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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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„Schentlich Tmallgem Erſcheinen vom 1. September
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Franfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt breiseneichener AneſenvenauswärtetzaReſcheſch.
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Orlginal=Aufſätze und eigenen Nochrichten mr mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 249
Dienstag, den 8. Sepiember 1931. 194. Jahrgang
WNercht
4 Bettenh
ichstr. 11,0
litiſche Inkrigen der leikenden franzöſiſchen Kreiſe des Generalſekrekariaks. — Tikulescn enkgegen allen
bisherigen Gepflogenheiken zum zweiken Male zum Präſidenken der Vollverſammlung gewähll.
Befrenden über dieſe Wahl.
Allerhand ſchöne Reden
zur Eröffnung der Vollverſammlung
des Völkerbundes.
Genf, 7. September.
je 12. Vollverſammlung des Völkerbunds iſt am Montag
vor=
tag durch den amtierenden Ratspräſidenten, den ſpaniſchen
zenminiſter Lerroux, eröffnet worden. Die Vollverſammlung
in dem eigens für die Völkerbundstagung mit großen Koſten
gerichteten Lichtſaal des Bätiment Delectoral, in dem auch
Weltabrüſtungskonferenz tagen ſoll. Der Andrang des
plikums, der Preſſe und der Photographen iſt ſehr ſtark. 52
ierungen ſind auf der diesjährigen Vollverſammlung vertre=
Anweſend ſind u. a. 21 Außenminiſter. Vor der
Eröff=
g ſtanden die Delegierten in Gruppen zuſammen und
er=
rten insbeſondere die entgegen den bisherigen
Gepflogen=
en des Völkerbundes noch jetzt ungeklärte Lage der Wahl des
ſidenten der Vollverſammlung. Die üblichen vertraulichen
handlungen hinter den Kuliſſen zur Klärung dieſer Frage
in dieſem Jahr zum erſten Male erfolglos geblieben. Im
dergrund ſtehen die Kandidaturen von Graf Apponyi uno
alescu.
Kurz nach 10.30 Uhr erklärte Lerroux die Vollverſammlung
eröffnet und verlas die Eröffnungsrede.
Die Eröffnungsrede Lertous:
In ſeiner Eröffnungsrede wies Lerroux gleich zu Beginn
die Einberufung der Abrüſtungskonferenz hin. Einen
be=
tenden Fortſchritt zur Aufrechterhaltung des Friedens ſtelle
) das Beſtehen des Europaausſchuſſes dar. Beſonders
be=
tungsvoll ſeien die Arbeiten des Europaausſchuſſes auf dem
liet der Ueberwindung der Weltwirtſchaftskriſe. Auch die
beiten des Völkerbundes hätten ſich im
abgelau=
en Jahr in erſter Linie auf die Finanz= und
wirt=
aftspolitiſchen Fragen Europas gerichtet.
anoch ſei der Völkerbund nicht an ſeiner Aufgabe der
Prü=
ng großer Weltprobleme vorübergegangen. Die
ize Welt befinde ſich heute in einer ſchweren Kriſe, die in
er Ausdehnung und Intenſität einzig in der Geſchichte der
nſchheit daſtehe und die gleichmäßig die ſtärkſten wie die
wächſten Völker erfaßt habe. Ueberall in Europa, in
kerika und in Aſien herrſchten Unſicherheit und Furcht.
ten breiteren Raum in den Darlegungen des Präſidenten
Im dann
die Frage der inkernalionalen Schulden
und Reparakionen
Die Vertagung der internationalen Schulden= und
Repa=
ionszahlungen auf Vorſchlag des Präſidenten Hoover, die
nferenzen in London, Paris, Berlin und Rom, die Tätigkeit der
J.3., die Arbeiten der Baſeler Sachverſtändigen ſeien
Zei=
en des Willens zur Wiedergeſundung und des
unſches zur Zuſammenarbeit. Es ſei
notwen=
g, daß dieſer Wille, und dieſer Wunſch jetzt
eiter gefeſtigt und ausgebaut würden, da die
Sherigen Hilfsmaßnahmen, nur zeitlich
be=
ränkt waren und ſich nur auf einzelne Länder
isdehnten. Die gegenwärtige
Vollverſamm=
ng des Völkerbundes biete hierzu die
ge=
gnete Gelegenheit. Die jetzt beginnenden
Verhand=
ngen der Vollverſammlung müßten das Gelände für die
kom=
enden Verhandlungen und Beſchlüſſe vorbereiten. Die hier
rtretenen Regierungen der Welt müßten das Empfinden
ben, daß ſie ſolidariſch bereit ſeien, die Verantwortung auf
9 zu nehmen. Im Sinne des Geiſtes des Völkerbundspaktes
es jetzt an ihnen, die Woge des Peſſimismus zum
Still=
ind zu bringen, die Zuſammenfaſſung der Bemühungen auf
nanziellem, wirtſchaftlichem und politiſchem Gebiete zu ſichern
id unter den Geiſtern wieder Befriedung und Vertrauen
zu=
nander herzuſtellen. Unter dieſen Zeichen müſſe die diesjährige
ollverſammlung des Völkerbundes ſtehen.
Likulescu Präſidenk der Bollverſamrlung.
Die Vollverſammlung des Völkerbundes hat am Montag in
amentlicher Abſtimmung den rumäniſchen Londoner Geſandten
itulescu zum Präſidenten der Vollverſammlung gewählt. Für
itulescu wurden von insgeſamt 52 abgegebenen Stimmen 25
ab=
egeben. 21 Stimmen entfielen auf den ungariſchen Staatsmann
raf Apponyi.
Titulescu, der bereits die vorjährige Vollverſammlung des
Lölkerbundes präſidierte, iſt damit entgegen allen bisherigen
Ge=
flogenheiten zum zweiten Male zum Präſidenten der
Völker=
undsverſammlung gewählt worden. Dieſe Wahl iſt ausſchließlich
Uf die politiſchen Intrigen der leitenden franzöſiſchen Kreiſe des
Sekretariates, insbeſondere die Leitung der
Informationsabtei=
ung zurückzuführen, die unter keinen Umſtänden einen Vertreter
er im Weltkriege beſiegten Staatengruppe den Ehrenpoſten des
Träſidenten der Völkerbundsverſammlung einräumen wollten. Es
dat ſich auch bei dieſer Wahl von neuem gezeigt, daß für die im
*eltkriege „beſiegten” Staaten im Völkerbund kein Platz iſt.
Als Titulescu die Präſidententribüne betrat, wurde ihm aus
Dem Saal nur äußerſt lauer Beifall gezollt. Es war dabei
deut=
ich das Befremden über dieſe Wahl zu ſpüren, und insbeſondere
Darüber, daß Titulescu ſich bereitgefunden habe, die Wahl zum
Bweiten Male anzunehmen
In ſeiner Programmrede ſtellte Titulescu die Zweckmäßigkeit
und Wirkſamkeit der Völkerbundsarbeiten als das Ziel, an dem
er nach Kräften mitarbeiten wolle, in den Mittelpunkt. Er
warnte ſeinerſeits vor übertriebenem Peſſimismus und erklärte,
man dürfe nicht von einem Zuſammenbruch ſprechen ſondern
müſſe die gegenwärtigen Verſuche als eine Bauſtätte betrachten.
Die „Arbeiten der erſten Stunde” könnten vergeſſen werden. Es
komme nur darauf an, daß ſpäteren Geſchlechtern das Gebäude
des Friedens überliefert wird. Zu dieſem Zweck müſſe mit
Ver=
trauen, Umſicht, Aktivität und Opferſinn gearbeitet werden.
Der Schlußſtrich unker die Zollunion.
Keine Zollunions=Debakke mehr im Rak.
Bülows Genfer Miſſion.
* Der Völkerbundsrat hat nun am Montag nachmittag in
wenigen Minuten einen Schlußſtrich unter das für uns ſo
pein=
liche Kapitel der deutſch=öſterreichiſchen Zollunion geſetzt. Nach
längeren Bemühungen iſt es dem Präſidenten des Rates gelungen,
Herrn Briand davon zu überzeugen, daß man ſich auch totſiegen
kann, und daß es einen ſehr ſchlechten Eindruck machen würde,
wenn Frankreich jetzt noch einmal nachſtoßen würde. Briand hat
ſich dazu bereit erklärt, auf eine Debatte über die Zollunion zu
verzichten. Der Abſchluß beſtand nur noch in wenigen Sätzen, die
der Präſident zu Protokoll gab. Sie liefen darauf hinaus, daß
für den Rat auf Grund der Erklärungen im Europa=Ausſchuß
keinerlei Veranlaſſung mehr vorliege, die Prüfung dieſes Punktes
weiter fortzuſetzen.
Strittig war bis zuletzt die Frage, ob dem Internationalen
Gerichtshof ein beſonderer Dank abgeſtattet werden ſollte, wogegen
Deutſchland Einwände erhob. Schließlich hat ſich aber Dr. Curtius
mit dieſer Formalität abgefunden und in knapp fünf Minuten
ging die ganze Senſation über die Bühne, wobei es vorher noch
eine kurze Panne gab, da die amtliche Abſchrift des Gutachtens
der Haager Court trotz Flugzeug und Kurier nicht eingetroffen
war. Deshalb mußte der Punkt zunächſt von der Tagesordnung
abgeſetzt werden. Die bürokratiſchen Schwierigkeiten wurden aber
inſofern erledigt, als der Präſident des Internationalen
Gerichts=
hofes dem Generalſekretär des Völkerbundes telephoniſch die
Uebereinſtimmung des bereits veröffentlichten Textes mit dem
noch nicht eingetroffenen eingeſchriebenen Brief beſtätigte.
Da=
mit wäre nun der Weg für den
Beſuch der franzöſiſchen Miniſter in Berlin.
auf den wir, wie bereits mehrfach von uns zum Ausdruck
ge=
bracht, unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht den geringſten
Wert mehr legen, an ſich frei. Die deutſche Delegation ſelbſt hatte
nur für den Fall Vorbehalte gemacht, daß etwa durch einen
neuen Angriff Briands die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und
Frankreich überſpannt würden. Wir finden, die deutſch=
franzö=
ſiſchen Beziehungen ſind durch die Vorgänge der letzten Tage
ohnehin ſchon geſpannt genug, und damit die Vorausſetzungen für
eine erſprießliche Ausſprache zwiſchen den Staatsmännern der
beiden Länder nicht mehr gegeben. An amtlicher Stelle wird
da=
gegen immer noch die Verſion aufrecht erhalten, daß die Reiſe
des Staatsſekretärs im Auswärtigen Amt, von Bülow, nach Genf
nur den Zweck verfolge, die näheren Einzelheiten über den
Zeit=
punkt und die Themata des franzöſiſchen Gegenbeſuchs zu regeln,
und daß Herr von Bülow nach kurzem Aufenthalt in Genf ſchon
wieder nach Berlin reiſen werde. Wir halten indeſſen die
Ver=
mutung aufrecht, daß Herr von Bülow gleichzeitig auch die
Be=
denken übermitteln ſoll, die gegen einen franzöſiſchen Beſuch in
Berlin zu dieſem Zeitpunkt beſtehen. In Genf wird davon
ge=
ſprochen, daß die Miniſter=Zuſammenkunft nach Baden=Baden
ver=
legt werden ſoll. Daran wird nach unſeren Erkundigungen auf
deutſcher Seite jedenfalls nicht gedacht. Das würde ja auch die
Ereigniſſe der letzten Woche, die zu dieſer Spannung beigetragen
haben, nicht ungeſchehen machen. Neuerdings werden
auch in Paris Zweifel
laut, ob eine deutſch=franzöſiſche Zuſammenkunft gerade jetzt
nütz=
lich ſein würde. Von dort kommen ſchon die erſten Andeutungen,
die davon wiſſen wollen, daß möglicherweiſe der Beſuch verſchoben
würde. Wir würden das nur begrüßen, da wir eine Fortſetzung
der deutſch=franzöſiſchen Geſpräche für unzeitgemäß halten.
Viel=
leicht wird ſich über kurz oder lang herausſtellen, daß Briands
diplomatiſche Krankheit, die ihn ja ſchon im Auguſt hinderte, nach
Berlin zu kommen, auch heute noch nicht endgültig behoben iſt.
Die vom Ratspräſidenten verleſene kurze Erklärung zur
Frage der Zollunion hat folgenden Wortlaut:
„Der Völkerbundsrat nimmt von dem Gutachten Kenntnis,
das der Haager Gerichtshof in Verfolg des auf der Mai=Tagung
des Rats an ihn gerichteten Antrages über das zwiſchen
Deutſch=
land und Oeſterreich abgeſchloſſene Zollunionsprotokoll erſtattet
hat, dankt dem internationalen Gerichtshof für ſeine Bemühungen
und nimmt von der am 3. September im Europa=Ausſchuß
abge=
gebenen Erklärung Kenntnis. Der Rat ſtellt daher feſt, daß für
ihn keinerlei Veranlaſſung mehr vorliegt, die Prüfung dieſes
Punktes weiter fortzuſetzen.”
Die Ausſprache wurde mit der einſtimmigen ſtillſchweigenden
Annahme dieſer Erklärung abgeſchloſſen. Irgendwelche
Erklärun=
gen wurden hierzu weder von deutſcher noch franzöſiſcher Seite
abgegeben,
Z mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Reſlame=
zelle 300 Reſchemark. Alle Preiſe in Reichsmak.
ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle, höhenr
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſctt
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bek
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbank.
* Danzigs Kampf
gegen die äußere und innere Nok.
Von
Rolf Wingendorf=Danzig.
Während das Deutſche Reich eine Kriſe durchmacht, wie ſie
ſchwerer ſeit dem Kriege nicht geweſen iſt, während ſich in Polen
die Anzeichen des bevorſtehenden wirtſchaftlichen
Zuſammen=
bruchs mehren, hat zwiſchen beiden Staaten, innerlich
verbun=
den mit Deutſchland, wirtſchaftlich in großem Maße abhängig
von Polens Wirtſchaftslage, das kleine Danzig der eigenen und
inneren Not Herr zu werden.
Es iſt natürlich, daß Danzig im Kampf gegen dieſe Not
ähn=
liche Wege eingeſchlagen hat wie das Mutterland, nur daß hier
die Vorzeichen verändert ſind. Das vergangene Jahr brachte in
Danzig eine ſo weitgehende Umgruppierung der Verhältniſſe,
daß hier eine Rechtsregierung mit Unterſtützung der
National=
ſozialiſten dieſelben Sanierungsmaßnahmen durchzuführen ſucht,
wie im Reich die Regierung Brüning gegen die äußerſte Rechte,
Und es wirkt ſchon faſt grotesk, wenn dieſelben Parteien, die im
Reich gegen die Notverordnung Sturm gelaufen ſind, in Danzig
auf Grund von Ermächtigungsgeſetzen dieſelben Verordnungen
durchdrücken bis zur Beſchränkung der Preſſefreiheit
einſchließ=
lich. Man kann über die Zweckmäßigkeit eines Teils dieſer
Verordnungen verſchiedener Anſicht ſein, auf jeden Fall ſind ſie
ein Beweis davon, wie hoch die Not geſtiegen iſt.
Eins bleibt jedoch traurig, wenn man es vielleicht auch als
einen Beweis für die innere Verbundenheit mit Deutſchlang
anſehen kann, nämlich, daß Deutſche immer wieder Deutſche für
alle Not und alles Elend verantwortlich machen. Wenn heute
im Danziger Etat, im Etat dieſes Zwergſtaates, 12 Millionen
fehlen, ſo macht die Linke in ihrer Oppoſitionsſtellung die jetzige
Regierung dafür verantwortlich, während die Rechte alle Schuld
auf die frühere Linksregierung zu ſchieben ſucht. Dabei kann
man von Schuld doch kaum ſprechen, wo auch dieſes Unglück
Schickſal iſt, wo ſich nur wieder die Abhängigkeit ſelbſt des
kleinſten Gliedes der europäiſchen Staatenfamilie von der
allge=
meinen Wirtſchaftslage zeigt.
Aber nicht nur die Finanznot im Innern hat Danzig von
Deutſchland übernommen, ſondern auch die moraliſche Not der
politiſchen Verfeindung der Volksgenoſſen. Auch hier werden
politiſche Kämpfe auf der Straße ausgetragen und die Schwere
der Lage führt nicht etwa alle zuſammen zu gemeinſamer
Ab=
wehr, ſondern im Gegenteil: noch ſchärfer, noch demagogiſcher
wird der Kampf der Parteien geführt.
Dabei bedeutet dieſe innere Zerſplitterung für Danzig eine
große Schwächung ſeiner ſchon an ſich ſo ſchwachen
außenpoliti=
ſchen Stellung, ja die innere Zerriſſenheit iſt von der
Gegen=
ſeite, d. h. von Polen, direkt zu Angriffen auf die
Selbſtändig=
keit der Freien Stadt Danzig ausgenutzt worden, und es iſt ein
ſehr unerfreuliches Merkmal für die Lage, daß der Hohe
Kom=
miſſar des Völkerbundes in Danzig vor dem Völkerbund Bericht
erſtatten ſoll, wie die Freie Stadt Danzig für Ruhe und
Sicher=
heit ſorgt, mag auch dieſer Bericht in weitgehendſtem Maße den
Anſtrengungen der Danziger Polizei und der Regierung gerecht
werden.
Es iſt um ſo bedauerlicher, daß ſolche Fragen vor den
Völ=
kerbundsrat kommen, als andere Fragen für Danzig von
lebens=
wichtigerer Bedeutung ſind, die noch immer nicht geklärt ſind.
Es gibt weit über 30 bedeutſame Streitfragen Danzigs mit
Polen, die nicht geſchlichtet ſind. Fragen, die ſich direkt auf das
Danziger Wirtſchaftsleben auswirken und deren Nichterledigung
immer neue Belaſtungen für das kleine Danzig bringt. Es ſei
nur an die polniſche Konkurrenz in Gdingen erinnert, von der an
dieſer Stelle ſchon mehrfach ausführlich geſprochen worden iſt.
Das Haager Schiedsgericht hat in dem Streitfall Danzig—
Gdingen bekanntlich ein für Danzig recht günſtiges Urteil
ge=
fällt. Dieſes Urteil hat aber nur den Wert eines
Rechtsgur=
achtens, während die endgültige Entſcheidung der
Völkerbunds=
rat treffen muß. Die ganzen letzten Aktionen Polens gegen
Danzig, die ihren Höhepunkt in dem Rücktrittsgeſuch des
pol=
niſchen diplomatiſchen Vertreters in Danzig fanden, haben keinen
anderen Zweck, als die Entſcheidung in dem Gdingenſtreit
un=
günſtig zu beeinfluſſen. Für Danzig iſt die Lage beſonders
ſchwierig, da noch dazu am 1. Oktober das Danzig=polniſche
Wirtſchaftsabkommen vom Jahre 1921 abläuft und neue
Ver=
handlungen nötig werden, die von der beſtehenden politiſchen
und perſönlichen Spannung nicht günſtig beeinflußt werden.
Dazu kommt, daß die polniſche Preſſe in letzter Zeit eine
ganz beſonders aufreizende Sprache gegenüber Danzig führr.
Das ſechswöchige Verbot der „Gazeta Gdanſka”, des Danziger
Kopfblattes des polniſchen Regierungsorgans in Thorn, beweiſt,
zu welchen Maßnahmen man greifen mußte, um wenigſtens im
eigenen Lande gegen die beleidigenden Angriffe vorzugehen.
Jede Danziger Regierung, ob rechts oder links eingeſtellt, hat
bisher den ehrlichen Willen zur wirtſchaftlichen Verſtändigung
mit Polen als dem gegebenen Hinterland Danzigs betont, Polen
hat aber dieſe Verſtändigungsbereitſchaft immer wieder mit
neuen Gewaltmaßnahmen und mit neuer Hetze beantwortet.
Daran ſind auch die Sozialiſten während ihrer Regierungszeit
in Danzig geſcheitert. Trotz der von ihnen ſeiner Zeit
angekün=
digten Verſtändigungspolitik ſind ſie nicht einen Schritt vorwärts
gekommen, und ihre Angriffe gegen die jetzige Regierung wegen
ihrer mangelnden Erfolge auf außenpolitiſchem Gebiet wirken
recht gezwungen. Gewiß ſind auch von Danziger Seite Fehler
gemacht worden, es iſt vielleicht nicht immer ſehr geſchickt
operiert worden, aber die Schuld an der ſich immer mehr
ver=
ſchärfenden Spannung liegt ausſchließlich bei Polen.
Bezeichnend iſt es, daß jetzt nach Jahren es der polniſchen
Vertretung in Danzig auch geglückt iſt, die Führer der polniſchen
Minderheit in Danzig ganz in das Fahrwaſſer der polniſchen
Staatspolitik hineinzuziehen, nachdem man die Oppoſition, die
zu einer ſachlichen Zuſammenarbeit mit den Danziger
Mitbür=
gern bereit war, durch finanzielle Maßnahmen abgewürgt hak.
Heute ſind die polniſchen Abgeordneten im Danziger Parlament
nur noch als Sprachrohre der polniſchen diplomatiſchen
Vertre=
tung in Danzig anzuſehen. Immer deutlicher wird das
Be=
ſtreben Polens, ſich in das innerſtaatliche Lebem der Freien
Seite 2
Stadt einzumiſchen und durch wirtſchaftlichen Druck politiſche
Vorrechte zu erlangen.
Trotzdem liegt die ſchwerſte Sorge Danzigs wohl doch nicht
auf außenpolitiſchem Gebiet. Dieſe Kämpfe mit Polen dauern
ſeit dem Beſtehen der Freien Stadt, und in dem beſtändigen
Abwehrkampf haben ſich die nationalen Kräfte eher noch
ge=
feſtigt. Die größte Sorge Danzigs liegt jetzt auf innerpolitiſchem
Gebiet; denn einen außenpolitiſchen Kampf erfolgreich führen,
kann nur ein Staat, der innerlich geſchloſſen und gefeſtigt iſt.
Dieſes unglückſelige Gebilde der Freien Stadt Danzig krankt
aber jetzt noch dazu an einer Parteizerklüftung, an einem Kampf
aller gegen alle, der vielleicht noch größer iſt als im Deutſchen
Reich, das wenigſtens ſtaatspolitiſch eine feſtgegründete
Ein=
heit darſtellt, während Danzig ein losgeriſſener Splitter iſt.
Finanzielle Sanierung des Staates und Zuſammenarbeit aller
ſind die nächſten Ziele, die erreicht werden müſſen, wenn Danzig
den Gefahren von außen weiter erfolgreich Widerſtand leiſten
will, bis eines Tages der Zeitpunkt kommt, wo die Welt
er=
kennt, daß die Grenzregelung im Oſten nicht zur Beruhigung
Europas beiträgt und daß eine Aenderung und eine
Wiedergut=
machung des Unrechts eintreten muß, wenn eine Geſundung
erfolgen ſoll.
DAs MMornelt deortter wener.
2i2 Frage der Klein=Siedlung und des Stillhalte-
Abkommens.
* Berlin, 7. Sept. (Priv.=Tel.)
Der Reichskanzler hat am Montag wieder die
Sozialdemo=
kraten empfangen, die ſich einige Tage gedulden mußten, weil
in=
zwiſchen die außenpolitiſchen Verhandlungen ſeine Zeit in
An=
ſpruch nahmen. Die Sozialdemokraten drücken immer wieder
dar=
auf, daß ihnen Abänderungen der Notverordnung verſprochen
worden ſind. Der eigentliche Zweck ihres Beſuches beim Kanzler
iſt aber wohl, aus der kommenden Notverordnung alles
auszu=
merzen, was ihnen oder ihren Gewerkſchaften unbequem ſein
könnte. Ob und inwieweit ſie darüber irgendwelche Zuſagen
erhal=
ten haben, wird ſich vielleicht erſt am Dienstag bei dem Bericht
über die ſozialdemokratiſche Fraktionsſitzung überſehen laſſen.
Inzwiſchen hat das Kabinett am Montag über die
Kleinſied=
lung beraten, über die eine eingehende Vorlage ausgearbeitet iſt.
Beſondere Schwierigkeiten macht immer noch die Durchführung
des Stillhalteabkommens, das ja noch nicht rechtswirkſam
gewor=
den iſt. Es ſteht aber jetzt bereits feſt, daß einzelne kleinere
aus=
ländiſche Banken ſich an dieſem Abkommen nicht beteiligen
wer=
den und infolgedeſſen von ihren deutſchen Schuldnern erſtklaſſige
Pfänder verlangen. Hier gilt es Vorſorge zu treffen, daß nicht
dieſe ausländiſchen Gläubiger, die nicht ſtillhalten wollen, vor
den anderen bevorzugt werden und zuletzt durch ſolche Ausnahmen
der Wert des ganzen Abkommens illuſoriſch gemacht wird.
Der Siedlungsplan des Reichsfinanzminiſters.
Der Siedlungsplan, der im Kabinett zur Beratung geſtanden
ha” iſt, wie wir hören, eine Idee des Reichsfinanzminiſters, der
damit in abſehbarer Zeit 10 Prozent der Wohlfahrtserwerbsloſen
unterbringen will. Dr. Dietrich empfiehlt eine halb ſtädtiſche,
halb ländliche Siedlung. Nach ſeinem Vorſchlag ſoll die Siedlung
in der Nähe von Städten erfolgen. Der Boden ſoll aus ſtädtiſchem
und ſtaatlichem Beſitz hergegeben werden, von den Materialien,
z. B. das Holz, aus den ſtaatlichen Forſten. Die Siedlung ſoll
zunächſt die kleinſtmögliche Form bekommen: Ein kleines
primi=
tives Haus mit zwei bis vier Morgen Land. Vorausſetzung für
die Verpachtung einer Siedlerſtelle iſt, daß der Pächter, dem
üb=
rigens für ſpäter das Erwerbsrecht offengehalten wird, bei der
Herſtellung des Hauſes mitarbeitet, außerdem ſollen andere
Ar=
beitsloſe herangezogen werden. Eine Mehrbezahlung über die
Unterſtützung hinaus iſt allerdings nur in Form von Verpflegung
auf der Arbeitsſtelle und Transport von und zu ihr vorgeſehen.
Abgeſehen davon, daß die pſychplogiſchen Schwierigkeiten der
länd=
lichen Siedlung durch die Nähe der Städte beſeitigt werden,
rech=
net man bei dieſer Form der Errichtung der Siedlerſtellen damit,
für 200 Millionen Mark, die aus der Hauszinsſteuer aufzubringen
wären, etwa 100 000 Siedler anſetzen zu können. Noch im
Septem=
ber ſoll nach dem vorliegenden Plan mit dem Werk begonnen
werden, ſo daß bis zum Frühjahr 100 000 Siedler untergebracht
ſind. Sie würden die Unterſtützung noch bis zur nächſten Ernte,
ſpäteſtens bis zum Ende des Jahres 1932, bekommen. Der
Vor=
ſchlag des Reichsfinanzminiſters betont beſonders die
Notwendig=
keit einer einheitlichen Durchführung für das ganze Reich und
empfiehlt die Einſetzung eines Reichskommiſſars für das
Klein=
ſiedlungsweſen, der nur dem Reichskanzler direkt unterſtehen
würde. Ihm ſoll ein Beirat zur Seite geſtellt werden, der aus
Vertretern der verſchiedenen Reichsreſſorts und des betreffenden
Landes beſteht.
Jupunſche Amserfnaten.
Von Jvern Leo, Kobe (Japan).
Verglichen mit den deutſchen Univerſitäten ſind die
japani=
ſchen akademiſchen Bildungsſtätten ſehr jung. — Während die
Gründungsjahre der erſten deutſchen Univerſitäten bereits in das
Ende des 14. und den Anfang des 15. Jahrhunderts fallen,
be=
ſteht die älteſte Hochſchule Japans, die Privatuniverſität
Keio in Tokio, ſeit nicht mehr als 74 Jahren. — Wenn man ſich
dieſes geringe Alter der japaniſchen Univerſitäten
vergegenwär=
tigt, iſt man erſtaunt über die beachtliche Zahl von
Studieren=
den, welche die japaniſchen Hochſchulen heute ſchon aufweiſen
und die in ſtändigem Steigen begriffen iſt. — Am
bemerkens=
werteſten, in dieſer Beziehung ſind die Kaiſerlichen Univerſitäten in
Tokio und in Kioto mit ca. 8000, bzw. ca. 6000 Studenten. Auch
die Univerſitäts=Büchereien haben heute ſchon eine ſtattliche Größe
erreicht. — So beſitzt die Kaiſerliche Univerſität in Kioto mit
900 000 Bänden überhaupt die größte Bibliothek Aſiens. —
Man unterſcheidet in Japan Kaiſerliche, Bezirks=, Städtiſche
und Privat=Univerſitäten. — Es gibt 8 Kaiſerliche, darunter die
zwei einzigen Volluniverſitäten Japans, Kioto und Tokio. —
Dieſe beiden beſitzen je 7 Fakultäten, nämlich für
Rechtswiſſen=
ſchaften, Literatur und Philoſophie, Volkswirtſchaft,
Natur=
wiſſenſchaften, Medizin, Landwirtſchaft und für Technik. — Es
gibt daher auch keine Kaiſerlichen Techniſchen Hochſchulen.
Die Technik bildet alſo eine eigene große Abteilung der
Uni=
verſität. — Etwas kleiner als die beiden Volluniverſitäten ſind
die Kaiſerlichen Univerſitäten in Sendai und in Fukuoka auf
Kiuſchiu. — Sehr gering iſt vorläufig noch die Zahl der
Stu=
dierenden der Kaiſerlichen Univerſitäten von Oſaka, Sappero
(Mokkaido), Keijo (Korea) und Taihoku (Formoſa). — Das iſt
jedoch keineswegs zu verwundern, wenn man bedenkt, daß keine
dieſer vier mehr als 12 Jahre alt iſt. — Die Kaiſerliche
Uni=
verſität in Oſaka wurde ſogar erſt zu Beginn dieſes
Sommer=
ſemeſters eröffnet. — Die Städtiſchen und die
Privatuniverſi=
täten, die ja weitaus zahlreicher ſind, als die Kaiſerlichen, ſtehen
wohl im allgemeinen qualitativ nicht auf derſelben Stufe. —
Trotzdem erfreuen ſich die beiden großen Privatuniverſitäten
Keio und Waſeda in Tokio eines großen Anſehens, beſonders
auf ſportlichem Gebiete. — Es iſt bezeichnend, daß der größte
Teil der heutigen Sportchampions aus jetzigen oder ehemaligen
Studenten dieſer beiden „Sportuniverſitäten” beſteht. — Die
große chriſtliche Miſſionsuniverſität Doſhiſha in Kioto, in derem
Lehrkörper auch amerikaniſche Profeſſoren ſitzen, wird von
Stu=
denten für engliſche Sprache und Literatur bevorzugt. — Die
jüngſte aller dieſer nichtkaiſerlichen Hochſchulen iſt die Handels=
Fachuniverſität in Kobe, der größten Hafenſtadt Japans, die erft
vor kurzem in den Univerſitätsrang erhoben wurde. —
Beſon=
ders die Kaiſerlichen Univerſitäten haben auf allen Wiſſensge=
Dienstag, den 8. September 1931.
Vom Tage.
Der Reichspräſident hat geſtern nachmittag dem bayeriſchen
Miniſterpräſidenten Dr. Held in ſeiner Wohnung in München
einen Privatbeſuch abgeſtattet und iſt noch am Abend nach
Dietramszell zurückgekehrt.
Wie die Deutſche Lufthanſa mitteilt, ſollen nach einer ſoeben
eingetroffenen telegraphiſchen Meldung aus Urga der
Flugzeug=
führer Rathje und der Funker Kölber dank den von amtlicher
Stellen unternommenen Schritten freigelaſſen worden ſein.
Der badiſche Geſandte in Berlin, Honold, hat zum 1. Oktober
d. J. um ſeine Entlaſſung gebeten, die ihm vom Staatsminiſterium
auch bewilligt wurde. Die Neuregelung der Vertretung Badens
beim Reich bleibt einem künftigen Zeitpunkt vorbehalten.
Unab=
hängig von dieſer Entſcheidung hat das badiſche Staatsminiſterium
zum 31. März 1932 die Aufhebung des badiſchen Geſandtenpoſtens
bei der preußiſchen Regierung beſchloſſen.
Das bremiſche Schnellgericht verurteilte vier Perſonen, die
leichtfertigerweiſe unwahre Gerüchte über die Sparkaſſe in Bremen
und eines ihrer Vorſtandsmitglieder weiterverbreitet hatten, bis
zu 6 Monaten Gefängnis= bzw. bis zu 200 Mark Geldſtrafen.
In einer lübeckſchen Volksſchule, in der Berend=Schroeder=
Schule, iſt ein Teilſchulſtreik ausgebrochen. Der Schulſtreik iſt auf
kommuniſtiſche Propaganda zurückzuführen.
Trotz hemmungsloſer Hetze faſt aller lettiſchen Blätter kann
der am Samstag und Sonntag erfolgte Volksentſcheid über die
Enteignung der deutſchen Domkirche vorausſichtlich als
durchge=
fallen gelten. In Riga ſtimmten nur 38 ſtatt 50 v. H. für die
Ent=
eignung.
Die polizeiliche Unterſuchung zur Aufklärung des Mordes an
dem polniſchen Abgeordneten Holowko geht mit unverminderter
Kraft weiter. Die Täter ſind aber noch nicht ergriffen worden.
Im Laufe der letzten drei Tage ſind allein in Lemberg 200
Ukrai=
ner verhaftet worden.
Der ruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow wird, trotz der am
Samstag abgeſchloſſenen Tagung des Europa=Ausſchuſſes, deſſen
Mitglied er iſt, noch weiter in Genf verweilen, um in den nächſten
Tagen perſönliche Verhandlungen mit Briand zu führen. Ferner
ſind Verhandlungen zwiſchen Zaleſki und Litwinow vorgeſehen.
Die Entſcheidung des Haager Schiedsgerichtshofes wird von
dem „Mancheſter Guardian” einer ſehr abfälligen Kritik
unter=
zogen.
Nach einer Meldung der „Aſſociated Preß” aus Santiago de
Chile wird jetzt offiziell beſtätigt, daß die meuteriſche Flotte ſich
bedingungslos ergeben hat.
vee „sunt eurnas.
Der Reichskanzler Dr. Brüning
hälk vorerſt an dem Außenminiſter feſt.
Die Genfer Niederlage hat die faſt unvermeidliche Folge a
habt, daß jetzt von den verſchiedenſten Seiten ſcharfe Angrif;
gegen den Reichsaußenminiſter Dr.
Curtius=
folgen, dem auch wir nahegelegt haben, daß er nach dieſem Mi
erfolg von ſeinem Amte zurücktritt. Die Kritik erſtreckt f;
von den Deutſchnationalen bis zuden Staatsyg
teilern. Die Volkskonſervativen des Miniſters Treviranus d
ja eigentlich kaum noch Reſonanz hat, machen in ihren „Volksko
Kürzungen ſämklicher Penſionen.
Uns wird geſchrieben:
Es teilt der Allgemeine Deutſche Beamtenbund am 1.
Sep=
tember 1931 folgendes mit: Der Reichsfinanzminiſter äußerte ſich
bei dem Empfang der Beamtenvertreter dahin, daß man in
Preu=
ßen und im Reiche nicht an eine Herabſetzung der
Beamtengehäl=
ter zunächſt, wohl aber an eine ſolche der Penſionen denke, und
zwar dergeſtalt, daß man die Anfangspenſion von 35 auf 30
Pro=
zent des Dienſteinkommens und die Höchſtpenſionen von 80 auf
75 Prozent des Dienſteinkommens herabſetzt. Eine ſolche wäre
eine Ungeheuerlichkeit, denn ſie würde nach der Penſion bemeſſen,
einer Kürzung derſelben um 6—14 Prozent gleichkommen, und
zwar würde der kleine Penſionär mit einer geringen Penſion, der
wegen Dienſtbeſchädigung ausſcheiden mußte, um etwa 14
Pro=
zent, insgeſamt alſo — da dieſe Kürzung zu der bereits
vorgenom=
menen hinzutritt — um 24 Prozent, d. h. um etwa ein Viertel
ſeiner Penſion gekürzt werden.
Bei den höheren Beamten mit Höchſtpenſionen ergibt ſich eine
Kürzung von insgeſamt 20 Prozent. Eine derartige Maßnahme
würde allem, was wir bisher an Sanierungsmaßnahmen erlebt
haben, die Krone aufſetzen, denn ſie trifft hauptſächlich die
mitt=
leren, kleineren und kleinſten Penſionäre, deren Not ſchon ſehr
groß iſt.
Die Wirkſchaftsparkei gegen den Schenker-Berkrag.
Berlin, 7. September.
Die Reichstagsfraktion der Wirtſchaftspartei trat am
Mon=
tag vormittag unter Leitung ihres Vorſitzenden, Abgeordneten
Mollath, zu einer Sitzung zuſammen. Sie beſchäftigte ſich mit
Wirtſchafts= und Finanzfragen ſowie mit der Außenpolittk.
Ueber die außenpolitiſchen Fragen berichtete Reichsjuſtizminiſter
a. D. Dr. Bredt. Ferner werden in der Sitzung, die am
Dienstag fortgeſetzt werden ſoll, Geſetzesvorlagen vorbereitet
werden, die dem Reichskanzler zugeleitet werden ſollen.
Gleich=
zeitig wird man ſcharf gegen den Schenkervertrag Stellung
neh=
men. Hierzu wird ein Antrag überreicht werden, in dem die
Reichsregierung erſucht wird, dem veränderten
Schenkervertrag, der die Sozialiſierung
tau=
ſender ſelbſtändiger Unternehmungen und die
Arbeitsloſigkeit zehntauſender von
Arbeit=
nehmern zur Folge haben würde, keineswegs
zuzuſtimmen.
ſervativen Stimmen” gegen den Außenminiſter Stimmung. D
Deutſche Staatspartei ſoll, wie das „B.T. berichtet, in ihr
Fraktionsſitzung heftige Kritik an der deutſchen Außenpolitik a.
übt und ihren Fraktionsborſitzenden ermächtigt haben, in ſein
Unterredung mit dem Reichskanzler dieſe Anſchauung zur Erört
rung zu bringen Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei tri.,
am Dienstag in Potsdam zuſammen, offenbar, um ſich möglick
von der Oeffentlichkeit abzuſetzen. Da auch dort die
Meinung=
über den Verbeib des Außenminiſters geteilt ſind, ergibt ſich au
der Stellung des Abg. Hintzmann in Leer, der dort in einer M:
gliederverſammlung ausführte, daß die außenpolitiſche Niederla
in der Frage der Zollunion ein klarer Mißerfolg geweſen ſei,
u=
daß die Regierung das Vertrauen des Volkesve
lieren müſſe, wenn ſie nicht die Schlußfolg
rungen daraus ziehen und Dr. Curtius nicht ſe
nen Rücktritt erklären würde. Es iſt aber doch me
als fraglich, ob die Deutſche Volkspartei ſich in dieſem
Augenbl=
irgendwie feſtlegen wird, da in ihren Kreiſen Stimmenlau
werden, die erſt die Rückkehr des Außenminiſter
abwarten wollen.
Das iſt offenbar auch der Wunſch des Kanzlas
Dr. Brüning hat in der vergangenen Woche noch ganzent.
ſchieden erklärt, daß er ſich. mit ſeinem Außen
miniſter ſolidariſch fühle, und hat jeden Geday
ken an ſeine Kaltſtellung abgelehnt hauptſächlie
mit der Begründung, daß inzwiſchen die Zoll
union an Bedeutung hinter anderen Ereigniſ
ſen zurückgetreten wäre und ein Auswechſelnde
Außenminiſters mitten in den internationale
Verhandlungen untunlich ſei. Inzwiſchen aber hat ſi
auch im Zentrum die Stimmung zunächſt verſchärft. Die „Ge
mania”, die ihre Kritik zunächſt nur zwiſchen den Zeilen leſe
ließ, ſchreibt jetzt ganz offen, daß ſie über die „Fehlerhaftigke
der deutſchen Außenpolitik bei der Durchführung des an ſich g
ſunden Zollunionsgedankens” nicht im Zweifel ſei. Sie hält abe
nach wie vor daran feſt, daß darüber erſt zu ſprechen ſei, wenn de
Reichsaußenminiſter nach Berlin zurückgekehrt iſt. Wir möchte
annehmen, daß das auch die Einſtellung des Reichskanzlersi
die er verſchiedenen Parteiführern gegenüber bereits ausgeſpr.
chen hat, daß alſo der Kanzler wenigſtens im Augenblick ſi
einer Erörterung des „Falles Curtius” widerſetzt und die gan
Beſprechung bis zur Beendigung der Genfer Beratungen, alſo
b=
zum letzten Drittel des September, verſchieben will, weil ſich D
Curtius darauf berufen könnte, daß er in Uebereinſtimmung m
den Beſchlüſſen der Reichsregierung gehandelt hat. Woraus ſie
ergeben würde, daß ja auch der Reichskanzler unmittelbar für di
Genfer Vorgänge verantwortlich iſt, alſo kaum eine Handhabe ha
die Haftung dafür auf den Außenminiſter abzuſchieben, wenn e
ſich nicht darauf zurückzieht, daß er zwar mit der Stillegung de
Zollunion an ſich einverſtanden geweſen ſei, aber die Formeln, di
in Genf gewählt worden waren, nicht billigen könne.
Neuerdings behauptet nun der „Hannoverſche Kurier”, daß
der Stein von einer anderen Seite ins Rollen gekommen ſei, Er
berichtet über die Stimmung im Büro des
Reichspii=
ſidenten, daß dort die Art, wie der Verzicht indenf
ausgeſprochen werde, „für unerträglich undfr
nicht vereinbar mit dem deutſchen Anſehen
ge=
halten wird. Das Büro des Reichspräſidenten iſt natütlick
kein politiſcher Begriff. Der Reichspräſident ſelbſt iſt immer nod
in Dietramszell. Eine raſche Aufrollung des „Falles Curtius iſ
alſo nur denkbar, wenn Herr von Hindenburg aus ſeinem Urlau.
eingreift und ſich mit dem Kanzler in Verbindung ſetzt, was abe
doch mehr als unwahrſcheinlich iſt.
Thüringen hebt das Wirkſchaftsminiſterium auf.
Wie zuverläſſig verlautet, wird das thüringiſche
Wirtſchaft=
miniſterium auf Grund der dem Lande zuſtehenden Notbefugn:
aufgehoben werden. Begründet wird die Maßnahme damit, daß 1
der gegenwärtigen Notzeit Zweck und Aufgabenbereich de
Miniſteriums durch die fortſchreitende Reichsgeſetzgebung ſo ei!
geſchränkt ſeien, daß ein ſelbſtändiges Wirtſchaftsminiſterium f!
Thüringen ſich kaum noch rechtfertigen laſſe.
bieten eine Höhe erreicht, die den hervorragendſten europäiſchen
und amerikaniſchen unbedingt gleichkommt. — Darüber hinaus
haben die japaniſchen Hochſchulen einige beſondere
Spezialge=
biete bedeutend weiter entwickelt, ſo z. B. Seismologie (
Erd=
bebenkunde), Seidenkunde, Geologie und Geographie Oſtaſiens
ſowie theoretiſche Medizin. — Auch um die Erforſchung anderer
Gebiete haben ſie ſich ſchon in hervorragender Weiſe verdient
gemacht. Um nun dieſe Spezialgebiete der japaniſchen
Wiſſen=
ſchaft auch uns Deutſchen zu erſchließen und dadurch die an ſich
ſchon innigen Kultur= und Freundſchaftsbeziehungen zwiſchen
Deutſchland und Japan noch weiter zu feſtigen, entſtand auf
unſerer Seite der lebhafte Wunſch, eine volle Immatrikulation
deutſcher Studenten an den Kaiſerlichen Hochſchulen Japans zu
ermöglichen. —
Durch das Entgegenkommen der Leitung der Kaiſerlichen
Univerſität Kioto iſt es erreicht worden, daß der Verfaſſer zu
Beginn des vorigen Jahres als der erſte „ausländiſche
Voll=
ſtudent” einer japaniſchen Hochſchule an der Kaiſerlichen
Uni=
verſität in Kioto immatrikuliert wurde. —
Durch das tatkräftige finanzielle Eingreifen des ſächſiſchen
Kultusminiſteriums und der japaniſchen Zeitung „Oſaka
Mainichi” iſt es jetzt ſogar gelungen, eine Idee, die von der
Kaiſerlichen Univerſität Kioto ausging, nämlich den
deutſch=
japaniſchen Studentenaustauſch, wenigſtens teilweiſe zuſtande
zu bringen. — Es handelt ſich zunächſt nur um einen Austauſch
von zwei Studenten der ſächſiſchen Hochſchulen einerſeits und
der Kaiſerlichen Univerſität Kioto andererſeits.
Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß das Studium
deut=
ſcher Studenten an japaniſchen Hochſchulen ſehr viel zur
Ver=
breitung des Verſtändniſſes der japaniſchen Kultur ſowie zur
Stärkung der deutſch=japaniſchen Geiſtesbeziehungen und ſomit
amh zur Vertiefung des traditionellen Freundſchaftsverhältniſſes
zwiſchen Deutſchland und Japan beitragen wird.
Ludwig=Thoma-Uraufführung in München.
Das Bayeriſche Staatstheater hat Ludwig Thomas
Der Wittiber” in 10 Bildern für die Bühne bearbeitet
von Hanns E Schopper mit Beifall uraufgeführt und dieſer
Beifall galt Thoma, den man heraushörte und =fühlte, obwohl
Bearbeitung und Aufführung eher ganghoferiſch waren. Thoma
verabſcheute „Freiheiten”", erſtrebte neben der Echtheit auch die
Wahrheit ſeiner Figuren, ſuchte gegebene Inhalte und fand für
ſie die knappſte Form in endgültiger Präziſion, im Roman wie
im Drama. Schönfärberei und Schwatzhaftigkeit lehnte er ab:
er gab wieder was der liebe Gott „zuſammenballte”, kein Jota
mehr. — So auch in dieſem Roman, der ein Stück Wirklichkeit
feſthielt, eine dramatiſche Wegbiegung; der reiche Bauer verliert,
54 Jahre alt, ſein Weib; trotz dieſem Schlag denkt er nicht daran,
ſich aufs Altenteil zurückzuziehen, er iſt der „Herr im Hauſe” und
auch ein Mann; er entdeckt die Stalldirn, vergißt ſich ein einziges
Mal. Tochter und Sohn umlauern ihn aus naheliegenden Gru
den; ihre Vorwürfe laſſen ihn ſich immer mehr in ſeinem he
rentum verſchanzen; die Tochter wird verſorgt, geht in die Eg
der Sohn wird vom Vater immer mehr zum Nichts degradie
und bringt ſchließlich in ſeiner Verzweiflung die Stalldirn u!
Die eigene Abwegigkeit kommt dem Vater zum Bewußtſein —
einem Blick auf den Sohn, mit dem das Stück endet, das te
Stück iſt und mit ſeinen 10 Bildern auch nicht ſein kann, obwd.
es den Inhalt zu einem ſtarken Dreiakter in ſich birgt. — 2
Regie hatte Kurt Stieler, geſpielt wurde dann und wan
etwas zu laut und breit, aber Thoma verträgt auch das, daß
dem Bayeriſchen Staatstheater nicht an dito Darſtellern ſeh!
verſteht ſich von ſelbſt; daß ſie zuviel taten, zuviel ſpielten.
wenig „waren”, entfernte ſie von der Thomaſchen Wahrhe!
garantierte ihnen aber die beſondere Wirkung auf einen —
des Publikums, der von einem Bauernſtück. Gaudi” verlangt.
Die Titelrolle ſpielte Friedrich Ulmer hart und ſtark und 9.2
zu ſehr auf Großbauer. — Ein Thoma=Stück mehr, kein "
echtes, aber eines, das Wirkung garantiert.
Dr. Siegfried Berberich.
Araufführung im Bremer Schauſpielhaus.
Hermann Sudermann:
„Die Entſcheidung der Liſſa Hart.”
Von unſerem Bremer Mitarbeiter wird uns geſchriebe!
Als erſte Uraufführung der neuen Spielzeit bot das Bke.
Schauſpielhaus Hermann Sudermanns nachgelaſſenes Schaule."
„Die Entſcheidung der Liſſa Hart”, Und es hatte einen ſtalt
großen Erfolg damit, denn Sudermann weiß auch in dieſem St
dem Wunſch und Geſchmack des großen Publikums entgege,e
kommen. Er nimmt ſeinen Stoff aus den jüngſten Tagen !"
dem Krieg, ſetzt mit einem lebendig und packend gehaltenen 2e
ſpiel vielverſprechend ein, wendet dann aber wieder zurück in.""
bewährte Theaterbahnen und endet mit dem üblichen, "
wirkſamen, frommen Augenaufſchlag und der milden Geſte le..”
Verzeihens. Die angeſchnittene Frage — Rückkehr eines
geſagten Soldaten — war in ihrer rein menſchlichen Tragil.""
mal ſehr aktuell und Sudermann weiß ſie auch in manche.
ziehung ſehr fein zu beanworten, aber im allgemeinen gehr. ".
erprobten Weg der ununterbrochenen Spannung und bring. ſic
ſelbſt um tiefſte Wirkung. Immerhin bleibt es ein zugtralt.?
Theaterſtück mit einer ganzen Anzahl fabelhafter Rollen. *
helm Chmelnitzkys Regie war muſtergültig und trat beſche.
hinter das Werk zurück, aber in dem harmoniſchen Verlaul
Aufführung und dem ausgezeichneten Zuſammenſpiel des le
Enſembles erkannte man die ſorgſame Betreuung. Sleſl
Nürnbergers Thilenius war eine ganz ausgezeichnete Lell."
Otto Neurath.
— Das Gießener Stadttheater. Intendant Dr. Rolf Pra
hat ſich des weiteren die Uraufführung von „Mary und. 2
Kammerſpiel von Signund Graff, und Peter von Prerſog.
Zeitſchauſpiel „Verſtehen wir uns . ?" für die komſr”
Winterſpielzeit geſichert.
[ ← ][ ][ → ]Dienstag, den 8. September 1931
Seite 3
Danzig iſt und bleibt auch außerhalb
Genf, 17. September.
Der Wortlaut des Berichtes, den der Oberkommiſſar des
lkerbundes in Danzig, Graf Gravina, auf Wunſch des
Völ=
bundsrats erſtatten wird, iſt geſtern abend hier bekannt
ge=
rden. Das umfangreiche Dokument beſteht aus einem
ein=
tenden Schreiben an den Generalſekretär des Völkerbundes
o mehreren Anlagen. In ſeinem einleitenden Schreiben führt
Oberkommiſſar u. a. aus, er habe, Ende Mai nach Danzig
üickgekehrt, bald feſtſtellen können, daß eine gewiſſe
Beruhi=
ng der Gemüter eingetreten war, die durch die
bedauerns=
rten Danzig=polniſchen Vorfälle im April überreizt geweſen
en. Leider ſei es nicht möglich geweſen, dieſe befriedigende
tſtellung auch hinſichtlich der allgemeinen Lage in Danzig zu
chen, die durch die Parteikämpfe noch unruhig ſei. Der
Ober=
imiſſar erwähnt die dem Bericht als Anlage beigegebenen
etzgeberiſchen Maßnahmen der Danziger Regierung, die die
frechterhaltung der öffentlichen Ordnung in der Freien Stadt
erſtellen ſollen. Es muß, ſo betont der Oberkommiſſar,
an=
annt werden, daß die von der Danziger Regierung getroffenen
ißnahmen ſich bis jetzt als wirkſam erwieſen haben, um in
Freichender Weiſe die Aufrechterhaltung der Sicherheit und
entlichen Ordnung im Gebiet der Freien Stadt Danzig
ſicher=
tellen. Ich freue mich, dem Rat gleichzeitig mitteilen zu
nen, daß die Beſſerung in den Danzig=polniſchen
Beziehun=
angehalten hat. Leider hätten
die perſönlichen Beziehungen zwiſchen dem Danziger
Senatspräſidenten und dem Vertreter der Republik Polen
noch keine befriedigende Klärung erfahren.
er es könne der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß dieſe
Ziehungen in einer ruhigeren Atmoſphäre beiderſeits in einem
ſöhnlicherem Geiſt geprüft werden könnten. Der
Oberkom=
ſar erklärt fernerhin, er glaube als den auten Danzig=
volni=
n Beziehungen unzweifelhaft ſchädlich gewiſſe Kundgebungen
dähnen zu müſſen, die von den Rechtsparteien ſowohl
Deutſch=
ds als auch Danzigs auf dem Gebiete der Stadt veranſtaltet
roen ſeien, und in deren Verlauf das Trachten nach dem
ckfall Danzigs an das Reich mehr oder weniger lebhaft zum
Sdruck gekommen ſei.
Der Oberkommiſſar lenkt ſchließlich die Aufmerkſamkeit des
Völkerbundsrats auf die Finanzen und die Wirtſchaft der
Stadt, die derart ſeien, daß ſie in nächſter Zeit zu ernſten
Beſorgniſſen Anlaß geben könnten.
Sbeſondere beleuchtet er die Frage der Arbeitsloſigkeit, die
beim Herannahen des Winters von einer ſehr ernſten Seite
ge. Sie ſei derart, daß ſie eine recht gefährliche Bedrohung
öffentlichen Ordnung darſtelle und die Danzig=polniſchen
ziehungen auf jeden Fall ſtore. Der Oberkommiſſar
bezeich=
es als begrüßenswert, daß man vor dem Winter zu einem
ivernehmen auf der im Januar 1930 in Warſchau feſtgelegten
undlage gelange, wonach die polniſche Regierung ſich
bereit=
lärt hatte, in Anbetracht der beſonders ſchwierigen Lage der
eien Stadt Danzig vorläufig den Zuſtrom polniſcher Arbeiter
h Danzig, wo ſie für den Danziger Arbeitsmarkt eine ſehr
ße Belaſtung bedeuten, zu beſchränken.
Inzig in Gefahr! — Schwere Anklagen gegen Polen.
Die tatſächlichen Verhältniſſe in Polen erfahren eine
beſon=
s intereſſante Beleuchtung durch einen dem Bericht als Anlage
gegebenen Bericht der Regierung der Freien Stadt Danzig
er die Entwickelung der Danzig=polniſchen Beziehungen ſeit
de Mai 1931. Die Danziger Regierung führt darin u.a. aus:
darf geſagt werden, daß ſeitens Danzigs alles geſchehen iſt,
„S dem vom Berichterſtatter des Rates im Mai 1931
ausgeſpro=
nen Wunſche, den Frieden in Danzig aufrechtzuerhalten und
te Beziehungen zu Polen zu ſichern, entſpricht. Wenn trotz
em in der Zuſammenarbeit zwiſchen Danzig und Polen ſeit der
ſten Ratstagung eine Stetigkeit noch nicht eingetreten iſt, ſo
gt. das daran, daß polniſcherſeits bedauerlicherweiſe
eder das genügende Verſtändnis, noch das
ge=
igende Entgegenkommen bewieſen worden iſt, das
miſſars gegen deutſche und Danziger Parkeien.
der Reichsgrenzen deutſches Land.
für eine erfolgreiche Zuſammenarbeit zwiſchen beiden Staaten
Vorausſetzung iſt. Eine ganz beſonders ſchwere Belaſtung
er=
fährt nach wie vor das Verhältnis zwiſchen Danzig und Polen
durch die Schädigungen, welche die Stadt auf
wirt=
ſchaftlichem Gebiete durch Maßnahmen der
pol=
niſchen Regierung erleidet. Es iſt leider in dieſer
Be=
ziehung ſeit der Ratstagung im Mai keinerlei
Er=
leichterung und Verbeſſerung zu ſpüren geweſen.
Viel=
mehr wird bei der Danziger Bevölkerung der Eindruck erweckt
daß die polniſche Regierung es abſichtlich auf
eine Schädigung von Danzigs Handel und
Indu=
ſtrie und damit im Zuſammenhang auf eine
Zer=
mürbung des Widerſtandes der Danziger
Bevöl=
kerung gegen polniſche politiſche Wünſche
ange=
legt hat.
Anders iſt es nicht zu verſtehen, daß die polniſche
Re=
gierung, welche es in Anbetracht der Zoll= und
Wirtſchafts=
union völlig in der Hand hat, Danzig wirtſchaftliche
Erleichterun=
gen aller Art zuteil werden zu laſſen, alle dahin gehenden
An=
träge der Danziger Regierung ſchroff zurückweiſt und immer
neue Maßnahmen erſinnt, welche Danzigs
Han=
del und Induſtrie ſchwer treffen müſſen. Einer der
weſentlichſten Punkte, durch die nach wie vor die beiderſeitigen
Beziehungen geſtört würden, ſei das ablehnende Verhalten Polens
in der Frage der Entlaſtung des Danziger Arbeitsmarktes von
polniſchen Staatsangehörigen. Auch gewiſſe militäriſche
Maßnahmen aufpolniſchemGebiet an derGrenze
der Freien Stadt während der letzten Monate hätten nicht
wenig dazu beigetragen, Unruhe in die Danziger Bevölkerung zu
tragen, ebenſo wie die Zuſammenziehung
bewaffne=
ter polniſcher Organiſationen in unmittelbarer
Nähe der Danziger Grenze.
Zuſammenfaſſend erklärt die Danziger Regierung, ſie ſehe ſich
zu der Feſtſtellung veranlaßt, daß bei einer dauernden
Beibehal=
tung der ablehnenden, ja drohenden Haltung der polniſchen
Re=
publik gegenüber der Stadt Danzig eine große
Gefahren=
quelle für die politiſche Unabhängigkeit und
die territoriale, durch die Verträge feſtgelegte
Unverſehrtheit der Stadt beſtehe. Die Danziger
Regie=
rung ſtellt mit Bedauern feſt, daß nach wie vor in dieſem Teile
Europas in keiner Weiſe ein Zuſtand beſtehe, der den auf
fried=
liches Zuſammenleben der Staaten gerichteten Beſtrebungen des
Völkerbundes entſpreche. Eine grundlegende Beſſerung werde erſt
dann zu erreichen ſein, wenn die polniſche Regierung dauernd ihr
Beſtreben zeige, alles zu unterlaſſen, was die Danzig=polniſchen
Beziehungen ſtören könnte.
Polen hüllt ſich in Schweigen.
Von polniſcher Seite iſt keine zuſammenfaſſende Darſtellung
über die Danzig=polniſchen Beziehungen eingegangen. Dagegen
geht in der letzten Anlage des Berichtes der polniſche
diplo=
matiſche Vertreter in Danzig auf die Frage der Entlaſtung des
Arbeitsmarktes ein. Der Danziger Senat, wird darin geſagt,
ſei ſtändig beſtrebt, verſchiedene Opfer für Danzig und ſeine
Bevölkerung zu verlangen, während er es kategoriſch ablehne,
auch nur die beſcheidenſten polniſchen Wünſche zu erfüllen. Der
Vertreter Polens teilt gleichzeitig mit, daß er ſich an den
pol=
niſchen Miniſter für Arbeit und ſoziale Fürſorge gewendet und
ihn gebeten habe, vorläufige Maßnahmen verwaltungsmäßiger
Art zu ergreifen, um den eventuellen Zuſtrom polniſcher
Arbei=
ter auf das Gebiet der Freien Stadt Danzig zu beſchränken.
—Die Polizei drohl
Dirſchau, 7. September.
Die polniſchen Behörden verſuchen mit aller Macht den ſeit
drei Tagen an der deutſchen Volksſchule in Dirſchau andauernden
Schulſtreik zu brechen. Am Montag wurden einige Eltern vor die
Kriminalpolizei geladen, wo ihnen in ſchroffem Tone mit
Ge=
fängnis und Ausweiſung gedroht wurde, falls ſie ihre Kinder
nicht in die polniſche Schule ſchicken würden. Das deutſche
Gym=
naſium in Dirſchau hat bis zum heutigen Tage noch nicht die
Konzeſſion erhalten, ſo daß die 150 Schüler des Gymnaſiums
jetzt eine Woche ohne jeglichen Unterricht ſind.
Genf, 7. September.
In unterrichteten Kreiſen wird allgemein erwartet, daß in
dem die Polenfrage behandelnden Sechſerausſchuß des
Völker=
bundes von deutſcher Seite der Minderheitenſchutz des
Völker=
bundes zur Sprache gebracht wird. Man will darauf hinweiſen,
daß die Erfahrungen der letzten Jahre die völlige
Wirkungs=
loſigkeit des gegenwärtigen Minderheitenſchutzes des
Völker=
bundes gezeigt haben. Es wird hierbei geltend gemacht werden,
daß die bisherige Art der Behandlung der
Minderheitenbeſchwer=
den in dem Dreierausſchuß des Rates, die ſich ausſchließlich auf
die unkontrollierbaren und oft außerordentlich anfechtbaren
Mit=
teilungen der Regierungen ſtützt, in keiner Weiſe als ein
wirk=
ſamer Minderheitenſchutz aufgefaßt werden könne. Dieſe
Ver=
fahren in dem Dreierausſchuß des Rates, die völlig geheim
ver=
laufen, und über die den Minderheiten keinerlei Mitteilungen
gemacht werden, haben allein im letzten Jahre zur Folge gehabt,
daß 130 Minderheitenbeſchwerden das Opfer dieſer Ausſchüſſe
ge=
worden ſind. Man verlangt auf deutſcher Seite, daß den
beſchwerde=
führenden Minderheiten die Möglichkeit gegeben wird, vor den
Dreierausſchüſſen ihre Beſchwerde zu begründen, und daß die
Minderheiten fortlaufend über die Stellungnahme der
Regierun=
gen zu ihren Beſchwerden unterrichtet werden. Ein aktives
Vor=
gehen in der ſeit Jahren vernachläſſigten Minderheitenfrage
er=
ſcheint gerade gegenwärtig um ſo notwendiger, als in den letzten
Tagen von den Vertretern des Deutſchtums in Polen eine Reihe
von Beſchwerden gegen die polniſche Regierung gerichtet worden
iſt. In unterrichteten Kreiſen verlautet ferner, daß in der
Lei=
tung der Minderheitenabteilung in der nächſten Zeit Aenderungen
in Ausſicht ſtehen, da die bisherige Führung dieſer Abteilung des
Völkerbundsrates in wachſendem Maße in weiteſten Kreiſen auf
ſtarke Ablehnung und Kritik geſtoßen iſt.
gegen die Enkeignungen in Polen.
Die deutfche Minderheit in Poſen und Pommerellen hat
beim Völkerbund eine neue Beſchwerde eingereicht, die ſich gegen
die Haltung der polniſchen Regierung in der Behandlung der
Agrarfrage richtet. Die deutſche Minderheit beklagt ſich über
die ungerechte Anwendung des Agrarreformgeſetzes, des
Vor=
kaufsrechtes und der Auflaſſungsgenehmigungen durch die
pol=
nifche Regierung. Bereits ſeit 1926 habe ſich die deutſche
Minder=
heit mehrfach über denſelben Sachverhalt beim Völkerbund
be=
ſchwert. Sie habe gehofft, daß die faſt zweijährige Behandlung
ihrer Beſchwerde vom Auguſt 1929 Abhilfe ſchaffen werde. Bis
jetzt ſei ihr über das Schickſal ihrer Eingabe jedoch nichts
be=
kannt geworden. Es wird feſtgeſtellt, daß das Landamt
Grau=
denz noch am 20. Auguſt 1931 drei Enteignungen von insgeſamt
1200 Hektar und die Vorbereitung weiterer Enteignungen von
700 Hektar beſchloſſen habe. Es habe auch eine weitere
Ent=
eignung von faſt 900 Hektar beſtätigt. Bei der augenblicklichen
Lage in Poſen und Pommerellen befänden ſich über 130 Güter
auf dem Markt und fänden keinen Käufer. Der Landhunger ſei
im Augenblick nicht vorhanden. Um ſo befremdender ſei die
Vornahme der Enteignungsmaßnahmen durch die polniſche
Re=
gierung gerade in dieſem Augenblick. Die deutſche Minderheit
habe ſchon früher auf die Gefahren hingewieſen, die in einer
Veränderung des urſprünglichen Textes des Agrarreformgeſetzes
liege. Dieſe Veränderung habe die Beſtimmung des Geſetzes, daß
größere Güter zuerſt, mittlere und kleinere ſpäter auf die
Namensliſte geſetzt werden müßten, aufgehoben. Die Beſchwerve
enthält eine Reihe von Beweiſen für die Art, wie ſich die
Ver=
ſtümmelung des Geſetzes gegen die deutſche Minderheit
aus=
wirkt. Infolge dieſer Verſtümmelung blieben, ohne dem
Ge=
ſetz zu widerſprechen, jetzt mehrfach größere polniſche Güter
voll=
ommen unberührt, kleinere deutſche Güter kämen dagegen
mehr=
fach auf die Namensliſte und hätten ſogar bis über 80 v. H.
ihrer nutzbaren Fläche aufgeben müſſen. Auch in der Juſtiz ſei
eine Verſchlechterung eingetreten. Während noch bis vor kurzem
auf Grund der Entſcheidungen des Oberſten polniſchen
Verwal=
tungsgerichts die Kommiſſionen und in zweiter Inſtanz der
Wojewode die Ablehnung von Beſchwerden hätten begründen
müſſen, habe das hohe Gericht jetzt beſchloſſen, daß dieſe
Be=
gründungen unnötig ſeien. Damit ſei den Behörden jegliche
Willkür erlaubt, und der deutſchen Minderheit unmöglich
ge=
macht, Grundſtücke zu erwerben. Die deutſche Minderheit richte
daher an den Völkerbund das Erſuchen, dieſe Beſchwerde als
eine dringliche zu behandeln und damit das Verfahren vor dem
Völkerbundsrat zu eröffnen.
Ap. Die Frau aus Andros. Roman von Thornton Wilder.
bertragen von Herberth E. Herlitſchka. (Verlag von E. P. Tal u.
.,Wien VII.) Preis 2,25 Mk. Der Roman, deſſen erſter Teil von
Komödie „Andräa” des römiſchen Luſtſpieldichters Tevenz
ange=
gt worden iſt, führt in die antike Welt der Griechen. Auf der Inſel
hnos lebt die Hetäre Chryſis aus Andros, die die jungen Männer
Inſel um ſich verſammelt und ihnen aus griechiſchen Tragikern
D Schriften Platos vorlieſt und philoſophiſche Geſpräche mit ihnen
hrt. Den verlaufenen Menſchen, die im Leben Schiffbruch gelitten
ben, gewährt ſie Zuflucht in ihrem Hauſe und betreut ſie. Wie die
tären jener Zeit, dieſe eigenartigen Erſcheinungen der griechiſchen
itike, die nicht nach dem Maßſtab gewöhnlicher Libertinen gemeſſen
rden können, iſt ſie eine Frau von Geiſt, Witz und Bildung. Sie
bt den Jüngling Pamphilos, der ſeine Liebe aber ihrer
ſiebzehn=
hrigen Schweſter Glykomene zugewandt hat. Chryſis verzehrt ſich
* Sehnſucht und ſtirbt an einem inneren Leiden. Pamphilos erhält
Einwilligung zu einer Heirat mit ſeiner Geliebten, die keine
griechi=
ſe Bürgerin iſt, nicht, die aber ſchließlich in ſein Elternhaus
aufge=
immen wird, und, nachdem ſie ein Kind zur Welt gebracht hat, mit
m ſtirbt. Das tragiſche Schickſal der beiden Mädchen wird mit
er=
eifender Realiſtik geſchildert. Der Roman, der ſich durch ſchlichte
chönheit der Sprache und Tiefe der Gedanken auszeichnet, gibt einen
ſelnden Einblick in das Hetärenleben und die Anſchauungen und Sit=
K der Griechen jener Zeit.
Harriet Waage. Roman von Sigrid Undſet. Herausgegeben
in J. Sandmeier. (Univerſitas, Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Berlin.)
te berühmte norwegiſche Schriftſtellerin behandelt auch in dieſem
oman das Eheproblem. Harriet Waage hat in jungen Jahren ihren
etter geheiratet; es wird eine ſogenannte gute Partie, die das arme
cädchen auf Betreiben ihrer Mutter dem reichen Manne zuführte,
r ſie wahrhaft liebte. Aber ſie wußte nicht was ſie tat, als ſie ihr
awort gab. Sie war in ihrer Ehe unbefriedigt, da ſie ſich von ihrem
aiten nicht verſtanden glaubte und ſeine Liebe nicht erwidern konnte
1s ihr kleiner Sohn geſtorben war, der unter das Eis geriet und
er=
kank, fühlte ſie ſich in ihrer Ehe innerlich ganz vereinſamt. Leiden=
Yaft zu einem anderen Manne, der verheiratet und Vater zweier
Kin=
er iſt, entfremdet ſie ihrem Gatten vollends; ſie betrügt und belügt
in; denn, ſo ſagt ſie, dieſe Lügen, die ſie jetzt ausſpreche, ſeien Gering=
T9igkeiten gegen jene, die ſie gelebt habe. Der Betrug kann nicht län=
Er verheimlicht werden. Ihr Gatte, ein Mann von ehrenhaftem
Cha=
alter, der ihr die Treue gehalten hat, willigt in die Scheidung ein.
Die fühlt ſich in ihrer Liebe zu einem anderen Manne überglücklich.
Is ſie ein Kind erwartet, widerſetzt ſich die Frau ihres Geliebten ihrer
Scheidung nicht länger. Aber das neue Glück der beiden wird durch
derlei Verſtimmungen und Enttäuſchungen und Mißtrauen getrübt,
IId man kann mit Sicherheit vorausſehen, daß auch die zweite Ehe
Darriette unglücklich werden wird. Ein Verhältnis, das auf Schuld
Egrundet iſt, kann zu einem dauernden Glück nicht führen. Dies iſt der
lefe Sinn des Buches. Die Schilderung des Lebens der Frau Harriet
nd ihrer ſeeliſchen Wandlungen iſt muſterhaft, und der Lefer wird bis
wi Schluſſe in Spannung gehalten.
Flut und Ebbe. Roman von Andreas Haukland. Aus dem
Norwegiſchen überſetzt von Dr. Elinor Dröſſa. (Verlag Adolf
Spon=
ſoltz, Hannover.) Der Roman behandelt die Tragödie des an fremdem
Kapital, an der Induſtrialiſierung zugrunde gerichteten Bauernſtandes
in einer norwegiſchen Fjordlandſchaft. Dort wohnen im Kirchſpiel
Fiſcher und Bauern, die ihrer fleißigen Arbeit Wohlſtand und
Zufrie=
denheit verdanken. Eines Tages aber kommen fremde Leute, Engländer,
in die Gegend, entdecken ihren Holzreichtum, kaufen den ganzen Walt
auf und errichten ein großes Sägewerk mit vielen fremden
Arbeits=
leuten, und bringen viel Geld unter die Leute. Und jetzt ſchien das
ganze, ehedem ſo ſtille Kirchſpiel wie von Fieber ergriffen zu ſein, von
einer Sucht und Wut, Anteil zu haben an der Hochflut des Reichtums.
Die Bauern verkaufen ihre Wälder viele auch den Hof und das Vieh.
Die jungen Bauern ſehen, daß auf dem Werk viel Geld zu verdienen
iſt laſſen die Arbeit liegen und verdingen ſich als Holzfäller oder
be=
teiligen ſich an dem Lachsfang der Engländer. Neue Siedlungen
wach=
ſen aus dem Boden, es entſteht ein neues „Stadtviertel” mit Logis= und
Speiſehäuſern, Kramläden, Verkaufsbuden, Kaffee= und
Schnapsſchen=
ken. Die Bauern vertrinken ihr Geld in Schnaps und verfallen dem
Alkoholteufel. Nachdem die Engländer mit ihrem Raubbau den
Holz=
reichtum erſchöpft haben, ziehen ſie ſich mit ihrem Geld zurück. Weg
war das Gold, weg die grünen Wälder mit ihrem Reichtum. Den
Bauern, ihrer Beſchäftigung entwöhnt, fehlt das Geld, ihre Schulden
zu bezahlen. Verarmt iſt das ganze Kirchſpiel, und Armut und Not
wohnen auf der Heide. Eine Epiſode in dieſer mit ergreifender
Lebens=
wahrheit von dem mit Land und Leuten ſeiner Heimat eng
verwach=
ſenen Verfaſſer geſchilderten Tragödie bilden die Erlebniſſe der beiden
Töchter des Fiſchers Anthon und ſeines Sohnes, der durch verfehlte
Spekulation zugrunde gerichtet wird.
Der Mann, der die Anleihe ſtahl. Von Ludwig von Wohl.
(Avalon=Verlag, Hellerau bei Dresden. Preis 3 Mk.) Ein mit
Span=
nung geladener Kriminalroman, der mit den ausgeklügeltſten Tricks
eines raffinierten Kinofilms arbeitet. Es würde zu weit führen, den
Leſer durch das Labyrinth verwickelter kriminaliſtiſcher Einzelfälle,
Mord, Einbruch, Diebſtahl, Betrug, Entführung und Schurkereien aller
Art, die ſich um die Handlung ſchlingen, hindurchzuführen. In ihrem
Mittelpunkt ſteht der Kampf zweier Männer, die Todfeinde ſind: der
Detektiv Ugron und der Abenteurer Godfrey. Jener ſucht dieſen ſeit
vier Jahren, um ſich wegen eines an ihm begangenen Verbrechens zu
rächen; dieſer ſucht den anderen mit allen erdenklichen Mitteln
un=
ſchädlich zu machen und bedient ſich dabei einer Geheimagentin, die die
Frau Ugrons verſchleppen und einſperren läßt. Godfrey taucht wieder
auf, nachdem er den Beauftragten Venezuelas, der in Deutſchland eine
Anleihe von vierzig Millionen Mark aufnehmen ſoll, und dem er
ähn=
lich ſieht, aus dem Schiffe ins Meer geworfen hat, und gibt ſich für ihn
aus in der Abſicht, die Millionen von der Bank abzuheben und damit
zu entfliehen. Er gerät in Ugrons Hände, und als ſein Sekretär
Ugron erſchießen will, geht der Schuß durch eine geſchickte Wendung
fehl und trifft Godfrey, der rot niederfällt. Die die Handlung
beglei=
tenden Einzelheiten überſteigen, ſo raffiniert ſie ausgedacht ſind, doch
nie die Grenzen des Möglichen. Die Spannung wird dadurch erhöht,
daß die Aufklärung des lange unklar bleibenden Zuſammenhanges der
Geſchehniſſe erſt am Schluß erfolgt.
Der Palatin. Hiſtoriſcher Roman. Von L. und S Haſtig=
Attems. (Amalthea=Verlag, Wien VI.) Preis 5,50 RM.) Der
Roman ſpielt im 14. Jahrhundert nach dem Tode des Königs Ludwig
des Großen von Ungarn und behandelt die Kämpfe um die ungariſche
Königskrone. Karl von Durazzo, Gemahl der Königin von Neapel, iſt
der Gegner, der jungen Königin Maria, Tochter des Königs Ludwig
und Gemahlin des Markgrafen Sigismund von Brandenburg, der von
dem Palatin (d. i. der erſte Magnat, Stellvertreter des Königs und
Vermittler zwiſchen ihm und dem Volk) beſchützt wird. Zwifchen
bei=
den werden heftige Kämpfe geführt. Durazzo bleibt Sieger und eignet
ſich die Königskrone an, wird aber ermordet. In dem darauf
entbrann=
ten Bürgerkrieg wird der Palatin von dem Führer der Rivalen beſiegt
und ermordet; die Königin=Regentin erkrankt und die junge Königin
wird gefangen genommen, aber von ihren Anhängern mit ihrem aus der
Ferne herbeigeeilten Gatten befreit und die Königskrone dem
rechtmäßi=
gen Erben geſichert. Das Buch, das von eingehenden hiſtoriſchen
Kennt=
niſſen zeugt, gibt zugleich einen intereſſanten Einblick in das ungariſche
Leben jener Zeit.
— Naſſauiſcher Heimatkalender, herausgegeben vom
Weſter=
waldverein, dem Taunusklub und dem Naſſauiſchen
Verein für ländliche Wohlfahrt und Heimatpflege,
verlegt bei C. Ebner in Hachenburg zum Preiſe von 60 Pfg. Mit
be=
ſonderer Freude empfehle ich in jedem Jahr wieder dieſen ſchönen und
guten Heimatkalender für den Weſterwald und den Taunus,
der trotz all ſeinem veichen und ausgezeichneten Bildſchmuck und ſeiner
großen und guten Mitarbeiterzahl ſo wohlfeil iſt. Diesmal, für das
Jahr 1932, hat man ihn dem Andenken des bedeutendſten naſſauiſchen
Geſchichtsſchreibers und Volkserzählers Dr. C. Spielmann
gewid=
met, anläßlich ſeines 70. Geburtstages und 15. Todestages. Er bringt
neben mehr als 40 guten Bildern, meiſt neuen Aufnahmen
ſchöner Landſchaftsausſchnitte, an denen das naſſauiſche Land ja ſo reich
iſt, Erzählungen und Gedichte, auch Mundartliches, Geſchichtliches und
volkskundliche Beiträge, Ernſtes und Heiteres, in buntem Wechſel dazu
noch alles das, was in einen guten Kalender gehört, der nicht nur dem
anſpruchsvollen Städter ſondern auch dem ſchlichten Landmanne ein
guter Begleiter ſein will durch das neue Jahr. Und das iſt er, ein
guter, recht guter Begleiter, ohne den man den ſchweren neuen Weg ins
Ungewiſſe nicht gehen ſollte.
Walter Schweter.
— Verfaſſungsrechtliche Nebengeſetze und Verordnungen des Deutſchen
Reiches. Textausgabe mit kurzen einführenden Bemerkungen. Von
Prof. Dr. O. Bühler. (170 Seiten kl. 8‟.) (Aus Natur und
Geiſtes=
welt, Band 1011.) Gebunden 3.— RM. Verlag B. G. Teubner in
Leipzig und Berlin 1931.
Das Bändchen dient als Ergänzung des in der gleichen Sammlung
erſchienenen, vom gleichen Verfaſſer bearbeiteten, ſchon in 3. Auflage
vorliegenden Buches über die Reichsverfaſſung; es enthält die Texte der
notwendigen ergänzenden, geſetzlichen Grundlagen des Reichsſtaatsrechts.
Beſonders verdient die Aufnahme der Geſetze über die
Staatsangehörig=
keit ſowie über den Schutz der Republik, ferner die Geſchäftsordnung für
den Reichstag und für die Regierung u. a. m. Erwähnung. Es iſt ein
großes Verdienſt des Verfaſſers, daß er die ſonſt ſchwer zugängigen
Einzelgeſetze klar und für den Laien verſtändlich kommentiert, gerade in
einer Zeit zuſammengetragen hat, in der das große und allgemeine
In=
tereſſe am Staat ſtändig ſteigt und die in dem Bande behandelte Materie
in den Parlamenten und in der Oeffentlichkeit lebhaft diskuuert wird,
Dienskag, den 8. September 1931
Seite 2
England vor ſchweren Enrſcheidungen.
Eine krikiſche Woche.
London, 7. September.
Die laufende Woche wird hier allgemein als eine der
kritiſch=
ſten im politiſchen Leben Englands betrachtet, da das Parlament
zum erſtenmal ſeit dem Kriege zu einer Sonderſitzung einberufen
iſt, deren Verlauf äußerſt weitreichende politiſche und finanzielle
Folgen haben dürfte. Die Beratungen dürften nicht nur in
Eng=
land, ſondern in der ganzen Welt mit größter Aufmerkſamkeit
verfolgt werden, da es ſich neben der Ausbalancierung des
Staats=
haushaltes beſonders auch um die für England lebenswichtige
Frage eines Auslandskredites handelt.
Miniſterpräſident Macdonald iſt am Sonntag abend von
ſei=
nem Landgut Chequers nach London zurückgekehrt. Für heute
nachmittag iſt eine letzte Kabinettsſitzung vor der
Parlaments=
ſitzung anberaumt, bei der das Sparprogramm der Regierung
nochmals für die endgültige Formulierung überprüft werden ſoll.
— Auch der Vollzugsausſchuß der Arbeiterpartei hält unter
Vor=
ſitz Henderſons eine wichtige Konferenz ab, auf der die Haltung
und die Taktik der Arbeiteroppoſition gegenüber der nationalen
Regierung erörtert werden ſollen. Die Oppoſition wird darauf
beſtehen, daß ihr im Unterhaus hinreichend Gelegenheit zur
Dis=
kuſſion über die von der Regierung geplanten Sparmaßnahmen
gegeben wird.
In einem Aufruf Henderſons an die Arbeiterpartei wird
er=
klärt, daß der Widerſtand der Partei gegen die neue Regierung
nur grundſätzlicher Art ſei und alle perſönlichen Angriffe gegen
einzelne Mitglieder ausſchließe. — Die Regierung hat ſich in
einem Aufruf an das engliſche Volk gewandt, in dem ſie um
Ver=
trauen bittet.
Eine Botſchaft des Königs
zur engliſchen Parlamenkseröffnung.
Das engliſche Parlament wird bei ſeinem
Wiederzuſammen=
treten am Dienstag nachmittag mit einer Botſchaft des Königs
iber die finanzielle Lage eröffnet werden. Die Botſchaft wird
vom Miniſterpräſidenten Macdonald verleſen werden. Hieran
wird ſich eine längere Erklärung anſchließen, in der der
Miniſter=
präſident im Namen der neuen Regierung die geplanten wirt=
ſchaftlichen Notmaßnahmen begründen wird. Für die
Arbeiter=
partei werden Henderſon, ſowie vorausſichtlich die früheren
Miniſter Clynes und Johnſton das Wort ergreifen. Man
er=
wartet auch eine Rede von Sir Oswald Mosley, der ſich mit ſeiner
kleinen Gruppe gegenüber der neuen Regierung gleichfalls in
Oppoſition befindet. Die für Dienstag erwartete Abſtimmung
über das von der Regierung geforderte Vertrauensvotum dürfte
wohl, wie allgemein angenommen wird, eine Mehrheit von
un=
gefähr 50 Stimmen bringen.
Scharfe Angriffe des engliſchen
Gewerkſchafts-
kongreſſes gegen die nakionale Regierung.
Der alljährliche Gewerkſchaftskongreß wurde am Montag in
Briſtol mit einer Rede des Kongreß=Präſidenten Hayday
eröffnet, die ſcharfe Ausfälle gegen die engliſchen Bankiers
ent=
hielt. Hayday behauptete, daß „geheime und dunkle Kräfte‟
die neue Regierung mittelſt diktatoriſcher Methoden ins Leben
gerufen hätten. Die Sparpolitik der neuen Regierung wurde
von Hayday ſchonungslos kritiſiert, wobei er die geplante
Kür=
zung der Arbeitsloſenunterſtützung und den Abbau der
ſozia=
len Fürſorge beſonders verurteilte. Die jetzige Kriſe werde nach
den Ausführungen des Kongreß=Präſidenten von den engliſchen
Arbeitgebern dazu benutzt, um die Löhne und den Lebens=
Stan=
dard der Arbeiter in England nach Möglichkeit zu ſenken. Die
neue Konzentrations=Regierung unterſtütze dieſe Politik, weshalb
ſie von den Gewerkſchaften ſcharf bekämpft werde.
Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen teilte Hayday
den Alternativ=Plan mit, den die Gewerkſchaftsführer
während der politiſchen Kriſe der letzten Woche dem Arbeiter=
Kabinett zur Verhinderung eines Abbaues der
Er=
werbsloſenfürſorge unterbreitet hätten. Dieſer Plan
ſieht die Einführung einer Sonderſteuer für alle
fundierten und nichtfundierten Einkommen
vor, aus deren Einkünften die
Erwerbsloſen=
unterſtützung gezahlt werden ſollte. Nach Anſicht
des Kongreßpräſidenten dürften Neuwahlen in
verhält=
nismäßig kurzer Zeit abgehalten werden. Die
Neu=
wahlen ſeien unbedingt erforderlich, um den durch die Vorgänge
der letzten Wochen geſchaffenen unnatürlichen Bündniſſen und
Koalitionen ein Ende zu bereiten und die augenblickliche
poli=
tiſche Verwirrung zu beſeitigen. Ueber die
Geſamtpoli=
tik der Gewerkſchaften zur Ueberwindung der
Nummer 249
Finanzkriſe machte Hayday nur ſehr vage
An=
deutungen, wobei er erklärte, daß die Durchführung der Ge,
werkſchafts=Politik mit großen Geldopfern verbunden ſein werde
Die Ausführungen Haydays wurden von dem Kongreß mit
großem Beifall aufgenommen, beſonders ſeine Erklärung, dan
die Gewerkſchaften Lohnkürzungen nicht ohne Kampf hinnehmen
werden.
Der Begrüßungsanſprache Haydays folgte ein langer Bericht
des General=Sekretärs des Gewerkſchaftsbundes, Citrine, übo
die Entwicklung der politiſchen Kriſe, die zum Sturz der Ar.
beiter= und zur Bildung der Konzentrations=Regierung führte
Wie Citrine erklärte, beſtand der Plan der Gewerkſchaften zur
Behebung der Finanzkriſe u. a. in einer Sonderſteuer für ale
Einkommen, Suspendierung des nationalen Schulden=
Amortiſa=
tions=Fonds und einer Steuer für feſtverzinsliche Wertpaviere
Der Bericht Citrines wurde von dem Kongreß angenommen
und dem Generalrat des Gewerkſchaftskongreſſes einſtimmig das
Vertrauen für ſein Verhalten während der Kriſe ausgeſprochen
Eröffnung der Round=Table=Konferenz.
Die neue Round Tablekonferenz nahm am Montag
nach=
mittag mit einer Sitzung des Verfaſſungsausſchuſſes ihren
An=
fang. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes, Lord Sankey, richtete an die
Delegierten warme Worte der Begrüßung. Nach ihm ergriff
Miniſterpräſident Macdonald das Wort. Er betonte, daß er alles
daranſetzen werde, um die Konferenz zu einem erfolgreichen Ende
zu führen. An der heutigen Sitzung nahm nur die Hälfte der
Delegierten teil. Grandhi und die meiſten übrigen Vertreter
Indiens werden erſt Ende dieſer Woche in London erwartet.
Franzöſiſcher 50-Millionen=Schilling=Kredit
für Oeſterreich.
Wie die „Agence Economique et Finanzieres” aus
zuverläſ=
ſiger Quelle erfährt, beſtätigt es ſich, daß Oeſterreich von
Fran=
reich einen Kredit in Höhe von 50 Millionen Schilling erhalten
hat. Er ſoll zur Wiederauffüllung der 150=Millionen=Schilling=
Anleihe dienen. Das Blatt fügt hinzu, daß Oeſterreich im
Augen=
blick keine neue finanzielle Unterſtützung vor Ende Oktober
bean=
ſpruchen werde. Wahrſcheinlich würde bis dahin der vom
Völker=
bund eingeſetzte Ausſchuß zur Prüfung der öſterreichiſchen Finanz=
und Wirtſchaftslage ſeine Arbeiten beendet haben.
Todes=Anzeige.
Am 4. d. Mts. verſchied ſanft nach
ſchwe=
rem Teiden unſere liebe Verwandte und
Freundin
Frau
Weiene Schtf;
geb. Beſſunger
im T1. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, im September 1931.
Die Einäſcherung fand auf Wunſch der
Ver=
ſiorbenen in aller Stille ſtatt. (*
Heute Nacht 2 Uhr wurde meine innigſtgeliebte
Frau, unſere gute, treuſorgende Mutter,
Groß=
mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Hluu Sardald Saue
geb. Kreiner
plötzlich und unerwartet in die Ewigkeit abgerufen.
In tiefſtem Schmerz
für die Hinterbliebenen:
Franz Bauer.
Darmſtadt, Bismarckſtraße 24, Hochſpeyer, Weiſenau,
München, 7. September 1931.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 2½ Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt. Von Beileidsbeſuchen
bitte Abſtand zu nehmen.
Wir erfüllen hiermit die ſchmerzliche Pflicht,
Ver=
wandten, Freunden und Bekannten die traurige
Mitteilung zu machen, daß unſer lieber Bruder,
Onkel und Großonkel
Herr Jakob Zeſ
am 5. d. Mts. nach längerem ſchweren Leiden im
Städt. Krankenhaus ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Suſanne Friedmann.
Darmſtadt, den 7. September 1931.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt.
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Marg. Becker, Elisabethenstr. 34, 1 (Haus Alter)
Garantiert gründliche Ausbildung nach leicht
erlernbarem, bestbewährtem System.
Prospekt und Auskunft Freil
Gott der Allmächtige hat mein liebes, herzensgutes Frauchen,
unſere Schwägerin und Tante
Luiſe Schäfer
geb. Ruppel
nach einem unendlich reichen Leben an Liebe und Güte, nach langen
ſchweren mit großer Geduld getragenen Leiden, nach Empfang der
heiligen Sterbeſakramente zu ſich in die Ewigkeit abgerufen.
Franz Schäfer
Polizei=Infpektor i. R.
Darmſtadt, Rhönring 60, den 7. September 1931.
Die Beerdigung findet am 9. September 1931, nachmittags 3½ Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt. Das Seelenamt für die Verſtorbene wird
am 11. September 1931, vormittags 6½ Uhr in der Eliſabethenkirche
(12967
gehalten.
Am Sonntagnachmittag um 2 Uhr wurde mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Schwiegervater, Großvater,
Bruder, Schwager und Onkel
von langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden
erlöſt.
In tiefer Trauer:
Frau Kath. Erb, geb. Storck
Familie Friedrich Trippel
Familie Theodor Georg
Familie Ludw. Erb
Georg Erb.
Darmſtadt, den 6. September 1931,
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 2 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Mittwoch, den 2. September, verſchied plötzlich
unerwartet meine liebe Frau, unſere herzensgute
Mutter
auMarthaMarx
G
*
geb. Karſtedt
im 36. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Marx und Kinder
Paul Karſtedt und Familie
Die Beerdigung findet heute Dienstag, nachmittags
3½ Uhr, Waldfriedhof, ſtatt.
Dankſagung.
Für die liebevolle Teilnahme und
Kranzſpenden beim Heimgange
mei=
nes vom Blitz erſchlagenen lieben
Mannes, Vaters, Sohnes, Bruders
und Schwagers
Heinrich Amend
ſagen wir Allen unſern innigſten
Dank, beſonders Herrn Dekan Keil
für ſeine tröſtenden Worte, dem
Turn=
verein, der Arbeiterſchaft von Heil
für Kranzniederlegung und Allen, die
ihm das letzte Geleit gaben, unſern
Dank
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Amend und Kinder.
Habitzheim, den 6. Sept. 1931. (12977
Alle Stoffe werden
b. zur Anprobe
zugeſchnitken
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ſichtsfarbe fangen mit erweiterten Poren.
an, Poren, die durch fettige
Unreinlg=
keiten verſtopft werden, welche durc
Waſchen nicht zu beſeitigen ſind. Jede
erweiterte Pore wird durch Hautpokel”
reizung verurſacht.
Die brühmte Pariſer Creme Tokalon,
weiß, fettfrei, dringt ſofort in die Porenl
ein, mildert die Reizung der Hautdruſe!
löſt die tief in den Poren ſitzenden
Un=
reinigkeiten ſowie Miteſſer auf, ziehl
rweiterte Poren zu normaler Große
zuſammen und macht eine rauhe, Aue
reine Haut weiß und weich. Durch ihre
kräftigende, zuſammenziehende und
nah=
rende Wirkung wird die trockenſte Haut
geſtärkt und erfriſcht. Fettigkeit und
das Glänzen der Naſe wird ebenfalls
vollſtändig beſeitigt.
Creme Tokalon, weiß, fettfrei, enthält
nun prädigerierte Sahne u. Olivenol,
del=
mengt mit Beſtandteilen, welche Me
Haut weiß machen, ſtärken und zuſam=
menziehen. Sie verleiht eine unbe
ſchreiblich neue, glatte, weiße Schönheik
der Haut in drei Tagen, wie ſie aul
leine andere Weiſe erzielt werden kann.
Benützen Sie Creme Tokalon,
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mmer 243
Dienstag, den 8. September 1931
Seite 5
vo
M.
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 8. September 1931.
Luas Handwerk zun Arbeiksloſenproblen.
H. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß beim Deutſchen
Hand=
wer! und Gewerbekammertag und beim Reichsverband des
deutz n Handwerks tagte am 3. September unter dem Vorſitz
von andwerkskammerpräſident Welter=Köln im
Verwal=
tung ebäude des Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertags
zu s nover. Die Verſammlung nahm zunächſt einen Vortrag
eneralſekretär Hermann=Berlin, Vorſtandsmitglied der
Rers nſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſenverſiche=
rung iber den derzeitigen Stand der Arbeitsloſigkeit und die
keiten ihrer Bekämpfung entgegen. Die Auffaſſung des
Aus ſſes gibt nachſtehende Entſchließung wieder:
ie gewaltige Ausdehnung der Arbeitsloſigkeit und ihre
erende Auswirkung auf das ſelbſtändige
Hawerk und ſeine Geſellen verlangen gebieteriſch, daß die
Reil egierung ſchleunigſt einſchneidende Maßnahmen trifft
gege die ſtarren Preis= und Lohnbindungen, die die deutſche
Pro tion feſſeln. Zu ſolchen Maßnahmen gehört auch die
Be=
ſeiti ig der Hauszinsſteuer und der Wohnungszwangswirtſchaft,
dur deren Aufhebung der Althausbeſitz in die Lage verſetzt
wir großen Teilen des Handwerks und ſeinen Geſellen Arbeit
en und dadurch den Arbeitsmarkt ganz weſentlich zu ent=
Dazu muß die deutſche Kreditpolitik viel entſchiedener als
ſeit! darauf gerichtet ſein, die Produktion im Gange zu
hal=
ten d weitere Arbeiterentlaſſungen zu verhüten
s ſehr bedenklich wurde bezeichnet der auch vom
Reichs=
arb miniſter in ſeiner jüngſten Frankfurter Rede
angeſchnit=
tens lan einer vollſtändigen oder teilweiſen
Naturalver=
ſo ing der Arbeitsloſen, ſei es mit Nahrung oder
Beklei=
dun Die Durchführung eines ſolchen Planes würde die
Schaf=
fung ines großen Verwaltungsapparates bedingen, deſſen Koſten
die a Arbeitsloſen etwa zufließenden Vergünſtigungen weit
über ffen würden. Der Ausſchuß war vielmehr der Auffaſſung,
daß e Maßnahmen, die dazu dienen können, das harte Los der
Arb sloſen zu erleichtern, nur unter Einſchaltung der
Privat=
wirt aft in Handwerk und Handel zu treffen ſind, die ſich
be=
reity ligſt für einen ſolchen Zweck zur Verfügung ſtellen.
1e einheitliche Zuſammenfaſſung der
Hauptunterſtützungs=
emp iger, Kriſenunterſtützten und Wohlfahrtserwerbsloſen iſt
ang 9ts der Entwicklung der Arbeitsloſigkeit in Deutſchland
eine jabweisbare Notwendigkeit geworden.”
e Verſammlung beſchloß weiter, eine Rahmenordnung zur
Reg ng der Lehrlingsverhältniſſe zu ſchaffen. Mit den
wei=
tere Einzelheiten wurde ein beſonderer Arbeitsausſchuß,
be=
ſteh” aus Kammern und Fachverbänden, beauftragt. Ferner
wur Stellung genommen zur Frage der Einführung einer
Alte verſorgung für das ſelbſtändige Handwerk und zu den
hier erſtatteten verſicherungsmathematiſchen Gutachten. Es
wur beſchloſſen, dieſe Gutachten den Mitgliedskörperſchaften im
Rei verband des deutſchen Handwerks bekannt zu geben, damit
die (llverſammlung des Reichsverbandes abſchließend hierzu
Stel ig nehmen kann.
Ml jederverſammlung der Darmſtädter Volksbank.
uf Veranlaſſung einiger Vertreter von Handwerk und
Ge=
wer fand am Montag im Gartenſaal des Städt Saalbaues eine
Vernmlung ſtatt, zu der etwa 160 Genoſſen der Darmſtädter
Vol ank erſchienen waren. Die Verſammlung wählte aus ihren
Reär einen Ausſchuß, beſtehend aus den Herren Hartmann,
Kell Kemmerzehl, Lang, Dr. Mattern und Rechtsanwalt
Neu=
ſchä Der Ausſchuß wurde von der Verſammlung beauftragt,
bei= Aufſichtsrat der Volksbank Informationen über verſchiedene
Froi und beſtehende Unklarheiten einzuholen, um den Genoſſen
in er heute, Dienstag, abends um 7 Uhr, im großen Saal des
StE Saalbaues ſtattfindenden Verſammlung die notwendigen
Ax) rungen für die bevorſtehende Generalverſammlung zu geben.
(S½ Anzeige.)
In den Ruheſtand verſetzt wurde; der Kreisdirektor bei
reisamt Offenbach a. M., Ernſt Werner, auf ſein
Nach=
ſucky vom 1. Oktober 1931 an.
Ernannt wurde: der Kreisdirektor in Groß=Gerau, Dr.
Merk. zum Kreisdirektor bei dem Kreisamt Offenbach
mitz irkung vom 1. Oktober 1931.
Es wurden beauftragt mit Wirkung vom 1. Oktober 1931:
mit ſerſehung der Dienſtgeſchäfte des Kreisdirektors bei dem
Krs imt Groß=Gerau, Polizeidirektor Dr. Hermann Uſinger
u rmſtadt, mit der Amtsbezeichnung als Kreisdirektor für die
Da) dieſer Tätigkeit; mit Verſehung der Dienſtgeſchäfte des
Po idirektors bei dem Polizeiamt Darmſtadt, Polizeidirektor
D5mar zu Offenbach und mit Verſehung der Dienſtgeſchäfte
des olizeidirektors bei dem Polizeiamt Offenbach.
Regierungs=
ratz ermann Bach zu Darmſtadt, mit der Amtsbezeichnung als
Pol idirektor für die Dauer dieſer Tätigkeit.
Die nächſte Prüfung für Geſanglehrer an höheren Schulen
vorausſichtlich im Verlaufe der Monate November oder
ber d. J ſtatt. Meldungen zur Teilnahme an der Prüfung
is ſpäteſtens 1. November einzureichen.
Erledigt ſind: eine Schulſtelle für einen katholiſchen Lehrer
an r Volksſchule in Fehlheim, Kreis Bensheim (
Dienſtwoh=
nu. iſt vorhanden und ſofort beziehbar); eine Schulſtelle für
eirv katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in Mosbach. Kreis
ſierg (Dienſtwohnung vorhanden und ſofort beziehbar; mit der
St3 war ſeither Organiſtendienſt verbunden).
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Eröffnung der
Ausſtel=
lu Robert Pudlich=Düſſeldorf. Die Bücherſtube wird heute
vor=
mi. 12.30 Uhr in ihren Räumen die Ausſtellung Robert
F=lich=Düſſeldorf eröffnen. Gezeigt werden Oelbilder,
Ac elle, Paſtelle und Zeichnungen. Auch mit dieſer Ausſtellung
02ſie Bücherſtube ihre Aufgabe fortſetzen, einen jungen
auf=
ſtr. iden Künſtler dem Publikum näher zu bringen. Die
Aus=
g wird der jetzt mit dem Buchner=Preis ausgezeichnete
M). Alexander Poſch eröffnen.
Ausſtellung. Im Schaufenſter der Muſikalienhandlung
L. chheim. Eliſabethenſtraße, ſind zwei ſehr intereſſante
Thea=
tel el vom 30. September 1791 und 30. September 1891
64 hundertjährigen Wiederkehr der Erſtaufführung Mozarts
38 rflöte) ausgeſtellt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
rag, 8. Sept.
20, Ende nach 22 Uhr.
Preiſe 0 90—9 Mk.
41. Reifeprüfung.
och, 9. Sept.
19½, Ende gegen 22½ Uhr. B1. Die Macht
des Schickſals. P eiſe 1—10 Mk.
erstag, 10. Sept
20. Ende nach 22 Uhr.
Preiſe 0.90—9 Mk.
C 1. Reifeprüfung.
tag, 12. Sept.
19½, Ende gegen 22½ Uhr. E 1.
des Shickſals. Preiſe 1—
10 Mk.
Die Mach=
19, Ende gegen 22 Uhr.
kag, 13. Sept. Braut. Preiſe 1—10 Mk.
A 2. Die verkauft
Gaſtiſpiele des Heſſiſchen Landestheaters:
„Kad Nauheim am Mittwoch, 9. Sept.: Reifeprüfung.
Aad Nauheim am Sonntag, 13. Sept.: Marquerite: 3.
Heſſiſches Landestheater. Die erſte Opern=
Pre=
re der neuen Spielzeit. Am Mittwoch, den 9.
Sep=
er. findet die Premiere von Verdis Oper „Die Macht des
Cſals” im Großen Haus ſtatt. Muſikaliſche Einrichtung
Leitung: Karl Maria Zwißler; Inſzenierung Rabenalt=Rein=
* der Chor iſt verſtärkt durch den Städtiſchen Akademie=Chor;
e: Irene Scheinpflug. Die Hauptrollen ſind beſetzt mit den
Fen: Anita Mitrovic, Regina Harre; den Herren: Heinrich
eroth, Johannes Drath, Theo Herrmann, Heinrich Kuhn,
dor Heydorn und Eugen Vogt
— Theatermiete. Die mit Rückſicht auf das Preisausſchreiben
um 10. September, verlängerte Friſt für eine 10prozentige
* breisermäßigung läuft am Donnerstag dieſer Woche ab. Es
nach dieſem Termin ſelbſtverſtändlich weiterabonniert
wer=
ſpäter hinzutretende Mieter erhalten Erſatz der
Vorſtellun=
die vor Abſchluß des Mietvertrages ſtattfanden, durch Gut=
Te für eine Wiederholung des verſäumten Werkes,
Einheitsbewertung.
und Vermögenssteuerverantagung 1931.
Nach der Verordnung des Herrn Präſidenten des
Landes=
finanzamts Darmſtadt vom 13. Juli 1931 werden die
bebau=
ten Grundſtücke nach dem Stand vom 1. Januar 1931 wie
folgt bewertet:
I. In der Stadt Darmſtadt:
a) Mietwohngrundſtücke und zwar:
1. Mietskaſernen mit dem 7,5fachen Betrag der
Jahres=
rohmiete;
2. Einfamilienhäuſer mit dem 9fachen Betrag der
Jahres=
rohmiete.
3. Die übrigen Mietwohngrundſtücke mit dem 8fachen
Betrag der Jahresrohmiete.
b) Gemiſchte Grundſtücke mit dem
9fachen Betrag der Jahresrohmiete.
) Geſchäftsgrundſtücke und zwar:
1. Fabrikgrundſtücke, Lagerhäuſer und Werkſtätten mit
dem 9fachen Betrag der Jahresrohmiete;
2. Sonſtige mit dem 9,5fachen Betrag der
Jahresroh=
miete.
II. In Gemeinden mit 5000 und mehr Einwohnern:
a) Mietwohngrundſtücke mit dem 9fachen Betrag der
Jahresrohmiete;
dagegen Einfamilienhäuſer mit dem 9,5fachen Betrag der
Jahresrohmiete.
b) Gemiſchte Grundſtücke mit dem 10fachen Betrag
der Jahresrohmiete,
c) Geſchäftsgrundſtücke und zwar:
1. Fabriken, Lagerhäuſer und Werkſtätten mit dem 10 Betrag der Jahresrohmiete;
2. Sonſtige (z. B. Läden uſw.) mit dem 10,5fachen
Be=
trag der Jahresrohmiete.
III. In Gemeinden unter 5000 Einwohnern werden ſämtliche
be=
bauten Grundſtücke mit dem 11fachen Betrag der
Jahresroh=
miete bewertet.
Villen werden in ganz Heſſen einheitlich bewertet und
zwar:
bei einem Wehrbeitragswert bis 25 000 RM. mit 80
Pro=
zent dieſes Werts, Höchſtwert 18 750.— RM.
bei einem Wehrbeitragswert von mehr als 25 000 bis
40 000 RM. mit 75 Prozent dieſes Werts, Höchſtwert
28 000 RM.
bei einem Wehrbeitragswert von mehr als 40 000 bis
70 000 RM. mit 70 Prozent dieſes Werts. Höchſtwert
45 500 RM.
bei einem Wehrbeitragswert von mehr als 70000 bis
100 000 RM. mit 65 Prozent dieſes Werts, Höchſtwert
55 000 RM. uſw
Villen, für die ein Wehrbeitragswert nicht feſtſteht, werden
mit einem Vielfachen der Jahresrohmiete bewertet und zwar:
bei einer Jahresrohmiete bis zu 2500 RM. mit dem 12 Betrag. Höchſtwert 27 500 RM.
bei einer Jahresrohmiete von mehr als 2500 bis 5000
RM. mit dem 11fachen Betrag, Höchſtwert 50 000 RM.
bei einer Jahresrohmiete von mehr als 5000 RM. mit
dem 10fachen Betrag.
Bei nicht zwangsbewirtſchafteten Grundſtücken können
ſo=
wohl der Pflichtige wie das Finanzamt die Bewertung mit dem
tatſächlichen Ertragswert verlangen: in dieſem Fall können zur
Ermittlung der Grundſtückslaſten (Inſkandhaltungskoſten.
Neben=
leiſtungen u. a.) außer den Steuerlaſten 25 Prozent des jährlichen
im Durchſchnitt nachhaltigen Rohertrags an dieſem ohne
Nach=
weis abgezogen werden.
* Mannſchaftskämpfe 1931 der Odenwälder
Schützen=
vereinigung, verbunden mit 10jährigem Jubiläum.
Die Odenwälder Schützenvereinigung (Abteilung des
Mittel=
rheiniſchen Schützenbundes im Deutſchen Schützenbund) hielt ihre
diesjährigen Mannſchaftskämpfe am Sonntag auf den
Schieß=
ſtänden der Privilegierten Schützengeſellſchaft am Neuen
Schieß=
haus ab. Das Schießen wurde auf Stand (175 Meter)
Klein=
kaliber (50 Meter) und Jagd (60 Meter) durch 5er Mannſchaften
ausgetragen Jeder Schütze ſchoß 15 Schuß freih. auf Scheibenbilder,
wie ſie für Deutſche Bundesſchießen beſtimmt ſind. Sämtliche
ge=
meldeten Mannſchaften traten an und erzielten nachſtehende
Reſultate:
Großkaliber: Stand, 1. Klaſſe: Schützengeſellſchaft
Michelſtadt 1008 Ringe; Schützengeſellſchaft Sprendlingen 949
Ringe, Priv. Schützengeſellſchaft Darmſtadt 929 Ringe
Schützen=
verein Groß=Umſtadt 871 Ringe. Schützengeſellſchaft Dieburg 788
Ringe. 2. Klaſſe: Schützengeſellſchaft Langen 849 Ringe Priv.
Schützengeſellſchaft Dreieichenhain 658 Ringe, Schützengeſellſchaft
Babenhauſen 616 Ringe.
Kleinkaliber: Klaſſe 1: Schießſportklub. Windmühle
Darmſtadt 748 Ringe, Schützengeſellſchaft Michelſtadt 692 Ringe,
Schützengeſellſchaft Sprendlingen 673 Ringe, Priv, Schützen=Geſ.
Darmſtadt 647 Ringe, Schützenverein Groß=Umſtadt 621 Ringe.
2. Klaſſe: Weidmannsheil Roßdorf 661 Ringe, Schützengeſellſchaft
Dieburg 576 Ringe, Schützengeſellſchaft Babenhauſen 545 Ringe.
Jagd: Schützengeſellſchaft Michelſtadt 396 Ringe,
Schützen=
geſellſchaft Sprendlingen 367 Ringe, Priv. Schützengeſellſchaſt
Darmſtadt 339 Ringe.
Die höchſte Geſamtringzahl der drei Abteilungen erreichte die
Schützengeſellſchaft Michelſtadt mit 2096 Ringen und erwarb ſich
hiermit den Titel „Gaumeiſter für 1931‟.
Nach dem Schießen wurde im feſtlich dekorierten Saale des
Neuen Schießhauſes die Preisverteilung vorgenommen und
ge=
dachte der 1. Vorſitzende der Vereinigung, Herr Studienrat
Ull=
mann=Worms, in ſeiner Anſprache aller derer, die vor 10 Jahren
die Vereinigung gegründet hatten, insbeſondere der drei Herren,
welche heute noch der Vereinigung angehören, Illig=Michelſtadt,
Büchler=Habitzheim und Haas=Dieburg und überreichte denſelben
je eine Ehrenſcheibe, den Otzberg darſtellend (Holzintarſie) zur
bleibenden Erinnerung.
Die Hauptſtaatskaſſe zahlt die 2. Hälfte der
September=
bezüge der Beamten und der Ruhegehaltsempfänger
beſtimmungs=
gemäß am Donnerstag, den 10. September I. J. und die Witwen=
und Waiſengelder am Freitag, den 11. September I. J.,in den
üb=
lichen Kaſſeſtunden aus.
— Das Jahr der 70=Jährigen. In dieſem Jahre werden eine
Reihe berühmter Theaterautoren 70 Jahre alt. Unter ihnen:
Ger=
hart Hauptmann, Georg Hirſchfeld. Arthur Schnitzler. Ludwig
Fulda und Max Dreyer. Alle dieſe Autoren gruppierten ſich in
den Jahren 1894—1904 unter der Leitung von Brahm um das
„Deutſche Theater”. Sie bildeten das Repertoire, aus dem Brahm
immer wieder ſchöpfen konnte Sie waren die weſentlichſten Stützen
dieſes epochemachenden Zeitabſchnitts des Deutſchen Theaters. Das
Heſſiſche Landestheater wird dieſe Autoren in Aufführungen
die=
ſer Spielzeit feiern. Außer einer Gerhart=Hauptmann=Woche
ſol=
len eine Reihe der auch heute noch weſentlichen Stücke Hirſchfelds,
Schnitzlers u. a aufgeführt werden. Schon in dieſer Woche wird
Max Dreyers „Reifeprüfung” zur Erſtaufführung gelangen. Ein
Stück das zeigt, wie ſehr der nunmehr 70=Jährige mit den
aktuel=
len Problemen unſerer Zeit verbunden iſt. Dreyer gehörte mit
ſeinem Probekandidaten, den Siebzehnjährigen, dem Tal des
Le=
bens, zu dem meiſtaufgeführten Autoren. Auch in Darmſtadt ſind
einige dieſer erfolgreichen Stücke aufgeführt. Seine vornehme
Ge=
ſinnung und ſein ganzes Können haben ihn in ſteter Beziehung
zum Repertoire der Theater gehalten. Mit den Aufführungen
aus jener großen Zeit des „Deutſchen Theaters” wird nicht nur
einer Ehrenpflicht den Jubilaren gegenüber Genüge getan,
ſon=
dern es gelangen wichtige und weſentliche Stücke einer Zeit zur
Aufführung, die uns heute wieder ſtärker zu intereſſieren
beginnt.
— Opernſchule der Städt. Akademie für Tonkunſt „Aus der
Opernſchule haben folgende Studierende bei der Prüfung in
Frankfurt a. M. den Bühnenbefähigungsnachweis erhalten: Aus
den Klaſſen Profeſſor Carl Beines; Vincenz Breſer (
Te=
nor), Ernſt Rau (Baßbuffo), Carl Walther (Tenor); aus
den Klaſſen Hanna Perron: Georg Koop (Tenorbuffo); aus
den Klaſſen Mathilde Weber: Herta von Hagen (
Kolora=
turſopron), Hermann Nahm (Bariton). Folgende Studierende
haben Engagement erhalten: Aus den Klaſſen Profeffor Eärl
Beines: Ernſt Renzhammer (lyriſcher Tenor) an das
Stadttheater in Kottbus, Carl Walther (Tenor) an das Heſſ.
Landestheater Darmſtadt; aus den Klaſſen Mathilde Weber:
Herta von Hagen an das Heſſ. Landestheater Darmſtadt,
Her=
mann Nahm an das Stadttheater in Neiſſe. Von früheren
Stu=
dierenden wurden Joſef Herrmann (Charakterbariton), von
Kaiſerslautern an das Stadttheater in Stettin engagiert...
— Kunſtnotiz. Aus der Schule von Profeſſor Carl Beines
erhielten folgende Studierende Engagement: Georg Hennecke
(Heldenbariton) an das Landestheater in Altenberg. John Witt
(lyriſcher Bariton) und Erica Falkenhagen (Alt) an das
Volkstheater in Berlin, Kurt Hochhut (Bariton) an das Fürſtl.
Hoftheater in Putbus. Carl Ebert (lyriſcher Bariton) an das
Opernhaus in Frankfurt a. M., Hans Hoefflin (lyriſcher
Tenor) an das Landestheater in Stuttgart und Lilly von
Ku=
ſenberg (Soubrette) an das Stadttheater in Koblenz.
Zuckerung von Wein. Das Polizeiamt weiſt darauf hin,
daß die Abſicht, Traubenmaiſche, Traubenmoſt oder
Wein zu zuckern, entſprechend den geſetzlichen Beſtimmungen
bei Meidung von Strafen der Ortspolizeibehörde unter
Benutzung des vorgeſchriebenen Formulars anzuzeigen iſt. Die
gleiche Anzeige iſt bei der Herſtellung von Haustrunk
zu erſtatten. Außerdem weiſen wir darauf hin, daß nach 8 14,
Abſatz 3 des Weingeſetzes vom 25. Juli 1930 (Reichsgeſetzblatt I.
S 356) Trauben, die aus dem Auslande eingeführt und nach
Nr. 45 des Zolltarifs als Tafeltrauben abgefertigt worden ſind,
nicht zur Herſtellung von Moſt oder Wein verwendet werden
dürfen. Mit Erlaubnis der Abteilung für Ernährung und
Land=
wirtſchaft des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft dürfen ſie
jedoch unter ausreichenden Sicherungsmaßnahmen zur Herſtellung
von Eſſig und Branntwein Verwendung finden.
Einbrecher auf der Flucht erſchoſſen.
In der Nacht zum Montag zwiſchen 3—4 Uhr bemerkte ein
Bahnpoliziſt im Güterbahnhof Darmſtadt, daß ein Mann aus
einem Güterwagen eine ſchwere Kiſte ſtahl. Er verfolgte auf
ſeinem Fahrrad den Täter, der die Kiſte abwarf und in der
Rich=
tung Kirſchenallee flüchtete.
Als der Dieb über einen hohen Bretterzaun kletterte, lchoß
der Beamte — nach mehrmaligem Anruf und einem vorherigen
Schreckſchuß — in der Dunkelheit in der Richtung des Täters, der
durch einen Herzſchuß getötet wurde. Es handelt ſich
um den 26jährigen Arbeitsloſen Ludwig Krahn aus
Darm=
ſtadt. Die weggeworfene Kiſte enthielt eine Nähmaſchine. Bei
einer Hausſuchung in der Wohnung Krahns wurden Gegenſtände
gefunden, die wahrſcheinlich ebenfalls von Diebſtählen herrührten.
Wie ſpäter feſtgeſtellt wurde handelt es ſich bei dieſen
Gegen=
ſtänden um ſolche, die wahrſcheinlich in der gleichen Nacht, kurz
vorher durch Einbruch in Eiſenbahnwagen geſtohlen worden ſind.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. In einem Holzlager in der Holzhofallee, entdeckte man
Anfang 1930 plötzlich, daß etliche Mengen feinſten Fournierholzes
geſtohlen worden waren. Man forſchte eifrigſt nach, man ließ, als
im Laufe des Jahre immer mehr geſtohlen wurde ſämtliche
Schlöſ=
ker umändern und teilweiſe außerdem noch Vorhängeſchlöſſer
an=
bringen. Alles nützte nichts. Nun war man aber wenigſtens
ſo=
weit, daß man wußte, es wurde nicht eingebrochen. Der Dieb
mußte Schlüſſel zu den Lagern haben. Und plötzlich kam man
einem Lagerarbeiter auf die Spur, der zuſammen mit einem
jungen Schreiner einen ſchwunghaften. Handel in
Fournierhöl=
zern angefangen hatte und bereits Hölzer im Werte von etwa
11000 Mark geſtohlen hatte. Die beiden gingen mit einer
un=
glaublichen Dreiſtigkeit zu Werke. Da der junge Mann bereits
fünf Jahre bei der Firma zu allgemeiner Zufriedenheit arbeitete,
bekam er von dem Leiter des Lagers des öfteren über Nacht die
Schlüſſel anvertraut, auch wohl in der Mittagspauſe, oder gar in
der Urlaubszeit. Sie beſtellten ſich dann kurzerhand ein Auto
— vier verſchiedene Spediteure beſtellten ſie immer abwechſelnd —
luden die Hölzer ein und fuhren damit bei den verſchiedenſten
Schreinern herum und ſetzten die Ware größtenteils zur Hälfte
des Preiſes ab. Vier Schreinermeiſter von Darmſtadt. Rodau
und Kelkheim im Taunus ſitzen neben ihnen auf der Anklagebank
wegen Hehlerei. Sie beſtreiten zwar ſamtlich, daß ſie von der
unredlichen Herkunft der Ware Kenntnis hatten, aber das
er=
ſcheint recht unglaubhaft, ſchon in der Art, wie ſie die Diebe ſelbſt
noch übervorteilten, indem ſie ſie immer mehr im Preiſe
runter=
drückten. Die beiden jungen Leute ſelbſt geben an, ſie ſeien aus
Not zu ihren Diebſtählen gekommen. Sie hätten beide Alimente
zu zahlen gehabt, der eine hat gar nichts verdient und bekam auch
keinerlei Unterſtützung, der andere kam mit ſeinem
Wochenver=
dienſt auch nicht aus. Das Bezirksſchöffengericht kommt
nach ſiebenſtündiger Verhandlung zu einer Verurteilung der
ſämtlichen Angeklagten. Der erſte, der Angeſtellte im
Holzlager, erhält wegen gemeinſamen
fortgeſetz=
ten Diebſtahls ein Jahr und vier Monate
Gefäng=
nis. Der andere der noch zum guten Verkauf einige Urkunden
hergeſtellt und gefälſcht hatte, erhält wegen gemeinſamen
fortgeſetzten Diebſtahls, wegen
Urkundenfäl=
ſchung in Tateinheit mit Betrug und wegen
eines weiteren Betrugs ein Jahr und ſechs
Mo=
nate Gefängnis. Drei der Schreiner erhalten
wegen Hehlerei Gefängnisſtrafen von zwei
Mo=
naten, drei Monaten und ſechs Wochen, und der eine
Schreiner erhält an Stelle von drei Wochen Gefängnis
eine Geldſtrafe von 210 Mark. Der erſte Angeklagte
nimmt das Urteil an.
— Heag=Sonderfahrten. Wie bekannt, veranſtaltet die Heag
Sonderfahrten nach Bayern, die Gelegenheit bieten, nicht nur die
Schönheiten Oberbayerns, ſondern auch Schwarzwald. Bodenſee,
das Allgäu. Munchen. Ulm und Stuttgart zu außerordentlich
bil=
ligen Preiſen unter denkbar beſter und zuverläſſigſter Führung
kennen zu lernen. Die Unterbringung geſchieht in außerordentlich
zuvorkommender Weiſe in den empfehlenswerteſten Gaſthäuſern,
und es iſt für jeden der zahlreichen Teilnehmer ein hoher Genuß,
Lan dieſen bereits volkstümlich gewordenen Reiſen teilzunehmen.
Die 2. Heag=Bayern=Reiſe iſt nunmehr zu Ende gegangen. Sie
hat diesmal noch die Zugabe gebracht, daß der höchſte Berg
Deutſch=
lands, die Zugſpitze, von der öſterreichiſchen Seite aus mit der
Schwebebahn erreicht werden konnte. Wer von dieſer hohen Warte
aus ſein Auge über die Rieſen der Alpen ſchweifen laſſen durfte,
wird dieſen Eindruck wohl nicht mehr zeitlebens vergeſſen. Die
Teilnehmer trafen Sonntag, den 6. September, um 10.45 Uhr in
Darmſtadt wieder ein. Für die am 27. September d J. beginnende
3. Heag=Bayern=Reiſe ſind bereits jetzt ſchon zahlreiche
Anmeldun=
gen bei der Direktion der Heag eingelaufen. Die Teilnehmer ſind
mit der Führung und den gebotenen Leiſtungen alle
ausnahms=
los im höchſten Maße zufrieden geweſen, ſo daß dieſe
außerordent=
lich empfehlenswerte Sonderfahrten in unſere heimiſchen Berge
wohl als ſchätzenswerteſte Leiſtungen in jeder Beziehung bewertet
werden können.
— Hausfrauenbund. Wir erinnern unſere Mitglieder an die
heute. Dienstag, 16 Uhr, im Gartenſaal des Saalbaus
ſtattfin=
dende Monatsverſammlung. Vortrag mit Lichtbildern. Hygiene
in Küche und Haus”, Referentin: Frau Pelz=Langenſcheid=Kaſſel.
Gleichzeitig machen wir noch einmal aufmerkſam, daß in
Gemein=
ſchaft mit dem Städtiſchen Gaswerk am 10. September, abends
20 Uhr im Bürgerhof” Eliſabethenſtraße 2, ein Vortrag mit
praktiſchen Vorführungen über „Gärungsloſe Herſtellung von
Fruchtſäften” gehalten wird. Referent: Herr Baumann,
Obſtbau=
lehrer von der Heſſ. Lehr= und Verſuchsanſtalt Ober=Erlenbach.
Karten ſind im Verkaufslokal der Städt. Betriebe, Grafenſtr. 30,
zu haben.. Dann noch die Mitteilung, daß wir auf Einladung des
Gemüſe= und Obſt=Großmarktes Nauheim bei Groß=Gerau
Sams=
tag, den 12. September, die neuerbaute Markthalle beſichtigen
werden, außerdem ſoll unter Führung von Herrn Bürgermeiſter
Kaul ein Rundgang durch die Gemarkung vorgenommen werden.
Die Mitglieder treffen ſich am Eingang des Hauptbahnhofs zu
dem Zug 12.41 Uhr eine Viertelſtunde vorher. Anmeldungen in
der Geſchäftsſtelle erwünſcht.
Seite 6
Dienstag, den 8. September 1931
Nummer 249
90. deutscher Wandertag.
(Sonderbericht unſeres Berichterſtatters.)
Der Reichsverband deutſcher Gebirgs= und Wandervereine,
der in 63 Verbänden rund 250 000 deutſche Wanderer vereinigt,
bielt den 40. deutſchen Wandertag in den Tagen vom
4. bis 7. September in dem landſchaftlich herrlich gelegenen
ber=
giſchen Städtchen Burg an der Wupper ab. Im
Mittel=
punkt der Tagung ſtand ernſte Arbeit für den deutſchen
Wander=
gedanken. Sie fand ihren Niederſchlag in den vorbereitenden
Be=
ratungen des Vorſtands und des Beirates, die den ganzen 5.
Sep=
tember ausfüllten und in der eindrucksvollen öffentlichen
Haupt=
verſammlung am 7. September. Der 1. Vorſitzende des
Ver=
bandes, Nektor Jaſpert=Frankfurt a. M., begrüßte dabei die
zahlreich erſchienenen Vertreter aus allen Gauen Deutſchlands,
beſonders aus der Tſchechoſlowakei und dem Saargebiet. 40 große
Verbände waren verireten, u. a. auch der Odenwaldklub durch
Dr. Götz=Darmſtadt und der Vogelsberger Höhenklub durch
Nektor Dern=Offenbach; faſt alle Reichs= und preußiſchen
Mi=
niſterien hatten Begrüßungsſchreiben geſchickt. Die Rheinprovinz
war durch Landrat Trimborn= Opladen und die Stadt Bug
durch Bürgermeiſter Zimmermann vertreten. In ſeinen
pro=
grammatiſchen Ausführungen ſtellte Rektor Jaſpert drei Ziele der
deutſchen Wandervereine heraus: Wiedergewinnung des
Grüg=
landes für die abgehetzte Menſchheit, Schaffung eines
Gegenge=
wichts gegen die vernichtende Wirkung der Maſchine und
Frei=
legung der deutſchen Seele. Nach einem ſtimmungsvollen.
Ge=
denken der Toten des abgelaufenen Jahres wurden der
voiher=
gehende langjährige Vorſitzende Direktor Kiſſinger=
Darm=
ſtadt, zum Ehrenmitalied des Verbandes ernannt und die
Stimm=
rechtsverhältniſſe feſigeſtellt. Der im Druck vorliegende
Jahres=
bericht fand einſtimmige Genehmigung. Eine beſondere
Errungen=
ſchaft der Arbeit verheißt die Entſchließung, die gefaßt wurde
über die Ausdehnung der Vergünſtigungen, die die einzelnen
Wanderverbände ihren Mitgliedern gewähren, auf alle
Mitglie=
der des Reichsverbandes. Kaſſen= und Reviſionsbericht 1930 ſowie
Voranſchlag 1931 wurden einſtimmig gutgeheißen. Der
Jahres=
beitrag bleib= auf der ſeitherigen Höhe von 3 Pfg. pro Kopf
be=
ſtehen. Gegenſtand der Arbeit der Zukunft wird u. a. die
Schaf=
fung einer Verbands=Haftpflicht, ebenſo die Anſtrebung deutſcher
Wanderwege, Schutz der Wegbezeichnungen, Schaffung beſonderer
Wandererſchutzpfade bilden. Eine Werbewoche 1932 ſoll der
Ver=
breitung des deutſchen Wandergedankens dienen, die Jugend=
arbeit wird neu organiſiert werden und ſoll für einen
wander=
frohen Nachwuchs ſorgen. Eine Reihe von Sternwanderungen
wird am Himmelfahrtstag 1932 in den verſchiedenen deutſchen
Gauen die benachbarten Wandervereine vereinigen; ſie ſollen
unter den Leitgedanken „Goethe als Wanderer” geſtellt werden.
Der 41. Wandertag (1932) wird zu Mettlach an der Saar
ſtatt=
finden. Die breite Oeffentlichkeit dürften folgende
Entſchlie=
ßungen intereſſieren:
1. Der 40. deutſche Wandertag ſtellt mit Bedauern feſt, daß
der Reichsverband der Gebirgs= und Wandervereine vor Erlaß
der Notverordnung über Grenzübertritte (100=
Mark=Gebühr) nicht gehört wurde. Sonſt wäre wohl die
bedauer=
liche Tatſache nicht eingetreten, daß einzelne Vereine eine
Sonder=
ſtellung erhielten.,
2. Die Störung des Landſchafts= und Ortsbildes durch
Auswüchſe der Außenreklame (Schilder an
ungeeig=
neter Stelle oder in übertriebener Größe, übermäßige Benzin=
Zapfſtellen=Reklame, Häufung von Markenſchildern uſw.) nimmt
immer verheerenderen Umfang an. Der Reichsverband der
deut=
ſchen Gebirgs= und Wandervereine ruft ſeine Anſchlußvereine auf,
in den gemeinſamen Kampf aller Heimatfreunde gegen dieſe
Ver=
unſtaltung einzutreten.
Am Sonntag nachmittag verſammelten ſich in dem
ſtimmungs=
vollen Hof der mächtigen Burg Hunderte von kräftigen
Wander=
geſtalten aus dem bergiſchen Lande, die nach aufrüttelnden
Wor=
ten des Schriftſtellers Albert Herzog=Remſcheid und Rektor
Jaſperts einſtimmig eine Entſchließung faßten, in der die
Ziele des Reichsverbandes und der Gebirgsvereine herausgeſtellt
und die tatkräftige Mitarbeit der Behörden, der Preſſe und der
Oeffentlichkeit verlangt wird.
Die Tagungsarbeit war umrahmt und durchbrochen von einer
Reihe von Veranſtaltungen, die teils der Beſichtigung der
Schön=
heiten des bergiſchen Landes (Schloß Burg, Müngſtener Brücke,
Remſcheider Talſperre, Fahrt nach Wuppertal) dienten, teils die
ideellen Werte der heimatkundlichen Beſtrebungen der
Wander=
vereine zeigten (Heimatabend unter Mitwirkung bergiſcher
Sän=
ger und Turner). Die ganze Tagung, um deren Vorbereitung ſich
der 1. Vorſitzende des Vereins, Bergiſch Land” Tibus, hoch
verdient gemacht hatte, bilden einen Markſtein in der Geſchichte
des deutſchen Wanderns.
Dr. Götz.
— Eine kunſtgeſchichtliche Führung durch das mittelalterliche
Mainz veranſtaltet am 13. September die Volkshochſchule
Darm=
ſtadt unter Leitung der Kunſthiſtorikerin M. Frölich.
Die romaniſche und gotiſche Zeit ſoll vorgeführt werden in
Ar=
chitektur und Plaſtik religiöſen und weltlichen Charakters, wie
der Dom mit ſeinem Muſeum, St. Stephan, die alten Viertel um
St. Quintin und das Karmeliterkloſter mit ihren
Patrizierhäu=
ſern und Bürgerhäuſern. Abfahrt 12.42 Uhr nach Mainz,
Haupt=
bahnhof. Sonntagskarte 1,90 Mk. Anmeldungen ſind an die
Volkshochſchule, Mathildenplatz 17. zu richten. Gäſte ſind
will=
kommen. Teilnehmergebühr 1.— Mk.
— Wanderklub „Falke‟ 1916 Darmſtadt. 9.
Klubwande=
rung. Kurze Bahnfahrt durch ſtark verregnetes, geſchädigtes
Hei=
matgebiet, und der Wandermarſch konnte im wahren Sinne des
Wortes — ſteigen. Von Station Zell=Kirchbrombach aus führte
uns der Anſtieg durch überreich geſegnete Obſtanlagen auf
unmar=
kierten Höhenwegen zwiſchen Langenbrombach und Rehbach
auf=
wärts direkt zur Spreng. Bei Freund Schwinn dortſelbſt duftete
der vorausbeſtellte, wohlverdiente Morgenkaffee uns
herzerfri=
ſchend entgegen und belebte bei ſaftigem hausmachendem
Zwet=
ſchenkuchen die Lebensgeiſter für den kommenden Aufſtieg. Waren
die bis jetzt durchquerten Fluren ſchwer wegſam, weil tags vorher
ſtark verregnet, ſo nahmen die noch ſommerlich friſchen
Bergwal=
dungen mit ozonreicher Luft bis hinauf zum Lärmfeuer auf gut
wegſamen Wanderpfaden uns nunmehr auf. Der neue Ihrig=
Turm, eine Kraftleiſtung an Heimatliebe, Heimattreue und
Hei=
matſtolz unſeres O.C., erregte unſere ehrliche Bewunderung. Von
ſeiner geſchützten Plattform aus flogen die jugendlichen
Wander=
herzen bei guter Fernſicht gen Oſten. Norden, Süden und Weſten
in die Weite mit dem Zugeſtändnis: „O, Heimatland, wie biſt du
ſchön!” Bei Freund Schmucker=Obermoſſau, fanden wir gewohnte
gute Aufnahme zu fröhlicher Mittagsraſt, dann folgten wir, unter
ſchwer fruchtbeladenen Obſtbäumen hindurch, dem ausſichtsreichen
Höhenweg zum „Erbacher Waldhorn” und von hier links
abſchwen=
kend dem Fußweg zur Adalbertshöhe, wohl dem ſchönſten
Blick=
punkt im mittleren Mümlingtale. Ein kräftiger Sturzregen
nach=
mittags ſo dann und wann vermochte dem Wanderhumor keinen
Einhalt zu tun. Wir ſchieden von unſeren lieben Führern Karl
Ballweg und Thomas Willenbücher dankbaren Herzens für die
wohlvorbereitete und durchgeführte Tagfahrt, in Geſinnungstreue
mit dem Gelöbnis unſeres Jugendführers Haſſinger vom
Vor=
abend des V.H.C.: „Unſere feſte innige Gemeinſchaft ſoll wachſen
in Verbindung mit Land und Volk zu Nutzen und Frommen
un=
ſeres ſchwergeprüften deutſchen Volkstums und unſerer deutſchen
Heimat.”
* Vortrag. Zu dem von der „Geſellſchaft für
Prak=
tiſches Chriſtentum (Tp.)‟, Ortsgruppe Darmſtadt, im
großen Saal des Feierabend am Freitag veranſtalteten
Vortrags=
abend hatte ſich eine zahlreiche Zuhörerſchaft eingefunden. Im
Namen der Ortsgruppe begrüßt die Vorſitzende derſelben, Frau
E. Hellwig (Tp.), die Anweſenden, vor allem den
Vortragen=
den, Pfarrer Lic. theol. Dr. F. Zöller (Tp.) aus Leipzig.
Dann erteilte ſie dieſem das Wort zu ſeinem Vortrag: „
Mög=
lichkeit und Grenzen der Glaubensheilung”
Redner ging davon aus, daß wir in der chriſtlichen Religion die
vollkommenſte Religion der Erlöſung beſitzen. Sie erlöſt den
Men=
ſchen von ſeiner Schuld vor Gott, ſie befreit ihn in ſteigendem
Maße von böſen Leidenſchaften und Begierden und pflanzt in ihm
durch den Geiſt Gottes ein neues, gottwohlgefälliges Leben. Nun
begegnen uns aber im Urchriſtentum erlöſende Kräfte auch
gegen=
über ſeeliſcher und leiblicher Krankheitsnot. Bis zum Jahre 300
n Chr. blühte die urchriſtliche Glaubensheilung. Da erhebt ſich
die Frage, weshalb die Glaubensheilung immer mehr zurücktrat
und ob ſie erneuert werden kann. Redner beantwortet dieſe
Doppelfrage ausführlich und betont, daß gerade in der Gegenwart
günſtige Vorbedingungen für den Verſuch einer Neubelebung der
neuteſtamentlichen Glaubensheilung gegeben ſeien. Solch einen
Verſuch bedeutet die Theopſychologie (abgekürzt: Tp.),
eine auf die Heilige Schrift gegründete geiſtige Heilweiſe. Von
mehreren Sekten, die in ihre Seelſorge=Praxis den
Heilungs=
gedanken aufgenommen haben, unterſcheidet ſich die Tp. dadurch,
daß ſie innerhalb, der Landeskirche wirken will, ſich
kei=
neswegs in Gegenſatz zur ärztlichen Wiſſenſchaft ſtellt und
auch Grenzen der Glaubensheilung anerkennt. Die Freunde
der Tp. haben ſich ſeit 1925 in der „Geſellſchaft für praktiſches
Chriſtentum (Tp.)” zuſammengeſchloſſen und geben ſeit 1926 die
Monatszeitſchrift Die heilende Kraft” heraus. Auch von
Erfolgen der Tp. in Krankheitsfällen wußte Redner zu berichten.
An den Vortrag ſchloß ſich eine Fragenbeantwortung,
die das lebhafte Intereſſe der Zuhörer an den Ausführungen des
Lia Dr. Zöller (Tp.) bekundeten. Vor allem wurde auf Grund
zweier Anfragen der Unterſchied zwiſchen der aus Amerika
ſtam=
menden Chriſtian Science (Chriſtliche Wiſſenſchaft) und der Tp.
klargeſtellt. Zum Schluß dankte die Vorſitzende der Ortsgruppe
dem Vortragenden ſowie den Anweſenden und ſchloß mit
Segens=
wünſchen die Verſammlung.
— Maſchinenſchreib=Kurſe. Die hieſige Kaufmänniſche
Steno=
graphen=Geſellſchaft, die bereits vor zwanzig Jahren als erſter
deutſcher Kurzſchriftverein das Maſchinenſchreiben als zweites
Lehrfach aufgenommen hat, macht auf ihre täglich beginnenden
Kurſe in dieſem Fache aufmerkſam. Der Unterricht erfolgt nach
der einzig richtigen Art Maſchine zu ſchreiben, der Zehnfinger=
Blindſchreibmethode. Der Unterricht der Geſellſchaft findet in
den eigenen Räumen, Ecke Zeughaus= und
Schleier=
macherſtraße (Eingang nur Schleiermacherſtraße) täglich
abends ſtatt. Die Geſchäftsſtelle gibt bereitwilligſt Auskunft.
Tageskalender für Dienstag, den 8. September 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr: „
Reife=
prüfung”. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Kon=
zerte: Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant am
Böllenfalltor, Herrngartenkaffee. — Kinovorſtellungen:
Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele. — Fürſtenſaal:
DBB. G.=Eigenheim=Ansſtellung.
— Bund elſaß=lothring. Regimentsvereine Darmſtadt und
Umgebung. Alte treue deutſche Kameradſchaft führte die
Mit=
glieder des Bundes am vergangenen Sonntag im Gaſthaus „Zum
Bürgerhof” zu fröhlichem Beiſammenſein und zum Austauſch alter
lieber Erinnerungen zuſammen. Der 1. Bundesvorſitzende
be=
auf das herzlichſte. Der gefallenen und nach dem Kriege
ver=
dämpften Klängen: Ich hatt einen Kameraden, gedacht. Weiter
Soldatenmärſche, geſpielt von der vorzüglichen Rühlemannſchen
Kapelle. Der Höhepunkt des Feſtes wurde erreicht, als der 85
jäh=
rige Pionierkamerad und 70er Kriegsveteran, Herr Georg
Ba=
ſtian=Rüſſelsheim, unter den Klängen: Muß i denn zum Städtle
hinaus, ſich verabſchiedete. In vorgerückter Abendſtunde rückte
alles wieder in gehobener Stimmung in die Quartiere ab mit
dem Wunſche auf ein frohes, baldiges, geſchloſſenes Wiederſehen.
— Petrusgemeinde (Männer=Vereinigung). Die
Winter=
arbeit wurde in der letzten Monatsverſammlung eröffnet durch
einen hochbedeutſamen Vortrag von Pfarrer Dr. Veith von
Frankfurt a. M. über „Arbeitsloſigkeit und chriſtliche Ethik”.
Ge=
ſtützt auf den reichen Schatz ſeines Wiſſens, das Ergebnis einer
eingehenden Unterſuchung der ſozialen Frage, beleuchtete der
Redner den Unterſchied zwiſchen der Arbeitsloſigkeit von heute
und ähnlichen Erſcheinungen vor 20, 25 Jahren, zeigte wie die
Arbeitsloſigkeit jetzt eine Weltſchwierigkeit geworden ſei, unter betrug der Erlös 97 Mark. — In hieſigen Jägerkreiſen wir 0 Deutſchland freilich am ſtärkſten zu leiden habe, und
bezeich=
nete als Haupturſache des Uebels die Ueberſpannung des
Ge=
werbebetriebs. Deshalb lautet das Gebot der Stunde:
Einglie=
derung der Wirtſchaft in das Geſamtgefüge des Volkes ſo, daß ſie den iſt, der erſt jetzt einigermaßen überſehen werden kann.
Haut=
der Geſamtheit dient im Zuſammenhang damit Rückkehr zur
Scholle. Von tiefem Ernſt getragen waren die Ausführungen des
Redners über den Wert der Arbeit für den Menſchen, über die
Gefahren der Arbeitsloſigkeit, beſonders bei den Jugendlichen,
und über die Stellung des Chriſten und der Kirche den
Arbeits=
loſen gegenüber. Seine Forderungen laſſen ſich ſo zuſammenfaſſen:
Verſtändnis für die inneren Nöte der arbeitsloſen Brüder und
Schweſtern; liebevolle Hilfsbereitſchaft: „Betrachtung der
wirt=
ſchaftlichen und geſellſchaftlichen Schwierigkeiten von einer höheren
Warte den Forderungen der göttlichen Gebote, als; plan= und war, heute wie ausgeſtorben. Von Rehen, Haſen und Flugwil
ſinnvolle Erzeugung und Verteilung der Güter der Erde. So
nur wird es gelingen, der Schwierigkeiten Herr zu werden und den wohl hauptſächlich in den heute noch unpaſſierbaren
Nohl=
allen ein menſchenwürdiges Daſein zu ermöglichen. — Reicher
Beifall lohnte dem Redner. Eine rege gehaltvolle Ausſprache,
die noch manchen wichtigen Geſichtspunkt hervorkehrte, gab ihm
Gelegenheit, den zahlreichen dankbaren Zuhörern wertvolle
An=
regungen mit auf den Weg zu geben.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. (
Aende=
rungen ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New York ab
Bremen=Bremerhaven: D. Berlin 10. 9., D. Bremen 15. 9. D. Stutt= Dienstagnachmittag (8. September) wird der Nuß=Ertrag von den
gart 17. 9., D. Europa 21. 9., D. General v. Steuben 24. 9., Dr. Bremen
1. 10., D. Dresden 1. 10., D. Europa 7 10., D. Berlin 8. 10., D.
Stutt=
gart 15 10. — Nach Halifax (Kanada) ab Bremen=Bremerhaven: D.
Dresden 1. 10. — Nach Montrecl (Kanada) Frachtdampfer: D.
Norfolk (Frachtdampfer): D. Hannover ab Bremen 8. 9. ab
Ham=
burg 10. 9.; D. Lübeck ab Bremen 22. 9., ab Hamburg 24. 9. — Nach Gemeinderatsmitglied Herr Johann Joſef Danz, Schloſſer, ei=
Boſton—Philadelphia (Frachtdampfer): D. Holger ab Bremen
15. 9., ab Hamburg 17. 9 — Nach Nord=Amerika=Weſtküſte:
MS. Los Angeles ab Bremen 1. 9.; D. Tacoma ab Hamburg 9. 9.,
ab Bremen 12. 9.; D. Donau ab Hamburg 19. 9., ab Bremen 22. 94—
Nach Havana—Galveſton ab Bremen=Bremerhaven: D. Yorck
7. 10. — Nach Cuba—New Orleans und bei Bedarf weitere
Cubahäfen (Frachtdampfer): D. Raimund ab Bremen 1. 10., ab
Ham=
burg 3. 10. — Nach New Orleans (Frachtdampfer): D. Wiegand
ab Bremen 6. 9., ab Hamburg 10. 9.; D. Berengar ab Bremen 6. 10.,
22. 9.; D. ** ab Hamburg 3. 10. — Nach Weſtküſte
Mittel=
amerika und Mexiko; D. Staßfurt ab Hamburg 15. 9., ab politiſche Lage der Gegenwart” und entwarf mit feſſelnden, anſchaulichen
Bremen 16. 9. — Nach Weſtindien: D. Aachen ab Hamburg / Worten ein plaſtiſches Bild von der großen Not, in welche die Begmtel”
12. 9., ab Bremen 14. 9. — Nach Nordbraſilien: D. Anatolia ab
Bremen 17. 10., ab Hamburg 19. 10. — Nach Mittelbraſilien
(Paſſagier= und Frachtdampfer): D. Madrid ab Hamburg 5. 9., ab
Bre=
merhaven 7. 9.; D. Riinland ab Bremen 9. 9. ab Hamburg 12. 9.;
D. Sierra Morena ab Bremerhaven 21. 9 — Nach dem La Plata
(Paſſagier= und Frachtdampfer): D. Madrid ab Hamburg 5. 9., ab
D. Münſter ab Hamburg 10. 9., ab Bremen 11. 9.; D. Eutrerios ab
Hamburg 94. 9., ab Bremen B. 9. — Nach Südamerika (Weſt= Geſchichte des Ortskartells Babenhauſen während der vergangenen
küſte) via Panamakanal: D. Rapot ab Hamburg 10. 9., ab
Bremen 12. 9.; D. Itauri ab Hamburg 17. 9. ab Bremen 19. 9.; via
Magellan=Straße: D. Poſeidon ab Bremen 15. 9., ab
Ham=
burg 19. 9.; D. Chemnitz ab Bremen 29. 9., ab Hamburg 3. 10. —
Nach Madeira und den Kanariſchen Inſeln: D. Orotava
ab Bremen 9. 9., D. Arueas ab BOremen B. 9, D. Orotava ab Bremen beſtimmt dazu beitrug, das Gemeinſchaftsgefühl der Beamtenſchalt. L
10. 10. — Nach Oſtaſien: MS. Ramſes ab Bremen 5. 9., ab
Ham=
burg 9. 9.: D. Havenſtein ab Bremen 8. 9. ab Hamburg 12. 9.; D.
Main ab Bremen 12. 9., ab Hamburg 16. 9.: D. Lippe ab Bremen 15. 9.,
ab Hamburg 19. 9.; MS. Leverkuſen ab Bremen 19. 9. ab Hamburg
23. 9.; D. Oliba ab Bremen 2. 9, ab Hamburg B. 9.; D. Saarbrücken Tochter Erna hatte mit einer kleineren Geſellſchaft einen
Aus=
ab Bremen 26. 9., ab Hamburg 30. 9. — Nach Auſtralien: D.
Rendsburg ab Hamburg 16. 9., ab Bremen 19. 9.; D. Oder ab Ham= Von dem alten Gemäuer löſte ſich ein Stein und fiel Frl. Trau”
burg 1. 10., ab Bremen 3. 10. — Nach der Lebante ab Bremen: ca. mann ſo unglücklich auf den Kopf, daß der ſofort herbeigernlel
Dienſt nach allen Haupthäfen. — Nach Reval ab Bremen: Abfahrten nete, der Zuſtand iſt immerhin bedenklich. — Die Se9..
alle 8—10 Tage. — Nach Leningrad ab Bremen: je nach Bedarf. —
Nach England (London) ab Bremen: 4—5 Abfahrten in der Woche.
— Nach England (Hull) ab Bremen: 2 Abfahrten in der Woche. — kurz vor der Landung eines Flugzeuges der Stellhebel der Siei.
Nach England (iddlesborongh=Newcaſtle): 10tägig. — Bremen—
Hamburg— Frankreich: Abfahrten Dienstags von Bremen,
Freitags von Hamburg. — Afrika=Linien: Weſtliche Rundfahrt der Abſturz, ſo daß der eine Flügel völlig zertrümmert vit.
um Afrika: D. Wangoni ab Hamburg 19. 9. Weſtküſten=Hauptlinie: (
D. Uſaramo ab Hamburg 2 9. Frachtdampfer=Linien nach Weſtafrika nommen, wenn möglich, ſoll das Flugzeug am nächſten Sonnile
(A=Dienſt, C=Dienſt, Kongo=Linie Angola=Linie): Vierwöchentliche
Ab=
fahrten von Frachtdampfern. — Mitgeteilt durch Anton Fiſcher,
Vertreter des Norddeutſchen Lloyd ſeit 183, Darmſtadt, Frankfurter verhindert, daß ihm die brechenden Holzteile leiblichen Sc0.
Straße 12—14 (Zeleph 185).
Aus Heſſen.
Aus der Geſchichte des ſchwarzen Mannes.
Gelegentlich des 50jährigen Beſtehens der Schornſteinfege=
Zwangsinnung für Heſſen machte Obermeiſter Karpfinger inter
eſſante Ausführungen aus der Geſchichte des Schornſteinfeger=Ge
werbes. Danach gab es im 16. Jahrhundert in Heſſen noch keine,
Schornſteinfeger. Die landgräfliche Verwaltung ſah ſich daher 150
genötigt, die fürſtlichen Gebäude, von dem Frankfurter Schorn,
ſteinfeger Mathias Freimut fegen zu laſſen. Er erhielt dafür
Quartal 4 Gulden. Die Bürgerhäuſer waren damals noch ſo klein
daß jedermann ſelbſt die nötige Reinigung des Kamins vorneh
konnte. Die Bürgermeiſter überwachten dieſe Arbeit und beſich
tigten alljährlich ſämtliche Feuerſtellen. Weſſen Schornſteine.
in Ordnung befunden wurden oder wer brennbare Stoffe i.
Nähe des Herdes aufbewahrte, wurde beſtraft. — Im 17.
hundert beſorgte ein Schornſteinfeger die ganze Obergrafſ
(etwa Provinz Starkenburg) Er hatte ſeinen Sitz in Darmſtadt
und beſaß ein Monopol. Neben ihm durfte keiner das Handweri
ausüben. Der Landgraf ließ ſich für dieſes Vorrecht 400 Gulden
bezahlen. Um 1780 waren Phil. Leibig und ſein Schwiegerſohn
Gg. Dav. Ettenſperger im Genuß, dieſes Monopols. Zwanza
Jahre ſpäter teilten ſich drei Meiſter in die Arbeit; das Beſtandy
geld (Pacht) wurde auf 366 Gulden ermäßigt. Im Jahre /
wurden in Heſſen die Monopole (es gaben neben dem Schornſtein,
fegermonopol noch andere) aufgehoben. Im Jahre 1819 wirkten
in Heſſen=Darmſtadt 5 Schornſteinfegermeiſter und 5 Geſellen
Bereits im 17. Jahrhundert wurden die Kaminfeger in den
Feuer=
ordnungen beſonders erwähnt. Sie wurden verpflichtet, bei
Brän=
den zur Dämpfung des Feuers und zur Verhinderung deſſen
wei=
terer Ausbreitung alle mögliche Hilfe zu leiſten. Noch bis zun
Jahre 1888 mußten die Schornſteinfegermeiſter abwechſelnd im
Schloß in Darmſtadt täglich einen Meiſter oder Geſellen als
Feuer=
wache ſtellen. Im Jahre 1837 erging das erſte beſondere
Reo=
lativ: „Die Reinigung der Schornſteine und die Verrichtung der
Kaminfeger betreffend.” Noch immer beſtand die Verpflichtm,
bei Feuersnot den gefährlichſten Teil, des Rettungswerkes u
übernehmen. Daher ſchrieb auch der 8 21 vor: nur zuverläſte
Leute ſeien würdig, in die Schwarze Zunft eingereiht zu werſen ( Büger
Seit 1881 ſind die heſſiſchen Schornſteinfegermeiſter in eine
Innung zuſammengeſchloſſen, 1899 wurde die Innung
Zwang=
innung. 1900 wurde ſie wieder freie Innung und ſeit November
1920 wieder Zwangsinnung. Der Innung gehören heute an 9
Meiſter, 75 Geſellen und 9 Lehrlinge.
Die Schornſteinfegerordnung umfaßt heute im weſentlichen
Bildung der Kehrbezirke und deren Beſetzung, Reinigungstermine
Pflichten und Rechte ſowie die Gebührenordnung. Schon wie im
früheren Jahren iſt der Schornſteinfeger noch heute verpflichtet,
wahrgenommene feuergefährliche Anlagen und Baugebrechen nicht
nur den Hausbeſitzern, ſondern auch den Behörden anzuzeigen.
Weiterſtadt, 7. Sept. Die Freiwillige Sanitäts=
Kolonne vom Roten Kreuz beginnt am 16. d. M. ihren
dies=
grüßte die anweſenden Regimentsvereine und die Einzelmitglieder jährigen Herbſtkurſus, unter bewährter Leitung ihres
Kolonnen=
arztes. Herrn, Dr. Röder. Neuanmeldungen zu dieſem Kurſus
ſtorbenen Kameraden wurde in weihevoller Stille unter den ge= mit Abſchlußprüfung nimmt jedes Kolonnenmitglied entgegeſ
Ferner können in den erſten Schulſtunden noch Anmeldungen
ge=
folgten recht frohe Stunden unter den forſchen Klängen alter macht werden. Die Kolonne hofft,, daß ſich noch recht viele in
der erſten Hilfe bei Unglücksfällen ausbilden laſſen, um dadurch
Mitmenſchen helfen zu können.
J. Griesheim, 7. Sept. Herr Pfarraſſiſtent Heldmann
wurde als Pfarrverwalter nach der Pfarrei Seckmauern (Kreis
Erbach i. Odw.) verſetzt. Die hieſige Pfarraſſiſtentenſtelle, ebenſo
die in Arheilgen, wird einſtweilen nicht wiederbeſetzt, da zurzeit
noch Pfarrermangel beſteht. Allerdings hat die Zahl der Theg
logieſtudierenden in den letzten Jahren ſehr zugenommen, ſo deß
auch die hieſige Stelle in abſehbarer Zeit wieder beſetzt werden
dürfte. Herrn Pfarraſſiſtent Heldmann, der ſeit Mai vorigen
Jahrs in unſerer Gemeinde tätig war, und ſich großer Beliebtheit
erfreute, begleiten bei ſeinem Weggang nach ſeinem neuen
Wi=
kungskreis die beſten Wünſche für die Zukunft. — Obſtver
ſteigerung. Bei der vor kurzem ſtattgefundenen Verſteigerug
der Gemeinde=Obſternte wurden 79 Mark exlöſt. Im vorigen I0hl
über Klage geführt, daß durch die infolge Sprengung des Gnſe
bachdammes entſtandene Ueberſchwemmung der oberen
Genu=
kungsteile auch dem Wild ein erheblicher Schaden zugefügt
wi=
ſächlich in Mitleidenſchaft gezogen wurden die ganzen
Niederun=
gen, wie Wieſen, Bruch= und Rohrſtücke, die wiederum das
as=
ſchließliche Setzgebiet des geſamten Niederwildes darſtellen, da dis
höher gelegene Feld durch die Wechſelwirtſchaft im Gemüſebau zu
ſtark beunruhigt iſt. Hinzu kommt, daß die Ueberflutung gant
plötzlich und in der Nachtzeit vor ſich ging, ſo daß ſich nur weni
retten konnte und auch manches ältere Stück dem naſſen Element
zum Opfer fiel. Infolgedeſſen iſt dieſes ganze Gebiet, das noch
vor einigen Wochen für die Jagdausübung ſehr vielverſprechend
iſt nichts zu ſehen und zu hören. Die eingegangenen Stücke
ver=
ſtücken zu finden ſein, wo für Füchſe und anderes Raubwild deir
Tiſch dauernd gedeckt ſein wird.
Cp. Pfungſtadt. 7. Sept. Die Feriender Kleinkinder
ſchule ſind mit Rückſicht auf die Reparaturarbeiten an der
An=
ſtalt bis auf weiteres verlängert worden. Die Kleinkinderſchule
beginnt erſt am Dienstag, den 15. Septemebr, wieder. — An
Bäumen am Sandbachufer von der Griesheimerbrücke bis zuf
Goddelauerbrücke an Ort und Stelle verſteigert.
I. Klein=Zimmern, 7. Sept. Bei der Beigeordneten”
wahl erhielt der ſeitherige Beigeordnete, Herr Bäckermeiſter
Hagen ab Bremen 16. 9. ab Hamburg 18. 9. — Nach Baltimore— Joſef Idam Danz, 196 Stimmen im Wahlbezirk Klein=Zimmern,
33 Stimmn im Wahlbezirk Grube Meſſel. Sein Gegenkandidat,
hielt 71 Stimmen im Wahlbezirk Klein=Zimmern und 3 Stimmen
im Wahlbezirk Grube Meſſel. Nur 60 Prozent der geſamten
Wählerſchaft hatte ſich an der Wahl beteiligt. Beigeordneter
Danz iſt ſomit auf die Dauer von weiteren neun Jahren
wieder=
gewählt.
r. Babenhauſen, 7. Sept. Das Beamtenortskartell, Mit
glied des D.B.B., gedachte am Samstag abend in einer ſchlichten,
wüt=
digen Feier ſeines 10jährigen Beſtehens. Nach herzlicher
Be=
grüßung der Vertreter der einzelnen Fachgruppen durch den 1. Vorſitzen”
ab Hamburg 10. 10. — Nach Cuba—Mexiko—Texas: D. * X den, Herrn Oberreallehrer Müller, ſtanden dem Ernſt der Zeit entſpre
ab Hamburg 10. 9.; MS. Rio Bravo ab Bremen 19. 9. ab Hamburg chend im Mittelpunkt des Abends zwei Vorträge. Herr Poſtſekreiſt
L. Blümler (2. Vorſitzender) ſprach über das Thema: „Die beamiel” durch die Notverordnungen ſchon geraten iſt, und von der erſteh
Beſorgnis über die erneuten Abſichten der Reichs= und heſſiſchen Siglie.
regierung, das ſchon jetzt unzureichende Beamteneinkommen zum Schoden.
der geſamten Volkswirtſchaft noch mehr herabzudrücken. Als Schwer”
kriegsbeſchädigter fand der Redner beſonders bittere Worte über de
grauſamen Kürzungen der Kriegsbeſchädigten=Renten. Die lebhafte Aus=
Bremerhaven 7. 9.; D. Germar ab Bremen 5. 9., ab Hamburg 9. 9.; ſprache nach dem Vortrag war ſo recht ein Barometer für die tieſe Le=
D. Sierra Morena ab Bremerhaven 21 9. — Nach Südbraſilien: regung, in der ſich die Beamtenſchaft angeſichts der zermürbenden Kawyle
und Notzeit befindet. Anſchließend ſchilderte der erſte Vorſitzende de
Jahre. In ſeinen Schlußworten betonte er die ſchickſalhafte
Verbundel=
heit aller Beamten in der Jetztzeit, forderte noch feſteren Zuſammſe.
ſchluß, Opferfreudigkeit, ſtärkeres Selbſtbewußtſein und Treue zur
Le=
ganiſation. Nach Erörterung ſchwebender gemeindepolitiſcher Tag” ſchloß der Verſammlungsleiter die Tagung des Ortskartels, die
ſtärken.
Cg. Reinheim, 7. Sept. Unglücksfall. Am geſttigen.
unault
550 vor
erhielt
abgeſtit
gen
and an
fache.
Tage wurde die Familie des Bäckermeiſters Wilhelm Trau””
mann, hier, von einem bedauerlichen Unfall heimgeſucht. Die
flug nach dem Rodenſtein bei Fränkiſch=Crumbach unternommel=
8 Abfahrten im Monat — Nach Finnland ab Bremen: 8tägiger Arzt die Ueberführung ins Eliſabethenſtift nach Darmſtadt anol. hatte ebenfalls geſtern einen Unglickstag=
Nachdem auf dem Forſtberg faſt alle Flüge erledigt waren, brah
rung. Infolge dieſes Umſtandes hob der Wind das Flugzeug nol
zirka 12 Meter hoch, ſtellte es ſeitlich, und in dieſer Lage erfolgte
Sofort wurde der Erſatz der beſchädigten Tragdecke in Angrift
Le=
wieder flugfertig ſein. Der Führer hatte noch die
Geiſtsgegel=
wart, ſich nach dem obenſtehenden Flügel zu ſtellen damit ha.
zufügten.
Kummer 249
Dienstag, den 8. September 1931
Seite 7
De her u0 Gunner Eenie n heſel.
Die große Bedeutung, die dem Ausfall der Heu= und
Grum=
wrnte für die künftige Entwickelung des Viehſtandes und damit
di Fleiſch= und Milchverſorgung zukommt, hat das Heſſiſche
Aoesſtatiſtiſche Amt veranlaßt, zum erſtenmal in dieſem Jahre
1 Schätzung der Heuernte und eine Vorſchätzung der
Grummet=
e durch die Saatenſtandsberichterſtatter ſchon nach dem Stand
Anfang September vornehmen zu laſſen, während früher der
mtertrag an Wieſenheu erſt im November geſchätzt worden
Die Schätzung der 1931er Heuernte (erſter Schnitt) ergab
Heſſen einen Ertrag von 3,47 Millionen Doppelzentner
Aſenheu, wobei die grün verfütterten wie die abgeweideten
gen — und zwar auf Heu umgerechnet — einbezogen ſind.
Vorſchätzung der Grummeternte (zweiter und evtl. auch drit=
4: Schnitt) ergab für Heſſen 1,8 Millionen Doppelzentner, ſo daß
Heu und Grummet zuſamemngenommen für 1931 mit einer
gmten Wieſenheuernte von etwa 5,25 Millionen Doppelzentner
z echnen iſt. Im Jahre 1931 war die geſamte Wieſenheuernte
42= Millionen Doppelzentner geſchätzt worden.
Cy. Eſchollbrücken 7. Sept. Zur Wiederherſtellung
Sandbachdammes, wozu die Arbeiten vor Tagen durch
Kulturbauamt Darmſtadt ausgeſchrieben worden waren, ſind
r als ein Dutzend Angebote eingegangen, die aber hinſichtlich
Höhe der Forderungen ſehr unterſchiedlich ſein ſollen. Die
Aeiten ſind im Augenblick noch nicht vergeben.
Ct. Heubach i. Odw. 7 Sept Beigeordnetenwahl.
am Sonntag ſtattgefundene Beigeordnetenſtichwahl brachte
kaufmänniſchen Angeſtellten Adam Barth. mit 47 Stimmen
rheit das Amt des Beigeordneten der Gemeinde Heubach Bei
Wahlbeteiligung von faſt 80 Prozent entfielen auf Barth
Stimmen und auf den Gegenkandidaten Weber 250 Stimmen,
u iltig waren 10 Stimmen. Von 713 Wahlberechtigten machten
6”von ihrem Wahlrecht Gebrauch.
4i. Vielbrunn, 7. Sept. Bei der geſtrigen Stichwahl wurde
Bgermeiſter Wolf mit 381 Stimmen erneut zum
Bürger=
mter gewählt. nunmehr auf neun Jahre. Der Gegenkandidat
eielt 275 Stimmen. Von 711 Stimmberechtigten haben 667
g ſtimmt, darunter 11 ungültig.
Cd. Michelſtadt, 7. Sept. Aus der N. S. D. A. P. Die
Orts=
gpe Michelſtadt der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei
Ey nſtaltete am Samstag abend für Mitglieder und geladene Gäſte eine
Sierfeier für den verſtorbenen Gauleiter und M. d. R. Peter
Ge=
wider. Der Saal des Altdeutſchen Hofes war vollbeſetzt. Die Kapelle
eröffnete die Feier mit einem Trauermarſch. Nach dem Einmarſch
S A. und Hitlerjugend ergriff der hieſige Ortsgruppenleiter Ziegler
5) Wort, um in einer Gedächtnisrede das Andenken des verſtorbenen
Gleiters zu feiern. Nach dem Trompetenſolo „Ich hatt einen Kame=
An” wurde ein großes Bild des Verſtorhenen enthüllt. Mit dem Ab=
Hn des Horſt=Weſſel=Liedes, einigen ernſten Muſikſtücken der Kapelle
a1 am Schluſſe noch der 4. Strophe des Deutſchlandlie des war die ein=
F!. Feier zu Ende.
Bo. UntevMoſſau, 7 Sept. Einbruch. Bei dem Gaſtwirt Bär
r=Moſſau) haben freche Diebe in der Nacht einen Einbruch verübt.
nutlich hatten es die Einbrecher auf Geld abgeſehen, mußten aber
leeren Händen wieder abziehen, obwohl ſie alle Behälter durchwühl=
„SEe Mcau De Eer Sees Seugaufchi e e
4 Woche hat manches noch gutgemacht, was die lange Regenzeit ver=
S en hat. So wurde namentlich der Hafer noch ganz gut. Auch die
nnende Klee= und Ohmeternte. Die Landwirte haben alle im naſſen
Simer Schaden gehabt. Aber gemeſſen an dem Unwettergebiete, iſt
u ertragen. Gott ſei Dank!
Bg. Unter=Moſſau, 7 Sept. Waldlauf der D. T. Zum
igen Sonntag hatte der Odenwaldgau der Deutſchen
Turner=
t ſeine Herbſtgauwanderung, verbunden mit den Waldläufen
dem prachtvollen Lärmfeuer, ausgeſchrieben. Gewitter,
Srm und Regen waren die Zeichen, unter denen der Tag ſtand.
6 dieſer mehr als ungünſtigen Witterung konnte der
unver=
ſene Gauwanderwart, Lehrer Steinbach=Werſau, etwa hundert
atwegte Turnerwanderer mit herzlichen Worten begrüßen.
ſer mußten die gewohnten ſchönen Spiele unterbleiben. Dreißig
fer ſtellten ſich dem Starter. Gauvolksturnwart Diehl=Erbach.
on 13 Oberſtufe 4 Unterſtufe. 10 Jugende 3 Turnerinnen und
Nannſchaften. Trotz des aufgeweichten Bodens konnten die
fe mit guten Ergebniſſen und ohne größeren Unfall
durchge=
werden. Die neugegründete Sanitätskolonne Unter=Moſſau
er Leitung ihres Arztes, Herrn Dr. Beck=Erbach, hatte in
be=
willigſter Art mit dem Tv. Unter=Moſſau den Streckendienſt
enommen. Das Ziel lag am neuen Ihrig=Turm, wo alsdann
Siegerverkündigung ſtattfand. Nach einem ſchönen Lied zogen
Sieger mit ihren Freunden wieder heim. Es ſiegten in
Ober=
fe: 1. Adam Weber=Waldamorbach, 2. Georg Bundſchuh=Heu=
3. Konrad Miltenberger=Stockheim, 4. Auguſt Kiehl=Hetzbach
Uterſtufe: 1. Anton Miltenberger=Stockheim, 2. Ludwig
Aller=Unter=Moſſau, 3. Heinrich Hörr=Beerfelden; „Jugend:
eorg Müller=Erbach, 2. Wilhelm Trautmann=Hetzbach, 3. Wilh.
2=Ober=Moſſau, 4. Johann Schnellbächer=Steinbuch;
Turne=
zinen: 1. Kätha Allmann=Unter=Moſſau, 2. Kätha Scheuer=
1in=Heubach, 3. Anna Hallſtein=Unter=Moſſau; Mannſchaf=
1.: Oberſtufe je einen 1. Sieg Tv. Waldamorbach und Tv. Heu=
: Jugend: 1. Tv. Unter=Moſſau, 2. Tv. Heubach. Gut Heil!
Cc. Seeheim. 7. Sept. V. D. A. Am Samstag abend
veran=
tete die hieſige Ortsgruppe einen reizvollen
Unterhaltungs=
nd mit Hilfe der Tiroler Volkskunſtgruppe aus
tsbruck. In den gemütlichen Räumen des Hotels Hufnagel
d ſich eine große Schar erwartungsvoller Zuſchauer ein. Galt
doch, eine Herz und Seele entzückende Tiroler Schar zu
be=
ßen, die ſich mit uns eins fühlt in Liebe zu unſerem
gemein=
en Deutſchtum. und die uns in ein paar fröhlichen Stunden
blick in ihre beſondere Volksart bot. Einige warmherzige
rte der Vorſitzenden, Frau von Buri eröffneten den Abend und
hten uns mit den Gäſten bekannt. Ein farbenfrohes Bild
ent=
ete ſich bald vor den erwartungsvollen Augen der Zuſchauer,
die frohen Mienen der jugendlichen Künſtlerſchar leuchteten
freundlich entgegen, als der Vorhang ſich hob. Nun folgte
Kranz ſchänſter Darbietungen, Lieder, wehmutsvoll und
hei=
mit hübſchen Jodlern, Einzel= und Gruppentänze,
Zithervor=
ge u. a., was dem Tiroler eigen iſt. Den ernſten Höhepunkt
Abends bildete die feſſelnde Anſprache des Herrn Dr.
Falbe=
er über den „Heldenkampf des deutſchen Volkstums in Süd=
N‟ Erſchütternd waren die Bilder des Leidens der Tiroler
fremden Land. Leiden durch Heimweh und wirtſchaftliche
te die die neuen Machthaber zulaſſen. Erhebend für uns war
aber, etwas zu ſpüren von dem ſtarken Bindeband, das unſere
lksgenoſſen dort mit uns hier verbindet. Was die künſtleriſchen
ſtungen des Abends anlangt, ſo dürfen wir dankbar der
ge=
enen Genüſſe gedenken: liebliche Anmut, gepaart mit oft
ur=
chſigem Humor, zeigten die vielen Volkstänze, die in ihrer oft
h „dramatiſchen” Vielgeſtaltigkeit außerordentlich erfreuten
) immer wieder aufheiterten. Edles Stimmgut und tiefes
ſee=
hes Miterleben verrieten die Heimatlieder, nicht minder fanden
neckiſchen Liebeslieder dankbare Aufnahme, ſo daß, als kurz
Mitternacht das „Meraner Fahnenſchwingen” den Schluß der
chhaltigen Spielfolge anzeigte, wir dem Dank der Gäſte für ihre
fnahme in gaſtfreien Familien, unſeren Dank in dem ſtillen
löbnis entgegenſtellen kunnten, in Liebe und Treue mit den
itſchen Brüdern in den abgetrennten Gebieten verbunden zu
liben.
Wiedersehensleier der ehem.1ber in Mainz.
Die Angehörigen des ehemaligen Infanterie=Regiments
Kaiſer Wilhelm (2. Großherzoglich Heſſiſches) Nr. 116 und ſeiner
Feld= und Erſatzformationen trafen ſich vom 5.—7. September in
Mainz zu einer Wiederſehensfeier, mit der der Verbandstag des
Vereins ehemaliger 116er ſowie die Fahnenweihe der Mainzer
Ortsgruppe verbunden war. Der Reigen der Veranſtaltungen
wurde am Samstag nachmittag im großen Saale des Brauhauſes
„Zur Sonne” mit der Verbandstagung eingeleitet. Es
waren ungefähr 100 Delegierte eingetroffen, die über 5 Stunden
ernſter interner Beratung pflegten. Abends folgte im herrlich
geſchmückten großen Saale der Stadthalle der
Begrüßungs=
abend mit Fahnenweihe der ſich zu einer eindrucksvollen
vaterländiſchen Kundgebung und erhebenden Wiederſehensfeier
im Geiſte treuer Kameradſchaft geſtaltete. Sehr eindrucksvoll war
der Einzug der Fahnendeputationen, an die ſich die
Begrüßungs=
rede des Vorſitzenden des Vereins ehemaliger 116er, Studienrat
Liſtmann, anſchloß. Sein Gruß galt vorerſt den Ehrengäſten,
darunter den ehemaligen Regimentsangehörigen.
Provinzial=
direktor Dr. Wehner und Oberſtleutnant Raith. Weiter
be=
grüßte er die Vertreter der Reichswehr, der
Offiziersvereinigun=
gen. Regimentsvereine, Kriegervereine, Stahlhelm.
Kameraden=
bünde. Kameraden uſw. In ſeiner Anſprache führte der Vorſitzende
aus, daß die Pflege echter deutſcher Kameradſchaft, das
Hochhal=
ten der Traditionen des ſtolzen ruhmreichen Regiments, die Liebe
zum Vaterland und der engeren Heimat, die Kameraden im
gol=
denen Mainz vereinige. Er wünſchte, daß der
Kameradſchafts=
geiſt auch weiterhin wachgehalten werde und die Kameraden in
den Tagen der Feier recht ſchöne Stunden verleben möchten. Vier
Vizefeldwebel in alter Uniform mit Helmbuſch brachten die neue
Fahne auf das Podium, die vollſtändig nach dem Muſter der alten
Regimentsfahne angefertigt wurde. Die Weiherede hielt
Oberſt=
leutnant a. D. Raith=Mainz. Er führte dabei u. a. aus: „Die
neue Fahne ſoll uns ein Sinnbild ſein für Einigkeit, Treue und
Kameradſchaft, wie es der Krieg uns gelehrt hat. Sie ſoll ein
Sinnbild ſein zum neuen Aufſtieg unſeres deutſchen Volkes.”
Eine Gratulations=Cour mit Anſprachen und Ueberreichung von
Geſchenken und Fahnennägeln ſchloß ſich der Fahnenweihe an.
Be=
ſonderen Eindruck hinterließen dabei die kernig deutſchen Worte
des Mainzer Stahlhelmführers, Staatsanwalt Dr. Wolf. Die
kameradſchaftliche Vereinigung ehemaliger 116er in Frankfurt
ſtellte nach einem Entwurf des Kameraden Brückel, drei lebende
Bilder, in denen das 116er Denkmal in Gießen ſehr wirkungsvoll
verſinnbildlicht wurde. Der Feſtabend wurde weiter ausgefüllt
durch die zündenden muſikaliſchen Weiſen der Mainzer
Stahlhelm=
kapelle, turneriſche, tänzeriſche und choriſche Darbietungen, ernſte
und heitere Rezitationen. Am Sonntag vormittag um 10 Uhr
wurde auf dem Ehrenfriedhof bei zahlreicher Beteiligung eine
Totenehrung vorgenommen. Die Ehrung wurde eingeleitet
durch das „Andante Religioſo” aus „Evangelimann” der
Muſik=
kapelle und dem Trauerchor. An Freundes Grab” von Leske,
vor=
getragen von der Geſangsabteilung der Mainzer Bäckerinnung,
unter Leitung ihres Chormeiſters Balbach, worauf Pfarrer
Sattler die Totenehrung vornahm. Es ſei eine Stunde ernſten
Gedenkens, die man heute den tapferen Helden, die aus dem
ſchwe=
ren Erleben der Kriegsjahre nicht mehr zurückgekommen ſeien,
widme. Es wache in ſo manchem Herzen heute die Erinnerung
auf an die vielen guten Kameraden, die damals beim Beginn des
Krieges mit Blumen geſchmückt durch die Straßen zogen und ſo
hald ſchon in feindlichem Lande in kühler Erde gebettet wurden.
Er ſchloß mit den Worten, daß unvergängliche Dankbarkeit für die
Gefallenen im Herzen der Lebenden zurückgeblieben ſei.
Weihe=
voll erklang das Lied „Ich hatt einen Kameraden”, wobei ſich
die Fahnen zum ſtummen Gruße an die Gefallenen ſenkten. Mit
entſprechenden feierlichen Worten legte ſodann zum Gedächtnis an
die Gefallenen des Regimentes der Vorſitzende des Vereins
ehe=
maliger 116er, Studienrat Liſtmann, einen Kranz mit Inſchrift
nieder. Mit dem Vortrag des „Niederländiſchen Dankgebetes
wurde die erhebende Totenfeier beendet. — Nachmittags um
3.30 Uhr konnten die Teilnehmer der Wiederſehensfeier einem
Feſtkonzert in der Stadthalle
beiwohnen. Unter Leitung ihres Kapellmeiſters Hermann
Holz=
apfel wurden durch die Kapelle der Ortsgruppe des Mainzer
Stahlhelms eine Reihe hübſcher Konzertſtücke, Märſche uſw. zum
Vortrag gebracht. Die Kapelle legte hervorragende Beweiſe ihres
künſtleriſchen Könnens ab. — Abends 8 Uhr wurde im Großen
Saale der Stadthalle ein.
Rheiniſcher Abend
abgehalten, der ſich eines ſehr guten Beſuches erfreute. Nach dem
Einzug der Fahnen hielt der Vorſitzende, des Vereins ehemaliger
116er Studienrat Liſtmann, eine zündende
Begrüßungsan=
ſprache. Die abwechſelungsreiche Feſtfolge ließ rheiniſchen
Froh=
ſinn und Humor vollauf zu ſeinem Rechte kommen. Ein Feſtball
reihte ſich an den ſchönen und harmoniſch verlaufenen
Unterhal=
tungsabend. Eine Feſtfahrt nach Caub mit einer
Zwiſchen=
landung in Rüdesheim zum Beſuch des Nationaldenkmals
bilde=
ten am Montag den Abſchluß der Wiederſehensfeier der 116er, die
ſich würdig in den Kranz der diesjährigen Regimentsfeiern in
Mainz eingliederte.
W. Heppenheim a. b. B., 7. Sept. Kreistagsmitglieder.
Für den aus dem Kreis Heppenheim verzogenen Heinrich Nikolaus Adler
in Viernheim tritt Bürgermeiſter Joſef Zeiß in Fürth i. O. als
Kreis=
tagsmitglied ein. — Weinbergsſchluß. Durch die beginnende
Traubenreife iſt die Aufforderung der Stadtverwaltung an die
Wein=
bergsbeſitzer ergangen, daß noch rückſtändige Weinbergsarbeiten
beſchleu=
nigt zu erledigen ſind. Spaziergängern und Kindern ohne Aufſicht
Er=
wachſener iſt der Zutritt zu den Weinbergsgebieten ſchon jetzt bei
Mei=
dung von Strafe verboten. — Obſtverſteigerung. Das Obſt
an der Kreisſtraße Heppenheim—Fürth wird am 8. September, um 11
Uhr bei Heppenheim beginnend, und vom Bahnübergang Heppenheim
bis zur Lorſcher Gemarkungsgrenze, um 1 Uhr am Bahnübergang
Hep=
penheim beginnend, verſteigert. — Maul= und Klanenſeuche.
Im Kreiſe Heppenheim wurde die Maul= und Klauenſeuche in den
Ge=
meinden Viernheim und Lauten=Weſchnitz feſtgeſtellt.
Dr. Neckarſteinach, 6. Sept. Vermeſſungsarbeiten. Die
Waſſerbauarbeiten bei Errichtung des Stauwerkes haben
Geländeverän=
derungen in beträchtlichem Ausmaße mit ſich gebracht. Die zur Zeit hier
ausgeführten umfangreichen Vermeſſungsarbeiten ſind teils für Zwecke
der Verwaltung der Waſſerſtraßen, teils zur Sicherung des
Grundeigen=
tums, an die in bezug auf die Genauigkeit hohe Anſprüche geſtellt
wer=
den. Es gelangen hier die rein geometriſchen oder trigonometriſchen
Methoden zur Anwendung. Die Grundlage der Aufnahmen geben die
zahlreichen neu entſtandenen Kurven und Geraden des Neckarufers und
die Geländeveränderungen der angrenzenden Grundſtücke. Allein mehr
als 80 000 Qucdratmeter Gelände ſind in das Waſſer gefallen. Die
ge=
waltigen Veränderungen ergeben ſich ſchon daraus, wenn man die
Ver=
breiterungen des Flußbettes berückſichtigt oberhalb des Staues, von etwa
90 Meter auf 170. Da die Waſſerſtraßen, Grund und Boden derſelben,
Eigentum des Reiches ſind, muß das Reich dieſen Geländeerwerb an die
Eigentümer zurückvergüten. Die Vermeſſungsurkunden werden bei
Tätigung des Kaufaktes bei Gericht in Erſcheinung treten. Da es ſich
um Gebiete handelt mit größerer Ausdehnung, wird auch die Methode
der Triangulation zu Hilfe genommen. Vorarbeiten, den ganzen Lauf
des Neckars zu vermeſſen, wurden ſchon einmal ausgeführt in den
Jah=
ren 1841—46 auf heſſiſchem Gelände durch Dreiecksmeſſung, von einem
Waſſerbaugeometer. Dieſen ging aber auch ſchon die allgemeine zweite
heſſiſche Dreiecks=Landesvermeſſung in den Jahren 1816—1820 voraus.
Die Dreieckspunkte jener Vermeſſungen ſind auf beiden Ufern des
Fluſ=
ſes als große viereckige Steine erkenntlich. Viele von ihnen jedoch haben
heute ihre ſenkrechte Stellung nicht mehr; was in den beſonderen
Beein=
fluſſungen, wie Hochwaſſer, ſtarker Eisdruck uſw., von der Natur aus
zu ſuchen iſt. Bei den heutigen Vermeſſungen hat man auf
Entfernun=
jen von zwei Kilometern Differenzen von fünf Metern gefunden. Die
Vermeſſungsarbeiten der früheren Jahre ſind demnach als unzuverläſſig
zu bezeichnen. Die Aufnahmen von kleinem Ausmaß geſchehen
gewöhn=
lich nach rechtwinkligen Koordinaten. Einmerzen von Loten auf einer
Geraden. Sobald die vorſtehende Methode nicht mehr anwendbar iſt,
wird Winkelmeſſung mit Hilfe des Theodolits vorgenommen, die dann
in Verbindung mit Streckenmeſſung die Grundlagen der Aufnahmen
bil=
den. Eine derartige Aufgabe iſt dem Vermeſſungsweſen hier geſtellt,
da es ſich um die Herſtellung von Grunderwerbskarten auf einem
ſchma=
len Streifen von großer Länge handelt. Die Koordinaten der
Polygon=
punkte werden berechnet und in ein Quadratnetz eingetragen. Dieſes
Quadratnetz erſtreckt ſich über das ganze Land Heſſen, beginnend mit der
Turmſpitze der Stadtkirche in Darmſtadt. Nach dieſem Quadratnetz liegt
Neckarſteinach 51 Kilometer von Darmſtadt in ſenkrechter Entfernung
weg. Erſt nach dem Abſchluß dieſer Vermeſſungsarbeiten, die die
Ge=
ländeveränderungen aufnehmen, kann mit einer Kartierung derſelben
begonnen werden.
Cp. Biebesheim a. Rh., 7. Sept. Sturz inder Scheune. Ein
zinei Jahre alter Knabe, eines hieſigen Einwohners, ſtürzte in der
Scheune ſo unglücklich von der Tenne, daß er einen Schädelbruch erlitt
und in das Darmſtädter Krankenhaus eingeliefert werden mußte.
Cp. Stockſtadt, 7. Sept. Hohes Alter. Lokomotivführer
i. R. Chriſtian Engel, in der Ludwigſtraße wohnhaft, konnte
dieſer Tage ſeinen 85. Geburtstag begehen.
* Hirſchhorn, 7 September Maſſerſtand des Neckars
am 6. d. M.: 2,00 Meter; am 7. d. M.: 2,50 Meter.
Au. Groß=Gerqu, 5. Sept. 85 Jahre Turnverein. Im
Jahre 1846 gründeten die Gebrüder Amend, Friedrich Geduldig. Karl
Endner und Johannes Veith den Turnverein in Groß=Gerau. Wegen
ihrer freiheitlichen Gedanken und Beſtrebungen wurden die Gründer
ſcharf beobachtet und ſogar verfolgt, ſo daß die Gebrüder Amend fliehen
mußten. Die ſchwarz=rotgoldene Vereinsfahne wurde beſchlagnahmt.
Trotzdem zählte der Verein im Jahre 1848 ſchon 40 Mitglieder. Turner
Unrath war der Führer. In dieſem Jahre ſtattete der Turnvater Jahn
Groß=Gerau zum erſten Male einen Beſuch ab. Bald darauf wurde
der Turnverein wieder polizeilich aufgelöſt. Nach zwei Jahren beſtand
der Verein wieder, und im Jahre 1850 zählte der Verein wieder 94
Mitglieder. Das ſchnelle Aufblühen des Vereins war dem Vorſitzenden
Regierungsrat Küchler zu verdanken. Jedoch im Jahre 1864 wurde der
Verein nochmals aufgelöſt zur „Sicherheit des Staates”. Nach dem
Kriege 1870/71 lebte der Vereinsgeiſt wieder auf. Unter dem Vorſitz
von Wilhelm Lahr trat der Verein im Jahre 1872 wieder zuſammen.
Wilhelm Lahr war Vorſitzender bis zum Jahre 1893. 1877 fand das
erſte Gauturnfeſt des Rhein=Maingaues in Groß=Gerau ſtatt. Unter der
Leitung des Vorſitzenden Wenz feierte der Verein ſein 50jähriges
Be=
ſtehen. Zu dieſem Feſt hatten ſich in Groß=Gerau 190 Turner
zuſam=
mengefunden. Unter dem Vorſitz von Rechnungsrat Herbert wurde die
Altersriege und die Frauenabteilung gegründet. Rechnungsrat Herbert
legte aus geſundheitlichen Gründen im Jahre 1914 ſein Amt als
Vor=
ſitzender nieder. Er hatte ſich viele Verdienſte erworben. Sein
Nach=
folger wurde der Kaufmann Friedrich Diehl. Er leitete den Verein bis
zum Jahre 1922. Im Weltkrieg ſtarben 84 Mitglieder des Turnvereins.
Nach dem Krieg wurde die Schwimmriege und die Schülerabteilung
ge=
gründet. Die Führung übernahm Bauinſpektor Franz Fritz. Seit dem
Frühjahr 1931 hat Reichsbahninſpektor Ferdinand Wahl den Vorſitz des
Turnvereins.
Offenbach 7 Sept. Das Deutſche Ledermuſeum
Offenbach a. M. eröffnete anläßlich ſeiner diesjährigen Senatsſitzung
eine Sonder=Ausſtellung „Künſtleriſch geſtaltetes Leder aller Völker und
Zeiten”, in welcher es ſeine erſtaunlich umfangreichen Erwerbungen ſeit
der Sommer 1928 geſchloſſenen Jubiläums=Ausſtellung zeigt. Die Schau
füllt die 6 Räume des Erdgeſchoſſes des Muſeumsgebäudes und umfaßt
eine große Fülle ſchöner dekorativer Arbeiten in Leder der
mannigfach=
ſten Art, die jeden, der künſtleriſchen Dingen Wohlgefallen abgewinnen
kann, wie den Fachmann des Ledergebiets, der aus ihnen beſondere
An=
regungen zu ſchöpfen vermag, intereſſieren wird. Ein großer feſtlicher
Raum iſt den Lederarbeiten Oſtaſiens gewidmet. Wir ſehen in Vitrinen
eine umfaſſende Schau chineſiſcher und japaniſcher Arbeiten, vor allem in
reichem Lederſchnitt, Rotlack mit Vergoldung Koffer, Kaſſetten,
Schach=
teln, dann Sättel, Schwerter, Eßbeſtecke, Rauchtäſchchen, Rüſtungen,
wun=
dervolle, in zarteſter ornamentig 4 jour geſchnittener Lederteile eines
javaniſchen Tanzkoſtüms. Die Wände und die Decke werden von
beleuch=
teten rieſigen, aus Büffelhaut gefertigten Schattenbildern aus dem
ſiameſiſchen Sagenkreis und von reich bemalten Schattenſpielfiguren aus
Jave, Bali, Aegypten und China gebildet. Beleuchtete indiſche Schilder
zeigen die Haut des Nashorns in bernſteinartiger Transparenz. Eine
Vitrine führt die gegerbte menſchliche Haut vor. Neben
menſchenhaut=
bezogenen Schädeltrommeln aus Tibet ſtehen Kopftrophäen der
Kopf=
jäger des Amazongs, Tätowierungen der Maori. Unter den afrikaniſchen
Lederarbeiten verraten vor allem die Werke der Mandingo= und
Hauſſa=
ſtämme ein hohes kunſtgewerbliches Können. Außerordentlich reich ſind
die neuen Erwerbungen des Muſeums an Schuhwerk aller Landſtriche
und der verſchiedenſten Jahrhunderte, wohlgeeignet, der deutſchen
Schuh=
induſtrie mannigfaltigſten Anregungen zu geben. Vor allem erſtaunt
man über den großen Beſitz des Muſeums an altägyptiſchen und
kop=
tiſchen Schuhen und Sandalen und an ſonſtigen Lederarbeiten gleicher
Herkunſt. Wir ſehen zarte, feinfarbige, mit figuralen Reliefs (
An=
betungen der Könige vor den Gottheiten) geſchmückte Achſelbänder von
Mumien aus der Zeit des Königs Oſorkon I. (900 v. Chr.), Sandalen aus
der 18. Dynaſtie (1555—1335), der Zeit des Königs Amenophis,
Thut=
moſis und Tutanchamon, Schuhe und Gürtel der 17. Dynaſtie um 1500
v. Chr. (Zeit der Vertreibung der Hykos nach der Fremdherrſchaft).
Ihr zartes Roſaleder mit gelben und grünen, pfaufederartigen
Leder=
auflagen hat ſich 3½ Tauſend Jahre hindurch erhalten. Ein beſonders
farbenprächtiges Bild bietet ein Saal mit einer umfangreichen
Samm=
lung reich verzierter ungariſcher Ledergewänder. Endlich ſind neben den
vielen ſonſtigen Dingen zu ewwähnen eine große Folge mittelalterlicher
Lederſchnittarbeiten von großer Schönheit, Futterale, Urkundenrollen,
Schachteln, Reliquienkaſten, Minnekäſtchen, darunter das bekannte
wert=
volle Käſtchen der ſchlafenden Ritterlichkeit aus der Sigmaringer
Samm=
lung.
Aus Oberheſſen.
— Gießen, 5. Sept. Aufblühen und
Leiſtungsfähig=
keit der heimiſchen Viehzucht, bewies wiederum die geſtrige
34. Zuchtvieh=Prämiierung und die anſchließende Verſteigerung in der
Nachbarſtadt Wetzlar. Die Rotvieh=Zuchtverbände aus Oberheſſen,
Kur=
heſſen. Weſtfalen und den Kreiſen Wetzlar und Biedenkopf hatten
vor=
zügliches Bullenmaterial aufgetrieben. Unter den 80 Tieren befanden
ſich 57 mit Leiſtungsnachweis. Der Verkauf ging ziemlich flott: etwa
50 Zuchtbullen fanden Käufer. Den Höchſtpreis für einen
hochprämi=
ierten Rotviehbullen zahlte die Stadt Schotten in Höhe von 910 RM.
Von großer Bedeutung iſt der Beſchluß: Ab 1. Januar 1932 werden nur
noch Bullen mit Leiſtungsnachweis zur Verſteigerung kommen.
— Lauterbach, 5. Sept. Eine Volksküche will die
Stadtverwal=
tung für die bevorſtehenden Wintermonate einrichten, um den
notleiden=
den und erwerbsloſen Einwohnern im Winter eine kräftige Ernährung
zu ſichern.
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[ ← ][ ][ → ]Dienstag, den 8. September 1931
Nummer 249
Wilhelm-Raabe=Gedenkfeier in der Berliner Marienkirche.
Die Parade der 800 Blugzeuge.
Blick auf die Feier in der alten Berliner Kirche.
Von den italieniſchen Luftmanövern: Blick auf das Startfeld der 800 Flugzeuge.
Die Berliner Ortsgruppe der Geſellſchaft der Freunde Wilhelm Raabes veranſtaltete anläßlich
des 100. Geburtstages des Dichters in der Marienkirche eine ſtimmungsvolle Gedenkfeier, bei der
aus den Werken des großen Dichters vorgetragen wurde.
Unten rechts: König Viktor Emanuel (Mitte) und der italieniſche Luftfahrtminiſter Balbo (links),
In Norditalien fanden die Manöver der italieniſchen Luftflotte ſtatt, an der 800 Militärflugzeuge
aller Größenklaſſen an einer eindrucksvollen Parade auf dem Flugplatz von Ferrara teilnahmen,
Reich und Ausland.
Scharfe Einſparungen beim Badiſchen Landes=
Theater.
Karlsruhe. Der Geſchäftsführer des
Verwaltungsrates des Badiſchen
Landesthea=
ters, Reg.=Rat Dr. Aſal, gibt ſoeben den Plan
bekannt, nach dem die Finanzgebarung des
Lan=
destheaters unter dem Druck der allgemeinen
Finanznot auf eine völlig geänderte Grundlage
geſtellt werden ſoll. Es iſt ein Sparplan
auf=
geſtellt worden, der z. T. ſehr tief einſchneidende
Sparmaßnahmen vorſieht. So ſoll das
Spiel=
jahr in eine Winter= und eine Sommerſpielzeit
zerlegt werden. Die Winterſpielzeit, die für die
Monate September bis Mai vorgeſehen iſt, ſoll
ausſchließlich der ernſten Kulturarbeit gewidmet
ſein. Das geſamte Perſonal wird nur für dieſe
Zeit, unter Hinzurechnung eines Ferienmonats,
entlohnt. Man rechnet mit einer Einſparung
von einem Sechſtel der Ausgaben für das
ge=
ſamte künſtleriſche und techniſche Perſonal.
Wei=
ter iſt vorgeſehen, die über 9000 RM.
hinaus=
gehenden Gagen des Soloperſonals und des
Vorſtandes einer geſtaffelten Sonderkürzung zu
unterwerfen. Die Gehaltskürzung beträgt bis
zu 40 Prozent. Auch ein Perſonalabbau wird in
Erwägung gezogen, von dem neben dem
Solo=
perſonal insbeſondere das Orcheſter, der Sing=
Chor und das techniſche Perſonal betroffen wird.
Von beſonderer Wichtigkeit iſt der Abſchluß
einer Konvention mit den Theatern in
Stutt=
gart und Darmſtadt zu unentgeltlichen
Aus=
hilfeleiſtungen. Die Verhandlungen mit dieſen
Inſtituten ſind bereits in die Wege geleitet
wor=
den und ſtehen unmittelbar vor dem Abſchluß.
Der Geſamtbetrag der Ausgabenkürzungen des
neuen Sparprogramms erreicht nach den
vorläu=
figen Berechnungen die Summe von rund
480 000 Mark.
Schadenfener.
Kaſſel. In Neuenhain bei Borken (Bezirk
Kaſſel) entſtand auf dem Anweſen des Landwirts
Stab ein Großfeuer. Die Scheune mit den
ge=
ſamten Erntevorräten und eine Dreſchmaſchine
ſind verbrannt. Ebenſo die Stallgebäude mit
12 Schweinen und viel Federvieh, während das
Großvieh noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht
werden konnte. Der Schaden iſt durch
Verſiche=
rung gedeckt. Ueber die Entſtehungsurſache iſt
noch nichs bekannt.
Ein zweites Todesopfer des Einſturzunglücks.
* Wiesbaden. Das ſchwere Unglück im
Wiesbadener Hauptbahnhof hat nun noch ein
weiteres Todesopfer gefordert. Der 34jährige
Karl Napierski aus Hamborn iſt ebenfalls ſeinen
ſchweren Verletzungen erlegen.
Eine Erzberger-Gedächkniskapelle
vor der Einweihung.
Die Kapelle Regina Pacis bei Griesbach
(Schwarzwald), wo der Reichsminiſter Matthias
Erzberger vor 10 Jahren ermordet wurde, wird
am 20. September feierlich eingeweiht werden.
Indien iſt genau wie China von Ueberſchwemmungen kataſtrophalen Ausmaßes betroffen.
Tau=
ſende von Quadratkilometern Land ſind unter Waſſer geſetzt, die Bevölkerung iſt obdachlos. Bei
Salop, 250 Kilometer von Kalkutta entfernt, iſt der Eiſenbahndamm von allen Seiten unterſpült.
Die Züge mit Lebensmitteln für die hungernde Bevölkerung wurden tagelang aufgehalten.
Die blukigen Skraßenkämpfe in Barcelona dauern an.
Blick auf den Hafen von Barcelona. — Unten rechts: General Saniurio, dem der Oberbefebl über
die Bekämpfungsaktion gegen die Kommuniſten übertragen worden iſt.
In Barcelona iſt es erneut zu ſchweren Ausſchreitungen der kommuniſtiſchen Arbeiter gekommen,
die ſich mit der Polizei und der Zivilgarde blutige Straßenſchlachten lieferten. Der Verkehr in
der ganzen Stadt ruht, alle Arbeiter befinden ſich im Generalſtreik.
Das erſte Originalbild von der furchkbaren Überſchr
mmung in Indien.
Die Tote aus Spandau identifiziert.
Berlin. Der Kriminalpolizei iſt es
ge=
lungen, die Tote, deren Kopf vor einiger Zeit
in Spandau gefunden wurde, als eine 24jährige
Ilſe König zu identifizieren, die zuletzt in der
Grenadierſtraße gewohnt hatte. Unter den
zahl=
reichen Zeugenangaben befand ſich auch eine
Mel=
dung, nach der die König ſeit Mitte Auguſt
ſpur=
los verſchwunden ſei. Die Kriminalpolizei ging
auch dieſer Spur nach und konnte mit Hilfe einer
Dentiſtin aus Senftenberg in der Mark, die die
Tote behandelt hatte und die ſich an die
Merk=
würdigkeiten des Kopfes erinnern konnte, die
Richtigkeit dieſer Spur nachweiſen. Auch
Ver=
wandte, denen man den photographierten Kopf
zeigte und Bekannte, die den Kopf im Schauhaus
beſichtigt hatten, erkannten ſie übereinſtimmend
wieder.
Bankdirektor erſchoſſen aufgefunden.
Oehringen. Als geſtern früh die Räume
der Hohenlohe Bank A. G. geöffnet wurden, fand
man im Kontor den Direktor der Bank, Adolf
Denner, erſchoſſen auf. Die Aufklärung des
Vorfalls ſteht noch aus.
Der erſte Schnee auf der Schneekuppe.
Hirſchberg. Die Schneekuppe hatte geſtern
früh 8 Uhr bei minus 1 Grad den erſten
Schnee=
fall in dieſem Herbſt.
Starker Schneefall in den Allgäuer Alpen.
Oberſtdorf (Allgäu). In den Bergen iſt
den ganzen Sonntag über Schnee gefallen. Die
Schneegrenze geht jetzt bis auf 1420 Meter
her=
unter. Infolge des Schneefalles wurde geſtern
mittag das Vieh von den Alpen zu Tal getrieben.
„Graf Zeppelin”
von der Südamerikafahrt zurick.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” iſt am Montag gegen 15,30 Uhr von
ſeiner Südamerikafahrt wieder zurückgekehrt,
Nachdem um 14,20 Uhr Baſel und um 14,50 Uhr
Waldshut überflogen wurde, erſchien das
Luft=
ſchiff um 15,28 Uhr über dem Werftgelände in
Friedrichshafen und zog noch eine Schleife über
der Stadt. Seit längerer Zeit harrte ſchon eine
große Menſchenmenge auf die Ankunft des
Luſt=
ſchiffes. Die Angehörigen der Beſatzungsleute
warteten mit Blumengebinden.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt um 15.45
Uhr glatt gelandet. Vom Bug des
Luſt=
ſchiffes hängt ein großer Palmenzweig herab.
Tauſende von Zuſchauern, die ſich auf dem
Werſt=
gelände befanden, jubelten dem Luftſchiff zu.
Die Paſſagiere winkten aus den Kabinenfenſtenn,
Der Verlauf der Rückfahrt des „Graf Zeppelin”
Friedrichshafen. Ueber die glänzend
verlaufene Südamerika=Fahrt des Luftſchiffes
„Graf Zeppelin” erfahren wir noch folgende
Einzelheiten:
Das Luftſchiff hat für die zweimal 8000
Kilo=
meter lange Strecke Friedrichshafen-
Pernam=
buco und zurück insgeſamt 155 Stunden benötigt,
und zwar 73 Stunden für die Hinfahrt und 82
Stunden für die Rückfahrt. Die Verzögerung bei
der Rückfahrt erklärt ſich vor allem daraus, daß
„Graf Zeppelin” an der Bucht von Biscaya auf
ſtarken Gegenwind ſtieß. Daß Luftſchiff hatte bei
ſeiner Rückfahrt nach dem Start in Pernambuco
erſt nach einer ununterbrochenen Meerfahrt von
drei Tagen bei der Inſel Yeu, nördlich von La
Rochelle, alſo an der franzöſiſchen Weſtküſte, zum
erſtenmal wieder Land unter ſich. Es hatte meiſt
ſchönſtes Wetter. Die glänzende Navigation
er=
möglichte es, an Hand des hervorragend arbei
tenden Wetterdienſtes immer das für die Fahrt
beſte Wettergebiet aufzuſuchen. Unter den zehe
Fahrgäſten der Rückfahrt — drei Paſſagiere der
Hinfahrt, darunter der Generalkonſul in
Val=
paraiſo, Dr. Soehring, waren in Pernambucd;
ausgeſtiegen — befanden ſich Legationsſekretät
Henle vom Auswärtigen Amt, ferner
Oberregie=
rungsrat Bäumker vom
Reichsverkehrsminiſte=
rium, Profeſſor Weickmann=Leipzig, der auch die
Arktisfahrt mitgemacht hatte, Profeſſor Dr. Seile
koph von der Seewarte Hamburg ſowie ein
Ver=
treter des Süddeutſchen Rundfunks. Die nächſte
Fahrt nach Pernambuco findet, wie ſchon 9e
meldet, am 17. September ſtatt.
Vor 300 Jahren ſchlug Guſtav 2000
die Schlacht von Breikenfeld.
Guſtav=Adolf=Gedenkſtein bei Breitenfeld,
ine Gedächtnisfeier für König Guſtav Adolſ
Schweden ſtattfinden wird, der vor 300.
Jah=
um 17. September= 1631, die Schlacht von
tenfeld ſchlug und damit das proteſtantiſche
deutſchland von den Kaiſerlichen Tillys
ummer 249
Dienstag, den 8. September 1931
Skurmſchäden in Pommern.
tettin. Die heftigen Stürme, die am
Sotag und am Sonntag über Pommern
hin=
we gten, richteten in verſchiedenen Teilen der
Pynz beträchtlichen Schaden an. Aus allen
Ge den Pommerns laufen Meldungen über
Um brechung des Fernſprechverkehrs und der
Stiverſorgung ein. Auf der Straße Cammin=
Pr erow wurden nicht weniger als 70
umge=
ſch! ene Bäume gezählt. An der Oſtſeeküſte und
au) ügen erreichte der Sturm eine Stärke von
1a d 11. Seebrücken und Badeanſtalten
wur=
der beſchädigt. Der Bäderdampfer „Frigg”
hro ſte am Samstag zur Rückfahrt von Saßnitz
nag Swindemünde 15½ Stunden (normal etwa
Snden). Zwiſchen Swinemünde und Misdroy
wa der Sturm einen Hamburger Schoner auf
Stu d. Die Beſatzung konnte ſich retten. Ein
mit bei Mann beſetzter Kutter wurde bei Groß=
Po ow im Kreiſe Cammin an Land geworfen.
Azy hier konnte die Beſatzung in Sicherheit
ge=
bro werden. Im Stettiner Haff ſind bei dem
hok. Wellengang mehrere Frachtkähne
geſun=
kew In dem Dorfe Bernhagen bei Naugard
wal durch die Gewalt des Sturmes eine
Mor umgeworfen. Mehrere Arbeiter wurden
und den Trümmern begraben, von denen einer
nuy ls Leiche geborgen werden konnte.
Waldbrand in Südfrankreich.
arſeille. Vorgeſtern iſt in der Nähe von
Mo olle=Veyre ein Waldbrand ausgebrochen.
Dal Feuer konnte bis zum Einbruch der Nacht
trol ſer Bemühungen der von Marſeille
herbei=
geelen Feuerwehr noch nicht gelöſcht werden.
der Dirigenk Franz Schalk F.
„90.X” in dem amerikal
onärsbad Miami.
Seite 9
Eine Million Menſchen Apfer der
Ueberſchwemmung in Ching.
Peking. Eine Million Menſchen ſind am
Südufer des Gelben Fluſſes in Nord=Honan
in=
folge der Ueberſchwemmungen des Gelben Fluſſes
ums Leben gekommen, wenn die Schätzung der
Kuomin=Nachrichten=Agentur zutrifft. Obwohl
keine zuverläſſigen Grundlagen für die Schätzung
der Verluſte an Menſchenleben vorliegen, ſind
doch die augenblicklichen Ueberſchwemmungen
wohl die ſchlimmſten in der Geſchichte Chinas,
und die von der Agentur angeführten Ziffern
liegen daher im Bereiche der Möglichkeit.
200 chineſiſche Fiſcher ertrunken.
London. Times meldet aus Hongkong:
Verſpätet eingetroffenen Berichten zufolge hat
am Mittwoch ein plötzlich einſetzender
Wirbel=
ſturm der chineſiſchen Fiſcherflotte großen
Scha=
den zugefügt. Es wird behauptet, daß 200
Dſchun=
ken verloren gegangen und 200 chineſiſche Fiſcher
ertrunken ſeien.
„Nautilus” ſtark beſchädigt auf der Rückfahrt.
London. Wilkins Unterſeeboot „Nautilus”,
befindet ſich bereits wieder auf der Rückfahrt
nach Spitzbergen. Das Tauchboot, das ſeine
Fahrt unter dem Eis nicht bis zum Nordpol
fortſetzen konnte, iſt nicht unerheblich beſchädigt
worden; es hat ungefähr 30 Grad Schlagſeite.
Bei ſtarkem Seegang und Sturm ſucht es in
lang=
ſamer Fahrt die Nordküſte von Spitzbergen zu
er=
reichen. Die Ausbeute an wiſſenſchaftlichen
Be=
obachtungen und Meſſungen, ſoll ſehr bedeutend
ſein.
Erzherzog Leopold Salvgkor †.
Oben: Das Rieſenflugboot auf der Reede von Miami. — Mitte links: Der Repräſentant
der Dornierwerke Werner mit dem Flugingenienr Horſt Merz. — Unten: Mrs. Otto Herrmann,
die Präſidentin des deutſchen Frauenklubs in Miami, begrüßt bei einem Gartenfeſt die Offiziere
und Mannſchaften des „Do. X‟.
Generalmuſikdirektor Franz Schalk,
de rühere langjährige Direktor der Wiener
S4/soper und berühmte Kapellmeiſter, iſt im
68 ebensjahr geſtorben. Schalk trat 1929 von
de leitung der Wiener Oper zurück, nachdem
er !. in den letzten Jahren gemeinſam mit
Sciß geführt hatte. Als Wagner=Dirigent
genoß Schalk höchſten Ruf.
23 Verletzte bei einem Zugunglück in Frankreich.
Paris. Wie die Agentur Havas meldet, iſt
der Schnellzug Paris-Ventimiglia bei der
Durchfahrt durch den Bahnhof Macon mit einer
rangierenden Maſchine zuſammengeſtoßen.
Füh=
rer und Heizer der Lokomotive, ſowie der Führer
des Schnellzuges wurden ſchwer verletzt, während
20 Reiſende Quetſchungen davontrugen. Nähere
Nachrichten ſtehen noch aus.
Drei Geiſtesſchwache von einem Anſtaltsaufſeher
ermordert.
Helſingfors. In der Städtiſchen
Für=
ſorgeanſtalt in Valkeala im Inneren Finnlands
iſt man einem furchtbaren Verbrechen auf die
Spur gekommen. Drei Geiſtesſchwache, die in
der Anſtalt untergebracht waren, ſind von einem
Anſtaltsaufſeher namens Karttunen ermordet
worden. Karttunen hat drei ſeiner Pfleglinge
durch Gift aus dem Wege geräumt, nachdem er
an ihnen Sittlichkeitsverbrechen verübt hatte.
Die Leichen der Opfer wurden jetzt ausgegraben
und geöffnet. Die Unterſuchung iſt noch im
Gange. Die Beweiſe ſind jedoch bereits
vollkom=
men. Zwei der Opfer ſind im vorigen Herbſt
vergiftet worden. Der dritte Mord wurde im
Sommer verübt. Aufgedeckt wurden die
Mord=
taten durch eine Krankenſchweſter.
Erzherzog Leopold Salvator,
der im Dezember letzten Jahres einen
Auto=
unfall hatte, iſt 68jährig in einem Wiener
Sanatorium verſtorben.
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Seite 10
Dienstag, den 8. September 1931
100 Middionen Sigaretten
in einem Oierteljahr geschmuggelt.
*
Der Kleinkeieg an der Weſtarenze. — Bandenſchmuggel nach amerikaniſchem Muſter.
Von Irma Fiebig.
Köln, im September 1931.
Der Schmuggel an der deutſchen Weſtgrenze hat ſich in den
letzten Monaten gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, in
einzelnen Warengattungen — beiſpielsweiſe Zigaretten — ſogar
verzehnfacht.
Tag für Tag ſpielt ſich in den Grenzzonen eine Art
Klein=
krieg ab, der allein an der belgiſch=luxemburgiſch=ſaarländiſchen
Strecke ſeit Oktober vorigen Jahres 15 Tote und über 100
Ver=
letzte auf ſeiten der Schmuggler und einen Toten und mehrere
Verletzte auf ſeiten der Zollbeamten gekoſtet hat.
In den Monaten April bis Juni dieſes Jahres mußte im
Bezirk des Landesfinanzamtes Köln gegen 5 662 Perſonen ein
Strafverfahren wegen Schmuggels eingeleitet werden.
Beſchlag=
nahmt wurden 11 Millionen Zigaretten, 22000 Zigarren, 1 800
Kilogramm Rauchtabak, 86 000 Büchelchen Zigarettenpapier: 9 000
Kilogramm Kaffee und 32 500 Kilogramm Getreide und Mehl.
Außerdem Zucker, Brot, Gebäck, Benzin.
Die Höhe der Zahlen der verhafteten Schmuggler und die
der beſchlagnahmten Waren geben einen Begriff von der
Schä=
digung der deutſchen Wirtſchaft durch den Schmuggel. Dabei
muß berückſichtigt werden, daß nur knapp ein Zehntel aller
Schmuggler gefaßt werden; zehnmal ſoviel Waren kommen alſo
allein zwiſchen Aachen=Heinsberg und Trier ohne Zollgebühren
nach Deutſchland und konkurrieren hier mit denen des ehrlichen
Kaufmannſtandes, der ohnehin unter der Wirtſchaftsnot ſo bitter
zu leiden hat.
In den Städten des Weſtens — wie in Köln — hat der
Verkauf der geſchmuggelten Waren einen derartigen Umfang
angenommen, daß man auf einem Spaziergang in den
Abend=
ſtunden in den Straßen Kölns oft 5 bis 10 mal von Schmuggel=
„vertretern” angeſprochen wird. Kaum, daß die Bevölkerung
ſich daran noch ſtört. Gekauft wird nicht nur von den
Haus=
frauen, die den „ſpottbilligen” Seidenſtrümpfen, der echten
fran=
zöſiſchen Seide, den Paxfüms die ihnen von den „Vertretern”
meiſt jungen, gewandten Leuten angeboten werden, nicht
widerſtehen können, ſondern auch von einem großen Teil der
Bevölkerung — vor allem allerdings Arbeitsloſen — den die
vielen Angebote und Käufer das Verbrechen der
Zollunter=
ſchlagung gering erſcheinen läßt.
Die Höhe der Strafen — für eine geſchmuggelte Zigarette
muß eine Mark Strafe gezahlt werden — vermag den Zuſtrom
an Schmuggelware kaum zu hemmen. Die Zollbeamten in den
Grenzbezirken mußten in den letzten Monaten faſt
Unmenſch=
liches leiſten.
Durch das Verſailler Diktat iſt die Landesgrenze oft bis
dicht an die Städte und Orte herangerückt, ſo daß ſich die
Schmuggelauffangzone, die ſonſt durchſchnittlich eine Tiefe von
15 Kilometer hat, zum Beiſpiel bei Aachen bis auf 3 Kilometer
verengt. Hier hat ſich denn auch in den letzten Monaten der
Krieg zwiſchen Zollbeamten und Schmugglern beſonders
ver=
ſchärft.
Auf den gut ausgebauten Straßen mit den zahlreichen
Ne=
benwegen ſind die Schmuggler in wenigen Minuten außerhalb
der eigentlichen Gefahrenzone. Sind ſie allerdings entdeckt und
konnten die Wagen nicht zum Halten gezwungen werden, dann
beginnt die wilde Jagd — oft bis über den Rhein hinweg.
Vor kurzem erſt ſuchte ein Kraftwagen in dem engen
Stadt=
verkehr Aachens unterzutauchen, die „Grenzer” aber folgten ihm
auch hier. Leider war bei dieſer Jagd durch die Straßen auch
ein döllig unbeteiligter Ziviliſt das bedauernswerte Opfer der
faſt unausbleiblichen Schießerei.
Wer jetzt mit ſeinem Auto über die weſtliche Grenze fahren
will, kann daher unangenehme Erlebniſſe haben, hat er ſich
mit den Bedingungen des Zolls nicht genau vertraut gemacht.
Innerhalb des Grenzbezirks, der durch Tafeln kenntlich
ge=
macht iſt, haben die Zöllner das Recht, jeden Fußgänger und
jedes Fahrzeug auf zollpflichtige Waren hin zu unterſuchen. Dem
Ruf: „Halt Grenzbeamter!” muß ſofort nachgekommen werden,
auch dann, wenn der Rufende in Zivil iſt. Ein Adlerſchild auf
Meſſing iſt der Ausweis. Wird dem Rufe nicht Folge geleiſtet
— vielleicht weil er ungehört blieb — ſo bedeuten zwei Schüſſe
in die Luft die letzte energiſche Aufforderung.
In der Nacht heißt das rote Licht der Blendlaternen der
Beamten „Halt”, Fährt der Wagen trotzdem weiter, ſo haben
die Beamten das Recht, Feuer zu geben. Drei Stafetten ſind
an den Hauptſtraßen aufgeſtellt. Waren die Schüſſe der erſten
ohne Erfolg, ſo ſchießt die zweite, dann die dritte.
Die Beamten, die heute mit Karabiner ausgerüſtet ſind,
haben in beſonderen Kurſen eine hohe Zielſicherheit erreicht, ſo
daß die Führer der Kraftwagen — die im 100=Kilometer=Tempo
vorbeiraſen — mit ziemlicher Sicherheit getroffen würden, hätten
die Schmuggler nicht den Führerſitz ihrer Wagen rings herum
durch Panzerplatten geſchützt. Da natürlich auch die Reifen
ihrer Wagen aus Vollgummi ſind, ſo bleibt den Zollbeamten
nichts anders übrig, als die Wagen mit ihren eigenen
Motor=
rädern oder durch Vorwerfen von Hinderniſſen von der Straße
abzudrängen, ſo daß ſie zum Halten gezwungen werden.
Dabei ſpielen ſich häufig die aufregendſten Szenen ab. Vor
einigen Tagen hatte ſich ein Beamter auf den Führerſitz des
Schmugglerautos geſchwungen, um das Steuerrad in die
Ge=
walt zu bekommen. Aber der Führer des Wagens ſchlug mit
Werkzeugen auf den Beamten ein, biß ihn in die Hand, ohne
ſelbſt das Steuerrad loszulaſſen. Bevor es der Beamte hindern
konnte, lenkte er den Wagen gegen eine Hauswand, ſprang
kurz vor dem Zuſammenprall ab, ſchwang ſich auf ein Motorrap,
das ſeinem Auto zur Unterſtützung gefolgt war und — entkam.
Der Wagen und die Hausmauer wurden bei dem
Zuſammen=
prall ſtark beſchädigt. Der noch in dem Wagen ſitzende
Zoll=
beamte erlitt wie durch ein Wunder nur leichte Verletzungen.
Wird der Wagen aber durch Schüſſe oder Hinderniſſe zum
Stehen gebracht, ſo ſpringen die Schmuggler ab und ſuchen zu
entfliehen. Was ihnen in den dichten Wäldern bei Aachen
auch meiſtens gelingt, zumal die Beamten die Schmuggler ohne
Waren nur ſelten verfolgen. Es handelt ſich doch meiſt nur
um ſolche, die im Lohn eines Großſchmugglers ſtehen, der ſelbſt
im Hintergrund bleibt und beliebig neue Menſchen für dieſen
„Poſten” bekommt.
Bereits jetzt haben ſich hier — ähnlich wie in Amerika —
Banden gebildet, die bis ins kleinſte organiſiert ſind. Sogar
Notkaſſen, Zwangsſparkaſſen haben die Banden ſich geſchafte
aus denen die Schmuggler, deren Ware beſchlagnahmt worden in
neue Darlehen erhalten, um wieder weiter arbeiten zu können
An der Spitze der Bande ſteht der Großſchmuggler —
Schmugglerkönig — der die Finanzierung und Organiſation in
den Händen hält und in deſſen Brot und Lohn die
verſchie=
denen Kategorien der am Schmuggel Beteiligten ſtehen.
Da iſt zuerſt der Spitzel, der auszukundſchaften hat.
die Grenze gerade unbewacht iſt. Die Spitzel, junge Leute „Au.
fänger”, führen die Schmugglerkarawanen, die ſich meiſt in
Schuppen, die längs der Grenze errichtet ſind, aufhalten.
Tref=
fen ſie einen Grenzer” einen Zollbeamten, ſo ſchreien ſie
ein=
fach in den Wald hinein. Dadurch werden die nach ihnen
kommenden Schmuggler gewarnt und machen kehrt, während
dem Spitzel ſelbſt, da er keine Ware bei ſich trägt, nichts
ge=
ſchehen kann. Der Verdienſt der Spitzel beträgt 3 bis 5 RM
pro Tag. Die zweite „höhere” Kategorie iſt die der eigentlichen
Schmuggler, der Träger. 20 RM. werden für einen Transport
über die Grenze bezahlt. Wird der „Paſcher” dabei von
Zol=
beamten beſchoſſen, erhält er den doppelten Betrag, 40 Rm
Muß er jedoch die Ware zurücklaſſen, um ſich ſelbſt zu retten.
ſo bekommt er häufig — — nichts.
Einen beſonderen Poſten haben noch die Drahtſchneider,
Leute, die die Aufgabe haben, die Stacheldrahtzäune, die auf
Wieſengeländen angelegt ſind, zu durchſchneiden, damit die
Kolonnen ungehindert hindurchgehen können. Haben die
Schmuggler die Gefahrenzone paſſiert, ſo gelangen die Waren m.
die Hände der „Baumwollenen”, die Zwiſchenhändler, die die
Verteilung auf die einzelnen Vertreter und Verkäufer vornehmen.
Trotz der verhältnismäßig geringen Beträge, die die
Groß=
ſchmuggler ihren Helfern zahlen, iſt der Schmuggel doch ein
Rieſenverdienſt. An einem Zentner Kaffee wird allein an dem
unterſchlagenen Zoll 150 Mark verdient. Bei Zigaretten werden
Gewinne bis zu 800 Prozent erzielt. 100 Schmuggelzigaretten
koſten 30 bis 70 Pfennige in Belgien, und zum Preiſe von
2,50 bis 5,50 RM. werden ſie in Deutſchland verkauft. An der
belgiſchen Grenze iſt daher der Tabakſchmuggel am ſtärkſten
ver=
breitet. Holland liefert den Kaffee. Aber auch in anderen
Ge=
nußmitteln. Hummer, Kaviar, Parfüms, Seide, Mehl, allez
Waren, die in Deutſchland mit hohen Zöllen belegt ſind, werden
große Geſchäfte gemacht.
Das ſchwere Amt des Zollbeamten an der weſtlichen Grenze
hat man durch eine Mehreinſtellung von 500 Grenzbeamten zu
erleichtern verſucht. Gegenüber 4 800 Grenzbeamten in der
Vor=
kriegszeit ſtehen jetzt 5300 Beamte an der Grenze. Aber durch
die Verſailler Vertrags=Grenzziehung hat ſich die Zollinie um
470 Kilometer auf über 8000 Kilometer verlängert und dem
ſtärkſten Helfer des Schmuggels — die Arbeitsloſigkeit — in
Deutſchland ſind die 500 neuen Zollbeamten bei weitem nicht
gewachſen.
Wekkerbericht.
Die Oſtſeeſtörung zieht nach Finnland hin weiter.
Infolge=
deſſen flaut auch die Kaltluftzufuhr ab, welche uns das kühle und
unbeſtändige Wetter gebracht hat. Bis in unſer Gebiet ſchieben
ſich nur Wolkenreſte vor, während im nördlichen Deutſchland auch
noch vielfach Schauer auſtreten. Langſam dehnt ſich der atlantiſche
hohe Druck oſtwärts aus und ſeine Wetterwirkſamkeit nimmt auf
dem Feſtland zu. Auch werden wir durch ihn beeinflußt, ſo daß
zunächſt trockenes und mehr aufheiterndes Wetter in Ausſicht
ſteht. Das Schwinden der Kaltluft und die ſtärkere Aufheiterung
werden allmählich tagsüber Temperaturanſtieg verurſachen.
ſiädie
Eugen
es dies
Gitzu ?
Lofn
Ausſichten für Dienstag, den 8. September: Leicht wolkig und
mehr aufheiternd, trocken, noch kühl, aber tagsüber etwas
wärmer.
Ausſichten für Mittwoch, den 9. September: Stellenweiſe dunſtig,
ſonſt meiſt aufheiternd, trocken, tagsüber weiter anſteigende
Temperaturen.
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Eintrag in das Handelsregiſter,
Ab=
teilung B, am 4. September 1931
hin=
ſichtlich der Firma: Heſſiſche
Flug=
betriebs=Aktiengeſellſchaft. Darmſtadt:
Durch Beſchluß der
Generalverſamm=
lung vom 5. Juni 1931 iſt die
Beſtim=
mung des Geſellſchaftsvertrages über
den Gegenſtand des Unternehmens
ge=
ändert. Dieſer iſt jetzt die Errichtung
und der Betrieb von
Luftverkehrs=
linien mit flugplanmäßig geregeltem
Verkehr und die Beförderung von
Per=
ſonen und Gütern mit Flugzeugen aller
Art, die Vermietung von Flugzeugen
und Fluggerat, wie überhaupt die
Be=
tätigung aller Geſchäfte, die mit dem
Luftverkehr in Zuſammenhang ſtehen.
— Durch vorgenannten Beſchluß iſt der
Geſellſchaftsvertrag geändert bezw.
er=
gänzt worden. — Die in der
General=
verſammlung vom 28. April 1930
be=
ſchloſſene Herabſetzung des
Grundkapi=
tals iſt durchgeführt, das Grundkapital
beträgt jetzt 65 000.— RM. — Als nicht
eingetragen wird veröffentlicht: Das
Grundkapital iſt eingeteilt in 650
Stammaktien zu je 100.— RM. Die
Aktien lauten auf den Inhaber.
Darmſtadt, den 5. September 1931.
Amtsgericht I.
(12963
Termin Letzter Kurs Heutige Eifektiv-
Verzinsung Altbesitz-Anleihen des Reiches
der Länder und Gemeinden durch jährliche
Auslosungen
bis 1955 MSle je nach
Auslosungstermin
bis 160% 6% Reichsschuldbuchforderungen fällig vom
1. April 1933
bis 1948 darf z. Zt. nicht
veröffentlicht
werden Ca. 21 24% 6% Reichsb.- Schafzanweisungen fällig
1. Septbr. 1935 79½% 14,226 6% Deutsche Reichspost- Schatz-
anweisungen von 1931 11 tällig
1. Oktober 1933 841½% 16% 6% Preuß, Staatsanleihe v. 1928 rückzahlbar
1934/43 zu 110 80% 12%6 7%6 Preuß. Schatzanweisungen v.
1930 I fällig
1 März 1934 80% 12,8%0 8% Sächsiche Staatsschatzan- 1. Juni 1932 9126 22% weisungen von 1929 796 Berliner Verkehrsanleihe von
1928 fällig
1.Okt. 19342u 102 681L6 26½% 8% Goldschatzanweisungen der 1. Oktober 1933 Gelo 222o Stadt Berlin 8%6 Goldschatzanweisungen der
Stadt Dresden 1. Oktober 1933
bis 35 80% 19,2% 8% Goldschatzanweisungen der 1. Oktober 1932 82% 31,2%0 Stadt Frankfurt a. M. 8% Goldpfandbriefe verschieden Ca. 85% 9,70% 7% Goldpfandbriefe verschieden Ca. 77%0 9,65% 8% Stadtanleihen verschieden Ca. 75% 11.1520 796 Stadtanleihen verschieden ca. 67½%0 10½%
Zwangsverfkeigerung.
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Liebfrauenſtr. 11.
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Nd.=Ramſt.=Str. 177
verkauft Mittwoch,
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Vergebung: (12978
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Sohlen=Wagner,
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UNION-BANK
Aktiengesellschaft Fernr.: 100,010,3000,3001
Rheinstraße 24
Termin: Donnerstag, den 17. September 1931, nachmitags
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grunoſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 5, Band 40, Bl.
2436: Flur 5 Nr. 1025 Hofreite Nr. 13.
Hofgarten=
ſtraße, 258 qm. Schätzung: 2500,— RM.
Flur 5 Nr. 1026, Grabgarten, daſelbſt (jetzt
Eich=
wieſenſtraße), 495 qm. Schätzung: 3500.— RM.
Eigentümer: Georg Ludwig Enes in Darmſtadt, Beſſunger
Straße 59.
(10952a
Darmſtadt, den 1. Mai 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Dienstag, den 15. September 1931, nachmittags
244 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 1. Band 15,
Blatt 768:
Flur 1 Nr. 1815, Grabgarten, Soderſtraße, 70 A.
Schätzung: 1000 RM.
Flur 1 Nr. 1816, Hofreite, Nr. 56 daſelbſt, 226 0.
Schätzung: 19 000 RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft
in Freiburg im Breisgau.
(09490
Darmſtadt, den 13. Mai 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſkeigerung.
Termin: 15. September 1931, nachmitt. 4 Uhr, im
Sitzungs=
zimmer 219 des Neuen Amtsgerichtsgebäudes in
Darmſtadt.
Grundſtück: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 1. Band 2
Blatt 1103:
Flur 1 Nr. 1285, Hofreite, Nr. 44, Karlſtrade
536 am. Schätzung: 5000.— RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaf.
in Freiburg im Breisgau.
(10050
Darmſtadt, den 13. Mai 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſkeigerung.
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Befanntmachung.
In der Zwangsverſteigerungsſache
Wilhelm Hirſch, Eheleute in
Darm=
ſtadt, fällt der Verſteigerungstermin vom
8. September 1931, aus.
(12988
Darmſtadt, 7. September 1931.
Heſſ. Amtsgericht I.
Termin: Dienstag, den 15. September 1931, nachmittag=
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neueſ
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt. Bezirk 2, Band
Blatt 162:
Flur 2 Nr. 734, Hofreite Nr. 77, Heinheimerſtraße
155 qm. Schätzung: 17 500, —RM.
Flur 2. Nr. 7342)y, Grasgarten (Vorgarten)
de=
ſelbſt, 30 qm. Schätzung: 250 — RM.
Flur 2 Nr. 735, Grasgarten, daſelbſt, 27 qm. Schate
zung: 250,— RM.
Eigentümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=
Aktiengeſelſchalt=
in Freiburg im Breisgau.
(10951a
Darmſtadt, den 22. April 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Dienstag, den 22. September 1931, nachmittaße
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuee
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtück: „Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 2. Band
Blatt 121: Flur 2. Nr. 376, Hofreite Nr. 11,
Kranichſteinerſtr 704 qm. Schätzung: 20 000—R9le
Eigentümerin: Ehefrau Kaufmann Bernhard Meng””
Anna geb. Hamel in Darmſtadt, Eliſabethenſtr. 0
(11188a
Darmſtadt, den 27. Mai 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I,
[ ← ][ ][ → ]mmer 243
Dienstag, den 8. September 1931
Seite 11
Sort, Splel und Jucnen
Fußball.
FSV. Meſſel — FV. Eppertshauſen 1:1 (1:0).
m 6:1 Sieg gegen die Ligareſerven vom 1. FCl. Langen am Olympia Lampertheim
guſt wäre am vergangenen Sonntag ein weiterer gegen Viktoria Neuhauſen
zppertshauſen gefolgt, hätte Meſſel nicht durch den in der
Halbzeit ausgezeichnet leitenden Schiedsrichter Jung= Olympia Worms
We ſtadt, den Sieg verloren. Das Spiel ſelbſt ſah Meſſel in 7.P. Bihlis
der ſten Halbzeit und Eppertshauſen in der zweiten Hälfte V. f. L. Lampertheim
leis überlegen. Eppertshauſen trug zeitweiſe eine ſehr harte Starkenburgia Heppenheim
No ns Spiel, was durch zahlreiche Strafſtöße geahndet wurde. Spp. Horchheim
Im r zweiten Halbzeit nahm das Spiel einen noch härteren Spp. Hochheim
Chukter an. Hier hätte der Schiedsrichter unbedingt ſchärfer Loncordia Gernsheim
dun reifen müſſen. Zum Schluſſe wollte er noch zwei Minuten Normannia Pfiffligheim
nae elen laſſen. In dieſen letzten Minuten war er leider ſo Spp. Abenheim
nex, daß er überſah, wie ein Ausball von einem Eppertshäuſer /V. HoHfheim
Zuu uer in das Spielfeld getreten wurde Meſſels linker Läufer Wormatia Reſ.
na den Ball mit dem Glauben in die Hand, daß der
Schieds=
riss, das Spiel unterbunden habe. Der verhängte Elfmeter
wa, jedoch von dem Tormann in feiner Manier zur Ecke
abge=
we Inzwiſchen waren vier Minuten nach Ablauf der
regu=
lä- Spielzeit verfloſſen. Trotzdem ließ Herr Jung noch den
Ecl ausfuhren, der dann in der 6. Minute das Endreſultat
heilte.
SV. Roßdorf — Viktoria Schaafheim 9:1.
rotz mehrfachem Erſatz hat der Sportverein Roßdorf auch
ſeiyveites Heimſpiel hoch gewonnen und beinahe wieder eine
llige Torzahl erzielt. Jedoch war man diesmal mit den
Lexigen der einheimiſchen Spieler höchſt unzufrieden, von der
nu ie Hintermannſchaft und die beiden Außenläufer
einiger=
ma befriedigen konnten. Von den fünf Stürmern konnte
da=
ges nicht ein einziger gefallen, und das hohe Torergebnis iſt nur
au 7as überaus mäßige Können des Gäſtetorwartes
zurückzu=
fül der mindeſtens 6 Tore hätte halten müſſen. — Die Gäſte,
die rigens nur mit 10 Mann antraten, ſtellten eine ſehr flinke
un allſichere Mannſchaft; ihr Zuſammenſpiel war auch ſehr
ma lhaft und ihre Angriffe infolgedeſſen leicht abzuwehren.
De chiedsrichter erregte durch ſein kleinliches Pfeifen bei den
ger ſten Anläſſen das Mißfallen beider Parteien.
Normannen wieder ſehr ſpielfreudig war.
mit dieſer Mannſchaft ſehr zu rechnen iſt.
Spiele gew
V. f. R. Bürſtadt
Sportverein Roßdorf.
ie kommenden Spiele die ſämtlich auswärts
ausge=
tra werden müſſen ſtellen die Sportvereinsmannſchaft vor ſehr
ſchr. Aufgaben; geht es doch nun erſt gegen die
Spitzenmann=
ſchesn der Gruppe. Am nächſten Sonntag hat Roßdorf in
Michel=
ſtaQ inzutreten. Die 3:4 Niederlage, die Roßdorf dort erſt vor
we en Wochen erlitt, und damit ſeine damaligen
Meiſterſchafts=
hoH ngen endgültig begrub, iſt noch in guter Erinnerung. Wenn
ſich!=Mannſchaft die in dem damaligen Spiel gemachten
Erfah=
ruyz zunutze macht und dementſprechend zuſammenſtellt, könnte
smal vielleicht zu einem Siege reichen. Jedoch bedarf es
der ganzen Hingabe jedes einzelnen Spielers und des reſt=
Einſatzes ſeines ganzen Könnens.
SV. Lengfeld — FC. Viktoria Kleeſtadt 7:1 (4:0).
n Sonntag hatte SV. Lengfeld Viktoria Kleeſtadt im
zwei=
erbandsſpiel als Gaſt und konnte mit obigem Reſultat die
Punkte erringen. Das Ergebnis ſpricht keineswegs dem
verlauf, denn es konnte genau ſo gut zweiſtellig ſein. Bei
adt vermißte man Ballſtoppen, genaues Zuſpiel und Spiel=
1. In ſportlicher Hinſicht hinterließen die Gäſte einen ſehr
Eindruck. Lengfeld nahm das Spiel ſehr leicht denn der
tand nie in Frage. Trotzdem wäre dem linken Verteidiger
iſt einer der beſten Spieler — doch zu empfehlen nicht ſo
ertig zu ſein, denn ſonſt könnten Ueberraſchungen fällig wer=
Auch der linke Läufer dürfte mehr bei der Sache ſein. Alle
en Spieler taten wenigſtens ihre Schuldigkeit.
Hervorzu=
iſt das tadelloſe Spiel des Rechtsaußen. Als
Schieds=
amtierte der Kreisſchiedsrichterobmann Leonhard=
Sprend=
zur äußerſten Zufriedenheit.
* Kreisliga Südheſſen.
Keine überragenden Leiſtungen.
er zweite Spielſonntag fand die Gemüter ziemlich abge=
Wohl gab es inſofern eine Ueberraſchung, als
Heppen=
he auf eigenem Platze gegen die erſatzgeſchwächten Hofheimer
n :3 gewinnen konnte, doch das war bei der momentan
ſchlech=
te ormeder Bergſträßer eigentlich gar nicht viel anders zu
er=
wo n. Hofheim imponierte durch eifriges Spiel; vor allem die
E=leute gaben ſich die größte Mühe, die einzelnen Lücken zur
G=ge auszufüllen. Auch der zweite Neuling, Viktoria
Neu=
her , iſt bis jetzt ſehr gut vom Start gekommen, und obwohl
di eiſtungen in Hochheim nicht einmal beſonders hervorragend
t. langte es zu einem Punktgewinn. Das beweiſt, daß dieſe
Aiſer Vorortler, die einſt ſo gefürchteten Hochheimer, ſehr
zu=
rigangen ſind; ſie vergaben kurz vor Schluß die beſte Gelegen=
Sum Sieg durch Verſchießen eines Elfmeters. Der dritte
„ng. Spv. Abenheim, kommt ſchlecht mit. Wohl konnten die
ſp= arken Horchheimer nur mit einem Tor Unterſchied
gewin=
ne nd mußten ſich drei Gegentore gefallen laſſen, aber das nützt
jas enheim nichts, und ſo zieren die beiden Neulinge Abenheim
1—Hofheim weiterhin punktlos das Tabellenende. Eine Sache
9T große Bedeutung war der Lokalkampf in Worms, den
Olym=
vlatt für ſich entſchied. Die Reſervemannſchaft Wormatia
Eihre liebe Not haben, um in der ſüdheſſiſchen Kreisliga ſelbſt
a]. Konkurrenz einigermaßen ehrenvoll zu beſtehen. In Biblis
e ſich Concordia Gernsheim nicht durchſetzen; dafür ſpielte
2Fünferreihe viel zu befangen und zuſammenhanglos. Die
ſer Hintermannſchaft, erſtmals wieder mit der bewährten
Sung Dörr, Ehrler, Kohr, war allerdings auch bombiſch! Der
nmuß ſich erſt noch einſpielen. Die Bürſtädter Raſenſpieler
en allgemein dafür ausgegeben, das Erbe Lorſchs anzutreten.
T geſtrige Sieg gegen VfL. Lampertheim war keine Kleinigkeit
— ſewies, daß hauptſächlich die Bürſtädter alles daranſetzen wer=
Sum ſich diesmal auf dem erſten Tabellenplatz zu behaupten.
— weiter Stelle bei gleicher Punktezahl liegt Olympia Lam=
U eim. ein Veteran der Kreisliga, der gegen die Pfiffligheimer
Frauen=Sportfeſt in Wien.
Die Frauenmannſchaft der Frankfurter Eintracht konnte am
Sonntag bei den Leichtathletik=Wettkämpfen des W. A. F. Wien
zahlreiche Erfolge erringen. Die Frankfurterinnen holten ſich
die 4mal 100 Meter=Staffel in 52,3 Sek. und die Olympiſche
Staffel in 1:06.5. Frl. Haux ſiegte im 80 Meter Hürdenlauf in
12.7 Sek., wurde aber im Speerwerfen mit 30,84 Meter nur
Zweite hinter ihrer Klubkameradin Frl. Fleiſcher mit 34,87 Met.
Ueber 300 Meter für Frauen ſtellte Frl. Kolbach=Wien mit 45,4
Sek. eine neue Landesbeſtleiſtung auf.
Berliner Wünſche.
Nach dem Rücktritt des erſten Vorſitzenden P. Lang ſind
wie=
der Beſtrebungen im Gange, die Geſchäftsſtelle der Deutſchen
Sportbehörde für Leichtathletik von München
nach Berlin zu verlegen. Da auch der Sportwart der D.S.B.,
Dr. v. Halt, ab 1. Oktober ſeinen Wohnſitz aus beruflichen
Gründen nach der Reichshaupſtadt verlegt, dürften dieſe
Ber=
liner Wünſche wahrſcheinlich ihre Verwirklichung finden.
Geſchäftliches.
Die Union=Bank Darmſtadt veröffentlicht im
heu=
tigen Anzeigenteil eine Aufſtellung, aus welcher der Kurs und
der Zinsertrag der bekannteſten mündelſicheren Papiere
hervor=
geht,
Im Hinblick auf die hervorragende Sicherheit und den hohen
Ertrag dürfte zurzeit für dieſe Werte ein beſonders ſtarkes
Kauf=
intereſſe hervortreten, zumal die Kurſe im Anſteigen begriffen
ſind.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 37. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Es ſcheint, daß auch
Die Tabele:
un. verl. Punkte
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
24. Ziehungstag
5. September 1931
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewinne zu 10000 M. 28736 53145 89072
14 Gewinne zu 5000 M. 129850 162904 163920 168942 246288
257039 344747
18 Gewinne zu 3000 M. 9201 68084 76771 124096 182232 208626
242742 284822 375320
68 Gewinne zu 2000 M. 11787 12059 20164 32828 43600 48326
(Wormatia Reſ. ſpielt außer Konkurrenz.)
Handball.
Süddeutſches Handball=Endſpiel am 20. September.
Das Endſpiel um die ſüddeutſche Handball=Meiſterſchaft 1931.
das für den 13. September im Michelſtädter Stadion vorgeſehen
war, iſt jetzt um acht Tage auf den 20. September verſchoben
worden. Michelſtadt als Austragungsort bleibt beſtehen.
Schießſpork.
Schießſportvereinigung Darmſtadt.
In unmittelbarer Nähe des neuen Forſthauſes am
Böllen=
falltor, gegenüber der Spielwieſe, liegt in längſt von Baum und
Strauch bewachſenem Steinbruchgelände reizvoll eingebettet die
moderne Kleinkaliber=Standanlage der S. S.V. Darmſtadt.
Be=
quem zu erreichen, an den beliebteſten Waldwegen gelegen, doch
an ſich völlig abgeſchloſſen von der Umgebung, iſt die Anlage
ſchön und zweckmäßig zugleich.
Am 13. September findet das erſte größere Treffen der
Schützen des Südweſtdeutſchen Sportverbandes, für
Kleinkaliber=
ſchießen, e. V. das Bezirksſchießen 1931 auf dem neuen Stande
ſtatt, zu dem die heſſiſchen Gaue ihre Mannſchaften und
Einzel=
ſchützen entſenden werden.
Polizei=Schießſportklub Darmſtadt.
Auf den Ständen am Polizeiſportplatz wurden am letzten
Sonntag die diesjährigen Klubmeiſterſchaften ausgetragen und
zwar im gebr. Piſtolenſchießen ſowie im K.K.S. Der Wettkampf
wurde unter ſtrenger Beachtung der Ausſchreiben, ſportlich
ge=
ſehen, einwandfrei, durchgeführt Verſpätete Meldungen konnten
keine Berückſichtigung finden. Die Leiſtungen wurden leider infolge
des regneriſchen Wetters nicht unerheblich gemindert. Trotzdem
wurde die Veranſtaltung zu Ende geführt. Im gebr.
Piſtolen=
ſchießen hatten ſich die Schützen ſehr ſtrengen Diſziplinen
unter=
zuordnen, und die vorgeſchriebenen Zeiten konnten dank der
vor=
züglichen Funktion der Waffen eingehalten werden. Mit Piſtole
waren folgende Uebungen zu ſchießen: Genauigkeit: 5. Schuß in
35 Sek. Zuverläſſigkeit: 5 einzelne Schüſſe den Schuß in 6 Sek.,
Schnellfeuer: 5 Schuß in 15 Sek. Sämtliche Ladegriffe ſind
mit=
einbegriffen, unſachliche Handhabung der Waffe geht zu Laſten des
Schützen. Merkbar nach Halt” abgegebene Schüſſe veranlaſſen
die Streichung der beſten Serientreffer, was den Schützen zu
dop=
pelter Vorſicht veranlaßt. Im K.K.S. lagen die Beſtimmungen
des Deutſchen Kartells für Jagd= und Sportſchießen zugrunde.
Auch hier wurde tapfer um den Sieg geſtritten. Die
Geſamt=
ergebniſſe; Knapp 383. Keller 376 Berſt 328, Kaltwaſſer 322
Klinger 307, Fleiſchmann 306. Ihrig 304, Bauer 289, Hach 277,
Steinmann 255 Ringe.
Meiſter im gebr Piſtolenſchießen: Knapp (269 Ringe);
Meiſterſchaft im K.K.S. Keller (124 R.); Klubmeiſter: Knapp
(383 R.) — Der Wanderpreis des Herrn Miniſters des Innern
ging beſtimmungsgemäß an Knapp. der der
Materialverwaltungs=
ſtelle für die Heſſiſche Polizei an Keller über.
62079 67621 67835 73705 81138 88382 90374 100032 100120 115642
116311 135826 136416 138996 147145 161555 169608 198679 212710
233924 265396 271742 289962 292665 334794 360093 365016 373291
120 Gewinne zu 1000 M. 403 3252 11612 23449 24389 26981 27529
31076 31473 33577 34002 36456 40804 59936 68965 70156 73731
81681 109862 111181 113094 132505 159791 163554 165094 185786
207114 217228 218143 218424 235691 238962 239633 240612 260223
253086 256461 258364 264645 266710 270747 274270 285980 300649
304537 311701 312398 312986 320689 324776 334424 342171 355740
369135 376027 377261 379711 380086 390688 392687
168 Gewinne zu 500 M. 8632 12724 15948 19246 27683 34254 44501
51108 76361 78990 82447 84701 89812 92110 95637 99389 99701
104881 107555 111251 113329 130295 131892 134544 135814 147543
156258 167057 159183 162212 164001 166464 166527 189182 190738
191256 191886 192230 195558 196016 199661 205563 209 166 212992
213718 232496 233148 233510 235406 240485 240585 246166 254354
261922 276813 287405 290569 301404 302568 304486 314544 314584
324036 327988 332222 339172 341172 345792 35 1000 352034 353283
369340 360336 362677 363024 365036 369288 380047 388871 393089
394126 396100 396670 398949
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 300000 M. 285246
2 Gewinne zu 60000 M. 183111
2 Gewinne zu 10000 M. 326621
12 Gewinne zu 5000 M. 67141 75171 96714 250699 269794 384104
12 Gewinne zu 3000 M. 43680 202445 276761 303926 34 1207 365927
34 Gewinne zu 2000 M. 1078 14887 30793 122250 149611 166996
214098 215739 227966 235061 284177 302406 302756 326129 334898
347670 397057
102 Gewinne zu 1000 q. 10976 12577 16540 18217 24422 28446
31527 33998 46107 49266 54628 57668 61460 63643 74619 75092
79462 97596 114737 122652 122828 123868 132778 138013 141396
145804 146072 150751 158680 181795 184116 188779 193269 199817
215346 235864 261221 270892 276397 278325 279899 294387 308303
316776 338838 339126 359808 379769 391964 392296 394929
150 Gewinne zu 500 M. 930 9621 11179 20592 21889 26978 27863
32165 46028 49697 52958 65518 60983 61838 64700 73230 83688
91164 105671 107381 114263 118669 118893 131164 146365 151598
155184 165488 156798 157437 158481 165130 173467 182289 183692
184648 189692 190068 197476 202956 207245 208819 213451 215670
222485 226032 228461 228625 234722 242629 262461 253636 256797
269528 263520 267629 268521 273876 279976 281184 281810 301178
311816 312769 313280 313850 333653 34 7826 352364 355673 355766
357912 375742 381613 396994
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000, 2 Gewinne
zu je 200000 2 zu je 50000, 10 zu je 25000, 42 zu je 10000,
76 zu je 5000, 188 zu je 3000, 468 zu je 2000, 976 zu je 1000,
1524 zu je 500, 4538 zu je 400 Mark
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 8. September.
15.15: Hausfrauen=Nachmittag: Einmachen und Verwendung von
Preißelbeeren.
15.45: P. Laven: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Soliſtin: Selma Weil=
Elk.
18.40: Dr. Klingenfuß: Auslandsdeutſche im Reiche der Muſik.
19.05: Th. Bäuerle: Arbeitsdienſtpflicht.
19.45: Johann Strauß=Konzert des Funkorcheſters.
20.45: O. Buchmann: Erinnerungen an Wilhelm Raabe (zum 100.
Geburtstag).
21.30: Klaviermuſik. Ausf.: E. J. Kahn. Einleitende Worte: Hans
Rosbaud.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.35: Unterhaltungskonzert.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 8. September.
10.10: Schulfunk: 25 Minuten Muſiktheorie.
15.00: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.45: Frauenſtunde: Künſtleriſche Handarbeiten.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: K. A. Walther: Klang und Farbe.
18.00: P. Weſtheim: Gegenwartsfragen der Kunſt.
18.30: Dr. Pechel: Bleibende Werte der deutſchen Dichtung.
19.00: Franzöſiſch für Anfänger.
19.30: Reichsminiſter a. D. Hamm: Warum muß Deutſchland
Au=
ßenhandel treiben?
19,55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Sinfonie=Konzert. Werke von Dvorat
21.00: Tagesnachrichten.
21.10: Der himmliſche Zecher. Anakreontiſche Textfolge von F.
Diett=
rich.
22.15: Genf: Dr. Räuſcher: Stimmungsbild aus den Genfer
Völ=
kerbundsverhandlungen.
Danach: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Delphi=Tanzpalaſt: Tanzmuſik. Kapelle Bartholomew.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Veranwwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rndolf Maupe; für Feuilleion, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmanni
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert. Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftiche Mitteſlungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Fch: unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer bat 14 Seiten
Zwangsverſteigerung.
tin: Dienstag, den 15. September 1931, nachmittags
4½ Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
idſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Band 3,
Blatt 509"
Flur 4 Nr. 659, Grabgarten Eliſabethenſtraße,
47 qm. Schätzung: 500.— RM.
Flur 4 Nr. 660, Hofreite Nr. 45, daſelbſt, 413 qm.
Schätzung: 35 500.— RM.
ntümerin: Schwarzwälder Grundſtücks=Aktiengeſellſchaft.
in Freiburg im Breisgau.
(10 948a
Larmſtadt, den 8. Juni 1931.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Zwangsverſteigerung.
nin: Donnerstag, den 5. November 1931 nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
ndſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 3. Bd. 15, Bl. 740
Flur 3 Nr. 1177, Schuppen und Autogarage mit
Hofraum. Alicenſtraße, 200 qm. Schätzung:
2000.— RM.
Flur 3 Nr. 1177½,o, Hofreitegrund daſelbſt, 43 am.
Schätzung: 500.— RM.
Flur 3 Nr. 1178, Hofreite Nr. 2 daſelbſt, 757 qm.
Schätzung: 55 500.— RM.
entümer: Eheleute Konrad Breidert und Lina „geb.
Pohl in Nieder=Ramſtadt, jetzt in Darmſtadt. zu
(12153a
je einhalb.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
ECHTE
Re
14
Erhältlich in allen Feinkost-, Räucherwaren- und Kelonlalwarengeschäften
Zwangsverſteigerung.
Termin: Dienstag, den 3. November 1931, nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 5, Bd. 4, Bl 264:
Flur 5 Nr. 742, Hofraite Nr. 68 Schießhausſtraße,
191 qm geſchätzt auf 4600.— RM.
Flur 5 Nr. 743, Grabgarten daſelbſt, 46 qm,
ge=
ſchätzt auf 400.— RM.
Eigentümer: Schloſſer Friedrich Fey und deſſen Ehefrau
Marie geb. Schüttler in Darmſtadt zu je einhalb
Die Zwangsverſteigerung erfolgt jedoch nur bezüglich
der dem Ehemann zuſtehenden ideellen Hälfte. (12152a
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſkeigerang.
Termin: Donnerstag, den 24. September 1931, nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Band 3,
Blatt 135
Fl. 4, Nr. 858 Grasgarten, Hügelſtraße, 162 qm.
Schätzung: 1500.— RM.
Fl. 4, Nr. 859 Hofreite Nr. 29 daſelbſt, 574 am
Schätzung: 45 500 RM.
Eigentümerin: Ehefrau des Bäckermeiſters Thomas Wil
Eliſabeth verwitwete Heeb geb. Hein in
Darm=
ſtadt, Hügelſtraße 29.
(11187a
Darmſtadt, den 18. Mai 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Haarausfall
wird d. die Ottve=
Methode ſicher
be=
ſeitigt. Wirkung
überraſchend. Preis
1.90 ℳ. — Friſeur
Karl Steinmetz,
Ludwigſtraße 8.
(3800a).
Weg. Geldnok,
ab Fabr., Ia Anz.=
Stoff, blau,
Woll=
kammgarn, m 6.80
9.80. Pfeffer u.
Salz, grau. m 10.80,
Erga, Gera 167.
(IMgd12964)
Freundlichere Börſen zum Wochenbeginn.
Vom Holzmarkk
Einiges Kaufinkereſſe. — Die Kurſe gegenüber der Vorwoche mehrprozenkig höher.
Zuverſichklichere Beurkeilung an allen Märkken.
Die Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Effektenbörſe zeigte zu Beginn der neuen Woche ein
freundliche=
res Ausſehen. Allgemein machte ſich einiges Kaufintereſſe bemerkbar.
ſo daß die Kurſe gegenüber der Vorwoche mehrprozentig höher lagen.
Die Exekutionen haben heute nachgelaſſen, was gleichfalls zu einer
zu=
verſichtlicheren Beurteilung Anlaß bot. Die Kursfeſtſetzung ging
natur=
gemäß immer noch recht langſam vor. Gegenüber der Vorwoche
eröff=
neten am Chemiemarkt J.G. Farben 3,75 Proz., Scheideanſtalt 3 Proz.
und Deutſche Erdöl 1,25 Proz. Goldſchmidt büßten dagegen 3,25 Proz.
ein, da hier anſcheinend Abgaben vorgenommen wurden. Von
Elektro=
werten wurden Siemens 3,5 Proz. feſter notiert. A. E. G. gewannen 1,5
Proz. Durch beſondere Feſtigkeit zeichneten ſich Reichsbank (plus 6),
Bemberg (plus 5,5) und Salzdetfurth (plus 6,5 Proz.) aus.
Kursbeſſe=
rungen von 1—3 Proz. hatten ferner aufzuweiſen: Unterfranken,
Salz=
werk Heilbronn, Conti Gummi, Dt. Linoleum, Karſtadt, Aku u. a.
Am Schiffahrtsmarkt war die Tendenz bei Beſſerungen um Bruchteile
eines Prozents gut behauptet. Von Montanwerten kamen
Gelſenkir=
chen, Mannesmann und Rheinſtahl bis zu 3 Proz., Rheiniſche
Braun=
kohlen (plus 8 Proz.) höher zur Notiz. Bauwerte, wie Holzmann,
Ze=
ment Heidelberg büßten bis zu 1,25 Proz. ein. Am Pfandbriefmarkt
wurde die Situation ebenfalls mit größerer Zuverſicht beurteilt. Auf
Grund von Kauforders konnten ſich auch hier Kursbeſſerungen
durch=
ſetzen, die bei den 8prozent. Serien zirka 1,5 Proz, betrugen. Auch
Liqui=
dationspfandbriefe erfreuten ſich beſſerer Nachfrage. Am Bankenmarkt
war die Tendenz nicht einheitlich. Bei vorwiegend ſchwächerer
Kursge=
ſtaltung verloren D.D.=Bank 3,5 Prozent. Von Zellſtoffpapieren gaben
Aſchaffenburger 3 Prozent nach, während Waldhof ihren Kursſtand um
2,75 Proz. beſſern konnten. Am Geldmarkt blieb Tagesgeld mit 7 Proz.
unverändert.
An der Abendbörſe herrſchte wiederum große Geſchäftsſtille.
Zu den erhöhten Kurſen der Mittagsbörſe lag eher einiges Angebot
vor, doch kamen Umſätze kaum zuſtande. Auch am Renten= und
Pfand=
briefmarkt war von einer Umſatztätigkeit nichts zu bemerken.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Kochs Adler=Nähmaſchinen — Dürkopp Haushalt=Nähmaſchinen. Die
Dürkoppwerke A. G. und die Kochs Adlernähmaſchinen=Werke A. G. in
Bielefeld haben beſchloſſen, Haushaltsnähmaſchinen bis auf weiteres bei
der Kochs Adlernähmaſchinen=Werke A. G., Bielefeld, herſtellen und durch
dieſe an die beiderſeitige Kundſchaft vertreiben zu laſſen. Die
Konzen=
tration der Fabrikation an einer Stelle dient der rationelleren
Herſtel=
lung des verringerten gemeinſamen Bedarfs — Gewerbe= Induſtrie=
und Spezial=Nähmaſchinen, ſowie Fließband=Anlagen für Wäſche=,
Kon=
fektions=, Trikotagen=, Wirkwaren= und Schuhfabriken ſowie verwandte
Betriebe werden von der Dürkoppwerke A.G. in den eigenen
Produk=
tionswerkſtätten weiter hergeſtellt und von ihr direkt geliefert, während
die Kochs Adlernähmaſchinen=Werke A.G. ihre Handwerker= und
Indu=
ſtrie=Nähmaſchinen ebenfalls in der bisherigen Weiſe weiter ſelbſt
her=
ſtellen und vertreiben.
Betriebseinſchränkungen und Stillegungen in der Mannheimer
In=
duſtrie. Neben der ſchon zum 26. September geplanten Stillegung der
Heinrich Lanz A. G., Mannheim, ſind auch in der übrigen
Mann=
heimer Metallinduſtrie zum Teil weitgehende Betriebseinſchränkungen
angekündigt. Die Enzinger Union=Werke A. G. hat die
Still=
legung gleichfalls angezeigt. Betroffen werden 65 Arbeiter und 105
An=
geſtellte. — Bei der Schiffs= und Maſchinenb au A. G. iſt die
Entlaſſung von 125 Mann geplant. Die Firma Bopp u. Reuther
beabſichtigt eine Herabſetzung der bisher 35 Stunden betragenden
Wo=
chenarbeitszeit auf 24 Stunden.
Produkkenberichke.
Mannheimer Produktenbericht vom 7. September. Weizen inländ.
(Auguſt) 24,50—25; Roggen inländiſcher 21,25—21,50; Hafer inländ.
(neue Ernte 17—18,50: Sommergerſte inl. 17—19,25; Futtergerſte 17
bis 18: Sohaſchrot 12,25; Biertreber mit Sack 10,50—11;
Trocken=
ſchnitzel 5,75—6,25; Wieſenheu (loſes) 3,80—4,40; Rotbleeheu 4—4,40;
Luzernekleeheu 4,30—4,80; Stroh, Preßſtroh, Roggen=Weizen 3,60—3,80.
desgl. Hafer=Gerſte 3—3,20; Stroh, geb., Roggen=Weizen 3,40—3,60,
desgl. Hafer=Gerſte 2,60—2,80; Weizenmehl Spezial Null mit Sack 39,75,
desgl. mit Auslandsweizen 37,75; desgl. neu (97 Proz.) Sept.—Novbr.
35,25; Roggenmehl mit Sack (60 Proz.) 29,25—30,75: Weizenkleie
(feine) mit Sack 10—10,25; Erdnußkuchen 12,25—12,50 MM. Bei
weſent=
lich erhöhten Forderungen für deutſches Brotgetreide verlief die Börſe
feſt.
Frankfurter Getreidebörſe vom 7. September. Die Tendenz an der
heutigen Produktenbörſe war behauptet. Weizen abfallender Qualitäten
billiger. Weizen beſſerer Qualitäten höher bezahlt. Es notierten:
Wei=
zen neue Ernte 23,50, Roggen neue Ernte 212,50—215, Sommergerſte
180, Hafer neue Ernte 175 Weizenmehl ſüdd. 39,25—40
Sondermah=
lung 34,75—35,50, Weizenmehl niedrrhein, alt 39,25—39,75,
Sonder=
mahlung 34,75—35,25, Roggenmehl 29,75—30,75, Weizenkleie 9,6—9,75,
Erbſen 35—37, Linſen 35—65, Heu ſüdd. 4,25, Weizen= und
Roggen=
ſtroh 3,00, desgl. gebündelt 2,75—3; Treber 10,50—11,50.
Speiſekartof=
feln hieſiger Gegend 2,10 Mk. Tendenz ruhig.
Verliner Produktenbericht vom 7. September. Nach den erheblichen
Preisſteigerungen der letzten Tage machte ſich an der Produktenbörſe zu
Beginn der neuen Woche eine gewiſſe Beruhigung geltend, die feſte
Grundſtimmung konnte ſich allerdings zunächſt erhalten. Das
Inlands=
angebot von Brotgetreide hat ſich nicht verſtärkt, die wiederum 1—2 Mk.
höheren Forderungen werden von den Käufern aber vorläufig nur mit
Zögern bewilligt. Die Schätzungen des Deutſchen Landwirtſchaftsrates
wurden lebhaft erörtert, vermochten ſich aber preismäßig kaum
auszu=
wirken. Am Lieferungsmarkte ſetzten die Septemberſichten für
Brot=
getreide 1,50 Mark höher ein; ſpätere Lieferung war um 0,5—1 Mark
befeſtigt. Weizen= und Roggenmehle hatten mäßiges Bedarfsgeſchäft
bei ſtetigen Preiſen. Hafer zur prompten Lieferung iſt nur zu erheblich
höheren Preiſen angeboten und liegt feſt. Gerſte bleibt dagegen
ver=
nachläſſigt bei eher niedrigeren Preiſen.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Auf der diesjährigen Mitgliederverſammlung des Württembergiſchen
Mittelſtandsbundes für Handel und Gewerbe e. V. erklärte der
Ge=
ſchäftsführer in ſeinem Bericht, daß ſich der Bund dem auf der ganzen
Linie des deutſchen Mittelſtandes entbrannten Kampf gegen das
Zu=
gabeunweſen angeſchlohſſen habe. Der Bund habe an das
Württem=
bergiſche Wirtſchaftsminiſterium eine eingehende Eingabe gerichtet, in
welcher er von dieſem forderte, bei der Reichsregierung für das
geſetz=
liche Verbot von Zugaben einzutreten.
Die auf den 26. September einberufene G.V. der Mannheimer
Gummi=, Guttapercha= und Aſbeſt=Fabrik A. G., Mannheim, ſoll neben
der Erledigung der Regularien für 1930 über die Herabſetzung der
Min=
deſtzahl der Aufſichtsratsmitglieder und über die Erweiterung der
Be=
ſtimmung über die Genehmigung von Rechtshandlungen des Vorſtandes
durch den A. R. Beſchluß faſſen.
Die Bank von England kaufte geſtern 151 Pfund Sterling
Barren=
gold und exportierte 1900 Pfund Sterling Münzgold. Ferner weiſt ſie
einen Zugang von 300 000 Pfund Sterling Münzgold aus Südafrika
aus. —
Die Prager Herbſt=Muſtermeſſe wurde am Sonntag unter ſtarker
Beteiligung aus Deutſchland, Oeſterreich, Frankreich, Polen,
Jugoſla=
wien, den ſkandinaviſchen Staaten und aus Ueberſee eröffnet. Bereits
am erſten Tage wurde die Meſſe von rund 60 000 Perſonen beſucht.
Die Wiener Internationale Herbſtmeſſe wurde unter ſtarker Betei=
Ligung, auch ans dem Auslande, am Sonntag feierlich eröffnet.
Die Berliner Börſe.
Trotz des relativ ſchlechten Berichts des Inſtituts für
Konjunktur=
forſchung und trotz des Verzichtes auf die Zollunion mit Oeſterreich und
die dadurch etwas ſchwierige Situation in Genf eröffnete die heutige
Börſe in ausgeſprochen feſter Haltung. Der Ordereingang bei den
Ban=
ken überwog erheblich nach der Kaufſeite, und dadurch ſah ſich nunmehr
wohl auch die Baiſſeſpekulation zu Deckungen veranlaßt. Daß die
Aus=
landsbörſen wieder eher ſchwächere Kurſe meldeten, und daß beſonders
Zürich ausgeſprochen ſchwach tendierte, hinterließ keinen ſtärkeren
Ein=
druck im Gegenteil, man argumentierte, daß von dort zurückfließendes
Kapital die Veranlaſſung zu der Schwäche und hier der Grund für die
Feſtigkeit ſei. Nicht ganz unbeteiligt bei den Käufen dürften auch die
durch die Zwangsdeviſenverkäufe freiwerdenden Gelder ſein, die
teil=
weiſe an der Börſe, ſpeziell am Pfandbriefmarkt, teilweiſe auch an dem
Grundſtücksmarkt Anlage ſuchen. So erſchienen heute verſchiedentlich
ſchon wieder die gern geſehenen Plus=Plus=Zeichen, und neben den
ein=
zelnen Briefrepartierungen ſah man auch ſchon Geldrepartierungen. Im
allgemeinen kann man ſagen, daß das Material abſorbiert iſt, und daß
nur noch wenige Papiere auf zu geringe Aufnahmeluſt ſtoßen. Bei
ver=
ſchiedenen Werten kam jedoch heute auch erſt die Ausgleichsnotiz nach
dem 11. Juli zuſtande, die dann natürlich noch ſtarke Abſchwächungen
bringen mußte. Bemerkenswert iſt die ſchwache Haltung der bisher
feſt=
geſtellten Bankaktien, mit Ausnahme der Reichsbankanteile,
Oeſterreichi=
ſche Credit erſchien ſogar mit Minus=Minus=Zeichen. Recht erhebliche
Beſſerungen konnten dagegen Bemberg (plus 6,5 Proz.), Ilſe (plus 9
Proz.), Rheiniſche Braunkohlen (plus 8 Proz.), Salzdetfurth (plus 6)
erzielen, während die Mehrzahl der Werte ſich um 2—3 Prozent
beſſer=
ten. In gleichem Ausmaß bewegten ſich die Gewinne bei den 8prozent.
Pfandbrief=Emiſſionen der Hypothekenbanken. Zahlreiche Pluszeichen
gaben auch dieſem Markt ein feſtes Gepräge. Bei den
Liquidations=
pfandbriefen gingen die Gewinne bis zu 1,5 Proz, während
Stadtan=
leihen und Induſtrieobligationen, ebenſo wie die
Reichsſchuldbuchforde=
rungen, noch unter Angebot litten, das aber nicht ganz ſo groß wie in
den erſten Tagen iſt.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 7. September ſtellten ſich
für Kupfer: September 61 (62), Oktober 61,50 (62,50),
No=
vember 62 (63), Dezember 62,25 (63). Januar 62,75 (63,75),
Fe=
bruar 63 (64) März 63,75 (64,50), April 64 (65.25), Mai 65
(65,25) Juni 65 (65,50), Juli 65,50 (66), Auguſt 65,75 (66).
Ten=
denz: ſchwächer. Für Blei: September 20 (21,75), Oktober 20
(*2), November 21 (22) Dezember 21,50 (22,25). Januar 22
(22,50), Februar 22,50 (22.75), März. April 22 (22,75), Mai 22,25
(22,75), Juni 22 (22,75), Juli 22 (22,25), Auguſt 22 (22,25).
Ten=
denz: kaum ſtetig. Für Zink: September 21,50 (22,50),
Ok=
tober 22 (23) November 22,50 (23), Dezember 22,75 (23,75).
Ja=
nuar 23,25 (24,25), Februar 24 (24,50), März 24 (24,75), April
24,50 (25,50), Mai 25 (25,50). Juni 25 (26), Juli 25,50 (26,50),
Auguſt 25,50 (26,75). Tendenz: luſtlos. — Die erſten Zahlen
be=
deuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 7.
Sep=
tember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 74,50 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium. 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren. 99 Prozent, auf 174 RM.,
Reinnickel, 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon Regulus
auf 49—51 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 38,50—40,50 RM.
Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Es ſteht jetzt feſt, daß die pveu
Staatsforſtverwaltung im kommenden Winter nur inſoweit Rohhol
ſchlagen wird, als die örtlichen Revierverwalter an die Sägewerksir
ſtrie abſetzen können. Keinesfalls wird ſich die Verwaltung darauf
laſſen, wie im vorigen Winter, Holz niederzulegen, das hinterdrein
Käufer findet und im Walde verdirbt. So iſt es den heute noch in
Forſtrevieren liegenden Rohhölzern ergangen; man kann die Mengen
etwa 5 v. H. des geſamten Einſchlages, bei Fichte und Tanne auf gre
Mengen, beziffern. Eine Verminderung der Einſchläge, die uns
nottut, wird allmählich zu einem Verbrauch der jetzt ungenützt auf den
Schneidemühlen und auf den Plätzen der Kleinhändler liegenden Schn
hölzer führen. In den letzten Tagen hat der Abſatz an die Möbelf
ken unter der ungünſtigen Wirtſchaftslage gelitten. Die Eröffnung
Verliner Börſe und die Kursſtürze, die man allerdings erwartete.
trotz allem die Kaufluſt aufs neue unterbunden. Nun bleibt abzuwo
ob ſich zum Quartalswechſel in einigen Branchen des Ho
alen in der Oder Ss werden zusälie Wohnungen genichelt
es ſich auch meiſt um Verkleinerungen handelt, ſo wird doch dies
jenes gebraucht, und es könnte etwas mehr Leben im Möbelhandel
kehren. Sehr ruhig ſieht es an den Bauholzmärkten aus. Am Rheit
noch etwas mehr Bewegung als in Norddeutſchland. In Hamburg und
in Bremen ruht das Geſchäft faſt ganz; nicht viel günſtiger lauten die
Nachrichten aus Thüringen, und vor allem aus Leipzig. Nach wie
blüht das Geſchäft in aſtreinen Seiten; es iſt eine gewiſſe Knappheit und
Preisbefeſtigung (gegen 4 Prozent) zu erkennen. Nachfrage beſtand au
noch immer nach Hobeldielen. Die Hobelwerke ſind zum größten Feil
beſchäftigt; eine Tatſache, die im Widerſpruch zu dem Darniederline
aller anderen Zweige der Holzinduſtrie ſteht. Während vor kurzen de
Siedlungsbautätigkeit in Oſtpreußen noch lebhaft war, iſt in letzter Zeit
ein Stillſtand eingetreten, der lähmend wirkt.
Biehmärkke.
Mannheimer Großviehmarkt vom 7. September. Auftrieb
fuhren: B6 Ochſen, 192 Bullen, 191 Kühe, 389 Färſen, 742 Kälber,
Schafe, 3002 Schweine, 8 Ziegen. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht in
RM.: Ochſen a) 43—46, b) 35—38, c) 36—40, d)—; Bullen a)
34 b) 30—32, e) 2—30, d) —; Kühe a) 30—34, b) 24—38, 0g
bis 22, d) 14—16; Färſen a) 44—47, b) 38—42, c) 34—36; Kälber
b)56—60, c) 52—55, d) 46—50, e) 40—44; Schafe b) 30—34; Schwei
a) 60—61, b) 59—61, c) 59—61, d) 58—60, e) 54—55, f) 50—54,
g) 48—53; Ziegen koſteten pro Stück 12—22 RM. Marktverlau
Großvieh ruhig, geringer Ueberſtand; Kälber ruhig, langſam geräumt;
Schweine anfangs lebhaft, ſpäter ſtark abflauend; geringe Schweine
vernachläſſigt.
Frankfurter Großviehmarkt vom 7. September. Dem heutigen
Großviehmarkt waren zugeführt: Rinder 1454, ſowie 38 ſeit dem letzten
Markt, darunter 366 Ochſen; 174 Bullen, 478 Kühe und 436 Färſen.
Ferner 534 Kälber, 121 Schafe und 4937 Schweine, davon 353
ausge=
führt. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen a) 1. 4—6,
2. 37—41; b) 1. 32—36; Bullen a) 33—36, b) 27—32; Kühe a) 3—3,
b) 29—32, c) 25—28; Färſen a) 42—46, b) 37—41, c) 32—36;
Käl=
ber b) 51—54, c) 46—50, d) 38—45; Schafe nicht notiert. Schweine
a) 59 Stück zu 62, b) 55—59, c) 54—58, d) 53—57, e) 44—54.
Marie=
verlauf: Bei allen Viehgattungen ruhig, bei Rindern und Schweinen
geringer Ueberſtand. — Fleiſchgroßhandelspreiſe. Ochſenfleiſch 1. 0-
75 2. 60—70, Bullenfleiſch 60—65, Kuhfleiſch 2. 45—60, 3. 3—4
Kalbfleiſch 2. 70—80, Schweinefleiſch 65—72. Geſchäftsgang ruſig
Eingebracht waren: 448 Rinder=Viertel, 57 Kälber, 7 Schafe und 28
halbe Schweine. Der Hauptmarkt für Ninder und Nebenmarkt für de
Kälber und Schafe wird wegen des iſraelitiſchen Feiertags von Ma
den 21., auf Dienstag, den 22. September, verlegt. Schweinematl
det am 21. September ſtatt.
Auf dem Rindermarkt war der Auftrieb etwas ſchwächer alt in de
Vorwoche. Nach ruhigem Geſchäft verblieb geringer Ueberſtand. de
Preiſe hielten ſich bei ſämtlichen Rindergattungen auf der Höhe der
Vorwoche. Das angetriebene Vieh war von mittlerer Qualität. Ema
50 Prozent des Auftriebes wurde wieder in die Verſorgungsgebiete
aß=
geführt. Auch der Schweinemarkt war ſtärker beſchickt als in der
Lor=
woche. Nach ruhigem Geſchäft, in dem Fettſchweine bevorzugt wurden,
verblieb geringer Ueberſtand. Geringe leichte Schweine wurden
der=
nachläſſigt. Kälber und Schafe wurden nach ruhigem Geſchäft geräumt.
Die Preiſe für Kälber gaben gegenüber dem letzten Hauptmarkt etms
nach.
Berliner Kursbericht
vom 7. September 1931
Oeviſenmarkt
vom 7. September 1931
Verl.Handels=Geſ.
Danatbank. . . . . .
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Mich
71.50
AA
27.75
54.—
28.25
Hi.
32.—
64.—
50.—
20.—
70.50
79.50
Deutſche Erdöl
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen u. 1
Köln=Neueſſen 4
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kotsw.
Orenſtein & Koppel
Nf
96.75
37.
65.
40.
32.—
41.—
80.—
32.—
37.—
39.50
Maee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.= Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
„e
23.—
146.—
57.
84.—
27.50
87.
100.—
98.—
19.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapei,
Sofia.
Holland
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien.
Italien
Paris
Währung
00 finn. Mk.
100 Schilling!!
100 Tſch.Kr.
100 Pengö
no0 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 E.Sta.
1 Pap. Peſo
Dollat.
100 Belge
100 Lire
100 Franes
Rant
10.59
59.14
12.469
73.43
3.057
169.63
112.51
112.52
112.81
20.45*
1.77g
4.209
58.60
22.02
16.50
Rict
10.61
59.26
12.488
73.57
3.063
169.97
112.73
112.,74
112.83
20 495
1.182
4.217
58.72
22.06
16.54 .
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeirol
Jugoſlawien I
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanada
Uruguah
Ssland
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
100 Dinar
100 Gseudosl a53
100 Drachm.
t türk. 2
1ägypt. 2
eanad. Don/4.,191
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats
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angg
4.139
1254
9.54
12.81
81.38
Frankfurter Kursbericht vom T. September 1931.
We
60
5½%Intern.,
69Baden .......
8%Bahern ...
...."
62o
3½ Heſſen v. 28
v. 29
6% Preuß, Staat.
89 Sachſen ......
.....
78 Thüringen..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 42
Ab=
löſungsanl.
Otſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .
820 Aachen v. 29
89 Baden=Baden.
6%Berlin ......
88 Darmſtadt v. 26
v. 28
790 Dresden.. ..
89 Frankfurt a.M.
79
v. 26
6%,
v. 26
8% Mainz......"
82Mannheim v. 26
690
v.27
88 München .....
88 Nürnberg. .
8% Wiesbaden
3% Heſſ. Landesbk.
„ Golboblig
4½% Heſſ. Lbs.
Hyp.=Bk.=Liquid.
4¾% Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.
720o
89 Golboblig
Rt
72.5
74.5
91
43.95
3el=
1.10
83
75
MeN
Bk. Girozentr. für
Heſſen, Goldobl.
8% Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
79 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.,
8% Naſſ. Landesbk.
4½% „Liau. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAuslSer. I
Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
18% Berl. Hyp.Bt.
4½%nLigu.=Pfbr.
18% Frkf. Hyp.=Bt..
4½% Lic. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
„ Liqu.
82 Mein,bhp.=Vk.
i. n Lig. Pfbr..
2 Pfälz=Hyp.=Bk.
4½% n Lig. Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
ered.Bant ....!
4½% „ Lig. Pfbr..
8%0 Preuß. Centrl.=
Bodener.=Bank:
4½% Lig.Pfhr.
82 Rhein. Shp. Bk.
4½% Lig.Pfbr.,
8‟ Rhein.=Weſtf.=
Bo. Credit. . ..
8% Südd. Bod.
Cred.=Bank..."
4½% „ Lig. Pfbr.
84
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1% Daimler=Benz
8%g Dt. Linol. Werke
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75
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77.5
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86
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87.5
Klöckner=Werke
Mainkrw. v. 26
7% Mitteld. Stahl.
8% Salzmannu. Co
720 Ver. Stahlwerke
8% Voigtc Häffner
F.G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
2 Bulg. Tab.v. 62
4½2% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrente
1 5% vereinh. Rumän
4½%0
48 Türk. Admin.
1. Bagdad
Zollanl.
4½% ungarn 1913
19141
Goldr.
1910
49
Aktie:
86
3
86
88
81.5
Aa. Kunſtziüide Unie
A. E. G. .... ....
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg.Brauereil
„ Zellſtoff
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen....
Eemeni Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſe
Chem.Werke Abert
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Contin. Gummiw.
„ Linoleum
Daimer=Benz ....
R
65.5
531
73.5
72.25
5.75
11.6
4.55
13.
47.25
86.5
35
63.5
49.5
35.25
23.8
41
119.5
znu
70
Ruf che
Erdöl
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhandel..
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnerei
Faber & Schleicher
J. 6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankf. Gos i. Lig.
Hof..
Gelſeni. Bergwer!
Geſ.f.eleitr.Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
dafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Au fferm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamml
Genüſſel
Junghans ..
Kali Chemie
Aſchersleben
Kämmgarnſpinn.
Karſtadt, R.. ..
glein, Schanzlin ..
glöcknerwerke ..
Knorr C. H....
Lahmeher & Co.
Laurahütte .....
Lech, Augsbura . . .
39.25
93
38
71.5
Rae
48.25
36.75
64.5
23.75
40.25
99.25
51.5
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68
79.5
„e Hi
Lüdenſcheid Metall
Lux Gebr. Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz. Ait.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Berg.
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Cberurſel
Oberbedarf
Phönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen .
„ Elektr. Stamm
„ Metallwaren ..
Stahlwerke ..
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerke
Sachtleben A.G.
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schriſtg. Stempel.
Schucker: Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Immobilien
Bucker=A. G.
Spenska Tändſticks
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ..
Tucher=Brauerei
Unterfranken.
Veithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Stahlwerke ..
Strohſtoffabr.
Ultramarin .
Ne
15.25
95
36.75
18.75
39
26
118.5
70.5
41.25
22.75
146.5
145.5
120
74.5
os.5
84.5
K Hue
Voigt & Hgeffner.
Bahß & Frehtag.
Wegelin Rußfabrill
Weſteregeln Kali.
Zellſtoff=Verein ..."
Waldhof. .....
„ Memel...
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Baher, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ..
Ehpotgelbk.,
Comm. u. Privatb
Darm ſt. u. Nat.=Bl.
Dt. Bank und Die
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Bank.
Frankf. Bank .
Hyp.=Bank..
Pfdbr.=Bk..
Mein. Hhp. Bank.
Sſt. Creditanſtalt
Pfälz. Syp.=Ban!
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Hhp.=Bank.!
Südd. Bod.=Gr.Bl.
Wiener Bankverein
Württb. Notenban!
60
A. -G. f. Verlehrsw.
Alla. Lofalb, Kraftw
720 Dt. Reichsb. Vzg
Hapag ....
Nordd. Lloyzd.. ..
Sübd. Eiſenb.=Gei.
31.5
67
69
27.5
28.2
Allanz. u. Smutg.)
Verſicherung .. 165
Verein. Verſ./140
FrankonaRück=u.Ml
Mannh. Verſich.
immer 249
Dienstag, den 8. September 1931
Seite 13
Seoglellalelooevliktorsvensen
5
1
Stael widmete ſich dieſer Angelegenheit mit Hingabe. Er der Inhaber, ein vierſchrötiger Menſch mit bleichem, gedun=
Ehliz zielte auf mögliche Vollkommenheit. Das Ergebnis war offenbar keiner hier.
en ach freilich dieſen Wünſchen durchaus nicht. Aber er ſetzte
ſich rüber hinweg: „Das iſt ja nur für ein paar Tage! Wenn leckte ſich die Lippen und warf beiläufig hin: „Wollte dich ſchon
du t mal Luft haſt, kannſte immer noch ſehen
s war unmißverſtändlich, was das beſagen ſollte. Eickhoff
rIrtete nichts und ging ſtumm in ſein Zimmer. Er hätte
Aiſcht, irgendwohin verſinken oder ſich in Luft auflöſen zu
vi. Da war es ja nun ſoweit, daß bezahlt werden mußte.
i iechnung wurde präſentiert.
Zeit ohne weiteres verſchwinden können, aber das hätte Aehnliches. Na, ich hab’ ihr’s ja geſagt. Liſſy, habe ich
ge=
beſeitigtes Mißtrauen hätte neue und ſtärkſte Nahrung er= und Bein geſchworen — aber er kommt doch noch! Er ſon
I. Er und ſeine Genoſſen hätten ſich an Eickhoffs Ferſen ſogar gedroht haben. Das fehlt gerade noch.
et.
Thtslos.
m Spätnachmittag ſteckte Stenzel den Kopf zur Türe her= Baronin empfing.
ein Du kommſt doch mit?"
ickhoff erhob ſich: „Ja, gehen wir.”
ie fuhren in die Stadt hinein. Stenzel hatte eine Taxe der am Tiſch ohne Umſtände Platz genommen hatte. „N. Tag,
imen, er war offenbar bei Kaſſe und, wie ſtets in ſolchem Maeſtro!”
beſter Laune. Als ſie an einem großen Pelzgeſchäft in
auentzienſtraße vorbeikamen, bemerkte er nicht ohne Stolz: fortgeweſen?”
habe ich mal in mächtiges Ding gedreht.”
So? Hier?”
Ja, vor fünf Jahren.”
Mhm.”
So?‟
m Potsdamer Platz fragte Eickhoff: „Wohin fahren wir
lich?”
Habe ich dir’s nicht geſagt?”
Nein.”
Wir ſind gleich da. Wird dir gefallen. Da findſte lauter Köppe. Ich brauchte ne richtige Kolonne.”
tity ppe Jungens.”
Orient”. Das einzige Fenſter war vorhangverhüllt, man einer zerknautſchten Zigarre. Seine tabakgelben Finger ſpielten
gedämpften Männerſtimme:
Das iſt die Frau,
Die dich niemals vergißt . .
irgendwie wurde der Eindruck wach, als ob es drinnen Aus alter Gewohnheit.”
voll ſein müßte. Aber als ſie eintraten, lag vor ihnen ein
ich leerer Raum. Mit Samtips überzogene Fauteuils,
Tiſchtücher, bürgerliche Behaglichkeit. In Ecken ſaßen ein
b man ihn gerade geduldet hätte. Mit ſeiner ſtrengen haben Sie alles.”
Roman von
Copyright Berlin=Schöneberg 1931 by Delta=Verlag Kurt Ehrlich.
Nachdruck verboten.
ine halbe Stunde ſpäter war die Einkleidung vollzogen. Hornbrille glich er einem Beamten. Hinter der Theke hantierte
ent ildigte ſich geradezu, wenn nicht alles genau paßte, ſein ſenem Geſicht. Von den angekündigten „tipptoppen Jungens”
Stenzel beſtellte zwei Kognaks, goß ſein Glas hinunter,
immer was fragen ..
„Was denn?”
„Haſte zu Hauſe nichts bemerkt?”
„Weiß nicht, was du meinſt.”
Stenzel beugte ſich näher heran: „Da iſt ſo’n Kerl, der zu
ihr kommt. Sie hat ſich ihn angeſchafft während ich fort war.
lucht. Er erwog alle Möglichkeiten. Natürlich hätte er Sie brauchte wohl in Herzchen. Eintänzer iſt er oder was
gel zweifellos als Verrat aufgefaßt, und ſein ohnehin nie ſagt, der Junge muß fort, oder es ſetzt was. Sie hat Siein
„Ich have niemanden geſehen”, erklärte Eickhoff. Das war
bgeſehen von dieſen Gefahren, was ließ ſich beginnen, aber nur die halbe Wahrheit: da er ſtets in ſeiner Kammer
man völlig mittellos war und darauf angewieſen, ſich ſteckte, konnte er naturgemäß niemanden zu Geſicht bekommen.
er Polizei verborgen zu halten? Es war ja alles ganz Doch er hatte wiederholt Männerſtimmen in der Wohnung
ver=
nommen, ohne ſich darum zu kümmern, welche Beſuche die
„Wenn der mir in die Finger läuft . . .‟ verkündete
Sten=
zel unheilvoll. Dann begrüßte er läſſſig einen fremden Mann,
„Tag, Albert. Schon lange nicht die Ehre gehabt. Biſt
„Ja, auf meinen Gütern.”
Haſt niſch verſäumt” erwiderte der „Maeſtro‟. Er war
ein ſchon betagter Menſch von balkanhaftem Ausſehen:
ſchmie=
rig, mit blau raſiertem Kinn, Hakennaſe, ſchmalen Lippen und
Am Alex wiſſen ſie’s heute noch nicht, daß ich da mang ziemlich ſchofel gekleidet. Er glich einem verwahrloſten, alten
Komädianten. Seine glanzloſen Augen blieben hinter
ſchwe=
ren Lidern verborgen.
„Wie gehen die Geſchäfte?” erkundigte ſich Stenzel huldvoll.
„Immer dasſelbe. Niſch los. Ich ſollte fortmachen
„Und warum tuſt du’s nicht?”
„Kein Kies. Pech. Nur Pech. Und überall nur faule
Stenzel zuckte die Achſeln. Die Sorgen des andern
be=
n einer Seitenſtraße der Friedrichſtraße hielt das Auto, rührten ihn wenig. Er nickte zu einem benachbarten Tiſch
Iff hatte eine Kaſchemme erwartet und war angenehm ent= hinüber, wo inzwiſchen zwei Leute Platz genommen hatten.
t: von bunten Lämpchen umſtrahlt, hing da das Schild Dann erhob er ſich und ging zu ihnen. Der Maeſtro kaute an
hm von drinnen her Klavierſpiel und dazu den Geſang inzwiſchen mit einem ſilbernen Zweimarkſtück, das plötzlich
ſpurlos zu verſchwinden ſchien, wieder auftauchte und neuerdings
verſchwand.
Eickhoff wurde neugierig. „Was tun Sie da eigentlich?”
Eine genäſelte Antwort: „Nichts Beſonderes. Trainieren.
„Trainieren?”
„Na ja, das war früher mein Beruf.”
„Zauberkünſtler?”
Straßengängerinnen, die kaum aufblickten. Vereinzelte Statt einer Erwiderung zog der Alte eine unſäglich
abge=
an anderen Tiſchen: etliche laſen Zeitungen, andere ſpiel= griffene Brieftaſche hervor, kramte in ihr und reichte dann eine
larten. Dem Pianiſten ſchien niemand zuzuhören, es war, gleichfalls nicht mehr ſonderlich ſaubere Karte herüber. „Da
Es war eine Art Geſchäftskarte, die, in billigem Druck,
folgendes verzeichnete:
Der Magier aller Künſte
Maeſtro Salvatini
Preſtidigitateur — Hexenmeiſter — Hellſeher
Unerreicht in ſeinen Vorführungen.
Anerkannt von hohen und höchſten Herrſchaften.
Eickhoff gab die Karte zurück. „Das iſt ja allerhand.”
Der Maeſtro ſchien auf Anerkennung geringen Wert zu
legen. Er ſchnitt eine Grimaſſe, ſo daß die Hakennaſe faſt die
Lippen berührte. „Das war einmal. Seit ich meine Apparate
nicht mehr habe . .
„Schade.”
„Habe den ganzen Klimbim für’n Butterbrot verkaufen
müſſen. Geld gebraucht. Alles futſch. Aber leben muß man
ſchließlich.”
Er verſank in Brüten, von ſeiner Lage offenbar höchſt
un=
befriedigt. „Dabei ſitze ich hier herum, ſtatt auf Tour zu
gehen. Ich müßte in Baden=Baden oder Weſterland ſein oder
Paris. Im Sommer ſind ja hier alle feinen Leute fort.”
Eickhoff maß ihn erſtaunt. Es mutete ſchließlich grotesk
an, wenn dieſes Ueberbleibſel von Menſch, den man ſelbſt
hier von oben herab behandelte, groß zu tun verſuchte.
„Was wollen Sie denn da?” fragte er.
Der Maeſtro entblößte lächelnd ſein ſchimmerndes
aller=
dings künſtliches Gebiß: „Was ich will? Verdienen will ich. Wo
feine Leute ſind, gibt’s feine Brieftaſchen.”
„Ach ſo.”
Der andere neigte den Kopf zur Seite, die ſchweren
Augen=
lider klappten auf. Er ſagte langſam: „Sind Sie vielleicht ein
Spitzel?"
Eickhoff lachte: „Da können Sie ganz beruhigt ſein. Ich
bin mit Stenzel zuſammen herausgekommen .."
„Na ja gut. Man weiß manchmal nicht, wie man dran iſt.
Habe ſchon Ueberraſchungen erlebt, und ich kenne Sie ja nicht.
Hierher kommen alle möglichen Leute. Der Teufel ſoll das ganze
Geſchäft holen. Ausgemiſtet keinen Tip, und fort kann man
auch nicht ohne Geld. Dabei iſt mit der blauen Eliſabeth auch
nichts anzufangen.”
„Mit der . . .? Wer iſt denn das?"
„Meine Tochter.”
„Komiſcher Name.”
„Gar nicht komiſch! Sie heißt Eliſabeth, und weil ſie die
„blaue Jungfrau” mimt . . Das kommt dann ſo . . . Haben
Sie ſie ſchon mal geſehen? Iſt der Mühe wert.”
„Hatte leider nicht das Vergnügen.”
„Können Sie haben. Es iſt nicht weit von hier, Jägerſtraße,
im Elfenpalais. Da machen ſie Poſen, wiſſen Sie, lauter nette
junge Mädchen mit nichts an. Aber meine Tochter hat ne
Solo=
nummer. Iſt ja auch danach gewachſen. Proppenvoll jeden
Abend das Lokal, ſo Gäſte aus der Provinz, aber das ſind die
beſten.‟ Der Maeſtro warf das Zweimarkſtück in die Luft, fing
es auf und ließ es ebenſo ſchnell verſchwinden. „Wollen wir
mal rüberſchauen?”
„Danke. Sehr freundlich. Aber . . .‟ — Eickhoff ſtockte
etwas beſchämt — „ich bin nicht bei Kaſſe ..
„Tut niſcht. Wenn Sie mit mir kommen, iſt die Sache
bil=
lig. Ich lad: Sie ein, und wiſſen Sie warum? Weil Sie mir
gefallen, ich hab' was übrig für Leute, die ſich benehmen können.
Sie haben was Feines an ſich und ſind nicht ſoln Rowdy, wie
die meiften hier.”
(Fortſetzung folgt.)
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Donnerstag, den 10. Sept. 1931,
vorm. 8 Uhr, die Nußernte, Straße
Pfungſtadt — Eſchollbrücken, daran
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ſchließend Eſchollbrücken gegen
Darm=
ſtadt bis zum Wald, beginnend bei
Pfungſtadt.
Freitag, den 11. Sept. 1931, vorm.
8 Uhr, Straße Goddelau —
Stock=
ſtadt, beginnend bei Goddelan, daran
anſchließend Stockſtadt — Biebesheim—
Gernsheim.
An demſelben Tag, nachm. 2 Uhr,
—Kreisgrenze,beginnend beiGernsheim.
Hamstag, den 12. Sept. 1931, vorm.
8 Uhr, Straße Alsbach — Hähnlein— // Landestheater
Gernsheim, beginnend am Iſraelit.
Friedhof.
An demſelben Tag, vorm. 8 Uhr,
an der Straße Darmſtadt — Roßdorf—//Kleines Haus
Gundernhauſen—DieburgamBeſſunger
Forſthaus beginnend.
Montag, den 14. Sept. 1931, vorm.
ginnend bei Gernsheim.
An demſelben Tag, vorm. 9 Uhr,
Ober=Ramſtadt und Ober=Ramſtadt — BiIlIgste Preisel
Roßdorf bis zum Wald bei Nieder=
Ramſtadt beginnend.
An demſelben Tag, nachm. 2 Uhr,
Straße Biebesheim—Crumſtadt, daran
anſchließend Straße Philipps=Hoſpital
— Stockſtadt,beginnend bei Biebesheim.
Dienstag, den 15. Sept. 1931, vorm.
8 Uhr, Straße Pfungſtadt — Hahn,
daran anſchließend Hahn —
Efchollbrük=
ken-Crumſtadt und Philipps=Hoſpital=
Goddelan beginnend bei Pfungſtadt.
An demſelben Tag, vorm. 9 Uhr,
an den Straßen Ober=Ramſtadt —
Tannenbaum und Tannenbaum —
Zeilhardt beiOber=Ramſtadt beginnend.
Mittwoch, den 16. Sept. 1931, vorm.
8 Uhr, Straße Emmelinenhütte —
Nie=
der=Ramſtadt, daran anſchließend
Nie=
der=Ramſtadt — Waſchenbach alsdann
Straße Papier=Mühle — Nieder=
Ram=
ſtadt, beginnend an der Papiermühle.
An demſelben Tag, vorm. 8 Uhr,
Straße Meſſel —Offenthal, beginnend
Ortsausgang Meſſel.
An demſelben Tag, vorm. 10½ Uhr,
oberhälb Brensbach beginnend bei
Ober=Gerſprenz.
Donnerstag, den 17. Sept. 1931,
vorm. 8 Uhr, Straße Seeheim —
Jugenheim, amStraßenkreuz beginnend,
daran anſchließend Jugenheim—
Balk=
hauſen — Wurzelbach — Ober=Beerbach.
An demſelben Tag, vorm. 8 Uhr,
an den Straßen Roßdorf— Ober=
Ramſtadt bis zum Wald und Roßdorf —
Spachbrücken — Reinheim, bei Roßdorf
beginnend.
An demſelben Tag, vorm.,8 Uhr,
Straße Darmſtadt — Gichtmauer —
Kranichſtein, beginnend Ziegelhätte bei
km 2,8.
Freitag, den 18. Sept. 1931, vorm.
8 Uhr, Straße Griesheim —Pfungſtadt
— Bickenbach, beginnend bei Griesheim.
An demſelben Tag, nachm. 3 Uhr,
Straße Darmſtadt — Weiterſtadt,
be=
ginnend am Riedbahnübergang.
Samstag, den 19. Sept. 1931, vorm.
8 Uhr, Straße Kühler=Grund — Nied.=
Beerbach — Kreisgrenze, beginnend am
Kühlen=Grund, daran anſchließend
Straße Seeheim— Ober=Beerbach,
be=
ginnend am Waſſerwerk.
Dienstag, den 22. Sept. 1931, nachm.
3 Uhr, Straße Weiterſtadt —
Brauns=
hardt, beginnend
BahnübergangWeiter=
ſtadt, hieran anſchließend. Straße
Weiterſtadt — Schneppenhauſen.
Mittwoch, den 23. Sept. 1931, vorm.
8 Uhr, auf Straßenabzweig nach
Herchenrodeſamunteren Ende beginnend
An demſelben Tag, vorm. 9½ Uhr,
bei Ernſthofen beginnend über Brandau
bis Gadernheim.
donnerstag, den 24. Sept. 1931,
vorm. 9 Uhr, beiMeßbach beginnend
über den Herrn See, Billings—Steinau
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bis oberhalb Lützelbach.
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Darmſtadt, den 7. September 1931.
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Paul Morgan, Euster Keaton, Ramon
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Crawford, John Gilbert, Norma Shearer,
Dita Parlo, Dodge Sisters und das
Albertina-Rasch-Ballett.
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Namen in einem Film vereint gefunden. Zum ersten
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größten Stars und ihre Riesenateliers in den Dienst
eines Films gestellt, der im Rahmen einer lustigen
Handlung die G heimnisse der Filmhauptstadt
Hollywood enhällt.
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Regie: Max Reichmann.
Musik von Franz Lehär und Dr. Caper.
In den weiteren Rollen:
Der gefeierte Tanzstar Marianne Winkelstern,
Siegfried Arno, MargoLvon, Teddy Willu.a.
Der Film führt in das Leben des internationalen
Varietés und ist die Geschichte der Liebe einer
kleinen Tänzerin zu einem berühmten Sänger. —
Richard Tauber singt mit seiner bezanbernden
Stimme als Dirigent einer Jazzkapelle die melidiösen
Schlager Altmeister Lehärs.
Dazu das reichhaltige Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
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bis zum Ende in Spannung.
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Rache für Eddg vie Liebe des Conboys
Edcy Polo ist keine Gefahr zu groß, kein Sprung zu
hoch, kein Plerd zu wild.
Bis Mittwoch, 9. September
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der Darmſtädter Volksbank.
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