=
„Fütg und die Schuldenfrage, durch die jüngſt aus Waſhington
jamenen Nachrichten eine erhöhte Bedeutung gewonnen.
Au in dieſen beiden Punkten auch kein völliges
Einverneh=
unzwiſchen Paris und London beſtehe, ſo hätten die geſtrigen
zlthaltungen doch wenigſtens die Beſeitigung gewiſſer Miß=
„erindniſſe und Zweideutigkeiten ſowie die Vorbereitung einer
„uf eiden Seiten des Kanals erwünſchten Verſtändigung er=
MNdcht. Im übrigen wird unterſtrichen, daß Frankreich von
hcm in dem Memorandum vom 19. Juli feſtgelegten Stand=
Min der Abrüſtungsfrage nicht abweichen werde.
1der „Matin” hebt hervor, daß die am Mittwoch
bekannt=
dene Erklärung des Präſidenten Hoover den engliſch=
fran=
äſeen Beſprechungen eine ganz neue Wendung gegeben habe.
zugezogen werde, ſcheine nichts zu werden, da Präſident Hoover
bisher nicht die Abſicht bekundet habe, die engliſche Regierung
hierzu einzuladen. Auf alle Fälle könne es ſich nur um einen
neuen Aufſchub der Kriegsſchulden=Zahlungen oder der
Repa=
rationen handeln, keineswegs aber um eine endgültige
Strei=
chung der Schulden und einen vollſtändigen Erlaß der
Young=
planzahlungen.
In die gleiche Kerbe haut St. Brice im „Journal”, wenn
er feſtſtellt, Lord Reading, ſei für eine möglichſt weitgehende
Liquidierung, da England nur wenig von den Reparationen
er=
halte. Dagegen ſei die Lage Frankreichs ganz anders, und
Mini=
ſterpräſident Laval habe keinen Hehl daraus gemacht, daß er an
der franzöſiſchen Theſe feſthalte, wonach bei einer endgültigen
Regelung eine klare Unterſcheidung zwiſchen den Reparationen
und Kriegsſchulden gemacht werden müſſe, wie dies übrigens
ausdrücklich im Youngplan anerkannt worden ſei.
Rückkehr Lord Readings nach London.
Der Staatsſekretär des Foreign Office, Lord Reading, iſt
am Donnerstag nachmittag 4 Uhr nach London zurückgereiſt. Er
empfing vorher in der engliſchen Botſchaft die Vertreter der
Preſſe, denen er ſeine Genugtuung über die franzöſiſch=deutſche
Zuſammenarbeit zum Ausdruck brachte, mit dem Wunſch, daß
Lavals Reiſe nach Waſhington von Erfolg gekrönt ſein möge.
Er habe den franzöſiſchen Miniſtern die Lage Englands frei
und offen dargelegt und er nehme den Eindruck mit, daß
Frank=
reich und England im engſten Einvernehmen zum Wohle beider
Länder und der geſamten Welt weiterhin zuſammenarbeiten
würden.
Botſchafter Edge
über die Zuſammenkunft Laval-Hoover.
Der amerikaniſche Botſchafter Edge ſprach auf einem vom
„New York Herald” veranſtalteten Bankett über die bevorſtehende
Zuſammenkunft zwiſchen dem Präſidenten Hoover und dem
Mini=
ſterpräſidenten Laval. Man ſtehe vor einer entſcheidenden
Wen=
dung in den franzöſiſch=amerikaniſchen Beziehungen. In der
Zu=
ſammenkunft Hoover-Laval werde die Grundlage einer
verſtänd=
nisvollen, umfaſſenden und realiſierbaren Entente zwiſchen den
Vereinigten Staaten und Frankreich gefunden werden, eine
Ver=
ſtändigung, die ſich auf Realitäten ſtütze und deren ſpäteres Ziel
die Rehabilitierung der Welt ſein werde. Man dürfe von dieſer
Zuſammenkunft nicht ſofort Wunder erhoffen, aber man dürfe
aber auch nicht zu wenig davon erwarten. Sie werde durch die
Geſtaltung der franzöſiſch=amerikaniſchen Beziehungen zur
Wieder=
herſtellung des Vertrauens und zur Wiederaufrichtung der Welt
führen.
. Die Zuſammenkunft zwiſchen Laval und Hoover ſoll —
man ſcheut ſich nicht es zu ſagen, ſo abgedroſchen dieſer Ausdruck
auch klingt — ein hiſtoriſcher Augenblick werden. Ueber die
Pläne Hoovers vernimmt man zwar einigermaßen konfuſe
In=
formationen, darin ſind ſich alle einig, daß ſie den ſeriöſeſten
Verſuch zu der Ueberwindung der Weltwirtſchaftskriſe darſtellen
ſollen. Je mehr dieſe Ueberzeugung Platz greift, umſo unruhiger
betrachtet man aber die Reiſe Lavals. Es wird befürchtet, daß
Hoover verſuchen wird, Laval vor einem fait accompli oder
wenigſtens, vor einem Dilemma zu ſtellen. Die franzöſiſche
Außenpolitik verſucht alſo das Programm der Beſprechungen
ſo=
weit als möglich im voraus feſtzulegen. Und offiziös verlautet,
daß große Entſcheidungen nicht ſofort nach der Fühlungnahme
der beiden Staatsmänner, ſondern erſt nach eingehenden
diplo=
matiſchen Auseinanderſetzungen zu erwarten ſind.
Laval lehnk die Einladung nach Kanada ab.
Der kanadiſche Miniſterpräſident Bennett hatte kürzlich
Miniſterpräſident Laval eingeladen, gelegentlich ſeiner
Amerika=
reiſe auch die kanadiſche Hauptſtadt zu beſuchen.
Miniſterpräſi=
dent Laval hat erwidert, daß er wegen der Kürze ſeines
Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten die Einladung, nach
Ottawa zu kommen, leider ablehnen müſſe.
Doch ein neuer Schrikk Hoovers
M der Hepürattonsftäge:
Frankreich zur Erörkerung bereil.
Waſhington, 8. Oktober.
Staatsſekretär Stimſon teilte in der heutigen Preſſekonferenz
mit, daß die franzöſiſche Regierung diesmal von den Schritten, die
Hoover in der Reparationsfrage vorhabe, vor der Bekanntgabe
informiert worden ſei. Er habe am Dienstag, ſobald er in der
Kabinettsſitzung von Hoovers Plänen erfuhr, den Waſhingtoner
franzöſiſchen Geſchäftsträger davon in Kenntnis geſetzt und auch
den amerikaniſchen Botſchafter in Paris, Edge, telephoniſch
ange=
wieſen, Laval zu benachrichtigen, daß Hoover mit dem franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten bei deſſen Beſuch in Amerika die
internatio=
nale Schuldenfrage beſprechen möchte. Edge habe gemeldet, daß
Laval ſich ſowohl mit der Form der Benachrichtigung, wie mit der
Tatſache einer Diskuſſion über die Schuldenfrage vollkommen
ein=
verſtanden erklärt habe.
Die Abſicht Hoovers, mit Laval das Reparations= und
Schul=
denproblem zu beſprechen, hat in Frankreich großen Widerſtand
gefunden. Hoover, heißt es in Paris, ſtehe es frei, zwei Drittel
der deutſchen Reparationen aufzugeben, weil ſie den Gegenwert
der interalliierten Schulden an Amerika darſtellten; er dürfe
jedoch nicht über den ungeſchützten Teil der Reparationen
ver=
fügen. Im übrigen wird beſtätigt, daß die franzöſiſche Regierung
bereit ſei, die Schuldenfrage zu beſprechen. Die Franzoſen werden
jedoch einer Moratoriumsverlängerung nur zuſtimmen, wenn
feſt=
ſtände, was den Feierjahren zu folgen habe. In Kreiſen der
Sachverſtändigen iſt man der Anſicht, daß eine ſolche Diskuſſion
unfehlbar zu einer Schuldenreviſion führen müſſe.
Die amerikaniſchen Bankiers mit Hoovers
Zinanz=
hilfsplan bei gleichzeitiger Berlängerung des
Schulden=Morakoriums einverſtanden.
Waſhington Herald behauptet, daß die Bankiers, mit denen
Präſident Hoover in der letzten Woche konferiert hatte, ſich mit
der Schaffung eines Konſortiums mit einem Kapital von 500
Millionen Dollar unter der Bedingung einverſtanden erklärt
hät=
ten, daß Hoover durch einen neuen Schritt in der
Reparations=
frage zur Entſpannung der internationalen Kreditlage beitrage.
Dagegen habe ſich in der Konferenz im Weißen Hauſe bei einigen
Parlamentariern Widerſtand erhoben. Hoover hoffe jedoch, nach
der Konferenz mit Laval auch die Zuſtimmung der Kongreßführer
zu ſeinem neuen Plan erhalten zu können.
Der Präſident der amerikaniſchen Arbeitergewerkſchaft, Green,
forderte in einer in Vancouver gehaltenen Rede die ſofortige
Ver=
längerung des Moratoriums, die Reviſion der
Kriegsſchuldenab=
kommen ſowie den Abbau der Zolltarife.
Hoover gegen die bisherige Anleihepolikik.
Auf der panamerikaniſchen Wirtſchaftskonferenz, die am
Don=
nerstag in Waſhington eröffnet wurde, hielt Präſident Hoover
eine bemerkenswerte Rede, in der er ſchonungslos die
Anleihe=
politik der letzten Jahre verurteilte. Hoover ging dabei ſoweit,
die amerikaniſchen Bankiers geradezu als mitſchuldig an der
gegen=
wärtigen Weltdepreſſion hinzuſtellen. Alle Völker und
Regie=
rungen ſollten es ſich zum Prinzip machen, Anleihen weder zu
geben, noch zu nehmen. Es ſei Pflicht der Regierungen, ihre
Bür=
ger vor Anleihen zu warnen, die unproduktiven Zwecken dienen
ſollten. Insbeſondere ſei vor Anleihen zu warnen, die von den
Regierungen und zum Ausgleich der Staatshaushalte
aufgenom=
men würden, deren Fehlbeträge, durch Rüſtungsausgaben oder
unproduktive öffentliche Arbeiten entſtanden ſeien. Der
Präſi=
dent betonte weiter, daß die Schwierigkeiten, denen die Welt jetzt
gegenüberſtehe, ſicherlich geringer wären, wenn die Völker dieſen
Grundſatz insbeſondere in den letzten 5 Jahren verfolgt hätten.
Die Anwendung dieſer Regel ſei vor allem geeignet, neue Kriege
zu verhindern Präſident Hoover erklärte dann wörtlich: „
Finan=
zielle Transaktionen zwiſchen den einzelnen Völkern müſſen auf
der Grundlage beruhen, daß die transferierten Gelder
produk=
tiven Zwecken dienen müſſen.” Jede andere Anleihe, ſo erklärte
Hoover weiter, müſſe zur Verarmung des anleihenehmenden
Vol=
kes führen. Der Präſident nahm davon Abſtand, auf zollpolitiſche
Fragen einzugehen, obwohl dieſe der Hauptgegenſtand der
gegen=
wärtigen Konferenzberatungen ſind. Er bekannte ſich lediglich in
allgemeinen Redewendungen zum Grundſatz der gegenſeitigen
wirt=
ſchaftlichen Abhängigkeit aller Völker.
„Goekhe.
1 Fenn wir in wenig Monden das Gedächtnis Goethes
dank=
icind pietätvoll erneuern, ſo wird aus ſolcher ernſter Feier
ſann der mögliche, reiche Gewinn ausſtrömen, wenn der
bte die Fürſtengruft verläßt, wenn er nicht mehr der große
„Aiſt, ſondern lebendig hineinſchreitet in Gegenwart und
/Tie Feier muß ihn zu neuem beſeligenden Wirken rufen. Sie
Wi unſerer Bruſt die Sehnſucht wecken, zu jenen wunderbaren
ſyſltelen hinabzuſteigen, die in ſeinen Werken rauſchen, ſoll das
ſun de: „Er war unſer!” wandeln in ein frohes, dankbares:
Rſt unſer!“
1eegenüber einer im Innerſten unſicher gewordenen Zeit, die
ei urböfer Unruhe und Haſt nach wechſelnden, nicht immer
790, Zielen ſtrebt, die Idolen opfert und Ideale verwirft,
Fe Zeit, die den einzelnen erbarmungslos der Umwelt
aus=
xe und ihm, wenn er ſich nicht zu retten, d. h. zu bewahren
bsſcht, „das höchſte Glück der Erdenkinder”, die Perſönlichkeit,
Amben verſucht, kann Goethe allein unter allen irdiſchen
Gro=
ha jne innere Freiheit geben, die, gleich fern von anarchiſchem,
ſi klaviſchem Weſen, bindet und löſt, einordnet und befreit,
eEhſar, und ſelbſtherrlich macht, und die Menſchen, in der
Zel ſtehend und doch ihr entnommen, Geſchöpfe der Natur
* whlaber nicht ihre Sklaven ſein läßt.
jedem echten Jünger Goethes wandelt ſich das Chaos un=
L2ſſelter Triebe und Affekte in den Kosmos wunderbar ge=
9der Gefühle und edler, reiner, tief verankerter Gedanken.
ein Füllhorn von Gaben hat er für uns alle bereit.
Ge=
hld ſie zu empfangen, ſind nach ſeinem eigenen Worte nur
ehre die ihn „mögen”, d. h. die ihn liebhaben, die der Zug des
9erſs in ſeine Nähe führt.
Vie der Magnet ſeine Kraft nur offenbaren kann, wenn die
ſiciereilſpäne in eine gewiſſe Nähe zu ihm gebracht werden,
(Xuch im geiſtigen Leben zur vollen Auswirkung einer Kraft
u0e Innäherung deſſen notwendig, an dem ſie ihre Stärke
er=
ſeiſt foll.
len vielen, leider immer noch vielen, die geſtehen, ſie hätten
bai ßoethes Geiſt wohl einen leiſen Hauch, aber nicht eine mit=
Aßede und feſthaltende Kraft verſpürt, iſt immer wieder zu
Melich ſie möchten auf kein Wunder warten. Eine unendlich
ſchbare geiſtige Gemeinſchaft mit Goethe kann und wird aber
vſck haben, der den Dichter und den Weiſen mit liebendem
eEin ſucht und durch immer neues Verſenken in die
Perſön=
eEklet und ihr Werk das Band ſtets enger und feſter zu ſchlin=
” beiß, das ihn mit dem unſterblichen Genius verbindet.
kolchen Gedanken will dies Büchlein dienen. Es will nichts,
ſi enen und den andern dem Dichter näher zu rücken verſuchen.
z andere wird deſſen Geiſt ſelbſt ſchaffen.
Ein Bekenntnis, keine Biographie und keine weit ausholende
„objektive und wiſſenſchaftliche Würdigung”, lege ich vor und
erinnere daran, daß Goethe ſelbſt erklärt, er möchte ſeine
Ueber=
zeugung nicht als Lehre, ſondern als Bekenntnis hingelegt
wiſſen.
Das Bekenntnis iſt ein Akt des Glaubens und ſomit ganz
ſubjektiv, das ſchließt nicht aus, daß es ſich aus ganz objektivem
Studium herausentwickelt hat. Das Letzte und Höchſte, was wir
an ſolchen großen Genien erfaſſen können, offenbart ſich aber
nicht, „dem Ernſt, den keine Mühe bleichet”, ſondern dem
Enthuſiasmus. Das lehrt uns Goethe ſelbſt, wenn er von der
Antike ſagt: „Denn die Kunſt, beſonders aber der Alten, läßt
ſich ohne Enthuſiasmus weder faſſen noch begreifen. Wer nicht
mit Erſtaunen und Bewunderung anfangen will, der findet nicht
den Zugang in das innere Heiligtum.”
Liebe und Leidenſchaft ſind die Pfadfinder, die uns zu
jenem Quellpunkte führen, aus dem Goethes wunderbares Weſen
und Wirken herſtrömt, das, ſelbſt ſo reich, auch uns unendlich
reich machen kann.
„Wo du ſtehſt im Kreis der Weſen
Stellt er ſich als Führer ein,
Doch er will nicht nur geleſen,
Er will auch gelebet ſein.”
„Liebende haben Tränen Dichter Rhythmen zur Ehre der
Toten” — auch uns glänzt die Träne im Auge ſeiner gedenkend.
Statt der Rhythmen, die uns verſagt ſind, grüßen wir ihn mit
ſeinen eigenen Worten:
„So lebſt auch du durch ungemeßne Zeit
Genieße der Unſterblichkeit!“
Robert Zilchert im Vorwort zu ſeinem Buch „Goethe‟
Wehe der Nachkommenſchaft, die dich verkennt! (Verlag Emil
Roth, Gießen.)
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Donnerstag, 8. Oktober.
Die verkaufte Braut.
Komiſche Oper von F. Smetana, Text von Kalbeck.
Anſtelle von Joachim Sattler ſang heute Heinrich
All=
meroth. Auch er iſt ein ſehr guter Hans und ſah in ſeinem
eigenen goldblonden Haar famos aus. Er hat Intelligenz, Lyrik
und natürlichen Humor. Seine Stimme ſpricht leicht an, krönt
hellfarbig alle Enſembles und wird muſikaliſch behandelt. Sein
Spiel iſt locker, beweglich und voll ſchalkhaften Frohſinns. Der
vielſeitig begabte Künſtler hat ſich ſchnell beliebt gemacht. v.H.
Stadt hinter Nebeln. Zeitroman von Kurt Siodmak. (Verlag der
Zeitromane, Berlin.)
Eine Phantaſie? Wer will ſagen, was in unſeren und den
kommen=
den Tagen noch alles möglich iſt! Da hat einer Strahlen erfunden die
— drahtlos — auf weiteſte Entfernungen alles ermöglichen: Kriegsſchiffe
verſenken, Sender und Empfänger in Tätgkeit ſetzen uſw. Ein anderer
erfindet ein Giftgas, und wieder ein anderer eine Droge, die unſichtbar
macht, die Menſchen gleich Geſpenſter überall tätig ſein läßt, ohne daß
man ſie ſieht. Ein anderer erfindet alles, um Giftgas und
Todesſtrah=
len zu paralyſieren. Wie das alles in der Hand eines Verbrechers zum
Fluche und in der eines Charakters zum Segen der Menſchheit gelenkt
werden kann, das erzählt ſpannend, atemraubend der Roman Siodmaks.
**
Margaret Laube: „Der Kuckuck auf Tindsdal”. Roman. (Verlag Koehler
u. Amelang, Leipzig.)
Ein Roman aus unſerer Zeit?. Aus vergangener oder
kommen=
der? Ach, ſo lange es Menſchen gibt und Liebe, ſo lange Eltern und
Kinder, wird es Stoff geben zu Romanen dieſer Art. Und doch verſteht
Margaret Laube individuell zu geſtalten, aus altem oft wiederkehrendem
„Freiheitsdrang”, dem Sehnen, der Enge elterlichen Hauſes zu
ent=
fliehen, Neues zu formen. Immer aber zeichnet ſie Menſchen! Menſchen
mit warmem Blut und heißem Herzen, mit Sinnen und Leidenſchaften.
Das iſt auch Chriſtine Detleffen, die Heldin dieſes Romans, die aus dem
Elternhaus und der Heimat zu ihrer Kunſt und zu ihrem — Künſtler
flieht, und die doch eines Tages wieder heimfindet. — —
Der letzte Weg. Roman von Harry Sölberg. (Hermann Schaffſtein
Verlag, Köln.)
Bekannte aus früheren Romanen Sölbergs tauchen in dieſem köſtlich
ſtarken leidenſchaftlichen Buch auf. Um Ole Skärpe und Semine und
Richter Janus ranken ſie ſich und ſind Menſchen von Fleiſch und Blut,
erdgebunden, erfüllt von Leidenſchaften, deren heißeſte Liebe ſind und —
Haß! Schickſalsbilder werden entrollt, hart und mit tiefen Runen
go=
zeichnet, gemeißelt, Leben geſtaltet und Tod. Aus beider Gegenſpiel
er=
wächſt das Schickſalhafte, das in Einzelperſonen von einer Volkheit, von
einer Menſchheit ſpricht. „Durch ſeine Pflichten nicht ausgefüllt und
um ſein Liebesglück betrogen, verzehrt ſich ein junges Weib bis zur
Selbſtaufgabe. Erſt vor dem Sterbebett des Vaters macht ſie ſich aud
der Verſtrickung ihres Schickſals frei”.
* Walter von Molo: „Ein Deutſcher ohne Deutſchland!” Ein
Friedrich=Liſt=Roman, das Denkmal eines großen Deutſchen.
(Paul Zſolnany=Verlag.
Nach dem Fehlſchlag „Die Scheidung” wieder ein
ausgezeich=
neter Molo. Das iſt in Wahrheit ein Denkmal für Friedrich Liſt.
den großen Deutſchen, der ſein Leben zerrieb für ſein Vold
und ſeine Heimat, und der ſchließlich, da er — verkannt —
kein Deutſchland mehr hatte, das Leben wegwarf. — Walter von
Molos Roman erzählt das ganze ſchickſalreiche Erdenwallen
Fried=
rich Liſts von dem Augenblick an, da über den 17jährigen
Tunicht=
gut das verwandtſchaftliche Gericht tagte und ihm ungewollt und
unbewußt den Weg ebnete, der ihn ſchließlich, wenn auch nach
Irrfahrten, dahin führte, ein großer Deutſcher” zu werden bis zu
der Stunde, da er im tiefen Schnee vor den Toren Kufſteins das
Piſtol in den Mund nahm und abdrückte, das Schickſal eines
deutſchen Propheten endend, „den ſein Vaterland grauſam
miß=
handelte, dem alle Nationen, bedrohlich für die Zukunft des
Menſchen, nicht glaubten.”
Seite 4
Freitag, den 9. Oktober 1931
Nummer 230
In dankbarer Freude zeigen wir die
glückliche Geburt unſerer zweiten Tochter
„Eliſabeth” an.
Studlendirektor Dr. Bernhard Lade
Wilhelmine Lade, geb. v. Tecklenburg
Schlitz, den 1. Oktober 1931.
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Dieſe Nacht /½ Uhr ſtarb nach kurzer, ſchwerer Krankheit, verſehen mit
den hl. Sterbeſakramenten, im faſt vollendeten 88. Lebensjahr, unſer
innigſtgeliebter, guter Vater, Großvater, Bruder und Onkel
Herr Rechnungsrat Dagobert Jutt
Kaiſerl. Rentmeifter a. D.
Hauptmann der Landwehr und Ritter hoher Orden.
In tiefer Trauer:
Karl Jutt, Major a. D. und Frau Mary, geb. Jutt
Edgar Knox, Oberſt a. D. u. Frau Eliſabeth, geb. Jutt
Paul Jutt, Lexcington (U. St. Amerika) und Frau
Heinz Jutt und Frau Luiſe, geb. Lauer
Frau Bürgermeiſter Stabenow, geb. Jutt
und 11 Enkelkinder, ſowie die übrigen Verwandten.
Eberſtadt b. Darmſtadt, den 8. Oktober 1931,
Beerdigung: Samstag, den 10. Oktober 1931 um 15 Uhr auf dem Friedhof
zu Eberſtadt.
Danjagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe innigſier Teilnahme bei dem uns ſo
ſchwer betroffenen Verluſie, ſowie für die vielen Kranzſpenden
und Kranzniederlegung des Bäckerzweigverbandes Heſſen, der
Bäckerzwangsinnung des Kreiſes Bensheim, der Sektion
Untere Bergſtraße, den Schulkameraden und dem
Orts=
gewerbeverein Bickenbach ſagen wir herzlichen Dank. Ganz
beſonders danken wir den Schulkameraden, die den lieben
Verſtorbenen zur letzten Ruhe trugen, ſowie allen denen,
die ihm die letzte Ehre erwieſen.
Frau Katharina Eliſabeth Schaider Wwe.
und Kinder.
Bickenbach, den 9. Oktober 1931.
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Nummer 280
Freitag, den 9. Oktober 1931
Seite 5
Aus der Landeshaugintaot.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1931.
Deutſche Werbewoche in Darmſtadt
vom 1. bis 10. Okkober.
manſtaltet vom Darmſtädter Einzelhandel, der
Landwirtſchafts=
ſnuner für Heſſen, den ſtädtiſchen und ländlichen
Hausfrauen=
veinen und dem Heſſiſchen Landesverband der Obſt= und
Gartenbauvereine.
Aus dem Wochenprogramm:
ſeitag, im „Bürgerhof” (Eliſabethenſtraße) in Gemeinſchaft
1oktober, mit der Herdfabrik und Emaillierwerk G. m. b. H.,
ws. 8 Uhr: Darmſtadt, Fiſchverwertung von der deutſchen
Hoch=
ſeefiſcherei und Süßwaſſerfiſchen. Die praktiſchen
Vor=
führungen erſtrecken ſich ganz beſonders auf
neuzeit=
lich erprobte Zubereitung von Fiſchgerichten, Kochen,
Dämpfen. Backen, Braten, Grillen. Sehr
beachtens=
wert, weil viel Neues praktiſch gezeigt wird.
Koſt=
proben und Preisverteilung einiger Back= und
Brat=
ergebniſſe. — Eintritt frei!
Darmſtädter Geſchäfte bieten in der Zeit
m 1. bis 10. Oktober der Kundſchaft die beſte
Einkaufsgelegenheit!
1 Freilos bei 5 Mark Bar=Einkauf.
Hausfrauenbund. Heute Freitag, abends 8 Uhr, findet im
Ergerſaal (Eliſabethenſtraße 2) der letzte Vortrag im Rahmen
Deutſchen Woche ſtatt. Die Herdfabrik und Emaillierwerk
nd durch ihre Vortragsdame noch einmal für den
Mehrver=
hruch der deutſchen Seefiſche werben. Der geſtrige Vortrag war
uerordentlich gut beſucht, und die anweſenden Hausfrauen
konn=
ie lich überzeugen, wie herrlich die verſchiedenen, aber auch ganz
ſuzüiglich zubereiteten Fiſchſpeiſen ſchmeckten. Die
Vortrags=
ſfar, iſt die gleiche wie geſtern; zum Schluß findet wieder die
Ver=
ſuung einiger Back= und Bratergebniſſe ſtatt.
Hohes Alter. Frau Direktor Götz, Darmſtadt.
Taunus=
ſtuße 24, II., feiert am 9 Oktober 1931 in beneidenswerter
aitz ger und körperlicher Friſche ihren 80. Geburtstag.
— Autoliſten. Soeben iſt die Autoliſte Nr. 72 erſchienen.
b0, verzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Auftfahrzeugen jeder Art in den 18 Kreiſen des
Yksſtaates Heſſen (Kennzeichen VS. VR, VO) für die
ist vom 16.—30. September 1931. Die Autoliſten enthalten
Angaben in derſelben Reihenfolge wie die Hauptausgabe:
ſhüne, Beruf Wohnort des Kraftfahrzeugbeſitzers Type.
Motor=
lunmer, Hubraum in ccm (und PS), Art des Fahrzeugs,
Fabrik=
ue Wagen ſind durch X kenntlich gemacht. Die Meldungen ſind
ſprd net nach den drei Provinzen (VS, VR. VO) und Kreiſen,
ſu innerhalb dieſer nach Polizeierkennungsnummern.
Abge=
indete Wagen werden beſonders geführt. — Die Autoliſten ſind
ſie wichtige Ergänzung des Auto=Adreßbuches (Adreßbuch
u Kraftfahrzeugbeſitzer im Volksſtaat Heſſen), Ausgabe 1929 und
tentbehrlich, weil ſie laufend (neueſtes
Adreſſen=
lnterial liefern. Sie erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich
ſihre : Liſten. Die ſpäteſtens am 10. eines jeden Monats
ausge=
ſeene Liſte enthält die Meldungen vom 16. bis 30. (31.) des
vor=
huze gangenen Monats und die ſpäteſtens am 25. eines Monats
ſugegebene Liſte die Meldungen vom 1. bis 15 des gleichen
Mo=
ſas. Wegen des Bezugspreiſes val, Anzeige! Anfragen
gicte man an den zuſtändigen Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.
— Auf das Konzert des Berliner Staats= und Domchors,
iches der Muſikverein am Samstag, den 10. Oktober, 20 Uhr, in
Fe Stadtkirche veranſtaltet, wird hiermit nochmals beſonders
auf=
ſhekſam gemacht. Der Kartenverkauf findet in Bergſträßers
Buch=
ad ung Wilhelminenſtraße, am Samstag von 19 Uhr ab in der
Fihorn=Apotheke gegenüber der Stadtkirche ſtatt.
— Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft eröffnet ihr
Aaintereſſantes Winterprogramm am Montag, den 12. Oktober,
hr, im Feſtſaal der Loge (Sandſtraße 10) mit einem Vortrag
de Dichters Edwin Erich Dwinger, der in Sibirien den Kampf
aweißen Armee gegen den Bolſchewismus mitgeführt hat und
Leſen. Werke „Armee hinter Stacheldraht” und „Zwiſchen Weiß
u Rot” zu den größten Bucherfolgen der letzten Jahre gehören,
ſid ausgewählte Partien aus dieſen Werken vorleſen. Es
üte von hohem Reiz ſein, eine ſo intereſſante und bedeutſame
eſünlichkeit am Vortragstiſch begrüßen zu können. Karten=
Uerauf und Neuanmeldung zur Mitgliedſchaft bei Buchhandlung
/Bergſträßer, Wilhelminenſtraße 29.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Ktag, 9. Okt. 19½8 —221z Uhr, Werbevorſtellung der Darm=
ſtädter Volksbühne Carmen. Kein Kartenverkauf Erstag, 10. Sept. 19½—22½ Uhr. K2. Bühnenvolksbund.
Romeo und Julia. Preiſe 0.70—5 60 Mk. Fantag, 11. Sept. 19—22½ Uhr. C 4. Othello.
Preiſe 0.80—6.40 Mk. D Aitag, 9. Okt. 20, Ende nach 22 Uhr. Zuſatzmiete IV 1. Ladh
Fauny und die Dienſtbotenfrage, 0.60—4.,50 M. Fnstag, 10 Sept. 19½—22½ Uhr. Außer Miete.
Der Waffenſchmied. Preiſe 0.40—2.50 Mk. Fmtag, 11. Sept. 19½—22 Uhr. Zuſatzmiete 1 2.
Die Quadratur des Kreiſes. Pr. 0.60—4.50 Uhr.
Leny Marenbach wird heute abend ſtatt Marguerite :3‟
AaLuſtſpiel „LadyFannyunddie Dienſtbotenfrage‟
Ha Jerome gegeben, mit deſſen Wiederaufnahme das Enſemble
AeHeſſiſchen Landestheaters vor kurzem in Nauheim einen großen
Wulg hatte. Die Hauptrollen ſind beſetzt mit Beſſie Hoffart.
Wer=
eHinz. Richard Jürgas, Jenny Wiener, Käthe Gothe, Rotraut
Witer. Hugo Keßler Paul Maletzki, Martha Liebel. Lena Hutter
Eliſabeth Ligeti. Miete und Preiſe bleiben unverändert,
Aung 20 Uhr. Heute abend geht als Werbevorſtellung der
Darm=
ſtüer Volksbühne „Carmen” von Bizet im Großen Haus in
Dne. Kein Kartenverkauf. Am Sonntag, den 11. Oktober,
NUhr, findet unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Hans
midt=Iſſerſtedt die Wiederaufnahme von Verdis „Othello”
4. Die Hauptrollen ſind beſetzt mit den Damen: Anny von Stoſch
Pdemona), Anna Jacobs (Emilia und den Herren: Albert
uert (Othello), Johannes Drath (Jago), Dr: Heinrich Allme=
(Caſſio).
3. Keag.=Bauernreise.
Am Sonntag, dem 27. September 1931, morgens 5.30 Uhr,
begannen wir vom Heaghaus aus unſere ſo wunderſchöne Reiſe
unter Leitung des Herrn v. Oelhafen. Nach Aufnahme zweier
Mainzer Teilnehmer am Hauptbahnhof verließen wir um 6 Uhr
Darmſtadt und gelangten nach kurzer Fahrt über die ſchöne
Berg=
ſtraße um 7.45 Uhr nach Heidelberg, wo noch ein auswärtiger
Teilnehmer aufgenommen wurde. Ein kurzer Aufenthalt und
ſchon gings weiter nach Bruchſaal, wo eine halbſtündige
Früh=
ſtückspauſe eingelegt und der letzte auswärtige Teilnehmer
erwar=
tet wurde. Guter Laune ſetzten wir um 9.30 Uhr unſere Fahrt
über Bretten, Pforzheim, Liebenzell und Calw nach Nagold fort
und nahmen dort unſer Mittageſſen ein. Um 1 Uhr ging die
Reiſe weiter über Horb—Sulz—Rottweil-Tuttlingen—Stockach
nach Ueberlingen am Ueberlinger See, wo wir unſer erſtes
Nacht=
quartier nahmen. Nach einigen vergnügten Stunden im
Strand=
hotel genoſſen wir noch in ſpäter Abendſtunde die Ruhe des Sees
beim Mondlicht. Nach guter Nachtruhe gings am nächſten
Mor=
gen frühzeitig aus den Betten, denn wir wollten am Abend noch
in Reutte in Tirol anlangen. Eine leichte friſche Briſe wehte
vom See her, als wir unſere zweite Tagesfahrt antraten. Nach
kurzer Fahrt gelangten wir nach Meersburg, fuhren dann weiter
über Friedrichshafen nach Lindau und in Richtung Immenſtadt
am Alpſee. Die Natur wurde immer ſchöner, unſer Wagen hatte
beträchtliche Steigungen zu überwinden. Um 2 Uhr gelangten
wir nach unſerer reizenden Fahrt durch den Allgäu in Sonthofen
zum Mittageſſen an. Wir gönnten uns wenig Aufenthalt, denn
wir wollten dieſes herrliche Land ſehen und kennen lernen und
beſtiegen daher ſchon nach einer Stunde unſeren Wagen zur
Wei=
terfahrt über die 1200 Meter hohe Jochſtraße nach Reutte in
Tirol. Hindelang lag tief unter uns und immer noch fuhren wir
Kurve um Kurve, unſere Blicke nach allen Seiten tief in die
Täler und auf die Berge gewandt. Endlich war die „Kanzel”,
die höchſte Stelle der Jochſtraße, erreicht jetzt gings hinab, die
Allgäuer Alpen ſeitlich hinter uns laſſend und dem
Wetterſtein=
gebirge zufahrend, bis wir bei eintretender Dämmerung in
Reutte, dem Quartier des zweiten Tages, angekommen waren.
Am anderen Morgen fuhren wir die kurze Strecke hinüber
nach Ulrichsbrücke und Füſſen, wo wir die Königsſchlöſſer
Hohen=
ſchwangau und Neuſchwanſtein beſichtigten. Um die Mittagszeit
kehrten wir wieder nach Reutte zurück, nahmen unſer Gepäck auf
und gelangten um 3.30 Uhr nach Ehrwald zur Fahrt auf die
Zug=
ſpitze. Auf der Spitze wehte ſtarker Schneeſturm, der uns ein
län=
geres Verweilen nicht erlaubte. Um 24 Uhr kamen wir nach
einer ſangesreichen Nachtfahrt über Garmiſch=Partenkirchen, Muc=
ngu und Starnberg in München an. Um 10 Uhr des nächſten
Morgen war Rundfahrt durch München. Der Nachmittag ſtand
jedem zur freien Verfügung.
Schon in Reutte waren wir übereingekommen, noch einen
Tag im ſchönen Bayernland zu verleben, und dafür hatten wir
den 5. Tag beſtimmt. Um 8 Uhr ſagten wir München Lebewohl,
und bei herrlichem Wetter ſteuerte unſer ausgezeichneter Fahrek,
Herr Hibler über Wolfratshauſen, dem Kochelſee, dann über das
Walchenſee=Kraftwerk, welches wir unter fachkundiger Leitung
beſichtigen durften, dem Walchenſee zu. Dann gings weiter über
Bad Tölz, an den Tegern= und Schlierſee. Zum Abendeſſen
tra=
fen wir wieder in München ein, vollauf befriedigt von dieſer
wunderſchönen Fahrt und beeindruckt von der Schönheit der Natur
für das ganze Leben. Am nächſten Morgen nahmen wir
end=
gültig von München Abſchied, ließen uns an der Tankſtelle erſt
noch tüchtig „ſtempeln” und machten in Starnberg am
Starnber=
ger See Halt. Eine Motorbootfahrt wurde eingelegt, und raſch
fuhren wir weiter am Pilſenſee, Wörthſee und Ammerſee vorbei
nach Landsberg a. Lech, und über Lechfeld nach Augsburg
unſe=
rem letzten Nachtquartier, dem Münſter=Hotel in Ulm, zu. Am
Samstag morgen beſichtigten wir noch das 161 Meter hohe
Mün=
ſter und traten alsdann die Heimfahrt durch das württembergiſche
Induſtriegebiet (Geislingen, Göppingen, Eßlingen) über
Stutt=
gart, das wir auf einer Stadtrundfahrt noch kennen lernten, nach
Darmdt an. In Eberbach verließen uns wieder 2 auswärtige
Teilnehmer, nachdem ſich ſchon in Ulm und Stuttgart 3
Reiſe=
freunde abgetrennt hatten. Schweren Herzens nahmen ſie alle
von uns Abſchied, jedoch in der Erwartung, in Kürze wieder
ver=
eint zu ſein, um die Erlebniſſe dieſer ganz großartigen Fahrt
gegenſeitig auszutauſchen.
Wünſchen wir, daß im nächſten Jahre ſeitens der Heſſiſchen
Eiſenbahn=A.G. welcher wir als Unternehmerin der
Sonder=
fahrten ebenfalls unſeren herzlichſten Dank ausſprechen, dieſe
Fahrten beibehalten werden zur Freude aller Reiſefreunde!
Wie wir von der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.G. erfahren, findet
auf beſonderen Wunſch einzelner Teilnehmer vom 25. bis zum 30.
Oktober eine Sonderfahrt zur Kolonialausſtellung nach Paris
ſtatt; der Rückweg führt über die Schlachtfelder, und wird
be=
ſtimmt mit einer intereſſanten Fahrt zu rechnen ſein, da der
Reiſeleiter die örtlichen Verhältniſſe genau kennt. Alles Nähere
über die Sonderfahrt iſt am ſchwarzen Brett am Verkehrsbüro
und im Heaghaus, Zimmer 6, zu erfahren.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Eine 40jährige Proſtituierte, die ſich im Land
umher=
ſchweifend, durch Betteln ihren Unterhalt verdiente, ſtieg eines
Tages, als ihr niemand die Tür öffnete, mit einer Leiter in die
Küche eines Bauernhauſes ein und nahm einige Gegenſtände mit.
Lange konnte ſie ſich indes dieſer Güter nicht erfreuen, denn man
hatte ſie beobachtet. Man verfolgte ſie, nahm ihr die Sachen ab
und nahm ſie in feſten Gewahrſam. Es ſcheint ihr hier in
Darm=
ſtadt jedoch ſehr ſchlecht zu gefallen, denn ſie nimmt die Strafe
von einem Jahr und drei Monaten Gefängnis
wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall, die ſie erſt mit Entrüſtung
von ſich wies ob ihrer Höhe, nur an, damit ſie möglichſt ſchnell von
hier fortkommt.
Es wird dann gegen einen früheren Beigeordneten aus
Webern verhandelt wegen Vergehens im Amt. Da
Webern keinen eigenen Bürgermeiſter hatte, waren ihm als
Bei=
geordneten die Geſchäfte des eigentlichen Bürgermeiſters
übertra=
gen worden, und da hatte er unter anderem auch Verſteigerungen
auszuführen und die Protokolle zu machen. Im Jahre 1926, im
Februar, fand eine Verſteigerung von Ahornbäumen ſtatt, die
ſei=
nem Bruder zufielen. Im letzten Jahr entdeckte man plötzlich,
daß die Bäume noch nicht bezahlt waren, und auch von dem
Protokoll war nichts zu finden. Auf Vorhalte brachte er ein
Protokoll an, auf dem aber das Datum falſch war, und nach
Be=
hauptung eines „ſehr guten Freundes” im Dorf, der ſeinerzeit
mitgeſteigert hatte, ſollten auch die Zahlen nicht ſtimmen. Er habe
einen niedrigeren Betrag eingeſetzt. Der Angeklagte behauptet,
durch ſeine plötzliche Erkrankung ſei die Sache damals vergeſſen
gegangen. Die Zeugen wiſſen durchweg wenig von der Sache, ſo
daß das Gericht die Schuld des Angeklagten nicht für erwieſen
hält und ihn freiſpricht.
Zum Schluß erhält ein jugendlicher Fahrraddieb wegen
zweier Fahrraddiebſtähle eine Gefängnisſtrafe von neun
Monaten unter Anrechnung von zwei Monaten
Unterſuchungs=
haft.
Nächſte Woche beginnt die Tagung des Schwurgerichts
unter dem Vorſitz von Amtsgerichtsrat Dr. Lehr. Es ſind bis jetzt
drei Meineidsverhandlungen, am 13., 15. und 19. Oktober,
vor=
geſehen, und am 17. Oktober wird der Einbrecher in der
Wir=
häuſer Metzgerei ſich wegen Totſchlagsverſuchs zu verantworten
haben. Die Verhandlung, die gegen einen jungen Bensheimer
ebenfalls wegen Totſchlagsverſuchs auf den 12. Oktober angeſetzt
war, mußte wegen Erkrankung des Angeklagten vorläufig
ab=
geſetzt werden.
machr ihn sahnig, aromatisch
und ist immer zur Hand.
Loustterf
MILCH
IV.13625
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GLÜCKSKLEE.MILCH G. M.B. H., ABTL. DST 20, HAMBURG!
— Die Kurzſchrift zu erlernen bietet, der Gabelsbergerſche
Stenographenverein von 1861 heute abend wieder Gelegenheit.
Der Verein eröffnet unter der Leitung erfahrener und geprüfter
Lehrkräfte neue Kurſe, und zwar in ſeinen Unterrichtsräumen in
der Ballonſchule. Da den Zeitverhältniſſen entſprechende, äußerſt
niedrige Teilnehmergebühren gelten, iſt auch Minderbemittelten
die Möglichkeit zum Beſuch der Lehrgänge gegeben. Wir
ver=
weiſen auf die Anzeige vom Donnerstag.
Sehr wichkig für Kriegsbeſchädigke!
Verſorgung und neue Nokverordnung.
Die Kriegerkameradſchaft „Haſſia”, Verband der
Kriegsbeſchä=
digten und Kriegerhinterbliebenen, Darmſtadt, Ahaſtraße 5, bittet
uns, nachſtehendes bekannt zu geben:
Die neue Notverordnung vom 6. Oktober 1931 hat mit
Wir=
kung vom 1. Oktober 1931 auch die umſtrittenen Beſtimmungen
über die Anrechnung des Einkommens auf die Verſorgungsrenten
der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen abgeändert.
Ueber die Neuregelung entnehmen wir einer Zuſammenſtellung
des Kyffhäuſerbundes, der Kriegsbeſchädigten und
Kriegerhin=
terbliebenen folgendes:
Bei der Anrechnung des Einkommens aus öffentlichen
Mit=
teln iſt im Wege einer Abänderung des Reichsverſorungsgeſetzes
die Freigrenze von 210 auf 190 RM. herabgeſetzt worden. Dafür
wird aber das jetzige Einkommen, nicht wie bisher das
Einkom=
men vor den ſtattgefundenen Gehaltskürzungen, bei der
Anrech=
nung zugrunde gelegt. Ueberſteigt das Brutto=Einkommen aus
öffentlichen Mitteln dieſe Freigrenze, ſo werden die
Verſorgungs=
bezüge um die Hälfte des überſchießenden Betrages gekürzt. Dem
Rentenempfänger verbleiben aber wenigſtens drei Zehntel der
Verſorgungsbezüge ausſchließlich der etwa zuſtändigen Frauen=
und Kinderzulage.
Für Schwerbeſchädigte, die eine Rente von 50 v. H. und
mehr beziehen, iſt eine Milderung in der Weiſe vorgeſehen, daß
ihnen ein Betrag von wenigſtens vier Zehnteln ihrer
Renten=
bezüge, und zwar hier einſchließlich der etwa zuſtändigen Frauen=
und Kinderzulage verbleibt, vorausgeſetzt, daß ihr Einkommen
aus öffentlichen Mitteln 590 RM. im Monat nicht überſteigt. Iſt
ihr Einkommen höher als dieſer Betrag, ſo erfolgt die Kürzung
der Renten auf drei Zehntel ihrer Bezüge.
Wie bisher bleiben die Empfänger einer Pflegezulage nach
dem Reichsverſorgungsgeſetz überhaupt von der Anwendung der
Ruhensvorſchrift befreit, während für die Empfänger einer
Voll=
rente die früheren Vorſchriften mit einer Einkommensgrenze von
329 RM. nebſt einer geſtaffelten Rentenkürzung um je ein
Zehu=
tel der Rente für jede 56,40 RM., um welche die
Einkommens=
grenze überſchritten wird, in Kraft bleiben.
Völlig neu im Verſorgungsrecht iſt die Anrechnung auch des
freien Arbeitsinkommens auf die Verſorgungsrenten, was bereits
das nicht zur Verabſchiedung gelangte Penſionskürzungsgeſetz
vor=
geſehen hatte. Die neue Notverordnung übernimmt in einem
Kapitel, Penſionskürzung” Teile des früheren Entwurfs, wobei
für die Verſorgungsberechtigten nunmehr folgende Regelung gilt:
Bezieht ein Rentenempfänger ein Arbeitseinkommen von mehr
als 6000 RM. jährlich, ſo wird die Rente um die Hälfte des
Unterſchiedsbetrages zwiſchen dem Einkommen und 6000 RM.
ge=
kürzt. Eine Kürzung tritt aber nur ein, ſoweit Einkommen und
Rente den Betrag von 9000 RM. überſteigen. Als Einkommen
gelten hier Einkünfte aus dem Betriebe von Landwirtſchaft,
Forſtwirtſchaft. Gärtnerei, aus Gewerbebetrieb, aus ſonſtiger
ſelbſtändiger Berufstätigkeit und Einkünfte aus nicht
ſelbſtändi=
ger Arbeit. Es iſt eine beſondere Anmeldepflicht der
Renten=
empfänger für die von ihnen erzielten Anrechnungseinkommen
vorgeſehen.
Endlich iſt noch zu erwähnen, daß von der Anrechnung von
Renten und Beihilfen nach dem Reichsverſorgungsgeſetz, die
Be=
ſchädigten und Hinterbliebenen auf Grund einer
Kriegsdienſt=
beſchädigung gewährt werden, ein Betrag bis zu 25 RM.
monat=
lich (bisher 15 RM.) auf die Arbeitsloſenunterſtützung
ausge=
nommen iſt.
— Im Union=Theater läuft noch immer bei unvermindertem
Andrang der große Erfolg — die Senſation des Jahres — Tonfilm
aus dem Leben des weltberühmten Artiſten „Grock”. Jugendliche
haben Zutritt.
— Das Helia=Theater zeigt bis auf weiteres Felix Breſſart
in dem luſtigen Tonfilm „Hirſekorn greift ein” mit Charlotte
Suſa, Truus van Alten, Rolf van Goth u. a.. Jugendliche haben
Zutritt
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute im großen
Doppel=
programm den Senſationsfilm aus dem wilden Weſten „Der
mas=
kierte Spion” mit Tim Mc. Coy und Ipan Crawford in den
Hauptrollen und im 2. Teil Raman Novarra in dem romantiſchen
Tonfilm „Der jüngſte Leutnant”, ein Film aus der Zeit der
Kämpfe zwiſchen Royaliſten und Bonapartiſten.
Deutsche Werbe-Woche in Darmstadt
Verlängert bis einschl. Samstag,den 10.Oktober1931
Freilose beim Einkauf von je RM. 5.—
Ziehung der Gewinne Montag, den 12. Oktober
Kauft deutsche Erzeugnisse!
Kelft der Landwirtschaft!
Steuert der Arbeitslosigkeit!
T138986)
Benutzen Sie die letzten 2 Tage!
Seite 6.
Freitag, den 9. Oktober 1931
Nummer 280
Aohmangsbagftägelt und Tmerhife.
Kreditbewiligung für Erſtellung von Wohnungen. — Anregungen zur alsbaldigen Ankurbelung der
Winkerhilfe. — Einheikliches Vorgehen zum Gelingen der Winkerhilfsakkion als nolwendig erkannk.
Mhung oes Huutruts.
Nach längerer Sommerferienpauſe trat geſtern erſtmalig der
Stadtrat wieder zuſammen. Die Stadträte waren vollzählig
er=
ſchienen, ebenſo die Verwaltung. Oberbürgermeiſter Mueller
übernahm nach ſeiner Rückkehr geſtern erſtmalig wieder den Vorſitz.
Die Tagesordnung wies im allgemeinen in öffentlicher Sitzung
keine weſentlichen Punkte auf, dagegen beſprach man ſich mit allem
Ernſt über die in der jetzigen ſchweren Notzeit ſo wichtige Frage
der baldigen Ankurbelung der Winterhilfe. „Es kam bei der
Be=
ſprechung zum Ausdruck, daß nur eine einheitliche Hilfe der
gan=
zen Aktion Erfolg verleihen könne und weiter, daß dieſe Aktion
gründlich vorbereitet ſein muß, um nicht zu verſagen. Von
Ver=
waltungsſeite wurde betont, daß die Vorarbeiten bereits ſo weit
gediehen ſind, daß mit einem baldigen Beginn der Sammlungen
uſw. gerechnet werden könne.
Oberbürgermeiſter Mueller eröffnete um 17.25 Uhr die
Sitzung und gedachte zunächſt in ehrenden Worten des Stadtrats
Krug, der am 9. September 61jährig, nach ſchwerem Leiden
ver=
ſtarb. Der Verblichene gehörte vom 21. Juni 1919 bis zu ſeinem
Tode als Mitglied der D.VP. dem Stadtrat und einer großen
Zahl von Ausſchüſſen an. Bis zu ſeinem Lebensende arbeitete er
im Intereſſe der Stadt mit eiſernem Fleiß, Gewiſſenhaftigkeit und
Pflichtgefühl. Er war ſtets von liebenswürdigem Weſen, im
Hauſe hat er wohl keinen Feind gehabt. Man werde ſein
Anden=
ken in Ehren halten. Die Stadträte hatten ſich zu Ehren des
Verſtorbenen von ihren Sitzen erhoben; desgleichen zu Ehren des
aus dem Leben geſchiedenen früheren Stadtratsmitgliedes Finger,
deſſen Oberbürgermeiſter Mueller ebenfalls ehrend gedachte. Nach
der Verpflichtung des an Stelle des Herrn Krug in den Stadtrat
eingetretenen Rechtsanwalts Dr. Mattern, trat man in die
Tagesordnung ein.
Die Umwandlung der Räume des 3. Polizeireviers
in eine Fünfzimmerwohnung
wird debattelos beſchloſſen. Es handelt ſich um folgendes: Im
Einvernehmen mit dem Bau=Ausſchuß wird beantragt, die
dem=
nächſt im Hauſe Lagerhausſtraße 3 freiwerdenden Räume des
3. Polizeireviers in eine Fünfzimmerwohnung umzuwandeln und
die hierzu erforderlichen Mittel in Höhe von 3000.— RM.
bereit=
zuſtellen. — Ebenſo wird die
Herſtellung der Erd= und Obergeſchoßräume im ſtädtiſchen
Gebäude Waldſtraße 21
genehmigt. Die Umwandlung der ſeitherigen Räume des 4.
Poli=
zeireviers im Erdgeſchoß des Hauſes Waldſtraße 21 in eine
Woh=
nung, ſowie die Inſtandſetzung der ehemaligen Wohnung des
Revierleiters im Obergeſchoß des gleichen Hauſes erfordern einen
Betrag von 3200.— RM., deſſen Bereitſtellung genehmigt wird.
Nach dem Abſchluß der
Rechnung der Kaſſe der Maſchinenbau= und Gewerbeſchule
für das Rechnungsjahr 1929 beträgt die Einnahme 125 510,93
RM., die Ausgabe 125 334,08 RM. verglichen bleibt ein
Ueber=
ſchuß von 176 85 RM., der in liquidierten Ausſtänden beſteht.
Der in obiger Einnahme enthaltene Zuſchuß der Stadt
be=
trägt 49 461,13 RM. Es wird Zuſtimmung zu dem Abſchluß der
vorliegenden Rechnung — unter Vorbehalt der Prüfung durch die
Oberrechnungskammer — erteilt.
Keine Benachrichtigung der Wähler mehr.
In ſeiner Sitzung vom 3. Mai 1928 hat der Stadtrat
be=
ſchloſſen, daß bei allen Wahlen die Wähler davon benachrichtig
werden ſollen, daß und wo ſie in den Liſten eingetragen ſind, unter
gleichzeitiger Angabe des Wahllokals und der Wahlzeit. Die
heutige ernſte Finanzlage der Stadt gibt der Verwaltung dazu
Anlaß, die Frage zur Erörterung zu ſtellen, ob nicht im Hinblick
auf die recht erheblichen Koſten, mit denen die Stadt durch dieſe
Maßnahme belaſtet wird, fernerhin von dieſer Wähler=
Benachrich=
tigung Abſtand genommen werden ſollte. Die Verwaltung glaubt
dieſe Frage bejahen zu ſollen und ſtellt diesbezüglichen Antrag.
Nach kurzer Diskuſſion wurde gegen die Stimmen der
Natio=
nalſozialiſten, der Sozialdemokraten und der Kommuniſten der
Antrag der Verwaltung angenommen Eine
Benachrich=
tigung der Wähler wird, alſo in Zukunft nicht
mehr ſtattfinden. — Einen
Aufhebungsantrag der Mietberechtigungskarte
hatte Stadtrat Fröba (Komm.) geſtellt. Er wünſchte, daß die im
vorigen Jahre verſuchsweiſe eingeführte Mietberechtigungskarte
wieder aufgehoben werde. Der Antrag wird von den
Stadtrats=
mitgliedern Rudolf und Freudel unterſtützt. Nach den ſeither
mit der Mietberechtigungskarte gemachten Erfahrungen liegt
zur=
zeit nach Anſicht der Verwaltung ein Anlaß zur Aufhebung des
beſtehenden Syſtems nicht vor. Die zur Einführung der
Miet=
berechtigungskarte erlaſſene Anordnung von 23. 10. 1930 ſieht bei
etwaigen unberechtigten Mietforderungen oder Verweigerung der
Bereitſtellung zwangsbewirtſchafteter Räume alle Maßnahmen
vor, die auf Grund des Reichswohnungsmangelgeſetzes getroffen
werden können. (Beſchlagnahme, Zwangsvermietung pp.) Die
Ausgabe der Mietberechtigungskarte erfolgt nach Dringlichkeit des
einzelnen Falles. Der Bauausſchuß hat in ſeiner Sitzung vom
6. 7. die Beibehaltung der Mietberechtigungskarte beſchloſſen. Es
wird beantragt, den Antrag Fröba auf Aufhebung des
Miet=
berechtigungskartenſyſtems abzulehnen.
Stadtrat Tempel (Soz.) berichtet auf Wunſch über den
An=
trag, den Stadtrat Fröba (Komm.) näher begründet. Stadtrat
Engel (Soz.) als Mitglied der Wohnungskommiſſion betont,
daß er keine weſentlich ungünſtigen Feſtſtellungen gemacht habe.
Zurzeit habe man noch 4500 Wohnungsſuchende und das
Woh=
nungselend betreffe beſonders die unteren Schichten. Er würde
die Aufhebung der Mietberechtigungskarte von viel größerem
Nachteil halten als deren Beibehaltung. Der Stadtrat müſſe eben
dafür ſorgen, daß für die wirtſchaftlich Schwachen Wohnungen
ge=
ſchaffen werden, ferner müſſe darauf geachtet werden, daß die
Hauseigentümer ſich etwas umſtellen und mehr Rückſicht nehmen
auf die wirtſchaftlich Schwachen und vor allem dieſen Wohnungen
zuweiſen. Die Sozialdemokratie werde ſich der Stimme enthalten.
Stadtrat Freudel (P.A.) erklärte, ſeine Partei habe den
Antrag Fröba unterſtützt in Konſequenz ihres ſeinerzeitigen
Standpunktes, der ſich gegen die Einführung gewandt habe. Die
Wohnungsfrage ſei ſo ernſt, daß man ſich mit der Frage heute
intenſiver befaſſen müſſe. 1760 Mietberechtigungskarten wurden
ausgeben, inzwiſchen ſeien 600 erledigt, ſo daß noch 1160
Miet=
berechtigungskarten beſäßen. Der größte Schaden der
Mietberech=
tigungskarte ſei ſ. E., daß dem Wohnungsamt die Möglichkeit der
ſcharfen Kontrolle genommen ſei. Auf Hausbeſitzerſeite habe ſich
häufig die Praxis herausgebildet, gewiſſe Mietſuchende
abzuleh=
nen. Es werde erzählt, daß ſich im Hausbeſitzerverein eine ſchwarze
Liſte gegen beſtimmte Mieter befinde. Er ſelbſt habe Erhöhungen
von Mietforderungen in 13 von 15 Fällen feſtgeſtellt. Dadurch,
daß das Wohnungsamt nicht mehr in dem Maße wie früher die
Kontrolle habe, hätten ſich erhebliche Nachteile entwickelt. Es ſei
zu überlegen, ob die Stadt nicht eine weitere Lockerung der
Woh=
nungszwangswirtſchaft etwa von der 600.— RM.=Mietgrenze zu
erreichen ſuchen müſſe. Da Stadtrat Freudel die Andeutung ge=
Durchführung der Erhöhung der kommunalen
Sonder=
gebäudeſteuer.
Aenderung der Heizanlage der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt, hier Kreditbewilligung,
erſtattet Stadtrat Wieſenecker (Soz.) Bericht. Es handelt ſich
um folgendes: Die im Jahre 1924 bei der Städtiſchen Akademie
für Tonkunſt durch die Direktion der Betriebe eingebaute Zentral=
Gaskeſſelheizung iſt nach dem Bericht der Direktion der Betriebe
ſo reparaturbedürftig geworden, daß die Gaskeſſel ausgewechſelt
werden müſſen. Die Anlage wurde ſeinerzeit auf Wunſch der
Direktion der Betriebe als Verſuchsanlage eingebaut, um
propa=
gandiſtiſch für die Verbreitung der Raum=Gasheizung zu werben.
Trotz der ſpäter vorgenommenen Senkung der Gaspreiſe für
Gas=
heizung hat ſich aber in der Zwiſchenzeit ergeben, daß dieſe
Gas=
keſſelheizung zentraler Art beträchtlich höhere Betriebskoſten
ver=
urſacht, wie eine Kokskeſſelheizung. Das Kuratorium der
Aka=
demie hat daher ſchon wiederholt bei den Voranſchlagsberatungen
verlangt, daß wieder zu der Koksheizung zurückgekehrt würde. Die
Direktion der Betriebe ſchlägt daher vor, die Gasheizungskeſſel
durch Koksheizungskeſſel zu erſetzen; die hierfür erforderlichen
Koſten in Höhe von 4400.— RM. will ſie ſelbſt übernehmen, da
ſie ſich ſeinerzeit hierzu verpflichtet hatte. Es ſind dann weiter
noch 800.— RM. Aufwendungen erforderlich für die Einrichtung
eines Kokslagerkellers. Dieſe 800 — RM. müßten von der
Akademie getragen werden. Der Finanzausſchuß hat vor kurzem
den Kredit von 5200.— RM. genehmigt und die Verwaltung
er=
mächtigt, die Ausführung alsbald vorzunehmen, da die Anlage
bis zum Herbſt fertiggeſtellt ſein muß. Es wird um nachträgliche
Zuſtimmung zu dieſem Beſchluß des Finanzausſchuſſes gebeten.
Stadtrat Geyer (wild) erklärte, er habe ſchon ſeinerzeit,
als er noch im Betriebsausſchuß war, betont, daß die Keſſel
unren=
tabel ſeien.
Stadtrat Berndt (Dem.) ſchließt ſich im weſentlichen den
Ausführungen der Verwaltung an.
Der Antrag wird einſtimmig angenommen.
Den Herſtellungen im Hauſe Hügelſtraße 26 für Zwecke des
Wohnungsamtes, hier Kreditbewilligung, ſowie der
Erweite=
rung der Kolonie am Dornheimer Weg durch
Hinzu=
nahme eines Geländeſtreifens auf der Südſeite der
Trauben=
ſchneiſe wird debattelos zugeſtimmt.
Unter Punkt
Mitteilungen
verlas Oberbürgermeiſter Mueller nach einige Bekanntgaben
verſchiedene Anträge, die in geſchäftsordnungsmäßige Behandlung
genommen werden. U. a. lag ein Antrag betr.
Winterbei=
hilfe vor, in dem eine entſprechende baldige Regelung für den
Winter verlangt wird. Ein Dringlichkeitsantrag wünſcht die
Fertigſtellung der in Angriff genommenen Lutherhäuſer,
Bürger=
meiſter Ritzert erklärt, daß leider ſeither weder Kapitalien zum
Weiterbau, noch Liebhaber für die Häuſer gefunden worden ſeien.
Die Verwaltung bemühe ſich in dieſer Richtung weiter Frl.
Walz wünſcht Weiterführung und Forcierung der Siedlungen.
Bürgermeiſter Ritzert betonte, daß die Verwaltung die Anträge
unterſtütze und die nötigen Schritte eingeleitet ſeien. Anträge auf
Herabſetzung der Strompreiſe der Heag, auf Neufeſtſetzung der
Mietpreiſe für ſtädtiſche Neubauten und auf Stundung der
Schul=
den des Handwerks ſollen geſchäftsordnungsgemäß behandelt
werden.
Zu der Frage der gebührenfreien Abfuhr des gewerblichen
Mülls nimmt Bürgermeiſter Ritzert Stellung. Er verlieſt ein
Schreiben des Tiefbauamts, aus dem hervorgeht, daß
Sonder=
gebühren für gewerblichen Müll nur ſoviel erhoben werden, um
die Unkoſten der Stadt zu decken, und daß die Tonnenzahl für
Ge=
werbebetriebe analog dem Tonnenraum der Hausbetriebe unter
Berückſichtigung und Einrechnung des an ſich beſtehenden
Haus=
mülls für den in Frage kommenden Gewerberaum feſtgeſetzt ſei.
Stadtrat Gauß (D.V. P.) ſtellte die Frage, was bisher für die
Winterhilfe
ichen auf die Fenliche Tagesortöſung ſte 1on der üichiſen.
Beſchwerden gegen die eingerichteten Sprechtage für Wohlfahrts
empfänger vor, gegen die Bürgermeiſter Delp Stellung nimm
der darauf hinwies, daß die Sprechſtellen in 6 Bezirken im Inter
eſſe der Wohlfahrtsempfänger eingerichtet ſeien und daß er e
wachſames Auge auf das Funktionieren habe.
Stadtrat Wieſenecker (Soz.) erinnert an die Maßnahme 7
der Sozialdemokratie für die Minderbemittelten, deren Not mou aul
kenne. Alle Organiſationen müßten in Anſpruch genommen weil en
den zur Winterbeihilfe, und zwar müßte die Hilfe einheitlig
durchgeführt werden. Im Verlaufe der weiteren Ausführunge e
kommt es zwiſchen Stadtrat Wieſenecker und den Nationalſozig i
liſten zu einem kleinen Wortwechſel.
Stadtrat Mößner hält es nicht für angängig, daß man hie biu
Parteipolitik in die Frage der Winterhilfe hineintrage. Er könn ſ=)s
erklären, daß bereits viel geſchehen ſei, es komme aber den Veu
y=
bänden darauf an, daß in dieſer ſchweren Frage keine Zerſplitt E
rung eintrete. Die ihm naheſtehenden Kreiſe wollten helfen un de
macht hatte, daß er in geheimer Sitzung über das Verhalten
eini=
ger Hausbeſitzer weitere Aufklärung geben könne, wurde der An=
trag von der Tagesordnung abgeſetzt und wird zunächſt in
gehei=
mer Sitzung beſprochen.
Der heſſiſche Finanzminiſter hat die Finanzämter angewieſen,
den Betrag der Erhöhung der ſtaatlichen Sondergebäudeſteuer, die
ſich aus Art. 134 des Sondergebäudeſteuergeſetzes in der Faſſung
der Bekanntmachung vom 13. Dezember 1930 ergibt, nur teilweiſe
zu erheben oder zu ermäßigen, wenn durch die Steuererhöhung
die Exiſtenz des Pflichtigen weſentlich erſchwert iſt, und den
Be=
trag unerhoben zu laſſen oder ganz zu erlaſſen, wenn durch die
Steuererhöhung die Exiſtenz des Pflichtigen gefährdet wird. Es
handelt ſich bei dem erwähnten Artikel 13a um die Erhöhung der
ſtaatlichen und kommunalen Sondergebäudeſteuer in den Fällen,
in denen die Friedensmiete mehr als 5 v. H. des Friedenswertes
beträgt
Nach der Verfügung des heſſiſchen Miniſters des Innern vom
13. Juni 1931 muß von den Gemeindevertretungen ein Beſchluß
darüber herbeigeführt werden, daß die Gemeinden dem
ſtaat=
lichen Vorgehen ſich anſchließen.
Die Verwaltung hat unterm 27. Juli 1931 diesbezüglichen
An=
trag geſtellt. Der Finanzausſchuß hat unterm 3. Auguſt 1fd. Js.
dem Antrag der Verwaltung zugeſtimmt und weiter beſchloſſen,
daß einſtweilen nach dieſem Beſchluß verfahren und die
Zuſtim=
mung des Stadtrates nachträglich eingeholt wird. Um dieſe
nach=
trägliche Zuſtimmung wurde gebeten; ſie wird ohne Debatte
er=
teilt,
Ueber den Antrag betreffend
alles tun, der Not zu ſteuern. Es komme ihm darauf an, zu er
klären, daß die Winterhilfe gewiſſermaßen als Unternehmen de
Betroffenen anzuſehen ſei. Jedenfalls dürfe keine Zerſplitterun
eintreten, eine einheitliche Sammlung könne nur eine großzügi
Aktion gewährleiſten. Es ſei beſſer, Mitte Oktober mit einer gu
vorbereiteten Sache zu beginnen als alles durch übereilte Ma
nahmen zu gefährden.
Stadträtin Kern (Soz.) vervollſtändigt das Bild der bIx0
E
A
„I
de
kaud
reits für die Winterhilfe in die Wege geleiteten Maßnahmell,
Auch ſie unterſtreicht, daß eine Ueberſtürzung nicht am Platze ſ
gut vorbereitete Maßnahmen ſeien von beſonderem Wert.
Am Schluſſe wurden noch die durch den Tod des Stadtrad
Krug notwendigen Perſonaländerungen in den einzelnen Aus
ſchüſſen von Stadtrat Altendorff (D.V.P.) bekanntgegeben. Di rA0
Aenderungen werden zur Kenntnis genommen und genehmigt.
Danach trat man in die nichtöffentliche Sitzung ein.
Großflugkag in Darmſtadt
Sonntag, den 11. Oktober 1931, nachmittags 2.30 Uhr.
Wie wir bereits mitteilten wird der Flugplatz aus ſicherheit
polizeilichen Gründen in der Zeit von 13 bis 18 Uhr abgeſper
Die Veranſtaltung ſelbſt beginnt dagegen erſt um 2,30 Uhr. De
Parkplatz für Automobile, Motor= und Fahrräder befindet
an der Südſeite des alten Friedhofes (Einfahrt von der Niede!
Ramſtädter Straße her).
„Mein Leopold” in ſechs Bildern von A. LArronge
Muſik gelangt morgen, Samstag, 10. Oktober, abends 8 15 U
im Orpheum erſtmalig in der neuen Bearbeitung zur Aufführu)
Karten zu volkstümlichen Preiſen (von 60 Pfg. an) bei Hugo
Waal. Rheinſtraße 14, und im Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigſtraſ
und telephoniſch unter 389 — Desgleichen wird darauf hing
wieſen, daß am Sonntag, 11. Oktober, nachmittags 3,30 Uhr,
die Kinder und Jugend Darmſtadts eine einmalige Aufführunt
des Märchenſpiels „Schneewittchen und die ſieben Zwerge” bei dt
bekannten geringen Eintrittspreiſen ſtattfindet.
nder
ichtl
— Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. Darmſtadt — Wandu/
abteilung. Am Sonntag, den 11. Oktober Ifd. Js., findet die disde
jährige 11. Wanderung ſtatt. Die Führer, die Turner Grünew !s
und Heymann, wollen die Teilnehmer durch den herrlichen Herbusn,
wald (Kranichſteiner Wildpark) nach Meſſel führen. Die beidedye,
Turner haben deshalb beſtimmt, daß am Sonntag morgen pürünszei
lich um 9 Uhr vom nördlichen Ausgang des OrangeriegarteErmäßi
abmarſchiert wird. Die Marſchzeit beträgt ungefähr 4 Stund==ſt mih
Frühſtücksraſt iſt am Kranichſteiner Bahnhof bei Jung. In
Meſmä=
iſt Einkehr bei Heberer. Hoffentlich iſt gutes Wanderwetter M
eine zahlreiche Beteiligung. Selbſtverſtändlich ſind die Aelte Au
mit ihrem Anhang gern geſehene Gäſte und können mit der Bohuicſe du
nachkommen. Für Verpflegung haben die Führer Sorge getrasfülien
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Septchen Nichel
ber zehnmal alarmiert und zwar zu zwei Mittelfeuern, eine* W
Kleinfeuer, einem Waſſerrohrbruch und 6 Verkehrsunfällen.
Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf 85 Transporte. Die hierhei 8
rückgelegte Fahrtſtrecke betrug 1358 Kilometer. Auf der Wa le.,
Kirchſtraße 13 (Fernſprecher 600 und 3500), wurde in 4 Fä14
erſte Hilfe geleiſtet.
Einen Vortrag über „Die Wirtſchaftskriſe und wir” hält heuſt
abend auf Veranlaſſung des Allgemeinen Verbandes der Verſi)
rungsangeſtellten, Ortsgruppe Darmſtadt, der Bezirksleiter
Schaedel, Frankfurt a. M., in der Krone. Es wird auf die b/
tige Anzeige verwieſen.
Eine Aufforderung im Vergleichsverfahren der Darmſtädtwhieſtes
Volksbank erläßt der Gläubigerausſchuß im heutigen Anzeisl
teil.
Vereinskalender.
— Kriegerverein Darmſtadt. Sonntag, den 11.
tober, vorm 10 Uhr, auf den Schießſtänden am neuen Schießh
Vereinsſchießen.
Verein ehem. beſſ LeibdragonerNr. 24. Dam
ſtadt Sonntag den 11. Oktober, nachmittags 5 Uhr, Zuſamml
kunft mit Familie im Vereinslokal. Zum Gutenberg‟. Es ne
den Lichtbilder aus der Kriegs= und Friedenszeit des Regimen,
vorgeführt.
Golkesdienſt der Iſraeliliſchen Religionsgemeindesen
Hauptſynagoge.
Freitag, 9. Okt Vorabendgotttsdienſt 5 Uhr 45 Min.
Samstag, 10 Ort. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. Sab
ausgang 6 Uhr 30 Min.
Cottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uhr 15 Min. Abends 6 Uhr 30 Min.
Mch
geſchehen ſei. Die Bürgerſchaft leſe zwar Aufrufe über Aufrufe
ſtehe aber unter dem Eindruck, daß viel zu langſam gehandelt
werde. Es warten diejenigen, die Hilfe ſuchen, es warten aber
auch diejenigen, die helfen wollen. Die koſtbarſte Zeit ſcheine mit
Beratungen verloren zu gehen. Man warte ſolange, bis es zu
ſpät ſei. Sehr zu begrüßen ſei es, daß die Verwaltungsbürokratie
die Hände von der Sache laſſe und die Angelegenheit der privaten
Initiative überlaſſen habe. Es ſei aber dringend zu wünſchen,
daß nun innerhalb der charitativen Verbände nicht ein viel zu
großer Kreis von Perſonen tätig werde, ſondern ein kleiner,
aktionsfleißiger Ausſchuß von Perſonen, die für das
ſchwere und bedeutungsvolle Werk die nötige Eignung und
Energie haben, Perſonen, deren Name Gewähr dafür bietet, daß
das geſammelte Geld und Material zweckentſprechend verwendet
wird. Die Bürgerſchaft wolle ſchnellſtens einen Plan ſehen, nach
dem gehandelt wird. Sie wolle dieſe wichtige Sache nur den
beſten Händen anvertraut ſehen.
Oberbürgermeiſter Mueller erklärt, daß die Ausführungen
wohl grundſätzlich ihre Berechtigung hätten, daß aber die
An=
gelegenheit bereits äußerſt lebhaft betrieben und gefördert werde.
Die Verwaltung lege die Hände in dieſer Angelegenheit beſtimmt
nicht in den Schoß.
Bürgermeiſter Delp gab einen kurzen Bericht über die
ſeit=
her erfolgten Beſprechungen über die Frage der Winterhilfe. Eine
Arbeitsgemeinſchaft für die Winterhilfe habe ſich bereits gebildet.
Die Einzelfragen würden ſoeben erörtert. Eine Winterbeihilfe
in Form von Küchen= und Holzbeihilfe ſei in Ausſicht genommen.
Die Stadtverwaltung habe das größte Intereſſe an der
Winter=
beihilfe.
Gebekzeiten in der Synagoge der Iſraeliſiſchen
Heſglansbeſeiſchaff.
Samskag, 10. Okt. Vorabend 5 Uhr 15 Min. Morgens 8=
Nachmittag3 4 Uhr — Min. Sabbausgang 6 Uhr 30 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 15 Min. Nachmittags 5 Uhr 15 Mil
Sonntag und Montag, den 11. und 12 Oktober:
Rausch Chaudesch Marcheschwan.
Tageskalender für Freitag, den 9. Oktober 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19,30 Uhr: „Carmſ
— Konzeri
— Kleines Haus, 20 Uhr: „!"
Zur Oper. Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant a. Böllenfalue
Herrngartenkaffee. — Kinovorſtellungen: Uniſ
Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Welche Hausfrau wäſcht am beſten?
Ganz entſchieden die Hausfrau, die reine Seife verwendet, ſtatt durch
Waſchmittel mit ſcharfen Zuſätzen ihre wertvolle Wäſche vorzeitig
zu vernichten. Doppelt gut wäſcht die Hausfrau, die
Naumann’s weiße Kernſeife
verwendet. Mit dieſer vollhommen reinen, milden u. hochſchäumenden
Seife ſchont ſie ihre Wäſche u. erleichtert ſich Waſcharbeit u. Hausputz.
Die Hilfe gegen Gicht und
Rheumatismus.
Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe Plagegeiſter?
Ein=
reibungen, Packungen, Bäder, Salben uſw. lindern meiſtens nur
für einige Zeit die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer das
Uebel an der Wurzel.
Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes Mittel, und Sie
ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Sie etwas koſtet; aber ehe
ich Ihnen mehr ſage leſen Sie die folgenden Briefe:
Pflichtgemäß erſtatte ich Ihnen meinen allerbeſten Dank für
die wahrhaft wundervolle Heilung meines langjährigen
Gicht=
leidens durch Ihre geſchätzten Gichtoſint=Tabletten.
Koſtſpielige Bäder ſowie Einreibungen aller Art waren
erfolg=
los, durch ein Inſerat wurde ich auf Ihre Tabletten aufmerkſam.
Nach Gebrauch der erſten Kur fühlte ich mich ſchon geheilt. Ich
kann jetzt wieder, als 53jährige Frau laufen, wie eine von 18
Jahren, ſtehe morgens ſchmerzlos auf und gehe abends ohne
Schmerzen zur Ruhe, zur Freude unſerer ganzen Familie. Ich
bin jetzt wieder dank Gott und Ihrer werten Tabletten
ſeelens=
munter, wie neu geboren, und kann daher mit beſtem Gewiſſen
jedem Gichtleidenden Ihre werten Gichtoſint=Tabletten auf das
beſte empfehlen, da dieſelben bei mir wirklich Wunder geleiſtet
haben, und ſpreche nochmals meinen allerbeſten Dank aus.
J. W. in B.
„Ich bekam einen ſchweren Gelenkrheumatismus alle
ange=
wandten Mittel verſagten bei mir. Da ließ ich mir das
empfoh=
lene Gichtoſint von Ihnen ſenden, und dies tat Wunder bei mir,
Meine ſtrenge Ausdauer wurde durch völlige Heilung belohnt.
obgleich ich ſchon faſt verkrüppelt war. Ich habe dies gute Mittel
M. B. in
ſchon oft empfohlen und werde es weiter tun. Ich hoffe daß
der beſte Dank gegen Sie iſt.
Solche Briefe beſitze ich über 11 000 (notariell beglaub
und nun hören Sie weiter:
Gicht und Rheumatismus können nur von innen heraus v.
lich kuriert werden, durch Entgiftung des Blutes. Dieſes iſt
unreinigt durch zurückgebliebene harnſaure Salze, und dieſe m
heraus, ſonſt nützt alles Einreiben und Warmhalten nichts.
Zur Beſeitigung der Harnſäure dient das Gichtoſint
können das glauben oder nicht, aber Sie ſollen keinen Pfel
dafür ausgeben, ehe Sie ſich überzeugt haben.
Teilen Sie uns Ihre Adreſſe auf einer Poſtkarte ſofort
und adreſſieren Sie dieſe an: Generaldepot der Viktoria=Avot!
Berlin A 219. Friedrichſtraße 19; es geht Ihnen dann vollſtäſk
koſtenfrei eine Probe Gichtoſint mit weiteren Aufklärungen
(TV.14
genauer Gebrauchsanweiſung zu.
Rummer 280
Freitag, den 9. Oktober 1931
Seite 7
Die Verwendung der dentſchen Obſternke.
Der am 7. Oktober von der Heag in Verbindung mit dem
ſauusfrauenbund Darmſtadt und dem Land=Hausfrauenbund
an=
eietzte Werbevortrag: „Wie verwendet die Hausfrau die reiche
ſrnte deutſchen Obſtes?” geſtaltete ſich in den äußerſt
anſprechen=
en hellen Räumen des Heaghauſes zu einem beſonderen
Ereig=
s. Der Saal war von intereſſierten Hausfrauen überfüllt, viele
ußten wieder umkehren, weshalb derſelbe Vortrag noch einmal
m Donnerstag, den 15. Oktober, 4.30 Uhr, ſtattfinden wird, wozu
ſarten am Tage vorher in den Ausſtellungsräumen im Heaghaus
gegeben werden. Frau Paula Friedrich begrüßte die Gäſte
Namen des Hausfrauenbundes, Fräulein Hellwig im
ſamen der Heag. Fräulein Bopp ſprach für die Landfrauen und
ttonte eindringlich, daß die reiche Obſternte des Jahres
ſchnell=
ens umgeſetzt und für den kommenden Winter nutzbar verwendet
nden müßte, da nicht genügend Lagerhäuſer vorhanden ſeien.
ge ermahnte auch zu größerem Zuckerverbrauch für das Obſt, weil
ſe Zuckererzeuger ſich in großer Bedrängnis befinden, da noch
icht einmal die vorjährige Zuckerernte abgeſetzt ſei. Einige
Eerfabriken mußten daher, ihre Betriebe ſchließen, was zur
ſlge hatte, daß viele Arbeiter brotlos wurden. Wenn auch der
ucker etwas teurer geworden iſt, ſo wäre doch zu wünſchen, daß
ſe Hausfrauen, eingedenk dieſer Mahnung, mehr Zucker
ver=
hauchten. Der Abend war nun frei für die Vortragsdame der
tag, die in ihrer fröhlichen Art den Anweſenden die Technik
ſe elektriſchen Herde erklärte und erzählte, wie leicht und einfach
mn all die herrlichen Apfelkuchen, Apfeltorten, Apfelſtrudel,
bielaufläufe, Apfelſuppe und Himmel und Erde bereiten und
ſuar währenddeſſen ſpazieren gehen könnte.,
Es gab ſoviel ſchöne Sachen, und alles ſah ſo lecker aus und
meckte ſo vorzüglich, daß alle Hausfrauen entzückt und des Lobes
IA waren. Man ſchmeckte aber auch die gute deutſche
Marken=
ter, die herrlichen deutſchen Aepfel, und am guten deutſchen
Ader war auch nicht geſpart. Die Worte Wilhelm Buſchs kamen
es in den Sinn: „Das ſind die guten Sachen, die wir aus Mehl
ud Zucker machen, wozu man auch noch Milch und Zimt und gute
ſaſte Butter nimmt!” Zuletzt wurden noch von allem Dargereich=
Rezepte verteilt.
Bedeukende Herabſekzung der Ueberfahrkspreiſe
zwiſchen Europa und Nordamerika.
Auf einer kürzlichen Tagung in Paris haben die am nord=
ſta itiſchen Paſſagierverkehr beteiligten Schiffahrtsgeſellſchaften
uex dem Vorſitz des Vertreters der Hamburg=Amerika=Linie,
Leisler Kiep einſchneidende Ermäßigungen der
Ueberfahrts=
die für alle Abfahrten ab 1. Oktober d. J. von Europa nach
Ardamerika beſchloſſen. Angeregt durch den Hooverſchen
Vor=
lag, fanden ſich die Reedereien einmütig zuſammen, in dem
Etichluß, durch gemeinſame Anſtrengungen unter finanziellen
Ofern zu einer ſchnelleren Wiederherſtellung beſſerer Verhält=
Uft in der Weltwirtſchaft beizutragen. Es ſind nicht nur die
Anweſtfahrpreiſe in den einzelnen Klaſſen erheblich herabgeſetzt,
ſdern auch die Zuſchläge für die höherwertigen Kabinen
be=
ſachtlich vermindert worden. Welches Ausmaß die
Fahrpreis=
en ßigungen haben, läßt ſich am beſten aus einigen praktiſchen
1Bſpielen erſehen:
Für die erſte Klaſſe der Schnellſchiffe des Albert=Ballin=Typs
Damburg=Amerika=Linie iſt der Mindeſtpreis von 8 217.50 auf
95.— ermäßigt worden. Die Ueberfahrt in einer
höherwer=
ſten, beiſpielsweiſe einer Doppel=Außenkabine in bevorzugter
ſüne, koſtet jetzt in der Winterzeit nur 8 207.50 und in der
Som=
uizeit nur 8 252.50, alſo 25.— bzw. 47.50 weniger als vor der
Eyäßigung. Bei der Reiſe in einer Doppel=Außenkabine mit
1Pratbad und Toilette in beſſerer Lage vermindert ſich der
Fahr=
ſnis in der Winterzeit pro Perſon um 30.— auf 8 225.— und
indr Sommerzeit um 85.— auf 8 305.—
Aluch in der Kajüte und zweiten Klaſſe wurden die
Fahr=
atiſe durch Verminderung der Zuſchläge für höherwertige
Ka=
er weſentlich herabgeſetzt. In der dritten Klaſſe wurde auf
hätl ichen Paſſagierſchiffen der Hamburg=Amerika=Linie der Fahr=
8 von Hamburg nach New York für alle Abfahrten ab 1.
Ok=
deu von 115.— auf 8 99.— ermäßigt, womit gleichzeitig eine
Rabſetzung des bisherigen Rundreiſe=Fahrpreiſes Hamburg—
H40 York-Hamburg um 23.50 auf 8 151.— eingetreten iſt.
Tußerdem ſind noch verſchiedene Aenderungen, wie Fortfall
M Uebergangszeit in der erſten Klaſſe, Angleichung der
Jahres=
leier in den einzelnen Kajütsklaſſen, Umwandlung der
bisheri=
ve dritten Kajüte für Touriſten in eine Touriſten=Klaſſe
vor=
gummen, die gleichfalls weitere Verbeſſerungen bedeuten.
Durch dieſe bedeutenden Fahrpreisermäßigungen werden die
ſther Leiſtungen des Nordamerikadienſtes der Hamburg=Amerika=
Eie in keiner Weiſe beeinträchtigt. Auf den Schiffen dieſes
nſtes, die ſich durch vibrationsfreien Gang ihrer Maſchinen
a außergewöhnlich ruhige Fahrt auszeichnen, wird ſich weder
inder vorzüglichen Verpflegung noch in der aufmerkſamen
Be=
inung irgendetwas ändern, ſo daß der Paſſagier zu den
herab=
hutzren Preiſen das alte Optimum an Leiſtung erhält.
Aus den Barkeien.
Ortsgruppe Darmſtadt Frauenausſchuß
Deutſchen Staatspartei. Der Frauenausſchuß
ver=
naltete am Mittwoch, den 7. d. M., im Grünen Zimmer” der
„one” eine Zuſammenkunft, die einen äußerſt intereſſanten
Ver=
nahm; u. a. wurden die Pläne für die Winterarbeit, ins=
Undere auch die Arbeit der ſtaatsparteilichen Frauen für den
Adtagswahlkampf beſprochen. Es iſt beabſichtigt, demnächſt eine
mere Verſammlung zu arrangieren, in der eine auswärtige
enerin über ein noch zu beſtimmendes aktuelles Thema ſprechen
ud. Die Landesgeſchäftsſtelle der Deutſchen Staatspartei wurde
Wirkung vom 1. Oktober von der Eſchollbrücker Straße 5 nach
Waldſtraße 5 verlegt.
Aus Heſſen.
Nofſchrei einer Landgemeinde.
Ce. Seeheim, 8. Okt. Es erſcheint uns notwendig, die
Auf=
merkſamkeit der Oeffentlichkeit einmal auf die geradezu
kataſtro=
phale Lage der Landgemeinden aufmerkſam zu machen. Als
an=
ſchauliches Beiſpiel mogen die Kaſſenverhältniſſe der noch nicht
2500 Seelen zählenden Gemeinde Seeheim (Bergſtr.) dienen. Vor
einigen Tagen ließ die Gemeindekaſſe durch die Ortsſchelle bekannt
geben, daß es ihr nicht möglich ſei, die geſamte
Wohlfahrtsunter=
ſtützung voll auszuzahlen. 22 noch unbezahlte Rechnungen harren
mit 2354.06 RM. noch ihrer Erledigung. Banken, öffentliche
An=
ſtalten uſw. forderten zum 1. Oktober Fälligkeiten in Höhe von
42 676.00 RM. Bis zum 15. Oktober ſind kurzfriſtige Darlehen bei
Sparkaſſen und Banken von insgeſamt 69 800.00 RM. fällig.
Mit=
hin beträgt die Schuld der laufenden Ausgaben zuſammen
114 830,06 RM. Außerdem laſten auf der Gemeinde geliehene
Bankdarlehen von 350 000,00 RM. An Wohlfahrtslaſten hat die
Gemeinde wöchentlich 1100.00 RM. zu tragen. Der Voranſchlag
1931 ſchließt mit einem ungedeckten Fehlbetrag von 44 000,00 RM.
ab. Was ſteht dem als Einnahme gegenüber? Ein ſtaatlicher
Zuſchuß von monatlich 1369.00 RM., der auch bereits ſeit drei
Monaten fällig iſt. Endlich die Steuerzahler! Ein großer Teil
der Arbeiterſchaft ſind Bauhandwerker, alſo jetzt ohne Verdienſt.
Unſere Landwirtſchaft ſeufzt geradezu unter ihrer Lage: hie
Steuerdruck — dort ſpärlicher Erlös für die Erzeugniſſe der
Ar=
beit! Acht Tage lang arbeitete unlängſt hier der Pfandmeiſter.
Buchſtäblich nicht einen Pfennig vermochte er hereinzubringen. Da
hat der Gemeinderechner ſchweren Stand! Stöhnend legt ein
kleines Bäuerlein 10 oder 12 RM. auf den Zahltiſch, eine
Viertel=
ſtunde ſpäter holt’s brummend ein Wohlfahrtsempfänger: „Und
damit ſoll ich meine Familie erhalten?” Unſere Gemeinde — und
mit ihr manche andere — ſchreit geradezu um Hilfe. Alle
maß=
gebenden Körperſchaften ruft ſie um Hilfe an, um Hilfe um jeden
Preis. — Gibt es denn Mittel und Wege? Ein Vorſchlag ſei
allen Ernſtes gemacht: Wenn z. B. die Freie und Hanſeſtadt
Hamburg — und ähnlich könnten es andere wohlhabende Städte
machen — von ihren 160 Bürgerſchaftsmitgliedern nur ein gutes
Hundert zugunſten notleidender Gemeinden heimſchickte, wäre
vielleicht ſehr vielen und — ihr ſelber geholfen!
D1. Arheilgen, 7. Okt. Ausder Landwirtſchaft. Die
Kartoffelernte iſt, begünſtigt durch das ſchöne Wetter, ziemlich
ſchnell zu Ende geführt worden. Der Ertrag der Ernte entſprach
nicht den gehegten Erwartungen. Neben der auftretenden
Fäul=
nis wird beſonders über die geringe Menge geklagt. Die Ausſaat
des Winterroggens iſt bereits in vollem Gange. —
Geräte=
wettkampf. Am kommenden Samstag kommt in der Turnhalle
an der Frankfurter Straße ein Gerätewettkampf zwiſchen der
Turngemeinde 1848 Seligenſtadt, dem Turnverein Groß=Umſtadt
und dem hieſigen Turuverein zum Austrag.
Vorzeitiges Ergrauen des Haares verhindern Sie durch
regelmäßige Pflege des Haares mit Schwarzkopf=Extra und
„Haarglanz”. Nachſpülen mit „Haarglanz”, (das jedem Beutel
Schwarzkopf=Extra beiliegt) kräftigt das Haar und feſtigt es in
ſeiner Struktur. Es bleibt ſtets geſund und ſchön und
wider=
ſtandsfähig gegen ſchädliche Einflüſſe.
Schwarzkopf=Extra mit „Haarglanz” und Schaumbrille gibt
es: für helles Haar, für dunkles Haar und „Extra=Blond”.
(rV 9630)
— Weiterſtadt, 8. Okt. Feier zur Ueberreichung der
Ge=
ſellenbriefe an die in dieſem Jahre beſtandenen Prüflinge. Zum
erſten Male konnten dieſes Jahr die hieſigen Lehrlinge ihre
Geſellen=
prüfung am Orte machen durch die Neugründung des
Ortsgewerbever=
eins. Am kommenden Sonntag um halb 4 Uhr werden an die
beſtan=
denen Prüflinge die Geſellenbriefe überreicht. Zur Verſchönerung der
Feier tragen neben einer Muſikkapelle der Geſangverein „Germania”
ſowie einige Soliſten bei. Gleichzeitig tagt auch im Gaſthaus „Zum
Löwen” die Schneider=Zwangsinnung des Kreiſes
Darm=
ſtadt und verbindet die Ueberreichung ihrer Geſellenbriefe mit der
allge=
meinen. Hierzu ſind die Handwerkskammer, Orts= und Schulvorſtand
ſowie alle Intereſſenten eingeladen und herzlich willkommen.:
F Roßdorf, 7. Okt. Kirchweihe. Trotz der ſchlechten
wirt=
ſchaftlichen Zeit erfreute ſich die am letzten Sonntag und Montag
dahier ſtattgefundene Kirchweihe eines guten Beſuches.
Nament=
lich der Sonntag brachte einen ſtarken Fremdenverkehr. Das
Straßenbild war ein ſehr belebtes. Die Tanzlokale waren alle
durchweg gut beſucht. Wirte und Muſikkapellen kamen auf ihre
Rechnung und konnten zufrieden ſein. Der Geldmangel machte
ſich jedoch trotz der niedrigen Weinpreiſe ſehr bemerkbar. Das
gleiche Bild entbot auch der Juxplatz, der wohl von Buden und
Geſchäften allerlei Art gut beſetzt war, auch durchweg eine große
Zuſchauermenge anlockte, aber keinen Anreiz zum Geldausgeben
bieten konnte. Im übrigen iſt die Kirchweihe, abgeſehen von
kleinen Zwiſchenfällen, ohne größere Unannehmlichkeiten
ver=
laufen.
G. Ober=Ramſtadt, 8 Okt. Sterbefall. Nach kurzem
Kranken=
lager verſtarb hier im Alter von 84 Jahren die Kaufmannswitwe Frau
Fanny Wartensleben. Bis zu ihrem Lebensende durfte ſie
ſich noch einer ſeltenen körperlichen und geiſtigen Friſche erfreuen. Mit
der Verſtorbenen, die die Seele der Familie und des Geſchäfts war, und
die ſtets die Mahnung beherzigte: „Edel ſei der Menſch, hilfreich und
gut!” iſt eine ſtille Wohltäterin dahingegangen. Als ſolche ſtand ſie hier
in beſtem Anſehen. Ein Beweis für die Beliebtheit, deren ſich die
Ver=
ſtorbene in allen Kreiſen der Bevölkerung erfreute, war das große
Trauergefolge, das ihr bei ihrer letzten Fahrt nach dem iſraelitiſchen
Friedhof in Dieburg das Geleit gab.
Evangeliſcher Gemeindekag in Bingen.
EPH. Am Sonntag, den 4. Oktober, fand in Bingen ein
evangeliſcher Gemeindetag ſtatt. zu dem 20 rheinheſſiſche
Gemein=
den Vertreter entſandt hatten. Außer dem Pxälaten der
Landes=
kirche D. Dr. Dr. Diehl, waren auch der Superintendent von
Rheinheſſen. Oberkirchenrat Zentgraf, und Oberkirchenrat Dr.
Horre von Darmſtadt anweſend. Die Feſtpredigt hielt
Ober=
kirchenrat Zentgraf über das Gleichnis vom Unkraut unter dem
Weizen. Im Anſchluß daran ſprach Prälat Diehl. Dann hielt
Oberkirchenrat Dr. Horre einen Vortrag über „Burgerliche
Ge=
meinde und Kirchengemeinde‟. In der Nachmittagsverſammlung
begrüßte der Vorſitzende, Profeſſor D. Matthes aus Darmſtadt,
die zahlreich Erſchienenen. Der Direktor der Inneren Miſſion in
Heſſen, Pfarrer Röhricht; ſprach dann üher „
Gegenwartsauf=
gaben und=Gefahren der evangeliſchen Kirche‟. Es ſchloß ſich eine
ſehr lebendige Ausſprache an an der ſich außer den Genannten
noch der Vorſitzende des Verbandes evangeliſcher Männervereine
in Heſſen, Oberregierungsrat Kadel von Darmſtadt, ſowie eine
große Reihe anderer Herren beteiligten. Allen kam zum vollen
Bewußtſein, welchen Segen ſie durch ihre Kirche haben.
Die Jahresverſammlung der Kinderheilanfkalk
Eliſabekhhaus Bad=Rauheim
fand, wie der EPHI. meldet, im Eliſabethhaus ſtatt. Der
Vor=
ſitzende, Pfarrer Knodt, erſtattete den Jahresbericht, aus dem
her=
vorging, daß die Anſtalt in 1930 mit 1217 Kindern aus ganz
Deutſchland in vier Sommerkuren und drei Winterkuren, mit
zu=
ſammen über 51 000 Verpflegungstagen voll belegt war. Aus dem
Bericht des Anſtaltsarztes Sanitätsrat Dr. Heß war zu erſehen,
daß die geſundheitlichen Verhältniſſe durchaus befriedigend waren.
Obwohl die Zähl der herzkranken Kinder ſtändig wächſt, war die
Gewichtszunahme durchſchnittlich 4—6 Pfund, in einzelnen Fällen
ſogar bis 10 Pfund. Die Krankenabteilung im Obergeſchoß, die
Höhenſonne und das eigene, Inhallatorium, die koſtenlos benutzt
werden, haben ſich gut bebährt. Die Rechnung, vom Rechner
Rektor Kredel geſtellt, wurde geprüft und genehmigt, der
Vor=
anſchlag durchgeſprochen und Richtlinien für die Umſtellung bei
geringerer Belegung gegeben, der Einrichtung einer Volksküche im
Eliſabethhaus in dieſem Winter zugeſtimmt. Da das alte
Eliſa=
bethhaus baufällig iſt wurden Mittel zur Wiederherſtellung nicht
bewilligt. Um das Eliſabethhaus für beſonders einer Kur
bedürf=
tige Kinder im Winter offenzuhalten und der Notlage der Eltern
und Entſendeſtellen Rechnung zu tragen, wurde auf Grund von
hierzu gemachten Stiftungen beſchloſſen, die Winterkur von ſechs
Wochen in dieſem Notwinter ausnahmsweiſe für 100 Mark, die
Winterkur von vier Wochen für 75 Mark zu berechnen.
* Heppenheim, 8. Okt. Winzerfeſt. Am Samstag, den w.,
und Sonntag, den 11. Oktober, findet das diesjährige Winzerfeſt in dem
Parkhotel „Halber Mond” ſtatt. Auch in dieſem Jahre ſoll es ein
Werbefeſt für die Eigenbauweine des „Halben Mond” ſein. Im
ver=
gangenen Jahre nahmen die Veranſtaltungen einen ſehr guten Verlauf;
immer hörte man ſagen, es war eines der ſchönſten Feſte, die im „
Hal=
ben Mond” ſtattfanden Auch das diesjährige Winzerfeſt ſteht dem
vorjährigen nicht nach, denn die Dekoration und die Weinlauben
wer=
den wieder von bewährten Kräften ausgeführt. Eine ganz erſtklaſſige
Kapelle iſt dafür gewonnen worden, die ſicher viel zum guten Gelingen
beitragen wird.
Dm. Wolfkehlen, 8. Okt. Am 5. Oktober d. J. konnte
Katha=
rine Hammann, geb. Seip, ihren 86. Geburtstag in
körper=
licher und geiſtiger Friſche feiern. Auch Frau Margarethe Seip,
geb. Seipel konnte ihren 87. Geburtstag in körperlicher und
gei=
ſtiger Friſche feiern.
— Hirſchhorn a. N., 8. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
7. d. M.: 1,60 Meter; am 8. d. M.: 1,68 Meter.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 8. Okt. Feſtgenommen wurde ein 26jähr.
Lehrling aus Kleinniedesheim. Das Amtsgericht Ober=Ingelheim
hatte ihn zum Strafvollzug vor längerer Zeit ausgeſchrieben.
Vor=
geſtern iſt es nun gelungen, ihn zu faſſen. Er wurde in das hieſige
Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert — Vermißt. Seit 27.
Sep=
tember wird die berufsloſe Elſe Schleifer, die am 2. 9. 1902 in
Bingen geboren wurde, vermißt. Zuletzt wohnte die Vermißte in
Worms, in der Färbergaſſe 29. Zum letzten Male wurde ſie in
der näheren Umgebung von Worms geſehen. Die Vermißte iſt
1,60 Meter groß, trägt dunkelblondes, halblanges Haar und hat
etwas ſchadhafte Zähne. An Kleidung trug ſie einen dunkelblauen
Hut, einen hellen Mantel mit Pelzkragen beige Strümpfe und
ſchwarze Halbſchuhe Die Kriminalpolizei Worms nimmt
Mittei=
lungen über den Verbleib der Vermißten entgegen.
Frankenthal, 7. Okt. Am nächſten Samstag ſpricht auf
Ein=
ladung des pfälziſchen naturwiſſenſchaftlichen Vereins Pollichiad
F. Kallenbach, der Leiter der Heſſichen Landesſtelle für Pilz= und
Hausſchwamm=Beratung, über Intereſſante Erſcheinungen aus
dem Leben unſerer Pilze”, unter Verwertung ſeiner mykologiſchen
Forſchungsergebniſſe. Im November ſpricht der gleiche Forſcher
im Auftrag der Pharmazeutiſchen Geſellſchaft in Köln a. Rh.
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22
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14495
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Die Auto-Listen enthalten die Angaben in derselben
Reihen-
folge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des
Kraft-
fahrzeugbesitzerz, Type, Motornummer, Hubraum in ccm und
PS, Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen sind durch X
kenntlich gemacht. Die Meldungen sind geordnet nach den drei
Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen und innerhalb dieser nach
Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen werden
geson-
dert aufgeführt. Die Auto-Listen sind eine wichtige
Ergän-
zung des Auto-Adreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahrzeug-
besitzer im Volksstaat Hessen), Ausgabe 1929, und
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liefern. Sie grscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die spätestens am 10, eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungev vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats und
die spätestens am 25. eines Monats ausgegebene Liste die
Mel-
dungen vom 1.— 15. des gleichen Monats.
Bezugspre1z:
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtllcher 18 Krelse für
12 Monate: zum monatlichen Pauschalpreis von
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2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
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Der Gläubigerausſchuß der Darmſtädter Volksbank
richtet an diejenigen Gläubiger, die ihre Zuſtimmung
zur Eröffnung des Vergleichsverfahrens auf dem ihnen
von der Volksbankleitung überſandten Formulare noch
nicht gegeben haben, die dringende Aufforderung,
die Formulare umgehend auszufüllen, zu unterzeichnen
und der Volksbank zu übermitteln. Der größte Teil
der nach der Vergleichsordnung vorgeſehenen
Gläubiger=
mehrheit hat die Zuſtimmung bereits erteilt. Die
Zu=
ſtimmung des noch ausſtehenden Reſtes iſt jedoch
un=
bedingte geſetzliche Vorausſetzung für die Eröffnung
des gerichtlichen Verfahrens.
Wer deshalb ſäumig bleibt, gefährdet das
Ver=
gleichsverfahren und die damit verbundene
Geltend=
machung ſeiner eigenen Gläubigerrechte. Das
gericht=
liche Verfahren iſt mit den ſtäriſten geſetzlichen Garantien
für die Gläubiger ausgeſtattet. Die Unterzeichnung der
Zuſtimmungserklärung nimmt dem Gläubiger nicht
das Recht der freien Abſtimmung über den
Vergleichsvorſchlag der Bank,
vielmehr iſt die Unterzeichnung des Formulars gerade
die Vorausſetzung dafür, daß das Verfahren eröffnet
werden und der Gläubiger im Vergleichstermin über
den Vorſchlag der Bank abſtimmen kann.
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Seite 10
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Nummer 20
Das Kakapultflugzeug der „B1
* 9
ins Meer geſtürzk.
Das Katapultflugzeug „New York”
Unten links: Pilot Simon, rechts: Bordfunker
Wrack des Katapultflugzeuges der „Bremen”
gefunden.
verläßt die „Bremen” auf hoher See.
Wagenknecht, die beim Abſturz getötet wurden.
Halifax. Das Katapultflugzeug der
Bre=
men”, das vorgeſtern in der Cobequid=Bai ab=
Zwei alte Schwindlertricks, die noch immer
ziehen!!
Frankfurt a. M. Mit zwei alten
Schwind=
lertricks wurden hier in der letzten Zeit von
zwei Gaunern gute Erfolge erzielt. Ein
Lebens=
mittelgeſchäft wurde von einer „
Kirchenge=
meinde” telephoniſch angerufen und erhielt den
Auftrag, Lebensmittelpakete an eine beſtimmte
Familie abzuliefern. Als der Ausläufer der
Firma bei der angegebenen Adreſſe erſchien,
wurde er von einem Herrn Göbel erwartet, der
ihm einen Ausweis zeigte und die Pakete in
Empfang nahm. Hinterher ſtellte ſich natürlich
heraus, daß der Auftrag fingiert war,
Ein zweiter Schwindler arbeitet mit einem
anderen Trick. Er nennt ſich Landge, gibt ſich als
Akademiker aus, der ſich zum Richterberuf
aus=
bilde und zurzeit in einem Anwaltsbüro tätig
ſei. Er zeigt Papiere vor und veranlaßt
Inter=
eſſenten, ihm Aufträge zur Prozeßführung zu
erteilen. Es kommt ihm natürlich nur darauf an,
einen recht erheblichen Koſtenvorſchuß
herauszu=
holen und damit auf Nimmerwiederſehen zu
ver=
ſchwinden. Neben ihrem Geld verloren die Leute,
die auf den Schwindel hereinfielen, ihr wichtiges
Aktenmaterial.
Unterſchlagungen bei der Ortskrankenkaſſe
Regensburg.
Regensburg. Bei einer unvermuteten
Kontrolle der Außenkaſſierer der hieſigen
Allge=
meinen Ortskrankenkaſſe wurden umfangreiche
Unterſchlagungen aufgedeckt. Auf Grund des
Unterſuchungsergebniſſes wurde der 40jährige
Betriebsſekretär Vogel verhaftet. Der ebenfalls
beſchuldigte Sekretär Gnad iſt augenblicklich krank.
Die Veruntreuungen, die ſchon ſeit Monaten
verübt wurden, belaufen ſich auf annähernd
10 000 Mark.
Sechs Erdarbeiter verſchüttet.
Kaulbach (Bez. Kuſel). Bei den Arbeiten
für die Waſſerleitung ſtürzte plötzlich ein
Gra=
ben ein. Sechs darin beſchäftigte Erdarbeiter
wurden verſchüttet. Vier von ihnen konnten
lebend, jedoch ſchwer verletzt geborgen werden,
ebenſo der fünfte Arbeiter, der nur leichte
Ver=
letzungen davontrug, während der ſechſte
Ver=
unglückte nur noch als Toter geborgen werden
konnte. Es handelt ſich um den Arbeiter Karch
aus Oberweiler=Tiefenbach, der ſechs
unver=
ſorgte Kinder und eine ſchwerkranke Frau
hin=
terläßt. Die Arbeiter Gottfried Jung aus
Fran=
kelbach, Adolf Weichel aus Dunzweiler, Johann
Schaidt aus Wolſtein und Ernſt Haasmann aus
Fiſchbach an der Nahe trugen Knochenbrüche,
Prellungen und innere Verletzungen davon.
Pfälzer Weinleſe=Königin 1931.
Alljährlich wird in Neuſtadt a. d. Haardt zur
Weinleſezeit ein großes Winzerfeſt gefeiert, an
dem das ganze Städtchen teilnimmt. Den
Höhe=
punkt des Feſtes bildet die Wahl einer Weinleſe=
Königin.
ſtürzte, wurde vollſtändig zertrümmert in der
Nähe des Ufers aufgefunden. Die Poſtſäcke
trie=
ben in der Nähe auf dem Waſſer. Die Leichen
der Flieger konnten bisher noch nicht gefunden
werden.
Blick auf Rathenow durch die Brille, das Symbol der Stadt.
Es ſind 100 Jahre her, daß die optiſche Induſtrie das kleine Dorf Rathenow in der Mark Braß unden
denburg zu einer weltbekannten Stadt machte. Um 1800 erfand der Rathenower Prediger Johaſha:00
Heinrich Auguſt Duncker das Geheimnis des modernen Brillenmachens: die mehrſpindlige Schle
und Poliermaſchine für Brillengläſer, und begründete damit die optiſche Induſtrie.
der Bevölkerung von Rathenow lebt heute von der — Brille.
Zwei Drit
Neue Arbeitsloſenkrawalle in London.
für eine Brandſtifkerin.
Kaſſel. Das Schwurgericht in Kaſſel 1öcxum i
faßte ſich am Mittwoch mit einer am 25. Män die
in Haueda erfolgten Brandſtiftung, weust=ſeſa
der der 35 Jahre alte Schloſſer Karl Grondnehal=
und ſeine drei Jahre jüngere Ehefrau angeklohr cer
waren. Die Verhandlung geſtaltete ſich deshoße ungen
beſonders ſchwierig, weil beide Angeklagte ſßeſhältni
unbedingt aufs Leugnen verlegten. Nachdem )w/4 Leben
Verfahren wegen Brandſtiftung wegen Erfon erwähn
loſigkeit bereits eingeſtellt war, verdichtete ſpn Tage
der Verdacht bei der Unterſuchung wegen. Dols Gäſte
ſicherungsbetrugs derart, daß die Ehefrau Cüſt eine
nau am 6. Juni in Haft genommen wurde. Dichey kein
geſtand ſie nach anfänglichem Leugnen, daß
Eine
in der Weiſe den Brand angelegt hätte, daß Gwohl
beim Waſchen in der Waſchküche, einer plötzli
Eingebung folgend, aus der Feuerung glühen
Holzkohlen herausgenommen und in ein Wei)
körbchen gelegt habe. Dieſes Körbchen habe
auf dem Heuboden unter dem Stroh verſt?dei0
dann habe ſie ſich wieder in die Waſchküche M. und weitergewaſchen. Zwanzig Minut
ſpäter ſei ein Nachbar, gekommen und habe
Kommuniſtiſche Demonſtranten eröffnen ein Stein=Bombardement auf die Polizei.
In der engliſchen Hauptſtadt kam es ebenſo wie in zahlreichen Provinzſtädten zu erheblichen
Aus=
ſchreitungen kommuniſtiſcher Demonſtranten, die die Polizei angriffen und mit Steinen
bombar=
dierten. Es ſcheint, daß infolge der Wirtſchaftsdepreſſion die kommuniſtiſchen Elemente in
Eng=
land, die bisher zahlenmäßig bedeutungslos waren, ſtark an Anhang gewonnen haben.
Ueberfall auf ein Forſthaus.
Bad Kreuznach. Auf das Forſthaus
Merſchweiler wurde ein Ueberfall verübt. Die
Frau des Förſters Theißen, die allein zu Hauſe
war, wurde nachts durch Klopfen an der
Haus=
tür geweckt. Als ſie von einem Fenſter aus frug,
„wer da wäre, fielen plötzlich vier bis fünf
Piſtolenſchüſſe. Die Geſchoſſe ſchlugen in
un=
mittelbarer Nähe der Frau ein, die
glücklicher=
weiſe nicht getroffen wurde. Die amtliche
Unter=
ſuchung hat ergeben, daß es ſich bei den Kugeln
um Stahlmantelgeſchöſſe handelt. Der Täter iſt
unerkannt entkommen.
Der Gaſt mit dem Mäuſebeinchen.
Düſſeldorf. In einem Düſſeldorfer
Reſtau=
rant beſtellte ein Gaſt eine Portion Gulaſch.
Plötzlich beſchwerte er ſich beim Kellner, daß er
in ſeinem Eſſen ein Mäuſebeinchen gefunden
habe. Seine Entrüſtung tat er auch dem
Ge=
ſchäftsführer und dem Beſitzer des Lokals kund.
Dieſen erſchien die Sache jedoch unglaublich.
Man überzeugte den Gaſt ſogar von der
Sauber=
keit der modernen Küchen= und Kühlräume des
Reſtaurants. Bedenklich erſchien allerdings dem
Beſitzer die Angelegenheit, als der Gaſt ihm
er=
klärte, daß er im Intereſſe des Reſtaurants
Still=
ſchweigen bewahren wolle, wenn man ihm ein
Schweigegeld geben würde. Man benachrichtigte
ſchließlich einen Kriminalbeamten, der dann bei
dem ſonderbaren Gaſt im Anzug verborgen noch
ein Mäuſeſchwänzchen fand, das er offenbar zu
einem ähnlichen Trick benutzen wollte. Es
han=
delt ſich um einen aus Berlin zugereiſten
woh=
nungsloſen Ausländer, der von der Polizei
zu=
nächſt feſtgenommen wurde. Ihm ſoll bereits
wegen anderer Straftaten der Aufenthalt im
Deutſchen Reich verboten worden ſein.
„Vorſicht mit den Schußwaffen!
Bullay. Die Inſaſſen eines Gaſthauſes in
Alf wurden durch einen Schuß erſchreckt. Als
man die einzelnen Zimmer abſuchte, fand man
den 25jährigen Sohn des Gaſthofbeſitzers
er=
ſchoſſen auf. Da der junge Mann in geordneten
Verhältniſſen lebte, iſt ein Selbſtmord kaum
an=
zunehmen. Man vermutet vielmehr daß der
junge Mann unvorſichtig mit der Schußwaffe
hantierte, wobei der tödliche Schuß losging.
Raffinierter Raubüberfall auf einen Perſonenzug
bei Ratibor.
Ratibor. Am Mittwoch wurde auf dem
fahrplanmäßig um 21 Uhr in Ratibor
eintreffen=
den Perſonenzug auf der Strecke zwiſchen Groß=
Peterwitz und Woinowitz bei dem Dorf
Janno=
witz ein raffiniert ausgeführter Raubüberfall
verübt, wobei den Tätern etwa 700 Mark in die
Hände fielen. Im letzten Wagen hatten mehrere
junge Burſchen eine Schlägerei inſzeniert, in
deren Verlauf ſie die Notbremſe zogen und den
Zug ſo zum Halten brachten. Während die
Be=
amten des Zuges, unter ihnen auch der Beamte
des Packwagens, den Streit zu ſchlichten
verſuch=
ten, drangen zwei oder drei junge Burſchen in
den Packwagen ein und erbrachen den Treſor,
aus dem ſie dann das Geld entwendeten.
Zu dem Raubüberfall wird noch folgendes
be=
kannt: In dem letzten Wagen dem Packwagen,
befand ſich auch ein Hundeabteil. Hierin hielten
ſich die jungen Leute auf. Sie ſchnitten eine
Bretterwand, die den
Gepäckaufbewahrungs=
raum von dem Hundeabteil trennt, aus und
ge=
langten ſo in den Gepäckwagen. Die Frage, ob
ſich die jungen Burſchen, die den Geldtreſor
er=
brachen, bereits im Zuge befanden oder aber erſt
aufgeſprungen ſind, als der Zug durch das Ziehen
der Notbremſe zum Halten gebracht worden war,
ließ ſich noch nicht feſtſtellen. Daß ſie aber mit
den anderen jungen Leuten, die nach der
Schlä=
gerei den Zug zum Halten veranlaßten, in
Ver=
bindung ſtehen, iſt mit Sicherheit anzunehmen.
Zwei junge Burſchen, die an der Schlägerei
be=
teiligt waren, wurden feſtgenommen. Beide
ſtammen aus Ratibor.
rufen, der Dachſtuhl brenne. Da die Feuermeß,
iim Ab
raſch zur Stelle war, konnte der Brand bald
löſcht werden, ſo daß nur der Dachſtuhl des St.
gebäudes teilweiſe abbrannte. Dieſes Geſtänd
wurde von den Angeklagten widerrufen, doch
gab die umfangreiche Beweisaufnahme, daß
Frau im Einverſtändnis mit ihrem Mann
Brand angelegt hat. Der Strafantrag laug
auf je zwei Jahre Zuchthaus und je drei Jell
Ehrverluſt. Das Urteil lautete gegen die Ch
frau Gronau wegen Brandſtiftung und Verſi
rungsbetrugs auf zwei Jahre Zuchthaus
drei Jahre Ehrverluſt; die Unterſuchungs
wird angerechnet. Der Ehemann Gronau wun
freigeſprochen und der Haftbefehl gegen ihn
gehoben.
Schweres Verkehrsunglück in der Tſchechoſlowd.
Brünn. Auf der Straße Brünn—Olu/der
ſtieß am Mittwoch ein mit 50 Perſonen beſen
Autobus in voller Fahrt mit einem Laſtau Ehaltvoll
zuſammen. Beide Wagen ſtürzten um. Unter Ahlltine
Trümmern wurden ein Toter und 20 Verl4)
geborgen, darunter acht mit ſchweren, 90N
wundungen.
aöt
Fünf Tote bei einer Bombenexploſion.
Belgrad. Die Blätter berichten,
nalt
durch eine Bombenexploſion in Tzaribrod fuen U
der bulgariſch=jugoſlawiſchen Grenze fünf:9
ſonen getötet worden ſeien, unter ihnen Krſ e40
Nikolov und Naum Ilieff. Die Exploſion //0 ſieh
folgte auf bulgariſchem Gebiet. Die Bom) Wien Kö
ſollten ängeblich von mazedoniſchen Terroriſch,
nach Jugoſlawien geſchafft werden.
der Wiener Soziologe und Ethikel
Goldſcheid geſtorben.
Ein ungetreuer Vollziehungsbeamter.
Oberkaufungen. In der letzten Sitzung
des „Gemeindevorſtandes machte der
Bürger=
meiſter die Mitteilung, daß der
Polizeihaupt=
wachtmeiſter R., der auch als
Vollziehungsbe=
amter für die Gemeinde tätig war, zu ihm
ge=
kommen ſei und die Einreichung eines
Diſzipli=
narverfahrens gegen, ſich beantragte, weil er
Amtsgelder unterſchlagen habe. Der Beamte
wurde ſofort beurlaubt. Er ſtellte dem
Bürger=
meiſter eine Liſte zu, worin 2689 Mark
unter=
ſchlagene Gelder verzeichnet waren. Die
Ange=
legenheit wurde durch den Landrat ſofort dem
Staatsanwalt zugeleitet.
Rudolf Goldſcheid,
der bekannte Wiener Soziologe und Führer
öſterreichiſchen Friedensfreunde, iſt im Al
von 61 Jahren geſtorben. Goldſcheid ſch!
1917, das berühmt gewordene Buch „Stal
ſozialismus oder Staatskapitalismus”, in
er die geſellſchaftliche Bedingtheit, des öfff
lichen Staatshaushalts unterſuchte.
Mummer 280
„Arche Männerheim!” ein Haus der Nächſtenliebe.
einzurichten iſt, wenn bürokratiſche Zwiſchenſtationen und
Um=
in Aeidarmann derdanpft Borononich wege, ſowie Zwiſchenverdienſte und Proviſionen von Händlern
Freitag, den 9. Oktober 1931
Seite II
in Berlin die Nok.
alte unbrauchbare Fabrikgebäude als Arbeitsloſenheime.
„=Stammeſſen 35 Pfennig”. — Eine „Arche der Not”
200 Betten in einem Haus. — Die Tätigkeit der
„Deutſchen Volkskommiſſion”.
In Berlin in der Nähe des Alexanderplatzes hat ein
ſiratmann, der Begründer der „Deutſchen Volkskommiſſion”,
vorbildlicher Weiſe den Kampf gegen die Not aufgenommen.
hat eine Arbeitslofen=„Arche” errichtet, die in einem alten
förikgebäude untergebracht wurde. Heute ftehen zahlreiche
ſörikgebäude leer, da die Arbeit für ſie fehlt. Die Maſchinen
verkauft, da ſie das Wertvollſte darſtellten, aber die
Rieſen=
ſind zu nichts zu gebrauchen. Nur für Maſſenverwendung iſt
Raum eingerichtet. Da kam der Begründer der
Volkskom=
ſſon auf den guten Gedanken, hier eine „Arche der Not” zu
nichten. Wie die Arche Noah die Zufluchtsſtätte war bei der
ißen Sündflut, ſo ſoll dieſe „Arche” eine Zufluchtsſtätte in
Sündflut der Arbeitsloſigkeit ſein. Die Säle des
Fabrik=
ſtäudes ſind unter ganz geringen Abänderungen und
Ver=
ſinerungen zu Speiſeſälen, Schlaffälen und Arbeitsräumen
um=
ſoandelt worden. Für billiges Geld kann man ſich hier
be=
higen. Ein Stammeſſen, das nahrhafte Koſt enthält wird für
fPfg. abgegeben. Eine Taſſe Kaffe koſtet 5 Pfg. Andere
Spei=
ſind von 5 bis 20 Pfg. zu haben. Auf die Aermſten der
Hlnen iſt hier Rückſicht genommen. Frühmorgens um 7 Uhr
Aden Küche und Speiſeſaal eröffnet und abends um 11 Uhr
geſchloſſen. Hier kann jeder kommen, wann er will. Man
ſitt ſich nach der Not, in der ſich die Inſaſſen befinden. Feſte
ußun den für Mittageſſen uſw. ſind nicht vorgeſehen, denn oft
oſ in Arbeitsloſer erſt am Abend ſich ein paar Pfennige durch
Salßegenheitsarbeit verdient, um hier eſſen zu können. Es fehlt
ſigx jede Bürokratie, jede Bevormundung, jede hochmütige
Hendlung der Armen, die auf dieſe Hilfe angewieſen ſind und
ſioen amtlichen Stellen häufig nicht gerade mit großer Liebe
ſacht werden. Die Wirtin der Arche, die die Küche unter ſich
bäſt eine wahre Menſchenfreundin. Das zeigt ſich nicht nur
Aden Preiſen und an dem guten Eſſen, ſondern auch an der
ſüterlichen Liebe, mit der ſie alle Infaſſen und Gäſte bedenkt.
änd ſchöne Stunden, die die armen Menſchen hier ver=
En, können, und es wurde dafür geſorgt, daß ſie es hier
ge=
mlch haben. Beſonders diejenigen, die kein eigenes Heim
ſen, ſollen hier gewiſſermaßen Erſatz für die Familie finden.
ſeum iſt ein beſonderer Tagesraum eingerichtet worden, wo
it ie Gäſte der Arche aufhalten können, wenn ſie nicht im
Rileſaal ſind. Hier iſt auch für ein wenig Zerſtreuung und
ſrer haltung geſorgt. Ein Rundfunkapparat mit ſchönem
Laut=
dergungen werden hier geleſen, kurz, es iſt in ſehr beſcheidenen leichtere Herſtellung des Berylliums und eine weitere
beträcht=
lagtſitehältniſſen, alles vorhanden, was den armen Arbeitslofen
eN Teben erträglich machen kann. Man braucht nicht beſonders
Elda wähnen, daß das Haus ſtändig gut beſetzt iſt, denn in ſteigern die Härte von Schwermetallen ganz außerordentlich und
ſchteiIm Tagesräumen können ſich auch diejenigen aufhalten, die nicht
gen eißs Gäſte hierher eſſen kommen. Schließlich hat jeder 5 Pfennig
irau Iſt erne Taſſe Kaffee übrig, und wenn er ſie nicht hat, dann
Licht kein Menſch nach dem Zweck ſeines Aufenthaltes.
WCine beſonders wohltätige Einrichtung ſind die Schlafſäle.
ſvohl eine Nacht hier nur 50 Pfg. koſtet, iſt das Bett tadellos
*Rzund ſauber. Die große Ausdehnung der Säle ermöglicht es,
ig end Luftraum jedem Schlafenden zuzuweiſen. Große
ſtiſter ſorgen für Zufuhr von Licht und Luft, ſo daß die
Fäafſäle einen freundlichen und geſunden Eindruck machen.
Bettſtellen ſind weiß lackiert und erhöhen mit den weißen
ten das angenehme Ausſehen, das ſich von den ſonſtigen
tkafſtätten der Aſyle in angenehmſter Weiſe unterſcheidet. 200
inm Abend ein Bett frei, denn das bequeme Nachtlager und
Aa6i llige Morgenkaffee ſorgen dafür, daß hier ſtets großer
Zu=
feſtzuſtellen iſt. Auch die Behörden, die mit der
Unter=
ugung von Obdachloſen befaßt ſind, wie z. B. die Polizei
viſſen, daß ſie hier gut aufgehoben ſind. Nächſtenliebe und
ſaeſchenfreundlichkeit haben hier mit geringſten Mitteln ein
isreiches Werk geſchaffen, das überall Nachahmung verdient.
bei braucht dieſe Heimſtätte keine Unterſtützung, denn trotz der Wie der Goldmacher Tauſend ſich aus den Geldern ſeiner
ver=
ſchlt. Man erkennt daraus, wie billig ein derartiger Betrieb
fehlen und die Berechnungen von der Menſchenliebe diktiert
ſind. Das iſt ſchon das zweite Heim, das von dieſem wohltätigen
Verein errichtet worden iſt und ſich in den Dienſt des Kampfes
gegen die wirtſchaftliche Not geſtellt hat. Hier iſt ein idealer
Zweck erfüllt, den ein praktiſcher Menſchenfreund mit ſchnellem
Entſchluß durchgeführt hat, ohne ſich um die tauſend Bedenken
zu kümmern, die einem ſolchen Werke entgegenſtanden. Der
Er=
folg gab ihm recht. Hoffentlich findet das Beiſpiel viele
Nach=
ahmungen.
Der Millionenbetrug der „Bernllium=Gräfin”
Ein ganz moderner „Goldmacher Tauſend”.
Ein Gramm Beryllium — 200 Mark.
Gold zieht nicht mehr. — Das „Beryllium=Bergwerk” im
Monde. — Ein koſtbares Leichtmetall. — Leichter als Aluminium
und hart wie Stahl. — Großer Schwindel mit dem „
Wunder=
metall”.
* Der modernſte Betrugsprozeß unſerer Zeit findet demnächſt
in Zürich gegen einen Schwindler namens Emil Mehling alias
Dr. Kurt Seidler ſtatt, der es verſtanden hat, hervorragende
Kaufleute in Köln und Zürich um Millionenbeträge zu
ſchä=
digen. Er kann den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, einen
ganz neuartigen Schwindel ins Werk geſetzt zu haben, der einzig
in ſeiner Art daſteht. Gold zieht nicht mehr. Verſprechungen,
das edle gelbe Metall herzuſtellen, ſind ſeit den Tagen des
„Goldmachers Tauſend” verdächtig. Mehling verſuchte es
dar=
um mit größtem Erfolg — ein ganz moderner Goldmacher —
mit dem Wundermetall Beryllium, das heut beſonders begehrt
iſt. Wir ſtehen, nach einem Wort Profeſſor Habers, im „
Zeit=
alter der Leichtmetalle” und das Beryllium iſt berufen, dieſes
Zeitalter heraufzuführen. Es wurde im Jahre 1828 von dem
berühmten Chemiker Friedrich Wöhler gefunden, aber dieſe
Ent=
deckung war von geringem praktiſchen Erfolge, denn . . . es gab
kein Beryllium, wenn man von ganz geringen Metallteilchen
ab=
ſieht. Man konnte es auch nicht in Mengen herſtellen, ſo daß
der Preis für ein Gramm noch vor wenigen Jahren 200 Mark
betrug. Man war darum beſtrebt, dieſes koſtbare Wundermetall
in größeren Mengen herzuſtellen, und Hunderte von Patenten
dienten dieſem Zweck, aber erfolglos. Erſt dem deutſchen
For=
ſcher Prof. Hans Goldſchmidt, dem bekannten Erfinder des
Thermit, und Prof. Stock, dem damaligen Leiter des Kaiſer=
Wilhelm=Inſtituts für Chemie, war es vorbehalten, Beryllium
auf elektriſchem Wege in größeren Mengen anzufertigen. Im
Jahre 1923 wurde zuſammen mit Siemens u. Halske eine
„Beryllium=Studien=Geſellſchaft” gegründet, die bereits 50 Gramm
Berhllium herſtellte. Die Studiengeſellſchaft löſte ſich nachher
auf, aber das Verfahren der fabrikmäßigen Herſtellung von
Beryllium aus Rohmetall iſt mit einigen Abänderungen
bei=
behalten worden. In achtſtündiger Arbeitszeit konnten bereits
50 bis 60 Gramm täglich gewonnen werden. Der Preis für
ein Gramm Beryllium ſank auf 10 Mark, ſo daß es alſo immer
noch mehr als doppelt ſo teuer war, als Platin. Ein neues
ſcer ſorgt dafür, daß den Gäſten die Zeit nicht lang wird. Patent des Ingenieurs Hugh Cooper ermöglichte eine noch
liche Verbilligung dieſes Wundermetalls, das leichter als
Alumi=
nium und härter als Stahl iſt. Legierungen mit Beryllium
Legierungen mit Kupfer und Nickel geſtatten in unvergütetem
Zuſtande eine leichte Bearbeitung dieſer Miſchungen. Von
größter Bedeutung ſino naturgemäß die Rohſtoffe, alſo das
Roh=
beryll, aus dem auf elektrolytiſchem Wege das Beryllium
ge=
wonnen wird. Damit rechnete der Betrüger Mehling. Da man
Goldbergwerke bei uns nicht findet, ſo erzählte er ſeinen
Geld=
gebern, daß er in der Steiermark ein großes Beryllium=
Berg=
werk beſitze. Die Funde, die hier gemacht wurden, waren
wirk=
lich beträchtlich, aber niemand vermutete, daß das Beryllium
vorher erſt hier vergraben wurde. Mehling kaufte das Beryllium
im Auslande, um damit Schwindel zu treiben. Es war der
alte Trick, der häufig von Goldgräbern angewandt wird, die,
um ihr völlig ertragloſes Goldfeld verkaufen zu können, es
vor=
auren ſtehen hier den Armen zur Verfügung. Trotzdem iſt an her mit goldhaltigen Erzen „düngen”. Mit dieſem „Bergwerk
im Monde” verſtand er es, ſich Rieſenſummen zu verſchaffen.
Er betrog Schweizer Kapitaliſten um eine halbe Million Franks,
engliſche um die gleiche Summe und einen Kölner Kaufmann
um ungefähr 150 000 Mark. Selbſtverſtändlich ging es nicht ganz
Bezirksämter, ſchicken ihre Pflegebefohlenen hierher, denn ohne Ariſtokratie ab. Für den Schwindel mußte ein Fräulein
Krauſe aus Bernau herhalten, das zur Gräfin von Arnim=
Muskau ernannt wurde. Dieſe „Beryllium=Gräfin” ſoll die
hauptſächlichſte Triebfeder der Betrugsmanöver geweſen ſein.
ſüzſten Preiſe iſt alles ſo kalkuliert, daß ſich die Anſtalt ſelbſt trauensſeligen Kapitaliſten zahlreiche perſönliche Vorteile zu
verſchaffen wußte, ſo hat auch Mehling mit ſeiner „Beryllium=
Gräfin” zuerſt den größten Wert darauf gelegt, ſich ein Schloß
und zahlreiche Beſitzungen beizulegen. Schließlich wurde der
Schwindel entdeckt und der Beſitzer des Beryllium=Bergwerks
wurde in Paris verhaftet. Seine Freundin verſchwand, ohne
das es gelungen iſt, ſie bisher wieder aufzufinden. Nun wird
der Prozeß in Zürich gegen den modernſten Alchimiſten, der
Beryllium aus der Erde zaubert, allein geführt werden, und man
wird daraus erkennen, wie leicht es Betrügern gemacht wird,
Millionenbeträge zu ergattern, wenn ſie nur auf die Gewinnſucht
der Menſchen richtig zu ſpekulieren verſtehen. Nach den
zahl=
loſen „Goldmachern” kommt jetzt der „Berylliummacher” an die
Reihe. Welche Tricks werden die Gauner nun in Zukunft
an=
wenden, um Anſpruch auf Originalität erheben zu können? 1.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 9. Oktober.
15.15: P. G. Münch: Fröhliche Bilder aus der Schule von heute.
17.05: Wiesbaden: Nachmittagskonzert des Städt. Kurorcheſters.
18.40: A. Higel: Erlebniſſe eines franzöſiſchen Reporters.
19.05: Aerztevortrag: Neue Arten der Narkoſe.
19.45: Kurzgeſchichten. Geleſen von Martin Lang.
20.00: Stuttgart: Symphoniekonzert.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten Sport.
22.30: Tanzmuſik der Kapelle Haas.
Königswuſterhauſen.
Deutſche WVelle: Freitag. 9. Oktober.
15.00: Jungmädchenſtunde: Grete Maria Markſtein: Was wir leſen.
15.40: Jugendſtunde: Mit dem Kongo=Dampfer von Kinchaſſa nach
Süd=Kamerun
16.00: St. Konetzky: Die Neueinrichtung des Zentral=Inſtituts für
Erziehung und Unterricht
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Mersmann: Hausmuſik.
18.00: Reichsminiſter a. D. Dr. Hilferding: Der Kapitalismus im
der Kriſe.
18.30: Prof. Dr. Saitſchick: Das Menſchenſchickſal bei Shakeſpeare.
19.00: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Zahnärzte.
19.30: Staatsſekretär Schutz: 100 Jahre Arbeiterbildung.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft
20.00: Rückblick aut Schallplatten. (September)
20.30: Die Räuber, von Friedrich von Schiller.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Stunde für die Winterhilfe. Ausf.: Steiner= Qufntetr.
anſchl. Konzert des Notſtandsorcheſters Berlin=Mitte.
Gelangsein=
lagen: J. Hendrik (Tenor). Am Flügel: J. Bürger.
Wetterbericht.
Sehr raſch iſt das geſtern über Frankreich gelegene Niederſchlagsgebiet
oſtwärts gewandert und hat auch unſerm Bezirk leichten Regen gebracht.
Da das Kerngebiet der nördlichen Störung ebenfalls von Island nach
Skandinavien weitergezogen iſt, ſo hat ſich der Rückſeiteneinfluß mit
ſei=
ner Kaltluftzufuhr bereits eingeſtellt. Dabei iſt der Luftdruck über dem
Feſtland wieder kräftig angeſtiegen, was zu einem geſchloſſenen
Hoch=
druckgebiet über Frankreich führte. Entſprechend dem Lauf der Iſobaren
hat bei uns eine Weſtwetterlage eingeſetzt, d. h. bei kühlen, zum Teik
böigen Weſtwinden geſtaltet ſich das Wetter ſtark veränderlich. Bald iſt
raſch wechſelnde Bewölkung vorherrſchend, wobei auch ab und zu
Schauer auftreten, bald heitert ſich der Himmel auf. Dieſer unbeſtändige
Witterungscharakter wird zunächſt noch anhalten; jedoch dürfte der hohe
Druck über Frankreich mit der Zeit eine Beruhigung herbeiführen.
Ausſichten für Freitag, den 9. Oktober: Noch unbeſtändig, wechſelnd
be=
wölkt und aufheiternd, kühl, vereinzelte Regenſchauer, weſtliche
Winde.
Ausſichten für Samstag, den 10. Oktober: Abflauen der Luftbewegung,
wieder etwas ruhigeres, aber noch kein beſtändiges Wetter.
Hauptſchriftieitung: Rudolf Manpe
Veranwortich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudelf Mauve: für Feullleion, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch; für den Schlußdienff: Andreas Bauer; füe
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
ſür den Inſeratenteil und geſchäftliche Mlttellungen: Willv Kuble
Druck und Verlag: L. C. Wittlch — ſämtlich in Darmſtadt
Fä unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten
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ſehaltvoll, aber leicht — das ist das ideale Frühstück! Mit
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Nummer 280
Seite 12
Freitag, den 9. Oktober 1931
Sport, Solel und Jucnen
Fußball im Kreis Skarkenburg.
Der Spielbetrieb am Sonntag, den 11. Oktober.
Der kommende Sonntag bringt vor allem in der
Starken=
burger Kreisliga wieder eine Reihe von Treffen, denen große
Bedeutung zukommt. Vor allem ſind es drei Spiele der
Spitzen=
gruppe, welche die Tabelle entſcheidend beeinfluſſen. Entweder
gelingt es hier den Spitzenreitern, durch Siege einen klaren
Ab=
ſtand zwiſchen ſich und dem Mittelfeld zu legen oder aber dieſes
kann aufſchließen. Auch am Tabellenende können am Sonntag
wichtige Entſcheidungen fallen.
Folgende Spiele finden wir angeſetzt: SV. Münſter —
Ger=
mania Ober=Roden, Sportvgg. 04 Arheilgen — Germania 03
Pfungſtadt. Germania Eberſtadt — SC. Haſſia Dieburg, FC. 03
Egelsbach — SV. Mörfelden, FV. Sprendlingen — Union
Wix=
bauſen, Viktoria Griesheim — Polizei Darmſtadt, — FSV. Groß=
Zimmern — Union Darmſtadt.
Das wichtigſte Spiel ſteigt in Münſter, wo der Tabellenführer
Ober=Roden ſeit langem wieder einmal auf einen der ſtärkeren
Gegner ſtößt. Zwar iſt Ober=Rodens Führung auch durch eine
Niederlage nicht gefährdet, aber ſein Vorſprung würde ein
weſent=
lich geringerer werden. Der Ausgang des Treffens iſt abſolut
offen. Arheilgen, der Tabellenzweite, erwartet daheim die
Pfung=
ſtädter Germanen. Arheilgens Kampfſtil liegt den Gäſten nicht,
und wir rechnen damit, daß die Einheimiſchen ihren zweiten Platz
ſicher behaupten werden. Etwas offener iſt ſchon das Treffen in
Eberſtadt. wo Haſſia Dieburg gaſtiert. Die Dieburger ſcheinen
wieder im Kommen zu ſein, und es iſt nicht geſagt, daß ſie in
Eber=
ſtadt unbedingt Verlierer ſein müſſen. Immerhin liegt ein
knap=
per Sieg der Einheimiſchen am nächſten. Offen iſt auch der
Aus=
gang des Spieles in Egelsbach; vielleicht kommt es zu einem
Unentſchieden. In Sprendlingen dagegen darf man die
Einheimi=
ſchen gegen Wixhauſen in Front erwarten, da die Gäſte kaum in
ſtärkſter Beſetzung antreten können. Sehr ſkeptiſch darf man dem
Griesheimer Spiel gegenüberſtehen. Wenn die Polizei keine
beſſere Leiſtung, aufbringt wie in ihren beiden letzten Spielen,
kann es leicht für ſie ſchief gehen. Der Ausgang des Treffens in
Groß=Zimmern iſt offen.
In der A=Klaſſe — Gruppe Bergſtraße=Ried
haben ſich am letzten Sonntag die vier Spitzenreiter durch Siege
behauptet. Hier die Reſultate: Poſt — Rot=Weiß 0:5 (0:2),
Lee=
heim — Geinsheim 1:4 (1:1), Weiterſtadt — Groß=Gerau 9:1
(5:0), Dornheim — Reichsbahn 2:4 (2:1), Jugenheim —
Ein=
tracht 5:3 (3:1). Am meiſten überraſcht die hohe Niederlage
Groß=Geraus in Weiterſtadt. Auch Jugenheims und der
Reichs=
bahn Erfolge kommen nicht ganz erwartet. Der neue
Tabellen=
ſtand zeigt folgendes Bild:
Rot=Weiß Darmſtadt .
SV. Geinsheim.
SV. Weiterſtadt
Reichsbahn Darmſtadt
SV. Groß=Gerau
lympia Hahn
Chattia Wolfskehlen
Eintracht Darmſtadt
FSV. Jugenheim".
Germania Leeheim
Boruſſia Dornheim
Poſtſportv. Darmſtadt
Spiele
gew. un. verl. Tore Punkte 27:4 25:11 30:13 22:12 19:22 17:20 17:10 15:21 16:30 15:32 8:17 10:27 In der Gruppe Odenwald hat der führende SC. Ober=
Ram=
ſtadt ſeine Poſition durch einen 3:2=(1:2)=Sieg in Beerfelden
be=
hauptet. SV. Höchſt ſchlug Viktoria Schaafheim mit 4:1 (3:0).
Weiter iſt noch zu melden, daß der VfR. Beerfelden kampflos zwei
Punkte zugeſprochen erhielt, und zwar aus dem ſeinerzeit wegen
Unwetters abgebrochenen Treffen Beerfelden — Groß=Umſtadt.
In der Gruppe Dreieich hat ſich der SC. 06 Dietzenbach durch
ſei=
nen 3:2=Sieg in Offenthal an die Spitze geſetzt, allerdings kann
Dietzenbach noch durch die ſpielfrei geweſenen Rivalen Meſſel und
Eppertshauſen eingeholt werden. Das Spiel Erzhauſen —
Sport=
gemeinde Sprendlingen wurde beim Stande 2:2 abgebrochen.
Spiele der A=Klaſſe am kommenden Sonntag.
Bergſtraße=Ried: Rot=WeißDarmſtadt — SV. Groß=Gerau
(11 Uhr), Olympia Hahn — SV. Weiterſtadt (11 Uhr),
Chat=
ia Wolfskehlen — Reichsbahn Darmſtadt, SV. Geinsheim —
FSV. Jugenheim (in Jgh.), Eintracht Darmſtadt —
Poſtſportverein Darmſtadt.
Odenwald: SC. Ober=Ramſtadt — SV. Lengfeld SV. Höchſt—
Viktorig Kleeſtadt. VfR. Beerfelden — VfL. Michelſtadt.
Dreieich: SC. Dietzenbach — T. u. SV. Meſſel, FV.
Eppertshau=
ſen — SV. Erzhauſen FC 02 Dreieichenhain — Spielvgg.
Klein=Zimmern, SV. Offenthal — FC. Langen Reſerve.
Eintracht Darmſtadt — Poſt Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfängt am
Sonn=
tag nachmittag 2.30 Uhr der FC. Eintracht den Poſtſportverein
Darmſtadt auf dem Platz hinter der Feſthalle. Die Poſtelf, die
ſich bis jetzt in den Verbandsſpielen ſehr gut ſchlug, wird alles
ver=
ſuchen, um das Reſultat ſo günſtig als möglich zu geſtalten. Die
Mannſchaft hat ihre Hauptſtütze in dem Torwächter Henning und
in den Verteidigern Carls und Finger. Für Eintracht wäre es
Zeit, daß ſich die Spieler beſinnen und mit etwas mehr Eifer bei
der Sache ſind. Dies gilt in der Hauptſache für den Sturm, der
zurzeit der ſchwächſte Mannſchaftsteil iſt. Mit dieſer Form des
Sturms, das ſteht heute ſchon feſt, wird Eintracht nicht ein
ein=
ziges Spiel gewinnen. Deshalb iſt den Platzbeſitzern zu
empfeh=
len, mit Ernſt bei der Sache zu ſein.
Spv. 98 A.H. — Pol. Darmſtadt A.H.
Samstag nachm. 16 Uhr ſpielt die A.H.=Mannſchaft des
Sportvereins 98 gegen die gleiche des Polizeiſportvereins
Darm=
ſtadt auf dem Stadion am Böllenfalltor. Es iſt dies das
Rück=
ſpiel in der A.H.=Runde und konnte die Polizei im Vorſpiel auf,
ihrem Platz ſeinerzeit dem Sportverein ein 2:2 abringen. Wie
der Ausgang am kommenden Samstag wird, iſt nicht
vorauszu=
ſagen. Sportverein 98 hat bis jetzt erſt ein Spiel in der A.H.=
Runde, und zwar in Wixhauſen, verloren, kann alſo, wenn ein
Sieg gegen die Polizei gelingt, weiter die Spitze der Tabelle
be=
haupten.
Sportvgg. 04 Arheilgen — Germania 03 Pfungſtadt.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfängt die
Sport=
vereinigung am kommenden Sonntag, nachmittags 2.30 Uhr, am
Arheilger Mühlchen Germania Pfungſtadt. Wenn die beiden
Vereine aufeinandertrafen, dann war ſtets ein ſpannender Kampf
zu erwarten. Die Pfungſtädter ſcheinen ſich dieſes Jahr nicht ſo
richtig finden zu wollen, am Sonntag gegen Arheilgen wird wohl
wieder der alte Schneid erwachen. Arheilgen müßte, nach dem
Tabellenſtand zu urteilen, das Spiel für ſich entſcheiden: man tut
aber gut, den Ausgang des Spieles offenzuhalten. Wenn die
Kreisbehörde Genehmigung erteilt, beginnt das Spiel um 3 Uhr,
da vorher die A.H.=Mannſchaften bzw. die Reſerven beider
Ver=
eine ſpielen.
Chattia Wolfskehlen—Reichsbahn Darmſtadt.
Nach dem 4:2=Sieg am vergangenen Sonntag in Darmſtadt müſſen
die Reichsbahnſportler am kommenden Sonntag in Wolfskehlen
antre=
ten. Gelingt es, die „Chatten” auf eigenem Platze zu beſiegen, dann
werden die Reichsbahnſportler ihren günſtigen Tabellenplatz weiter
be=
feſtigen. Reichsbahn ſpielt in ſtärkſter Aufſtellung mit: Frieß 2., Daniel,
Faßhauer, Seckler 1 Bär, Bernhardt, Spamer, Bock, Griesheimer,
Weiß=
mantel, Seckler 2. Abfahrt 13.30 Hauptbahnhof.
SpCl. Ober=Ramſtadt—SpV. Lengfeld.
Zum letzten Verbandsſpiel der Vorrunde empfängt Ober=Ramſtadt
den Sportverein Lengfeld. Da beide Mannſchaften bis jetzt noch
unge=
ſchlagen ſind, wird es zu einem heißen und ſpannenden Kampfe kommen,
bei dem man den Sieger nicht vorausſagen kann.
SV. Lengfeld—V.f.L. Michelſtadt 2:1 (1:1).
Vor etwa 500 Zuſchauern konnte Lengfeld am Sonntag gegen den
V.f. L. Michelſtadt einen glücklichen Sieg landen. Wie ſchon in der
Vor=
ſchau erwähnt, zog wieder Michelſtadt alle Regiſter ſeines Könnens und
lieferte ein ſehr ſchnelles und gutes Spiel, während es bei Lengfeld nicht
klappen wollte. Bei Michelſtadts ſpielſtarker Mannſchaft ragte der
Links=
außen, mittellinker Läufer, ſowie die Verteidigung hervor. Eine Kritik
an der Lengfelder Mannſchaft ſoll in dieſem Spiel nicht geübt werden,
da ja bekannt iſt, daß dieſelbe weit beſſer ſpielen kann. Trotzdem ſei die
ſichere Arbeit des Torwächters erwähnt. Lengfeld ging durch ſchönen
Schuß des Halbrechten in Führung. Der linke Läufer Lengfelds verhalf
bald Michelſtadt durch ein Eigentor zum Ausgleich. Michelſtadt drehte
jetzt mächtig auf, konnte aber nicht die Führung an ſich reißen. Lengfeld
war glücklicher und konnte im Nachſchuß an einen Handelfmeter wieder
durch den Halbrechten das Endreſultat herſtellen. Michelſtadt hinterließ
jedenfalls in dieſem Spiel in ſpieleuiſcher Hinſicht einen ſehr guten
Ein=
druck. Die Zuſchauer verhielten ſich anſtändig; nur hatte die
Platzord=
nung mit einigen Herren von Groß=Umſtadt ihre liebe Arbeit, um
die=
ſelben im Schach zu halten. Schiedsrichter Keller=Griesheim war nicht
ſchlecht, vielleicht etwas kleinlich. — Die 2. Mannſchaften trennten ſich
3: 2 für M.
V.f.R. Beerfelden—Sp. Cl. Ober=Ramſtadt 2 : 3 (2:9).
Auch dieſes Spiel konnten die Ober=Ramſtädter nach hartem Kampfe
für ſich entſcheiden. Das Spielfeld war in troſtloſer Verfaſſung, ſo daß
ſich die Gaſtmannſchaft gar nicht zurechtfand und froh ſein mußte, daß ſie
dieſen knappen Sieg erzielen konnte. Beerfelden wartete mit einer guten
Leiſtung auf und zeigte einen Eifer, der kaum noch zu überbieten war.
Die Ober=Ramſtädter ſpielten, de es nicht recht klappen wollte, teilweiſe
recht luſtlos, was ihnen beinahe eine Niederlage eingebracht hätte.
Die deutſchen Reiter nicht in u. S.A.
Die Expedition der deutſchen Reichswehroffiziere zu den großen
amerikaniſchen Turnieren wird in dieſem Winter unterbleiben. Die
New Yorker Turnierleitung hatte die Offiziere wieder offiziell
eingela=
den und Oberbürgermeiſter Walker überbrachte bei ſeinem kürzlichen
Beſuch nochmals eine perſönliche Einladung. Obwohl die Mannſchaft ab
Hamburg und zurück keinerlei Auslagen gehabt hätte, hat die
Heereslei=
tung, die zu großen Sparmaßnahmen gezwungen iſt, abgeſagt.
Bei den Rennen zu Karlshorſt, ſiegte am Donnerstag im Großen
Hürdenrennen (8000 Mk.) Frhr. S. A. v. Oppenheims Amalfi (Müſchen)
vor Mariza und Markolf.
Main=Rhein=Gau — Deutſche Turnerſchaft.
Gerätewettkampf Arheilgen — Gr. Umſtadt — Seligenſtadt.
Das große Bühnenfeſtſpiel der Turngemeinde Darmſtadt.
Nachdem die Gauwettkämpfe ihr Ende erreicht haben, ſi.
die Vereine dazu übergegangen, allenthalben Vereins=, Schau= y
Werbeturnen zu veranſtalten. Aber auch die Vereinskämpfe t
ten jetzt in der Herbſtzeit erneut wieder in den Vordergrund.
Da=
erſten dieſer Kämpfe in der beginnenden Saiſon liefern ſich d0
Vereine Arheilgen, Gr. Umſtadt und Seligenſtadt am Samsta
den 10. Oktober, abends 8 Uhr, in Arheilgen. Die beteiligten Va.
eine gehören drei verſchiedenen Gauen an und ſind dort als B.
ſonders leiſtungsfähig auf dem Gebiete des Geräteturnens bekan/
Den Kampf im Vorjahre konnte Arheilgen, als Vertreter di
Main=Rheingaues, mit ſehr knappem Vorſprung vor Gr. Umſto)
(Odenwaldgau) gewinnen, während Seligenſtadt, verfolgt
wo=
reichlichem Pech, weiter zurückfiel. Vier Turner, drei Turnerinnn
und zwei Altersturner der genannten Vereine haben zu bevo
ſtehendem Kampfe anzutreten, die je eine freigewählte Uebun
an Reck, Barren, Pferd und außer den Altersturnern je eine Fr
übung zu turnen haben. Unter Umſtänden könnte es diesmal U
ſtadt gelingen, Arheilgen, wenn es nicht alles anſtrengt, aus 20
Vorrangſtellung zu verdrängen und auf den zweiten Platz zu v. Au9
weiſen. Aber auch Seligenſtadt hat gegen das Vorjahr Formp/
beſſerungen zu verzeichnen, und wenn nicht gerade erhebliche Vy1 Iu )
ſager wiederum eintreten, ſorgt es für eine nicht zu verachterNluswia
Gegnerſchaft, welche den Kampf um ſo intereſſanter und ſpannenduſſcäſt M
geſtalten dürfte. — Wie die Preſſeſtelle ſoeben in Erfahrungosyel
brachte, bereitet die Turngemeinde Darmſtadt zur Feier ihyu mſt
85jährigen Beſtehens zum 1. November ein Bühnenfeſtſpiel. betithſürze.
„Auferſtehung”, welches im Heſſ. Landestheater zur Aufführunſicen Bel
gelangt, vor. Man iſt von der Turngemeinde gewohnt, daß y. 3
mit ihren Bühnenfeſtſpielen was ganz beſonderes zu bieten wuiſitell .
mag und die Kräfta die bei ihr am Werke ſind, alles einſetzen zuſſa tu 9
vollen Gelingen. Man erinnert ſich noch gerne der Aufführunsyſalewer
von „Friſch auf, mein Volk” „Spiel im Leben der Völker” und Mchn, ein
letzten Erfolges „Ewige Jugend”, die zum Teil einige Wiedde nm .0
holungen erforderlich machten. Auch diesmal dürfte der Turnyirtng aut
meinde ein durchſchlagender Erfolg mit dieſem Bühnenfeſtſpiel yag des
auer ſit
ſichert erſcheinen.
Kraftſpork.
urze
Polizei I Darmſtadt-Kraftſportverein 1910 Darmſtadt.
fr9
Am kommenden Sonntag findet in der Polizeiſporthalle, Eſch
brücker Straße 24, vormittags 10.30 Uhr, der Verbands=Xu
kampf in der Oberliga obiger Vereine ſtatt. Es iſt das erſtemal
dieſe Vereine zu einem Lotaltreffen in Darmſtadt, ſich auf der Mdet5ſA
gegenüberſtehen. Darmſtadt 1910 iſt keine unbekannte Mannſchaft. 2
ſie doch bereits ein Jahr früher als die Polizei in die Oberligaklaſſe c
gerückt. Der Kampf ſelbſt wird ein ſpannender ſein, da beide Vercl
die Punkte an ſich reißen wollen. Dies iſt auch begreiflich, nur mü
beide verſtehen, den Kampf in fairer Art und Weiſe auszutragen.
Gewährleiſtung von ſeiten der Polizei iſt gegeben. Hoffentlich wird chr0 Und
der Kreisringwart einen ausgeſprochen neutralen Kampfrichter ent An Werh
den, der ſeiner Aufgabe voll und ganz gewachſen iſt. Nur die Entſwelis
dungen dieſes ſind maßgebend. Das ſportliebende Publikum, wel)y Tgend
gebeten wird, ſich jeder Aeußerung zu enthalten, wird zum zahlreicensegn
Beſuch dieſes Lokaltreffens herzlichſt eingeladen.
enx bei
Süddeutſche Golfwoche in Frankfurt.
In der „Süddeutſchen Golfwoche” in Frankfurt wurden am D
nerstag die beiden Vorgabe=Konkurrenzen der A=Klaſſe „Preis 19
Goldſtein” und „Preis vom Waldfried” erledigt. — Im „Preisv
Waldfried” konnte der junge Frankfurter Richard Merton FaN Peral
gute Form dadurch beweiſen, daß er hintereinander Herrn von Bif?.
4 und 3, dann Höchberg 2 und 1 und ſchließlich den Frankfurter Sp5/ Nachde
Klar, der in der Vorgabe nahezu gleich mit Merton ſtand, 4 ur ſtr gen !
ſchlagen konnte. Klar hatte vorher den Wiesbadener von Wangenkun Sie Te
4 und 3 ausgeſchaltet. Im „Preisvom Goldſtein” der Dan/= New
gewann die Frankfurterin Frau Seeger, die Frl. Merton mit 1 fwſ cher,
ſchlug. — Im Taunuspreis hat ſich die Frankfurterin Frau OAorer
mann (Vorgabe 30) durch Siege über Frau Beres (32), Herrn Pfolüt erte
hauer (28) und ſchließlich über Herrn Forchheimer mit 6 und 5 in ſeze ſtelle
Schlußrunde geſpielt und wartet hier auf den Sieger des Kampfeslillarde
Bloch gegen Frau Zerbe. In der Hauptkonkurrenz, dem Walk” noh
Pokal, ſiegte Klar über Freiherrn von Biſſing 3 und 2, Nich. Me Aewoſtiſ
über den Wiesbadener Schuhmacher mit 2 auf und Freiherr von WAjgs
genheim=Wiesbaden über den einzigen norddeutſchen Teilnehmer Raictsi
dohr mit 2 und 1.
Beim Tennisturnier in Meran haben ſich für die Endrunde um 4
Lenzpokal die Damen Frl. Krahwinkel, Frl. Payot „(Schweiz),
Jedrzejowſkaja und Frl. Adamoff (Frankreich) qualifiziert.
Charles Retzlaff, der zukunftsreiche deutſchamerikaniſche Schweſngt
wichtsboxer, ſiegte in Minneſota über E. Rocco nach Punkten.
uägſt di
Für das Endſpiel um den Mitropa=Pokal haben ſich die beiden 20s nan
ner Mannſchaften WAC. und Vienne qualifiziert. WAC. ſchlug Aot der
entſcheidenden Spiel der Vorſchlußrunde in Prag von 25 000 Zuſchaug0en.
Sparta Prag 2:0 (1:0).
Einen neuen Weltrekord, im Gewichtheben ſtellte im Olympifkm iſt
Dreikampf mit insgeſamt 790 Pfund im Schwergewicht der OlympigſiAüer
Noſſeier bei den Europameiſterſchaften in Luxemburg auf.
mtbild
Arſenal London, der engliſche Fußballmeiſter, ſchlug in Birming!
in einem Wohltätigkeitsſpiel vor über 60 000 Zuſchauern den engliiſt
Pokalmeiſter Weſtbromwich Albion knapp 1:0.
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Freitag, den 9. Oktober
Lage der In= und Auslandsbörſen.
die deviſenbewegung im Mikelpunkk des Inkereſſes. — Gerüichke um die Stabiliſerung des engliſchen
Pfundes. — Die Nokwendigkeit der Löſung des Welk=Goldproblems.
IIlgemein ſchwache Börſenfkimmung.
1In den Vor= und Nachmittagsſtunden traten im Freiverkehr
4Asveränderungen nennenswerter Art in Berlin nicht ein; das
(behaft hielt ſich in ſehr engen Grenzen. Am Geldmarkt war für
Toesgeld zu unveränderten Sätzen eher Nachfrage feſtzuſtellen,
düumit den üblichen Lohnzahlungen in Zuſammenhang ſtehen
Qürte. Reichsſchatzwechſel und Reichsſchatzanweiſungen gingen zu
gelehen Bedingungen wie an den Vortagen in kleinen Beträgen
asm Zu einem Verbot der Auslands=Effektenverkäufe wird es
wiſſiell nicht kommen, da man freiwillig übereingekommen iſt, ab
Aintag Verkäufe dieſer Art nicht auszuführen. In der täglichen
lerverſammlung wurde geſtern der Vorſchlag gemacht, zu
ver=
un, eine Einſtellung des geſamten Telephonhandels zu erzielen,
Sa nan hoffte, mit dieſer Maßnahme einen Druck auf die
Re=
gürung ausüben zu können, der ſicherlich an einer völligen Lahm=
Fügng des Effektenverkehrs nichts liegen könne. Die Großbanken
bülkn ſich aber nicht bereit erklärt, auch ihrerſeits den Handel
enniſtellen, ſo daß damit die Angelegenheit ins Waſſer gefallen
ſſt. Der Stockholmer Börſenvorſtand hat heute beſchloſſen von
nnogen ab wieder Börſe mit einer Notiz für jedes Papier
auftrehmen. Aus Eſtland werden Schwierigkeiten im
Zahlungs=
hozehr der Banken gemeldet, eine Privatbank in Reval mußte
nsläz Schalter ſchließen, nämlich das Bankhaus G. Scheel u Co.,
bteib rigen eſtländiſchen Banken haben ihren normalen
Geſchäfts=
bſchieb aufrecht erhalten.
Frankfurker Effekkenfreiverkeht.
Nach wie vor ſind die innerpolitiſchen Ereigniſſe tonangebend für
te stuation auf dem Effektenmarkt, ſoweit von einem ſolchen
über=
t moch geſprochen werden kann. Mit Nückſicht auf die noch ſchweben=
Häzlerhandlungen über die Regierungsbildung bleibt man in
Börſen=
utsu außerordentlich zurückhaltend. Man ſcheint nicht geneigt zu ſein,
Rfarrendwie feſtzulegen, bevor nicht die neue Regierung gebildet iſt.
Fhenn gnüber werden die Nachrichten, von den Auslandsbörſen recht
Ereny beachtet. Trotz der geſtrigen Kursſteigerungen an allen großen
Arardsbörſen, die in der Erwartung einer neuen Aktion Hoovers
ein=
uten waren, hörte man im telephoniſchen Verkehr von Bureau zu
Hünar Kurſe, die gegen geſtern um etwa 1—2 Prozent niedriger lagen.
Hewaktien, die bereits am geſtrigen Tage feſter bewertet wurden,
ner ihren Kursſtand dagegen gut behaupten. Der Geſchäftsverkehr
ME3 nach wie vor begrenzt. Der Pfandbriefmarkt wies gegen geſtern
Peränderungen auf.
Machdem der erſte Eindruck der Hoover=Aktion an der
vor=
heyſt gen New Yorker Börſe einer Ernüchterung Platz gemacht hat.
Panz waudre Tendenz im Einklang mit der Abſchwächung gegen Schluß
rAholz New Yorker Verkehrs geſtern vormittag jedenfalls eher
MAtricher. Es ſind anſcheinend Zweifel entſtanden, ob die von
Zöuer geplanten Maßnahmen ausreichen werden, um das er=
Würerte Vertrauen zu der amerikaniſchen Finanzlage wieder
enz ſtellen, und ob der beſchloſſene Hilfsfonds von einer halben
Müarde ausreichen wird um die eingefrorenen Kredite wieder
ſ nobiliſieren. Hinzu kam aber noch die geſtern herrſchende
mrpolitiſche Unſicherheit. Nachdem nun auch nöch einige
Re=
werngsparteien Opp=ſition machen, iſt es fraglich, ob es dem
KAüskanzler gelingen wird, ein lebensfähiges Kabinett zu bilden.
Wieer einmal wird die Haltung der D.V.P. ausſchlaggebend für
üe ächſten Tage ſein. Daß die Deviſenbewegungen immer noch
m Nittelpunkt des Intereſſes ſtehen, beweiſen die Gerüchte um
iü Stabiliſierung des engliſchen Pfundes. Die britiſche
Bot=
cuf in Paris bezeichnete eine Erklärung, daß der Sterlingkurs
uider Höhe von 100 Franc ſtabiliſiert werden ſolle, als völlig
eühtztühtig. In der Tat iſt es wohl auch ſo, daß man in England
ynhſt die Entwicklung der anderen Währungen abwarten will
ſis nan eine Entſcheidung hierzu fällt. In einem Leitartikel
bäüligt der „Financial News” die Gründe, die Deutſchland
ver=
alſen, den Goldſtandard zu behaupten und ſagt: „Wenn ein
wies und unzweideutiges Verlaſſen des Goldſtandards eine
Wihr iſt, die unter allen Umſtänden vermieden werden muß,
ſay iſt es für Deutſchland dringend notwendig, ein Mittel zu
htücken, um einen Ausweg aus der jetzigen Lage zu finden. Das
Witbild der wirtſchaftlichen Ausſichten weiſt mit ungeheurer
Säfe auf die Notwendigkeit einer baldigen Löſung des
all=
gninen Goldproblems der Welt hin. mit dem Deutſchlands
hierigkeiten eng verknüpft ſind.‟ Was das angebliche Verbot
ſair luslandseffektenverkäufe betrifft, ſo ſcheine eine offizielle Ab=
Mitung darüber nicht vorzuliegen. Die Reichsbank hat es ja nicht
lutz., für im Freiverkehr verkaufte Effekten Deviſen zur
Ver=
äüyg zu ſtellen und hat dies wohl auch in den letzten Tagen
tüh mehr getan. Hiergegen iſt wohl ſeitens der Privatbankiers
käwruch erhoben worden, jedoch, falls es nicht zu einer
güt=
ſin Einigung über dieſen Punkt mit der Reichsbank kommt erſt
Erlaß einer entſprechenden Notverordnung abzuwarten iſt.
Die Londoner Effektenbörſe, die geſtern in uneinheitlicher
eyenz eröffnete, konnte ſich im Verlaufe wieder etwas erholen.
atz blieb das Geſchäft ſehr ruhig und die Kursveränderungen
pam nur geringfügig. Britiſche Staatspapiere erholten ſich, doch
lahupteten Deutſche Bonds ihre anfänglichen Gewinne nicht
wmr und die Young=Anleihe ging nach 43 wieder auf 38 zurück.
Am Londoner Deviſenmarkt waren die Veränderungen auch am
ſpäten Nachmittag nicht erheblich, unter kleinen Schwankungen
konnte ſich das Pfund wieder auf 3,84½ erholen, die Reichsmark
befeſtigte ſich auf 16,43, ſonſt waren die Veränderungen nur gering.
Die Pariſer Börſe, die ſchon etwas ſchwächer eröffnete, hatte
bis zum Schluß unter Abgaben zu leiden, ſo daß die letzten Kurſe
meiſt die niedriſten Tageskurſe waren. Die Rückgänge waren z. T.
recht beträchtlich.
Auch die Brüſſeler Börſe tendierte in ſchwächerer Stimmung;
die Spekulation hielt ſich in Erwartung der weiteren
Entwick=
lung in Deutſchland und England zurück.
Die Amſterdamer Börſe blieb auch im Verlaufe bei ruhigem
Geſchäft ſchwächer, die Verluſte betrugen bis zu 8 Prozent. Am
Amſterdamer Deviſenmarkt lag die Reichsmark etwas feſter jedoch
ohne Geſchäft. Man bleibt in Börſenkreiſen bei der Anſicht, daß
der jetzige Finanzminiſter zurücktrete und daß Dr. Colun
beauf=
tragt werde. Die Amſterdamer und Rotterdamer Warenmärkte
waren heute ruhig und faſt unverändert. Es wurden noch immer
Goldverſchickungen nach Holland vorgenommen, und man hört, daß
eine Goldſendung aus Britiſch=Indien unterwegs iſt. Durch das
annormale große Angebot von Pfandbriefen ſind, wie uns von
ſachverſtändiger Seite erklärt wird, holländiſche Hypothekenbanken
in Schwierigkeiten geraten. Es waren Stützungskäufe notwendig,
jedoch für Hypothekenzwecke ſtanden nur geringe Mittel zur
Ver=
fügung. Infolgedeſſen ſind die Hypothekenkurſe höher als in
anderen Ländern. Es wird jedoch beſtritten, daß die Hypotheken
ſchwere Verluſte erlitten hätten. Die ungünſtigen Zeiten machen
ſich nur bei den Grundſtücken bemerkbar, die nicht vermietet ſind.
Schwierigkeiten bei den Zinszahlungen ſind jedoch bisher noch
nicht eingetreten. Ein Grund zur Beunruhigung über die Lage
der holländiſchen Hypothekenbanken iſt nicht vorhanden. Die
eng=
liſche Schiffahrtsgeſellſchaft „Walfors=Linie”, die ſeit einigen
Jahren einen engliſch=holländiſchen Dienſt mit 2 Schiffen
einge=
richtet hatte, hat dieſe beiden Schiffe an ein holländiſches
Unter=
nehmen verkauft.
Die New Yorker Börſe zeigte bei ruhigem Geſchäft zunächſt
nur geringe Kursveränderungen, die Stimmung iſt etwas
zuver=
ſichtlicher geworden, doch verleiht man der Meinung Ausdruck, daß
ſich der Hoovervorſchlag zunächſt nur pſychologiſch auswirken
werde. Am New Yorker Deviſenmarkt waren die Veränderungen
gegen geſtern nur gering. Das Pfund notierte 3,85½4,
Reichs=
mark 23,40.
Leſterreichiſcher deviſenerlaß.
Die Blätter Wiens kündigen den Erlaß einer öſterreichiſchen
Devi=
ſenordnung an, deren beſonderer Zweck die Erfaſſung der Exportdebiſen
ſei. Die Blätter betonen die Notwendigkeit, das Publikum vor den
Nachteilen zu ſchützen, die ihm durch Deviſenerwerb im geſetzwidrigen
Verkehr erwachſen, da die illegalen Deviſenkurſe in der valutariſchen
Poſition der Nationalbank nicht begründet ſeien.
Ein Abkommen der Banken über Berzicht
auf Auslandsorders:
Wie der „Börſen=Courier” berichtet, haben zwiſchen den
Banken der Stempelvereinigung und den der
Bedingungsge=
meinſchaft angehörenden Privatbankiers Verhandlungen
ſtatt=
gefunden, die den Zweck hatten, eine freiwillige Verzichtleiſtung
der Banken auf die Ausführung von Auslandsorders
herbei=
zuführen. Die Beſprechungen ſind zu einem praktiſchen Abſchluß
gelangt. Die Vereinbarung unter den Banken dürfte vom
näch=
ſten Montag ab zur Durchführung gelangen.
Berliner deviſen=Feſtſehung vom 8. Okkober.
Geld Brief
Geld Brief
10.34 10.36
Spanien
Helſingfors
37.96 38 04
50.70 50.80
Danzig
82.07 82.23
Wien
12.482 12.502
Japan
2078
2.082
Prag
73.28 73.42
Rio de Jan. 0.209 0.211
Budapeſt
3.067 3.073
Jugoſlawien 7.473 7.487
Sofia
169.,83 170.17 Portugal 14.69 14.71
Holland
92.91 93.09
5.095 5.105
Athen
Oslo
93.41 93.59
Iſtambul
Kopenhagen
Kairo
16.53 16.57
96.40 96.60
Stockholm
Kanada
3.746 3.754
16.13 16.17
London
Uruguay
1548 1.552
Buenos Aires 0.848 0.852
Island
4.209 4:217
73.93 74.07
New York
59.04 59.16
Tallinn
111.99 112.21.
Belgien
Riga
21.58 21.62
81.32 81.48
Italien
Bukareſt
16.68 16.72
2.552 2.558
Paris
82.52 82,68 Kaunas 42.26 42.34
Schweiz
Schließung einer eſtländiſchen Großbank. Das Bankhaus G. Scheel
u. Co. wurde geſtern auf Verfügung des Innenminiſters vorläufig
ge=
ſchloſſen, da es augenblicklich nicht in der Lage iſt, ſeinen
Verpflichtun=
gen dem Auslande gegenüber nachzukommen. Das Haus hat
verſchie=
dene eſtländiſche Großunternehmungen mit ausländiſchem Kapital
finan=
ziert. Es verfügt, wie erklärt wird, über ausreichende Aktiven.
Die Arbeitsmarkklage im Reich.
4 355 000 Arbeitsloſe.
Der herbſtliche Anſtieg der Arbeitsloſen hat auch in dieſem
Jahre in der zweiten Hälfte des Monats September eine
Ab=
ſchwächung erfahren. Nach den vorläufigen Meldungen der
Arbeitsämter hat die Zahl der Arbeitsloſen, die in der
vorher=
gehenden Berichtszeit um 109 000 geſtiegen war, in der Zeit vom
15 bis zum 30. September um 31 000 zugenommen und betrug am
letzten Stichtag 4 355 000. Die Zunahme ſeit dem tiefſten Stand
des Sommers beläuft ſich ſomit in dieſem Jahre auf 401 000,
über=
trifft alſo die Steigerung in der entſprechenden Zeit des
Vor=
jahres (369 000) nicht erheblich. Der Ausgangspunkt liegt
aller=
dings in dieſem Jahre um etwa 1,3 Millionen höher als 1930.
In der Arbeitsloſenverſicherung wurden am 30. September
1 344 000,, in der Kriſenfürſorge 1 140 000
Hauptunterſtützungs=
empfänger betreut, was gegenüber dem letzten Stichtag eine
Zu=
nahme von je etwa 17 000 bedeutet — Nach der jetzt vorliegenden
Statiſtik der Wohlfahrtserwerbsloſen waren am 31. Auguſt
rund 1 131 000 arbeitsloſe Perſonen vorhanden, die als
Wohlfahrts=
erwerbsloſe von den Arbeitsämtern anerkannt und gezählt
wur=
den. Im gleichen Zeitpunkt war die Arbeitsloſenverſicherung mit
rund 1 282 000 die Kriſenfürſorge mit rund 1 095 000
Hauptunter=
ſtützungsempfängern belaſtet. Von der Geſamtzahl der
Arbeits=
loſen bezogen am 31. Auguſt ds. Js. 16,8 v. H. keine Unterſtützung.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe im Monatsdurchſchnitt
Sep=
tember 1931. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt berechnete
Großhandels=
inderziffer ſtellt ſich für den Monatsdurchſchnitt September mit 108,6 um
1,5 v. H. niedriger als im Vormonat. Die Indexziffern der
Hauptgrup=
pen lauten: „Agrarſtoffe 101,1 (minus 2,2 v. H.), Kolonialwaren 94,1
(minus 1,8 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 100,1 (minus
1,4) und induſtrielle Fertigwaren 134,6 (minus 0,9 v. H.). Der
Monats=
durchſchnitt für Produktionsmittel ſtellte ſich mit 130,5 (Auguſt 130,7) um
0,2 v. H. niedriger. Der Konſumgüterindex iſt mit 137,8 (139,7) um 1,4
v. H. zurückgegangen.
Neue Röhrwerke A. G., Ober=Ramſtadt. Als Nachfolgerin der in
Konkurs gegangenen Röhr Auto A.G., Ober=Ramſtadt, wurde obige
Firma nunmehr handelsgerichtlich eingetragen. Das Kapital der neuen
Geſellſchaft beträgt, wie wir bereits meldeten, eine Million Reichsmark
und iſt von der Holdingsgeſellſchaft für Automobilwerte in Davos
über=
nommen worden. Dafür bringt die ſchweizeriſche Geſellſchaft 925000
Reichsmark Sachwerte ein.
Produkkenberichke.
Mannheimer Produktenbericht vom 8. Oktober. Die Kurſe verſtehen
ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim. Weizen inländ. 23,75—
24,50; Roggen inländ, 21,50—22; Hafer inländiſcher neue Ernte 16,25
bis 18,00; Sommergerſte inländ. 16,75—18,75; Auszugsware über Notiz;
Futtergerſte 16—17; Sohaſchrot 12,00; Biertreber mit Sack 11,50—12;
Trockenſchnitzel 6,00; Wieſenheu, loſes 3,80—4,40; Rotkleeheu 4—4,40;
Luzernekleeheu 4,60—5,20; Stroh, Preßſtroh, Roggen=Weizen 3,60—3,80,
desgl. Hafer=Gerſte 3—3,20 Stroh, geb., Roggen=Weizen 3,40—3,60, do.
Hafer=Gerſte 2,60—2,80; Weizenmehl Spezial Null mit Sack, neue
Aus=
mahlung Oktober—Nov 34,75, desgl. mit Auslandsweizen 37;
Roggen=
mehl mit Sack 30—31,50; Weizenkleie (feine) mit Sack 8,25—8,50;
Erd=
nußkuchen 12—12,25. Tendenz: Brotgetreide ruhig; Futtermittel ſtetig.
Bei ermäßigten Forderungen, für deutſchen Weizen und Noggen und
ſchwachen Mehlabrufen verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung.
Viehmärkte.
* Darmſtädter Viehmarkt vom 8. Oktober. Aufgetrieben waren:
10 Ochſen, 115 Kälber, 10 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber
a) 43—48, b) 38—42, c) 32—37 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf:
ſchlep=
pend. geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 8. Oktober. Auftrieb — Zufuhren:
94 Kälber, 77 Schafe, 202 Schweine, 1014 Ferkel und Läufer, 3 Ziegen.
Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Kälber b) 53—55 ) 44—
46, d) 36—42; Schafe b)28—32; Schweine nicht notiert. Es koſteten
pro Stück: Läufer 15—21. Ferkel bis vier Wochen 6—8, über vier Wochen
9—13, Ziegen 12—22. Marktverlauf: Kälber langſam geräumt; Ferkel
und Läufer mittel.
Frankfurter Viehmarkt vom 8. Oktober. Der Auftrieb des
Neben=
marktes beſtand aus 120 Rindern, 734 Kälbern, 390 Schafen und 682
Schweinen. Gegen den vergangenen Nebenmarkt waren 13 Rinder und
50 Schweine mehr zugeführt, während 171 Kälber und 96 Schafe
weni=
ger zum Verkauf ſtanden. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht in
Mark: Kälber a) —, b) 46—49, c) 40—45, d) 35—39; Schafe a) 30—35,
b) 25—29, c) 18—24; Schweine a) — b) 53—55, c) 53—55, d) 50—54,
e) 45—50, f) und g) nicht notiert. Verglichen mit den Preiſen des
Ne=
benmarktes vom 1. Okt. gaben Kälber um 1 Mk., Schafe um 2 Mk. und
Schweine um 3 Mk. nach. Marktverlauf: Bei allen Gattungen ruhig,
geräumt; ältere Schafe ſchlecht verkäuflich.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Börſenvorſtand in Stockholm hat geſtern beſchloſſen, die Börfe
am Freitag, den 9. Oktober wieder zu eröffnen. Bis auf weiteres ſoll
nur ein Aufruf jeden Tag ſtattfinden.
Die Banque Syndicat de Paris, eine mittlere Bank mt 50 Millionen
Aktienkapital, die zu der in der vorigen Woche zuſammengebrochenen
Banque Chapuis in Reims in Beziehungen ſtand, hat geſtern ihre
Schal=
ter geſchloſſen. Das Unternehmen hat im vergangenen Geſchäftsjahr aus
5.1 Mill. Fr. Reingewinn 8 Prozent Dividende ausgeſchüttet.
Die New Yorker Bundes=Reſerve=Bank hat ihren ſeit 7. Mai b. Jo.
gültigen Diskontſatz von 1,5 auf 2,5 Prozent erhöht.
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Seite 14
Freitag, den 9. Oktober 1931
Nummer 230
Dergteellataltoaaft
Roman von
ViktorSvensen
34)
Copyright Berlin=Schöneberg 1931 by Delta=Verlag Kurt Ehrlich.
„Ich heiße Salvatini, und ich hätte gern mit Ihnen
geſpro=
chen, wenn Sie ein paar Minuten Zeit haben .. ."
Mrs. Trevelyans Miene wurde noch abweiſender:
„Iſts wegen einer Nummer? Da kann ich Ihnen
augenblick=
lich leider nicht dienen. Alles ſchon abgeſchloſſen. Und Zeit habe
ich auch nicht. Sie ſehen doch, daß ich das Haus voller Mädels
habe."
Sie riß zum Beweis die Türe weit auf, und man konnte in
einen dahinter liegenden ſaalartigen Raum von kahler Häßlichkeit
blicken, wo ungefähr anderthalb Dutzend junge Dinger daran
übten, ihre Beine zur Höhe eines längs der Wand laufenden
Geländers zu bringen. In einer Ecke ſtand auch das Inſtrument,
das die muſikaliſche Begleitung lieferte, und das ein betagter,
lächerlich ſchmalbrüſtiger Kaſten war. Es bedurfte keiner
beſon=
deren Divinationsgabe, um zu erraten, daß ſich hier eine jener
Schulen befand, in denen engliſche Tanzgirls ausgebildet und zu
Truppen zuſammengeſtellt wurden, um dann als britiſcher
Export=
artikel in alle Welt verſandt zu werden.
Mrs. Trevelyan war Inhaberin und Leiterin dieſes
Inſti=
tuts, die ewige „Mammy” ihrer =Zöglinge, die ſie als
Pflege=
mutter betreute, bei der ſie lernten, wohnten, aßen, ſchliefen,
und mit der ſie zumeiſt auch noch ſpäter eine gewiſſe Verbindung
aufrecht erhielten.
„Ich komme nicht, um ein Engagement abzuſchließen”,
er=
klärte der Maeſtro, „und es täte mir leid, wenn ich Sie ſtörte.
Ich wollte Sie um eine Auskunft bitten.”
„Dann machen Sie’s kurz!”
„So kurz es geht. Es handelt ſich um eine Mabel OKelly,
die früher mal hierher gehört hat."
Mrs. Trevelyan legte mit einer etwas theatraliſchen Poſe
die Hand an die Stirn, eine Geſte, die verſinnbildlichen ſollte,
daß ſie nachdenke. Dann meinte ſie: „Stimmt. Die war hier.
Hatte dann geheiratet und war abgegangen. Was iſt mit ihr?
Habe lange nichts von ihr gehört.”
Nachdruck verboten.
„Sehr begreiflich. Denn ſie iſt tot. Schon ſeit faſt zwei
Jah=
ren. Sie iſt ermordet worden.”
„Allmächtiger Himmel!” Mrs. Trevelyan erſtarrte in
Ent=
ſetzen. Sie vergaß, wie knapp bemeſſen ihre Zeit ſei und packte
den Maeſtro an einem Weſtenknopf, um ihn näher heranzuziehen.
„Nun ſagen Sie mal: wirklich ermordet? So ein Unglück! Ein
hübſches, aufgewecktes Mädel. Wer hat denn dieſe abſcheuliche
Gemeinheit begangen?”
„Das weiß man leider nicht. Vielleicht wird es auch nie
auf=
geklärt werden. Aber man muß es doch wenigſtens verſuchen,
nicht wahr? Und alle, die der armen Mabel nahegeſtanden haben,
ſind daran intereſſiert.”
„Natürlich. Doch was wollen Sie tun? Sie ſind wohl
Detek=
tiv und wollen Nachforſchungen anſtellen? So leid es mir tut,
ich fürchte, ich werde Ihnen nicht im geringſten helfen können.”
Der Maeſtro hob beſchwörend den Arm: „Ich bin kein
Detek=
tiv. Aber man hat — leider viel zu ſpät — einen Brief Mabels
gefunden. Sie hat ihn am Tage ihres Todes, wenige Stunden
vorher, geſchrieben, und ſie kam nicht mehr dazu, ihn auf die Poſt
zu geben. Dieſer Brief war an Sie gerichtet, Mrs. Trevelyan,
deshalb nämlich habe ich Sie aufgeſucht.”
„An mich?” die Mutter der Tanzgirls erblaßte. Sie war eine
Frau, die kriminelle Dinge nur aus der Lektüre von Magazins
kannte und von all derlei Angelegenheiten höchſt unheimliche
Vor=
ſtellungen beſaß. Ihre Phantaſie gaukelte ihr bereits
ſchreckens=
volle Wirkungen vor. „Ich hatte doch mit Mabel längſt nichts
mehr zu ſchaffen”, ſtotterte ſie.
Des Maeſtro Stimme wurde ſanft und beruhigend: „Weiß
ich, weiß ich. Niemand zweifelt daran. Aber das ſchließt nicht
aus, daß Sie einiges wiſſen, was für die Aufklärung von Wert
iſt. Darüber wollte ich mit Ihnen ſprechen, wenn Sie geſtatten.”
„Alſo ein Verhör”, hauchte Mrs. Trevelyan.
„Nicht im entfernteſten. Ich kann auch ein anderes Mal
wiederkommen.”
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Mrs. Trevelyan warf noch einen prüfenden Blick auf den
Maeſtro. Er ſah wirklich nicht aus wie ein Detektiv, einer der
Leute, die nach all dem, was man über ſolche Menſchen wußt,
Männer von kühnen, energiſchen Mienen und willensſtarken
Weſen waren. Der Maeſtro erweckte weit eher einen etwaz
ſchlappen Eindruck.
„Bitte, treten Sie näher”, ſagte ſie und öffnete die Türe. Si
führte den Beſucher durch den Uebungsſaal, was er dazu benutzt.
um wohlgefällig ſeine Augen über die ſchönen, nackten Beine de
jungen Tanzmädchen gleiten zu laſſen. Hinten befand ſich nodh
ein Zimmer, mit einer Unmenge ziemlich abgenutzter Möb/t
derart angefüllt, daß man ſich kaum darin bewegen konnte. Diu
Wände waren von Photographien ehemaliger Schülerinnen d
Inſtituts geradezu gepflaſtert und ließen faſt keinen Platz f!
ein Kreideporträt in Lebensgröße, einen ausdrucksvoll dreinſehen
den Herrn darſtellend, der, wie man ohne Riſiko raten mocht
der verblichene Gatte Mrs. Trevelyans war.
(Fortſetzung folgt.)
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Regie: Rudolf Bernauer.
Ob sich Felix Bressart als
Schmierenheld das Frackhemd aus
Pappdeckel schneidet, oder als
Pseudo-Generaldirektor Auto-
Schwarzfahrten macht —stets siegt
er auf der ganzen Linie.
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6.00 und 8.20 Uhr.
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Jeder einmal bei Grock!
Ingendliche zugelassen. Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
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