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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geffattet.
Nummer 277
Dienstag, den 6. Oktober 1931.
194. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beſireibung fäſſt ſeder
Nabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und Darm=
Kädter und Naiſonaban
Dor der Amonbung ven keichpraomeng.
s parlamenkariſche Gewikker zieht ſich zuſammen. — Die nakionale Oppoſikion krifft ihre Vorbereilungen
für den Kampf gegen den Kanzler. — Nur noch zwei Möglichkeiten für Brüning.
ausgabe nach längerem Schweigen mit der inneren Lage und
*
bringt an der Spitze ihres Blattes eines Information, in der
die Schutien oes 13. Oitboct.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Am Dienstag vormittag will der Reichskanzler die
Notver=
odnung, über die die Beratungen am Montag nun endgültig
ageſchloſſen worden ſind, vor dem Reichsrat in ihren
Grund=
zyen entwickeln und ihre Notwendigkeit nachweiſen. Er hat
ger damit ſo lange gezögert, daß die Notverordnung in
dm Augenblick, wo ſie kommt, ſachlich überholt und
poli=
liſch eine Senſation von geſtern iſt. Wir wiſſen alle,
dß ſie ſich auf das Budgetäre beſchränkt, daß ſie alſo mit
un=
gänglichen Mitteln arbeitet und der Entſcheidung über
drßmſde neuen Formen einer aktiven
Wirtſchafts=
itik, die gefunden werden müſſen, wenn das Heer der
Abeitsloſen nicht ins Unendliche anwachſen ſoll, wieder
ein=
ml ausweicht. Dr. Brüning mag noch hoffen, daß er der
Sywierigkeiten Herr wird, wenn ihm die gemeinſame Konferenz
1 M./fziſchen den Unternehmern und Arbeitnehmern gelingt. Indeſſen
ſah das wird ihm nichts nützen, nachdem die Arbeitnehmer
er=
ür” haben, daß ſie die Konferenz verlaſſen würden, ſobald auch
ſur das Thema einer Reform des Tarifweſens angeſchnitten
urde. Der Verſuch einer Fortſetzung dieſer Politik mit
ſtändi=
ſatn. Mitteln iſt alſo geſcheitert, bevor er überhaupt in Angriff
wommen werden kann. Auch hier ſteht der Kanzler, wenn er
ich rou fi9 Bilanz zieht, vor dem verhängnisvollen:
Zu ſpäk!
Es iſt eben nichts mehr zu ändern, da die Methoden, mit
werr Dr. Brüning bisher zu lavieren wußte, zu verſagen
be=
unen. Er hat ſich rettungslos in eine Sackgaſſe verrannt, aus
ſrtskaum einen Ausweg gibr. Er wollte ein parlamentariſcher
MRi ler bleiben, wollte wenigſtens die parlamentariſche
eimſte ſſ9 Eung nicht verlieren und hat auch für die
Notverordnun=
lich immer nachträglich die parlamentariſche Indemnität ge=
Me um die er auch diesmal wieder ringt. Nur, wie willer
M
bekommen?
Kling
1Die eigene Mitte iſt brüchig geworden. Selbſt im Zentrum
tz 2,3 werden Zweifel an ihm laut. Die Oppoſition von Rechts
her hat ſich verſteift, und die Sozialdemokraten ſind
1ſchwankend geworden: Aus dieſer Konſtellation noch eine
Mehrheit herauszuholen, iſt faſt menſchenunmöglich. Um
weiter zu kommen, müßte man zu einem Syſtemwechſel
greifen. Aber es bleibt fraglich, ob Dr. Brüning dazu
nicht ſchon zu verbraucht iſt.
könnte den entſcheidenden Schritt von der verkappten
Aktatur zur offenen Diktatur tun. Er wird ihn nicht
ſen wollen, weil das ſeiner Natur nicht liegt. Bleibt ihm alſo,
nan er nicht die Unſicherheit, der offenen Feldſchlacht im
ſchstag auf ſich nehmen will,
Nrnoch der Ausweg einer Umbildung des Kahinells,
1cu ihm der Rücktritt des Außenminiſters die Handhabe bieten
Fhnſe, Leider verſagt der offiziöſe Preſſeapparat vollſtändig.
Nemand kann darüber Auskunft geben, welche
hele, der Kanzler eigentlich verfolgt. Er ſperrt
nauch ſeiner Umgebung gegenüber immer ſchroffer ab.
Wahr=
fünlich, weil er ſelbſt noch mit ſich nach Klarheit ringt. Aber
„Bemitlich gehen ſeine Gedanken doch in der Nichtung, daß er
lnbt, die Lage noch retten zu können, wenn er
zſeinem Miniſterium jetzt Perſönlichkeiten
bAirnmt, die weder nach links noch nach rechts gebunden ſind,
dit ihm aber doch wieder ſo viel Vertrauen ſchaffen, um den
arnentariſchen Sturm überſtehen zu können. Nur, wie will
1ie finden ? Selbſt wenn er bei der Neubeſetzung alle par=
4pſolitifchen Rückſichten fallen ließe und an die Spitze des
ſteriminiſteriums wie auch des Verkehrsminiſteriums neue
Mmer ſetzte. Eine Ueberparteilichkeit würde er
Apurch nicht gewinnen. Ein Sozialdemokrat würde ſich
mi Wirtſchaftsführern nicht einen Augenblick lang vertragen.
M Brüning wäre alſo auf Perſönlichkeiten angewieſen, die
4hdwie rechts orientiert ſind.
die Stellung der nakionalen Oppoſikion zu ihm
würde aber dadurch nicht mehr geänderk.
En hier jemals Ausſichten auf eine Zuſammenarbeit beſtanden
Aun, ſo ſind ſie heute zerſchlagen. Die Rechte will ſelbſt
Macht und würde beſtenfalls Herrn Dr. Brüning
Außenminiſter übernehmen. Jede leiſe Drehung nach
Ibs aber müßte die Sozialdemokraten noch mehr verprellen.
kwürde zwar der Mitte etwas größere Geſchloſſenheit geben,
Mehrheit jedoch nicht ſchaffen können. Sie würde alſo den
Sürz nicht aufhalten.
dem Kanzler bleiben tatſächlich, wenn er
büchtern genug iſt, die Dinge richtig zu ſehen, in ſeiner
technung nur noch zwei Aktippoſten: Das
Vertrauen des Reichspräſidenten, der bisher
miner noch hinter ihm ſteht, der ja auch mit dem Schick=
Il dieſes Kabinetts ſehr viel ſtärker perſönlicher
verbun=
enr iſt als mit dem früherer Regierungen, und die
urcht vor dem, was kommen ſoll, wenn die
gegierung fällt. Es wird aber immer fraglicher, ob
dieſe beiden Stützen ſtark genug ſind, um das Verhängnis
hoch aufhalten zu können. Wir nähern uns zwangsläufig
der Stunde, wo der Todeskampf des Kabinetts Brüning
beginnt.
Auich die „Germania”, die als Sprachrohr des Kanzlers be=
Weigttet werden darf, beſchäftigt ſich in ihrer Dienstags= Morgen=
ſie ſagt, es dürfte heute als ſicher angeſehen werden, daß das
Reichskabinett in ſeiner heutigen Zuſammenſetzung nicht mehr
vor den Reichstag treten werde. Die Ausſprache über Genf, die
auf Grund des am Samstag vom Reichsaußenminiſter
er=
ſtatteten Berichts im Kabinett ſtattfinden ſollte, iſt zwar noch
nicht erfolgt. Doch iſt nicht mehr daran zu zweifeln, daß der
Reichsaußenminiſter in den allernächſten Tagen ſeinen Rücktriit
nehmen wird. Darüber hinaus iſt damit zu rechnen, daß noch
im Laufe dieſer Woche eine Umbildung der Reichsregierung
ſtattfindet. Nun ſteht allerdings noch nicht feſt, ob es ſich
hier=
bei nur um die Neubeſetzung der ſeit langem unbeſetzten
Mini=
ſterien handelt — Wirtſchaft und Juſtiz, zu denen nun auch
noch das Außenminiſterium tritt — oder ob noch weitere
perſo=
nellen Veränderungen erfolgen. In jedem Falle aber iſt
anzu=
nehmen, daß dieſe Entſcheidungen noch in dieſer Woche fallen
werden.
Keine Brüning-Rede im Reichsrak.
* Berlin, 5. Oktober. (Priv.=Tel.)
In ſpäter Abendſtunde des Montag wird bekannt, daß der
Neichskanzler in Abänderung ſeiner urſprünglichen Abſichten am
Dienstag nicht in öffentlicher Reichsratsſitzung über die am
Montag abend abgeſchloſſene Notverordnung ſprechen wird,
ſon=
dern ſich darauf beſchränkt, die Vertreter der Länderregierungen
in vertraulicher Ausſprache über das neue Notprogramm zu
unterrichten. Man wird dieſe Aenderung der Dispoſitionen mit
den Abſichten in Zuſammenhang bringen können, die der
Kanz=
ler wegen der Umbildung ſeines Kabinetts hat, und die es ihm
nicht zweckmäßig erſcheinen laſſen, im Augenblick eine große
programmatiſche Rede zu halten.
Die Zuſammenkunfk der nakionalen Oppofikion.
* Berlin, 5. Oktober, (Priv.=Tel.)
Die Zuſammenkunft der nationalen Oppoſition am
kommen=
den Sonntag in Habsburg ſcheint nach den Vorbereitungen, die
dazu getroffen worden ſind, eine politiſche Senſation erſter
Ord=
nung zu werden. Es iſt an ſich ſchon etwas ungewöhnlich, daß
Parteien eine gemeinſame Fraktionsſitzung veranſtalten. In dieſem
Falle tritt aber zu den Deutſchnationalen und den
Nationalſozia=
liſten ein Teil des Landvolkes, wahrſcheinlich die Führung des
Reichslandbundes und die Leitung des Stahlhelm. Man ſpricht
auch davon, daß Verbindungsoffiziere anderer Parteien der
bür=
gerlichen Mitte anweſend ſein würden, ja ſogar führende
Perſön=
lichkeiten des Zentrums, wohl aus agrariſchem Lager. Die
Veran=
ſtaltung ſoll ſo aufgezogen werden, daß am Sonntag vormittag
unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit die Fraktionen
zuſammen=
treten, um die Anträge zu beraten, die ſie im Reichstag
einbrin=
gen wollen, und um ſich über eine gemeinſame Taktik zu
verſtän=
digen. Für den Nachmittag iſt dann vor beſchränkter
Oeffentlich=
keit eine Verſammlung auf breiteſter Grundlage vorgeſehen, in
der Hugenberg, Hitler, Graf Kalkreuth für die Landwirtſchaft,
wahrſcheinlich Dr. Schacht und ein Vertreter der Induſtrie
ſpre=
chen werden. Die ganze Veranſtaltung hat alſo ein ausgeſprochen
politiſches Geſicht und dokumentiert einen Maſſenwillen, der nach
Verantwortung drängt, der aus ſeinem inneren Auftrieb aber
auch wieder eine Anziehungskraft auf fernſtehende Kreiſe
aus=
üben kann. Die Möglichkeit iſt zum mindeſten gegeben, daß hier
Anſätze für eine neue Machtballung geſchaffen werden, die dann
wenige Tage ſpäter ſchon im Reichstag für den Beſtand des
Kabi=
netts Brüning mehr als gefährlich ſich auswirken kann.
Außenminiſter auf Abruf.
* Berlin, 5. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die Entſcheidung über das Schickſal des Reichsaußenminiſters
iſt auch am Montag abend noch nicht gefallen, weil das Kabinett
bis in die ſpäten Abendſtunden mit der Abſchlußberatung über
die Notverordnung beſchäftigt war, nachdem vorher der
Reichs=
kanzler dem Reichspräſidenten Vortrag gehalten hatte. Die Dinge
liegen aber doch wohl nach wie vor ſo, daß der
Reichsaußenmini=
ſter dem Kabinett erklärt hat, er würde von ſeinem Amt
zurück=
treten, weil er die ohnehin ſchwierige Lage des Kabinetts nicht
noch weiter belaſten wolle. Inzwiſchen haben ſich die Dinge ſchon
ſo=
weit verſchoben, daß der Kampf um die Perſon des
Außen=
miniſters über dieſen hinweggeht und ſich unmittelbar gegen den
Kanzler richtet. Es ſcheint aber nicht, daß Dr. Curtius ſich
da=
durch in ſeiner Haltung beeinfluſſen läßt. Er wird vermutlich
an einem der nächſten Tage ſchon zum Reichspräſidenten gehen
und ihn um Enthebung von ſeinem Amte bitten.
Erfolge des Deukſchkums bei den Parlamenkswahlen
in Lektland.
Riga, 5. Oktober.
Die am 3. und 4. Oktober in ganz Lettland erfolgten
Neu=
wahlen für das Parlament dürften, obgleich die Zählung noch
lange nicht abgeſchloſſen iſt, für die deutſche Liſte einen vollen
Er=
folg bedeuten. In Riga hat die Zahl der für die deutſche Liſte
abgegebenen Stimmen eine Zunahme von 2000 auf 30 000
ge=
bracht. Da das lettländiſche Wahlrecht eine Verrechnung von
Reſtſtimmen nicht kennt, finden jedesmal Umgruppierungen von
Wählern in großem Umfange ſtatt. Im ganzen wurden während
der Wahl gegen 12 000 deutſche Wähler von einem Wahlbezirk in
einen anderen umgruppiert. Man rechnet damit, daß wieder 6
deutſche Abgeordnete gewählt, und zwar 2 aus Riga (bisher 3), 2
aus Lipland (bisher 1), 1 aus Burland und 1 aus Sengallen. Im
lettländiſchen bürgerlichen Lager macht ſich ein ſtarker Ruck nach
links bemerkbar.
*Schule in Not.
Von
Staatsrat Block.
Die Not unſeres Volkes iſt ins Rieſenhafte geſtiegen. Wir
ſind unfrei geworden. Fremder Wille hat uns das
Verfügungs=
recht über den Ertrag unſerer Arbeit genommen.
Sparen iſt das Erfordernis nationaler Selbſterhaltung
ge=
worden. Aber dieſes „Sparen darf nicht mechaniſch ſein, es darf
nicht die Lebensenergie des Staates herabſetzen oder gar ſeinen
Lebensorganismus zerſtören. Ueber der Not der Zeit darf die
größere Not der Zukunft nicht überſehen werden. Die lebende
Generation der Erwachſenen muß ſparen, aber ſie darf nicht
ſparen an der geiſtigen Lebensmöglichkeit der Jugend.”
Es iſt ein Leitſatz der Preußiſchen Unterrichtsverwaltung,
den ſie während der Führung durch Miniſter Becker aufgeſtellt
hat und der lautet: „es wäre nicht zu rechtfertigen, wenn
Deutſchland aus fiskaliſchen Gründen das moraliſche Kapital
angreifen wollte, das das Anſehen unſeres Schulweſens im
Ausland ſowie die kulturelle Bedeutung im Inland darſtellt.”
Freilich ſtammt dieſer Leitſatz aus dem Jahre 1921. Aber in all
den Jahren danach, bis zum heutigen Tage, iſt von allen für die
Bildung und die Kulturaufgaben unſeres Volkes
verantwort=
lichen Stellen immer wieder dieſem Leitſatz in der verſchiedenſten
Formung zugeſtimmt worden. Zwar haben dieſe amtlichen
Stel=
len und mit ihnen die Organiſationen der Lehrer und
Philo=
logen anerkannt, daß die finanzielle Enge unter allen Umſtänden
auch bei der Geſtaltung des Schulweſens beachtet werden müſſe,
ſtets aber haben ſie ſich mit Entſchiedenheit gegen Eingriffe in
die Materie unſerer Bildungsgüter, gegen die Löſung ſeiner
Erziehungsfragen lediglich auf der Grundlage finanz=politiſcher
Erwägungen verwahrt.
Auch der heſſiſche Staatspräſident, Herr Dr. Adelung, hat
dieſen Standpunkt vertreten. Er war es, und die geſamte
heſſiſche Lehrerſchaft iſt ihm dafür dankbar, der in all den
Stunden der drückenden Sorgen betonte: Wenn wir auch ſparen
müſſen, wenn wir auch überall ſparen müſſen, erſt zuletzt
dürfen wir an den Kulturaufgaben ſparen: hier iſt die Grenze
gezogen durch die Forderung: Die geiſtige Subſtanz
unſeres Volkes muß unberührt bleiben.
Haben nun die aus der Not der Zeit erwachſenen
Notver=
ordnungen im Reich und in den Ländern dieſen Forderungen
Nechnung getragen?
Wo immer wir hinſehen, drängt ſich uns die Ueberzeugung
auf, daß das gerade Gegenteil der Fall iſt. Die Schule iſt es, an
der man in erſter Linie Abſtriche zu machen ſucht; hier glaubt
man, rein äußerlich und mechaniſch rechnend, am meiſten Geld
für die öffentlichen Kaſſen einſparen zu können. An der Schule
wirken ja ſo viele Lehrkräfte, an ihr wirken ja ſo viele Beamte,
die bezahlt werden müſſen; wenn man hier Hunderte oder
Tauſende in die Wüſte ſchickt, ſo „ſchlägt das zu Buch”, viel
mehr, als wenn man den Verſuch an anderen Zweigen der
Staatsverwaltung macht. Auch Hemmungen, die man außerdem
dieſen anderen Zweigen gegenüber noch hat, werden bei der
Schule nicht eingeſchaltet. Schnell fertig iſt man mit der
Forde=
rung erhöhter Arbeitsleiſtung gerade bei den Lehrern, obgleich
der oben genannte Miniſter Becker ſchon vor Jahren von „
bar=
bariſcher Belaſtung” durch Stundenzahl und Schülerzahl
ge=
ſprochen hat. Denn auch die Schülerzahl in den einzelnen Klaſſen
ſoll vermehrt werden, in einem Maße, wie man die toten
Akten=
bündel anderer Beamten nicht vermehren würde. Und dabei
ge=
fährdet man die geiſtige und körperliche Entwicklung der Jugend,
vernichtet jede fortſchrittliche Unterrichtsmethode und ſchmälert
die erzieheriſche Einflußnahme im Unterricht und das gerade zu
einer Zeit, die all dieſe Dinge ſo bitter nötig hat.
Es iſt ganz unmöglich, die Leiſtungshöhe
unſerer deutſchen Schule, auf der die
Möglich=
keit des Wettbewerbs mit den
volkswirtſchaft=
lich und ſtaatspolitiſch günſtiger geſtellten
Län=
dern überhaupt erſt beruht, aufrecht zu
erhal=
teg, wenn man die geplanten Zugriffe nach der
ſachlichen und perſönlichen Seite hin wirklich
durchführen will, die den Kenner mit Entſetzen
erfüllen, die aber mit einer erſchütternden
Ahnungsloſigkeit gefordert werden.
Die Eltern fangen erſt ſchüchtern an, ſich gegen dieſe Dinge
zu wehren, weil ſie die ganze Bedeutung der Maßnahmen noch
nicht erkannt haben und weil ſie z. T. auch unter der Suggeſtion
ſtehen, die ſeit Jahr und Tag, nicht immer von unparteiiſcher
Seite, in die Hirne gehämmert wird, die Schule koſte zu viel
Geld.
Es gab eine Zeit, und ſie liegt nicht allzufern, da brachte
man wenigſtens der Volksſchule nicht nur Verſtändnis, ſondern
auch Liebe entgegen, während die höhere Schule ſich gleicher
Zuneigung nicht zu erfreuen hatte. Der Philologe mußte ſtets
einen Teil ſeiner Kraft verbrauchen im Kampf gegen die
min=
dere Wertung ſeiner Arbeit und gegen die mangelnde
Erkennt=
nis von der Bedeutung des „Kulturbeamten” im Kreiſe der
führenden Stände unſeres Volkes. Der höhere Lehrerſtand war
vor dem Krieg das Stieflind der Verwaltung, und man darf
behaupten, daß er es in erhöhtem Grade nach dem Krieg war.
Zum Teil iſt dieſe Abneigung der letzten Jahre aus der
un=
berechtigten Anſchauung erwachſen, daß der Lehrer der höheren
Schule nicht mit der gleichen Bereitwilligkeit dem neuen Staate
diene wie der Volksſchullehrer. Es iſt doch bezeichnend, wenn
die Kölniſche Volkszeitung, ein Organ des Zentrums, in einer
Reihe von Aufſätzen, die ſich mit dem „Einbruch der
Sozial=
demokratie in das preußiſche Bildungsweſen” beſchäftigen, am
18. September 1931 zunächſt einmal betonen, daß der an ſich
leidenſchaftliche Widerſtand der Philologen nicht „die Macht und
Einheitlichkeit der beſſer organiſierten Volksſchullehrerſchaft
er=
reicht”, dann aber fortfährt, daß „die Sympathie der
ſozialdemo=
kratiſchen Miniſterialbürokratie ebenſowenig wie den Hochſchulen
den akademiſch gebildeten Lehrern an den höheren Schulen
ge=
hört, ſo daß dieſe ſich gegenüber den Volksſchullehrern durchaus
als Stiefkinder ihrer ſozialdemokratiſchen Pflegemutter fühlen.”
Ich weiß, daß dieſes Gefühl, Stiefkind der Verwaltung zu
ſein, ſeit Jahrzehuten die höhere Lehrerſchaft beherrſcht und daß
es ihr bis heute im Reich nicht gelungen iſt, die ihr gebührende
äußere Stellung zu erringen, die zu erreichen ſie erſtrebt hat nicht
aus perſönlichen Belangen, ſondern aus ſolchen des Berufs
und aus dem Gefühl der Verantwortung für die Jugend und
für das Wohl des ganzen Volkes.
Und wenn ſeither die Volksſchule ſich als Lieblingskind
neben dem Stiefkind fühlen durfte, ſo kann doch nicht verkannt
werden, daß jetzt an ihrem Beſtand und an ihrer Zukunft auch
in der ſchmerzlichſten Weiſe gerüttelt wird.
Die Volksſchule iſt die Grundlage unſerer Volksbildung, ihr
iſt deshalb bisher mit Recht ein verſtändnisvolles Wohlwollen
entgegengebracht worden, es muß ihr aber auch dauernd und
weiterhin erhalten werden. Was wir aber z. Zt. erleben, iſt
eine Gefahr für ihren Beſtand und für die Erfüllung ihrer
Auf=
gaben. Und deshalb muß ſich jeder Volksgenoſſe, nicht nur der
Volksſchullehrer, gegen die unſinnigen Maßnahmen wenden, die
in Preußen und anderwärts aus falſcher und unwirkſamer
Sparſamkeit in Vorſchlag gebracht werden; Maßnahmen, die
gemeſſen an der millionenfachen Summe der Einzelwerte, die
auf dem Spiel ſtehen, gar nicht mehr als Erſparniſſe, ſondern
als Verſchleuderung von Volksgut und Volksgütern bezeichnet
werden müſſen.
Die Volksſchule iſt in Not, alle Mann an Bord zur Hilfe!
Die höhere Schule iſt aber in noch viel größerer Not! Denn
größer iſt die Zahl derer, die es ihr gegenüber an Verſtändnis
und an gutem Willen fehlen läßt, und um ſo größer muß daher
die Hilfe ſein. Auch zum Schutz der höheren Schule muß eine
Einheitsfront aller gebildet werden, der Väter, der Mütter, der
Volksſchullehrer und der Philologen. Auch an ihr ſoll und muß
geſpart werden, aber mit Sinn und Verſtand. Sie darf nicht
zerſchlagen werden. Es geht nicht an, daß man leichtfertig und
gedankenlos die Beſeitigung einer großen Anzahl von höheren
Schulen fordert, indem man ohne Kenntnis der wahren
Ver=
hältniſſe von der Inflation der höheren Schulen ſpricht. Kein
Menſch ſpricht von dem Wegfall von Amtsgerichten, von
Kreis=
oder Landratsämtern, oder von Aemtern irgendwelcher anderer
Art; wenn man wirklich einmal davon ſpricht, ſo kommen von
allen Seiten die Gegenſtimmen; redet man aber von Abbau und
von der Beſeitigung höherer Schulen, dann ſchweigt das Volk
oder ſtimmt zu. Niemand will wiſſen, daß die in den letzten
Jahren eingetretene Entwicklung des Umfangs und der
Aus=
geſtaltung des höheren Schulweſens auf allgemeinen
Trieb=
kräften des wirtſchaftlichen Lebens beruht, die mit elementarer
Gewalt wirken und deren Druck zum großen Teil eine Folge
der Tragik des deutſchen Volkes iſt, der Tragik, das Volk ohne
Naum” zu ſein. Solange wir dieſe Verhältniſſe nicht ändern
können, können wir nicht ſinnlos gegen die Zahl der höheren
Schulen wüten, wir können nicht dekretieren, es werden Hunderte
oder Tauſende von Lehrern herausgezogen, und wo das
Per=
ſonal fehlt, wird die Bude zugemacht oder aus dem Laden wird
ein Lädchen, und die ſeitherige Kundſchaft, die Geld und Zeit
in das Geſchäft geſteckt hat, mag ſehen wo ſie hinkommt. Damit
iſt nicht geſagt, daß nicht geſpart werden ſoll, und wahrhaftig,
es iſt an den höheren Schulen in allen Ländern
und nicht zum mindeſten in Heſſen in den letzten
Jahren alljährlich geſpart worden, geſpart
bis an die zuläſſige Grenze. Die Grenze iſt
über=
ſchritten, wenn der „Bildungsprozeß als innerer Vorgang nicht
mehr in langſamem Reifen und im geiſtigen Wachstum”
ab=
laufen kann. Man darf ſagen, daß in Heſſen ſchon all das an der
höheren Schule Schritt für Schritt abgebaut worden iſt, was
anderwärts jetzt überſtürzt und in unmöglicher Form nachgeholt
werden ſoll. Mir fehlen die Unterlagen, aber ich glaube, daß der
heſſiſche Staat nach all den Gehaltskürzungen und nach der
ſtarken Minderung des Perſonalbeſtandes für ſeine höheren
Schulen nur noch etwa 2 Millionen aufwendet.
Man wird daher aber auch hoffen und die Zuverſicht zu dem
Leiter des Kultusminiſteriums hegen dürfen, daß die ſeitherige
Linie eingehalten wrd, daß geprüft wird, ob und wo nohne
Zerſtörung der geiſtigen Subſtanz” nun noch weiter ein Stück
Weg, wenn auch in betrüblicher Weiſe, aber doch gerade noch
tragbar, rückwärts geſchritten werden kann.
Es darf aber auch die Zeit der Not nicht dazu benützt
wer=
den, um „gegen allen vernünftigen Sinn der Notverordnungen
Dauerlöſungen ſtatt befriſteter einzurichten, bisher verdrängte
Lieblingspläne von Miniſterialbeamten ins Leben zu rufen,
unbe=
liebte Stände zu maßregeln und Finanzbeamten die
Entſchei=
dung in allen Reſſorts in die Hand zu geben”. Ich zitiere mit
dieſem Satz in beſcheidener Zurückhaltung wieder die Kölniſche
Volkszeitung und überlaſſe es dem Leſer, die Nummer vom
18. September ſich genauer anzuſehen.
Eins aber muß zum Schluß noch einmal betont werden.
Es geht nicht an, daß unſer Volk nur Intereſſe
nimmt an ſeiner Volksſchule und nicht an ſeiner
höheren Schule. Ich will abſehen von einem rein äußeren,
aber doch wohl logiſch zwingenden Grund: Der Volksſchullehrer
unſeres Volksſtaates muß ja die höhere Schule durchlaufen und
ſich dort ſeine Vorbildung holen, ohne die er nicht zu ſeinem
hohen Amt als Volksbildner gelangen kann. Aber die
Zuſam=
menhänge liegen tiefer. Unſer neues Reich muß ein geiſtiges
ſein und bleiben, es muß Kulturreich ſein, in ihm iſt der „Kul=
turbeamte’, das iſt der Lehrer, verantwortlich für die kommende
Generation, der Lehrer des Volkes in allen ſeinen Schichten. Die
Schule eines Volkes iſt nicht die Volksſchule im engeren Sinne.
Volksſchule iſt auch die höhere Schule, auch die Hochſchule. Sie
alle bilden bei aller Verſchiedenheit ihrer Sonderaufgaben eine
Einheit, eine wahre Einheitsſchule, die nur geſund iſt, wenn
jedes Glied gedeiht. Das deutſche Volk muß ſeine Schule
lieben und für ſie ſorgen. Jeder Volksgenoſſe iſt
mitverantwort=
lich für die kulturelle Höhe unſerer Schulen, erſt die kulturelle
Höhe ſicherte uns die ſoziale und wirtſchaftliche Stellung im
Kreis der Völkerfamilien. Jeder einzelne muß wiſſen, daß er
ſich ſelbſt dient, wenn er der Schule und damit der
Allgemein=
heit dient. Aber die ganze Schule muß es ſein, nicht
nur die Volksſchule im engeren Sinne. Zum Volke gehören alle,
dem Volke dienen ſollen alle je nach Kraft, Neigung und
Be=
gabung.
Die Volksaufgaben können daher nicht nur erfüllt werden
durch das Können und Wiſſen, das ſich auf der Volksſchule auf=
baut, die Mitgift der ſog, höheren Schule und der Hochſchule iſt
nötig für die Volksbildung und Ausbildung der Volksgenoſſet.)
denen im Rahmen des Volksganzen volksnotwendige) windeſte
Aufgaben zufallen, die im allgemeinen mit der Volksſchulbildung” weren Eit
allein nicht gelöſt werden können. Alſo Sorge, ernſte Sorge für), „entralt
Erhaltung und Fortbeſtand aller Schularten, der Volksſchule) vorgeſcht
als der Grundlage, der höheren Schule als der notwendigen) Firokaſſ
Ergänzung. Freude an der Schule und Opferbereitſchaft für ſie, Siuditt
auch wieder für alle Stufen, erwachſe aus dieſer Sorge, weil, ürſen int
ohne Opfer für die Schule Deutſchland ſeine Kulturaufgaben) ſandesge
nicht erfüllen kann. Es ſind die einzigen, in denen wir zurzeil is minde
nicht durch fremde Mächte behindert ſind, es ſind zugleich dis) peatoovi
die in der zukünftigen Welt unſeren Stolz ausmachen und un?
zu der angeſehenen Rangſtellung wieder führen werden, die wirſt, K0,
der
im Rate der Völker verdienen.
Gerade weil „die Gegenwart dunkel iſt, wollen wir der
Zukunft nichts von der Möglichkeit nehmen, einmal wieder
lichter zu werden.”
Die neue Notverordnung.
Erleichkerung der Wohlfahrkslaſten der Gemeinden. — Hachleiſtungen bei der Arbeitsloſenunkerftützung
Herabſehung hoher Bezüge in der Privakwirkſchaft. — Förderung der Kleinſiedlung.
Vereinfachung der Rechtspflege.
kommiſſar beſtellt werden. Die vorſtädtiſche Kleinſiedlung ſol
Der Ingult der deuen Aorveroronang. dem dem Reichsarbeitsminiſter unterſtellten Reichskommiſſar o9/ Queſt
liegen. Er hat dafür Sorge zu tragen, daß geeignetes Siedlungs” ugeführt
* Berlin, 5. Oktober (Priv.=Tel.).
Die Arbeiten über die neue Notverordnung ſind am Montag
abend abgeſchloſſen worden. Herausgekommen iſt dabei ein
um=
fangreiches Werk faſt von Buchſtärke, das aber keine innere
Ein=
heitlichkeit aufweiſt, ſondern nur ein Moſaik von Einzelſchriften
auf den verſchiedenſten Gebieten iſt. An der Spitze der neuen
Notverordnung, die am Mittwoch in Kraft treten wird, ſtehen
da=
bei neben den Abänderungen der früheren Notverordnungen die
finanziellen Vorſchriften, die den Beamten und der Erleichterung
der Wohlfahrtslaſten der Gemeinden gelten. Ueber
die Erleichterung der Wohlfahrtslaſten der Gemeinden
wird beſtimmt: Die Reichshilfe von 60 Millionen, die nach der
Notverordnung vom Juni dieſes Jahres aus den
Lohnſteuerrück=
erſtattungsbeträgen gezahlt werden ſoll, wird auf 150 Millionen
RM. erhöht. Hiervon enthalten die ſtädtiſchen Fürſorgeverbände
drei Viertel, die länd ichen ein Viertel. Zur Unterſtützung von
Gemeinden in beſonderen Fällen werden weitere 80 Millionen
RM. bereitgeſtellt, ſo daß der geſamte Zuſchuß des Reiches ſich auf
230 Millionen RM. beläuft.
Auf dem Gebiete der Arbeitsloſenverſicherung
wird inſofern eine einſchneidende Aenderung getroffen, als der
Vorſtand der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung anordnen
kann, daß die Unterſtützung bis zu einem Drittel in Sachleiſtungen
gewährt werden darf. Die Kürzung der Unterſtützungsdauer iſt
bereits durch Beſchluß des Vorſtandes der Reichsanſtalt
angeord=
net worden.
Weſentliche Einſchränkungen werden für die öffentlichen
Ausgaben beſtimmt.
So dürfen bis 31. März 1934 Neubauten von
Verwaltungsgebäu=
den für Zwecke der öffentlichen Verwaltung nicht in Angriff
ge=
nommen werden. Ausnahmen ſind in beſonderen Fällen mit
Zu=
ſtimmung der Reichs= und Landesregierung möglich.
Die Senkung der Hauszinsſteuer,
die ab 1. April 1932 erfolgt, dürfte zwiſchen 20 und 25 Prozent
betragen. Sie ſoll nach dem vollen Jahresertrag ohne
Berückſich=
tigung der niedergeſchlagenen oder erlaſſenen Beträge berechnet
werden. Durch dieſe Ermäßigung ſoll der den Hauseigentümern
zur Verzinſung aufgewerteter Hypotheken und des Eigenkapitals
zu belaſſende Betrag als abgegolten gelten. — Ein umfangreicher
Teil der Notverordnung wird ſich mit den
Vorſchriften für das Siedlungsweſen
befaſſen. Beſondere Förderung ſollen die landwirtſchaftliche Sied=
lung, die vorſtädtiſche Kleinſiedlung und die Errichtung von
Kleingärten für Erwerbsloſe erfahren. Die Mittel ſollen dadurch
aufgebracht werden, daß die Länder ab 1932 von der
Reichs=
regierung feſtzuſetzende Beträge aus dem
Hauszinsſteueraufkom=
men an das Reich abliefern und Kreditmittel des Reiches flüſſig
gemacht werden. Zwecks einheitlicher Durchführung der
landwirt=
ſchaftlichen Siedlung ſoll in jedem beteiligten Land ein Staats=
Reviſionen in Strafſachen können durch das Oberlandesgeri/
verworfen werden, wenn dieſes ſie einſtimmig für offenſichtl/ eulich
Scu
land, beſonders der öffentlichen Körperſchaften, zur Verfügung” eſtimm
geſtellt wird. Enteignungen ſollen unter Umſtänden möglich ſein, egenübe
Das für die vorſtädtiſche Keinſiedlung geeignete Land ſoll in deß en Stel
Regel ohne erhebliche Barzahlungen erworben werden könner”, ihmen,
Kleinſiedler, die als Pächter oder Erbbauberechtigte angeſiede)
on Be
werden, ſollen die Möglichkeit erhalten, das Land als Eigentun
Zich gea
zu erwerben. Zur hypothekariſchen Beleihung können Reichsbürg
ſchaften übernommen werden. — Ueber
dem
die Herabſetzung hoher Bezüge in der Privatwirtſchaft
wird u. a. beſtimmt: Schädliche Verträge, die eine Vergütun zuüglich
vorſehen, die mit der Geſchäfts= oder der Vermögenslage de in Anſ
Dienſtberechtigten oder der allgemeinen Wirtſchaftslage nicht übeß gerhält d
einſtimmen, können durch ſchriftliche Erklärungen gegenüber de Flionen ?
Dienſtverpflichteten auf einen angemeſſenen geringeren Betro
abgeändert werden. Die Friſt zu der Erklärung und ihrer Wird
ſamkeit muß mindſtens drei Monate betragen. Der Dienſtve/
pflichtete kann gegen die Kürzung Klage erheben, ein Schieds
gericht anrufen oder das Dienſtverhältnis vorzeitig kündigen
Dies alles gilt nur für Dienſtvergütungen, perſonelle oder ſonſti/
Bezüge, die jährlich 15 000 RM. überſchreiten. Weitere Beſtin
mungen bezwecken
eine Beſchleunigung der Prozeßführung.
ubteins
unbegründet hält. Auch für das Privatklageverfahren iſt Verei
fachung und die Möglichkeit einer Einſtellung des Verfahre” rigniſſes
durch Beſchluß vorgeſehen. Die Wertgrenze für die Zuſtä), rit dene
digkeit der Amtsgerichte in Zivilſtreitigkeiten wird generell au
1000 RM. erhöht. Die Beſtimmungen über die Bewilligung 20
Armenrechts erfahren aus Erſparnisgründen weitgehende V
änderungen. Die Gerichtsvollziehergebühren werden erhöht. 24 Augend,
züglich der geplanten Sondergerichte beſchränkt ſich die Notv/ üe höhe
oardnung auf eine Ermächtigung an die Reichsregierung, 2) h er
Aburteilung beſtimmter ſtrafbarer Handlungen in Bezirken, — hyben wi
Arnikel”
reitr viel
ſchen La
ſgen Not
ilige
denen ein Bedürfnis dafür hervortritt, Sondergerichte zu bild
Die Reichsregierung wird ermächtigt, über die Zuſammenſetzu” ſem
der Sondergerichte, ihre Zuſtändigkeit und die Verfahren V.0 ändigen
ſchriften zu erlaſſen.
Laokoon ſchreit nichk.
Eine moderne mediziniſche Unterſuchung
der „Laokoon=Gruppe”.
Von Dr. med. K. Bildt.
Leſſings und Goethes Anſchauungen über die Frage, ob Laokoon
ſchreit oder ſeufzt. — Eine intereſſante mediziniſche Unterſuchung.
Die Kunſt der Bildhauer. — Natürliche Darſtellung eines
körper=
lichen Zuſtandes nach einem Schlangenbiß.
Die berühmte „Laokoon=Gruppe”, die um die Mitte des
erſten Jahrhunderts v. Chr. von den rhodiſchen Bildhauern
Ageſandros, Polydoros und Athanadors geſchaffen wurde und
bekanntlich für Leſſing den Anlaß bildete, zu ſeinem klaſſiſchen
Werk „Laokoon oder über die Grenzen der Malerei und Poeſie‟
hat bis in die neueſte Zeit hinein Künſtler und Wiſſenſchaftler
beſchäftigt. Bekanntlich ſtellt die Gruppe den Augenblick dar,
wo der trojaniſche Apolloprieſter Laokoon, der ſeine Landsleute
vor dem hölzernen Pferd der Griechen gewarnt hatte, mit ſeinen
beiden Söhnen durch zwei Schlangen erwürgt wurden. Der
herrliche Ausdruck des Schmerzes auf dem Geſichte des Laokoon,
der den Mund nur wenig geöffnet hat, war ſtets ein
Gegen=
ſtand der Bewunderung, aber die Mundhaltung zugleich Anlaß
zu vielfachem Streit. Es fragte ſich, ob Laokoon vor Schmerz
ſchreit oder nicht. Davon hing für die Beurteilung des Werkes
viel ab, denn wenn Laokoon ſchreit, dann iſt die Haltung des
Mundes nicht ſachgemäß. Winkelmann, Leſſing und Herder ſind
ſämtlich der Meinung, er ſchreie nicht. Winkelmann ſpricht von
dem „bangen Seufzen, welches er in ſich und welches den Odem
an ſich zieht.” Leſſing ſchreibt: „Die Oeffnung des Mundes
geſtattet es nicht, es iſt vielmehr ein ängſtliches und
beklem=
mendes Seufzen!” Goethe begründet die Tatſache mit der
Be=
merkung, daß es „das augenblickliche Gefühl der Wunde iſt”, das
im Kunſtwerk zum Ausdruck kommt. Nach Goethes Meinung
wird der Schlangenbiß ſelbſt hier dargeſtellt, der Augenblick, wo
die Schlange beißt, alſo offenbar das Gefühl des Schmerzes
noch nicht ſo groß iſt. In dieſem Augenblick ſtöhnt Laokoon
nur vor Schmerz auf. Goethe ſchreibt: „Die Schlange hat nicht
gebiſſen, ſondern ſie beißt.”
Alle dieſe Darſtellungen ſind nur Vermutungen, die nicht
von der eigenartigen Körperhaltung Laokoons ausgehen, da die
Betrachter nicht mediziniſch geſchult ſind, um den Zuſtand
Laokoons beurteilen zu können. Offenbar haben aber die
Künſt=
ler den Zuſtand ganz naturgetreu geſchildert, denn ein Arzt
Dr. Muck findet an dem Kunſtwerk zablreiche Anhaltspunkte, um
auf Grund der Kenntniſſe des Körperbaues und der Wirkung
von Schlangenbiſſen eine wiſſenſchaftlich genaue Darſtellung der
Haltung Laokoons in der „Münchener Mediziniſchen
Wochen=
ſchrift” zu geben.
Was ſieht nun an dieſem Manne das Auge des Mediziners?
Es ſind vier Dinge, die auch den kunſtbegeiſterten Laien
inter=
eſſieren, da erſt jetzt ein wirkliches Verſtändnis der „Laokoon=
Gruppe” möglich iſt, und zwar ſind es folgende Einzelheiten:
1. Ein ſtark gewölbter luftgefüllter Bruſtkorb,
2. Ein ſehr ſtark eingezogener Leib,
3. Eine prall gefüllte Droſſelvene auf der rechten Halsſeite,
4. Strotzend gefüllte Hautvenen am erhobenen rechten Arm.
Was iſt nun aus dieſen 4 Anzeichen zu ſchließen? Jeder
Menſch weiß, daß, wenn ein geſunder Menſch ſeinen Arm
er=
hebt, ſich die Venen entleeren. Hier aber ſind die Venen trotz
des erhobenen Armes gefüllt. Es gibt nur eine Vorausſetzung
dafür, daß ſich dieſe Entleerung verzögert, wenn nämlich der
Menſch gleichzeitig tief einatmet, ſeine Stimmritze ſchließt und
dann kräftig ausatmet, ohne auszuatmen, d. h., Bruſtkorb und
Zwergfell ſo bewegt, daß er ausatmen würde, wenn die
Stimm=
ritze eben nicht geſchloſſen wäre, ſondern offen. Der ſtarke
Ueberdruck, der ſo entſteht, verhindert nämlich jetzt den Rückfluß
des Blutes aus den Venen. Das nennen die Mediziner den
„Valſalvaſchen Verſuch”. Und da die berühmte Plaſtik in den
erwähnten 4 Charakteren mit der Verſuchsperſon übereinſtimmt,
ſo ſchließt Dr. Muck, „daß Laokoon in dieſem „tranſitoriſchen
Moment”, in ſeinem körperlichen Schmerz ſtumm iſt, denn auf
den Schlangenbiß hin erfolgt, wie man ſieht, ein reflektoriſcher
Stimmritzenſchluß von einigen Sekunden Dauer.‟ Die
medi=
ziniſche Wiſſenſchaft hat offenbar zur Klärung der Angelegenheit
dieſer berühmten Gruppe das Weſentliche beigetragen.
Beſon=
ders bemerkenswert iſt die Tatſache, mit welcher Kenntnis der
weſentlichen Erſcheinungen in dieſer Lage die Künſtler
gearbei=
tet und nicht nur die Körperhaltung Laokoons in bezug auf
Bruſtkorb, Leib und Venen naturgetreu dargeſtellt, ſondern auch
die Haltung des Mundes entſprechend ausgeführt haben. Es
iſt alſo nicht „ein tranſitoriſches Moment” ſondern die natürliche
Folge der augenblicklichen Verfaſſung Laokoons.
Araufführung im Bremer Schanſpielhaus.
Titheradge=Berſtl: „Die Melodie des Geldes”.
Von unſerem Bremer Mitarbeiter wird uns geſchrieben:
Titheradge nennt ſein Spiel ums allein ſeligmachende Geld ein
Geſellſchaftsſpiel, aber die Geſellſchaft, die er vorführt, dürfte mit
wenigen Ausnahmen nicht zur Geſellſchaft zu rechnen ſein. Die
Handlung ſpielt zwar in Monte, es rollen Kugel und Geld, es
verlt der Sekt und erſtklaſſige Kraftwagenfirmen gehen von Mund
zu Mund, aber letzten Endes wird doch der Erfolg durch alte,
be=
währte Mittel und wohleingeführte Typen gemacht. Der
reich=
gewordene Kaffer, der verarmte Edelmann, das käufliche Lieb=
chen, die opferbereite wahre Lady uſw. uſw., ſie alle kennt m
ſchon aus älteren, nicht ſchlechteren Stücken. Aber das iſt vill
leicht gerade der Anlaß, daß dieſe heitere Belangloſigkeit ſo ve
Anklang findet. Die Regie Wilhelm Chmelnitzkys gab dem Stu
Farbe und Beweglichkeit, gab ihm vor allem Darſteller, die
wohnt ſind, modernen Stoffen mit Schwung und Gewandtheit
recht zu werden. Siegfried Nürnbergers Ralland und Leni Spol
holtz Silvia erfüllten die Aufführung mit Lebenswärme, und au
Ernſt Glaſemanns Brooks ſtand feſter auf der Bühne, als
Titheradge gelang. Die glückliche Bearbeitung für die deut
Otto Neuratb
Bühne beſorgte Julius Berſtl.
Weſentliche Beſtimmungen werden auf wirtſchaftlichem
biete getroffen. So wird eine
Reform des Sparkaſſenweſens
in die Wege geleitet, indem die Verordnung die Länderregieruu
gen ermächtigt und verpflichtet, die Organiſation und den U
ſchäftsbetrieb der Spar= und Girokaſſen, der kommunalen
Kredl=
inſtitute der Giroverbände und Girozentralen mit den neud
Vorſchriften, die von Reichs wegen erlaſſen werden, in Einklau
zu bringen. Alle dieſe Unternehmungen ſind zu Anſtalten m
eigenen Rechtsperſönlichkeiten umzugeſtalten. So weit nd
Landesrecht Sparkaſſen Darlehen an Gemeinden, Gemeindevc
bände uſw. gewähren dürfen, dürfen dieſe Darlehen 25. Prozell
der geſamten Einlage nicht überſteigen. Die Darlehen dürf0
höchſtens bis zu 50 Prozent langfriſtig ſein. Die Spar= und Giy
* Uraufführung einer van der Velde=Satire am Leipzi4
Schauſpielhaus. Karl Rosner: „Der vollkommene Adrian‟. D
bekannte Romanſchriftſteller Karl Rosner hat mit ſeiner
Leipziger Schauſpielhaus uraufgeführten Tragikomödie in di drſtä
Akten „Der vollkommene Adrian” ſeinen dramatiſchen Erſtling
verſuch gemacht. — Der durch ſeine Bücher über vollkommdſ,
Nies
Ehe berühmte Arzt Adrian van Berchen vernachläſſigt im Geg/!
ſatz zu ſeiner Lehre ſeine Frau, ſo daß dieſe ihrer Sehnſucht nu
Mutterſchaft mit einem ſeiner Schüler Rechnung trägt. Wonl
eigentlich ſeine ganze Lehre ad absurdum geführt, ſchließlich
hängig vom Verdienſt und einem geſchäftstüchtigen Agenten
ſcheint. Der gute Komödiengedanke für einen Einakter erſchellte.
zu breit gewalzt. Auch ſchadet eine ſich vielleicht zwangsläufig,
gehende gewiſſe Zweideutigkeit oft geſchmacksäſthetiſch. — Die ſ
gute Aufführung ergab eine ſehr freundliche Aufnahme und rAür=
4. HVerſe
Applaus auch für den anweſenden Autor.
Berliner Filmpremieren.
„Drachengold und Opium” heißt der hochintereſſat
Kulturfilm den der deutſche Forſcher Stötzner auf ſei!
Hei lung kiang=Expedition in die unerforſchte Mandſchurei
Jahre 1928 drehte. Während das bekannte Buch des Berlit
Expeditionsteilnehmers Fritjof Melzer („Malaria, Gold u
Opium”) gewiſſermaßen, den politiſchen und ſchriftſtelleriſch
Querſchnitt der Fahrt bringt, bedeutet jetzt dieſer Filmſtreis hicf
die bildliche Ausbeute der Expedition. Er vermittelt darüſl
hinaus einen gerade heute aktuellen Einblick in die Wirtſchaft u0
ndas ſoziale Leben der Nordmandſchurei. Die gutgeſehenen 2‟
der die ſich flott aneinander reihen, zeigen die wirtſchaftlich
Kräfte und Möglichkeiten des Landes, ſo daß man deutlich eint
wichtige Urſachen für die politiſchen und militäriſchen Beſtrebl
gen der intereſſierten Mächte erkennt. Der Japan=Ching=Konf!
macht ſowohl den mit großem Erfolg aufgenommenen Film,
auch das erwähnte Werk Melzers ganz beſonders aktuell.
Von den zahlreichen Spielfilmen der letzten Wochen verdienen
fabelhaft photogrgphierte neue Luis=Trenker=Film „Ber
in Flammen”, das anmutige Käte v. Nagy=Luſtſrd
„Meine Frau, die Hochſtaplerin” und das Luſtſni
ungariſcher Provenienz „Er und ſein Diener” Erwähnunſit
Als Verſager hingegen muß die Komödie „Sein Scheidung”
grund” regiſtriert werden; wieder einmal ein Tonfilm undh
Durchſchnitt.
B9
Nummer 277
kaſſen haben 30 Prozent der Spareinlagen und 50 Prozent der
ſonſtigen Einlagen in flüſſigen Werten anzulegen. Dabei ſind
mindeſtens 10 Prozent der Spareinlagen und 20 Prozent der
an=
deren Einlagen als Liquiditätsreſerven bei der zuſtändigen
Giro=
zentrale anzulegen. So lange die Liquiditätsreſerven nicht die
vorgeſchriebene Mindeſthöhe erreicht haben, haben die Spar= und
Girokaſſen mindeſtens 50 Proz. der jeweils verfügbaren Mittel der
Liquiditätsreſerve zuzuführen. Höchſtens 40 Proz. der Spareinlagen
därfen in Hypotheken angelegt werden. Soweit Spareinlagen nach
ſandesgeſetzlichen Vorſchriften in Wertpapieren anzulegen ſind,
Dienstag, den 6. Oktober 1931
Seite 3
jen
Bezit
ſe zu
ſt mindeſtens ein Drittel davon in Reichsbank lombardfähigen
Wertpapieren anzulegen.
Kein Kreditnehmer der Sparkaſſen darf mehr als 1 Prozent
der Einlage, beziehungsweiſe nicht mehr als 20 000 RM.
als Perſonalkredit erhalten.
Die Girozentralen haben die Liquiditätsreſerve zu einem von
ſer deutſchen Girozentrale zu beſtimmenden Teil bei dieſer als
Guthaben zu unterhalten und den Reſt in anderen, völlig flüſſigen
Vertpapieren, vorzugsweiſe in Privatdiskonten anzulegen. Die
Liquiditätsreſerven dürfen nicht zur Gewährung von Darlehen
verwandt werden. Die deutſche Girozentrale hat die bei ihr
unter=
altenen Liquiditätsreſerven mindeſtens zur Hälfte als Guthaben
er der Reichsbank zu unterhalten oder durch dieſe anzulegen.
Die Umſchuldung kurzfriſtiger Schulden von Ländern
und Gemeinden
oird durch die Notverordnung ausführlich geregelt. Sie ſoll durch
Iusgabe von Schuldverſchreibungen und Feſtſetzung von
Tilgungs=
aken vor ſich gehen. Aus dem Aufkommen der Hauszinsſteuer
ollen hierfür in den nächſten vier Rechnungsjahren jährlich 12
Prozent verwendet und einem Umſchuldungsfonds für jedes Land
zugeführt werden, über deſſen Verwendung die Länderregierungen
eſtimmen ſollen. Der Reichsfinanzminiſter wird ermächtigt,
egenüber der die Umſchuldungs=Schuldverſchreibungen
ausgeben=
hen Stelle für die Verzinſung und Tilgung Garantien zu
über=
ſehmen. Die Umſchuldungsſtelle hat das Recht, die Umſchuldung
ſonr Bedingungen abhängig zu machen. Das Land haftet dem
ſeich gegenüber zu einem Drittel, des garantierten Betrages.
öchließlich wird der Reichsfinanzminiſter ermächtigt, Garantie
ur dem Gebiete der Kreditverſicherung mit der Maßgabe zu
über=
lehmen, daß das Reich daraus höchſtens mit 300 Millionen RM.
ufäüglich der von ihm vereinnahmten Rückverſicherungs=Prämien
In Anſpruch genommen werden darf. Der Reichsfinanzminiſter
rhält die Vollmacht, für allgemeine Finanzzwecke bis zu 300
Mil=
lomen RM. im Wege des Kredits zu beſchaffen.
Volksſchule und höhere Schule in Heſſen.
Zu der Zuſchrift des Heſſiſchen Landeslehrervereins unter
e er Ueberſchrift in Nr. 271 vom 30. September 1931 des „
Darm=
lädter Tagblatts” ſchreibt uns der Vorſitzende des Heſſiſchen
hälologenvereins, Herr Studienrat Monjé:
Verſtehen wir die Ausführungen des Heſſiſchen
Landeslehrer=
ereins recht, ſo unterſcheiden ſie ſich in Ton und Inhalt ſo
er=
ſienlich von früheren Verlautbarungen dieſes Vereins zur höheren
ſichule — auch von einem erſt jüngſt im „Schulboten” erſchienenen
rrikel” —, daß wir unſererſeits angeſichts dieſes freudigen
Er=
gniſſes gerne darauf verzichten, auf Einzelheiten einzugehen,
nit denen wir uns nicht einverſtanden erklären könnten. Wein
gir vielmehr dieſem Artikel entnehmen dürfen, daß es dem
Heſſi=
hem Landeslehrerverein nur darauf ankommt, in dieſer
äußer=
en. Notzeit die Schule, die Bildungs= und Erziehungsſtätte der
zugend, zu ſchützen und zu verteidigen, und zwar die Volks= und
te höhere Schule, ohne Unterſchied der Art und ohne dabei
miß=
flige Seitenblicke von der einen auf die andere zu werfen, ſo
nt er den Heſſiſchen Philologenverein auf ſeiner Seite. Das
aben wir in den letzten Jahren oft genug und vernehmlich genug
eſrgt. Finden wir mit dieſer unſerer Aufforderung zu
gemein=
imer Arbeit Gehör, dann wird man ſich auch leicht darüber
ver=
ſin digen können, daß die Feſtſtellung einer Tatſache noch kein
ſinweis auf Sparmöglichkeiten iſt, ſondern daß es lediglich darauf
alommt. „Relationen” zu vermeiden und gemeinſam zu be=
Impfen, die ſachlich unberechtigt ſind. So und nicht anders meint
Eſa auch Hartnacke, ſo und nicht anders iſt das Zitat aus ſeinem
Eſikel zu verſtehen.
Macdonald wieder Kandidak der Arbeikerparkei?
Während von den Parteiagenten der Arbeiterpartei in
Eaxborough verſichert wurde, daß die Stimmung in den Reihen
1r Arbeiterpartei durchaus gegen die Nationalregierung und
1Lasdonald ſei, beſchloſſen Bergarbeitergewerkſchaften ſowie ein
mirerer Arbeiterverband im Wahlkreis Macdonalds, den
2iniſterpräſidenten wieder zu ihrem Kandidaten zu ernennen.
Ee forderten von der Parteiorganiſation, daß die früheren
Be=
blieſſe, denen zufolge anderweitige Kandidaten aufgeſtellt
wer=
dn ſollten, geändert werden.
1.
Großes Haus. — Montag, den 5. Oktober.
Mit größter Genugtuung mußte jeden, der für die Erhaltung
ſerer Muſikkultur in der heutigen Zeit bangt, der
ausgezeich=
hte Beſuch des 1. Sinfoniekonzerts erfüllen, mit ſtärkſter
Be=
hun derung ſein hochkünſtleriſcher Verlauf. Wie in der Oper teilen
h die beiden koordinierten Kapellmeiſter in die Konzerte, wie es
arz vor Ballings Tod zwiſchen ihm und Roſenſtock geplant war.
üßerdem hören wir auch in den Konzerten wieder Gaſtdirigenten,
1½ man ſeit einigen Jahren vermiſſen mußte. Dies führt
ſelbſt=
drſtändlich zu einem künſtleriſchen Wettſtreit zwiſchen Karl Maria
Boißler und Hans Schmidt=Iſſerſtedt, der Höchſtleiſtungen heraus=
Edern muß, wenn er hier von perſönlichem Gegenſatz rein auf
hiſeleriſche Weiſe ausgetragen wird. Schon die Programme der
Anzerte zeigen dies Beſtreben, bedeutſame Leiſtungen aufweiſen
F1 können, und dieſe Erwartung hat wohl zu dem guten Beſuch
AAnſo beigetragen wie der hervorragende Soliſt des erſten Kon=
Etes, Rudolf Serkin.
Kapellmeiſter Zwißler führte ſich als Konzertdirigent
außer=
entlich günſtig ein. Die Wahl zweier ſehr ſchwieriger neuer
„Derke ſtellte eine Aufgabe von beſonderer Bedeutung dar, Claude
Tbaſſy verlangt in ſeinen Nocturnes einen überaus feinfühligen
Iterpreten, der Zauberlehrling von Paul Dukas muß virtuos
redergegeben werden. Beide Werke dirigierte Zwißler
aus=
vndig, und dieſe außergewöhnliche Beherrſchung der Partituren
tgt ſich auch in allen Details. Die einleitenden Worte über
Tbaſſy in unſerem Blatt dienten ausgezeichnet als Einführung
die heute ſchon faſt vergeſſene Eigenart dieſes kühnen
Ton=
dlers, der die Entwicklung der Romantik in der Muſik des
igen Jahrhunderts inſofern abſchließt, als der Prozeß, der
all=
nhlich klaſſiſche Melodik, Harmonik, Rhythmik und Form mehr
10 mehr zerſetzt und unüberſchaubaren Gefühls= oder
Farben=
wvelgereien weichen läßt, hier in vollſter Konſequenz den dia=
„htralen Gegenſatz zu klaſſiſchem Stil ſchuf. In feinſter Agogik,
10 überaus feiner dynamiſcher Schattierung erſtanden ſo die
Di Bilder, alle in ſich völlig geſchloſſen, gegenſeitig zwar ſehr
ver=
ſeden, in ihrem Verlauf dagegen jedes von genial erſchauter
Enſeitigkeit. Im dritten ſtellten acht der beſten Künſtlerinnen
½ Landestheaters die Stimmen der Sirenen dar, die ſich mit
Das Mitſtei•Biefſel iin Btover.
Weilere Bemühungen Englands um eine inkernakionale Konſerenz. — Die franzöſiſche Preſſe befärchkel
von der Amerika=Reiſe Lavals „franzöſiſche Opfer” auf dem Gebiele der Reparalionen und Abrüſtung.
Amerika erwarkek auch Brünings Beſuch.
1snahme einer kleinen Stelle kurz vor dem Schluß klanglich
aus=
lieichnet dem Orcheſterklang einfügten. Zwißler dirigierte durch=
45 ruhig, war ſehr ſparſam mit Geſten und zeigte trotzdem, daß er
ſtarker innerer Verbindung mit dem Orcheſter war. Rein als
Lcheſterleiſtung erinnerte die Wiedergabe des Werkes an die
ſten Darbietungen durch den ſo genau arbeitenden Joſef
bſenſtock. Ebenſo vorzüglich war die Wiedergabe des „Zauber=
Im Vordergrund das Goldproblem.
Franzöſiſche Spekulakionen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Es heißt allgemein, daß die Reiſe des engliſchen
Außenmini=
ſters dem Zweck dient, vor der Amerikareiſe Lavals eine
eng=
liſch=franzöſiſche Verſtändigung über die
wich=
tigſten Probleme, die in Waſhington berührt
werden könnten, herbeizuführen. Man nennt in dieſem
Zu=
ſammenhang das Goldproblem, die Fortſetzung des
Hoovermoratoriums und die Wirkung der
letz=
ten Ereigniſſe auf den Youngplan. Auch die
Ab=
rüſtungsfrage wird erwähnt ſowie andere politiſche
Pro=
bleme. In London ſcheint man aber dem Goldproblem die größte
Aufmerkſamkeit zu widmen. Die Ergebniſſe, die man in der
Gold=
frage erreichen könnte, ſollen den engliſchen Standpunkt in allen
anderen Fragen beeinfluſſen.
Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß die Idee
des Beſuchs in Paris auf engliſcher Seite entſtanden iſt. Sie
entſpricht den früheren engliſchen Verſuchen, die Reiſe
Lavals in eine internationale Konferenz
umzu=
geſtalten. Dem Foreign Office iſt es ſchwer, zu
ertragen, daß Frankreich und Amerika ohne
Mit=
tun Englandsverhandeln ſollen. Neben den
Preſtige=
rückſichten kommt die bekannte engliſche Vorliebe für Konferenzen
kaum noch in Betrachs.
Jene franzöſiſchen Rechtskreiſe, die gegen jede
deutſch=franzöſiſche Zuſammenarbeit geſchworene Feinde ſind,
ver=
ſuchen jetzt wieder einmal, die Verſtändigungmit
Eng=
land gegen die Verſtändigung mit Deutſchland
auszuſpielen. Es war ſchon geradezu rührend, mit welcher
Sorgfalt die franzöſiſche Rechtspreſſe den Beſuch Lord Readings
vorbereitete. Ein Organ der Rechten ging ſogar ſo weit, daß es
ſeine Leſer verſicherte, noch hätte England ſeine politiſche
Bedeu=
tung nicht verloren und ſein Untergang wäre noch nicht beſiegelt.
Der Meinungsumſchwung kam etwas zu plötzlich. Aber jedesmal,
wenn ſich die Gelegenheit bietet, mit der engliſchen Politik etwas
näher anzuknüpfen, erweiſt ſich ein Teil der franzöſiſchen Rechten
ſehr opferbereit.
Es iſt dennoch zu bezweifeln, daß die Reiſe Lord Readings ſehr
weitgehende Ergebniſſe zeitigen wird. Wenn man auch rechts noch
ſoniel betont, daß der Schlüſſel zur Geſundung
Curo=
pas nicht in der Zuſammenarbeit mit Deutſchland, ſondern in
der Sanierung Englands zu ſuchen ſei, ſo handelt es ſich dabei
doch nur um platoniſche Gefühle. Und Lord Reading, der
Außen=
miniſter eines ſchwankenden und uneinigen Kabinetts, befindet ſich
in einer ſo ſchweren Lage, daß ihm weitgehende politiſche
Trans=
aktionen in Paris kaum zuzutrauen ſind.
Engliſche Hoffnungen.
London, 5. Oktober.
Von dem Beſuch des engliſchen Außenminiſters Reading in
Paris verſpricht man ſich, wie der Pariſer Korreſpondent der
„Times” in einem offenſichtlich von engliſcher Seite inſpirierten
Bericht ſagt, eine Beſeitigung der Mißverſtändniſſe, die in
Frankreich durch das Abgehen Englands vom Goldſtandard
ent=
ſtanden ſeien. Eine engliſche Zuſicherung, daß die engliſchen
Märkte innerhalb der durch die Notwendigkeit geſetzten Grenzen
großen Teilen der franzöſiſchen Induſtrie eine faire Möglichkeit
böten, würden einen ſehr wohltuenden Einfluß ausüben.
Eng=
land glaube ferner, daß Laval nach dem Beſuch Lord Readings
mit Vorſchlägen nach Waſhington gehen könne, deren Wert und
Durchſchlagskraft durch die engliſche Zuſtimmung verdoppelt ſei.
Waſhington müſſe allerdings ſehr überzeugende Beweiſe bringen,
ehe Laval mit einer Heruabſetzung der franzöſiſchen Rüſtungen
ohne eine entſprechende Zuſicherung über die „Sicherheit”
einver=
ſtanden ſei und ehe er ſich zu einer Aenderung der franzöſiſchen
Anſichten über die Reparationsfrage bereit erkläre.
lehrlings” von Dukas. Dies Werk entſtand in der Zeit, in der
die ſinfoniſchen Dichtungen von R. Strauß, die erſten Sinfonien
von Mahler ſiegreich durch die Konzertſäle drangen, es iſt von
dung noch aus der Zeit zu kennen, in der ich als ganz junger
Muſikſtudent von der Galerie aus bei de Haan zuhörte. An
Friſche hat das Werk nichts verloren ſeitdem wenn uns auch ſeine
künſtleriſche Art heute ebenſo wie die von Debuſſy ferner gerückt
erſcheint. Fügen wir hinzu, daß Zwißler auch in der
Beglei=
tung des Klavierkonzerts von Tſchaikowſky mit ausgezeichneter
Einfühlung und eruptivem Temperament dirigierte, und daß er
auch hier unſer vorzügliches Orcheſter zu einer Höchſtleiſtung
führte, ſo ſei damit geſagt, daß das Konzert ihm einen Erfolg
von ganz beſonderer Bedeutung brachte. So ſind die
künſtle=
riſchen Auſpizien für die Sinfoniekonzerte dieſes Winters
aus=
gezeichnet.
Rudolf Serkin iſt als Pianiſt eine Größe erſten Ranges.
Seine Wiedergabe des B=Moll=Konzertes Op. 23 von
Tſchai=
kowſky, das in ſeinem rieſigen Temperament unter den Werken
des Meiſters eine ähnliche Rolle ſpielt wie das D=Moll=Konzert
bei Brahms, war techniſch ſo vollendet, ſo verblüffend virtuos
und in dem Reichtum an Gegenſätzen des Klangs und des
Aus=
drucks ſo reich, daß man völlig darüber vergaß, daß
Tſchai=
kowſky bei der Leichtigkeit, mit dem ihm bedeutende Einfälle
kommen, zuweilen die Gewähltheit dieſer Einfälle vermiſſen
läßt. Die mächtigen Formen der Sätze — das Andantino lehrt größte Vorſicht bei der Verwendung von Ziegenbärten zu
ſchließt als Zwiſchenſatz ſogar ein Scherzo ein — wurden ſo
klar disponiert und geſtaltet, daß das Zuhören ganz leicht ſchien,
und klarſte Eindrücke vermiittelt wurden. Vom vollſten,
orcheſtra=
feinſten lyriſchen Anſchlag bewunderswert beherrſcht. Nach der
Pauſe ſpielte dann Serkin noch 6 der Etüden von Chopin aus
Op. 25. Nicht die Ueberwindung der Schwierigkeiten war hier
zu bewundern; techniſche Schwierigkeit ſchien für Serkin
über=
haupt nicht vorhanden, ſondern die Etüden klangen wie ganz
einfache, ſchlichte Klavierausdrucksſtudien, deren künſtleriſcher
Vortrag mit größter Schlichtheit geboten wurde. Der nicht
enden=
wollende Beifall veranlaßte den Künſtler, noch das reizvolle,
heute ſehr ſelten geſpielte E=Moll=Rondo capriccioso von
Men=
delsſohn=Bartholdy vorzutragen, ein geniales Elfenſtück, das der
Sommernachtstraummuſik des Meiſters naheſteht. Auch dieſes
Kleinod der Klaviermuſik kam mit unbeſchreiblicher Leichtigkeit,
Eleganz und Liebenswürdigkeit zur Geltung, Stürme von Bei= regende Mitteilungen aus ihrem Fachgebiet. Unter den heutigen
R.N.
fall entfeſſelnd.
Die neue linie bringt Sonne und anregende Gedanken für
die Herbſtreiſe; Licht und Traulichkeit in die Wohnung; Klarheit
beſchworen und Werner Fiedler, zwei gute Kenner des Boden=
Franzöſiſche Beſorgniſſe
um die Beſprechungen in Waſhingkon.
EP. Paris, 5. Oktober.
Die Rechtspreſſe, in erſter Linie das „Journal des Débats”,
hat in den letzten Tagen ſchon wiederholt ihrer Beſorgnis
Aus=
druck verliehen, daß es dem Präſidenten Hoover gelingen könnte,
den Miniſterpräſidenten Laval anläßlich der Zuſammenkunft in
Waſhington zu „Opfern” auf dem Gebiete der Reparationen und
der Abrüſtung zu bewegen. Heute ſtößt der „Figaro” unter der
Ueberſchrift „Wird Hoover das Spiel unſerer Gegner ſpielen?”
einen Alarmruf aus, weil nach einer Waſhingtoner Meldung der
amerikaniſche Präſident in Beſprechungen mit dem Senator
Dwight Morrow die Gefährdung des Friedens durch das
Fort=
beſtehen des polniſchen Korridors geprüft haben ſoll. Das Weiße
Haus wolle alſo zweifellos „auf Anſtiften der deutſchen
Regie=
rung” diejenigen Fragen, die bei den Berliner Beſprechungen
klugerweiſe im Dunkel gelaſſen worden ſeien, aufrollen. Die
Nach=
richt von einem bevorſtehenden Beſuch des Reichskanzlers
Brü=
ning in Waſhington beſtätige ſich und unterſtreiche in
beunruhi=
gender Weiſe die Exiſtenz eines Planes, der wahrſcheinlich von
Deutſchlands zahlreichen Freunden in den Vereinigten Staaten
und England ausgeheckt worden ſei und darauf hinauslaufe,
Frankreich iſoliert vor eine internationale Konferenz zur
Rege=
lung des Goldproblems, der Schulden= und Reparationsfrage zu
zwingen. Es ſcheine ferner, daß die engliſche Regierung trotz ihrer
politiſchen und finanziellen Schwierigkeiten entſchloſſen ſei, ſich in
die bevorſtehenden franzöſiſch=amerikaniſchen Beſprechungen in
Waſhington einzuſchalten und vielleicht auch noch die deutſche oder
die italieniſche Regierung hineinzubringen. Der Beſuch Lord
Readings in Paris beweiſe auf jeden Fall das lebhafte Intereſſe,
das England an den bevorſtehenden Unterhaltungen nehme. Der
belgiſche Außenminiſter Hymans habe das Wochenende in Paris
verbracht, um die Bedingungen zu prüfen, unter denen bei den
Waſhingtoner Beſprechungen die politiſchen und finanziellen
Fra=
gen geprüft würden. Die belgiſche Regierung ſei der Anſicht, daß
falls zwiſchen Frankreich und Amerika Löſungen vereinbart
wür=
den, die übrigen Regierungen befragt werden müßten.
Caillaux warnk vor der Iluſion der Wiederaufnahine
des Youngplanes.
Paris, 5. Oktober.
Der ehemalige franzöſiſche Miniſterpräſident Caillaux hielk
eine Rede, in der er die franzöſiſche Finanzlage als abſolut nicht
zu optimiſtiſchen Schlußfolgerungen geeignet bezeichnete. Die
Kapitalverſchiebung, die zunächſt gegen Frankreich und dann
zu=
gunſten Frankreichs ſtattgefunden habe, könne ſich morgen wieder
gegen Frankreich richten. Man müſſe ſich beängſtigt fragen, wie
man den franzöſiſchen Haushalt der kommenden Jahre im
Gleich=
gewicht halten wolle. Es ſei eine abſonderliche
Illuſion, wenn man glaube, daß der
Schulden=
dienſt wieder in der Form aufgenommen werde,
inder man ihn fürdringlich gehalten habe.
Sicher=
lich habe dieſer Dienſt an der allgemeinen
Welt=
kriſe mit Schuld. Franzöſiſcherſeits habe man aber den noch
größeren Fehler begangen, die Zahlungen aus dem Youngplan
unter die regelmäßigen Einnahmen zu verbuchen und ſehe ſich
heute gezwungen, eine Lücke in der Einnahmequelle durch ein
vor=
läufig noch nicht klar erſichtliches Mittel auszufüllen.
Kein Sicherheikspaktvorſchlag Hoovers
anläßlich des Beſuches Lavals.
New York, 5. Oktober.
Das von Berliner Zeitungen wiedergegebene Gerücht, wonach
Hoover Laval den Entwurf eines neuen Sicherheitspaktes
unter=
breiten wolle, der auch die deutſche Oſtgrenze einſchließe, iſt in
Waſhington mit ſtarkem Befremden und ungläubigem
Kopfſchüt=
teln aufgenommen worden. Hoover und Laval, ſo erklärt man
dort, würden als verantwortliche Führer ihrer Nationen, die
gegenwärtig die Schlüſſelſtellung in der Weltlage einnähmen,
ſees, die ſeinen Oktoberzauber in Betrachtung und Bild einfingen.
Aus Fritz Hellwag lockt ſie eine beachtliche Aeußerung hervor
zu den modernen Wohnſitten, zu Glasräumen und Metallmöbeln.
verblüffender Wirkſamkeit, und ich freute mich, faſt jeode Wen= Peter Scher geht ihr zur Seite und amüſiert ſich über die
ner=
vöſen Berliner, und Wilhelm v. Scholz gibt Ihnen ein
mora=
liſches Rätſel auf. Dann verſtreut ſie ihre Offenbarungen für die
kommende Modeſaiſon: Für die Damen die brennenden Probleme:
Welche Frau darf das Salonpyjama tragen? Seine Majeſtät der
Handſchuh; Pelze als Stoffe, Jäckchen oder Kragen als
Abend=
hülle uſw. Aber als Letztes, Unentbehrliches: Die
Inventar=
aufſtellung für die gut angezogene Frau mit mittlerem oder
kleinem Etat! Nehmen Sie Fühlung mit dem blonden Mädchen
im roten Kleid! Vermittlung durch das Oktoberheft „Die neue
linie”, Für 1 Mark in allen Buchhandlungen oder durch den
Ver=
lag Otto Beyer, Leipzig und Berlin.
* Zeitſchrift für Pilzkunde, Organ der Deutſchen
Geſell=
ſchaft für Pilzkunde Darmſtadt. Redigiert,
her=
ausgegeben und verlegt von Fr. Kallenbach. Darmſtadt (
Heſ=
ſiſche Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung) unter
Mitwirkung von Hochſchulprofeſſor Dr. Killermann. 15. Band.
Heft 4, 32 Seiten, 4 Kunſttafeln. Jährlich 8,50 Mark. Druck
der Hofbuchdruckerei L. C. Wittich, Darmſtadt.
Beſonders in der Pilzzeit leiſten die gemeinnützigen
Beſtre=
bungen der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde wertvolle Dienſte,
gerade im Kampf gegen die furchtbaren Pilzvergiftungen. Der
Ar=
tikel über „Einwandfreie Pilzvorträge im Rundfunk” zeigt, wie
notwendig es iſt, nur ganz ſachgemäße Pilzaufklärung in der
Oeffentlichkeit zu betreiben. Ein Aufſatz von Huber, Saarbrücken,
Pilzmahlzeiten. Früher glaubte man, daß die Korallenzilze nur
im Alter ungenießbar und geſundheitsſchädlich wären. Heute weiß
man, daß man ſich beſonders vor dem blaßgelben ((laxaria
val=
lida) und vor dem dreifarbigen Ziegenbart (Clararia formosa)
len Klang des Soloinſtruments wurden alle Nuancen bis zum in acht nehmen muß. Dieſe Arten rufen beim Genuß regelmäßig
Leibſchmerzen und Durchfall hervor. Priehäußer berichtet ſehr
anſchaulich über das Leben und die Verwendung des
Zunder=
ſchwamms im Bayeriſchen Wald. Verſchiedene Arbeiten aus dem
vorigen Heft werden fortgeſetzt, ſo der Vergiftungsbericht über
den Karbolchampignon u. a. Beſonderes Intereſſe verdient auch
die Sand=Stinkmorchel mit ihren prächtig roſa gefäubten
Hexen=
eiern, die ſeither nur von der Meeresküſte bekannt war und jetzt
erſtmals im rheiniſchen Sandgebiet feſtgeſtellt wurde. Verſchiedene
kleinere Berichte bringen anregende Bemerkungen für jeden
Pilz=
freund, ſo z. B. die Notizen über den Birken=Reizker, über die
Lorchel und Herbſttrompete, über die Pilzausſtellung in Deſſau
und ebenſo über die Tätigkeit der Berlin=Lichtenberger
Pilzbe=
ratungsſtelle. Auch Champignonzüchter finden immer wieder
an=
wirtſchaftlichen Verhältniſſen verdient die bunte
Haus=
ſchwamm=Wandtafel beſondere Beachtung, welche in
Ver=
bindung mit einem mehrſeitigen Merkblatt durch die Heſſiſche
Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung herausgegeben
wird und zur Aufklärung über dieſen gefährlichſten Holzzerſtörer
und Löſung für die Toilettenſorgen. Sie hat Wilhelm Schäfer dienen ſoll. Vier gute Kunſttafeln veranſchaulichen dieſe
Ver=
öffentlichungen in gewohnter Weiſe,
Seite 4
Dienstag, den 6. Oktober 1931
Nummer 277
zweifellos verſuchen, eine gemeinſame Grundlage zur Löſung der
akuten Probleme (Kriegsſchulden, Abrüſtung, Goldverteilung und
Warenaustauſch) zu finden und dabei ſicherlich auch den Plan
einer umfaſſenden internationalen Konferenz beſprechen.
Ange=
ſichts der unbeugſamen Kongreßoppoſition gegen jede politiſche
Bindung Amerikas an Europa ſei es jedoch höchſt unwahrſcheinlich,
daß Hoover mit einem Sicherheitspaktvorſchlag hervortreten
werde, um dagegen franzöſiſche Zugeſtändniſſe in der Frage der
Abrüſtung und der Kriegsſchulden einzuhandeln.
Doch Beſuch Brünings in Waſhingkon?
New York, 5. Oktober.
Hartnäckig erhalten ſich die Gerüchte, wonach ein Beſuch des
deutſchen Reichskanzlers in Waſhington zu erwarten ſei. Das
Staatsdepartement und das Weiße Haus erklären jedoch nach wie
vor, daß ihnen von einem beabſichtigten Beſuch Dr. Brünings
nichts bekannt ſei. Roberth Lucas, der Direktor des
Republikani=
ſchen Nationalen Spitzenausſchuſſes, der über alle politiſchen
Vor=
gänge gewöhnlich ſehr gut unterrichtet iſt, erklärte in einer
Rund=
funkrede, daß das Eintreffen Dr. Brünings nach der
Beendigung des Beſuches
desfranzöſiſchenMini=
ſterpräſidenten erwartet werde.
An maßgebender Stelle in Berlin wird zu dieſer Meldung
er=
klärt, daß ſowohl Reichskanzler Brüning, als auch Außenminiſter
Curtius angeſichts des umfangreichen Arbeitsprogrammes für den
Monat Oktober unabkömmlich ſeien, ſo ſehr auch die freundliche
Aufnahme, die die Gerüchte über einen deutſchen Beſuch in
Waſhington gefunden hätten, in der Reichshauptſtadt vermerkt
worden ſeien.
Hoover für ſchnelle Enkſcheidung
in der Frage der Verlängerung des Hoover=
Fefäles.
TU. London, 5. Oktober.
Nach Waſhingtoner Meldungen wird in einer amtlichen
Mit=
teilung erklärt, daß in den Beſprechungen, die Präſident Hoover
mit führenden Finanzleuten und Staatsſekretär Mellon während
des Wochenendes hatte, beſonders die wirtſchaftliche Lage in
Europa erörtert wurde. Außerdem ſei auch die Frage der Baiſſe=
Spekulationen an der New Yorker Börſe beſprochen worden. Man
erwarte jedoch nicht, daß der Präſident geſetzgeberiſche
Maßnah=
men zu ihrer Verhinderung ergreifen werde, ſondern daß er, falls
Maßnahmen notwendig ſein ſollten, vorher die Vertreter der
Ge=
ſchäftswelt hören werde.
In der Mitteilung wird weiter erklärt, daß es ſich, wobei
Präſident Hoover den Wunſch geäußert habe, Erwägungen über
eine Verlängerung des Kriegsſchuldenmoratoriums
hinauszuſchie=
ben, bis der Kongreß den Hoover=Plan ratifiziert habe, als
not=
wendig herausgeſtellt habe, dem Gefühl der Unſicherheit über das,
was nach dem Ablauf des jetzigen Hoover=Moratoriums geſchehen
werde, ſofort ein Ende zu bereiten. Präſident Hoover, heißt es
weiter in der Mitteilung, ſei jetzt bereit, ſobald als möglich zu
handeln. Die Möglichkeit für eine ſchnelle Entſcheidung ergebe ſich
teilweiſe aus den erneuten Abzügen von der Reichsbank und
teil=
weiſe aus der Tatſache, daß die amerikaniſchen Banken an dem
Stillhalte=Abkommen beteiligt ſeien. Die Bankiers wünſchten
nunmehr zu wiſſen, was nach dem Ablauf dieſer Vereinbarung
im Februar geſchehen würde.
Der Mlden Konſiſt.
Geſpannke Lage. — Chineſiſcher Boykokk.
Aiiſhe upelonenfalgen.
EP. Tokio, 5. Okt.
Im Kabinett berichtete der Marineminiſter über die
Entwick=
lung der japaniſch=chineſiſchen Beziehungen in Schanghai. Dieſe
Beziehungen ſind dem Berichte des Miniſters zufolge unter der ſeuſtülte.
Einwirkung des Mandſchurei=Konfliktes gegenwärtig äußerſt ge=wgeet
ſi=
ſpannt und gleichen praktiſch nahezu einem Kriegszuſtand. Die ſeie
chineſiſchen Kaufleute verweigern dieſem Berichte zufolge die
Ein=
haltung der geſchloſſenen Verträge ſowie alle Lieferungen an
jpaniſche Schiffe. Die japaniſchen Spinnereien hätten nicht die
am Monatsanfang fälligen Zahlungen erhalten. Die chineſiſchen
Compradores (ſo heißen die Vermittler zwiſchen den ausländiſchen olol
Firmen und den chineſiſchen Geſchäftsleuten) verlaſſen in
ſteigen=
der Anzahl die japaniſchen Firmen, für die ſie bisher tätig waren,
Der Marineminiſter ſchlug infolge dieſer und anderer
Schwie=
rigkeiten im Kabinett die Ueberreichung einer Note an die Nan
kingregierung vor, in der China aufgefordert, werden ſoll, demſolole:
Boykott und ähnlichen gegen Japan gerichteten Bewegungen ent
gegenzuwirken. Andernfalls würden die Verhandlungen über die
Regelung der mandſchuriſchen Fage unmöglich gemacht.
Was den Mukden=Konflikt ſelbſt noch anbelangt, ſind die
japaniſchen militäriſchen und politiſchen Kreiſe beunruhigt über
die Berichte, wonach in der Nähe der ruſſiſch=chineſiſchen Grenzelte Dars
ſtändige Konzentrationen ruſſiſcher Truppen ſtattfinden. Mayſp 1.9
hofft jedoch, daß die ruſſiſchen Truppen die Grenze nicht überſchrei.
ten werden, da ſonſt die Lage weiter kompliziert und erſchwer
würde.
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Karl und Lina Eberwein
geb. Brohm
Darmſtadt, den 6. Oktober 1931.
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Am 6. Oktober feiern die Eheleute Reſ.=
Lokomotvführer Georg Rühl und
Frau Maria, geb. Arnold, das Feſt
der
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Silber=Hochzeit.
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Haus dU!
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
lieben Mann, unſeren guten Vater
Philipp Hofmann
nach langem Teiden im Alter von 67 Jahren
heute früh zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Katharina Hofmann Wwe.
geb. Feick
Anna Hofmann
Familie Jeron, Frankfurt a. M.
LCichtenberg, den 5. Oktober 1931. (14363
Die Beerdigung ſindet am Mittwoch, den 7. Oktober,
nachmittags ½2 Uhr, vom Sterbehauſe aus ſiatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere liebe, gute Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter. Schweſter, Schwägerin und Tante
(1437
Darmstad
Ludwigstr. 15
HAb 7. Oktober 1931
verreiſt!
Or. Sataveissamit
Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres lieben Kameraden
und
Ehrenmitgliedes
SermSondpit Olert
Spachbrücken
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Beiſetzung: Dienstag, den 6. Okt.
auf dem Friedhof in Spachbruchen,
Berein ehem. Angehöriger
des Großh. Artilleriekorps.
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unſeres lieben, teuren Entſchlafenen, ſagen wir auf
dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank. Beſonderen
Dank Herrn Pfarrer Behringer für die troſtreichen
Worte am Grabe, ſowie der hilfreichen Anteilnahme
der Schweiz unfallverſicherungs=Geſellſchaft und deſſen
Vertreter Herrn Moſer für die Kranzniederlegung und
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Darmſtadt, den 6. Oktober 1931
Neutſche Werbewoche in Darmſtadt
vom 1. bis 7. 9kkober.
ſoanſtaltet vom Darmſtädter Einzelhandel, der
Landwirtſchafts=
mimer für Heſſen, den ſtädtiſchen und ländlichen
Hausfrauen=
wunen und dem Heſſiſchen Landesverband der Obſt= und
Gartenbauvereine.
Das Wochenprogramm:
9tober: Abends 8 Uhr im Bürgerhof, Eliſabethenſtr. 2, in
Ge=
meinſchaft mit dem Städt. Gaswerk:
Geflügelver=
wertungskurſus mit Koſtproben, Erläuterungen und
Rezepten. Karten ſind im Ausſtellungsraum des
Gas=
werks, Eliſabethenſtraße 25½, erhältlich. .
ſchtober: Mittags 4,30 Uhr, in Gemeinſchaft mit der Heag im
großen Heagſaal. Luiſenſtraße: Obſtverwertung mit
praktiſchen Vorführungen Gelee= und Muszubereitung,
Steriliſieren, Obſtauflauf. Obſtkuchen und Obſttorten.
Von allen zubereiteten Gerichten werden Koſtproben
verteilt. — Eintritt frei.
Ri Darmſtädter Geſchäfte bieten in der Zeit
ſor 1. bis 7. Oktober der Kundſchaft die beſte
Einkaufsgelegenheit!
1 Freilos bei 5 Mark Bar=Einkauf.
= In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 30. September; die
käumermuſiker an dem Heſſiſchen Landestheater zu Darmſtadt
ſäy Thümmel und Auguſt Weyns auf ihr Nachſuchen vom
„Ltober 1931 ab.
Beeidigung. Als Sachverſtändiger für das
Kraft=
hiſtweſen iſt Diplom=Ingenieur Fritz Kolb. zu
Darm=
ſarlt von der Induſtrie= und Handelskammer
Kamſtadt beeidigt worden.
/½- Muſikverein. Die nächſte Probe findet unter Herrn
Kapell=
tneiter Dr. Schmidt=Iſſerſtedt heute. Dienstag, um 20.15 Uhr
ge=
omiſſem für Damen und Herren im Vereinshauſe ſtatt.
Voll=
ähges Erſcheinen iſt erforderlich, da die B=Moll=Meſſe von
Futer im Ganzen durchgeſungen werden ſoll.
In dem Konzert des Berliner Staats= und Domchors am
Fenstag, den 10. Oktobex, 20 Uhr, in der Stadtkirche kommt als
ſäſadere Ehrung des Muſikvereins für unſeren Darmſtädter
Mfoponiſten Arnold Mendelsſohn zu ſeinem 75. Geburtstage
gſſe Erntedank=Motette zur Aufführung. Daneben enthält die
Aurrgsfolge Werke von Giovanelli, Durante, Schütz. Bach und
Rruner. Die Orgel hat Herr Studienrat Borngäſſer übernommen.
9- Herbſt=Geſellenprüfungen 1931. Die Geſellenprüfungen
fan=
qnir dieſer Woche ihren Abſchluß und werden die Vorſitzenden
mP rüfungsmeiſter auch an dieſer Stelle nochmals erinnert, die
mteſchriebenen Akten an die Geſchäftsſtelle Luiſenſtraße 40, ab=
(alifern. Die Ausſtellung der Geſellenſtücke und Arbeitsproben
ifut nur am nächſten Samstag, den 10. Oktober, im Saalbau
hiat Die feierliche Ueberreichung der
Geſellen=
irefe findet gleichfalls im Saalbau am Sonntag, den 11.
Okto=
nzvormittags 9.45 Uhr, ſtatt.
Heſſiſches Landestheater.
iie Mesmerstag, 8. Okt.
neriſtat=
üigelau Ftrag, 2. Okt.
Kunstag, 10. Sept.
Amtag, 11. Sept.
Aiestag, 6. Okt.
ſmerstag, 8. Okt.
krag, 2. Okt.
20—22) Uhr. R1. Darmſt. Volksb., Gr I—V.
Die verkaufte Braut. Preiſe 0.70—5.60 Mk.
19½ —32½ Uhr. Werbevorſtellung der
Darm=
ſtädter Volksbühne Carmen. Kein Kartenverkauf
19½—22½ Uhr. K2. Bühnenvolksbund.
Romeo und Julig. Preiſe 0.70—5 60 Mk.
19—22½ Uhr. C4. Dthello.
Preiſe 0.80—6.40 Mk.
Meinte Haue
Weee ehe
Preiſe 0.70—5 Mk.
30—22 Uhr. T. Gruppe 1, 2, 3 und 4.
Marguerite: 3. Preiſe 0.60—4.50 Mk.
20—22 Uhr. Zuſatzmiete IV 1. Marguerite: 3.
Preiſe 0.60—4.50 Mr.
astag, 10 Sept.
19½—22½ Uhr. Außer Miete.
Der Waffenſchmied. Preiſe 040—2.50 Mk.
19½—22 Uhr. Zuſatzmiete 12—
RMtag, 11. Sept. Die Quadratur des Kreiſes. Pr. 0.00—4.5o Uhr.
öeſſiſches Landestheater. Paul Wegener, der für einige
nare an das Heſſiſche Landestheater verpflichtet iſt, trifft am
e1öktober in Darmſtadt ein. Am nächſten Tag werden die
MAwen für „Maria Magdalena” in der Paul Wegener den
Mei=
iAAnton und Franziska Kinz die Titelrolle ſpielt.
aufgenom=
me — Heute abend findet die erſte öffentliche Aufführung von
Aoows Oper „Martha” ſtatt, die als Werbevorſtellung der
Lomſtädter Volksbühne einen großen Erfolg hatte. Die Haupt=
Eeln ſind beſetzt mit den Damen Käthe Walter und Anna Jacobs
ſun den Herren Dr. Heinrich Allmeroth. Theodor Heydorn und
Ee rich Kuhn.
Dienstag, den 6. Oktober 1931
Seite 5
Die Noulage der deutschen Forstwirtschaft.
Der Reichsverband Deutſcher Waldbeſitzerverbände hat in
einer Denkſchrift über die Lage und Ausſichten der deutſchen
Forſt=
wirtſchaft zu Beginn der Einſchlagszeit 1931/32 eingehendes
ſtati=
ſtiſches Material veröffentlicht.
Wie ernſt ſich die Lage für die Forſtwirtſchaft geſtaltet, zeigt
am deutlichſten die Tatſache, daß auch die Preußiſche
Staatsforſt=
verwaltung in dieſem Wirtſchaftsjahr an Stelle des in Anſatz
gebrachten Uberſchuſſes von 33 Millionen
Reichs=
mark mit einem Fehlbetrag von 22 Millionen
ab=
ſchließen wird. Eine Erhebung des Reichsſtädtebundes ergibt,
daß die 132 erfaßten preußiſchen Mitgliedsſtädte ſchon 1929/30
kei=
nen Ueberſchuß erwirtſchaften konnten, ſondern mit 5,9
Millio=
nen Reichsmark in Einnahme und Ausgabe ihren Etat ausglichen.
Für das laufende Jahr werden große Fehlbeträge erwartet. Wenn
ſchon die Staats= und Gemeindeforſten keine Reinerträge mehr
abwerfen, ſo muß ſich die Kriſe am ſchwerſten bei dem ſteuerlich
am meiſten belaſteten Privatwald auswirken.
Forſtbetriebsſtati=
ſtiſche Erhebungen in Schleſien beiſpielsweiſe laſſen erkennen, daß
die von dem Privatwald aufzubringenden Hypothekenzinſen den
Reinertrag 1929/30 bereits überſtiegen. Eine Unterſuchung der
ſteuerlichen Belaſtung der privaten Forſtbetriebe ergibt, daß die
geſamten Steuerlaſten einſchließlich ſozialer und ſonſtiger.
Ab=
gaben das ſteuerliche Nettoeinkommen ſchon faſt um das Dreifache
übertreffen. Die ſchwierige Wirtſchaftslage wurde hervorgerufen
durch die Holzpreisentwicklung und Abſatzſchwierigkeiten.
Teil=
weiſe ſind noch heute mehr als 20 Prozent des letzten Einſchlags
unverwertet, im ganzen wird die noch unverkaufte Holzmenge
auf 2 Millionen Feſtmeter geſchätzt; dagegen betrug die
Holzein=
fuhr im erſten Halbjahr 1931 rund 2,5 Millionen Feſtmeter.
Daraus geht hervor, daß wir zurzeit auf das ausländiſche Holz,
mit Ausnahme einiger Sonderſortimente, verzichten können. Die
Holzpreiſe ſtehen heute auf 70 Prozent der Vorkriegspreiſe (1913),
verſchiedentlich wurde dieſe Zahl ſchon unterſchritten (62 Prozent),
die Löhne dagegen ſind um 100.—200 Prozent, die ſteuerliche
Be=
laſtung um 240 Prozent und die ſonſtigen Wirtſchaftsausgaben um
54 Prozent geſtiegen. Erſchwerend in gleicher Richtung wirken die
hohen Eiſenbahnfrachten und die Konkurrenz, die dem Holz durch
andere Erſatzſtoffe erwächſt. Eine baldige Beſſerung auf dem
Holzmarkt iſt nicht zu erwarten. Der Baumarkt. der 50 Prozent
des jährlichen Nutzholzverbrauchs aufzunehmen pflegt, wird immer
ſchärfer gedroſſelt, die Beſchäftigung in den für den Holzahſatz
wichtigſten Induſtriezweigen hat einen außergewöhnlichen
Rück=
gang aufzuweiſen, der Grubenholzbedarf ſinkt ſtändig, und der
Pavierholzverbrauch der Zelluloſeinduſtrie iſt infolge der
Produk=
tionseinſchränkungen ſtark rückläufig. Am ſchwerſten hat die
Sägeinduſtrie gelitten. In einigen Gebieten arbeiten nur noch
30—40 Prozent der beſtehenden Gatter, durchſchnittlich werden
nur noch 50 Prozent der Sägewerke zurzeit volle oder zeitweilige
Beſchäftigung haben.
Da eine Notlage von ſolchem Ausmaß nicht allein durch
Selbſt=
hilfe behoben werden kann, fordert der Waldheſitz das Eingreifen
des Staates” Beſchränkung der Holzeinfuhr. Förderung der
Holz=
ausfuhr durch Einführung von Holzeinfuhrſcheinen,
Verwendungs=
zwang für Papierholz und vor allem Erleichterungen auf
fracht=
tarifariſchem und ſteuerlichem Gebiet.
Großflugtag am 11. Okkober.
Wie wir bereits mitteilten, findet der Großflugtag in
Darm=
ſtadt unter der Beteiligung namhafter Kunſtflieger ſtatt. Die
Eintrittspreiſe für die Veranſtaltung wurden geſenkt. Kinder
und Erwerbsloſe zahlen die Hälfte.
Die Kaſſen ſind nur am Eingang Ecke Nieder=Ramſtädter
Straße und Jahnſtraße aufgeſtellt und aus ſicherheitspolizeilichen
Gründen die Poſtenkette zur Abſperrung bis weit in den Wald
hinein verlegt worden.
Nachdem in unſerer Gegend ſeit 4 Jahren kein größerer
Flug=
tag mehr ſtattgefunden hat, wird das Intereſſe an dieſer großen
und wirklich wertvollen Veranſtaltung ein bedeutendes ſein. Es
empfiehlt ſich deshalb, nicht im letzten Augenblick zu kommen, da
ſchon 1. die beſten Plätze beſetzt ſind und 2. ungeheurer Andrang
entſtehen müßte.
Evtl. erzielte Ueberſchüſſe des Flugtages werden in erſter
Linie dazu benutzt, dem Segelflugſport neue Mittel zuzuführen,
und außerdem ſoll ein Fonds geſchaffen werden, der ſpäter zur
Errichtung eines Denkmals für den unvergeßlichen Piloten
Johan=
nes Nehring Verwendung finden ſoll. Bei der Geringfügigkeit
der Eintrittspreiſe, bei der Fülle des Gebotenen iſt der Beſuch
des Flugtages jedem Intereſſenten auf das wärmſte zu empfehlen.
Das
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe) lst
In allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
80 Pfennig
erhältlich.
— Erica Morini, die weltberühmte Geigerin iſt die Soliſtin
des 2., am Montag, den 19. Oktober d. J. im Städt. Saalbau
ſtattfindenden Akademie=Konzertes. Der Leitung der Städt.
Akademie iſt es gelungen, die große Künſtlerin ſelbſt in den
heu=
tigen ſchweren Zeiten nach Darmſtadt zu verpflichten. Ihr
Wie=
derauftreten wird nach dem großen Erfolg, den ſie im Rahmen der
Akademie=Konzerte vor 3 Jahren hatte, ſicher allgemein begrüßt
werden. Die Künſtlerin wird, am Klavier begleitet von Herbert
Gieſen, das Violin=Konzert von Saint=Sasns ſowie noch kleinere
Werke verſchiedener Komponiſten zum Vortrag bringen. Der
Kartenverkauf hat im Sekretariat der Städt. Akademie,
Eliſa=
bethenſtraße 36, begonnen. Bei dem zu erwartenden Andrang wird
es ſich empfehlen, ſich alsbald Plätze für dieſen Abend zu ſichern.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Die Ausſtellung Robert
Pudlich, Düſſeldorf, die von kunſtſachverſtändiger Seite
beſonders anerkennend beurteilt wurde, wird heute zum letztenmal
gezeigt. — Die Vorbereitungen für die angekündigte Foto=
Aus=
ſtellung der Darmſtädterin Grete Schüler ſind im
Gang. Die Bücherſtube will zeigen, welche Möglichkeiten und
Wirkungen auf dem Gebiet der künſtleriſchen Fotografie bis heute
erreicht ſind, und wie aus den Vorgängen in der Kamera
ein=
drucksvoll=originelle, künſtleriſche Porträts entſtehen. Zur
Eröff=
nung der Ausſtellung am Sonntag, den 11. Oktober,
vor=
mittags 11.30 Uhr, wird Grete Schüler ſelbſt ſprechen.
Lichtbildervortrag. Am 10. Oktober findet in dem
Logen=
gebäude Sandſtraße 10 ein intereſſanter Lichtbildervortrag des
bekannten Redners Erhard Bäzner=Dresden ſtatt. — Nach
länge=
rer Zeit iſt damit in Darmſtadt wieder Gelegenheit gegeben, aus
berufenem Munde Näheres über die Ziele der Theoſophiſchen
Be=
wegung zu hören. Freie Ausſprache. Der wirtſchaftlichen Lage
entſprechend, erhalten Erwerbsloſe, Studierende und
Kleinrent=
ner weitgehende Ermäßigung. Vorverkauf bei Klavier=Arnold
am Weißen Turm. (Vgl. Anzeige.)
— Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Die
Monatsverſamm=
lung im Oktober muß mit Rückſicht auf die rechtzeitige
Bilder=
beſchaffung zu dem in Ausſicht genommenen Vortrag um 14 Tage
verſchoben werden. Sie findet alſo am 22. Oktober ſtatt.
Ein=
ladungen hierzu werden vorher rechtzeitig in den Tagesblättern
veröffentlicht.
— Karl Grims 50. Geburtstag gab der Liedertafel
Veran=
laſſung zu einer internen Feier im engſten Rahmen, zu der ſich
ſeine Freunde und Verehrer in großer Zahl eingefunden hatten.
Die vier unter ſeiner Stabführung ſtehenden Vereine ließen
ihrem Chormeiſter ein Gemälde eines namhaften Darmſtädter
Landſchaftsmalers überreichen. Auch der Union=Club Wetzlar,
der ſich bereits vor Jahrzehnten für den damals jungen und noch
nicht bekannten Komponiſten einſetzte und deſſen Chöre in die
Sängerwelt trug, gedachte des Geburtstagskindes, ſeines
Ehren=
mitgliedes, durch Ueberreichung eines Geſchenkes, das in
ſinn=
fälliger und humorvoller Weiſe auf Wetzlar und ſeinen Union=
Club hinwies. Der Vorſitzende des Sängergaues Neckartal feierte
Karl Grim als ſeinen Lehrmeiſter, der ſich im beſonderen gerade
dort der Landvereine annahm. In vielen Reden wurden die
Ver=
dienſte Karl Grims als idealen Chormeiſters und Komponiſt
ge=
würdigt. In bewegten Worten dankte Karl Grim für die ihm
in überaus großer Zahl zuteil gewordenen Anerkennungen und
Glückwünſche er dankte ſeinen Sängerinnen und Sängern den
Vereinsvorſtänden, die ihm ſtets treu zur Seite ſtehen und
da=
durch ſeiner Arbeit die notwendige Unterſtützung angedeihen
laſſen, als Vorbedingung für eine fruchtbare Arbeit. Die Feier
wurde in ganz hervorragender Weiſe durch Obermuſikmeiſter
Matthias Weber und dem Damen= und Herrenchor der
Lieder=
tafel muſikaliſch umrahmt.
Odenwaldklub. Ortsgruppe Darmſtadt. „Wem Gott will
rechte Gunſt erweiſen, den ſchickt er in die weite Welt”, ſo ſagten
ſich die Getreuen des Odenwaldklubs, als ſie ſich zur 11.
Wande=
rung am vergangenen Sonntag beim Anbrechen des Tages am
Oſtbahnhof einfanden. Kaum war die Nacht dem Tag gewichen,
brachte ſie der Zug durch die noch ſchlafende Natur nach Lengfeld,
dem Ausgangspunkt der Wanderung. Schon von weitem grüßte
die „Weiße Rüb” die frohe Schar der Wanderer; bald nahm der
innere Burghof der alten Veſte die Odenwaldklübler auf, herrliche
Rundblicke boten ſich den Beſchauern. Die wohlbekannten Orte,
um den Otberg gelagert boten den Sonntagsgruß, durch ihr
Glockengeläute. Ehrfürchtig gingen die Blicke ins ſtille Tal. Nach
kurzer Raſt ging es auf prächtigen Wald= und Feldwegen über die
Haſſenrother Höhe nach Hummetroth zu Freund Berres, der
es wohlverſtand, den Klubfreunden die Frühſtücksraſt angenehm zu
geſtalten. Das liebliche Tälchen mit Ober=Kinzig und ſeinen
bei=
den Schweſtern nahm die Wanderer dann auf. und hinauf gings
WEcrfaunf1u0d Fof Mel.0 Pehtele des Rndaädlesr oer
das Endziel der ſechsſtündigen Wanderung. Klubgenoſſe Klein
bot hier in ſeinem ſchönen Saale alles, was Auge und Magen
ver=
langten. Der den Odenwaldklüblern ſo vertraute Wald war durch
junge Tannen vertreten, und Blumen aus dem Garten
verſchön=
ten die Mittagstafel, vorzügliches Eſſen bei billigem Preiſe
ſorg=
ten für reſtloſe Befriedigung der Darmſtädter Heiner. Herr
Pro=
feſſor Köſer dankte den beiden Führern Berntheiſel und
Lacher=
mund für die ſchöne Wanderung und die gute Vorbereitung
der=
ſelben, gleichzeitig begrüßte er die Freunde der Ortsgruppe
König=Zell, für die Herr Lehrer Wolff, der Vorſitzende des
Müm=
linggaues, dankte. Die „Laubfröſche” der Jungmädchengruppe
König unter der Leitung von Frl. Schwöbel erfreuten die
Zu=
hörer durch Bauern= und Reigentänze. Herr Profeſſor Köſer
ergänzte den Unterhaltungsteil durch Vorträge eigener
Dichtun=
gen über zeitgemäße Schlagwörter und Sparmaßnahmen. Zu
früh ſchlug die Trennungsſtunde für alle Teile, und als Freund
Volz, dem tüchtigen Dirigenten der Darmſtädter Geſangsabteilung.
die ſich wie immer in den Dienſt der guten Sache geſtellt hatte,
der wohlverdiente Dank abgeſtattet war. mußte Abſchied
genom=
men werden von dem ſchönen Plätzchen im prächtigen
Mümling=
tale mit dem Verſprechen, es ſo bald als möglich wieder beſuchen
zu wollen. — Nächſte Wanderung am 8. 11. 1931 über Neuſtadt
nach Groß=Umſtadt.
Petrusgemeinde. Auf das Wohltätigkeits=Konzert
der Männervereinigung — Richard=Wagner=Abend — mit Frl.
Gertrud Walz, Herrn Hofovernſänger Johannes Biſchoff. Herrn
Kapellmeiſter Hauf und dem Orcheſter vom Bunde ehemaliger
Militärmuſiker (Dirigent Gg. Greilich) am nächſten Freitag abend
8 Uhr im Gemeindehaus (Eichwieſenſtraße 8) ſei nochmals
empfeh=
lend hingewieſen. Ein hoher Kunſtgenuß ſteht den Beſuchern in
Ausſicht; ſie dürfen außerdem das angenehme Bewußtſein haben,
eine gute Sache zu unterſtützen. Karten bei den
Vertrauensmän=
nern. bei Kirchendiener Kropp, im Gemeindehaus und in der
Pavierhandlung Bender, ſowie abends an der Kaſſe zu 1.— Mk.
und 0.50 Mk.
Volkshochſchule. Die Lehrgänge der engliſchen Sprache, die
bisher als Mittelſtufe und Oberſtufe geſondert geführt wurden,
werden künftig zuſammengelegt. Es wird gebeten, die
Anmel=
dungen zu allen Lehrgängen vor ihrem Beginn vorzunehmen.
sprechen die Beweise, die wir Ihnen hier vorlegen, für unser seit Jahren bekanntes Blut- und Nerven-Regenerationsmittel „Fregalin”.
Menr als alle schonen Worte Viele Tausende, die unser „Fregalin” bereits genommen haben, sind nicht enttänscht worden, Außerordentlich benährt sich „Pregalin”
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terven und gesundes Blnt. Lesen Sie bitte recht genau, was die hier Abgebildeten von selbst über die Wirkung des „Fregalin” schreiben, und Sie werden sich danach ein Urteil bilden, In unserem Archir sind
Idle Tausende derartiger Dankschreiben aus dem in- und Auslande, die unanfgefordert eingegangen sind und die Sie jederzeit in unserem Büro einsehen können. Alle Danksagungen sind notariell
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anbigt „Fregalin” ist in allen Apotheken zu haben. — Wir verweisen ganz besonders auf „Dr. med. H. Schulzes Gesundheitstee zifk Entkettung” und „Fregalin-Hustenpastillen” gegen Heiserkeit und
rkrankung der Atmungsorgane. Der Versand erfolgt durch Minerra-Apotheke, Berlin-Charlottenburg Die Herstellung erfolgt unter wissenschaftlicher Überwachung
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dazu das Coldene Buch des Lebens.
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Dr. med. H. Schulze G. m. b. H.
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lch ersuche um eine Probe
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nebst dem Goldenen Buch des Lebens
oder: Dr.med. H. Schulzes Gesundheitstee zur Entfettung
odert „Fregalin-kustenpastillen”.
umsonst und ohne jede Verbindlichkeit (TV.13429
—— Nichtgewünschtes bitte zu durchstreichen.
Met
Plat- der Bepublik,
den 29. 3. 1931.
Nach Gebrauch einer
bregalin-
fur bin jeh zu der Überzeugung
sommen, 4a0 Sie mit Ihrem
litel allen Vernen= und
Herz=
ranken etmas mit Geld gar nieht
z Bezahlendes gebracht haben
h war vollständig
zusammen-
ebrochen. Nach Gebrauch einer
turpackung Pregalin fühle ich
dieh vollständig hergestellt.
Theo Henseler,
ziaaren-Import und „Vergand
Kei Gisls
den U. 4 1951:
lch muß Ihnen die
freudigellit-
teilung machen, daß Ihr Pregalin
mirgehrgut geholfenhat. Habe eit
zmel Jahren an 4ppetitlosigkeit
und 4rbeitgunlust gelitten. Mit
meinen Verven war lch
vollkom=
men herunter Nach Verbrauch von
3 Sohachteln Pregalin merkte 1ch.
daß derappetit zunahm und jetzt.
nach 8 Schachteln bin ich wieder
bei Kräften und gans hergestellt.
Frieda Friedriorik,
pei Herrv Oberförster Schroeder
R
Rreymannstr. 6 (ttbs.),
den 3. 10. 1930.
lch litt an
Unterleibsbeschwer-
den, Brustbeklemmung
Kopk-
schmerzen und Schlaflosigkeit.
Nach Gebrauch einer Presalin=
Kur haben die
Unterleibsbe-
zchmerden und die 4temnot
auf=
gehört. Koplschmerzen und
Sehlafloslgkeit haben auch
nach-
gelasen, leh belinde mich jetest
wieder gans wohl und kann esgen,
Finkev und gehlafen.
Louis Bachmann.
Buehhols d. landobers
1. Ostpr.,
den 2. 9. 1930.
Ich bin 42 Jahre alt, und leide
geit meiner Kindheit an Rheuma.
Nachte Ut ieh dureh Belßen im
Kreus an Sohlaklosiskelt. Seit ich
Fregalin gebrauche, bessert sich
mein Bekinden, leh habe Appetit,
das Händesittern,Herzklopfen und
diellämorrholdensindversehmun=
den. Möchten doch alle Leidenden
Pregalin vorzuchen!
Frau H. Krause.
Nee
Kr. Oleiwits 1. G.s,
den 14. 5. 1931.
lch bin 52 Jahre alt und habe
seit dem Kriege ein Verrenlelden,
verbunden mit Schnupfen,
Sehmin=
delanfällen und trägemStuhlgang.
Nach Gebrauch einer Pregalin-
Kur geht es mir viel besser und
kann ich meine Arbelten wieder
wie in früheren Jahren verriehten.
loh gage Ihnen nochmalg meinen
herzlichsten Dank.
Name —
Stand —
Ort—
Straße.
Seite 6
Dienstag, den 6. Oktober 1931
Nummer 277
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
Warum einen an ſich guten Film unberechtigt „Gefahren
der Bxautzeit” nennen, mit dem Untertitel „moderner
Sit=
tenfilm”, und dem weiteren „Die Geſchichte einer Leidenſchaft‟?
Selbſt wenn dadurch auf gewiſſe Beſucherſchichten eine beſondere
Anziehungskraft ausgeübt wird, ſchädigt die Enttäuſchung
nach=
her um ſo mehr. Dieſer ſtumme Film iſt ein Film ausgezeichneter
Bilder, beſonders guter, plaſtiſcher Großaufnahmen und iſt eine
nicht unintereſſante Angelegenheit mit einem pikanten Einſchlag.
Damit eine recht nette Unterhaltung, die aber mit dem Thema
„Gefahren der Brautzeit” nicht das Geringſte zu tun hat. Beſten
Falles der letzte der 6 Akte, in dem Marlene Dietrich in Aktion
tritt. Aber auch in dieſem leiden die Gefahren einer
Braut=
zeit durchaus ohne Begründung. Daß ein an Erfolge bei Frauen
gewohnter Jüngling dem weiblichen Teil eines Einbrechertrios in
die Hände fällt, hat ebenſo wenig mit dieſen Gefahren zu tun,
als die Tatſache, daß einem zufälligen Zuſammenſein in einem
Dorfgaſthaus die einem ungeliebten Mann verlobte Braut der
Leidenſchaft erliegt und den ſonſt unterhaltenden Film in ſeinem
Schlußakt zu einem Drama ſtempelt. — Sehr luſtig iſt der
harm=
loſe, aber ſowohl in der Handlung wie in den Bildern, die auch
eine Reihe guter Tierdreſſuren bringen, der zweite Stummfilm
„Das Mädel vom Zirkus‟. Ein amerikaniſcher
Komik=
film, der ausnahmsweiſe, nicht in Blödſinn verflacht, ſondern
wirklich gut iſt.
Im Union=Theater beginnen heute die Vorführungen des
großen Tonfilms aus dem Leben des weltberühmten Artiſten
Grock, in welchem außer Grock Liane Haid, Betty Bird, Harry
Hardt und viele andere Prominente” mitwirken. Die Regie
führte Carl Boeſe. Der Film zeigt u a. die große Varieté=
Num=
mer Grocks. Dazu ein reichhaltiges Ton=Beiprogramm, darunter
Fox tönende Wochenſchau. Jugendliche haben Zutritt.
Im Helia=Theater läuft noch bis auf weiteres der Tonfilm=
Schwank „Mein Herz ſehnt ſich nach Liebe‟. (Der Hellſeher) mit
Max Adalbert. Marianne Winkelſtern, Joh. Riemann, Trude
Ber=
liner, Ernſt Verebes. Paul Hörbiger u. a. Dazu das tönende
Beiprogramm.
Hausfrauenbund. Wir geben auch noch einmal bekannt, daß
heute abend 8 Uhr im Bürgerhof (Eliſabethenſtraße 2) in
Gemein=
ſchaft mit dem Städt. Gaswerk und dem ländl. Hausfrauenverein
ein praktiſcher Geflügelverwertungskurſus ſtattfindet, wobei auf
7 Arten reichlich Geflügel mit dazu paſſenden Beigaben wie
Kar=
toffeln. Gemüſe. Salate und Obſt zubereitet und zu Koſtproben
verteilt werden. Erläuterungen und Rezeptabgabe. Karten zu
dieſer Veranſtaltung ſind im Ausſtellungsraum des Gaswerks
(Eliſabethenſtraße 25½) erhältlich. Gleichzeitig die Mitteilung,
daß der Beſuch der Ausſtellung des Hausfrauenbundes in
Frank=
furt a. M.: „Im Reiche der Hausfrau, auf Samstag
1.33 Uhr verſchoben wurde, weil Donnerstag, den 8. Oktober,
mittags 4 Uhr, im Bürgerhof (Eliſabethenſtraße 2) ebenfalls im
Rahmen der deutſchen Woche ein praktiſcher Vortrag ſtattfindet
über: „Fiſchverwertung von der deutſchen Hochſeefiſcherei”, mit
Koſtproben und Preisverteilung einiger Brat= und Backergebniſſe.
Näheres hierüber wird noch bekannt gegeben.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein. Die
Mit=
glieder werden auf die heute abend 8.30 Uhr im Vereinshaus
(Stiftſtr. 51) ſtattfindende Monatsverſammlung
aufmerk=
ſam gemacht. Die Wichtigkeit der Tagesordnung erfordert
voll=
zähliges Erſcheinen.
— Lehrgang für Bibel= und Jugendarbeit vom 1 —15. Oktober
1931. Auch in dieſem Herbſte ladet das Evang.=Kirchl.
Landes=
jugendamt für Heſſen wieder zu einem Kurſus in der Otto=Berndt=
Halle zu Darmſtadt ein. Wiederum iſt Paſtor Engelke vom Rauhen
Haus in Hamburg als Referent für die Bibelarbeit
gewon=
nen worden. Seine Vortragsreihe behandelt die
Gegenwartsbe=
deutung der Propheten. Die grundſätzliche Beſinnung auf
wich=
tigſte Fragen der Jugendarbeit in der Gegenwart bringen
Vor=
träge über die evangeliſche Verkündigung an die Jugend, und
zwar an die unkirchliche, die Arbeiter= und die völkiſche Jugend.
So ſprechen Männer, die im Kampf um die Kirche in vorderſter
Front ſtehen, ein Pfarrer in einer ausgeſprochenen
Arbeiterge=
meinde, ein Jugendpfarrer und ein Volksmiſſionar. Fragen
jugendlichen Seelenlebens Bedeutung der Freizeit
und der Religion im Leben des Jugendlichen behandeln anerkannte
Männer der Wiſſenſchaft und der Praxis zugleich. Schließlich ſei
noch der Jugendabend erwähnt, den die evangeliſchen Glieder des
Heſſiſchen Singkreiſes und des Deutſchen Jungvolks geben, ſowie
die Abſchlußfeier in der Schloßkapelle zu Kranichſtein. Nähere
Auskunft erteilt bereitwilligſt das Evangeliſche Landesjugendamt
für Heſſen, Darmſtadt, Neckarſtraße 141.
— Neue Kurſe in der deutſchen Einheitskurzſchrift beginnen
heute abend 8 Uhr in der Ballonſchule, dem Unterrichtshaus des
Gabelsbergerſchen Stenographenvereins von 1861. Auf die
An=
zeige in der Sonntag=Nummer wird verwieſen.
Eine Ausſtellung „Vom Schnitt bis zum fertigen Stück”
ver=
anſtaltet im Haus Alter. Ecke Eliſabethen= und Zimmerſtraße,
Frau Marg. Becker. Inhaberin der Zuſchneide=Fachſchule und
Damenſchneiderei gleichen Namens, im Rahmen der Werbewoche
in Darmſtadt. Die an ſich nicht ſehr umfangreiche Schau beweiſt
in ihren gediegenen Einzelheiten, daß heimiſches Schneidergewerbe
Erſtklaſſiges zu leiſten vermag und mit gleichen Firmen größter
Städte konkurrieren kann. Wenn auch ein perſönlicher Beſuch,
namentlich der Damen, erſt den richtigen Einblick in die Arbeiten
der ausſtellenden Firma vermittelt, ſei hier doch kurz auf einige
Einzelheiten hingewieſen. Die vielen Zuſchneide=Muſter, in
exak=
ter, peinlicher Arbeit ausgeführt, beweiſen, daß ſchon in der
Grundform der Maßarbeit, dem Anfertigen von
Zuſchneide=
muſtern, Wert auf Genauigkeit gelegt wird. Die nächſte Stufe
eines entſtehenden Damenkleides, das Neſſelmodell. iſt in
mehr=
fachen Variationen ausgeſtellt. Einzelne kleine Modellchen in
halber Originalgröße zeigen in ihren Einzelheiten die Erfolge,
die die Firma durch ihren gediegenen und fachmänniſchen
Zu=
ſchneide=Unterricht erzielt hat. Im übrigen fallen unter den
fer=
tigen Modellen die nach Maß in eigener Werkſtätte hergeſtellten
Mäntel, Straßen= und Geſellſchaftskleider auf; intereſſant und
gerade heute von Wert ſind die ſauberen und „auf neu”
umgear=
beiteten Kleidungsſtücke, die gezeigt werden. Weiter befinden ſich
in der Schau 3 Geſellenſtücke, die von Junggeſellinnen angefertigt
ſind, die in der Firma ausgebildet wurden. Der Beſuch der Schau,
der noch bis Ende der Woche (Samstag) bei freiem Eintritt
mög=
lich iſt, wird ſich intereſſierten Damen ſehr emnfehlen. Folgende
Firmen haben ſich mit an der Ausſtellung beteiligt: Frl. Hühner,
Hüte: Epting, Pelze; Ehrhardt, Teppiche; Olitzſch, Vaſen; Klenk,
Möbel.
Aufhebung eines Polizeiverbots. Wie wir von zuſtändiger
Stelle erfahren, iſt dem Schaubudenbeſitzer auf der Darmſtädter
Herbſtmeſſe, der unter anderem einen ſogenannten Viehmenſchen
und einen Menſchen, der ſich in einen Starrzuſtand verſetzt zeigt,
wieder geſtattet worden, ſein Programm mit weſentlichen
Ab=
anderungen weiter vorzuführen
Lokale Veranſtalkungen.
— Liederabend. Das beſtbekannte „Doppelquartett
Rhein=
gold‟. Darmſtadt veranſtaltet am 11. Oktober, nachm. 3 Uhr. im
Mathildenhöhſaal. Dieburger Straße 26, aus Anlaß des 25jährigen
Dirigentenjubiläums des Herrn W. Herbert=Darmſtadt einen
Liedertag. (Siehe Anzeige.)
— Ueber Nacht geſund? Wie aus dem Anzeigenteil
erſichtlich, findet am 8. Oktober 1931 im Saale Reſtaurant „
Für=
ſtenſaal”=Kaiſerſaal ein öffentlicher Aufklärungsvortrag mit
obigem Thema ſtatt. Der Redner, Hermann von Weſtfalen, zeigt
die Schattenſeiten der heutigen Genußſucht und Leidenſchaften.
Eintritt frei. (Vgl. Anzeige.)
Aus den Parkeien.
Deutſch=nationale Frauengruppe. Noch einmal
werden unſere Mitglieder auf unſere Zuſammenkunft morgen
Mittwoch nachmittag 4 Uhr auf dem Heiligen
Kreuz (hinterer Saal) erinnert und dringend erſucht,
voll=
zählig zu erſcheinen. Wir haben wichtige Mitteilungen zu hören.
Was tut uns not” „Das Vaterland und wir”; hierüber werden
Frau Dr Reinhart und Freiherr von Stilling
ſprechen. Gäſte willkommen, auch Herren und Mitglieder unſerer
Ortsgruppe.
Aus Heſſen.
30jähriges Beſtehen
des Obſt= und Garkenbauvereins Eberſtadk.
Eßt deutſches Obſt! — Kauft deutſche Waren!
F. Anläßlich ſeines 30jährigen Beſtehens
veranſtal=
tete der hieſige Obſt= und Gartenbau=Verein am letzten
Samstag im Saale „Zum Bergſträßer Hof” eine Feier, die durch
ihren außerordentlich ſtarken Beſuch Zeugnis davon ablegte, daß
der Verein im örtlichen Vereinsleben eine geachtete Stellung
ein=
nimmt. Der Vorſitzende des Vereins, Lehrer Pörtner, wies
in ſeiner Begrüßungsanſprache auf dieſe Tatſache hin und gab
ſeiner Freude darüber Ausdruck. Aus der Vereinsgeſchichte iſt
bemerkenswert, daß der Verein am 13. Januar 1901 gegründet
wurde. 14 Gründer ſind heute noch am Leben, zwei davon
ge=
hören 25 Jahre lang dem Vorſtande an. 1904 betrug die
Mit=
gliederzahl bereits 100. 56 Mitglieder gehören dem Verein 25
Jahre oder länger an. Das hiervon an Lebensalter älteſte
Mit=
glied iſt der Seilermeiſter Georg Neuſel, der 81 Jahre alt iſt.
Der Redner ging ſodann auf die Tätigkeit des Vereins während
der 30 Jahre ſeines Beſtehens ein, die man — ſo meint Redner
— am beſten ermeſſen könne, wenn man durch die heimiſchen
Fluren wandere und ſich die zahlreichen Obſtanlagen anſehe, die
ihr Daſein in der Hauvtſache dem Wirken des Obſt= und
Garten=
bauvereins zu verdanken hätten. Der Verein habe ſich aber .——
ſo führte Redner weiter aus — nicht allein mit der Anlegung von
Obſtbaumgrundſtücken begnügt, ſondern auch aufklärend und
be=
fruchtend auf ſeine Mitglieder gewirkt. Der gemeinſame
Obſt=
baumbezug, die Pflege und hauptſächlich das Beſchneiden der
Obſt=
bäume ihre Düngung, die Bekämpfung der Obſtſchädlinge u. a. m.
ſeien Gebiete, auf denen er ſich ſtets erfolgreich betätigt habe.
Da=
neben habe er dem Gemüſebau und der Blumenzucht ſeine volle
Aufmerkſamkeit geſchenkt. Redner wünſchte dem Verein, daß auch
ſeine fernere Arbeit der Gemeinde Eberſtadt zum Nutzen gereichen
möge. — Der Vorſitzende des Landesverbandes der Obſt= und
Gartenbauvereine Heſſens, Gewerbelehrer i. R. Blohm=
Darm=
ſtadt, beglückwünſchte den Verein Eberſtadt zu ſeinem Jubiläum.
Redner wies darauf hin, daß heute die Frage des Obſtabſatzes
die Frage des Obſtanbaues, die vor 30 Jahren aktuell
ge=
weſen wäre, zurückgedrängt habe. Hier müſſe heute die Forderung
erhoben werden: „Eßt deutſches Obſt! Eßt deutſches
Gemüſe!” Inlandobſt und Inlandgemüſe ſeien in Qualität
weit beſſer als Auslandsohſt und Auslandsgemüſe. Es ſei eine
dringende vaterländiſche Pflicht aller Deutſchen, kein Geld, für
Auslandsobſt und Auslandsgemüſe auszugeben. Nur wenn man
dieſer Pflicht genüge helfe man, die Zahl unſerer Erwerbsloſen
vermindern. Im Sinne dieſer Erkenntnis weiter zu arbeiten,
ſei das Ziel des Landesverbandes und die Aufgabe aller Obſt=
und Gartenbauvereine. Dem Verein Eberſtadt wünſchte der
Redner, daß er weiter ſo rührig fortbeſtehen und gedeihen möge.
Regierungsrat Schäfer ſprach dem Verein die herzlichſten
Glückwünſche namens des Kreisverbandes, deſſen Vorſitzender er
iſt. aus, daran erinnernd, wie ſich ſo manches auf dem
Tätigkeits=
gebiet der Obſt= und Gartenbauvereine gegen früher geändert
habe. Dem Vorſitzenden Pörtner und den übrigen
Vorſtands=
mitgliedern zollte er für die erfolgreiche Führung der
Vereins=
geſchäfte Dank und Anerkennung. Redner überreichte dem
Vor=
ſtand eine dem Verein für die während dreier Jahrzehnte
ge=
leiſtete Arbeit vom Kreisverband geſtiftete, künſtleriſch
ausgefer=
tigte Ehrenurkunde und wünſchte dem Juhelverein weiteres
Ge=
deihen zu Nutz und Frommen des einheimiſchen Ohſt= und
Garten=
baues. — Für die Gemeinde Eberſtadt ſprach Bürgermeiſter Dr.
Uecker dem Verein die herzlichſten Glückwünſche zu ſeiner Feier
aus. — Es ſprach ſodann noch Landtagsabgeordneter Glaſer=
Nordheim, der dem Verein die Glückwünſche der
Landwirtſchafts=
kammer ausſprach und ihm namens der Kammer eine ebenfalls
künſtleriſch ausgeführte Ehrenurkunde überbrachte. Herrn Lehrer
Pörtner, der 10 Jahre lang die Vereinsgeſchäfte als
Vorſitzen=
der leitet, und den Mitgliedern Ludwig Dächert 5. und Georg
Büttel 2, die dem Vorſtande ſeit 25 Jahren angehören,
über=
reichte der Abgeordnete im Auftrage der Landwirtſchaftskammer
für treue geleiſtete Arbeit mährend dieſer Zeit ebenfalls
Ehren=
urkunden. — Grüße und Glückwünſche überbrachte ferner
Kreis=
obſthautechniker Behne=Darmſtadt im Auftrage des
Landwirt=
ſchaftskammerausſchuſſes und Bürgermeiſtereiſekretärs
Steuer=
nagel namens des mit dem Eberſtädter Verein befreundeten
Nachharvereins Nieder=Ramſtadt.
Im Verlaufe des Abends wurden dann 56 Mitglieder für
25jährige oder längere Vereinszugehörigkeit durch Ueberreichung
von Divlomen und Ehrennadeln ausgezeichnet. Rektor i. R.
Vogel dankte namens der Jubilare und verſprach, daß dieſe
dem Verein auch fernerhin die Treue halten würden.
Der einheimiſche Baritoniſt Rudolf Fey erfreute das
Publi=
kum im weiteren Verlaufe der Feier durch den Vortrag einer
Anzahl netter Lieder, wofür ihm lebhafter Beifall gezollt wurde.
Die Veranſtaltung war im übrigen in einen der Feier
angevaß=
ten muſikaliſchen Rahmen gekleidet und nahm einen ſo ſchönen
Verlauf, daß man an ſie noch lange zurückdenken wird. Eine
Tomhola mit 350 Gewinnen, meiſt praktiſche Hausgeräte, ſämtlich
von Vereinsmitgliedern geſtiftet, trug zur Unterhaltung bei. —
Polizei=Oberleutnant Krauth hatte ſich auch bei dieſem Feſt
wieder für eine reibungsloſe Durchführung des Programms und
der Verloſung eingeſetzt Für die damit verbunden geweſene
Arbeit gebührt ihm der Dank des Vereins. Nachdem das
eigent=
liche Programm der Feier beendet war, leitete die Kavelle zum
Tanz über, der die Gäſte noch einige Stunden in gemütlicher Weiſe
zuſammenhielt.
Die Segelflieger auf der Roßdörfer Waſſerkuppe.
Der vergangene Sonntag ſah bei prächtigem Herbſtwetter auf
der Roßdörfer Waſſerkuppe — im Volksmund Ahbärg genannt —
den üblichen Schulungsbetrieb. Mit 2 Segelflugzeugen — Typ
Prüfling und Zögling — ſchulten der Flugverband der
Werktäti=
gen „Sturmvogel” und der Polizei=Motorſportclub Darmſtadt
unter Leitung ihres verdienten Fluglehrers, Herrn Dipl.=Ing.
Gaule. Mit welchem Eifer geſchult wurde, beweiſt die Tatſache,
daß 56 Starts erzielt wurden; das Sprichwort. Einer für alle,
alle für Einen” wurde hier in die Praxis umgeſetzt. Trotz der
Roßdörfer „Nachkerb” waren zahlreiche Zuſchauer erſchienen, die
neben einigen „Korkziehern” und „Petroleumbohrverſuchen” ſehr
gute Flugleiſtungen zu ſehen bekamen. Obwohl gegen Nachmittag
der Weſtwind ſtark abflaute, gelang es Herrn Süterlin aus
Mannheim und den Herren Diefenbach und Engel aus Griesheim.
ihre A=Prüfung abzulegen. Auch die Segelmodelle, insbeſondere
die Modelle der Herren Burkhardt und Wiegand, warteten mit
glänzenden Flugzeiten von über 3 Minuten Dauer auf. Bei
Ein=
tritt der Dunkelheit ging es mit Hals= und Beinbruch wieder dem
Geſtade des großen Woogs entgegen.
Tageskalender für Dienstag, den 6. Oktober 1931.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 19.30 Uhr: „Die
Ratten”. — Kleines Haus, 20 Uhr: „Martha”, —
Kon=
zerte: Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant am
Böllenfalltor, Herrngartenkaffee —
Kinovorſtellun=
gen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Eberſtadt, 5. Okt. Geburtstagsfeier der
Fünf=
zigjährigen. Bei der von den Fünfzigjährigen veranſtalteten
gemeinſamen Geburtstagsfeier gab Kamerad Daniel Leining
in einer herzlich gehaltenen Begrüßungsanſprache ſeiner Freude
Ausdruck, daß der Einladung des Ausſchuſſes eine ſo ſtattliche
Zahl ehemaliger Schulkameraden und Schulkameradinnen, wie wir
ſie hier verſammelt ſahen, gefolgt war. Er erinnerte dabei an die
Jugend= und Schulzeit und an die Jahre, die den Zeitraum bis
zur Wiederſehensfeier ausgefüllt haben, und die für jeden
Ein=
zelnen von wechſelnder Bedeutung geweſen ſeien. Zum Andenken
an die nicht mehr unter den Lebenden weilenden Kameraden und
Kameradinnen, denen man bereits am vergangenen Sonntag
durch Niederlegung eines Kranzes am Gefallenendenkmal in
ehrender Weiſe gedacht hatte, erhoben ſich die Anweſenden auf
ſeine Aufforderung zu einem ſtillen Gedenken. Pfarrer
Weiß=
gerber wies in ſeiner Feſtanſprache zunächſt noch einmal auf
das Ernſte hin, wovon er am letzten Sonntag anläßlich des
ge=
meinſamen Kirchgangs zu den Fünfzigjährigen geſprochen hatte,
nämlich über die Grenzſcheide zwiſchen Aufſtieg und Niedergang
im menſchlichen Leben, und wobei derer gedacht wurde, die ihren
50. Geburtstag nicht erlebten. Nachdem Fräulein Meyer einen
ſchönen Geburtstagsprolog vorgetragen hatte, ging es zu dem
geſelligen Teil des Abends über.
Eberſtadt. 5. Okt. Ev. Frauenverein. Bei ſchönſtem
Herbſtwetter unternahm der ev. Frauenverein am letzten Sonntag
nachmittag in Omnibuſſen einen Ausflug nach Zwingenberg. Im
ganzen beteiligten ſich daran 84 Frauen. Man beſichtigte nach
einem Rundgang durch das an Sehenswürdigkeiten reiche
Städt=
chen die Jugendherberge dortſelbſt. Im Erholungsheim „
Orbis=
höhe” wurde der Nachmittagskaffee eingenommen. Nach einer
ſo=
dann von Pfarrer Weißgerber in der evangeliſchen Kirche
zu Zwingenberg abgehaltenen Andacht erfolgte gegen 7 Uhr die
Heimfahrt.
* haupkausſchußſikung
des Deutſchen Sängerbundes in Mainz.
Mainz, 5. Oktober.
Bekanntlich ſollte hier am 3. Oktober der außerordentliche Bundeste
des Deutſchen Sängerbundes ſtattfinden. Aus verſchiedenen
Gründ=
wurde der Bundestag um einige Zeit verſchoben und nur der Geſan,
Hauptausſchuß des Deutſchen Sängerbundes zu einer 2tägigen Sitzur
in den kleinen Saal des Hotels „Mainzer Hof” einberufen. Am San
tag vormittag wurde die Tagung, die von Vertretern aus ganz Deutſo
land und Oeſterreich beſchickt war, durch den Vorſitzenden, Geheimr
Dr. Hammerſchmitt=München eröffnet, der die Gäſte und A= herzlich begrüßte. Er bemerkte, daß ſich der Geſam
Ausſchuß in erſter Linie mit den Satzungen und den allgemeinen Frag
des Bundes zu befaſſen habe. — Miniſterialrat Dr. Siegert=
Dar=
ſtadt, Mitglied des Geſamtausſchuſſes und Vorſitzender des Heſſiſche
Sängerbundes, begrüßte die Anweſenden im Heſſenlande mit freudi
Genugtuung. Er gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß trotz d.
Verlegung des Deutſchen Bundes=Sängertages wenigſtens der Geſan
Ausſchuß in Mainz zuſammenkomme.
Oberbürgermeiſter Dr. Ehrhard ergriff das Wort zu einer k.
zen Begrüßung der Gäſte, wobei er auf die ruhmreiche Geſchichte b
Stadt Mainz und ihre hiſtoriſche Bedeutung für das deutſche Volkste
hinwies. Er begrüßte es ganz beſonders, daß es trotz aller Nöte, 5)0
über das deutſche Volk gekommen ſind, noch Idealiſten in ſeinen Reih
gäbe, die alles daranſetzten, um ein deutſches Kulturgut, die Pflege
de=
ſcher Lieder, zu erhalten und zu ſtärken. —
Sodann begannen die Verhandlungen, die in der Hauptſache inte
ner Natur waren. Bezüglich des im nächſten Jahre feſtgeſetzten elfte
Deutſchen Sängerbundesfeſtes in Frankfurt a. M, wurde beſchloſſelfautei
unter allen Umſtänden das Feſt ſtattfinden zu laſſen, ſelbſt daraufhi) uung
daß ſich mit Rückſicht auf die Notzeit bedeutend weniger Sänger, wie
aluung=
dem letzten Sängerbundesfeſt in Wien, einfinden würden. — Am Son, niſſen,
tagvormittag wurde in mehrſtündiger Beratung der Satzungs=Entwu/ und der
vom Ausſchuß einer ausführlichen Durchberatung unterzogen. — 2in
urſprünglich für den 3. und 4. Oktober angeſetzte Deutſche Bundesſänge/ B
tag in Mainz findet nunmehr Ende März 1932 in Mainz ſtatt. Zu didei
ſem Zeitpunkt werden ſich demnach die Vertreter der geſamten deutſch
Sängerwelt hier verſammeln. — Ein wichtiger Beſchluß, der die we
deutſche Sängerſchaft intereſſiert, iſt die endgültige Regelung der Rhe;
Nahefrage. Der Geſamtausſchuß lehnte den Antrag des Saar=Säng=/ 12/8m
bundes, die Gaue Rhein, Nahe und Moſel dem Saar=Sängerbund a)
zugliedern, ab und beſtimmte, daß die geſamten Gaue beim Rheiniſck
Sängerbund zu verbleiben haben. — Am Schluſſe der Tagung dan
Geheimrat Dr. Hammerſchmitt dem Vorſitzenden des Heſſiſchen Säng
bundes ſowie der Sängerſchaft des Bundes für die muſtergültigen Vr
bereitungen zum Empfang des Ausſchuſſes in Mainz.
Dg. Arheilgen, 5. Okt. Ortsgewerbeverein un
Handwerkervereinigung. Der Verein hatte ſeine Mil
glieder und Freunde für Sonntag nachmittag zu einem Spazie)
gang eingeladen. Nachdem ſich etwa 80 Teilnehmer
eingefund=
hatten, ging es die Viehtrift hinauf nach dem in herbſtlich
Pracht prangenden Kranichſteiner Park. Ein kurzer Gang dur
den Wald führte die Teilnehmer zum Ziel: dem Kranichſtein
Jagdſchloß. Hier fand dann unter ſachkundiger Führung
ei=
eingehende Beſichtigung des Jagdſchloſſes ſtatt mit all ſeinen vſ.
len Jagdtrophäen, ſeinen Zimmerfluchten, den herrlichen Oe
gemälden der Maler Sonntag, den wunderbaren Zimmereinria
tungen und ſonſtigen altertümlichen Herrlichkeiten. Beſonder
Intereſſe fanden die umfangreiche Waffenſammlung, die koſtbar=
Schnitzarbeiten bei den Möbelſtücken und die prachtvollen
alte=
tümlichen Fahrzeuge. Der Führer fand ein dankbares Publikm
und die Teilnehmer waren mit dem Geſchauten voll zufriede=
Auf dem Heimweg wurde in Kranichſtein bei den Mitglieden
Jung und Nicklas Einkehr gehalten, wo man noch einige Stu
den bei geſelliger Unterhaltung zuſammenblieb. Der Spaziergan
war von ſchönſtem Wetter begünſtigt, ſo daß ſich auch zahlreic
ältere Mitglieder beteiligten. — Theaterabend. 1
Arbeiter=Geſangverein „Treue” veranſtaltete am Sonntag
„Löwen, einen Theaterabend, der einen guten Beſuch zu verzeia
nen hatte. Zur Aufführung gelangte das vieraktige Drama „D
Waffen nieder”, nach dem gleichnamigen Roman von Bertha vs
Suttner, für die Bühne bearbeitet von Hans Engler. Die
Ze=
denz des Stückes liegt ſchon im Titel. Es greift zurück auf de
Jahr 1859 und ſpielt in Wien, in einer Zeit, wo die Oeſterreiche
mit den Italienern in Fehde lagen und in einen Krieg verwicke
wurden. Eindrucksvoll von allen Mitwirkenden dargeſtellt, hinte.
ließ die Aufführung des Dramas bei den zahlreichen Zuſchaue:
einen nachhaltigen Eindruck. — Kindertreffen. Der Unte
60
tin
det
Ef.
ferbe
1D
bezirk der Kinderfreunde veranſtaltete hier am Sonntag in Ve//?
bindung mit der S. A.J. und der Arbeiterwohlfahrt ein Kinde
treffen. Schon morgens waren zahlreiche Kinder von den un
liegenden Orten und Städten eingetroffen, die ſich zu ein
Kaſperltheater=Aufführung im „Löwen” zuſammenfanden. A/
ſchließend vergnügte ſich die Jugend mit gemeinſamen Lieder
und Volkstänzen. Nach der Mittagspauſe bewegte ſich ein ſtat
licher Zug durch die Ortsſtraßen nach dem Löwenhofe, wo Fre
Pringsheim=Darmſtadt beherzigenswerte Worte an die Juger
richtete. Reichstagsabgeordneter Dr. Mierendorf, der auch 7
der Jugend ſprechen wollte, war am Erſcheinen verhindert un
überſandte herzliche Grüße. Den Nachmittag verbrachte dann di
Jugend im Schulhofe mit Tänzen, Jugendſpielen und Lieder
Rheinheſſen.
Aus Mainz.
* Zwei Schüler unter Waffengewalt und Erpreffung ausgerau!
Am Montag hatten ſich vor dem Erweiterten Bezirksſchöffengericht zm
ſchwere Jungen, die erheblich vorbeſtraften 22= und 23jährigen Gelege
heitsarbeiter und Kraftfahrer Jakob Adolf Ingeln aus Lanzweil
Saar) und Werner Klein aus Elberfeld wegen räuberiſcher Erpr
ſung unter Mordbedrohung, ſowie wegen räuberiſchen Erpreſſungsbeſ
ſuchs und ſchwerer Körperverletzung zu verantworten. Die Angeklagt
hatten in der Nacht vom 4. auf 5. Auguſt d. J. zwei Schüler aus Aache)
die ſich auf einer Radtour nach dem Bodenſee befanden, in Kempten c
Rhein unter der Hindenburgbrücke, wobei die beiden Schüler in eineſ
Zelt ſchliefen, unter Vorhalten einer Schreckſchußpiſtole und mit Ho
prügeln bewaffnet, überfallen, dieſelben ihrer Barſchaft und 1 Pa
Schuhe beraubt, wonach ſie flüchtig gingen. Als die beiden Schüler i)
Hab und Gut nicht gutwillig den Räubern ausliefern wollten, wurd)!
ſie mit Ermorden bedroht und wurden ihnen außerdem mit den Ho
prügeln Schläge verſetzt. Als einige Tage nach dieſer Tat Ingeln ei
erbeutetes Zehnmarkſtück aus Gold auf einer Binger Bank umzuwechſe
verſuchte, wurde er, ſowie ſein Komplize feſtgenommen. In der geſt
gen Verhandlung gaben die Angeklagten die Tat in vollem Umfan)”
zu. Sie wollen durch Arbeitsloſigkeit in Not geraten ſein. — 2
Staatsanwalt beantragte, die Angeklagten im Sinne der Anklage zu
6½ Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt zu verurteilen. D1
Gericht verurteilte die beiden Straßenräuber zu je 5½ Jahren Zu
haus, fünf Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. 2
Verurteilten nahmen die Strafe an und erklärten, dieſelbe als eine 9
rechte Sühne zu betrachten.
Geiz
md Män
4c. Worms, 5. Okt. Gemeiner Ueberfall. Nach Schluſ
einer nationalſozialiſtiſchen Verſammlung wurde der Kraftfahrel
der den Verſammlungsredner mit ſeinem Wagen abholen wollt).
von einer größeren Anzahl Kommuniſten überfallen und zu Bodc;
geſchlagen. Die Täter ergriffen im Schutze der Dunkelheit d
Flucht. Das ſofort herbeigerufene Ueberfallkommando ſtellte d
Tatumſtände feſt und veranlaßte die ſofortige Ueberführung
ſchwerverletzten Kraftfahrers in das Städtiſche Krankenhaus. D
Ermittelungen ſind eingeleitet. — Volksflugtag in Worm
Am 11. Oktober findet in Worms ein Volksflugtag ſtatt. D
Veranſtaltung dieſes Flugtages geſchieht nach dem
Geſichtspun=
der Zuſammenarbeit der einzelnen Flugeinheiten, um der Oeffen”
lichkeit zu zeigen, daß die Entwicklung des deutſchen Flugweſen
auf rein friedliche Ziele gerichtet iſt. Es werden fünf Maſchine
zur Verfügung ſtehen, die auch Geſchwaderflüge vorführen.
Flugtag wird arrangiert von den Gießener Sportfliegern in Ve
bindung mit dem Verein für Luftfahrt Worms. Es iſt dies fu
Worms ein ganz beſonderes Ereignis, denn es iſt dies die er)
derartige Veranſtaltung ſeit Abzug der Beſatzungstruppen. Vo
her durften auf beſetztem Gebiet keine fliegeriſchen Vorführung
unternommen werden, ebenſo war die Propaganda für das deutſch
Flugweſen verboten. Schon aus dieſem Anlaß ſieht man m
regem Intereſſe der Veranſtaltung entgegen, die auch ein Schri
ſeiw ſoll in der Arbeit, das deutſche Volk für das Gebiet zu i
tereſſieren, auf dem es Höchſtleiſtungen erzielt.
Ac. Dittelsheim. 5. Okt. Unfall. Ein Erntearbeiter, der
der Dreſchmaſchine beſchäftigt war, kam mit der Hand in das G
triebe. Es wurden ihm ſämtliche Finger der Hand abgequetſcht.
Nummer 277
Dienstag, den 6. Oktober 1931
Seite 7
Das Beſtreben, durch Unfallverhütungspropaganda
Un=
ſillen an Bahnübergängen vorzubeugen, wird nicht zu dem
ge=
pünſchten Erfolg führen, wenn nur unter dem Stichwort gewarnt
pird: „Schützt die Bahnübergänge beſſer! Die Warnung muß
ſielmehr an erſter Stelle auch unter dem Leitwort erfolgen:
Fahrt vorſichtig an allen Bahnübergängen!“,
ſenn ſonſt wird bei der Steigerung der Sicherheit am wenigſten
uf die Möglichkeiten hingewieſen, die am leichteſten zum Ziele
uhren.
Wir haben in Deutſchland allein auf den Haupt= und
Neben=
frecken der Reichsbahn rund 77 000 Bahnübergänge, von denen
1000, alſo etwa 55 Prozent, unbeſchrankte Uebergänge ſind. Der
fherſte Schutz gegen Unfalle wäre natürlich die Beſeitigung
drſchienengleichen Ueberwege und die ſchienenfreie Ausgeſtaltung
urch Ueber= und Unterführungen. Seitens der Reichsbahn iſt
Ger wiederholt ausgerechnet worden, daß dies einen
Koſtenauf=
tand von 7 Milliarden Reichsmark erfordert, alſo einen Betrag,
in weder die Reichsbahn noch das Deutſche Reich in den nächſten
Jahrzehnten aufbringen kann.
Wenn aber eine Beſeitigung der ſchienengleichen
Wegüber=
uinge nicht möglich iſt, dann muß für gefahrloſes Befahren
ge=
urgt werden, an welchen Maßnahmen ſich naturgemäß die Bahn=
gewirkt. Sie hat weiterhin einen einheitlichen weiß=roten
Schrankenanſtrich eingeführt, deſſen Zweckmäßigkeit von den
eingef
herbſti”,
Mitgl
Vegübergänge beſchrankt werden ſollen. Dieſe Forderung
i ſchon finanziell deswegen kaum zu erfüllen, weil neben den
eheblichen einmaligen Aufwendungen für das Aufſtellen der
(hranken und Wärterhäuschen, neben den nötigen
Wohnungs=
huuten für das Bedienungsperſonal nach überſchläglicher
Berech=
ung etwa 120 Millionen Reichsmark jährlich an
Bedie=
hungs= und Unterhaltungskoſten aufgebracht werden
nüſſen, ein Betrag, der der Reichsbahn nicht zur Verfügung ſteht
nd der außerdem im weſentlichen auch den Wegebaupflichtigen
uch dem Reichsbahngeſetz zur Laſt gelegt werden müßte. Die
keſchrankung der heute unbeſchrankten Wegübergänge würde auf
dr anderen Seite wahrſcheinlich aber auch nicht das zweckmäßigſte
Ehutzmittel ſein, denn die Unfallſtatiſtik zeigt, daß die
Schran=
n häufig von den Kraftwagen durchbrochen werden. Im
ühre 1930 z. B. wurden geſchloſſene Schranken der Reichsbahn
128mal beſchädigt, davon 1023mal von Kraftwagen. Bei 31 Fällen
urden die Kraftwagen vom Zuge erfaßt, bei 263 Fällen wurde
en Unfall nur durch beſondere Aufmerkſamkeit der
Bahnbedien=
ſten verhindert. In einigen europäiſchen Ländern (Italien,
hlland. Oeſterreich) hat man eine große Anzahl von
Wegſchran=
in — ſelbſt an mehrgleiſigen Schnellzugſtrecken — wieder
beſei=
tyt und iſt dabei dem Vorbild der Vereinigten Staaten von
(nerika gefolgt, wo man meiſt auf Schranken verzichtet und wo
un rund 250 000 Bahnübergängen nur rund 6000 mit
Schran=
in verſehen ſind. Auch die neue deutſche Eiſenbahnbau= und
Ftxiebsordnung vom Jahre 1928 trägt übrigens den
veränder=
in Verhältniſſen weiteſtgehend Rechnung, indem ſie an
Haupt=
ähnien den Erſatz der Schranken durch andere Vorrichtungen
gundſätzlich zuläßt.
Zur Minderung der Unfallgefahr bleibt daher nur übrig,
18 auf der einen Seite die Wegübergänge ſeitens der
Bahn=
waltungen gut kenntlich gemacht werden und daß
i der anderen Seite die Kraftwagenführer ſo
vor=
ſchtig wie nur möglich die Schranken auf den Wegübergängen
ſeu zen.
Hinſichtlich der beſſeren Kenntlichmachung der Wegübergänge
ht die Reichsbahn in den letzten Jahren — das muß man
aner=
hinen — außerordentlich große Anſtrengungen gemacht, denen ein
Efolg nicht verſagt geblieben iſt.
Die Reichsbahn hät auf die Einführung nach Form und
Atbe verbeſſerter Kraftfahrzeug=Warntafeln hin=
Kraftwagenführern allgemein anerkannt wird. Sie hat mit
er=
heblichen einmaligen und dauernden Ausgaben die
Schranken=
beleuchtung durch die Einführung von elektriſchen
Tief=
ſtrahlern verbeſſert. Sie hat ſchließlich den Erſatz der kleinen,
unmittelbar an den Wegübergangen ſtehenden, nur ſchwer
erkenn=
baren Warntafeln durch weiß=rot geſtrichene Warnkreuze
er=
ſtrebt. Obwohl eine Beteiligung der Wegebaupflichtigen an
die=
ſen Koſten auf Grund des Reichsbahngeſetzes verlangt werden
konnte, hat die Reichsbahn, um die Fortführung der Aufſtellung
nicht zu verzögern, trotz ihrer ſchlechten Finanzlage die 6 bis 8
Millionen Reichsmark betragenden Koſten freiwillig
übernom=
men. Die Reichsbahn macht ferner zurzeit in einer Reihe von
ſchienengleichen Uebergängen Verſuche mit Warnſignalen.
die vom Zuge ſelbſt bedient werden.
Die Bemühungen der Reichsbahn zeigen ſich deshalb auch
darin, daß im Jahre 1930 die Zahl der überfahrenen Kraftwagen
um 21 Prozent auf 129 abgenommen hat. Dies iſt um ſo
be=
merkenswerter, als die Zahl der Kraftfahrzeuge in Deutſchland
in der gleichen Zeit (1929 bis 1930) um 207 000, d. h. um 17
Pro=
zent zugenommen hat. Dies läßt den Schluß zu, daß die
Be=
mühungen der Reichsbahn um beſſere Ueberſicht an den
Ueber=
gängen und um deutliche Kenntlichmachung der Uebergänge und
Schranken nicht vergeblich geweſen ſind.
Alle dieſe Schutzmittel können jedoch nur dann ihren Zweck
erfüllen, wenn gleichzeitig der Kraftwagen an
Wegüber=
gängen vorſichtig fährt. Nach der amtlichen Unfallſtatiſtik
ſind aber von den Kraftwagenunfällen an Bahnübergängen 80
Prozent auf die Schuld der Kraftwagenführer und nur 20
Pro=
zent auf die Schuld von Bahnbedienſteten zurückzuführen. Alle
aufgeſtellten Signale, feſtſtehende oder Blinklichter, verfehlen
ihre Wirkung, wenn der Fahrer ſich dem Bahnübergang zu ſchnell
nähert und bei der Annäherung eines Zuges nicht mehr
recht=
zeitig bremſen kann. Da die meiſten Bahnübergänge
Ueberſichts=
verhältniſſe beſitzen, die wohl für den gewöhnlichen
Fuhrwerks=
verkehr, aber nicht für die mit großer Geſchwindigkeit ſich
bewegen=
den Kraftfahrzeuge ausreichen, kann die Forderung, daß ſich die
Kraftwagenführer nur mit ſtark verringerter Geſchwindigkeit
vor=
ſichtig, den Bahnübergängen nähern, nicht eindringlich genug
er=
hoben werden. Selbſt wenn die Geſchwindigkeit für das
Befah=
ren der Ueberwege auf 10 Stundenkilometer ermäßigt wird —
ein entſprechender Antrag des Reichstagsabgeordneten Dr.
Mittelmann iſt bis zur Neuregelung des Kraftverkehrsgeſetzes
zurückgeſtellt worden —, würde kein nennenswerter Zeitverluſt
entſtehen. Der Allgemeine Deutſche Automobil=
Club (ADAC.) hat in ſeiner Denkſchrift „Zur Sicherung des
Verkehrs auf den Bahnübergängen” ausgerechnet, daß man bei
Fahrten ungefähr alle 20 Kilometer mit einem Wegübergang
rechnen kann. Auf der Strecke Berlin—München müßten alſo
ungefähr 30 Bahnübergänge mit auf Vorſichtigkeit eingeſtellter
und verringerter Geſchwindigkeit befahren werden. Die 30mal
15 Sekunden oder insgeſamt 7½ Minuten, die der
Kraftwagen=
führer ſelhſt auf einem ſo großen Wegſtück nur opfert
wür=
den gegenüber den zahlreichen anderen Verkehrshinderniſſen in
den Städten und Dörfern gar keine Rolle ſpielen.
Die wirtſchaftliche und finanzielle Lage Deutſchlands hat ſich
für längere Zeit ſo ſchwierig geſtaltet, daß wir namentlich auch
auf dem Verkehrsgebiet nur ſolche Wege beſchreiten können, die
ohne große Inveſtitionen gangbar ſind und am billigſten zum
Ziele führen. Deshalb muß die von den Bahnverwaltungen
durch=
geführte beſſere Kenntlichmachung der Wegübergänge in erſter
Linie unterſtützt werden durch „noch vorſichtigeres
Be=
fahren der Wegübergänge durch die
Kraft=
wagenführer”
Jahreskagung des Landesverbandes heſſiſcher
Obſt= und Garkenbauvereine.
Gießen, 5. Okt. Unter der Leitung des Verbandsvorſitzenden
Exzellenz von Hahn=Darmſtadt hielt der Landesverband für Obſt=
und Gartenbauvereine in Heſſen geſtern hier ſeine Jahrestagung
ab, die aus allen Teilen Heſſens gut beſucht war. Nach einer
Würdigung der gleichzeitig mit der Tagung veranſtalteten großen
Obſt= und Gartenbauausſtellung erſtattete Exzellenz von Hahn den
Jahresbericht, womit er einen Rückblick auf die Arbeit des
Ver=
bandes in den verfloſſenen 25 Jahren gab und in dieſem
Zuſam=
menhang über eine fruchtbare Tätigkeit zur Förderung des
hei=
miſchen Obſtbaues berichten konnte. Weiter wies der Redner
dar=
auf hin, daß die Beſtrebungen auf Ermäßigung der
Reichsbahn=
frachten für Obſttransporte auch in dieſem Jahr erfolgreich
ge=
weſen ſeien. Nach der von dem Verbandsrechner Michel=
Darm=
ſtadt erſtatteten Jahresrechnung beliefen ſich im verfloſſenen
Ver=
bands=Geſchäftsjahr die Einnahmen auf 8213 Mk., die Ausgaben
auf 1785 Mk., ſo daß ein Ueberſchuß von 6428 Mk. verbleibt. Das
Verbandsvermögen beziffert ſich auf 9428 Mk. Dem Rechner wurde
Entlaſtung erteilt. Ein Antrag des Obſt= und Gartenbauvereins
Darmſtadt auf Ermäßigung der Verbandsbeiträge wurde vertagt.
Hierauf hielt Beckel=Kaſſel einen Vortrag über „Lehren und
Nutz=
anwendung aus dem Obſtabſatz der letzten Jahre‟ Zum Schluß
wurde einer Entſchließung zugeſtimmt, in der die Reichsregierung
aufgefordert wird, dem ſtändig ſteigenden Druck der Obſteinfuhr
aus dem Ausland wirkſam zu begegnen.
Im Rahmen der „Gießener Oktober=Werbetage” wurde in den
Räumen der Liebigshöhe die Obſt=, Gartenbau= und
Jagdausſtel=
lung in Anweſenheit der Spitzen der Behörden eröffnet. Die
Aus=
ſtellung bietet eine Ausleſe beſter heimiſcher Obſtſorten, die dem
ausländiſchen Obſt weit überlegen ſind. Neben dem Aufbau
obey=
heſſiſcher Sorten, unter denen die Bellerheimer die
hervorragend=
ſten ſind, hat der Gartenbauverein herbſtliche Flora zur Schau
ge=
ſtellt, die durch eine Gartenbaukunſtabteilung ergänzt wird. Die
Abteilung für Schädlingskunde und =bekämpfung, deren Ziel die
Bekämpfung der Pflanzenkrankheiten iſt, füllt einen ganzen Raum
aus. In Heſſen allein wird durch dieſe Krankheiten ein jährlicher
Schaden von 33 Millionen Goldmark verurſacht. — Einen
pracht=
vollen Anblick bietet die Jubiläums=Jagdausſtellung des Vereins
„Hubertus”, der eine Reihe wertvoller und ſeltener Jagdtrophäen
des In= und Auslandes ausgeſtellt hat. Reichhaltig iſt die
Lehr=
ſammlung. Der bekannte Jäger, Geheimrat Prof. Olt, hat in
einer Sonderausſtellung, die nur einmal auf der „Geſolei” zu ſehen
war und ſpäter der Oeffentlichkeit nicht mehr zugänglich gemacht
werden kann, die erfolgreiche Arbeit eines dreißigjährigen
zielbe=
wußten Studiums zur Bekämpfung von Wildkrankheiten zur
Be=
ſichtigung freigegeben, die einzig in ihrer Art iſt.
Büdingen, 5. Okt. Wie amtlich bereits bekanntgegeben wurde,
iſt Herrn Pfarrer Adam nunmehr die zweite Pfarrſtelle in
Bü=
dingen übertragen worden. Dieſes Ereignis verdient umſomehr
Be=
achtung, als der Genannte ſeiner ſeitherigen Gemeinde ein überaus
ge=
ſchätzter Seelſorger iſt und auch bereits das Vertrauen weiter Kreiſe der
hieſigen Bevölkerung erworben hat. Seine kürzlich erfolgte Wahl zum
Dekanſtellvertreter des Dekanats Büdingen beweiſt außerdem, daß er in
ſeinen Kollegenkreiſen ſich großer Wertſchätzung erfreut. Wir wünſchen
dem neuen Geiſtlichen ein geſegnetes Arbeiten in der hieſigen Gemeinde.
Der gleiche Wunſch gilt auch der neuen Pfarrfrau, die durch ihre
künſt=
leriſche Tätigkeit hier ſchon vielen Freude bereitet hat, und begrüßen
es, daß ihre bewährte Kraft nunmehr auch der Büdinger Kirchengemeinde
voll zur Verfügung ſtehen kann.
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Nummer 277
Dienskag, den 6. Oktober 1931
Seite 8
Das erſte Originalbild von den deutſchen Ozeanfliegern in New York.
Der deutſche Reichskriegerbund „Kyffhäuſer” feiert den Geburkskag
des Reichspräfidenken.
Blick auf die Feſtverſammlung im Berliner Sportpalaſt.
Vorn von links nach rechts: General v. Horn, der Präſident des Kyffhäuſerbundes, General=
leutnant a. D. v. Metzſch und General v. Hammerſtein, der Chef der Heeresleitung.
Der deutſche Reichskriegerbund „Kyffhäuſer” veranſtaltete anläßlich des 84. Geburtstages des
Reichspräſidenten v. Hindenburg, der dem Bund als Ehrenpräſident vorſteht, einen großen
vater=
ländiſchen Abend im Berliner Sportpalaſt.
„ ur
Von links nach rechts: Chefpilot Chriſtian Johannſen, der verwundete portugieſiſch=
Pilot Veiga und der deutſche Pilot Rody.
New York bereitete den deutſchen Ozeanfliegern, die nach ſiebentägigem hilfloſen Treiben an der
Küſte von Neufundland aufgefunden worden waren, einen überaus herzlichen Empfang.
Johann=
ſen und Rody konnten ſich auf der Fahrt nach New York bereits erholen, während der Portugieſg
Veiga an ſeinen erlittenen Verletzungen noch daniederliegt.
gärts,
iles
Ii Wirtſch
thurenz
träſtigere
ſchten zu
ſäleiſtung
Bilabriker
t ſein di
Mrg zun
ſaruck de
Heic and Ausland.
Selbſtbezichtigung in der Mordſache Moſer.
Dortmund. In Augsburg hat ſich am
Freitag abend ein Dortmunder der Polizei
ge=
ſtellt und ſich bezichtigt, den dreifachen Mord an
der Familie Moſer in Dortmund begangen zu
haben, deren Leichen am 22. September in ihrer
Wohnung gefunden worden waren. Er führte
Papiere bei ſich, die auf den Namen Hartmann
aus Eupen lauteten. Die Dortmunder Polizei
wurde ſofort verſtändigt. Bei ſeiner Vernehmung
am Samstag widerrief jedoch der angebliche
Mörder ſeine Bezichtigung.. Er gab an, ſich nach
einem Familienſtreit am 23. September aus
Dortmund entfernt zu haben. Der wahre Grund
ſcheint jedoch zu ſein, daß er eine kleine
Frei=
heitsſtrafe, zu der er verurteilt worden war,
nicht hat antreten wollen. Die Vernehmung
dauert an.
Naubüberfall auf einen Chauffeur in Nauen.
Berlin. Ein etwa 25jähriger Mann
mie=
tete vorgeſtern früh am Bahnhof in Nauen eine
Kraftdroſchke. Nachdem die Fahrt über
Wuſter=
mark—Folkenſee gegangen war, ließ der
Fahr=
gaſt die Droſchke im Walde halten, zog plötzlich
einen Dolch und einen Revolver und forderte
den Chauffeur auf, das Geld herauszugeben.
Die=
ſer übergab dem Räuber zehn Mark. Der
Unbe=
kannte verſuchte dann noch, den Radreifen zu
zer=
ſchneiden und verſchwand hierauf im Walde. Die
Polizei nahm ſofort die Verfolgung auf, doch
konnte der Täter noch nicht ergriffen werden.
Segelflugzeug abgeſtürzt.
Berlin. Nach einer Meldung des „
Mon=
tag” aus Marienburg ereignete ſich auf dem
Segelfluggelände in Willenberg am Sonntag
nachmittag ein ſchwerer Flugzeugabſturz. Der
Zahntechniker Teſch aus Marienburg war mit
dem Flugzeugführer Radtke aus Neumark auf
ſeinem doppelſitzigen Segelflugzeug „Johann
Wiebe” zu einem Uebungsflug aufgeſtiegen.
Durch eine Böe wurde das Flugzeug gegen den
Nogathang gedrückt und ging völlig in Trümmer.
Teſch wurde beſinnungslos aus den Trümmern
hervorgezogen und mit ſchweren
Rückgratver=
letzungen und Armbrüchen in das Marienburger
Diakoniſſenkrankenhaus eingeliefert. Radtke
er=
litt nur Fleiſchwunden.
Abſturz zweier rumäniſcher Flieger
in Frankreich.
Paris. Die beiden rumäniſchen Flieger
Ruſelski und Leonhard, die am Sonntag früh
auf dem Flugplatz Le Bourget um den Bibesku=
Pokal ſtarteten, mußten kurz darauf umkehren.
Bei der Landung ſtürzte das Flugzeug infolge
Geſchwindigkeitsverluſtes aus einer Höhe von
etwa 30 Metern ab. Während das Flugzeug
voll=
kommen in Trümmer ging, erlitten die beiden
Flieger mehr oder weniger ſchwere Verletzungen
und mußten ins Lazarett überführt werden.
Die Landung von Pangborn und Herndon.
New York. Die beiden Tokio=Flieger
Pangborn und Herndon, die in Wenarchee im
Staate Waſhington landeten, haben den erſten
Nonſtopflug über den Pazifiſchen Ozean in 41
Stunden durchgeführt. Die Flugſtrecke beträgt
rund 8400 Kilometer. Kurz nach dem Aufſtieg in
Samuſhiro in Japan hatten die Flieger die
Landungsvorrichtung des Flugzeuges
abgewor=
fen, um das Gewicht zu vermindern. Sie mußten
daher geſtern die Landung ohne Räder
vor=
nehmen. Um eine Exploſion zu vermeiden, hatten
ſie zuvor den Reſt ihres Gaſolins abgeworfen.
Das Flugzeug überſchlug ſich beinahe beim
Auf=
ſetzen auf den Boden, drehte ſich dann nach links
über und kam ſchließlich in einer rieſigen
Staub=
wolke zum Stehen. Die Flieger blieben dabei
unverletzt.
Auch eine Folge der Prohibition.
New York. Die Zahl der amerikaniſchen
Frauen, die dem Alkoholismus verfallen ſind, iſt
in der letzten Zeit ſo erſchreckend geſtiegen, daß
die Trinker=Heilanſtalt in Dwight (Illinois) die
Aufnahme von weiblichen Patienten vorläufig
geſperrt hat.
Der erſte Probeflug des amerikaniſchen Lufkrieſen „Akron”.
Die „Akron” kreuzt über ihrem Flugplatz in Akron (Ohio).
Unten links: Flugkapitän Roſendahl, der Kommandant des neuen Luftſchiffs.
Die „Akron”, das gigantiſche neue amerikaniſche Rieſenluftſchiff, das den „Graf Zeppelin”
hinſicht=
ich des Rauminhalts um das Zweieinhalbfache übertrifft, hat ſeine erſten Probeflüge
durch=
geführt. Trotz ſeiner Größe iſt das Luftſchiff außerordentlich manövrierfähig und erreicht mit
Leichtigkeit die Geſchwindigkeiten, die bei ſeiner Konſtruktion vorberechnet worden waren.
Die griechiſchen und bulgariſchen Sportler halten ihren Einzug in das Schwimmſtadion von Sofia.
Die Balkaniade, das große Sportfeſt der Balkanſtaaten, hat begonnen. Im Stadion von Sofia
treffen ſich die bulgariſchen, griechiſchen, rumäniſchen, ſüdſlawiſchen und albaniſchen Sportler, um
in zahlreichen Wettbewerben ihr Können zu zeigen.
Erdbeben in der Südſee.
Sydney. Im hieſigen Obſervatorium wurde
ein langanhaltendes Erdbeben verzeichnet, das
am Sonntag von 5,18 Uhr bis 11,30 Uhr örtlicher
Zeit dauerte. Der Herd dürfte ſich in der Gegend
der Salomoninſeln befinden.
Eiſenbahnunglück in Rolkenbach.
13 Verletzte.
Erfurt. Wie die Reichsbahndirektion ErzA/fnd he
furt mitteilt, ſtieß am Sonntag nachmittag auf= Schwi
Bahnhof Rottenbach im Landkreiſe Rudolſtadt=
(Thüringer Wald) der Leerwagenzug eines ſchen.
Kleinperſonenzuges auf den zurückdrückenden be= ſthiſt nu.
ſetzten Perſonenzug auf. Dadurch lief der ſtuten (in
Leerwagenzug in eine verkehrte Weiche und ſtieß ///Brenna
mit der Lokomotive des Kleinperſonenzuges zu= m gere
ſammen. Bei dem Zuſammenprall wurden drei= 9 mit ſei
zehn Perſonen verletzt, von denen ſieben durch Mllabriken
den Bahnarzt behandelt wurden, während die Mme
übrigen die Reiſe fortſetzen konnten. Der Be= ſider Cha
triebsmittelſchaden iſt unerheblich. Die Urſache ſwpäiſche
des Unfalls iſt auf das Zurückfahren des Per= urg. D
ſonenzuges zurückzuführen, das ohne Ausfahrt ſgemäßer
geſchah.
m=Auto
ezwir
t
(niche Fa
it unprt
berreräder
Benzinexploſion beim Kleiderreinigen.
Dresden. Am Samstag ereignete ſich in— üg wirke
Dresden eine Benzinexploſion. Beim Waſchen mit Im Kard
Benzin hatten ſich Benzindämpfe entwickelt, die ſ. Bei den
ſich an der Glut des Ofens entzündeten. Eine=/Tritbrei
Frau und ihre Tochter erlitten dabei ſo ſchwere Eter zum
Brandwunden, daß ſie in der Nacht zum Sonntag, Eten ſind.
im Krankenhaus ſtarben. Nach Ausſagen von kommen
Hausbewohnern war die Exploſion ſo ſtark, daß Aiart breit
ſie in ihren Wohnungen zu Boden geſchleuderts” Herren
wurden.
Wegen Brandſtiftung feſtgenommen.
Hersfeld. Wegen vorſätzlicher Brandſtif==hen auf
tung iſt der Landwirt Karl A. aus Leimbach,)/ Eerſenm
Kreis Hersfeld, von einem Beamten der Landes=-ſgland
kriminalpolizeiſtelle Kaſſel feſtgenommen wor= konmen
den. A. war bereits am 22. September d. J.-chlweſchen
von Landjägereibeamten wegen dringenden Tat= Alsſtellu
verdachts feſtgenommen worden, wurde dannasſchlie
aber vom Amtsgericht mangels Beweiſes wieder /eibenräder
freigelaſſen. A. konnte jetzt überführt werden ſia,g
und iſt auch geſtändig. Gegen ihn iſt Haftbefehl
erlaſſen worden.
u und e
iolichen.
Unterſchlagungen bei der Ortskrankenkaſſe
Halberſtadt.
Halberſtadt. Der Kaſſenrendant der hie ſch die
ſigen Ortskrankenkaſſe, der 36jähr. J., der größtes dr. M
Vertrauen genoß, hat ſich Unterſchlagungen in ſt ſom
Höhe von etwa 10 000 Mark zuſchulden kommen, Eiede ſint
laſſen. Er hinterläßt eine Frau und eine 14jähr, ſlon
Tochter.
Ediſons Befinden äußerſt ernſt.
New York. Wie aus Weſt=Orange ge Peuopäif
meldet wird, hat ſich der Geſundheitszuſtand
Ediſons in den letzten Stunden außerordentlich
verſchlechtert. Die Nahrungsaufnahme iſt mit
großen Schwierigkeiten verbunden.
Der engliſche Teekönig Lipkon F.
Sir Thomas Lipton,
der berühmte engliſche Teekönig und Förderer
des Segelſports, iſt in London im Alter von
81 Jahren geſtorben. Lipton war der Beſitzer
der berühmten „Shamrock”=Hochſeejachten, die
er ſelbſt in vielen nationalen und
internatio=
nalen Regatten zum Siege führte.
vollkommene Gualitäten, vielseitige, wirtschaftliche Bezugsmöglichkeiten.
ſummer 277
Dienstag, den 6. Oktober 1931
Paeiser Automobit-Ausstellung.
Neue, preiswerte deutsche Wagen.
Paris, 3. Oktober.
durch Drang und Not hat Deutſchlands Automobilinduſtrie
ch ſen Weg ins Freie erkämpft! Das iſt der große Eindruck
jeſe 25. Internationalen Automobilausſtellung in Paris.
deuſchlands Automobilinduſtrie ſtellt den billigſten,
preiswür=
igſn Wagen des Pariſer „Salons”, den kleinen 1 Liter
geuer=PS) Brennabor, deſſen Preis ſelbſt in Paris trotz
all und Verſandkoſten unter denen der franzöſiſchen
Serien=
jürſate liegt,
Mercedes=
en liefert den preiswerte=
Nur=Benzin ab Zapfſtelle billiger iſt, wird doch ob ſeiner
Höher=
leiſtung Benzin=Benzol=Gemiſch bevorzugt. Im Karoſſeriebau
tritt der Wunſch nach Sportgemäßem allzuſehr in Erſcheinung.
Dadurch leidet der Karoſſerie=Innenbau. Es wird ſchwierig,
Ge=
päck unterzubringen. Die Autokoffer ſind vielfach zu klein.
Merce=
des, Adler, Maybach, Wanderer bieten hier erfreuliche
Ausnah=
men. Beſter und ſchönſter Autokoffer der Gegenwart erſcheint
der Blechkoffer mit Stoffüberzug. Aber Einſatzkoffer muß es ſein.
Zein Schwingachs=Sechszylin=
Größkes Inkereſſe für deuſſche Ankos auf der Pariſer Auko=Ausſkellung.
ten des Weltmarktes, den
eine, jüngſt geborenen
Rlenen Mercedes” (7732
Sſechszylinder), und Horch
iüt ſeinem neuen Zwölf=
Hüider. Maybach mit
ſei=
enmeuen Sechszylinder, vor
Uhn aber mit ſeinem
viel=
enphrten 12=Zylinder, Typ
explin, und Mercedes=Benz
üt ſem „Großen Mercedes”
eim Wagen von 41 000 Mark
zuuwirts, bauen die ſchönſten
zuuwwagen der Welt! Und
au ſlles in der Zeit
deut=
hmWirtſchaftsnot gegen die
anurrenz eines weit kapi=
Ultftigeren Auslandes
ge=
m an ſhuſin zu haben, iſt eine
Johawlrwſeiſtung deutſcher
Auto=
cölfabriken, auf die ſie
bic ein dürfen!
Aug zunächſt vom Geſamt=
„mhuck des Pariſer
Jubi=
tun Autoſalons berichtet
iſ Das Tohuwabohu an
onen und Linie und
Kon=
rnton des Vorjahres hat
Ghetwirrt. Form und
Tech=
tion Fikz und heute einheitlicher.
itag aas Schwingachs=Syſtem iſt
olſtugilſft im Aufkommen
be=
ig eingäfftr. Der Vorderrad=
An=
enden diädiſt nur bei einigen
Fa=
lief deüſgen (in Deutſchland neu
und ſtiräl Srennabor) zur
Voll=
uges zucklug gereift. Amerika iſt
den dräagtnit ſeinen Neuſchöpfungen in Paris. Amerikaniſche
Auto=
ben duwwifabriken werden ihre neuen Arten erſt im Januar auf der
rend dau ausſtellung von New York zeigen. Jene Amerikaner, die hier
Der Aur In Champs Elyſées gezeigt werden, verblaſſen gegen die
e Urſarwiiſche Fortentwicklung, techniſch ſowohl als auch in der
Auf=
des Auauhng. Der europäiſche Karoſſier iſt ſchicker, anpaſſungsfähiger,
Ausfahit gzäßer als amerikaniſcher Größtſerienproduktion. Wo
ame=
kuunſche Fabriken Neues zu bieten wagen, wirkt es aufdringlich
nk)t unpraktiſch, wie z. B. die blanken Metallhüllen über den
ge elseverädern, die zweifarbigen (ſchwarz=weißen) Reifen, die
te Kntſchtz wirken, u. a. m.
iſchenn im Karoſſeriebau hat ſich die geſchwungene Form
durchge=
ictelt detz. Zei den franzöſiſchen Autoausſtellern herrſcht Wirrwarr in
ten. Giem krittbrettführung; zum Teil haben Wagen gar keine
Tritt=
ſo ſchwrerir, zum kleine Metallplatten, die nur als Extravaganzen zu
Sonngestiu ſind. In Frankreich iſt Rechtsſteuerung wieder ſtärker im
gen uuflm men begriffen, weil ſie (und das gerade bei der heutigen
tart darurt breiter Türen) im Stadtverkehr bequemeres Ausſteigen
ſchleudesl derrenfahrers oder der Dame am Steuer geſtattet. Das
zumtl in der Gebrauchswagen=Lackierung herrſcht vor. Die
deut=
hen Ausſteller, Brennabor, Adler, Horch, Maybach, Mercedes
n.u Vanderer haben auch helle und drum beſonders beachtete
Brandise gn auf ihren Ständen. Der Sechs= und Siebenſitzer ſcheint
Leimdls Herienwagen im Ausſterben; der Vierſitzer dominiert.
Landeesnthland baut die ſchönſten und bequemſten Kabriolette. Im
en Muuſmmen begriffen iſt die neue ſchrägliegende Kühlerform.
ber d drughſpeichenräder ſieht man nur bei den wenigen Sportwagen
ſinden Ter lusſtellung und bei Sportkabrioletten. Deutſche Wagen haben
de daff usſchließlich Kronprinz=Räder (9. P. 2.=Räder) ſowohl als
ſes wietckebenräder wie als Drahtſpeichenräder und
Stahlſpeichen=
t werſärſe An Nebellicht liefert Boſch das Beſte Sämtliche deutſchen
Haftbeiße ign ſind mit deutſchen Continental=Reifen, die teureren
hepe mit Continental=Rekord=Reifen, bereift. Stopp=Licht an
em fückwand der Wagen, Innenbeleuchtung auch bei
Kabrio=
trei und Stoßſtangen vorn und hinten gehören zum
Selbſtver=
ärſſchen. Das breite Fenſter hat die ſchmalen Fenſter und
mit=
t der bm uch die ſchmalen Türen verdrängt. Das Allzuviel der
Tieſ=
er gröſt ge er Wagen iſt verſchwunden. Maybach=Schnellgang=Getriebe
hungen ni kombinationen mit dem Maybach=Schnellgang=(Schongang=)
hn komweenbe ſind bei allen deutſchen Qualitätswagen zu finden. Die
Uüurslndswagen haben die ſynchroniſierten Getriebe, als nicht
ini gleichwertigen Erſatz. Das Prinzip der Hochverdichtung
um Bebrauch leiſtungsfähigerer Benzol=Benzingemiſche hat ſich
ropäiſchen Autobau ſieghaft durchgeſetzt. Und wenn auch
Blick in die rieſige Halle der ſoeben eröffneten Pariſer Ausſtellung.
Fortſchritt iſt die Anbringung automatiſch aufleuchtender
Lämp=
chen unter der Haube.
Propaganda für neue Fahrzeugtypen gehört in den
Anzei=
genteil. Drum ſei über Neuerungen nur das berichtet, was
All=
gemeinintereſſe beſitzt. Die Adler=Werke, ſind mit vier
ſchönen Aolerwagen im Autoſalon. Zwei der Wagen haben
Gropius=Karoſſerien nach dem Syſtem des Bauhaus=Schöpfers;
ſie ſind beſonders intereſſante Ausſtellungsſtücke, glückliche
Löfung der Kofferfrage macht gerade die Adler zu vorbildlichen
Reiſewagen.
Brennabor hat im kleinen 1=Liter=Wagen einen Clou”
des Salons geſchaffen, den billigſten und zugleich hübſcheſten
Kleinwagen dieſer Preisklaſſe. Daß der Führer dieſes Typs die
beiden Vorführungswagen, die jetzt täglich Probefahrten mit
Kauf=Intereſſenten zurücklegen, mit etwa mit der Bahn nach Paris
kommen ließ, ſondern ſie in ſportſchneidiger Schwerſtfahrt ab
Werk Brandenburg auf der Strecke Berlin—Venedig—Nizza—
Lyon-Paris erprobte, verdient beſondere Anerkennung. Die
ſtärkeren Brennabor=Sechs= und Achtzylinder mit und ohne
Vor=
derradantrieb ſind geſchmackvoll karoſſierte, gut durchkonſtruierte
Gebrauchswagen mit großer Bequemlichkeit für Fahrzeuglenker
und Inſaſſen.
Ein Prunkſtück des Pariſer Salons iſt die Neuſchöpfung von
Horch, der „Horch=12=Zylinder”. Der 6 Liter=Motor leiſtet 120
PS und gibt dem Wagen eine Geſchwindigkeit von ca. 130 Km.
Dieſer in den Horch=Werken vorbildlich ſchön und pompös
karoſſierte 12=Zylinder wird je nach Wunſch mit und ohne
Frei=
lauf im Getriebe geliefert. Die Linienführung der Karoſſerie,
der Kotſchützer in Verbindung mit den Trittbrettern, der Sitze,
die Ausſtattung im Wageninnern und die des
Armaturen=
bretts — alles iſt vollendeter Luxus, ſo daß dieſer Horch 12
neben den ſchon vielbewährten Horch=Achtzylindern eines der
zugkräftigen deutſchen Repräſentationsſtücke des Salons iſt.
Maybach iſt ſo recht Repräſentant deutſcher Edelarbeit.
Die Maybach=Zwölfzylinder=Motoren haben im Luftſchiff „Graf
Zeppelin” auf den bisher durchgeführten 221 programmäßigen
Fahrten über 320 000 Km. zurückgelegt. Mit Maybach=
Zwölf=
zylinder=Motoren iſt auch das amerikaniſche Rieſenluftſchiff
Akron ausgerüſtet. Im Pariſer Salon zeigt Maybach ſeinen
12=Zylinder, Typ Zeppelin, als Luxuslimouſine und als Chaſſis,
und daneben als ausſichtsreiche Neuſchöpfung einen Maybach=
Sechszylinder mit 120=PS=Motor, von Spohn=Ravensburg als
Sportkabriolet in lindgrüner Farbe tadellos karoſſiert; wie die
Maybach=Preſſemitteilung beſagt, ſoll dieſer neue Maybach=
Seite 9
Sechszylinder „den Wünſchen derjenigen Kunden gerecht
wer=
den, die infolge irgendwelcher Hemmungen nicht zu Käufern des
als abſolutes Spitzenprodukt anzuſprechenden 12=Zylinders
wer=
den können.” Nun — der neue Maybach W. 6 iſt auch
Spitzen=
leiſtung ſeiner Klaſſe!
Und dann Mercedes=Benz! Mit ihrem zur Pariſer
Ausſtellung neu geſchaffenen verblüffend preiswerten 7/32=PS=
Sechszylinder mit Schwingachſen und mit allen nur denkbaren
Schikanen bei einem Preiſe von nur 4400 Mark für die
Conti=
bereifte vierſitzige Innenſteuer=Limouſine iſt die Daimler=Benz=
A.=G. ihrer Konkurrenz ganz erheblich voraus. Und wenn wir
hoffen, daß neue deutſche Kraftwagen ſich zu guten
Exportobjek=
ten entwickeln werden, ſo iſt das bei dieſem neuen Mercedes
gewiß. Neben dem „Kleinen Mercedes”, ſtellt der 15/75 PS
„Mannheim=Sport” einen der ſchönſten und ſchnittigſten
Sport=
wagen der Autoſchau dar — auch in ſeiner Preisgeſtaltung eine
Meiſterleiſtung. Der „Große Mercedes”, der Wagen über 41000
Mark, iſt Verkörperung des komfortablen Reiſewagens für alle,
die ſichs leiſten können.
Auf dem Wanderer=Stand ſteht nur ein einziger Wagen,
der neue 12/65 PS Wanderer=Sport. Aeußerlich iſt der Wagen
mit ſeiner vierſitzigen Gläſer=Sportkabriolet=Karoſſerie äſthetiſcher
Genuß. Der neue Wanderer=Sport iſt entwickelt aus den
ſieg=
haften Erfahrungen der Wanderer=Werke in Alpenfahrten und
Alltagspraxis. Der 3 Liter Motor hat Fallſtrompergaſer,
Einlaß=
geräuſchdämpfer mit drei ruhigen Gängen.
Deutſchlands Zubehörinduſtrie iſt durch die Continental,
durch Boſch, durch die Zahnradfabrik A.=G., Friedrichshafen, als
Schöpſerin der bekannten Einheitsgetriebe und der Aphon=
Ge=
triebe, mit Willy Vogels „Monocup” Eindruck=
Zentralſchmie=
rung und mit Levator=Garagenwerkzeug vertreten.
Das Ausland liefert wenig Neues. Erwähnt ſei von
Ber=
liet der neue 1½ Liter Vierzylinder, von Bucciali, dem „Nur=
Ausſtellungswagen”, ein neuer Vorderradantrieb, von Bugatti
ein kleiner elektriſcher Selbſtfahrer, von Citroén mancherlei
Ver=
beſſerungen und Einführung noch ſchönerer und geräumigerer
Aufbauten Braſier iſt wieder zum Hinterachsantrieb
zurückge=
kehrt. Derby dagegen zeigt neuen 1100 ccm. Wagen mit
Vornantrieb und Schwingachſen, und auch Donnet läßt neuen,
aber wenig ſchönen Vorderradantriebswagen ſehen. Hiſpano=
Suiza überraſcht mit wuchtigem 12 Zylinder in V=Form. Das
8=Zylinder=Modell von Iſotta=Frachini iſt völlig neu
durchkon=
ſtruiert — die J. F.=Wagen ſind reſtlos ſportlich aufgemacht.
Lorraine und Naſh bringen neue Kühlerformen. Neben dem
ſpaniſchen Nacional=Pescara=Wagen ſteht der beim deutſchen
Keſſelbergrennen gewonnene Goldpokal; der Pescar iſt
Ver=
körperung des eleganten Sportzweiſitzers. Der Peugeot 201 wird
nunmehr mit vorderer Schwingachſe geliefert. Renault zeigt
viel=
verſprechenden neuen 1300 ccm. Vierzylinder=Motor Typ
„Primaquatre” und neuen 3 Liter Sechszylinder, Typ „
Prima=
ſtella”, und bei Roſengard, dem Vorläufer unſerer BMW.=
Wagenmotor=Konſtruktion, ſehen wir neuen 1 Liter
Sechszylia=
der mit verlängertem Fahrgeſtell.
Geſamteindruck der 25. Jubiläumsausſtellung iſt: das Gute
hat ſich behauptet. Bewährtes iſt noch verbeſſert und
vielver=
ſprechendes Neues geſchaffen worden. Spitzenleiſtungen an
Neu=
ſchaffungen und an Erweiterung und Verbeſſerung ihrer Typen
aber haben deutſche Fabriken geſchaffen. Aus deutſcher
Wirt=
ſchaftsnot wurden die beſten Wagen geboren, die es auf dem
Weltmarkt gibt!
Siegfried Doerſchlag.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 6. Oktober.
15.20: Wochenſchau des Frankfurter Hausfrauewereis e V.
1525: Landwirtſchaftsrat Wittgen: Hausfrauen, kauft
Markenkar=
toffeln.
17.0: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Paula
Hacken=
hirſch Sopran), A. Haagen (Flügell.
18.40: Dr. Behn: Iſt Kunſt eine Waffe? Objektiv ſachliche
Unter=
ſuchung über Ob, in welchem Sinn und welchem Maß.
190: H. Ph. Weitz: Max Eyth (aus dem Leben eines Dichter=
Ingenteurs).
19. 45: Schrammel=Muſik. Ausf. Schrammelquartett des Funkorch.
20.15: Spaniſche Bilderbogen. Schallplatten=Revue von G. Pohl.
21 15: Lieder und Kammermuſik. Ausf.: Charlotte Jaeckel Geſang),
Amar=Quartett des Südweſtfunks.
22.15: Gandhi am runden Tiſch mit England. Zeitbericht von
Actu=
alis.
22, 55: Zeit, Wetter, Nachrichten Sport.
23.10: Kaffee Sacher: Tanzmuſik der Kapelle Adeler.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 6. Oktober.
15.00: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.45: Frauenſtunde: Künſt eriſche Handarbeiten.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Mersmann: Geſpräche über Muſ.
18.00: F. Stiemer: Sozialismus als Weltanſchauung.
18.30: H. Brandenburg: Die ſchöpferiſchen Kräfte des deutſchen
Südens.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene
19 30: Oberſchulrat Dr. Bohner, M. d. L. — Oberſtud,Dir. Dr.
Steffens, M. d. L.: Politik in der Schule?
anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.15: Alles durcheinander.
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anſchl. Hotel Eſplanade: Unterhaltungsmuſi” Kavelle B. v. Gégy.
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Veranwornich für Poltill und Wirtſchaft. Rudell Maupe: für Feuilleten. Reich um
Ausland und Heſſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport. Karl Böhmann
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch. für den Schlußdienſt. Andceae Bauer: ſi
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen. Willp Kuble
Druck und Verlag C. C. Wittich — jcmtlich in Darmſtiad”
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Seite 10
Dienstag, den 6. Oktober 1931
Nummer 277
Sbee Tater Ta Sadtlelt
„Abſeits”— „Nicht Abſeits”.
Eine faßballtakkiſche Plauderei.
Man ſagt nicht mit Unrecht, daß die Abſeitsregel geſchaffen
wurde, um Vorteile zu egaliſieren, die eine Partei ſich gegen die
ungeſchriebenen Regeln des fair play und mit Hilfe unſportlicher
Taktiken verſchaffen könnte. Es iſt bekannt, daß vor mehreren
Jahren Aenderungen in der Abſeitsregel ſtattgefunden haben, die
umgekehrt eine zu ſtarke Ausnützung der Abſeitsbeſtimmungen
be=
ſeitigen wollten. Davon ſoll hier nicht geſprochen werden, wie
dieſe Aenderungen das Angriffsſyſtem und die Abwehrtaktik
be=
troffen haben, ſondern es ſollen nur Teile der Regeländerung
behandelt werden, deren taktiſche Auswertung bisher ſelbſt bei
Spitzenmannſchaften zu wünſchen übrig ließ.
Es gibt kein Abſeits beim Einwurf.
Mit dieſer Beſtimmung wiſſen die Spieler meiſt nicht viel
anzufangen. Und doch kann dies taktiſch gut ausgenützt werden.
Nehmen wir einmal an, es gibt einen Einwurf für den
Angrei=
fer, etwa 10 bis 15 Meter von der Torlinie entfernt. In dieſem
Augenblick kann die Erleichterung des Nichtabſeitsſein ſehr gut
ausgenützt werden. Der Seitenläufer wirft ein der
Flügelſtür=
mer ſteht hart an der Torlinie, etwa in der Mitte zwiſchen
Eck=
fahne und Torpfoſten, der Mittelſtürmer ſteht etwa ſo in der
Mitte des Strafraums, daß er ſich etwa auf gleicher Höhe mit
dem einwerfenden Spieler befindet. Wenn der Läufer taktiſch
auf der Höhe iſt, ſo wirft er dem Außenſtürmer ſo ſorgfältig zu,
daß dieſer direkt weiterflanken kann — hoch oder flach je
nach der Stellung des Mittelſtürmers — und der Paß des
Außen=
ſtürmers, wird durch den Mittelſtürmer ſofort zu eine Gefahr
werden. Die Halbſtürmer und der Mittelläufer des Angreifers
haben dabei nichts anderes zu tun, als dieſe Aktion geſchickt zu
decken, indem ſie jeden in der Nähe befindlichen Gegner ſperren.
Drei Züge können ſo zu einem Erfolg führen: Einwurf zum
Außenſtürmer, direkter Paß zum Mittelſtürmer, ſofortiger Schuß
des letzteren aufs Tor. Der Außenſtürmer geht nach Abgabe
des Balles am beſten einen Augenblick ins Aus; bei unſicheren
Schiedsrichtern ſoll dies die Gewißheit aufzeigen, daß er nicht
abſeits ſteht. Seine Stellung hart an der Linie iſt deshalb, weil
er hier im toten Winkel am leichteſten beim Abdecken überſehen
und unbeachtet durch direktes Handeln ungeſtört gefährlich wird.
„Abſeits” gibt es vom Torabſtoß nicht.
Dieſe Regel findet bei uns faſt keinerlei Beachtung und
Aus=
wertung, weil meiſt die Verteidiger dem Torwart den Ball
zu=
ſpielen und dieſer dann abſchlägt. Iſt dagegen der Torhüter ſelbſt
imſtande, einen weiten Abſchlag vorzunehmen, ſo ergibt ſich
ſo=
fort eine Möglichkeit, dieſe Regel auszunützen, und zwar in
Mo=
menten, die gerade für die Mannſchaft deren Torwart ſelbſt
ab=
ſtößt, kritiſch zu ſein pflegen. Wir nehmen an, eine Mannſchaft
iſt ſtark überlegen, ſei es, weil eine Mannſchaft einen knappen
Vorſprung verteidigt oder vielleicht einen Punkt retten möchte.
Dann ergibt ſich immer das Bild, daß die Verteidiger der
drängenden Elf etwa auf der Mittellinie ſtehen und meiſt
unvor=
ſichtig werden. Hier kann dann ein ſchnell vorgenommener
Ab=
ſtoß vom Tor bei Aus die Geſamtſituation ſchnell ändern, falls der
Torwart zur Ueberraſchung des Gegners den Abſtoß ſelbſt
vor=
nimmt. Die beiden Außenſtürmer und der Mittelſtürmer der
be=
drängten Partei bleiben ruhig zwiſchen den aufgerückten
Vertei=
digern und dem gegneriſchen Tor ſtehen, denn ſie können, den
Torabſtoß ſeelenruhig aufnehmen, weil es eben vom Torabſtoß
kein Abſeits gibt. Zwei weite Paßbälle können dann raſch zum
Torerfolg ausgenutzt werden. Wird dagegen der Ball, wie es bei
uns üblich iſt, vom Verteidiger dem Torwart in die Hände
ge=
ſpielt und dann erſt abgeſchlagen, ſo iſt die Abſeitsregel in Kraft
getreten.
Auf gleicher Höhe iſt „abſeits”.
Olympia Lampertheim
VfR. Bürſtadt
Starkenburgia Heppenheim
Olympia Worms
VfL. Lampertheim
Concordia Gernsheim".
Viktoria Neuhauſen
Sportverein Horchheim
Normannia Pfiffligheim.
Sportverein Hochheim".
Sportverein Abenheim
FV. Biblis
FV. Hofheim
Spiele
6
gew.
un.
verl. Punk=
Sportverein 1910 Weiterſtadt — Spv. Groß=Gerau 9:1 (5:0).
Auch dieſe Regel kann die Abwehr in vielen Fällen
unter=
ſtützen. Zunächſt einmal beſteht dieſe Möglichkeit bei weit vorn
liegenden Mittel= und Flügelſtürmern. Wenn der Verteidiger
ſich auf gleiche Höhe mit den Angreifern ſtellt, ſo gehen dieſe
Stürmer meiſt in die Abſeitsfalle, weil ſie dieſer Regel
gegen=
über häufig unachtſam ſind: Sie wiſſen, man darf nicht hinter
dem Verteidiger ſtehen, aber auf die Beſtimmung der „gleichen
Höhe” wird ſehr ſelten geachtet. Aber noch in kritiſcheren
Mo=
menten tritt dieſe Beſtimmung in Erſcheinung. Bei gefährlichen
Strafſtößen bildet die Hintermannſchaft häufig eine „Mauer”,
von Leuten. Die den Strafſtoß ausführende Partei ſucht
viel=
fach dieſe Mauer zu zerſtören, indem ſie eigene Leute in die
Reihen der die Mauer bildenden einfügt. Wenn die
Abwehr=
partei taktiſch auf der Höhe iſt und keinen eigenen Spieler
zwi=
ſchen der Mauer und dem Tormann läßt, ſo nützt ſie die
Abſeits=
beſtimmung richtig; denn die ſich etwa einſchiebenden Spieler
der Gegenpartei ſind abſeits, weil ſie als Glieder der Mauer auf
gleicher Höhe mit dem „letzten” Spieler der Abwehrpartei ſind.
Aus einem gefährlichen, direkten Freiſtoß kann alſo ein ſolcher
für die beſtrafte Partei werden. Ein kurzer Ruf wird ſelbſt
einen im Augenblick die Situation nicht erfaſſenden Schiedsrichter
überzeugen.
So können ſelbſt kleine, unbeachtete Regelbeſtimmungen viel
bedeuten, wenn ſie taktiſch richtig genützt werden, denn Fußball
muß in erſter Linie mit dem Kopf, dem Verſtand, geſpielt
werden.
Tennis.
Tennis= und Eisklub Darmſtadt.
Das Jahr 1931 brachte der Mannſchaft ſchöne ſportliche
Er=
folge. In 10 Klubwettſpielen wurde gegen Gegner aus Mainz,
Frankfurt, Wiesbaden, Heidelberg, Darmſtadt, Gießen und
Buch=
ſchlag angetreten. Viermal wurde auswärts geſpielt, ſechsmal zu
Hauſe. Auf den Turnieren in Wiesbaden, Bad Neuenahr,
Heil=
bronn, Tübingen, Wildbad. Hanau, Konſtanz, Worms, Kaſſel,
Bad Homburg, Frankfurt und Bühlerhöhe waren Spieler des
T.E.C.D. unter den Teilnehmern, die meiſtens erfolgreich
ab=
ſchnitten. Im ganzen wurden von den Mannſchaftsmitgliedern des
T.E. C.D. 37 Preiſe auf auswärtigen Turnieren errungen. Den
Hauptanteil hat Kleinlogel an ihnen, der 13 Erfolge auf ſein
Konto brachte. — Die Medenbezirksſpiele wurden erfolgreich
be=
endet, lediglich die Herausforderungsrunde ging verloren. Durch
großaufgezogene Veranſtaltungen, wie die Medenſpiele gegen die
beiden Frankfurter Großvereine S. C. 1880 und S.C.
Forſthaus=
ſtraße und wie das glänzend verlaufene Klubturnier hat es der
Tennis= und Eisklub verſucht, und man darf wohl ſagen, iſt es
ihm gelungen, das Darmſtädter Publikum für das Tennis zu
intereſſieren und dem weißen Sport hoffentlich viele neue
An=
hänger zu gewinnen. Die Leitung des T.E.C. iſt feſt entſchloſſen,
auf dieſem Wege im kommenden Jahr fortzuſchreiten. Sie wird
durch Verpflichtung erſtklaſſiger Gegner, durch Austragung
inter=
eſſanter Wettſpiele und durch andere Veranſtaltungen, wie ein
Junioren=Klubturnier und das Klubturnier 1932 den
Tennis=
freunden auf der ſchönen Platzanlage des Klubs am Böllenfalltor
ausgezeichnetes bieten. Auf jeden Fall aber iſt der Tennis= und
Eisklub Darmſtadt, der jetzt übrigens auf ein 42jähriges
Be=
ſtehen zurückblicken kann, in dieſem Jahre beſtimmt wieder auf
dem Wege fortgeſchritten, einer der beſten, größten und
gutgelei=
tetſten Klubs Süddeutſchlands zu werden.
Kreisliga Südheſſen.
Olympia Lampertheim in Front!
Aehnlich wie in allen Bezirken iſt auch im Südheſſenkreis eine
große Umwandlung der Spielſtärke einzelner Teilnehmer
gegen=
über der letzten Saiſon eingetreten. Da iſt vor allem unſer
jetzi=
ger Tabellenerſter, Olympia Lampertheim, jene Mannſchaft, die
in der Vorrunde des verfloſſenen Spieljahres fortgeſetzt am
Tabel=
lenende zu finden war. Nunmehr iſt dieſer Lampertheimer Verein
wieder im Kommen und ſtellt heute eine der ſtärkſten
Kreisliga=
mannſchaften, die neben den am letzten Sonntag ſpielfrei
geweſe=
nen Bürſtädter Raſenſpielern die beſte Ausſicht auf die
Meiſter=
ſchaft hat. Allerdings konnten die Wormſer Kleeblätter”
dies=
mal nur mit dem knappſten aller Ergebniſſe bezwungen werden,
doch zählt auch Olympia Worms zur Elite der ſüdheſſiſchen
Kreis=
liga. Das Gegenſtück zu Olympia Lampertheim iſt für dieſe Runde
der Bibliſer Fußballverein, der, letztjährig nur in der
Spitzen=
gruppe, jetzt am Tabellenende zu finden iſt. Die Mannſchaft hat
verſchiedene gute Spieler verloren und konnte auch in Neuhauſen,
trotz Generalumgeſtaltung der Elf, keine beſondere Leiſtung
auf=
bringen. Neuhauſen iſt zurzeit übrigens gut in Fahrt.
Gerns=
heim ſchlägt ſich überraſchend gut Neuerdings hat die Elf in einem
torreichen Treffen beim Hochheimer Sportverein imponiert und
durch ihren ſchußkräftigen Sturm wieder einen Punkt
ge=
holt. Die Lampertheimer VfL.=Leute, deren einzigſte
Beſtändig=
keit die Unbeſtändigkeit iſt, haben uns wieder eine
Sen=
ſation durch einen verdienten Sieg in Pfiffligheim gebracht. Die
Normannen leiden übrigens an demſelben Uebel wie ihre
dies=
maligen Bezwinger. In Heppenheim war wieder einmal einer
jener wenig umſichtigen Spielleiter am Werk; zu einer
Kata=
ſtrophe fehlte wirklich nicht mehr viel. Die Punkteteilung wird
dem Spielverlauf nach am eheſten gerecht. Sehr unglücklich
kämpfte der FV. Hofheim bei dem Neuling in Abenheim, wo er
trotz guter Leiſtung, aber vom Pech verfolgt, beide Punkte laſſen
mußte. Die Tabelle hat ſich durch die ſenſationellen Ergebniſſe
wieder ſtark verändert und ſieht nun ſo aus:
Im letzten Heimſpiel der Vorrunde hatte Weiterſtadt den Spn
Groß=Gerau zu Gaſt. Wenn man auch nur mit gemiſchten
Ge=
fühlen dem Kampf entgegengeſehen und vielleicht einen knappen
Sieg den Einheimiſchen zugetraut hatte, ſo war man doch ſchon im
den erſten Spielminuten ſichtlich über den Elan erfreut. Schor
in der 2. Minute konnten die Schwarz=Weißen ihren erſten Treß)
fer anbringen. Dann folgten in 10 Minuten zwei weitere Treffen
Dadurch kamen die Gäſte vollkommen aus dem Konzept. Die
Ein=
heimiſchen drückten weiter ſtark und ſtellten bis zur Pauſe da
Ergebnis auf 5:0. Obwohl die Gäſte keinesfalls ſchlecht ſpielter
ſo waren ſie doch dem Gaſtgeber um eine Klaſſe unterlegen, wa
ſich auch in dem Torreigen ausdrückte. Durch die Entſchloſſenhe5
der Einheimiſchen war die Gäſteverteidigung vollkommen macht
los. Die Läuferreihe unterſtützte ihren Sturm, der ſich ſehr ar
ſchlug, herzlich wenig. Die Hintermannſchaft hatte heute eine
ihrer beſten Tage und hielt ihr Tor rein. Nach dem Seitenwechſe
änderte ſich das Bild kaum. Weitere vier Tore waren die Aus
beute der rieſigen Ueberlegenheit der Einheimiſchen. Bei dem
Stande von 6:0 kamen die Gäſte durch einen Elfmeter, der ſel
hart war, zu ihrem verdienten Ehrentor. Die Einheimiſchen ſpie!)
ten in ſehr großer Form. Alle Spieler erledigten ihr Penſum
vollſter Zufriedenheit. Die Stürmer hatten heute ihre Freus,
am Toreſchießen. Die Läuferreihe ſpielte den gewohnten guts
Stil. Allerdings die größte Freude bereitete die ſicher arbeitens
Hintermannſchaft, bei der Menzer heute ſeinen beſten Tag hat=
Schiedsrichter Schwarz=Griesheim hatte das wirklich ſchöne Spie
jederzeit feſt in der Hand und leichte Arbeit. — 2. Mannſcha
2:1 für Groß=Gerau. 1. Jugend — Mörfelden Jgd. 5:1. 1. Schüls
— Mörfelden 4:1.
Herma
ſeuhe
zR
Den Heſſenkampf im Kunſtturnen.
der am Sonntag in Gießen vor ſich ging, brachte dem Gau
Rhei=
heſſen mit 981 Punkten vor Oberheſſen (885 Punkte) und Ma
Rhein (775 Punkte) den 2 Sieg. Allerdings wurde die Starke, ſarfu
burger Vertretung durch Erſatz ſtark benachteiligt.
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der hohe Druck wieder abgeſchwächt und wandert nach den Balkauy An
ländern weiter. Während Südddeutſchland und unſer Gebiet dun
ſtärkere Ausſtrahlung Temperaturrückgang bis unter 5 Grad ha//s0n
ten, ſo weiſt Norddeutſchland und das Küſtengebiet Morges IE
temperaturen bis zu 13 Grad auf, welche durch den Warmlu/EK
einfluß der neuen Störung hervorgerufen werden. Da die Wary
luft weiter ſüdwärts an Raum gewinnt, ſo gelangt auch unhe
Bezirk mit in den Bereich und Tempraturanſtieg ſowohl nacht”
als auch am Tage ſind die Folge. Gleichzeitig wird ſich durch de
Aufgleiten der Ozeanluft ſtärkere Bewölkung bilden, wobei a.
Hure
eichtere Niederſchläge auftreten.
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gend wolkiges Wetter, zeitweiſe etwas Regen.
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Ausſichten für Mittwoch, den 7. Oktober: Bewölkt mit Aufheiv A. Dim
rung, etwas kühler, vereinzelte leichte Niederſchläge.
Den kost
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Der Börſenverkehr zu Wochenbeginn.
Der deutſche Effekkenfreiverkehr und die Auslandsbörſen ſchwach.
Noch Ungewißheit über die Börſenöffnung.
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von Büro zu Büro in Frankfurk a. M.
Der außerbörsliche Telephonverkehr lag ruhig. Die genannten
Kurſe, die auf Grund der Notverordnung nicht veröffentlicht
wer=
den können, lagen geringfügig unter den letzten Notierungen.
Da der außerbörsliche Telephonhandel durch die neue
Notverord=
nung kaum nennenswert beeinträchtigt werden wird, iſt in dem
Verbot der Kursnennung nur eine Benachteiligung des
Publi=
kums zu ſehen, das bei einem evtl. Effektenverkauf über den
er=
zielbaren Kurs vollkommen im Ungewiſſen bleibt. Da außerdem
die Kurſe deutſcher Wertpapiere im Ausland genannt werden
können, und dieſe Kurſe meiſt niedriger liegen, entſteht hier nur
neue Beunruhigung.
Die Tendenz kennzeichnete ſich als abwartend, da neue
Mo=
mente weder nach der einen noch nach der anderen Seite
vor=
lagen.
Im allgemeinen war zum Wochenbeginn der Geſchäftsverkehr
von Büro zu Büro ſehr ſtill. Es lag nichts vor, was hätte
An=
regung bieten können, ſo daß die allgemeine Unſicherheit, die ſchon
die letzten Tage gekennzeichnet hatte, weiter bſtehen blieb. Eine
gewiſſe Beunruhigung ging davon aus, daß nun auch aus
Däne=
mark Bankſchwierigkeiten gemeldet wurden. Wenn ſich auch die
däniſche Nationalbank bereit erklärt hatte, der Kopenhagener
„Handelsbanken” helfend beizuſpringen, ſo iſt der Eindruck nicht
zu verwiſchen, daß die Lage überall reichlich unſicher geworden
iſt. Am Aktienmarkt herrſchte allgemein etwas ſchwächere
Stim=
mung vor, dagegen blieben Reichsſchuldbuchforderungen und
Pfandbriefe gehalten.
Man verfolgt die bevorſtehenden Amerika=Konferenzen
wei=
terhin mit ſtarkem Intereſſe, ſowie die Gerüchte über eine
allge=
meine Währungskonferenz im Zuſammenhang mit dem in
Schwei=
zer Kreiſen aufgetauchten Projekt einer internationalen Währung.
Die ſogenannte Zehner=Kommiſſion des Börſenvorſtandes trat
erneut zuſammen, um die weiteren techniſchen Einzelheiten, die
die Verlängerung der Terminengagements durchzuſprechen.
Ob=
wohl zwiſchen Miniſterium und Börſenvorſtand noch keine
wei=
teren Beſprechungen ſtattgefunden haben und auch im Augenblick
noch nicht angeſetzt ſind, glaubt man nicht, daß die Börſe
ſchon in dieſer Woche wieder geöffnet werden wird. Infolge der
Deviſenpoſition der Reichsbank ſchweben zurzeit Erwägungen, ob
man den Ausländern, die ihre Effekten weiterhin in Deutſchland
verkaufen, noch wie bisher Deviſen zur Verfügung ſtellen wird
oder nicht. In den letzten Tagen haben zwar die Deviſenabzüge
weſentlich nachgelaſſen, doch beſteht ja immerhin die Möglichkeit
einer Abwehrmaßnahme, um neuen Verluſten vorzubeugen. Auf
Grund der neuen Deviſenverordnung iſt ein ausländiſcher
Effekten=
verkauf in Deutſchland nur noch mit Affidavit möglich.
Pariſer Börſe abgeſchwächt.
Die geſtrige Pariſer Börſe war bei wachſendem Angebot und bei
geringer Nachfrage ausgeſprochen ſchwach. Auf allen Gebieten waren
ſtarke Kursverluſte zu verzeichnen. Bank von Frankreich ging um 725
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Der Kaliabſatz im September. Die Abladungen der zum Deutſchen
Kaliſyndikat gehörenden Kaliwerke im September 1931 betrugen 882 228
Doppelzentner Reinkali. Die Abladungen in den erſten fünf Monaten
(Mai bis September) des laufenden Düngejahres betrugen 3 214 516 Dz.
Reinkali.
Deutſche Zuckerproduktion 1930/31. Im Betriebsjahre 1930/31 (1. 9.
1930 bis 31. 8. 1931) belief ſich die Nohzuckerverarbeitung auf 12 272
(12 274) Millionen Doppelzentner und die Verbrauchszuckerverarbeitung
auf 295 643 (280 507) Dz. Die Rohzuckergewinnung betrug 17,19 (13,35)
Mill. Dz. In den freien Verkehr wurden übergeführt 18 533 (18 331)
Mill. Dz. Rohzucker und 14,90 (14,88) Mill. Dz. Verbrauchszucker, auf
die 181,76 (156,40) Mill. RM. Zuckerſteuer entfielen. Steuerfrei
zuge=
laſſen wurden 2,59 (0,98) Millionen Dz. Rohzucker und 1,55 (1,47) Mill.
Dz. Verbrauchszucker. Die geſamte Herſtellung in Rohzuckerwert
be=
rechnet, betrug 25,47 (19,85) Millionen Doppelzentner.
Stillegungsantrag der Mansfeld A.G. Die Mansfeld A.G. für
Bergbau und Hüttenbetrieb gibt in einer Erklärung bekannt, daß die
vorbereitenden Maßnahmen für die Stillegung ihrer Betriebe in
An=
griff genommen ſeien. Die begonnenen Neubauten würden ſofort
ein=
geſtellt werden. Wegen der fortdauernden großen Verluſte ſei bei dem
Demobilmachungskommiſſar in Merſeburg eine Abkürzung der
vierwöchi=
gen Stillegungsfriſt beantragt worden. Das Kupfer= und Meſſingwerk
in Hettſtedt ſoll weitergeführt werden.
Großkraftwerk Mannheim A.=G., Mannheim. In der
Generalver=
ſammlung der Geſellſchaft wurden die Regularien einſtimmig und ohne
Diskuſſion genehmigt und den Verwaltungsorganen Entlaſtung erteilt.
Antragsgemäß wird aus dem Reingewinn von 388 718 RM. eine
Divi=
dende von 10 Prozent auf die Vorzugsaktien A, von 15 Prozent auf die
Vorzugsaktien B und von 6 Prozent auf die Stammaktien verteilt.
5318 RM. kommen zum Vortrag auf neue Rechnung.
Th. Goldſchmidt A.G., Eſſen. Die Th. Goldſchmidt A.G., Eſſen,
veröffentlicht zum Zwecke der Wiedereinführung von nom. 18 Millionen
RM. St.A. an der Frankfurter Börſe einen Proſpekt, dem u. a. folgende
Einzelheiten zu entnehmen ſind: Die Geſellſchaft beſchäftigt in Eſſen und
in den angeſchloſſenen Werken etwa 2200 Arbeiter und 800 Beamte. Die
Umſätze in Eſſen und bei den Tochtergeſellſchaften und Beteiligungen,
bei denen ſich die Beteiligung der Geſellſchaft auf 50 Prozent und mehr
beläuft (bei letzteren ratierlich entſprechend der Höhe der Beteiligung)
betragen 1928: 42 Millionen, 1929: 40,2 Millionen und 1930: 33 Mill.
RM. Im letzten Geſchäftsjahr ſind die Umſätze mengenmäßig nur
un=
bedeutend zurückgegangen. Der erhebliche wertmäßige Rückgang iſt
haupt=
ſächlich eine Folge des ſtarken Rückganges der Rohſtoff= beſonders der
Metallpreiſe. Von den Unternehmungen, an denen die Th. Goldſchmidt
A. G. weſentlich beteiligt iſt, dient ein Teil als Ein= oder
Verkaufsgeſell=
ſchaften, deren Gewinne bei dem Stammhaus verrechnet werden. Von
den anderen Firmen ſteht die Mehrzahl in ſo nahem
Verrechnungsver=
hältnis mit der Geſellſchaft, daß die Jahresabſchlüſſe ein klares Bild
über die Ergebniſſe nicht zulaſſen. Der Geſchäftsgang im laufenden
Jahre läßt eine Beſſerung gegenüber dem Vorjahre noch nicht erkennen.
Ueber die Ausſichten für die weitere Entwicklung iſt bei den heutigen,
gänzlich unüberſichtlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſen nichts zu ſagen.
Der Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank vom 30. Sept. 1931.
Der Ausweis der Schweizeriſchen zentralen Notenbank vom 30. Sept.
bringt durch die Vermehrung des Goldbeſtandes um 335 Mill. ſchweiz.
Franken und mit einer Golddeckung des Notenumlaufes von 116 Proz.
den klaren Standpunkt zum Ausdruck, daß die Schweiz ihre Währung
mehr denn je in Gold verankert. Gleichzeitig zeigt ihr Status, daß trotz
des Endes des Kalenderquartals die zentrale Notenbank von den
priva=
ten Banken nicht nur nicht beanſprucht wird, ſondern dieſe vielmehr für
etwa 700 Millionen ſchweiz. Franken Girogelder bei ihr liegen haben.
Die Liquidität der privaten Banken der Schweiz nimmt beſtändig zu.
Gegen die Arbeitsloſigkeit in Amerika. Der Vollzugsausſchuß des
Amerikaniſchen Gewerkſchaftsbundes gibt bekannt, daß der Bund für die
Beibehaltung der gegenwärtigen Löhne bei kürzerer Arbeitszeit und die
Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit für die Arbeitsloſen während des
Winters eintreten werde. Eine Arbeitsloſenverſichrung ſei jedoch für die
amerikaniſchen Arbeiter ungeeignet. Die Induſtrie habe bisher weder
einen Plan noch irgendein Abhilfsmittel gegen die Arbeitsloſigkeit
vor=
gelegt.-
auf 11300 zurück; Banque Nationale de Crédit, über deren
Schwierig=
keiten unlängſt berichtet wurde, notierte 200 (Vorkurs 300); Suezkanal
ging um 720 auf 13 730 zurück. Dawesanleihe ſank von 6250 auf 5850;
Young=Anleihe blieb mit 542 unvevändert.
Am Deviſenmarkt waren wenig Veränderungen zu verzeichnen mi
Ausnahme des Pfundes, das 96½/ (Vorkurs 100,75) und des Schweize.
Franken, der 494,5 (497,75) notierte.
Hoover gegen die Baiſſe=Spekulakion.
Präſident Hoover hatte während des Wochenendes eine Beſprechung
mit dem Vorſitzenden der Handelskammer der Vereinigten Staaten, J.
Barnes, über die europäiſche Wirtſchaftslage. Darüber hinaus bildete
die Frage der Verhinderung von Auswüchſen der Baiſſeſpekulation an
der New Yorker Börſe den Gegenſtand der Erörterungen.
Geſetzgebe=
riſche Maßnahmen zur Regulierung des Börſengeſchäftes werden jedoch
nicht erwartet. Vielmehr ſucht Präſident Hoover durch eine freiwillige
Mitwirkung leitender Perſönlichkeiten der amerikaniſchen Handels= und
Bankkreiſe die Auswüchſe der Börſenſpekulation zu verhindern.
Die Lage der Eiſen= und Stahlwaren=Induſtrie
im Hepkember.
Zur deviſenbewirtſchafkung.
Die neuen Richtlinien für die Deviſenbewirtſchaftung ſehen vor, daß
die bisher von den Deviſenbewirtſchaftungsſtellen erteilten allgemeinen
Genehmigungen mit dem Ablauf des 8. Oktober unwirkſam werden. Da
es unmöglich iſt, daß die neuen Genehmigungsbeſcheide bis zum 9. Okt.
beſchafft werden können, ſehen die Uebergangsbeſtimmungen vor, daß,
wenn bis zum 8. Oktober die Erneuerung der allgemeinen Genehmigung
beantragt wird, die Landesfinanzämter noch die weitere Benutzung der
bisherigen allgemeinen Genehmigung geſtatten können. Die bei den
De=
viſenbewirtſchaftungsſtellen: für Groß=Berlin, Lützowufer 3 für
Bran=
denburg, Kronprinzenufer 12—16, einzureichenden Anträge ſind in
dop=
pelter Ausfertigung zu ſtellen. Unterlagen ſind dieſen vorläufigen
An=
trägen nicht beizufügen. Die Induſtrie= und Handelskammer zu Berlin
hält Vordrucke für dieſe Anträge zur Verfügung. Firmen die einen
Verlängerungsantrag bei der Deviſenbewirtſchaftungsſtelle geſtellt haben,
werden über die Einzelheiten bei der Ausſtellung einer neuen
Genehmi=
gung von der Kammer ſchriftlich verſtändigt. Die
Debiſenbewirtſchaf=
tungsſtelle bittet, die bei ihr bis zum 8. Oktober einzureichenden Ver=
längerungsanträge durch die Poſt einzuſenden. Die Firmen erhalten
alsdann poſtwendend von der Deviſenbewirtſchaftungsſtelle die Geneh=
migung zur vorläufigen Weiterbenutzung der alten
Genehmigungs=
beſcheide.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 5. Okkober.
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Die Berliner Metalltermine vom 5. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Oktober 56 (56,75). November 56 (57,50), Dezember
57 (58) Januar 57 (59), Februar 57,50 (59,50) März 59 (60),
April 59,50 (60,50), Mai 61 (63), Juni 61.25 (62). Juli 62 (63),
Auguſt 62,50 (63) September 62,50 (64). Tendenz: ſtramm. Für
Blei: Oktober 21 (23), November 21 (23,50), Dezember 22 (24),
Januar 22 (24,50), Februar, März, April, Mai, Juni, Juli,
Auguſt, September 22 (24). Tendenz: luſtlos. Für Zink;
Okto=
ber 21 (21,75). November 21 (22) Dezember 21 (23), Januar 21
(24), Februar 23,50 (23,75), März 23,50 (24,50) April 23,50
(24,75), Mai 24 (26), Juni 25 (25,50). Juli 25 (26,50), Auguſt
25 (26,50), September 25,25 (27). Tendenz: unregelmäßig. — Die
erſtern Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Reichsbank gibt gemäß § 2 der Verordnung zur
Durch=
führung für wertbeſtändige Hypotheken vom 29. Juni 1923
be=
kannt, daß der Londoner Goldpreis ab geſtern für eine Unze
Fein=
gold 106 sh 6 d, für ein Gramm Feingold demnach 41,1208 pence
beträgt.
Der Zentralverband der Metallwalzwerks= und
Hüttenindu=
ſtrie hat mit Wirkung ab 3. Oktober eine Senkung der Preiſe für
Kupferrohre auf 135 (135½) RM. und für Kupferdrähte und
ſtangen auf 97½ (97¾) je 100 Kilo vorgenommen.
Die Aufſtandsbewegung im Ruhrbezirk iſt, wie der
Bergbau=
verein mitteilt, beendet. Die Morgenſchicht iſt vollzählig wieder
eingefahren.
Nach Auskunft maßgebender Wiener Bankkreiſe ſtellt die
Meldung eines Wiener Montagsblattes über eine Abſicht fran=
zöſiſcher Finanzgruppen, die Fuſion aller Wiener Großbanken
an=
zuregen, eine reine Kombination dar. Es ſei hiervon weder
ge=
ſprochen, noch darüber verhandelt worden.
Der finniſche Staatspräſident hat eine Verordnung erlaſſen,
durch die der Erwerb von Deviſen und die Ausfuhr von
finn=
ländiſcher Mark beſtimmten Einſchränkungen unterzogen wird.
Die Verordnung ſoll bis zum 31. Dezember ds. Js. in Kraft
bleiben.
Die Bank von Frankreich und die Bundesreſervebank von New
York haben ſich bereit erklärt, der Bank von Finnland einen auf
franzöſiſche Franken bzw. Dollar lautenden Kredit zu gewähren
Die Effektenbörſe in Oslo, die ſeit einer Woche geſchloſſen war,
iſt geſtern wieder geöffnet worden.
In Atlantik City wurde geſtern die Tagung des
amerikani=
ſchen Bankier=Verbandes eröffnet, zu der 3000 Delegierte
erſchie=
nen waren. Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung des
Kon=
greſſes iſt die Ausſprache über die Urſachen der zahlreichen Banken=
Zuſammenbrüche und die Mittel und Wege, um Wiederholungen
in ähnlichem Umfange künftig zu verhüten.
In dem am 31. Auguſt abgeſchloſſenen Berichtsjahre waren
in den Vereinigten Staaten 1658 Banken mit einer Geſamt=Ein=
lage von 1300 Millionen Dollar gezwungen geweſen, ihre Schalter
zu ſchließen.
Die Bank von Japan hat den Diskontſatz von 5,11 auf 5,84
Prozent erhöht.
Die Eiſen= und Stahlwareninduſtrie gehört zu den großen Wirx
ſchaftszweigen, deren Schickſal ſehr weſentlich durch die Ausfuhr der E.
zeugniſſe ins Ausland beeinflußt wird, die gegenwärtig trotz des erheß
lichen Rückganges gegenüber den letzten Jahren noch immer weit übe M
1800 Mill. RM. beträgt. Die Vorgänge in der engliſchen Wirtſchar unfierte
haben deshalb eine unmittelbare und tiefgehende Wirkung auf die deutſch/! „Das
Eiſen= und Stahlwareninduſtrie gehabt, einmal durch die Schädigunger)/ / Eich.
die der plötzlich veränderte Kurs der engliſchen Währung zur Folg/
hatte, darüber hinaus aber auch durch die erhebliche Unſicherheit die ipben.”
das Auslandsgeſchäft gekommen iſt, und die auch heute noch beſteht. Be/// „Ich
der geringen Inanſpruchnahme der Kapazität der deutſchen Eiſen= un. Man ſi
Stahlwareninduſtrie durch den deutſchen Markt wird ein weiterer Rüc/ Fneinen
gang der Ausfuhr überaus ernſte Wirkungen auf den Arbeitsmarkt nas
ſich ziehen. Im Bergiſchen Bezirk iſt, wie der Eiſen= und Stahlwaret
induſtriebund in ſeinem Monatsbericht ſchreibt, die Beſchäftigung 7,7„und
der Schloß= und Beſchlaginduſtrie gegenüber dem vorigen Monat infolg) ſr ein 4
verringerter Ausfuhr noch weiter zurückgegangen. Im Remſcheider Be// „Von
zirk, in dem die Werkzeuginduſtrie überwiegt, iſt im Inlandsgeſchäft ei.
nahezu völliger Stillſtand zu verzeichnen, und aus dem Auslande kon) / „Sie
men ebenfalls keine bedeutenden Aufträge herein. Im märkiſch=wer) / „N
fäliſchen Gebiet iſt in der Herdfabrikation eine leichte ſaiſonmäßige Bel/ „Und
lebung feſtzuſtellen. Auch in anderen Bezirken, in denen Herde erzeus) Mei
werden, liegen die Verhältniſſe ähnlich. Die Geſenkſchmieden hatten
b=
ſonders durch die Lieferungen nach Frankreich eine gewiſſe ſtetige B=/M. De.
ſchäftigung, die jetzt fortfallen wird. Die Beſchäftigung in den Schrar /nach
benfabriken iſt im weſentlichen unverändert ſchwach. Es iſt gelunger)ᛋ uUnd
zwiſchen Induſtrie und Handel zu einer einheitlichen Auffaſſung z1
kommen, daß die Preisſtellung des Handelsſchrauben=Syndikats auch bo=) hen
allen Organiſationen des Handels gebilligt wird. Beim Verkauf na=
„N0
dem Auslande meldet die Schraubenfabrikation einen weiteren Rückgan)
des Ueberſeegeſchäfts und nur im einzelnen einen etwas beſſeren Abſa) / „Gau
nach Frankreich. Die anderen beſonderen Zweige des märkiſch=wefil mmen
fäliſchen Induſtriegebietes berichten über unverändert trübe Verhäl) ſunen
niſſe, ohne jedes Anzeichen für eine Beſſerung in abſehbarer Zeit. B zirdert,
den anderen deutſchen Gebieten liegen die Verhältniſſe ebenſo wie Ü oſellen,
Weſtdeutſchland. Aus Süddeutſchland wird berichtet, daß ſich der Au
tragseingang in keiner Weiſe gebeſſert hat. In Mitteldeutſchland he
die Beſchäftigung auf der ganzen Linie nachgelaſſen, ſo daß Arbeits Ehen
einſchränkungen erfolgen.
deren
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 5. Oktober. Die Kurſe verſtehe
ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack. Weizen, in
ländiſcher 24—24,75, Roggen, inländiſcher 21,50—22, Hafer, inländiſche
neue Ernte 16,25—18 Sommergerſte, inländiſche 16,75—18,75, Auszug:9
ware über Notiz; Futtergerſte 16—17; Sohaſchrot 12—12,25; Bie
treber mit Sack 10,75—11,50; Trockenſchnitzel 5,75; Wieſenheu (loſe=
3,80—4,40; Rotkleeheu 4—4,40; Luzernkleeheu 4,60—5,20; Stroh, Preff
ſtroh Roggen=Weizen 3,60—3,80, desgl. Hafer=Gerſte 3—3,20; Stro
geb. Stroh, Roggen=Weizen 3,40—3,60; desgl. Hafer=Gerſte 2,60—2,8
Weizenmehl Spezial Null mit Sack Oktober—November, neue Ausma:
lung, 34,75, Auslandsweizen 37,25; Roggenmehl, mit Sack 30—31,50
Weizenkleie (fein) mit Sack 8,25—8,50; Erdnußkuchen 12,25. Tendens
Preiſe für Inlands=Brotgetreide ſind weiter erhöht. Infolge ſchleppey
den Mehlabſatzes hielten ſich Verkäufer zurückhaltend.
Nrm
Sefu
Frankfurter Produktenbericht vom 5. Oktober. Weizen 230, Roggs)
220, Sommergerſte 175—180, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null m
Austauſchweizen 36,75—37,50, desgl. 34,25—35; Weizenmehl niederrhei=)
Spezial Null mit Austauſchweizen 36,75—37,25, desgl. Sondermahlun
34 25—34,75; Weizenmehl 30,50—31,50; Weizenkleie 8,40—8,50; Rol
genkleie 8,70—8,75: Erbſen 33—37; Linſen 25—58; Heu ſüddeutſch
4—4,25, Weizen= und Roggenſtroh, drahtgepreßt 3, desgl. gebündelt 2,
bis 3,00; Treber 11,25—11,90. Tendenz: leicht befeſtigt. Kleie etw.h;
ſchwächer.
Berliner Produktenbericht vom 5. Oktober. An den Grundlagen d=
Produktenmarktes hat ſich zu Beginn der neuen Woche kaum etwas g
ändert. Am Brotgetreidemarkt ſetzten ſich die Preisſteigerungen fon
da das Inlandsangebot von Weizen und Roggen ſich keineswegs
ve=
ſtärkt hat und andererſeits die Mühlen zur Aufrechterhaltung ihrer B
triebe täglich Material aufnehmen; auch für rheiniſche Rechnung ſchein
etwas Nachfrage im Markte zu ſein. Soweit Umſätze zuſtande kame
wurden für Weizen etwa 2 Mk., für Roggen etwa 1 Mk. höhere Prei.
als am Wochenſchluß bewilligt. Im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäf
ſetzte Weizen bis 2 Mk. höher ein, während Roggen lediglich gut geha
ten blieb. Die Forderungen für Weizen= und Roggenmehle waren u
25Pfg. erhöht; beſſere Kaufluſt beſteht allerdings in der Hauptſache fü
Roggenmehle. Für Hafer in guten Qualitäten hat die Kaufluſt angi
halten, und es wurden erneut höhere Preiſe bewilligt. Der Lieferung
markt ſetzte 1,50—2 Mk. feſter ein. Gerſte ruhig, aber ſtetig. Das Prei
niveau für Weizen= und Roggenexportſcheine hat ſich nur wenig
be=
ändert.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. Olk
Getreide, Weizen: Dezember 44½8, März 47,50, Mai 487
Juli 49,25; Mais: Dezember 33½, März 35, Mai 37; Hafezſ
Dezember 20,50, Mai 23½, Juli 22,75; Roggen: Dezembe
36¾8, März 39, Mai 39,25.
Schmalz: Dezember 5,97½, Januar 5,82½.
Speck, loco 7,62½.
Schweine: Leichte 4,90—5,35, ſchwere 5.10—5,60; Schwein
zufuhren in Chicago 42 000, im Weſten 115 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 5. Oit)
Schmalz: Prima Weſtern 7.95; Talg, extra loſe 23.
Getreide. Weizen; Rotwinter 56¾, Hartwinter 57½
Mais loco New York 49½; Mehl: ſpring wheat clears 38
bis 4,20; Getreidefracht nach England 1,6—2,3 sh, nach dem Koy)
tinent 8—8½ C.
Kakao. Tendenz: ſtetig, Umſätze 14, Loconotiz 4½4; Oktobel
4,01, Dezember 4,23, Januar 1932 4,29, März 4,43, Mai 4,56, Ju
4,78, Dezember 4,96.
Diehmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 5. Oktober. Auftrieb — Zufuhrer
298 Ochſen, 195 Bullen, 175 Kühe, 393 Färſen, 712 Kälber, 25 Scha
3114 Schweine, 5 Ziegen. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht in RM
Ochſen a) 41—43, b) 30—33, c) 33—36; Bullen a) 28—31, b) 26—2
c) 22—25: Kühe 28—30, b) 23—25, c) 16—20, d) 14—16; Färſen
42—44, b) 34—36, c) 30—33; Kälber b) 48—50, c) 42—46, d) 35—41
e) 30—34: Schafe b) 28—32: Schweine c) 56—58, d) 54—57, e) 50-1
54, f) 46—50, g) 45—50. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, erhe!
licher Ueberſtand; Kälber ruhig, langſam geräumt: „Schweine ruhi
kleiner Ueberſtand. Speckſchweine über Notiz.
Frankfurter Viehmarkt vom 5. Oktober. Auf dem Frankfurter Grof
viehmarkt wurden aufgetrieben: 1417 Rinder, darunter 320 Ochſen, 1
Bullen, 493 Kühe, 390 Färſen, ferner 521 Kälber, 115 Schafe und 506
Schweine. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen a) 1. 7
bis 42, 2. 35—37, b) 1. 29—34; Bullen a) 30—34, b) 26—29; Kül
a) 30—33, b) 26—29 c) 20—25; Färſen a) 38—42, b) 35—37 c) 29—34
Kälber a) —, b) 46—49, c) 40—45, d) 35—39: Schafe a) 1 34—3
b) 25—33; Schweine a) — b) 54—57, c) 53—57, d) 51—56, e) 45—5
f) 42—50. Marktverlauf: Bei allen Viehgattungen ruhig; Rinder
nah=
zu ausverkauft. Kälber, Schafe und Schweine geräumt. — Fleiſchgro!
handelspreiſe: Zufuhr: 465 Viertel Rinder, 55 Kälber, 22 Hämmel, 2
Schweine. Bezahlt wurde: Ochſenfleiſch 1. 60—66, desgl. 52—60; Br,
lenfleiſch 52—56; Kuhfleiſch 2. 45—55. 3. 30—45; Kalbfleiſch 1. und
70—85; Hammelfleiſch 70—80; Schweinefleiſch 65—70. Geſchäftsgan
langſam. Tendenzbericht: Auf dem Rindermarkt war der Auftrieb etwe
ſtärker als in der Vorwoche. Bei ruhigem G=ſchäft wurde nahezu au
verkauft. Die Preiſe für Kühe gaben etwas nach, die der übrige
Großviehgattungen konnten ſich ungefähr auf der Höhe der Vorwoc
halten. Etwa 50 Prozent des aufgetriebenen Viehes wurde wieder
das umliegende Verſorgungsgebiet ausgeführt. Schweinepreiſe war
auf Höhe der Vorwoche, Kälber und Schafe waren bei ruhigem Geige
geräumt.
LHbg.3178
ViktorSvensen
Copyright Berlin=Schöneberg 1931 by Delta=Verlag Kurt Ehrlich.
Im Ankleidezimmer Mabels ſtanden drei voluminöſe
Unge=
deier von Garderobeſchränken, alle drei vollgefüllt. Stück um
Sück wurde geprüft. Schließlich wies Eickhoff auf einen Mantel
urt roſtfarbenem Tuch mit breitem, grauem Pelzbeſatz und
er=
läte, daß dieſer es geweſen ſein könne. Allerdings käme auch
ü anderer in Frage, marineblau mit Biberkragen und
ſchließ=
ſio noch ein dritter, beigefarbener.
Der Maeſtro kramte in den Taſchen der Mäntel herum. Er
ſoſte zwei winzige Taſchentücher hervor, ein abgelaufenes Kino=
Iſilſett, zwei Paar Handſchuhe und zuletzt einen geſchloſſenen,
un=
ſrakierten Brief.
„Das nenne ich Glück”, verkündete er.
Eickhoff ſah ihn ratlos an: „Haben Sie da ſoeben ein bißchen
ſenubert?‟
„Ich bin kein Hexenmeiſter”, entrüſtete ſich der Maeſtro.
Aan ſieht, daß Sie kein Fachmann ſind. Es gehört auch nicht
zumeinen Gewohnheiten, Dinge in fremde Taſchen
hineinzuprak=
iheren. Eher ſchon das Gegenteil.”
„Und was ſoll der Brief? Woher wiſſen Sie überhaupt, daß
Iſir ein Brief drinnen ſteckte?‟
„Von Aſtanopoulus.”
„Sie haben ihn geſprochen?”
„Ich habe ihn gründlich ins Gebet genommen.”
„Und Ihr Verdacht?”
„Weiß ich nicht recht. Zum Schluß hat er ſich herausgewun=
1i Der Junge ſchwor Stein und Bein, es käme ein anderer in
Beracht.”
„Und wer?"
„Wußte er auch
nicht. Er konnte nur einige Andeutungen
„Na, das iſt doch nicht gerade beſonders glaubhaft.”
„Fand ich auch. Aber die Geſchichte mit dem Brief ſcheint zu
fſirmen — er hätte natürlich auch in einer der Handtaſchen ſein
Wömen oder überhaupt nirgends, das heißt längſt aufgegeben und
Heirdert. Aber jetzt wollen wir mal, eine kleine Unterſuchung
Ayellen.”
Er ſetzte ſich zur Lampe und unterzog das Schreiben ein=
Au gelnder Muſterung. Vor allem die Adreſſe: ſie lautete auf
Lon=
di an eine Mrs. Trevelcan. Der Inhalt, haſtig mit Bleiſtift
Hünervorfen, war in engliſcher Sprache gehalten.
„Kennen Sie dieſe Dame?” erkundigte ſich der Maeſtro.
„Ich habe nie von ihr gehört. Mabel hat dieſen Namen nie
Serähnt.
„Sehen Sie, Mrs. Trevelyan iſt niemand anders als
Auz zArmimy”, von der wir zwei Briefe im Schreibtiſch Ihrer
Gat=
tungefunden haben.”
Nachdruck verboten.
„Ach — und was ſteht darin?”
Der Maeſtro las laut vor, wobei er ſogleich überſetzte:
„Meine liebe Mammy!
Habe ſchon ziemlich lange nichts von mir hören laſſen —
verzeihe, aber ich war ſtets ſo ſehr beſchäftigt, daß ich zu gar
nichts kam. Es freut mich immer wieder, daß Du noch an mich
denkſt, was beinahe ehrenvoll iſt, da Du doch ſo viele Mädeln
haſt, die Dir zu Dank verpflichtet ſind.
Ich bin augenblicklich nicht ſehr heiter geſtimmt, denke Dir,
Henry hat ſich auf einmal gemeldet. Er arbeitet hier und hat
mich aufgeſtöbert. Woher wußte er nur, daß ich hier bin, ich
fürchte, daß Du es ihm verraten haſt. Teile es mir bitte mit.
ich möchte es gern wiſſen, aus ganz beſtimmten Gründen. Ich
verſuchte, ihn loszuwerden, aber bishe ging es nicht, er bat,
drängte und drohte ſogar. Vergeblich verſuchte ich, ihm zu
er=
klären, daß die Vergangenheit vergangen iſt und er ſich aus
dem Kopf ſchlagen muß, mich je wieder zurückzukriegen. Er will
davon nichts wiſſen. Dabei hält er vor Beſſie alles geheim, ſie
ahnt, wie er verſichert, nichts. Aber vielleicht iſt das beſſer.
Jedenfalls bin ich ſehr ratlos und erwarte ein wenig Troſt
von Dir.
Herzlichſt
Deine Mabel.”
Der Maeſtro hob den Kopf. „Die Chancen für Aſtanopoulos
ſteigen. Es iſt wirklich noch n Mann dageweſen. Aber wer ſind
Henry und Beſſie?‟
Eickhoff hatte keine Ahnung. Seine Frau hatte die beiden
niemals erwähnt. Er las das Schreiben nochmals genau durch,
dann legte er es achſelzuckend beiſeite. „Der einzige Menſch, der
da Auskunft geben könnte, iſt eben dieſe Mrs. Trevelyan.
„Ob ſie aber Beſcheid gibt?”
Eickhoff meinte, daß man es verſuchen müßte. „Schließlich iſt
doch die ganze Geſchichte ein ziemlich dunkles Kapitel, und die
Möglichkeit iſt nicht von der Hand zu weiſen . . . Wie denken Sie
darüber, Maeſtro?‟
„Ich denke dasſelbe wie Sie. Ferner denke ich, daß Henry
und Beſſie eine ganz paſſende Ergänzung zu der Karte ſein
könn=
ten, auf der Ihre Frau zu ſehen iſt, und wo die andere Hälfte
fehlt. Wahrſcheinlich ſind die drei früher einmal gemeinſam eine
Nummer geweſen. Und ſchließlich denke ich, daß ich mir ſchleunigſt
ne Karte nach London löſen muß.”
„Iſt Ihr Paß in Ordnung?‟
„Na und wie! Ich habe Päſſe, ſoviel Sie wollen, einer immer
ſchöner als der andere. Außerdem kenne ich das Städtchen ſo
einigermaßen und nicht nur Withechapel. Wetten, daß ich
„Mammy” die Würmer aus der Naſe ziehe?‟
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jede Tasse Gesundheit
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Die verſteckten kleinen Augen des alten Abenteurers
funkel=
ten vor Unternehmungsluſt. Er ſchmatzte vor Vergnügen, und die
Hakennaſe über den ſchmalen Lippen hob ſich gleichſam witternd
in die Luſt. Während er daran ging, ſogleich ſeine Koffer zu
packen, dachte er daran, daß ſein letzter Londoner Aufenthalt vor
acht Jahren eine betrüblich=unfreiwillige Verlängerung erfahren
hatte, da er gezwungen geweſen war, etliche Monate einen wenig
bequemen, engen Raum mit vergittertem Fenſter zu bewohnen,
und daß Seine Lordſchaft, die ihm damals zu jenem Domizil
ver=
holfen, ihm zu bedeuten für gut befunden, falls man ihn
noch=
mals erwiſchte, bekäme er Zwangsarbeit. Nun, jetzt war er
wenig=
ſtens nicht darauf angewieſen, in Verſuchung zu kommen.
Eickhoff ſaß am Bette Eliſabeths. Sie fieberte etwas. „Sie
haben ſich großartig benommen”, ſagte er. „Wenn ich je etwas
für Sie getan habe, ſo ſind wir reichlich quitt. Und daß Sie auf
Tilla ſtießen, iſt geradezu eine Fügung des Schickſals.
Eliſabeth ſtöhnte leiſe. Die Verletzung machte ſich jetzt
fühl=
bar. „Das iſt ein nettes Mädel”, ſagte ſie, „freundlich und fein
und alles. Und ſie hat mir geholfen. Und wie ſie das getan hat
— man möchte ihr die Hände küſſen. Trotzdem haſſe ich ſie.
Darauf drehte ſie ſich zur Wand und rief mit erſtickter Stimme:
„Gehen Sie jetzt! Gehen Sie!”
XXI.
Etliche Tage ſpäter gelegentlich eines neuen Telephongeſprächs
machte Tilla Groth Eickhoff darauf aufmerkſam, es ſei vorläufig
beſſer, wenn er weitere Beſuche unterlaſſe. Nähere Gründe wollte
ſie nicht angeben. Sie behauptete, es geſchähe im Intereſſe ſeiner
eigenen Sicherheit.
Auf ſein Drängen, er müſſe einmal perſönlich mit ihr
ſpre=
chen, verſtand ſie ſich endlich zu einer Zuſammenkunft in einer
kleinen, verſteckten Konditorei.
(Fortſetzung folgt.)
Ovomaltine
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(Der Hellseher)
mit
Max Adalbert als „Der
Herr Bürovorsteher‟
und als „Hellseher‟
Regie: Eugen Thiele.
In weiteren Hauptrollen:
Marianne Winkelstern, Joh.
Riemann, Trude Berliner, Ernst
Verebes, Paul Hörbiger u. a.
Ein Anwalt obne Praxis, aber
mit einem oberschlauen
Büro-
vorsteher, der in dieser bunten
Komödie als Hellseher
Herr über jeden Zufall und
jedes Schicksal ist.
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Das tönende
Beiprogramm.
Beginn: 3 45, 6.00 u. 8.20 Uhr.
Gefahren der
Donnerstag, den 8 Oktober 1931,
abends 8 Uhr
Fraurzent
Die Geschichte einer
Leidenschaft.
Regie: Fred Sauer.
im Reſtaur.,Fürſtenſaal”— Kalſerſaal
Oeffentl. Aufklärungsvortrag
„Ueber Nacht
14
gefund!
Regie: Carl Boese
Im II. Teil:
Darsteller:
Grock — Liane Haid
Betty Bird, Harry Hardt, M. van Embden,
Hörbiger, Lilien, Falkenstein u. v. a.
Die berühmte Varieténummer, die Hunderttausende belachten und
beiubelten, ist in diesem Film noch viel eindrucksvoller und wirkt
noch viel komischer als s. Zt. auf der Bühne, denn so greifbar nah
sah man Grock noch nie
Dazu ein reichhaltiges Ton-Beiprogramm u. die neueste Fox-Tonwoche.
Jngendiiche haben Zutritt und zahlen nachm. halbe Preise:
Ehren- und Freikarten aufgehoben.
Das Mäde
vom Zirkus
Redner: Hermann von Weſtfalen.
Keine Kräuter Tee=Kuren, — keine
Beſtrahlungen, — keine Arzneien, —
vollſtändig neue Wege.
Jeder kann geſund werden
Eintritt frei! Eintritt frei!
Nicht zu verweckſeln mit anderen hier
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gleiche oder einähnlichesThema. im
Ein Iustiger Film aus der
Welt des bunten Scheins und
der Romantik.
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Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
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6. Oktober 1931
Die Ratten
Tragikomödie von Gerh. Hauptmann
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Komische Oper von Flotow
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Samstag. 10. Okt, 20 Uhr, im Logengebäude, Sandstr. 10
Die übersinnliche Wesenheit des Menschen.
Aus dem Inhalt: Uebersinnliche Körper des Menschen.
— Wie lebt der Mensch in der übersinnlichen Welt?
— Im Wachbewußtsein — während des Schlates —
nach dem Tode? — Geistige und seelische Beeinflussungen.
— Die gesunde und die kranke Seele. — Der unvergäng
liche Mensch. — Bestimmung und Ziel des Menschen. —
Reuner: Erhard Bäzner, Dresden Fragenbeantwortung
Eintritt: RM. 1.— und 1.50, Erwerbslose Ermäßigung (
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Zwangsverſteigerung.
Termin: Dienstag, den 13. Oktober 1931, nachm. ½4 Uhr.
im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen Gerichts=
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 6 Bd. 19, Bl. 925
Flur 16 Nr. 243, Hofreite Nr. 28 Feldbergſtr., 449 gm
Schätzung: 11 700 RM.
Flur 16 Nr. 243‟/o, Grasgarten (Vorgarten) daſelbſt=
54 qm, Schätzung: 300 RM.
Flur 14 Nr. 56, Acker im tiefen See, 2366 qm.
Schätzung: 3650 RM.
Flur 14 Nr. 57, Acker daſelbſt, 748 qm. Schätzung
1200 RM.
Flur 14 Nr. 58, Acker daſelbſt, 1973 qm. Schätzung
3150 RM.
Eigentümer: Gaſt= und Landwirt Karl Ludwig Pullman
in Darmſtadt, Feldbergſtraße 28.
Darmſtadt, den 22. Juni 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
(119900
Zwangsverſteigerung.
Termin: Donnerstag, den 15. Oktober 1931, nachm. ½4 Uhr:
im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichts=
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 4, Bd. 7. Bl. 371
Flur 4 Nr. 151, Hofreite Nr. 20 Friedrichſtraße, 382 qmd
Schätzung: 24 600 RM.
Flur 4 Nr. 152, Grabgarten daſelbſt, 39 qm. Schätzung
400 RM.
Eigentümer: Eheleute Kartonnagefabrikant Karl Weitzel
und Eva geb. Doſch als Geſamtgut der
Errungen=
ſchaftsgemeinſchaft.
Darmſtadt, den 22. Juni 1931.
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Heſſiſches Amtsgericht I.
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Zwangsverſkeigerung.
Termin: Dienstag, den 1. Dezember 1931, nachmittags ᛋ2
Uhr, im Sitzungsſaale des Neuen Gerichtsgebaudes
in Darmſtadt, Zimmer 219.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 6, Bd. 17, Bl. 850-0
Flur 9, Nr. 313, Grabgarten mit Gerätehaus unten
den drei Brunnen, 1269 qm, Schätzung: 3000 RM.)/
Flur 9. Nr. 314, Grabgarten daſelbſt, 607 qm,
Schätzung: 500 RM.
Flur 9, Nr. 315, Hofreite Nr. 89, Erbacherſtraße,
de=
ſelbſt, 1266 qm. Schätzung: 9500 RM.
Flur 9, Nr. 316, Grabgarten, daſelbſt, 1036 qm,
Schätzung: 2000 RM.
Eigentümer: Eheleute Elektromonteur Otto Peiß me
Katharina geb. Meyer in Darmſtadt zu je ½.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt den 20. Auguſt 1931. (130469
Heſſiſches Amtsgericht I.
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Zwangsverfteigerung.
Termin: Donnerstag, den 22. Oktober 1931, nachmittags
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½4 Uhr, im Sitzungsſaale, Zimmer 219 des Neuer
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Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Band 7. Blatt
382, Fl. 4 Nr. 553, Hofreite Nr. 48 Rheinſtraße
1204 qm. Schätzung: 85 000 RM.
Eigentümerin: Katholiſcher Geſellenverein in Darmſtadt.
(121408 (in
Darmſtadt den 22. Juni 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Alen
Reden a
Zwangsverfkeigerung.
Termin: Dienstag, den 20. Oktober 1931, nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaale, Zimmer 219 des Neuer!
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt. Bezirk 1. Band 2. Blat1 19
95. Fl. 1 Nr. 1260 Hofreite. Nr. 26 Karlsſtraßel! Ab
246 qm. Schätzung: 12000 RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaf”
in Freiburg im Breisgau
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Darmſtadt den 8. Juni 1931.
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