Darmstädter Tagblatt 1931


18. Juni 1931

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſiattet.
Nummer 167
Donnerstag, den 18. Juni 1931.
194. Jahrgang

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eſtrelbung
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eutſche Bani und Darm=
ter
und Nationalbant.

Die Vorbereitung der Tributreviſion.
Die Not drängt zur Enkſcheidung. Nahezu eine Milliarde deviſenverluſte.
Woher die Deviſen für die Bezahlung der Reparakionen im nächſten Monak?
Reparalionsbeſprechungen mit den deutſchen Bokſchafkern.

Die Bilanz der Kriſe.
12 peitiſche der nof auch weiter hinter dieſen
Kabinett.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
IIn begreiflicher Reaktion auf die ſtarke Spannung der letz=
tem
lage iſt jetzt nach dem Abflauen der Kriſe eine un=
verſtanbare
Erſchlaffung eingetreten, und es iſt vor allem ver=
ſtämdich
, daß der Kanzler den Wunſch hat, zunächſt einmal ſich
etm zu erholen. Viel Zeit dazu ſteht ihm freilich nicht zur
Verfgung, die Ereigniſſe werden ohnehin ſchon dafür ſorgen,
dafthſe Peitſche der Not auch weiterhin hinter
diis em Kabinett ſteht.
arüber iſt doch kein Zweifel, daß die Entſcheidung
dessTelteſtenrats beſtenfalls, nur einen Waffen=
ſtijſtand
bedeutet, der beendet iſt, ſobald die Parteien die
Errurtngen nicht erfüllt ſehen, aus denen heraus ſie der Pro=
lorugtion
des Vertrauenswechſels zuſtimmen. Das gilt vor
allely fär die Volkspartei, die ſich nur ſolange zurückhalten will,
alsiſ in dem künftigen Kurs der Regierung eine Erfüllung der
ihm machten Zuſagen ſieht.
Kanzler hat ſeine Notverordnung zunächſt durchgedrückt.
war er aus außenpolitiſchen Gründen wohl gezwungen.
viel ſchwieriger aber geſtaltet ſich die Frage, ob der
Kaötzer die Verſprechen halten kann, die er in Chequers wegen
des ermines der deutſchen Aktion gemacht hat.
Als er nach London fuhr, glaubte er, daß die Dinge noch
Feimgrnaßen laufen würden und er mit längeren Friſten rech=
nem
önne. Die Entwicklung iſt aber viel raſcher gegangen und
dies Leviſenanſpannung gibt dafür eine traurige Illuſtration.
desſtzte Reichsbankausweis vom 15. Juni ſpricht ſehr deutlich,
obthl er die Deviſenverluſte nur bis zum 12. Juni umfaßt.
Manrechnet bisher mit einem Totalverluſt der Reichs=
ay
an Golo und Deviſen während der erſten
mſihälfte von reichlich einer Milliarde. Die
Vacuabeſtände der Reichsbank ſind ziemlich erſchöpft und man
mützt daher für mehr als eine halbe Milliarde an Barrengold
vemafen. Wenn auch gerade in den letzten Tagen eine ge=
wifſeErleichterung
eingetreten iſt, ſo ergibt ſich doch aus dieſen
Zayh ſchon, vor welchen Sorgen Dr. Brüning ſteht. Es iſt
beiſiche wahrſcheinlich, daß die ſtarke Diskonterhöhung
ni=h genügt, ſondern daß die Reichsbank auch noch
zurſärkeren Reſtriktionen greifen muß. Es iſt
ebeeiſ verſtändlich, wenn Dr. Luther dem Kanzler er=
kliſt
hat, er ſehe im Augenblick noch nicht, woher
di ſeichsbank die Deviſen für die Bezahlung
derſeparationen im nächſten Monat nehmen ſolle,
daffdann für Dr. Brüning an die Stelle der politi=
ſchei
Ueberlegung die reine Not tritt. Macdonald
hatin Chequers begreiflich gemacht, daß die Deutſchen mit
ihren Reparationsſchritt noch warten müßten, bis die ameri=
karnſen
Staatsmänner ins Bild geſetzt ſind, die ſich durch einen
Vorſß von Berlin aus nicht vor vollendete Tatſachen ſtellen
laſſſey möchten. Schatzkanzler Mellon iſt heute in London ein=
gettofen
und wird wahrſcheinlich früheſtens Mitte Juli in
Bel ſein. Etwas ſpäter noch kommt Staatsſekretär Stimſon.
Im 15. jeden Monats ſind die Tributzahlun=
geenfällig
, alſo am 15. Juli 135 Millicien. Wenn es
derr Reichsbank nicht gelingt, die notwen=
diien
Deviſen zu beſchaffen, dann wird es am
b. Zuli zu einer entſprechenden Erklärung kom=
minund
alle früheren Erklärungen des Kanz=
euᛋ
ſind durch den Gang der Ereigniſſe und
diſeiackte Not hinfällig geworden.
ie Kabinettsberatungen der nächſten Tage werden ſich
geryß darum drehen, ob es überhaupt möglich iſt,
uce den 1. Juli hinaus noch zu warten. In wel=
ches
form und in welchem Tempo die Reviſion der Re=
bantionen
von uns behandelt wird, dazu ſind auch
diſe Botſchafter aus den Hauptgläubigerlän=
dan
nach Berlin berufen, die am Samstag vollzählig
be ſmmelt ſein werden.
daneben bleiben aber auch die innenpolitiſchen Be=
cſtngen
und namentlich von der ſozialpolitiſchen Seite aus
beietſſen. Es iſt außerdem zu erwarten, daß der Reichsernäh=
klungminiſter
mit ſeinen alten Forderungen nach Butterzoller=
ocyg
hervortreten wird, ſo daß ſich für den Kanzler in der
härſſen Woche ſchon wieder neue Schwierigkeiten ergeben.

Un Nadiſche Wirkſchaft hinker der Reichsregierung.
Gefühl der Erleichkerung in Amerika.
Freiburg i. Br., 17. Juni.

in der hier abgehaltenen letzten Sitzung der wirtſchaftlichen
Vhienigung der Unternehmerverbände Badens, in der Handel und
Ileiſſitrie, Handwerk und Landwirtſchaft zuſammengeſchloſſen ſind,
Drote der Vorſitzende, Dr. Graf Douglas zum Ausdruck, daß die
Doühe Wirtſchaft unbeſchadet ihrer Stellung zur Notverordnung im
IMnen alle Veranlaſſung habe, ſich einmütig hinter die jetzige
Wesregierung zu ſtellen. Er betonte insbeſondere, daß die Per=
DnNr. Brünings weiteſtes Vertrauen im In= und Auslande be=
puchen
könne und daß es in einer Zeit wie der jetzigen vor
n darauf ankommen müſſe, eine zielbewußte Regierung am
r zu wiſſen. Mit Kriſenſtimmung ſei der deutſchen Wirtſchaft
aM hlechteſten gedient.

New York, 17. Juni.
Die hieſigen Morgenblätter geben in ihren Leitartikeln einem
Gefühl der Erleichterung über die Beilegung
der deutſchen und engliſchen Kabinettskriſen
Ausdruck.
New York Times bemerkt, es ſei Grund zur Annahme vor=
handen
, daß auch die Finanzkriſis in Deutſchland bald wieder be=
hoben
ſein werde.
Herald Tribune meint, daß die Brüning=Regierung
bisher wohl beſſer Deutſchlands Intereſſen ge=
dient
hätte als dies einer Mehrheitsregierung
möglich geweſen wäre,

Dingelden über Tribukreviſion und Regierungs=
umbildung
.
Dingeldey gab dem Vertreter der D.A.3. Erklärungen über
die praktiſchen Auswirkungen der am Dienstag gefallenen Ent=
ſcheidung
:
Auf die Frage, was unter den Im Einvernehmen mit dem
Reichskanzler in der nächſten Zeit zu erwartenden inner= und
tributpolitiſchen Maßregeln zu verſtehen ſei, führte Dingeldey aus:
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß wir uns nicht wehrlos immer
weiter fremde Gelder vom Ausland abziehen laſſen können und
gleichzeitig weiter an das Ausland Zahlungen leiſten, während
wir im Innern zu wirtſchaftlichen Maßnahmen von gefährlichſten
Folgen ſchreiten müſſen. Dieſer Zuſammenhang der Tatſachen wird
jedem Reichskanzler das Geſetz des Handelns nach Inhalt und Zeit=
punkt
über alle ſonſtigen Bedenken und Rückſichten hinweg diktieren
müſſen. In einen ſolchen Kampf kann aber die Regierung nur
eintreten, wenn der Reichskanzler ihn mit einer Regierung auf=
nimmt
, die in ihrer veränderten Zuſammenſetzung Gewähr für die
denkbar größte ſachliche Autorität und Entſchloſſenheit bietet. Da
die Notverordnung nicht mehr zu beſeitigen war,
ohne die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit des
Reiches heraufzubeſchwören, ſo müſſen nunmehr mit
größter Beſchleunigung die vernachläſſigten inneren Urſachen un=
ſerer
finanziellen Lage durch entſchloſſene Reformen nach einem
einheitlichen Geſamtplan unter Vermeidung jeder Einſeitigkeit in
Angriff genommen werden. Auch für dieſe Aufgaben bedarf es
neuer entſchloſſener Perſönlichkeiten.
Der Berband ſächſiſcher Induſtrieller
fordert ſoforkige Einſtellung der Tribukzahlungen.
Der Geſamtvorſtand des Verbandes ſächſiſcher Induſtrieller
hat beſchloſſen, der Reichsregierung ein Telegramm zu ſenden, in
dem es heißt: Die ſächſiſche Wirtſchaft hat wiederholt ihre Be=
reitwilligkeit
auch zu ſchwerſten Opfern unter
der Vorausſetzung erklärt, daß eine feſte Ausſicht
auf Geſundung der wirtſchaftlichen und politi=
ſchen
Verhältniſſe beſteht. Dieſe Vorausſetzung
iſt nicht gegeben, ſolange die Tributbelaſtung,
der aufgeblähte Verwaltungsapparat und der
beſtimmende Maſſeneinfluß wirtſchaftsfeind=
licher
Kräfte in Staat und Wirtſchaft fortbe=
ſtehen
. Die neue Notverordnung bedeutet ein ver=
gebliches
Opfer zugunſten eines Schuldners, der auf das
Schuldenmachen nicht verzichtet und dem dieſes Schuldenmachen
auch nicht unmöglich gemacht wird. Der Geſamtvorſtand fordert
rückſichtsloſen Kampf gegen die Tribute, die die
deutſche Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt auf das
ſchwerſte beeinträchtigen, den Lebensſtand des deutſchen Volkes
unter das Maß des Erträglichen herabſetzen und die Geſundung
der Weltwirtſchaft unmöglich machen. Der Geſamtvorſtand ver=
langt
daher über die Inanſpruchnahme der Trans=
ferklauſel
hinaus, die ſofortige Einſtellung
der Zahlungen. Er erwartet, daß es über alle Grenzen der
Parteien hinweg, der Zuſammenfaſſung aller nationalen Kräfte
gelingt, dem Volk wieder Brot und Arbeit zu geben.
Brünings Sieg im Spiegel der Preſſe.
Befriedigung in England
über die Abwendung der deukſchen Kabinektskriſe.
London, 17. Juni.
Die Londoner Blätter geben durchweg ihrer Befriedigung
über die Abwendung der deutſchen Kabinetts=
kriſe
Ausdruck. Auch Reuter hebt hervor, daß der Kanzler
durch ſeine Feſtigkeit und ſeine unerſchütterliche
Haltung einen großen Sieg errungen habe, und jetzt,
vom Reichstag und den politiſchen Parteien in Ruhe gelaſſen, ſein
Programm durchführen werde, um zu einem angemeſſenen
Zeitpunkt eine Erleichterung der deutſchen Re=
parationslaſten
zu beantragen.
Dr. Brüningtriumphiert überſchreibt News Chro=
nicle
einen Artikel, in dem darauf hingewieſen wird, daß die
deutſche politiſche Kriſe, die ſeit einigen Tagen in der ganzen
Welt Beſorgnis hervorgerufen habe, durch den großen Sieg
Brünings beendet worden ſei. Trotz des Geſchreis der Politiker
habe der Kanzler ſeinen Willen durchgeſetzt.

* Der Kampf um Rom.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Rom, Mitte Juni.
Der Kampf um Rom, der ſich jetzt zwiſchen Vatikan und
Quirinal abſpielt, genauer geſagt: zwiſchen Papſt und Muſſolini,
verdient den alten Romantitel, der aus Dahns berühmten Werk
weltbekannt wurde. Denn es iſt ein Kampf, der faſt mit Roman=
phaſen
und Phraſen ausgeführt wird, und doch ein Roman,
der ebenſo weltbewegend werden kann, wie jene geſchichtlichen
Ereigniſſe, die dem Werke Dahns den Namen gaben.
Geſchichtlich um dies vorweg zu nehmen kann dieſe
Abrechnung zwiſchen dem Katholizismus des Vatikans und dem
Fascismus Italiens von beſonderer Bedeutung werden, weil
dabei die grundlegende Verſchiedenheit der fasciſtiſchen Diktatur
mit ihrer Pſeudoethik und Pſeudomoral zu der durch Jahr=
tauſende
verankerten Weltanſchauung des Chriſtentums klar zu
Tage tritt. Der Lateranvertrag vor zwei Jahren war ſchon aus
dieſen weltanſchaulichen Bedingungen ein vergänglicher Frie=
densſchluß
. Die alte römiſche Frage war durch eine neue
Form dieſer römiſchen Gegenſätze abgelöſt worden. Argwöhniſche
Menſchen durften ſchon damals ſagen, daß der Lateranvertrag
an ſich wenig ſachlich=grundlegende Bedeutung und nur be=
chränkt
rechtliche Geltung haben werde, weil es eine Eigenart
italieniſcher Verträge ſei, daß ſie nur ſo lange wirkungsvoll
und tatſächlich feien, als ſie nicht in ihrer Wirkung und Tatſache
einer Probe unterworfen werden. Natürlich wäre es häßlich,
dabei an Vorkriegserſcheinungen zu denken.
Aber für eine derartige Behauptung gibt es eine ganz harm=
loſe
und obendrein durchaus populäre Erklärung, die aus der
Seele des Italieners und aus dem italieniſchen Volkscharakter
ſich von allein ergibt. Warum lebt man mit den Italienern ſo
angenehm, warum iſt das Daſein in Italien trotz aller möglichen
ſachlichen oder politiſchen Unſtimmigkeiten ſo überaus ange=
nehm
? Weil kein Ding ſo wörtlich gemeint iſt, wie es geſagt
wird; weil kein Begriff ein abſoluter iſt. Man iſt nicht ſchlecht,
weil ein ſchlecht nicht vorhanden iſt. Der Menſch in Italien
iſt nur mehr oder weniger gut, je nachdem das Wetter oder die
Laune iſt. In der italieniſchen Sprache entſpricht laut Wörter=
buch
subito dem deutſchen ſofort. Nur deutſche Narren
oder Magiſter können nun annehmen, daß dieſes ſofort bedeu=
ten
ſoll: jemand, der verſpricht etwas ſofort in Angriff zu neh=
men
, werde dies nun auch wirklich ſofort tun. Jeder Italiener
und jeder Italienfreund wird bei der Verſicherung eines ſo=
fort
nur mit Genugtuung hören, daß eine Sache nicht mit
nein abgelehnt, ſondern mit dem ſofort in den Bereich einer
möglichen Erfüllung gezogen wurde. Nur gerade dasjenige, was
bei uns im ſofort liegt, nämlich die Zeitbegrenzung auf eine
ſehr kurze Erfüllungsdauer des durch ſofort zugeſagten Han=
delns
, nur gerade dieſen Wert des Wortes entbehrt das italie=
niſche
subito‟. Es bedeutet deshalb nur: wird gemacht
wohlgemerkt wenn es nicht zu umſtändlich iſt. Und ferner, es
wird innerhalb menſchlicher Zeiträume gemacht. Alſo in ein paar
Tagen, ein paar Wochen, dielleicht ſogar ſchon übermorgen. Je
nachdem gerade die Gelegenheit da iſt. Ein Klempner, der ſich
alſo bereit erklärt, die Waſſerleitung sublto zu flicken, wird
alſo vermutlich noch innerhalb der nächſten acht Tage einmal
wieder erſcheinen, um dann vielleicht nach neuerlicher Beratung
den Schaden innerhalb der nächſten Woche zu beheben.
Nichts in der Daſeinsform des Italieners iſt endgültig,
nichts dauernd verpflichtend. Denn das Leben iſt wechſelnd, alſo
ſind auch die Worte und Verſprechungen wechſelnd. Ein Eſel
iſt derjenige, der die Dinge in dieſer Welt für ewig nimmt. Ein
dummer Barbar und nordiſcher Nibelunge. Dieſe harmloſe Er=
klärung
für alle möglichen Phaſen der italieniſchen Politik iſt ge=
boren
aus einer wirklichen Zuneigung zu dieſem glücklichen
Volke und Lande, aus dem Verſtändnis heraus, daß nicht alle
Menſchen Preußen oder Treuhänder ſein müſſen. Wer alſo Poli=
tik
mit Italien treiben will oder muß, ſoll ſich dieſen Charakter
der Nation immer vor Augen halten, ohne dabei einen volks=
ethiſchen
Maßſtab anwenden zu wollen. Denn in der Politik
iſt für ein Volk oft nicht das moraliſch Verpflichtende zugleich.
auch das Nützliche, ſondern leider allzuoft das praktiſch
Wirkſame, auch das Gebot der Stunde, ſelbſt wenn dabei aus
dem subito ein weiß nicht mehr wird.
Dieſer italieniſche Lebensbegriff wird nun rein äußerlich
durch eine fasciſtiſch=preußiſche Strammheit in den Worten und
Aufmachungen von Zeit zu Zeit übertüncht, ohne daß es bisher
gelungen wäre, den Grundcharakter des Volkes auch bei ſeinen
ausführenden Politikern zu ändern. Man will, und zwar will
man mit Dampf, man beginnt auch oft dampfumnebelt, aber
das subito verliert bald an Wucht und verflacht, wie die
Wellen im ſtillen See, wenn ein Stein mit ſeinen Kreiſen im
Waſſer die Ruhe geſtört hat. Aehnlich iſt es mit dem Vorgehen
des Fascismus gegen den Vatikan ergangen. Die Wellen ver=
laufen
ſich. Erſt hat ein grober Steinwurf das Waſſer wild be=
wegt
, der Kampf um Rom ſchien ſchwere Formen anzunehmen,
jetzt bemüht man ſich um den neuen Frieden. Man bemüht
ſich. Man ſind diesmal die leitenden Leute des Fascismus,
die erkannt haben, daß ſie ſich in der Form und auch am Objekt
bei ihrem Kampf um Rom vergriffen haben. Der Fascismus
will die Seelen der Jugend feſt in der Hand haben und hat
geglaubt, daß ein energiſches und grobes Duos ego genügen
werde, um den Vatikan ins Boxhorn zu treiben.
Im Vatikan aber ſitzt außer einem klugen Außenminiſter ein
äußerſt reger und obendrein rechthaberiſcher Papſt, der alles
andere, nur nicht nachgiebig iſt. Der Heilige Vater iſt ein ſtreit=
barer
Papſt, der in großen und kleinen Dingen mit größter
Schärfe auf den Rechten und Pflichten des Vertrages vom
Lateran beharrt. Dieſer Italiener iſt wie ſo viele geiſtliche
Herren, die durch die Schulung des Kurie gegangen ſind, trotz
der italieniſchen Geburt zum Verſtändnis und zur Erfüllung
internationaler Begriffe von Verträgen gelangt, die ein sublto‟
zu einem ſofort und Recht zu Recht machen. Hier ſchon
liegt der Gegenſatz zwiſchen Vatikan und Quirinal.
Zu dieſem geſchichtlichen und moraliſchen Grund für den
Konflikt zwiſchen dem Fascismus und dem Vatikan kommt nun
noch ein ausgeſprochen romanhafter Vorgang, der eigentlich
zum Ausgangspunkt für den Ausbruch des ſchon ſeit geraumer
Zeit latent ſchlummernden Streites wurde. Daß der Gegenſatz
zwiſchen fasciſtiſcher und vatikaniſcher Erziehungsart im Sinne

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Seite 2

der Azione cattolica nicht erſt ſeit geſtern datiert, iſt klar.
Man war bisher nur mit dem üblichen italieniſchen Gehenlaſſen
darüber hinweggekommen, weil man nicht gern an heiße Töpfe
rührt, und weil außerdem das Preſtige des Fascismus mit ſei=
ner
Paradepracht und ſeiner lauten Werbung nicht geſtört wor=
den
war.
Der muſſoliniſche Staat hatte auf ſeine Koſten tauſende
und abertauſende von Arbeitern oder ſonſtigen Untertanenkate=
gorien
von Zeit zu Zeit nach Rom und unter Fahnenwehen
und Geſchrei durch die Straßen geſchleppt Werbungen, die
wie geſagt, dem Staat nur Geld gekoſtet hatten, da kamen
auf einmal mit eigenen Mitteln, ſehr zum Heile der darbenden
Fremdeninduſtrie, 17 000 Pilger zur Feier der berühmten Ar=
beiter
=Enzyklika Novarum Rerum nach Rom. Alle dieſe Leute
zogen mit ihren Fahnen und unter Führung maßgebender Ar=
beiterpolitiker
, darunter Führer der chriſtlichen Gewerkſchaften,
zum Vatikan, wo der Papſt in einer jubelnd entgegengenomme=
nen
Anſprache ſeine neue Enzyklika Quadragesimo anno der
ganzen Welt durch Radio vermittelte, indem er ſelbſt ſeine
Rede abſatzweiſe vom Italieniſchen ins Deutſche und Franzöſiſche
überſetzte. Rom ſtand zwei bis drei Tage ausgeſprochen unter
dem Zeichen des päpſtlichen Erfolges und Einfluſſes. Wer zu
ſehen verſtand, wußte ſchon damals, daß der Neid des augen=
blicklich
etwas matten Fascismus mit dieſem lauten Sieg einer
ſehr gut geleiteten päpſtlichen Regie nicht zufrieden ſein werde.
Das tauſenoſtimmige Ewwira i1 Papa, das man aus der Volks=
maſſe
im Damaskushofe im Lautſprecher in Berlin wie in New
York hören konnte, mußte im Palazzo Venezia im weiten Saale
Muſſolinis verſtimmend wirken. Der Duce des Fascismus kann
keine anderen Götter neben ſich dulden, wenn ſie ein Echo im
römiſchen Volke finden.
Von dieſem Tage der Enzyklika Ouadragesimo anno an
war der Kampf um die Seelen in Italien in eine neue aktivi=
ſtiſche
Phaſe getreten. Der Kampf gegen Rom begann in der
durch Demonſtrationen und Plünderungen, durch Beſchimpfun=
gen
und Preſſegeſchrei ſattſam bekannten Form des revolutio=
nären
Regimes. Aber bald mußte man in der Leitung des
fasciſtiſchen Aktionskomitees erkennen, daß der Vatikan ein viel
umfaſſenderes Inſtrument der Abwehr beſitzt als einem einzelnen
Staate zur Verfügung ſteht: die Internationalität und die un=
bewaffnete
Geiſteskraft. Wenn der Fascismus nicht allen Kredit
gerade in jenen Ländern einbüßen wollte, in denen er durch den
Lateranvertrag an Anſehen gewonnen hatte, ſo mußte er wieder
zu einer Verſöhnung mit dem Papſte kommen. Man pfiff die
Neute der Schreier zurück und verſucht jetzt wenigſtens das
Geſicht zu wahren. Der Lateranvertrag aber iſt und bleibt ver=
letzt
. Auch er iſt nur ein Vertrag, den Italien gemacht hat,
wie manche andere politiſchen Maßnahmen oder Verſprechungen,
die nicht erfüllt wurden. Italien iſt zu ſchön, um treu zu ſein.

Unkerredung Meſlons mit Macdonald.

London, 17. Juni.
Der amerikaniſche Schatzſekretär Mellon traf am Dienstag
auf dem Waterloobahnhof in London ein, wo er von Vertretern
der amerikaniſchen Botſchaft empfangen wurde. Am Nachmittag
ſtattete er dem Miniſterpräſidenten Maedonald im Unterhaus
einen kurzen Beſuch ab. Ueber die Beſprechungen der beiden
Staatsmänner iſt nichts bekannt geworden.
In einer Unterredung betonte er, daß ſein Beſuch rein per=
ſönlichen
Charakter trage. Er ſei nicht nach England gekommen,
um offiziell mit Vertretern der Finanzen zuſammenzutreffen.
Sein Aufenthalt werde wahrſcheinlich eine Woche dauern. Er
hofſe, daß der perſönliche Charakter ſeines Beſuches berückſichtiigt
ſv.: de.

London, 17. Juni.

Zu der Ankunft des amerikaniſchen Staatsſekretärs Mellon
ſchreibt der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Herald, daß
Mellon trotz gegenteiliger Verſicherungen ge=
kommen
ſei, um die finanzielle Lage Europas zu
prüfen. Ihm auf den Ferſen folge Stimſon. Sie
kommen, ſoheißt es im Fettdruck, weil Hoover zu guter Letzt
feſt davon überzeugt iſt, daß etwas in der Frage
der Kriegsſchulden unternommen werden müſſe
wenn ein für Amerika verhängnisvoller Zuſam=
menbruch
vermieden werden ſolle. Der Präſident iſt
ſtark beunruhigt und trägt ſich jetzt mit dem Gedanken einer zwei=
jährigen
Suspendierung aller Reparationen und Kriegszah=
ungen
. Dieſer Plan unterſcheide ſich erheblich von dem Young=
zahlungsaufſchub
, denn er beziehe ſich auf die ganze Summe, und
nicht nur auf einen Teil. Er bedeute auch, daß eine Zahlung
der aufgelaufenen geſtundeten Summen nicht zu erfolgen habe.
Dieſer wolle ſich durch Mellon und Stimſon darüber unterrichten
laſſen, ob ein derartiger Schritt wirklich notwendig ſei.

Zu der Ausſtellung von Meiſterwerken moderner Malerei
im Städel’ſchen Kunſtinſtitut Frankfurt a. M.
Von Wilhelm Michel.
Man ſieht in dieſer Frankfurter Ausſtellung wieder einmal
die großartige Möglichkeit verwirklicht, die nur die bildende
Kunſt darbietet: Geſchichte zu ſchreiben mit den Ereigniſſen ſelbſt.
Denn jedes Meiſterwerk der Kunſt iſt ein Ereignis, das ein be=
ſtimmtes
geſchichtliches Jetzt in ſich faßt. Man braucht die Mei=
ſterwerke
nur aneinander zu reihen, ſo wird daraus ein Stück
Geiſtesgeſchichte, das ſich ſelbſt vorträgt, das ſich darſtellt in den
Taten, in den Schlachten und Siegen ſelbſt.
Den Uebergang vom Abbild zum Sinnbild will die
Frankfurter Ausſtellung vor Augen führen. Es iſt jener Ueber=
gang
, den wir Alle in den letzten Jahrzehnten miterlebt haben:
der Uebergang von der (relativ) modelltreuen Ausdrucksweiſe
der realiſtiſchen und impreſſioniſtiſchen Malerei zu der (relativ)
zeichenhaften oder ſinnbildlichen Ausdrucksweiſe, der ſpäteren
Malprogramme. Natürlich laſſen ſich beide Begriffe für ſich
allein im Ernſt nicht halten. Es hat nie ein echtes Kunſtwerk
gegeben, das ganz auf die Funktion Abbild feſtzulegen gewe=
ſen
wäre. Stets war etwas Sinnbildliches dabei, d. h. geiſtige
Deutung, Wort der Seele, menſchliche Beziehung, Durchblick zum
Sinn. Ein Uhde, ein Liebermann (deſſen herrlichen Wannſee=
garten
man hier ſieht), ein Trübner verfuhren der bewußten
Einſtellung nach ſo abbildlich wie möglich. Aber je größer
die Meiſterſchaft dieſer Abbildner war, deſto ſicherer blühte aus
ihren Werken der ſeeliſch=geiſtige Anteil, die Begeiſterung, die
religiöſe Anbetung, alſo das Vollmenſchliche hervor. Um=
gekehrt
: noch die ausgeſprochenſten Sinnbildner laſſen ein Etwas
vom ſachlichen Weltbefund in ihren Werken durchſcheinen. Das
kann man an Kandinſky an Fernand Léger, an Paul Klee nach=
prüfen
. Klees Nachtfaltertanz iſt völlig undenkbar ohne den
entſprechenden Wirklichkeitseindruck; das Blatt iſt geradezu ein
Höchſtes an genauer, dichteriſcher Niederſchrift des geiſterhaften
Flugs dieſer Nachtgeſchöpfe treuer ſogar, als jede natura=
liſtiſche
Schilderung es vermöchte.
Aber, was zwiſchen den Worten Abbild und Sinnbild
liegt, das hat ſich als Weg der neueſten Malerei tatſächlich er=
eignet
. Vom relativen Abbild aus iſt tatſächlich das relative
Sinnbild ein bevorzugter, notwendiger Ausdruck der heutigen
Kunſt geworden das Sinnbild, das entſtehen mußte von dem
Augenblick an, da es der heutigen Menſchheit nicht mehr

Donnerstag, den 18. Juni 1931

Vom Tage.
Die im Reichskohlenverband vereinigten Kohlenſyndikate
haben in einer Entſchließung gegen die in der Notverordnung
vorgeſehene Senkung des Kohlenpreiſes durch Befreiung der Ar=
beiter
und Arbeitgeber des Steinkohlenbergbaues von der Bei=
tragspflicht
zur Arbeitsloſenverſicherung Stellung genommen mit
der Begründung, daß die Einſetzung von Reichsmitteln zur künſt=
lichen
Beeinfluſſung der wirtſchaftlichen Preisbildung grundſätz=
lich
unrichtig iſt.
Im braunſchweigiſchen Landtag kam es am Mittwoch zu neuen
Tumulten. Ein Kommuniſt mußte von der Sitzung ausgeſchloſ=
ſen
werden. Die Sitzung ſelbſt wurde geſchloſſen.
Im badiſchen Landtag fand ein nationalſozialiſtiſcher Antrag
Annahme, der die Einführung einer Warenhaus= und Filialſteuer
anregt. Die Ausführungsbeſtimmungen des Geſetzes werden noch
ausgearbeitet.
Die deutſch=rumäniſchen Handelsvertragsverhandlungen neh=
men
einen erfolgreichen Verlauf. In unterrichteten Kreiſen wird
nit der Unterzeichnung des Vertrages für Anfang oder Mitte
nächſter Woche gerechnet.
Die Wiener Meldung über eine angebliche Ermordung des
Königs von Albanien, Achmed Zogu, hat ſich als eine falſche
Reutermeldung erwieſen.
Im Kattowitzer Vorort Zawodzie kam es am Mittwoch zwi=
ſchen
Arbeitsloſen und Polizei zu ſchweren Zuſammenſtößen. Dabei
nachten die Polizeibeamten von der Schußwaffe Gebrauch. Wie
verlautet, ſollen drei Arbeiter getötet und acht ſchwer verletzt
worden ſein.
Der ſchweizeriſche Nationalrat nahm das Geſetz über die
Alters= und Hinterbliebenenverſicherung mit 163 gegen 14 Stim=
men
bei einer Enthaltung an.
Sir Walter Layton, Herausgeber des Economiſt und Auf=
ſichtsratsvorſitzender
der liberalen New Cronicle, iſt zum briti=
ſchen
Vertreter in dem am 24. Juni in Genf zuſammentretenden
Ausſchuß für die Unterſuchung der Europaunion ernannt worden.
Nach einer lakoniſchen Mitteilung des italieniſchen Innen=
miniſteriums
ſind in verſchiedenen Teilen der Stadt Turin geſtern
nacht drei Bomben explodiert, womit offenbar eine Kundgebung
bezweckt war. Zum Glück wurde niemand verletzt und nur unbe=
deutender
Schaden an der Tür einer Villa und im Garten an=
gerichtet
.
Großfürſt Peter Nikolajewitſch von Rußland, ein Bruder des
Großfürſten Nikolaus, iſt in ſeiner Villa in Antibes geſtorben.
Zwiſchen den Regierungen von Moskau und Nanking wurde
ein Abkommen über die chineſiſche Oſtbahn beſchloſſen.
In der Kirche von Santana Mava in Morelos in Mexiko
iſt ein deutſcher Kommuniſt gelyncht worden. Er hatte während
des Gottesdienſtes begonnen, an die verſammelten Gläubigen
eine antireligiöſe Rede zu halten. Die anweſenden Dorfbewohner
zogen ihn von der Kanzel herunter und hängten ihn an einem
Querbalken der Kirchendecke auf.

Bis jeht 3 Tofe und 40 Berletzte.

Hagen, 17. Juni.
Wie wir kurz vor Redaktionsſchluß erfahren, tobte am Mitt=
woch
nachmittag kurz vor 6 Uhr ein ungeheuerer Wirbelſturm
zwiſchen Herſcheid und Holthauſen durch das Elſetal. Der Sturm
fegte alles, was ſich ihm in den Weg ſtellte, fort. Gärten und
Obſthaine wurden völlig vernichtet. Mauern bis zu 60 Zenti=
meter
Stärke ſtürzten ein. Nicht weniger als 60 bis 80 Häuſer
erlitten ſchwere Beſchädigungen. Viele Dächer wurden abgedeckt
und teilweiſe 100 Meter weit durch, die Lüfte getragen. Ein
Güterſchuppen und eine Fabrik wurden vom Erdboden wegraſiert.
Ein ſchwerer Waggon wurde durch die ungeheuere Wucht des
Wirbelſturmes aus den Schienen geſchleudert. Ein 1½ Morgen
großer Tannenwald wurde dem Erdboden gleichgemacht. Der
Sturm wütete nur 2 bis 3 Minuten. Bisher ſind 3 Tote und 40
Verletzte zu beklagen. Einzelheiten fehlen noch. Der Schaden ſoll
ungeheuer groß ſein. Eine Beſtätigung dieſer Meldung war
wegen der zerſtörten Telegraphen= und Telephonverbindungen von
amtlicher Seite nicht zu erhalten.

Im Geſetzgebungsausſchuß wurde geſtern die Frage des Be=
ginns
der Plenarſitzungen im Lanotag beſprochen und vom
Ausſchuß dem Herrn Landtagspräſidenten gegenüber der Wunſch
geäußert, mit Rückſicht auf die noch zu erledigenden Ausſchuß=
arbeiten
, den Zuſammentritt des Plenums um 8 Tage zu ver=
ſchieben
. Der Landtagspräſident wird dieſem Wunſche ent=
ſprechen
und das Plenum erſt auf den 7. Juli zu einer kurzen
Sommertagung einberufen.
gelang, den Sinn und die ſinnliche Wirklichkeit in einem
und demſelben Akt zu faſſen, in einem und dem=
ſelben
Gedanken zu denken.
Von Manet und Monet, von Piſſarro und Liebermann
geht die Frankfurter Ausſtellung aus. Trübners herrliches
Greif=Bildnis iſt da, voll einer deutſchen Feſtigkeit der Welt;
dazu Thoma, Kraus wird gemüthaft, eng in ſeine Frakturſchrift
geſpannt. Für ſie alle iſt der Sinn noch in der Erſcheinung
geborgen, mindeſtens noch an ſie gebunden. Manets Melone‟
ſtrahlt gewiß ebenſoſehr wie ſein maleriſch reicheres Spargel=
bündel
von Bedeutung und geiſtig=myſtiſcher Anzüglichkeit,
mitten in ſeiner realiſtiſchen Schilderungsweiſe. Aeußerer Be=
fund
und innerer Anteil haften noch aneinander.
Aber von einem gewiſſen Zeitpunkt an beginnt der Sinn
ſich von der Wirklichkeit abzulöſen. Cézanne kommt. Seine
Roten Felſen bei Gardanne und andere Landſchaften, die man
in Frankfurt ſieht, zeigen, wie er auf der einen Seite durchaus
Vollender des Impreſſionismus iſt. Er führt ihn zum Zarteſten
an Naturſeligkeit, ſo daß Berge und Felſen nahe daran ſcheinen,
ſich zu einem farbigen Dampf zu verflüchtigen, zu jener myſti=
ſchen
, dauernden Helle und Heiterkeit, die ebenſowohl Züge
chineſiſcher Welt=Demut wie franziskaniſcher Anbetung trägt.
Tézanne führt aber eben damit auch über den Impreſſionismus
hinaus: bei ihm zuerſt biegt die Innigkeit zur Innerlichkeit und da=
mit
zur grundſätzlichen Subjektivität um. Wobei unter Subjektivität
zu verſtehen iſt eine Weltſchau, für die das Geiſtige, das Sinnhafte
oder das in der Seele Mitſchwingende mehr als bisher in den
Vordergrund tritt. Ueber das Wieſo und Warum dieſer um
1900 vollzogenen Wendung wäre vieles zu ſagen. Hier nur
das Eine davon, daß ſolche grundſätzlichen Ich=Beſinnungen ſich
in der Kunſtgeſchichte oft ereignet haben, nur zu unſeren Zeiten
merkbarer als ſonſt. Sie ſtellen jedesmal den vorher in den
Schatten geratenen Anteil des Gemüts am Weltbild neu
heraus, ſie kommen aus einer inneren Entweihung im Menſchen,
ſie ſind Vorboten von Stürmen und romantiſchen Ueberſchnei=
dungen
der Seelenkräfte. Sie treten auf, wenn das Ich (als
Geiſt und Seele im Einzelmenſchen) zu lange Zeit von der
Sachenwelt geknechtet war wie im Falle des Sturm und
Drang, in dem ſich das Einzel=Ich gegen die harte Körper=
lichkeit
und tyranniſche Gewalt einer erſtarrten Welt erhebt
und aus einer geiſtesgeſchichtlichen Wurzel die idealiſtiſche
Philoſophie, Rouſſeaus Naturſucht und die politiſchen Revo=
lutionen
der Zeit hervorbrechen läßt. Sie kann auch ganz
andere Gründe haben; aber ſtets werden ſie darauf hinauslau=
fen
, daß das beſtehende Verhältnis zwiſchen der dinglichen
Welt und dem Ich geſtört iſt und daß ſich dieſe Störung in
der Kunſt als ein Auseinanderfallen von Abbild und Sinn=

Nummer 167

3 Milliarden Defizik in Frankreich.

Fraukreich muß ſich früher oder ſpäker entſcheiden.

Von unſerem A=Korreſpondenten.

Paris, 17. Juni.
Nach dem Siege des Reichskanzlers Dr. Brüning wird iſ
Paris die innenpolitiſche Lage Deutſchlands optimiſtiſcher beum.
teilt. Intereſſant iſt übrigens, wie ſehr man gerade in Frankreioe
das Bleiben des hier ſonſt recht wenig beliebten deutſchen Reichs=
kanzlers
wünſcht. Daraus kann man entnehmen, wie ernſt ma=u
hier die Lage Deutſchlands einſchätzt.
Sieht man nun auch rein politiſch etwas klarer in die Zuu
kunft, ſo wird die Finanzlage doch konfus genug beurteilt. Dii
Vorſchläge, die man von anſcheinend kompetenten Seiten hört, bee
zeugen dies zur Genüge.
Briands Außenpolitik bleibt weiter die Zielſcheibe der Am
griffe der rechtsſtehenden Oppoſition, während die Linkspartei,
ihn als Symbol des Friedens feiern. Das hindert ſie allerdingg
nicht, die Regierung unbarmherzig zu bekämpfen. Die Regierungs=
mehrheit
wird zwiſchen den fortwährenden Angriffen von rechtt
und links immer mehr zermürbt. Auch das Budgetdefizit
über drei Milliarden in einem Jahre drückt ſchwer
auf ſie. Eine Regierungskriſe käme nur der Linken gelegen, be
ſonders dann, wenn ſie über die Außenpolitik erfolgen ſollte. Din
regierungsſtürzende Mehrheit würde in dieſem Falle aus links
ſtehenden Deputierten beſtehen. Folglich müßte der Präſident des
Republik einen. Mann der Linken, womöglich Briand ſelbſt, mit
der Regierungsbildung betrauen. Würde eine ſolche Regierung ſiche
bis zum vierzehnten Juli Anfang der großen Ferien haltern
können, ſo müßte ſich das auch auf die Wahlen auswirken. Würdo
ſie geſtürzt, dann müßte die Rechte für die Außenpolitik die Verv
antwortung übernehmen. Wie die Dinge heute liegen, wäre ſin
unfähig, ihren eigenen Forderungen Genüge zu tun. Das weiſi
man auch rechts. Deshalb haben die Rededuelle zwiſchen Franklin=
Bouillon und Briand nur eine mehr theoretiſche Bedeutung.
Selbſt das ſchönſte oratoriſche Schauſpiel wird langweilig,
wenn man es ein dutzenmal über ſich ergehen laſſen muß. Die Ent=1
ſcheidung wird ja ſowieſo hinter den Kuliſten fallen. Die Rechtel
muß ſich aber entſcheiden, ob ſie Briand mehr haßt oder Lavau
mehr liebt.
Alle Erklärungen Briands ſind zur Hälfte von innenpolitiſchen
Notwendigkeiten und Rückſichten auf die Lage der Regierung dikä
iert. Die Situation Europasiſtaber ſoſchwer unk
ſo kompliziert, daß ein leidenſchaftsloſes unk
objektives Vorgehen mehr als je notwendig
wäre, Leider ſind aber die Ausſichten dafür, was=
Frankreich betrifft, ſolange ſeine innenpolitiſche Situatioru m=
nicht
ſtabiliſiert wird, äußerſt gering.

11
Eäite

Briand empfängt den amerikaniſchen Boiſchafter.

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Beſchn
AA re
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Wurſt
Süudiſch.
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enau
A=
WMruffen
Not.
iein
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1

EP. Paris, 17. Juni.
Außenminiſter Briand hat heute den amerikaniſchen Bot=
ſchafter
Edge empfangen. Obwohl über den Inhalt der Be=
ſprechung
nichts mitgeteilt wird, nimmt man in politiſchen Krei=
ſen an, daß ſie ſich auf den bevorſtehenden Beſuch des Schatz=
amtsſekretärs
Mellon und des Staatsſekretärs Stimſon ſowie
die damit zuſammenhängenden Fragen bezogen hat.

Die belgiſche Regierung gegen Reviſion
des Houng=Plgnes.

Brüſſel, 17. Zunf.
Im belgiſchen Senat erklärte der Finanzminiſter Hontart in
Beantwortung einer vom Senator van Overberg (katholiſch) ge=
ſtellten
Frage, die belgiſche Regierung denke nicht daran, irgend=
welche
Abänderungen des Reparationszahlungsplanes zuzulaſſen. 5für o.

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am 2. Februar 1932.
Genf, 17. Juni.
Wie vom Völkerbundsſekretariat mitgeteilt wird, hat dem

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unke
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1ſc

Generalſekretär des Völkerbundes jetzt die offiziellen Einladungen;
für die Weltabrüſtungskonferenz, die am 2. Februar 1932 in Genk
beginnt, ergehen laſſen. Es ſind ſämtliche dem Völkerbund ange=
hörende
Staaten eingeladen worden, außerdem noch Afghaniſtan!
Braſilien, Coſtarica, die Vereinigten Staaten von Nordamerita1
Aegypten, Ecuador, Mexiko, die Türkei und Sowjetrußland. Die
Eingeladenen ſind gebeten worden, dem Völkerbundsſekretariat zu4
gegebener Zeit die Benennung und Zuſammenſetzung ihrer Dele= mitzuteilen.

5ü=
Eid kru

Meiſch
Of
Moer

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He.

bild ausdrücken muß. Heute glauben wir jedenfalls als Sinn!
der ſtürmiſchen Kunſtjahrzehnte, die hinter uns liegen, zu er=
kennen
: die dingliche Welt hat ſich gegen Ende des 19. Jahl=
bunderts
durch Wiſſenſchaft und Technik, Weltwirtſchaft un 2
Verkehr, Induſtrie und neuere politiſche und ſoziologiſche Zu=
tände
verändert, und ſchon in ihren Anfängen (um 1280) har
dieſe Veränderung den Geiſt und die Seele der Menſchen, die ihm.
nicht ſogleich folgen konnten. freigeſetzt, gewiſſermaßen aus den
Bindung an die Wirklichkeit vertrieben, aufs Schwärmen und
Träumen neben der Welt verwieſen, hat begonnen, den
Sinn von der Wirklichkeit abzulöſen, und die Künſtler Ae=
nötigt
, ihn im Sinnbild, ganz treu der Zeitlage, neben die
Wirklichkeit zu ſtellen. Der Sinn wanderte aus der Wirklu
keit aus, und die Künſtler mußten ihm, wenn ſie nicht Ale
inn=loſe Abmaler zurückbleiben wollten, nachreiſen: Cézaune.!
eine mönchiſche Einſamkeit, Gauguin höchſt real zu den Jhle.
der Südſee, van Gogh in den Wahnſinn, Picaſſo in eine=
menſchenfremde
, manchmal hinterweltlich anmutende Geiſſes
zone; viele in ein abſtraktes Selbſtgeſpräch. Nichts von 9
oft ſo ſonderbaren Dingen, die der Expreſſionismus unn
nahm, iſt aus Mutwillen geſchehen; im Großen geſehen, 90
auch die Kunſt unſerer Zeit, bis zu Kandinſky, Max Ernſ
Piet Mondrian, Juan Gris, Marc Chagall hinüber, nur 20s
getan, was ſie ſeit je tat: die wahre Lage auf das nüchterhne
und ſchärfſte dargeſtellt. Eine glückloſe, eine unharmoniſche
eine oft verzweifelte Lage; denn ganz gewiß iſt es zu aus.
Zeiten dem Menſchen am angemeſſenſten, Sinn und Weilt
lichkeit in ihrer Deckung, in ihrer wunderbaren wechſelſeitige.
Durchdringung und Gleichzeitigkeit zu erleben. Es iſt von De
aus gewiß, daß die heutige Lage ſehr unerwünſchte, beinaye
unmenſchliche Züge trägt, und daß unſere Kunſt Erſcheinunge.
hervorbringt, angeſichts deren von einer tiefen Fragwürdigle.
ja ſogar von Niedergang oder Verfall geredet werden kann
doch nur in dem Sinne, daß das, was in der Kunſt heute ver=
fällt
, eine alte Zueinanderordnung von Sinn und Wirk=
lichkeit
iſt, die verſchwinden muß, um eine neue künftig zu
ermöglichen. So edel die feſte, klare Welt des frühen Trübner!
daſteht, ſo fein ein geiſtiges Lächeln bei Piſſarro durch die genaug
ſtudierte Natur hindurchſcheint: dieſe Arten der Deckung Boi=
Wirklichkeit und Sinn ſind geſchichtlich überholt, es gibt keinerz
erlaubten Weg zu ihnen zurück.
Das reaktionäre Kunſtdenken, wie es heute von völkiſchern
Gruppen vertreten wird, irrt nicht darin, daß es bei Beck=
mann
und Nolde, bei Kirchner und Heckel und bei vielen aus:
ländiſchen Künſtlern von einem Verfall redet; denn tatſächlichkk
iſt da ein Auseinanderfallen von Kräften und Weltbeſtand=, die eine Einheit bilden ſollten. Aber es irrt darin, daß es

[ ][  ][ ]

ſoimmer 167

Donnerstag, den 18. Juni 1931

Seite 3

Oeſterreich unter franzöſiſchem Druck.
zuckreich machk Kredithilfe von polikiſchen Zugeſtändniſſen Oeſterreichs abhängig. Wien ſoll der
nach Berlin abgeſchnitten werden. Die Zollunion den Franzoſen weiker ein Dorn im Auge.
Die franzöſiſche Preſſe forderk Finanzkonkrolle über Oeſterreich.
ſei, und daß Oeſterreich einigen vorübergehenden Beiſtand gefun=
Die Einflußnahme der Franzoſen
den habe, ohne Zweifel aber nicht in Deutſchland, das gegenwärtig
nur für 10 Millionen Schilling ſich an einer Rettungsaktion be=
teiligen
könne.
uf die finanzielle und politiſche Enkwicklung
Paris plank außerdem Finanzüberwachungsausſchuß
Deſterreichs.

ennte.

Wien, 17. Juni.
der Rücktritt der Regierung Ender iſt der ſeit Wochen er=
wueie
Schluß einer Entwicklung, deren einzelne Abſchnitte durch
dwAutsſcheiden der verſchiedenen Miniſter gekennzeichnet ſind.
AſErſte war der Sozialminiſter, der zurücktrat, weil die von ihm
woſchlagene Reform der Sozialverſicherung bei der Mehrheit
ſoe Kritik fand. Der Zweite, der Juſtizminiſter Schürff, verließ
blets in ſeiner Eigenſchaft als Vertreter ſeiner Partei das Ka=
int
. Aber im Zeitpunkt des Rücktritts Schürff ſpielte ſchon in
dimBeſchwerden der Groß=Deutſchen Partei die ganz uner=
wigtete
Berufungdes Vizedirektorsder franzö=
ſten
Notenbank, Riſt, zum Berater der öſter=
r
hiſchen Nationalbank eine Rolle. Das war
die erſte Vorſtoß der Franzoſen gegen das Ka=
büett
Ender=Schober. Es iſt bekannt, daß Riſt unter
a indiſcher Einwirkung gar nicht erſt zum Antritt des ihm zu=
ohren
Amtes kam, ſondern daß der Holländer Bruyns an dieſe
Ste trat. Wieweit jedoch die Einflußnahme der Fran=
eir
auf die Entwicklung der Dinge ging, iſt aus
d srformationen Pariſer Herkunft beſſer zu entnehmen als aus
dawas in Wien zugegeben wurde. Aber auch in Wien iſt in
dindeffentlichkeit in den letzten Tagen die Tatſache des franzö=
ſiü
ſchr Vorſtoßes wenigſtens in der Richtung ſtark hervorgetreten,
dicoffen von dem franzöſiſchen Verlangen geſprochen
mure den jetzigen Außenminiſter von ſeiner
Sülle zu beſeitigen. Es iſt klar, daß man damit nicht
riclin die Perſon Schobers meinte, ſondern den
Kus, dem durch Zollunion und Anſchlußwillen
dieRichtlinien gegeben ſind. Wenn alſo damals die
Wyer Neueſten Nachrichten einen Artikel über die Lage mit
dumTitel: Im Schatten des Generalkommiſſars überſchrieben,
ſoſ m ſie nicht weit weg von der Wahrheit.
Aufgabe der Zollunion:
Frankreichs Bedingung für Kredithilfe.
EP. Paris, 17. Juni.
=ber die Beratungen des geſtrigen Miniſterrats hinſichtlich
dir K edithilfe für Oeſterreich ſchreibt der Matin‟: Die franzö=
iſchRRegierung
, die der Anſicht iſt, daß die B. J. Z. und das
nzkomitee des Völkerbundes Organismen ſind,
biAimmt dazu, um ſich mit der finanziellen
Lhe Oeſterreichs zu beſchäftigen, hat ſich bereit er=
klZ
, ider öſterreichiſchen Regierung ſoweit als möglich und in
dahMaße der Aufnahmefähigkeit des franzöſiſchen Marktes zu
ni zu kommen. Die B. J. Z. und das Finanz=Komitee des
Wäeibbundes werden eingeladen werden, prompt zu handeln. Es
orſcheinlich, daß demnächſt ein Sonderausſchuß gebildet wird,
dezheauftragt wird, über die öſterreichiſchen Finanzen zu wachen.
Zu dieſer augenſcheinlich offiziöſen Mitteilung gibt das Blatt
amtfolgende Erklärungen: Die Mitglieder der Regierung hätten
esk ir opportun gehalten, Oeſterreich zu verhindern, dem Banke=
runtſentgegenzutreiben
. Damit aber die franzöſiſchen
Bmken ſich zum Handeln entſchlöſſen, hätten ihnen gewiſſe
Grntien gegeben werden müſſen. Sie verlangten
woallem, daß die Gefahr einer Zollunion mit
Detſchland wirklich beſeitigt werde. Es könne
dmerig erſcheinen, daß Oeſterreich es annehme, in dieſer Hin=
ſicheine
neue kategoriſche Erklärung abzugeben, und zwar in
an Augenblick, wo der Fall der Zollunion beim Haager
Schdsgericht liege. Aber man müſſe in dieſen Bedingungen eine
Fwerung erblicken, die von ſeiten einer Regierung zwar inoppor=
werſcheinen
könne, von der Seite der Unterzeichner aber infolge
daLehren der Vergangenheit berechtigt ſei. Das Blatt gibt fer=
nader
Anſicht Ausdruck, daß der Sonderausſchuß des Völkerbun=
dEgebildet
werde. Der Völkerbund würde dann mit Oeſterreich
veandeln, und die finanzielle Hilfe des franzöſiſchen Marktes
hm ſicher. Man kenne noch nicht die Antwort Oeſterreichs.
AFcheine, daß ſeine Lage ſeit 48 Stunden weniger kataſtrophal

1us Zerfallen als ein Ende deutet und nicht in ihm die Vor=
einer
künftigen neuen Deckung von Sinn und Wirklich=
ſieht
. Die Bewußtſeinsordnungen, mit denen die Völker
inder Welt ſtehen und die ſich in ihrer Kunſt darſtellen, zer=
an
nach denſelben Zwängen, nach denen Staatsordnungen,
Bale Ordnungen, Wirtſchaftsordnungen zerfallen: es drängt
bes herzu, zu deſſen Aufnahme die alte Ordnung nicht ein=
htet
iſt, deshalb muß ſie zerfallen, um ſich erweitert
er aufzubauen. Selbſt im Leben des einzelnen Menſchen
men mehrere ſolcher Umbauzeiten vor; die neuere Pſycho=
De ſpricht von mehreren Pubertäten, die ſich im Einzel=
ſchen
ereignen und die immer zum Inhalt haben den
Lau einer beſtehenden Bewußtſeinsform zwecks Einarbei=
neu
aufgetretener Lebensdinge in den geiſtigen und leib=
An Haushalt.
Dies ſind die Gründe, die in der Kunſt vom Abbild zum
nnbild geführt haben. Beides kann ſich, ja darf ſich im
enblick nicht decken, gerade weil ſie ſich in Zukunft auf
echte Weiſe wieder neu werden decken müſſen. Ein Ende
das Sinnbild nicht, es iſt Behelf einer geſpannten, vor=
itenden
Uebergangszeit. Von einer relativen Ruhe in
Drer geiſtigen Welt wiro erſt dann geſprochen werden kön=
* venn das Bild welches Abbild und Sinnbild in ſich
Einigt, wieder möglich iſt; ein Realismus, der nicht (wie
Naturalismus oder die Neue Sachlichkeit) vom Geiſte zu=
ſten
eines ſchmalen Wirklichkeitsausſchnittes abſtrahiert, ſon=
*in ſeinem Abbild der Welt alle geiſtigen Bezüge ſo ent=
wie
die Schöpfung an jedem Punkte Wirklichkeit und
Iu aneinander bindet. Davon trennt uns noch Vieles; und
as Aeußerſte der Kunſt, ein auf Glauben begründeter Rea=
hus
(weil die Welt uns nur durch den Glauben vollendet
ſllich wird) noch einmal möglich ſein wird, ſcheint vollends
ſte fraglich.
Pian ſehe ſich die Frankfurter Ausſtellung (bis 3. Juli)
Sie ſtellt Fragen und gibt Antworten, die ſchlechthin jeden
ig lebenden Menſchen angehen. Sie ſchreibt Geiſtesgeſchichte
Verken, die ohne Ausnahme Meiſterwerke ſind und daher
Inal über die Leiden und Begeiſterungen dieſer Zeit das
e, das äußerſte und deutlichſte Wort ſprechen.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Zena: Der Rektor der Univerſität und o. Profeſſor für
32 nheilkunde Dr. med. Walter Löhlein, hat einen Ruf als
Molger des Geheimrats Axenfeld auf den Lehrſtuhl für Augen=
ſunde
an die Univerſität Freiburg i. Br. erhalten,

für Oefterreich.
Die Lage in Oeſterreich und die Kabinettskriſe werden in
Frankreich mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt. Der Rücktritt der
Regierung Ender gibt zu zahlreichen Kommentaren Anlaß, in
denen vor allem die finanzielle Seite des öſterreichiſchen Pro=
blems
beſprochen wird.
Im Echo de Paris fragt Pertinax, ob man nicht bei einer
Aenderung des Miniſteriums hoffen könne, daß Oeſterreich ſich
von dem deutſch=öſterreichiſchen Zollunionspakt loslöſe. Da liege
für Frankreich der Hauptpunkt. Die franzöſiſche Diplomatie, ſo
ſei zu hoffen, werde ihr beſtes tun, um die Gelegenheit auszu=
nützen
. Was die finanzielle Lage Oeſterreichs anbelangt, ſo iſt
nach Anſicht des Blattes die Ankunft eines ausländi=
ſchen
Kontrolleurs nur noch eine Frage der Zeit.
Es frage ſich, ob er durch den Völkerbund oder
durch Deutſchland ernannt werde.
Das Oeuvre ſchreibt, wenn einesteils die ausländiſchen
Gläubiger keine Garantie erhielten, werde Oeſterreich keine Aus=
lanoskredite
erhalten. In Oeſterreich ereigne ſich jetzt genau das
gleiche wie in Deutſchland. Zwei Länder verlangten in ihrer
Not die Hilfe von Dritten. Aber ſie hätten ſo ſehr das Ver=
trauen
der Geldgeber untergraben, daß man von ihnen weiteſt=
gehende
Garantien verlange und ihnen zweifellos hohe Zins=
ſätze
vorſchlage.
Die öſterreichiſche Kabinettskriſe wird vom Temps auf die
von Außenminiſter Schober mit der Unterzeichnung des deutſch=
öſterreichiſchen
Zollplans begonnenen Fehler und die dadurch
hervorgerufene Erſchütterung der politiſchen Lage in Europa
zurückgeführt. Die neue öſterreichiſche Regierung werde die große
Aufgabe haben, eine ſtrenge Spar= und Sanierungspolitik durch=
zuführen
. Oeſterreich müſſe das Vertrauen in die
Aufrichtigkeit ſeiner unabhängigen Politik
wieder herſtellen, das durch den Zollvereins=
planmit
Deutſchland gefährlicherſchüttert wor=
den
ſei. Niemand ſei geneigt, überflüſſige
Opfer zu bringen und an eine Stützungsaktion
ohne ernſthafte Garantien, ohne Kontrollmög=
lichkeiten
und ohne die Gewißheit heranzugehen, daß jedem
politiſchen Abenteuer endgültig die Tür verſchloſſen werde. Auf=
gabe
der neuen öſterreichiſchen Regierung werde es, ſein, zu be=
weiſen
, daß Oeſterreich Vertrauen verdiene.
Das Journal des Débats erklärt, es wäre eine verbreche=
riſche
Dummheit, ein Oeſterreich zu unterſtützen, das dann den
Anſchluß verwirklichen würde. Frankreich dürfe nur noch Läu=
dern
helfen, die ihm den Beweis lieferten, daß ſie auf ihre
böſen Abſichten verzichtet hätten.
In der Liberté entwickelt Bainville die Anſicht, daß man,
um Oeſterreich wieder flott zu machen, keine andere Möglichkeit
haben werde, als zu dem Syſtem von 1922 zurückzukehren, zu
dem Syſtem der Kredite unter der Kontrolle
eines ausländiſchen Finanzdiktators. Wenn
Frankreich Oeſterreich Geld leihen wolle, müſſe
es ſicher ſein, daß Oeſterreich nicht, ſobald das
Geld aufgezehrt iſt, wieder den Weg nach Berlin
einſchlage.
Alle Blätter anerkennen den Ernſt der Lage und betonen,
daß der Rücktritt des Kabinetts Ender einige Stunden nach der
Unterzeichnung der Einigung mit den ausländiſchen Gläubigern
der Creditanſtalt erfolgt ſei. Eine vielfach geäußerte Anſicht gibt
das Journal wieder: Oeſterreich kann alſo vor den drakoni=
ſchen
Maßnahmen nicht mehr zurückweichen. Wem geholfen wer=
den
ſoll, der muß zuerſt beginnen, ſich ſelbſt zu helfen.
Die Skühungsakkion
für die Oeſterreichiſche Kredikanftalk.
Wien, 17. Juni.
Die 120 ausländiſchen Gläubiger der Kreditanſtalt machen
ihre Bereitwilligkeit zur Auflegung der Kredite davon abhängig,
* Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. Mittwoch, den 17. Juni 1931.

Cavalleria ruſticana.
Von Mascagni.

Der Baiazzo.
Von Leoncavallo.

Die beiden, wie es ſcheint auf ewig zuſammengekoppelten
Opern erlebten heute gute Aufführungen mit zum Teil neuen
Beſetzungen.
Anita Mitrovic iſt eine ausgezeichnete Santuzza, voll
Temperament und Raſſe. Ihr, heute infolge Erkältung nicht voll
ausſchöpfbares Material entwickelt= ſich immer breiter und fül=
liger
. Johannes Schocke ſtand ihr zur Seite als ein mit
Rückſicht auf ſeine derzeitige ſtimmliche Dispoſition ſehr anſtändig
geſungener, friſcher Turiddu. Albert Lohmann als Alfio
war gut am Platze. Mutter Lucia Martha Liebel, Lola
Maria Kienzl und die Chöre in bewährter Sicherheit.
Im zweiten Stück riß Hans Grahl, wie vorauszuſehen
war, als Canio mit ſeinem unwiderſtehlichen Lache Bajazzo,
das auch eine infolge Kurzſchluß entſtandene Lichtpauſe nicht
ſtören konnte, das Haus zu brauſender Begeiſterung hin. Die
Rolle liegt ihm zweifellos vorzüglich. Wir hätten den ausgezeich=
neten
Künſtler freilich lieber in einer der großen Heldenpartien
geſehen, die ja in dieſer Spielzeit infolge unglücklicher Umſtände
faſt gar nicht zu Gehör gekommen ſind. Die Nedda iſt eine der
beſten Rollen Regina Harres, die ſie ſtimmlich überlegen
beherrſcht. Auch hier bewährte ſich Albert Lohmann ſtimm=
lich
und darſtelleriſch hervorragend als Tonio. Den Silvio ſang
Karl Strahlendorf, den Beppo Eugen Vogt. Die
Chöre ſtanden feſt. K. M. Zwißler war den beiden, von
v. H.
manchen Tücken gefährdeten Opern ein ſicherer Führer.

Gaſtſpiel des Inkimen Theakers Nürnberg
im Orpheum:
Abſchiedswoche: Börſenfieber.
Mit dem Schwank Börſenfieber (Er träumt von
Laura) von Mar Reimann und Otto Schwartz, der bis Montag,
den 22. Juni, auf dem Spielplan bleiben ſoll und geſtern abend
ſeine Darmſtädter Premiere erlebte ungewöhnlich erfolgreich!
verabſchiedet ſich das Enſemble des Intimen Theaters Nürn=
berg
nach einem Gaſtſpiel, das ihm in Darmſtadt ſehr viel Sym=

daß der Bund für dieſe die Haftung übernimmt. Es handelt ſich
um ungefähr 71 Millionen Dollar. Im Miniſterrat widerſetzte ſich
jedoch der Vertreter des Landvolks im Kabinett, Miniſter Wink=
ler
, der Haftungsübernahme. Das vom Nationalrat beſchloſſene
Ermächtigungsgeſetz gibt ſeine Vollmachten allerdings nicht der
Geſamtregierung, ſondern dem Finanzminiſter. Es heißt nun,
daß der Finanzminiſter in der Nacht zum 16. Juni ſeine Unter=
ſchrift
unter die Haftungserklärung geſetzt hat. Demgegenüber
gab Finanzminiſter Juel im Hauptausſchuß des öſterreichiſchen
Nationalrates die zur Wiederaufrichtung der Kreditanſtalt ge=
troffenen
Maßnahmen bekannt. Danach hat der Bund die Haftung
als Bürge und Zahler für die der Kreditanſtalt bis einſchließlich
13. Juni gewährten Darlehen in folgenden Fällen übernommen:
1. für 50 Mill. Schilling, die die öſterreichiſche Staatskaſſe als
Neueinlage der Kreditanſtalt zur Verfügung zu ſtellen ſich ver=
pflichtet
habe; 2. für alle Forderungen, die der Oeſterreichiſchen
Nationalbank aus allen Krediten erwachſen, die ſie nach dem
30. Mai bis zu einem Höchſtbetrag von 120 Mill. Schilling der
Kreditanſtalt gewährt hat. Von dieſer Haftung iſt jedoch bisher
nur ein Teilbetrag von etwas über 63 Millionen durch die von
der Nationalbank gewährten Eskompt=Kredite in Anſpruch ge=
nommen
worden. Außerdem hat die Regierung zugeſagt. für
Kredite, die ausländiſche Gläubiger der Kreditanſtalt gewährt
haben, die Haftung zu übernehmen, wenn die Gläubiger ſich mit
einer Prolongierung dieſer Kredite einverſtanden erklären. Dar=
über
iſt mit dem ausländiſchen Gläubigerkomitee eine Verein=
barung
abgeſchloſſen worden, durch die rund 71 Millionen Dollar
ausländiſche Verpflichtungen der Kreditanſtalt für zwei Jahre
unter den bisherigen Kreditbedingungen gegen Uebernahme der
Haftung durch den Bund unkündbar geſtellt werden. Damit iſt
eine der wichtigſten Vorausſetzungen für die Fortführung der Ge=
ſchäfte
der Kreditanſtalt und ihrer Wiederaufrichtung geſchaffen.
Der Hauptausſchuß gelangte darauf zu der einhelligen Auf=
faſſung
, daß die in Demiſſion befindliche oder mit der einſtweili=
gen
Fortführung der Geſchäfte betraute Regierung keine weiteren
Haftungen ohne vorherige Befragung des Hauptausſchuſſes über=
nehmen
dürfe.
Ein engliſcher Vorſchuß
auf die öſterreichiſche Sanierungsakkion.
Nach einer offiziellen Mitteilung wurden am Dienstag abend
bei der Oeſterreichiſchen Nationalbank aus London 150 Millionen
Schilling als Vorſchuß auf die von der öſterreichiſchen Regierung
im gleichen Betrag zu begebenden Schatzſcheine in ausländiſcher
Währung zur Einzahlung gebracht. England bringe dadurch ſein
volles Vertrauen zur Oeſterreichiſchen Nationalbank und zur öſter=
reichiſchen
Währung ebenſo zum Ausdruck wie die Ueberzeugung
von der baldigen Unterbringung der Schatzſcheine.
Der Präſidenk der Oeſterreichiſchen Nakionalbank
ſtellk Erfolg der ausländiſchen Hilfe feſt.
In der außerordentlichen Generalverſammlung der Oeſter=
reichiſchen
Nationalbank, die im Zuſammenhang mit der Sanie=
rungsaktion
der Creditanſtalt die notwendig gewordene Statuten=
änderung
vornahm, erklärte der Präſident der Nationalbank, Dr.
Reiſch, im Verlauf der Debatte, es ſei ungerechtfertigt, der Natio=
nalbank
eine Schuld an den Vorgängen der letzten Jahre bei den
einzelnen Bankinſtituten zuzuſchreiben, denn keiner Noten=
bank
ſtehe eine Kreditkontrolle von Privatban=
ken
zu. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in
Oeſterreich hätten die Immobiliſierungen und
Zuſammenbrücheder letzten Jahre verurſacht. So=
dann
ſtellte Präſident Reiſch mit Genugtuung feſt, daß ſeit
geſtern dank der nunmehr eingetroffenen aus=
ländiſchen
Hilfe ein durchſchlagender Erfolg er=
zielt
worden ſei. Allen maßgebenden Faktoren des Auslandes
gebühre der Dank dafür, daß ſie in richtiger Erkenntnis des Um=
ſtandes
, daß es ſich bei der Credit=Anſtalt nicht um eine ſpezi=
fiſch
öſterreichiſche Kreditfrage handele, ſondern
weit darüber hinaus um eine ganz Mitteleuropa
betreffende Frage, ihre Kredithilfe gewährt hätten, von
der nur zu hoffen ſei, daß ſie weſentlich zur Beruhigung beitragen
werde.
Noch keine neue Regierung in Oeſterreich.
Die Verhandlungen zur Regierungsbildung
wurden heute den ganzen Tag über fortgeſetzt. Der Bundespräſi=
dent
empfing nacheinander Außenminiſter Schober, ſowie die Par=
teiführer
Dr. Renner, Seitz, Dr. Bureſch und Vaugoin, nachmit=
tags
die Vertreter des Landbundes, der Großdeutſchen und des
Heimatblocks. Eine Entſcheidung iſt noch nicht gefal=
len
. Im Vordergrund der Möglichkeiten ſteht
nach wie vor die, daß der bisherige Bundeskanz=
ler
Dr. Ender neuerlich mit der Kabinettsbil=
dung
betraut wird. Da er noch eine Reihe von Bedin=
gungen
, beſonders über die Durchführung der Sparpolitik, ſtellt,
dürften die Verhandlungen vorausſichtlich erſt morgen zum Ab=
ſchluß
kommen.
pathien eingebracht hat, wenn vielleicht der materielle Erfolg nicht
ſo war, wie die Qualität der Aufführungen ihn verdient hätte.
Börſenfieber iſt ein ſehr netter Schwank, der mit viel
Humor und guter Erfindung, ſicherem Blick für Situationskomik
und was heute beſonders bemerkenswert unter Verzicht auf
banale Pikanterien und Zwei= oder Eindeutigkeiten, wie ſie ſonſt
die moderne Schwankfabrikation ſo liebt, ſeine Handlung aufbaut.
Eine Handlung, die, ſo reich an komiſchem Beiwerk und köſtlichen
Szenen und originellen Einfällen ſie iſt, einzig auf ein Mißver=
ſtändnis
fußt. Auf das nämlich, daß es wohl Mädchen geben mag,
die Laura heißen, aber auch Börſenpapiere der Laurahütte, die
im Börſenjargon kurzweg ebenfalls Laura heißen. Im übrigen
iſt es unnötig, mehr vom Gang der luſtigen Handlung zu erzählen,
es würde nur die Pointe ſchwächen, was im Intereſſe der Beſucher
vermieden ſei.
Die Wirkung des Schwankes hängt viel von der Auffüh=
rung
ab. Mit der Konſtatierung, daß der Erfolg der Premieren
abends im beſten Sinne durchſchlagend war, iſt alſo gleich=
zeitig
der Aufführung höchſtes Lob geſpendet. Sie war in der Tat
ganz ausgezeichnet. Hervorragend gut in erſter Linie K. L.
Lindt (dem wohl das Gaſtſpiel zu danken iſt) als Peter Emmer=
ling
, der Apotheker! Er ſteht ganz im Mittelpunkt der Handlung,
und die allerdings ſehr dankbare Rolle lag dem jungen Darm=
ſtädter
Künſtler allerbeſtens. Frei von jeder Uebertreibung gab
K. L. Lindt dem Apotheker wohl mit dem notwendigen Grad von
nervöſem Börſenfieber, das die Rolle erfordert, aber doch mit
ſoviel ſchöner und natürlicher Menſchlichkeit und Männlichkeit, daß
die Liebe ſeiner ſchönen Frau Lotte, von Gretelotte Braxis in
beſtensnuanciertem Spiel ſehr fein und liebenswürdig dargeſtellt,
durchaus begreiflich ſchien. Mit Willi Minauf deſſen Sanitäts=
rat
Lauprecht ein Kabinettſtück feiner humorvoller Charakteriſie=
rungskunſt
war, ein Trio von beſten Niveau. Giſa Alexanders
ſtreitbare Schwiegermutter Amalie, Traute Reimanns (des
Autors Tochter!) friſch=forſchem modernen Backfiſch Paula, Heinz
von Cleves ſympathiſch verkörperter Rechtsanwalt, Freya
Sturmfels Chriſtine, die verliebte oſtpreußiſche Haushälterin
und Kinofreundin, endlich Kläre Randolf und Herbert Wa=
ſhington
als Proviſor=Brautpaar, vervollſtändigen das En=
ſemble
, deſſen ausgezeichnetes Zuſammenſpiel beſonders hervor=
zuheben
iſt.
Das trotz der Hitze auffallend zahlreich erſchienene Publi=
kum
amüſierte ſich beſtens und klatſchte herzlich und dankbar Bei=
fall
. Beſonders K. L. Lindt wurde nach jedem Aktſchluß vielmals
gerufen. Wer ſich ein paar Stunden harmos aber durch köſt=
lichen
Humor unterhalten laſſen will, laſſe ſich Börſenfieber nicht
entgehen.

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 18. Juni 1931

Nummer 167

lch bin als Rechtsanwalt am Land-
gericht
Darmstadt zugelassen. Meine
Schreibstube ist mit der Schreibstube des
Herrn Rechtsanwalts Dr. Schiff vereinigt.
Sie befindet sich Darmstadt, Rheinstraße 22,
imGebäude derDarmſtädter u. Nationalbank.

Weinet nicht an meinem Grabe,
Gönnt mir doch die ewige Ruh,
Denkt was ich gelitten habe
Eh’ ich ſchloß die Augen zu.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, nach langem,
ſchwerem Leiden meine liebe, gnte Frau, unſere
gute Mutter, Großmutter, Schweſter und Tante

Dr. Hifred Leoni

geb. Krikſer
im Alter von 67 Jahren, zu ſich in die Ewigkeit
zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Johannes Palmh und Kinder.
Groß=Zimmern, Darmſtadt, Dieburg. Arbeilgen, Frank=
furt
und Griesheim, den 17. Juni 1931.
(9389
Die Beerdigung findet Freitag um 3 Uhr ſtatt.

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[ ][  ][ ]

Kummer 167

Donnerstag, den 18. Juni 1931

10

Aus der Lanveshanprntaer.
Darmſtadt, den 18. Juni 1931.
WRiſche Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=
Berakung.
Die Not der Zeit äußert ſich unter vielem anderen ſowohl
ch eine weſentliche Erhöhung der Pilzvergiftungs=Ziffern, wie
auch holzzerſtörende Pilze in unſeren Häuſern mehr oder we=
unangenehm
bemerkbar machen, weil meiſt ſeit Jahrzehnten
keine größeren Reparaturen vorgenommen werden konn=
Die ſeit 1919 in Darmſtadt beſtehende öffentliche Pilz=
harungsſtelle
übt ihre gemeinnützige Tätigkeit im Rahmen der
unxenannten Stelle in der Stadtknabenſchule, Ballon=
1, zu Darmſtadt aus. Geleitet wird dieſer Beratungs=
durch
das Mykologiſche Inſtitut der Deutſchen
llſchaft für Pilzkunde. Die Beratungsſtunden fin=
Montag und Donnerstag von 3 bis 6 Uhr ſtatt.
Auskünfte ſind koſtenlos. An den übrigen Tagen
ſer Leiter durch Fernruf 4755 erreichbar. Auswärtige
ſiſ chende wollen ihr Prüfungsmaterial als Warenprobe ein=
Auf dieſe Landesſtelle ſeien beſonders die örtlichen Pilz=
ntungsſtellen
aufmerkſam gemacht, die alljährlich im
Atſag des Reichsgeſundheitsamtes durch das Heſſiſche Innen=
mi

erium in den einzelnen Gemeinden ernannt werden. In
reichen Gegenden ſollen für dieſe örtlichen Berater während
Pilzzeit in den einzelnen Kreiſen aufklärende Vor=
ce
und Pilz=Exkurſionen veranſtaltet werden.

Ernannt wurden: Am 15. Mai: die Wärter Richard Krauſe
lbert Schmidt zu Pflegern an der Univerſitätsklinik für
ſhöche und nervöſe Krankheiten, vom 1. April 1931 an; am
197ai: der Heizer und Reparaturſchloſſer Otto Espach zum
Airneiſter bei der Verwaltung der Univerſitätskliniken mit
Ahung vom 1. April 1931 an; am 28. Mai: der Pfarrer Fried=
Roth aus Neu=Iſenburg zum Studienrat an der Eleonoren=
(Lyzeum und Frauenſchule) in Darmſtadt, mit Wirkung
Mai 1931 an. Am 8. Juni wurde der Anwärter für
taatlichen Forſtdienſt Kommunalforſtwart Servatius
HiS III. zu Hauſen, auf Grund des Artikels 3 des Geſetzes über
Ermächtigung der Staatsregierung zur Neuregelung der
Mkbezüge der Kommunalforſtwarte ſowie zur Neueinteilung
Förſtereien vom 30. Juli 1920, unter Vorbehalt der Regelung
*Dienſtaltersfolge, vom 1. Juni 1931 ab in den Staatsdienſt
Ir ommen und zum Förſter der Förſterei Liebfrauenhaide des
ßotnmts Seligenſtadt ernannt.
Ruheſtandsverſetzungen. Auf Grund des Artikels 14 des
ſiieibeamtengeſetzes vom 31. März 1928 treten in den Ruhe=
der
Polizeimeiſter Hermann Winkler zu Offenbach a.
Der Kriminalſekretär Philipp Holzapfel zu Neu=Iſen=
Iug beide mit Wirkung vom 1. Juli 1931.
Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Rektor und Senat der
koffiſchen Hochſchule Darmſtadt haben auf einſtimmigen Antrag
gLbteilung für Maſchinenbau Herrn Geheimen Regierungsrat
huiig Klein, ordentlicher Profeſſor an der Techniſchen Hoch=
Hannover, in Anerkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte
Tehrer und Forſcher die Würde eines Doktor=
Igenieurs Ehrenhalber verliehen.
Der Ordinarius für Pſychologie, Pädagogik und Philo=
i
an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt Profeſſor Dr. Paul
ſch tenberg hat vom Sächſiſchen Miniſterium für Volksbil=
ug
einen ehrenvollen Ruf an die Techniſche Hochſchule Dresden
ltcen. Gleichzeitig iſt ihm die Leitung des ſehr bedeutſamen
Porogiſchen Inſtituts der Dresdener Hochſchule angeboten wor=
Hoffentlich gelingt es den Bemühungen der Heſſiſchen Re=
nurng
, dieſen hervorragenden Gelehrten der Darmſtädter Hoch=
ſe
zu erhalten.
* Verlobung der Schweſter der Erbgroßherzogin. Am Diens=
den
16. Juni, fand in Salem am Bodenſee die Verlobung der
yngeſſin Theodora von Griechenland und Dänemark, geb. am
Mat 1906, Tochter des Prinzen Andreas von Griechenland und
ſienark und der Prinzeſſin Alice, geb. Prinzeſſin von Batten=
1ß, mit dem Markgrafen Berthold Friedrich von Baden, Herzog
Sähringen, geb. am 24. Februar 1906. Sohn des Markgrafen
Aeinnilian von Baden und der Markgräfin Marie Louiſe, geb.
ſtiggin zu Braunſchweig und Lüneburg ſtatt. Die Prinzeſſin iſt
Echweſter der Frau Erbgroßherzogin Cecilia von Heſſen. Die
en anderen Schweſtern der Braut haben ſich ebenfalls kürzlich
nählt. Die Prinzeſſin Margaritta mit dem Prinzen Gottfried
Hohenlohe=Langenburg und die Prinzeſſin Sophie mit dem
Unzen Chriſtoph von Heſſen.
Von dem Stadtſchulamt Darmſtadt wird uns geſchrieben:
diesjährigen Sommerferien beginnen am Samstag, den
BJuli, und dauern 4 Wochen. Der Samstag iſt der erſte Ferien=
Die Schulen ſchließen ſomit bereits am Freitag, den 17. Juli.
Unterricht beginnt wieder am Montag, den 17. Auguſt. Die
jährigen Herbſtferien dauern vom 27. September bis 11. Okto=
*!
Stadtbücherei. Ab Montag, den 22. Juni, bis 30. Septem=
Elleiben die Leſeſäle der Stadtbücherei von 13 bis 16 Uhr ge=
ſbſen
.
Vereinigung von Freunden der Techniſchen Hochſchule,
Dm ſtadt. Am Samstag, dem 20. Juni, findet in den Räumen
FTechniſchen Hochſchule die diesjährige Hauptverſammlung von
junden der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Herr Profeſſor Dr.
ther=Darmſtadt ſpricht über: Mathematik des Inge=
muis
, Herr Profeſſor Dr. Buſch=Darmſtadt ſpricht über: Das
We
von Sprache und Muſik und die ſich daraus ergebenden
eniſchen Aufgaben.
Walter Bluhm, von ſeiner mehrjährigen Tätigkeit am
diſchen Landestheater beſtens bekannt wurde nach ſeinem gro=
Erfolg in der Nachtvorſtellung von Wieſſallas Hochſpannung
ihm von der geſamten Preſſe beſtätigt wurde, von Intendant
Legal auf zwei Jahre den Staatstheatern Berlin ver=
ſchket
.

Heſſiſches Landestheater.

T onnerstag, 18. Juni
Freitag. 19. Juni
S amstag, 20. Juni
Sonntag, 21. Juni

Großes Haus
T Gr. 1,2, 3.4,5,6,7 u.8
Nefn3
Alt=Heidelberg
Vorſtellung zu halben Preiſen 0.505.
D 26
19.30, Ende gegen 22,30 Uhr
Die drei Musketiere Pr. 110 Mk
B 25
19.3 Ende gegen 22.30 Uhr
Die drei Musketiere Pr. 110 Mk.
E27
19.30, Ende gegen 22.30 Uhr
Die drei Musketiere Pr. 110 Mk.

Kleines Haus

Samstag, 20. Juni

20, Ende gegen 21.30 Uhr Pr. 1.2,3 Mk.
Tanz=Abend Edith Bielefeld

Gaſtſplele des Heſſiſchen Landestheaters in Bad=Nauheim
Sonntag, den 21. Juni 1931; Die Silberſchnur
Heſſiſches Landestheater. Heute, Donnerstag, findet im
Ohen Haus eine Wiederholung der mit außerordentlichem Er=
von

aufgenommenen Vorſtellung Alt=Heidelberg‟
Ver=Förſter zu halben Preiſen ſtatt. Inſzenierung: Renato
Niwo; Bühnenbild: Elli Büttner. Beginn nicht 19.30, ſondern
Freitag, den 19. Juni, geht im Großen Haus die
Uhr.
Vgreichſte Operette der Saiſon Die drei Musketiere
Schanzer und Weliſch, Muſik von Ralph Benatzky, zum erſten
e in Szene. Für die Inſzenierung zeichnen Mordo, Rabenalt
Reinking verantwortlich. Die muſikaliſche Leitung liegt in
Danden von Fritz Bohne. In den Hauptrollen ſind beſchäf=
Sattler, Hinz, Gallinger, Hoffart, Knott, Saggau, Nürn=
Eer Maletzki, Jurgas, Harre, Gothe, Kutſchera, Keßler, Pfaud=
SSchindler. Wiederholungen finden Samstag, Sonntag und
on tag ſtatt.
* Die Sommerdirektion Bruno Harprecht eröffnet ihre dies=
ſel
de Spielzeit am 27. Juni im Kleinen Haus, mit dem Luſt=
von
Ladislaus
Arm wie eine Kirchenmaus
r, das in Berlin über ein halbes Jahr lang auf dem Spiel=
M war. In der Hauptrolle Hildegard Warſitz.

Seite 5

Heim / Staat / Wirtſchaft
Arbeitskagung des Reichsverbandes Zeutſcher Hausfrauenpereine.

Eine Arbeitstagung unter dem Leitgedanken Heim Staat
Wirtſchaft vereinigte in Mannheim die Delegierten von etwa
400 Ortsgruppen des Reichsverbandes Deutſcher Hausfrauenver=
eine
. Im Brennpunkt der Verhandlungen ſtanden kulturelle,
ethiſche und wirtſchaftliche Fragen. Der erſte Tag brachte eine
Auseinanderſetzung über die in der Gegenwart heiß umſtrittene
Frage: Kann Frauenerwerbsarbeit vereinigt werden mit der Ver=
antwortung
für die Familie? Die beiden Rednerinnen, Frau Dr.
Elſe Ulich=Beil, Dresden, und Frau Bertha Hindenberg=Delbrück,
Hannover, behandelten die Frage mit tiefem Ernſt und großem
Verſtehen für die Nöte unſeres Frauen= und Volkslebens. Sie
waren ſich einig, daß die innere Aufgabe der Familie, die Pflege
des lebendigen Menſchen, nur von der Mutter geleiſtet werden
kann. Frau Ulich=Beil war der Ueberzeugung, daß Gemeinſchafts=
erziehung
dieſe Leiſtung der Mutter nie erſetzen kann, daß ſie
jedoch da, wo es notwendig ſei, ergänzend neben die Familien=
erziehung
treten müſſe. Dagegen brauche die Hausarbeit nicht un=
bedingt
von der Mutter geleiſtet zu werden, wenn dieſe aus zwin=
genden
Gründen einem Erwerbsberuf nachgehe. Erkannte Frau,
Dr. Ulich=Beil neben der Erhaltung der Familie auch noch das
Recht und die Pflicht der Frau an, ihre Weſensart in die Geſtal=
tung
der Menſchenordnung verſtrömen zu laſſen, ſo betonte Frau
Hindenberg=Delbrück, daß vor der höchſten ſtaatsbürgerlichen Auf=
gabe
der Frau, der Geburt und Aufzucht der Kinder, alle anderen
Belange und perſönlichen Wünſche zurückzutreten haben. Sie gab
der Ueberzeugung Ausdruck, daß der Beruf der Hausmutter den
Einſatz aller geiſtigen und körperlichen Kräfte der Frau bean=
ſpruche
und deshalb unvereinbar ſei mit außerhäuslicher Berufs=
arbeit
. In einem öffentlichen Abendvortrag führte Profeſſor Dr.
Brinkmann=Heidelberg in geiſtvollen Ausführungen die Probleme
des erſten Tages in ſeinem Vortrag Die Ethik in Wirtſchaft, Fa=
milie
und Staat weiter. Er warnte vor einer einſeitigen Be=
trachtung
des Fragenkomplexes, deſſen Vielfältigkeit und Diffe=

renziertheit in den beiden Referaten und bei der ſehr lebendigen
Ausſprache des erſten Tages zutage getreten waren.
Am zweiten Tag, der unter dem Leitgedanken Heim und
Wirtſchaft ſtand, wurde in den Rhein=Neckar=Hallen eine von den
Landesverbandskommiſſionen des RDH. erarbeitete Ausſtellung
von Grundriſſen zur Teilung von Großwohnungen eröffnet, die
dazu beitragen wird, die öffentliche Ausſprache über die brennende
Frage in Gang zu bringen. In einem ausgezeichneten Referat gab
Frau Emma Kromer=Heidelberg der Ueberzeugung Ausdruck, daß
unſer Lebensſtil ſich ſo grundlegend gewandelt habe, daß auch in
Zukunft keine Nachfrage nach Großwohnungen alten Stils mehr
ſein wird. Deshalb ſei die Teilung der leerſtehenden Großwoh=
nung
zur Entlaſtung des Wohnungsmarktes und zur Erhaltung
dieſes wichtigen Teiles deutſchen Volksvermögens als vordring=
liche
Aufgabe anzuſehen. Sie begrüßt es lebhaft daß das Reich
in ſeinen Richtlinien für den Wohnungsbau endlich zu der Ein=
ſicht
gekommen ſei, daß in erſter Linie Wohnungen gebaut werden
müſſen, deren Mieten getragen werden können vom durchſchnitt=
lichen
Einkommen der Gegenwart. Aufgabe der Hausfrauenver=
eine
ſei es, aufklärend zu wirken, wie die Hausfrau dieſe kleinen
Wohnungen durch zweckmäßige Einteilung am beſten nutzbar
machen kann. Am Nachmittag zeigte Oberbaudirektor Zitzler den
Teilnehmerinnen an Hand von Lichtbildern in eindringlicher
Weiſe die ſtädtebauliche Entwicklung Mannheims. Anſchließend
fand eine Rundfahrt durch Mannheim ſtatt. auf der die Siedlung
für Kinderreiche, die Freiluftſchule, das Kinderhaus, die Mäd=
chenberufsſchule
u. a. m. beſichtigt wurden.
Die von Frau Maria Jecker=Aachen, M. d. R. W. R., geleitete
Tagung, der geſchloſſene Vorſtands= und Delegiertenſitzungen ſo=
wie
ein Empfang durch die Stadt Mannheim im hiſtoriſchen
Ritterſaal des kurpfälziſchen Schloſſes vorangegangen waren, fand
ihren Abſchluß in der Pfalz auf der Limburg und in Bad Dürk=
heim
mit einer eindrucksvollen Kundgebung Deutſche Mütter
Deutſches Land.

Die Elektrifizierung der Haushaltungen, insbeſondere das
elektriſche Kochen, ſchreitet mit unaufhaltſamen Schritten weiter
und weiter. Mit großer Freude begrüßen die Hausfrauen die
immer größere Verbreitung des elektriſchen Kochens, da ſie er=
kannt
haben, daß dieſe Kochweiſe das Höchſte an Sauberkeit,
Hygiene und Bequemlichkeit darſtellt. Um jedoch die Verwendung
der Elektrizität in vollem Umfange möglich zu machen, muß eine
Vorbedingung erfüllt ſein: Das iſt die Schaffung zweckmäßiger,
betriebsſicherer und vor allem ausreichend bemeſſener elektriſcher
Inſtallationen. Der vorausſchauende Bauherr, und vor allen
Dingen die Herren Architekten, müſſen auf dieſe Entwicklung Rück=
ſicht
nehmen und bei Neubauten, die elektriſche Inſtallation ſo
vorſehen, daß dieſelbe genau wie Waſſerleitung und Heizung allen
an ſie zu ſtellenden Anforderungen genügt. Es wurde daher von
ſeiten der Herren Architekten ſehr begrüßt, daß die Heſſiſche Eiſen=
bahn
=A.=G., Darmſtadt, am Mittwoch, den 10. Juni d. J., zu einem
Vortrage einlud, der insbeſondere die zweckmäßige elektriſche In=
ſtallation
in Neubauten behandelte. Es wurde betont, daß man
heute ohne bedeutende Mehrkoſten die entſprechende Inſtallation
ſo vorſehen kann, daß der Anſchluß jeglicher Apparate ohne wei=
teres
möglich iſt. Zum Schluß des Vortrages wurde noch von
ſeiten der Herren Architekten darauf hingewieſen, daß die Ein=
richtung
derartiger Veranſtaltungen ſehr begrüßenswert ſei, zumal
dieſes aktuelle Thema auch für die Allgemeinheit von bedeutendem
Intereſſe iſt. Auf Wunſch wird ein ähnlicher Vortrag im Herbſt
dieſes Jahres nochmals ſtattfinden.

SAALBAU-GARTEN
Heute Donnerstag, abends 8 Uhr
2. gr. Militär-Konzert
Verstärktes Orchester. Leitung Kapellmstr. Schlupp
Jllumination, bengalische Beleuchtung.
Rummel-Spezial-Bier 0.35 mit Bedienung
(9341

Börſenfieber, dargeſtellt durch das Enſemble des In=
timen
Theaters Nürnberg, iſt nur noch fünf Tage
auf dem Spielplan. Mit dieſem Schwank von Reimann und
Schwartz verabſchiedet ſich das Gaſtenſemble. Die oft bewährten
Kräfte, unter Führung von Karl Ludwig Lindt, geben auch
diesmal ihr Beſtes. Börſenfieber iſt eine ſehr heitere Angele=
genheit
, die man ſich nicht entgehen laſſen ſollte. Das Orpheum
iſt gut ventiliert und bietet auch in dieſen heißen Tagen einen
angenehmen Aufenthalt. Es gelten die kleinen Sommerpreiſe von
60 Pfg. an. Vorverkauf: Verkehrsbüro und H. de Waal (Siehe
Anzeige.)
Gasvortrag. Wir machen nochmals auf den heute abend
8 Uhr, im Bürgerhof, Eliſabethenſtraße 2, ſtattfindenden Gasvor=
trag
aufmerkſam.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute in Neuaufführung
den köſtlichen Militärſchwank aus der Vorkriegszeit Drei Tage
Mittelarreſt mit Felix Breſſart, Fritz Schulz, Max Adal=
bert
, Lucie Engliſch, Ida Wüſt, Gretel Theimer u. v. a. in den
Hauptrollen. Regie Carl Boeſe. Dazu das gute Beiprogramm.
Im Union=Theater läuft heute zum letztenmal die Ton=
film
=Operette Das Land des Lächelns. Wer den be=
rühmten
Tenor Richard Tauber, der in dieſem Film die Haupt=
rolle
ſpielt, nochmals hören will, verſäume dieſe letzte Gelegenheit
nicht. Jugendliche haben Zutritt.
Das Helia=Theater zeigt nur noch heute und morgen den
Groß=Tonfilm Weſtfront 1918
(Vier von der Infan=
terie
), mit Fritz Kampers Guſtav Dießl, Hans Joachim Moebis
und Claus Clauſen als Hauptdarſteller. Der Film zeigt das
Schickſal von vier Frontſoldaten in Flandern.
Ra
Hattnias deBeR
spielt bei treiem Eintritt Donnerstag abend 8 Uhr
im Rummelbräu, Rheinstraße 101
(Konzert findet bei jeder Witterung statt.) (9112a
O
Sonderfahrt zur Heidelberger Schloßbeleuchtung. Die
Schloßbeleuchtung in Heidelberg wurde auf Samstag, den 20.,
vorgelegt. Zu dieſer Veranſtaltung läßt das Reiſebüro W. Köhler,
G. m. b. H., Luiſenplatz 1, Tel. 2418, an dem genannten Tage,
um 18 Uhr nachmittags. Sonderwagen zur Schloßbeleuchtung nach
Heidelberg laufen. Eine gute Ueberſicht wird gewährleiſtet.
Alles nähere aus den heutigen Anzeige.
Eine den Zeitverhältniſſen angepaßte See= und Landreiſe
veranſtaltet das Lloyd=Reiſebüro, Frankfurter Straße 1214 und
Rheinſtraße 17, in der Zeit vom 1. bis 8. Juli 1931. Die Reiſe
beginnt in Frankfurt a. M., führt über Bremen, Bremerhaven,
und von dort mit dem Lloyd=Expreß=Dampfer Columbus nach
England und Frankreich, mit anſchließend fünftägigem Aufenthalt
in Paris wobei Autofahrten, Beſichtigungen, Ausflüge uſw. vor=
geſehen
ſind. (Wir bitten, das heutige Inſerat zu beachten.)

Lokale Veranſtalkungen.

Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriif.
Saalbau=Garten. Heute abend 8 Uhr 2. großes
Militärkonzert. Illumination der Gartenanlagen. (Siehe heu=
tige
Anzeige.)
Sportplatz=Reſtaurant: Täglich Künſtler=
Konzert.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugéqulitung beizufügen: Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichke
D. 31. Zu den ledigen Perſonen, die der Ledigenſteuer un=
terliegen
, gehören auch Perſonen, die verheiratet geweſen ſind,
jetzt aber verwitwet oder geſchieden ſind. Ausgenommen
ſind hier: ſolche Perſonen, aus deren aufgelöſter Ehe Kinder
hervorgegangen ſind, auch wenn dieſe Kinder nicht mehr am Leben
ſind oder wenn ſie volljährig ſind. Sie müßten alſo beim Finanz=
amt
Einſpruch erheben.

Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Wegen Beleidigung ſitzt am Mittwoch auf der
Anklagebank des Bezirksſchöffengerichts ein 40jähriger
Dentiſt. Der Mann hat ſchon eine erhebliche Anzahl Gefäng=
nis
= und Zuchthausſtrafen, meiſt wegen Betrugs und dergleichen,
hinter ſich. Als er zuletzt aus dem Zuchthaus Marienſchloß ent=
laſſen
wurde, ging er zu den Eltern eines Mitgefangenen und
begann denen nun die ſchönſten Märchen zu erzählen, wie ſchlecht
es ihrem Sohne ginge, und wie es insbeſondere der Direktor
auf ihn abgeſehen habe. Er wußte das Mitleid der Leute zu
erwecken, ſo daß die ihn, ſelber arme Leute über eine Woche bei
ſich aufnahmen. Zum Schluß bekam er ſogar noch 16 Mark von
ihnen, mit denen er von dannen ging. Die Frau ſchrieb dieſe Er=
zählungen
an ihren Sohn im Gefängnis, ſo daß der Direktor
Kenntnis davon bekam und den Mann anzeigte, der unter an=
derem
behauptet haben ſoll, es habe ihn auch viel Geld gekoſtet,
ſo bald wieder rauszukommen. Der Angeklagte ſtreitet alles ab.
Er habe auch nicht den geringſten Grund, dem Direktor irgend=
etwas
vorzuwerfen, die Frau habe ihn falſch verſtanden. Die
Frau macht aber ganz einwandfreie Ausſagen, ſo daß das Gericht
den Angeklagten wegen verleumderiſcher Beleidi=
zu
drei Monaten verurteilt.
gun
In der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar dieſes Jahres
wurde in Ober=Ramſtadt ein 19jähriger Kaufmann, Angehöriger
der S.A. der Nationalſozialiſtiſchen Partei, hinterrücks überfallen,
jämmerlich verprügelt und ſeiner Uniform uſw. beraubt. Der
Verdacht richtete ſich in der Folge gegen einen Ober=Ramſtädter
Zimmermann, führenden Angehörigen des Reichsbanners. Der
Verprügelte behauptet, der Angeklagte habe ihn anſcheinend auch
ſchon vorher ein Stück verfolgt und habe ihn dann zuſammen mit
einem anderen überfallen. Er erkennt auch den Angeklagten bei
einer Gegenüberſtellung wieder, Weiter gingen plötzlich die Ge=
rüchte
, daß der Angeklagte in einem Raum der Gewerbeſchule,
darin er die Schuldienerſtelle inne hat, die Sachen verbrannt
habe, am Sonntag habe dort ein großes Feuer gebrannt. Und
tatſächlich wurden auch in der Aſche, die aus dem dortigen Ofen
ſtammte, zwei Ringe gefunden, die zu einem Schulterriemen ge=
hören
konnten. Auch einen anonym überſandten Karabinerhaken
erkennt der Verprügelte mit aller Beſtimmtheit als den von ihm
perſönlich verfertigten. Doch ſtellt ſich nachträglich heraus, daß
der Haken von anderer Seite überſandt wurde, um die Ausſagen
dieſes Zeugen zu prüfen. Tatſächlich kommen dem Gericht durch
dieſen Vorfall etliche Zweifel an die Glaubwürdigkeit dieſes
Zeugen. Da auch ſonſt keine einwandfreien Beweiſe für die
Täterſchaft erbracht wurden, ſpricht das Gericht den An=
geklagten
frei.

Wie die Fahrräder verſchwinden. Ein 16jähriger Dekora=
tionslehrling
aus Darmſtadt war am 21. 5. 1931 von ſeinen Eltern
bei der Polizei als vermißt gemeldet worden. Einem Freund
gegenüber, den er in der Mornewegſchule aufgeſucht hatte, um
Abſchied zu nehmen, hatte er bekundet, daß er in die Fremde gehen
würde. Da an demſelben Tage aus dem Hofe der Mornewegſchule
ein Fahrrad geſtohlen worden war, lag die Vermutung nahe, daß
ſich der Dekorationslehrling nach dem Abſchiednehmen von ſeinem
Freund das Fahrrad angeeignet hatte. Dieſe Vermutung hat ſich,
nachdem der Lehrling 10 Tage nach ſeiner Flucht in Groß=Karms,
Mecklenburg=Schwerin, feſtgenommen worden war, beſtätigt. Durch
einen Darmſtädter Kriminalbeamten wurde er in Groß=Karms
abgeholt und hat das anſchließende Ermittlungsverfahren ergeben,
daß der Lehrling vor ſeiner Flucht in Darmſtadt in einem Fiſch=
geſchäft
einen Einbruch verübt und noch 14 weitere Fahrraddieb=
ſtähle
begangen hatte. An den geſtohlenen Fahrrädern hat er zum
Teil die Beleuchtungsanlagen abmontiert und die Räder nach
einigen Tagen wahllos in Höfen von Gaſtwirtſchaften, öffentlichen
Gebäuden uſw. abgeſtellt. Er hat ſich ſogar nicht geſcheut, in dem
Hof des Polizeiamts ein geſtohlenes Rad abzuſtellen und gleich
ein anderes mitzunehmen. Durch ſeine Taten muß der Jugendliche
ſeine Lehrſtelle und die gute Behandlung in ſeinem Elternhaus
mit behördlichen Zwangsmaßnahmen vertauſchen. In dieſem Zu=
ſammenhang
muß immer wieder darauf hingewieſen werden.
daß den Fahrraddieben ihr Handwerk nur dadurch ſo leicht gemacht
wird, weil die Fahrradbeſitzer ihre Fahrräder, trotz der häufig
vorkommenden Diebſtähle, unangeſchloſſen abſtellen.
Motorraddiebſtahl aufgeklärt. Im Oktober 1930 wurde
unter erſchwerten Umſtänden, während der Nachtzeit, ein Motor=
rad
. Marke U. T. aus einer Reparaturwerkſtätte geſtohlen. Das
Motorrad konnte jetzt ermittelt und der Täter feſtgenommen wer=
den
. Es handelt ſich um einen bereits vorbeſtraften, 24jährigen
jungen Mann aus Darmſtadt.
Kartoffeldiebe feſtgenommen. Auf friſcher Tat ertappt und
feſtgenommen wurden am Samstag, den 13 Juni 1931, zwei
Kartoffeldiebe aus Darmſtadt, wie ſie einem Landwirt von aus=
wärts
mehrere Sack Kartoffeln von ſeinem Wagen ſtahlen, den er
kurze Zeit unbeaufſichtigt hatte ſtehen laſſen. Die Diebe brachten
die Kartoffeln zunächſt ſchleunigſt in einen nahe gelegenen Hof in
der Hügelſtraße, um ſie daran anſchließend mit einem Handwagen
abzufahren. Hierbei konnten ſie feſtgenommen werden. Den Feſt=
genommenen
konnten noch 3 weitere Kartoffeldiebſtähle aus der
jüngſten Zeit nachgewieſen werden, die ſie von Bauernwagen, die
auf dem Schlachthausplatz und im Schloßgraben aufgeſtellt waren.
entwendet und verkauft hatten.
Verkehrsunfall. Am 16. 6. 1931. in der Mittagszeit, er=
eignete
ſich Ecke Moosherg= und Frankenſteinſtraße ein Zuſammen=
ſtoß
zwiſchen einem Motorradfahrer und einem Radfahrer. Der
Radfahrer, wie auch der Motorradfahrer wurden dabei verletzt,
Tragiſches Ableben. Am 16. Juni 1931, gegen Abend,
wurde ein praktiſcher Arzt in ſeiner Wohnung in der Dieburger=
ſtraße
im Bette liegend bewußtlos aufgefunden. Auf Veranlaſſung
der Kriminalpolizei wurde der Bewußtloſe ſofort in das Stadt=
krankenhaus
eingeliefert, woſelbſt er am gleichen Abend ge=
ſtorben
iſt.

Tageskalender für Donnerstag, den 18. Juni 1931.
Landestheater Großes Haus, Anfang 20 Uhr:
Heſſ.
Or
Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
Alt=Heidelberg
Konzerte: Zur
pheum, 20.30 Uhr: Börſenfieber.
Oper, Herrngarten=Café, Tropfſtein. Kinovorſtellun=
Bürger
gen; Union= Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
hof. Eliſabethenſtraße 2, 20 Uhr: Gas im Haushalt, Vor=
trag
von Frl. Klingler.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag, den 18. Juni 1931

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen, 17. Juni. Gemeinderatsſitzung. An
Donnerstag, dem 18. d. M., abends 7.30 Uhr, findet eine öffentliche Ge=
meinderatsſitzung
ſtatt. Rotkreuztag. Der Rotkreuztag, der in
unſerem Orte verſchoben wurde, findet nun am kommenden Sonntag,
dem 21. d. M., ſtatt. Es ergeht an alle die Bitte, ihr Scherflein, und
ſei es noch ſo klein, beizutragen zumLiebeswerk des Roten Kreuzes und
ſeine ſtetige Hilfsbereitſchaft. Der Auto= und Motorradklub
unternimmt am kommenden Sonntag (21. Juni) eine Fahrt nach
Schwetzingen. Der Bergſtraße entlang geht es bis nach Heidelberg, da=
ſelbſt
Raſt und Beſichtigung. Sodann Weiterfahrt zum Ziele Schwetzin=
gen
. Fahrraddiebſtähle. Nachdem erſt in voriger Woche
nachts aus einer Waſchküche in der Darmſtädter Straße ein Herren=
fahrrad
entwendet worden war, wurde in einer der letzten Nächte aus
einem Hofe in der Großen Felchesgaſſe ein Damenrad geſtohlen. Die
Täter ſind bis jetzt noch unbekannt. Abendmuſik. Am kommen=
den
Sonntag, dem 21. d. M., veranſtaltet der Heſſiſche Singkreis (früher
kleiner Chor der Muſikantengilde) in unſerer evangeliſchen Kirche eine
geiſtliche Abendmuſik nach dem gleichen Programm wie vor kurzem in
Darmſtadt. Der Chor ſteht unter der Leitung von Günther Simony
und hat in Daruſtadt mit ſeinen vorzüglichen Darbietungen wärmſtes
Intereſſe erweckt. Auch wird der junge Orgelmeiſter Borngäſſer die
Vortragsfolge durch Orgelſtücke bereichern. Der Eintritt iſt frei. Der
Chor hat ſchon des öfteren mit geiſtlichen und weltlichen Abendmuſiken
erfreut, und auch dieſe Veranſtaltung wird wieder großen Anklang fin=
den
. Hohes Alter. Am Donnerstag (18. Juni) kann Frau Kathr.
Traſer, Woogſtraße 19, in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren
80. Geburtstag begehen. Evang. Jünglingsverein. Der
Verein beteiligt ſich am kommenden Samstag und Sonntag an der
Sonnenwendfeier in Dietzenbach. Die Abfahrt erfolgt am Samstag
abend um 5.30 Uhr mit dem Fahrrad am Gemeindehaus. Diejenigen,
die die Bahn benützen, fahren Samstag abend um 6.55 Uhr oder Sonn=
tag
morgen um 7.54 Uhr ab Kranichſtein über DieburgOber=Roden.
Sonntag vormittag 9.30 Uhr Teilnahme am Gottesdienſt. Wieſen=
öffnung
. Der Wieſenvorſtand hat das Mähen des Heugraſes wie
folgt feſtgeſetzt: Donnerstag, dem 18. Juni: Aumühle bis Leibchesmühle:
Freitag, dem 19. Juni: Leibchesmühle bis Geraubrücke: Samstag, dem
20. Juni: Geraubrücke bis Park. Das Mähen mit der Maſchine iſt vor
10 Uhr morgens nicht erlaubt. Auch iſt das Aufſtellen don Fuhrwerken
auf fremden Grundſtücken verboten.
Dd. Arheilgen, 17. Juni. Grober Unfug. Nachdem ſchon in
der Nacht von Sonntag auf Montag, morgens gegen 4 Uhr, einige
junge Burſchen verſucht hatten, die an dem Haufe des Landwirts Wilh.
Brücher hängende, ſchwarz=weiß=rote Fahne in Brand zu ſetzen, verübten
ſcheinbar dieſelben Täter in der nächſten Nacht einen neuen Anſchlag
auf die verhaßte Fahne, der diesmal von Erfolg gekrönt war. Es ge=
lang
ihnen, unbemerkt die Fahne herabzuholen und das Fahnentuch ab=
zumachen
, mit dem ſie dann, nachdem ſie noch den Fahnenſchaft in drei
Stücke zerbrochen hatten, das Weite ſuchten. Weiteren Kommentar zu
dieſem Bubenſtreich zu geben, iſt überflüſſig. Er iſt ein bezeichnendes
Beiſpiel für die derzeitige politiſche Verrohung.
F. Eberſtadt, 17. Juni. Vergebung der Faſelviehhal=
tung
. Die Gemeinde beabſichtigt, die Faſelviehhaltung (Bullen=, Eber=
und Ziegenbockhaltung), die ſich zurzeit noch in der Regie der Gemeinde
befindet, in Privathand zu vergeben. Die näheren Bedin=
gungen
können auf der Bürgermeiſterei während der Dienſtſtunden ein=
geſehen
werden. Intereſſenten, die gute Viehhalter ſein müſſen und
geräumige, geſunde Staklungen ſowie einen geſchloſſenen, möglichſt eben
beſchaffenen, zum Springen geeigneten Hofraum zur Verfügung haben
haben ſich längſtens bis Donnerstag, den 25. Juni 1931, ſchriftlich unter
Angabe der für die Haltung des Viehs beanſpruchten jährlichen Ver=
Offenlage einer
gütung bei der Bürgermeiſterei zu melden.
Ortsſatzung. Die Ortsſatzung über die Abgabe von elektriſchem
Strom in der Gemeinde Eberſtadt hat eine Aenderung erfahren. Der
geänderte Entwurf liegt ab 18. Juni 1931 eine Woche lang auf dem
Gemeinde=Bauamt zur allgemeinen Einſicht offen. Touriſten=
verein
Naturfreunde‟ Am Samstag, den 20. Juni, abends
8 Uhr, veranſtaltet der Verein auf dem Eſchollskopf (im Volksmund
Eſelskopp) eine Sonnenwendfeier, an der die geſamte Gaujugend
teilnehmen wird. Müller Ludwig Engel 4. . Am 15. Juni
verſtarb hier im Alter von 73 Jahren der bekannte frühere Mühle
beſitzer Ludwig Engel 4. Der Verſtorbene wurde heute auf dem bieſi=
gen
Friedhof beigeſetzt.
Aa. Eberſtadt, 17. Juni. Gau=Jugend= Sonnenwend=
feier
. Am Samstagabend findet auf dem Eſchollkopf eine Gau=
Jugend=Sonnenwendfeier der Naturfreunde ſtatt.
Cp. Hahn b. Pfungſtadt, 17. Juni. Immer noch Ausdeh=
nung
der Maul= und Klauenſeuche. Die Maul= und
Klauenſeuche iſt unter den Viehbeſtänden von weiteren zehn Landwirten
ausgebrochen.
G. Ober=Ramſtadt, 17. Juni. Der Nachſchau= (Reviſions=) Termin
für die am 15. d. M. ſtattgefundene öffentliche Impfung iſt auf Mon=
tag
, den 22. Juni feſtgeſetzt, und zwar für die Wieder=Impflinge auf
vormittags 8.30 Uhr, für die Erſtimpflinge auf vormittags 9 Uhr, im
gleichen Saal, in dem die Impfung ſtattgefunden hat.
f. Roßdorf, 17. Juni. Gemeinderatsbericht. Die neuer=
lich
erfolgte Feſtſetzung der Gebühr für einen Erbbegräbnisplatz in Höhe
von 30. RM. hält das Kreisamt für äußerſt gering und empfiehlt
nochmalige Stellungnahme. Von der ſozialdemokratiſchen Fraktion wird
der Antrag geſtellt, die Gebühr auf 50. RM. feſtzuſetzen; der Antrag
verfiel bei Stimmengleichheit der Ablehnung. Die Amtszeit des Bei
geordneten läuft im Auguſt ds. J3. ab, ſo daß Neuwahl ſtattzufinden
hat. Der Gemeinderat ſetzt den Wahltag auf Sonntag, den 16. Auguſt,
feſt Philipp Eduard Haas macht Schadenerſatz in Höhe von 140.
RM. für Beſchädigung an 14 Obſtbäumen geltend. Die Beſchädigungen
ſollen durch die Schafherde des Heinrich Röſchner in Groß=Zimmern,
an den die Winterſchafweide verpachtet war, erfolgt ſein. Der Bürger=
meiſter
erklärt, daß nach Feſtſtellung des Feldſchützen zweifellos Wild=
fraß
in Betracht käme, für den die Gemeinde nicht haftbar ſei; übrigens
habe ſich die Gemeinde auch bei der Verpachtung der Schafweide für der=
artige
Fälle gegenüber dem Pächter geſichert, der Pächter lehne eine
Schadenerſatzleiſtung als unbegründet ab. Die Abſtimmung ergab Ab=
lehnung
des Antrags. Der vom Heſſ. Forſtamt Darmſtadt aufgeſtellte
irtſchaftsplan über den Wald der Gemeinde, für das Wirtſchaftsjahr
1932 findet ohne Abänderung Genehmigung. Vorgeſehen für Fällung
ſind 3700 Feſtmeter Holz; der zu erwartende Durchſchnittserlös wird auf
12. RM. je Feſtmeter geſchätzt, ſo daß eine Geſamteinnahme in Höhe
von 44 400 RM. in Ausſicht ſteht. Die durchſchnittlichen Werbekoſten
werden auf 4. RM. je Feſtmeter veranſchlagt, ergibt für 3700 Feſt
meter an Geſamtwerbekoſten 14800 RM. Hierzu treten die Betriebs=
ausgaben
, nämlich für Holzanbau 7660 RM. und für ſonſtige Wald=
arbeiten
5680 RM. Ueber die Kanaliſierung der Schwanenſtraße und
teilweiſen Müllerſtraße ſowie die Herſtellung von Hausanſchlüſſen in der
Ernſt=Ludwig=Straße legt die Verwaltung einen Koſtenüberſchlag über
8400 RM. vor. Dieſe Arbeiten werden zur Ausführung genehmigt. Die
Bauleitung wird durch einſtimmigen Gemeinderatsbeſchluß an Dipl.=Ing.
Kittelberger, Darmſtadt, übertragen Die am verfloſſenen Sonntag
im Gaſthaus Zur Sonne einberufene Verſammlung der Grundeigen
tümer hatten zur Durchführung der Feldbereinigung Stellung genom=
men
und beſchloſſen, daß eine Kommiſſion beim Miniſterium darauf
wirken ſoll, das Feldbereinigungsverfahren mit Rückſicht auf die augen=
blicklich
beſtehende Geldknappheit mindeſtens auf 5 Jahre zurückzuſtellen.
Unter Berufung darauf, daß auch Art. 14 und 25 des Feldbereinigungs=
geſetzes
nicht beachtet worden ſeien, bittet dieſe Verſammlung den Ge=
meinderat
, zu der gebildeten Kommiſſion auch zwei Gemeindevertret
beſtimmen zu wollen. Nachdem Gemeinderat Löffler die Wünſche der
Verſammlung nochmals vorgetragen hatte, erklärte der Bürgermeiſter,
daß er den Antrag für unerklärlich fände, weiſt er auf die Entſcheidung
der erweiterten Lnadeskommiſſion vom September 1928 hin und betont
ferner, daß Art. 14 des Feldbereinigungsgeſetzes überhaupt nicht zur An=
wendung
für die Feldbereinigung in Roßdorf komme, da das Verfahren
auf Grund freiwilliger Anträge angcordnet worden ſei, ferner könne die
nach Art. 25 einzuberufende Verſammlung der Grundeigentümer erſt
ſtattfinden, wenn die Vorarbeiten hierzu beendet, insbeſondere de
Meliorationsplan fertiggeſtellt ſei. Eine Zurückſtellung der Feldberei=
nigung
ſei unmöglich, da die mangelnde Einſicht von Landwirten über
die ſegensreiche Wirkung der Feldbereinigung nicht von Einfluß ſein
könne für die Entſcheidung von Landwirten, die in verſtändnisvoller
Würdigung über die Erfolge der Feldbereini ung überzeugt ſeien. Bei
der Abſtimmung verfiel der Antrag auf Beſtimmung zweier Vertreter
aus dem Ortsvorſtand der Ablehnung.
Dieburg, 16. Juni. Die hieſige Ortsgruppe des Odenwald=
klubs
hatte für ihre ſechſte Wanderung einen herrlichen Sommertag
gefunden, der die Schönheit der Heimatwelt wieder einmal ſo recht zum
Bewußtſein kommen ließ. Die Wanderung begann in Höchſt, von wo
ein kräftiger Anſtieg nach Rimhorn führte. Dann ging es im Wieſen=
tal
weiter auf einem Plattenweg über die blühende Wieſe hindurch
zum Wald empor; reizvoll im grünen Dunkel wirkten die einfallenden
Sonuenſtrahlen; zur Seite, in der Schlucht, eilt murmelnd das Wäſſer=
chen
dahin. Der Doppelort Lützelbach=Wiebelsbach wird erreicht und
kurze Raſt gehalten. Nun führte die Landſtraße, wo ein friſcher Oſt=
wind
kühlte, zur Waſſerſcheide zwiſchen Mümling= und Maintal hinauf.
und fenſeits des Mains erſcheinen die blauen Höhen des benachbarten
Speſſarts. Auf roſenumranktem Pfad geht es ſchließlich hinab nach
Seckmauern, dem letzten heſſiſchen Ort vor der bayeriſchen Grenze. Ven
hier wendete ſich der Wanderweg zum Rückweg. Von der Kirche ab

führte ein ſteiler Pfad wieder zur Höhe hinauf und zum Wald, deſſen
Schatten nach dem heißen Anſtieg willkommene Kühlung ſpendet. Durch
ſchöne Wälder, längs der bayerifch=heſſiſchen Grenze, geht es weiter zum
Pfitzgrund und nach Raibach=Breitenbach. Nun beherrſcht der hoch=
ragende
Breuberg das Landſchaftsbild, bis er hinter uns bleibt, als
wir den Wald des Borberges erreichen. An deſſen Ende erquickte eine
Quelle den durſtigen Wanderer; nun noch ein kurzer Weg nach Duſen=
bach
, und bald iſt durch die Wieſen des Mümlingtals der Ausgangs=
punkt
Höchſt wieder erreicht, von wo die Heimfahrt erfolgte. Und
jetzt friſch=auf zur Hauptverſammlung in Miltenberg!
T. Groß=Zimmern, 17. Juni. Die auf Freitag, den 12. Juni, ein=
berufene
Gemeinderatsſitzung war nicht beſchlußfähig und
wurde daher auf den geſtrigen Montag verſchoben. Den weſentlichen
Teil dieſer Sitzung bildete die Vorlage des Voranſchlages für 1931. Der=
ſelbe
war bereits durch die Hauptkommiſſion in allen Einzelheiten durch=
beraten
und auch die daran für notwendig befundenen Abänderungen
getroffen bzw. beantragt worden. Herr Bürgermeiſter Reitzel ſchlug
vor, den Geſamtetat nebſt Aenderungsvorſchlägen der Hauptkommiſſion
anzunehmen. Gemeinderat Reinhard (K.P.D.) beſtand auf Beratung
der Abänderungsvorſchläge, was eine vollſtändige Umſtellung des Etats
tur Folge gehabt hätte und daran ſcheiterte. Es wurde ſodann noch=
mals
über die Annahme des geſamten Voranſchlags nach ſeiner erſten
Aufſtellung abgeſtimmt. Gegen die Stimmen der K.P.D. wurde hier
auf der Voranſchlag angenommen. Die Zentrumsfraktion hat ſich hier=
bei
ihrer Stimme enthalten. Die Speifung bedürftiger Schulkinder
durch die Gemeinde wurde abgelehnt, ebenſo wurde betreffs der Be=
ſchaffung
von Lebensmitteln für die Kinder der Erwerbsloſen und Aus=
geſteuerten
kein genereller Beſchluß gefaßt. Dem Antrag auf hundert=
prozentige
Erhöhung der Wanderlagerſteuer wurde zugeſtimmt. Die
hundertprozentige Erhöhung der Bierſteuer ſowie die zweieinhalbfache
Erhöhung der Bürgerſteuer wurde einſtimmig abgelehnt. Das Vergeben
von Tarifholz ſoll aufghoben werden. Betreffs der Kanalbenutzungs=
gebühren
ſollen für die Gewerbetreibenden keine Erhöhungen ſtattfinden.
Hierauf nichtöffentliche Sitzung.
Le. Groß=Umſtadt, 17. Juni. Dekanatstag. Am 15. Jun
fand in dem evangeliſchen Gemeindeſaal zu Babenhauſen der Dekanats=
tag
des Dekanats Groß=Umſtadt ſtatt. Außer dem Vertreter der oberſten
Kirchenbehörde, Oberkirchenrat Dr. Müller, waren der Dekan Reichert
und ſämtliche Gemeinden durch 36 Abgeordnete vertreten. Nach einer
von Pfarrer Seriba=Babenhauſen abgehaltenen Andacht, eröffnete der
Dekan die Tagung und erteilte zunächſt Pfarrer Kehr=Babenhauſen
dann Pfarrer Schrimpf=Dieburg das Wort zu dem Vortrag Aufgaben
der Gemeinden im Abwehrkampf der Kirche Beide Vortragenden
wurden ihrer Aufgabe in tiefgründiger und erſchöpfender Weiſe gerecht
Die an den Vortrag ſich anſchließende Ausſprache war außerordentlich
lebhaft und anregend. Den Rechenſchaftsbericht über das kirchliche
Leben des Dekanates in den Jahren 1929 und 1930 erſtattete in gewohn=
ter
, gründlicher und überſichtlicher Weiſe der Dekanatsſtellvertreter,
Pfarrer Hartmann=Groß=Umſtadt. Dem Rechenſchaftsbericht entnehmen
wir folgende Angaben: Seit der letzten Tagung im Jahre 1929 ſchieden
infolge Ruheſtandsverſetzungen aus die Herren Pfarrer Weiß= Baben=
hauſen
und Renner=Heubach. Die erledigten Pfarreien wurden durch
die Herren Hans Seriba bzw. Otto Götz beſetzt. An Stelle des verſtor=
benen
Herrn Dekan Knodt=Groß=Zimmern iſt Pfarrer Reichert=Lengfeld
gewählt worden. Pfarrer Buttron=Sickenhofen konnte im abgelaufenen
fahre auf eine 50jährige ſegensreiche Wirkſamkeit zurückblicken. Der
Beſuch der am 31. Oktober zum erſtenmal abgehaltenen Reformations=
gottesdienſte
kann allgemein als ein recht guter bezeichnet werden. Eben=
ſo
iſt die Feier am Sonntag Remeniſzere, zum Gedächtnis der im Welt=
krieg
Gefallenen, zum Bedürfnis geworden. An kirchlichen Feſten er=
wähnen
wir: das Dekanatsfeſt der Kirchengeſangvereine (Feſtredner
Pfarrer Marx=Darmſtadt), die evangeliſche Gemeindetagung (Redner
Pfarrer Bernbeck=Mainz) und die Tagung der heſſiſchen Frauenvereine
(Redner Pfarrer Hartmann=Groß=Umſtadt). Die Zahl der Evangeliſchen
im Dekanat Groß=Umſtadt beträgt rund 22 000. Zur evangeliſchen Kirche
ſind im Jahre 1929 7 und im Jahre 1930 5 Perſonen übergetreten. Die
Zahl der Miſchehen iſt bedauerlicher Weiſe im Zunehmen begriffen. D
Geburtenrückgang iſt augenfällig. Die Zahl der unehelichen Kinder be=
trug
im Jahre 1929 39 und im Jahre 1930 30. Die Zahl der Gottes=
dienſtbeſucher
ſchwankt zwiſchen 13 und 40 Prozent. Den höchſten Pro=
zentſatz
hat die Gemeinde Langſtadt aufzuweiſen; dagegen Babenhauſen,
Groß=Umſtadt und Georgenhauſen den geringſten! Aehnlich liegen die
Verhältniſſe beim Beſuch des Heiligen Abendmahles. Hier erſcheint
Babenhauſen mit 26 Prozent, Langſtadt mit 102 und Wiebelsbach mit
dem höchſten Satz von 104 Prozent. Ein erfrenlicheres Bild zeigt die
chriſtliche Liebestätigkeit. So gingen im Jahre 1929 34 346 Mark und
im Jahre 1930 39 696 Mark ein. Der Berichterſtatter ſchließt mit den
Worten: Nötiger als je iſt heute eine nach vielen Millionen zählende
evangeliſche Einheitsfront, die im Evangelium das höchſte irdiſche Gut
wie die einzige Kraftquelle und den Geſundbrunnen unſeres Volkstums
erkennt, die einzige Rettung für Volk und Vaterland.

Gukenbergfeier in Mainz.

Cd. Stockheim b. Michelſtadt, 17. Juni. Religionskonfe=
renz
in Stockheim. Am Dienstag morgen tagte in Stockheim
eine Religionskonferenz, die von über 100 Geiſtlichen und Lehrern be
ſucht war. Herr Oberkirchenrat Dr. Müller ſprach über Apologetik im
evangeliſchen Religionsunterricht. Herr Dekan Bernbeck eröffnete die
Konferenz und begrüßte die Erſchienenen und gab ſeiner Freude dar=
über
Ausdruck, daß man dieſen Fragen ſteigendes Intereſſe entgegen=
bringt
. Dann ſprach er über die Entſtehung dieſer Konferenz und er=
läuterte
Zweck und Ziele dieſer Veranſtaltungen. Weiterhin gab er
ſeinem Bedauern Ausdruck über den Tod von Herrn Lehrer Hartmann,
der auch ein eifriger Beſucher dieſer Konferenzen war. Mit Rückſicht
auf deſſen Beerdigung, an der ein großer Teil der Beſucher teilnimmt
muß der Vortrag von Herrn Prof. Noack am Mittwochmachmittag aus=
fallen
. Darauf nahm Herr Ober=Kirchenrat Dr. Müller das Wort zu
ſeinem Vortrag. Er begrüßte das vertrauensvolle Zuſammenarbeiten
der Religionslehrer und führte u. a. folgendes aus: Mittelpunkt und
Ziel aller Religion ſei Jeſus und ſein Evangelium. Der Weg zu dieſer
Wahrheit ſei die Religion, der Glaube ſei letzten Endes eine Sache d
Offenbarung. Für dieſe Offenbarung müſſe ſchon in der Schule der
Boden vorbereitet werden. Die letzte Frage des Lebens müſſe eriſtenziell
ſein. Die Gedankenwelt evangeliſchen Chriſtentums zu übermitteln,
ohne Denken nicht möglich. Das Kind müßte mit dem Inhalt von Lied
Geſchichte und Katechismus bekannt werden, aber nicht durch mechani=
ſches
Auswendiglernen, ſondern durch denkendes Erfaſſen des Inhaltes.
Das Kind muß die Wahrheiten erfaſſen, durchdenken und durchleuchten,
und ſo zur Wirklichkeit kommen. Um ihnen dieſe Aufgabe zu erleich=
tern
, muß der Lehrer vom Kinde und ſeiner Lage, ſeinen Gedanken und
Erfahrungen ausgehen. Familie und Umgebung muß berückſichtigt wer=
den
. Die religionsphyloſophiſche Durchdringung darf keine gedächtnis=
mäßige
ſein. Man muß das Kind mit dem Herzen und mit der Seele
an die Wahrheit heranbringen. Es muß kämpfen und ringen um dieſe
Wahrheiten. An dem Kampf eines Dr. Martin Luther erfährt es die
Kraft, Freude und den Frieden der wahrhaften Nachfolger Jeſu Chriſti
Das Kind muß herangeführt werden zu einem lebendigen Erfaſſen der
Heilswahrheiten. Jedes Erfaßtſein von der Wahrheit des Evangeliums
bringt das Kind dieſem Ziele näher. Seine Weltanſchauung kann nur
aus dem Glauben herauswachſen. Im Zeitalter der Gottloſenprova=
ganda
müſſen dem Kinde beſondere Stützen gegeben werden, gegen die
Einflüſterungen der gottloſen, verflachten Umwelt. Das Kind muß ler=
nen
, ſich unter den Willen Gottes zu ſtellen, aus Liebe zu Gott. Dann
wird niemand den Glauben der Kinder an den ewigen heiligen Gott er=
ſchüttern
, ſie werden Gefolgsmann Jeſu Chriſti werden. Aus dieſem
Glauben heraus werden ſie Heil und Seligkeit finden. An den Vortrag
ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion an, an der ſich die Herren Kreisſchul=
rat
Gerbig, Lic. Dr. Wißmann und mehrere Lehrer beteiligten. Ge=
fordert
wurde die Einführung des Religionsunterrichts an den Fort=
bildungsſchulen
, wie dies auch in Baden der Fall iſt.
Cf. Birkenau, 16. Juni. Uebung der Freiw. Sanitäts=
olonne
vom Roten Kreuz. Anläßlich des Rotkreuztages hielt
die hieſige Freiw. Sanitätskolonne eine gut durchgeführte Uebung ab.
der ein am Bahnhof Birkenau erfolgtes Zugunglück zu Grunde gelegt
war. Es kann geſagt werden, daß die Kolonne unter bewährter Lei=
jung
der Kolonnenführer und des Kolonnenarztes Herrn Dr. med.
Simmet, vom Anrücken zur Unglücksſtätte, an welcher von der Ben=
verwaltung
Bahnwagen bereitgeſtellt waren bis zum Abbruch der
Uebung ruhig, ſicher und raſch arbeitete. Zahlreiche Zuſchauer um=
ſäumten
das abgeſperrte Uebungsgelände. Unglücksfälle.
Ein
älterer Mann von Weinheim, der ſich am Samstag abend in ein
hieſigen Wirtſchaft aufgehalten hatte und ſpät zu Fuß nach Weinheim
ging, geriet anſcheinend oberhalb des Bahnhofs Weinheim=Tal in die
Weſchnitz, wo er geſtern morgen mit dem Geſicht im Waſſer liegend
tot aufgefunden wurde. Ein hieſiger Ortseinwohner, der geſtern nach=
mittag
mit dem Fahrrad auf der Straße nach Reiſen zu fuhr, wurde
von einem entgegenkommenden Motorradfahrer geſtreift und zu Bok=
E,
geriſſen, wodurch er nicht unerhebliche Verletzungen davontrug.
Verunglückte iſt Kriegsbeſchädigter. Rechnerſtelle. Für die
Rechnerſtelle der Gemeinde Birkenau ſoll nun endgültig nur ein Ver=
ſorgungsanwärter
in Frage kommen. Es iſt zu hoffen, daß die Neu=
beſetzung
nunmehr baldigſt erfolgt.

Dp. Zwingenberg, 17. Juni. Ein Unfall, der leicht ſchlimme
Folgen hätte haben können, iſt in den letzten Tagen hier vorgekommen.

Eine Landwirtsfrau war in einem anſcheinend feuchten
beſchäf=
tigt
und trug hierbei eine Kabellampe an einen anderen
Sie be=
rührte
dabei eine ſchadhafte Stelle des Kabels, wurde durc ten elektri=
ſchen
Strom an eine Wand gedrückt und mußte in dieſer Lage warten,
bis der Strom unterbrochen war. Die Frau erlitt ziemlich ſtarke Brand=
verletzungen
an der Hand und kam ſonſt mit dem Schrecken davon.

Roſentage am Rhein.

Inmitten der Roſen wird die diesjährige Erinnerung
an den großen Meiſter Gutenberg in Mainz begangen.
Am 20. Juni, 11 Uhr, eröffnet der Oberbürgermeiſte=
Sonderausſtellung im Gutenbergmuſeum, ſowie den Betrie
Gutenbergwerkſtätte, die beſonderes Intereſſe finden dürfte-
Roſengarten (Stadtpark) der jetzt in voller Blüte ſteht, Lo
man am Nachmittag ab 4 Uhr dem Konzert des Berufsorchei
das auch vom Rundfunk übertragen wird. Am Abend find
Stadtpark das Feſtſpiel Johanniswunder ſtatt, umrahms
frohem Spiel, Roſenreigen und Konzert. Hierbei wirken M.

Bürger aus allen Ständen, darunter auch berufstätige D

geſellen mit. Am Sonntag vormittag 12 Uhr huldigt die geſ
Bevölkerung ihrem Meiſter am Gutenbergdenkmal, währer,
Uhr nachmittags die Jugend im Stadtpark den großen Mc.
Sohn in Spiel, Tanz und Reigen ehrt. Auch hierbei wirs
Gutenbergfeſtſpiel aufgeführt. Jedes Kind erhält bei Löſun=
Eintrittskarte eine Gutenbergerinnerung. Am Sonntag
6,30 Uhr veranſtalten die Waſſerſportvereine eine große Auff
wie ſie bisher auf dem Rhein nicht geſehen wurde. Auf den
raſſen der Stadthalle treffen ſich die Beſucher aus nah und
um mit den Einheimiſchen bei Konzert. Tanz und Rheinuf
leuchtung die ſonntägliche Feier zu beſchließen, während au
Waſſern des Rheins Dampfer der Koln=Düſſeldorfer Geſel=
kreuzen
, um von hier aus die große Brücken=, Rheinufer=
Stadtbeleuchtung zu ſchauen.
Am Montag abend 8,30 Uhr findet im Akademieſaal des
fürſtlichen Schloſſes ein akademiſcher Gutenbergabend ſtatt.
Direktor Dr. Ruppel ſpricht über Gutenberg und ſein 2
während der Mainzer Lehrerſängerchor unter Leitung des Je
Kapellmeiſters Otto Naumann und die Mainzer Muſikhochit
unter Leitung des Herrn Direktors Dr. Gal den muſikaliſche
geſanglichen Teil des Abends beſtreiten. Ihren Abſchluß
die Gutenbergtage am Johannistag, 24. Juni, abends m
Wiederholung des Feſtſpiels, ſowie einem volkstümlichen 20
im Stadtpark.

und

C Jugenheim a. d. Bergſtr., 17. Juni. Unſer nach den ne
und modernſten Sportvorſchriften hergeſtelltes Gemeinde=Schwim
Jugenheim erfreut ſich z. Zt eines regen Zuſpruchs. Von nah un=
kommen
Badegäſte, die Erfriſchung in unſerem Bad ſuchen. Es iſt
auch eine Freude, in dieſem herrlichen und überaus reinen A
zu baden. Wenn auch von verwerflicher Seite die Leute belogen well Au
das Waſſer im Bade ſei ſchmutzig, ſo überzeugen ſich die Badegäſte in
und können es nicht begreifen, daß ſolche Unwahrheiten verbreitet
den. Bemerkt ſoll aber hier noch werden, daß das Waſſer aus dem
Forellen=Bach, oberhalb des Hauſes Waldfrieden, ſchon entno n ſ
wird und geht durch eine vollſtändig moderne Filteranlage, ſodaß
reines Trink= und Quellwaſſer dem Vade zugeführt wird.
Gernsheim, 17. Juni. Waſſerſtand des Rheins
16. Juni: 1.93 Meter; am 17. Juni: 1.90 Meter.
4a. Langen, 17. Juni. Autounfall. In der Frankfu
ſtraße fuhr ein Perſonenauto, das aus Richtung Darmſtadt kam.
eine Straßenlaterne und rannte ſie um. Es entſtand nur Sachſck
Der Hainerpfad iſt gegenwärtig wegen Ausführung von
ſtellungsarbeiten geſperrt. Am Sonntag vormittag (21. Juni)
eine gemeinſame Feuerwehrübung ſeitens der Freiwilligen 1/4
der Pflichtfeuerwehr ſtatt. Der Gewerbeverein Langen
in dieſem Jahre auf ein 45jähriges Beſtehen zurückblicken. Die riü
Mitgliederverſammlung findet am Samstagabend im Gaſthaus .9 gut
Adler ſtatt. Unter anderem ſoll in dieſer Verſammlung zu dem hmret
meindevoranſchlag für 1931 Stellung genommen werden.
Af. Neu=Iſenburg, 17. Juni. Unfälle. Am Südende der M4ſt
wurde ein Lehrer, der auf ſeinem Rad die Straße überqueren
von einem Auto angefahren und nicht unerheblich verletzt. Bei
Brand in der Hühnerfarm Gruber gegenüber dem Forſthaus May / 1006
den 150 Hennen und 200 Küken ein Raub der Flammen; währen)/ Pen
Beſitzer Brandſtiftung vermutet, ſieht die Feuerwehr die Urſach Ther
Brandes in einer mit einer Petroleumlampe geheizten ſogenan MTragſ
künſtlichen Glucke. Wildernde Hunde überfielen am Neuhof einen W Feind
ahrer und riſſen ihn zu Boden. Nur durch das Hinzukommen wer ſdas
Radler wurden die Tiere verſcheucht und Schlimmeres verhütet. 4
Waldſchwimmbad. Es wies am Sonntag wieder einen Reu
beſuch von vielen Tauſenden auf, die ſich in der Hauptſache aus Fe
furtern und Offenbachern zuſammenſetzten. Die ſeit einiger Zer=Mfloſt hat
dem Reſtaurant aufgeſtellte Sportfigur (eine Schwimmerin in abwe hun deut
P Solde
der Haltung), Arbeit eines geborenen Iſenburgers und Geſchen
Verkehrs= und Verſchönerungsvereins an die Stadt, findet allſeitige? vm Mot
erkennung und erweiſt ſich als ein Schmuckſtück der ganzen Anlage
Mar
D. Groß=Rohrheim, 16. Juni. 25jähriges Stiftung
1d
Der
und Einweihung der neuen Turnhalle.
Kate

Hen.
her
in
höhe

Iit

Nohrheimer Turnverein, ein Muſterverein von 80 Mitgliedern,
fertig gebracht, anläßlich ſeines 25jährigen Jubelfeſtes ein präc
Eigenheim zu erſtellen, das mit ſeinen 40 Metern Länge und 8 M
Breite eine der ſchönſten und geräumigſten Turnhallen der Umgen
iſt. Am Samstag abend fand unter ſtarker Beteiligung der hieſiget
wohnerſchaft die Weihe und Uebergebung der Halle ſtatt. Die
ſtraßen zierte ſchmuckes Grün und zahlreiche Fahnen; die Halle
war bis auf den letzten Platz beſetzt, als der Weiheakt durch den
vertreter des Main=Rheingaues, Herrn Roth, vorgenommen wurde
mögen ungefähr 700 Perſonen bei dieſem feierlichen Akt zugege
weſen ſein. Nach herzlicher Begrüßung und kurzer Anſprache des c
Vorſitzenden der Groß=Rohrheimer Turnerſchaft, Herrn Gg. F
kamen die Herren Donnerstag, Groß=Rohrheim; Bürgermeiſter
Groß=Rohrheim; Gauvertreter Roth (Ehrung der Gründer des Ve
uſw.); Bürgermeiſter Eberts, Hofheim; Kreisdirektor Reinhardt.
Schulrat Krämer zu Wort, die alle darin übereinſtimmten, daß hie
großem Aufwand, unter anerkennenswerter Mithilfe vor allem der
Nohrheimer Einwohnerſchaft, ein Werk geſchaffen wurde, das übe
Nahmen des Alltäglichen weit hinausgeht. Das abwechſlungsreiche
gramm des Abends brachte u. a.: Freiübungen der Groß=Rohrh un M
Turner, Schauturnen der 1. Riege des Turnvereins 1846 Mant
emk
und der Turnvereine Pfungſtadt und Biebesheim. Zum Schluſſe
ten die Groß=Nohrheimer Turnerinnen einen wohlgelungenen N.
auf, der allgemeinen Beifall fand. Der Sonntag brachte nach
Kirchgang am Morgen nachmittags um 2 Uhr einen impoſanten Felt
durch die feſtlich geſchmückten Ortsſtraßen. Anſchließend war allgeve
Volksbeluſtigung; Turner= und Turnerinnenvorführung uſw. 2
teiligung der Einwohnerſchaft ſowie ſämtlicher Vereine der Gem
war äußerſt rege; auch auswärtige Turnvereine waren zu dieſem ſC.!
Feſte zahlreich erſchienen. Den Abſchluß bildete am Abend ein gu
ſuchter Feſtball in der neuen Turnhalle.
Ah. Alzey, 15. Juni. Der Vorſitzende der Handwe
kammer=Nebenſtelle Alzey, Schreinermeiſter Georg En /
mann, iſt mitten aus einem arbeitsreichen Leben durch den
geriſſen worden. Mit ihm verliert das Handwerk des Alzeher
zirks einen treuen Mitarbeiter und Berater, der ſich ſtets bemüht
Belange der Handwerker erfolgreich zu vertreten.

Gewinnauszug
3. Klaſſe 37. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Nachdruck verbo
Ohne Gewähr

e

Aur

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II

16. Juni 13
2. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400
gezogen

4 Gewinne zu 10000 M. 57(
189 332680
49 277489 335875 369206
10 Gewinne zu 300
23
Dewinne m 2000
n.
35621
126605 199-
78
28 Gewinn
814
m.
38
64364 2812
W
* 6-
*
Br
iBi
6o834 827:
6.
s
Wh
9 2711
970 302
641
29
6 347628 388
332568
378 36
3788
18 73980 81182 88
K6
704 27
(nne
10458 243*
0328
642o8 185630
281818 288868 277936 311965 318037 318188 327984 387534 392 2
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400

gezogen

2 Gewinne iu 100000 q. 22710c
4 Dewinne 7
8 39159
9
00
. 8
12 14
Bewiuge / 300
9784 188434 253045 346121
Sewinne /
z9..
60497 78277 89737 111178 163143 2254
36 3655s
32
74 143433 145 4
67
330

eu8
17
5406
8 318066 334
609
1490
8365 31416 104871 112958 116 2
imne
D0e
161052 163379 215494 224
0o8
284C
267823 293083 296922 312064 320734 332480 358601 372.0
3373 389817

[ ][  ][ ]

Nummer 167

Donnerstag, den 18. Juni 1931

Seite 7

*Der Adler von Lille‟.

Zum 15. Todeskage von Mar Immelmann
am 18. Juni.
der Ueberhabicht des Krieges. Immelmanns Sieges=
laufbahn
. Wie Immelmann den Heldentod ſtarb.
Wie die Feinde den ritterlichen Gegner ehrten.

Max Immelmann, einer der Helden des Fliegerdreigeſtirns
nelmann=Bölcke=Richthofen iſt am 18. Juni 1916 am Abend
im Kampfe mit drei Feinden den Heldentod geſtorben.
ſtarzer Zeit hatte er ſich nicht nur in Deutſchland, ſondern
Sei den Feinden, die ihn den Adler von Lille oder auch
Ueberhabicht nannten, großen Ruhm erworben. Zum
Male tauchte ſein Name in dem Bericht des Großen
quartiers vom 11. Oktober 1915 auf, in dem kurz darauf
ewwieſen wurde, daß der ſächſiſche Fliegerleutnant Max
melmann in kurzer Zeit ſein viertes feindliches Flugzeug,
engliſchen Doppeldecker, zum Abſturz gebracht habe. Nun
ein Siegeszug ohnegleichen. Hier war den Feinden ein
Weingt ſüwerer und gefährlicher Gegner erſtanden, den ein engliſcher
her alſtabsoffizier einen wiſſenſchaftlichen Helden nannte, da
melmann mit einer geradezu wiſſenſchaftlichen Genauigkeit
ind ſeit
Flüge und Angriffe durchführte und mit der ruhigen Sach=
Eeitun
ie eines Forſchers ſeine Abſichten verwirklichte. Mit die=
Zmchlichkeit verband ſich die größte Kühnheit und Sicherheit
muſtkalie iher Beherrſchung des Flugzeuges und der Waffe. In den
W0chu lwiſshen Zeitungen wurde um den jungen Helden ein Sagen=
abe

it gewoben, und ſie ſprachen von ihm nur als von dem
Uumlichen
ſer von Lille. Bei ſeinem 11. Siege erhielt er die höchſte
AgSauszeichnung, nämlich den Orden Pour le merite. Er
ſach de Hyio, immer mehr zum Schrecken der Feinde. Immelmann
inde=Schn
faſt ſtets bis zu Höhen von 3000 Metern, denn er hatte die
ſon na.
ſochnheit, von oben nach unten zu ſchießen. Alle ſeine Schüſſe
fr. Bei dem erſten engliſchen Flugzeug, das er abge=
eni

im hatte, wurden ungefähr 40 Treffer feſtgeſtellt, durch
beloger
Badegaup alke wiſſenſchaftlichen Apparate, der Druckmeſſer, die Trag=
verhrril
ſſen, die Bombenabwurfvorrichtung geradezu durchlöchert
er aus drüben. Aus Anlaß ſeines 12. Sieges erhielt er von Kaiſer
ſchon emBſßyllm ein Handſchreiben, in dem die Zahl 12 in 13 umge=
lage
, ſodißſhir= werden mußte, weil inzwiſchen die Nachricht von einem
wird.
in Siege Immelmanns gekommen war. Zugleich erhielt er
Rheißſt Kommandeurkreuz vom Heinrichsorden. Noch konnte er
14. und einen 15. Sieg erringen, als er mitten aus
der Fraſſſeet hervorragenden Fliegerlaufbahn" durch den Heldentod
ndt ka hſwe ggeriſſen wurde. Am 18. Juni 1916 machte Immelmann
nur Ec6/t Abends bei Sallaumines einen neuen Aufſtieg, da zwei
Ftüdrung eſtſiſhe Großkampflugzeuge gemeldet wurden. Er ſtieg wieder
(21. Jun
einem Syſtem bis zu ungefähr 2600 Meter Höhe auf und
Freiwilli
n Lonaſlſſäit ſich mit ungeheurer Geſchwindigkeit auf das eine Groß=
hwfflugzeug
, das er dadurch zur Flucht zwang. Immelmann
licken
Griächa
e finzwiſchen Hilfe erhalten, und es erfolgte nun ein furcht=
lung
zu
Kampf in den Lüften zwiſchen den deutſchen und den
en.
iirhen Fliegern. Immelmanns Fokker, im Verhältnis zu
Südende dAklangliſchen Großflugzeugen winzig klein, aber ſchnell wie
überquereg lSogel, war auch jetzt wieder der Schrecken der Gegner.
rletzt. Be
haus 99 bäch ſah man von unten, wie ein Flugzeug, das man von
imen; währs! aus nicht genau erkannte, ſchwankte, und ſich plötzlich
die uri ſſchlug. Der Schwanz trennte ſich noch in der Luft von den
hollächen, ein Zeichen dafür, daß Immelmann nicht von den
ten ſo
fnden beſiegt wurde, ſondern nur durch ein Mißgeſchick, durch
euhof ei
ukommen
dein Flugzeug zerbrach, den Tod fand. Mit ungeheurer
verhütet. A hvilt ſtürzte der Rumpf des Flugzeuges aus 2000 Metern
einen y ſte auf die Erde. Eine Tragfläche, die ſich in der Luft ab=
ch
Eg kſt hatte, flog noch hinterdrein. Zuerſt wußte niemand in
e Eldeutſchen Reihen, um weſſen Flugzeug es ſich handelte. Als
nerin in
und Geſaolleswldaten nach langer Arbeit den verunglückten Flieger unter
ſindet allieiB/t MMotor hervorgeholt hatten und den Lederrock öffneten,
mnan zuerſt den Orden Pour le merite. Ein Entſetzen ging
nzen An
Stifturg ſch die Reihen der Offiziere und Mannſchaften, die den Ort
Der
Bſhtaſtrophe umſtanden. Das konnte nur Immelmann oder
itglieden
ſik, ſein, die beide dieſen hohen Orden befaßen und von dem
es ein
ge und 649M Heere gleicherweiſe verehrt wurden. Das Monogramm
ender 1.24J-, das man in der Wäſche fand, ſchloß jeden Zweifel aus.
Immelmann war den Heldentod geſtorben. Als die Nach=
der
hieſt
von dem Tode Immelmanns in England bekannt wurde,
t. 21
ſſie auch dort tiefe Trauer aus, denn man fürchtete zwar
9
die
durch
apferen Gegner, aber bewunderte ihn auch gleichzeitig.
macf
öif Tage nach dem letzten Fluge Immelmanns, am 30. Juni,
ein engliſches Flugzeug über die deutſchen Linien und

einen Kranz mit einer ſchwarzen Trauerſchleife ab und
m. Schreiben, das folgendermaßen in deutſcher Ueberſetzung
Rue:
Am 30. Juni 1916 für den Oberleutnant Immelmann
abgeworfen, zum Andenken an einen ritterlichen und
tapferen Gegner, von dem kämpfenden Geſchwader.
Max Immelmann wurde 26 Jahre alt. Er war am 21.
ſitember 1890 in Dresden geboren, und zwar als der Sohn

Nieſ
ben
Mu

Max Immelmann.
dem Zeugnis der Reife verließ. Er trat ins Eiſenbahnregi=
ment
II als Fähnrich ein und kam Auguſt 1911 auf die Kriegs=
ſchule
in Anklam, wo er bis zum März 1912 blieb. Bei Kriegs=
ausbruch
wurde er zum Eiſenbahnregiment I eingezogen. Am
13. November 1914 kam er auf die Fliegerſchule zu Johannis=
thal
und Anfang April 1915 zu einer Feldfliegerabteilung. Am
15. Juli 1915 wurde er Offizier.

*

Die Madonna vom Skein.

Hoch über Locarno thront die Madonna vom Stein In
einer hellen Sommernacht des Jahres 1480 hatte ein from=
mer
Mönch der Minori Conventuali im Franziskanerkloſter
zu Locarno die Viſion der Madonna mit dem Kinde, wie ſie

lächelnd von einem Felſen über Locarno herabſieht. Fra Bar=
tolomeo
Piatli ſiedelte ſich nun mit Erlaubnis ſeines Kloſter=
obern
auf dem Felſenplateau über Locarno an. Dort wohnte

Gommersprossen
des gerantiert wiksame Mittel ist u. bleibt
Tenchr s Schwanenweiſt M. 175
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R
Esen
REGIERT

des Fabrikanten Franz Immelmann. Im Jahre 1897 ſtarb
ſein Vater an der Schwindſucht. Nun erhielt Immelmann auf
der Gemeindeſchule Weißer Hirſch ſeinen erſten Unterricht. Nach
dem Beſuche des Königlichen Gymnaſiums in Dresden kam er
im Jahre 1905 ins Kadettenkorps zu Dresden, das er 1911 mit

er jahrelang in einer Felſengrotte. 1487 baute er eine Kapelle,
die die Mindernbrüder ſpäter in eine Kirche mit Wohnung um=
wandelten
, die wiederum 1520 vergrößert wurde. Der Zudrang
der Pilger wurde immer größer, und Anno 1616 konnte der
Biſchof von Como eine neue noch größere Kirche mit zugehöri=
gem
Kloſter einweihen. Die neue Faſſade des Kloſters wurde
im Jahre 1891 errichtet, nach der Zeichnung des Architekten
Ghezzi von Lamone, während der weſtliche und ſüdliche Bogen=
gang
, von toskaniſchen Säulen getragen, aus dem Jahre 1670
ſtammen.
Heute noch, nach 450 Jahren, lächelt die ſchmerzensreiche
Mutter dem Beſucher der Kloſterkirche in unveränderter Lieb=
lichkeit
entgegen. Die vergoldete Holzſtatue ſtammt noch aus dem
15. Jahrhundert, und Fra Bartolomeo ſoll dem Künſtler genaue
Angaben gemacht und ſie ganz nach ſeiner Viſion haben bilden
laſſen. Die 82 Zentimeter hohe Figur ſteht über dem Haupt=
altar
, in einer Marmorniſche, ganz ſeltſam zu magiſchem Leben
umleuchtet.
Der einfache Holzaltar aus dem Jahre 1592 mußte anno
1792 einem weit prächtigeren Hauptaltar weichen. Dieſer mit
Gold und Silber überladene Altar aus verſchiedenfarbigem
Marmor wurde nach der Zeichnung des Mailänder Architekten
Buzzi, von den Künſtlern Guiſeppe Bottinelli und Cattelli von
Viggiu ausgeführt und im Jahre 1903 neu vergoldet.
Das Sanktuarium beſteht in einem Haupt= und zwei kleinen
Nebenſchiffen. Den Kirchenraum ſchmücken unzählige Gemälde
reiche Marmor= und Stuckarbeiten und hunderte von Votiv=
bildchen
und ſilberne Herzen hängen an den Wänden als Zeu=
gen
der Wundertätigkeit der Madonna vom Stein. Die Fres=
ken
des Hauptſchiffes ſind wertvolle Arbeiten aus der Schule
Luinis und von den Schülern Leonardo da Vinei und Bra=
mante
.
In einer Seitenkapelle aus dem Jahre 1576 hängt das
wundervolle Gemälde Die Flucht nach Aegypten von Baro=
lomeo
Suardi, gen. Bramantino, einem Schüler von Bramante, in
einer anderen Kapelle, Die Grablegung Chriſti von Antonio
Ciſeri aus Ronco ſopra Ascona. Dieſes Bild iſt weit be=
rühmt
. Der Maler lebte von 18211891 meiſt in Florenz. Ein
ſchönes altes Gemälde ſieht man noch im vorderen Kirchenſchiff,
den Tod der St. Maria darſtellend, von unbekannter Hand.
Ein Meiſterwerk der Renaiſſance iſt die ſchöne Holzſchnitzerei
in der Kapelle della Piets, auf der Nordſeite. Der Altar iſt
vergoldet und übermalt und trägt eine Pietä=Gruppe in Hoch=
relief
aus Terracotta vom Jahre 1587. Als Hintergrund dient
ein Gemälde mit dem Kalvarienberg.
Ein ſteiler Paſſionsweg führt an Wegkapellen mit den
Darſtellungen der Leidensſtationen vorbei, hinauf zum impo=
ſanten
Kloſterbau, zu ſeinen blumenumrankten Wandelgängen
und dem kleinen, von Roſen und Palmen umwehten Kloſter=
garten
. Auch ein ſchattiger Pfad führt durch die kühle Schlucht
des reißenden Ramogna=Baches zum weithin ſichtbaren, mit der
goldenen Farbe der Kapuzinerkreſſe überzogenen Wallfahrtsort.
Lange ſchon ſind die Franziskanermönche aus dieſem Hauſe
hoch am Berge verbannt. Als Diener der Mutter der Gnaden
walten nun die bärtigen Kapuzinermönche ihres Amtes. Sie
haben dort ihr Refugium gefunden. Bald ſieht man die braunen
Kuttenträger beim Meßopfer, in der Prozeſſion als Träger
ihrer hohen Herrin und auch mit einem ſtillen Lächeln im klei=
nen
Kloſtergarten über duftende Levkojen gebeugt.
Eigenartig und nur einmalig iſt dieſer Blick vom myſtiſchen
Dämmerlicht des Sanktuariums bis in die weite Helle über
den tiefen Lago Maggiore in blaue ferne Unendlichkeiten . . .
i Geſchäftliches.
Helles Schuhwerk machen Sie wie neu, wenn Sie es mit
Necetin=Fleckwaſſer abreiben. Achten Sie genau auf den Namen
Necetin, denn dieſes Präparat iſt aus den beſten Flecklöſungs=
mitteln
hergeſtellt. Schmutz, Regenränder uſw. verſchwinden ſo=
fort
. Wollen Sie ganze Kleidungsſtücke auffriſchen, ſo benutzen
Sie das Spezial=Präparat Necetin=Pulver. Es wird damit ein=
fach
durchgebürſtet. Die Anzüge, Koſtüme uſw. werden vorzüglich
entglänzt, gereinigt und mit neuer Appretur verſehen. Gleich=
zeitig
werden die Farben aufgefriſcht. Beide Präparate ſind für
wenig Geld in allen Drogerien uſw. erhältlich.
In dieſen Tagen wird unſer Straßenbild durch einen Trupp
Soldaten belebt, die zur Armee des Flitſoldaten gehören. Reizende
junge Damen ſind es, die die rotweiſe Uniform angezogen haben,
um daran zu erinnern, wie wichtig es iſt, die ſchädlichen und
läſtigen Inſekten zu vernichten.
Die Flit=Werbewoche ſteht im Zeichen einer ernſten Aufgabe,
die von größter Bedeutung für die Volksgeſundheit iſt. Die wiſſen=
ſchaftlichen
Forſchungen in der neueren Zeit haben einwandfrei
ergeben, daß viele Infektionskrakheiten bei Menſch und Tier durch
Fliegen. Mücken und anderes Ungeziefer übertragen und ver=
breitet
werden. Deshalb wird in der letzten Zeit von Behörden
und Privaten ſo viel Wert auf die Vernichtung des Ungeziefers
gelegt.
Mit Flit ſteht ein Hilfsmittel zur Verfügung, das eine radi=
kale
Vernichtung von Fliegen, Stechmücken. Ameiſen und ſonſtiger
Schädlinge aus dem Inſektenreiche gewährleiſtet. Flit iſt in allen
einſchlägigen Geſchäften zu haben und ſehr ſparſam in ſeiner An=
wendung
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[ ][  ][ ]

Seite 8

Donnerstag, den 18. Juni 1931

Nummer 167

Von der 100-Jahrfeier der Techniſchen Hochſchule Hannover

Das Pontifikalamt auf dem Freilichttheater in Marburg (Lahn).

Den Auftakt zu den 700=Jahrfeiern des Todestages der heiligen Eliſabeth, Landgräfin von 4I5 Mru man
ringen, bildete der Oberheſſiſche Katholikentag, der am 14. Juni in Marburg gefeiert wurdss 4 de Grr

Jekt 503 Opfer der Schiffskakaſtrond Fick‟
von Noirmoukier.

Erneuter Selbſtmordverſuch bringt den
erſehnten Tod.
Ba. Wiesbaden. Die 54 Jahre alte Ka=
tharina
Boll ſtürzte ſich aus ihrer im vierten
Stockwerk gelegenen Manſarde des Hauſes Kör=
nerſtraße
5 auf den Hof. Die Lebensmüde, deren
Körper vollſtändig zerſchellte, war ſofort tot. Vor
kurzer Zeit verſüchte Frl. Boll ſchon einmal
ihrem Leben ein Ende zu ſetzen, ſie ſprang da=
mals
in den Rhein, aus dem ſie jedoch noch le=
bend
geborgen werden konnte. Wirtſchaftliche
Not iſt als Urſache des Selbſtmordes anzuſehen
Wie verlautet, wurde der Katharina Boll die
Unterſtützung gekürzt.

geburg
2. Ingo
te C
Paris, 17. Junu /r5l.
Die Agentur Havas veröffentlicht eine drrtzd tzten
Liſte mit neuen Namen von Opfern der Schiäzmm
kataſtrophe von Noirmoutier. Dieſe Liſte umf zie!
38 Namen. Die bisher veröffentlichten beium hr
Liſten enthielten 465 Namen, ſo daß die Zahl uaſe
Opfer jetzt auf 503 geſtiegen iſt. Nach ekiseh mfalls

anderen Meldung aus St. Nazaire werden ä5mt 41,
ſtändig allerlei Gegenſtände am Strande arnzu zur S
ſchwemmt, die den Opfern der Kataſtrophe geS.Aueine
haben, nämlich Damentaſchen, Kragen, ſogar Futtd m.

Kinderwagen und anderes. Heute früh ſollen

Baggerarbeiten beginnen, um die genaue B./ eu

des Unglücksſchiffes feſtzuſtellen und um
Au
Fahrrinne wieder frei zu machen. Bekannt19
ſollen ſich in dem Rumpf des untergegangem 7
Schiffes noch die Leichen von etwa 200 Perſors Pungsſt.
befinden.
Aift.

Kühe infolge Nikotinvergiftung verende.
Wittlich (Eifel). Ein böſes Ende hi
*69
für einen Landwirt die Vorſichtsmaßſns ſt=

ſeine zum Ziehen der Grasmähmaſchine benüu 5e berg=
ten
Kühe mit Nikotin zu beſtreichen, um die m ruch
fährlichen Bremſen abzuwehren. Während m helt.
Me
Arbeit ſanken die Tiere plötzlich um und
endeten in kurzer Zeit infolge Nikotinver
tung. Eine dritte Kuh, die als Vorſpann b=
nutzt
worden war, konnte durch Einflößung W=mSen 3
Alkohol gerettet werden.
behmen

D=Zug überfährt Kraftwagen.

Nordhauſen. In unmittelbarer A4W

des Bahnhofes Puſtleben der Bahnſtrecke H0c,
Kaſſel ereignete ſich am Dienstag nachmittt
M8
eine ſchweres Unglück. Ein mit zwei Perſom 41.
beſetzter Kraftwagen mit dem Kennzeichen In /2m
wurde von dem fahrplanmäßigen D=Zug
BreslauScherfelde überfahren und vollſtär-
zertrümmert
. Die beiden Inſaſſen, der Fa.
U
kant Karl Karthaus und eine Frau Adele E
aus Gladbach=Rheydt waren auf der Stelle AMllsiab
ruNn
Einſturz des Teufelsſtegs im Höllental.
4ültrt
Nürnberg. Am Dienstag ereignete
auf der Holzbrücke, die von der Höllentalſt.5
zum gegenüberliegenden Ufer führt, ein EI
glücksfall, bei dem nur ein gütiges Geſar

größeres Unglück verhütete. Unter Führri
eines Lehrers zog eine Mädchenklaſſe a
DI
Helbrechts über den durch ein Geländer geſchef Au
ten Steg, der ohne Stütze das etwa 10 Ma=
breite
Flußbett überbrückt. Durch die Belaſtug
brach die morſche Brücke, ſo daß etwa 25 Kims 4.) 0e
in die zurzeit wenig Waſſer führende Sel-
4i
ſtürzten. Acht Kinder wurden verletzt.
Vierjähriger Knabe als blinder Paſſagier- (. Ausl

Saarburg (Bezirk Trier). Am Mom9 W ſofor
C
nachmittag endeckte der Führer eines Lie
wagens, der von Perl an der franzöſiſchen Gre‟
gekommen war, in ſeinem Wagen einen v
jährigen Knaben, von deſſem Vorhandenſeim
bei der Abfahrt und während der etwa zm Mſf
ſtündigen Fahrt über Land nichts gemerkt hE
Das Kind war in Perl auf den Wagen geE-
Nuche
tert und hatte unfreiwillig die weite Fahrt 77
gemacht. Es war in der Lage, ſeinen Wohr?
anzugeben und wurde vom Poſtauto noch
demſelben Tage zurückbefördert. Die Elk
des Kindes waren natürlich in großer Sc)'
um den Verbleib des Knaben geweſen und fr.
ten ſich, ihn wieder geſund in Empfang nehr
zu können.
Kapitän Spelterini geſtorben.
Zürich. Wie aus Zipf in Oberöſterr.

gemeldet wird, iſt dort der berühmte ſchwe

riſche Freiballonflieger Kapitän Spelterini,
auch in Deutſchland in den letzten 45 Jaw

Erdbeben in Afghaniſtan.

Peſchawar. Etwa 60 Meilen nördlich von
Kabul ereignete ſich am Mittwoch früh ein Erd=
beben
. 15 Perſonen wurden dabei getötet und
etwa 50 Häuſer zum Einſturz gebracht.

zahlreiche Aufſtiege ausgeführt hat, im A
von 79 Jahren geſtorben. Spelterini war
Erſte, der im Kugelballon die Alpen überque?
Er hat im ganzen 570 Aufſtiege mit über 1

Perſonen vorgenommen.
Vergeblicher Startverſuch des Flugbootes Do. 4
Riode Janeiro. Das Flugboot Do)
verſuchte geſtern, von Natal aus ſeinen F
längs der braſilianiſchen Küſte fortzuſetzen.
gelang ihm aber nicht, von der Meeresoberflc.
abzukommen. Vorausſichtlich wird das Fn.
boot heute einen neuen Startverſuch macher

Beginn der Eliſabeth=Feier in Marburg.

Der ſcheidende Rektor der Techniſchen Hochſchule Hannover, Profeſſor Blum (mit Kette),
und der kommende Rektor, Geheimrat Profeſſor Klein,
beim Vorbeimarſch des Fackelzuges der Studenten.

Aeich Und Ausland.
Einladung der Romſieger der Reichswehr
zum preuß. Landwirtſchaftsminiſter.
Der preußiſche Miniſter für Landwirtſchaft,
Domänen und Forſten, Dr. h. c. Steiger, hatte
die ſiegreichen Reiter der Reichswehr vom Tur=
nier
in Rom und von den amerikaniſchen Tur=
nieren
, außerdem diejenigen Perſönlichkeiten,
welche mit den Erfolgen der Reichswehrreiter in
Verbindung ſtehen, zu einem Empfange einge=
laden
. Der Miniſter ſprach den Reitern den be=
ſonderen
Dank aus für das erfolgreiche Ein=
treten
für das deutſche Pferd im Auslande. Da
ihm, dem Miniſter, die Preußiſche Geſtütsver=
waltung
, welche die Landbeſchäler für die Her=
anzucht
des Reitpferdes ſeit zwei Jahrhunderten
bereithalte, unterſtellt ſei und jedes der ſieg=
reichen
Pferde das Blut preußiſcher Landbe=
ſchäler
oftmals in ſeinen Adern führe, ſei es ihm
eine beſondere Freude, dieſe Erfolge der preu=
ßiſchen
Landespferdezucht feſtzuſtellen und den
Reitern für ihren Anteil an dem Siege der
deutſchen Pferde in Amerika und Rom zu dan=
ken
. Der Miniſter überreichte den Reitern das
bekannte Prachtwerk über die Preußiſche Ge=
ſtütsverwaltung
mit einer beſonderen Widmung.
Im Anſchluß an den Empfang fand ein Früh=
ſtück
ſtatt. An der Veranſtaltung hatten teilge=
nommen
außer der Familie des Miniſters die
erfolgreichen Reiter Major Frhr. von Walden=
fels
, Rittmeiſter von Barnekow, die Oberleut=
nants
Sahla, Haſſe, Brandt, Momm und
Schmalz. Ferner der Reichswehrminiſter Grö=
ner
, der Chef der Heeresleitung, General der
Infanterie von Hammerſtein, Generalmajor
von Schleicher, Generalmajor Preuß, der Chef
der Kavallerieſchule, Frhr. von Hirſchfeld, In=
ſpekteur
der Kavallerie; weiterhin der Preu=
ßiſche
Juſtizminiſter Dr. Schmidt. Vom Preußi=
ſchen
Landwirtſchaftsminiſterium Staatsſekretär
Dr. Krüger, Oberlandſtallmeiſter Gatermann,
Oberregierungsrat Dr. Burlage, Dr. Pulte, vom
Reichsverband für Zucht und Prüfung deutſchen
Warmbluts ſowie vom Deutſchen Olympiade=
Komitee für Reiterei die Herren Graf von Weſt=
phalen
und G. Rau.
Ein ganz gefährlicher Autodieb feſtgenommen.
Frankfurt a. M. Der Kaufmann Erich
Badur ſtahl im Februar d. J. in den verſchieden=
ſten
Stadtteilen insgeſamt 5 Autos. Später ließ
er ſie herrenlos ſtehen. Bei ſeiner polizeilichen
Vernehmung zog er aus ſeiner Taſche einen Zet=
tel
, auf dem er genau Tag und Stunde der Tat
und die Stelle, wo der Diebſtahl ausgeführt wor=
den
war, verzeichnet hatte. Ebenſo gab er an,
wo er die Wagen ſtehen gelaſſen hatte. Er wollte
den Kriminalbeamten offenbar die Vernehmung
leichter machen. Das Gericht verurteilte ihn
ſeinerzeit wegen dieſer Autodiebſtähle zu drei
Monaten Gefüngnis, wobei ihm noch faſt 1 Mo=
nat
Unterſuchungshaft angerechnet wurde. Am
Dienstag vormittag wurde er aus dem Gefäng=
nis
Preungesheim entlaſſen. Genau 12 Stunden
ſpäter ſtahl er in der Nähe des Neuen Theaters
einen Opel=Wagen. Als er mit dieſem durch die
Stadt fuhr, traf er einen Freund. Er lud dieſen
ein, mitzufahren. Als ſie in der Nacht zum Mitt=
woch
durch die Ludwigſtraße fuhren, ſahen ſie
einen Adlerwagen ſtehen. Badur ſagte ſeinem
Freunde, daß ihm auch dieſer Wagen gehöre. Er
veranlaßte ſeinen Freund, ſich in dieſen Wagen
zu ſetzen und ihm mit dem Fahrzeug zu folgen.
Danach fuhren ſie zu einem Café in der Innen=
ſtadt
. Einem Polizeibeamten war die Nummer
des einen geſtohlenen Autos bekannt. Er ging
alſo in das Café und forderte die beiden auf,
die Papiere für ihre draußen abgeſtellten Fahr=
zeuge
vorzuzeigen. Da ſie dies nicht konnten,
wurden ſie feſtgenommen. Badur iſt geſtändig.
Wie in den meiſten Tällen iſt auch dieſer Auto=
dieb
nicht im Beſitz eines Führerſcheines. Sein
Freund hat ofſenbar mit der ganzen Angelegen=
heit
nichts zu tun; er hat in gutem Glauben ge=
handelt
, daß B. tatſächlich der Eigentümer der
beiden Fahrzeuge ſei.
Selbſtmord einer Schülerin.
Stettin. Die 14jährige Schülerin eines
hieſigen Lyzeums machte geſtern im Toiletten=
raum
der Schule ihrem Leben durch Erſchießen
ein Ende. Die zur Tat benutzte Waffe gehörte
ihrem Vater. Wahrſcheinlich hat ſich das Mäd=
chen
einen Tadel ſo zu Herzen genommen, daß es
zur Waffe griff.

Erſte Originalbilder von der Dampferkakaſtrophe an der Loire=Mündung.

Tödlicher Sturz vom Dach.
Aſchaffenburg. Vorgeſtern vormittag
ſtürzte in der Nelſeeſtraße der ledige 22jährige
Dachdecker Konrad Mungel aus Haibach vom
Dache eines Hauſes aus in den betonierten Hof.
Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an beiden
Armen komplizierte Brüche und außerdem einen
Beinbruch. Der Schwerverletzte wurde ſofort ins
Krankenhaus verbracht, wo er jedoch kurz darauf
ſtarb.
Von der Wagendeichſel durchbohrt.
Lohr a. M. Der 25 Jahre alte Landwirts=
ſohn
Angelus Stenger aus Waldzell fuhr auf
der Straße SteinfeldWaldzell mit einem ge=
liehenen
Motorrad auf ein Mühlenfuhrwerk mit
ſolcher Wucht auf, daß die Wagendeichſel ihm
neben dem Herzen tief in die linke Bruſthöhle
eindrang und die Lunge verletzte. Der Verun=
glückte
wurde ins Krankenhaus eingeliefert; ſein
Zuſtand iſt hoffnungslos.

Der franzöſiſche Küſtendampfer St. Philibert,
der mit über 500 Perſonen an Bord an der Mündung der Loire unterging.

Die wenigen Geretteten des St. Philibert
werden im Krankenhauſe von St. Nazaire von den Bürgermeiſtern der Städte Nantes
und St. Nazaire beſucht.

[ ][  ][ ]

ſtrummer 167

Donnerstag, den 18. Juni 1931

Seite 9

AAsslss de SAat

Schweden-Deutſchland 0:0.
Die Nordlandreiſe der Nakionalelf.
je beiden Fußballmannſchaften von Schweden und Deutſch=
Tieferten ſich in Stockholm ein recht ſpannendes Treffen, das
torlos endete. Auf beiden Seiten waren die Hintermann=
ſten
die beſten Teile. Deutſchland hatte ziemlich viel Schuß=
Soch war im Sturm Sobeck zu langſam, Sackenheim ſchwach.
ſyrrayer und Widmeier, ſowie Ludwig ſpielten ſehr befriedig=
Kreß im Tor war einfach nicht zu ſchlagen, trotzdem er
ſis iche ſcharfe Schüſſe meiſtern mußte. Die beiden Berliner
tediger taten ſehr ſicher ihre Pflicht. Die Läuferreihe arbeitete
Das Zuſammenſpiel der Mannſchaft ließ zu wunſchen übrig,
wwar ihre Leiſtung beſſer als erwartet. Die Stärke der
den lag im Abwehrtrio, wo Redberg im Tor hervorſtach.
Läuferreihe arbeitete in der Abwehr ausgezeichnet, verſagte
in Aufbau und Unterſtützung des Sturmes, deſſen Innen=
ſiemlich
abfiel.
Elf neue Bezirksligiſten ermitkelkt.
Der Siand der ſüddeutſchen Aufſtiegsſpiele.
der letzte Sonntag hat in den Aufſtiegsſpielen der ſüddeutſchen
KSrreiſter einige ſehr wichtige Entſcheidungen gebracht, ſind doch nicht
eger als fünf Gruppen der eigentlichen Aufſtiegskämpfe bereits be=
uu
uund bisher elf neue Bezirksligiſten ermittelt worden. Es ſtehen
auch in anderen Gruppen bereits einige ſogenannte totſichere‟
häster feſt, da aber im Fußball ſtets mit Ueberraſchungen zu rechnen
o zſu man gut, ſich vorerſt nur an Tatſachen zu halten.
enn (De Gruppe Südbayern hat am Sonntag ihre Spiele beendet. Das
ſihris iſt ſo klar wie nur irgend möglich. S.u. SV. Ulm und FC.
Sing, die beiden Favoriten, gewannen das Rennen überlegen;
ſewann in München gegen die SpVgg. mit 6:1 und Straubing er=
Aich 1At daheim die Augsburger Union hoch mit 8:1. Mit je 10 Punkten
gſerhs Spielen ſteigen Ulm und Straubing bedingungslos auf. Union
öluurg liegt mit vier Punkten an dritter Stelle und darf ſich dem
Ingolſtadt zum Entſcheidungsſpiel ſtellen. In Nordbayern hat
/xlictzte Ergebnis die befürchteten Verwicklungen aus dem Wege ge=
Der FSV. 1883 Nürnberg konnte den FC. 05 Schweinfurt in
mu tzten Spiel nicht ſchlagen, man trennte ſich unentſchieden 2:2. Die er=
neie
Punktgleichheit aller Teilnehmer iſt alſo ausgeblieben. Schwein=
umit
5 Punkten SpVg. Weiden mit 4 Punkten ſteigen auf, während
A7s
SV. 83 Nürnberg mit nur drei Punkten mit dem FC. Bahreuth
uwdie Aufſtieg kämpfen muß.
Sce Gruppe Württemberg, iſt bis auf ein bedeutungsloſes Spiel
mrillls fertig. Hier ſchlug der SV. 98 Feuerbach den FC. Tailfingen
14
1 und hat ſich mit neun Punkten den Gruppenſieg errungen. An
Stelle liegen die Eßlinger Sportfreunde mit 8 Punkten; beide
iühre rücken auf. FVg. Mühlacker wurde mit fünf Punkten Dritter
nruß ſich nun mit dem VfN. Heilbronn im Entſcheidungsſpiele
vwt. Das noch ausſtehende Spiel TailfingenMühlacker iſt ohne jeg=
Bedeutung.
2re Gruppe Baden iſt am Sonntag fertig geworden. Der FC.
nurg konnte die gefährliche Offenburger Klippe mit einem 1:0=Sieg
hffen, und da auch Rheinfelden daheim den FC. Singen mit 6:3
gun konnte, ſo haben ſich Mühlburg und Rheinfelden mit je acht
ſchien aus ſechs Spielen die Bezirksliga erkämpft. Das Entſchei=
piel
mit dem Freiburger FC. muß der FV. Offenburg austra=
Favorit iſt Freiburg.
Aruch die Gruppe Rhein hat ihre Spiele beendet. Gruppenſieger
wve. Amieitig Viernheim mit 7 Punkten aus 4 Spielen. Das letzte
ſer am Sonntag in Sandhauſen bei Heidelberg endete 0:0. Da=
lhat
ſich Sandhauſen mit 3 Punkten den zweiten Platz und Auf=
eſichert
. Die alte Germania 04 Ludwigshafen muß nun mit Hei=
Arg=Kirchheim zum Entſcheidungsſpiel antreten, deſſen Ausgang offen
Heireit.
Intereſſant hat ſich die Lage in der Gruppe Saar ent=
zel
. FV. Phönix Kaiſerslautern gewann gegen Kreuznach 02. mit
und SV. 05 SaarbrückenWeſtmark Trier trennten ſich 1:1. Da=
ſind Trier, Saarbrücken und Kaiſerslautern, bei je ſieben Spielen
leich geworden, und erſt der letzte Sonntag wird die Entſchei=
zu
Hringen. Da Trier die mit einem Punkt an letzter Stelle rangie=
gei
Zweibrücker Bewegungsſpieler zu Hauſe empfängt, darf man
mhrnen, daß Trier ſich auf einen der erſten Plätze ſetzt. Die Ent=
Mung um den zweiten Platz fällt im Spiel Kaiſerslautern Saar=
nie

r05. Geht alles ſeinen Gang, ſo wird Saarbrücken 05 gegen den
Dillingen zum Entſcheidungsſpiele anzutreten haben.
ESenſo ſpannend wie in der Saargruppe hat ſich die Lage in der
pee Main entwickelt, wo noch viele Möglichkeiten offen ſind. Sp.=
4.1, aber auf der anderen Seite holte ſich der VfB. Groß=Auheim

gemzt. 1 3 2 in Kahl zwei Punkte, wodurch die ſpielfrei gebliebene Germanig Die Tgſ. 1875 Darmſtadt mußte ihre Mannſchaft (wegen Erkran=

94 Frankfurt in Mitleidenſchaft gezogen wird. Geht nämlich den Frank=
furtern
alles ſchief, ſo können ſie noch von Groß=Auheim eingeholt wer=
den
. Aber andererſeits können die Germanen auch noch ihre zwei
Vorderleute einholen. Griesheim hat elf Punkte aus ſieben Spielen,
Heuſenſtamm neun Punkte aus ſechs Spielen und Germania 94 ſieben
Punkte aus ſechs Spielen. Die Entſcheidung liegt in den beiden Tref=
fen
Gr.=AuheimGermania 94 und Germania 94FSV. Heuſenſtamm.
An und für ſich fertig mit den Aufſtiegsſpielen iſt die
Gruppe Heſſen.
Im letzten Spiel gewann hier Olympia Lorſch mit 2:0 über die Fußball=
Vereinigung 06 Kaſtel und liegt nun mit ſechs Punkten aus 4 Spielen
unangefochten an der Spitze Kaſtel und Viktoria Walldorf belegen mit
je drei Punkten gemeinſam den nächſten Platz und müſſen nun abwarten,
was nachkommt. Wie man hört, ſoll der V.V. darauf beſtehen, daß
zwiſchen dem Dritten der Kreismeiſter und dem Letzten der Bezirksliga
auf alle Fälle ein Entſcheidungsſpiel ſtattfindet, unbeſchadet darum, daß
durch dieſe Regelung nur neun Vereine wie das in der Gruppe Heſ=
ſen
der Fall iſt in die Gruppenliga kommen. Fällt das Entſchei=
dungsſpiel
fort, ſo ſteigen auch Walldorf und Kaſtel ohne weiteres auf,
während der SV. 98 Darmſtadt den 10. Verein der Gruppe ergeben
würde. Muß aber das Entſcheidungsſpiel durchgeführt werden, dann
müſſen ſich Kaſtel und Walldorf erſt noch um den zweiten Platz meſſen
und der Verlierer tritt dann gegen den SV. 98 Darmſtadt an. Man
darf auf die Löſung dieſer Frage ſehr geſpannt ſein.
Rot=Weiß, A. H. Poſt Darmſtadt.
Heute abend 6 30 Uhr findet auf dem Rot=Weiß=Platz
obiges Treffen ſtatt. Man darf geſpannt ſein, inwieweit ſich die
Alten Herren gegen die 1. Elf der Reichspoſt (in welcher einige
gute Spieler mitwirken) durchſetzen können.
Rot=Weiß Viktoria Griesheim 2:3 (1:2).
Die in ſchwacher Anzahl erſchienenen Zuſchauer bekamen einen
harten, feſſelnden Kampf zu ſehen, in deſſen Verlauf die Gäſte
zu einem knappen, glücklichen Sieg kamen. In der erſten Hälfte
konnte Griesheim bei verteiltem Spiel zwei Treffer erzielen,
welchen die Rot=Weißen nur einen entgegenſetzen konnten. Nach
der Pauſe nahmen dann die Einheimiſchen das Spiel feſt in die
Hand und drückten die Gäſte in ihre Hälfte. Doch ein Mißgeſchick
durch ein Eigentor vergrößerte noch die Gäſteführung. Rot=Weiß
hat Pech, denn viermal bis fünfmal ſtreicht der Ball
knapp am Pfoſten vorbei ins Aus. Endlich kann Plößer mit
einem prächtigen Schuß einen Treffer aufholen, aber zu mehr
reichts nicht, da Griesheims verſtärkte Abwehr das Heiligtum gut
verteidigt. Eckenverhältnis 9:2 für Rot=Weiß. Schiedsrichter
Lang=Eſchollbrücken fungierte noch nicht ohne Mängel.
Polizei S.=V. 98, A. H.
Im weiteren Verlauf der Alten=Herren=Runde treffen ſich
heute, Donnerstag abend um 7 Uhr. auf dem Platz des Polizei=
ſportvereins
obige Mannſchaften. Da in beiden Mannſchaften,
insbeſondere in der des Sportvereins 98, alte Ligakämpen mit=
wirken
, dürfte ſich der Beſuch des Spieles lohnen.
Handball.
Polizei- Techniſche Hochſchule Darmſtadt.
Zu dem heute um 17.45 Uhr, auf dem Polizeiſport=
platz
ſtattfindenden Spiel tritt die Hochſchulmannſchaft in folgen=
der
Aufſtellung an: Meier; Rothenburger, Pfeil; Jöſt. Leber,
Becker; Werner, Ploch, Leonhardt, Freund, Feick. Die Polizei=
mannſchaft
ſpielt in derſelben Aufſtellung wie gegen Polizei
Frankfurt.
Anſchließend ſpielen die Fußball=Alten=Herren
Polizei Sportverein 98.
Waſſerball in der 2.T.
Kreis=Vorrunde und Gaurunde.
Für die Darmſtädter Waſſerballfreunde bringt der kommende
Sonntag wiederum einige recht intereſſante Waſſerballtreffen.
Diesmal ſind es die Turnerſchwimmer, die ſich im Großen
Woog zur Durchführung der Vorrunde im Waſſerballſpiel der
Sonderklaſſe Gruppe Oſt des 9. Kreiſes (Mittelrhein) der D. T.
und einer Gauvorrunde zuſammenfinden. Der Name Sonder=
klaſſe
umfaßt diejenigen Mannſchaften des Kreiſes, die den Kreis=
meiſter
feſtſtellen.
Im Vorjahre holte ſich den Kreismeiſtertitel die Tgde. 1846.
Da im Vorjahre aus den unteren Klaſſen der Gruppe Oſt keine
4M2 Griesheim gewann wohl erwartungsgemäß gegen Heuſenſtamm ! Mannſchaft aufgerückt iſt, ſtehen in dieſer Gruppe der Tgde. 1846
wiederum Frankfurter Tv. 1860 und Tade, 1837 Hanau gegenüber.

kung. Unfall uſw.) zurückziehen. Die drei Gegner für die Spiele
am Sonntag werden noch ausgeloſt. Alle drei Mannſchaften
haben bereits im freien Waſſer gegen namhafte Gegner geſpielt.
Sie treten mit einer gegen das Vorjahr veränderten Mannſchaft
an, und es ſind jedenfalls recht ſpannende Spiele zu erwarten.
um ſo mehr, als die Tgde 1846 ihren Titel verteidigen muß.
Die Sieben hat beim Turnier des A.S.C. gezeigt, daß ſie auch
Waſſerball ſpielen kann.
Spielbeginn: Sonntag vormittag 9 Uhr. Eintritts=
preiſe
ſehr niedrig.
Zur Ausfüllung der Pauſen zwiſchen den Spielen der Kreis=
Vorrunde treffen ſich dann in einer Gau=Vorrunde
Tv.
Arheilgen, Reichsbahn. Darmſtadt, Tgſ.
1875 Darm=
ſtadt
und Tgde. 1846. Während hierbei insbeſondere die
Tgde, 1846 mit einer Jugendmannſchaft antritt und auch die
Tgſ. 1875 eine verjüngte Mannſchaft ſtellt, werden der Tv. Ar=
heilgen
und Reichsbahn Darmſtadt mit ihrer bisher bewährten
Mannſchaft teilnehmen. Die Gaurunde dient der Förderung des
Waſſerballſpiels und die Spiele dürften einen lebhaften, wechſel=
vollen
Verlauf nehmen. Der Beſuch dieſer D. T.=Waſſerball=Spiele
kann deshalb jedem Anhänger des Waſſerballſpiels empfohlen
werden.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Donnerstag, 18. Juni.
7.30: Bad Salzſchlirf: Frühkonzert des Kurorcheſters.
10.30: Schulfunk: Aus dem Preußiſchen Miniſterium für Kunſt,
V
Liſſenſchaft und Volksbildung.
15.20: Stunde der Jugend.
30: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Eliſabeth May
(Sopran), J. Lenz (Baß), A. Haagen (Flügel.
18.15: Das vornehme Hotel. Eine Geſchichte von 3. Koßztolanyi.
18.40: Zeit, Programmänderungen.
18.45
Frank Glatzel, M.d.R.: Politiſche Vorausſetzungen der De=
mokratie
.
19.10: Zeit, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
19.15: Stud.=Dir Dr. Weinſtock: Sophokles in unſerer Zeit.
19.45: Amerikaniſche Marſch=Muſik. Funkorcheſter.
20.15: Reichstagung des katholiſchen Männer= und Jungmänner=
verbandes
.
21.00: Thomas Mann lieſt aus ſeinem unvollendeten Roman:
Joſeph und ſeine Brüder
22.00: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.
0: Stunde der Kammermuſik. Ausf.: Béla Bartok (Klavier),
Emmerich Waldbauer (Violine).
23.15: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 18. Juni.
9.00: Schulfunk: A. d. Leben in Staat und Wirtſchaft; Hörbericht
aus dem Preußiſchen Kultusminiſterium.
Schulfunk: Erlebniſſe mit Elefanten.
10.10
München: G. Lapper: Deutſch für Ausländer.
14.50
15.45: W. Wauer: Selbſthilfe im Haushalt.
16.0
Lehrer Hoffmann: Landarbeiterkinder feiern ein Sommerfeſt.
16.30
): Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Mersmann: Hausmuſik (Arbeitsgemeinſchaft).
18.00: H. Krommer: Schleſiſche Heimat zwiſchen Sudeten und
Beſ
B
18.30: Min. Rat Prof. Dr. Windelband: Erinnerungen des Für=
ſten
Bülow.
18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
Dr.
19.30
Leonhards: War die Wanderausſtellung Hannover
ein Erfolg?
19.50: Wetter für die Landwirtſchaft.
Anſchl.: Min. Rat Goslar: Die Zenſur in der Reichsverfaſſung
und in der Praxis.
20.15: A. d. Treviris zu Trier: Eröffnungsfeier der 6. Reichs=
tagung
des Katholiſchen Jungmännerverbandes Deutſchlands.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Balladen: Berliner Funk=Orcheſter.

Wekkerbericht.

Ausſichten für Donnerstag, den 18. Juni 1931:
Nach weiterer Erwärmung vorübergehende Gewitterſtörungen
mit leichter Abkühlung.
Ausſichten für Freitag, den 19. Juni 1931:
Teils heiter, teils bewölkt, etwas kühler, vereinzelte gewitter=
artige
Schauer.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantworkich für Pollik und Wirtſchaft: Rudelf
ve: für Feulleion, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport= Karl Bshmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch;
für der
Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwal
Tagesſpiegel in Bild und Wor
: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſe
tiche Mitteilungen: Willv Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten

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Waſſerhöhe 3,92 m.
Luftwärme 240 C.
Waſſerwärme vor=
mittags
7 Uhr 220C.
Woogs; polfzei: Wache.

[ ][  ][ ]

Numwer 162

Der Ausweis der Reichsbank.

Zunahme der Wechſel= und Lombardbeſtände um
353,1 Millionen RM. Verringerung der Gold=
und deviſenbeſtände um 543 Millionen RM.

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Juni 1931 hat ſich in der
zweiten Juniwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln
und Schecks, Lombards und Effekten um 353,7 Mill. auf 2200,2 Mill.
RM. erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln
und =Schecks um 309,6 Mill. auf 2019,1 Mill. RM. und die Lombard=
beſtände
um 85.0 Mill. auf 154,8 Mill. RM. zugenommen. die Beſtände
an Reichsſchatzwechſeln dagegen um 40,9 Mill. auf 13,6 Mill. RM. ab=
genommen
.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 196,3
Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat
ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 190,6 Mill. auf 3888,6 Mill.
RM., derfenige an Rentenbankſcheinen um 5,7 Mill. auf 390,6 Mill.
RM. verringert. Unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche
Rentenbankſcheine in Höhe von 4.0 Mill. RM. getilgt worden ſind, haben
ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 38,1 Mill.
RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 323,6 Mill. RM. eine Zu=
nahme
um 53,1 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um
543,0 Mill. auf 1869,9 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen haben die
Goldbeſtände um 534,4 Mill. RM. auf 1765,6 Mill. RM. und die Be
ſtände an deckungsfähigen Deviſen um 8,6 Millionen auf 104,3 Miſ.
RM. abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein verminderte ſich auf 45.4
Prozent gegen 56,4 Prozent in der Vorwoche, diefenige durch GNd und
deckungsfähige Deviſen auf 48,1 Prozent gegen 59.2 Prozent,

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Zellſtoff=Fabrik Waldhof, A.=G., Mannheim=Waldhof. Nach=
dem
ſchon im Geſchäftsjahr 1929 auf die Arzeichen eines Konjunk=
turrückganges
hingewieſen wurde, wirkte ſich dieſer in der zweiten
Hälfte des Jahres 1930 weiter in ſtarkem Maße aus. An Stelle
des erfahrungsgemäß alljährlich un einige Prozent ſteigenden
Konſums für Papiererzeugniſſe trat nicht nur ein Stillſtand, ſon=
dern
ſogar eine Verbrauchsmiderung in Deutſchland und eine
erhebliche Erſchwerung des Eports dadurch ein, daß das papier=
zerſtellende
Ausland mit ſark erhöhten Produktionen auf dem
Weltmarkt erſchien und die Geſchäfte an ſich zu reißen ſuchte. Die
Rückwirkung auf den Zellſtoffmarkt war unausbleiblich, um ſo
mehr, als der deutſche Einfuhrzoll auf Zellſtoff die bekannte Er=
maßigung
durch die Handelsabkommen mit Oeſterreich und Finn=
land
erfahren hArte. Angeſichts dieſer Umſtände richtete die Ge=
ſellſchaft
ihr Zugenmerk auf eine Senkung der Geſtehungskoſten,
was ihr auch in nicht unbeträchtlichem Maße gelang, ohne jedoch
die Einguße in den Erlöſen bei der Abſatzverminderung gänzlich
weilſlſchen zu können. Die geſamte Zellſtofferzeugung iſt gegen=
Dek dem Vorjahre noch etwas geſtiegen. Die Papiererzeugung
92 ſich auf der gleichen Höhe gehalten. Unter ſchweren Kämpfen
Burde mit Wirkung vom 1. Januar 1931 das Zellſtoffſyndikat ge=
ſchaffen
, in dem die deutſchen Zellſtoff=Fabriken mit geringen Aus=
nahmen
zum gemeinſamen Verkauf der Zellſtofferzeugung für die
Papierfabrikation, für den Inlandsverbrauch ſowohl, als auch für
den Export, zuſammengeſchloſſen ſind. In der Bilanz haben ſich
die den Marktverhältniſſen entſprechend bewerteten Beſtände
gegenüber dem Vorjahre nicht unweſentlich erhöht.* Die Vermin=
derung
des Bankguthabens iſt aber nicht allein auf die erhöhte
Lagerhaltung zurückzuführen, ſondern auf den fortgeſchrittenen
Bau der finniſchen Tochtergeſellſchaft. Im Zuſammenhang mit der
Vollendung des ausländiſchen Werkes und der Konzentration des
Verkaufs der Zellſtoff= und Papiererzeugniſſe in Berlin, gelangt
nunmehr die Verlegung der Zentralverwaltung nach der Reichs=
hauptſtadt
im Laufe des Herbſtes zur Durchführung. Der Brutto=
Ueberſchuß beträgt 16 419 823 RM., wozu noch ein Ertrag aus
Effekten mit 471075 RM. kommt. Unkoſten uſw. werden mit
7 795 072 RM., laufende Steuern und Umlagen mit 3 711 619 RM.
ausgewieſen. Nach Vornahme der Abſchreibungen auf Anlagen
n Höhe von 3 231 259 RM. und unter Berückſichtigung der Auf=
ſichtsratsvergütung
von 190 179 RM., ſchließt die Gewinn= und
Verluſtrechnung für das Jahr 1930 mit einem Reingewinn von
2653 312 RM. ab, woraus beantragt wird. 7 Prozent Dividende
auf
1.4 Mill. Vorzugsaktien Lit. A, 6 Prozent Dividende auf
825 Mill. RM. Lit. B und 6 Prozent Dividende auf 34,350 Mill.
RM. Stammaktien auszuſchütten und den Reſt von 385 812 RM.
auf neue Rechnung vorzutragen.
Lokomotivfabrik Krauß u. Co. J. A. Maffai A.=G., München.
In der abgehaltenen Bilanzſitzung des A.=R. der Geſellſchaft der
erſten nach der Fuſion beider Unternehmungen wurde die Bilanz
für das Geſchäftsjahr 1930 vorgelegt, die einen Rohüberſchuß von ins=
geſamt
2075 324 (i. V. 2454 391) RM. ausweiſt. Nach Abzug von
845 687 (2 144 788) RM. Betriebs= und Handlungsunkoſten und 140 164
215 183) RM. Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 89 474
(92 420) RM., von dem 5000 RM. dem geſetzlichen Reſervefonds der
ſich damit auf 80 000 RM. erhöht überwieſen werden und der Reſt
zuzüglich Gewinnvortrag in Höhe von 174 588 (87 167) RM. auf neue
Rechnung vorgetragen werden ſollen.

Metallnokierungen.

Die Metallnotierungen in Berlin am 17. Juni ſtellten ſich für
je 100 Kg. für Elektrolytkupfer prompt cif Hamburg. Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche Elek=
trolytkupfernotiz
) auf 79 RM. Die Notierungen der Kommiſſion
des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab
Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung) ſtell=
ten
ſich für Original=Hüttenaluminium. 98 bis 99 Prozen
in
Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 170 RM., desgleichen in Walz=
oder
Drahtbarren, 99 Prozent, 174 RM., Reinnickel, 98 bis 99 Pro=
zen
, 350 RM., Antimon=Regulus 4851 RM.. Feinſilber (1 Kg.
fein) 36,7538,75 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 17. Juni ſtellten ſich für
Kupfer: Juni 65.50 (67,50). Juli 67,50 (68), Auguſt 67.75
(68,50), September 68,50 (69), Oktober 68,75 (69,25), November
69,25 (69,50), Dezember 69,25 (69,75), Januar 69,50 (69,75).
Fe
bruar 69,50 (70). März, April 69,75 (70,25), Mai 70 (7
Tendenz: ſtill. Für Blei: Juni, Juli 22 (23,50), Auguſt 2
(23,25). September 22.50 (23,25), Oktober, November
5 (23.50)
Dezember. Januar, Februar 23 (23,75), März. April, Mai 23,50
3,75). Tendenz: ſtetig. Für Zink: Juni 21,50 (23), Juli
(23,50), Auguſt 22,50 (24), September 23,50 (24,50), Oktober 2
24,50), November 24 (25) Dezember 24,50 (25,25). Januar 24,50
(25,50), Februar 25 (25.75), März 25,50 (25,75), April 25,75
5), Mai 26 (26,50). Tendenz: ruhig. Die erſten Zahlen be=
deuten
Geld, die in Klammern Brief.

Amerikaniſche Kabelnachrichken.

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Juni:
Getreide. Weizen: Juli 575, September 57,75. Dezember
61,25: Mais: Juli 57,50, September 52½, Dezember 46,50; Hafer:
Juli 25,50, September 26½, Dezember 28½; Roggen: Juli 38,
September 39,50, Dezember 42,25.
Schmalz: Juli 7,975, September 8,10, Oktober 8,175.
Speck 9,375
Schweine: Leichte 7,007,20, ſchwere 6,156,35; Schweine=
zufuhren
in Chicago 14 000, imf Weſten 69 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 17. Juni:
Schmalz: Prima Weſtern 8,65; Talg, extra loſe 338.
Getreide. Weizen: Rotwinter 91,25; Mais: loco New York
71,25; Mehl: ſpring wheat clears 4,304,55; Getreidefracht nach
England 1,62,3 ch, nach dem Kontinent 88½ C.
Kakao: Tendenz: ſtetig, Umſätze 62, Loconotiz 5½; Juli 4,87,
September 5,04, Oktober 5.10, Dezember 5,24, Januar 1932 5,36,
März 5,42, Mai 5,81.

Frankfurt a. M., 17. Juii.
Die Nichteinberufung von Reichstag und Haushaltungsausſcuß gab
der Effektenbörſe heute eine ſtärkere Beruhigung, ſo daß die Voraus=
ſetzungen
für eine Befeſtigung gegeben ſchienen, zumal de Kuliſſe Dek=
kungen
vornahm und auch von ſeiten des Publikums ewas Kaufintereſſe
in Erſcheinung trat. Das Angebot hat nachgelaſſen. Die Umſatztätig=
keit
zeigte indeſſen noch keine ſtärkere Belebuyf. Nachdem die Kurſe
vorbörslich einige Prozent feſter genannt Wrden waren, trat jedoch
ſpäter eine leichte Reaktion ein, da hinſichtlch der Geldmarktlage zum
Halbjahresultimo noch keine Klarheit beſtelk und man immer noch Be=
ürchtungen
hegt, daß weitere Deviſenſbzüge erfolgen könnten. Im
Vergleich zu den Abendbörſenkurſen Ergaben ſich durchſchnittliche Kurs
beſſerungen um 1,52,5 Prozent. Im Vordergrunde des Intereſſes
ſtanden J. G. Farben, die bei lebhaftem Geſchäft 2,5 anzogen. Am
Rentenmarkt hat ebenfalls eife merkliche Beruhigung Platz gegriffen.
Die Mehrzahl der Kurſs zeigten Erholungen von 0,251 Prozent.
Goldbfandbriefe waren zum Teil noch etwas angeboten, doch fand das
an die Märkte kommende Material voll Aufnahme. Staatsanleihen
gaben berſchiedenkich noch bis 0,5 Prozent nach, dagegen 5,5prozentige
ounganleihe 62 (61,5). Im Verlaufe machte ſich eine gewiſſe Unſicher=
heit
bemerkbau, da der ſtarke Kursrückgang von Nordd. Wolle in Berlin
verſtimmte und im Zuſammenhang damit von der Berliner Arbitrage
etwas Aaterial angeboten wurde. Auf Gewinnſicherungen der Kuliſſe
brockelen die Kurſe etwas ab, ohne daß die feſte Grundtendenz hier=
durch
weſentlich beeinflußt wurde. Die Verſtimmung ging auch von der
Kſolvenz einer kleinen Bankfirma in Bremen aus, doch wurde die
Tendenz ſpäter wieder ausgeſprochen feſt und das Geſchäft ſehr lebhaft,
da die Entſpannung am Deviſenmarkt nicht ohne Einfluß blieb und
auch zu den Kaſſakurſen von Publikumsſeite wieder Kaufaufträge vor=
lagen
. Die Spekulation ſchritt erneut zu Deckungen und kleinen Käu=
en
, ſo daß die Börſe bei Kursgewinnen von 13 Prozent gegen den
Anfang in ſehr feſter Haltung ſchloß. Tagesgeld zum Satz von 5 Pro=
zent
unverändert. Am Deviſenmarkt zeigte die Mark eine Befeſtigung.
Man nannte Mark gegen Dollar 4,2130, gegen Pfunde 2,4920, London
New York 4,8637, Paris 124,18½, Mailand 92,91, Madrid 48,25,
Schweiz 25,05, Holland 12,0845.
An der Abendbörſe machte die Erholung des Kursnibeaus
im Anſchluß an den Mittagsverkehr weiter gute Fortſchritte. Neben
eingetroffenen Kundenorders ſchritt auch die Kuliſſe zu verſtärkten Dek=
kungen
, ſo daß gegen die Berliner Schlußkurſe durchſchnittliche Beſſe=
rungen
um 1.5 Prozent eintraten. Die Börſe erhielt ſtarken Antrieb
durch die weitere Entſpannung am Deviſenmarkt (der Dollar lag im
Abendverkehr mit 4,2110 ſchwach), daneben beurteilt man die politiſche
Situation allgemein etwas zuverſichtlicher, beſonders im Hinblick auf
die Aufrollung des Reparationsproblems. Auch im Verlaufe blieb
die Börſe unter leichten Schwankungen feſt und verſchiedentlich konnten
die Kurſe erneut um 1 Prozent anziehen.
Berlin. 17. Juni.
Die Stimmung an der Börſe war naturgemäß durch die geſtern
abend erfolgte Ablehnung der Einberufung des Haushaltsausſchuſſes
des Reichstages durch den Aelteſtenrat und die damit zuſammenhängende
Behebung der Regierungskriſe recht günſtig beeinflußt worden. Kurs=
mäßig
drückte ſich dies in 1 bis 2 Prozent höheren Notierungen aus,
die teilweiſe über den bereits freundlicheren vorbörslichen Schätzungen
lagen. Spezialwerte vermochten bis zu 5 Prozent anzuziehen. Man
glaubte allgemein, daß die Regierung nunmehr Reparationsverhand=
lungen
einleiten werde und neigte demzufolge ſowohl in Börſen= als
auch in Publikumskreiſen zu kleinen Meinungskäufen. Einen guten
Eindruck hinterließen die weitere Erholung deutſcher Werte im Aus=
lande
und auch die allgemeine Befeſtigung gegen Schluß der geſtrigen
New Yorker Börſe. Die Angelegenheit Oeſterreichiſche Kredit=
anſtalt
wurde im Hinblick auf den Vorſchuß der Bank von.
England weſentlich beruhigter beurteilt. Außerdem ſprach man von
einem größeren amerikaniſchen Markſtützungskredit
ür die Reichsbank. Im Verlaufe wurde es allgemein etwas
ſchwächer. Die ſtarke Zunahme der Wechſel= und Lombardbeſtände um
zirka 350 Millionen (350) und die Verringerung der Gold= und Deviſen=
beſtände
um 540 Mill. Reichsmark im Reichsbankausweis für die zweite
Funiwoche, löſte, obwohl man damit gerechnet hatte, doch eine leichte
Zerſtimmung aus. Die Deckung hat ſich um zirka 11 Prozent auf 45,4
Prozent bzw. 48,1 Prozent verringert. Auch der plötzliche Rückgang
er Norddeutſchen Wolleaktien von 21,25 auf zeitweilig 16 Prozent ver=
ſtimmte
. Im allgemeinen betrugen die Abſchläge gegen den Anfang bis
zu 2 Prozent. Anleihen anfangs eher freundlicher, ſpäter nicht ganz
einheitlich. Ausländer ruhig, Mazedonier etwas feſter.

Frankfurter Produktennotierungen vom 17. Juni. Weizen 9 wuuntt e
lgann
Roggen 232,50235, Hafer 200205, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 5
bis 41, dito niederrhein. 39,7540, Roggenmehl 30,7532. Weizemig Kuſicht gel
1110,90, rückläufig, Roggenkleie 11,75 RM. Tendenz: ſehr ru
E it
greifbarer Roggen und Roggenmehle feſ.
Zerliner Produktenbericht vom 17. Juni. An der Produktenk;m 9e
iſt die Abwärtsbewegung der Preiſe auch heute nicht zum Stillſtang
ae
kommen. An den Angebotverhältniſſen von Brotgetreide hat ſich zu/ oolln
etwas verändert, dagegen iſt die Nachfrage infolge der günſtigen Aitl=oliu
rung wieder geringer geworden. Auch für Roggen alter Ernte zeigt
weniger ſtarke Kaufluſt als an den Vortagen; allerdings ſind die zewande
wir
derungen auch nicht nachgiebig. Am Berliner Markt macht ſich das
gebot von Danziger Weizen in einem Druck auf die Weizenpreiſe
merkbar. Für Weizen und Roggen neuer Ernte beſtand nur auf
Mark ermäßigtem Preisniveau einiges Intereſſe. Am Lieferungsme
ſetzte Brotgetreide bis etwa 2 Mk. niedriger ein; Hafer war um-Amam 10
nähernd 3 Mark abgeſchwächt. Weizenmehl liegt ruhig, für Roggeny
M
beſteht weiter Nachfrage, jedoch ſind die Mühlen infolge der Schwi.m
keiten bei der Verſorgung mit Rohmaterial mit Angebot vorſie F/90
zu.
Hafer bleibt über Bedarf angeboten und liegt ſchwächer. Für E=
ias
mit
alter und neuer Ernte ſind kaum Gebote erhältlich.

Piebmärkke.

Frankfurter Pferdemarkt vom 17. Juni. Bei geringem Auf
von Pferden war auch der Beſuch infolge der im Gange befindl
Heuernte nur ſchwach. Trotzdem waren junge mittelſchwere Arbe
pferde im Vergleich zu den beim letzten Markt gezahlten Preiſen
etwas teurer. Die von Oſtpreußen eingetroffenen Transporte E
länder Pferde fanden flotten Abſatz; die Käufer waren teilt
Handelsleute aus Süddeutſchland. Belgiſche Arbeitspferde ſchwer
Schlages ſtanden nur in geringer Zahl zur Wahl; gleichfalls entſt
die Zufuhr an Schlachtpferden nicht der Nachfrage. Der nächſte Pfg
markt findet am 13. Juli ſtatt.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete Aktieni
(1924/26 100) ſtellt ſich für die Woche vom 8. bis 13.
1931 auf 73,2. gegenüber 77,0 in der Vorwoche, und zwar in
Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 65,1 (69,6), Gruppe
arbeitende Induſtrie auf 63,7 (67,5) und Gruppe Handel
Verkehr auf 96,9 (100,3).
Die Elektrizitätswerk Rheinheſſen A.=G., Worms, wird die
dende für das abgelaufene Geſchäftsjahr um 1 auf 7 Prozent reduzi

ber es
liette
ane
empfat
A
ſte 2
Da fie
ſicht
Chr. 2
von aller
tirn.
2viegel
Mun n.
d. u
e‟

Anop
bliel

In der G.=V. der Maſchinenfabrik Turner, A.=G., Frank
am Main, wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß der Un
in den erſten Monaten des laufenden Jahres im Vergleiche

Brle, 11
große b

Verprnf

Vorjahre ziemlich beträchtlich zurückgegangen ſei, und zwar ſor
der Inlandsabſatz, als auch der Export. Die G.=V. genehmd üne tül
einſtimmig den Abſchluß für das vergangene Geſchäftsjahr // lotha
beſchloß, den erzielten Reingewinn von 172071 RM. auf
Rechnung vorzutragen.
Die G.=V. der Fhilektra, A.=,G für Elektrotechnik, Franku täune.
am Main, genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 14 4Jonzerte
der einen Verluſt von 12 637 RM. ausweiſt, ſo daß einſchlie
des Vorjahres=Verluſt=Vortrages ein Geſamtverluſt von 74
Reichsmark entſtand.
Der A.=R. der Schnellpreſſenfabrik Heidelberg, A.=G., He=
berg
, beſchloß, der auf den 4. 7. einzuberufenden G.=V. be
Mied
ſchlagen, eine von 10 auf 7, Prozent ermäßigte Dividende zu
teilen.
Die Robert=Boſch=A.=G., Stuttgart, (Aktienkapital 30. 9
RM. im Familienbeſitz) weiſt einen Reingewinn von 1,02 (7Mh
Mill. RM. aus, der ſich um den Gewinnvortrag aus 19294 Quusis
2.11 Mill. RM. erhöht. Von einer Gewinnausſchüttung w
abgeſehen, um die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehme
zu erhalten. 1. Mill. RM. werden wieder der Boſch=Hilfe 1
wieſen. Der Reſt gelangt zum Vortrag auf neue Rechnung.
In Wien wurde zwiſchen Vertretern der ſüdſlawiſchen und ſſ
rumäniſchen Holzinduſtrie ein Vertrag zur Gründung eines Kar
Im=
der
Weichholzproduzenten abgeſchloſſen. Das Kartell wird eine ſ14
ſlawiſche und eine rumäniſche Gruppe umfaſſen, ein Büro in Baſel umt =Lu
eine Zweigſtelle in Wien unterhalten.

Berliner Kursbericht
vom 17. Juni 1931

äher
Oeviſenmarki

vom 17. Juni 1931 xſ.

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank . . . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban1
apag
danſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
.G.
Bahr. Motorenw.
F. P. Bember
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

102.
109.
100.
100.
44.50
69.50
46.75
82.375
40.7
6.-
2.50
36.50
94.2
12.-
59.875

Wite ee
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau / 52.-
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe

Ve
20.75
63.
80.-
47.
70.
11.50
LIL
50.7
57.50
31.875
17.-
59.
36.50

Maee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
vohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Mrde
85.

39.875
115.25
49.50

38.50

29.
121.7
30.50
46.

elſingfors
en
udap eſt
Sofic
volland
Oslo
openhagen
Stockholm-
London
enos-Aires
New Yo=
Belgien
Italier
Paris

Währung
100 finn. M!
00 Schilline
Tſch. Kr
Pen
00
10 Gulden
100 Kronen
100 Kroner
100 Kronen
L=Ste
1 Pap. Peſo
volla
*
100 Belga
100 Lir
100 Franes

Geld
10.59
59.1
131
046
9.40
2. 68
RAS
12.80
20.
1.28
4.209
59
22.04
16.475

Brie
10.61
165 12.485
052
169.74
12.90
11
AAS
1.
22.08
16.515

Schweiz
panien
Danzie

ugoſlawien
Po
tug
ambu
Lanada
Ur
sla
allinn (Eſtl.)
Riga

Mie Gelt 00 Franken 21 00 Peſetas 12. 100 Gulden 81.8
D. Milrei 100 Dinar 10 Escudos 18. 100 Drachm. 5.4 türk. 2 ägyvt. 2 21.00 nnad. Doll. 4. oldpeſo 2.4 C.
Kr. 100 eſtl. Kr. 172. 100 La 81.06

kiſe
Eſt,

B
d. Geſch

Aien

Frankfurter Kursbericht vom 17. Juni 1931.

Vor

Pe
2%Inter.,
Baden .......
% Baher .....
..
Heſſen v.
1. 29
3 Preuß. Staat
Sachſen ....."

7% Thüringen. ...

Dtſche. Anl. Auslo=
ungsſch
. 4:/= Ab=
löſungsanl
. . . . .
Dtſche. Anl.
ſungsſch. (Neub.

Deutſche Schutzge
bietsanleihe .. . .

8% Aachen v. 29
taden=Baden.
SBerin
3% Darmſtadt v.
1. 28
7 Dresden.
% Frankfurt
v.
*
v. 26
Mainz
Mannheim
v. 2
% München .....
½Nürnberg. . . .
½ Wiesbaden

4
75
Ra
91.25

VMe
Bk. Girozentr. für
Heſſen. Goldobl
Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.,
7% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
% Naſſ. Landesbk.
6%
4½% Liqu. Obl

50.8
4.5

1.8

78.25
92.75

68
87.75
Re
79

398 Heſſ. Landesbk.
80
doblig
4½% H
d8.
Hhp.=Bk.=Liqui
om.=Obl.
Preußt. 9t
pfbr.=Anſt. G. P
7% Golboblig

9.
92

Dt. Komm. Sam=
mel
=Abli
Auslc
Seren,
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)..

86
82.1

100
38

8% Berl. Hyp. Bk.
½ %0nLigu.=Pfbr.
% Frkf. Hyp.=Bk..
3%0 Lig.
br.=Bk.

Tol
Ligu.
Mein. Hyp.=Bk.
9 Lig.
*
yp.=Bk.
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20 Preuß. Boden=

ed.=Ba
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7odda
Lia. Pfbr.
3% Rhein. Hyp. Bk
½% Lig. Pfbr
Rheir
Beſtf.
Bd.=Credit. . . .
Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
14½% - Lig. Pfbr

95

96

11

HLS
71
10
*
*
13.75

88

5
94.5
86.4

18% Württ. Hhp.=B.

6 Daimler=Benz
6 Dt. Linol. Werke

8% Klöckner=Wer
tinkrw. v
itteld. Stahl
Salzm
lwerk
Ver. St
8% VoigtcHäffner

J. G. Farben Bonds

5% Bosn. L.6.
*
28 Bulg.2 Sch.
% Oſt. Goldrent
vereinh. Rumä
Türk. Admir

Zollanl.
96 Ungarn 191
14
Golt
19
22
Aktien

97

*3
86.25

Lunſtziide Unie
E. G........."
Andrege Nor
Aſchaffbg. Bra
Zellſtof
Bemberg, J. P.
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen....
beidelberg
eme Karlſtadt,
J. G. Chemie, Baſel
ſem. Werke Albert
Gr H
Contin. G=
Linolenn

Daimler=Benz

98

5
92.5

2.n
85.75

Ad

A.

K.
5.2
1.75

2.25

14.15

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2ig

59
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46
37.5
51
1.75
45.5
26.5

93.75

22.75

Dt. Atl. Telegr.
völ
lber=
Zold=u. C
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhandel. .
Dyckerhoff u. Widn

Eichbaum=Werger
Flektr. Lieferg.-C
Licht u. Kraft
Eſchw. Berg
ßlingenMaſchine
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
G. Farbeni
Feinmech. (Jetter
elt. & Guilleaun
Frankf. Gas i. Lia.
Hof ..

Belſen:. Bergwe
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Geſ.
Goldſchmi
*
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Grün & Bilfinger.

Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
uh.
Hanauer Ho
Harpener Bergbau
Henninger, Ke
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HilpertArmat
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.. . . .
ſochtief Eſſen ..."
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans ......"
Kali Chemie ..
Aſchersleben
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.. . . . . .
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke .. . .
Knorr C. H. ......
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte ......
Lech, Augsburg ...!

70
60
15

55

51
9

35
62

34
26.5
146

5
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Kys

38.5

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99.5

Gse

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Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.

Mainkr.=W. Höchſt
Nainz. Akt.=Br. . .
Mannesm.=Röhrer
Mansfeld B.
g..
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Miag, Mül
f..
Montecatini
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Motoren Darmſtad
deutz
Oberurſel

Oberbedar/ ...
Phönix Bergbau ..

Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen
Elektr. (
Metallwaren.
Stahle
e..
Riebeck Montan. . .
Roeder Gebr. .. ..
Rütgerswerke ..."

Sachtleben A. G.
Salzdetfurth Kali
Salzw. Heilbron
Schöfferhof=
v
..
dr.
Schramm, L
Schriftg. Stempe
Schuckert Elektr.
en
Schwarz=Stor
duſtr.
Siem. Gl
Siemens & Halsfe.
Südd. Immobilien
ſcker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ..
ſer.=Geſ.
Thür
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Tietz
Tucher=Brauerei.
Nnterfranken. . . .
Veithwerke .. . .
Ind.
Ver. f. C
Stahl
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trohſtoffabr.
Ultramarin ..."

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ank . . ."
k. f. Brauinduſtr.
BarmerBanlvere
Bayer. Hyp. u. W./111
Berl. Ha
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dar.
u.
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dic.

)t.
t. Eff. u. Wecht
Dresdner Ban1 .. ./100
Frankf. Bank ... .! E6
125
.=Ban1 .
fdbr.=Bk.. ...
Me
.Bon1..11221
ſt. Creditanſtal
Pfälz. Hyp.=Ban! 1115
Reichsbank=Ant
Rhein. Hyp.=Bar
117
ſidd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankvere
A
Württb. Notenbank 12)

..G. i. Veriehrsw.
IIIg. Lokalb. Kraftw
%6 Dt. Reichsb. Vzg
.
Lordd., 0I.
Südd. Eiſenb.=Geſ.

Allianz. u. Stuttg.
rung
Verein Ber
FrankonaRück=u. M/1
Mannh. Verſich

Otavi Minen
Schantung Handelsl

[ ][  ][ ]

mmer 167

Naaadssdllafe

Donnerstag, den 18. Juni 1931

Seite 11

Ein Roman aus der Induſtrie
von Hans Dominik

Unmöglich, teuerſte Dolly! ſagte Headſtone. Ich habe
einie wichtige Konferenz. In zwei Stunden ſpäteſtens ſehen
zuech zu Ihren Füßen .. Werden wir allein ſein? Wie?
2 Maud Ruſſel wird da ſein? Oh ſchade . . . Wie
er Sie, Dolly? A.

d . . . Auf Wiederſehn in zwei Stunden!
eilte zu ſeinem Wagen. Erſt mal zu Juliette! Er
mi dem Chauffeur eine Adreſſe, ſprang in den Wagen.
huf -Nured wenn ich Dolly vergeſſen hätte!
dolly, Dolly Farley Schwergewicht an Körper und
war die nächſte Poſition, die Headſtone auf ſeinem
noe ungsplan vorgemerkt hatte. An dem Tag, an dem ſie die
würde, konnte er in der Generalverſammlung ihre ver=

Copyright by Ernſt Keils Nachf.. (Aug. Scherl), G.m.b.H., Berlin.

(Nachdruck verboten.)

ögſten: Aktienpakete in die Waagſchale werfen. Wer Dollys Bild
ahhätte allerdings an Headſtones gutem Geſchmack zweifeln

ffer mu köm1.- Aber dem war nicht ſo: Headſtone war ſogar ein
für RMkm von feinſtem Geſchmack. Doch er konnte den auch der=
e
der elg uſeri wie er es eben getan, als er Maud Ruſſel, deren
geb.
Schbeit er bewunderte, ein langweiliges Milchgeſicht nannte
r. 50) Bu Juliette! ſagte er nochmals vor ſich hin. Möglich,
bunßich’s mit ihrer Hilfe ſchaffe. Wird ja nicht ganz einfach
ſeinaber es muß verſucht werden!
fſrliette Hartlaub lag noch im Bett, als der Telephonanruf
ſtones ſie weckte. Sie überlegte kurz: Sollte ſie ihn im
ügen A enpfangen oder ſollte ſie ſich ſchnell ankleiden? Ehe ſein
Nae
ſchwere 9A.M durch das Gewühl des Straßenverkehrs hierherkäme, mochte
icglete Viertelſtunde verſtreichen.
ten Pre
rans
a fiel ihr das neue Negligé ein, in dem Headſtone ſie
en tuntuicht geſehen hatte. Sie eilte zu einem Schrank und warf
erde ſchsüber. Trat vor den Toilettenſpiegel, drehte ſich, beſchaute
eeniche allen Seiten. Je länger ſie ſtand, um ſo heiterer ward
Stirn. Ja ſie konnte zufrieden ſein mit dem Bild, das
Sbiegel ihr zuwarf!
Man noch ein paar kleine Aenderungen an dem lockeren
ehn d, um ſeine verführeriſchen Wirkungen zu erhöhen. Sie
Artir es zu : bald halb, bald ganz; ließ bald den, bald
his 1z r Knopf offen, bis ſie zufrieden war. Nur der unterſte
blieb auf, der ſchönen Schenkel wegen. Der weite Aus=
d
zwar
6), Grupzig
dve Handeln

ſchnitt oben erlaubte es ihr, mit dem zarten Anſatz ihrer Büſte
nach Gefallen zu kokettieren. Headſtones Augen ſtärker zu reizen,
gab es ſpäter noch Gelegenheit genug.
Sie klingelte. Die Zofe kam herein. Schnell, Beſſie! Meine
Friſur! Herr Headſtone kommt!
Während die Zofe mit dem Haar beſchäftigt war, grif
Juliette mechaniſch nach dem Lippenſtift hielt zögernd inne
Headſtone liebte geſchminkte Lippen nicht. Würde er ſie heute
auf den Mund küſſen, wie früher? Oder wieder nur auf die
Stirn? Wie ſo manchmal in der letzten Zeit, wo er kam, ſich
nach ihrem Befinden erkundigte, ein paar gleichgültige Worte
ſprach und wieder von ihr ging, ohne ihre Reize zu beachten,
zu genießen.
Sie war viel zu klug, um nicht zu merken, wie er ihr all=
mählich
entglitt. Vergeblich hatte ſie ſich, als ſie die erſten An=
zeichen
merkte, dagegen gewehrt; hatte vergeblich verſucht, ihn
in immer neuer Weiſe wieder ſtärker an ſich zu feſſeln.
Ihr bangte um die Zukunft. Wohl würde Headſtone für ſie
ſorgen, wenn er ſie verließ. Aber ein Leben in kleineren Ver=
hältniſſen
erſchien ihr unerträglich. Eine Zeit in Glanz und
Luxus, wie ſie an Headſtones Seite verlebt hatte, war ihr
Traum von Jugend an geweſen. Dieſen Traum zu erfüllen,
hatte ſie ihren Mann verlaſſen, an dem ſie auf ihre Art doch
gehangen hatte. Zu teuer wäre dies Glück erkauft, wenn es
jetzt ſchon zu Ende ging.
Headſtones Beſuch heute . . . Was wollte er von ihr? Trieb
Liebe ihn her oder .."
Noch einmal betrachtete ſie ſich
im Spiegel. Die Zweifel ſchwanden von ihrem Geſicht. Be=
friedigt
ſchaute ſie auf ihr Bild. Kein Mann mit Blut in den
Adern dürfte widerſtehen . . ."
Ein paar Minuten, dann trat er ins Zimmer. Juliette
hatte ſich ſo geſtellt, daß das Tageslicht der hohen Fenſter auf
ſie fiel. Headſtone begriff ſofort ihre Abſicht. Gewohnt, jeden
Vorteil wahrzunehmen, ging er darauf ein, um ſie leichter ſeinen
Pkänen gefügig zu machen. Und er brauchte nicht zu heucheln,
als er auf ſie zueilte und ſie in ſeine Arme nahm.
Er küßte ſie auf den Mund auf den Ausſchnitt ihres
Halſes. Sie klammerte ſich feſt an ihn. Die Wärme ihres
Körpers brachte je länger, deſto ſtärker ſein Blut in Wallung

Voll ſtürmifcher Freude empfand Juliette den Sieg ihrer
Reize.
Als er ſich aus ihrer Umarmung löſte, kehrten ſeine Gedan=
ken
zu ſeinem Plan zurück. Ohne Umſchweife begann er zu
ſprechen.
Schon bei ſeinen erſten Worten ging ein jähes Erſchrecken
über Juliettes Züge. Je weiter er ſprach, deſto größer ihr
Entſetzen. Unmöglich! rief ſie, als er geendet, und brach
in lautes Weinen aus. Zu Wilhelm Hartlaub ſoll ich? Zu
dem Mann, de
ich die Treue gebrochen, den ich deinetwegen
verlaſſen habe?"
Warum nicht, Juliette? Du bringſt ihm doch Hilfe. Er
kommt nach Deutſchland zurück in eine gutbezahlte Stellung.
Unter falſchem Namen natürlich; aber das tut ja nichts zur
Sache.
Nein, James! Ich kann das nicht. Ich ertrage es nicht, mit
ihm zuſammenzukommen. Du ſagſt, er ſei in Not und Elend?
Wie würde ich mir vorkommen? Zu Tode müßte ich mich
ſchämen, käme ich aus dieſem Wohlleben zu ihm, der vielleicht
darbt und hungert . . . Nimm irgendeinen andern für deinen
Auftrag! Sie warf ſich ſchluchzend auf eine Ottomane.
Headſtone ſetzte ſich neben ſie, legte die Hand auf ihre
Schulter. Juliette! Ich vergaß, zu ſagen, daß du mir einen
großen Dienſt leiſteſt, wenn du es tuſt. Sieh mich, bitte, an!
Der Ton ſeiner Stimme, die Berührung ſeiner Hand ließ
ſie gehorſam den Kopf zu ihm wenden.
Juliette! Er küßte ihr tränenüberſtrömtes Geſicht. Ge=
wiß

es mag dir ſchwerfallen, deinen früheren Gatten
wiederzuſehen. Aber würdeſt du es nicht über dich gewinnen
mir zu Gefallen? Aus Liebe zu mir?
Er legte die Arme um ihre Schultern, hob ſie leicht an
ſeine Bruſt, küßte ſie wieder und wieder. Du mußt es tun,
Juliette! Mir zuliebe wirſt du deine Furcht überwinden. Wenn
es dir gelänge niemals würde ich dir dieſen Dienſt ver=
geſſen
!
Immer ſtärker wurde der Druck, mit dem er ſie an ſich
preßte. Eine Flut zärtlicher Liebesworte drang in ihr Ohr.
Schwächer und ſchwächer wurde ihr Widerſtand. Ein paar=
mal
noch zuckte ihr Körper in verhaltenem Schluchzen; dann
wurde ſie ruhiger ergab ſich der Macht ſeines Willens ..".
Langſam entwand ſie ſich ſeinen Armen. Geh jetzt, James!
Laß mir Zeit bis morgen! Meine Nerven möchten verſagen,
wenn ich jetzt zu Hartlaub ginge.
Gewiß, Liebſte. Aber den heutigen Abend verbringen
wir zuſammen. Du ziehſt das rote Abendkleio an, das dir ſo
gut ſteht. Ich werde wieder dein Kammerdiener ſein. Du
weißt doch, wie oft ..
(Fortſetzung folgt.)

ent a. 10thammer SAurhaus-Hotel

wird die
G.
Sustav-u. Marienquellen, Bad König0.
oe führende Gaststätte unter neuer, fachm. Leitung:
lothammer (früher Kurhaus Nonrod und Hotel Main-
auf
wle, Miltenberg).
(V9332

aße bis 150 Personen fassende, moderne Restaurations-
zar
) mrdte. 25 Betten, großer Kurgarten mit den bekannten
ieerten. Ausschank der Löwenbrauerei Miltenberg.
Pensionspreis M. 5. (4 Mahlzeiten)
Frurruk 95
z. Zt. im Umbau.
9 Mläedereröffnung Anfang Juli
nde

ak 30
von 109
B

Ka
wiſchen un
wird eine

F lotte
3.-Näherin
ſfort geſucht.
eines Krucmy Schulte,
Hrlettgeſchäft,
ſiro in Baſt A=Ludwigſtr. 8.
(9388)

ſich inenſtickerin
ſowie
Näherin
Bettwäſche per
gef. Arheilgen,
nſtädterſtr. 71

brung ſgeitzAle Hausſchneiderin
miWt. Ernſt=Lud=
2braße 13, I.
FFriſeuſe
Mrft, zum 1. Juli
8MMt. A. Maurer,
Mrhit. 26. Schriftl

yF Aeckarſtr. 4.

erl. Mädchen
Ang j. gut, Zeugn.,
Hausgeſ. An=
a
d. Geſchſt. (*

Für kleinen Haushalt In Küche u. Haus=
wird
junges (9360 arbeit erf. Mädchen
ür ſofort geſucht.
Mädchen /Frau Eugen Lütt=

bis nach dem Spülen
geſucht.
Ang. u. W. 1 an die
Geichäftsſtelle.

Madohen
das bürgerlich kochen
kann, ſofort geſucht.
Bäckerei Kaiser
Inſelſtraße 30 (

Aeltere Dame ſucht
zuverläſſiges
dchen
für Küche u. Hausarb.
Heinrichſtr. 58, I.

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frau äuß. gewiſſenh.
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Samstag,20. Juni: Vortrag von Prof. Dr.
Behn: Die erste germanische Be-
siedelung
Hessens. Abf. Dstdt. 1921
Sonntag, 21. Juni: Abf. DarmstadtHbf. 1030,
10* Uhr: Führung durch die Stadt.
12 Uhr: Vortrag von Dr. Glöckner
Die Abtei Lorsch und das Reich
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nach dem vielgelesenen Roman
Vier von der Infanterie
von Ernst Johannsen.
Die 4 Hauptdarsteller sind: Fritz
Kampers. Gustav Diessl, Hans Joachim
Moebis und Claus Clausen.
Das Schicksal von 4 Front=
soldaten
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Beiprogramm.

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Ab heute in Neuaufführung
Die übermütige Militärhumoreske
aus der Vorkriegszeit

Ein Tonfilm nach der Operette von
Franz Lehar.
Regie: Max Reichmann.
In weiteren Hauptrollen: Margit Suchy,
Hella Kürthy, Willi Stettner u. a.
Dazu das gute Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt.

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